Terre ermnnn ren £ re = Zune, en er > nn men nn er ug re = © > 8 ren, Spt im N- ZEITUNG iss BL ar ER y WOCHENSCHRIFT FÜR _ GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor an der Universität und an der landwirthschaftlichen Hochschule. General-Sekretär des Vereins z. Bef. d. Gartenbaues. Berlin. Dritter Jahrgang. (1884) Mit 175 Textabbildungen. BERLIN. VERTRE VON PAUL BPAREY Verlagshardlung für Landwirthschaft, Gartenbau und Forstwesen. 1884. FÜR rscheint jeden Donnerstag, Preis vierteljährlich 4 Mk. ehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. von PAUL PAREY, Berlin SW., 52 Wilhelmstrasse. lt: Wilhelmshöher Knollenbegonien. ISSENBACH in Wilhelmshöhe bei Kassel. schönsten Gärten Süd-Italiens Von CARLSPRENGER, Portici bei Neapel. I. Villa Tasca bei Palermo Orchideen als Schnittblumen für den Blumen- handel. Von A. Massıas, Obergärtner in Alten- i S-A. dlilie (Lilium auratum). Von von ST.-PAUL, ach in Schlesien. Sorten-Auswahl der für Treiberei geeigneten Von FRIEDRICH HARMS in Hamburg. ackvolles Blumenarrangement. Von €. WOCHENSCHRIFT GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr: xWITETMACK r a. d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in denK, Pr.Staaten, des ‚Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“. =) Redaktion: Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und‘in der Verlagshandlung,. Imantophyllum miniatum »Professor Wittmack«., Von E. NEUBERT, Hamburg. Spiraea hypericifolia L. var. flagellarıs. Miscellen: Carter’s Neuheiten von Blumensamen für 1884. — Impatiens Sultani. — Lütticher bot. Insti- tut. — Aufbewahrung von Weintrauben. — Verein Deutscher Rosenfreunde. — Falsche Meerzwiebel. — Ausgeführte Gartenanlagen. — Aus Marburg. Literatur. — Gartenbau- Ausstellungen Amtliche Bekanntmachung. — Personalien. — En- gros-Preise abgeschnittener Blumen. — Sprech- saal. Zum neuen Jahrgang! | Entsprechend der ungeahnt raschen Entwickelung und den bedeutenden Fortschritten ‚allen Gebieten des Gartenbaues erhöhen sich auch die an die gärtnerische Fach- sse gestellten Anforderungen von Fahr zu Fahr und das monatliche Erscheinen der ‚ Kenntniss und Bereicherung des Pflanzenmaterials, Pomologie, Blumen- Freien und im Zimmer >’ angerWeRen und Gemüsebau, Gehölzkunde Ewesen, Bouquetbinden und Insektenkunde, gärtnerisches Planzeichnen und sonalnotizen aus der Gärtnerwelt, Preisberichte für Handelsgärtnereien und ge, über welche die „«ARTEN-ZEITUNG“ in übersichtlicher Weise längere kürzere Artikel von den berufensten Special- Fachleuten bringen wird. Auf gute und zahlreiche Abbildungen wird ein besonderer Werth gelegt. _ Trotz des infolge wöchentlichen Erscheinens der »GARTEN-ZEIT UNG« Fast ver- lten Umfangs hat sich der Abonnements-Preis nur um ı M. erhöht, beträgt also vierteljährlich 4 Mark. RER TÄRUnE a EN HE RNES UM 22 1A Eee LEER a a N a HER } Anzeigen. ‚35 Die nächsten Nummern der Garten-Zeitung werden u. A. bringen: Das Siechthum der Pyramidenpappeln (3 Aufsätze) von HERM. JÄGER, THYGE ROTHE in Kopenhagen | und VON SABISCH. — Die ersten deutschen Landschaftsgärtner, von GAERDT. — Verwandelung alter Festungs- werke in Anlagen, von JÄGER. — Markt-Verhältnisse in New-York, von EHRENBERG. — Das neue botani- sche Institut und der botanische Garten in Lüttich. — Zchinocereus caespitosus von LINDBERG in Stockholm. — Dasylirion longifolium, von URBAn. — Der Hausirhandel mit Obstbäumen, von NATTERMÜLLER. — Eine abnorme Fichte, von LAUCHE. — Ausfuhr von Gartenprodukten aus Dänemark. — Calodendror capense. — Der LEICHTLIN’sche Garten in Baden-Baden, von v. Nagy. — Das für die Kultur von Warmhauspflanzen geeignete Zimmer-Glashaus etc. etc. — Fast alles mit Abbildungen und viele Miscellen. EN Gesucht wird en Gärtner auf ein Gut nach Ein Gehülfe, _ Russland. Nur erfahrene Leute wollen sich bei Hrn. | 18 Jahr alt, sucht zum ı. Januar Stelle in einer Gamaleya, Safonowka bei Oboyan, Gouv. Kursk, | grösseren Handels- oder Privatgärtnerei. \ Russland, melden. Gefl. 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Um viel- en Anfragen zu genügen, will ich unsere Kulturmethode kurz mit- len, und eine Anzahl der besten Va- n angeben. Die hiesigen Begonien 'heils von LEMOINE und CROUSSE y und BENARY in Erfurt bezogen, ‚hier selbst gezogen. Um weiteren gen vorzubeugen, bemerke ich, dass den letzten Jahren hier erzogenen ten noch nicht und die von den genannten Firmen bezogenen nur vermehrt sind. egen Ende Januar wird der Samen che Schüsseln auf gute Laub- und erde ausgesät und in die Vermeh- gestellt, feucht gehalten, beschattet, wıe andere staubfeine Samen. So- die jungen Pflanzen so gross sind, man sie bequem mit einer Pinzette kann, werden sie pikirt, ebenfalls Schüsseln und in dieselbe Erdmischung, h dem Anwachsen in ein etwas küh- aus gebracht und allmählich an uft und Licht gewöhnt. Im April die Pflänzchen entweder in einen assig warmen Kasten in gute Laub- sgepflanzt, oder, wenn es an ver- n Kästen, in denen die Pflänzchen anzen Sommer über stehen können, nzeln in kleine Töpfchen gepflanzt selben in der ersten Zeit in einen ssenen Kasten gestellt und darin als möglich an Luft und Licht Diese in Töpfen stehenden zen werden in der zweiten Hälfte Mai auf halbschattige Beete ins Freie zt. Während des Sommers werden ete von Unkraut rein gehalten, öthig, begossen, die Pflanzen nach Wilhelmshöher Knollenbegonien. Von C. WISSENBACH in Wilhelmshöhe bei Kassel. Farbe, Grösse etc. bezeichnet u. s. w. Im Herbst werden die Knöllchen aus dem Land genommen, nachdem sie gut ab- getrocknet sind, in trockenen Sand ge- schichtet und in einem luftigen, trockenen Keller überwintert. Die Knollen von Begonia Fröbeli, diversifolla etc. über- wintern besser unter der Stellage eines Warmhauses, desgl. Knöllchen, die noch sehr klein und wenig ausgebildet sind. Mitte März des nächsten Jahres werden die Knollen von der alten Erde gereinigt, in ziemlich kleine Töpfe gepflanzt, in eine Erdmischung von ungefähr zwei Theilen guter, kräftiger Lauberde, einem Theile Haideerde, etwas Lehm und viel Sand; die Töpfe in ein ganz mässig warmes Mistbeet eingesenkt und nur soviel über- spritzt, um die Erde feucht zu erhalten. Natürlich wird bei starker Sonne be- schattet. Sobald die Knollen beginnen auszutreiben, wird mehr Luft und weniger Schatten gegeben, später werden die Fenster ganz abgenommen. Sobald ein Umpflanzen nöthig ist, wird dasselbe vor- genommen in entsprechend grössere Töpfe in die oben angegebene Erd- mischung. Man mischt derselben jetzt etwas feine Hornspähne bei, um die Erde kräftiger zu machen. Die Pflanzen er- halten nun einen Platz an einem halb- schattigen Ort, wo Vorrichtungen ge- troffen sind, um sie bei eintretendem Ge- witterregen bedecken zu können. Hier werden die Pflanzen gedrungener und schöner, als wenn sie in einem, wenn auch sehr luftigen, Glashaus aufgestellt wären. Während des Sommers lasse man es nicht an Wasser fehlen; ein alle 4—6 Tage gegebener Dungguss mit Wasser verdinntem Kuhdung sagt den Pflanzen ausserordentlich zu. Gegen den Herbst wird allmählich weniger begossen, damit die Pflanzen ganz allmählich einziehen können. Die Ueberwinterung erfolgt wieder im Keller, nur werden die in Töpfen befindlichen Knollen ruhig darin gelassen, sie über- wintern so desto sicherer. Um gute Sorten echt zu erhalten, von stark 2 Die schönsten Gärten Süd-Itahens. werden sie durch Stecklinge vermehrt, die rechtzeitig im Frühjahr, sobald die ' Triebe halbe Fingerlänge erreicht haben, geschnitten und gesteckt werden. Bei einiger Aufmerksamkeit wurzeln dieselben sehr leicht und bilden bis zum Herbst ganz hübsche Knöllchen. Später ge- steckte können keine Knöllchen mehr bilden und überwintern daher schlecht. Ber Eine andere Vermehrung ist die aus _ Bulbillen, die sich bei manchen Arten, 2. B. dwersifoha, vacemiflora, Martiana etc. in Menge bilden. Die Bulbillen wer- den wie Samen ausgesät und dement- sprechend behandelt. (Wird fortgesetzt.) Die schönsten Gärten Süd- Italiens. Von CARL SPRENGER, Portici bei Neapel. I. Villa Tasca bei Palermo. = Draussen vor den Thoren der Haupt- stadt Siciliens am Korso Calatafımi, der schönen Strasse nach der Bergstadt Monreale, liest links, inmitten reich- kultivirter, blühender Orangengärten die Perle der »Goldmuschel«, die Villa des oft genannten sicilianischen Landwirthes Grafen TASCA. — Auf weitem Plane von ca. 65 Hektaren entfaltet sich dem über- raschten Auge eine Musterwirthschaft sicilianischer Bodenkultur, deren nähere ' Beschreibung aus leicht ersichtlichen Gründen wir uns hier versagen müssen. Breite, schöne Fahrwege, von oft immer- grünen Baumreihen und blühenden Ro- senhecken begrenzt, führen durch die sonnigen Orangenhaine zum Herzen der Besitzung, der mit edlem Geschmacke in englischem Stiele angelegten Villa des Besitzers. Der das einfache Landhaus umgebende Garten ist nur wenige Morgen gross, aber nirgends erblickt man seine Grenzen, weil er eben in Orangenhainen wie be- graben liegt und sein schützendes, hohes Eisengitter sorglich verdeckt ist. Vom Besitzer CONTE Lucio TAscA angelegt und ganz nach englischem Muster ge- halten, und Farbenmischung. Kein Maler wäre im Stande, so zu malen, selbst die Natur scheint übertroffen, denn nirgends in ihrem weiten, wilden Erdenreviere dürften ist er ein Meisterwerk in Formen. sich solche Formen und Farben verei finden. Tritt man durch die Hauptpforte, s fällt die Wahl schwer, ob man rechts über schlängelnde Pfade den fern herblinken- den Weiher, oder ob man links ab die schattenden Baumgruppen zuerst besuchen soll; diese spenden versöhnendes Licht am glühenden Mittag, jener erfrischende Luft am heiteren Morgen. — Dunkel- grüner »Rasen« von (onvallarıa Japonıca breitet sich weithin vor dem Wohnhause aus, hehre Baumgestalten in freier Stellung schmücken ihn; (orypha austrahs mit riesigen, elfenbeinweissen Blüthenrispen, formenvollendete Araucaria Bidwilli un brasiliensis, Latanıa borbonica, mitGummi- bäumen und ZPinus Montesuma unter- mischt, bilden seine beachtenswerthesten Gruppen. Araucaria Cunninghami von ca. 25 m Höhe decken die Flügel des Hauses, das heimlich, gleich einer stillen nordischen Wohnstätte, aus dem lichten » Tannengrün« herschimmert. Der »Rasen« ist mit zierlichen Arabesken und Gruppen ringsum geschmackvollst besetzt, deren glänzende Bepflanzung den Nordländer besonders interessirt, denn auch niemals versagt die Ungunst des Wetters die Fülle der Blumen des Wonnemondes, und man weiss nicht, ob man die winterliche Weihnachtszeit oder den heissen die blüthenärmste Zeit nennen soll. Es war im Mai. Eine Gruppe mit nie- drigen, purpurnen Senecio, umgeben von rosenfarbenen Bellis und leuchtend orange blühenden Echeverien that sich im Halb- schatten unter den Palmenwipfeln gütlich, und man war im Zweifel, ob man ihr oder einer der anderen Gruppen den Preis geben solle. Zidbonza floribunda, mit niederen Papyrus verschleiert, leuchtende chinesische Primeln, im Freien erzogen, von zierlichen Isolepis durchgrünt und umgeben mit bunter Poa, hohe Cines rarien mit ARussela jumcea und endlich” blühende Alpinien und Hedychium mit Maranta zebrina und zierlichen Adianten- umgeben. Ein Füllhorn war mit Cyanen und Agrostis gefüllt, und eine blühende Gruppe von Sobralien und schönen Blatt-" begonien im Schatten der Palmen waren besonders anziehend. Den Agaven, die sonst im Süden überall dominiren, waren hier mit Recht die entlegeneren Plätze angewiesen und als würdig für diese Stätte nur die allerdings prachtvolle 1884. 3. Januar.] Die schönsten Gärten Süd- Italiens. 3 A. applanata in grossen Exemplaren ver- treten. Yucca Draconis dagegen und die herrliche Y. Zreculana sind in bizarren Trupps den Cycadeen gesellt, welche Ficus lucida seine schattenden Aeste über ein Ruheplätzchen seltenster Art, das um- geben von zierlichen Nandina domestica und Adianten einen Theil des eben be- Fig. 1. 'Sanz im freien Grunde Jahr aus, Jahr ein verbleiben. Prachtvolle Dioon, selten schöne Cycas revoluta und alljährlich fruktifizirende Encephalartos! Links am "Hauptwege zur Villa breitet ein mächtiger Partie im Park der Villa Tasca bei Palermo. schriebenen Pflanzengemäldes geniessen lässt, vor welchem eine Fontaine, mit seltenen Pflanzen dekorirt, Erfrischung sprüht. Ein Blick von diesem Ruhepunkte, würdig dem edelsten der Menschen, er- 2 [GARTEN-ZEITUN AN. Die Orchideen als Schnittblumen. schliesst eine ganze Pflanzenwelt, und der ganze Zauber südlicher Vegetation in künstlerisch vollendeter Aufstellung bietet sich dem entzückten Auge. Die Fülle der Bere dieses selten schönen Gartens drängt sich naturgemäss zur Villa. Dort vor den Veranden und Grotten liegt ein grosser Kiesplatz mit Ruhesitzen, Fontainen und köstlichen _ Pflanzengruppen. Die Veranden sind mit Lianen umschleiert und hier hat die Rose, und zumeist Marechal Niel, ihren Sitz aufgeschlagen, sie steigt. in die Firste und Giebel und blüht fast das ganze Jahr. Aber auch Passifloren, Cobaeen, Solanum jasminoides, Thunbersgien, drei köstlichen Tecoma und Bignonien ist der weiteste Spielraum gelassen und man sieht, wie sehr sie zur anmuthvollen Schönheit des ganzen Gartens beitragen. Sie leuchten aus dem Dickicht der Bos- kets, umarmen dieschlanken Baumstämme, schmücken Grotten und Felsen bis zu. den Säulen seiner Tempel und Ruinen. Den Glanzpunkt des Gartens bildet der Weiher mit seinen Ufern, dessen hoch malerische Bepflanzung zum Theil in unserm Bilde gegeben ist, und zur Nach- ahmung, wenn uch nur mit den dem Gärtner des Nordens zu Gebote stehenden Pflanzen anregen sollte. Agaven, Aloe mit leuchtenden Blüthenrispen, Yucca und Palmen wuchern in unvergleichlicher Fülle an seinen Ufern. Dazwischen ein ganzes Heer der kostbarsten Liliaceen und Mesembrianthemum. Immer strahlen neue Meteore dort im Laufe des langen Jahres! Hoch aber ragen die stolzen Südlandstannen über all den Kleinkram hinaus und beschämen fast die dunklen heimischen Cypressen drüben am Altane. Von dem auf einer Grotte erbauten Tempel aber geniesst man eine Aussicht auf die reiche Campagna und die Höhen in der ganzen Runde; blickt in Schluchten, langgestreckte, reich bebaute Thäler und sieht, was der hier zerstörende Mensch dort auch wieder aufzubauen vermag. — Als höchstes Moment sind in diesem Garten ausser den seltenen Pflanzen- schätzen seine wirkungsvollen Lichteffekte zu beachten, die zu studiren der Garten- künstler von Gott und Natur hierher pilgern sollte. Die Orchideen als Schnittblumen für den Blumenhandl. Von O. MASSIAS, Obergärtner in Altenburg S.-A. "Wer die grosse alleemeine Gartenbau- Ausstellung in ds Philharmonie zu Berlin im April 1883 besucht und mit Interesse studirt hat,: wer ferner für die Bestrebungen der Gärtnerei und die Ge- schmacksrichtung des Publikums in den letzten Jahren ein Auge gehabt, dem wird nicht entgangen sein, dass die Liebe und das Interesse an den Orchideen einen erfreulichen Aufschwung genommen hat. Und dem ist wirklich so; die Nachfrage nach Orchideen ist gestiegen; es ent- stehen hier und da bei Privaten respek- table Anfänge zu neuen Sammlungen, die hoffentlich nicht wieder in Verfall gerathen, ja es haben nach langer Pause wieder einzelne Handelsgärtner Deutsch- lands es für lohnend genug gefunden, Orchideen zu importiren und für den Handel zu kultiviren, so dass wir viele gute Arten schon nicht mehr aus Eng- land oder Belgien zu beziehen brauchen, sondern im Lande für billiges Geld haben können. In neuerer Zeit hat die Firma FE SANDER & Comp. in St. Albans bei London zweimal grosse Posten guter und seltener Orchideenarten in Berlin zur Auktion gebracht und hat ihre Rechnung dabei gefunden; es ist daher Aussicht vorhanden, dass sich diese Auktionen alljährlich wiederholen werden und ist somit jedem Interessenten und Liebhaber. Gelegenheit geboten, öfter aus dieser billigen Quelle schöpfen zu können. Aber auch das Publikum der grossen Städte fängt an, die Orchideenblumen als etwas Aussergewöhnliches und Doc E langt, und wahrlich, für die leichten Blumenarrängements der heutigen Geschmacksrichtung sind sie wie ge- schaffen., Leider sind ee AN in dr au L Quelle entdeckt hat, wo er hin und wieder einige Blumen dieser schönen Pflanzen- milie bekommen kann. Drängt sich uns richt hierbei unwillkürlich die Frage auf: Järe es denn nicht für den Handelsgärtner rtheilhaft, Orchideen zum Schneiden ür den Blumenmarkt zu kultiviren? Ge- iss wäre das vortheilhaft und wir werden über kurz oder lang schon noch dahin kommen, dass jede grössere Handels- särtnerei ihr Orchideenhäuschen hat. — Jeder, der Orchideen kultivirt hat, weiss, dass diese Pflanzenfamilie weit weniger ' Aufmerksamkeit und Pflege beansprucht, "als alle anderen von jedem Handelsgärtner “ kultivirten Pflanzen; dass die meisten - Arten in einem gewöhnlichen Gewächs- - haus mit einfachem Glasdach und Dampf- _ oder Wasserheizung sehr _ gut fortkommen, mit an- deren Pflanzen ungenirt _ zusammen ineinemHause - kultivirt werden können _ und den übrigen Pflan- zen gar keinen Platz weg- zunehmen brauchen, da - man sie ja an die Wände - und Sparren, wo doch nichts weiter unter- gebracht wird, aufhängen kann. Wenn das nun alles so leicht geht, woher kommt es denn, dass man keine Orchideen beim Handelsgärtner findet? — Der Grund liegt wohl hauptsächlich in dem etwas hohen Anlagekapital für die ‚Pflanzen, dann aber auch darin, dass die _ meisten Gärtner immer noch der irrigen Ansicht sind, Orchideen brauchten eine zu hohe Temperatur und kosteten zu viel ‚Heizung, und die Kultur wäre eine zu ‚schwierige und die Pflanzen so empfind- ich, dass grosse Verluste garnicht aus- ‚bleiben könnten. In Bezug auf diesen ‚letzten Grund erwidere ich mit gutem sewissen, dass es wohl kaum einePflanzen- art giebt, welche ein zäheres Leben be- itzt, als eine tropische Orchidee. Freilich das Anlagekapital ist etwas ‚hoch, aber es verzinst sich doch auch wieder gut und die Pflanzen werden mit jedem Jahre stärker und daher werth- voller. Nehmen wir ein Beispiel an: Ein Zygopetalum Mackayi für den Preis von 30 Mk. muss doch gleich im ersten Jahre "mindestens vier Blüthenstiele a8 Blumen oder 32Blumen bringen, die, da diese Pflan- eim Winter blüht, in grossen Städtennicht ter 60 Pf. pro Stück bezahlt werden, also Ya asia Lak real De by nt Aa ak a a Die Orchideen als Schnittblumen. 5 ca. 19 Mk. oder 63} pCt. Zinsen bringen, doch wahrlicheinannehmbarer Prozentsatz, und ich bin, wie mirjeder Orchideenzüchter zugeben wird, nicht unbescheiden in meiner Annahme gewesen. Das Anlage- kapital kann nur dann zu hoch werden, wenn es für solche Arten ausgegeben wird, die undankbare Blüher sind, zu einer ungünstigen Zeit blühen, oder deren Blu- men sich nicht für den Schnitt eignen. Ist die Auswahl der Sorten gut, so wird auch die Rentabilität ausser Frage sein. & I erw RN a N Cattleya amethystoglossum Lind. Rchb. f. Rier2! Es soll nun der Zweck dieser Zeilen sein, durch Aufzählung der geeignetsten Arten und durch einige praktische Winke über die Kultur der Orchideen, diesen Zweig der Gärtnerei zu fördern, den Handelsgärtner zur Ergreifung dieses Zweiges zu veranlassen und ihm eine neue Einnahmequelle zu zeigen, die um so willkommener sein muss, als in den letzten Jahren das Blattpflanzengeschäft so arg darniederlag und voraussichtlich in Folge der ungeheuren Konkurrenz auch noch längere Zeit daniederliegen wird. DaSchnittblumen in den Wintermonaten am meisten gesucht sind und in dieser Zeit am besten bezahlt werden, so müssen wir auch unser Augenmerk zuerst auf solche Arten richten, welche in dieser Zeit ihre Blumen entwickeln; von diesen Goldbandhilie (Linum auratum). nun aber, wie schon erwähnt, diejenigen Spezies auswählen, die leicht und dank- bar blühen, grosse Blumen von schöner, möglichst reiner Färbung hervorbringen, in der Kultur keine Schwierigkeiten bie- ten und nicht zu hoch im Preise stehen. _ Wenn wir unter den unzähligen Orchi- deen-Arten Umschau halten, so finden wir die Zahl derer, welche diese guten Eigenschaften besitzen, garnicht so gering. . (Wird fortgesetzt.) ‚Goldbandlilie (Lilium auratum). ER Von s & VON St.-PAUL, Fischbach in Schlesien. f Eine der empfehlenswerthesten Lilien für . "den Liebhaber dieser prachtvollen Pflan- zenfamilie ist die japanische Goldbandlilie, weil sie sich sowohl für die Topfkultur als auch für die Kultur im freien Lande in Deutschland besonders brauchbar erwiesen hat. Selbst in dem rauhen Klima unseres ‚Riesengebirgsthales, wo kaum noch ein ess- - barer Aepfel reift, erfreuen wir uns alljährlich an einem köstlichen Flor der Goldbandlilien, ohne unbillige Mühe. darauf zu verwenden. Ueber die Kultur derselben ist früher bereits in diesen Blättern Mittheilung ge- macht worden. Eine gute Haideerde mit einem Zusatz von schwerer Rasenerde und scharfem Sande behagt ihr am besten; durch- aus wirksame Drainage und tiefes Pflanzen, d.h. 20.—25 cm tief, sind fernere Bedingungen. Bedeckung mit Laub genügt im Winter. Unter den neuerdings aus Japan von uns importirten Zwiebeln fanden sich viele Varie- täten. Die Stammform zeigt auf jedem ihrer Blumenblätter ein breites goldgelbes Band und eine reiche Punktirung in rothbraun. Die Blüthen, von denen ein starker Schaft leicht 6—8 und mehr heıvorbringt, sind meist etwas hängend, wodurch das Betrachten der schönen Blume, wenn sie im freien Grunde steht, leicht beeinträchtigt wird; denn wenn der Blüthenschaft sich in Süddeutschland wohl auch oft bis zu 2-2!/, m erhebt, so ist in Norddeutschland die durchschnittliche Höhe doch nicht mehr als ı'/,—ı!), zn. Wir haben daher in diesem Jahre eine Varietät mit aufrechten Blumen (var. erectum wollen wir sie nennen) mit besonderer Freude begrüsst und geben anbei eine Abbildung, welche im August 1883 gefertigt wurde. Man hatte bei dieser Pflanze den vollen Genuss ihrer überaus reichen Zeichnung, ohne ge- nöthigt zu sein, die Blume zu heben. ser Als schönste aller Varietä- ten gefiel uns die ım Handel mit dem Bei- namen alba, auch zirgzna- disbezeichnete am meisten; dieselbe zeigt nur das gold- gelbe Band, ohne irgend welche Punk- tirung, sie macht einen überaus ele- ganten, zarten Eindruck. Nächst die- schätzen wir am mei- sten die roth- gestreifte Va- rietät (rubro vıttala). Das Mittelband ist dunkelroth und ebenso die Punktirung, indessen ıst die wirklich schöne Form noch äusserst sel- ten; meist ist das Roth unrein, ziegelfarbigoder bräunlich. Zwischen die- senbeiden Extremen der Färbung giebt es eine Unzahl von Zwischen- stufen. Bald sind die Punkte roth statt braun, bald gelb oder gelblich weiss. Die Streifengeheninden verschiedensten Nüan- cen von gelb in roth über, zuweilen sind sie im Schlunde gelb und an den Spitzen roth, zuweilen scharf be- grenzt, öfter ver- waschen. Sei Zilium auratum erectum, Hier. 3. Engere Sorten-Auswahl der für Treiberei geeigneten Rosen. Von | FRIEDRCIH HARMS in Hamburg. R. = Hybr. remontant R., T. = Thee-Rose, N.-H. = Noisette-Hybride, T.-H. = Thee-Hybride, 1. weiss (reinweiss): Coquette desBlanches (R. oder richtiger N. Hybr.) Niphetos (T. fälschlich auch Mathilde, Mousseline, Duchesse Auswahl von Treib-Rosen. — Blumen-Arrangements. 7 lde, Weisse, Mar&chal Niel benannt, cht identisch mit der deutschen Züchtung Grossherzogin Mathilde (von Hessen); 2. weiss, rosa angehaucht oder mit ‚etwas rosafarbenem Herzen: Merveille de Lyon (R.) (Züchter Pernet, 82) Mme. Bravy (T.) (syn. Mme. de Sertot oder Alba rosea) oniensis (T.); 3. fleischfarb.-rosa: Baronne de Roth- schild (R.) silberig-hellrosa: la France (R. oder T.-H.) uvr. d’un ami (T.) (auch Queen Victoria .) genannt), Adam (T.) (oder President) cht President, weil von einem englischen chter nachträglich unter 2ter Bezeichnung den Handel gebracht), event. auch Cathe- tine Mermet (T.) und Mme. Lambard (T.), ehr variable in der Färbung, aber immer schön. (Nicht Lombard oder Lambert, wie nige schreiben); 4. leuchtend- oderfrisch-rosa: Fran- is Michelon (R.) event. noch Marquise de Jastellane (R.); 5. carmin oder carmin-kirschroth: Marie Baumann (R.) extra; event. noch Paul la Meilleray (R.), Geoffroy-St.-Hillaire (R); nehr oder weniger schwärzl. oder [unkel schattirt: Horace Vernet (R.) xtra, Fischer Holmes (R.), Mme. Valembourg R.), Louis van Houtte (Züchter Lacharme) .), event. noch Mme. Victor Verdier (R.)., rince de Porcia (R.), Souvr. de Louis van Houtte (R.), Eugene Transon (R.), Ferdinand 'Chaffolte (R.); 7.schwärzlich,sammetartig:Monsieur oncenne (R.) (syn. Baron de Bonstetten), an Liabaud (R.); 8. gelb: Mme. Falcot, Isabelle Sprunt port v. Safrano), Adrienne Christofle, Perle Lyon, Perle des Jardins, Mme. Chedanne inoisseau (nach and. Schreibart Chedan, tere aber vom Züchter eingeführt) (Sport Mme Falcot), Etoile de Lyon, sämmtlich erosen. ill man vorstehende Liste noch vervoll- digen, namentlich durch durch Sorten, schon lange und allgemein bekannt, ch zum Theil noch heute als Treibrosen schätzt sind, durch Sorten, diezum grössten jeil leicht und’ sicher, auch früh zu treiben, : bei der Anzucht oder dem Einkauf sistens etwas billiger als vorstehend ver- chnete zu beschaffen und aus diesen ‚Gründen für Massenkultur und für nicht zu he Ansprüche hinsichtlich der Farben- swahl stellende Consumenten geeignet sind, so könnte man noch hinzufügen, für Abtheilung: 2. Mme. Plantier (Einmalbl. N.-H.); 2. l Ars. Bosanquet (Bourb.); 4. (resp. 3) Louise Odier (Bourb.), Anna Alexieff (R.), Victor Verdier (R.); 5. Jules Margottin (R.) 6. Tri- > 6. leuchtend- oder dunkelroth, oft. omphede l’Exposition (R.), Geant des Batailles (R.); 8. Gloire de Dijon, Safrano, und vor Allem Marechal Niel. Geschmackvolles Blumenarrangement. Dass wir auch mit unseren alten einheimi- schen Blumen recht hübsche Arrangements herzustellen vermögen, hatten wir dieser Tage Gelegenheit, im Schaufenster der bekannten Blumenhandlung von A. THıEL, Berlin SW,, Leipzigerstrasse 46, zu sehen. Ein Fanta- Fig. 4. Geschmackvolles Blumenarrangement. siekorb, halbmondartig geformt zur Auf- nahme der Blumen, nach oben zusammen- schliessend, (s. Abbild.) war mit frischen Veilchen ganz flach gefüllt. Eine Ranke aus Schneewittchen-Fuchsien mit dunkelbraunen Mahonienblättern und bronzefarbenem Epheu schloss sich in einer so harmonischen Weise der ganzen Form an, dass das ganze Arran- gement einen recht vornehmen Eindruck machte und uns besonders deshalb erfreute, weil es den Beweis erbrachte, dass wır mit den hiesigen Blumen doch nicht ganz so dürftig dastehen, wie man häufig annımmt. ER N ITUNG ARTE) ZE G Professor Wittmack« Tata » min Imantophyllum . DR Fig. 5. Zmantophyllum miniatum »Professor Wittmack«, ca. /a natürlicher Grösse. . Er ntop hyllum miniatum „Professor Wittmack“. “ Von E. NEUBERT, Hamburg. Am Jahre 1865 sah ich bei Frau Etats- - 7 räthin Donner in Neumühlen zuerst ein - Zmantophyllum miniatum ın Blüthe; dasselbe ‚überraschte mich so sehr, dass ich mich on diesem Augenblicke an eingehend mit eser Sorte Pflanzen beschäftigte, und ge- ng es mir nach vielen Versuchen, durch efruchtungen mit Amaryllis-Varietäten 1869 den ersten Samen zu ernten. ı875 blühten e ersten Sämlinge, wovon sich besonders Stück durch Schönheit und Form der Blu- en auszeichneten. Von nun an befruchtete ch diese drei Sorten miteinander, wovon denn alle meine Sämlinge, welche ich in erlin, Belgien und Hamburg ausstellte, her- stammen. Einer von diesen drei ersten Sämlingen, welchen ich für den schönsten hielt, und den ich im Frühjahr d. J. in Berlin ausstellte, habe ich mit Erlaubniss des Re- -.dakteurs dieses Blattes nach ihm benannt. - Besonders ist es mir aufgefallen, dass je älter die Pflanzen werden, um so schöner ich die einzelne Blume entwickelt. Auf ia I e diesem Frühjahr, welche ich in Begleitung von Herrn F. KRrAmER-Flottbeck machte, Spiraea hypericifolia L. var. flagellaris. ' Zweige unbehaart; Blätter länglich oder umgekehrt- irund, bisweilen dann am oberen Ende mit einigen Kerbzähnen versehen, unvollkommen dreinervig, un- haart; Dolde reichblüthig, sitzend, seitlich an ver- ngerten Aesten; Kelchabschnitte später abstehend; algkapseln mit wagerecht abstehenden Griffeln. Ost-Europa, Orient, Sibirien Ende April, bisweilen ch noch Anfangs Mai. K. Koch, Dendrologie 323. (Blüthen weiss, Fruchtknoten roth.) Var. ellaris, Zweige ruthenförmig, stark übergebogen, reichblüthig (Abbildung nach »The Garden«) in Blick auf beifolgende Abbildung nügt, um auf die Schönheit diesesStrauches nzuweisen. Spyraca hypericifoha ist ja eine te Bekannte unserer Gärten, und K. KocH sagt von ihr mit Recht: »Einer unserer schönsten Blüthensträucher«,; aber die Ab- t mit stärker bogenförmig überhängenden ‚weigen ist noch weit reichblüthiger. Der rıginalzweig zur Abbildung wurde bei Hrn. OSEPH STEVENS in Grasmere, Byfleet, Eng- . *) Herr E. NEUBERT, Hamburg, Güntherstr. 54 hat im: Ganzen bereits 1500 Korn /mantophyllum geerntet. Spiraea hypericifola L. sprechung al- r var. flagellaris. 9 land, gebrochen, wo das betr. Exemplar im herrlichsten Blüthenschmucke prangte! In der Beschreibung, die im »Garden« unter Sp. fagellaris erfolgt, wird gesagt: Es ist ein schlankwachsender Strauch mit draht- ET © förmigen Zweigen, in passendem Boden und In England beginnt er Lage ı—2 »» hoch. erstEndeMaiund Anfang Juni an den vorjährigen Trieben seine weissen Blüthen, welche ın kleinen auf- rechten, dicht gedrängt stehenden Doldentrau- ben stehen, zu entfalten. Bezüglich der Kultur ist er nicht wählerisch, er nimmt mitjedem Boden fürıeb und widersteht den strengsten Wintern, obwohl er nach Maxımo- wıcz von ÖOst-Sibirien bis Persien vorkommt. In einem spä- teren Artikel des »Garden« RIES: 247 wird gelegent- lich einer Be- ler kultivirten Spiraeen auch wiederum der S. hypericifolia und besonders der schönen Abbildungvon Sp. flagellaris, die nur eine Varietät von S. hypericifolia sei, gedacht. Der Verf. räth aber den Käufern die Exemplare zur Blüthezeit an- zusehen und diereichblüthigstenauszuwählen. Ausserdem giebt es noch zwei Varietäten von S. Ayperiifola, nämlich var. obovata Fig. 6. Spiraea hypericifola L. var. Hagellar'is. : (Sp. obovata Kıt,) mit rothem Fruchtknoten und graueren Blättern, und v. /halictroides (Sp. thalictroides Pall,) mit auf beiden Seiten blau-grünen, seicht dreilappigen Blättern, Letztere wird nur !/,—?/; 2 hoch. Io f MVhscellen. Miscellen. res Neuheiten von Blumensamen für 1884. Die grosse Firma JAMES CARTER & Co. in London, 237 und 238 High Holborn, kündigt baugesellschaft »,Satın rose<. andere Sorte, _ nachstehende Neuheiten an: ‚Lathyrus odoratus »Adonis«. (Riecherbse) von neuen Farben: rosa-karmin oder rosa. Tropueolum » Empress of Indias (Kapuziner- ‚kresse: Kaiserin von Indien). Erhielt ein Zeugniss I. Klasse seitens der Kgl. Garten- in London. Leuchtend .scharlach-roth und so reichblüthig, wie keine eine Verbesserung von King of Tom Thumbs, aber viel dunkler und nicht mehr als 16 c»2 hoch. Godetia »Lady Satin roses oder kürzer Erhielt ebenfalls ein Zeugniss I. Klasse. Blumen schön dunkel rosa-fleisch- farben, wie Atlas glänzend, daher der Name. Lobelia »Prima Donnas, sehr gedrungen "und reichblüthig, Blumen sammetartig schar- lach-kastanıen-braun, mit kleinem, weissen Auge, in Grösse ähnlich denen der 2. speciosa. Nemophila atomaria atro-coerulea. Wltra- marin-blaue /Vemophrla mit weissem Zentrum, das von einer schwarzen Zone umgeben. Bereits vor ı6 Jahren trat eine ähnliche Nüance auf, die aber wegen mangelhafter Auswahl bald verloren ging. Erhielt gleich- wolle falls ein Zertifikat 1. Klasse. Impatiens Sultani. Ueber diese neue pracht- rosa - karminfarbige Balsamine von Zanzibar, die auf der Hamburger Ausstellung in der Gruppe des Herrn JEenısch (Ober- gärtner F. KRAMER) so viel Aufmerksamkeit erregte, wird ım »Garden« Folgendes gesagt: Dies ıst eine der schönsten und reich- blüthigsten Pflanzen, die es giebt; sie ist selten oder fast nıe ohne Blumen, und da sie leicht zu kultiviren und leicht zu ver- ınehren ist, wird sie sehr beliebt werden zur Dekoration von Kalthäusern und Fenster- gärten während des Sommers und für kühlere Warmhäuser oderwarme Zimmer im Winter. — Wo man grössere Mengen gebraucht, em- pfiehlt es sich, im Frühjahr Samen auszusäen, deren die Pflanze reichlich- produzirt. Die- selben streut man auf die Oberfläche von fein gesiebtem Boden in einer Samenschale oder einem Topf, bedeckt sie mit einer Glas- platte und bringt sie in feuchte Wärme, wo die Samen bald aufgehen. Sind die Keim- pflanzen kräftig genug, so werden sie sofort pikirt und einige Tage bei geschlossener Luft gehalten, um sie rasch ein Stück vor- wärts zu bringen. Dann aber bringt man sie möglichst nahe dem Glase, um niedrige, buschige Exemplare zu erzielen. Will man durch Stecklinge vermehren, so können diese fast zu jeder Zeit gemacht werden; weil sie aber sehr saftigsind, muss man sienicht in zu ı feuchter Wärmehalten, da siesonst leicht In einem schattigen Vermehrungs- faulen. beete machen sie in einigen T’agen Wurzeln und wachsen dann rasch. wöhnliche Balsamine liebt auch Zmpatiens Sultan! einen reichen, Al GARTEN-ZEIT UNG — Wie die ge- leichten Boden und. da sie viel Wasser verlangt, muss demselben Sand beigemengt werden, um ihn porös zu erhalten. — Giebt man kräftige Nahrung in Form von flüssigem Dünger, so braucht man keine grösseren Töpfe als 6 zöllige, um schöne Exemplare zu erzielen, und diese blühen um so williger, wenn man sie an den Wurzeln etwas pinzirt. (Herr F. KRAMER hat die Güte gehabt, \ dem Verein zur Beförderung des Garten- baues ein Exemplar der /mpatiens Sultani und ebenso Stecklingspflanzen der /. Marianae zurın Geschenk zu machen. herzlichsten Dank aussprechen.) Wir möchten demselben auch an dieser Stelle dafür unsern Am 24. November hat in Lüttich die feier- liche Eröffnung des neuen botanischen Institutes und der damit verbundenen Gewächshäuser stattgefunden. Unser verehrter Freund Prof. x E. MorREN hat 3 Jahre sich mit dieser Schöp- fung beschäftigt, selber die Pläne mit ent- worfen und wird nun mit Freude und Stolz auf das so schön gelungene Werk schauen können. — Wir bringen Zeichnungen nebst Beschreibung in den nächsten Nummern. Aufbewahrung von Weintrauben. trauben werden ”n Die Wein- ® in Frankreich bekanntlich mit einem Stück der abgeschnittenen Trag- rebe in kleine mit Wasser gefüllte Flaschen gestellt, die an einem dunklen Ort stehen müssen, wo die Temperatur möglichst gleich- mässig, nicht über 3—4°C. über Null ist. Man setzt dem Wasser etwas Holzkohle und Salz zu, damit es nicht verderbe. Trotzdem aber zeigt sich oft ein Geruch nach Schim- N mel. Dann muss nach der Revue horticole ein Schwefelfaden angezündet werden und die übermässige Feuchtigkeit der Luft durch ungelöschten Kalk, den man an verschie- denen Stellen hinlegt, aufgefangen werden. Ist der Kalk in Staub zerfallen, so muss man ihn durch neuen ersetzen. Dasselbe lässt sich auch für anderes Obst anwenden. Der berühmte Weinzüchter E. SALOMON in Thomery benutzt, wie die Revue horticole mittheilt, jetzt die Kälte, um seine Wein-. trauben zu konserviren und hat statt früher 5sopCt, nur 5 pCt. Verlust. Vermehrung der Rosen. Einer eigenartigen Methode, die zwar nicht neu, aber doch erwähnenswerth ist, bedient sich der Kunstgärtner KuscHEL in Char- lottenburg bei Vermehrung der Rosen. Der- selbe lässt sich spitze Becher von Zinkblech? 4 gen, ähnlich den spitzen Düten der eute, nur dass das spitze Ende often ist. den Becher zieht er junge grosse Zweige seinen Rosenhochstämmen hinein, schnei- . diese schräg ein, als wenn er Nelken ab- en will, und befestigt den Trieb mit Draht, dass er sich nicht bewegen kann. eine Behälter wird nun, mit guter Erde ge- t, täglıch einige Male gespritzt. Es währt ht lange, so hat man schöne Rosen heran- ogen, die gut bewurzelt sind und die be- hiebig, aber möglichst bald von der Mutter- pflanze zu trennen sind, da, sobald die Wur- In den Rand berühren, dieselben schwarz rden. Sie werden alsdann in Töpfen weiter ultivirt und liefern, was eben der Vor- heil ist, schon im ersten Jahre eine grosse Pflanze. *) - Verein Deutscher Rosenfreunde, gegründet am 28. September 1883 zu Hamburg. Zweck: örderung der heimischen Rosenkultur. Vor- tzender: Hofmarschall von Sr. PAuUL-Fisch- ich i. Sch. Anmeldungen zum Beitritt zu chten an den Secretair des Vereins FR. SCHNEIDER II in Wittstock a. D., Ostpriegnitz. Die sogen. »falsche Meerzwiebele«, dieses bekannte Zimmergewächs mit grossen grünen Zwiebeln (nicht rothen wie die echte Scılla maritima), ist Ornithogalum caudatum Ait. Sie stammt vom Cap und hat einen sehr hohen Blüthenschaft, der weisse Blumen rägt. Jedes Blumenblatt hat in der Mitte nen breiten grünen Streifen. Besonders arakteristisch ist, dass drei Staubfäden an er Basis dreieckig, die andern fast quadra- sch verbreitert sind. Das lange erwartete Werk: Ausgeführte Gartenanlagen von E. NEIDE, welches der "Verfasser bezüglich der Tafeln wenige Mo- nate vor seinem Tode beendet hat, wird, aerausgegeben vom Königl. Obergärtner . GEITNER im Februar 1884 im Verlage n PaurL Parey in Berlin erscheinen. Das 'erk wird in der Literatur der Landschafts- rtnerei um so mehr Aufsehen erregen, als EIDE zu Lebzeiten zwar ausserordentlich ele grössere und kleinere Gärten und Parks ' Aus Marburg. Unser Wein hat an einer Stelle August zum zweiten Male geblüht und ch Beeren angesetzt, die freilich nur die Öösse einer starken Erbse haben. Von Zu- Ve ferox habe ich auch viel Samen in esem Jahre geerntet. 5 Die Victoria regia hat dagegen nur sieben then produzirt, worüber man sich nicht *) Aehnlich verfährt man in Italien. Siehe Garten- zeitung 1833 S. 196 und 197. L. W. Der Miscellen. — Literatur. Ir | gross wundern kann, da ich in einem Wasser- bassin von 6 Länge, 3m Breite Victoria, Euryale, Nymphaea Lotus, coerulea, Nelumbium speciosum, Pontederien, Pistia und Limnocharis kultivire, die sich trotzdem alle normal ent- wickelt haben; freilich musste man die Pflanzen fortwährend zurückschneiden. Hoffentlich giebt es hier einmal mit der Zeit. auch ein neues Wasserpflanzenhaus. SIBER, Kgl. Universitätsgärtner. Literatur. Deutscher Gartenkalender 9. Jahrgang 1884. Herausgegeben unter Mitwirkung des. Deutschen Gärtner -Verbandes. Verlag von PauL Parey in Berlin, Preis geb. 2 M. Ein Kalender, der bereits den 9. Jahrgang erlebt, bedarf keiner Empfehlung mehr. Von hohem und dauerndem Werth ist die Liste von 2237 Rosennamen in ihrer richtigen Schreibweise, von CARL MATHIEU. Die Winterblumen. Anleitung für Gärtner und Liebhaber zur Wimterkultur der für den. Schmuck der Wohnräume und Glashäuser, für Bouquets, Vasen und andere Arran- gements geeigneten einheimischen und ausländischen Blumen und Blattpflanzen. Bearbeitet von H. GAERDT, Gartenbau- direktor in Berlin. Verlag von Paur. Parey in Berlin. Mit 9 Farbendrucktafeln. Breis/ 18. M., zeb. 20 M. Schon lange hat sich in der Gartenlitera- tur das Bedürfniss fühlbar gemacht, ein Werk zu besitzen, welches über die Kultur der Winterblumen handelt. Diese empfindliche Lücke ist durch die so- eben erschienene mühevolle Arbeit des Herrn Gartenbaudirektors GAERDT auf das Dankens- wertheste und Vollständigste ausgefüllt. Der Gedanke, welcher der Inangriffnahme dieses Werkes zu Grunde liegt, ist, die klagenden und stöhnenden Gärtner, welche unter der drückendenKonkurrenz derausdem Siiden zu uns geschickten Winterblumen zu leiden haben, mit neuem Muthe zu beleben, und ihnen neue Einnahmequellen zu eröffnen. Der Verfasser nennt sein Buch »Winter- blumen«, nicht »Blumentreibereie, d.h. es ent- hält nicht allein nebst der Beschreibung der Pflanzen eine vollständige Anleitung zu ihrer‘ Treiberei und Kultur, sondern es handelt auch von all denjenigen Pflanzen, deren natür-- liche Blüthezeit während der Wintermonate- fällt, wie ganz besonders die Orchideen. Ge- rade in dieser Kultur ist der Verfasser Mei- ster, und hat er eine klare und fassliche Anleitung gegeben, Orchideenblumen zu ziehen, auch ohne dass man dafür eın spe-. zielles Haus besitzt. Die Züchtung der Orchideen ist deshalb so wichtig, weil die: 12 Literatur. — Ausstellungen. — Bekanntmachungen. [ GARTEN-ZeITUNG schönen, meist wohlriechenden Blumen ihrer langen Dauer wegen höchst werthvoll sind. Dieses lehrreiche Buch empfehle ich aut das Wärmste jeder Lehranstalt, sowie jedem Gärtner und Gartenliebhaber, weil es, von einem sowohl wissenschaftlich als auch praktisch gebildeten Gärtner geschrieben, nur Brauchbares enthält, und sein Inhalt anregend und fördernd in den Betrieb der schönen und mühevollen Gartenkunst ein- greift. R. BRANDT. Gartenbau-Ausstellungen. Grosse Winter-Ausstellungg des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues zu Berlin im Wintergarten des Centralhötels vom 22. bis 25. Januar 1884. Die Anmeldungen laufen in äusserst er- freulicher Weise ein, wir ersuchen dringend Diejenigen, welche noch auszustellen beab- _ sichtigen, ungesäumt ihre Anmeldungen bei einem der Ordner, Hrn. Kgl. Garten-Inspektor W. Perring, Berlin W., Potsdamerstr. 75, oder ' Hrn.R. BrAnDr, Charlottenburg, Schlossstr. 19, mit Angabe des Raumbedarfes zu machen. Programme im General-Sekretariat, Berlin N, Invalidenstr. 42. Mainz, Ausstellung des Verbandes rheini- scher Gartenbauvereine 13.—21. April. St. Petersburg, internationale Ausstellung 16.—28. Mai. Amtliche Bekanntmachung, betreffend die Ausfuhr aller nicht zur Kate- gorie der Rebe gehörigen Pflänzlinge, Sträu- cher und sonstigen Vegetabilien aus dem Reichsgebiet. Nach einer Seitens des Herrn Finanz- ministers an den Herrn Minister für Land- wirthschaft, Domänen und Forsten gelangten Mittheilung sind auf Grund des $ 4 Ziffer 2 der Kaiserlichen Verordnung vom 4. Juli d. ]J. (Reichsgesetzblatt S. 153) für die Ausfuhr aller nicht zur Kategorie der Rebe gehörigen Pflänzlinge, Sträucher und sonstigen Vege- tabilien, welche aus Pflanzschulen, Gärten oder Gewächshäusern stammen, aus dem Reichsgebiet in die Gebiete der bei der internationalen Reblaus-Konvention bethei- ligten Staaten folgende Preussische Zollämter bestimmt worden: a) ın der Provinz Hannover das Haupt- zollamt in Geestemünde, b) in der Rheinprovinz die Zollabfertigungs- stelle am Bahnhofe Templerbend in Aachen und das Nebenzollamt I in Herbesthal, c) in der Provinz Schlesien die Hauptzoll- ämter zu Myslowitz und Liebau und die Nebenzollämter zu Oswiecim, Oderberg (Bahnhof), Jägerndorf (Bahnhof), Ziegen- ———— hals (Bahnhof), Halbstadt und Seiden- berg (Bahnhof). i Auf Anordnung des Herrn Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten bringe ich dies hierdurch zur Kenntniss der Betheiligten. Potsdam, den 2. November 1883. Der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg. ez. ACHENBACH, Staatsminister. Vorstehende Bekanntmachung wird hier- . durch zur öffentlichen Kenntniss gebracht. Berlin, den 22. November 1883. Königliches Polizei-Präsidium. Personalnachrichten. Der bisherige Ober- gärtner Kurrz ist zum Kgl. Garten-Inspektor ernannt und an NEipes’s Stelle mit der Lei- tung des Thiergartens bei Berlin hetraut. — Der Gartenkünstler ]. TRAPPE zu Anger- münde hat den Titel Kgl. Garten-Inspektor erhalten. En gros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 8. Dezember 1883. (Preise wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben pro Dutzend in Pfennigen. \ Azaleen 50—75. Bouvardien (Dolden mit Stielen) 50—ıoo. Camellien, rothe 300—-450, weisse 600. Chrysanthemum ro—25. Cycla- men 25— ıoo. Erica 490—ıo0. Epiphyllum 40—60. Flieder 1000—1200. Maiblumen 100 bis 125. Nelken 200— 300. Orchideen 150 bis. 1000. Primeln 10—ı5. Rosen 250. Stiefmütter- chen 4— 10. Tuberosen 75. Veilchen ıo bis 25. — Sonstige Blumen: Fuchsien Io. Poinsettia 600—1200. Imantophyllum mi niatum pro Stück ı5. Abutilon Boule de neige 40—50. — Bindegrün: Adıantum Wedel2o—75. Mahonia-Blätter pro 1000 Stück 300. Begonienblätter 25. — Sog. ıtalieni- sche Blumen: Rosen 100—150. - Eingegangene Preisverzeichnisse. \ Böttcher & Völcker m Gr. Tabarz ın Thüringen (Laub- und Nadelholz-, Gras- und Oekonomie-Sämereien.. — H. Lorberg n Berlin N., Schönhauser Allee Nr. 152 (Baum- schulenverzeichniss). — Gebr. Ketten ın Luxemburg (Rosen). — Louis Leroy in An- gers (Auszug, Supplement zum General- Katalog). — Gebr. Hanses in Rinseke bei Altenhundem i. W. (Forst-Kulturgeschäft.) — Louis van Houtte in Gent (Belgien) (General-Katalog 1883/84). — L. Jacob Makoy & Co. in Lüttich (Prix-Courant des ) plantes de serre chaude et de serre froide, nouveautes de 1883). N Sprechsaal. ı. Weshalb sind die jütländi- schen Zwiebeln so dauerhaft? N 2. Woher kommt es, dass einzelne Clematis- Ranken oft plötzlich absterben? j a 2 a Sn) an BE FR Kamen SI I Kr 3. Januar. ] A NZEIGEN. aanaaanaamamnanmnaamaaaag | m— = Jungs Palmen }| (LF.Biesel & Co. dBlatt anzen in kräft. Waare, ferner Obst-, | ©) D ee- 2 Parkbänme mit vorzüglichster BE 1 SEELEN N, 22 Cl) 45. Fehrbellinerstr. 45. E rzelung, Coniferen, Rosen u. Ziersträucher | n bester Auswahl empfiehlt zu soliden Preisen 4) THEODOR JAWER | Fabrik eiserner Gewächshäuser jeder 4 Art mit Wasser- u. Dampfwasserheizung „Ei in gut bewährter Construction. Tieder-Schönhausen bei Berlin. —. Catalog gratis. Ze = Bauer’s ae | ollständiger Ersatz für Baumwachs, es aus er PBoese Ar (I: ieferstaub, Theer etc., liefert in 5 Kilo-Postkistchen . Verpackung für 2 M. 50 Pf franco durch ganz | 43 (2/2) Samen-Handlung. J eutschland, gegen vorherige Einsendung des Betrages in baar oder Briefmarken | I IIRIGIN Mo so - Hasentlal b. Gräfenthal i. Thür. 70. Landsberger Strasse 79. 66 (?j2) Heinrich Bauer. Sämmtliche Sämereien für Landwirthschaft u. 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Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in denK.Pr.Staaten, san des „Vereins zur Beförderung des Gartenbanes in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins‘, Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN , werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, “ Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu "beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. alt: Ueber das gegenwärtige Siechthum der | Zur Dede von Pflaumen ER Aprikosen, -Pappeln. Von H. JAEGER, Hofgarten - Inspektor in Von A. C. ROSENTHAL, Wien. isenach. Miscellen: Cochliostema Jacobianum. — Campanula linocereus caespitosus Engelmann. Von G A. turbinata. — Unterricht in Baumzucht. \DBERG in, Stockholm. (Mit Abbildung.) Literatur. Imshöher Knollenbegonien. Von C. 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FOCKE in Bremen hat E- im IX. Heft 1883 dieser Gartenzeitung ine sehr schätzbare Abhandlung über as Siechthum der Pyramidenpap- jeln veröffentlicht, welche auf sorgfältige jeobachtungen gegründet ist und die Auf- rksamkeit aller Landschaftsgärtner, mzüchter und Pflanzer im hohen Grade eln musste. Ich glaube aber doch, s dieselbe zum Theil auf falschen Vor- setzungen beruht, und will versuchen, eses nachzuweisen. Es ist nicht zu bezweifeln, dass die ltersgrenze, wie Herr FOCKE sagt, bei ets ungeschlechtlich dusch Stecklinge, ‚bleger und Wurzeltriebe fortgepflanzten äumen früher, als bei den aus Samen atstandenen Bäumen eintreten muss, aber ch glaube, es ist falsch, das jetzige all- Jemeine Siechthum der Pappel darauf urückzuführen. Warum sollten denn %appeln, die seit Jahrhunderten so ver- mehrt worden sind, gerade jetzt und auf nmal in den verschiedensten Gegenden in der Grenze ihres Lebens angekommen jein? Die einheimische Schwarzpappel st gewiss schon in den ältesten Kultur- jeiten im ackerbauenden Tieflande durch pehnittlinge fortgepflanzt worden. Man immt ja an, dass sie bereits im höchsten ‘eschichtlichen Alterthum in Asien und En Süden von Europa angepflanzt war. an kam wohl zufällig zur Kenntniss eser Fortpflanzungsart, indem man Zweig- ündel davon zur Uferbefestigung ver- rendete, wovon ein Theil Wurzeln bildete. jun hat man in früherer Zeit zwar ge- sentlich überall absterbende alte Pyra- idenpappeln, aber wohl selten Schwarz- appeln gesehen. ‘Nun wohl! Auch diese sind jetzt 1883 k. Von meinem Fenster, wo ich eibe, sehe ich in etwa 1000 Fuss Ent- ung einige Gruppen 80o—100 Fuss er Pappeln mit breiten Kronen, ob warzpappeln (Populus nigra) oder 1ada-Pappeln(Populuscanadensis Manch.) jeiss ich nicht, — welche noch Ende ını kahlästig dastanden, dann, wie auch : Pyramidenpappeln, am alten Holze von Populus canadensıs, -Populus canescens und P. Tremula (Espe, Een Das etibeh Holz ist jetzt (Ende Oktober) noch vorherrschend. Dasselbe schreibt in der »Deutschen Gärt- nerzeitung«e Nr. 32 (Hausgarten Nr. 10) auch der Obergärtner Herr HAnSEN in Wolfshagen in der »Priegnitz« (Havel- landschaft), aber nicht nur von der Pyra- miden- und Schwarzpappel, sondern auch Populus alba, Zitterpappel). Zugleich ttheilt Herr HANSEN mit, dass diese absterbenden Pappelarten schon seit Jahren keine Wurzeln mehr gebildet hatten und dass sich hie und da am Holze schwarze mit wässerigen Stoffen angcefüllte Flecken gezeigt hätten, wäh- rend das darüber gewachsene Splintholz kerngesund ausgesehen habe. Der Um- stand, dass die kranken Pappeln seit Jahren — der Verfasser datirt das Krank- sein von 1875—1876 — keine Wurzeln mehr gebildet, ist schwer zu erklären, einigermassen nur, dass die Bäume so vollständig krank geworden, dass sie nicht mehr fähig waren, Wurzeln zu bilden. Derselbe giebt auch an, dass junge Pappeln, welche aus Schnittlingen der erkrankten Bäumegezogen wurden, ebenfallskränkeln, was leicht zu erklären ist. Wie weit die Erkrankung der Pappeln geht, weiss ich nicht, kann aber bestimmt sagen, dass ich vorigen Sommer in Nord- Böhmen keinen kranken Baum gesehen. Dagegen sind die Pyramidenpappeln bei Kissingen (Landstrasse nach dem »Alten- burger Hause«) schon seit 1874 krank, waren 1882 so ziemlich todt, während die hohen Kanada- und Silberpappeln hinter dem Kurhause und an andern Orten kerngesund waren. Silberpappeln (Popzlus alba und canescens) haben hier ebenfalls nicht das Geringste gelitten und sind in mächtigen alten Bäumen vorhanden. Ebenso wenig Espen (Zitterpappeln). Ob- schon auch diese Pappelarten, sowie einige nordamerikanische Pappeln stets ungeschlechtlich fortgepflanzt werden, so halte ich die Fortpflanzung durch Wurzel- triebe eher für eine Verjüngung, als eine Schwächung der Generation. Alle Wurzel- ausläufer bildenden Bäume ernähren ihre Kinder zu ihrem Nachtheile, und sterben zuletztab, währendjenekräftigaufwachsen. Bei einigen Sträuchern ist das Absterben älterer Stämmchen sogar Regel. Man könnte auch die Fortpflanzung durch Steckholz eine Verjüngung nennen, denn n 14 Veber das gegenwärtige Stechthum der Pappeln. A [GarTE „Zeitung! losgelöst vom Mutterbaume bildet die so gezogene Pflanze ein neues Wesen. Dieser Satz kann vielleicht wissenschaft- lich angegriffen werden, und ich stelle ihn auch nicht als wahre Ueberzeugung, sondern nur als Vermuthung hin. Ich glaube auch nicht an das Aussterben ge- wisser alter Obstsorten aus Altersschwäche, z. B. der Birne Beurre blanc, des Edel- borsdorfers, des rothen Stettiners u. a. m., welches der verstorbene Dr. LUCAS in Reutlingen und Andere mit grossem Auf- wand von Gelehrsamkeit nachzuweisen versucht haben, denn man hört überall von Gegenden, wo sie noch prächtig ge- deihen und allgemein gebaut werden. Ich spreche nun meine Ansicht über das Siechthum der genannten Pappeln (die Silberpappeln und Zitterpappeln nicht mit inbegriffen, da das Siechthum bei ‘ihnen nicht bewiesen), dahin aus, dass ich mich dem Urtheile der Gärtner, welches Dr. FOCKE ganz verwirft, mit voller Ueber- zeugung anschliesse, dass das Siech- thum durch wiederholte abnorme (nicht zu hohe) Kälte entstanden ist.*) Bereits 1870— 1871 haben diese Bäume hie und da mehr oder weniger gelitten. Dann kam die Kälte von 1879— 1880. Aber die nicht beispiellose Kälte dieser Winter that es nicht allein, sondern das wiederholte Auftreten zu früher und zu später, für die Jahreszeit zu grosser Kälte. Wir hatten im letzten Jahrzehnt wieder- holt nach einem feuchten Herbst, wo die Blätter noch im November grün, manche . Bäume noch im Trieb waren, plötzliche strenge Kälte mit Glatteis, und haben es an den Rosen erfahren, was sie geschadet. Die noch saftvolle junge Rinde war er- froren, starb ab und mit ihr der Zweig, selbst der Ast. Dann hatten wir nach gelinden Wintern, welche den Saft der Bäume zu früh anregten, noch starke Nachwinter, welche vielleicht den inneren Theilen des Holzes, wenn auch nur durch *) Derselben Ansicht ist man im Gehölz- und Obst- ausschuss des V.z. B.d. G.; in Norddeutschland sind die Pyramidenpappeln seit 1870/71 krank, in Süd- deutschland besonders seit 1879/80. — Ganz neuer- dings ist von Prof, ROSTRUP in Kopenhagen ein Pilz, Dothiora sphaeroides, als wahrscheinliche Ursache erkannt. Wir bringen einen Aufsatz darüber von TyGE ROTHE, Vorstand der Kgl. Gärten in Kopen- hagen, in nächster Nummer, — Auch von Herrn voN SABISCH auf Postel bei Militsch ist uns ein in- teressanter Aufsatz mit neuen Gesichtspunkten zu- gegangen, D. Red. - HUMBOLDT :12 m Höhe. Saftstockung, nachtheilig wurden. Dies Fall trat besonders 1883 ein. Erst dieses | Jahr zeigte sich hier das Absterben der Pappeln. "Ich wıederhole daher: Das Siechthum der Pappeln ist eine Folge der Kälte. Die Frase, op/dıe Pyramiden- pappeln wirklich an den Folgen der un-. geschlechtlichen Fortpflanzung erkranken, müsste durch Erkundigungen in Ländern | mit milden Wintern, wo nicht zu lösen, doch klarer zu beantworten sein. ee Auf andere in der betreffenden Abı handlung aufgestellte Vermuthungen und Erörterungen über den Ursprung und das Geschlechtsverhältniss der Pyramiden- pappel einzugehen, bin ich nicht berufen, | auch nicht gesonnen. Nach A. VON soll dieselbe im 17. Jahr- hundert aus Nordamerika und zwar aus: dem Mississippithale eingeführt und aus) der Lombardei weiter verbreitet worden sein. Dies ist jedoch nicht bewiesen und es ist viel wahrscheinlicher, dass sie. von der Schwarzpappel abstammt, wie auch Populus pannonica Kıt., die ungarische! Pyramidenpappel. Ein weiblicher Baum] der Pyramidenpappel befindet sich im botanischen Garten in Braunschweig.”) Derselbe soll weniger schlank wachsen. In den bekannten Baumschulen von SIMON! LouvIs zu Plantieres bei Metz sind zwet!) neue Pyramidenpappeln entstanden, ob. aus Samen, oder zufällig gefunden, weiss ich nicht. Es giebt davon einen weib- lichen Baum ZPopulus fastıgiata Plante: riensts femina und einen männlichen Fo> pulus fast. Planteriensis mascula. Die Ge- schichte der Entstehung dieser neuen Formen könnte vielleicht zur Lösung des Räthsels der Abstammung der alten Pyra: midenpappeln beitragen. Ich mache Land schaftsgärtner und Baumzüchter auf die drei genannten Formen aufmerksam, da sie die alte Pyramidenpappel ersetzen können, wenn diese wirklich dem Aus: sterben verfallen sein sollte. Populus pannonica kenne ich erst als Baum von Die Krone ist säulenförmig wie bei der Pyramidenpappel, nur scheint *) Früher auch (nach mündlicher Mittheilung ach Hrn. SpÄTH) im Berliner botanischen Garten und sind von dem damaligen Inspektor C. BoucHE Pflanze davon an SIMON Louis abgegeben, welche wohl di Grundlage zu der im Text angeführten Varicä äl ‚blanteriensis femina gebildet haben. — Möglicherwei stammt auch der weibliche Baum an der Promen in Frankfurt a. ©., vor dem LienAu’schen Gar aus dem Berliner botanischen Garten, L. a a KLARE ea ei ‘ % Echtnocereus caespitosus Engelmann. 15 ! sie mir weniger dicht. Die Blätter sind durchschnittlich kleiner und buchtig säge- zähnig. C. KOCH beschreibt in seiner Dendrologie unter dem Namen Populus hybrida Beroliniensis einen angeblichen Bastard von ähnlicher Form. ‘ Nun noch ein Wort über die Trauer- weide. Angeblich dem Euphratgebiet entstammend, ist sie nach RITTER (X., 5. 988) dort nicht gefunden worden. Sie t ein zärtlicher Baum, der in Mittel- deutschland in rauheren Gegenden, z. B. hier in Eisenach, jeden kalten Winter an den Spitzen so erfriert, dass er nicht n ehr ziert. 1870 und 1880 ist er auch in der Maingegend erfroren. Die schön- sten, mächtigsten Bäume sah ich in Unterösterreich und Ungarn, besonders dem einst so schönen Parke des Grafen FHARRACH in Bruck an der Leitha. Aber auch in Norddeutschland gab es früher srosse Bäume. Als Ersatz der zärtlichen wahren Trauerweide hat man seit etwa 20 Jahren eine im Wuchs ähnliche unter dem Namen Salr americana pendula oder babylonıca femina eingeführt und ielfach gepflanzt. C. KOCH hat sie Saır legantıssima,früher Salıx Steboldi genamnt, ınd giebt als vermuthliches Vaterland ‚apan an. Obschon als Ersatz der echten Trauerweide schätzbar, ist sie doch nicht io schön. Die langen Zweige sind stärker ind die Blätter haben nicht das frische, nelle Grün der echten Trauerweide. Dass balız purpurea (nıgra pendula der Gärt- ter) hochstämmig auf Salrr Caprea und ‚ndere baumartige Weiden als Ersatz für lie wahre Trauerweide benutzt werden, st nur halb zutreffend. Solche Bäume, velche schwer bis zu einer Höhe von ı—7 m gebracht werden können, sind [war hübsch, haben aber keine Aehnlich- ‚eit mit den wahren Trauerweiden. v | EHE ‚chinocereus caespitosus Engelmann. Von G. A. LINDBERG in Stockholm. | Eiförmig zylindrisch, rasenartig d.h. gehäuft wach- nd, 13—18-rippig; Areolen (Stachelfelder) erhaben, aeal, oder lanzettlich, genähert, die jüngeren weiss- Dttig, mit 20—30 radialen geraden oder etwas zu- ‚ckgekrümmten, angedrückten, zweizeilıg gekämmten ‚eissen (mitunter etwas rosa) Stacheln besetzt, von nen die unteren und oberen kürzer, die seitlichen am längsten; Centralstachel fehlend oder sehr kurz; Röhre der rosa oder purpurrothen Blumenkrone mit 80o—100 Kissen (Wärzchen) dicht besetzt, die mit langer aschgrauer Wolle bedeckt sind und 6—16 an der Spitze oder in ihrer ganzen Länge rothbraune, oder schwärzliche Borsten tragen. Innere Kelch- blätter 18—25, umgekehrt lanzettlich, ganzrandig oder gezähnelt, Blumenblätter 30—40, verkehrt eiförmig- lanzettlich, stumpf, spitz oder mit Stachelspitze, ge- wimpert gezähnelt;; Narbe grün, trichterförmig, 13 bis 18-theilig; Beere grün, eiförmig, vom Perigon ge- krönt, zottig borstig, zuletzt nackt; Samen verkehrt eiförmig, höckerig, schwarz. In Texas und weiter nördlich. Var. @. minor. Stacheln kürzer, zierlich, nicht verwebt, Blumen kleiner £. major. Stacheln länger, kräftiger, in einander verwebt, Blumen grösser. y. castaneus Stacheln röthlich oder kastanienbraun, Echinocereus caespitosus Engelmann in Sketch of the bot. of Wisliz. exped. pag. 26 adn. (daraus in Walp. Annal. III. 896) (Cereus caespitosus Engelmann in pl. Lindh. 1845 und in Synops. Cact. 24 (daraus in Walp. Annal. Ve) ER Y Echinocereus ist nur eine Untergattung von Cereus. Eine der schönsten Abtheilungen des Untergeschlechtes Zehrnocereus sind dıe Pec- tınatae, bei denen die Areolen (Stachelfelder) sehr dicht mit steifen durchscheinenden, wie ein Kamm geordneten Stacheln besetzt sind. In seiner »Synopsis of the Cactaceae of the United States« theilt ENGETL.MANN diese Sippe in ı. gelbgrüne, kleinblumige (Viridiflorae), 2. gelbe grossblumige (Flaviflorae) und 3. rothblumige (Rubriflorae). Die Viridiflorae umfassen Echinocereus vırıdıflorus, mit Blumen, die oben am Stamme und E. chloranthus mit Blumen, die unten am Stamme hervorbrechen. Die Flaviflorae mit den im Cereusgeschlecht so ungewöhn- lichen gelben Blumen, welche gross wie eine Echinocactusblume sind, umfassen Echin. dasycanthus und ctenoides, jener mit eirunden röthlichstacheligen Areolen und herabgebogenen zweireihigen längeren Cen- tralstacheln, dieser mit lanzettlichen weiss- stacheligen Areolen und geraden, sehr kurzen, allein oder in einer Reihe zu wenigen stehen- den Centralstacheln. Die Rubriflorae ent- halten die durch ihre schönen Blumen aus- gezeichneten Ech. pectinatus, caespI- tosus und rufispinus (diese mit mehr als 2 Zoll langer Blumenröhre), wie auch die von ENGELMANN ohne Blumen beschriebene E. adustus und longisetus. Ich gebe hier die Abbildung des schönen Echin. caespitosus, dessen Blumen fast durchscheinend und seidenglänzend sind. Die inneren Blumenblätter sind an der Spitze lebhaft rosa-violett, unten an den Staubfäden glänzend carmin-zinnoberroth mit grünlich- weiss umgeben, das nach oben in lıla-weıss übergeht. Die Mitte ist lila-weiss. Die äusseren Blumenblätter sind violett mit roth- bräunlichem Anstrich. Sehr wenige Cacteen 16 Echinocereus caespitosus Engelmann. [ GARTEN-ZEITUNG m. = Fig. 7. Echinocereus caespitosus Engelmann. d so schön bestachelt wie diese Art. Die Stacheln sind porzellan-weiss, stehen zu 20—30 nach beiden Seiten ausgebreitet, ge- rade öder etwas gebogen, von der Mitte an ach oben und nach unten an Länge ab- nehmend. Die Areolen sind der Länge nach, wenn sie älter sind, mit einer bräunlichen Linie versehen, wenn jünger, tragen sie kurze dicke schneeweisse Wolle, am meisten in der Mitte. Sehr überraschend ist dıe Blumenknospe beim Hervorbrechen, sie ist dann ganz überdeckt mitschnee-weisser kurzer E, Die Art unterscheidet sich sehr gut on anderen Cacteen durch ihre Blumen- röhre, die nicht beschuppt, sondern mit kleinen langgestreckten Wärzchen bedeckt It, an deren Spitzen ein Kranz von weissen Stacheln und mitten darin ein schwarzer Sentralstachel sitzt. Die Früchte sind ı!), cn lang und mit kleinen kugeligen Warzen überdeckt. Die Pflanze, nach welcher das Bild gefertigt wurde, ist ein Originalexemplar, das ich von Haace & Schmipr-Erfurt er. halten habe. Schon vorher hatte ich ein gepfropftes Exemplar aus London bezogen, das, obwohl sehr viel älter, keine Blumen bringen wollte. Dieses ist schlanker und die Stacheln sind nicht halb so lang, wie an dem HaAGE & ScHMIDT' schen Exemplar. Ich bekam es unter dem Namen Cereus (E.) ‚bectinatus, ein falscher Name, welcher, wie ich irgend wo gelesen habe, sehr allgemein = England sein soll. Analysen siehe bei “ ENGELMANN Cactaceae of the Boundary (United States and Mexican Boundary sur- vey under the order of Lieut. Col. Emory) pl. 44. h (Vorstehender Aufsatz ist uns mit einer farbigen Tafel bereits am 5. Januar 1883 zu- ‚gegangen, wir mussten ihn aber leider immer ‚aus Mangel an Raum zurücklegen. Inzwischen Ist eine hübsche Tafelin NEUBERT’s deutschem ‚Garten-Magazin erschienen, Herr LINDBERG ‚hält die dort abgebildete Pflanze aber eher für 2. pectinatus, u. A. weil die Blüthe nicht ‚an der Spitze des Stammes entspringt. - Wilhelmshöher Knollenbegonien. L: Von C. WISSENBACH in Wilhelmshöhe beı Kassel. (Schluss.) Ä Worstehend habe ich kurz das hier ange- wandte Kulturverfahren geschildert und will nun noch eine Anzahl der besten Begoniensorten angeben. Die Blumen der hier angeführten Arten und Varie- täten sind alle gut und werden allen An- En genügen. an 118 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20: 2T. . Comtesse de Flandre, . L’Abbe Froment, . Miss Laing, weiss, . Silvia Pellico, hellgelb, . Lysias, rosa, sehr gross. . Countess of Kingston, dunkelkarmin, ] Wilhehmshöher Knollenbegonien. 17 I. Wuchs niedrig oder mittelhoch. a) Blumen einfach, 1. Veitchi, leuchtend fi scharlachroth, sehr gut, dürf- 2. Rosaeflora, | ten aber reicher a blühen. lachsfarbig, grossblumig, sehr reichblühend. . Sceptre, dunkelkarmoisin, sehr gross, prächtige Farbe! Jean Huss, chamois, gut gebaut, gross. Meissonier, blassroth, zarte Farbe, guter Bau. gelb, sehr reich- blühend, hübscher Wuchs, Blumen tragen sich gut; sehr zu empfehlen. besitzt alle Vor- züge der vorgenannten Begonie, nur sind die Blumen noch etwas grösser; sehr zu empfehlen. CharlesBaltet, dunkelkarmoisin, präch- tige, dunkle Farbe. gross. Blumen ausserordentlich gross, über 13 cm im Durchmesser, sehr out ge- ‚baut. Davisi var. »Feuer-König«. Hiesige Züchtung. Blume feurigkarmin, drei- mal so gross als die de Beg. Davisi, De niedrig und viel "reichblü- hender, als Bee. Davisi. Mad. na. weiss, sehr zu empfehlen. Haydee, lachsfarbig chamois, der schönen, leuchtenden Farbe wegen sehr zu empfehlen. sehr gross, b) Blumen gefüllt. Mons. Langlois, leuchtend scharlach- roth, enorm gross, eine der grössten Blumen unseres Sortiments. Gloire de Nancy, hochroth, dicht und ausserordentlich regelmässig gefüllt, bekannte alte, ausgezeichnete Varie- tat. Max Brisson, Blumen leuchtender, stehen mehr aufrecht, sonst der vor- gehenden gleich. Eugene Lequin, scharlach, vom Ty- pus der Gloire de Nancy, aber viel D. Quatrefages, dunkelrosa, sehr gross, sehr schön. Attraction, rosa, gross, durch un- gemein Baldhee Blühen hervorragend. 18 22. au: 24. Bi; 26. 30. 34. 35- 36. 38. » Freund‘ Fritz, 2 Paul Wilhelmshöher Knollenbegonien. [Gar EN-ZEITUNG. dicht sehr reich- eine ganz ausgezeichnete Blanche Jeanpierre, reinweiss, und regelmässig gefüllt, blühend, Neuheit. Comtesse Horace de Choiseul, hell- rosaroth, mit weissem Zentrum, gross, prächtig! Verdient wegen zarter Far- be, gutem Bau und sehr reichem Blühen alle Empfehlung. Clemence Delahaye, dunkelrosa, mittelgross, sehr zierlich, gut. Mons. Guichard, salmrosa, gross, ex- tral Der Farbe wegen unter den gefüllten Begonien besonders der Be- achtung werth. Davisi hybr. fl. pl., sammetroth, gross, sehr gut. . Le grand citoyen, sammetroth, gross, sehr regelmässig gebaut, Blumen ganz aufrecht an langen Stielen, da- her sehr zu empfehlen. . Esther, dunkelkarmoisin, breit. . Centifolie, hiesige Züchtung. Zart rosa, sehr dicht gefüllt (an einer Blume wurden 176 Petalen gezählt!), von kugelrundem Bau, regelmässig und dicht gefüllten Rose gleichend. Friedrich Herzog, hiesige Züchtung. Feurig scharlach, sehr gross, dicht gefüllt, Blumen völlig aufrecht. . C. Wissenbach, hiesige Züchtung. Rosenroth, gut gefüllt, Rand gefaltet und gefranzt, was bis jetzt noch bei keiner andern Begonie der Fall ist. hiesige Züchtung. Feurig ziegelroth, gut gefüllt und ge- baut, gross. Böhme, hiesige Züchtung. Dunkelkarmin, sehr gross, gut ge- füllt, sehr reichblühend. Grandville, apfelblüthenfarbig mit dunklem Rand, dicht und regelmässig gefüllt, sehr gut. Mad. de Dumast, chamoisrosa mit hellem Zentrum, guter Bau, wunder- schöne Farbe! Mad. Moreau, gefüllt, so regelmässig eine Camellie. zart rosenroth, dicht gebaut wie Il Wuchs hoch. a) Blumen einfach . Paul Masurel, orangeroth, sehr gross, Typus der Beg. boliviensis. Victor Hugo, “dunkelkarmin, gut ge- baut, sehr gross und sehr reichblühend. einer sehr . Hercules, hiesige Züchtung, karmin, sehr gross. . Riesendame, hiesige Achim, rosa, enorm gross, gut gebaut. b) Blumen gefüllt. . Gaston Malet, rosenroth, sehr gross, prächtig! Durch gute Haltung, Grösse, und Schönheit der Blumen, sowie reichlichesBlühengleich ausgezeichnet. . Duchesse de Cambaceres, karminroth mit hellem Zentrum, Petalen gezackt; sehr reichblühend, schön. . Clavis, feurig scharlach mit hellem Zentrum, sonst ganz wie Nr. 42. S Sellenick, leuchtend dunkelscharlach, sehr gross. Coccinea plenissima, leuchtend pur- purroth, prächtige Farbe! Guter Bau! . Marie Bouchet, karmin, gut. S “stolz. von Wilhelmshöhe, hiesige ‚Züchtung. Rosakarmoisin, dicht ge- füllt, ausserordentlich gross, Blumen ganz aufrecht an langen Stielen; ganze Pflanze aufrecht, sehr reichblühend. Andenken an Gartendirektor Hentze, hiesige Züchtung. Feurig dunkel- scharlach, sehr gross, dicht gefüllt. Pflanze und Blumen ebenso aufrecht, wie bei Nr. 47. Eine der allerbesten” hiesigen Züchtungen, besonders hin- sichtlich der prächtigen dunklen Farbe und der schönen Haltung der ganzen Pflanze sowohl, wie der einzelnen Blumen. hell- s 48. il Wuchs sehr hoch. ö Blumen einfach. Martiana gracilis, karminrosa, ganz wie Beg. diversifolia, aber viel robuster E und massiger, eine üppige, ganz mit Blumen bedeckte Pyramidedarstellend. | Racemiflora rosea grandiflora, karmin- rosa, Pflanze 1-1} » hoch, Triebeg in lane überhängenden Blüthenrispen endigend; des graziösen Wuchses und Blüthenreichthums wegen einzig unter den Knollenbegonien. k 49. 50. Wen diese Auswahl zu gross ist, dem’ möchte ich als die besten empfehlen: 4, 5, 7» 8, 12, 13, IA, I5, 16, 19, 22, 23, 24, 25, 29, 30, 3I, 32, 34, 35 36, 37, 40, 41, 42, 43, 475 48, 49, 50. Wem auch diese Auswahl noch zu gross ist, der wähle: 7,12, 14, 15, 10, 220 So 2a 34, 35, 36, 40, 41, 42, 47, 48, 30.00 in noch kleineres Sortiment kann ich ht zusammenstellen; ich wollte nur der allerbesten auswählen, es war mir ber nicht möglich. Allerdings reduzirt h die Zahl ı8 schon dadurch, dass die hier erzogenen Begonien noch nicht ver- ehrt und in den Handel gegeben sind. für den Blumenhandel. Von O. Massıas, ÖObergärtner in Altenburg S.-A. (Fortsetzung.) ch nenne als erste die schöne Coelo- = gyme cristata Lindl. aus Nepal und zwar us dem Grunde, weil sie die schönste Art von weisser Färbung ist. Sie blüht usserordentlich dankbar, meist schon zu Veihnachten, hält sich lange in der Blüthe nd ist überhaupt als eine unschätzbare \rt anzusehen. Obwohl sie auch im opf ganz gut und willig gedeiht, liebt e es doch, in einen Korb von Kork- nde oder anderem weichen Holz ge- flanzt und nahe dem Licht aufgehängt ı sein. Ueberhaupt ist es empfehlens- wverth, alle im Winter blühende Orchideen so hell als möglich zu plaziren, damit as Bischen Sonnenlicht, welches der Vinter bietet, voll und ganz auf die lüthenbildung einwirken kann. Den zweiten Rang nimmt unstreitig Zygopetalum Mackau Hook. und Z. maxıl- are Lood. ein.) Beide stammen aus rasılien und sind die beiden einzigen, von mir aufgezählten Arten, welche bläu- che resp. blaue Blumen erzeugen. Die tere Art wächst stark und kraftvoll, - ht aus jedem jungen nur einigermassen tarken Trieb und liebt weite Thongefässe, sie sehr stark wurzelt und in der ;etation viel Nahrung gebraucht, wes- b ich auch etablirten Pflanzen in dieser Wir geben zur Erläuterung des Blüthenbaues Be leapeiaun umstehend die Blume von Z. aro- yaticum wieder, Letztere Art ist noch schöner, aber eltener, Blumen grösser als bei Z. Mackaii, schnee- reiss, Lippe azurblau, am Grunde purpurn, Griffel- e weiss mit Purpurstreifen. — Unsere Orchidven- bbildungen sind aus dem sehr empfehlenswerthen Verke DE Puvpr’s, Les Orchidees 1880, Paris, bei 244 Holzschnitte und 50 farbige Die Orchideen als Schnittblumen. 19 Periode flüssigen Dünger gleich einer Aroidee verabreiche, was ihnen ausge- zeichnet bekommt. Sie blüht sehr oft schon im Dezember zu einer Zeit, wo Blumen an und für sich höchst rar sind. Z. maxıllare ist in der Blume etwas kleiner als die vorige Art, aber mit einer tief azurblauen Lippe ausgezeichnet. Sie ist eine echte Epiphyte, hat lange Ver- bindungsorgane von einer Scheinknolle zur andern und fühlt sich demzufolge nur wohl, wenn sie an einem Holzklotz be- festist und im Warmhause hängend an- gebracht ist. Die Blumen erscheinen zu unbestimmten Zeiten, nicht so zahlreich und meist etwas später als bei voriger Art, oft erst gegen das Frühjahr hin. Die schöne Gattung Phajus liefert gleich drei für unsere Zwecke brauchbare Arten, als deren beste Phajus grandıfolus Willd. anzusehen ist. Sie ist wie die beiden folgenden Arten im östlichen Asien hei- misch und imponirt dem Beschauer schon an und für sich durch die herrliche einer Curculigo nicht unähnliche Belaubung, wirkt aber wahrhaft prächtig, wenn sie in Blüthe steht. Ein starker 60 bis 75 cz hoher, aufrechter Blüthenstiel trägt in mächtiger Aehre an der Spitze 15—-20 grosse an IOcrm breite Blumen, deren Hauptfärbung gelblich bis feurig leder- braun ist. Phajus Wallicheui Lindl. ist grossblumiger und etwas lebhafter gefärbt, trägt aber nicht soviel Blumen an einem Stengel. Phajus maculatus Lindl., sofort erkennbar an den gelblich gefleckten Blättern, hat rein gelb gefärbte Blumen, die sich auch gut verwerthen lassen. Alle - drei Arten blühen mitten im Winter und sind daher sehr gesucht. Die Phajus sind Erdorchideen, lieben weite, aber flache Thongefässe und eine grobstückige faserige Torferde, der etwas zerkleinertes Sphagnum, Holzkohle, Sand und eine geringe Quantität feiner Horn- spähne zugesetzt sind. Auch sie bedürfen zum kräftigen Gedeihen, wenn sie gut durchwurzelt sind, hin und wiederflüssigen Dünger. Sodann möchte ich von den Lycasten fünf Arten empfehlen, allen voran die schöne Lycaste Skinneri Lindl. aus Gua- temala mit ihren grossen, tief rosa bis karmoisinroth gefärbten Blumen. Letz- tere erscheinen zu verschiedenen Zeiten während des ganzen Winters und halten sich 6—8 Wochen frisch. Diese Art 20 Die Orchideen als Schnittblumen. WAR blüht sehr leicht, wenn auch nicht immer so vielblumig wie die folgenden Arten. Lycaste Harrisoniae Lind. ist eine ziem- lich harte Spezies aus Brasilien, die meist im Januar und Februar ihregrossen weissen, resp. gelblichweissen Blumen entwickelt. ‚Besonders werthvoll ist die Varietät mit reinweissen Blumen. Sie blüht ungeheuer dankbar und willig, gedeiht im Topf, aber noch besser im Korb. Lycaste aromatica Lindl. in Mexiko, und L. cruenta Hook. in Guatemala heimisch, sind zwei sehr schöne Arten, die eine Menge stark duftende gelbe Blumen her- vorbringen; beide sind sich sehr ähnlich und leicht zu verwechseln. Z. cruenta hat, abgesehen von einigen kleinen Unter- schieden in der Form und Färbung der Lippe, etwas grössere Blumen als Z. aro- matica. Die Kultur ist sehr leicht im Topf. Zycaste Deppei Lindl. aus Mexiko kann ebenfalls wegen ihrer Vielblumigkeit sehr empfohlen werden. Von den Cattleyen ist als schöner Winterblüher die Cazleya Skinnerü Batem. für den Verkauf Fig. 8. Zygopetahım aromaticum Rchb, jil. aus Mexiko nicht genug zu schätze Sie bringt im Februar oder März eill Menge schöner, grosser, karminroth# Blumen, die in Büscheln bis zu zehn uf darüber zusammenstehen und ein aussd ordentlich feines Bouquetmaterial lieferll Sie wächst gern luftig in einem Korl den man an irgend einer hellen Stell im Gewächshause aufhängt. Die bras lianische Caitleya amethystina Morr. \ ebenfalls eine sehr schöne dankbar blı blüht und wie die vorige Spezies kultivirt wird. A Sodann sind es drei Laelia, welche hauptsächlich die Beachtung verdiene ı deren schönste unstreitig Zaeba superbiens Lindl. ist. Sie liefert ihre grossen 10 bis I4 cm im Durchmesser haltenden tief lilapurpurn gefärbten Blumen im Dezem- ber und Januar, in welcher Zeit sie im Büscheln von 6 bis ı5 Stück an der Spitze der Bulben erscheinen. Die Pflanze wächst gut und leicht, liebt es aber auch in einem Korbe hängend kultivirt zu werden. | a En BUT Zee ee r - Als zweite gute Art ist die in Brasi- n heimische Zaeka Perrinü Batem. an- usehen. Ihre purpurrosa gefärbten Blu- ien sind von Oktober an zu erwarten. ie blüht sehr reichlich und leicht, gedeiht ut im Topf zwischen grober Erdmischung nd steht auch nicht zu hoch im Preise. Laelia anceps Lindl. nenne ich als dritte im Bunde. Wenn sie auch nur 2 bis 4 Blumen an jedem Stengel entwickelt, so Die Blumen sind ferner von ansehnlicher ‚Grösse und prächtig purpurrother Farbe, Ei: werden von einem 40 bis 80 c»z langen lüthenschaft getragen und halten sich sehr lange in Blüthe. Sie wächst wie “ vorige Art sehr gut ım Topf. In der Trichopelia suavis Lindl. finden wir eine weitere sehr brauchbare, reich- "blühende Art, die uns mit ihren weissen, zart rosa bis blutroth gesprenkelten Blu. ‚men in der Zeit vom Januar bis März ‚erfreut. Sie stammt aus Costa-Rica und ‚gedeiht sehr gut im Topf an einem hellen Platz des temperirten Hauses. - Als eine wahre Perle für den Blumen- ‚schnitt ist das herrliche Odontoglossum Alexandrae Batem. aus Bogota zu be- "trachten, sowohl in Bezug auf die Farbe, als auch auf die lange Dauer der Blumen. Die edel geformten Blüthen sind von 'reinweisser -Farbe, mehr oder weniger blutroth gefleckt und bemalt und werden zu 10 bis 30 Stück graziös von langen ‚sanft gebogenen Blüthenstielen getragen, "Sie blühen sehr lange, meist 6—8 Wochen, so dass man getrost die ganze Rispe zum Erblühen kommen lassen kann, ohne dass die zuerst aufgeblühten Blumen etwas von ihrer Schönheit eingebüsst hätten. Man hat dann den Vortheil, dassmangleich anze Rispen schneiden kann, die in inem leichten Blumenarrangement von invergleichlicher Wirkung sind. Auch zur Jaargarnitur eignet sich eine kurze Rispe "vorzüglich, und "BURBIDGE sagt in seinem Werke ganz treffend: »Selbst « eine Venus würde sie mitStolztragen«. O. Alerxandrae blüht bei uns eigentlich zu keiner bestimm- Wen Zeit; hat man mehrere Exemplare, so kann man das Vergnügen haben, während des ganzen Jahres Blumen zu sehen. In der Kultur ist sie sehr anspruchslos, sie wächst im Topf ausgezeichnet und liebt, wie fast alle Odontoglossen, die kühlere Temperatur destemperirten Hauses. Von . gepflanzt, Die Orchideen als Schnittblumen. >1 dieser prachtvollen Art den in neuerer Zeit Tausende aus Bogota nach England und Belgien importirt, so dass wir sie in einigen "Tahren wohl als feine Schnitt- blume in allen besseren Gärtnereien fin- den werden. Obgleich ich hier noch Odontoglossum Pescatorei Lind!. aufführen wollte, so unterlasse ichdiesdoch, weil OÖ. Alexandrae demselben sehr ähnlich, dabei aber viel dankbarer als jenes ist; ich würde daher Jedem rathen, statt O. Pescatorei lieber O. A’exandrae zu kaufen. Ich will nicht unterlassen, der Cypri pedien hier zu gedenken, möchte aber von allen nur Cypripedium insigne Wall. für den Winterschnitt empfehlen, da nur diese Art sicher im Winter blüht. Dieses Cypripedium ist am anspruchslosesten in der Kultur, wächst in jedem Kalt- hause, wenn die Temperatur über Null gehalten wird und blüht stets dankbar und leicht. Alle Cypripedien sind be- kanntlich Erdorchideen und verlangen eine dem -entsprechende Kultur. Man pflanzt sie stets in Töpfe oder weite Schalen in eine recht faserige, gut mit Sand vermischte Torferde, der etwas gehacktes Sphagnum und eine geringe Quantität Hornspähne beigemischt ist. Gut durchwurzelte Pflanzen lieben flüssigen Dünger. Obwohl von den Dendrobien mehrere schöne Arten während des Winters blü- hen, so will ich doch nur zwei der ver- wendbarsten Arten hier anführen und zwar aus dem Grunde, weil die meisten dieser Gattung sehr nal verblühen und höchstens“ 3—4 Tage in der Blüthe andauern. Dies ist ein grosser Fehler, der hindernd auf die Verwerthung der Blumen wirkt. Die beiden Se wel- che ich meine, sind Dendrobzum noblle Lindl. und D. monil iforme Sw., beide in Ost Asien heimisch. Siesind Sem Wuchs wie in der Blume etwas ähnlich und blühen den ganzen Winter hindurch, wenn man mehrere Exemplare besitzt und davon einige durch kühlere Tempe- ratur etwas ek, während ein an- derer Theil, etwas wärmer gehalten, friher zur Blüthe gebracht wird. Bei beiden Arten sind die Blumen weıss und purpurfarbig getuscht. Die Kultur ist die einfachste, Br sich denken lässt; in Töpfe zwischen Sphagnum und Tort wachsen sie ungmein leicht WU ae Se De At ad I Ba En Ale Ben 1 a rien r Ku r D r 22 RR in. Miscellen. und bringen, wenn sie nach Entwickelung der Triebe etwas trocken gehalten werden, sehr willig Blumen. (Schluss folgt.) Zur Doppelveredelung von Pflaumen und Aprikosen. Von R C. ROSENTHAL, Wien. Mm Heft Nr. 2, 1883 S. 69 der Gartenzei- tung lese ich einen Artikel über Doppel- veredelung von R. MÜLLER, es heisst dort: mBr..R. SrorL empfiehlt die Pflaume »Schöne von Löwen» ebenso ROSENTHAL ım Rümpdler- schen Gartenlexikon. Zur Steuer der Wahr- heit möchte ich darauf hinweisen, dass meine Wenigkeit die erste Person in Oesterreich- Deutschland war, welche diese Veredelung der Schönen von Löwen einführte und ver- breitete. Ausführliches darüber in der von mir redigirten Wiener illustrirten Garten- Zeitung 1881 S. 242—244. Ausserdem ın Dr. Ep. Lucas »Die besten Steinobstfrüchte» Ravensburg 1872 5. 113, wo es ausdrücklich «ROSENTHAL'sche Methode» heisst, ebenso in Dr. Lucas »Vollständiges Handbuch der Obstkultur» Stuttgart 1881, S. ıo, ıı. n. a, r.a.S. Den ersten Bericht über die Einfüh- rung dieser Kulturmethode finden Sie aber schon im Jahre 1868 im Gartenfreund Nr. 4 S. 32 ausführlichst unter dem Titel » Aufzie- hung dauerhafter hochstämmiger Aprikosen- bäume» welchen Artikel mein damaliger Öbergärtner auf meine Veranlassung schrieb, da ich mich um genannte Zeit gerade auf Studienreisen befand. Die Vortheile dieser speziell nur für Aprikosen von mir einge- - führten und angewandten Veredelungsweise oder kürzer gesagt Doppelveredelung, sind ausserordentliche, ich will Sie nicht mit den Vortheilen etc. ermüden, kann Ihnen aber in Kürze nur sagen, dass Niemand ım Stande ist Aprikosenbäume von solcher’l’adel- losigkeit zu erzielen, wendet er nicht mein Verfahren an. Sofern Sie es wünschen, sende ich Ihnen gern ein Exemplar zur Ansicht, und bitte ich Sie dasselbe dann auch irgend- wo weiter zu kultiviren und Sie werden sich dann auch schon von der eminenten Ausdauer dieser Bäume überzeugen, welche ich trotz der Doppelveredelung, schneller zu tadellosen Hochstämmen heranziehe als irgend ein an- derer. (Wir bitten darum. Die Red.) Misceilen. In Bezug auf Cochliostema Jacobianum K. Koch (abgebildet Gartenzeitung ı883 S. 205), bemerkte Herr Insp. PERRING, dass er früher ın der Gärtnerei des Herrn KırLıscHh von HORN Jährlich 3 Exemplare in Blüthe gehabt, dass sie also nicht so selten blühen, wie man nach demin der Gartenzeitung S. 205 mitgetheilten Fall annehmen könnte .Das Exemplar, welches der botanische Garten zu Berlin am 31. Mai in einer Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues ausstellte, trug 6 Blüthenrispen und war von der Schloss- gärtnerei Reuthen bei Spremberg bezogen. Die Kultur muss im Orchideenhause erfolgen; _ feuchte, warme Luft und grobbrockige Frde hoch über den Topf gehäuft sind Haupt- erfordernisse Die einzelnen Blüthen haben keine lange Dauer, erschliessen sich aber nach und nach. Dieselben sind diesmal künstlich befruchtet worden und haben schon reichlich Früchte angesetzt. ; Herr Professor EICHLER wies darauf hin, dass Cochliostema Jacobianum von CLARKE in der neuesten Monographie der Commelyna- ceae (Suites an Prodromus III) nur als Sy- nonym von (. odoratissimum Lem. aufgeführt werde, und machte sodann auf die merk- würdigen spiraligen Staubbeutel aufmerksam. Campanula turbinata. Aus Kulturversuchen der Hrn. FROEBEL & Co. in Zürich geht, wie Rev. hort. mittheilt, hervor, dass C. Zurbrnata pelviformis eine Form der (. carpathica ist. Unterricht in Baumzucht. Die Stadt Paris lässt im Winter Dienstags und Freitags Abends 8 Uhr ım Lokal des Gartenbauvereins von Hrn. NanoT, dem städtischen Professor für Gehölzzucht, einen öffentlichen, unentgelt-. lichen Kursus über Baumzucht abhalten. Mit demselben werden praktische Uebungen im Bois de Vincennes Sonntags Nachmittags verbunden. (Rev. bort.). Literatur. Das Rosen-Jahrbuch für 1883. Herausgegeben unter Mitwirkung der bedeutendsten Ro- sisten Deutschlands, Oesterreichs und Luxemburgs von FRIEDRICH SCHNEIDER II. I. Jahrgang 1883, mit ı7 in den Text ge- druckten Holzschnitten. Verlag von PAUL Parey. Preis 7 Mk. »Thalatta! Thalattal Endlich, endlich das Meer!« Wie einst die Zehntausend von Ku- naxa beim Anblick des Endes ihrer Leiden und Gefahren in jenen Freudenruf ausbrachen, so mag auch XENOPHON SCHNEIDER bei der Schwergeburt des Vereines der Rosenfreunde, nachdem der Unermüdliche endlich sein Ideal verwirklicht sah, Aehnliches ausgerufen haben, namentlich als nun gar die Herausgabe des Rosen-Jahrbuchs dem ganzen Werke eigent- lich erst die Krone aufgesetzt hatte. Der erste Jahrgang, der uns vorliegt und, den wir nicht nur mit Interesse, sondern. ganz besonders auch zu eigener a | EN Iiteratur. — Amtliche Bekanntmachung. 23 erung des Wissens in diesem e der Gärtnerei durchgelesen haben, ‚dem willigen Leser so viel Gutes und ırreiches, dass wir nicht anstehen, dies ch jedem praktischen Rosengärtnersowohl, ‘dem Laien und Rosenfreunde an- tlichst zu empfehlen. Wir finden nicht nur Abhandlungen rein gärtne- Natur, wie den sehr interessanten und den Aufsatz des Herrn P. LAMBERT. 3esuch (wozu Visite?) bei den berühm- Pariser Rosengärtnern«, den wır jedem en Rosenzüchter ersuchen zu be- >n und ad notam zu nehmen, oder die Aufsätze von LUCKE & JunGk über ht der hochstämmigen Wildlinge und redelung, von WESSELHOEFT U. LAMBERT inter- und Frühjahrs-Veredelung, von TT, ELLWANGER, DROEGEMÜLLER, über ht neuer Rosen aus Samen, u. Ss. w., ern auch Aufsätze rein wissenschaftlichen s, wie die wichtige Arbeit des Herrn sor FRANK: »Ueber das Asteroma ra- um, den verderblichen braunen Rosen- - der Treibereien, und auch des freien «, sowie die Abhandlungen über die ws Ranglisten und die zu ähnlichen Rdes G.. Paur- m Cheshunt und -LWANGER in Rochester, Amerika; auch der ph und Aesthetiker findet seine Rech- den geistreichen Aufsätzen ST.-PAaur’s - EICHLER’s, Wernigerode. Noch manche eren Aufsätze finden wir verschiedenster Ä ren Aufzählung der Raum uns nicht attet, und möchten wir Jeden, der sich r Rose, sei es als Gärtner oder Lieb- ‚beschäftigt, bitten, seine Erfahrungen ler Kenntnisse durch Beiträge für das ichste Jahrbuch 1884 zu bekunden und SCHNEIDER mit reichem Stoffe zu unter- itzen, weil er es verdient, denn er war Triebfeder desGanzen, der den deutschen är r aufrüttelte und ihn auf das Beispiel ıds hinwies. Möge das Werk gut und im- nehr gedeihen, damit auch der Deutsche, 1so wie der Engländer, mit Genugthuung ‚Stolz auf den Nutzen und die Erfolge Rosen-Vereins und seines damit ver- nen Jahrbuchs blicken kann. Zum s wollen wir nicht unterlassen, jeden samen, intelligenten und für die Hebung eutschen Rosenzucht Verständniss be- aden Rosenfreund und Züchter zu er- ıen, wenn er es nicht schon gethan, dem agten Vereine beizutreten und seine Er- fung dem ı. Sekretär desselben, Herrn EDRICH SCHNEIDER 11]. in Wittstock, zuge- ı zu lassen. Der Beitrag für das Jahr ist 'eı Mark, also eine Geringfügigkeit, und dafür dem Mitgliede das Jahrbuch zu ingerem Preise zugehen, anderer Vortheile _ Ausstellungen, Versammlungen u. s. w. : zu gedenken. Hr. SCHNEIDER ist für sein Rosen-Jahrbuch zum Ehrenmitglied der National Rose So- cietyer nannt und seine Rangliste ist mit ihrer silbernen Medaille gekrönt. Cart MATHIEU-Charlottenburg. Amtliche Bekanntmachung, betreffend die Ausfuhr der zur Kategorie der Rebe nicht gehörigen Pflänzlinge. (Vergl. S. 12.) Durch die Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers vom 23. Juli d. J. (Centralblatt für das deutsche Reich, S. 238) ist ein Ver- zeichniss der Zollämter, über welche gemäss der Bestimmung des $ 4, Nr. 2 der Kaiser- lichen Verordnung vom 4. Juli d. J. (Reichs- Gesetz-Blatt, S. 153) die Ausfuhr aller zur Kategorie der Rebe nicht gehörigen Pflänz- linge, Sträucher und sonstigen Vegetabilien aus dem Reichsgebiet in die Gebiete der neben dem letzteren bei der internationalen Reblaus-Konvention betheiligten auswärtigen Staaten ausschliesslich stattzufinden hat, ver- öffentlicht worden. Da es einer nebenhergehenden Bestimmung Deutscher Zollämter, über, welche dies- seitige, zur Ausfuhr nach Vertragsstaaten be- stimmte Pflanzensendungen den von diesen Staaten vorgeschriebenen Zollstellen zuzu- führen sind, nicht bedarf, so ist die durch meine Bekanntmachung vom 2. vorigen Mo- nats (Potsdamer Amtsblatt, S. 419, Frank- furter Amtsblatt, S. 337) veröffentlichte An- ordnung zurückgenommen. en Zufolge Verfügung des Herrn Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten bringe ich dies hierdurch zur Kenntniss der Betheiligten. Potsdam, den 4. Dezember 1883. "Der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg. gez. ACHENBACH, Staatsminister, Vorstehende Bekanntmachung wird hier- durch zur öffentlichen Kenntniss gebracht. Berlin, den ı2. Dezember 1833. Königliches Polizei-Präsidium. voN MADAI. Gartenbau-Ausstellungen. Winter-Ausstellung des Vereins Beförderung des Gartenbaues 2 zu Berlin im Wintergarten des Centralhötels vom 22. bis 25. Januar 1884. Die Anmeldungen laufen in erfreulicher Weise ein; wir ersuchen dringend Er jenigen, welche noch auszustellen Dt - sichtigen, ungesäumt ıhre Anmeldungen beı einem der Ordner, Hrn. Kgl. Garten-Inspektor W. Purrıng, Berlin W., Potsdamerstt. 75 oder Hrn.R. Branpr, Charlottenburg, Schlossstr. 19, mit Angabe des Raumbedarfes zu machen. Grosse zur Gartenbau- Ausstellungen. — Vereins-Nachrichten. |Garren-Zeitung | Programme im General-Sekretariat, Berlin N, Invalidenstr. 42. Ihre Majestät die Kaiserin hat dem Ver- ein huldreichst anzeigen lassen, dass Sie einen Ehrenpreis stiften werde. Von Sr. Ma- jestät dem Kaiser ist bekanntlich bereits die goldene Medaille bewilligt. Abends findet Concert bei Beleuchtung statt Die Eintrittskarten werden den hiesigen Mitgliedern nächstens zugesandt. Aus- wärtige Mitglieder des Vereins zur Bef. des Gartenbaues, welche eine Dauerkarte wünschen, wollen thunlichst vor der Aus- stellung dem General-Sekretariat schreiben. Düsseldorf, Ausstellung des Gartenbau-Ver- eins im März, im Verein mit dem Geflügel- zucht-Verein. ' Mainz, Ausstellung des Verbandes rheini- scher Gartenbauvereine 13.—21. April. elektrischer "Amtliche Bekanntmachung. St. Petersburg. Die geschäftsführende Ab- theilung der Kommission für die von 1883 auf den 5.—ı7. (16.—28.) Mai 1834 verlegte Internationale Gartenbau-Ausstellung in St. Petersburg macht hierdurch bekannt, dass das für die anfänglich auf das Jahr 1833 projektirte Ausstellung ausgegebene Pro- gramm für 1884 die volle Gültigkeit be- hält und dass Alle, welche dasselbe noch zu erhalten wünschen, sich an Dr. E. von REGEL im Kaiserl. Botanischen Garten zu St. Petersburg wenden wollen. Anmeldungs- Formulare für Exponenten, Programm für den Kongress, sowıe die Karte, welche Theil- nehmer am Kongress und der Ausstellung zum Genuss der Fahrpreis- und Fracht- ermässigungen berechtigt, werden den Be- theiligten rechtzeitig zugestellt werden. Da ım Frühjahre 1884 voraussichtlich keine andere grössere Gartenbau-Ausstellung statt- finden wird, so hofft die Ausstellungs- Kommission, dass nicht blos die der Kaiser!. Russ. Gartenbau-Gesellschaft bis jetzt ge-. machten Zusagen von Ausstellern, Preis- richtern und Kongressmitgliedern eingehalten werden, sondern dass noch viel zahlreichere Anmeldungen zur Theilnahme hinzukommen werden. Der Präsident der Kommission: E. v. REGEL. Vereinsnachrichten. In Bonn hat sich im Herbst 1883 ein Ver- ein selbstständiger Gärtner gebildet. Die Fortbildungsschule für junge Gärtner, ein- gerichtet vom Gartenbauverein in Bonn, zählt diesen Winter ı7 Schüler. Unterricht Mitt- wochs und Sonnabends 47—%9 Uhr in Ele- mentarfächern, Wein- und Obstbau, Pflanzen- Kulturen und Planzeichnen. Der Hülfsunterricht für jüngere Gärtner, ein- ———— gerichtet vom Verein zur Beförderung des Gartenbaues und der Gesellschaft der Garten- freunde Berlins zählt diesen Winter 75 Schüler. Personalnachrichten. Graf SoLms-Laubach, Professor d. systemat. Botanik in Göttingen, hat eine wissenschaft- liche Reise nach Tava angetreten und wird | zunächst, einer Einladung des Dr. TREUB, E Direktor des botanischen Gartens in Buiten- 3 zorg folgend, bei diesem Wohnung nehmen. Dem Kgl. Oek.-Rath Noopt, Berlin, ge- schäftsführendem Direktor des Klubs der Landwirthe in Berlin und Mitglied des Ver- eins zur Beförderung des Gartenbaues, wurde für seine langjährigen uneigennützigen Dien- ste von Klubmitgliedern am 30. Dezember I v. J. ein Silberbesteck zu 24 Personen nebst a silbernen Tafelaufsatz überreicht, den JuLıus HOFFMANN geschmackvoll mit En geziert hatte. Ein reich ausgestat- tetes Album mit den Bildern der Geber war | bereits am 27. November übergeben worden. Drei Jubilare. Am 21. Dezember 1883 gab de 5, Gesellschaft der Gartenfreunde drei I Mitgliedern, die seit 25 Jahren der Gesell- schaft angehören, ein Festessen. Es sind dies die Herren Kanzleirath KLETSCHKE, | Obergärtner HORNEMANN und Obergärtner E EGGEBRECHT. Letzterer ‘war leider durch Un- wohlsein in letzter Stunde am Erscheinen verhindert. Hirn. Kanzleirath KLETScHKE, der seit ca. 25 Jahren zugleich das Schrift- ” führer-Amt in der Gesellschaft bekleidet, # ward bei dieser Gelegenheit ein geschmack- volles Diplom als Ehrenmitglied über- reicht. i En gros-Preise a! Blumen in Berlin m 4. Januar 1884. | (Preise, wie sie ne Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen, Azaleen 50—75. Camellien, rothe 250—450, meist 350—450, weisse 600. Cyclamen 25 bis 100, meist 50—75. ‚Erica 40—100. Epi- phyllum 40—60. Flieder 1000—ı1200. Mai- blumen 75—ı25. Nelken 200—300. Orchi- deen 300 — ıo0o0, Primeln 9—ı5. Stief- mütterchen 4—2o0. Veilchen 10—25, meist 20—25. — Sonstige Blumen: Tulpen 75. Imantophyllum ı50. Poinsettia pulcherrima 600—1200. — Bindegrün: Adiantum-Wedel ” 20—25. Mahonia-Blätter pro 1ooo Stück 300. — Bunte Blätter, 25—50. — Sog. italienische Blumen: Rosen 150—200. Sprechsaal. 2 3. Wo ist Samen von /mpatiens Sultani m haben? | Bei AUGUSTE VAN GEERT in Gent, Packet 5 fres., bei HAAGE & SCHMIDT Erfurt, 5 Samen 50 Pfg. war. ] Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW., 32 Wilhelmstrasse. nr Ausgeführte kartenanlagen F „. E. NEIDE. Jarbige und 6 schwarze Tafeln nebst Text. — In Gross-Folio. Preis cartonnirt 20 Mark. Beni: INZIEALT. Villa am Wannsee (von DER Heypr). °P VIL. Umgebung des Luisendenkmals im Thier- Rittergut Crüden (von Jacow). garten bei Berlin. | do. Ursprüngliche Anlage. Vlla. do. Ursprüngliche Anlage. Königsplatz in Berlin. VII. Halberg bei Saarbrücken (Stumm). a. do. Ursprüngliche Anlage. IX. Vorgarten in Berlin, Thiergartenstr. 35 , Villa bei Dresden (von STOCKHAUSEN). (GEBR. HARDT). Wallwitz in Schlesien (von EICHMANN). X. Zweibrodt bei Breslau (von JoHxston). a. do. Ursprüngliche Anlage. i Xa. do. Ursprüngliche Anlage. . Freiburg in Schlesien (von KrANSTA). | do. Ursprüngliche Anlage. Ueber Entstehung, Zweck und Werth des Werkes sei Folgendes bemerkt: Die Beobachtung, dass die meisten sogenannten Musterzeichnungen von Gartenplänen ntasiegebilde und deshalb von fraglichem Werthe sind, reifte in dem verstorbenen igl. Garten-Direktor NEiDE den Entschluss, Pläne, welche unter seiner Leitung wirk- ch ausgeführt sind, zu veröffentlichen. Er gıng hierbei von der Ansicht aus, dass e, welche nur ın der Phantasie eines Menschen gelebt, die Kontrole der Ausführung ch nicht passirt haben, Veranlassung geben könnten, die Gartenkunst zur Schablone bzudrücken. Jedes Terrain, ob beschränkt oder ausgedehnt, ist individuell zu behandeln, die Garten: ge soll sich aus den bestehenden lokalen Verhältnissen heraus entwickeln und sich m eng anschliessen; nur so kann ein harmonisches Ganze entstehen. _ Eine reiche Thätigkeit auf dem Gebiete der Landschaftsgärtnerei und hohe Begabung jefähigten NEIDE wie selten Jemand zu dieser Aufgabe; der Herausgeber war als Mit- iter zu diesem Werke zugezogen. Seine Aufgabe ist es speziell gewesen, die Pläne jearbeiten, während der Verstorbene sich vorbehalten, die Erläuterungen hinzuzufügen. ‘Von denjenigen Grundstücken, welche bereits mit gärtnerischen Anlagen versehen ren, bevor NEIDE auf ihnen seine schöpferischen Ideen zur Verwirklichung brachte, wurden i Pläne gegeben; der eine die frühere Situation darstellend, der andere das Grundstück ı der Umwandlung zeigend. Die übrigen Pläne betreffen Anlagen, welche auf freiem errain oder bewaldeten Flächen zur Ausführung gekommen sind; es sollte hier die Land- schaftsgärtnerei in grossen Zügen behandelt werden, ohne auf die Details der Ausführung r einzugehen. \ Die Tafeln, also das Wesentliche des Werkes, hatte NEIDE fertiggestellt, als ıhn — am August.1883 — der Tod dahinraffte; und es blieb dem Herausgeber überlassen, den xt niederzuschreiben, wozu er um so mehr berufen war, als er die sämmtlichen Ent- e für die Lithographie gezeichnet und viele in der Wirklichkeit angeführt hat. Ba: NEIDE bekundete schon in seinen ersten Arbeiten das Bestreben, die lokalen Verhält- se zu erfassen und zu beherrschen und vor Allem die nächste Umgebung des Bauwerks rtnerisch reich und eigenartig zu gestalten, indem er die architektonischen Linien, welche ‚demselben zum Ausdruck kamen, auf die gärtnerische Anlage übertrug und so eıne re Harmonie zwischen Bauwerk und Garten-Anlage herstellte. Diese Idee ist nicht aber es hat wohl selten Jemand dieselbe so originell anzuwenden und zu verwerthen tanden, wie gerade er. en Wall Neipe’s Schöpfungen, welche neben grossen Anlagen, wie die Hamburger Wa 7 n und der Berliner Thiergarten, Hunderte kleinerer Privat-Besitzungen ni wer- n noch lange in der deutschen Gartenkunst als leuchtende Vorbilder dienen, I Sn nziges hinterlassenes Werk: »Ausgeführte Gartenanlagen« ist deshalb eıne Publikation grossem, bleibenden Werth. £ be Eike Der Preis ist in Anbetracht der vollendet schönen Herstellung der F arbendrucktafelin . hoher. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Anzeigen. A_LAAALALA A ADAM A N SERSSBUSBEBSEBHBEEHBBEENHEBBNHBENANHECEBIDUDRRSSHUSENHEHRERRRENER v: Baumschule .- ESTAIN 154. Köpnickerstr. BERLIN 80. Köpnickerstr. 154. (über 100 Hectar umfassend) empfiehlt grosse Vorräthe von Obst- bäumen in allen Formen, Alleebäumen, Ziergehölzen, Coniferen, Rosen, Obstwild- lingen, Forst- und Heckenpflanzen, Erdbeer- und Spargelpflanzen, Blumenzwiebeln etc. Figuren, Gruppen,Vasen, Fontainen, Candelaber etc, etc. Be für kebäude, Park und Garten, Taufsteine = und 20) ) 27 Grabfiguren empfehlen in ihrer bewährten sandstei farbenen Terracott 1 (2/) Cataloge gratis und franco. BERESENENSHNRANRMRARERKUGON«ENHNRRNRERNENERERENEMN SENEENNBOENRNSHENNENHENSEREUENERSEEEHNHUNGENEN —VVN BEBESESBESEENEBHEEESEEEEEENEEBSESSHENEENHEUSUNURREFENEREHNNEN VEVENOIENG VEN TNTFNEEN MER Gesucht wird en Gärtner auf en Gut nach 5 rn S t Marc h i S ö h n e y Russland. Nur erfahrene Leute wollen sich bei Hrn. Gamaleya, Safonowka bei Oboyan, Gouv. Kursk, Thonwaarenfabrik, Charlottenburg. Russland, melden. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Haselstrauch und seine Cultur. Von A.W. Palandt. Mit 2 Tafelu in Farbendruck. res curtonnirt 2 M. 50 Pf. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. DD I Dr rn rn Dr On An Or On Da On AO OD ». Obstbaumschule .. sEORG WM. GAEDERTZ -S==+ Feuerbach -Stuttgart s- hat im Frühjahr 1884 in grosser Auswahl abzugeben: se R—— - un - & | Birnen Spaliere und freistehende Bäume | Aepfel in den besten und feinsten Tafel- 2 3 ; Kirschen sorten. — Palmetten, wagerechte ä A Pillaumen Cordons, U-Formen, Spindeln, > Aprikosen | Pyramiden u. s. w. in tadelloser = Pfirsiche Formirung und Bewurzelung. i BT % i Sehr starkeBirnen-Pyramiden u. Palmetten m. 2u. 3 Etagen in schönsten tadellosenExemplaren. : Junge Pfirsiche, zur Topfkultur geeignet. = Obstwildlinge in verschiedener Stärke. 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WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Miscellen: M. GRASHOFF's Blumensamen -Neuheiten eigener Züchtung. — Eberswalder Gartenbau-Ver- ein. — Neue Kartoffelsorte Joseph Rigault. — Entfernen abgestorbener Obstbäume von den Fel- dern. — Die Ausfuhr ven Gartenbauprodukten aus Dänemark nach Deutschland. Gartenbau - Ausstellungen. Vereins-Nachrichten. Engros-Preise abgeschnittener Blumen. > Angebote. »D Ein in Vermehrung und Topfpflanzenkultur erfahrener älterer Gehilfe findet per ı. Februar Stellung. ©. Dankworth, Handelsgärtner, Linden b. Hannover. Zum sofortigen Antritt suche einen tüchtigen, zu- verlässigen, nicht zu jungen Gehilfen; derselbe muss in Landschaftsgärtnerei und Topfpflanzenkultur durch- aus erfahren sein. Stellung dauernd. E. Hammer, Zittau. 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In tausend Fällen erfordert die Beantwortung von Fragen, wie sie sich täglich im gär nerischen Betriebe aufwerfen, das Suchen und Nachlesen in den verschiedensten Werken das Gartenbau-Lexikon giebt eine augenblickliche, klare und bündige Antwort, und wo das Wort allein nicht genügt, antwortet zugleich eine Abbildung. E Mag es sich darum handeln, irgend eine gärtnerische Verrichtung erklärt, eine Blumen Obst- oder Gemüse-Sorte, ein Geräth beschrieben, die Biographie eines verdienten Gärtners, die Spezialität einer grösseren Handelsgärtnerei etc. etc. ermittelt zu sehen, das Illustrirte Gartenbau-Lexikon — aufgeschlagen an der betreffenden Stelle des Alphabets — giebil sofortige Auskunft! Gewiss, die Arbeit, ein solches Werk zu schaffen, war eine langwierige und grosse, aber Dank dem Zusammenwirken einer grossen Reihe von Spezial-Fachmännern aus’ Wissenschaft und Praxis, denen die Abfassung der Tausende einzelner Artikel anvertraut | wurde und Dank der unermüdlichen, ordnenden, prüfenden und redigirenden Thätigkeit des, Herausgebers, war die Verlagshandlung nun in der Lage, das seit langer Zeit vorbereitete Werk der deutschen Gärtnerwelt übergeben zu können. Naturgemäss musste ein solches Werk, welches das ganze weite Gebiet aller Zweige des Gartenbaues behandelt, auch von bedeutendem Umfange sein, aber im Hinblick auf eine grosse Verbreitung und in der Ab- sicht, es auch minder Bemittelten zugänglich zu machen, wurde der Preis verhältnissmässig/ niedrig normirt. x EN! (} Das Werk enthält ı200 Seiten resp. 2400 Spalten grössten Lexikon-Octav- Formats mit zahlreichen vorzüglichen Holzschnitten, also etwa den Inhalt von drei bis vier g wöhnlichen Bändchen und ist nach wie vor auch in 24 Lieferungen & ı Mark beziehen. Zu beziehen durch jede Buchhandlung, PEN KR re bl fall" De a EB ac a i Gärtner: _ SKELL, LENNE, Fürst PÜCKLER-MUSKAU, MEYER, NEIDE. Von H. GAERDT, Kgl. Gartenbau-Direktor in Berlin. u VW ohl dürfte es für manchen Leser der Gartenzeitung von Interesse sein, Nä- eres über jene Männer zu erfahren, welche ie Gründer und Träger der deutschen andschaftsgärtnerei waren. Die Namen dieser um das Wesen der eutschen Landschaftsgärtnerei so hochver- ienten Männer finden wir oben nicht ge- rdnet nach Rang, Geburt oder Lebens- ter, sondern einfach folgend der Zeit ihres irkens, anderseits der Reihe nach, wie sie us dem Kreise ihres Schaffens durch den ‘od abberufen wurden, — denn keiner von ınen weilt mehr unter uns, — vor wenigen onaten ist der letzte derselben gebettet orden — im kühlen Schoosse der Erde. Wie so manche der Blumen am Abend ı schönsten duftet — so leuchten oft auch guten Thaten der Menschen nach dem Wir bewegen uns in einer Zeit, wo man n geneigt sich finden lässt, ja, wo es fast Manie geworden ist, Jedermann, der sich ıf irgend einem Gebiete, sei es der Kunst, er Wissenschaft oder der Industrie be- rkbar gemacht hat, ein Denkmal aus Stein r Erz zu errichten. Ganz anders liegen r die Sachen — Monumente aus Stein r Erz geformt, bedarf keiner unserer Ko- yphäen. Denkmäler der herrlichsten Art, jenkmäler, die alljährlich mit neuem Blätter- mucke, mit neuer Blüthenpracht sich iden, lebendig stolz das Haupt in die fte erheben, hat jeder dieser Männer durch muthige, den Wanderer zur Bewunderung reissende Schöpfungen in Gottes freier tur, der eine hier, der andere dort in den schiedenen Gauen Deutschlands sich er- et. Bewunderungswürdig im Süden des ches, an der Isar; im Norden an dem auen Wasserspiegel der lieblichen Havel, märkischen Sande, am Strande der Spree, der Elbe, an der Neisse, wie in dem Ge- irgslande Schlesiens. Was uns bestimmte, dieser so vielfach be- ährten Männer der Landschaftsgärtnerei er zu gedenken, sie neben einander zu tellen, ist, dass sie alle nach einem Ziele ebten, ist die Gleichheit der Kapazitäten nd das freudige Ereigniss, dass Meister und chüler in einem Zeitraum von ca. 7 De- ennien mit- und nebeneinander lebten und Tante. | Die ersten deutschen Landschaftsgärtner. 28 Q e ersten deutschen Landschafts- Die dankbare und unerschöpfliche Kunst der Landschaftsgärtnerei, für welche jene Männer die ganze Zeit ihres Lebens thätig waren, hat nicht, wie die Baukunst, Vor- bilder aus früheren Zeitaltern, auch nicht, wie die Malerei, berühmte Schulen aus den vergangenen Jahrhunderten, sondern hat ihren Ursprung in der neueren Zeit. Ihre praktische Ausübung beginnt eigentlich erst zu Ende des vorigen Jahrhunderts. Sie ent- stand hauptsächlich zu jener Zeit, als man übersättigt wurde von dem Le Norre’schen Gartenschmucke, den streng symmetrischen Formen geschnörkelter Blumenbeete, den zu Gänsen, Enten, Hasen, Obelisken und zu unzähligen anderartigen Gestaltungen ver- stümmelten Bux- und Taxusbäumen; sie ent- wickelte sich, als die Begriffe über das Schöne sich änderten und man begeistert wurde zur Nachahmung und Pflege der freiwüchsigen - Natur. In England, welches von den kontinentalen Erschütterungen im vorigen wie im Anfang dieses Jahrhunderts nichts zu leiden hatte, wo man im dGegentheil verstand, daraus Nutzen zu ziehen, hat ganz unbestreitbar die neuere Landschaftsgärtnerei ihren Ursprung gefunden; Deutschland aber blieb es vor- behalten, bald darauf der Hort und die Stätte des idealen Aufschwunges dieser Kunst zu werden. : In Süddeutschland fand die moderne Land schaftsgärtnerei bereits zu Ende des vorigen Jahrhunderts den lebhaftesten Anklang und volle Würdigung. Der zuerst genannte Meister der Landschaftsgärtnerei, VON SKELL, hatte zu jener Zeit schon einen grossen Ruf als Künstler im Gebiete der neuen Aera. Kurfürst CArL THEODOR berief im Jahre 1789 SkerL nach München. Unter MAXIMILIAN Joszpu, König von Bayern, in dessen grosser Seele alles Schöne, Nützliche und Gute eine heilige Freistätte fand, gelangte SKELL zu hohen Würden. Der König gab ihm, voll des grössten Vertrauens, die unumschränkte- sten Gelegenheiten zu der praktischen Ver- werthung seiner reich begabten Talente. Man verdankt dem genialen SKELL, nament- lich im südlichen Deutschland, eine grosse Anzahl von Park- und Gartenanlagen in dem damaligen englischen Stile. Zu den welt- bertihmtesten Stätten seines Schaffens ge- hören die grossen Umwandlungen Nymphen- burgs und die Anlagen des englischen Gartens in München. Bu Die Landschaftsgärtnerei mit ihren Reizen kann nur erblühen und gedeihen im Schoosse des tiefsten Friedens. In Norddeutschland vermochte sie sich erst einzubürgern, zu ent- wickeln nach blutigen Kämpfen für König und Vaterland. Nach schwerer blutiger Arbeit und Befreiung von drückenden Lasten sehnte sich, nach dem Jahre 1815, auch ım 2 J u a a m a Blitz 26 Norden Deutschlands der menschliche Geist nach edleren Genüssen und zwar im Gebiete des Gartenbauwesens; besonders gab sich ein heisses Verlangen kund nach Um- wandelungen und Verschönerungen nicht nur der nächsten Umgebungen, sondern auch bis weit von diesen entfernt, bis weit in die grössten Flächen der Parks hinein. Die Landschaftsgärtnerei begann von da ab ein lohnender, erfreulicher und überall sicn ver- breitender Zweig des Gartenbaues in Deutsch- land zu werden. ‚Gleichzeitig mit der ersten Epoche der Landschaftsgärtnerei in Norddeutschland bildete sich der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten, und es entstand die Königl. Gärtner-Lehr- Anstalt zu Berlin und Potsdam. Eine zweite Epoche entfaltete sich wenige Dezennien später im Norden des deutschen Reiches; als Träger derselben ist LEnn£ in Potsdam, wie fast gleichzeitig der geist- reiche Fürst PÜCKLER-MuSKAU ın Muskau anzusehen. Wie seiner Zeit unter König MAXIMILIAN JosEpH in München SKELL begünstigt wurde, so hatte auch, unter der Regierung des weisenund edelherzigen Monarchen FRIEDRICH WILHELM III, König von Preussen, LENNE das Glück, wirken zu können. Die Neigung und Vorliebe des Königs für die Land- schaftsgärtnerei krönten die herrlichsten Er- folge. Die Munifizenz des Königs hob LEnNE empor und gab demselben Gelegenheit, sein. theoretisches Wissen, seine Ideale für die Praxis nutzbar zu machen. Das Werk, das unter dem Schutze des Königs FRIEDRICH WILHELM III. begonnen, die Erweiterungen von Sanssouci im neuern Stile, die Um- wandelungen des Thiergartens bei Berlin, erhielt unter FRIEDRICH WILHELM IV., des für alle Künste und Wissenschaften hochbe- geisterten Monarchen, die weitumfassendste Ausdehnung und die höchsten Glanzpunkte. Mit allen diesen Arbeiten schaffte sich LENNE einen weit über die Gauen Deutschlands hinausgehenden Ruf. Den leuchtenden Beispielen hochherziger Landesfürsten folgend wandte sich mit regem Eifer die hohe Aristokratie, wie überhaupt der Grundbesitz, dem neuen Gartenstile zu. Um Burgen, Schlösser und Landhäuser ver- schwanden in allen Provinzen nach und nach die steifen Formen in den Park- und Garten- anlagen, und wie der Phönix aus der Asche, so entstanden mit vielfacher Verwendung des alten Materials die anmuthigen Parke und Gärten mit ihren erfreulichen, lieblichen Rasenbahnen. Und so sind, namentlich in Norddeutschland, durch Lenne’s Hand viele Umgestaltungen und neue Schöpfungen auf dem Lande, wie in den Städten entstanden. Die Freude an Park- und Gartenanlagen Die ersten deutschen Landschaftsgärtner. im landschaftlichen, ungezwungenen Stile wurde nun nicht ein Monopol nur für die ° durch Geburt bevorzugten oder mit Glücks- gütern gesegneten Menschen, sondern sehr bald durch Anlage umfangreicher Volks- gärten zu einem Allgemeingut für Jedermann. - Durch diese Volksgärten wurde auch dem Menschen, dessen Loos harte Arbeit ist, Gelegenheit gegeben, im Sommer nach des Tages Last oder am Sonntage sich an den Schöpfungen in der freien Natur erfreuen, erbauen zu können, und in dieser Richtung wirkten die Volksgärten im landschaftlichen Stile veredelnd auf Hebung der Sitten. Im Norden Deutschlands dürfte einer der ersten derartigen Volksgärten der zu Kloster- berge bei Magdeburg, von LENNE entworfen } und im Jahre 1824 gezeichnet, gewesen sein. Den Plan dieser ersten LEnn£ schen öffent- lichen Gartenanlage finden wir in den Ve handlungen des Vereins zur Beförderung de Gartenbaues in den Königl. Preuss. Bd. 4 Zu gleicher Zeit mit LEnn& erscheint ein anderer Stern erster Grösse am Horizonte der Landschaftsgärtnereiı, Fürst PÜCKLER- MusKAU, unstreitig einer der geistreichsten Männer, "wohl auch der bedeutendste Meister im Gebiete der Landschaftsgärtnerei. Frühzeitig war in ıhm die Liebe für dies Kunst im Gebiete des Gartenbaufaches en brannt, mit ganzer Seele hing er derselben an, mit seltener Energie, mit bewunderungs- würdiger Ausdauer suchte er, die grössten ” Opfer nicht scheuend, auf trıstem Unlande Paradiese und bewunderungswürdige lan schaftliche Scenerien, anmuthige Oasen, z schaffen. Die Neigung und Liebe zur Land- | schaftsgärtnerei erkaltete bei ihm nie, blieb‘ ihm eigen von der Jugend bis ins hohe? Alter, bis zum letzten Augenblick seines“ vielbewegten Lebens. Behufs gründlicher Studien in der Landschaftsgärtnerei lebt der Fürst lange Zeit in England. “2 Die umfangreichsten und berühmtester “ Schöpfungen des Fürsten PÜCKLER sind die bekannten Parkanlagen in Muskau, näc dem in Branitz. Aber ausserdem finden wir ihn eine Zeitlang mitwirkend an dem Ausbaue, an den Verschönerungen der vor- trefflichen Parkanlagen auf dem Babelsberge bei Potsdam. Wenn die Geschichte der Gartenkunst a drei Männer: von SKkELL, LEnn£ und Fürst PÜCKLER-MUSKAU als die ersten, als die gründer der deutschen Landschaftsgärtnerei verzeichnet, so wird sie anderseits ihn würdig zur Seite. stellen zwei Schüler, im Bereiche derLandschaftsgärtnerei in No deutschland mit den Lehrern auf wohl gle hoher Stufe der Kunst wie des Ruh standen. Jene Männer sind G. MEYER, de vor wenigen Jahren, und NEIDE, der ! | FURL DEREN, 17. Januar. ] Die Orchideen als Schnittblumen. 27 en Monden im besten Wirken vom Tode hinweg gerafft wurde. Sehr bald erkannte LEnn& die Wichtigkeit die Zukunft der Landschaftsgärtnerei ıd richtete daher sein Streben auch auf ie Heranbildung tüchtiger Elemente für die nsfrische Kunst. MEYER, ein Schüler LEnne’s, war hervorge- genaus der Königl. Gärtner-Lehr-Anstaltzu tsdam, wohl dem vortrefflichsten Institut, r besten Schule für Landschaftsgärtnerei. NEIDE dagegen war insofern ein Schüler INNE's, als er lange Zeit unter dem Meister ı Thiergarten zu Berlin thätig war. Es liegt der Sache fern, uns in die Bio- )hien, die ja an anderer Stelle nieder- schrieben sind, zu vertiefen; wir haben s nur zu beschränken aut die idealen Schöpfungen dieser jüngeren Meister, die Vorbildern ihrer Lehrer würdig zur Seite stellt werden können. ‘Von MEver’s Kunstsinn und rastlosem idea- en Schaffen zeugen die in unvergleichlicher Weise durchgeführten städtischen Parkan- isen in und um Berlin. Der Humboldts- allein ist ein bewunderungswürdiges kmal seines eminenten Talentes. icht minder hervorragende Schöpfungen 'Umwandelungen sind von NEIDE zu ver- zeichnen. Der Albrechtsberg bei: Dresden, ürstenstein und Pless in Schlesien, die Imgebungen von Homburg, die Verschöne- gen des Thiergartens in dem letzten rzehnt bezeugen seinen Kunstsinn. ır halten uns nicht für kompetent noch rechtigt zu entscheiden, welcher von diesen nf Meistern der deutschen Landschafts- ‚ärtnerei auf der höchsten Stufe stehen soll, elchem von ihnen der reichste Lorbeerkranz jühret, da jeder derselben in seiner Weise des Edlen und Schönen geschaffen hat. er Geschichte werden sie ın einem Bilde, n einem Rahmen neben einander fort und fort glänzen — denn ihre Werke loben ihre ster. — Ihre Namen und Schöpfungen en Vorbilder bleiben und den jungen, bsamen, talentvollen Gartenkünstler zur 1aahmung anfeuern. ir alle aber, wir ehren das Andenken eser berühmten 'T'odten. Schauen wir .von diesem Rückblick in die 'gangenheit in das frische Leben der Ge- art, so kann Deutschlands Gartenkunst Ttrauensvoll der Zukunft entgegen gehen; Derall, im Süden wie im Norden, sind die en der Meister tief eingedrungen in die n Geister, man gebe diesen nur Ge- heit zur Ausübung ihrer Talente! Die Orchideen als Schnittblumen für den Blumenhandel. Von OÖ. MASSIAS, Obergärtner in Altenburg S.-A, (Schluss.) ch bin bei meiner Auswahl bis jetzt allen Ost-Indiern soviel als möglich aus dem Wege gegangen, weil die dort hei- mischen Arten gewöhnlich eine etwas höhere Temperatur verlangen, als sie der Handelsgärtner unter gewöhnlichen Verhältnissen zu bieten vermag; deshalb wird Jeder, der nicht über ein Warmhaus mit doppelter Glasbedachung verfügen kann, auf die schönen im Winter blühen- den Vandeen etc. verzichten müssen. Ich kultivire zwar diese Arten schon jahrelang im gewöhnlichen Warmhause und finde, dass sie bei einer Winter- temperatur von 12 bis ı5 Grad Wärme ausgezeichnet gedeihen; habe aber die schmerzliche Beobachtung gemacht, dass sie unter diesen Verhältnissen ungeheuer schwer blühen, zwar Blüthenstiele zeigen, aber selten einen derselben gut zur Ent- wickelung bringen, es fehlt ihnen eben gerade in dieser Zeit an Wärme. So blieben bei Saccolabium giganteum, An- graecum superbum und Vanda suavis regelmässig die Blüthenstiele sitzen, wäh- rend Vanda tricolor, Aörıides odoratum und Fieldingü, wie auch Angraecum sesgquipedale immer noch geblüht haben. Eine rühmenswerthe Ausnahme hier- von machen die Phalaenopsis, von welcher Gattung ich Ph. grandıflora Lindl. und Ph. Schilleriana Rechb. fl. zur Kultur in gewöhnlichen Warmhäusern nur empfeh- len kann. An einen Klotz oder in einen Korb gepflanzt und dicht unter dem Glasdach aufgehängt, wachsen sie vor- züglich und bringen willig und reichlich Blumen. Hiermit will ich nun die Liste der ım Winter blühenden und sich für den Schnitt eisnenden Orchideen schliessen, trotzdem ihre Zahl noch lange nicht erschöpft ist und noch manche schöne Spezies für diesen Zweck empfohlen werden könnte. Ich möchte jedoch auf neuere noch weniger bekannte Arten nicht eingehen, weil die Preise für stärkere Exemplare noch ver- hältnissmässig sehr hoch sind und uns 28. Die Orchideen als Schnittblumen. [GARTEN-ZEITUNG. ja vorläufig noch die alten bekannten und bewährten Arten genügen. Es wird nun viele Gärtner geben, die auch während des Sommers Verwendung und Absatz für Orchideenblumen haben, und dies wird regelmässig in Bädern und grossen Städten der Fall sein. Ich will SR SIR RR 7 Fig. 9. Phalaenopsis Schilleriana Rehb. fil. daher meinen Artikel nicht schliessen, ohne auch für sie eine Anzahl für ihre Zwecke werthvolle Orchideenarten kurz aufzuzählen. Hierin ist die Auswahl um ein Bedeutendes grösser und es wird da- her nicht schwer sein, die bestgeeignetsten Sorten zu finden. Die Cattleyen und Laelien liefern uns nn hierfür das reichste und beste Material; ich nenne nur: Caitleya Mossiae Hook. nebst Varietäten; C. crispa Lindl.; C. guttata Lindl.;, C. guitata Leopoldüi Morr.; Lacha purpurata Paxt.; L. elegans u.a. m. Von Cypripedien führe ich auf: Cyprı- pedium vıllosum Lindl.; C. barbatum gran- EU RE EN EEE EI RENNSREE z: er Pr er koss BR at diforum Lindl.; C. Harrissianum Rchb. fil.; das dankbare C. Sedeni Hort.; C. sı- perbiens und C. longifolium. Dann Odonto- glossum vexillarium und O. Phalaenopsisz Oncidium sphacelatum; Trichopilia coccıne@ und zum Schluss sämmtliche Stanhopea- Arten, die ja auch sehr leicht blühen, wenn auch zugegeben werden muss, dass kan ir. NEN % r > Be wegen ihres ausserordentlich starken ürzigen Geruches nicht zu viel in ımenarrangements Verwendung finden rfen. Dies sind eine Menge schöner ten, die jedem genügen werden, der chideen zum Blumenverkauf ziehen will. Was nun den Ankauf von Orchideen zu diesem Zwecke betrifft, so rathe ich ngend, sich vorderhard nur auf die r angeführten Arten zu beschränken, ndereSpeziesaber erst dann anzuschaffen, wenn man jene besitzt. Sodann aber möchte ich vorschlagen, nur möglichst rke Exemplare zu erwerben; wenn iese auch theuer sind, sie lohnen das angewandte Geld reichlicher, als kleine Pflanzen, mit denen nicht viel anzufangen . Rationeller ist es auch, sich mehrere Exemplare einer bewährten Sorte, als ‚von zu vielen Arten je eine Pflanze an- 'zuschaffen. Obwohl ich nun frisch im- portirte Orchideen mit Vorliebe kultivire, ‚und sich ja auch viele Arten sehrschnellbei ıns heimisch fühlen und bald reich- ich blühen, so kann ich doch nicht so Ihne Weiteres den Ankauf von frisch portirten Orchideen empfehlen. Es ist immer besser, sich zuerst mit gut eta- blirten, längere Zeit in Kultur befindlichen Pflanzen zu versorgen und erst dann, wenn.man einen guten Bestand hat, im- ‚portirte Pflanzen, die ja bedeutend nie- driger im Preise‘ stehen, in grösseren VIiengen anzukaufen. Man besitzt dann nen guten Stamm, an dem man seine Freude hat und verliert nicht gleich die „ust, wenn Einem bei der Kultur impor- tirter Pflanzen das Glück nicht hold ist. - Ehe ich zum Schluss gelange, sei mir stattet, einige praktische Winke über Kultur der Orchideen zu ertheilen; will mich jedoch so kurz als möglich kennen drei Hauptpflanzweisen bei Orchideen: Das Befestigen der Epi- phyten an Holzklötze, die Kultur der Epiphyten in Körben, durchbrochenen oder gewöhnlichen Thongefässen, und ttens die Kultur der Erdorchideen in "Töpfen. Für Epiphyten oder Luftorchi- n ist die Art der Kultur, sie an Holz- tze oder Rindenstücke zu befestigen d daran vegetiren zu lassen, die natur- mässeste, wiewohl diese Kultur bei sehr len Arten nicht zu empfehlen ist. Man ndet dieselbe gewöhnlich nur bei Die Orchideen als Schnittblumen. cz de ne a 1 a a DE ne EEE le a nn ie 29 schwachwüchsigen oder bei solchen Arten an, die lange Verbindungsorgane von einer Scheinknolle zur andern bilden und über den Umfang eines Thongefässes schnell hinauswachsen würden. Ich ver- wende hierzu mit gutem Erfolge Kork- eichenrinde, an der die Luftwurzeln sehr gut wachsen. Die Pflanze wird mit et- was Sphagnum einfach mittelst Bleidraht an dem Rindenstückchen befestigt und im Gewächshause aufgehängt. Zur Kultur der Epiphyten in Körben oder Töpfen ist eine grobe Mischung, bestehendaus Torfstückchen (Braunschwei- ger), Holzkohlenstücke, Sphagnum und etwas gewaschenem Sand nöthig; ausser- dem werden die Gefässe auf 4 mit rein- gewaschenen Scherben oder Ziegelstücken angefüll, um gute Drainage zu haben und vor allen Dingen der Luft möglichst ungehinderten Eintritt in den Topf zu gestatten; daher sind die in den Wan- dungen durchlöcherten Töpfe allemal den gewöhnlichen Blumentöpfen vorzu- ziehen. In Körbe werden mit derselben Erdmischung alle diejenigen Arten ge- pflanzt, welche wie die Stanhopeen nach unten blühen, dann aber auch alle, welche erfahrungsmässig viel Licht gebrauchen und deshalbambestenhängend angebracht werden, zur Kultur am Klotz aber zu stark wachsen. Die Erdorchideen, wie Phajus, Cypri- pedium, Disa u. s. w. verlangen eine kräf- tigere Erdmischung, deshalb sieht man hier von der Anwendung des Torfes am besten ab und verwendet dafür entweder halbverrottete Holz- oder Lauberde oder faserige Torferde (Grunewalderde der Ber- liner), der man etwas gehacktes Sphagnum, Lehm, Sand und eine geringe Quantität feiner Hornspähne beimischt. Grössere, ältere Pflanzen können 35 Jahre in demselben Gefässe stehen, ehe ein Umpflanzen nöthig wird. Soll dies geschehen, so muss die Pflanze von allen alten Erdtheilen und schlechten Wurzeln befreit werden, bevor sie in das neue Ge- fäss gepflanzt wird. Anders bei jungen Pflanzen in kleineren Gefässen. Diese verpflanzt man, sobald sie gut durch- wurzelt sind, ohne den Ballen zu be- schädigen, vorsichtig in einen grösseren Topf, wie jede andere Pflanze. Dies darf aber höchstens einmal im Jahre ge- schehen. ; : Jede Orchidee hat eine Vegetations- 30 I; und eine Ruheperiode. Es ist Sache des Kultivateurs, diese Perioden genau zu beobachten und dafür zu sorgen, dass jede Pflanze dieselben richtig innehält. Er erreicht dies, indem er nach beendig- tem Trieb mit dem Bewässern nachlässt, die Pflanze etwas kühler stellt und so lange verhältnissmässig trocken hält, bis sich der junge Trieb wieder zeigt. Van- _ deen und Cypripedien machen hier eine Ausnahme; bei ihnen bemerkt man keine eigentliche Ruheperiode, sie können da- her gleichmässiger behandelt werden. So- bald die Pflanze zu treiben beginnt, ist es im Allgemeinen die höchste Zeit, bei älteren Pflanzen das Umsetzen vorzuneh- men; ist der Trieb schon zu weit vor- gerückt, lässt sich eine Orchidee nicht gern ungestraft stören. Anders ist es bei kleineren Pflanzen, deren Ballen man nicht zu verletzen braucht, bei ihnen ist man an keine Zeit gebunden. Das Bewässern geschieht bei den Luft- orchideen zu Beginn der Vegetations- periode, am besten das erste Mal durch Eintauchen des ganzen Gefässes in Wasser, _ damit sich das poröse Erdmaterial, welches während der Ruhe sehr trocken geworden ist, ordentlich gleichmässig anfeuchtet, später genügt ein tägliches Ueberspritzen _ vermittelst einer feinen Brause. An hellen Tagen darf man auch die Pflanzen selbst leicht mit lauem Wasser bespritzen. Dies wird genügen, jedem denkenden Gärtner die Kultur der Orchideen zu er- klären; im Uebrigen verweise ich auf die Anweisungen unserer Orchideenwerke, wiewohl gerade bei der Orchideenkultur feine Beobachtungsgabe und eifriges Nach- denken mehr nützt als das beste Buch. Castanea vesca L. Von J. METH in Kirchheimbolanden. Ver als Tourist schon die sonnige Pfalz durchwanderte, dem ist es gewiss auf- gefallen, dass der eigentliche Charakter die- ses reich gesegneten Landstrichs durch drei Hauptkulturen der Landwirthschaft bedingt wird, welche ihr fast den Charakter einer südlichen Gegend verleihen. Vor allem sind es der Pfälzische Weinbau und die Pfälzischen Weine, welche auf allen Ausstellungen eben- bürtig mit den Rheinweinen konkurriren. Castanea vesca L. Zweitens der Pfälzische Tabak, welcher häufig den Weg über den Ocean findet und in Form von Cigarren wieder zurückkehrt und als Süd- amerikanisches Produkt verkauft wird. Drit- tens ist es der ausgedehnte Pfälzische Obst- bau und das Pfälzische Obst, welches seiner Güte wegen weit gerühmt und ein bedeuten- der und gesuchter Handelsartikel geworden ist. Insbesondere ist es ein Waldfrucht- baum, dessen Früchte in ungeheuren Massen ausgeführt werden, welcher uns an die son- nigen Gefilde Italiens und Südfrankreichs er- innert, welcher durch seine imposante Grösse, edlen Habitus und schöne dunkelgrüne Be- laubung das Auge jedes Naturfreundes, be- sonders solcher aus dem Norden erfreut. Ich meine die edle Kastanie. Trotzdem dieser Baum schon lange Jahre, besonders in Süddeutschland heimisch geworden und unsre Winter, selbst dıehärtesten, vollkommen ohne jeden Schaden erträgt, wird derselbe nicht in dem Masse gewürdigt, wie er es verdient. Der Zweck dieser Zeilen soll darum der sein, die Liebhaberei für ihn vielleicht etwas mehr zu wecken. Wenn ich denselben auch nicht bedingungslos für alle Gegenden und Klimaten zum Anbau ım Grossen als Fruchtbaum empfehlen kann, sollte ihm je- doch mehr Aufmerksamkeit als Wald- und insbesondereals Parkbaum zugewandt werde Wie die meisten unsrer Obstbäume stammt der Kastanıenbaum aus Asien, von wo aus er seinen Weg nach Griechenland fand. Seinen Namen soll er von einem Orte Ca- sthanäa oder Castanäa in Thessalien er- halten haben, wo sich höchst wahrschein- lich schon frühzeitig bedeutende Anpflan- zungen von demselben befanden. Von hier aus verbreitete er sich nach Italien, Spa- h nien, Portugal, Frankreich und Deutschland. In 'erstgenannten Ländern bildeten die Früchte bald einen bedeutenden und gern gekauften Handelsartikel, welche unter de Namen Maronen bis heute noch ausgeführt werden Bei uns in Deutschland kommt der Kastanienbaum meines Wissens nirgends in so grosser Ausdehnung vor, wie in der Pfalz und im Elsass. Besonders schöne ln dieses herrlichen Waldfruchtbaumes kommen in den Waldorten des Bezirksamtes Berg- zabern, so wie bei Edenkoben und Landau am Haardgebirge und Dannenfels am Fusse des Donnersberges vor. Zerstreut findet erä sich in oft riesigen Exemplaren in der gan- zen Länge des Haardgebirges. Von dem Werth und der Rentabilität dei Kastanie überzeugt, wurden in neuerer Zeit von einem intelligenten Oberförster an der Süd- und Westabhängen des Donnersberges ca. 20000 junge Kastanienbäume gepflanzt. Die Einnahme, welche einzelne Gemeinden aus den Früchten erzielen, ist in guten Jahre en eine sehr bedeutende, so wurde schon “ in dem kleinen Dörfchen Dannenfels eine Jahreseinnahme von 10 000 #. erzielt. Eigenartig schön ist die Umgebung | der nigl. Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben, che sich an einen Kastanienwald anlehnt. der Erbauer, der kunstsinnige König wıG I. von Baiern, gefragt wurde, in chem Stiele er die Gartenanlagen in der Umgebung der Villa gehalten wünsche, ant- ‚wortete er ohne Bedenken: Pflanzt Kastanien, ‚Kastanien; wo die Kastanie gedeiht darf mir kein andrer Baum gepflanzt werden. Und dies geschah auch, so dass heut die illa, welche in den vierziger Jahren erbaut ırde, von einem Kastanienwalde umgeben Bezüglich seines Holzwerthes ist dasselbe st dem der Eiche gleichzustellen, hat aber )r dieser den Vorzug des schnelleren Wachs- ums voraus. Der Kastanienbaum ent- vickelt sich so schnell, dass ein zojährigeı "Baum oft die Grösse und Stärke einer hundert- ährigen und noch älteren Eiche hat. - Hinsichtlich des Bodens ist er nicht allzu wählerisch, da er mit Ausnahme von un- durchlassendem Thonboden und bei stag- nder Nässe sonst ın jedem Boden ge- ıht, doch sagt ihm ein humusreicher, san- ger Lehmboden am besten zu Eine freie )he Tage, wo er von den Winden bestrichen werden kann, an südlichen oder westlichen Abhängen ist ıhm wie allen Bäumen, z. B. em Wallnuss- oder Kirschbaum, welche icht durch Spätfröste zu leiden haben, am zuträglichsten. - Er wird 20—3072: hoch bei oftmals ganz enormem Umfange und erreicht ebenso wie die Eiche ein bedeutendes Alter. Die natür- hste Vermehrung ist durch Samen, welcher wohl im Herbst als im Frühjahr ausgesät werden kann; man wählt hierzu nur die schön- en und vollkommensten Früchte aus. Da och die Herbstaussaaten durch Mäusefrass ad in Waldgegenden durch den Eichelheher fig nothleiden, ist die Aussaat im Früh- r vorzuziehen. Zu diesem Zwecke müssen Samen an einem luftigen trocknen Orte ch öfteres Umwenden gut getrocknet und ostfrei in trocknem Sande aufbewahrt wer- Während des Winters ist öfters nach- ehen, da sie gern schimmlig werden, wo- ch die Keimkraft zerstört wird. ‚Sollten trotz aller Vorsicht zu keimen anfangen, n wird es nothwendig, dieselben heraus- ehmen und durch öfteres Umwenden vor immel zu bewahren. Sobald keine starken ste, etwa Ende März oder Anfang April, ehr zu befürchten sind, kann mit der Aus- t begonnen werden Dass die Samenbeete Unkraut reingehalten werden müssen, selbstverständlich. Da die Kastanie nur e Pfahlwurzel treibt, wird es nöthig, um e gleichmässige Bewurzelung zu erzielen, I A it Die A eine tel it a 2 t rar re Castanea vesca L. 31 die Sämlinge als einjährige Pflanzen bei mässıgem Zurückschneiden der Pfahlwurzel in dıe Pflanzschule zu verpflanzen. Eine weitere sehr gebräuchliche Vermehrung ist durch Absenker von mehrjährigen jungen Trieben, so lange dieselben biegsam sind, in der Zeit vom Herbst bis Früjahr, ähnlich wie bei Haselnüssen, Magnolien etc. Diese Vermehrungsart hat vor der durch Samen den Vorzug, dass man in kürzerer Zeit kräftige verpflanzbare Bäume erzielt, welche, wenn die Mutterpflanze eine edle, gross- früchtige, frühreifende oder anderweitig jem- pfehlenswerthe Sorte ist, keiner Veredlung bedürfen. Aehnlich wie bei unseren andern Obst- bäumen und Fruchtsträuchern ist es auch bei der Kastanie und unterscheiden wir ins- besondere nach der Grösse der Früchte, der früheren oder späteren Reife, der Form der Bäume etc. verschiedene Sorten, welche durch Veredlung vervielfältigt werden, Die gebräuchlichste und am häufigsten hier angewandte Veredlungsart ist das so- genannte Pfeifeln; diese Methode lässt sich jedoch nur an letztjährigem Holze, besonders an Stockausschlägen und kräftig treibenden Sämlingen anwenden. Bei vollem Saft ım Frühjahr wird an den grossfrüchtigen oder frühreifenden Sorten die Rinde ausgedreht und in Stücken mit einem Auge auf gleich starke Triebe, welchen an der Verediungs- stelle die Rinde genommen wurde, einge- schoben. Bei stärkeren Exemplaren kommt das Pfropfen in den Spalt oder in die Rinde, bei jüngeren Bäumchen das Okuliren in An- wendung. Die Veredlung der Kastanie ıst oftmals mit Schwierigkeiten verbunden, da ältere Bäume höchst selten Sommertriebe treiben, an welchen Augen von männlichen und weiblichen Blüthen sind. Man sorge darum, dass man zum Edelreiserschneiden immer einige junge Exemplare zur Hand hat, da nur an diesen sich Augen befinden, welche beide Geschlechter auf sich vereinigen. Indesseni st es nicht immer nöthig, dieselben zu veredeln. besonders wenn man in der Auswahl der Saatfrüchte vorsichtig zu Werke ging und diese nur von grossfrüchtigen und frühreifenden Sorten nahm, da sie in den meisten Fällen ächt nachschlagen. Es wird im Allgemeinen von unseren hie- sigen Züchtern angenommen, dass veredelte Bäume dankbarer tragen; ich habe mich jedoch von dieser Annahme während be ner langjährigen Beobachtungen en ke er- zeugen können. Als W aldbaum 4 re delt, verträgt der Kastanienbaum wie VE unsrer Laubholzbäume das Abholzen un treibt aus der Krone des Wurzelstockes, besonders wenn die Rinde nicht allzusehr verletzt wurde, eine Masse Junger Triebe, welche als Absenker, oder auch, wenn em 22 Ra Eine abnorme Fichte. einzelner nur stehen bleibt, zur Verjüngung benutzt werden können. Wie ich schon oben angedeutet, ist die Kastanie halb ge- trennten Geschlechtes und wird es der gegen- seitigen Befruchtung wegen nöthig, dieselben gruppenweise anzupflanzen, da einzeln ste- hende Bäume durch ungenügende Befruch- tung nur zu häufig wenige und theilweis taube Früchte liefern. Trotzdem durch Aus- saat und Zufall hier mit der Zeit viele Sorten entstanden sind, welche sich theilweise durch den Habitus der Bäume, Grösse der Blätter, Farbe der Rınde, Form und Grösse der Früchte und deren frühere oder spätere Reife unterscheiden, hat man keine besonderen Namen dafür, man nennt sie einfach grosse, kleine, frühe, späte etc. Bei Bezug von Saatfrüchten dürfte sich insbesondere die Ge- gend um den Donnersberg empfehlen, da die Lage, in welcher dieselben gezogen werden, schon eine bedeutend hohe ist. Will man sogen. Maronen aus Italien zur Aussaat beziehen, dann verlange man diese ausdrücklich zur Aussaat, denn die gewöhn- lich im Handel vorkommenden werden, um das Schimmeln und das Keimen zu ver- hüten, in Backöfen getrocknet, wodurch die Keimkraft zerstört wird. Eine abnorme Fichte. Mit einer Abbildung von dem verstorbenen Garten- Inspektor W. LAUCHE. Bai Gelegenheit eines Besuches seitens des leider nicht mehr unter den Lebenden weilenden Kgl. Garten-Inspektor’s LAUCHE in Potsdam zeigte ich demselben eine mir von Hrn. Professor SCHÜBELER freundlichst über- sandte Photographie einer Fichte inNorwegen, welche an ihren Seitenästen wieder Stämm- chen gebildet. LAucHE übergab mir bald darauf eine Zeichnung eines ähnlichen, fast noch schöneren Beispiels, das er im fürstlichen Park zu Sondershausen aufgenommen. Hr. fürstl. Gartendirektor C. Artr in Sonders- hausen hat nun die Güte gehabt uns Folgen- des darüber zu berichten: »Die beifolgende Abbildung von der im hiesigen fürstlichen Park sich befindenden Fichte ist in allen Thheilen naturgetreu. Der Baum ist heute noch ganz gesund, er ist 179 Jahre alt, hat ı » über der Erde 3.33 m Stammumfang und eine Höhe von ıro—ııı Fuss Rh. Der sich vom Aste erhebende Seitenstamm ist 25—26 Fuss hoch und hat an der Basis einen Stammdurchmesser von 8—9 Zoll. Nach Ansicht der hiesigen Forstbeamten könnte das Naturgebilde durch Verletzung der Hauptknospe durch Eichhörnchen, In- sekten etc. entstanden sein. Bei dem grossen Orkan am 7. Oktober: 1868 wurde eine ähnliche hohe und starke Fichte von einem Wirbelwind-Sturme in der- Stammhöhe von einigen 20 Fuss förmlich zerdreht und umgeknickt. Auch dieser Baum war ganz gesund, er mass 108 Fuss Höhe, 3 Fuss im Stammdurchmesser und‘ war nach genauer Untersuchung 162 Jahre. alt; einen Abschnitt habe ich dem Naturalien- 5 hındt hier einverleibt. ie. 10. Eine abnoıme Fichte. Es sind noch einige so starke Fichten im hiesigen Park, welche alle gleichen Alters zu sein scheinen, und wahrscheinlich aus der Anlage des Parks herstammen.« C. ARLT, fürstl. Gartendirektor. Ihscellen. 33 ge Doppel-Kordon. Von E. CE. BINZ in Durlach (Baden). Der kreisförmi Sbige Form wurde durch zweiarmige wage- “rechte Kordons herausgebildet, nachdem ‚ein zu enger Stand der einzelnen Bäume die- ‚elben nicht zur richtigen Fruktifizirung hatte bringen können. Eine Verlängerung der Arme wurde durch die Anwendung kreis- under Ringe bewerkstelligt, deren Durch- messer jeweils die ursprüngliche Breiten- ausdehnung von Baum zu Baum zu Grunde selest wurde. Die kleineren Kreisbögen wurden, ebenso nachursprünglichem Schnitte, die grösseren eingefügt. Durch regel- " mässige Befestigung der einzelnen Arme an den Kreisbögen von 5 nm Stärke wird ein ö 31 = } ; ai 4 R “] 2 OR =] gleichmässiges Zusammenpressen bewirkt, "und dadurch eine sehr rasche Umwandlung ‚der Holzaugen in Fruchtknospen, der Frucht- ansatz also gesteigert. Im zweiten und dritten 'ahre wurden die Kreisbögen unter sich ablaktirt, ebenso die benachbarten der ein- zelnen Bäumchen und konnten später die " Eisenringe, ebenso die Drähte aus einzelnen Pfählchen, an welchen dieselben befestigt "waren, hinweggenommen werden. Alle Bäumchen waren unter sich und mit ihren "Nachbarn vereinigt und dadurch eine mög- lichst gleichmässige Vegetation erzielt. Dieser kreisförmige Kordonträgtviele Früchte, ıst verhältnissmässig leicht herzustellen ohne grosse Kosten und ist für starkwachsende Sorten und als Mittelkultur auf Rabatten sehr zu empfehlen, jedoch sollten nur immer Bäume einer Sorte dazu verwendet werden. Miscellen. Blumensamen-Neuheiten eigener Züchtung. Von MARTIN GRASHOFF J in Quedlinburg. Der Besitzer der renommirten Kunst- und ' Handelsgärtnerei von MARTIN GRASHOFF in Quedlinburg, Herr Kgl. Oberamtmann Gras- HOFF bringt für 1884 folgende Neuheiten in den Handel, die er in der nachstehenden Weise beschreibt: Cheiranthus Cheiri. Einfacher Zwergbusch- lack. Grossblumig, feuerroth mit gelber Flamme. (Züchtung GrAsHoErF 1882.) Delphinium Ajacis hyacinthiflorum flore ‚pleno (Hyacinthen-Rittersporn). Rosa mit weissen Streifen, schöne neue Farbe, dicht gefüllt und konstant. (Züchtung GRASHOFF 1883). Gaillardia picta fıstulosa flore pleno. (Züch- tung GRASHOFF 1881.) Durch sorgfältige Auswahl der Samenträger und wiederholte Befruchtungen ist es mir gelungen, aus der von mir bereits vor ca. 5 Jahren ein- geführten Gaillardia picta fist. semiplena diese Varietät mit ganz gefüllten Blumen in den Handel zu bringen. Es giebt so leicht nichts Schöneres als diese Pflanze, Fig. 10. Der kreisförmige Doppel-Kordon. bedeckt mit einer grossen Menge ganz gefüllter kugelförmiger Blüthen von leuch- tend rother, goldgelber und schwefelgelber Grundfarbe mit Schattirungen in kupfer- scharlach, purpuramaranthroth, karmin etc., weiss- und gelbmarginirt, wodurch die Farben vollständig ineinandergelegt er- scheinen. Jede einzelne Blume erreicht einen Durchmesser von 6—8 cz und hat die äussere Form einer grossblumigen gefüllten Scabiose, doch ist das Farben- spiel derselben noch brillanter als bei der Zinnia elegans flore pleno. Mimulus cupreus nanus grandifliorus. (Züch- tung GRASHOFF 1882.) Vollendet in Form, von unübertroffener Schönheit, den be- kannten Mimulus hybridus grandiflorus- Varietäten an Grösse der Blumen völlig gleichkommend. Die Blume ist tadellos gebaut, in Farbe leuchtend kupferscharlach und in der ganzen Form wohl mit der Gloxinie zu vergleichen. Der Schlund der Blüthe ist weit geöffnet und die Lippen sind elegant breit zurückgeschlagen, die Schönheit derselben harmonisch ab- schliessend. Für Ausstellungszwecke eine prächtige Erscheinung. Anspruchslos und VERRE 7 2 FR SORT N REDE TEN RULES v Ceriyn 27% 2 34 a Miscellen. 2, [Gartex-Zemm leicht in Kultur erreicht dieselbe im Halb- schatten ihre höchste Vollkommenheit. Höhe 10—ı2 cm. Zur Topfkultur, sowie für Freiland zu empfehlen. Mimulus cupreus grandiflorus. (Züchtung GRASHOFF 1882.) Besitzt alle Eigenschaf- ten und Schönheiten des 4 cupreus nanus grandiflorus, wird aber 20—25 cm hoch. Mimulus hybridus tigrinus nanus grandiflorus. (Züchtung GRASHOFF 1882.) Prachthybride : I. Ranges, Blumen doppelt so gross wie bei der alten Varietät. Grundfarbe rein leuchtend gelb, hieroglyphenartig bemalt, gestrichelt und gefleckt. Zur Topfkultur, sowie für Freiland zu empfehlen. Mimulus cupreus nanus grandiflorus duplex. (Züchtung GRASHOFF 1883.) Verweisend auf meine Einführungen von diversen Miı- - mulus-Varietäten Grandiflorus von 1882 gereicht es mir zu besonderer Freude, in diesem Jahre weitere neue Züchtungen der- selben Art in den Handel bringen zu können, welche der Klasse der Duplex- Varietäten (Doppelblumig, Hose in Hose) angehören. Während bei den alten Duplex- Varietäten der Kelch klein, mangelhaft ausgebildet und von Farbe unansehnlich ist, so ıst der Kelch meiner Grandiflorus- — Duplex-Varietäten zur vollständig aus- gebildeten Blume geworden. Die Blüthe erreicht, der Höhe nach gemessen, eine Grösse von 7—8 cm. Prächtige Acquisition für Ausstellungszwecke, wie gleich un- schätzbar für Freilandkultur. _Mimulus hybridus tigrinus nanus grandiflorus duplex. (Züchtung GRASHOFF 1883.) Von gleicher Grösse und Schönheit, wie der vorstehende M. cupr. nanus grandifl. du- ‚plex, ın dem herrlichsten Farbenspiel ge- tigert. Für Topfkultur, sowie für Frei- land zu empfehlen. (Schluss folgt.) Der Eberswalder Gartenbauverein. Der erst seit einigen Jahren bestehende “und unter Leitung des Herrn Handelsgärt- ners H. Dırtrmann sehr thätige Eberswalder 'Gartenbauverein hat jüngst "die Lehrlings- frage wieder zur Sprache gebracht und zwar ‚einstimmig beschlossen, dass: 1. Den Lehrlingen auf Vereinskosten ein Tagebuch verabreicht werde, in welches der Betreffende sämmtliche Arbeiten ver- zeichnet, die er vollbracht hat; Pflanzen- namen, die er noch nicht kennt einträgt, Witterung bemerkt etc. 2. Im Winter alle ı4 Tage den Lebrlingen . an einem Sonntage ein praktischer Vortrag von Vereinsmitgliedern gehalten werde. 3. Für den Sommer 3 oder 4 botanische Exkursionen in der Umgegend zu ver- anstalten seien, um den Sinn für wilde Pflanzen zu erwecken nn ein Herbariu anzulegen. Der Schriftführer Herr Rektor Pauui glaubt, dass dies das Wenigste sei, was der Verein thun werde, nur will man lieber klein an- fangen als sich mit grossen Plänen falschen Illusionen hingeben; man will vorläufig an- regen. Um das Streben recht anzufeuern, sollen bei zufriedenstellender Leistung den Lehrlingen Prämien zuerkannt werden. Es ist dies immerhinnachahmungswerth, um- somehr, da der Beschluss aus der Mitte von fast nur Prinzipalen ausgeht, und kann ich dem Vorstand wie dem ganzen Verei hierzu nur Glück wünschen. J. KLar. Neue Kartoffelsorte Joseph Rigault. Soll, wie Rev. hort schreibt, aus Marjolin Tetard und Quarantaine a feuilles d’ortie hervorgegangen sein und wurde von JOSEPH RIGAULT in Groslay gezogen. Sie gehört zu den frühen Sechswochenkartoffeln, hat grosse längliche etwas abgeplattete gelbe Knollen, mit weni- gen flachen, abgeplatteten Augen, Keime roth, Fleisch schön gelb, Stengel nur 50 cm hoch, Blumen lila-blau. Angeblich soll sie pro ha durchschnittlich 2500048 (125 Ctr. ° pro Morgen) bringen und der le f gut widerstehen. E Entfernen abgestorbener Obstbäume von den Feldern. ie EinePolizei-Verordnung der Rgl. Regierung Ä in Wiesbaden vom 30. August 1883 (Nr. 6 ° des Amtsblattes der Kgl. Regierung zu Wies- baden Stück 41 S. 303) besagt Folgendes: Zur Abwendung der in einigen Gemar- kungen des diesseitigen Bezirks bereits her- vorgetretenen Nachtheile und Gefahren, welche dem Obstbau durch die in Feldern und Gärten stehen gebliebenen, den schäd- lichen Insekten zu Schlupfwinkeln und Brut- stätten dienenden abgestorbenen dürrenObst- bäume drohen, verordnen wir hiermit aur. Grund etc.: n $ı. Die zur Zen in Gärten und Feldern 3 noch stehenden bereits abgestorbenen Obst- bäume, wie die dürren Aeste an noch nicht ganz abgestorbenen Obstbäumen sind seitens deren Eigenthümer oder sonstigen Nutzungs- berechtigten, welchen die Verfügung darüber zusteht, im Laufe des nächsten Herbstes, spätestens aber bis zum Schlusse dieses Jahres aus den Gärten und Feldern zu ent- fernen, und ist das Holz davon im Laufe des nächsten Winters zu verbrennen. Bi $ 2. Vorerst sind während der nächsten Jahre 1884 und 1835 a) alle vor dem 1. Juli abwelkenden Obst- bäime oder Aeste an denselben sofort zu entfernen und ist das Holz sofort zu verbrennen. Ä b) alle nach dem 1. Juli absterbenden ume oder Aeste ım Herbste desselben jahres zu fällen und ist das Holz davon m Laufe des folgenden Winters zu ver- brennen. $3. Zuwiderhandelnde werden mit ı5 Mk. r Haft bestraft. Ausfuhr von Gartenbauprodukten aus Däne- mark nach Deutschland. Das von der deutschen Reichsregierung assene Verbot gegen die Einfuhr gewisser rtenprodukte aus denjenigen Ländern, lche der internationalen Reblaus-Konven- m nicht beigetreten sind, hat Dänemark ‚hart betroffen. Vor einiger Zeit wurde des- halb von einer grossen Anzahl Gärtner, velche bisher mit Deutschland geschäftliche Beziehungen unterhielten, an das Ministerium ‚des Innern eine Petition gerichtet, in wel- her dasselbe ersucht wurde, bei der deut- chen Reichsregierung um die nach $ 2 der dachten Konvention zulässige Begünsti- ng für dänische Gartenbauprodukte nach- suchen zu wollen. Motivirt wurde dies Ver- angen hauptsächlich mit dem Hinweise dar- uf, dass in Dänemark gar kein Weinbau jetrieben werde. Die dänische Regierung at diesem Wunsche entsprochen, ist aber ‘von dem deutschen Reichskanzleramt ab- schläglich beschieden worden. In einem ‚Schreiben des Ministers des Innern an den schlossgärtner RoTHE als Wortführer der tenten wird mitgetheilt, dass die dänische gierung auf Grund der Petition den Ge- ‚sandten in Berlin mit der Einleitung von Jnterhandlungen mit der deutschen Regie- ung betraut hätte. Von letzterer sei nun lem Gesandten erwidert worden, dass frei- h Russland eine Ausnahmestellung ein- räumt worden sei, weil von dort aus gar ine Gartenprodukte nach Deutschland ein- geführt, wohl aber eine grosse Menge nach Russland ausgeführt würden, andererseits seien aber ähnliche Anträge seitens Belgien’s dieser Staat hat inzwischen seinen Beitritt ur Reblaus-Konvention erklärt), Hollands nd Grossbritanniens bereits abgelehnt wor- n und könne deshalb Dänemark gegenüber ch nichtandersverfahrenwerden. In Veran- assung dieser Mittheilung hat in Kopenhagen aerdings eine zahlreich besuchte Gärtner- sammlung stattgefunden, welche sich nach eingehender Diskussion dahin aussprach, dass der Beitritt Dänemarks zur Reblaus- nvention zur Zeit nicht wünschenswerth 1. In einer angenommenen Resolution rde aber die Regierung ersucht, die Ver- ndlungen mit Deutschland auf Grund ein- usammelnder statistischer Daten fort- zusetzen, und wenn auch dieser Schritt er- olglos, Retorsionsmassregeln gegen die Ein- hr deutscher Gartenbauproduktezuergreifen. ch ungefährer Schätzung beläuft sich diese a a Pe? en N en > u SEA a Mscellen. — Gartenbau- Ausstellungen. 35 Einfuhr auf über 4 000 000 Kronen jährlich, während die Ausfuhr aus Dänemark nach Deutschland kaum eine halbe Million Kronen übersteigen dürfte. Gartenbau-Ausstellungen. Die grosse Hamburger Gartenbau-Austellung bei Gelegenheit der Pomologenversammlung vom 26.—30. September 1883 umfasste be- kanntlich nicht weniger als 396 Programm- Nummern! An 350 derselben haben sich 403 Aussteller mit mehr als 2000 Einzel- konkurrenzen beworben und wurden von diesen nahezu 20 000, sage zwanzig tausend Gegenstände zur Aufstellung gebracht. Der Verein hat beschlossen, zur bleiben- den Erinnerung an diese pomologische Aus- stellung eine neue Medaille prägen zu lassen. Winter-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues im Wintergarten des Centralhotels vom 22, bis 25. Januar. Geöffnet von 9 Uhr Morgens bis ıo Uhr Abends. Abends bei Concert und elektri- scher Beleuchtung. — Festessen am 22. Jan. 6 Uhr A Couv. 3 Mk. Anmeldungen werden bis 2ı. d. M. im General-Sekretariat, Inva-. lidenstr. 42 Berlin N. erbeten. Nur noch wenige Tage trennen uns von der Ausstellung, die hoffentlich allen Er- wartungen entsprechen wird. Der Preis Ihrer Majestät der Kaiserin besteht ın einer grossen kunstvollen Vase. Angemeldet sind sehr hübsche Gegenstände. Aus Belgien werden u. a. abgeschnittene seltene Blu- men. erwartet. Das Preisrichteramt haben die Herren FLeisch-Daum-Frankfurt a. M.,. Fr. Harms-Hamburg, SEIDEL-Dresden, C, MaATHıEV-Charlottenburg, H. GAERDT-Berlin, Moxncorps-Hohen-Schönhausen und SCHWARZ-- BURG-Schöneberg übernommen. — Grosse Vereinsnachrichten. Fränkischer Gartenbauverein. In der am ı0. Dezember v. J. im Theater-. saal zu Würzburg abgehaltenen Haupt-Jahres- Versammlung wurde vom I. Vereinsvorstand der Jahresbericht für das Jahr 1883 erstattet. Nach diesem Berichte zählt der Fränkische Gartenbauverein dermalen 420 (14 Ehren-, ı8 korrespondirende und 388 ordentliche) Mitglieder. Es wurden ım gegenwärtigen Jahre ı5 Versammlungen abgehalten, in denen Vorträge auf dem Gebiete der Blumistik und Pomologie gehalten und mit denen Blumen- Verloosungen verbunden waren, diese Ver- loosungen brachten häufig neue und inter- essante Pflanzen in den Besitz der Vereins- mitglieder, welche zu Mittheilungen über deren heimathlichen Standort, Kultur u. s. w.. BERNER SEEN DILALANN | seh FAN NC 36 ae Bere BA LK Sag a FE a Ya Vereins- Nachrichten. x [ GARTEN-ZEIT Anlass gaben. Fernerhin wurden im ver- gangenen Frühjahre durch Herrn Eisenbahn- ' expeditor GÜTTER dahier 1848 Priesen Sä- mereien von 83 verschiedenen Sorten an ı22 Mitglieder des Vereins zur Vertheilung gebracht. Die Hauptthätigkeit des Vereins war der Hebung weiterer Ausdehnung und Vervoll- kommnung der unterfränkischenObstkultur gewidmet. Zu diesem Zwecke wurden im vergangenen Jahre durch Herrn Kreiswander- ‚gärtnerSCHMITT, dem für seine eifrigeThätigkeit der Dank des Vereins zum Ausdruck ge- ‘bracht wurde, an Gemeinden, Forstbeamte, Pfarrer, Lehrer und Obstproduzenten Unter- frankens gegen 26 200, sowie an ober- und mittelfränkische Gemeinden 1800 Edelreiser der vorzüglichsten und werthvollsten Obst- sorten zur Vertheilung gebracht. Weiterhin wurden im Jahre 1883 37 Obstbäume und 10800 Obst-Wildlinge unentgeltlich an die vom Vereine angelegten Obstmuttergärten, an distriktive und gemeindliche Baumschulen abgegeben. In den Obstmuttergärten wurden die durch den Winterfrost beschädigten Bäume wieder ersetzt und die neue Pflan- zung in Kälberau um 50 Obstbäume ver- mehrt. Ausser den zu Obernburg und im Bezirke Ebernbereits vorhandenen entstanden neue Obstbau-Vereine in Unterfranken, zu Gerolshofen, Mellrichstadt und Eibelstadt. Nach den gepflogenen Erhebungen über die Obst-Ernte des Jahres 1883 ergaben die Aepfel in der unteren und mittleren Maingegend, in der Rhön- und Spessart- Gegend eine °/, Ernte, in der Obermain- Gegend !/, Ernte. Die Preise des Tafel- obstes entzifferten sich auf 6 %, die des Kochobstes auf 4 #4 und des Mostobstes auf 3 M per Ctr. Birnen ergaben in der Untermaingegend °®/, Ernte, am Mittelmain und in der Rhöngegend !/, Ernte und in der Obermaingegend ?/, Ernte. Tafelbirnen hatten ebenfalls einen Durchschnittspreis von 6 A per Centner. Tafelobst an Aepfeln und Birnen wurde in ansehnlichen Quanti- täten aus Unterfranken, namentlich aus der Untermaingegend, nach dem Niederrhein und Holland, sowie nach den grösseren Städten des Rheinlandes ausgeführt, vor Allem Pariser Rambour-Reinetten und Mollebouche-Birnen. Die Qualität des Kernobstes war allenthalben ‚eine gute; nur wurde über rasch eintretende Fäulniss bei manchen Sorten des Tafelobstes geklagt. Leider ist der dermalige Zustand der Obst-Industrie in Unterfranken, von den beiden in ausgezeichneter Weise geleiteten und betriebenen Konservefabriken der Herren ter Mer, Weymar und Comp. zu Kleinheu- bach und des Herrn W. Wucherer zu Würz- burg abgesehen, ein noch sehr unvollkom- mener, so dass die reiche Obst-Ernte dieses ———— Jahres nicht diejenige rationelle und reichlic lohnende Verwendung finden konnte, welche eine auf der Höhe der Zeit stehende Obst- Industrie hätte vermitteln können. Die Kirschen-Ernte war als eine mittlere zu be- zeichnen, ebenso die an Pflaumen und Zwetschen, während Reineclauden und gelbe Mirabellen eine überaus reiche Ernte lieferten. Ebenso reichlich trugen im gegenwärtigen Jahre die welschen Nüsse, während Hasel- nüsse in Unterfranken fast gänzlich mangelten. In Folge der bereits seit Jahren ange- | strebten und mit Konsequenz verfolgten Ver- breitung der für die einzelnen Gaue un Bezirke Unterfrankens besonders geeigneten Obstsorten wird sich die Obstkultur unseres Kreises von Jahr zu Jahr gedeihlicher ent- wickeln und auf solche Weise in Verbindun mit einer hoffentlich entstehenden, blühende und schwunghaft betriebenen Obstindustr zur Hebung des Volkswohlstandes wesentlic beitragen. Nachdem noch der um die Gartenkultur des österreichischen Kaiser- staates im hohen Grade verdiente Herr Dr GERHARD SCHIRNHOFER, General-Sekretär d k. k. Gartenbau-Gesellschaft zu Wien, in Anbetracht der wesentlichen Verdienste, die derselbe sich um die Errichtung des Siebold- Denkmals zu Würzburg erwarb, einstimmi zum Ehrenmitglied des fränkischen Garte bauvereins ernannt worden war, wurde die’ Versammlung mit einer reich dotirten Blumen- und Pflanzen-Verloosung beschlossen. Der Gartenbau-Verein für Aachen und Burt- scheid hat unterm 25. September sich in einem ausführlichen Bericht an den Minister für Landwirthschaft etc. gegen Schutzzoll aus- gesprochen. BE; Dr. Hugo de Vries, Professor der Botanik an der Universität zu Amsterdam, wurde in der letzten Generalversammlung des Allgemeinen | Vereins zur Beförderung der Blumenzwiebel- kultur in Haarlem zum Ehrenmitgliede dieses’ Vereins ernannt. Kr. 4 4 En gros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 12. Januar 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Azaleen 30—75. Camellien, rothe 250—450, meist 250—300, weisse 300—600, selbst 900. Cyclamen 25—75. Erica 40 —ı00. Epi- phyllum 40—60. Flieder 1000— 1200. Mai- blumen 75—ı25. Nelken 200-300. Orchi- deen 300 — ı0o00. Primeln 9—ı5. Stie mütterchen 4—20. Tuberosen 100—ı75. V, chen 10—25, — Sonstige Blumen: Tulpen 75. — Eucharis pro Stck. 50. — Bindegrün: Adiantum-Wedel 20—25. Mahonia-Blätter pro 1000 Stück 300. — Bunte Blätter 25— 50. — Sog. italien. Blumen: Rosen 150—200, ae \ u a Zn 17. Januar. ] Anzet ‚gen. Verlag von PAUL P PAUL PAREY in BERLIN SW, 32 Wilhelmstrasse. Deutscher Gartenkalender MEE“ lNeunter Jahrgang 1854. "WE Herausgegeben unter Mitwirkung des Deutschen Gärtner -Verbandes in Erfurt. m nscabe mit einer halben Seite weiss Papier pro Tag in Leinen gebunden Preis 2 M. Ausgabe mit einer ganzen Seite weiss Papier pro Tag in Leder gebunden Preis 3 M. % Der Deutsche Garten-Kalender ist in allen Gauen Deutschlands mit einer Sym- pathie begrüsst worden, welche jede Erwartung übertraf und als ein vollgültiges Zeugniss dafür gelten darf, dass seine Begründung aus der Seele der deutschen Einer und Gartenfreunde geschah und im Wesentlichen ihre Wünsche betreffs . der Einrichtung eines solchen Kalenders richtig erkannt waren. Die Ausstattung des Kalenders, sowohl was Güte des Papiers und Klarheit des Druckes, als auch Haltbarkeit des Einbandes und Handlichkeit des Verschlusses angeht, dürfte jedem Anspruch genügen, und der im Verhältniss zum Gebotenen ‚niedrige Preis erklärt sich nur durch den grossen Absatz des Kalenders. Dem Deutschen Garten-Kalender wurde in diesem Jahre eine grössere Arbeit des bekannten Gärtnereibesitzers CARL MATTHIEU in Charlottenburg über hy 4 En Die Rechtschreibung der Rosennamen Eschen: dieselbe enthält Namen, Züchter oder Verbreiter, Jahr der Einführung, "Farbe und andere nähere Angaben von 2230 Rosen, und wird diese Arbeit jedem Post- und Telegraphen-Bestimmungen. Eisenbahn- ‚karte des Deutschen Reiches. Ungefähre Verhältnisse "betreffend Maasse und Gewichte. Uebersichts-Kalender. " Immerwährender Gartenarbeits-Kalender. Erklärung der Abkürzungen. Schreib-Kalender. - Hülfs- Tabellen. ı. Tafel beweglicher Feste in .den Jahren 1883— 1889. 2. Tafel zur Stellung einer Uhr etc. 3. Arbeiter-Tabellen (Löhnung etc.). 4. Vege- - tations-Kalender für 1884. 5. Meteorologischer Notiz- Kalender. 6. Pflanz- Tafel. für Beete. 9. Pflanzenbedarf für ı Hektar mit Rück- sicht auf verschiedene Anordnung und Abstände. 4 10. Pflanzenstückzahl auf runde und ovale Beete. - 11. Blumentopf-Sorten. 12. Münzvergleichungs-Tabelle. 13. Wechselstempel 12. Münzvergleichungs-Tabelle. im Deutschen Reiche. 14. UeberRasenanlage. 15. Heiz- x kraft der Brennstoffe. 16. Berechnung der Erschöpfung | «des Bodens durch Anbau von Gemüse und Öbstarten, 7. Pflanzenbedarf für | _ Gruppen. 8. Stückzahl-Bedarf einiger beliebter Blumen ‚Gärtner ausserordentlich willkommen sein. Inhalt des Jahrgangs 1884. sowie einiger Handelspflanzen. 17. Mittlere Zusammen- setzung der Düngemittel. 18. Preisbestimmung der käuflichen Düngemittel. 19. Längen-, Feldflächen-, Flüssigkeits- und Getreide-Maasse. 20. Reductions- Factoren. 21. Berechnung des Kubikinhalts von runden Stämmen nach Kubikmetern. 22. Schwere verschiedener Körper. 23. Vergleichung der Grade auf den Thermometer-Skalen nach Celsius, Reaumur | und Fahrenheit. 24. Vergleichung der Thermometer- Skalen für jedes Zehntel eines Grades. 25. Zins- berechnung auf ein Jahr. 26. Zinsberechnung auf | einen Monat. 27. Zins aufZinsrechnung. 28. Rettu mittel beiUnglücksfällen von Menschen. 29. Gebrauchs- werth einiger gärtnerischen Samenarten. 30. Recht- schreibung der Rosennamen. 31. Die Gartenbau- Vereine des Deutschen Reiches. 32. Die Unterrichts- Anstalten für Gärtner, Pomologen, Obstgärtner, Baum- ngSs- gärtner. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. a Die Baumschule von | L.SPÄTH © | 154 Köpnickerstr. BERLIN S0. Köpnickerstr. 154. (125 Hektar umfassend) empfiehlt grosse Vorräthe von Obst- bäumen in allen Formen, Allce- bäumen, Ziergehölzen, Coniferen, Rosen, Obstwildlingen, Forst- und Hecken- pflanzen, Erdbeer- und Spargelpflanzen, Blu- menzwiebeln etc. SET Cataloge gratis und franco. AL Sasteen. 13 Mein im besten Gange befindliches Cacteen- Geschäft beabsichtige krankheıtshalber billig zu verkaufen. . H. Hildmann, Berlin, Schulstr. 44. Ein verh. Gärtner, 24 Jahr, ohne Kinder, sucht, gestützt auf gute Zeugnisse, zum I. oder 15. Februar ’ d.]J. eine Privat-Stelle, auch ausserhalb. Offerten erb. €. H. 12 d. d. Exped. d. 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Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. Hierzu eine Beilage von Paul Hirt in Uelzen. 884. 24. Januar. Jette ee TSTSeTetSeTTeetopmufoymutoymuteyme FRE ESTIEISUTRIEOL I TEN ESTER II. Jahrgang. Nr. 4. STAOTISTI0r JEIIUNG WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von | i Dr. L. WITTMACK - Professor a.d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K.Pr. Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbanes in den Königl. Preussischen Staaten“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Der Markt in New-York. Kr Belt: EHRENBERG. Von FRriTz (Mit Abbildung.) "Ueber die Nützlichkeit und Brauchbarkeit des Leine- wassers in Beziehung auf die Gartenkulturen im R König]. grossen Garten zu Herrenhausen. Von W. - TATTER, Königl. Oberhofgärtner. Filler’s Trocken-Apparat. 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Gartenbau - Ausstellungen. Engros-Preise abgeschnittener Blumen. > Angebote. &D Zwei Gehilfen (einen zum ı. April) suche für meine Baumschulen und bitte Reflectirende um Abschrift ihrer Zeugnisse. E. Jessin in Harzburg. Zwei Gehilfen für Topfpflanzenkultur und Land- schaftsgärtnerei zum baldigen Eintritt gesucht; in Binderei Erfahrene erhalten den Vorzug. £ F. Rudolph, Handelsgärtner, Hagen in Westf. Ein junger, unverheiratheter Gärtner wird zum 1. März auf einem Gute verlangt. E. Pfeiffer, Birkhorst b. Oranienburg. Ein junger, fleissiger Gärtnergehilfe wird sofort oder zum I. Februar verlangt von 5 Bruno Fischer, Angermünde. Gesucht wird bis ı. Februar bei gutem Salair ein nicht zu junger erster Gehilfe, welcher ganz zuverlässig und strebsam ist und vorzüglich in Topfpflanzenkultur Erfahrung hat. Bernh. Glass in Zwickau. Einen tüchtigen Gärtner verlangt F. Röhrmund, Reinickendorf, Dorfstrasse 48. Gesucht wird für ein Landgut ein tüchtiger, unver- heiratheter Gärtner; derselbe muss hauptsächlich im Gemüsebau tüchtig und mit Anstellung von Arbeitern bekannt sein; nur Solche, die etwas Tüchtiges leisten, wollen sich melden; Antritt zum ı. oder 15. Februar. Gehaltsansprüche (bei freier Station), sowie Zeugnisse wolle man einsenden an R J. Bartke, Guben- Kupferhammer. Anzeigen. | iR [Garten-Zeitung Merle von PAUL PAREY in Berlin, SW. 32 Wilhelmstrasse Ausgeführte Gartenanlagen a E. NEIDE. Herausgegeben von H. Geitner, Kgl. Thiergarten-Obergärtner in Berlin. Io farbige und 6 schwarze Tafeln nebst Text. — In Gross-Folio. Preis cartonnirt 20 Mark. BISeRSIg E20 Ser . IL Villa am Wannsee (von DER HEyDT). VII. Umgebung des Luisendenkmals im Thier- I. Rittergut Crüden (von Jasow). I garten bei Berlin. Ia. do. Ursprüngliche Anlage. VIa. do. Ursprüngliche Anlage. II. Königsplatz in Berlin. | vIH. Halberg bei Saarbrücken (Stumm). IHa. do. Ursprüngliche Anlage. IX. Vorsarten in Berlin, Thiergartenstr. 35 IV. Villa bei Dresden (von STOCKHAUSEN). GEBR. HARDT). V. Wallwitz in Schlesien (von EIcHMAnN). X. Zweibrodt bei Breslau (von JOHNSTON). Va. do. Ursprüng. gliche Anlage. | Xa. do. Ursprüngliche Anlage. VI. Freiburg in Schlesien (von KRANSTA). VIa. do. Ursprüngliche Anlage. | Ueber Entstehung, Zweck und Werth des Werkes sei Folgendes bemerkt: Die Beobachtung, dass die meisten sogenannten Musterzeichnungen von Gartenplänen Phantasiegebilde und deshalb von fraglichem Werthe sind, reifte bei dem verstorbenen Königl. Garten-Direktor NEIDE den Entschluss, Pläne, welche unter seiner Leitung wirk- lich ausgeführt sind, zu veröffentlichen. Er ging hierbei von der Ansicht aus, dass Pläne, welche nur in der Phantasie eines Menschen gelebt, die Kontrole der Ausführung jedoch nicht passirt haben, nur dazu dienen, die Gartenkunst zur Schablone herabzudrücken. Jedes Terrain, ob beschränkt oder ausgedehnt, ist individuell zu behandeln, die Garten- anlage soll sich aus den bestehenden lokalen Verhältnissen heraus entwickeln und sich ihnen eng anschliessen; nur so kann ein harmonisches Ganze entstehen. “ Eine reiche Thätigkeit auf dem Gebiete der Landschaftsgärtnerei und hohe Begabun befähigten NEIDE wie selten Jemand zu dieser Aufgabe; der Herausgeber war als Mit- arbeiter zu diesem Werke zugezogen. Von denjenigen Grundstücken, welche bereits mit gärtnerischen Anlagen versehen waren, bevor NEIDE auf ihnen seine schöpferischen Ideen zur Verwirklichung brachte, wurden zwei Pläne gegeben; der eine die frühere Situation darstellend, der andere das Grundstück 4 nach der Umwandlung zeigend. Die übrigen Pläne betreffen Anlagen, welche auf freiem Terrain oder bewaldeten Flächen zur Ausführung gekommen sind; es sollte hier die Land- schaftsgärtnerei in grossen Zügen behandelt werden, ohne auf die Details der Ausführung näher einzugehen. B: Die Tafeln, also das Wesentliche des Werkes, hatte Nkipe fertiggestellt, als ihn — am 28. August 1883 — der Tod dahinraffte; und es blieb dem Herausgeber überlassen, den Text niederzuschreiben, wozu er um so: mehr berufen war, als er die sämmtlichen Ent- würfe für die Lithographie gezeichnet und viele in der Wirklichkeit angeführt hat. NEIDE bekundete schon in seinen ersten Arbeiten das Bestreben, die lokalen Verhält- nisse zu erfassen und zu beherrschen und vor Allem die nächste Umgebung des Bauwerks gärtnerisch reich und eigenartig zu gestalten, indem er die architektonischen Linien, welch in demselben zum Ausdruck kamen, auf die gärtnerische Anlage übertrug und so eine innere Harmonie zwischen Bauwerk und Garten-Anlage herstellte. Diese Idee ist nicht neu, aber es hat wohl selten Jemand dieselbe so originell anzuwenden und zu verwerthe verstanden, wie gerade NEIDE. NeEipe’s Schöpfungen, welche neben grossen Complexen, wie die Hamburger Anlagen und der Berliner Thiergarten, Hunderte kleinerer Privat-Besitzungen umfassen, werden noch lange in der deutschen Gartenkunst als leuchtende Vorbilder dienen, und sein einzälen hinterlassenes Werk: „Ausgeführte Garten-Anlagen“ ist deshalb eine Publikation von IrOsBEEE bleibenden Werth. 7 Der Preis ist in Anbetracht der vollendet schönen Herstellung der Farbendrucktafeln kein hoher. Zu beziehen durch jede Buchhandlung, 24. Januar. ] Der Markt in New-York. 37 j Der Markt in New-York. an Feinheit des Geschmackes entschieden Von nachstehen. Auch dafür glaube ich den ee Grund angeben zu können. Der hiesige R 3 Winter ist ein verhältnissmässig strenger. $ 1. Gemüse. Er tritt allerdings erst spät ein, dauert rose Städte haben einen grossen R Magen und erfordern an und für sich "schon Riesenvorräthe, um ihre Bewohner ‚zu befriedigen, wie viel grösser muss hier erst der Bedarf sein, wo jährlich tausende "von Schiffen mit Proviant für lange See- reisen versehen werden. Natürlich kommt "hier nicht in Betracht, was von anima- lischer Nahrung angefahren wird, obgleich ‚auch das hinsichtlich der Quantität und Qualität kein uninteressantes Thema wäre. : Ich glaube, behaupten zu dürfen, dass die hiesigen Gemüse- und Frucht- Märkte ziemlich die bedeutendsten der Welt sind. Ganz abgesehenvon der ungeheueren Menge, in der die Zufuhr stattfindet, dürfte es kaum einen Markt geben, an dem eine solche Mannigfaltigkeit an Arten herrscht, auf dem jede Art eine so ausgedehnte Saison hätte, wie hier. "Allerdings sehen wir auf den Märkten europäischer Weltstädte auch die Erzeug- nisse heisser Länder gleichzeitig mit denen ‚des eigenen Bodens erscheinen, aber sie “werden nie oder doch höchst selten wich- ‚tige Marktartikel, Nahrungsmittel, sie ‚bleiben immer Rarität, Leckerbissen von ‚oft mehr als fraglicher Güte und unver- m ünftig hohem Preise. - Anders hier! Klima und Boden sind En, dass sie alle Gemüse und Früchte, ‚die wir auf unseren Märkten sehen, her- vorbringen, durchschnittlich sind sogar die hiesigen Erzeugnisse den unseren an Grösse überlegen; es mag das weniger a Bodenbearbeitung und Düngung liegen, als daran, dass das Land noch weniger ‚ausgenutzt, noch reicher ist, als das eu- ropäische, dass alljährlich noch Land- ‚strecken von der Ausdehnung ganzer Provinzen dem Ackerbau neu erschlossen ‚werden. Da ist es nur natürlich, dass ‚dieser jungfräuliche Boden selbst bei Pp imitiver Bearbeitung gute Ernten giebt, ‚dass seine Erzeugnisse weit grösser wer- ‚den, als die von einem seit undenklichen reiten ausgenutzten Boden. , Wenn nun auch die hiesigen Gemüse 2 ‚a en an Grösse überlegen sind, so habe ich loch bemerkt, dass sie ihnen an Güte, aber lange an, so dass die Bestellung der Felder dadurch eine spätere wird, als bei uns. Die Pflanzungen, die vielleicht Ende April oder Anfang Mai gemacht werden, haben allerdings einige Zeit herrliches Wetter zum Wachsen, worin sie durch die reichlich im Boden vorhandene Winter- feuchtigkeit kräftig unterstützt werden, aber schon der Juni bringt tropische Hitze, und in unglaublich kurzer Zeit erreichen die frühen Gemüse ihre Vollkommenheit. Die Schnelligkeit, mit der dies geschieht, mag Schuld sein, dass das Zellengewebe ein gröberes und lockereres ist, dass in demselben mehr Wasser und weniger nahrhafte und charakteristische Bestand- theile abgelagert sind, als in den euro- päischen Gemüsen. Die Hitze, die allen frühen Erzeugnissen eine schnelle Reife bringt, ruht mit dem fast immer ein- Beenden, Mangel befruchtender Nieder schläge eine Stockung oder doch eine Bed. karde Verlangsamung des Wachsens bei den für die ee bestimmten Gewächsen. Sie werdenbeider langsamen Entwickelung widerstandsfähig 3 hart, aber erst Dr Eintritt kühlerer Nächte, verbunden mit regelmässigeren, heftigen Regengüssen bringt ihnen. neues üppiges Wachstum, anal: Reife, und bei der immer noch sehr hohen Tagestemperatur, dem fruchtbaren, nun wassergesättigten Boden ist es kein Wunder, wenn auch bei den Herbstgemüsen das Gewebe in seiner Struktur gröber, in seinem Gehalte ärmer ist, als es unter anderen Verhält- nissen der Fall sein würde, Aehnliche Verhältnisse, nur in der Zeit ihres Ein- trittes von einander abweichend, herrschen meist in den Landstrichen, die den hie- sigen Markt mit ihren Erzeugnissen ver- een Doch nun zu diesen selbst! Eigenthümlich ist schon die Art der Verpackung. Fast alles kommt in Kisten undFässern, weniges in Säcken, fast nichts in Körben. In "Fässern kommen die meisten härteren Gemüse, wie Kohl, Kar- toffeln, Rüben aller Art. In Kisten kommen Erbsen, Bohnen, Zwiebeln, To- maten und ähnliche Sachen. Zwiebeln und Kartoffeln sieht man sehr vereinzelt in Säcken. Nur ganz empfindliche Ge- 4 38 Der Markt in New-York. [| GARTEN-ZEITUNG müse und Früchte kommen in kleinen Körben, die fast sämmtlich nach Art der Thüringer Spahnkörbe gearbeitet sind. Diese Arten der Verpackung, die ent- schieden platzraubend sind, werden ge- rechtfertigt durch den Umstand, dass die Anfuhr der Waare nur per Bahn und per Wasser vor sich geht, dass der Verkauf nicht, wie auf europäischen Märkten üb- lich, aus der ersten und zweiten Hand stattfindet, sondern meist durch verschie- dene Zwischenhändler vermittelt wird, dies bedingt häufiges Umladen, und um dies ohne allzugrosse Nachtheile für die theils empfindlichen Sachen bewerkstel- ligen zu können, mag immerhin die Art des Packens gerechtfertigt sein. Nur der Herbstkopfkohl kommt häufig lose in Schiffe und Wagen gepackt und wird ebenso weiter befördert Entschieden auffallend ist es, wie wenig Sorten der einzelnen Gattungen hier ge- baut worden, trotzdem die Samenhändler in ihren Verzeichnissen deren massenhaft anpreisen. Die so oft und auffallend zu ‚Tage tretende praktische Seite des Ameri- kaners und auch des richtigeingebürgerten Fremden zeigt sich auch hierin. Mög- lichst billige Produktion, in jeder Bezie- hung vereinfacht, das Bestreben, nur ‚ solche Sachen an den Markt zu bringen, die, längst bekannt und bewährt, auch zu guten Preisen und leicht und sicher ver- kauft werden können, sichern den Farmern einen guten und dauernden Gewinn, und, trotzdem sie nur an Zwischenhändler ver- kaufen, die doch auch wieder anständig verdienen wollen, machen sie doch gute Geschäfte und kommen flott vorwärts. Dabei sind die Preise nach hiesigen Be- griffen nicht übertrieben hoch, von man- chen Sachen sogar recht billig. Ueber- setzen wir die hiesigen Preise in unseren Münzfuss, so mögen sie allerdings hoch erscheinen Io Cents -40 Pfg. für einen mässigen Kohlkopf, 25 Cts.=1ı Mk. 5 Pfg. für 4—5 Sellerieknollen zu zahlen, klingt fast unglaublich. Bedenkt man aber, dass der Cent die kleinste Münzsorte, der Verdienst im allgemeinen auch ein höherer ist, wird man es nur angemessen finden, um so mehr, da hier weniger an Vege- tabilien, an wirklichen Gemüsen gegessen wird, als bei uns. Die Zeit, in der hier keine frischen Gemüse, wie Erbsen, Bohnen, u. s. w. am Markte sind, ist nur eine sehr kurze. Schon ganz zeitig im Jahre senden di südlichen der vereinigten Staaten, durc Lage und Temperaturverhältnisse be günstigt, ihre frühen Produkte nach hier. Wie die Jahreszeit vorrückt, reifen nach und nach die Producte der nördlicheren Staaten, schliesslich kommen die Erzeug- nisse unseres und der Nachbarstaaten an den Markt und wenn diese vorüber sind, so giebt es noch nördlichere Landstriche, in denen die Nutzgewächse erst zureifen be ginnen, wenn hier schon vieles vorüber ist. Dabei bleibt der Preis der fremden Gemüse meist ein solcher, dass sie nur kurze Zeit aufhören, wirklich Volksnah- rungsmittel zu sein. Eigen ist es, dass hier eines der wich- tigsten Marktprodukte, die Kartoffel, von der man bei uns hunderte von Sorten‘ kennt, nur in ganz wenigen Spielarten an den Markt kommt. Zarly Rose, Snow- fake, Early Vermont und einige Aehn- liche sind am verbreitetsten und beherr- schen den Markt. Kleine Kartoffeln kauft hier Niemand, auch kennt man nicht, wie bei uns, Salat-, Gemüse-, Futter-Kartoffeln Die genannten Sorten, die stärkereich aber keineswegs fein sind, dienen zu allen Zwecken und lässt sich annehmen, dass man hier in Bezug auf Qualität nicht so verwöhnt ist, wie bei uns. (Ich will nicht unterlassen, bezüglich des Koloradokäfer einige Worte zu bemerken. Derselbe is hier überall sehr verbreitet, frisst nicht nur Kartoffel-, sondern auch Tomaten-, Stechapfel- u. a. Pflanzen bis auf den’ Stengel kahl. Pariser Grün über die Ge- wächse gestreut, dient als wirksames Vertilgungsmittel. Man fürchtet das In sect hier wenig, sondern behauptet, das es die Ernte wenig oder gar nich schmälere, wenn man bei Zeiten das g nannte Mittel anwendet. Im Spätsomme wimmelt es von den hübschen Käferchen ärger, als bei uns in den schlimmsten” Flugjahren von Maikäfern). Eine andere Solanee wird hier noch” in ungeheuerer Menge verbraucht und’ fehlt in der Hauptsaison auf keiner Tafel. Es ist die Tomate (Sol. Zycopersicum). Roh und gekocht, frisch oder eingemacht” bildet sie entweder Gewürz oder Besta theil der meisten Mahlzeiten. Sie ist den hiesigen Temperaturverhältnissen ein angenehme und gesunde Frucht, die auc der Fremde bald schätzen lernt. ) Als wirkliches, durchaus nicht zu v. 0 J | x Be e; Der Markt in New- York. achtendes Kartoffelsurrogat kommen hier e Sweetpotatoes, die Bataten an den Markt. Die meist langen, an den Enden zugespitzten Knollen werden ı—2 Pfd. schwer und geschält oder nicht geschält gekocht, oder gebraten, sind dann schön ‚hochgelb, sehr angenehm süss und haben den annähernd gleichen Stärkegehalt einer _ Kartoffel, die sie in manchen Häusern mehr oder minder vertreten. Auch die Elette Frucht der Eierpflanze kommt hier auf den Markt und sieht man Früchte bis zur Grösse eines mässigen Menschen- _ kopfes. Neben den bei uns allbekannten Ge- - müsen findet man hier noch einige andere, die mit zur Volksnahrung gehören; ein- mal sind es die als Squashes bezeichneten festfleischigen Kürbisse, die in verschie- denen Formen und Zubereitungen ge- gessen werden, ohne sehr beliebt zu sein. Anders ist es mit dem Mais. Derselbe wird (wie z. B. auch in Ungarn), so lange ‘die Kolben noch nicht hart sind, in un- ‚glaublichen Mengen angefahren, gekocht und gegessen, man kann ihn, gleich den Tomaten eine Nationalspeise nennen. An den Strassenecken wird er gekocht und feilgehalten, und der vorübergehende Arbeiter nimmt sich Zeit, einige der oft riesigen Kolben stehend zu verzehren. ‚Sie bilden ein angenehmes, lange frisch an den Markt kommendes Gemüse, das ‚auch für den Wintergebrauch (aber nur die von der Spindel losgetrennten Körner) in Büchsen konservirt wird. - Von Wurzelgemüsen werden hier einige, wie die Pastinake und die Haferwurzel, häu- iger als bei uns genossen. Von Möhren findet man vorherrschend eine sehr grosse, "nicht schön gefärbte Sorte. Die feinen Karotten kommen nur sehr vorübergehend an den Markt, da der Absatz fehlt und sie meist nur als Würze für Suppen ge- braucht werden. AuchKnollensellerie wird “wenig gebaut, wogegen der sogenannte ‚englische, der Bleichsellerie, so lange er der kurzen, runden Spielart (ägyptische) vor, wird nicht so dunkel, wie bei uns, ehr dick, erhebt sich aber wenig über die Qualität einer Runkelrübe. Wie in England, spielt auch hier der Rhabarber als angenehme Zuspeise eine grosse Rolle, Was Kohlarten anbetrifft, so findet man hier alle Gattungen mit Ausnahme des Rosen: oder Sprossen-Kohles. Ver- muthlich hindert die grosse Wärme dessen Entwickelung und verursacht unzeitige Samenbildung. Herrlich ist der Blumen- kohl, die riesigen Köpfe gleichen denen des späten Neapolitaner, wogegen das Kraut der hiesigen Sorte niedriger bleibt, als bei diesem. Der meiste Blumenkohl für den Herbstmarkt kommt von der nahen Insel Long-Island, wo an mancher kleinen Bahnstation täglich 6—-800 Fässer voll zum Versandt kommen. Salat wird hier sehr viel gebraucht, ist während des ganzen Jahres frisch zu haben und giebt dem auf europäischen Märkten verkauften nicht an Zartheit nach. Endivien sieht man hier sogar von ausserordentlicher Schönheit. Von auffallender Vollkommenheit sind die hier an den Markt gebrachten Zwie- beln. Am meisten überraschte mich eine silberweisse Sorte von geradezu rie- sisen Dimensionen, aber auch gelbe und rothe sieht man in einer Ausbildung, wie wir sie in Europa nicht kennen. An Gewürzpflanzen sieht man, ausser den verschiedenen hier viel gebrauchten Arten der Früchte des spanischen Pfeffers nichts Besonderes. Von Erbsen werden die besseren der auch bei uns bekannten englischen Sorten gebaut, doch sind die hiesigen jungen Erbsen in keiner Weise mit den deut- schen zu vergleichen, sie sind weder süss noch zart, sondern trocken und mehlig, dagegen, auch in der vorgerückten Jahreszeit frei von den, in Europa so schädlichen Insecten Krupbohnen sind in. wenigen guten Sorten vertreten, Wachs- und Perl-Bohnen sieht man nur sehr wenig Von Stangen- bohnen sah ich nur die sogenannte Lima- bohne; dieselbe kann sich mit keiner unserer Sorten messen, sie wird meist enthülst genossen und gleicht dann der Puffbohne (Saubohne). Eine andere Leguminose, die Erdnuss (Arachis Hypogaea) bildet einen bedeuten- den Handels- und Markt-Artikel. Sie wird an allen Strassenecken geröstet feil- geboten und Klein und Gross kauft sie als eine, für unseren Gaumen nicht sehr verführerische Leckerei. 40 Calodendron capense Thunbg. | GARTEN-ZEITUNG Verschiedentlich eingezogene Erkundi- gungen belehrten mich dahin, dass man ein ungünstiges Vorurtheil gegen die, von Europa importirten Gemüsesorten und Sa- men hat. Besonders wird behauptet, dass Fig. 12. die Kohlarten zu leicht in Samen gingen. Ob diese Aussage nur auf Vorurtheil oder wirklich auf Erfahrung beruht, vermag ich noch nicht zu sagen. Immerhin ist es möglich, sogar wahrscheinlich, dass etwas Wahres an der Sache ist. Kennen Calodendron capense wir doch selbst in Deutschland Fälle, wo Ortsveränderungen bei gewissen Säme- reien die gleiche oder doch eine ähnliche Wirkung hervorrufen. (Schluss folgt.) Thunbg. (Blüthen rahmweiss). Galodendron capense Thunbg. Rutaceae. Von L. WITTMACK. Gattungscharakter: Calodendron Thunb. Nov. Gen. “ I 41. Kelch klein, fünftheilig, klappig. Blumen- j F \ “= blätter (5 cm» lang), abstehend oder zurückgebogen, ' dachig. Diskus (Drüsenscheibe um den Fruchtknoten) sehr klein, becherförmig, im Zentrum den verlängerten "Fruchtknoten-Träger tragend. Staubgefässe 5 frucht- bare, dem Diskus aussen angewachsen, so lang wie die Blumenblätter; ausserdem, mit ihnen abwechselnd, 5 lange, drüsige, den Blumenblättern gegenüber- r stehende, unfruchtbare, veränderte Staubgefässe (Staminodien). Staubfäden fadenförmig, glatt. Frucht- knoten gestielt, länglich, fünflappig, fünffächerig, - die Lappen höckerig, an der Spitze mit einer gestielten Drüse. Griffel fadenförmig Narbe klein. Kapsel _ kurz gestielt, dick, holzig, kugelig, fünfeckig, stachelig, _ fünffächerig. Fächer zweisamig, an den Scheidewänden - aufspringend. Innere Fruchtschale knorpelig. Samen - horizontal, eckig. Samenschale krustenartig, dunkel. _ Nabel am Bauche Keimblätter zusammengelöthet ' dick, fleischig, ölhaltig. Würzelchen klein. Ein hoher Baum mit ausgebreiteten zu zwei - einander gegenüber oder zu drei stehenden, - stielrunden Aesten. Blätter gegenständig, - gestielt, gross, eiförmig oder länglich, stumpf oder spitz, mit parallelen Nerven, durch- ' scheinend punktirt, sehrfein gekerbt. Blüthen- - stiele endständig, rispig-traubig, vielblumig, - Blüthenstielchen zu dreien. Blumen gross, - von Sternhaaren filzig, mit purpurnen Drüsen ' besetzt, Fruchtknotenträger, Fruchtknoten Ls- Fu - und Griffel höckerig. Samen gross. Vater- land Südafrika. (Nach BENTHAM et HooKER - Gen. pl. 1288 gekürzt.) Von dieser schönen Gattung ist nur eine Art bis jetzt bekannt, es ist also eine sog. Chron. men. Gattung. Sie soll, wie Gard. Lac: - Chron. n. s. XIX S. 216. berichtet, ein alter ' Bewohner unserer Gärten gewesen sein, ist aber wieder in Vergessenheit gerathen, bis endlich W. Burı, London, Chelsea, sie wieder - eingeführt hat. Nach seinem Exemplar ist eine grosse Abbildung im Gard. Chron. |]. c. - erschienen, welche wir hıer verkleinert wieder- geben. Die Blumen bilden darnach Rispen von ca. 20 cm Länge bei 18 cm Durchmesser und sind schön rahmweiss. Die Blätter zeigen, gegen das Licht gehalten, wie die - meisten Rutaceen durchscheinende Punkte, die Oeldrüsen. Die Samen werden von den Eingebornen wilde Kastanien genannt. Eine genaue Beschreibung findet sıch ın HARrvEY et SONDER, Flora capensis I S. 371, sowie in Juss. Rutaceae S. 19. - Kultur: Wahrscheinlich in einem gewöhn- lichen gemässigten Hause (warmes Caphaus). Ueber die Nützlichkeit und Brauch- ‚barkeit des Leinewassers in Bezie- hung auf die Gartenkulturen im Kgl. - Grossen Garten zu Herrenhausen. Von - W. TATTER, Kgl. Oberhofgärtner. \ Nenn ich diese nachfolgenden nachweis- lichen Thatsachen der Oeftentlichkeit übergebe, so geschieht dies desshalb, weil Ueber die Nützlichkeit des Leinewassers etc. TE a Ei At dan 41 mittelst eines Theils der Presse im Publikum die Befürchtung wach erhalten wird, das herrliche Herrenhausen, derSchatzHannovers, leide unter dem Drucke von verdorbenem und unbrauchbarem Leinewasser. Sollte ich diese Befürchtung bei den einsichtsyollen Hannoveranern beseitigen können, so wäre der eigentliche Zweck dieser Abhandlung voll erreicht. Da ich in dem mir unterstellten grossen und vielseitigen Gartenetablissement nur Leinewasser verwenden lasse, so bin ich durch langjährige Erfahrung und durch gärt- nerische Erfolge berechtigt zu erklären, dass dasselbe einen schädlichen Einfluss auf die Kulturen des grossen Gartens bis jetzt nicht ausübte, wohl aber dessen Verwendung den- selben dienlich war, weil nach meiner Ueber- zeugung im Leinewasser nahrhafte Dung- theile enthalten sind. Ich muss bemerken, dass der Grosse Garten das Leinewasser vermöge der Lage des Gartens und der Einrichtung der Wasserleitung aus der ersten Hand erhält, d.h. in dem Falle, wenn die Wassermaschine in Limmer arbeitet, welches in trockenen Zeiten fast ununterbrochen täglich geschieht. Der Berggarten und die Obstbaum-Plantage erhalten das Leinewasser erst dann, wenn es die Tour durch den Grossen Garten durchlaufen hat. Wohl kein Zweig der Gesammtgärtnerei ist schwieriger zu handhaben, wie die hier im Garten so grossartig und erfolgreich be- triebenen Obsttreibereien. Wohl bei keinem anderen Kulturzweige verursacht die An- wendung ungeeigneten Wassers grösseren Nachtheil. Hier müssen in der tiefsten Winterzeit, auch in den lichtärmsten Zeiten, die sich eben aus den zarten Blüthen ent- wickelnden, so überaus gegen äussere Ein- flisse empfindlichen Früchtchen der Wein- trauben, Pfirsiche, Erdbeeren etc. oft drei- mal täglich überspritzt und die Erdbeeren, 2500 Stück, in Töpfen kultivirt, fast täglıch begossen werden. Die erzielten Resultate waren besonders in der letzten Treibperiode günstig. Wenn z.B. durch die Treiberei in einer für die betreffenden Früchte unna- türlichen Jahreszeit erzielt wurden etwa 250 kg Erdbeerfrüchte, 200 #%g Weintrauben, 4000 Stück Pfirsichfrüchte etc. etc.,, so sind dies Faktoren, mit denen gerechnet werden muss, und wird sich demgemäss selbst jeder Laie sagen müssen, dass das zur Verwendung ge- kommene Wasser, welches mit zu den Haupt- agentien des Gelingens des Treibens wäh- rend der Treibperiode zu zählen ıst, eın ge- sundes und unverdorbenes war etc. Einen nicht unbeutenden Kulturzweig ım Grossen Garten umfasst die Topfflanzen- Kultur, von denen die grösste Masse dem blumistischen '[heile angehört und erhalten hierdurch die Blumenbeete im Garten ıhren 42 er Be Nützlichkeit Bis Venen Ba vo [Garren-Zere Schmuck. Ein grosser Theil dieser blumi- stischen Gewächse hat eine succulente Structur, vermöge deren sie viel Wasser in sich aufnehmen, z. B. die Blattbegonien, Geranien etc. Sie erfreuen sich auch im Winter einer normalen Gesundheit, wovon sich jeder persönlich überzeugen kann. Es kommt aber hier ebenfalls nur Leinewasser aus den Leitungen zur Verwendung. Es werden hier aber auch einige schwerer zu kultivirende Pflanzen behandelt, die zu de- korativen Zwecken an den Wasser-Cascaden verwendet werden, z. B. schöne Dracaenen und gute Palmen, Begonien, Neuholländer Pflanzenarten etc. Auch gedeihet hier mit Leinewasser die reizende Zsodpis pygmaca Äth., Frauenhaar, ausgezeichnet. Ferner berichte ich: Im Mai d. J. wurde an mich ein höheres Ersuchen gestellt, Versuche bei Pflanzen mit Brunnen- und Leinewasser anzustellen, dem ich im Interesse der Sache bereitwilligst nachgekommen bin. Zu diesem Versuche verwendete ich zu gleichen Theilen die Palmen Chamaedorea elegans, Chamaedorea sp., Phoenix leonensis, Vs chinensts, die schönen Farne Nephrolepis exaltata, Lycopo- dium denticulatum und afodum, verschiedene Fuchsien-Arten, Begonia Rex-Varietäten, Ma- ranta zebrina, Coleus-N arietäten, Frcus elastica, Kıchardia aguatica etc. Diese Pflanzen wur- den in zwei Gruppen getheilt, die eine mit einem Etiquett »Brunnenwasser», die andere mit »Leinewasser» versehen. Innerhalb eines Zeitraumes von vier Monaten wurden die Pflanzen in der einen Gruppe gewissenhaft mit Brunnenwasser, die sich in der andern befindenden Pflanzen mit Leinewasser be- gossen. Ein Unterschied in Beziehung auf bessere Kultur resp. gesunderes Aussehen konnte Ende September sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite von mir nicht konstatirt werden. ‚Der grosse Platz vor dem Schlosse im Garten, das sogenannte Luststück, das bei- läufig bemerkt mit zu den schönsten Garten- plätzen in Europa gehört, wird mittelst einer umfangreichen Wasserleitung bewässert. Zu dieser Manipulation gehören 28 Stück Hy- dranten, 160 » Hanfschläuche und 7 Stück Turbinen (theils von DREYER, ROSENKRANZ & DrooPp in Hannover bezogen). Die Be- wässerung vollziehen 4 Gartenarbeiter. Durch Herstellung des Wasserthurms neben der Maschine in Limmer haben wir stets den- selben gleichmässigen und starken Druck, wobei die Wassermaschine mit vier Atmo- sphären arbeitet und immerwährend arbeiten kann, ohne Besorgniss des Röhrenplatzens, wie dies in früheren Jahren im Grossen Garten stattfand. Mittelst dieser Bewässe- rungs-Methode ist es möglich, auch in den trockensten Zeiten diesen :2 Aa grossen Gartenplatz mit dessen Rasenflächen etc. ın | dem besten Kulturzustande zu erhalten, wo- | von sich die Hunderttausende von Personen, | die in diesem Sommer den Grossen Garten | mit ihrem Besuche beehrten, überzeugt haben werden. Die schönen Malmaison- und Di- jon-Rosenbeete mit ihren vielen vollkornme nen Blüthen, die kräftigen 8 Exemplare von Madame Plantier-Rosen mit ihren Tausenden Blüthen und Knospen in der Nähe der Fontaine, die Bambusa- und Coniferen-Arten, der Blumenschmuck der Blumenbeete wer- den durch ihre Kultur-Ueppigkeit auf /den Laien, resp. den Kenner einen wohlthuenden Eindruck gemacht haben. Diese Erfolge haben wir der Bewässerung zu verdanken, und zwar der Bewässerung mit Leinewasser. Der tägliche Wasserverbrauch in den Kö- niglichen Gärten ist ein ganz bedeutender, wie aus dem Nachstehenden erhellt. Wenn in trockenen Zeiten, wie dies in dem ver- flossenen Sommer in den Monaten Juni und. Juli fast täglich geschah, der Berggarten, die Obstbaum-Plantage, der Grosse und der Fürstenhaus-Garten, dıe Herrenhäuser Allee- bäume bewässert wurden, etwa täglich wäh- rend ıo Stunden, so pumpt die Wasserma- schine ın Limmer über den Wasserthurm mit 4 Atmosphären Druck ungefähr 3600 cbm Leinewasser direkt nach Herrenhausen. Ausserdem beziehen wir auch von den bei- den grossen Reservoirs Leinewasser. Wenn nun dieses Wasser so stark vergiftet resp. verdorben wäre, wie es beliebt wird für die Garten-Kulturen hinzustellen, würden wohl fast sämmtliche Kulturen hier demnächst eingestellt werden müssen. Es findet aber zum Glücke das Gegentheil statt, denn sie % befinden sich in progressiver Bewegung. | Auch betreiben wir im Grossen Garten Goldfischzucht und zwar in den Wasserbassins der grossen Cascade und der Fontaine im 3 Luststücke, deren diesjähriges Resultat 3700 Stück junge Goldfische betrug. Die, Wasserwerke spielen bekanntlich im Sommer wöchentlich 4 Stunden; das Wasser der Bassins wird also wenigstens wöchentlich zweimal neu ausgewechselt. Wäre das Leine- wasser von vornherein verdorben, so würde selbstverständlich dieser Kulturzweig die er- langten günstigen Erfolge nicht liefern 3 können. u Es findet bei Beurtheilung des verdorben sein sollenden Leinewassers in Beziehung ° auf Gärtnereibetrieb eine merkwürdige und ungerechtfertigte Thatsache statt, der Uber haupt zur Zeit jeder wissenschaftliche Boden fehlt. Man kennt heute noch nicht einmal eine amtliche chemische Analyse des Leine- wassers in Herrenhausen. Wer verbürgt uns denn, ob dasselbe für Gartenkulturen nicht mehr nützliche, wie meine Kulturen beweise als schädliche Substanzen enthält? Gebra Fillers Trockenappar.at. 43 en wir Gärtner nicht heute zu Kulturen ünstlichen chemischen Dünger, der aus verschiedenen Chemikalien zusammengesetzt ist? Mir liegt ein Preisverzeichniss einer chemischen Düngerfabrik inHamburg vor, wo- ‚rin 25 verschiedene chemische Dungpräparate empfohlen werden. Auch ich habe für Kul- turen des Grossen Gartens im verflossenen ‚Sommer mit grossem Erfolge 30 Ctr. Chili- Salpeter verwendet. ' Vielleicht könnte diese Abhandlung zu dem Glauben Veranlassung geben, oder auch aus derselben gefolgert werden, ich billige ; den schmutzigen ekelhaften Zustand derLeine, - weshalb ich bier an dieser Stelle ausdrücklich ‚die Erklärung abgebe, dass ich denselben so- wohl in ästhetischer, als auch in gesundheit- - schädlicher Beziehung durchaus verdamme. Ich hoffe zuversichtlich, dass dieser uner- ‚trägliche Zustand bald beseitigt werde und "dass möglichst bald Wandel eintreten möge. Herrenhausen, im Dezember 1833. Filler's Trocken-Apparat. Von FRIEDRICH FILLER, Hamburg-Eimsbüttel. Eon De FILLER'sche Apparat ist der erste, . welcher, genau konstruirt nach dem preis- sekrönten Alden-System, wie es ın Kalıfor- "nien zur Verwendung kommt, in Deutsch- ‚land bei Gelegenheit der Pomologenversamm- "Jung zu Hamburg vom 26. und 30. September 1883 öffentlich ausgestellt und in Thätigkeit gezeigt worden ist. Derselbe trocknet Kern-, tein- und Beerenobst in gleichmässiger, vorzüglicher Weise, in bis jetzt noch nicht ‚dagewesener, überraschend kurzer Zeit. - Nicht nur alle Obstsorten, sondern auch Blumen, alle nur möglichen Gemüse-Arten ınd Feldfrüchte können in diesem Apparate getrocknet und konservirt werden. Ganz besonders zu empfehlen ist er auch für Fleischkonserven, chemische Produkte, Iopfen, Stärke, Malz, Zuckerwaaren, Ci- chorien, Leim und Haare. Ueberhaupt für alle Produkte, Präparate und Surrogate, welche in grossen Massen schön und schnell getrocknet werden sollen, ohne an Aroma, Farbe und Geschmack zu verlieren. - Der Hitzegrad kann durch die Heizvor- richtung leicht regulirt und jede Temperatur erreicht und erhalten werden. _ Wie aus beigefügter Abbildung zu ersehen ist, besteht der Apparat im Wesentlichen aus Haupttheilen: 1. Dem Ofen oder dem Heizapparat. . Dem eigentlichen Trockenschachte. 3. Dem Hebemechanismus. 4. Den Trocken-Horden. Der Heizapparat zerfällt in den eigentlichen Feuerkasten, welcher der grösseren Haltbar- keit wegen mit Chamotte ausgekleidet ist, den Rost mit 50 Roststäben. Vorlegeplatte mit Ankerschrauben, Aschenfall, in das Heiz- Rohr-System, ı5 einzelne Feuerrohre umfas- Im no D send, 9 Luftvertheilungsrohre, ı Rohrplatte, eisernen Schornstein mit Fundamentplatte, ı Dunstrohr, 2 viereckigen Blechrchrstutzen, $ Schiebern und den erforderlichen Befesti- gungsschrauben. Der Trockenschacht, für gewöhnlich ganz in Holz ausgeführt, besteht aus den vier donpeltes En wänden mit Eingabe- und Ausnahme-Klappe, den Luft- leitungs-Kanälen, dem Kettenkasten mit Luft- vertheilung, dem Aufsatzdeckel und dem Grundboden. Der Hebemechanismus umfasst 4 Glieder- ketten mit 300 Knaggen, 4 Ketten- und 1 Schneckenwelle, 2 Schneckenräder, 4 Ket- tenrollen, 3 Stellringe, ı5 Lager, ı Zugkette und ı Zugkettenrolle. Zu jedem Apparate gehören, wenn nicht ‚anders bestimmt wird, 30 Horden mit 30 Einlegerahmen, welche mit verzinktem Eisen- drahte beflochten, - Trockenfläche Haie Nach Bedarf können die jede einzelne ı gm freie Horden auch mit anderem Material, wie z.B. mit Rohr und Tauwerk überflochten oder ganz in Eisen ausgeführt werden, was aber _ eine Preisveränderung bedingt. Zur Aufstellung eines Apparates ist eine Bodenfläche von ca. 2!/, x 2 m und eine Höhe von ca. 9 »z erforderlich. P 4 Der Preis franco Fabrik für Deutschland verzollt, inkl. 30 Horden mit Einlegerahmen von I gm Trockenfläche mit verzinktem Eisendraht beflochten, beträgt 2250 M. 8 Stück glasirte ‚welche mit Muffen versehen einen chen Zur Umkleidung des eisernen Schornstein- rohres sind je nach der Höhe des Apparates 'Thonrohre erforderlich, Durchmesser von 38—4o.cm haben und wo- ' von das letzte eine Abzweigung nach dem Apparat haben muss, wıe auf der Zeichnung angegeben wird. triebe des Apparates, _ Preis einbegriffen, die zum Be- aber nicht in den gehören, sind: ı Uhr oder 2 Winkelthermometer mit Messinggehäuse: Conus und Messing- Instrumente und Apparate, gleich 25 4; ı | flansch; Skala von 20° bis 180° C., 30 M. pro Stück; 2 bis 4 Apfelschälmaschinen, welche bei einigen Umdrehungen den Apfel schälen, in Spirale schneiden und das Kern- gehäuse auslösen, pro Stück 20 #; 2 Draht- körbe zum Ausheben und Tragen der fri- schen Apfelschnitten, ä Stück 4 #; 2 Wasser- eimer, in welche die Drahtkörbe passen müssen, ä Stück 4 4; 6 Stück Hornmesser zum Zerschneiden der Aepfel, pro 6 Stück gleich 2 #. Brennmaterial. Zur Heizung des Apparates wird am besten Coaks genommen, da der- selbe die grösstmöglichste Hitze und den wenigsten Schmutz, Russ und Asche giebt; dabei ist jedes andere Brennmaterial zu ver- wenden, nur müssen dann die Feuerrohre öfters gereinigt werden, auch die Feuerung so eingerichtet sein, dass die Flugasche ab- gezogen werden kann. Während der Ausstellung in Hamburg bei Gelegenheit der Pomologenversammlung vom 26. bis 30. September 1883 hat der Apparat 5 Tage hinter einander gear- ne blühende nn BNTURLN , 2 beitet und ein sehr schönes abınkat an Apfelschnitten und Pflaumen geliefert. Von | den Preisrichtern wurde dies Backobst dem amerikanischen vorgezogen. Das in dem Handel hier vorkommende amerikanisch Backobst ist durchweg nach der Darre ge schwefelt, das FILLERSche nicht*), es hatt eine blendend weisse Farbe, vorzügliche Aroma, reinen frischen Geschmack un Geruch, sowie ein zartes weiches Fleisch die Haltbarkeit für den Handel und Ge- brauch ist verbürgt. Der erzielte Erfolg, der gleich mit dem ersten Versuch er- rungen wurde, war ein überraschender, so dass sich alle Fachmänner nur lobend und anerkennend aussprachen und die Preisrichter dem Fabrikanten auch den höch- sten ihnen zur Verfügung stehenden Pre »Die Grosse Goldene Staatsmedaille» zuer- kannten.**) var interessante blühende Pflanzen. Im königlichen botanischen Garten zu Kew bei London. E December 1883. R Wohl manchem deutschen Blumenfreunde 9 wünschte ich, dass er ın der rauhen Winter zeit einen Rundgang durch die Gewäch häuser des botanischen Gartens zu Ke unternehmen könnte; ist doch so Vieles dort zu sehen, was bald der Seltenheit, bald de Kultur oder der Zeit des Blühens wegen d Bezeichnung «interessant» verdient. Ganz überraschend wirkt auf das Aug eines Continentalen der Besuch im sogenan ten Greenhouse, welches, für deutschen Ge schmack fast zu überladen mit Blüthen, eine geschmackvolle Anordnung ganz vermissen lässt. Ei) Aus dem reichhaltigen Chrysanthemum- Sortiment ist noch eine grosse Anzahl, wie Aurora, Mrs. Charles Hubert, Jardin des Plan- Les, Progne und Andere, in voller Pracht, ebenso blühen Keseda und Zeliotrop, sowi an Pfeilern Auchssa Alexandrina und Kiflema Rhodochiton volubile, Lapageria alba und rose während andererseits Maiblumen, Zarly R man Hoyazinthe und Azala amoena, sowi einzelne Nelken (/rma und Delle Kose) de h *) Es wird aber das Obst vor dem Darren einen verzinnten Drahtkorbe einige Minuten ın S wasser getaucht. Ein Liegen an der Luft, sowie auch das Angreifen derselben ist möglichst zu meiden, da dies nachtheilig auf das Produkt wirkt #=) Gegen Vergütung der Kosten ist der Fabrik auf Wunsch gern bereit, einen seiner Ingenieure schicken, um die Handhabung und genaue Bedienun des Apparates dem dazu bestimmten Arbeiter grü lich zu lehren. stigen Blüthen besteht aus Camellien, ris-Arten, Justicia speciosa, Linum trigy- ‚ Salvia rutilans, Chorozema spectabilis . vielen Andern. Besonders schön ist n grosser Strauch von Lucula gratissima vo. Ost-Indien, mit prächtigen, duftenden, äulen etc. bekleidenden, blühenden Pflan- n sind hervorzuheben Ces/zrum aurantiacum und eegans, Passiflora coerulea racemosa und Hibbertia dentata, letztere ausgezeichnet durch die jungen rothen Triebe, die bräunlich ro- then Blätter und grossen leuchtend gelben Blumen. Die Warmhäuser bieten, wenn auch weni- in dieser Zeit, manches der Beachtung Werthe. Da leuchten uns die Aphelandra- Arten, bullata, fascinator und Chamissoniana ‚entgegen. Nicht minder schön ist Zu- phorbia jacquiniaefolia Hk. f. Mexico, eine vorzügliche Decorationspflanze mit graziös gebogenen, von zinnoberfarbenen Blüthen etzten Zweigen; ferner Begonia Soco- trana, Hibiscus pungens, Plumbago rosea var. coccinea, Scutellaria Lehmanni Rgl. Equa- q or, Jxora-Arten etc. Die westindische Kıvinıa Ppurpurascens verdient der reizenden carmin- | fa benen Beeren wegen, die in zierlichen einfachen Trauben herabhängen, der Erwäh- nung, wie auch Zsychofria cyanococca ihrer Trauben mit kobaltblauen Beeren wegen. In der reichhaltigen Bromeliaceen-Sammlung finden wir manche schöne, seltene Pflanze in Blüthe, wie 7ilandsia stricta L. Txop. Amerika und 7. bulbosa Sw. Trop. Amerika, welche beide an hängenden Stücken alter Farnstämme kultivirt werden. - Auch hier in den Warmhäusern sind man- ıe schöne Schlingpflanzen in Blüthe, wie Illamanda Hendersoni, Plumbago zeylanıca, Thunbergia grandiflora und vor Allem Z2o- moea Horsfalliae Hk. Ost-Indien, mit pracht- "vollen leuchtend carminfarbenen Blumen, lie in lockeren Trauben vom Dache herab- hängen. Als besondere Seltenheit sei noch Zry- chiton hypophyllanthus erwähnt, das seine issen, glockenförmigen Blüthen am Blatt- ken entwickelt, sowie der grossen Zicuala andis, welche zum zweiten Male in Europa - Blüthe kommt. inen besonderen Blick müssen wir noch Orchideen zuwenden. In der kälteren Abtheilung des Orchideen- ıises ziehen die eigenartigen Gestalten der asdevallien, von denen hier stets einige, e maculata und ochthodes, in Blüthe sind, ser Interesse auf sich. M. polysticha Co- mbien, melanopus Rchb. f. Peru, triangularis sind mehr merkwürdig und niedlich, rend Zovarensis Rchb. fl. Peru, mit ihren neeweissen Blüthen und die reizende Nhscellen. rd 45 Shuttleworthii das Prädikat »schön« voll dienen. Von den Odontoglossum-Arten erfreuen uns neben Alexandrae und Bictoniense nun schon seit einer Reihe von Wochen constrie- Zum Lal. Venezuela, cristatum Ldl. Peru und Lindleyanum Rchb. f. Columbien; von Onci- dien O. aureum Ldl. Peru, crispum Brasilien, cheirophorum Rchb. f. Columbien; Burling- tonia decora var. picta Hk. f. Brasilien, Poly- stachya grandiflora, Cattleya Holforleyi sowie die schönen Zaela autumnalıs var. atro- rubens, L. anceps var. Barkeriana. In der wärmeren Abtheilung verdienen, von den gebräuchlichen Cypripedium-Arten ‚und den Angraecum eburneum-\ arietäten ab- gesehen, die für Dekoration und Schnitt so vorzüglichen Calanthe Veitchii, vestita rubro- und /uteo-oculata, sowie Limatodes rosea Ldl. Erwähnung; sonst bietet dieser Monat nicht viel ausser einigen interessanten kleineren Blüthen, wie Angraecum bilobum Cap., Den- drobium tetragonum Australien, D. bigibbum Australien, D. czkatum. Eine Schale mit Goodyera discolor Kw. Ost-Indien bringt einen reizenden Effekt durch den Kontrast der rothbraunen Belaubung mit den weiss und gelben Blüthen hervor. Von den Cypripe- dien verdient ‚Spzcerianum seiner schönen, - lange währenden Blumen wegen besondere Erwähnung. ERNST VIRCHoOw, Gartenkünstler. VEr- Miscellen. Blumensamen-Neuheiten eigener Züchtung. Von MARTIN GRASHOFF in Quedlinburg. (Schluss.) Myosotis alpestris nana argentea. (Züchtung GRASHOoFF 1882.) Varürt. Eine niedliche silbergraue Zwerg-Varietät. Der überaus leichten Kultur wegen besonders empfeh- lenswerth. Vorzüglich verwendbar zu Einfassungen und als Material für Teppich- gärtnerei. Im August gesäet, ım Septem- ber an Ort und Stelle gepflanzt, blüht dieselbe schon sehr zeitig im Frühjahr. Phlox Drummondi nana compacta Wilhelm 1. (Züchtung GRASHOFF 1833.) Prachtvolle konstante Varietät, von regelmässigem, niedrigen, verzweigten, kompakten Bau. Blumen brillant karmoisin mıt weissen Streifen. Phlox Drummondi nana compacta atropurpu- rea striata. (Züchtung GRASHOFF 1883.) Vollendeter Zwergkugelbau, überaus reich- blühend. Blumen dunkelpurpur mit weissen treifen. Philos Drummondi nana compacta hortensiae- flora rosea marmorata.*) (Züchtung GRAS- statt fünf Attri- #*) Wir möchten doch empfehlen, a ; : 3 hlen’ bute lieber einen Eigennamen zu wähl u ll LE dr Zu, de Fran. 46 Discellen. NR PRONS HOFF 1883.) Kurz gedrungener, kräftiger Zwerg-Habitus, schöne doldenförmige Stellung der Blume, Grundfarbe leuch- tend-rosa, schön marmorirt. Fortulaca sedoides hybrida. (Züchtung GRas- HOFF 1883.) Eine äusserst interessante konstante Varietät. Schon die ganz junge Pflanze zeigt den ihr so eigenthümlichen "Charakter hinsichtlich ihres Baues. Aus fast jedem Blattwinkel trıtt ein neuer kur- zer Zweig hervor, besetzt mit ganz kurzen dickfleischigen Blättchen. Diese sonder- bare Erscheinung wiederholt sich während der Wachsthumsperiode stets aufs Neue, was der Pflanze diesen so eigenartigen, abgeschlossenen dicht kompakten: Bau verleiht. Man ist versucht, diese Neuheit beim ersten Anblick, im nichtblühenden Zustande unter die Familie der Crassula- ceen zu rechnen, nur die Blüthe erst lässt keinen Zweifel mehr darüber zu, dass sie unter die Familie der Portulaceen zu rechnen ist. Die Blume ist die der Fortulaca grandifiora, ın Farbe glänzend rosa nüanzirt. Die Pflanze erreicht einen Durchmesser von 15—20 cm bei einer Höhe von ca. Io cn. Für Topfkultur, sowie für Freiland zu empfehlen. Gelbe Levkoyen. Es ist eine eigenartige Sache bei den gelben Levkoyen, dass die aus ihrem Sonnen entstandenen Pflanzen — die einfachen — fast sämmtlich (ich will nicht sagen alle) weiss — statt gelb blühen. Es ist dies wohl ein Belag dafür, dass aus der weissen die gelbe Levkoye entstanden ist, und wäre es wünschenswerth, in Er- fahrung zu bringen ob noch andere Farben dieser Pflanzen-Gattung so der Veränderung unterworfen sind. MER. Der Teltower Kreis (bei Berlin) beab- sichtigt, einen Kreisgärtner zur besseren Be- aufsichtigung der Chausseebäume anzustellen. Etwa die Hälfte der Kosten will die Kreis- kasse übernehmen, das Uebrige soll durch die Gutsbesitzer, die sich dazu Dit erklären, aufgebracht werden. Letzteren soll dafür “dann das Recht zustehen, auch ihre Obst- bäume von dem Kreisgärtner schneiden zu lassen. Der Kreis hat ca. 370 km Kreis- Chausseen mit ca. 600 000 Bäumen. — Wir begrüssen dies Vorgehen mit Freuden, ob- wohl wir lieber gesehen hätten, dass die Kreiskasse die ganzen Kosten trüge. Holländische Gartenzeitungen. Seit längerer Zeit bestanden in Holland drei eigentliche Gartenzeitungen, welche in wöchentlichen Nummern erschienen. Die älteste ist Sem- pervirens, welche zuerst 1872 in Amster- dam erschien unter der Redaction des Leidener Botanischen Gartendirektors H. Wirtz; dieses Wochenblatt war zugleich O1 gan des Gartenbauvereins Linnaeus. Vom Jahre 1875 an legte Herr WıTTe die Redaktior dieses Blattes nıeder und wurde dieselbe von einemK onsortium übernommen, dessenHaup mitglieder die Direktoren des genannten Gartenbauvereins waren. Von diesen ist bis Ende 1883 die Redaktion geführt worden. Herr WITTE errichtete vom Anfang 1875 an ein neues Wochenblatt unter dem Titel Sieboldia, welches ın Leiden erschien, und ebenfalls bis heute auf gleiche Weise fortgesetzt wurde. Vom ı. Januar 1884 an werden beide Blätter vereinigt, und in Z kunft den Titel Sempervirens beibehalten. Das neue Blatt erscheint in Amsterdam b M. M. OLivier unter Redaktion der Herren H. WirTE & ]J. B. GROENEWEGEN, H.% GROENEWEGEN und R. C. AFFOURTIT, we cher letztere hauptsächlich das Debenes Sempervirens redigirte. | Das dritte Gartenbaublatt war bis jetzt ein Annoncenblatt, das unter dem Titel Floralia in Assen erschien. Es gab i letzter Zeit auch Artikel über Gartenbau und Geflügelzucht. Dasselbe bleibt fortbestehen und ist sogar seit dem ı. Januar 1884 in vergrössertem Formate erschienen. Redakteur ist Herr A. G. G. SUTHERLAND ROYAARDS, Herausgeber WILLEM VAN GORCUM in ni IR. Vertiigung schädlicher Insecten in Gewächshäusern, Kästen und Mistbeeten. Ein französischer Gärt- ner empfiehlt (wo?) Dampf von Tabakswasse zur Vertilgung von Blattläusen, der schwarzen Fliege (7Arıps) und der rothen Spinn (dcarus telarius), dieser gefährlichsten Feind unserer Gewächshaus- und Zimmerpflanzen. Das Tabakswasser besteht aus einer Ab- kochung von schlechtem Tabak. Die An- wendung ist ganz einfach zu bewerkstelligen Auf eine mit glühenden Kohlen gefüllte Pfanne stellt man das Gefäss mit dem Tabaks- wasser, dessen Inhalt man verdampfen lässt, ” indem man vermittelst eines Blasebalgs die Gluth der Kohlen erhält Der Dampf ver dichtet sich auf Blättern und Stengeln der” Pflanzen und tödtet die darauf befindlichen Insekten sofort. Ein Liter Tabakswasser ist ausreichend für 100 cd Raum. Den Pflanze soll es in keiner Weise schaden. Der brei- artige Ueberrest, der nach dem Verdampfen des Wassers im Gefäss zurückbleibt, kann wiederholt angewendet werden, wenn mar \ ihn vorher in Wasser auflöst. Bisher konnten wir unsere Pflanzen von Insekten nur durch Räucherung mit Tabak oder durch Waschen und Bespritzen mit Quassia- oder Seife wasser rein halten — ersteres ist bekanntli nicht ungefährlich, im Wohnzimmer ka anwendbar, das letztere aber sehr zeitraube beides nicht unfehlbar, und wäre es desh Miscellen. 47 wünschen, wenn Versuche mit obigem ttel den gewünschten Erfolg hätten. OPEL Aus »Svenske Tradgardsfoereningens 'Tid- ift.» O.H. Br: n Eine Zeitungs-Ente.e Die Kunst zu pfropfen und zu okuliren ist sicher schon mehrere tausend Jahre bekannt und die Grundsätze, welche bei der Veredelung von Pflanzen in ‚allen Zeiten befolgt wurden, gelten noch heute bei unseren geschicktesten Gärtnern gerade so, wie Virgilius sie vor ungefähr 2ooo Jahren schon beschrieben hat. Wahr- ‚scheinlich wussten unsere Vorväter so gut wie wir, dass nur nahe verwandte Pflanzen durch Pfropfen oder Okuliren mit einander vereinigt werden können. Vor Kurzem aber wurden wir von folgender in öffentlichen Zeitungen sichtbaren Notiz überrascht: »Ein auergutsbesitzer S. in SÖnnerhult, Kirch- ‚spiel Hoena, hat versucht, zahlreiche Birn- weige auf Fichten zu pfropfen und es ist hm, merkwürdig genug, vollständig gelungen, oe dass jetzt viele Fichten in seinem alde Birnen tragen, die sich auch noch ‚durch aussergewöhnliche Grösse und einen - eigenthümlichen Terpentingeschmack aus- ‘zeichnen, der, wenn die Früchte bis Weih- nachten erhalten bleiben, sich in den eines guten »Mönchslikör» verwandelt, und hat der "Produzent dieser Birnen uns solche gezeigt, ‚von denen drei Stück nahe an zwei Pfund ‚gewogen haben. Auch hat S. versucht, Kirschreiser auf Birken zu pfropfer, und auch ‚damit hat er schöne Resultate gewonnen.» ‚Merkwürdig, dass man heutenoch dergleichen Mittheilungen glaubt und dass eine Zeitung ‚ohne Vorbehalt ihren Lesern solchen Unsinn ‚auftischen kann! OSE: Rs »Svenske Tradgardsfoereningens 'lid- Krit.» Ri v y N _ Ein Kuriosum. In den »Gemeinnützigen lättern», einer täglich erscheinenden und ‚viel gelesenen deutschen Zeitung vom Juli 1883, finden wır ein Verfahren angeführt, um »Früchte ohne Blüthen zu zeugen » Es lautet wörtlich. Man pfropfe ein Pflaumenreischen uf einen Feigenbaum; selbige blühen nicht, tragen aber gleichwohl ihre Früchte. — Es ist erstaunlich, welcher Blödsinn noch ge- schrieben, gelesen und geglaubt wird! Frauend. Blätter. OÖ. Prunus Mirobolana Lois. flore roseo pleno, die füllt blühende Kirschpflaume, haben Gebr. LTET in Troyes aus Japan erhalten und rigen Herbst in den Handel gegeben. Sie rd neben Pr. zriloba in unseren Gärten ne der schönsten Zierden des zeitlichsten _ Frühjahrs abgeben. Ihre Härte gegen jeden Kältegrad ist vollständig, ihr Habitus und Wachsthum der gewöhnlichen Mirobolane gleich. Die Schönheit, Grösse und herrliche Hortensia-Rosafärbung, sowie der zarte Duft der in wohlgeformten Sträusschen stehenden Blumen machen aus dieser Neuheit eine or- namentale Pflanze allerersten Ranges; durch ihre Frühzeitigkeit im Blühen eignet sie sich auch gut zum Treiben. Ob sie bei uns Früchte tragen wird, ist noch nicht erprobt; doch ist die Möglichkeit noch nicht ausge- schlossen, da sich in den schönen vollen Blumen doch hin und wieder Geschlechts- Organe vorfinden. Aus dem »Obstgarten». O:EB Ornithogalum graciie der Herren Rortu & COLLINGBOURN zu Port Elisabeth am Vorge- birge der guten Hoffnung besitzt grossen Werth für dıe Frühtreiberei im Winter. Der billige Preis, die leichte Art und Weise des Treibens, der Reichthum an schneeweissen Blumen. der Wohlgeruch und die elegante Form derselben, sowie ihre lange Dauer übertrifft alles, was bisher von einer Pflanze geboten wurde. Die Zwiebeln sind ein wenig kleiner, als die der weissen römischen Hyacınthe, jede Blumentraube besteht aus ungefähr 4o einzelnen Blumen, von denen stets 20 geöffnet sind und einen sehr ange- nehmen Geruch verbreiten. Die Blüthezeit dauert 8—-1o Wochen lang und sind die Blumen in Sträussen von ausserordentlichem Effekt. — Als Topfpflanze, 3 Stück ın einem Topf, und zu Einfassungen im Garten ist dies ©. sehr zu empfehlen, das im Freien im Mai und Juni blüht, auch sich hier unter leichter Laubdecke gut überwintern lässt. roo Stück blühbarer Zwiebeln franco post 7,50 M, 500 Stück 30,0 #, durch Mr. HENRY STAMPAERT, 7 Rue de Violette, Gand, Bel- gique. Aus»Hamburger Garten- und Blumen- zeitung». er OAsEE Reblausgesetz in Holland. Die beiden Kam- mern der Generalstaaten haben die bezüg- lichen Gesetze angenommen und dieselben haben die Sanction des Königs erhalten. Das Gesetz, welches den Beitritt zur Ber- ner Convention vom 3. November 1381 ge- nehmigt, ist vom 6. Dezember 1883 und aufge- nommen im Nied. Staatsblatte S. 178. Das Ausführungsgesetz ist vom selben Datum und zu finden im Staatsblatte S. ı81. Hierbei wird bestimmt, dass die Ausführung vor- läufig geregelt werden wird durch königli- chen Beschluss, dass aber innerhalb zweıer Jahre ein betreffendes Gesetz vorgelegt werden muss. Man kann jetzt ehestens die Königlichen und Ministerial-Beschlüsse er- warten, welche zur Regelung dieser a: legenheit nöthig sind, und dann Be ie Einfuhr von Pflanzen aller Art aus Holland, wenn die Sendungen den Bestimmungen der 48 Berner Convention genügen, nach den der Convention beigetretenenStaaten wohl wieder ermöglicht werden. Kr. Literatur. Des Landmanns Obstbau. Nach der neuesten Methode bearbeitetvon G. AHLEn, Direktor der Naundorfer Gartenbauschule. Witten- berg, P. WunscHhmann’s Verlag 1883. 7 Abbildungen. Preis 50 Pf. Eine für den Landmann berechnete und daher leicht fassliche kleine Schrift, welche den Obstbau von der Erziehung des Wild- lings an bis zur Pflege des tragbaren Baumes in Form eines Zwiegespräches anschaulich machen soll; es ist aber nicht ausgeschlossen, dass auch der grössere Besitzer und sein Gutsgärtner daraus etwas lernen können, _ denn der Obstbau auf dem Lande liegt ın vielen Gegenden noch so in den Windeln, dass man nicht genug darüber reden und ‚schreiben kann. Der Verfasser giebt ausser- dem eine dem Zwecke entsprechende gute und reichliche Auswahl von Obst-Sorten; es wäre aber wohl auch gut gewesen, dem Land- mann kurzgefasst auseinander zu setzen, was er bei einer reichen Obsternte zu thun hätte, um die Früchte nicht vor die Säue zu werfen, denn vom richtigen Dörren und Trocknen des Obstes, von Erzeugung von Säften, und dergl. und Aufbewahrung der Früchte hat Mancher keine Idee. Wir wünschen, dass die kleine Schrift recht viel Käufer und noch mehr Befolger der Lehren finden möge. CARL MATHIEU, Gartenbau-Ausstellungen. Blumenzwiebel-Ausstellung in Haarlem 1885. In der letzten Generalversammlung des Allgemeinen Vereins für Blumenzwiebelkultur in Haarlem wurde festgesetzt, dass im Früh- jahr (wahrscheinlich im März) des Jahres 1885 zu Haarlem eine grosse Ausstellung von blühenden Zwiebel- und Knollenge- wächsen gehalten werden wird. Dergleichen grössere Ausstellungen hält dieser Verein alle fünf Jahre. Sie fanden bereits statt 1875 und 1830. Die nächste Ausstellung im Jahre 1885 fällt zusammen mit dem 25jährigen Jubiläum des Vereins. Der Verein, der unter dem Protektorat des Königs steht, hat jetzt über 550 Mitglieder in 14 Abtheilungen. Kr. Die dritte Winter-Blumen-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues im Wintergarten des Central-Hötels zu Berlin vom 22.—25. Januar 1884. Mit frischem Muthe ging der Verein zur Beförderung des Gartenbaues an seine drit- te Winterausstellung, obwohl die zweite im Jahre 1882 bewiesen, dass nur dann ein Er- folg zu erringen, wenn die Aufgaben in grösserem Stile gestellt werden. Das letz- —————_ Ka Bo Literatur. — Gartenbau- Ausstellungen. ‘und Hrn. Gärtnereibesitzer R. BRANDT ist Y IT x 20 tere war bei der ersten, so glänzend ver laufenen Winterausstellung 1880 im Gebäude der landw. Hochschule der Fall gewesen und ist nun noch mehr bei der jetzigen zur Ausführung gebracht. Das Resultat ist den auch dem entsprechend: Die Beschickung eine reiche, die Qualität der ausgestellten Gegenstände eine vorzügliche, schritt in der Treiberei unverkennbar! den unermüdlichen Anstrengungen der Ord- ner, Hın. Kgl. Garteninspektor W. PERRING das schwierige Arrangement in hohem Grade gelungen. Der ganze Saal des Wintergartens ist in 3 Theile getheilt, von denen der Mitteltheil (vor der Bühne) ein elliptisches, di beiden Seiten zweirechteckigeParterres bilden. Vor der Bühne ist die Kaisergruppe vo der Direktion des Wintergartens und Hrn JAnIEcKI gestellt, während den Vordergrun die Gräfl. HARDENBERG’'schen Gärtnerei 1 Hardenberg bei Nörten (Garten -Direkto RuntzLer) bildet. Den erwähnten ellip- tischen Mitteltheil davor hat die Firm J. C. Schmipr-Erfurt mit ihren in grosser Fülle eingesandten Pflanzen inne, während die Terasse vis-A-vis von Frau Bock de- korirt ist. Herrliche Rosen aus Hamburg (Herr HERCHER) und Dresden (Herrn HausoLd in Striesen), aber glücklicherweise endlich auch nicht weniger schöne aus Berlin von Hrn. BACHErR-Pankow, schmücken den Saal neben den gewöhnlicheren, aber in vorzüglicher Güte ausgestellten Treib- artikeln. Von ganz besonders schöner Qu lität sind die Pflanzen des Hrn. LACKNER- Steglitz; darunter wohl noch nie in der Grösse gesehen und den meisten überhaupt unbekannt: Xanthoceras sorbifolia (Sapinda- ceae), Hoibrenckia formosa etc. — Da, wä rend diese Zeitschrift zum Druck gelangt, auch der Ausstellung erst der Stempel der Vollendung aufgedrückt wird, so könne wir leider noch keine weiteren Details gebe EHW. En gros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 2I. Januar 1884. h (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Azaleen 35—75. Camellien, rothe 2 50-450, meist 300—450, weisse 300—600. Cyclamen’ e > 7 e ir 25—75. Erica 40— 100. Epiphyllum 40 bis 60. Flieder 900—ı200. Maiblumen 60—125. Nelken 200—300. Orchideen 300 bis — ıooo. Primeln 7!/,—ı5. Rosen 200 bis 400. Stief-mütterchen 4—20. Tuberosen 100— 175. Veilchen 10—25,— Sonstige Blu- men: Fuchsien 30. — Eucharis pro Stck. 5 — Bindegrün: Adiantum-Wedel 20—ıo: Mahonia-Blätter pro 1000 Stück 300. — Bunte Blätter 25—50. — Sog. italien. Blumer Rosen 150—200. x Anzeigen. Ba on PAUL PA IL PAREY in BERLIN SW., 32 Wil 2 Wilhelmstrasse.. zu MEE Neunter Jahrgang 1884. a; Herausgegeben unter Mitwirkung des, Deutschen Gärtner-Verhbandes in Erfurt. Ö) % Ausgabe mit einer halben Seite weiss Papier pro Tag in Leinen gebunden Preis 2 M. >) Ausgabe mit einer ganzen Seite weiss Papier pro Tag in Leder gebunden Preis 3 M. - Der Deutsche Garten-Kalender ist in allen Gauen Deutschlands mit einer Sym- "pathie begrüsst worden, welche jede Erwartung übertraf und als ein vollgültiges Zeugniss. dafür gelten Mar, dass seine Begründung aus der Seele der deutschen "Gärtner und Gartenfreunde geschah und im Wesentlichen ihre Wünsche betreffs der Einrichtung eines solchen Kalenders richtig erkannt waren. Die Ausstattung des Kalenders, sowohl was Güte des Papiers und Klarheit des Druckes, als auch Haltbarkeit des Einbandes und Handlichkeit des Verschlusses ‚angeht, dürfte jedem Anspruch genügen, und der im V.erhältniss zum Gebotenen niedrige Preis erklärt sich nur durch den grossen Absatz des Kalenders. _ Dem Deutschen Garten-Kalender wurde in diesem Jahre eine grössere Arbeit des bekannten Gärtnereibesitzers CARL MATHIEU in Charlottenburg über Die Rechtschreibung der Rosennamen beigegeben; dieselbe enthält Namen, Züchter oder Verbreiter, Jahr "E Einführung, F "arbe und andere nähere Angaben von 2230 Rosen, und wird diese Arbeit del Gärtner ausserordentlich willkommen sein. Inhalt des Jahrgangs 1884. - Post- und Telegraphen-Bestimmungen. Eisenbahn- | sowie einiger Handelspflanzen. 17. Mittlere Zusammen- karte des Deutschen Reiches. Ungefähre Verhältnisse | setzung der Düngemittel. 18. Preisbestimmung der betreffend Maasse undGewichte. Uebersichts-Kalender. | käuflichen Düngemittel. 19. Längen-, Feldflächen-, In merwährender Gartenarbeits-Kalender. Erklärung | Flüssigkeits- und Getreide-Maasse. 20. Reductions- r Abkürzungen. Schreib - Kalender. Factoren. 21. Berechnung des Kubikinhalts von > Hülfs-Tabellen. ı. Tafel beweglicher Feste in | runden Stämmen nach Kubikmetern. 22. Schwere "den Jahren 1883— 1889. 2. Tafel zur Stellung einer | verschiedener Körper. 23. Vergleichung der Grade Uhr etc. 3. Arbeiter-Tabellen (Löhnung etc.). 4. Vege- | auf den Thermometer-Skalen nach Celsius, Reaumur ions-Kalender für 1884. 5. Meteorologischer Notiz-- und Fahrenheit. 24. Vergleichung der a lender. 6. Pflanz-Tafel. 7. Pflanzenbedarf für | Skalen für jedes Zehntel eines Grades. 25. Zins- uppen. 8. Stückzahl-Bedarf einiger beliebter Blumen |; berechnung auf ein Jahr. 26. Zinsberechnung auf Beete. 9. Pflanzenbedarf für ı Hektar mit Rück- | einen Monat. 27. Zins aufZinsrechnung. 28. Rettungs- ht auf verschiedene Anordnung und Abstände. | mittel beiUnglücksfällen von Menschen. 29. Gebrauchs- . Pflanzenstückzahl auf runde und ovale Beete. | werth einiger gärtnerischen Samenarten. 30. Recht- ‚Blumentopf-Sorten. 12.Münzvergleichungs-Tabelle. | schreibung der Rosennamen. 31. Die Gartenbau- Münzvergleichungs-Tabelle. ı3. Wechselstempel | Vereine des Deutschen Reiches. 32. = Unterrichts- im Deutschen Reiche. 14.UeberRasenanlage. 15. Heiz- | Anstalten für Gärtner, Pomologen, Obstgärtner, Baum- kraft der Brennstoffe. 16. Berechnung der Erschöpfung |, gärtner. s Bodens durch Anbau von Gemüse und Obstarten, Zu beziehen durch jede Buchhandlung. ET I Anzeigen. [ Porn Die Baumschule von L. SPÄTH > # 154 Köpnickerstr. BERLIN So. Köpnickerstr. 154. (125 Hektar umfassend ) 3 empfiehlt grosse Vorräthe von Obst- # Bäumen in allen Formen, Allee- & bärımen, Ziergehölzen, Coniferen, & Rosen, Obstwildlingen, Forst- und Hecken- ® pflanzen, Erdbeer- und Spargelpflanzen, Blu- N menzwiebeln etc. SEE” Cataloge gratis und franco. BE > Ein Gärtner, <-- - erfahren in allen Branchen der Gartenkunst, em- pfohlen durch Zeugnisse des Garten-Insp. WREDOW u. d. kürzl. verst. kgl. Garten-DirectorNEIDE, sowie hoher Herrschaften, sucht Stellung. Adressen erbeten an L. Schmidt, Berlin NO,, Elisabethstr. 62, II. 17 Ein geb. junger Mann (22 Jahr alt), der sich vor keiner Arbeit scheut und selbst thätig, sucht Stellung als Volontair in einer Handelsgärtnerei des In- oder Jun unge Palmen und Blattpflanzen i in kräft. Waare, ferner Obst-, Allee- u. Parkbäume mit vVorzlielichster Be- wurzelung, Coniferen, Rosen u. Ziersträucher in bester Auswahl empfiehlt zu soliden Preisen 557) THEODOR JAWER ı Nieder-Schönhausen bei Berlin. | — sera er GEN Es SER l I Ein Gehilfe, 20 Jahre en in allen Branchen der Gärtnerei erfahren, wünscht sich zum ı. Februar zu verändern. Gefl. Off. unt. F. G. 90 postl. Quedlin- burg erbeten. | Ein in jeder Beziehung tüchtiger Gehilfe sucht Stellung zum ı. 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Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt: Zuerkannte Hauptpreise bei der Grossen 3 Winter-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. ' Die grosse Winterblumen-Ausstellung des Vereins | zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin. e Festsitzung desVereins zurBeförderung desGartenbaues. Das für die Kultur von Warmhauspflanzen geeignete - _ Zimmer-Glashaus.. Von H. R. (Mit Abbildung.) ' Der Markt in New-York. Von FRITZ EHRENBERG. (Schluss.) > Gesuche =D e Suche für einen selbstständigen verheiratheten Gärtner, der in Topfpflanzen-Vermehrung, Teppichgärtnerei, - Gemüse, Rosen- und Baumschule, Bouquetbinderei _ und Landschaftsgärtnerei tüchtig ist, und den ich Jedem _ aufs Beste empfehlen kann, dauernde Stellung als ‘ Privat- oder Rittergutsgärtner. Gefl. Offerten erbittet F. Niedling, Kunst- und Handelsgärtner, Bad Wildungen, Waldeck. E Ein junger fleissiger Gehilfe sucht per ı. oder ©. B. postlagernd Kieritzch i. S. zu senden. 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Ein junger strebsamer Mann, der seine Lehrzeit beendet, sucht in einer guten - Herrschaftseärtnerei Stellung zu seiner Handels- oder Herr g ee weiteren Ausbildung. Gefl. Offerten postlagernd Dresden, Postamt 14. erbeten. Anzeigen. | [GARTEN-ZEITU! Verlag von PAUL PAREY in Berlin, SW. 32 Wilhelmstrasse. Gressents einträglicher Obstbau. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten zu erzielen. Mit 459 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis cartonnirt 8 Mark. nnnnan »GRESSENT’s einträglicher Obstbau«s ist ein Werk, wie wir es in unserer gärtnerischen Literatur bisher nicht hatten, wie es Abe neben den umfassenden, vorzüglichen Handbüchern von LAUCHE nd Anderen sehr wohl berechtigt ist und seinen Platz vollauf behaupten wird. Es tritt nicht mit dem Anspruch auf, wissen- schaftlich Neues lehren zu wollen; aber mit dem, einfach durch den Erfolg gerecht- fertigten Anspruch, zu lehren, wie man mit mässigen Kosten auf kleinem Raum E regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten erzielt. Die Richtigkeit von E Rathschlägen und Anleitungen im Obstbau wird nur un die Ernte erwiesen; hier gilt buchstäblich das alte Wort: An ihren Srüchten follt ihr fie erfennen. »GRESSENT’s Obstbau« setzt keine studirten Gärtner und keine bereits geübten : Obstzüchter voraus, sondern nur Leute, die mit Lust und Liebe zur Sache und im Vertrauen zu den gebotenen Unterweisungen Hand anlegen. E Wie praktisch »GRESSENT’s Obstbau« die Sache anfasst, wie er alle Handgriffe und Herrichtungen durch Wort und Bild zeigt, wie er allen Zwischenfragen und Bedenken gerecht wird, das im Einzelnen zu erweisen, ist in einem kurzen Prospect E; nicht möglich; man lese sich in das Buch an irgend einer Stelle hinein, prüfe und probire dann im Garten; der erste Herbst wird »GRESSENT’s Obstbau« lauter loben als jede Empfehlung. | ee Ein Gegenstück zu diesem Buche bildet: Gressent’s | einträglicher (er Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig E reiche Ernten in guten Sorten zu erzielen. | Mit 228 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis cartonnirt 7 Mark. Ei Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. | E | s 31. Januar. ] Zuerkannte Hauptpreise ; bei der Grossen Winter-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preussischen Staaten zu Berlin im Wintergarten des Central-Hötels vom 22.—25. Januar 1884. 1. Ehrenpreise. Für die hervorragendste Leistung die goldene Medaille Sr. Maj. des Kaisers Hrn. J. C. SchmipT-Erfurt. Für die zweitbeste Leistung der Preis Ihrer Maj. der Kaiserin der Gräfl. Har- DENBERG’ schen Gärtnerei zu Hardenberg bei Nörten (Garten-Direktor RUNTZLER). Für Flieder die grosse silberne Medaille für Leistungen im Gartenbau vom Mi- nisterium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten Hrn. CARL LACKNER-Steglitz. Für Amaryllis desgl. Hrn. CarL Könic- Görzig bei Glauzig (Anhalt). 5. Für Nelken desgl. Hrn. Louıss MÜLLER- 7. Für Eucharis Altenburg. Für Cyclamen die kleine silberne Me- daille des Ministeriums für Landwirth- schaft etc. B. SCHULTZE-Charlottenburg. desgl. Hrrn. vAN DER SMISSEN & SCHWARTZ-Steglitz. Für Poinsettia desgl. Hrn. Kgl. Ober- gärtn. GUSTAV FINTELMANN-Potsdam. Für Orchideen, neue Palmen etc. desgl. Hrn. ADOLPHE D’HAENE-Gent. Für Veilchen die bronzene Medaille des Ministeriums für Landwirthschaft etc. Hrn. KErkow-Pankow. . Für Reseda desgl. Hrn. Gebr. HERZBERG- Charlottenburg. Für abgeschnittene Orchideen desgl. Societ€e continentale d’horticulture (L. LINDEN) Gent. . Für getriebene Champignons desgl. Hrn. WorLrr-Pankow. . Für die reichhaltigste und beste Samm- lung von getriebenem nicht conservirtem Gemüse die goldene Medaille der Ge- ‚sellschaft der Gartenfreunde der Gräfl. SCHAFFGOTTSCH’en Gartenverwaltung zu Koppitz (Garteninspektor HAMPEL). 2. Vereinspreise. Goldene Medaillen. . Für eine reichhaltige Zusammenstellung verschiedener Pflanzen ı gold. Med. und ıoo A Hrn. GusT. AD. SCHULTZ- Eckartsberg. . Für getriebene Rosen in vorzüglicher Kultur in ız Exemplaren und 6 Sorten Hrn. HERCHER-Lockstedt bei Hamburg ı gold. Med. und 100 M. Für eine Gruppe Azaleen Hrn. Kom- merzienrath OÖ. DELLSCHAU-Berlin, (Ober- gärtner SCHMIDT). Die Winterblumen -Au sstellung in Berlin. 49 4. Für Xanthoceras sorbifolia als neue Treibpflanze Hrn. Carı, LACKNeEr-Steglitz, 5. Für eine Gruppe Orchideen Hrn. BLuTH- Berlin. 6. Für eine gemischte Gruppe Hrn. R. BranDT-Charlottenburg. 7. Für Arrangements aus abgeschnittenen Blumen Hrn. Manso-Berlin. (Ausser Konkurrenz Hr. A. THıer.) Die grosse Winterblumen-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin im Wintergarten des Central-Hötels am 22.—25. Januar 1884. I. he wir in unserem Berichte fortfahren, haben wir eine Angelegenheit zu berichtigen. Nachdem unser erster Artikel bereits. zur Druckerei gegangen, ward ein Tausch der Plätze vorgenommen, der nicht unwesentlich zur Erhöhung des Total-Effektes beitrug. Die Hrn. J. C. Schmipr-Erfurt räumten be- reitwilligst das Mittelfeld, um durch die hohen Palmen ihrer Gruppe den Durchblick in der Längsachse des Saales nicht zu stö- ren, und wurde dieses Mittelstück alsdann von den reizenden Treibsträuchern des Hrn. LACKNER, und den Cifrus sinensis des Hrn. F. ScHuLTzE-Charlottenburg, von Cyclamen etc. eingenommen. Das dem Eingang zunächst- liegende grosse Parterre ward um die Fon- taine geschmückt mit den getriebenen Sträu- chern, Hyacinthen und Maiblumen etc. des Hrn. Hoflieferanten G. A. ScHuLtz, dann folgten in prächtigen Gruppen leuchtendrothe Poinsettia des Kgl. Obergärtners GusTAv Fin- TELMANN und des Obergärtners WOLFF, ferner die Rosen des Hrn. HERCHER-Hamburg, Primeln, Cyclamen etc., während auf dem hinteren grossen Parterre ausser der SCHMIDT- schen Gruppe die Azaleen des Hrn. Com- merzienrath DELLSCHAU, die Cinerarien des Herrn DrawıeL, die Cyclamen des Hrn. Stadtrath SarrE. die Veilchen des Hrn. KER- Kow etc. etc. Platz erhielten. Gehen wir in der Reihenfolge des Pro- gramms die Ausstellung durch, so ist zunächst zu erwähnen, dass ca. 103 Aussteller sich betheiligten, sowohl aus Berlin und Umgegend wie aus weitester Ferne und wollen wır nun in erster Reihe derjenigen Gegenstände ge- für welche Ehrenpreise ausgesetzt ce denken, waren, und verweisen zugleich dabei auf das besonders abgedruckte V erzeichniss der Hauptpreise. Medaille S.M.d. Kaisers Die goldene . > agendste Leistung auf der für die hervorr 5 a ER a a BE hd Be N, ARE L SE 50 Die Winterblumen-Ausstellung in Berlin. [Gar /EITUNG ganzen Ausstellung erhielt die Firma ]J. C. SCHMIDT in Erfurt. Ihre Gruppe bestand aus mächtigen Palmen, die als Hintergrund ‘dienten und von denen die eigentlichen . Treibgewächse sich malerisch abhoben. Den Glanzpunkt der J. C. Schmipr’schen Gruppe bildeten mächtige Kübel mit Zx- charis amazonica hort. (besser E. grandiflora Planch. et Lind.) jeder mit 85 cm: hohen Blüthenschäften A 5—7. rein- weissen Blumen von etwa 11 cn» Durchmesser. Noch nie ist auf einer Berliner Ausstellung eine derartige Kulturleistung gezeigt worden. Die Herren J. C. ScHMiDT haben ihr ganzes Cycas-Haus mit diesen edlen Pflanzen ge- füllt, indem sie dieselben zwischen den Cycas frei auspflanzten. Bei der feuchten warmen Luft (20—25’ R.) dieses Hauses er- klärt sich ihr üppiges Gedeihen. Sie erhalten in der Treibperiode täglich 3—4 mal Wasser, werden auch öfters ın dieser Zeit mit Dün- ‚ger gegossen und sobald sich die Blüthen- - stengel zeigen, wird mit Giessen nachgelassen. Hr. BEyRopT wird freundlichst in aller Kürze einen Bericht über die Kultur für die Garten- zeitung einsenden. Wie gross die Zahl der Pflanzen, erhellt daraus, dass die Firma vom 1.— 17. Januar nicht weniger als 1157 Zucha- ‚ris-Blumen schnitt. Das Geschäft verwen- det grösstentheils die Blumen selbst für Bou- quet und Kranzbindereien und hat die Zx- charis einen höheren Werth als die weisse Camellie, weil sie viel mehr Blumen bringt und sich bedeutend länger hält. Die Zuchar:s hat die lobenswerthe Eigenschaft, dreimal im "Jahre: im Winter, im Frühlinge und im Nach- ‚sommer zu blühen und so konnten denn ]J.C. ‚SCHMIDT im vorigen Jahre im Ganzen ca. 4000 bis 5000Blumen schneiden. Die abgeschnitte- ‚nen Blüthenschäfte halten sich 14 Tage bis 3 Wochen lang und blühen die einzelnen Blumen dann nach und nach auf. Ausserdem hatte diese Firma Azalea mollis in prächtigen Exemplaren, Azalea punctata 'nana, ein ganz rein weiss’blühendes Cyc/amen: Montblanc, die reizende Aalmia glauca und die wenig gesehene Andromeda_ calyculata mit einseitswendigen Blüthenständen etc. aus- gestellt. Den Preis Ihrer Majestät der Kaiserin er- rang die Gräflich HArRDENBERG’sche Garten- verwaltung zu Hardenberg bei Nörten (Gar- tendirektor RUNTZLER) für eine gemischte Gruppe älterer und neuerer Blüthenpflanzen, die durch Blattpflanzen, namentlich schöne Croton gehoben wurden. Magnolia Soulan- geana, Imantophyllum kräftig), Cytsus Attleyanus, Impatiens Sultani, Billbergia Ba- raquiniana, Spatiphyllum Minahassae, Aeschy- nanthus grandifloruscoccineus als Ampelpflanze, Anthurium Andreanum, Anth. Lindeni etc. wa- ren die Haupt-Schaustücke. Eine grosse silberne Staatsmedaille für 16-18 ca, Leistungen im Gartenbau für Flieder erhielt Hr. C. LACKNER, derjenige, der am meisten auf die Verbesserung unserer Treibkulturen durch Wort und That hingewirkt. Hier sah man meist selbst gezogenen, selbst veredelten Flieder, Marly, Marly rouge, und vor allem weissen Charles X, aber nicht mit den blei- chen Blättern, wıe sie dem ım Dunkeln ge- triebenen anhaften, sondern mit vollem grü- nen Laub. Hr. LAcKkNEr wies auch in dem Referat, das er in der Fest-Sitzung des Ver- eins am 22. Januar über die Ausstellung hielt, darauf hin, dass es gar nicht nöthig. sei, den blauen Flieder dunkel zu treiben, wenn man ıhn weiss haben will, sondern dass nur grosse Wärme erforderlich ist, um dasselbe am Lichte zu erreichen. Einen gleichen Preis erzielte Hr. Lovis MÜLLER-Altenburg für Grenadier-Nelken und Hr. C. Könıs-Görzig für Amaryllıs, während für Cyclamen aus der grossen Konkurrenz Hr. Fritz SCHULTZE, Charlottenburg (Firma B. SCHULTZE) als Erster hervorging und die kleine silberne Staatsmedaille erhielt. Erfreulicherweise hat auch eine Berlin benachbarte Firma sich bereits auf die Kul- tur von Zucharis amazonıca gelegt, die Hrn. VAN DER SMISSEN & SCHWARTZ, Steglitz Sie erzielten einen namhaften Erfolg und die verdiente kleine silberne Staatsmedaille. f Denselben Preis errang der Kgl. Ober- gärtner GusTav FINTELMANN zu Mary für die bereits erwähnte reiche Gruppe FPoinsettia pulcherrima, die mit ihren mächtigen brennendrothen Bracteen Aller Augen schon von fern her auf sich zogen. Etwas weniger gross war eine Ähnliche Gruppe vom Ober- gärtner WoLrr-Pankow;, auch waren hier die rothen Deckblätter — denn sie sind es ja, welche den an sich unscheinbaren Blumen dieser wolfsmilchartigen Pflanze die Schön- heit verleihen — nicht so gleichmässig ent- wickelt, obwohl einzelne noch grösser als bei der anderen Gruppe waren, wie Ihre Kaiserl. Hoheit die Frau Kronprinzessin mit Kennerblick bemerkte. In Veilchen gab es wie in Cyclamen eine grosse Konkurrenz; den Staatspreis, die bronzene Medaille, er- zielte Hr. KERKOw-Pankow. Ein ganz besonderes Interesse erregten die von Hrn. ADOLPHE d’HAENE in Gent eingeschickten Gegenstände, dem einzigen Ausländer, der es gewagt, selbst Orchideen herzusenden. Es waren Odontoglossum Alex andrae, Calanthe Veitchi, Odontoglossum Rossi majus, Lycaste Skinneri ın einem herrlichen Exemplar, Cypripedium barbatum superbum die reizende blendendweisse Masdevallia fovarensis etc. Auch schöne Croton wie Cr. Youngi, Ja mesi, interruplum elegans und Warner: waren beigefügt, ganz besonders aber noch ein Cycas siamensis, C. terkesi, eine neue Cy u 3 ya Wu nn 1 ai Die Winterblumen-Ausstellung in Berlin. 51 athea und mehrere Palmen, darunter zwei neue: /inanga d’Haenei, von ausserordent- lich dichtem Wuchs und ?. macwlata mit dunkleren Flecken auf den Blättern, auf welche _ wir noch zurückkommen, sowie endlich eine sehr interessant braunroth gestreifteDracaene, Dr. Robinsoniana und Dr. Massangeana. Da die Preise sehr angemessen waren, so wurde fast Alles verkauft. Herr An. d’HAEnE ward für diese werth- volle Kollektion durch eine kleine silberne Staatsmedaille ausgezeichnet. Erwähnen wol- - len wir hier gleich der zweiten belgischen - Sendung, der schönen abgeschnittenen Orchideen der Societ€ internationale conti- nentale d’horticulture (vormals L. LINDEN) in - Gent, die eine bronzene Staatsmedaille erhielt. A Eine kleine silberne Staatsmedaille er- - hielt endlich Hr. Obergärtner WoLrr-Pankow _ für getriebene Champignons. 4 Den von derGesellschaft der Gartenfreunde gegebenen Ehrenpreis, eine goldene Medaille für getriebenes Gemüse und Ananas, errang _ die Gräflich ScCHAFFGOTTScH’e Gartenverwal- tung, Garten-Inspektor W. HAMmPEL inKoppitz. Am ı. Tage besuchte u. a. der Minister für Landwirthschaft etc., Dr. Lucius, sowie dessen Gemahlin, am 2. Tage das kronprinz- ' liche Paar, am 3. Tage Graf MoLTkE, am 4. Tage Prinz GEoRG und Prinzesssin ALEXAN- _ _ DRINE die Ausstellung. Alle sprachen sich sehr befriedigt über das geschmackvolle Arrangement in dem imposanten (72 m lan- _ gen und 23 m breiten) Saale, sowie über die Fortschritte in der Blumentreiberei aus. K (Wird fortgesetzt.) h Fest-Sitzung des Vereins zur Beför- \ derung des Gartenbaues - im Central-Hötel zu Berlin am 22. Januar. ER a i j Un den vielen fremden Gästen Gelegen- - heit zu geben, sich gegenseitig kennen zu ' lernen, ward am Eröffnungstage der Winter- Ausstellung vor dem Festessen noch eine Festsitzung abgehalten, zu der besonders Hr. LupwıG MÖLLER-Erfurt die Anregung gegeben. Der Vorsitzende, Hr. Hofmarschall a. D. v. St. PAUL-ILLAIRE ertheilte zunächst em Hrn. Regierungs-Kommissar Geh. Reg.- Rath Dr. SinGELMAanN das Wort zur Ver- kündigung der Staatspreise (siehe. S. 49) und ersuchte dann Hrn. CARL LACKNER, ın die freundlichst übernommene Besprechung der Ausstellung einzutreten. Niemand wäre wohl besser dazu geeignet gewesen, als diese praktisch und theoretisch gleich bewanderte ersönlichkeit, die gerade seiner Zeit mit die Hauptanregung zur Verbesserung der Treibkulturen gegeben. Das Ergebniss lässt sich etwa dahin zusammenfassen: 1. Die Ausstellung zeigt in jeder Hinsicht bedeutende Fortschritte in der Treiberei und Verwendung der Blumen. 2. Die Orchideen beginnen mehr handels- gärtnerischer Artikel zu werden. 3. Die Treibsträucherkultur hat jetzt auch den alten rothen Flieder wieder zu Ehren gebracht, während andererseits es gelungen ist, ihn auch weiss, aber mit grünen Blät- tern zu haben. Als neuere Treibsträucher sind Zooibrenkia formosa, die nichts anderes sein soll, als Staphylea colchica, sowie Xantho- ceras sorbifolia Bunge aus Nordchina hervor- zuheben. 4. Von Amaryllideen ist besonders die herrliche Zucharis amazonica in Aufnahme gekommen, andererseits wendet man sich den alten Amaryllis-Kulturen wieder zu. 5. Eine alte Gesneraceae: TAyrsacanthus rutilans gelangte durch die Ausstellung eben- falls wieder zur Geltung. Aehnlich auch die Epacris. 6. Beachtenswerth sind ferner die Fort- schritte in der Cinerarien-, der Cyclamen-, Nelken-, Cifrus sinensis-, Helleborus-, Veil- chen-, Gemüsetreiberei etc. 7. Hervorragende Neuheiten für die Trei- berei sind zwar ausser Äanthoceras sorbifoha und einer Nelke Napoleon III. nicht zu verzeichnen; aber im Allgemeinen berechtigt die Ausstellung zu den besten Hoffnungen für die Zukunft. (Robinia hispida, von Hrn. LACKNER ausgestellt, dürfte man wohl auch als neue Treibpflanze ansehen. D. Red.) Hierauf sprach noch Hr. I,upwıG MÖLLER über die grossartigen Eucharis-Kulturen der Hrn. ]. C. Scumipt-Erfurt und legte weıter ein Wort für die Nelke Napoleon II. ein. Leider gestattete die Zeit eine längere Ausdehnung dieser animirten Versammlung, welche von ca. ıoo Personen besucht war, nicht. Man ging zur Festtafel über und setzte bei traulichem Gespräch die Behandlung des Themas weiter fort. — Den Toast auf Se. Maj. den Kaiser brachte der Hofmarschall v. ST. PAUL-ILLAIRE aus. Das für die Kultur von Warmhaus- pflanzen geeignete Zimmer-Glashaus. Von H. R. (Mit Abbildung.) Nach den von mir gemachten Erfah- “rungen giebt es im Publikum ziemlich viel Verehrer von Warmhauspflanzen, die sich aber den Genuss, im Wohnzimmer sich mit solchen, meist schönen Pflanzen umgeben zu sehen und sich ihres Anblickes 52: Das Zimmer- Glashaus. zu erfreuen, versagen müssen, weil ihre Die Liebe zu den Pflanzen hat ihn in- Mittel La BERIS: [22 m 77 se ne 3 Mn N Mb m i m IN | j N NT Tan i Ri IN) \ j ) \ vi) 788 Rh Mi R ——------1 | =. Ai f E il a dess bestimmt, Jahre lang zu experimen- tiren, ob und wie ein Zimmer-Glashaus = um I] MNINZZEIIRITITTSSN RT NZZ III METER NEON e on r NND ihnen nicht den Luxus dazu er- forderlicher Treibhäuser gestatten. Auch der Verfasser gehört zu dieser Kategorie. Fig. 14. Das Ziminer- Glashaus. | nn 1 TINTEN || ul] on m ||" Re [) o OR Na IT CNN | N. Il In mp für den gedachten Zweck einzurichten, E und er glaubt schliesslich das vorgesteckte‘ i Ziel erreicht zu haben. Die nachstehende h r i Das Zimmer - Glashaus. u; Wi mE, ET wu Re Beschreibung giebt das Resultat, welches für Manchen vielleicht von Werth sein wird. Das Glashaus erhält als Unterlage ein - gut zusammengefügtes Viereck aa von zweizölligen Bohlen, welches misst: 4 Fuss - breit und 21 Fuss lang. Dasselbe ist auf starke, breite eiserne Rollen zu stellen. Auf dieser Unterlage steht- eine Art Tisch mit starken, 2—3 zölligen Beinen, doch ohne Tischplatte. Die Beine sind mit Winkeleisen an die - Unterlage zu befestigen. Unterhalb des Niveaus der Platte befindet sich die Hei- zungseinrichtung, oberhalb das Glashaus. A. Heizung. - = Die Unterlage ist mit einem Zink- belag dd mit aufgekanteten Rändern und mit einem Abzugsloch in der Mitte zu - versehen, zur Aufnahme des abfliessenden Wassers. | 2.7 Der sog. Tisch ist von Bein zu Bein umkleidet mit Zink, um das Entströmen _ der Wärme zu verhindern c. In der Mitte der Unterlage ruht die Heizungsanlage. 3 Fünf gewöhnliche Mauersteine werden hier auf die hohe Kante der kurzen Seite gestellt wie folgt E- D. 4. E 5. B: PER | derart, dass die vier äusseren Steine - (1234) unter die 4 Ecken des Kessels kommen und diesen als Träger dienen. Diese Steine tragen zunächst eine starke - Zinkplatte (etwa doppelt oder dreifach - übereinander gelegtes starkes Zinkblech.d), - und auf dieser Unterlage steht der Ofen e, den man sehr einfach konstruirt aus ge- - wöhnlichen Stubenofen-Kacheln, die aber - nur halbe Höhe, also 44 Zoll haben dürfen. - Die vier Seiten des Ofens sind sorg- - fältig mit Lehm zu schmieren und zu dich- ten; nach vorn wird von Zinkblech eine wierseitige röhrenartige Oeffnung /, vom Ofen bis ausserhalb der Tischwand von " Zinkblech führend, hergestellt, um eine Gaslampe oder dergl. von aussen hin- einführen zu können. Auch dieses Rohr ist sorgfältig mit Lehm zu schmieren und zu dichten, so dass von dem etwaigen giftigen Gase der Heizung absolut nichts in den Kasten und das Glashaus dringen kann. Kon Die obere Seite des Ofens bildet der Wasserkessel g, welcher genau dieselbe Grundfläche wie der Ofen hat, nämlich; 18 Zoll Länge bei ıı Zoll Breite mit 4 Zoll Höhe. Dieser Kessel ist von starkem mit Oel- Mennige gestrichenem Eisenblech und an- statt zusammengelöthet, zusammengenie- tet. In derMitte seiner oberen Decke ist ein 6 Zoll hohesDampfrohr #, nur mit au fge- legtem Blechdeckel geschlossen, ange- bracht, um nach Belieben dem Kessel Dampf entströmen zu lassen, was aber im Allgemeinen nicht nöthig, meist auch nicht thunlich sein wird, weil der Dampf (richtiger Wrasen) oft zu heiss sein wird. Ein zweites nicht zu verschliessendes Rohr in der Ecke dient zum Einlassen des Wassers, was mittelst langem rechtwink- ligen Rohr mit Trichter geschieht.**) Ein drittes, das mit Hahn versehene Abflussrohr 2 mündet in den vorderen Theil desOfens. Ein kleines anzusetzendes Leitungsrohr von Zink dient zur Abführung des abzulassenden Wassers. Der Kessel in den angegebenen Dimensionen fasst etwa zwei Eimer Wasser, doch füllt man nicht dieses Quantum hinein, sondern nur einen Eimer, um im Kessel genügenden Raum für die Dampfentwickelung zu haben. Endlich muss das einzufüllende Wasser kochend sein, wie ‘schon ange- geben. Um das Wasser dauernd genügend warm zu erhalten, wird in dem Ofen eine Gasflamme mit BUNSEN’schem Brenner wie in den Apotheken gebräuchlich, mit Leitungangebracht, doch muss die Flamme schon einigeMinuten vor dem Einfüllen des Wassers angesteckt werden und wirken, um ein zu grosses Abkühlen des Wassers unmittelbar nach dem Hineingiessen zu verhindern. Die Flamme selbst steht dicht unter dem Kessel und ist nur sehr klein, denn ihrZweck ist nicht, das WasserzumKochen zu bringen, sondern nur, solches in an- gemessener Wärme zu erhalten. Das sind etwa 35—40 Grad R.*) ®) Das Rohr muss so lang sein, dass das kochende Wasser ausserhalb des Glashauses in den Trichter, eingegossen werden kann, andererseits würden die Pflanzen durch den heissen Dampf verbrüht werden. ==) Zur Erläuterung bemerke ich, dass das Wasser im Kessel nur in der Mitte, unmittelbar über der Flamme, erhitzt wird, nicht aber an den Seiten des Kessels. Es findet deshalb unausgesetzt em Zu- und a % ’ eh OEL Y an Zr Di Das Zimmer- Glashaus. [ GARTEN-ZEITUNG Die Leitung ist so einzurichten, dass diese innerhalb des Schrankes von Metall, ausserhalb von Gummi (Schlauch) ist. Ersteres ist lediglich eine Sicherheits- massregel. Auf dem Kessel, mit gleicher Fläche, liegt ein aufgekantetesZinkblech z, mitden zwei Oeffnungen zum Durchziehen der 2 Kesselröhren /und%, zur Aufnahme vonca. I Zoll Wasser, welches etwa 28 Grad hat und hier verdunsten soll. Ebenso ist an der Vorderseite des Kessels (dem Zim- mer zugekehrt), zwischen diesem und der Wand des Tisches, ein der Länge des Kessels entsprechendes Wasserreservoir von Zinkblech für 2 Zoll Wasser an- _ gebracht. "Dies die Heizung. Br Das, Glashans: Auf einem eisernen Rahmen z, (Winkel- eisen) der an den Rändern aufgekantet ist, im Niveau der Tischplatte, erhebt sich das Glashaus, welches folgende Di- mensionen hat: r hoch 4 Fuss ıı Zoll. breit 3...» 7002 tief 2 » I » Der Dachaufsatz zeigt oben eine hori- zontale Fläche o (12" breit), die nach vorn mit 60 und hinten mit 45 Grad abfällt. Rechts und links oben (an der Horizontalen) ‚sind Luftabzüge ?# in der Breite der ober- sten Fläche und etwa ı Zoll hoch. Die horizontaleFlächekann ausserdem gehoben werden nach Belieben, was aber für ge- wöhnlich nicht nöthig, im Gegentheil zu vermeiden ist, weil sonst die im Hause vorhandene Wärme zu stark und zu schnell entweicht. Nach unten wird das Glashaus von dem Heizungsraume geschieden durch ein weit- ‚maschiges starkes Drahtnetz g, welches auf einem Rost von Eisenstäben ruht. Von diesen Roststäben liegen zwei 4 Zoll starke der Länge, die anderen, etwa 4 Zoll starken der (Juere nach. Auf dem weitmaschigen Netz liegt ein zweites aber sehr feinmaschiges (Siebnetz), und darauf endlich liegt weisses Moos, Sphagnum, etwa 2 Zollhoch, zur Aufnahme der Wärme, zum Festhalten der Feuchtig- keit und zum Einbetten der Töpfe. Abströmen des Wassers von der Mitte nach den Seiten und umgekehrt im Kessel statt, also fort- dauernd ein Ausgleichen der Temperatur. Daher ist diese ziemlich konstant. Um Wärme und Feuchtigkeit gehörig aufsteigen zu lassen, ist das Moos viel- fach mit kleinen (etwa ein Zoll weiten) = kurzen Zinkröhren durchzogen, die, unter Beseitigung des feinen Drahtnetzes an solchen Stellen, bis auf das weitmaschige h Netz bezw. bis in die Wasserreservoire reichen. Durch diese kurzen Röhren, durch die Oeffnungen am Dach und die in der Zinkumhüllung des Heizungsraumes an- gebrachten, wird eine völlig ausreichende Ventilation hergestellt. Die Entwässerung geht überall nach der beschriebenen Bohlenunterlage, wo das Wasser auf dem Zinkblech abzieht. Die im Moose erzeugte Bodenwärme ist nach den von mir gemachten Erfah- rungen ziemlich konstant und beträgt 22—25 Grad R., was selbst für die em- pfindlichsten Pflanzen genügen dürfte. Mehr an den Wänden des Hauses ist selbstredend die Bodentemperatur etwas ‚geringer und wird 18—20 Grad R. be- tragen. Die das Glashaus vorzugsweise tra- genden vier Eckpfosten » können vonHolz, müssen aber wenigstens aussen mit Eisen- schienen bekleidet sein. Für die Dachkon- struktion empfiehlt sich nur Eisenblech; die an der (Zimmer-) Innenseite anzu- bringenden Fenster (Einsatzfenster) kön- nen dagegen von Holz sein. Nimmt man für eine Fläche mehrere aneinandergefüg- te Scheiben, so lege man dazwischen einen Streifen Zinkblech, nicht Holz, weil dies dort zu leicht fault. Der starke Wasser- dampf, welcher sich namentlich nach dem Spritzen bemerkbar macht, einen Abzug des tropfenden Wassers von der vorderen Dachwand, wo sich das Wasser am meisten sammelt, mit- telst Leitrinnen nach einem kleinen oben angehängten Reservoir /, wie man solche bei Fenstern im Gebrauch hat. Will man die Luftwärme im Hause ver- stärken, so wird statt einer kurzen ein- zölligenZinkröhre etwasüber demHeizungs- eingange durch das Moos ein grösseres, 4—6 Zoll weites Zinkrohr eingesetzt, so dass die Wärme erheblich mehr nach Und die Wärme wird wegen der an und auf dem Kessel be findlichen Wasserreservoirs nicht trocken, oben strömt. sondern feucht sein. Meist wird jedoch ein so starkes Zuströmen der Wärme nicht nöthig sein. erfordert (4 5 Du ze, Ra®, Zur Nachtzeit empfiehlt sich, das eine Fenster des Glashauses herauszunehmen und statt dessen die Fensteröffnung mit nem leinenen Vorhang zu schliessen, um ein Abtrocknen der Pflanzen und bkühlen der Atmosphäre im Hause herbeizuführen, doch ist dabei vor dem Herausnehmen des Fensters die Lein- wand davor auszuspannen, um einem zu schnellen Wechsel der im Hause herr- schenden Lufttemperatur vorzubeugen. Ob die Gasflamme bei Tage und bei Nacht brennen und die Kesselwärme er- halten werden soll oder nicht, hängt da- von ab, ob grosse harte Samen zum Keimen gebracht oder Pflanzen kultivirt werden sollen, die dauernd einen hohen "Wärmegrad verlangen. Für gewöhnlich wird das Brennen der Flamme des Nachts nicht nothwendig sein, weil das Moos die ‚Wärme bis zum andern Morgen in für die Pflanzen genügendem Maasse festhält. - Oben und hinten im Glashause lässt sich durch zwei dichtgelegte Eisenstangen ein Standort für rankende Pflanzen und Orchideen einrichten. Will man endlich n der Mitte des Hauses eine besonders schöne Pflanze erhöht plaziren, so stelle man unmittelbar auf die Drahtsiebe (auf den Rost) eine hölzerne oder metallene durchbohrte Säule, welche jene aufnimmt. Die hohle Säule wird auch der hoch stehenden Pflanze Bodenwärme zuführen. Das ist Dasjenige, was ich über das Zimmer-Glashaus sagen kann. Ich hoffe, dass es verständlich und Manchem will- ommen sein wird. Zur weiteren Erläuterung diene die Abbildung. | Was den Kostenpunkt betrifft, so kann man sich ein solches Haus sehr billig erstellen, kann aber auch ziemlich viel dafür ausgeben, je nachdem der Betreffen- de in der Lage und Willens ist, die Aus- ihrung einfach oder mehr oder weniger legant zu verlangen.*) 4.2) Vorstehender Aufsatz ist von einem Liebhaber undlichst eingesandt, der ganz ausgezeichnete Er- e in dem besprochenen Glashause erzielt, nament- vortrefflich Palmen, Aroideen, Farne etc. darin ultivirt. Der Markt in New-York. WERT IST WE Rn Der Markt in New-York. Von FRITZ EHRENBERG. Schluss.) 2. Der Obstmarkt. Bietet schon der Gemüsemarkt man- 7" cherlei Schönes und Interessantes, so ist dies in noch höherem Masse mit dem Fruchtmarkte der Fall. Ich will, bevor ich die auch bei uns allgemein gebauten Früchte erwähne, einige Obstsorten wär- merer Gegenden anführen, die hier zeit- weise den Markt überschwemmen. Da ist in erster Linie die Ananas. Man sieht sie in Haufen von 20—30' Länge und 8-10° Höhe an den Auslade- plätzen liegen. Sie kommen, um den Transport besser zu vertragen, meist noch ziemlich grün hier an, reifen aber schnell und gut nach und sind, wenn richtig lagerreif, ein köstliches und er- frischendes, aber nicht Jedermann ge- sundes Obst. Man kann an den Strassen- ecken im Kleinhandel für 20 bis 40 Pfg. ganz schöne Früchte kaufen. Verlockend sehen die dicken, schon geschälten Ana- nasscheiben aus, die auf grossen krystall- hellen Eisblöcken liegend für einen Cent —4Pfg. feilgeboten werden. Hier fand ich auch den, einem kleinen Johannisbrod- kerne ähnlichen Samen vereinzelt in den Früchten. An Geschmack steht die hiesige Ananas unseren Treibhausananas kaum nach, wohl aber sind die Letzteren weit zarter. Eine andere Frucht, mit der der Markt geradezu überschüttet wird, ist die Ba- nane. Ganze Berge der riesigen Trauben sieht man auf den Märkten. Dieselben variiren im Gewichte von 50 bis 150 Pfd. Die Banane kommt in zwei Hauptsorten, einer rothschaligen und einer goldgelb- schaligen vor. Beide Sorten sieht man wieder mit mehr oder minder langen und dicken, geraden oder leicht gebogenen Früchten. Die rothschaligen sollen im Geschmack die feineren sein. Die Banane muss wirklich für die Gegenden, in denen sie wächst, eine Wohlthat sein. Die Frucht ist von grossem Wohlgeschmack, das Aroma und der Duft haben entfernte Achnlichkeit mit dem der Ananas und der Erdbeere Das Fleisch ist von der Konsistenz einer Halbbutterbirne, wenn hochreif noch weicher und nicht ohne Aa! Dar gi I Uns an et Ba Br. Yun b NE Sn a 10, AA Rz Te ar 21 RENT. a d Ka g ‘ 56 Der Markt in New-York. Gr KL a a u ED Fr ah Pre? ru IYh FURESNRRE: FR “M M RT ERS ENEN ORTEN ur Saft, zuckersüss und sättigend. Kerne fehlen ganz. Hätte die Banane, wie unsere europäischen Früchte, etwas Säure, sie gehörte zu dem Edelsten, was uns an Obst geboten wird. Man verkauft hier die einzelne Frucht von der Grösse einer mässigen Gurke je nach Zeit und Qualität mit 4 bis 20 Pfg. Eine Frucht, die bei uns wohl nie ge- sehen wird, ist die von Tropenreisenden so sehr gerühmte des Mangobaumes (Mangifera). Geruch und Geschmack des Fruchtfleisches, das in seinem Ansehen faulenden Möhren nicht unähnlich ist, fand ich bei den hiesigen Früchten so widerwärtig, dass der Genuss für unsern Gaumen nicht verlockend sein kann. Zudem ist der röthlichgelbe Fruchtbrei vollständig mit groben, sehr zähen Bast- fasern, ähnlich denen in der Hülle der Cocosnuss durchzogen, was den Genuss nicht gerade erhöht Der Kern, der nach Aussage von Reisenden und Botanikern mandelartigs schmecken soll, war bei den von mir versuchten Früchten, ob- gleich ganz frisch und keimfähig, also auch reif, viel herber, als unsere Eicheln und Rosskastanien. Nicht ganz so häufig sieht man die grossen, dunkelgrünen Früchte der Mam- mea; auch diese enthalten ein gelbliches, breiiges Mark, das bei uns jedoch kaum geschätzt werden würde. Augenblicklich werden Mengen von Cactusfeigen in den Strassen feilgehalten. DerVorübergehende kauft sich, “wohl meist der Neugier und der Billiekeit wegen einige der “röthlich gelben oder ganz rothen Früchte von der Grösse eines Enteneiess. Da die Schale ganz mit Stachelhäufchen bedeckt ist, so muss man etwas vorsichtig bei dem Genusse des süssen, faden, "aber saftigen Inhaltes sein. Kokosnüsse kom- men hier viel und in jedem Reifestadium her und sind billig. Die frische Nuss auf Eis gelegt, giebt in ihrer Milch, die fast zu süss ist, ein angenehmes und erfrischendes, wie es heisst, auch ge- sundes Getränk. Datteln und Feigen kauft man hier ungefähr zu demselben Preise wie in Hamburg. Als sehr gesundes Naschobst findet man hier die Schoten der Tamarinde. Das angenehm süsssäuerliche Frucht- mark derselben, das die glatten harten Kerne einhüllt, wirkt gelinde erweichend und wird desshalb zu Marmeladen und ähnlichen Präparaten verarbeitet. Von Apfelsinen liefern die Südstaaten ver- schiedene Sorten an den Markt. So gross und schön dieselben auch sind, stehen sie, besonders an Zartheit, den europäi- schen entschieden nach. Die sogenannte süsse Limone, eineganz hellgelbe Orangen- 3 art hat man hier bis zur Grösse eines Kinderkopfes. Die Saison für die Apfel- sinen ist eine sehr ausgedehnte. Der Preis ist durchschnittlich “nicht so hoch, als in Deutschland. 3 Kernobst hat man hier, wenn auch A nicht in sehr vielen, doch in sehr guten Sorten reichlich. Von Birnen ist auch, wie bei uns, die William, hier als Bartelet verbreitet, eine der geschätztesten. Man hat sie während langer Zeit, da, genau wie beim Gemüse, die verschiedenen Staaten von Süden nach Norden zu ihre Früchte allmälig reifen und herliefern. Man sieht sehr schöne andere Sorten von Birnen, deren Namen ich noch nicht zu- verlässig erfahren konnte; Calebasse Bosc und Clairgeau sah ich Schr viel und in herrlicher Vollkommenheit. Von Aepfeln sieht man auch nur verhältnissmässig wenig. Sorten In erster Limie ıst des sehr schöne und gute Spitzenburgh (eine einheimische Sorte) zu nennen. Er ist haltbar und reichtragend. Ausserdem sah ich CanadaReinette, Kaiser Alexander, | Newton’s Pepping in sehr grosser Menge. Wie schnell hier die Reife des Obstes E vor sich geht, kann man daran sehen, dass ich von Bäumen, die im Mai blühten, schon Mitte Juli die ersten vollständig. g reifen Aepfel erntete, 3 Steinobst im grossen Ganzen ist hier weder so reich, och so schön vertreten, als bei uns. Man sieht allerdings Kirsch- bäume vom Umfange mässiger Eichen mit riesigen gesunden Kronen, aber die Frucht selbst erreicht weder die Grösse, noch die Güte der deutschen Kirsche, ist bedeutend fader an Geschmack. "Aehn- lich verhält es sich mit allen Pflaumen- sorten Man sieht sehr schöne Früchte, gross und sehr gut ausgebildet, aber das Äroma ist längst nicht so reich, wie bei den europäischen, wogegen die Zucker- bildung eine sehr bedeutende ist Auch geben die Bäume nicht sehr reiche Ernte und ist in Folge dessen der Preis des Früchte ein lächerlich hoher. Unsed gewöhnliche Hauszwetsche sieht man trotz ihrer nicht zu übertreffenden guten BE... e ein ungeeignetes. Aprikosen sind uffallend schön gefärbt, aber gewöhnlich icht sehr saftig. Dagegen koınmt hier in Ueberfluss an Pfirsichen auf den Markt, der auch in Bezug auf Qualität jeder Beschreibung spottet. Alles schwelgt in den schönen saftigen Früchten, die so billig sind, wie bei uns in guten Jahren die Aepfel. Man sieht sehr viel schöne ınd verschiedene Sorten, die wohl bei eitem überwiegend Sämlinge sind. Wenigstens sah ich ausgedehnte Pflan- zungen, in denen nicht ein einziger ver- edelter Baum stand. Ein grosser Theil des angefahrenen Vorrathes wird durch Trocknen und Einmachen vor dem Ver- derben bewahrt. An Nüssen bietet sich in den hiesigen "Wäldern eine weit reichere Auswahl, wie sie drüben ist. Die sehr wohlschmecken- ‚den verschiedenen Wallnüsse kommen mit (den hier heimischen Haselnüssen und den in den Wäldern sehr verbreiteten essbaren ‚astanıen in Massen zu niederen Preisen an den Markt. Die Kastanien stehen an Grösse den echten Maronen nach.. Para- "nüsse sind hier natürlich billig und häufig. - Entschieden schlecht bestellt ist es hier mit den Weintrauben; die gewöhnliche, ‚von Ansehen sehr schöne, in den Wäldern vorkommende schwarze Concordiatraube lat einen so penetranten Geschmack und ein so unangenehm schleimiges Fleisch, dass sie, da ein durchaus widerlicher Ge- ch dazu kommt, für uns fast ungeniess- bar ist. Die beste, hier einheimische "Traube ist die Delaware. Sie ist klein, roth und, wie die Erstere, sehr süss. Et- was von dem unangenehmen Geschmack t sie auch, doch so wenig, dass sie ımerhin als Tafeltraube zweiten Ranges ssiren kann. Es werden hier sehr viel portirte Malagatrauben gegessen, die mit der Delaware einen Preis behaupten 80 Pfg. pro Pfd., Concordia 20 Pfg.) rotz der bis jetzt noch nicht gerade günstigen Verhältnisse im Weinbau be ich doch, dass in nicht zu ferner viel Wein von hier nach Europa hen wird, um den dortigen Bedarf mit ‚, decken. Californien, Missouri, Ohio | 1 Massen relativ guter Weine an den Markt, d alljährlich werden Millionen Setzlinge ter Sorten neu und als Ersatz für die weni- nschaften fast nie, das Klima ist für, Johannisbeeren sind nur mässig und in den bekannten Sorten verbreitet. Von Stachelbeeren sieht man fast nur die ganz kleinen amerikanischen Sorten, die sich durch sehr grossen Wohlgeschmack auszeichnen, am Markte. Erdbeeren kommen in zahlreichen, guten Marktsorten von Februar bis Juli ununterbrochen und in Menge an den Markt und werden während der Haupt- saison sehr billig verkauft, sind aber auch schon ganz zeitig viel billiger, als bei uns die getriebenen. Himbeeren hat man gut, aber nicht sehr viel, dagegen kommt die Brombeere, die hier in der unseren Züchtern be- kannten Prachtsorte Kittatissi ganze Land- strecken überwächst, in ungeheueren Massen zum Verkauf. Sie ist ein höchst wohlschmeckendes, erfrischendes Obst, das sowohl frisch, wie konservirt geschätzt und beliebt ist Eine unserer Heidelbeere ähnliche Frucht vertritt dieselbe hier. Sie wächst an 2—3' hohen Büschen in unglaublicher Fülle. Die, seit Jahren auch in Europa empfohlene grossfrüchtige Preisselbeere, die saftreicher und nicht ganz so sauer ist, wie die europäische, vertritt deren Stelle hier. Besondere Erwähnung verdienen noch die Melonen. Sowohl Zucker- wie Wasser-Melonen kommen hier in unge- heuerer Menge an den Markt. Beide Sorten sieht man in ganzen Bergen liegen. Im Sommerkommentäglich Schiffe, die be- sondersWassermelonen, mitunter 70000auf einem, bringen. Sie variiren im Gewicht zwischen 15 und 30 Pfd., haben rothes, süsses, sich vollständig in Saft auflösendes Fleisch und schwarze Kerne. Schnitten dieser sehr erfrischenden Frucht werden an den Strassenecken auf Eis gekühlt feilgeboten. Wer die tropische Hitze des hiesigen Sommers gefühlt hat, lernt der- gleichen Kühlungsmittel schätzen. Zucker- melonen sieht man meist in den grün- fleischigen Sorten, sie erreichen die höchste Güte. In der Hauptzeit kauft man eine schöne Melone für 30—40 Pfg. — Andere Sorten Früchte, die noch zeit-. weise am Markte erscheinen, sind nicht wichtig genug, um besonders aufgeführt zu werden. jedenfalls ist der hiesige Markt, auf dem sich die Schätze aller Zonen konzentriren, für den Fremden von hohem Interesse und liefert einen Mass- IE ERTIR a a ln 58 00000000 .Der Riesen-Cactus, Cereus giganteus. stab zu der unendlichen Produktionsfähig- keit des schönen, reichen Landes. Der Riesen-Cactus, Cereus giganteus. (Mit Abbildung.) Be Ds Gardener's Chronicle n. s. vol. XX S.265 bringt eine grosse Abbildung dieses stattlichen Cactus, die wir hier verkleinert wiedergeben. Die betr. Abbildung ist nach auf 1, m (1 Fuss) ermässigt. Gewöhnli sind sie unverzweigt, aber einige der älteren haben Zweige, die im rechten Winkel vom Stamm entspringen, dann sich aufwärts biegen und parallel mit dem Stamm verlaufen. Di Stämme sind regelmässig gerippt oder ge- rieft, die Rippen variıren in der Zahl von 12—20 und haben in Zwischenräumen von ca. 2!/, cm Dicke gelbe Kissen, welche 5 oder 6 grosse und viele kleinere Stacheln tragen. Die Blumen stehen nahe dem Gipfel des Stammes und der Zweige, sie sind ca. ıo bis Fig. 15. Der Riesen-Cactus, Cereus giganteus. einer Photographie gefertigt, die in den Wüsten-Regionen von Arizona, im Südwesten der Vereinigten Staaten, von HERBERT GREEN aufgenommen und von Hrn. WORTHINGTON SmitH dem Gardener’s Chronicle zur Ver- fügung gestellt wurde. Jung sind die Stämme von kugeliger Form, allmählıg werden sie keulenförmig und end- lich fast zylindrisch bei einer Höhe von 16—20 m (50o—6o Fuss)! und einem Durch- messer von ca. ?2/);m (2 Fuss) in der Mitte, der sowohl nach oben wie nach unten sich 12cmlang,3—10 cn im Durchmesserund hab, hellrahmfarbige Blumenblätter. Die Früch sind 2 oder 3 Zoll lang, grün, und oval, der Spitze haben sie eine breite Nar welche durch das Abfallen der Blumen ver- anlasst ist. Bei der Reife platzen sie in drei bis vıer Stücke auf, welche sich rückwär biegen, so dass es aussieht wie eine Blu Die Früchte enthalten zahlreiche kl schwarze Samen, eingebettet in einen karmi rothen Brei, welchen die Pimos- und Papag Indianer zu einer vortrefflichen Konserve b indem sie dieselben ittelst eines gegabelten Stockes, der an ne lange Stange gebunden wird, ab- pflücken a Cereus giganteus ist im botanischen Garten - von Kew bei London und in anderen Gärten - vorhanden, aber er scheint noch nirgends ‚geblüht zu haben. ‚Das Siechthum der Pyramiden- Pappeln. Von “ ’ TYGE ROTHE, Vorstand der Kgl. Gärten und der (Erkasmegeli Rosenborg in Kopenhagen. > | er in der Ueberschrift erwähnte Uebel- stand, welcher im Septemberheft, Seite 389 u. f. der »Garten-Zeitung 1883« Ge- genstand einer Abhandlung von ge- ‚schätzter Hand war, (siehe auch 1884 5. 13. d. Red.) hat sich auch in Dänemark And noch höher gen Norden vor mehre- ren Jahren gezeigt und ist jetzt hier stark ‚verbreitet, ja beschränkt sich nicht allein auf Populus pyramıidals, sondern hat mindestens auch ?. wigra und P. cana- densis in einem zwar geringeren, doch aber nicht unerheblichen Maassstabe er- griffen. Die hieraus entstandenen, in ehrerer Hinsicht schädlichen Folgen haben selbstverständlich auch hier ernst- iche Forschungen nach den möglichen Ursachen hervorgerufen. Die Meinung, dass sie ın den Wirkungen ungünstiger Witterungsverhältnisse, besonders die des "Winters 1879/80, zu suchen seien, ist in erster Linie angeführt worden, hat aber icht überzeugen können, sowohl wegen nlicher Gründe wie die, auf welche r. FOCKE seinen Zweifel stützt, als auch d günstigen Standort hatten, dass sie \otorisch von Kälte und Eisschlag nichts itten, dessenungeachtet später von der- elben Krankheit vernichtet wurden. ‘ Der Umstand, dass die betreffende er Altersschwäche aufs Neue unter uns =) Die Früchte der Cactus-Arten haben sehr viel Aehnlichkeit mit Stachelbeeren, beide Familien stehen ‚Sich auch botanisch sehr nahe. ErW- Das Siechtkum der Pyramiden- RBDEIM. 59 hier zur Erwägung gebracht; ER Lehre beruht aber im Ganzen auf so unsicherem Grunde, und es lassen sich so ernste Ein- wendungen gegen ihre Berechtigung an- führen, dass wohl nicht Viele sich mit der Erklärung beruhigen werden. Ohne zu wagen, den genannten Momenten einen jeden Einfluss” abzusprechen, hat man dennoch hier andere Muthmassungen auf- gestellt, und die rechte Spur dürfte jetzt von Herrn E. ROSTRUP, Professor der Pflanzenpathologie an der landwirthschaft- lichen Hochschule zu Kopenhagen, ge- funden sein. Herr Professor ROSTRUP hat darüber einen Bericht erstattet, welcher in der Abtheilung für Gartenwesen in der Kopenhagener »National- Tidende« vom 13. November 1883 veröffentlicht worden ist, und von dem im Einverständniss mit dem Verfasser hier ein Auszug mitgetheilt wird. ROSTRUP sagt: »In den letzten drei Jahren war meine Aufmerksamkeit auf diesen Umstand gerichtet, und an vielen Orten sowohl hier in Dänemark als nördlicher bis Upsala (Schweden), wo ich kränkliche Pyramiden-Pappeln in Weg- pflanzungen, Gärten oder Forstanlagen traf, habe ich sie untersucht und stets dieselben Erscheinungen gefunden — sei es an den Stämmen der jüngeren Bäume oder an den Aesten der älteren. Ein bisher nur wenig beachteter Schmarotzer, seiner Zeit Dothiora sphaeroides vom schwedischen Botaniker Professor FRIES benannt, fingtgewöhnlich im Frühsommer, kurz nach “dem Belauben der Pappeln, seinen Angriff an, und meinen Beobach- tungen zufolge zeigt sich der Verlauf der Krankheit — ri h. der Entwickelungsgang des Pilzes — in folgender Weise: Die jungen Stämme oder Äeste zeigen Flecke, an denen dann die Rinde verdorben ist, indem die Zellen bräunlich gefärbt und in gestörtem Z ammenhange sind; das Holz hat einen dunklen Schein erhalten und ist von einem feinen, ungefärbten, gegliederten und verästelten Mycelium (Pilzgewebe) durchsetzt; kurz danach hängen alle bisher frischen Blätter ziem- hen schlaff herab, der Ast stirbt ober- halb des erwähnten Fleckes ab, und das Laub verwelkt gänzlich. In den todten Aesten Sntsickeln sich dieFortpflanzungs- organe des Pilzes, indem flach ausge- breitete, weissliche, von einem dichten Gewebe von Hyphen (Pilzfäden) g cebildete Scheiben unter der dünnen Korkschicht Gartenbau- Ausstellungen. entstehen. machen sie sich bemerkbar durch das Vorkommen unregelmässiger Beulen, in welchen sich ein grauer, schleimiger In- halt findet, bestehend aus einer Menge verhältnissmässig grosser, dick-eiförmiger Sporen (Samen), die an den Enden kurzer, Auswendig, auf der Rinde, von den schwärzlichen Behältern des Grundes hervorgehenden Hyphen abge- schnürt werden und zuletzt die Rinde ‚durchbrechen. Die vollständige Ent- wickelung dieses Pilzes ist übrigens noch nicht hinreichend bekannt. Auch bei anderen Arten des Pappelgeschlechtes tritt unsere Dotlnora sphaer.oıdes auf, allein in der Regel in einer weniger verheerenden Weise, zum Theil nur als Saprophyt (Fäulnissbewohner), ein Verhältniss, das auch bei anderen Pilzen getroffen wird — dass nämlich ein ungleichartiges Auf- treten desselben Parasiten bei verschiede- nen Arten von Wirthspflanzen sich ein- ‚stellt. Das ziemlich plötzliche, überaus reich- liche Vorkommen dieses Pilzes in so verderblicher Weise lässt sich als Ein- wanderung nicht erklären, was ja mit dem Kartoffelpilz, Stockrosen (Malven) und mit zwei ver- heerenden Pilzarten des Weinstockes, die alle von Amerika hergekommen sind, der Fall ist. Unser Pappelpilz ist zweifels- ohne in Europa zu Hause. Gewöhnlich tritt er, wie erwähnt, als ein ziemlich unschädlicher Saprophyt auf; es geht aber damit wie mit verschiedenen anderen solchen, dass er sich gelegentlich zu einem schädlichen Parasiten auf be- stimmten, geeigneten Wirthspflanzen, in diesem Falle auf der Pyramiden-Pappel, entwickelt. Der Pilz kann in und von todtem Pappelholz leben; vermag aber auch eine derartige Entwickelung zu er- reichen, dass er sich in die frischen Stämme und Aeste verbreiten, sich davon ernähren und sie dadurch ver- nichten kann. Möglich wäre es ja, dass diese Heimsuchung nach einigen Jahren wieder abnähme, und ihre jetzige schäd- liche Bedeutung so ziemlich verlöre; so etwas ist mehrmals vorgekommen, als sehr wahrscheinlich darf aber doch darauf nicht gerechnet werden. Vielleicht wäre es eines Versuches werth, sich neue Pyramiden-Pappeln durch Stecklinge von Exemplaren aus Südeuropa oder aus dem Orient anzuziehen; dort sollen sie ja bis ———— mit dem Rost der jetzt vom Angriff verschont gewesen sei und ein kleiner, individueller Unterschie im Bau der Rinde, der bei Bäumen der- selben Art, aber aus verschiedenen von einander weit entfernten Gegenden, gut | stattfinden kann, scheint oft genügend, um dem Ann der die nämlichen Pflanzenarten angreifendenParasiten ernste Hindernisse in den Weg zu stellen. N Denkbar ist es jedenfalls, dass sich das“ auch hier im Lande ziemlich durchgängig vorgekommene Absterben der Trauer- weiden, Salir babylonica, auf eine ähn- liche Ursache zurückführen lässt. | Gartenbau-Ausstellungen. Bremen. Gartenbau-Verein, Frühjahrs-Aus- stellung am 26. und 27. März 1884 in de FREESE’schen Reitbahn. Kg ee Bee 3a Mainz. Ausstellung des Verbandes rhei- nischer Gartenbau-Vereine v. 13-21. April1884. Anmeldungen beim Präsidenten des Garten- bau-Vereins zu Mainz, Herr Dr. Nies, bis ı. März. — Die Einladung allein ist schon sehenswerth. Sie ist »stilvoll« ın altdeutscher“ Manier auf unbeschnittenem Büttenpapier ın Buntdruck hergestellt und mit meisterhaften Vignetten geziert! Sprechsaal. \ 4. Liegen Erfahrungen vor und welche über die Verwendbarkeit von solchem Pferde- stalldung, bei dem statt des Strohes Säge- spähne von Nadelhölzern zum Streuen an- gewandt wurden, I. in Bezug auf wärmende Kraft für Treibkästen und II. als Dünger für das freie Land? III. in welchem Preis- verhältniss steht derselbe zum Sohn I { En gros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 23. Januar 1884. N. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Azaleen 30—75. Camellien, rothe 2 50450, meist 300—450, weisse 300—600. Cyclamen 25—60. Erica 40o—ıo0. Epiphyllum 40 bis 50. Flieder 1000— 1200. Maiblumen 50—ı125. Nelken 200—300. Orchideen 300 bis 1000. Primeln 9—ı5. Rosen 300 bis 400. Stiefmütterchen 4—ı5. Tuberosen 75— 150. Veilchen 10—25. — Sonstige Blu- men: Fuchsien 5—30.— Eucharispro Stck. 50. — Bindegrün: Adiantum-Wedel 20 ul Mahonia-Blätter pro 1000 Stück 450. — Bunt Blätter 25—30. — Sog. italien. Blume: Rosen 150—200. % Anzeigen. och, Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW., 32 Wilhelmstrasse. Te Te al Deutscher Gartenkalender MEE Neunter Jahrgang 1834. "BE Herausgegeben unter Mitwirkung des Deutschen Gärtner-Verbandes in Erfurt. Ausgabe mit einer halben Seite weiss Papier pro Tag in Leinen gebunden Preis 2 M. Ausgabe mit einer ganzen Seite weiss Papier pro Tag in Leder gebunden Preis 3 M. SHREEgR & Der Deutsche Garten-Kalender ist in allen Gauen Deutschlands mit einer Sym- pathie begrüsst worden, welche jede Erwartung übertraf und als ein vollgültiges Zeugniss dafür gelten darf, dass seine Begründung aus der Seele der deutschen Gärtner und Gartenfreunde geschah und im Wesentlichen ihre Wünsche betreffs ‚der Einrichtung eines solchen Kalenders richtig erkannt waren. Die Ausstattung des Kalenders, sowohl was Güte des Papiers und Klarheit des Druckes, als auch Haltbarkeit des Einbandes und Handlichkeit des Verschlusses ‚angeht, dürfte jedem Anspruch genügen, und der im Verhältniss zum Gebotenen niedrige Preis erklärt sich nur durch den grossen Absatz des Kalenders. Dem Deutschen Garten-Kalender wurde in diesem Jahre eine grössere Arbeit des bekannten Gärtnereibesitzers CARL MATHIEU in Charlottenburg über Die Rechtschreibung der Rosennamen beigegeben; dieselbe enthält Namen, Züchter oder Verbreiter, Jahr der Einführung, "Farbe und andere nähere Angaben von 2230 Rosen, und wird diese Arbeit jedem Ber ausserordentlich willkommen sein. ‚Inhalt des Jahrgangs 1584. h\ ’ Post- und Telegraphen-Bestimmungen. Eisenbahn- | sowie einiger Handelspflanzen. 17. Mittlere Zusammen- "karte des Deutschen Reiches. Ungefähre Verhältnisse | setzung der Düngemittel. ı8. Preisbestimmung der end und Gewichte. Uebersichts-Kalender. käuflichen Düngemittel. 19. Längen-, Feldflächen-, Immerwährender Gartenarbeits-Kalender. Erklärung | Flüssigkeits- und Getreide-Maasse. 20. Reductions- der Abkürzungen. Schreib-Kalender. | Factoren. 21. Berechnung des Kubikinhalts von - Hülfs-Tabellen. r. Tafel beweglicher Feste in | runden Stämmen nach Kubikmetern. 22. Schwere den Jahren 1883—1889. 2. Tafel zur Stellung einer | verschiedener Körper. 23. Vergleichung der (Grade (Uhr etc. 3. Arbeiter-Tabellen (Löhnung etc.). 4. Vege- | auf den Thermometer-Skalen nach Celsius, Reaumur leueer für 1884. 5. Meteorologischer Notiz- | und Fahrenheit. 24. Vergleichung der nt. Kalender. 6. Pflanz- Tafel. 7. Pflanzenbedarf für | Skalen für jedes Zehntel eines Grades. 25. Zins- Gruppen. 8. Stückzahl-Bedarf einiger beliebter Blumen | berechnung auf ein Jahr. 26. Zinsberechnung auf für Beete. 9. Pflanzenbedarf für ı Hektar mit Rück- | einen Monat. 27. Zins aufZinsrechnung. 28. Rettungs- sicht auf verschiedene Anordnung und Abstände. _ mittel beiUnglücksfällen von Menschen. 29. Gebrauchs- "10. Pflanzenstückzahl auf runde und ovale Beete. werth einiger gärtnerischen Samenarten. 39. Recht- 11.Blumentopf-Sorten. 12.Münzvergleichungs-Tabelle. | schreibung der Rosennamen. 31. Die Gartenbau- 2. Münzvergleichungs-Tabelle. 13. Wechselstempel | Vereine des Deutschen Reiches. 32. BE Unterrichts- im Deutschen Reiche. 14. UeberRasenanlage. 15. Heiz- Anstalten für Gärtner, Pomologen, Obstgärtner, Baum- ‚kraft der Brennstoffe. 16. Berechnung der Erschöpfung gäfrtner. des Bodens durch Anbau von Gemüse und Obstarten, | Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Anzeigen. Die Baumschule von L. SPÄTH ® 154 Köpnickerstr. BERLIN SO, Köpnickerstr. 154. (125 Hektar umfassend.) ' empfiehlt grosse Vorräthe von Obst- bäumen in allen Formen, Allee- bärumen, Ziergehölzen, Coniferen, Rosen, Obstwildlingen, Forst- und Hecken- pflanzen, Erdbeer- und Spargelpflanzen, Blu- menzwiebeln etc. @ SEE” Cataloge gratis und franco. u _# E: BOESE & Co. Samenhandlung. (Königl. Hoflieferanten.) BERLIN C. 70. Landsberger Strasse 70. Empfehlen per Casse oder Nachnahme: 50 Ko. Spinat, grosser rundblättriger 24 M. 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N Ein Obergärtner, welcher 15 Jahre praktische E fahrungen in allen Zweigen der Gärtnerei besitzt, in Park- und Gartenanlagen tüchtig ist, 4 Jahre in En, land und Frankreich beschäftigt war, sucht Stellung. A. Jost, Gärtner, Elbing, Mühlendamm Nr ae FE BU zn Bau" Mn in en III. Jahrgang. Nr. 6. WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a. d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in denK.Pr.Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten‘‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, S Preis vierteljährlich 4 Mk. ANNONCEN Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. ET BE Ta ES 22 Ts EEE ET VASE CE ES EERPEBgEe GES mE EDER ET m De me m u ————— Inhalt: Der Hausirhandel mit Obstbäumen. Von | Internationale Gartenbau-Ausstellung in St. Peters- OTTO NATTERMÜLLER, Kreisbaumgärtner in Worbis. burg. - Neuheiten eigener Einführung für 1333/34. Von | Miscellen: Mittel gegen Hasenfrass. — Drei neue ERNST BENARY, Erfurt. (Mit Abbildungen.) Fuchsien. — Primula rosea Royle. — Die See- Dasylirion longifolium Zucc. Von Dr. I. URBAN, rose und die Nixblume. — Die Phylloxera in Kustos des Kgl. Botanischen Gartens in Berlin. Australien. — Die Pflanzung amerikanischer Reben (Mit Abbildung.) in Frankreich. — Picea pungens, die Blautanne, Die grosse Winterblumen-Ausstellung des Vereins — Gärtnerbörse in Berlin. zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin. Personalnachrichten. — Berichtigung. Die Reblausgesetze in dem Königreich der Niederlande. | Engros-Preise abgeschnittener Blumen. css: Gesuche. &D | a) et u ee ; RR 12 POL CE U) WE BED N) En. 0 TR 65 aus vornehme Klasse Petunien, welche aus der Varietät superbissima gewonnen wurde, liefert sehr wenig, jedoch beson- ders grosskörnigen Samen. Hervorragende Neuheiten vor- jähriger Einführung. Lavatera arborea variegata. Fast saämmt- liche Organe der gärtnerischen Presse haben über die neue, buntblättrige Zava- tera berichtet, sodass auch diejenigen Gärtner, welche sie nicht selbst kultivirt haben, ihre Vorzüge kennen. Die hell- graugrünen Blätter mit glänzend dunkel- grünen und leuchtend schneeweissen Flecken sind äusserst effektvoll und sichern der Pflanze für dekorative Zwecke erfolgreiche Verwerthung. Die Varietät kommt ganz treu aus Samen, jedoch tritt, wie bei dem japanesischen Mais, die bunte Färbung der Blätter erst her- vor, wenn die Pflanze ein gewisses Alter Fig. IQ. erreicht hat. In England hat diese werth- volle Neuheit unter leichter Bedeckung den Winter im Freien ausgehalten. Reseda odorata grandiflora Machet. ARrseda »Machet« ist eine französische Ein- führung, welche ich nach sorgfältiger Beobachtung in meinen Kulturen als eine hervorragende Neuheit bezeichnen darf. Ich halte dieselbe für die zur Topfkultur am besten geeignete Sorte, umsomehr, als sie ganz treu aus Samen kommt. Die Pflanzen halten sich niedrig und straff, haben ganz dunkelgrüne, saftige Blätter und bringen dicke Stengel mit grossen, breiten Rispen rother, dicht auf- einander gedrängter Blumen. Die Sorte ist vollständig verschieden von allen bis- her gezogenen Reseda-Spielarten. Gemüse-Neuheit. Tomate, König Humbert (Benary). Während die von mir vor zwei Jahren eingeführte Tomate »König Humbert.« a a a a un hi ln. NR ER EN RENNER RREN ROBIN ER USCHI NETSSH DEREN Ayo SE LIE ES ENTER A RGER: y nn hand Te a BP ANZ Sa N TERN Y ER ARERSTREN IE ’ r v Ar ! RR . ‚ Abe HLE } j KU EESSTNS HERE Bi 66 5 Dasyhrion longıfohum Zucc. ER Er iR Br [| GARTEN-ZEITUNG Tomate »Präsident Garfield sich durch aussergewöhnliche Grösse auszeichnete, verdient meine diesjährige Neuheit »Kö- nig Humbert<« wegen ihrer vollkommenen Form, der frühen Reife und des ganz besonderen Wohlgeschmacks warme Empfehlung. Die leuchtend scharlach- rothen, ganz glatten Früchte von der Form und dreifachen Grösse einer Pflaume sind sehr fleischig und enthalten nur wenig Samen, ihr Geschmack erinnert lebhaft an den eines guten Apfels. An Ertragsfähigkeit kommt keine der mir bekannten Tomaten-Sorten dieser schö- nen, neuen Varietät gleich, welche sich, als eine der frühesten, auch zur Kultur für nördlichere Gegenden besonders eig- nen dürfte. Dasylirion longifolium Zuce. Von Dr. I. URBAN, Kustos des Kgl. Botanischen Gartens in Berlin. (Mit Abbildung.) = Deschreibung des Exemplars: Das Original zu der Abbildung ist sammt einem anderen, ungefähr ebenso stark entwickelten Exemplare nach den An- gaben des verstorbenen Garteninspektors C. D. BOUCHE im Berliner botanischen Garten aus Samen erzogen, welche von den beiden Reisenden SCHIEDE und DEPPE um das Jahr 1830 aus Mexiko eingeschickt wurden. — Der Stamm ist dicht über der Erde bis in Fusshöhe etwas knollig verdickt und an dieser Stelle mit einer bis 2 cm dicken verkorkten Rinde be- kleidet, welche in 4- oder 5 kantige, 2 bis 4 cm breite Buckel zerrissen ist; der Umfang beträgt oberhalb der Erde 144cım. Weiter oben setzt sich der Stamm cylin- drisch fort (69 cm Umfang in 50 cn Höhe), ist der Länge nach tief gefurcht und sendet einen Seitenzweig aus, während der Hauptstamm sich an der Spitze in zwei gleich starke Aeste gabelt. Die Gesammtlänge des Stammes beträgt 160 cm. Die Aeste tragen an der Spitze je einen Schopf von schräg aufsteigenden und dann bogig nach abwärts gekrümm- ten Blättern, die bis 1,5 7z lang und über der Scheide bis 3,5 cm breit werden. im Jahre 1882 trieben zwei der Aeste an ihrer Spitze je einen Blüthen- stand, dessen Axe den Stamm an Länge noch etwas übertraf. Beschreibung der Art: Blüthenstand eine terminale Rispe mit kurzgestielten, aus den Achseln kleiner Deckblätter büschelförmig hervortretenden, kleinen Blüthen. ‘Die letzteren vielehig-zweihäu- Fig. 20. Dasvlirion longifolium Zuce. sig mit glockenförmigem, sechstheiligem, etwa 4 mm langem Perigon. Staubblätter in den Z Blüthen 6, von der Basis der Perigonblätter abgehend, mit faden- förmigen dicklichen Filamenten und ob- longen, nach innen aufspringenden, am : Rücken befestigten Antheren, in den 2 Blüthen staminodial. Ovarıum der 9° Blüthen sitzend, dreifächerig mit drei- theiliger, fast sitzender Narbe und je zwei n gerichteten Eichen in jedem Fache, in den « Blüthen rudimentär. Frucht kugelig-dreikantig mit breitgeflügelten Kanten, an der Spitze ausgerandet, Io "bis 12 mm im Durchmesser, bei der Reife unregelmässig zerreissend. Samen fast kugelig, mit hornigem Eiweiss und axilem Embryo. — Blätter linealisch, in der unteren Hälfte fast gleich breit, ober- ' wärts allmählich verschmälert, an der Spitze unversehrt, dunkelgrün, flach, der Länge nach von 60—70 parallelen, beider- seits deutlich sichtbaren Nerven durch- zogen, am Rande von sehr kleinen, etwas aufwärts gekrümmten, gelblichen Zähn- chen rauh. In neuester Zeit ist die beschriebene Art von Dasylirion, welches, im engeren Sinne aufgefasst, im einfächerigen Ovarium drei Ovula trägt und eine nicht auf- springende oder später sich septicid spaltende Frucht besitzt, abgetrennt und von BAKER zu der LEMAIRE’schen Gat- tung Deaucarnea, von BENTHAM und HOOKER aber zu der mit dieser iden- tischen Gattung Nolna Michx. gezogen. Da jedoch die letztgenannten Autoren von Dasylirion selbst sagen, dass diese - Gattung mit Nolina sehr nahe verwandt und mit ihr durch einige noch nicht hin- reichend bekannte Arten verbunden sei, so haben wir den allgemein üblichen Namen Dasylirion longifolium beibehalten. - Unter diesem Namen wurde die Pflanze . zuerst beschrieben von ZUCCARINI in den Abhandlungen der Münchener Akademie d. W. Bd. III. pag. 224. des Vereins zur Beförderung des | Gartenbaues in Berlin im Wintergarten des Central-Hötels am 22.—25. Januar ‚1884. II. Noch eines Staatspreises haben wir zu edenken, einer bronzenen Staatsmedaille, ie den Gebrüdern HERZBERG-Charlotten- burg für ihre vorzüglichen Resedapflanzen, die leider die einzigen ihrer Art waren, zu "Theil ward. Es war Zeseda odorata nana £ompacta multiflora. Gehen wir nun zu den Vereinspreisen über, so lautete die ı. Nummer des Pro- 'gramms auf reichhaltige Zusammenstellungen Die Winterblumen-Ausstellung in Berlin. 67 blühender Pflanzen. Hier war es der Hof- lieferant Gustav ApoLpu ScHuLtz-Eckerts- berg bei Berlin, der in einem geschmack- vollen rosetten- oder sternförmigen Arrange- ment um die Fontaine gleich am Eingange seine Spezialitäten ausgestellt. Der Stern war an den Rändern aus Maiblumen ge- bildet, während die einzelnen Strahlen aus- gefüllt waren mit Hyazinthen, Tulpen, Scilla etc. Das Zentrum aber bestand aus Azaleen und weissem Flieder, der sich malerisch um das Fontainenbassin gruppirte. Es war ein statt- licher Anblick, dieses schöne Arrangement, und um so effektvoller, als es gleich dem Eintretenden als Hauptstück in die Augen fiel. 2. und 3. DieKonkurrenz in Rosen ward im letzten Augenblick kleiner, als man erwartet. Hr. Spiess-Lockstedt bei Hamburg blieb aus; man sah zwar seine herrlichen abge- schnittenen Rosen in den Arrangements des Hrn. A. TuIEL-Berlin, aber mit ganzen Stöcken fand sich nur ein Hamburger: Hr. HERCHER- Lockstedt, dem auch für seine ı2 Rosen in 6 Sorten mit richtigen Namen der 1. Preis: die goldene Medaille und 100 # zufielen. Die Sorten waren folgende: ı. Remontant: Mr. Ward, Horace Vernet, Marie Baumann, Mlle. Eugene Verdier. 2. 'T'hee: Melanie Willermoz, Souvenir d’un ami, M. Furdate und ausserdem Devoniensis. Hrn. HERCHER, der auch abgeschnittene Rosen geliefert, stand erfreulicher Weise ein Berliner zum ersten Male würdig zur Seite: Hr. J. BACHER- Pankow, der auch Hochstämme ausgestellt: Souvenir d’un ami, Gloire de Dijon und Marechal Niel, von niedrigen: Charles Le- febre, Victor Verdier, Jules Margottın, 'Triomphe de l’exposition. Von Hrn. HAUBOLD- Dresden war leider nur eine kleine Gruppe Anna Alexiet, von Hrn. JaENICKE-Pankow ı Louise Odier und ı Jules Margottın eingesandt. Recht sehr bedauerten wir, Hrn. Fabrikbesitzer Haupr-Brieg nicht vertreten zu sehen, der in seinen in der Gartenzeitg. 1883 S. 476 beschriebenen Häusern 1300 Rosen frei ausgepflanzt hat, und der uns am 19. Januar so prachtvolle grosse Rosen (nebst herrlichen Azaleen) schickte, dass Hr. Blumenhändler RoELKE erklärte, Sıe seien schöner als seine Hamburger. Ebenso gern hätten wir Hrn. Drawıe-Lichtenberg, den bekannten Spezialisten, zur Stelle ge- sehen. Offen gestanden sind die Fortschritte in den Rosen noch nicht so gross wie WIE erhofft hatten. : 4. Für Neuheiten erhielt Hr. CARL LACKNER die goldene Medaille für die zum ersten Male als Treibpflanze vorgeführte, ım reichsten Blüthenschmucke prangende Aan- thoceras sorbifoha Bunge aus Nordchina. Wir werden diese Pflanze, die sich ausser- ordentlich leicht treibt, bald ın Abbildung uk N V.: Szaphyleae. 68 ' Die Reblausgesetze der Niederlande. bringen. Auch Zoibrenkia formosa (Staphylea colchica) könnte man hierher rechnen. Beides sind Sapindaceen, Xanthoceras gehört zu der I. Unterfamilie. Sapindeae, Staphylea zu der Als weitere Neuheit ist der hübsche Cyperus distans L. fl. von Hrn. SzIROVY- Hamburg, der auch die Zoibrenkia (Staphy- lea) als Treibpflanze zu Ehren gebracht hat, erwähnenswerth. — Aus der Gruppe der Gräfl. HARDENBERG’'schen Gartenver- waltung gehörten hierher: Anzhurium Andre- anum, Impatiens Sultani, Billbergia Barra- quiniana. 5. Aeltere, bisher nicht genügend im Han- del verbreitete blühende Pflanzen fanden sich theils in den grossen, bereits geschilder- ten Gruppen, theils in besonderen Konkur- renzen. In erster Reihe ist hier des herr- lichen 7hrysacanthus rutilans Planch. von Hrn. Aug. Hupe-Connewitz bei Leipzig zu gedenken. Die Abbildung in Flor. d. serres VII. 732 lässt gar nicht ahnen, zu welcher Schönheit diese Acanzhacee sich heranziehen lässt. Hr. Hupe hatte sie im Topf an Spa- lieren gezogen und recht hoch gestellt; da hingen die scharlachrothen, röhrenförmigen, Habrothamnus-ähnlichen Blüthen in langen Trauben resp. Rispen, die bis !/, = Länge erreichten, gar graziös herab; an einer Pflanze zählten wir nicht weniger als ı4 Trauben. Durch den hängenden Habitus erinnern die Blüthen entfernt an Fuchsien und sie ge- fielen Sr. Kaiserl. Hoheit so gut, dass er sagte: »Die möchte ich meiner Mutter, die leider die Ausstellung nicht sehen kann, mitnehmen.« In der That wurde auch ein Exemplar davon, sowie ein Strauss Zucharis amazonica-Blüthen von J. C. SCHMIDT-Erfurt Ihrer Maj. der Kaiserin übersandt, während Ihrer Kaiserl. Hoheit der Frau Kronprin- zessin, welcher von der Gattin des Vereins- Direktors Hrn. Hofmarschall v. St. PauL- ILLAIRE ein prachtvolles Rosenbouquet von -A. TuıeL beim Eintritt überreicht war, ein Kübel mit Zucharis-Pflanzen zugeschickt ward. — Sehr zierlich hatte übrigens Hr. Hupe die Erde der Töpfe durch hübsche Kränze aus Selaginella verdeckt. Die Gräfl. HARDENBERG'sche Gartenver- waltung konkurrirte mit Phajus grandifolius, Chvia "yrthantkiflor a, mit ausserordentlich reichblüthiger Dolde, Franciscea calycina, Citrus aurantium var. Ritter, Cytisus Attley- anus und Aechmea Weulbacht. Recht sehr vermisste Ihre Kaiserl. Hoheit die Frau Kronprinzessin Szephanotis floribunda und auf unsere Bemerkung, dass es wohl noch etwas zu früh sei, entgegnete sie, dass zu ihrer grünen Hochzeit (am 25. Januar 1868) bereits Szephanotis-Blüthen in Hülle und Fülle mit in den Blumenarrangements verwendet gewesen wären. Die Reblausgesetze in dem Königreich der Niederlande. Mn Folge der Annahme der Derenden Anne in «den beiden Kammern der 3 Niederländischen General - Staaten sind jetzt die verschiedenen Gesetze und Ver- ordnungen, welche die Folge des Beitritts dieses Königreichs zur Berner Reblaus- Konvention von 1881 sind, publizirt und zur Ausführung gekommen. Das Gesetz, durch welches der Beitritt zur Konvention sanktionirt wird, ist am 6. Dezember 1883 vom König unter- zeichnet und wurde am 21. Dezember im Staatsblatte des Königreichs der Niederlande Nr. 178, sowie im Nieder- ländischen Staatskourant Nr. 300 publizirt. Ein zweites Gesetz, laut welchem die fernere Regelung dieser Angelegenheit vorläufig durch Königlichen Beschluss (Verordnung) festgestellt wird, ist vom selben Datum und wurde ebenfalls den 21. Dezember im Staatskourant Nr. 300 und Staatsblatte Nr. 181 publizirt. Der Königliche Beschluss, nach wel- chem die Ausführung des Reblausgesetzes regulirt wird, ist vom 24. Dezember v. ]. und wurde den 29. Dezember im Nieder- ländischen Staatsblatte Nr. 248 und im Staatskourant Nr. 306 publizirt. Die Bestimmungen dieser Verordnung schliessen sich natürlich den Regeln der Berner Reblaus-Konvention an, so dass die Mittheilung der ganzen Verordnung hier vorläufig überflüssig erscheint. Indessen dürften die Bestimmungen der folgenden Artikel in gärtnerischer Beziehung das Ausland wohl am meisten interessiren. Der Art. 2 lautet: Wein, Traubenkerne, abgeschnittene Blumen, Gemüse (frische und getrocknete), Blumenzwiebeln, Samen und Früchte aller Art werden zur Einfuhr und zur Durchfuhr zugelas- sen, ohne dass es nöthig wäre, dass die Absender besondere Formalitäten be- obachteten. | Tafeltrauben dürfen ein- und durchg führt werden in gut geschlossenen un dennoch leicht zu durehsucheuden Kisten * oder Körben. vo Trauben der Weinlese nur eingestampff he Hektoliter Dh 7. Februar. ] Gartenbau-Ausstellung in St. Petersburg. Die Trester nur in gut verschlossenen Kisten oder Fässern. Die Fässer müssen derartig gereinigt werden, dass sie keine Erde oder Theil- chen der Rebe an sich tragen. Laut Art. 3 ist die Ein- und Durch- fuhr von ausgerissenen Weinstöcken, von trockenem Rebholz, von Rebenpflanzen und Stecklingen nur möglich aus reb- lausfreien Gegenden mit besonderer Er- ‚ laubniss des Ministers vom Waterstaat, Handel und Industrie. Artikel 5 nennt die Zollämter, durch _ welche die Ein- und Durchfuhr der im Artikel 2 nicht genannten Pflanzen, Sträu- cher und ferneren nicht zur Rebe ge- hörenden Gewächse aus Baumschulen, Gärten oder Gewächshäusern stattfinden kann. Diese sind bei Einfuhr über See: Amsterdam, Rotterdam, Dordrecht, Vlis- singen, Delftzyl und Harlingen; bei Einfuhr auf Flüssen oder Kanälen obige fünf Zollämter und ausserdem: Maastricht, Cobith, Nymwegen, Arnhem, Sas van Gent und Sluis; bei Einfuhr auf Eisenbahnen alle dazu angewiesenen Aemter. Die Bestimmungen, unter denen die Einfuhr erlaubt ist, sind die gewöhnlichen Vorschriften betreffs guter Verpackung und Beifügung der von der Konvention ' vorgeschriebenen Erklärungen des Ab- ne ne a er eier Tara 7 a N dr 0 ET u a Zn ne Ze 25 7: seren Ausführungsverordnungen. senders und der befugten Behörde. "Laut Art. 6 werden die aus nicht der Konvention beigetretenen Staaten stam- menden Sendungen, wofern sie nicht aus den im Art. 2 genannten Artikeln bestehen, und die nöthigen Erklärungen denselben nicht beigefügt sind, vor der Einfuhr durch die ernannten Sachverständigen für Rechnung des Empfängers untersucht, und je nach Umständen, wenn solche nicht eingelassen werden können, auf Kosten des Rechthabenden zurückge- schickt oder sogleich vernichtet”). Diese Verordnung ist den 3. Januar zur Ausführung gekommen. Die amtlichen Sachverständigen sind in Folge der Bestimmungen dieser Ver- *) Dies ist ein grosser Vortheil gegenüber un- Bei uns heisst es 8$ 2 der Ausführungsverordnung vom 4. Juli 1883 (Gartenztg. 1883 S. 369): Die Einfuhr bewurzelter ' Gewächse aus Nicht-Konventions-Staaten ist verboten. Laut $ 5 kann nur der Reichskanzler Ausnahmen gestatten. D Red. ordnung vom Minister von Waterstaat Handel und Industrie ernannt worden und haben ihre Funktionen begonnen, so dass schon mehrere Etablissements von denselben untersucht worden sind. In der Folge sind daher nur die auf diese Untersuchungen gegründeten Erklärungen bei aus den Niederlanden stammenden Sendungen als gültig zu betrachten. Es lässt sich erwarten, dass den deut- schen Zollämtern die nöthigen Instruk- tionen gegeben worden sind, die mit solchen Erklärungen begleiteten Sen- dungen, auch von bewurzelten Pflanzen, in Folge der Bestimmungen der Berner Konvention zur Ein- und Durchfuhr zu- zulassen und wird demnach der Handel mit Bäumen, Sträuchern etc, aus den Niederlanden nach Deutschland, Oester- reich-Ungarn und anderen Ländern, nach denen die Sendungen gewöhnlich transito Deutschland gehen, wieder ermöglicht werden. Haarlem, 14. Januar 1884. J. H. KRELAGE. Internationale Gartenbau-Ausstellung in St. Petersburg vom 5 17 bis 16,28 Mai 1884. Bulletin No. 1. ı. Für den Transport zur See hat sich die Kommission mit den Herren W. Minlos ın Lübeck und Hamburg, Leopold Ewald in Stettin und Mayer & Co. in Reval in Verbindung ge- setzt und folgende Preise mit denselben vereinbart: a) Von Lübeck bis St. Petersburg, oder wenn die Schifffahrt bis St. Petersburg noch nicht eröffnet ist, bis Reval per Zollzentner für lebende und getrocknete Pflanzen 65 Kop. und 15 pCt. Caplaken ‚und für Gartengeräthschaften 30 Kop. und ı5 pCt. Caplaken. Von Stettin nach St. Petersburg oder Reval 1,70 A per Zollzentner, einschliess- lich aller Platzspesen ın Stettin. c) Die Spesen in Reval betragen für den Zollzentner 18 Kopeken und ausserdem für jede Sendung unter 100 Ztr. 2 Rubel. Die Eilfracht von Reval bis St. Peters- burg wird von der Baltischen Eisenbahn- Gesellschaft zum gewöhnlichen Fracht- tarif von 47 Kop. per Pud (1 Rbl. 41 p. Zollzentner) berechnet. 2. Als Spediteure für den Eisenbahntrans- port bittet die Kommission sich zu wenden: an die Herren: E. Schöpff in Wirballen, Königsberg und Pillau. b) d) 70 Gartenbau - Ausstellung in St. Petersburg. Leon Rappoport & Co. in Graniga. Arthur Vrancken in Köln a./Rh. Lallement freres in Amanvillers. P. Lehrs in Paris (6 Rue de l’Echiquier). 3. Die Eilfracht von Wirballen bis St. Petersburg beträgt nach Abzug von 50 pCt. Ermässigung per Zollzentner 2 Rbl. 62 Kop. und für kleine Sendungen per '/, Zollzentner ı Rbl. 5 Kop., sowie 3 Kop. Ladegebühr - für jeden Zentner und ı'/, Kop. Transitspesen. Ausserdem für jede Sendung 99 Kop. ver- schiedene Gebühren. Die Eilfracht von Graniga bis St. Peters- burg beträgt nach Abzug von z5opCt. Er- mässigung ungefähr 6 Rbl. per Zollzentner. 4. Der Rücktransport der Pflanzen nach Deutschland kann ohne Schwierigkeiten per Dampfer über Stettin stattfinden 5. Sendungen lebender Pflanzen aus Eng- land und überseeischen Ländern bitten wir _ entweder direkt per Dampfer durch Ver- mittelung der Firma Mayer & Co. in Reval oder über London durch Watson & Scull, go Lower Thomas Street, London, und durch Mayer & Co. in Reval machen zu wollen. 6. Anmelde-Formulare für die Aussteller können beı den Repräsentanten der Kaiser- lichen Russischen Gartenbaugesellschaft im Auslande in Empfang genommen werden, _ nämlich bei den Herren: C. von Effner, Kgl. Hofgartendirektor in München; John Booth, Chef der Firma J. Booth & Söhne in Klein-Flottbeck b./Altona; Jul. Rüppell (Firma Peter Smith & Co.), Hamburg und Bergedorf; Prof. Dr. W. Reichardt, Vice- Präsident der K. K. Gartenbau-Gesellschaft in Wien; H. Gaerdt, Kgl. Gartenbau-Direktor, Berlin (Moabit); L. Späth, Kgl. Oekonomie- Rath, Berlin (KöpenickerStr. 154); J.Niepraschk, Kgl. Gartenbau-Direktor, Flora-Garten in Köln a. Rh.; E. Schmidt (Firma Haage & Schmidt) in Erfurt und F. Jühlke, Hofgarten- Direktor Sr. Majestät in Potsdam. Diese Herren ertheilen auch bereitwilligst jede sonstige Auskunft. 7. Die Ausstellung findet mit Allerhöchster Genehmigung in der Michael-Man&ge statt. Kongress für Botanik und Garten- bau. 1. Alle die schon im letzten Jahre zum internationalen Kongress eingeladenen Bo- taniker, Gärtner und Freunde des Garten- baues werden ergebenst ersucht, ihre An- zeige, dass sie an diesem Kongresse Theil zu nehmen gedenken, baldigst an die Adresse des Vize-Präsidenten der Kaiserlichen Russi- schen Gartenbau-Gesellschaft, Herrn E. von Regel im Kaiserlichen Botanischen Garten einsenden zu wollen, damit denselben die betreffenden Legitimationspapiere zur Be- nutzung der Eisenbahnen zu niedriger Taxe rechtzeitig zugesendet werden können. 2. Diejenigen Herren, welche die Absicht haben, dem Kongresse Mittheilungen aus dem Gebiete der Botanik oder des Garten- baues zu machen, werden hierdurch gebeten, baldmöglichst dem Präsidenten der Section für den Kongress, Herren Akademiker von Maximowiez im Kaiserlichen Botanischen Gar- ten, die betreffende Anzeige über den Gegen- stand des Vortrages zu machen. 3. Die Vorträge dürfen die Dauer von 25 Minuten nicht überschreiten. 4. Die allgemeinen Sitzungen des Kon- gresses werden am 5./17., 7./19. und ım Falle die angezeigten Vorträge dasselbe nothwendig machen sollten, auch am 9./21. Mai, von 8 Uhr Abends an, stattfinden. 5. Die erste Sitzung des Kongresses wird von dem Herrn Präsidenten der Kaiserlichen Gartenbau-Gesellschaft eröffnet, worauf die Wahl eines Präsidenten für die erste Sitzung, sowie ferner des Vizepräsidenten und der Sekretäre stattfinden wird. (Ausserdem wird von Seiten der Kommission des Kongresses, je nach der Menge der angezeigten Vor- träge der Antrag zur Bildung von Sektionen gestellt.) 6. Am Schlusse der ersten allgemeinen Sitzung des Kongresses schlägt der Präsident die Wahl des Bureau’s für die folgende Sitzung vor und stellt den Antrag zur Bil- dung von Sektionen, wenn die Anzahl der angezeigten Vorträge dies erfordert, 7. In den allgemeinen Sitzungen sollen nur Gegenstände von allgemeinem Interesse verhandelt werden und nach Anhörung der betreffenden Referate soll zur allgemeinen Diskussion über den angeregten Gegenstand geschritten werden. | 8. Als Verhandlungsgegenstand für die erste Sitzung wird die Vereinbarung über eine Zahl von Pflanzenarten aus verschie- denen Familien vorgeschlagen und von dem Kongresse definitiv festgestellt werden, von denen in Europa, Asien und Nord-Amerika in besonders dazu bestimmten Karten von den betreffenden Beobachtern: a) die natürlichen Verbreitungsbezirke nach Norden und Süden der einheimischen Pflanzen, } b) der künstliche Verbreitungsbezirk in Folge der Kultur der einheimischen und nicht einheimischen Pflanzen, | eingezeichnet werden sollen. \ Bei dem hohen Interesse, das dieser Gegen- stand in wissenschaftlicher, wie praktischer Beziehung hat, hofft die Gesellschaft auf all- gemeine Betheiligung. Dr. Regel wird dar- über kurz referiren. E . Die Sektionssitzungen werden voneinem Mitgliede der Kongress-Kommission eröffnet, worauf die Wahl des Präsidenten, Vize- Präsidenten und der Sekretäre stattfindet. In Abwesenheit der Referenten schriftlich RN 9 Br Februar. ] eingehende Arbeiten werden in den Sektio- nen angezeigt und je nach dem Beschluss der Sektion in den Verhandlungen des Kongresses ganz oder theilweise publizirt. Die abgehaltenen Vorträge werden, sofern der Kongress-Kommission das Manuskript rechtzeitig übergeben wırd, vollständig in den Verhandlungen des Kongresses ab- gedruckt. Miscellen. Mittel gegen Hasenfrass. Im Winter 1879—ı1880, wo es nicht an ‘ Kälte und tiefem Schnee fehlte, richteten die Hasen in der Baumschule, in der ich thätig war, ganz enormen Schaden an; alle mir bekannten Gegenmittel halfen nichts. Da mir bekannt war, dass die dem Gärtner unwillkommenen Gäste mancher Geruch fern hält, so nahm ich meine Zuflucht zu Folgendem, was sich gut bewährt hat. In einen nicht ganz vollen Eimer Wasser misch- te ich einen Spaten voll menschlicher Ex- cremente und '/, Ag Asa foetida (Teufels- dreck). Letzteren liess ich erst in einem Gefäss am Feuer schmelzen, goss es dann dazu und liess tüchtig umrühren. Vermit- telst eines Strohpinsels wurde nun von die- ser Mischung um jedes Quartier gesprengt und von da an hörte der Schaden auf. Ich wollte aber meiner Sache noch mehr gewiss sein, und schnitt daher von Aepfel- und Birnenbäumen Aeste ab, welche ich auf's freie Feld legte, wo dasselbe Experiment _ vorgenommen wurde. Auch hier sah ich - mein Ziel erreicht, da die Hasen richtige Gänge auf dem Schnee in ca. 20 m Ent- fernung um die Aeste gemacht hatten. Das kg Asa foetida kostet vielleicht 3—4 A und ist Beschriebenes immerhin also billig her- zustellen. \ Nur möchte ich noch bemerken, dass das ‚ Zerschmelzen von letzterem nicht in der Nähe 9 eines Zimmers geschehen darf, da der üble Geruch Alles durchdringt und lange anhält. M H. IRMLER in Risecke, Westfalen. . Er. Drei neue Fuchsien, die noch im November mit Blüthen bedeckt erscheinen, werden von Il. hort. beschrie- ben und von der Comp. cont. d’Horticulture - (J. LmDEn) in Gent verbreitet. Es sind dies - T. Fritz mit einer gefüllten weiten Krone von veilchenblauem Kolorit, umgeben von dem horizontal stehenden, dunkelglän- zenden Kelch; schon junge Pflanzen blühen sehr reich, aber die Blumen sind vorerst nur klein. 2. Mathilde hat mehr als 2 cn lange zurückgeschlagene, blassrothe, an der Spitze grünliche Kelchblätter, an der Ko- rolle von 8 cm Durchmesser blassviolet- Miscellen. 7ı te, rosa geaderte, sehr lange Blumen- blätter. 3. Juliette. Die gefüllte, sehr grosse Korolle ist rosa, im Innern violett- purpur, und wird von den blassrothen Kelchblättern beinahe umschlossen; die ganze Blüthe ist sehr schön geformt; die Pflanze wächst kräftig und blüht sehr dank- bar. Interessant ist jedenfalls die Mitthei- lung, dass diese schönen Sorten vom Staats- minister Herrn F. MAr.ou gezüchtet worden sind, welcher in der Anzucht und Kultur von Blumen seine grösste Freude findet. — OÖ. H. Primula rosea Royle *). ist ın unseren Gärten noch sehr selten, aber sehr schön. Sie ist in Kashmir und Afgha- nıstan einheimisch und kommt auch auf dem Himalaya in einer Höhe von 4000 m über dem Meere vor, dürfte also auch bei uns durchaus winterhart sein. Nach dem Bot. Magaz. giebt es kaum etwas Schöneres, als ein Beet dieser herrlichen Schlüssel- blume mit zahlreichen Blüthendolden von lebhaft rosa-karminrother Farbe. Auch die Firma HAAGE & Schamipr in Erfurt hat eine Pr. rosea in ihrem Verzeichnis. O.H Die Seerose und die Nixblume. Ein schöner Schmuck des Gartens, der mit einem kleineren oder grösseren See, einem Teich oder sonstigen Wasserbecken versehen ist, bietet sich in der See- oder Teichrose (NVymphaea alba L.) und der Nix- blume (Nuphar Sm.), und hat man von ersterer auch eine Varietät mit rosafar biger Blume, die von Westgothland in Schweden dem botanischen Garten ın Königsberg gesendet und von Professor CasparY N. sphaerocarpa genannt wurde. Sie blüht vom Juni bis Ende August; die Form und Grösse ihrer Blumen und Blätter ist dieselbe, wie die unserer weissen Seerose. Diese Art und Abart sollten gemischt mit einander und mit der Nixblume angepflanzt werden, von der unsere deutsche Art (MW. Ju- tea Sm.) wohl die schönste seın dürfte, ob- wohl die nordamerikanische Art N. advena Ait. »die Fremde« auch vielfach empfohlen wird. — Die Anpflanzung geschieht am besten vor Winter oder während desselben in einem mit Ziegelstücken beschwerten und mit Rasenlehm, Mistbeeterde und Sand im Gemisch gefüllten Korbe so, dass der Wur- zelhals noch wenig über die Erde hervor- sieht; den so bepflanzten Korb versenkt man an passender Stelle ın dem nicht zu tiefen Wasserbecken, in dem die Pflanze sich binnen Jahresfrist bewurzelt und schon im ersten Sommer mit ihren Blättern und Blüthen die Oberfläche des Wassers zıert. Will man in gemauerten Wasserbehältern ®) Ist abgebildet im Deutschen Garten 1881 S. 433- 72 solche Pflanzen ziehen, so muss man hier Pflanzlöcher anlegen, d. h. die gemauerte Fläche durchbrechen, 19 cz weit und 35 cn tief ausmauern und mit oben empfohlener Erdmischung füllen, in die man die Pflanze bis zum Wurzelhals einsetzt. Zur Bewegung, Belebung und Reinhaltung des Wasserbe- hälters gehören aber Wasserthiere, und hat sich nach den Mittheilungen, die uns von dem bedeutendsten Fischzüchter der Mark Brandenburg gemacht wurden, keines so gut bewährt, als der Karpfen, der in ver- ‚hältnissmässig kurzer Zeit durch seine Ge- frässigkeit das Wasser von allen faulenden Stoffen reinigt und dadurch den solchem Gewässer oft anhaftenden üblen Geruch ebenso schnell entfernt. (Nach Landm. Post.) OH: Die Phylloxera in Australien. - Auch dieser, dem Weinbau erst neuer- dings eroberte Welttheil ist von der Reb- laus bedroht: »Le Bulletin mensuel de la Societe d’Acclimatation« berichtet, dass die Einführung wahrscheinlich durch Rebholz aus der Umgegend von Montpellier stattge- funden hat. Die Behörden haben energische Massregeln zur. Bekämpfung der Landplage ergriffen und reissen alle verdächtigen Reben aus, aber bis zum Verbot des Handels mit ausländischen Weinstöcken ist man noch nicht gekommen. OSCH: Die Pflanzung amerikanischer Reben in Frankreich nımmt immer grössere Ausdehnung an. »La vigne americaine« berichtet, dass Mme. la Comtesse DE FıTz-James mehrere Millio- nen von Vifis rıparia, das Tausend zu 45 frecs. und der Graf von Espons für 36 000 frcs. von derselben Art, Mr. Im-THURM aber für 85 000 fres. von der Sorte Jacquez verkauft habe und meint, dass die Phylloxera »doch für etwas gut seic. In dem einzigen Depar- tement l’Herault war 1880 eine Fläche von 2624 ha, 1882 eine solche von 18 918 ha mit amerikanischen Reben bepflanzt. ©.H. Picea pungens, die Blautanne, nach Gard. Chron. synonym mit P. Zngeı- manni glauca oder Parryana, nach H. JÄGER und L. BEISSNER »die Ziergehölze der Gär- ten und Parkanlagen« eine Varietät von 2. sitchensis Carr. (Menziesi Carr.), der Sitcha- Fichte, beschreibt Miss BırD in ihrem »Lady’s Life in the Rocky Mountains« als den schön- sten Baum, den sie jemals gesehen; es scheint, sagt sie, als ob sanfter blauer Staub auf die dunkelgrünen Nadeln gefallen oder blauer Reif, der sofort schmelzen werde. Der Baum zeichnet sich in der Jugend durch regelmässige Form und schöne Farbe, im Alter, das ihn unansehnlich macht, durch seine grossen, hellen Zapfen aus. Er kommt ——— —— Wiiscellen. in den Felsengebirgen Nord-Amerikas nicht in Wäldern, sondern an den Ufern der Ströme vor und eignet sich deshalb beson- ders als Einzelpflanze auf Rasenplätzen. Er ist durchaus winterhart. Prof. SARGENT hat in seinem Garten in Brooklyne einen Baum von ungefähr 5 »ı Höhe, der aus 1862 gesammeltem Samen gezogen wurde, jetzt also ungefähr 2o Jahre alt ist. — Die Hrrn. HAAGE & SCHMIDT in Erfurt haben in ihrem Samenverzeichniss Pinus Engelmanni, Men- ziesi, Parryana und pungens — welche von ihnen ist die Zungens von Gard. Chron.? Wenn es eine Varietät von SiZchensis ist, würde sie sich nach L. BEISSNER gut durch Stecklinge im Spätsommer und Herbst, auch durch Ableger vermehren lassen, weniger gut durch Veredlung auf die Rothtanne. O..ER Gärtnerbörse in Berlin. Am ı3. Februar 7 Uhr wird ım Restaurant Niert, Kom- mandantenstr. 71, die ı. Gärtnerbörse ab- gehalten. Personalnachrichten. Ernennungen: Prof. PIROTTA zum Presse der Botanik und Direktor des botanischen Gartens in Rom, an Stelle des verstorbenen Prof. PEDECINo. Dr. MorI zum Direktor des botanischen Gartens ın Modena. Prof. DoDEL- PORT, Zürich, zum ordentlichen Professor an der Universität daselbst. Prof. PASQUALE zum Professor der Botanık und Direktor des botanischen Gartens in Neapel an Stelle des verstorbenen CESATI. Der Hofgärtner EICHLER in Wernigerode ist zum Gräflich STOLLBERG’schen Hofgarten- Inspektor ernannt. — Dr. Fritz KurTz ist zum Professor der Botanikin Cordoba, Ar- gentien, ernannt. Berichtigung. No. 4., S. 27, Spalte ı, Zeile 27 von unten lies Hamburg statt Homburg. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 4. Februar 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Azaleen 40—60. Camellien, rothe 250—450, meist 300—450, weisse 500—600. Cyclamen 25—50. FEpiphyllum 50. Flieder 600 bis 1200. Maiblumen 50—75. Nelken 200 bis 300. Orchideen 30o0—ı000, Primeln 7 bis ı5. Rosen 300—400. Stiefmütterchen 4—20. Veilchen 10—25. — Sonstige Blu- men: Fuchsien 10—25. — Abutilon 30. — Tulpen pro Hundert 500—ıooo. Hyazinthen pro Hundert 2500—5000. Bindegrün: Adiantum-Wedel 25—50. — Bunte a 25—50. — Sog. italien. Blumen: Rosen T50. ee 77 a ind Kr Mn 2 nes in ak re er u‘ a ae 1 a 2 a Del ua an un Ay 7 Februar. ) } G BSlumendraht. Ich fabrizire denselben weissgeglüht (wie jetzt so sehr beliebt) und blaugeglüht. Erstere Qualität ist bei allen Fabrikanten höher im Preise, ich mache jedoch keinen Preisunterschied, Die Eigenschaften beider Sorten sind dieselben, nur ist der weissgeglühte reiner und hält sich länger rostfrei. Kein Artikel eignet sich wohl so sehr zum direkten Bezuge in Postsendungen. Erfahıungs- mässig müssen die Eisenwaarengeschäfte einen nicht unbedeutenden Nutzen beim Verkauf in Rechnung stellen, weil der Artikel im Verhältniss zum Consum in vielen Nummern verlangt und gebraucht wird, daher assortirtes Lager erfordert. Zum Schaden des Verkäufers wie des Käufers leidet aber der Draht auf Lager durch Rost etc. sehr, und so ist der Detailpreis ein wohl gerechtfertigter, wenn auch gegen den bei direktem Bezuge ein ganz unverhält- nissmässig hoher. Ich biete den Consumenten von Blumendraht Gelegenheit zum Bezuge in bester, rostfreier, schön verpackter Qualität zu folgenden Preisen und schon bei 1 Postpacket von 4'/, kg Netto. Ba endlno.. 3 Aa 5 6.08 10:19 1A. 16 Blei A) 00 64 8 2780 5 88 92 96 1,00 1,05 1,10 1,15 1,25 Pfe. pr. kg B) 64 68 @ 76 80 854 88 92 96 1,00 1,05 1,10 1,15 1,25 1,35 Pfe. pr. kg A=1In Ringen von 4!/, Ag Netto per Post franeo unter Nachnahme. B=In Enden geschnitten, vorräthig 18, 20, 22 und 24 cr lang, in 1!/, Ag Packen, Andere Längen und Packungen nur bei 20 Ag und darüber. In Postpacketen von 4'/, 2g Netto franco unter Nachnahme. Alle Aufträge aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz unter 25 kg werden per Post incl. Verpackung franco unter Nach- nahme ausgeführt. Bei grösseren Bezügen ermässigt sich der Preis ganz bedeutend. Zunächst fallen Porto und Nachnahmespesen von 13 Pfg per Kilogramm weg und ermässige ich den Preis dann noch durchweg um 3 Pfg. per Kilogramm also eine Differenz von 16 Pfg. per Kilogramm, wo- zu dann allerdings die Fracht und die zum Selbstkostenpreise berechnete Emballage kommt. Bei solchen Bezügen bewillige ich auch 3 Monat Ziel gegen meine 3 Monats-Tratte und bitte die geehrten Aufgeber solcher Bestellungen um Referenzen. Grossen Werth lege ich darauf, die Zahl meiner bedeutendsten Abnehmer zu vermehren, Ich bitte die Consumenten von grösseren Mengen bei mir unter genauer Angabe des regel- mässig benöthigten Quantums und der betreffenden Nummer Anfrage zu halten. Ich werde gern mit billigster Special-Offerte dienen. Ich bitte meiner Offerte Aufmerksamkeit zu widmen! Anzeigen. Musterkarten gratis und franco. -o9uea) pun sıyeıad U9MEYISISNYI Hochachtungsvoll le) H. W. B. Schultheiss. Constanz Emmishofen (Baden. (Schweiz). Figuren, | omzomsomeozmeawemsomzomenme GnupaVaon'K, BOESE & C& nl „ Tone zen, Samenhandlung. Candelaber (Königl. Hoflieferanten.) EIOELC. BERLIN C für Gebäude, Park und Garten, 70. Landsberger N zo. = Empfehlen per Casse oder Nachnahme: Taufsteine so Ko. Spinat, grosser rundblättriger . . . 24 M. und 2(/,)\1o „ . 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Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in denK.Pr.Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „‚Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt: Die grösseren Obsttreibereien Englands und Schottlands. Von WILHELM LAUCHE, Hofgärtner ; in Eisgrub (Mähren). Die grosse oder hochblätterige Christblume, Helle- borus niger var. altifolius Hayne. Von L. WITT- MACK. (Mit Abbildung.) Das Siechthum der Pyramidenpappeln. RICH VON SALISCH auf Postel. Neuheiten von HAAGE & ScHMmIDT in Erfurt. Abbildungen ) Die grosse Winterblumen-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin. Von HeEin- (Mit ED) \ las > Gesuche. Gärtner -Stelle gesucht. _ Ein in der modernen Gartenkunst tüchtiger, verh. Obergärtner (I Kind) sucht gestützt auf gute Zeug- nisse zum 1. April Stellung. Gef. Off. in d. Exped. - d. Blattes unter Nr. 30 erbeten. Suche für einen jungen, kräftigen Gehilfen, der ausser seiner dreijährigen Lehrzeit in einer grösseren Handelsgärtnerei ein Jahr in meiner Gärtnerei als - Volontair thätig war und den ich bestens empfehlen kann, sofort Stellung. Ed. Pinkert, Handelsgärtner, Oschatz. Ein tüchtiger, in allen Branchen der Gärtnerei er- fahrener militärfreier Kunstgärtner, sucht in einer grossen Handels- oder Herrschaftsgärtnerei im In- oder Auslande Stellung. Gefl. Offerten erbeten an D. Schratin, Kunst- und Handelsgärtner, Hechingen, Hohenzollern. Ein junger, mit guten Zeugnissen versehener Gärt- er, in Topfpflanzenkultur, Landschaftsgärtnerei und nderei erfahren, sucht bald oder 15. Febr. dauernde gemessene Stellung. Gefällige Offerten erbeten an Alb. Loake, Kunstgärtner, Altstrunz bei Salisch, Kreis Glogau. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung, Kulturanweisung und Treibmethode für Treibveilchen, -Von L. BECKER, Veilchentreiberei in Lockstedt, Bericht der Kgl. Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu Geisenheim a.R. für das Etatsjahr 1882/83, Miscellen: Amorphophallus Rivieri. — Im Royal- Garden zu Kew. — Milder Winter. — Rechts- pflege. — Ein Zeichen der Zeit. — Hebung des Obstbaues. — Rosenentstachelungs-Maschine, — Internationale Gartenbau-Ausstellung in Paris. Eingegangene Preisverzeichnisse. — Personalnach- richten. — Sprechsaal. Engros-Preise abgeschnittener Blumen, TFT 55" Angebote. > Gesucht wird zum I. April d.]J. ein fleissiger, zu- verlässiger Gärtner, unverheirathet, der im Gemüsebau und in der Blumenzucht selbstständig zu arbeiten versteht, für einen herrschaftlichen Garten. Gehalt per Monat 55 Mk. und freie Wohnung, Feuerung und Licht. Nur mit guten Zeugnissen versehene Re- flektanten mögen sich melden unter der Adresse: Ad. Landt, Kiel. Ein älterer anständiger Hülfsgärtner, Pflanzen- Kultivateur, welcher betähigt ist, die Pflege einer An- zahl Gewächshäuser selbstständig zu leiten, findet in einer grossen Gärtnerei Schlesiens, bei monatlich 30 Mk. nebst freier Station, angenehme und dauernde Stellung. Bewerber mit obigen Eigenschaften, aber nur solche, wollen sich melden bei W. Hampel, Garten-Inspektor, Koppitz i. Schl. Ein Gehilfe, in Topfpflanzen-Kultur, Vermehrung und Rosentreiberei erfahren, der eine Gärtnerei zu leiten versteht, Ende der zwanziger oder Anfang der dreissiger Jahre, findet, falls er Interesse am Geschäft zeigt, dauernde Stellung. Monatlicher Gehalt 2ı bis 24 Mk. bei freier Statiton. Antritt am 15. Februar. Es wollen sich nur solche, welche die erforderlichen Kenntnisse besitzen, melden bei Gustav Krause, Handelsgärtnerei, Merseburg a. d. Saale. BE u Are 1 1 he han an na AL Aa Roma, Bob here DB Ba EN an Anzeigen. Oressenfäl einträglicher Obstbau. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten zu erzielen. Mit 459 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis cartonnirt 8 Mark. un »GRESSENT's einträglicher Obstbau« ist ein Werk, wie wir es in unserer gärtnerischen Literatur bisher nicht hatten, wie es aber neben den umfassenden, vorzüglichen Handbüchern von LAUCHE und Anderen sehr wohl berechtigt ist und seinen Platz vollauf behaupten wird. Es tritt nicht mit dem Anspruch auf, wissen- schaftlich Neues lehren zu wollen; aber mit dem, einfach durch den Erfolg gerecht- fertigten Anspruch, zu lehren, wie man mit. mässigen Kosten auf kleinem Raum regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten erzielt. Die Richtigkeit von | Rathschlägen und Anleitungen im Obstbau wird nur durch die Ernte erwiesen; hier - gilt buchstäblich das alte Wort: | An ihren Srüchten follt ihr fie erfennen. »GRESSENT’s Obstbau« setzt keine studirten Gärtner und keine bereits geübten Obstzüchter voraus, sondern nur Leute, die mit Lust und Liebe zur Sache und im Vertrauen zu den ee ae Hand anlegen. Wie praktisch »GRESSENT’s Obstbau« die Sache anfasst, wie er alle anderifre und Herrichtungen durch Wort und Bild zeigt, wie er allen Zwischenfragen und Bedenken gerecht wird, das im Einzelnen zu erweisen, ist in einem kurzen Prospect nicht möglich; man lese sich in das Buch an irgend einer Stelle hinein, prüfe und probire dann im Garten; der erste Herbst wird »GRESSENT’s Obstbau« lauter loben | als jede Empfehlung. Ein Gegenstück zu diesem Buche bildet: Gressent's einträglicher Gemüsebau. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig reiche Ernten in guten Sorten zu erzielen. Mit 228 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis cartonnirt 7 Mark. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko AN ET n 8 > Februar.) Die Obsttreibereien Englands und Schottlands. 73 Die grösseren Obsttreibereien Englands und Schottlands. Von WILHELM LAUCHE, Hofgärtner in Eisgrub (Mähren). (EIS ine grössere Reise durch Grossbritan- nien setzt uns in die Lage, die dorti- gen Treibgärten in ihrem jetzigen Zu- stande zu beleuchten und, was für unsere deutschen Verhältnisse wichtig, eine Liste der dort bewährtesten Treibobstsorten aufzustellen. — Dass wir Deutsche noch recht viel von den Engländern bezüglich _ Hauskonstruktion, Kultur und Auswahl der geeigneten Sorten lernen können, ist ja eine allbekannte Thatsache, und hatten wir auch vielfach im vorigen Herbst Ge- legenheit, selbst bei neuen Treibanlagen - Norddeutschlands — wir wollen sie nicht - nmamhaft machen — uns von der. Ver- 3 kehrtheit der Einrichtungen sowohl, als auch von der vollständig verfehlten Sorten- auswahl hinreichend zu überzeugen. ’ Wenn in England die Treibkultur auf E so hoher Stufe steht, obgleich dort bei Ei weitem ungünstigere Vegetationsverhält- nisse, also auch Treibbedingungen vor- handen, so ist dies ja durch den fabel- _ haften Reichthum der englischen Grossen, deren Vorliebe für frisches, auserwähltes _ Obst und durch die Ungunst des Klimas, welches weder Wein, noch in der Mitte - und im Norden Pfirsiche vollkommen zur Reife gelangen lässt, hinreichend er- E klärt. Eu Doch beginnen wir mit unserer Wande- - zung durch die besten Anlagen dieser Art. - Nachdem wir auf dem Stapelplatz der - englischen Treiberzeugnisse, auf dem Coventgarden-Market in London, die riesigen Sendungen frischen Obstes noch- mals durchmustert haben, fahren wir zu- _ erst nach Westen bis Windsor, um dort die weltberühmten königlichen Treibe- _ reien zu Frogmore zu besichtigen. - Betrachten wir zunächst die Weinhäuser, - so gelangen wir zuerst in Abtheilungen, in denen die Früchte schon geerntet - waren. Sie barsen Topfreben und zwar - Black Hamburgh und Forsters Seedling, die Anfang November angeregt, Anfang April ihre ersten Trauben reiften. Man verwendet, wie wir gleich hier erwähnen wollen, in England für die früheste Treib- eriode mit Vorliebe Reben in Töpfen, da dadurch eine jährliche Erneuerung der stark geschwächten Pflanzen ermöglicht ist. In einer zweiten Abtheilung, die Ende November angetrieben wurde und Ende April die ersten reifen Trauben enthielt, befanden sich die folgenden, in den freien Grund ausgepflanzten Reb- sorten: Black Hamburgh, Muscat of Alexandria, Royal Muscadine, Forsters Seedling. In weiteren Abtheilungen, deren Reben später angeregt waren, sind West St. Peter, Mrs. Pince Muscat, Lady Downess, Barbarossa und Black Alicante ausgepflanzt. Die Trauben dieser Sorten bleiben nun je nach Bedarf bis Ende Dezember am Stock hängen, werden dann mit etwas Holz abgeschnitten, dasselbe in Wasserflaschen oder grössere mit Wasser gefüllte Blechbehälter gesteckt und halten sich so bis Anfang April, wo dann wieder die ersten Frühtrauben zur Reife gelangen. In den Pfirsichhäusern wurden für die erste Treibperiode (November bis Anfang Juni) die Sorten Sterling Castle, Royal George, Bellegarde und die Elruge Nec- tarine benutzt. Für spätere Treibperioden dienten Noblesse, Violette hative, Barring- ton, Royal George und die Victoria und Downton Nectarinen. Die Kirschen-, Pflaumen-, Aepfel- und Birnentreibhäuser entsprachen uns nicht besonders und übergehen wir deshalb dieselben, später bei anderen Treibhaus- anlagen darauf zurückkommend. Von Erdbeeren wurden mit Erfolg ge- trieben: La grosse sucree, Keens Seed- ling und Sir Charles Napier. Die Ananas werden hier zum Theil ausgepflanzt, zum Theil in Töpfen kulti- virt,; ausgepflanzt die Smooth Cayennes, in Töpfen the Queen (unsere nervosa). Die Anlagen erregten uns viel Interesse dadurch, dass die Cayenne-Pflanzen nicht, wie in Deutschland allgemein gebräuch- lich, auf gleichmässig angelegte Erdbeete gepflanzt waren, sondern auf etwa einen Fuss hohe Erdwälle, zwischen denen Laub ausgebreitet war. Das Resultat dieser Behandlungsweise ist dort eın ganz vorzügliches, es liefert nämlich Frogmore anerkannt die besten und grössten Ana- nas-Früchte in England. Auch liegt es ja auf der Hand, dass eıne derartige lockere Wurzelbedeckung, die der Luft besseren Zutritt gewährt und Wasser- überschuss im Boden nicht duldet, dem / a Br al Sa chdni 22150 1 a Ba u N A 74 TH aaa KEN RE ar a a EN NE Charakter der Ananas mehr entspricht, als gleichmässig feste Erdmassen. Nicht nur hier, sondern auch an vielen anderen Orten Englands fanden wir ein gleiches Kulturverfahren und empfehlen wir für Deutschland dasselbe auf das Wärmste, vielleicht mit der Modification, unter das Laub (es kann ja auch Moos sein) alten Mistbeetdung zu mischen, um den in filz- artiger Weise hinein wachsenden Ananas- wurzeln gleichzeitig Nahrung zu geben. Die Ersparniss an Erde ist hierbei nicht hoch genug anzuschlagen. Ein Guss flüssigen Düngers wird die Ergiebigkeit noch bedeutend steigern, wie überhaupt in England auf das Düngen des Treib- obstes sehr grosses Gewicht gelegt wird. Doch nehmen wir Abschied von Frog- more, wandern wir durch den grossen Park nach Cumberland Lodge, um den berühmten Sprössling des Hampton-Court Weinstockes dort zu sehen, der in seiner Ausdehnung letzteren noch um ein be- trächtliches Theil übertrifft. In guten Jahren werden von diesem einzigen Stocke (es ist wie der in Hampton-Court die Black Hamburgh-Rebe) über-2000 Trau- ben geerntet. In unmittelbarer Nähe liegt noch der Garten des Baron SCHROE- DER, der sehr beachtenswerthe Treib- hausanlagen enthält und auch seiner son- stigen prachtvollen Pflanzenschätze halber, auf die wir vielleicht einmal an einer anderen Stelle zurückkommen werden, sehr besuchenswerth ist. Auf der South Western Bahn, deren Beförderung wir uns jetzt anvertrauen, fuhren wir nun weiter bis Salisbury und von hier nach dem naheliegenden Wilton. Wilton Park, die Besitzung des Earl of Pembroke, gehört jedenfalls zu den ersten Gartenanlagen Englands und bietet derselbe besonders dem Landschaftsgärt- ner herrliches Studienmaterial, doch ge- hört das ja nicht in den heute gesteck- ten Rahmen, und gehen wir sofort unter der Führung des liebenswürdigen Ober- gärtners, Hrn. CHALLIS, nach den Treib- häusern und zwar zuerst zu den Pfirsich- treibereien. Durch ganz besondere Eigenart zeich- net sich hierin das Arrangement der Bäume vor allem anderen bisher Ge- sehenen aus. Während gewöhnlich in den Treibräumen die Spaliere parallel der Glasfläche gezogen werden, stehen sie hier senkrecht zu derselben und also auch zur Rückwand. Sechs Fuss von einander sind die Pfirsiche an doppelte Drahtspaliere (deren Flächen einen Zwischenraum von etwa vier Zoll lassen) Die Obsitreibereien Englands und Schottlands. [ Garrex-Zerrung | und zwar an beide Seiten, also links und rechts je ein Baum, gepflanzt. Um ver- schiedene Treibperioden ausführen zu können, wird der Gesammtraum durch Glaswände in mehrere Abtheilungen ge- gliedert. Die Rückwand im Hause ist mit Feigenbäumen, die Vorderseite mit Tomaten bepflanzt. Die erwähnte Me- thode ermöglicht selbstverständlich die grösste Ausnutzung des Treibraumes, da über die doppelte Anzahl von Bäumen darin bequem stehen können, also fast doppelter Ertrag erzielt wird und über- diess die Rückwände völlig dem Lichte ausgesetzt und demzufolge in ihrer gan- zen Länge auszunutzen sind, wie dies ja hier auch durch Anpflanzung von Feigen (es könnten aber ebenso gut auch Pfir- siche sein) gethan wird. Diese Methode ist für den Continent, für Deutschland also besonders, wo die Lichtverhältnisse bedeutend günstiger, gar nicht genug zu empfehlen. Sie eignet sich besonders für mittlere und späte Treibperioden. Will man einige Bäume etwas früher zum Iragen und Reifen bringen, nun, dann ziehe man in einer ersten Abthei- lung vielleicht zwei Spaliere parallel den Glasflächen. Nach der Reifezeit geordnet, befanden sich in den Abtheilungen für frühere Treibzeiten folgende Sorten: Early Bea- trice, Early Luise, Hales Early, Grosse Mignonne, Dr. Hogg, Sterling Castle, ferner die Nectarine Rivers Orange. In den Abtheilungen für späteres Trei- ben fanden wir, wieder nach der Reife- zeit geordnet: Royal George, Noblesse, Exquisite Barrington; die Nectarinen Violette hätive, Rivers Pine Apple und Victoria. An der vorderen niedrigen, senkrechten Glaswand stehen hier die Glasscheiben auf einander, welche Methode wir im Grossen auch beim Herrenhäuser Palmen- hause angewendet gefunden hatten. Diese Verglasungsart ist, sei sie einfach oder senkrechten Glaswänden, aber natürlich nur bei diesen, unstreitig doppelt, bei die beste, wenn nur ein klein wenig Sorg- falt bei dem Schneiden und Aufeinander- setzen der Scheiben obwaltet. Die Vor- thele —- grösserer Lichteneer (de u Se et En N, 5 — Er BRZIES 2 Kid häuser ne a AN kai u Ze A ui San SZ u aan x ir [2 e > PR = s sten Peer Englands. = wischenräume der übereinander liegen- den Scheiben schmutzen ja bald so stark ein, dass das Licht nicht mehr durchfallen kann) und geringerer Glas- verbrauch — liegen so sehr auf der Hand, dass es wirklich Wunder nimmt, wie wir stets nach dem alten Zopfe, auch bei Neubauten, verfahren. Uns fiel der Unter- schied besonders stark beim Vergleich der beiden neuerbauten grossen Palmen- häuser Deutschlands, des Schönbrunner und Herrenhäuser auf, wiewohl wir gleich- zeitig zugeben mussten, dass in Schön- brunn wegen der Bogenkonstruktionen nur wenig in erwähnter Weise hätte ver- glast -werden können. In den Wein- häusern waren Black Hamburgh, Madres- field Court, Mrs. Pince Muscat, Muscat of Alexandria und Barbarossa angepflanzt. Auf die übrigen kleineren Treibanlagen für Ananas, Pflaumen etc. wollen wir "hier nicht näher eingehen, sondern weiter zu den grossartigen Treibereien Mittel- Englands, zuerst nach Eaton Hall bei Chester eilen. Erwähnen könnten wir vorher vielleicht noch der recht beachtens- werthen Treibanlagen in Longford- Castle bei Salisbury, wo besonders Wein und Ananas in grosser Vollkommen- heit erzogen werden. In Eaton Hall zeigen eine Menge neu- erbauter, luxuriös ausgestatteter Glas- recht deutlich den immensen Reichthum des Besitzers, des Duke of Westminster, bekanntlich des reich- Reihen von Wein- häusern, welche besonders Black Ham- bursh, Muscat of Alexandria, Lady B. Downess, Madresfield Court und Forsters grösseren Mengen bergen. - wurden getrieben Black Ischia und Negro ErTargo. Seedling enthalten, schliessen sich andere ; Reihen Pfirsichhäuser an, die Royal Ge- orge, Sterling Castle, Early Luise, Grosse Misnonne und Victoria Nectarine in Von Feigen Die sich am besten für Treib- zwecke hier eignenden Pflaumensorten 3 sind: Coes golden drop, Kirkes Pflau- me, Greengage (grosse grüne Reine- elaude), Bavays Reineclaude und Jefferson. Erdbeeren, - gleichfalls in grossen Mengen gezogen _ und mag von der Ausdehnung der Treib- häuser allein der Umstand zeugen, dass ein Röhrennetz von über 4 engl. Meilen - Länge die Erwärmung bewirkt. Ananas, Melonen werden Wie _ fast durchgängig in England, so ist auch DT ERBE EL WE WERE WERVEMEE Die grosse oder hochblätterige Christblume. 75 hier die Heizung eine Zirkulationswasser- heizung. Die grosse oder hochblätterige Christblume, Helleborus niger var. alti- folius Hayne.*) Von L. WITTMACcK. (Mit Abbildung.) eo iese grossblumige Varietät der ge- wöhnlichen Christblume macht jetzt mit Recht, namentlich in englischen Gär- ten, wieder viel von sich reden. Sie ist zuerst abgebildet in Hayne, Getreue Dar- stellung und Beschreibung der Arznei- gewächse (1805) I. 8 und darauf in Rei- chenbach Icones Florae Germaniae et Helvetiae IV. (1840) t. II2. Sie unter- scheidet sich von der gemeinen Christ- blume dadurch, dass die Blätter höher sind, als der Blüthenschaft, ferner durch röthlich purpurn gefleckten Blatt- und Blüthenstiel, sowie durch purpurrothe Spitzen der Narben. W. D. J. KocH bemerkt übrigens in seiner Synopsis flo- , rae Germaniae et Helvetiae, er finde keine Grenzen zwischen #. »ıger und H. altifohus Auct. Wir stimmen dem vollkommen bei und schliessen uns in der Hinsicht auch den trefflichen Aus- führungen unseres verehrten Freundes MAXWELI MASTERS an, derinGard. Chron. n. ser. XX. S. 686 die Geschichte die- ser Pflanze ausführlich darlegt. Unsere Abbildung ist auch von dort entnommen; wir können aber des Raumes wegen nur eine Blume darstellen. — WM. BROCK- BANK zu Brokhorst, Didsbury, der vor- her im Gard. Chron. 1. c. 526 die Pflanze besprochen, berichtet, dass einige Blätter seiner Exemplare ca. 40 cm hoch stehen bei einem Querdurchmesser von ca. 42 CM, so dass sie die jungen Blüthen wie ein Sonnenschirm bedecken (offenbar haben die breiten, sog. fussförmigen Blätter auch den Zweck ‘eines Schutzes für die Blü- then). Die Knospen sind schön roth ge- tönt, was aber beim Entfalten verschwin- det, so dass die Kelchblätter (diese sind ja das Ansehnliche an der Blüthe, die _ >) y erehrten Freund ) Unserem verehr 2 en a zur Nachricht, dass Zelleborus nıger SOW ohl ber wurz wie Christblume, auch Christrose, a = rose, Schneerose in Deutschland benannt wird. L. W. e MAXWELL MASTERS ae N Die grosse oder hochblätterige Christblume.. Ic Tir >11. MHelleborus miver var. dhfrolhus Hanne. kannenförmige Nektarien am Umkreis der Staubgefässe) dann fast weiss erscheinen, obwohl manche auf dem Rücken und am Rande auch noch röthlich sind. Die rothe Krone, welche die Narben bilden, ist auch eine hübsche und charak- teristische Beigabe. Die Blumen werden in der Kultur bis 5 Zoll englisch, ca. 12 cm im Durchmesser gross. — Die Pflanze stammt aus Kärnthen und den benachbarten Alpengebieten, obwohl sie auch im Norden von Schottland jetzt (verwildert) vorkommt. Ja, von dem ver- storbenen Fräulein F. J. HOPE (Gard. Chron. Dec. 1875) wurde sie als dort einheimisch angesehen. Sie führte sie unter den Namen #7. niger mazximus, major grandifiorus auf. (Vgl. G. Chron. Ein. ‘ser. XX. 326.) | Der Verein zur Beförderung des Garten- baues bezog die Pflanze von MAX LEICHT- - LIN in Baden-Baden und gab sie Herrn PER. BRANDT zur Kultur. . Dieser berichtet darüber: »Eine sehr schöne Varietät mit Das Siechthum der Pyramiden- Pappeln. : Von HEINRICH VON SALISCH auf Postel. Herr Dr. FOCKE um Mittheilungen be- - züglich die Pyramiden-Pappel und deren - Siechthum. Es veranlasst mich dies Er- - suchen zu dem Hinweis, dass in der - forstlichen Literatur”), Dank den Arbeiten U des jüngst entschlafenen verdienten For- - schers Professor Dr. VONHAUSEN in Karls- ruhe, werthvolle Aufschlüsse über das - Verhalten der fraglichen Holzart nieder- gelegt sind. - Professor VONHAUSEN hat seit einer - Reihe von Jahren Pyramiden-Pappeln aus Samen erzogen und dabei folgende That- sachen festgestellt: - I. Unter den Sämlingen überwiegen ie männlichen Pflanzen so sehr, dass oft erst unter 200 oder 300 eine weibliche finden ist. *) Allg. Forst- und Jagdzeitung 1879 und 1881. Sa a 7 an a Be a Das Siechthum der Pyramiden-Pappeln. 77 umenblätter selbst sind kleine, grüne e Ei embeihent dieser Blätter ersucht. II. Die weiblichen Pflanzen unter- scheiden sich sämmtlich schon dadurch von den männlichen, dass sie merklich grössere und auch dunklere Blätter haben als diese, im Wuchs aber später dadurch, dass die unteren Aeste minder ent- schieden aufwärts streben. II. Die Sämlinge (der Samen keimt schon am 3. Tage), welche im ersten Jahre 0,60 - 0,90 cm. Höhe erreichen, senden eine sehr starke Pfahlwurzel tandterldere IV. Sämlinge, mit Stecklingspflanzen auf demselben Beete stehend, haben sich widerstandsfähiger gegen den Frost er- wiesen als letztere, welche 1879—80 bei Karlsruhe im Garten des Königl. Poly- technikums bis zur Heisterstärke erfroren sind. Die tiefgehende Bewurzelung mag die ersteren geschützt haben. V. VONHAUSEN berichtet nicht, dass auch nur einer seiner Sämlinge die Wuchs- form der Schwarzpappel angenommen habe. (Es dürfte damit die Hypothese, dass vielleicht die Pyramiden-Pappeln Ab- kömmlinge oder wenigstens Kreuzungs- Produkte unserer Schwarzpappel seien, an Wahrscheinlichkeit verlieren.) Meinerseits füge ich hinzu, dass, soweit meine Beobachtungen reichen, in den Kreisen Militsch und Trebnitz, Reg.-Bez. Breslau, von dem sogenannten Siechthum der Pyramiden-Pappeln an jüngeren Stäm- men, wenn sie ausnahmsweise einmal an- gemessenen Standort erhielten, durchaus nichts zu bemerken ist, dagegen zeigen diejenigen von mehr als 2ojährigem Alter, wenn sie auf zu schwerem oder auf zu trockenem Boden stehen, viel _dürres Holz in den Wipfeln; es will mir aber scheinen, als ob im Laufe der letzten zwei Jahre diese Wipfel sich wieder voller belaubten. Gerade einige der ältesten Pappeln in meiner Umgegend, welche sich eines vorzüglichen Standortes erfreuen, lassen an Wohlbefinden nichts zu wünschen übrig. Unmassgeblich möchte ich glauben, dass die ältesten Pyramiden-Pappeln aus den schwächsten Stecklingen erzogen sem mögen, weil damals die Holzart noch selten war, und man wird beim Pflanzen der vielbewunderten neuen Einführung alle Vorsicht angewendet, besonders aber tiefe Löcher gemacht haben. So be- Le Br DA Fe. U a da ns Din,” BIER NE RN BERN RIO RER REESI TEE REES SET SION SEE N LEN ENT VE REH “ 78 0. Neuheiten von Haage & Schmidt in Erfurt. vorzugt, haben jene, obwohl auch aus saat zur Blüthe gelangt. Ueber den gleich- Stecklingen erwachsen, jedenfalls ein an- falls neuen Cissus rotundıfolius von Socotra nähernd normales Wurzel-System ent- wird Hr. Prof. Dr. AscHERSON in dieser Zei- wickelt. Diesem verdanken die Stämme !Ung nächstens berichten. eine Widerstandsfähigkeit gegen die Un- bilden ungünstiger Jahre, welche jüngeren auf ungeeignetem Boden sorglos unter- gebrachten Pflänzlingen (von Setzstangen zu geschweigen) natürlich abgehen musste. Die Herren Handelsgärtner würden ‚sich ein Verdienst erwerben, wenn sie die weiblichen Pyramiden-Pappeln Von- HAUSEN’scher Zucht in ihre Sortimente aufnehmen wollten, damit man sich solche allenthalben bequem verschaffen könne. Neuheiten von Haage & Schmidt in Erfurt. m Dezemberheft 1883 haben wir S. 514 ff. bereits eine Anzahl Neuheiten dieses Etablissements beschrieben. Wir bringen N Fig. 22. Aguilegia Skinneri fl, pl. heut zu den dort gegebenen Beschreibungen die Abbildungen von Aguilegia Skinneri fl. pl. und Degonia Veitchi hybr. fl. pl., sowie eine Beschreibung und Abbildung der rei- zenden Campanula garganica. Eine niedliche Miniatur-Spezies von nur NR I 4—5 cm Höhe. Blätter herzförmig, gezähnt, SA Ä die 2 cm grossen hellblauen Blumen, die an ROT 20—30 cm langen herabhängenden Zweigen dicht gedrängt erscheinen, stehen aufrecht. Zur Topfkultur und hauptsächlich als wirk- Fig. 24. Campanula garganica, lich schöne Ampelpflanze sehr zu empfehlen, da sie schon im ersten Jahre nach der Aus- 4 a N j f k Februar. ] Die grosse Winterblumen-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin im Wintergarten des Central-Hötels am 22.—25. Januar 1884. IV. (I ine Kollektion Kaiser-Levkoyen in ver- schiedenen Farben lieferte der herrschaft- liche Kunstgärtner WıLH. SAUER-Lüttewitz bei Zschaitz (Kgr. Sachsen). Weiter fanden sich von älteren Pflanzen in dieser Konkurrenz: Veltheimia viridiflora vom Kommerzienrath DELLSCHAU (Obergärt- ner SCHMIDT), eine schöne Sammlung — leider die einzige ihrer Art — Zpaeris carmı- nata und Leucopogon Cunninghami aus dem Garten des Kgl. Justiz-Ministeriums (Ober- gärtner KRÜGER), Huppeastrum robustum von Hın. Haase-Pankow, ı Scola Ughiü aus Si- ziien mit hohem Blüthenschaft und reicher Dolde blauer Blüthen vom Banquier FRIED- LÄNDER (Obergärtner URBAN), ein Amaryllis Tettani? und ein do. Sämling von AD. FORCH- Landsberg /a./W., sodann die. herrlichen Helleborus-Bastarde aus dem Kgl. Universitäts- garten (Universitätsgärtner LINDEMUTH) und - dieprächtige Anemone coronartia, die man sonst nur aus Italien bezieht, von Hrn. Kaufmann . Rozsıcke-Pankow (Obergärtner SCHIRBEL). — Ungern vermissten wir Anemone fulgens, die der tere Garten-Inspektor LAUCHE einmal eh zu Weihnachten blühend hatte. - 6. Bouvardien waren leider wenig oder - gar nicht vorhanden. - 7. Um so llebhafter war die Betheiligung in Remontanı-Nelken. : Der Gruppe des Hrn. Louis MÜLLER-Alten- - burg haben a schon in Nr. 5 d. Ztg. gedacht, aber auch von anderen Seiten waren sehr be- achtenswerthe Leistungen zu verzeichnen. Vor allem das Sortiment des Hrn. JAnNICKTI- "Berlin, darunter 25 Stück »Le Grenadiers, ie unbedingt am besten zu verwerthen ist, sowie ferner die Sorten: Allegatiere. extra Jühend, Orflamme, le favori (extra), Valentine Caıle, Mad. Lemoine, Le Zouave, Alphonse Kart (extra), Irma (reichblühend), ean Sisley (extra), le Florifere etc. und die - beiden neuesten Sorten: Mme. Viviand Morel und Mlle. Comie. Auch eine Gruppe August- ‚Stecklinge war beigegeben. — Prächtig nahmen sich je, die feurigen Grenadier- ‚Nelken von Hrn. DIETZE-Steglitz aus. — Als Neuheit wird die Nelke »Napoleon Il.« Dianthus multiflorus bezeichnet) von A. UPE-Connewizz bei Leipzig Gegenstand bhafter Diskussion. Die ausgestellten xemplare waıen nicht gerade hervorragend, ‚Die Winterblumen-Ausstellung in Berlin. 79 es sollen dieselben aber noch weit schöner werden. Hr. W. SAUER-Lüttewitz bei Zschaitz hatte eine Gruppe, bezeichnet: Dianthus hybridus chinensis caryophyllus purpureus sem- ‚perflorens ausgestellt, ausserdem eine Gruppe französischer Remontantnelken. . 8. Selbstverständlich war die Konkurrenz ın chinesischen Primeln eine äusserst rege, Es wetteiferten mit einander die Herren: C. BoLpr, Haase, ZIMMERMANN-Wiesbaden, J. C. ScHmipr-Erfurt, CarL Kaıser-Nord- hausen, SATTLER & BETHGE-Quedlinburg, DELLSCHAU, TUBBENTHAL-Charlottenburg und SCHWERWITZ-Potsdam. Den I. Preis errang Hr. TUBBENTHAL. Uebrigens waren alle sehrschön. 9. Ebenso war die Konkurrenz in Veil- chen sehr gross. Hier traten einander gegenüber die Herren: KErkow-Pankow, L. BECKER-Lockstedt, W. Weıss-Lockstedt, R. KRAFT-Steglitz, E. DIETZE-Steglitz, F. GENSSEN- Gartz a./O. (selbst aus Samen gezogen), E. LAnGe-Imnitz bei Zwenkau. — An Grösse und Wohlgeruch gefiel uns das Hamburger Treibveilchen ganz besonders; die von Hrn. Kerkow-Pankow gelieferte Kollektion um- fasste aber drei Sorten und erhielt den Mereis: ıo. Maiblumen. Hier können wir nicht verschweigen, dass in einer grossen Gruppe die Maiblumen noch zu wenig Blätter hatten, was auch beı vielen anderen hervortrat, wie denn überhaupt die Maiblumen sich in diesem Winter meist schlecht getrieben haben. weil bei der grossen Dürre im Vorsommer ı883 der Blüthenkeim sich nicht ordentlich ausbilden konnte. Es ist ja bekannt, dass die ersten getriebenen Mai- blumen fast stets ohne Blätter kommen und dass man oft besondere Exemplare zieht, die nur Blätter bringen. Für die abgeschnittenen Blumen ist das ziemlich gleichgültig, da man sie leicht auf einem besonderen Blatt befestigen kann, bei 'l'opf-Maiblumen aber ist das fehlende Laub etwas störend. — Ganz anders präsentirten sich dagegen die von H. Dırrmann-Eberswalde ausgestell- ten, mit schönem Laube versehenen, leider an Zahl nur geringen Töpfe! Um auf die weiteren Maiblumen einzugehen, wollen wir bemerken, dass der 1. Preis über- haupt nicht vertheilt ward; den 2. erhielt Hr. Orro Hüsner-Potsdam, dessen Kollek- tion auch unter den grösseren Grup- pen die beste war. Die grossglockigsten fanden wir in einer Schale der Firma J. €. Schmipr-Erfurt, und waren darunter Stiele mit ı3 Glocken. — Der Maiblumen- Spezialist Hr. Max ERIEDRICH-Drossen (Mark), der leider nicht ausgestellt, bemerkte uns, dass er Blüthen mit ı4 Glocken besitze, die zugleich volles Laub hätten, das Wichtigste aber ist, dass er sie bei nur 8—10°R. treibt. Hr. FRIEDRICH hat dem Verein zur Beförderung N { :8o Die Winterblumen-Ausstellung in Berim u des Gartenbaues von seinen Keimen einige zu Versuchen übersandt, und müssen wir gestehen, dass dieselben nach dem blossen Ansehen vorzüglich sind. — Interessant ist es vielleicht, hierbei einzuschalten, dass von den Vierlanden bei Hamburg grosse Posten Maiblumenkeime über See, selbst nach Cal- cutta gehen. ıı. Hyazinthen, dieser Schwerpunkt der Berliner Treiberei, waren auffallender Weise wenig vertreten, da es für sie noch etwas zu früh war. Ausser zahlreichen in dem Arrangement des Hrn. G. A. SCHULTZ ver- theilten war nur noch ein Sortiment von Hrn. Franz GoETZE-Berlin vorhanden, die unbedingt als vorzügliche Exemplare bezeich- net werden mussten. Sehr schön waren auch die blauen Hyazinthenblumen in einem Arrangement der Frau Hotlieferant Bock. ı2. In Cinerarien dagegen war die Kon- kurrenz eine grössere; es traten in die Schranken die Herren: Kommerzienrath DELLSCHAU, A. DrawierL-Lichtenberg, F. Kanmoss-Charlottenburg, H. E. Wenpr-Berlin, Prinzenallee 71 und Lippe-Schöneberg. Als Sieger ging Hr. A. DrawıEL hervor, dessen Blüthenflor so reich, so farbenprächtig war, dass uns Herren, welche Pariser Ausstellungen der letzten Zeit besucht, erklärten, sie hätten solch herrliche Blumen dort nicht gesehen. Die Preisrichter zeichneten diese Gruppe auch noch dadurch aus, dass sie neben den ausgesetzten 30 M auf eine grosse silberne Medaille erkannten. 13. Die ausgeschriebenen Gruppen sog. Kapzwiebeln fehlten. Man könnte aber die sub 5 aufgeführten Veltheimia viridiflora und die Lachenalien hierher rechnen. 14. In Ciirus chinensis excellirten die Firmen B. ScHULTZE und CarL LACcKNER. Von ersterer waren stattliche Pflanzen ausgestellt, die nach Angabe des Ausstellers erst zehn Monate alt waren, während Hr. LACKNER etwas stärkere zweijährige eingesandt. Ganz besonders scheint jetzt die Sorte mit röth- lich angehauchten Blüthen wieder mehr zur Geltung zu kommen. 15. Azaleen waren in einem grossen Sorti- ment seitens des Hrn. Kommerzienrath DELLSCHAU (Obergärtner SCHMIDT) ausgestellt und enthielt dasselbe nicht weniger als 4ı Sorten, was ein beachtenswerthes Zeichen dafür ist, dass es also noch manche mehr giebt, die sich früh treiben lassen, als die bekannten guten Sorten. Wir nennen als neuere: Louis Lubbers (van HourTE), Deut- sche Perle (Rose), eine der besten zum Früh- treiben, Flora (Lieeıc), Fürstin Bariatinsky (SCHULZ), Präsident Bennigsen (ScHurz), Rosa Bonheur (VERVAENE), Minerva (SchHurz), Madame Emil Liebig (J. Rose), Prinz Rudolph (van Hourte?), digenoniaeflora Pplena (ScHuuLz), Mme. de Gbellinck (LinDEn). Von den neuesten Liesig’schen Züchtungen waren vertreten: Carmen, Edel- weiss und Prof. Wittmack, die drei Sorten, welche auch Hr. EmiL LieBIG-Dresden von seinen Neuheiten als frühblühend bezeichnet. Siehe Gartenztg. 1883, Verhandlungen S. (9I). — Die ganze Gruppe erhielt einen sehr malerischen Charakter dadurch, dass eine prächtige hohe Arawcaria excelsa sich aus ihrer Mitte erhob. Ausserdem fand sich eine Anzahl Azasee indica und molls in der Gesammtgruppe der Firma J. C. SCHMIDT-Erfurt, in der Gruppe des Hın. G. A. ScuhuLTz-Berlin und mehreren anderen. Eine neue Züchtung sandte Hr. Rose- Gonsenheim bei Mainz. Während er auf der ersten Winterausstellung (die übrigens nicht 1880, wie S. 48 d. ]J. irrthümlich stehen geblieben, sondern 1881 stattfand) seine »Deutsche Perle« als Frühblüher vorgeführt, zeigte er diesmal als Gegenstück eine schöne rothe gefüllte Sorte von gutem Bau, | die auch sehr früh und reich blüht. Zu. bedauern war, dass ADOLPHE D’HAENE in Gent, dessen Azaleen durch seinen Berliner Vertreter, Hrn. DrvurscH, Leipziserstr. 228 bei uns sehr Eingang gefunden, wegen Un- sicherheit der Witterung von emer Sendung abstehen musste. = 16. Rhododendron fanden sich nur bei ]. C. SCHMIDT-Erfurt und zwar mächtige Schau- pflanzen von »/roserpinas. v: 17 Camellien. Hierin war die Betheiligung verhältnissmässig schwach; der I. Preis, die goldene Medaille, ward nicht vertheilt, die Leistungen der Herren J. C. SCHMIDT-Erfurt und B. ScHMiDT-Charlottenburg waren aber immerhin sehr anerkennensweith i 18. Mit am reichsten war die Konkurrenz in Cyclamen. Nicht weniger als acht Aus- steller waren erschienen, davon fünf Handels-. gärtner aus Berlin und Umgegend: die Hrrn. BACHER-Pankow, A. Lenz-Neuendorf bei Potsdam, F. SCHULTZE (in Firma B. SCHULTZE) Charlottenburg, WIEHLE-Schöneberg und zwei vonauswärts: B.HAUBOLD-Striesen bei Dresden und J. C. SCHMIDT-Erfurt, scwie ein Privat- mann, Hr. Stadtrath SArRE-Berlin. Wenig hätte gefehlt, so hätten wir uch noch eine hübsche Kollektion von Gebr. NEUBRONNER Neu-Ulm (Bayern) erhalten, die uns zu Neu jahr vortreffliche abgeschnitiene Cyclamen- Blumen (ausserdem auch schöne Pelargonie R und Fuchsien) zusandten, die Hr. Kuntze als vortreffliche bezeichnete. f Es mag den Preisrichtern schwer gewese sein, hier eine Wahl zu tıeffen; fast "= Kollektionen zeigten eine ausgezeichne Kultur und sind wir ın deı Hinsicht wohl auf der Höhe des Erreichtaren angelan Nur der Geruch könnte noch gesteige werden; wenigstens meinte Se. Kaiserlic RIEDR. SCHULTZE-Charlottenburg für Cye/amen persicum splendens und giganteum den Staats- reis, aber recht erfreulich für Liebhaber ist's, dass der erste Vereinspreis einem Privat- mann, Hrn. Stadtrath SARRE (Öbergärtner Kıausch), zufiel; die Herren Lenz, '[UBBEN- THAL und WIEHLE waren sich so ebenbürtig, dass sie sämmtlich einen II. Preis erhielten. — Die Sorten des Hrn. WIEHLE, der durch ein genaues Etikett die Laien auch darüber aufklärte, dass die Cyclamen zur V. Klasse . Ordnung nach Lins£ und zur Familie der /rimmulaceae gehören, waren: (. dersicum rubrum, C©. p. splendens, do. fl. pl., do. album, do. roseum, do. rubrum, do. magnıfıcum, SO- wie (. p. giganteum roseum, do. fl. Pl., C. f. gig. rubrum und do. purpureum. ı9. Gardenien waren nur von Hrn. Horr- MANN-Zerbst eingesandt und standen leider _ noch nicht in voller Blüthe. - 20. Getriebene Stauden fehlten fast ganz, wenn wir nicht die betr. sub 4 und 5 auf- geführten hierher rechnen wollen. - 21. Getriebene Sträucher, /runus triloba, P.chinensis, Viburnum opulus, Deutzia gracılis etc. etc. dagegen waren in vorzüglichen Exemplaren vorhanden. Allen voran die ‚des allbekannten Spezialisten Hın. ALLARDT- Schöneberg (I. Preis), aber gleichfalls gut die des Hrn. OTTO NEUMANN-Schöneberg; auch in den grossen Gruppen von ]. C. SCHMIDT- Erfurt und der Gräflich HARDENBERG'schen Gartenverwaltung fanden sich solche. 22. Getriebener Flieder war ausser von Hrn. CARL LACKNER, der, wie S. 49 erwähnt, die grosse silberne Staatsmedaille erhielt, besondere Konkurrenz nur von Hrn. . WENDT-Berlin ausgestellt, und zwar selbst gezogener Marly rouge. 23. Luculia gratissima fehlt leider noch mer auf unseren Ausstellungen. 24. Schaupflanzen. Blühende Schau- anzen als solche waren wenig angemeldet, klicherweise aber erwiesen sich ja fast le Ausstellungsobjekte als Schaupflanzen. Die Aussteller, die in Nr. 24 konkurrirten, zogen die Konkurrenz meist auf Blatt- nzen und da sind in erster Reihe die chönen Palmen von ]. C. SCHMIDT- Erfurt nennen: Einer hohen majestätischen orthia elegans schlossen sich eine Areca eri, zwei kleinere 4. Zutescens, eine A. ıpida, eine Kentia Balmoreana, K. Forsteriana d die äusserst schmalblättrige ChAamaedorea eihis an. icht weniger imponirten zwei mächtige agnolia Sowlangeana und belebten die ne Gruppe, die ihre Grenzlinien noch ch regelrechte Kronenbäumchen einer Isserst fein- und kleinblättrigen Myrte Kultur- Anweisung für Treib-Veilchen. 81 erhielt. Wir glauben, in Hamburg eine ähn- liche kleinblättrige Sorte gesehen zu haben; Hr. BEvRODT meint, der Name sei Myrtus communis articulata, Wielleicht kann uns einer der geehrten Leser darüber belehren. Als weitere Schaupflanzen gedenken wir der zwei schönen Yucca variegata des Hrn. Kommerzien-Rath DELLSCHAU, der Magnolien der Gräflich HARDENBERG’'schen Gärtnerei und des Hrn. LacKknErR, der Croton aus Hardenberg und aus Gent von Hrn. An. D HAENE etc. etc. (Schluss folgt.) Kultur-Anweisung und Treibmethode für Treib-Veilchen. Von L. BECKER, Veilchentreiberei, Lockstedt bei Hamburg *). Se Won Januar bis Mai macht man Steck- linge oder theilt alte Veilchen-Pflanzen und pflanzt dieselben aus, sobald die Zeit im Frühjahr da ist. Die Beschaffenheit des Bodens ist vor allen Dingen Hauptsache. Wenn die Pflanzen gedeihen sollen, so müssen die- selben nach meiner Erfahrung in freier Lage auf gut gedüngtem Boden ausge- pflanzt werden. Die Pflanzung der Veil- chenpflanzen muss geschehen auf Beeten von 4 Fuss Breite und in vier Reihen, wobei jede Pflanze ca ıı Zoll von ein- ander entfernt zu stehen kommt. Im Sommer müssen die Pflanzen fleissig ge- jätet und behackt werden. — Ende Sep- tember fängt man an, die Veilchen in passende Töpfe zu pflanzen, und darauf stellt man dieselben in kalte Mistbeete oder Gruben, die man im Winter mit Brettern bedeckt. Im Oktober, bei un- günstigem Wetter, kann man mit dem Umstellen der Veilchenpflanzen in’s Treib- haus beginnen und muss darauf sehen, dass dieselben möglichst in ein helles Haus, nicht weit vom Glas entfernt, bei #) Herr L. BECKER ist einer der ersten Veilchen- treiber Hamburgs und hatte man auf der grossen Winter-Ausstellung zu Berlin kürzlich Gelegenheit, sich von der enormen Grösse seiner Blumen und ihrem köstlichen, andauernden Geruch zu überzeugen. Herr BECKER erhielt auch die kleine silberne Me- daille dafür, sowie 30 Mark — Derselbe hat uns wiederholt Veilchen zugeschickt und immer waren dieselben gleich schön. _ Die Sorte ıst eben das Hamburger Treibveilchen und hat Herr BECKER jetzt 10 Häuser damit gefüllt. 82 Bericht der Kel. Lehranstalt ZU Geisenheun. ca. 7—8 Grad Wärme zu stehen kommen. — Will man den ganzen Winter hin- durch fortwährend Veilchenblumen haben, so muss man vor allen Dingen über sehr viel Platz verfügen können, und auch sehr viele Pflanzen haben, damit man nach und nach neue Veilchen-Pflanzen nach- stellen kann. — Nur auf diese Weise kann man vom September bis Mai fort- während Veilchenblumen erzielen. Bericht der Königl. Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu Geisenheim am Rhein für das Etatsjahr 1882/83, erstattet vom Direktor R. GOETHE. Wie bekannt, ist die Grundlage der “ = ganzen Einrichtung die Gärtnerlehran- stalt. Sıe gliedert sich in 3 Theile. A. Zweijäh- tiger Kursus für Eleven (Vorbildung Schul- kenntnisse der Tertia). 2. Einjähriger Kur- sus für Gartenschüler (gelernte Gärtner). C. Periodische Kurse. Letztere zerfallen in 1. Kursus für Obst- und Gartenbau, im März 4 Wochen, Ende August 8 Tage. 2. Kursus für Baum- und Strassenwärter, im März 4 Wochen. 3. Kursus für Weinbau und Kellerwirthschaft, im Februar 4 Wochen. 4. Winzerkursus, im März 2 Wochen. 5. Hospitanten-Kurse längerer Dauer für Oenochemie (Weinchemie) und Physiologie der Obstbäume und Reben*). — Mit der Anstalt ist ferner eng verbunden: D. die Versuchsstation. Die Aufnahme der Eleven und Garten- schüler erfolgt am ı. April. Gartenschüler treten besser schon am ı. März ein. Das Honorar beträgt für Eleven das 1. und a. Halbjahr je 60 #, das 3. und 4. je 45 #; für Gartenschüler halbjährlich 30 M, für Theilnehmer am Obstbau-Kursus 20, für solche am Weinbau-Kursus 30 AM; für dem Königreich Preussen angehörige Hospitanten monatlich 10, für nicht preussische ı5 M. Lehrer, Baum- und Strassenwärter, sowie Winzer sind vom Honorar befreit. — Die Eleven und Gartenschüler können entweder in Geisenheim oder in dem Internat wohnen. Für Kost und Wohnung im Internat zahlen preussische Landeskinder jährlich 220 M, nicht preussische 350 M. Die Zahl der Freistellen ist sehr beschränkt. Gegenüber dem Etatsjahre 1881,82 ist die Frequenz wiederum gestiegen; sie betrug damals 44, *) Die früheren Reblaus-Kurse scheinen nicht mehr stattzufinden. WE 1882,83 dagegen 56, davon 22 Eleven, 3 Gartenschüler und 4 Hospitanten. Seh interessant sind die Mittheilungen über die Thätigkeit der Anstalt nach Innen, a. Obst- bau, 2. Weinbau, c. Gartenbau, wobei be- sonders der Flecht-Weidenkultur gedacht wird, desgl. erfreulich die Thätigkeit nach Aussen. In der Versuchsstation wurden Arbeiten ausgeführt über die T'hätigkeit des Rebenblattes, das Reifen der Trauben, die Bastardirung von Rebsorten etc., meist ım »Weinbau« 1882 und 1883 veröffentlicht, ferner über Wein-Analysen, Abnahme des Weinsteingehalts etc. — Kurz Alles zeigt, dass die Anstalt in einem erfreulichen Auf- schwunge begriffen ist. Io We: Miscellen. Amorphophallus Rivieri. Von H H. SALDERN, Sr Gräflicher Garten-Inspektor in Liblar bei Köln. ! ‘ Am 21. Decbr. 1883 öffnete sich im hiesigen Gräflichen Schlossgarten eine Blüthe von Amorphophallus Rivieri; da nun bereits im 1 Jahre 1831 in der Monatsschrift des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues von Pros kau aus die Wachsthums-Verhältnisse seh: ausführlich angegeben, so enthalte ich mic der Ausführung derselben, da sie im Allge meinen übereinstimmen; abweichend ist nu die jetzige frühe Blüthezeit; dort blühte sie erst Mitte Februar, hier schon am 21. De- zember. Die Knolle hat einen Durchmesser von 5 Zoll (13 cm). — Ich stelle die Pflanze, nachdem sıe angetrieben und das inter- essante Blatt entwickelt hat, den Sommer über in die Oıangerie nach dem Ausräumeı der Kalthauspflanzen, da bei der Verwen- dung im Freien das Blatt zu sehr vom Winde " leidet; es fiel mir nun auf, dass in diesem Herbste das Blatt auffallend früh abstarb (einzog), bereits Ende September. Hiernach ; vermuthete ich, dass die Knolle wohl näch- stes Frühjahr eine Blüthe entwickeln würde und stellte sie in der Orangerie auf den Boden, sie ganz trocken haltend; ich behielt sie aber stets im Auge und sah, dass sie bereits Ende Oktober anfıng zu treiben, wenn auch dort sehr langsam. Anfang N vember brachte ich sie ins Ananashaus, zu- erst auch auf dem Boden stehend; nun ing sie an, schneller zu wachsen, täglich ca. 1°/, Zoll (43 mm), und verpflanzte ich sie am 20. No- vember. Am 2ı. Dezember öffnete sich d Blüthe und beträgt die Höhe von der Knol bis zur Spitze der Scheide 3 Fuss 51), Zo (109 cm). Ich habe die ganze Pflanze nach Köln g schickt, woselbst sie nach vorheriger Pub) kation im Versammlungslokal des Vereit Miscellen. 83 ir Gartenkultur und Botanik öffentlich aus- estellt wurde, um Gärtnern und Liebhabern eren Anblick zugänglich zu machen. Sie fand grossen Beifall und Bewunderung. Wo Im Royal Garden in Kew. Vier Wochen englischen Winters liegen ‘ hinter uns — man konnte sie nicht schlech- ter verlangen: kein Sonnenstrahl vermochte ‚ den grauen Nebel zu durchbrechen, der sich , zeitweise so verdichtete, dass Nachmittags ' um zwei Uhr das Arbeiten in den Gewächs- häusern eingestellt werden musste; und als ‚ endlich in der ersten Januar-Woche der Dunst zu weichen begann, da zeigte sich’s handgreiflich, von welch’ sauberer Beschaffen- heit dieser Nebel war, denn gleichsam wie für die heissen Sommermonate schattirt er- schienen die mit einer gräulichen Russ- und - Schmutz-Decke überzogenen Gewächshäuser. _ Wie auf die Gesundheit und das Gemüth des Menschen wirkte dieses Wetter auch _ auf die Pflanzen nachtheilig und schrumpfte die Zahl blühender Gewächse in den Häu- sern merklich zusammen. - Immerhin findet sich des Interessanten ‚genug, ja selbst im Freien erfreuen uns manche nette, meist schön duftende Blüthen. An den Wänden des Museums blühen Lonicera Standishii Hook. China und Chimo- nanthus fragrans Ldl. Japan, ja selbst Kosa indica L. bringt ihre schönen rosa Blüthen zur Vollkommenheit. Nicht nur ım botanischen Garten, nein “ beinahe in jedem kleinen Privatgärtchen blüht Jassminum nudiflorum Ldl. an den Wän- den, sowie Viburnum Tinus L., Arbutus Unedo L. und Andrachne. In den Gewächshäusern blühen: Acanthus montanus I. And. West-Trop. Afrika. Aechmea (Hoplophytum) coelestis K. Koch. - Brasilien. Billbergia nutans Wendl. Trop. Am. Bouvardia scabra H. et K. Mexico. ‚Calliphruria subedentata Bak. Columbia. anarına campanulata. araguata cardinalis. resneria Douglasi Ldl. Rio. ‚ladiolus recurva L. (versicolor Hort). revillea macrostylis F. Müll. West.-Austral. ibisceus eriocarpus. Pavonia Makoyana. Trevesia sundaica Migq. Java. "Whitfieldia lateritia Hook. Sierra Leone. In der kalten Abtheilung der Orchideen- Mesospinidium aurantiacum Rchb f. Columb. Stenorrhynchis speciosa Richb. Trop. Am. Spiranthes suphlebius (Stenorrhynchis), Sophronites violacea Ldl. Brasilien. Laelia autumnalis purpuracea. Odontoglossum Bluntii Rchb. fil. Columbia. > maculatum v. superbum. Zygopetalum Makayi Hk. Brasilien. Gomeza planifolia Rio. In der wärmeren Abtheilung nehmen jetzt die Dendrobien den ersten Platz ein und ziehen jedes Besuchers Aufmerksamkeit durch ihre Pracht auf sich. Vor allen ist es Den- drobium Wardianum, Assam, und aureum, wie auch »odzle. Neben diesen D. Ztuiflorum, Indien, zZefragonum und Freemanni. Von anderen Arten: Angraecum sesquipedale Thrs. Madagaskar. Listrostachys (Angraecum Ld|l.) pertusa Rchb. fil. Trop. Afrika. Ansellia africana Ldl. Sierra Leone. Dendrochilum uncatum. Coelogyne lentiginosa Ldl. Cymbıdium sinensis Willd. China. Phalaenopsis Schilleriana Rchb. fil. Philip- pinen. ERNST VIRCHow, Gartenkünstler. Milder Winter. Hier blühen im Freien seit zwei Wochen Galanthus Imperati und plicata vollständig und langgestielt, während G. »ivalis noch am Boden sitzt. Auch Zranthis hyemalis und Zelleborus niger und kaukasische Arten. Arum italicum hat vollkommen ausgebildete Blätter, Zrica carnea ist ım Aufblühen. Eisenach, den 3. Februar. H. JÄGER. Rechtspflege. Die Anordnung des Vor- standes einer Kirchen- resp. Religions- esellschaft, dass auf dem Friedhof der Gesellschaft die Gärtnerarbeiten an den einzelnen Gräbern ausschliesslich von einem vom Vorstande bestimmten und an- gestellten Gärtner ausgeführt werden, kann nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom ı2. November 1883, von anderen, dadurch ausgeschlossenen Gärtnern nicht als eine gesetzeswidrige Beschränkung ihres Gewerbebetriebs ange- fochten werden. (Tägl. Rundschau.) Ein Zeichen der Zeit. GLapsronE wohnte am g. Januar d. J. ın Hawarden der jähr-- lichen geselligen Vereinigung Seiner Pächter bei und hielt bei dieser Gelegenheit eine Rede über die gegenwärtige Lage und die Zukunft der britischen Landwirthschaft. Er empfahl den Pächtern, der Obstkultur sowie der Geflügelzucht grössere Aufmerksam- keit zu widmen. — Mhscellen. Behufs Hebung des Obstbaues hat der preus- sische Minister für Landwirthschaft etc. unterm 2. Februar d. J. ein ausführliches Cirkular (No. 6 d. 1884) mit der Bezeichnung: »Schleunig« an alle landwirthschaftlichen Vereine erlassen und sie zu Vorschlägen aufgefordert. Wir begrüssen dies Vorgehen mit grosser Freude! Rosenentstachelungs-Maschine. Gleichen Schritt mit den Kulturen scheinen auch meistens die Verbesserungen und Neuerfindungen von dGeräthschaften zu halten. Soeben schrieb mir mein Freund EDUARD HETSCHOLD, Obergärtner der Baumschulen des Herrn C. W. MIETZScH ın Dresden, dass die vor einigen Wochen von ihm konstruirte Rosen- entdornungs- bezw. Entstachelungs-Maschine von einem Mechaniker angefertigt worden und nach einigen noch nachträglich vorge- nommenen Abänderungen nun seit ungefähr ı4 Tagen in Thätigkeit ist, und damit eine nennenswerthe Arbeitsersparniss erzielt wird. Huco RıssınG in Freiberg i. S. Paris. Unter den Auspicien der Societe nationale d’Horticulture de France wird am 20. Mai 1885 in den Champs-Elysees eine internationale Gartenbau-Ausstellung ver- anstaltet. Eingegangene Preisverzeichnisse. C. Kühne in Altona (Gemüse-, Oekonomie-, Gras-, Holz-, Blumensämereien, Blumen- zwiebeln, Nelken, Georginenpflanzen etc.). — Gräflich von Hardenberg’sche Gartenver- waltung zu Hardenberg bei Nörten (Samen- Verzeichniss). — Vilmorin, Andrieux & Co. in Paris, 4 Quai de la Megisserie (Catalogue general de graines fraisiers, ognons ä fleurs). — ]. L. Schiebler & Sohn in Celle (Samen- verzeichniss 1884). — E. Wenzel in Quedlin- burg (Samen- und Pflanzenverzeichniss). — Carl Kaiser (vorm. August Schrader) in Nordhausen (Samen-Preisverzeichniss mit Anhang von einigen Blumen, Zwiebeln, Spargelpflanzen etc.). — Friedrich Adolph Haage jr. in Erfurt (Haupt-Preisverzeichniss über Gemiüse-, Feld-, Wald- und Blumen- Sämereien). — J. Samsoen in Gent (Cata- logue general des graines et des plantes de pleine terre). — E. Boese & Co. in Berlin (Haupt-Samen-Verzeichniss, 40. Jahrgang). — Albert Wiese in Stettin (Gemüse-, Feld-, Wald-, Gras- und Blumen-Sämereien). — Max Deegen jr. II. in Köstritz (Dahlien, Nelken, Gladiolen, Rosen, Zierbäume etc.). — |). H. Behncke in Güstrow (Gemiüse-, Feld- und Blumen-Samen). — Emil Hermes in Hildesheim (Landwirthschaftliche, Wald-, Gemüse-, Blumen-Sämereien, Bäume, Sträu- cher, Rosen etc.). — — Verbenen, aus Samen. Personalnachrichten. | 'Josept Baumann in Gent starb am 5. Oktober 1883. Geboren 1818 zu Colmar ım Elsass, etablirte er sich schon früh in Gent und beschäftigte sich besonders mit der Kultur von Azaleen, Rhododendron, Coniferen, Lorbeern. etc. Er gründete eine Gartenbau-Gesellschaft: Academie d’horti- culture. R Der Kg]. Hofgärtner NIETNER zu Charlotten- burg erhielt den Kronenorden IV. Klasse. Der Hofgärtner GROSSHEIM in Celle das Kreuz der Inhaber des Hausordens von Hohen- zollern. % Der Kunst- und Handelsgärtner A. THIEL- Berlin ist zum Hoflieferanten der Frau Kron- prinzessin des Deutschen Reiches und von Preussen ernannt. ran nat, Sprechsaal. 5. Frau v. S. in B. Wer fertigt Agave und ähnliche Gewächse aus Blech, für Bal kon-Vasen etc., wo die Hand nicht hinreicht um sie zu begiessen? Klempnermstr. A. MACHATSCHER, Berlin W. Markgrafenstrasse 52. 6. Wie kultivirt man: Mimosa pudica L., di schamhafte Sinnpflanze? Mimosa pudica, deren Samen bei jedem grösseren Samenhändler zu haben, ist ei alte, jetzt ziemlich vernachlässigte Pflanze Am besten zieht man dieselbe, wie etwa die Wir zogen sie eins zu Samen folgendermassen: Der Same wir im Frühling entweder im warmen Hause i Schalen ausgesäet, die Pflanzen später ın kleine Töpfe gepflanzt und auf einem abge- tragenen Mistbeetkasten ausgepflanzt, oder der Same wird auf ein recht warmes Mist- beet im Frühling, mit den anderen warmen Sommer-Gewächsen ausgesäet und di Pflanzen, wenn der Platz ausreicht, einfach stehen gelassen. Fenster bleiben bis zur Blüthe darauf oder auch für immer. Die Pflanze gedeiht dann fast unkrautartig un trägt Samen. C. MATHIEU Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Ber am 4. Februar 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Piennigen. Azaleen 30—60. Camellien, rothe 250—3 weisse 400. Cyclamen 25—50. Flieder 6 bis 1000. Maiblumen 50— 75. Nelken. — Orc deen 300—ı000. Primeln 7 bis ıo. Roser 200— 300. Stiefmütterchen s—ıo. Veilch 10—20. — Sonstige Blumen: .Fuchsien 10— 25. — Abutilon 30. —Schneeglöckche Bd. 15—20. — Tulpen pro Hundert 500 1000. Hyazinthen pro Hundert 2500— 50 Bindegrün: Adiantum-Wedel 20— 75. Sog. italien. Blumen: Rosen 150. \ h r H ws ) \ r ‘ x TR, . Lie: Rn Anzeigen. N enreale, X Staatsmedaille. a ». Baumschule ... Hamburger Treih -Veilchen. Bl ji ‘Von meinen vielfach, unter anderm mit der Preuss. Louis Vogel, Dinglingen N _ Staatsmedaille und in der letzten Berliner Winter- DE Re $ HERR: a Sl (Baden) - Ausstellung mit zwei Preisen prämiirten Treib-Veil- chen versende abgetriebene Pflanzen zur Vermehrung Spezialität und Massenkultur das Ioo zu 5 M., gedruckte Kulturanweisung und - Treibmethode wird beigefügt. Veilchen-Blumen zu Naeh . Tagespreisen. 29 |Aprikosen u Pfirsichen, die reichhaltigste Samm- - L B E C K E R lung genannter Obstgattungen, grosser Vorrath in den s )) neuen und neuesten amerik u. engl. Sorten, Veilchentreiberei, sendet seine beschreibende Preisliste auf gefl. Ver- Lockstedt b. Hamburg. langen sofort. 14 (%/,) Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Der Haselstrauch und seine Cultur. Von A.\W. Palandt. Mit 2 Tafeln in Farbendruck. Preis cartonnirt 2 M. 50 Pf. ROSENJAHRBUCH,. Erster Jahrgang. Herausgegeben von Friedrich Schneider Il., Vorsitzenden des Vereins für Gartenbau und Landwirthschaft zu Wittstock. Di 17 in den Text gedruckten Holzschnitten. Preis 7 Mark. DE ihre Geschichte, len. Kultur und Verwendung nebst einem Verzeichniss von fünftausend beschriebenen Gartenrosen. Von TH. NIETNER, Königlicher Hofgärtner in Potsdam. Mit 106 Holzschnitten im Text und 12 Farbendruckbildern nach Aquarellen von Maria Endell. Ein ‚prachtvoller Quartband. Preis cart. 30 Mk. Geb. mit Goldschnitt Preis 35 Mk. Br Die gärtnerische Literatur ist nicht arm an Schriften über die. 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März oder später eine Herrschaftsstelle; auch übernimmt der- ‚selbe eine Jägerstelle. Gefl. Offerten bitte einzusenden an F. Mehls, Charlottenburg, Braunsche Privat- WOCHENSCHRIFT Ei FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a. d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, “eneral-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in denK.Pr.Staaten, Organ des ‚‚Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Redaktion: Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N,, 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Die grosse Winterblumen-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin. (Schluss. ı Korrespondenz: Ne v-York. Die erste Gärtnerbörse in Berlin, Miscellen: Die reiche Kartoffelernte. — Gelber Bleich- Sellerie Chemin. Sprechsaal. Engros-Preise abgeschnittener Blumen, <> Angebote. Ein nüchterner, unverheiratheter, älterer Gehilfe, in Topfpflanzencultur und Vermehrung gründlich erfahren, der selbsständig eine kleine Gärtnerei leitet, wird bei dauernder Stellung und gutem Gehalt zum 15. Februar oder I. März gesucht. Karl Wegener, Kunst- und Handelsgärtner, Quedlinburg. Eine in jeder Beziehung gute herrschaftliche Stelle auf dem Lande (in Thüringen) mit grossem Wirkungs- kreise ist mit einem (womöglich verheiratheten) Gärtner zum i. März oder ı. April zu besetzen, Meldungen nimmt entgegen Julius Hofmann in Naumburg a.S. Ein älterer, anständiger Gehilfe, der in Pflanzen- cultur und Teppichgärtnerei bewandert ist, findet zum 20. Februar oder ı. 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Hofgärtner in Weimar. <= Mit 65 Holzschnitten. =» = Mit 50 Holzschnitten. => Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. DEUTSCHE POMOLOGIE. Chromolithographische Abbildung, Beschreibung und (ulturanweisung der empfehlenswerthesten Sorten Aepfel, Birnen, Kirschen, Pfanmen, Aprikosen, Pfrsiche und Weintranbe, Nach den Ermittelungen des Deutschen Pomologen- Vereins herausgegeben. von W. Lauche, k. Garten-Inspektor, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam. S>= 200 Chromolithographien nebst Text. Preis geb. 2 Mk. 50 Pf. Zweite Auflage. <= Mit 68 Holzschnitten. > Preis geb. 2 Mk. 50 Pf. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. GARTEN-ZEITUNG { ( 2 ”c = £ en a N BE rd ERBEN, Fa en n öu 1 E Saa EI a Ba a Er in = Die grösseren Obsttreibereien Englands und Schottlands. Von ? WILHELM LAUCHE, _ Hofgärtner in Eisgrub (Mähren). (Schluss. D Trentham, der Besitzung des _ Duke ofSutherland, welches wir nun besuchen wollen, finden wir fast noch eine Steigerung. des bisher Gesehenen. "Obgleich hier noch viele Häuser älterer - Konstruktion sich befinden, so weiss doch _ der intelligente Obergärtner Herr STEVENS bei seinem Treiben einen fast beispiel- ‚losen Erfolg zu erzielen. Die Zahl der ' Treibräume wusste man dort dadurch geschickt zu vermehren, dass man durch aufrecht stehende, auf Rollen laufende - Fenster und durch darüber angebrachte kurze Satteldächer alle Umfassungsmau- ern in zum Treiben geeigneter Lage in ' Treibkästen umwandelte, die mittelst zweier Röhren hinreichend erwärmt wer- den. Sämmtliches Treibobst fanden wir in den bisher noch nicht genannten Treib- rten dieRebe Duke of Buccleugh, die bei passender Behandlung hier ganz gut edieh; nur eignen sich die Trauben egen der zarten Beerenhaut, bei der enormen Grösse der runden, Beere doppelt unangenehm, nicht zum erschicken und zeigen auch, wenn ihnen cht viel Sonne und Wärme in. ihrer reife geboten wird, viel Säure. Sie ist eine sogenannte Sommerfrucht, eignet sich also weder zum frühesten noch spätesten Treiben und wäre demzufolge . den Treibsorten. ersten Ranges nicht _ rechnen, was wir besonders wegen der eclame, die für diese Sorte auch hier in Deutschland gemacht wird, hervorheben wollen. Von Pfirsichen und Nectarinen be- hrten sich ausser den schon genannten Bellegarde, Early Luise und Sea Eagle (spät. Lord Napier Nectarine zeitigt ier am frühesten und wurde aussser- tdentlich gerühmt. - Von Kirschen bewähren sich in Tren- ham: Late Duke, May Duke, Bigarreau apoleon. Mitte Dezember beginnt dort as Antreiben und erhält man dann An- g oder Mitte März die ersten reifen üchte. tadellosem Zustande und erwähnen von weissen ' ran] Die Obstireibereien Englands und Schottlands. 85 Zum Frühtreiben wurden die Pflaumen- sorten Jefferson, Kirkes Pflaume und Victoria verwendet. Turnus: Anfang Dezember bis Anfang Mai. Als gute Treibsorten bewährten sich noch Co&s golden drop, Green gage, Transparente, während über Washington nicht nur hier, sondern auch an vielen anderen Stellen geklagt wurde. Auf die herrlichen Pflanzenschätze, die prachtvollen Orchideen etc., können wir leider heute auch nicht weiter ein- gehen, und lenken nun unsere Schritte nach Chatsworth, dem weitberühmten Sitz des Duke of Devonshire. Dem Be- sucher jener Gegenden könnten wir sonst noch die Besichtigung der Treibgärten in Knowsley Park bei Liverpool und Worsley Hall bei Manchester anrathen. In Chatsworth finden wir nun gleich- falls grossartige Treibhäuser, auf die wir aber, weil der Garten schon in dieser Ztg. 1882 S. 31 u. 76 beschrieben und weil sie auch mit den neueren Anlagen gleicher Art in Trentham, Welbeck und Frogmore nicht mehr konkurriren können, nicht specieller eingehen wollen. Von Erdbeeren wurden hier haupt- sächlich Sir Harry, Sir Joseph Paxton, La grosse sucree und James Veitch kul- tivirt, die übrigen Fruchtarten in schon früher genannten Sorten. Ueber Sheffield führt unser Weg nun weiter bis Worksop, der Station für Welbeck. Nachdem wir durch den wunderlichen Tunnelbau, der in einer Länge von 3 engl. Meilen zu dem Schlosse führt, glücklich gewandert sind, gelangen wir zum grössten Treibhauscomplex Eng-, lands. Die Gesammtanlage der Häuser gleicht der in Frogmore völlig, nur ist sie etwas ausgedehnter und werden auch einzelne Kulturen hier rationeller gehand- habt. Die Sortenauswahl ist eine ähnliche, wie in Frogmore. Von Pflaumen und Kirschen, die bei weitem günstigere Häuser als am letzterwähnten Platze be- sitzen, wurden getrieben und zwar von ersteren: Co&s golden drop, grosse STUNE Reineclaude, Bavays Reineclaude, Kirke s Pflaume, Jefferson. Bananen und Feigen waren ebenfalls in gutem Kulturzustande. Im benachbarten Thoresby Hall und Clumber befinden sich gleichfalls recht beachtenswerthe Treibanlagen. Das Glei- che gilt von dem nördlicher gelegenen Studley royal bei Ripon, vr TEN RR RR NTE EAN, 3 Seal) art % 86 a a re ER RER Ba Rn? . Die Obsttreibereien Englands und Schottlands. NE ER EN A REN ER 4 “ tt N Raby Castle und den schon in Schott- land gelegenen Floors Castle und Almoick, wo eine späte blaue Traube — Almoick Seedling — uns wegen ihrer colossalen Beeren auffiel. Wir sahen dieselbe Sorte auch später wieder in Hamburg auf der Pomologen - Ausstellung. Einmal in Schottland, wollen wir kurz noch die drei grössten dortigen Treibereien erwähnen: Clovenfords, Dalkeith und Drumlanrigh. In Clovenfords, unweit Galachiels und der berühmten Melrose Abbey hat der bekannte Thompson — früher Ober- gärtner in Dalkeith — eine Weintreiberei errichtet, die alles Derartige. in Gross- britannien übertrifft. Während in den bisher erwähnten Gärten die Früchte nur für die Besitzer angezogen wurden, kultivirt Hr. Thompson ‚seine Trauben lediglich zu Handels- zwecken, und alltäglich kommen Kisten mit Weintrauben von hier am Covent- garden-Market zu London zum Verkauf. Thompsons Häuser haben gerade Sattel- dächer mit niedrigen Stützmauern und sind im Innern beide Glasflächen von Reben völlig bedeckt. Dieselben stehen in kurzen Abständen und strecken ihre "Wurzeln nach allen Seiten hin gleich- mässig aus, da, wie dies bei jeder ratio- nellen Weinhausanlage nothwendig, gut ‚präparirte Erdbeete sich auch ausserhalb des Hauses befinden. Mehrere dieser Häuser haben eine Länge von über 100 Fuss und gewährt solch ein voller Trauben hängendes Haus einen prächtigen Anblick. Es werden hier nur folgende Sorten kultivirt: Black Hamburgh, Gross Colman, Black Alicante, Lady Downess, Muscat of Alexandria und in einigen Exemplaren zum Localbedarf Duke of Buccleugh. In Dalkeith und Drumlanrigh, beides Besitzungen des Duke of Buccleugh, sind gleichfalls grossartige Treibhausanlagen. Von Pfirsichen bewährten sich .dort am besten: Royal George und Sterling Castle; von Pflaumen grosse grüne Reineclaude, Bavays Reineclaude, Guthries late green, Kirkes Pflaume und Jefferson. Andere beachtenswerthe Treibereien finden wir noch in Schottland in Perth und Castle Kennedy. In der Nähe Londons möchten wir noch derartige Anlagen in Sawbrid- geworth (Mr. Rivers, dem berühmten Pfirsichzüchter .und. Pomologen gehörig), und Sion House, wo wir die einzige Vanillentreiberei Englands sahen, her- vorheben. Mit einer Zusammenstellung der besten und bewährtesten jetzt in Grossbritannien benutzten Treibobstsorten wollen wir obige anspruchslosen Bemerkungen schliessen, dabei jedoch noch anführen, dass das Material hierzu nicht nur von den oben erwähnten grösseren Treibereien stammt, sondern auch Notizen aus kleinen, hier nicht genannten Treibgärten verwendet wurden. Weinsorten. ° Folgende 3 Sorten fanden wir in Teder Treiberei vertreten, sie wurden auch allseitig gleichmässie gerühmt und kön- nen also als die unbedingt besten em- pfohlen werden: Black Hamburgh (Frankenthaler) Muscat of Alexandria Lady Downess Seedling. Hieran reiht sich Forsters Seedling, so- bald eine weiss gelbe Traube ohne Muscat- geschmack gewünscht wird. Sie wird dem Royal Muscadine (Pariser Gutedel, Chasse- las de Fontainebleau) allgemein vorge- zogen. Ferner werden noch viel kultivirt: Madresfield Court, eine blaue Muscat- traube, mit länglichen grossen Beeren, die indess nicht immer r gleichmässig reifen, | Gros Colman, eine späte blaue Traube, mit runden sehr grossen Beeren. Alicante (Black Tokay), späte, blaue Traube. Mrs. Pince Black Muscat, eine grosse, mit mittelgrossen, Br ovalen Beeren, die die "aber % späte Traube, schwarzblauen, ; Muscatgeschmack haben, leider nicht immer gut ansetzt. Royal Muscadine (Chasselas de Fon- k tainebleau, Pariser Gutedel). Buckland Sweetwater, pfiehlt, ist. Ueber die Sorte Duke of Buccleugh F: äusserten wir uns ‘schon oben gelegent- Besprechung der Trentham- B lich der Gärten. ı [Garren-Zerrung eine Sun R welche man noch häufig für Deutschland em- ist in England jetzt meist ganz unbeliebt, da der Geschmack der Beeren, wie der Name schon andeutet, aromalos, süsswasserähnlich ü 3 a . Weniger häufig wird noch getrieben und zwar wegen der grossen spät reifen- Ger lrauben:. | Barbarossa, über welche Frucht wegen ungleichmässigen Reifens der ein- zelnen Beeren indess dann auch ge- klagt wird. B.13), Re Pfirsiche. Allgemein wird getrieben und sehr gerühmt: Royal George (wohl identisch mit Madelaine blanche). a | Ferner fast ebenso häufig: Magdalenenpfirsichen) Grosse Mignonne Noblesse Galande, identisch mit Bellegarde. Nach der Reifzeit geordnet, bewährten sich ferner noch folgende: Alexander. Eine Frucht amerikani- schen Ursprungs, die sich von Ams- den höchstens dadurch unterscheidet, dass ihr Geschmack etwas süsser ist. Sie ist besser als Early Beatrice, - deren Früchte beim Treiben zu klein werden, obwohl sie vielleicht einige Tage früher reifen. Hales Early. Frucht mittelgross. Grosse Mignonne Princess of Wales. Nectarinen. Von diesen bewährten gängig: Lord Napier. Die früheste gross- früchtige Nectarine. Elruge . Victoria Violette hätive. ; Aprikosen. "Die verbreitetsten sind wohl folgende: Mush Mush Moorpark E@rosse Peche. Be Pflaumen. Es bewährten sich überall gut: Green Gage (grosse grüne Reine- 7 elaude).... . Coes golden drop Kirkes Pflaume . Jefferson Bavays Reineclaude Victoria. sich durch- e Kirschen. . besten Treibsorten für England ad: } 7 May Duk A 3,2 ., VAAapakli 3 za BE ne 1 BE BT ‚Harms, Berichtigung. | 87 Sterling Castle (gehört auch zu den “früheren, allgemein Late Duke Bigarreau Napoleon N, large black Gouverneur Wood. Erdbeeren. Am häufigsten wurden getrieben: Keens Seedling Sir Joseph Paxton Sir-Hary =, James Veitch Dr. Hogg Mac Mahon La grosse sucree Sir Charles Napier. Berichtigung, betreffend den Artikel: „Neue Methode, verworrene Pflanzen aufzubinden“. Von FR. HARMS, Rosenschulenbesitzer, Hamburg, Eimsbüttel. o. 10 der Gartenzeitung 1833 pag. 442 bringt einen Artikelunter obiger Ueber- schrift von Herrn F. W. SPIESS, und er- laube ich mir dazu Nachstehendes als Be- richtigung resp. Ergänzung zu bemerken. Wer grössere Schaupflanzen für Aus- stellungen gezogen, wie sie besonders in England kultivirt werden, und wie ich als jüngerer Gehülfe vor ca. 30 Jahren ‘das Glück hatte, sıe ın dem als Mustergärtnerei bekannten Geschäfte des Hrn. HINRICH BÖCKMANN, Rabenstr., Hamburg, zu ziehen, oder wer solche Pflanzen nur mit Auf- merksamkeit und etwas Sachkenntniss betrachtet hat, wird beurtheilen können, wie schwierig es oft ist, und wieviel Ge- schick und Schönheitssinn dazu gehört, Kine solche Pflanze, , wenn. Sie „auch im Uebrigen gut kultivirt ist, nur ästhe- tisch und kunstgerecht schön aufzubinden. Wenn eine solche, wirklich allen Anfor- derungen hinsichtlich der Kultur ent sprechende Schaupflanze an A -n die Hände eines ungeschickten ärtn en E e durch diese Ar- eräth, so kann dieselb az beit allein schon zu einer Karrikatur herabgemindert werden. Ist es Ba: nicht leicht, einer solchen, meistens Als Kugel oder Pyramide, unmittelbar 5 halb des Topfes gezogenen Pflanze, ei welcher man die Stäbe (natürlich niemals weisse) meistens oder immer in die Erde I. Bazar ern" ae nd © 2 1 lan BABES nt 88 des Topfes stecken kann, durch richtiges Aufbinden eine schöne Form zu geben, ohne dass die. vielen, in der Regel er- forderlich werdenden Stäbe Anstoss er- regen, so ist es noch bei weitem schwie- riger, eine Pflanze mit einem mehr oder weniger hohen Stamm und einer grösseren Krone (also ein Kronenbäumchen) in der- selben Art ästhetisch zu ordnen. Viele Schwierigkeiten machte mir dies seit Jahren bei meinen Hoch- und Halbstamm- Rosen mit grösseren, oft 2—3 Fuss im Durchmesser haltenden Kronen, wie ich sie für Ausstellungszwecke ziehe. Ich kam dadurch auf die Idee, zu besagtem Zwecke entsprechend starke Drähte zu verwenden, die ich einfach unterhalb der Krone in das oberste Band aus Stuhlrohr- bast, womitichmeineRosen derHaltbarkeit . wegen stets an Stäbe oder Pfähle binde, zwischen Pfahl und Stamm steckte und ‚sie dann durch Biegen den stärkeren Zweigen, die gewissermassen das Gerüst oder Gerippe der ganzen Krone bilden, möglichst anpasste und stellenweise mit gutem westindischen, bekanntlich sehr dauerhaften, bräunlich-grün gefärbten, der Farbe der Aeste angepassten Bast be- festigte und sie alsdann, nach den Enden zu, in die gewünschte Form bog, um hieran die dünneren Zweige mit Blättern und Knospen zu binden. Auf diese Art war es mir möglich, sehr breite, ältere Kronen in eine regelmässige Form zu bringen, die sie auch beim Transport nach der Ausstellung und. in derselben leicht behielten, ohne dass die verwen- deten Stützen (die Drähte), bisweilen 20 Stück in einer Krone, auffielen oder gar das Auge des Beschauers beleidigten; ja, es haben Preisrichter dieselben oft erst bemerkt, nachdem sie darauf auf- merksam gemacht wurden. Hierzu ist indessen nöthig, worauf ich noch beson- ders aufmerksam machen will, dass die ‘verwendeten Drähte in grossen Kronen (der Ausstellungspflanzen) möglichst ge- nau den stärkeren, kahlen Zweigen durch Biegen in die gewünschte Form angepasst werden und nicht einfach, von einem Centrum ausgehend, in regelmässigen Strahlen abstehen und daran die Zweige, meistens. in divergirender Richtung, an- gebunden werden, wie ich es vor 2 Jahren an Pflanzen eines hiesigen Gärtners sah, der diese Methode von mir entlehnt hatte. Bei kleinen Kronen mit 6—10 Zweigen Harms, Berichtigung. [ GARTEN-ZEITUNG und besonders bei steif aufrecht wachsen- den Sorten wie Baronne de Rothschild etc. hat diese Methode weniger Werth, solche Pflanzen wird jeder nur einigermassen geschulte Gärtner auch ohne Drähte zweckentsprechend aufzubinden wissen und besonders, wenn dies jüngere, gut getriebene, nur für den Blumenschnitt, nicht für Ausstellungen oder weiten Trans- port bestimmte Pflanzen sind. Die meisten meiner kleineren Rosen, die ich für letztere Zwecke nicht benöthige, bedürfen der Drähte nicht, weil sie sich ziemlich gut auch ohne diese bauen und durch einige wenige Bastfäden schnell und leicht in die gewünschte Form zu bringen sind. — Im Allgemeinen möchte ich also die beschriebene Methode hauptsächlich em- pfehlen für stärkere Kronen (Schau- pflanzen), für schnell und deshalb oft etwas lang getriebene Pflanzen und für solche Rosen, deren Zweige weniger gut aufrecht wachsen, wie mehrere Thee- und Noisette-Rosen, z. B. Souvr. d’un ami, Rubens, Adam etc. und diejenigen Re- montant-Rosen, deren Zweige sich bei fortschreitender Entwickelung oft nicht mehr aufrecht tragen (im Freien im Som- mer so zu sagen bisweilen «ausfallen»), wie Pierre Notting, Comtesse de Serenye, Mme. Gustave Bonnet (hybr. de Nois.) und andere ähnliche. Ich brachte dies System, nämlich die Zweige der Kronen an Drähte zu be- festigen, versuchsweise an einigen Pflanzen vor ca. 5 Jahren zur Anwendung und führte es hier, so viel ich weiss über- haupt zuerst, vor nunmehr vier Jahren in grösserem Umfange ein, indem ich fast alle meine Ausstellungs-Stammrosen nach dieser Methode aufband und sie im darauf folgenden Frühjahre, 1880, auf der hiesigen grossen Blumenausstellung (wo selbige mit allen ersten und einem grösseren Extrapreis prämiirt wurden) zur, Ansicht brachte, bei welcher Gelegenheit diese, damals ganz neue Methode all- gemeinen Beifall fand, auch den des. Hrn. Spiess, als ich ihn darauf aufmerk- sam machte und gleichzeitig bemerkte, dass ich meine Hoch- und Halbst.-Rosen für die Ausstellung in Zukunft an eisernen Stäben aus beschädigten Gasrohren, oben mit Bleiknopf, in dem Löcher zum Ein- stecken der Drähte anzubringen seien, aufzubinden gedächte. Kia Beabsichtige ich nun auch gerade nicht, Br VE 1 u 7 m i 1884, 21. Februar.] und besonders nicht ohne Grund, die Verdienste des Hrn. SPIESS zu schmälern und meine hervorzuheben, so muss ich es doch als eigenthümlich bezeichnen und mit mir gewiss jeder Unparteiische, ‚dass Hr. SPIESS, der, beiläufig bemerkt, ein früherer Gehülfe oder Schüler in meiner Rosengärtnerei war, in dem angezogenen Artikel meiner als intellektuellen Urhebers der fraglichen Idee mit keiner Silbe er- wähnt, ja, was noch als erschwerendes Y- u, Tun An en | RILT Bene En u a Gewicht gelegt ist, was ich, in Ansehung der verhältnissmässig hohen Prämiirung fast vermuthe, so könnte man fast an- nehmen, . dass die Herren Preisrichter unter dem Eindrucke einer Täuschung oder mindestens eines Irrthums ihre Ent- scheidung getroffen. lie 25. - Moment anzusehen sein dürfte, dass er den jedenfalls durch sein Vorgehen bei der verehrlichen Redaktion hervorge- rufenen und deshalb zu entschuldigenden Irrthum, dass ich die Mothode von ihm ‚entlehnt, unberichtigt lässt. — Man wird deshalb unwillkürlich an die oft vorkom- mende Thatsache erinnert werden, dass es viele Leute giebt, die sich gerne mit fremden Federn schmücken. Was nun die in besagtem Artikel er- wähnten, von Hrn. SPIESS ausgestellten sechs Rosen betrifft, so möchte ich noch bemerken, dass wenn darauf, dass sie nach von ihm(?) eingeführter neuer Me- thode aufgebunden waren, besonderes EVERKIELKEN SMIERZ Begonia olbia O. de Kerchove. Begonia olbia*) O. de Kerchove. (Mit Abbildung.) An der November-Nummer der Reyue de l’'horticulture belge et etrangere, SOWIE in der Januar-Nummer von Lesr’s illustrirter Gartenzeitung findet sich die farbige Abbil- dung dieser neuen Begonie. Graf O., de KERCHOVYE, selbst ein grosser Begonienzüchter, schreibt darüber: Begonia olbia ist durch ED. PYNAERT VAN GEERT, Gärtnereibesitzer in Gent, aus Brasi- lien eingeführt. Ihre Tracht erinnert an Linpen’s Begonia Diadema, aber sıe ıst deut- =) Von olbios, glücklich, reich, wegen der zahl- reichen kleinen Flecke auf den Blättern, Vorzeitig keimende Orangen- Samen. [Garten-Z EITUNG RE STERN ERTRN Bag re a ae PR IE I N tn nd ER lich als besondere Art zu erkennen. Sie unterscheidet sich durch ihren kurzen flei- schigen Stamm wie, durch ihre unregelmässig gezähnten Blätter. Die Unterseite der Blätter ist dunkelroth, die schwarzgrüne Oberseite ist mit kleinen röthlichen Haaren bedeckt, und was für diese Spezies ganz charakteristisch ist: mit runden, weissen Flecken punktirt. An der Basis der Blattstiele bildet sich der Blüthenstand aus grossen weissen ein- geschlechtigen Blumen, die sich lange halten. Die Kultur ist so leicht wie die der übri- gen Begonien, am besten im feuchten, ge- mässigten Warmhause. Nach beendigter Blüthe muss man sie trockener halten bis zu der Zeit, wo (die Vegetation wieder be- ginnt. Sie wächst am besten in reicher, aber lockerer Erde. Sie hat in Ostende im August v. J. den ersten Preis für Neuheiten erhalten und wird nmächstens von ED. PyYNAERT VAN GEERT in Gent in den Handel gegeben. Wahr- scheinlich ist sie auch zu Kreuzungen sehr geeignet. Unsere Abbildung ist nach der Photogra- phie einer jungen Pflanze gefertigt. Vorzeitig keimende Orangen - Samen. (Mit Abbildung.) m Deutschen Garten 1881 S. 561 ga- ben wir . die Abbildung von zwei vor- zeitig keimenden Kürbissamen. Heute sind wir in der Lage, die von vorzeitig keimenden Orangen-Samen nach einer Zeichnung, die Herr JULIUS EICHLER Fig. 26, Orangensamen, schon in der Frucht keimend. freundlichst anfertigte, zu bringen. Wir verdanken die Frucht den Herren DAm- MANN & Co in Portici bei Neapel. Herr : CARL SPRENGER, Mitinhaber der Firma ‘und fand dabei schreibt uns unterm 26. Oktober v. 7. darüber: Die Frucht mit vorzeitig Ten aehden Samen war eine gute Apfelsine — Porto- gallo — wie wir hier sagen, also wohl Citrus aurantium L. Sie stammt aus einem der schönsten Orangengärten un serer Provinz, dessen Besitzer mein Freund und aus essen blühender Besitzung ich. Ihnen später wohl noch Berichte senden werde. Es ist dieser Vorgang mir gar- nichts Neues gewesen, und fand ich das- selbe bei Limonen und Citronen, wie auch bei (zirus decumana. Manchmal allerdings waren die Früchte lange nach der Reife auf den Bäumen verblieben, allein nicht selten auch keimten die Sa- men, wenn die Frucht kaum ihre schöne goldige Farbe erreicht hatte. Nun ich weiss, welches Interesse dies für Sie hat, werde ich darnach suchen und mehr sen- den können. Die Frucht nahm ich eigen- händig vom Baume um sie zu verzehren die keimenden Samen, da sie nun verletzt war, ist es natürlich, dass sie schnell verdarb. Die grosse Winterblumen-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin im Wintergarten des Central-Hötels am 22.—25. Januar 1884. (Schluss. N: ae : : Windlich sind die hübschen Pkeiogyne varie- gata Lk. (besser Aspidistra elatior Blume fol. var.) aus dem Garten des Kgl. Justiz- Ministeriums, sowie die Maranten, Farne, Amaryllis etc.ebendaher (Obergärtner KRÜGER) als Schaupflanzen noch hervorzuheben, so- wie die /maniophyllum des Hrn.HAASE- Pankow, die Hortensien des Hrn. BACHER-Pankow, die Amaryllis des Hrn. König-Görzig etc. 25. Kleinere gemischte Gruppen, die nicht wenig zur Verschönerung des Ganzen beitrugen, waren besonders von Hrn. F.HaaAsE-Pankow, ELSHOLZ- und STEPHAN-Ber- lin etc. gestellt. In der Haase’schen bemerkten wir auch mehrere (entropogon Lucianus, diese rothe Zobeliace, die sich sehr als Winterblüher eignet, merkwürdiger ‚Weise aber wieder im Verschwinden zu sein scheint. Blüht sievielleicht nicht dankbar genug? Auch > Bu Kae 3 a u eV ru DE 20 4. 21. Februar. ] TEE Die Winterblumen-Ausstellung in Berlin. gI zehn blühende Cala (Kichardia aethiopica) sah man hier. Ehe wir nun programmmässig zu den ab- ‚geschnittenen Blumen übergehen, haben wir noch einer ganzen Reihe »Wilder« zu ge- denken. Da sind zuerst die schönen Ardisia crenu- Jata des Hrn. E. NEUBERT-Hamburg (Günther- strasse) zu nennen, dann die Zdargonium zonale fl. pl.: Mme. Thibaut und eine Fuchsie Syros von BERNHARD HAUBOLD-Striesen bei "Dresden, das neue, leider noch nicht recht entwickelte Scharlach-Pelargo- nium:Summitofperfection, aus Amerika, 'immerwährend, Sommer und Winter blühend, von HuGo KRÄTZSCHMAR-Langensalza ein- geführt, ferner, ebenfalls von letzterem, die alte, aber wenig bekannte Schlingpflanze Thunbergia fragrans, mit weissen, wohl- riechenden Blumen, die vom Dezember bis März erscheinen. Hr. KRÄTZSCHMAR hatte ausserdem noch eine jener mexikanischen Compositen aus der Gattung Stevia ausge- - stellt, die den Eupatorien unserer Kalthäuser sehr ähneln. Wie Hr. KRÄTZSCHMAR, der - Alles sehr sorgfältig etikettirt hatte, bemerkte, ist es eine anspruchslose Kalthaus- _ pflanze, die den ganzen Winter, vom Dezember an, blüht und wegen der fein duftenden Blumen ein gutes Bouquet-Material giebt, das als Ersatz für Gypsophula paniculata gelten kann. Ob der Name Sievia odorata richtig ‘ -ist, möchten wir bezweifeln, uns ist er wenig- stens nicht bekannt; wahrscheinlich ist es ‚Sf. Eupatoria. Willd. Hr. KRÄTZSCHMAR hatte _ endlich auch Veilchen ausgestellt, die sich - jährlich treiben lassen und grosse Blumen ' mit langen Stielen geben. Es ist eine Ver- besserung des russischen und Regina-Veil- h- chens. Als einziger Repräsentant der Clematis, - die wir doch schon vor drei Jahren in den ‚grossblumigen Formen im Januar gesehen, war die hier noch wenig bekannte klein- blumige Clematis cirrhosa L. in Ballonform von Herrn BRAnDT-Charlottenburg ausgestellt. Das Exemplar verdankt der Verein zur Be- ‚förderung des Gartenbaues Hrn. NAuDin- Antibes, wo diese Pflanze, wie an der ‘ganzen Riviera, die Häuser bis hoch hinauf "berankt und wegen ihrer immergrünen Blätter eine hübsche Zierde im Winter bildet. Mit vielem Fleiss hatte der Alpenpflanzen- | mporteur Hr. CHR. STEINPÖCK- Altlengbach, ieder-Oesterreich, ein Sortiment Alpen- Manzen zusammengestellt, die leider wegen © ler Kleinheit nicht so zur Geltung kamen. Wir können aus der grossen Zahl nur einige nennen: Achillea Clavennae, Anemone alpina, Armeria alpina, Arnica montana (Arnika- Wurzel), Arragene alpina, Cyclamen europaeum, Daphne laureola, Crocus albiflorus, Dianthus alpinus, Helleborus niger und viridis, Linaria ER WR U WESEN 0 3 alpina, Pinguicula alpina und vulgaris, Pedi- eularıs Jacquini, Folygala Chamaebuxus und andere schöne Arten. Primula farinosa, acaulıs etc., Saxifragen, Soldanella alpina u, a.Arten, Aanunculus-Arten, viele Farneetec, etc, Schliesslich, »last not least«, müssen wir noch der Orchideen des Hrn. BLurH nament- lich (in doppelter Beziehung »namentlich«) gedenken, da es wohl das erste Mal ist, dass ein Berliner Handelsgärtner eine goldene Medaille für Orchideen errungen. Es waren besonders folgende Sorten: Coelogyne cristata, Fhajus grandıfolius, Odontoglossum Alexandrae (schöner alsdasp’HAEnE'sche), Odontoglossum Rossi majus, Oncidium reflexum, Cypripedium Maulei, C, Harrisianum, C. barbatum majus, denen zur Dekoration einige andere Pflanzen, darunter das neue Anzhurium Dechardi und Lithospermum frutescens beigestellt waren. Wir sınd überzeugt, dass das von Hrn. BrurH gegebene Beispiel bald Nachfolger finden wird. Auch in der grösseren gemischten Gruppe des Hrn. BRAnDT-Charlottenburg, dem eben- falls eine goldene Medaille zu 'Theil wurde, fanden sich mehrere Orchideen: Odonto- glossum Alexandrae, von Bogota, Lycaste Skinneri Lindl., Guatemala, Zygopetalum crinitum Lodd., Brasilien, sowie die ost- indische Coelogyne cristata aus Nepal. — Ausserdem waren hier mehrere Neuneiten: Asparagus plumosus Baker, der sich sehr zur Bouquet-Dekoration eignet, wozu man übrigens auch wohl unsern gemeinen Spargel antreiben könnte, Chrysanthemum frutescens Comtesse de Chambord (nur mässig schön nach unserm Begriff), Anthu- rium Andreanum, sowie die Abart ol. varıe- gatis der alten Amaranthaceae: Deeringia Amherstiana Wallich mit eiförmigen, zuge- spitzten, weiss berandeten Blättern, ferner hübsche Gymnogrammen und Palmen. Endlich ist noch zu erwähnen, dass nicht nur Hr. C. Lackner-Steglitz, sondern auch Hr. Orro Nrumann-Schöneberg Siaphylea colchica ausgestellt hatte. Abgeschnittene Blumen. 26. Abgeschnittene Rosen mit langen Stielen und richtigen Namen lieferte in be- sonders guter Qualität nur Hr. E. F. A. HERCHER-Lockstedt bei Hamburg; darunter, ausser den $. 67 aufgeführten Sorten, die "Theerosen: Niphetos, Albarosea, Mme. Falcot und die Remontäntrose La France. — 27. Um so reicher war die Konkurrenz für abgeschnittene Blumen, Bindegrün etc. Als die grossartigste Leistung müssen WIE unbedingt die der Schlossgärtnerei Reuthen bei Spremberg (Hofgärtner SCHNEIDER) be- zeichnen. Höchst geschmackvoll arrangırt in Form eines Kissens, das von bunten Blättern gebildet war und von dem sich 92 Die Winterblumen-Ausstellung in Berlin. die abgeschnittenen Blumen erhoben, bot diese Sammlung das Hochfeinste, das für Dekorationen benöthigt wird. Vor allem ımponirten die Orchideen und das um so mehr, als manche sehr kalt kultivirt waren. Gerade die kalte Kultur (6—9° R.) scheint aber die Grösse der Blumen recht gefördert zu haben. Das zeigte sich besonders bei Zygopetalum Makayi, dessen Aehre sieben Blumen von je 8 cm Länge und 7 cm Breite trug, während der ganze Blüthenstand eine Länge von ı n hatte, ebenso bei Cypripedium barbatum und villosum etc. Von weiteren Schönheiten sind hervorzuheben: Vanda Zricolor mit 10—ı2 Blumen, V. swavis, Cym- bidium Mastersiu Grif., schneeweiss, von langer Blüthendauer, Drassia verrucosa, Angraecum virens etc. — Herrlich waren ‚auch die Maranten, ca. 25 Arten, die Croton, ı5 Arten, die Anthurien, darunter A. Lauche- anum blühend, Vriesea psittacina, Blätter von Medinilla magnifica, 60 cm lang, ferner von Begonien, Arzocarpus Cannoni, Phyllotaenium LZindeni etc. Weiter fanden sich Grenadier- Nelken, prächtige. Rosen: Gloire de Dijon und Marechal Niel, Veilchen, Poinsettia, 1o Sorten schöner Sonerilla, selbst durch Kreu- zung von .S. Zendersoni und margaritacea gezogen, schöne Farne, Asteia Banksi und einige mächtige Kannen von Nepenthes Raf- Zesiana, endlich auch hübsche Kränze von Retinospora und Chamaecyparis etc. Ihnen zur Seite standen die schönen ab- geschnittenen Orchideen von der Compagnie continentale d’horticulture in Gent (vormals L. Linpen), darunter Odontoglossum Ander- sonianum, Laelia anceps, Calanthe WVeitcht, Saccolabium illustre, Odontoglossum Rossi majus, Epidendrum prismatocarpum, Laelia sp. affınıs Schilleriana, eine nicht gross- blüthige, aber intensiv rosa-karmin gefärbte Art, Vanda tricolor formosa, Oncidium Barkeri, Dendrochilum glumaceum, Masdevallia ignea und M.trochilus. (Vergl.S. 49 u. 51.) Ein ähnliches Arrangement wie das der Schlossgärtnerei Reuthen war das von Hrn. Rup. PRINSLER-Sommerfeld, nur fehlten die Orchideen und waren dafür mehr Cycas etc. vorhanden. Es enthielt u.a.schöne Maranten, Farne, Sonerilla etc. etc. — Hr. R. KrÄTZScH- MAR-Langensalza hatte in einem Kasten eine mosaikartige Zusammenstellung von Winter- blumen mit vielem Fleiss ausgestellt, die aber jedenfalls noch mehr Effekt ge- macht hätten, wenn die Blumen frei arran- girt gewesen wären. Eine botanische Seltenheitbrachte dieHoch- gräflich von Brünr’sche Gärtnerei (Obergärt- ner F. C. BEYER) zu Pförten, Niederlausitz: die kugeligen Blüthenstände der Asirapaea Wallichii Lindl. von den Maskarenen-Inseln (Ostindien). Dieser in den Gewächshäusern schon lange kultivirte Baum blüht erst im Pla 0 a Anker ar U Ba u a EIN T [Garren-Zeitung ‚Alter und sieht man daher die Blüthen selten. | Die Pflanze gehört zu den Düzfneriaceen (N er- wandte der Malvaceen), zu denen auch der Cacaobaum zählt, und wırd von BENTHAM et HookER in ihren Genera plant. mit Dom- beya vereinigt. Die karmoisin- bis scharlach- rothen Blüthen sitzen dicht gedrängt in einem langgestielten hängenden Kopfe, der von Hüllblättern umgeben ist, so dass das Ganze entfernt einer Pfingstrose, Paeonie, oder einer Georgine ähnelt. Aus dem Schlossgarten der, Frau Baronin von WOHRMANN-Wendischbora bei Nossen (Obergärtner MANNnHAUPT) war ein Korb guten persischen Flieders eingesandt, wäh- rend C. Könıs-Görzig bei Glauzig (Anhalt) neben seinen vortrefflichenlebenden Amaryllis auch abgeschnittene Blumen von hoher Voll- kommenheit beigefügt. Nicht weniger schön waren die abge- schnittenen Veilchen, die theils von den- selben Ausstellern, welche ganze Pflanzen gesendet, herrührten, theils von andern; so von Hrn. CruLL-Lübeck (sehr dunkle), ERNST LAnGeE-Immitz bei Zwenkau etc. Vergessen wollen wir auch nicht der weissen Helleborus- Blüthen aus weiter Ferne, von CHRISTOPH STtEInpöck-Altlengbach, Nieder- Oesterreich. Dort, nahe dem Hochgebirge, lag noch Schnee und mit Mühe nur konnten kurz vor der Ausstellung, wo das Wetter etwas regnerisch geworden, die Blüthen aus dem gefrorenen Boden gewonnen werden. Wir haben am ıo. Februar eine zweite Sendung von Hrn. STEINPÖCK erhalten, die viel statt- lichere Blumen aufwies. Arrangements aus Blumen und Blättern. (Importirte Blumen aus Italien und Süd- Frankreich ausgeschlossen.) Obwohl hier eine goldene Medaille und . acht andere Preise ausgesetzt wurden, war die Betheiligung aus Berlin nicht so gross, wie man erwartet, wohl die Folge davon, dass manche Berliner Firmen sich fürchteten, im Wettkampfe mit Einem zu unterliegen. Dieser Eine, Hr. A. THIEL, stellte sich aber ausser Konkurrenz und dies erleichterte den Preisrichtern die Entscheidung, denn das Zünglein der Wage hätte sonst wohl sehr zwischen ihm und Hrn. Manso geschwankt. Letzterer erhielt die wohlverdiente goldene Medaille. Da wir auf die Arrangements beider Herren unter Beigabe von Abbil- dungen noch zurückkommen, so gehen wir heute über diese beiden Haupt-Leistungen, die vorwiegend in Blumenkörben, Aufsätzen und Handbouquets bestanden, rasch hinweg. Ihnen zunächst stand Frau Hoflieferant Bock, der überhaupt die Dekoration des Wintergartens obliegt. Sie hatte einen wah- ren Riesenkorb voll der schönsten Blüthen, mehrere Bouquets, ein Kissen und einen { IR ebruar.| Die Winterblumen-Ausstellung ın Berlin. eigenthümlichen, sattelartig eingesenkten Korb unter dem Namen »Lucca-Korb« aus- gestellt, der sehr hübsch arrangirt war, uns persönlich aber in seiner Form nicht recht zusagte. _ "Auch E. Drupe-Berlin hatte recht Hübsches geliefert. j In gewohnter Vorzüglichkeit sah man die Berliner Firma CHR. DRESCHER, Wassergasse 9, mit Lorbeerkränzen vertreten, die in Be- zug auf Form und Arrangement die inter- essantesten Variationen zeigten; desgleichen die von MEYER, Lausitzer Platz. Sehr erfreuliche Leistungen in Binde- reien waren von ausserhalb eingetroffen, so von H. DiTTMmAnn-Eberswalde, welchen wır bereits bei den Maiblumen erwähnten, so- , wie E. SCHMIDT-Danzig; beide erhielten eine kleine silberne Medaille, während den Hrn. A. BAauER-Danzig, A HupE-Connewitz bei Leipzig und OrTTo Hüsner-Potsdam, die auch Gutes geleistet, eine bronzene Medaille zu Theil ward. 3 Getriebenes Obst und getriebenes Gemüse. Leider war getriebenes Obst gar nicht vorhanden. Hr. CarL MATHIEU hatte aber _ ausser Konkurrenz ein treffliches Sorti- ment vorzüglicher, richtig bestimmter Winter- ‚birnen ausgestellt und notirten wir folgende Sorten: Vauquelin, Josephine von Mecheln, Calebasse Boisbunel, Duchesse de Mouchy, _ Pastorenbirne, Queenbirne, Soeur Gregoire, Virguleuse (in Berlin oft in Berolaise ver- stümmelt), Baronsbirne, Leon Leclerc de Laval, Wildling von Caissoy, Späte von Toulouse, Liegels Winterbutter-Birne (in Berlin Amorette?), Doyenne€ Flon aine, die Glücksbirne, Neue Fulvie, Suzette von Ba- _ vay, Winter-Dechantsbirne, Zephirin Louis, Tarquin, Olivier deSerres, Beurr& van Driesch, St.Germain, grosser Katzenkopf (Kochbirne), Hardenponts Winterbutter-Birne und die _ Arenberg. Getriebenes Gemüse. TrotzdemaufVer- anlassung des Hrn. Garten-Inspektor Hanm- _ PEL, Gräfl. SCHAFFGOTTSCH’e Gartenverwaltung - zu Koppitz (Oberschlesien), der mit Recht die anfänglich ausgesetzten, zu niedrigen Preise getadelt, Gartenzeitung 1883, Ver- handlungen S. (15), eine bedeutende Er- höhung stattgefunden und die Gesellschaft - der Gartenfreunde in echt kollegialischer Weise ihre goldene Medaille als ersten Preis _ stiftete, fand sich, wenn wir das eigentliche Gemüse im Auge behalten, nur ein Aus- _ steller: der Antragsteller selbst. Ihm ward denn auch — man kann fast sagen unbe- sehen — die goldene Medaille für seine reiche Sammlung, in der besonders die Be olmen und die Ananas hervorragten, zu _ Theil. Einige scharfe Kritiker meinten übrigens, Einzelnes von dem Ausgestellten sei nicht frisch getrieben, sondern nur con- servirt gewesen. ‚Als ein Zeichen der Zeit hat man wohl die lebhafte Betheiligung mit Champignons zu betrachten. Es regt sich in der Be- ziehung ungemein, speziell in und um Berlin; man geht jetzt ernstlich daran, die Zucht im Grossen nach Pariser Manier endlich einzuführen. Wir werden gelegentlich auf diese grossartigen Bestrebungen näher ein- gehen, heute wollen wir nur der ausgestellten Champignons gedenken. Da waren es in erster Reihe die Kulturen aus Sanssouci vom Kgl. Hofgärtner Burrmann, sowie von dem durch seine Champignon-Brutsteine allbekannten Spezialisten A. GERNTz-Wild park bei Potsdam, die Interesse erregten Hr. L. GöTZE fügte seiner Champignonbrut, die, gn etwas gefälligerer Weise arrangırt, vielleicht noch mehr Effekt gemacht hätte, noch die Zeichnung seiner Treibeinrichtung (mehrere Börter über einander) hinzu, wäh- rend dıe Herren WoLrr-Pankow, RuD. FORCH- Landsberg a. W. und TEUBLER-Britz die Pro- dukte ausgestellt Garten-Industrie. Einen für Damen wichtigen Anziehungspunkt bildeten die Lampenschirme, Fenstervorsetzer etc., de- korirt mit getrockneten Blumen, von Frau W. SCHRADER, Frau LERCHE und Fräulein HepwıG SPITTER. Man hat auch darin gute Fortschritte gemacht, namentlich versteht man es jetzt besser, die natürlichen Farben der Blumen zu erhalten, als früher. Einen sehr grossen Raum nahmen die zum Theil sehr geschmackvollen Blumen- körbe, Blumentische etc. von MAX DEMMEER & Co., sowie die Drahtwaaren von TH. LOEWE ein. Ferner sind zu nennen die verstellbaren Fenstergitter, um das Herabfallen der Blu- mentöpfe zu vermeiden, von ANTON BRETZEL, Berlin, sowie Porzellan-Etikette von GUSTAV SCHUMANN in Altenburg. Als ein besonders schönes »Bild« haben wir schliesslich die grosse meisterhafte Chromolithographie eines Clematis-Bouquets zu nennen, welches die Hrn. PLATZ & Sohn- Erfurt aus ihrem reichen Clematis-Sortiment nach der Natur haben malen lassen, eine Leistung, die sicherlich. auch ihre guten Früchte tragen wird. 2 Nicht versäumen möchten wır schliesslich, nachzutragen, dass bereits der erste Tag der Ausstellung fürstlichen Besuch brachte: Se. Kgl. Hoheit der Prinz FRIEDRICH CARL, der grosse Gehölz-Freund, besichtigte die Ausstellung eingehend und ging aus Allem hervor, wie er jetzt auch die feinere Garten- kultur in energischer Weise zu fördern be- t ist. Sn nehmen nunmehr Abschied von der III. grossen Winter-Ausstellung und leben der Hoffnung, dass sie Anregung auf lange EP u 94 Correspondens. | GARTEN-Zeitung Zeit hinaus geben werde. . Wir sehen, um mit RICHARD WAGNER zu reden: »Wenn wir wollen, so haben wir eine Kunst!« I. WITTMACK. Correspondenz. New-York, den Il. Januar 1884. _ Der Winter ist in einigen Staaten mit furchtbarer Strenge aufgetreten. Dacota hatte 48° unter o=80° Kälte nach FAHREN- HEIT, (Gefrierpunkt des Wassers + 32° F.), also an 35'/);° R. Auch wir hatten sehr heftige Kälte und reichlich Schnee, ich habe aber nie solche Witterungswechsel gesehen. Das läuft an einen Tage den vierten Theil der ganzen 'I’hermometer-Skala durch. — Hier beginnt man endlich, sich ernstlich mit der Waldfrage zu beschäftigen. Ich habe einen belehrenden Artikel darüber in der hiesigen Staatszeitung geschrieben. Die Leute sehen bereits in der Wasserarmuth ihrer Flüsse die Folgen der Holzverwüstung. Jetzt ist es an vielen Stellen schon zu spät und die Schritte zur Wiederbewaldung sind un- sinnig. Sie müssten diesen Ueberfluss an den herrlichsten Schnittblumen schauen! Rosen habe ich nie auch nur im geringsten an- nähernd so gesehen, wie hier. Man sieht oft in einem Schaufenster 600— 900 der herr- lichsten Theerosenblüthen, perfekt wie im Sommer. Hier wird eben nichts in Töpfen getrieben, nichts mit Brettern gedeckt, aber dafür ausgiebig geheizt. FRITZ EHRENBERG. Die erste Gärtnerbörse in Berlin. Kommandantenstr. 71, NIEFT’s Restaurant am 11. Februar 1834, Abends 7 Uhr. Der Vorsitzende der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, Oekonomierath SPÄTH eröffnete die von 150 bis 200 Handelsgärtnern und Blumenhändlern be- suchte Börse ungefähr mit folgenden Worten: »Meine Herren: Wir haben Sie eingeladen, heute hier zusammen zu kommen, um den Versuch zur Begründung einer Gärtnerbörse in Berlin zu machen. Die Gründe, welche mich veranlassten in der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins die Anregung da- zu zu geben, sind Ihnen grösstentheils bereits bekannt. Der Zweck der Börse soll die Erleich- terung des Verkehrs zwischen Käufern und Verkäufern von Erzeugnissen des Gartenbaues und die lung der Tagespreise sein. _ Gerade in Berlin ist der Werlche der Händler, die im Innern der Stadt wohnen, mit den Gärtnereien, die meist ausserhalb derselben liegen, sehr Sanineisn zeit- raubend und kostspielig. Bekommt ein Händler einen grösseren Auftrag in selteneren Artikeln, so muss er oft sehr viele vergebliche Wege nach verschiedenen Vororten Berlins machen und findet dieselben mitunter gar nicht, während die gesuchte Waare in einem anderen Vororte steht und vom Züchter nicht abgesetzt werden kann. — Da ge- wöhnlich die Zeit zwischen Ertheilung eines Auftrages und der verlangten Aus- führung sehr kurz ist, so bleiben viele Geschäfte unerledigt; ein Mittelpunkt, nach dem. alle Angebote und Nachfragen gerichtet werden, so wird beiden Theilen damit sehr gedient sein. Von ganz besonders grossem Vortheil wird die Börse für alle jüngeren und besteht dagegen kleineren Geschäfte sein. Wie oft kommt es nicht vor, dass ein junger Handels- gärtner einen hier am Platze weniger be- kannten Artikel zieht, dessen nicht absetzen, einen so niedrigen Preis dafür, die betreffende dass er Börse offeriren, so ist er sicher, angemessenen Preis dafür zu erhalten. Die Feststellung der Tagespreise ist auch von grosser Wichtigkeit. Man hat bereits versucht dieselben in Garten- zeitungen zu veröffentlichen, doch können die aus zufälligen Wahrnehmungen ein- zelner Berichterstatter gesammelten Prei- se nicht Anspruch auf Zuverlässigkeit machen den Händlern ist. dies nicht bekannt, er kann ihn in Folge oder bekommt Kultur nicht fortsetzt. _ Kann er dagegen den Artikel an der einen An der Börse dagegen lassen sich nach den erfolgten Kauf-Abschlüssen N die Preise mit Leichtigkeit feststellen. Vergegenwärtigt man sich die voraus- sichtlichen Folgen einer Gärtnerbörse, so kommt man zu der Ueberzeugung, dass sie in erster Linie für alle Händler und die kleineren Handelsgärtnereien von grösstem Nutzen sein wird. Die grossen Geschäfte werden vielleicht anfänglich keinen Vortheil davon haben. dessen zu erwarten, dass wenn sich die Gärtnerbörse in Berlin als lebensfähig Es ist in- AM Ba ebruar. ] erweist, sie bald einen Mittelpunkt des Austausches der Gartenbau-Erzeugnisse für ganz Deutschland werden kann und dann liegtesinderHandder hiesigen grossen Geschäfte, die Situation zu benutzen und ihren Export zu vergrössern. Gebraucht Jemand in der Provinz schnell grössere Quantitäten Pflanzen, und er ist sicher, dass sie ihm durch die Berliner Gärtner- börse nachgewiesen werden können, so wird er sich mit Vorliebe dahin wenden, und Berlin wird mit der Zeit ein Haupt- Handelsplatz des Gartenbaues werden. Von allen diesen Vortheilen, meine Herren, können wir aber ohne Arbeit nichts er- reichen. Nur durch Ihr einmüthiges Zu- sammenwirken und durch Ihr energisches Handeln ist es möglich, die Börse lebens- fähig zu machen. Stellen Sie sich der Sache gleichgiltig gegenüber, so wird “uns das Unternehmen keinen Nutzen bringen und auch keinen Bestand haben. Ich bitte Sie daher meine Herren, jetzt mit Lust und Liebe an die Arbeit zu gehen, und zu versuchen, die Gärtner- börse zum Nutzen der deutschen Gärtne- rei zu begründen.« B Hierauf machte der Vorsitzende einige - Vorschläge in Betreff des Geschäfts- ganges und wurden: ihnen zu Folge auch die einzelnen Gruppen gärtne- rischer Erzeugnisse aufgerufen und die Versammlung aufgefordert, etwaige Ge- suche und Offerten darauf abzugeben, Es zeigte sich sehr bald durch das leb- ‘'hafte Interesse, welches die Versammlung - dem jungen Unternehmen entgegenbrach- © te, dass die Börse sehr wohl geeignet sei, ein lebensfähiges Bindeglied zwischen Produzenten und Händlern zu werden. Unter Anderm wurde angeboten: _ I0900 niedrig veredelte Rosen zum “ { 2 h Mie, General Jaqueminot, Aurore Coreale, Katherine Guillot, Elisabeth Vigneron, - La France, Souvenir de la Malmaison, - Kapitain Christy, Mlle. Eugenie Verdier, Victor Verdier, Mad. Victor Verdier, John - Hopper, Louise Odier, Mstr. Bosanquet, Jules Margottin, Triomphe de !’Exposition. Er Per: 100 Stück 36 #% It. Probe. - 8000 Hyacinthus candicans, I. Qual. per x 100 Stück 15 # It. Probe. 8000 Hyacinthus candicans, II. Qual. per . 100 Stück IO % It. Probe. 3 8000 Hyacinthus candicans, III. Qual. per es 100 Stück 53 # It. Probe. ek a 4 10 al DS Maar su > et ak Zr Die erste Gärtnerbörse in Berlin. 95 8000 Gladiolus Gandavensis Rummel per 100 Stück 8 # It. Probe. 10000 Maiblumenkeime, blühbare, per 1000 Stück 25 M It. Probe. Blühende Hyazinthen zum Topfverkauf per Dtz. 9 # in Sorten, 2 im Topf, » >» 7,50 M L’amie du coeur 3 im Topf, 4,50—6 # Sorten, ı im Topf. Dieselben etwas aufgeblüht, zum Ab- schneiden, 2 im Topf, per Dtz. 6 M. >» » Tulpen in allen Sorten, 3 im Topf, per Dtz. 3—4 M. Maiblumentöpfe, per Dtz. 9 M. Abgeschnittene Maiblumenkeime, per Dtz. Stiele 60 Pf. für Handels- gärtner. Hyazinthen in Sorten, starke Waare, 2 im Topf, ganz zurück, aus dem Ein- schlag, bei Abnahme von 1000 Stück 500 M. Bunte Plectogynen per Ioo Stück 200 bis 300 M, stark. Blühende Hyazinthen, per Dtz. 9 M. >» Maiblumen, » >» 9» > Tulpen, » 9.350 .,M. > Seilla'sibirica, » » 3 M. Azalea, rothe, 74 und 9 #. per Dtz. » alba Blutheana, Kulturpflanzen, 5—8 A per Stück. ‚Philodendron pertusum, 75—80 # per 100 Stück Vermehrungspflanzen. Epheu, kleinblättrig, stark, I »= und höher, 9 # per Dtz. Einjährige Gehölzsämlinge: Acer Ginnala, Crataegus prunifolia, Clematis vitalba, Cytisus Laburnum, Cytisus Alsching, Evonymus europaea, Rosa rubrifolia, Rosa villosa, Birnwildlinge, Ptelea trifoliata. Azaleen, per Dtz. 9—12 M. Cyclamen, per Dtz. 4,506 M. Deutzia gracilis, per Dtz. 7,50 M. Azaleen, 2jähr., per 100 Stück 25—30 M. Re 1854 79200.° 3 129 Azaleen-Stecklinge aus dem Vermehrungs- beet, per 100 Stück 3 M. Evonymus japonica, 13—3 Fuss hoch, per Dtz. 6-9 M. Latania borbonica, per 100 Stück 100 M. Chamaerops excelsa, per Dtz. 18 M. Latania borbonica, ıjähr., in kleinen Töpfen = 20 M. Latania borbonica, Töpfen = 70 M. 5 Abgeschnittene Mahonienblätter, 1000 Stück 3,50 M. 2jähr., in kleinen Dez ao WERE 96 Die erste Gärtnerbörse in Berlin. — Müiscellen. Blühbare Maiblumenkeime, per 1000 Stück 25 M. Ficus elastica, 50—75 #4 per 1000 Stück. 30000 Maiblumenkeime per 1000 Stück 30 A, per Herbst 1884. 100 000 Maiblumenkeime per 1000 Stück 33 A, per Herbst 1884. 500 Stück formirte Aprikosen - Spaliere, ı Etage, 100 Stück 75 M. Süsskirschen, höchstens 2 c72 Durchmesser. 600 Stück 2jährige Kastanien-Sämlinge. 200 » Ficus elastica z. Vermehrung. Epheu, 100 Dtz. a 4,50—6 M. nu zur Vermehrung, pro Ballen (+ Zr.) 5} Tardinieren aus Cuivre poli a 25 und 50 # per Stück. Gesucht wurden: Latania borbonica, Phoenix reticulata, 2jahrig, Dracaena indivisa, ı 72 hoch, blühende Rosentöpfe, 50 Rosa alba, rosea, niedrig veredelt, Raphis in jeder Grösse und Quantum, Cryptomeria japonica, 100 Stück, ı Fuss hoch und darüber, Latania borbonica, kleine, Maiblumenkeime, blühbare, per Herbst 1884 gegen Kasse, Luculia gratissima, bunte Plectogynen, stark, Maiblumen- pflanzkeime, grössere Posten, Maranta zebrina, starke Vermehrungspflanzen?, 50 000 blüh. Maiblumenkeime, per 1000 Stück 27#, starke la, per Herbst 1884, Mahonienblätter in regelmässigen Lie- ferungen, weisse Camellien, abge- schnitten, Bellis Harken, 100 000 Be- tula alba, ıjahrig, ? Alnus incana, 1—3jähr., abgeschnittene Rosen (Ham- burger Sorten), Maiblumenpflanzkeime etc., 100 Dtz. kleinbl. Epheu, ı = hoch. Perfekte Verkäufe, soweit solche zur Kenntniss des Bureaus kamen: 100 niedrige Treibrosen La France per 100 St. 36 M. 500 Staphylea colchica, ıjähr. Sämlinge, per 1000 St. I50 M. 100 Maiblumenkeime 3 M. 100 Hyacinthus candicans, I. Qual. = I5 M. 100 Gladiolus Gandavensis, Rummel = 8M. 100 Hyacinthus candicans II. Qual. Mahonienblätter, per 1000 St. 34 .#., in wöchentlichen Lieferungen je 1000 St. 250 niedr. Treibrosen per 100 St. 36 M. 100 » » » 36 » 2000 Mahonienblätter per 1000Stück 3,5.M. a TEE NES aba BEL le ji 5 DON RER 1" Fi IR 5 ® RN { er 100 Philodendron pertusum per 100 St. 75 #. 2000 Hyacinthen, aus dem Er je 2 in Töpfen per 1000 Stück 500 #. ı Ballen Torfmüll. Miscellen. Die reiche Kartoffelernte zeigt wiederum auch ihre Schattenseite in diesem Jahre, da wo man hinhört die Knollen inwendig oft hart bleiben beim Kochen. Neuerdings em- pfiehlt Jemand, dessen Name mir entfallen, man solle die Knollen einfach abwaschen, alsdann in einen eisernen Topf bringen, tüchtig Salz dazwischen thun und sie so kochen (also backen. Red). Ich ass solche, die schön weich und mehlig, wenn- gleich die unteren schwarz gebrannt waren. LK Gelber Bleich-Sellerie Chemin. Der Gemüse- züchter CHEMIN legte in der franz. Gartenbau- gesellschaft diesen Sellerie vor, dersehr gelobt wurde. Er ist schön goldgelb und braucht fast nicht mehr gebleicht zu werden. Sprechsaal. T.A.C.R. in Wien. Bei welcher Firma sind kräftige Pflanzen von Xanthoceras sorbifolia zu erhalten. Bewährt sich in Berlin die Ver- edelung auf Aoelreuteria paniculata ebenso wie hier oder ist eine andere Vermehrungs- . weise beliebt? Antwort. Hrn. LACKnER’S Exemplar war aus Frankreich. darauf nicht vermehren können. Bei Hrn. L. Szırovi-Hamburg trug X. im vorigen Herbst Samen, die auch bereits gekeimt haben. Unsere Leser bitten wir: um gef. Angabe von Adressen in Deutschland. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin. am 4. Februar 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend.in Pfennigen. Azaleen 25—50. Camellien, rothe 200—300, weisse 400—500. Cyclamen 25—60. Flieder 600 bis 1200. Maiblumen 75—g0. Nelken. — Orchideen 300— 1000. Primeln gbisıo. Rosen 200—600. Stiefmütterchen!ıo. Tuberosen 9. Veilchen 5—ı15.— Sonstige Blumen: Fuch- sien 10—25. — Abutilon 30. — Schneeglöck- chen prBd. 15—20.— Tulpen pro Hundert 500 bis Iooo. Hyazinthen pro Hundert 2 Bo Bindegrün: Adiantum-Wedel 20— 75. Sog, italien. Blumen: Rosen 150. [GARTEN-ZEITUNG: Koelreuteria hält im Norden schlecht aus; man wird Xanthoceras deshalb u en 1884. 21. Februar.) Ne Anzeigen. Bu ing EDEN VE REN »” u « # 9 y Gärtnerei ist deshalb ein hoher Eingangszoll dringend zu wünschen. - weltberühmten Borsig’schen Gärten und Gewächshäuser, sich entschloss, ' seiner Berufsgenossen zu veröffentlichen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhellostrasse, Die modernes Toppichgärinsrei. W. Hampel, Garteninspector in Koppitz. 36 lithograph. Tafeln nebst Text. Preis cartonnirt 5 Mk. Praktische Anleitung Die © PFIRSICHZUCHT 5 | Obstbaumkrankheiten . Ludwig Freiherrn von Ompteda. Dr. Paul Sorauer. Mit 8 lithographirten Tafeln. Preis 2 Mk. 50 Pf. Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. Die schönblühenden Zwiebelgewächse, ihre Kultur im Garten, Gewächshaus und Zimmer. i | Von Th. Rümpler, General-Secretair in Erfurt. Mit 150 in den Text gedruckten Holzschnitten. Preis ro M. _ WINTERBLUMEN. Anleitung für Gärtner und Liebhaber zur Winterkultur der für den Schmuck der Wohnräume und Glashäuser, für Bouquets, Vasen und andere Arrangements geeigneten einheimischen und ausländischen Blumen- und Blattpflanzen. Bearbeitet von H. Gaerdt, Königl. Gartenbau-Director zu, Berlin. Mit 9 Farbendrucktafen. Preis 18 M. Eleg. geb. zo M. 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Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K.Pr. Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. - Inhalt: Die Orchideen für Jedermann. k. Ein Besuch von Dreilinden, Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Von CARL MATHIEU. _ Medinilla Curtisii hort. Veitch (Melastomaceae). (Mit Abbildung). Seiner Königl. Hoheit dem Prinzen FRIEDRICH "Carr von Preussen ge- hörend.. Von HEINRICH FINTELMANN, Königl. _ Garten-Inspektor z. D. h Bericht über die Ergebnisse der Kulturversuche mit zwei neuen Kartoffelsorten. Gartendirektor, Von JUEHLKE, Kgl. - Hyazinthen in Gjs3sern. Von O.SCHNURBUSCH in Bonn. Der Catalog der Flottbecker Baumschulen Staaten, Ei Organ des „Vereins zur Beförderung des Aartenhaues in den Königl. Pronkeiachhn Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Bericht über die vom. Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preuss. Staaten erhaltenen Pflanzen zu Versuchszwecken. I. Von ALBERT SCHWARZBURG-Schöneberg. Miscellen: Cereus giganteus. — Mango-Frucht. Zimmergewächshaus. — Zur Erzeugung von prä- servirten Früchten. — Zur Vermehrung von Betula atropurpurea. — Reblaus. — Bot. Garten in Kiel. — Jasminum nudiflorum. — Obstbaulehrkursus in Cleve. Literatur. Personalnachrichten. Gaıtenbau- Ausstellungen. — Sprechsaal. — Engros-Preise abgeschnittener Blumen. von James Booth & Söhne E.. für 1884 ist erschienen, und wird auf gefällige Anfrage franco und gratis per Post versandt. Klein-Flottbeck in Holstein. Februar 1884. <> Gesuche =D Ein unverheirateter, militärfreier Herrschaftsgärtner, der schon 3 Jahre einer herrschaftlichen Gärtnerei selbstständig vorstand, wünscht sich zum 15. März oder Westfalen Stellung annehmend. Gute Zeugnisse ‚stehen zu Diensten. Näheres ertheilt gern Friedr. Hülsberg in Herdecke a. d. Ruhr. Suche für einen strebsamen jungen Mann, der ‘3 Jahre in hiesiger fürstlichen Gärtnerei gelernt hat, eine passende Stelle zur weiteren Ausbildung. Ich ‚entlasse denselben mit besten Zeugnissen und kann derselbe vom I. März ab antreten. _Gefl. Offerten nimmt entgegen Die fürstlich . Hatzfeldt’sche Gartenverwaltung in Trachenberg. >“ Angebote. &> Für einen kleinen herrschaftlichen Garten mit Kalt- haus wird zum ı. April cr. ein anständiger Gärtner gesucht, der auch häusliche Arbeiten übernimmt. Nur mit guten Zeugnissen versehene Reflectanten mögen sich melden unter A. 1 postlagernd W 'estend- Charlottenburg. Re (ı) Gesucht wird zum sofortigen Eintritt ein Gärtner- gehülte (unverheiratet) für Gartenanlagen und Gemüse- bau. Gute Zeugnisse erforderlich. Hötel zur Eisenbahn, Herford i. W. Gesucht wird für sofort ein kräftiger Gehülfe für Kundenarbeit, Topfpflanzen und etwas Gemüsebau. Gehalt pro Monat 25 Mk. bei freier Station. Stel- lung dauernd. 5 Heinrich Frei n Wald ‚ Rheinland). Anzeigen. x Verlag von PAUL PAREY in Berlin, SW. 32 Wilhelmstrasse. DEUTSCHE POMOLOGIE. Chromolithographische Abbildung, Beschreibung und Culturanweisung der empfehlenswerthesten Sorten Ei Aepfel, Birnen, Kirschen, Pfannen, Aprikosen, Pfrsiche und Weintranben, Nach den Ermittelungen des Deutschen Pomologen- Vereins herausgegeben von W. Lauche, K. Garten-Inspektor, Lehrer des Gartenbaues an der K, Gärtner- Lehranstalt zu Potsdam, in Inhaber der grossen goldenen Medaille für Leistungen im Gartenbau etc. Band: Aepfel. | Zweite Folge. Band. Bm, © C C (No. 51— 100.) (No. 51—100.) i \ UT TV DV TNGEMEENVDNEDVIRN EN EN Nr zweihundert Farbendrucktafeln in vier Bänden war die erste Folge der Pomologie abgeschlossen, und mehr als tausend Subskribenten gebührt lebhafter Dank für die zahlreichen ermunternden und anerkennenden Zuschriften, welche aus ihren Reihen eingingen, und welche vielfach an dem Werk nur. auszusetzen hatten, dass die Zahl der abgebildeten und beschriebenen Aepfel und Birnen nicht ausreiche. Und allerdings, es sind in den letzten Jahren eine Menge Sorten bekannt geworden und verbreitet, über die in den früheren Versammlungen des Deutschen Pomologen-Vereins noch keine genügenden Beob- achtungen vorlagen, die aber theilweise durchaus Beachtung und Verbreitung verdienen. Das bisher em- pfohlene Sortiment Aepfel und Birnen ist in der That nicht gross genug. Theilt man die Früchte nach ihrer Reifezeit in Sommer-, Herbst- und Winterobst ein, berücksichtigt man ferner die verschiedenen wirth- schaftlichen Zwecke, bedenkt man, dass sich gewisse Sorten für den Garten, für Landstrassen, für das Feld, für trocknen oder feuchten, sandigen oder lehmigen Boden, für warme oder rauhe Lagen eignen, so erscheint eine Sorten- Auswahl von 50 Aepfeln und 50 Birnen zu gering und eine von IOoO nicht zu gross. Bereits vor 20 Jahren liess sich der Verfasser von Oberdieck, Jahn, Leroy etc. Reiser und Stämme senden, pflanzte in seiner Baumschule über 2000 Aepfel- und Birnensorten an, um ein eigenes Urtheil über ihr Ge- deihen und ihren Werth zu gewinnen. Als ihm später die Anlagen. der Königlichen Gärtner- Lehranstalt anvertraut waren, wurde hier ebenfalls ein grosses Sortiment in den verschiedensten Formen angepflanzt. und während eines Jahrzehnts wurden gegen 2000 Früchte beschrieben und abgebildet. Beobachtungen und Erfahrungen mit anderen Pomologen ausgetauscht und auf Ausstellungen ergänzt und erweitert. Das Resultat sind diese, fünfzig weitere, bereits in des Verfassers Handbuch des Obstbaues erwähnte empfehlenswerthe Sorten Aepfel und Birnen, welche nun die zweite Folge der Pomologie bilden. | Dieselbe besteht demgemäss also aus einem zweiten Band Aepfel (No. 5I—100) und einem zweiten Band Birnen (No. 51—100) im Preisverhältniss der Ersten Folge, d.h. 25 Mark per Band. ül Beide Bände elegant in Halbleder fest gebunden oder lose in geschmackvollen Einband-Cartons kosten zusammen 56 Mark. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Die Orchideen für Federmann. Orchideen für Jedermann. N Von CARL MATHIEU. - Auktionen, deren wir hier in Berlin reits zweiim vorigen Jahre beigewohnt, ant sequentes, ist nicht nur den grösse- n Gärtnereibesitzern eine gute Gelegen- 1eit gegeben, sich in den Besitz obiger, leider wenig gezüchteter Pflan- _ mann und Liebhaber findet Gelegen- heit seine Sammlungen zu erweitern oder uch sich dergleichen neu anzulegen. denfalls ist durch das Unternehmen ein Anstoss gegeben, dem hiesigen Publi- m neue und interessante Blumen in ‚spruch auf Schönheit, Farbenpracht und zierlichen Bau machen, als die bekannten - Erzeugnisseder littoralischen Landstrassen d Feldwege Süd-Frankreichs und Ober- liens, welche, da sie in jenen glücklichen filden fast nie den Hauch des Boreas pfinden und daher wenig Mühe und "beit erfordern, uns hier massenhaft auf len Markt geworfen werden, zum Schaden er eigenen Arbeit und Mühe. Werden dagegen dem Publikum im halben oder doch wenigstens im annähernden Ver- hältnisse jene luftigen Bewohner einer fremden Zone geboten, so werden gewiss e armseligen Repräsentanten der Köni- n der Blumen, welche nur in einer Art 'h hier breit machen, bald mit Ver- htung gestraft werden, und die Herr- hkeit der jetzt geruchlosen, dagegen ; übel riechenden (es wird mit Essenzen chgeholfen) Safrano-Rose hätte ihre Zeit. Jir empfehlen daher so viel wie mög- die Kultur der Orchideen in die Hand nehmen, sie ist, wie wir später sehen den, keineswegs schwierig, nur Auf- ierksamkeit und Liebe zur Sache er- ordert sie, und wir werden mit der Zeit, ie in England, zum Winterflor auch äuser voll blühender Orchideen beim _ Handelsgärtner finden. Welches sind nun aber für uns, wird mancher fragen, die besten und nützlich- sten Orchideen, welche machen uns die wenigsten Umstände, welche erweisen -h in der schlechten Jahreszeit, also vom November bis März am werthvoll- en, welche sind womöglich im gemässig- nr > & = ‚ten Gewächshause, oder noch besser im kalten zu kultiviren, welche sind gute Marktpflanzen zum Schneiden? u. s. w., DE PuvDT, der bekannte belgische Or- chideenzüchter und Herausgeber des trefflichen Werkes über Orchideen (Les Orchidees, Paris, Rothschild 1880), giebt in No. 4 der Revue de l’'horticulture belge p. 76 1883 eine Auswahl derjenigen Or- chideen, welche ohne besondere Schwierig- keiten im temperirten Hause bei 10 bis 12°C. (8 bis ı0’R.), selbst 8°C. während der Nacht, und bei 12 bis ı5°C. (9 bis ırR.) während des Tages, wie z. B. die Cattleyen, Dendrobien, Cypripedien und viele andere gedeihen. In einem solchen Hause gefallen sich fast die Hälfte dieser Pflanzen, welche im Winter wenig Feuch- tigkeit, keinen Schatten, und so viel Lüf- tung wie möglich verlangen. Im Sommer wird die grosse Wärme durch Schatten, durch - Verdunstung des Wassers und eine mässige Lüftung gemildert. »Für Liebhaber«, wir führen seine eige- nen Worte an, »bleibt, wenn sie weder ein temperirtes noch Warmhaus besitzen, noch eine dritte Klasse Orchideen, wel- cher jede Wärme schädlich oder unnütz ist; es sind dies die Bewohner der Hoch- ebenen der Anden und aller jener Höhen, welche über 2000 »z über dem Meeres- spiegel in den Tropen sich befinden. Diese sind nun zum grössten Theile frost- frei zu behandeln, doch hat die Erfah- rung gelehrt, dass eine Temperatur von 5 bis 7°C. (4 bis 6°R.) für die Nacht ihnen am besten zusagt in den Winter- Monaten, wogegen am Tage eine Steige- rung von 2 bis 3° genügt. Die. Wärme des Sommers ist dagegen ein Feind derselben, der abgehalten werden muss. Von November bis März, wo ihnen wenig Sonne und Luft zukommt, und wenn letztere gegeben, nur nicht unmittelbar, ist auf die Feuchtigkeit in der Luft und an den Wurzeln zu achten, je niedriger die Temperatur ist, und dies ist die Klippe, woran die meisten Neu- linge scheitern. Mankannes sichschlechter- dings nicht zusammenreimen, WIe Eine Pflanze monatelang ohne gegossen Zu werden, leben kann, obgleich sie nicht welkt, sondern im Gegentheil gedeiht und blüht. Und gerade diese Trockenheit an den Wurzeln mit einer massızen Feuchtigkeit der Luft bekommt sehrvielen Orchideen. Doch ist dies für diese Orchi- deen nicht stehende Regel, die meisten 9 98 Die Orchideen für is ent SR a ı lieben während des Winters hen ober- flächliches Bewässern. Je mehr man den- selben eine Zeit der Ruhe während der Wintermonate durch zeitgemässes Inne- halten mit der Bewässerung zukommen lässt, je besser werden sie blühen, nach- dem ihre Wachsthums-Periode abge- schlossen ist, und man sie nicht durch unzeitiges Giessen in immerwährendem Wachsthum erhält. Ebenso hüte man sich selbst in der heissen Jahreszeit vor dem Uebermass von Feuchtigkeit an den Wurzeln, da eine Folge davon Krankheit, Fäulniss, ja selbst der Tod sein kann. In Bezug auf Odontoglossen, Masde- vallien und viele andere subalpine Arten muss indessen selbst während des Win- ters kein völliger Mangel an Feuchtigkeit an den Wurzeln entstehen, hier heisst es nun selbst studiren und sehen, wie nach Umständen zu handeln wäre, eine bestimmte Regel ist hier schwer zu geben. Was nun die Grenzen für die Kultur vieler kalten Orchideen betrifft, so ist man darüber noch nicht einig. Manche halten nur diejenigen für kalte Orchideen, welche unter einer Temperatur von IO° gedeihen, während Andere nur die härtesten, wel- che sich im Zustande der Ruhe mit 5, ja selbst mit 3° und noch weniger be- gnügen, darunter verstehen. Ich habe (DE PuypDT) während der letzten zehn Jahre etwa 200 ÖOrchideen- Arten, welche als zur kalten Kultur ge- hörig bekannt sind, kultivirt, oder habe auch deren aus eigenem Antriebe dieser Behandlung unterworfen. Der grösste Theil gedeiht bestens bei einiger Vor- sicht. Ihre Blüthe ist sehr befriedigend, obgleich die Beschaffenheit meiner Lage ‚hier nichts weniger als vortheilhaft ist. Das Gewächshaus befindet sich in der Stadt, die Luft ist durch Rauch verdickt, während des Winters erhält das Haus nur unvollkommen Sonne, zudem ist das- selbe nicht für eine Kultur der Art er- baut und entspricht derselben nur in sehr geringem Masse. Nichts desto weniger gelingt mir dieselbe, wie Jedermann sich überführen mag. Man ersuchte mich, die Arten, welche ich kalt kultivire und welche dabei bestens gedeihen, zu nennen. Ich gebe hiermit dieselben zum Schluss, indem diejenigen, welche ich mit einem Stern bezeichnete, an den wärmsten Theil des Hauses zu stellen sind, und rechne ich als niedrigste Nacht- Temperatur während des a 5°C., obgleich ı °' mehr oder weni- ger gerade kein fühlbarer Schaden für den grössten Theil der Pflanzen ist, vor- ausgesetzt, dass diese sehr niedrige Tem- peratur nur vorübergehend vorkommt, und dass dagegen andererseits eine Tages- Wärme von 8 bis IO°, durch etwas Feuchtigkeit der Luft gemildert, ihnen nur gut thut. Man halte sich also von den entgegengesetzten Punkten entfernt und nehme die Mitte. Dies vorausgeschickt, gebe ich in Fol- gendem die Liste der harten Arten, deren Widerstandsfähigkeit ich aus eigener Er- fahrung erprobt habe. Orchideen von kalter Kultur. Ada aurantiaca. Aerides japonicum. Arpophyllum, alle. Barkeria, alle. Bletia hyacinthina. Calanthe Sieboldii. Cattleya citrina. Coelogyne cristata. Cypripedium insigne. » Chantini. > Maulei. » venustum. > villosum etc. Dendrobium Falesneri. » . Japonicum. > nobile u. var. » speciosum. >» » Disa, alle. Epidendrum Friederici Guillelmi. > fragrans. » vitellinum majus, etc. Laelia majalis. » albida. Lycaste aromatica. >» Harrisoniae. > lanipes. > Skinneri. Masdevallia, alle. Maxillaria grandiflora. » nigrescens. » venusta etc. Mesospinidium sanguineum. » vulcanicum. Odontoglossum, fast alle. Oncidium aurosum. » crispum et var. > cucullatum et var. > Forbesi. » ineurvum. Milli etc. ornithorrhynchum. sarcodes. serratum. stelligerum. ’ varicosum Rogersi. 3 zebrinum und viele andere. eione alba. Restrepia, alle. _ Sobralia macrantha nana etc. Sophronitis, alle. #Anguloa Clowesii und der grösste Theil ‚der andern. Brassavola Digbyana. Br glauca. 3rassia verrucosa. Jattleya crispa. » Mossiae. Perrini etc. olax jugosus. Cypripedium barbatum. *Dendrobium cambridgeanum. > chrysanthum. > coerulescens. pidendrum syringothymus. #=Houlletia chrysantha etc. #Laelia autumnalis. » furfuracea. E27 purpurata,' etc. - *Leptotes bicolor. *Miltonia Clowesii, etc. "Mormodes, alle. #Odontoglossum Phalaenopsis? N; > Roezli. i y vexillarium. » hastilabium. ncidium leucochilum. un pulvinatum. alumbina candida. ilumna fragrans. tanhopea oculata und andere. "Trichopilia coccinea etc. *Zygopetalum crinitum. > Gautieri. E. » intermedium. L » Mackayı. ; n maxillare etc.« Zum Schluss theilen wir nach Revue _ horticole 1883 pag. 221 noch einige Orchi- deen mit, welche in dem Littorale Süd- Frankreichs den dort fast nie auftretenden Winter im März vorigen Jahres ausgehal- en haben; diese Pflanzen säumten die Ufer eines Baches ein, geschützt durch Quercus Iex und Ceratonia Szlıqua Medıinilla Curtisi. (Johannisbrotbaum 'B Dieselben waren selbstverständlich stets frei kultivirt. Masdevallia Lindeni. » Benedicti. » Bruchmuelleri. Coelogyne cristata. Laelia albida, L. anceps. Stanhopea cirrhata. Cymbidium aloefolium. Odontoglossum cordatum. 2 concolor. > Madrense. > Rossii majus, > maculatum superbum. >» cristatum. » nebulosım. Oncidium albo-violaceum. » Forbesi. > pulvinatum. » incurvum. > tigrinum. Phajus maculatus. Lycaste Skinneri. Cypripedium venustum. Medinilla Curtisii hort. Veitch (Mela- stomaceae). (Mit Abbildung.) Se schlank, Zweige hängend, cylin- drisch, höckerig, Blätter sitzend, länglich eirund oder eirund, zugespitzt, hellgrün, Ränder und Rippen roth, Trugdolde gipfelständig, 3-gabelig, hängend. Blü- thenstiele korallenroth, Deckblätter klein, Blume elfenbeinweiss, Staubfäden pur- purn. Westl. Sumatra (Bot. Mag. t. 6730). Diese Pflanze, schreibt Gard. Chron. n. ser. XX, S. 62, nach welcher Quelle wr auch unsere Abbildung verkleinern liessen, ist zwar keine so in die Augen fallende Art wie Medinlla magnifca, verdient aber doch wegen ihrer bemerkenswerthen Eigenschaften einen Platz im Warmhause. Sie wurde zuerst im Herbst 1883 von VEITCH & Sons, London, Chelsea, in einer Sitzung der R. Horticultural Society vorgeführt und bildete einen niedrig wach- senden Strauch mit etwas fleischigen Blättern (mit rothen Rippen und Rändern). Die zahlreichen Blüthen stehen in end- ständigen rispigen, pyramidalen Trug- dolden (Cymen). Die Haupt-Blüthenstiele, welche im rechten Winkel abstehen, sind gegliedert und von schön korallenrother IOoO Farbe. Jede Blume hat ca. ıl cm im Durchmesser, besitzt einen elfenbein- weissen, becherförmigen, am Rande kaum getheilten, also fast ganzrandigen Kelch und eine flache Blumenkrone mit 5 rund- lich länglichen Blättern von rahmweisser % Farbe, die einen lebhaften Kontrast mit dem centralen Büschel purpurner Staubgefässe bilden. Sie stammt aus dem westlichen Sumatra und wurde durch VEITCH’s Reisenden CURTIS, dessen Namen sie trägt, eingeführt. DR In Medinilla Curtisii hort. Veitch. Fig. 27. Ein Besuch von Dreilinden, Seiner Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich Carl von Preussen gehörend. Von HEINRICH FINTELMANN, Kgl. Garten-Inspektor z. D. y AN enn wir das Wirken und Walten “= des erhabenen Herrscherhauses der Hohenzollern dem Gartenbau gegenüber Blüthenstiele korallenroth, Blumen elfenbeinweiss. ‚ Sa betrachten, so finden wir, dass jederRegent oder doch fast jeder hervorragendere Prinz dieses Hauses, seit der Zeit des grossen Kurfürsten FRIEDRICH WILHELM von Brandenburg bis auf unsere Tage, sich sein eigenes Tusculum schuf. Letzteres entsprach alsdann in seinen äusseren Ver- hältnissen, und man möchte sagen, in seiner ganzen ästhetischen Auffassung nicht nur dem Geiste der jedesmaligen M Ein Besuch von Dreilinden. IOI eriode, sondern ganz besonders auch jedesmaligen Lieblingsneigungen s Schöpfers. och anzuerkennen ist hierbei der öne, echt fürstliche, humane Zug, dass : alle diese Schöpfungen des Garten- es seit alter Zeit her ausser zur Freude icht ausschliesslich allein den Reiz der- artiger Schöpfungen geniessen, sondern as Volk sollte Antheil haben an diesen ndesverschönernden und veredelnden Bestrebungen! Das Volk sollte durch diese Vorbilder des Gartenbaues gewisser- massen zur Nacheiferung ähnlichen Thuns, ‘wenn auch im kleineren Rahmen ange- egt werden. Und wie haben diese Vor- ilder, wenn wir uns in Stadt und Land msehen, auf Veredlung und Verfeinerung ' Gartenbaues mitgewirkt! - In ungefähr historischer Reihenfolge entstanden der einstmalige Lustgarten und Monbijou zu Berlin, der Schlossgarten zu ranienburg, der Lustgarten zu Potsdam, ie Anpflanzungen im Thiergarten bei erlin, der Schlossgarten zu Charlotten- urg, der Schlossgarten zu Rheinsberg, er Schlossgarten zu Schönhausen, Sans- ouci, der Neue Garten bei Potsdam, ellevue bei Berlin, Paretz, die Anlagen uf der Pfaueninsel bei Potsdam, Char- ottenhof, Glienicke, die poesievollste und llendetste Schöpfung der bildenden rtenkunst in der Mark Brandenburg, d endlich Babelsberg, wo unser Helden- iser die nach seinen Ideen geschmückte ndschaft mit sinnigen Denkmälern ‚seiner ruhmgekrönten Armee und ihrer ewährten Führer in den letzten Kriegen ziert hat, wodurch er seinem Babels- rge gewissermassen eine nationale Be- utung verliehen. Der kunstsinnige FRIEDR. WILHELM IV. strebte dahin, unter Beistand des Alt- neisters LENNE die zerstreut liegenden fentlichen Gärten, welche der Stadt tsdam und ihrer Umgebung bereits r Zierde gereichten, durch theils park- artig, anderntheils gartenmässig ge- ‚haltene Zwischenanlagen in Verbindung zu bringen, und auf diese Weise in der Umgebung seiner zweiten Residenzstadt ne durchParkanlagen geschmückteLand- schaft herzustellen, wie solche von ähn- licher räumlicher Ausdehnung und solchem landschaftlichen Reize nur selten wieder angetroffen werden dürfte. Dieser Grund- idee verdanken die Park- und Garten- Anlagen am Pfingstberge, am Ruinen- berge und am Neuen Orangeriegebäude bei Potsdam, ferner die Anpflanzungen hinter dem Neuen Palais bei Lindstädt, am Wildparke bei Potsdam und endlich diejenigen in der Umgebung der Dörfer Eiche, Bornstädt und Bornim ihre Ent- stehung. Fast überall dient diesen Neuanlagen ein Schmuckgebäude oder ein solches, dass die Aussicht in die Umgebung er- möglicht, zum architektonischen Kern- punkte, oder wenigstens zum Motiv. Hätte FRIEDRICH WILHELM IV. nur das Aussichtsgebäude auf dem Pfingstberge bei Potsdam geschaffen: wir alle, die den wahrhaft entzückenden Rundblick von seiner Zinne genossen, müssten diesem Fürsten allein dafür dankbar sein! Durch diesen Aussichtsbau sind doch die Reize der Umgebung Potsdams im eigent- lichsten Sinne in ihrem natürlichen Mittel- punkte erst erschlossen worden! Aber noch weiter drang das garten- künstlerische Bestreben des genialen FRIEDRICH WILHELM IV. Er schuf und ebnete auch die reizenden Uferwege, welche in unmittelbarster Nähe des Havel- flusses das Dorf Sacrow mit der Räuber- schanze, einem alten slavisch germanischen Lagerplatze, und endlich diejenigen, welche Potsdam mit Baumgartenbrück, und schliesslich das Dorf Caput mit Potsdam verbinden! Gerade die drei zu- letzt erwähnten Wege bieten eine solche Fülle von anmuthigen Uferlandschafts- bildern und von so ernster Waldeinsam- keit dar, wie solche nur selten in unseren märkischen Landschaften vereint wieder- gefunden werden dürften. Dass diese land- schaftsgärtnerischen Anlagen in der nähe- ren und entfernteren Umgebung Potsdams, wo sich ein bewaldetes Hügelland und höchst anmuthige seeartige Erweiterungen eines durch Schifffahrt belebten Flusses mit sehr lieblichen Ufereinbuchtungen bereits vorfanden, geradezu prädestinirt waren, muss von fachmännischer Seite zugestanden werden. Sie alle konnten dem genialen Blicke eines solchen Fürsten zu ihrer Ausnutzung nicht entgehen! Das ritterliche Geschlecht der Hohen- 102 Ein Besuch von Dreilinden. zollern pflegte neben dem Gartenbau aber auch seit altersher des edlen Waidwerkes, und im Sinne dieser Pflege entstanden die weitberühmten Jagdrevierezu Hubertus- stock, der Grunewald, Letzlingen, Königs- Wusterhausen, die Fasanerie im Thier- garten bei Berlin, welche bei Errichtung des Berliner zoologischen Gartens nach Potsdam verlegt wurde, der Wildpark bei Potsdam und endlich der Wildpark Seiner unlängst verstorbenen Königl. Hoheit, des Prinzen CARL von Preussen. Bei allen diesen Anlagen, sowohl gärt- nerischer als auch waidmännisch-forst- licher Natur, galt es, aus kleineren oder grösseren gegebenen Anfängen, unter sachgemässer Benutzung der von der Natur gebotenen Verhältnisse des Bodens und der Wasserläufe, im Laufe der Zeit Schöpfungen herzustellen, wie uns die- selben heut zu Tage, den verschiedenen Zwecken entsprechend, und derLandschaft im Grossen und Ganzen zum Schmucke dienend, vor Augen stehen. Es musste bei fast allen diesen Schöpfungen unserer eigenthümlich märkisch stiefmütterlichen Natur, so weit es die Bodenphysiognomie und die Beschaffenheit des Bodens als auch die dadurch bedingten Vegetations- verhältnisse betrifft, mit streng sachge- mässer Kenntniss und meistentheils mit nicht unbedeutendem Aufwande von Geld und Zeit entgegen getreten werden. Ver- gessen wollen wir hierbei nicht, dass es die Hohenzollern seit der Zeit des 30- jährigen Krieges mit einem nahezu gänz- lich verwüsteten Landstriche und auch mit einer der Hauptsache nach verarmten Bevölkerung zu thun hatten, deren Wohl- stand erst im Laufe von Jahrhunderten wieder emporgebracht werden musste. Unser Fürstenhaus konnte erst mit dem Wachsen seiner Macht für die Hebung der Landeskultur im ästhetischen Sinne des Wortes für sein märkisches Stamm- land in landesväterlicher Weise eintreten. Ganz im Sinne der Ueberlieferungen seines Geschlechtes hat sich Seine Königl. ‚Hoheit der Prinz FRIEDRICH CARL von Preussen auf der Besitzung Dreilinden sein eigenes Tuskulum geschaffen, das den anspruchslosen Neigungen dieses er- lauchten Prinzen in waidmännischer, forst- männischer und gärtnerischer Hinsicht entspricht. Seine Königl. Hoheit der Prinz FRIEDRICH CARL trat im Jahre 1859 in den Besitz des Gutes Dreilinden, welches im Totalumfange von 800 Hektaren aus bedeutenden Waldflächen und aus da- zwischen vertheilt liegenden Ackergrund- stücken bestand. Die landschaftliche Lage des ganzen Gutskomplexes lässt sich als eine hügelige Hochebene bezeichnen, welche nach dem nahe gelegenen Wann- See, dessen Ufer mit Villen und Gärten umkränzt sind, eine geringe Abdachung aufweist, bis diese Terrainneigung in un- mittelbarer Nähe des Sees ziemlich steil auftritt. Die Oberfläche zeigt auf dieser Hochebene mannigfache Bodenein- senkungen von grösserer oder geringerer Ausdehnung und Tiefe. Der Boden selbst besteht durchgehends aus einem fein- [ Garten-Zertung körnigen Diluvialsande, hin und wieder in seinen Untergrundschichten von Mergel- lagen durchsetzt. Durch eine bereits lange andauernde Waldkultur der Kiefer hat sich fast überall auf Dreilinden eine nicht unbedeutende humose Oberfläche gebildet, während die feuchten Aus- dünstungen des nahen Wann-Sees in den dichten Kieferbeständen eine bedeutende Moosdecke, und auf den Blössen eine aussergewöhnlich starke Grasvegetation begünstigen. Die Aufgabe nun, welche sich zunächst Seine Königl. Hoheit der Prinz FRIEDRICH CARL, unter dem treuen fachmännischen Beistande des Herrn Försters ROSEMANN auf Dreilinden ge- stellt hat, besteht der Hauptsache nach darin, bedeutende Flächen der hier vor- gefundenen Kieferbestände, die im Alter von 3 bis zu IoO Jahren wechseln, im Interesse des hier nicht unbedeutenden Wildstandes in Laubholzwaldungen um- zuwandeln. zunächst zwei unserer heimischen Gehölz- arten verwendet, nämlich auf den höher gelegenen Terrainabschnitten Ouercus Zu diesem Zwecke werden | pedunculata, die ein überaus freudiges Wachsthum zeigt, und in den Thalmulden Fagus sylvatıca. culata werden alljährlich 50 000 Stück an- | Von Ouercus pedun- gepflanzt, nachdem dieselben vorher in Forstgärten bis zu einer bestimmten Stammstärke angezogen worden sind, um ' so dem Wilde mehr Widerstand bieten zu können. Wie es auf der Besitzung Dreilinden in Betreff der Wald- und Wildpflege nichts giebt, dem der Prinz nicht seine ganz besondere Aufmerksamkeit widmet, so sind es ganz besonders diese jungen Eichenanpflanzungen, die derselbe mit Ein Besuch von Dreilinden. 103 er Sachkenntniss und Hingabe eines frigen Züchters pflegt und überwacht. lier beschneidet der Prinz in seinen - Mussestunden mit eigner Hand die Zweige und Kronen seiner Pfleglinge. Er ordnet es selbst an, wenn den Eichenbeständen durch Entnahme unterdrückter und klei- nerer Exemplare, die dann sofort wieder _ anderweitig angepflanzt werden, Luft und Licht verschafft werden soll. Er ist selberim Waidmannsanzuge vom frühesten Morgen bis zum späten Abend bei den Pflanzarbeiten thätig, überall Befehle und Anordnungen ertheilend. Daher ist denn aber auch das Gedeihen der jungen An- _ pflanzungen, trotz der Zerstörungen des Wildes an den Stämmen während der Zeit des Fegens der Gehörne und Ge- weihe, ein für die gegebenen Verhältnisse durchaus erfreuliches. Ein im Jahre 1870 - von französischen gefangenen Soldaten - rigoltes und später auch von ihnen be- - pflanztes Eichenquartier erfreut sich des besten Gedeihens. Zu diesen Arbeiten soll sogar der Befehl aus dem Haupt- quartiere des Prinzen nach Dreilinden gelangt sein! Sehr bald werden wir beim Durchwandern dieser jungen Eichenbe- stände finden, dass sich auf Dreilinden bereits eine bedeutende Anzahl einzelner fremder , Eichenarten, unter denen die - nordamerikanischen vorwiegend sind, be- findet. Es sind Ouercus coccinea, O. macrocarpa, O. palustris, ©. pannonica, ©. rubra, O. cerris und O. macranthera, die wir in Wachsthumsverhältnissen vor- finden, welche mit denjenigen unserer heimischen Eichen wetteifern. Häufig finden wir die jungen Eichen- plantagen behufs Bodenverbesserung durch Nadelfall und demnächst auchzum Schutze der hier gehegten Fasanen mit Adzes excelsa (Fichte) gemischt; auch wirkt diese - Zwischenkultur bekanntlich dahin, die Eichenstämme gerader in die Höhe zu treiben. Ferner finden sich Bestände von Abies excelsa, die förmliche Dickichte - bilden! Stärkere Exemplare von Adzes Nordmanniana, Abies balsamea, Abies Douglasi und Tsuga canadensıs sind be- sonders in denjenigen Terrainabschnitten ‚vielfach vertreten, welche dem Jagdhause von Dreilinden näher liegen. Betula alba und Robinia Pseudacacia, die für einzelne hier befindliche Bodenflächen gewiss sehr zu empfehlen wären, werden von. dem Prinzen weniger geliebt, und kommen Bi. 3 daher in geringeren Mengen vor. Von ersterer Baumart hegt Prinz FRIEDR. CARL die Ansicht, dass sie ihm die Besenbinder in seine Jagdgründe ziehe, und letztere unruhig mache. In verschiedenen durch zerlegbare Draht- und Weiden - Flechtzäune eingehegten Samenschulen und Pflanzgärten finden wir ausgedehnte Anzuchten folgender Gehölzarten vertreten: Adzies balsamea, A. Nordmanniana, A. Pinsapo, A. nigra, A. orientals, A. Reginae Amaliae, A. Szichensis, Biota aurea, Cupressus Law- sontana, C. pisifera. Gingko biloba, Funi- perus communis, 7. virginana, Pinus austriaca, P. montana, P. Strobus, Taxus baccata, Thuja gigantea, T. Lobbü, T. occidentahs, T. Warreana, Acer plata- noides, A. pseudoplatanus, A. dasycarpum, A. striatum, Platanus orientalıs u. Fraxi- nus pubescens. Endlich werden in diesen eingehegten Baumschulen eine grosse Menge von deckenden Gesträuchen und von solchen, die durch ihre Früchte der Fasanenzucht dienlich, angezogen. Immer mehr und mehr ausländische Gehölzarten zieht der Prinz im Interesse späterer Verwendung hier in den Bereich seiner Beobachtungen, um dieselben in Bezug auf die hier gegebenen Boden- verhältnisse und ebenso hinsichtlich der Ernährung seines Wildbestandes zu prüfen. Zu diesem Zwecke überbringt er die Gehölzsämereien häufig persönlich von seinen Jagden und Reisen nach seiner Besitzung Dreilinden, oder sie werden ihm von anderer hoher Hand für seine Kulturzwecke übergeben. Wir finden in dem Prinzen eben einen Baumzüchter par excellence, dessen hohes Beispiel wohl im Lande der Nachahmung würdig. In unmittelbarer Nähe des kleinen prinz- lichen Jagdhauses, welches ausser von 3 mächtigen Linden, die dem Orte den Namen gegeben, dicht vom Walde um- rauscht wird, fiel mir ein Exemplar von Cedrus Libani von 8 bis ı0 Fuss Höhe auf, das auch während des Winters weder an den Wurzeln noch dem Stamme ge- deckt wird, wie mir der Herr Förster ROSEMANN freundlichst mittheilte. — Das Jagdhaus birgt eine grosse Menge von Jagd- und Kriegs-Trophäen des Prinzen. Die weiten Forstkulturen auf Dreilinden werden nur durch geradlinige sogenannte Gestellwege und durch schmale Pirsch- wege durchschnitten. EYE, 4 Mas ER, a ANDI, REITER TEN HR PR SRAUENT ZA 3 \ uni 0 ar ‘ P T04 Der Anbau der den Forst hier ad dort unterbrechenden Feldflächen hat nur den Zweck der Fütterung der Wild- bestände. Daher gewahren wir auf diesen Flächen vornehmlich Kartoffeln, Getreide, Lupinen und Helianthus tuberosus (Topi- nambour). Nach Aussage meines Führers, des Herrn Försters ROSEMANN, sollen es besonders die wilden Kaninchen sein, welche den Laubholzkulturen auf Drei- linden im hohen Grade nachtheilig sind, indem diese Thiere Alles benagen, was ihnen irgend erreichbar. Bericht über die Ergebnisse der Kuitur-Versuche mit zwei Kultur-WVersuche mit zwei neuen are £ HD: Bild, welches wir bei einem Be suche von Dreilinden gegenwärtig in uns aufnehmen, ist das der sorgsamsten Wald- und Wild-Pflege, wie solche seinem hohen Besitzer so recht eigentlich entspricht. Vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, wo wir Dreilinden auch mehr in ästheti- scher Beziehung zu dem weiten Kranze zu zählen haben, welcher die entferntere Umgebung Potsdams schmückt. neuen Kartoffel- Sorten. 1. »Queen of the Valley«. 2. »Adirondack«. Aussaats- .n quantum Ernte- E Namen Bo o | Bodenart | Düngung | Pflanzzeit | Erntezeit | Ertrag | Kranke x E © | =; R B / =! 5 | z 5 ||“ Re BElO@ueen ofsthe Valley|| co. 3 13 Sand Loch- 10. Mai }19. Oktbr. 38 keine 20 pCt. Stärke | Düngung ‚2 Adirondack 14 |ı1!/,| 24 dsgl. dsgl. dsgl. dsgl. 72 keine 22 pCt. Stärke | Diese Kartoffeln wurden von dem Di- rektor LINDEN in Brüssel bezogen ER im Anfang des Monats April d.]. einem mässig warmen Mistbeete ange- trieben. Nachdem die Keime eine Länge von 6 cm erreicht hatten, wurden sie mit einem Stück der Mutterknolle von letz- terer abgetrennt und einzeln in 3zöllige Töpfe verpflanzt, im Kasten weiter ge- pflegt und im Mai in das freie Land ge- setzt. Das Resultat ergiebt sich aus obiger Tabelle. Von jeder der beiden Sorten wurde auch eine Knolle ungetheilt auf einem ı »z im Quadrat enthaltenden Hügel gepflanzt, welcher durch Anhäufeln nach und nach eine Höhe von 1,50 z erreichte. Der Dünger bestand aus verrottetem Pferde- mist und Laub. Die Ernte von der ersten Sorte ergab 24, die Ernte von der zweiten Sorte 110 Kartoffeln, worunter 73 voll- kommen ausgebildete waren. Sanssouci, den 10. Dezember 1883. JUEHLKE, Königl. Garten-Direktor, Hyazinthen in Gläsern. Von O. SCHNURBUSCH in Bonn. A enn ich mir erlaube in kurzen Zügen die Kultur der Hyazinthen in Glä- sern darzustellen, so will ich gerade nicht behaupten, dass diese meine Erfahrungen als die allein massgebenden gelten sollen, vielmehr ist es erwünscht, über diese Kultur mehr zu hören. Veranlasst zu diesem Artikel bin ich durch die vielen Klagen der Blumen- freunde über das Misslingen dieser Kultur. Hyazinthen in Gläsern werden zum aller- grössten Theil eben doch von den Blumen- freunden gezogen, und deshalb schon sollte dieser Sache mehr Aufmerksamkeit von Seiten der Herren Handelsgärtner, welche doch am meisten diese Zwiebeln # verkaufen, zugewendet werden. Zuerst ist es nothwendig, Hyazinthen- gläser, ich setze voraus, dass solche be kannt, mit weitem Halse zu nehmen und zwar so weit, dass der Wurzelboden der h = ebel gut hineinpasst. Es ist das durchaus nothwendig, weil sonst diejeni- en Wurzeln, welche den Weg nach unten nicht sogleich finden, einfach umkommen. iss die Zwiebel selbst gesund sein muss, selbstverständlich, und ist es auch gar- -ht gefährlich, wenn man das Wasser bis zum Wurzelboden der Zwiebel auf- esst, dass es denselben sogar berührt. Gegentheil habe ich gefunden, dass s von grossem Vortheil ist, nicht so venig Wasser aufzugiessen. Eine zweite Hauptbedingung ist das Wasser. Ich habe mir die Frage vorge- legt, welches Wasser wohl das beste sei, A 2 ne Salpetergehalt, und ganz klares Flusswasser am geeignetsten ist. Ich ege auf klares Wasser besonderen ist deswegen entschieden un- brauchbar. Es würde nun das Treiben und die kommen. Dass sich Hyacinthen in Gläsern im Meine Ansicht und Erfahrung geht dahin, die Zwiebeln garnicht zu treiben, ondern so kalt als möglich zu stellen - und die Entwickelung ihnen selbst zu überlassen. Darum kommen auch die- zwischen Doppelfenstern gezogenen am schönsten und man hört oft äussern: ja die und die von meinen Bekannten "haben mehr Glück mit ihren Hyazinthen. Für Diejenigen, welche also Doppel- - fenster nicht haben, ist es rathsam, die Gläser so lange in einen möglichst küh- len Keller zu setzen, bis sich die Blätter - und Blüthen 2—2 Zoll aus der Zwiebel _ entwickelt haben. Auch für die Zwiebeln, - welche zwischen Doppelfenster zu stehen kommen, ist ein vorheriger Stand im Keller zum Wurzelmachen durchaus an- zurathen. a Was nun die Sortenauswahl betrifft, so wird von dem Verkäufer der Zwiebeln zu diesem Zwecke oft gesündigt, denn es Bericht über die erhaltenen Pflanzen etc. 105 ist durchaus nicht gleichgültig, welche Sorten genommen werden. Rummelzwie- beln sollte man überhaupt nicht nehmen. Am schönsten blühen und entwickeln sich solche Sorten, welche mit »früh« bezeich- net, und grossblumig sind, sowie möglichst kurzes Laub haben. Folgende sind alte bekannte Sorten und entwickeln sichgut. Homerus, Norma, Alida Catharina, La Tour d’Auvergne, Hercules, la Virginite, Grandeur ä Mer- veille, Leonidas, Grand lilas. Ein Ersetzen des alten Wassers durch frisches darf nur dann stattfinden, wenn, wie oben gesagt, Moos und Algen sich anfangen zu bilden. Ist das Wasser klar, dann ist nur Nachfüllen des aufgesogenen resp. verdunsteten Wassers nöthig. Bei diesem Verfahren wird man stets einen guten Erfolg haben und den Ver- kauf der Zwiebeln in Folge dessen meh- ren, da ja diese Kultur für den Blumen- freund viel Interessantes bietet. Bericht über die vom Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preuss. Staaten zu Versuchs- zwecken erhaltenen Pflanzen. I. Von ALB. SCHWARZBURG, Schöneberg. 1882er Neuheiten von R. Liebig in Dresden. Asalea Charles Darwin. Prachtvoll weiss, oft mit lebhaft rothen Strichen durchzogen. Die reichgefüllte, sehr grosse Blume ist am Rande stark gekräuselt. Die Pflanze wächst gut, baut sich kugelig und ist besonders zu Schaupflanzen sehr zu empfehlen. Azalea Edelweiss. Reinweiss, einfach zirkelrund. Blume von mittlerer Grösse. Verbesserung von Aszalea Blanchard, der sie in Blatt und Wuchs gleicht, doch nicht ganz so früh. Azalea Gertrud. Schönes Schneeweiss, ohne jede Zeichnung. Die beschriebene dichte Füllung hatte sie nicht, doch mag dies seinen Grund in dem übermässigen Blüthenreichthum der Pflanze haben. Asalea Graf Franz von Thun. Brillan- tes Atlasrosa, stark gefüllte, grosse Blume, sehr reichblühend und früh. Die Pflanze wächst sehr üppig und sehr schönkugelig; sie verspricht eine der besten Marktsorten zu werden. Azalea Gräfin Anna von Thun. Rein- 105 Miscellen. | Garren- weiss und sehr reichblühend. Sie blühte jedoch nicht so gefüllt als sie beschrieben worden ist. Asalea Professor Wittmack. Scharlach- zinnober, hellleuchtende gute Farbe. Form und Füllung von Wilhelm Scheurer, enorm reichblühend und fast so früh wie Azalea Ida. Wuchs etwas unregelmässig, doch üppig. Gute Marktpflanze. Azalea Violetta. Weiss, sehr reich und dicht mit dunkelvioletten Streifen. Neue Farbenzusammenstellung. Für Samm- lungen werthvoll. Azalea Alpenrose, haben noch nicht ge- blüht. Azalea Carmen, haben noch nicht ge- blüht. ‚1882er Rosen-Neuheiten von Gebrüder Ketten in Luxemburg. Mhgnonette (R. polyantha),. 2—3 cm grosse Blume, in Büscheln blühend, zart rosa ins weisse übergehend. Sehr gut remontirend, fast ununterbrochener Flor in Dolden bis zu 40 Blumen. Eignet sich vorzüglich für Blumenparterres und niedrige Hecke. Mad. Marie Lavallee (Thea hybr.). Sehr grossehalbgefüllte, gutgebaute leuchtende Blume, rosa weiss gestreift, sehr reich- blühend und leicht rankend. Zu empfeh- len zur Bepflanzung von Gehölzpartien. Madelaime de Vauzelles (Bourb.). Blume gross, gefüllt, schön zartrosa, Centrum leb- hafter. Wirklich remontirende Rose I. Ranges. Sehr zu empfehlen. Etoile de Lyon (Thea ind.). Blume gross, gefüllt, glänzend schwefelgelb, im Centrum lebhaft gelb. Eine sehr schöne Theerose in Zartheit ihrer Farbe. Um gut aufzublühen verlangt sie einen ge- schützten Ort Mad. Marthe d’Halloy (Rem.). Blume sehr gross, gefüllt, schön carminkirsch- roth, reichblühend und schön. Melanie Soupert (Thea), Comte de Flan- dres (Rem.), Lady Sheffield (Rem.), Mad. Adelaide Cote (Rem.), Mad. Fortunee Bes- son (Rem.), Marie Pochin (Rem.), Red. Goumntlet (Rem.) haben noch nicht geblüht. Von Damman u. Co., Portici b. Neapel. Silene hybr. nana comp. fol. aur. Sehr kompakt wachsende Szene, schöne rosa Farbe. Die gelben Blätter stehen in eigenem Kontrast mit den leuchtend rosa Blumen. Von James Carter & Co. in London. Cyclamen-Samen erhalten am 9. Februar 1883. Der sehr spät ausgesäete Same liess ein Verführen der Pflanzen noch nicht zu, dieselben sind jetzt jedoch soweit vor- gerückt, dass in einigen Wochen ein Ur- theil hierüber abgegeben werden kann. Solanum corniculatum Aut.? von Dr. VAN NOOTEN in Buitenzorg. Grossblätt- riges stacheliges So/lanum mit blauen Blumen, hat keine Früchte angesetzt; diese sollenaber gerade das Bemerkenswertheste sein. [Gartenztg. 1883, Verhandl. S. (47)]. 4 Miscellen. Cereus giganteus. Die ;. Lieferung der Gartenzeitung er- freute mich sehr. Sie haben darin ein Bild von Cereus (Lepidocereus) giganteus gegeben, das von dem gewöhnlichen, von MÖLLHAUSEN gezeichneten, sich vortheilhaft abhebt und es completirt. G. A. LINDBERG-Stockholm. Mängo-Frucht. Betreffend die Abhandlung über den Markt in New-York will ich Ihnen einen kleinen Zusatz geben. Dem Verf. schmeckt die Mangofrucht nicht. Das kommt daher, weil er sie nicht richtig gegessen hat. Diese Frucht ist etwas grösser als ein Gänseeı, gelb, etwas in Grün ziehend. Der Frucht- stiel sitzt nicht, wie bei einer Pflaume, an dem einen Ende der Frucht, sondern etwas schräg an der einen Seite. Um die Frucht recht zu geniessen, sind Wasser und Zucker nöthig. Die Frucht ist so terpentinreich, dass sie kaum ohne eine Vorbereitung ge- niessbar ist. Man muss sie nämlich in Scheiben schneiden und dann diese in Wasser legen, um das Terpentin auszuziehen. Wenn das Fruchtfleisch so vom Terpentin befreit ist, isst man es mit Zucker und kann der Geschmack mit dem der Melone verglichen werden, doch so, dass der Mango die fein- sten Melonen weit hinter sich lässt. Die Frucht kann nicht ganz gegessen werden, weil die vom Kern ausgehenden Fasern beim Kern sehr dick und zähe sind, sodass die Frucht dort mehr Fasern als Fruchtfleisch hat. vielem Vergnügen gegessen. eines grösseren Apfelbaumes. G. A. LINDBERG-Stockholm. Zimmergewächs-Haus. Das Warmhaus in No. 5, S. 5ı finde ich zu theuer. Mein Glashaus ist viel billiger; doch kann man darin nicht so grosse Hitze Ich habe Mango in Rio de Janeiro mit Der Baum ist sehr schön und schattenreich, von der Höhe In Ööthig ist. Ich will in meinem versuchen, chideen zu züchten. % G. A. LINDBERG-Stockholm. Zur Erzeugung von präservirten Früchten, von Obst-Gelee und Marmelade besitzt Unter- franken z. Z. zwei grössere Etablissements, das von TER MER, WEYMAR & Co. zu KRlein- ‚heubach und das von W. F. WUCHERER & Co. zu Würzburg, beide vortrefflich organisirt, 'ortreffllich gebildet und in wahrhaft gross- ‚artigem Betriebe stehend. Das Erstere ver- rbeitete i. J. 1882 ungefähr 3000 Ztr. Obst nd kaufte etwa 300 Ztr. zur Versendung ach Nord-Deutschland. — Die Konserven- "abrik von W. F. WUCHERER & Co. in Würz- urg kauft ebenfalls grosse Massen Obst auf, Aprikosen, Quitten und Melonen auch vom üden und Östen (Italien und Ungarn), weil sie im Inlande nicht genügend vor- handen sind; sie (oder der fränkische Garten- ‚bau-Verein) veröffentlicht auch die für die einzelnen Obstgattungen bewilligten Preise 'ın den »Pom. Monatsheften«, aber, seltsam genug, ohne die dabei gebräuchlichen Masse oder Gewichtstheile anzugeben, z. B. »Garten- Erdbeeren. Durchschnittspreis 45 Pf. - Finden sich nicht auch in Nord-Deutsch- ‚land einige unternehmende Männer, welche die Verwandlung des Obstes in eine Handels- _ waare in die Hand nehmen, vielleicht weniger, um den Obstbau zu unterstützen, als um selbst ein gutes »Geschäft« zu machen? Die Antwort auf die oft gehörte Frage: »Was sollen wir mit dem reichen Obstsegen anfangen?’« wäre dann leicht gegeben! Zur Vermehrung von Betula atropurpurea. In Nr. ıı der»Garten-Zeitung« 1833 pag.485 chreibt Herr IRMLER über Vermehrung der Betula atropurpurea und empfiehlt statt des mühsamen »Ablaktirens« das »Trianguliren«. Ich sehe mich veranlasst, im Interesse des Gartenbaues mitzutheilen, dass die einfachste, sicherste und schnellste Vermehrung der Betula atropurpurea durch »Okuliren« ge- schieht, was übrigens für alle Betula-Gat- tungen gilt, ausgenommen die D. Quebeckensis, welche zu feinholzig ist. Ich vermehre jähr- ich 2000— 4000 Stück von Blutbirke und sitze Okulanten mit 3 »ı Höhe, und bin gern bereit, Ihnen ein solches Exemplar zu senden. ’ Was Herr IRMLER unter Zagus sylv. atrop. endula hat, wird wohl nur die gewöhnliche Blutbuche sein; ich bezog schon xmal diese nterspielart, fand mich aber jedesmal ge- A. C. ROSENTHAL in Wien. x Reblaus. 1832 wurden in Frankreich 64 500 Hektare Weinberge von der Reblaus zerstört, wäh- wüstung ist wesentlich schwächer als in den Vorjahren. Botanischer Garten in Kiel. (Sitzung des Hauses der Abgeordneten am 9. Februar 1884.) Die Forderung von 142 098 Mk. für die Anlage des neuen botanischen Gartens an der Universität Kiel beantragt die Budget- Kommission abzulehnen, weil eine solche Anlage im Missverhältniss zu der geringen Frequenz der Universität stehen würde. Abg. Dr. SEELIG bittet um die Bewilligung der Position und will die Auffassung der Kommission eingehend beleuchten. (Unruhe; Ruf rechts: Nur nicht reden! Wenn Sie nicht reden, stimme ich für den Titel! Grosse Heiterkeit.) Man erfülle eine Pflicht gegen die Wissenschaft, die Universität, die Pro- vinz und das ganze Land, wenn man der Stadt Kiel zu diesem letzten ihr noch fehlen- den Universitätsinstitute verhelfe. Auf vielen kleineren Universitäten sei die Zahl der Mediziner und Naturwissenschafter noch geringer als in Kiel. Abg. v. FÜRTH schliesst sich den Aus- führungen und der Bitte des Vorredners an, Abg. v. MINNIGERODE erklärt, dass die Konservativen, entgegen ihrem Votum in der Kommission, nach genauerer Information für die Position stimmen werden. (Beifall.) Die Position wird darauf fast einstimmig be- willist. Auf dem Hofe des Grundstückes Jäger- strasse Nr. 5ı, Geheimrath MENDELSSOHN gehörig, steht ein Jasminum nudıflorum Lindl. schon seit 6—7 Tagen in flotter, reicher Blüthe; in früheren Jahren fand dies nur immer erst Mitte März statt. Die Exemplare sind beiläufig 14—ı15 Jahre alt. Berlin, den ı. Febr. 1884. C. WREDOW. Obstbau-Lehrkursus. i Die erste Abtheilung des Lehrkursus ım praktischen Obstbau an der Landwirthschafts- schule zu Cleve wird am 24., 25. und 26. April d. J. abgehalten. Die Theilnehmer haben sich am 24. April Morgens ıo Uhr in der Landwirthschaftsschule daselbst eın- zufinden. Lauersfort, den 31. Januar 1884. Der Präsident des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreussen: H. von RATH. Literatur. Dr. Hans Steffeck, Der gärtnerische Ackerbau als Hülfe für die deutsche Landwirthschaft. Berlin, REmHoLD KÜnn, 1883. 8. 43 S. 108 Personalnachrichten. e Res NRRUE DR: vu NN — Gartenbau- Ausstellungen. len. Baron Ferd. von Mueller, "The plants indige- nous around Sharks bay and its vicinity. Perth 1883, Htol- 24 8: Personalnachrichten. Herr Dr. EpmunD GOEZE, Inspektor des bot. Gartens ın Greifswald, übernimmt an Stelle des Herrn Garten-Inspektor OTTO zu Hamburg, der hohen Alters wegen von der Redaction, die er 4o Jahre führte, zurück- tritt, am ı. April die Redaktion der Ham- burger Garten- und Blumenzeitung. Dem Blumenbändler ]J. F. R. Bock, Berlin, Friedrichsstrasse ı81, ist von Sr. kgl. Hoheit dem Prinzen ALEXANDER das Prädikat »Hof- lieferant« verliehen. Herr FRAnz SLABy, fürst- lich Liechtenstein’scher Obergärtner in Gross- Ullersdorf erhielt für Förderung der Landes- kultur das goldene Verdienstkreuz mit der Krone. Herr Max Kos feiert am ı9. März sein 25jähriges Jubiläum als Inspektor des kgl. bot. Gartens in München. Gartenbau-Ausstellungen. Dresden, Gesellschaft für Botanık und Gar- tenbau. Frühjahrs- -Ausstellung von Pflanzen, Blumen, getriebenen Früchten, Gemüsen etc., vom 9.—ı5. April cr. München, Bayrische Gartenbau-Gesellschaft. Grosse Frühjahrsblumen- Ausstellung im kgl. Glaspalaste vom 27. April bis ır. Mai 1884. Sprechsaal. 7. Fr. in D. Aus welchen Gärtnereien in den Tropen, speziell Südamerikas, kann man tropische Sämereien und Pflanzen beziehen? Antwort: Wir nennen Ihnen einstweilen: Lourenco, Hoyer, Rua do General Polydoro Nr. 40 (Botafoga) Rio de Janeiro; Prof. Dr. ERNST in Caracas, Prof. PHıLıprı in Valdivia, letztere beiden sind zwar keine Gärtner, würden aber sich der Besorgung wohl unter- ziehen. 8. S.in S. Unterzeichneter erlaubt sich hiermit anzufragen, ob und welche prak- tischen Erfahrungen über Turbinen zur Hebung des Wassers auf einen "T’hurm aus einem Brunnenkessel vorliegen, nämlich: 1. Bis zu welcher Höhe gehoben werden kann. 2. Welcher diesbezügliche Preis dafür ist. 3. Ob viel Reparaturen vorkommen. 4. Welches die renommirteste Fabrik hier- für ist. Antwort: Unter Turbinen versteht man Wasserräder, bei welchen der ganze Umfang von dem Betriebswasser durchströmt wird und welche in den meisten Fällen als horizontale Räder ausgeführt werden. Die Vortheile dieser Räder den gewöhn- | lichen vertikalen Wasserrädern gegenüber bestehen darin, dass sie bei gleicherLeistungs- fähigkeit kleiner und leichter ausfallen und eine sehr viel grössere Umdrehungs-Ge- schwindigkeit besitzen, zum Betrieb der meisten Arbeitsmaschinen sıch daher leichter verwenden lassen. Die absolute Leistung wird, wie bei jedem andern Wasserrade, von der Menge und dem Gefälle des Be- triebswassers abhängig sein. Hiervon werden, je nach der Konstruktion und dem System der Turbine, welche nach den örtlichen Ver- hältnissen zu wählen sind, 60—80 pCt. nutz- bar gemacht. Wenn also durch die Turbine ın jeder Sekunde ıoo %g Wasser mit ı m Gefälle fliessen, wird die Turbine auf eine Pumpe etwa 70 kgm Arbeit übertragen, und es werden, da die Pumpe hiervon wieder etwa nur 8o pCt. nutzbar macht, in jeder Sekunde ungefähr 50—60 %g Wasser ı m oder 20 Ag 3 m oder 6 Ag 10 m sich heben lassen. Als Spezialität betreiben den Turbinenbau: BRIEGLEB, HANnsEn & Co. in Gotha, QUEVA in Erfurt und die Sächsische Maschinen- fabrik, vorm. HARTMANN in Chemnitz, hier Prof. EINK, Tempelhofer Uier 320 Sollten Sie mit dem Ausdruck: » Turbine« nicht die vorbezeichneten Wasserräder, son- dern die kleinen amerikanischen Windräder, wie solche zuerst von HALLADAY und ALLEN eingeführt wurden, meinen, so bemerke ich, dass die Leistung dieser Windräder von der Gesammtfläche der Flügel und von der Geschwindigkeit des Windes abhängig ist. Ein Windrad dieses Systems von ı2 Fuss (engl) Durchmesser soll — nach dem Prospekt von FILLER — bei einer Wind- Geschwindigkeit von 7 m pro Sekunde eine Pferdestärke, d. h. 75 %grn pro Sekunde leisten und 400 A kosten. SCHOTTE, Vorsteher der Maschinen-Ab- theilung des Museums der landw. Hochschule. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin. am 25. Februar 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Amaryllis rothe 450, weisse 900. Azaleen 15—30. Camellien, rothe 250—300, weisse 500—600. Cyclamen 25—5o. Flieder goo.bis 1500. Maiblumen 60-—ı00, Nelken. — Orchi- deen 300—ı000. Primeln 5—ıo. Rosen 250 bis 600. Stiefmütterchen 5. Veilchens—20. — Sonstige Blumen: Fuchsien 25. — Abu- . : tilon 30. — Tulpen pro Hundert 500—10oo. . Hyazinthen pro Hundert 2500— 4000. Binde- grün: Adiantum-Wedel 20—75. — Sog. italien. Blumen: Rosen ı50. Te ei aa a A a Ta a Alt cu Sn a han nr nic ar) Anzeigen. rlag von PAUL Parey in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Rosenjahrbuch. Herausgegeben unter Mitwirkung von Friedrich Schneider II. I. Jahrgang. 1883. Mit 17 in den Text gedruckten Holzschnitten. Preis cartonnirt 7 M. nn = INHALT =>: RE 1. Gruss an die Rosenfreunde. G. Eichler, Hofgärtner. 2. Was ich vom » Verein deutscher Rosisten « _ erwarte und wünsche. A Hoheisen, Baumschulenbesitzer. 3. Wie können wir Rosen haben? Eine - Winterbetrachtung St. Paul, Hofmarschall a D. Mit Plan. 4. Vier Kardinal-Fragen in Bezug auf Rosenkultur, beantwortet von einer Reihe von Autoren. A. John, Oberlehrer. 5. Winke für Rosenfreunde und solche Gartenbesitzer, die es werden wollen. H. Schultheis, Rosenschulenbesitzer. Mit zwei Abbildungen. 6. Winterschutz der Rosen. A. Beving, Rosenliebhaber. 7. Der Dachziegel als Winterschutzmittel. A. _ Behrens, Rosenliebhaber. 8. Wie können wir Rosenpfähle conserviren? G. Eichler, Hofgärtner, 9. Eine Visite bei den berühmtesten Pariser Rosengärtnern. Peter Lambert, Gartenkünstler. 10. Anzucht der Hochstamm-Wildlinge aus Canina-Samen. Alb. Lucke, Rosenschulenbesitzer. ıı. Behandlung der Wildstämme in der Rosenschule vor, während und nach der Oculation. Otto Jungk, Rosengärtner. 12. Rosa Manetti. C G. Jost, Handelsgärtner. 13. Die Nachveredlung im Frühjahr. Joh. Wesselhöft, Rosen- schulenbesitzer. Mit Abbildungen. 14. Die Winterveredlung der Rosen. Peter Lambert, Gartenkünstler. Mit Abbildungen. ı5. Beitrag zur Hybridisirung der Rosen. Rud. Geschwind, Forstmeister. 16. Ver- zeichniss der schönsten Ausstellungsrosen. Zusammengestellt von einer Commission der National Rose Society London 1882. In’s Deutsche übertragen von Fr. Schneider II. Mit einer Abbildung » Rosenformen «. 17. Rangliste der empfehlenswerthesten Remontantrosen. Jos. Hinton. 18. Rangliste der schönsten Thee- und Noisetterosen. Jos. Hinton. 19. Die englische Rangliste im Vergleich mit der amerikanischen. Jos, -Hinton. 20. Ueber den Wuchs der Theerosen. C. P. Strasheim, Rosenliebhaber. 21. Madame Souveton (Pernet 1875). W. von Daake, Rosenliebhaber. 22. Ueber fast gleiche Rosen und gewisse Familien (Typen) nter den Remontant- und Theerosen. G. Paul, Rosenschulenbesitzer. 23. Einige Worte und Winke über die Anzucht neuer Rosensorten. Charles Bennett. 24. General-Revue über die Rosen der drei letzten Dezennien. Jean Soupert in Luxemburg. I. Die Rosen von 1856 bis 1859. 25. Züchtung neuer arietäten. The Rose. Kapitel XVI. Henry Ellwanger in Rochester. 26. Der Typus der Theerosen muss gehoben und vervollkommnet werden. G. Paul, Rosenschulenbesitzer. 27. Anzucht winterharter Rosen- varietäten. Mahnruf an Deutschlands Rosisten. A. Bauer, Rosenschulenbesitzer. 28. Kommentar zn der neuen - Rose »Prinzessin Wilhelm von Preussen « Heinrich Schultheis. 29. Die Sämlingszucht edler Rosen aus reuzungen zwischen allen Gruppen. H. Drögemüller. 30. Ueber das Rosen-Asteroma, einen Vernichter er Rosenpflanzungen. Mit Abbildungen. Dr. B. Frank, Professor. 31. Promemoria über die neue Rosen- garten-Anlage im Hippodrom der königl. Fasanerie bei Charlottenhof. 1883. Sanssouci bei Potsdam, Mit Plan. 32. Kritik der Neuheiten von 1881 und 1882. Reisebericht von Friedr. Schneider II. B ; Zu beziehen durch jede Buchhandlung. _ Handelseärtnerei. FROEBEL & Co. Handelsgärtnerei. Neumünster-Zürich. (Schweiz.) _ Unser illustrirter Catalog Nr. 99 enthält unsere reichen Collectionen ausdauernder ZwiebOn u Knollengewächse, Freilandstauden, Alpenpflanzen u. sämmtl. 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Geschmackvolle Blumen-Arrangements auf der grossen ‚Winterausstellung zu Berlin vom 22.—25. Januar P 1884. I. Von A. THIEL in Berlin. (Mit Abbildung.) _ Bemerkungen zu dem Artikel des Herrn Fr. Harms, - in No. 8. Von Juris RÜPPELL. > Gesuche =D Ein 38 Jahre alter Gärtner, verheirathet, ohne Fa- * milie, im Besitze sehr guter Zeugnisse, jetzt seit 64/, Jahren Leiter einer flotten grösseren Handels- gärtnerei in Thüringen, Gewächshäuser, Samenbau und Baumschule, sucht zum ı. April dauernde Stellung in grösserer Herrschafts- oder Handelsgärtnerei. Werthe Offerten erbeten an Körnig, Gärtnerei des Eckartshauses Eckartsberga, Thüringen. - Topfeultur und Baumschule thätig war, möchte sich n Samenzucht ausbilden und sucht per sofort oder Kreis Weissenfels. Suche für einen kräftigen, fleissigen Gehilfen, 18 Jahre alt, bewandert in Topfcultur, Rosenzucht und Bin- erei, unter bescheidenen Ansprüchen Stellung, am iebsten, wo derselbe sich in obigen Fächern weiter usbilden kann. Näheres bei Chr. Lefebre, Kunst- und Handelsgärtner in Bad Ems. Suche eine Gehilfenstelle für meinen Sohn in einer grösseren Gärtnerei. Derselbe ist 19 Jahre, solid, kräftig, strebsam, in Pflanzencultur erfahren. Eintritt _ kann jederzeit erfolgen. Gehaltsansprüche bescheiden. . Unterkoeditz bei Königsee i. Thür. Carl Escher. WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von 3 \ Dr. L. WITTMACK Professor a.d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in denK.Pr.Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Die neue Thee-Rose »Etendard de Jeanne d’Arc, Von Gebr. KETTEN, Rosengärtner in Luxemburg. (Mit Abbildung.) Miscellen: Bekanntmachung, betreffend die Ausfuhr der zur Kategorie der Rebe nicht gehörigen Pflänz- linge vom 23. Juni 1883. — Die Rosen des Herrn HauPT in Brieg. — Blühende Pflanzen im Universitäts- garten in Marburg. Personalnachrichten. — Sprechsaal. Gärtnerbörse vom 25. Febr. und 3. März 1884. Engros-Preise abgeschnittener Blumen. <= Angebote. &>D Gesucht wird ein tüchtiger Rosengärtner, der Rosen- cultur, Vermehrung und Binderei vollständig versteht. Verpflegung, Quartier u. 20—25 M. monatl. Gehalt, Antritt gleich. Josef Menzel, Rosengärtner, Karlsbad (Böhmen). Auf einem Gute im Regierungs-Bezirk Cöln wird zur Anlage und Pflege einer Obstbaumschule ein er- fahrener Obergärtner gesucht. Franco-Offerten nebst Gehaltsansprüchen an Paul Rud. Meller in Cöln, am Hof 14. Suche einen tüchtigen Obergehilfen, der in grösseren Handelsgärtnereien conditionirt hat und gute Em- pfehlungen besitzt. Ernst Jarius, Stolp im Pommern. 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Die zahlreichen prachtvollen, roth blühenden Kastanien, die weiss, rosig und oth überdeckten Crafaegus, die sich immer wiederholen, fremdartige Eichen und Coniferen, die vielen und grossen wundervollen Gruppen von Rhododendron, Asaleen und Kalmien, vor jedem Hause ein Gärtchen, bleiben unvergesslich und _ werden nur überboten durch die über- _ raschende Scenerie, der man weiter oben im Thale begegnet, wenn man bis zur so exquisiten Restauration der Fischzucht- - Anstalt aufwärts steigt. Dort mengt sich die künstliche Gartenanlage mit unzäh- ligen Fischteichen, Fischbehältern, Ka- nälen, Bächlein und Wasserfällen in Wiese und Hain, und geht in den majestätischen dichten Schatten des alten Tannenwaldes über, der mit seinenriesigen kerzengeraden Stämmen die Abhänge hinaufzieht. Dieses reizende Paradies war einst der ammelplatz der reichsten Leute des Weltalls, es war ja das berühmteste Spiel- iteinander ab; heute ist es etwas stiller, och die zauberische Schönheit dieser erle Deutschlands ist geblieben, und wir nden es begreiflich, dass der deutsche aiser und die Kaiserin noch alljährlich, wie vor 40 Jahren, auf einige Wochen dahinpilsern in dies trauliche Refugium. Und wie herrlich öffnet sich die Aus- sicht, wenn man das alte Schloss besteigt: eine Fernsicht, rheinaufwärts bis Frei- burg und weit hinüber über Strassburg ins wiedergewonnene Bruderland Elsass! Auf dem Wege von der Stadt zum alten Schlosse machte ich jüngst einem #) Es gereicht uns zu ganz besonderer Freude _ mittheilen zu können, dass Sir J. D. Hooker den . 1883 er Jahrgang des Botanical Magazine Herrn Max _ LEICHTLIN in Baden-Baden gewidmet hat. D. Red. hr € rad Ed ic LE a » Der Leichtlin’sche Garten. ware 7 ’ TR L ON ETE » 109 — —— alten Freunde, Herrn Max LEICHTLIN, dem eminenten Blumenfreunde, meinen Besuch, und von seinen Schätzen, die auch die zahlreichen Leser des ersten gärtnerischen deutschen Journals inter- essiren werden, will ich Einiges plaudern. Herr LEICHTLIN ist durch und durch Dilettant und Selbstmann; aber auch Gärt- ner mit Leib und Seele: Was er selbst machen kann, überlässt er nicht seinem Gärtner. Man kann sich deshalb sowohl aus der Praxis, so wie bei seinen aus- gebreiteten botanischen Kenntnissen, seinen weiten Reisen nach Asien und Amerika, bei seinem Sammeleifer, der im Laufe der Jahre eine solche Unmasse von Pflanzen kultivirte und kennen lernte, wie gar kein botanischer Garten — immer und immer wieder Raths erholen über Neues und Besonderes. Auf einem etwas vorstehenden Hügel breitet sich an dem Bergabhange, der den ganzen Tag über von der brennen- den Sonne getroffen wird und zeitweilig auch die unangenehmen Nordwestwinde zu spüren bekommt, das Gartenterrain vor der niedlichen Villa aus, bepflanzt mit verschiedenen ganz seltenen Pflanzen. Da sehen wir z. B. in grossen Exem- plaren Calalpa speciosa, Acer circinnatum, Ouercus Serra, Amygdalus mandschuricus, Populus nivea var. turkestania Regl., die Pyramiden-Silberpappel, in Deutsch- land gewöhnlich Pop. Bolleana genannt, Phellodendron amurense neben pracht- vollen fruchtbeladenen Beurre Quetier, direkt aus Amerika importirten, sich unter der Last der Pfirsiche beugenden Zarly Alexander, den auf der Fruchthülle roth- sammetig behaarten, nach Oel riechenden Rubus phönicolasius Maxim., deren Blatt- unterseite schneeweisssammetig schim- mert, ganzeHecken vonRosarugosaThunb., später mit Hunderten der grossen äpfel- artigen, mit einer Blattkrone gezierten Früchten; zahlreiche schon fruchtende Sämlinge von Pirus Maulei Mast. Dar- unter eine mit schr grossen herrlichen Scharlachblumen P. Maulei superba etc. etc. , Eine Fülle von Neuheiten, zum Theil neue Einführungen aus den fernsten Län- dern, zum Theil Züchtungen aus allen möglichen Gärtnereien bedecken die beiden Terrassen, welche unmittelbar an die Villa anstossen. Wir wollen ver- suchen, einige davon namhaft zu machen, 2 Io IIO Der Leichtlin’sche Garten. die uns im Gedächtnisse geblieben sind, und bitten wir nur, uns zu entschuldigen, dass wir keine bestimmte Ordnung hierin einzuhalten vermögen. Arctotis speciosa Jacq. ist ein feines Gegenstück zu Arctotis aspera und Arct. aureola Ker., die grossen tiefgelben Blumen stehen einzeln auf langen starken Stielen und kontrastirt der Strahl sehr schön mit der ganz schwarzen Scheibe. Von den ausdauernden Mohnarten sind ein paar Varietäten von Papaver orientale L., nämlich grandiforum und semipleno vorhanden, die im Parke jedenfalls Effekt machen müssen, mehr wie die Stamm- sorte. Papaver speciosum ist ebenfalls bemerkenswerth; seine Erscheinung er- innert an Meconopsis nepalensıs, dem er ‚ähnlich ist, doch sind die Blumen grösser, robuster, vertragen jede Hitze und wirken bei einem Durchmesser von IO cm ganz auffallend, weil ihre eigenthümliche apri- kosengelbe Färbung sonst sehr selten vorkömmt. Eine sehr schöne Färbung hat auch Prunella Webbrana, dunkel- violett, sehr gross, dabei hübsch niedrig und reichblühend. Niedlicher nimmt sich daneben noch die zu den Leguminosen gehörige aus Nordamerika stammende Psoralea subacauhls aus, welche einem Astragalus stark ähnlich sieht. Die Blu- men sind von prachtvoll tiefvioletter Farbe. Als ganz neu müssen wir eine sehr schön lilafarbige Alszrömeria nennen, die durch ihre dunklen Flecken wirklich eine ganz besondere Pracht entwickelt. Delphinium triste Fisch. ist wohl eine alte Pflanze, aber ungeachtet ihrer so ganz ungewöhnlichen schwarzen Blumen — die schwärzesten, die wir überhaupt kennen — ist sie heutzutage sehr selten zu haben; neben verschiedenen neuen in blauen Nüancen blühenden und neben dem feu- rig scharlachrothen D. cardinale Hook. fil. nimmt er sich ganz anziehend aus. Eine bezaubernde Pflanze ist Codonop- sıs ovala, eine seltene Staude von Glocken- blumenhabitus; die zahlreichen Blumen sind graublau mit lauter Orangeflecken im Innern, sie entfalten sich in langsamer Folge durch lange Zeit. Centaurea pul- cherrima Willd. ist mit ihren tiefrosa Blumen sehenswerth. Szene Zartarıca ist eine feine, wünschenswerthe Pflanze, deren 14 bis 20 cm hohe Trauben dicht mit weissen Blumen besetzt sind; Zriogonum compositum ist eine gut bemerkliche, wenn auch trüb - weisse Sorte. Phlomis arme- niaca Willd. ist neben den ebenfalls inter- essanten Phlomis cashımıriana Royle, Phl. pungens Willd. und Pl. purpurea L. zwar keine ausgesprochene Schönheit, unzwei- felhaft aber einer Stelle in jeder guten Sammlung werth; ihre kleinen rosafar- bigen Blüthen sind in übereinanderstehen- den, untereinander entfernten Quirlen zu- sammengehäuft und erregen, wenn z. B. sechs solcher Quirle gleichzeitig in Blüthe stehen, bedeutend die Aufmerksamkeit. Salvia hians Royle, unlängst im Botani- cal Magazine abgebildet, ist so schön, wie Salvia interrupta Schomb. Die Blumen beider sind glänzend blau mit weisser Lippe; die erstere für's Freie ganz hart, die zweite nicht. Noch stehen in dem- selben Beete mehrere andere, ebenso hoch aufschiessende Salvra, Delphinium und Digitahs, die meisten davon müssen erst bestimmt werden. Viele werden wohl nur botanisch neu oder interessant sein; einigeaberauchgärtnerisch. Bekannt- lich ist Scabiosa caucasıca M. B. eine sehr schöne blaublühende harte Staude, die in keinem Garten fehlen sollte, weil ihre zahl- reichen, langstieligen blauen grossen Blü- then zu allen Blumen-Zusammenstellungen und Bindereien trefflich zu verwenden sind; herrlich aber sind erst die sich rasch ent- wickelnden Blüthenschäfte von Scabzosa speciosa Royle, welches wohl die schönste Pflanze sein wird, die uns in den letzten Jahren der Himalaya herübersandte. Wir kommen hier auf eine andere Pflanzenklasse zu sprechen, die reich ver- tretenen Monocotyledonen. Vor vielen Jahren sammelte ein englischer Offizier Samen eines afghanischen Zremurus, welche in die königlichen Gärten von Kew gesendet wurden. Durch seine freund- schaftliche Verbindung mit den dortigen Autoritäten wurde Herr LEICHTLIN so begünstigt, dass man ihm eine ganze Kiste der Sämlinge zusandte. Diese wachsen prächtig und stehen eben in Blüthe. Ihre Qualität betrachtend, muss ich sagen, es sei die schönste Species, die ich jemals sah. Die Blüthentrauben sind 30 bis 40, fast 50 cm lang an graziösen I »z» hohen Blumenschäften; die Blumen glänzend lichtcanariengelb mit zimmtbraunen An- theren; die letztere Färbung blendend harmonisirend mit dem so leuchtenden Gelb. Leider ist der Name dieser Spe- zies noch nicht festgestellt. Wir können a = ee EN ET le ee LEBER 2 IE We Da äh Ak he Be HE Denn er 1 Zn ne Exacum affıne Balf. Gentianaceae. erbei nicht umhin, auf die Verwendung r doch erst seit wenigen Jahren ein- eführten Zremurus besonders im Land- hafts- und Parkgarten, zu Vorgruppen von Gesträuchen, gemischten Rabatten etc. hinzuweisen; ihre lange Blüthezeit, ihr massiges Erscheinen in den Aehren und ihre auffallende Färbung machen sie dazu besonders geschickt. Wir wollen davon nur noch Z. kimalayicus Bkr., E. robu- stus Rgl.. E. Korolkowi, die diversen Erem. spec. aus Bokhara nennen.*) Be % (Schluss folgt.) - Exacum affine Ei: Balf., Gentianaceae. Von L. WITTMACK. B: j (Mit Abbildung.) E cnarakter: ExacumL.Kelch — — 4-5theilis, Kelchabschnitte gekielt, ‚gefligelt oder flach und 3-nervig. Röhre der Blumenkrone kurz, fast kugelig, ge- dreht; Lappen 4 (selten 5?), eiförmig oder länglich, gedreht (rechts). Staubgefässe 4, selten 5, dem Schlunde eingefügt, Staubfäden sehr kurz, an der Basis ver- jreitert; Staubbeutel länglich, stumpf, gerade, an der Basis kurz 2-lappig, bis zur Spitze 2-fächerig, am ‘Scheitel mit 2 Löchern aufspringend, die oft aber in - seitliche Ritzen hinablaufen. Fruchtkno- ten 2-fächerig, Placenten in jedem Fache , dick, fleischig, der Scheidewand an- ewachsen, Griffel fadenförmig, Narbe opfig ganz, oder kaum 2knöpfig, Kap- el kugelig, scheidewandspaltig, 2-klappig, amen zahlreich, klein, netzig. — _ Bald niedrige, einjährige, bald aufrechte räuter, oft rispig verzweigt. Blätter ‚sitzend, stengelumfassend oder kurz ge- stil. Blumen klein oder mittelgross, lett, rosa oder weiss, in gabelspaltigen, reichblüthigen sitzenden oder gestiel- en Trugdolden (Cymen), bei denen zu- veilen an den obersten Verzweigungen ich nur ein Ast entwickelt, selten ein- eln oder zu wenigen an der Spitze des tengels. Gegen 20 Arten, in Westindien, den *) Wir möchten hierbei auf den Aufsatz von K. OOPMANN: Notizen über Furkestans Eremurus-Arten, Garten-Zeitung 1882 S. 526 verweisen. D. Red. malayischen Inseln, Ostasien und neuer- dings in Ostafrika gefunden. 6. 7. 8. Fig. 28. Analyse von Exacum affıne. ı. Kelch- abschnitt mit geflügeltem Kiel. 2. Staubgefäss von vorn, 3. von binten, 4. von der Seite. 5. Pollen- korn. 6. Fruchtknoten mit Griffel. 7. Abgeblühte Blume. 8. Fruchtknoten im Querschnitt, Speziescharakter: Zweijährig oder perennirend, Stengel rundlich, viereckig, aufrecht, röthlich angelaufen, glatt. Blät- ter gegenständig, 3-nervig, breit eiförmig, vorn etwas zugespitzt, an der Basis in einem breiten, platten Blattstiel, der höch- stens 1— 1 so lang wie das Blatt ist, verschmälert. Blüthen an der Spitze der Stengel in beblätterten Cymen (gabeligen Trugdolden*). \ Kelchabschnitte schmal lanzettlich, oben in eine verlängerte pfriemliche Spitze auslaufend, auf dem Rücken mit einem weit abstehenden, flügelförmigen, halbkreisförmigen, krautartigen Kiel, Blu- menkrone etwas 2-lippig, die Röhre aus- serordentlich kurz, die Lappen breit oval, stumpflich, violett Staubbeutel kegel- förmig, innen abwärts gebogen, gelb, mit 2 Löchern aufspringend, Griffel län- ger als die Staubgefässe, konkav abwärts gebogen, weiss, Narbe klein, rundlich, grünlich. Vaterland: Socotra. Diese schöne Pflanze ist zuerst in RE- GEL’s Gartenflora 1883, tab. 1108 abge- =) Die Achse schliesst mit einer sich stets zuerst öffnenden Blüthe ab, entsendet aber unterhalb aus den Achseln ihrer beiden laubartigen Vorblätter zwei Zweige, welche weit stärker als die Hauptachse sind und sich analog wie die Hauptachse verzweigen. 112 Exacum affıne Balf. Gentianaceae. bildet und S. 34 daselbst beschrieben. Die Samen wurden 1ı88ı im Frühjahre von Prof. Dr. SCHWEINFURTH, der in Gemeinschaft mit Prof. BATLAY BALFOUR Socotra bereiste, auf dieser Insel gesam- melt und an die Herren HAAGE & SCHMIDT in Erfurt geschickt. Im August 1881 ausgesäet, begannen die Pflanzen, wie Herr SCHMIDT in REGEL’s Garten- flora l. c. schreibt, bereits im Februar 1882 zu blühen und blühten unausgesetzt bis zum Spätsommer. Die jungen Pflan- zen wurden in einem temperirt warmen Hause herangezogen, das viel Luft er- hielt und in welchem auch die knolligen Begonien gezüchtet wurden. Im Laufe des Sommers wurden die Pflanzen im Freien kultivirt und nur bei grellem Sonnenschein etwas beschattet. Exemplare, die im Sommer in’s freie Land, in einen kalten Mistbeetkasten ge- pflanzt wurden, bildeten dichte, Büsche. Auf der Berliner Gartenbau-Ausstellung schöne im April 1883 hatten die Herren HAAGE N, & SCHMIDT ihr Zracum affine im Warm- 7 hause und sogar unter einem Glaskasten aufgestellt. Mancher mochte vielleicht daraus schliessen, es sei eine Warmhaus- pflanze , dies ist sie aber, wie schon aus und hatte sich im Mai und Juni sehr gut entwickelt; nur Ende Juli, wo mir die Herren HAAGE & SCHMIDT freundlichst frische Blüthenzweige übersandten, fingen - die Exemplare in Folge der lang an- dauernden nasskalten Witterung an, gelb zu werden. jahr bis Oktober entwickelt. letten Blumen kontrastiren lebhaft mit dem dunklen Laube und _ wenden. der Habitus sehr verschieden. Wir haben es hier mit einer sehr nied- lichen, reichblühenden Florblume zu thun, die ihre Blüthen unausgesetzt vom Früh- Die vio- ihre violette Farbe wird noch gehoben durch die goldgelben Staubbeutel, welch’ letztere in ihrer Form etwas an die der Kartoffeln erinnern. — Die Blumen halten sich ab- geschnitten lange frisch und wenn sie auch nicht gross sind, so lassen sie sich‘ vielleicht doch als Bouquetblumen ver- Sie haben einen angenehmen Geruch, ähnlich dem der Cyclamen. Je nach der Zeit der Entwickelung ist Im Früh- a jahr, wo wir unsere Abbildung fertigen liessen, sind die Exemplare einfach, un- 5 buschig und 15—20 cm hoch. verzweigt, später aber werden sie sehr Siehe auch Gartenzeitung 1833 S. 515, wo die { Kultur angegeben. Missstände in Preisverzeichnissen. | Vom qu. Ober-Baumgärtner SCHUSTER in München. E Beim Durchlesen der Koniferen-Samen- angebote muss man sich wundern, wie selbst Männer vom Fach in ihren Ver- zeichnissen Jahr für Jahr Unrichtigkeiten aufführen, durch die weniger erfahrene _ Züchter leicht geschädigt und irregeführt werden. S _Verzeichniss über Koniferen ist nicht, wie Selbst unser einziges Spezial- man doch erwarten sollte, frei von sol- chen Irrthümern. Es ist nicht meine Absicht, alle hier aufzuführen, ich beschränke mich darauf, einige Beispiele zu geben. So ist Samen von 7huya Menziesiü und Thuya Lobbii angeboten, und es ist doch £» bekannt, dass 7%. Menziesii (Dougl.) und Missstände in Preisverzeichnissen. a A a a LEINE 113 Th. Lobbü (Hort) ein und dieselbe Pflanze ist. Aehnlich ist es bei Zibocedrus decur- rens. Von dieser werden die Samen so- wohl unter TAuya gigantea als unter Thuya Craigiana und Heydera decurrens verzeichnet. Nicht viel besser sieht es bei den Abres- und Pinus-Arten aus. Man findet 2. B. bei Pinus Laricio nicht bloss Samen von den durch lokale Verhältnisse ent- standenen Unterformen, sondern auch von den als synonym bekannten /. Zatarica, P. calabrıca, P. taurica etc. angeboten. Ferner werden oft Samen von Spiel- arten aufgeführt, von denen bekannt ist, dass die aus ihren Samen erzeugten Pflanzen grösstentheils auf die Art zurück- gehen; wie bei den Varietäten der Dzota orienlahs und Thuya occidentals. Von der nordischen Zwergform der letzteren Art, nämlich von 7huya sibirica führen die Geschäfte Samen, aus denen, wenn es Originalsamen ist, im günstigsten Falle 20—25 pCt. zwergartige Pflanzen ent- stehen. Da aber der zum Verkauf ge- brachte Samen meist von bei uns er- zogenen Pflanzen stammt, so hat derselbe gar keinen Werth, weil die daraus her- vorgehenden Pflanzen fast durchaus auf die Stammform Thuya occidentalis zurück- gehen. Seit einigen Jahren werden auch Re- tinispora- (Chamaecyparis-) Samen zu ho- hen Preisen aufgeführt, z. B. von Retm- spora squarrosa, R. plumosa, R. leptoclada, R. Iycopodioides etc. Auch dies ist sehr zu tadeln. Denn es ist bewiesen, dass Retinispora squarrosa die fixirte jugend- liche Form von Retinispora pisifera und R. plumosa die fixirte fortgeschrittene Form von AR. squarrosa ist. _ Auf ähnliche Weise ist Retinispora lep- toclada aus R. sphaeroidea und Retmz- spora Iycopodioides aus R. obtusa ent- standen. Ganz natürlich erzielt man aus den Samen solcher Unterformen Pflanzen mit den charakteristischen Kennzeichen der © le Vorkommnisse tragen selbstver- ständlich dazu bei, die ohnedies ziem- lich grosse Verwirrung ın der Nomen- klatur der Koniferen zu vermehren und es ist gewiss Pflicht eines jeden Gärtners und Gartenfreundes, solchen U ebelständen ernstlich entgegenzutreten. 114 Geschmackvolle Blumen-Arrangements. Geschmackvolle Blumen-Arrange- ments auf der grossen Winter-Aus- stellung zu Berlin vom 22.—25. Januar 1884. Von A. THIEL-Berlin. 0, (Mit Abbildung.) )ie gestellte Aufgabe, » Arrangements und Bindereien aus abgeschnittenen lebenden Blumen mit Ausschluss solcher Fig. 30. aus Italien und Südfrankreich bezogen« ist von den meisten Ausstellern mit vielem Verständniss aufgefasst worden, in besonders hervorragender Weise u. a. von der bekannten Firma A. THIEL, Hoflieferant, Berlin. Wir sehen von die- ser Firma (Figur 30) einen prachtvollen Rosenkorb in einseitiger, sogenannter Schutenform, circa 80— 100 cm hoch, dekorirt mit den schönsten, vollkommen entwickelten Rosen in Farben, die von schwarz-dunkelrothen sammetartigen Blü- then bis in das zarteste Weiss eine um- fangreiche Skala bilden und jede Blume in einer grossartigen Vollkommenheit. Besonders gehoben wurden die mit vielem Geschmack gestellten Farben durch ein- zelne Maiglöckchen, die ihre zarten Köpf- chen erhoben, als müssten sie besonders Einseitiger Korb mit Rosen etc. ihr Erstaunen ausdrücken über ihre so verschwenderisch ausgestatteten Schwe- stern. Feine Farne und graziöse Neu- holländerstiele geben dem ganzen Arran- gement jenes fein durchdachte Farben- spiel, welches wir stets mit besonderem Vergnügen an den Leistungen genannter Firma bewundern. Der Henkel, darge- stellt durch eine Ranke von Veilchen mit Die neue Thee-Rose Etendard de Feanne d’Arc. bronzefarbenen Epheublättern, in der Mitte n keck abfallender Tuff Maiglöckchen, der durch ein Bouquet entzückender weisser Rosen der Ranke angefügt war, geben dem Ganzen ein höchst distinguir- tes Ansehen. Wir können diese Form für solche Zwecke ganz besonders em- _ pfehlen. IF (Wird fortgesetzt.) ; Bemerkung zu dem Artikel des Herrn ‚Fr. Harms in Nr. 8. "&Dn Nr. 8 der Garten - Zeitung vom 21. Februar S. 89 gestattet sich Herr _ FRIEDRICH HARMS, seine Vermuthungen über die Prämiürung von sechs Rosen, ausgestellt von Herrn SPIESS, auszu- ‚sprechen. Da ich die Ehre hatte, einer der Preisrichter der Berliner Frühjahrs- Ausstellung 1833 zu sein und mit andern Herren auch diese Rosen zu beurtheilen hatte, so kann ich hier nur erklären, dass die Sektion einstimmig darin war, dass diese sechs Rosen zu den am besten "kultivirten der ganzen Ausstellung ge- ‚hörten. — Die hübsche Art des Auf- bindens wurde.ausserdem anerkannt. Ob der beiläufig bemerkte Schüler des Herrn HARMS diesem irgend wie zu nahe ge- treten ist, wissen wir nicht und interessirt "uns auch nicht, aber als Vorsitzender ‚jener Sektion ist es meine Pflicht, mich "im Namen meiner Kollegen auf das Aller- ‚entschiedenste gegen derartige Bemer- kungen zu verwahren. Herr HARMS möge versichert sein, es waltete weder Täu- ‚schung noch Irrthum bei jener Prä- mirrung ob. JULIUS RÜPPELL, h in Firma PETER SMITH & Co., Hamburg-Bergedorf. i Die neue Thee-Rose "»Etendard de Jeanne d’Arc« (Fahne der Johanna von Arc, der Jungfrau von Orleans). Von Gebrüder KETTEN, Rosengärtner in Luxemburg. (Mit Abbildung.) Vllan ist heute wohl allgemein der An- sicht, dass die Zahl der neuen Ro- sen, die jedes Jahr geschaffen und auf den Blumenmarkt gebracht werden, allzu gross ist. Eigentlich wäre sie nicht zu ‚gross, wenn alle wirkliche »Neuheiten« wären. Doch dem ist leider nicht immer so: einige erscheinen nur unter neuem Namen, andere tragen nur ein mehr oder weniger verändertes Gewand und die übrigen sind allerdings wahre Neuheiten, d. h. sie übertreffen an gewissen Eigen- schaften ihre Vorgängerinnen. Dass der Rosengärtner von Fach, besonders der Spezialist, sie vorläufig alle in sein Ver- zeichniss aufnimmt, kann Niemand ihm verargen: in den ersten Jahren kennt er selbst sie noch nicht hinreichend; andere Sorten erscheinen erst nach einigen Jah- ren der Kultur in ihrer wahren Gestalt, während sie bis dahin als Aschenbrödel kaum beachtet wurden, und endlich muss ja auch der Spezial-Rosengärtner für je- den Geschmack, für alle Bedürfnisse ge- rüstet sein, so dass er Jedem das Ver- langte zu bieten vermag. Anders verhält sich die Sache, wenn der Rosenfreund sich vertrauensvoll an den Rosengärtner wendet und ihm unter Angabe seiner Wünsche die Wahl überlässt. Der ge- wissenhafte Rosist wird in diesem Falle ihm die nach eigenem Ermessen besten Sorten aus einem Jahrgange, aus einer Gattung oder aus einer bestimmten Farbe senden. Als der Nächste an der Quelle ist er auch meistens der Erste, der sein mehr oder weniger sicheres Urtheil über die Neuheiten eines jeden Jahres abzu- geben vermag. Was nun die 82 Neuheiten, die gegen das Ende des Vorjahres im Handel er- schienen, betrifft, so scheinen uns bis jetzt verschiedene wirkliche »Schön- heiten« darunter zu sein, und wir wer- den künftig nicht verfehlen, die Aufmerk- samkeit der Rosenfreunde, die uns darum ersuchen, auf sie zu lenken. Eine der besten unter den heurigen Schönheiten ist die in der Ueberschrift genannte Thee- rose »Fahne der Johanna von Arc« oder ‚Etendard de Jeanne d’Arc«, wie der Verkäufer, der bekannte Rosenzüchter JULES MARGOTTIN sie getauft hat. Die ausgegebene Beschreibung ist ziemlich naturgetreu. ANErE j Die Blume ist schön rahmweiss, ın rein- weiss übergehend, sehr gross, sehr ge- füllt und blüht stets willig auf. Die Pflanze ist ein Sämling der allbekannten und allbeliebten »Gloıre de Dijon«; SIE ist sehr starkwüchsig, wenn auch weniger stark als ihre Stammmutter. Sie ist dem Andenken an die Fahne der JEANNE 116 F-S 3. a a Fig. 31. Die neue Thee-Rose: Ziendard de Feanne a’Arc. Blume rahmweiss. ‚RC, oder der Jungfrau von Orleans ge- met, welche 1429 Frankreich rettete, dem sie mit ihrer Fahne an die Spitze es französischen Kriegsheeres trat und ie Engländer vollständig schlug. Die »Ziendard de Feanne d’Arc« hat bereits ihre eigene kleine Vorgeschichte. Ihre Wiege stand zu Rouen in der Nor- mandie, wo die JEANNE D’ARC ein Denk- mal besitzt, und zwar fand sie sich unter den Sämlingen eines Gärtners GARGON, der sie 1878 an den genannten J. MAR- GOTTIN verkaufte. Der Frost des denk- würdigen Winters 1879—80 vernichtete ihm alle bis dahin nachvermehrten Pflan- zen bis auf eine einzige, die er noch - Abends um 9 Uhr durch Bedecken vor ie Untergange schützte. In den 4 fol- genden Jahren vermehrte und beobachtete er diese Rose weiter und unterbreitete _ sie im vorigen Mai dem Richterstuhle der Pariser Blumenausstellung, wo sie _ eine vergoldete Denkmünze davon trug. Hoffentlich wird sie sich auch einen gleich ehrenvollen Platz im Rosarium der _ Leser der »Garten-Zeitung« erringen! ns ” B. ht ! Miscellen. Bekanntmachung, betreffend die Ausfuhr der zur - Kategorie der Rebe nicht gehörigen Pflänzlinge, 2 vom 23. Juli 1883. Gemäss der Bestimmung im $ 4 Ziffer 2 i der Verordnung vom 4. Juli d. J. (Reichs- gesetzblatt ı53) hat die Ausfuhr aller zur ' Kategorie der Rebe nicht gehörigen Pflänz- . welche aus Pflanzschulen, Gärten oder Ge- biete in die Gebiete der bei der internatio- len Reblaus-Konvention betheiligten Staa- - ten ausschliesslich über die zu diesem Be- - huf von einem jeden der betheiligten Staaten für sein Gebiet zu bezeichnenden Zollämter 4 stattzufinden = Nachstehend wird ein Verzeichniss der von den betheiligten auswärtigen Staaten für die Einfuhr der in Rede stehenden Ge- _ genstände zur Zeit bestimmten Zollämter % veröffentlicht: u x di % 1. Oesterreich-Ungarn. a) Für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder: Die Zollämter in Szczakowa, Öswiecim, Oderberg (Bahnhof), Jägerndorf (Bahnhof), Ei 'Ziegenhals, Halbstadt, Liebau, Reichenberg, _ Zittau, Warnsdorf, Bodenbach-Tetschen, Eger, ' Passau, Simbach, Salzburg, Kufstein, Feld- _ kirch, Bregenz, Ala, Pontafel (Bahnhof), a We Ale re Mhscellen. wächshäusern stammen, aus dem Reichsge- 117 Görz, Cormons, Strassoldo, Capo d’Istria, Parenzo, Rovigno, — ferner (für die Einfuhr zur See in das Freihafengebiet von Triest) das Hafen- und See-Sanitäts-Kapitanat in Triest — schliesslich die Zollämter in Zara, Spalato und Ragusa, d) Für die Länder der ungarischen Krone: Die Zollämter in Tölgyes, Felsö-Tömös, Vörostorony, Predeal, Vulkän-Sosmezö, Or- sova, Baziäs, Pancsova, Zimony, Racsa, Zengg, und das Hafen- und See-Sanitäts-Kapitanat in Fiume. 2. Frankreich. Die Zollämter in Dünkirchen, Gravelingen, Calais, Boulogne, Saint-Valery-sur-Somme, Abbeville, Dieppe, F&camp, le Havre, Rouen, Honfleur, Caen. Cherbourg, Granville, Saint- Malo, Saint-Servan, le Legue, Roscoff, Mor- laix, Brest, Lorient, Vannes, Saint-Nazaire, Nantes, la Rochelle, Rochefort, Bordeaux, Bayonne, Hendaye, Cerbere, Port-Vendres, Agde, Cette, Arles, Marseille, Toulon, Nizza, Mentone, Vintimiglia, Modane, Bellegarde, les Hopitaux-Neufs (Jougue), Pontarlier, les Verrieres-de-Joux, le Villiers, Delle, Petit- Croix, Belfort, Saint-Die, Avricourt, Nancy, Moncel, Pagny-sur-Moselle, Batilly, Audun- le-Roman, Mont-Saint-Martin, Longwy, Ecouviez, Givet, Vireux-Molhain, Anor, Jeu- mont, Feignies, Blanc-Misseron, Valenciennes, Vieux-Conde, Maulde, Rumegies, Baisieux, Lille, Tourcoing, Comines, Houplines, Ar- mentieres, Godewaersvelde, Ghyvelde. 3. Portugal. Die Zollämter zu Lissabon, Oporto und zu Funchal auf Madeira. Sich wietz. Die schweizerischen Zollbureaus zu Basel (Centra]- und Badischer Bahnhof , Waldshut (Grossherzogthum Baden), Schafthausen, Erzingen (Grossherzogthum Baden), 'Thayın- gen, Singen (Grossherzogthum Baden), Con- stanz, Romanshorn, Rorschach, St. Marga- rethen, Buchs, Pruntut, Verrieres, Vallorbes und Genf (Bahnhof). 5. Belgien. Die Zollbureaus zu Antwerpen, Brüssel, Gent, Lüttich und Ostende für die zu Wasser eingehenden Sendungen, und die an Eisenbahnen belegenen Zollbureaus für die über die Landgrenze eingehenden Sendungen. 6. Luxemburg. Das Zollamt zu Luxemburg. Berlin, den 23. Juli 1883. Der Reichskanazler. In Vertretung: ECK. Nachtrag. Laut Bekanntmachung vom 31. Januar 1884 sind hinzugekommen: Das Hauptzollamt zu Pillau, das Hauptsteueramt zu Königsberg in Ostpr., das Hauptzollamt zu Eydtkuhnen. N EP a a: , 2 are - di a Br. 7 Br Er ch u a Dh im IN ’ 2 „ 1 118 Miscellen. Die Rosen des Hrn. Haupt in Brieg. Da Sie die Mittheilungen über meine Ge- wächshaus-Anlagen in der von Ihnen heraus- gegebenen geschätzten Garten-Zeitung so freundlich aufgenommen. hatten, darf ich wohl voraussetzen, dass sie auch den Kul- tur-Produkten dieser Häuser einiges Inter- _ esse schenken werden. Ich erlaube mir deshalb, Ihnen beifolgend einige Rosen- und Azaleenblüthen ganz ergebenst zu über- senden. Zur Rosenkultur benutze ich ein beson- deres Haus von 26 »n Länge und 6 » Tiefe; dasselbe enthält in etwa 300 Sorten zur Zeit ca, IIoo niedrig veredelte und ca. 200 hoch- stämmige Rosen in Töpfen, sowie ıo Stück in den freien Grund gepflanzte Marechal Niel. Die Rosen habe ich seit dem Herbst v. J. bei 14? bis 16°R. in ununterbrochener Kultur gehalten, so dass ich in der Lage war, den ganzen Winter über täglich frische Rosenblumen schneiden zu können. Besonders schön und reich blühten seit An- fang Dezember die T'heerose Marechal Niel und die Bourbonrose Souv. de la Malmaison. Ausserdem haben sich als recht dankbare Winterblüher folgende Sorten erwiesen: Gloire de Dijon, Mad. Trifle, Souv. d’un ami, Mad. Frangois Petit, Boule de Neige, Comtesse de Nadaillac, La France, Princess of Wales, Louise Odier, Perle de Lyon, Perle des jardins, Lady Mary Fitzwilliam, Beauty of Stapleford, Reine de Portugal, Mad. Damaizin, Mad. Thiers, l’Elegante, Etoile de Lyon (öffnet sich schwer), William Allen Richardson, Rubens, Beaute de l’Eu- rope, Mad. Chedanne Guinoisseau und Dr. Garnier; auch Mad. Lambard blüht jetzt auf. Die beifolgenden Rosenblumen sind: Marechal Niel (4 St.), Reine de Portugal (3 St.), Louise Odier (2 St.), Souv. de la Malmaison (2 St.), Gloire de Dijon (2 St.), ferner Souv. d’un ami (ı St.), Lady Mary Fitzwilllam (1 St.), Mad. Lambard (St); Mein Azaleenhaus von 24 m Länge und 7,50 m Tiefe enthält 560 Stück in den frei- en Grund ausgepflanzte Exemplare in den vorzüglichsten neueren Sorten, namentlich solchen, welche sich bei mir schon voriges Jahr durch frühe und leichte Blüthenproduk- tion und durch besondern Werth der Blumen für die Zwecke der Binderei ausgezeichnet hatten. In erster Linie nenne ich hier: Deutsche Perle, Frau H. Seidel und Simon Mardner; erstere blüht schon seit Septbr. bis Oktober. Ausserdem eignen sich für diesen Zweck: James Veitch, orbicwlata plena, Oswald Schreiber, bignoniaeflora plena, Alpen- rose, Sacuntala, Zborina plena, Princesse Stefanie Clotilde, Memoire de L. van Houtte, Prince Rodolphe, Mad.de Kerchove Lippens, Mlle. Marie Planchon, Eros, Comte Charles de Kerchove de Denterghem, Mad. Iris Lefebvre, Präsident Bennigsen etc, | Brieg, den ı8. Januar 1884. CARL Ep. HAupT. Anmerkung der Redaktion. Die Rosen waren von so vorzüglicher Schönheit, dass Herr Blumenhändler ROELKE hier sie für schöner als seine Hamburger erklärte. Ebenso lobend sprach man sich in Breslau aus, wie auch aus nachstehendem. Bericht hervorgeht: ' Schlesischer Central-Gärtnerverein. In der Sitzung des Schlesischen Central- Gärtnervereins vom 8. Januar 1884, welche unter Vorsitz des Herrn OÖbergärtners ScHÜTZE ım Cafe national abgehalten wurde, legte Herr Fabrikbesitzer Haupt aus Brieg. aus seinen Gewächshäusern eine Kollektion prachtvoller getriebener Blüthen vor, welche allseitige Anerkennung fanden Die tadel- losen Blüthen von etwa zehn Sorten der besten und neuesten Azaleen, einfache und gefüllte, reichten bis zur Grösse eines Hand- tellers und die wie im Hochsommer duftigen, thaufrischen Rosen, faustgrosse mattgelbe Marschall Niel und zart atlasrosa Malmaison ohne jeden Makel, legten von Neuem Zeug- niss ab, dass die italienischen importirten Rosen neben den hier getriebenen vollkom- men verschwinden. Die immer wieder auf tauchende Frage, ob unsere Handelsgärtner eines Schutzzolles auf den Blumenimport aus dem Süden bedürfen, wurde gegenüber den herrlichen Haupr'schen Blüthen allge- mein verneint. Herr HaupT gab eingehende Nachrichten über seine Kulturmethoden und sprach noch speziell über einen eben be- ginnenden Versuch einer eigenartigen Venti- lation seiner Treibhäuser. Die weitere De- batte über die Lüftungsfrage wurde einer späteren Sitzung vorbehalten. Obergärtner SCHÜTZE zeigte blühende seltene Orchideen aus der von ihm geleiteten EiICHBORN’schen Gärtnerei vor. Garteninspektor STEIN sprach über die Prämiirungsverhältnisse der Lieg- nitzer Ausstellung und machte einige wissen- schaftliche Bemerkungen zu den ausgestell- ten Pflanzen. STEIN regte den Gedanken an, mit den Sıtzungstagen kleine Monats- ausstellungen mit je einem Ehrenpreise zu verbinden. Mit der Aufnahme neuer Mit- glieder und dem Dank an Herrn Fabrikbe- sitzer HAupr schloss die sehr zahlreich be- suchte Sitzung. Es wiıd Sie vielleicht interessiren zu hören, dass im hiesigen Garten bereits seit einigen Tagen Daphne Mezereum und Khododendron dahuricum blühen. Cydonia japonica ver sucht ebenfalls die eine oder die andere Knospe zu öffnen. Die ersten Schneeglöck- chen wurden bereits vor 3 Tagen in einem } * N sas 7 >; v nenen Schrift - 2% - j Personalnachrichten. — Sprechsaal. fi Si “ -— | WE Te 119 "hiesigen Garten gefunden. (Aus Mangel an Raum verspätet. D. Red.) Marburg, den 19. Januar 1884. SIBER, Kgl. Universitätsgärtner. H Personal-Nachrichten. Der aus Anlass des vom Oekonomie-Rath G. STOLL gefeierten Jubiläums unter dem Titel: »Fünfzig Jahre im Dienste des Gartenbaues und der Pomologie« erschie- entnehmen wir, dass an seinem Festtage 98 Depeschen und 260 Briefe mit Glückwünschen eingelaufen waren und dem hochverdienten Jubilar für den »Stoll’schen Prämienfond« Staatspapiere _ ım Werthe von 1200 Mk., sowie eine Prämie - zur sofortigen Vertheilung übergeben wurde. ne . h A \* M Die Reblaus-Sachverständigen für Berlin, Hr.Kgl. Gartenbau-Direktor GAERDT, Berlin NW., Altmoabit 85 und Kgl. Garten- Inspektor W. PERRInG Berlin W., Potsdamer- strasse 75 sind nunmehr auch zu Reblaus- Sachverständigen für den Regierungsbezirk Potsdam ernannt. Zu Delegirten der Preussischen Staats- regierung für die Petersburger Ausstellung . waren bekanntlich die Herren Oekonomie- Rath SToLL, Proskau, Garten - Inspektor LAUCHE, Potsdam, und Prof. Dr. WITTMACK, Berlin, ernannt. An Stelle des inzwischen verstorbenen LAUCHE ist auf Anordnung des Hrn. Ministers für Landwirthschaft etc. jetzt der Hofmarschall a. D. von Samr-PauL- ILLAIRE, Berlin, Direktor des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, getreten. Sprechsaal. 9.W.M.D.inD. Hat man unbedingt fest- stehende Thatsachen, dass eine fortgesetzte Bodenerschütterung, z. B. durch Schmie- dehämmer etc. die Pflanzen in ihrem Wachs- thum schädigt? Ich bin geneigt, die Frage wenigstens in Rücksicht auf junge und frisch- verpflanzte Sachen zu bejahen. Aber ich möchte denn doch auch eine wissenschaft- n liche Autorität hierüber gefragt haben. Antwort: Die Folgen dauernder Er- schütterung auf das Wachsthumsindnochnicht experimentelluntersuchtworden. BeiBakterien soll Erschütterung der Flüssigkeit nachtheilig 3 auf die Vermehrungwirken. DieErschütterung, welche der Wind ım Freien verursacht, - scheint im Allgemeinen nicht wesentlich auf das Wachsthum einzuwirken; dagegen ist das auffallende Niedrigbleiben der Pflanzen an Standorten, die starken Stürmen exponirt sind, vielleicht damit in Zusammenhang zu bringen. Eine experimentelle Prüfung der Frage ist mir nicht bekannt. Prof. Dr. A. B. FRANK. Berliner Gärtnerbörse vom 3. März 1884. Es wurden angeboten: Azaleen, a Dtz. 74, 9 und ı2 M. » grössere, per Stück 2—6 M. Prunus sinensis, per Stück I M. Corypha australis, per Stück 2-—-3 M. Chamaerops excelsa, per Stück 1,50 bis 2 M. Farren, verschiedene Sorten, a Dtz. 3 bis 4 #. Russische und Victoria -Veilchen, Preise nach Uebereinkunft. Hortensia Otaxa und Thomas Hogg, Preise nach Uebereinkunft. Im Herbst eingetopfte Treibrosen, Preise nach Uebereinkunft. Stephanotis floribunda, a 3—5 M. Chamaerops excelsa, 18 .# per Dtz. Latania borbonica, per I0o Stück 100 M. Azalea Blutheana alba, per Dtz. 12 M. » » » » » 92» » diverse Sorten, > » 9» > > kleinere, >» » 7, > Erica persoluta alba, per Dtz. 7,50 M. Azaleen, Kulturpflanzen, diverse Sorten per Stück 4—8 M. Viburnum Opulus roseum per Stück 4 M. Prunus triloba, Halbstämme per Stück3 M. Prunus triloba, niedrige per Stück 2 M. Azaleen 18—30 HM per Dtz. Azaleen grosse Kulturpflanzen 2,50 bis 12 #4 per Stück. Deutzia gracilis per Dtz. 9 M. Spiraea japonica per Dtz. 9 M. Callistemon, buschige Pflanzen, 6—12 Blüthenknospen, per 100 Stück 50 M. Cinerarien, 25—35 4 per 100 Stück. Grossblättriger Epheu, 4 Fuss hoch, 41 M per Dtz., Vorrath 50—60 Dtz. Kleinblättriger Epheu, 3 4 per Dtz, Vorrath 25 Dtz. Getriebene niedrige Rosen per Dtz. 20—30 M. Grossblättriger Epheu, 15—18 A per Dtz. Es werden gesucht: Lapageria rosea. ja alba. SB be Börsenabende finden regelmässig ] 7 Uhr ab an jedem Montag von Abends 7 im at NIEFT, Berlin SW., Kom- mandantenstr. 71 statt. ebruar cr. abgehaltenen usses wurde in Töpfen, 5—7 Fuss hoch, In der am 25. F Sitzung des Börsen- Aussch 120 Gärtnerbörse. beschlossen, von den Börsenbesuchern einen Jahres - Beitrag von 4 # gegen Aushändigung einer Mitgliedskarte zu er- heben und ist dieser Beschluss, da an der letzten Börse sich Niemand dagegen aussprach, als geltend zu betrachten. Es wird demnach vom nächsten Börsen- abend, Montag den ıo. März cr., ab der ‚oben genannte Mitglieds-Beitrag zur Ein-. ziehung gelangen. Die auf vorstehend veröffentlichte Offerten und Gesuche bezüglichen An- fragen resp. Gegen-Offerten und Gesuche, sowie Anträge behufs Beitritt zur Börse, ‘werden schriftlich unter Angabe des Namens und Wohnorts unter der Adresse »Berliner Gärtnerbörse« in Berlin SW., Kommandantenstr. 71., NIEFT’s Restau- rant recht bald erbeten, um möglichst das Weitere bis zum nächsten Börsen- abend veranlassen zu können. Berliner Gärtnerbörse vom 25. Februar 1884. | Es wurden angeboten: 10000 niedrig veredelte Rosen in 16 guten Treibsorten, per 100 Stück 36 M. 8000 Hyacinthus candicans I. Qual. per 100 Stück 15 #M. 8000 Hyacinthus candicans II. Qual. per 100 Stück IO M. ‚8000 Hyacinthus candicans III. Qual. per 108 Stück 5... 8000 Gladiolus Gandavensis Rummel per 100 Stück 8 M. 10 000 blühbare Maiblumenkeime per 1000 Stück 25 M. Latania borbonica per 100 Stück 100 #. Azalea Blutheana alba, nach Probe per Dtz. 12 M. Azalea Blutheana alba, nach Probe per Dtz. 9 M. Azalea, diverse Sorten, nach Probe per Dtz. 9 M. Azalea, diverse Sorten, kleinere, nach Probe per Dtz. 74 M. Erica persoluta alba, per Dtz. 74 M. Azaleen-Kulturpflanzen, diverse Sorten, per Stück 4-8 M. Hyazinthen Friederike Brünn, 3 Zwiebeln im Topf, per Dtz. 5 M. Hyazinthen Henry, 4 Zwiebeln im Topf, per Dtz. 5 M. Cyclamen, ı jährige, per Hundert 12 M. ı Paar Oleander in Kübeln, 8 Fuss hoch für 320 M. Goldlack, laut Probe, per Hundert 12 #. Viola tricolor, laut Probe, per Hundert 6M. RN Belgische Azaleen in Blüthe, Preis nach Uebereinkunft. n Primula compacta, abgeschnitten, 35 Dtz. per Dtz. 3 M. Russische Veilchen, abgeschnitten, Preis nach Uebereinkunft. | Stephanotis floribunda, laut Probe, per Stück von 2 M an. | 80 Dtz. Hyacinthen, L’amie du coeur, 3 und 4 Zwiebeln im Topf, per Dtz. EM. 5 Cinerarien, per Dtz. 4 M. Absgeschnittene Rosen in allen Sorten. Syringa chinensis, zum Einpflanzen ge- eignet, per Hundert 40—50 M. Deutzia gracilis, per Dtz. 6 #. Azaleen, per Dtz. 9 M. N Azaleen, grössere Pflanzen, 2—6 AM per Stück. | Prunus sinensis per Stück I M. Asplenum bulbiferum per Dtz. 4 M. 6 Dtz. Deutzien a 5-74 M per Dtz. Azaleen Etendard etc. 12—15 M p- Dtz. 30 Dtz. kleinblättriger Epheu a 45 % pen, Dez nn Be 30 Dtz. grossblättriger Epheu a 6 M pen, Dtz} | Buxus zu Einfassungen aus dem Einschlag per lanfenden Fuss 5 Pf. Spargelpflanzen, 2 jährig, per Tausend EM. Deutzia gracilis, per Dtz. 44 M. Azaleen, per Diz 59 WM. IR 35 Dtz. abgeschnittene Primeln, per Dtz. M Rein Melcheh abgeschnitten, per Io ! Dtz. 14 M. | Es wurden gesucht: I 3 buntblättrige Agaven, mindestens 50 cm hoch. 15000 Maiblumenpflanzkeime. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin. am 3. März 1834. d (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Amaryllis rothe 450, weisse 900. Azaleen 25—50. Camellien, rothe 200-300, weisse 400—600. Cyclamen 25—50. Flieder 600 bis 1200. Maiblumen 60—ı00. — Orchideen 300—ıo00. Primeln 5—ıo. Rosen 200 bis 900. Stiefmütterchen 5. Veilchens—ı5. — Sonstige Blumen: Fuchsien 25. — Abı tilon 30.— Tulpen 50—ıoo. Hyazinthen 300 bis 600. — Bindegrün: Adiantum-Wedel | 20—75.— Sog.italien. Blumen: Rosen E ——— RN Ne: Dil 2 Anzeıgen. e Gräflich H. Attems’sche samencultur-Station in St. Peter bei Graz, Steiermark. Directe Bezugsquelle für: Original Steirischen Rothklee, Grassaaten, Futterpflanzen, steirischen Roggen und Hafer etc. £°% Die hohe Lage — in den Alpen und sorgfältigste Cultur sichern unserem Saatgute innerhalb einer sehr ausgedehnten Zone durchschlagenden Erfolg. — Alle Länder mit höherer Wärmesumme — und das ist fast ganz Central-Buropa — gravitiren naturgemäss nach unserem Gebirgslande rücksichtlich Deckung - ihres Saatgutes. Steirischer Rothklee, steirische Rübe, steirisches Kraut, steirischer Roggen, - steirischer Hafer, steirische Holäpfelkerne etc. etc. sind schon längst von aller Welt anerkannte - Specialitäten. 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Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. WOCHENSCHRIFT g: FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Br Herausgegeben von Bi Dr. L. WITTMACK ; " Professor a.d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K. Pr. Staaten, gan des „Vereins zur Beförderung des artenbanes in den Königl. Preussischen Staaten“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, “. Erscheint jeden Donnerstag. Redaktion ; Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ? Preis vierteljährlich 4 Mk. ANNONCEN 2 Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Bi Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Ir 7 EEE a ES a ED a EST SET TE I Her IE TE EEE or BO ET En or m Damp gm non me m ee Zaren 3 Inhalt: Der LEICHTLIN’sche Garten in Baden-Baden. | Bevorstehende Gartenbau-Ausstellungen in Holland, a Von L. von Nacy in Wien. (Schluss.) Miscellen: Obstsorten für Chausseen. — Erscheinun- . Eine gehörnte Orange. Von L. WITTmaAck. (Mit gen des milden Winters in St. Gilles und in Schön- 2 Abbildungen.) _ fels. — Erdbeeren in Moos kultivirt. De Nutzen des Naphthalins im Gartenbau und Haus- | Gartenbau-Ausstellungen. halte. Von A. BoMBE-Guben. Literatur: WILHELM KÖLLE & Co., Augsburg, Rosen- 'Geschmackvolle Blumen-Arrangements auf der grossen gartenkalender. — Sprechsaal. _ Winterausstellung zu Berlin vom 22.—25. Januar | Gärtnerbörse vom Io. März 1884. 1884. I. Von A. THIEL in Berlin. Schluss. (Mit | Engros-Preise abgeschnittener Blumen. - 2 Abbildungen.) eo: Gesuche. c>" Angebote. &>D _ Suche für einen jungen Gehilfen, der seine 3jährige | Suche zum ı5. 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Müller, das wohl nicht ganz im Freien aushält, im Topfe aber einem prachtvollen Exem- plar von Phormium tenax gleich sieht, und Album giganteum Rgl., dessen Blatt- rosette leicht für die einer schönen grossen Agave gehalten werden kann. /ris Ro- binsoniana ist die grösste bekannte Schwertlilie und wird ihre herrlich weisse Blume auf der Heimathsinsel die Hoch- zeitsblume genannt, in Baden-Baden hat - sie noch nicht geblüht, Allıum giganteum wieder treibt einen fast 11, »z2 hohen, zwei- 3 fingerdicken Schaft, auf welchem eine kugelförmige, kindskopfgrosse Dolde rosa- rother Blumen durch viele Wochen den Beschauer erfreut. Dieser grossen Pflan- ' zenklasse der Monocotyleae gehört auch Bambusa virideglaucescens an, eine zwar schon vor einigen Jahren erfolgte Ein- führung, die aber fast nirgends ver- ' sucht und kultivirt wurde. Herr LEICHT- LIN gab ihr auf dem steinigen Abhange ' mitten zwischen nie gemähtem Grase eine Unterlage und Bodenmischung von Kalk- steinen und Kalkschutt, und die Pflanze hat nicht nur mit ihren steifen, kiesel- - harten Stengeln und selbst dem Blattwerk ' schon mehrere Winter anstandslos und ohne zu erfrieren ausgehalten, sondern . sie verbreitet sich immer mehr und treibt ' ımmer stärkere Schosse. Wir sahen im vorigen Frühjahr einen 2 cz im Durch- ' messer haltenden Trieb, der schon nahe an 2 m emporgeschossen war und noch keine Blätter zeigte. Es ist dies jeden- falls ein Gewächs, das in vielen Gegen- ‘den Deutschlands und Oesterreichs zu praktischer Verwendung seiner Bambus- söhre mit Vortheil gezogen werden könnte. Wollen wir von dieser Grasart noch- mals auf die Zwiebelgewächse zurück- kommen, so müssen wir als sehr schön _ S/rıs aurea Lindl. mit orangegelben Blu- men, dann die wohlriechende dunkel- violette, zum Treiben so vortheilhaft zu benutzende /ris reticulata Kl. mit drei verschiedenen Farbenvarietäten, endlich die sonst nirgends zu findende Fzs elbru- en Be ze Der Leichtlin’sche Garten. 121 censts Schott. nennen. Alle unsere Schneeglöckchen übertrifft Zeucojum vernum fl. pl. und an die Seite lassen sich Mila biflora Cav. und M. uniflora Grah. candıida stellen, deren weisse früh- zeitige Blumen sehr leicht schon im De- zember getrieben werden können. End- lich wollen wir noch an die verschiede- nen so empfehlenswerthen Z/reesza er- innern, an die riesige Blume des Narcis- sus lorifohus Emperor, an die blendende Erscheinung der mit so schönen braun- gefleckten Blättern ausgestatteten 7u4pa Greigi Rgl., deren ausgebreitete schar- lachrothe, blauschwarz gefleckte Blumen weithin leuchten und prahlen, und zuletzt an die liebliche blaue Zecophxlaea cyano- crocus Leyb. Das ist jedenfalls eine Treibzwiebelpflanze, wie sie sich bisher noch nicht vorfand.. Vom dunkelsten Azurblau bis zum hellsten Himmelblau undinverschiedenen weissen Schattirungen wogen die Färbungen der von Herrn LEICHTLIN erzogenen Sämlinge, alle mit dem angenehmsten Veilchenduft. Zu der Frühjahrsausstellung in Wien 1883 ein- gesendete Blumen erregten allgemeines Aufsehen und ungetheilte Bewunderung aller Gärtner und Blumenfreunde, so dass wir die Verbreitung der reizenden 7£co- philaea nicht genug empfehlen können. Wir wollen nun noch auf einige gärt- nerische Seltenheiten zurückkommen. »Frauenveil«, deren schneeweisse, gefüllte wohlriechende Abart alle deutschen Bauerngärten schmückt, ist hier ausser der weissen noch mit drei anderen Fär- bungen vertreten: Zesperis matronalis L. albo, albido, purpureo und rubro pleno, eine selten anzutreffende Zusammen- stellung. Von einer unsererb esten Früh- lingsteppichpflanzen, der Audrieta del- toidea D.C. besitzt der Garten eine grosse Anzahl Varietäten. Den dunkelvioletten und blauen Hendersoni und Eyrei schliesst sich eine herrliche weinrothe Zeichtlin an, deren Polster in einer Färbung glänzen, wie wenn man durch ein Glas Bordeaux in die Sonne sähe. Auch eine sehr schöne karminrosenrothe dürfte bald Verbreitung erlangen und wird gewiss auch wie die eben erwähnte, die durch GODEFROY- LEBEUF, Argenteuil in den Handel kom- men soll, hochgeschätzt werden. | Einiger sehr schöner, fast gänzlich un- bekannter Alpenpflanzen können wir nicht umhin, zu erwähnen. Die Androsace II BERLIN N. » 3. Feinere Misch. für besseren Boden » 40. Wilhelm Hans. Herrnhut. » 4. Feine Mischung für guten Boden . » 50. 7 N Wr >» 5. Feine Mischung für schattige Plätze » 50.| Sofort zu verpachten: >» 6. Hochfeine Misch. (Teppich- Rasen) » 60 SB” Gartengrundstück EZ R Ausserdem empfehlen wir alle gangbaren Blumen- | von ca. 4 Morgen mit Gärtnerwohnung, kleinem Treib- Gemüse-, Gehölz- und landwirthschaftliche Samen in haus, Gartenstube etc., sammt tragbaren edlen Obst- | Prima Qualität und stehen über letztere mit bemuster- | bäumen; in Dorf Weissensee an Berliner Strasse und _ ten Anstellungen gern zu Diensten. Unser Haupt- See belegen. Dr. F. M. Stapff, : Preis-Verzeichniss wird auf Wunsch franco zugesandt., 49(”/)) Berliner Str. No. 3, Vormittags, 5 o 1 Br K: R ® Verlag von PAUL PAREY in Berlin, SW. 32 Wilhelmstrasse. > © n N A en 3 \ ER = S ein) 9) ) ihre Geschichte, Arten, Kultur und Verwendung nebst einem Verzeichniss von fünftausend beschriebenen Gartenrosen. Von TH. NIETNER, Königlicher Hofgärtner in Potsdam. Mit 106 Holzschnitten im Text und 12 Farbendruckbildern nach Aquarellen von Maria Endell. Ein prachtvoller Quartband. Preis cart. 30 Mk. Geb. mit Goldschnitt Preis 35 Mk. _ Die gärtnerische Literatur ist nicht arm an Schriften über die Rose, aber das Beste und Schönste wird in dem NIETNER’schen Werke dargeboten, welches Farbendruckbilder von Rosen in einer Vollendung _ darbietet, ‚wie ‚sie noch nie veröffentlicht wurden. Man muss dem Verfasser den lebhaftesten Dank wissen, 2 eunde aber ein willkommenes Geschenk sein dürfte. DER OBSTBAU, R. Noack, Grossh. Hofgärtner in Darmstadt. Die Ziommergärtuerei, Von Th, Rümpler, Zweite Auflage. -<- Mit 68 Holzschnitten. —> = Mit 65 Holzschnitten. =N I Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. Preis geb. 2 Mk. 50 Pl. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. —— 1 a Da ge an ee Br Wo ar 2 9 re Brake a en ARE RT EEE EL N Anzeigen. ». Baumschule... Louis Vogel, Dinglingen (Baden) „. 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MATHIEU. Die schönsten Gärten Süd -Italiens. 2. Villa Reale di Capo di monte bei Neapel. Von CARL SPREN- GER in Portici. (Mit Abbildung.) Miscellen: Die Aepfel Saborot und Etienne Pioux. — = Geslehe. ' Ein junger Mann, gelernter Gärtner, welcher zwei j Jahre lang die Königl. Lehranstalt für Obst- und Weinbau in Geisenheim besucht hat, sucht unter be- ' scheidenen Ansprüchen Stellung als Gehülfe in einer Handels- oder Privatgärtnerei. ur . erste Stellung in Handelg- oder Privatgeschäft _ tritt sofort oder später. Gefl Offerten an Gefl. Offerten an Ober- Postsekretär Bernhagen in Gumbinnen zu richten. 52 Redaktion: Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. 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N er | nnnnnLanan »GRESSENT’s einträglicher Obstbau« ist ein Werk, wie wir es in unserer gärtnerischen Literatur bisher nicht hatten, wie es aber neben den umfassenden, vorzüglichen Handbüchern von LAUCHE und Anderen sehr wohl berechtigt ist und seinen Platz vollauf behaupten wird. Es tritt nicht mit dem Anspruch auf, wissen- schaftlich Neues lehren zu wollen; aber mit dem, einfach durch den Erfolg gerecht- fertigten Anspruch, zu lehren, wie man mit mässigen Kosten auf kleinem Raum regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten erzielt. Die Richtigkeit von Rathschlägen und Anleitungen im Obstbau wird nur durch die Ernte erwiesen; hier i gilt buchstäblich das alte Wort: An ihren $rüchten follt ihr fie erfennen. »GRESSENT’s Obstbau« setzt keine studirten Gärtner und keine bereits geübten Obstzüchter voraus, sondern nur Leute, die mit Lust und Liebe zur Sache und im Vertrauen zu den en nee an. Hand anlegen. Wie praktisch »GRESSENT’s Obstbau« die Sache anfasst, wie er alle Handgriffe | und Herrichtungen durch Wort und Bild zeigt, wie er allen Zwischenfragen und Bedenken gerecht wird, das im Einzelnen zu erweisen, ist in einem kurzen Prospect nicht möglich; man lese sich in das Buch an irgend einer Stelle hinein, prüfe und probire dann im Garten; der erste Herbst wird »GRESSENT’s Obstbau« lauter loben als jede Empfehlung. Ein Gegenstück zu diesem Buche bildet: Gressents einträglicher Gemüsebau. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig reiche Ernten in guten Sorten zu erzielen. Mit 228 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis cartonnirt 7 Mark. "Zu beziehen durch jede Buchhandlung. . * N a Ze et ee at Aa Le Vegetationsskizze der Marshalls-Inseln. 133 - Vegetationsskizze der Marshalls- | Inseln. Von E. BETCHE. ®Dchon lange nahmen die ringförmigen Korallen-Inseln oder Atolls der Süd- see das Interesse aller Naturforscher in Anspruch und gaben durch ihre merk- würdigen Formen zu den verschiedensten Entstehungstheorien Veranlassung. Dass die Atolls Barrierenriffe versunkener In- e 5 } 'seln sind, welche allmälig in dem Masse nachwuchsen, wie die Insel sank, bis sie zuletzt allein über dem Wasser blie- ben — diese Erklärung DARWINS hat gegenwärtig wohl allgemeine Geltung er- langt. { A Bei den zahlreich vorhandenen Uebergangsstufen bedarf es in der That ‚nur einer konsequenten Beobachtung des Forschers, um alle anderen Theorien als haltlos zu erkennen. - Da die Entstehungsweise dieser Inseln i } n \ 3 ’ \ _ das Vorhandensein von Gebirgen und mit- hin auch des fliessenden Wassers aus- schliesst, so sind sie in landschaftlicher Beziehung arm wie ihre Flora und Fauna, "einförmig wie der sie umgebende weite Ozean. Noch ehe der wachthabende Posten an Bord das Land selbst oder die landan- zeigende Brandung verkündet, tauchen . die Gipfel ihrer Kokospalmen unerwartet j } Y | j \ aus dem Meere hervor, langsam folgt ihnen eine langgestreckte, schmale und niedrige Insel, andere, ähnlich gestaltete, durch Riffe unter sich verbundene Ei- lande schliessen sich ihnen an, gruppiren sich in unregelmässiger Anordnung ring- _ förmig um eine Lagune, und das ganze - Atoll liegt vor uns. Oft nur klein, kaum ' eine Meile breit, erlangen diese Insel- - gruppen mitunter eine beträchtliche Aus- dehnung, so dass die entfernteren Eilande fast dem Gesichtskreis entrückt sind und nur durch die von einem Streifen weisser 1 hr "Brandung umgebenen dunklen Baumkro- ' nen fern am Horizont angedeutet werden. Der stille, durch den Insel- und Riffkranz gebildete See, dessen ruhiger Spiegel seltsam mit der aussen tobenden Bran- _ dung und der schwellenden Dünung des en amt Meeres kontrastirt, bietet den Schiffen _ einen sicheren, aber oft nur schwierig zu erreichenden Ankerplatz, da die starke, _ mit Ebbe und Fluth wechselnde Strömung das Einlaufen in den meist engen Kanal sehr gefährdet. Der sich über zehn Breitengrade er- streckende Archipel der Marshalls-Inseln besteht ausnahmslos aus derartigen Atolls, welche zwar in Grösse und Form mannig- faltig variiren, aber stets denselben Cha- rakter in Landschaft und Vegetation zei- gen, nämlich eine ausgesprochene Dürftig- keit. Die Flora besteht nur aus solchen Arten, welche durch Meeresströmungen und Passatwinde eingewandert sind, resp. durch Menschen und Thiere, oft sogar unabsichtlich eingeschleppt wurden. Kokospalme und Brodfruchtbaum bilden auch hier, wie fast überall in der Südsee, das Lebenselement der Bevölkerung. Erstere ist durch ihre im Wasser schwim- menden Früchte zur Selbstansiedelung be- fähigt, der letztere dagegen wurde wahr- scheinlich von den aus Westen einwan- dernden Bewohnern mitgebracht, Auch die meisten anderen Kulturpflanzen, wie Banane, Tarro, Yams, das falsche Arrow- root (Zacca pinnatifida), Chilepfeffer und Crinum können nur von den unterneh- menden und seegewohnten Insulanern ein- geführt sein Der Brodfruchtbaum kommt in zwei Spezies, Artocarpus incisa L. und integri- folia L., und zwar in mehreren deutlich durch Blattform und Fruchtgestalt unter- schiedenen Varietäten vor. Auf den frucht- bareren Inseln bieten sich ihm so gün- stige Entwickelungsbedingungen, dass er eine Ueppigkeit erreicht, wie sie in seiner ursprünglichen Heimath, Ostindien, nicht übertroffen wird. Die gewaltigen, bis zwei Meter im Durchmesser haltenden Stämme gewähren mit ihrer tiefgrünen Belaubung einen prächtigen Anblick, na- mentlich, wo sie in parkähnlichen Hainen zusammen stehen. Letzterer Eindruck wird wesentlich erhöht durch die sauber gehaltenen Wege, welche die im tiefen Schatten liegenden niedrigen Hütten der Eingebornen verbinden, sowie durch den schönen, saftigen, aus einer kriechenden Thouarea*) bestehenden Rasen. Nächst wichtig für den Haushalt und wie die vorigen von der Scenerie unzertrennlich ist der Schraubenbaum, Pandanus odora- bssiomus L., welcher an Nahrungswerth und Wohlgeschmack der Früchte weit zur Abtheilung der Hirseartigen, *) Ein Gras, D. Red. Paniceae, gehörig. 12 — Al a a vr ErE BIETER USA, 134 Vegetationsskizze der Marshalls-Inseln. hinter dem Brodfruchtbaum zurück steht, aber den grossen Vorzug besitzt, sich mit dem unfruchtbaren Kalkschutt der wüsten Inseln zu begnügen. Unter den in wirthschaftlicher Beziehung werthlosen Pflanzen sind besonders zwei Sträucher bemerkenswerth, welche durch Häufigkeit und geselliges Auftreten einen wesentlichen Einfluss auf den Gesammt- eindruck der Vegetation ausüben: Scae- vola Koenisu Vahl. und Pemphis acıdula Forst. Erstere, eine Goodeniaceae, liebt den unfruchtbaren, von Salzwasser durch- tränkten Kalkboden auf der Seeseite der Inseln und überzieht als ein bis zwei Meter hohes Gestrüpp ganze Küstenpartien, nur von vereinzelten Gruppen struppiger, vom Winde zerzauster Pandanus, verkrüppelten Terminaha und den silberweissen Kronen der schönen Zourneforta argentea über- ragt. Pemphis, acıdula, eine Lythrariee, zieht die stille Lagunenseite oder ge- schützte Senkungen im Innern der Inseln vor und bedeckt ebenfalls weite Strecken unfruchtbaren Landes. Beide haben die den Salzpflanzen eigenthümliche graue Belaubung und verleihen den Riffen einen schon aus weiter Entfernung erkennbaren monotonen, fahlen Farbenton. Alle an- deren Baumarten treten nur spärlich ein- gestreut da auf, wo die Welle den Samen ans Land spülte und gehören durch- gängig zu solchen Arten, welche auf den Molukken und Philippinen häufig sind. Als die wesentlichsten erwähne ich hier zwei durch grosse weisse Blüthen aus- gezeichnete Apocyneen: Cerberea und Tabernaemontana, die Färber - Morinda (Morinda_ cıtrifoha) mit gelb färbender Wurzel, die knorrigen Hernandia peltata und (alophyllum wnophyllum, ferner die grossblumige Malvacee Parztium tihaceum, deren Bast von den Eingebornen zur An- fertigung ihrer Hüftentücher benutzt wird, und die prächtige Darringtonia speciosa. Letztere ist durch ihre weissen magnolien- grossen Blüthen und breiten dunkelgrünen Blätter ein Schmuck der Küsten, ausser- dem interessant als einzige Giftpflanze in der grossen Familie der Myrtaceen und durch den eigenthümlichen Bau der Früchte. Der grosse, scharf narkotische Samen ist von einem dicken Korkmantel umgeben, welcher ihn schwimmend er- hält und gleichzeitig gegen Zerstörung durch Salzwasser schützt. Dieser Eigen- thümlichkeit verdankt die Gattung haupt- sächlich ihre grosse Ve auf den Südseeinseln. Die Krautflora der Mara had ist nicht weniger dürftig als die Baum- vegetation und besteht hauptsächlich aus wenigen Gramineen, Cyperaceen, Euphor- biaceen und Compositen, zu denen sich eine gelbblühende Malvaccee, Art gesellt; ferner aus schlingenden Ipo- maea, der Tiliacee Zrzumfetta procumbens und der sonderbaren Cassyta, die täu- schend unserem deutschen Teufelszwirn oder Seide (Czscuia) ähnelt, aber in die Familie der Laurineen gehört. Es bleiben nur noch die Farne zu er- wähnen; aber auch diese, auf den gebir- gigen Südseeinseln durch Mannigfaltigkeit so ausgezeichnete Familie besteht hier nur aus fünf Spezies, vier Epiphyten: Polypodium Phymatodes L., Asplenium. Nidus L., Lindsaea lanuginosa Wall. und Vittarıa elongata Sw., und der auf dem Erdboden wachsenden Peris tripartita Sw. Die beiden ersteren sind für nähere Beschreibung zu allgemein bekannt. Zind- saea lanuginosa ähnelt im Habitus auf- fallend den in unsern Warmhäusern als Ampelpflanze kultivirten Nephrolepis- Arten und ist besonders in den schattigen Artocarpus-Hainen häufig, wo ihre bis 3 72. langen Wedel schleierartig von den Aesten der Bäume herabhängen. Vittaria_ elon- gata ist ein unscheinbares Farn, welches beim flüchtigen Hinblick leicht mit einem Büschel Gras verwechselt werden kann, und Preris trıpartıta wächst gesellig gleich unserem einheimischen 7. aguzlina L. in halbsonnigen Lichtungen. Fasse ich die Gesammtzahlaller Pflanzen- arten zusammen, welche ich in 6 Wochen auf den 6 Atolls Jaluit, Namurik, Ebon, Mili, Arno und Mejoro sammeln konnte, so ergiebt sich die überraschend kleine Summe von nur 56 Spezies. Mit dieser geringen Zahl dürfte auch wahrscheinlich, wenige sporadisch auftretende Arten aus- genommen, die ganze Flora der Marshalls- Inseln erschöpft sein. Nur das wissen- schaftliche Interesse vermag für diese im übrigen Dürftigkeit zu entschädigen, eine Sıda- bietet jeder Fleck unseres deutschen Va- terlandes eine reichhaltigere Ausbeute, als dieser unter dem Aequator gelegene, aber trotzdem von der Natur so stiefmütterlich behandelte Archipel. ‚ \ APR BEE Gn ” 2 Ba #02 Euphorbia canariensis L. lie z 2 135 _ Euphorbia canariensis L., die _ kanarische Wolfsmilch, ann botanischen Garten der Kapstadt. SR (Mit Abbildung.) & AV ir verdanken der Redaktion des Gard. _ 7 Chron. die Abbildung dieser inter- 'essanten Pflanze, welche daselbst n. ser. > y = 22 rn x a re 2 Fa ee il mM | h INDEN M INN] Fig. 35. vol. XX, S. 629, abgebildet und S. 628 besprochen ist. Sie ist ein alter Bewohner unserer Sukkulenten- und Palmenhäuser, 'wo sie allerdings sich selten so verzweigt, erscheint auf den ersten Blick wie ein Caectus, dokumentirt sich aber sofort durch die Blüthen als eine Wolfsmilchsart, was 1och leichter ersichtlich wird, wenn man ie Pflanze ritzt. Es fliesst dann sofort eichlich ein weisser Milchsaft heraus, IND während bei Cacteen ein farbloser wässe- riger Saft erscheint. Einen ähnlichen Milchsaft besitzt auch die schöne Poin- seftta pulcherrima, die ebenfalls zu den Wolfsmilchs-Gewächsen gehört und von BOISSIER in DE CANDOLLE’s Prodromus XV. 2. 71. sogar Euphorbia pulcherrima genannt wird. Euphorbia canariensis gehört zur XIX, Sektion: Diacantlaum der grossen Gattung UNMNMINMIMUNIIN LINIEN INN MINI" Euphorbia canariensis L. im botanischen Garten der Kapstadt. Euphorbia, die im BoIssiEr'schen Sinne !) Arten umfasst. a dieser Sektion stehen die Blätter zerstreut oder sind verkümmert, &die blüthenständigen stehen einander gegen- über. Die Stacheln sind aus Nebenblättern hervorgegangen. Die Trugdolden der Blüthen sind axillär oder oberhalb der Blattachsel entspringend.. Die Drüsen der Blüthenhülle haben keine Anhängsel. 2.24 136 PEN N El a ne en er ae Ta re EN Die neuen Pflanzen des Jahres 7883.° Alle sind Bewohner der alten Welt, ‚bilden meist fleischige Sträucher oder Bäume mit erhöhten Blattkissen und er- scheinen durch diese Blattkissen höckerig oder gerippt. Euphorbia canariensis L. ist als Spezies charakterisirt durch zahlreiche, 4—6- eckige Stengel mit flachen Seiten, ziem- lich ganzrandigen Kanten und rothbraunen Höckern. Die Stacheln sind kurz, spreizend, schwarz. Die Blätter zu kleinen abfälligen Schüppchen verkümmert. Die Blüthen- stände (Cymen) entspringen aus den ober- sten Höckern und sind sitzend oder sehr kurz gestielt. Die Blüthenhülle hat die Grösse einer Erbse, die Kapsel ist ca. 6 mm lang und IO—12 mm breit. Same fast kreisförmig, marmorirt. . Das Vaterland dieser 4—7 m hohen Pflanze sind die wärmeren Gegenden der kanarischen Inseln, wo sie »Cardon« (Distel?) genannt wird. Sie bewohnt dort die felsigen Abhänge und trägt nicht wenig zu dem romantischen Charakter jener Gegenden bei. Der Milchsaft der Rinde ist bitter und giftig, der des Markes süss und unschädlich. Hr. Dr. BOLLE hat auf der Insel Gomera im Thale Barranco Seco eine Varietät entdeckt, die er Z. spiralis benannt hat. Sie hat keine Stacheln, die Stengel sind blass röthlich und die Kanten spiralig gedreht. D. C. Prodr. ]. c. pag. 33. Die Abbildung ist nach einer Photo- graphie gefertigt, die Hr. Mc. Owan, Direktor des botanischen Gartens in der Kapstadt, nach einer im dortigen Garten wachsenden Pflanze anfertigen liess. Links. sieht man daneben eine Zamia. Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. Von CARL MATHIEU. Filices. Acrostichum magnum. Baker. Gard.Chron. No. 501. Britisch-Guiana. Wurzelstock unterirdisch. Spreublätter des Grundes pfriemenförmig, dunkel- kastanienbraun, der Stiel des unfrucht- baren Wedels 8—1ıo cm lang, mit häutigen, anliegenden Spreublättern dicht bedeckt. Die Spreite des unfrucht- baren Wedels 60—90 cm lang, 4—5 cm in der Mitte breit, beiderseits grün, Oberfläche mit feinen weisslichen, tief gefranzten, Unterseite mit rostfarbigen, lanzettlichen, gefranzten Schuppen be- deckt, Fruchtwedel noch unbekannt. Adiantum cuneatum strictum. Ih. Moore. Gard. Chron. 513. sh | Wedel niedrig, aufrecht, vierfach ge- fiedert, 18— 24 cm hoch. Unterschei- det sich durch den steifen, aufrechten Wuchs von der gewöhnlichen Form. Bei B. S. WILLIAMS, London. Adiantum Weigandıi Th. Moore. Chron. 3520. Dem A. decorum im Wuchse sehr nahe stehend, doch entschieden anders in Form der Fiedertheilchen. A. decorum ist kleiner und die Fiedertheilchen keilförmiger. Bei VEITCH & Sons. Osmunda japonica var. corymbifera. Th. Moore. Gard. Chron. 485. ji Eine sehr schöne Spielart der O. 7apo- nica mit vielfach zerschlitzter Spitze des Wedels, der Fiedern und Fieder- blättchen, und so ein kammförmiges Ansehen erhaltend; die Einschnitte stumpf, eine doldentraubige Form bildend. Aus Japan durch MOoRIES an VEITCH gesandt. Gard. Liliaceae. Yucca Andreana, Carrieri, sulcata, rıgida, striatula, ensifera, Massiliensis, Juncea. Deleml. Rev. hort 5. 100. 4 NeueKreuzungen, hervorgegangen durch künstliche Befruchtungen in der DE- LEUIL’schen Gärtnerei, Marseille, wel- che in den Handel gebracht werden, und jedenfalls eine sehrwünschenswerthe ; Bereicherung in den harten Schmuck- pflanzen bilden werden, um so mehr, ‘da mehrere schon sehr jung blühen, | und daher auch für den Markt sich sehr brauchbar erweisen werden. Siehe | Garten-Zeitung No. II 1883 S. 487. Altium giganteum Regel. Gartenflora April 97. Pflanze ı 2 hoch, Blätter 6; wurzel- ständig, schlaff, Stanasunı ganz hi 18— 22 cm lang, 44 cm breit, Dolde kindskopf-gross, kugelrund, vielblumig, dichtgedrängt, ohneDeckblätter, Blumen rosalila. Vom Himalaya, dem O. airo- purpureum nahe verwandt, wenn nicht eine Abart. Scilla hvida. Baker. Gard. Chron. 502. Zwiebel gross, eiförmig, 3 cm im Durc 1- messer, Blätter 6—38 in einer Rosette, tzend, lanzettlich, 16 — 20 cn a 3—4 cm breit, hellgrün, Blumenstiel 10—14 cm lang, Blüthentraube dicht, länglich, 9— 12 cm lang, über 3 cm breit, Deckblätter klein, Blüthenhülle Re grün, Aussenseite dunkelpurpur gefärbt, Staubfäden hellpurpur. Vom Cap. Allium ‚Macleanüi $. D. Hooker. us ‚6707. , Zwiebel rund, Blätter 4—5, gleichzeitig mit der Blüthe, lanzettlich, 30 cr lang, 5 3—4l cm breit. Blumenstiel 60-90 cam lang. Dolde rund, dicht, 9-12 cm im Be - Durchmesser, Blumen hellviolett, & cm lang. Von Cabul. Kmiphafıa Leichtlini. Baker. Bot. Mag. 2,6716. N Blätter 120 cm lang, hellgrün, Blüthen- schaft 90— 120 cz hoch, dunkelgrün, fein roth gesprenkelt, Achre 9—12 cm lang, 4—6 cm im Durchmesser, zylin- drisch, abgestumpft. Blumen hängend, sitzend, ca. 21 cz lang, schmal glocken- förmig, schmutzig blass mennigroth und gelb. Aus Abessynien durch SCHIMPER gesandt. Bei M. LEICHTLIN in Baden-Baden. Ve BE Wen u: . a me Palmeri. S. Watson. Bot. Mag. 6717. Dem europäischen Anthericum nahe ver- _ wandt, Wurzel fleischig, büschelig, ® Blätter 30—45 cm lang, bis I cr» breit, grasartig, hellgrün. Stengel 45—60 cız 8 hoch, aufrecht, rispig, verzweigt. Blü- - thentrauben schlank, Blumen sehr ent- 2 fernt stehend, 24 cz im Durchmesser, weiss mit grünem Mittelnerv. Provinz “ Cohuila, Mexico. Durch Dr. PALMER entdeckt. : Allium oviflorum Rgl. 328.) Stengel kurz, Blätter schlaff, fast zwei- reihig, linienförmig gestielt, 50 cn lang, 1 cm breit, Wurzelstock büschelig-ästig, Blüthenschäfte mehrere, wenig kürzer als die Blätter, 4-6 eckig, Dolde schlaft, Blumen nickend, purpurviolett. Im St. Petersburger Garten aus Tibet und Sikkim. Gartenflora Nov. e Irideae. iM Chamelum Zuteum Phuhppi. E Sept. 262: - - Wurzelstock wagerecht, gliederig, ver- _ zweigt, braun, Blätter aufrecht, faden- . förmig, stielrund, mit weissen Här- chen bedeckt, Blüthenschaft zwei- Gartenflora “rd u ee 2—3, aufrecht, linienlanzettlich, Blumen so lang als die Blätter (6 cm), gelb. In Chili bei Santiago von Fr. PniLippr entdeckt. Amaryllideae. a Aliberti. Baker. Gard. Chron. 47 Blätter 10—ı2 in einer Rosette, lan- zettlich, 30—40 cn lang, fast krautig, Rand fein gezähnt, Blumenschaft 1,20 bis 1,50 7» “hoch. Blumen einzeln, in einer einfachen, schlaffen, fast ähren- förmigen Traube, Blüthenhülle etwas über 3 cr lang, grünlich, röhrenförmig, die Staubgefässe zuletzt über 3 cz über die Einschnitte der Blüthenhülle her- vorragend. Griffel viel kürzer. Samen- kapsel rund, 14 cz im Durchmesser. Die Pflanze stirbt im Winter bis zum Wurzelstock herunter, welcher durch mehrere dicke, fleischige Schuppen- blätter als Scheide gedeckt ist. Bei DELEUIL in Marseille. Crinum zeylanicum reductum. Baker. Gard. Chron. 516. Zwiebel 6c72 im Durchmesser, reich- lich Wurzelschösslinge bildend, Blätter ca. 12 in einer Rosette, schwertförmig, wagerecht ausgebreitet, 30 —45 cn lang, 5—6 cm breit. Blumenstiel seitlich, fast 30.ca» lang, Blumen 4 in einer Dolde, Scheideinzwei Theile zerreissend, grün, 9 cam lang. Blüthenhülle 15—18 cz lang, weiss, Röhre grün, nickend, Saum 9—ııcım lang, Abschnitte 3—4cem breit. Von Zanzibar. In Kew. Pancratium Sickenbergeri. Aschers. d& Schwnfrt. Siehe Garten- Zeitung Nr. 8. 345- Eucharis Sanderi. Bot. Mag. 6676. Zwiebel eiförmig, 44—6 cm im Durch- messer. Blattstiel 12 — I5 cm lang, Blätter zwei, 'herzförmig-eirund, 24 bis 30 cn lang, 15— 18 cm breit, hell- grün, mit 6— 10 Paaren gekrümmter Ademn, Schaft 30 cm lang, Blumen- scheide 3—4 klappig, grün, ” lanzettlich, Blumen 2—3 in einer Dolde, weiss mit primelgelbem Kranz. Sehr ähnlich der E. grandifliora. Von SANDER ein- geführt. Phaedranassa Lehmanni Rgl. . flora Dec. 354. Zwiebel oval, Blätter elliptisch- ‚lanzett- $.G. Baker. Garten- 138 Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. lich, allmählich in den Blattstiel sich verschmälernd, Oberfläche hellgrün, Unterseite graugrün. Dolde dreiblumig, Blumen hängend, röhrenförmig, schar- lachroth. Deckblätter linienförmig, dünnhäutig. Blüthenschaft stielrund, etwas eingedrückt, weiss bereift. Von den Gebirgen Kolumbiens, durch LEH- MANN an REGEL gesandt. Bromeliaceae. Aechmea Barleei. Baker. Gard. Chron. 500. . Stiellos. Blätter 8—9 in einer Rosette, riemenartig-schwertförmig, 60— 90 cm lang, blassgrün, die unteren Stacheln des Randes 2— 1 cz lang, die oberen kleiner. Blüthenstiel mittelständig, auf- recht, 30.72 lang, die hellrothen, trocke- nen, lanzettlichen Deckblätter 5—8 cz lang, Blüthenrispe aufrecht, 15c72 lang, Blumen zweizeilis, 4—6 Keichblätter feinspitzig, I cm lang, Blumenkrone blassgelb. Von British Honduras, vom Gouverneur BARLEE nach Kew gesandt. Vriesia Barılleti. E. Morren. Belgique hort. 33. Höhe etwa 70 cm, Blätter "55 cm lang, Deckblättchen grün, deltaförmig, leuchtend hellgrün, bogenförmig, Blü- thenstand 60—70 cz hoch, aufrecht, Aehre einfach, 25 cz lang und darüber, vielblumig, 7 cm breit, dicht. blätter zweizeilig, 4 can lang, 5 cım breit, schiffsschnabelartig, gelblich grün, aus- wendig mit dichten, rothen Punkten bedeckt. Blumen 6 cn» lang, gelb. Von Ecuador. Schlunbergera Morreniana. Belgique hort. 46. Blätter 20— 30, 172 hoch, zusammen E. Morren. 1,60 m im Durchmesser, lederartig, bogenförmig, dunkelgrün, Unterseite braunroth, in der Jugend auf beiden Seiten mit zahlreichen erst braunroth, später dunkelgrünen Querstreifen ver- sehen, Scheiden 12 cz breit, bräunlich. Blüthenstand ı »z hoch. Schaft steif, 14 cm im Durchmesser, mit 10 cz lan- gen Deckblättern besetzt, Farbe wie die Blätter, die obersten braun. Rispe Io cm hoch, 8 cm im Durchmesser, aus etwa 7 zapfenförmigen mit rothen Deck- blättern versehenen Aehren bestehend. Blumen gelblichweiss. Gusmannia“ Devansayana. Belgique hort. 113. E. Morren. Deck- Blätter aufrecht oder wenig gebogen, ON bis 70 cm lang, steif, lederartig, a Grunde braunrosa gestreift. bis ganz Blüthenstand gipfelstän- dunkelbraun. dig, aufrecht, kürzer als die Blätter. Schaft 24 cm» lang, mit lanzettlichen, dachziegelförmigen Deckblättern be- deckt, wovon die obersten schön roth, grün und gelb gezeichnet sind. Blüthen- ähren zapfenförmig, oval, 65 cm lang, 3 cm breit, Deckblätter schön scharlach- roth. Blumen etwas länger als die Deckblätter, gelb. Aus Ecuador. Bei JACOB MARKOY in Lüttich. Caraguata sanguinea. E. Andre. ln hort. 20. 408. Pflanze 40—50.cm im Een nassen Blätter in Rosettenform, 30—40c lang 3—4 cm breit, aufrecht ausgebreitet, an der Spitze umgebogen, mehr oder weniger grün violett, nachher blutroth gefärbt. Blüthenstand endständig, im Grunde der Blätter nistend, Schaft fast sitzend, Blumen strohgelb, weiss geran- det. Kolumbiens. geführt. Caraguata Fürstenbergiana. Wittn. Aechmea Lalindet. hort. 3.045, Blätter sehr breit, steif, Rand kurz ge- . Kırchh. & Siehe Garten-Zeitung 7. 299. zähnt, etwa 30, bis ılan lang, 12— 17cm breit, zusammen 3 7 im Durchmesser, Blüthenschaft mit grünen, lanzettlichen Schuppen eingehüllt, zylindrisch, roth, mit zahlreichen breiten, unbewehrten, rothen Deckblättern versehen, Kelch- an der Spitze rosa BR blätter weiss, färbt. Neu- ade Orchideae. Calanthe lintiginosa. Rehb. f. Gard. Chron. 472. Eine Kreuzung der VEITCH’schen Gärt- von C. /abrosa und wahrschein- Blumen weiss nereis lich. "der GC... Vezichn: oder schmutzig weiss, die Kelchblätter an der Aussenseite haarig, Kronenlippe vierlappig, die Lappen am Grunde ein- gerollt, über die Lippe ziehen sich drei, am Grunde vereinigte Vertiefun- gen. Lippe purpur gefleckt. Calanthe Ceciliae. Rchb. f. Gard. Chr. 184. Blumen hellocherfarben, schön purpur schattirt, der C. barviflora sehr nahe stehend. Bei H. Low & Cie. TEN ELTERN EDLER AT en n EEE RE EEE NEE ER ET ET BIETE ER RE Es Von den Ost-Kordilleren Süd- ; Durch E. ANDRE ein. Lind et Rodigas. Nlustr. m nthe Foerstermanni. Rchb. f. Gard. « Chron. 496. \ Blumen gelb, Kelch- und Kronenblätter ‚länglich, spitz, Lippe nierenförmig, weisslich gelb, Sporn keulenförmig, Deckblätter ziemlich dünn, länger als die Blumen. Von FOERSTERMANN an - die Herren SANDER & CIE. gesandt. Aus Birma. Calanthe anchorifera. Rechb. f. Gard. Ehron. :502. Sehr ähnlich der C. veratrifola. Blu- men weisslich, ocherfarben. Bei BULL. Aus Polynesien. Masdevalha porcelhceps. Rchb. f. Gard. 2 Chron. 471. Blumen gelblich, braun gesprenkelt, _ Blumenblätter weiss, Lippe rauten- förmig, mit braunen Warzen bedeckt. Von botanischem Werthe. Masdevalla torta. Rchb. f. Gard. Chron 474. . Blätter keilförmig-zungenförmig, etwas spitz und zweizähnig, Blüthenschäfte sehr lang, Blumenblätter lanzettlich, zugespitzt, schwefelgelb, in der Mitte mit einem röthlichen Streifen, das un- gleiche Kelchblatt dreieckig, Schweif linienförmig, die seitlichen Kelchblätter dreieckig, Kronenlippe sehr gross, läng- lieh, bräunlich. Bei W. BULL. Masdevalhla Carderi. Rechb. f. Gard. = Chron. 495. Schweife gelb, dunkelschwarz purpur gefleckt, der übrige dreieckige Theil ausserhalb weisslich, am Grunde braun orange, Kronenblätter weiss mit brau- = k E \ ' nem Längsstreifen. Lippe geigenför- Ei 4 A Ge a mig. Masdevalha tridactyhtes. Rchb. f. Gard. Chron. 495. _ Blumen klein, das ungleiche Kelchblatt - gelb, die seitlichen bräunlich purpur, Schweif orangefarben, Kronenblätter sehr klein, weiss, in der Mitte ein pur- purner Fleck. Lippe gekrümmt, herz- förmig— zungenförmig, am Grunde pur- _ pur, Mitte weiss. _ Masdevallia Schlimi. Linden. Gard. e =Ehron. 487. Blätter 30 cm hoch, 8 cm breit, Traube 6-8 blumig, Blumen mit kleinen röth- lich braunen Flecken dicht bedeckt, ebenso die Lippe. Kronenblätter weiss. - Durch SCHLIM entdeckt. Bei LINDEN. Masdevallia Chestertoni. Rchb. f. Gard. Chron. 487. Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. 139 zwei schwarzen Flecken. Lippe röth- lich, ocherfarben. Von CHESTERTON an SANDER & CIE. gesandt. Aus Ko- lumbien. Masdevalla calura. Rchb. f. Gard. Chron. 504. Der M. marginata schr ähnlich. Kro- nenblätter und Lippe bräunlich purpur, Schweife länger als die Blüthenhülle. Blätter sehr dick, deutlich gestielt. Bei SANDER & CIE. Masdevalla Gaskelliana. Rchb. f. Gard. Chron. 506. Blätter lanzettlich, spitz, 12 cm lang, Blumenstiele einblumig (?), Kelchblätter auswendig purpurviolett, mit zwei gel- ben Flecken am Grunde und an der Spitze der seitlichen Kelchblätter, In- 'nenseite hellgelb mit violetten Punkten, haarig. Kronenblätter purpurviolett, Lippe hellgelb. Masdevalla gemmata. Rchb. f. Gard. Chron. 506. Blätter fleischig, keilförmig, linienför- mig, 6 cm lang und länger, das obere Kelchblatt dreieckig, hellocherfarben, die seitlichen breiter, länglich, am Grunde ocherfarben mit orangefarbigen Nerven, Schweife orange, Kronenblät- ter sehr klein, länglich, Lippe purpur- farben. Masdevalla trichaete. Rchb. f. Gard. Chron. 508. Kelchblätter und Kronenblätter purpur- braun, Schweife orangefarben, Lippe dreieckig, herzförmig. Masdevalha brevis. Rchb.f. Gard. Chron. 15. De M. ochthodes verwandt, aber in allen Theilen zierlicher, das ungleiche Kelchblatt gelb mit drei Reihen dunkel- -_ purpurner Flecken, die seitlichen Kelch- blätter in zwei ungleiche Hälften ge- theilt. Schweife citronengelb, pfriemen- förmig, Kronenblätter stumpf rauten- förmig, unregelmässig, gelb und braun, Lippe schmal, geigenförmig. Durch VEITCH & Sons eingeführt. Aus Dema- rara. Laelia anceps Calvertiana. Rchb. f. Gard. Chron. 473- 140 Der Z. a. Dawsoni sehr nahe stehend, von der sie sich durch die schmalen Kronenblätter, durch die seitlichen, fein . rosa gerandeten und den schön rothen Vorderlappen der Kronenlippe unter- scheidet. Nach dem Besitzer dersel- ben, Mr. JOS. CALVERT, benannt. Laeha anceps Persivallana pulcherrimna. Rehb. f. Gard. Chron. 474. Eine schöne Spielart der /. anceps, im ‚Besitz des Hrn. PERSIVAL in Cleve- lands. Die Lippe ist von den anderen Laelien ganz verschieden, abgestutzt und an den Seitenlappen und am Vor- derrande purpurviolett, die Scheibe hellorange, Kelch- und Kronenblätter wie bei 2. anceps. Laeha Crawshayana. Chron. 475. Scheinknollen wie bei Z. albida und autumnalıs, nur wenig flacher, Blätter I—2, fast wie bei /. albida. "Blumen- stiel lang wie bei Z. anceps, nur dünner, Scheiden kürzer und schmäler. Blu- men 2, deren Scheiden kürzer und schmäler als bei Z. anceps. Blumen wie bei Z. anceps, nur Kronen- und Kelchblätter schmäler und amethyst- farben. Rehb. ],.Gard. Laeha irrorata Saskia Rehb. f. Gard. Chron. 475. Kronen- und Kelchblätter lang, schmal, zugespitzt, hell rosenroth. Die Seiten- lappen der Kronenlippe lang, weiss, an den Rändern hellpurpur. verwaschen, Mittellappen länglich, fleischfarben, am Grunde mit einigen braunen Punkten. Laeha anceps Veitchiana. Rchb. f. Gard. Chron. 479 Kronen- und Kelchblätter weiss, Kronen- lippe ähnlich der Z. von PERSIVALIANA in Bezug auf die Farbe, nur ist die . Scheibe heller gelb, und längs der Nerven bräunlich, die Ecken der Sei- tenlappen durch gleichlaufende, hell purpurviolette Streifen ausgezeichnet, der äussere Theil des Mittellappens hellpurpur mit dunkleren Streifen. Laecha Wyattiana. Rchb. f. Gard. Chron. 510. Vielleicht eine natürliche Kreuzung zwischen Z. purpurata und Z. elegans. Blumen ähnlich der Z. crzspa, Kronen- blätter sehr spitz, weiss, ebenso die Kelchblätter, Lippe fast wie bei Z. crispa, beinahe rautenförmig, die Ner- ven der Platte sind dunkelpurpur, Sei- Die schönsten Gärten Süd-Itahens. tenlappen auswendig hellgelb, Mittel- lappen hellpurpur. Durch Mr. WILLS eingeführt. bs. a (Wird fortgesetzt.) 2 & Die schönsten Gärten Süd-Italiens. 2. Villa Reale di Capo di monte bei Neapel. Von C. SPRENGER in Portic. (Mit Abbildung.) m Norden Neapels, auf dem Höhen- zuge, der die Stadt umarmt, dem seit alten Zeiten seiner Gärten wegen berühm- ten Posilippo, welcher hier Capo di monte heisst, erbaute schon König Carr II. im 18. Jahrhundert das heute noch wür- dige, so ernste Schloss und liess es mit weitem Wildpark und herrlichen Anlagen umgeben. Ist der Posilippo mit seinen Pinien und Cypressen, seinen sorglich gepflegten Rebengeländen und Feigen- gärten und den an den schroffen Tuff- geländen so üppig wuchernden Opuntien und vereinzelten Dattelpalmen schon ein ganz gewaltigerGarten, würdig, alssolcher genannt und beschrieben zu werden, so sind es doch nur einzelne hervorragende Pflanzstätten in diesem immensen Parke, welchen wir unsere Aufmerksamkeitschen- B.. ken können und welche, wenngleich nicht ohne ernste Fehler, so viel des Schönen und Nachahmenswerthen bieten, dass ® ihre kurze Schilderung an er Stelle B nicht überflüssig erscheinen kann. De: Die Stätte des Gartens dehnt sich über den leicht gewölbten Rücken des Berges, auf dessen höchster Erhebung, mit der Fronte nach der Stadt gekehrt, das Riesenschloss steht. Seit alten Zeiten war diese Gegend berüchtigt; die Tuff- a brüche waren der Schlupfwinkel für das Gesindel der Grossstadt, und wie jüngst der letzte Kaiser Frankreichs die Buttes Chaumont wie versöhnend in blühende Gärten verwandeln liess, so einst ganz ähnlich die Könige Neapels diese Stein- Bi: brüche. — IB Der Garten bildet ein ziemlich N. e rechtesOvalmiteinemungefährenFlächen- inhalte von 150 Aa, von denen jedoch der grösste, nach Nordosten gestreckte Theil Wildpark ist, der die ganze Fülle ein- # Eon RE RR PEN ASTETERE ir “ und Schaaren von Wildfasanen und wilden A; ne na ka ed : ru He hy Die schönsten Gärten Süd-Italiens. 141 - tiger italischer Waldlandschaft entfaltet Tauben Aufenthalt giebt. Der obere Theil, welcher als der südwestliche, nach Neapel neigende, eigentliche Garten das schöne Schloss umgiebt, ist zum grössten Vor- theile gemischten Charakters, d. h. im Grunde englischenStils, mit weniggeraden Linien und Alleen angelegt. Er ist, wie fast alle Gärten Neapels, nach und nach geworden, und viele Berufene und Un- berufene haben zu seinem Werden bei- getragen. — Man betritt den Garten an ‚seiner Ostseite und sieht nach einigen sehr Minuten das gewaltige Gebäude, an dessen Westflanke sich dunkle Eichen- thut zuweilen nur zuviel des Guten. Als ganz ausgezeichnet zu solchem Zwecke erweisen sich hier die Veronica Austra- liens, sie grünen und blühen das ganze Jahr und sind überaus genügsam. Hor- tensien, Malva arborea und viele Acantha- ceen, wie auch ganz besonders Senecio platanıfoha gefallen sich hier, und im Frühlinge dominiren als Einfassungen neben Cinerarien und chinesischen Primeln, welche sich in diesem Halbschatten ganz besonders gefallen, eine Unzahl der schön- sten Annuellen. Im heissen Sommer wieder weichen jene den Blatt- und Blüthen-Begonien und im Winter ver- drängt der edle Acanthus alles Andere, Fig. 36. Wilde Partie aus dem Park der Villa Reale di Capo di monte bei Neapel. haine lehnen. Ein weiter Rasenplatz mit einzelnen Chamaerops-Gruppen dehnt sich an seiner Nord-Östseite aus und im Süden liegen ihm blühende Mandarinengebüsche, mit Rosen umsäumt, zu Füssen. — Er beherrscht die Höhe, und die ganze Be- pflanzung ist überaus prachtvoll und ed- len Geschmackes. Myrten, Viburnum Tınus, Rhamnus und Lorbeer begrenzen den Abhang und verdecken das schützende Eisengitter, und wo die immergrünen Eichen die herrliche Aussicht zu ver- decken drohen, werden sie bestens ge- schoren. Die Bosquets sind hier, wie überall in den Gärten Neapels, sorgsam gepflest und zumeist an den Wegrändern blüthenreich. Man bepflanzt die Ränder wechselnd das lange Jahr und Die Wege sind, wie überall hier, in den Gärten sehr schön gehalten; sie sind fast sämmtlich breit und fahrbar. — Rechts vom Haupteingange dehnt sich an sanf- tem Hange eine Riesen-Rosengruppe aus, welche das ganze Jahr unermüdlich blüht und purpurübergossen erscheint. — Von dort, an denStamm einer schlanken Dattel- palme gelehnt, geniesst man eine der schönsten Fernsichten der Welt. Zu- nächst begrenzt von Coniferen seltenster Art, Palmen und Salr bab ylonica, welche hier prächtig wachsen, blickt man auf die blühende, mit Villen und Landhäusern übersäete Ebene bis zu den blauenden Hängen des Vesuv. — Der Park ist reich an kostbaren Kiefern, welche sämmtlich fruktifiziren und ausserordentlich gut Die schönsten Gärten Süd-Italhens. wachsen. Pinus canarıensis, P. serotina, die selten echt zu finden sind, ferner 2. radıata, insignis, Poroliniana und die un- vergleichlich schöne Pırus halepensis, von welcher die beigegebene Skizze ein treues Bild giebt; dann Haine prächtiger Meer- strandskiefern und der einheimischen ?. brutia, corsica, Pinaster pyrenaica und calabrica, welche unten in der Sila ganze Wälder bildet und, nahe einer ländlichen Idylle, ähnlich dem Trianon Frankreichs, ini Herzen des Parkes, ein "Pinien- wäldchen, dessen Riesenstämme, zum Theil von Epheu umschleiert, fast Zwei Jahrhunderte zählen. — Unsere Skizze, aus einem nun fast ver- wilderten Theile, fern dem Schlosse ge- nommen, giebt getreulich eine der rei- zendsten Bepflanzungen wieder und zeigt ein Pflanzengemälde, wie es nur der Süden schaffen kann. Es ist ein wilder Garten, dem nur die sinnige Pflege fehlt, um ihn zum schönsten der Erde zu ge- stalten, in dem es ewig Frühling ist und ewig grünt und blüht. Das fast zur Ruine gewordene Kirchlein im Mittel- punkte der Scene ist von malerischen Schlingpflanzen und Epheu ganz umarmt, und die dunklen Cypressen erhöhen die Feiertagsstimmung der Partie. Mildernd und ungemein wohlthuend wirkt. indess das lebendige, freundliche Grün der stolzen Pinus halepensis, von der nur zu bedauern, dass sie unsere nordischen Winter nicht erträgt. Sie ist zweifelsohne einer der schönsten Bäume des ganzen Coniferen- Geschlechtes. Phoenix, Chamaerops, rie- sige Gyneriumstauden und die herrlich- sten Agaven vollenden das Bild und die sich selbst überlassenen wilden Gräser und Kräuter aller Art, Lianen und Farren decken den Boden vollständig. — Die im Vordergrunde blühende Agave isteinedg.SahmianavonriesigerDimension, deren Blüthenstand von dem der A. amer:- cana etwas abweicht. Merkwürdig war die Erscheinung, dass zu gleicher Zeit mit der Hauptpflanze fünf oder sechs Schösslinge in Blüthe kamen, ohne indess zu fruktifiziren; sie starben mit der Mutter dahin. Somit drängt sonderbarer Weise jede Faser dieser Riesenpflanze zur Blüthe, wenn ihre Zeit gekommen ist. Der Garten enthält ausserdem noch prächtige Gruppen von Magnoha grandı- flora, welche den langen Sommer un- ermüdlich blühen und ihre Aeste zum Schreiben) wonach diese Herren selbst grünen Rasen senken, wo sie, von Neuem Wurzel fassend, ähnlich den tropischen Gummibäumen, wuchern. — An male rischer Architektur überteichsi,tehlt es 9 ihm gänzlich an Wasser und die sonst U R grossartig angelegten Reservoirs liefern kaum das allernöthigste Nass. Seine Glanzpunkte sind die im Bilde ge- gebenen ‘wilden Scenerien, welche. be- weisen, dass man auch Italien den natür- lichen und guten Geschmack zu bewahren wusste bei der Anlage der Gärten, ohne der ängstlichen Suche nach Schatten irgend wie Eintrag zu thun. Miscellen. Die Aepfel Saborot und Etienne Pioux. Im Augustheft Ihrer Garten-Zeitung von 1883 Seite 355 findet sich ein Artikel: Die Aepfel Saborot und Etienne Pioux von C. MATHIEU. Im Dezember des vorigen Jahres bat ich Sie um die Bezugsquelle dieser beiden Sor- ten, um Anbauversuche damit vorzunehmen. Sıe hatten die Freundlichkeit, mir die Adresse der Herren TRANSoN freres in Orleans aufzugeben, welche Adresse Sie wiederum sich hatten von Heıtn MATHIEU aufgeben lassen. Ei Kürzlich erhielt ich nun von den Herren TRANSsoN freres in Orleans das einliegende en. neugierig auf die Apfelsorten des Herrn MATTHIEU sind und sıch direkt nach der Insel R&E gewandt haben, wo angeblich diese Sorten heimisch sein sollen (wie Herr M. in seinem Artikel schreibt). Aber auch auf der Insel RE sind die Sorten gänzlich un- bekannt. F. B. Wex, Hamburg. Die Herren 'TRANSON schreiben, wie aus unserer Anmerkung hervorgeht, nur, dass sie die Sorten nicht haben finden können; damit ist wohl noch nicht gesagt, dass sie dort gänzlich unbekannt seien. Die Insel Re hat 18000 Einwohner. Jedenfalls trifft Hın. C. MATHIEU keine Schuld, denn er hat, wie er Gartenzeitung 1883, S. 355 anführt, den Ar- tikel der Revue horticole 1883 5 270 9 entnommen. Saborot soll besonders in der Gemeinde Des Portes, Etienne Pioux in Sainte Marie vorkommen. D. Red. 5) TRANSON FRERES sagen darin wörtlich: »Wir ’ haben gesucht uns diese Sorten auf der Insel R@ zu verschaffen, und es ist uns nicht gelungen, sie zu finden; wir wünschten selbst sie für unsere Sammlung zu haben«. D. Red, Rn Bar 1 5 Sal air TE BEL De ee I [ Mhscellen. Um IR? TR. 143 ) ‚Gärtnerbörse in Hamburg. Nach dem Vor- gange Berlin’s wird jetzt auch in Hamburg seitens des Gartenbauvereins für Hamburg, Altona und Umgegend eine Gärtnerbörse (Donnerstags Abends) errichtet werden. _ Jahresbeitrag 3 Mark. Im Teltow’schen und im Nieder-Barnimer vw. Kreise muss das Abraupen der Obst- bäume bei Vermeidung der gesetzlichen Strafen bis zum 31. d. M. beendet sein. In der Obstbaum-Plantage zu Herrenhausen bei | Hannover wird wahrscheinlich der Alden- Dörrapparat aufgestellt, welcher auf der Hamburger Ausstellung ausgestellt und in Arbeit war. Auch soll ein OÖbsthaus für Obst-Topfkultur, nach Art des von ZimMER- _ MANN in Altona auf derselben Ausstellung _ ausgestellten Hauses, dort errichtet werden. K, k. österreichischer Pomologenverein. Seine k. k. apostolische Majestät haben dem österreichischen Pomologenvereine die Führung der Bezeichnung‘ »k. k. öster- reichischer Pomologenverein« allergnädigst zu bewilligen geruht. Indem wir von dieser - Auszeichnung Mittheilung machen, wünschen wir, dass der Verein ın allen Obstbaukreisen _ die entsprechende Anerkennung und Unter- stützung finde. Von diesem Jahre an ver- theilt der Verein an seine Mitglieder die Zu ln It trägt nur 2 Gulden pro Jahr. RN illustrirte Monatsschrift »Der praktische Obst- züchter« gratis. Der Mitgliederbeitrag be- Statuten ver- sendet die Geschäftsleitung des Vereins in Klosterneuburg bei Wien. Eine amerikanische Apfelsorte zur Zwischen- - verediung ist der vor mehreren Jahren aus T Amerika bezogene »Hass«, der durch seinen _ Wuchs sich majestätisch über alle andere 4 “ R - starkwachsenden Sorten erhebt und schon im zweiten Jahre weit über Stammhöhe F reicht. Nach den letzten starken Wintern, _ welche die Sorte als kleine Pflanze durch- ' lebte, waren Frostschäden an ihr nicht zu Y entdecken, von Amerika wird die Frucht als sehr werthvoll gerühmt; hier trugen bisher weder Probezweig noch Pyramide. Ep. HETZscHoLD in Dresden in den »Pom. Monatsheften«. OSEN: Amtliche Bekanntmachung, betreffend die Einfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen des Gartenbaues. schulen, Die Einfuhr aller zur Kategorie der Rebe nicht gehörigen Pflänzlinge, Sträucher und sonstigen. Vegetabilien, welche aus Pflanz- Gärten oder Gewächshäusern stammen, über die Grenzen des Reichs darf ir fortanauchüberBremerhaven undBremen erfolgen. Die Ueberwachung der im $ 4 der gültigen Verordnung enthaltenen Vor- schriften liegt den Hafenbehörden zu Bremer- haven und Bremen in Verbindung mit dem bremischen Generalsteueramt ob- Berlin, den 26. Februar 1884. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. VON BOETTICHER. Verfügung des Reichs -Postamts. Berlin, ı9. Februar 1884. Nach einer Mittheilung der königlich niederländischen Postverwaltung darf die Einfuhr aller nicht zur Kategorie der Rebe gehörigen Pflänz- linge, Sträucher und sonstigen Vegetabilien, welche aus Pflanzschulen, Gärten oder Ge- wächshäusern stammen, aus Deutschland nach den Niederlanden nur über die Zeollstellen in Neuschanz, Oldenzaal, Enschede, Arnheim oder Venlo folgen. Die Post-An- stalten haben hiernach bei der Annahme und Leitung der Sendungen mit Pflan- zen u.s. w. nach den Niederlanden zu verfahren. Gartenbau-Ausstellungen. Stuttgart, 8. April. Württembergischer Gar- tenbau-Verein. Frühjahrsausstellung (nur für Vereinsmitglieder) in der städtischen Ge- werbehalle. Anmeldungen bis 30. März beim Hofrath Prof. Dr. von AHLEs, Stuttgart. Preise 3000 Mk. und Diplome. t Dresden, Flora-Gesellschaft. 9.—ı5. April 1884. Anmeldungen beim Kgl. Garten-Di- rektor Krause in Dresden. Leipzig (Gohlisser Strasse) vom 23. August bis 2. September, veranstaltet von sämmt- lichen Gartenvereinen und Gartenbaugesell- schaften Leipzigs und Umgegend, verbunden mit der II. General-Versammlung des Ver- bands der Handelsgärtner Deutschlands. — Programm bei dem Schriftführer ©. MOHR- MANN, Lindenau bei Leipzig. Personalnachrichten. Der Hofgärtner LouIs EBERLING auf der Insel Mainau feierte am 4. Februar d. ]. sem 25 jähriges Dienstjubiläum und ‚erhielt von Grossherzog von Baden die silberne Ver- dienstmedaille. : Hr. Gartenbau-Ingenieur K. SIEBE, seither in Berlin, hat an Stelle des nach Dessau gegangenen Hrn. G. AHLEN die Leitung der Gartenbauschule in Naundorf bei Prettin übernommen. Am 22. Februar starb unerwartet schnell der Kunst- und Handelsgärtner Aug. MÜLLER in Oederan, sächsischer Landtagsabgeordne- ter, Vizepräsident des Verbandes sächsischer 144 BE a AR SE NE eo Reale . Sprechsaal. ] Gewerbevereine und ehemaliger Vorsitzender des Stadtverordneten-Kollegiums in Oederan. Wir verlieren in demselben einen für die gesammten Interessen der Gärtnerei be- geisterten Fachgenossen. Durch das Ver- trauen seiner Mitbürger in den Landtag be- rufen, gehörte er zu den thätigsten Mitglie- dern desselben und versprach, als erstes gärtnerischesMitglied derKammer, eineifriger Vertreter unseres Faches bei der Landes- regierung zu werden. (Dtsch. G.-Z.) Dr. Joun HuTTon BALFOUR, Prof. em. der Botanık und Direktor des botanischen Gar- tens in Edinburg, starb, 76 Jahre alt, am 11. Februar. — Sein Sohn, Dr. Isaac BAYLEY BALFOUR, bisher Professor in Glasgow, ist zum Professor der Botanik in Oxford ernannt. Dr. GEORG ENGELMANN, geboren in Frank- furt a. M., starb in St. Louis am 4. Fe- bruar d. J. im Alter von 75 Jahren. Noch im vorigen Jahre hat er seine Heimath be- sucht und weilte auch längere Zeit in Berlin, wo wir das Glück hatten, ihn einen ganzen Mittag und Abend bei uns zu sehen. Er war einer der tüchtigsten Kenner der Cacteen, Coniferen, Cuscuteen und Euphorbiaceen und sein Verlust ist ein höchst beklagens- werther. Sprechsaal. Antwort auf Frage 9. Camellia odorata ist bei DESPONTS FRERES in Marseille zu haben, sowohl Samen, wie Pflanzen. Preis unbe- kannt. Nr. ı1. v.G.inK. Istes richtig, dass einige Cacteen unbedeckt unsere Winter aushalten, wie JÄGER schreibt (die Ziergehölze etc., Weimar 1884) und wie ist's anzufangen, um die Pflanzen dazu vorzubereiten? Welche Arten und Abarten sind winterhart? Antwort. Ja, mehrere Opuntien halten in Norddeutschland ohne Decke, oder mit etwas Kiefernzweigen, langem Stroh u. dgl., bedeckt, aus. Es sind besonders Opuntia brachyarthra Engelm., O. humilis, O. Rafınes- quiana, sowie besonders deren Varietät ar- kansana und O. vulgaris. Sie erhalten diese alle bei HAAGE & SCHMIDT in Erfurt, FRANZ ANToN HaAAGE in Erfurt etc. Eine Vorbe- reitung ist nicht weiter nöthig, da diese Pflanzen schon im Freien kultivirt sind. N. ı2. v. G. in K. Es empfehlen einige Autoren bei sehr hartschaligen Samen das einige Millimeter tiefe Anschneiden der har- ten Schalen. Ist das Verfahren empfehlens- werth und soll man es bei einigen theuren Samen, z.B. Palmennüssen u.s. w., ausführen? Antwort. Ja. Noch besser ist nach den Beobachtungen des Hrn. Obergärtner MAECKER-Berlin ein leises Anfeilen, nament- m a —— lich bei werthvolleren Samen. Man verletzt dann nicht so leicht den Embryo. Hrn. MAECKER ist es gelungen, die harten Samen der Steinnuss, PAyzelephus macrocarpa auf diese Weise in 4 Wochen zum Keimen zu bringen, während sie im Vaterlande angeb- lich 2—2!/, Jahr dazu gebrauchen. Auch das Einlegen der Samen in Salzwasser oder verdünnten Salmiakgeist ist ein altes Mittel, um Samen rascher zum Keimen zu bringen. Nr. 13. v.G. inK. Wann blüht die Musa Cavendishü? Bei mir steht sie das ganze Jahr hindurch in einer mit Wasser gefüllten Schale. Die Musa wächst freudig und ist der Stamm (?) in 2 Jahren über ı »z2 hoch. Ist das Verfahren richtig? Wird sie, so be- handelt, blühen? I Antwort. Um zum Blühen zu kommen, braucht die Musa Cavendishii besonders _ Wärme. Wenn Sie ihr diese geben, wird sie auch bei Ihrer Kultur blühen und Frucht tragen. Am besten fruktifizirt sie aber, wenn sie ın ein warmes Beet frei ausgepflanzt wird. So trieb man sie früher in Sanssouci. M. Cavendishii ist zum Treiben am geeignet- sten, weil sie so niedrig bleibt. Nr. 14. C.D.inN.R. Wo bekommt man Kranz-Grün, wie z. B. Orangenblätter, div. N a a a a an I nn =, B. IE 1 ae zahl Thıya, Taxus, Juniperus virginiana, Sabına & und Duxus arborescens? Antwort: U. a. sehr gut in der Schloss- 2 gärtnerei Reuthen bei Spremberg, (Hofgärtner _ Re SCHNEIDER), ferner bei Hrn. Rup. PRINSLER, Sommerfeld, R. KRÄTZSCHMER, Langensalza etc. (Siehe Gartenzeitung No. 8 S. gı u. 92.) Nr. ı5, Wie ıst am besten dem Pike (Mehlthau) der Rosen im Gewächshause zu - begegnen und wie ist derselbe zu vertreiben. Ein Abonnent, der schon verschiedene Mittel benutzte. u Antwort. Bepudern mitSchwefelblüthe bleibt immer noch das beste Mittel. Wir bitten aber aus den Kreisen der Praktiker um gefl. weitere Beantwortung. D.-R. 8 Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin. am 3. März 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen, h Amaryllis rothe 450, weisse 600. Azaleen 20—50. Camellien, rothe 200—250, weisse 400—500. Cyclamen 30—50. Flieder 600 bis 1000. Maiblumen 60—ı00. — Orchideen 300—ıo00. Primeln 5—ıo. Rosen 250 bis goo. Stiefmütterchen 5. Veilchens—ıo. — SonstigeBlumen: Fuchsien 25. — Abu- tilon 30. Amaryllis formosissima 250. — Tul- en 50—ıoo. Hyazinthen 200—400. Erica persoluta (Töpfe) 750.. — Sogen. italien, Blumen: Rosen ı20. alt Js a el Aa u, A aaa. Ei ie et a Ane BeIgen. 5 - Ein - Gärtnergehilfe wird per ı. April in einer Herr- Dehahsärtnerei gesucht. Gehalt 15 # per Monat u. freie Station. H. Mittelhäuser, IN mazufelde b. Liebenow (Reg.-Bez, Stettin. Sofort zu ı verpachten: 49 (*/s) SB Gartengrundstück WE ‚von ca. 4 Morgen mit Gärtnerwohnung, kleinem Treib- | haus, Gartenstube etc., sammt tragbaren edlen Obst- bäumen; in Dorf Weissensee an Berliner Strasse und See belegen. Dr. F. M. Stapff, Weissensee, Berliner Str. No. 3, Vormittags. ze in bester Auswahl empfiehlt zu soliden Preisen 55 C/ıo) Junge Palmen und Bluttoflanzen; in kräft. Waare, ferner Obst-, | Allee- u. 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Man muss dem Verfasser den lebhaftesten Dank wissen, dass er die gärtnerische Literatur um ein Werk bereichert hat, welches jedem Rosisten unentbehrlich, jedem Rosenfreunde aber ein willkommenes Geschenk sein dürfte. DER O3STBAU. R. Noack, Grossh. Hofgärtner in Darmstadt. <= Mit 65 Holzschnitten. —% Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. | Die Zuamaergärbnerei. Von Th. Rümpler, General-Secretär in Erfurt. Zweite Auflage. «&= Mit 68 Holzschnitten. —° Preis geb. 2 Mk. 5o Pt. Die schönblühenden Zwiebelgewächse, Von Th. Rümpler, General-Secretair in Erfurt. Mit ı50 in den Text gedruckten Holzschnitten. 2 ihre Kultur im Garten, Gewächshaus und Zimmer. Preis ro M. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. >. EEE MEET Anzeigen. Die Baumschule von L. SPÄTH © 154 Köpnickerstr. BERLIN So. 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Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. "Inhalt: Zum sojährigen Jubiläum des Kgl. Hof- ° garten-Direktors Hrn. FERDINAND JÜHLKE in Pots- _ dam. Von L. WITTMACK. - Amtliche Bekanntmachung, betr. Einfuhr von Wurzel- gemüse etc. ohne Reblaus-Attest. - Eucharis Sanderi Baker. (Mit Abbildung.) " Phaenologische Beobachtungen, mitgetheilt von Pro- | ed fessor H. HOFFMANN in Giessen. _ Bericht über die im Auftrage des Vereins zur Be- - förderung des Gartenbaues zu Versuchszwecken 1883 kultivirten Pflanzen. II. Von R. BRANDT- Charlottenburg. — III. Bericht über die im Früh- =. Gesuche. =D - Gesucht für sofort oder später ein durchaus tüchti- ger und energischer Obergärtner für eine herrschaft- liche Gärtnerei mit Parkanlagen, Gewächshäusern, Ge- _ müsebau etc. H. 58 Meldungen mit Abschrift der Zeugnisse und Angabe “der Gehalts-Ansprüche befördern Haasenstein & Vogler, Berlin SW. unter J. M. 175. ka Ein Gärtnergehilfe, welcher in Gemüsetreiberei, _ Topfpflanzenkultur, Baumschule u. Rosenzucht be- wandert, sucht zum ı. April anderweit dauernde Stellung. Gefl. Offerten erbittet EN P. Matschke, Gärtnergehilfe, Kunst- und Handelsgärtnerei Dresden, Friedrichstr. 24 b. Suche für einen strebsamen, jungen Gehilfen, der seine Lehrzeit beendet, zum 15. April oder später in ‚einer gröss. Handelsgärtnerei Stellung, wobei auf hohes Gehalt weniger als auf Gelegenheit zur weiteren _ Ausbildung gesehen wird ©. G. Möhring, Hoflieferant in Arnstadt, Thüringen. Ein Gärtnergehülfe, 26 Jahr alt, der in jeder Branche etwas Tüchtiges leistet und gute Zeugnisse besitzt, "sucht Stellung in einer flotten Handelsgärtnerei oder bei einer Herrschaft. _ Gefl. Offerten unter J. Hoppe, postlagernd Brakel, Kreis Höxter | jahr 1882 vom Verein zur Beförderung des Garten- baues zu Versuchszwecken erhaltenen Kartoffel- sorten. Von E. DRESSLER, Dalldorf. Ueber öffentliche Stadtgärten auf dem Boden ehe- maliger Festungswerke. Vom Hofgarteninspektor JÄGER in Eisenach. (Mit einem Plan.) Die neuen Pflanzen des Jahres 18383. Von C., MATHIEU. (Fortsetzung.) Miscellen: Eine selten frühe Exkursion. Literatur. — Unentgeltlich abzugebende Samen, — Gartenbau-Ausstellungen. — Sprechsaal. — Engros- Preise abgeschnittener Blumen. <> Angebote DD Ein tüchtiger Gärtner, der eine Handelsgärtnerei in der Provinz selbständig leiten kann, findet sofort Stellung. Zu erfr. Berlin, Königgrätzerstr. 10, ı Tr. bei Retzlaff. 56 Zum ı. April findet ein junger tüchtiger Gehülfe, der die Vermehrung und Kultur der Topfpflanzen, Rosen, Frühbeettreib , Veredeln und etwas Binderei versteht, in meiner neu eingerichteten Gärtnerei in Grossröhrsdorf dauernde Stellung. Zeugnissen nebst Gehaltsansprüchen sieht entgegen J. A. Zimmermann, Handelsgärtner, Brettnig, Grossröhrsdorf i. Sachsen, Ein junger Gehilfe, w. s. Lehrzeit in Topfpflanzen- kultur u. Binderei beendet, findet bei Einsendung d. Zeugnisses üb. Treue und Betragen, sowie Gehalts- ansprüche bei freier Station, sofort Stellung in der Vollenweider’schen Gärtnerei, Zweibrücken, Pfalz. Zwei Gehilfen für Topfpflanzenkultur und Land- schaftsgärtnerei, die selbstständig arbeiten können, finden sofort oder ı. April dauernde Stelle. G. Quatfasel, Mühlheim a. d. Ruhr. Zum ı. April wird in meinen Baumschulen noch eine Gehülfenstelle frei. Nur tüchtige Bewerber, die schon länger in Baumschulen gearbeitet und mit allen F ächern dieser Branche vertraut sind, wollen Offerten einsenden an E. Teich, 5 Obst- und Gehölz-Baumschulen zu Knauthain b, Leipzig. Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Der praktische Planzeichner für Gärtner. Anleitung zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehranstalten. Herausgegeben von \ A. Wagner, Garten -Inspector zu Stuttgart. Zweite, neu bearbeitete Auflage. ı2 lithogr. Tafeln nebst Text. Preis 8 M. Prakt. Anleitung zur Pfrsichzucht. Die Gewächshäuser und Mistbeete. Von Von Ludwig Freih. v. Ompteda. J. Hartwig, Grossh. Hofgärtner in Weimar. I ae puma Mit 52 Holzschnitten. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. J.G. Yothmann’s 2 Gartenbau-Katechismus. Die Obsthaumkrankheiten. Sechste Auflage, vollständig neu bearbeitet von Dr. Paul Sorauer. J. Hartwig, Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Grossherzogl. Hofgärtner in Weimar. Mit 60 in den Text gedr. Holzschn. Preis cart. 2 M. Gärtnerische Veredlungskunst. Gärtnerische Samenkunde. Ba 0, Teichert, Praktische Anleitung zur Zucht u. Ernte der wichtigsten ; Garten-Inspector in Potsdam. Blumen-, Gehölz-, Gemüse- und Grassamen. ; Zweite Auflage, Von bearbeitet vom Garten-Inspector Fintelmann in Potsdam. Wilhelm Schulze, Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Praktischer Gärtner in Erfurt. £ Preis 7 M. Der Gemüsebau. Geschichte des Gartenbaues. Anleitung zum Gehrauche an Lehranstalten und zum Selbstunterricht. Von Von 0, Hüttig, B. von Uslar Director und Lehrer des Gartenbaues. in Hildesheim. Preis 2 M. 50 Pf. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Handbuch des Obstbaues auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage herausgegeben von W. Lauche, Kgl. Garten-Inspector, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam. nl Mit 229 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis 16 M. Geb. ı8 M. EI FE Zu beziehen durch jede Buchhandlung. 2 cf, Ph Yale ak BF au D5 WET N _ Sojähriges Jubiläum von Ferdinand Fühlke. | em 50 jährigen Jubiläum « les rei Hofgarten-Direktors Hrn. . Ferdinand Jühlke in Potsdam. Von L. WITTMACK. X m ı. April feiert, wie weit und breit bekannt — obwohl es nur auf vertrau- lichem Wege hätte verbreitet werden ‚sollen — der Kgl. Hofgarten-Direktor r. FERDINAND JÜHLKE sein 5ojähriges biläum und von allen Seiten werden eranstaltungen getroffen, um diesen Tag iszuzeichnen. Da ist es auch einem Jeden darum zu thun, über das Leben _ des Jubilars etwas ‚Näheres zu erfahren. ie beste Auskunft giebt uns darüber ÜMPLER’S illustrirtes Gartenbau-Lexi- kon« aus dem wir denn auch nachstehende Daten entnehmen. JoH. BERNHARD FERDINAND JÜHLKE ward geboren am I. September 1815 zu Barth in Pommern, erlernte die Gärtnerei ıktisch und theoretisch im botanischen ten zu Greifswald und wurde am ı. pril 1834 als akademischer Gärtner an r damals blühenden landwirthschaft- hen Akademie Eldena bei Greifswald gestellt. Hier entfaltete er von An- ginn an eine rege Thätigkeit, er legte n botanischen Garten an,- organisirte die Versuchskulturen in Gemeinschaft it Prof. LANGETHAL und hörte zugleich lesungen an der Universität Greifs- ıld, um sich in den Hülfswissenschaften eiter auszubilden, während er durch eisen seinen Gesichtskreis in praktischer ‘wie in theoretischer Hinsicht zu ver- Be suchte. Eine der wichtigsten aaten, die ihm in Pommern stets ein . ankbares Andenken sichern, war die Gründung des Gartenbauvereins für Neu- tpommern und Rügen im Jahre 1843. Im Jahre 1854 ward JÜHLKE zum Kö- on Garten-Inspektor ernannt und e gab von diesem Jahre an bis 1859 mit Prof. TROMMER und Prof. ROHDE das F :ldenaer Archiv heraus. Er wirkte da- ben in den gärtnerischen und land- rthschaftlichen Vereinen seiner heimath- lichen Provinz unermüdlich auf verbesserte Kulturen und namentlich darauf hin,’dass die Gärten auf dem platten Lande ver- hönert wurden. Dankbar sind noch ut die Besitzer für seine damaligen An- regungen, En man begreift darnach wohl, dass es Herrn Kammerherrn voN BEHR, dem unermüdlichen Kämpfer für alles Wahre, Gute und Schöne, gar leicht ge- gelang ein Komite zu bilden, um dem Jubilar eine kostbare Ehrengabe » »aus der Heimath« zum Ehrentage zu überreichen. Verschiedene Umstände aber veran- lassten JÜHLKE, einen anderen, selbst- ständigeren Wirkungskreis aufzusuchen. Er erwarb 1858 die Handelsgärtnerei von C. APPELIUS in Erfurt und erhob dies Geschäft zu dem Rufe, den es noch heute unter Leitung seiner Nachfolger geniesst. Auch in Erfurt schloss er sich dem dortigen Gartenbauverein an und ward 1860 bereits der Leiter desselben. Was er als solcher geschaffen, ist heute noch in dankbarer Erinnerung bei allen Erfurtern und selbst ganz Deutschlands. Denn wir brauchen nur darauf hinzuwei- sen, dass JÜHLKE es durch seine Energie dahin brachte, im Jahre 1865 jene gross- artige Ausstellung in Erfurt zu veran- 'stalten, die für immer als ein Markstein in der Geschichte des Gartenbaues da- stehen wird. In Folge dieser Ausstellung wurden aber auch die Blicke der aller- höchsten Personen auf ihn gelenkt und schon 1866 ward er alsNachfolger LENNE’s zum Königlichen Hofgartendirektor in Potsdam ernannt. Was er in dieser Stellung geleistet, was er namentlich, ganz abgesehen von den Königlichen Gärten, für die ihm als Direktor unter- stellte Königliche Gärtner-Lehranstalt und Landesbaumschule gethan, ist zu sehr Allen bekannt, als dass wir heut darauf weiter einzugehen brauchen. Was aber Alles geschehen wird, um seinen Jubel- tag so recht auszuzeichnen, das dürfen wir heute noch nicht verrathen, werden aber in den folgenden Nummern ausführ- lich darüber berichten. Amtliche Bekanntmachung, betr. Einfuhr von Wurzelgemüse etc. ohne Reblaus-Attest. Nach einer Mittheilung des F inanzministers an die Provinzial- Steuerdirektoren, vom 14.d. M., (Kgl. Preussischer Staats- Anzeiger vom 17. März 1884) sind die nachbenannten Boden- erzeugnisse, nämlich Kartoffeln, Rüben, Möhren, Sellerieknollen, Meerrettig, Rettige, Radies- chen, Speisezwi ebeln, Lauch, Knoblauch, Champignons und Trüffeln, den Vorschriftenin 13 in a Ze Din u 146 Eucharis Sanderi. — Phaenologische Beobachtungen. [Carr 1 ZEITUNG $ 4 der Kaiserlichen Verordnung vom 4. Juli v. Js. (Garten-Zeitung 1883, S. 369) nicht unterworfen, vielmehr zum freien Ver- kehr zugelassen. Eucharis Sanderi Baker. (Mit Abbildung.) —_ "Vir geben im Anschluss an die Be- schreibung dieser Neuheit seitens BessHIrn, 'C.MATHIBUn Net. 12,. 5. 137, sowie an den Bericht des Hrn. BRANDT A Fig. 37. Zucharis Sanderi Baker. auf S. 148 d. G.-Z. eine kleine Ab- bildung nach dem Journ. of hort. vom 17. Januar d. J. S. 45, und bemerken noch, dass die Pflanze sich von E. grandifliora (syn. amazonica) auf den ersten Blick durch die tief gefalteten Blätter und die ganz an die Blumenröhre angewachsene Nebenkrone, von der nur ein schmaler, kragenartiger Rand frei bleibt, unter- scheidet. Sie ist von unserem Landsmann F. SANDER in St. Albano bei London aus Neu-Granada, wo auch die übrigen Arten zu Hause sind, eingeführt und soll ebenso willig blühen (auch 3 mal im Jahre) wie EZ. grandıflora. Phaenologische Beobachtungen, mitgetheilt von, Prof. H. HOFFMANN in Giessen. Abkürzungen: Bo = erste Blattoberfläche sichtbar, Beginn der Laub- entfaltung. WB b = erste Blüthen offen. f = erste Früchte reif. Lv = allgemeine Laubverfärbung. Die eingeklammerten Ziffern unter No I. bedeuten die Zahl der Beobachtungsjahre. r. Giessen, Mittel. AesculusHippocastanum Bo ıo. IV, d.h. ıo. April (19 Jahre), b 7. V (29); f 16. IX (29); Lv ıo. X (25). — Atropa Belladonna b 28. V (24); f ı. VIII (17). — Betula alba. b 17..IV (15); Bo 20. IV (5) Lv 13. X (10). — Cornus sanguinea b 5. VI (9); f 24. VIII (2). — Corylus Avellana b 10. II (35). — Crataegus Oxyacantha b 9. V (27). — Cydonia vulgaris b 16. V (16). — Cytisus Laburnum b 14. V (2r). — Fagus sylvatica Bo 25. IV. (18); w, Wald grün, all- gem. Belaubung 4. V (35); Lv ı5. X (27). — Ligustrum vulgare b 21. VI (10); f 9. IX (3). — Lilium candidum b 30. VI (26). — Lonicera tatarica b 3. V (11), f 26. VI (4). — Narcissus poeticus b 4. V (30). — Prunus avıum b 18. IV (30); Cerasus b 22. IV (27); Padus b 23. IV (25); spinosa b ı9. IV (26). — Pyrus communis b 23. IV (30); Malus b 28. IV (30). — Quercus pedunculata Bo 1. V (17); Wald grün, allg. Belaubung 14. V (21); Lv zo X (16). — Ribes aureum b 17. IV (ır), f 5. VII (4); — rubrum b 13. IV (25); f zo. VI (31). — Rubrus idaeus b 2. VI (3); f 4. VII (6). — Salvia officinalis b 2. VI (3). — Sambucus nigra b 28. V (30); fıı. VIII 30). — Secale cereale hybernum b 28. V a Ernte-Anfang ı9. VII (29). — Sorbus aucuparia b 16. V (18); f 30. VII (18). — Spartium scoparium (Saroth.) b 12. V (12). — Symphoricarpos racemosa b ı. VI (3); f 30. VII (4). — Syringa vulgaris b 4. V (29). — Tilia grandifolia b 22. VI (21). — Vitis vinifera b 14. VI (3ı Jahre). (Giess. 160 m über dem Meer.) 2. Giessen 1883. Aesc.Bo ıg. IV;b ı0.V; f 7. IX; Lv 8. X. — Atro. b 26. V; f 22. VII. — ‚Bet. b 20. IV;/Bo za IyE Ey nor De Corn. b 4. VI;f 20. VI. 305er ba. — Crat. b ı6. V. — Cyd. 18. V. — Cpt. 18. V, — Fag. Bo 27. IV; w5.V; Evın. X. — Lig b 11. VL f 9 ED ZLLoeE ve Lon. b 6. V; f 25. VI. — Nare, 5, W —H Prun. av, 27. IV; Cer. 29, IV; Pad zo spi. 24. IV. — Pyr. co. 29. IV; Mall 6. Voss — Querc. Bo 6. V;; w 15. VG, Ivy ron u Ribes au. b 22. IVi; f 29. VI; zub.p 21. IV; f 17. VI. — Rub. b 31. V; f ı. VII. — Salv. ı. VI. — Samb. b 28. V; f ır. VOR SecH b 28 V; Eo9. VI. — Ser. Do Nee 27. VII. — Spart. 6. V. — Sym. b zı. V; 7883. Prun. av. 7. IV; Cer. zo. IV; spi. 8. IV. — Pyr. co. ıo. IV. — Rib. rub. b 9. IV. — April-Reduktion. Bei Ver- gleichung der Giessener Aprilblüthen*), als epräsentanten des Frühlings-Eintritts, in demselben Jahre, soweit sie in diesen Beob- achtungen vertreten sind, ergiebt sich im Mittel ein Vorsprung um ı5 Tage vor Giessen. 4. Ratzeburg bei Lübeck. MANN, R., Rektor. Io m. — TEPEL- X Bet. Bo 8. V; Lv 16.X. — Porn. b 15. VI; f 4. IX. — Cory. 1. IH. — Crat. 17. V. — Cyd. 2ı. V. — Cyt. zo. V. mas Bo 2. V; w 10. V,; Iv 22.X. — BE 3 VI. #20. 1X, _ Lil 2. VI — -Lon. b 28. V; f 2. VII. — Narc. 9. V. — Berum. av. 6. V; Cer. 9. V; Pad. 13. V; spi. Be E’ıo. VM. — Sorb. b 24. V; f 28. VII. — Spart. ı5. V. — Sym. b 8. VI; EV. — Syr. 17. V. — Til. gr. 1. VI. - — Vit. 25. VI. — April-Red. (s. sub No. 3) Err Tage nach G. Wilhelmshaven, Jahdebusen. DRIES, P., Dr. 1883. Aesc. b ı9..V. — Crat. 26. V. — Prun. Cer. 1. V; spi. 7. V. — Pyr. co. 7.V; Mal. ı5. V. — Samb. b ı7. VI — Sym. b 17. VI. — Syr. 23. V. — April-Red. 8 Tage nach G. 6. Kochlow, o0.n.ö.von Breslau. — KRoscCHKE, ‚Inspektor. £ 3833. Aesc. b 18. V. — Crat. 25. V. — Bare 16: V. — Prun. av. 10. V; Cer. 15. V; Bepi 12. V. — Pyr. co. ı5. V; Mal. 19. V. — ib zu. b 11. V. — Samb. b ı5. VL — ‚Sec. b 3. VI. — Syr. ı7. V. — Til. 6. VII — Vit. 8. VII. — April-Red. 16 Tage nach G. . Kappeln, Schleswig. 9 ». — Tımm, H., Lehrer. 1883. Aesc. b 20. V. — Crat. 4. VI. — d. 4. VI. — Cyt. 3. VL. — Lil. 5. VI. Bere.) 23: V. — ‚Prun..av..ı2. V; Cer. Bi Bad.20. V; spi. 13. V. — Pyr. co. 7- V; Mal. 20. V. — Rib. ru. b ı2. V. — amb. b ı2. VI. — Sec. b 4. VI. — Sorb. 8 VI. — Syr. 25. V. — Til. europaea . VO. — Vit. ı. VII. — April-Red. 8 Tage ach G. 8 m. *) Aprilblüthen von Giessen: Betula alba; Ribes brum, aureum; Prunus avium, spinosa, Cerasus, Padus; Pyrus communis, Malus. Beobachtungen. 147 8. Soltau, Hannover, s. w. — NIcKEL, E., Rektor. 1883. Aesc. b 16. V. — Chat. 10... V.yB Cyd.. 27% V. — Cyt.'24. V. — Lil 2. VE — Narc. 15. V. — Prun. av. 8. V; Cer. NG Pad. 13. V; spi. 9. V. — Pyr. co. 5. V; Mal. 9.2 N.: =eBubl 1m. b=29. IV..—.Sambr u 5s ML. usee. Dr. VI. —; Sorb. biz —''Spart. 17. V. —Syr. 14..V. — Til. ee 24. VI. — Vit. 19. VI. — April-Red. g Tage nach G. 9. Schwartau bei Lübeck. BORHECK, G., Pharmaceut. 1883. . Aese, Bo 5. V; b 19. V; f23. DE Eve 9.8.2 Bet; Bo 13, My In oe Com..b 13, VI: fe, Bd. — Crat. 2 vr Cyd. 27. V. — Cyt. 26. V. — Fag. Bo 8. V; Wi. 12. Vs Ev 282 X. Lie: b’ 23. Ve8 15. IX, — Eil 6 VH. — Nare..2u. No run. av... 9..." Ger. 72. V; Pad. 12. V.espll 19... Vei\ Bytse0x:13. »V4;, Mal. 16. Var Querc. Bo 14. V; Lv ıo. X? — Rib. au. b 10V; 1 10. VAR; rubs bi3e, IVAf 2SSN8 — Rub. b 13. VI; f 15. VII. — Salv. 10. VI. — Samb. b 9. VI; f 20. VIII. — Sec. b 72.-V1; E25. VI. = Sorb- b/ ’28.0V 22 VIII. — Spart. 17. V. — Sym. b ı2. VI; f 7. IX. — Syr. 22. V. — Til. 26. VI — Vit. 21. VI. — April-Red. ı3 Tage nach G. ıo. Kaichen, Wetterau. 153 =. — HÖRLE, Rentier. 1883. Aesc. b 6. V. — Cory. 7. II. — . VI. — Prun. av. 24. IV; spi. 24. IV. . co. 30. IV; Mal. 8. V.—Rib. ru. b . — Samb. b 4. VI. — Syr. 8. V. — . VI. — April-Red. gleich mit G. (Wird fortgesetzt.) von Lüneburg. o bis ı5 m. — Bericht über die im Auftrage des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues zu Versuchszwecken 1883 kultivirten Pflanzen. (Fortsetzung von Nr. 9, S. 105.) II. Von R. BrAnDT-Charlottenburg. 1. Von Crousse-Nancy. Cyperus laxus fol. var., eine gute De- korations- und Marktpflanze, ist zu empfehlen. Tsolepis elegantissima, eine verbesserte Form von T. pigmaea, sehr fein und zierlich, ıst zu empfehlen. Chrysanthemum frutescens Alice Crousse wächst kompakt, grossblumig, reın weıss mit gelber Scheibe; die Blumen entwickeln sich zu spät und nicht reichhaltig genug, daher kann ich dieselbe nicht als Winter- blüher empfehlen. Ark Canna Noutoni, eine Neuheit mit scharlach- 148 Berichte über Versuchspflansen. rothen, grossen Blumen, sie ist schöner als Ehmannı, daher zu empfehlen. Crassula gracilis, zu undankbar, daher zu verwerfen. FPaullinia thalictrifolia argenta, eine Pflanze mit sehr feingefiederter Belaubung, aber sehr empfindlich und von sehr. lang- samer Entwickelung. 2. Von Haage & Schmidt-Erfurt. Begonia socotrana. Die kleine Knolle hat erst gegen den Herbst ausgetrieben, aber noch nicht geblüht. Eine aus Samen gezogene Begonia Dawisi flore pleno, gefüllte Form der niedrigen reichblühenden 2. Dawisi, ist dankbar und zu empfehlen. 3. Von Lemoine-Nancy. Begonia Diadema mit prächtig weiss ik tirten Blättern ist eine schöne Dekorations- pflanze und zu empfehlen. Degonia Massihensis (Deleul) und B. Bru- anta (Bruant) stimmen vollständig überein mit der von mir zu gleicher Zeit gezüchteten Marie Brandt; diese Begonien sind als gute Gruppenpflanzen zu empfehlen. Begonia Uhinkü ist eine dankbar-, hell- rosaroth blühende Begonia, Blüthenstand ähnlich wie bei 2. incarnata, nur etwas auf- rechter stehend und mit kräftiger, fester, dunkelgrüner Belaubung; eine Pflanze, die ich warm empfehle. . Fellionia Rodocanachiana,eine Ampelpflanze, gehört zu den Urticaceen, ıst in der Be- laubung schöner als ?. Daveauana, aber langsamer im Wachsen; daher kann ich die Pflanze noch nicht empfehlen. Epipremnum mirabıle. Die berühmte Tonga, gehört zu den Aroideen, hat kleine, herz- förmige Blätter, ist eine officinelle Pflanze, wird gegen Neuralgie angewendet; ihr Aeus- seres ist unansehnlich und nicht dekorativ. Streptosolen Jamesonü. Die jungen Pflanzen haben sich schön pyramidenförmig entwickelt, da ihre Blüthezeit aber April und Mai ist, so kann ich gegenwärtig nicht darüber berichten. Jasminum gracillimum steht ın Knospe und wird bald seine rein weissen, wohlriechenden Blumen entwickeln. Sehr zu empfehlen. 4. Von Emil Polko. Eucharis Sanderi. Die Zwiebeln waren aus Buenaventura importirt, sie bewurzelten sich ziemlich schnell und einige Zwiebeln brachten Blumen. Der Hauptwerth der Pflanze soll darin bestehen, dass sie williger blüht als Z. amazonica; um dies zu bestätigen, fehlt mir noch die Erfahrung. 5. Von M. Leichtlin-Baden-Baden. Helleborus niger var. altifohus ist eine sehr schöne Varietät mit grossen, weissen, rosa angehauchten Blumen, sehr zu empfehlen. (Abbildung Garten-Zeitung 1884 S. 76.) Primula flribunda vom Himalaya, eine gelbblühende Primel, die ihre schönen, niedlichen Blumen im Kalthause schon im Januar entwickelt, Blüthenstand wie bei 2. ja- ponica, ganz ausgezeichnet, sehr zu empfehlen. Aypericum reptans, Gazania longiscapa und Milla biflora befinden sich ım Zustande der Ruhe, ichkann deshalb darüber nichtberichten. 6. Von Böttcher-Hamburg. Bouvardıia rosea plena (Präsident Garfield). Die prächtig rosa, dicht gefüllten Blumen sind sehr schön und daher zu empfehlen. 7. Samen von Sutton & Sons in Reading. Fünf Prisen Primwla chinensis, und zwar eine weiss, eine gefüllt karmin, eine Rubinen- könig, eine rosa, eine unter der Bezeichnung special hybrid. Am 12. Juni ausgesäet, haben sich die Pflanzen sehr schön ent- wickelt und fangen jetzt an zu blühen; die Blumen, die sich bis jetzt gezeigt haben, sind ganz ausgezeichnet. Charlottenburg, den 28. Januar 1884. 1. Bericht über die im Frühjahr 1882 vom Verein zur Beförderung des Gartenbaues zu Versuchs- Zwecken erhaltenen Kartoffelsorten. Von E. DRressLer, Dalldorf. Die Kartoffeln wurden am 5. Mai 1882 gepflanzt und am 5. Oktober ausgehoben; die Knollen wurden in kleine Stücke zerschnitten, und es ergab sich folgendes Resultat: Hieraus mit einem erhalten: Ertrag von: 1. Alexandrine . 4 klene Knollen = ca. I20 8 ı7 Stauden 9,000 kg 2. Anderson 1 grosse » 2,2002 | » 6,000 » 3. Early Oneida 2 mittlere » DL NLBOND NEE » 7,500 » 4. Early Ohio . I grosse » 212000700 U 12 » 4,250 » 5. Farmer blush I grosse » DNE2OODN ET » 3,500 » 6, Frühe grosse reichtragend 3 kleine » DE LOOLDN EEE DT » 5,500 » 7. Grampion 2 mittel » DI ILSON DE » 4,500 » 8. Hero . I grosse » > 200,2 NO, » 1,750 » 9. Hertha 3 mittel » DIL 20037, 1 EA. » 12,500 » 10. Kaiser Wilhelm AS » D2O0F DE RA, » 5,000 » ı1. Non Such 3:14» » RZ REN Z » 15,000 » 12. berle. KH» » DEN » 4,500 » 13. Peerless . > » 3 IOL» EN DT » 16,000 » 14. Schoolmaster I grosse » >.200 30 » 4,500 » 15. Vicar of Lalcham 2 mittel » > TONER NS » 3,500 » Jen geringsten Ertrag ergab Hero und ar den Sfachen. Den höchsten Ertrag ergab Peerless und zwar den roofachen. Da die Kartoffeln im Garten auf gut kulti- virtem Boden angebaut worden waren, auch das Jahr 1832 für Kartoffeln sehr ungünstig "war, so musste der Versuch fortgesetzt werden, m über den Werth der einzelnen Sorten ein Jrtheil abgeben zu können. 1. Alexandrine 8,000 g, 2. Anderson . 6,000 » 3. Early Oneida . 6,000 » 4. Early Ohio 5,000 » Sakarmer blush........... =. 4,000 » 6. Frühe grosse reichtragend 4,000 » 7. Grampion . 3,500 » 8. Hero. 7,00 9. Hertha . SL 10,500 » W 10. Kaiser Wilhelm . 4,000 » Fr ı1. Non Such . 12,000 » EX 12. Perle. 4,500 » 3 13. Peerless. 13,500 » ® 14. Schoolmaster . 4,000 » Br 15. Vicar of Lalcham 3,000 » Durch ihr zeitiges Blühen zeichneten sich _ folgende Sorten aus: Be ı. Non Such und 2. Grampion. Als späte Blüher und solche Sorten, die och im Spätherbst grün waren: Anderson, Hero, Hertha und Perle. ' Diese vier Sorten sind von mir als nicht mpfehlens- und anbauungswerth kassirt. Auf ihre Güte als Esskartoffeln ergab die orgenommene Prüfung im Kochen folgendes ‚Resultat: . Als gutemehlige Sorten sind zu verzeichnen: Grampion- 2. Schoolmaster. 3. Kaiser j Wilhelm. 4. Alexandrine. Als mittelmässige, wenig mehlige Sorten: Farmer blushe. 2. Frühe grosse, reich- Betacend. 3. Non Such. 4: Peerless. 5. Vicar of Lalcham. III. Als schlechte: 1. Early Ohio. 2. Early Oneida. - Da diese beiden Sorten, ebenso wie die schon bekannten Early rose und Extra Early - Vermont wahrscheinlich im Sommer zum sochen sich besser eignen, so werde ich im nächsten Jahre auf ihren Werth als ühkartoffeln prüfen. _ Dalldorf, den 30. Januar 1884. Ueber öffentliche Stadtgärten auf m Boden ehemaliger Festungswerke. Vom Hofgarteninspektor JÄGER in Eisenach. (Mit einem Plan.) =, Die Zeit, wo in Deutschland die Be- festigungen vieler, nicht mehr verthei- Berichte über Versuchspflanzen. Für das Jahr 1883 wurde ein ganz leichter, rigolter Sandboden genommen. Das Aus- pflanzen geschah am 4. Mai, das Heraus- nehmen am ı3. Oktober. Da die Aussaat reichlich vorhanden war, so wurden nur die grossen Knollen zer- schnitten, die mittleren und kleinen da- gegen ungetheilt gelegt. Ausgelegt wurden von: geerndtet 58 Ag oder der 7'/,fache Betrag » KON EDEN SE » » 232.3 » 3) ? » > 20 » » » 4 » » » Ze Dee 02/492 » » Er, » > ZEN n » > PURE IE IN LOL D » » 152.0, ara ND » » 7 RR Re ae, » » GO DER IR BSR » » DE » » OR DR » 2 re I Aneer » » DE L » » digungsfähiger Städte und aufgegebener Festungen beseitigt wurden, ist zwar vorüber, aber noch immer werden nicht nur sekundäre Festungen aufgehoben, sondern es liegen aus der Zeit nach 1815, von wo die Demolirung der Befestigungen und die Beseitigung der Thore datirt, nichtnur einzelne Theilenoch im Rohen, wo sie als Hausgärten.an Bürger verpachtet werden, sondern es giebt auch noch Städte, wo die Wälle und Gräben fast noch ganz vorhanden sind, wenn sie auch, mit Alleen bepflanzt, der Promenade dienen. Ueberall zeigt sich in aufblü- henden Städten die Neigung, diese Ueber- reste der Feudalzeit zu beseitigen, in den meisten Fällen, um Bauplätze zu gewinnen, zugleich aber, um im Innern der Stadt freie, die Gesundheit befördernde, als Volksgärten eingerichtete Räume zu be- kommen. Es wird bei diesen Umwand- lungen viel gesündigt, namentlich viel Geld für unnöthigesPlaniren weggeworfen, und der vorhandene landschaftliche Reiz eines bewegten Bodens mit vielen Kosten zerstört. Ich habe solche Stadt-Wall- anlagen an vielen Orten beobachtet und selbst daran gearbeitet, erst 1881 Pläne für eine ehemalige Reichsstadt ge- macht. Zunächst muss anNothwendigesgedacht werden. Die Stadt braucht Bauplätze für Schulen und andere öffentliche Ge- bäude, Marktplätze etc.; für diese muss zunächst gesorgt werden. Aber es ge- 150 235 Fig. 38. Plan des Königl. botanischen Gartens in Kopenhagen _ (Die punktirten Linien bezeichnen die ehemaligen Festungswerke.) Veber öffentliche Stadtgärten. 151 schehe nicht planlos, sondern man behalte dabei stets die Verschönerung der Garten- anlagen im Auge, wenn auch die Geld- _ verhältnisse der Stadt vorläufig nicht an solche denken lassen. Fehlt es ausser- halb an Bauplätzen oder liegen solche für den Geschäftsverkehr zu weit ab, so - wird die Stadt um so lieber diese von _ dem ehemaligen Befestigungsterrain zu Strassenanlagen abtreten, da die dadurch _ erzielten Einnahmen die Verschönerungs- zwecke begünstigen. werden. in der Lage sein, das ganze "Festungsterrain, Wälle, Gräben und Glacis Wenige Städte in einen die Stadt umschliessenden V olks- garten zu verwandeln, wie z. B. Frankfurt _ um die Stadt, vom Main zum Maine. Da die an die Befestigungslinie stossenden Hinterhäuser meist hässlich sind, so ist deren Verbergen durch eine neue Strassen- linie meist günstiger, als durch Verbergen vermittelst Baumpflanzungen, und solche Bauplätze und Wohnungen werden ge- sucht und besonders gut bezahlt. auch diese günstigen einträglichen Plätze können ausgeschlossen werden, denn wenn Also es manchmal auch bedauerlich für die zukünftige Gartenanlage ist, so giebt ihr Verkauf doch oft die einzige Möglichkeit, etwas für die Verschönerung der Stadt zu thun. Parkanlagen der Stadt zusammenhängen, _ eine‘ gleiche Breite des Terrains auf grosse Länge ist sogar ungünstig für den Plan. Oeffentliche Gebäude und stylvolle Privathäuser können die Parkabtheilungen trennen und tragen zu deren Verschöne- rung bei. Parkplätze durch breite, mit Baumreihen bepflanzte Strassen verbunden sind Wo noch alte Friedhöfe innerhalb der Festungs- linie vorhanden sind, werden sie in die Es ist nicht nöthig, dass die Es genügt, wenn die grossen Gartenanlagen gezogen und so lange ge- - schont, als die Pietät oder Familienrechte es verlangen. Frankfurt a. M., dessen Umwallungsan- lagen zu den ältesten zählen und zum Beiläufig bemerkt, hat Theil mustergiltig sind, in der Behand- _ lung eines aufgehobenen Friedhofs an der - Nordostseite der Anlagen ein Muster ‚aufgestellt. Die Bäume der Gräber sind grösstentheils Ueberrest von Mauern mit einem alten gothischen Portale ist erhalten worden, erhalten und sogar ein und macht zwischen Bäumen versteckt ' mit den davor aufgestellten alten Grab- steinen den Eindruck einer romantischen Ruine. Da viele Städte, auch ohne Festungswerke gehabt zu haben, in die Lage kommen, alte Friedhöfe innerhalb derStadt unbenutzt beibehalten zu müssen, so mache ich auf diese Einrichtung und Benutzung besonders aufmerksam. Sind noch Stadtthore vorhanden, oder sollen neue Ausgänge und Verbindungen mit Vorstädten geschaffen werden, so muss selbstverständlich zu beiden Seiten breit genug so planirt werden, dass von ehemaligen Gräben und Wallerhöhungen nichts zu bemerken ist. Hiermit habe ich das Nothwendige erschöpft. . Was von Wall und Graben übrig bleibt, soll nicht mit grossen Kosten planirt werden, sondern die Grundlage eines Stadtparks auf bewegter Bodenfläche bilden, eine Anlage gleichsam mit Berg und Thal, die nicht nur abwechselnde Wege und Plätze zur Promenade hat, sondern auch ein Stück idealisirter Natur darstellt. Vorbedingung ist, dass der Verkehr für Wagen zu einer Fahrt um die Stadt auf keine Weise erschwert wird. Aus diesem Grunde muss nicht nur ein Fahrweg am Fusse der Anhöhen, jedoch nie parallel mit diesen hinführen, sondern auch die Höhen, namentlich in der Rich- tung von Hauptstrassen durchschneiden, sei es durch einen tiefen Einschnitt in den Höhenzug der einstigen Umwallung, sei es durch einen Tunnel, wozu natürlich vorhandene Thoröffnungen zu benutzen sind. Dadurch bekommen auch die Fahrenden, unter denen viele Kranke sind, Abwechselung der Scenen. Was also vom Boden zu V erschönerungs- zwecken nach Abzug der nothwendigen Benutzung (wie oben angedeutet) übrig bleibt, soll in der Hauptsache so bearbeitet und geformt werden, dass einerseits das bequeme Begehen nicht durch steile Steigungen leidet, andererseits die Ein- förmigkeit der geraden Linien der Wälle und Gräben vollständig aufgehoben wird. Die erste Aufgabe ist, die nahezu gleiche Höhe der Wälle aufzuheben. Dies darf aber nicht durch viele kleine Einschnitte, sondern muss durch grosse Durchbrüche in verschiedener Höhe bewirkt werden. Die grössten vorhandenen Höhenpunkte (Bastionen, Batterien, Kasemattenhöhen) behalte man möglichst bei, um darauf Aussichtspunkte anzubringen. Ein tempel- artiger Bau in geschmackvollem Styl, auf grösseren eine nichts verunzierende [Garren-Zeitung Restauration möge solche Höhen krönen und zum Verweilen anlocken. Die Altmannshöhe vor dem Steinthore in Hamburg, so genannt nach dem Bremer Gärtner ALTMANN, welcher die ersten Veränderungen der Wälle in Bremen und Hamburg ausführte, war ein solcher, leider jetzt anderen Zwecken zum Opfer gefal- lener Ueberrest, und der Elbpavillon auf dem Stintfang in Hamburg ist eine solche Restauration. Auch in Breslau sind solche Höhen gut benutzt worden. Bei dieser Bodengestaltung ist freilich der Geo- plastiker (Bodenformer) stets der Ver- suchung ausgesetzt, die lange, gestreckte Form beizubehalten, was ja auch in der Hauptsache richtig ist, wodurch aber die Einförmigkeit des Festungsbaues immer zum Vorschein kommt. Aber mit Ge- schick vermag man auch diese Schwierig- keit zu überwinden. Da die meisten Befestigungen vor- und zurückspringende Winkel haben, so wird eine naturgemässe Form sehr erleichert. Nothwendig ist, dass der bleibende Höhenzug ganz das Ansehen paralleler Breite verliert. Dies wird, ausser durch die erwähnten gänz- lichen Durchbrüche, durch ein möglichst tiefes Einschneiden der Ebene bis an die höchste Erhebung und gleichzeitiges Hervortreten von natürlich geformten flachen Höhenausläufern erreicht. An solchen Stellen, die natürlich nicht häufig vorkommen können, müssen die Höhen flach abgerundet sein. Da aber eine allgemeine Durchführung natürlich aus- sehender Bodenformen durch die Ab- tragungen zu theuer kommen würde, so können an Stellen, wo dem Plane nach grössere Pflanzungen unerlässlich sind, die Planirungsarbeiten auf das geringste Mass beschränkt werden. Die Wallgräben werden mit dem ab- getragenen Boden, besonders mit dem 'Schutte der Mauern so hoch ausgefüllt, bis die Oberfläche dem Boden innerhalb oder ausserhalb der Wälle ziemlich gleich ist. Reicht aber der abzutragende Boden zur Ausfüllung nicht aus, so bilde man auslangenWallgräbenthalähnlicheMulden, die aber nicht zu kurz sein dürfen. Lange Grabenstrecken lassen sichin ein förmliches Thal umwandeln. Sind die Gräben noch wasserreich und durch Zufluss frischund voll zu erhalten, so kann man nichts Besseres thun, als hie undda lange Teicheanzulegen, welche Aehnlichkeit mit dem »Englischen Ueber öffentliche Stadteärten. Flusse*)« haben. Bei Zuschüttung der nicht bleibenden Theile muss für Stollen zum Ab- und Zufluss gesorgt werden. Die gleichmässige Breite solcher Wasser- stücke muss durch Anschüttungen von der Wallseite und wenigstens eine in die ebene Umgebung vortretende Bucht aufgehoben werden. Man wähle zu den Teichen vorzugsweise Stellen, wo der Wallgraben ein Knie bildet, weil sich so eine natürliche Form leichter herstellen lässt. Ein Blick auf das lange, fluss- ähnliche Wasserstück**) des beifolgenden Grundplanes mit den noch sichtbaren Ecken der ehemaligen Wälle zeigt sofort die Vorzüge einer solchen Lage. Um ein flaches Ufer zu bekommen, mache man sie lieber kleiner, sonst bleiben sie stets Wallgräben. Diese Teiche mit ihren zum Theil einseitigen Steilwänden können sehr schön werden, und hier ist. Gelegenheit, ein Stück Romantik zu schaffen, Felsen zu bauen, grottenartige Tunnels anzulegen etc. (Schluss folgt.) Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. Von CARL MATHIEU. (Fortsetzung. Orchideae. Odontoglossum Fenningsianum parcigutta- Zum. KRechb. f. Gard. Chron. 474. Blumen weiss mit einigen braunen Flecken, wie O. crispum guttatum. Odontoglossum tripudians Harryanum. Rehb. 7. ‚Gard. Chtron.477. Kelch- und Kronenblätter fast schwärz- lich, auf der Innenseite mit etwas hell- gelben Punkten, Lippe hellgelb, am Grunde hellpurpur. Bei VEITCH & SONS. *) Der englische Fluss ist ein Teich von der Form eines ansehnlichen Flusses, dessen Ende nirgends gesehen werden kann. Das Urbild desselben ist der noch vorhandene Serpentine River im Hydepark in London, dessen Ende man aber bei der mangel- haften Bepflanzung der Ufer nur zu gut sieht. Man sieht ihn in neueren Parkanlagen nicht mehr, weil man mit demselben Wasser ein seeartiges Wasser- stück anlegen kann, und weil man solche Täuschungen verwirft. Hat aber das Wasser einen guten Zufluss, so dass es einen im Bett sehr erweiterten Bach dar- stellt, so ist der englische Fluss nicht ganz zu ver- werfen. *#*) Dasselbe hat 9000 92 Flächengehalt. W a Pig Ba ae a ER Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. 153 - Odontoglossum triumphans cinctum. Rchb.f. = Gard. Chron. 477. % onen und Kelchblätter gelb mit E braunen Punkten, Lippe weiss mit "braun. Bei VEITCH & Sons. Odontoglossum Krameri Smithianum. Rehb. f. Gard. Chron. 478. Blumen elfenbeinweiss, später mit gelb- ‘ lichem Schein, die Schwiele ist schwe- felfarben mit einigen orangerothen EN Klecken.' Odontoglossum chaetostroma. Rehb. f. ge Gard. Chron. 489. - Vielleicht eine Kreuzung zwischen O. Hall und ©. cristatum, Kelchblätter weiss und schwarzpurpur mit gelben ei purpur gefleckt, Lippe stark gefranzt, mit einem dunklen Fleck in der Mitte und vielen Flecken an den Seiten und am Grunde. Odontoglossum tentaculalum. Gard. Chron. 496. In der Mitte zwischen O. Zgwlare und O. rubens stehend. Kelch- und Kronen- blätter schmal, gelb, weiss gefleckt, Lippe geigenförmig, weisslich, auf der Platte mit einer zimmetfarbigen Zeich- nung, am Grunde eben solche Flecken. Bei Baron SCHROEDER in Windsor. Odontoglossum ferrugineum. Rehb. f. Br Gard. Chron. 496. . - Kronen- undKelchblätter dunkelzimmet- 5. braun mit gelben Spitzen, ziemlich = Lippe weisslich gelb, auf der Platte mit einem braunen Fleck. Odontoglossum lepidum. Rechb. f. Gard. Er Ehren: 513. | Blumen fast wie die des O. cirrosum. In den ersten Tagen beim Aufblühen gelb, später weiss mit gelben Rändern, Kelchblätter mit einigen zimmetbrau- - nen Flecken, Kronenblätter mit einem - Fleck. Aus Neu-Granada. Bei SHUTT- © LEWORTH, CARDER & CIE. Oncichum ustulatum (Cyrtochila appendicu- Erlam). Rechb. f. Gard. Chron. 481. Aehnlich dem O. metallicum. Blumen - sepiabraun. Das ungleiche Kelchblatt ' an den Rändern heller, gekräuselt, die seitlichen Kelchblätter länglich keil- förmig, nicht kraus, Kronenblätter kurz genagelt, spiessförmig, kraus und ge- zähnt, Lippe gebogen, die seitlichen Einschnitte dreieckig, stumpf, braun, Mittellappen länglich, zugespitzt, röth- lich purpur. Aus Kolumbien, von a ER a ae IRChbe Spitzen, Kronenblätter gelb, schwarz- . CARDER gesammelt. Bei SHUTTLE- WORTH, CARDER & CIE. Oncidium Brunleesianum. Rchb.f. Gard. Ehren 481: Scheinknollen bandförmig, zweiblättrig, Blätter länglich bandförmig, spitz, Rispe ausgebreitet, fast hängend. Das ungleiche Kelchblatt keilförmig-band- förmig, grünlich-gelb mit bräunlichen Schattirungen am inneren Theile der Spitze, die seitlichen verwachsen, zwei- zähnig, grünlich-gelb, Kronenblätter länglich,. grünlich-gelb mit braunem Anflug und Streifen am oberen Theile, und zwei dunklen Streifen am Grunde. Lippe keilförmig, dreitheilig, Seiten- lappen aufrecht, dreieckig. Oncidium monachicum _(Cyrtochilum). Rehb. f. Gard. Chron. 482. Dem O. metalkcum nahestehend. Das. ungleiche Kelchblatt nierenförmig, ge- zähnt, gekräuselt, ganz kurz genagelt, die seitlichen genagelt, keilförmig, läng- lich, zugespitzt, ganzrandig, bräunlich, das ungleiche schmal gelb gerandet, Kronenblätter kurz genagelt, dreieckig, gekrümmt, gelappt, gezähnt, zimmet- braun mit gelb gefleckt, Lippe an bei- den Seiten und am Grunde eckig, sonst bandförmig, braun. Neu-Granada. Bei B. S. WILLIAMS. Oncictum Saltabundunn. Chron. 492. Kelchblätter länglich keilförmig, wellig. Kronenblätter breit, keilförmig, Lippe sewölbt, rautenförmig, Blumen ocher- farben, mit braun gefleckt. Neu-Gra- Rehb. f. Gard. nada. ‚Oncichum Euryclne. Rchb. f. Gard. Chron. 522. Dem O. uniflorum sehr nahe stehend, ist aber kräftiger im Wuchs, hat brei- tere Knollen, breitere, fast stumpfe Blätter, breitere und fleischigere Blu- men. Kelch- und Kronenblätter hell- röthlich-ocherfarben mit einigen dunklen Strichen am Grunde. Die seitlichen Kelchblätter etwas länger als die Lippe, die ziemlich breite Lippe am schmalen gefranzten Grunde mit halb elliptischen zurückgeschlagenen Oehrchen versehen. Lippe gelb mit vielen braunen Flecken auf dem schmalen Theile derselben. Oncidium Hrubyanum. Rechb. f. Gard. Chron. 488. RENTE Blüthenrispe fast einseitig, reich mit braunen, hin und wieder gelb ge- BRETTEN SUR VOTE 154 Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. [| GARTEN-ZEITUNG strichelten Blüthen besetzt, und ähnelt sehr dem ©. dzcornutum. Eine SANDER-' sche Einführung, nach dem Baron HruBYy in Kollin benannt. Oncidium htm. Rechb. f. Gard.Chron. 507. Sehr ähnlich dem O. Forbesi. Blüthen- stand traubig, Kelchblätter wie bei O. Forbesi, Kronenblätter ziemlich gross, mit brauner Platte und hellgelbem schmalen Saume, der untere Theil der Kronenlippe gelb mit kleinen Punkten, die breite Platte ist gelb mit einigen braunen Flecken, der Vordertheil der- selben ganz braun. Aus Brasilien. Bei W. BULL. Liparis grossa. Rchb. f. Gard. Chron. 474- Von botanischem Werthe, der Z. ?a- chipus nahe stehend. Blumen bräun- lich gelb, im Wuchs grösser als Z. 2a- chipus, Blätter sehr breit und stumpf. Aus Birma. Bei Low & CIE. Spiranthes euphlebia. 93. D. Hooker. Bot. Mag. 6690. Gartenflora, Januar 3: Stengel aufrecht, 36 —48 cm hoch, Blätter wurzelständig, 15—18 cm lang, 4—6 cm breit, blassgrün, weiss gefleckt. Schaft hellgrünlich braun, Scheiden zahlreich, dunkelbraun, Blüthentraube 6—9 cm lang und fast so breit, Blumen wenig zahlreich, wagerecht stehend, weiss mit rothbraunen Adern, Lippe sehr klein. Aus Brasilien. Spiranthes colorata maculata. N.E. Brown. Gard. Chron. 477. Blumen wie bei der Urform, die Farben erscheinen jedoch glänzender in roth. Die Blätter hingegen sind durch runde hellgrüne Flecken bunt geworden, eben- so ist die Mittelrippe an ihrem oberen Ende hellgrün. Aus Mexiko und Cen- tral-Amerika. Cattleya nobihor. p, 83. Eine prächtige C., der C. Walkeriana nahe verwandt, Blumen purpurlila, die Mittellinien der Kronenlippe gelb, die Scheibe gelb, Adern purpur. Cattleya triophthalma. Rchb. f. Gard. Chron. 513. Eine SEDEN’sche Kreuzung zwischen Laeha exoniensis und ZL. superba. Blu- men ähnlich der Z. superba, purpur- rosa. Cattleya Eldorado ornata. Rchb.f. Gard. Chron. 513. kehb. 7. 18 horts, Von schönster Purpurfarbe, wie C. Zl- dorado, mit einem dunkel purpurnen Flecken an der Spitze der Kronenblätter. Bei W. LEE, Downside. Cattleya Brymeriana. Rechb. f. Gard. Chron. 512. Kronen- und Kelchblätter purpurrosa, Lippe sehr breit, die Platte des mitt- leren Einschnittes schön orangegelb, Rand hellpurpur, die seitlichen Ein- schnitte ebenso gerändert. Irychoglottis cochlearis. Rechb. f. Gard. Chron. 475. Der 7. pusilla nahe stehend, 20 cm hoch, Blätter ähnlich denen des Sar- canthus rostratus, aber dicker, Blumen kleiner als Saccolabium violaceum, weiss mit purpurrothen Strichen auf Kronen- und Kelchblättern, Lippe löffel- förmig, sehr dick, wenig purpur ge- fleckt, Aus Sumatra. Bei VEITCH & SONS. (Wird fortgesetzt.) Miscellen. Eine selten frühe Exkursion. Am Sonntag, den 16. März d. J. machten bei herrlichstem, wärmsten Frühjahrswetter (19°C. Wärme) eine Anzahl Ausschussmit- glieder d. V. z.B. d. G. von Berlin aus eine Exkursion nach Französisch-Buchholz bei Blankenburg (Stettiner Bahn), um zunächst eine den meisten bis dahin unbekannte Ro- sentreiberei, die des Herrn SCHOJAHN zu be- sichtigen. Und wahrlich, alle waren erstaunt über diese Fülle von Knospen, diese Ueppig- keit des Laubes, dieses gänzliche Fehlen jedes Schimmels, und das Alles hier mit den einfachsten Mitteln erzielll Herr SCHOJAHn, der sich aus kleinen Anfängen allmählich in den Besitz von 1oo Morgen Ackerland gesetzt hat, und auf dem Felde besonders Samenzucht betreibt, besitzt 5 Rosenhäuser und sind in sämmtlichen die Rosen frei ausgepflanzt in einem Boden, der mit Compost und Lehm gedüngt ist. Die bei- den ersten Häuser sind zusammenhängend, je ıo m lang und fast 5 »» tief, einseitig, mit einer Glasfläche von ca 50 gm. In dem ersten stehen fast nur Hochstämme von Marechal Niel, sowie einzelne Gloire de Dijon und Souvenir d’un ami; ım zweiten fanden sich verschiedene Sorten in Hochstämmen, die schon im Januar geblüht. Das dritte Haus ist 16 »» lang und nur 3 »z tief, aussen mit Bohlen verschlagen, innerhalb deren Lohe liegt. Es ist mit Satteldach versehen und enthält nur Goire de Dijon. Ihrer sind Ihsc ellen. _ eigentlich nur 8—1o Stück, und diese stehen _ schon etwa 8 Jahre darin. haken der stärkeren Aeste und Einlegen , Durch Nieder- derselben in die Erde erhält es aber den Anschein, als ob viel mehr Exemplare vor- handen wären. Das vierte, älteste Haus hat wieder ein Pultdach, es enthält 4 Reihen Hochstämme, Thee- und Remontantrosen. Solfatare hatte Triebe von 5 »» Länge. Auch Mad, Falcot, Jacgueminot, La France, Mad. et Margottin, Duchesse de Thuringe, Souwv. d’un ami, Mad. Victor Verdier, Robusta etc. waren sehr üppig. In einem fünften Hause werden die Rosen ohne Wärme getrieben, sie standen aber doch schon in Knospen. Die Heizung ist sonst überall eine ganz einfache Kanalheizung. Am originellsten ist bezüglich der Heizung ein sechstes Haus, das Gurkenhaus, in wel- chem die Gurken und Bohnen getrieben, auch Rosenstecklinge erzogen werden. Die beiden Seitenbeete in demselben sind von _ unten an, etwa ı 2 hoch mit Mist bepackt und oben darauf liegt Erde. Als weiteres Heizmittel dient ein einfacher eiserner Schüttofen mit einem langen, fast horizon- talen eisernen Rohr! In diesem Hause sahen wir auch einen _ neuen Winterblüher und zwar die an man- chen Orten so gemeine gelbe Saat-Wucher- blume, Chrysanthemum segetum, die eine ge- a Ar el wisse Aehnlichkeit mit Chrysanthemum Etoile d’or von der Riviera hat. Sie hatte sich an einem Misthaufen eingefunden und war von Herrn SCHOJaHn in Pflege genommen. "Wahrscheinlich ist sie von Blankenburg, wo- hin sie seit einigen Jahren wohl mit Kies verschleppt worden, dahin gebracht. Vortrefflich sind auch die Treibereien des Herrn ScHoJaHn in Mistbeet-Kästen. Er treibt nicht weniger als 24 Fenster Bohnen (und zwar Kaiser Wilhelm, obwohl der junge Herr ScHOoJaHn die alte Stauden-Schwert- - Schneidebohne für ertragreicher hält), ferner ‚viel Gurken, Salat, Kohlrabi etc. In den Rosenhäusern war übrigens der ganze Erdboden mit frühen Sechswochen- kartoffeln bedeckt, die dort abwelken sollten. Bekanntlich ist neuerdings von Prof. WoLLNY und Dr. Kraus auch wissenschaftlich festge- stellt, dass abgewelkte Kartoffeln einen höheren Ertrag geben. Im Garten des Herrn SCHoJaHun erfreute man sich an dem dunklen Grün der /beris sempervirens, an den von Blüthenknospen - strotzenden Kirschbäumen, sowie besonders an einem mächtigen Exemplar des in die- sem milden Winter gleich dem Liguster immergrünen Feuerdorn (Crataegus pyra- cantha). Nach einem freundlichst dargebotenen Früh- stück wandte man sich nach dem Parke von Französisch-Buchholz, dem Herrn Bankier GRAVENSTEIN gehörig, und besich- tigte hier die Gewächshäuser unter Leitung des Herrn Öbergärtner TAauUTz und seines Sohnes. Herr TAurz ist Spezialist in An- zucht von Azaleen, Camellien und Primeln; von allen dreien boten sich daher viele Exemplare und gar bald fand die Gesell- schaft Gelegenheit, die Taufe von 3 schönen neuen Azaleen, welche die Namen: Bankier GRAVENSTEIN, Hofmarschall von Saınr PAuL, Inspektor PERRING erhielten, zu. vollziehen. Herr TAurz besitzt ca. 500 dreijährige Säm- linge von Azaleen, alle mit reichlichen Knospen. Gespannt darf man auf das Er- gebniss einer Kreuzung der Azala Baronne de Bruyere, die Herr TAuTz mit Ahododen- dron suave befruchtete, sein. — Von ausser- ordentlich schönem Bau zeigte sich die (a- melha Vittorio Emanuele, sowie Carolina Fran- zini. Nicht weniger Bewunderung erregten die chinesischen Primeln, besonders eine neue gefüllte von carminata gefallene, sowie P. atro-rosea, einfach und gefüllt. Sehr hübsch machte sich ein Gnaphakum Janatum, hochstämmig gezogen. Auch Ananas werden hier kultivirt, was in Berlin jetzt zu den Seltenheiten gehört, und sahen wir im Ananashause noch einen sehr hübschen Achyranthes, der von 4. (o- mersoni abstammt. Vortrefflich war die Kultur in den Mist- beeten, wo besonders die Kartoffeln durch ihre üppige Entwickelung, sowie die Arti- schocken Aufmerksamkeit erregten. Hoch befriedigt verliess man auch diesen Garten, um noch beim Glase Bier im Freien (am ı6. März) den freundlichen Führern, so- wie dem Veranstalter der Exkursion, Herrn Stadt-Obergärtner JÖRNs, bestens zu danken! Literatur. Otto Nattermüller, Kreis-Baumgärtner in Wor- bis: Vollständiger Kalender der Obstkultur u.s.w. Worbis, B. MÜLLER. 1884. 96 5. Der Verfasser giebt, als bekannter prak- tischer Pomologe, in obiger kleiner Schrift die Arbeiten jedes Monats für die Obstbaum- zucht, für die Baumschule, für die Obstbaum- pflege im Grossen und Ganzen und für die Obstverwendung auf dem Lager an, sowie die für jeden Monat reifenden Früchte ın ihren Sorten, mit Bezug auf den Standort, für Strassen, Gärten u. s. w. und den Werth als Koch- oder Tafelfrucht; auch vergisst er nicht, auf die Feinde des Obstes und auf die beste Vertilgung derselben aufmerksam zu machen. Das kleine Buch eignet sich für Jedermann, der sich mit der Pflege des Obstbaums beschäftigt; auch der praktische Gärtner, der nicht eigentlich Pomologe und Obstzüchter ist, findet manches, was er zur 156 Gartenbau- Ausstellungen. _ - Sprechsaal, rechten Zeit an seinen wenigen Obstbäumen zur besten Pflege zu thun hat, da das Büch- lein die monatlichen Verrichtungen genau beschreibt und wohl sehr oft das Nach- schlagen in grösseren Werken überflüssig machen möchte. Der Verfasser giebt dabeı etwa ıı2 Sorten der besten Aepfel, ungefähr 80 Birnen, 25 Pflaumen, 50 Kirschen, 22 Pfir- siche, ro Aprikosen und ı5 Weinsorten zur AuswahlinrichtigerSchreibweise, nurmöchten wir wissen, weshalb der Verfasser die fran- zösıschen Namen, wıe Coulon’s Reinette, Capiaumont, Clairgeau, Cousinot u. dergl. in Kulons, Kapiaumont, Klairgeau, Kousinot verwandelt. Ueberdiess heisst die Butter- birne Bachelier’sundnichtBachelin’s, Russelet von Rheims, nicht Rheins etc. Wir können die Schrift bestens empfehlen und wünschen ihr viele Leser. CARL MATHIEU. Unentgeltlich abzugebende Samen. Die Herren DammAnn & Co., Portici bei Neapel, haben uns Proben der nachstehenden Samen zum Versuchsanbau freundlichst über- sandt und stellen wir davon den Lesern der Garten-Zeitung gern kleine Quantitäten zur Verfügung. Meldungen, bıs ‚zum 3. Apmilad. ı]: Nur die Nummern aufschreiben. — Der Empfänger übernimmt aber damit die Verpflichtung, s. Z. einen kurzen, gewissen- haften Bericht über das Resultat zu erstatten. No. 81. Tomate König Humbert, DAMmMAN & Co., 1883er Zucht (siehe Garten- Zeitung, No. 6. d. ]. S. 65). » 82. Porree, "neuer italienischer Riesen-, do. 1882. » 83. Kopfsalat »Maddolani«, do. 1881. » 84. Bindesalat (römischer Salat) »Po- tenza«, do. 1884. Die Redaktion der »Garten-Zeitung«. Berlin N., Invalidenstr. 42. Gartenbau-Ausstellungen. Mainz, Gartenbau -Ausstellung. Die in den Ben des a3. bis 21. April 1.9]. ın der Stadthalle in Mainz stattfindende Ausstellung des Verbandes rheinischer Gartenbau-Vereine verspricht eine der glänzendsten zu werden, welche die Stadt jemals in ihren Mauern gesehen hat. Die von nah und fern ein- gelaufenen zahlreichen Anmeldungen be- anspruchen bereits. jetzt einen Raum von über 1500 gm, so dass weitere Anmeldungen nur noch insoweit berücksichtigt werden könnten, als sie Spezialitäten zum Gegen- stand hätten oder einen geringeren Raum in Anspruch nähmen. Es seien namentlich die Aussteller von Spezialitäten darauf auf- merksam gemacht, dass die en Preise den Preisrichtern zur vollkommen freien Ver- fügung übergeben werden. Hamburg. Die Rosen-Ausstellung des Ver- eins der Rosenfreunde ist gesichert. Leipzig (Gohlisser Strasse) vom 23. August | bis 2. September, veranstaltet von sämmt- lichen Gartenvereinen und Gartenbaugesell- schaften Leipzigs und Umgegend, verbunden mit der II. General-Versammlung des Ver- bands der Handelsgärtner Deutschlands. — Programm bei dem Schriftführer ©. MoHR- MANN, Lindenau bei Leipzig. Dresden, Flora-Gesellschaft. g9.—ı5. April 1884. Anmeldungen beim Kgl. Garten-Di- rektor KRAUSE in Dresden. Stuttgart, 3. April. tenbau-Verein. Frühjahrsausstellung (nur für Vereinsmitglieder) ın der städtischen Ge- werbehalle. Anmeldungen bis 30. März beim Hofrath Prof. Dr. von AHLEs, Stuttgart. Preise 3000 Mk. und Diplome. Sprechsaal. Württembergischer Gar- Nr. 16.v.K.inO. a) Gilt es als fehlerhaft, Ausläufer (Wurzelausschlag) der gemeinen sauren Kirsche als Unterlage für edle Kir- schensorten jeder Art zu verwenden? 5) Soll man so behandelte Bäume gänzlich .ver- werfen? Antwort. a) Sauerkirschen u. Herzkirschen kann man sehr gut auf solche Wurzelaus- läufer veredeln, sie wachsen darauf sogar besser als auf Sämlingen, aber Süsskirschen dürfen niemals auf Sauerkirschen gebracht werden. Selbst auf Sämlingen von diesen veredelt, kümmern sie und tragen sich bald todt, wie LAuUCHE, Handbuch des Obstbaues, S 530 sagt. Noch mehr ist das der Fall, wenn sie auf Wurzelausschlag veredelt sind. Da Ausläufer nur bei der Strauchweichsel vorkommen, so werden es nie grosse Bäume. — b) Gänzlich verwerfen würden wir sie nicht, sondern abwarten. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 24. März 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Amaryllis rothe 450, weisse 600. Azaleen 20—50. Camellien, rothe 200—250, weisse 400—450. Cyclamen 20—50. Flieder 600 bis 1000. Maiblumen 60—100. — Orchideen 300— 1000. Primeln 5—ıo. Rosen 250 bis 600. Stiefmütterchen 3. Veilchen 5—15. — Sonstige Blumen: Fuchsien 20. — Abu- tilon 25. Amaryllis formosissima 250. — Tul- pen 50—ıo0o. Hyazınthen 300—500. 250— 750. — Sogen. italien. Blumen: Rosen 120. | In nächster Nummer beginnt ein Artikel „Ueber Rosentreiberei“ von Friedrich Harms in Hamburg! Erica sit l Hung 8 Su ul ne Lad ya DER ae Anzeigen. 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D: - Preis vierteljährlich 4 Mk. 1 Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. @ Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. 1 nhalt: Ueber öffentliche Stadtgärten auf dem Boden Re; ehemaliger Festungswerke. Vom Hofgarten-Inspek- tor JÄGER in Eisenach. (Schluss.) Er neryolle Blumen-Arrangements auf der grossen _ Winter-Ausstellung zu Berlin. II. Von C. Manso RN in Berlin. (Mit Abbildung.) Ueber Rosentreiberei. Von FRIEDRICH Harms in Ba ae insbünd. \ Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. Von C. MATHIEU. (Fortsetzung.) Croton caudatus tortilis Charles Moore. Von JAMES VEITCH & SONS in London. Se Gesuche. (Mit Abbildung.) B ; “ en solider, zuverlässiger und ubefissimen Gehilfe, 2ı Jahr alt, in Baumschule erfahren, sucht ge- stützt auf Ia Zeugnisse Stellung. Antritt erfolgt nach Wunsch. Gefällige Off. unter A. H. O. 4. post- lagend Hauptpostamt Köln erbeten. Gore ® Suche ı. April Stellung für einen jungen Gehilfen, welcher in Topfpflanzenkultur und Binderei wohl er- ‚fahren ist und sich vor keiner Arbeit scheut. 4A. Liebig in Lauban. Für einen, an fleissiges Arbeiten gewöhnten, soliden, ingen Gehilfen, suche per 15. April Stellung Delitzsch, Prov Sachsen. Ed. Poenicke. Für einen jungen, fleissigen, sehr empfehlenswerthen ‚Gehilfen sucht Stellung zum ı. April oder später bei bescheidenen Ansprüchen die Gärtnerei zu 3% Chocieszewice bei Pompowo (Posen). 5 Müller. einer Stadt eine Stelle als Be Offerten nimmt entgegen und ertheilt auf Wunsch nähere Aus- kunft J. P. Lindahl, Gartenbauingenieur, Würzburg. der Landschaftsgärtnerei und Binderei erwünscht. Redaktion: Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Das zojährige Jubiläum des Kgl. Hofgarten-Direktors Herrn FERDINAND JÜHLKE in Potsdam. Von L. WITTMACK. Miscellen: Gräflich H. Arrems’sche Samenkultur- station. — 5ojähriges Bestehen der Firma CHR. LORENZ in Erfurt. Gartenbau - Ausstellungen: Internationale Gartenbau- Ausstellung in St. Petersburg 1834. Amtliche Bekanntmachung, betr. die Ausfuhr der zur Kategorie der Rebe nicht gehörigen Pflänzlinge. Personalnachrichten. Engros-Preise abgeschnittener Blumen. Angebote. —D Zwei tüchtige Gärtnergehilfen, bewandert in Land- schaftsgärtnerei, Blumenkultur und Veredlung, können sofort oder spätestens bis zum ı. April bei mir eintreten. i Anton Vallee, Kunst- u. Handelsgärtner, Bocholt bei Wesel. Zwei erfahrene Gärtnergehülfen finden für Blumen-, Gemüse- und endschäflearbeiten gegen guten Lohn und für dauernde Beschäftigung sofort Stelle bei Gerh. Forstmann, Kunst- u. Handelsgärtnerei, Buhrort a. Ruhr. Ein tüchtiger Gehilfe, nicht unter 20 J., der nament- lich in Obstbaumschule bewandert ist, wird zum baldi- gen Antritt gesucht. Bewerber wollen Abschrift der Zeugnisse, sowie Gehaltsansprüche bei freier Station einsenden. Gräfl. v. Oriola’sche Gärtnerei Büdesheim Post Heldenbergen (Hessen). Gesucht wird ein tüchtiger Gehülfe, der selbst- ständig zu arbeiten versteht und in der Topfpflanzen- kultur, Spezialität Camellien, Azaleen, Ericen, Cy- clamen besonders leistungsfähig ist. Kennt n- Näheres brieflich. den ı5. März 1834. H. Hillebrecht, p. Adr.: Aug. Klaphake Nachf., Handelsgärtner. tritt sofort. Neuss, TUR PORN 3 Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. DEUTSCHE POMOLOGIE. Chromolithographische Abbildung, Beschreibung und Culturanweisung der empfehlenswerthesten Sorten Aepfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfrsiche und Weinirauben, | 1 Nach den Ermittelungen des Deutschen Pomologen- Vereins herausgegeben von W. Lauche, | s K. Garten-Inspektor, Lehrer des Gartenbaues an der K, Gärtner-Lehranstalt zu Potsdam, : Inhaber der grossen goldenen Medaille für Leistungen im Gartenbau etc. \ } Band: Aepfel. © Zweite Folge. $ Band: Biren. ° (No. 51-100.) (No. 51-100.) \ i a \ 2 Mi zweihundert Farbendrucktafeln in vier Bänden war die erste Folge der Pomologie abgeschlossen, } und mehr als tausend Subskribenten gebührt lebhafter Dank für die zahlreichen ermunternden | und anerkennenden Zuschriften, welche aus ihren Reihen eingingen, und welche vielfach an dem Werk nur auszusetzen hatten, dass die Zahl der abgebildeten und beschriebenen Aepfel und Birnen nicht ausreiche. Und allerdings, es sind in den’ letzten Jahren eine Menge Sorten bekannt geworden und verbr ) über die in den früheren Versammlungen des Deutschen Pomologen-Vereins-noch keine genügenden Beob- achtungen vorlagen, die aber theilweise durchaus Beachtung und Verbreitung verdienen. Das bisher em- i pfohlene Sortiment Aepfel und Birnen ist in der That nicht gross genug. Theilt man die Früchte nach ihrer Reifezeit in Sommer-, Herbst- und Winterobst ein, berücksichtigt man ferner die verschiedenen wir N schaftlichen Zwecke, bedenkt man, dass sich gewisse Sorten für den Garten, für Landstrassen, für das Feld, für trocknen oder feuchten, sandigen oder lehmigen Boden, für warme oder rauhe Lagen eignen, so erscheint | eine Sorten- Auswahl von 50 Aepfeln und 50 Birnen zu gering und eine von Ioo nicht zu gross. Bereits . vor 20 Jahren liess sich der Verfasser von Oberdieck, Jahn, Leroy etc. Reiser und Stämme senden, pflanzte in seiner Baumschule über 2000 Aepfel- und Birnensorten an, um ein eigenes Urtheil über ihr Ge- deihen und ihren Werth zu gewinnen. Als ihm später die Auen der Königlichen Gärtner-Lehranstalt anvertraut waren, wurde hier ebenfalls ein grosses Sortiment in den verschiedensten Formen angepflanzt. und während eines Jahrzehnts wurden gegen 2000 Früchte beschrieben und abgebildet. Beobachtungen und Erfahrungen mit anderen Pomologen ausgetauscht und auf Ausstellungen ergänzt und erweitert. Das Resultat sind diese, fünfzig weitere, bereits in des Verfassers Handbuch des Obstbaues erwähnte empfehlenswerthe Sorten Aepfel und Birnen, welche nun die zweite Folge der Pomologie bilden. R Dieselbe besteht demgemäss also aus einem zweiten Band Aepfel (No. 5T— 100) und einem zweiten Band Birnen (No. 51— 100) im Preisverhältniss der Ersten Folge, d.h. 25 Mark per Band. Bi x Rn Re Beide Bände elegant in Halbleder fest gebunden oder lose in geschmackvollen” Einband-Cartons kosten zusammen 56 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. RN _ Ueber öffentliche Stadtgärten auf dem Boden ehemaliger Festungswerke. .:., Vom Hofgarteninspektor JÄGER in Eisenach. E (Schluss.) HMamit die Festungswälle und Gräben “ als natürliches Hügelland erscheinen, ‚dürfen sie sich nicht um die ganze Stadt fortsetzen, sondern müssen durch ebene ‚Stellen, wo die Wälle abgetragen, die Grä- "ben ganz verfüllt sind, in gehöriger Breite nterbrochen werden; denn selbst bei der ‚grössten Sorgfalt, den. Boden verschieden zu gestalten, würden sich die Formen immer wiederholen. Ferner sei das kleine ettengebirge bald schmal und. steil, "bald breit und sanft abgedacht. Aus ‚der gerundeten Form rage zuweilen ein Jügelkopf (der Rest einer Bastion oder schanze) frei hervor. Solche Anhöhen ‚eben, wie erwähnt, Gelegenheit zu Aus- ichtspunkten, aber auch Plätze für kleine Lustgebäude. Auch die Wege sind für die Bodengestaltung entscheidend, weil lieselben nicht steil ansteigen dürfen. Mancher Landschaftsgärtner mag vom 1eoretischen Standpunkte aus ein sol- in hes Verfahren tadeln, mag der Ansicht ein, dass die ideale Form der Höhen orausgehen müsse. Es ist aber in der ‚hat leichter, die Böschungen, die vor- er zurückliegenden Theile der Höhen nach den nothwendigen Biegungen des = es zu formen, als umgekehrt. Zu- m wird dabei viel Arbeit erspart, und ın kommt nicht in den Fall, den Weg er Stellen führen zu müssen, wo die nlage schwierig ist. Die Formen wer- n dadurch nicht steifer. Wo der Weg h nach aussen krümmt, tritt die An- she in dieselbe Kurve (aber mit wech- elndem Böschungswinkel) vor; wo er ich der Steigung oder gefälligen Form gen nach innen wendet, wird die An- höhe konvex Anstatt Wege über Höhen- cken auf- und absteigend zu legen, hre man diese lieber um dieselben rum. Zur Abwechselung und zum Ge- schöner Aussichten, welche durch solche Wegeführung etwa verloren gehen könnten, können kurze Seiten- ge, wenn es sein muss selbst ver- ttelst Treppen zu solchen Aussichts- nkten führen. Wer zu bequem oder a BAM» "y, Veber öffentliche Stadtgärten. We 4 157 schwach zum Steigen ist, kann so ruhig seinen Schritt unten fortgehen. Man muthe überhaupt den gewöhnlichen Spa- ziergängern nicht zu, über Höhen zu stei- gen. Sanft aufsteigend mögen sie bald auf dem breiten Rücken hinführen, bald sich um Anhöhen winden, wie es die Schönheit der Biegungslinie, die Be- quemlichkeit der Steigung und die Aus- sicht verlangen. In der Tiefe der ehe- maligen Wallgräben und an den Seiten der bleibenden Teiche müssen die Wege möglichst in ebener Lage bleiben, kön- nen aber auch kleine Uferhöhen über- schreiten. Die Verbindungswege. mit den oberen Theilen mögen, je nach der Boden- gestaltung, kurz oder lang sein und kön- nen sogar gelegentlich steil sein, wenn eine kurze Verbindung nur. so möglich ist. Das Mauerwerk der Festungen ist ge- wöhnlich von so gutem Material, dass sich der Abbruch verlohnt. Es kann aber auch hie und da stehen bleiben und durch Pflanzungen oder Schlingpflanzen, auf der Schattenseite von Epheu, ver- deckt werden. Bei den erwähnten Höhe- punkten dient das Mauerwerk als Stütze und sollte. dann beibehalten werden. Kasematten und andere etwa vorhandene Wölbungen können bleiben und werden zu ökonomischen Zwecken, z. B. als Werkzeugbehälter für die Arbeiten be- nutzt, natürlich durch Pflanzungen ver- borgen. Dass die Bodenerhebungen nicht ohne Vermittelung in die beiderseitigen Ebenen übergehen dürfen, ist eigentlich selbst- verständlich, aber der Mangel solcher Uebergänge kommt hier um so leichter vor, weil die Festungswerke sich meist im steilen Winkel aus der davor liegen- den Ebene und aus den Wallgräben er- heben. Solche steife Böschungen auf ebener Fläche müssen gänzlich vermieden wer- den. Es müssen nicht nur die Ueber- gänge verschiedener Böschungswinkelganz AacheKurven bilden, sondern die Höhenan manchen Stellen sich weit hinaus, viel mehr alsderalteHöhenrücken beträgt, erstrecken. Leichter wird die natürliche Gestaltung in Berglagen, wo sich die Befestigungs- wälle an natürliche Bodenerhebungen an- lehnen. Ä Wo schöne grosse Felsstücke in der Nähe sind, können an besonders steilen Wänden natürlich aussehende Felsbildun- 14 158 Ueber öffentliche Stadtgärten. [GARTEN-ZeItunG | I RT gen angebracht werden. Die Kosten gleichen sich dadurch aus, dass an sol- chen Stellen die Böschungsarbeiten ver- mindert werden. Solche Felsbildungen tragen zum Schein einer grösseren Höhe bei, und sind besonders am Fusse der höchsten Erhebungen des Miniaturgebirgs anzubringen. Besonders wirken sie am Ufer von Wasserstücken, aus denen sie sich steil erheben, malerisch. Das Publikum liebt solche sogenannte romantische Scenen sehr, und man kann ihm schon den Gefallen thun. Bedenk- licher aus mehreren Gründen sind die sogenannten Grotten, nicht nur, weil sie schwer natürlich aussehend zu bilden sind, sondern auch an entlegenen dunkelen Stellen (wohin sie allein passen) Schlupf- winkel für lichtscheuende Dinge bil- den, was in Stadtgärten vielseitig be- denklich ist. Dass die Felsbildner einen besondern Natursinn und die Gabe der natürlichen Nachbildung besitzen müssen, will ich nur andeuten. Was man künst- lich an Felswerk und Grotten, der Natur täuschend nachgeahmt, bilden kann, zei- gen gewisse Gartenanlagen in Paris, be- sonders die Buttes Chaumont und die Felsen im Bois de Boulogne. Mag nun auch die Bodengestaltung vollkommen gelungen sein, so muss doch die Bepflanzung das Beste thun, um sie naturwahr erscheinen zu lassen. Be- stimmte Regeln dafür lassen sich nicht geben, auch genügen die allgemeinen für Landschaftsgärten, wobei jedoch die Aus- nahmen zu beachten sind, welche ich in meinem »Lehrbuch der Gartenkunst« in den 88 265 — 267 angegeben habe. Im Allgemeinen sollen zwar die Höhen mehr bepflanzt sein, als die tieferen ' Theile; da aber unsere ganze Anlage nur ein Hügelrücken sein würde, so kann dies nicht so streng genommen werden. Je- denfalls müssen die tiefer liegenden Theile so offen bleiben, dass Grasland vorherrscht, und nur die zur Beschattung der Wege nothwendigen Bäume ange- bracht werden. Man denke sich die Wege am Fusse der Anhöhen als ein von einzelnen Bäumen und Baumgruppen beschattetes Wiesenthal. Einige der grösseren Höhenpunkte, welche nicht als Aussichtsplätze dienen und nicht von Wegen berührt werden, bepflanze man auf der Spitze ganz dicht und auch an den Seiten 'theilweise waldartig. Hier- durch wird nicht nur grosse Abwechse- lung, sondern auch die wirksame Täu- schung erreicht, dass, nachdem die Bäu- me erwachsen sind, die Anhöhe viel höher aussieht, als sie ist. Wenn auf i einer Anhöhe von vielleicht nur 50 Fuss“ Höhe 50 Fuss hohe Tannen ein dichtes Wäldchen bilden, so erscheint der Hügel 100 Fuss hoch. Eine solche Täuschung ist in ebenen und flachhügeligen Gegen den von grossem Werth, denn sie erhöht nicht nur das Malerische der Horizont- linien, sondern beschäftigt auch die Ge- danken angenehm, indem man sich in eine liebliche Berglandschaft versetzt glauben kann. h Sehr viel wird bei der Anpflanzung auf die Himmelsgegendankommen. Selbst- verständlich erfordert die Nordseite eine geringere Beschattung als die Südseite. Dort hält sich in heisser Zeit auch das Gras grüner, als auf der heissen Südsee 3 Nadelholzbäaume und andere Coniferen gedeihen auf der Nordseite in der Regel besser. Da nun diese, besonders einzeln gepflanzt, zu einer vollen Wirkung kom- men, so liegt wieder ein Grund 29 für die lichtere Bepflanzung dieser Seite vor. Wenn es irgend möglich ist, so richte man einen gegen Nord- und Ost- winde geschützten, aber der Sonne nach Süden geöffneten Theil der Anlage als Winterpromenade ein, indem man dort vorzugsweise wintergrüne Bäume und an etwa zugigen Stellen dichte Schutzpflan- zungen anbringt. \ Die plastischen Bodenarbeiten einer“ solchen Anlage gehören zu den schwie- rigsten der Landschaftsgärtnerei und er- fordern einen ganzen, geübten Meister und zwar besonderer Art. Denn wer. die Bildung des Hügel- und Wellenbodens N nicht in der Natur sich so gründlich ein“ geprägt hat, dass er, sofort weiss, wie ah jeder Stelle die schöne Natur geformt haben würde, der ist einer solchen Auf u gabe nicht gewachsen. Aber auch ein blosser Theoretiker, der das Schöne wohl kennt und aan kann, aber auch um jeden Preis schaffen will, — auch der, ist nicht der rechte Mann. Der Künstler muss sich vor allen den en Bo denverhältnissen fügen, darf nicht, sein Ideal zu erreichen, der Natur — o vielmehr der vorhandenen künstlich bildeten Bodenform unnöthigerweise walt anthun, denn Bodenarbeiten kost RE RE a Fe I a A a dach 1 aa 1 RE MINE ” Veber öffentliche Stadtgärten. Geld. Er muss sich an das Be- iende halten, aber dieses so formen, iss die unnatürlichen geraden Linien ınd Ecken horizontal, sowie nach der öhe beseitigt werden. Denjenigen, welche in die Lage kom- men sollten, Befestigungs-Bodenwerke in inen Stadtpark zu verwandeln, oder welche sich für solche Aufgaben vorbe- iten wollen, empfehle ich als Muster zu n nothwendigen Vorarbeiten der Boden- sestaltung den (der Nr. 13 beigefügten) rundplan des neuen botanischen Gartens Kopenhagen, welcher auf den ehemali- der Stadt zwischen Ostervoldgade, Gothus- Thore), ganz nahe am Centralbahnhofe, 71-1874 von den Herren ]J. C. JACOB- N und TYGE ROTHE angelegt worden . Ich verdanke dieses interessante 'erk*) der Güte des Herrn TYGE ROTHE, irektor der Kgl. Gärtenund der Gartenbau- ule inKopenhagen, und habe mitdessen iger Erlaubniss den Grundplan (Tafel I es Werkes) hier — leider verkleinert — produzit. Auf diesem Plane sieht n auf dem Grunde der punktirten tion als Hügelland vermittelst Hori- zontalen eingezeichnet. Diese nicht all- mein bekannte Manier erleichtert he Arbeiten ungemein. _ Die Aufnah- e der Horizontalen ist, so lange die estungswerke noch nicht angegriffen d, leicht, weil überall das Wasser r die bekannte Höhe von nicht mehr handenem Wasser sicher die tiefste rizontale giebt, und die Wälle selbst glichst horizontal liegen. Wenn die kte gleicher Höhe an jeder Biegung getragen sind, brauchen sie blos durch rvenlinien verbunden zu werden. Si- lationspläne von zur Demolirung be- stimmten Festungswerken sind von der Festungsverwaltung oder dem Kriegs- & , Das Werk wurde bei Gelegenheit des vierhun- dertjährigen Jubiläums der Universität im Juni 1879 publizirt und führt den Titel: Description des Serres du Jardin botanique de l’Universit& de Copenhague, Fexplication du plan du jardin, tel, qwil a &t& te et ex&cut€ en 1871—1874. Publi& A l’occasion i quatrieme centennaire de l’Universite en Juin 1879 ar J. C. JACOBSEN et TyGE RoTHE. Mit 17 Tafeln _ Gross-Folio. m Buchhandel zu haben bei Tu. Lmp, Kopen- gen. Das Werk enthält auch Abbildungen von usterhaften Glashäusern und Heizeinrichtungen, mit ostenberechnung. en Festungswerken an der Nordwestseite ‚gade und Osterfarimagsgade (ehemalige n Festungswerke die neue Bodenfor- ministerium leicht zu bekommen, da ihr Bekanntwerden keine nachtheiligen Fol- gen haben kann. Man mache sich davon Kopien, wenn nöthig in vergrössertem Masstabe, und zeichne die horizontalen Kurven hinein. Da es hier nicht auf grösste Genauigkeit ankommt, weil land- schaftliche Anhöhen und Vertiefungen, wie sie der Park verlangt, nicht nach dem Masse gearbeitet werden dürfen, so kann man zuweilen an Ort und Stelle die zukünftige Form aus freier Hand in ‚den Situationsplan zeichnen, dabei auch die Hauptquerdurchschnitte im Groben skizziren. Sind hinreichende Nivellirun- gen vorhergegangen, so wird die Arbeit noch leichter und sicherer, und jeden- . falls sind dieselben zu Akkordarbeiten und bei Wasseranlagen nicht zu entbeh- ren. Die lange schmale Linie der Be- festigungswerke bringt es mit sich, dass der Situationsplan aus mehreren Theilen bestehen muss. Aus diesem Grunde kann der Massstab gross genommen wer- den. Zur Erklärung des Plans diene noch Folgendes: Die Nummern neben den punktirten Linien geben die Höhe über dem nahen Meere an. Die Nummern neben den ausgezogenen Linien dagegen bezeichnen die Höhe der Horizontalen- Kurven über dem Wasser. Geschmackvolle Blumen-Arrange- ments auf der grossen Winter-Aus- stellung zu Berlin vom 21.—25. Januar 1884. 1. Von C. Manso-Berlin. (Mit Abbildung.) 9, Der Blumenkorb, um dessentwillen Hrn. C. Manso in Berlin W., Leipziger- strasse 20/21, vorzugsweise der erste Preis für Bindereien auf der grossen Winter-Ausstellung: die goldene Me- daille, zugesprochen wurde, sei heute unsern Lesern vorgeführt! — Es ist ein zweiseitiger Henkelkorb, dessen Henkel jedoch so reich garnirt, dass er auf der Abbildung nicht hervortritt. Nur die schöne Orchidee, die als Agraffe am obe- ren Bogen befestigt, kennzeichnet ihn hinreichend. Der Korb selbst enthält 160 Geschmackvolle Blumen- Arrangements. vorschriftsgemäss nur deutsche Blumen, ja vorzugsweise Berliner Erzeugnisse. In graziöser Weise sehen wir Farn-, Cala- dien- und Begonienblätter herabhängen und gewissermassen den Grund des Gan- zen bilden, aber auch Orchideen und Fuchsien gesellen sich ihnen bei. In der Mitte des Korbes dominirt der weisse [| GARTEN-ZEITUNG j die bunten Blätter des neuseeländischen Flachses (Phormium), untermischt mit Diosma, Melaleuca und anderem Binde- grün die freie Entwickelung nach oben darthun. Die Verwendung des Phor- mium erscheint uns als neu und nicht überall dürfte sie angebracht sein, hier aber dokumentirt sie so recht das kühne EEE ER Te Sn ER a Ann De 7 Fig. 39. Blumenkorb von C. MAnso, Sun ii Flieder mit seinen zierlichen Rispen, kräftig gehoben durch eine schöne Rose. Den Hauptanziehungspunkt bilden die Orchideen oberhalb des Flieders: die herrlichen Vanda tricolor, Calanthe vestita rosea, Phalaenopsis, Angraecum superbum, sesguipedale und virens, Cypripedium in- signe und andere Cypripedien-Arten. Den letzteren gesellt sich zum Kontrast wieder eine prächtige Amaryllis bei, während Arrangement, das nur so erfahrene Künst- ler wie Hr. MANSO wagen dürften. Der ganze Korb ist reich und doch MANSo, der seit 1880 garnicht mehr aus- gestellt, während er früher fast immeı die ersten Preise errang, wieder die Arena betreten zu sehen. — Hoffentlich folgen ihm bei nächster Gelegenheit auch unsere anderen Coryphäen, und überzeugen uns” R, F 2. 1.0 1 By an an al > oe re En „TAT SB ar, A ee; Veber Rosentreibere!i. dann durch die That, — was wir ihnen brigens schon jetzt gern glauben — dass cht ein Zweifel über ihren etwaigen tfolg, sondern nur Ueberhäufung mit ufträgen sie von der Beschickung zurück- Wir erklären uns bei dieser Gelegen- heit gern bereit, hübsche Arrangements, namentlich neuere, abzubilden, wenn uns eine Photographie oder Zeichnung der- selben zugeschickt wird. ID Red. Ueber Rosentreiberei. Von FRIEDRICH HARMS, K. Hamburg-Eimsbüttel. ' Im Auszuge nach einem Vortrage, ge- halten im Verein zur Beförderung des Gartenbaues in Berlin, am 29. Nov. 1883. Es mag vielleicht anmassend ‚ wenn ich als Fremder den hiesigen Kollegen, namentlich den älteren segenüber, hier über Rosentreiberei rechen will. Ich bin indessen schon it langer Zeit von verschiedenen Mit- iedern dieses Vereins, besonders von ordert worden, und da in Ihrem Organe selber anerkannt ist, dass in gewisser insicht die Hamburger Rosentreibereien n Berlinern voraus sein sollen, so dürfte igens, dass der Unterschied zwischen mburg und Berlin weniger zu beziehen Sorten. Wenigstens habe ich nicht vor 13 Jahren, als ich in Hamburg on anfıng, neuere, schönere Sorten zu eiben, sondern auch noch viele Jahre äter hier in Berlin die älteren, in man- cher Beziehung freilich auch ganz guten Sorten fast ausschliesslich noch zu Treib- Zw ecken verwendet gesehen. Ich war es, _ der damals für Ausstellungszwecke grosse ortimente zog und dabei fand, dass anche der neueren Sorten, wenn auch cht sehr viele, sich leicht und ziemlich rüh treiben liessen, und waren unter diesen auch die beliebten dunklen Fär- bungen vertreten, an denen es vorher leider zu oft mangelte. Die allergrösste Mehrzahl der nach vielen hunderten zäh- lenden Neuheiten haben indessen im Ver- gleich zu den älteren bewährten Treib- rosen fast gar keinen Werth. In Berlin blieb man wohl länger bei den älteren Sorten, weil man in der Umgegend der- zeit nicht so grosse Rosenkulturen wie an der Küste, und deshalb weniger Gelegen- heit hatte, die vielen auftauchenden Rosen- Neuheiten und ihre Eigenschaften prüfen und kennen zu lernen. Wir in Hamburg haben ja den Vortheil des feuchteren Seeklimas gegenüber Berlin, und es schei- terte in Berlin die Rosenkultur im Gan- zen (d. h. im Freien) wohl theils daran, dass die Wildstämme bei den vorherr- schend trockenen Sommern weniger gut anwachsen konnten. Wie gesagt, führte ich auf Ausstellun- gen allmählich grössere Sortimente vor, die Liebhaberei des Publikums entwickelte sich dadurch für die neueren Sorten, es lernte die besseren schätzen und verlangte sie auch zur Zeit, wo sie nicht im Freien blühen. Dadurch kam es, dass intelli- gente jüngere Gärtner, besonders einige meiner früheren Schüler und Gehülfen sich darauf legten, solche bevorzugten Sorten zu ziehen, und sind es vorzugsweise mehrere dunkelrothe und einige besonders edle Sorten in reinen, klaren Farben, wel- che augenblicklich stark verlangt werden. Eine gute Treibrose muss ganz be- sondere Vorzüge haben, sie soll bei An- wendung künstlicher Wärme einiger- massen schnell zur Blüthe kommen und muss möglichst an jedem Trieb, wenn auch nicht bei jedem Schnitt Blumen bringen. Es giebt Sorten, welche bei jedem, auch kurzem oder sehr kurzem Schnitt blühen; dies sind die bequemsten für den, welcher die Eigenschaften der Sorten nicht genau kennt und dennoch ziemlich früh treiben will; andere sind nicht so gleichgültig gegen die Art des Schnittes. Ich will nun nicht behaupten, dass die Sorten, welche man in Hamburg beim Treiben bevorzugt, so sichere Blüher sind, wie manche ältere, besonders, wenn sie nicht etwas vorsichtig geschnitten und zum Treiben sorgfältiger vorbereitet werden. Da ich annehmen darf, dass ich den verehrten Zuhörern wesentlich Neues über die eigentliche Kultur der Treib- rosen kaum sagen kann, so dürfte es Ihnen vielleicht willkommener seın, wenn 162 Veber Rosentreiberet. [ GARTEN-ZEITUNG / ich den Schwerpunkt auf die Mittheilung der Sorten lege, welche in Hamburg am meisten getrieben werden, und die Kultur- methode nur im Allgemeinen skizzire. Vor allem ist eine weise Beschrän- kung in der Zahl der zu verwendenden Sorten zu empfehlen. Es ist viel be- quemer und sicher vortheilhafter, wenn man von je einer Sorte eine grosse Menge, als von vielen Sorten je einige Exemplare ins Haus stellen kann, da die meisten Sorten von einander verschiedene Eigen- schaften haben und sich meistens ungleich entwickeln. Es kommt übrigens noch in Betracht, ob ein Handelsgärtner für den Blumenschnitt oder für Ausstellungs- zwecke, oder ein Privatgärtner für seine - Herrschaft treibt. In beiden letzteren Fällen wird man meistens ein grösseres Sortiment wählen. Bei Auswahl der ‘Sorten kommt es auch sehr auf die Zeit an, in welcher man treibt. Zur Zeit, wo wir mit süd- französischen Rosen überschwemmt wer- - den, bis Januar und Februar, wäre es nicht anzuempfehlen,‘ Rosen in gelben Schattirungen zu treiben, weil die im- portirten Blumen, wie Safrano oder ähn- liche, meist die gelbeFarbehaben, dagegen wären später, im März und April, wenn die südfranzösischen Rosen aufhören im Freien zu blühen, oder nicht mehr ver- schickt werden können, gelbe Sorten schon besser zu verwerthen. Im All- gemeinen hat sich aber das Publikum an den vielen gelben Theerosen in den Wintermonaten schon satt gesehen, so dass auch dann noch die Remontant-Rosen in schönen rothen und einigen feinen hellen Färbungen gesuchter sind. Als werthvolle Sorten sind zu em- pfehlen: *) I. Weiss. a) Remontant- und Nois. Hybrid.- Rosen. I. ** Coquette des Blanches (Nois. Hybr.), starkwachsend und ziemlich sicher blühend, gross. 2. *Boule de Neige (N. Hybr.), schon etwas unsicherer und empfindlicher wie vorstehende; Kamellienform. *) Die mit ** bezeichneten sind die vorzüglichsten, die mit * sind etwas weniger werthvoll und die ohne * in dieser oder jener Hinsicht noch zu empfehlen, in- dessen meistens nur bei Vorliebe für grösseres Sorti- ment zu wählen, 3. *Mabel Morrison, (R.) Sport vo Baronne de Rothschild, fast rein weis sonst wie diese, nur etwas kleiner. Mn Nord-Amerika geschätzt. =) \ b) Theerosen. EN 4. ** Niphetos. In erster Reihe. Schon 1843 (von BOUG.-BRET.) in den Handel gebracht, später fast ganz aus den Samm- lungen verschwunden, weil sie sich für Freiland-Kultur nicht eignet, kam sie erst ca. 20 Jahre später wieder zu grosser Ver- breitung, als man ihren hervorragenden Werth für Treibzwecke erkannte, wo ihr, R zum Theil in gewinnsüchtiger Absicht, falsche Namen beigelegt wurden; nämlich Mathilde (nicht identisch mit der Gross- herzogin Mathilde [vonHessen]), Mousseline, Duchesse Mathilde, auch weisse »Marechal 4 Niel« oder »Marechal Niel in Weiss«. 2 Zum Treiben eignet sich diese Rose vorzüglich. Sie bringt grosse, schöne, fast reinweisse Blumen, fast so gross und im Bau, wie Marechal Niel und blüht von Januar bis Mai mehrere Male. Sie EEG DELETE eignet sich deshalb auch zum Auspflanzen in ein Erdbeet des Treibhauses und blüht hier fast ununterbrochen. In England sieht man sie in. grosser Menge auf diese r Art kultivirt, niedrig veredelt oder wurzel- echt, in üppigster Fülle. R 5. *Grossherzogin Mathilde (von Hessen). Züchter VOGLER in Mainz. Ein Sport der alten »Bougere«, grünlich- weiss, eigenthümliche Farbe. Man kann allenfalls noch nehmen: 6. Madame Lacharme (R.), fast weiss, sicher an jedem Trieb blühend. In Eng- land geschätzt. Unter Glas sich gut öff- nend, im Freien seltener. ) Will man sehr viele, rein weisse Blumen erzielen, so mag man die klein- blumige, einmal blühende Noisette Ma- damePlantier hinzunehmen. Früher wurde sie viel getrieben, doch ist sie jetzt fast ganz verdrängt. II. Weiss, rosa angehaucht oder mit etwas rosafarbenem Herzen. (R.), ' vor- Ganz wie 7. =% Merveille "de yon, jährige Neuheit von PERNET. #*) In Nord-Amerika liebt man besonders grosse Rosen, wie z. B. Mme. Boll, Anna de Diesbac | Magna Charta u. ähnl., die in Hamburg fast garnicht getrieben werden. Blumen von Mabel Morrison solle dort anfangs mit 2, im nächsten Jahre noch m ı Dollar pro Stück bezahlt sein, wie mir ein G schäftsfreund schrieb, »Baronne de Rothschild«, ein weiss, besonders unter Glas, Centrum rosa getuscht. 8. ®*Madame Bravy (T.) (syn. Mme. de Sertot oder Alba rosea); eine schöne, grosse, gut gefüllte, kugelförmige Blume, ‚weiss, mit rosafarbener Mitte; dankbar blühend und hart. 9. ®Devoniensis (T.), als Knospe und _ halbgeöffnet vorzüglich, dicke Blumen- blätter; ausserordentlich wohlriechend, etwas weichlich. ı0. *(Mme.) Melanie Willermoz (T.), grosse, kugelförmige Rose mit breiten, _ muschelförmigen Petalen. 11. * Captain Christy (R.).. Von Eini- gen hochgeschätzt, der grossen, zart ge- N färbten Blumen wegen. I: (Schluss folgt.) Von CARL MATHIEU. ( Fortsetzung.) RN Orchideae. _ Phalaenopsis Roxallı Rechb. f. Gard. spitz, hell schwefelgelb, die Kelchblät- ter mit zimmetbraunen Querstreifen und Flecken. Kronenblätter mit drei zim- metbraunen Längsstreifen, am Grunde zusammenfliessend, Lippe weiss, Seiten- einschnitte gelb, karmoisin gestreift. Dr Durch ROXALL auf den Philippinen ei _ entdeckt. Bei Low & CIE. Chron. 505. Kronen- und Kelchblätter purpur, Kro- nenblätter und seitliche Kelchblätter ' am Grunde inwendig weiss, etwas pur- pur gestreift. Lippe ähnlich der 2. violacea, gelb. Die schwertförmige i - Spitze der" Lippe hellviolett, der An- hängsel derselben halb hellviolett, halb weiss, Blätter hellgrün, malen als | n ‚in P. violacea. \on den malayischen ‚Inseln, durch VALENTINI entdeckt. Bei 218 | Low & CıE. Grlea sparsa Rchb. I, Gard. Chron. x x “| Die neuen Pflanzen des Fahres 1883. 163 nur fast noch Coelogyne salmonicolor | Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. Chron. 479. Der P. Mannü und P. cornu-cervi ähnlich. Kelchblätter länglich - drei- eckig, Kronenblätter zungenförmig, Angraecum cryptodon Scheinknollen Done oder spindel-, förmig, später gefurcht, graugrün, 6 cm lang, Blätter keilförmig, länglich, spitz, 8—10o cm lang, 3 cm breit, 'Blumenstiel aufrecht, I—4 weisse Blumen tragend, Kronen- und Kelchblätter bandförmig, spitz, Kronenlippe dreilappig mit bräun- lichen Zeichnungen und Flecken an den Seitenlappen. Von den Philippinen, durch SANDER & CIE. eingeführt. Coelogyne chloroptera Rehb. f. Gard. Chron. 485. Scheinknollen birn- oder spindelförmig, zweiblättris, Blätter länglich-keilför- mig, Traube 5—6blumig, Blumen fast froschgrün, Lippe dreitheilig, weisslich mit bräunlichen Nerven auf den Seiten- einschnitten. Von den Philippinen, durch SANDER & CIE. eingeführt. Rehb. f. Gard. Chron. 507. Der C! speciosa sehr nahe stehend, nur kleiner, Kelchblätter länglich, bandför- mig, lachsfarben, Kronenblätter linien- förmig, lachsfarben, Lippe dreispaltig, lachsfarben, braun marmorirt und ge- strichelt. Von den Sunda-Inseln durch CURTIS an VEITCH & SONS gesandt. Aöranthus Curnowianus Rchb. f. Gard. Chron. 480. Blätter zungenförmig, an der. Spitze stumpf, zweilappig, feischie, 8—IO cm lang, 14 cm breit, Blumen einzeln, gelb- lich weiss, Kronen- und Kelchblätter bandförmig, spitz, fast sternförmig, Kronenlippe keilförmig, eingedrückt, Sporn 5mal länger als die Lippe, faden- förmig. Von Madagascar durch CURNOW an Low & CIE. gesandt. Rehb. f. Gard. Chron. 480. Aehnlich dem 4. Chailluanum, Blüthen- traube schlaff, Kronenblätter bandför- mig, spitz, die seitlichen Kelchblätter länger als das ungleiche, Lippe lanzett- lich, Blumen weiss, der fadenförmige Theil des Sporns ebenfalls. Von Mada- gascar durch Low & CIE eingeführt. Angraecum modestum $. D. Hooker. Bot. Mag. 6693. Blätter 12 ı 5 cm lang, ellyptisch, Blüthentraube . hängend, 18 — 30 cm lang, Blumenstiel 918 cm a Blu- men weiss, 3—44 cm ım Durchmesser, Sporn noch einmal so lang, als die Blumenstielchen. Von Madagascar. 164 ‚Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. [Garren-Zerrung N Vanda Parishü (Rchb.) var. purpurea N. E. Brown. Gard. Chron. 480. Unterscheidet sich von der Urform, welche halb mit braun gefleckt ist, durch das Hellpurpur der Aussenseite der Blume; die Kiele der seitlichen Kelchblätter sind weiss, die Innenseite der Blume und der Kelchblätter ist. an der Spitze braun, am Grunde in hell- purpur übergehend, Grund weiss, Lippe hellpurpur, die seitlichen, ohrförmigen Blättchen weiss mit hellpurpur schattirt,' Blumen hellpurpur. Vanda insignis, var. Schwederiana Rehb.f. Gard. Chron. 509. Kronen- und Kelchblätter hellgelb, Lippe rahmfarben. Von VEITCH & SONS eingeführt. Bei Baron V. SCHROE- DER. Spathoglottis pacifwa Rehb. f. Gard. Chron. 481. Wuchs wie bei Dletza verecunda, Schein- knollen kegelförmig, Blätter gefaltet, länglich, lanzettlich, Blüthenstand äh- renförmig, Kronen- und Kelchblätter länglich, stumpf, weisslich lila, Ränder dunkler, Lippe mit zwei gekrümmten, ausgebreiteten Seitenlappen, welche lila, an den Ecken hellgelb sind, Vor- dertheil der Lippe nierenförmig, wellig, lang gestielt, hellgelb, am Grunde lila. Von den Inseln des stillen Oceans. Rodriguezia caloplectron Rchb. f. Gard. Chron. 482. Aehnlich der R. granatensis Lind). Scheinknollen _eirund - zungenförmig, Blätter einzeln, lanzettlich, zuge- spitzt, Blüthentraube wenig - blumig, hängend, Blumen gedreht, die seitlichen Kelchblätter hornähnlich, zugespitzt, . das obere länglich, stumpf, ebenso die Kronenblätter, Lippe genagelt, fast fünfeckig, Blumen gelblich weiss, Neu- Granada. Rodriguezia Lehmanni Rehb. f. Gard. Chron. 483. Der X. caloplectron ähnlich, doch stärker und grösser. Blumen kleiner. Schein- knollen eirund - zungenförmig, zwei- kantig, einblättrig. Blätter keilförmig, länglich-lanzettlich, Blüthentraube hän- gend oder gestreckt, das ungleiche Kelchblatt länglich-keilförmig, in der Mitte gewölbt, die seitlichen in einen schmalen, hornartigen Körper ver- wachsen. Kronenblätter länglich-keil- förmig, Lippe genagelt, am Grunde fast rautenförmig, am Vordertheil ver- kehrt-nierenförmig. Blumen weisslich ocherfarben. Neu-Granada. | Rodriguezia luteola R. Brown. Gard. Chron. 492. Blüthentraube 7—9blumig, Blumen hell- gelb, Lippe dunkler. Eine kleinblumige, ‚niedliche Art. | Dendrobium Fohannis semifuscum Rchb. f. Geard. Chron. 482. Unterscheidet sich von der Urform (dem 7 JOHN GOULD VEITCH gewid- met) durch die hellsepiabraunen Kronen- blätter, durch die gelben Kelchblätter und durch die dunklere gelbe Lippe mit röthlich braunen Rändern und Linien der seitlichen Einschnitte. Dendrobium Harveyanum Rchb.f. Gard. Chron. 490. Scheinknollen spindelförmig, klein, ge- furcht, 16 can lang, Kelchblätter zungen- förmig, spitz, Kronenblätter länglich bandförmig, lang und dicht gefranzt. Lippe elliptisch oder fast rund, ge- franzt, mit zwei orangen Flecken, Blu- men dunkel chromgelb. Von Birma. Dendrobium antilope Rchb. f. Gard. Chron. 491. | Aehnlich dem D. menax und D. Bur- bidgei. Blumen gelblich, die langen bandförmigen Kronenblätter sind auf- recht, mit sepiabraun getuscht, Kelch- blätter dreieckig, bandförmig, spitz, Lippe dreitheilig, mit hellpurpurnen Streifen und Punkten. Von den Mo- lukken. Von CURTIS an VEITCH & Sons gesandt. VonbotanischemWerthe. Dendrobtum infundibulum Lindl. orna- tissimum Rchb. f. Gard. Chron. 491. Blumen wachsartig, die Flecken der Griffelsäule sind hier schön zimmet- farben, ebenso die Striche auf der Spreite der Lippe. (Wird fortgesetzt.) Croton caudatus tortilis Charles Moore. Von JAMES VEITCH & SONS-London. (Mit einer Abbildung.) Mbiger Croton ist eine 1883er Einfüh- rung der Herren JAMES VEITCH & SONS in Chelsea, London, und verdanken 188 3. April.) Croton caudatus tortilis. ka 165 wir diesen Herren auch die beifolgende botanischen Garten zu Sydney, Neu-Süd- Abbildung. Wales, Australien, geschickt ist. - In ihrem Katalog von 1883 S. 14 be- Einige Blätter sind tief oliven-grün, schreiben die Herren VEITCH & SONS mit einem goldgelben Mittelstreifen, wäh- Croton caudatus tortilis. Fig. 40. die Pflanze unter den Neuheiten im We- rend die Mittelrippe selbst karmoisinroth sentlichen folgendermassen: ist; andere sind fast ganz gelb und im »Ein schöner Croton mit zierlich herab- Alter dabei karmoisin getuscht, noch 5 hängenden Blättern, welcher uns von dere in verschiedener Weise gefleckt un Herrn CHARLES MOORE Esq. aus dem gesprenkelt. — Wegen des eleganten 166 zojähriges Jubiläum von Ferdinand Fühlke. . [Garten-Zeitung Habitus, verbunden mit der glänzenden bunten Farbe des Laubes, eignet er sich besonders gut zur Dekoration einer Tafel.« Das 50jährige Jubiläum des Kgl. Hofgarten-Direktors Hrn. Ferdinand Jühlke in Potsdam. Von L. WITTMACK. m Anschluss an unsere Mittheilungen in der vorigen Nummer können wir jetzt berichten, dass dem Jubilar von Sr. Ma- jestät dem Kaiser der Kgl. Hausorden von Hohenzollern, eine Auszeichnung für besondere Verdienste um die Personen des Herrscherhauses, verliehen wurde. Der Gartenbau -Verein für Neu-Vor- pommern und Rügen übergab ein pracht- volles silbernes Kaffee-Servis, mit der Devise: »Aus der Heimath!«, der Er- furter Gartenbau-Verein ein geschmack- volles, reich ausgestattetes Album mit den Photographien Erfurts, der Hamburger Gartenbau-Verein seinen silbernen Ehren- becher, die Beamten der Kgl. Gärten zwei grosse silberne Armleuchter, und die früheren Schüler einen prächtigen silber- nen Tafelaufsatz. Fast alle erwähnten Silbergeschenke sind so gewählt, dass sie ein Ensemble mit der Gabe bilden, welche ein grösseres Komite aus Mitgliedern des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, der Gesellschaft der Gartenfreunde, des Steglitzer Gartenbau-Vereins, des land- wirthschaftlichen Central-Vereins für den Regierungs-Bezirk Potsdam und des Klubs der Landwirthe überreichte. Dies bestand in einem äusserst reichen silbernen Tafel- besteck für 24 Personen und waren in einer geschmackvoll eingebundenen Liste die Namen der »Freunde und Verehrer des Jubilars aus Gartenbau- und landwirth- schaftlichen Vereinen«, die dazu beige- tragen, verzeichnet. — Ihnen allen sei hiermit Namens des Komites der herz- lichste Dank für die überaus rege Be- theiligung ausgesprochen! — Hr. WALLıs auf Dybeck in Schweden, ein alter Freund des Jubilars, liess die Photographie seines Schlosses überreichen, der schwedische Gartenbau-Verein er- nannte ihn zum auswärtigen Mitgliede. Um den Tag noch besonders auszuzeich- nen, ward am 1. April um 4 Uhr ein Fest- ae BAT In 0 han FREE essen im -Hötel Einsiedler zu Potsdam veranstaltet, an welchem ausser dem Ju- bilar und den männlichen Mitgliedern seiner Familie die Spitzen der Militär- und Civilbehörden, sowie ein grosser: Kreis von Frebnden theilnahm. — Wei- teres im nächsten Blatte. Eu a 7; ne ud 10 0 An are LH Miscellen. Die Gräfl. H. Attems’sche Samenkultur- Station in St. Peter bei Graz, ‚Steiermark, ist eine der wenigen Samenhandlungen (in Oesterreich wohl die einzige), welche nach »Gebrauchswerth« verkauft und zugleich neben dem praktischen auch ein- wissen- schaftliches Interesse verfolgt. Ihr Katalog ist sehr reichhaltig, besonders was Gemüse und landw. Sämereien (z. B. steyerischen Klee etc.) betrifft. x EN ee au SE a Hr a Hl En Eu a 2 on ae Die Firma Chr. Lorenz in Erfurt hat im Jahre 1883 ein halbes Jahrhundert ihres Be- 4 stehens abgeschlossen und ist von der Kaiserin, vom König von Sachsen und vom Grossherzog von Hessen zum Hoflieferanten ernannt, wie aus dem ausführlichen, reich illustrirten Katalog ersichtlich. N RT EEE RT, Gartenbau-Ausstelunden.. Internationale Gartenbau-Ausstellung ’ h in St. Petersburg ; vom 5.717. bis 16./28. Mai 1884. A. Nachträglich! aussesetzte Preise. 1. DerGartenbauverein fürHamburg, Altona und Umgegend hat seinen Vereins-Pokal im Werth von 200 # für No. 10 des Programmes (die schönste Gruppe von 50 Arten blühender Gewächshaus-Pflanzen) bestimmt. E 2. Der Herr Präsident der K. Russ. Garten- baugesellschaft, S. A. GREIG, hat anstatt der von demselben im Programm Seite 21, 180, a, ausgestellten Medaille, einen silbernen Pokal bestimmt. 3. Für Hopfen, in zum Verkauf präparirter Waare: u ı grosse, ı mittlere und ı kleine silberne Medaille. B. Anderweitige Bekanntmachungen. ı. Die im Jahre 1883 eingeladenen Herren Preisrichter, deren Einladungen auch für 1884 gültig bleiben, wollen ihre Erklärung, dass sie am 3./ı5. Mai in St. Petersburg # eintreffen und an dem Preisgerichte, welches in der Michael-Manege am 4./16.Mai, Morgens 9 Uhr, stattfindet, theilzunehmen gedenken, ä an Dr. E. ReceL im Kais. Botanischen Garten Be: einsenden. a 2. Die Grosse Russische Eisenbahn Ci sellschaft (Warschau—St. Petersburg und br zB DE Shen ae 1 Ze ee Kal un sd bulızn 167 Aussteller, Preisrichter und Kongress-Mit- glieder 25 pCt. Ermässigung für Hin- und Rückfahrt gewährt. Die gleichen Preisermässi- ‚gungen haben die FinnländischenStaatsbahnen gewährt. Die Königlichen Bayrischen Staatsbahnen gewähren für Güter per Eilgut den einfachen anstatt des doppelten Tarifsatzes und für Personen soll die Dauer der Retourbillets verlängert werden. 3. Alle zur Ausstellung gehenden Gegen- stände müssen an die »Internationale Garten- - bau-Ausstellung in St. Petersburg« adressirt - und bis an den Bestimmungsort frankirt werden. Unfrankirte Sendungen werden nicht angenommen. { 4. Aus weiter Entfernung im Knospen- zustande ankommende Pflanzen können in einem besonderen Gewächshause bis zur Eröffnung der Ausstellung zur Blüthe ge- bracht werden. Derartige Pflanzen werden nach dem 5./17. April 1884 angenommen _ und zweckmässig behandelt. 5. Die Zollabfertigung der aus dem Aus- lande ankommenden Sendungen geschieht im Ausstellungslokale. Zollpflichtige Gegen- stände müssen. auf allgemeiner Grundlage verzollt werden; der Betrag wird jedoch zurückerstattet, wenn die betreffenden Sachen wieder zurückgehen. Lebende Pflanzen, ' Zwiebeln und Samen zahlen keinen Zoll und haben keine Phylloxera-Zeugnisse zum Passiren der Russischen Grenze nöthig. - Trockene Blumen, Bouquete, Kränze und - anderweitige Zusammenstellungen lediglich aus trockenen Blumen (ohne Anwendung - von künstlichen Blumen) zahlen 45 Kopeken Gold pro Pud (35 Pfd. Zollgewicht). Alle Sorten von Reben in Pflanzen oder Schnitt- Jingen sind zur Einfuhr verboten. 6. Allen durch Deutschland oder Oester- reich transito gehenden Sendungen von leben- den Pflanzen muss ein Phylloxera-Zeugniss beigefügt werden. Die Aussteller werden - ersucht, vor Absendung der für die Aus- stellung bestimmten Gegenstände sich mit einem der im Bulletin No. ı B. ı, 2, em- pfohlenen Kommissionäre in Verbindung zu setzen. h 7. Damit das Russische Publikum und _ umgekehrt die Herren Ausländer die Namen und Adressen der Aussteller lesen können, hat die Kommission beschlossen, für jede - Konkurrenz Schilder anfertigen zu lassen, _ welche sowohl in Russischer, als auch in Französischer Sprache Namen und Adresse des Ausstellers enthalten. Dieselben werden R den Ausstellern gegenEntrichtung von ı Rubel per Stück (2.4 =2!], fres.) eingehändigt und müssen nach Beendigung des Preisgerichtes an die betreffenden Einsendungen befestigt werden. Andere. Bezeichnungen sind nicht gestattet. 8. Die ausländischen Gäste werden am Bahnhofe von Mitgliedern der Kommission ° empfangen und ihnen Quartiere in Gast- häusern oder Privatwohnungen nachgewiesen. Wir rathen den Herren Ausländern, das für die Zehrung bis Petersburg bestimmte Geld in Berlin oder an einer der beiderseitigen Grenzstationen in Russische Banknoten um- zusetzen, da ausländisches Geld auf den Stationen der Eisenbahn bis Petersburg keinen Cours hat. 9. Auf vielfache Anfragen theilen wir den zur Internationalen Ausstellung kommenden Mitgliedern des Preisgerichtes, desKongresses, so wie auch den Herren Ausstellern die Preise mit, zu denen sich solche ım Voraus Logis bestellen können, indem sie ihre be- treffenden Wünsche an Dr. E. REGEL mit- theilen oder sich direkt an die betreffenden Gasthöfe wenden. Die Preise stehen in Rubeln, ı Rbl.=2 # — 2 Sh2 21 Iresı Grand Hötel d’Europe (Michaelstrasse). Zimmer von ı bis ıo Rbl. pro Tag und theurer, Kaffee oder Thee 60 Kop., Früh- stück ı Rbl., Diner ı Rbl. 50 Kop. Ganze Pension pro Tag 4 Rbl. 50 Kop. Hötel Demouth (Grosse Stallhofstrasse). Zimmer von 2 bis 35 Rbl., Kaffee 35 bıs 60 Kop., Frühstück 75 Kop., Diner ı Rbl. 5o Kop. Hötel de France (Grosse Morskaja No. 6—8). Zimmer von ı'/, bis 3 Rbl., Kaffee 60 Kop., Frühstück 75 Kop., Diner ı Rbl. 50 Kop. Hötel de Russie (Moika-Quai zwischen der rothen und blauen Brücke). Zimmer von ı Rbl. und höher, Frühstück 75 Kop., Diner ı Rbl. und theurer. Grand Hötel (Kleine Morskaja No. 18). Zimmer von 75 Kop. bis ı2 Rbl., Kaffee 35—60 Kop., we 75 Kop., Diner ı Rbl. 5o Kop. Hötel Bellevue (Grosse Morskaja No. 3). Zimmer von ı bis 3 Rbl., Kaffee 50 Kop,, Frühstück 5o Kop. bis ı Rbl., Diner 1—2 Rbl. ıo. Wir rathen allen zur Ausstellung reı- senden Personen, sich BAEDECKER’S Russland anzuschaffen. C. Kongress. Bis jetzt sind folgende Vorträge angekündigt: ı. H. ]J. Eıwes aus Cirencester: Vortrag über Lilium. 2. N. ZageL aus Moskau: 2. Genauere Bestimmung der Verbreitung der Holzgewächse in Russland, sowohl der kultivirten, als auch der wild- wachsenden. ; b. Massregeln zur Entwickelung des Obst- baues ın Russland. 168 Amtliche Bekanntmachung. — Personalnachrichten. REIN ie} h Y Eh TREE \ R c. Anwendung von Schwefelkohlenstoff gegen dem Acker- und Gartenbau schädliche Insekten und Nager. 3. Dozent KAarL Hansen, Kopenhagen: Ei- . nige Bemerkungen über kultivirte Pflanzen. 4. N. von SeipLıtz, Tiflis: Ueber Kultur des Theebaumes in Russland. 5. R. J. Lynch, Cambridge, England: a. Ueber Knollen von 7iladiantha dubia. b. Ueber Kultur von Wasser- und Sumpf-. pflanzen. 6. A. Barauın, St. Petersburg: a. Ueber den Einfluss des .Kochsalzes auf die Entwickelung der Salzpflanzen. b. Methode der Untersuchung von Kultur- gewächsen. 7. J. C. Maxımowiıcz, St. Petersburg: a. Ueber die Pflanzensammlungen aus der Mongolei und Nord-Tibet (Tangut), welche in letzter Zeit von Russischen Reisenden zusammengebracht sindund in St. Petersburg aufbewahrt werden. b. Ueber die Gattung /rüpendula L. Vortrag eingeschickt: 8. Dr. Leop. NIcoTrA, Messina: Ueber Systematisirung botanischer Aufgaben nebst vollständigen Literatur- Nachwei- sungen. St. Petersburg, ı1./13. März 1884. Amtliche Bekanntmachung, betreffend die Ausfuhr der zur Kate- gorie der Rebe nicht gehörigen Pflänzlinge. Vom ı8. März 1884. In Ergänzung der Bekanntmachung vom 23. Juli v. J. (Central-Blatt S. 238) wird nach- stehend das Verzeichniss derjenigen König- lich niederländischen Eingangsstellen ver- öffentlicht, über welche die Einfuhr aller zur Kategorie der Rebe nicht gehörigen, aus Pflanzschulen, Gärten oder Gewächshäusern stammenden Pflänzlinge, Sträucher und son- stigen Vegetabilien, aus dem Reichsgebiete nach den Niederlanden erfolgen darf: 1. Für die zur See eingehenden Sendun- gen: Amsterdam, Rotterdam, Dordrecht, Vlis- singen, Delfzyl .und Harlingen. 2. Für die auf Flüssen und Kanälen ein- gehenden Sendungen: die fünf vorgenannten Zollstellen und ferner: Mastricht, Lobith, Nymwegen, Arnheim, Sas van Gent und Sluis. 3. Für die auf dem Schienenwege ein- gehenden Sendungen: Provinz Südholland: Dordrecht, Haag, Rotterdam. Provinz Nordholland: Amsterdam. Provinz Utrecht: Utrecht. ——— Provinz Friesland: Harlingen, Leeuwar- den. Provinz Groningen: Groningen, Nieuwe- schanz, Winschoten. Provinz Overysel: Almelo, Enschede, Kampen, Oldenzaal, Zwolle. Provinz Gelderland: Arnheim, Nymwegen, Winterswyk, Zevenaar. Provinz Zeeland: Hulst, Middelburg, Sas van Gent, Ter Neuzen, Vlissingen. Provinz Nordbrabant: Baarle Nassau, ‚Bergen opZoom, Eindhoven, Herzogen- busch, Rozendaal, Valkenswaard. Provinz Limburg: Eysden, Gennep, Roer- mond, Simpelveld, Venlo, Wyck (Mastricht). Berlin, den ı8. März 1834. Der Reichskanzler. In Vertretung: von BOETTICHER. Personalnachrichten. Herr Garten-Inspektor Max Kor in München ist gelegentlich seines 25 jährigen Jubiläums vom Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten zum korrespondirenden Mitgliede ernannt. Der frühere botanische Gärtner A. MELTZ Er . | GARTEN-ZEITUNG in Kiel ist von dem Gartenbau-Verein für Schleswig-Holstein als Wanderlehrer engagirt. Der Haarlemer Blumisten-Verein (dessen Mitglieder alle Engroshändler in Blumen- zwiebeln sind) hat in einer ausserordentlichen Sitzung, gehalten den ı9. März ]. J., seinem Präsidenten, Herrn ]J. H. KRELAGE, einen prachtvollen Tafelaufsatz von Krystall und Silber mit passenden Inschriften verehrt, als Anerkennung der ausserordentlichen An- strengungen des Herrn KRELAGE, um die Einfuhr der Blumenzwiebeln aus Holland nach Deutschland s. Z. zu ermöglichen, und ferner wegen dessen unermüdlichen Strebens, den Anschluss der Regierung des König- reichs der Niederlande zur Berner Reblaus- Konvention herbeizuführen, welcher Anschluss binnen verhältnissmässig sehr kurzer Zeit er- folgte. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 31. März 1884. | (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend m Pfennigen. Amaryllis rothe 450, weisse 600. Azaleen 20— 30. 400—500. Cyclamen 20—50. Flieder 600 bis 800. Maiblumen 60—75. — Orchideen 300— 1000. Primeln 5—ıo. Rosen 250 bis 600. Stiefmütterchen 5. Veilchen 5—ıo. Camellien, rothe 200—250, weisse — Sonstige Blumen: Fuchsien 20. — Abu- tilon 25. Amaryllis formosissima 250. — Tul- pen 50—ıo0. Hyazinthen 300—500, Rosen 120. Erica 2 250—750. — Sogen. italien. Blumen: 7 Y ES Be en an ea nr En in are N 3 Tan ngen sg 3. April.) Anzeigen. ‚Verlag von PAUL PAREY in Becken, sw. ‚32 Wilhelmstrasse. Der Rosenzüchter oder die Kultur der Rosen in Töpfen und im freien Lande. Nach eigener mehrjähriger Erfahrung dargestellt von Adolph Otto, weil. Obergärtner auf Belvoir b. Zürich. Preis 3 Mk. 50 Pf. Praktische Anleitung Die u = PRIRSICHZUCHT Obstbaumkı ankheiten Ludwig Freiherrn von Ompteda. Dr. Paul Sorauer. Mit 8 lithographirten Tafeln. Preis 2 Mk. = Pf. Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. Die molsens Toppichgärtnerei. Von W. Hampel, Garteninspector in Koppitz. 36 lithograph. Tafeln nebst Text. Preis cartonnirt 5 Mk. Die Gewächshäuser und Mister, Die Gohölzzucht, Von Von J. Hartwi : Grossh. Hofgärtner 3 Weimar. l. Hartwig, 3 Grossh. Hofgärtner in Weimar. <= Mit 52 Holzschnitten. —° <= ‘Mit 50 Holzschnitten. Preis geb. 2 Mk. 50 Pf. Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. ROSENJAIRBU | Erster Jahrgang. 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Die schönblühenden Zwiebelgewächse, ihre Kultur im Garten, Gewächshaus und Zimmer. Von Th. Rümpler, General-Secretair in Erfurt. Mit 150 in den Text gedruckten Holzschnitten. Preis ıo M., Gegen frankirte. Einsendung ‚des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr, 17a. _ [GARTEN-ZEITUNG £ ee ee 57 RTRE a nn a A ni 5. nee Aa ri aa TE ne une na ä ll Zu ne Ann au 2 (Ai EB le Da 7 7 ae a a u "6 Ya 0 Poznan sv. 5) } 4 34 : DB & IN. Jahrgang. Nr. 15. WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Profeskor a. d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in denK.Pr.Staaten. Organ des „‚Vereins zur Beförderung des @artenbaues in den Königl. Preussischen Staaten“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. } Preis vierteljährlich 4 Mk. ANNONCEN { Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Inhalt: Die erste Behandiung importirter Orchideen. | Das zojährige Jubiläum des Kgl. Hofgarten-Direktors - Von ©. Massıas, Obergärtner in Altenburg. | Herrn FERDINAND JÜHLKE in Potsdam. Von L. Die Clematis der Herren C. PLATZ & Soun in Erfurt. | WITTMACK. Von L. WITTMAcK. (Mit Abbildung.) Miscellen: Orchideen-Auktion in Berlin. — Exkur- Neuheiten von Kartoffeln. Von FRIEDRICH BEHR. sionen. — Örchideen-Auktion in Hamburg. Ueber Rosentreiberei. Von FRIEDRICH HARMS in | Personalnachrichten. Hamburg-Eimsbüttel. (Fortsetzung.) | 'Gartenbau- Ausstellungen. Hiyazinthen-Paradebeete im Garten-Etablissement von Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am E. H. KrELAGE & SoHn in Haarlem. (Mit Ab- 7. April. bildung.) | | | | I DELLLELTLEBMELIDIDIDICIL ELITE IGELLSELELUDE ea ii 10 Das Import-Geschäft von H. Strauss in Ehrenfeld bei Köln m wird am Donnerstag den 17. April d, J., Morgens 9'/, Uhr eine | MEE Grosse Orchideen - Auction |) i abhalten lassen und zwar ım Locale: „Sommer's Salon“ BERLEN Potsdamer Str. 9. | j ‚ Cataloge sind franco zu beziehen durch Herrn Auctionator GC. Sturm, | Berlin SW., Wilhelmstr. 3. Er 5 96 76 5% Re DEDEDEDE DED > ©) 2% TDEDEDED ED DEDE EDER 2 DEEIDEDE = < Suche für einen jungen Gehilfen, welchen ich Gesucht wird für eine deutsche Herrschaft in Süd- bestens empfehlen kann, per sofort oder zum 15. April Amerika ein unverheiratheter, etwa 30 Jahre alter Stellung. J. Schmidt, Kunst- u. Handelsgärtner, | arbeitsamer Gärtner. Güstrow i. M. Näheres ertheilt F. Jaeger, Krie gstaedt ! b. Lauchstaedt. 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Ich fabrizire denselben weissgeglüht (wie jetzt so sehr beliebt und blaugeglüht. Erstere Qualität ist bei allen Fabrikanten höher im Preise, ich mache jedoch keinen Preisunterschied. Die Eigenschaften beider Sorten sind dieselben, nur ist der weissgeglühte reiner und hält ir: sich länger rostfrei. Kein Artikel eignet sich wohl so sehr zum direkten Bezuge in Postsendungen. Erfahrungs- mässig müssen die Eisenwaarengeschäfte einen nicht unbedeutenden Nutzen beim Verkauf in Rechnung stellen, weil der Artikel im Verhältniss zum Consum in vielen Nummern verlangt und gebraucht wird, daher assortirtes Lager erfordert. Zum Schaden des Verkäufers wie des Käufers leidet aber der Draht auf Lager durch Rost etc. sehr, und so ist der Detailpreis ein wohl gerechtfertigter, wenn auch gegen den bei direktem Bezuge ein ganz unverhält- nissmässig hoher. Ich biete den Consumenten von Blumendraht Gelegenheit zum Bezuge in bester, rostfreier, schön verpackter Qualität zu folgenden Preisen und schon bei 1 Postpacket von 4'/, kg Netto. Der: 9.4 6.4.40. Bandıl: 27 ware al 5 6 7 8: 104 W122 1 Ir ler A) ..60 6468. ‚72.16 80.84. 2.887..,92 7.062.100 1,05 1.10. 1.191,29, Bi pn %e B) 64 68 72 76 80 84 88. 92° 96 1.00 1,05 L, 10 1,15 1 „2d il ‚8a. Bio. pr: 20: A= In Ringen von 4!/, %g Netto per Post franeo unter Nachnahme. B=In Enden geschnitten, vorräthig 18, 20, 22 und 24 cm lang, in 1'/, Ag Packen. Andere nn er (D “ (ab) Ei cr S Längen und Packungen nur bei 20 %g und darüber. In Postpacketen von 4!/, %g Netto franco Ei (ab) er zul! un ler) eg = @) = a en nz 7 ehe > a Gi unter Nachnahme. Alle Aufträge aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz unter 25 ig werden per Post incl. Verpackung franco unter Nach- nahme ausgeführt. Bei grösseren Bezügen ermässigt sich der Preis ganz bedeutend. Zunächst fallen Porto und Nachnahmespesen von 13 Pfg per Kilogramm weg und ermässige ich den Preis dann noch durchweg um 3 Pfg. per Kilogramm also eine Differenz von 16 Pfg. per Kilogramm, wo- zu dann allerdings die Fracht und die zum Selbstkostenpreise berechnete Emballage kommt. Bei solchen Bezügen bewillige ich auch 3 Monat Ziel gegen meine 3 Monats-Tratte und bitte die geehrten Aufgeber solcher Bestellungen um Referenzen. Grossen Werth lege ich darauf, die Zahl meiner bedeutendsten Abnehmer zu vermehren. Ich bitte die Consumenten von grösseren Mengen bei mir unter genauer Angabe des regel- mässig benöthigten Quantums und der betreffenden Nummer Anfrage zu halten, Ich werde gern mit billigster Special-Offerte dienen. Ich bitte meiner Offerte Aufmerksamkeit zu widmen! a m er ar * Zu ee re er Dana er En und franco. Hochachtungsvoll 8 (9) H, W. B, Schultheiss. Constanz Emmishofen (Baden). (Schweiz). PERRTTTTTTTTTTRTRETTTTTRTTTITTETEATTETENERITETETEETETNE ONE Behandlung importirter Orchideen. 169 F Die erste Behandlung importirter | Orchideen. Von O. MAasSIAS, Obergärtner in Altenburg S.-A. ln Folge der Veröffentlichung meiner Abhandlung über die Orchideen als Schnittblumen für den Blumenhandel in ENo. 17,2 und 3 dieser Zeitschrift sind _ mir von verschiedenen deutschen Handels- _ gärtnern, welche die Absicht haben, Orchi- _ deen zu importiren resp.importirte Pflanzen zu kaufen, Anfragen über die erste Be- handlung frisch importirter Orchideen zu- gegangen, welche mich veranlassen, an _ dieser Stelle einige Worte über dieses Thema zu veröffentlichen. Leider treffen solche importirte Orchi- deen, wenn sie :nicht von ganz gewiegten _ Sammlern gesandt werden, in den selten- sten Fällen gesund an ihrem Bestimmungs- ‚orte ein; ja es gehen viele Kisten voll _ werthvollster Pflanzen schon allein dess- halb zu Grunde, weil dieselben mitten im Winter ihrem Adressaten zukommen und auf der Reise erfrieren. Es muss _ daher der Sammler vor allen Dingen ge- ' nau wissen, wie lange Zeit seine Pflanzen- kisten zur Reise nöthig haben und muss seine Sendungen so einzurichten suchen, ‚ dass dieselben mindestens Ende Sommer hier eintreffen. Ausserdem müssen die ' Pflanzen thunlichst während der Ruhe- _ periode gesammelt werden, wenn sie den _ Transport gut aushalten sollen. Doch kommen wir zurück zu unserm Thema. ' Setze ich nun auch voraus, dass die _ Sendung unter den günstigsten Umständen eingetroffen ist, so werden die Pflanzen in den meisten Fällen selbstverständlich ungeheuer auf dem langen Transport ge- itten haben; entweder sind sie durch Trockenheit sehr eingeschrumpft, oder sie haben durch übermässige Feuchtigkeit, entstanden durch feuchtes Packmaterial, eingedrungenes See- oder Regenwasser, faule Stellen bekommen, was bedeutend gefährlicher ist, als wenn die Pflanzen ‚ eingetrocknet sind. In beiden Fällen ist _ die erste Behandlung verschieden. Ge- wöhnlich haben die Pflanzen unterwegs schon den neuen Trieb begonnen, auch haben sich sehr oft bereits Blüthenstiele gebildet. Beides ist aber in der dunklen Kiste so vergeilt, dass die Triebe in den meisten Fällen verloren gegeben werden müssen. Dies schadet jedoch soviel nicht, da sich an jeder Bulbe noch ein Reserve- auge befindet, wovon das eine oder das andere, falls sie überhaupt noch gesund sind, bald austreiben und einen neuen kräftigen Trieb bringen wird. Die vor- zeitig erschienenen Blüthenstiele sterben gewöhnlich bald nach dem Auspacken wieder ab. Sobald eine Kiste mit Orchideen ein- getroffen ist, wird das Auspacken in einem Schuppen oder an einem geschützten schattigen Ort vorgenommen, nicht im Gewächshause, weil man sich sonst sehr leicht mit neuen Ungezieferarten, die zwischen dem Inhalt der Kiste hausen, beglücken könnte. Die Pflanzen werden von allen schlechten Blättern; aber nicht von anscheinend schlechten Wurzeln be- freit, denn letztere treiben, auch wenn sie wie verdorrt erscheinen, sehr oft bald wieder aus. Sodann wird jedes Exemplar ganz gründlich vermittelst Schwamm und weicher Bürste gereinigt und alles Un- geziefer, welches sich etwa zwischen den Scheiden oder Wurzeln verborgen halten sollte, aufgesucht und getödtet. Sind die Pflanzen trocken und nicht durch Feuchtigkeit angegriffen, so werden alle diejenigen ausgesucht, welche gesund sind und die vorläufig an Rindenstücken oder Holzklötzen kultivirt werden sollen. Diese werden dann sofort mittelst Blei- draht an die Rinde befestigt, ohne dass man Moos um die Wurzeln legt; dieses wird erst später, wenn sich junge Triebe oder Wurzeln zeigen, vorsichtig in der Nähe der Wurzeln. befestigt. Sind die Pflanzen alle fest gemacht, so werden sie im Warmhause, welches recht feucht, warm und besonders schattig gehalten wird, dicht unter Glas aufgehängt. Hier werden sie in der ersten Zeit stets trocken gehalten, erst später hin und wieder be- spritzt. Alle diejenigen Luftorchideen aber, welche sehr schwach und krank erscheinen, oder welche man später in Gefässen kulti- viren will, Vandeen ausgenommen, Wer- den auf ein im Warmhause mit frischen Sägespähnen angelegtes Beet gebracht und aufrecht stehend mit den Wurzeln in den Sägespähnen eingefüttert. Das Beet braucht keine Bodenwärme zu haben. In dem Warmhause muss tiefer Schatten, 15 ed, Lett» ] 170 Die Clematis von Platz & Sohn. gespannte Luft und ein hoher Grad von Feuchtigkeit vorhanden sein, damit sich die Orchideen allmählig an Licht gewöh- nen und in der feuchten Luft stärken, ohne dass sie gespritzt zu werden brauchen. Ein Vermehrungsbeet würde sich hierzu auch ganz gut eignen. Alle Vandeen, die trocken ankommen, werden nach dem Reinigen im Warm- hause frei in der Luft verkehrt, mit dem Kopf nach unten, aufgehängt, wodurch man verhütet, dass sich Wasser zwischen den Blättern festsetzt. In dieser Stellung kann man sie täglich in den Mittagsstunden spritzen. Sobald sich an den Pflanzen in den Sägespähnen sowohl, als auch an den Vandeen junge Wurzeln zeigen, werden sie in Töpfe oder Körbe gepflanzt und ganz wie andere, längere Zeit in Kultur befindliche Pflanzen, wenn auch etwas vorsichtiger, behandelt. Sind jedoch die Pflanzen durch Nässe beschädigt, so muss die erste Behandlung viel sorgfältiger sein. Die faulen Stellen müssen in diesem Falle vorsichtig aus- geschnitten und tüchtig mit Holzkohlen- pulver eingerieben werden. Ehe man sie aber ins Warmhaus bringt, müssen sie mehrere Tage an einem trocknen, luftigen Ort, am besten in einem leeren Kalthaus, welches in diesem Falle gut schattirt wird, ausgelegt werden. Täg- lich müssen die Pflanzen umgewendet und die faulen Stellen auf’s neue mit Kohle eingerieben werden, erst wenn letztere sämmtlich gut eingetrocknet sind, darf man die Pflanzen ins Warmhaus bringen und ein gleiches Verfahren wie bei den trocken eingetroffenen Exemplaren ein- leiten. Aber auch dann muss man noch oft nach ihnen sehen, damit die Fäulniss nicht von neuem ausbricht. Trotz der grossen Vorsicht, mit welcher man die importirten Orchideen behandelt, wird man sich immer auf mannigfache Verluste gefasst machen müssen, aber wenn man auch manche Enttäuschungen dabei mit in den Kauf nehmen muss, sie werden alle durch die Freude über die ersten Blüthen aufgewogen. — Vorstehende Zeilen werden gerade jetzt un- sern Lesern um so willkommener sein, als am 17. April in Berlin, in Sommer’s Salon, wieder eine grosse Örchideen-Auktion stattfindet, und zwar von Hrn. Strauss-Ehrenfeld bei Köln. In dieser werden aber auch viele bereits etablirte Pflanzen verkauft. D. Red. Die Clematis der Herren C. Platz & Sohn in Erfurt. . Von L. WITTMACK. (Mit Abbildung ) "Wenngleich es Eulen nach Athen 4 tragen hiesse, wollte man noch ein | Wort zum Lobe der Clematis im All- gemeinen sagen, da diese herrlichen K Schlingpflanzen, oder richtiger Kletter- pflanzen, jetzt ja allgemein beliebt sind, so verdient doch ein herrliches, in Far- ben ausgeführtes Bild verschiedener Clematis-Arten und Spielarten, das die Herren PLATZ & SOHN in Erfurt uns zu- gesendet, einer ganz besonderen Erwäh- nung. Bereits auf der grossen Winter- Ausstellung zu Berlin fand es allgemeinen Bu Zuge Beifall (Garten-Zeitung Nr. 8 S. 93); in- zwischen hatte die Firma die Ehre, Ihrer Kaiserl. Hoheit der Frau Kronprinzessin des Deutschen Reiches ein Exemplar überreichen zu dürfen und hat sich die- selbe sehr anerkennend über die Aus- führung ausgesprochen. Die Farbendruck-Tafel hat eine Ge- sammthöhe von 82 cm, eine Breite von 59 cm und eine Bildfläche von ca. 62 cm Höhe und 45 cn Breite; sie bildet einen herrlichen Schmuck für Zimmer, Comptoire etc. und ist bei dem billigen Preise von 3,80 4 sehr zu empfehlen. Die einzel- nen Arten sind nach der Natur im Garten der genannten Firma von R. PINCKERT u an Sie RN ne a ae meisterhaft gemalt undindergeographisch- artistischen Anstalt von F. A. BROCKHAUS vorzüglich chromolithographirt. Zur Erläuterung ist ein kleineres Bild im Holzschnitt beigefügt, aus dem die Namen der einzelnen Sorten resp. Arten zu entnehmen sind. Diesen Holzschnitt geben wir beifolgend wieder und knüpfen zugleich eine Uebersicht der Klassen an, in welche C. PLATZ & SOHN die Cle- matis eintheilen. I. Montana-Klasse. (Umfasst nur die Art C. montana vom Himalaya.) Hochrankende Frühjahrsblüher mit mittel- grossen Blumen, in dichten Büscheln am alten?Holz. Keine Abbildung. II. Patens-Klasse. (Cl. patens Morr. Japan.) Wie I., Blumen aber gross, einzeln, © 171 Die Clematis von C. Platz & Sohn. von C. PLATZ & SOHN in Erfurt. Clematis-Bouquet Fig. 41. — c Sir Garnet Wolseley. — d Pitcherii. — Standishi. — — Ö5 Lucie Lemoine. a intermedia rosea. sfosse. — z;fammula robusta. — 2 Marie De — x viticella flore pleno. — o coccinea. — ? Coun- — /;r Durandi. / viticella venosa. — g Star of India. — / Barillet-Deschamps. — z Gipsy Queen. tess of Lovelace. — g Otto Froebel. — 2 viticella_ rubra — 5 campaniflora. — r graveolens. grandiflora. 172 El Die Clematis von C. Platz & Sohn Ende August bis Oktober zum zweiten s campaniflora, bläulich. Male blühend. RR c Sir Garnet Wolseley. Neu, mit 8 Blumen- ccı ee lätt hı fi 2 .. R: . . “ ” a NO Lauer Wie V. Blumen aber unaufhörlich in streifen. 7: AR reichen Massen an den Sommertrieben. e Standishi. Prächtig azurblau. Prächtig! Die schönsten von allen! III. Florida-Klasse. Sind eigentlich nur Formen resp. Bastarde (Cl. florida Thunb. Japan.) von V. Wie II, aber im Sommer blühend. m Gipsy Queen. Neu, glänzend sammetig 2 Barillet Deschamps. Neu, sehr gross, ge- purpurn. | . füllt, glänzend grau-rosa. Staubgefässe gelb. g Star of India. ı2—15 cm Durchmesser, ö Countesse of Lovelace. Neu, violetitblau, dunkelblau mit rothem Mittelstreif, in gefüllt, eine Verbesserung von JOHN GOULD Sternform. VEITCH. 5 Lucie Lemoine. Reinweiss, dicht gefüllt. VIIL Coerulea odorata-Klasse. (Cl. coerulea Lindl. ist synonym mit C. patens Morr.) IV. Graveolens-Klasse. Nicht rankend, halbstrauchig. (C. graveolens Lindl, Himalaya, und Verwandte.) a intermedia. rosea. Hochrankende, kleinblumige, späte Sommerblüher, Blüthen meist in Rispen am IX. Ereeta-Klasse. jungen Sommerholz. Nicht rankend, Stauden. Ei 0 coccinea Engelm. aus Texas. Neu, Blu- 7% Durandi. Neu, halbstrauchig, Blumen men schön scharlachroth, sehr reichblüthig, 9— ıı cm Durchmesser, schön sammetig Farbige Abbildung in Garten-Zeitung 1883 dunkelblau-violett mit gelben Staubge- I S. ııı. (Gehört kaum in diese Abthei- fässen. Mai bis Oktober. \ lung, da die Blüthen von Mai bis Ende Oktober erscheinen, wie denn überhaupt die »Klassen« der Herren Gärtner mit den botanischen Abtheilungen nicht immer E ereinstimmen.) . Neuheiten von Kartoffeln z flammula robusta. Weiss, nur 3 cm Durch- N om el sehr wohlriechend und sehr reich- Free Be » graveolens, sehr rasch wachsend, Blumen Der renommirte Züchter, Hr. Gutsbesitzer blassgelb, stark nach Linden duftend, FRIEDRICH BEHR in Cöthen, Anhalt, hat so- 4 cm Durchmesser. eben sein reichhaltiges Preisverzeichniss von d Pitcheri, bräunlich-purpurn. (Unter diesem Saatkartoffeln herausgegeben und entnehmen Namen ward Cl. coccinea fälschlicherweise wir daraus die nachstehenden Neuheiten. zuerst beschrieben.) Zugleich möchten wir bemerken, dass Herrn VL 3 Klasse BEHR das grosse 1065 Sorten umfassende LEE ae Kartoffel-Sortiment des landw. Institutes der (€. lanuginosa Lindl Japan.) i Et Universität Jena, welches der verstorbene a Ban nende, ee a Professor ÖEHMICHEN zusammengestellt, zum n h a 5 nz E nen ie a S n SICH weiteren Anbau übergeben istund dass nach Ban nach an kurzen SeItlicheisSommen " seinen Rattofeln! Hr) Vıerer DunEErD r Era Desfossee. Gross, mit 7—8 Blumen- San, N \ an Kur blättern, rein weiss, sehr reichblüthig und N GE ; EN. } 5 Neuheiten. kräftig treibend ; : ; ; : B 5 ET .R. # Die Preise der meisten sind ı 4 proRilo- qg Otto Froebel. Reinweiss, im nz gramm, die ersten 4 Sorten aber 64 pro lilarosa. Die grossblumigstel Kilogramm. VI. Viticella-Klasse. Sämling eigener Züchtung, vunde, sehr zarte, (C. Viticella L. Südeuropas und Verwandte.) frühe weisse Speisekartoffel. Wie vorige, Blumen aber meist nur mitte- Zrofessor Wittmack (eigene Züchtung), feine gross, dafür ununterbrochen in grossen Massen Speisekartoffel, im Ertrag und Geschmack . an den Sommertrieben. der berühmten Snowflake gleich, nur von z viticella flore pleno. Mit Massen kleiner, . grau-blauer Farbe. vi dicht gefüllter, dunkelblauer Blumen. Professor Oehmichen (eigene Züchtung), sehr f viticella venosa. Prachtvoll violett, röth- grosse, stärkereiche Kartoffel, mittelfrüh, lich geadert. von merkwürdiger Färbung, gelb-bläulich, 7 viticella rubra grandiflora. Leuchtend allmählig in dunkelblau übergehend. u karmoisınroth, sehr reichblühend, einzig Kaiserin-Kartoffel (eigene Züchtung), ganz in dieser Färbung. schmale, platte Nierenform, ausserordent- ‚lich fein, wohlschmeckend, wegen ihrer guten Eigenschaften sehr zu empfehlen. Granatblüthe (eigene Züchtung), von pracht- voller Farbe, ihres hohen Stärkegehaltes wegen als Wirthschafts- und Brennerei- kartoffel sehr empfehlenswerth, liefert ‚ausserordentliche Erträge und ist sehr widerstandsfähig gegen die Kartoffelfäule. Early Ohio, sehr früh und hoch ertragreich, verdrängt nach allgemeiner Verbreitung gewiss die Rosenkartoffel. White Star (weisser Stern), längliche, weisse Speisekartoffel von eleganter Form, mit weissem, festem Fleisch, lieferthohe Erträge. ‚Stolz won Amerika (Brownell’s Züchtung), der Snowflake ähnlich, mittelfrühe feine Speise- Kartoffel. Szilberhaut, hochfeine Speisekartoffel, gezüchtet aus früher Rose und weisser Pfirsichblüthe, Farbe silberweiss, glatt, grosse Knollen _ mit schneeweissem Fleisch. Mahattan, runde, plattgedrückte Knolle von grau-blauer Farbe und schneeweissem Fleisch, empfehlenswerthe Speise- und Wirthschaftskartoffel, giebt sehr hohe Er- träge. Matchless (die Unvergleichliche), runde Knollen, etwas flach abgeplattet, von roth- bräunlicher Farbe, mit feinem, festem, _ weissem Fleisch, mittelfrüh. School-Master (Schulmeister), Turner's Züch- tung, eine widerstandsfähige Kartoffel mit reichem Knollenansatz, Haut weiss, rauh, vorzüglichem Wohlgeschmack, mittel- US DEREN Early Beauty of Hebron, länglıch oval, etwas abgeplattete, weisse, reichtragende Speise- kartoffel, früh. Francis Drake, Brennerei- und Wirthschafts- kartoffel, eckig-runde Knollen von roth- - blauer Farbe, Keimaugen dunkel, liefert hohe Erträge. Brownell’s Superior, neue Züchtung von Mr. Brownell, dunkelrosa, lange Form, glatte, glänzende Schale, weisses Fleisch. Bliss Triumph, Kreuzung der Peerless und | Early Rose, frühe, sehr feine weissfleischige Speisekartoffel. Centennial, von Brownell gezüchtet durch Befruchtung der Brownell’s Beauty mit - der White Peachblow, Knollen mittelgross, _ von tiefrother Farbe, mit wenig Keim- - augen, Fleisch weiss, feingekörnt, sehr er- - tragreich. Farmers blush (Landmanns Ergötzen), gelbe, BN rothpunktirte bis gestreifte, grosse, ge- _sunde, weissfleischige Wirthschaftskartoftel. Early Oneida, länglich walzenförmige, roth gesprenkelte, weissfleischige Kartoffel, lie- _ fert hohe Erträge. Perle, Kreuzung ausLerche und Siebenhäuser, weissfleischige, runde Kartoffel, gesund und sehr wohlschmeckend. Neuheiten von Kartoffeln. ER TUTDIRT EN WE rs u rd a I 2, Fidelio, Kreuzung aus Paterson’s blauer Niere und Victoria, dunkelblaue, hoch ertrag- reiche, grosse Nierenkartoffel, weissfleischig, mittelfrüh. Venus, sehr ertragreiche, stärkemehlhaltige, wohlschmeckende Speise- und Brennerei- Kartoffel, Farbe hellblau, Fleisch weiss, Columbus, rothe längliche Speisekartoffel mit hellgelblichem Fleisch, gesund und wider- standsfähig gegen Fäule. Thaer, gelbe, gesunde, rundliche Speisckar- toffel mit schneeweissem Fleisch und ziemlich tiefen Augen. Brownell’s Multiplicator, weisse, sehr grosse, ertragreicheWirthschaftskartoffel, gelbliches Fleisch, fest und lange haltbar. Koppe, grosse, gelbe, weissfleischige Speise- und Wirthschaftskartoffel mit mitteltiefen Augen. Liebig, gelbe, länglich ovale, weissfleischige Speisekartoffel, sehr ertragreich. Blücher, grossknollige, feine,- purpurrothe Speisekartoffel mit schneeweissem Fleisch. Pio Nono, italienische Kartoffel, rundlich oval, fest, glänzend weisse Haut mit tiefen, weisskeimenden Augen, weisses Fleisch, schöne Speisekartoffel, mittelfrüh. Preis von Ontarion, sehr schöne, weissfleischige Speisekartoffel, Knolle rund, abgeplattet, von schwach rosa Farbe, sehr ertrag- reich. Goldelse, goldgelbe Eierkartoffel von pracht- vollem Aussehen und Geschmack, Züch- tung durch Befruchtung der Mühlhäuser mit Bisquit, gelbfleischige feine Delicatess- kartoffel. Trüffelkartoffel, ausserordentlich feine Salat- und Delicatesskartoffel von eigenthümlicher grauer Farbe mit dunkelkarminrothen Keim- augen, sehr haltbar. : Pepita, gelbliche Speisekartoffel, festes feines Fleisch, stärkemehlhaltig, sehr ertragreich. Thusnelda, grosse Knollen mit mitteltiefen Augen, ausgezeichnete Wirthschaftskar- toftel. } ’ KRothköpfchen, nierenförmige feine Speise- ! kartoffel mit schöner rother Spitze, an- genehmer Geschmack, sehr lange brauch- bar. Graf Moltke, Züchtung von Busch, ertrag- reiche widerstandsfähige Speise- und Brenn- kartoffel von rother Farbe, länglich ovaler, eleganter Form, weissfleischig, früh. Ruby, von Pringle in Vermont, und nach dessen Urtheil die gelungenste aller seiner bisherigen Züchtungen, zarte, platte, rosa gefärbte Knollen, an den Keimaugen car- minroth, Fleisch weiss, sehr fein und wohl- schmeckend. Rt. Early Hammersmith (Mr. Lee), nierenförmig, mit ganz flachen Keimaugen, frühe feine Speisekartofiel. Kronprinz Friedrich Wilhelm, Kreuzungs- YVRBWORTE a u, 174 Ueber Rosentreiberet. 5 Me Ya Du EZAT 4 \ produkt von Late Rose und Victoria,Knolle! drängt. länglich abgeplattet, Haut und Fleisch ' weiss, wohlschmeckende und ertragreiche Speisekartoffel. Ueber Rosentreiberei. Von FRIEDRICH HARMS, Hamburg - Eimsbüttel. (Fortsetzung. III. Fleischfarbig-rosa oder silberig-hellrosa. . 12. **Baronne de Rothschild (R.). _ Wird in Hamburg gern verwendet; leider ohne Duft, aber gross und von schöner Schalenform. Blumen sehr dauerhaft und in der Farbe konstant. Bildet freilich weniger Zweige und daher auch weniger Blumen als andere. — 13. ** La France (R. oder Thee-Hybr.). Allgemein bekannte und geschätzte Rose, für Treibzwecke sehr geeignet, sicher und früh im Blühen, bis Mai oft zum zweiten Mal blühend, wenn man sie nach der ersten Blüthe im Hause belässt. Die Rosafarbe geht leider im Verblühen etwas in lilarosa über. Ausgezeichnet durch feinen Duft. #4. *=(Mlie.) Eugenie Verdier (R.), sicher im Treiben, in Knospe besonders schön. Färbung zart und frisch, konstant; leider wenig duftend. 15. ”" Souvenir d’un ami (T.) (auch Queen Victoria), mit grossen kugelförmi- gen, dauerhaften Blumen, schön duftend. 16. * Adam (T.) (syn. President [G. Paul]), ähnlich wie vorstehende, doch länglich in Knospe und etwas lockerer, ebenfalls duftend. 17. * Katherine Mermet (T.), in Knospe und halbgeöffnet sehr schön; wenig Duft. (In England und Nord-Amerika sehr ge- schätzt.) 18. *Madame Lambard (T.), (nicht Mme. Lombard oder Mme. Lambert), hell- oder dunkelrosa, bisweilen gelblich, sehr varıırend, schön und dankbar, nicht stark duftend. Hierher gehört auch die alte kleine Mrs. Bosanquet (Bourb.-R.), dankbar blühend wie eine Bengal- oder Monats- rose; weiss mit röthlichem Anflug. Durch sicheren, reichen Flor, auch bei kühler Temperatur, ausgezeichnet, wurde sie früher sehr hoch geschätzt, in Hamburg ist sie freilich seit Jahren fast ganz ver- Zum frühen Treiben re allenfalls zu empfehlen. R IV. Leuchtend- oder frischrosa. 4 ı9. ** Frangois Michelon (R.), schön kugelförmig, seltenes, leuchtendes Rosa; sicher im Treiben, Wuchs etwas unsicher und dünn. 3 20. *Marquise de Castellane (R.), in Knospe gut, steif und kräftig wachsend. Duft mässig; sicher im Treiben. £ 21... " Comtesse d’Oxford (RR), sicher im Blühen, auch früh; etwas plumpe, kugelige Blumen, deren Karmoisinrosa leider zu leicht etwas lila wird, was man bekanntlich nicht liebt; wenig Duft. ’ 22. Henry Ledechaux (R.), als Knospe % und halboffen schön, in der Art der alten »Victor Verdiere, ohne Duft, sicher im Treiben, auch ech _ 23. Hippolyte Jamain (R.), frisch kar- minrosa, kugelförmige Knospe, leicht und‘ sicher zu treiben. V. Karmin oder karmin«kirschroth. 24. ”" Marie Baumann (R.), übertrifft alle dieser Gattung, sicher und ziemlich früh zu treiben; schöne kugelförmige, leuchtend karminrothe Blumen bringend, Färbung nach dem Abschneiden freilich etwas verlierend, sehr wohlriechend. Blüht auch im Freien sehr schön und zählt über- haupt zu den schönsten des ganzen Rosen- sortiments. 25. *Dr. Andry, leuchtend karminroth mit purpur; ziemlich sicher, wenn nicht zu früh getrieben. E 26. "Paul de la Meilleray (R.), frische Farbe, etwas leicht gefüllt, sonst gut und dankbar; auch guter Herbstblüher. 27. * Geofiroy; St. Kulamensa), eine neuere, von E. VERDIER in den Handel gebrachte Sorte. Blumen anfangs kugel- förmig, aufgeblüht weniger schön, mittel- gross, gut aufrechtstehend, ebenso die Zweige, ohne Binden. Sehr sicher an jedem Zweig Blumen bringend. Sehr geeignet zum Topfverkauf, auch in klei- neren Exemplaren. 28. Madame Ferdinand Jamain, sehr gross, sicher im Blühen; die Farbe könnte feiner kirschroth sein, verliert auch bald nach dem Aufblühen; sehr wohlriechend. " 20. '*= Alfred Colomb (R.). Von eini- gen Züchtern geschätzt; sie ähnelt der Marie Baumann am meisten, öffnet sich beim Treiben bisweilen nicht so leicht a He hr De ie an im Freien und regelmässig. Oft schön; "eine der besten in dieser Art. — Man kann allenfalls noch * Reine Marie - Henriette (T. oder T.-Hybr.), auch »Rothe Gloire de Dijon« benannt, hinzufügen, wenn man Gelegenheit hat, sie lang wachsen zu lassen. Man muss sie wenig oder nicht schneiden, ähnlich wie Mare- chal Niel. Knospe länglich und schön, sonst leicht, Farbe durchscheinend kirsch- roth, sehr ansprechend. VI. Leuchtend- oder dunkelroth. (Oft mehr oder weniger schwärzlich oder | dunkelschattirt.) Diese sind meistens nicht so bequem zu treiben und muss man beim Schnitt _ (nicht zu kurz, besonders beim frühen en sehr vorsichtig sein. — | 2 Horace Vernet (R.). In Hamburg am de geschätzt (sie wird besonders ® von den Gärtnern in Lockstedt bei Hamburg kultivirt). Aeltere Pflanzen wer- den oft schwächlich. Das leuchtende E. ist oft sehr verschieden schwärz- 1 lich-sammetartig schattirt, im Freien _ meistens dunkler, ziemlich früh. - 31. *Louis van Houtte rseians) -(R.), in Färbung der vorigen bisweilen "ähnlich, nur etwas bräunlich-roth. Nicht zu früh zu treiben, März, April gut. - 32. **Fisher Holmes (R.), leuchtend Ä roth, wenig schattirt, mässig voll, sonst gut, ziemlich früh, kräftiger Wuchs. — E33. * Madame Valembourg (R.), als 2 etrothe eine der sichersten, nur mittel- 7 Die Farbe geht leider bald in 4 ! Will man mehr Sorten in diesen Farben, so kann man allenfalls noch wählen: 234. "Prince de Porcia (R.), wenn vor- sichtig geschnitten, oft reichlich Blumen bringend; schön leuchtend roth, ohne BE itnung, mittelgross. - 35. * Madame Victor Verdier (R.), eben- falls sehr schön leuchtend roth. Gut von iR Neuheit _ von 1882, frisch kirsch- oder kmanin roth, leicht gefüllt, scheint ebenfalls der } = werth, sie blüht ziemlich 37. Ferdinand Choffolte (R.) und Wi 38. Napoleon III. (R.) werden Man- _ chem ebenfalls gefallen. VO. Schwärzlich-sammetartig. 9 ## Jean Liabaud (R.), schwärzlich- Leu Ka na be Bil r nr uni mal EM an 1 le El Bm a ah RE purpur mit reichem Shiet feurig roth nüancirt; oft prachtvoll und ziemlich sicher. AO: Monsieur Boncenne, (syn. Baron de Bonstetten) (R.), sehr dunkel und sammet- artig; als einzelne Blume oft zu wenig Feuer, wird aber zu abschattirten Bouquets gern genommen. Diese schwärzlich schattirten Rosen sind bei einigen Treibgärtnern nicht be- liebt, weil die schöne dunkle Farbe bis- weilen in Eisenrostbraun übergeht, »die Blume verbrennt«. Das letztere ist in- dessen nicht der Fall, denn sie kann braun werden, ohne der Sonne zu sehr ausgesetzt zu sein. Die Veranlassung hierzu scheint mir eine Stockung in der Wurzel zu sein, die durch zu starke Nässe oder Temperatur- wechsel entstehen mag. 41. * Pierre Notting (R.) ist-als dunkle Sorte bei Einigen beliebt, die beste der violett schattirten; weniger 42. Abbe Bramerel (R.), sehr sicher im Treiben, halboffen schön, später flach. 43. Prince Camille de Rohan (R.) findet ebenfalls nur getheilten Beifall. (Wird fortgesetzt.) Hyazinthen - Paradebeete im Garten-Etablissement von E. H. KRELAGE & SOHN in Haarlem am kleinen Houtweg. (Mit Abbildung.) — "Während des ganzen Monats April wird im allbekannten Gartenbau- Etablissement der Herren KRELAGE in sogenannten Paradebeeten eine Ausstellung von im freien Lande blühendenHy azinthen abgehalten werden, welche in dieser Weise nirgends anders vorkommt, und welche wegen der aussergewöhnlichen Pracht der Elke des Reichthums, der Seltenheit und Nadası: der ausgestellten Varietäten den Besuch aller Liebhaber und Kenner verdient. Es ist in der Neuzeit dieses Jahr dasfünfteMal, dass eine derartigeFr ühlings- Ausstellung von Herrn KREI. AGE veran- staltet ., Das Pflanzen solcher Parade- beete vonHyazinthen ist ein bei den hollän- dischen Blumisten von Alters her einge- bürgerter Gebrauch. Schon in der Abhand- lung über Hyazinthen von GEORGE VOOR- HELM, imJahre 1752 zuersterschienen, sind dieselben beschrieben und abgebildet. In 176 dem bekannten Din Werke über Hyazinthen von MAGNUS DE SAINT-SIMON (1768) sind die Pläne dreierlei Arten von Paradebeeten aufgenommen, welche da- mals in den Haarlemer Gärten gefunden wurden. Lange Zeit blieb das Pflanzen solcher Beete im Brauch, nicht nur bei den Blumisten oder Handelsgärtnern, sondern auch bei Liebhabern, sowohl in Holland, als in andern Ländern. Der Vortheil dieser Paradebeete besteht darin, dass die in solcher Weise gepflanzten Zwiebeln durch alle möglichen Vorsorgen gegen die Nachtheile des wechselnden Klimas geschützt werden, was während der Blüthe mittels eines übergespannten weissen Zeltes geschieht. Die Blumen- pracht ist auf diese Weise viel üppiger, dauert länger und namentlich zeigen sich die Farbentöne viel frischer und intensiver wie auf offenem Felde. Im Anfang war die Konstruktion der Zelte einfach, später wurde dieselbe luxuriöser. Noch zu Ende der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts fand man solche Paradebeete bei allen Haar- lemer Blumisten ersten Ranges, später nahm die Liebhaberei dafür ab. Herr KRELAGE war damals der letzte, welcher die Beete noch im Stande hielt, hörte damit aber endlich, es mögen jetzt zwanzig Jahre her sein, auch auf. Die Haupt- ursache des Aufgebens war damals das Ueberhandnehmen der Frühjahrs-Aus- stellungen in Holland, wo grosse Samm- lungen von Hyazinthen verlangt wurden, und an welchen sich auch die Firma KRELAGE eifrig betheiligte.e Man sah auf diesen Ausstellungen in den verschie- denen grösseren Städten der Niederlande so viele gute Hyazinthen, dass die Lieb- haber weniger Drang fühlten, Hyazinthen- Ausstellungen zur Blüthezeit in Haarlem zu besuchen. Seitdem haben sich aber die Verhält- nisse wieder wesentlich geändert; die Ausstellungen sind jetzt weniger zahl- reich geworden und namentlich treten auf ihnen, auch in Haarlem, die Hyazinthen weniger in den Vordergrund, wie früher; in Haarlem selbst wird aber nur alle fünf Jahre eine grosse Hyazinthen-Aus- stellung abgehalten. Auch beschloss das Haus KRELAGE seit 1878, sich an Kon- kurrenzen auf Ausstellungen vorläufig nicht zu betheiligen. Dazu kam, dass die Liebhaberei unter den Fachgenossen selbst in den letzten Jahren wieder sehr zugenommen hat, infolge der ausgebrei- teten Kulturen und deren günstigem Zu- stand. Mehr wie je gewahrt man in dieser Branche ein erfreuliches Streben zur Verbesserung und Veredlung. Das mit Hyazinthen bepflanzte Areal ist grösser denn jemals; giebt doch die mit vieler Sorgfalt verfasste statistische Tabelle des Allgemeinen Vereins zur Beförderung der Blumenzwiebeln-Kultur für 1882 die Zahl der mit Hyazinthen bepflanzten Hektare in Haarlems Umgegend auf 231 an. Auch“ die Zucht von Neuheiten gab in letzter Zeit wieder sehr gute Resultate. Den dann und wann eintretenden Kalamitäten wird mit der grössten Energie die Spitze geboten und im Ganzen kann gesagt werden, dass die Produktion wohl nie früher die jetzige Höhe erreicht hatte, Der nationale Werth dieser Kulturen wird. denn auch mehr und mehr anerkannt. Unter diesen Umständen lässt es sich denken, dass auch die Fachgenossen gern und eifrig von einer Gelegenheit Gebrauch machen, wosieselteneund neueHyazinthen- sorten, welche anderswo garnicht oder nur durch das Besuchen zahlreicher Gärten überhaupt beobachtet werden können, hier in einem Besuche in grosser An- zahl und ungeahnter Pracht beisammen stehend, tunen können. Diese Ver hältnisse ermuthigten Herrn KRELAGE, | wie erwähnt, bereits zum fünften Mal im Frühjahr diese Hyazinthen- Ausstellung zu eröffnen, ein sehr kostspieliges Unter- nehmen, das überdies direkt keinen Vor theil abwirft, da der Besuch frei ist, und ' nur Gelegenheit geboten ist, in eine Büchse einen Beitrag zur Unterstützungs- und Pensionskasse der Arbeiter zu opfern. n Die Einrichtung der jetzigen Parade beete KRELAGE’s ist in viel grösserem Massstabe aufgefasst, wie je zuvor der Fall war. Die Abbildung zeigt die Form des grossen hohen Zeltes genügend, E beiden Hyazinthenbeete haben jedes 102 Reihen, gepflanzt. Die Dimensionen des Zeltes sind f gende: Die ganze Länge beträgt 27,5 wovon auf das eigentliche Zelt 24 »z u auf die Empfangskuppel am Eingan; 3,5 m kommen. Die Breite ist 8,2 Durch die Säulen in der Mitte wird d Zelt in zwei gleiche Theile getheilt; d schief abwärts gespannte Segeltuch ist an Pfählen in der Erde befestigt, welche in jeder Reihe sind 6 Zwiebeln REN, 8 A, ‚1884. 10, April.) 1,3 m ausserhalb der Säulen an den Seiten eingeschlagen sind, so dass dadurch die ganze Breite des überdeckten Raumes 10,8 zz» wird. Die Höhe,der Säulen ist 2,5 m, die des Daches 2 »z, so dass die totale Höhe in der Mitte 4,5 72 beträgt. Die ganze Konstruktion, aus verbundenen dünnen Eisenstangen und Gasröhren, ist leicht und elegant; nur die zur solideren Verbindung dienenden Theile sind von Holz. Hyazinthen-Paradebeete von E. H. Krelage & Sohn. 177 Wetter Nachts aufgerollt und dann die Beete mit dieser Bretterwand umgeben und Rohrmatten darüber gelegt. Die Beete sind auf verschiedene Weise arrangirt; im vorderen sind in jeder Reihe sechs Zwiebeln von derselben Varietät gepflanzt; die Varietäten der einzelnen Reihen sind natürlich alle verschieden. Die Ordnung ist dabei so, dass man immer Roth, Weiss und Blau aufeinander folgen sieht, während die Zwischentöne Fig. 42. Hyazinthen-Paradebeete im Etablissement von E. H. KRELAGE & Sonn in Haarlem. (Nach einer Photographie im Jahre 1881.) Die Beete selbst sind 16,2 »n lang, 1,36 »n breit und von einer Holzbande von 44 cm Dicke umgeben, hinten 17, vorn 14 cm hoch über dem Boden. Ehe das Zelt gespannt wird, werden die Beete bei ungünstiger Witterung von einer dunkel angestrichnen Bretterwand umgeben, deren hinterer Theil auch später stehen bleibt, um den Blumen einen geeigneten Hinter- Srund zu geben. Diese Wand ist 33 cn hoch und kann durch einen Aufsatz noch um 14 ca erhöht werden. Auch während der Blüthezeit wird das Zelt bei kaltem Violett hier und da die Stelle der rothen und Gelb die der weissen einnehmen. Für grosse Variation in den einzelnen Farben wird durch Auswahl dunklerer und hellerer Sorten gesorgt, ferner achtet man auch darauf, dass die Varietäten alle zu ganz gleicher Zeit blühen und dass die Spitzen der Blumen des ganzen Beetes eine gebogene Linie bilden, deren höch- ster Punkt in der Mitte liegt. Durch die Erfahrung weiss man die Höhe der Va- rietäten so genau zu berechnen, dass diese Linie stets deutlich zu erkennen .ıst, ob- 178 gleich der Uebergang in der Höhe von einer Varietät zur andern fast nicht be- merkbar ist. Ausserdem sind die hinteren Reihen nicht unbedeutend höher als die vorderen gepflanzt, so dass sich das Bild desto schöner dem Auge des davor- stehenden Beschauers entrollt. Das hintere Beet ist auf andere Weise arrangirt. Fand man im vorderen nur einfach blühende von mittlerer Frühe, so sind hier neben den nicht ganz frühen einfachen viele doppelte und gefüllte auf- genommen, wovon man die spätesten durch geeignete Behandlung zu etwas früherer Entwicklung zu bringen sucht. Hier sind immer nur zwei Pflanzen von derselben Varietätneben einander gepflanzt, während die sechs Stück derselben Reihe immer verschieden sind, man hat also auf dem ganzen Beete 51 verschiedene Doppel- reihen, worauf 306 Varietäten zu finden, alles solche, welche nicht schon auf dem vorderen Beete stehen. Auch hier lässt man die Farben Roth, Weiss, Blau auf einander folgen, durch die andere Anord- nung zeigen sich aber die aus verschie- denen Varietäten bestehenden zweireihigen Farbenlinien in schiefer Richttung, wie solches sehr deutlich auf der Abbildung angegeben ist. Im Ganzen umfassen also die Beete ein Sortiment von mehr als 400 Va- rietäten, alle verschieden, und unter ihnen ausser den Neuheiten des Etablissements, welche noch nicht im Handel sind, alle seltenen, neuen und neuesten, welche über- haupt im Handel vorkommen ‘und durch hervorragende Eigenschaften eines Platzes in diesen Beeten werth erachtet werden. Der freie Raum des Zeltes wird an passenden Stellen mit Dekorationspflanzen ausgeschmückt, wozu natürlich nur nicht- blühende in dunkelgrünen Schattirungen gewählt werden. Die Art dieser De- koration wechselt jedes Jahr. Auch in diesem Jahre versprechen die jetzt im Aufblühen begriffenen Hyazinthen auf diesen Beeten sehr schön zu werden; wahrscheinlich werden dieselben während des ganzen Monats April bis Anfang Mai zur Besichtiung stehen (Vormittags von Io bis 12 Uhr und Nachmittags von 2—4Uhr). Am schönsten dürften sievom 6.—20. April sein. Hyazinthenfreunde, welche zu jener Zeit in die Gegend kommen, sollten den Besuch dieser Ausstellung, die einzig in ihrer Art, ja nicht versäumen. (Soeben ist uns der Spezial-Katalog über die diesjährigen Paradebeete zu- gegangen und zeigt derselbe wiederum eine stattliche 'Reihe schöner Sorten. D. Red.) Das SOjährige Jubiläum | des Kgl. Hofgarten-Direktors Hrn. Ferdinand Jühlke in Potsdam. Von L. WITTMACK. m Verfolg unseres Berichtes von. voriger Nummer, der übrigens ge- schrieben war, ehe die Feier stattfand, um rechtzeitig unseren Lesern zugehen zu können, haben wir zu erwähnen, dass der Kommandant von Potsdam sich vor Be- ginn des Festessens persönlich entschu diste, da er zum Diner beim Prinze FRIEDRICH KARL befohlen war. An de Tafel brachte der Oberpräsident Staats- minister Dr. ACHENBACH in zündender Rede den Toast auf Se. Majestät den Kaiser aus, wobei er besonders hervor- hob, wie die Hohenzollern von jeher be- ek gewesen seien, den Gartenbau z schirmen und zu fördern. Nachdem danr der Hofmarschall von ST. PAUL ILLAIRE, anknüpfend an die SCHILLER’schen Worte: »Denn, wo das Strenge mit dem Zarten eich die Harmonie gepriesen, die sich i dem Schaffen des Jubilars ausdrücke und so die Basis zu einem Toast auf ihn ge- funden, brachte der ihm folgende Red i ner, Hr. Kammerherr von BEHR ın zu Herzen gehenden Worten der Gattin und der Familie des Jubilars seinen Trink spruch dar. Hierauf dankte der Jubilar mit folgenden Worten: » VerehrteAnwesende, theureFreunde, werthe Kollegen und Herren! Innig beglückt durch die Gegenwart einer so zahlreichen Gesellschaft von Gärt- nern und Gartenfreunden, die in de idealen Bestrebungen des Gartenwesens eine Kunst des öffentlichen Lebens er- kennen, und unter welchen ich meinen verehrten Chef, die Spitzen und Ve treter der öffentlichen und städtischen Be hörden erblicke, fühlt sich mein H dankbar bewegt. Dankbar bewe wenn ich zurückblicke auf den Lebe weg, der mir vergönnt war, bis m her zurückzulegen. Zojähriges Jubiläum von Ferdinand Fühlke. 179 Wenn man im gewöhnlichen Leben zu sagen pflegt: »Der Mensch ist sei- nes eigenen Glückes Schmied«, so hat dieser Ausspruch, auf mich angewendet, doch nur mit einer gewissen Einschrän- kung seine Gültigkeit. In den zwei Arbeits-Stationen von Eldena und Erfurt hat es mir nie an treuen Mit- arbeitern gefehlt, von denen ich so glücklich bin, noch eine grosse Anzahl unter uns gegenwärtig zu begrüssen, und wenn meine Freunde aus der Hei- math sich jetzt des schattenreichen Baumschlages, den ich gepflanzt, er- freuen, so haben sie den Impuls dazu gegeben, indem sie mir Raum schafften und treu mitarbeiteten an der Ver- edlung des Familienlebens durch den vermehrten Naturgenuss, der uns aus - den verschönerten Anpflanzungen er- wächst. Auf beiden Stationen habe ich es erfahren, dass der Fleiss die Mutter des Erfolges ist, denn das Leben ist - kurz, aber die Kunst ist lang! Meine gegenwärtige Arbeits-Station ist gewissermassen aus den beiden ersten hervorgegangen. Gehoben und gefördert durch das Allerhöchste Ver- trauen Sr. Majestät des Kaisers und ER U Mn Velen ll ne en u An > are en #. ge .. 4 Königs ist es mir durch Gottes Gnade beschieden worden, meinen umfang- - reichen Wirkungskreis mit dem deter- - minirtesten Willen auszufüllen. Dieser Wille ist in mir und meinen treuen “4 Mitarbeitern die höchste Kraft; er ist - der Kern in unserm Leben, er ist der Schwerpunkt unserer gärtnerischen Welt! Verehrte Anwesende, erlauben Sie mir deshalb, dass ich Sie in niever- gessender Dankbarkeit ersuche, die ' Gläser zu füllen und mit mir ein volles Glas zu trinken auf die Gesundheit _ meiner Freunde, Kollegen, und auf die treuen Mitarbeiter meiner drei Arbeits- Stationen, aus denen ich hervorgegan- gen bin. Sie leben hoch, noch ein Mal hoch und zum dritten Male hoch!« Hiermit war die Reihe der offiziellen Toaste erledigt; ihnen folgten aber gar ald noch eine Reihe launiger Tisch- eden, so vom Referenten auf den deut- ‚schen Gartenbau, dem die Ehe JÜHLKE’s mit einer zweiten Gemahlin (der König]. Gärtner - Lehranstalt) gar viele »brave Er a RT Zu Jungen« zugeführt, vom Hofprediger ROGGE auf den Mann des ı. April, der Deutschland den Frühling gebracht (den Reichskanzler) uindvom Oberbürgermeister von Potsdam, Herr BOIE auf die gute Nachbarschaft, die speziell für den Gärt- ner so viel werth und die sich gerade zwischen Potsdam und Sanssouci so glück- lich ausgebildet. Noch lange blieb die fröhliche Gesell- schaft, in der man ausser zahlreichen Freunden des Jubilars aus allen Theilen Deutschlands die Spitzen der Behörden (ausser den genannten noch den Re- gierungspräsidenten VON NEEFE, den Po- lizeidirektor WOLFGRAM, den Vize-Prä- sident der Ober- Rechnungskammer MAUTHE, die Hofprediger Dr. theol. RoGEE, Dr. theol. STRAUSs, Dr. ph WINDEL etc.) bemerkte, bei trautem Ge- spräch beisammen und Diejenigen, welche seit Monaten mit den Vorbereitungen des Festes beschäftigt gewesen, konnten getrost ausrufen: »Siehe, es war Alles sehr gut, ja sogar glänzend!« Nun müssen wir aber noch der vielen, ja fast unzähligen Angebinde gedenken, die dem Jubilar verehrt wurden. Se. Majestät verlieh ihm das Ritter- kreuz des Kgl. Hausordens von Hohen- zollern, Ihre Majestät die Kaiserin liess eine grosse Photographie des Kaisers in prachtvollem Goldrahmen, Se. Kais. Hoheit der Kronprinz eine geschmack- volle, mit gärtnerischen Emblemen ver- zierte Vase, Ihre Kgl. Hoheit die Prin- zessin Alexandrine eine Dose mit ihrem Bildniss und der Minister für Landwirth- schaft etc. durch Hrn. Geh. Reg.-Rath Dr. SINGELMANN ein Glückwunschschrei- ben überreichen. Die Gebrüder SIES- MAYER in Frankfurt a. M. verehrten einen kunstvollen Pokal, Hr. HAUSMANN in Hom- burg v.d. Höhe einen silbernen Teller, zwei UngenannteausPotsdameinen prachtvollen Tafelaufsatz, der Gartenbau-Verein in Erfurt ein grosses meisterhaft mit reichem Silberbeschlag verziertes Album, ent haltend die Photographien seiner dortigen Freunde, seines früheren Wohnhauses, der von ihm geleiteten ersten Erfurter Gartenbau-Ausstellung 1865 und der von ihm eröffneten zweiten im Jahre 1876 ete. Seine Vaterstadt Barth in Pommern ver- lieh dem Jubilar das Ehrenbürgerrecht in geschmackvollem Album, viele Garten- bau-Vereine übersandten Ehrenmitglieds- ‚180 Diplome und Adressen (besonders kunst- voll war das Ehrendiplom des Coblenzer Vereins, die Adresse des Rostocker Ver- eins, des deutschen Gärtnerverbandes in Erfurt, des Potsdamer Vereins etc. etc.), die Firma BENARY ein grosses Album mit den Chromolithographien ihrer Neuheiten, derRittergutsbesitzer WALLIS auf Dybeck in Schweden die Photographie seines Schlosses, ein früherer Schüler, Hr. G. MAILLARD, ein schönes Aquarell des JÜHLKE’schen Wohnhauses in Sanssouci, eine Potsdamer Familie einen Kronleuch- ter, der Hofprediger WINDEL die Photo- graphie der Friedenskirche, J. C. SCHMIDT- Erfurt ein grosses Blumenkissen, Dr. NEUBERT-Cannstadt ein Porzellangefäss mit Widmung, die Familie BINDEMANN- Potsdam ein Blumenkissen etc. etc. Unmöglich ist es uns, alle die Glück- wunschschreiben und Telegramme aufzu- führen, nur Eins möchten wir noch be- sonders hervorheben: den prächtigen Schmuck des festlichen Hauses und des daran stossenden inneren Hofes mit Blu- men und Blattpflanzen seitens des Kgl. Obergärtners GUSTAV FINTELMANN. Es war namentlich für Diejenigen, die der freundlichen Einladung des Jubilars und seiner Gattin zu einem solennen Früh- stück Folge leisteten, ein köstlicher Ge- nuss, auf die im Glanze der herrlichsten Frühlingssonne strahlende Blüthenfülle zu schauen. Der Himmel war dem Jubilar sichtbar gewogen, das prächtigste Wetter ward ihm zu seinem Ehrentage beschieden! Wir aber wollen schliessen mit dem herzlichen Wunsche, dass es ihm noch lange vergönnt sein möge, in alt hergebrachter Weise zu unterzeichnen: Miscellen. Grosse Orchideen-Auktion in Berlin. Der durch seine Örchideen- und Bromeliaceen- etc. Kulturen rühmlichst bekannte Importeur H. Strauss-Ehrenfeld bei Köln veranstaltet am 17. April in Berlin, in Sommer’s Salon, Potsdamerstrasse, eine grosse Auktion von ca. 2000 Orchideen (darunter blühende und und in Knospen befindliche Exemplare) und — — Miiscellen. — Gartenbau-Ausstelungen. DR RR KERN SE machen wir alle Interessenten auf diese gün stige Kaufgelegenheit dringend aufmerksam. Exkursionen. Die vereinigten Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues besichtig- ten am 6. April die grossartigen Champignons- Treiberei der Gebrüder BURCHARD (Obergärt- ner JaHn) in Berlin N. auf dem alten Vieh- markt in der Brunnenstrasse. Bericht folgt in nächster Nummer. Am Dienstag, den ı5. April, 4 Uhr ver- sammeln sich die gedachten Ausschüsse bei Hrn. A. DRAwIEL-Lichtenberg zum Besuch. seiner grossen Rosentreibereien. Gäste sind willkommen. Die in Hamburg auf den 2. April festge- setzte Orchideen-Auktiin der Herren SANDE & Co. zu St. Albano bei London konnt nicht stattfinden, da die Pflanzen der Reb laus-Konvention wegen nicht eingelassen wu den. SANDER’s Bevollmächtigter hat die Orch deen am 4. April wieder mit nach England zı rücknehmen müssen. — Wenn doch nur Eng land derReblaus-Konvention beitreten wollte! Dann könnte das nicht vorkommen. Personalnachrichten. Der berühmte ehemalige Pariser Handels gärtner GUSTAV ADOLPH LÜDDEMANN, ei Deutscher, 7 ı5. März zu Bourg la Reine Er war ein Hauptkenner der Orchideen. Hr. Ourr, Neffe des Hrn. Garteninspektors OHRT in Oldenburg, hat die Leitung des Bürgerparks in Bremen übernommen. Gartenbau-Ausstellungen. 2 Lüttich (Liege), Societe royale d’hortieul- ture, 20. und 2ı. April 1884; Salle de ’Emu- lation, Place de l’Universit€. Anmeldunge: bei Prof. Ep. MOoRREN, Liege, vor de ı2. April. — Als Strafe für Diejenigen, welche. zu spät anmelden, werden ihnen bei der ev. Prä miirung 20 pCt. des Werthes der Preise abge- zogen. — Das wäre auch in Deutschland nach ahmenswerth! L. W Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 7. April 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Amaryllis rothe 300, weisse 450—600. Aza- leen 20—50. Camellien, rothe 150— 250, weiss 400—500. Cyclamen 20—40. Flieder 600 bis 800. Maiblumen 60— 100. — Orchideen‘ 300o— 1000. Primeln ıo. Rosen 200-600, Stiefmütterchen 5. Veilchen 5—ı0. — Son stige Blumen: Fuchsien zo. — Abutilon 25 Hyazinthen 300—750. Erica (Töpfe) 600 ® 900. Sogen. italien. Blumen: ic = 2 | Der praktische Planzeichner für Gärtner. Anleitung zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehranstalten. Herausgegeben von A. Wagner, Garten-Inspector zu Stuttgart. Zweite, neu bearbeitete Auflage. ı2 lithogr. Tafeln nebst Text. Preis 8 M, Prakt. Anleitung zur Pürsichzucht. Die Gewächshäuser und Mistbeete. Von Von Ludwig Freih, v. Ompteda. J. Hartwig, Grossh. Hofgärtner in Weimar. Mit 8 lithographirten Tafeln. Preis 2 M. 50 Pf. } Mit 52 Holzschnitten. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Die Obstbaumkrankheiten. J.G. Yothmann'’s Gartenbau-Katechismus. Von Sechste Auflage, vollständig neu bearbeitet von Dr. Paul Sorauer. R. J. Hartwig, ? Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Grossherzogl. Hofgärtner in Weimar. Mit 60 in den Text gedr. Holzschn. Preis cart. 2 M. Gärtnerische Veredlungskunst. Gärtnerische Samenkunde. Von 0, Teichert, Garten-Inspector in Potsdam. ; Praktische Anleitung zur Zucht u. Ernte der wichtigsten Blumen-, Gehölz-, Gemüse- und Grassamen. Zweite Auflage, Von 4 bearbeitet vom Garten-Inspector Fintelmann in Potsdam. Wilhelm Schulze, Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Praktischer Gärtner in Erfurt. Preis 7 M. — Der Gemüsebau. h Geschichte des Gartenbaues. Anleitung zum Gebrauche an Lehranstalten und zum Selbstunterricht. } Von Von a 0. Hüttig, B. von Uslar Director und Lehrer des Gartenbaues. in Hildesheim. Preis 2 M. 50 Pf. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. E.. Handbuch des Obstbaues auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage herausgegeben von W. Lauche, Kgl. Garten-Inspector, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam. Mit 229 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis I6 M. Geb. 18 M. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Anzeigen. Die Baumschule von L. SPÄTH ©» | 154 Köpnickerstr. BERLIN So. Köpnickerstr. 154. I (125 Hektar umfassend ) empfiehlt grosse Vorräthe von Obst- I Bäumen in allen Formen, Allee- bäumen, Ziergehölzen, Coniferen, Rosen,‘ Obstwildlingen, Forst- und Hecken- f pflanzen, Erdbeer- und Spargelpflanzen, Blu- menzwiebeln etc. SET Cataloge gratis und franco. “} Figuren, Gruppen,Vasen. Fontainen, Candelaber BLCLTELC. für gebäude, Park und Garten, Taufsteine und)N2,2.) Grabfiguren empfehlen in ihrer bewährten sandstein- farbenen Terracotta: Ernst March Söhne, Eunwaaren! fabrik, Carlatenung Verlag v von \ PAUL PAREY i in \ Bent IN Sw. Die nern Von Th. Rümpler, General-Secretär in Erfurt. Zweite Auflage. Mit 68 Holzschnitten. „u Preis geb. 2 Mk. 5o Pt. Zu beziehen u jede Buchhandlung, Druck von Gebr. Unger (Th. . Grimm), Berlin SW. Schönebergersttr. 17a. Hierzu eine Beilage von der Cigarren-Manufaktur von Hermann Bundesen in Berlin. CR Biesel & © I BERLIN N. >CW 45. Fehrbellinerstr. 45. Fabrik eiserner Gewächshäuser, Heiss- wasser, Warmwasser- und Dampfwasser- heizung, Be- u. Entwässerungs-Anlagen. felaralaralupalntaloralagelstelopolsgiotelsgelsgelstelapalapiotelapets eilapelsalstelogelstelstelspelngeispelintotol Berlag von B. F. Voigt in Weimar, Der Haussaen Ideen und Anleitung zur Einrichtung, Aus- stattung und Erhaltung geschmackvoller Haus- und Vorstadtgärten, sowohl für den Luxus, als zur Nutzung. ; Erläutert durch 35 Gartenpläne und 18 Blumen- stücke auf 14 lithogr. Tafeln in Farbendruck. Für Gartenbesitzer und Gärtner. Herausgegeben von H. Jäger, Grossh. S. Hofgarteninspektor in Eisenach. 62 Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. gr. 4. Geh. 7 Mk. 50 Pfg. 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Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in denK,Pr.Staaten, Organ des „‚Vereins zur Beförderung des dartenbanes in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt: Die Kultur der Darlingtonia californica. Von €. WIsSSENBACH in Wilhelmshöhe bei Kassel. Vriesia hieroglyphica Ed. Morr. Von L. WITTMACK. (Mit Abbildung.) Ueber Rosentreiberei. Von FRIEDRICH HARMS in Hamburg-Eimsbüttel. (Fortsetzung.) Die Namensbezeichnungen der Coniferen. Von E. LESSER, Obergärtner der Gräfl. KIELMANSEG’schen Baumschulen in Gülzow bei Lauenburg a. E. _ Waldsteinia trifolia Koch (Rosaceae). (Mit Abbildung.) | Die Champignontreiberei der GEBR. BURCHARD in Berlin. Von L. WITTMAcK. (Mit Skizze.) Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N,, 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung, II U Einige Worte über Unfruchtbarkeit der Obstbäume ° und Hebung derselben. Von C. ALTMANN. Das 5ojährige Jubiläum des Kgl. Hofgarten-Direktors Herrn FERDINAND JÜHLKE in Potsdam. Von L. WITTMACK. Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. Von CARL MATHIEU. (Fortsetzung.) Miscellen: Phänologische Beobachtungen im "Kreise Worbis. — Frühe getriebene Pfirsiche. — Magnolia Soulangeana nigra. — Eine neue Sorte Erdbeeren. Gartenbau-Ausstellungen. — Personalnachrichten. — Sprechsaal. — Engros-Preise abgeschnittener Blumen. = Gesuche. &> Suche für einen ausgelernten, I8—Igjähr. grossen, "starken, fleissigen, stillen, bescheidenen jungen Mann eine passende Gehilfenstelle. E. Richter, Merseburg. Für einen jungen, strebsamen, 21 Jahre alten, bei mir gelernten Gehilfen suche ich unter bescheidenen _ Ansprüchen Stellung. Kittel, Obergärtner, Eckersdorf, Kr. Neurode. Suche für einen jungen, kräftigen Menschen, welcher seine Lehrzeit beendet hat und sich keiner Arbeit scheut, unter bescheidenen Ansprüchen eine Gärtner- _ Gehilfen-Stelle. Anfragen sind zu richten an | ©. Kitiner, Schlossgärtner, - Ullersdorf b. Jaenkendorf. Suche für einen kräftigen, fleissigen Gehilfen, wel- cher ı Jahr bei mir thätig war, zu seiner weiteren Ausbildung zum 1. Mai feste Stellung. Herımn. Schreibelmayer, Niederau, Post Weinböhla. Suche für einen jungen, kräftigen Gehilfen, welcher seine Lehrzeit bei mir beendet, baldigst Stellung. E. Knackfuss, Kunst- u. Handelsgärtner, Loschwitz, Dresden. >" Angebote. > BBOEMSTFHOHHKSEESFIOERSIOZZOEE Die hiesige Obergärtnerstelle wird demnächst vacant und sehen wir daher Meldungen tüchtiger alt- erfahr. Gärtner-Herren entgegen. Bewerb. müssen bewährte Pomologen sein u. umfassende Gehölzkennt- nisse besitzen, da an 3000 Sorten kultivirt werden. Die Stelle trägt Alles in Allem etwa 100 ‚Mt pro Monat. 67 Baumschulen Zoeschen b. Merseburg. Ein tüchtiger u. fleissiger ı. Gehilfe, welcher in Topfpflanzenkultur, Vermehrung, Veilchen- u. Rosen- treiberei gründlich erfahren, findet per sofort dauernde u. angenehme Stellung. Gehalt nach Uebereinkunft. Ferdinand Fettweis, j Samenhandlung, Kunst- u. Handelsgärtnerei, Uerdingen a. Rh. Gesucht zum sofortigen Eintritt bei gutem Gehalt ein anständiger junger Gehilfe, welcher in Warmhaus- pflanzen- resp. Palmenkultur, Binderei und Dekoration nachweislich etwas Tüchtiges zu leisten vermag. Nur Solche, welche genannten Ansprüchen vollständig zu genügen vermögen, wollen sich bei mir melden. O. Blöthner, Obergärtner, Offenbach a.M. Ein fleissiger, gewandter Gehilfe, der etwas Tüchtiges leisten kann in Topfpflanzenkultur, V ermehrung, Rosen- veredlung versteht und flott in der Binderet ıst, kann sofort eintreten oder auch etwas später. Gehalt 20 bis 24 ‚M monatlich bei freier Station. Stellung dauernd. Martin Schulz, Mainz. ‚Suche vom 15. April bis ı. Mai für einen jungen Gärtner, welcher bei mir seine 3jährige Lehrzeit _ beendet, eine Gehilfenstelle zu seiner weiteren Aus- bildung. Friedrich Kohlberg in Grimma. a\ AR g Ei Anzeigen. [GARTEN-ZeITUnG Verlag von PAUL PAREY in Berlin, SW. 32 Wilhelmstrasse. Der Rosenzüchter oder die Kultur der Rosen in Töpfen und im freien Lande. Nach eigener mehrjähriger Erfahrung dargestellt von Adolph Otto, weil. Obergärtner auf Belvoir b. Zürich. Preis 3 Mk. 50 Pf. i Praktische Anleitung Die h ©; PFIRSICHZUCHT D Obstbaumkrankheiten. Ludwig Freiherrn von Ompteda. Dr. Paul Sorauer. | Mit 8 lithographirten Tafeln. Preis 2 Mk. 50 Pf. Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. A Die moleras Voppichgärimszei,. Von W. Hampel, Garteninspector in Koppitz. _ 36 lithograph. Tafeln nebst Text. Preis 5 Mk. Di Comes un Mila. Die Gohölurnehs, R Von J. Hartwig, Grossh. Hofgärtner in Weimar. ]. Hartwig, Grossh. Hofgärtner in Weimar. x <= Mit 52 Holzschnitten. >> ' e&= Mit 50 Holzschnitten. —> Preis geb. 2 Mk. 50 Pf. Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. KOSEN SAID UCER Erster Jahrgang. Herausgegeben von Friedrich Schneider Il., Vorsitzenden des Vereins für Gartenbau und aaeenegt zu Wittstock. Mit 17 in den Text gedruckten Holzschnitten. Preis 7 Mark. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. A Ed 9 Die Kultur der Darlingtonia californica. 181 ' - Die Kultur der Darlingtonia californica. R: Von h C. WISSENBACH } in Wilhelmshöhe bei Kassel. IR ngeregt durch DARWIN’s interessantes | Werk »Insectivorous Plants« hat die - Kultur dieser Pflanzen in den letzten " Jahren grosse Verbreitung gefunden. Männer der Wissenschaft und der Praxis, - Botaniker, Gärtner und Laien, sie. alle - betrachten die »fleischfressenden Pflanzen« ‘ mit besonderem Interesse. Auch das _ schöne Geschlecht steht darin nicht nach; kam. doch einst eine Dame in die hiesige ' Hofgärtnerei mit der Bitte, ein von ihr mitgebrachtes Stückchen Rindfleisch un- sern »Fleischfressern«e zukommen zu lassen, sie möchte gar zu gern einer ' Fütterung derselben beiwohnen. Die - Aufmerksamkeit der Besucher wird meist ' schon durch die eigenthümlichen Ge- - stalten der Pflanzen erregt; besonders “durch die der Darlingtonien. > Darlingtonia calfornica hat hier Schläu- che bis zu 64 cm Höhe getrieben, die nicht spindelig in die Höhe geschossen, - sondern robust und kräftig sind, ein Zei- chen, dass der Darlingtonia die hiesige ' Kulturmethode zusagt. Das Verpflanzen geschieht zeitig im Jahre, im Januar oder Februar. Die . Töpfe werden verhältnissmässig klein und sehr flach gewählt, für grössere Pflanzen werden sogenannte Schüsseln. genommen und durch tüchtige Scherbenunterlage - für guten Wasserabzug gesorgt. » Die Erde muss recht porös und moorig “sein. Eine Mischung, bestehend aus ge- “ schnittenem. Sumpfmoos, Hamburger »Soden«, etwas Laub- und Holzerde und _ kleinen Ziegelstückchen hat sich hier sehr bewährt. Nach dem Versetzen ' werden die Pflanzen in einen frostfreien Kasten gestellt, der zunächst ziemlich geschlossen gehalten wird. Um die ‚EB euchtigkeit besser zu erhalten, werden „die Töpfe in Moos eingefuttert und die _ Pflanzen bei schönem, warmen Wetter überspritzt. Gegossen wird vorläufig nicht viel, doch dürfen die Töpfe nie _ austrocknen. Im März und April regt sich die Vege- - tation allmählich, die Blüthenstiele treiben empor und entfalten die eigenthümlich gestalteten Blüthen. Nach der Blüthe entwickeln sich die neuen Schläuche In den Frühlingsmonaten wird der Kasten durch Abschluss der Fenster wärmer gehalten, sowie durch öfteres Ueberspritzen für feuchte Luft gesorgt. Bei beginnendem Trieb wird reichlich Wasser zugeführt und bei greller Sonne leicht beschattet. Dieses Warmhalten und Geschlossenhalten im Frühling und auch noch im Vorsommer ist sehr wesent- lich; nur wenn diese Bedingungen erfüllt werden, treiben die Schläuche schnell in die Höhe und entwickeln sich kräftig. Wenn die Schläuche ziemlich ausge- bildet sind, werden die Pflanzen allmäh- lich an mehr Luft und Licht gewöhnt, derartig, dass im Hochsommer nur bei aussergewöhnlich heissem Wetter Schatten gegeben wird. Auch die Fenster können allmählich ganz abgenommen werden und werden nur bei recht trockenem, heissen Wetter wieder aufgelegt, um die Luft im Kasten feuchter zu erhalten. Durch dieses Gewöhnen der Pflanzen an Luft und Licht erhalten die Schläuche schöne Färbung, was bei Darlngtoma wohl weniger, beiSarracenia, Dionaea etc., aber sehr bemerklich ist. Im vorigen Sommer wurden eine An- zahl Darlingtonien und Sarracenien ver- suchsweise in mit Wasser gefüllte, breite Zinkkästen gestellt. . Sie wurden darin auf Ziegelstückchen so hoch gestellt, dass der Boden der Töpfe nur eben vom Wasser berührt wurde. Diese Methode hat sich durchaus bewährt. Die Pflanzen hatten von unten her stets reichliche Feuchtigkeit, und auch die Luft wurde durch das Wasser feuchter erhalten, als durch das bisher verwandte Moos. Im Hochsommer entwickelt sich meist noch ein zweiter Trieb, der gleichfalls recht gut zur Ausbildung kommt, ohne dass man die Pflanzen so geschlossen hält, wie im Frühjahr. / Gegen den Herbst hin wird mit dem Giessen und Spritzen allmählich nachge- lassen, um ‘die Pflanzen für die Winter- ruhe vorzubereiten. Ueberwintert werden dieselben nicht im Hause, sondern im kalten, frostfreien Kasten. Selbst ein ge- linder Frost schadet nicht. Die Vermehrung der Darlingtonien geschieht sehr leicht durch Ausläufer, die sich bei kräftigen Pflanzen ın Menge. bilden. 16 182 Vriesia ieroghyphica Ed, Morr. [GArten-Zertung Ganz besondere Aufmerksamkeit ist der Vernichtung von etwa auftretendem Ungeziefer zu schenken. Eine einzige Blattlaus genügt oft, nicht etwa, um einen jungen Schlauch ganz zu verzehren, aber um ihn für immer zum Krüppel zu machen. Etwa sich einfindendes Unge- ziefer ist daher durch Ueberspritzen mit Tabakslauge etc. schleunigst zu ver- tilgen. Ganz ebenso wie die Darlingtonien werden hier Drionaea muscıpula, Cephalo- tus folhcularis, Drosera dichotoma, ca- pensis und die einheimische Dr. rotunak- foha, Sarracenia variolarıs, purpurea und psittacına behandelt und erzielten wir damit ebenso gute Resultate. Cephalotus und die beiden erstgenannten Drosera werden im Haus bei 4—6° R. überwintert. Die ebenso kultivirten Sarracenia flava, Drummondi, vubra und Chelsoni befrie- digten nicht völlig, dieselben scheinen mehr Wärme zu verlangen, die ihnen auch im nächsten Frühjahr gegeben wer- soll. Vriesia hierüpfypfica Ed. Morr. (Bromeliaceae.) ; Von L. WITTMACK. (Mit Abbildung.) ynonyme: Massangea lueroglyphica Carriere, Rev. hort. 1. Mai 1878 S. 175 Figur 33. The Garden ı5. Juni 1878 S. 560 mit Holzschnitt. — Tillandsia tgrina Hort. — Massangea tigrina Morr. (mündlich). Vaterland Brasilien. Her- barium GLAZIOU et WARMING Nr. 11684? Speziescharakter: Vriesia vhiero- glyphica Ed. Morren in Illustration horti- cole XXXI 4ı t DXIV, 2o. März 1884. Ausgebreitet. Blätter einen ı—2 m im Durchmesser haltenden Rasen bildend, lang (70—80 cm), riemenförmig, breit (ca. I2 cm), vorzüglich an der Basis (14 bis I5 cm), glatt, dünn, am Ende plötzlich abgerundet, stumpf und stachelspitz, glänzend grün oder lebhaft gelb, mit breiten (ca. 2 cm), genäherten (I—2 cm) und derart unterbrochenen Querbinden, dass arabische Schriftzeichen oder Hiero- glyphen entstehen, die oben dunkelgrün, unten braun-violett, fast schwarz, je nach- dem die Blätter älter werden, sind. — An jungen Pflanzen sind die Blätter schmal und lanzettlich, die Bänder ungleich und oft schön ponceauroth. (Nach E. MORREN.) Die Blumen sind noch nicht genügend bekannt. Indessen sagt E. MORREN, wenn man sich auf einige vertrocknete Bruch- stücke, die sich in der Kiste fanden, ver- lassen darf, so würde der Blüthenstand. eine Rispe mit abstehenden, kurzen (Io bis 20 cz), an der Basis (4 cz) nackten Aesten bilden, die 7—8 wenig voneinander entfernte und häufig nach derselben Seite gewendete Blumen tragen. Brakteen oval, zusammengefaltet, kurz, Blüthenstielchen kurz (I cm), Kapsel kürzer als die Kelch- blätter. Diese Hypothese wird unterstützt durch die Aehnlichkeit, die E. MORREN zwischen der kultivirten Pflanze und den Exemplaren im Herbarium ‚von GLAZIOU h und WARMING fand. R Vaterland Brasilien, nach MORREN wahrscheinlich die Provinz Rio de Ja- 4 neiro, eher wohl Provinz St. Paulo, Santos. Die Einführung dieser onen Blatt- pflanze ist, wie E. MORREN |. c. berichtet, 3 erst nach mehrfachen vergeblichen Ver- suchengelungen. DiemeistenvonGLAZIOU, von PEDRO BINOT, von LIETZE und von SANDER unternommenen Versuche schei- terten. Ein prächtiges, 1878 von GILBERT- GRAND nach Frankreich gebrachtes Exem- plar ging bei der Ankunft in Hävre zu Grunde. i Herr F. KRAMER, JENISCH’s Park zu N Flottbeck bei Hambure- Altona, hatte je- doch mehr Glück. — Von den Exem- 9 plaren, die er aus Santos bezogen, ge- diehen wenigstens zwei; das eine sahen wir auf der Hamburger Ausstellung im Herbst 1883 und haben in Garten-Zeitung 1883 S. 500 unter dem Namen Massangea tigrina darauf gebührend hingewiesen, zu- gleich auch bemerkt, dass das andere Exemplar sich bei Herrn FERDINAND DE MASSANGE DE LOUVREX bei Lüttich be- finde. E. MORREN erklärt 1. c. dies für das älteste Exemplar; es dürfte ihm aber nicht bekannt gewesen sein, dass Herr KRAMER noch das erwähnte zweite be- sitzt. — Das schönste Exemplar, dass MORREN kennt, befindet sich im bo- tanischen Garten zu Brüssel, wohin. Herr PEDRO BINOT es sandte; andere sind von ‚W. BULL- London importirt. R DB = Dada Due Ze = man a JE a Br a De Pe RSS die a continentale d’ horticulture e (vormals L. LINDEN) in Gent ist so glück \ ' 1884. 17. April.) Vriesia hieroglyphica Ed. Morr. Fig. 43. lich gewesen, daraus eine grosse Anzahl vonPflanzen zu erzielen, die jetzt 18 Monate alt sind und schon ein Dutzend Blätter haben, welche beginnen, die charakte- ristische Färbung anzunehmen. Der Preis dieser Neuheit ist von der Compagnie continentale d’horticulture ver- hältnissmässig sehr niedrig gestellt. Es ‚kostet das Stück 8 frcs., 6 Stück 35 und ‚12 Stück 60 frcs., und wir empfehlen allen Liebhabern diese interessante Pflanze, die noch schöner sein soll als Massangea . Lindeni. Vriesia hieroglyphica Ed, Morr. Ueber Rosentreiberei. Von FRIEDRICH HARMS, Hamburg - Eimsbüttel. (Fortsetzung.) VID. Geib. Sämmtlich Theerosen. == Mme.Falcot, nankinggelb, kleine Blumen, leicht gefüllt, reizende Knospe, nur in kühler Temperatur sich kon- servirend. 45. Isabelle Sprunt, Sport der alten Safrano, ganz wie diese, nur rein gelb 184 Ueber Rosentreiberet. zum frühen Treiben geeignet, später zu leicht. N 46. *Mme. Charles, ähnlich wie Mme. Falcot, nur röthlich-gelb. 47. "Narcisse oder Enfant de Lyon, viele, wenn auch nur kleine Blumen ‚bringend, als hellgelbe Knospe niedlich. 48. Coquette de Lyon, hell schwefel- gelb, leider zu schwach wachsend. 49. ** Adrienne Christophle, röthlich- gelb, im Centrum oft pfirsichroth, gut ge- ‘ füllt, reichblühend. Blumenblätter leider etwas dünn, beim Versandt gut zu ver- packen. 50. ** Perle de Lyon, schön dunkel- gelb; etwas kugelförmige, grosse Blume. 51. **Perle des Jardins, der vorigen ähnlich, nur etwas heller gelb und läng- "licher in Knospe, beide gut. 52. * Marie van Houtte, hellgelb, aussen rosa, recht gut. 53. Jean Pernet, schön gelb, sicher im Blühen; im Freien etwas weichlich. Von neueren Sorten wären etwa zu empfehlen: 54. *”Mme. Chedanne Guinoisseau, ganz wie Mme. Falcot, nur rein schwefel- gelb, jedenfalls ein Sport von dieser. Ebenso wie die andern leichtgefüllten in Knospe schön und zum Treiben in den kühleren Monaten geeignet. 55. *Etoile de Lyon; diese Neuheit erregte auf der grossen allgemeinen Garten- bauausstellung zu Berlin im April 1833 wohl das meiste Aufsehen. Sie scheint unter Glas gut aufzublühen, was im Freien nicht immer der Fall ist. Die schönen gelben Blumen sind zu dicht gefüllt und diePetalen etwas dünn, schwächere Zweige brachten auch im Freien meistens gute Blumen. Ob Jemand noch die alte Gloire de Dijon treiben will, hängt davon ab, ob er sie verwerthen kann; in Hamburg wird sie oft nur mit dem halben Preise wie andere gute Sorten bezahlt, da sie zu ge- wöhnlich ist. Sie bringt reichlich Blumen, wenn man wenig schneidet. Eine zweite ältere wäre die prachtvolle Marechal Niel; sie wird in Hamburg in Töpfen wenig getrieben, dagegen findet man sie im Hause frei ausgepflanzt, wie auch an anderen Orten jetzt allgemein, in z. Th. riesigen Exemplaren, die “Hunderte, ja Tausende von Blumen bringen und meistens guten Absatz finden. Während der Blüthenentwickelung müssen die Treiben im Allgemeinen lieber die älteren ‚viel weniger Blumen bringen als später, Pflanzen aufmerksam behandelt werden, die Wurzeln dürfen nicht zu nass und kalt oder entgegengesetzt zu trocken ge- halten werden, weil die Blumen immer sonst leicht grau werden, ähnlich, wie einige schwärzlich-sammetartige Rosen rostfarbig. 5 AclterePflanzen bekommen leichtkrebs- artige kranke Stellen an den Aesten und sterben dieselben dann meistens nach einigen Jahren, oft mitten im Trieb, ab. Man muss rechtzeitig auf Ersatz Bedacht ; nehmen. — Ich möchte fast rathen, zum frühesten Sorten, wie Jules Margottin, Triomphe de l’Exposition ete., welche bei jedem Schnitt sicher Blumen bringen, zu benutzen, da die oben empfohlenen sich für Handels gärtner vielleicht weniger lohnend früh treiben lassen. Wir sehen wohl, dass auch in Hamburg Gärtner von obigen Sorten früh (im Januar) Exemplare liefern, aber wenn man etwas hinter die Koulissen guckt,. so findet man, dass sie oft en ganzes Haus voll getrieben haben und kaum 12 Pflanzen aufweisen können, die allen Anforderungen entsprechen und vielleicht die Unkosten lohnen. Es ist nicht zu vergessen, dass die einzelnen Exemplare im Januar und Februar auch und dass man ferner gezwungen ist, diese früh getriebenen Rosen nach dem Abtreiben noch mehrere Monate unter Glas zu halten, um sie nicht von Kälte leiden zu lassen. > So lange die Rosen aus dem südlichen =“ IB rankreich, die sogenannten italienischen, noch massenhaft auf dem Markte sind, ist kaum in Aussicht zu nehmen, zu der Zeit (bis Ende Januar) mit Vortheil Rosen 2 treiben zu wollen. 2 Vielleicht erhalten wir durch Neu- züchtung noch rothe Rosen, die sich auch so früh lohnend treiben lasssen. HENRY BENNETT in Shepperton hat einen Sämling erzielt, der sich hierzu besonders eignet: Francis William Bennett. Ich sah diese Rose im letzten Sommer in einige tausend Exemplaren in seinem Etablisse- ment. (Winterveredelungen, die geblüht hatten, wiedermehreremale durchgetrieben waren und an jedem Zweige Knospen zeig- ten, was sie auch im Winter so machen B sollen. ) BENNETT hat dieseRose nochnich in den Handel gegeben; er schneidet di 185 osentreiberei. de Barbantane, Mme. PierreOger, Souvenir de la Malmaison. Remontant-Rosen. Imperatrice Eugenie, Louise Darzens, de Vallombrosa, Ueber R Mme. Alfred de Rougemont, Perle des Duchesse Blanches, Princess Louise, Elise Boelle. Blanche Moreau (Rem.-Moosrose). Paquerette, Anne-Marie de Montravel . Hell- und dunkelrosa. Gewöhnliche Centifolien-Moosrose. Knospen für den BlumenmarktohneBlätter, damit sie nicht in andere Hände kommen. Neuerdings soll sie auch in einer anderen (Polyantha). Bourbon-Rosen. Baron Gonella, Catherine Guillot, Louise Gärtnerei sein, ob durch Unreellität, oder Margottin, Heroine de Vaucluse und allen- ob zufällige durch Samenzucht dieselbe Sorte entstanden, bleibe dahin gestellt; BENNETT hat eine hohe Belohnung aus- gesetzt für Den, der nachweist, dass sie aus seiner Gärtnerei stamme. — Im Juli 1883 hat BENNETT die halbe Edition an Evans in Philadelphia für 15 000. % ver- kauft; dieser darf aber die Sorte nicht verbreiten, sondern nur die Blumen in Bancroft falls Hermosa. Victor Verdier, Baronne Prevost, Souvenir Remontant-Rosen. Therese Levet, Anna de Diesbach, de la Reme d’Ansletesie 7: (Wird fortgesetzt.) den Handel bringen. Ein zweiter Sämling, von BENNETT ge- George Die Namensbezeichnungen der Coniferen. Von zogen: Honorrable bringt auch sicher Blumen, ist aber etwas purpur-lila, nicht schön schattirt, nicht so regelmässig geformt und schlechter im Wuchs. Die Rose Francis William Bennett wer- den wir wohl auf dem Kontinente für’s erste nicht haben können, sollten aber darauf hin arbeiten, ähnliche Sorten durch Samenzucht und. künstliche Befruchtung Es ist vielleicht gar nicht wenn man den Weg ver- E. LESSER, Obergärtner der Gräfl. KIELMANSEG’schen Baumschulen, Gülzow bei Lauenburg a. d. Elbe. "Wie unendlich verschieden die Namens- Coniferen in bezeichnungen der Deutschland sind, ersieht man am deut- lichsten, wenn man die einzelnen Baum- schulen-Verzeichnisse durchsieht, welche von den vielen Gärtnereien Deutschlands Man findet da für Der eine nimmt Man kreuze .eine Thee- ein und dieselbe Conifere fast in jedem zu erzielen. so schwierig, folgt, den BENNETT höchst wahrscheinlich . eingeschlagen. oder Bengal-Rose (Monatsrose) mit einer leuchtend rothen Remontantrose oder umgekehrt. Wenn man z. B. die Re- Adam kreuzt, so erhält man oft schr schöne, leicht gefüllte, oft ganz leuchtend Ich selbst besitze ı verausgabt werden. einen anderen Namen. die Namen der Engländer, der andere die der Belgier und Franzosen etc. an, so dass schliesslich, wenn man die Namen montant General Jacqueminot mit Thea gefärbte Rosen, die den Blüthenreichthum aller zusammenstellen wollte, eine Unzahl solche Sämlinge. für für Wintertreiberei nicht sehr geeignet, nur für Ausstellungen von Synonymen entstände. Wie aber gerade dieser Namens-Wirr- warr störend auf das Studium und die von Adam zeigen. Die NABONNAND'’schen Theerosen, die viel von sich reden machten, halte ich südlichere Verbreitung der Coniferen wirkt, wird derjenige am besten erkennen, welcher sich eingehender mit denselben beschäftigt. Gerade dies ist auch der Grund, welcher mich dazu treibt, der gesammten Gärt- passen wohl doch endlich diesem Namen- sie Gegenden. Will man Rosen treiben, so kann man ein grösseres Sorti- ment nehmen, selbst Sorten, die getrieben nicht so viele Blumen bringen, wie im Einige der letzteren, wie Mlle. nerwelt Deutschlands den Vorschlag zu machen, gewirr ein Ziel zu setzen, indem wir ein liche Namen annehmen. Freien. Anny Wood, Duke of Edinburgh, Mlle. Marie Rady würde ich aber doch aus dem Sortimente ausschliessen, weil sie ‚sich schlecht treiben lassen, dagegen etwa folgende empfehlen, wenn man eine grosse einheitliches System und einheit- Auswahl haben will: ‚Weisse und helle Farben. Bourbon-Rosen. Mme. Cornelissen, Emotion, Comtesse 186 Wieviel an Druckkosten könnten nicht allein erspart werden, wenn man so und soviel Synonyme weniger drucken zu lassen brauchte. Wir brauchen weder ein englisches, noch belgisches oder französisches System und ausländische Namen, denn wir besitzen beides sehr gediegen in deutscher Arbeit. Der bekannte Coniferenkenner WILH. HOCHSTETTER, Kgl. Garteninspektor in Tübingen, hat uns in seinem neuesten Werk über Coniferen ein ausgezeichnetes System und eine gute Namensbezeichnung der Coniferen an die Hand gegeben, so dass wir nicht einmal lange zu suchen und zu berathen brauchen. Ich möchte daher alle Gärtner und auch Gartenfreunde auffordern, diesSystem und diese Namensbezeichnungen einheit- lich anzunehmen. Einige Gärtnereien, so namentlich die durch ihre schönen Coniferen rühmlichst bekannte Gärtnerei von PETER SMITH & Co. in Bergedorf, sind bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. Darum lassen Sie uns denen folgen, dann, glaube ich, werden wir viel an Zeit ersparen und die Coniferen werden dadurch an Ver- breitung noch gewinnen. *) Waldsteinia trifolia Koch. (Rosaceae.) (Mit Abbildung.) 9, iese niedliche Pflanze aus dem süd- lichen Europa ist kürzlich im Jl. of Hortic. (24. Januar 1884 S. 59) abgebildet und haben wir darnach auch unsere Figur fertigen lassen. Obwohl lange in die Gärten eingeführt, scheint sie nicht die Verbreitung gefunden zu haben, die sie verdient. Nächst den Geum-Arten sind überhaupt die Waldsteinia-Arten, von denen es im engeren Sinne nur 2 oder 3 Arten giebt, unter den Rosaceen die- jenigen, welche in Bezug auf gedrängten Wuchs und Blüthenreichthum besonders hervorragen. Waldsteima trifoha Koch (W. sibirica D. C.; Comaropsis sibirica Tratt.) wird kaum 30 cm hoch, trägt lockere Ebensträusse gelber Blumen, die *) Der Gegenstand müsste eigentlich auf einer inter- nationalen Konferenz geregelt werden. Bei gewissen Formen wird es schwer sein, Einigkeit zu erzielen, D. Red. Waldsteinia trifoha Koch. an Butterblumen erinnern und durch ihren Reichthum auffallen. Der Stamm ist fast ganz unterirdisch und kriechend. Blätter sind 3zählig, leicht behaart und gesägt. Die Blumenblätter sind rund, die Kapseln behaart, während bei der ver- wandten amerikanischen W. fragarioides D. C. die Blumenblätter länglich und die Kapseln glatt sind. Nach Jl. of hort. scheinen beide in einander überzugehen. Die 3. Art, W. geoides, ist uns am be- kanntesten; sie stammt aus Ungarn, hat Srosse, runde, 5lappige Blätter und kleine- N Fig. 44. Waldsteinia trifolia Koch. re Blumen, wird meist nur 15 cz hoch, blüht vom Mai an mehrere Monate lang. Sie wächst in schattigen Wäldern und eignet sich sehr, um leere Stellen unter Bäumen zu bedecken. — Dagegen ist W. trifolia nicht so an einen bestimmten Standort gebunden. Sie gedeiht sowohl an exponirten Stellen, auf Felspartieen, wie im tiefen Schatten eines Gehölzes und eignet sich auch für gemischte Blumen- Deete: Die Champignon-Treiberei der Gebr. Burchard in Berlin. Von L. WITTMACK. Jahre, ja Jahrzehnte lang hat man in Deutschland, speziell auch in Berlin, darauf Die = En 3 FE za N nee Be en FEED), ee rt KULT ENNENN ci 1884. 17. April] hingewiesen, man solle doch endlich an- ' fangen die Champignonzucht so im Grossen und so rationell zu betreiben, wie in Paris; aber die Stimmen der Mahnenden verhallten bisher wie die des Predigers in der Wüste. Erst jetzt beginnt sich’s zu regen und nun auf einmal von vielen Seiten. In Berlin und Umgegend sind in der allerletzten Zeit verschiedene mittlere und grössere Anlagen entstanden. So die der Gebr. BURCHARD (Obergärtner JAHN), die grösste von allen, Brunnenstrasse go, auf dem alten Viehmarkt, die der Herren WennIsch & Co. Greifs- walderstrasse 29, des Herrn RınG auf Düppel bei Zehlendorf, des Herrn Geh. Admiralitäts- Rath Jacogs in Moabit, Bremerstrasse, des Herrn SAABECK in Pankow, des Herrn GOETZE, Uferstrasse, am Gesundbrunnen etc. Die grossartigste aller dieser Anlagen, die der Gebrüder BURCHARD, besichtigten die vereinigten Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues am 6. April und alle Theil- nehmer waren erstaunt über die ausgedehn- ten Beete und deren zweckmässige Ein- richtung, die von einem Neffen der Be- sitzer, Herrn Obergärtner Jaun, getroffen ist. Selten dürfte sich aber auch ein pas- senderes Lokal finden: ein grosser, hoher und dunkler Keller des alten Viehmarktes. Betritt man diesen Keller, so gelangt man zunächst in einen Raum, wo der Dünger präparirt wird. Diesen Dünger bezieht die Firma von dem Pächter der Pferde-Eisen- bahn-Ställe, Herrn SCHROPSDORF, Friedrich- Wilhelmstrasse 4, Berlin, a Ctr. zu 33 Pfg. Augenblicklich mochten wohl an 500 Ctr. daselbst lagern. Der Mist wird sofort nach der Ankunft mit Düngergyps bestreut, um das Ammoniak zu binden (auf ca. 50 Ctr. Dung ı Ctr. Gyps), und dann mindestens Ei dreimal — in Zwischenräumen von fünf Ta- _ gem — umgestochen, bis er vergohren und kaffeebraun geworden ist. Alsdann wird er auf die Beete gethan und, nachdem er sich auf 16—ı18° R. abgekühlt, mit Brut bespickt. Hierauf kommt Erde darüber, man hält die Temperatur im Mist auf ca. 15°, und in 5, höchstens 6—8 Wochen erscheinen die Champignons. Die Beete selbst finden sich in den näch- sten Räumen, die alle mittelst Dampfheizung - erwärmt werden können. (Diese Heizung war bereits vorhanden, musste aber ent- ' sprechend verändert werden.) Zur Aufnahme K der Beete sind vorläufig 52 hölzerne Stellagen _ von ca. ı2 m Länge und meist 4 Fuss 3 Zoll Breite (an den Pfeilern von ı » Breite) er- richtet. Jede Stellage ist 6 Fuss hoch und‘ hat 3 Etagen oder Börter, die 2!/, Fuss von einander entfernt sind. Die erste Etage ist - der Fussboden selbst. Alle sind mit 7 Zoll hohen Brettern als Champignon-Treiberei der Gebr. Burchard. 187 Rand umgeben, etwa wie es beifolgende Skizze zeigt. £ Me > Fig. 45. Stellage für Champignonbeete. Auf diesen Börtern, resp. an der Erde sınd die Beete flach angelegt. Im Ganzen sind auf den 52 Stellagen mithin 156 Beete, die zusammen 2500 g‚n Oberfläche einneh- men. Was das heissen will, ergiebt sich am besten daraus, dass, wenn man sich die Beete ı »z» breit und der Länge nach an- einander gereiht denkt, sie eine Länge von den Linden bis zum Halleschen Thore ein- nehmen würden. Die Entfernung der ein- zelnen Etagen von einander (2'/, Fuss) ist zweckmässig so weit gewählt, damit man bequem die ziemlich breiten Beete bear- beiten, namentlich den Dünger ordentlich festklopfen kann. Des Weiteren trägt zum bequemeren Hantiren auch die Breite der Wege zwischen den Gestellen, die 0,70 beträgt, viel bei. ; In den hinteren Räumen finden sich die Beete, in denen die Brut angezogen wird. Beim Beginn bezogen die Herren BURCHARD ihre Brut von dem bekannten Champıgnon- züchter Herrn GERNTZ in Wildpark bei Pots- dam, jetzt zieht Herr Jaun sie selbst; theil- weise benutzte er auch Erde, in welcher die Sporen (Samen) des Pilzes gekeimt und ein Pilzgewebe gebildet haben, von seinem Freunde, dem Pilzzüchter WENDISCH, und gar bald hofft man selbst Brut, resp. Brut- steine verkaufen zu können. Diese letzteren werden aus einer Mischung von Lehm, Kuhdung und Pferdedünger angefertigt, die man erst vom Pilzgewebe durckwuchern lässt, dann in eine Form, nach Art der 188 Unfruchtbarkeit der Obstbäume. Bw [| GARTEN-Zertung Ziegelstein- Formen, bringt und trocknen lässt. Aeusserst wohlthuend war die reine Luft im Keller, die durchaus nichts Dumpfiges an sich hatte, und überhaupt erfreute die grosse Sauberkeit. Täglich werden alle Wege gekehrt, täglich etwa sich einfindende Wür- mer, vor allen Kellerasseln, die in der ersten Zeit auftraten, sowie selbstverständlich alle kranken Pilze entfernt. Der Lohn dieser Mühen bleibt denn auch nicht aus und schon jetzt werden täglich 25—30 %g Champignons (A 2,60— 3 Aı per Kilogramm en gros) »ab- gedreht«, ja nicht abgeschnitten, da das leicht zu Fäulniss Veranlassung giebt. Ueber- all sah man die kleinen Köpfchen hervor- sprossen: es war wirklich ein reizender An- blick, und einige fast ausgewachsene waren so appetitlich, dass man sie roh verzehrte, wobei sich dann zeigte, dass sie einen höchst angenehmen, fast nusskernartigen Geschmack besitzen. Leider sind unsere Köche meist zu bequem, um sich auf das Putzen der frischen Champignons einzulassen, sie neh- men lieber die theureren eingemachten, die viel weniger schmackhaft sind. Die Haus- frauen aber sollten nur frische verlangen, dann würden sich die Herren Köche fügen müssen. Die Herren Gebr. BURCHARD ziehen übrigens zwei Sorten, die deutsche, welche mit einem weissen Kopf und die französische, welche mit einem bräunlichen Kopf hervorkommt. Erstere werden lieber gekauft, im Geschmacke aber sollen sich beide gleich sein. So einfach die ganze Kultur scheint, so erfordert sie doch grosse Sorgfalt und uns sind mehrere Fälle bekannt, wo einigen der anderen oben genannten Herren ganze Kul- turen verunglückt sind. — Die BURCHARD'- sche Kultur ist aber Dank namentlich der tüchtigen Leitung des Herrn JAHN und seiner Mitarbeiter eine ausserordentlich gute. Nach 3 Monaten, wo meist ein Beet erschöpft ist, wird dasselbe ganz abgeräumt und alle Bretter, Unterlage wie Seitenwände, sauber gewaschen. Auch das ist ein wichtiger Punkt. Man sieht, es wird hier mit grosser Intelligenz gearbeitet und möchten wir allen Interessenten den Besuch dringend empfehlen, der auf vorherige Anmeldung gern gestattet wird. Einige Worte über Unfruchtbarkeit der Obstbäume und Hebung derselben etc. In der Zeit, als ich beim Reichsburggrafen zu Dohna in Funktion stand, habe ich in- teressante Erfahrungen auf dem Gebiete des Obstbaues gemacht, wovon ich hier Einiges, was noch nicht so allgemein Dbe- kannt sein dürfte, mittheilen will, in der Voraussetzung, Manchem dadurch nützliche. Fingerzeige zu geben. Die betreffende Obstanlage bestand aus ca. 1000 Stück verschiedenen tragbaren Obst- bäumen, die grösstentheils bei entsprechen- der Behandlung reichlich Früchte trugen. Unter diesen Bäumen befand sich ein etwa 30 Jahre alter Apfelbaum (Rother Stettiner), der trotz aller erdenklichen Pflege nicht tragen wollte und, da er sehr kräftige Triebe gemacht hatte, versuchte ich es mit dem sogen. Zauberring, erreichte aber keineswegs meinen Zweck, der Baum trug wohl in den ersten Jahren einige Früchte, aber liess auch davon noch welche fallen, litt daher nicht an Vollsaftigkeit. Diese Erscheinung brachte mich auf den Gedanken, dass die Wurzeln unten auf eine Bodenschicht gedrungen wä- ren, die nicht die gehörige Nahrung bieten konnte. Da fiel zufällig ein Pferd. Ich liess den Kadaver in Stücke theilen und vergrub diese so tief, als es nur irgend möglich war, ohne den Wurzeln zu nahe zu kommen und zwar in solchem Abstand vom Stamm entfernt, wie die Peripherie der Krone reichte. — Der Erfolg war ein überraschender. Der Baum trug im Jahre darauf so viele und so vorzügliche Früchte, dass ich nicht Stützen genug anbringen konnte, die überladenen Zweige zu halten und von der Zeit an trug er alle Jahre überaus reichlich und schöne Früchte. In einem Winter trat bei einem Schnee- falle von über ı m» hoch und bei schar- fem Ostwinde eine strenge Kälte ein von ca. 30’ R., welche mehrere Wochen anhielt. Wie ich gefürchtet hatte, war es auch ein- getroffen, die ganze Obstanlage hatte furcht- bar gelitten, viele Bäume, über 40 Jahre alt, waren, so weit sie nicht im Schnee steckten, grösstentheils erfroren, namentlich alle edle- ren Birnen. Ich überlegte nun hin und her, was ich wohl hier thun könnte, einige Bäume zu retten und entschloss mich zuletzt für Auf- ritzen der Rinde auf verschiedenen Stellen und starkes Auslichten, sowie Zurückschnei- den der Kronen. Durch dieses Verfahren habe ich sehr viele Bäume wirklich gerettet. Es quoll im Frühjahr, als die Saftbewegung eintrat, ein brauner Saft aus den Einschnitten und später hatte sich unter der alten Rinde eine neue gebildet. angegriffenen Bäumen im ersten Jahre nur schwächlich austrieben, so erholten sie sich doch von Jahr zu Jahr. Die härteren Sor- ten, wie die meisten Reinetten, Stettiner, Eiserapfel, Bohnapfel, Prinzenapfel. Dan- Obgleich viele von den ziger Kantapfel u. s. w. hatten garnicht ge- litten, ebenso auch Kirschen und Pflaumen A ZUN F zojähriges Jubiläum von Ferdinand nur sehr wenig; diese Sorten eignen sich ' daher ganz besonders für exponirte Lagen. Schliesslich will ich noch erwähnen, dass ich mir in einem Spätherbste aus der be- rühmten Baumschule von JAMES BooTH & SÖHNE in Flottbeck bei Hamburg ca. 100 Stück verschiedene neuere Apfelsorten ver- schrieb; diese musterhaften Bäumchen wur- den leider etwas spät abgeschickt und gin- gen unverantwortlich lange mit der Bahn, sie hatten ungefähr 150 Meilen mit derselben zu machen und waren doch beinahe 3 Wochen gegangen. Während des Transportes trat aber eine Kälte von ı8°R. ein, und selbstverständlich hatten die Stämmchen trotz der vorzüglichen Verpackung doch erheblich gelitten. Ich habe die ganzen Packete nach Ankunft so- fort so hoch als möglich mit Schnee be- deckt und den folgenden Tag dieselben tief eingeschlagen und ganz mit Erde bedeckt, liess sie auch so bis zum Frühjahr liegen. Etwa Ende März schnitt ich die Kronen möglichst kurz ein und pflanzte die Bäum- chen an ihren bestimmten Ort, sie trieben bis auf 7 Exemplare sehr kräftig aus und wuchsen üppig fort, die 7 schwach ausge- triebenen Stämmchen erholten sich erst all- mählich und trieben erst um Johannis mit dem zweiten Triebe lebhafter aus. Der Baum, welchen ich zur Probe aus dem Packet her- _ ausgenommen und blos eingeschlagen hatte, war total erfroren und trieb garnicht wieder "aus. - Berlin im Januar 1884. C. ALTMANN, ım landwirthschaftlichen Ministerium. DZ ” Das 50jährige Jubiläum des Kgl. Hofgarten-Direktors Hrn. Ferdinand Jühlke in Potsdam. Von L. WITTMACK. % Bar Vervollständigung unserer früheren Be- E richte haben wir noch nachzutragen, dass - im Ganzen, wie Hr. Gust. FINTELMANN in d. deutsch. Gärtnerztg. mittheilt, 119 Briefe _ und 109 Depeschen am 1. April eintrafen. - Morgens 6 Uhr brachte der Männerchor der Friedenskirche ein Ständchen, 6'/, Uhr er- schien auf Veranlassung der Beamten der - Gartenverwaltungdas Musikkorps des 1.Garde- - Regiments zu Fuss, und darauf liess der Kom- - mandeur des 3. Garde-Ulanen-Regiments den Jubilar durch sein Trompeter-Korps be- grüssen. Um 8 Uhr erschien eine Deputation der - Loge »Teutonia«, um 9 Uhr die Kommissare GAERDT, als Mitglieder des Kuratoriums der Kgl. Gärtnerlehranstalt, hierauf die Beamten der Kgl. Gartenverwaltung, die Kommission aller Schüler der Gärtnerlehranstalt, Se. Ex- cellenz der Graf PERPONCHER, Intendant der Kgl. Gärten, der den Hohenzollern - Orden überreichte, der Magistrat und die Stadt- verordneten von Potsdam in voller Amts- tracht unter Führung des Ober-Bürgermeisters LS Von werthvollen Gaben möchten wir noch eine chinesische Vase vom Grafen PERPONCHER nennen, von Adressen die des Kölner Ver- eins f. Gartenkultur und Botanik, des Garten- bauvereins zu Stockholm, des Magistrats der Stadt Stralsund, der schles. Ges. f. vaterl. Kultur, des Vorstandes d. landw. Central-Ver- eins f. d. Reg.-Bez. Potsdam, des Senats d. Kgl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaf- tern zu Brlunbete. Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. Von CARL MATHIEU. (Fortsetzung..) Orchideae. Dendrobtum carınıferum laterıtium Rchb. /. Gard. Chron. 491. Kelchblätter hellgelb, Kronenblätter rein weiss, Vordertheil der Lippe gelb- lich, das Uebrige ziegelroth. endrobium polycarpum Rehb. f. Gard. Chron. 512. Dem D. Mirbehanum und D. Rimannı verwandt. Stamm go cn hoch, fast stielrund, Blüthentraube vielblumig, Kelchblätter zungenförmig-dreieckig, Kronenblätter zungenförmig -spatel- förmig, Lippe dreispaltig, die seitlichen Einschnitte halb eiförmig, der mittlere Einschnitt länglich-dreieckig, Blumen gelblich, die Einschnitte der Lippe purpurroth gerandet. Hat grosse Fähig- keit zur Selbstbefruchtung, daher leicht aus Samen zu ziehen. Eria Elwesü Rchb. f. Gard. Chron. 483. Der E. reticulata und E. Wightu nahe- stehend. Scheinknollen linsenförmig, flach, mit einer Scheide von einfachen Nerven bedeckt. Blätter 24 cm lang, länglich lanzettlich, gestielt, Blättchen hell ocherfarben, ungefähr ı cz lang. Eine Miniatur-Orchidee des Himalaya. D 190 Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. Von ELWES entdeckt. Bei Sir STRICK- LAND. Hildenley. Epidendrum Endresü Rehb. 7 Gard. Chron. 484. Dünne, rasenartige Stengel, Blätter herzförmig-eirund, die seitlichen Kelch- blätter dreieckig, das ungleiche läng- lich-keilförmig, Kronenblätter spatel- förmig, Blumen weiss, mit grünen Spitzen, Lippe lila. Von Costa Rica. Epidendrum innocentrum Rchb.f. Gard. Chron. 497. Blüthentraube 20—24 blumig, Kelch und Kronenblätter grünlich braun mit citronengelb, Lippe weiss, in der Mitte schön violett. Cypripedium Schroederae Rehb. f. Gard. Chron. 484. Eine Kreuzung zwischen C! caudatum und C. Sedeni der VEITCH’schen Gärt- nerei. Das ungleiche Kelchblatt ocher- farben mit purpur, die seitlichen ocher- farben mit purpurbraunen Adern, die zwei purpurfarbigen Mittelrippen sehr hervortretend. Kronenblätter hängend, sehrbreit, wellig, mitweisslichen Flecken in derMitte, Lippe breit, aussen purpurn, die nach innen gekrümmten Lappen schwefelgelb mit braun gefleckt. Cypripedium Curtisü Rehb. f. Gard. Chron. 496. Dem C. ciholare sehr nahe chend Die Flecken auf den Kronenblättern (welche schmaler sind) sind jedoch kleiner und nur randständig, auch ist die Spitze der Kronenblätter damit be- deckt. Das ungleiche Kelchblatt ellip- tisch, spitz, Lippe prächtig und sehr gross, mit spitzen Seitenecken. Von den Sunda-Inseln, durch CURTIS an VEITCH & SONS gesandt. Cypripedium tonsum Rehb. f. Gard. Chron. 505. Dem C. javanıcum nahe verwandt. Blätter riemenförmig, spitz, gewürfelt, der lange Blumenstiel kurz und fein flaumhaarig, das ungleiche Kelch- blatt elliptisch, spitz, weisslich, mit 21 grünen Nerven inwendig und einem kleinen sepiabraunen Flecken an jedem Rande, auswendig grün gefleckt, die seitlichen Kelchblätter bandförmig, spitz, um die Hälfte kürzer als die Lippe, Kronenblätter bandförmig, spitz, fast ohne Wimpern, in der Mitte grün mit sepia verwaschen, sonst mit einigen sehr dunklen Flecken. Lippe grünlich, Cattleya Schroederiana Rechb. f. [Garren-Zeitung sepiafarben gefärbt auf dem oberen | Vordertheil des Sackes. Von den Sunda-Inseln, durch CURTIS an VEITCH & SONS gesandt. Aerides lepidum Rchb. f. Gard. Chron. 485. Blüthentraube etwa 45 cm lang, weiss mit purpurnen Spitzen an den Kelch- und Kronenblättern und am Vorder- theil der Lippe und des Sporns. Blätter etwas schmaler als bei A. odoratunmn. Eine hübsche, "neue ArE durch. L. BERKELEY aus Ostindien gesandt. Trichocentron orthoplectron Rehb.f. Gard. Chron. 488. Dem 7. zonophthahnmum sehr nahe ver- doch sind die Kronen- und. wandt, Kelchblätternichtlanzettförmig, sondern keilförmig, das ungleiche Kelchblatt und die Kronenblätter stumpf, die seit- lichen Kelchblätter spitz, Lippe fast vier- eckig, diePlatte derselben weiss miteinem karmoisinrothen Flecken an jeder Seite am Grunde, Blumen zimmetfarben mit ocherfarbigen Spitzen. Wahrscheinlich SANDER’schen Ursprunges. Saccolabtum Berkeleyi Rchb. f. Gard. Chron. 496. Zwischen S. Zttorale und S. gurwhalhum stehend. Es hat wie ersteres die ab- gebissenen Blätter und den kurzen, flaumhaarigen Sporn des letzteren. Lippe spitz und gelappt, amethystfarben. amethystfarbigen Punkten und Strichen. Durch Oberstlieutenant BERKELEY ent- deckt. Saccolabium Witteanum Rehb. f. Gard. Chron. 516. Stengel aufrecht, Blätter länglich keil- förmig, Blüthentraubevielblumig, schlaf, Kelch- und Kronenblätter orange mit zahlreichen röthlichen Flecken, Lippe weiss mit einigen purpurfarbigen Stri- chen. Von Java. Im botanischen Garten zu Leyden. Warczewiczella picta Rehb. f. Gard. Chron. 497. Aehnlich der blätter weiss, lich oder gelblichweiss, Lippe gelblich- weiss, Ränder dunkelpurpurn gestrichelt. Bardı W. discolor. Kronen- Chron. 500. Scheinknollen zweiblättrig, Blätter no Blumenstiel zweiblumig, Kelchblätter linienförmig, spitz, Kronen- lich, spitz, Kelchblätter blassgrün- Vordertheil Blumen weiss mit $ 80 Be April.) blätter länglich, spitz, Blumen schön purpurn. Bei Baron SCHROEDER in Egham. Eine SANDER’sche Einführung. Anguloa Ruckeri retusa Rchb. f. Gard. E 5 Chron. 501. Blumen auswendig citronengelb, in- ° wendig mit dunkelpurpurnen Flecken, j Lippe mit seitlichen, rechtwinkligen Lappen. Mittellappen sehr klein, mit N | - kurzen, starken Haaren bedeckt. Trichopilea Kıienastiana Riehb. f. Gard. Chron. 502. Der 7. suavıs und Backhousiana nahe stehend. Blumenstiel zweiblumig, Blu- men weiss, auf der Lippe einige gelbe ‚FleckenundZeichnungen. EineSANDER- sche Einführung. Bei Konsul KIENAST Ein» Zürich. Lycaste Sineeana Rchb. f. Gard. Chron. 503. Zwischen Z. Deppei und Skinneristehend. Blumen weiss, der Vorderlappen der Lippe ist hellpurpurn gesäumt und pur- _ purn gestrichelt und gefleckt. 9 Vanilla Pfaviana Rchb. f. Gard. Chron. > 504. "Stengel hin und her gebogen, Blätter gross, länglich, zugespitzt, Blüthenstand gipfelständig, Kelch- und Kronenblätter grün, gedreht, Lippe weiss, in Mexiko von PFAU gesammelt. Sarcanthus belophorus Rchb. f. Gard. En Chron. 505. Kronen- und Kelchblätter ocherfarben mit zwei purpurbraunen Längsstreifen. Die Seitenlappen der Lippe hellorange, - der pfeilförmige Mittellappen hell ocher- farben mit zwei purpurbraunen Längs- streifen. Von botanischem Werthe. Von FRIEDRICH SANDER eingeführt. 1 Sigmastalx malleifera Rchb. f. Gard. Chron. 508. - — Einem kleinen Oncidium ähnlich, der Blüthenstand ausgenommen, Schein- knollen länglich, ca. 44 cm lang, I4 cm breit, Blätter linienförmig, spitz, 15 cm - lang, IX cnbreit, Blumenstielabstehende Büschel tragend, Deckblätter trocken, - Kronen- und Kelchblätter dreieckig- bandförmig, sternförmig, hellgelb mit sepiabraunen Querstreifen und Flecken. "Lippe gelb. Aus Neu-Granada. Bei SANDER & CIE. - Zygopetalum forcipatum Rchb. f. Gard. Chron. 508. DemZ2.gramineum nahe stehend. Kelch- blätter bandförmig, weisslich ocher- % z « Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. 191 farben, ebenso die Kronenblätter, Lippe sehr breit. Bei SHUTTLEWORTH, CARDER & CIE. Zygopetalum Burkei Rehb.f. Gard. Chron. 518. Kronen- und Kelchblätter von schön- stem Schwarzpurpur inwendig, mit grünen Zeichnungen, Aussenseite grün, Lippe weiss. Von Damascus durch BURKE an VEITCH gesandt. (Wird fortgesetzt.) Miscellen. Phänologische Beobachtungen im Kreise Worbis. Standort: im Buchenwalde, 453 »2 über dem Spiegel der Ostsee: Asperula odorata zur Maibowle reif am 30. März 1884, ut exempla demonstrant! OTTo NATTERMÜLLER. Die »Frühbowle« mundete trefflich. Ver- bindlichsten Dank! D. Red. Frühe getriebene Pfirsiche. Brieg, den 7. April. In meinen Wein- und Pfirsichhäusern, welche Ende Dezember v. ]. angetrieben wurden, sind die frühreifenden Pfirsichsorten »Amsden«, Precoce Alexandre«, »Barly Louise« etc. bereits jetzt, Anfang April, im Reifen und ich beehre mich Ihnen hiermit von diesem gewiss beachtenswerthen Resultat Nachricht zu geben, und beifolgend 3 Stück vollkommen ausgebildete Früchte der » Amsden« (anscheinend der werthvollsten Sorte) zu übersenden. CARL Ep. HAUPT. Unsern verbindlichsten Dank! Die Pfirsiche erklärte der Obstausschuss der V. z. B. d. G. für vorzüglich, sowohl in Form, Farbe, wie Geschmack, und war man allgemein erstaunt ob dieser grossartıgen Leistung! Die Exemplare waren für Amsden ausserordentlich entwickelt; sie massen 15'/, bis 16 cm im Umfang. D. Red. Magnolia Sowulangeana nigra zählt unstrei- tig zu den edelsten und schönstblühenden harten Bäumen; sie unterscheidet sich von der bekannteren Stammart (M. conspicua Salisbr. ß. Sowlangeana) durch die grösseren und viel dunkler gefärbten Blüthen; das kastanienbraune Kolorit grenzt aussen an den Kronenblättern fast an Schwarz, wird aber nach innen heller. Sie blüht nur we- nige Tage vor der Entwicklung der Blätter, deren zartes Grün noch rechtzeitig erscheint, um mit den reichgefärbten Blumen eme schöne Wirkung hervorzubringen. JAMES VeitcH & Sons, London, besitzen in ihren Baumschulen zu Combe-Wood besonders schöne Exemplare dieser Magnola. »The Garden.« \ 192 Gartenbau-Ausstellungen. — Sprechsadl. 5 [Garren-Zeitung Eine neue Sorte Erdbeeren wurde unter dem - Namen »The Captain« von Laxton aus der Kreuzung von Crownprince mit Excelsior gewonnen. Sie reift so zeitig wie Marguerite und trägt bis Ende September, und zwar nur selten kleinere Beeren; durchschnittlich sind sie von regelmässig konischer Form und in Farbe und Geschmack vorzüglich. Wenn sich die Sorte als späte Herbstfrucht bewährt, so wäre sie eine vorzügliche Neu- heit. »The Garden.« O.eH. Gartenbau-Ausstellungen. St. Petersburg. Internationale Ausstellung. Anmeldungen werden nur noch bis zum 27. April entgegengenommen. Programm und Anmeldungsformulare beim Wirkl. Staatsrath Dr. E. von REGEL, Peters- burg, Bot. Garten, oder bei den in No. 6 d. Z. S. 70 unter 6 genannten Repräsen- tanten. Wir richten die dringende Bitte an alle Handelsgärtner, in ihrem eigenen Interesse die Ausstellung zu beschicken, soweit sie es irgend vermögen, da Russland immer mehr ein lohnendes Absatzgebiet für Deutschland zu werden verspricht. Personalnachrichten. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst gerubt, Allerhöchstihrem Vice-Ober- Jägermeister, General-Lieutenant z. D. von KotzE zu Hannover (Mitglied d. V. z. Bef. des Gartenbaues) den Rothen Adler-Orden erster Klasse mitEichenlaub und dem Emaille- bande des Königlichen Kronen-Ordens mit Schwertern am Ringe zu verleihen. Herr ErNnsT ScHwmipr, bisher Obergärtner in Eisenach, hat die Leitung des in Wurzen neu zu schaffenden grossen Stadtparks über- nommen. Der Kgl. Garteninspektor Osc. HERING in Düsseldorf 7 am 27. März, 71 Jahre alt. Ausschreibung. Die Stadtgärtner- stelle in Wien mit einem Jahresgehalt von 2000 Fl. und freier Wohnung etc., ist neu zu besetzen. Bewerbungsgesuche sind, mit einer 50 Kız.-Stempelmarke versehen, an die »Ein- reichungsprotokolle« des Wiener Magistrats, innere Stadt, Wipplingerstrasse Or. No. 8, spätestens bis 19. Mai d. J. einzusenden. Sprechsaal. 16. C. W. in S. Sende Ihnen anbei ein paar Salatpflanzen, die mit einem Pilze be- haftet sind, der mir alljährlich viel Aerger macht, und ersuche Sie recht freundlichst, wenn Ihnen ein Mittel zur Vertilgung oder Einschränkung des Schmarotzers bekannt ist, dasselbe in der Garten-Zeitung bekannt zu geben. Ausser an Salat kommt der Pilz auch an Pflanzen der Kohlarten vor, wenn sie zu dicht stehen oder ein recht scharfer Tempe- ratur-Wechsel auf sie einwirkt, und scheint Letzteres der eigentliche Erzeuger zu sein. In Folge der bei Treibkulturen nicht zu umgehenden geschlossenen Behandlung gehen mir oft ganze Kästen mit Salat zu Grunde, ohne dass man dem Uebel wehren könnte, denn wenn man es merkt, ist es auch meist zu spät. Ein Tag recht warme Sonne mit scharfem Wind, so dass man nicht hoch lüften kann, verdirbt oft viele Wochen Arbeit. Antwort: Der Pilz ist Zeronospora gangli- ‚ formis Berk., ein Verwandter des Kartoffel- pilzes (P. infesians) und findet sich auf vielen Kompositen. In Paris hat er in den letzten Jahren ebenfalls am Treibsalat grosse Ver- heerungen angerichtet und wird dort Meunier d. h. Müller (wegen des weissen Ueberzuges) genannt. Prof. CoRNU zu Paris hat in Folge dessen den Entwicklungsgang genau unter- sucht und abgebildet. — Leider aber sind Gegenmittelauchihmnichtbekannt geworden. Es möchte sich empfehlen: ı. Sofortiges Entfernen und Verbrennen der befallenen Pflanzen.. 2. Uebergiessen des Erdreiches ım Mistbeet vor dem Einsäen des Salats mit kochendem Wasser, ebenso Abwaschen der Seitenwände und soweit möglich auch der Fenster und Scheiben mit kochendem oder wenigstens heissem Wasser. 3. Eventuell Kalkanstrich der Wände des Kastens, wenn das Reinigen mit kochendem Wasser nicht gut ausführbar. samen mit kaltem Wasser vor der Saat (nur der Vorsicht halber). 5. Das PonsoT'sche "Mittel gegen den verwandten Pilz auf dem Weinstock (?. viticola), mitgetheilt von P. Macnus in Garten-Zeitung 1833 S. 17. besteht im Bestreuen der Pflanzen mit einem Gemisch von einem Theil gepulverten Eisen- vitriol mit fünf Theilen gepulverten (ge- mahlenen) Gyps. — Der Pilz auf dem Kohl ist ein anderer, aber verwandter, wahrscheinlich 2. parasitica, der auf vielen Cruciferen vorkommt. W. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 15. April 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Amaryllis rothe 300, weisse 450—600. Aza- leen 20— 40. Camellien, rothe 150— 250, weisse 450—500. Cyclamen 20. Flieder 600—900. Maiblumen 60—ı00. Orchideen 300— 1000. Primeln 10. Rosen 200—600. Stiefmütter- chen 5. Veilchen 10. — SonstigeBlumen: Fuchsien 20. Abutilon 25. Hyazinthen 25—75. Tulpen 5—ı0. Erica (Töpfe) 600—900. — Sogen. italien, Blumen: — hal —— 4. Abwaschen der Salat- ES Bir Ev DEUTSCHE POMOLOGIE. Chromolithographische Abbildung, Beschreibung und Culturanweisung der empfehlenswerthesten Sorten Aepfel, Bimmen, Kirschen, Pfannen, Aprikosen, Pürsiche und Weintranben, Nach den Ermittelungen des Deutschen Pomologen-Vereins herausgegeben von W. Lauche, K. Garten-Inspektor, Lehrer des Gartenbaues an der K, Gärtner-Lehranstalt zu Potsdam, , Inhaber der grossen goldenen Medaille für Leistungen im Gartenbau etc. Band: Aepfel. Zweite Folge. | a IT AN N Nr zweihundert Farbendrucktafeln in vier Bänden war die erste Folge der Pomologie abgeschlossen, und mehr als tausend Subskribenten gebührt lebhafter Dank für die zahlreichen ermunternden und anerkennenden Zuschriften, welche aus ihren Reihen eingingen, und welche vielfach an dem Werk nur auszusetzen hatten, dass die Zahl der abgebildeten und beschriebenen Aepfel und Birnen nicht ausreiche. Und allerdings, es sind in den letzten Jahren eine Menge Sorten bekannt geworden und verbreitet, über die in den früheren Versammlungen des Deutschen Pomologen-Vereins noch keine genügenden Beob- achtungen vorlagen, die aber theilweise durchaus Beachtung und Verbreitung verdienen. Das bisher em- pfohlene Sortiment Aepfel und Birnen ist in der That nicht gross genug. Theilt man die Früchte nach ihrer Reifezeit in Sommer-, Herbst- und Winterobst ein, berücksichtigt man ferner die verschiedenen wirth- schaftlichen Zwecke, bedenkt man, dass sich gewisse Sorten für den Garten, für Landstrassen, für das Feld, - für trocknen oder feuchten, sandigen oder lehmigen Boden, für warme oder rauhe Lagen eignen, so erscheint eine Sorten- Auswahl von 50 Aepfeln und 50 Birnen zu gering und eine von Ioo nicht zu gross. Bereits vor 20 Jahren liess sich der Verfasser von Oberdieck, Jahn, Leroy etc. Reiser und Stämme senden, pflanzte in seiner Baumschule über 2000 Aepfel- und Birnensorten an, um ein eigenes Urtheil über ihr Ge- deihen und ihren Werth zu gewinnen. Als ihm später die Anlagen der Königlichen Gärtner- Lehranstalt anvertraut waren, wurde hier ebenfalls ein grosses Sortiment in den verschiedensten Formen angepflanzt, und während eines Jahrzehnts wurden gegen 2000 Früchte beschrieben und abgebildet. Beobachtungen und Erfahrungen mit anderen Pomologen ausgetauscht und auf Ausstellungen ergänzt und erweitert. Das - Resultat sind diese, fünfzig weitere, bereits in des Verfassers Handbuch des Obstbaues erwähnte empfehlenswerthe Sorten Aepfel und Birnen, welche nun die zweite Folge der Pomologie bilden. Dieselbe besteht demgemäss also aus einem zweiten Band Aepfel (No. 57—100) und einem zweiten - Band Birnen (No. 51—100) im Preisverhältniss der Ersten Folge, d.h. 25 Mark per Band. 3 Beide Bände elegant in Halbleder fest gebunden oder lose in geschmackvollen Einband-Cartons kosten zusammen 56 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Anzeigen. Die Baumschule von L. SPÄTH © 154 Köpnickerstr. BERLIN So. Köpnickerstr. 154. (125 Hektar umfassend) empfiehlt grosse Vorräthe von Obst- Bäumen in allen Formen, Allee- bäumen, Ziergehölzen, Coniferen, Rosen, Obstwildlingen, Forst- und Hecken- pflanzen, Erdbeer- und Spargelpflanzen, Blu- menzwiebeln etc. SEE” Cataloge gratis und franco. 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Preussischen Staaten‘‘ und der „‚Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, | } Erscheint jeden Donnerstag. 9 Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Ü j | Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. - Inhalt: Die Kultur der Cattleyen. Von G. KITTEL, Chef de culture au Chäteau de St. Gilles lez Liege, Melonenzucht im Araxesthale. Von H. SCHARRER, Kaiserl. Garteninspektor in Tiflis. - Zephyranthes Treatiae (Amaryllideae, Trib. Amaryl- Ieae). Von L. WITTMAck. (Mit Abbildung.) - Sparrmannia africana L. Von Euc. J. PETERS in _ Leibnitz (Steiermark). _ Phaenologische Beobachtungen II., mitgetheilt von _ Prof. H. HoFFMmanN in Giessen. - Platycerium Hilli Thomas Moore (Hill’s Elenshorn- a. Gesuche =D Für einen Obertertianer, 17 Jahr alt, welcher ‚sich der Gärtnerei widmen möchte, wird in einer der bedeutenderen Gärtnereien eine Stelle als Lehr- ing gesucht. 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Oppenheim, Kunst- und Handelsgärtner, Frankfurt a. O., Briesenerstr. I. 1883. Von CARL Ein tüchtiger, erfahrener Gärtnergehilfe findet unter günstigen Bedingungen sofort dauernde Stellung in der Kunst- und Handelsgärtnerei Walther Pultke, Lötzen O.-P. Ein in der Binderei und Topfpflanzenkultur selbst- ständig arbeitender Gehilfe wird für dauernd sofort gesucht. Bewerber wollen sich mit Abschriften der Zeugnisse wenden an 4A. Jöckel, Handelsgärtner in Schweinfurt (Baiern). Für einen kleineren Privatgarten wird ein selbst- thätiger Gärtner gesucht, in Gemüse-, Obst- und Blumenzucht erfahren. Offerten an Fr. Esch, Baumschule u. Samenhandl. Wickrath, Rheinpr. Ein kräftiger und fleissiger Gärtnergehülfe wird für den hies. Kirchhof auf sofort gesucht. Derselbe würde sich allen vorkommenden, auch nicht gärtnerischen Arbeiten zu unterziehen haben. — Die Stellung ist bei völlig freier Station und nach Leistung gezahltem Gehalte eine dauernde. Fr. Busse, Sudenburg-Magdeburg, Anzeigen. [Sarten-Zeitune Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Der praktische Planzeichner für Gärtner. Anleitung zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehranstalten. Herausgegeben von A. Wagner, Garten-Inspector zu Stuttgart. Zweite, neu bearbeitete Auflage. Prakt. Anleitung zur Pürsichzucht. Von Ludwig Freih. v. Ompteda. Mit 8 lithographirten Tafeln. Preis 2 M. 50 Pf. J. &. Vothmann’s Gartenbau - Katechismus. Sechste Auflage, vollständig neu bearbeitet von J. Hartwig, Grossherzogl. Hofgärtner in Weimar. Mit 60 in den Text gedr. Holzschn. Preis cart. 2 M. Gärtnerische Samenkunde. Praktische Anleitung zur Zucht u. Ernte der wichtigsten Blumen-, Gehölz-, Gemüse- und Grassamen. Von Wilhelm Schulze, Praktischer Gärtner in Erfurt. Preis 7 M. Geschichte des Gartenbaues. Von 0, Hüttig, Director und Lehrer des Gartenbaues. Preis 2 M. 50 Pf. 12 lithogr. Tafeln nebst Text. Preis 8 M. Die Gewächshäuser und Mistbeete, Von J. Hartwig, Grossh. Hofgärtner in Weimar. Mit 52 Holzschnitten. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Die Obstbaumkrankheiten. Von Dr. Paul Sorauer. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Gärtnerische Veredlungskunst. Von De, 0, Teichert, Garten-Inspector in Potsdam. Zweite Auflage, bearbeitet vom Garten-Inspector Fintelmann in Potsdam. Preis gebunden 2 M. 50 Pf, Der Gemüsebau. Anleitung zum Gebrauche an Lehranstalten und zum Selhstunterricht. Von B. von Uslar in Hildesheim. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Handbuch des Obstbaues auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage ' herausgegeben von W. Lauche, Kgl. Garten-Inspector, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam. Mit 229 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis 16 M. Geb. ı8 M. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Die Kultur der Cattleyen. Von G. KITTEL, Chef de culture au Chäteau de St. Gilles, lez Liege. E E ist in keiner Weise schwer, heraus- % zufinden, was eine Pflanze fordert oder was ihr schädlich ist. In der That kann sich der Gärtner darin selbst bilden, wenn _ er sich immer frägt, — warum kränkelt diese oder jene Pflanze? Wenn er dies zu erforschen sucht, wird mit. der Ur- sache auch eine richtigere Kultur gefun- den sein. Ebenso ist es auch mit den Orchideen, welche in ihren Anforderun- gen recht eigensinnig, doch wenn ihnen das Verlangte geboten wird, ebenso dank- _ bar sind. Die Kultur der Cattleyen vor Allem, welche schon oftmals besprochen, _ selbst schon zu recht lebhaften Debatten, besonders in englischen Fachschriften, En gab, hat viele Eigenthümlichkei- ten, welche theilweise noch nicht bekannt sein dürften. Die Cattleyen sind bekannt- F lich Epiphyten oder Luftorchideen, lassen sich folglich an einen Holzklotz gebun- den, freihängend, kultiviren; jedoch hat sich diese Kultur für Europa als sehr er- schwert erwiesen, da die Pflanzen bedeu- “ tend mehr Abwartung erfordern, als wenn - sie im Topf gezogen würden. Nur einige rten, als: (Caftl. cıtrina, marginata und alkeriana, wollen an einen Klotz oder Korkstück mit etwas Sphagnum gebunden werden, für alle anderen ist die Topf- ltur die bessere. Sie ist viel einfacher, ichter übersichtlich und für unsere Häu- ser vortheilhafter. Cattleyen wollen in ‚ ein sehr leichtes Material gepflanzt 'sein. kenes Sphagnum mit Farnwurzeln (von Polypodıum vulgare), zolllang ge- ‚schnitten und gut gemischt, ist ihnen das Liebste. Das Pflanzen geschieht folgen- dermassen: Bei Füllung des Topfes mit Drainage — welche den Topf zur Hälfte llen muss —, suche man zur Befesti- ıng der Pflanze nach Bedarf Stäbe mit | den Scherben zu placiren. Hat man alsdann die Pflanze schwebend an die- selben befestigt, so schiebe man von obi- en Kompost behutsam und ohne jede ressung zwischen die Wurzeln, bis Alles eichmässig gefüllt, und die Pflanze nun gleichsam auf einem Hügel steht. Das Ganze muss vorsichtig und besonders Die Kultur der Cattleyen. 193 locker geschehen, damit die jungen Wur- zeln Luft und Raum zum Eindringen in den Topf behalten. Von grosser Wich- tigkeit ist es, darauf zu achten, dass nur die Wurzeln in das Material, die hinteren meist wurzellosen Bulben aber frei zu stehen kommen, was durch Unterlegen von Torfstücken oder Holzkohle erreicht wird. Mit dem Giessen der Cattleyen muss sehr vorsichtig verfahren werden, — Trockenhalten möge als Hauptsache ihrer Kultur gelten. Sie dürfen nur sehr ge- ring gegossen, noch weniger gespritzt werden, welch letzteres nur an heissen Sommertagen, und zwar des Morgens ge- schehen dürfte. Nur diejenigen, welche am üppigsten treiben, folglich gesunde Wurzeln haben, sollten in der Wachs- thums - Periode leicht mit einer feinen Spritze oder Brause angefeuchtet werden, jedoch nur die Wurzeln, niemals die Bul- ben, da sehr leicht die jungen Triebe faulen, und die älteren Bulben und Blätter Flecken bekommen. Dagegen darf nie versäumt werden, die auf die Heizröhren gestellten Gefässe mit Wasser zu füllen, um eine regel- mässige, feuchte, tropische Luft zu er- zielen, welche allein genügt, ihnen an Stelle des Giessens Nährstoffe zuzufüh- ren. Sind die Triebe ausgewachsen, gebe man nur soviel Wasser, um das Zusam- menschrumpfen der Bulben zu verhüten. Je länger die Ruhe-Periode hinausgezogen werden kann, desto freudiger werden \ sie nach derselben wachsen und reichlicher blühen. Jedes Cattleyenhaus sollte gut ventilirt sein, da eine gute, reine Luft zu ihrem Gedeihen ech hilft, die Insekten auch nicht so häufig auftreten, als in geschlossenen trockenen Häusern. Ebenso unterlasse man nie, bei Zeiten Schatten zu legen, um das Zuhochkom- men der Temperatur und wiederum das Fleckigwerden der Blätter durch direkte Sonne zu verhüten. Schliesslich sollte in keinem Cattleyen- hause — um der Insekten Herr zu blei- ben — ein Gefäss mit einer mittelstar- ken Tabakabkochung fehlen, um sofort vermittelst eines weichen Haarpinsels die an den jungen Trieben auftretenden Läuse abpinseln und ihre Brut zerstören zu können. Einige belgische Sammlungen geben den Beweis, dass, nach vor geführter Me- thode verfahren, die Pflanzen gesund und 17 “und Form. 194 Melonenzucht im Araxesthale. fleckenlos bleiben und reichlich blühen, ja sich oftmals schon weit besser aus- bildeten und grössere Bulben machten, als in ihren heimathlichen Standorten, somit dem Gärtner die aufgewendete Mühe reichlich lohnten. Melonenzucht im Araxesthale.“) Von H. SCHARRER, Kaiserl. Garten-Inspektor in Tiflis. =, ie Niederung des Araxes war von hohem Alterthume her als eine reich gesegnete Landschaft bekannt und noch heute sind die Namen von Wagarschapad, Ordubad, Nachitschewan und Ger-Ger als glänzende Sterne des indigenen Garten- baues zu nennen. Die herrlichsten Wein- sorten reifen unter der heissen Sonne des — langen — Sommers, wie die kern- losen Kischmisch, die dunkelrothen Tapeli, Malagi, Karadscha u. A., die weissen Chalili, Risch-Baba, Askari, Aldara, Ta- barsa u. s. w., deren Beeren von Erbsen- grösse bis zu der eines Taubeneies nach den Sorten wechseln; Pfirsiche und Apri- kosen von bedeutender Grösse und Schön- heit, Aprikosen Abi-Talib und Igdscha- Nabat, und die Bastardfrucht Scharali und Tarali, von länglicher und runder Form, die aus der Vermischung von Pfirsich und Zwetsche entstanden sein sollen; von beiden hat sie die angenehmen Eigenschaften und vortrefflichen Ge- schmack, wie wir aus eigener Anschauung bezeugen können. Der Kreis Ordubad bringt ein Sortiment Kirschen hervor, denen wir nichts zu vergleichen wissen, man unterscheidet 12 Sorten nach Farbe Die Birnen sind nicht min- der berühmt, Jasli, Sultani und Radschabi sind die besten Sorten, doch wären noch Vergleiche zu machen mit den euro- päischen. Eine vielgeschätzte Frucht ist die Beere des Zlaeagnus hortensis und des Zizyphus vulgaris, welche beide luft- trocken als Nahrungsmittel und als Heil- mittel bei Affektionen der Athmungs- man zählt gegen 600 Wäldchen, die den verschiedenen Gemeinden das Bau-: und zum Theil Brennholz liefern. Diese Haine bestehen aus folgenden Holzarten: Weiden Salix, Pappeln Populus nigra und alba, Rüstern, Ulmus campestris, Maulbeeren Morus, und Manna-Esche, Fraxınus ornus. (Letztere nennt man den Brotbaum.) Eine grosse Menge Mandeln und Nüsse werden hier in den Gärten erzeugt und bilden bedeutende Ausfuhrartikel. Während im Kurathale der Weinstock niemals gegen Frost geschützt wird, müssen die Weinbauer des Eriwanschen Gouvernements die Weinstöcke jedes Jahr niederlegen und mit Erde bedecken, um sie vor dem Froste des Winters zu schützen. Es ist in den meisten Theilen des Landstriches üblich, den Wein nicht an Pfählen, die in dem holzarmen Lande schwer zu beschaffen sind, sondern flach auf der Erde liegend zu ziehen, zu wel- chem Zwecke bei Anlage des Wein- gartens I Arschin (Elle) hohe Erdwälle auf- geworfen werden, an deren Fusse der Weinstock gepflanzt wird. Diese sonder- bare Methode kann nur regenarmen Lande reüssiren, ist aber auch bei Tiflis in nächster Nähe erprobt und hat sich glänzend bewährt, denn was Regenarmuth und Trockenheit der Athmo- sphäre anbelangt, so sind wir den meisten Ländern der Welt um diverse Nasen- längen voraus. (Im Jahre 1832 7 Monate ganz ohne Regen, 2 Monate fast ohne solchen und 3 Monate mit einigen Regen- schauern!) in einem so Während alle diese Gewächse, On und Weinpflanzungen, auch die landes- übliche Gemüsezucht, die sich auf Salate, aromatische Kräuter, Solanum melongena und Pomodor, Bohnen und Rübenarten beschränkt, in der Nähe der Wohnungen, in sog. Bachtschi d. h. kleinen Gärten, be- trieben wird, hat der Anbau der Pflanzen für den Handel sich in die öden und menschenleeren Steppen zurückgezogen, die in Entfernung von 5—Io Werst von den Ansiedelungen anfangen sich auszu- dehnen. Weitgeführte führen das Kanalsysteme belebende Wasser in die organe hochgeschätzt sind und ganze Haine bilden. Das waldentblösste Land muss mit Hülfe künstlicher Bewässerung für den Holzbedarf selbst sorgen und baumleeren Steppen, wo die Bostandschi ihre Hütten im März oder Februar auf- schlagen. Das gepachtete Land wird besichtigt, scharf umgepflügt und einge- eggt. Unterdessen wird in der Nähe des i Kanales eine Grube ausgegraben, um die N bu { *) Aus Mangel an Raum leider verspätet, D. Red. A? x Een ray - Thongefässe mit Trinkwasser darin kühl - zu stellen, eine Hütte oder ein Erdhaus, _ das nach Norden offen ist, mit Schilf ge- deckt, errichtet, und die Einrichtung ist fertig. Jeden Tag früh, noch im Dun- - keln, geht der Mann mit den Krügen zum Flusse oder möglichst nach oben _ am Kanale, das nöthige Trinkwasser für den Tagesbedarf zu schöpfen, denn über - Tage wird das Wasser unrein und so Jlauwarm, dass es zum Trinken nicht _ taugt. Nun geht die Bestellung an. Es sind besonders die Gurken, Melonen, - Wassermelonen, etwas Mais und Ricinus - zur Oelgewinnung, wenig Tabak, Baum- wolle, Oelpflanzen, Sesamum und Lalle- mantia, die hier kultivirt werden, ausser- - dem Zwiebeln und Knoblauch. Selbstverständlich ist in diesen Plan- ' tagen von Düngung und Spatenkultur - nicht die Rede, der Dünger wird zu Brennmaterial in den Dörfern verarbeitet, - und die wenige Arbeitskraft reicht nicht aus, den Boden gartenmässig zu bebauen. Das vorzüglichste Produkt dieser Plan- tagen ist dieMelone und die Wassermelone. Letztere werden nicht sehr gross, aber sind von grossem Wohlgeschmack und - Süsse, so dass das dortige Sprüchwort sagt: Nachitschewani dousi, küsi, kar- pousi. »In Nachitschewan ist dasSchönste: EDas Salz, die Mädchen und die Ar- busen« (Wassermelonen). Von Melonen sind zwei Hauptgruppen, die Schallach und die Tutma. Erstere - ist weniger geschätzt und angebaut, Bletztere aber sehr beliebt, und das _ einzige Dorf Aliabad produzirt jähr- - lich über 2000 Pud (zu 40 Pfund) Tutma, ‘ die zu 25 Kopeken (4 Mark) das Pud verkauft werden Es werden von der Tutma eine Menge Varietäten unter- schieden, nach Form, Grösse und Farbe und in Sommerfrüchte und Winterfrüchte - getheil. Das Klima ist in diesen Ge- enden, wo die Mehrzahl der Gärten und ' Wohnungen sind, gemässigt, in Nachit- schewan steigt die Sommerwärme nicht ber +26°R. und die Winterkälte nicht nter — IO®R. (nach Beobachtungen des NARSCHINSKY in den Jahren 1868 5.1872). In der unteren Araxesebene steigt die Wärme auf + 38 bis 40° R. im Schatten, Winter dagegen ist es empfindlich alt und soll nach anderen Beobachtun- en die Kälte bis auf —25°R. steigen; 7 u 1 u HE 1 Aalen r Melonenzucht im Arazxesthale. 195 das scheint der Wahrheitnäher zukommen, denn bei einem Maximum von - ıo’R. wäre dasEinlegender Weinstöckeeineganzüber- flüssige Arbeit Der Winter dauert aber nicht lange und im Märzmonate geht die Bearbeitung der Plantagen, Bostani, vor sich. Man zieht mit dem Kjerdiwari (leichter Pflug) Kanäle im Bogen und lässt sie zur Hälfte voll Wasser. Nach 2 bis 3 Tagen zieht man mit Breithacken die abgetrocknete Erde aus den Kanälen und bildet Erdrücken, auf welchen man Gruben von 2 bis 3 Werschok*) Tiefe und 7 bis 8 Werschok Entfernung unter sich anlegt. In diese Gruben legt man die vorher angequellten Kerne und bedeckt sie mit Erde. Nach dem Aufgehen der Samen bewässert man noch einmal das kKeld. Wenn die \Stöcke das! ‚sechste Blatt machen, bewässert man wieder und behäufelt sie nun stark, dabei entfernt man die überflüssigen Stöcke und lässt an jedem Platze nur einen stehen. Nach- dem sie 4 Arschin hoch geworden, ent- spitzt man die Stöcke, worauf die Seiten- triebe hervorbrechen, deren man zwei stehen lässt. Sind die nun erscheinenden jungen Früchte zu sehen, so bewässert man noch einmal und bedeckt die jungen Früchte, nachdem man sie mit Speichel befeuchtet hat, mit Erde. Nach einigen Tagenhabensie dieGrössevon Taubeneiern erreicht und nun biegt man, nachdem man die Erde entfernt hat, ein Blatt über die Frucht, ohne es aber am Stiele abzubrechen. Auf das Blatt schüttet man wieder Erde, so dass eine kleine Oeffnung an der Seite bleibt, um die Frucht sehen zu können und damit der Zutritt der Luft nicht abgeschlossen ist. Unter dieser Decke wachsen die Früchte so schnell, dass man täglich etwas Erde aufschütten muss, um die Decke zu er- halten. Wenn die Frucht ihr Wachs- thum beendigt hat, so fängt sie an gelb zu werden, und dann entfernt man die bedeckende Erde und setzt die Frucht der vollen sehr heissen Sonne aus, welche sie in 2 bis 3 Wochen reifen macht. Die reifen Früchte werden möglichst kühl aufbewahrt und vor Nässe geschützt; die Wintersorten halten sich bis gegen das Frühjahr hin, sind von herr- lichem Aroma und Geschmack und wer- den per Achse bis nach Tiflis zum Ver- *) ı Werschok ist fast 4'/, em. D. Red. ru > Ir Zu En 196 kauf gebracht. Es giebt oft Früchte von 30 bis 35 Pfund Schwere, die in Tiflis mit ı Rubel und theurer bezahlt werden. (Mit Benützung des Aufsatzes des Hrn. SELINSKY in den statistischen Nachrich- ten über das Gouvernement Eriwan.) Zephyranthes Treatiae. (Amarylhideae, Trib. Amarylleae.) Von L. WITTMACK. (Mit Abbildung.) Jattungscharakter: Blüthenhülle trichterförmig, gerade oder etwas geneigt, Lappen gleich oder etwas un- gleich, an der Basis verschmälert. Staub- gefässe dem Schlunde eingefügt, die Fäden hervortretend, Staubbeutel lineal, auf dem Rücken befestigt. Fruchtknoten 3-fächerig, Griffel fadenförmig, zuweilen verlängert. Narbe 3-spaltig, Ovula in jedem Fach zahlreich, 2-reihig. Kapsel fast kugelig oder etwas platt gedrückt, zuletzt 3-knotig oder 3-lappig, fachspaltig in 3 Klappen aufspringend. Samen läng- lich, eckig-zusammengedrückt oder flach (scheibenförmig), schwarz. Zwiebel mit Scheiden versehen, Blätter wenige, lineal oder riemenförmig, mit den Blüthen oder später erscheinend. Schaft verlängert, röhrig. Blume stets einzeln, von einem ganzrandigen oder 2-spaltigen, röhrigen Deckblatt gestützt, gestielt oder seltener sitzend, aufrecht oder etwas geneigt, rosa, weiss, purpurn oder gelblich, zuweilen bei derselben Art verschieden gefärbt. Ungefähr 30 Arten, im wärmeren Amerika einheimisch, von Bonaria bis Texas und Mexiko; eine Art im tro- pischen Westafrika. — Sehr nahe mit Fhappeastrum verwandt; letzteres ist aber meist mehrblumig und in den wenigen Fällen, wo es ı-blumig, zeigt die Blume 2 Deckblätter und oft ein inneres, borsten- förmiges Vorblatt. (Nach BENTHAM et HOooK. Gen. pl. III 724 gekürzt.) Speziescharakter: Blumen lang, trichterförmig, die Lappen oft stärker zurückgebogen als die Abbildung zeigt, weiss oder roth getönt, welches letztere mit dem Alter der Blume zunimmt. — Benannt zu Ehren der Frau TREAT, die Zephyranthes T yeatiae. ‘ et FEN, Mitar ang sie in feuchten Lagen in Florida ent- deckte. Die älteste Art dieser hübschen Gattung ist die Atamasko-Lilie, Zephyranthes Ata- masco aus Nord-Amerika, welche schon vor 250 Jahren in England eingeführt wurde. Die in unserer Abbildung dar- gestellte ist erst wenige Jahre in Kultur, \ NN || A\\IN/ N NNN | \\| MN I " \ DIN \ \ l H) ‚N Fig. 46. Zephyranthes Treatiae. wie das Journ. of hort. vom 19. Juli 1883 S. 49 berichtet. auch eine Abbildung gegeben, nach wel- cher wir die unsrige verkleinern liessen. An gedachter Stelle ist | Zephyranthes Treatiae eignet sich nach J. of h. besonders zur Kultur im Topf, wenig- stens in nördlicheren und exponirteren L Gegenden und verspricht, bald beliebt zu werden, wenn sie erst mehr bekannt ist. i © h, Pr Gewöhnliche leichte Erde und ein Kalt haus genügen zur Kultur. Rn AA a 4 aut = ec a a gg Ve a a rn ER on Pr - a ee ln en nt m a De re nt r r e. ” kr ne EEE WERBEN ae Se > le ln Bi a A > ' in Vergessenheit gerathe, N DEE Sparrmannia africana L. Von Euc. J. PETERS in Leibnitz (Steiermark). | Gehört dieser, am Kap der guten Hoff- nung einheimische Strauch auch durch- aus nicht zu den Neuheiten, da er bereits im Jahre wurde, so ist er doch kulturwürdig und verdient deshalb, recht häufig gezogen und allgemein verbreitet zu werden; er kommt wohl in vielen Gärten vor, findet aber nicht überall die richtige Würdigung seiner Vorzüge“), da er, häufig entweder zu warm oder beständig im Topfe ge- halten, nur selten verpflanzt oder auch im Sommer zwischen andern Gewächsen irgendwo zur Dekoration verwendet wird, alsdann zufolge des Mangels an Nahrung, Luft und Licht spindlig in die Höhe wächst, nur kleine, wenig zierende Blätter erzeugt und somit auch seine Vorzüge nicht zur Geltung bringen kann. Die von THUNBERG aufgestellte Gattung Sparrmannia (zuweilen auch Sparmannıa . geschrieben), welche nach LINNE in die 13. Klasse 1. Ordnung (Polyandrıa Mono- gynia) seines künstlichen Systems, nach JUSSIEU zu den Lindengewächsen (T7z%a- ceae) gehört und ihren Namen zu Ehren des Schweden ANDREAS SPARRMANN, eines Schülers von LINNE erhielt, der im vorigen Jahrhunderte (1772, 1775 bis 76) grössere Reisen in das Innere der Kapkolonie und Süd-Afrikas unternahm und 1787 zu Stockholm starb, besteht aus nur wenigen Arten aus dem süd- lichen und östlichen Afrika, und ist die in der Ueberschrift genannte die be- kannteste und fast allein kultivirte davon. Die S/. afrıcana bildet einen immer- ' grünen Strauch, der eine Höhe von 2—3 _ erreicht, jedoch durch zweckmässiges Ein- _ stutzen auch buschiger gehalten werden kann und dann nur I—ı! 2 hoch wird; ‚die herzförmigen, zugespitzten, schwach gelappten, gezähnten, beiderseits weich- haarigen, in der Jugend ganz wolligen Blätter sind sehr gross, besonders bei ‚den über Sommer im Freien ausgepflanz- ten Exemplaren von ganz beträchtlicher Grösse, sehr schön, freudig grün, unter- *) Auch in England beklagt man, dass er jetzt so D. Red. Sparrmannia afrıcana L. 1790 nach Europa gebracht 197 halb heller gefärbt; die meist in den Frühjahrsmonaten bis zum Sommer hin, bei etwas wärmer gehaltenen Exemplaren jedoch bereits im Winter sich zeigenden Blüthen stehen an den Spitzen der be- haarten Zweige in Dolden zu 30—40 und noch mehr beisammen, bestehen aus vier Kelch- und vier Blumenblättern und sind reinweiss, mit zahlreichen gelben, ober- halb roth gefärbten Staubgefässen. Die Sp. africana kann als Topf- oder Kübel- pflanze in grösseren Exemplaren zum Aufstellen im Freien von Mai an bis September oder Oktober, in kleineren Exemplaren auch für das Zimmer, ganz junge Pflanzen sogar für den Blumentisch verwendet werden, doch am üppigsten entfaltet sich dieser Strauch und den meisten Effekt bringt er nur dann her- vor, wenn er gegen Mitte oder Ende Mai auf einem Rasenplatze ganz freistehend ausgepflanzt wird; in kräftigem, mit ver- faultem Dünger gemischtem Erdreich wächst er dann bei ausgiebiger Befeuch- tung in den heissen Monaten in sehr kurzer Zeit ganz erstaunlich, erreicht bald riesige Dimensionen in der Höhe und Breite und wird ein förmlicher Baum mit unterhalb ganz holzigem Stamme. Nach dem Wiedereinsetzen im Herbste, welches jedoch nicht zu lange aufge- schoben werden darf, da ein, wenn auch schwacher Nachtfrost die grossen Blätter, welche eben die Hauptzierde dieses Strauches ausmachen, arg schädigen würde, wird die Pflanze, die das Ein- setzen, wenn diese Operation ohne be- trächtliche Verletzung des Wurzelballens geschieht, recht gut verträgt, nur durch kurze Zeit etwas gespannt und schattig gehalten und dann zum Ueberwintern in ein passendes Lokal: Kalthaus, Winter- garten etc. gebracht, wo sie jedoch nicht zwischen andere Pflanzen hineingezwängt, sondern, vorausgesetzt dass genug Raum da ist, ganz frei aufgestellt werden sollte, und dann einem Wintergarten zu nicht geringem Schmucke dient. Wenige Grade (3—5) über Null ge- nügen vollkommen, um die Sparrmannma während der Wintermonate gesund zu erhalten, nur darf sie bei so geringer Wärme auch nur äusserst mässig be- feuchtet werden; sie erträgt jedoch auch sehr gut einen etwas wärmeren Standort, falls dieser hinreichend hell und luftig ist, um die Pflanze nicht zur Entwicklung 198 Sparrmannia africana L. 53 langer, spindliger Triebe zu veranlassen. Wie schon gesagt, zeigen sich bei etwas erhöhter Temperatur die Blüthen bereits in den Wintermonaten. Exemplare, welche auch während des Sommers in den Töpfen verbleiben sollen, werden im Frühjahr beim Erwachen der Vegetation, je nach dem wärmeren oder kühleren Standorte im Winter früher oder später in grössere Gefässe verpflanzt, wozu, da dieser Strauch reichlicher Nah- rung bedarf, eine recht kräftige, mit Dünger-Bestandtheilen gemischte Laub- und Mistbeeterde verwendet werden muss. Die Vermehrung der Sp. africana bietet ebenfalls keine Schwierigkeiten dar; Steck- linge von jungen Trieben, die man im Frühjahr oder von angetriebenen Exem- plaren bereits im Winter abnehmen kann, wachsen, im Vermehrungsbeete in Sand gesteckt und mässig feucht gehalten, sehr leicht an und können bald in Töpfe ge- pflanzt, dann gleich den älteren Pflanzen behandelt und entweder im Topfe fort- kultivirt oder besser im Mai ebenfalls im Freien ausgepflanzt werden, wodurch man von einer solchen jungen Stecklings- pflanze bis zum Herbst bereits ganz an- sehnliche Exemplare erhält. Uebrigens _ kann die Vermehrung auch durch den Samen, den man in ein lauwarmes Mist- beet säet, vorgenommen werden. Eine Varietät der SP. afrıwana (var. FHorıbunda) bleibt etwas niedriger und entwickelt eine grössere Anzahl von Blüthen, unterscheidet sich aber sonst in nichts von der Stammart; eine zweite, erst vor Kurzem in den Handel gebrachte Varietät (var. fl. pleno) kann jedoch als wesentliche Verbesserung bezeichnet wer- den, da sie eine reichliche Anzahl sehr schöner, grosser, ebenfalls reinweisser, aber gut gefüllter Blüthen hervorbringt.*) *), Sparrmannia africana fl. pl. ist vom Unter- zeichneten zuerst in der Monatsschrift des Vereins zur Beforderung des Gartenbaues, 1881 S 400, be- schrieben und auf Tafel VII farbig abgebildet. Hr. R. BrAnpT-Charlottenburg sah diese sehr empfehlens- werthe Neuheit, wie dort berichtet ist, in Nizza und führte sie in Deutschland ein. Diese Thatsache scheint in England gar nicht bekannt zu sein, denn im Gard. Chron. n ser, XIX S.477 (14 April 1883), wo ein kleiner Holzschnitt gegeben, wird bemerkt, dass sie vor einem oder zwei Jahren von Hrn. W. Burr-London ausgegeben. S 634 ebendaselbst wird dann auf die Eigenthümlichkeit hingewiesen, dass die Staubbeutel sich in kleine Taschen und Blumen- blätter umwandeln, was ich aber auch schon ge- schildert und abgebildet hatte. Als neu aber wird Sp. palmata Eckl., ein 112 m hoher Strauch aus Süd- und Ost- Afrika, hat drei- bis fünflappige Blätter und weisse Blüthen und kann auf ganz dieselbe Weise be- handelt werden wie die Sp. afrıcana. Phaenologische Beobachtungen, “) mitgetheilt von Prof. H. HOFFMANN in Giessen. m. Abkürzungen: Bo = erste Blattoberfläche sichtbar, Beginn der Laub- entfaltung. = erste Blüthen offen. f = erste Früchte reif. Lv = allgemeine Laubverfärbung. 11. Wigandsthal-Grenzdorf, Schlesien. 471 »z. — RÜHLE, O. 1883. b 6. VI. — Cytis. Lab. b 5. VI. — Narciss. poet. b 29. V. — Prüm. avebyar DV: Geras. 25. V. — Pyr. comm. b 20. N 2 Mal so. NV. — Rib. rub. b 15. V. — Samb. nig. b 17. VI. — Sec. cer. hyb. b ı5. VI. — Sorb. auc. b 2. VI. — Spart. scop. b 6. VI — Syr. vulg. b 30. V. — Til. europ. b 16. VI. — April (Vergl. Reduktion: 24 Tage nach Giessen. p& 117. NonN2,) ı2. Darmstadt. 145 »n. 1883. W. VöLsıns. — Aesc. b 4 Crat. 13. V. — Cytis, 13. V. — Fag. Bo 20. IV. — Lil. 26. VI. — Nare 27. IV. — Prun. ‚av. 20. 1V; Pad. au N Spin are IV. — Pyr. comm. 2ı. IV; Mal. 28. IV. — Rib. rub. VI. — Samb. b 24. V. — Sec. B aM. — Spart. 28. IV. — Syr. 28. IV. Ka: Red. 7 Tage vor Giessen. 13. Darmstadt. 1883. , Dr. -RöLL. — Aeser pr 3. N. Crat. 3. V. — Cydon. 15. V. — Cytis. 7. V. — Fag. Bo 20. IV. — Lil. 22. VI. — Prun. spin. 17. IV. — Pyr. comm. 14. IV. — Querc. Bo ı. V.— Rib. aur. b ı2. IV. — Rib, rub. b ı5. IV. — Rub. id. b 19. V. — Samb. b 25. V. — Sec. b 20. V. — Spart. b ı9. IV. ul Ganrex- Zeitung Aescul. Hipp. b 25. V. — Crataeg. — Syr. 4. V. — Vit. 19. V. — April-Red. 9 Tage vor G. 14. Büdingen, Oberhessen. 136 m. — HOFFMANN, Dr. C., Gymnasiallehrer, und LEo, Oberförster. 1883. Aesc. b 9. V. — Com. b 282 N: — Cory. 3. I. — Crat. b 8. V. — Cyt.'b 15. V. — Fag. Bo 19. IV; w zen is: hinzugefügt, dass die Fäden dieser Staubgefässe dann ohne die bei der einfachen Blume so charakteristischen Höcker sind. L. WITTMACK. *) Siehe Garten-Zeitung No. 13, pag. 147. 5. a - Ligust Dr2WME — Al, 27: VI. Er lomie. b 8..V; £ 23. VI. — Narc. 4..V. EB Prun. av. zo. W; Ceras., 24. IV, he 7 IV; Spin. 21. IV. — Pyr. comm. 26. IV; E21. 6. v. — Querc. Bo 29. IV. — Rib. a. DbıV.—Rib rub. b 18. IV; f ı5. VI — Samb. b 24. V. — Sec. D 25. v;E 9, MLL. — Symph. b 2. VI. — Syr. 6. V. — 'Iil. gr 30. VI. — Vit. 8. VI. — April-Red. z Tage vor G. ı5. Mainz. B 49. 59. L 25. 55. — gı m. —- REICHENAU, W. von, Konservator. 1883. Aesc. Bo ı5. IV; b 4. V. — Prun. Bye. IV; Ger. 25, IV. — Pyr. co. 17. IV. - — Syr. 3. V. — April-Red. 9 Tage vor G. 16. Düren, Rheinpreussen. — SPAMER, Dr. A. | 1883. Aesc. Bo ı8. IV; b 6. V. — Cory. 3.12. — Cırat. 6. V. — Cyd. 10. V. — Cyt. Ey. Prun. Cer. 28. IV; spin. 16 IV. — Rib. rub. b 14. IV. — Rub. b 22. V. — Samb. b 24. V. — Spart. 29. IV. — Syr. 5. V. — April-Red.+5 Tage. 17. Leisnig, Königreich Sachsen. _ — HOLTHEUER, Realschul-Oberlehrer. 1883. Aesc. b ı1. V. — Bet. Bo 8. V. e = Cor. b 9. VI. — Crat. 24. V. — Cyt. 27. VW. — Fag. w ı2. V. — Ligust. b 30. VI. 5 — Lil. 5. VO. — Lon. b 18. V. — Narc. Br V. — Prun. av. 6. V; Cer. ı2. V; Pad. # in n Spin. 3. IV. — Pyr. comm. 5. V: Mal. i — 1.Quere, Bo. 12..V;. w 16. Val E. aur. b 7. V; f 26. VII. — Rib. rub. b | Bee VI. - Rub..b 4. VI; f 2. VIL E- Salv. 12. VI. — Samb. b 8. VI. — Sec. BrZENE TE 20. VII. — Sorb. b. 27. V; f En. SE Symph. b 5. VI; f 27. VI. — Byr. 23. V. — Til. gr. 25. Vs Ey ze vn. - — April-Red. - ıı Tage. 18. Weferlingen, Reg.-Bez. Magdeburg. — _ WAHNSCHAFFE, M. E22 1833. Aesc. Bo 28. IV by rA. Meute, IDG: "Lv 20. IX. — Bet. Bo 6. V; Ivy, zo, om. D 9. VI; f 26. VII. = Cory. 12. II. —— Crat. 17. V. Eee: 27. V. — Cyt. 24.\V. Bag. Bo 2. V,; Wwi:Io WM: Lv 20, IX, — Pe B 15. VI; f 10. IX. Rn 3. VO. — Rob >21. V; fı. VII. — Narec. ıı. V. — Bern. av. 8. V; Cer. ıo. V; spin. 4. V. — Peyr. comm. Io. V; Mal. 15. V. — Querc. BReıo. V;w ı8. V; Lv 23. IX. — Rib. aur. BR. V; f 6. VII. -— Rib. rub. bm29y IV 24. NZ Rnb. b 3. VI; f4.VI. — Salv. Bau VI: Samb. 2 8. VI; 2924: VIEL. Sec. Bea VT: ER 13. VI. _ Sorb. Diaz: v: E25. VII. — Symph. b o. VI; f8. VII. — Böyr. 16. V.— Til. gr. 26. VI. —_ Vit. zo. VI. 7 = April-Red.— ır Tage. 19. Kierspe, Westphalen. ‚MANN, E. #083. Nesc. Bo'22.1V; b 16. V; f 13,1%; Lv ı5. X. — Bet. Bo 28. IV; Lv s. x. — ‚Corn. 3 ı2. VI. — Cor. 24. I. — Cirat. 2IOo Mm. 400 m. — POHL- INNEREN RU AR ee Beobachtungen. 199 23.. V. — Cyt. 25. V. — Fag. Bo 2. V; w 8. V; Lv 14. X. — Lig. b 25. VI;-Taros IX. — Lil. 10. VII — Nare. 2. V. — Prun. av. 2. V alcer..8.ıV:4 Pad: so: V; spin. 2 Vores Pyr. comm. 8. V. — Querc. Bo ı2. V; w 16. V;, Lv 18. X. — Rıb. rub. b 28. IV; f 26. VI. — Rub. bs. VI]; f 12. VII. — Samb: b 7. VI; f ı5. VIII. — Sec. b 6. VI; E 26. VII. — Sorb. b 27. V; f 1. VIII. — Spart. 14. V. — Symph. b ıo. VI; f ıo. VIII. — Syr. 16. V. — Til. gr. 24. VI. — April-Red. - 8 Tage. 20. Homburg v. d. H. 216 m. — SCHULTZE, Postsekretär. 1883. ,Aese..Bo, 18:1V;.b 10V; Er2IBeE Lv 5. X. — Atrop. b ı5. VI; f 14. VOL Bet. Bo 20. IV; Lv 20. X. — Corn. b 12. VI; f ı5. VOII. — Cory. 6. II. — Crat. 15. V. — Cyd. 15. V. — Cyt. ı5. V — Fag. Bo 20. IV; w 1. V, Lv 12. %. — Lig. b 27. VI; f 7. & — Lil. 2. VI. — Lon. b 9. V; f ıo. VI. —&Nare, 68 V. — ‚Prun. av.:28. IVs7@ee 30: IV‘; Pad. 6. V';-spin.”20.’IV. — Pyr- ce 1. V; Mal. 6. V. — Querc. Bo 5. V; w 18. V; Lvı5.X. —.Rib. au. b 21. IV; —rub. b 20. IV; f zo. VI. — Rub. b ı2. VI — Samb. b 5. VI; f zo. VIII. — Sec. b 4 VI; E 2o. VIL — Sorb. b ı8. V; f ı2. VIII. — Spart. 10. V. — Symph. b ıo. VI; f 8. VIII. — Syr. 10. V. — Til. gr. 28. VI. — Vit. 14. VI. — Apnil- Red. !/, Tag’ nach:G. (Wird fortgesetzt.) Platycerium Hillii Thomas Moore. (Hill’s Elenshorn-Farn.) Von JAMES VEITCH & (Mit Abbildung. Sons-London. Diese Pflanze ist zuerst in Gard. Chron. — ser. X S. 429 beschrieben und ab- gebildet. Sie ist darauf im Kataloge von JAMES VEITCH & SONS 1883 dargestellt und verdanken wir genannten Herren unsere Abbildung. Der Wurzelstock bildet eine solide Masse, die dicht von den unfruchtbaren Wedeln bedeckt ist. Die vollkommenen Wedel sind aufrecht, 4 cm lang, steigen zu mehreren ehr nebeneinander empor und sind in der Jugend mit weissen Sternhaaren besetzt. Die reifen Wedel sind sehr dünn mit kleinen Schüppchen bekleidet, die sich leicht abreiben. Die basale Partie ist ca. + cz» hoch und ca. 20 cm breit, dabei allmählich nach unten sich in den kurzen Stiel verschmälernd. I 200 Platycerium Hılli Thomas Moore. Die Verzweigungen der Blatt- (Wedel-) Spreite beschränken sich auf ihr oberes Drittel. Dort finden sich zwei tiefe Ein- schnitte nahe der Spitze, so dass das mittlere Segment viel schmäler wird, TEE Ee während die übrigen Platycerium-Arten gewöhnlich wegen der zahlreichen stern- förmigen Schuppen graugrün erscheinen. Platycerium Hilli hat seine Heimath in Queensland, Australien, und wurde an N d / DR | aim, an (a Fig. 47. als die äusseren. — Die seitlichen Ab- schnitte sind durch drei auf einander folgende Gabelungen in längliche Lappen getheilt, die sich nach der Spitze ver- schmälern. Ein besonderes Charakteristikum ist ‚die entschieden grüne Farbe des Laubes, Platycerium Hillii Thomas Moore. VEITCH & SONS von Hrn. WALTER HILL, demverstorbenenInspektordesbotanischen Gartens in Brisbane, geschickt. — Es er- hielt ein Verdienst-Diplom vom Kgl. bo- tanischen Garten und ein Diplom (Certi- fikat) I. Klasse von der Kgl. Gartenbau- Gesellschaft in London. EEE Galeandra Harveyana Rchb. f. Mazxillarıa Ar Sur De Dr 24 1 Da PL ae Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. Von CARL MATHIEU. (Fortsetzung..) Orchideae. Gard. Chron. 519. Aehnlich der G. Devon:- ana. Blüthentraube wenigblumig, Kro- nen- und Kelchblätter länglich-keil- förmig, spitz, sepiabraun, Lippe hell- gelb. | Stehs zonata Rchb. f. Gard. Chron. 514. Der S. muscifera nahe verwandt, in allen Theilen aber kleiner. Stamm kurz, Blatt keilförmig, länglich. Blumen- stiel vielscheidig, eine einseitige Traube tragend, Kelchblätter hell ocherfarben, am Grunde zimmetbraun, Kronenblätter in der Mitte hell-purpur, an den Rändern und am Grunde ocherfarben. Lippe ocherfarben. Von Demarara durch VEITCH & SONS eingeführt. varıcosa Rehb. f. Gard. Chron. 509. Blüthenstand dreiblumig, manchmal mehr. Blumen in der Art wie die der M. corrugata, Lippe aber breiter. Aus Bolivia. Pogonia Gammiceana F. G. Hooker. Bot. Mag. 6707. Knollen fast rund, höckerig, von der Grösse einer Hasel- oder Wall- nuss. Blatt einzeln 12—18 cm lang, rundlich-herzförmig. Rand wellig, Ner- ven sehr zahlreich, strahlenförmig, die jungen Blätter zwischen den Nerven gefaltet, mit seichten, breiten Narben . auf den Falten, Blattstiel cylindrisch, rothbraun gestreift, am Grunde mit stumpfer Scheide. Schaft 18—24 cm hoch, drei- bis vierscheidig, Traube 6—-8blumig, Blumen hängend, blass- lila mit blass-rosa gestreift. Lippe blassgrün. Indien. Scitamineae. Hedychium peregrinum N. E. Brown. Gard. Chron. 482. Stamm 90-120 cm hoch, bis zur Blüthe beblättert, untere Blätter 10—20 cn lang, 6—-9 cm breit, elliptisch, obere Blätter 30—40 cz lang, 6—9 cm breit, lanzettlich, fast sitzend, dunkelgrün, Unterseite heller, etwas behaart, Blüthenähre 16 cz lang, Röhre der Blumenkrone 6 cm lang, Kronen- blätter sehr schmal, 5 cm» lang, hell- Philodendron Mamei E. Andre. Anthurium elegans Engler. FETTE 6 BE Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. 201 gelblich-grün. Von Madagaskar, durch Dr. PARKER nach Kew gesandt. Aroideae. Anthurium crassifolum N. E. Brown. Gard. Chron. 471. Pflanze stammlos. Blätter etwa 30 cm lang, 12—15 can breit, aufrecht, ausgebreitet, sehr dick und steif. Oberfläche leuchtend grün, Unterseite gelblich grün, braun punk- tirt, Blumenscheide länglich. elliptisch, zugespitzt, 7 cm lang, 3 cm breit, hell- grün. Blüthenkolben sitzend, 6 cm lang, 2 cz breit, dunkelgrün, Staubge- fässe weiss. Durch WILLIAMS, wahr- scheinlich aus Columbien, eingeführt. Revue hort. 5. 104. Wurzelstock einfach oder verzweigt, fast kriechend, röthlich. Blattscheide länglich, röthlich, abfallend. Blätter wurzelständig, Blattstiel grün mit rothem Scheine und weissen Linsen . auf der Oberseite, 15—20 cm lang, zu- oO) sammengedrückt, an der Spitze ge- flügelt, flach, am Grunde kurz beschei- det. Blattspreite wagerecht, herzförmig- oval, zugespitzt, 15—25 cm lang, IO bis 15 can breit. Oberfläche von schö- nem Grün mit unregelmässigen, silbe- rigen, verwaschenen Flecken. Unterseite blassgrün. Blüthe noch nicht bekannt. Von den Anden Ecuadors, durch E. ANDRE entdeckt. Gartenflora. März 68. Stamm sehr kurz. Blatt- stiel stielrund, grün, doppelt so lang als die Blattplatte oder Spreite, bis I »m lang, zuweilen röthlich gefärbt, Platte fast lederig, hellgrün, glänzend, strahlig gefusst, die 9 bis 13 Einschnitte ungleich, der mittelste fast doppelt so lang und breit als die seitlichen, schmal lanzettlich, Rand hier und da etwas gelappt, die Seiten-Einschnitte linien- lanzettlich, Blumenstiel dünn, fast halb so lang als der Blattstiel, Blumenscheide breit lanzettlich, grün, Kolben cylin- drisch, stumpf, violett oder grün. Aus Columbien durch WALLIS an den St. Petersburger Garten einst gesandt. Dieffenbachha magnifica Lind. et Rodıgas. Ilustr. hort. 4. 57. Blätter glänzend, länglich eirund, zugespitzt, dunkelgrün mit vielen weissen Flecken und Punk- ten auf der Oberfläche. Ebenso der Stamm und Blattstiel. Aus Venezuela bei Linden. \ 202 Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. Palmae (incl. Cycadeae). Calamus (?) Lindeni Rodigas. Ilustr. hort. Io. 157. Stamm stachelig, cylindrisch, Wedel fiederspaltig, Oberfläche schön grün, Unterseite weiss. Blüthe noch unbekannt. Von den Malayischen In- seln durch LINDEN eingeführt. Dioon spinulosum Dyer. Siehe Garten- zeitung 1883, S. 4Iı u. Abbild. S. 439. Compositae. Haplocarpha Leichtlni N. E. Brown. Gard. Chron. 473. Pflanze stiellos. Blätter 18—32 cm lang, 5—61 cm breit, leierförmig - fiedertheilig, Oberfläche hellgrün, weichhaarig, Unterseite mit weisshaarigem Flaume bedeckt. Schaft über 30 cz hoch, weissfilzig, hier und da mit dunkleren Haaren besetzt. Blüthenköpfe 5—7 cz im Durchmesser, Strahlenblüthen hellgelb, Unterseite purpurn gefleck. Scheibenblüthen dunkelgelb. Süd-Afrika. Onoseris Drakeana E. Andre. Revue hort. 3. 181. Stengel strauchig, wenig verzweigt, weisswollig. Blätter wechsel- ständig, wurzelständig, eirund, lanzett- lich oder lanzenförmig. Unterseite weissflaumhaarig, die Scheibenblüm- chen zwitterig, röhrig, gelb, die Strah- lenblümchen flach, zungenförmig, an derSpitze dreizähnig, violett, am Rücken - wellig. Neu-Granada, von E. ANDRE entdeckt. Oleaceae. Fraxinus Mariesü %. D. Hooker. Bot. Mag. 6678. Blumen klein, Blätter 12 —18 cm lang. Blättchen zweipaarig gefiedert, fast sitzend, eirund oder fast eirund, das gipfelständige gestielt, Ris- pen zahlreich, gedrängt, aufrecht, fast so lang als die Blätter, Blumen weiss. Von MARIES aus China an VEITCH gesandt. Asclepiadeae. Hoya linearis var. sikkimensis F. D, Hooker. Bot. Mag. 6682 und Gard. Chron. 496. Stengel dünn, stielrund, hängend, weich flaumhaarig, Blätter fleischig, weich, durch die stark um- gerollten Ränder fast walzenförmig, weichhaarig, Dolde gipfelständig, 10 bis 13 blumig, Blumenkrone über I cz im Durchmesser, fünfseitig, fünflappig, mehr oder weniger zurückgeschlagen, 1) Er von weisser Wachsfarbe, der Kranz aus fünf sternförmigen gelben Lappen bestehend. Eine hübsche Hängepflanze für Körbe u. s. w. Von Sikkim, in 1400—2000 cm Höhe auf Bäumen. Davalia angustloba N. E. Brown. Gard. Chron. 504. Dichte Rasen bildend, Stengel ı14—3 cm lang, 14 cm und mehr dick, dunkelgrün, vier-, seltener fünfeckig, stumpf, höckerig, gezähnt. Trugdolde 5 bis 20 Blumen tragend. Blumenkrone 2—3 cm im Durchmesser, dunkelchocoladenfarben. Die Neben- krone oderder Kranzfastrein weiss, wenn die Blume sich öffnet, nacher schmutzig weiss. Süd-Afrika. Karoo-Ebene. Gentianeae. Exacum affine Balfour. Gartenflora Febr. 34. Stengel fast viereckig, auf- recht, Blätter dreinervig, fast eirund. Trugdolde beblättert, gipfelständig, Blumen purpur -violett. Bei HAAGE & SCHMIDT. Von der Insel Socotora, von BALFOUR entdeckt. (Siehe Ab- bildung Garten-Zeitung d. J. S. IIl) Verbenaceae. Clerodendron macrosiphon F. D. Hooker. Bot. Mag. 6695. Strauch aufrecht, die dünnen Zweige und Blätter weich- haarig, Blätter gestielt, verkehrt lanzett- lich, ungleich grob gezähnt, Trugdolde dicht, Blumen weiss. Blumenröhre 9 bis 12 cm lang, der einseitige Saum 3—4 cm im Durchmesser, fünflappig. Ostküste von Afrika, Zanzibar gegen- über, durch J. KIRK entdeckt. Solanaceae. Cestrum Hartwegi var. pubescens N. E. Brown. Gard. Chron. 491. Dem Ha- brothamnus fascicularis sehr ähnlich, nur ist der Kelch grösser, ebenso die Blumenkrone, obgleich die Einschnitte kleiner sind, auch ist der ganze Blü- thenstand grösser und die Pflanze schöner. Acanthaceae. Thunbergia Kirküi #. D. Hooker. Bot. Mag. 6677. Strauch 60-90 cin hoch, Zweige dünn, aufrecht, viereckig, Blätter kurz gestielt, trapezförmig-lanzettlich, kahl, Trugdolden achselständig, zwei- blumig, Blumen blau. Von Zanzibar. Eranthemum borneense %. D. Hooker. | “ Bot. Mag. 6701. Blätter länglich-ei- rund, lederartig, 8—Ionervig, 12 bis 18 cm lang, hellgrün, Blüthenähren 12—18 cm lang, einfach, dicht, Blumen weiss mit blassgelbem Schein, Röhre 3 cm lang, Saum 44 cm im Durch- messer, fast flach. Borneo. Gesneriaceae. Tapeinotes Carolinae var. major. lllustr. hort. 12. 186. Eine in allen Theilen grössere Varietät der 7. Carolinae. Die Stengel, Blattstiele und Blumenstiele statt gräulich-grün wie bei der Urform, hier röthlich. Aus Mexiko. \ (Schluss folgt.) Grosse Orchideen-Auktion zu Berlin am 17. April 1884 in „Sommer’s Salon“, Potsdamerstr. 9, abgehalten von - H. STRAUSS-Ehrenfeld bei Köln. =>, em Vorgange der Herren SANDER & Co.folgend, veranstaltete Hr. STRAUSS- Ehrenfeld am 17. April zu Berlin eine grosse Orchideen-Auktion, die sich aber im Aeusseren wesentlich von den SANDER- schen unterschied. Hatte man es bei letzteren meist mit frisch importirten Exemplaren zu thun, so waren es bei Hrn. STRAUSS meistens etablirte Pflanzen, zum Theil wahre Schau-Exemplare, fast alle in Töpfen oder Schalen und manche sogar in Blüthe. Unter den 2000 Exem- plaren ragten besonders hervor: Aörzdes odor.atım, sehr schöne V arietät, Angraecum sesquipedale, ein Pracht-Exemplar, Drassıa brachyata, Cattleya ametystoglossa, Cattleya (Laeha) crıspa mit 5 Blüthenscheiden, Cattleya guttata, sehr starke Pflanze, grosse Schalen mit Caitleya intermedia, eine 120 Bulben, eine andere 60, die dritte 30, die vierte 20 Bulben enthaltend, Cazzeya Mossiae, stark, Cattleya (Laeha) purpurata, eine Prachtpflanze, C. speciosissima, C. Trianae, die sehr seltene, schön duftende €. Wallisü, Coelogyne cristata, Cymbidium giganteum, CypripediumbarbatuminBlüthe, Cypripedium Bozxalli in Blüthe, C. Jursu- Zssimum mit roth-violetten, gedrehten j 2, Petalen, Cypripedium insigne in grosser Zahl, C\ vıllosum in Blüthe, viele Den- drobien, Zaeha harpophylla, der wir übri- gens wegen ihrer orangerothen, nicht sehr grossen Blumen trotz ihrer vielseitigen % Grosse Orchideen-Auktion zu Berlin. 203 Empfehlung nichts Besonderesabgewinnen können, Zaeha superbiens, ein Pracht-Exem- plar, Zyecaste Skinneri, starke schöne Pflanzen, zum Theil in Blüthe, Miltonia Regneli, Odontoglossum Alexandrae, Odonto- glossum Cervantesiin Blüthe, O. Rossimajus, sehr schön gezeichnet, O©. gloriosum in Blüthe, Oncidium Cavendisimanum, ©. flexuosum, Zygopetalum crinitum, ein Pracht-Exemplar. Die Auktion wurde am ı. Tage nicht beendet; der Verkauf der ca. 800—850 ersten Nummern war leider verhältniss- mässig wenig ermuthigend. Einzelne starke Exemplare erzielten ziemliche Preise, z. B. Zaela purpurata 20—25 M, Laeha crispa 25 M, Aörides odoratum var. 25—30 AM; dagegen blieben die gut etablirten, durchschnittlich doch recht starken Handelspflanzen vielfach weit hinter dem Werthe zurück. (oelogyne cristata, Dendrobium nobile und Cattleyen verkauften sich gut. Am 18. ward die Auktion fortgesetzt und zu etwas besse- ren Preisen Alles verkauft. Miscellen. Kgl. Pomologisches Institut in Proskau. Die Frequenz der Anstalt ist im laufenden Sommer- Semester eine ausserordentlich erfreuliche. Die Zahl der Zöglinge ist bis auf 70 ge-» stiegen; von diesen müssen 35 ausserhalb der Anstalt auf eigene Kosten Wohnung und Beköstigung nehmen. Die vereinigten Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues und eine Anzahl Gäste be- sichtigten am ı5. April die Rosentreibereien der Herren A. und P. Drawiel in Lichtenberg bei Berlin und waren freudigst überrascht über die Grossartigkeit ihrer Anlagen. Ein ausführlicher Berichtfolgtin nächster Nummer. Die letzten kalten Tage dürften der Baum- blüthe an vielen Orten grossen Schaden ge- than haben. In Berlin schneite es am 17. April und dabei standen manche Kirschen in voller Blüthe. Nachts starke Fröste. Gartenbau-Ausstellungen. Internationale Ausstellung in St. Petersburg vom 14. bis 28. Maı. Wir machen darauf aufmerksam, dass jeder Fremde mit einem Päss versehen seın muss, der von dem russischen Konsulat des betr. Staates visirt worden ist. Die im preussischen Staate Wohnhaften können ihren Pass an 204 DR Gartenbau- Ausstellungen. ‘ ‚das Kais. russische General-Konsulat Berlin SW., Köthenerstrasse 4, rekommandirt zum Visiren einsenden und erhalten ihn unter Nachnahme des Betrages dann zurück. Nochmals machen wir darauf aufmerksam, dass nur bis zum 27. April die Anmel- dungen entgegen genommen werden. — Die Ausstellung wird grossartig und sollte kein Handelsgärtner versäumen, diese gün- stige Gelegenheit zu benutzen, um mit Russ- Rücktransport land Geschäfte anzuknüpfen. Aber auch ‚allen Liebhabern empfehlen wir den Besuch ‚der Ausstellung dringend, Wir hatten Ge- legenheit, die internationale Petersburger Ausstellung im Jahre 1369 zu sehen, und können nur sagen, dass das, was wir auf ‚derselben und in den vielen Kaiserlichen Gärten kennen lernten, von hohem Interesse für alle Besucher war. Heute hat sich das ‚Alles noch bedeutend vervollkommnet, und ‚glaube ja Niemand, dass man dort zurück- geblieben sei. Die Herren Handelsgärtner seien noch besonders darauf hingewiesen, dass nur beste Waare in guter Verpackung ‚dort Absatz findet. WieR. in der Deutschen Gartenzeitung 1883 S. ı2 mittheilte, werden besonders gesucht: Amaryllis, Citrus, Cy- clamen, Azaleen, Rhododendron, Crinum, Camellien, Veilchen, Gardenien, Treibzwie- beln, Cacteen und andere Fettpflanzen, Da- sylirion, Araucarien, Thujopsis, Sciadopitys, überhaupt Zimmer- und Salonpflanzen, aus- genommen Ficus elastica, Dracaenen und gewöhnliche Paimen. Von letzteren werden ‚dagegen noch seltenere Arten gut verkauft. Die preussischen Eisenbahnen gewähren unter den üblichen Bedingungen frachtfreien für unverkauft gebliebene ‘Gegenstände. Eine Ermässigung der Hin- fracht oder des Personentarifs findet jedoch nicht statt. Die meisten Theilnehmer wer- den am 13. Mai Morgens von Berlin abreisen und '/;, Tag in Königsberg bleiben. Da von Wirballen (Eydtkuhnen) aus 25 pCt. Er mässigung gewährt wird, so thut man gut, ‚das Billet nur bis dahin zu nehmen. Sommerobst-Ausstellung in Berlin. Wahrscheinlich findet vom 28. Juni bis 2. Juli d. J. eine Ausstellung von Kirschen, Erd-, Stachel- und Himbeeren etc. in Berlin ‚statt. Näheres in nächster Nummer. Erste Düsseldorfer Ausstellung v. 8.—12. März 1884. Dieselbe war sehr reich beschickt. Es erhielten: Die grosse silberne Staatsmedaille C. Posse & Co.-Düsseldorf, die kleine silberne Staatsmedaille Obergärt- ner PIEL und C. CAAsMANN & SoHN desgl., die bronzene Staatsmedaille C. CAASMANnN & SoHn und TH. VAN DER MOLEN, MESSMANN & ZoneEn-Boskoop, die goldene Medaille der Stadt Düsseldorf C. Posse & Co.-Düsseldorf, BIS die silberne Medaille des Vereins zur Be- förderung des Gartenbaues dieselben, die bronzene Medaille des Vereins zur Be- förderung des Gartenbaues dieselben. Unter den prämiirten Ausstellern finden wir auch einen Berliner, Hrn. CHR. DRESCHER, der für seine prachtvollen Lorbeerkränze etc. eine silberne Medaille erntete. Rosen- und Lilien-Ausstellung im Juli 1884 im Haag (Holland). Die Abtheilung Haag und Umgegend der Niederländischen Gesellschaft für Gartenbau und Botanik unter Protektorat Seiner Ma- jestät des Königs wird vom 10.—13. Juli ]. J.- im Gebäude für Künste und Wissenschaften am Swarteweg eine Ausstellung von Rosen und Lilien eröffnen, welche jedenfalls die Aufmerksamkeit der Gartenliebhaber ver- dienen wird. Die Nähe des im Sommer so sehr besuchten Seebades Scheveningen wird jedenfalls auch den Fremdenbesuch zu dieser Ausstellung befördern. Die Abtheilung des Vereins feiert mit derselben ihr zehnjähriges Bestehen. Die Preise bestehen in 7 goldenen, 42 vergoldeten silbernen, 60 silbernen und 63 bronzenen Medaillen nebst 56 Diplomen, alles zum Gesammtwerthe von ungefähr 2120 Holl. Gulden (3534 M#), wovon auf die Rosen 1682, aufdie Lilien 438 Guldenkommen. Die Rosen und Lilien werden sowohl als Pflanzen in Töpfen oder Kübeln, als in ab- geschnittenen Blumen verlangt. Ferner sind Preise bestimmt für Blumenarrangements aller Art aus diesen beiden Pflanzengattungen, für Pläne von Rosengärten, für Bücher, Ab- bildungen und Zeichnungen von Rosen und Lilien etc. Gleichzeitig mit dieser Ausstellung werden im nämlichen Lokale abgehalten die vom Niederländischen Verein für Gartenbau und Botanik selbst ausgehenden Ausstellungen von Ausstellungs-Schaupflanzen und von Gartenplänen, wovon schon früher in der Garten-Zeitung die Rede war. Kr. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 21. April 1834. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Amaryllis, rothe 300, weisse 450-600. Aza- leen 20— 40. Camellien, rothe 150— 250, weisse 450. Cyclamen 25—40. Flieder 600-900. Maiblumen 75—r00. Orchideen 300— 1000. Primeln —. Rosen 200-600. Stiefmütter- chen 5. Veilchen ı0. — SonstigeBlumen: Fuchsien 20. Abutilon 25. Hiyazinthen 75. Tulpen 5—ı5. Erica (Töpfe) 300—600. — Sogen. italien. Blumen: —. ——— N a a a a A Be u Ki SE" Du. 1 3 WFT EEE wo - Be Fi re Da 22 ae ER Lanz y y SB EA RE Ir we! 2 x f 1884. Be April. Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin, SW. 32 Wilhelmstra asse. . Die moleras Toppichg gärimerei, W. a Garteninspector in Koppitz. 36 lithograph. Tafeln nebst Text. Preis cartonnirt 5 Mk. Praktische Anleitung Die & PFIRSICHZUCHT 5 Obstbaumkı ankheiten Ludwig een von Ompteda. Dr. Paul Sorauer. Mit 8 lithographirten Tafeln, Preis 2 Mk. 50 Pf. Preis gebunden 2 Mk 50 Pf. Die Gehölzzuchs. ]ie Gewächshäuser und Mistheeie Von Von J. Hartwig J. Hartwi HE eh Hokärtne N Grossh. Hoigärtner m Weimar <= Mit 50 Holzschnitten. — <= Mit 52 Holzschnitten. —D Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf, Preis geb. 2 Mk. 50 Pf. Der Rosenzüchter oder DIE KULTUR DER ROSEN in Töpfen und im freien Lande. Nach eigener mehrjähriger Erfahrung dargestellt von Adolph Otto, weil. Obergärtner auf Belvoir b. Zürich. Preis 3 Mk. 50 Pf. 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Der osenfreund Vollständige Anleitung zur Kultur der Rosen im freien Lande und im Topfe, zum Treiben der Rosen im Winter, sowie Beschreibung und Ver- wendung der schönsten neuen und alten Arten der systematisch geordneten Gattungen. Von Johannes Wesselhöft, Kunst- und Handelsgärtner in Langensalza. Fünfte vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 40 Abbildungen. 4 Mark. ‚69 Borrätig in allen Buchhandlungen. bäumen, Ziergehölzen, Coniferen, # Rosen, Obstwildlingen, Forst- und Hecken- f pflanzen, Erdbeer- und Spargelpflanzen, Biu- W Junge Palmen ! und Blattpilunzen: in kräft. Waare, ferner Obst-, Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster a wurzelung, Coniferen, Rosen u. Ziersträucher in bester Auswahl empfiehlt zu soliden Preisen 55 0) THEODOR JAWER MNieder-Schönhausen bei Berlin. —t. Catalog gratis. > OENOTLOEBOTROER OS: BHO EI NE ES Von Behörden, Vereinen, von meinen Kollegen, von Freunden und Förderern ‘der Gartenkunst und von meinen Schülern sind mir zum, 1, Apal de. bei Gelegen- heit meines fünfzigjährigen Dienst-Ju- ıbilaums, "widmet worden, dafür zunächst an dieser Stelle die. Ge) 'fühle meines dankerfüllten Herzens aus- aus der Nähe und Ferne die zahlreichsten Beweise der Theilnahme ge- so dass ich denselben spreche, Gefühle, deren Wärme und Glanz wahrlich nicht hinter der mir gewidmeten ‚Sympathie zurückbleiben, und die mich ' mit freudigen Hoffnungen erfüllen, zum frischen Fortarbeiten im Gebiete der Gartenkunst, der nur durch eine lang- jährige Uebung und Erfahrung die Weihe verliehen werden kann. Sanssouci, den 4. April 1884. Jühlke, Hof-Garten-Direktor Seiner Majestät des Deutschen Kaisers und Königs von Preussen. 71 ETUI O ID HOF ie ol 1881 Stadtpreis Brüssel 1883. . BE en) n n nl = o u &n — > oo) [1 u © mn — = i P- o nn [7 Fi o 1 he | 1853 Staats- Medaille Cöln. @ versenden gratis und franco ihren nE a Haupt-Catalog No. 74 pro 185884 sowie den Catalog meusster Rosen von 1534 mit 2 Holzschnitten, neue Rosen von '1882 und 1833, sowie sämmtliche Thee-, Noisette- und Theehybridrosen, alle in kleinen Töpfen. Ferner: Prächtige Hochstämme, Halbstämme und niedrige Rosen für's freie Land, Goldene Medaille Strassburg 1881. [8 Boupert & Nottine Rosenzüchter und Hoflieferanten LUAEUBUNG Brevetirte Lieferanten des Kaiserlich Brasilianischen Hauses 39 (9/3) *ISsIT er sraadssruoy Preis-Medaille Philadelphia 1876. Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. Ill. Jahrgang. Nr. 18. PETOLIOLIOTTOLTITOLTIOLTTIOLTIOFLTEIATT ATI IT OTITOTIOLIOLTTITOLI0T I STOLZ EITUNG WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a. d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K. Pr.Staaten. Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenhaus in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „‚Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“. Erscheint jeden Donnerstag. ; Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. - Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt: Die grossen Rosentreibereien der Herren _ DRAWIEL & SOHN in Lichtenberg bei Berlin. Von L. WITTMACK. Zu unseren Ausstellungen. Von R. BETTEN, Neudeck. Dendrobium (Dendrocoryne) Farmeri Paxt. Von G. KITTEL, St. Gilles-lez-Liege. (Mit Abbildung.) Die Frühjahrs-Ausstellungen in Wien. Von L. von Nagy. Phajus Wallichii Lind. Von G. KiTTeL, St. Gilles- . lez-Liege. (Mit Abbildung.) Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung, Cissus rotundifolius (Forsk.) Vahl. Von P. AscHER- son. (Mit Abbildung.) Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. MATHIEU. (Schluss.) Max Kors’s Dienstjubiläum. Von Dr. J. E. Weıss. Gartenbau-Ausstellungen: Sommerobst-Ausstellung in Von CARL Berlin. — Intern. Ausstellung in St. Petersburg. Personal-Nachrichten. Sprechsaal. Engros-Preise abgeschnittener Blumen. VENDENZENEN Erste Sommerobst- Ausstellung Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preuss. Staaten bei Gelegenheit seines 62. Stiftungsfestes -S> vom 28. Juni bis 2. Juli d.J. | Für einen Obertertianer, ı7 Jahr alt, welcher sich der @ärtnerei widmen möchte, wird in einer der bedeutenderen Gärtnereien eine Stelle als Lehr- ling gesucht. Gefällige Offerten mit Mittheilung der Bedingungen werden unter @. 8. 1 postlagernd Düben, Provinz Sachsen erbeten. 70 (?/,) => Angebote. &D Gesucht zum sofortigen Antritt ein durchaus solider u. fleissiger Gehilfe, welcher in Topfpflanzenkultur tüchtig und etwas in Baumschule bewandert sein muss. Stellung dauernd. Gutes Gehalt bei tüchtiger Leistung. Joh. Zilzen, Handelsgärtner, Sonnborn bei Elberfeld, H Ein junger, militärfreier Gehilfe, in allen Branchen E:- Gärtnerei erfahren, sucht unter besch. Ansprüchen ‚Stellung zum 15. Mai oder später. Ernst Sommer in Norok b. Dambrau (O.-S.) Gesucht ein Gehilfe für Baumschule, in gesetztem Alter, der selbstständig arbeiten kann, am I. oder 15. Mai. 2 A. F. Schmidt, Cuschaven. Anzeigen. [GARTEN-Zertung Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Der praktische Planzeichner für Gärtner. Anleitung zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehranstalten. Herausgegeben von A. Wagner, Garten-Inspector zu Stuttgart. Zweite, neu bearbeitete Auflage. ı2 lithogr Tafeln nebst Text. Preis 8 M. Prakt. Anleitung zur Pfirsichzucht. |Die Gewächshäuser und Mistbeete. von Von Ludwig Freih. v. Ompteda. J. Hartwig, Grossh. Hofgärtner in Weimar. Mit 8 lithographirten Tafeln. Preis 2 M. 50 Pf. Mit 52 Holzschnitten. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. J. G. Vothmann’s Die Obstbaumkrankheiten. Gartenbau Katechismus. m Sechste Auflage, vollständig, neu bearbeitet von Dr. Paul Soraner. J. Hartwig, Preis gebunden 2 M. 5o Pf. Grossherzogl. Hofgärtner in Weimar. Mit 60 in den Text gedr. Holzschn. Preis cart. 2M. Gärtnerische Veredlungskunst. [13 a V Gärtnerische Samenkunde. an Praktische Anleitung zur Zucht u. Ernte der wichtigsten Del ae, - Garten-Inspector in Potsdam. Blumen-, Gehölz-, Gemüse- und Grassamen. h Zweite Auflage, ; Von bearbeitet vom Garten-Inspector Fintelmann in Potsdam. Wilhelm Schulze, Preis gebunden 2 M. zo Pf. Praktischer Gärtner in Erfurt. Preis 7 M. un Der Gemüsebau. Geschichte des Gartenbaues. Anleitung zum Gebrauche an Lehranstalten und zum Selbstunterricht. Von Von 0, Hüttig, B. von Uslar Director und Lehrer des Gartenbaues. in Hildesheim. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Handbuch des Obstbaues auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage herausgegeben von W. Lauche, Kgl. Garten-Inspector, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam, Preis 2 M. 50 Pf. Mit 229 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis 16 M. Geb, ı8 M. 4 = } Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. 2 RN A Fr ni 1. Mai.) Die grossen Rosentreibereien der Herren Drawiel und Sohn in Lichten- berg bei Berlin. Von L. WITTMACK. eit langen Jahren ist der Name DRA- WIEL mit der Treiberei der Rosen in Berlin eng verflochten und Jeder weiss, dass »der alte DRAWIEL« die grösste Auswahl, die schönsten Exemplare be- sitzt. Viele Jahre hindurch war es der Vater (A. DRAWIEL) allein; jetzt hat dieser den vorderen Theil seines Grund- stücks, die alte Gärtnerei, seinem ältesten Sohne PAUL überlassen, während er selbst eine neue Gärtnerei auf dem übrigen Terrain für seinen jüngsten Sohn einge- richtet ‚hat und diese bewirthschaftet. Diese Theilung des Grundstücks hat aber nicht etwa eine Theilung der Arbeit zur Folge gehabt, sondern im Gegentheil eine Verdoppelung derselben und damit auch eine Verdoppelung der Resultate; denn wir können wohl getrost behaupten, dass nirgends in Deutschland eine grö- ssere Zahl von Rosen getrieben wird wie hier, selbst Hamburg nicht ausgenommen. Zu diesem Urtheil sind wohl alle die- jenigen — speziell die Mitglieder der Ausschüsse des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues — gelangt, welche am Dienstag den 15. April einer Einladung des Herrn A. DRAWIEL zur Besichtigung der Kulturen folgten. ‚Auf dem Terrain des jungen Herrn PAUL DRAWIEL finden sich nicht weniger als 13 Häuser, sowie 6 Erdhäuser, fast alle mit Treibrosen gefüllt, ausser zweien, in welchen auch Cinerarien und Pelar- gonien stehen, während auf dem hinteren Terrain, dem des Vaters, Herrn A. DRA- WIEL, mehrere Erdhäuser und zwei gro- sse Rosenhäuser sich zeigen, deren letz- tes als Sortimentshaus bezeichnet wird, in Wahrheit aber den Namen »Schauhaus« verdient, gerade wie auch beim jungen Herrn DRAWIEL ein Haus als Schauhaus gelten kann. Bekanntlich vertritt Herr A. DRAWIEL die Ansicht, dass die französischen Rosen ‚sich im Allgemeinen besser treiben lassen als die deutschen, und gleich im ersten Hause seines Sohnes ward uns Gelegen- heit gegeben, die Blüthenarmuth mancher Rosentreibereien von Drawiel und Sohn. schild, Charles Lefebre. 205 deutschen Sorten zu sehen, während die- selben Sorten, aus Frankreich bezogen — allerdings in einem andern Hause, aber doch eben so kultivirt —, viel reich- blüthiger waren. Das trat namentlich hervor bei Mr. Boncenne, Fisher Holmes, Marie Baumann und ganz besonders bei Jules Margottin. Uebrigens gab es auch unter den deutschen Rosen einzelne Sor- ten, welche sehr schöne Blumen gebracht. Auch der junge Herr P. DRAWIEL, der bisher für die deutschen Rosen einge- treten, erklärte uns, dass er nach diesen Erfahrungen etwas schwankend werde. Wie es zugeht, dass die französischen Rosen mehr Blüthen bringen als die deutschen, ist eine noch ungelöste Frage. Herr P. DRAWIEL meint, die Länge der Unterlage sei die Ursache. In Frank- reich lässt man bei den Rosen, die auf Wurzelhals veredelt werden, meistens ein ziemlich langes Stück des Wildlings (ca. IO—I5 cz) stehen, während man bei uns, namentlich in Dresden, die Unter- lage unmittelbar über dem Wurzelhals abschneidet. Herr P. DRAWIEL ist nun der Ansicht, dass der Saft erst einen kleinen Weg bis zur Veredelungsstelle zurücklegen müsse, um bessere Resultate bei der Treiberei zu erzielen. Herr C. MATHIEU dagegen meint, dass die aus Frankreich bezogenen Rosen des- halb reichlicher blühen, weil in dem wär- meren Klima das Holz besser reif werde. Dem gegenüber weist Herr DRAWIEL aber darauf hin, dass auch deutsche Ro- sen dieselben günstigen Resultate liefern wie die französischen, wenn nur die Unter- lage länger ist, was z. B. bei Rosen aus Hamburg und Genthin sich deutlich zeigte. Um nun ein übersichtliches Bild der DRAWIEL’schen Kulturen zu geben, wollen wir kurz die einzelnen Häuser schildern, wobei wir vorausschicken, dass die mei- sten neueren Häuser Satteldächer haben und ganz aus Eisen konstruirt sind. ı. Haus, I8 m lang, 6 »» breit, an den Seiten ı »z hoch, in der Mitte 2} = hoch. Niedrig veredelte Rosen, z. Th. deutsche, davon Fisher Holmes nur 3 Blumen, Coquette des blanches, von 100 Stück nur wenige zur Blüthe ge- kommen, Mr. Boncenne wenig Blüthen, Blanche Moreau, Comtesse d’Oxford, Marie Baumann, auch Baronne de Roth- Dagegen Johr 18 . 206 Hopper aus Deutschland (Dresden) gut. — Ein zweijähriger Hochstamm von Mare- chal Niel aus Frankreich blüht sehr reich- lich, ca. 4 Dtz. Blumen. 2. Haus, wie Nr. 1. Mr. Boncenne aus Frankreich, reichblühend, auch Paul Rico aus Deutschland (Dresden) sehr schön. Mme. Lacharme, Capitaine Christy, Mme. Marie Finger, Jules Finger, Ricault. 3. Haus. Aehnlich. Einige Rosen, die aus einem anderen Hause hierher versetzt worden, sind zum Theil sofort vom Schimmel befallen. Ob der letztere sich in Folge der Luftveränderung mehr aus- gebildet? — Henry Ledechaux sehr schön, Charles Lefebre, Frangois Michellon, Geoffroy de St.-Hilaire desgleichen. 4. Haus. Victor Verdier, la Reine de l’Isle Bourbon etc. und einige Louise Odier frisch eingepflanzt, d. h. im vorigen ‚Herbst bezogen und nicht erst ein Jahr im Freien kultivirt. Wuchs und Blüh- barkeit sind trotzdem sehr gut, aber die Blumen bleiben kleiner und matt in der Farbe. 5. Haus. Verkaufshalle. Während in den übrigen Häusern meist noch nicht ganz entwickelte Pflanzen stehen, finden wir hier »fertige Waare«, eine ganze An- zahl Rosentöpfe in herrlicher Blüthe zum Abholen bereit. 5 Dutzend solcher Töpfe hatte der Engroshändler Herr KULEY schon am Morgen geholt, die andern sind nur stehen geblieben, um den Besuchern doch auch offene Blumen zeigen zu kön- nen. Und wahrlich, da ist eine Mme. Marie Finger von wunderbarer Grösse und schön fleischfarbigem Rosa; sie ist zugleich eine Rose, die sich 8 Tage lang hält, viel länger alslaFrance, weiter diealte ewig schöne Marie Baumann, Baronne de Rothschild, Charles Lefebre. Da ist weiter Crimson Bedder, als carmoisin rothe Rose wohl kaum übertroffen, zu- gleich dankbar im Treiben, da sind fer- ner Mme. Joseph Schwartz, frisch ein- gepflanzt, mit 8 Knospen, Gloire de Dijon, Senateur Vaisse (treibt sich nicht gut), weiter 3 Hochstämme von Mar£chal Niel je mit 4—6 Dtz. Blumen und vor allem die weisse Moosrose Blanche Moreau mit 19— 28 reizenden Knospen. 6. Haus. Enthält ausser Rosen, aus- gepflanzte Marechal Niel und Gloire de Dijon am Spalier, einen alten Pfirsich- stamm, der aber noch immer seine Schul- Rosentreibereien von Drawiel und Sohn. RE LRRIMITENT ARE ET NER AT GERN digkeit thut und sehr frühe che trägt, so dass das Dutzend in den Jahren 1872 ‚bis 1875 mit 15 Mk. bezahlt wurde, wäh- rend man jetzt leider nur 1,50 bis 2 Mk., selten 3 Mk. erhält. 7. Haus. Hier finden wir die herr- lichen Cinerarien, die schon auf der gro- ssen Winterausstellung im Centralhotel so viel Aufsehen erresten. Wir können dabei zugleich einen Irrthum unsererseits in Nr. 7 S. 80 berichtigen und wollen hervorheben, dass die Cinerarien, die da- mals den ı. Preis und einen Extrapreis dazu erhielten, nicht von Herrn A. DRA- WIEL, sondern von Herrn PAUL DRAWIEL ausgestellt waren. 8.Haus. Rosen. Unter den Stellagen, wie in mehreren der Pultdach- Häuser Nr. 6—1ı2, Petersilie (an Wurzeln ge- zogen). 9. Haus. Alles Mrs. Bosanquet, nur zum Schneiden. 10. Haus. Wurzelechte Louise Odier, eigene Zucht, nur zum Schneiden. ıı. Haus. Pelargonien. Darunter eine sehr schöne Sorte, die auch ein guter Herbstblüher ist. 12. Haus. Ausgepflanzte Hochstämme von Marechal Niel, Gloire de Dijon, wei- sser Lamarque, Mad. Victor Verdier, Fisher Holmes etc. etc. 13. Haus. Das Schauhaus des jungen Herrn P. DRAWIEL; meist ausgepflanzte Thee- und Remontantrosen in herrlichen Exemplaren: Safrano, Niphetos, Marie Sisley, Marie Baumann, Mr. Boncenne, Reynolds Hole; Rubens, Mme. Pauline La- bonte, Mme. Lambard und Marie van Houtte. Letztere vier sind mit die schön- sten T'heerosen, die alleredelste aber wohl Marie van Houtte, eine Blume oft so gross wie Mar£chal Niel und von weiss- lich gelber Farbe, dabei fast ununter- brochen blühend. Mit gutem Erfolge hat Herr P. DRAWIEL die Marechal Niel in diesem Hause als niedriges Spalier unter den Fenstern hingezogen. Der Stolz des Herrn P. DRAWIEL sind aber seine 6 neuen Erdhäuser, die alle von einer Heizung aus erwärmt werden; drei davon haben kupferne, drei andere eiserne Röhren. In diesen Häusern ste- hen die Rosen — niedrige — frei aus-, gepflanzt und zeigen ein überaus kräftiges Wachsthum. Nur in den 3 Erdhäusern, welche durch eiserne Röhren erwärmt werden, hat das Laub durch die Aus- . Be a Je y AT ER EN ENNT WULRSDSRER N na] 9; EL N ei id EM \ \ Kae 1. Mai.] ‚dünstung der Röhren, welche mit Asphalt gestrichen sind, gelitten, und kann daher nicht genug vor Asphaltlack-An- strich gewarnt werden; man nehme statt dessen Graphit. — Zur Vermehrung dez Blüthenansatzes waren hier, wie fast überall, die Triebe der Remontant-Rosen im Bogen gebunden. Der Giebel des einen Erdhauses war von drei im vorigen Jahre erst eingepflanzten Gloire de Dijon eingenommen, welche bereits 5 Dutzend Blumen gaben. Ein anderes Haus ent- hielt nur »la France«, ein drittes aus- gezeichnete Gloire de Bourg la Reine, Mrs. Jowitt, Charles Lefebre etc., ein viertes enthielt das Sortiment in Töpfen. Selbstverständlich fanden sich ausserdem noch eine Anzahl Kästen, in denen ca. IO— 12000 neu eingepflanzte Rosen für die nächste Treibsaison vorbereitet werden. Auf dem Terrain des Vaters, des Herrn A. DRAWIEL, notirten wir als besonders schöne Exemplare im ersten Rosenhause Baronne de Rothschild, Marie Baumann, Jean Liabaud, John Hopper, Blanche Moreau, Capitaine Christy. Das zweite Haus ist das oben erwähnte eigentliche Sortiments- oder Schauhaus. Hier finden sich fast lauter Hochstämme in Töpfen, die in die Erde eingefuttert sind, und bot sich Gelegenheit, die edelsten Sorten in den schönsten Exemplaren zu sehen. So Perle de Lyon (bringt aber als Hoch- stamm nur 3—4 Blumen), Rubens, Master- piece, Mme. Pauline Labonte, Mme. Lam- bard (prachtvoll), Reine Marie Henriette, Ni- phetos, Grossherzogin Mathilde (trägt sich aufrechter als Niphetos, blüht aber nicht ganz so dankbar), Perle des jardins, Thea Kaiserin Augusta, Thea Stephanie et Ro- dolphe, Marie Guillot, Beaut& de l’Europe, Remont. Souv. d’Auguste Riviere, Mrs. Jowitt, Crown Prince, Duke of Teck, Souv. de Spaa, Alfred Colomb, Harrison Weir, Duke of Connaught, Geoffroy de St.-Hi- laire, Duke of Edinburgh, Safrano, Sou- venir d’un ami, Adrienne Christofle, Gloire de Bourg la Reine, Mme. Emilie Dupuy. Clara Silvin (nicht so gut), Marie van Houtte (schon zum zweiten Male blühend), Jean Pernet, Duke of Wellington, Sena- teur Vaisse, Celine Forestier, Belle Ly- onnaise, sehr dankbar, Capitaine Christy, DavidPradel, Mme. Melanie Willermoz etc. Bemerkenswerth ist die Veredelungs- art des Herrn DRAWIEL. Derselbe ver- Die Frühjahrs-Ausstellungen in Wien. Von L. von NaAGr. VW enn man in Wien auch Berlin nicht nachzukommen vermag in Bezug auf eine Winterblumen-Ausstellung, so sind die Bestrebungen, die sich auf den zwei gegenwärtigen »Hoyazinthen-Aus- stellungen« geltend machten, immerhin beachtenswerth. Es sind dies eigentlich Zwiebelblumen-Ausstellungen, auf wel- chen verschiedenerlei frühblühende Pflan- zen zur Schau gebracht werden. Vor einigen Jahren begann damit der Verein der Gärtner und Gartenbaufreunde in dem nahen Vororte Hietzing, und seit zwei Jahren debutirte in diesem Genre auch die Gartenbau-Gesellschaft, die diesmal den linken Seitensaal ihrer Blumensäle am 14. März dem Publikum eröffnete. Die beiden Hauptaussteller, Frau Has- LINGER und Herr HOOIBRENK, haben hier bekannte Blumengeschäfte. Die erstere hatte ein starkes, gutgezogenes Sortiment von Hyazinthen, Narzissen, Tulpen und Crocus vorgeführt, aber wir konnten, ausser der Masse, nichts weiter Hervor- ragendes daran bemerken. Interessant dürfte für den Botaniker sein, dass eine Hyazinthenzwiebel der bekannten rosa- blühenden Sorte Vorma dreizehn Blumen- stengel mit ansehnlichen Blüthentrauben entwickelt hatte und mehrere Tulpen pluri- flor (an einem Stengel 2, 3 und 4 Blumen) auftraten. Herr HOOIBRENK, der vor 50 Jahren die damals durch Baron HÜGEL aus Australien zuerst eingeführten Pro- teaceen etc. in die Kulturen verbreitete und später bei NAPOLEON LI. bekannte Befruchtungs- und Kulturversuche durch- führte, ist bei seinem hohen Alter ein so rüstiger und intelligenter Gärtner, dass man über seine Thätigkeit zu staunen genöthigt ist. Als Verwaltungsrath der Gartenbaugesellschaft liess er von drei holländischen Züchtern vollständige Sorti- mente von Zwiebelgewächsen kommen, und stellte allein 1000 Stück Hyazinthen, eine prachtvolle Kollektion Narzissen und Tazetten und 80 Sorten Crocus in grossen Töpfen aus. Dass es darunter Pracht- stücke gab, kann man sich denken, wenn auch manche durch zu hohe Stengel auf- fielen; aber eine solche schwarze Roi de Siam, eine so tief scharlachrothe Reine PT N An a Ak A ODE ET NEN Die Frühjahrs- Ausstellungen ın Wien. Zilk e ee Er [ GARTEN-ZertunGg x des Belges etc. sind gewiss herrliche Er- scheinungen. Von einigen hundert noch unbenannten Sämlings-Hyazinthen, deren besonders KRELAGE einsendete, kann ich nichts so Ausserordentliches herausfinden, dass es das Alte vollständig überragte, wenn auch recht Schönes hier mit Namen bezeichnet wurde. Eine schöne Gruppe brachte der Fürstl. SCHWARZENBERG’sche Hofgärtner NETTLAU von Amarylls hy- brida und formosissima, eingefasst mit einer weissen, gefüllten, krausblättrigen Chineser Primel und Veilchen; sehr schön trat auch Handelsgärtner WEYRINGER mit einer. grossen Zusammenstellung von /rzs verschiedener Spezies, Zachenaha pendula, Zricolor und Nelson, ein halb Dutzend Impatiens Sultani und vielen herrlichen Prunus sinensis auf. Herr MAX LEICHT- LIN, der von Baden-Baden hergekommen war, brachte wunderbar varürte Zecophylea Cyanocrocus und Chionodoxa Lucthae, eine prachtvolle grossblättrige und rosa gross- blüthige Saxrzfraga vom Himalaya, die eine treffliche Treibpflanze werden dürfte, und schöne Exemplare von Promula rosea. Gehen wir nun auf die Ausstellung in Hietzing über, so müssen wir mit Be- wunderung erklären, dass dieselbe un- geachtet der Dauer vom 16.—25. März sich doch bis zum letzten Tage ganz aus- gezeichnet hielt und grossen Effektmachte. Die Hyazinthen waren in Masse und nur in herrlichen Exemplaren vorhanden und brillirten durch die in jeder Gruppe ein- gehaltene Ordnung nach Farben; die Mai- glöckchen, Cyclamen, Tulpen, Crocus, Narzissen, Tazetten, Muscari, Scilla waren äusserst reich und mannigfaltig vertreten. Aber die auffallendste Schönheit dieser Ausstellung war die wundervolle Gruppe von Aimantophyllum hybrıdum, die sich in der mit dem 1. Preise gekrönten Samm- lung des Handelsgärtners RUDOLF ABEL präsentirte. Diese grossen Dolden in so kleinen Töpfen geben Zeugniss von tüch- tiger Kultur; Jedermann staunte die ziem- lich dicht gedrängten ca. 30 Dolden an. Einen weiteren, sowohl für Gärtner wie für Laien sich anziehend erweisenden Anblick bildeten zwei wundervolle Gruppen von Amaryllis. Herr EMIL RODEK, der erste Blumenfreund Wiens, stellte die neuesten Hybriden von VEITCH-London aus, und wir müssen bekennen, dass wir Schöneres in dieser Weise noch nicht sahen, so dass selbst die Amaryllissgruppe in Berlin im ’ _ vorigen Jahre dagegen zurückstehen muss. Die herrliche, blendend weisse, mit dem Purpur-Mittelstreifen gezeichnete Alex- andra, die riesige, ganz rundblumige Clo- tilde, die dunkelpurpurne Orlande, die karminrothe Cöline und so viele andere nahmen alle Aufmerksamkeit gefangen, wenn wir auch die daneben stehende Säm- lingsgruppe des Herz. Braunschweigischen Hofgärtners LESEMANN, ebenfalls eine sehr schöne, als eine prachtvolle bezeich- nen müssen. Es fand sich darunter eine niedrige Sorte mit aufrecht stehenden, zinnoberrothen, grossen, runden Blumen, die in jeder Sammlung zierend wirken und sich ganz gut neben den Londoner Preis- blumen sehen lassen könnten. Aber neben diesen Gruppen machte sich noch eine Umgebung geltend, wie man sie nicht prächtiger träumen könnte. Im Hinter- grundeGrün und schöneblüthenüberdeckte Asalea molhs, dann rechts und links, das Resultat eines gelungenen gärtnerischen Versuches: Getriebene Lilien! Da sah man Zzhum longiflorum mit zwei Riesen- blumen, Zz/. Browni, Lil. auratum, manns- hoch, wenn auch noch nicht ganz geöffnet, Lil. Thunbergianum cıitrinum und Prince Consort, Z2l. umbellatum incomparabile und atrosangumneum grandıflorum mit blut- rothen Riesenblumen, Zzikum pomponium luteum, Lihum croceum, herrlich duftende Lihum Hansoni, das brillante Zekum Szo- witzianum, Lihum venustum compactum _ u.a. m., und schlossen sich daran einige Ash a Va u a > a Fe Zul r tet werden kann. be: 4 und Gutes zu leisten! — — — schöne Iris: Polotion, Mayolin, verschie- dene /.reticulata, Cattleya Mendelh, Lycaste Skinneri, Magnolia Lenneana, Magnolia Sou- langeana nigra, herrliche schneeige Re- montantnelken-Sämlinge, die bunte Kar- toffel Harlekin, Preimuwla rosea und der- gleichen. Es ist sicher, dass jeder Blumen- freund von dieser Zusammenstellung von Herrn E. RODEK entzückt sein musste. Damit lassen Sie mich schliessen; das } Resultat, dass die Lilien sich recht gut zu Treibzwecken verwenden lassen, ist jedenfalls ein solches, dass es als ein Er- folg dieser schönen Ausstellung betrach- t Die Gesellschaft der Hietzinger Gärtner versteht es, Schönes Phajus Wallichii Lindl. le 2II Phajus Wallichii Lindl. Von G. KITTEL. St. Gilles-lez-Liege (Belgien). (Mit Abbildung.) xT WVeaterland: Sylhet. Eine sehr üppig wachsende Erd-Orchidee; dieselbe treibt Blüthenstiele bis zu 5 Fuss Länge. Blumen von orange-gelber Farbe, gelb und braun-roth getuscht, Labellum weiss. Fig. 49. Phajus Wallichüi Lindl. Gez. von G. KITTEL. Ihre Blüthezeit fälltinden Märzund April, was sie noch besonders werthvoll macht. In jedem Warmhause, in. Lehm und Laub- erde, in nicht zu kleinen gut drainirten Töpfen gepflanzt, wird die Pflanze gut gedeihen. In ihrer Wachsthum-Periode sollte man derselben den bewährten Kuh- dung nicht entziehen, jedoch Sorge tra- gen, nichts davon in die jungen Triebe zu giessen, was deren Verfaulen zur Folge haben würde. Bei dem Versandt blühenderPflanzenzuAusstellungszwecken muss etwas Mühe verwandt werden, da ihre Blumen nicht gern reisen; deshalb 212 Cissus rotundi folius Vahl [ GarTen-Zeıtung muss jede Blume besonders in Watte eingehüllt, der Stiel aber an einem etwas überstehenden Stab gut befestigt werden, um jede Reibung zu verhindern. Phajus Wallichii verdiente mehr ver- breitet zu sein, da die Pflanze, abgesehen von ihren schönen Blüthen, schon allein vermöge ihres ornamentalen Charakters im Stande ist, mit mancher Blattpflanze (z. B. Curculigo) zu wetteifern, und ihre Kultur nicht die geringsten Schwierig- keiten bietet. Cissus rotundifolius (Forsk.) Vahl. Von P. ASCHERSON. (Mit Abbildung.) nee s war am I. Februar 1880, als ich “ mich in dämmernder Frühe aus der gastlichen Behausung meines Freundes SCHWEINFURTH im Ismailia-Quartier von Cairo nach dem wohl eine halbe Stunde entfernten Bahnhof der Heluan-Eisenbahn begab, um mit einigen Gefährten eine auf den ganzen Tag berechnete Wüsten- ‚Exkursion anzutreten. Die Sonne erhob sich gerade über den Kamm des Mokattam und bestrahlte die schlanken Thurmspitzen der Alabaster-Moschee, als wir das be- scheidene Stationsgebäude betraten. Hier wurde uns indess die unangenehme Ueber- raschung, dass der Fahrplan vor .einigen Tagen geändert worden war, ohne dass wir — bei den mangelhaften Publikations- Verhältnissen der aegyptischen Haupt- stadt — etwas davon erfahren hatten, und dass wir mithin noch über eine Stunde zu warten hatten. Fröstelnde Langeweile, zu der sich bald das Gefühl einiger Leere im Magen gesellte, trieben uns in das benachbarte Stadtviertel, das mit einem Gewirr enger, unsauberer Gäss- chen den Pferdemarkt (Ssük-el-chel) um- giebt. Ich hatte diesen, auch von den in Cairo ansässigen Europäern selten be- suchten Stadttheil, der in der That dem Touristen nichts bietet — orientalischer Schmutz und aegyptische Dürftigkeit sind auch auch auf den Wegen nach und zwischen den Monumenten einer grossen Vorzeit hinreichend zu finden — bis dahin nie betreten und ahnte nichts weniger, als dass . dieses kahirinische » Vogtland« uns einen hervorragenden botanischen und selbst chen Fund bieten sollte. Wir nahmen vor einem — natürlich sehr bescheidenen — arabischen Kaffee- hause Platz, wo sich einige (in Aegypten allgemein als Sitze benutzte) Palmrippen- gestelle (gafas) unter einer kunstlos ge- zimmerten Veranda befanden. staunen bemerkte ich statt der sonst zur Bekleidung solcher Lauben üblichen Weinrebe, Lablab-Bohne (Dolchos Lablab 2) oder Winde (bomoea cairica |L.) Webb), B 2 DE a nn FE Mi Er 0 welche Schlingpflanzen damals übrigens in Folge der in diesem Winter wieder- holt aufgetretenen Nachtfröste meist ab- gestorben waren, an einigen struppigen Stengeln eines in einer Ecke der Laube wurzelnden Gewächses vereinzelte Blätter, die mir auf den ersten Blick völlig un- bekannt waren. Nach einiger Ueber- legung fiel meine Vermuthung auf die in der Ueberschrift genannte Pflanze, eine Meinung, die am Abend ein Vergleich einer mitgenommenen Probe mit der zu Gebote stehenden Litteratur bestätigte. Dieser bisher so wenig bekannte Cissus wurde bereits vor mehr als einem Jahr- hundert von dem grossen skandinavischen Reisenden FORSKAL im Uadi Surdüd bei Lohaja in Süd-Arabien entdeckt, wo er »Haelas« oder »Halka« heisst und wo seine Blätter ein, allerdings sehr sauer schmeckendes Gemüse liefern. DELILE, der Botaniker der Bonapartischen Ex- pedition, traf ihn in den Gärten 'Cairos unter dem Namen Uidne rumie*) an- gepflanzt; es war aber SCHWEINFURTH, der für diese verschollenen Ueberreste national-arabischer Gartenkultur ein be- sonderes Interesse besitzt, bisher nicht gelungen, bekommen. Seine Freude über mein kleines Morgen -Abenteuer war daher gross und er beschloss, der Pflanze persön- lich einen Besuch abzustatten, dem ich mich natürlich gern anschloss. Des Kaffeewirth, den “der Kellner mit der vertraulichen Anrede herbeirief, erzählte, dass er diese Pflanze *) »Uidn« oder »Uidne« Ohr) ist eine in Aegypten diese Pflanze zu Gesicht zu »Amm« (Onkel) und andern arabisch sprechenden Ländern sehr be- R liebte Bezeichnung für die verschiedensten Pflanzen Dieran Kaffeewirth vom Pferdemarkt, bezeichnete sie nur der “ »griechisch« bedeutet und wie etwa bei uns stlirkisch e % mit länglichen besonders fleischigen) Blättern, mit diesem Namen, ohne den Beisatz »rumie«, die fremde Herkunft ohne ängstliche Frage nach der? ” wirklichen Heimath andeutet. nord Cissus rotundifolius Vahl. IE re w EFT: 24 wi 1 IS ar y ur 7 dr da 77 ar a er , BETFR 213 _ von einem umherziehenden Händler aus - Bulak (dem »Moabit« von Cairo, Schiffer- und Fabrikvorstadt) vor mehreren Mo- naten gekauft habe und erklärte sich nach einigem Verhandeln bereit, dieselbe meinem Freunde für fünf Franken zu überlassen. Unser Eigenthum von seinem Platze zu entfernen, erwies sich indess ‚als keineswegs leicht. Es gelang nicht, die brüchigen Reben ohne erhebliche Beschädigung aus dem Laubengestänge zu entfernen, und um die Wurzeln dem harten Thonboden zu entnehmen, musste eine tiefe Grube aufgewühlt werden, wo- bei man sich zu meinem Erstaunen eines grossen Hammers (wohl aus den ' nahen Steinbrüchen stammend) bediente. ‚ Natürlich gab dies ungewöhnliche Er- Fig. 50. Cissus rotundifolius. eigniss zur Ansammlung einer beträcht- lichen Menschenmenge Anlass, die dem ' Besitzer in seinen während der lang- ; wierigen Prozedur nach echt orientalischer Weise gemachten Mehrforderungen von ‚ Herzen beistimmte. Bei diesen Verhand- - lungen spielte die Behauptung, es handele an um eine »Daua« (Arznei) eine her- 4 vorragendeRolle, und wir mussten schliess- lich froh sein, nach Erlegung von zehn 1 ' Franken mit unserer Beute nicht ohne einige Gewaltmassregeln, wobei unser ‘ Kutscher den Rückzug deckte, unter Rippenstössen und Gejohle abzuziehen. In so sensationeller Weise wurde eine Pflanze in unsere Gärten eingeführt”), die darin allem Anschein nach keine un- *) SCHWEINFURTH hat unseren Cissus später nur ' noch einmal auf dem Begräbnissplatze von Cairo an- gepflanzt getroffen. m Br; bedeutende Rolle zu spielen berufen ist. Ich verliess Cairo zu schnell, um von dem weiteren Schicksal der Pflanze, die ich nur als Aschenbrödel im Proletarier- Viertel kennen gelernt, als Augenzeuge berichten zu können. In den nächsten Monaten berichtete mir SCHWEINFURTH in enthusiastischer Weise über das üppige Gedeihen seinesPfleglings, der inbesserem Boden und bei reichlicher Bewässerung sich zu einer ornamentalen Liane ersten Ranges entwickelte, deren Schnellwüchsig- keit mit ihrem kraftvollen, saftstrotzende Lebensfülle verrathenden Aussehen wett- eiferte, an der er auch gleich im Anfange die für die Zimmerkultur so schätzbare Eigenschaft, geringe Ansprüche auf Be- leuchtung zu machen, bemerkt hat. Noch in demselben Jahre sandte SCHWEINFURTH Stecklinge an dieFirma HAAGE & SCHMIDT in Erfurt, die sich um die Verbreitung der Pflanze in den europäischen Gärten ein besonderes Verdienst erworben hat, und in deren grossartigem Etablissement ich mich im September 1883 mitSCHWEIN- FURTH persönlich von dem vortrefflichen Gedeihen unseres Findlings überzeugt habe. Das Aussehen der Pflanze ist an unserer Figur, trotz des kleinen Massstabes, mit hinreichender Deutlichkeit zu ersehen, und wäre nur zu bemerken, dass die lebhaft grünen, etwas fleischigen, rund- lich herzförmigen, abgerundet-stumpfen, entfernt gezähnelten Blätter eine Länge von IO cm erreichen und dass nur ein kleiner Theil des eine mässig verzweigte Trugdolde darstellenden Blüthenstandes, sowie zwei Früchte (einsamige Beere) zur Darstellung gebracht sind. Was die gärt- nerische Verwendung betrifft, so ist vor- läufig wohl den in dieser Zeitschrift, Jahrg. 1882 S. 538, von Herrn CORREVON ge- machtenBemerkungennichts hinzuzufügen. Die neuen Pflanzen des Jahres 1883. Von CARL MATHIEU. (Schluss. Araliaceae. Aralia Gemma Linden. lIllustr. hort. 2. 27. Blätter gefiedert, olivengrün, Un- terseite aschviolett, Stamm ebenfalls ’ 214 Die neuen Pflanzen des Fahres 1883. [GARTEN-ZEITUNG mit lichten weissen Pünktchen. Aus Neu-Caledonien. Crassulaceae. Echeveria metallica, var. decora Rodıgas. Illustr. hort. 12. 185. Eine Abart der metallica mit prächtigen bunten Blättern, die Blätter sind mit rosenfarbigen, pur- purroth geflammten Strichen mit etwas eräulich grünen Flecken ver- sehen. Die Pflanze entstand bei Mme. Vve. DEBERGUE & FILS, GCambrai, wo LINDEN sie kaufte und in den Handel brachte. Papaveraceae. Papaver Hookeri._ Baker. Bot. Mag. 6729. Einjährig, I 2 bis I4 »z hoch, rauhhaarig. Stengel von der Dicke eines kleinen Fingers, Zweige aufrecht und aufsteigend, reichblumig, Blätter 8—13 cm lang, sitzend, eirund oder lanzettlich, unregelmässig fiederlappig, Blumen lang gestielt, 5l—9 cm im Durchmesser, Kronenblätter gekerbt, blassrosa bis hellkarmin, am Grunde mit ausgebreiteten-weissen oder schwarz- blauen Flecken. Staubfäden von der Länge des Stempels, Samenkapsel fast kugelrund, 14—24 cm im Durchmesser. In Vorder-Indien und Central- Asien. In Kew. Begoniaceae. Degonia olbia. Revue de l’hort. belge. II. 241. Wuchs wie bei 3. Diadema. Stamm kurz, fleischig, Blätter ungleich, geadert, fünfnervig, schwachblasig, röthlich behaart. Oberfläche dunkel- grasgrün mit weiss gefleckt, Unter- seite dunkelblutroth. Blattstiel auf- recht. Blumen am Grunde des Blatt- stiels stehend, weiss. Aus Brasilien durch E. PYNAERT eingeführt. (Siehe Abbildung Garten-Zeitung d. J. S. 89.) Cacteae. Mamillaria sanguinea Friedr. Ad. Haage Jun. Gartenflora, März 66. Stamm cylin- drisch, einfach. Warzen länglich ei- rund, meergrünlich, äussere Stacheln 24—26, wagerecht ausgebreitet, weiss, etwa 2 cm lang, die Mittelstacheln, 7 bis 9, doppelt so lang als die Rand- stacheln, aufrecht ausgebreitet, an der Spitze braunroth, sonst weiss. Aus Mexiko. Celastrineae. Evonymus Koopmanni W. Lauche. Gartenzeitung 3. 112. Siehe Phyllanthus Chantrieri E. Andre. Rosa Alberti Regel. Euphorbiaceae. Revue hort. 23. 537. Strauch aufrecht, Zweige im rechten Winkel abstehend, einem gefiederten Blatte ähnlich, weichhaarig, erst weiss, nachher röthlich, Blätter kahl, hellglänzend grün, schief- zwei- Y reihig, fast sitzend, rautenförmig, Neben- blätter fein, dreieckig. Männliche Blüthen ı—3, unterhalb der Blätter vom Grunde an bis zu 2 der Länge der Zweige hängend, Io »z2 lang, aus Kelchblättern bestehend, ziegelroth, Ränder gefranzt, Franzen hellgelb; weib- liche Blüthen grösser als die männ- lichen, von derselben Farbe, einzeln an der Spitze der Zweige, Frucht läng- lich, 2 cz lang, I cm breit. Aus Cochin- china, durch Admiral DUPERRE ein- geführt. | Melastomaceae. Medinilla Curtsu #. D. Hooker. Bot. Mag. 6730. Stengel schlank, Zweige hängend, cylindrisch, höckerig, Blätter sitzend, länglich-eirund oder eirund, zugespitzt, hellgrün, Ränder und Rippen roth, Trugdolde gipfelständig, dre- gabelig, hängend, Blumenstiele korallen- roth, Deckblätter klein, Blumen elfenbein- weiss, Staubfäden purpurfarben. West- Sumatra. Durch CURTIS an VEITCH & SONS gesandt. (Siehe Abbildung Garten- Zeitung‘ d. 1.5. 99) Cucurbitaceae. Gerrardanthus tomentosus $. D. Hooker. Bot. Mag. 6694. Wurzel knollig, Stamm klimmend, Triebe haarig, die jungen Triebe und Blätter dichtfilzig. Blätter 9—12 ca im Durchmesser, nie- renförmig, 5 —-7lappig, dunkelgrün, männliche Blumen länglich - eirund, Ränder zurückgeschlagen, weibliche Blumen einzeln oder zu zwei, Frucht ' 9 cm lang, glockenförmig, zehnrippig, an der Spitze dreilappig. In Madagas- car. Nach dem Entdecker GERRARD benannt. Pomaceae. | Crataegus Oxyacantha semperflorens Bruant. Revue hort. 6. 140. Siehe Garten-Zeitung IO. 451. Rosaceae. ' eh. Jan. 142.1 Der; RM. Pimpinell ifola ähnlich, unterscheidet sich von ihr durch die spitzen, auf der Unterseite weichhaari- ‘gen Blättchen und länglichen Frucht- "Knoten. Blumen weis. Von Dr. ALBERT REGEL in Tian-Schan ge- sammelt. a Leguminosae. Cadia Ellisina $. D. Hooker. Bot. Mag. 6685. Blätter 12—ı8 cm lang, _ unpaar gefiedert, Blättchen 7—9, läng- lich lanzettlich, Blüthentraube wenig- _ blumig, Blumen rosa, Hülsen verkehrt- lanzettlich, sichelförmig. Madagascar. Hedysarum multijugum Maxim. Garten- flora. Juli 194. Strauchig, 60—150 cm ‚hoch, Blätter gefiedert, Fiederblätter '10—20, länglich, Blüthentraube achsel- ständig, Blumen rosenroth, Glieder- hülse weichhaarig oder kahl. Ost- Mongolei. Max Kolb’s Dienstjubiläum. Von Dr. ]. E.: Weiss. m 19. März d. J. waren es 25 Jahre, seitdem MAX KoLB zum Inspektor des Kgl. botan. Gartens in München ernannt wurde. Wenn auch eine 25 jährige Dienstzeit gewöhnlich zu besonderen ‚Ovationen nicht Veranlassung giebt, so ‚konnte diesmal unbedingt eine Ausnahme ‚gemacht werden, da ja die grossen Ver- ‚dienste des Herrn Inspektor KoLB um die Hebung und Förderung des Garten- ‚baues durch Wort und Schrift überall zur Genüge bekannt sind. Um Herrn ‚Inspektor KoLB zu diesem seinen Jubel- ‚tage einen Beweis der Anerkennung seiner ‚grossen Verdienste zu geben, bildete sich ‚ein Festkomite, welches einen Aufruf an Fee nächsten Bekannten des Jubilars schick- = mit der Bitte um die Photographie und um einen kleinen Beitrag zur An- ‚schaffung eines künstlerisch ausgeführten ‚Albums. Der Erfolg dieses Aufrufes war ein unerwarteter und unerhoffter, ein gross- artiges Zeichen für die Beliebtheit des Jubilars.. — Am 19. März um ıı Uhr ‚überreichte denn auch der Privatdozent ‚Dr. J. E. WEıss in Begleitung des Herrn Hofgärtners STERLER und des Herrn "Obergärtners HEILER im Auftrage des 'Komites ein prachtvolles Photographie- album mit mehr als 200 Photographien und ein werthvolles, vollständiges silber- nes Tafelservice. Max Kolb’s Dienstjyubiläum. Kai, ee 27 2 DR EEE Een a a Eu En a rn ne il 215 Die Aussenseite des Albums ziert ein von Frau KÖpPEN in Nymphenburg wirk- lich künstlerisch gemalter Kranz von Alpenblumen der edelsten Arten, deren Kultur gegenwärtig in keinem Garten Europas mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, als gerade im bot. Gartenzu München. In einer kurzen Ansprache, die Verdienste des Jubilars berührend, wurden die Ehren- gaben überreicht. — Viele Gartenbau- Vereine Deutschlands gedachten am 19. März des Jubilars durch Glückwunsch- schreiben und durch Ernennung zum korrespondirenden oder Ehrenmitgliede, und mehr als 150 Briefe und Telegramme sind an diesem lage von nah und ferne eingelaufen. Wir dürfen wohl erwähnen, dass sich an diesem Feste Fachmänner aus aller Herrenländer, aus Italien, Oester- reich, Russland, Dänemark, Holland, Bel- gien, Frankreich und ganz besonders aus Deutschland betheiligten. Ausserdem wur- den dem Jubilare von einigen Freunden noch besondere Ehrengaben übermittelt, wie auch die höchsten Würdenträger gratulirten oder wenigstens ihre Wünsche aussprechen liessen. — Der wärmste Dank sei hiermit allen, die sich an dieser Fest- lichkeit betheilisten, ausgesprochen von Seite des Festkomites und von Seite des Jubilars. Dank, innigsten Dank Allen, welche von nah und fern bei Gelegenheit meines 25jäh- rigen Dienstjubiläums die Liebenswürdig- keit hatten, meiner zu gedenken. Zu- gleich wage ich es, die Bitte beizufügen, mir dieses gütige Wohlwollen auch für die Zukunft bewahren zu wollen. München, im April 1884. MAx KoLs, Kgl. Garten-Inspektor. Gartenbau-Ausstellungen. Erste Sommerobst-Ausstellung des Vereins z. Bef. d. Gartenbaues in den preuss. Staaten bei Gelegenheit seines 62. Stiftungsfestes vom Sonnabend den 28. Juni d. J. bis Mitt- woch den 2. Juli im Wintergarten des Centralhotels in Berlin. Die schon ın voriger Nummer angekündigte Sommerobst- Ausstellung findet nunmehr bestimmt statt und laden wir alle Interessenten aus dem ganzen deutschen Vaterlande zu recht reger Betheiligung ein. Ausgestellt sollen werden hauptsächlich Kirschen, ferner Erd-, mn Be rl ia Anh < i rt 216 Johannis-, Stachel- und Himbeeren, sowie auch Pflaumen, Pfirsich, Aprikosen, Wein, Aepfel und Birnen, nebst Produkten daraus, und ist der Hauptzweck: die Kultur des Sommerobstes mehr zu verbreiten, geordnete Absatzwege dafür zu schaffen und auf die Ver- werthung desselben durch Export von frischem Obst, sowie durch Bereitung von Dörrobst, Saft, Wein etc. hinzuwirken. Programme auf franko Anfragen gratis im General-Sekre- tarıat Berlin N., Invalidenstrasse 42. Es werden keine Medaillen oder Geldpreise, sondern geschmackvoll ausgestattete Diplome mit der Bezeichnung ı., 2. resp. 3. Preis er- theil. Anmeldungen bei Hrn. C. MATHIEU, Charlottenburg bei Berlin, Orangenstrasse 9. Der Vorstand d. Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. St. Petersburg. Internatinale Ausstel- lung 17.—28. Mai. Man nehme Billet bis Wirrballen (nicht Eydtkuhnen). — Manche Theilnehmer werden von Berlin schon am ı2. Mai Abends fahren, um einen ganzen Tag für Königsberg zu haben. Personalnachrichten. Der vieljährige Sekretär des Gartenbau- Vereins für Neuvorpommern und Rügen, Herr Kunst- und Handelsgärtner W. ZIEGLER zu Stralsund, starb am ı9. April nach kurzem Krankenlager. Derselbe war in Quedlinburg geboren, 62 Jahr alt und wirkte als Kom- pagnon von Herrn BRÄMER, in Firma ZIEGLER & BRÄMER. Sprechsaal. Salat- und Kohlpilz. Wonsowo p. Neutomischl, d. 20. 4. 84. In Folge der Mittheilung im Sprechsaal Ihrer geschätzten Gartenzeitung, betreffend den Salatpilz, erlaube mir ergebenst mit- zutheilen, dass ich früher sehr geplagt damit war, aber seit 3 Jahren durch nachstehendes Mittel befreit bin. Ich streiche meine Kästen im Herbst, so- bald ich sie trocken stelle, in- und auswendig mit Kalk, dem ich etwas Chlor (wohl Chlor- kalk? Red.) zusetze, ganz und gar an. Das, was etwa zu viel ist, wittert über Winter aus und verwende ich sie dann so zur neuen Anlage. Seit dieser Zeit habe ich keinen Schimmel-Pilz mehr. Ebenso verfahre mit Pfirsich und Aprikosen gegen Mäusefrass und Blutläuse, von denen ich viel zu leiden hatte. Gleichzeitig möchte ich meine Herren Fachgenossen fragen, was wohl gegen die Kropfkrankheit der Kohlarten als probates Mittel anzuwenden?, da alles Angewandte vergebens. Rajolen, Salzdüngung, Kainit, nichts hat geholfen! Der hiesige Gemüsegarten liegt hoch und hat bindigen, lehmigen Boden mit Lehm- untergrund. Selbst auf Stellen, wo 3 Jahre m Frage A ea a A A u Be eo R: e f IRSERIG y TRN * Personal-Nachrichten. — Sprechsaal. ' Gegenmittel sind für die Insekten: f Se { u JR Ab “ keine Kohlarten gebaut wurden, wird alles { krank, so dass ich voriges Jahr fast gar nichts erntete. Selbst die jungen Pflanzen auf dem Saatbeete hatten schon Ansatz zu der Wurzelkropfbildung. N bi. Es kann nur die Kohlfliege sein, da ihre weissen Maden bei älteren Pflanzen in den knollenartigen Wurzeln und im Strunk sitzen. Ich bin deshalb in der grössten Verlegen- heit, da hier der Gemüseverbrauch sehr gross ist. Dieses Jahr will ich es mit Ueber- streuen von Naphthalin versuchen, wenn mir kein anderes Mittel bekannt wird. ve Ich wollte es schon mit ungelöschtem Kalk versuchen, denke aber, Naphthalin wird besser wirken. PRAESSLER, Obergärtner. Antwort. Die Maden in den kropfarti- gen Anschwellungen des Kohles können von der Kohlfliege, Anthomyia brassicae, aber auch von einem KRüsselkäfer, Otorhyn- chus sulcatus herrühren. Letztere sollen den Kropf verursachen. Prof. WoRONIN sieht einen äusserst kleinen Schleimpilz, Zasmodio- phora brassicae für die Ursache des Kropfes an. Wahrscheinlich kann die Krankheit durch verschiedene Ursachen entstehen. Be- streuen der Plänzchen mit Holzkohlenstaub, der die Thiere vom Eierlegen abhält. Da- bei muss man einige Pflanzen an besonderer Stelle unbestreut lassen, damit diese als Köder dienen, und sie nachher herausziehen und verbrennen. Gegen den Pilz in dem Kropf ist noch kein Gegenmittel bekannt. 17. O.T. in K. Wo erhält man die ver- zinkten eisernen Pfähle zu Spalieren etc., von denen viel die Rede war? = Antwort: Bei CarLos A. NAGEL, Ham- burg, Bohnenstrasse 7. Siehe Gartenzeitung 1883 S. 509, wo sie abgebildet sind. | ı8. H. F. in B. In welcher chemischen Fabrik erhält man Naphthalin (Garten- zeitung Nr. ız3 S. 125)? | Antwort. U.a. in der Chemischen Fa- brik auf Aktien, vormals SCHERING, Berlin N, Fennstrasse ıı/ı2, & Kilo 1,20 Mk., chemisch rein a Kilo 2 Mk.; ersteres dürfte für gärtne- rische Zwecke genügen. Uebrigens erhalten Sie es auch in jeder grösseren Droguen- handlung. . Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 28. April 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. ; Amaryllis, rothe 300, weisse 450—600. Aza- \ leen 20—50. Camellien, rothe 250, weisse 450. Cyclamen 25—50. Flieder 600-1000. Maiblumen 75—ı00. Orchideen 300-1000. Primeln —. Rosen 200-600, Stiefmütter- chen 5. Veilchen 10. — SonstigeBlumen: Fuchsien 20. Abutilon 25. Hyazinthen 75. Tulpen 5—ı5. Erica (Töpfe) 450-600. — Sogen. italien. Blumen: 2oo. pe: Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. DEUTSCHE POMOLOGIE. Chromolithographische Abbildung, Beschreibung und Culturanweisung der empfehlenswerthesten Sorten Acpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pürsiche und Weintranben. Nach den Ermittelungen des Deutschen Pomologen-Vereins herausgegeben von W. Lauche, K. Garten-Inspektor, Lehrer des Gartenbaues an der K. Gärtner-Lehranstalt zu Potsdam, Inhaber der grossen goldenen Medaille tür Leistungen im Gartenbau etc. 4 nn Id Nenfel, Zweite Folge. a teen. (No. 51 — 100.) (No. 51—100.) NND ED. Mit zweihundert Farbendrucktafeln in vier Bänden war die erste Folge der Pomologie abgeschlossen, und mehr als tausend Subskribenten gebührt lebhafter Dank für die zahlreichen ermunternden und anerkennenden Zuschriften, welche aus ihren Reihen eingingen, und welche vielfach an dem Werk nur auszusetzen hatten, dass die Zahl der abgebildeten und beschriebenen Aepfel und Birnen nicht ausreiche. Und allerdings, es sind in den letzten Jahren eine Menge Sorten bekannt geworden und verbreitet, über die in den früheren Versammlungen des Deutschen Pomologen-Vereins noch keine genügenden Beob- achtungen vorlagen, die aber theilweise durchaus Beachtung und Verbreitung verdienen. Das bisher em- pfohlene Sortiment Aepfel und Birnen ist in der That nicht gross genug. Theilt man die Früchte nach _ ihrer Reifezeit in Sommer-, Herbst- und Winterobst ein, berücksichtigt man ferner die verschiedenen wirth- schaftlichen Zwecke, bedenkt man, dass sich gewisse Sorten für den Garten, für Landstrassen, für das Feld, für trocknen oder feuchten, sandigen oder lehmigen Boden, für warme oder rauhe Lagen eignen, so erscheint eine Sorten- Auswahl von 50 Aepfeln und 5o Birnen zu gering und eine von Ioo nicht zu gross. Bereits vor 20 Jahren liess sich der Verfasser von Oberdieck, Jahn, Leroy etc. Reiser und Stämme senden, pflanzte in seiner Baumschule über 2000 Aepfel- und Birnensorten an, um ein eigenes Urtheil über ihr Ge- ' deihen und ihren Werth zu gewinnen. Als ihm später die Anlagen der Königlichen Gärtner-Lehranstalt anvertraut waren, wurde hier ebenfalls ein grosses Sortiment in den verschiedensten Formen angepflanzt. und während eines Jahrzehnts wurden gegen 2000 Früchte beschrieben und abgebildet. Beobachtungen und Erfahrungen mit anderen Pomologen ausgetauscht und auf Ausstellungen ergänzt und erweitert. Das Resultat sind. diese, fünfzig weitere, bereits in des Verfassers Handbuch des Obstbaues erwähnte empfehlenswerthe Sorten Aepfel und Birnen, welche nun die zweite Folge der Pomologie bilden. Dieselbe besteht demgemäss also aus einem zweiten Band Aepfel (No. 5I—1oo) und einem zweiten Band Birnen \No. 51—100) im Preisverhältniss der Ersten Folge, d.h 25 Mark per Band. 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Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in der K.Pr.Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den Königl. Preussischen Staaten‘‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. ; Preis vierteljährlich 4 Mk. "Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt: Ueber Rosentreiberei. Von Fr. Harms, _ Hamburg-Eimsbüttel. (Fortsetzung.) Der Einfluss des Rostüberzuges der Kernobstfrüchte _ auf deren Form und Grösse. Von E. SEELIG- MÜLLER, Obergäitner in Geisenheim a. Rh. (Mit 7 Abbildungen.) Rosa ind. borb. Hermosa als wurzelechter Hoch- oder Halbstamm. Von CARL MATHIEU. en Schmidt & Schlieder, Leipzig NN Eisenbahnstrasse 15. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N,, 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Begonia Lubbersi Morr. Von EDUARD MORREN. (Mit Abbildung.) 3 Literatur. Miscellen: Behandlung der Canna iridiflora (syn. Ehmanni). Gartenbau-Ausstellungen: Intern. Ausstellung in St. Petersburg. Reiseprogramm. Engros-Preise abgeschnittener Blumen. egnitz 1883 GGEEETD Li 10 (*/,) Grosse silberne Special-Fabrik für g 1874 Leipz!i > CE on Sn Sn, Staats Medaille, eiserne Gewächshäuser. @ 2. Gesuche. > Ein militairfreier Gehülfe, der Gelegenheit hatte, sich in versch. grösseren Gärt- nereien Deutschlands in Topfkulturen, Baum- sehulen und Binderei auszubilden, auch in Berlin schon konditionierte, sucht sofort oder per ı5. Mai in Berlin oder Umgegend Stellung. Persönliche Vorstellung und Zeugnisse auf Wunsch. 76 Gefl. Offerten an H. Schultz, Berlin, Engel- ufer 7a, erbeten. Ein junger, militärfreier Gehilfe, in allen Branchen der Gärtnerei erfahren, sucht unter besch. Ansprüchen Stellung zum 15. Mai oder später. Ernst Sommer in Norok b. Dambrau (O.-S.). ss Angebote. | Ce Se 2 77 ===. 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Inhalt: Einrichtung des Traubenhauses. — Anlage der Wein- beete für die Reben. — Weinreben unter Glas. Deren Behandlung beim Pflanzen und nach demselben. — Form, weitere Bearbeitung und Pflege der Weinstöcke und Trauben. — Schutz gegen die häufigsten Feinde des Weinstocks. — Weıinsorten für das Kalthaus, Warmhaus, Veranden und für’s Freie. — Die Wein- rebe in Veranden und unter Glasdächern. — Cultur des Weinstocks ım Freien in Norddeutschland. Der Deutsche Obstbau. Vorschläge zu seiner Rebune, Von R. Gaertner, Besitzer der Baumschulen zu Zechlin. Preis 80 Pfennige. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. ® 384. 8. Mai.] Ueber Rosentreiberet. Ueber Rosentreiberei. Von FRIEDRICH HARMS, Hamburg - Eimsbüttel. (Fortsetzung. Fortsetzung des Sorten-Verzeich- nisses. (S. 185.) Hell- und dunkelrosa Remontant-Rosen. Anna Alexieff, John Hopper, Jules Margottin, Mme. Prosper Laugier, Magna Charta, Annie Laxton, Antoine Mouton, Comtesse de Serenye, Egeria, Elisabeth Vigneron, Etienne Levet, President Thiers, Star of Waltham, Julia Touvais, Mme. Boll, Mme. Charles Wood, Mme. Ducher, Mme. Eugene Verdier, Mme. Jeanne Bouyer, Paul Neyron. Leuchtend- und dunkelroth. Charles Lefebvre, General Jacqueminot, Senateur Vaisse, Triomphe de l’Exposition, Charles Margottin, Devienne-Lamy, Edou- ard Andre, Jean Rosenkranz, le Havre, Mrs. Laxton, E. Y. Teas, Richard Wal- lace und die BENNETT’sche Thee-Hybr. Duke of Connaught, reich und sicher blühend, leider etwas schwächlich wach- send, besonders im Freien. In England und Amerika wird sie deshalb oft ganz unter Glas kultivirt und die Knospen im Sommer stets ausgebrochen, sie macht dann mehr, wenn auch nur kurze Zweige. Die Knospen sind oft tutenförmig ge- dreht und öffnen sich dann (als Treib- rose) nicht leicht genug. Schwärzlich-sammetartige oder violette. Andr& Leroy d’Angers, Baron Chau- rand, Duchesse de Medina-Coeli, Souvr. d’Auguste Riviere, Souvr. de Laffay, Souvr. de Louis van Houtte, Souvr. du Dr. Jamin. Theerosen in verschiedenen Farben. Adele Jougant, Anna Ollivier, Comte de Paris, Dr. Berthet, Duchess of Edin- boursh, Goubault, Jean Ducher, Mme. de St.-Joseph, Mme. Joseph Schwartz, Mme. Margottin, Mme. Pauline Laboute, Monsieur Furtado, Perfection de Mont- plaisir, Safrano, Sombreuil, Souvr. de Paul Neyron. Behandlung der Treibrosen. Vorbehandlung. Vor allem suche man gute Pflanzen zu erhalten, die recht viele Faserwurzeln und ausgereiftes Holz besitzen, wenn man nicht vorzieht, Exem- plare mitschlafenden Augen einzupflanzen. Es wird noch vielfach darüber gestritten, ob man als Unterlage Rosa canina oder Manetti oder de la Grifferaye nehmen soll, allgemein giebt man aber der R. canina den Vorzug. Einige behaupten, Stämmchen der R. canina lassen sich besser und sicherer treiben als Wurzel- halsveredlungen, doch sieht man von letzteren auch sehr schöne Exemplare. (Die im April 1883 in Berlin von Herrn Haubold, Dresden ausgestellten Rosen waren auf Wurzelhals der R. canina ver- edelt und liessen nichts zu wünschen übrig). — Wenn irgend möglich, suche man die Pflanzen noch im Herbst einzu- pflanzen und überwintere sie (die Töpfe in Erde eingegraben) in einem kalten Mistbeetkasten oder in Gruben, die durch Decke gegen Erfrieren geschützt werden. Die Pflanzen werden am besten im Herbst gleich zurückgeschnitten, damit sich die Augen vorbilden. Schwächliche, zu dicht stehende Zweige unterdrücke man ganz und schneide die kräftigen dies erste Mal auch stärker als später, vielleicht auf 2 bis 3 Augen zurück, damit man kräftiges Holz bekomme. Erdmischung. Die für Treibrosen verwendeten Erdmischungen sind sehr verschieden. Einige suchen nach einer passenden Mischung wie nach dem Stein der Weisen, man kann die Rosen aber in sehr verschiedenen Mischungen gut kultiviren. Halbverfaulte, faserige Rasen- erde von nahrhaften Weiden, der man. je nach der Schwere mehr oder weniger Lauberde, alten, verfaulten zu Humuserde gewordenen (keinen frischen) Dünger und Sand beimischt, ist am meisten zu empfehlen. In England nahm man früher meistens eine sehr schwere Erde, jetzt wählt man zwar auch noch Lehm, ver- setzt ihn aber mit ziemlich lockerer Laub- und Humuserde und verwendet die Mi- schung ziemlich grob, um sie porös zu haben. Je fester und schwerer die Erde ist, desto mehr Sand muss man zusetzen, und spare man hieran nicht, ‚denn in leichter, sandiger Erde bilden die Rosen mehr feine Faserwurzeln, was die Trieb- | “s n, 21774 218 e kraft im nächsten Jahre bedeutend erhöht. Die Töpfe nehme man nicht zu gross, spare aber dann während der Wachsthums- periode auch nicht mit dem Giessen, be- ‚sonders wenn man leichte, sandige Erde | verwendet hat. _ mers. Behandlung während des Som- Kann man die im Herbst ein- gepflanzten Rosen in einem kalten Mist- beetkasten unter Glas erst anwurzeln und Ge . austreiben lassen, so ist dies ein Vortheil, _ weil sie reiferes Holz bilden, auch kann man die zuerst erscheinenden Blumen ' noch vortheilhaft verwenden. ' hierzu indessen keine Einrichtungen, bringt man die Rosen auf freigelegene, Hat man so sonnige Beete, gräbt sie bis an den Rand der Töpfe in Erde und giesst sie wäh- rend des Sommers recht reichlich, auch wiederholt mit Düngerwasser. - vor, die Töpfe mit kurzem Dünger oder Zieht man Erde zu überdecken, so erzielt man meist ein üppigeres Wachsthum, doch reift das Holz weniger aus, sich nicht so leicht und sicher treiben und die Pflanzen lassen ist das deshalb nicht so sehr zu empfehlen. — Die im Sommer sich ent- wickelnden Knospen bricht man zur Kräftigung der Pflanzen am besten aus. Im Nachsommer sucht man durch mässi- geres Giessen dıe Pflanzen zum Abreifen zu bringen. Ist der Herbst nass, so hebt man die Töpfe aus dem Beete und stellt sie oben auf, später legt man sie um, damit die Pflanzen genügend austrocknen und frühzeitig abreifen; noch sicherer ist es, dieselben durch Auflegen von Fen- stern gegen überflüssige Nässe zu schützen. Vom frühzeitigen Abreifen hängt der Er- folg beim Frühtreiben ganz besonders ab. — Theerosen kultivirt man in Eng- land z. Th. ganz unter Glas. So sah ich Mitte Juli bei WILLIAM und bei GEORGE PAUL viele Theerosen in den Treibhäusern. Sie standen ziemlich entfernt vom Glase, die Häuser wurden fast geschlossen ge- halten, die Pflanzen mehrmals am Tage gespritzt, so dass die Luft stets feucht (tropisch) war und die Blätter nicht von der Milbenspinne befallen wurden. Alle sich bildenden Knospen werden ausge- brochen, wodurch sich schnell neue Neben- zweige entwickeln. Man erhält auf diese Art an jungen Pflanzen leicht 20 und mehr Zweige und gut ausgereiftes, zum Treiben geeignetes Holz. Die im Freien oder unter Glas vor- Ueber Rosentreiberet. bereiteten Pflanzen bringst man vor dem Eintritt stärkerer Fröste in einen Raum, zu dem man jederzeit, auch bei starkem Froste, Zutritt hat und wo die Pflanzen nicht zu sehr einfrieren oder gar erfrieren können, damit man sie je nach Bedarf zum Treiben aufstellen kann. Ein Auf- bewahren auf Börtern in Bretterschuppen, wie einige Gärtner es thun, möchte ich nur empfehlen, wenn man die Töpfe in irgend ein Material einlegt, damit die- selben nicht zu stark austrocknen und die zum späteren Treiben bestimmten nicht stark einschrumpfen- Ein zu star- kes Austrocknen ist nicht empfehlens- werth; ich habe oft Rosen, die den gan- zen Winter ihre weissen Faserwurzeln behalten hatten, mit Erfolg getrieben. Das Schneiden. Es ist nothwendig oder wenigstens vortheilhaft, die Treib- rosen so früh wie möglich zu schnei- den. Manche Sorten bringen, früh zurück- geschnitten, schneller und sicherer Blu- men, sie bilden nach dem Schnitt die oberen Augen förmlich zu Blüthenaugen um, ähnlich wie beim Obstbaum. Sorten mit wenig entwickelten, tiefliegenden Augen, wie Baronne de Rothschild kann man, wie von Einigen empfohlen wird, schon im September zurückschneiden; bei anderen Sorten, solchen mit mehr entwickelten Augen, wie Alfred Colomb und ähnlichen, muss man vorsichtiger sein, besonders wenn dieselben nicht sehr früh getrieben werden sollen; es ent- wickeln sich die Augen und die Knospen sonst leicht zu früh und liefern dann meistens unvollkommene Blumen. Ob man den kurzen oder langen Schnitt bei den Treibrosen anwenden soll, hängt davon ab, ob man früh oder spät treiben will und ganz besonders davon, welche Sorten man wählt, ja sogar oft davon, wie das einzelne Exemplar das Holz aus- gebildet hat. Hierin ist praktische Er- fahrung von grossem Werth. Im Allge- meinen hat man beim frühen Treiben vorsichtiger (weniger kurz) als beim spä- teren (in den Monaten März, April) zu schneiden, besonders, wenn man nicht ausschliesslich die bekannten sicheren Sor- ten, wie Jules Margottin, Anna Alexieff, Triomphe de l’Exposition, Louise Odier etc. und einige sicher blühende Thee- und Theehybrid-Rosen hierzu verwenden will. Von den weniger sicheren Sorten wähle man zur Frühtreiberei möglichst EARNn: Br RE A KURSE ai Der Einfluss des Rostüberzuges der Obstfrüchte. u at. Fa ri EN ae BE IAN, 7 _ nur solche Exemplare, die kurze, gut ausgereifte Zweige haben und schneide diese wenig, z. Th. gar nicht ein, denn die oberen Augen bringen am sichersten Blumen. Zu üppige, oft spät entwickelte, nicht ausgereifte Zweige schneidet man besser ganz aus, um das andere Holz zu kräftigen. Sind einige Zweige zu lang, so kann man sie durch Umbiegen, Seit- wärtsbinden zur Entwickelung mehrerer Blumen bringen, Nach einigen Jahren der Praxis sieht man bald, welche Zweige und Augen ziemlich sicher Blumen ver- sprechen. (Wird fortgesetzt.) Der Einfluss des Rostüberzuges der Kernobstfrüchte auf deren Form und Grösse. Von E. SEELIGMÜLLER, Obergärtner an der Kgl. Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu Geisenheim a. Rh. (Mit 7 Abbildungen.) I Es steht fest, dass die Kernobstfrüchte in Form und Grösse variiren, und dass diese Verschiedenheit oft durch die ver- schiedenartige Kultur und Behandlung der Obstbäume herbeigeführt wird. So z. B. finden wir stets grosse Unter- schiede zwischen Früchten, welche auf Hochstämmen und solchen, welche auf Kordons gewachsen; zwischen denen, die in einem gut gepflegten Garten und sol- chen, welche auf einem sehr vernach- lässigten Grundstücke gezogen wurden; auch finden wir wesentliche Unterschiede abhängig von den Boden-, Dung-, klima- tischen- und Witterungs-Verhältnissen, in welchen die Früchte zur Entwicklung gebracht wurden. Weniger bekannt möchte es sein, dass ‚die Früchte auch durch die verschieden- artigen Rostüberzüge in Bezug auf Form und Grösse beeinflusst werden können. Es ist bis heute noch nicht erwiesen, wie es kommt, dass Früchte derselben Sorte, von demselben Baume, also unter gleichen Verhältnissen aufgewachsen, theils gar keine, theils schwache, theils aber auch sehr starke Rostüberzuge auf- weisen, dass ferner Früchte derselben Sorte in verschiedenen Jahren ebenfalls solche Verschiedenheiten in Betreff des Rostüberzuges zeigen. Weit interessanter wird diese Erschei- 219.% nung dadurch, dass dieser verschieden- artige Rostüberzug der Früchte einen Einfluss scheint, was in Folgendem dargestellt werden soll. Die Kgl. Lehranstalt hierselbst erhielt im October v.J. durch den Gartendirektor Herrn PFISTER zwei Früchte aus der Hofgärtnerei Schwetzingen zugesandt, welche in Farbe und Grösse gänzlich verschieden waren. Beide Früchte waren nach Mittheilung des genannten Herrn an einem Aste eines Baumes gewachsen. Die eine hatte Aechnlichkeit mit Diels B. B., die andere mit der Philippe Goes. Der Durchschnitt, siehe die Abbildung Figur 51 u. 52, ergab erst, dass die beiden äusserlich so verschiedenartigen Früchte einer Sorte, Diels B. B., angehörten. Es war nun die Frage zu beantworten, wie es kam, dass diese beiden Früchte so verschieden gestaltet waren. Folgende Beispiele, welche uns später zu Gesicht kamen, ergaben deutlich ge- nug, dass der die eine der Früchte voll- ständig überziehende Rost hier die Ver- schiedenheit hervorgerufen. Wir fanden zunächst einige Exemplare der Dechantsbirne von Alengon, welche ganz abweichend von der normalen Form gestaltet waren. Die Abb. zeigt in Fi- gur 53 die Dechantsbirne von Alengon ganz, wie sie normal gebildet, in Figur 54 und 55 dieselbe ganz und im Durchschnitt abweichend geformt. Sodann fanden wir eine eben solche veränderte Form bei einigen Exemplaren der St. Germain, was Fig. 56 zeigt, wäh- rend Figur 57 die normale Form der St. Germain wieder giebt. auf deren Gestalt zu haben Bei den Früchten beider Sorten ist eine _ Seite stark mit Rost überzogen, während die andere fast ganz rostfrei ist, erstere ist im Wachsthum zurückgeblieben, letz- tere hat ihre normale Länge, jedoch ver- schoben, erhalten, was die Durchschnitts- zeichnungen besonders klar zeigen. Bessere Beweise konnten wir für unsere vorher aufgestellte Behauptung kaum finden; der starke Rostüberzug der einen Hälfte hatte das gleichmässige Wachs- thum oder vielmehr die regelmässige h Ausdehnung der Haut verhindert, etwa wie bei den theilweise von Pilzen über- zogenen Weinbeeren, deren befallene Hauttheile beim Schwellen zurückbleiben, en en ri Normale Schale. Fig. 51. Rostige Schale. Fig. 52. während die anderen regelrecht weiter- wachsen, und so häufig genug das Auf- ' platzen der Beeren herbeigeführt wird. Hier hatte der Rostüberzug, da er Diels Butterbirne, normal. Diels Butterbirne, mit Rost. einseitig, Form und Grösse der Früchte bedeutend, dort (bei der DielsB.B.), da er über die ganze Frucht ergossen, wesent lich nur die Grösse beeinflusst, so dass r% a Nr + ] an Ka a a RN b iR { 4. 8. Mai. DRM nV $ N "wenigstens der Durchschnitt der Frucht einen Anhalt zum Bestimmen der Sorte geben konnte. Endlich sollte ein drittes Beispiel er- geben, dass dieser Einfluss wiederum sehr von der Stärke des Rostüberzuges abhängig ist. Es waren dies zwei Exem- plare der Six’ Butterbirn, von denen die eine rostfrei, die andere mit einem Rost- überzuge bedeckt war. Dieser Rost- überzug war jedoch unterschieden von hin war der Rost stark. genug, dem in den vorhergehenden Beispielen erwähnten dadurch, dass er bedeutend dünner war, und Form und Grösse der Birne gar nicht verändert hatte; immer- um von Jedem, besonders im unreifen Zustande, ganz deutlich wahrgenommen zu werden. Fassen wir das Ganze noch einmal kurz zusammen, so finden wir in den angeführten Beispielen zunächst eine Be- stätigung dessen, was oben gesagt, dass die Früchte derselben Sorte, derselben Bäume in gleichen oder verschiedenen Jahren verschiedenartige Rostüberzüge zeigen (es istin keiner Beschreibung 221 der Diels Butterbirn, der Dechants- birne von Alencon, der St. Germain und der Six’ Butterbirn erwähnt, dass derartige Rostüberzüge statt- finden, während sie sich im Jahre, Fig. 55. 1883 nicht an einer, sondern an vielen Früchten zeigten). Sodann ergeben diese Beispiele, dass dertheilweise Rostüberzug Form und Grösse, der gänzliche nur die Grö- sse wesentlich, ein dünner weder Form noch Grösse beeinflusst. Da dies nun aber Dinge sind, welche beim Bestimmen von Früchten sehr zur Geltung kommen, so dürfte um so drin- gender die Beantwortung der Frage er- scheinen: wodurch solche Verschieden- heiten im Rostüberzug bei Früchten her- vorgerufen werden. Bemerkungen zu vorstehendem gi: Antik el. Was die Früchte der Diels Butterbirne anbetrifft, so geben wir gern zu, dass die ; eine Frucht von demselben Baume gross, N Fig. 56. Rostige Schale. sogar sehr gross, die andere dagegen \ klein und rostig? wie eine Philippe Goes (Baronne de Mello) gewesen. Dass der Rost jedoch diese Verschiedenheit in Grösse und Farbe sollte hervorgebracht haben, bezweifeln wir, ebenso wie bei der Dechantsbirne von Alengon - und den andern. Bei der vorjährigen über- reichen Obsternte fanden wir auch bei uns, meistens auf Pyramiden, die ver- schiedensten Formen und selbst Miss- bildungen. Wir führen in Bezug auf Verschiedenheit der Früchte auf dem- selben Stamme die Sorten Alexandrine Douillard, Nouveau Poiteau, Queen, Soeur Gregoire, Hardenpont’s Butterbirn, Six’ Butterbirn, Winter-Apothekerbirn, Birne von Tongern und dergl. an, wo bei wenig oder keinem Roste eine Mamnigfaltiskeit der Formen alljährlich stattfindet, und bei Hardenpont’s Butterbirn, Alexandrine Douillard, Six’ Butterbirn in dem Maasse, Fig. 57. Normale Schale. dass man über ein halbes Dutzend Sorten herausfinden könnte, zur nicht geringen Verlegenheit beim etwaigen Bestimmen für einen selbst gewiegten Pomologen. Dass bei den Sorten, die theilweise mit vielem Roste bedeckt, ja ganz mit dm selben überzogen sind, wie Souvenir du Congres, Fortunee, Leon Gregoire, Angle- terre nain, Prince Camille de Rohan, Prof. Henneau, Besi de Caissoy, Gute i noch nicht bemerkt. ‘Graue, Bosc’s Flaschen, Beurr& Burnicq u. s. w. die Früchte kleiner oder dadurch ‚verkrüppelt erschienen wären, haben wir Im vorigen Jahre _ fanden wir z. B. unter der Marie Louise, Capiaumont, Nouveau Poiteau, Früchte, welche nicht nur theilweise, sondern selbst ‚ausnahmsweise ganz mit Rostüberzug be- deckt waren, so dass sie eine ganz an- dere Frucht vorstellten, und doch waren die Früchte ganz so wohlgebildet wie die übrigen, der Geschmack derselbe, und die Grösse wie die der andern, d.h. es fanden sich viele Früchte ohne Rost, die ganz dieselbe Grösse hatten, wie die mit Rost bedeckten, wogegen wieder Früchte, meist einzeln oder zu zweien sitzende, viel grösser waren, als die an- dern mit und ohne Rost bedeckten. Ebenso war es mit der Jaminette, Phi- lippe Goes, Birne von Tongern u. s. w. Die Birne von Tongern war durch Beulen und Vertiefungen so windschief und von so veränderter Form auf Hochstamm, dass die Spalierfrüchte ganz anders aus- sahen, und beide hatten Rost und manche viel Rost. Von Jaminette und Leon Gregoire, letztere eine Tafelfrucht ersten Ranges, hatten, besonders bei Leon Gre- goire, manche gar keinen Rost, andere zur Hälfte undnoch andere waren ganzüber- zogen damit, aber eine Frucht war so gross wie die andere oder es war der Unter- schied unmerklich. Diese Früchte waren _ alle von einer mässig besetzten Pyramide, in Folge dessen gleichmässig ausgebildet; der Rost hätte hier gewiss müssen eine ' Schädigung hervorbringen, wenn dem so wäre. Von Früchten, welche von Natur so von Rost überzogen sind, wie Besi de - Caissoy, Prince Camille de Rohan, Gute - Graue, Volkmarser u. s. w. ist der Wild- ling von Caissoy (Quessoy) damit so ver- sehen, dass es beim Genuss Manchem unangenehm ist; doch sind die Früchte deshalb nicht unausgebildet, sondern ganz wohlgebildet in ihrer Art und genossen wir s. Z. täglich davon. Es müssten Ver- suche darüber angestellt werden, ob der Rost auf trockenem Boden vielleicht einen gewissen Einfluss ausüben könnte, in frischem, feuchten Boden gedeihen die . rostigen Birnen überall gut, und ist dies ein charakteristisches Unterscheidungs- zeichen mancher Sorten, wie z. B. Olivier ] de Setres, Dr. Andry u. ähnl., die am Stiele schön damit gezeichnet sind. Aber er Einfluss des Rostüberzuges der Obstfrüchte. was istnun der Rost? Eine Ausschwitzung der Haut oder nur eine natürliche Fär- bung, wie die Röthe durch die Sonne? Könnte der Rost künstlich hervorgebracht werden, gedeiht er im Schatten oder in dem Lichte. Wer kann dies alles be- antworten? Einen Fall ähnlicher aber verschiedener Art theilt Gard. Chronicle in Nr. 514 vom 3. Nov. v. J. mit, wo ein Züchter eine Beurr& Diel auf eine Jargonelle (der Engländer), unsere Sparbirne, gepfropft haben will und wodurch ein Baum ent- standen sein soll, welcher den Wuchs der Jargonelle oder Sparbirne und das Laub der Diel’s Butterbirn haben soll, die Früchte dagegen sollen gross und mehr die Form der Diel’s Butterbirn besitzen, doch in einigen Exemplaren die verlängerte Form am Grunde der Spar- birne haben, während der Geschmack dem schmelzenden Fleische der Sparbirne gleicht. Der Baum soll reichlich tragen, was für die nördliche Lage in Yorkshire wichtig wäre; dieser Zufall oder Sport soll Backhouse’s Beurr€ genannt werden. Ob der Einfluss des Edelreises auf die Unterlage schon dergleichen Zufälle er- zeugt, ist uns gleichfalls unbekannt und jedenfalls unwahrscheinlich, sonst müsste ja die Theorie der Zwischenveredlung in der Praxis über den Haufen fallen, wenn man, wie bei den Sorten und Probe- bäumen, nicht mehr sicher ist, die Sorte, die man aufsetzt, wieder zu erhalten. Wer weiss, was der betreffende Herr für . eine Sorte seiner Zeit darauf setzte, jedenfalls hat er den Namen ver- wechselt oder aber dieLage und der Boden hat einen Theil der Schuld. Bei Rosen u. del. entstehen ja zuweilen dergleichen einzelne Triebe unter der Menge der andern, die später beständig bleiben. Es wäre interessant, über die Rost- Erscheinungen sowie über die Unregel- mässigkeiten in der Form recht viele Beobachtungen anzustellen und in recht verschiedenen Lagen. CARL MATHIEU. Rosa ind. borb. Hermosa als wurzelechter Hock- oder Halbstamm. Von CARL MATHIEU. ‘Neder kennt wohl die viel verbreitete RoseHermosa, eineBourbon-(Monats-) SE an a NR Kun ai AT Rosa ind. bor 224 b. Hermosa. HNEHA Ka Rose, weniger jedoch wird dieselbe als Hochstamm von I »» Höhe wurzelecht vorkommen. In neuerer Zeit sieht man in den Tagen des Mai in den Schau- fenstern und Blumenläden Berlins sehr hübsche Kronen-Stämmchen dieser Rose, und beschäftigt sich ganz besonders ]. KUNZE auf Robertspark, Charlottenburg, mit ihrer massenhaften und lohnenden Anzucht, sowohl hochstämmig als auch in Strauchform. Wir wollen sein Ver- fahren zur Erzielung der Stämmchen hier- mit bekannt machen, obgleich es wohl nichts besonders Neues sein wird. Der Boden der Gärtnerei besteht aus einem lehmigen Sande, Untergrund theil- weise strenger Lehm, welcher ungefähr 1 »n tief rajolt wird. Nachdem das rajolte Quartier geebnet, wird dasselbe stark mit abgelagertem, vorjährigen Pferde-, Kuh- und Abort-Mist gedüngt, vor Winter recht tief umgegraben und in rauher Furche den Winter über liegen gelassen. Bei herrannahendem Frühling, im März, wird das Quartier, welches Zeit hatte sich zu setzen, nochmals gedüngt und noch ein- mal gegraben. Da Herr KunzE Dung und genügende Kräfte hat, so kann er sich den Luxus doppelter Düngung und Umgrabung schon erlauben, der Erfolg entspricht aber auch der Arbeit. Durch die zwiefache Umwälzung des Bodens findet man nachher beim Einrichten des fertigen Quartiers zwar einen Theil des Düngers oben, dies thut aber nichts, denn beim Pflanzen wird dafür gesorgt, dass er meistens unter die Oberfläche kommt. Das fertige Land wird nun in Beete zu vier Reihen getheilt, jede Reihe ı Fuss oder 30 cr» von der anderen entfernt, zwischen jedem Beet bleibt ein Weg von 60 cm Breite. Stecklinge von Hermosa, vom Mai bis September sechs in einem kleinen Topf gemacht, werden nun im Frühling folgenden Jahres auf die so zu- bereiteten Beecte einzeln gepflanzt, jede Pflanze 20—30 cn von der andern ent- fernt, und nachdem ein Beet fertig, jede Pflanze stark angegossen, gleichgültig ob feuchte oder trockne Witterung herrscht. Die Pflanzen, welche den Sommer über auf diesem so zubereiteten Boden ge- standen, täglich bei warmem und trock- nem Wetter gegossen, von Zeit zu Zeit mit flüssigem Dünger versehen, und sehr reichlich blühend, sind im Herbste starke, schöne Büsche geworden, welche mit 4,50—6 MM verkauft werden, abgesehen von dem Ertrage, den die Blumen den Sommer über geliefert. Diese Pflanzen werden nun Ende Oktober oder Anfang November theilsherausgenommen, ineinen kalten Kasten zum Ueberwintern in Reihen dicht an einander eingeschlagen, nachdem sie auf die Hälfte zurückgeschnitten und sämmtliche Blätter entfernt worden. Ein anderer Theil, und dies sind die stärk- sten Pflanzen, werden auf ebenso vor- bereitete Beete wie oben, welche mit 7 doppelten Holzwänden eingefasst und mit Fenstern und Läden im Winter ge- deckt werden, 30 cz weit von einander . in Reihen wie oben gepflanzt und die doppelten Holzwände vor Winter mit, Laub angefüllt, zum Schutze gegen die Kälte. Diese Pflanzen machen nun den Winter über schöne Wurzeln, da die Kälte ihnen wenig anhaben kann bei der Verpackung, besonders da auf die Läden noch eine Laub- oder Streudecke kommt, wenn es kalt wird; bis dahin wird gut für Lüftung gesorgt. Im Frühling, beim Beginn des Triebes, werden Bretter und Fenster entfernt, auch das Laub, und die Rosen treiben kräftig aus, um so mehr, da ihnen zeitweise mit flüssigem Dung- gusse nachgeholfen wird. Hier und dort sieht mannur Wasserreiseremporschiessen, welche man bis zum Herbste ungestört wachsen lässt, sorgt dafür, dass die Erde stets feucht bleibt, giebt von Zeit zu Zeit einen kräftigen Dungguss und hält die Erde stets von Unkraut rein, was eine Hauptsache ist. Beim Beginn des Herbstes werden diejenigenPflanzen, welche schöne, starke, „—ı » hohe Triebe, mit voll- ständiger Krone besetzt, gemacht haben, herausgenommen, alle Triebe, das Stamm- chen ausgenommen, weggeschnitten und die hochstämmige Hermosa ist zum Ein- pflanzen ‘in Töpfe term, Dr Lirde iur die Töpfe besteht aus einem Theile Lehm, einem Theile Lauberde und einem Theile Mistbeeterde, gut vermischt mit Horn-. spähnen und etwas (Holz-) Kohle oder Torfabfall. Nachdem die Pflanzen ein- getopft, die Kronen beschnitten und ge- bunden, die Erde gut angegossen, kommen sie in einen kalten, doppelseitigen Erd- kasten oder Haus unter Fenster und werden in den natürlichen Boden des Hauses oder Doppelkastens eng an ein- ander aufrecht eingeschlagen, so dass die Erde 3—6 cm hoch die Töpfe bedeckt. die. Kästen. Beim en des Frühlings um Mitte März, je nach der Witterung u ein Theil’ der Pflanzen, etwa eine keine die andere in der Kronenbildung hindert. Die im Winterkasten gebliebenen öpfe erhalten dieselbe Pflege. Hin und wieder ein Dungguss mit aufgelösten F oder flüssigem Dünger nacht, dass die Pflanzen kräftig aus- treiben und sich bald mit Blüthen reich bedecken. Man hüte sich aber, die Rosen etwa mit Wärme eines Kanals und dergl. treiben zu wollen, sie müssen nur natür- lı ich vermittelst der Sonnenwärme wachsen, und bei tüchtigem Lüften ohne Schatten- geben machen sie einen kurzen gedrunge- en Trieb und blühen reichlich, wogegen m entgegengesetzten Falle durch Treiben jei 15 und mehr Grad, durch Spritzen und Geschlossenhalten des Hauses nebst Schattengeben nichts weiter erzielt wird, als dass sie lange und geile Triebe machen, dafür aber Blätter und Triebe reichlich mit dem verderblichen Aszeroma radiosum, em braunen Rosen-Sternpilz (Schimmel) gesegnet erscheinen. Man braucht sich im letzteren Falle weiter keine Mühe mit len Pflanzen geben, sondern muss so chnell wie möglich sämmtliche befallene flanzen auf den Komposthaufen werfen, lle Mühe und Mittel sind gegen diesen "eind vergeblich, höchstens schneide man 5 M, für die stärksten bis 2 M pro tück, d. h. für Händler. Begonia Lubbersi Morr. Von EDUARD MORREN. (Mit Abbildung.) Begonia Lubbersi: \erzweigter, 1,50 m 2 m hoher Halbstrauch. Stengel kno- ‚ an der Spitze herabgebogen. "Neben- itter häutig, ganzrandig, gross, bleibend. ätter zweizeilig. Blattstiele ziemlich 228 kurz (0,05—0,06 »2) aufsteigend, glatt, blassroth. Blattspreite schildförmig ‚ läng- lich rautenförmig, gestreckt, schmal, am Rande schwach gewellt, glatt; der obere Zipfel kurz, der untere gestreckt lanzett- lich. Blattoberseite schwarzgrün, glän- zend, mit wenigen zuweilen zusammen- fliessenden silberweissen Flecken gezeich- net; die Unterseite purpurröthlich. Die wenigblüthige Trugdolde achsel- ständig, nickend; die sehr kleinen Deck- blättchen hinfällig. Blüthen monözisch. Perianth der männlichen Blüthen vier- blättrig, blassgrün mit rosigem Anflug. Staubfäden spatelförmig. Perianth der weiblichen Blüthen von drei bis fünf un- gleichen verschieden gestaltigen Blättchen gebildet. Narben gross, mäandrisch ge- wunden. Fruchtknoten nit 3 Flügeln, von denen einer viel grösser als die an- deren. — Brasilien. Diese Begonie ist durch einen Zufall von Herrn PEDRO BINOT in Petropolis (Süd-Brasilien) im Jahre 1880 nach dem botanischen Garten in Brüssel eingeführt worden. Herr LOUIs LUBBERS, der rühm- lichst bekannte Vorsteher dieses Gartens, bemerkte ein Stück eines Begonien-Sten- gels, das sich an dem Stamm eines Baum- . farns, einer Alsophıla elegans, angehängt hatte; erlösteesab, behandelte essorgfältig, in der Hoffnung, es zum Leben bringen zu können, und in der That, es dauerte nicht lange, so fing es an, Blätter zu entwickeln, zu wachsen, und schliesslich im Oktober 1881 auch Blüthen zu treiben. In den Gärten ist diese Begonie sicher- lich noch unbekannt, wahrscheinlich ist sie auch neu für die Wissenschaft. Wir freuen uns, dieser schönen Art den Na- men des Herrn LUBBERS geben zu können, der in seiner doppelten” Eigenschaft als Vorsteher der Kulturen im botanischen Garten zu Brüssel und als Sekretär der »Societe royale de Flore« der gärtne- rischen Botanik so viele gute Dienste geleistet hat, und ohne Zweifel wird diese Widmung mit Beifall aufgenommen werden. Die Begonia Lubbersi kann unter die von KLOTZSCH aufgestellte Sektion der »Gaerdtia« gestellt "werden. Sie zeigt eine gewisse Aehnlichkeit mit Degonia la Radaı (B. argyr ostıgma Fisch), doch unterscheidet sie sich von dieser hauptsächlich durch ihre schildförmige Spreite, durch die Form des oberen Blatt- zipfels, die bleibenden Nebenblätter, die unter den Pflanzen mit Anordnung der Nervatur und der Flecken, Blättern einzunehmen. Die in sowie durch dieForm und dieDimensionen ohne gerade besonders schön zu se der Blüthen. bemerkenswerth durch ihre Dimension« Fig. 58. Degonia Lubbersi Morr. (Etwas verkleinert.) Blätter oberseits dunkelgrün mit silberweissen Flecken, unterseits dunkel-karminroth. Blüthe weiss. Das allgemeine Aussehen der Pflanze, Die Pflanze hat eine Zukunft und di die dunkle Farbe ihrer Blätter, über wel- Gärtnerei wird grossen Vortheil aus it chen zahlreiche perlmutterartige Perlen ziehen können, zumal sie kräftig ist u ausgestreut scheinen, bietet viel Anzie- ihre Kultur keinerlei Schwierigkeit biete hendes, und die Begomia Lubbersi ist da- (Aus Belgique horticole 1883 S. 15 her berufen, einen hervorragenden Platz ' | BE ö 7. . . ? . | egeben, die wir mit Erlaubniss unseres verehrten Freundes MORREN haben in Schwarz etwas verkleinert herstellen lassen.) | Literatur. Antoine’s Phyto-Iconographie der Bromeliaceen - des Hofburggartens in Wien. In Kommission bei GEROLD & Co., Wien. Unter diesem Titel giebt Herr Direktor ANTOINE am Kgl. Burggarten in Wien ein ‚grosses Werk über Bromeliaceen heraus, über welches der Prospekt u. a. Folgendes besagt: Der k.k. Hofburggarten in Wien besitzt eine der reichsten Bromeliaceen-Kollektionen des Kontinentes und seit mehr als einem Dezennium wurden alle zur Blüthe gelangten ‚Exemplare abgebildet. Es liegen mehr als ‚eine Centurie solcher Abbildungen vor, welche nun heftweise erscheinen sollen. — edes Heft enthält fünf lithographirte Ta- feln, welche in der technisch-artistischen "Anstalt des Herrn Car. HÖLLER in Wien ‚auf Kartonpapıier gedruckt werden. Die apiergrösse beträgt 65 x4o cm und die Bild- srösse 431/, xX311.cm. Wo es thunlich ist, ‚wird den Abbildungen eine Blüthe und ein ‚Stück eines Blattes kolorirt beigegegen wer- den. Der Text erscheint in Gross-Quart- ormat, wird in deutscher Sprache fortlaufend gedruckt und korrespondirt mit den in je- dem Hefte beigegebenen fünf Abbildungen. Der Druck geht aus der Mechitharisten-Buch- druckerei (W. HEINRICH) hervor. Die ganze Auflage besteht aus nur 50 Exemplaren und ‘es werden nach genommenem Drucke die Steine sofort abgeschliffen *). — Am Schlusse ‚des Werkes wird eine systematische Zu- sammenstellung der beschriebenen und ab- gebildeien Arten gegeben werden. Der reis eines Heftes beträgt 7 fl. = 14 Mark, ind die Hefte werden so rasch als es thun- ich ist, veröffentlicht. Miscellen. - Behandlung der Canna iridiflora (syn. Ehmanni). - Man findet in den Journalen meist zu um- ständliche Kulturanweisungen für Canna zdıftora (oder C. Ehmanni); es wird gesagt, man solle sie zum Winter eintopfen, ın Vegetation halten etc. Ich kultivire sie #) Wie schade! Leider haben trotz unserer Bitten h Verfasser und Verleger nicht erweichen lassen und e“ llen keine grössere Auflage her. Es würde sich der enorm hohe Preis doch sehr ermässigen und s Werk auch mittleren Börsen zugänglich sein, wenn s geschähe. Bis jetzt sind die meisten Bestellungen s London und Paris eingelaufen. Deutschland und Belgien tallen, wie wir hören, nur leicht in die "Wagschale. D. Red. "Literatur, — Miscellen. # 227 schon seit vielen Jahren und überwintere die Knolle unter der Stellage im Kalthause, wo sie sich vorzüglich hält, ganz wie jede gemeine Canna. So hat man also nicht die mindeste Mühe mit dieser herrlichen Pflanze. Dr. A. TISCHLER, Königsberg, Ostpreussen. Gartenbau-Ausstellungen. Internationale Gartenbau - Ausstellung in St. Petersburg vom 5./17. bis 16./28. Mai 1884. Bulletin No. 3. (Uns erst am 4. Mai zugegangen. D. Red) A. Nachträglieh ausgesetzte Preise. ı. Ihre Kaiserlichen Majestäten haben Allergnädigst geruht der Kaiserlichen Russi- schen Gartenbau-Gesellschaft zwei Paar Vasen als Preise zur Verfügung zuzustellen. Die Gesellschaft hat diese beiden Kaiserlichen Preise für $ 178 und $ 179 des Programms, d.i. für den ausländischen und inländischen Aussteller, die am meisten zur Verschöne- rung der Ausstellung beigetragen haben, be- stimmt. 2. Der Magistrat der Stadt Petersburg hat drei Preise in Werthgegenständen zu 400, 20oo und 200 Rubel für den inländischen Privatmann, den St. Petersburger Handels- gärtner und den ausländischen Exponenten bestimmt, die sich durch hervorragende Leistungen ausgezeichnet haben. 3. Der Herr Handelsgärtner SEYDERHELM in Hamburg hat einen Preis, bestehend in einem Theenecessaire im Werthe von 160 Mk. für die beste Leistung im Bereiche der Pa- ragraphen 132, 133, 134 ausgestellt. (Aran- gements aus frischen Blumen.) 4. Herr General-Lieutenant v. DURNOWO hat eine grosse goldene Medaille, dem All- gemeinen Preisgericht für irgend eine her- vorragende Leistung zur Verfügung gestellt. 5. Herr Bankier F. Junker hat eine Ma- lachit-Presse mit Troika für die schönsten Blumengruppen von einem ausländischen Exponenten ausgesetzt. R 6. Die Geschättsführer in den Magazınen des Herrn H. F. EıLers haben eine grosse goldene Medaille für die beste Leistung ın Bouquet-Manschetten ausgesetzt. B. Anderweitige Bekanntmachungen. ı. Die Baltische Eisenbahn - Gesellschaft (St. Petersburg-Reval-Baltischport und St. Petersburg-Dorpat) und die Russischen Süd- westbahnen gewähren die gleichen Vergün- stigungen wie die grosse Russische Eisen- bahngesellschaft (siehe Bulletin 2, B. 2). 2. Die Königlichen Preussischen Staats- bahnen, die Warschau-Wiener und die War- schau-Bromberger Eisenbahngesellschaft ge- währen nur für Frachtgüter freien Rück- transport. Gartenbau- Ausstellungen. Die K. K. Oesterreichische Direktion für Staatseisenbahnbetrieb, deren Tarif ohnehin gegenüber den andern Bahnen für Sendun- gen um 2o pCt. und für Personen um 25 pCt. billiger gestellt sind, bewilligt die Ausdehnung der Tour- und Retourkarten für den ganzen Ausstellungstermin gegen Lösung einer Le- gitimationskarte, die im Voraus bezogen werden muss. (Der Anschaffungspreis ist 2 Gulden pr. 100). 3. Anmeldungen von Gegenständen für die Ausstellung mit beigegebenen vollstän- digen Listen der Ausstellungsgegenstände . Y) i werden noch bis zum °° an angenommen. Später eingehende Listen können nicht im Kataloge aufgenommen werden. 4. Alle zur Ausstellung kommende Gäste, welche bei ihrer Abreise noch kein Logis bestellt haben, können Briefe oder Tele- ‚gramme für sich an H. F. Eırers, Newski- Prospect No. 15, adressiren lassen. 5. Alle die Russische Grenze passirende Ausländer müssen mit einem von einer K. Russischen Gesandtschaft oder von einem K.Russ. Konsulat visirten Passe versehen sein. 6. Wir machen unsere Gäste darauf auf- merksam, dass sie sich einen schwarzen Anzug (Frack und weisse Binde. D. Red.) mit- bringen möchten. 7. Die Legitimations-Karten werden voraus- sichtlich den eingeladenen Gästen auf den Stationen der Russ. Eisenbahnen wo die- selben einsteigen von den Kassirern als Be- leg für Ermässigung des Tarifs abgenommen; bei deren Ankunft in St Petersburg gilt das gestempelte Bulletin 3 als Eintritt zur Aus- stellung, wogegen den betreffenden Personen im Bureau eine neue Legitimations - Karte ausgehändigt wird. (Werweder Legitimations- Karte noch gestempeltes Bulletin No. 3 er- halten, fordere solches — event. auch für seine Dame — telegraphisch pr. Adr. REGEL-Petersburg, Botan. Garten. D. Red.) 3. Um die Ermässigung des Fahrpreises auf der Russischen Bahn zu erhalten, muss man in Berlin nur Billete bis zur Grenze lösen. ©. Kongress. Neu angemeldete Vorträge für den Kongress: Prof. J. Ar£varo y Baca, Prof. u. Direktor des botan. Gartens in Valencia, meldete noch im vorigen Jahre einen Vortrag an, welchen er jetzt nicht zurückgenommen hat: Sur l’etat actuel de la botanique et de ’'horticulture dans la region du Sud-Est de l’Espagne (Valencia et Andalusia). Prof. K. Tımırjasew in Moskau meldet für eine allgemeine Sitzung an: L’etat actuel de nos connaissances sur la fonction du chlorophylle. Ferner 2—3 Mittheilungen für die Sektion der Botanik: über Pflanzen-Physiologie. Prof. Dr. WITTMAcK, Berlin: Geschichte der Begonien. - am I2. Mai Abends abreisen. Prof. Dr. REICHENBACH, Hamburg: System der Orchideen. Verwendung von Sphagnum. Herr J. NIEPRASCHK. in Köln: Die Behandlung und das Gedeihen grosse Palmen und anderer Gewächse in den mo dernen Wintergärten. St. Petersburg, d. 18.'30. April 1884. Reise zur internationalen Petersburger Ausstellun vom 17.— 28. Mai 1834. Wie schon in voriger Nummer bemerk werden die meisten der Theilnehmer bereit Programm. Abreise von Berlin: Montag, den ı2. Ma (Reservirter Wagen.) - ' Bahnh. Charlottenburg 10. Abends. » Friedrichstr. 11. > » Alexanderplatz ı1.!! > » Schles. Bahnh. 11.28 » Ankunft in Königsberg (Deutsches Haus): Dienstag, den 13. Mai, 12." Mittags. , Abfahrt aus Königsberg: NEE Mittwoch, den 14. Mai, 12.?° Mittags. Ankunft in Wirballen: 4.:° Nachm. (Ortszeit. Abfahrt aus Wirballen (Pass- u. Zollrevision) 6.:° Nachm. (Petersburger Zeit.) Ankunft in Petersburg: a Donnerstag, den 15. Mai, 5.0 Nachm So verschieden auch die Fahrt bis Wir- ballen sein wird, von dort aus werden wohl die meisten Theilnehmer zusammen fahren. ! Wer in Königsberg nur einen halben Tag bleiben will, fahre am 13. Mai früh 8.20 etc. von Berlin. Der Morgen-Courierzug hat auch III. Klasse. B Wer direkt, ohne Aufenthalt, nach Peters- burg reisen will, fahre Dienstag, ı3. Mai, Abends (wie oben angegeben) von Berlin. Wer nicht Preisrichter ist, kann die Ab- reise bis zum 14. Mai, Abends, aufschieben, da die Ausstellung erst am 17. eröffnet wird. Man nehme Winter- und Sommer-Paletot mit! — Auch mehrere Damen reisen mit und nehmen am Kongress Theil. Sie haben auf russisch. Bahnen dann ebenfalls 25 pCt. Er- mässigung, N N Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin | am 5. Mai 1884. Bu (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Amaryllis, rothe 300, weisse 450—600. Aza- leen 20—30. Camellien, rothe15o— 250, weisse 450. Cyclamen 20—30. Flieder 600—1000. Maiblumen 60—ı00. Orchideen 300— 1200. Primeln —. Rosen 200-600. Stiefmütter- chen 5. Veilchen 10. — Sonstige Blumen: Fuchsien 20. Abutilon 25. Hyazinthen 75. Tulpen 10—35. Schneeball 100. Amaryllis formosissima 250. Erica (Töpfe) 450—800. — Sogen. italien. Blumen: Rosen 200. Rn Be na ne Tai N ln Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Wert, I“ Anleitung zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehranstalten. Der praktische Planzeichner für Gärtner. Herausgegeben von A. Wagner, - Garten-Inspector zu Stuttgart. Zweite, neu bearbeitete Auflage. ı2 lithogr. Tafeln nebst Text. Preis 8 M. Prakt. Anleitung zur Pfirsichzucht. Die Gewächshäuser und Mistheete. } von Von - : J. Hartwi | Ludwig Freih. Vi Ompteda. Grossh. Hofgärtner en Mit 52 Holzschnitten. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. E Mit 8 lithographirten Tafeln. Preis 2 M. 50 Pf. J. &. Vothmann’s Ä : a. | Die Obstbaumkrankheiten. _ — kartenbau-Katechismus. | Von a Sechste Auflage, vollständig neu bearbeitet von Dr. Paul Sorauer. q J. Hartwig, Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Grossherzogl. Hofgärtner in Weimar. 4 Mit 60 in den Text gedr. Holzschn. Preis cart. 2 M. -, bärtnerische Veredlungskunst. Von ‚Gärtnerische Samenkunde. | ‚ Praktische Anleitung zur Zucht u. Ernte der wichtigsten Blumen-, Gehölz-, Gemüse- und Grassamen. 0. Teichert, Garten-Inspector in Potsdam. Zweite Auflage, Von bearbeitet vom Garten-Inspector Fintelımann in Potsdam. Wilhelm Schulze, Preis gebunden 2 M. 50 Pf. } Praktischer Gärtner in Erfurt. e Preis 7 M. 3 | Der Gemüsebau. Ri. Geschichte des Gartenbaues. Anleitung zum &ehrauche an a alt und zum Selbstunterricht. Von Von 0. Hüttig, B. von Uslar Director und Lehrer des Gartenbaues. in Hildesheim. Preis 2 M. 50 Pf. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Handbuch des Obstbaues auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage herausgegeben von W. Lauche, Kgl. Garten-Inspector, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam. Mit 229 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis 16 M. Geb. ı8 M. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Anzeigen. 1 mn Die Baumschule von L. SPÄTH 154 Köpickerstr. BERLIN SO, Köpickerstr. 151. (125 Hektar umfassend ) empfiehlt grosse Vorräthe von Obst- Bäumen in alln Formen, Allee- bärmen, Ziergehölzen, Coniferen, Rosen, Obstwildlingen, Forst- und Hecken- pflanzen, Erdbeer- und Spargelpflanzen, Blu- menzwiebeln etc. j BT Caialoge gratis und franco. WL TEA TE Ben u Offerte. Das chemisch-pharmaceutische Laboratorium in Zörleig (Provinz Sachsen) von Apotheker H. 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Voigt in Weimar. J. C. G. Weise’s SE Se fee SERIE NEU En aisine u = elonen-, Gurken- Champignongärtner \ für Treib- wie für Freiland-Kultur. Fünfte umgearbeitete Auflage is “ von } N J. Hartwig, nn Grossh. Garteninspektor in Weimar. Mit 31 Abbildungen, 1884. gr. 8. Geheftet 1 Mk. 50 Pfg. Vorräthig in allen Buchhandlungen. Gesucht ein in Topfpflanzenkultur und Landschafts- gärtnerei erfahrener Gehilfe zum I. Mai. Gehalt bei freier Station monatlich 15 M. a Leon. Kohnemann, Aachen, Casinostr. 52. Verlag von PAUL PAREY in Berlin, SW. 32 Wilhelmstrasse. Der Rosenzüchter oder DIE KULTUR DER ROSEN in Töpfen und im freien Lande. Nach eigener mehrjähriger Erfahrung dargestellt von Adolph Otto, weil. Obergärtner auf Belvoir b. Zürich. Preis 3 Mk. 50 Pf. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. SR” Dieser Nummer liegt das Programm für die erste Sommerobst-Ausstellung des Vereins zur Be- 7 förderung des Gartenbaues vom 28. Juni bis 2. Juli d.J. bei und wird um weitere Verbreitung dessen Bi: frenndlichset veheten . At IN. Jahrgang. Nr. 20. WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a. d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K. Pr. Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten‘“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. x Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt: Ueber das Für und Wider des Gebrauchs der Heckenscheere bei unseren landschaftsgärt- nerischen Schöpfungen. Von H. FINTELMANnN, Kgl. Garten-Inspektor in Potsdam. Epheublättrige Senecio-Arten. Verein Deutscher Rosenfreunde. ‚Die schönsten Gärten Süd-Italiens. Von C. SPRENGER ' in Portici bei Neapel. III. Der Giardino Garibaldi in Palermo. (Mit Abbildung.) (Mit Abbildung.) Redaktion: Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N,, 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung, Witterungs-Beobachtungen auf dem Geest-Gebiete von Eimsbüttel bei Hamburg von C. C. H. MÜLLER. Miscellen: Ein- und Ausfuhr der wichtigsten gärt- nerischen Artikel von Russland nach Deutschland und umgekehrt im Jahre 1882. — England und die Reblaus-Konvention. — Bitte um Einsendung von Blasenfüssen (schwarzen Fliegen). — Konservirung des Holzes an Zäunen. Engrospreise abgeschnittener Blumen in Berlin. D a leralsrelspelstelopelsgelspelapelggele « npalstelselstelspelsgofnpalstelopelsgelsgelgel Erste Sommerobst- Ausstellung | Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preuss. Staaten | 74 (/e) | > > bei Gelegenheit seines 62. Stiftungsfestes S> vom 28. Juni bis 2. Juli d.J. en EEE NETT nn De ä ee y für bequem, sogar unter gewissen ge- gebenen Verhältnissen für erlaubt, aber _— für landschaftlich unschön halten. Lange Zeit galt es in der Landschafts- - gärtnerei als Fundamental-Regel, dass die Heckenscheere, als glatteFlächensschaffen- des Instrument, nur in der unmittelbaren - Nähe und Umgebung von Gebäulichkeiten zur Anwendung kommen dürfe, wo in ge- wissem Sinne ein Uebergang von den architektonischen Linien zu den frei ent- wickelten Formen der umgebenden Land- schaftsscenerie geschaffen werden sollte; oder auch da, wo es galt, den Uebergang eines geradlinigen Bodenwurfes und Wege- systems zur natürlichen Landschaft zu ver- mitteln. Es ist das eine gewisse historische Ueber den Gebrauch der Heckenscheere. a Ti a ai a 229 Berechtigung, welche der Gartenkünstler dem veralteten, wenn auch immerhin grandios wirkenden LE NOTRE’schen Gartenstyle und seinen streng mathe- matischen Formen einräumt. Mit dieser ästhetisch motivirten Duldung der Hecken- scheere ist letzterer auch eine bestimmte Grenze fürihrelandschaftliche Verwendung gesteckt. Die Heckenscheere soll sich nicht in das Gebiet wagen, wo wir unsere Landschaftsbildecr mit Bäumen und Sträuchern im natürlichen Schmucke ihrer Aeste, Zweige, Blätter und Blüthen schaffen und umgrenzen! — Man könnte einwerfen, dass es dem Künstler vielleicht gerade um den Kontrast zu thun sei, welcher durch die Vereinigung von streng bemessenen und natürlichen Formen her- vorgebracht wird. Hierauf liesse sich die gewiss berechtigte Frage stellen: »Ist eine solche Vereinigung für die Wirkung eines natürlichen Landschaftsbildes nicht eher als ein Verlust, als ein Gewinn anzusehen?« Mit der Verweisung der Heckenscheere auf ein bestimmtes Terrain und für be- stimmte Verhältnisse entstand für den Landschaftsgärtner ein mühsames und langes Studium, um unter der immer grösser werdenden Anzahl der Gehölz- Gattungen und -Arten diejenigen kennen und anwenden zu lernen, welche für die verschiedenen Zwecke die geeignetsten waren. Er hatte die Gehölze zu studiren in Bezug auf Harmonie und Kontrast; ferner in Bezug auf ihre Eigenthümlich- keiten in Hinsicht des Klimas, des Bodens, der Höhenentwickelung, der Beastung und der Belaubung in den verschiedenen Jahres- zeiten, und endlich in Bezug auf Art, Zeit und Farbe der Blüthen und Früchte. Die neuere Methode des Abrasirens der Gehölze im Grossen und im Kleinen geht, wo sie es für gut befindet, über einen grossen Theil dieser Fragen ein- fach zur Tagesordnung über, indem den verschiedensten Gehölzen, gleichviel ob Baum oder Strauch, am Metermasse die gewünschte Höhe mit der erbarmungs- losen Säge und Heckenscheere angewiesen wird. Es ist das ein kategorischer Im- perativ in der ausübenden Landschafts- gärtnerei, welcher nur einem Hauptzwecke Rechnung trägt und die übrigen Rück- sichten, namentlich das ästhetische Ge- fühl für die Entwickelung naturschöner Formen, bei Seite lässt. Ja, man muss die Befürchtung hegen, dass, wenn dieses 20 a ee a a 5 230 Ueber den Gebrauch der Heckenscheere. System so uneingeschränkt bei den Massen des Unterholzes und bei andern niedrig bleiben sollenden Gehölzmassen zur An- wendung gebracht wird, wir leider nicht mehr fern von dem Punkte stehen, wo auch unsere malerisch sich entwickelnden Bäume und Baummassen diesem gewalt- samen Eingriffe schonungslos preisgegeben werden! — Wie werden sich dann unsere ehrwürdigen Eichen, Rothbuchen, Weiss- buchen, Platanen, Ahorn, Ulmen und Rosskastanien ausnehmen, wenn an ihnen die Heckenscheere und die Säge aus irgend einem Aussichts- oder Ansichts- Motive schonungslos herumarbeitet?!! — Wo bleiben da die ganz bestimmten Charaktere und Farbentöne, welche wir entweder dem Vordergrunde, dem Mittel- grunde oder dem Hintergrunde unserer Landschaftsbilder aufprägen wollen? Wo bleiben da die schönen Partiebildungen und seitlichen Umrisslinien unserer stolzen Waldbäume, welche letztere gerade da- durch ein so hohes landschaftliches Inter- esse in Bezug auf ihre charakteristischen Unterschiede gewähren? Die Anwendung des periodischen, wenn auch nicht alljährlichen Rückschnittes von Gehölzmassen, welche entweder als Unter- holz, oder als Bekleidung von lang ge- streckten Bergabhängen dienen, stammt aus England. Dort verwendet man am häufigsten für diese Zwecke etwa nach- stehende Gehölzgattungen: Ser agqu- fohum, Prunus Lauro-Cerasus, Prunus lusı- Zanıca, Quercus Ilex, Buxus arborescens, Arbutus Andrachne, Arbutus laurifoha, Arbutus Unedo, Rhododendron ponticum, Rhododendron catawbiense, Andromeda pohfoha, Azalea pontica und Ulex eu- ropaeus. Diese Gehölzgattungen, deren ausgedehntere Verwendung für unsere norddeutschen Parkzwecke leider bei den meisten durch klimatische Verhältnisse ausgeschlossen ist, werden in England durch öfteres Entfernen des ältesten Holzes dahin gebracht, dichte, niedrigere Gehölzmassen zu bilden, welche der An- zucht der dort gehegten Fasanen im hohen Grade förderlich sind. Ich habe aber nicht gesehen, dass alle Wipfeltriebe derartig behandelter Gehölzmassen in England eine glatt geschorene Ebene bilden, wie es bei unsern Nachahmungen durch andere Gehölze leider der Fall ist. Die Grundlinien der Bilder, welche der Landschaftsgärtner schafft, bestehen, ab- ‚gesehen von der Oberfläche grösserer oder geringerer Wasserläufe und Gebäudetheile, aus der entweder geradlinigen oder be- wegten Oberfläche des Erdbodens und aus niedrigen, oder bei erhöhetem Stand- punkte aus höheren Gehölzen in ihrer natürlichen Form. Von diesen Grund- linien heben sich alsdann in der weiteren Entwicklung des Landschaftsbildes an- dere Gebäudemassen, Terrainlinien, ge- schlossene Baum- und Strauchmassen, oder licht gehaltene Haine als Objekte der geschmückten Landschaft ab. Wenn man fragt: »Was will der Landschafts- gärtner eigentlich durch die Herstellung der verschiedenen Anordnungen der Ge- hölzanpflanzungen bezwecken?!«, so ist die Antwort darauf: »Er will Höhen und Tiefen aus geeignetem pflanzlichen Ma- teriale schaffen, welche die Horizontale in malerischer Form unterbrechen. Er will gegebene oder geschaffene Höhen- punkte der Bodenoberfläche künstlich verstärken. Er will ferner auf einem. mehr oder weniger idealisirten Spazier- gange für den Umherwandelnden ausser den LandschaftsbildernSchutzundSchatten schaffen. Er willdieRasenbahnen, Wasser- läufe und Gebäudemassen mit pflanzlichem Materiale in ästhetischer Form und An- ordnung begrenzen und unterbrechen und vielleicht theilweise oder ganz von ge- wissen Standpunkten aus verbergen. Er will, ausser einem grossen zusammen- hängenden landschaftlichen Gesammtbilde, letzteres wiederum in kleinere und ge- sonderte Scenerien und Ansichten zer- legen. Er will die Linien der Wege an geeigneten Punkten unterbrechen und die Veränderung der Weglinien motiviren. Er will bestimmte, vielleicht unschöne Terrainabschnitte verdecken; oft auch liegt es in seiner wohlüberlegten Absicht, dass durch die perspektivische Anordnung der Gehölzmassen die scheinbare Aus- dehnung einer Anlage grösser erscheine, als sie in der That ist. Endlich will er die malerischen Formen von Einzel- exemplaren des Pflanzenreiches oder von ganzen Gruppen derselben zur höchsten landschaftlichen Geltung bringen. Durch die Anwendung von Blüthensträuchern will der Landschaftsgärtner zur Farben- belebung seiner Landschaftsbilder bei- tragen. Hauptsächlich aber wird es Auf- gabe des Künstlers sein, diesen ver- schiedenen Zwecken in natürlicher, nicht TEE ' mit der Heckenscheere erzwungener Form- gebung zu entsprechen.«e Dass hiervon ' unter bestimmten Verhältnissen Aus- nahmen gestattet sind, ist selbstverständ- lich; auch wird es Jedem freistehen, seinen Park nach seiner individuellen Geschmacks- richtung herzustellen. Warum sollen aber dem Beschauer in den verschiedensten Theilen einer Parkanlage im natürlichen Stile Bilder vorgeführt werden, deren Grundlinien, oder deren seitliche Ab- ' grenzung mit der Heckenscheere geformt - sind? Ist denn die landschaftliche Wirkung irgend eines Bildes nicht eine viel kräf- tigere, wenn die intakte Beastung von einem oder von mehreren Baum- oder Strauch-Exemplaren im Vordergrunde oder im Mittelgrunde des Bildes in das Gesichtsfeld des Beschauers hineinragt? Das Unterholzhatdie Aufgabe, dieuntere Dichtigkeit der höheren Gehölzmassen zu ergänzen und zu verstärken, und zwar bei einer landschaftlichen Anlage in malerischer Form. Warum will man z. B. im Schatten von hochwaldartigen Ge- ' hölzen ı »z oder 4 m über der horizon- talen Bodenoberfläche abermals eine ‘ grüne horizontale Laubfläche dadurch herstellen, dass man alles Unterholz auf \ dieser Bodenfläche in einer bestimmten ' Höhe abrasirt? Wir schaffen dadurch _ nur zwei monotone Flächen dicht über _ einander, aus deren oberer in diesem Falle die Hochstämme säulenartig empor- ' ragen; jedoch erscheinen diese Säulen zu - ihrem Nachtheile um die Höhe des Unter- } holzes verkürzt. Findet der Rückschnitt 4 des Unterholzes in horizontaler Oberfläche aus dem Grunde statt, dass sich dasselbe um so stärker im Interesse der gehegten Fasanen bestocke, so bieten sich dem Landschaftsgärtner zu diesem Neben- zwecke für unsere klimatischen Verhält- nisse eine bedeutende Zahl von ver- - schiedenen niedrig bleibenden Gehölzen _ dar, deren landschaftliche Wirkung, sich selber in ihrem Wachsthum über- lassen, jedenfalls eine malerischere ist, als sie durch die Heckenscheere erzielt - werden kann. Hierzu kommt noch der wesentliche Nutzen, welcher den Fasanen _ durch die Früchte derartiger Gesträuche während einer langen Zeit des Jahres ge- _ währt wird. Unter diesen zahlreichen re seien nur folgende namhaft ge- macht: Amelanchier, Amorpha, Aronta, . Berberis, Buxus, Caragana, Ceanothus, Ueber den Gebrauch der Heckenscheere. y a N EU 7 eo sl s AT TI NEN, a us ie cher? Aue Mh a ler EL 2.7 } BETTER N IE ZU KORG PRGERE 06 aaa m) a a 7 L . a EV ua “ B 231 Colutea, Cornus, Corylus, Elaeagnus, Evo- nymus, Forsythia, Genista, Hippophaö, llex, Ligustrum, Lonicera, Lycium, Ma- honia, Mespilus, Myrica, Philadelphus, Pirus, Potentilla, Prunus, Rhamnus, Ribes, Rubus, Salıx, Sambucus, Spartium, Spi- raea, Staphylea, Symphoricarpus und Vi- burnum. Es liegt in der Hand des Landschafts- gärtners, unter diesen Gattungen die den verschiedenen -Boden- und Höhen-Ver- hältnissen entsprechenden Arten aus- zuwählen. Unter den Nadelhölzern wür- den sich für diesen Zweck Funmiperus .communis, Funiperus Sabina, Pinus mon- tana und Tarus baccata empfehlen. Die vermittelst der Heckenscheere durch dichte Baumgruppen rundlich aus- ‚geschnittenen Fernblicke tragen für eine freie Landschaftsscenerie offenbar zu sehr den Stempeldes Gemachten. IhreWirkung auf den Beschauer ist allerdings eine nicht wegzuleugnende, und diese wird möglicher- weise noch dadurch verstärkt, dass der Durchblickende sich im tiefsten Laub- schatten befindet, während der kleine gezeigte Theil der Landschaft im hell- sten Sonnenlicht oder vielleicht gar in dem rosigen Scheine der Abendsonne strahlt. Man sollte in der Herstellung derartiger durchrasirter Fernsichten aber sehr vorsichtig sein, denn der Vergleich mit den Bildern eines sogenannten Guck- kastens liegt doch sehr nahe! Aus dem Gesagten geht zur Genüge hervor, dass die zu häufige Anwendung der Heckenscheere für unsereSchöpfungen der Landschaftsgärtnerei in freiem Stile wohl kaum als ein Fortschritt im ästhe- tischen Sinne anzusehen ist. Wir be- schreiten durch dieses Schaffen auf- gezwungener Formen, welche wir unsern Gehölzen geben, immer mehr den Weg des Handwerks, und entfernen uns von den ästhetischen Formen der Kunst. Räu- menwiraberdemTeppichbeeteeinegewisse Berechtigung ein, so müssen wir zugeben, dass es auch Verhältnisse geben kann, wo glattgeschnittene Laubflächenam Platze sind. Es sind das z. B. steile, südliche Bergabhänge, wo die Herstellung eines üppigen, kurzen Rasens sehr schwierig ist. Ferner da, wo unschöne Gebäude oder Theile davon und endlich, wo Mauern und Einfriedigungen oder Mängel in der Führung der Wege in nächster Nähe zu verdecken sind. Immer aber sollte der By 232 Epheublättrige Senecio- Arten. Gartenkünstler sich vergegenwärtigen, dass er durch die Herstellung von horizon- ‚talen oder auch von sanft ansteigenden . Gehölzoberflächen eigentlich weiter nichts schafft, als dass er die bereits gegebene Bodenoberfläche um einige Fuss höher legt. Liegen hierzu bestimmte Beweg- gründe vor, so mag danach gehandelt werden, aber mit Vorsicht und nicht mit zu häufiger Wiederholung! Selbstredend ist diezweckentsprechende - Anwendung der Axt, der Säge und der Heckenscheere, wo diese als Instrumente für Kulturzwecke in Bezug auf unsere Parkanlagen dienen, nicht ausgeschlossen. Epheublättrige Senecio-Arten. (Mit Abbildung.) »Von dem plebejischen Kreuzkraut, Seneciovulgaris, zu den hübschen Senecio speciosus und 5. pulcher«, sagt Il. of hort. vom 24. Januar d. J., dem wir un- sere Abbildung entlehnten, »ist ein grosser Schritt, aber es giebt in dieser grossen Gattung noch weit grössere Verschiedenheiten. Eine der merkwürdigsten Gruppen ist die, welche die Arten der südlichen Halb- kugel und anderer tropischer oder trocke- ner Klimate umfasst, die sich meist durch saftige Stengel und Blätter, sowie eigen- thümlichen Habitus auszeichnen und oft andere Pflanzenfamilien nachahmen. Unter ihnen sind die kletternden epheublätt- rigen Arten besonders beachtenswerth und verdienten weit mehr bekannt zu werden, als sie es sind. Die Blätter des hierher gehörigen Se- necio macroglossus sind so entschieden denen der kleinblätterigen Epheu-Sorten ähnlich, dass sie in Kew von den Be- suchern des Sukkulentenhauses oft dafür gehalten werden, und sie geben eins der schönsten Beispiele der sogen. Mimicry (Nachäfferei), über die DARWIN und kürz- lich LEO GRINDON geschrieben. He- dera und Senecio sind zwei im natür- lichen System so weit von einander stehende Gattungen; von den beiden uns hier interessirenden Arten bewohnt die eine Nordeuropa, die andere Südafrika, und doch hat das afrikanische Kreuz- kraut genau dasselbe Blatt, in Form, Farbe und Ordnung wie der Epheu, nur noch etwas fleischiger. Auch der Ha- bitus ist ähnlich, die Sprosse klimmen unregelmässig und ohne Ordnung, aber die Stengel sind nicht mit den Luft- wurzeln versehen, die den Epheu be- fähigen, aufBäume, Mauern etc. zuklettern. In den Blüthen ist eine Aehnlichkeit mit einer anderen Pflanze, aber hier frei- lich mit einer viel verwandteren, mit der goldgelben Varietät »Etoile d’or« des Chrysanthemum frutescens, die so viel im Winter von der Riviera zu uns gebracht wird. Die Farbe des Senecro macroglossus ist ein wenig heller, fast mehr rahmgelb, = be w 4 Fig. 59. Senecio macroglossus D.C. Blumen gelb. der Blüthenköpfe-und besonders der Rand- blüthen erinnert sehr an Chrysanthemum überhaupt. Sie erscheinen reichlich und zwar gerade in einer blüthenarmen Zeit‘ vom Dezember bis Februar und Pi Eu ri) BEN Rh 1884. 15. Mai.) Verein Deutscher Rosenfreunde. 233 - halten sich sowohl an der Pflanze wie abgeschnitten im Wasser eine Woche oder länger. 5. macroglossus. wurde auf dem Tafel- berge am Kap der guten Hoffnung und in andern Distrikten Südafrikas gefunden. Samen wurde zuerst von SANDERSON 1868 nach Kew geschickt und von diesem stammen wahrscheinlich dieersten Pflanzen in England. Sir J. D. HOOKER berichtet, dass auf dem Kontinent, wie er gehört habe, diese Pflanze in Zimmern gezogen und an den Wänden nahe der Decke rund herum geleitet werde, und sie mag sich wegen ihrer saftigen Blätter auch gut für solche trockenen Lagen eignen. (Uns . ist davon nichts bekannt. Können un- sere Leser darüber etwas mittheilen? — D. Red.) Der beste Platz für diese Pflanze ist aber ein Kalthaus oder ein kühles Warmhaus; ersteres ist vorzuziehen, da sie keine feuchte Luft erträgt. In Kew ist _ sie ausgepflanzt und zum Dach des Hauses hinauf geleitet; das ist das Zweck- mässigste. Man kann sie aber auch im Topf kultiviren, muss dann aber gründ- lich drainiren und sehr wenig Wasser geben. Als Erde nehme man leichten, sandigen Lehm mit etwas Lauberde oder altem, verrotteten Dünger.« Die botanische Beschreibung von Se- necio macroglossus lautet folgendermassen: Speziescharakter: Senecio macro- ‚glossus D.C. Krautartig, glatt, kletternd. Blätter entfernt, gestielt, an der Basis - herzförmig oder abgestutzt, mit jederseits - ı—2 Lappen, an der Spitze zugespitzt, 1 Zweige wenige, wenige längliche, blatt- F artigeSchuppentragend, ı-köpfig, Blüthen- - hülle kelchartig abstehend, so gross etwa - wie die Scheibe, Strahlenblüthen 12—14, von 8—1o Längsnerven gestreift. Blatt- stiel 14 co» (? W.), Blattspreite 3 cz lang und ebenso breit. Strahlenblüthchen 2 bis 3 cm lang, vielstreifig. Achänen (Früchte) glatt. Haarkrone (Pappus) sehr = weiss. Ob vielleicht eine strahlende Form von S. guinquelobus? Nach D. C. PRODR. EVT S. 494. TEAM. > R 2 4 5 Verein deutscher Rosenfreunde, gegründet am 23. September 1883 zu Hamburg. iA Statuten. Die konstituirende Versammlung setzte _ nur die Grundzüge der Statuten fest, den ‚tigt zum freien Eintritt in die Ausbau derselben künftigen General-Ver- sammlungen überlassend. $ 1. Die Gesellschaft nennt sich: Verein deutscher Rosenfreunde. Sie versteht unter »Rosenfreunde« Gärtner wie Liebhaber. $ 2. Zweck der Gesellschaft ist die He- bung der nationalen Rosenkultur, die Ver- breitung werthvoller Sorten, die Anregung zur Anzucht deutscher Varietäten, die Prä- mirung heimischer Züchtungen, die Prüfung der jährlich im Auslande erscheinenden Neu- heiten, die Herausgabe von Schriften zur Anleitung und Belehrung über Rosenzucht und Pflege, die Veröffentlichung von Ver- zeichnissen der werthvollsten und empfehlens- werthesten Rosen für die verschiedensten Zwecke und die Veranstaltung allgemeiner Rosenausstellungen in allen grösseren Städten Deutschlands. $S 3. Der Vorstand der Gesellschaft be- steht aus: ı Präsidenten und 2 Vizeprä- sıdenten, ı Sekretär und 2 Stellvertretern und ı Schatzmeister. $ 4. Dem Vorstande steht zur Seite ein Ausschuss (General-Komite), bestehend aus 24 Mitgliedern, die möglichst gleichmässig aus Nord-, Mittel- und Süddeutschland zu wählen sind. Der Ausschuss hat das Recht, die Zahl seiner Mitglieder durch Kooptation zu vermehren. $ 5. Der Vorstand und der Ausschuss werden für die Dauer eines Jahres in der General- Versammlung gewählt. Bei der Wahl, die durch Stimmzettel erfolgt, ent- scheidet die absolute Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder, bei Stimmengleich- heit das Loos. $ 6. Es findet alljährlich eine General- Versammlung, in der Regel im Anschluss an eine Rosenaustellung, statt. Dieselbe muss abwechselnd im Norden und Süden des Reiches abgehalten werden. Das Ver- einsjahr beginnt und endet mit der jedes- maligen General-Versammlung. Ä $ 7. Die Anzahl der Ausstellungen ıst zunächst auf jährlich eine festgesetzt doch kann dieselbe auf Wunsch (bei ausreichen- den Mitteln) nach Bedürfniss vermehrt werden. $ 8. Jedes Mitglied der Gesellschaft zahlt bis ultimo Dezember einen Jahresbeitrag von 3.4 an den Kassirer. Es empfängt da- für unentgeltlich die vom Vorstande heraus- gegebenen Schriften. Die Quittung berech- vom Verein veranstalteten Ausstellungen. Wünscht eın Mitglied aus dem Verein zu scheiden, so ist solches dem ı. Sekretär, der die Mit- gliederliste führt, anzuzeigen. SER Sg. Alle für den Verein bestimmten Schrif- ten, welche Anfragen etc. enthalten, sind an den ı. Sekretär zu richten, der sie dem Vor- stande vorzulegen hat. Die Anmeldung zum MH 234 Die schönsten Gärten Süditaliens. [GARTEN-ZEITUNG Beitritt, sowie die Entgegennahme der Jahres- beiträge kann auch durch Vermittelung der Mitglieder des Vorstandes und des Aus- schusses bewirkt werden. $ 10. Die Gesellschaft giebt ihre Publi- kationen in einem eigenen Vereinsorgan heraus, bis zur Gründung eines solchen in gedruckten Rundschreiben. Vorstand für das Vereinsjahr 18383 — 84. Präsident: Hofmarschall von ST. PAuL- ILLAIRE, Direktor des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues etc., Fischbach ı. Schlesien. Vizepräsidenten: FRIEDRICH HARMSs, Rosen- schulenbesitzer, Hamburg-Eimsbüttel. HEın- RICH SCHULTHEIS, Rosenschulenbesitzer ın Steinfurth-Nauheim, Prov. Hessen-Nassau. Sekretäre: FRIEDRICH SCHNEIDER Il, Vor- sitzender des Vereins für Gartenbau und Landwirthschaft etc., Herausgeber des deut- schen Rosenjahrbuchs, Wittstock a. D. HEın- RICH DRÖGEMÜLLER, Rektor, Neuhaus a. E., Prov. Hannover. WILHELM KÖLLE, Rosen- schulenbesitzer, Hoflieferant, Augsburg. Kassırer: C. P. STRASSHEIM, Bauunter- nehmer, Sachsenhausen bei Frankfurt a. M., Mühlenbruchstr. 2o. Mitglieder des Ausschusses (General- Komite). Gewählt aus dem Kreise der jetzt vor- handenen Mitglieder: HERM. WALTER, Kgl. Hofgärtner, Char- lottenhof bei Potsdam. CArLL. W. MATHIEU, Kunstgärtner, Charlottenburg bei Berlin. A. Bauer, Handelsgärtner, Danzig, Langgarten. W. PRESCHER, Bergwerksdirektor, Gottesberg, Schlesien. L. MÖLLER, Redakteur, Erfurt. REINH. BAEDECKER, Kaufm., Bremen. VoLL- RATH, Ingenieur, Wesel. HEInrRıcHs, Lehrer, Oldenburg. EICHLER. Hofgarten-Inspektor, Wernigerode a. Harz. Dr. BOLTENn, Geheimer ‚Hofrath, Rostock. Jakogs, Rosist, Weilburg a. Lahn. JoHn, Öberlehrer, Arnstadt in Thüringen. JEAN LAMBERT, Rosen- und Baumschulbesitzer, Trier a. Mosel. Dr. Frei- herr von CansSTEINn, Kgl. Oekonomierath, Dozent etc., Berlin. KüÜBLER, Rosenschul- besitzer in Heilbronn a. N. NIEPRASCHK, Kgl. Gartendirektor, Flora, Köln. HOHEISEn, Rosist, Pforzheim. MiErzscH, Rosist, Dres- den. F. Kramer, Obergärtner, Flottbeck- Park, Klein-Flottbeck bei Hamburg. SınGEr, Kgl. Ober-Hofgärtner, Kissingen. von GREMP, Baron, Homburg v. d. Höhe. SPIHLMANN, Ap., Hamburg-Eimsbütte. Mütter, C. C. H., Hamburg-Eimsbüttel. DRrusScHKTı, KARL, Kaufmann, Görlitz. NB. Der Verein zählt schon ca. 250 Mit- glieder. D. Red. Die schönsten Gärten Süd-Italiens. Von - K C. SPRENGER. Portici bei Neapel. IN. Bi Der Giardino Garibaldi in Palermo. (Mit Abbildung.) Nahe der Porta Felice, wo die gross- artigste Promenade Italiens: der Foro Italico, mündet, unweit des Meeres im. Süden Palermo’s, liegt, von stolzen Pa- lästen umgeben, der prächtige und muster- gültige, öffentliche Garten Garibaldi, im Volke »Lo squarre« genannt. Verhält- nissmässig klein und im einfachen natür- lichen Stile, aber nach reiflicher Idee wohl angelegt und vortrefflich gehalten, möchten wir diese kleine Perle unter den öffentlichen Gärten Italiens als Muster für dessen moderne Landschaftsgärtnerei hingestellt sehen, und neben seinem für den Nordländer hoch interessanten Pflan- zenreichthum die gelungene und den örtlichen Bedürfnissen vollkommen ent- sprechende Bepflanzung schildern. Ein hohes, elegantes Eisengitter trennt die Pflanzstätte von den sauber gepflegten Trottoirs und den breiten Strassen. Blü- hende Akazien - Gebüsche, Melaleuken, Lorbeern und mächtige Tamarisken hie und da bedecken dasselbe immer ganz, und der ruhesuchende Mensch, welcher sich einen Augenblick aus dem Stadt- gewühl dorthin flüchtet, findet im Augen- blick das brausende Leben aus den. Augen geschwunden. Man betritt den Garten gewöhnlich vom Norden her von der Hauptverkehrsader der Stadt, dem Corso Vittorio Emanuele. Am Eingange erhebt sich links ein reizendes Custoden- häuschen, in dem der scharlachroth be- frackte Gärtner mit seiner Familie haust, Gärtner, Custode, Thorhüter und Schlie- sser in einer Person. Als Hauptmomente des Gartens sind zunächst seine prächtigen Promenaden und wunderbar edelerdachtenundgeschaffenen Ruhepunkte zu betrachten, dann aber auch hervorzuheben, wie schwierig in einem so kleinen, etwa ı! ka umfassenden Garten die fesselnden Perspektiven zu er- fassen waren, und er ist reich an Ueber- raschungen solcher Art, reich an Pflanzen- gemälden. — Betritt man ihn am saubern Ba: 1.2 Er; 235 Die schönsten Gärten Süditaliens. "oWIJeT UL Ipfeqlies) oupiein wop sne amıed ‘09 "DT Dar Die schönsten Gärten Süditaliens. 236 Gärtnerhäuschen vorbei und flüchtet sich in den Schatten der dichtbelaubten Zzczs, die, gewaltige Stämme bildend, hier eine zweite Heimath fanden, so öffnen sich zunächst zwei erhebende Bilder, deren eines als grossartigstes wir im Bilde glück- lich wiedergegeben sehen. Dichter Rasen, aus der unsunbezahlbaren Convallarıajapo- nzca, dehnt sich in weiter, allein schmal- begrenzter Fläche hin und hält schon seiner muldenartigen Anlage wegen das Auge gefangen, das sich labend an dem saftigen Grün eben noch im grellsten Sonnenlichte badete. Zu seinen Seiten wölben sich die dunklen /Zcus-Kronen, von einzelnen Koniferen mildernd überragt. Einzeln aber und einander ahnenlassend treten Dattelpalmen, Phömzx leonensıs, Pinus Montezuma und prächtige Yucca Draconis hervor. Vorne im Schatten einer Palme steht eine Marmorbüste MAZZINIs und daneben sind Palmenge- büsche wild und wonnig wie im Süden, nahe Girgent und Rosengruppen, die das ganze Jahr grünen und duften. In der Ferne aber bleibt endlich das Auge an einem Palaste edler Bauart haften, der, ganz verschleiert von den seltensten und schönsten Pflanzenformen, viel weiter ent- fernt erscheint, als er in Wirklichkeit ist; das Schauspiel wiederholt sich in an- derer Form mehrmals hier, und man staunt ob der Geschicklichkeit des un- bekannten Künstlers, der solches ge- schaffen. Man möchte es greifen, dies Bild, und kann es nicht, möchte vorwärts eilen, um es näher zu schauen, aber der Rasen rechts — kein Pfad darf dorthin führen und der glückliche Künstler hält die Sinne des Beschauers lange und un- endlich wohlthuend gefangen, und wie mancher Mensch mag gleich im hohen Dome anbetend sich solchem Wunder beugen und beruhigt weiter wandern. Der Weg führt durch Gebüsche links weiter, immergrüne Zugema australıs, Duranta mit gelben Beerentrauben in vielen Sorten oder Formen säumen die- selben zu einem kleinen Rondeau, dessen Centrum inmitten blühender Rosen ein an- deres Marmordenkmal desROSOLINOPILO, eines Bürgers Siciliens, und jener 1000 Ge- treuen GARIBALDI's ziert. Es ist von ge- waltigen Lorbeern, Myrtus candıcans und Musa paradisiaca ganz umgeben. Zu den Seiten desselben stehen zwei der grössten Pritchardia filifera, welche Palermo birgt und welche bereits Stammbildung zeigen. Jede trägt etwa 25 der riesigen Wedel, mit langen, weissen Fäden geziert. Zu Füssen blühen ihnen im Winter die Anemonen der Berge Siciliens und es ist so sinnig, wie der Sicilianer es nicht ver- schmäht, die reiche Flora seiner heimath- lichen Hügel sich zu Nutze zu machen und oft die glücklichsten Griffe damit macht. — Dann zeigten sich am Wege eine Gruppe von Dracaena australis und eine riesige Phönix canariensis, an deren Stamme Gebüsche von Rıamnus Alaternus in einer Höhe vom Boden von ungefähr 21 m luftig vegetirten. weiter in die Runde durch schattige Wege, an deren Seiten sich die dunklen Ge- büsche der genannten und anderer edlen Formen dieses Südens ausdehnen oder die mächtigen und weitausgebenden Kronen der zahlreichen immergrünen tropischen Gummibäume sich wölben, an deren vielgestaltige oft von hoch oben wur- zelnde Stämme sich saftige Aroideen, wie P/ulodendron pertusum schmiegen; man macht Halt an einem engbegrenzten Rasenplatz, der immer durch etwas Beson- deres ausgezeichnet ist und zum Beschauen einladet, sei es ein Blüthenmeer dieseroder jener Jahreszeit, sei es ein Marmorbild oder ein Pflanzengemälde, oder sei es endlich eine sich plötzlich eröffnende ganz neue Perspektive. Etwa inmitten des Gartens ist ein kleines Bassin mit Fon- taine. Es wird als Hauptanziehungspunkt viel besucht und seine ganze geheimniss- volle Umgebung ist in Wirklichkeit auch so lauschig, dass man sich dort gerne seinen Gedanken überlässt. Von Frcus und gewaltigen Bambusen überschattet bieten sich von seinen Ruheplätzen eine Fülle seltener Genüsse in den Blicken durch die Pflanzengestalten des Gartens, die sich von hier aus am besten schildern lassen in ihren Zusammenstellungen und in ihren oft gar seltsamen uns ganz frem- den Formen. Wie die Form des Grundstückes als ein an den Ecken ziemlich abgerundetes (Juadratesmitsich brachte, ward diesBassin gegen die Mitte desselben geschoben, um sein Wasser auch leicht zum Giessen nach allen Seiten führen zu können und dann aber auch, um dem sich dort an- sammelnden Publikum ein Endziel seiner Wanderung durch den Garten zu gewäh- ren, und dies bedingte auch wieder, dass [ GARrTEN-Zeitung! So wandelt man . Een DE De alas 35 gannen sich zu berühren. Se: a a a Se ir a Si nz SZ Zi : RR! u 5 2 EEE EN EEE r : dorthin die meisten Ruheplätze verlegt wurden. :So geniesst man von dort alle - Schönheiten des kleinen Paradieses, ohne die nahen Grenzen sehen zu können und wenn nicht das Geräusch der nahen Grossstadt zum Ohre dränge, würde man sich inmitten einer grandiosen Waldnatur weit draussen vor den Thoren versetzt glauben. So führen alle sauber gehaltenen Wege und Pfade zu diesen schattigen und kühlenden Ruheplätzen, direkt oder weitausholend, scharf markirt und in ge- fälligen Linien durch die dunklen Con- vallarienmassen dahin. Doch das Alles haben wir auch und viel, viel schöner inmitten unserer volkreichen Städte, aber wir haben nicht diese imposante Vege- tation, uns fehlen leider solche Wunder der Baumwelt, solche Pflanzengestalten ! Was, so dachte ich mir, würden unsere heimischen wahrhaften Gartenkünstler, die da von Gott begnadete Künstler sind, schaffen können mit solchem Material. Da sah man freistehend drei gewaltige Araucaria excelsa zu einer Gruppe vereint, von wunderbar regelmässigem Wuchse, sie schienen sich einander zu messen und ihre unten viel verzweigten Aeste be- Unweit da- neben eine stolze Pyramide der Zzbocedrus . decurrens, gewaltige Musa Ensete und die grössten Chamaerops excelsa, die ich jemals sah in diesem Lande. Das Alles ward begrenzt von dichtbelaubten Zzcus lucıda und rehgiosa, deren wunderbar schöne Kronenbildung angenehm abge- hoben wird neben so viel Regelmässigkeit und Pyramidenform. Nun fielen meine Augen gerne zu einem andern Bilde, das seine ganze Eigenart aus der Heimath hierher trug und gar prächtig war. Eine breite Masse von starren Stämmen der riesigen Dambusa arundinacea Retz. aus Indien, deren schlanke nach allen Rich- tungen sich drängende Riesenhalme mit dichten und reichbelaubten Zweigen be- setzt und daran gekrönt sind. So wiegen sie sich leicht in Folge eigner Schwere und vom Winde geschüttelt und fesseln den Beschauer immer wieder. Himmel, dachte ich, wenn man sich daneben die zarten Halme unserer Wiesen stellt, welch ein immenser Kontrast und doch dieselben Gebilde derselben Familie! Aber diese Riesenbambus sind allen andern Pflanzen furchtbar, und wo man es ihnen erlaubte, würden sie alle und jede Vegetation um n ar Die; ir un Pi 4 “or El I 5 er ed nn il EV PR Era u ; DE / ‚Die schönsten Gärten Süditalhens. 237 sich her erdrücken. Im Juni erscheinen ihre unterirdischen Ausläufer an der Ober- fläche und in wenig Wochen sind sie zu 10 » hohen Schossen emporgekommen und beginnen sich mit dem Blattschmuck zu bekleiden. Im weiten Umkreise bis 5 »n und mehr Entfernung aber erscheinen sie und man denke sich alle gelassen, so würde in wenig Jahren der trefflichste Bambus-Dschungel an Stelle der früheren Pflanzen stehen. Aber weise im Zaum gehalten, sind sie die schönste Zierde der Gärten Palermo’ s. Hart daneben. stand ein gewaltiger /Zcus mit Blättern, fast wie jene des F. elastica, die jedoch unten weisslich erschienen. Seine weite, bizarre Krone wiegte sich über zahlreiche Stämme, die, fast mannsdick, sich wunder- bar unter einander verschlungen hielten, der machtvollen Stützen einzelner zur Erde gedrungener Wurzeln wohl bedürfend, um die grosse Blätterfülle zu tragen. Dazwischen auch drängten sich jene Bambusen und unweit standen ma- lerisch an die lichten Akazienkronen ge- lehnt und mit rosenfarbenen Blüthen über- saet eine Anzahl herrlicher Tamarisken Ostindiens, welche, kleine Bäume bildend, zur Frühlingszeit der schönste Schmuck südlicher Gärten sind. Dann blieb der Blick an einer Gruppe (Cupressus funedrts, der echten Trauercypresse der ost- asiatischen Völker haften, welche in Ge- meinschaft mit herrlichen Casuarinen jenen melancholischen Charakter trugen, der manchen Menschen so wohl thut und den wir nur schwer oder garnicht in unserer Landschaft hervorzuzaubern ver- mögen. Da und dort einige Pracht- exemplare von verschiedenen Dasylırıon, Asaven oder Fourcroya, unter denen die Nolina (Beaucarnea) tuberculata nie fehlt. Dort fiel das Auge wieder zu einem Bosquet blendend weisser Spiraea Reveser und deren gefüllten Form, welche fast die einzige Spezies der hiesigen Gärten ist. Den Schluss der Gehölzgruppen oder der Wegränder bilden zumeist Pritosporumz Tobira, und es giebt auch kaum einen schöneren und passenderen Strauch, als dieser Chinese ist. Er blüht im Frühlinge und Sommer überreich und seine Blüthen duften uns wie Orangen. An sonnigen Schlüssen der Gehölze waren mit viel Glück die Büsche der Chrysanthemum frutescens angebracht, welche das ganze Jahr unausgesetzt, im Frühlinge aber he Be a FE ae nee ze { s ee ee HN DER RE ala hat f Y 238 Witterungs-Beo bachtum ‚gen bei Eimsbüttel. PR N Na N überreich blühen. derbare weisse Zantanen hatten sich schlängelnd und kletternd, dem Lichte nachstrebend, bis in die höchsten Kronen- wipfel gedrängt und fielen malerisch wie- der zurück. Vrburnum Tinus und P/xla- delphus und andere meist immergrüne Sträucher deckten die Gitter der Nord- seite des Gartens und am Hauptwege, der zurück zum Ausgange führt, fesseln riesige, herrliche Exemplare von Corypha australis und Latania borbomica bis 6 m Rosen und auch son- Leben und Fülle, von Zeus elastica be- schattet, Cycas von 2 »» Stammhöhe. An laubwerfenden Bäumen finden sich wenige und dann nur Acer Negundo, dessen bunte Form und ZKobdinien. Die zahlreichen Schlingpflanzen aber des Südens finden hier ihre vollste Entwickelung und schönste Stellung, denn ungestört dürfen sie von | Baum zu Baum sich winden, blühen und duften das liebe, lange Jahr. Witterungs- Beobachtungen auf dem frei belegenen Geestgebiete von Eimsbüttel (Grosser Schäferkamp) bei Hamburg von €. EIH. MUELER. Nachtfrost, welcher die Sommergewächse zerstörte . ERBEN 9 a rs We RN ER: ERTEUFSIEHNEEH. He Eee Veen ek Erstes Eis auf stillstehendem Wasser \Teiche) ... Im Jahre 1876 1877 Bieörehresunter Null. 2 20.2...0200. 20. 20a 13 2 ErasSesReilterim, Mat .3.20.,0..1202 200 10./5.— 3,2°C. bei ONO 9./5.— 1,2°C. bei Ö BEN achtirosta 22.2... 2 22 se 25./5. bei NNO 24/5. bei SO Be BBNAchtirost. m 20./10. — 1,1° 0 9./9. - 0,3 SO Nachtfrost, welcher die Sommergewächse zerstörte. | 20./10.— 1,1° bei ONO 22./9 31° bei WSW ee En ES TL 1./10. bei NO 9./9. bei SO BT SE N > TEE 18./10. Erstes Eis auf stillstehendem Wasser (Teiche) ... 5./I1. bei W 22./9. bei SW Brtes Eis am Rande der Alster .........0% Ha 27./10. Beesersdecke dersAlsten 7... 4.42. 2,0000 ee a, 2.ILT. Eispassage auf der Alster freigegeben ........ vom 12./1. bis 18./1. nicht freigegeben este reibeis-mider Elbe... 3. ..20.2..000 13./11. 27./12. Bensredeckehden Elbe .'%,... 2. 2024...02020 con 20./12. bis zur Fähre‘ keine 26./12. bis Schulau Im Jahre 1878 - 1879 EN chteriviteranilsn. 2er ee ee 2 8 ee Bälteim Mair. 2... 20 10./5.— 2,0°C. bei SO 11./5.— 2,2°C. bei NW Weiz RAN PR REN ON WERTE, 10./5. bei SO 12./5. bei WSW ACER. 14./10. — 0,5° NW 16./10. — 4,3° bei SO Erstes Eis am Rande der ’Alster .........%: Besresbisdecke der Alster, 2... u mens. Eispassage auf der Alster freigegeben Brstesiireipeis ander. Elbe. 2 0 cu... 200 Baer BIedecke der Elbe A ee ea, la lehe Be a 31.10). may bey 16./10.— 4,3° bei SO 23./9. bei OSO 5./9. bei NNO 23./10. 15./10. 31./10. bei W 16./10. bei SO 18./11. 18./10. keine 30./1. und 17./12. 28./12. Eisdecke 31 cm 25./3. Eisdecke 13 cm keine von 21./1. bis 7./2. 20./12. 28./11. keine ı1./1. bis Blankenese 5./12. Oberelbe 9./12.: Nachts era Morg. 8 Uhr - 15,7” Abd. ıo Uhr - 12,3 hoch und mit dichten Bien voll. 9./12.Eisam Neuen Pegeldöcm B . 15. Mai] Bo are | 1880 1881 BIETEN SCHEENUNLEr NUR 4 4 Beskake im Mai... ee. el 19./5.— 46°C. bei SO || 11./5.— 2,2°C, bei N’ ISRIETENACHLMOSEREN Vene nn een asus ea 19./5. bei SO 13./5. bei WSW BIRTERRNGICHTNOSBEN nee ae a el eleier a 20./10.— 1,2° bei SO 24./9. - 0,3° bei O Nachtfrost, welcher die Sommergewächse zerstörte . 20./10.— 1,2° bei SO 1./10. — 2,0° bei ONO Spende REIT a EN a 28./9. bei SO 24./9. bei O erster. SSIENEeN Ya, Na ERS a NEN 29./10. ZU UON Erstes Eis auf stillstehendem Wasser (Teiche) ... 20./10. bei SO 30./9. bei NO Bebrstesn Bisfam! Rande der Alster. 2.1... 22.2... 22./10. 1./10. Besteskisdeckesdersälsten ct... ann 6./2. 23./1. Aussen -Alster 26./1. Binnen -Alster - Eispassage auf der Alster freigegeben ........ nicht freigegeben von 22./1. bis 31./1. | ; 17./2.zum 2.Male freigegeben. Presmlreinessiin ‚den Elben... en cc ann. 4./11. 11./1. Bestshrsdeckender Elbe... un ln; keine 15./1. b. z. Venloer Brücke- keine 27./1. bis Altona Mi Im Jahre 1882 1883 BeNar Nachtenunter Null. Susan. une. 3 I Beerossterkälter um. Mal... 2. a ne 17./5.— 1,3°C. bei SW || 4./5.— 2,0°C. bei WNW Be ten Nachtrost \. . 3, 2... nee. 20./5. bei OSO 4./5. bei WNW BEstenp Naebtmostia nun are 16./10.— 0,5° bei O 15./11.— 2,5° bei WNW Nachtfrost, welcher die Sommergewächse zerstörte .|| 27./10. 0,3° bei OSO 15./11.— 2,5° bi WNW ee a ne eeekeie le ale 16./10. bei O 7./6. bei O ERSIKET ASCHE ER a N A NE SCHE 16./10. 4./12. Erstes Eis auf stillstehendem Wasser (Teiche) .... 27./10. bei OSO 15./I1. bei NNW Bekrstes- Bis am Rande der Alster... .-....... 17./I1. 6./12. BeresterBisdeckejder Alster. u... a... alu. | keine 25./1. Eispassage auf der Alster freigegeben. ....... keine keine Brstesähhreibeis intder Elbe... ...0... un... 4./12. 13./1. Feste Eisdecke der Elbe keine keine le leilenelanleilte wi re Necmwle,.e Miscellen. im Jahre 1832. Nach der Statistik des Deutschen Reiches betrug die Einfuhr von Russland m mn nn deutung. Es wird aber doch ausserdem, wie wir wissen, Zahlen dafür höher sein müssten. gesandt (das Jahr 1882 war zwar kein gutes Obstjahr), dass unserer - Ein- und Ausfuhr der wichtigsten gärtnerischen Artikel von Russland nach Deutschland und umgekehrt Ausfuhr nach Russland Doppel-Ctr. Geschätzt. Werth Doppel-Ctr. Geschätzt. Werth: R. (100 kg) M (100 %g) MN - Frisches Gemüse, essbare Wur- Berzein, Beeren etc... *. .. 69 292 1351000 3 Io 19298 - Sämereien, anderweit nicht ge- Er nannt .. en RR N re 2 076289 1 685 000 15 324 536 000 Lebende Bäume und Sträucher, Be Setzlinge.ete... °....... 2. _ — 4143 332.909 Frische Weinbeeren und anderes frisches Obst 320 7 000 250 6.000 "Wenn diese Zahlen alle gärtnerischen Produkte umfassen, so stellt sich die Bilanz _ für Deutschland nicht günstig, und sind nur die lebenden Bäume und Sträucher von Be- \ so viel Obst nach Russland Meinung nach die 240 England und die Reblaus-Konvention. In Veranlassung des Stossseufzers, den Sie bei Besprechung der Zurücksendung der SanDeEr’ schen Orchideen ab Hamburg aus- sprechen, »wenn doch England der Konven- tion beitreten wollte«e —, so bitte ich Sie und Ihre Freunde ın Berlin, doch zu be- denken, dass dies nie und nimmer geschehen wird, ja mehr noch, nie geschehen kann. Bedenken Sie doch, Englands Export ist etwa 3—5 pCt. vom Ganzen, ' nach Italien, Frankreich, Holland, Belgien und Deutsch- land — mehr nicht. — Ich weiss das sehr genau, denn ich habe Jahre lang die Spe- dition bei VEITCH & Sons und in zwei ande- ren grösseren Geschäften geleitet. Ferner aber, wenn die Engländer auch beitreten wollten, sie könnten es garnicht, da sie nicht die Beamtenorganisation haben wie wir — ihre Zolleinrichtungen an der Grenze strotzen ja von Einfachheit, man hat das alles in England in einer Fachversammlung auch überlegt — aber einfach die Unmög- lichkeit eingesehen. Also geben Sie und Ihre Freunde doch diese Ideen auf, streben Sie vielmehr dahin, einen Modus zum Einlass zu finden, denn diese Abgeschlossenheit ist ja auf die Dauer unmöglich und wir werden zum Stillstande verdammt. JuLıus RürpeLı, Bergedorf. Anmerkung der Red. Wir möchten gern einen Modus zum Einlass finden und haben schon in Nr. 6 d. J. S. 69 darauf hin- gewiesen, dass in Holland diejenigen Pflan- zen, welche aus einem Nicht-Konventions- staate kommen, an der Grenze von einem Sachverständigen untersucht werden; der Verein zur Bef. des Gartenbaues und andere Vereine haben petitionirt, dass das auch bei uns eingeführt werde. Vorläufig aber scheint uns der Beitritt zur Konvention die einzige Form, in der England den Ex- port nach dem Kontinent fortsetzen könnte. Dass die Einrichtungen an Englands Gren- zen unmöglich sein sollten, können wir uns kaum denken, da England doch sehr streng die Einfuhr von Thee, Cigarren und Spiri- tuosen zu überwachen weiss. Bitte um Einsendung von Blasenfüssen (schwarzen Fliegen). Hr. THEOD. PERGANDE, 614. 7th Street SW. Washington D.C., Vereinigte Staaten, der sich speziell mit der Untersuchung der Physopoden (Blasenfüsse, T'hrips) beschäftigt, hat uns ersucht, Gärtner und Gartenfreunde zu bitten, dass sie ihm alle unter dem Na- men 'T'hrips oder Blasenfuss bekannten In- sekten freundlichst zusenden. Derselbe schreibt: »Es sind bis jetzt un- gefähr 15— 20 Arten in Deutschland beschrie- ben worden, von denen ich jedoch nach vieler Mühe erst 3 Arten erhalten habe. Miscellen. IRRE. ERNEUT UY Fre BEST RORNT ER TEEN WC\ LER - Zwei dieser Arten erhielt ich jedoch aus Bi Russland und die dritte Art aus Ungarn. Aus Deutschland habe ich noch nichts be- kommen können, trotzdem dort so viele Arten beschrieben und mir solche von mehreren deutschen Naturforschern ver- sprochen worden sind. Sollten Sie jedoch so freundlich sein und einen Aufrufan Gartenfreunde erlassen, dann hoffe ich, dass mein Wunsch sich eher er- füllen wird. Es scheint sich in Europa jetzt Niemand unter den Naturforschern um diese kleinen Thierchen, welche doch oftmals ausserordent- lichen Schaden in der Gärtnerei und Land- wirthschaft verursachen, zu bekümmern, und auch hier in Amerika ist ausser mır Niemand, der ein Interesse an diesen Insekten nimmt.« Am besten wird es wohl sein, die Thiere mit dem betreffenden Pflanzentheil, den sie zerstören, in kleine Gläschen zu bringen, in die man vorher stark mit Spiritus getränkte Watte gethan. Verschliesst man dann den Kork fest und umgiebt das Gläschen mit einer cylindrischen Hülle von Weissblech, oder thut es in eine schwedische Streichholz- Schachtel, die man dann noch in Papier wickelt und zubindet, so kann man das als Muster ohne Werth versenden. D. Red. Konservirung des Holzes an Zäunen etc. Hierbei hat sich das Imprägniren mit As- phalt in Verbindung mit einem der Fäulniss widerstehenden Materiale am besten bewährt. Das zugerichtete Holz wird erst der Hitze ausgesetzt, um die in ihm befindliche Feuch- tigkeit auszutreiben, und kommt dann in ein heisses Bad aus gelöstem Asphalt und Karbolsäure. Beim Abkühlen verdunstet das Lösungsmittel und lässt auf der Ober- fläche einen dünnen Ueberzug von Asphalt zurück, welcher dem Wasser Widerstand leistet und das fäulnisswidrige Material in den Poren zurückhält.e. Das Aeussere des Holzes bietet dabei eine glatte schwarze Oberfläche und bedarf keines weiteren An- strichs. (Der »Techniker«.) @ HL Meine Adresse ist in St. Petersburg: Wirkl. Staatsrath Dr. von REGEL Excellenz, Kaiserl. Botanischer Garten. L. WITTMACcK. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 12. Mai 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Amaryllis formosissima 250. Azaleen 25 bis 50. Camellien, rothe 150— 250, weisse 450. Cyclamen 25. Maiblumen 30—60. Orchideen 300—1800. Rosen 150—6oo. Stiefmütterchen 5. Sonstige Blumen: Fuchsien 20. Abutilon 25. Tazetten 25. Schneeball 100. Erica (Töpfe) 300— 700. er a] a nn a I r = u NE FE HT Bl wa ai.) Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin Sw., 32 Wilhelmstrasse. Behandlung der Weinrebe im Traubenhause und ihre sonstige Verwendung in Norddeutschland. Von H. B. Warneken, Correspondirendes Mitglied des Deutschen Pomologen-Vereins, Mitglied vieler Gartenbau -Vereine und Besitzer der Obstbaumschulen und Weinrebenculturen in Burgdamm bei Bremen. Preis 1 Mark. Inhalt: Einrichtung des Traubenhauses. — Anlage der Wein- | des Weinstocks. — Weınsorten für das Kalthaus, beete für die Reben. — Weinreben unter Glas. Deren Warmhaus, Veranden und für's Freie. — Die Wein- Behandlung beim Pflanzen und nach demselben. — 'rebe in Veranden und unter Glasdächern. — Cultur ‘Form, weitere Bearbeitung und Pflege der Weinstöcke | des Weinstocks im Freien in Norddeutschland. "und Trauben. — Schutz gegen die häufigsten Feinde Der Deutsche Obstbau. Vorschläge zu seiner Hebung. Von R. Gaertner, Besitzer der Baumschulen zu Zechlin. Preis SO Pfennige. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Jos FORT a tar a RATE, > up vr Anzeıgen. Figuren, Gruppen,Vasen. Fontainen, Candelaber etc. etc. für Gebäude, Park und Garteny Taufsteine und 2 ve) Grabfiguren empfehlen in ihrer bewährten sandstein- farbenen Terracotta; rnst March Söhne, Thonwaarenfabrik, Charlottenburg. [npalspelopelspe! C.F. Biesel & Co. IEEITIN N, 9.(/s) 45. Fehrbellinerstr. 45. | elsmelspelspeispelspalss Fabrik eiserner Gewächshäuser, Heiss- wasser, Warmwasser- und Dampfwasser- heizung, Be- u. Entwässerungs-Anlagen. alopalarlorelspelstelopelstelopelanelope | Niederlage DE Meissner Ofen- u. }| Chamottewaarenfabrik © (arm. C. Teichert) in Meissen fi von F. Alex. Uhlmann, BERLIN SW., empfiehlt Jerusalemerstrasse 3 80 (?/,) wetterfeste Meissner Rabattenblätter zu Beetein- fassungenä Met.Mk. 1,20-2,50. Gartenvasen. 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Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in der K. Pr.Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den Königl. Preussischen Staaten‘“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“. Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. "Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilbelmstrasse. Inhalt: Ueber Obstbau-Genossenschaften. Vortrag, gehalten im Verein zur Beförderung des Garten- baues am 26. März 1834 von L. SpÄTH, Kgl. Oekonomierath, Berlin. Xanthoceras sorbifolia Bunge. neuer Treibstrauch. Von L. WITTMACK. Abbildungen.) Ueber Rosentreiberei. Von FRIEDRICH HArMs, Ham- burg-Eimsbüttel. (Schluss.) (Sapindaceae.) Ein (Mit Reich illustrirte Preislisten meines Fabrikats stehen auf Franco-Verlangen zu ' Diensten über: et rjahn, Inhaber Fr. Ziegler. Spitzen - Papier-Fabrik. BERLIN, 8.42, Ritterstrasse 16. B. 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Uhlmann, BERLIN SW., Jerusalemerstrasse 58. empfiehlt | wetterfeste Meissner Rabattenblätter zu Beetein- fassungenäMet. Mk. I,20-2,50. Gartenvasen. IEaE » » Thondocken zu Garteneinfrie- digungen, Balkon- und Treppen-Geländer. » » Ein junger unverh. militärfreier und mit guten Zeugn. versehener Gärtner sucht Stellung als Gehülfe in einer grösseren Handels- oder Privat- gärtnerei. Gefl. Offerten erbittet 83 (2) H. Zimmermann, Harburg a. Elbe, Neue Strasse 14. Gesucht für einen jungen, angehenden Gehilfen, welchen ich bestens empfehlen kann, bis 15. Mai oder ı. Juni passende Stellung, am liebsten in Frankfurt u. Umgegend, oder in der Rheingegend. — Gleich- zeitig findet ein Lehrling Placement. ! Fr. Gust. Thiele, Kunst- und Handelsgärtner, Nürnberg. u En Hut ER - N Anleitung für Gärtner und Liebhaber zur Winterkultur der für den Schmuck der Wohnräume und Glashäuser, für Bouquets, Vasen Baal andere Arrangements geeigneten einheimischen und ausländischen Blumen- und Blattpflanzen. Bearbeitet von H. Gaerdt, Königl. Gartenbau-Director zu Berlin. Wit 9 Farbendrucktafeln. Preis 18 M. Eleg. geb. 20 M. SCHMIDLIN’s wmsagusht Im Aluumes, S>- Illustrirte Prachtausgabe . Für den Weinbaubezirk Unterfranken: a) als Aufsichts-Kommissär: DerK. einbau inspektor KARL ENGELMANN in Würzburg. b) als Sachverständiger: Der Reallehrer an der Kreisrealschule Würzburg, Dr. E. List. 3. Für den Weinbaubezirk Lindau: Als Auf sichts-Kommissär und Sachverständiger: Der K. Rektor der Realschule Lindau, G. HORKEL. Gartenbau - - Ausstellungen. Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Die internationale Ausstellung ist am Sonnabend, den 17. Mai, Nachmittags 4'/, Uhr durch den Kaiser, die Kaiserin und die ganze kaiserliche Familie er- öffnet worden. Der Eindruck, den die Ausstellung gewährt, ist ein wahrhaft grossartiger. Vor allem imponiren die Rosen, die Palmen, Cycadeen und Baumfarne. — Den ı. Preis der Kaiserl. Majestät (zwei Vasen), erhielt Hr. Hofgärtner FREUNDLICH, Zarskoe-Selo, für Rosen; den 2. Preis (desgl. ein Paar Vasen) die Soc. continentale d’hortic. (vormals LINDEN) in Gent; den I. Preis des Munizipalraths von Peters- burg (im Werthe von 400 Rbl.) Hr. Gartendirektor SIESMAYER im Taurischen Garten für Palmen; den 2. (do. 200 Rbl.) HAAGE & SCHMIDT, Erfurt, für Cacteen; den 3. (do. 200 Rbl.) GRATSCHOFF, ‚St. Petersburg, für Gemüse; den Preis des Gen. „Lieutenant h DOURNOVO (eine grosse goldene Medaille) die Baum- schule von F. SPÄTH, Berlin, für angetriebene Gehölze des freien Landes; eine goldene Medaille des landw. Minister. Prof. Kny, Berlin, für seine bot. Wandtafeln. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin | am 19. Mai 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Piennigen. Amaryllis formosissima 250. Azaleen 10 2 bis 30. Camellien, rothe 250—450, weisse 450. Cyclamen 25. Maiblumen 10. Orchideen 300—1200. Rosen 150—300. Stiefmütterchen 5. — Sonstige Blumen: Fuchsien 20. Abutilon 25. Primeln 5—ıo. Tazetten 2 Schneeball 100. Erica (Töpfe) 300— 700. Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin, SW. 32 Wilhelmstrasse. ILLUSTRIRTES GARTENBAU-LEXIKON. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachmänner aus Wissenschaft und Praxis herausgegeben von Th. Rümpler, General-Secretair des Gartenbau-Vereins in Erfurt. Mit 1002 in den Text gedruckten Holzschnitten. Ein starker Band in gross Octav-Format. Preis 24 M. Gebunden 27 M. Die Zahl guter gärtnerischer Spezial- und Sammelwerke ist keine kleine, aber trotz allen und neben allen diesen Büchern wird ein Illustrirtes Gartenbau-Lexikon jedem Gärtner und Gartenliebhaber, jedem Gärtner-Gehülfen und Lehrling, jeder gärtnerischen Vereins-Bibliothek und jedem fachlichen Institut eine aussergewöhnlich willkommene Erscheinung sein. In tausend Fällen erfordert die Beantwortung von Fragen, wie sie sich täglich im gärt- nerischen Betriebe aufwerfen, das Suchen und Nachlesen in den verschiedensten Werken; das Gartenbau-Lexikon giebt eine augenblickliche, klare und bündige Antwort, und wo das Wort allein nicht genügt, antwortet zugleich eine Abbildung. Mag es sich darum handeln, irgend eine gärtnerische Verrichtung erklärt, eine Blumen-, Obst- oder Gemüse-Sorte, ein Geräth beschrieben, die Biographie eines verdienten Gärtners, die Spezialität einer grösseren Handelsgärtnerei etc. etc. ermittelt zu sehen, das Illustrirte Gartenbau-Lexikon — aufgeschlagen an der betreffenden Stelle des Alphabets — giebt sofortige Auskunft! Gewiss, die Arbeit, ein solches Werk zu schaffen, war eine langwierige und grosse, aber Dank dem Zusammenwirken einer grossen Reihe von Spezial-Fachmännern aus Wissenschaft und Praxis, denen die Abfassung der Tausende einzelner Artikel anvertraut ‚ wurde und Dank der unermüdlichen, ordnenden, prüfenden und redigirenden Thätigkeit des ee Herausgebers, war die Verlagshandlung nun in der Lage, das seit langer Zeit vorbereitete Werk der deutschen Gärtnerwelt übergeben zu können. Naturgemäss musste ein solches Werk, welches das ganze weite Gebiet aller Zweige des Gartenbaues behandelt, auch von bedeutendem Umfange sein, aber im Hinblick auf eine grosse Verbreitung und in der Ab- sicht, es auch minder Bemittelten zugänglich zu machen, wurde der Preis "verhältnissmässig | niedrig normirt. Das Werk enthält 1200 Seiten resp. 2400 Spalten grössten Lexikon -Octav-Formats mit zahlreichen vorzüglichen Holzschnitten, also etwa den Inhalt von drei bis vier ge- wöhnlichen Bänden und ist nach wie vor auch in 24 Lieferungen & ı Mark zu beziehen. SÄRTNERISEHES SKIZZENZUCH. In Verbindung mit Fachgenossen herausgegeben von Th. Nietner, Kgl. Hofgärtner in Potsdam. Sechzig Tafeln in Farbendruck im Format von 39 cm Höhe und 29 cm Breite. Nht erläuterndem Text. Preis kart. 40 M. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Er a ni Dh Bias nn Rn. A ER N & 1881 Stadtpreis Brüssel 1883. Soupert & Notting Rosenzüchter ud Hoflieferaat. m LUXEUNBUNRG Brevetirte Lieferanten des Kaiserlich Brasilianischen Hauses 39 (2) versenden gratis und franco ihren ich illustzirten Haupt-Catalog No. 74 pro 15859884 sowie: den Catalog neuester Rosen vom 1834 mit 2 Holzschnitten, neue Rosen von 1882 und 1883, sowie sämmtliche Thee-, Noisette- und Uheehybeidensen, alle in kleinen Töpfen. Ferner: Prächtige Hochstämme, Halbstämme und niedrige Rosen für's freie Land. D *1ssT wodaomyuy sıordsstuoy 12 erste Preise in Belgien 1881 u. 1883. © 1883 Staats- Medaille Cöln. Ö| Preis-Medaille Philadelphia 1876. und Blattpflanzen in kräft. Waare, ferner Obst-, | Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster 3 ’ | Grassamen sog. Thiergartenmischung (Spezialität unserer Hand- lung), 30—50 Mark pr. 50 Kilo, Rasen-Mähmaschinen mit und ohne Walze, von 40 Mk. an das Stück, Spargel-Büchsen | MNieder-Schönhausen bei Berlin. mit Patentverschluss (ohne Löthung)' —. 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Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a.d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in der K. Pr. Staaten, Organ des „‚Vereins zur Beförderung des Aartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt: Verwachsungen verschiedener Stämme und Aeste. (Mit Abbildungen.) Versuche mit Raupenleim. Von E. R. SEELIGMÜLLER. Eine neue Kohlvarietät: Kohl von Burghley. Ein- geführt von F. C. HEINEMANN -Erfurt. (Mit Ab- bildung.) Begonia socotrana Hook. fill. (Mit Abbildung.) Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Miscellen: Bericht über englische Primula sinensis von J. KLAR-Berlin. — TH. DE FArLoıs in Toulon. — Blühende Vanille. — Neuheiten aus Portici. — Arauja undulata Vis. Gartenbau- Ausstellungen: Erste Sommerobst- Aus- stellung in Berlin. — Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Br A a Offener Brief an die Redaktion der Garten-Zeitung. | Engrospreise abgeschnittener Blumen in Berlin. | Erste Sommerobst- Ausstellung 5 jelspolspelopln) Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preuss. Staaten bei Gelegenheit seines 62. Stiftungsfestes S>> vom 28. Juni bis 2. Juli d.J. " Gesuche =» GEEIOENOHHOHIO(ER)SEROHBOEHOHEO Da sich die Neubesetzung hiesiger Obergärtner- * Ein junger unverh. militärfreier und mit guten stelle noch nicht bewirken liess, ersuche ich noch- - Zeugn. versehener Gärtner sucht Stellung als mals um Meldungen altbewährter, praktischer >. Angebote. DD Gehülfe in einer grösseren Handels- oder Privat- Pomologeu und Dendrologen. Wir ee gärtnerei. — Gefl. 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Rümpler, General-Sekretär des Gartenbau-Vereins zu Erfurt. Mit 1416 in den Text gedruckten Holzschnitten. Ein starker Band in gross Oetav. Preis 20 Mk. Gebunden 23 Mk.. Sr Die Königlichen Gärten in Potsdam. Zehn Lichtdruckbilder hervorragend schöner Punkte, Herausgegeben von Th. Nietner, Königlicher Hofgärtner in Potsdam. J Format 45 zu 32 Centimeter. Preis in Mappe 8 Mk. NET Ws Babelsberg, Schloss. Glienicker Brücke. Marmorpalais. Sanssouci, Eingang vom Obelisk. Fontäne. Frie- | Theehäuschen beim neuen Palais. 20 denskirche, Glienicke, Blick nach der Havel, Blick nach 4 Charlottenhof. Potsdam. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Verwachsung verschiedener Stämme und Aeste. Verwachsungen verschiedener Stämme und Aeste. (Mit Abbildungen.) g Ber: MAGNUS sprach in der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin über dieses Thema. Er zeigte zunächst die schöne Photographie der Verwachsung zweier Lindenstämme vor, die Herr Pho- tograph CARL GÜNTHER hierselbst (Beh- renstrasse 24) aufgenommen hatte (Fig. 68). Jer Doppelbaum steht in Tegel bei erlin. Der eine Stamm ist einmal, 253 wahrscheinlich durch heftigen Wind, kurz über seiner Basis umgebogen worden, und mit dem anderen unten nach der- selben Richtung, aber weniger stark, aus- gebogenen Stamme etwas unter dessen erster Theilung verwachsen. Es wird so ein niedriges, nach der einen Seite etwas ansteigendes Thor gebildet, dessen Decke der stark umgebogene Stamm, und dessen Fig. 68. Linde bei Tegel. Seitenwände die basalen Theile beider Stämme sind. Hieran schliesst sich eine andere Ver- wachsung von Linden an, die Vortr. in diesem Sommer in dem alten Parke bei Schlackenwerth bei Carlsbad in Böhmen 22 3 Le ’ BE ne a) ag Saar N Zee 254 Verwachsung verschieden beobachtet hat (Fig. 69). Von einem nahe über der Basis zweigetheilten Stamme ist der eine Hauptast in seinem oberen Theile etwas schief geneigt und so einem anderen benachbarten etwas hingeneigten Stamme entgegengewachsen und mit ihm verwachsen, so dass diese beiden Stämme ein nach oben spitzes Thor bilden. Die von Herrn W. BRAUCHBAR gütigst an- Fig. 69. Linde bei Schlackenwerth. gefertigte Zeichnung wurde der Gesell- schaft vorgelegt. Diese Fälle schliessen sich an die schö- nen Verwachsungsfälle an, die R.CAspPARY in seinem Aufsatze »Ueber zweibeinige Bäume« in den Schriften der physik.- ökonom. Gesellschaft zu Königsberg, Bd. XXIII, 1882 beschrieben hat. Verwachsungen zwischen den Aesten desselben Stammes sind bekanntlich häu- fig zu beobachten. So hat Vortr. die Verwachsung eines Astes mit einem an- deren ebenfalls an einer Linde in Schla- ckenwerth beobachtet (Fig. 70). Der Stamm hat sich gegabelt; ein Zweig des einen Gabelastes ist der Länge nach mit dem anderen Gabelaste verwachsen, so dass ein dreieckig-oblonges Fenster gebildet ist. Aehnlich ist ein von Herrn Museums- Assistenten ED. KRAUSE freundlichst ge- f, 4 B* 2 REN Fig. 70. Linde bei Schlackenwerth. 4 zeichneter Fall einer Buche bei Schloss Grunewald hierselbst (Fig. 71). Der Zweig eines Astes ist hier auf den Hauptstamm zu gewachsen und mit ihm verwachsen, wodurch ein dreieckiges Fenster ge- bildet ist. Ka Am interessantesten ist ein vom Vortr. im Parke von Schlackenwerth beo- bachteter, ebenfalls von Herrn BRAUCH- BAR freundlichst aufgezeichneter Fallder Verwachsung der Aeste einer Fichte” "untereinander (Fig. 72). Der Hauptstamm hat sich gegabelt und von dem einen Gabelaste ist ein starker Ast, nur wenig zum Horizonte geneigt, zum anderen Gabelaste hinübergewachsen und mit ihm verwachsen. Von diesem fast horizontal gewachsenen Verwachsungsaste sind nun viele Zweige entsprungen, die streng senkrecht aufrecht gewachsen sind und Eu? „m 2 ne dann me En ee nn nn Be ee ER RRDH er Dil en Te ee u Fig. 71. Buche bei Schloss Grunewald. _ daher alle die Kronenbildung des Haupt- stammes der Fichte wiederholen, so dass - man auf der Brücke der Verwachsung ein kleines Fichtenwäldchen sieht. _ Am häufigsten werden Verwachsungen bei der Hainbuche — Carpinus Betulus — beobachtet. Herr Dr. OÖ. REINHARDT hat eine grosse Anzahl solcher in dem Parke von Gasow bei Seelow beobachtet und dem Vortr. die Skizzen dieser Fälle freundlichst mitgetheilt. Verwachsungen MN der Stämme oder der Aeste desselben Fr a veaht, 5 1; Verwachsung verschiedener Stämme und Aeste. 255 Stammes untereinander treten in der mannigfaltigsten Weise auf. Ebenso hat Vortr. im hiesigen Thiergarten häufig Verwachsungen bei Carpinus beobachtet. Am interessantesten ist eine Verwachsung zweier benachbarter Hainbuchenstämme, die Vortr. 1869 am Stechlinsee bei Rheins- berg beobachtet hatte (Fig. 73). Die zwei Stämme sind der Länge nach mit ein- ARM Fig. 72. Fichte bei Schlackenwerth. ander verwachsen, so dass ein spitzes Thor gebildet ist. Aber unter dem spi- tzen Ende dieses Thores liegt noch eine Verwachsungsbrücke, so dass nunmehr ein horizontal abschliessendes Thor mit darüber liegendem Fenster sich zeigt. Unterbrochene oder besser gesagt an vielen Stellen wiederholte Verwachsungen längst benachbart verlaufender Aeste sind häufig und beruhen auf lokalen Wulst- bildungen und anderen Unregelmässig- keiten der benachbarten Aeste, die an 256 He * KrER r diesen wulstartigen Hervorragungen na- türlich zuerst verwachsen. Bei allen diesen Verwachsungen um- giebt eine gemeinschaftliche Rinde das Verwachsungsprodukt und fliessen die späteren Jahresringe ineinander. Anders ist es bei den scheinbaren Verwachsungen von Stämmen verschiedener Arten. Hier bleiben die Rinden immer getrennt und die einander entgegen wachsenden Aeste oder Stammtheile pressen sich nur pla- stisch scharf gegeneinander an. Wenn Fig. 73. daher einer der so scheinbar miteinander verwachsenen Stämme gefällt wird, so löst sich der Ast des gefällten vollständig von der scheinbaren Verwachsungsstelle ab, und sieht man nun den Verwachsungs- wulst des stehen gebliebenen mit dem scharf darauf ausgepressten Eindrucke des Verwachsungswulstes des gefällten Baumes. So konnte man es z.B. Jahre lang an einer scheinbar miteinander ver- wachsenen Kiefer und Eiche im Berliner Thiergarten sehen, nachdem die Eiche gefällt worden war. Carpinus Betulus am Stechlin-See bei Rheinsberg. Versuche mit Raupenleim. : Von | SAU E. R. SEELIGMÜLLER, Obergärtner an der Kgl. Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu Gesenheis a. Rh. Am Anschluss an unsere früheren Ver- suche mit Raupenleim, deren Ergeb- nisse seiner Zeit in ebendieser Garten- a Di Arten Zeitung (März 1883 S. 141) veröffentlicht wurden, haben wir auch im Herbst des ver- gangenen Jahres Versuche mit Kieb- stoffen verschiedener Art zum Fangen der beim Obstbau so gefürchteten Frost nachtschmetterlinge angestellt. Zur Verwendung kamen folgende Kleb- stoffe, die uns meist gratis von den Fabrikanten zugestellt waren, wofür auch an dieser Stelle denselben Dank gesagt sel: % 1. Der BEcKERr’sche Brumataleim (Lehrer BECKER zu Jüterbogk, Reg -Bez. Potsdam). Da Kilo kostet 3,50 M. Veber Versuche Der PorLzorn’sche Raupenleim (LupwıG PoLL- BORN, Berlin, Kohlenufer 1—3). Das Kilo kostet 120,4. . Der Huru & RicHTer’sche Raupenleim (HurH & RICHTER, Berlin). Das Kilo kostet 0,75 M. . Der Dr. Wacner’sche Raupenleim (Dr. WAGNER, Torgau) Das Kilo kostet 1,20 M. . Ein anderer Raupenleim, angefertigt nach dem Rezepte, welches Herr BLUME in ebendieser Garten- zeitung August 1883 angab und Folgendes ent- hält: 135 Theile Kolophcnium, 30 Theile Alkohol, 45 Theile ordinären Terpentin und 60 Theile Leinöl. Zum Selbstkostenpreise von 1,50 A das Kilo — Um die Versuche möglichstnutzbringend einzuleiten, und ferner den Wünschen der einzelnen Fabrikanten zu entsprechen, wurden die Klebstoffe verschiedenartig an dieStämme der Obstbäume angebracht: a) Der Becker’sche auf geleimtem Papier. 6) der » » ungeleimtem » ce) der PoLLBORN’sche auf dem Baum direkt. d) der » » ungeleimtem Papier. e) der Hurtu & RıcHTer’sche auf geleimtem Papier. 7) der » » dem Baum direkt. g) der BLume’sche auf geleimtem Papier. Ah) der Dr. WAGner’sche auf geleimtem Papier. 2) der » » » gefirnisstem » Sämmtliche Ringe wurden am 2. No- vember an Apfelhochstämme von 15 bis 20 cm Durchmesser in I = Höhe an- gelest. In den Fällen, wo Papier zur Anwendung kam, wurde dasselbe blaue Papier, wie im vergangenen Herbste, in Io cm breite Streifen geschnitten, theil- weise mit verdünntem warmen Tischler- leim überstrichen, theilweise mit Firniss, theilweise ungetränkt verwendet. Bis zum 30. November wurden die Ringe jeden Morgen zwischen 7 und 413 Uhr nachgesehen, die Klebfähigkeit unter- sucht und die Männchen und Weibchen des Frostnachtschmetterlings abgelesen. Es ergab sich Folgendes: a) musste in den 28 Tagen I mal erneuert werden. 6) » DI DENE NS > » » e) » DR 28 » d) » »..».28 » e) » ».» 283 » DS 2.28.» g) » San /h) DSDS LS 2) » ».92..28 Dr HH@0000 Y 1. Der HurH & RıcHrer’sche Raupenleim e und / je EI »A BOrEBoRNischetdon. san ae n..d» BD Dr. WACNERSScHeL.do. a nz» A. » DBeEckER’sche Brumataleim . . .a» 5» 5. » Birume’sche Raupenleim . . . .g » mi Raupenleim. Ip TR, F . h Kr ES B. ‚Am 30. November waren noch klebrig e dj h, die übrigen, ade gr, waren Mocken. .Am''31: Januar waren noch klebrig ce d f. Somit würden die 9 ver- schiedenen Leimarten in Betreff der Kleb- fähigkeit folgende Reihenfolge einnehmen: 1. Der PoLLBorN’sche Raupenleim direkt auf dem Baum. . Der PoLLorn’sche do. auf ungeleimtem Papier. Der HutTHu & RıcHTer’sche do. direkt auf dem Baum. . Der HUTH & RıcHTer’sche do.auf geleimtem Papier. Der Dr. WAGnEr’sche do. auf gefirnisstem » . Der BEcker’sche Brumataleim auf geleimtem » Der » » » ungeleimtem » . Der Dr. WAcneERr’sche Raupenleim auf geleimtem Papier. . Der Brume’sche do. auf geleimtem Papier. SQ OSınp wnD \o An den verschiedenen Ringen wurde folgende Anzahl Männchen und Weibchen des Frostnachtschmetterlings gefangen: a) ı1 Männchen, 5 Weibchen. Summa: 16. b) 5 » 5 » » 10. ce) 44% » 9 » » 53. ad) 64 > 15 » » 79: e) 32 » 3 » » 35. 225 » 2 » » 272 6 » 35 » » 41. Ah) ı1 » 2 » » 13% z) 12 » 2 » » 14. . Die nach den 9 verschiedenen Methoden angelegten Ringe würden also in Bezug auf ihre Fangfähigkeit folgende Reihen- folge einnehmen: ı. Der PoLLBorN’sche Raupenleim auf ungeleimtem Papier. 2. Der PorrsornN’sche do. direkt auf dem Baum. 3. Der Brume’sche do. auf geleimtem Papier. 4. Der HUTH&RicHTEr’sche do.auf geleimtem Papier. 5. Der » » direkt am Baume. 6 . Der BEckER’sche Brumataleim auf geleimtem Papier. 7. Der Dr. Wacner’sche Raupenleim auf geleimtem Papier. 8. Der Dr. Wacner’sche do. auf gefirnisstem Papier. 9. Der BEcKER’sche Brumataleim auf ungeleimtem Papier. Würden wir die Klebstoffe nun in Be- treff des Kostenpunktes zu einer Reihen- folge zusammenstellen, so würden die Versuche Folgendes ergeben: Die An- lage und Unterhaltung (in den 28 Tagen) der verschiedenen Ringe (je 8 Stämme) kosteten: Anlage haltung Summa M M M 150g (das kg 0,75 fl) = 012 _ 0,12 E50». 20: 11,20 ») > 0,18 — 0,18 1253 (> ,120»)» 015 0,15 0,30 100» ( » 350»)» 035 0,35 0,70 25 »>( > 150»)» 019 0,57 0,76 Ueber Versuche mit Raupenleim. 258 Ueber die Witterungsverhältnisse wäh- vember, sind folgende Bohrungen rend der Zeit, in welcher die Versuche verzeichnet: gemacht wurden, also vom 2. bis 30. No- Alleemeind Durchschnitts-Temperatur Datum Fimmelsan Met am Tage De Nacht Cels. Cels. 2.— 9. November trübe + Io 3 7: » starker Regen + 8 i 2 4 9.—11. » veränderlich A © +1, 4 12.—13. » veränderlich + 61), —2 : 4 14. » bedeckt, Abds. hell + 7 +2 15.— 16. » hell + Ya 2 17. » hell +5 3 18.—21. » veränderlich + 7 — 1 21 —23. » bedeckt mit Regen + 8), +3 24 » hell +7 el 25.—27. » trübe u. regnerisch + Io ar 28.—30. » hell, Morgs. Nebel + 2), — 2 Die meisten Schmetterlinge wurden ge- fangen in der Nacht zum ı1. November, dann in der zum 8., zum 19., und schliess- lich zum 7. November. Die wenigsten wurden gefangen in der Nacht zum 30. November, dann in der zum 29., zum 28., und schliesslich zum 17. November. Der in der Nacht zum 7. November fallende starke Regen, von heftigem Winde begleitet, äusserte folgenden Ein- fAluss auf die verschiedenen Klebstoffe: Der BEcKEr’sche Brumataleim hielt sich gut. Der PoLLBORN’sche und der HuUTH & RıcHTERr’sche Raupenleim hielten sich ziemlich gut und zwar besser da, wo sie dicker aufgetragen. Der Brume’sche Raupenleim wurde glasig. Der Dr. Wacner’sche Raupenleim lief am Stamm herunter. Die in der Nacht zum 17. November herrschende Kälte von 3° beeinflusste die verschiedenen Klebstoffe wie folgt: Der BEecker’sche Brumataleim wurde fest und glasig. Der Porısorn’sche Raupenleim| blieben voll- Der HurH & RıcHTer’sche » j ständig klebrig. Der Brume’sche Raupenleim wurde glasig. Der Dr. Wacnir’sche Raupenleim wurde ebenfalls fest, thaute dann aber wieder etwas auf. — Das Resultat dieser Beobachtungen er- giebt, dass in erster Linie der POLLBORN- sche und der HUTH & RICHTER’sche Raupenleim den Witterungseinflüssen am besten Widerstand leisten. Somit wäre der POLLBORN’sche Raupen- leim, der sich schon nach den Versuchen im Jahre 1882 als bei weitem der beste und billigste hinstellen liess, auch jetzt wieder derjenige, welcher 'sich wegen seiner Klebfähigkeit, Fangfähigkeit (selbst keit am meisten empfehlen liesse. bei Kälte und starker Nässe) und Billig- Ihm sehr nahe steht der HUTH & RICHTER- sche Raupenleim, der ausserdem noch den Vortheil sehr grosser Billigkeit bietet. Besonderen Vorzug gewähren beide dadurch, dass sie, wenigstens bei älteren Bäumen mit harter Rinde, gleich direkt auf den Stamm gestrichen werden können, resp. bei jüngeren Bäumen mit zarterer Rinde jedes beliebige Papier als Unterlage der Klebstoffe dienen kann, und dass ein nochmaliges Kontroliren der Klebfähigkeit, wenn einmal in ge- höriger Stärke aufgebracht, ganz weg- fällt, was ja die Versuche klar genug darlegen, da noch am 31. Januar diese Klebstoffe klebrig waren, eine Eigenschaft, welche bei grösseren Baumgütern sehr hoch anzurechnen ist. Gleichzeitig mit obigen Versuchen an den Apfelhochstämmen wurden, theils zur Kontrole für jene, theils um zu konstatiren, in welchem Masse sich die Frostnacht- schmetterlinge auch an anderen Obst- bäumen zeigen, noch andere Versuche durchgeführt. Einmal wurden an je”6 Kirsöhhöch! stämmen, welche einen Umfang von ca. 55 cm hatten, Klebgürtel mit folgenden Klebstoffen angelegt: ı. Mit BecKEr’schem Brumataleim auf geleimtem. Papier. 2. Mit POLLBORN’schem Raupenleim direkt am Stamm. 3 Mit Hutu & RıcHTter’schem Raupenleim eben- falls direkt am Stamm. An. diesen wurden innerhalb 25 Tagen iR gefangen: ask EIER GE Sn LE a N an An Erg un 1. 78 Männchen und 27 Weibchen. je Summa: 105. 2. 108 » » 43 » » 151. 38.00 » » 30 » » 126. Nr. 2 und Nr. 3 wurden nur einmal bei dem Anlegen, Nr. ı noch einmal extra nach dem Anlegen gestrichen. Diese Ergebnisse an grösseren Stämmen sind somit gute Belege für obige Behauptungen, besonders, da bei grösseren, umfang- reicheren Stämmen die Billigkeit des Klebstoffes sehr in Betracht kommt. Sodann wurden nur mit POLLBORN- schem RaupenleimKlebgürtel ohne Papier- unterlage direkt an 24 Aprikosen-, 12 Birnen-, 6 Zwetschen-, 6 Mirabellen- und 6 Pflaumen-Stämme gelegt, und innerhalb 18 Tagen folgende Resultate erzielt: Es wurden gefangen an den 24 Aprikosenhochstämmen 163 M. 128 W. = 291 12 Birnenhochstämmen 722» Tower, 1,82. 6 Pflaumenhochstämmen II » SIDE 219: 6 Zwetschenhochstämmen 8 » ODE TA. 6 Mirabellenhochstämmen 9 » 3BEDEDT2, Fassen wir nun zum Schluss das ganze Resultat der zweijährigen Versuche zu- sammen, so müsste Folgendes aufgestellt werden: Man lege Klebringe zum Fangen des bekannten Öbstbaumschädlings nicht nur an Aepfel-, Birnen- und Kirschen- .stämmen, sondern auch an anderen Obst- bäumen, besonders Aprikosen, an, und verwende dazu den POLLBORN’schen resp. HUTH & RICHTER’schen Raupen- leim®), welche sich nicht nur durch ihre Brauchbarkeit, sondern auch durch die enorme Billiskeit auszeichnen. Eine neue Kohlvarietät. Kohl von Burghley. Eingeführt von F. C. HEINEMANN, (Mit Abbildung.) Kürzlich sandte uns Herr Hoflieferant F. C. HEINEMANN-Erfurt einen Kopf Kohl zu, der äusserlich erschien wie der spitze Yorker Kopfkohl, der sich aber beim Durchschneiden als eine höchst in- Erfurt. teressante neue, auch in botanischer Hin- sicht höchst bemerkenswerthe Varietät erwies. Es ist ein Mittelding zwischen *) LupwiG PoLLBoRN, Berlin S., Kohlen Ufer ı bis 3. — HuTH & RICHTER, Bean S., Dresdener- strasse 35. D. Red. Eine neue Kohlvarietät. 2 0 de AT ea 2 | 142 a. Ah 259 Kopfkohl und Blumenkohl, da, wie die Abbildung zeigt, an der etwas verlängerten Hauptachse in den Achseln der einzelnen Blätter weisse, käseartige Blüthengebilde entspringen, ähnlich wie beim Blumen- kohl oder nach besser wie beim Broccoli. In der Sitzung der vereinigten Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht des Ver- eins zur Beförderung des Gartenbaues am 3. April d.J., in der diese Neuheit vor- gelest wurde, erregte sie allgemeines Interesse, und als wir am nächsten Tage den Kopf (mit den Blättern) als Blumen- kohl kochen und mit holländischer Sauce zubereiten liessen, fanden wir ihn ganz wohlschmeckend. Nur die Strünke waren etwas bitter. Herr HEINEMANN schrieb Kohl von Burghley. Fig. 74. uns darauf aber, dass der betr. Kopf zum Samentragen bestimmt gewesen sei und die einzelnen Blüthenansätze bereits angefangen hätten in Samen zu gehen. Zur richtigen Zeit genossen, sagt Herr HEINEMANN, hat de: Kohl vollständigen Blumenkohlgeschmack und auch ar kohlstrünke. Der Hauptstrunk ist nicht stärker als der des allgemein geschätzten Yorker Krautes. Der Züchter dieser Naar E. GILBERT in Burghley, hat Herrn HEINEMANN, dem er den Vertrieb des Samens für Deutsch- land übergab, leider nichts Näheres über die Abstammung etc. mitgetheilt; da aber die ae ein Zeugniss T: Ka von der Kegl. Gartenbaugesellschaft in London Sbiele. und da Een die beiden grössten englischen Samenhandlungen an N nn ‚lassen. Bi. eımat: an RER ka 0 he A 260 SUTTON & SONS in Reading, CARTER & Co. in London ihn schon im 2. Jahre in ihrem Verzeichniss führen, ferner die englischen Fachzeitungen ihn als sehr wohlschmeckendes neues Wintergemüse empfehlen, so glauben wir die Aufmerk- samkeit aller Interessenten darauf richten zu sollen und sie zu Versuchen zu veran- Er vereinigt die Vorzüge des Kopfkohls mit denen des Broccoli, heisst auch in England Cabbage-Broccoli, und wird in Folge des feinen Geschmackes auch für Tafeln geeignet sein, wo der gewöhnliche Kohl verpönt ist. In Eng- land widerstand er dem Froste von 1880. 20 g Samen kosten 50 Pf. L. WITTMACK. Begonia socotrana Hook. fil. ‘ (Mit Abbildung.) Insel Socotra. Degonia soco- frana. Stark, saftig, wenig verzweigt, spärlich und weitläufig behaart; aufrecht; 6— 10 Zoll hoch, Blätter kreisförmig, schildförmig, in der Mitte trichterförmig vertieft, mit gekerbtem, zurückgebogenem Rande; Blüthen monözisch; diezahlreichen männlichen Blüthen rosaroth, mit 4 ver- kehrteiförmigen Perianthblättern; Staub- gefässe zu einer Kugel zusammengedrängt, Staubfäden kurz und frei, die Staubbeutel keulenförmig, zurückgekrümmt, an der Spitze abgerundet, hinten aufspringend; weibliche Blüthen einzeln; Zahl der ellip- tisch - verkehrt - eiförmigen Perianthseg- mente 6; Griffel sehr kurz, mit weit ein- wärtsgekrümmten nicht gedrehten (? W.) Aestchen; Narben herzförmig, durch eine drüsige Linie mit einander verbunden; Fruchtknoten 3 seitig, 3fächerig; das hin- tere Fach geflügelt; Plazenten ganzrandig DT. (DB. socotrana Hook f. in Gard. Chron. 1881, p. 8. cum icon. xylog.) Von dieser wunderschönen Art über- brachte, wie Sir J. D. HOOKER im Bot. Mag. berichtet, Dr. J. B. BALFOUR Knollen von der trockenen und heissen Insel Socotra im indischen Ozean, nahe der arabischen Küste, einer der letzten Stellen in der Welt, wo man erwarten durfte, einer Begonia zu begegnen. Nach der geographischen Lage jener Insel kann man, bezüglich der Verwandtschaft, eine Da. v Y je Y Begonia socotran a Hook. pl. asiatische oder eine afrikanische Herkunft des Findlings vermuthen, und nach allem muss sie, obgleich sie mit keiner der 60 von KLOTZscCH und A. DE CANDOLLE aufgestellten Untergattungen überein- stimmt, HooKER’s Meinung nach zu der afrikanischen Gruppe »Augustia« gestellt werden, von der sie sich jedoch durch folgende Hauptmerkmale unterscheidet: Das Perianth der männlichen Blüthe ist in 4 Segmente getheilt; die Filamente sind kürzer; die Staubbeutel sind an der Spitze abgerundet. Das weibliche Perianth ist in 6 (statt in 5) Segmente gespalten; die Aestchen des Griffels sind aufgerollt — alles Charaktere, denen wir mit Aus- nahme des letzteren sämmtlich bei der von Natal stammenden Degomia gera- nioides Hook. f. (Bot. Mag. Tab. 5583) begegnen, mit der die B. socofrana un- zweifelhaft nahe verwandt ist. Es ist dies nur eine von den vielen höchst interessanten Pflanzen, die Herr Dr. J. B. BALFOUR von einer Insel heim- brachte, die er allein so glücklich war erforschen zu können; und die Veröffent- lichung der Resultate dieser Forschung wird von Botanikern nicht weniger als von Gärtnern ungeduldig erwartet. Die Königlichen Gärten, sagt HOOKER, sind Herrn Dr. BALFOUR sehr verpflichtet für die Knollen, welche er diesem Insti- tute freundlichst im April 1881 zum Ge- schenk machte. Sie blühten bereits im Dezember desselben Jahres, also zu einer Zeit, wo solch eine Pflanze dem Züchter doppelt willkommen ist, da alsdann die ähnlichen Begonien von den Anden, die in den Sommer- und Herbstmonaten ihren Flor entfalten, alle längst abgeblüht ha- ben. Die Pflanze lässt sich durch ihre Knollen leicht vermehren, und da die Pflanzen zu. Kew in einem warmen Gewächshause während zweier Monate fortwährend blüh- ten, so wird diese Art zweifellos eine grosse Lieblingsblume werden. Vorstehende Schilderung entnehmen wir dem Bot. Magazin. Unsere Abbildung aber ist nicht daraus kopirt, sondern nach einem Exemplar gezeichnet, welches der Verein zur Beförderung des Gartenbaues kommen liess und Herrn CARL MATHIEU, Charlottenburg zur Kulturübergebenhatte. ingder. 9 Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues am 28. Febr. d. J. vor, Herr MATHIEU führte dasselbe Y j r hg \ Begonia socotrana Hook. fü. 261 RR und unterschied es sich von dem im Bot. trichterförmigen Blätter und die ziemlich Mag. abgebildeten durch geringere Ver- grossen rosa Blumen. zweigung und nicht am Kande überge-- Erklärung der Detail-Figuren auf der bogene Blätter. Beides möchte sich aber Abbildung. Rechts oben: Staubgefässe Fig. 75. Degonia socotrana Hook. fl. Nach einer Skizze von L. WITTMACK. vielleicht einstellen, wenn die Pflanzeälter von innen und von aussen, Pollenkorn, wird. Ob sie eine dankbare Handelspflanze I Griffel mit 2 hier gedrehten Aesten, werden wird, muss die Zukunft lehren; unten: Fruchtknoten und weibliche Blü- jedenfalls ist sie als Winterblüher be- the. — Das Hauptbild ist etwas ver- _ achtenswerth und interessant durch die kleinert. 5 u A LT a" Ara AST a Be BR RC he N 262 Offener Brief an die Redaktion der ‚Garten- Zeitung. [Garrz Offener Brief an die Redaktion der Garten-Zeitung. Für den mir von der verehrlichen Redak- tion gütigst vor dem Druck zur Durchsicht eingesandten Artikel von Herrn Fr. Harms, Eimsbüttel bei Hamburg in Nr. 8 d. ]. S. 87, sage ich hiermit meinen verbindlichsten Dank. Zu meinem grössten Bedauern aber und sehr gegen meinen Willen treiben mich diese Auslassungen auf ein, sowohl ausser- halb meiner Sphäre wie meiner Neigung liegendes Feld: auf das der Polemik. Zuvörderst indess muss ich hier Herrn Harms bemerken, dass nicht ich der Autor jenes, in Heft ıo S. 442 der Garten-Zeitung 1883 enthaltenen Satzes bin*), sondern erst nach Erscheinen des Blattes davon Kennt- nıss erhielt, und daraus ersah, dass derselbe in mehrfacher Beziehung der Berichtigung bedürfe. Diese Berichtigung sofort folgen zu lassen, fehlte mir damals, wie Gottlob immer, die Zeit. Im Gegensatz zu dem in dem fraglichen Artikei der Garten-Zeitung 'Gesagten will ich heute bemerken: einmal, dass sich auch durch die leichte Pfahlhülse mehr als sechs Drahtstäbe treiben lassen, so dass der Pfahl völlig frei davon bleiben kann, dann aber, dass die Kapsel (Hülse) selbst nicht aus Eisen, sondern aus Rothkupfer oder wie ich es bei einer späteren Gelegenheit vorzuführen gedenke, aus einer einfachen kupfernen Zwinge mit doppelter Oeffnung besteht, durch welche man eine beliebige Anzahl Draht- stäbe in den Pfahl hineintreiben kann. Oder aber, man lässt die Zwinge etwas über den Pfahl hervorragen und füllt die entstehende Höhlung mit entsprechendem farbigen Siegel- lack aus, um alsdann die gewünschte Zahl vorher an einem Ende erwärmter DDrahtstäbe hineinzustecken. Endlich — und jetzt Herr Harms wollen Sie Ihr Visir schliessen — komme ich zu der Redaktions-Anmerkung des beregten Artikels: zu der für Sie so furchtbaren Be- hauptung, dass auch Sie diese oben richtig- gestellte resp. erweiterte Methode acceptirt hätten. Nein, jene Behauptung ist in der That hinfällig. Sie haben meine Methode bis zur Stunde noch nicht eingeführt, Sie machen nur den bescheidenen Anspruch auf die intellektuelle Urheberschaft meiner Methode. Mit der von mir geübten Auf- bindemethode haben aber Ihre Versuche *) Der Unterzeichnete ist der Verfasser des ersten Absatzes jenes Artikels und hat die kleine Zeichnung nach den Srıess’schen Rosen selbst gefertigt; der zweite Theil ist aus einer gedruckten Beschreibung des Herrn Spizss entnommen, Beides geht übrigens aus dem Artikel wohl von selbst hervor. L. WITTMAcK. dass ‚von allen Seiten beleuchtet ist und wır ıhn nicht das Allermindeste zu schaffen, denn nicht erst 1880, als Sie Ihr grosses Ge- heimniss offenbart haben wollen, sondern bereits 1878 habe ich dreien hiesigen, achtbaren, auch unter hiesigen Kollegen mehrfach bekannten Männern das Modell zu meiner Idee, also zwei Jahre vor 1880, gezeigt und mit Einem wegen Anfertigung unterhandelt. Es scheiterte jedoch an dem hohen Kostenpunkt, weil Bleihülsen in Be- rechnung gezogen wurden. In dem darauf folgenden Jahr führte ich die Idee aus, in- dem ich als Material die bedeutend billigere Kupferhülse anwandte. Wenn Herrn Harms die mir dafür ge- wordene Prämiirung meiner Rosen auf der Frübjahrsausstellung 1883 in Berlin nicht schlafen lässt, derselbe mich vielmehr in un- qualifizirbarer dreister Weise in unserm Fachorgan als Ehrenräuber, oder gar so hin- stellt, als hätte ich mir die Ehre, prämürt zu werden, durch Täuschung der Preisrichter (eigene Worte! Hr. Kollege)*) erschlichen, ın einem Blatte, das zu Nutz und Frommen unser Aller, doch nicht zum Tummelplatz gehässiger Kritik dienen soll, so überlasse ich das Endurtheil in dieser Sache ruhig dem unbefangenen Urtheil aller der Vielen in Nah und Fern, denen ich persönlich oder durch die Produkte meiner Arbeit bekannt bin. Und wenn ich heute zur Feder griff, um mich gegen den Ausfluss von Missgunst und Neid zu wehren, so geschah das nur, soweit der Angriff meiner Ehre galt. Um meine Rechte als Urheber meiner neuen Er- findung wahrzunehmen, hätte Letztere von höherem Werth, als die besprochene sein müssen. Es freut mich jedoch höchlich, dass man die Erleichterung beim Aufbinden einer Besprechung im Fachorgan für werth gehalten hat. — Im Gegensatz zu den Ein- richtungen, welche ich speziell zur Hebung meiner Rosenkultur getroffen, ist jene Me- thode übrigens kaum der Rede, geschweige denn solchen Aufwandes von Verdächtigung und offenbarer Missgunst werth. Sollte Herr Harms Lust haben, hierauf zu repliziren, so mache ich ihn darauf auf- merksam, dass mir meine Zeit zu kostbar ist, um noch weiter um ein Nichts mit ıhm zu streiten. Gegen seine Anzapfungen hat sich der »Spiess« einmal umgekehrt und damit mag’s genug sein! F. W. Spiess, Handelsgärtner, Lockstedt bei Hamburg. Antwort der Redaktion. Wir glauben, nunmehr der Gegenstand hinreichend als abgeschlossen betrachten können. Wir *) Ist bereits durch Herrn RürperL’s Bemerkung n Nr. 10 S. ııo erledigt. en U nn A Kr u 1884. 29. Mai.) _ beschäftigt. heim ıst dem Hause attachirt und kann da- ” 2 Mi FR Mischa 263 bedauern zugleich, dass wohl nur durch eine irrthümliche Auffassung des Herrn Harms bezüglich des ersten Artikels über diese Auf- bindemethode (Gartenzeitung 1883 S. 442) die Angelegenheit eine für beide ‘Theile so unerquickliche Erörterung gefunden hat. — Im Uebrigen möchten wir einen Ton, wie er in dieser Polemik enthalten ist, künftig in unserer Zeitung vermieden sehen. Miscellen. Bericht über englische Primula sinensis von J. Klar, Berlin. Empfang des Samens 9. Februar 1883. Aussaat Ende Juni. 1. Vermillon Queen ist eine nene, gute Farbe. 2. bouguet royal ist matt wie purp.; viel- leicht baut sie sich schön. 3. Magenta Queen. 4. Snowflake double. ı—3 gingen ziemlich gut auf, während 4 ım Ganzen nur vier Pflanzen brachte, die halb gefüllt waren, aber, wie es scheint, konstant, da sich sämmtliche vier Pflanzen so zeigen. Vermillon Queen ist nicht gut gefranst; viele sind wenigstens dabei, die nicht ge- franst sind; desgleichen Magenta Queen, ın welcher viel dunklere vorkommen, die der Vermillon Queen ähnlich sind. Im Allgemeinen zeigen die Pflanzen, deren Samen zu so hohen Preisen angekauft wurde, nichts Hervorragendes gegenüber unseren deutschen Züchtungen. Herr Th. de Fallois in Toulon, 37 Place d’Armes, zeigt uns an, dass er sich mit dem Ankauf und der Expedition von Immor- tellen, Gräsern und Blumenzwiebeln Herr SCHWEINFURTH aus Sıns- - her auch in deutscher Sprache korrespondirt rd er a Ze a N werden. Blühende Vanille. Im hiesigen Garten blüht seit ı4 Tagen zum ersten Male die Vanille, Vanilla plani- flora, mit ı6 Blüthen. Die Länge der Pflan- zen beträgt 6!j, z. Marburg, den 7. Mai 1884. SIBER, Kgl. Universitätsgärtner. Neuheiten aus Portici. Per Musterpost senden wir Ihnen anbei 1. Eine kuriose Abnormität von Delıs. N (Eine interessante Durchwachsung. L. W.) 2. Die soeben in Blüthe befindliche Zz- naria stricta. 3. Eine Armeria cephalotes, welche wir s dies Jahr in den Handel bringen werden. Dieselbe bringt Blumendolden, noch einmal so gross als eingesandte. hervor und eignet sich vorzüglich zum Treiben. Blüht schon in Januar. Wır werden Ihnen jedenfalls darüber noch weiter berichten. Ist pracht- voll. 4. Einige Blumen unseres Zapaver um- brosum ji. pl. und ferner einige Blumen von Pap. umbrosum, die an der Innenseite weisse Färbung haben. (Ist sehr hübsch. L. W.) DAmMAnN & Co. Arauja undulata Vis. (Physianthkus undulatus Vis.) ist eine sehr schöne schlingende Asclepiadee, welche sich gut zur Bekleidung der Wände von Gewächshäusern eignet. Bei Herrn Kuntze (J. C. Scumipr), Charlottenburg, sahen wir vor längerer Zeit, in seinem Rosen- hause an M.Niel ausgepflanzt, diese Pflanze sehr gut entwickelt und zeichnet sie sich besonders dadurch aus, dass sie ihre grossen, weissen Blüthen im Winter entwickelt. Sie sind sehr gute Schnittblumen. Nach DE- CAISNE ist. Aramja undulata übrıgens wahr- scheinlich nichts anderes als A. albens, die aus Rio Grande do Sul, Südbrasilien, stammt. Gartenbau- Ausstellungen. Erste Sommerobst-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Garten- baues in den Preuss. Staaten bei Gelegenheit seines 62. Stiftungsfestes vom Sonnabend, den 28. Juni, bis Mittwoch, den 2. Juli d. J. im Wintergarten des Central-Hötels zu Berlin. Das Interesse dafür regt sich ın allen Kreisen. Der Gartenbau-Verein von Guben hat seine Unterstützung zugesagt und will auch den dortigen Winzerverein dafür interessiren. Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Kaum war es möglich, in den ersten Tagen zu einem ruhigen Studium der Aus- stellung zu gelangen. Zunächst erforderte die Thätigkeit als Juror zwei Tage Zeit, dann fand am Sonntag, den 18. Mai, das Fest der Grossjährigkeits-Erklärung des Grossfürsten. NICoLAT ALEXANDROWITSCH im Winterpalais statt, zu dem auch die Delegirten aller Staaten, die am Tage vorher dem Kaiser vorgestellt worden waren, Einladungen er- halten hatten. Nachmittags war Volksfest auf dem Marsfelde, bei dem manche originelle Volksbelustigungen — weniger aber Volks- trachten — zur Geltung kamen, Abends Illu- mination. — Am Montag, den 19. Mai, wur- den früh 9 Uhr die deutschen Delegirten von Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen WILHELM empfangen, der sich ın liebenswürdigster Weise längere Zeit mit ıhnen unterhielt. — Um ıo!,, Uhr gings per Dampfer nach dem botanischen Garten, wo .derallbeliebte Direktor‘ v. REGEL Excellenz nach der Besichtigung zu einem Dejeuner dinatoire einlud, das sich zw: I 264 Gartenbau- Ausstellungen einem der herrlichsten Feste gestaltete, zu- mal prächtiges Wetter und ausgezeichnete Musik dasselbe verschönerten. Nachmittags machte eine Anzahl Gäste noch eine Fahrt nach den Inseln, besuchte den Hofgarten von JELLACHIN-OSTROw (Hofgärtner VOELCKER) und fuhr dann zurück zum Besuch der Gärt- nerei des Herrn LEUBNER und der des Herrn EıLers. Hier blieben viele zum Abend, ja, zum Tanz, während die Delegirten einer Ein- ladung des Adels-Klubs zum Ball zu Ehren des Grossfürsten NICOLAUS ALEXANDROWITSCH folgten, an dem auch der Hof Theil nahm. — Um unsern Bericht über die Festlichkeiten weiter zu führen, haben wir anzuführen, dass am Mittwoch eine Exkursion auf einem von dem Marine-Ministerium bereitwilligst zur Verfügung gestellten Kron-Dampfer nach Peterhof stattfand, wobei die Fahrt sogar bis Kronstadt ausgedehnt wurde. Leider verhinderte der später eintretende starke Regen eine genauere Besichtigung der Gartenanlagen in diesem Petersburger Ver- sailles. Im Allgemeinen machte aber das Ganze den Eindruck, als ob es etwas ver- nachlässigt sei. Vielleicht ist das aber nur scheinbar, da man eben im Begriff stand, Alles zu repariren und das Schloss für den Besuch des Kaisers in Stand zu setzen. Berühmt sind die grossen Kaskaden und die an ihrem Fusse befindliche Riesenfontaine: Simson einemLöwen denRachen aufreissend, aus dem ein 25 2 hoher Wasserstrahl empor- schiesst. “ Am Donnerstag den 22. Mai machten eine grössere Zahl von Personen einen Ausflug nach Zarsko& Selo und Pawlowsk. Sie be- suchten die dortigen Hofgärten, einschliess- lich der grossartigen Fruchttreibereien, ferner die in Zarsko@ Selo blühenden Handels- speciell Rosengärtnereien und wurden schliess- lich in dem Wintergarten des Herrn Senator PoLowzow (Verwalter Herr Oberg. ABELAAR) aufs Gastlichste bewirthet. Am Freitag den 23. Mai fand eine Besichti- gung des an Dekorationspflanzen, wie die meisten Hofgärten, überreichen Taurischen Gartens (in der Stadt) und des nicht fern davon gelegenen äusserst geschmackvollen Wintergartens des Herrn MALTZEFF-Nkrz- SCHAJEFF Statt, dessen Wohneinrichtung und Gemälde zugleich die Bewunderung Aller hervorrufen. Am Freitag Abend gab die Kaiserlich russische Gartenbaugesellschaft sämmtlichen Delegirten, Preisrichtern und fremden Congressmitgliedern nebst den ausländischen Damen ein grossartiges Festessen, an dem auch der Herr Minister der Reichsdomänen und der Landwirthschaft, Herr MicHEL ÖOsrtrowsky, sowie der Ver- treter des Herrn Ministers der auswärtigen Angelegenheiten T'heilnahmen. Der Präsident, General GREIG, brachte den Toast auf Se. Maj. den Kaiser aus, Herr Hofmarschall ——— BE ‘ va '. Personalnachrichten. von ST.-Paut, den auf den Präsidenten. Die Stimmung wurde bei diesem internationalen Banket eine so heitere, dass schliesslich Jeder, selbst der japanesische Commissar, in seiner Muttersprache toastete. Am Sonnabend den 24. Mai gab der Bot- schafter des Deutschen Reiches, Excellenz VON SCHwEINITZ, den deutschen Delegirten sowie einigenanderen Eingeladenen, worunter Präsident GrEIG, Dr. REGEL, SPÄTH etc., ein solennes Diner, während Petersburgs grösster Handelsgärtner, Herr EILERS, eine Anzahl Freunde nebst Damen zu Mittag bei sich versammelte. Enlich fand am selben Abend noch eine grosse Soirde bei Herrn General GREIG statt. Trotz aller dieser Festlichkeiten wurde leissig gearbeitet, namentlich die Präsiden- ten und Sekretäre der Jury hatten viel zu thun, und noch mehr Diejenigen von beiden, die zur Nachtrags-Jury erwählt wurden, um alle übersehenen oder zu spät eingetroffenen Gegenstände zu prüfen. Auch die Kongress- sitzungen wurden verhältnissmässig gut be- sucht, sowohl die allgemeinen als spe- ziellen, und bot sich hierbei namentlich Ge- legenheit, die namhaftesten Gelehrten Russ- lands und des Auslandes sowie die trefflichen Einrichtungen des botanischen Instituts der Universität, sowie die Einrichtung des. vor- züglich ausgestatteten pädagogischen Mu- seums etc. kennen zu lernen. Personalnachrichten. Prof. Dr. SCHWENDENER, Berlin, Mitglied des Vereins zur Beförderung des Garten- baues, ist zum auswärtigen Mitgliede der Linnean-Society (an Dr. ENGELMAnN’s Stelle) ernannt worden. Dr. GILBERT, der mit Herrn LAwEs gemein- sam seit 1843 auf der Besitzung des letzteren zu Rothamsted die berühmten Düngungs- versuche ausführte, ıst zum Professor der Landwirthschaft (rural economy) an der Universität Oxford ernannt worden. Der Geheime Medizinalrath und Direktor des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. GörrErRT, Ehren-Mitglied des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, starb am. 18. Mai cr. in Breslau. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 26. Mai 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Amaryllis formosissima 250. Azaleen 20. Camellien, rothe 250—450, weisse 450. Cyclamen 25. Maiblumen ıo. Orchideen 30o— 1200. Rosen 200. Stiefmütterchen 5. Sonstige Blumen: Fuchsien 20. Abutilon 25. Primeln 5—ıo. Tazetten 25. Schneeball 100. Rhododendron 25. Erica (Töpfe) 300— 700. 8 Behandlung der einrebe im Traubenhause und = | ihre sonstige Verwendune in Norddeutschland. Von H. B. Warneken, Correspondirendes Mitglied des Deutschen Pomologen -Vereins, Mitglied vieler Gartenbau -Vereine und Besitzer der Obstbaumschulen und Weinrebenculturen in Burgdamm bei Bremen. Preis 1 Mark. Inhalt: _ Einrichtung des Traubenhauses. — Anlage der Wein- des Weinstocks. — Weınsorten für das Kalthaus, _ beete für die Reben. — Weinreben unter Glas. Deren | Warmhaus, Veranden und für's Freie. — Die Wein- _ Behandlung beim Pflanzen und nach demselben. — |rebe in Veranden und unter Glasdächern. — Cultur ‘Form, weitere Bearbeitung und Pflege der Weinstöcke | des Weinstocks im Freien in Norddeutschland. und Trauben. — Schutz gegen die häufigsten Feinde Der Deutsche Obstbau. Vorschläge zu seiner Hebung. Von R. Gaertner, Besitzer der Baumschulen zu Zechlin. Preis SO Pfennige. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. a ir ne a Sul ad N Rh Eagle kn ZELTE BARDBADRNDAMARTBD DAMM m DT Zu kauen sucht: N & vn 1 j Stück starke edle Treib-Weinreben. | Jung 6) va alas E. Mende, Königl. Kommerzienrath. und Blaitpllansen: in kräft. Waare, ferner Obst-,|P 35 Schmiedeberg i. Eee Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be. | wurzelung, Coniferen, Rosen u. 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Bearbeitet von H. Gaerdt, Königl. Gartenbau-Director zu Berlin. Mit 9 Farbendrucktafeln. Preis 18 M. Eleg. geb. 20 M. SCHMIDLIN’s | Slamenzusht im Almen, S>= lDlustrirte Prachtausgabe Angebote. > Ein in allen Branchen erfahrener, strebsamer Gärtner | Der Unterzeichnete sucht für den Grossherzogl. (militärfrei), schon mehrere Jahre selbstständig ge- botanischen Garten einen selbständig arbeitenden, in . wesen, sucht, gestützt auf gute Zeugnisse und beste Topf- und Freilandkultur erfahrenen Gehilfen, der Empfehlungen zum 1. Juni oder später in einer Privat- | längere Zeit in einem botanischen Garten beschäftigt war. ‚oder grossen Handelsgärtnerei Stellung. Gefl. Off.) Gehalt 900 Mark nebst freier Wohnung, Heizung etc. bitte an die Gärtnerei von Klausch, Bautzen, Rostock, den 28. Mai 1884. senden zu wollen. 7 Professor Dr. Goebel. ‘ Suche per sofort, ev. zum I. Juli für einen treuen, Ich benöthige zum I. Juni einen nicht zu jungen fleissigen und durchaus zuverlässigen Gehilfen Stellung, | Gehilfen, welcher in Rosenveredlung, sowie Topf- am liebsten in Dresden. pflanzenkultur selbständig zu arbeiten vermag. Re E. J. Schütz, Obergärtnes, I. G. Behrchen, Handelsgärtner. l Görlitz, Promenade 2a. Gardelegen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. DEUTSCHE POMOLOGIE. Chromolithographische Abbildung, Beschreibung und Culturanweisung der empfehlenswerthesten Sorten Aepfel, Birnen, Kirschen, Pfannen, Aprikosen, Pfrsiche und Weintrauben, M Nach den Ermittelungen des Deutschen Pomologen-Vereins herausgegeben % von ; W. Läauche, ) K. Garten-Inspektor, Lehrer des Gartenbaues an der K, Gärtner-Lehranstalt zu Potsdam, 32] ; Inhaber der grossen goldenen Medaille für Leistungen im Gartenbau etc. jr £ H | AA ALN AI AR AN AT u u h Fa heniel Zweite Folge. een 4 E ; IN en 100.) | (No. 5I—100.) ® Mi zweihundert Farbendrucktafeln in vier Bänden war die erste Folge der Pomologie abgeschlossen, | und mehr als tausend Subskribenten gebührt lebhafter Dank für die zahlreichen ermunternden und anerkennenden Zuschriften, welche aus ihren Reihen eingingen, und welche vielfach an dem Werk nur auszusetzen hatten, dass die Zahl der abgebildeten und beschriebenen Aepfel und Birnen nicht ausreiche. Und allerdings, es sind in den letzten Jahren eine Menge Sorten bekannt geworden und verbreitet, über die in den früheren Versammlungen des Deutschen Pomologen-Vereins noch keine genügenden Beob- achtungen vorlagen, die aber theilweise durchaus Beachtung und Verbreitung verdienen. Das bisher em- pfohlene Sortiment Aepfel und Birnen ist in der That nicht gross genug. Theilt man die Früchte nach ihrer Reifezeit in Sommer-, Herbst- und Winterobst ein, berücksichtigt man ferner die verschiedenen wirth- schaftlichen Zwecke, bedenkt man, dass sich gewisse Sorten für den Garten, für Landstrassen, für das Feld, für trocknen oder feuchten, sandigen oder lehmigen Boden, für warme oder rauhe Lagen eignen, so erscheint eine Sorten- Auswahl von 50 Aepfeln und 5o Birnen zu gering und eine von Ioo nicht zu gross. Bereits vor 20 Jahren liess sich der Verfasser von Oberdieck, Jahn, Leroy etc. Reiser und Stämme senden, pflanzte in seiner Baumschule über 2000 Aepfel- und Birnensorten an, um ein eigenes Urtheil über ihr Ge) deihen und ihren Werth zu gewinnen, Als ihm später die Anlagen der Königlichen Gärtner- Lehranstalt anvertraut waren, wurde hier ebenfalls ein grosses Sortiment in den verschiedensten Formen angepflanzt. und während eines Jahrzehnts wurden gegen 2000 Früchte beschrieben und abgebildet. Beobachtungen und Erfahrungen mit anderen Pomologen ausgetauscht und auf Ausstellungen ergänzt und erweitert. Das Resultat sind diese, fünfzig weitere, bereits in des Verfassers Handbuch des Obstbaues erwähnte empfehlenswerthe Sorten Aepfel und Birnen, welche nun die zweite Folge der Pomologie bilden. Dieselbe besteht demgemäss also aus einem zweiten Band Aepfel (No. 5I—100) und einem zweiten Band Birnen (No. 51—100) im Preisverhältniss der Ersten Folge, d.h. 25 Mark per Band. Einband-Cartons kosten zusammen 56 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. 2 N ET > “Ir Erinnerungen an den Kgl. Garten- direktor Eduard Neide“). (Mit Portrait.) 9, er Bruder des Kgl. Gartendirektors NEIDE war so freundlich, noch einige 5C ee en 2 N NIN N N N\ - Mittheilungen über den Entschlafenen zu machen, die wir unsern Lesern nicht ‚vorenthalten möchten, ‚wenn sie auch mehr NEIDE’s Familienleben betreffen. Wir sind jetzt zugleich in der Lage, das wohlgetroffene Portrait des Verstorbenen ' zu bringen. *) Vergl. den Nekrolog vom Garten-Inspektor KuRTZ in Gartenzeitung 1883, S.453; desgl. den Aufsatz von I: H. GAERDT in Gartenzeitung 1884, No. 3, S. 25. Erinnerungen an Eduard Neide. 265 EDUARD NEIDE, Wir Brüder, nicht ganz zwei Jahre im Al- ter auseinander, wuchsen wie Zwillinge auf und erlebten Alles gemeinschaftlich, sogar eine Anzahl vonKinder-undanderenKrank- heiten. Unsere Kräfte waren so gleich, dass wir beim Ringen nie entscheiden konnten, wer der Stärkere sei; vielleicht, dass mein Bruder etwas mehr durch Gewandtheit ausrichtete. Da mein rech- ter Arm in FolgeeinerSehnenbeschädigung krumm und geschwächt heilte, so ge- wöhnte ich mich links, und bei unseren Balgereien ward mein Bruder genöthigt, sich korrespondirend auch links stark zu gewöhnen, was den Militärarzt bei EDU- ARD’s Gestellung in den Irrthum verführte, die stärkere Ausbildung seines linken Schultergelenkes für dauernde krankhafte 23 Erinnerungen an Eduard Neide. [Garren-Zeıtung on Anschwellung nach einem vor Jahr und | Tag erfolgten Sturz mit einem Wagen zu erklären, wodurch Befreiung vom Mi- litär erfolgte. Unsere Schulferien brach- ten wir auf dem Lande zu, meist bei NATHUSIUS in Althaldensleben, wo sich EDUARD besonders mit WILHELM VON NATHUSIUS (jetzt auf Königsborn bei Magdeburg) befreundete. Der Hauslehrer der NATHUSIUS’schen Kinder, HerrELSTER, ein hoch- und feingebildeter Mann, hat sehr vortheilhaft auf uns eingewirkt, wäh- rend sonst mein Bruder auf Lehrerauto- ritäten nicht viel gab. Das bewirkte auch, dass seine Leistungen auf dem Dom- gymnasium zu Magdeburg nicht befriedig- ten. So kam ich ihm mehrere Klassen voraus, und der Vater gab ihn zu seinem Vetter, Pastor JACOB, dessen wunderbare Lebensschicksale ich Hrn. Garten-Inspek- tor KURTZ mitgetheilt habe, und zu deren Wiederholung ich erbötig bin, wenn es gewünscht wird, da dieser Onkel von namhaftem Einfluss auf EDUARD’s Lebens- wege wurde. Mitte der dreissiger Jahre trennten sich unsere Lebenswege, da EDUARD nach Althaldensleben ging etc. (siehe KURTZ). Nur einige Zeit trafen wir wieder zusammen, theils in Althaldens- leben, wo ich EDUARD während meiner Schulferien besuchte, und gern an seinen Beschäftigungen mich betheiligte, theils auf einer Reise nach Dessau und Wörlitz, wozu er von NATHUSIUS Reisediäten er- hielt, die er brüderlich mit für mich ver- wendete, d. h. mich auf seine Kosten mitnahm. Es war um die Zeit der Kir- schenreife und wir machten redlich Ge- brauch von der damaligen Einrichtung, am Anfange der Kirsch-Strasse 2! Sgr. zu bezahlen, wofür wir eine Marke er- hielten, die uns berechtigte, meilenweit nach Belieben Kirschen zu essen (— aber nicht einzustecken! —). mit EDUARD in Magdeburg verkehrt, als er dem Vater das Werk von PÜCKLER über die Anlagen in Muskau vorlegte und erläuterte. Von da ab standen wir nur in brieflichem Verkehr, und er schrieb mir unter anderem mit grosser Genug- thuung und Humor von Dresden aus, als er Albrechtsberg anlegte, dass er dem Portier gemessensten Befehl gegeben, Niemand einzulassen, und zwar sei dies besonders geschehen, um den Fürsten PÜCKLER fern zu halten, der sich öfters bemüht habe, des Prinzen ALBRECHT brüderlich. Dann habe ich 'gebenen mit Ohr zu gewinnen für seinen Beirath in den Anlagen. Mein Bruder fürchtete, dass durch dessen Einreden ihm sein Ruhm und seine Befriedigung geschmälert würde, und wohl mit Recht. LER hätte das Beste dann als von sich ausgegangen hingestellt. Auf seinen Be- rufsreisen nach Pless und bei Parkanlagen in Schlesien habe ich meinen Bruder immer nur flüchtig gesehen, oft nur im Coupee auf den Bahnhöfen. Längere Zeit sahen wir uns zuletzt 1874, wo er mir eine Einladung schickte, auf seine Kosten mit ihm und seiner Familie in die Sommerfrische zu Brunnen am Vierwald- stätter See zu gehen. »Von dem Augen- blick an, wo Du in die Droschke steigst, bist Du mein Gast« — schrieb er echt Da sein Urlaub sich ver- zögerte, war ich erst eine Woche bei ihm in Charlottenburg, genoss die Kunst- schätze von Berlin, lief viel mit ihm im Thiergarten, zoologischen Garten und Hip- podrom dienstlich umher, bis wir abreisten über Frankfurt a. M., Heidelberg, Basel, Luzern. Auf dem Dampfer wurde ihm bei Sturm von einem Engländer, der bei Vitznau ausstieg, sein Garderobekoffer mitgenommen und trotz Telegraphie und persönlicher Recherchen hat der Koffer über 8 Tage herrenlos auf dem Rigi ge- legen. Gut, dass ich ihm mit meiner Zwillingsgarderobe nothdürftig aushelfen konnte. Er war von generöser Natur und hat meinem alternden Vater und den vor uns heimgegangenen Geschwistern ange- than, was er ihnen Wünschenswerthes an den Augen absehen konnte. Seine Liebe war warm, aber er liess sie nicht gern nach aussen sichtbar werden. Als wir 1860 zur Silberhochzeit unseres ältesten Bruders in Magdeburg zusammentrafen und die Gräber unserer Eltern besuchten, drückte er mir kräftig die Hand und sagte mit herzlicher Erregung: »Fritz, solche Eltern mag es sonst wo kaum auf Erden gegeben haben«. — So viel ich Gelegenheit gehabt habe, Erfahrung davon zu machen, so ist er von Kollegen, Schülern und Unter- grosser Verehrung und Achtung behandelt. Denn wo ich durch meinen Namen die Vermuthung erregte, mit dem »Garten-Direktor NEIDE« ver- wandt zu sein, wurde mir mit der gröss- ten Freundlichkeit begegnet und in Gär- Denn PÜCcK- ten und Parks der Zutritt bereitwilligst gestattet. G. F. NEIDE Gymnasialoberlehrer a. D. in Breslau. Amaryllis procera Duchartre. Von G. W. UHINK. Eis dürfte für manche Leser der »Garten- Zeitung« von Interess sein, zu erfahren, dass diese seltene Amaryllis vor einigen Monaten in einem der Warmhäuser der Firma HAAGE & SCHMIDT, Erfurt, in Blüthe stand, ein Ereigniss von so grosser Seltenheit, dass es nach meinem Dafür- halten wichtig genug ist, um hier mit- getheilt zu werden. Amarylhs procera wurde von M. BINOT im Jahre 1861 in Petropolis unweit Rio de Janeiro auf einem Berge, zu der Sierra dos Orgaös gehörig, entdeckt. Unter dem Namen Amaryllis Imperatrice de Bresil sandte derselbe zwei Zwiebeln an die Gartenbau-Gesellschaft in Paris ein, und wurden dieselben dem damaligen Chef des Luxembourg-Garten, Herrn " RIVIERE, zur Kultur übergeben. Es ' wurden später noch mehr Sendungen ausgeführt, theils nach Frankreich und theils nach Belgien. Beschrieben und _ bestimmt wurde diese Amaryllis von DUCHARTRE im Journal de Societe d’Hort. Paris 1863, 425, woselbst auch eine kolorirte Abbildung beigegeben war. - Ilustration horticole sowie Flore des serres brachten ebenfalls Abbildungen = (El. d. serr. 1874, t. 2077—78), und wenn 5 diese Amaryllis nur aus diesen Zeitschriften nt ist, kann man sich keinen Be- griff von der Schönheit derselben machen, r denn während daselbst die Blüthen eine schmutzige, dunkelgraue Farbe haben, - hat unsere Pflanze Blumen vom reinsten Himmelblau, nach der Mitte weisse ‚Sprenkelung; nach der Befruchtung nei- gen dieselben zum Verblühen und haben eine mehr violette Färbung. Es ist jedoch die Möglichkeit. nicht aus- geschlossen, dass die Abbildungen der _ oben erwähnten Journale durch die _ Reihe von Jahren etwas verschossen sind "und dass sie früher der Wirklichkeit mehr entsprochen haben. u Amaryllis procera Ducharire. 267 Von etwa 50 Stück, welche im vorigen Jahr von Brasilien importirt wurden, ist dies die erste in Blüthe, doch hoffe ich, dass im Laufe des Frühjahrs und Sommers noch mehrere Pflanzen zur Blüthe ge- langen werden. Für diejenigen Leser, welchen die Amaryllis procera noch nicht bekannt ist, will ich noch bemerken, dass sie sich nicht allein durch die bei keiner andern Species vertretene himmelblaue Farbe der Blumen auszeichnet, sondern auch durch die eigenthümlich langgestreckte Zwiebel, welche man mit Recht als einen Stamm bezeichnen kann, ähnlich wie bei Crinum amabile und Cr. giganteum. Die ‘in Rede stehende Pflanze hat einen Stamm von 68 cm Länge, der untere Durch- messer desselben ist IO cz. Die Blätter haben eine Länge von 45—50 cz, jedoch werden dieselben bei Exemplaren, die schon längere Zeit etablirt sind, auch 70—80 cm lang. Amarylls procera ge- hört nach Illustration horticole und Flore des serres zu der Gattung ZFlppeastrum, und hat die Blume in der That grosse Uebereinstimmung mit den andern Spezies dieser Gattung, jedoch eines der Haupt- merkmale, was HERBERT überhaupt ver- anlasste, die Hipppeastrum von den eigent- lichen Amaryllis zu trennen, der hohle Blüthenstengel, ist bei A. procera nicht vertreten; derselbe ist vielmehr flach und voll, wie bei Aimantophyllum mimatum, auch erscheint derselbe nicht an der Seite, sondern aus der Mitte der Zwiebel resp. des Stammes. Samen habe ich bis jetzt noch keinen gesehen, kann desshalb nicht sagen, ob dieser irgend eine Analogie mit denen der übrigen Hippeastrum hat. Ein anderer Weg, den Grad der Ver- wandtschaft zu prüfen, wären vielleicht Versuche von Kreuzungen mit anderen Spezies und Hybriden, und da ich solche Versuche gemacht habe, muss ich erst die Erfolge abwarten, um ein Urtheil in dieser Beziehung abgeben zu können. Amaryllis procera wird am besten in einem temperirten oder am kühlsten Platze eines warmen Hauses überwintert. Gegen Frühjahr, wenn die Sonne die Temperatur des Hauses erhöht, muss gelüftet werden. Während des Sommers grabe man den Topf in ein Beet im Freien ein oder man pflanze die Zwiebel ganz in's freie Land; letzteres ist jedoch weniger zu empfehlen, da die Wurzeln alsdann beim 268 TOR: im Herbst zu sehr beschädigt werden. Pflanzen, welche noch nicht stark bewurzelt ne werden am besten auf ein warmes Beet gebracht, jedoch ohne Fenster, und nach und nach so ab- gehärtet, dass sie der vollen Sonne aus- gesetzt werden können. Pflanzen, die den ganzen Sommer unter Glas gehalten werden, machen einen schwächlichen Trieb und werden so von Ungeziefer be- fallen, dass sie niemals zur Blüthe ge- langen und nach und nach eingehen. Man muss stets im Auge behalten, dass diese Spezies, obgleich aus Brasilien stammend, doch keine allzu hohe Tempe- ratur beansprucht, da ihr natürlicher Stand- ort ziemlich hoch ist, wo die Nächte schon ganz empfindlich kalt sind. Arma- rylhıs procera wird wie jede andere Spezies in einer nahrhaften, groben Erde gut ge- deihen; ich enthalte mich desshalb, hier eine komplizirte Mischung zusammen zu stellen. Araceen-Formen im Ornament. Von Prof. E. JACOBSTHAL. Charlottenburg. (Mit Abbildungen.) ee ie ornamentale Kunst hat, zwar nicht in ihren primitiven Anfängen, so doch bald nachher Gebilde des Pflanzenreichs als Ausgangspunkte für ihre Gestaltungen benutzt. Wie nach den Jägervölkern die Hirten und dann erst die Landbe- bauer auftreten, so hat auch die bildende Kunst zuerst die Thiergestalten und später erst die Pflanzen in ihr Bereich gezogen, namentlich wurden Kultur und Kultus- pflanzen (wie Palme, Getreide, Wein, Lorbeer- und Oelbaum, Epheu) bildlich dar- gestellt, und in Form von Zweigen, Krän- zen u.s. w. als dekorativer und sym- bolischer Schmuck den Werken der tektonischen Kunst zuertheilt. Es han- delte sich hier um einen erklärenden äusserlich angebrachten Zierrath, der so- viel als möglich eine Nachbildung der natürlichen Pflanze sein musste, daher in den vorhandenen Kunstwerken mehr oder weniger leicht, hinsichtlich seines Ursprungs bestimmt werden kann. Andererseits aber wurden nur die in MB Araceen Formen um ent vielen Pflanzenformen len. er ent- gegentretenden Aeusserungen kräftigen, x organischen Lebens benutzt, um durch deren Nachbildung dem todten Materiale, aus welchem die Geräthe, Baulichkeiten oder Gewebe hergestellt werden, einen scheinbar lebendigen Organismus auf- zuprägen, »höheres Leben dem Steine zu verleihen. Um nur einige gewichtige Beispiele anzuführen, seien die manchen Pflanzenformen nachgebildeten Riefe- lungen und Kannelirungen der Säulen und Kandelaber, dann die Krönungen in Form von pinienzapfenartigen Bildungen, endlich die, man kann sagen zu Stein gewordenen Akanthuspflanzen angeführt. Da in solchen Fällen die etwaige sym- bolische Bedeutung der zu Grunde lie- genden Pflanze zurücktrat hinter den architektonischen Zweck der Form und das Material, wie der Massstab der Aus- führung in den meisten Fällen tiefereifende Aenderungen (Stylisirung) der einzelnen Theile erforderte, so finden wir, dass schon in alten Zeiten der Ursprung man- cher Formen von den Epigonen häufig nicht mehr erkannt wurde. Wenn diese dann nur in der unmittelbaren Tradition weiter arbeiteten, ohne wieder auf die Naturform zurückzugehen, so entstanden Örnamentformen, welche die Herleitung von einer Urform immer schwieriger ge- 4 stalten. Selbst die sonst klare Geschichte & des Akanthusornaments zeigt in einzelnen Kunstepochen ähnliche, räthselhafte und nur durch die Darstellung der ganzen Entwickelungsreihe zu entziffernde Bil- dungen. Es ist dies eın ganz ähnlicher Vorgang wie er sich ja auch auf dem Gebiete a a der Gewächse abspielt. mn u Pflanzen im Bi der Jahrtausende durch ? die Züchtung nach bestimmten Richtungen e. a Untersuchungen die N zu erklären im Stande sind. Nicht wenig haben dazu die Kreuzungen nahestehender Formen beigetragen; aber der Ornamen- tist kombinirt noch viel freier, als es dem il Gärtner möglich ist (er pfropft 2. B. dc Palme auf den Akanthus und schafft daraus eine der schönsten ÖOrnament- bildungen: die Giebelakroterie); derartige eigentlich unnatürliche Bildungen hat die Kunst auch auf einem anderen Ge- Araceen- Formen im ÖOrnament. 269 biete lebensfähig zu gestalten gewusst: die geflügelten Löwen, Sphinxe, Greifen, Engel sind heute noch nicht ausgestorben. Auf einem Gebiete freilich hat sich auch die künstlerische Thätigkeit des Gärtners ähnliche Freiheiten erobert: in der Herstellung von Bouquets. Hier werden Formen und Farben, unbekümmert um die botanische Zusammengehörigkeit der Blätter und Blüthen, zu den schön- ‚sten, leider aber vergänglichsten orna- mentalen Bildungen kombinirt. Wie für den Kulturhistoriker die Er- - forschung der Entwickelung der Spra- “che, der Schrift oder anderer Aeusse- rungen der Thätigkeit des menschlichen Geistes geboten ist, damit er zur Er- kenntniss der gegenwärtigen Bildungs- u Din a a ee ne en 2) re le al Le ee lg D B; | Fig. 76. stufen gelange, so wird auch der Orna- mentist erst die modernen Formen ver- stehen, wenn er auf den geschichtlichen 4 Gang derselben zurückblickt und die 4 allmählich entstandenen Veränderungen - würdigt. Aber von ihm wird auch ei- “ genes Schaffen verlangt. Erst, wenn es ihm gelingt, auf die Quellen, ja, wie in dem vorliegenden Falle, auf die Natur ‚selbst zurückzugehen, wird er die Bil- dungsgesetze der Formen erkennen und dadurch die volle Freiheit zur Ver- werthung des vorhandenen Materials er- langen. 3 Nachfolgende Untersuchungen beziehen ‚sich nun auf eine in ihren ersten Anfängen im 5. Jahrhundert v. Chr. bescheiden auf- ‚tretende, in den späteren Kunstepochen aber bedeutsame und die Flächenorna- mentik fast beherrschende Formengruppe. Seit einigen Jahrhunderten auf den Haupt- gebieten konstant geblieben, bildet sie einen unentbehrlichen Bestandtheil der modernen Ornamentik, wie etwa die aus dem Akanthus entstandenen Bildungen, mit welchen sie, nebenbei ‘bemerkt, mehrfach kombinirt ist. Die Grundform ist im Allgemeinen die in der Familie der Araceen auftretende Blüthenbildung. Eine Blattscheide (spatha) umschliest im unteren Theile einen Blüthen- oder Fruchtkolben (spadix) und bildet im oberen Theile den Hintergrund für die Verlängerung des letzteren. Die Form gelangt auf drei verschiedenen kunstgeschichtlichen Gebieten zur voll- kommenen Entwickelung und Durch- bildung: a) in der griechisch-römischen, durch die ' Renaissance fortgesetzten Kunstepoche auf Reliefdarstellungen und Malereien, b) in der maurisch-mittelalterlichen Textil- kunst und Flächenornamentik, c) in der persisch-indischen Kunst, auf verschiedenen Erzeugnissen der Kunst- industrie als reines Flachornament, meist aber in textilen Gebilden. Die erste Gruppe bietet durch die auf datirten Monumenten vorkommenden Bei- spiele die sicherste Entwickelungsreihe. In dem Ornament der Kapitelle ver- schiedener griechischer, jonischer (klein- asiatischer) Bauwerke finden wir die ein- fachste Form, eine Spatha mit Spadix, verwendet, wie in Milet, Priene, den Pro- pyläen zu Eleusis. Dann ist der Spadix ersetzt durch einen Fruchtkolben oder eine Einzelfrucht, wie beim Lysikrates- Denkmal in Athen. Die anfänglich aus- gebuchtete oder gefaltete Scheide wird in der römischen Kunst entsprechend den gesteigerten Anforderungen an Reich- thum und dem grösseren Maasstab des Ornaments weiter gegliedert, und indem Araceen- Formen im Ornament. diese Gliederung einen akanthusartigen Charakter annimmt, wird die Araceen- blüthe meist zur Blüthe des Akanthus umgewandelt, dessen natürliche Blüthe nur in vereinzelten Fällen ornamen- tal verwerthet worden ist. Statt des Spadix oder der Kolbenfrucht wurden dann bald auch andere Früchte, Pinien- zapfen, Granaten und Aepfel in die akanthusartige Scheide eingesetzt, ähn- lich wie man eine frühe Kirsche in ein Fliederblatt hüllt. Weitere Darstellungen auf apulischen Vasen, sowohl im Rankenornament der- selben, als auch im Vordergrunde der darauf befindlichen bildlichen Darstellun- gen als Blumenstaffage weisen nicht nur Fig. 80. allgemein auf Nachbildungen von Ara- ceen hin (wie z. B. viele Ornamente in der antiken Metallindustrie),‘sondern durch die wellige und faltige Gliederung der Spatha im Besonderen auf den Dracun- culus vulgarıs. Engler Arac. (Parlatore Fl. ital.) Der auffällige Habitus, die oft gewalti- ge Grösse dieserin Oelwäldern und an Fluss- betten häufigen Pflanze der mediterraneen Flora, ihr noch bis auf den heutigen Tag fortgesetzter Gebrauch als Arzneimittel (v. Heldreich und namentlich die ihr von den Alten beigelegte Eigenschaft, den Schlangenbiss zu heilen und Schlan- gen zu verscheuchen, (Plinius, Dioscorides, Theophrast) hat ihrer Verwendung im Ornament Vorschub geleistet. Der kürz- lich verstorbene Direktor der Sternwarte zu Athen Dr. JULIUS SCHMIDT hat im Kephyssosthale Exemplare des Dracun- culus von 2 » Höhe mit einer Spatha von 90 cm gemessen, und Dr. SINTENIS theilte mir mit, dass er gelegentlich sei- ner botanischen Forschungsreise nach Hissarlik (dem alten Troja) im vorigen Jahre vielfach, so z. B. auf den türkischen Friedhöfen in Saryea bei den Dardanellen Fig. 81. und in Assos grosse Mengen ebenso stark entwickelter Pflanzen gefunden habe. Aber nicht allein die Blüthe, sondern auch das eigenthümlich gestaltete Blatt hat Anregung für ornamentale Bildungen gegeben. Das meist 13—I5lappige Blatt erklärt manche bisher unverständliche Formen, wie sie in pompejanischen und römischen Wandmalereien und Mosaiken uns noch erhalten sind. Durch die Ein- 1884. 5. Juni] wirkung auf ähnliche Kompositionen der ‚Renaissancekunst ist eine typische, auch gegenwärtig noch allgemein gebräuchliche ÖOrnamentform entstanden. Die Blattbildung war es auch, wel- che vor mehreren Jahren für die vor- liegende Untersuchung die erste Anregung gab, ehe der Verfasser die Gelegenheit hatte, Blüthen zu erziehen und zu stu- diren. Die zweiteGruppe vonFormen, deren prachtvollste Entwickelung in den arabisch- ' mittelalterlichen Prachtstoffen gipfelt, Araceen- Formen im Ornament. 271 kennt man im Allgemeinen unter dem Namen der Granatapfelmuster, Distel- muster, Ananasmuster. In einfacherer Form sind sie in den Mustern glasirter Wandfliesen, ebenso in anderen archi- tektonischen oder kunstindustriellen Wer- ken dieser hoch entwickelten Kunstperiode zu suchen. Nun findet man in der That, in den Geweben am häufigsten, eine An- ordnung des Ornaments, die sich etwa so erklären lässt, dass das als Spatha aufzufassende, später reich gegliederte Hüll-Blatt sich um eine Distelform ent- 272 ‘ Araceen- Formen ım Oynament. wickelt, die den ursprünglichen Blüthen- kolben, Zapfen, ersetzt. Dem Granat- apfel, der an derselben Stelle angeordnet ist, sind wir schon in der römischen An- tike begegnet, es würde nur noch die eisenthümliche Distelform näher zu er- klären sein. Da UNGER in seinen botanischen Streif- zügen auf dem Gebiete der Kulturge- schichte die Artischocke bereits auf ägyp- Fig. 88. tischen Zeichnungen zu bemerken glaubte, versuchte ich die Distelform mit dieser Pflanze in Verbindung zu bringen. Aller- dings ist bei späteren Formentwickelungen dieser Art eine Beziehung zu der ge. nannten Pflanze nicht ausgeschlossen. Allein neuere Forschungen haben eine wesentliche Bedeutung dieser Pflanze, namentlich für die ältere Kultur, in Ab- rede gestellt. (Alp. De Candolle origine des plantes cultivees 1833.) Professor Dr. ASCHERSON rieth mir daher, die in ägypti- schen Königsgräbern bereits vorhandene, uralte Kulturpflanze, den Cartkamus tinc- torius (Safflor) der Untersuchung zu unter- . ziehen. Schon das Aeussere des Herba- riumexemplar verschaffte mirdie Üeberzeu- gung, dass diese Färbepflanze die Hauptan- regung für die Komposition der Muster gegeben haben muss. Ist doch schon in dem Hausbetriebe der alten Weberei, wo alle Manipulationen, das Färben, Spinnen, Weben nahezu in einer Hand lagen, eine weitere Begründung für diese Annahme zu suchen. Durch das ein- gehendere Studium des natürlichen Ha- bitus der Pflanze ist sie zur Ueber- zeugung geworden. Es schliesst sich die stylisirte Darstellung auf vielen Ge- weben so innig an die Natur an, wie etwa die naturalistischen Zeichnungen der botanischen Bücher des 16. und 17. Jahrhunderts, welche doch die Natur selber darstellen wollen. ® 1884. 3 im Winde bewegten Cypresse, Freren bildungen, welche eine ähnliche Meta- EEE BEE, TREE RER N. D ® 5. Juni.) Araceen- Formen im Ornament. ch DA nu DE AUEE u du 273 Der dritten Gruppe, der persisch-indi- schen, stehen wir insofern nahe, als fast seit einem Jahrhundert in der textilen Kunst für Bekleidungsstoffe diesogenannte indische Palmette, das Kaschmirmuster, eine je nach dem Schwanken der Mode zwar veränderliche, aber immerhin be- deutende Rolle spielt. Das Shawltuch ist selbst in seinen einfachsten und billig- sten Fabrikaten ein sehr verbreitetes Kleidungsstück geworden. Fassen wir nun die Form dieser indischen Palmette genauer ins Auge, die wohl der Eine von einem Palmenblatt, einer assy- rischen Palmette, der Andere von der ohne je- doch Nachweise zu bringen, herleiten will, so finden wir den Araceentypus wieder, freilich stark metamorphosirt, in Europa zu konstatiren ist. Die Form hat sich seitdem bis auf die Gegenwart unverändert erhalten. Es blieb daher nur übrig, nachzuforschen, was die bo- tanischen Quellen über den Nutzen der in den betr. Gebieten Asiens, namentlich im Himalaya heimischen Araceen für den menschlichen Haushalt und als Arznei- mittel darboten. Der leider zu früh ver- storbene Botaniker Herr RÜHMER, früher Assistent am königl. botanischen Museum zu Berlin, hat diese Untersuchungen ange- stellt, mitgrosser Liebe die Nachrichten aus den bezüglichen Schriftstellern gesammelt und zu einer abgeschlossenen Arbeit zu- sammengestellt. (Eine ausführlichere Ver- öffentlichung des gesammten Materials vorliegender Studien ist in Vorbereitung). Es ergab sich hieraus, dass, abgesehen Pesseearfeaaspgsprsaassdhsse Or@O1OLGOIGFOKOLOLOLOEAEY SB) 7 ce IUWIRTUL = den reichsten Konzeptionen fast un- kenntlich, da die Spatha hier zu einem Blumenstrauch, der untere Theil zu einem Gefäss geworden ist. Von Interesse ist ein Vergleich dieser Formen mit meh- reicheren, römischen Ornament- morphose zeigen. Aber die Beispiele dieser indischen Gruppe nähern sich immer mehr den natürlichen Bildungen der Ara- ceenblüthe oft mit ausgesprochenem Spa- dix, je kleiner und einfacher die Formen auftreten und die kleinsten entsprechen der Natur in höchst frappanter Weise. Untersuchungen über den Ursprung ver- bieten sich noch bei dem geschichtlich ganz ungeordneten Materiale, welches meist auf Geräthen oder Stoffen Jahr- hunderte hindurch in Folge der ver- schiedenartigssten Handelsverbindungen des Orients von dem jedesmaligen Her- stellungsort in alle Welt vertrieben wor- den, so auch im Mittelalter bereits in Laeanannanaa Sasnassass ‚GLOLOLOLGIOYOIGAGHGLOXEIG. FSSSEBSBBESSEITFSHSSS55 Fig. 91. Fig. 90. von der weitverbreiteten Anpflanzung und Benutzung der Colocasien, Alo- casien und anderer Araceen zu Nah- rungszwecken, viele Arisaema-Arten, so Arisaema utile, Scindapsus officına- ls (Vustiva im Sanskrit), Homalonema und andere, die hier nicht weiter an- geführt werden können, wegen ihrer me- dieinischen Eigenschaften oder anderer ihnen durch den Aberglauben beigelegten Kräfte von Alters her bekannt waren und auch gegenwärtig in Ansehen stehen. Unzweifelhaft ist es, dass die für die ornamentalen Künste, namentlich auf dem Gebiete des Pflanzenornaments so be- gabten persischen und indischen Stämme durch die Schönheit und Mannig- faltiskeit der Blüthenbildungen un- mittelbar zur Nachbildung und künst- lerischen Wiedergabe angeregt werden mussten. Wie sehr die Araceen im Ein- zelnen den äusseren Charakter der indi- schen Flora in manchen Gebieten beein- TTV ER TREE FERN, hi RD VRNER flussen, erwähnt HÄCKEL mehrfach in seinen indischen Reisebriefen. Gestattet diese Untersuchung nun auch die Herleitung der zuletzt erwähnten Kunstform von einer einzelnen Pflanzen- Spezies nicht (wie in der antiken Kunst), so haben sich doch diejenigen Bildungs- gesetze ergeben, welche, wie in den beiden vorher erwähnten Formengruppen dem Örnamentisten als Richtschnur für seine Kompositionen dienen können, ihn aber ausserdem veranlassen müssen, auf die Natur zurückzugehen und der Pflan- zenfamilie der Araceen eingehendes Inter- esse zuzuwenden. Miscellen. Neue Pfirsich. Ich war. sehr erfreut darüber, dass die ge- sandten Pfirsiche Anerkennung gefunden haben, und werde hierin eine neue Ver- anlassung finden, die beschrittene Bahn un- entwegt weiter zu verfolgen. Die neue amerikanische Pfirsich Rouge de Mai de Brigg habe ich bereits im vorigen Jahre in zwei Exemplaren angepflanzt, beide haben jedoch dieses Jahr noch keine Früchte angesetzt. Early York ist sehr gut, Early York Rivers besitze ich nicht, wohl aber Early Rivers; von letzterer habe ich jedoch auch noch keine Früchte geerntet, da meine Anlagen ja überhaupt noch sehr jung sind. Die Salbei-Pfirsich ist mir gänzlich unbekannt, ich finde sie auch in keinem Katalog; es wäre mir sehr interessant zu erfahren, wo dieselbe zu haben ist.) Ich besitze über- haupt ein ziemlich grosses Sortiment und beschaffte insbesondere alle Neuheiten der letzten Jahre, um selbst prüfen und ver- gleichen und späterhin die minder werth- vollen Sorten aussondern zu können. CArL Ep. Haupr. Tritoma Saundersiana. Eine sehr hübsche Abart der bekannten Tritoma Uvaria ist obige Tritoma. Ich er- zog sie im vorigen Jahre aus Samen von HAAGE & SCHMIDT und pflanzte die einjähri- gen Sämlinge dies Frühjahr ins Freie. Sie wuchsen kräftig fort und trieben zwei der- selben von 8 Stück ı!/, m hohe Blumenstiele, dicht mit orangerothen Blüthen besetzt. Die Blüthentraube war fast 30 cm lang. Blätter bis ı'/,‚n und mehr lang. Eine prächtige *) Wir hatten Herrn Haupt nach dieser Pfirsich gefragt. Est ist aber wohl der Name falsch geschrieben und die Salvay-Pfirsich gemeint gewesen, eine eng- lische Züchtung, nach dem Flusse Salvay benannt, Pflanze für Einzelgruppen auf Rasen u s. w. Im Winter muss dıe Pflanze in der Oran- En gerie durchwintert werden. Sie bringt nach H der Blüthe reichlich Samen. CARL MATHIEU, Charlottenburg. Torfstreu. Von Herrn E. F. HornunG in Frose in Anhalt ist uns ein längerer Artikel über Torfstreu, Torfmüll und Torfdünger zugesandt worden. Aus Mangel an Raum können wir ihn nicht zum Abdruck bringen, wollen aber unsere Leser auf die Bezugsquelle hinweisen. Wie ausgezeichnet sich die Torfstreu zur Anzucht von Stecklingen etc. empfiehlt, ist nachgerade allbekannt. Gartenbau - Ausstellungen. Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Der Besuch der Ausstellung war trotz des erst ungünstigen Wetters ein ausserordent- lich guter. das Entree, das am ı. Tage 3 Rubel, am 2. 2 Rubel, an den folgenden Tagen ı Rubel und schliesslich 50 Kopeken betragen hatte, auf 25 Kopeken festgesetzt war, besichtigten Am Sonntag den 25. Mai, wo ungefähr 10000 zahlende Personen die Aus- stellung. Am Montag, den 26. Mai, war das Entree (ebenfalls 25 Kopeken) zum Besten der Gärtner-Wittwenkasse, dıe bereits ein Kapital von 23000 Rubeln bei nur 4o Mit- gliedern besitzt, bestimmt und ergab eine Einnahme von ca. 2500 Rubel. noch eine Einnahme von 500 Rubeln für verkaufte Blumen etc. Es existirt in Peters- burg die schöne Sitte, dass die Gärtner zu einem solchen Tage eine grosse Zahl Blumen für Bouquets unentgeltlich liefern und lassen es sich die Damen der Komite-Mitglieder nicht nehmen, dann selber als Verkäuferinnen zu dienen®). — Obwohl der Schluss auf Donnerstag den 28. Mai festgesetzt war, ist die Ausstellung wegen des ungetheilten Bei- falls, den sie gefunden, noch bis zum Sonn- tag, den ı. Juni verlängert worden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich dann ein Dazu kam hübscher Ueberschuss für die russische Gar- tenbaugesellschaft ergeben, obwohl die Ko- sten der Ausstellung sehr bedeutend sind. Die Medaillen allein kosten ca. 9000 Rubel, die Musik 2500, die Bauten 8000, die ganzen Kosten schätzt man auf 30 — 35 000 Rubel. Vom Staate sind der Gesellschaft aber 10 000 Rubel bewilligt und da das Entree bis ”) Die Wittwen erhalten jährlich 125 Rubel. Das- selbe erhält auch der Gärtner selbst, wenn er alt und arbeitsunfähig geworden resp. die Kinder bis zum 21. Lebensjahre. — Der Betreffende muss aber Mit- glied der russ. Gartenbaugesellschaft sein. — Ein Theil der Zinsen des Vermögens wird jährlich zum Kapital geschlagen, | zum 26. Mai schon 29 ooo Rubel betrug, so ist das Resultat ein sehr günstiges. Am Freitag den 28. Mai fand die Preis- - vertheilung statt und beehrte der Präsident, General v. GREIGH an dem Tage mehrere - Gäste mit einer Einladung zum Diner, wie er schon am 25. ein Mittagessen gegeben _ hatte. Da wir eine Beschreibung des Arrange- ments der Ausstellung später mit Abbildun- _ gen geben werden, so möge heut nur gesagt sein, dass die Michaels-Manege, in der die - Ausstellung abgehalten wurde, die kolossale " Länge von 160 »z, eine Breite von 40 ız, eine - Höhe von ca. ı2 » hat. Die Höhe ıst zu gering im Verhältniss zu den anderen Di- _ mensionen und das gab dem Arrangement etwas Gedrücktes. Im Uebrigen aber war - das Arrangement, das unter der Leitung des Herrn Direktor REGEL von seinem Sohne _ ÄLFRED entworfen war, nachdem eine Kom- mission vorher die Grundzüge festgestellt hatte, ein ausserordentlich geschmackvolles. Das Ganze war als ein Park im englischen Stil gedacht, der hinten durch eine Fels- wand Abschluss erhielt, während schon vor- her an der linken Seite der Weg über einen - Berg führte. Fontänen, Felsen, Brücken etc. belebten das Ganze. Sechs grössere Rasen- "flächen, durch Moos hergestellt, waren zur - Aufnahme der Gruppen bestimmt, während - die langen Seitenwände durch volle Palmen und andere Blattpflanzen, Pavillons etc. etc. ' dekorirt wurden. Die Felsen waren in echt nationaler Weise aus Bastmatten gefertigt, _ die in Falten gelegt waren und einen ent- sprechenden Anstrich erhalten hatten. _ Die Zahl der Aussteller dürfte ungefähr E> betragen, die sich mit im Ganzen circa 580 Konkurrenzen betheiligten. Die meisten - Aussteller waren selbstverständlich aus Russ- "land und hatten besonders die Hofgärten "in und um Petersburg, der botanische Gar- ‚ten sowie die Handelsgärtner von dort sich ‚ausserordentlich reich betheiligt. Nächstdem ‚stellte Deutschland inkl. einiger Aussteller "von Oesterreich, das grösste Kontingent, so- dann Belgien, Dänemark und Italien. Von aussereuropäischen Ländern waren Japan und Brasilien vertreten, während England ‚fast nichts, Frankreich sehr wenig beige- "steuert. Ein Hauptgrund, weshalb England "nicht ausstellte, war, weil die deutsche Re- gierung nicht den Transit von Hamburg nach Lübeck gestatten wollte, da England "nicht der Reblaus-Konvention beigetreten ist. Nachstehend lassen wir das namentliche _ Verzeichniss der 56 deutschen Aussteller, "inkl. der österreichischen, folgen: _ 1. HaAacE & Schmipr, Erfurt. - 2. CarL Brandes, Hannover. 3. M.O. Rıssmann, Berlin. E 4. ). HAFNER, Stettin. k. ar) Gartenbau- Ausstellungen. Haze 5. M. VOLLMER, Berlin. 6. JoSEF ADAMER, Ischl (Oesterreich). 7. FRANZ JANAUSCHER, Wien. 8. H. WRrEDE, Lüneburg. 9. ADOLPH MÜLLER, Dresden. 10. ALBERT MEYER, Breslau. ıI. Max REUSCH, Berlın. ı2. Max BuNnTzEL, Schönweide b. Berlin. ı3. B. RoezL, Prag. 14. Frl. MARIE Dugec, Prag. 15. Dr. E. HARTNAcK, Potsdam. ı6. H. OurT, Oldenburg. 17. H. GODEMANN, Werden. 18. AUGUST BUCHNER, München. 19. Dr. L. Knv, Professor, Berlin. 20. F. W. ScHIEcK, Berlin. 21. CHR. DRESCHER, Berlin. 22. ALBERT WAGNER, Gohlis b. Leipzig. 23. H. SCHLÜTER, Olpenitz b. Cappeln. 24. FR. GERNTZ, Potsdam. 25. GEBR. MUMELTER, Botzen. 26. Gartenbau-Gesellschaft »Flora«, Köln. 27. ERNST BENARv, EPrfurt. 28. L. SPÄTH, Berlin. 29. OTTO HOFBAUER, Wien. 30. GEORG SCHNEIDER, Berlin. 31. ERNST & VAN SPRECKELSEN, Hamburg. 32. J. A. HERBERT, Köln. 33. GERHARD RUBRUCK, Köln. 34 T.]J. SEIDEL, Striesen b. Dresden. 35. J. C. SCHMIDT, Erfurt. 36. FR. FÜNSTERER, Hamburg. 37. L. Kissing & Sonun, Barth. 38. Gumo FinDeEis, Wien. 39. Jöns P. LinpaHuıL, Würzburg. 40. FR. ADoLpH HAAGE Jun., Erfurt. | 41. ALFREDSÖHT, Gross-Lichterfeldeb. Berlin. 42. ]J. MEYER, Berlin. 43: J. StoLsom, Wittkiel b. Kappeln. 44. EDUARD Hoppe, Pankow b. Berlin. 45: GEBR. KÖLLE, Ulm. 46. ApoLPH KÖLLE, Augsburg. 47. OTTO ZIMMERMANN, Greussen. 48. Gesellschaft W. Garvens, Hannover. 49. W. Nor, Minden. 50. Max Kor, München. 51. Lovıs HummEL, Guben. 52. B. Stein, Breslau. 53. J. Rose, Gonzenheim b. Mayen. 54. NAUMANN, Köthen. 55. GRIESHAMMER, Leipzig. Be; 56. Gustav JaenıscH, Gohlis b. Leipzig. Dem Programm folgend, seien nachstehend zuerst die Neuheiten genannt. In erster Reihe stand hier die Compagnie continen- tale d’horticulture in Gent, Belgien, Direktor L. Linpen. Sie lieferte nicht weniger als 29 Neuheiten, darunter meist solche, die noch nicht im Handel. Epoche machende Pflanzen waren unter ihnen allerdings nur wenige. t 1. Alocasia imperialis, Bormeo 1884, eine majestätische Blattpflanze mit breit herz- a 276 73. 14. 20. FRE Gartenbau- Ausstellunge förmigen, vorn abgerundeten, lich } blaugrünen Blättern. Wohl die schönste Neuheit der Ausstellung und als Han- delspflanze geeignet. Alocasia regina, Borneo 1884, ähnlich, Blätter etwas kleiner, vorn spitz, wohl nur Varietät. Croton Oosterzeei, Niederländisch Indien 1834, sehr schmalblätterig, gelb gefleckt, leicht, aber sonst nicht hervorragend. Calamus kentiaeformis, Fidji-Inseln 1884, mit breitem, kurzem Fiederblatt und Stacheln am Blattstiel. Calamus Lindeni, Philippinen 1883, noch schöner als vorige, reich gefiedert. Livistona Wagouriniana, Niederl. Indien 1884, mit starken,. horizontal abstehen- den oder etwas rückwärts gerichteten Stacheln. Pandanophyllum Wendlandi, Borneo 1884, Stengel genau dreikantig, Blätter läng- lich gestielt. Gymnogramme schizophylla glorioso, Hy- briden 1883. Sehr leicht und zierlich. Alocasia Putzeysi, Sumatra 1833. Herr- liche Pflanze, schon im vorigen Jahrgang von uns beschrieben und abgebildet. Alocasia Thibauti, Indischer Archipel. Gleichfalls schon früher erwähnt. Dieffenbachia magnifica, Neu- Granada 1883. Desgl. Nichts besonderes. Aglaonema Kobellini, Philippinen 1882. Hat breite, silbergraue Streifen. Aglaonema pictum. Kleinblätterig, sil- bergrau gefleckt. Vriesea heliconoides, Neu-Granada 1883. Blätter riemenförmig, zurückgerollt oder überhängend, ganzrandig, Blüthenstiel kurz, die zweizeilige Aehre sehr kurz, gedrungen, dick, fleischig, untere Deck- blätter roth, mittlere roth mit weisser Kante, obere ziemlich weiss, eine sehr hübsche und interessante Art, deren Blumen noch nicht aus den Deckblättern herausragten und daher nicht näher be- schrieben werden können. Schismatoglottis decora, Borneo Blätter mittelgross, länglich, spitz. S. variegata, Blätter eiförmig, dunkel- grün, etwas heller geadert. S. Lavalleei und 5. Lansbergeana sind schon von uns beschrieben. Pothos Enderiana, Borneo 1884. Zu Ehren des Herrn Obergärtner ENDER im Bot. Gart. zu Petersburg; Blätter klein, eiförmig, ganz dunkelgrün und stark glänzend. Curculigo scychellensis, 1884, interessant Men der braunen Stacheln am Blatt- stıel, 1884. eiförmig, RL 4 Andre obs 2 m hoch, 8 Blumen. 22. Zamoa Mayapurensis, Blättchen vorn gesägt. 23. Croton magnifıcum, Salomon-Inseln 1882. Tillandsia Pustochoviana, Brasilien 1883. bändert. 25. Sandanus leucospinus, Madagascar 1884. Zierlich und hübsch wegen der weissen N Blattzähne. 26. Cystosperma Matveieviana, Sumatra 1884, Blatter spiess- oder pfeilförmig, fieder- spaltig, fast gefiedert. Venezuela 1882. Aehnlich der Z. odäigua oder mexicana. Eine herrliche Pflanze, wohl die schönste von allen, im Wuchs ähnlich wie 7. (Vriesea) tesselata, aber zickzackartig ge- 3 ; 3 an 27. Curmeria metallica, Borneo 1884, Blätter breit eiförmig, mit kupferröthlichem Metallschimmer. 28. Philodendron Regelianum, Borneo 1884, sehr hübsch, Blätter spiessförmig, fieder- spaltig, slänzend hellgrün, Blattstiel mit rothen Borsten besetzt. Wahrscheinlich aber wenig vom alten 2. crinipes ver- schieden. Homalonema ee Borneo 1884, Zu Ehren des Hofgärtners SIESMAYER im Taurischen Garten zu Petersburg benannt. Breit, herzförmig, hübsch. 29. Personalnachrichten. Bei Gelegenheit der feierlichen Preis-Ver- theilung auf der internationalen Ausstellung in St. Petersburg am 30. Mai erhielten auch die Delegirten Auszeichnungen und zwar von Deutschland Hofmarschall von SAınr PAUL- ILLAIRE den Stanislaus-Orden II. Klasse mit dem Stern, Prof. Dr. REICHENBACH, Hamburg, den Stanislaus-Orden II. Klasse, Oekonomie- i rath StoLL desgleichen, Direktor NIEPRASCHR, Köln, den Annenorden III. Klasse, Prof. Dr. h WirrMmack des gleichen. Von Oesterreich-Ungarn erhielt Prof. Dr. Kanıtz, Klausenburg, den Annenorden IT. Klasse, von Italien Prof. Dr. Brıosı, Pisa, | desgleichen, von Kopenhagen Prof. HAnsEN desgleichen. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 31. Mai 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Amaryllis formosissima 250. Azaleen 2o. Cyclamen 25. Maiblumen ıö6. Orchideen 300— 1200. Rosen Ioo—200. Dijon-Rosen 50. Stiefmütterchen 5. Viola cornuta 5. — Sonstige Blumen: Fuchsien zo. Abutilon ! > \ | ; \ } | ö h Y 4 N ‘ 4 / 25. Primeln 5—ı0o. Rhododendron 25. Erica (Töpfe) 300 — 700. Levkoyen, Glocken 20. Myosotis palustris, pro Bund 5. Alyssum, pro Bund >. —Z—a— einzelne Anzeigen. z Juni.) Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Die Königlichen Gärten in Potsdam. | Zehn Lichtdruckbilder hervorragend schöner Punkte. Herausgegeben von Th. Nietner, ; Königlicher Hofgärtner in Potsdam. Format 45 zu 32 Centimeter. Preis in Mappe 8 Mk. | IN TALW3 Babelsberg, Schloss. Glienicker Brücke. Marmorpalais. Sanssouci, Eingang vom Obelisk. Fontäne. Frie- | Theehäuschen beim neuen Palais. denskirche. - \ Glienicke, Blick nach der Havel. Blick nach Charlottenhof. | Potsdam. SÄATNERISCHES SKIZZENBUEN, In Yerbindunge mit Fachgenossen herausgegeben von Th. Nietner, Kg]. Hofgärtner in Potsdam. Sechzig Tafeln in Farbendruck im Format von 39 cm Höhe und 29 cm Breite. Wht erläuterndem Text. Preis kart. 40 M. Ausgeführis Gartenanlag von E. NEIDE. Herausgegeben von 4 H. Geitner, Br Königl. Thiergarten- Obergärtner in Berlin. ; 20 farbige und 6 schwarze Tafeln nebst Text. — In Gr.-Fol. — Preis cart. 20 Mr. INHALT: 14 I. Villa am Wannsee (von der Heydt). — II. Rittergut Crüden (von Jagow). — Ila. a - sprüngliche Anlage. — III. Königsplatz in Berlin. — IMa. do. Ursprüngliche Anlage. — Iv. Villa _ bei Dresden (von Stockhausen). — V. Wallwitz in Schlesien (von Eichmann). — Va. do. Ursprüng- liche Anlage. — VI. Freiburg iu Schlesien (von Kramsta). — VlIa. do. Ursprüngliche a 3 VII. Umgebung des Luisendenkmals im Thiergarten bei Berlin. — Vila. do. Ursprüngliche Anlage. — VI. Halberg bei Saarbrücken (Stumm). — IX. Vorgarten in Berlin, Thiergartenstr. 35 (Gebr. _ Hardt). — X. Zweibrodt bei Breslau (von Johnston). — Xa. do. Ursprüngliche Anlage. j Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Junge Palmen | und Blattpflanzen in kräft. Waare, ferner Obst-, Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be- wurzelung, Coniferen, Rosen u. 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Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K. Pr. Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Aartenbanes in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. ' Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt: Petraea volubilis. Nach dem Journal of horticulture von L. WITTMACK. (Mit Abbildung.) Die Kultur von Cyclamen europaeum und anderer Freiland-Alpenveilchen. Von R. MÜLLER, Ober- gärtner in Praust bei Danzig. Zur Geschichte der Cryptomeria elegans. SPRENGER, Portici bei Neapel. Abnormitäten an Fichte und Eiche. Von C. Von L. SEIFERT, Obergärtner in Segeberg. (Mit Abbildungen.) \ algelegelapelsgelagefgelsgeligelofalen Erste Sommerobst-Ausstellung Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preuss. Staaten bei Gelegenheit seines 62. Stiftungsfestes S> vom 28. Juni bis 2. Juli d.J. a a a Ba NL nn af a le a dien Keane er Ehe 48 GrY - BR a Er Si 2. nu ab Zah Eye 2) Deal Erna a Y Ey > . a“ Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW,, 32 Wilhelmstrasse. DEUTSCHE DENDROLOGIE. Systematische Uebersicht, Beschreibung, Kulturanweisung u. ee R der | in Deutschland ohne oder mit Decke aushaltenden Bäume und Sträucher. Von WW. Lauche, Kg]. Garten-Inspektor, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam. Mit 283 Holzschnitten nach Zeichnungen des Verfassers. Neue Ausgabe. Preis 12 M. Geb. 14 M. SCHMIDLIN’s Dlumsnzucht ia Ammsn, S>=- lllustrirte Prachtausgabe. — Herausgegeben von F. Jühlke, Hofgarten-Direktor Sr. Majestät des Deutschen Kaisers. Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 600 Holzschnitten. Preis 16 M. Gebunden mit Goldschnitt 20 M. Der praktische PLANZEICHNER FÜR GÄRTN ER. ANLEITUNG zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehr- Anstalten. EUEED ERNEUERT EEE TIIETER, Herausgegeben von A. Wagner, Städtischer Garten-Inspektor zu Stuttgart. Zweite, neu bearbeitete Auflage. Zwölf hthographirte Tafeln nebst Text. — Preis 8 Mark. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Petraea volubilis. Nach dem Journal of horticulture von L. WITTMACcK. (Mit Abbildung.) >55 ))as Journ. of hortic. vom 1. Juli 1883 brachte S. 52 die Beschreibung und Abbildung einer schönen Schlingpflanze des Warmhauses, die sich vor vielen anderen ihrer Genossen durch die blauen, lila oder lavendelfarbigen Blüthen aus- zeichnet, eine Farbe, die man bei Alla- Fig. 92. ‚meist nicht findet. Wie die Abbildung, die wir dem genannten Blatt entlehnen, zeigt, stehen die Blumen in langen hän- senden Trauben, die an starken Pflanzen ‚oft 30. lang sind. Die Krone ist 5-lappig, falls 5 Lappen, diese sind aber viel grösser als die der Krone, oft I} cn lang und von Gestalt länglich. Sie sprei- zen sich horizontal, nehmen noch an Länge zu und bleiben eine Zeit lang stehen, wenn die Blumenblätter schon abgefallen sind. Ihre Farbe ist lavendel- \ blau oder lila, bei einigen Pflanzen viel Petraca volubilis. ee TTS ——— 277 dunkler und erscheint es wahrscheinlich, dass 2 Varietäten existiren, eine mit hellem oder fast weissem Kelch und eine andere mit einem Kelch, beinahe so dun- kel wie die Krone. Beide sind schön, aber die eine auf unserer Figur darge- stellte ist im Allgemeinen wegen‘ des Kontrastes der Farbentöne vorzuziehen. Petraea volubilis wurde zuerst von HOUSTON bei Vera Cruz entdeckt, ist aber auch auf Martinique und anderswo gefunden. Nach AIToN’s »Hortus Ke- wensis«e scheint es, dass Samen zuerst nach dem botanischen Garten in Chelsea Petraea volubilis. (bei London) gesandt wurden, und zwar vor 1733. Von diesen sollen nach MIL- LER nur 2 Pflanzen erzogen, Blumen dagegen zuerst 1802 an einem Exemplar bei Herrn WOooDFORD in Vauxhall be- obachtet sein. Von diesem wurde eine Abbildung im Bot. Mag. S. 628 gegeben, es scheint aber eine andere Varietät ge- wesen zu sein, als die von uns abgebildete, da bei ersterer die Kronenlappen grösser, die Kelchlappen schmäler und die Farbe einfach purpurn-lila sind. HousToN benannte die Pflanze zu Eh- ren des Lord ROBERT JAMES PETRE, der eine grosse Sammlung, ein Gewächshaus und Freilandpflanzen hatte, deren Ge- 24 Die Kultur von sammtzahl auf 219 925 Exemplare ange- | geben wird. ‚Die Kultur ist nach L. CASTLE, wel: cher auch vorstehende Beschreibung im Journ. of hortic. gegeben, leicht. Eine gewöhnliche Warmhaus- Temperatur, ein guter Kompost von Wiesenlehm und Torf mit einer kleinen Menge gut verrotteten Düngerssind dieHaupterfordernisse, ferner halte man sie rein von Insekten, nament- lich von Schildläusen, die ihr Hauptfeind sind. Wasser gebe man reichlich, wenn die Vegetation der Pflanze fortschreitet, auch spritze man fleissig, um die Blätter frisch _ und rein zu erhalten. . Die Vermehrung kann-durch Ableger erfolgen, die beste Methode junge Schosse auf Stücke der Wurzel im April oder Mai zu pfropfen. Wenn man diese wie andere Wurzelschnittlinge warm und beschattet kultivirt, erhält man leicht junge und kräftige Pflanzen. An- fänglich glaubte man, sie könne nur durch importirte Samen vermehrt werden, und da sie Samen in England nicht ansetzte oder nicht reifte, so glaubte man, sie sei monöcisch oder diöcisch. Ein triftiger Grund für diese Annahme liegt nicht vor, da ja auch viele andere tropische (ent schieden zwitterige) Gewächse bei uns keinen Samen ansetzen. Die Kultur von Cyclamen europaeum und anderer Freiland -Alpenveilchen. Von R. MÜLLER, Obergärtner in Praust bei Danzig. AN ährend das Cye/amen persicum mit seinen Spielarten sich einer immer grösseren Vervollkommnung in seiner Kultur erfreut, ist unser deutsches Alpen- veilchen, Cyclamen europaeum, beinahe aus den Gärten verschwunden. Wenn nun auch nicht geleugnet werden kann, dass kräftige und gesunde in voller Blü- the stehende Pflanzen von Cyclamen per- sicum, besonders der neueren gros$- blumigen Sorten einen prächtigen An- blick gewähren, und diese Pflanzen daher mit Recht zu Lieblingen aller Pflanzen- Freunde und Freundinnen geworden sind, so birgt doch auch unser gemeines Alpen- ist ‚abe men europaeum.. veilchen Reize an Sicht welche es min- 5 destens ungerechtfertigt erscheinen lassen, dasselbe so gänzlich zu nd Man möchte nun doch fragen, wo blei- ben die Hunderte und Tausende von Cyclamen europaeum, welche alljährlich von Sammlern ihrem heimathlichen Stand- orte entrissen und überall hin verschickt werden? oder die geringere Zahl, welche Touristen zum Andenken an die herr- lichen Alpen mit in die Heimath nehmen? Der grösste Theil derselben geht wohl an unrichtiger Behandlung zu Grunde. Um so mehr fühlt sich der Blumen- freund und auch der Gärtner angenehm überrascht, wenn er gelegentlich einmal auf einen Garten trifft, in welchem diese Pflanzen eine Heimstätte und richtige Pflege gefunden haben. Viele glauben dieselben nur im Topfe ziehen zu können, und gerade bei der Topfkultur werden .. die grössten Fehler gemacht, ‘man das Cyclamen europaeum im Topfe selten schön findet. so dassı Die Kultur im freien Lande ist aber so einfach, leicht und“ dankbar, dass der Wunsch eines Jeden, welcher unsere Alpenveilchen einmal am richtigen Platze gut entwickelt, mit' Io hübsch gezeichneten einen Teppich bil- denden Blättern und unzähligen violett- rosa Blumen gesehen hat, auch eine An- zahl dieser Pflanzen zu besitzen, sich leicht realisiren lässt. Ich möchte daher | über die Behandlung von Cyelamen euro- peeum und einiger verwandter Arten ; Einiges aus meiner Erfahrung mit- f theilen. Der geeignetste Platz zur Freilandkultur : der Alpenveilchen ist für Norddeutschland der Halbschatten, am besten durch einen Baum oder mehrere Bäume geschaffen, welcher den Sonnenstrahlen im Sommer nur in der heissen Tageszeit von früh 9 Uhr bis 4—5 Uhr Nachmittags den Zutritt wehrt. Auch eignen sie sich vor- züglich für feinere Gehölzgruppen zwi- schen, unter und vor die vorderen Sträu- cher. Eine Hauptsache ist, dass die” Knollen nicht zu flach gepflanzt werden. Obgleich an ihrem natürlichen Standorte nicht allzuwählerisch in Bezug auf den’ Boden, so habe ich doch eine einiger- massen leichte, gut durchlässsige torfige oder moorige Erde als die den Alpen- veilchen zusagendste gefünden. Hat man sich im Herbste oder Früh- jahre eine grössere oder kleinere Anzahl 4 Knollen verschafft, so grabe man das Beet resp. die Stelle, an welche sie ge- ‚pflanzt werden sollen, ca. 25 cz tief aus, bringe auf den Boden ca. 5 cm hoch grobe Brocken von Torf- oder Haideerde, Ziegelstücke, ausgedarrte Kiefernzapfen (Kienäpfel) ete., um eine gute Drainage herzustellen, ‘hierauf eine ca. I2 cz hohe Schicht einer Erdmischung, welche man sich aus 2 Theilen Torf-, Haide- oder Moorerde, ı Theil der gewöhnlichen zu- erst ausgegrabenen Gartenerde und 4 Theil sgrobkörnigem Sand herstellt. Ist die 'Gartenerde an sich sandig oder torfig, so ist noch } Theil Rasenerde oder recht ‚verwitterter Lehm zuzusetzen. Diese Erd- schicht wird mit dem Harkenbalken ‚oder den Händen ziemlich fest angedrückt und dann geebnet. Auf dieselbe werden nun die Knollen in einem Abstande unter- 5 } Bezugnehmend auf eine Mittheilung in Nr. 3, S. 32, Jahrg. 1884 dieser Zei- tung über eineFichte, bei deraufeinem Ast sich wieder eine Fichte gebildet, möchte ich.noch einen solchen Baum anführe Diese Fichte (Abies excelsa) befinde sich im Garten des Herrn Gastwirth Davıp in Steinbeck bei Segeberg in Holstein. Der Baum hat eine Höhe von ca. IQ m, einen Stammumfang von 160m und sein Alter ist ca. 70 Jahre. Aus einem Aste in 2 m Stammhöhe hat sich nun eine junge Fichte bis zu einer Höhe von 7 m entwickelt, und beträgt der Um- fang des Astes I »z, während die übrigen, gleich alten Aeste nur einen Umfang DE TEEN Fig. 93. Eine abnorme Fichte. von 0,25—0,30 m haben. Der Mutter- stamm ist seit der Entwickelung der jungen Fichte merklich zurückgeblieben | und ist jetzt in der Spitze nicht mehr ganz gesund. Die Ursache dieser Bildung 4 habe ich leider nicht erfahrenkönnen, denn der jetzige Besitzer ist erst 30 Jahre da, während die junge Fichte zu jener Zeit schon ein Alter von I0—15 Jahren haben | mochte, also jetzt dasrespektable Alter von 40—45 Jahren besitzt. Ferner findet sich bei Segeberg in dem Gutsgarten von Mar- garethenhof eine Eiche in dem Alter von 150—200 Jahren. Dieselbe hat bei 4 einem Stammumfang von 2,71 m in | 1,06 m Höhe einen Knoten (Maser) von 5 m seitlichem Umfange und 2,30 Um- g in der Höhe, vom unteren Theil des Stammes nach dem oberen gemessen. Oberhalb dieses Knotens ist der Stamm noch 2 »z hoch bis zum Anfang der Aeste. Die Rinde des Knotens ist felderartig (ähnlich einer Schildkröte) zerrissen. Der Knoten selbst umfasst, wie die Abbildung des schematischen Querschnittes zeigt, beinahe den Stamm. Sollte irgend Jemand über diese Bil- dung und die Ursache derselben nähere Auskunft geben können, so wäre dies gewiss von allgemeinem Interesse, oder Bericht über die am 20. und 21. April d.). stattgehabte Pflanzenausstellung zu Lüttich in Belgien. Von HERMANN PEICKER, St. Gilles lez Liege, Belgique. "VW ie in vorhergehenden Jahren, so ver- anstaltete auch dieses Jahr die Kgl. Gartenbau-Gesellschaft in Lüttich eine kleine Pflanzen- und Blumen-Ausstellung. . Aönormitäten an Fichte und Eiche. Zu diesem Zwecke wurde der Saal de l’Emulation gewählt, da diese Räumlich- keiten den gestellten Anforderungen am - besten entsprachen. Der in vorzüglich orientalischem Style erbaute Saal hat eine längliche Form, in dessen hinterem erhöhten Theil (Podium) die grösseren Palmen des Hauses J. MAKOY ET CoMP. Platz gefunden und all die vorliegenden kleineren Arrangements, welche die Seiten- flanken und das Mittelstück des niedriger gelegenen Theils ausmachten, mit ihren tadellosen Wedeln überragten. Fig. 95. Querschnitt von Fig. 94. Ehe wir auf die einzelnen Gruppen dieses Raumes übergehen, gedenken wir vorerst der in einem kleinen Nebensaale aufgestellten Seltenheiten einiger Lieb- haber; besonders der kostbarsten Orchi- deen, deren Kultur in hiesiger Gegend immer mehr Verbreitung findet. Das ganze Arrangement daselbst hatte die Form eines länglichen Hufeisens, dessen Mitte ein Anthurium Andreanum, jeden- falls eines der grössten in Kultur befind- lichen Exemplare mit kolossalentwickelten Spathen, und vor demselben Erythroxdon brasiliense, beide von Mr. OsC. LAMARCHE DE Rossıus, bildeten, und die zu beiden Seiten stehenden Orchideengruppen von einander schieden. Ausser dem Hause 283 nn a be N Yan a Le ne Fa EEE Pa 2 ee 284 J. MAKoY ET ComP. hatten hier nur Lieb- haber ihre Schätze ausgestellt. Es wäre zu viel, jeder einzelnen Pflanze zu ge- denken, welche hier Platz genommen, daher wir uns nur auf die selteneren und besten Pflanzen beschränken. Von Orchideen wären besonders her- vorzuheben: Odontoglossum elegans, O. erispum formosum, O. guttatum splendidum, sehr schön, ©. W7 slckeanum, O. Alexandrae roseum, 0. gloriosum superbum, O. hebr.at- cum; Cypribedium Hookerae, C. cılholare, prachtvolle Neuheit, C. Argus, C. Lawrencı- anum, C. Lowi; Masdevallia ignea aurantı- aca, Oncidium pulchrum;, Phalaenopsis Lüddemannianum etc. von J. MAKOY ET CoMP. Besonders auffallend waren dann die von Mr. F. MASSANGE DE LOUVREX ausgestellten Orchideen, wie Cymbıdium Lowi; Masdevalha chimera, M. Harryana coerulescens, M.ignea Massangeana; Cyprt- pedium hirsutissimum, C. Dauthieri; Vanda Zricolor insignis, V. suavis; Odontoglossum Sanderianum, und eine prachtvolle Varie- tät von Dendrobrum Wardtanum. Diese sowie alle in genannter Gruppebefindlichen Pflanzen waren durch grosse Exemplare in 32 Spezies präsentirt und machten durch ihren Blüthenreichthum, sowie be- sonders guten Kulturzustand die Haupt- haltestation der Besucher aus. Die Jury erkannte diesem Loos den ersten Preis, grosse goldene Medaille, und den Ehren- preis, grosse goldene Medaille, zu. Ferner gedenken wir der ebenfalls vorzüglich kultivirten Tropenkinder von Hrn. Osc. LAMARCHE DE Rossıus, als Oncidium Marshallanum, Arpophyllum gisanteum, Cattleya intermedia, Phalaenopsis grandh- Flora, Odontoglossum Roezlüi u. A. Ihnen zur Seite befanden sich ausser Konkurrenz einige Raritäten, ausgestellt von Hrn. DIEUDONNE MASSANGE DE LOUVREX, wie Odontoglossum Halli -xanthoglossum, OÖ. Andersonianum, eine sonderbare Varie- tät von Alexandrae mit gelb und rosa Schattirung; prachtvolle Varietäten von Cattleya Mossiae und Mendeh. Von neueren und seltenen Pflanzen sind in diesem Raum noch bemerkens- werth Aphelandra Margarite, Anthurium Gustavi, A. Ferrierense (neue Hybride zwischen Andreanum und ornatum. Die- selbe ist im Charakter ersteren gleich, die Spathen jedoch sind hier von zartrosa Farbe), A. Wallisi; Pinlodendron elegans, Ph. Sodiroi; Dieffenbachia rex, Berscht über die Pin Aussicllung zu Lüttich. auch durch D.regina; Be. Robelinmi, Sch. Lansbergiana; Aralıa Massangeana, eine zur Gruppe Panax gehörige Arahacee, welche durch ihren kurzgedrungenen Wuchs und ihre Blattform an Kraus- petersilie erinnert; Dracaena Wilfred Lawton, D. Massangeana; Croton Prinzess of Waldeck, C. insignis; Eugenia Glazio- veana, die durch ihren eleganten, leichten. Habitus eine vorzügliche Dekorations- pflanze zu werden verspricht; Carludovica rubricauliıs, äusserst dekorativ; Faccarum Warmingianum, Microstyls metallica, Ker- chovea floribunda, eine hübsche Maranzacee mit blauen Blumen und rothen Brakteen; Begonia Olbia, Vriesia Kramert, Schhum- bergera Morreniana, Platycersum Hill, Alsophila pulchella und Dor yopteris mult- JUg!. Wenden wir uns nun wieder in den grossen Saal, so gelangen wir zuerst zu dem grossen Arrangement guter Palmen, von denen ganz besonders dekorativ und ihre nennenswerth sind Kenta Baueri, K. Luciani, K. Lindeni, Morreniana; Caryota javanıca; Geonoma Schottiana, G. rubri- caulis; Martinezia caryotifoha; Pritchar- dia macrocarpa; Ceroxylon niveum; Cocos coronata, C.flexuosa,; Sabal umbracuhfera u. a. — Auch sei noch vor Allem der in bester Kultur befindlichen Aroideen ge- dacht, als Spatiphyllum helcomiaefohum, Sp. Ortgiesü, Philodendron gloriosum, Ph. Melinoni, Ph. Dick; Dieffenbachia Memoria Corsi, D. lucinda, D. latimaculata, D. splendens; Colocasia reticulata; Anthurium Lindigi, A.Regeli, A.subsignatum; Alocasia zebrina, A. Thuibauti; Curmeria picturataetc. Von Bromeliaceen wären besonders zu erwähnen die grossen, prachtvollen Exemplare von Vriesia imperiahs, V. ° Helligeri, V. tesselata, V. helicomioides, V. splendens major, V. Barıletti; Ananassa Pinangensis fol. var., A. archichinensis, A. ° Fernandae; Tillandsia polystachya; Aech- ; mea Lalingei, spectabilis; Karatas Legrellei, K. Binoti; Nidularium acantho- crater, N. Scheremetieffü; Billbergia pyra- midalıs, B. granulosa superba; Caraguata lingulata = discolor; Chevalliera Veitcht etc. Von Blattpflanzen wären noch an- zuführen Maranta Veitch, M. applicata, M. bicolor; Croton spectabilis, C. aureo- marmoratum; Dracaena Foungi; Alpinia vittata fol. aur. var., wie auch ein reich- liches Sortiment schöner Blattbegonien. Seltenheit theilweise _ waren einige Repräsentanten . grossen - Auch aus der Familie der Farnkräuter in .sehr Exemplaren vorhanden, als Adiantum gracıllımum, cuneatum, Far- leyense, Lüddemannianum; Nephrolepis pluhppinense. N.davalloides fuscans; Gonio- Phlebium Reinwardti; Platycerium alcicorne, P. alcıcorne majus, P. biforme, P. Halli und ?. Willinkhei. Von blühenden Pflanzen waren ınehrere Gruppen getriebener Rosen, Maiblumen, von denen Stiele mit 24 Glocken nicht ‘zur Seltenheit gehörten, Reseda odorata, Deutzia gracıls, Viola tricolor, Primula auricula, Cheiranthus, Gentiana acanlıs, Begonia, Azalea indıca und molhs, Rhodo- dendron u. dergl. Abgeschnittene Blumen waren in einem Sortiment von 125 Tulpen und 50 Sorten Narzissen ausgestellt; von letzteren nennen wir als besoncers schöne einfache dzcolor Empress, Moschatos, longifohum Emperor, bicolor maximum; von gefüllten /ncom- parable palhdos fl. pl., Incomp. Sulphor (Phoenix), Lobularis grandiplenus und Telemonus plenus (von Sion); auch ein Sortiment von 50 guten Rosen hatte hier Platz genommen. Junge Künstler (Maler) der Stadt Lüttich Ä hatten an den Verein das Ersuchen ge- stellt, ihre Oelgemälde und Aquarellen zu gleicher Zeit ausstellen zu dürfen, was ihnen auch gestattet wurde. Nebenbei gesagt, waren es in der That ' vorzügliche Leistungen und trugen die- vr a Obst vom Auslande zu importiren. Vortheil zu ziehen. ' schränkten Armen zugesehen, wie sich Edie Franzosen und Amerikaner dieses _ Industriezweiges bemächtigt haben, und - selben viel zur Verschönerung der Aus- - stellung bei. Die Hebung der Obstverwerthung in | Deutschland. eo Y)eutschland, eines der bedeutendsten 7 Obstländer der Welt, hat bis jetzt leider versäumt, durch rationelle Ver- "werthung des Obstes den grösstmöglichen Es hat mit ver- durch Verschleuderung, sogar Verschwen- _ dung in den reichen Obstjahren wurde es in den Missjahren gezwungen, gedarrtes Mit Freuden begrüssten daher alle Patrioten die von Herrn OTTO LÄMMERHIRT, Ge- Hebung der Obstverwerthung in Deutschland. De Si Aare 285 = m schäftsführer des Landesobstbauvereins für. das Königreich Sachsen, im Pomo- logen-Kongress, welcher im September 1883 in Hamburg abgehalten wurde, an- geregte Errichtung von Obstverwer- thungs-Genossenschaften, denn nur dadurch wird es möglich sein, auf ratio- nelle Weise für alle, selbst die kleinsten Produzenten, einen Nutzen aus dem ÖObst- bau zu schaffen. Der Vorstand des Gar- tenbauvereins für Hamburg, Altona und Umgegend, an den sich der Pomologen- Kongress um Unterstützung gewandt, hat sich sofort bereit erklärt, an diesem, pa- triotischen Werke mitzuarbeiten und Unterzeichneten beauftragt, den Handel in deutschen Obstkonserven zu organisiren, Letzterer erlaubt sich nun in Folgendem seine Ansichten über diesen so wichtigen Industriezweig zur Kenntniss der bethei- listen Kreise zu bringen und ist jederzeit bereit, weitere Auskunft, wenn gewünscht, zu ertheilen. SEMLER sagt in seinem berühmten Be- richt sehr richtig, »die deutschen Obst- züchter müssen darnach trachten, gewisse »Forceartikel« zu kultiviren«e. Er meint damit, »dass das Hauptgewicht auf die Obstsorten gelegt werden müsse, welche sich für die betreffende Gegend besonders eignen, also sichere Ernte versprechen und mit Vortheil zu einem Handelsartikel gemacht werden können.« »Es giebt keine Gegend in Deutschland«, behauptet er, »vom Fusse der Alpen bis hart an den Nordseestrand, für welche nicht die Kultur irgend einer Obstsorte lohnend sein würde, immer vorausgesetzt, dass der Obsthandel organisirt und eine Obst- industrie vorhanden wäre.« Die Anregung zu diesen Kulturen und zur Bildung von Genossenschaften, einst- weilen wenigstens in den obstreichsten Gegenden, ist Sache der Pomologen- und Gartenbauvereine, und man sollte ferner sich bemühen, auch die Regierungen für diese Sache zu interessiren. Die Obstindustrie zerfällt in folgende vier Hauptabtheilungen, in das Präserviren des Obstes, in das Darren desselben, in die Produktion von Obst-Weinen und in die von Muss und Pasten. Das Präserviren des Obstes in Gläsern und Blechdosen ist schon ziemlich alten Datums und bedarf daher keiner beson- deren Erwähnung. Immerhin erreicht die Qualität der deutschen Konserven noch rn 3 a ar a ET N CS N Fr a RL Eh er re RT EN ER a N ira I 286 Hebung der Obstver: { nicht die der französischen, auf die Vervollkommnung dieses Industrie- zweiges mehr Sorgfalt verwandt werden: Das Darren des Obstes ist der wichtigste Zweig der Obstindustrie und wird, wenn richtig gehandhabt, den Obstproduzenten den grössten Nutzen abwerfen.’ Zum Darren darf nur Tafel-Obst verwendet werden, und es ist von Wichtigkeit, dass jede Gegend sich nur auf einzelne Sorten‘ legt, die dort am Besten gedeihen, damit eine Massenproduktion stattfinden und. eine gleichmässige Qualität geliefert wer- den kann. Wenn man das Alden-Obst kennt, wird man zu der Ueberzeugung gelangen, dass nur ein Apparat nach ALDEN’s System zum Darren angewandt werden sollte. Es ist jedenfalls kein kleines Verdienst von dem hiesigen Ma- schinenbauer, Herrn FR» FILLER, dass er zu der im September v. J. abgehaltenen grossen Obst-Ausstellung einen solchen Apparat angefertigt hat, der vorzüglich arbeitete und gutes Produkt lieferte. Der für diesen Apparat verlangte Preis (2250.%) ist, wenn er auch nur die Hälfte des Originals erreicht, noch immer hoch, ich glaube aber kaum, dass der Apparat im Inlande bedeutend billiger herzustellen sein wird, jedenfalls hat Herr FILLER die Erfahrung für sich, die Andere sich erst aneignen müssten. Ausserdem garantirt er für die Leistungsfähigkeit seiner Appa- rate. Die Verpackung des Darrobstes müsste für alle Gegenden eine einheitliche sein, der einzige Unterschied müsste darin be- stehen, dass jede Genossenschaft ihre eigene Marke führte, und ihr Name auf den Kisten und Fässern eingebrannt würde. Aepfel kommen entweder als Schnitten, Bohräpfel oder als plattgedrückte ‚ganze Aepfel in den Handel. Die weisse Farbe wird bevorzugt, muss aber nicht durch Schwefel, sondern durch Salzwasser her- vorgebracht werden. Die Aepfel werden entweder in Kisten von 50 Pfd. oder in Fässer von 200 Pfd. netto verpackt. Birnen werden bis jetzt in Böhmen und Frankreich nur ganz gedarrt; die Form ist wohl ziemlich gleichgültig, doch sollte man für Deutschland eine einheit- liche adoptiren. Die Verpackung ge- schieht in Säcke oder Fässer von ca. 100 Pfd. Pflaumen und Zwetschen mit Kernen. Ebenfalls von dieser Frucht lohnt es sich rt m Deich und So nur die ae. Sorten zu darren. Franzosen haben die gefälligste Ver- packung. Sie verpacken nämlich grosse Sorten 50—55 Stück auf das 4 Kilo in Gläser, Blechdosen oder kleine Kartons, Die alles mit hübschen Etiquetten, bei 60 bis | 65 und 70—75 Stück auf 4 Kilo in 4 Ki- sten, bei 80—85 und 90—95 Stück in 4 Kisten und bei Usanzwaare (bis 105 auf das 5 Kilo) in Säcke. Kirschen wa: in hübsch mit Pa- pier ausgelegten 1 und 4 Kisten. Auf dem Darrapparat könnte man na-: türlich auch Gemüse aller Art und be- sonders Kartoffeln darren, die in Fässern von verschiedenem Gewicht in den Han- del gebracht werden müssten. Was die Obstweine anbetrifft, so habe ich im Pomologen-Kongress Proben, wel- che von Herrn Direktor GOETHE vor- gelegt waren, gekostet, die ganz vor- züglich waren. Auf diesem Felde sollte‘ F man rüstig fortarbeiten, denn es unter- liest wohl keinem Zweifel, Weine mit der Zeit einen bedeutenden Exportartikel bilden können. Die Eti- quettirung der Flaschen müsste selbst- verständlich eine gefällige sein, und Be- nennung der Weine in deutscher und englischer Sprache zeigen. Ein guter Verschluss der Flaschen ist selbstredend. Zu empfehlen ist nun noch die Ver- werthung des Obstes zur Muss- und Pa- sten-Form, welche letztere schon von Frankreich aus in den Handel eingeführt ist. Die von Herrn Direktor GOETHE vorgezeigten Proben waren von vorzüg- licher Güte und möchte ich darauf die Aufmerksamkeit ganz besonders lenken. Wie schon oben erwähnt, müssten die deutschen Regierungen angegangen wer- den, diese für das Reich so wichtige In- dustrie in jeder Richtung zu unterstützen, vornehmlich auch die ausschliesslich in Deutschland konservirte Frucht für die ihr unterstehenden Anstalten, wie Hospi- täler, Irrenanstalten und hauptsächlich für die Marine zur Verwendung zu bringen. Für den kaufmännischen Vertrieb, sei es für den Konsum, bedarf oder Export bin ich bereit, eine Zentralstelle hier zu errichten und gegen eine geringe, feste Provision den Verkauf Selbstverständlich darf das Geschäft, wenn es gedeihen soll, nurgegen von einem zu besorgen. sofortige Zahlung gemacht, Risiko also keine Rede sein. dass diese sei es für Schiffs- a a Da ann m tn len, > Möge das Samenkorn, welches der Po- mologenverein im vorigen Herbste legte, aufgehen, gedeihen und baldigst reiche - Früchte tragen, und möge Jeder, der da- zu berufen ist, seine helfende Hand nicht verweigern. Hamburg, Mai 1884. J. W. SCHABERT in Firma: VOIGT, SCHABERT & Co. d. Z. Schriftführer des Vorstandes des Gartenbau- Vereins für Hamburg, Altona und Umgegend. Comtoir: Grosser Burstah 28, 1. Miscellen. Berliner Gärtnerbörse. Die Berliner Gärtnerbörse hat sich an das Kuratorium für Errichtung von Markt- hallen in Berlin mit der Anfrage gewendet, ob nicht auch diese Gärtnerbörse in einer der Markthallen Aufnahme finden könne be- hufs Einrichtung eines Engros-Verkaufs von Blumen, Pflanzen etc. Ein Detail-Verkauf wird selbstverständlich in allen Markthallen stattinden und dafür die entsprechenden Marktstände eingerichtet werden, für den Engros-Verkauf wird aber, da er zugleich _ zur Ausstellung der verschiedenen Gewächse _ dienen soll, ein besonderer Raum von un- gefähr 1000 gm Flächeninhalt nöthig sein. Der Berliner Gärtnerbörse, welche jetzt in einem Lokal in der Kommandantenstrasse abgehalten wird, gehören ca. 600 Gärtner an. Die Wichtigkeit der Errichtung eines Central- _ punktes für den Grosshandel mit Blumen, ‚ Pflanzen, Sträuchern etc. für die Entwicke- lung der Gärtnereien und den Vertrieb ihrer _ Erzeugnisse, um der Konkurrenz mit dem Auslande erfolgreich begegnen zu können, _ wurde allerseits anerkannt. Die Kommission _ beschloss daher, in der Markthalle in der " Lindenstrasse für Einrichtung geeigneter " Räumlichkeiten Sorge zu tragen und mit _ dem Vorstande der Berliner Gärtnerbörse ‚in weıtere Verhandlungen einzutreten. V.Z. j Dem »Leipz. Tagebl.« telegraphirt man aus Meissen, 6. Juni: Kränkelnde Wein- stöcke an der nördlichen- Seite von Wein- ' böhla haben eine Untersuchung veranlasst und das Vorhandensein der Reblaus konstatirt. > Hyazinthen-Neuheiten, in Wien ausgestellt. In einem Artikel des Herrn L. von NAaGY (Garten-Zeitung, ı. Mai, S. 210) über die - Frühjahrs-Ausstellungen inWien wird von den auf der Hyazinthen-Ausstellung des K. K. Gartenbauvereins vorhandenen Hyazinthen- Neuheiten gesagt: »Von einigen hundert "noch unbenannten Sämlings - Hyazinthen, k ) he A 4 ; E n r r x 1884. '12.Juni| Miscellen. deren besonders KRELAGE einsendete, kann ich nichts so Ausserordentliches herausfinden, dass es das Alte vollständig überragte, wenn auch recht Schönes schon mit Namen be- zeichnet wurde.« Es waltet hier ein kleines Missverständniss ob, welches wir von unserem Standpunkte aufzuklären verpflichtet sind. Wir sandten Herrn HooIBRENK zum Behuf der Ausstellung nicht mehr wie acht ver- schiedene Neuheiten, wovon einzelne schon Namen trugen, von jeder zwei Stück. Es ist noch die Frage, ob alle diese sechszehn Zwiebeln zur Ausstellung gelangten. Es kann also nicht die Rede von einigen hun- dert Neuheiten sein, welche besonders von uns ausgestellt wurden. Für die wenigen eingesandten wurde uns ein Ehrendiplom. Wir sind mit dem Auswählen von Neuheiten, um solche in den Handel zu bringen, äusserst vorsichtig, und wählen nur das, was wirklich Verdienste und in irgend einer Beziehung als Neuheit Werth hat. Erst nach jahre- langer Kultur kann man den wirklichen Werth einer Hyazinthen -Varietät gehörig be- urtheilen. Die eingesandten Neuheiten sind bei uns alle schon fünfzehn bis zwanzig Jahre in Kultur, ohne in den Handel gebracht zu sein. E. H. KRELAGE Sohn. Amtliche Bekanntmachung, betr. Durchfuhr von Gewächsen. Berlin, den 4. Juni 1884. Während bisher unter strenger Auslegung des Wortlautes im Artikel 3 der internatio- nalen Reblaus-Konvention und in den $$ 2 und 4 der Kaiserlichen Verordnung vom 4. Juli v. J. (Reichs-Gesetz-Blatt, Seite 153) die Durchfuhr von Gewächsen durch das Reichsgebiet unter denselben Gesichtspunk- ten behandelt worden ist, welche für die Einfuhr derselben massgebend sind, soll in Zukunft zur Erleichterung des internationalen gärtnerischen Handelsverkehrs nach dem neuerdings mit den Konventionsstaaten er- zielten Einvernehmen die Durchfuhr von Bodenerzeugnissen jeder Art dann gestattet sein, wenn solche unter Zollverschluss durch das Reichsgebiet befördert werden. In Ausführung dieser Massnahmen und um eine möglichst grosse Sicherheit gegen die Einschleppung der Reblaus zu gewähren, ist von dem Herrn Finanz-Minister ım.Eın- verständniss mit dem Herrn Reichskanzler bestimmt worden, dass die zollamtliche Ab- fertigung der durchzulassenden Gewächse stets unter Kolloverschluss zu erfolgen hat, und sind hiernach die Zollbehörden mit entsprechender Anweisung versehen worden. Den Vorstand setze ich hiervon mit dem Ersuchen in Kenntniss, für die Verbreitung 283 vorstehender Anordnung An den Vorstand des Vereins zur Beför- derung des Gartenbaues in den Kgl. Preussischen Staaten. Hierselbst. Gartenbau - Ausstellungen. Erste Sommerobst-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Garten- baues in den Preuss. Staaten bei Gelegenheit seines 62. Stiftungsfestes vom Sonnabend, den 28. Juni, bis Mittwoch, den 2. Juli d. J. im Wintergarten (Central-Hötel), Berlin. Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Neuheiten. (Fortsetzung aus No. 23.) Nächstdem trat die Firma CHANTRIER FRERES (Mortefontaine, Dep. Oise) mit einer Kollek- tion neuer Kroton (zo Stück) hervor, unter denen nennenswerth sind: Albert Truffaut, Emp. Alexander III., interruptum elegans, Mortfontanensis (mit roth-buntem Blatt). Von derselben Firma sodann noch die Warm- hauspflanzen: Phyllantus Chantrieri, Anthu- rıum Houlletrianum nebst drei neueren un- benannten Sorten, Scolopendrium Malaisi und einige bunte Dracaenen, letztere ohne besonderen Fffekt. L. Jacog Maroy, Liege (Belgien) zeigte uns sechs seiner neuesten, von ihm eingeführten Pflanzen: Aphelandra Margaritae, aus Brasilien 1884 importirt. Bertolonia Closoni, gleichfalls aus Brasilien 1834 importirt, mit grossem Cyanophyllum ähnlichen Blatte. Cryptanthus Regeli, Bra- silien 1884. Tillandsıa Greigi, Mexiko 1884. T. Quintusi ibid., T'. variegata ib.mit schmalen, gedrehten und gefleckten Blättern. Die Flora in Köln, Dir. NIEPRASCHK, hatte sechs Ab- arten von Agave maculosa, sowie zwei Anthu- ien: Anth.Greigi(podophyllum xleuconeurum) und Anth. spec. (dieselbe Kreuzung) ausgestellt, JEAN VERSCHAFFELT eine neue Spezies von Mo- renia, importirt aus Mexiko. Oberg. HÖLTZER vom Bot. Garten zu Petersburg führte ein buntblättriges Heracleum pubescens, sowie eine Varietät von Viola cornuta, welche er durch künstliche Befruchtung erzielt hatte, als Neuheiten vor. CH. VUYLSTECKE, Loochristi bei Gent, eine neue Amaryllis, sowie als ornamentale Pflanze einen Calamus pataniensis. Drei neuere Pflanzen, von Dr. REGEL ausgestellt: Echino- spernum marginatum ß macranthum (mit Myosotis ähnlicher Blüthe), Statice Souwa- rowi, sowie die lilablühende Chorespara Greigi, waren im Ganzen noch nicht genug Gartenbau- Ausstellungen. in gärtnerischen. Kreisen Sorge tragen zu wollen. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. a I. V.: MARCARD. ‚entwickelt, um hierüber ein rechtes Urtheil fassen zu können. Mit einer Bismarkia no- bilis, Einführung v. HILDEBRANDT, welche ein Liebhaber Namens BASTAKOW ausgestellt, er- ging es uns ebenso; im Blatte ähnelt sie oberflächlich der Pritchardia filamentosa. Gemischte Gruppen. Unter den Gruppen imponirte sowohl in Bezugauf Mannigfaltigkeit diverser Pflanzen, entsprechendem Blüthen- reichthum, wie in dekorativer Beziehung, die in Form eines Kreises vom Hofgärtner KATZER, Pawlowsk bei Petersburg, ausgestellte und arrangirte Gruppe. Die Büsten der Majestäten, des Kaisers und der Kaiserin, in respekt- voller Entfernung von blühenden Rosen, Azaleen, Lilien, Nerium-Oleander und Clero- dendron umgeben, zwischen denen ein Cha- maerops humilis arborea, diverse Caladien, Cordyline australis, sowie sechs hohe Cocos Romanzoffiana plazirt waren, welche aus dieser Umgebung mit ihren leicht Du Wedeln stolz hervorragten. Wenn auch der Zahl nach gemischte Gruppen noch mehrere vorhanden, so inter- essirten uns vornehmlich die Einzel-Er- scheinungen in denselben. So NoiEFF- Moskau, welcher getriebene reich blühende Lilium candıdum und longiflorum, sehr gut kultivirtte Winterlevkoyen mit lebendigen Farben, desgl. dunkelbraunen Goldlack, eine, wie man uns sagte, russische Spezialität da- mit vorführte, der aber wohl nichts anderes ist, als unser schwarz-brauner Dresdener Treiblack. Ferner waren es die reichblühen- den Campanula medium des Hofgärtner STAUFF, Zarskaia-Slaviıanka bei Pawlowsk und gleicherweise des Hofgärtner GRÜNER- waLp, Gatschina, welcher gleichzeitig noch mit reichblüihendem Nerium-Oleander, 1jähr. Stecklingspflanzen, sich besonders hervorthat. Dass es diesen Gruppen anderweit nicht an Reseda, Heliotrop, Pelargonien, Begonien, Cyclamen, Cinerarien etc. etc. fehlte, darf wohl erwartet werden, indess waren diese Erscheinungen für uns nicht so bemerkens- werthe, ebenso wie die gemischten nicht- blühenden Gruppen des Warm- und Kalt- hauses, Einzelheiten ausgenommen, welche an den betr. Orten erwähnt werden. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin am 7. Juni 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Abutilon 20. Orchideen 300—1200. Rosen 50—75. Dijon-Rosen 20. Stiefmütterchen 5. Viola cornuta 5. 300—700. Myosotis palustris, pro Bund 5. Alyssum, pro Bund 5. 7 en 9 m dieser Abtheilung — Sonstige Blumen: 4 Fuchsien 5. Rhododendron2;. Erica(Töpfe) Levkoyen, einzelne Glocken 20. 884. 12. Juni.) Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW., 32 Wilhelmstrasse. HANDBUCH BBSTBAUES auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage herausgegeben von W. Lauche, K. Garten-Inspektor, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam. Mit 229 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis 16 M. Gebunden 18 M. Der Rosenzüchter oder DIE KULTUR DER ROSEN in Töpfen und im freien Lande. Nach eigener mehrjähriger Erfahrung dargestellt von Adolph Otto, weil. Obergärtner auf Belvoir b. Zürich. Preis 3 Mk. 50. Pf. VILMOBINs illustrirte Blumengartnerei. 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Nht 4 hthograplurten Tafeln. Szebente Auflage. Preis 5o Pf. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt dıe Zusendung franko. Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW, Schönebergerstr. 17a. Candelaber | für gebäude, Park. ee ee oe I. Jahrgang. Nr. 25. PEIOLFTOLIOTTOTTOLTI0LTT0LIOFTIGSTArTTAr— TI OLTIOLTIOLTOLITOLZI0TI0TI0T JUNG | WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a.d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in der K. Pr.Staaten, Organ des „‚Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“. Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. ' Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt: Triteleia uniflora Lind. Von CARL SPREN- GER, Mitinhaber der Firma DAMMAnN & Co., Por- tici bei Neapel. (Mit Abbildung.) Pomologische Notizen. Von SCHUSTER, quiesc. Ober- Baumschulgärtner und Obstbaulehrer in München. - Billbergia amoena Lindl. (Bromeliaceae.) Von L. _ _ WiIrTTMmack. (Mit Abbildungen.) Ehrenhumpen des Herrn LUCIEN LINDEN in Gent. (Mit Abbildung.) Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Miscellen: Pinus Pinea fol. aur. var. Statistik über die milden Winter. Amtliche Bekanntmachung, betr. Einfuhr von Pflan- zen in die Kap-Kolonie. Gartenbau-Ausstellungen. Berlin: Erste Sommerobst- Ausstellung. St. Petersburg: Internationale Aus- stellung. Personalnachrichten. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin. 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Er würde jedoch einer Obergärtnerstelle in einer Handelsgärtnerei, hauptsächlich Baumschulen, den Vorzug geben; dabei reflektirt er auf dauernde Stelle bei humaner Behandlung. Erwünscht wäre, wenn ihm Gelegenheit geboten, sich zu verheirathen. Gefl. Offerten zu richten an Herrn Appold, Kunst- gärtner n Wöhrd b. Nürnberg. ces. Angebote. DD Suche zum ı. Juli d.J. einen tüchtigen ersten Ge- hilfen. Dieser muss in der Azaleen- und Camellien- Kultur durchaus erfahren sein, ebenso Kenntnisse und Fertigkeiten in dem Baumschulenfache besitzen. __ Gehalt bei freier Wohnung etc. monatlich 60 M- Ausserdem wird demselben eine nicht unbedeutende Tantieme gewährt. — Nur wirklich lei-tungsfähige junge Gärtner bitte, sich zu melden. Hermann Lüben, Gärtnereibesitzer n Frankfurt a. O. . a ae id 2 uf A A a ala ee Abe DET IR Ai Be > 7 Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. "| GARTEN-ZEITUNG Der praktische Planzeichner für Gärtner. Anleitung zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehranstalten. Herausgegeben von A. Wagner, Garten -Inspector zu Stuttgart. Zweite, neu bearbeitete Auflage. 12 lithogr. Tafeln nebst Text. Preis 8 M. Prakt. Anleitung zur Pfirsichzucht. Die Gewächshäuser und Mistheete. Von Von ee Freih. v. Ompteda. J. Hartwig, Grossh. Hofgärtner in Weimar. Mit 8 lithographirten Tafeln. Preis 2 M. 50 Pf. Mit 52 Holzschnitten. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. J.G. Vothmann’s R Gartenbau-Katechismus. Die Obsthaumkrankheiten. Sechste Auflage, vollständig neu bearbeitet von Dr. Paul Sorauer. J. Hartwig, Preis Be 22 M.5orPE Grossherzogl. Hofgärtner in Weimar. Mit 60 in den Text gedr. Holzschn, Preis cart. 2M. Gärtnerische Veredlungskunst, Gärtnerische Samenkunde. Von 0, Teichert, Praktische Anleitung zur Zucht u. Ernte der wichtigsten | IE Garten-Inspector in Potsdam. Blumen-, Gehölz-, Gemüse- und Grassamen. | Zweite Auflage, Von bearbeitet vom Garten-Inspector Fintelmann in Potsdam. Wilhelm Schulze, Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Praktischer Gärtner in Erfurt. Preis 7 M. Der Gemüsebau. Geschichte des Gartenbaues. Anleitung zum Gebrauche an Lehranstalten und zam Selbstunterricht. 4 Von Von 0. Hüttig, B. von Uslar Director und Lehrer des Gartenbaues. in Hildesheim. Preis 2 M. 50 Pf. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Handbuch des Obstbaues auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage herausgegeben von W. Lauche, Kgl. Garten-Inspector, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam, Mit 229 in den Text gedruckten Abbildungen, Preis 16 M, Geb, ı8 M. Gegen frankirte Eu ndugs = Betrages a die Zusendung franko. Rn Wh RR EAN. Al 1884. 19. Juni] Triteleia uniflora Lindl. ne, 123 289 Triteleia uniflora Lindl. Von CARL SPRENGER, Mitinhaber der Firma DAMMANN & Co,, Portici bei Neapel. (Mit Abbildung ) "Wenige sind der zwergigen, alpinen Zwiebelgewächse, welche uns der Süden Süd-Amerikas lieferte, die so schön, anspruchslos und zugleich so verkannt ‚und selten kultivirt sind, wie die Trzielera. Man sollte fast glauben, dass irgend ein Unglücksstern über diese Fremdlinge walte, der sie absolut verdrängen wolle, ‚denn nichts stände der ausgedehntesten Kultur dieser nützlichen und überall ver- wendbaren Pflanze entgegen. Sie ist schnellen Wuchses, trägt grosse, wohl- riechende Blumen, fast mitten im Winter, hält im Freien, im milderen Deutschland wenigstens, unter leichter Decke aus, ge- ‚deiht in jedem Erdreich im Schatten und in der glühendsten Sonne, passt sich der Topfkultur an, lässt sich treiben und bildet reizende Einfassungen. Ihre frisch- grüne Belaubung ist rasenbildend, und ihre grossen, leuchtend weissen, gesternten Blumen erscheinen länger alssechs Wochen hindurch zugleich in grosser Zahl und er- heben sich unvergleichlich graziös über die dem Boden angeschmiegten Blätter. Sie ist zugleich massenhaft zu spott- billigem Preise in einigen Gärtnereien zu kaufen und ihre kleinen Zwiebeln sind fast sechs Monate lang in Ruhe leicht aufzubewahren und ohne Schaden überall hin leicht versendbar. Die an Arten arme Gattung der 7yzze- /Veia gehört zur Unterfamilie Alkeae der grossen Familie der Liliaceen und wird von BENTHAM et HOOKER unter Drodiaea beschrieben, die nach unwichtigen Merk- { Fig. 96. Triteleia uniflora Lindl. 6 malen in ‘drei Gattungen, Zubrodiaea, Triteleia und Callprora, unterschieden wurden. — Von den wenigen beschrie- benen Spezies ist die in nebenstehender naturgetreuer Abbildung vorgeführte 77. uniflora die schönste und für den deut- schen Gärtner brauchbarste. Da die Pflanze mehrfach in guten Gartenbau- schriften beschrieben wurde, wollen wir hier nur einige sonst nicht beachtete Merkmale vorführen und zugleich ihre verschiedenen guten Eigenschaften, wel- che sie als im höchsten Grade begehrens- werth für Jedermann erscheinen lassen, beleuchten. — Sie blüht hier im Süden im Freien von Mitte Februar bis Ende März; im kalten Kasten, gleichviel ob im 25 290 Triteleia‘ uiflora Lindl. freien Grunde desselben oder in Töpfe schon zu Anfang Januar. Ihre lieblich duftenden Blumen sind reinweiss und sehr für feine Blumenarrangements geeignet. Die knospenden Blüthen, von der Pflanze getrennt, erblühen im Wasser vollständig. Die Pflanzen blühen reichlicher und früher, wenn sie nicht gestört werden, und ihre Blumen sind noch einmal so gross als diejenigen der umgelegten Zwiebeln, sie halten so bis 57 72» im Durchmesser und es erscheinen öfter als sonst zwei auf einem Schafte. Die abgebildete Pflanze baute sich aus ca. fünf Mutterzwiebeln und deren Brut auf und befindet sich in der ersten Woche ihrer Blüthenperiode. Die meisten Stiele erheben sich frei und gerade, ihre graziösen Blüthen nickend präsentirend — ein Theil ist gebogen, nicht wie von der Last der leichten Blüthe, als vielmehr wie spielend. Man fragt weshalb und findet nur die Antwort: »Um der Schönheit willen und um die Grazie zu vollenden«e. Andere, sich im Verblühen schliessend, sich zur Erde, immer noch der knospenden: Blüthe gleich, als wollten sie zur Jugend wiederkehren. — So blühen und leuchten sie bei Tage und bei Nacht und sind von Insekten umlagert. Die Pflanze setzt nur selten und wenig Samen an, erzeugt aber reichlich Brutzwiebeln, welche schon im zweiten Jahre blühbar werden. Die Samenkapseln neigen sich zur Erde und suchen sich im Laube zu verstecken, ähnlich wie bei den Cyclamen, ohne in- dess wie jene ihre Stiele spiralförmig zu winden. Die Samen reifen ca. einen Mo- nat nach der Blüthe und halten sich auf- bewahrt zwei Jahre keimfähig. Dieselben, aber sogleich ausgesäet, keimen schnell und die Sämlinge blühen schon im zweiten, meistens jedoch erst im dritten Jahre. — Sie. gedeihen in jedem Erdreich. Zur Topf- kultur nimmt man indess am besten einen Theil gewöhnliche Mistbeeterde und einen Theil gute Lauberde, etwas Lehm und Sand und legt acht bis zehn Zwiebeln in fünfzöllige Töpfe so früh als möglich, etwa im Juli, und gräbt die Töpfe am besten bis Oktober, wo die Zwiebeln zu treiben beginnen, in die Erde ein, ohne sie zu begiessen, nur um sie frisch zu er- halten. Dann stelle man sie in kalte, frostfreie Kästen nahe dem Glase auf und halte die Töpfe frisch. Ein Um- legen der Zwiebeln ist nicht gut, besser ‘form und die Blätter länger und schmaler. neigen das neue Auffüllen mit Ba ähnlich wie bei den Lilien, und ein Horm- späneguss im März während der Blüthe oder kurz zuvor. So kann man sie jahre- lang in denselben Töpfen lassen und sich die reizendsten Marktpflanzen, die gewiss gerne gekauft werden, erziehen. j Tr. uniflora conspieua Baker ist eine wenig abweichende Form mit lichtblau be- randeten und zuweilen gestreiften Blüthen. Tr. unflora violacea Leichtl. dagegen ist sehr schön, falls sie echt ist. Ihre Blumen sind frisch porzellanblau, die Perigonblätter spitzer als bei der Stamm- a Sie blüht später und setzt merkwürdiger Weise reichlicher Samen an, erzeugt aber wenig Brutzwiebeln. Sie blüht indessen weniger reich und ist weniger graziös, duftet auch fast garnicht. ' 3 Pomologische Notizen. Von Rn SCHUSTER, quiesc. Ober-Baumschulgärtner und Obstbaulehrer 4 in München. ’ Ss eutschlands grosser Pomologe, Super- intendent OBERDIECK in Jeinssen hat während seines langen auf dem Gebiete der Pomologie segensreichen Wirkens eine grosse Menge Obstsorten gesammelt und beobachtet, "und empfahl dringend, dieselben in pomologischen Gärten an- zupflanzen und zu beobachten, um nach! und nach den wirklichen Werth der Sor- ten, insbesondere ihre Verbreitungswür- digkeit feststellen zu können. a Als mir die Aufgabe wurde, für den an der kgl. landw. Centralschule Weihen- stephan errichteten pomologischen. Garten Obstsorten zu beschaffen, wandteich mich, weil ich der Sortenechtheit dann ver- sichert sein durfte, an OBERDIECK. Es wurden seine sämmtlichen Apfel- und Birnsorten, sowie ein grosser Theil seiner Kirschen- und Pflaumensorten in Edel sern bezogen und auf dazu bestim Wildstämme, theils als Nieder-, theils Hochstämme veredelt erzogen, um Lehrmittel für den Obstbauunterricht dienen. Die Lage des Grundstückes, auf der pomologische Garten angelegt wur ER 19. Juni.] ‘ist hoch, frei und den Winden stark aus- ‚gesetzt. Der Boden ist ein schwerer guter Weizenboden. Obwohl nun ein grosser Theil dieser Obstsorten von verschiedenen pomologi- ‘schen Autoritäten, theils im illustrirten Handbuch der Obstkunde (Herausgeber I. JAuHN, E. Lukas und I. G. C. OBER- 'DIECK, Stuttgart 1859.) abgebildet und grossentheils eingehend beschrieben sind, ‚sowie sich auch in OBERDIECK’s Notizen (Ravensburg 1864) kürzere Bemerkungen über dieselben finden, so dürfte es doch nicht uninteressant sein, die Resultate ‚weiterer Beobachtungen, besonders über "Verbreitungswürdigkeit, Verwendbarkeit ‚etc., wenigstens von solchen Sorten zu erfahren, die noch weniger beobachtet ‚und verbreitet sind. Diese Beobachtungen ‚dürften noch dadurch an Werth gewinnen, dass eine so grosse Zahl von Sorten (über 900 Apfel- und Birnsorten) aut gleichem Boden unter gleichen örtlichen und klimatischen Verhältnissen neben ein- ‚ander angepflanzt und beobachtet werden konnten und zwar in einer, dem Obstbau nicht günstigen Gegend, so dass die Re- sultate einen sicheren und gleichmässigen ‚Massstab für die Beurtheilung der Sorten abgeben. Aepfel. Apfel von Hawthornden. Schöner ‚grosser, aus England stammender Apfel; er reift im September und hält sich 3— 4 Wochen. Der etwas einschneidend ‚säuerliche Geschmack macht ihn weniger als Tafelfrucht brauchbar, dagegen ist er für die Küche und andere wirthschaftliche Zwecke sehr schätzbar. Der Baum wächst kräftig, erreicht nur mittlere Grösse, wird frühzeitig fruchtbar, rägt fast jährlich und ist so hart, dass er durch den Winterfrost 1879, 80 nicht den geringsten Schaden gelitten hat. In windigen Lagen passt die Sorte nicht, ‚da die ziemlich grossen Früchte leicht Hurch den Sturm abgeworfen werden. Apfel von St. Germam. Ein etwa Pe Tage nach dem weissen Astracan reifender, sehr wenig bekannter französi- scher Frühapfel, welcher zum Rohgenuss "weniger gut als manch anderer, zu gleicher Zeit reifender, zum Kochen dagegen ganz vorzüglich ist. Der Baum wächst kräftig, ist dauerhaft. an Lagen, wo der Baum des weissen Bi Pomologische Notizen. 291 Astracan leicht krebsig wird, dürfte diese Sorte als Ersatz für denselben dienen. Blutrothe rheinische Reinette. WON FLOTOW beschreibt im illustrirten Hand- buch für Obstkunde (Bd. IV. pag. ı51) diese vortreffliche, in den Rheingegenden sehr verbreitete Sorte sehr zutreffend, die beigegebene Abbildung jedoch ist, was die Form anbelangt, nicht ganz gut. Die hier von fünf Ernten erhaltenen Früchte haben den grössten Breitendurchmesser konstant mehr in der Stielgegend gezeigt. Die Sorte ist mehr für wirthschaftliche Zwecke als für die Tafel geeignet, ist ganz ausserordentlich haltbar und fault nicht leicht. Der Baum wächst sehr kräftig und rasch und ist widerstandsfähig gegen Krank- heiten. Ihrer guten Eigenschaften halber verdient diese Sorte eine grössere Ver- breitung, als sie bis jetzt gefunden hat. Boikenapfel. Noch wenig verbreiteter werthvoller Winterapfel, welcher ausser- ordentlich haltbar, für Tafel wie für Wirth- schaft gleich gut verwendbar ist. Das Wachsthum des Baumes ist mittel- kräftis, die Krone baut sich breit, die Früchte, über mittelgross, werden nicht leichtdurch den Sturm abgeworfen. Hierhat die Sorte durch Frost nie Schaden ge- litten; sicher passt sie für freie Standes- ortsarten.*) Bunter Prager. Dieser vorzüglich schöne, gute und haltbare, für die Tafel wegen seiner Schönheit, für ökonomische Zwecke wegen seines schmackhaften Fruchtfleisches schätzbare Herbstapfel verdient mehr angepflanzt zu werden, als es bisher geschehen ist. Der sehr kräftig wachsende, frühzeitig und fast jährlich tragende Baum ist dauer- haft und gedeiht in den verschiedensten Bodenarten. Burcharts Reinette. Grosse sehr schöne, zu den grauen Reinetten zählende Sorte; sie zeigte hier zwei Fehler: sie fiel näm- lich, wie auch OBERDIECK beobachtete, häufig vor der Pflückreife vom Baume und faulte auf dem Lager. Diese Fehler tre- ten aber höchst wahrscheinlich nur lokal auf und dürfte diese Sorte dennoch da, wo das nicht der Fall ist, zur Anpflanzung empfohlen werden. *) In der Umgegend von Hamburg ist der Boikenapfel recht verbreitet, wird aber mehr zum Kochen als zum Rohessen benutzt. L.W. 292 Pomolog Der raschwüchsige und sehr kräftig sich entwickelnde Baum trägt bald und jährlich ausserordentlich reich. Calvıll Garibaldi. Noch ziemlich neue, wenig verbreitete Sorte, deren Güte weit hinter den ihr vorausgegangenen Anprei- sungen zurückbleibt. Nach hier gemach- ten Erfahrungen dürfte sie zu den ent- behrlichen Sorten zählen. Calnll St. Sauveur. Ueber diesen recht werthvollen Apfel waren und sind noch theilweise jetzt die Urtheile sehr verschieden. Der Grund dieser von ein- ander abweichenden Beurtheilungen liegt wahrscheinlich darin, dass die Bäume theilweise nicht auf richtige Standorte ge- bracht wurden; er passt nur für geschützte Lagen, ganz besonders für Zwerg-Kultu- ren und erreicht am wagerechten Kordon seine grösste Vollkommenheit und Güte. Der in der Jugend sehr robust wachsen- de Baum wird frühzeitig fruchtbar und muss wegen seiner reichlichen Tragbar- keit stark beschnitten werden, damit er sich nicht zu früh erschöpft. Cludius Herbstapfel. Eine sehr delikate Herbstsorte, die durch OBERDIECK empfoh- len und verbreitet wurde. Es hat diese Sorte nur den einen Fehler, dass sie sich, wenn sie reif ist, nicht mehr lange auf- bewahren lässt. Der kräftig wachsende Baum trägt sehr reichlich und verträgt auch freien Stand. Cludius Borsdorfer. Wenig bekannter, kleiner, reichtragender Apfel. OBERDIECK empfiehlt ihn für südliche Lagen. Die bis jetzt hier geernteten Früchte waren, selbst von Zwergbäumen in geschützter Lage unanschnlich. Die Sorte dürfte entbehrlich sein. Coulons Reinette. Noch ziemlich neue, wenig angepflanzte, höchst werthvolle Apfelsorte. In Form, Grösse und Ge- schmack der Pariser Rambour-Reinette ähnlich, dürfte dieselbe überall, wo jene nicht gut fortkommt, als Ersatz dienen. Der kräftig und gut gedeihende Baum ist sehr fruchtbar, nicht empfindlich gegen Kälte; er hat selbst im Winter 1879/80 durch den Frost nicht im Geringsten ge- litten. Dowtons Pepping. Kleiner edler, in England beliebter Tafelapfel; hier blieb er stets klein und bekam in ungünstigen Jahren viele Baumflecken, war "aber bei alledem sehr schmackhaft. Die hiesigen Bäume blieben klein, tru- ‚gen fast jährlich so viele Früchte, dass ein Theil derselben ausgebrochen werden musste. Für freie Standorte eignet sich die Sorte nicht, dagegen dürfte sie für geschlossene Gärten sich empfehlen. Dr. Breedows Pepping. Dieser etwas kleine, aber sehr vorzüglich feine Tafel- apfel erreicht selbst in weniger guten Lagen und nach schlechten Sommern fast noch seine volle Güte. “ Der Baum wächst mässig, leidet nicht durch Kälte, blüht schon in der Baum-- schule, trägt fast überreich und muss des- halb in der Jugend an den Leitzweigen stark beschnitten werden. Es eignet sich diese Sorte wie die vorige für geschlossene Gärten. Die jährlich mit Früchten be- hangenen Bäume sind eine herrliche Gartenzierde. Edelrother. In Südtyrol vorzüglich gut gedeihender Taubenapfel, ist wegen seiner Schönheit und Güte sehr beliebt im Han- del und wird theuer bezahlt. Früher wurde diese Sorte in hiesiger Gegend häufig angepflanzt. Die Bäume gediehen gut, waren nicht empfindlich gegen Kälte, aber die Früchte blieben sehr klein, wurden nicht schön und hatten nichts von dem kräftigen Ge- schmack. Der Apfel passt bei uns nur für Zwerg-Kultur in günstig gelegenen Gärten mit schwerem kräftigem Boden. Erzherzog Anton. Eine von dem ver- dienstvollen Pomologen SCHMIDBERGER aus Samen erzeugte gute und reichtragen- de Goldreinette, die sich fast überall be- währte, wo sie angepflanzt wurde. ! Hier trug der mässig wachsende, recht dauerhafte Baum sehr reichlich. Die Früchte wurden schön, waren aber im Geschmack nie so gut, als sie ander- wärts befunden wurden. ‚0 Flachrunder Nonpareil. Unter den Nonpareil-Sorten ist dies der beste und werthvollste, darf aber nicht zu früh ge- pflückt werden, sonst welkt er. j Der nicht besonders kräftig wachsende. Ü Baum trägt fast jährlich und reichlich; er erträgt freien Stand; die Früchte sitzen A fest, so dass sie nicht leicht durch Sur P abgeworfen werden. Franklıns Goldpepping. Auch hier zeigte sich derselbe identisch mit uch Goldpepping. Da die Sorte unter ersterem | Namen bekannter ist, dürfte derselbe der passendere sein. Besondere Vorzüge n entbehrlichen zu rechnen. *) Gelber Lavendelpepping. Alter, aber nur wenig bekannter und selten ange- pflanzter, vorzüglich guter, später Som- _ merapfel, der sich im genussreifen Zustand noch mehrere Wochen gut erhält. Der rasch und kräftig sich entwickelnde um wird nur mittelgross, ist nicht em- ndlich, wird etwas später fruchtbar als anche andere Sorte, trägt aber dann ısserst reich und fast jährlich. ‚Gloria Mundi. Unter diesem Namen ı von OBERDIECK ein Rambour hierher it dem Bemerken, dass derselbe sehr ] Aehnlichkeit mit dem bekannten lausmütterchen« habe. Die ganz glei- e Sorte erhielt ich auch noch von dem Baumschulenbesitzer I. BAUMANN in Boll- willer unter »Apfel von Aosta« und von TRANSON FRERES in Orleans unter dem "Namen »La Menagere<«, was ja nur eine Uebersetzung unseres deutschen Haus- mütterchens ist. * Wirkliche Unterschiede zwischen dem fel von Aosta und dem Hausmüitter- n liessen sich weder an den Früchten, h an den Bäumen herausfinden; die nen Abweichungen, welche sich ein paar mal in Grösse und Reifezeit der Früchte zeigten, waren wohl nur indivi- l, aber nicht charakteristisch. Die ist ein vorzüglich guter Koch- und (ck-Apfel, eignet sich aber nur für sturm- Standorte. Hubbarts Parmäne. Kleiner in England - beliebter Tafelapfel. Hier waren Früchte stets klein und baumfleckig, nd hatten einen nur mittelmässig guten chmack. ollaendischer Bellefleur. Schöner, vortrefllich guter, für Tafel ebenso wie für Haushalt verwendbarer, nur in Holland rerbreiteter Apfel, welcher andern Orts _ unbekannt blieb. er freudig, schön pyramidal, schnell kräftig wachsende Baum wird ziem- ' gross, ist nicht empfindlich gegen te, trägt gerne und eignet sich recht für freie Standorte. ’ “) Franklins Golden Pippin, oder Reinette doree de anklin ist nach THOMAS, Guide prat: p. 348 ein derer als Zughe’s Golden Peppin, p 341, kann er nicht mit ihm zusammengeworfen werden. brigens ist Zughe’s Gold pepping viel bekannter. he LauchHe’s Deutsche Pomologie. 2. Folge. 75. CARL MATHIEU. lischer Frühapfel, Notizen. 2 Seiner Schönheit, Güte und Haltbarkeit wegen dürfte dieser Apfel ganz besonders für den Obsthandel sich eignen und des- halb zur allgemeinen Anpflanzung empfoh- len werden. Fägers Reinette. Am Niederrhein häu- fig angepflanzter, auf den dortigen Märk- ten besonders für den Haushalt geschätz- ter, aber auch für die Tafel noch brauch- barer früher Winterapfel, der sich lange gut aufbewahren lässt. Da der Baum sehr rasch und stark wächst, überall gut gedeiht, freien Stand verträgt und, wenn er ausgetobt hat, sehr reichlich trägt, verdient er weitere Ver- breitung. : Jacques Lebel. Ziemlich grosser, guter Herbstapfel, doch nicht ohne Mängel. Der ausserordentlich kräftig und rasch wachsende, gerntragende Baum lässt häu- fig einen Theil seiner Früchte vor der Pflückreife fallen. Auch werden die Früch- te, wenn sie nicht rechtzeitig verwendet werden, leicht stippig. Da die Sorte diese Fehler auch andern Orts gezeigt hat, dürfte man mit ihrer Verbreitung vorsichtig sein. Kapusziner Apfel von Tournay. Zwi- schen diesem und dem geflammten Car- dinal (Pleissner Rambour) hat sich weder an den Früchten, noch in der Vegetation des Baumes ein Unterschied gefunden, so dass die Identität der unter beiden Na- - men verbreiteten Sorten wohl keinem Zweifel unterliegen dürfte. *) Keswicker Küchenapfel. Noch wenig bekannter, erst durch OBERDIECK ver- breiteter, höchst werthvoller, schöner eng- der nicht bloss für Haushaltszwecke, sondern auch als Tafel- frucht brauchbar ist. Er wird schon an- fangs August reif und hält sich in brauch- barem Zustande bis Ende Oktober, was bei keinem anderen Frühapfel der Fall ist. Der schon in der Baumschule Blüthen- knospen ansetzende Baum wird nicht gross, entwickelt sich kräftig und trägt fast jährlich. Die Früchte sitzen fest an den Zweigen, so dass sie nicht leicht vom Winde abgeworfen werden. Dies ist wohl *) Rapuziner Apfel von Tournay. 1. Handbuch IV. 300 und Weisser geflammter Cardinal, letzterer sehr bekannt, zwei ganz verschiedene Aepfel. Siehe LAUCHE, Deutsche Pomologie, 7. Il. Handbuch I. 209. Wahrscheinlich falsch erhalten. CARL MATHIEU. 294 der werthvollste Frühapfel und kann seine Anpflanzung nur empfohlen werden. Kleiner Brabanter Bellefleur. Diese Sorte wird auffallend verschieden beur- theilt. Hiesigen Orts zeigte sie sich in allen Zuchtformen als eine sehr: werth- volle Tafelfrucht, welche nur dann welkt, wenn sie zu früh gepflückt oder schlecht aufbewahrt wird. Der Apfel zeitigt im Januar und erhält sich gut bis in den Sommer hinein. Der kräftig und gedrungen wachsende Baum gedeiht recht gut, wird nicht gross und trägt, wenn er etwas zu wachsen nachgelassen hat, sehr reichlich. Ganz freie Standorte verträgt er nicht. Der Köstlichste.. Aus Südtyrol stam- mend und wie der Edelrothe ein sehr be- liebter und gut bezahlter Handelsapfel, der aber nur in ganz ausgezeichnet guten Lagen bei uns seine Grösse und Güte erreicht. Hier angepflanzte Bäume wurden stark, zeigten sich auch nicht so empfindlich als man glaubte, aber die Früchte blieben klein und hatten einen wässerigen Ge- schmack. (Wird fortgesetzt.) Billbergia amoena Lindi. (Bromelhaceae.) Von L. WITTMACK. (Mit Abbildungen.) Dillbergia amoena Lindl. XI. 1827 bei t. 1068. Synonyme: Billbergia speciosa Thunb., B. discolor Beer., B. pallida Beer., B. pal. lescens K. Koch et Bouche (nicht Baker), B. Wiotiana D. Fonghe, B. palhdiflora Hort. (nicht Liebm.), B. pallens A. Riv., B. chlorocyanea De Vriese, B. variegata Beer., B. lingulata Lindl. in hort. Berol. und wohl auch nach ED. MORREN: 2. elegans Mart. et Schultes sowie B. laevis van Tieghem. — Tillandsia amoena Lodd. Bot. Cab. I 1818 t. 76. T. variegata Arrab. Bromeha palhda Ker. Pit- cairnıa discolor Loiseleur. Pourretia ma- gmispatha Aloysius Colla. Am ausführ- lichsten beschrieben mit allen Literatur- angaben und prachtvoll abgebildet in Ep. MORREN, Belgique horticole XXV 2875 p. TI tt. 1, Bot. Reg. Billbergia amoena Lindl. und Blumenblätter blass, Blätter riemen- förmig, am Rande entfernt fein gezähnt, Blüthen in aufrechten Trauben oder Ri- ‚spen, Deckblätter schön rosaroth, Kelch- Speziescharakter: grünlich gelb mit kobaltblauen Spitzen, Fruchtknoten stark gerippt. Vaterland: Brasilien, gemein bei Rio de Janeiro. | Genauere Beschreibung: Pflanze ge- drängt rosettenförmig wachsend, von mittlerer Grösse, ca. 50 cm Durchmesser und 40 cm Höhe. stehend oder aufrechtabstehend, riemen- förmig, eine Rinne bildend, entfernt fein gezähnt, am Ende plötzlich in eine meist umgebogene oft stumpfe Spitze zusammengebogen, beiderseits dun- kelgrün, nur an der Basis innen trüb pur- purn, unterseits mit sehr feinen, nur unter der Lupe sichtbaren Schilferschuppen be- deckt. Länge ca. 50 cz, Breite nahe der Basis 5, weiter oben meist 4 cm. Blüthen- stand eine lockere Traube oder Rispe, aufrecht, Blüthenstiel Blätter 12— 20, ab- am Rande | im Zentrum der Blattrosette entspringend, 25—30 can hoch oder höher, über den Blättern stehen, stielrund (cy- lindrisch), glatt, blaugrün, von schön rosa- rothen Brakteen umhüllt, Durchmesser 5—6 cm. Blüthen je nach der Stärke des Individuums mehr oder weniger zahlreich, meist zu 2, selten zu n, ınader Achsel einer grossen rosarothen, anfangs auf- rechten, später zurückgeschlagenen Brak- tee auf einem gemeinsamen ca. 8—15 mm langen, dicken Stielchen, das eine noch wieder" mit einem besonderen Stiele (il 3b), die obersten alle sitzend. Jede ein- so dass die Blumen etwas zelne Blüthe an der Basis mit einem kleinen dreieckigen, rosarothen Vorblatt, dasEnde der einzelnen Blüthenachsen zu einem ro- then, wachsenen) Blumenblätter, lang, 4 mm breit, blumenblattartig, bleich gelbgrün, die Spitze kobalt- blau. Blumenblätter zungenförmig, an der Spitze stumpf, an der Basis mit zwei zarten gezähnten Schüppchen (die am oberen Rande oft etwas kobaltblau), nur während des Aufblühens mehr oder we- niger zurückgeschlagen, wie der Kelch bleich gelbgrün, Spitzen gleichfalls kobaltblau, im ausgewachsenen Zu- oft dreieckigen Spitzchen verküm- mert (Fig. 3c). Kelch 3 blätterig, röhren- förmig, 4 oder 2 so lang als die (ausge- Kelchblätter lanzettlich-zungenförmig, ca. 20—25 mm " BER el “ 4 | Fig. 97. Billbergia amoena Lindl. Nach Zeichnungen von L. WITTMACK. Kelch- und Blumenblätter bleichgelbgrün mit kobaltblauen Spitzen. Deckblätter schön rosenroth. 1. Blüthenstand in natürlicher Grösse. 2. Ganze Pflanze verkleinert. 3. Ein verzweigter Blüthenstiel mit Y ‚2 Blüthen, z im Verblühen, 5 im Aufblühen (weiblicher Zustand). 4. Ein Blumenblatt mit den 2 Schup- pen an der Basis und dem Staubgefäss. 5. Oberer Theil eines Staubgefässes von der Seite. 6. Pollen. Be 7. Ovula. ‘ 296 Ehrenhumpen des Her stande ca. 30—35 mm lang. Staubgefässe frei, fast so lang wie die Blumenblätter, Staubbeutel länglich, etwas unterhalb der Mitte des Rückens befestigt. Pollen trocken tetraedrisch oval, im Wasser etwas breiter und 0,048—0,056 mm lang, 0,028 mm breit. Fruchtknoten unter- ständig bei (wie allen Billbergien), cylin- drisch, bleich grün, unter jedem Kelch- blatt mit drei starken Rücken-Rippen und an der Verwachsungsstelle der drei Fruchtblätter mit je einer »Kommissural- rippe«. Ovula zu vier Reihen in jedem Fach, Spitze und Basis der Fächer leer. Ovula apotrop (d. h. gegenläufig und mit der Mikropyle nach abwärts, der Central- achse zugewendet), mit einem Schopf (Fortsetzung der Raphe, innerer Nabel- - strang) versehen. (Fig. 7.) Reife Samen nicht gesehen. Die Blumen sind proterandrisch, d.h. die Staubbeutel treten eher heraus (meist einen Tag eher) als dieNarben und springen auch auf, bevor die Narbe befruchtungs- fähig wird. Es ist demnach Selbst-Be- stäubung ausgeschlossen. Eigenthümlich verhalten sich die Blumenblätter. Diese ragen beim Aufblühen verhältnissmässig wenig über die Kelchblätter hervor, später’ aber werden sie länger, so dass sie die doppelte Länge der Kelchblätter errei- chen. Vergl. Fig. 3, 5 mit a. Wie ED. MORREN |. c. genau darge- legt, ist dies die älteste Spezies der Gattung Dillbergia, von leichter Kultur und daher sehr verbreitet. Sie blühte zum ersten Male in England im Juni 1818 und wurde von LODDIGES im Botanical Cabinet als 7illandsia amoena abgebildet. In Frankreich blühte sie zuerst 1820 bei NOISETTE. ' Im Jahre 1821 gründete der schwedische Botaniker THUNBERG in „Upsala auf ein Herbar-Exemplar dieser Spezies die Gattung Dillbergia, zu Ehren seines Freundes, des Botanikers BILLBERG, und nannte die Species Dzllbergia speciosa, welcher Name aber von LINDLEY ein- gezogen wurde, weil LODDIGES vorher den Speziesnamen amoena gegeben. Obwohl sie bei LODDIGES im Juni blühte, kann man sie ebenso gut als Winterblüher betrachten, denn sie blühte im Botanischen Garten zu Berlin, dem wir den Blüthenstand verdanken, Anfang Februar. Im Petersburger Bo- tanischen Garten sahen wir sie kürzlich, an einem Birkenast befestigt, ausgangs rothen Deckblätter sind die Hauptzierde an der Pflanze. Kultur im Warmhause. Ehrenhumpen des Herrn Lucien Linden in Gent. (Mit Abbildung.) 0, er Verband Vereine hat gelegentlich der Aus- stellung in Mainz dem Direktor der Com- pagnie continentale d’horticulture in Gent, Herrn LUCIEN LINDEN, einen Ehren- humpen mit folgendem Schreiben über- reicht: Herrn LUCIEN LINDEN Gand. Sehr geehrter Herr! | Bei der gestern dahier eröffneten Ausstel- lung des Verbandes rheinischer Gartenbau- Vereine haben auch Sie sich durch Einsen- dung einer Kollektion selbstgezüchteter Orchideen und Neuheiten in hervorragender Weise betheiligt. Was Sie dargeboten, bildet den Glanzpunkt der Ausstellung und den ‘ Anziehungspunkt der sie Besuchenden. Da Sie die grosse Freundlichkeit hatten, als Preisrichter zu fungiren, konnte Ihnen nach unseren Gepflogenheiten eine Prämie oder ein Diplom seitens des Preisgerichts nicht zuerkannt werden, doch hat dasselbe seın - Urtheil über Ihre ganz ausserordentlich her- vorragenden Leistungen dahin ausgesprochen, dass Sie in erster Linie bei Vertheilung der Ehrenpreise in Betracht gekommen wären, | wenn Sie das Preisrichter-Amt nicht über- nommen hätten. Diesem in hohem Grade ehrenden Urtheile des Preisgerichts können wir uns in vollster Ueberzeugung und mit inniger Freude anschliessen. Was Sie zur Ausstellung gebracht, ist ein grosser Triumph unserer Kunst, und wird Ihre Leistung unse- ren Gärtnern ein leuchtendes Muster und Vorbild in ihrem Streben sein. In Anerkennung Ihrer hohen Verdienste um unsere Ausstellung und in Würdigung Ihrer ganz hervorragenden Leistungen be- ehren wir uns, Ihnen zum Andenken an Ihren hiesigen Aufenthalt einen silber ver- goldeten Humpen zu überreichen und bitten Sie, denselben als geringes Zeichen unserer Dankbarkeit anzunehmen. Mit vorzüglicher Hochachtung Der Vorstand des - Gartenbau-Vereins in Mainz, gez. Dr. Auc. Nies gez. Dr. L. OPPENHEIM Präsident. Schriftführer. rheinischer Gartenbau- ee Aa Mai blühen. Die schön dunkel rosa- Miscellen. Be Pinus Pinea fol. aur. var. Vor nicht langer Zeit sandte ich Ihnen BrıRus Pinea Jol. aur. var. zur ge- fälligen Ansicht. Dieselben stammten ' von einem einzigen, sehr schönen, etwa - ı5jährigen Baume, welchen ich zufällig _ an einer Strasse jenseits der hohen Mauer Z 54, Er! . Mhscellen. 297° Conifere. Die Nadeln mancher Zweige sind ganz golden, andere mit Grün ge mischt, seltener ganz grün belaubte Zweige. Man fand den Baum zwischen einer Anzahl Sämlingen und pflanzte den- selben absichtlich an jene Stelle, als etwas ganz Absonderliches. C. SPRENGER. eines Fruchtgartens an der Westseite des Vesuv auffand. Der Baum ist erst - ca. 7 m hoch und hat eine breite, schöne und volle Krone. Er trägt noch keine Zapfen, dürfte aber bald damit anfangen und da bin ich sehr neugierig, ob diese _ gleichfalls panachirt erscheinen werden, etwa der Art, wie manche Apfel- und _ Birnensorten. So ausgeschlossen erscheint - das ja nicht; für südliche Gegenden wäre a Kr das eine sehr schöne und wirkungsvolle Fig. 98. Ehrenhumpen des Herrn LuUCIEN LINDEN in Gent. Statistik über die milden Winter. In dem voreinigerZeiterschienenen Doppel- heft III. und IV., Jahrgang 1883, der Zeit- schrift. des Kgl. statist. Bureaus veröffent- licht der Direktor des meteorologischen In- stituts, Dr. HELLMANN, einen interessanten Aufsatz über die milden Winter Berlins seit 1720. Danach hat es in den letzten 164 Jahren mindestens (denn die Beob- achtungen weisen einzelne Lücken in den Jahren 1722—1755 auf) 38 Winter gegeben, in welchen die Mitteltemperatur des Dezem- ber sowohl wie des Januar über der nor- malen lag, die also als mild bezeichnet werden können. Diese milden Winter sind mithin ziemlich häufig; in der lückenlosen Zeit von 1755 ab kamen durchschnittlich je ıo auf 38 Jahre, ohne dass aber ein Inne- halten eines regelmässigen Intervalles kon- statirt werden kann. Im Gegentheil sind oft zwischen den einzelnen milden Wintern bis zu ı4 Jahre verstrichen, während ande- rerseits 9 Mal zwei milde Winter auf ein- ander folgten und 6 Mal zwischen zwei mil- den Wintern nur ein nicht milder lag. Man erkennt also, dass milde Winter gern grup- penweise zu zweien oder dreien auftreten. Eine entschiedene Zu- und Abnahme in der Häufigkeit milder Winter zeigt sich nicht In den 50 Jahren von 1734 — 1783 wurden trotz einzelner Lücken ıı, in den folgenden 50 Jahren von 1784— 1833 ı2 und in den letzten 5o Jahren ı3 milde Winter konsta- tirt. Auffällig ıst die lange Dauer milder Winter; in 76 pCt. derselben war schon der November zu warm und man kann 21 gegen ı9 wetten, dass nach einem milden Dezem- ber und Januar auch der Februar noch zu warm sein wird (wie es ja auch in diesem Jahre der Fall war), und ebenso 57 gegen 43, dass auch noch der März zu warm sein wird. Die wichtigste und jetzt wohl inter- essanteste Frage, welchen Einfluss ein mil- der Winter auf die folgenden Jahreszeiten, insbesondere auf den Sommer hat, wird von Dr. HELLMANnN nach eingehenden Unter- suchungen dahin beantwortet, dass auf einen mässig milden Winter häufiger ein kalter als ein warmer Sommer folgt, und auf einen sehr warmen Winter sehr wahrscheinlich auch ein sehr warmer Sommer. Zu den sehr warmen Wintern sind hierbei die ge! rechnet, in denen die Monate Dezember und Januar zusammen mehr als 5° Wärme- überschuss hatten. Da diese beiden Monate in diesem Winter zusammen 5,6° zu warm waren, können wir also auf einen warmen Sommer rechnen. Bemerkenswerth ist, wie Dr. HerLıLmann das Resultat seiner Beob- achtungen der landläufigen Meinung gegen- über, dass auf einen recht milden Winter ein kühler Sommer zu erwarten sei, recht- fertigt. Er sagt, eine Art von Ausgleich oder Kompensation findet allerdings statt; das «kühle sei zwar auch der Gegensatz von «mild», aber die Ursachen beider Er- scheinungen in verschiedenen Jahreszeiten seien nicht verschieden, sondern gerade die- selben. Ein warmer Winter sei stets feucht und trübe, während ein kühler Sommer die- selben Eigenschaften habe. Es müsste also, um auf einen warmen Winter einen kühlen Sommer folgen zu lassen, derselbe Witte- rungscharakter bestehen bleiben; dies ist aber für gewöhnlich nicht der Fall: Je we- Amtliche B / niger im Winter die Sonne hat scheinen können, um so wahrscheinlicher wird sie häufiger im Sommer scheinen. Amtliche Bekanntmachung, betr. Einfuhr von Pflanzen in die Kap-Kolonie. Verordnung (des Gouverneurs der Kap-Kolonie) Sr. Excellenz des General-Lieutenants, ehren- werther Herr LEICESTER SMYTH. Da durch die mit der Nr. 5ı bezeichnete Verordnung, welche in den Massregeln, be- treffs des » Weingärten-Schutz-Beschlusses vom Jahre 1880« ihren Ursprung hat und vom 2. März 1881 datirt ist, die Einführung von Trauben, Reben, Schnittlingen oder Rebtheilen, Bäumen, Pflanzen, Knollen, Wur- zeln, Zwiebeln oder irgend einem Theil oder Theilen davon etc. ın diese Kolonie von Orten ten Verordnung amendirt werden, so hebe ich jetzt hiermit, kraft der mir durch den obigen Beschluss ertheilten Befugniss, die ge- nannte Verordnung Nr. 5ı von 188ı auf und verordne, erkläre und mache hiermit bekannt, dass ich an Stelle derselben in Ueberein- stimmung mit dem Ministerrath folgende An- ordnungen getroffen habe, welche in Zukunft beobachtet werden sollen und zwar: 1. Die Einfuhr von Trauben-Weinreben oder Schnittlingen oder Theilen von Trau- ben-Weinreben in diese Kolonie von Orten ausserhalb der Grenzen derselben ist gänzlich verboten. 2. Die Einfuhr von Bäumen oder zur Kategorie der Trauben-Rebe nicht gehö- riger Pflanzen, von Knollen, Wurzeln und Zwiebeln von irgend einem Orte ausserhalb der Grenzen dieser Kolonie wird nur unter folgenden Bedingun- gen gestattet: a) Die Gegenstände sind so zu verpacken, dass sie leicht untersucht werden kön- nen. b) Es ist eine Erklärung oder Bescheini- gung beizubringen, welche darthut, dass die zur Einführung vorgeschlage- nen Gegenstände von einem Feld, Gar- ten, Gewächshaus, Treibhaus oder einem andern Ort stammen, wo sich weder eine Rebpflanze, noch ein Theil davon, sei es eingepflanzt oder ge- lagert, befindet. c) Von dem ersten Zollbeamten (Princi- pal Officer of Customs) des Eingangs- hafens oder — wenn die Einfuhr an einem andern Orte als an einem See- hafen erfolgt — von dem »Resident Magistrate« ist eine schriftliche Zu- ausserhalb der Grenzen derselben gänzlich verboten war, und da es rathsam. erscheint, dass die Vorschriften der gedach- Be na ern rn Ba u nn JA A m re Sk na a tr de Sn re A nn lassung zu ertheilen; solcher Zollbe- amter oder »Resident Magistrate« — je nach dem bezüglichen Fall — muss überzeugt sein, dass die, die vorbereg- te Erklärung oder Bescheinigung aus- stellende Person Kenntniss von den Umständen hat, unter welchen die zur Einführung vorgeschlagenen Gegen- .stände gezogen sind. Und ich erkläre ferner kraft der mir zu- stehenden Befugniss und bestimme, dass - jede die Anordnungen dieser Verfü- gung übertretende Person bei Ueber- - führung einer Strafe bis zu 500 Lstrl. und - Mangels Zahlung derselben, einer Gefängniss- strafe mit oder ohne harte Arbeit bis zu - 2 Jahren ausgesetzt ist, wenn nicht die auf- _ erlegte Strafe eher bezahlt wird. E:; Gott erhalte die Königin! - Gegeben, von mir unterschrieben und mit dem Staatssiegel der Kolonie des Kaps der Guten Hoffnung versehen, den 13. März 1384. gez. L. SmyTH, General-Lieutenant pp. Gartenbau - Ausstellungen. E-. Erste Sommerobst-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Garten- - baues in den Preuss. Staaten bei Gelegenheit _ seines 62. Stiftungsfestes vom Sonnabend, den 28. Juni, bıs Mittwoch, den 2. Juli ' d. J. im Wintergarten (Central-Hötel), Berlin. - Wir riehten an alle Interessenten die dringende - Bitte, doch recht fleissig die Ausstellung zu be- schicken und zu besuchen. Leider hat der letzte Frost in der Nähe - von Berlin viele schöne Hoffnungen zerstört, - um so mehr bitten wir daher um recht zahl- ‚reiche Betheiligung aus der Ferne. — Auf Wunsch mancher Interessenten werden auch osen etc. zu dieser Ausstellung angenom- - men und wird der renommirte Rosen-Säm- - lingszüchter, Herr Rektor DRÖGEMÜLLER, Neu- haus a. Elbe, in der Festsitzung am Sonn- abend, den 28. um 5 Uhr im Centralhotel, _ an der auch Damen theilnehmen können, über Rosen-Sämlingszucht sprechen. Um 6 Uhr schliesst sich daran ein Fest- essen mit Damen, a Couvert 3 M., und bitten wir um Anmeldung bei der Direktion des Wintergartens bis zum 26. Juni. R, Herr F. GoESCHkE-Proskau, der bekannte "Verfasser des »Buchs der Erdbeeren«, macht _ uns darauf aufmerksam, dass es für die Be- stimmung von Erdbeersorten ohneNamen sehr - wichtig ist, wenn den Früchten auch Blätter - oder noch besser ganze Pflanzen mit Ranken - beigefügt werden. Wir bitten die Interessen- ten gefl. diesen Wunsch erfüllen zu wollen. - Guben und Werder rüsten sich zu einem _ interessanten Wettkampfe auf der Ausstellung! B; Gartenbau - Ausstellungen. 299 Internationale Ausstellung in St. Petersburg. (Fortsetzung aus No. 24.) Zimmerkulturen. Eine für uns Ausländer sehr interessante Spezialität brachte uns diese 3. Abtheilung, und wenn wir hier etwas ausführlicher den Stoff behandeln, so geschieht dies, um zu zeigen, was auf diesem Gebiete seitens einer Privat-Liebhaberei möglich ist. Das grösste Kontingent ist bezüglich dieser Kulturen unter den Palmen und Bromeliaceen zu suchen, und wenn man die Veranlassnng darin er- blicken würde, dass der lang anhaltende Winter, die verhältnissmässig arme Flora des Sommers in Russlands nordischen Gefilden den Naturfreund dazu dränge, sich solche Genüsse in nächster Nähe zu verschaffen, so muss dagegen bemerkt werden, dass erstlich der Russe kein Freund von vielem Lüften der Fenster ist und die doppelten Fenster meist sehr gut gegen die äussere Luft ab- schliessen. Nächst dem Umstande, dass in den Wohnungen meist mit Holz geheitzt wird, Gas in den Zimmern nur selten zu finden, damit den Hauptfeinden unserer Stubenkulturen gewehrt wird, so ist es ausser der kräftigen Rasenerde, der Methode, ver- mittelst Untersetzer der Pflanze die nöthige Feuchtigkeit zuzuführen, der Liebe zu den Pflanzen überhaupt zuzuschreiben, welche alle sonstigen Schwierigkeiten überwinden hilft. Von Privatleuten sind zu nennen V. AFFANA- SOWITSCH, P. OUSPENSKI, TATARINOFF, STEPHA- NOFF, BYSCHKOWSKI, KLOUCHENSTOFF, SCHPA- KOwskoi-Petersburg, welche mehr oder weniger grössere Kollektionen ausgestellt. Von Er- sterem waren eine Kollektion Bromeliaceen, darunter Carraguata serrulata, Bilbergia nutans, rosea, vittata, zebrina, Baraquini, diverse Aechmeen discolor, Lüddemannı, Pitcairnea corallina, flavesc. inodora, undulata, Tillandsia cyanea, Lindeni, sowie 25 diverse Pflanzen: Chamaedor. Ernesti-Augusti, Geo- noma Schotti, Kentia Forsteriana, Mooreana, Latania borbonica, Teophrasta Imperialis, Carludovica atrovirens, Thrinax elegans, Pandanus Lais und Vandermeerschi, Bam- busa arundinacea, Anthur. Scherzerianum, Phajus grandifolius u.a. Von P. OUSPENSKI fünf Palmen: Hyophorbe indica, Phoenix sylvestris, Livistonia Hoogendorpi, Caryota furfuracea, Rhaphis flabelliformis, _ın- dess TATARINOFF 30 Palmen aufzuweisen hatte, von. denen Ptychosperma rupicola (4 Jahr), die dunkelgrüne Kentia Lindeni (6 Jahr), K. gracilis, mit ihren rothbraunen Spitzen (6 Jahr), Livistoniarotundifolia (5 Jahr), Ceroxylon andıcola (4 Jahr), Geonoma spec.? (6 Jahr), die so äusserst zierliche Cocos Wedelliana und das so charakteristische Croxylon niveum, alle schon lange Jahre ım Zimmer kultivirt, von der kundigen Hand des Züchters zeugen. G. STEPHANOFF führte. 300 5 Gartenbau- Ausstellungen. ausser seinen Zöglingen, wie Kentia australis und Balmoreana, Chamaedoxa graminifolia, Pandan. javanıcus, Phoenix rupicola, Calamus cialiarıs, noch drei selbstgezogene Sämlinge aus den Jahren 1874 und 13876 vor: Araucaria excelsa (1876), Ar. imbricata und Cham. humilis macrocarpa. Ein sehr zierlich ge- bauter, mit dichten, schmalen Wedeln sich bauender Daemonorops periacanthus liess uns ganz das im Zimmer gezogene Produkt vergessen, ebenso eine Medinilla magnifica von ByscHkowsky. Eine Kollektion, meist Kalthauspflanzen, brachte J. SCHPAKOVSKOI, so u. a. Pittosporum Tobirae, Thuja orientalis, Magnolia fuscata, grandiflora, pumila, Olea fragrans, Azaleen, Camellien, Rhododendron (Duchess ofEdinburgh), Citrusmedia, Elaegnus conferta und div. Palmen, Seaforthia elegans, Phoenix, Livistonia etc. Doch nicht Liebhaber allein erscheinen hier als die Einzigen. Unser verehrter Vice- Präsident E. REGEL gab gleichfalls Proben seiner Kunst, mit einer Kollektion von 15 Palmen, unter denen Phoenix-, Liovistonien- und Kentia-Arten die Hauptrolle spielten, mit einer Gruppe, zumeist aus Palmen be- stehend, die Gärtnerei C. STEGEMANN in Mos- kau. Ein Gärtner in Petersburg, Namens ZIMMERMANN, beschäftigt sich eingehend mit diesem Kulturzweig, wohl schon desshalb, . weil gleichzeitig mit der Aufstellung von Aquarien, Terrarien u. dergl.,, hier in den Zimmern ein gern gesehener Schmuck, diese Kulturen vortheilhaft erscheinen. Die Abtheilung einzelner nach Familien zusammengestellter Pflanzengruppen bil- det nun das Haupt-Kontingent der Ausstel- lung. Da sind es denn die Farne in erster Linie, welche in der Todaea barbara des Botan. Gartens, dem grössten Exemplar auf dem Kontinent ihren würdigen Repraesen- tanten gefunden haben, und nächstdem die mächtigen Baumfarne Alsophila, Balantien, Cibotium, Cyatheen von ENDER, Abtheil.- Chef im Botan. Garten und O. Bock, Ober- gärtner des H. PAsTouckHoFF in Petersburg, sowie eine prächtige Cyathea medullarıs des P. Dournovo-Petersburg (Öbergärtner THIELICKE), bis herab zu den zierlichsten Gebilden, den Hymenophyllen und Tricho- manes, gleichfalls von ENDER (Botanischen Garten) herrührend. Unter den so elegant gefiederten Cyca- deen-Gruppen ragten besonders hervor die- jenigen des Hofgärtner KATzer-Pavlovsk mit 40 Cycadeen, wie Cycas, Ceratozamien, En- cephalartos, Lepidozaniea, Macrozamien, Zamien allein 14 Species, sowie eines Aula- cophyllum Skinneri, Microcycas calocoma, Stangeria Katzeriana, paradoxa, spec. Bull., ferner Obergärtner C. AgeLa (Herrn PELov- TSOFF-Zarskoje-Selo) mit 5 Cycadeen, darunter ein grosses Exemplar von Zamia longifolia, A. WAGNFR-Gohlis mit grossen Cycas revo- luta und van DER SWAELMEN-Gent mit ı2 Exemplaren von Encephalartos villosus. Palmen waren in grossen, umfangreichen Kollektionen vertreten und nennen wir in erster Reihe die grossen mächtigen Exem- plare des 'Taurischen Gartens, Hofgärtner SIESMAYER, die in verhältnismässig kleinen Kübeln dem Kultivateur volles Lob ein- trugen; grössere Kollektionen waren ferner von , SOKOLOFF-Znamenskoie, Obergärtner Bock-Petersburg, WOEHLER-Vilna, HABEKOST- Moskau, Hofgärtner KATZEr-Pavlovsk, ENDER- Botanischer Garten, P. Sınitsine-Moskau so- wie PYNAERT VAN GEERT, unter dessen Kol- lektion besonders: Calyptrogine Schwartzi, _ [GarTen-Zeitung Wedel mit stark gerötheter untererBlattfläche, Chamaerops stauracantha, Cocos Mikaniana, mit Curculigo ähnlichen Wedeln, die ächte Kentia australis, Phoenicophorum sechellarum die hellgrüne Pritchardia aurea und breitbl. dunkelgrüne macrocarpa besonders nennens- werth erscheinen. Personalnachrichten. Herrenhausen, den 14. Juni 1884. Am gestrigen Nachmittage gegen 2 Uhr endete ein sanfter Tod die langen Leiden unseres lieben Freundes und Kollegen, des könig- lichen Hofgärtners PETER WREDE, Vorstand des königlichen Georgengartens in Hannover. WREDE litt seit längeren Jahren an einem Nierenleiden, das er mit Geduld und selte- ner Charakterstärke ertrug, ein Leiden, wel- ches ihn aber allmählich ın die Arme des Todes führte. WREDE war der erste Gar- tenbeamte, der nach der Annektion Hanno- vers an einen früheren Hannoverschen Gar- ten versetzt wurde und wurde es ihm dem- nach aus naheliegenden Gründen schwer, mit uns in ein wirklich kameradschaftliches Verhältniss zu treten; sein feiner Takt und seine Bravheit hatten jedoch bald alle Schwie- rigkeiten beseitigt und wir stehen betrübt an seinem Sarge, trauernd über den Verlust unseres besten Freundes und Kollegen. Die Königliche Garten- Verwaltung aber verliert in ihm einen durchaus pflichttreuen, fleissi- gen und begabten Garten-Beamten, der auch in moralischer Beziehung auf hoher Stufe stand. Die Lücke, die durch Wrepe’s Tod bei . uns gerissen ist, wird schwer auszuhelfen sein und werden wir ihm unsere volle Ach- tung bis an unser Lebensende bewahren. Möge ıhm die Erde leicht werden! W. 'TATTER A. BaYER Königl. Ober-Hofgärtner. Königl. Ober-Hofgärtner. Engros-Preise abgeschnittener Blumen in Berlin - am 14. Juni 1884. (Preise, wie sie dem Produzenten gezahlt sind.) Wo nichts angegeben, pro Dutzend in Pfennigen. Abutilon 20. Orchideen 300— 1200. Rosen 25—50. Dijon-Rosen ıo. Viola cornuta 3. — Sonstige Blumen: Fuchsien ı0. Levkoyen, einzelne Glocken 10. Nelken 10, Federnslken, weisse 3. Gloxinien co. Lilium cand. 20. RN N Stiefmütterchen 5. H Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Ausgeführie Gasienaulsgen von = E NEISSE Herausgegeben von H. Geitner, N Königl. Thiergarten- Obergärtner in Berlin. 10 farbige und 6 schwarze Tafeln nebst Text, — In Gr.-Fol. — Preis cart. 20 Mk. INHALT: 2 I. Villa am Wannsee (von der Heydt). — II. Rittergut Crüden (von Jagow). — Ha. do. Ur- sprüngliche Anlage. — III. Königsplatz in Berlin. — IHla. do. Ursprüngliche Anlage. — IV. Villa - bei Dresden (von Stockhausen). — V. Wallwitz in Schlesien use Eichmann). — Va. do. Ursprüng- h liche Anlage. — VI. Freiburg in Schlesien (von Kramsta). VIa. do. Ursprüngliche Anlage. — Vo. Umgebung des Luisendenkmals im Thiergarten bei ren — VIIa. do. Ursprüngliche Anlage. - — VII. Halberg bei Saarbrücken (Stumm). — IX. Vorgarten in Berlin, Thiergartenstr. 35 (Gebr. BR. no) — X. Zweibrodt bei Breslau (von Johnston). — Xa. do. Ursprüngliche Anlage. _ aÄarmERISseHES Sn lZZeNBUEn]. In Verbindung mit Fachgenossen E:. herausgegeben von Th. Nietner, Kg]. Hofgärtner in Potsdam. Ri. Sechzig Tafeln in Farbenrdruck im Format von 39 cm Höhe und 29 em Breite. Wht erläuterndem Text. Preis kart. 40 M. a ! D i . ‚Königlichen Gärten in Potsdam. Zehn Lichtdruckbilder hervorragend schöner Punkte. e* Herausgegeben von E | Th. Nietner, Königlicher Hofgärtner in Potsdam. Format 45 zu 32 Centimeter. Preis in Mappe 8 Mk. IN ALW3 Marmorpalais. Theehäuschen beim neuen Palais. Glienicke, Blick nach der Havel. Blick nach Potsdam. Babelsberg, Schloss. Glienicker Brücke. Sanssouci, Eingang vom Obelisk. Fontäne. Frie- | denskirche. | - Charlottenhof. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Angeigen. 1881 Stadtpreis Brüssel 1883. 1883 Staats- Medaille Cöln. . org {ee} je.) — D B wi je 0] je,0} um) = o um En — o re = ui = a u © En) => © _ [73 Fi © a vi | Goldene Medaille Strassburg 1881. 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Herausgegeben von Dr. L WITTMACK Professor a.d, Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K. Pr. Staaten, R Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbanes in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der ‚Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“. B* EEE ETIKETTE EEE E. Erscheint J eden D onnerstag. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, CR Preis vierteljährlich 4 Mk. ANNONCEN Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt; werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32, Wilhelmstrasse. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung, Inhalt: Die grossblumigen Stiefmütterchen (Viola , Pomologische Notizen. Von SCHUSTER. (Fortsetzung.) tricolor maxima) des Hrn. FRIEDR. ROEMER in | Pritchardia grandis. (Mit Abbildung.) En Quedlinburg. (Mit Abbildung.) Miscellen: Zwiebelgewächse in Portici. — Oberschle- ‘ Flüchtige Eindrücke der Gärten um Potsdam (Mitte sische Aepfel. — Etikettiren der Pflanzen bei Zimmer- I Juli- 1883). Von F. F. kultur. Selaginella grandis T. Moore. (Mit Abbildung.) Gartenbau-Ausstellungen. Berlin. NAAIALAM Elaralstelstalsgelanelatalopelotelofel elapalapalspelstelen Erste Sommerobst- Ausstellung Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preuss. Staaten | bei Gelegenheit seines 62. Stiftungsfestes S> vom 28. Juni bis 2. Juli d.J. Angebote. &» Ein Gärtner, 30.Jahr alt, ı2 Jahr beim Fach, sucht, Für einen sehr gesunden überseeischen Platz wird gestützt auf gute Zeugnisse, bald oder später wieder ein in allen Fächern der Gärtnerei gut empfohlener ‚ähnliche Stellung auf einem Gute oder Villa. Gärtner, vorzugsweise Norddeutscher, gesucht. Beifreiem Adressen unter H. M. 93 befördert die Verlags- ı Logis und Kost erhält derselbe 40 Dollar monatlich wäh- 1%; handlung dieser Zeitschrift. 93 | rend des ersten Jahres, 50 Dollar im zweiten Jahre und später 75 Dollar monatlich. — Derselbe muss aber - Ein Zuverlässiger, militärfreier Gehülfe, erfahren | die Kosten der Reise selbst bestreiten und werden Offer- in Topfpflanzenkultur und Vermehrung, sucht, gestützt |ten ohne diese Bedingung nicht berücksichtigt — Die auf gute Zeugnisse, zum I. oder ı5. Juli Stellung, | Reisekosten sind mit annähernd 300 Al zu bestreiten. — am liebsten in der Schweiz. Gefällige Offerten unter | Schriftliche Offerten mit Kopien der Zeugnisse sind Chiffre J. S. 66 werden postlagernd Altenburg |an @. A. Droege & Sohn in Hamburg zu %. S. erbeten. .| richten. Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW., 32 Vi ILLUSTRIRTES GARTENBAU-LEXIKON. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachmänner aus Wissenschaft und Praxis herausgegeben von Th. Rümpler, General-Secretair des Gartenbau-Vereins in Erfurt. Mit 1002 in den Text gedruckten Holzschnitten. Ein starker Band in gross Octav-Format. Preis 24 M. Gebunden 27 M. { Die Zahl guter gärtnerischer Spezial- und Sammelwerke ist keine kleine, aber trotz allen und neben allen diesen Büchern wird ein Illustrirtes Gartenbau-Lexikon jedem Gärtner und Gartenliebhaber, jedem Gärtner-Gehülfen und Lehrling, jeder gärtnerischen Vereins-Bibliothek und jedem fachlichen Institut eine aussergewöhnlich willkommene Erscheinung sein. In tausend Fällen erfordert die Beantwortung von Fragen, wie sie sich täglich im gärt- nerischen Betriebe aufwerfen, das Suchen und Nachlesen in den verschiedensten Werken; das Gartenbau-Lexikon giebt eine augenblickliche, klare und bündige Antwort, und wo das Wort allein nicht genügt, antwortet zugleich eine Abbildung. Mag es sich darum handeln, irgend eine gärtnerische Verrichtung erklärt, eine Blumen-, Obst- oder Gemüse-Sorte, ein Geräth beschrieben, die Biographie eines verdienten Gärtners, die Spezialität einer grösseren Handelsgärtnerei etc. etc. ermittelt zu sehen, das Illustrirte Gartenbau-Lexikon — aufgeschlagen an der betreffenden Stelle des Alphabets — giebt sofortige Auskunft! Gewiss, die Arbeit, ein solches Werk zu schaffen, war eine langwierige und grosse, aber Dank dem Zusammenwirken einer grossen Reihe von Spezial-Fachmännern aus Wissenschaft und Praxis, denen die Abfassung der Tausende einzelner Artikel anvertraut wurde und Dank der unermüdlichen, ordnenden, prüfenden und redigirenden Thätigkeit des Herausgebers, war die Verlagshandlung nun in der Lage, das seit langer Zeit vorbereitete Werk der deutschen Gärtnerwelt übergeben zu können. _Naturgemäss musste ein solches Werk, welches das ganze weite Gebiet aller Zweige des Gartenbaues behandelt, auch von bedeutendem Umfange sein, aber im Hinblick auf eine grosse Verbreitung und in der Ab- sicht, es auch minder Bemittelten zugänglich zu machen, wurde der Preis verhältnissmässig niedrig normirt. Das Werk enthält 1200 Seiten resp. 2400 Spalten grössten Lexikon-Octav-Formats mit zahlreichen vorzüglichen Holzschnitten, also etwa den Inhalt von drei bis vier ge- wöhnlichen Bänden und ist nach wie vor auch ın 24 Lieferungen & ı Mark zu beziehen. SCHMIDLIN’s aenzucht Ina Ammar, S>= IJllustrirte Prachtausgabe - Herausgegeben von F, Jühlke, Hofgarten-Direktor Sr. Majestät des Deutschen Kaisers. Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage, ht 600 Holzschnitten. Preis 16 M. Gebunden mit Goldschnitt 20 M. Gegen frankirte: Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. 18 " 26. Juni.) - Die grossblumigen Stiefmütterchen E- (Viola tricolor mazxıma) N des Herrn FRIEDR. ROEMER in Quedlinburg. R (Mit Abbildung.) - 179 % Ünterm 14. d. Mts. übersandte uns Herr FRIEDR. ROEMER in Quedlinburg ein Fig. 99. v Sortiment von etwa 32 Sorten abge- schnittener Stiefmütterchen. Dieselben _ waren so schön und z. Th. von so enormer " Grösse, dass wir nicht unterlassen, unsern Lesern die Abbildung seiner riesen- blumigen Prachtsorten vorzuführen. _ Diese Riesenblumen messen 7—1IO cn im Die grossblumigen Stiefmülterchen. I ERPLET, 301 Durchmesser, haben dabei einen kräftigen Blüthenstiel und tragen sich gut. Ihre Farben sind verschieden, immer aber rein und schön, Die Pflanzen bauen sich nach Angabe des Züchters kompakt und blühen sehr reich. — Ausser diesen Riesen- blumen waren auch die bekannten älteren Sorten vertreten, so: aurikel- und bronze- farbige, azurblaue, Goldrand, Kaiser Wilhelm, grossblumig, tief ultramarin- Viola tricolor maxima. blau mit scharfem purpur violettem Auge, Nigra (Dr. Faust), kohlschwarz, gross- blumig, Odier (fünffleckig) etc. etc. Die Odier-Pensdes namentlich sind wesentlich verbessert, sowohl in Mannigfaltigkeit der Farben und Schattirungen, wie auch in Grösse der Blumen. Dazu fallen, wie 26 N Dina Kl 1 a a 1 ui Stiefmütte A rchen. der Züchter bemerkt, diese Sorten jetzt aus Samen fast ganz konstant. Von den neuesten Sorten, die Herr ROEMER jetzt in den Handel giebt, sind zu nennen: Doppelaugen (Baron de Rothschild) mit tiefbraunen Flecken, ähnlich den Odier, jedoch fehlt die obere Zeichnung der Blüthenblätter, Lord Beaconsfield, pur- purviolett schattirt, neue schöne Zeich- nung, Marmorata, wie der Name sagt, marmorirt, Purpurmantel lebhaft purpur- roth. Wir empfehlen bei der jetzigen Zeit der Aussaat den Interessenten einen Versuch mit diesen Stiefmütterchen, die in vielen Zeitschriften lobend erwähnt wur- den und lassen die Kulturanweisung des . Herrn ROEMER (der übrigens auch in Erd- beeren Spezialist ist) folgen. Bezüglich der Preise siehe das Inserat. Die günstigste Aussaatzeit für Vrola tricolor maxima ist von Ende Juni bis Anfang August, wo man den Samen in kalte bereits abgetragene Mistbeete, Kästen oder Töpfe säen muss, welche sowohl bei heissem Wetter als auch bei starkem Regen eine Ueberdeckung der Sämlinge gestatten. In diese Beete etc. bringe man nahrhafte, etwas sandige Erde und säe den Samen möglichst dünn auf, drücke denselben leicht an und begiesse mit einer feinen Brause, hierauf bedecke man den Samen mit feiner, nahrhafter Erde höchstens I cm stark. Bis zum Aufgehen des Samens ist vor allen Dingen für gute Beschattung bei heissem Wetter zu sorgen, da die schwache Erdschichte leicht austrocknet, wodurch das Auflaufen des Samens erschwert, oft gänzlich ver- hindert wird. Bis zum Erscheinen der jungen Pflänzchen — was etwa nach 18 bis 20 Tagen geschieht, ist die Erde mässig feucht zu halten. Anfang bis Ende September, je nach der Aussaat, sind die Pflanzen so weit, dass sie an ihren Be- stimmungsort gepflanzt werden können, und zwar in Abständen von 15 bis 18 cm auf gut gedüngtes Land. Als Dünger ist Kuhmist vorzuziehen, scharfe Dünger- arten und Salze begünstigen das vor- zeitige Absterben der Pflanzen. Ebenso können dieselben, falls sie zu Teppich- beeten verwendet werden sollen, auch gleich im Herbste an Ort und Stelle in Verbindung mit Bells, Myosotis, Silenen, Zwiebelgewächsen etc., in diesem Falle aber nur 8 bis IO cz weit, gepflanzt wer- den. Nur auf diese Weise ist ein lang- dauernder Flor gesichert, während, wenn. dieselben im Früjahre wieder verpflanzt werden, der Flor nur von kurzer Dauer und lange nicht von solcher Schönheit ist. Desshalb wäre auch zu gleicher Zeit auf Anschaffung der oben angegebenen Frühlinssblumen Rücksicht zu nehmen Flüchtige Eindrücke der Gärten um Potsdam. (Mitte Juli 1883) Von einem Fremden für Fremde geschildert von EL, Wahren wir in der Richtung von Magde- burg auf der Eisenbahn und laufen auf Station Wildpark, der letzten vor Potsdam, ein, so befinden wir uns schon mitten in den schönsten Anlagen und unter hohen schattigen Bäumen. Gleich vorn befindet sich als besonderes Gebäude vor dem eigentlichen Stationsgebäude der Empfangspavillon der kaiserlichen Familie, an der Seite mit eben so grossem Gärtchen, wo besonders eine Reihe der weissbuntblättrigen Pelargonien, abwech- selnd mit Büschen der Kaiser- Wilhelm- Lobelie von fast derselben Grösse einen sehr freundlichen. und lebhaften Eindruck machten. Zur rechten Seite des Gleises sehen wir auch Beete mit buntblättrigen Pelargonien, einigen Musa Ensete in Töpfen und einem Theil schöner Lorbeerbäume in Kübeln, über der Mauer aber ragen die Sparren eines verfallenen Gewächshauses in um- fangreichem Rotundenstil ohne Glasbe- dachung in die Lüfte. Eine Firma mit der Inschrift » Handelsgärtnerei« belehrt uns, dass auch hier die seiner Zeit so _ berühmte AUGUSTIN’sche Privatgärtnerei mit ihren grossen Pflanzenschätzen dem gewöhnlichen Schicksal verfallen ist, zu entstehen, zu wachsen, gross zu werden und dann als Handelsgärtnerei wieder aufzuhören. ausser Zimmerkultur eben solche Farnkräuter, immer ein halbes, drittel oder ganzes Der jetzige Inhaber, Herr FRICKE, zieht in den meist einseitigen | Kulturhäusern von ziemlicher Ausdehnung als Handelspflanzen gangbaren Warmhausblattpflanzen und Palmen für Val e| | J 2 \ i Y Ei Ben | Re 20. ] uni. | "Haus voll von einer Sorte. Einige Sor- ‘ten neuer Selaginellen von besonderer Schönheit werden hier auch vermehrt, um sie dem Publikum durch Vermittelung der Blumengeschäfte in Berlin etc. für _ weniges Geld zugänglich zu machen. - Ueberhaupt beschäftigen sich die Handels- gärtnereien, deren eine neben der andern ist, mit Spezialkulturen, und leisten darin - meist Vorzügliches, denn wenn wir wieder auf die linke Seite zurückgehen und den _ Privatweg des Herrn SCHMERBITZ längs 3 der Bahn von der Station bis zu seiner "Gärtnerei benutzen, so sehen wir viele Fenster voll schöner junger Cyklamen und auch Primeln, denen man es ansieht, dass Ausstellungspflanzen daraus werden xönnen. Die Veilchen im Lande mach- en nun zwar den Eindruck noch nicht, lass sie etwas Besonderes leisten würden, denn Potsdam und Umgegend hatte Tags vor seit langer, langer Zeit den ersten - durchdringenden Regen bekommen, doch waren die Gärtner voll Zuversicht, dass sie noch gut werden würden. Beiläufig bemerkt ist hier die Stätte, und zwar die MOHR’sche Handelsgärtnerei, jetziger In- haber Herr WIEDEMANN, von wo aus das russische Treibveilchen vor Jahren seine erbreitung in die Welt fand. Der nächste Besuch galt der Königlichen ärtnerlehranstalt, ebenfalls unweit der ation gelegen, wo eine beinahe hollän- sche Sauberkeit einen sehr guten Ein- druck machte, denn ein Arbeiter harkte sofort die vom Besucher gemachten Fuss- pfen wieder an. Ein zwar einfaches aber schönes an- hnliches Gebäude enthält ausser der ohnung des Inspektors und der Eleven, deren vier je ein Zimmer bewohnen, die Lehrzimmer u. s. w. Vor dem- lben bis an die Strasse, einer Linden- allee, welche zum naheliegenden neuen Palais führt, ist ein schmaler Rasenplatz mit verschiedenen Coniferen in schönen noch nicht zu grossen Exemplaren besetzt, ı der einen Seite befindet sich ein Lauben- ang mit gerade sehr voll blühenden esseren Clematis, hinter dem Hause ist n viereckiges Rasenparterre, begrenzt urch niedrige Wirthschaftsgebäude und auer, auf der andern Seite ist eine mehr- stufige Stellage aufgestellt und besetzt it Topfgewächsen gemischter Kollektion, - dahinter liegen in derselben Richtung wie - das Wohnhaus vierGewächshäuser, ca. 25772 Flüchtige Eindrücke der Gärten von Potsdam. 303 lang, alle mit Satteldach und Dampf- heizung, eines neben dem anderen. Sie enthalten sehr schöne Sammlungen ein- zelner Pflanzenfamilien, selbstverständlich dem Raum angemessen mehr oder weni- ger reichhaltig, wie Cycadeen, Bromelia- ceen, auch Farne und Orchideen, Aroideen, Palmen in niedrigen Arten, Agaven und Succulenten, Knollenbegonien in schön- stem Farbenspiel, Gloxinien, Weinpflanzen in Töpfen aus Augenstecklingen, an Stäb- chen aufgebunden, Vermehrungsbeete. Den Schluss bilden einige wenige ge- mauerte Kästen mit Mistbeetfenstern, die ich sonst in weiterer Ausdehnung nicht mehr angewandt fand. Unter den gemischten Pflanzensamm- lungen der Häuser befindet sich auch ein Pendant zur Testudinaria elephantıpes, die Pergularia edulis, eine Euphorbiacee, einer langen braunen Steinflasche, oder, wenn man will, einer über der Erde wachsenden starken Walzenrunkelrübe ähnlich, an deren Spitze dann die dünnen biegsamen Zweige von mässiger Länge, ähnlich wie die selten gewordenen knollentragenden Tropaeohun tricolor, schirmartig gezogen sind. Von den vieleninteressanten Succulenten willich nur zweier Euphorbieen erwähnen, E. canariensis, ganz von der Form eines Echtnocactus, etwa in mittlerer Apfelgrösse, gerade blühend, grün, und Z. bupleurrfoha, mit handlangem, cycasähnlichem Stamm, oben drei oder fünf etwas längere Blätter tragend, die, an der Basis ohngefähr wie eine starke Stricknadel stark, nach der Spitze zu allmählich fingerbreit werden. Die Agaven waren sehr schön. Einen überraschenden Eindruck, wenig- stens für mich, machten aber zwei Nidu- larien, die eine, N. Innocentt, braunroth, ohngefähr wie Dracaena ‚ferrea, die andere, N.amazonicum, aber fast von dem schönen Roth der Dr. terminalis, etwas durch- scheinend, aber nicht etwa wie bei Nzdu- larınım splendens nur innen, in der Nähe des Blüthenstandes, sondern beide Pflanzen waren ganz und gar von der bezeichneten Farbe, so dass sie recht gut einen Ver- gleich mit den schönsten rothen Dracaenen aushalten können. Wie mir mein freund- licher Führer mittheilte, hat sie der junge Hr. LAUCHE aus Belgien, von VAN HOUTTE, mitgebracht; sie zählen immer noch zu den seltenen Neuheiten. Der Theil des Gartens rechts vom Hause und von den Gewächshäusern in Form eines Dreiecks in nicht zu grosser Ausdehnung ist im englischen Gartenstil mit gefällig geführten "Wegen angelegt, die eingelesten Beete und Gruppen sind mit Alpinen und ähnlichen Stauden be pflanzt und zum Zweck des Studiums ge- nau etiquettirt, so das auch den Zöglingen neben der Pflanzenkenntniss Gelegenheit geboten ist, einen Begriff zu bekommen. Unter den Solitärpflanzen fand ich zwei der Erwäh- nung werth, erstens Rosa rugosa, auch Kaiserin des Nordens genannt, schönem, glänzenden, festen, dem Un- geziefer und der Witterung widerstehen- den dunkelgrünen De mit grosser einfacher schön päonienrother Blume und noch schöneren langen Knospen, jetzt noch reich damit besetzt, und im Ganzen gefälligen Habitus, so dass man diese Rose für den besten Platz auf dem Rasen als Zierstrauch nicht oft genug anbringen kann, einen so herzerfreuenden Eindruck macht dieselbe auf den empfänglichen Beschauer. Die andere ist eine Conifere, die man im Gegensatz zu der eben er- wähnten Rose in einer Anlage nur ein- mal anbringen darf, dieaberanihrem Platze die Wirkung nicht verfehlen wird: es ist Picea excelsa viminalis, die Schlangen- fichte; die Zweige hängen bis 2 m lang wie eine Schlange von den Aesten her- unter, aber erst, wenn der Baum grösser und älter wird. Die Schlangenfichte kommt vereinzelt und schr selten in unseren Wäldern vor. Wenden wir uns nun wieder dem Hause zu, so führt uns ein gerader Weg, nach- dem wir Schritt vor Schritt an Pflanzen- material zum Lernen vorübergegangen, an einen kalten Kasten mit Glasfenster, an der Schattenseite einer Mauer gelegen, in dem eine höchst interessante Sammlung sogenannter Insekten fressender Pflanzen sich frisch und gesund befindet. Wir finden darin ein sehr schönes Exemplar von Darlingtonia, mit prächtig ausge- bildeten Schläuchen, auch schöne Sarra- cenien, Dionaeen, Drosera und ein C pha- lotes Jolliculari 25, letzteres aber noch klein, ohne seine charakteristischen Deckel- kannen*). *) Nach meinem Dafürhalten müsste man wohl diese Pflanzen als zweijährige kultiviren und sie immer aus Samen heranzuziehen suchen, denn mir ist noch kein Fall bekannt, wo es den besten Kultivateuren von Landschaftsgärtnerei von traurigen Eindruck, trotzdem damit gewiss nach allen E N RER RR Links vom Hause, als dem bei weitem grösseren Theile des Gartens, befindet sich ein grosses Quartier mit Formobst- bäumen aller Arten in bester Beschaffen- heit, zum Zweck des Studiums mit mög- lichster Ausnutzung des Terrains ziemlich dicht zusammengepflanzt, jedoch ohne Mauern. Das nächstfolgende Quartier ist den Heckenpflanzen gewidmet und finden wir hier je eine quer durch von Zex aguıfohum, Crataegus oxyacantha, Taxus baccata, T. erecta, Prunus Mahaleb, Cydonia japonica, Ligustrum vulgare, Buxus arborescens, Symphoria racemosa, Carpıinus Betulus, Thıya Warreana, Th. occidentahs, Ribes alpinum, R. aureum (nicht schön zu Hecken), Berberis vulgarıs, Cornus mas, Rosa pimpinelhfoha und Picea ex- celsa, unsere gewöhnliche Fichte oder Rothtanne. Zu beiden Seiten einer das eben er- wähnte Quartier rechtwinklig begrenzen- den Tannenhecke finden wir tausende von gelungen wäre, sie über diese Zeit hinaus als schöne Pflanzen zu erhalten, meist machen sie dann einen Richtungen hin experimentirt worden ist. Uebrigens darf sich der Gärtner nicht darüber grämen, wenn ihm die Kultur dieser difhzilen Pflanzen nicht gelingt, kommt es doch bei anderen gar nicht so heiklen Pflanzen vor, dass man es absolut nicht zu einiger Vollkommenheit bringen kann, währendsiebeiAnderen wie Unkraut wachsen, die es sich dann aber eben so wenig zum Verdienst rechnen dürfen, es klappt dann eben alles zusammen, Wasser, Erde, Standort und allgemeine Lage der Gärtnerei. Freilich gehört immer einige Intelligenz dazu, und soll dies keineswegs der gewöhnlichen Ausrede, dass das Wasser nicht _ passt, als Vorschub dienen. Dass die Anzucht aus hier gewonnenem Samen von Diozaea muscipula loh- nend ist, habe ich in der ihrer Zeit durch reiche Pflanzensammlungen berühmten GEITNEr’schen Han- delsgärtnerei in Planitz bei Zwickau, Station Cains- dorf, gesehen, wo die Häuser durch in der Erde brennende Kohlenflötze erwärmt wurden und einfach aus Erdgruben bestanden, die mit Glasdächern be- deckt wurden, wovon die abgekühlten. dann zu Kalt- häusern mit Kanalheizung eingerichtet wurden. Als Parallele zwischen früher und jetzt in Bezug auf den Pflanzenhandel dürfte es wohl von Interesse sein, dass in dem Katalog der Gärtnerei, übrigens der erste | wissenschaftlich bearbeitete deutscher Handelsgärtne- reien, soviel mir bekannt ist, ein unschönes, hin und her gebogenes nahezu mannshohes Exemplar von Cycas revoluta, keineswegs starkstämmig mit 1200 Me. ausgezeichnet war, was für 150 Al zu nehmen sich jetzt mancher besinnen würde. a Sarracenia purpurea blüht bei uns auch leicht und | höchst interessant, denn der Griffel mit seiner Narbe sieht einem aufgespannten Regenschirm sehr ähnlich. | Durch das vorherige Ausschneiden der Blüthenstengel \ werden die Pflanzen au nicht viel länger am Leben erhalten. % vie denn auch der Schutz obiger Hecken ebenfalls zu ähnlichen Zwecken benutzt Bist: - Ein an beiden Quartieren entlang füh- 4 render Hauptweg durch die ganze Länge _ des Gartens ist mit Apfelkordons bepflanzt, 3 von denen die Mäuse im Winter die Wur- zeln abgenagt haben und zwar bei der Reihe weg, so dass die Bäume zwar noch _ nicht ganz vertrocknet sind, jedoch wie im Winter ohne ausgetrieben zu sein, da- stehen. Man kann sie ohne weiteres _ emporheben. Ihr Tod ist unvermeidlich. E Wenn wir diesen Weg in seiner ganzen . Länge beschreiten, so haben wir zuerst auf der linken Seite und zugleich die Ecke nach der Hauptstrasse zu ausfüllend Ziergehölze, dann kommen Staudenge- wächse von dekorativem Charakter, und Blattpflanzen zu Gruppen, wie Ricenus etc., _ auch ein mässiger Teich mit Nymphäen und anderen Wasserpflanzen. Hier sah ich auch zum ersten Male die neue roth- - blühende, vollständig winterharte Nyrn- phaea alba sphaerocarpa rosea blühend, aus Schweden stammend, genau so gross wie unsere wildwachsende Nymphaea alba und in allen Theilen mit dieser über- einstimmend, aber von prächtiger rother Farbe der Blumenblätter, nicht der Staub- ‚gefässe, wie bei deninteressanten BOUCHE- schen Züchtungen, ein wahres Juwel unter n im Freien ausdauernden Wasser- pflanzen, deren Vertrieb der Firma FRÖBEL Zürich übertragen ist, die den Preis _ einer zweijährigen Samenpflanze auf 50 Fr. normirt hat. Sie ist von Professor CAS- PARY, Direktor des botanischen Gartens zu Königsberg, aus Schweden in Samen d Pflanzen mitgebracht. Die Blüthen üssen mit sich selbst befruchtet werden, enn sie alle konstant in der Farbe bleiben Ein kleiner Posten Topfpflanzen hatte ier in der Nähe am Grenzzaun Aufstel- ng gefunden, von denen ich ein kräf- ges Exemplar von Amorphophallus bul- fer erwähnen will, die man häufig noch im Warmhause kultivirt findet, während e hier im Freien sich ganz wohl befin- det und jedenfalls in dieser Eigenschaft als Sommerfreilandpflanze eine effektvolle _ Zierpflanze ist. Auch die stachelige Colletia eruciata, keineswegs neu, war mit in der Sammlung, die ihres sonderbaren Aus- sehens wegen Aufmerksamkeit erregt. Flüchtige Eindrücke der X 305 Dann kommt ein Quartier mit Stachel- beeren, aber meist in Buschform, auch ein reiches Sortiment. Rechts von diesem und neben dem Heckenquartier ist die Abtheilung für Staudengewächse, in schmalen einreihigen Beeten in konzentrischen Halbkreisen, einer empfehlenswerthen praktischen Ein- theilung. Fast alle Hauptwege sind mit hochstämmigen Rosen bepflanzt, und wird also auch hierin den Eleven Gelegen- heit gegeben, sich die nothwendigen Kenntnisse zu erwerben. Wir befinden uns jetzt am hinteren Ausgange und überschreiten einen schma- len Fahrweg, der auf beiden Seiten mit verschiedenen Bäumen, mit botanischen und deutschen Namen nebst Vaterland bezeichnet, bepflanzt ist, um in die Baum- schule einzutreten. Zunächst finden wir hier an der Seite eine Sammlung Trauerbäume, dann unter einer Gruppe alter Bäume einige Farn aufgestellt, darunter ein schönes Exemplar von Cyathea medullarıs, welches mit sei- nen schwarzen Wedelstielen sehr wirkungs- voll erscheint. Hier befindet sich auch die Weinstation, nochmals mit einem Lattenzaun eingehegt, von der Regierung ausgehend und auch von dieser unterhalten, um die besten, zur Massenanzucht besonders empfehlens- werthen Sorten kennen zu lernen und sich so vom Auslande unabhängig zu machen. Dahinter ein Spalier mit grossfrüchtigen Brombeeren und ein Stück Gehölzschule, darunter Aesculus macrostachya, ein hüb- scher Strauch, der, zur Sommerzeit blü- hend, bis jetzt viel zu wenig Anwendung gefunden hat. Auch Samenbau wird im Kleinen ge- trieben, wenigstens wurde durch überge- stellte Drahtsazecylinder über samentra- gende Pflanzen gezeigt, wie es gemacht werden. muss, um unregelmässig reifende Samen vor dem Zerebeuen durch Wind und durch Thiere zu schützen.”) Den übrigen Theil der Baumschule nehmen angepflanzte Unterlagen zu Obst- bäumen und hochstämmige tragbare Obst- Gärten von Potsdam. =) Die Drahtgazecylinder hatten einen anderen Zweck. Sie sollten die Insekten von den Blumen abhalten, um eine Selbstbestäubung zu erzielen und die F Tape zu entscheiden, ob dadurch gefüllte Blumen erhalten werden. Herr Prof. Dr. MAGNUS führte diese: Versuche in der Gärtner-Lehranstalt für den Verein. zur Beförderung des Gartenbaues aus. D. Rede 2 D 3 NNUIIS>> ee 7 NN — NIS X N Selaginella grand —— A e 2 == ) 77 u k \ Aa Selaginella grandis T, Moore, ELLE 73 GE CE HEERES Fig, 100, äume ein, auch bemerkte ich ein Sor- _ timent hochstämmig veredelter Mandel- _ bäume. 200 Sorten Erdbeeren ziehen sich an 1 dem das Ganze durchschneidenden Giess- graben, offenbar zu diesem Zweck aus- ala daher ohne Zu- und Abfluss, - hin, auch Sortimente Kopf- und Wirsing- kohl mit Namenbezeichnung gestatten einen Vergleich der Sorten unter sich. Das Gesammtareal der Anstalt umfasst 30 Morgen. Fassen wir nun Alles in Allem zu- sammen, so muss man sagen, dass hier den Zöglingen, ausser der Treiberei, ein so umfangreiches, mannigfaltiges, wohl ede Branche vertretendes Material ge- boten wird, sich gediegene Kenntnisse zu erwerben, vorausgesetzt, dass sie den Willen dazu haben, dass, zumal die Leitung einem tüchtigen Fachmann anvertraut ist und auch auf die theo- - retische Bildung viel Gewicht gelegt wird, * man Jedem empfehlen kann, hier seine Studien zu machen, der die Mittel dazu hat. be (Schluss folgt.) Selaginella grandis T. Moore. (Mit Abbildung.) NV: ir haben bereits in Garten-Zeitung 1882 S. 490 Abbildung und Be- schreibung dieser damals soeben von VEITCH & Sons, Chelsea (London), aus Borneo eingeführten Selaginella gegeben, heute sind wir durch Güte der gedachten - Herren in der Lage, unseren Lesern ein Gesammtbild dieser Pflanze im älteren Stadium vorführen zu können. Man be- greift nach dem Habitusbilde, unten rechts, leicht, warum MOORE ihr den Namen randıs gab. Oben rechts ist ein un- fruchtbarer Zweig, links ein ährentragen- _ der abgebildet. Im Uebrigen verweisen wir auf unsere früheren Mittheilungen und _ auf C. MATHIEU’s Referat, Garten- Zeitung 1883 S. 191. Die Pflanze ist nach Zeug- _ niss aller englischen Züchter von ausser- ee Schönheit. Kultur im Warm- hause. Preis jetzt pro Stück 5 Mk. 6 shilling engl.) Pomologische Notizen. Pomologische Notizen. Von SCHUSTER, quiesc. Ober-Baumschulgärtner und Obstbaulehrer in München. ( Fortsetzung.) Landsberger Reinette. Noch neuere, aber wegen ihrer Vorzüge schon mehr- fach verbreitete Sorte. Die schönen gro- ssen, für die verschiedensten Zwecke gleich werthvollen Früchte reifen gegen Ende Dezember und können ohne Ver- lust den ganzen Winter aufbewahrt wer- den. Der Baum zeichnet sich durch ausser- ordentlich starkes, rasches und schönes Wachsthum aus und ist für rauhe und freie Standorte zu empfehlen. Leckerbissen. Hier machte die Sorte ihrem Namen keine Ehre. Die Früchte waren nur von mittelmässig gutem Ge- schmack, wurden nie schön und welkten, selbst wenn sie spät gepflückt wurden. Der schwach und unschön wachsende Baum trug nie reich und hat im letzten kalten Winter stark gelitten; er wird sich deshalb nur zur Anpflanzung in geschütz- ten Gärten eignen. London Pepping. Alter, in Nord-Deutsch- land sehr bekannter englischer Tafelapfel. Die schönen, ziemlich grossen, vorzüglich feinen Früchte sehen in Form und Farbe wenig einem Pepping ähnlich; der Bau nähert sich dem des Calvills. Die Früch- te wurden hier, selbst wenn der Baum voll trug, stets grösser, als sie VON FLOT- TOW im illustr. Handbuch f. Obstkunde abgebildet hat. Der in der Jugend ausserordentlich starkwüchsige Baum wird bald reichlich fruchtbar und gedeiht jedenfalls auch noch in weniger guten Lagen. - Mank’s Küchenapfel. Eine wenig be- kannte, nicht verbreitete und vorzüglich werthvolle, englische Sommerfrucht, "wel- che ihrer Vorzüge halber grosse Verbrei- tung finden sollte. Die Reife tritt schon Ende August ein. Die Früchte halten sich bis Anfang Oktober, ohne an Güte zu verlieren. Das Wachsthum des durchaus nicht empfindlichen, auch in weniger guten Lagen noch gut gedeihenden Baumes ist wie bei den meisten früh- und reichtragen- den Sorten ein gemässigtes.. Hier hat man den Baum durch starkes Rückschnei- \ den der Leitzweige in der Jugend bei ziemlich kräftigem Wachsthum erhalten. Mecklenburger Königsapfel. Recht schö- ner und guter Winterapfel, trug schon oft, aber nie reich; auch waren die Früch- te nach weniger guten Sommern grossen- theils unvollkommen. Von dem raschwüchsigen, kräftigen und gesunden Baum hätte man bessere Resultate erwarten sollen. Vielleicht bewährt sich die Sorte ander- wärts besser. Neuer englischer Pigeon. Guter, aber nicht zu den besten zählender Tauben- apfel, der sich, wie das meist zu gehen pflegt, wegen seiner besonderen Schön- heit gewiss stark verbreiten wird. Der frühzeitig und reichlich tragende Baum wächst anfangs sehr stark, lässt aber, sobald er Früchte zu tragen beginnt, fast plötzlich nach. Niederländische weisse Reinette. OBER- DIECK will zwischen dieser und der Cham- pagner-Reinette merkliche Unterschiede gefunden haben. Die Bäume beider Sor- ten trugen schon oft. Wirklich konstante Unterschiede konnten aber nicht beobach- tet werden. Pfotenhauers Reinette. Unter diesem Namen verbreitete OBERDIECK eine von ihm aufgefundene, schön gefärbte, ziem- lich grosse und sehr gute Reinette, wel- che auch hier alle die ihr zugeschriebenen guten Eigenschaften bewährte; sie eignet sich für Tafel und wirthschaftliche Zwecke gleich gut. Der gesunde, nicht empfindliche Baum erträgt freien Stand und trägt recht reich. Pomphehas Reinette. Grosser, schöner, dauerhafter, für den Haushalt ‘gut ver- wendbarer Apfel. Auf dem Obstmarkt würde diese Sorte ihrer schönen Färbung halber gewiss gerne gekauft. Der überaus stark wachsende, gesunde Baum trägt, wenn er zu wachsen nach- lässt, sehr reich. Possarts Nalivia. Alter, schon durch DIEL bekannt gewordener, aber sehr wenig angepflanzter, später Herbstapfel. ÜBERDIECK machte aufdievortrefflichen Eigenschaften dieser Sorte aufmerksam und empfahl sie zur allgemeinen An- pflanzung. Hier zeigte sich der Baum als ausser- ordentlich stark- und raschwüchsig; sicher ist derselbe auch für freie Standorte ge- eignet. Die hier geernteten Früchte waren stets viel grösser, als sie OBERDIECK im Ill. Handb. f. Obstkunde abbildet. Reval’scher Bernapfel. Alter, wenig bekannter und sehr spärlich verbreiteter, werthvoller Frühapfel. Obwohl kein Man- gel an guten Frühäpfeln ist, so dürfte diesem, wenn auch nicht grossen, aber sehr schönen und guten Apfel ein Platz im Garten angewiesen werden. Die beiden hier angepflanzten Bäume wuchsen kräftig, wurden wohl nicht gross, zeigten sich aber nicht empfindlich. Die Früchte reiften gleichzeitig mit dem wei- ssen Astracan und werden bestimmt, auf den Markt gebracht, schon ihrer äussern‘ Schönheit wegen dem letzteren vorgezo- gen werden.‘ Zwergbäume von der Sorte lieferten wunderschön gefärbte, aber in Geschmack geernteten, nachstehende Früchte. Reinette von Canterbury. Jahn beschrieb jenen von. Hochstämmen diese Sorte und gab im Illustr. Handb. f. A Obstk. eine Abbildung, welche eine höchst unnormale Frucht darstellt. Es kommen solche Missbildungen vor, sind aber selten. Häufiger degegen finden sich Früchte, bei denen der Fruchtstiel durch eine Fleischwulst etwas zur Seite gedrückt ist. Der weitaus grössere Theil der Früchte hat den Fruchtstiel in der Mitte der Stiel- höhle sitzen. Die Früchte waren kon- stant grösser, als die Abbildung im Ill. Handb. zeigt; bei jüngeren Bäumen waren sie fast noch einmal so gruss. schmack war so, dass die Sorte noch zu den Tafelfrüchten zählen kann. Beson- ders verwendbar ist sie aber für Wirth- schaftszwecke. Der kräftig und gedrungen wachsende Baum trägt reichlich und verträgt auch freien Stand. Rheinischer Kurzstiel. Mittelgrosser, sehr werthvoller Haushaltsapfel, ist, wie sein Name schon zeigt, am Rheine zu Hause, im übrigen aber in Deutschland fast unbekannt geblieben. Hier bewährte er sich besser als der ihm nahestehende rheinische Bohnapfel. Der Baum wächst stark, wird schnell gross und kann auch in weniger guten Lagen mit sicherem Erfolg angepflanzt werden. Rigaer Birnapfel. Sehr wohlschmecken- 3 der Frühapfel, dessen Reife mit andern von grösserer Güte zusammenfällt. Der gesunde, raschwüchsige, dauer- Der Ge en TS a Er Zn I a DT er Te a ET En Pomologische Notizen fte Baum trug hier oft, aber nie reich, o dass ein günstiges Urtheil über ihn nicht efällt werden kann. Rother Asirakan. Einer der allerfrühe- sten, schönsten und geschmackvollsten - Frühäpfel. Leider ist er nur wenig ver- breitet. Der besonders starkwüchsige, gesunde Baum erträgt freien Stand, wird etwas . später als der des weissen Astrakan frucht- . bar, übertrifft denselben aber an Güte. Fr Rothgestreifte Gewürzreinette. Guter, hübscher Herbstapfel, dessen Reife hier stets später eintrat, als im .Ilust. Hand- buch f. Obstkunde angegeben ist. Der etwas langsam sich entwickelnde % Baum ist sehr fruchtbar und nicht empfind- - lich. Da aber die Reife dieser Sorte mit | 2 E- der vieler anderen, besseren Herbstfrüchte “ zusammenfällt, dürfte sie zu den entbehr- lichen gehören. i 4 Rother Gravensteiner. Dieser pracht- voll -gefärbte Apfel hat alle die bekann- - ten guten Eigenschaften des gewöhn- R; Eichen Gravensteiners und ehe: dess- D. ‚halb ebensoviel Verbreitung. Rother Sommer-Cabvill. kleine, sehr schöne und feine Sommer- Bi frucht: reifte hier schon meist anfangs % August und war unter den gleichzeitig Sr reifenden. Sorten die beste. Leider hält sie sich nicht lange. R: Der äusserst fruchtbare, nicht empfind- liche Baum bleibt klein, erschöpft sich E durch reiches Tragen leicht und muss En . Er Alte, etwas desshalb fleissig beschnitten werden. passt nur für geschlossene Gärten, da die Früchte zu anlockend sind. Rothe Sternreinette. Einer der schön- sten Aepfel, dessen Güte sich hier aber geringer zeigte als anderwärts; immerhin zählt er noch zu den guten Tafelfrüchten. Das Wachsthum des Baumes ist ein sehr mässiges, die Fruchtbarkeit tritt etwas spät und nie so sehr reichlich ein, als an anderen Orten beobachtet wurde. Immer- hin kann der Sorte ein Plätzchen im Gar- ten eingeräumt werden. Sary Sinap. Einem weissen Rosmarin- ' apfel sprechend ähnlich. In guten Lagen wird dieser Apfel sicher auch dessen grosse Güte erreichen. Der sehr schön- wüchsige Baum wird etwas spät frucht- N, bar, trägt dann aber sehr reich. Nach hiesigen Beobachtungen wäre diese Sorte für geschlossene Gärten geeignet. B:5.- Scharlachrothe Parmäne. Bei keiner wi Apfelsorte zeigten sich hier die Erstlings- früchte in der Färbung so abweichend von der Norm, wie bei dieser. Erst die Früchte der fünften Ernte hatten die der Sorte eigene lebhafte Färbung. Nach ungünstigen Sommern zeigte ein Theil der Früchte Risse und Baumflecke, so dass man bei dieser so sehr empfehlens- werthen Sorte bei Wahl des Standortes Vorsicht gebrauchen muss. Schweblers Taubenapfel. Hat viele Aehn- lichkeit mit dem »neuen englischen Pi- geon«, ist aber an Geschmack besser. Das Wachsthum ist ein mässiges, die Fruchtbarkeit ist gross, die Sorte ver- dient Verbreitung. Schmidbergers rothe Reinette. gross, schön, vortrefflich gut und halt- bar, ist von LIGL in Braunau und von demselben nach dem Pomologen SCHMID- BERGER benannt worden. Die Sorte ist, obwohl nicht mehr neu, dennoch fast gar- nicht angepflanzt, sollte aber, weil ihre Tafelfrucht ersten Ranges ist, da ferner der Baum gut gedeiht, freien Stand und rauheLage verträgt, viel verbreitet werden. Schöner von Boskoop. Hat nicht die ausserordentliche Güte der Kanadareinette, von der er jedenfalls abstammt, ist aber weniger empfindlich und sollte, da der Baum kräftig wächst und sehr gerne trägt, häufig angepflanzt werden. Schwarsrother Taffetapfel. Ein eigen- thümlich rauchartig düster gefärbter Apfel von mittelmässiger Güte, aber reicher Tragbarkeit. Der Baum wächst gemässigt und ist dauerhaft. Skihankowoi. Russischer Frühapfel, gedeiht hier gut und trägt recht reich, ist aber von zu geringer Güte, um weiter empfohlen zu werden. (Wird fortgesetzt.) Mittel- Pritehardia grandis. (Mit Abbildung.) a 9); iese herrliche, sehr seltene und merk- würdigePalme, diezuerstvon WILLIAM BULL 1876 auf der internationalen Aus- stellung in Brüssel vorgeführt wurde (Monatsschrift des Vereins zur Beför- derung des Gartenbaues 1876 S. 416) und. für A REGEL den Namen Teysmanma 310 JmmmmnnnmnmnmnmnmnmMRnmnmnRnMnMmMmHMHMmMBMBTTmmmHMHIIIBBDmDmIIIJ„ BRBRnMmHR{[{ 77 = - m z : \ 2 u ‚u Bulliana vorschlug (Gartenflora 1876 Herren VEITCH & SONS verdanken, er- S. 160) ist neuerdings von JAMES VEITCH sichtlich, breiten sich die Blätter fast & SONS, Chelsea (London), echt wieder ganz horizontal aus, sie sind oberseits Pritchardia grandis, Fig, 101, eingeführt worden und zwar, wie sie in leicht konvex, regelmässig gefaltet, im ihrem Katalog von 1883, S. 17, angeben, Umriss fast kreisförmig, an der Basis von Borneo, während BULL sie seiner abgestutzt. Der Rand ist in eckige Zeit von den Salomons - Inseln erhielt. Lappen getheilt, jeder Lappen mit einem Wie aus der Abbildung, die wir den Einschnitt an der Spitze. Die Blattstiele RER = + re u De Th sind dreieckig, oberseits flach, die Kanten dornig. Die Hauptschönheit liegt, wie wir schon Monatsschrift l.c. hervorgehoben haben, in dem gedrungenen Bau dieser Palme und ihren schön regelmässig gefal- teten, kreisrunden, glänzend dunkelgrünen Blättern. RW. Miscellen. Portici bei Neapel, 12. März.*) Wir haben keinerlei Winter hier ver- spürt und es ist jetzt ganz prachtvolles Wetter und der Himmel wirklich »ewig blauc. Die meisten Zwiebelgewächse des freien Landes sind erblüht und reifen _ ihre Samen. Jetzt stehen noch in voller EB Pracht: Die holländischen Hyacinthen, spätere Tulpen, Turkestan’s Tulpen, Chionodoxra Lucıiliae, Anemone fulgens und Pavonia, Freesia odorata, Leichtlini, refracta und refrasta alba im freien Lande, Ranunkeln: Ä Irıs anglca und /- . Tritoma und Zxia. spanica, pumila und albiensis, eine Menge Orchis und Ophris. Die prächtigen Narcissus Pseudo-Narcissus Emperor und Empress beginnen sich nur erst zu öff- nen. Unsere Praecor-Klasse dagegen be- gann Ende Januar zu blühen. Ayacinthus Daradorus, amethyst, Scilla nutans, cam- panulata und deren Formen schicken sich zum Blühen an. Zzhum canddım hat 9 bereits 0,60 »z2 hohe Stengel. C. SPRENGER. Oberschlesische Aepfel. Am 17. April wurden im Ausschuss für E Gehölz- und Obstzucht des Vereins z. Bef. des Gartenb. in Berlin eine Anzahl Aepfel - vorgelegt, die Herr Oekonomie-Rath SrtorL in Proskau an Professor WITTMACK geschickt hatte und die sich durch ihre vortreffliche - Erhaltung auszeichneten. Herr JÖRNS, ein - ehemaliger Schüler von Proskau, wies hier- _ bei darauf hin, dass, wie der Augenschein lehre, die Aepfel dort, im rauheren Klima - mehr gefärbt werden als bei uns, eine Er- _ scheinung, die auch bezüglich Dänemarks ' und Skandinaviens gilt. Das nordische Obst ist meist schöner gefärbt als das unserige, und SCHÜBELER sagt, dass in Norwegen, je _ nördlicher das Obst gewachsen, es zugleich um so aromatıscher werde. Besonders stark gefärbt war der rheinische Bohnapfel, der ganz roth aussah, während ‚ er in Berlin grünlich bleibt, auch der Winter- *) Aus Mangel an Raum verspätet. D.Red. Ihscellen. r zıı Citronen-Apfel, von dem mehrere schöne Hochstämme vorhanden. Sehr viel gebaut wird in Oberschlesien der Morgenduft- Apfel, eine noch ausgeprägtere Spezial- frucht ist der lange grüne Gulderling, der auch in Westpreussen viel angebaut wird, bei uns aber seltener ist und auch, je weiter nach Westen und Süden um so schlechter zuwerden scheint. Charakteristisch ist für ıhn, dass er stets mindestens 3 Kerne in jedem Fach enthält; es fanden sich in einem Falle sogar 4. Weiter zeichneten sich aus: Gelber Belle- fleur, der sich auffallend lange gehalten, da er bei uns meist nur bis Weihnachten dauert, Champagner-Reinette, rheinischer Krumm- stiel, stets mit einem Butzen, MEUSER’S rothe Reinette, Lütticher Rambour, MÜLLER’s Spitz- apfel, grosse Muskat-Reinette etc. Die Champagner-Reinette wird nebst dem weissen Winter-Taffetapfel sehr viel von den Land- bewohnern um Proskau gebaut; beide sind sıch sehr ähnlich, aber leicht an der Stiel- höhle zu unterscheiden. Ueber Etikettiren der Pflanzen bei Zimmerkultur. Von G. A LiINDBERG, Stockholm, Eine sehr wichtige Sache für die Blumen- liebhaber, wenn sie Ordnung und Wissen- schaftlichkeitbeiihren Sammlungen wünschen, sind die Namen der Pflanzen. Durch die Kenntniss der Namen werden die Pflanzen Einem viel lieber und für Manchen sind die- jenigen Pflanzen von wenig Werth, von denen derName nicht bekannt ist. Darum ist es eben nothwendig, die Pflanzen zu etikettiren. Die Methoden sind verschieden. Eine Methode ist die, nur Nummern anzuschreiben, welche durch ein Pflanzenverzeichniss erklärt werden müssen. Diese Methode ist ganz unpraktisch, da man, wenn man die Namen vergessen hat, erst das Verzeichniss hervornehmen und die Nummern nachsuchen muss. Die einzige gute Methode ist die, die Namen an- geschrieben zu haben. Man lernt die Namen dann spielend bei dem blossen Anschauen der Pflanzen. Gewöhnlich werden folgende Materialien gebraucht: Holz, Zink oder Glas. Die Holz-Etiketten sind platt und am unteren Ende abgeschnitten. Sie werden mit Oel- farbe bestrichen und dann mit einem weichen Bleistift der Name in die Farbe, bevor diese ein- getrocknet ist, geschrieben. Diese Holz-Eti- ketten sind aber sehr vergänglich, indem die Spitze bald verfault. Die Zink-Etiketten sind dauerhafter. Gewöhnlich werden sie von derselben Form wie die Holz-Etiketten gemacht. Für grössere Pflanzen benutzt man aber oft hängende Etiketten, welche viereckig oder von mehr oder minder verzierter Form sind. Das Zink muss, um darauf schreiben zu können, glatt geputzt und darnach mit einer besonderen Tinte beschrieben werden, 312 wobei sich eine schwarze Schrift auf grauem Grunde zeigt, welche schwärzer ıst, wenn die Etikette an einen warmen Ort zum Trock- nen gelegt wird. Da aber die Schrift nicht stark hervortritt und bald durch die Oxydation des Zinkes kaum lesbar wird, so habe ich die Zink-Etiketten wie Holz-Etiketten behandelt, d. h. mit Oelfarbe bestrichen, wie weiter unten angegeben, wobei das Ab- putzen des Zinkes nicht nöthig ist; ja, es ist sogar besser, wenn das Zink ein wenig oxy- dirt ist. Auch habe ich, besonders für kleinere Töpfe, die Form so verändert, dass ich die Etiketten viereckig mache und einen schmaleren Schaft angelöthet habe, der unten in eine Spitze endet. Die Platte kann von sehr dünnem Zink gemacht werden, zum Schaft ıst aber dickeres Zink nöthig. Der Schaft darf nicht zu kurz sein, weil das Zink in der Erde spröde wird und zerbricht. Wenn der Schaft hinreichend lang ist, kann eine neue Spitze leicht mit einer Scheere gemacht werden. Die Etikette kann so mehrere Jahren dienen. Das Schreiben auf solchen Zink-Etiketten erfordert aber längere Zeit als bei den Holz-Etiketten. Das ganze Verfahren ist folgendes: Aus einer der im Handel käuflichen gewöhnlichen Oel- farbentube (wie sie die Maler gebrauchen) mit weisser Farbe wird ein wenig auf jede Platte ausgepresst und mit dem Finger aus- gebreite. Um nun auf der Zinkplatte mit Bleistift schreiben zu können, ist es nöthig, ein Tuch zur Hand zu haben, weil die Oel- farbe beim Schreiben die Spitze des Blei- stifts beschmiert und diese stets abgewischt werden muss. Doch wird man für seine Mühe belohnt, weil man, besonders wenn man Rundschrift angewendet hat, eine sehr deutliche und saubere Etikette erhält. — Die Glas-Etiketten sind bedeutend theurer, doch können sie vermuthlich, wenn zu Hun- derten bestellt, zu ziemlich billigem Preise erhalten werden. Doch kann man sie auch selbst aus Glasröhren verfertigen. Man hält nämlich die Röhre in eine starke Spiritus- flamme, bis das Glas weich wird; man fässt dann die Enden der Röhre und zieht das Glas aus, bis man zwei gegen einander stehende Spitzen erhält, doch muss man bei dieser Arbeit etwas Uebung besitzen. Wenn die Röhre an der feinsten Stelle abgebrochen worden ist, erhält man zwei Etikettengläser. Dann brennt man das offene Ende so ab, dass es nicht scharf ist. Auf einen schmalen Papierstreifen wird der Name der Pflanze geschrieben und, wenn trocken, etwas ' hängende Etikette wünscht, gerollt und in die Röhre hineingesteckt: Die Oeffnung wird darnach mit einem kleinen Kork geschlossen, welcher, wenn man eine durchstochen wird. Ein Metalldraht wird dann in Form eines Nadelöhrs hineingesetzt und an den in die Röhre einzusteckenden Enden aus- einander gebogen. Man hat auch Glas- Etiketten, die über dem Papierstreifen zu- geschmolzen sind und denen für Hänge- Etiketten ein Ohr angeheftet ist; doch werden solche Etiketten ohne Zweifel sehr theuer sein. Sie müssen von einem Glasbläser ver- fertigt werden und muss dieser die Namen der Pflanzen vorher erhalten, um die Papier- streifen einlegen zu können. Die Arbeit, das obere Ende zuzuschmelzen, ist theils schwierig und zeitraubend, theils die praktische An- wendung der Etikette einschränkend, weil die zugeschmolzene Etikette nur zu einer einzigen Art benutzt werden kann, dagegen an der mit Kork geschlossenen die Namen umgetauscht werden können, und also bei dem Verlust einer Pflanze die Glasröhre zu einer anderen benutzt werden kann. Wenn man Schwierigkeit findet, so kleine Korkstöpsel anzuschaffen, die man nicht so sauber wie gewünscht selbst schneiden kann, so kann man für stehende Etiketten die Röhre mit fest zusammengepresster Baum- wolle, die wie ein Stöpsel geformt ist, sehr gut zuschliessen. Die Masse meiner Zink-Etiketten sind: 2 schwed. Zoll breit, ı Zoll hoch und der Schaft 4—5 Zoll lang, der angelöthete Theil nicht mitgerechnet. Ich habe sie für un- gefähr 4 M das Hundert erhalten. Gartenbau -Ausstellungen. Erste Sommerobst-Ausstellung bei Gelegenheit des 62. Stiftungsfestes des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues vom Sonnabend, 28. Juni, bis Mittwoch, 2. Juli. im Wintergarten des Centralhötels zu Berlin. Eröffnung der Ausstellung am Sonnabend, den 23. Juni, ıı Uhr. Festsitzung und Vor- standswahl um 5 Uhr. Der angekündigte Vortrag des Herrn Rektor DRÖGEMÜLLER muss wegen Krankheit in dessen Familie aus- fallen. — Festessen um 6 Uhr mit Damen a Couv. 3 Mk. Meldungen bis Freitag, den 27. Juni, bei der Direktion des Wintergartens. Die Herren erscheinen im Rock, die Damen in Promenaden-Toilette. Die Mitgliedskarte des V. z. Bef. d. G., sowie die der Ges. d. Gartenfr. Berlins gelten als Partoutkarte. Tagesordnung für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Freitag, den 4. Juli 1884, Abends 7'!/, Uhr, »Restaurant Nıerr«, Kommandantenstr. 71. 1. Geschäftliches. 2. Referat über die Petersburger internationale Gartenbau - Ausstellung. Referenten: ‚Die Herren Delegirten Oekonomie-Rath SpärH und Hofg. HorFrMann. 3 Central-Verkaufsstelle und Markthallen- Frage u 4. Referat über »Gärtnerische Betriebslehre von C. BOETTICHER«. Refer.: Herr Hofg. HOFFMANN. On Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW,, 32 a i = GRESSENTS einträglicher Obstbau. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten zu erzielen. Mit 459 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis kartonnirt 8 Mark. | »GRESSENT's einträglicher Obstbau« ist ein Werk, wie wir es in unserer - gärtnerischen Literatur bisher nicht hatten, wie es aber neben den umfassenden, vorzüglichen Handbüchern von LAUCHE Rn Anderen sehr wohl berechtigt ist und seinen Platz vollauf behaupten wird. Es tritt nicht mit dem Anspruch auf, wissen- “ schaftlich Neues lehren zu wollen; aber mit dem, einfach durch den Erfolg gerecht- fertigten Anspruch, zu lehren, wie man mit mässigen Kosten auf kleinem Raum _ regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten erzielt. Die Richtigkeit von " Rathschlägen und Anleitungen im Obstbau wird nur durch die Ernte erwiesen; hier silt buchstäblich das alte Wort: An ihren Srüchten follt ihr fie erkennen. »GRESSENT’s Obstbau« setzt keine studirten Gärtner und keine bereits geübten _ Obstzüchter voraus, sondern nur Leute, die mit Lust und Liebe zur Sache und im "Vertrauen zu den gebotenen Unterweisungen Hand anlegen. Wie praktisch »GRESSENT’s Obstbau« die Sache anfasst, wie er alle Handgriffe und Herrichtungen durch Wort und Bild zeigt, wie er allen Zwischenfragen und _ Bedenken gerecht wird, das im Einzelnen zu erweisen, ist in einem kurzen Prospekt " nicht. möglich; man lese sich in das Buch an irgend einer Stelle hinein, prüfe und “ probire dann im Garten; der erste Herbst wird »GRESSENTs Obstbau« lauter loben Bals jede Empfehlung. Sans I u — Ein Gegenstück zu diesem Buche bildet: GRRESSENTS ‚einträglicher Gemüsebau. _ Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig ‘reiche Ernten in guten Sorten zu erzielen. Mit 228 in den Text gedruckten’Abbildungen. Preis kartonnirt 7 Mark. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt dıe Zusendung franko. Br u) rn A a De nd Grossblumige Stiefmütterchen, | "Stanton. | Hamburger \ | ai | wiederholt mit ersten Preisen prämürt, empfehle: Ein Sortiment von 18 Sorten, a I Portion 2 Pf. Prachtmischung I. Ranges, 20 Gr. I Mk. 40 Pf., Por- tion I0 Pf. Nur von den hervorragendsten Eliteblumen aller Nüancen gesammelt, extra schön, 1000 Korn 2 Mk., Portion 60 Pf. Riesenblumige Prachtsorten, 100 Korn 50 Pf. 92 Vollständiges Preisverzeichniss über Samen zur Herbst- aussaat, sowie iberErdbeerpflanzen etc.gratisundfranko. Friedr. 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Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. h 5 Preis vierteljährlich 4 Mk. ANNONCEN K Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. z * werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oderderen Raum berechnet. 2 Verlag von PAUL P ARBY, Berlin SW., 39 Wilhelmstrasse. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. "Inhalt: Pinanga maculata Porte. (Mit Abbildung.) | Pinus muricata. (Mit Abbildungen.) - Flüchtige Eindrücke der Gärten um Potsdam. (Mitte | Gartenbau-Ausstellungen. Erste Sommerobst- Aus- Juli 1883.) Von einem Fremden für Fremde ge- stellung des Vereins zur Beförderung des Garten- schildert von F.F. (Schluss.) baues in Berlin. — Internationale Ausstellung in Die Herstellung von Liqueur-Weinen aus verschie- St. Petersburg. denen Obstarten und namentlich aus Beerenobst. | Personal-Nachrichten. =. Gesuche =» cec>. Angebote. &>D Suche für einen jungen Mann, der seine Lehrzeit Ein mit Topfpflanzenkultur, Landschaftsgärtnerei, _ mit dem ı. 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Der- _ Ein Gärtnergehilfe, in Topfkultur, Vermehrung, selbe muss bewandert sein in Gemüse-, Blumen-, " Färberei und Gemüsetreiberei erfahren, sucht, da er Obstzucht und Ananastreiberei. 2 die feine Binderei erlernen möchte, unter bescheidenen Antritt kann schon per I. Juli oder später er- Ansprüchen zum ı5. Juli Stellung. Gefl. Offerten | folgen. unter I. B. 108 werden postlagernd Striesen - b. Dresden erbeten. Suche sofort oder 15. Juli einen älteren, durchaus tüchtigen, anständigen Gehilfen, welcher sich aber vor Ei Gä hil fi keiner Arbeit scheut, Ed Jahre in a Gärt- |nereien, am liebsten Handelsgärtnereien, thätıg war # ın ärinerge 1 6, ‘und vorzüglich vollständig bewandert ist in Topf- 23 Jahre alt, in Topfpflanzenkultur, Rosenzucht und pflanzenkultur, Rosenzucht und Vermehrung und etwas "Binderei erfahren, sucht zum Iı5. Juli Stellung in | Binderei versteht. "einer Handels- oder Privatgärtnerei. Es wird weniger | Gehaltsansprüche bei freier Station, sowie Angabe auf hohes Salair, wie auf gute Fortschritte in der sonstiger Verhältnisse erbittet sofort Gärtnerei gesehen. G. J. Ruben, Offerten beliebe man unter 8. 100 postlagernd Kunst- und Handelsgärtner, Lüneburg zu senden. Itzehoe in Holstein. a A rang in a a a Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW. 32 Wilhelmstrasse. eg Anlase, Bepflanzung und Pflege | | Hausgar rten auf dem Lande, Anleitung für Lehrer auf dem Lande. Von Conrad Heinrich, Obergärtner in Reutlingen. Siebente Auflage. Mit 4 lithographirten Tafeln. Preis 5o Pf. Der Deutsche Obstbau. Vorschläge zu seiner Hebung. Von R. Gaertner, Besitzer der Baumschulen zu Zechlin. Preis SO Pfennige. Der praktische PLANZEICHNER FÜR GÄRTNER. ANLBITUNG zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehr- Anstalten. Herausgegeben von A. Wagner, Städtischer Garten-Inspektor zu Stuttgart. an un Zn Zweite, neu bearbeitete Auflage. Zwölf hthographirte Tafeln nebst Text. — Preis 8 Mark. # N ie Gegen frankirte Einsendung d des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Pinanga maculata Porte. (Mit Abbildung.) ir geben beifolgend nach einer Photo- graphie die Abbildung dieser noch jugendlichem Zustande befindlichen Sen Fig. 102. me, welche Herr ADOLPHE D’HAENE Gent auf der Winter-Ausstellung des eins zur Beförderung des Gartenbaues ührte. Zwar ist sie schon lange be- nt und, wie Herr Ober-Hofgärtner ERMANN WENDLAND, der beste Palmen- nner, uns schreibt, schon 1862 von TE in den Garten von VERSCHAFFELT eführt, indessen war sie wieder ver- 313 loren gegangen und ist vonHerrn D’HAENE neu eingeführt. Sie verdient Beachtung, da sie in ihren dunkelfleckigen Blättern eine Eigenthümlichkeit besitzt, die weni- gen Palmen zukommt. Kultur im Warm- hause. (Von der neuen Palme: Pinanga d’Haeneana in nächster Nummer.) Pinanga maculata Porte. Stamm von mittlerer Höhe (3—5 7), Wedel fiederspaltig eingeschnitten, Mittel- rippe ziemlich glatt, die Abschnitte beider- seits ungefähr zu sechs, sichelförmig- lanzettlich, sehr zugespitzt, die obersten an der Spitze eingeschnitten, gezähnt und an der Basis ziemlich gleichseitig keil- förmig; Kolben nickend, die Aeste zu fünf bis sieben, büschelig, zurückgebogen; 27 314 Flüchtige Eindrücke Früchte elliptisch-spitzlich, gerippt. Aehnlich der Seaforthia malaiana Scheff, deren Früchte aber grösser und nicht ge- rippt sind. — Synonyme: Pinanga Costata Blume, Rumphia II 85 t 109. — In den Wäldern des westlichen Javas. Die Gattung Pinanga Blume umfasst nach BENTHAM ET “HooKER, Genera plantarum III S. 884, unbewehrte Palmen mit einfachen oder büscheligen, niedrigen oder mittelhohen, geringelten Stämmen. Die Blätter sind endständig, unregel- mässig gespalten oder fiederspaltig, oder einfach und an der Spitze zweispaltig, die einzelnen Blattabschnitte sind gefaltet, mehrnervig, die unteren zugespitzt, die oberen zusammenfliessend, andenRändern nicht verdickt, an der Basiszurückgebogen, die Blattspindel ist oberwärts scharf- kantig, unterwärts, wie der Blattstiel an der vorderen Seite, gewölbt, die Scheide lang. Kolben oft klein, zuweilen ganz ch, mit kurzem olkahenscel: die ‚Zweige sind büschelig oder fächerartig; Blüthenscheide ı, vollständig, aufge- dunsen oder gefaltet zusammengedrückt und zweiflügelig. Frucht oft safranfarbig oder blutroth. Gegen 2—5 Arten in Östindien und auf dem malayischen Archipel. Von Pmanga maculata hat OÖ. DRUDE in Bot. Zeitz. 1877 t V., Fig. 12 und 9 eine genaue anatomische Darstellung der Samenknospe, d. h. des jungen Samens, gegeben. T Flüchtige Eindrücke der Gärten um Potsdam. (Mitte Juli 1883) Von einem Fremden für Fremde. geschildert von PH. (Schluss. Ya Kur unserer weiteren Wanderung durch “Charlottenhof, wo grosse Rasenflächen vorherrschend sind, fanden wir manche schöne landschaftliche Scenerie neben steiferen Formen im früheren Geschmack, und um das Schloss herum reichen Blumen- schmuck und geschmackvolle Teppich- beete, deren einziger Fehler vielleicht der ist, wie wohl in fast allen Hofgärtnereien, dass sie sich alle ne a Be Leider waren die Rosen, sowohl wurzel- echte wie hochstämmige, derart von Un- geziefer und Hitze mitgenommen, dass man sie scharf zurückgeschnitten hatte, ohngefähr so, wie man es im Frühjahr zu thun pflest, so dass sie weder Blätter noch Blüthen hatten; nur die Rankrosen, die in reichem Maasse einen Gang und ein daran stossendes Parterre überzogen und überspannten, waren davon verschont geblieben. Breite Kränze von Zvonymus radicans fol. var. mit einem anderen Mittelpunkte bildeten eine Anzahl kleiner Rondels in dieser Partie und nahmen sich sehr hübsch aus, ein Beweis, dass eine Pflanze nur dann erst zur Geltung kommt, wenn sie richtig und an der rech- ten Stelle angewandt wird. Auf der einen Seite des Schlosses, und wohl so breit als dieses selbst, war ein grosser vier- eckiger Platz unter breitästigen Bäumen mit Maiblumen bepflanzt, die zur Blüthe- zeit jedenfalls weithin ihren lieblichen Duft verbreiten mögen, aber in dieser Form einen etwas prosaischen Eindruck machten. ee Eine auffällige Erscheinung war in der Nähe des Schlosses eine sehr grosse Hängebuche, pyramidenartig, deren Zwei- ge den Boden in weitem Umkreise be- deckten. Leider wurde der Effekt desz Baumes sehr abgeschwächt, da er, wie erwähnt, zu nahe und ohne Vermittelung“ an die regelmässigen Blumenbeete heran- gerückt war, wodurch das Ganze etwas Gedrücktes hatte. In passender Um- gebung und dem Beschauer mehr fern. gerückt, womöglich auf bewegtem Ter- rain müsste dieser Baum von herrlicher. Wirkung sein. | In der Nähe der Schlosses und in freund- licher landschaftlicher Umgebung befindet sich das römische Bad, eine Kopie der Römerbäder, interessant und sehenswerth. Eine Badewanne aus einem einzigen Stück Jaspis, ein Geschenk des verstorbenen russischen Kaisers, und nicht gerade zum Römerbade gehörig, hat hier Aufstellung gefunden und soll den Werth einer hal- ben Million repräsentiren. N Der Weg von hier zum Neten Palais, dem augenblicklichen Aufenthalte des deutschen Kronprinzen, führt ohne Be brechung in parkartigen Anlagen dahin, Einen bleibenden Eindruck hinterlasseı sie jedoch nicht. Eine blühende Cara Fingaeflora, in einer leider etwas ge- rückten Stellung, zog die Aufmerksam- eit des Beobachters auf sich; dieser um verdiente auch seiner Blüthezeit vegen, wie überhaupt seines ornamentalen Charakters halber mehr Beachtung. Das Schloss selber macht mit seiner "rothen arbe und seiner weiten Ausdehnung einen, man möchte beinahe sagen, mili. tairischen Eindruck. Geschorene Weiss- buchenhecken und alleeartig bepflanzte radlinige Wege bilden einen Theil seiner mgebung. "Von hier durch den ganzen Garten des Schlosses von essen führt ein sehr ‚breiter gradliniger schattiger Weg unter hohen Bäumen bis zum Ausgange am )belisk an den Fontänen vorüber, von denen die mittlereeinenarmdicken Wasser- En hoch in die Luft sendet, der, herab- fallend, einer grossen Birke zu verglei- chen ist. Rings an dem das grosse Bas- En umgebenden Wege sind nischenartige Er angebracht, die denn auch fleissig benutzt werden, um dem anregenden Spiele des Wassers zuzuschauen. Seitwärts vom Bassin steigen wir die "errassen zum Schlosse hinauf, deren Nände zu Weintreibereien benutzt zu rden scheinen, wenigstens lassen die ht wegnehmbaren Luftfenster darauf chliessen. Die Terrassen selbst bieten iichts Besonderes, nur die obere vor dem Schlosse ist mit hübschen Gruppen und Beeten geschmackvoll dem Stile des Ge- udes entsprechend geziert. Seitwärts in einem anderen, ebenfalls N. ochgelegenen Theile des Gartens finden 1 zusammenhängende Arrangements ochstämmige Chamaerops” ‚und andere korative Pflanzen in gesunder, kräftiger upt ist das Ganze vollendet das, was sein soll, und bietet immerhin kein ringes Interesse, so dass es für jeden irtner lohnend ist, die Gärten von Sans- souci zu besuchen. Eine vollständige Aufzählung und Beschreibung aller Punkte und Kunstwerke würde allein eine um- fangreiche Arbeit sein und muss berufe- nerer Feder überlassen bleiben. Es sollen ben nur die Eindrücke geschildert wer- | Der historischen Windmühle sind Ben Potsdam a das einen FE en drücke der Gärten von Potsdam. Kae ed na 315 ruhigen mittelstädtischen, durch viel Mili- tair etwas mehr belebten Eindruck macht, kommen wir zur Glienicker Brücke, die über die Havel führt, von wo aus man nach allen Richtungen hin wundervolle Ausblicke hat, vor sich die Wasserfläche, darüber hinaus bewaldete Anhöhen mit an malerischen Punkten gelegenen schönen Schlössern und Villen. Haben wir die Brücke überschritten, so befinden wir uns zwischen Königlichen resp. Prinzlichen Gärten. Rechts Park- garten und Schloss des Prinzen FRIEDRICH KARL, zur Zeit gerade anwesend, weshalb der Besuch nicht gestattet, was auch noch mit einem Theile der Anlagen um das Neue Palais und dem Rosengarten der Frau Kronprinzessin der Fall war, ebenso mit den Gärten um das Marmorpalais, von Prinz WILHELM bewohnt. Der links vom Wege gelegene Glie- nicker Park, dem unlängst verstorbenen Prinzen KARL früher gehörig, umfasst einen Flächenraum von elfhundert Mor- gen. Schöne kräftig gewachsene Bäume erfreuen überall das Auge. Nur wollte es uns den Eindruck machen, als ob man mehr auf dicht beschattete Wege und weniger auf freie Aussichten gegeben hätte. Die Aussichtspunkte über die Havel und ihre Umgebung waren selbst- redend schr glücklich gewählt. Beim Eintritt in den engeren Schlossgarten, be- sonders eingefriedigt, finden wir überall alterthümliche Kunstschätze aufgehäuft, über deren Besitz aber freilich nur ein Ken- ner entzückt seinkann. Ein ganzeriKloster- hof mit Säulengängen und eisernem Gitter- thor, der in Italien abgebrochen und hier ebenso wieder aufgestellt worden ist, bie- tet schon für Nichtkenner ein reelleres Interesse. Vor dem Theehäuschen, einem runden Pavillon, war ein etwas erhöhtes Rasenrondel von mässigem Durchmesser angelegt, an dessen schräg abgeböschter Seitenfläche die Figuren des” Hirsches, des Hasen, des Fuchses und des Ebers aus Buchsbaum dargestellt waren. Teppichbeete in "leuchtenden Farben schmückten den nach der Strasse zu ge- legenen, von aussen zu überblickenden Theil, wo auch eine breitgezogene Gruppe schöner hoher Blutbuchen neben einem eben so hohen Zlaeagnus angustifohus mit seinem silberfarbenen Laub und anderen frischgrünen kräftig & gewachsenen Bäumen einen guten Effekt hervorbrachten. Von hier durch die Strasse von N. nicke, bestehend aus einzelnen mit Gär- ten umgebenen Häusern, ist es nicht weit bis Babelsberg, dem Sommeraufenthalt unseres Kaisers. Es ist auch per Gondel von der Glienicker Brücke aus sehr bald zu erreichen und liegt, von hier aus ge- sehen, sehr idyllisch. Der Park von Babelsberg ist ein ideali- sitter Wald; Waldkräuter und wildes Unterholz sind rasirt und machen einem gut gehaltenen Rasenteppich Platz, auf dem sich die einzelnen freigestellten Bäu- me präsentiren. Eine Menge drei-, vier- und mehrstämmiger Bäume bieten dem Auge Abw echslung, nur treten sie stellen- weise zu viel neben einander auf, wodurch die Wirkung eigentlich verloren geht, was aber seine Erklärung darin findet, dass sie eben an Ort und Stelle gewach- sen sind. Mit feinem Kies überzogene Fahrwege führen auf und ab durch den ganzen Park, zwei Schritt breite Fusswege, an Gebüsch und Teichen vorüberführend, durchziehen das ganze Terrain. Sämmt- liche Wege sind zu beiden Seiten mit Steinen eingefasst, jedenfalls um das Ab- schlemmen bei Regengüssen zu verhin- dern. Grosse Steine mit zeigendem Pfeil und Aufschrift, an vielen Stellen des Par- kes placirt, weisen den Besucher zurecht, um die schönsten Aussichtspunkte zu finden, die denn auch einer immer noch lohnender als der andere sind, der Blick von der Siegessäule über die Havel nach Potsdam aber wohl der her- vorragendste und dankbarste. Der Besuch des Schlosses ist interessant. Es wehet einem hier nicht so ungemüth- lich kalt an, wie in den alten grossen Schlössern, es ist alles wohnlich und hübsch bei einander, nicht durch lange Korridore getrennt. Interessante Arbeiten der Mitglieder der Kaiserlichen Familie erinnern daran, dass es der Gegenwart angehört. Das Arbeitszimmer des Kai- sers ist eins der höchstgelegenen und bietet eine schöne Aussicht. Ein zahmes Reh und Geflügel in unmittelbarer Nähe erhöhen den wohnlichen Eindruck. Eine unten in einer Bucht der Havel ge- legene Dampfmaschine mit Hochdruck treibt die Wasser. In der nächsten Umge- bung desSchlossesbildeteeine Fontäne eine meterhohe Vase. Am Wege zum Schlosse brach sich zwischen Bäumen eine Quelle zu entwerfen, Bahn, um als kleines Babe n ‚den Hang. wieder hinunter zu riesen. Fassen wir den Gesammteindruck zu- sammen, den ein Besuch der kgl. Gärten macht, so muss man sagen, dass es ein befriedigender ist, er bietet dem Laien wie dem Kenner, dem Genussmenschen wie dem Naturfreunde genügende Anregung und ist es hauptsächlich dies, was mich“ veranlasst hat, eine kurze Schilderung die durchaus keinen An- spruch auf Vollkommenheit macht. Viel- leicht werden uns von kundiger Hand speziellere Schilderungen einzelner Punkte gelegentlich zu theil, die dann des Inter- esses wohl nicht entbehren werden. Die Herstellung von Liqueur-Weinen“ aus verschiedenen Obstarten und namentlich aus Beerenobst. | (Correspondenz der Königl. Lehranstaltfür Obst- und Weinbau in Geisenheim a. Rh.) Min bereitet derartige Weine schon seit langen Jahren aus dem Safte der Stachelbeeren und Johannisbeeren. Da indess die verschiedenartigsten Rezepte angewendet werden und das Resultat dem- entsprechend ein sehr verschiedenartiges ist, so machte ich es mir zur Aufgabe, die einzelnen Rezepte durchzuprobiren und das beste herauszufinden. Bei diesem Vorgehen haben die in den a verschiedenen Fachschriften enthaltenen Rezepte vielfach erkennen lassen, dass sie nicht auf praktischer Erfahrung be- ruhen. Es trifft dies besonders bei den Vorschriften zu, welche GRAEGER in seiner Obstweinkunde giebt. GRAEGER will alle Obstsäfte gallisiren, ohne dabei zu bedenken, dass der Extraktgehalt der Beerensäfte ein viel niedrigerer ist alsı derjenige der Traubenbeeren. Nach seiner Angabe behandelte Stachelbeer- und Johannisbeerweine waren ungeniessbar. Als das beste Rezept muss ich auf Grund hier gemachter Erfahrungen das- jenige bezeichnen, welches seitens eines Herrn KOELITZ in Karlsruhe in den 60er Jahren auf das lebhafteste befürwortet wurde. Danach nimmt man auf I Liter Saft 2 Liter Wasser und I Ag Hutzucker, Die günstigen Resultate, welche ich nach dieser Vorschrift mit Johannisbeeren und al © Stachelbeeren erzielte, legten mir den Gedanken nahe, das Rezept auch bei andern Beerenarten zur Anwendung zu bringen und zu versuchen, ob sich ihre Säfte nicht ebenfalls zu Weinen umwandeln liessen. Gelang dieser Plan, so war damit eine neue Verwendungsweise von Früchten angebahnt, die oftmals aus Mangel an Absatz völlig werthlos sind; ja es konnte vielleicht den Bewohnern beerenreicher, aber sonst so armer Walddistrikte eine ' neue und lohnende Erwerbsquelle er- öffnet werden. Bei den zahlreichen, in dieser Richtung angestellten Versuchen wurde immer das KoELıITz’sche Rezept zu Grunde gelest, _ weil sich nach ihm ein harmonisches und doch dabei charakteristisches Getränk erzielen lässt. Desgleichen war bei allen Versuchen die Absicht massgebend, die Methode derart zu vervollkommnen, dass die Weine nicht nur leicht und von Jeder- mann herstellbar, sondern auch als fertige Handelswaare leicht verkäuflich seien. - Die Versuche erstreckten sich auf Wald- und Gartenerdbeeren (gegenübergestellt, um die behauptete Verschiedenheit im - Aroma zu prüfen), reife und unreife - Stachelbeeren (in England giebt man letzteren Früchten bei der Weinbereitung den Vorzug), rothe und schwarze Johannis- - beeren, Waldbrombeeren und Waldhim- beeren, Heidelbeeren, Preisselbeeren, schwarze Maulbeeren und Weichsel- kirschen. Zur Gewinnung des Saftes werden die möglichst reifen Beeren zerdrückt und ausgepresst. Festhäutige Früchte, wie Johannisbeeren, Preisselbeeren, Heidel- beeren und auch Stachelbeeren lässt man behufs Nachreife einige Tage unzerdrückt n zugedeckten Schüsseln stehen; es liegt die Erfahrung vor, dass sich derart be- “ handelte Früchte leichter auspressen und grössere Saftmengen ergeben als die frisch gekelterten. Einzelne Beerenarten, wie schwarze Johannisbeeren, Heidel- beeren, Preisselbeeren und Weichsel- kirschen geben den Saft in Folge eines grossen Gehaltes gallertartiger Stoffe nur schwer ab, weshalb es sich empfiehlt, sie nach dem Zerdrücken mit einem - Theil des ohnehin zuzusetzenden Wassers zu übergiessen und sie 24 Stunden gut - zugedeckt stehen zu lassen, ehe man sie keltert. brauchbaren Zum Auspressen kann man ch der verschiedenartigsten Vorrichtungen be- dienen. Ich mache jedoch darauf auf- merksam, dass es nothwendig ist, Kerne, Schalentheile und gallertartige Stoffe möglichst vom Safte zu trennen, weil sie einen nachtheiligen Einfluss auf den Ge- schmack ausüben und die Gährung er- schweren. Aus diesem Grunde rathe ich, die zerdrückten Früchte in einen Sack von feinstem Presstuch zu thun und denselben gut zugebunden einer Frucht- presse auszusetzen, bei welcher der Druck von oben wirkt. Da, wo es auf die Ge- winnung der ganzen Saftmenge nicht allzu sehr ankommt, genügt es, den Press- sack gehörig auszuwinden, oder ihn mit einem Steine von entsprechendem Ge- wicht zu beschweren, der 'die Arbeit des Pressens selbstthätig verrichtet. Von grosser Bedeutung für die Quali- tät und namentlich für die Haltbarkeit des Produktes ist die Regulirung des Säuregehaltes, welche vor dem Verbringen der Flüssigkeit in das Gährgefäss aus- geführt werden muss. Die Untersuchung der verschiedenen Beerensäfte ergab fol- genden Gehalt an Apfelsäure: 1. Schwarze Johannisbeeren . 24,0 °/yo Biekveisselbeeren.... . 2.2... 22,0 3. Rothe Johannisbeeren . . . 22,1 » 7 Weichselkirschen. ......... I9,4 > 32 UÜnreife Stachelbeeren‘.... 15,00% 6. Reife do. N AT 7 Walderdbeeren: :!.2.....0 14,0 >» Sıtleidelbeeren . 2... ...... 12,092 eSartenerdbeeren 1... .. Il,5 >» TesnWaldhimbeenen.:7...2.0...% 10,32 mBeeWaldbrombeeren.......- 80 >» 12. Schwarze Maulbeeren ... 5,6 » Es liegt auf der Hand, dass bei einem Zusatz von 2 Liter Wasser auf Teen Saft ohne Rücksicht auf den Säuregehalt der Letztere in der nenn Art und bei einigen Beerenfrüchten dergestalt vermindertresp. verdünnt wird, dass Wohl- geschmack und Haltbarkeit des Getränkes de Noth leiden. Dies ist der Fall bei den letzten Obstarten vorstehender Tabelle, wo z. B. bei Maulbeeren nach dem Wasserzusatz nur I ‚7 '/u. >äure vor- handen wäre. Soll ein gleichmässiges Produkt erzielt werden, so "ist eine Regu- lirung des Säuregehaltes aufungefähr6°/,o unbedingt nöthie. Es kommt indess hierbei anderer Faktor in Betracht. noch ein Die seit- 318 Die Herstellung Ligueurwemen. herigen Erfahrungen haben gelehrt, dass die Apfelsäure der Fruchtsäfte nach und nach in einem gewissen Grade ver- schwindet, so dass Obstweine, die bei ihrer Fabrikation einen normalen Säure- gehalt hatten, nach Jahr und Tag einen faden Geschmack annahmen, weil nach- weislich ein gewisser Theil der Säure herausgefallen oder neutralisirt war. Diese Erscheinung, deren Erklärung ich der Chemie überlasse, ist mir schon so oft entgegen getreten, dass ich sie bei der Herstellung obiger Weine nicht glaubte ausser Acht lassen zu dürfen. So nahm ich an, dass ein Drittel der ursprünglichen Apfelsäure in Abgang kommt. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren ge- staltet sich die Berechnung der Säure, welche den einzelnen Mosten zuzusetzen ist, folgendermaassen: Reife Stachelbeeren. Gehalt des Mostes an Apfelsäure 14,7 0/00. Nach Zusatz von 2 Liter Wasser auf ı Liter Saft hat die Flüssigkeit nur noch einen Säuregehalt von 4,9°/,,, ein Drittel mit 1,6° Es als später verschwin- dend gerechnet, verbleibt ein Säuregehalt won 3,3°/,,. Um diesen auf 6”/,., de Durchschnittsnorm für Traubenweine zu bringen, sind demnach 2,7°/,, Säure nöthig. Ich setze in diesem Fall dem Liter Flüssigkeit 2,7 g reine Weinsäure zu. Da diese unerlässlich nöthi&e Regulirung des Säuregehaltes der Praxis immerhin einige Schwierigkeiten bereiten dürfte, so empfehle ich einstweilen einen Zusatz von durchschnittlich 2g pro Liter; nach einer Reihe von Versuchen dürften sich für die einzelnen Beerenarten hinsichtlich des Säuregehaltes Durchschnittszahlen ergeben, welche dann festzustellen er- lauben, wie viel Gramm Weinsäure jedem der verschiedenen Moste pro Liter zu- zusetzen ist. Es darf nicht übersehen werden, dass die Flüssigkeit mit dem Zucker auch um eine gewisse Menge Wasser vermehrt wird. Nach hiesigen Erfahrungen be- trägt diese Vermehrung für jedes Kilo Zucker ?,, Liter. Da indessen diese Wasserzunahme laut Rezept bei allen Beerenarten eine gleiche ist, und da sich ferner in Folge Ausscheidung der Hefe und Entweichen der Kohlensäure eine Volumverminderung des Reinproduktes ergiebt, so habe ich das mit dem Zucker - stattet. ingebrachte Wasser ganz ausser Be- rechnung gelassen. Zucker und Säure werden in einem Theile des ohnehin zuzusetzenden Wassers aufgelöst, doch sollte dasselbe warm sein. Die ganze Mischung kommt nun in das Gährgefäss. Bei den seitherigen Berei- tungsweisen von Stachelbeer- und Johannis- beerwein füllte man die Flüssigkeit in ein Fass und legte dies in den Keller, wo die Gährung bei diesen Beerenarten in kürzerer oder längerer Zeit ohne be- merkliche Hindernisse verlief. Da sich indessen die einzelnen Beerensäfte in Be- zug auf die Gährungsfähigkeit sehr ver- schiedenartig verhalten und manche von ‚ihnen im Keller garnicht oder nur schwer in Gährung kommen würden, da fernerhin bei der Bereitung des Traubenweines schon längst der Grundsatz angenommen ist, dass zuckerreiche Moste einer höheren Gährungstemperatur bedürfen als zucker- arme, so halte ich es in Anbetracht des bedeutenden Zuckergehaltes der hier in Frage kommenden Gährungsflüssigkeiten für rathsamer, die Fässchen nicht in den Keller, sondern in eine Kammer zu legen, die eine Regulirung der Temperatur ge- Unsere Versuche haben gezeigt, dass bei einer Temperatur von 20° C. alle Beerensäfte regelmässig vergähren. Schwankungen in der Temperatur haben Unterbrechung in der Gährung zur Folge, die ihrerseits wieder die Ursache von mangelhafter Entwickelung des Weines und von Krankheiten desselben werden. Von grosser Wichtigkeit ist der Ver- schluss des Gährgefässes. fahrung lehrt, dass die Gährungserschei- nungen um so bälder und sicherer ein- treten, je sorgfältiger der Inhalt des Ge- fässes vor dem Zutritt der atmosphärischen Luft geschützt ist, so genügt das ge- wöhnlich angewendete Auflegen eines Sandsäckchens oder eines Stückchens Schiefer auf das Spundloch durchaus nicht, sondern es muss ein sogenannter Gährspund aufgesetzt werden, der wohl das Entweichen der bei der Gährung gebildeten Kohlensäure gestattet, der Luft aber den Zutritt zu der gährenden Flüssig- keit unmöglich macht. In Ermangelung eines Gährspundes schliesse man das Gefäss mit einem durchbohrten Kork- stopfen, setze in denselben eine Glasröhre, die abwärts gebogen in ein daneben ge- stelltes Glas Wasser ausmündet. "Es Dah'die Er 9 wähnung möge noch finden, dass man das Fässchen nur zu ®/, , füllt, damit der Inhalt Spielraum bei der Gährung hat; die Ansicht, die Flüssigkeit müsse über- _ schäumen, und sich auf diese Weise _ reinigen, ist längst veraltet und durchaus E unrichtig. > Wurde die bezüglich der Temperatur Eeeehene Vorschrift befolgt, so ist die stürmische Gährung nach ungefähr 4 bis 6 Wochen vorüber. Die trüben Flocken sind zu Boden gefallen und der Wein ; hat sich soweit geklärt, dass er von der Hefe abgezogen und in ein anderes Ge- fäss gefüllt werden kann. Bei dieser - Gelegenheit empfiehltes sich, den Alkohol- 4 gehalt zu untersuchen und das Fehlende 4 E = 4 f £ = hinzuzusetzen. Liqueurweine der be- ‚sprochenen Art sollten 14 Volum-Prozent Alkohol haben, um den seitens des Han- dels an sie gestellten Anforderungen zu ‚entsprechen “und sich durchaus haltbar zu zeigen. Im vorliegenden Falle er- “ hielten die Weine einen durchschnitt- - lichen Zusatz von 5,5°/,. Auch hierbei - werden sich nach einigen Jahren für jede Beerenart bestimmte Zahlen feststellen lassen, die den Alkoholzusatz regeln, ohne dass in jedem einzelnen Falle eine chemi- sche Untersuchung nothwendig wäre. Ist der Wein abgestochen und in der vorstehend angegebenen Weise mit dem fehlenden Alkohol versehen worden, so bleibt er weitere 6-8 Wochen in dem- selben Raume und derselben Temperatur liegen, um die Nachgährung durchzu- - machen und sich vollständig zu klären. In dieser Periode der Entwickelung ist ‘ der Gährspund nicht mehr nöthig;. es genügt, das Bohrloch des Spundes” oder E- . Stopfens mit Baumwolle gut zu ver- _ schliessen. Um sich zu überzeug en, ob der Wein die Flaschenreife erlangt hat, - stellt man ein Glas desselben in’s Zimmer. - Trübt sich der Inhalt nach 24 Stunden oder steigen Bläschen auf, so muss der - Wein noch länger lagern. Bleibt der In- halt des Glases hell und flacker, so kann _ der Wein unbedenklich auf Flaschen ge- zogen werden, die dann gut verkorkt” in den Keller zu legen sind. Wie die Erfahrung lehrt, besitzen der- artige sorgfältig bereitete Weine eine _ grosse Haltbarkeit (Iojährige Stachelbeer- _ und Johannisbeerweine sind keine Selten- heit) und gewinnen in den ersten Jahren | _ noch erheblich an Feinheit und Gewürz. Die nr von aqueurweinen. Bei der Frage nach den Herstellungs- kosten kommt neben dem Preise für das Rohmaterial die Menge der ausgeschiede- nen Hefe und die (Quantität des fertigen Weines in Betracht. Verrichtet man die Arbeit selbst und produzirt auch die Früchte im eigenen Garten resp. sam- melt sie im Walde, so stellen sich die Unkosten pro Liter Wein im Durch- schnitt auf 0,43 .%;, muss man die Früchte kaufen, auf 0,67. #4; muss man auch noch die Arbeit be;ahlen, auf 0,84.#. Dabei ist das Pfund Zucker zu 0,50 4, das Kilo reinste Weinsäure zu 5.4 und das Kilo absoluten Alkohols zu 1,50. # gerechnet. Wird die Herstellungsweise geschäfts- mässig und im Grossen betrieben, so stellt sich der Durchschnittspreis wohl um ein Beträchtliches niedriger. Der Wein hat ohne allen Zweifel pro Liter einen Handelswerth von 1,50—2.#M je nach der Qualität, sodass sich ein be- deutender und lohnender Reingewinn er- giebt. Die in Vorstehendem geschilderte Be- reitung von Beerenweinen verschiedener Art hat den Vorzug, I. dass sich Jeder- mann ohne erhebliche Unkosten neh einer leicht zu erlernenden Methode einen ebenso billigen als reinen und wohlschmeckenden Li- queurwein bereiten kann, der Port- wein und Madeira gleichwerthig ist und unzweifelhaft ebenso wie diese, einen gesuchten Handelsartikel bilden wird. Weiterhin lassen sich 2. auf diese Weise die Beerenfrüchte besser ausnützen als seither. Dies bezieht sich besonders auf die so vielfach noch unbeachteten Früchte des Waldes (Erdbeeren, Him- beeren, Brombeeren, Heidelbeeren), durch deren bessere V erwerthung den Bewohnern armer waldiger Gegen- den neue Einnahmequellen eröffnet werden können. Andererseits übt der lohnende Absatz auf die Kultur selbst einen günstigen fördernden Einfluss aus. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass vielleicht die Vorzüglichkeit gerade des Preisselbeerweines Anbauversuche mit dieser Beerenart an Stellen zur Folge haben wird, die sich dazu wohl eigenen, seither aber aus Mangel an einer zu er- wartenden Rentabilität unbebaut liegen geblieben sind. (Lüneburger Haide.) Der Direktor: GOETHE. Dr re a TE A a A SE Te u EN A a u Pıirus muricata. | GARTEN-ZEITUNG Fimus mauricala, h IN) m te MINI! \ N N) £ Zweig mit viele Jahre unaufgesprungen hängen bleibenden Zapfen. Fig. 104. ruricala D. Don. Pinus muricata. (Mit Abbildungen.) V [it freundlicher Erlaubniss der Redak- tion des Gardeners Chronicle geben wir anbei die Abbildung dieser daselbst ” am 12. Januar 1884 (new ser. vol. XXI ' 5.49) beschriebenen und unter Fig. 7—9 = Blätter und männliche Blüthen, c Links ein Pollenkorn (Blüthenstaub), I5ofach vergrössert. a. ®/, nat. Grösse. Fig. 105. Zinus muricata D. Don. N Oben: Der zurückgekrümmte Zapfen, lä durchschnitten. Unten: Querschnitt des Zapfens. Rechts: Fruchtschuppen mit dem gefl ten Samen von innen. n Links: do. von der Seite. dargestellten merkwürdigen Kiefer wieder. — Das Merkwürdige an ihr ist, um das gleich vorweg zu sagen, dass ihre Zapfen eine unbegrenzte Zeit an den Zweigen und am Stamm sitzen bleiben. So lange der Stamm oder Zweig unbeschä- digt und gesund bleibt, so lange bleiben auch die Zapfen hängen. Aber was noch merkwürdiger, auch die Fruchtschuppen Pıinus 17 öffnen sich gewöhnlich nicht und lassen nur dann den Samen frei, wenn ein Wald- brand oder eine andere Ursache sie veranlasst, aufzuspringen. Die Lebens- kraft der Samen ist demnach für eine unbestimmte Zeit gesichert. — Ent- sprechend dem geschilderten Umstande sind alle Bäume dieser Art, die beisammen stehen, von demselben Alter. Der Um- stand, welcher die Keimung in einem Falle veranlasste, war allen gemeinsam, und daher sind alle Bäume dieser Spe- zies und derjenigen, die sich ähnlich ver- - halten, in einer bestimmten Gegend gleich- altrig, seien sie nun aus Zapfen entstanden, die vor vielen Jahren, oder aus solchen, die erst in der letzten Vegetationsperiode gebildet waren. »Wenn ein Wäldchen«, sagt Mr. MUIR in einer amerikanischen Zeitung, »durch Feuer zerstört worden ist, ist der Boden mit einem Male reich- lich besät mit all den Samen, welche während der ganzen Dauer des Wäld- chens gereift sind«. (Das Interessanteste ist jedenfalls die lange Keimfähigkeit der Samen. L. W.) KARL Koch beschreibt den Baum folgendermassen (Dendrologie U. 2.5. 302): »Blüthezeit Mai. Stamm sehr und meist ungleich verästelt. Knospen walzenförmig, länglich, aber schliesslich spitz zulaufend, meist mit Harz bedeckt. Blätter zu zwei und drei. Zapfen eirund oder eirund länglich, fast sitzend, meh- rere in einem (Juirl stehend; Fruchtteller (Fruchtschuppe) auf der oberen und un- teren Seite meist ungleich gestaltet; Schild braun, pyramidenförmig mit hervorspringender Querleiste;, Nabel graubraun, querelliptisch, an der Basis breiter, plötzlich in einen langen Dorn auslaufend. Im Vaterland bildet diese Kiefer einen Baum von gegen 40 Fuss Höhe und ver- ästelt sich zwar sehr, hat aber der Un- gleichheit seiner Verästelung halber einen ungleichen Wuchs und keine geschlossene Krone. Die Zapfen sind anfangs roth- braun, später graubraun und besitzen bei I} bis 2 Zoll Durchmesser 3, selten 34 Zoll Länge. : Die eirunden oder ei- rund-länglichen Fruchtschuppen zeichnen sich durch ein glänzendes Schild aus. Die steifen Blätter haben eine Länge von 3 Zoll und sind am Rande sehr rauh an- zufühlen. Da in der Regel die Blätter zu zwei und drei an demselbenZweigevorkommen, der zwei- und dreinadelisen Kiefern zu besonderen Gruppen nicht durchführbar. Ueber ihr Verhalten gegen unsere här- teren Winter in Norddeutschland liegen noch keine Versuche vor, doch scheint P. murticata ın Metz wenigstens zu ge- deihen.« Der Baum wächst in Ober-Kalifornien und, nach den Mittheilungen von Dr. ENGELMANN California (vol. II, p. 128, 1880), nur in der Nähe der Küste, wo er den See- winden und Nebeln ausgesetzt ist, bis zu einer Höhe von 2000 Fuss über dem Meere, von Mandorino, wo er am gröss- ten wird (in Torfsümpfen) bis Tornala- Point (in sehr unfruchtbarem Boden), Monterey und San Louis-Obispo. Die sonderbare Eigenschaft, die Zapfen 6 unaufgesprungen zu behalten, wid von verschiedenen andern Arten dieser ‚Gattung getheilt, besonders von ?. tuber- culata. Gartenbau -Ausstellungen. Erste Sommerobst-Ausstellung bei Gelegenheit des 62. Stiftungsfestes des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues "vom Sonnabend, 28. Juni, bis Mittwoch, 2. Juli. im Wintergarten des Centralhötels zu Berlin. Mit bangen Erwartungen sahen die Ord- ner der kommenden Ausstellung entgegen. Ueberall hatte der Gedanke einer solchen Ausstellung den lebhaftesten Anklang ge- funden und an gar vielen Orten plante man eine Beschickung derselben. Da kamen, nachdem die bösen Heiligen längst vor- über, die kalten Tage Ende Mai und An- fang Juni, und schliesslich »strömte unend- licher Regen herab«, so dass gar viele An- meldungen zurückgezogen werden mussten. Trotz alledem ward schliesslich die Aus- stellung ziemlich gut beschickt und darf man wohl sagen, dass derZweck derselben: zur He- bung des Anbaues von Sommerobst und dessen Verwerthung beizutragen, erreicht ist. Sowohl die zahlreichen älteren Sorten in äusserst vollkommenen Exemplaren wie viele neue Sorten aus Samen gezogen beweisen, dass die Züchter immer mehr bestrebt sind, die Auswahl zu verbessern, andererseits aber zeigt die grosse Zahl der Obst- und Beerenweine, dass auch die Verwerthung des Obstes immer mehr zunimmt. Als neueste Errungenschaft sind die nach dem System des Amerikaners ALDEN gedörten in WATSONSs Botany of ‚so ist, abgesehen davon, dass bei vielen zweinadeligen Kiefern auch Scheiden mit ‚drei Blättern vorkommen, eine Trennung di ze a Fr = Al - Früchte von Herrn Gutsbes. FRIEDRICH BEHR in Köthen (Anhalt) aufzuführen, unter denen die schneeweissen Aepfel in Güte dem ameri- kanischen Produkt vollständig gleichkommen, während es ıhm sogar gelungen ist, noch weiter zu gehen und selbst Erdbeeren zu trocknen, die, aufgeweicht, ganz die natür- liche Form und das Aroma wieder annehmen. Daneben verdienen auch die vorzüglichen Bratbirnen der Frau Garten-Inspektor KocH in Braunschweig, einfach auf dem Heerde getrocknet, nachdem sie vorher einen Augen- blick in ganz kochendes Wasser getaucht, rühmliche Anerkennung. Bezüglich des Obstes haben wir in erster Linie zu gedenken der Erdbeer-Sammlung des Herrn THIELE-Plötzensee (wahre Riesen- Exemplare darunter), der grossen Kollektiv- Ausstellungen von Werder, Guben, Glindow (bei Werder) und Frankfurt a. O., der reichen . Sammlung der Kgl. Gärtnerlehranstalt und Landesbaumschule, der Kgl. Hofgärten, der Herren BunTZEL, Niederschönweide bei Berlin, und E. MosıscH, Treptow (beide hoch- stämmige Stachelbeeren), LORBERG (Erdbee- ren), SPÄTH (Erdbeeren), Städtische Riesel- felder zu Blankenburg, Stadt-Oberg. JÖRNS (Himbeeren) etc. Ausserordentlich reich war die Betheilı- gung mit Obstweinen ‚etc. Hier sind in erster Reihe zu :nennen: H. PETSCH sen., - Berlin; MENGES & LEHMANN, Charlottenburg; HaAnNER, Berlin; FERD. POETKo undL.STRASSE, Guben; ©. MARTINSEN, Gernsbach in Baden; C. SPERLING, Gernsbach; PLETTENBERG, Werder; NOLTE, Strassburg; W. Hünne, Werder; E. ScHMmiDT, Kl. Döbschütz; D. HERMANN, Bautzen. Ereherlber Preise: l. Kirschen. . Preis: Königl. Landesbaumschule und Gätt- nerlehranstalt, Potsdam. 2. Preis: Versuchsstation in Frankfurt a. Oder. . Preis: den Sammlungen den Herren Auc, FRITZE, CARL PUHLMANN und FRIEDR. SCHMIDT aus Werder. | . Preis: Gubener Gesammt-Ausstellung. Be- sonders lobende Erwähnung verdient die ausser Konkurrenz ausgestellte richtig be- nannte Sammlung von Süss- und Sauer- kirschen *der Landesbaumschule in Braun- schweig und die Sammlung von ED. KÄRGER und des Herrn Cassın in Werder. . Preis: Herrn RAHNEBAY in Werder. . Preis: Glindower-Gesammtausstellung. . Preis: Herrn C. BEHREND in Werder, für Sorten zum Export geeignet. I. Stachelbeeren. 20. ı. Preis: Herın MosıscH in Treptow. 2. Preis: Herrn M. BUNTZEL in Nieder-Schön- weide b. Cöpenick. 3. Preis: Herrn PUHLMANN in Werder. 22. ı. Preis: Herrn M. BUNTzZEL in Nieder-Schön- weide b. Cöpenick. "HWD ” stellungen. 12 Eeser. II. Johannisbeeren. 23. 2. Preis: Herrn Auc. FrıtzE-Werder. 3. Preis: Gubener Gesammt-Ausstellung. Be- sonderer lobender Erwähnung verdienten die ı1 ausser Konkurrenz von der Herzogl. Landesbaumschule in Braunschweig einge- sandten Johannisbeeren, worunter die viel- gerühmte amerikanische Sorte Fays prolifiga. IV. Himbeeren. . Preis: Berliner Rieselfelder, Gutsverwaltung Blankenburg. V. Erdbeeren. 26. I. Preis: G. GOESCHKE sen. in Cöthen (Anhalt). 2. » L. SpÄtTH, Oekonomierath in Berlin. 27. 1. » G. GOESCHKE sen. in Cöthen (Anhalt) 283.1. » E. THIELE, Plötzensee b. Berlin. 29. 1. » BkrascH, Hofgärtner, Sanssouci. 2. » SIELE in Werder. 30. I. » WunDeL, Obergärtner. 2. ». F. ScHMIDT-Werder. 31. I. » LoRrBERG’sche Baumschulen in Berlin. Ausserdem sind in dieser Abtheilung zu- erkannt: 1. Preis: Für die Gesammtausstellung, Guben. Frau FRIEDR. GRUNO in Werder, FHlerrn Auc. FRITZE in Werder und C. PUHLMANN in Werder. 2. Preis: Für die Versuchsstation inFrankfurt a.O. und die Kgl.Gärtner-Lehranstalt in Potsdam. VI. Aprikosen und Pfirsich. 33. a) Für Züchter aus Norddeutschland. ı. Preis: Herrn HaAmPEL, Garten-Inspektor, Koppitz b. Grottkau. ec) Für Händler. 1. Preis: Herren A. SCHÄFER, Sohn, Berlin; für die Gesammitleistung. 2. Preis: Herrn BurTrTMmann, Kgl. Hofgärtner,, Sanssouci. IX. Weintrauben. 44. ı. Preis: Herrn BrAscH, Hofgärtner, Sanssouci. 1. Preis: Herrn Hamper, Garten-Inspektor, Koppitz b. Grottkau. 1. Preis: BUTTMann, Kgl. Hofgärtner, Sanssouci für ihre Gesammtleistungen. ı. Für Johannisbeer-Champagner: 1. Preis MENGES & LEHMANN in Charlottenburg. 3. » Pörko in Guben. (Einziger Preis für Wein aus norddeutschem Obst!) 2. Für Apfelwein-Champagner: | 1. Preis J. C. W. PETSCH SEN. ın Berlin. 2. » F. FELDSMAnN in Berlin. 3. » WEIDNER in Guben (Einziger Preis für Wein aus norddeutschem Obst!) 3. Für Johannisbeerwein: 1. Preis F. PöTKo in Guben. 2. » .R. Mences in Charlottenburg. » R. WEIDNER in Guben. e 4. Für Apfelwein: 1. Preis J. C. W. PETSCH SEN. in Berlin. F. FELDSMANN in Berlin, Ze > 2. » A Hanner in Berlin. ? BR 3. » Pörko in Guben. (Einziger Preis für Wein aus norddeutschem Obst!) . Für Kirschsaft etc.: 1. Preis Herrn HüHne in Werder. Zur» > _ PLETTENBERG in Werder. 324 ‘6. Für Himbeersaft: ı. Preis Herrn HÜHNE in Werder. 2 D » PLETTENBERG in Werder. 37% Preis für diverse Obstweine Herrn NOLTE in eure U.-M 2. Preis für Erdbeerwein Herrn SPERLING in Gernsbach. 2. Preis für verschiedene Obstweine Herrn STRASSE in Guben. 3. Preis für diverse Obstweine und Obstpressen Herrn Dr. HERRMANN in Bautzen. ‘8. Gedörrte Früchte: 1. Preis Gutsbesitzer BEHR in Köthen (Anhalt). I. >» Frau Garten-Inspektor KocH in Braun- schweig. ‘9. Verschiedenes: 1. Preis für Salicylsäure-Fabrikate Herrn Dr voN HEYDEN in Dresden. 1. Preis für Fruchtpressen, Obstmühlen Herrn C. Ep. MÜLLER in Berlin, Fennstrasse. 2. Preis für einen Flaschenkapsel-Apparat Herrn DELIN in Berlin. I. Preis für ein Rosenarrangement Herrn W. WENDT in Berlin, Hasenhaide 9a. I. Preis für Stiefmütterchen Herrn SCHWANECKE in Oschersleben. I. Preis für Stiefmütterchen Herrn Bremen in Quedlinburg. 1. Preis für Kartoffel-Gries Herrn BRICKNER in Döbritz bei Meissen. 2. Preis für Arrangements aus getrockneten Blumen Fräulein SpitTA in Berlin. 2. Preis do. Frau LERCHE in Berlin, 2. Preis in Anerkennung seiner Bemühungen zur Bepflanzung von Eisenbahnen mit Obstbäumen und für Pläne Herrn REINHOLD GÄRTNER in Berlin 1 Preis für Papierschalen in verschiedenen Formen Herren C. und R. SCHMIDT in Elberfeld. I. Preis für GAESCHKE’s »Buch der Erdbeeren« Herrn REINHOLD KÜHn in Berlin. 1. Preis für schmiedeeiserne geschweisste Wasser- heizkessel von KnAPPSTEIN in Bochum, Patent- klimax, Herrn HAARMANN in Berlin, Friedrich- strasse 211. Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Während die Abtheilung der Pandaneen zumeist unter den Kollektionen ornamentaler Blattpflanzen eingereiht und eine besondere Pandanus-Kollektion nicht ausgestellt war (die reichste Zusammenstellung darin hatte der Liebhaber P. Sınırsın - Moskau geleistet), ward auf dem Gebiete der Aroideen ein grosser Wettkampf gekämpft. Hervorragend trat Hofgärtner SOKOLOFF-Znamensköie mit einer Kollektion von 50 Aroideen, darunter allein 36 Anthurien-Arten, 9 Philodendron, Aglaeonema commutatum und oblongifolium, Arum odorum, Alocasıa metallica und Dief- fenbachia Bausei und Parlatorei auf, nicht allein bezüglich der reichen Auswahl seiner Kollektion, als zugleich auch in Rücksicht auf die Stelle, jene hervorragende Felspartie rechts von dem Hohlwege, der recta via ex- taberna. Obergärtner Bock-Petersburg indess zeigte uns eine Gruppe buntblättriger Aroi- deen unter denen Alocasia Lowi, metallica, ‚Schismatoglottis Beccari(Engl. . dazu, Leidwesen. UNZEN. zeysi, Veitchi, Johnstoni, Thibautiana, thurium grande, Waroqueanum, magnıflcum und cristallnum den Hauptbestandtheil bil- R deten. } eine kleinere, aber sehr gewählte Kollektion: Abtheilungschef E. ENDER brachte Aglaonema Manni (Hook. fil.), Philodendron gloriosum (Ed. Andr.), Anthurium elegans "und splendens (Engel.), Dieffenbachia Enderi (Engl.), Cyrtosperma Johnstoni (N. E. Brown), ), Homalonema Wallisi (Schott). Dabei fehlte natürlich die " Gruppe der Caladien nicht und war zwischen - den beiden Ausstellern ENDER und KLISSING Sohn-Barth (mit je zo Sorten) diejenige von Hofgärtner VÖLKER-Jelagine die grösste an Zahl wie Exemplaren (50 Sorten). diese Spezialitäten bei so ausgedehnten Re- vieren, wie solche die kaiserlichen Gärten in und um Petersburg besitzen, nur möglich; ‚indess es gehört doch auch der Kultivateur um diese Möglichkeit ausführbar er- Es sind scheinen zu lassen und insofern können wir von unseren russischen Kollegen wohl sagen, dass sie in Rücksicht auf die vielen Kulturen auch vielseitig sind. Ob der Zustand an sich in Bezug auf Kulturen wie Regiekosten vor- theilhaft sei, entzieht sich hier unseren Er- örterungen. mehrfach derartige Einzel-Kulturen in Massen, doch sind sıe verschwunden, ob mit, ob ohne Berechtigung, so doch jedenfalls zu unserem Die Abtheilung der Maranta- ceen hatte dagegen gar keine Konkurrenz gefunden, dafür um so mehr die Theophra- sten, worunter namentlich die Kollektion von Hofgärtner KATZErR-Pawlowsk als eine ganz vorzügliche Leistung zu bezeichnen war. Eine grössere Reichhaltigkeit im Sor- timent, eine vorzüglichere Kultur dieser Pflanzengattung haben wir wohl schwerlich auf einer Ausstellung bisher gesehen. Und wie mannigfach sind hier die Blattkonturen, wie grosse Kontrastwirkungen z. B. zwischen Theophr. ornata und minor und regalis ma- crophylla einerseits — andrerseits zwischen imperialis mit dem stark gerippten und die weisse Unterseite zeigenden Blatte und der speciosa mit ihren rundlich dichtstehen- den Blättern. Wir sahen hier und da noch vereinzelte Exemplare.in den Gruppen orna- mentaler Pflanzen, aber sie alle sahen gesund und lebensfrisch aus, als wenn Boden und russisches Klima ihnen besonders zusagte. (Wird fortgesetzt.) Personalnachrichten. Der bisherige Schlossgärtner EDMUND KEr- STEN zu Königsbrück hat sich als Grund- stücks- und "Handelsgärtnerei-Besitzer in Laussnitz bei Königsbrück niedergelassen. Mit der Handelsgärtnerei hat derselbe auch eine Baumschule und eine Samenhandlung verbunden. ———— Auch wir hatten hier früher ARE N B, A e er P 17 co n vor Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Ausgeführts & von E/NEIDE. ee Herausgegeben von H. Geitner, Königl. Thiergarten - Obergärtner in Berlin. zo farbige und 6 schwarze Tafeln nebst Text. — In Gr.-Fol. — Preis cart. 20 Mk. INHALT: I. Villa am Wannsee (von der Heydt). — I. Rittergut Crüden (von Jagow). — Ia. do. Ur- _ sprüngliche Anlage. — III. Königsplatz in Berlin. — Ila. do. Ursprüngliche Anlage. — IV. Villa bei Dresden (von Stockhausen). — V. Wallwitz in Schlesien (von Eichmann). — Va. do. Ursprüng- liche Anlage. — VI. Freiburg in Schlesien (von Kramsta). — VlIa. do. Ursprüngliche Anlage. — VO. Umgebung des Luisendenkmals im Thiergarten bei Berlin. — VIIa. do. Ursprüngliche Anlage. - — VID. Halberg bei Saarbrücken (Stumm). — IX. Vorgarten in Berlin, Thiergartenstr. 35 (Gebr. _ Hardt). — X. Zweibrodt bei Breslau (von Johnston). — Xa. do. Ursprüngliche Anlage. _ BÄRTNERISEHES SKIZZENBUCH, In Verbindung mit Fachgenossen herausgegeben von Th. Nietner, Kg]. Hofgärtner in Potsdam. EN Sechzig Tafeln in Farbendruck im Format von 39 cm Höhe und 29 cm Breite. / Nht erläuterndem Text. Preis kart. go M. ei Die Königlichen Gärten in Potsdam. Zehn Lichtdruckbilder hervorragend schöner Punkte, F- Herausgegeben von 4 Th. Nietner, Königlicher Hofgärtner in Potsdam. Format 45 zu 32 Centimeter. Preis in Mappe 8 Mk. 4 INHALT - Babelsberg, Schloss. Glienicker Brücke. | Marmorpalais. i - Sanssouei, Eingang vom Obelisk. Fontäne. Frie- | Theehäuschen beim neuen Palais. A - _ denskirche. | Glienicke, Blick nach der Havel. Blick nach Charlottenhof. | Potsdam. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. 3 | Bezüglich des Artikels über Raupenleim (Garten- zeitung 1884, S. 256) ist Folgendes betreffs der Preis-\ 4 notirung des POLBORN’ schen Raupenleimes zu ergän- zen. Die Polborn’sche Fabrik liefert denselben in Fässchen von netto 6!/,, I2!/, u. 25 kg | pro nette mit 60 „MH. - 100 kg in Fässern von netto 50 ke a us En inkl. Fass mit 50. ll ab Berlin. in Blechdosen Et inkl. do. do) | Verpackung. I Ag mit 1,50 M 2,5» » 300.» 5 » .» 550 » E. R. Seeligmüller, Obergärtner, Königl. Lehranstalt Geisenheim a. Rh. F- Ace BD, » | Junge! Dalması D/ D/ mr und Blattpflanzen i in kräft. Waare, ferner Obst-, Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be- wurzelung, Coniferen, Rosen u. 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Pr.Staaten, ” Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbanes in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Streptosolen Jamesonii Miers. (Mit Ab- bildung.) Künstliche Befruchtung von Hyazinthen. Von J. H. KRELAGE in Haarlem. Ist die Verfärbung des Rothkohls durch Boden- einfluss oder durch Verbastardirung entstanden? Von JOSEPH KLAR. Camellia Donckelaari. (Nach Gardener’s Chronicle.) - (Mit Abbildungen.) ' Pomologische Notizen. Von SCHUSTER, quiesc. Ober- Baumschulgärtner in München. (Fortsetzung.) ern Gesuche. Gesucht wird ein verheiratheter Gärtner, der eine Gartenanlage nebst Gemüsegarten, etwa 2!/, Morgen gross, in Ordnung halten kann. In freier Zeit würde - derselbe für sich arbeiten können, wozu Gelegenheit “ vorhanden ist. — Zuverlässigkeit, auch der Frau, ist - Hauptbedingung, da derselbe im Winter, wo die Herr- _ schaft in Hannover wohnt, das Herrschaftshaus be- _ wohnen muss. — Ein älterer Mann mit nicht zu grosser Familie würde dort ein gutes Auskommen Baden Nienburg a. W. L. Müller, Landschaftsgärtner. 4 | 9006090090600 8000690000800089® Ein junger, fleissiger Gehülfe wird zum sofor- tigen Antritt gesucht. Gehalt bei freier Station - 15—18 M. pro Monat. Ph. Niemeyer. Boppard a. Rh. . GOBHL9225996096EB96SIH9H3@993 G Eu 5 Angebote &>D - Ein junger, strebsamer @ehülfe, erfahren in Topf- ‚pflanzenkultur, Baumschulenfach und tüchtig im Oku- Jliren, sucht zum 15. Juli oder früher Stellung. Gefl. ‚Offerten sind zu richten an Gustav Weimann, per Adr Herm F. Wilke, Berlin SW., Wilhelm- Strasse 120. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf, pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Ajuga reptans var. cuprea. Von Dr. OTTO KUNTZE. Massregeln zur Feststellung der gegen Krankheiten widerstandsfähigsten Varietäten unserer Kultur- pflanzen. Miscellen: Die neuen Coleus der Gebrüder NEU- BRONNER in Neu-Ulm (Bayern). — Errichtung von Markthallen. Gartenbau-Ausstellungen: Berlin. — St. Petersburg. — Antwerpen. Personalnachrichten. | Berichtigung. Ein Gehülfe, 20 Jahr alt, sucht, gestützt auf gute Referenzen, Stellung in einer grösseren, renom- mirteren Handels- oder herrschaftlichen Gärtnerei zum ı. Juli oder ı. August. Derselbe ist in Topfflanzen, Rosenkulturen, Veredlung und Binderei erfahren. Gefl. Offerten sub A. B. 300 an Hernm M. 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Preis kartonnirt 8 Mark. en »GRESSENT's einträglicher Obstbau« ist ein Werk, wie wir es in unserer gärtnerischen Literatur bisher nicht hatten, wie es aber neben den umfassenden, vorzüglichen Handbüchern von LAUCHE und Anderen sehr wohl berechtigt ist und seinen Platz vollauf behaupten wird. Es tritt nicht mit dem Anspruch auf, wissen- schaftlich Neues lehren zu wollen, aber mit dem, einfach durch den Erfolg gerecht- fertigten Anspruch, zu lehren, wie man mit mässigen Kosten auf kleinem Raum regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten erzielt. Die Richtigkeit von Rathschlägen und Anleitungen im Obstbau wird nur durch die Ernte erwiesen; hier gilt buchstäblich das alte Wort: An ihren Srücten follt ihr jie erkennen. »GRESSENT’s Obstbau« setzt keine studirten Gärtner und keine bereits geübten Obstzüchter voraus, sondern nur Leute, die mit Lust und Liebe zur Sache und im Vertrauen zu den gebotenen Unterweisungen Hand anlegen. a Wie praktisch »GRESSENT’s Obstbau« die Sache anfasst, wie er alle Handgriffe und Herrichtungen durch Wort und Bild zeigt, wie er allen Zwischenfragen und Bedenken gerecht wird, das im Einzelnen zu erweisen, ist in einem kurzen Prospekt nicht möglich; man lese sich in das Buch an irgend einer Stelle hinein, prüfe und probire dann im Garten; der erste Herbst wird »GRESSENT’s Obstbau« lauter loben als jede Empfehlung. — — On Ein Gegenstück zu diesem Buche bildet: 2 SGBESBENTS I einträglicher Gemüsebau. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig reiche Ernten in guten Sorten zu erzielen. Mit 228 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis kartonnirt 7 Mark. Gegen frankirte E insendung. des Betrages erfolgt die Zusendung franko. | 1884. 10. Juli.] Streptosolen Jamesonii Miers, syn. Browallia Famesonü Bnth. (Mit Abbildung.) 0 Por 30 Jahren, sagt Journal of hort. vom 10. April 1884 S. 285, dem wir unsere U N a Browalla Famesoni. 325 wieder eingeführt worden, so in Deutsch- land durch HAAGE & SCHMIDT in Erfurt, die sie in ihrem Pflanzenverzeichniss 1884 S.38 als Sitreptosolen Famesoni ä Stück 1,50—3 M aufführen, sowie in England durch Herren CANNEL & Son in Swanlea als Drowallia Famesoni. Letztere stellten Fig. 106. Stireptosolen. Famesoni. Abbildung entnehmen, führten VEITCH & SOoNs Drowalla Famesoni aus Peru ein, wo sie von ihrem Sammler in 2000 »z ' Höhe aufgefunden war. Sie machte da- ' mals zwar einiges Aufsehen, wurde auch einige Male abgebildet (so Fl. d.s. t 436), aber kam bald darauf wieder in Ver- gessenheit. In neuester Zeit ist sie nun Blumen orangeroth. ams ı1. März d..].. ee Pllanze in /der Kgl. Gartenbaugesellschaft aus und er- hielten dafür ein Certifikat. Es ist eine Scrophulariaceae für's tem- perirte Haus, die im Habitus und in der Form der Blume an Aondeletia erinnert. Sie muss an einigen Stäben gezogen werden, so dass die Blüthenstände nach 28 { 326 Künstliche Befruch abwärts hängen, um besser gesehen wer- den zu können (siehe die Abbildung Fig. 106). Die Blumenkronen haben fast 3 cm Durchmesser an der Mündung, sind glänzend orangefarbig, etwas heller im Zentrum und stehen in dichten Köpfen am Ende der Zweige. Jeder leichte aber nahrhafte Boden genügt für die Pflanze, und erfordert sie wenig Pflege. ‘ Künstliche Befruchtung von Hyazinthen. Von J. H. KRELAGE in Haarlem. eit vielleicht dreihundert Jahren be- schäftigt man sich mit der Zucht von Hyazinthen aus Samen, und es ist nicht zu leugnen, dass die Resultate, die hier erzielt, bewundernswerth sind. — Wenn man mit den zuerst bekannt gewordenen Hyazinthen vergleicht die starkgefüllten Prachtsorten desachtzehnten Jahrhunderts, und die Musterblumen unter den ein- fachen, welche man der neueren Zeit verdankt, so ist der Unterschied unbe- greiflich gross. Doch sind diese Errungen- schaften wohl fast ausschliesslich der Be- fruchtung durch Insekten zu verdanken, und ist gewiss hier der Ausspruch nicht zu sehr gewagt, dass die Insekten in vielen Fällen die besten Samenzüchter sind. — Es ist möglich, dass man früher oder später dann und wann Hyazinthen künstlich befruchtet hat, die Resultate solcher Operationen sind indess meines Wissens wohl noch nicht mitgetheilt worden. — Irre ich in diesem Punkte, so wird es mich freuen, eines Besseren belehrt zu werden. Die Haarlemer Blumisten haben schon in den ältesten Zeiten durch das Zusammenpflanzen von unter sich sehr verschiedenen Varietäten den Insekten die Befruchtung bequem zu machen gesucht, und diese sogenannten Samenbeete werden noch in jetziger Zeit von denjenigen Züchtern, die sich mit dem Erzielen von Neuheiten abgeben, jährlich gepflanzt. — Es gab eine Zeit, wo gewöhnliche einfache gelbe Hya- zinthen als Samenträger sehr beliebt waren, und man auf solchen Beeten diese in grosser Anzahl zwischen die anderen ing von Hyazinthen. ART - Farben einpflanzte; die einfache gelbe La pluie d’or musste oft dazu dienen. — In späteren Zeiten wählte, je nach Privatansicht, jeder Züchter andere Sa- menträger in verschiedener Richtung. — Die ältesten Autoren, welche die Hya- zinthenkultur beschrieben haben, sind darüber einig, dass unter den gewöhn- lich obwaltenden Verhältnissen, wo Va- rietäten von aller Art zur Samenzucht durcheinander gepflanzt werden, man aus den Samen gewöhnlich Farben erhält, ganz verschieden von denen der Mutter- pflanze. — Dagegen beobachtete schon GE- ORGE VOORHELM (1752), dass, wenn man einzelne Farben von Hyazinthen besonders pflanze, so dass keine Befruchtung durch Pflanzen von anderer Farbe stattfinden könne, man in der Regel dieselbe Farbe erhalte. Bei Aussaat aus weissen Hya- zinthen erhielt VOORHELM wohl blaue, aber niemals rothe, bei Aussaat aus blauen erhielt er weisse, aber mit sehr schwachen Blumenstengeln, welche die Blumen nicht aufrecht halten konnten, und aus dem Samen von diesen kamen ferner nur blaue hervor, niemals weisse oder rothe. Nic. VAN KAMPEN (1760) macht ähnliche Bemerkungen und führt noch an, dass aus Couronne jaune, einer gelben Sorte der damaligen Zeit, durch Kreuzbefruchtung Sämlinge von allen ver- schiedenen Farben hervorgebracht wur- den, nur keine gelben. VAN KAMPEN giebt ferner den Rath, dass man, wenn man die Hyazinthen in der gelben Farbe verbessern wolle, man die Zwiebeln dieser Farbe in den verschiedenen Sorten ganz abgesondert pflanzen müsse, damit sie nur untereinander befruchtet werden können. SAINT SIMON (1768) endlich hebt hervor, dass aus einer unbedeutend blühenden, üppig wachsenden, sehr blassgelben Hya- zinthe mehrere der schönsten Varietäten, deren Blüthen weiss mit gelbem Herzen, erzielt worden sind, und zwar stark gefüllte Sorten; von den dort genannten sind He- roine und Og Roi de Basan noch jetzt vorhanden. — Auch wir haben Samen einzelner Va- rietäten besonders ausgesäet, und er- hielten beispielsweise folgende Resultate bei unkontrolirter Insektenbefruchtung. Im Allgemeinen machten wir bei diesen Versuchen die Bemerkung, dass in der Form der Blüthentrauben in vielen Fällen die der Muttersorte zu erkennen war. RT AM BE RN Künstliche Befruchtung von Hyazinthen. 327 B= | (=) E8| 2 2 |s BES _ -— & Muttervarietät, deren Same gesäet wurde Kir ie 5 S Ss e ra - 7 aa: . ss | 2 2) e Ace 23|8|22: 185333 Einfach dunkelroth von Schiller RS. 42 FUN LIE | an BE Kr or: » » Solfatare 91 — 31 | | ae » » Garibaldi . 71 — el | - | - | —-|—| Io » » TEnnaeusy en. uns 31I-|21ı- |-—|—- | —-| —|ı2| — » » Princesse Mathilde . . 12 NN N il = » » Prince Albert Vietor 9| — 7\— ıl-|—- | — Il— » roth Victor Emanuel . 14|—- | — 4 Il—|-|— 9 | — Doppelt roth Prince d’Orange . 61 — ON EEE BURN BEREEN EZN e Einfach roth Fabiola . KERN, ir. — ae a » rosa Johanna Elisabeth ;sI—ı— 4ı\—- | -|1|- | — I » reinweiss Mirandolina . 4\—- | —- | —- | —1 1) — | — 31 — > » La Grandesse . 18 | — I ı|—-ı I) | — | — 5 » » Madame Prinsen Be a ee ee re 2. re 4 » » Miss Nightingale . . He ,|—|-|—|- | 2|—- | — Sa: » weiss, rosa Anflug Miss Burdett Coutts o0I|—-—| A -\- | - | -|—- | 5|— » > » » Lady Franklin Do na ee ee 1 I » » » » Lord Shaftesbury zo | — Zu | 1 Te Are a RT » zemeelbeldar 2 en... N De Zen u — le ee » dunkelviolett Monseigneur van Vree . Fr RN a A le Il > schwarzblau Prinz Albert von Preussen 9I1|— |) 11 - | — Il 6 | — I » » Ferruck Khan . 2|-|15| — I zo — » » Emotion . ER 6| — a Een a » » General Havelock. Re 2ıIl—-—ıi—-| - | - | — | — 12 DT » mit weissem Auge Lord Melville 7. I Zu le Al » dunkelblau mit weissem Auge Purpurea super- ‚bissima . HER: al— —ı 5/—- 3] —|—/|1ıI |) — » » King of the Blues. 22 Oel ao | — » » Hamlet 3 2 4 EN Le a Sr. ne » » Mans eanle 2a ven ern er 2) — » » Bleu aimable wa ee on » blau Decandolle Po. 1 a ae ie » hellblau Czar Peter . \ 2 ee » » Admiral de Coligny 12 a ee | Da zu diesen Versuchen immer nur der Samen einer einzelnen Pflanze genommen wurde, so erstreckten sie sich nur auf ‚ eine geringe Zahl von Sämlingen, es e _ kann demnach daraus kein Schluss ge- zogen werden, sie mögen aber als ein Beitrag zur Beleuchtung der Befruchtungs- frage der Hyazinthen hier einen Platz finden. » In letzter Zeit sind hier in Haarlem ' Versuche mit künstlicher Befruchtung von Hyazinthen gemacht worden. — Sie fanden statt auf Veranlassung und unter Leitung des Herrn Dr. A. VAN ROYEN dahier, über dessen Aschenanalysen von Hiyazinthen wir im Jahrgang 1883 dieser . Zeitschrift referirten. von Versuchen Herr VAN RoVEN veranlasste eine Reihe in der Gärtnerei des ‚ Herrn P. MooRY, über welche genaue Notiz gemuhre ist, und. deren ‚erste Resultate nach und nach bekannt ge- macht werden sollen. — Die Erfahrung wurde gemacht, dass nach der Operation der künstlichen Befruchtung die Blume sich sehr schnell schliesst, und dass die auf diese Art erlangten Samen besonders schön und stark sind. Auch von dop- pelten Hyazinthen erhielt HerrVAN ROVEN guten Samen, was übrigens auch bei In- sektenbefruchtung der Fall ist. In den Gartenschriften des achtzehnten Jahr- hunderts wird von den sachverständigen Autoren sogar schon oft die Frage be- handelt, ob man zum Erzielen von schön gefüllten Hyazinthen seine Samenträger unter den einfachen oder den doppelten Hyazinthen zu wählen habe. Noch ist Herr van RovEN der Ansicht, dass in vielen Fällen die Mutterpflanze am mei- sten Einfluss ausübt auf die Art der Zwiebel und der Blätter, der Vater da- 328 Künstliche Befruc 0 ‚on , Hyazınthen. gegen auf Form und Farbe der Blüthen- traube. — Diese Mittheilungen des Herrn VAN ROYEN fanden zuerst ihren Platz in dem Holländischen Landbouw-Courant vom 2. August 1883. — Neuerdings (Landbouw-Courant, 20. April 1884) hat Herr vAN ROYEN eine weitere Mittheilung veröffentlicht, wo ein einzelner Befruch- tungsversuch genauer beschrieben wird. — Es wurde bei diesem Versuche eine einfache gelbe Hyazinthe Namens L’or d’Australie befruchtet mit einer anderen einfachen gelben, Namens Ida, beide im Handel sehr bekannte Sorten. — Ida ist eine der schönsten und frühblühendsten einfachen gelben, hat dagegen eine mangel- hafte Zwiebel, dagegen ist die Zwiebel von L’or d’Australie gross, schön und von ausgezeichneter Form, den Handel. Der Zweck der Befruch- tung war, eine Neuheit zu erzielen, welche die ausgezeichnete Zwiebel von L’or d’Australie mit der Prachtblüthentraube von Ida vereinigte. — Es wurden drei Pflanzen von L’or d’Australie befruchtet, und zwar die mittleren Glocken der Blüthentraube, welche man zu diesem Zwecke am geeignetsten erachtete; man. erhielt achtzig schöne Samenkörner. — Die Befruchtung fand statt April 1880, die Samenernte Juni und die Aussaat Herbst 1830. Im April 1884 blühten zwanzig dieser Sämlinge, wenn auch noch nicht vollkommen entwickelt, doch schon hinlänglich, um sie zum Zwecke des Re- ferates studiren zu können. — Von die- sen 20 Sämlingen war das Resultat fol- gendes: I—8 hatten die Blätter und den Sten- gel von der Mutter, die Form der Blüthen- traube und der einzelnen Blüthen, sowie die Farben der Blüthen und des Stengels von dem Vater. 9 und IO hatten, was Länge und Form betrifft, Blätter und Stengel von der Mutter, "Blüthentraube und Blüthenvondem Vater, dagegen war die Farbe weder die der Mutter "noch die des Vaters. Die Farbe der Blüthen war orange, und der Stengel war dunkel gefärbt. Herr VAN ROVE EN vermuthet, dass die Grosseltern dieser Sämlinge hier mit Einfluss ausge- übt haben, was aber in diesen Fällen nicht zu kontroliren ist, da dieselben wohl unbekannt sind. 1I—20 glichen sowohl was Blüthen und Stengel betrifft, wie was Länge und sehr gut für Form von Blüthentraube und Blüthen a an- geht, der Mutter, sowohl die Farbe dagegen war hier der Blüthen als die “der Stengel ganz verschieden von der der Mutter und des Vaters, Herr VAN ROYEN vermuthet dabei doch einigen Einfluss des Vaters und ist dem Gedanken nicht ferne, dass auch hier ein Zurück- kehren zu den Farben der Grosseltern möglich sei. — Uebrigens glaubt Herr VAN ROVEN in diesen Versuchen eine Bestätigung jener Ansicht zu sehen, dass die Mutter den Sämlingen das Laub giebt, und den grössten Einfluss ausübt auf den Stengel, dass dagegen bei der Form und der Farbe der Glocken der Vater seinen Einfluss gelten lässt. — Die Resultate können, was Form und Grösse der Zwie- beln betrifft, natürlich erst diesen Sommer mitgetheilt werden, es lässt sich aber ver- muthen, dass auch hier der Einfluss der Mutter vorherrschend sein wird. — Es ist noch ein grösseres Material vor- handen, wovon in einem folgenden Jahre das Resultat mitgetheilt werden soll, so dass zu erwarten ist, dass durch diese Versuche die Befruchtungslehre der Hya- zinthen einen Schritt näher ihrer Lösung gebracht werden wird. Wenn dazu Ge- legenheit ist, hoffen wir auch über wei- tere Mittheilungen auf diesem Gebiete in dieser Wochenschrift zu referiren. Ist die Verfärbung des Rothkohls durch Bodeneinfluss oder durch Ver- bastardirung entstanden ? Von JOSEPH KLAR. Viele der werthen Kollegen werden schon mit mir beim Gemüsebau die Erfahrung gemacht haben, dass der von ihnen gezogeneRothkohl, statt eineschöne dunkle Farbe zu haben, blass und sehr häufig weiss punktirt ist. Ein solches Produkt verkauft sich so gut wie nicht. Diese Erfahrung macht der Züchter zu zwei verschiedenen Zeiten, entweder gleich beim Ernten im Herbst resp. Sommer oder aber im Frühjahr, sobald er den Kohl aus dem Einschlag holt, um ihn auf diese oder jene Weise zu verwerthen. | einen Ausfall nachgesonnen und wohl Natürlich wird über solch mir augenblicklich entfallen. = schlag N ı [ FA 2 NS ee F Ba; Ware, 10. Juli.) 1% h er, P z . ss "in allen Fällen dem Samen Schuld gegeben, denn was könnte es denn an- ders sein, als eine schlechte Bedienung seitens des Samenzüchters, und bekenne ich offen, dass ich dies auch stets ge- glaubt habe, und zwar hervorgerufen durch das Zusammenstehen des Rothkohls beim Samenbau mit Weisskohl. Vor einigen Jahren brachte ich nun dies, mein Lieblingsthema, weil ich gern Aufklärung haben mochte, einem be- kannten Gemüse- und Samenzüchter ge- genüber aufs Tapet, welcher mir dies einfach auf den Boden zurückführte. Er habe diesen Umstand öfters wahr- nehmen müssen bei seinem Anbau, indem er von ein und derselben Aus- saat verschiedene, also gute und schlechte Resultate gehabt habe; natürlich sei der Kohl auch nach der Qualität im Boden, sowie nach der Oertlichkeit verschie- den gewesen. Ein Gleiches habe ich später öfters von anderen Kollegen ge- hört, ohne dass ich dazu gekommen wäre, etwas Näheres über den Boden zu er- fahren. Eine Bodenanalyse wäre hier so recht am Platze gewesen, um feststellen zu können, welche Bodenarten im Stande sind, solche Wirkungen, und ob sie es überhauptimStande sind, hervorzubringen; vielleicht existiren hierüber bereits Er- fahrungen. Soviel mir wiederum anderer- seits bekannt ist, sind die Kohlarten stets eher geneigt, in ihre Urform zurückzu- ‚gehen, d. h. also in die Blattkohlarten, nur bezeichnet man alsdann solche Staude _ mit»Schluch« odereinemähnlichlautenden, weniger zierlich klingenden Namen, der In diesen Fällen werden die braunen oder rothen Kopf-Kohlarten wieder roth oder braun und die grünen oder weissen grün etc., selten hingegen gefleckt, wenigstens habe ich noch keine panachirten gesehen. Wenn demnach Roth- und Weisskohl nahe zusammen gebaut Bastarde brin- gen, wie eingangs erwähnt, Rothkohl also weisse Punkte hat, so könnte mit demselben Rechte man ja auch Weiss- kohlmitrothen Punktenerwarten, wovonich aber bis jetzt nichts erfahren habe. Man könnte demnach der Ansicht, dass die intensive Farbe beim Rothkohl auf die Bodenbeschaffenheit basirt, das Wort re- den, gestützt auf oben erwähnte That- sachen. Noch umsomehr, daschönein Ein- gebrachte Waare im Frühjahr Die Verfärbung MN des Rothkohls. 329 beim Herausnehmen bedeutend an Farbe eingebüsst hat, ja zuweilen ganz blass geworden ist. Ich gebe zu, hier nicht genug Fachmann zu sein und wäre es mir daher sehr erwünscht, durch einen solchen an gleicher Stelle etwas Auf- klärung zu erhalten im Interesse der guten Sache. Selbst angenommen, das Chlorophyll oder die Battfarbe leidet unter dem Einscharren in die Erde, wes- halb sind denn nicht sämmtliche Roth- kohlköpfe im Frühjahre entfärbt? Hoffentlich habe ich diese Sache nicht ganz umsonst angeregt. Herr MONCORPS theilt uns auch über diesen Gegenstand seine Erfahrungen mit. Er schreibt: Ich führe in meiner Wirthschaft seit 1866 zwei Sorten Rothkohl, die eine ist bis heute noch ganz konstant in der Farbe, die andere dagegen, eine ungleich grö- ssere Sorte, wechselt gern die Blattfarbe. Da ich nun schon seit fünf Jahren keinen Samen von der grösseren Sorte gewonnen und immer aus demselben Beutel gesäet habe, während dieser Zeit aber sowohl ganz konstant roth gebliebenen, als auch bunt gewordenen, d.h. panachirten Roth- kohl gewonnen habe, so glaube ich dieses Farbewechseln auf folgende Umstände zurückführen zu sollen. 1. Blüschiges*) Wachsen unter Bäumen resp. hinter Zäunen hat bei mir noch immer dieses Buntwerden gefördert, . Eine Heimsuchung durch Mehlthau und . Die Qualität des Bodens. Namentlich konnte ich in vorigem Jahre so recht sehen, wie die Bodenbeschaffen- heit resp. der Standort auf das Farben- wechseln einwirkt. Ich hatte einen Fleck in meinem Garten, der mit Bäumen be- standen und umzäunt ist, bepflanzt; hier gewann ich, wenn auch schon recht grosse Köpfe, so doch zum grossen Theile bunte, in der schönen dunkelrothen Farbe sehr veränderte Waare, d. h. meistens pana- chirte,; wohingegen ich von denselben Pflanzen, aufSandboden ausgepflanzt, auch nicht einen einzigen bunten Rothkohlkopf gewonnen habe, sondern war derselbe, wenn auch nicht so gross, wie der im Garten gebaute, doch vollständig kon- stant in der Farbe. Was nun noch die Farbenveränderung > D *) Lockeres, geiles. im Einschlage, in der Erde anbelangt, = Wunder an Blütthenreichthuin _ bilden. so glaube ich das auf die Sorte selbst Ciamellia Donckelaari wächst mässig und zurückführen zu sollen. Für uns Handelsgärtner folgt daraus wohl in erster Linie, dass wir uns mit solchen Sorten so wenig als möglich be- fassen sollen. Ganz besonders möchte ich aber auf ad 2, betreffend die Infizirung durch Mehl- thau hingewiesen haben, da gerade diese Plage ganz besonders auf die Farbe beim Rothkohl von grosser Einwirkung ist. j ROBERT MONCORBS. Fig. 107. Camellia Donckelaari. (Nach Gardener’s Chronicle.) (Mit Abbildungen.) —S, iese alte und nicht häufig kultivirce Sorte, sagt G. Chr. n. ser. vol. XXI pag. 120, ist all der Gunst würdig, in welcher viele Züchter sie halten. Sie wurde früher häufiger gesehen als jetzt; gegenwärtig findet man daher meist nur noch alte Pflanzen, welche aber wahre Camellia Donckelaar:. setzt willig Blüthenknospen an; ja oft bildet sie so viele Knospen, dass ein zeit- weises Ausschneiden vortheilhaft ist, denn es erscheinen mitunter vier oder mehr an den Spitzen ‚der Triebe. Siecast auch eine Sorte, welche ebenso reichlich Samen hervorbringt, wie die einfachen Kamelliensorten. Diese Samen reifen an Exemplaren, die das ganze Jahr über unter Glas gehalten werden, im Spätherbst oder Winter und sind ebenso vortheil- NL > Halb gefüllt, panachirt. haft für die Vermehrung, wie diejenigen der einfachen Kamellie, dabei ziemlich 4 konstant im Wiedererzeugen derselben Ab- art. Die Abbildung ist nach einem Exem- plar des Herrn '].D. CEARR Bea zum Spring Grove, Bewdley, gefertigt. Die Pflanze war 10 Fuss hoch und hatte 6 Fuss im Durchmesser. Die einzelne Blume mass 13 Zoll (engl.) im Umfang. Es war in der That ein schönes Exemplar dieser Sorte. #1884.. 10. Juli] Pomologische Notizen. Von SCHUSTER, quiesc. Ober-Baumschulgärtner und Obstbaulehrer in München. ( Fortsetzung.) Stintenburger. Sehr gute Tafelfrucht, auch für wirthschaftliche Zwecke gut ver- wendbar. Die Sorte zeigte hier die Eisenthümlichkeit, dass sie reich blüht, ohne eine Frucht zu bringen, was wohl darauf hindeutet, dass sie während der Blüthezeit empfindlich ist. Sie dürfte desshalb noch weiter beobachtet werden. Fig. 108. Sturmers Pepping. VON FLOTOW fällt über diese Sorte im Illustr. Handbuch £. Obstkunde kein ganz günstiges Urtheil. Die im hiesigen Sortiment stehenden Bäume sind von mittelmässig starkem Wachsthum, trugen bisher fast jährlich und reich und haben noch nie durch Frost gelitten. Die mittelgrossen Früchte sind sehr gut, welkten nie und konnten bis in den Sommer hinein aufbewahrt werden, ohne zu faulen oder an Geschmack zu ver- N Pomologische Notizen. De, 331 lieren. Den hier gemachten Erfahrungen nach kann die Sorte zur allgemeinen An- pflanzung empfohlen werden. Süsser Citronenapfel. Reichtragend, aber von mittelmässiger Güte, reift über- diess im November gleichzeitig mit an- deren Sorten, welche besser von Ge- schmack und länger aufbewahrungsfähig sind. Süsser Holaar. Wenig bekannt, unter den eigentlichen Süssäpfeln einer der besten und werthvollsten. Die hüb- schen, fast mittelgrossen Früchte haben, was bei Süssäpfeln selten ist, eine an- senehme Würze. Die Reife tritt im November ein und lassen sich die Früchte den ganzen Winter über gut aufbewahren. Camellia Donckelaari ın Frucht. Der schön- und raschwüchsige Baum ist nicht empfindlich und trägt reich. Süsse graue Reinette. Etwas zu kleiner, fast fleischiger, aber sehr guter und halt- barer Lederapfel, welcher aber, wie die meisten grauen Reinetten, leicht welkt. Der kräftig wachsende, sehr gern und reich tragende Baum hat im letzten kalten Winter etwas gelitten, sich aber voll- ständiger wieder erholt, als die meisten andern Lederapfel-Sorten. Venetianer. Grosse, recht hübsche, 332 gute Haushaltsfrucht, welche sich lange aufbewahren lässt. Der schön- und schnellwüchsige Baum trägt, wenn er etwas zu wachsen nach- gelassen hat, sehr reich, ist nicht empfind- lich und verträgt freien Standort. Vergoldeter Russet. OBERDIECK fand, dass zwischen diesem und Parkers Pepping nur in der Vegetation, nicht an den Früchten ein Unterschied zu konstatiren ist. Hier waren die Früchte vom Russet immer grösser und besser von Geschmack. Das Wachsthum war bei Parkers Pepping kräftiger; im Uebrigen zeigten sich die beiden Sorten in der Vegetation gleich. Ein Unterschied zeigte sich in der Nei- gung zum Fruchtansatz, die beim Russet früher eintrat. Beide Sorten dürften zu den werth- vollsten gehören und weiteren Beob- achtungen unterstellt werden. Wagner-Apfel. Noch ziemlich neuer Apfel, dessen Ruf sich hier nicht ganz bewährte. Die Früchte wurden zwar schön und gross und hielten sich fast den ganzen Winter, hatten aber unbedingt zu wenig Würze. Der schönwüchsige Baum hat durch Frost im letzten kalten Winter gelitten und sich noch nicht völlig erholt. Zwergbäume blieben verschont; die Sorte scheint sich in rauheren Lagen nur für diese Zuchtform zu eignen. Waraschke (Gubener). Schöner, mittel- grosser, recht guter Haushaltsapfel, im Nothfalle auch für die Tafel brauchbar. Der raschwüchsige, kräftig sich ent- wickelnde Baum hat nie vom Froste ge- litten und ist auch für weniger gute Lagen verwendbar. Werdener’s Goldreinette. Schöner, sehr feiner Tafelapfel, welcher aber die Güte der Orleansreinette, von der er wohl ab- stammt, nicht erreicht. An Tragbarkeit steht er letzterer nicht nach. Der Baum wächst kräftig, ist gesund, hat aber schon zweimal durch Frost ge- litten, sich aber wieder vollständig erholt. — Er eignet sich nur für geschützte Gärten. Weisser Herbst-Taffetapfel. Trug stets sehr reichlich, wuchs recht freudig, reift aber zu einer Zeit, in der es bessere Sorten giebt. ara: Se Pomologische plizen. Weisser Sommer - Calvil. War hier reichtragend, aber von Geschmack etwas sauer. Der kräftig wachsende Baum ist nicht empfindlich und trägt meist jedes zweite Jahr sehr reichlich. Weisser Sommer-Taubenapfel. Unter den späten Sommeräpfeln ist dieser der schönste und beste und es sollte derselbe in keinem Garten fehlen. Das Wachsthum des Baumes ist sehr. mässig und wird durch die reiche Trag- barkeit noch mehr beeinträchtigt. Durch starkes Rückschneiden kann das Holz- wachsthum aber genügend gekräftist werden. Vom Frost wurde die Sorte noch nie beschädigt. Weisser Titowka. Etwas unregelmässig gebauter, grosser, werthvoller, im August reifender Wirthschaftsapfel. Die hier vor- handenen zwei Bäume sind die grössten und schönsten im Sortiment, haben nie durch Frost gelitten und sassen selbst nach dem kalten Winter 1880/81 voll Früchte. N Die Sorte eignet sich sowohl für rauhe Lagen, als auch für freie Standorte und sollte häufig angepflanzt werden. In hie- siger Baumschule dient diese Sorte, weil sie so schöne, starke Stämme bildet, als Zwischenunterlage für schwachwüchsige Apfelsorten. Weisskante. Ziemlich grosser, guter, im Dezember reifender, fast den ganzen Winter sich haltender Apfel, gleich gut verwendbar für Tafel, als für Wirthschaft. Der mittelkräftig wachsende Baum ist nicht empfindlich und verträgt freien Stand. Er ist zur Anpflanzung bestens zu empfehlen. Wellingtons Reinette. Schon viel ver- breiteter, guter, sehr reichtragender Wirth- schaftsapfel, für rauhe Lagen und freie Standorte ganz besonders geeignet. (Wird fortgesetzt.) Ajuga reptans var. cuprea. Von Dr. OTTO/KuUNTzE Vor einigen Jahren fand ich auf einer botanischen Exkursion in der »Leine«e, einem Walde bei Altenburg (Sachsen), ein Exemplar von Ajuga reptans, dessen ° Ausläufer glänzend braun gefärbte Blätter 1884. 10. Juli.] hatten, während die des blühenden Haupt- stengels kaum braun gefärbt waren. Ich verpflanzte dieses Exemplar in meinen Garten und vermehrte die Pflanze, indem ich die Ausläufer zerschnitt und die Theilstücke in feuchten Sand des Warm- hauses steckte. Auf diese Weise erhielt ich mit leichter Mühe eine Anzahl schön braunblättriger Exemplare, welche ich mit Erfolg zu Teppichbeeten verwendete. Es sei diese neue Abart var. cuprea ge- nannt. Als Teppichbeetpflanze ist sie gut geeignet, weil sie nicht höher als 10—20 cm wird; sie eignet sich auch zu permanenten Teppichbeeten, weil ihre grossen, braunglänzenden Grundblätter, die eine Rosette bilden, ın etwas ge- schützter Lage, wie dies in meinem Gar- ten der Fall ist, den Winter hindurch aushalten. Dieses Frühjahr blühten alle Exemplare gleichzeitig, und sie boten mit den schön blauen Blumen einen recht hübschen Anblick auf den Beeten dar. Schon kurz vor dem Aufblühen zeigte sich die auffallende Erscheinung, dass die braune Blattfarbe ausartete, aber die Aus- läufer zeigen wiederum zum grossen Theile reine Färbung, so dass sich die Abart durch Auswahl der bestgefärbten Schöss- Kmsce leicht erhalten lässt.. Ich ‘sende Ihnen eine Anzahl solcher abgeblühter Pflanzen mit Ausläufern, weil ich meinen Wohnsitz für die nächsten drei Jahre ver- ändere und diese neue Pflanzenform vor- her weiteren Kreisen zugänglich machen möchte. Bei der ungemein leichten und schnellen Vermehrungsfähigkeit dieser Pflanze dürfte sie sich bald in der Teppich- gärtnerei einbürgern und manchem will- kommen sein, umsomehr, als braunblätt- rige Pflanzenarten für diesen Zweck nicht gerade häufig sind. (Herr Universitätsgärtner LINDEMUTH, Berlin, hat bereitwilligst die Kultur über- nommen. D. Red.) Massregeln zur Feststellung der gegen Krankheiten wider- standsfähigsten Varietäten unserer Kultur- pflanzen. Die Nothwendigkeit, den vielfachen Krank- heiten unserer Kulturpflanzen entgegen zu ‘treten, hat zur Gründung einer internatio- nalen phytopathologischen Gesellschaft ge- führt. Ajuga reptans var. cuprea. — Miscellen. 333 Die Gesellschaft beabsichtigt angesichts der Thatsache, dass in den letzten Jahren neue Krankheiten eingeschleppt worden, welche die europäischen Kulturländer all- mälig überziehen, in erster Linie schnelle Mittheilung über das Erscheinen, den Gang und die etwaigen Bekämpfungserfolge bei Epidemien. Es soll dadurch die Möglich- keit gegeben werden, in den von den Epide- mien noch unberührten Ländern rechtzeitig Vorbeugungsmassregeln ausführen zu können. Zur Bekämpfung der bereits bekannten Krankheiten gehört ausser den streng wissen- schaftlichen Untersuchungen im Laboratorium eine Mitwirkung der praktischen Pflanzen- züchter. Diese sollen innerhalb des Kreises ihrer Tbätigkeit beobachten, ob dıe Krank- heiten abhängig sind von der Lage, Boden und Witterung oder. von bestimmten Kultur- verhältnissen; sie sollen ferner angeben, ob eine Krankheit in besonderer Intensität oder auffallender Geringfügigkeit bei bestimmten Varietäten auftritt und, wenn dies der Fall, soll durch Mittheilung der übrigen Wachs- thumscharaktere festgestellt werden, in wie weit sich die besonders widerstandsfähigen Varietäten für den Anbau in verschieden klimatisirten Gegenden empfehlen und ob sie auch überall ihre Widerstandsfähigkeit behalten. Derartige Beobachtungen aus den Kreisen praktischer Pflanzenzüchterhaben ihre grossen Fehlerquellen; sie sind im Einzelnen un- genau, weil nicht jeder die Kenntniss oder Zeit besitzt, alle Nebenumstände, welche das Auftreten, Verbreiten und Sistiren einer Krankheit begleiten, zu beachten und ın Rechnung zu ziehen. Diese Fehlerquelle wird dadurch abgeschwächt, dass sehr viele Züchter in einer Reihe von Jahren in den verschiedensten Gegenden ihre Beobachtun- gen an denselben Kulturpflanzen anstellen. Es müssen dadurch bestimmte Beziehungen zwischen einzelnen Vegetationsfaktoren, wie z. B. Luftfeuchtigkeit, Bodenfeuchtigkeit, Wärme etc. und einzeinen Krankheitser- scheinungen in den Vordergrund treten und dadurch wird wesentlich für das wissen- schaftliche Experiment vorgearbeitet, das ir letzter Linie festzustellen berufen ist, von welcher Zusammensetzung des Individuums die grössere Empfänglichkeit oder Wider- standsfähigkeit abhängt und durch welche Kultur-Einflüsse ein widerstandsfähigeres In- dividuum erzogen werden kann? Ausser den unter den einzelnen leitenden Mitgliedern der Gesellschaft zu vereinbaren- den physiologischen Untersuchungen ıst es wünschenswerth, dass die praktischen Kreise alsbald an der Lösung der für die Kultur ungemein wichtigen Fragen sich betheiligen. Der leitende Ausschuss besteht aus den Herren: Prof. Dr. BaraLın (Petersburg), Prof. 334 Dr. Brıosı (Pavia), Dr. ERIKSSON (Stockholm), Prof. Dr. GENNADIOS (Athen), Prof. Dr. MASTERS (London), Prof. Dr. MORREN (Lüttich), Prof. ROSTRUP Dr. PrıtLıeux (Paris), Prof. Dr. (Kopenhagen), k. k. Regierungsrath Prof. Dr. Freiherr v. SECKENDORFF (Wien) und Dr. Paul SORAUER (Proskau). Zunächst ist das Studium der Frostbeschä- digungen und die Feststellung der frost- härtesten Varietäten in Angriff genommen worden. Zu diesem Zwecke ersucht um mög- lichst genaue Beantwortung der folgenden Fragen Die internationale phytopathologische Gesellschaft. Dr. PAUL SORAUER. Fragebogen zur Feststellung der Frostbeschädigungen und der frosthärtesten Varietäten. ıa. Wann und wie stark (in Graden nach Celsius) und von welcher Dauer war der härteste Frost im verflossenen Winter? (Die Temperatur ist abzulesen mindestens einmal des Tages und zwar Vormittags 8 Uhr von einem Thermometer [womöglich Mini- mum-Thermometer| 5 cm über beraster Fläche und einem Luftthermometer von ı bis 1! Meter über der Bodenoberfläche.) ıb. Wann zeigten sich Spätfröste (Früh- jahrsfröste); von welcher Dauer und Stärke (in Graden nach Celsius) waren dieselben? 2. Wie weit entwickelt waren bei Eintritt des Spätfrostes Haselnuss, Schlehe, Johan- nissbeere, Süsskirsche, Birne und Apfel, Rothbuche und Eiche? 3. Wie hoch waren zur Zeit des Frostes- Roggen, Weizen und die anderen Getreide- arten? 4. Welche Varietäten von Obstbäumen haben stark gelitten und von welcher Art war die Beschädigung? Welche Varietäten waren die widerstands- fähigsten und unter welchen Verhältnissen waren dieselben angebaut? 5. Welche landwirthschaftl. Kulturpflanzen haben gelitten und welcher Art war die Be- schädigung? Welche Varietäten waren die widerstands- fähigsten und unter welchen Verhältnissen waren dieselben angebaut? 6. Zeigte sich die Frostwirkung strich- weise oder war sie überall gleichmässig? War der Himmel bewölkt oder klar? 7. Welchen Ursachen schreiben Sie das strichweise Auftreten der Frostbeschädigun- gen zu? Lassen sich die Beschädigungen, welche durch solche Spätfröste entstanden sind, auf abnorme Witterungs-Einflüsse des vorhergehenden Jahres zurückführen und in welcher Weise haben derartige Witterungs- verhältnisse die Vegetation beeinflusst? 8. Welche Neigung gegen den Horizont hat das frostbetroffene Land? 9. Welche Ackerkrume und welchen Unter- grund hat das frostbetrofene Land 10. Welche Bewässerung ist vorhanden und kommt dieselbe bei der Frostwirkung in Betracht? ıı. Hat ein plötzliches Aufthauen statt- gefunden und mit welchem Erfolge? ı2. Hat sich eine Vorbeugungs-Massregel oder ein Heilmittel bewährt? | 13. Welche später im Jahre auftretenden Krankheitserscheinungen führen Sie auf vor- hergegangene Frostbeschädigungen zurück? 14. Welche allgemein verbreiteten Krank- heitserscheinungen ausser F rostschädenhaben Sie an Ihren Kulturpflanzen beobachtet? k Miscellen. Die neuen Coleus der Gebrüder Neubronner- in Neu-Ulm (Bayern). | Wir haben bereits ım vorigen Jahrgange S. 473 auf die schönen und zum Theil äus- serst grossblättrigen Coleus der Gebrüder NEUBRONNER in Neu-Ulm (Bayern) aufmerk- sam gemacht. Die gedachten Herren iüber- sandten uns kürzlich für den Verein zur Bef.. des Gartenb. eine Anzahl Töpfe zur Beur- theilung, und wurde ihnen am ı2. Juni für die Sorten: Garten- Inspektor Kolb, Adjunkt Kühlwein, Loreley und Chamaeleon die kleine silberne Vereinsmedaille zuerkannt. Die Beschreibung der Sorten findet sich am angeführten Orte, wir können nur hinzufügen, dass sie die dort angegebene Grösse fast noch übertrafen. Auch die übrigen geschick- ten Sorten: Goldelse, Parade, Frau von Hel- lingrath, Anton Burton, Forma, Gartenin- spektor Dreher, Graf Eberhard, Gratia, die meist schon von uns ]. c. beschrieben, waren gut; die Jury wollte aber jene erstgenannten als besonders neu in der Farbe etc. auszeich- nen. nah dann aa Zahlen auare nut. na dahernl R ar , n Errichtung von Markthallen. Die zweite Subkommission des Kuratoriums für die Errichtung von Markthallen in Berlin hielt kürzlich eine Sitzung ab, zu welcher Vorstandsmitglieder der hiesigen Gärtner- börse eingeladen waren. Den Hauptgegen- stand der Besprechung bildete die von dem genannten Vorstande in Anregung gebrachte Einrichtung einer Engros-Verkaufsstelle für blühende Tı opfgewächse, Pflanzen, abgeschnit- tene Blumen u. s. w. in einer der drei, ausser der Central-Markthalle an der Neuen Friedrich- strasse, projektirten Markthallen. Es wurde zunächst konstatirt, dass auf den hiesigen Wochenmärkten 285 Verkaufsstände . von Blumen und Pflanzen vorhanden seien, dass die Inhaber derselben sich aus 187 hiesigen 4 und 98 auswärtigen Händlern zusammen- setzten, unter denen sich nur 7 hiesige und 1884. i } j j 4 | i PN BR, y hs AL HE BE © BI ö ı 10. Juli.] 9 auswärtige Selbstzüchter befänden. Die für den einzurichtenden Engros-Verkauf ‚nöthige Fläche wurde von den Vertretern der Gärtner-Börse auf 1000 (Juadratmeter geschätzt. Auch wurde um möglichste Ab- - schliessung des Raumes gebeten, um die - aufzustellenden blühenden Pflanzen SE: möglichst vor Zugluft und Staub zu schützen. Ebenso sei es wünschenswerth, irgend welche Heizvorrichtungen anzubringen, die es er- möglichten, die Gewächse vor Kälte zu schützen. Die Temperatur in dem betreffen- den Raum dürfe nicht unter 5° R. herab- sinken, weil die Gewächse sonst Schaden litten. Auch sei es wünschenswerth, neben diesem bedeckten Raum noch einen freien Raum zu haben. Als einzige Markthalle, in der den gestellten Anforderungen genügt . werden könnte, wurde von der Subkommission - die Markthalle in der Lindenstrasse bezeich- net, da diese allein Raum genug für die ge- wünschte Anlage biete. Die Vertreter der - Gärtnerbörse erklärten sich mit der Anlage in der genannten Markthalle einverstanden _ und werden ihre Wünsche in Betreff der inneren Einrichtungen für die Verkaufshalle schriftlich einreichen. Auf Grund dieses Exposes soll dann weiter zwischen der Sub- kommission und den Vertretern der Gärtner- börse verhandelt werden. Gartenbau -Ausstellungen. Erste Sommerobst-Ausstellung bei Gelegenheit des 62. Stiftungsfestes des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues vom Sonnabend, 28. Juni, bis Mittwoch, 2. Juli. im Wintergarten des Centralhötels zu Berlin. Als Preisrichter bei der Sommerobst-Aus- stellung fungirten: STOLL, Kgl. Oekonomie- rath, Direktor des Kgl. Pomologischen In- - stituts in Proskau, Vorsitzender der Gesammt- . Hoflieferant, Schriftführer der 2. Jury und der ı. Sektion (frisches Obst), Brı1osı, Prof.d. Botan.in Pavia, bis vor Kurzem Direktor der Weinversuchsstation zu Palermo, Vorsitzender der 2. Sektion, KocH, Kgl. Garteninspektor, Geschäftsführer des Deut- schen Pomologen-Vereins, Braunschweig, Schriftführer der ı. Sektion, BLANKENSTEIN, Sektion, LÄMMERHIRT, Kg]. Garteninspektor, Geschäfts- führer des Landesobstbau-Vereins für das Königreich Sachsen, HEINRICH FINTELMANN, Kgl. Garteninspektor, ferner die Herren Ren- tier PETSCH, Berlin, KOHLHEIM und LESCHKkE, Guben, Kassın und KAERGER, Werder. Berichtigungen und Nachträge zu dem Verzeich- niss der zuertheilten Preise (s. Nr. 27, S. 323). Progr. ıa. 2. Preis lies: Versuchsstationen des Gartenbauvereins in Frank- furt a. Oder. Gartenbau- Ausstellungen. u. h, N BER. Progr. 23. Letzte Zeile lies: Fay’s prolifica statt prolifiga. » 33a. Für Züchter aus Norddeutschland lies: 2. Preis Herrn BUTTMAnNnN, Kgl. Hofgärtner, Sanssouci. Der- selbe ist selbstverständlich unter c., für Händler, zu streichen. Ferner ist bei Johannisbeer-Champagner, 3. Preis PÖTKo ın Guben, die in Klammern stehende Bemerkung zu streichen. 9. Verschiedenes, 7. Absatz, lies: ERNST SCHMIDT, Kl. Döbschütz bei Bautzen, für Gries aus getrockneten Kartoffeln. ı. Preis Kgl. Obergärtner GOESCHKE für sein »Buch der Erdbeeren«. ı. Preis REINHOLD KüÜHn für ein reich- haltiges Sortiment gärtnerischer Literatur. Da noch nachträglich viele Gegenstände eingetroffen und einzelne vorher übersehen, so sind noch folgende weitere Preise er- theilt worden: 3. Preis Herrn RADETZKI, Erdbeeren. Herrn LUBATSCH, Zossen, für kon- servirte Aepfel. Herrn SCHLÜTER, Olpenitz bei Kappeln (Schleswig), für Gesammt- leistung. Herrn F. Fromm, Frankfurt a. M., für Heidelbeeren. Herrn AUGUST FRITZE, Werder, für Johannisbeer- und Stachelbeerwein. Herrn EDMUND WEINHAGEN, Gagenau, für Erdbeerwein. Kantor LEHMANN, Frankfurt a. O., für Rhabarberwein. Dr. MorıtTz, Geisenheim, für zu Unterrichts - Zwecken konservirte Weintrauben. Tempelhof, für 2. » Internationale Ausstellung in St. Petersburg. (Fortsetzung.) Eine nicht minder interessante Kollektion desselben Ausstellers ist unter der Abtheilung Dracaenen und Cordylinen zu suchen, die reichhaltigste in ihrer Art (25 Cordylinen und 15 Dracaenen); Dracaena fragrans fol. varıegata wurde zum ı. Male en masse vor- geführt, doch ist die Randirung der Blätter nicht so intensiv, dass man sich für die Zukunft dieser Neuheit bisher vielversprechen könnte. Gelänge es, die dunkelgelben Strei- fen im Blatte heller zu bekommen, so wäre vielleicht aus dieser Pflanze Kapital zu schla- en. ö Ausser den bereits erwähnten Neuheiten in Croton hatte gleichfalls Hofgärtner KATZER eine grössere Kollektion niedriger Pflanzen, sowie Crot. angustifolium, pictum und varle- gatum als Hochstämme gezogen und bekun- dete sich damit der allseitig tüchtige Kultı- vateur. 336 Wenn wir nun im weiteren Bericht fort- fahrend von dem Programm uns eine Ab- weichung erlauben, so geschieht dies in Rück- sicht darauf, die Abtheilung Coniferen bei den Baumschulartikeln zu erwähnen. n Unter der grösseren Gruppe: Agaven, Cacteen, Aloe und Echeverien etc. sınd es namentlich drei Firmen, welche im Wett- streit um den ersten Platz kämpfen. Die beiden Firmen HAAGE & SCHMIDT, sowie FR. Ap. Haack jun. Erfurt stehen der Zahl und werthvolleren Beschaffenheit nach obenan. Erstere hatten in Cacteen allein 159 Nummern aufzuweisen, unter ihnen namentlich die Ge- nera Cereus, Echinocereus, Mamillarıia und Pilocereus, letzteres Genus mit dem so sel- tenen Pil. Pfeifferi in ziemlich grossem Exem- plar, indess Fr. An. HAAGE jun. namentlich mit Echinocactus, Mamillarien und Opuntien (16 Sorten) sehr hervortrat. W. C. HAUSCHILD- Kopenhagen, eine in diesem Artikel altbe- kannte Firma, zeigte dagegen ihre Force ın ÖOpuntien- und Rhipsalis-Arten. Auch der Botanische Gärtner FR. ANDREIEFF führte eine reichhaltige Collektion vor (50), worunter besonders das Genus Mamillaria stark ver- treten, indess ein anderer Gärtner aus dem- selben Institut, A. PURPUS, eine umfangreiche Kollektion von 30 Agaven in der passenden Dekoration der nach hinten zu belegenen Felspartie verwendet hatte. Mit zwei Kol- lektionen von je 59 Aloe und 50 Echeverien zeigte H. EnDER einen kleinen Theil jenes Reichthums, welcher ım Botanischen Garten zu Petersburg aufbewahrt ist. Eine besondere Gruppe von Phormium (ro Sorten) von Hofgärtner KATZER, sowie ı Sortiment Ilex von Hofgärtner OHRT- Oldenburg (rjähr. Veredlungen), diverse Lor- beer-Pyramiden von EiLERS-Petersburg, VEUVE JAN VERVAENE-Gent, zwei grössere Gruppen Aralien von Hofgärtner KATZER (ausser Aralia Oreopanax, Pseudopanax, die Brassaiopsis glomerulata mit6theiligem Blatte, Fatsıa japon. alb. var. und aur. var., Scheff- lera digitata, Sciadophyllum leptophyllum, Trevesia und Tupidantus) eine Kollektion Bambusen von ENDER, sowie eine solche von diversen Bambusen-Hölzern in getrocknetem Zustande aus der grossen Sammlung des Japanischen Unterrichts-Ministeriums (T'okio), mögen gleichzeitig der Vollständigkeit halber hier Erwähnung finden. Mehr Abwechslung bot uns die Abtheilung Orchideen des Programms und wenn auch die Sammlung exotischer Orchideen hier schwach vertreten war, ausser von FR. AD. HAAGE jun.-Erfurt und CHR. VUYLSTECKE-Gent, welche einige kleinere Kollektionen zur Schau gestellt, nur in Einzel Exemplaren, so gestaltete sich dagegen das Gebiet der Erd-Orchideen um so vortheil- hafter. So hatte der Direktor des Botanischen Gartens zu Pisa, Dr. F. ARCANGELI, eine Köchst interessante Gruppe blühender Orchi- deen, unter ihnen namentlich Orchis, Ophrys etc., indess Abtheilungs-Chef HÖLTZER aus dem Botanischen Garten eine Kollektion von ca. 2o ähnlichen Orchideen, zumeist auch in Orchis und Ophrys-Arten bestehend, vorführte. Antwerpener Weltausstellung unter dem hohen Schutze Sr. Majestät des Königs der Belgier Mai bis Oktober 1885. Am 2. Mai 1835 wird in Antwerpen eine Weltausstellung eröffnet werden, deren Dauer wenigstens fünf Monate betragen wird. Sie umfasst alle industriellen Erzeugnisse, sämmt- liche Waaren, welche zu Handelsverkehr Veranlassung geben könnten, sowie alle Gegenstände und Werkzeuge, die irgend ein Interesse für dıe Schifffahrt bieten. Das Programm umfasst die folgenden fünf grossen Abtheilungen: Sektion I. Unterrichtswesen; freie Kün- ste und Kunstgewerbe; Sektion II. Industrie; Sektion III. Seewesen Fischerei und Fischzucht; Sektion IV. Elektricität; Sektion V. Acker- und Gartenbau. General-Sekretär: PIERRE KocH, Advokat. Personalnachrichten. Herr OTTO LAUCHE (2. Sohn des verstor- benen Garten-Inspektor LAUCHE) hat die Hofgärtnerstelle bei der Herzogin von PAL- MELLA in Lumiar, bei Lissabon, angenommen. Herr OTTENDORFF, der bisherige Ober- gärtner an der Raiserlich russischen Anstalt für Obst- und Forstbau ın Margelan (Tur- ‚kestan), hat jetzt die Direktion dieser Anstalt, die früher Herr Garten-Inspektor KooPMAnNN, Potsdam, inne hatte, erhalten. Der Öbergärtner JunGE, bisher bei den Herren METZ & Co., Steglitz, ist wieder ın seine alte Stellung bei Herrn Lovıs Schiep- LER in Celle zurückgekehrt. Berichtigung. Durch ein bedauerliches Versehen meiner- seits, welches sich nur wegen der vielen Geschäfte während der ı. Sommerobst-Aus- stellung entschuldigen lässt, ist bei der Palme Pinanga maculata in Nr. 27 dieser Zeitschrift S. 313 unten rechts irrthümlicher Weise die Beschreibung einer nächstens zu besprechen- den Palme, Seaforthia costata Mart. (Pinanga costata Blume) hinzugefügt worden. Ichbitteden i AbschnittS. 313: »Stamm vonmittlererHöhe«, bis S. 314: »In den Wäldern des westlichen Javas«, zu streichen. L. WITTMACK. ————— a a ar und Handel; y SEFER er a De a DE a he Ten She nn a Fl Ka u a ri er w Anzei ‚gen. [ GARTEN-ZEITUNG Verlag von PAUL PAREY in | Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. R DEUTSCHE DENDROLOGIE. Systematische Uebersicht, Beschreibung, Kulturanweisung u. Verwendung der in Deutschland ohne oder mit Decke aushaltenden Bäume und Sträucher. Von W. Lauche, Kg]. Garten-Inspektor, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam. "Mit 283 Holzschritten nach Zeichnungen des Verfassers. Neue Ausgabe. Preis 12 M. Geb. I4 M. Praktische Anleitung Die = PFIRSICHZUCHT 5 Obsthaumkrankheiten Ludwig Freiherrn von Ompteda. Dr. Paul Sorauer. Mit 8 lithographirten Tafeln. Preis 2 Mk. 50 Pf. Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. Behandlung Weinrebe im Traubenhause und ihre sonstige Verwendung in Norddeutschland. Von H. B. Warneken, Correspondirendes Mitglied des Deutschen Pomologen-Vereins, Mitglied vieler Gartenbau-Vereine und Besitzer der Obstbaumschulen und Weinrebenculturen in Burgdamm bei Bremen. Preis 1 Mark. Inhalt: Einrichtung des Traubenhauses. — Anlage der Wein- | des Weinstocks. — Weınsorten für das Kalthaus, beete für die Reben. — Weinreben unter Glas. Deren. Warmhaus, Veranden und für's Freie. — Die Wein- Behandlung beim ‚Pflanzen und nach demselben. — 'rebe in Veranden und unter Glasdächern. — Cultur Form, weitere Bearbeitung und Pflege der Weinstöcke | des Weinstocks im Freien in Norddeutschland. und Trauben. — Schutz gegen die häufigsten Feinde | Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. ae Angeigen. Liegnitz' 1883 Grosse silberne Special-Fabrik für ur Ei 1874 a f lea WE Silberne Medaille. Wintergärten, Balkons, Verandas etc. Staats-Medaille eiserne Gewächshäuser. ae 1876 Goldene Medaille Be Jungs Palmen ‘ | | und Blattpflanzen in kräft. Waare, ferner ae 'Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be ‚ wurzelung, Coniferen, Rosen u. Ziersträucher ‚in bester Auswahl empfiehlt zu soliden Preisen e @s) THEODOR JAWER 2Tieder-Schönhausen bei Berlin. Rated Nare a a are und Rahmen für Gewächshäuser, Frühbeete, &artenhäuser etc. etc. aus bestem Kienholz liefert solid und billig F. W. 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OLI0LTI0IrTOLIOLI0T7 2CETI0OTZ TUNG WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a.d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in der K. Pr. Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den König]. Preussischen Staaten“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ‘ Preis vierteljährlich 4 Mk. ANNONCEN Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Verlag von PAUL PARBY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Inhalt. Der schwarzsamige Kürbis, Cucurbita me- | Pinanga d’Haeneana hort. d’Haene n, sp.? (Mit Ab- lanosperma Al. Br., zur Bekleidung von Veranden. | bildung.) Von L. Wırrmack. (Mit Abbildung.) | Miscellen: Besuche in SpÄrn’s Baumschule. — Edel- Laelia anceps Lindl. Von Euc. ]J. PETERS. weiss. — Saxifraga peltala. — Moorrauch. Die kolchische Pimpernuss, Staphylea colchica Stev. | Gartenbau-Ausstellungen: Erste Sommerobst- Aus- (Mit Abbildung.) | stellung des Vereins zur Beförderung des Garten- Die Gemüseeinfuhr in Süddeutschland. Von SCHUSTER, baues. Von M. HOFFMANN. quiesc. Ober-Baumschulgärtner in München. | Personalnachrichten. Pomologische Notizen. Von SCHUSTER, quiesc. Ober- | Erklärung. Baumschulgärtner in München. (Fortsetzung.) | « RE - 0: | Abzubildende Pflanzen. Reich ilustrirte Preislisten | Diejenigen, welche Abbildungen ihrer Neu- = ER un stehen auf Franco-Verlangen zu heiten oder weniger bekannten älteren Pflan- ıensten über: IE 23. ME ® - Bouquetpapiere 12- und 24bogig, Carton ge- | 5 in der ee klebt, Sterndüten, Farrenkrautdüten, Atlas-, SCIeN WUnschen, WEercen I : Tarlatan- und Blondendüten. 64 (°/,) möglich eine Zeichnung oder FPhotographıe '# | derselben und einen abgeschnittenen Zweig, TR möglichst frisch oder in Herbarienform, zu- senden zu wollen. Die Blüthe sollte, wenn ‚es das Format der Zeitung gestattet, stets 'in natürlicher Grösse aufgenommen werden; ‚zum Habitusbild genügt oft ein kleinerer ı Massstab. Wir sind auch bereit, die Pflanzen auf unsere Kosten photographiren zu lassen. ı Diejenigen deutschen Firmen, welche ‚ıllustrirte Kataloge herausgeben, machen wir | darauf aufmerksam, dass wir in Zukunft solche Abbildungen, die bereits in Katalogen er- schienen sind, nachher nicht mehr in der |» GARTEN-ZEITUNG« veröffentlichen können, da 'mit Recht von Seiten der Leser Klage ge- —i führt ist, dass sie diese Abbildungen schon vorher und oft sogar mehrfach in den Kata- N logen gesehen haben. Vorher werden wır ® dieselben mit Vergnügen bringen, denn es 8 a > De ie INNE IF (DIE Frame" 1 VI a Fr den, ah ERELEIISE > « W RN a gi TERN N & Er OL OSSE.LSIOI NY ‘27 °S NITTAT Jageyuj ‘uyelloppeg 'q SITE] - Toıde - uszyLdg B. Fadderjahn, Inhaber Fr. Ziegler. Spitzen - Papier-Fabrik. BERLIN, 8. 42, Ritterstrasse 16. & Ist unser ernstlichstes Bestreben, vor allem => den deutschen Handelsgärtnern zum Bekannt- werden ihrer oft mit vielen Mühen erzogenen 4 5 C-Umhüllun a Porzellan-Imitation | \ eWheiten hülfreiche Hand zu bieten. nee. Fächer, Körbchen für Blumen, Enve- | Redaktion und Verlag der »GARTEN-ZEITUNG«. loppes etc. etc. ae oe Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW, 32 Wilhelmstrasse, DEUTSCHE POMOLOGIE. Chromolithographische Abbildung, Beschreibung und Culturanweisung der empfehlenswerthesten Sorten Aepfel, Birnen, Kirschen, Pfanmen, Aprikosen, Pfirsiche und Weintrauben, Nach den Ermittelungen des Deutschen Pomologen- Vereins herausgegeben von W. Lauche, K. Garten-Inspektor, Lehrer des Gartenbaues an der K. Gärtner-Lehranstalt zu Poksdenen Inhaber der grossen goldenen Medaille für Leistungen im Gartenbau etc. | Bands Rp. | Band: Aepfel. Zweite Folge. et ee 51— 100.) ° ; (vo. 5I— 100.) 2 L ı,.K NN DIENEN ARE ENGEN GENE Mi zweihundert eh in vier Bänden war die erste Folge der Be os. und mehr als tausend Subskribenten gebührt lebhafter Dank für die zahlreichen ermunternden und anerkennenden Zuschriften, welche aus ihren Reihen eingingen, und welche vielfach an dem Werk nur auszusetzen hatten, dass die Zahl der abgebildeten und beschriebenen Aepfel und Birnen nicht ausreiche. Und allerdings, es sind in den letzten Jahren eine Menge Sorten bekannt geworden und verbreitet, über die in den früheren Versammlungen des Deutschen Pomologen-Vereins noch keine genügenden Beob- achtungen vorlagen, die aber theilweise durchaus Beachtung und Verbreitung verdienen. Das bisher em- pfohlene Sortiment Aepfel und Birnen ist in der That nicht gross genug. Theilt man die Früchte nach ihrer Reifezeit in Sommer-, Herbst- und Winterobst ein, berücksichtigt man ferner die verschiedenen wirth- schaftlichen Zwecke, bedenkt man, dass sich gewisse Sorten für den Garten, für Landstrassen, für das Feld, für trocknen oder feuchten, sandigen oder lehmigen Boden, für warme oder rauhe Lagen eignen, so erscheint eine Sorten- Auswahl von 50 Aepfeln und 50 Birnen zu gering und eine von Ioo nicht zu gross. Bereits vor 20 Jahren liess sich der Verfasser von Oberdieck, Jahn, Leroy etc. Reiser und Stämme senden, pflanzte in seiner Baumschule über 2000 Aepfel- und Birnensorten an, um ein eigenes Urtheil über ihr Ge- deihen und ihren Werth zu gewinnen. Als ihm später die Anlagen der Königlichen Gärtner -Lehranstalt anvertraut waren, wurde hier ebenfalls ein grosses Sortiment in den verschiedensten Formen angepflanzt. und während eines Jahrzehnts wurden gegen 2000 Früchte beschrieben und abgebildet. Beobachtungen und Erfahrungen mit anderen Pomologen ausgetauscht und auf Ausstellungen ergänzt und erweitert. Das Resultat sind diese, fünfzig weitere, bereits in des Verfassers Handbuch des Obstbaues erwähnte empfehlenswerthe Sorten Aepfel und Birnen, welche nun die zweite Folge der Pomologie bilden. Dieselbe besteht demgemäss also aus einem zweiten Band Aepfel (No. 51 —100) und einem zweiten Band Birnen (No. 51-100) im Preisverhältniss der Ersten Folge, d.h. 25 Mark per Band. Beide Bände elegant in Halbleder fest gebunden oder lose in geschmackvollen Einband-Cartons kosten zusammen 56 Mark. Gegen frankirte Einsendung des B etrages erfolgt die Zusendung franko. m = — —— ———— > E I = en RE a a ES nn nn rn a a ae a ee ne Der schwarzsamige Kürbis, Cucur- bita melanosperma Al. Br., zur Bekleidung von Veranden. Von L. WITTMACK. (Mit Abbildung.) 9, ie Zeitschrift des schwedischen Garten- bauvereins brachte im Jahre 1881 einen Artikel von OSCAR IH. SANDAHL über Zierkürbisse, der dann auch in die Schwarzsamiger Kürbis, Cucurbita melanosperma. Ri 337 Gärten eine Kürbisart, die von der grossen Reihe der gewöhnlichen Kürbis, Cucurbita Pepo und Verwandten, durch Form der Blätter und der Blumenkrone, durch die Bemalung der Frucht und die Farbe der Samen sehr abweicht. Ich habe sie Cucurbita melanosperma ge- nannt, und ist sie seitdem in den Samen- katalogen sehr verbreitet worden. Die- selbe Spezies beschrieb P. C. BOUCHE (Vater des Garteninspektors CARL BOUCHE) unter dem Namen Cucurbita ficifola. (Verhandlg. d. Ver. z. Bef. d. Gartenb. in d. Pr. Staaten XII, 205.), GASPARRINI Fig. 109. Schwedische Veranda mit Czcurbiza melanosperma zu Östra Stäcket bei Stockholm. (Nach einer im August 1830 aufgenommenen Photographie.) Zeitschrift für Gartenbau »Tidning för Trädgärdsodlare« No. 2 1882, übergegan- gen ist. Aus letzterem Blatt geben wir eine Uebersetzung im Auszuge, wollen aber zuvörderst die Beschreibung der von ALEXANDER BRAUN aufgestellten Kürbis- art mittheilen. Diese Beschreibung ist enthalten im Appendix ad indicem seminum horti Berolin. 1853 und dar- aus abgedruckt in WALPER’s Annales botanices IV S. 864 (1857). In dem Anhang zum Samenverzeichniss eles Berliner, Bot. Gartens 1853 sagt ALEXANDER BRAUN: »Schon im Jahre 1824 bemerkte ich in den Karlsruher endlich 1847 abermals als C. smelanos perma (Össervazione diagnostiche e mor- fologiche sopra alcune spezie di Zucche coltivate. Rendiconto del Acad. d. Sci- enze di Napoli 1847. Parlatore, Giornale bet, ital. 1852 p.:232.) — In Bern wird diese Spezies vorzüglich als Zier- pflanze in den öffentlichen Gärten viel gebaut. Ihre besonderen Charaktere sind: Sten- gel sehr weit kriechend oder sehr hoch kletternd (an Hecken weit hinlaufend GAsP.); Ranken meist 3spaltig, selten 5spaltig; Blätter an der Basis tief und weit nierenförmigausgebuchtet, fussförmig 29 338 gelappt; Lappen 5—9, alle rundlich, stumpf, mit einer sehr kleinen Stachel- spitze, sehr fein gezähnelt; die mittleren grösser, an der Basis zusammengezogen, durch rundliche Buchten, die unten verbrei- tert, oben verschmälert, von einander ge- trennt. Jüngere Blätter weich behaart. Kelchzipfel lineal-pfriemenförmig, kürzer als die Kelchröhre, beider weiblichenBlume zuweilen spatelförmig; Blumenkrone gross, glockenförmig; dieZipfel des Saumes rund. lich, sehr stumpf; Frucht 1— 14 Fuss lang, länglich, beiderseits gleichmässig rundlich- abgestutzt, durch grüne und weisse Streifen bunt, mehr der Frucht von Citrullus edulis (der Wassermelone) als der der übrigen Kürbisarten ähnlich, Schale hart, Fleisch weiss, wässerig, etwas bitter, nicht essbar. Samen von der Grösse der gewöhnlichen Cucurbita Pepo, aber schwarz, etwas breit und ein wenig mehr zusammengedrückt, am Rande weniger verdickt, dünner und schärfer. Die Frucht lässt sich, wenn gut gereift, mehrere Jahre aufbewahren. Neapolitanischer Name nach GASPARRINI » Marmorata«. Auf diese Kürbisart, die, wie Herr Prof. EICHLER mir freundlichst mittheilt, auch heute noch im botanischen Garten zu Berlin kultivirt wird, lenkte Oscar TH. SANDAHL die Aufmerksamkeit der schwe- dischen Gartenliebhaber als auf eine selbst für den Norden sehr geeignete Rankpflanze und bildete am angeführten Orte eine damit überzogene Veranda ab, welche wir verkleinert hier wiedergeben. SANDAHL beschreibt a. a. OÖ. den Samen von Cucurbita melanosperma, zu der er als Autor NAUDIN zitirt, und die er mit Wassermelonen - Kürbis (Augurien- Kürbis) übersetzt, noch etwas genauer, um Verwechselungen mit anderen Sor- ten vorzubeugen und bildet auch einen ab. Nach ihm sind die Kerne 2 cm lang und I ca» breit, glatt mit schwach ge- ‘wölbten Seiten, nahezu elliptisch im Um- rıss und an den Kanten etwas verdickt; ein weisslicher Fleck auf einer kleinen, abgeplatteten, warzenförmigen Spitze am einen Ende des Samens zeigt die Stelle, wo das Würzelehen beim Keimen die Schale durchbricht. Die Kultur giebt SANDAHL für Schwe- den folgendermassen an: In den letzten Tagen des März oder Anfang April legt man die Samen einige Tage an einem nicht kalten Orte in Wasser, und thut Schwarzsamiger Kürbis, Cucurbita melanosperma. sie dann in 4zöllige (ca. IO cm) Töpfe in gute Erde, entweder 2—3 zusammen oder auch nur ı in jeden Topf. Man pflanzt sie etwa I Zoll tief, mit der klei- nen Spitze nach abwärts. Die Töpfe ‘stellt man ans Zimmerfenster oder in ein nicht zu warmes Mistbeet und pikirt die Pflanzen, falls mehrere in einem Topf waren, wenn sie das erste Blatt gebildet haben, in 4—5zöllige Töpfe. Reichlich Wasser, Luft und Licht sind natürlich nothwendig, damit die Pflanzen.nicht ver- geilen und schwächlich bleiben. Anfang Juni, wenn zu hoffen, dass die Nacht- fröste aufgehört, bringt man sie ins Freie an den gewünschten Platz. Sie sind dann gewöhnlich 30—50 cr lang. Beim Aus- pflanzen ist es gut, mindestens 50 cz tief zu graben und das Loch so hoch mit gut vergohrenem Dünger zu füllen, dass die Wurzeln oberhalb noch genügend Platz haben. Reichliches Bewässern mit nicht zu kaltem Wasser ist nothwendig. In kurzer Zeit entwickeln die Pflanzen , ° dann ihre Triebe, wachsen ausserordent- lich schnell (bis 20 cz an einem Tage) und müssen bald aufgebunden werden. An gut ausgebildeten Ranken werden die Blätter gross und schön fünflappig, so dass sie zur Bekleidung von Veranden (siehe die Abbildung) eine wahre Zierde sind. In drei Wochen bringen die Pflan- zen schon grosse, hellgelbe Blumen. Die männlichen Blüthen sind kleiner, lang- gestielt und stehen meist an dem unteren . Theile der Zweige, die weiblichen, grösse- ren, kurzgestielten dagegen an den oberen. Die Blumen werden fleissig von Hummeln besucht, doch kann man der Sicherheit halber, um reichlich Früchte zu erzielen, auch künstliche Befruchtung vornehmen. Die Früchte sind grün und weiss ge- sprenkelt. Sie halten sich nach SANDAHL nur bis zum Frühjahr. Laelia anceps Lindl. Von Euc. J. PETERS. In der Kultur und Kenntniss der exo- tischen Orchideen sind im letzten Jahr- zehnt bedeutende Fortschritte gemacht worden. Während früher allgemein die Anschauung verbreitet war, diese den j er VEN aa an Sek Tun a ae R Tropen dürften ohne alle Ausnahme ganz be- ‚der ED I ra DE ei Laelia anceps Lindl. entstammenden Pflanzen be- sonderer Einrichtungen — vor allem eigene Kulturräume, eine überaus hohe Tem- peratur, grosse Feuchtigkeit, sorgfältige Absperrung von der äusseren Luft auch in unseren heissesten Monaten u. s. w. — hat sich die Sachlage gegenwärtig ganz verändert. Nur einer bestimmten Anzahl von Gattungen und Arten, die, in sehr heissen Gegenden und Lagen heimisch, auch bei uns, um gesund zu bleiben, zu wachsen und auch ihre Blüthen zu ent- wickeln, einer annähernd gleichen Wärme und Feuchtigkeit, wie sie auf dem Stand- orte, den sie in ihrem Vaterlande ein- nehmen, herrschen, nicht wohl entrathen können, muss eine eigene Pflege und oft grosse Aufmerksamkeit zu Theil werden, während sehr viele, eine bei einer besseren Bekanntschaft mit dieser herrlichen Pflan- zenfamilie noch von Tag zu Tag zu- nehmende Anzahl, ungleich geringere Ansprüche stellen und sehr leicht, ja viel leichter als Manche auch jetzt noch den- ken, zu kultiviren sind. Heutzutage braucht kein Gärtner oder Blumenliebhaber, falls er nur im Besitze eines guten Kalthauses oder, wie dies für einige Orchideen, die im Winter nur etwas mehr Wärme beanspruchen, noth- wendig, eines, wenn auch noch so kleinen gewöhnlichen Warmhauses ist, ‚auf diese Gewächse zu verzichten, der irrigen Meinung folgend, dass es ja doch nicht möglich sei, bei seinen oft beschei- denen Einrichtungen den Anforderungen tropischen Orchideen gerecht zu werden. Sogar bei der Zimmerkultur und in kleinen Zimmerglashäuschen sind in den letzten Jahren mit Orchideen schöne Resultate erzielt worden. - Zu den in jedem kleinen Warmhause ohne viele Mühe etc. zu ziehenden Orchi- deen gehört die schöne, bei ganz geringen Kulturansprüchen kräftig wachsende, leicht — sehr schön und lange, und was noch ein weiterer grosser Vorzug, im Winter — blühende Zaeha anceps Lindl. Aus ihrem Vaterlande Mexiko — der Heimath so vieler prachtvoller Gewächse, einer überaus grossen Anzahl der herr- lichsten Orchideen etc. — bereits vor mehr als 50 Jahren (1828) nach Europa (zuerst nach England) gebracht, hat sie bis jetzt trotz dieses langen Verweilens auf euro- päischem Boden sich doch nicht so sehr / 339 verbreitet, als dies wünschenswerth wäre, In einem zur Winterszeit auf 12—13°R. geheizten Warmhause (bei Nachtzeit kann die Temperatur auf + 8—9°, auch zuwei- len bei stärkerer Kälte auf + 6—7° sin- ken) gedeiht sie, mittelstBleidraht aufeinen Holzklotz (am besten auf Korkholz) geheftet und die Wurzeln ganz mit Sphagnum um- geben, ganz vorzüglich, treibt, bei ange- messener Beschattung, sowie genügender Feuchtigkeit und reichlicher Lüftung inden Sommermonaten, kräftige, vierkantige Scheinknollen, glänzend dunkelgrüne, stei- fe, lederartige, 20—25 cm langeund 3— 6cın breite Blätter, und sobald die Pflanze einmal stark geworden und grosse Scheinknollen gebildet hat, aus der Spitze dieser letzteren einen über 70 bis gegen Socrz langen dünnen Stengel, der an seinem Ende die zu 3 beisammenstehenden, grossen violett- rothen, mit einer purpurvioletten innen gel- ben Lippe versehenen Blüthen entwickelt. Diese schönen Blüthen entfalten sich, da der Stengel ungemein lange Zeit bis zur Vollendung seines Wachsthums braucht, erst spät im November oder Dezember bis gegen Weihnachten, zuweilen auch erst im Januar, zieren in dieser düstern, meist blumenarmen Jahreszeit das Glas- haus ungemein und bereiten dem Be- sitzer desselben, da sie ausser ihrer Schönheit, trotz des zarten Aussehens, auch noch eine Dauer von 3—4 Wochen haben, gewiss grosse Freude. Oft schon während der Blüthezeit (beson- ders, wenn diese erst nach Neujahr beginnt) oderdochbaldnachdieserfangenamGrunde der vorjährigen Scheinknollen bereits die neuen an sich zu bilden, wachsen anfangs bei geringer Wärme, mangelndem Sonnen- lichte etc. nur sehr langsam und erst später, wenn auch neue Wurzeln hervortreiben, und die steigende Wärme ein häufigeres und reichlicheres Bespritzen erlaubt, mit grösserer Schnelligkeit. Die Pflanzen brauchen nicht jedes Jahr mit frischem Sphagnum versehen zu wer- den; erst sobald die Wurzeln sich über den ganzen Holzklotz verbreitet haben, und das alte Sphagnum unansehnlich ge- worden ist, kann man es, soweit dieses ohne Beschädigung der Wurzeln möglich ist, entfernen, frisches zwischen die Wur- zeln stopfen und darüber mit Bleidraht befestigen; zu dieser Operation kann die Zeit nach dem Abblühen, wenn die neue Vegetation beginnt, aber noch bevor sich 340 Staphylea ion 5 Sen. neue Wurzeln gebildet, welche sehr sprö- de sind und leicht abbrechen, gewählt werden. Im Herbst, wenn der Blüthen- stengel bereits ausgewachsen ist, und während der Blüthe kann man diese Laclia trocken halten, sowie auch das Ueber- spritzen, schon aus Rücksicht auf die da- durch leicht zu verderbenden Blüthen ganz eingestellt werden muss. Eine Varietät der Z/. anceps (var. Bar- keriana), gleichfalls in Mexiko aufgefun- den und nur einige Jahre später eingeführt, unterscheidet sich hauptsächlich durch die weniger breiten Kronenblätter der Blüthe; sie blüht zur selben Zeit wie die Stammart, mit der sie sonst in der Kultur etc. vollkommen übereinstimmt; bei einer zweiten Varietät (var. Lippe eine mehr blutrothe Färbung und sind ebenfalls die Kronenblätter schmäler als bei der Stammart. Im Jahre 1880 wurde eine Varietät (war. vestalhs) einge- führt, welche der Beschreibung nach sehr schöne reinweisse Blüthen haben soll, die aber jedenfalls noch lange Zeit eine Sel- tenheit bleiben und demnach auch einen hohen Preis behaupten wird. Andere mehr oder weniger von der Stammart oder den oben genannten Varietäten sich unterscheidende Laelien sind: Z. anceps Dawsoni, L. a. Veitchh, dann die in Gar- deners Chronicle (1883) beschriebene Z. a. Calvertiana (Petalen schmal, Seiten- lappen der Lippe mit rosafarbenem Rand, die Streifen auf der gelben Scheibe hell- purpurroth), Z. a. Percivaliana pulcherrima (Lippe keilförmig mit dunkelpurpurrothen Seitenlappen, fast ganz weissen Vorder- lappen und hellorangegelber Scheibe) und die ganz neue, erst 1883 eingeführte Z. a. Hılhana; diese letztere Varietät wird als besonders schön bezeichnet (Sepalen und Petalen reinweiss, Lippe zweilappig, hellpurpurfarbig mitorangegelber Scheibe). Zum Schlusse wäre noch zu bemerken, dass Exemplare der Z. anceps in mehre- ren belgischen, deutschen etc. Handels- gärtnereien, meist auch zu verhältnissmä- ssig billigen Preisen (bei HAAGE & SCHMIDT z. B. für 6 M.) zu erhalten sind, so dass auch die Rücksicht auf den An- kaufspreis Niemand von der Erwerbung und Pflege dieser schönen Pflanze, die Jelermann auf das Beste anempfohlen wurden kann, abhalten sollte. ‚Aufmerksamkeit erregt. superba) hat die als Die kolchische Piper ah k lea colchica Stev. (syn. Hooibrenckia formosa Hort.) (Mit Abbildung.) Dieser aus Transkaukasien stammende “und im Mai blühende Strauch hat in den letzten Jahren, seitdem Herr SZIROWI- Hamburg ihn unter dem Namen Zoor- brenckia formosa Hort. auf einer Ham- burger Gartenbau- Ausstellung im getrie- benen Zustande vorgeführt, allgemeinere In Berlin war es vor allem Herr LACKNER, der ihn auch. als Treibstrauch in Behandlung nahm und ihn neben Xanthoceras sorbifoha Bunge auf der letzten Winterausstellung zur Schau stellte. Nach der Photographie eines Zweiges ist unsere Abbildung ge- fertigt. Die Blätter sind sefiedert, kahlen Blättchen; Nebenblätter länger der Blattstiel Blüthentraube weiss, Kelch und Kronenblätter länglich lanzett- ‚lich, ca. 10 7272 lang; Staubblätter an der Basis mit einigen Haaren, Griffel lang, Kapsel 60 mm lang, an der Spitze ge- bogen, auseinander gehend. (Vgl. LAUCHE, deutsche Dendrologie S. 400). LAUCHE mit Recht hervorhebt, sind junge (getriebene) Pflanzen dicht mit den weissen Blüthentrauben bedeckt und alle Besucher der Winterausstellung werden sich noch mit Vergnügen der reichen Blüthenfülle an den LACKNER’schen Pflanzen erinnern. Ueber die Kultur the suns Ders C: LACKNER freundlichst Folgendes mit: Hooibrenckia formosa (Staphylea col- chica) wird auf Staph. trifohata veredelt. Die jungen Edeltriebe werden im näch- sten Frühling zurückgeschnitten, um buschige Pflanzen zu erzielen. Ich pflanze zweijährige Veredelungen im Frühjahr in Töpfe, die der Stärke der Pflanze ent- sprechen, und in gute Mistbeeterde, die zur Hälfte mit Lauberde vermischt wird. Die Pflanzen werden darauf auf Rabatten aufgestellt, eingefüttert und den Sommer über sehr reichlich gegossen. Der junge Trieb bildet sich bei dieser sorgfältig _ durchgeführten Behandlung kräftig aus und setzt sehr reichlich Blüthenknospen " an. Die Treiberei kann Mitte Dezember % mit 5 oder, in der Nähe der Blüthen mit 3 lang zu- gespitzten, eilanzettlichen, fein gesägten, Wie | j beginnen und muss dann bei etwa 20°R. geschehen; während dieser Zeit muss reichlich gegossen und gespritzt werden. Im Dezember resp. Januar brauchen die Pflanzen etwa 3—34 Wochen, im Februar und später 2 Wochen bis zur Blüthe. Die ganze Treibkultur ist also eine ziem- lich einfache und leichte, jedenfalls aber sehr lohnende. Denn der Blüthenreich- Fig. 110. Die Gemüseeinfuhr in Süddeutschland. Staphylea colchica Stev. wo «, Fu & Br ‚a 341 Die Gemüseeinfuhr in Süddeutschland. Von SCHUSTER, qu. Ober-Baumschulgärtner in München, ls durch die Verkehrswege der Süden "in die Lage kam, seine schnell, leicht und ohne Risiko erzeugten Gemüse auf Earz Blüthen weiss. (Für die »GARTEN-ZEITUNG« auf der Winter-Ausstellung photographirt.) thum ist regelmässig und ganz ausser- ordentlich, und da die Blüthe ein feines, man kann sagen vornehmes Aussehen, verbunden mit einem köstlichen, dem der Tuberose fast gleichen Wohlgeruch besitzt, so ist die Pflanze mit unbestritte- nem Rechte als eine vorzüglich für den Grosshandel geeignete zu be- zeichnen. unsere Märkte bringen zu können, glaub- ten viele Gärtner, der Gemüsebau höre nun auf, ein ernährender Erwerbszweig zu sein. Es lässt sich nicht leugnen, dass die inländische Gemüsezucht in der That da- durch hart geschädigt worden ist, aber gar so schimm, wie manche glaubten, hat sich die Sache, wie sich zeigte, bis jetzt noch nicht gestaltet. Denn bei alle- 32 Die Gemiseeinfu in Süddeutschland. dem, dass sich die Einfuhr nicht ver- mindert, sondern vermehrt hat, sind die fleissigen und umsichtigen Gemüsegärt- ner, obwohl sie noch mit verschiedenen lokalen misslichen Verhältnissen zu kämpfen hatten, doch nicht zu Grunde gegangen, um sich aber zu erhalten, mussten sie alle Energie und Fachkennt- niss anwenden. Die Frühgemüsezucht, eine der besten Ernährungsquellen ge- wesen ist, konnte, weil die meisten ein- geführten Frühgemüsearten billiger ver- kauft wurden, als sie hier erzeugt werden konnten, nicht mehr fortschreiten, sondern ging dadurch, dass sie stehen blieb, zu- rück. Manche Gärtner gaben dieselbe ganz auf, weil sie bei allem Fleiss und aller Umsicht ihre Rechnung nicht finden konnten. Auch die Freilands-Gemüsezucht wurde durch die Einfuhr nicht unbedeutend ge- schädigt. Wenn auch ein Theil der Frei- land-Gemüse nicht importirt wurde, weil sie entweder den Transport nicht ver- trugen oder hier billiger und besser er- . zeugt werden konnten, so waren doch auch gar manche Gemüsesorten zeitweise oder auch nie so billig zu erzeugen, als die eingeführten zu stehen kamen. Der Freilands-Gemüsezucht bei uns in den Städten droht aber noch eine an- dere Gefahr; in der Nähe der Städte näm- lich fangen theils die ländlichen Grund- besitzer, theils Gärtner vom Fach an, den Gemüsebau feldmässig zu betreiben und können, weil die Steuern für Grund und Boden, die Arbeiterlöhne, der Dünger viel niederer stehen, das Gemüse weit billiger auf den Märkten der Städte ver- kaufen, als die schwer belasteten städti- schen Gemüsezüchter sie zu erzeugen im Stande sind. Durch diese Umstände wurden die Ge- müsegärtner gedrängt, hauptsächlich nur einzelne Gemüsearten in grosser Menge zu einer Zeit zu erziehen, wo sie mit denselben einigen Gewinn machen können, theills auch waren sie gezwungen, die importirten Gemüse ständig oder zeitweise neben den selbster zeugten zum Wiederverkauf zu nehmen. Gar manche Gemüsezüchter, welche früher keine Blumenzucht oder nur in sehr beschränktem Massstabe betrieben, ziehen jetzt Blumen und andere gärt- welche bisher nerische Artikel, um den Ausfall! Ri sie durch die Einfuhr erlitten, zu decken. Es wird aber wohl kaum mehr lange dauern, so werden die Städteverwaltungen gezwungen sein, den städtischen Gemüse- bau dadurch zu schützen, dass die in die Städte eingeführten Gemüse mit einem entsprechenden Stadtzoll belegt werden, oder die Gemüsezüchter werden ge- zwungen sein, ihre Geschäfte in die Land- gemeinden i in der Nähe zu verlegen; selbst- verständlich verlieren dadurch die Städte aber manchen guten Steuerzahler. Pomologische Notizen. Von SCHUSTER, quiesc. Ober-Baumschulgärtner und Obstbaulehrer in München. ( Fortsetzung.) Wilkenburger Citronenreinetie. ÜÖBER- DIECK verbreitete diese recht werthvolle Sorte, und hat sich dieselbe auch hier gut bewährt. Nur einmal nach einem schlechten Sommer waren die Früchte stark baumfleckig. Der Baum entwickelt sich rasch, wird mittelgross und trägt fast jährlich. Wilkenburger Währapfel. Ein guter, haltbarer Winter-Wirthschaftsapfel. Der gemässigt wachsende Baum trägt reich, ist nicht empfindlich und verträgt freien Stand. Winter - Postoph. Alter, weniger für die Tafel, als für den Haushalt geeig- neter, sehr haltbarer Winterapfel. Die frühzeitige und reichliche Trag- barkeit lässt den Baum nicht zur kräf- tisen Entwicklung kommen. Er ist widerstandsfähig und erträgt freien Stand. In hiesiger Gegend ist der Postoph bekannt und besonders bei den Land- leuten, weil er nicht leicht fault und aut dem Marke gern gekauft und theuer be- N zahlt wird, beliebt. Woltmanns Schlutterapfel. Durch OBER- DIECK wurde dieser grosse, schöne, recht gute, für Wirthschaft und Tafel brauch- bare Apfel verbreitet. Der zwar nicht früh-, aber sehr reich- tragende Baum erreicht eine ziemliche Grösse und hat durch Frost noch nie ge litten. DieSorte dürfte allenthalben anee sehr. Luna NER DD oe nl re Sen Eee Pomologische Notisen. ’ den, denn sie zeigte sich hier in den ) a verschiedensten Bodenarten gleich gut gedeihend. Wurstapfel. Sehr grosser, schöner Süssapfel, über dessen Güte die Urtheile jetzt noch nicht, etwas auseinander gehen. Hier zeigte sich der Baum starkwüchsig und wider- standsfähig, hat aber erst im 15. Jahr _ nach der Anpflanzung die ersten Früchte getragen. Eine reiche Ernte gab er bis sitzt aber gegenwärtig so voll Fruchtholz, dass sicher nun reiches - Fruchttragen zu erwarten steht. Zehentheber. Alter, ziemlich verbrei- | teter, für häusliche ee sehr gut ver- 3 wendbarer Winterapfel. Der Baum wächst sehr stark und hat “noch nie durch Frost Schaden genommen. Zwiebel-Borsdorfer. Bekannter, ziem- lich verbreiteter, gut haltbarer Apfel, der och im Geschmack weit hinter dem - Edelborsdorfer steht. standsfähig. Der hiesige Baum zeigt mittelmässiges _ Wachsthum und erwies sich als wider- Die Früchte blieben stets - zu klein und entsprachen, wie oben schon _ angedeutet, hinsichtlich des Geschmackes nicht. Birnen. Alexandrıine Douillard. Schöne, vor- - züglich gute, späte Herbsttafelbirne, wel- che den einzigen Fehler zeigt, dass sie sich, wenn sie genussreif geworden ist, nur kurze Zeit hält. / Der gemässigt und schön wachsende Baum wird bald fruchtbar, trägt fast - jährlich und ist nicht empfindlich, eignet sich zu allen Zuchtformen, gedeiht auch auf Quitten recht gut. - Die Sorte verdient Verbreitung. Ananasbirn von Courtray. Sehr schmack- hafte feine Tafelbirne, reift Ende Sep- tember und erreicht auch nach weniger guten Sommern ihre volle Güte. Der früh- und reichtragende Baum ent- wickelt sich rasch, wächst schön pyra- midal und hat nur einmal durch Frost gelitten, sich aber vollständig wieder er- F holt. Für Gärten als Hochstamm, wie als Zwergbaum zu emptehlen. Augustbirn (Diels). Alte, ausserordent- lich reichtragende Frühbirne. An Ge- schmack wird sie von andern gleichzeitig reifenden übertroffen. - Der raschwüchsige Baum wird nicht ” E = © R 343 gross, ist auch nicht phndhch gedeiht auf Quittenunterlage. Die Früchte wer- den leicht mehlig; überhaupt müssen die- selben im richtigen Reifegrad gepflückt werden. Brielscha Pomeranzenbirn. Kleine, rundliche, gute Sommerfrucht, erreicht nur in tiefgründigem Boden ihre volle Güte. Bei anderer Bodenbeschaffenheit bekommt sie leicht Baumflecken. Sie ist zum Trocknen, Kochen, aber auch zur Tafel brauchbar. Der Baum wächst schön und kräftig, trägt, nachdem er zu wachsen nach- gelassen hat, reich. Wo ıhm die oben berührten Bodenverhältnisse geboten sind, sollte derselbe angepflanzt werden. Bunte Birn. Aeltere, aber dennoch nicht viel verbreitete Sorte, wird sehr verschieden beurtheilt. Hier zeigte sie sich, wie sie OBERDIECK schildert: Als eine werthvolle Haushaltsfrucht, welche zum Kochen und Dörren vorzüglich ist. Der wildlingartig wachsende "Baum wird rasch sehr gross, trägt etwas spät, aber dann reichlich; hat noch nie durch Frost im Geringsten Schaden genommen. Die Sorte eignet sich desshalb für die rauhesten Lagen und Standorte. Champagner - Weinbirn. (Bratbirn). Kleine, plattgedrückte, anfangs gras- grüne, später gelbgefärbte Birne, welche im teigen Zustande (hartteig) gut drei Wochen haltbar ist. Giebt einen der vortrefflichsten moussirenden Moste. Im teigen Zustande liefert sie auch gutes Dörrobst. Hier zeigte der Baum ein ziemlich schwaches Wachsthum. Durch Um- pfropfen grösserer Bäume erhält man in wenigen Jahren tragbare Exemplare. Jedenfalls ist die Birne nur für Most- gegenden empfehlenswerth. Clapp’s Favourite. Unter den Sommer- Tafelbirnen ist diese die grösste und schönste und dennoch ist sie so wenig verbreitet. Der starkwüchsige Baum hat noch nie durch Kälte gelitten, wird ziemlich gross, aber erst dann fruchtbar, wenn das Holz- wachsthum nachgelassen hat. Als Hoch- stamm darf die Sorte nur in windge- schützten Lagen angepflanzt werden, weil die Früchte leicht abgeworfen werden. Als Zwergbaum gedeiht sie besser auf schwachwüchsigen Kern-Wildlingen, als auf Quitten. 344 Pl gi Net De Fonghes Maibirn. Der Baum ge- dieh gut, trug frühzeitig und reich; die Früchte hielten bis in den Sommer, ohne zu faulen, werden aber nur zum Kochen brauchbar. In sehr guten Gegenden und an ge schützten Standorten mag die Sorte wohl zu den Tafelbirnen zählen. Englische Sommer-Butterbirn. lich feine, schmackhafte Tafelbirne. Hier reifte sie erst spät im September. Der Baum wächst rasch, schön pyramidal und wird ziemlich gross. Die Früchte wer- den aber nur in schweren, feuchten Böden gut. Wo der Sorte diese Bedingungen fehlen, ist sie nicht verwendbar. Erzbischof Hons. Die Urtheile über diese noch ziemlich neue Sommerbirne gehen sehr auseinander. Hiesigen Ortes wurden die Früchte schön und vorzüg- lich gut, hielten sich 14 Tage. Die, Entwicklung” des Baumes ist eine sehr mässige. Die Fruchtbarkeit tritt Vorzüg- etwas spät “ein, dieser Fehler wird aber durch reichliches Tragen, welches dann eintritt, wieder gut gemacht. Als Zwergbaum gedeiht dieSorte besser auf Kern-Wildlingen, als auf Quitten; sie eignet sich für Gärten in besseren Lagen. Frauenschenkel. Alte, hier und da ziemlich verbreitete, grosse, gelbe Früh- birne, reift Ende August und hält sich 10—14 Tage bei voller Güte. Nach ungünstigen Sommern und in nicht genügend tiefgründigem Boden be- kommen die Früchte Baumflecken und faulen schon am Baum. Esperens Bergamotte. Diese etwas kleine, unansehnliche, aber sehr gute und besonders haltbare Winterbirne, deren Baum rasch und schön wächst, sollte recht häufig angepflanzt werden, denn die Zahl der eigentlichen Winterbirnen ist, insbesondere in weniger guten Kli- maten, sehr beschränkt. Zu frühes Pflücken verträgt die Sorte nicht. Gelbe Frühbirn. Findet sich unter mehreren Namen verbreitet. Hier kommt sie häufig zu Markt und wird gerne ge- kauft. Die Reife tritt meist erst anfangs August ein. Im richtigen Reifegrad ist sie recht schmackhaft, dürfte aber etwas mehr Würze haben. Der in der Jugend starkwüchsige Baum wird bald und anhaltend fruchtbar, wird nicht gross und ist gar nicht empfind- reiften anfangs August und, lich, gedeiht sicher auch in weniger guten i Gegenden und verdient desshalb Ver- breitung. Gelbgraue Rosen Plattgedrückte, unansehnliche, aberrechtgute, zum Kochen und Dörren, wie auch zum Rohgenuss _ geeignete, späte Sommerbirne. R Der mittelstark, etwassparrigwachsende Baum trägt reich und ist nicht empfind- lich gegen Kälte. In recht ungünstigen Sommern und an gar zu freien Standorten bekommen die Früchte Baumflecken. | In einigermassen guten Lagen empfeh- lenswerth. 3 General Tottleben. Ist noch eine neuere Sorte, die als die grösste und beste Birne seiner Zeit für Schwindelpreise verbreitet worden ist. Schon einige Jahre nachher waren die Urtheile verschieden. Von den einen wurde sie als werthlos, von den anderen als vorzüglich bezeich- net. Jetzt ist man ziemlich allgemein der Ueberzeugung, dass es eine gute,‘ aber nicht die beste Birne ist, die unter "2 sehr günstigen Umständen eine ausser- ordentliche Grösse erreicht. Hier wurde sie in verschiedenen Zucht- formen erzogen; am besten entsprach sie als Pyramide auf schwachwüchsigem Kern-Wildling. E Die Früchte wurden sehr gross und hatten das der Sorte eigene salmrothe, saftige, aber etwas zu wenig gewürzte Fruchtfleisch. Auf Quitten veredelt ent- sprach die Sorte nicht. ! Das Wachsthum des Baumes ist ein sehr rasches und starkes, aber unschönes. Für geschützte Gärten ist esse Birne % zu empfehlen. 4 (Wird fortgesetzt.) Pinanga d’ acNEa0g, hort. d’Haene n. sp.? (Mit Abbildung.) R; ie Samen dieser hübschen Palme er- hielt Herr Gärtnereibesitzer ADOLPH D’HAENE in Gent von den Nikobaren und stellte eine junge Pflanze davon auf der Winterausstellung in Berlin im Januar d. J. aus. Wir liessen eine Photographie davon fertigen und schickten dieselbe Hrn. Ober- Hofgärtner WENDLAND (Herrenhausen) zu; dieser meinte, es sei Pinanga costata blume, ' { y r" 7 _ wenigstens komme diese daselbst häufig vor. Herr AD. D’'HAENE aber ist anderer Ansicht und bemerkte uns: »Meine Pflanze bleibt gedrungen, die Blätter sind gross “und werden von kurzen, festen Blatt- - stielen, die sehr dicht zusammenstehen, getragen. Dagegen wird ?. coszata höher, die Blätter sind kleiner, die Blattstiele länger, und ist die Pflanze wenig orna- mental. Sie eignet sich auch nur für das _ Warmhaus, während die neue ?. d’Haene- ana in einem gemässigten Hause bei 5—8°R. sehr gut überwintert worden ist. Pinanga d’Haeneana ist also nicht bloss eine schöne Pflanze für Sammlungen, 2 ;, h; er m 2 1884. 17. Juli.) Pinanga d’Haeneana Jos d’Haene n. sp.? 345 sondern auch für Zimmer.« — Inzwischen hat Herr WENDLAND sich die Palme bei Herrn AD. D’'HAENE selbst angesehen; er schreibt uns jedoch, dass er zu keinem positiven Urtheil kommen könne, da man in so jugendlichem Zustande nichts ent- Fig. 11I. Pinanga d’Haeneana hort. d@Haene n. sp.? (Für die »GARTEN-ZEITUNG« auf der Winter-Ausstellung photographirt.) scheiden könne. — Die Zukunft muss also lehren, ob es wirklich eine neue Spezies ist, oder nicht. Miscellen. Fürst Bismarck besuchte am Mittwoch, den 25. Juni, dieBaumschule desHrn. Oekonomie- 346. rath SrPÄTH in Neubritz bei Berlin und ver weilte in derselben über 2';, Stunden. Ueber- all legte derselbe eine grosse Sachkenntniss, namentlich wo es sich um forstwirthschaft- liche Fragen handelte, an den Tag, und pflanzte er auch ganz kunstgerecht einen Baum — eine Silberlinde, Zika Zomentosa Mnch. — zum Gedächtniss. Desgleichen trug er als Erster seinen Namen in das neue Fremdenbuch ein. — Tags darauf erschien der Oberpräsident der Provinz Brandenburg, Staatsminister a. D. ACHEnBACH. — Am Sonntag, den 29. Juni, folgten die Preis- richter und Ordner der Sommerobst-Aus- stellung einer Einladung des Herrn Oeko- nomierath SPÄTH zum Besuch seiner Baum- schule, die. beiläufig bemerkt, jetzt über 125 ha (5oo Morgen) umfasst und die grösste zusammenhängende Baumschule auf dem Kontinent bildet. Edelweiss. Herr CHRISTOPH STEINPÖCK, Alpenpflanzen- Exporteur in Alt-Lengbach b. Wien, sardte uns kürzlich ein Muster von seinen Edelweiss- pflanzen, um zu zeigen, wie schöne Exem- plare er versendet. Wir können darnach Herrn STEINPÖCK bestens empfehlen, zumal, wenn das, was er gesandt, wie er versichert, durchaus keine geschmeichelte Probe ist. Saxifraga peltala ist eine herrliche Freilandstaude für feuchte Lagen, auch ganz schattig; die en blanken, dunkelgrünen Blätter erheben sich hoch schildförmig auf ıhren Stielen. Die Blüthe erscheint vor den Blättern, hohe Stiele mit vielen rosa Blümchen (gar nicht zu riesig hoch). korativ, doch ist es gut, winnung stehen zu lassen. Die Pflanze ist auch in landschaftlichen Gärten, besonders in Masse in Wasserbassins vorzüglich schön, zwar nicht so hoch als Fetasites vulgaris, aber viel eleganter und distinkter. i Der kriechende Wurzelstock breitet sich bald stark aus und in wenig Jahren erhält man sehr starke Stauden. Sie ist in Deutschland noch wenig ver- breitet, Bei HaacE & Scumior sah ich 1832 nur kleine Exemplare. Ich kultivire sie schon viele Jahre, von FROEBEL in Zürich bezogen, und hat sie im Winter nie gelitten. FROEBEL gab an, sıe zur Samenge- man solle sie etwas schützen. Ich habe auch etwas Laub auf geschüttet. Es ist fraglich, ob Schutz über- haupt nöthig ist (meine stehen an geschütz- ter Stelle). Samen nach der sehr frühen Reife gesät, keimt bald und giebt noch in demselben Sommer gute Pflänzchen, die ich in Schalen Sie ist ja nicht allzu de- im kalten Kasten (vielleicht Schr tes nen: i im Freien) gut durchwintert habe. Also weiteste Verbreitung. ES Der Werth liegt nicht in der Blüthe, son- dern in den Blättern, von deren Schönheit man bei Topfkultur keine Ahnung haben kann. Dr. TiscHLer, Königsberg. Moorrauch. Schon wieder haben wir einige Tage lang die Unannehmlichkeit des Moorrauchs ge- habt, der bis in unsere Gegenden drang und einen sehr fatalen Dunst verbreitete. Zweck dieser Zeilen ist, auf einen beson- deren Umstand hinzuweisen, welcher in den Zeitungen verschiedentlich erwähnt wurde. Es hiess, dass wo der Rauch sich plötzlich verzog, vertrieben wohl durch heftigeren an- deren Wind, sofort das Thermometer sehr sank und empfindliche Kühlung eintrat. Nun möchte ich nicht dem Verschwinden des Moorrauchs eine Minderung der Tempe- ratur zuschreiben, wohl aber seinem Be- stehen vielleicht die Erhöhung derselben um eine Kleinigkeit. Man bewahrt ja auch Obstpflanzungen vor Frost dadurch, dass man den Rauch von Feuer darüber gehen lässt. h Merkwürdigerweise wird gerade aus den Tagen der Herrschaft dieses Rauches von Berlin Frostschaden gemeldet. (27.—29.Mai.) In Berlin kann er aber nicht gewesen sein, da wir zur Zeit Nordostwind hatten. So scheint mir die Möglichkeit nicht ausge- schlossen, dass einige Gegenden Deutsch- lands diesmal durch diesen Rauch vor Frost- schaden bewahrt wurden, andere ohne ihn demselben anheim fielen. Daraus liesse sich wieder weiter die Kon- S sequenz ziehen, dass man die Moorbauern anweise, an bestimmten Tagen und namentlich Nächten zu brennen, in denen gerade Kälte droht, um da-° durch wenigstens diesen und jenen StrichDeutschlandsvordemEinfallen. des Frostesizurnetten AR Sollte Ihnen in diesen Gedanken etwas Plausibles liegen, so wollte ich sie hiermit an die rechte Adresse gebracht haben für die weitere Ergründung und Verfolgung. Hagenau ı. Els. HEINSDORF, Divisionspfarrer. Uns scheint dieser Gedanke des Herrn HEINSDORF wohl der Erwägung werth und sehen wir gefl. Aeusserungen unserer Leser gern entgegen. Die Red. er 3 an! DE NEEGELHT EREETE EUR, EN. Gartenbau -Ausstellungen. Erste Sommerobst-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Von M. HorrmAnn. Der Gedanke allein, dem Obstbau in ur - obst-Ausstellung in Berlin anzusehen. al N REN Au PA wir" “L 'serm Vaterlande eine erhöhte Aufmerksam- ‚keit zuzuwenden, sei es auf welchem Wege es wolle, so doch möglichst dabei auf prakti- scher Grundlage fussend, dieser allein ist zunächst als Veranlassung zu der I. Sommer- Der - Wunsch, den Gedanken ın die That um- N zusetzen, einmal angeregt, erschien uns im gegebenen Moment, als das Nächstliegende und Richtigste, geboten. Wer die Tragweite der I. Obst-Ausstellung des Deutschen Po- mologen-Vereins erwägt, wie aus geringen Anfängen etwas Grosses im Laufe der Jahre entstanden, der wird auch diese Ausstellung als einen ersten Versuch auf dem besonderen ringe Leute, Gebiete des Obstbaues mit eben derselben Freude begrüssen, ev. begrüsst haben: Ge- geringe Kleider, ordnungs- gemässe Verhältnisse vorausgesetzt. Es wird - daher Jeder, der sich mit Obstbau beschäf- ' tigt, der die Pomologie zu seinem Spezial- Mn arbeitsfelde gemacht, mit Genugthuung diese Ausstellung angesehen und den Werth wohl - zu würdigen verstehen, welchen ihr unschein- bares Aeussere barg. Spezial-Ausstellungen werden immer mehr oder weniger eine ge- wisse Eintönigkeit im Aeusseren haben, und wenn auch derartige Ausstellungen bei uns - zugleich” eine Befriedigung in aesthetischer Hinsicht gewähren sollen, so ist das doch nur Form des Wunsches, nicht absoluter Be- dingung. Es ist bereits gesagt worden, wie ungünstig uns die Witterung gerade für dies Unternehmen war, wie es aber ganz natür- lich auch nicht anders sein kann. Sollten doch nicht. künstlich erzeugte Früchte in erster Linie gezeigt werden, sondern das- jenige, was das Land im Obstbau lebend und schaffend hervorbringt, die Frucht, von . welcher der Obstzüchter so zu sagen lebt, ‚ welche ihm den vornehmlichsten Nahrungs- zweig seines Daseins bildet. Den Obstbau heben sollte die Ausstellung? Wie denn? Um Vergleiche zu ermöglichen zwischen dieser und jener Frucht, welche tragbarer, welche geeigneter für den Transport wäre, welche mehr Saft resp. Fruchtfleisch besitze als eine Andre, Zweite, Dritte oder Vierte, wie eine lokale Sorte werthvoller sich er- weise, wie die Frucht in Folge ihrer guten Eigenschaften höher im Preise steige als bei minder guten, wie vielseitig ihre Verwendung ım Haushalt und den wirthschaftlichen Be- ziehungen eines Volkes, erst mal zu einer besonderen Achtung emporgestiegen, dem Bebauer mehr Nutzen verschaffen, dem sich davon Nährenden wechselseitiger die Form der Ernährungsfrage erscheinen lasse. Das Publikum hierbei? wozu? Umihmundnament- lich dem Städter zu zeigen, wie herrlich und verschieden die Bildung der einzelnen noch so unscheinbaren Frucht sein könne, wie - viel auf diesen Gebiete der Mutter Natur Gartenbau- Ausstellungen. 5 347 der Schätze noch verborgen liegen, wie werth- voll der Begriff an sich sei: solche Schätze richtig erkennen, geniessen und verwenden zu Jernen; um zu zeigen. dass wir nicht das Gute erst aus dem Auslande zu holen haben, sondern dass es bei uns »so nahe liege«. Der Behörde eines Landes in letzten und in nicht minder wichtigen Beweisen vorzu- führen, welcher Ausdehnung der Obstbau fähig sei, wie derselbe in aller Stille geübt, doch nie den wahren Umfang seiner Bedeu- tung erkennen lasse, wenn es nicht auf eine solche, heut allgemein übliche Weise, der einer Ausstellung geschehe. Wie viel auf diesem Gebiete zu thun und wie sehr bei der Ungunst persönlicher Verhältnisse ge- boten sei, nur mit vollen Mitteln einzugrei- fen und unterstützend dem Lande nicht den Dünger zu versagen, wolle man eine voll- gültige Frucht erwarten und ernten. Wenn nun, das Alles erkennend und ord- nend, die Hand des Fachmannes, des Po- mologen darüber fährt, seine Sortenkennt- nıss damit erweitert, der Sinn zur Klassifi- zirung angeregt wird, nicht aus Pedanterie, sondern aus der nothwendigen Konsequenz des Ordnungsbegriffes heraus, sein Bestreben, den Obstbau überall da blühen zu sehen, wo der bisher unfruchtbare resp. unbenutzt gelassene Boden nichts trug als Unkraut oder nur Geringwerthiges, wenn ihm Grund solcher Wichtigkeit, die man dem Fache allseitig zollt, mehr Mittel zur Verfügung gestellt, derSinn der Landbevölkerung seinen Bestrebungen sich immer mehr geneigtzeigt, sosollte das Alleszu- sammengenommen in den Augen des klein- lichen Kritikers zu einem Nichts zusammen- schrumpfen — wahrlich die Welt müsste sich entgegengesetzt bewegen, wenn das alsdann Wahrheit sein sollte. Hast Du Dir die Aus- stellung mal aufmerksam nach 3 oder 4 Tagen angesehen, wo sorgsame Hand die schlecht- gewordenen Früchte aus der Schaale las, damit die Guten nicht auch angesteckt wur- den. Diese schlechte Frucht das ist die Alles zersetzende Kritik der heutigen Zeit, welche sich nicht mehr des Guten erfreut, aus Tadelsucht über das Mangelhafte, was sich hier und da geltend macht. Wenn nur einen Theil von den Eingangs erwähnten Vortheilen einer solchen Spezial-Ausstellung die unsrige erreicht, so ist damit den Opfern Genüge geschehen, welche für das Zustande- kommen geleistet worden sind. (Wird fortgesetzt.) Personalnachrichten. Der Garten-Inspektor CHr. LAnG, lang jähriger Universitätsgärtner zu Heidelberg, + am 29. Juni. — Bewerbungen um seine Stelle bis zum ı. August beim engeren Senat der Heidelberger Universität. 348 Erklärung. Wir unterzeichneten Mitglieder des Preisgerichts bei der Internationalen Gartenbau- Ausstellung in St. Petersburg sehen uns durch einen Artikel des Herrn LupwıG MÖLLER, Erfurt, in No. 2ı der »Deutschen Gärtner-Zeitung« über diese Ausstellung veranlasst zu erklären, dass wir die Art und Weise, ın welcher derselbe die Kaiserlich Russische Garten- bau-Gesellschaft, sowie den Vizepräsidenten derselben, den Direktor des Kais. botanisch. Gartens, Herrn Dr. von REGEL, angegriffen hat, im höchsten Grade missbilligen und be- dauern. Wenn auch mancherlei anders hätte arrangirt werden können, um dem Einzelnen eine ergiebigere Ausnutzung seiner Zeit zu gestatten, wenn auch sonst noch mancherlei Uebel- stände hervorgetreten sind, welche in den Berichten über die Ausstellung besprochen werden dürften, damit sie in Zukunft bei ähnlichen Ausstellungen vermieden werden können, so sind wir doch darin einig, dass der Herr Direktor Dr. von REGEL für seine Person trotz seines hohen Alters von bald 70 Jahren und trotz seiner andauernden Ueberbürdung mit Dienstgeschäften, mit geradezu bewunderungswürdiger Ausdauer, Energie und selbstloser Hingabe der sicher nicht beneidenswerthen Aufgabe, welche ihm als Leiter und Ordner der ganzen Ausstellung zu Theil geworden, gerecht zu werden, sich redlich und mit Er- folg bemüht hat. Wir sind mit dem Gefühle der Hochachtung und Bewunderung für unseren hoch- verdienten Landsmann, dessen wahre Bedeutung für den Gartenbau Russlands wir erst bei unserem Dortsein recht verstehen und würdigen gelernt haben, aus Petersburg zurückgekehrt und wünschen jedem Gartenbau-Verein so vortreffliche Leiter, wie sie die Kais. Russische Gartenbau-Gesellschaft in ihrem Präsidenten, Herrn General GrEIG, und ihrem Vize-Prä- sidenten, Direktor Dr. von REGEL, zu Theil geworden. JoHN BENARY, Erfurt. in Firma J. C. SCHMIDT, Professor, Erfurt, Braunschweig. V. DÖPPLEB, G. EICHLER, H. GAERDT, Erfurt. Hofgarten-Inspektor, Kgl. Gartenbau-Direktor, Wernigerode. Berlin. H. GERNTZ, FERDINAND HAAGE, F. C. HEINEMANN, Potsdam. in Firma FRIEDR. AD. HAAGE Jun., Erfurt. Erfurt, M. HOFFMANN, Dr. L. Kny, F. KRAMER, Hofgärtner, Professor, Obergärtner, Berlin. Berlin. Flotbeckpark-Hamburg. JuLıus NIEPRASCHK, OBRT, VON SAINT PAUL-ILLAIRE, Kgl. Gartenbau-Direktor, Be Garten-Inspektor, Hofmarschall a. D. Flora, Köln. Oldenburg. Fischbach. W. PERRING, Dr. ESBrITZER, Dr. REICHENBACH, Kgl. Garten-Inspektor, Professor, Professor, Berlin. Heidelberg. Hamburg. W. RisSCHER, JuLıus RÜPPELL, H. SCHARRER, Leipzig. in Firma PETER SMITH & Co.,, Kais. Garten-Inspektor, Hamburg-Bergedorf. Tiflis. E. SCHMIDT, GusT. AD. SCHULTZ, ). SEIDEr) in Firma HAAGE & SCHMIDT, Kgl. Hoflieferant, Dresden. Erfurt. Berlin. EDUARD SEYDERHELM, F. SIEGLING, F. SPÄTH, in Firma Gebr. SEYDERHELM, in Firma C. PLATZ & SoHN, Kgl. Oekonomierath. Hamburg. Erfurt. Berlin. STOLL, Dr. I. URBAN, W. VATKE, Kgl. Oekonomierath, Berlin. Berlin. Proskau. ALBERT WAGNER, Gohlis. J. C. BEYRoDT, Dr. WILHELM BLasıus, Dr. L. WITTMACK, Professor, Berlin. 1884. 17. Juli) Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. VILMOBMMNs illustrirte Blumengartnerei. Aweite Auflage, neu bearbeitet und vermehrt von Th. Rümpler, General-Sekretär des Gartenbau-Vereins zu Erfurt. D Mıt 1416 in den Text gedruckten Holsschnitten. Ein starker Band in gross Octav. Preis 20 Mk. Gebunden 23 Mk. Ausgefährte Gartsnanlagen von ENEWBE, Herausgegeben von H. Geitner, Königl. Thiergarten- Obergärtner in Berlin. 10 farbige und 6 schwarze Tafeln nebst Text. — In Gr.-Fol. — Preis cart. 20 Mk. INHALT: | I. Villa am Wannsee (von der Heydt), — I. Rittergut Crüden (von Jagow). — la. do. Ur- sprüngliche Anlage. — III. Königsplatz in Berlin. — IHa. do. Ursprüngliche Anlage. — IV. Villa ‚bei Dresden (von Stockhausen). — V. Wallwitz in Schlesien (von Eichmann). — Va. do. Ursprüng- liche Anlage. — VI. Freiburg in Schlesien (von Kramsta),. — VlIa. do. Ursprüngliche Anlage. — Vo. Umgebung des Luisendenkmals im Thiergarten bei Berlin. — VIIa. do. Ursprüngliche Anlage. — VII. Halberg bei Saarbrücken (Stumm). — IX. Vorgarten in Berlin, Thiergartenstr. 35 (Gebr. Hardt). — X. Zweibrodt bei Breslau (von Johnston). — Xa. do. Ursprüngliche Anlage. SÄRTNERISENES SKIZZENBUCH. In Verbindung mit Fachgenossen herausgegeben von Th. Nietner, Kgl. Hofgärtner in Potsdam. - Sechzig Tafeln in Farbendruck im Format von 39 cm Höhe und 29 cm Breite. ht erläuterndem Text. Preis kart. go M. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. 12 erste Preise in Belgien 1881 u. 1883. © Soupert & Notting Rosenzüchter und Hoflieferanten LUXEUBURG Brevetirte Lieferanten des Kaiserlich Brasilianischen Hauses versenden gratis und franco ihren zeich illustrirten Haupt-Catalog No. 74 pro 153595834 sowie den Catalog msusstser Rosen vom mit 2 Holzschnitten, neue Rosen von 1832 und 1883, sowie sämmtliche Thhee-, alle in kleinen Topfen. Ferner: Prächtige Hochstämme, Halbstämme und niedrige Rosen für's freie Land. | | 1883 Staats-Medaille Cöln. | 39 (6) == Noisette- und Tun dEusen - *ISST uodaomyuy sıaddssiuoy Preis-Medaille Philadelphia 1876. E Sy De: es Spezialität: 96 (?/,) AH = Gewächshäuser u. Wintergärten. ; t= Berlin SO. 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Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Die Cephalotaxus-Arten. (Mit Abbildung.) Die Flora austriaca beim Schloss Belvedere in Wien. Von L. v. Nacy. Ein Wort zu Gunsten der Samenhändler. SPRENGER, Portieci bei Neapel. Amaryllis »Mars«. (Mit Abbildung.) Amaryllis »Countess of Roseberry«. (Mit Abbildung.) Kultur der Borassineen. Von Hofgärtner W. LAUCHE- Eisgrub. Von €. cz Gesuche =D Ein praktisch und theoretisch tüchtig gebildeter, energischer Obergärtner (hauptsächlich Landschafts- gärtnerei) mit langjährigen Erfahrungen, von ersten Meistern empfohlen, verheirathet, ohne Kinder, sucht sofort oder später feste Stellung. auch im Auslande Gefl. Offerten nebst Bedingungen postlagernd Merseburg sub L. 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Miscellen: Impatiens Sultan. — Araucaria excelsa. — Liqueur aus unreifen schwarzen Johannisbeeren. Literatur. Gartenbau-Ausstellungen: Erste Sommerobst- Aus- stellung des Vereins zur Beförderung des Garten- baues. Von M. HorrFMAnn. (Fortsetzung.) — Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Von M. HOFFMANN. (Fortsetzung.) Sprechsaal. 2 tüchtige Veredler werden sofort gesucht von Menger, Rosenschule in Zossen. Auf dem Rittergute MReichenberg bei Wriezen an der Oder wird ein unverheiratheter Gärtner ge- sucht. Derselbe muss bewandert sein in Gemüse-, Blumen-, Obstzucht und Ananastreiberei. Antritt kann schon sofort erfolgen Suche für meine Gärtnerei möglichst bald einen tüchtigen, ersten Gehilfen, Gehalt von 24—30 M und freie >tation. Johannes Dreverhof, Zwickau i. 8. Für meinen Landschafts- und Gemüsegarten suche ich einen soliden, zuverlässigen Gärtner in dauernde Stellung, der Sinn für Ordnung hat und selbstständig thätig ist. Eintritt sofort oder später. Ferdinand Schwollmann, Soest (Westfalen). Ein jüngerer -&==+ (Gehilfe, + welcher etwas Binderei versteht, wird zum sofortigen Antıitt gesucht in der Schlossgärtnerei zu Wildenfels. Ein kräftiger, fleissiger Gehilfe, der selbstständig arbeiten kann und sich vor keiner Arbeit scheut, wird gesucht für die Baumschule von F. J. Degenkolbe, Crimmitschau in Sachs. Anzeigen Garn Verlag von PAUL PAREY in "Berlin SW. 32 Ve SR ILLUSTRIRTES GARTENBAU» LEXIKON Unter Mitwirkung zahlreicher Fachmänner ans Wissenschaft und Praxis herausgegeben von Th. Rümpler, General-Secretair des Gartenbau-Vereins in Erfurt. Mit 1002 in den Text gedruckten Holzschnitten. Ein starker Band in gross Octav-Format. Preis 24 M. Gebunden 27 M. Die Zahl guter gärtnerischer Spezial- und Sammelwerke ist keine kleine, aber trotz allen und neben allen diesen Büchern wird ein Illustrirtes Gartenbau-Lexikon jedem Gärtner und Gartenliebhaber, jedem Gärtner-Gehülfen und Lehrling, jeder gärtnerischen Vereins-Bibliothek und jedem fachlichen Institut eine aussergewöhnlich willkommene Erscheinung sein. In tausend Fällen erfordert die Beantwortung von Fragen, wie sie sich täglıch im gärt- nerischen Betriebe aufwerfen, das Suchen und Nachlesen in den verschiedensten Werken; das Gartenbau-Lexikon giebt eine augenblickliche, klare und bündige Antwort, und wo das Wort allein nicht genügt, antwortet zugleich eine Abbildung. Mag es sich darum handeln, irgend eine gärtnerische Verrichtung erklärt, eine Bl, Obst- oder Gemüse-Sorte, ein Geräth beschrieben, die Biographie eines verdienten Gärtners, die Spezialität einer grösseren Handelsgärtnerei etc. etc. ermittelt zu sehen, das Illustrirte Gartenbau-Lexikon — aufgeschlagen an der betreffenden Stelle des Alphabets — giebt sofortige Auskunft! Gewiss, die Arbeit, ein solches Werk’ zu schaffen, war eine langwierige und grosse, aber Dank dem Zusammenwirken einer grossen Reihe von Spezial-Fachmännern aus Wissenschaft und Praxis, denen die Abfassung der Tausende einzelner Artikel anvertraut wurde und Dank der unermüdlichen, ordnenden, prüfenden und redigirenden Thätigkeit des Herausgebers, war die Verlagshandlung nun in der Lage, das seit langer Zeit vorbereitete Werk der deutschen Gärtnerwelt übergeben zu können. Naturgemäss musste ein solches Werk, welches das ganze weite Gebiet aller Zweige des Gartenbaues behandelt, auch von bedeutendem Umfange sein, aber im Hinblick auf eine grosse Verbreitung und in der Ab- sicht, es auch minder Bemittelten zugänglich zu machen, wurde der Preis verhältnissmässig niedrig normirt. Das Werk enthält 1200 Seiten resp. 2400 Spalten grössten Lexikon-Octav-Formats mit zahlreichen vorzüglichen Holzschnitten, also etwa den Inhalt von drei bis vier ge- wöhnlichen Bänden und ist nach wie vor auch in 24 Lieferungen & ı Maık zu beziehen. Regen oder Sonnenschein? Gemeinverständlicher Leitfaden der Wetterkunde nach dem heutigen Stande der Wissenschaft bearbeitet von Dr. R. Boernstein, Professor an der landw. Hochschule zu Berlin. Dht 29 in den Text gedruckten Holzschnitten. Preis 3 Mk. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. | { n u Die Cephalotaxus- Arten. 349 wesentlich abweicht. KocH führt nur | Die Cephalotaxus -Arten. Arten an: F (Mit Abbildung.) C. Harringtoni”) (Taxus) Forb. pinet. 3 0, Woburn. 217 t 68 (1839), syn. C. pedun. ’ Der tüchtige Coniferenkenner Dr. MAx- culata Sieb. et Zucc. Abh. d. bayer. Akad. WELL MASTERS veröffentlichte vor d. Wiss. math. phys. Kl. IV 3. 232 (1846) Fig. 112. Cephalotaxus pedunculata var. sphaeralis Masters. einiger Zeit (Gard. Chron. n. ser. XXI S. und C drupacea S. et Z. |. c. — Syn. C. 113) eine Uebersicht der in den Gärten ‘Hortunei Hook. Bot. Mag. t 4499. befindlichen Cephalotaxus-Arten, die wir _______ im Auszug hier wiedergeben, da sie von *) Im Original steht Zarringtonia, was jedenfalls K. KocH’s Ansichten (Dendr. Az 5: 104) ein Druckfehler. 30 350 "anhen! Die Cephalotaxus- Arten. N KocH bemerkt, er habe, so viel er auch C. Fortunei Hook. (Fortunei mas der Gärten) mit C. drupacea S. et Z. (nach KocH Fortunei femina der Gärten) ver- glichen habe, kein Merkmal gefunden, wodurch diese sich unterscheiden. Mit dieser Aufstellung von nur zwei Arten steht KocH wohl in Widerspruch mit allen andern Autoren; selbst LAUCHE, sein sonst so treuer Nachfolger, weicht hier von ihm ab und führt drei Arten auf. MASTERS nimmt auch drei Arten an und giebt treffend die augenfälligsten Unterschiede in den Blättern folgender- massen wieder: Blätter 1—ı4 engl. Zoll lang = 7. aru- pacea. Blätter 1,—2 engl. Zoll lang = 2. pedun- culata. Blätter 2—4 engl. Zoll lang = 3. For- Zunei. I. C. drupacea S. et Z. ist in den engli- schen Gärten die niedrigste Form, mit grünlich gelben Trieben und Blättern. Blätter meist nach aufwärts gerichtet, so dass sie eine Art Rinne an der Oberseite der Zweige bilden, gewöhnlich nicht über ı engl. Zoll lang und + Zoll breit, lineal, meist ganz gerade, selten sichelförmig, am Ende plötzlich zugespitzt, an der Basis abgerundet, mit einem sehr kurzen Blattstiel. Männliche Kätzchen gestielt, jeder Stiel sofort abwärts gebogen, so lang als das sehr kleine, kugelige Kätz- chen selbst (nur 1/, , Zoll). — DieSchuppen der Endknospe sind fast alle zugespitzt. — Samentragende Blüthenstiele (in Herbar- Exemplaren aus dem Vaterlande) ge- nähert, Same beerenartig, eiförmig. 2. C. pedunculata S. et Z. wird in den Gärten grösser, hat grüne Triebe, dunkel- grüne, fast sitzende, horizontal ausgebrei- tete Blätter von 14—2 Zoll Länge und 4 Zoll Breite, flach oder leicht zurück- gebogen, gerade oder leicht sichelförmig, eiförmig, spitz am Ende, kaum zugespitzt, abgerundet oder kaum verjüngt an der Basis. Schuppen der Endknospe läng- lich, nur die unteren zuweilen deutlich zu- gespitzt, die oberen stumpf oder gar nicht zugespitzt. Stiel der männlichen Kätz- chen 4 Zoll lang, länger als die kreisel- förmigen Kätzchen und viel weniger zu- rückgebogen als bei voriger Spezies, Kätzchen grösser als bei voriger. — Die weibliche Pflanze ist weder von SIEBOLD und ZUCCARINI, noch von PARLATORE beschrieben, aber soweit MASTERS über- sehen kann, gehören alle €. Fortune: femina der Gärten (mit Ausnahme einer später zu erwähnenden) hierher. Die weiblichen Blüthenstiele sind ungefähr 1 Zoll lang, niedergebogen, entfernt oder genähert, die Samen eiförmig, beider- seits stumpf, etwas länger als die Stiele, fahl, olivenfarbig. — Dies ist Taxus Harringtoni des Pinetum Woburnense t 65 (nur Blätter) und Cephalotaxrus Fortuner des Journal of horticulture, Sept. 13 1883. C. pedunculata var. faslıgiata. Pyra- midal. Zweige aufrecht wie beim irischen Taxus (Tarus baccata hibernica), Blätter dunkelgrün, alle Schuppen der Endknospe deutlich zugespitzt, was eher aufC. Fortune weisen würde. Trotzdem aber gehört diese Formzu C. pedunculata, dennsieschlägtmit- unter in diese zurück. — Syn. Podocarpus koraianus hort., Cephalotaxus Buergeri Miquel. C. pedunculata var. sphaeralıs Masters (siehe die Abbildung). Samen kugelig, beerenartig, ganz verschieden von denen aller andern Arten. Triebe kastanien- bräunlich. Vielleicht eine eigene Art. — Bei Herrn Rev. J. GORING zu Steyning, Sussex, der sie nebst der gewöhnlichen C. pedunculata 1865 oder 1866 aus Bag- shot, beide unter dem (falschen) Namen C. Fortunei, erhalten hatte. Wahr- scheinlich ist dies die weibliche Pflanze, »welche FORTUNE auf seiner zweiten Reise antraf (Gard. Chron. 1863 S. 1134), und die ihm neu schien. 3. C. Fortunei Hooker. — China. — Die schönste Art, besser fürs Freie ge- eignet, als die andern (muss bei uns aber auch leicht gedeckt werden). Habitus verhältnissmässig kräftig, Triebe etwas purpurn, Blätter sehr lang, schwarzgrün, sichelförmig, unterseits blasser, anden drei- eckigen, scharfen Spitzen zurückgekrümmt. Leicht zu unterscheiden von den vorigen, wenigstens so weit es sich um die männ- liche Pflanze handelt. Terminalknospe der Triebe mit deutlich zugespitzten Schuppen. Same eiförmig. Eine gute Abbildung der männlichen Pflanze befin- det sich in Botanical Magazine t 4499. — Die weibliche Pflanze, die in den Gär- ten unter diesem Namen gezogen wird, hat verhältnissmässig wenig Aehnlichkeit mit dieser Spezies; sie wurde von FOR- TUNE selbst nicht als solche anerkannt und gehört zu C.pedunculata. — CARRIERE Be 24. Juli.) ’ r y> 4 Die Flora austriaca bei Belvedere ın Wien. beschreibt (Revue horticole 1878 p. 117) eine einhäusige Varietät von C. Fortuneı, in welcher die Samen eiförmig sind. Die Flora austriaca beim Schloss Belvedere in Wien. Von I», NAGY: AN enn ich heute von einigen Pflanzen “7 des freien Landes zu sprechen an- fange, so geschieht es wohl hauptsächlich deshalb, weil es noch eine bedeutende Zahl solcher in unsern Voralpen und Alpen giebt, die in den Gärten wenig gesehen werden und doch eingehender Kultur werth sein würden. Es besteht hier im Anschlusse an den ganz im Geiste Le Nötre's angelegten Garten des ehemals dem Prinzen EUGEN VON SAVOYEN ge- hörigen, jetzt kaiserlichen Schlosses Bel- vedere eine Gartenparzelle, die, voll- ständig quadratisch, ca. 250 Schritte lang und breit, von einer Mauer umgeben, einen sehr schön angelegten Landschafts- garten enthält. Es ist dies ein Beweis, dass man auch im engumgrenzten Raum landschaftliche Motive durchzuführen und Effekt damit zu erzielen vermag. Diese Gartenabtheilung war vor etwas mehr als 50 Jahren unter dem Namen Flora austriaca von dem Botaniker N. T. HoSsT, der Bäume und Gesträuche aus ganz Oesterreich-Ungarn zusammenbrachte, an- gelest und bestimmt, zum Unterrichte für Mitglieder der kaiserlichen Familie, welche damals grosse Vorliebe für Botanik und Blumistik zeigten, wie es von den Erz- herzögen ANTON, JOHANN und LUDWIG, dem Kronprinzen FERDINAND (Kaiser F. I.) etc. bekannt ist, zu dienen. Diese Flora austriaca wird jetzt mit dem Bel- vederegarten von dem Hofgärtner H. MALy, der seinerzeit den Erzherzog MAX nach Brasilien begleitete, trefflich gepflegt und ist überdies von demselben mit einer grossen, weit und breit einzig dastehenden Felsenpartie bereichert worden, welche nur Alpenpflanzen in vorzüglicher Kultur enthält. Selbst wenige Wiener kennen diese verborgenen Schätze, obwohl sie durch die Freundlichkeit Herrn MALY’s, der seine Sammlung durch alljährliche Rei- sen immer noch vermehrt und vergrössert, N a 35H sehr leicht zugänglich sind. Es befinden sich hier einige sehr seltene Bäume im Freien, von denen ich nur ein mächtiges Exemplarvon/7syphusvulgarisnennenwill, während eine /istacıa mit 24 cm Stamm- durchmesser im Winter 1879—80 zu Grunde ging. Als einen sehr empfehlens- werthen Strauch möchte ich Arza Hosti nennen, der von hier aus verbreitet wurde, und mit seinen grossen dunkelgrünen Blättern und rosenrothen Blüthendolden auch noch weitere Verbreitung verdient. Sehr schön präsentirt sich auch ein junges Exemplar von dem vor wenigen Jahren auf der Balkanhalbinsel entdeckten Acer Heldreichi, dessen Vermehrung bis jetzt noch nicht gelungen ist, der aber an Schönheit gewiss mit allen anderen be- kannten Ahornarten wetteifert. Wir schliessen daran zwei Daphnen, deren Kenntniss für weitere gärtnerische Kreise gut wäre, da sie sich vielfach benützen lassen; wir meinen Daphne rupestris und Daphne Blagayana. Während die erstere, niedrig veredelt, mit ihrem feinen Blatt- werk niedliche Zwergbäumchen bildet, die sich mit lebhaft rosenrothen Blümchen überdecken, formt die andere grosse Büsche mit kräftigem Wuchse, und pro- duzirt ansehnliche, weisse, etwas ins Gelb- liche gehende, äusserst wohlriechende Blüthendolden, die im Frühjahr, so wie getrieben zu Ende des Winters, eine unvergleichliche Bouquetzierde gewähren. Ich will heute die echten Alpenpflanzen bei Seite lassen, sondern nur einer hier verwendeten Pflanze gedenken, die in Parkanlagen, besonders an Sumpfstellen und Wasserrändern mit starkem Effekte verwendet werden kann, Pefasıtes gigantea aus Siebenbürgen, eine in allen ihren Theilen und ihrem Wuchse viel riesigere Pflanze, als unsere gemeine Pestwurz. Die ungeheuren Blätter machen grosses Aufsehen, ebenso wie ihre Wurzel- entwickelung, die die Pflanze oft in weiten Entfernungen von ihrem Standorte her- vorkommen lässt. Auf einer feuchtgehaltenen Felspartie sahen wir schon durch 5—6 Jahre die herrliche Mocassinblume, Cypripedium spectabile blühen. Es ist zum Verwun- dern, dass sich dieses so ausserordent- lich schönen Gewächses, unbedingt des schönsten Cypripediums, die Blumistik noch nicht bemächtigt hat. Die schnee- weisse grosse Blume mit der aufge- 352 blasenen karminrosenrothen Lippe macht die Pflanze für. die Bouquetbinderei doppelt werthvoll, weil sie ganz ohne Schutz im Freien fortkommt und sogar getrieben werden kann. Aber auch für den Garten ist sie werthvoll, denn es ist von ganz bezauberndem Anblick, wenn sich über das grosse, schön grüne, wie Veratrum gefaltete Blattwerk die Blüthen- stengel, zumeist mit zwei der grossen, so wunderbar gestalteten und gefärbten Blumen erheben. Zwei schöne Neuheiten. Zum Schlusse will ich noch über zwei schöne Neuheiten berichten, in deren Besitz sich die k. Gartenbaugesellschaft befindet. Die eine davon war in deren Garten den Sommer über ausgepflanzt und wurde, des sichereren Konservirens halber, im Topfe überwintert. Es ist eine panachirte Varietät von Eryngium pandanaefolum, mit breiten, dunkelgrünen, creamgelb gerandeten Blättern, die einer Ananaspflanze wunderbar ähnlich sieht. Sie soll im Freien ausdauern und wird bei genügender Vermehrung jedenfalls eine Dekorationspflanze von grösstem Werthe sein. Die andere Neuheit ist die Begonia: Lomsa Contessa Erdödy, von dem Schlossgärtner F. NEMETSCHECK in Kroatien erzogen. Es ist eine ausser- ordentlich robuste Rexvarietät, bei der man aber an der roth purpursammetartigen Behaarung der Blattstiele die Einwirkung des Pollens der 5. splendida erkennt. Die silberweisse in verschiedenen Nüancen violett abschattirte Oberfläche des sehr grossen bis 30 cm langen Blattes wird durch grüne Adern sehr gehoben, zeichnet sich aber von allen bisher gekannten Rex- varietäten dadurch aus, dass die dem Blattstiele zunächst stehenden Ohren sıch schneckenförmig erheben und über jedem Blatte eine oder zwei ganz eigen- thümlich gestaltete rosettenartige Blatt- gebilde formiren, welche der neuen Sorte überall eine hohe Beachtung gewinnen werden. Es ist jedenfalls eine besondere Neuheit. Wie wir hören, wird sie Herr H. WEYRINGER, jetzt in Neuheiten die erste Pflanzenhandlung in Wien, in seinem eben erscheinenden Kataloge schon zu dem Preise von einer Mark anbieten. Wir können diese Firma zur Beschaffung von Neuheiten jedenfalls empfehlen: sie bringt deren ca. einhundert, die noch nicht in "Oesterreich eingeführt wurden, in diesem Frühjahre und stellt auch einige selbst gezogene Neuheiten in den Handel. Dar- unter sind sehr schöne weiss und rosa be- malte und breitblättrige Dracaenen (ob- wohl die schönsten erst im künftigen Jahre abgegeben werden) und mehrere . merkwürdige Begonienkreuzungen. Eine Unmasse von Sämlingen der verschieden- artigsten Modepflanzen, z. B. von Dieffen- bachien, Hybriden zwischen Cursmeria Roesi und Curmeria Wallsi, Sämlinge von den in fortwährender Blüthe stehenden Anthurtum Ferreriense und Anthurium Andreanum etc. geben die Hoffnung, dass aus dieser Gärtnerei noch manch Schönes zu Tage treten werde. Ein Wort zu Gunsten der Samen- händler. Von C. SPRENGER, Mitinhaber der Firma DAMMANnN & Co ın Portich bei Neapel. n Nr. 10 der Garten-Zeitung giebt ein Korrespondent derselben ein Kapitel zu den sogenannten Missständen der Preisverzeichnisse. Die Männer vomFache, welche diePreis- verzeichnisse schreiben, werden aber doch wahrlich nicht das kaufende Publikum irre führen wollen, wenn sie neben TAuya gigantea Nutt. noch Th. Menziesii Doug. und 7%. Lobbü Hort. in Samen offeriren. Jeder (? Red.) Gärtner oder Coniferenlieb- haber, und solche sind doch wohl Käufer solcher Samen, weiss heut zu Tage, dass. damit ein und dieselbe Pflanze bezeichnet wird. Diemassgebenden Kataloge Deutsch- lands setzen zudem z. B. TAuya Lobbü vide Menziesii etc. oder umgekehrt und thun allerdings damit das Beste und Gewissen- hafteste, allein jene, welche dies unter- lassen, beabsichtigen wohl ebenso wenig eine Konfusion in der Nomenclatur, wie eine Irreführung ihrer Kundschaft, als. vielmehr lediglich Jedem das zu bieten, was er wünscht. Ein falsches Gebahren würde es indess sein, wenn die Preise dieser gleichwerthigen Spezies verschie- den wären, und nur in ‘solchem Falle bedarf diese Sache einer Richtigstellung und könnte man von einer Schädigung nt en no 1884. 24. Juli.) seitens des Verkäufers reden. Von Zz- bocedrus decurrens Torr. gilt das Gleiche. Was nun die Ansicht des Verfassers betreffs der Pinus anbetrifft, so lässt er uns in Zweifel, welche Arten dieser und auch der Adzes denn noch doppelt feil- geboten werden, und behauptet dann, /7- nus Larzcio Poir. oder besser Prinus marıtıma DIhll. sei gleichbedeutend mit ihren guten und höchst charakteristischen Formen der Pinus tatarıca, P. calabrıca und P. Zaurica, und das ist nun ein Irrthum, der zudem noch nicht einmal ganz leicht zu berichtigen sein dürfte. Prnus Tatarica Mhll. ist eine Form der deutschen Kiefer Pinus silvestris und kommt im Altai nicht selten vor. Sie zeichnet sich auf den ersten Blick vor dieser durch ihre blaugraue Blattfärbung aus und man sieht sie ın Frankreichs Gärten häufig als Pinus silvestris argentea kultivirt. Und weshalb soll nun der Händler diese beachtens- werthe Form nicht in Samen verkaufen? Und selbst, wenn diese Samen bedeutend theurer wären, als die massenhaft und leicht "einzusammelnden Samen der P£. silvestrs, darf man Niemanden den schweren Vorwurf machen, den Käufer irre führen zu wollen. Letzterer möge sich in- formiren bevor er kauft. Weshalb bezahlt man denn und zwar sehr gern die Form der gemeinen Föhre, rzgensis, also die gar nicht oder ganz unbedeutend abweicht, viel theurer als die Urform? Eine sehr schöne Form der Pinus maritima Mall. mit längeren, schön grünen Nadeln und grösseren Zapfen wächst nach C. KocH häufig in der Krim und kommt zuweilen in den Gärten als Pinus tatarıca oder Pinus taurica vor. Sie ist mir durch eigene Anschauung bekannt und ganz und gar werth, in Samen angeboten und verbreitet zu werden. Was soll also das »Synonym« des Verfassers da heissen? Sie ist eine gute Form der P. maritima und darf deshalb wohl verbreitet wer- den. Prinus calabrica Delam. aber ist eine so werthvolle und schöne Form der Meerstrandskiefer, dass man nur bedauern muss, sie so selten in den Gärten zu finden. Sie wächst am Aspromonte unten in Italien, wo sie die finsteren Wälder bildet, die das Entzücken der Reisenden sind. Nahe Neapel auf dem Monte Sant Angelo wurde sie neben der gewöhn- lichen ?. marttima im Jahre 1844 von dem berühmten GUSSONE angepflanzt, Ein Wort zu Gunsten der Samenhändler. ge ER Mir 353 und man sieht dort, dass sie eine vor- trefliche gute Form ist mit längeren Nadeln, schwärzeren Stämmen und im Ganzen üppigerem Wachsthum. Samen aber sind der Verhältnisse wegen schwer zu sammeln — es dürfte also auch zu entschuldigen sein, wenn sie etwas theurer sind, als die der gewöhnlichen P. maritima. In den mir vorliegenden Samenver- zeichnissen finde ich nicht gleich Samen einer Thuya sibirica angeboten, vermuthe indess, dass Verfasser Thluya Warreana meint. Dies ist nun allerdings eine aus- gezeichnete und längst beliebte Form der 7h. occidentalis L. und reproduzirt sich vollkommen rein und ganz echt wieder aus ihren Samen, die ein wenig grösser und heller erscheinen. In Ame- rika, wo diese Form sehr häufig gepflanzt wird, regenerirt man sie meist aus Samen, wie mir Freunde mittheilten, und wenn nun diese Samen nach dem Verfasser werthlos sein sollen, so kann ich nicht verstehen, weshalb sie so viel gesucht und ganz nett bezahlt werden, weil sie eben seltener zu haben sind. Ueber die Varietäten der 7hya orientalis aber liesse sich ein ganzes Buch schreiben. Sie sind so überaus charakteristisch, zum Theil so vollkommen und anerkannt kon- stant aus Samen, dass es wohl werth, solche zu offeriren und auch selbst zu theuren Preisen zu kaufen, wenn sie nur echt sind. Sofälltz.B.in Italien 7iyaaurea getreu aus Samen und die Friedhofgärtner, welche deren viel gebrauchen, wissen das sehr wohl und kennen gar keine andere Vermehrung. Ferner erinnere ich mich aus früherer Zeit, in Oesterreich gefunden zu haben, dass dortige Friedhofgärtner eine sehr regelmässig wachsende, schlanke, pyramidale Form hatten, die sie getreu aus Samen fortpflanzten. Meine vor mir stehende Samenkollektion dieser 7/aya und ihrer Formen zählt allein ıı ganz verschiedene Samen, nach deren Form ich zumeist richtig auf schlanke oder kompakte Pflanzen schliesse. So hat die schöne Thuja vel Biota Sieboldi aus Japan lange schmale Samen und wächst dazu bekanntlich sehr schlank und pyramidal, Biota semperaurea hat die gedrungensten Formen und ihre Samen sind rundlich, fast eckig an der Basis. Das gäbe noch ein interessentes Kapitel und desshalb davon ein ander mal. { 354 Ss »Marse. SM. Amaryllis „Mars“. (Mit Abbildung.) “m Journal of horticult. vom 10. April dies. Jahr. S. 287 finden wir die Ab- bildung dieser schönen Sorte und S. 278 Fig. 113. die nähere Beschreibung. Es ist eine Neuheit des Jahres 1884 der Herren JAMES VEITCH & Sons, London, Chelsea, und zeichnet sich durch regelmässige Form, glänzend scharlachrothe Farbe und weisse Spitzen aus. Sie ist aus sorg- fältiger Kreuzung hervorgegangen und gehört zum Typus der Amaryllis Leo- IL. poldi, einer Spezies, welche PEARCE für die Herren VEITCH aus Peru einführte und welche bei Gelegenheit eines Be- suches des Königs LEOPOLD in Kensington 1869 seinen Namen erhielt. Die Blumen von A. Leopoldi sind gross mit breiten runden Blumenblättern und distinkter ‚lmaryllis » Mars«. Zeichnung. Die Spitzen der Blumen- blätter sind weiss, das Centrum karmoisin, die Basis grünlich. Diese Art ist gross im Habitus, gedeiht leicht und wurde deshalb viel zu Kreuzungen benutzt. Dabei aber bekam sie fast zu sehr das Uebergewicht und die schönen scharlach- rothen Farben drohten zu verschwinden- Indess man besiegte diesen Umstand und erhielt als Resultat die jetzigen Pracht- blumen, so dass man sagen kann: durch A. Leopoldi ist die ganze Rasse der Ama- ryllis umgewandelt. _ Amaryllis „Countess of Roseberry“. (Mit Abbildung.) "V/ährend die vorstehend abgebildete Amarylls »Mars« ein gutes Beispiel des Leopoldi- Typus ist, welchem die meisten bestgeformten Blumen angehören, arg 1884. 24. Juli] | Amaryllis »Countess of Roseberry«. 355 zeigt die folgende Abbildung eine Neu- heit aus einem anderen Typus — dem gestreiften, hervorgegangen aus Amaryllis vittata. Diese hat gewöhnlich etwas eckige Blumen und den ersten Züch- tungen fehlte es noch an Körper. Die vorliegende Sorte zeigt aber in der Be- Fig. 114. Amaryllis »Countess of Roseberrye. ziehung und in mehreren anderen einen grossen Fortschritt. Der Grund der Blume ist rein weiss. Die Streifen und Netzmaschen sind sehr regelmässig, kräftig und schön rosa in Farbe, so dass diese Sorte einen hübschen Kontrast mit den karmoisin- und scharlachrothen Va- rietäten bildet. Gestreifte Blumen sind 356 sehr nützlich in einer allgemeinen Sam lung, da sie ihr helle Töne und Mannig- faltigkeit der Farbe verleihen. Gegen- wärtig schenkt man diesen Varietäten gerade grosse Aufmerksamkeit, und wahr- scheinlich werden sich noch beträchtliche Verbesserungen an ihnen in den nächsten Jahren. zeigen. — Die schöne neue Va- rietät Adelina Patti gehört zu demselben Typus. Beide sind aus der VEITCH’schen Sammlung und wurde Countess of Rose- berry im "Journal of hort. 1883 S. 307 ab- gebildet, nach welcher Quelle wir auch unsere Abbildung fertigen liessen und die Beschreibung entnahmen. Unsere Abbildung, wie auch Fig. 113, musste wegen des Formats unserer Zeit- schrift etwas verkleinert werden. Kultur der Borassineen. Von Hofgärtner W. LAUCHE-Eisgrub. "V enn wir heute in den Gärten höchst selten Repräsentanten der Gattungen Borassus, Hyphaene, Medemia, Bismarckia und \zpa finden, so liegt dies zum einen und zwar zum grösseren Theile gewiss an der Unkenntniss und demzufolge falschen Anwendung der Kulturen dieser Palmen, zum anderen Theile auch an dem Interessemangel für diese Pflanzensippe, der aber durch den ersten Faktor wieder leicht erklärlich ist. Im Folgenden wollen wir nun versuchen, in Kürze die Hauptmomente aus der Kultur der erwähnten Genera zu erörtern, die vielleicht manchem Kultivateur und so mancher armen Zyphaene oder Bis- marckia von Nutzen sein könnten. Wir stützen uns hierbei nur auf eigene Er- fahrungen, die wir seiner Zeit unter der Leitung WENDLAND’s in Herrenhausen sammeln konnten, wie denn WENDLAND das Hauptverdienst gebührt, dass über- haupt noch Dorassineen hier in Deutsch- land in Kultur sind. Er arbeitet ja nicht nur mit unermüdlichem Eifer an der Er- haltung und Vergrösserung der kostbaren Herrenhäuser Sammlungen, sondern wird in seiner ihm eigenen Zähigkeit nie müde, verschiedene Kulturmethoden bei etwa rabiaten Pfleglingen anzuwenden, bis er endlich die rechte gefunden hat und so die Erhaltung der Art gesichert sieht. Von obengenannten en cl, man gewöhnlich nur Samen erhalten, denn junge Pflanzen existiren hiervon in Handelsgärtnereien nur ausnahmsweise (Medemia Argun sahen wir vor 2 Jahren bei HaAGE & SCHMIDT und Bismarckia nobilis in diesem Jahre in einigen belgischen Handelsgärten). Diese Samen lest man am besten einzeln in entsprechend grosse Gefässe, die unten mit einer schwachen Schicht von zerbröckeltem Torfe oder Moos, darüber etwa bis zum obersten Drittel der Topfwand mit sandiger Laub- und Haideerde gefüllt werden. Das oberste Drittel besteht nun aus geriebenem Torfe, aus Kokosfaser oder Sägespähnen, worin der Samen eingelegt wird, so dass er einen halben Zoll unter der Oberfläche mit dem Embryo nach unten zu liegen kommt. Das Gefäss wird nun in den Ver- mehrungskasten oder auch in ein warmes Mistbeet eingesenkt. Jedenfalls ist für eine Bodenwärme von 20—25° zu sorgen, um eine normale Embryoausbildung zu er- zielen. Auf gleichmässige nicht zu grosse Feuchtigkeit ist während der Keimperiode recht zu achten und giesse man nur mit erwärmtem Wasser. Im anderen Falle macht man, wie wir selbst einmal erfahren haben, dierechtunangenehme Entdeckung, dass der Embryo im Wachsthum stockt, zu faulen beginnt, und dadurch eine Menge. Insekten-Larven anlockt, die dem übrig bleibenden Keimstück ein jähes Ende be- reiten. Sobald nun der Embryo sich ge- gliedert und seine fleischige Wurzel bis zum Topfrand entsendet hat, was durch vorsichtiges Umstülpen leicht zu ersehen, nimmt man vom Deckmaterial (Torf, Kokosfaser etc.) eine schwache Schicht weg und giebt dafür frischen Kuhdung, ohne jedwede Vermischung. Wir be- zwecken durch diese intensive Düngung in solchem jugendlichen Zustande das längere Verbleiben des Keimlings in dem- selben kleinen Gefässe, erzielen, da das Längenwachsthum der Wurzel dadurch gehindert, schon früh kompakte, beim Verpflanzen leicht zu behandelnde Wurze ballen, ferner kleine Saugwurzeln un last not least ein kräftiges, üppig wach sendes Keimblatt. Ist der Innenrau des Topfes völlig mit Wurzeln erfüll so schreiten wir zum Verpflanzen in ei grösseres Gefäss, geben diesem seh guten, hohen Abzug aus gewaschene ‚Scherben (der Topf muss selbstverständ- tich auch rein sein) und einer schwachen Torfschicht. Der Wurzelballen wird nur ‚wenig aussen gelockert und darf nicht tiefer, als er vorher gestanden, ein- pflanzt werden. Die Erdmischung be- stehe etwa aus einem Drittel nahrhafter Lauberde, einem Drittel Lehmerde und einem Drittel Sand (grober gewaschener Flusssand stets der beste), unter Bei- fügung einer geringen Menge Haideerde. — Sobald sich die jungen Wurzelspitzen am Topfrand zeigen, gebe man starke, oft ‚erneute Düngung ebenfalls wieder mit frischem Kuhdung, um Faserwurzel- ‚bildung zu beschleunigen und öfteres Ver- ‚pflanzen zu vermeiden. Solche frisch ver- pflanzten Palmen stelle man anfangs auf Beete mit Bodenwärme nahe unter Glas, später, wenn sie anfangen durchzuwurzeln, gedeihen sie am besten in einem Vik- torienhause oder einer anderen sehr warmen Gewächshausabtheilung, aber immmer nahe am Fenster und ohne Schatten, selbst bei dem höchsten Sonnen- stande. Um der hierbei entstehenden, sehr intensiven Verdunstung gerecht zu werden, gebe man den Töpfen mit Wasser ‚gefüllte Untersätze und erneuere, wie ‚schon erwähnt, häufiger den Kuhdung ‚auf der Oberfläche, der dann ja auch ‚, deren Trockenwerden verhindert. Im Winter lasse man mit dem Dünger ‚nach, nehme auch die Untersätze in den | Monaten November bis März weg, um "Wurzelfäule zu vermeiden. In solcher Weise behandelt, gediehen in Herrenhausen Dorassus flabelhformis, Hyphaene thebaica und coriacea, Medemia | Argun und abiadensis, Bismarckia nobilhs und Nipa fruticans so prächtig, wie wir es nirgends wieder gesehen haben. re Miscellen. | Impatiens Sultani |habe ich vorigen Sommer kultivirt, aber ge- funden, dass sie sich für Freilandkultur nicht recht eignet. Sie blüht ja, aber die Blumen kamen doch nicht in solcher Fülle als bei wärmerer Kultur. LEMOINE in Nancy, den ich vorigen Sommer besuchte, war derselben Ansicht und waren auch dort die Freilands- ‚pflanzen nicht in so üppiger Blüthe. ' Ich habe die Freilandskultur für dies Jahr ‚aufgegeben. Dr. TISCHLER, Königsberg. k Miscellen. — Literatur. 357 Araucaria excelsa. Ich sandte Ihnen im April männliche Kätzchen von Araucaria excelsa. Dieselben waren tief unten an demselben Baume, der weibliche Blüthen trug, erschienen. Es frukti- fizirt nun auch A. Cookei ın einem Garten Siziliens. A. Cunninghami ist voll Zapfen, aber es fehlt an Staub und so werden sie kaum guten Samen tragen. CARL SPRENGER, Portici. Liqueur aus unreifen schwarzen Johannisbeeren. In Russland, wo das Beerenobst mangels grösseren Obstes vielmehr zur Geltungkommt, als bei uns, und wo fast alle Beeren, auch Ebereschen, zu Liqueur verarbeitet werden, macht man sich auf einfache Weise ein der- artiges, sehr aromatisches Getränk aus halb- reifen schwarzen Johannisbeeren. Man thut diese in eine Flasche, giesst guten Korn- branntwein darauf, stellt dies einige Wochen gut verkorkt in die Sonne, zieht ab und versetzt es mit Zucker ev. auch mit Wasser. So hält es sich in Flaschen lange Zeit. Literatur. Beiträge zur Phaenologie. I. Econ IHNE, Geschichte der pflanzenphaenologi- schen Beobachtungen in Europa, nebst Verzeichniss der Schriften, in welchen dieselben niedergelegt sind. II. HER- MANN HOFFMANN, Phaenologische Beob- achtungen aus den Jahren 1879—1882. Giessen. ]J. Rıcker’sche Buchhandlung. 1884. Im ersten Theile dieses von den rühm- lichst bekannten Pflanzenphaenologen Prof. H. Horrmann und Dr. EGon IHNE gemein- schaftlich herausgegebenen Buches giebt der letztere zunächst eine vollständige Uebersicht der in jedem Lande Europas angestellten phaenologischen Beobachtungen. Er be- schränkt sich dabei mit richtiger Konsequenz auf die Arbeiten, die eigentliche Beob- achtungen mit bestimmten Zeitangaben liefern, so dass er alle Arbeiten, welche nur Disceussionen oder die Verarbeitung der phaenologischen Beobachtungen enthalten, hier ausschliesst. Ebenso konnten die Ar- beiten mit allzu unbestimmten Zeitangaben, wie z. B. Mai oder Mitte Mai bis Anfang Juni etc., sowie die Angaben von Saat und Ernte nicht mit aufgeführt werden. Auch Beobachtungen, welche Abweichurgen des normalen Vegetationsganges betreffen, wıe das zweite Blühen, das Austreiben und Blühen in milden Wintern etc., sind hier von der Betrachtung ausgeschlossen. Der Verfasser giebt daher in dem Werke den Nachweis der sicheren Beobachtungen der normalen Vegetation der Länder, des eigentlichen 358 bleibenden Fundaments der Pace Die Beobachtungen für jedes Land sind ım Allgemeinen chronologisch aufgeführt und sind berücksichtigt bis Ende 1882. Im zweiten Theile sind von Prof. H. HOFF- MANN die phaenologischen Beobachtungen der europäischen Stationen aus den Jahren 1879—188ı mitgetheilt, welche den in dem bıkannten, von HOFFMANN und IRne erlasse- nen phaenologischen Aufrufe aufgestellten Anforderungen (vgl. diese Zeitschrift, II. Jahrg., 1883, pag. 193) entsprechen. Die Stationen sind alphabetisch aufgeführt und ist bei jeder die April- Reduktion für Giessen hinzugefügt, so dass man sieht, um wie viel Tage im Mittel früher oder später gegen Giessen an der betreftenden Station sich die Aprilblüthen entfalteten. Besondere Berücksichtigung verdient noch das Schema für phaenologische Beobach- tungen, das Verfasser pag. 143 aufführt Referent kann diese Besprechung nicht schliessen, ohne dem schon früher von ihm in der Zeitschrift des Vereins geäusserten Wunsche Ausdruck zu geben, dass gerade die durch ihre tägliche Beschäftigung mit den Pflanzen besonders hierzu geeigneten Mitglieder der Gartenbau „Vereine nament- lich die so hoch interessanten phaenologi- schen Erscheinungen der Entwickelung der Pflanzenwelt in den verschiedenen Punkten der Umgegend von Berlin genauer beob- achten und ihre Beobachtungen in dieser Zeitschrift veröffentlichen möchten. Nicht gering anzuschlagen ist sicherlich der prakti- sche Werth der Erfahrungen, die die Gärt- ner nur durch solche genauen Beobachtungen gewinnen können. P. Macnus. Gartenbau -Ausstellungen. Erste Sommerobst-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Von M. HorrMmann. (Fortsetzung.) Versuchen wir in Nachstehendem, das Bild festzuhalten, so gut es der Augenblick ge- währt. Kirschen: Werder war durch folgende 2ı Herren Aussteller vertreten: BÄcK, BEHREND, BIER- HALZ, DANNEBERG, DOUBEROW, DRESSLER, FRITZE, GOETSCHE, HEESE, KaAssın, KAERGER, KRAHNAST, MOEwES, PANNEMANN, PUHLMANN, RAHNEBERG, SCHMIDT, SIELE, STANGENBERG, STEHMANN, THIEM, unter denen Hoflieferant A. Frırze 39 Sorten Kirschen (21 Süss-, ı0o Knorpel- und 9 Glaskirschen), C. PuHL- MANN 37 Sorten (2ı Süss- 6 Knorpel-, 7 Glas- und 3 Nattkirschen), E. KAERGER SEN. 32 Sor- ten (25 Süss-, 6 Knorpel- und ı ek. C. RAHNEBERG 27 Sorten (21 Süss-, 3 Knor- pel- und 3 Glaskirschen), A. Kassın 22 or ten (zo Süss-, ı Knorpel- und ı Glaskirschen) C. BEHRENDT 20 Sorten (16 Süss-, ı Knorpel und 3 Glaskirschen) u. s. w. "aufzuweisen. vermochten. Die Sorten wiederholen sich naturgemäss und geben wir hier von den ” besten Früchten nachstehende Zusammen- stellung: a) Süsskirschen, weich im Fleisch. (F. Frucht, Rz. — Reifezeit.) ı. Kassin’s frühe, F. schwarz, Rz.*) 1—2 Wochen. 2. Liefeldt's frühe, RZ. 1. W. a 3. Heinrich's frühe (Baum tragbar), F. schwarz, wenig länglich, Rz. ı W. 4 4. Puhlmann’s frühe, mit feinem Gezweig, F. schwarz, länglich spitz, Rz W. 4 5: Dressler's frübe, (Baum breiter als hoch), F. tiefschwarz, blank, rundlich, Rz. 1—2 W. 6. Zander’s bunte, E. verwaschen roth, 4 spitz auslaufend, Rz. 2 W. | 7. Lendel’s braune (Baum tragbarste von allen, Frucht hält viel Regen aus, Blüthen.A | blätter bleiben am Stengel, hat sich in den % Jahren 1854 und 1861 immer noch tragfähıg erwiesen, obwohl hier die andern Sorten 7 vom Frost sehr gelitten), F. spitz, Rz. 2 bis 3 W. 8. C. Schmidt’s braune (trägt gut), F. ver- waschen roth, wenig spitz auslaufend, Rz. 2—3 W. 9. Moewes’ braune (sogen. Königskirsche, Königsknupper, eine Lieblingsfrucht König FRIEDRICH WILHELM’s IV.), F. spitz, herz- förmig, Rz. 3 W. ıo. Freymuth’s braune (Stengel lang und } stark), F. marmorirt, mehr breit als rund, 2 Rz. 3 W. 3 ı1. Puhlmann’s braune (beste Kirsche im Geschmack, kann als braune und bunte ge-' pflückt werden), F. schwarz marmorirt, Rz. W. 3 i ı2. Kassin’s schwarze (Beinamen: russische Kassine), F. schwarz, rund, gross, Rz. 3 W. ı3. Kühl’s braune, F. braun marmorintg spitz auslaufend, Rz. 3 W. 14. Klein’s bunte (bunte Herzkirsche), rothbäckig, spitz auslaufend, Rz. 3 W. h; 15. Fritze’s bunte, F. besser im Roth, wenig spitz auslaufend, Rz. 3 W. 16. Minuth’s braune (trägt gut), F. braun, blank, dick, untersetzt, Rz. 3 W 27: Lobbe’s braune Herzkirsche, in braun in hochreifem Zustande, Rz. 3 W. ı8. Märten’s braune (Frucht hält lange aus, verträgt viel Regen), F. braun, ausser- ordentlich im Aroma, Rz. 3—4 W. I “ Werdersche frühe (Schmidt's Kirsch rundlich, F. braun, rundlich, 4 | 3 *) Bei einer normalen Entwickelung sind im = 6 Wochen zu rechnen, Werder genannt; 2 Sorten, eine mit klei- er und eine mit grosser Frucht, letztere rägt nicht so gut, wie erstere), F. schwarz, und, Rz. 3—4 W. e 20. Thiem’s krause (Baum wächst kraus, Stiel- und Fruchtblätter sitzen schief an), Fr . marmorirt-dunkelbraun, spitz auslaufend, 4 W: 21. Siele's blanke (Baum stolzer Wuchs, wohl verwandt mit Nr. 2), F. hochbraun, länger als rund, Rz. 3—4 W. 22. Hagemeister’s schwarze, F. hochbraun (bis schwarz, rund, Rz. 4 W. (in schwerem ‚Boden später). 23. Göttung’sche (Stiel kurz), F. schwarz, wenig spitz auslaufend, Rz. 4—5 W. - 24. Doktorkirsche (Baum trägt gut, Frucht eicht von der Made befallen), F. schwarz, pitz auslaufend, Rz. 4-5 W. 25. Schmahlfeld’sche (im Aroma eine der ‚besten Kirschen, Stengel grün), F. schwarz, rundlich, Rz. 5—6 W. b) Knorpelkirschen. 1. Wesenburg’s frühe (hält sich bis zur ‚3. Woche), F. schwarz, rund, Rz. ı—2 W. 2. Reimann’s grosse braune (sehr dank- bar), F. braunschwarz, gross, eckig, Rz. 3 ‚bis 4 W. 7 3. H. Fritze’s braune Knorpelkirsche (trägt ‚dankbar), braunschwarz, wenig länglich, spitz ‚auslaufend, 3—4 W. 4. Minthe’s Sämling I. (grosse, ovale Frucht), F. hochbraun marmorirt, mehr flach Bls breit, Rz.4 W. . 5. Schmähl’s bunte Knorpelkirsche (Baum trägt gut, Frucht reift in schwerem Boden später), F. weiss-bunt, gross, Rz. 4 W. "6. Minthe’s Sämling II., F. braunschwarz, mehr länglich als rund, Rz. 4—5 W. 7. Dierikesche (Frucht hält lange aus, mit langem Stengel), F. braunschwarz, Rz.4—5 W. 8. Knorpelkirsche, echte englische, (Baum trägt gut), F. rothbunt, stumpf, Rz. 5—6 W. - 9. Spanische Knorpelkirsche (Baum ertrag- reich, Frucht nur durch Regen weich), F. weissbunt, rundlich, fest, Rz. 5-6 W. (in schwerem Boden noch später). Io. Grösste spanische braune (eine der letzten Kirschen), F. hochdunkelbraun, wenig spitz, Rz. 6 W. _ ıı. GrosseBrüsseler braune (letzte Kirsche), F. nicht so dunkelbraun, länglich, Rz. 6 W. c) Glas- und Weichselkirschen. 1. Natte, Sämling von MÜLLER, (Blättchen am Fruchtstiel), F. dunkel, mehr breit als mund, Rz. 3 W. _ 2. Natte, doppelte (Bettenburger Natte?), 'F. schwarz, rund, Rz. 3—4 W. ' 3. Natte, Sämling von SCHMIDT, (Ertrag nitte]), F. dunkel, rund, Rz. 4 W. 4. Amarelle (Baum trägt sehr gut), F. Be DA Wr Gartenbau- Ausste, lungen. 359 dunkel, mehr breit als lang, rundlich, Rz, 4-5 W. 5. Königin Hortense, F. gelblich-röthlich, länglich, Rz. 4—5 W. 6. Grosse Rheinische Glaskirsche, hoch- roth, mehr rund, Rz. 5 W. 7. Maikirsche, F. hochdunkel, mehr läng- lich als rund, Rz. 5—6 W. 8. Englische Glaskirsche (Baum verlangt freien Stand, Frucht reift in gedrückter Lage schwer), hellrother als Nr. 6, rund gedrückt, Rz. 6—7 W. 9. Schattenmorelle, F. schwarz, kleiner als die Nattkirsche, Rz. 3 W. Die Herren aus der Glindower Feldmark dagegen hatten alle ihre Früchte zusammen in einer Sammlung ausgestellt und im Wesent- lichen dieselben, wenn auch bedeutend weniger Sorten, als die Obstzüchter von Werder; meist waren lokale Benennungen hier massgebende Bezeichnung, so war u. A. die sogen. Strauss-Knorpelkirsche als Königin Hortense zu erkennen, in der Form, wie sie von Caput herstammt, die sogen. bunte Knupper ist wohl gleich mit der frühen Werderschen, die sogen. weiche braune gleich der Kühl’schen braunen von Werder. Sehr passend befanden sich zwischen diesem Sortiment einige Kollektionen derjenigen Marktsorten, wıe solche zur Zeit der Aus- stellung von Glindow nach dem Markte her geliefert wurden. Nicht uninteressant dürfte dabei die Bemerkung sein, dass das Werder- sche Obstareal gegenwärtig ca. 3594 Mor- gen umfasst und, wenn die Gemarkungen Caput, Glindow, Geltow, Ploessner, Mar- quardt und Töplitz hinzugerechnet werden, nahezu an 6000 Morgen Obstland heraus- kommen. Wächst die Ausdehnung dieses Bezirkes, so dürfte das ganze hügelige Land von Werder bis Brandenburg in nicht zu ferner Zeit davon in Anspruch genommen werden. Eine Vermehrung der Sorten ın gleichem Verhältniss würde wohl nie zu wünschen sein, da schon bereits so viele lokale Sorten und Sämlinge existiren, dass es nicht nur dem Fachmanne schwer wird, sich da heraus zu finden, sondern, was wesentlicher erscheint, der Handel mit reinen Früchten darunter leidet, und schon um desswillen erscheint die grösste Vorsicht ge- boten. Ein Versuchsfeld behufs Ausprobirung neuer Sorten anzulegen, würde zweckent- sprechender zum Ziele führen, als wenn der Einzelne es mit der oder jener Sorte ver- sucht. Es entstehen durch Aussaat von Säm- lingen schliesslich so viel lokale Kreuzungen, dassehereine Degeneration, wieeine Entwicke- lung zum Bessern eintritt. Und die Ge- meinde ist es sich in Rücksicht auf die Wichtigkeit des Gegenstandes schuldig, hier thätig einzugreifen, nicht der Willkür des Einzelnen es überlassend, was Der oder blank, 360 Ger - Ausstellungen. Jener für gut erachtet, da die eigene Züc & tung natürlich immer nur als die möglichst beste gelten würde. (Wird fortgesetzt.) Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Von M. HOFFMANN. (Fortsetzung.) Von den nachfolgenden Abtheilungen rührte eine Kollektion Hyazinthen von Hofg. GRÜNERWALD, Gatschina, sowie von Handelsg. LUOFF, Petersburg, den einzigen Ausstellern in dieser Abtheilung, her, eine Leistung zu dieser Zeit, welche noch mehr Anerkennung gefunden, hätte man die Pflanzen leichter aufgebunden. Daneben interessirte uns eine Gruppe blühender (Muguets-) Maiblumen von EILERS, Petersburg, eine Demonstration zwischen deutschen und in Petersburg kulti- virten Keimen; letztere, als erster Versuch, sind als ein ausserordentlicher Fortschritt russischer Kulturen zu verzeichnen. Der Unterschied zwischen importirten und eigen kultivirten war kaum erkennbar, leicht bezüglich des Kostenpunktes? Nun, EILERS ist nicht nur Gärtner, sondern auch Kaufmann zugleich und verdankt letzterer Eigenschaft nicht zum wenigsten seine gün- stige geschäftliche Situation. — Auffällig ge- ring, russischerseits gar nicht beschickt waren die Eriken, eine Leipziger Firma, G. _JAE- nıscH in Gohlis bei Leipzig, hatte eine Gruppe Erica persol. alba und cylindrica ausgestellt und fand diese Einzel-Erscheinung auch ge- bührende Beachtung. Lebhaft dagegen ge- staltete sich der Wettkampf ın Azaleen, und nicht Ausländer allein, wie VEUVE JEAN VER- VAENE, Gent, CH. VUYLSTECKE, Loochristi bei Gent, sondern vornehmlich auch Peters- burger: Hofg. SIESSMAYER, Hofg. ECKMANN, Hofg. VÖLKER, letztere beiden sogar mit speziell russischen Kulturen, waren auf dem Kampfplatze erschienen. Unter der Kollek- tion von Hofg. ECKMAnN fanden sich beson- ders: Ceres, weiss, Roi Leopold, lax rosa, Bon pour le comembre, hochroth, indess die gemischten Gruppen von LEUENER, Peters- burg, und NoiErr, Moskau, gleichfalls Aza- leen aufzuweisen hatten. Dass es nicht an Azalea mollis und pontica fehlte, namentlich seitens des Hofg. VÖLKER, Jelaguine, ist wohl natürlicb. Aber auch in Rhododendron- Gruppen sahen wir mehrere Konkurrenten. Ausser Hofg. SIESSMAYVER, in dessen Kollek- tion Carl Lackner, crispiflorum (helllila), blandianum (hochroth) und Margarethe zu- meist vorhanden, und einer andern von Hofg. VÖLKER, welche hauptsächlich aus Rosamunde, Gabriele Liebig (weiss mit rothbrauner Zeichnung), und Ludwig Leop. Liebig (dunkelroth) bestand, waren CH. VuyL- STECKE, Loochristi, sowie T. F. SEIDEL, >o< aber viel- Striessen bei Dresden, letzterer mit den Neu- heiten Rosalie Seidel (weiss), Kohinor (roth) und Jacob Seidel (blassroth), erschienen. Die zum Treiben sich vorzüglich eignende Prin- zess Louise, ein Sämling von Viola, war leider gar nicht in den einzelnen Up vorhanden. Die in den übrigen Ale folgen E den Gruppen: Goldlack, Winterlevkoyen, Reseda, Viola, sind schon bereits Eingangs erwähnt, Begonien und Pelargonien so dass uns die Rosen als die Hauptzierde der Ausstellung zunächst beschäftigen dürften. In erster Linie sind es hier C. J. Freunn- LICH sEn., Zarskoie-Selo, W. C. FREUNDLICH Jun. ıb., sowie CH. REMPEN & Sonn ib., wel- che um die Siegespalme rangen. Und wenn \ auch die beiden ersteren bezüglich der Fülle der Sorten dem letzteren überlegen waren, so stand doch die Kultur des letzte- ren (meist einjährige Veredlungen) hinwieder- um vorn an. Unter den sieben Aufgaben des Programms konkurrirten diese drei auf fünf Nummern zugleich und es war für uns Ausländer ein wahres Vergnügen, diesen Wettkampf beobachten und Vergleiche on z bei anstellen zu können. Zumal unsere berühmten Rosenkenner wie; 3 SCHULTHEISS, KÖLLE, SOUPERT, KIESEWETTER und Schwartz sahen sich namentlich bei ; der Preisvertheilung einer grossen Aufgabe | gegenüber gestellt, bene Rosen forderten und auch erhielten. FREUNDLICH der Vater erhielt den Kaiser- preis, daneben aber wurden REMPEN & SOHN der mit der grossen goldenen Medaille der Stadt Zwischen diesen zu einer ausserordentlichen Prämirung: Moskau vorgeschlagen. grossen Leistungen standen noch EILERS, Petersburg, LEUBNER, Kameniostroff, Hofg. SPAARMANN und Hofg. SoHRT, Zarskoie-Selo, und waren namentlich die Treibrosen des letzteren von ausserordentlich guter Kultur. Wir lassen in nächster Nummer einige Namen der in der Ausstellung vorhandenen Sorten “ folgen. (Wird fortgesetzt.) Sprechsaal. 19.L.G.inB. Wo erhält u gute Obst: 4 pressen und Obstreiben ete.? Für den Handgebrauch (1—10 2 Obst au r pressen) sind die kleinen eisernen Pressen \ von G. GRAUERT, Berlin, Mohrenstrasse, zu empfehlen; für grössere Verhältnisse eignen sich aber besser die hölzernen Pressen von C. E. MÜLLER, Berlin N., Fennstrasse 45/46. Der Letztere führt auch wohl Obstreiben. — Beide Firmen hatten auf der Sommerobst- Ausstellung ausgestellt. Wir bitten unsere Le- ser gefl. um weitere Mittheilung von Adressen. und es will das um so mehr sagen, wenn gerade diese als Spezia- listen den ersten Preis der Jury für getrie- ie 2, 5, 16 a ir)‘ ’ Br. 4 Br N N Aa) \ + AR en ir x 1884. r 24. Juli.] Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW., 32 Wilhelmstrasse. mens: en EÄRTENBUCH Vierte Auflage, vollständig neu bearbeitet von Th. Nietner, Th. Rümpler, Kgl. Hofgärtner in Potsdam. Gen.-Sekretär des Gartenbauvereins zu Erfurt. 4 Mit 9 kolorirten Gartenplänen und 751 in den Text gedruckten Holzschnitten. Neuer Abdruck. 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SHEITHEETTERETTETTTETTD TRITT TI TTE WIIIIIIIIIIIITIIIM su RITIIIITIITIT ]. Harkalp Grossh. Hofgärtner in Weimar. Keen frankirte. Einsendung A Betrages erfolgt die Zusendung franko. Druck von Gebr, Un; ger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a. d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K. Pr.Staaten, Organ des ‚Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Apfel Belle de Pontoise. Von F.C. Bınz, Landwirth. (Mit Abbildung.) Die Gemüse-Kulturen in der Umgegend von St. Petersburg. Vom Oekonomierath STOLL, Proskau. Das Bois de Vincennes bei Pars. Von L. WITT- MACK. (Mit einem Plan.) Xanthoceras sorbifolia. ben. Von FRANZ GOESCHKE, Proskau. Pomologische Notizen. Von SCHUSTER, München. (Fortsetzung. Leichte Vermehrung dersel- | Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N,, 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Der Riesenfruchtkorb des Herrn A. SCHAEFER SOHN, Berlin, auf der ersten Sommerobst-Ausstellung. Literatur. Gartenbau-Ausstellungen: Erste Sommerobst- Aus- stellung des Vereins zur Beförderung des Garten- baues. Von M. HoFFMAnn. (Fortsetzung.) Amtliche Bekanntmachung. | Personal- Nachrichten. | Sprechsaal. a Gesuche —D Ein praktisch und theoretisch tüchtig gebildeter, energischer Obergärtner (hauptsächlich Landschafts- gärtnerei) mit langjährigen Erfahrungen, von ersten Meistern empfohlen, verheirathet, ohne Kinder, sucht sofort oder später feste Stellung, auch im Auslande. Gefl. Offerten nebst Bedingungen postlagernd Merseburg sub L. T. 703. 98 (°/,) Ein Gärtner, unverheirathet, sucht, gestützt auf nur vorzügliche Zeugnisse, eine dauernde selbständige Stellung, am liebsten in einer Privatgärtnerei zum I. October, in oder in der Nähe Berlins Derselbe fungirte die letzten 3!/, Jahre in einer | grösseren Gärtnerei als Obergärtner und leistet im Obst-, Gemüsebau und Topfpflanzencultur tüchtiges. Gefl. Zuschriften befördert und ist zu näheren Mittheilungen gern bereit 102 (?/,) R. Hientzsch, Berlin N., Brunnenstr. 16. > Angebote. =» Suche zum ı. September einen durchaus tüchtigen Gärtner, der in Baumschule, Rosenkultur gut be- wandert ist. Gehalt 400 Mark. freie Station. Wäre wünschenswerth, wenn derselbe der polnischen Sprache mächtig. Werthe Adr. an Gutsbesitzer K. Paprocki, Hotel »Drei Kronen«, Wlosslawek, Königr. Polen. | In Pr. Arnau bei Königsberg i. Pr. wird zum | 1. 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August einen jungen, kräftigen Gehilfen, der sich vor keiner Arbeit scheut. Böhl, Friedhofsgärtner, Delitzsch. Kaukasus. Kunst- und Handelsgärtnerei von Gebr. Schück in Ekatherinodar. Wir suchen einen durchaus tüchtigen, fleissigen, soliden, theoretisch wie praktisch gebildeten, militär- freien Gehülfen für Baumschulen. Offerten mit Zeugnissabschriften und Gehaltsansprüchen erbitten direkt Gebr. Schück. Anzeigen. | Zen Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. GRESSENIS einträglicher Obstbau. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten zu erzielen. Mit 459 in den Text gedruckten Abbildungen. "Preis kartonnirt 8 Mark. »GRESSENT’s einträglicher Obstbau« ist ein Werk, wie wir es in unserer gärtnerischen Literatur bisher nicht hatten, wie es aber neben den umfassenden, vorzüglichen Handbüchern von LAUCHE und Anderen sehr wohl berechtigt ist und seinen Platz vollauf behaupten wird. Es tritt nicht mit dem Anspruch auf, wissen- schaftlich Neues lehren zu wollen; aber mit dem, einfach durch den Erfolg gerecht- fertigten Anspruch, zu lehren, wie man mit mässigen Kosten auf klenem Raum regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten erzielt. Die Richtigkeit von Rathschlägen und Anleitungen im Obstbau wird nur durch die Ernte erwiesen; hier gilt buchstäblich das alte Wort: An ihren Srücten follt ıhr fie erkennen. »GRESSENT’s Obstbau« setzt keine studirten Gärtner und keine bereits geübten Obstzüchter voraus, sondern nur Leute, die mit Lust und Liebe zur Sache und im Vertrauen zu den gebotenen Unterweisungen Hand anlegen. Wie praktisch »GRESSENT’s Obstbau« die Sache anfasst, wie er alle Handgriffe und Herrichtungen durch Wort und Bild zeigt, wie er allen Zwischenfragen und Bedenken gerecht wird, das im Einzelnen zu erweisen, ist in einem kurzen Prospekt nicht möglich; man lese sich in das Buch an irgend einer Stelle hinein, prüfe und probire dann im Garten, der erste Herbst wird »GRESSENT’s Obstbau« lauter loben als jede Empfehlung. u — Ein Gegenstück zu diesem Buche bildet: . GREENTS EG einträglicher Gemüsebau. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig reiche Ernten in guten Sorten zu erzielen. Mit 223 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis kartonnirt 7 Mark. Gegen frankirte Eihsendung = Bi; erfolgt die (Ausenun franko. ur pe er 31. Juli.] Apfel Belle de Pontoise. Von F. C. Binz, Landwirth. =) 2). U iteratur und Synonyme: Sorte Bm? .._. w; französischen Ursprungs, wurde von REMY PERE in Pontoise aus einem Samen des »Kaiser Alexander« gezüchtet, auf französischen Ausstellungen prämiirt und Apfel Belle A onzoise. 361 höhle, in welche die Rippen sanft ver- laufen. Stiel: kurz bis mittellang, stark, sitzt in glatter Stielhöhle. Schale: glatt glänzend, vom Baume gelb, sehr stark mit Roth verwaschen, abgesetzt gestreift und punktirt mit ge- höften grünlichen Tüpfeln. Fleisch: sehr dicht, weiss, oft weiss- grünlich, saftig, mit grünen Linien durch- zogen, feinsaftig und zuckerig. Fig. ıI5. Apfel Delle de Pontoise. ist in der Revue horticole beschrieben worden. ‚Gestalt: schöne regelmässig gebaute Frucht, Bauch sitzt mehr gegen den Stiel. Ueber die Frucht laufen calvill- artige, flache Erhabenheiten. Ausser- gewöhnlich gross. Eine am senkrechten Cordon (direkt von REMY bezogen) ge- züchtete Frucht erreichte den Umfang von 4I cm. Kelch: halboffen bis offen, Kelchzipfel ziemlich gross, zugespitzt, in flacher Kelch- Farbe schön rothbackig und gestreift. Kernhaus: hohlachsig, Fächer sehr gross, Kernhauskammer offen, Kerne mehr oder minder ausgebildet von schwarzbrau- ner Farbe; nicht immer ausgebildet. Reife und Nutzung: Dezember bis März und in diesen Monaten Zierfrucht ersten Ranges für die Tafel bei guter Qualität. Eigenschaften des Baumes: Er wächst gut und setzt leicht Knospen an. Ich kultivire denselben als liegenden und aufrechten Kordon am Gegenspalier. Es I [#P} 362 Gemüse- Kulturen der Umgegend St. Petersburgs. | GARTEN-ZEITUNG Bias Be empfiehlt sich, Früchte zu stutzen und im September die Blätter zu lichten, es wird dadurch das Kolorit bedeutend gehoben. Die Gemüse-Kulturen in der Umgegend von $t. Petersburg. Vom Oekonomierath STOLL in Proskau. Öhede grosse Stadt hat in ihrer näch- sten Umgebung einen ihrer Grösse entsprechenden Gemüsebau, welcher die Bedürfnisse der Einwohner an frischem Gemüse zum grössten Theile befriedigt. Trotz des theueren Bodens und trotz der hohen Arbeitslöhne finden die Gemüse- gärtner an solchen Orten stets Iohnenden Ertrag. Wenn der Gemüsebau in und um St. Petersburg nicht in dem Verhältnisse be- trieben wird, welches man annehmen könnte, wenn man die Gemüsekulturen um Berlin, Wien, Hamburg, Leipzig etc. in Vergleich zieht, so dürfte das wohl in erster Linie in den Boden- und klimati- schen Verhältnissen zu suchen sein; aber es scheint mir auch die Verwendung des Gemüses als Nahrungsmittel nicht so all- gemein zu sein, um eine grössere Aus- dehnung des Gemüsebaueszu rechtfertigen. Die Kulturen selbst stehen auf hoher Stufe und geben von der Intelligenz und von dem Fleisse der Petersburger Gäfrt- ner ein hohes Zeugniss. Die meisten der Petersburger Gemüse- gärten haben eine so tiefe Lage, dass das Grundwasser im Frühjahre fast bis an die Oberfläche tritt. Aus diesem Grunde sind die Kulturflächen auch meist mit tiefen, breiten Gräben durchzogen; die dadurch gewonnene Erde ist zur Er- höhung des Bodenniveaus sehr vortheil- haft verwendet. Trotz dieser Erhöhung ist das Erdreich im Frühjahre so schlammig, dass in den Gängen Bretter gelegt werden müssen, um gehen zu können. Das Klima Petersburg’s bedingt es, dass auch sämmtliche Kohlarten, mit Ausnahme des Grünkohls (Braunkohl), in Frühbeete ausgesät und in denselben so lange gepflegt werden, bis sie die er- forderliche Stärke zum Auspflanzen an ihren Standort erlangt haben. Pr Wenngleich die Vegetation oft schon Mitte September durch eintretende Fröste unterbrochen wird, so kommen dennoch die. späteren Weisskohlsorten, Wirsing, Sprossenkohl und Blumenkohl in der zur Ausbildung der Gemüse so kurz be- messenen Vegetationszeit vollkommen zum Abschluss des nöthigen Wachsthums, weil dasselbe, durch die Länge der Sommertage begünstigt, ein ausserordent- lich schnelles ist. Die Aussaat der Kohlarten geschieht gewöhnlich gegen Ende April, das Aus- pflanzen in geschützten Lagen gegen Ende Mai, in freien Lagen gegen Anfang Juni. Ebenso müssen Zwiebeln, Porree, Sellerie und Gewürzkräuter zuvor in Frühbeeten herangezogen werden. Die Aussaat von Möhren, Pastinak, ‘Petersilie, Schwarzwurzel, Erbsen, welche natürlich gleich in’s Freiland gemacht wird, erfolgt meist erst Mitte Mai, oft auch später. Ein auch in St. Petersburg sehr ge- schätztes Gemüse ist der Spargel (die Spielartt von Argenteuil), von welchem zahlreiche Anlagen in oft grösserer Aus- dehnung vorhanden sind.*) Ein Theil dieser Pflanzungen wird ab- wechselnd auf eine sehr einfache, wenn auch nicht gerade wohlfeile Art und Weise getrieben. Anfang November wird ein Theil der Spargelbeete, meist die Hälfte davon, in manchen Fällen nur ein Drittel, 40—50 cz hoch mit frischem Pferdedünger bedeckt, so zwar, dass sich derselbe erwärmt und die dadurch auch dem Boden zugehende Wärme das vor- zeitige Sprossen der Spargelkeime be- wirkt. Damit der Dünger nicht in zu starke Fermentation geräth und seine wärmende Kraft nicht zu bald verliert, wird derselbe, wenn er sich erwärmt hat, in der ersten Zeit einen Tag um den andern, später, besonders bei strenger Kälte, jeden vierten Tag umgestochen. Nach einigen Wochen wird bei dieser Manipulation der aufgeschossene Spargel, der zum Theil in den Dünger hinein- wächst, mit der Hand abgebrochen. Die meisten Sprossen haben eine Länge von 30—35 cm und sind fast bis zu Ende weich und geniessbar. Nach GRATSCHEFF’s Angabe sind für *) Die folgenden Angaben habe ich von dem ersten Gemüsegärtner St. Petersburg’s, Herrn GRATSCHEFF, erhalten, Ba: R 1884. 31. Juli.) Fe Gemüse- Kulturen der Umgegend St. Petersburgs. den halben Magdeburger Morgen (ca. 4 ha) ungefähr 200 Fuder Dünger (a 2 bis 3 Rubel) nöthig. Der Ertrag der an- gegebenen Fläche giebt ca. 500 Pfund verkaufbaren Spargel, der je nach der Stärke zu 2—3 Rubel pro Pfund verkauft wird. Der bei dieser Kultur verwendete, nach der Ernte des Spargels zu entfernende Dünger ist für den Gemüsebau in doppel- ter Beziehung von grossem Werth; ein- mal als Dungstoff, dann aber als Er- höhungsmaterial des Bodenniveaus. Bemerkenswerth ist auch die Cham- pignonzucht in den St. Petersburger Ge- müsegärtnereien. Dieselbe wird in sehr primitiv konstruirten Erdkästen, welche während der Zeit des Treibens (November bis Anfang Juni) mit Dünger und Erde so bedeckt werden, dass der Frost in dieselben nicht hineindringen kann, be- trieben. Die Temperatur in diesen Kästen wird möglichst gleichmässig auf 6—7°R. erhalten; bei strengem Frost wird durch einfache Heizkanäle diese Temperatur erzielt. Der Dünger darf, nachdem die Champignonbrut gelegt ist, keine höhere Temperatur als 12° R. erreichen. Die Ernte der Champignons beginnt im Dezember und bleibt meist bis Juni lohnend. Nachher werden dieChampignon- lager entfernt und an deren Stelle Boden gebracht, welcher zurStaudenbohnenkultur verwendet wird. Herr GRATSCHEFF be- sitzt 9 solcher Champignonhäuser resp. Kästen, die je ca. 60 n lang, 4 »z breit und 2 m im First hoch sind. Eine ganz besondere Geschicklichkeit besitzen die St. Petersburger Gemüsegärt- ner auch im Ueberwintern ihrer Gemüse. Weisskohl, Rothkraut, Wirsing, Sprossen- kohl, Oberrüben, Erdrüben, Salatrüben, Möhren, Pastinak, Petersilie, Sellerie sahen, wenigstens was davon ausgestellt war, so frisch und gesund aus, als ob alle diese Sorten eben erst geerntet wären. Jedenfalls wird die Ueberwinterung der Gemüse durch den gleichmässigen kalten und trockenen Winter Petersburgs be- günstigt. Soweit ich Gelegenheit hatte, die Ueber- winterungsräume für Gemüse kennen zu lernen, so waren dies lange, 3—4 m breite, des nassen Grundes wegen meist nur 4 m tiefe Gräben, die mit einem von ungezimmertem Holze und Bretterschwar- ten konstruirten Dache überdeckt, und 363 dann fast meterhoch mit Boden (Moor- boden) bedeckt sind, um in erster Linie den Frost abzuhalten, und dann auch, wenn die Witterung wärmer wird, eine niedrige, gleichmässige Temperatur in den Räumen zu erhalten. Die durch diese Ueberwinterungsräume gebildeten Erderhöhungen werden den Sommer über mit Gemüse und dergleichen bebaut. Das Bois de Vincennes bei Paris. Von L. WITTMACK. (Nach ALPHAND, Les promenades de Paris.) (Mit Plan.) I. Geschichte. Ühnter den zahlreichen Wäldern, welche ” das alte Gallien bedeckten, befand sich im Nordosten des heutigen Paris ein weiter Waldgürtel, der sich an die Wäl- der anschloss, welche das rechte Ufer der Seine bis nach Melun begleiteten. Er hiess Lauchonia sylva. — Bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. blieb dieser Wald in seinem Urzustande; nach dem Tode CHILDERICH’s Il., der im Jahre 673 durch BODILLON ermordet wurde, ward der Wald zerlest und in drei noch sehr grosse Stücke getheilt: Die Bungiacensis sylva, später Gehölz von Bondy, die Li- beriacensis sylva, jetzt Gehölz von Liony, und die sylva Vilcenna, heute Gehölz von Vincennes, in welchem sich viele Opferaltäre, von den Druiden dem Wald- gotte Sylvanus geweiht, befanden. Bei der nahen Lage des Waldes zur Hauptstadt des Königreichs ward das Gehölz von Vincennes bald ein Lieblings- platz der Fürsten, die sich dort dem Vergnügen der Jagd hingaben. Auch wurde in ihm zuerst ein von Mauern um- schlossener Wildpark hergerichtet, in wel chem die Hirsche, Damhirsche und Rehe gehalten wurden, die HEINRICH II. von. England nach Frankreich geschickt hatte. PHILıpp AuGusT liess diese Arbeiten 1183 ausführen. Der so eingehegte kleine Park hatte nicht mehr als 50 Morgen (arpents), war also für die Jagd viel zu klein und konnte mehr als ein Gehege inmitten des Hauptwaldes aufgefasst werden, der, ob- wohl den Aebten von Saint-Maur und 364 Minimes viele Enklaven abgetreten waren, noch immer sehr ausgedehnt war. — Zu dieser Zeit ward auch das Schloss von Vincennes angelegt, welches einer der Lieblings-Aufenthaltsorte der französi- schen Könige wurde. Die Chroniken des 13. Jahrhunderts sprechen von dem häufigen Aufenthalt, den LUDWIG IX. allein oder mit seiner Familie dort genommen, und die Ge- schichte hat das Andenken an jenen legendenhaften Baum erhalten, unter wel- chem er Recht sprach. Diese Eiche, deren genauen Standort man nicht mehr hat feststellen können, soll ausserhalb des kleinen Parks an der Strasse de la Tourelle, die nach Paris führte, ihren Platz gehabt haben. — PHILıpp der Kühne, dessen Hochzeit mit MARIA von Brabant 1274 im Schlosse zu Vincennes gefeiert wurde, erweiterte den Umfang des Parkes beträchtlich. Unter LUDWIG X. ward 1315 die Burg als Staatsgefängniss eingeweiht und der Ober-Intendant ENGUERRAND DE Ma- RIGNY, welcher der Erpressung und des »Behexens« des Königs angeklagt war, darin hingerichtet. KARL der Schöne starb im Schlosse zu Vincennes am I. Februar 1327. KARL V. kaufte, nachdem er den von PHILIPP von Valois begonnenen Wartthurm voll- endet hatte, von der Gemeinde der Bons- hommes einen ihr früher gegebenen Theil des Gehölzes zurück und errichtete das Schloss »Beaulte« (Beaute). In diesem Schlosse Beaute starb auch der König am 16. September 1380. Hier residirte auch AGNES SOREL, in doppeltem Sinne »„dame de beaut&« genannt, welcher KARL VII. 1444 diese Domäne geschenkt hatte. Nach dem Tode FRANZ I., der sie der Herzogin von Etampes überwiesen hatte, blieb dies Schloss unbewohnt. Allmäh- lich gerieth die Königliche Residenz in Vergessenheit, und vom Beginn des 17. Jahrhunderts an botsienurnochRuinen dar. Das eigentliche Schloss von Vincennes blieb davon verschont, aber seit LUDWIG XI., welcher es definitiv zum Staatsgefäng- nissbestimmte, wardesvondenSouverainen nicht mehr regelmässig bewohnt. Trotz- dem liess FRANZ I. die Gebäude ver- mehren und HEINRICH II. vollendete die Kapelle, welche seit 1308 unfertig ge- blieben war. Das Bauholz dazu entnahm er dem Walde. Das Bois de Vincennes bei Paris. [Carr Als im Jahre 1419 Paris in einem strengen Winter sehr litt, ward unter KARL VII der ganze Wald abgeholzt, indess erfolgte die Wiederbepflanzung unter LupwıG XI. durch OLIVIER LE DAIM, den er als Aufseher dort installirt hatte. KARL XI, HEINRICH Ill. und LuD- wIG XIII. erweiterten nach und nach den Wald. Der Kardinal MAZARIN, welcher den Aufenthalt in Vincennes liebte, trug sich mit riesenhaften Plänen für dasselbe, die in französischen Originalwerken nach PONCET DE LA GRAVE ausführlicher mit- getheilt werden. Wären sie ausgeführt worden, so wäre wohl der Park in Ver- sailles, der einige Jahre später begonnen wurde, unterblieben. Vielleicht wäre der Park von Vincennes nach dem damaligen Plane hübscher geworden, als es Versailles thatsächlich ist, vor allem hätte es wohl nicht so an Wasser gefehlt.) Lupwic XIV., der sich oftin Vincennes. aufhielt, ehe das Schloss in Versailles gebaut war, ging zwar auf diese weiten Projekte nicht ein, er liess aber sonst im Gehölz beträchtliche Arbeiten durch- führen. Diese wurden auch unter LUD- wIG XV. 1731 unter Leitung von ALEX- ANDRE LEFEVRE DE LA FALUERE, dem »grand maitre des eaux et förets«, fort- gesetzt, und umfasste der Park damals 1467 Morgen, alles von Mauern umgeben. Mehr als ı 100000 Livres, eine für die damalige Zeit ungeheure Summe, wur- ”) Die Marne sollte bei Chelles koupirt und ein Kanal nach dem Dorfe Vincennes geführt werden. Die grosse Allee gegenüber der porte royale sollte: ausgehoben und ein Weg in der ganzen Breite des Schlosses mit sanftem Gefälle durch den Wald ge- legt werden. Die ausgehobene Erde sollte an beiden Seiten zu zwei Rasenterrassen verwendet werden, auf denen prächtige Bäume stehen sollten. Das hinter den Terrassen gelegene Terrain sollte unter Freilassung eines Weges den Herren vom Hofe gegeben werden,, um sich dort Hötels in gleichem Stil zu bauen. In der Mitte der Allee war ein Kanal projektirt, der am Ende des Gehölzes in die Marne mündete. Das. Wasser sollte auch in den Hof der Kgl. Residenz. geleitet werden, um hier Gondeln bereit halten zu können. Die Gräben beabsichtigte man mit schnell fliessendem, klarem Wasser zu speisen, und zwei Kanäle zu beiden Seiten der avenue de Paris hätten,, ausser dass sie den leichten Transport der Lebens- mittel nach der Stadt ermöglichten, hinreichend Wasser für die öffentlichen Springbrunnen, wie für die Privathäuser gegeben. — Man wollte auch von Vincennes und St. Mand& bis zur porte du Tröne in Paris grosse Alleen, Boskets und Dekorationen anlegen, um den Parisern eine Promenade zu bieten. ‘ den für die Wiederbeholzung und Ver- schönerung der Domäne ausgegeben. Eine Pyramide, welche noch heute auf Lupovicus XV. VINCENARUM NEMUS EFFECTUM ÄRBORIBUS NOVIS CONSERI IUSSIT Das Bois de Vincennes bei Paris. 365 dem jetzigen Manöverfelde steht, wurde zum Gedächtniss an diese Arbeiten er- richtet. Sie trägt die Inschrift: CURANTE ÄALEXANDRO LEFEBVRO DE LA FALVERE MAGNO AQUARUM ET SYLVARUM MAGISTRO AN. MD COXXXL. (LupwiG XV. befahl den Hain von Vincennes durch neue Bäume zu schmücken. — Unter ALEXANDRO LEFEBVRO, dem grossen Meister der Wässer und der Wälder.) Unter LupwIic XVl. an unbe- deutende Aenderungen vor; zu be- merken ist nur, dass 1789 der Markt- flecken, welcher das Schloss umgab, seinen bisherigen Namen la Pisotte (vom romanischen Pay-Sault, aus dem lateini- schen podium saltus, Hügel des Waldes) in Vincennes umwandelte. Im Jahre 1792 wurde der Wald von Vincennes Staatsdomäne, durch Gesetz vom 30. Januar 1810 wieder Domäne des Souverains. Er hatte damals eine Ober- fläche von 957 ka. Während der Kriege 1813/1814 wurde Vincennes von fremden Armeen überfluthet, und zeichnete sich General DAUMESNIL durch seinen heroi- schen Widerstand besonders aus. Die Zeit der Restauration richtete Vincennes wieder zur Jagd ein und errichtete dort eine Fasanerie. — Unter LOUIS PHILIPP wurden die militärischen Servitute, die schon auf Vincennes lasteten und auch jetzt so sehr dem Reiz und der Sicher- heit dieser Promenade schaden, immer fühlbarer. Die betreffenden Theile der Fortifikation von Paris: das Fort Neuf und die Redouten de la Faisanderie und de Gravelle wurden auf dem Terrain des Gehölzes erbaut. Das 1794 errichtete Polygon wurde 1838 verlegt, um die Schusslinie zu verändern, die gerade das Irrenhaus in Charenton-St. Maurice traf. Umfassende Abholzungen wurden 1843 vorgenommen, um ein Manöverfeld von 166 ka zu gewinnen, und dieselben droh- ten noch immer weiter um sich zu grei- fen, um Terrain für die Bildung eines fast ausschliesslich aus Militär-Etablisse- ments bestehenden Dorfes, das man schon im Voraus Kanonenstadt, canonville, ge- tauft hatte, zu erlangen. Glücklicher- weise wurde aber dieser Plan aufgegeben. Die Revolution von 1848 hinterliess keine Spuren im Bois de Vincennes; ein Senats-Konsult von 1852 erklärte das Gehölz als zu den Domänen NAPOLEON’S IH. gehörig. Nur einige kleine Aende- rungen traten zu der Zeit ein: Ein Terrain von 17 ka wurde für das Asile imperial (für genesende Arbeiter) und 50 Ja an die Ostbahn abgetreten. Der Kaiser NAPOLEON II., angeregt durch die im Bois de Boulogne erzielten Resultate, beschloss nun auch, das Bois de Vincennes zu verschönern. Die ersten Arbeiten bestanden in der Schaffung eines Sees, des Lac des Minimes, ferner in der Hineinziehung und Umgestaltung des alten Teiches von Saint Mande, ın der Eröffnung neuer Alleen, wie in der Herrichtung von Rasen- und Schmuck- pflanzungen um diese Wasserstücke und bei den Alleen von Marigny und Va- rennes. Dies geschah 2 Jahre auf Kosten der Kaiserlichen Civilliste. Die Stadt Paris aber, die da gesehen, was der Kaiser für die Arbeiter- Bevölkerung des Faubourg St Antoine und der anderen nach dem Bois de Vincennes gelegenen Viertel ge- than, bat sich die Ehre aus, das Werk fortsetzen zu dürfen. Ein Gesetz vom 24. Juli 1860 übergab das Terrain der Stadt, doch le gewisse Theile, na- mentlich die militärischen Bauten etc., ausgenommen und musste die Stadt viel Sea ale betreffs des Militärs übernehmen, auch die aus der Civilliste bestrittenen Kosten für die Verschönerungen er- statten. 2. Beschreibung der Verschönerungs-Arbeiten. Die ersten Arbeiten, die aus der Civil- liste bestritten wurden, gehen bis 1858 zurück. Sie bestanden, wie schon gesagt, in der Herstellung des Lac des Minimes, dessen Wasserfläche excl. der 3 Inseln runde haffen auf dem Terrain eines lieblichen grünen Thales gelegen, sten Punkte der neuen Anlage. Im ennes bei Paris. Er ce ee) So ) SG “„ıeHs Peso S| es: es. 9 lie "O 3 ® Be © D 5:5 S02 m: vr ns RR =! ol PP en [Yokss as:) ee wer U \ FERR= al on vo ist er von schönen Schlangenwegen um- N N ZN VS B: Dee ‘sueg I9q sauusaur\ 3p SIOg sap uefT "gIL 'Sıq EEE UERDEEIEIEREDEELIEEEEIDIERDLLESESSTIEDENESEE: ZI DVrEEzEi ARBEIT hier. 4 geben, mit prächtigen Pflanzungen ein- gefasst und wird von Bächen, die, in mä- andrischen Windungen fliessend, Er hat eine Oberfläche von ca. I! ka ohne die eine im Centrum gelegene Insel und ist einer der malerisch- Montreuil trieb. 1884. 31. Juli) n j ” _ und da reizende Wasserfälle bilden, ge- speist. — Ein dritter See, 14 ka, war auf dem Gipfel des Plateaus von la Gravelle errichtet. Aber erst seit 1860, wo die Stadt Paris die Anlagen übernahm, wurden die grossartigen Verschönerungen ausgeführt, die das Bois de Vincennes zu einer der wichtigsten Promenaden von Paris machen. Glücklicher als im Bois de Boulogne fanden die Ingenieure in dem von Vin- cennes, dessen Boden weniger trocken ist, prächtigen Hochwald von Eichen, Birken, echten Kastanien und Linden. Das ganze Gehölz wurde von breiten, sorgfältig gepflegten Alleen, geschlängel- ten schattigen Fusswegen und zahl- reichen Bächen mit geschmackvollen Kon- touren und Wasserfällen durchzogen. Die Haupt-Bäche gehen vom See von Gravelle aus, der das obere Reservoir für die Gewässer des Holzes bildet. Sie haben die Richtung nach dem Lac des Minimes (die riviere de Joinville), nach St. Mand& (riv. d. St. Mande) und nach dem grossen See, welcher an letzter Stelle in der Ebene von Bercy geschaffen ist (riv. de Charenton). Zwei andere kleine Bäche, der von Joinville und von Nogent, die in den Lac des Minimes münden, entspringen aus ‚sekundären Seen, die am ehemaligen Kreuzweg von Beaute, sowie an dem Thor von Nogent liegen. Diese Bäche werden durch die Wasserleitungsröhren, die zur Bewässerung des Gehölzes dienen, gespeist. Endlich ein dritter Bach, der unter dem Polygon unterirdisch verläuft, führt die Wässer, die den See von Minimes durchfliessen, in den See von St. Mande. Eine der ersten Arbeiten der Stadt Paris war die Aufrichtung eines Hügels (butte) in Gravelle aus den Erdmassen, die beim Graben des Sees gewonnen wurden und die Schaffung der prächtigen Avenüen, die darauf hin führen. Von der Spitze dieses Hügels hat man ein bewunderungswürdiges Panorama. Leider gehen Touristen oft weit, um berühmte Punkte zu sehen, die nicht mit dem von Gravelle wetteifern können und hat Gra- velle nur den Fehler, dass es vor den "Thoren von Paris liegt und so leicht und bequem zu erreichen ist. Senkt der Besucher des butte de Gra- velle seine Blicke nach unten, so gewahrt er die weissen Wässer der Marne in tau- 4 Das Bois de bei Paris. 367 send verschiedenen Windungen bis zu ihrer Einmündung in die Seine in einem langen, üppig bestandenen Thal, mit einer Menge malerischer Inseln, buschiger Boskets, eleganter Villen in allen Bauarten zer- streut über das Land oder dicht neben einander, wie in den Marktflecken von la Varenne, Chenevieres, Saint-Maur, Join- ville. — Geradeaus dehnt sich der Horizont weit hin, von sanft geneigten Hügeln umgrenzt. Rechts in der Ferne erscheint die Hauptstadt, dann noch weiter die Höhenzüge, welche Versailles beherr- schen. Zehn Dorf-Kirchthürme bilden nach Süden, nach Maison Alfort eine Reihe von Schaupunkten. Zwei Eisen- bahnen, nach Lyon und nach Orleans, beleben die Landschaft durch den wallen- den Federbusch des Rauches ihrer Loko- mativen. Im Norden erheben sich der Wartthurm (Donjon) von Vincennes und der Gipfel von Belleville. In derselben Richtung liegen amphitheatralisch Fonte- nay und Nogent an den Hügeln von Rosny. Und endlich in der Mitte des Bildes gewahrt man den prächtigen Via- dukt der Eisenbahn nach Mülhausen, dessen hohe Bogen sich scharf gegen den blauen Himmel abheben. (Schluss folgt.) Plan des Bois de Vincennes. Oben: Links der See von St. Mande. Daneben rechts das Militair-Hospital. Der grosse Gebäude-Complex in der Mitte ent- hält links das Schloss mit dem viereckigen Wartthurm (Donjon) links, rechts das neue Fort. Davor der öffentliche Schiessplatz (Tir national). Rechts, von einem kreis- förmigen Wege umschlossen, der See des Minimes. In der Mitte: Links die Gewächshäuser und die Gartenbauschule, daneben der See von Charenton, das schraffirte Rechteck ist das Polygon der Artillerie, die grosse Fläche rechts davon das Manöverfeld für die Infan- terie, an welches sich rechts (südöstlich) das von einem rundlich-eckigen Wege um- schlossene Hippodrom (Rennbahn) an- schliesst. Tribünen im Halbkreis links. Südöstlich an dem Wege die Ferme Napo- LEON, rechts davon das Fort de la Faisan- derie. Unten: Links das Asile imperial, darunter das Hospital. Rechts von der Mitte ober- halb des Wortes »St. Maurice« der Kiosk auf der Höhe von Gravelle. Daneben rechts der See von Gravelle und die Redoute von Gravelle. N 368 “u Xanthoceras sorbifolia. Leichte Vermehrung derselben. Von FRANZ GOESCHKE, Proskau. a ereits seit mehreren Jahren ist Xantho- ceras sorbifolia im Proskauer Arbo- retum angepflanzt, hat aber bisher noch nicht geblüht. Pflanze sehr klein war, so hat sie sich erst in den letzten Jahren einigermassen kräftig entwickelt, hat auch, wie so viele ähnliche Gehölze, in leichter Strohhülle die hiesigen rauhen Winter ganz gut aus- gehalten. Was nun die Einführung dieses neuen Strauches in die Treibkultur anbetrifft, so dürfte diese wohl wesentlich von einer leichten Vermehrungsweise bedingt sein, welche gestattet, in kurzer Zeit Massen davon heran zu ziehen. Leider vermisse ich bestimmte Angaben über diesen Punkt in der ausführlichen Beschreibung in Nr. 21 der »Garten-Zeitung« (p. 247), und er- laube ich mir daher, auf eine Vermehrungs- art hinzuweisen, die ich im letzten Früh- jahre mit bestem Erfolge ausführte, und die geeignet sein dürfte, eine baldige massenhafte Anzucht der Xanthoceras sorbifoha herbeizuführen. Berist die, Vermehrung Wurzelstecklinge. Von oben erwähnter Standpflanze im hiesigen Arboretum entnahm ich im Monat März einige Wurzeln von J— Icm Stärke, schnitt sie in 6: 8 cm lange Stücke und steckte diese in aufrechter Stellung in einen mit leichter Erde und Sand gefüll- ten Topf, jedoch derart, dass das obere Ende des Wurzelstecklings etwa I cm Boch frei über ‚die Erde. des Iopfes hinausragte und mit der freien Luft in Berührung blieb. Auf dem Warmbeete bildete sich nun in kurzer Zeit an der oberen Schnittfläche der Stecklinge, in der Cambialzone, Callus, aus dem sich weiterhin ein oder mehrere junge Triebe entwickelten. Nachdem diese Triebe etwa eine Länge von IO cm erreicht, wurden die Stecklinge einzeln in Töpfe versetzt, wo sie sich alle ohne Ausnahme gut entwickelten, um später im freien Lande eingeschult zu werden. Ich bin überzeugt, es wird nur dieses kurzen Hinweises bedürfen, um die Züch- durch Be; u: E ß Xanthoceras sorbifoha. Da die damals bezogene mit dieser ebenso leichten wieerfolgreichen Vermehrungsmethode zu veranlassen, die vielleicht auch schon in einer oder der andern Baumschule praktizirt wird. Die Veredlung von Aanthoceras auf die ver- wandte ÄAoelreuteria paniculata hat wohl kaum Aussicht, in grösserem Umfange in der Praxis Eingang zu finden, weil Koelreuteria einestheils sich auch nicht so schnell massenweise beschaffen lässt, _ anderntheils im Allgemeinen empfindlicher ist als Aanthoceras, abgesehen davon, dass die Beschaffenheit und Weichheit ; des Holzes die Äoelreuteria zur Suslas wenig geeignet macht. Die Baumschule von REINH. BEHNSCH in Dürrgoy bei Breslau hat ebenfalls Ver- mehrungen von Aanthoceras sorbifoha ab- zugeben. Pomologische Notizen. Von SCHUSTER, quiesc. Ober-Baumschulgärtner und Obstbaulehrer in München. ( Fortsetzung.) Glücksbirn. Rundliche, rostfarbige | Winterbirne, welche nur an sehr geschütz- ten Orten am Zwergbaum ihren delikaten Geschmack bekommt. Hier war sie nur zum Kochen brauchbar. Der kräftig wachsende Baum ist nicht empfindlich. Grosse Rietbirn. Ziemlich grosse, bei völliger Reife schön gelbe Herbstbirne, welche sich bloss zum Kochen und Dörren eignet. Der raschwüchsige Baum wird sehr gross, fängt etwas spat zu tragen an, trägt ‘dann aber reich. Für rauhe Gegen- den ist diese Sorte besonders empfehlens- werth. Grüne Pfundbirn. Alte, Ende Novem- ber reifende, sehr grosse Birne. Wenn der schnell- und starkwüchsige Baum etwas zu wachsen nachgelassen hat, trägt er reich. werden leicht vom Sturme abgeworfen. Grüne Tafelbirn. Vorzüglich gute Frühbirne, Die grossen Früchte reift Ende August oder An- | fangs September, hält sich dann 14 Tage. h In recht ungünstigen Jahren wird sie baumfleckig, erreicht aber ihren guten i Geschmack. Der kräftig sich entwickelnde Baum lässt bei zunehmender Fruchtbarkeit im Wachsthum nach und erreicht nur mitt- lere Grösse. Für Gärten empfehlenswerth. zu verkennende, ‚fleischige Herbstbirne. Harigel-Birn. Schöne, durch den langen, seitlich stehenden Fruchtstiel nicht leicht sehr werthvolle, hart- Die Reife tritt Ende Oktober ein, worauf sich die Früchte bis Dezember gut aufbewahren lassen. Sie ist vorzüglich gut zum Mosten, Dörren und Kochen. Der Baum trägt reich, wächst rasch und wird gross, erträgt freien Stand. ‘ Die Sorte kann, wie die Knausbirne, nicht genug, für rauhe Gegenden ins- besondere, empfohlen werden. Kleine Zimmt-Russelet. Rauhschalige, zum Dörren und Kochen, aber auch zum Rohgenuss brauchbare, frühe Herbstbirne. Bei mässigem Wuchs erreicht der Baum allmälig eine ziemliche Grösse, trägt reich und ist auch für weniger gute Gegenden zur Anpflanzung geeignet. Knausbirn. Mittelgrosse, schöngefärbte, für alle wirthschaftlichen Zwecke ver- wendbare, vorzüglich gute Herbstbirne. Wenn sie reif geworden ist, wird sie schnell teig, kann aber auch in diesem Zustand noch gut verwendet werden. Mit schönem Wuchs verbindet der Baum reichliche Tragbarkeit. Sehr passend für rauhe Lagen. Köstliche von Charneu. Alte, aber auf- fallend wenig Verbreitung findende köst- liche Tafelfrucht. Die Reife tritt meist erst Ende November ein. Zum Gedeihen der Sorte ist tiefgründiger Boden noth wendig; sonst werden die Früchte nicht schmackhaft. Der hochstrebende, stark wachsende Baum hat im letzten kalten Winter ge- litten, erholte sich aber wieder vollstän- dis. Die Sorte sollte in Gärten mehr Verbreitung finden. Lange grüne Winterbirn. Vorzüglich gute, dauerhafte, im Dezember reifende und 4 Wochen haltbare sehr gute Frucht. Der schlanke, mittelmässig kräftig sich entwickelnde Baum wird etwas spät, aber dann reichlich tragbar. Für Gärten in nicht zu rauher Lage dürfte sich diese Birne eignen. Löwenkopf. Grosse, beulige, unschöne Birne, welche nur zum Kochen brauch- bar ist und auch da durch andere über- troffen wird. Pomologische r... 369 Lübecker Sommer IB I: Diese an vielen Orten sehr beliebte Sorte hatte hier immer einen wässerigen, faden Ge- schmack. Der schell sich entwickelnde Baum wird frühzeitig fruchtbar und ist nicht empfindlich. Nach hier gemachten Er- fahrungen ist die Sorte wegen des oben angegebenen Fehlers werthlos. Madame Treyve. Neue, vorzüglich gute, grosse Herbst-Tafelbirne; im reifen Zustand 3—4 Wochen haltend. Der kräftige Baum wurde hier früh und sehr reich fruchtbar und zeigte sich hinsichtlich des Bodens gar nicht wäh- lerisch. Die Sorte sollte in keinem Garten fehlen; sie eignet sich gut für Zwerg-Kul- tur, sowohl auf Quitten, wie auf schwach- wüchsige Kernwildlinge veredelt. Obivenbirn. Alte, schön roth gefärbte, im Dezember reifende, vorzüglich gute Kochbirne. Der rasch sich entwickelnde Baum wird sehr gross, fängt ziemlich spät zu tragen an, trägt aber dann jedes Jahr. Zur Anpflanzung zu empfehlen. (Schluss folgt.) Der Riesenfruchtkorb des Herrn A. Schaefer Sohn, Berlin, auf der ersten Sommerobst -Ausstellung. Un unsern Lesern einen Begriff von dem Werth des glänzendsten "Schaustückes auf der ersten Sommerobst-Ausstellung, des Riesenfruchtkorbes des Herrn Fruchthänd- lers A. SCHAEFER SoHn, Berlin, Unter den Linden 13, zu geben, lassen wir nachstehend das Verzschn der einzelnen Gegenstände nebst den beigefügten Preisen folgen: Durchmesser des Korbes 1,30 1. Umfang des Korbes 4 . Die Dre aus Blonden und weissem Atlas. Korb und Manchette Werth . i . 40 AM 3 Stück schlesische Treibhaus- Ananas 30 » Französische grüne und blaue Treib- haus- Trauben . 30 » Brüsseler Trauben 2.2000 ı Dtz. französische Birnen 30.» ı Dtz. französische und tyroler Aepfel ER 3 St. französische Candalup-Melonen. 24 » 6 Dtz. Pfirsiche aus Montreux, Paris und Spandau 6 Dtz. französische, Halenische und ungarische Aprikosen 2A 273 60 » Dans Gartenbau- Ausstellungen. 379 Transport . 273 M ı Dtz. französische frische Feigen. . 6 » 2 Diz. Muskateller Bimen .. . ... 52 3 Dtz. gelbe Eierpflaumen „10 ® 5 Dtz. Reineclaude-Pflaumen 20 » ı Dtz. frische Mandeln . a > Erdbeeren und Kirschen. . ..... 6% EEE Me N De N > Gesammtwerth 324 M Man ersieht hieraus, welche grossen Opfer dieser Aussteller im Interesse der Sache gebracht hat; denn dass ein grosser T'heil dieses Obstes nach Schluss der Ausstellung unverkäuflich, ist ja selbstverständlich. Herr SCHAEFER hatte aber ausserdem noch all- täglich viele Pfirsiche und Pflaumen etc. zur Schau resp. zum Kosten aufgestellt und ist er besonders als Importeur und Exporteur von Pfirsichen überall bekannt. Literatur. Vilmorin, Andrieux & Co. Supplement aux Fleurs de pleine terre. Paris 1884 8°. 203 S. und 175 Holzschnitte. Jeder, der Vilmorins Fleurs de pleine terre oder deren Ueber:etzung von GRÖNLAND und Rümpıer (Verlag von P. Parey, Berlin) kennt, wird sich freuen, jetzt einen Nachtrag erhalten zu können, der alle seit der letzten französischen Auflage (1870) in die Gärten eingeführten Pflanzen umfasst. Wie früher sind auch jetzt sorgfältig die meisten Varie- täten der Florblumen aufgeführt und ist das Werk sehr zu empfehlen. Hoffentlicherscheint bald eine deutsche Uebersetzung. L. W. Gartenbau -Ausstellungen. Erste Sommerobst-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Von M. HorrFMmann. (Fortsetzung. Werder wie Guben zeigen uns, anscheinend unbekümmert um die Kirschen-Sorten des Handbuches, eine Kollektion Sämlinge und Züchtungen, welche ausserordentlich reich- tragend den Gewinn bringen, welchen der Obstzüchter zu seiner Existenz nöthig hat. Der Vorwurf, als hätten diese Produktions- Sorten bisher nicht gekümmert, ist insofern schon zu widerlegen, als erstens Guben in seinem ausgestellten Sortiment mehrere dieser Spezial-Sorten aufweist, zum Andern in Gu- ben wie Werder von einzelnen Züchtern mit den betreffenden Sorten Versuche ge- macht worden sınd, doch hat die lokale Sorte bisher meist den Sieg davon getragen. Die Praxis ıst darin stärker, als alle Syste- matik. Sind doch nicht einmal Werder und Guben in ihren Frucht-Sorten gleich, sondern wesentlich verschieden und ist durch die Ausstellung zunächst der Beweis geliefert: den lokalen, volltragenden und widerstands- fähigen Sämling mit als massgebende Sorte für den betreffenden Landstrich zu erachten. Man wende nicht dagegen ein, dass dieser Zustand nur gerade diese beiden Haupt- Produktionsgebiete betreffe. Iım Grüneber- ger, im Schwente-Thal (Tschichatsich etc.), Gegenden, von denen wir leider diesmalkeine Proben zu sehen bekamen, finden wır eine gleiche Erscheinung, eine gewisse Zahl orts- zugehöriger Sämlinge. Und in den Obstbau- gegenden des Königreichs wie der. Provinz Sachsen, Thüringen, am Rhein ete. die glei- Gerade die Kirsche, namentlich die Süsskirsche, bietet darin ein chen Beobachtungen. treffendes Beispiel, zu zeigen: gedeiht der Baum auf Garten- oder freiliegendem Acker- land; der Garten, sofern der Boden durch Spatenkultur wesentlich verändert, der Lage nach mehr oder minder geschützt ist, das Ackerland hingegen, das den umliegenden Boden seiner Beschaffenheit nach besser kennzeichnet, in der freien Lage zugleich ein wesentliches Moment mit erkennen lässt. So leicht die gewöhnliche saure Kirsche fast einer jeden Lage und Bodenbeschaffen- heit sich anbequemt, so bedenklich wäre der Schluss, diesen Satz auch für die Abtheilung der Süsskirschen aufstellen zu wollen. Es wird nicht ohne Interesse sein, die Sor- ten, welche seitens Guben zur Ausstellung Orte sich um die im Handbuche empfohlenen geschickt worden, ebenfalls näher bezeichnet zu sehen und stellen wir diejenigen von Frankfurt a. ©. (12 Sorten) als gleichfalls ım freien Lande gezogene Früchte, vergleichs- weise dazwischen: Name Klasse Fruchtform Farbe Reifezeit Büttners schwarze Herzkirsche . 1. rund schwarz 3 Wochen BPoeLörkursche , we 50 T spitz desgl. 2 » Frühe schwarze a. Werder . . . I rund desgl. 2 » Bebsen-Herzkiisehen 7.2... 1. herzförmig desgl. 5 » Eltonkirsche III. s@z bunt 3 » Flamentiner RN, III. herzförmig weiss m.gerötheter Seite 4 » Bernsteinkirsche (Knorpel) . IV. länglich gelbl.weissSonnens.roth 4 » Früheste bunte Herzkirsche III. herzförmig desg]. I » Rothe Maikirsche (Süssweichsel). VII. länglich dunkelbraunroth 2 » Doppelte Glaskirsche (sauer) VIII. rund gedrückt roth, durchsichtig = » von der Natt (sauer) . IX. rund dunkelbraunroth 3 » Herzogin von Angoul&me VIII. rund hochroth bis braun 2 » u el a Te ee u Ts a ae a ce A SEE EWR ET ER a ee v TE EEE m a En 6 ER e ar en u EN manga Ta Nr. des Handb. 167 8 26 207 174 192 178 31. Juli.) Gartenbau- A usstellungen. 371 Sämlinge waren leider in dieser Kollektion nicht vertreten. Die Gubener Kollektion dagegen zeigte uns im Ganzen 34 Sorten und 22 Sämlinge, - unter den ersten ı2 Knorpel- und 22 Süsskirschen; - kirschen sowie 3 Weichsel- und ı Saurekirsche. Süsskirschen. Name Schreckens Herzkirsche (sehr reich) Fromms Herzkirsche (sehr reich) Ludwig May, Herzk. (sehr reich Stiel mit grünem Blatt) . . Mai-Herzkirsche (überreich) Leschkes Sämling : Naschkes Herzkirsche (sehr reich) . Winklers weisse Herzk. (sehr reich) Martin Leschke’s (reich). i Frühe weisse Kirsche (sehr reich) . Häuslers Herzkirsche (sehr reich) Richters Sämling (reich) . Merkers Frühk. (sehr reich, fault leicht) Heinzens frühe Wachsherzk. (reich) Melusine (sehr reich ER Schöne v. Marienhöhe ar Schneiders frühe braune (Gubener Sämling (sehr reich) Müllers Kirsche (reich) Mischkes a. Germersdorf (sehr reich) Spitzens Herzkirsche (reich) Grosse Germersdorfer (sehr tragbar) Fruchtform stumpf herzförmig desgl. spitz, herzförmig stumpf herzförmig schön herzförmig lang herzförmig schön herzförmig herzförmig rund herzförmig ovalm.kurz.Spitze rund herzförmig herzförmig rundlich herzförmig rund herzförmig stumpf herzförmig desgl. rund herzförmig Ausserdem 2 Bobach’s und Schirnack’s unbestimmt. Knorpelkirschen. Gnolls Knorpelkirsche (sehr reich) Oberlehrer Niemanskirsche (reich) . Lampes schwarze Knorpelk. (reich) . Neumanns schw. Knorpk. (sehr reich) Würks Frühkirsche (reich) Volkskirsche (reich) Lauermannskirsche (reich) . Groths Wachskirsche (reich) i Schneiders späte Knorpk. (sehr reich) Gubener (Bernstein) schwarze Knor- pelkirsche (sehr reich) . Hennigs Knorpelkirsche (mittelm.) . Bährs schwarze Kirsche (reich) spitz herzförmig stumpf herzförmig desgl. rund herzförmig desgl, desgl. spitz herzförmig stumpf herzförmig abgestumpft oval herzförmig rund stumpf herzförmig Sämlinge. Süsskirschen. Frd. Naschkes I. (mittelm.) Frd. Naschkes IV. (reich) F. Winklers (sehr reich) Leschkes (sehr reich) . E. Kohlheims Herzkirsche © (eich) Groths II. (reich) : Büttners VI. : Zeidlers (reich) rund herzförmig sehr gross spitz herzförmig rund herzförmig rundl. herzförmig herzf. mittelgross lang herzförmig lang herzförmig letztere mit 5 Knorpel- und ı7 Süss- Farbe Reifezeit schwarzbraun 3W. dunkel schwarzbr. 2 » gelb m. roth.Backe 2 » desgl. hellgelb m. roth. 2 w. End: Backe schwarz gelb m. roth punk- tirt und getuscht rothbraun gelb m. roth.Backe schwarzbraun dunkelbraunroth rothbraun hellgelb schwarz schwarzroth DPD DW H Hi & N NG dunkelbraun desgl. tiefschwarz schwarz 3» dunkelbraun 5» gelb fast ganz mit Roth überzogen gelb m. Roth bespr. 3 schwarz RD 5 I I 5.» desgl. desgl. desgl. gelb mit roth fast 4 » ganz verwaschen gelb durchsichtig 4 W.Anf. schwarzbraun ME glänzend schwarz 4 » tiefschwarz 3» desgl. 32» tiefschwarz 2» rothbraun 23 schwarz 3» dunkelbraun 2» braunschwarz 27 braundunkel 2» gelb-braunroth EN gelb m. roth. Backe 3 » Unbestimmt: C. aa C. Winklers, C. Lehmann I. And II., Heinzens, P. Kahl- heims, C. Zeidlers und E. Prchkers, Personal- Nachr. 372 - Nachrichten. — Sprechsaal. Knorpelkirsche. DR Name Fruchtform Farbe Reifezeit Handb. Ferd. Naschkes II. (reich) . rund weiss mit 'rother 3 W. Backe Ferd. Naschkes III. (reich) . rund tiefschwarz 4» Büttners I. (süss, vorzügl. Geschmack) rund mittelm. schwarz 3 » G. Heinze (sehr tragbar, Be wachsend) . ame .. . unellich schwarz a 209 Groths I. (reich) . . @zund herzförmig | braun 4 » Bährs späte braune (reich) . . .„. Zund, herzf. recht braunroth 5» gross G. Richters I. (reich) . rund herzf. gross dunkelroth DR > Groths II. (reich) . 'berzf. mittelgross braundunkel 2 Weichselkirsche. 58 Königin Hortense (tragbar a. Sand- boden, von vorzüglichem Aroma). sehr gross, längl. hellroth Souvenir de Soissons (wie Glaskirsche reichtragend, schön inı Geschmack) mittelgross desgl. 104 Königliche Amarelle (reich) plattrund hellroth Glaskirsche pflanzt sich aus Samen ächt fort. (Ohne Namen) trägt sehr reich. Saure Kirsche. Frühe Gubener (vorzügl. z. Einmachen, früheste aller Sauer-Kirschen) gross dunkel Abgesehen davon, dass ausser den vielen lokalen Sorten auch verschiedene der im Handbuche empfohlenen Sorten sich unter dieser Kollektion befinden, sind es zumeist festfleischige Früchte, welche sich zum Export eignen und worin Guben in der That grosse Massen absetzt. Amtliche Bekanntmachung. Auf Grund der Vorschrift ım $. 4 Ziffer ı der Verordnung vom 4. Juli v. J. (Reichs- gesetzblatt S. 153) bestimme ich Folgendes: Die Einfuhr aller zur Kategorie der Rebe nicht gehörigen Pflänzlinge, Sträucher und sonstigen Vegetabilien, welche aus Pflanz- schulen, Gärten oder Gewächshäusern stam- men, über die Grenzen des Reichs darf fort- an auch über das K. sächsische Nebenzoll- amt ı. Klasse Reitzenhein erfolgen. Berlin, 26. Mai 1884. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: VON BÖTTICHER. Personalnachrichten. Apotheker C. Hoser in Heilbronn, einer der thätigsten und verdienstvollsten "Pomo- logen Württembergs, wurde seiner Verdienste wegen vom württembergischen Gartenbau- verein zum Ehrenmitglied ernannt. Der frühere botanische Gärtner A. MELTZ in Kiel wurde von dem Gartenbauverein für Schleswig-Holstein als Wanderlehrer an- gestellt. In Düsseldorf starb am 27. März Oskar Hering, K. Garteninspektor, 71. Jahre alt. Der durch seine Verbenenzüchtungen etc. bekannte Handelsgärtner SCHEURER entschlief nach schweren Leiden 65 Jahre alt am ı8. Mai in Heidelberg. Der Verstorbene war ein durch und durch tüchtiger Gärtner von bıederem Charakter. | JACOB CORNELIUS GROENEWEGEN, Vorstand des botanischen Gartens in Amsterdam starb nach fast 5ojähriger Dienstzeit am 24. Mai, 73 Jahre alt. Der Erklärung gegen die Angriffe des Herrn Lupwıc MÖLLER haben sich auch die Herren Garten-Inspektor STEIN-Breslau, JUL. HOorFrFrMann-Berlin und KIESEWETTER- Genthin angeschlossen. Sprechsaal. Nr. 20. P. in C. Im Elsass werden Beutel gefertigt zum Schutz der Trauben gegen Insekten. Die Adresse ist mir verloren wor- den und würden Sie mich durch Mittheilung derselben zu grossem Dank verpflichten. Antwort: Wo ım Elsass solche Beutel gefertigt werden, wissen wir im Augenblick nicht zu sagen. Vielleicht finden Sie solche aber auch bei Herrn OTTO MAnn, Samen- händler in Leipzig. E. PELLETIER, Paris, 17 rue Paul-le-Long verkauft »Sacs A raisins cylindriques«, die besser sein sollen, als die gewöhnlichen. 2 ———— k 3 \ E : 1 ee: Form, weitere Bearbeitung und Pflege der Weinstöcke - und Trauben. — Schutz gegen die häufigsten Feinde | Re ET A u a Re 2 MER gs 2% gi % 84 31. Juli.] Anzeigen, a Bam menzusht im Aımnsp, Ss. lllustrirte Prachtausgabe Edelweiss 35: 3 prachtvolle Stöcke mit Erd- und Moosballen, 3 95 Stück inklusive Korb-Packung und allen & Spesen, nach ganz Deutschland I2 Mk. 3 2Edelwreiss-Alpenklaumen sehr schön gepresst, billigst pro 1000 Stück. aVersandt nach allen Staaten mit Reblaus- Attest. SCh. Steinpöck, Alpenpflanzen-Handlung, 97 (°/,) Altlengbach bei Wien. IMS” Handelsgärtnern Rabatt. BE ve wie? AIIIAIIIA III wen) Br LOLLLELbLO DCDODOFTELLLLERLIDEDO a e} a er =} je} e} 1,80 M.; Porreepflanzen — Nelkenpflanzen 1000 4 M., porto- u. emballagefrei. R. Schmalfuss, Gera. Pereskia, grösstentheils veredlungstähig, mit Ballen, hat billig abzugeben J. Mörschel, Handelsgärtner, Pfungstadt. PIUTTUTETERTIUTEETUERREER RT. Statice incana nana mit Topfballen, pr. 100 St. 10 A, Cycas-Wedel, a 1450 M, Esdragon, junge Zweige, a Kilo 60 Pfg., empfiehlt gegen Nachnahme Friedrich Wilh. Schmalfuss, Gera (Reuss). AErTERTERRTTTTRTTTER TER TE 300 grossbl. Epheu, seit Herbst in Töpfen, dicht verzweigt und schön belaubt, Prima-Waare, pr. 100 St. 20 M; Fuchsia Emma Töpfer, stark, blühend, a Dtzd. 3 #, empfiehlt A. Hoffmann, Zittau, Friedländer Strasse. Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. FR „IL 1 2 Sense u ie 2 EEE GITNT e Aa u ö III. Jahrgang. Nr. 32. OLI0LTIOLFTOLTIOLTZI0TII0OITI0T TUNG ZINITT7NITTeN WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a. d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in der K. Pr. Staaten. Organ des ‚Vereins zur Beförderung des Gartenhbaues in den Königl. Preussischen Staaten‘‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Ipomoea Thomsonia Masters. Thomson’s Trichterwinde. (Mit Abbildung.) Gärtner-Hilfs- Kranken-Kasse für Berlin und Um- gegend. Ueber die Natur des Champignons mit Rücksicht auf seine Kultur. Von C. NiEssiınG in Ebers- walde. Aechmea nudicaulis Griseb. var. d distans Wittmck. (Bromeliaceae, Sect. VII. Pothuava). VonL. WITT- MACK. (Mit Abbildungen.) DERTERSTEITEIESTTENTEN BES x 2 NINA AITTSARAN AAAANNANANANAIINIILSDIIIZIILIIIIIERIINIIIIIIIIIIIIIIIIINSIINZININISIIOZÄNNSASAANANNANNAIIT Zu ID DSSSSSSSSSSSSSSESSSSESSSSTSSSSSSSSSSSSSSSTEESSSESSTERSSISSTHTSSTCHESSTISSTSSSSSSSSSTTISTTTTTTHNN) AANAINIAIINAY AUSSYUSIANISISIIN Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Das Bois de Vincennes bei Paris. Von L. WITT- MACK. (Schluss.) Miscellen: Grosse Orchideen- Auktion in Berlin am 20. August. Prunus myrobalana flore roseo du- plice. Gartenbau-Ausstellungen: Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Von M. HorFMAnn. (Fort- setzung.) Amtliche Bekanntmachung. Sprechsaal. BERRSERERERTSESSSERTESERERERTETRTRTRTS N (} - AIIIISIINDSN III NANNTEN IIINIYIIIINIIINANA Ss SOCSSTIISTENSIEENNIICRINEERNISI Dee NANANNANAFTNANN ANINANNNNNS AADIINAINIASNAVIIITIINSIINAIIIIN RAN, ' schmack selbst zu wählen. AAN SICH) OWN IIYAMA, VORAN 105 (?/ı) DOCS De (irosse Orchideen-Auktion BERLIN W. Sommer’s Salon, Potsdamerstr, 9 Liebhaber ist die beste Gelegenheit geboten, nach Wunsch und Ge- Cataloge sind bei Herrn Hauer, NN RS III, Cap Kay KUN S I NNNINNINNTUN. SO ANANDA SO KRRRKNN ARRRRETETREE SONIIINIIANNIICNN ig 7 Mi HMMM MIVNNG SOON Ku NN DON x (ES < MAINE INNNINNSINLIENININISLENIENG Seh I ZU a Ya ININININIUNIN 7 aaa Va Y aaa N“, SSSSEISTSISISTSTTSTSTSTSTTTTTTTSSTSSSISSTTTTTSTSÄSSSSTSTTTETSTÄSSSSTTTHTTETTETcTEEEETTEEEEEN SIE II NINE Be am 20. August 1554, Vormittags 10 Uhr. 1: Die Herren F. Sander & Co. werden am 20. August die zweite und | 4 letzte » Orchideen- Auktion« für dieses Jahr in Berlin abhalten. Jedem un oe 1:3 ii, | - Die Kollektion ist eine sehr reichhaltige. | 3 > _— > BR Auktionator, Wilhelmstrasse 3, | Be zu haben. v ei 055 &> 2 * h 1 SeRBEER #341 Rage reennegaenteTT = KRrrt Sao ER RU 2 ran Mn Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SWE 32 Wil Anlace, Bepflanzung und Pflege Hausgärten auf dem Lande Anleitung für Lehrer auf dem Lande, Von Conrad Heinrich, Obergärtner in Reutlingen. Siebente Auflage. Wıt 4 hthograplurten Tafeln. Preis 50 Pf. Der Deutsche Obstbau. Vorschläge zu seiner Hebung Von R. Gaertner, Besitzer der Baumschulen zu Zechlin. Preis 80 Pfennige. Der praktische PLANZEICHNER FÜR GÄRTNER. ANDBEITUNG zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehr- Anstalten. Herausgegeben von A. Wagner, Städtischer Garten-Inspektor zu Stuttgart. Zweite, neu bearbeitete Auflage. Zwölf hthograplurte Tafeln nebst Text. — Preis 8 Mark. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. 5 Y FEDER _ es == a a a N Sale ’ u u wi el ae ae Ds ann a u m ie en N Br"; 6 ri H pomoca : N T homsonia Masters. "be re 1, ara N Ed 2m. er f Par: _ Ipomoea Thomsoniana Masters. Thomson’s Trichterwinde. (Mit Abbildung.) \ E Unter den vielen Ipomoea-Arten, die ” zur Bekleidung von Dächern in Warm- Fig. 117. häusern geeignet sind, fehlte es bisher an hellen Farben, da die meisten tief purpurn und karmoisinroth sind. Herr B. S. WILLIAMS, London, hat nun, wie das Journal of horticulture vom 5. Juni d. J. S. 447 bemerkt, dem Mangel ab- - geholfen durch die Einführung der /. Thom- soniana, deren Abbildung wir nach der genannten Quelle in etwa 2 natürl. Grösse hier wiedergeben. I. Thomsoniana sieht der /. Horsfalhae ähnlich und wurde als eine Varietät der- selben angesehen, bis Dr. MAXWELL MASTERS sie als eine verschiedene Art erkannte und ihr den obigen Namen gab. Ipomoea Thomsoniana Masters. Die Blumen sind grösser als bei /. Zors falliae, sie bilden schöne Guirlanden, stehen dicht gedrängt an den Zweigen, fast in jeder Blattachsel, und machen einen hübschen Effekt, wenn sie unter dem Dach des Warmhauses entlang ge- zogen werden. Die Blumenkrone ist oben ganz kreisrund und verschmälert 32 Dr 374 sich nach unten in eine trichterförmige Die Blätter sind lebhaft grün, Röhre. dick, und bestehen aus 3 zierlichen Blätt- chen. Nach alledem dürfte diese Spezies eine willkommene Bereicherung der Schlingpflanzen des Gewächshauses bil- den und in wenigen Jahren der Bewohner vieler Gärten werden. — Sie ist sicher- lich ausdauernd und wird sich bei wie die übrigen ausdauernden Arten im Sommer auch im Freien in nahrhafte, jedoch etwas sandige Erde auspflanzen lassen, muss dann aber im Herbst wieder in Töpfe gepflanzt und bei 8—-ı0°’R. in einem Glashaus oder Zimmer überwintert werden. Die Vermehrung geschieht bei den ausdauernden Trichterwinden meist‘ durch Stecklinge. (Siehe WREDOW’s Gar- tenfreund, herausgegeben von GAERDT und NEIDE.) Gärtner-Hilfs-Kranken-Kasse für Berlin und Umgegend. Mit dem 1. Dezember d. ]. tritt das Gesetz in Kraft, dass alle nicht selbst- ständigen Personen oder solche, welche nicht ein Einkommen von 62 Mk. täg- lich haben, einer Gemeinde-Kranken- Kasse angehören müssen, wenn sie nicht schon einer anderen Krankenkasse bei- getreten sind. Diese gesetzliche Bestimmung hat die Berliner Gärtner bewogen, auch für Berlin und die Orte Pankow, Schönholz, Nieder- Schönhausen, Heinersdorf, Weissensee, Lichtenberg, Friedrichsberg, Friedrichs- felde, Boxhagen, Rummelsburg, Stralau, Treptow, Rixdorf, Britz, Neu-Britz, Tem- pelhof, Schöneberg, Friedenau, Steglitz, Lichterfelde, Wilmersdorf, Charlotten- burg und Plötzensee eine freie einge- schriebene Gäfrtner-Hilfs-Kranken-Kasse zu gründen. Auf Anregung einiger In- teressenten haben der Verein zur Be- förderung des Gartenbaues i. d. Kgl. pr. St., die Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, der Berliner Gärtner -Verein so- wie die Vereine von Charlottenburg, Steglitz, Pankow und Weissensee Dele- girte ernannt, welche die Organisation und die Statuten der zu gründenden Berliner Kranken-Kasse eingehend be- rathen haben, so dass, sobald die obrig- Ki PR IR RN AN?) N: DR Hal Gärtner-Krankenkasse für uns N Berlin und Umgegend. keitliche Genehmigung erfolgt ist, die Kasse ins Leben tritt. Ve Die neugegründete Kasse bietet den grossen Vortheil, dass erkrankten Gärt- nern sofortige ärztliche Hilfe in der Nähe zu Theil wird. Die genannten Ort- schaften erhalten einzeln oder einige zu- sammen ihre Melde- und Zahlstellen so- wie einen Arzt. Es muss nun im Inter- esse eines jeden Prinzipals liegen, die jungen Gärtner auf den Vortheil dieser Kasse aufmerksam zu machen, zumal. dieselbe auch einen geringeren Beitrag als andere Kassen erfordert. Es wäre sehr erwünscht, wenn alle grossen Städte Deutschlands, in denen ‘solche Kassen noch nicht bestehen, mit der Gründung von Gärtner-Hilfs-Kassen vorgehen würden; durch gegenseitige Vereinbarungen dieser Kassen wäre dann dem Gehilfen beim Verzuge nach einer anderen Stadt der Uebertritt in die an- dere Kasse, thunlichst ohne Einschreibe- geld, ermöglicht und derselbe beständig in einer Krankenkasse. SCHWARZBURG. Ueber die Natur des Champignons mit Rücksicht auf seine Kultur. Von C. NIESSING in Eberswalde. Viettache Versuche, essbare Schwämme der beliebteren Gattungen, wie Trüf- feln, Lorcheln und Champignons künst- lich zu erziehen, sind bisher nur mit letzteren einigermassen befriedigend, je- doch für den allgemeinen Begehr bei Weitem nicht ausreichend gelungen. Da- her der noch immer bedeutende Import derselben, namentlich aus Frankreich. Die bestehende Unsicherheit in der so lucrativen Kultur dieses Schwammes ist darin begründet, dass die Schwämme und Pilze ihrer Natur nach anders als phanero- game, chlorophyllhaltige Pflanzen organi- sirt sind. Ihre Lebensbedingungen sind da- her wesentlich andere. Alle Schwämme sind enger und begrenzter, als wie grü- nende Pflanzen an bestimmte Oertlich- keiten, Jahreszeiten und Temperaturen gebunden, welche wir ihnen nicht so leicht darzubieten vermögen. ni Wenn in dieser Hinsicht der Cham- 1884. 7. Auansk] f sich befinden, h } pignon, insbesondere der Feldchampignon, Agaricus campestris, sich beugsamer er- wiesen hat und sich in mannigfaltiger Weise kultiviren lässt, so verdanken wir dies lediglich seiner grösseren Anspruchs- losigkeit, in der er sich den verschiedenen Oertlichkeiten und Bodenverhältnissen leichter als andere Schwämme anpasst. Daher erblicken wir ihn im Freien an verschiedenen Orten, auf Feldern, Wiesen, Triften, in Wäldern und Gärten, da, wo vegetabilische Bestandtheile oder Ab- gänge in der Erde in mässiger Zersetzung wie Stalldünger, Laub, Holzabgänge, Torfmüll u. dergl.;, am a Kg Fu a Pr Ah EP habe a aan = > Del 2 m men u an Mann nn En el un De ar häufigsten über Pferdedünger an Oertlich- keiten wie in Viehställen, Reitbahnen, Mistbeeten etc. Pferdedünger scheint da- nach ein günstiges Medium für die künst- liche Champignonzucht zu sein, obgleich nicht unbedingt nothwendig, wie man all- gemein annimmt. Wenn dennoch der Champignon häufiger über Pferdedünger erscheint, und darauf künstlich gezüchtet werden kann, so erklärt sich dies aus der Natur dieses Schwammes. Nämlich, die unzählbaren, reifen, mikroskopisch kleinen, unsichtbaren Keimsporen des Feldcham- pignons gelangen, durch Luftbewegungen entführt, leicht überall weit hin und haften dabei unter anderen besonders häufig an den kieselhaltigrauhen Getreidehalmen, und zwar mehr am Roggen, als wie am glatteren Sommergetreide. Das Roggen- stroh vorzugsweise gelangt vielfach als Stallstreu unter die Pferde und wird unter ihnen gestampft; es wird dort weniger, als wie unter anderen Stallthieren durch- nässt, vielmehr gleichmässiger feucht und trockener erhalten. Dadurch werden die etwa noch am Stroh haftenden Keim- sporen nicht selten schon unter den Pfer- den geweckt und angeregt; insbesondere dann, wenn ein, Theil des Düngers, wie im Winter gebräuchlich, längere Zeit unter den Pferden verbleibt. Nicht selten alsdann bilden sich die gedachten Keim- sporen, begünstigt durch den reichen Stickstoff und mehr noch durch den als- dannnoch wenig verflüchtisten Ammoniak- gehalt, welche bekanntlich frischer Pferde- dünger reichlicher als kaum anderer Dünger enthält, im Stalle schon zu Mycelien aus, genannt Pilzfäden oder Schwammbrut; besonders in den eigent- lichen, konsistenten Pferdeexkrementen. Es kann deshalb nach Entfernung der Die Kultur des Champignons. 375 Pferde vorkommen, falls der Dünger im Stalle unberührt fest liegen bleibt, dass nach Verlauf einiger Wochen darauf Champignons in Menge erscheinen, wenn inzwischen Temperatur und Feuchtigkeits- grad der Entwickelung der Schwämme nicht ungünstig waren, sicherer wohl noch, wenn man diesem Dünger vorher Schwammbrut einverleibte. Allein, sorg- fältige Beobachter wollen behaupten, dass die Anzucht der Champignons aus Mycel weniger reichlich, als wie direkt aus Keimsporen stattfinden kann. Sie halten ersteres, wenn schon einmal gedient, für zu steril und bezeichnen es als sekundär, im Gegensatz zu dem aus letzteren direkten. In der That scheint dies Manches für sich zu haben; denn bei den in freier Natur wildwachsenden Champignons ist kaum eine andere Ver- mehrungsweise, als eine primäre, direkt aus Keimsporen anzunehmen, wenn man weiss, wie leicht das Mycel während der langen Jahreszeit seiner Unthätigkeit, vom Eintritt des Winters bis zu der dem- nächstigen Pilzvegetationsperiode der mässig warmen Sommermonate, oft erst im Spätsommer vom August bis Frost- wetter, seltener im Frühling, entschieden durch Nässe und Fäulniss zerstört wird; wo hingegen vollkommen aufbewahrtes Mycel, wie das manch andererSchwämme, selbst bei Frostwetter Jahre lang seine Wiederbelebungskraft behält. Das Vervielfältigungsvermögen aller Pilze und Schwämme ist ein uner- messliches, millionenfaches auch beim Champignon. Beispielsweise soll der Bovist oder Stäubling 1500 Keim- Zellen in einer Minute entwickeln; dem entspricht wenigstens die Zahl seiner reifen Sporen, dem Auge nur durch ihre Massenhaftigkeit sichtbar. Ebenso ist die Wachsthumsentwickelung sowohl des Mycels, als der Fruchtträger oft eine so schnelle, wie bei keiner grünenden Pflanzenfamilie der Phanerogamen. Ihr Nahrungsbedürfniss ist daher verhältniss- mässig ein weit grösseres, als bei diesen. Dem entspricht aber auch ihr grösserer Nährgehalt, der den der Leguminosen übertrifft. Insbesondere enthält der Cham- pignon viel Protein oder Eiweiss, nebst Oel, Nährsalz etc. Auf all diesen und vielleicht noch anderen, natürlichen Erscheinungen oder Bedingungen (wie: Beschattung, 376 Dunkelheit, lange Nächte) in der Natur des Champignons nun beruht die künst- liche Zucht desselben. Es bleibt daher Aufgabe des Züchters, diese Lebens- bedingungen des Champignons nach Mög- lichkeit in Erfüllung zu bringen. Allein dies ist nicht so leicht, als es danach er- scheinen mag. Eine beständig gleich- mässige, bestimmte Temperatur und Feuchtigkeit, sowohl im Pilz- beete als in der dasselbe umgeben- den Luft, sind die weiteren, unerläss- lichen Bedingungen für eine Cham- pignonzucht in «beliebiger Menge. Diese bieten sich dar in unterirdischen Räumen mitnatürlicherErdwärme aus der Tiefe; bekanntlich 6—8°R. Solche ge- währen tiefe, abgeschlossene Kellerräume, unterwölbte Berge, Gruben und Berg- werke, oder wie bei Paris, tiefe Stein- brüche, in welchen es im Winter der künstlichen, nachtheiligen, trockenen Erwärmung nicht bedarf. So viele und mannigfache Kulturvor- schriften über künstliche Champignon- zucht auch bestehen, alle können ihren Zweck unter Umständen leicht und treff- lich erfüllen, weit öfter aber vollständig verfehlen. Erklärlich daher die dabei öfter noch bestehenden, unbegründeten Annahmen und Voraussetzungen, wie die Herkunft des Düngers, ob von männlichen oder weiblichen Pferden, oder besser von Eseln; ob lockere oder feste Schwamm- brut, deutsche oder englische. — Schreiber dieses hat ohne Anwendung letzterer Champignons auf Erbsstroh und Hecken- abschnitten erstehen lassen- — Es ge- nügt daher, wenn der Pferdedünger, von gut gefütterten Pferden entnommen, weder fermentirt, noch gefault hat, und mehr Exkremente als Stroh enthält. Es kann sogar angezweifelt werden, ob Pferdedünger überhaupt unerlässlich ist. Untersucht man nämlich die Fundstätte wildwachsender Champignons im Freien, so findet man selten Pferdeexkremente, selbst nur wenig Mycel, wohl aber stick- stoffhaltige Bestandtheile. Danach scheint die massenhafte Anwendung von Pferde- dünger in meist zu warmen Lagen von 50 cm als übertrieben; sie erschwert das gleichmässige Feuchterhalten derselben durch Begiessen, erfordert dies öfter, wo- bei leicht das Pilzlager, das Mycel, ent- weder vertrocknet oder verfault. Uebrigens geschieht das etwa nöthige Anfeuchten Die en de LEN, hampignons. _ der Beeteam natürlichsten von unten, ‚dergestalt, dass man das möglichst mit Stickstoff oder Ammoniak bereicherte Wasser in deshalb anzubringende, enge Drainröhren, welche von der Oberfläche der Beete bis zur Sohle reichen, ein- fliessen lässt. Fest gedrückte Beete, nicht zu strohiger Dünger, mineral- haltige, nicht zu poröse Erde und Bedeckung der Beete hemmen eine zu schnelle Aufsaugung, mithin die Ent- kräftung derselben. Um in künstlichen Champignonbeeten eine zu schnelle Verflüchtigung des Am- moniaks und anderer düngender Agentien zu hemmen, vielmehr solche zu fixiren, empfiehlt es sich, dem Pferdedünger von vorn herein, bevor er fermentirt, wobei eben diese Stoffe leicht verfliegen — Am- moniak bereits bei 6° R. — einen ent- sprechenden Theil von gesundem, säure- freiem Torf zuzusetzen. Derselbe darf aber keinenfalls, wie gewöhnlich, Eisen-. oder Schwefeltheile, als der Natur aller Pilze und Schwämme zuwider, enthalten; wohl aber, wie meistentheils, Kalk, Gyps, bisweilen auch Thon. | Wo und auf welche Weise und mit welchen Materialien man auch Cham- pignonbeete einrichten mag, in allen . Fällen wird man dabeinichtfehlgehen, diese Materialien, selbst den stickstoffreichen Pferdedünger, in Rücksicht auf das oben gedachte, bedeutende Nahrungsbedürfniss. der Schwämme, insbesondere der Cham- pignons anzureichern, etwa mit Agen- tien wie Asche, Kali, Kainit, Dünger- syps, Chilisalpeter, Phosphate u. dergl.; namentlich stickstoffhaltig Bestandtheile. Derartige Düngerstoffe haben sich sogar auf Wiesen für die Vermehrung des Wiesenchampignons, Ag. pratensis, günstig erwiesen. Verständnissvoll angewandt wird dies auch bei der künstlichen Zucht der Fall sein, deren Beete ohnedies nicht selten wenige Wochen nach dem ersten Erscheinen der Schwämme inErschöpfung | verfallen. Als Zeugniss einer so schnellen Erschöpfung dieses Pilzlagers dienen die auf Wiesen und Viehweiden vorkommen- den, sogenannten Hexenringe, kreis- förmige, oft mehrere Meter grosseFlächen- gebilde, bewirkt durch Champignonarten, welche nur noch in der Peripherie der ihr. Mycel den Graswuchs der Kreisfläche zerstört, oder doch geschwächt hatte. Kreise erscheinen, nachdem zuvor ET a { ee ee Veh ST Tr Ah: Bier Dr Zn hr Fü DI a a A KB en Er Elena N Eee = I a Serie är, RE Br FAREN i 1884. 7. August.] | Das schlagendste Beispiel für die Un- ersättlichkeit und schnelle Zerstörungs- kraft der Schwämme oder Pilze sehen - wir an dem gefürchteten Hausschwamm, weicher unter gewissen Bedingungen in seinem vegetativen Vorschreiten kerniges ' und selbst harziges Bauholz in unseren Gebäuden in wenigen Monaten fast in Zunder verwandelt. Anm. der Redaktion. Herr Ober- gärtner JAHN, der Leiter der grossen Cham- pignonkulturen der GEBR. BURCHARDT in Berlin, theilt uns mit, dass seine Er- fahrungen fast vollständig mit den obigen übereinstimmen, dass er aber mit Chili- salpeter etc. trübe Erfahrungen gemacht "habe, dagegen Düngergyps undKainit angelegentlichst empfehlen könne. Aechmea nudicaulis Griseb. var. Ö distans Wittmck. (Bromeliaceae, Sect. VTI. Pothuava.) Von L. WITTMACK. (Mit Abbildungen.) Gattungscharakter siehe Garten- Ztg. 1883. S. 159*). Speziescharakter: Aechmea nudi- cauls Griseb. Flora of the Brit. West Indian Islands 553. Blätter riemen- förmig, flachrinnig, bis 30 cz (nach BAKER 30—60 cn) lang, sehr breit, bis 6 cm, an der Stengel umfassenden Basis sogar 8—9 cm, am Ende abgerundet mit einer kurzen zurückgeschlagenen Stachelspitze, im oberen Theil etwas abstehend, Rand mit starken dicht stehenden schwarz- braunen, hornigen, abstehenden Zähnen, im unteren Drittel aber ungezähnt. Blüthenschaft 50 cr» (nach BAKER 30 cm oder mehr) mit ca. 12— ı5 breit lanzettlichen Deckblättern, die unte- ren eng den Schaft umfassend, die obe- ren aufrecht abstehend, schön scharlach- roth, beim Verblühen in Rosa sich ver- färbend. Blüthenstand eine ca. 15 cm lange, cylindrische, einfache Aehre (nach BAKER eine 5—15 cm lange, dichte Aehre) von 3—4 cm Durchmesser, Achse scharlachroth, etwas weissschülferig. Deck- ”) Wir bitten aber die Berichtigung daselbst S. 252 zu beachten und auch Pothuaya (nicht Pothu- ova) zu schreiben. Aechmea nudicaulis Griseb. 377 blätter der einzelnen Blumen, mit Aus- nahme der untersten Blume klein, drei- eckig-lanzettlich, lang zugespitzt, schar- lachroth. Blumen sitzend, fein wollig- drüsig behaart. Kelch kegelförmig, mit Einschluss des unterständigen kreiselför- migen grünen Fruchtknotens 13— 14 mm lang. Kelchblätter frei, so lang als der Fruchtknoten, länglich, oben abge- rundet, aber mit einer feinen abstehenden, meist seitlichen Stachelspitze versehen, schwefelgelb oder grünlich gelb, beim Verblühen orangegelb. Blumenblätter wenig (kaum 3 #2) länger als die Kelch- blätter, länglich lanzettlich, goldgelb, etwas oberhalb der Basis mit 2 gefrans- ten Schüppchen. Staubgefässe kürzer als die Blumenkrone, Fäden kurz, Beutel sehr lang, auf dem Rücken befestigt, während des Aufblühens zusammenneigend. Pollen rundlich oval, ca. 0,040 mm lang, ca. 0,030 mm breit, feinnetzig. Griffel so lang wie die Staubgefässe, sehr dünn, Narben klein, zusammengedreht. Ovula mit schwacher Spitze am Scheitel, apo- trop, d. h. mit der Mündung nach unten und innen*). Frucht? (eine Beere? W.) Same? " Varietäts-Charakter: Var. dıstans Wittmck. Aehre sehr locker, Blätter sehr breit und sehr stumpf. Synonyme: Die Stammart Aechmea nudıcaulis Griseb. Flora of Brit. West Ind. 593 ist lange bekannt, LINNE be- schrieb sie als Bromelia nudicaulıs (L. Sp. pl.409; Hook. Exot. Flora t 143). Ausser- dem führte sie die Namen Dillbergia nu- dicaulis Lindl. Bot. Reg. sub. t 1068. — Hohenbergia nudicaulis Baker in Ref. Bot. sub. t 284. — Bromeha lutea Meyer Essq. 145. — Billbergia lutea Schultes fil. Syst. Veg. VII 1258. — D. pyramıdata Beer, Brom. 123. — Hoplophytum nudicaule A Kock. E. Morren ‚Cat. 1873,92 FH. lanuginosum Beer Brom 138. Als Aechmea nudicaulis Griseb. Flora of the Bris. West. Ind. Islands 593 ist sie ausführlich beschrieben von BAKER in seiner Synopsis of the Genus Aech- mea im Journal of Bot. 1879 S. 234 und sind dieser Quelle vorstehende Citate entnommen. Sie kommt nach ihm in Cuba, Trinidad, Columbien, Guiana und Rio de Janeiro vor, ist also weit verbrei- tet, und wurde um 1825 eingeführt. *) Alle Bromeliaceen sind apotrop. &) Fig. 118. Aechmea nudicaulis Griseb. var. Ö distans Wittmack. en nz SA mn a Dual . 01 10 dh a re nn m . Y 1884. 7. August.) | | Erklärung der Figuren. ı. (Fig. 119) Blüthenstand in fast natürl. Grösse, nach einer Photographie. 2. (Fig. 118) Ganze Pflanze, Habitusbild; verkleinert. 3. Oberes Ende eines Blattes, natürl. Grösse. 4. Blüthe. 5. Deckblatt. 6. Ein Kelchblatt von aussen, fast geflügelt er- scheinend, wegen des dünneren Randes; mit seitlicher Stachelspitze. '7. Ein Kelchblatt von innen. 8. Dasselbe flach ausgebreitet. 9. Blumenblatt mit 2 Schüppchen und ı Staubgefäss. Io. Staubgefäss von der Seite. 11. Pollenkörner. 12. Fruchtknoten mit Griffel und Narbe; nat. Grösse. 13. Griffel und Narbe; vergrössert. 14. Narbenlappen aus einander gelegt. 15. Fruchtknoten im Längsschnitt. 16. Fruchtknoten im Querschnitt. Die zahlreichen Ovula sind entfernt. Die 2 Placenten in jedem Fach haben meist 3 Aeste. 17. Eine Placenta stärker vergrössert pallisadenförmigen Schleimzellen. 18. Einige Schleimzellen noch stärker (ca. 200 fach) vergrössert. 19. Oberer Theil einer einzelnen Schleimzelle, sehr stark (400 fach) vergrössert. mit den 20. Anhaftung der Ovula im mittleren Theil des Fruchtknotens (apotrop). Oben und unten sind sie nicht so horizontal. 21. Einzelnes Ovulum. Wo nichts angegeben sind die Figuren ver- grössert. BAKER unterscheidet |. c. 2 Varietäten ß cuspidata und y microdon. Aechmea nudicaulis ß cuspidata führt die Synonyme: Pothuava spıcata Gaudich. Atl. Bonite t 117. — Hophophytum sprecatum Beer Brom. 140 und Hoken- bergia spicata Baker in Ref. Bot. sub. t . 284: Sie unterscheidet sich durch grössere hornige Blattzähne, nicht ganz so kleine Blüthendeckblätter und eine deutliche Stachelspitze an den Kelchblättern. Nach BAKER stammt sie aus Süd-Brasilien, Prov. St. Paulo, bei Santos. Ohne Zwei- fel gehört hierher nach BAKER auch Tillandsia unispicata Vellos Fl. Flum. III t 134; Hophophytum unispicatum Beer, Brom. 138. Die Varietät y zuzcrodon hat sehr kleine Blattzähne, die Deckblättchen der ein- zelnen Blumen sind fester in Textur, lanzettlich zugespitzt und 5—7 mm lang, die Kelchblätter haben eine deutliche Spitze von 2 mm Länge, wie bei der vorigen Varietät. Sie kommt -in Süd- brasilien am Rio das Padres vor und ist nur in Herbarien bekannt (Burchell Nr. 3617). Unsere Pflanze stimmt bezüglich des Blüthenstandes nicht ganz mit BAKERS Aechmea nudicaulis Griseb. 373 Fig. 119. Aechmea nudicaulis Griseb. var. Ö distans Wittmack. Deckblätter scharlachroth. Blumen gelb. 380 Aechmea nudicaulis Griseb. Beschreibung überein, den uns zugänglichen Abbildungen. BAKER spricht von einer dichten Achre. So ist sie auch in GAUDICHAUD, Atlı (unter Pothuava spiala Bonite »tii'Tı7 Gaud.) dargestellt; in HOOKERS Exotic Flora t 143 (Dromelia nudicaulis) ist der Blüthenstand schon etwas locker, bei unserer Pflanze aber sehr locker. Wir möchten in ihr deshalb eine neue Va- rietät sehen, die wir als ver. 0 distans bezeichnen. Obwohl Aechmea nudicaulis eine ältere Pflanze ist, so scheint dieselbe doch: ver- hältnissmässig jetzt wenig mehr verbrei- tet; die Varietät aber, die wir in der uns von Herrn Hofgärtner KIRCHHOFF, Do- naueschingen, zur Bestimmungübersandten Pflanze erkannten, ist bis jetzt wohl nur im dortigen Fürstlich FÜRSTENBERG- schen Hofgarten vorhanden. Die Blät- ter sind bei der Varietät auffallend breit und stumpf, die untersten sehr kurz, und umschliessen sich unten ausserordentlich dicht, so dass sie eine Art Säule bil- den. Die prächtigen scharlachrothen Deckblätter, der rothe Schaft und die gelben Blumen kontrastiren auf das Leb- hafteste mit einander und der ganze Blüthenstand hat, weil er eine aufrecht stehende Aehre bildet, ein vornehmes Ansehen. Der Stamm mit den Blättern ist an unserm Exemplar 35 cz hoch, der Blüthenstand incl. des sichtbaren Theils des Schaftes 22 cm. — Kultur im Warmhause, wie die der meisten Brome- liaceen. Blüthezeit bei Herrn KIRCHHOFF Ende März. Interessant ist die Verschleimung der Placenten, d. h. der Fruchtblattränder, an denen die Samen sitzen. Betrachtet man (uerschnitte des Fruchtknotens (Fig. 16) in Alkohol oder Glycerin, so gewahrt man bei stärkerer Vergrösserung (Fig. 17), dass die Placenten mit einer Schicht Pallisadenzellen bekleidet sind, die nach geringem Wasserzusatz sich weiter hervorstülpen (Fig. 18), und schliess- lich bei stärkerem Wasserzusatz ihre verdickte Membran in eine ausgiebige Schleimmasse verwandeln. Anfänglich sieht man dabei die ursprüngliche Mem- bran an der Spitze wie eine Kappe er- halten (Fig. 19). Es lässt dies vielleicht darauf schliessen, dass die Frucht eine Beere sein wird. | h nicht mit a BR I AR RARRN 0 0 Das Bois de Vincennes bei Paris Von L. WITTMACK. (Nach ALPHAND, Les promenades de Paris.) (Schluss.) Mia an gelangt zum Plateau von ee Ä auf einem langen Boulevard, der von dem Thor von Charenton ausgeht. Dieser Boulevard, welcher zum Theil das "Thal der Marne beherrscht, giebt schon einen Begriff von dem prächtigen Anblick, den ah) man von dem zierlichen Kiosk, der den Gipfel von Gravelle krönt, geniesst. Um den prächtigen Blick von Gravelle i aus sich auf die Dauer zu erhalten, hat die Stadt Paris den ganzen Hügel ange- kauft, welcher die alten Grenzen des Ge- H hölzes von der Strasse von St. Maur % Zahlreiche Fuss- nach St. Mande trennt. steige, an deren Seiten Gruppenpflanzun- gen, gestatten dem Promenirenden, direkt von dem Gipfel und vom Boulevard von Gravelle an die Ufer der Marne und des. Kanals zu gelangen. Endlich hat die Stadt kraft des Gesetzes vom 24. Juli 1860 noch die Ebene von Bercy zugekauft, um sie mit dem Gehölz zu vereinigen. In der Mitte dieser Ebene wurde in einem künstlichen Thal ein mächtiges Wasserstück von 120000 gr Oberfläche geschaffen. Die beiden Inseln, Insel Bercy und Reuilly sind mit Anpflan- zungen grosser, kostbarer Bäume bedeckt, die zum theils Laub-, theils Nadelholz, Wagen dahin geschafft wurden. Zahl- reiche Gruppen von Sträuchern und Blu- men, tunde, eine Grotte, eine Kaskade, weite, grüne Rasenflächen, hübsche Durchblicke, grosseAvenuen, zahlreiche Kieswegehaben die alte, dürre Ebene in eine lachende Oase voll Luft, Licht und Schatten ver- wandelt und die Stadt Paris hat die be- trächtlichen Opfer für diese zauberhafte Wenn die zahlreichen Pflanzungen dank dem künst- Umwandlung nicht gescheut. lichen Boden, auf welchen man sie brachte, zu einer gewissen Entwicklung gekommen sein werden, dürfte die Ebene von Berey eins der vollendetsten Muster der moder- nen Gartenkunst bilden. 3. Wasserkräfte. { Um die Umgestaltung des Bois de Vin- ; leicht zugängliche Anlegestellen = für Gondeln, 2 Hängebrücken, eine Ro- \ ) 4. 7. August.) Das Böis. de Vincennes bei Paris. 381 cennesvorzunehmen, musste in ersterReihe für Wasser gesorgt werden, da dasselbe in dem alten, auf sandigem, durchlässigen Boden stehenden Walde ganz fehlte. Schon bei Beginn der Arbeit wurde des- halb mit den Eigenthümern der grossen Maschinen von St. Maurice ein Vertragab- geschlossen, das Wasser der Marne in das Gehölz mittels Turbinen zu heben. Seitdem ist die Stadt Paris Eigenthümerin der grossen Wasserfälle von St. Maurice geworden und hat dort eine grosse hydrau- lische Maschine aufstellen lassen, die in 24 Stunden 15 000 cörn liefert. Ausser- dem sind aber noch in Menilmontant Reservoirs vorhanden, die 32—46 000 cn liefern können, indess hat man zusammen nie über 50000 gehabt. Das ganze Ge- hölz, alle Rasenflächen etc. sind mit Be- wässerungsröhren durchzogen. 4. Statistik. Das Bois von Vincennes umfasst gegenwärtig 901 ha. Davon kommen auf: Wald - P 328,95 ha Rasen, wovon 142 la fr nkeiesens Uebungen . 295,64 » Wasser _ 24,50 » Wege r \ 73,78 » Gruppen und Gärten . 178,56 » En Die alte Staats--Domäne hatte nur 875 ha. Die Länge der Wege und Alleen De 70 530 m die der Wasserröhren 27 400 . Die Kosten betrugen: a) Grundstücksankäufe . 16 122 576 fr. b) Kosten der Arbeiten 7620163 » 48 c. 68 » 23 742 740 fr. 16 c. Davon fallen auf Wege, Alleen BIC nie 1688217 » — » Umwandlung der Ebenen \ von Charenton, Bercyu.St.Mande 10928295 » 70 » Bauten . { 529580 » —- » Plateau von Gravelle 400000 » — » ‚Wasserleitung (System Petit) . 537893 » 37 » Pflanzungen in älteren Theilen 124 806 » 30 » 5. Wald, Gartenbau. Der Boden des Gehölzes von Vincennes besteht aus Thon und kieseligem Sand. Die Hauptbaumarten sind: Canadische Pappeln (die merkwürdiger Weise in Frankreich auch wohl den Namen peup- liers suisses, Schweizer Pappeln führen), Ulmen, holländische (?) Silber-Pappeln, Rhus (Vernis du Japon), Birken, Ka- stanien, Robinien, _Ahorne, Linden, Eschen, gemeine Kiefern und vor allen Eichen, welche letztere einst fast den ganzen Bestand bildeten. Die übrigen Arten sind später gepflanzt und die mei- ‚sten erst seit Uebernahme durch die Stadt. Die Kosten des Rasens, eingeschlossen die Bodenbewegungen, die Saat und die Unterhaltung betrugen 1431 fr. pro ka. Alle diejenigen Theile, welche nicht mit Holz bestanden sind, sind auch nicht in Rasen verwandelt. Mehrere Partien bilden Wiesen, die mit dem Pfluge be- arbeitet und mit dem Kehricht der Heu- Scheunen in Vincennes, sog. Heusamen, besäet werden. “Sie kosten, incl. der Handarbeit nur 295 fr. pro ka. 6. Unterhaltungskosten. Die jährlichen Unterhaltungskosten für das Bois de Vincennes betragen 468 100 fr. und setzen sich folgendermassen zusammen: | Gehälter 3 . 55 600 fr. \ Ausrüstung, Kleidung, Pferde 275c0 » Chausseewärter (cantonniers) und Gärtner I9O 000 » Materialien für die Wege . 50000 » Material für die Pflanzungen und die Gärt- nerei . 29 000 » Wald- Arbeiten 15 000 » Unterhaltung der Wasserwerke 21 500 » « « Bauten . . 35000 » Verschiedenes » ...44500 » Summa . 468 100 fr. 7. Verschiedene Etablissements im Park. Unabhängig vom Fort von Vincennes, den Redouten de la Faisanderie und de Gravelle, sowie des Polygons enthält das Bois de Vincennes eine 1864 errichtete Feuerwerkerschule im Kanton St. Mande, 500 »2 entfernt vom Fort, die 24 Aa un- gefähr umfasst. Von nicht militairischen Bauten ist wohl der wichtigste die ehemalige kaiser- liche Farm, eine Musterwirthschaft, 1859 auf dem Terrain der alten Fasanerie er- richtet, mit 120 Kühen (Schweizer, Coten- tiner und flamländer Race), 250 Schafen (South Down) und 300 ka Land. Ein Theil (84 Aa) ist hiervon einem Privat-Unternehmer, der unter Aufsicht des Kriegsministeriums steht, als Scheiben- schiessstand (Tir national) abgegeben. Ferner findet sich ausser vielen Häusern für die Wärter etc. daselbst eine Fisch- zuchtanstalt, 1862 ins Leben gerufen, so- dann Eiswerke, die 2o Millionen #g Eis aufnehmen können, ferner verschiedene Kaffee-Restaurants, Plätze für Volksspiele und Marionettentheater. Seit 1863 ist auch eine grosse Renn- bahn für Hürdenrennen zwischen Gravelle, Vincennes und les Minimes eingerichtet. Für uns ganz besonders wichtig ist der in 382 Jardin d’arboriculture. Er liegt an der porte Dausmenil und umfasst ca. 4 ha, ex 1868 bepflanzt sind. Er besteht aus: . Zwei Formobstgärten, von denen der eine, mit den besten Sorten bestanden; zur Demonstration und zu Versuchen, der andere zur industriellen Kultur dient, 2. EinemÖbstgarten, enthaltend diebesten und empfehlenswerthesten Sorten für Hochstämme, 3. Einer Weinanlage, die mit dem Pfluge bearbeitet wird und die besten Sorten enthält, welche unter dem Klima von Paris reifen, 4. Gruppen für Kultur und Studium der . Wildbäume, . Einer Baumschule, . Einem in der Nachbarschaft errichteten Gebäude zur Konservirung des Obstes. Das Personal setzt sich zusammen aus I Öbergärtner und 6 (?) Eleven unter Direktion eines Professors der Baumzucht (professeur d’arboriculture). Der Unter- richt ist öffentlich und unentgeltlich, er umfasst den ganzen Obstbau, die Zier- gehölze und die Waldbäume. Die Unter: haltungskosten betragen jährlich 10 000 fr. Die Früchte, die seit 1874 verkauft wer- den, solltennachdem 1873 abgeschlossenen Bericht einen Ertrag von IO— 12 000 fr. geben, so dass die Kosten reichlich ge- deckt wären. in Miscellen. Grosse Orchideen-Auktion in Berlin am 20. August. Die Herren SANDER & Co. werden ihre so sehr beliebten Orchideen-Auktionen in Berlin für dieses Jahr mit einer ganz besonders grossartigen am 2o. August in SOMMER’S Salon beschliessen. Wir machen daher alle Interessenten ganz besonders auf diese günstige Gelegenheit, zu mässigen Preisen sich schöne Orchideen zu erwerben, auf- merksam. Die Kollektion ist eine schr reichhaltige und sind Kataloge bei Herrn Auktionator HAuEr, Berlin SW., Wilhelm- Strasse 3, zu haben. Prunus myrobalana flore roseo duplice. Die Myrobalanenpflaume mit rosa doppelten Blumen (Prunier myrobalan & fleurs roses doubles) ist nach Revue horticole 19, p. 453 d. J. eine der schönsten neuen Einführungen aus Japan durch die bekannten Gäfrtnerei- besitzer GEBRÜDER BALTET in Troyes, ganz ähnlich im Wuchse dem bekannten Prunus triloba, mit dem sie von nun an an Schön- ‚gezähnt, heit im ersten Frühling, aber ll Wo- chen früher in Blüthe, wetteifern wird. In kurzen Worten geben wir die Uebersetzung Dieser Prunus ist nach obiger Zeitschrift. sehr kräftigen Wuchses, sehr hart und in den ersten Tagen des Frühlings mit zahlreichen hortensiarothen, doppelten, wohlriechenden Blüthen bedeckt. Der Strauch selbst hat den Wuchs der gewöhnlichen Myrobalane; die Rinde der Zweige ist glänzend, glatt, hell- farbig, die Blätter abfallend, gestielt, kurz nach der Spitze zu plötzlich ver- schmälert, langzugespitzt, ähnlichdenBlättern des Prunus triloba, hellgrün, der Blattstiel, die Nerven und der Rand der Blätter hell- karmin gefärbt. Dieser Strauch wird sich wie Prunus triloba und Prunus sinensis alba plena in Töpfen treiben lassen und dieselbe Pflege wie diese beanspruchen, nur wird man, um ihn zum Treiben gut verzweigt und gedrun- gen zu erhalten, während des Sommers ein . oder zweimal zu kneipen haben. Eine Haupt- eigenschaft dieser Pflaume ist aber die Frühzeitigkeit der Blüthe, da sie allen An- dern um einige Wochen darin voraus ist. Ob der Strauch Früchte liefern wird, ist noch unbestimmt, nach Beschaffenheit der Ge- schlechtsorgane ist.es aber zu erwarten, da zwischen den Kronenblättern immer einige Staubfäden vorhanden sind, welche die Schönheit der Blüthe noch erhöhen. CARL MATHIEU. Gartenbau -Ausstellungen. Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Von M. HOFFMANN. (Fortsetzung.) Unter den neuesten Thee-Hybriden (Zäch- \ tungen von SCHWARZ, NABONNAND, BENNET, SOUPERT) zeichneten sich aus: Mad. Leon- hard Lille, hochkarmin, reichblühend; Hono- \ rable George Bankroft, dunkelrosa (Züchtung von BENNET); Mad. Cecile Pernet, fleisch- farben; Mad. de Leven-Selz, hellrosa (Sou- : PERT’S Züchtung); Mad. Alexandra Bernaise, hellrosa, paeonienartig (SOUPERT' s Züchtung); Distinktion, hellrosa (BENNET's Züchtung), findet in Petersburg ausserordentlichen An- klang; I,ady Marie Fitzwilliam, hell (BENNET’S Züchtung); ComtesseRiza du Parc, hellkarmin. Von älteren 'Thee-Hybriden: Mad. Adele Ya Jourgant, gelb, nach innen weisslich; Mad. Franziska Müller, gelb, Blume geschlossen; Mad. Caro, röthlich- -gelb; Devoniensis, gelb. lich - weiss; Mad. Amazone, schwefelgelb; Shirley Hybberd, orangegelb; Mont Blanc, schwefelgelb, leichter Bau; Coquette de Lyon, 3 schwefelgelb; Socrates, dunkelgelb; La Toy, quille, dunkelgelb; Triomph de Luxembourg, rothgelb; Mad. Dubroc, röthlich-fleischfarben; " f ER RN nn u mh nn en nn, 2 ET NEE LEN Comtesse de Lebaut, röthlich-feischfarben; Duchess of Edinburgh, rosa; Modele de perfection de Niphetos, rosa; Mad. Arnadın, rosa; Jules Finger, rosa gelb. Unter den Bourbon-Rosen: Mad. Maria Parc, leicht rosa, schön gebaut; Comtesse de Paris, fleischfarben; Mad. Achille Irmeler, ganz hell rosa. Unter den Remontant-Rosen: Monsieur Boncenne; Mad. Victor Verdier;, Magna Charta; Vainqueur de Goliath, dunkelrosa; Horace Vernet, dunkelroth; Crimson Bedder, leuchtend karmin, flach gebaut; Duchesse de Cagler, dunkelrotb, schön rund gebaut; Mad. Etienne Levet, kirschroth, rund; Con- stantin Petriakoff; Rosierist Jacob, ganz dunkel; Marquise de Mortvivant, hellweiss mit leichtem Rosaanflug; La Virginale, rein weiss;"Firebrand, hell karmin, rund gebaut; Alsace Lorraine, dunkelroth; Duc de Welling- ton, dunkelroth; Xavier Olıbo, dunkelroth; Souvenir de Laffay, dunkelroth, fast schwarz; Alfred Colomb, rund, voll karmin; la Made- leine, intensiv rosa; Dames Patronesses ÖOgrestes d’Orleans, dunkel. Als Haupttreibrosen gelten: Mrs. Bo- sanquet, Anna Alexieff (Januar), Modele de Perfection, eine der allerfrühesten, Duchesse d’Edinburgh, Devoniensis, Mad. Falcot (Fe- bruar), Magna Charta (März—April), laFrance (März — April), Beauty of Stapleford, Mad. Alexandra Bernaise, Etienne Levet, Distinc- tion, Cheshunt Hybride, Coquette de Lyon, Niphetos, Safrano & fleur rouge, Perle de Lyon, Madm. Adele Jourgant, Souvenir de Paul Neyron. Als letzte Treibsorten April— Mai: Duc ' de Wellington, Duchess of Bedford, Mons. Boncenne, Baron Bonstetten, Alsace Lorraine, Victor Trouillard, Etienne Levet, Mad. Su- beyron, Comte Adrien de Gernimy. Aber nicht allein Remontant, Thee und Thee-Hybriden wurden als Treibrosen vor- geführt, sondern auch die Rosa polyantha, wie: Päquerette, Laurentiana rubra, little white Perfection zeigten ausserordentlichen Blüthenreichthum, namentlich die in dem Arrangement des Hofgärtner KATZER, jener in der Mitte gelegenen Kaiser-Gruppe, sowie dem Spezial-Sortiment des C. FREUNDLICH jun. hierin. Es wird die Gruppe der R. po- lyantha jetzt vielfach in Russland, namentlich in Petersburg, getrieben und in der That: die ausserordentliche Blüthenfülle, die zarten Farben der einzelnen Sorten lassen sie dem Publikum angenehm, dem Gärtner hingegen des leichten Treibens wegen vortheilhaft er- scheinen. Die sonstige Behandlung der Topf- rose, ihre Veredlung etc. lässt sich vielleicht in einem besonderen Artikel eingehend be- handeln. Dieser hinsichtlich der Kultur so bedeutenden Leistung stand in wohl nicht geringerer Weise das Gebiet der dekorativen Gartenbau- Ausstellungen. GRABEN, 383 Gruppen gegenüber. Wohl keine unserer bisherigen Ausstellungen hat darin eine solche Fülle an Material vorgeführt, wie diese und wenn auch naturgemäss die kaiserlichen Gärten die Haupt-Truppen darin stellten, so: Hofg. ECKMANN, BALTHASAR, GAUKLER, KATZER,, VÖLKER, SIESMAYER, Abth.-Chef EnDEr, Bot. Garten, waren doch auch Handelsgärtner wie Gartenfreunde: WÖHLER -Vilna, SINITZIN- Petersburg vertreten. Namentlich die Gruppe des letztgenannten Ausstellers war reich an seltenen, gut kultivirten, dekorativen Pflanzen, unter denenseltene Pandaneen, Encephalartos, Cycas-Arten, seltene Aroideen im Gemisch mit der hellleuchtenden Dracaena lutescens. sich vorzüglich abhoben. Bei allen diesen Gruppen traten die riesenhaften Formen der Blattpflanzen in älteren Exemplaren so recht auffällig hervor, und wenn die eine derGruppen der Hauptsache nach durch ihre giganten Palmengestalten, eine andere durch seltene Blattpflanzen sich hervorthat, so wiederum einige im Gemisch mit blühenden Pflanzen des Warmhauses, Orchideen und Pandaneen, dem blaublühenden Strepthocarpus Rexiıi, dem Ficus macrophylla (sehr hart), der Villaresia grandifolia (schöne Dekorations- pflanze), dem Laurus Rheinwardti (sehr hart), der Rhopala korkowadensis, deren junge: rothbraune Triebe von ausserordentlichem Effekt sind, ausserdem solche mit diversen: Araliaceen, Theophrasten etc. etc. Nicht weniger dekorativ wie die Palmen- und Blattpflanzen finden hier die Coniferen, in. Kübeln gezogen, viel Verwendung und während Hofg. Erıkson-Oranienbaum, So- KOLOFF-Znamenskoie, DE SITTER-Apeldoorn,. G.C. DoURNoVo, die Firma EıLers-Petersburg gegenseitig in dieser Abtheilung konkurrirten, waren es andererseits in harten, für das freie Land geeigneten Nadelholzarten die Aus- steller: REGEL & KESSELRING, P. SMITH & Co.- Hamburg, SToLBoM-Wittkiel, welche hier Be- deutendes geleistet. Eine Coniferen-Samm- lung besonderer Art in zwergig dicht ver- wachsenen Exemplaren hatte sich Japan ge- leistet, insofern äusserst beachtenswerth, als zugleich mit den Originalsorten (Abies, Pinus, Chamaecyparis, Podocarpus) eine originale Kultur bekundet wurde, diepeinlich minutiöse Arbeit des Japaners als Gärtner. Die Sortimente ersterer Abtheilung ent- hielten namentlich: diverse Biota, Chamae- cyparis, Cupressus, unter ihnen die zierliche C. Coulteri, Thuja, Thujopsis, Taxus, unter ihnen der aufrecht wachsende T. b. imperi- alıs, der kleinnadelige T. b. monstrosus, diverse Araucarien, Retinospora, Podocarpus, Cedrus Deodara und Libani, — diejenigen der zweiten Abtheilung in erster Linie die im Petersburger Klima aushaltenden Nadel- hölzer wie: Abies balsamea var. globosa, Douglasi, Fraseri, sibirica, bei uns vielfach 3834 f Gartenba ı- Ausstellungen. Ne ihrer frühen Triebe halber vom Frost beschäe digt, Cupressus Lawsoni, diverse Juniperus, Picea alba, Engelmanni, excelsa gracilis, do, Clambrasiliana, do. pyramidalis, nigra, rubra, odorata, sibirica, uncinata, pungens var. glauca (Regl.), Sitchiensis. Pinus Cembra, pumila, Strobus, Retinospora pisifera, di- verse Thuja occidentalis-Varietäten; eine ausserordentlich schätzenswerthe Sammlung unsers allverehrten Altmeisters REGEL. Der Vollständigkeit halber nennen wir hier noch Larix microcarpa, taurica und sibirica, letztere durch schlanken Wuchs sich aus- zeichnend, indess die beiden anderen Arten von gedrungenerem Bau, das russische Klima ‚ausserordentlich gut vertragen. Wir sahen namentlich sibirica hier und da in so herr- lichen Exemplaren, wie sonst nur L. europaea und unsere Arve in den Wäldern der Schweiz, des bayrischen Hochgebirges u. A. sich so prächtig entwickelt. Die beiden andern Sortimente von STOLBOM und SmItH & Co, ‚enthielten ausser den im Norden unseres Vaterlandes sich als widerstandsfähig er- weisenden Abies, Cupressus, Retinosporen, Thuja, Thujopsis-Arten noch diverse seltene Pflanzen wie Ab. concolor vera und violacea, welche, durchaus härteralslasiocarpa, unseren Winter von 1879— 80 gut ausgehalten; die härtesten aller Picea-Arten Ab. Parreyana, Ab. nobilis argentea und glauca, von denen erstere entschieden den Vorzug verdient, Ab. magnifica glauca; Juniperus plumosa ‚argentea, Fortunei, von compactem Wuchs, saftig grünen Nadeln, Cupressus Lawsoni Varietäten, unter ihnen Alumii, kräftiger an Wuchs wie erecta viridis; Taxus hyb. aur., neue Form von hyb. aur. varieg., sowie Atrotaxus imbricata, der sellaginoides ähnlich in Form, streng pyramidaler Wuchs; Thuja Douglasi clausa (Roezl), härteste aller Thuja- Arten, sowie Ts. Hookeriana; Picea polita. Am vielseitigsten bezüglich Habitus und Färbung steht unter den Nadelhölzern wohl die Araucaria obenan. Die betreffenden Sor- timente des Hofgärtner SıEssMmAvER, EILERS- Petersburg, P. SmırH & Co.-Hamburg, welche neben einer Fülle der Arten eine Voll kommenheit in der Kultur, namentlich die von SIESSMAYER, bekundeten, bildeten ein besonderes Juwel der Ausstellung. Die Arauc. brasiliensis pendula, mit ihrem tief herabhängenden Gezweig, einem Cupressus nicht unähnlich, Binoti, der Form nach Cooki ähnlich, Goldieana und Niepraschki, wohl als Varietäten der Rulei anzusehen, die dicht verzweigte excelsa glauca elegans, Mülleri, van Geerti etc., sie alle waren einer eingehenden Betrachtung werth und werden ım Laufe der Jahre noch so manches Herz des Pflanzenkenners und Gartenfreundes ent- zücken. Damit ist aber das Gebiet der Baum- ‚schulartikel noch nicht erschöpft. Wir nen- — nen hier in erster Linie noch die Obst unbedingt verboten ist. welche in den mannichfachsten 'Palmette, Cordon, Spirale, Pyramide und Hochstamm gezogen, Vertretung fanden und zwar durch SCHRÖDER-Petrowski, Dozent und Obergärtner einer Lehranstalt in der Nähe von Moskau (Obstspaliere und Formbäume), TATARINOFF- Tschoulkovo, Züchter ın Toula (Hochstämme). Beide Kollektionen, welche einen guten Wuchs bekundeten, in Spiralform uns eine neue Form, im Hochstamm auf ca. 1,25 m den Kronenansatz zeigten, waren namentlich auch desshalb interessant, sofern wir es nur meist mit specifisch russischen Sorten zu thun hatten. RAN (Wird fortgesetzt.) Amtliche Bekanntmachung. Berlin, den 23. Juli 1884. 2 Mit Bezug auf meine Mittheilung vom 23. Mai d. J. benachrichtige ich den Vorstand ergebenst, dass nach einer Seitens der Colonial-Regierung am Kap der guten Hoff- nung unterm 15 ej. m. anderweit erlassenen Verordnung die Einfuhr von Weintrauben, Reben, Schnittlingen oder Theilen von Reben, von Bäumen, Pflanzen, Knollen, Wurzeln, Zwiebeln oder irgend einem Theil oder Theilen derselben in die Kapkolonie Dem Vorstande stelle ich anheim, von dieser Mittheilung in geeigneter Weise Gebrauch zu machen. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Lucıus. An den Vorstand des Vereins zur Beförderung des Garten- baues in den Preussischen Staaten hierselbst. Sprechsaal. Noch eine Antwort auf die Frage No. 19 (S. 360). Kleine Saftpressen von ı —ı5 / Inhalt können von dem Eisenwerk Gaggenau bei Gernsbach in Baden zum Preise von 6—50 M bezogen werden. Grössere Pressen bis zu 50 /Inhalt construirt die Firma PLATZ SöHnE in Weinheim an der Bergstrasse; der Preis ist mir noch nicht bekannt. Bei allen diesen Pressen empfiehlt es sich, den Boden und die inneren Wandungen mit etwas rein ge- waschenem Stroh zu bekleiden, welches sehr dazu beiträgt, dass sich die zerquetschten Beeren leicht und bequem auspressen. gleichen Sinne ist es rathsam, die zerquetsch- Im V ir ten Beeren mit einer bestimmten Menge Wasser vermischt 24 Stunden gut zugedeckt stehen zu lassen, ehe man sie presst. Direktor GoETHE, Geisenheim a.Rh. A Bi, ae, + EEE DBBBHTENSE FOREN: De FR Figuren, Gruppen, Vasen Fontainen, Candelaber etc, etc. für gebäude, Park und Garten, Taufsteine mad 2.28), Grabfiguren empfehlen in ihrer bewährten sandstein- farbenen Terracotta: Ernst March Söhne, Thonwaarenfabrik, Charlottenburg. Jun ung 39 Palmen und ce in kräft. Waare, ferner Obst-, Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be- wurzelung, Coniferen, Rosen u. Ziersträucher in bester Auswahl empfiehlt zu soliden Preisen 55/9 . THEODOR JAWER NNieder-Schönhausen bei Berlin. —=. Katalog gratis. ) ! BEN, u . 2 = ü = ; Redaktion und Verlag der „Garten-Zeitung“, ; i x %, 15 PilN U V "u U y & AL IE REEREECHERRRRERR = SD RE ER RERSNEEERSENS SEAN sc N) $, . Pe re ee m nn ee era zes __ III ZITTIST Sa EL ELSELSKLSELSKLSEEN RLRLS SRERERSEDETSESOSSOSEEOSE ERSTE DODIIT Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. BEIIEHEIESEISTEELOESELEITSHO FT ET YISEILTEIEVTZETRSELEN II TIEIEVTSELELEIFITIL HT a Tin a u IN. Jahrgang. Nr. 33. OLI0OLZIOLIOFTOLI0OT790ITI0T TUNG WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a.d. Universität u, der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in denK.Pr.Stasten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“. Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt, Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Orthosiphon stamineus. trag, gehalten in der Festsitzung des Vereins z.B. d.G. am 28. Juni 1884 von Hrn. Garten-Inspektor LÄMMERHIRT, Geschäftsführer des Landes-Obstbau- Vereins für das Königreich Sachsen. Zapfen-Anhäufung an einer Seestrandskiefer, Pinus Pinaster Sol. Von L. WırTmack. (Mit Abbil- dung.). Der Garten des Kgl. Kammerherrn von BEHR in | (Mit Abbildung.) | Die Ergebnisse der I. Sommerobst-Ausstellung. Vor- BERSTESTSSESSERSTSSLEN Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung, Schmoldow bei Gützkow (Pommern). Von L. WIT'TMACK. Eine riesige Cattleya Skinneri. (Mit Abbildung.) Gartenbau Ausstellungen: Erste Sommerobst- Aus- stellung des Vereins zur Beförderung des Garten- baue. Von M. HorrFMAnn. (Fortsetzung.) — Leipzig. Miscellen: Grosse Orchideen- Auktion in Berlin. — Congo. — Erklärungs-Zustimmung. Aufforderung und Protest. \ ILINLILILUILILLLLLULILULYIULIY 57, Shi LEUIY , ADERS SSSSSSHSISSSTTSSTÄRSTESSSTTTTTSTTTT RSS EN) 7% OR 92 k Bn Sue = 2 = = 9 Bar 203 RB “ Sommer’s Salon, Potsdamerstr. 9 [3 06:03 I 069° 03 . 2 : es am 20. August 1834, Vormittags 10 Uhr. B 2 BR [is 2:8 | < SB 9: 2 3 [> = Die Herren F. Sander & Co. werden am 20. August die zweite und |$&= 06:0: : i AISER 2 B 19298 “ letzte »Orchideen- Auktion « für dieses Jahr in Berlin abhalten. Jedem 1: 8:93 : : i ; u = Liebhaber ist die beste Gelegenheit geboten, nach Wunsch und Ge- 3 ed 2 a 3 . ß - . 1025 «2 i schmack selbst zu wählen. Die Kollektion ist eine sehr reichhaltige. | ’s es 14 n 13 x Cataloge sind bei Herrn Hauer, Auktionator, Wilhelmstrasse 3, 3 EL 538 e 105 (2),) zu haben. BE 2, is IE 3 SSTESSITCTTETSTEEREES SSSSCSSTCCTTTTEREEER S SEES) = [/ 3a up Me i Anzeigen. [ GarTten-Zeitung Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Der praktische Planzeichner für Gärtner. Anleitung zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehranstalten. Herausgegeben von A. Wagner, Garten-Inspector zu Stuttgart. Zweite, neu bearbeitete Auflage. ı2 lithogr. Tafeln nebst Text. Preis 8 M. Prakt. Anleitung zur Prsichzucht.| Die Gewächshäuser und Mistbeete. Von Von Ludwig Freih. v. Ompteda. J. Hartwig, Grossh. Hofgärtner in Weimar. Mit 8 lithographirten Tafeln. Preis 2 M. 50 Pf. Mit 52 Holzschnitten. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. J.G. Vothmann’s N Gartenbau-Katechismus. Die Obstbaumkrankheiten, Sechste Auflage, vollständig neu bearbeitet von Dr. Paul Sorauer. J. Hartwig, Preis gebunden 2 M. 5o Pf, Grossherzogl. Hofgärtner in Weimar. Mit 60 in den Text gedr. Holzschn. Preis cart. 2M. Gärtnerische Veredlungskunst. Von Gärtnerische Samenkunde. Praktische Anleitung zur Zucht u. Ernte der wichtigsten 0. Teichert, Garten-Inspector in Potsdam. Blumen-, Gehölz-, Gemüse- und Grassamen. 2 Zweite Auflage, bearbeitet vom Garten-Inspector Fintelmann in Potsdam. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Von Wilhelm Schulze, Praktischer Gärtner in Erfurt. Preis 7 M. Pr Der Gemüsebau. Geschichte des Gartenbaues. Anleitung zum Gebrauche an Lehranstalten und zum Selbstunterricht. Von Von 0, Hüttig, B, von Uslar Director und Lehrer des Gartenbaues, in Hildesheim. Preis 2 M. 50 Pf. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Handbuch des Obstbaues auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage herausgegeben von W. Lauche, Kgl. Garten-Inspector, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam. Mit 229 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis 16 M. Geb. ı8 M. — Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. ee rn, a | / | | ; : ’ A = 1884. 14. August.) NE a" 28 Orthosiphon stamineus. (Labiatae.) (Mit Abbildung.) ——n ,ür Besitzer von Warmhäusern ist die- „ser hübsche und interessante Lippen- blüthler sehr geeignet, da er gegen Ende Orthosiphon stamineus. ’ 385 man will, schon bei ı5 cm» Höhe zur Blüthe gebracht werden können. Die meisten Züchter werden aber vorziehen, sie erst blühen zu lassen, wenn sie grösser ist und deshalb alle sich vorher zeigen- den Blüthenknospen abpflücken. Die Stengel und Zweige der eleganten klei- nen Pflanze sind mit hellpurpurnen Haaren besetzt, die Blätter sind spitz- Fig. 120. Orthosiphon stamineus. des Monats Juli blüht, wo gerade blühende Pflanzen im Warmhause spar- sam sind. Die Gattung Orthosiphon (d. h. ge- rade Röhre) ist botanisch nahe mit Ocy- mum, Coleus und Plectranthus (dem ' Patschoulikraut) verwandt; ihr Blüthen- x £ stand erinnert aber an den von Clero- dendron. — Orthosiphon stamineus ist im Habitus eine krautartige Pflanze, und ‚bildet niedliche kleine Büsche, die, wenn Natürl. Grösse. Blumen bläulich-Iila. lich oval, gezähnt, oberseits dunkelgrün, unterseits graugrün, die Nerven zerstreut mit kurzen weissen Haaren besetzt. Die Blumen stehen in endständigen Trau- ben, wie die Abbildung zeigt. Die Blumenkrone ist ca. 3 cz lang und bläu- lich-Iila gefärbt; sie besitzt sehr weit hervorragende Staubgefässe, welche sehr zur Verschönerung des Ganzen bei- tragen. Kultur. ist eine sehr Die Kultur nn Po Po] 386 einfache, was ein weiterer Vorzug ist. Jeder Liebhaber, der ein kühles Warmhaus hat, kann die Pflanze erziehen. Man drai- nire die Töpfe gut, nehme als Erde ein Gemisch von gleichen Theilen Rasen- erde, Lehm und guter Lauberde, thue ein wenig scharfen Flusssand oder Silber- sand dazu, damit sich das Gemenge körnig anfühlt, und gebe reichlich Wasser während der Wachsthums- und Blüthen- periode. Die Pflanze scheint weit über Ostindien und die Inseln des ostindischen Archipels verbreitet, wurde aber in England aus der Nachbarschaft des Cap York im nordöstlichen Australien durch den ver- storbenen Herrn J. G. VEITCH eingeführt. (Nach Journal of horticulture.) Die Ergebnisse der I. Sommerobst- Ausstellung. Vortrag, gehalten von Herrn Garten-Inspektor LÄMMERHIRT, Geschäftsführer des Landes-Obst-Bau-Vereins für das Königreich Sachsen, in der Festsitzung des V. z.B. d. G. am >8. Juni 1884. Vorbemerkung. Herr Garten-Insp. LÄMMERHIRT hatte die Güte, diesen Vor- trag am ersten Tage der Ausstellung zu übernehmen, obwohl er den ganzen Tag durch sein Amt als Preisrichter in An- spruch genommen war. Trotzdem hat er in so geschickter Weise die wichtig- sten Ergebnisse der Ausstellung hervor- gehoben, dass allgemeiner Beifall ihm gezollt wurde. Die Red. Meine Herren! Jeder Obstfreund wird das Unternehmen des Ver. z. Beförd. d. Gartenbaues mit Freuden begrüsst haben, eine Sommerobst- oder Beerenobst- Aus- stellung zu veranstalten, um auf die Wichtigkeit des Gegenstandes hinzu- weisen. Diese Aufmerksamkeit verdient das Beerenobst in vollem Masse; denn einmal zeigt es sich auch in diesem Jahre wieder, dass es sicherer im Ertrage ist als das übrige Obst, und zweitens ist die Verwendbarkeit des Beerenobstes eine ausserordentlich mannichfache. Es war aber auch eine glückliche Idee auf die- Die Ergebnisse der 1. Sommerobst- Ausstellung. EUSTRENY AS ı ser Ausstellung, die. Theorie mit der Praxis zu verbinden, die Theorie in der Weise, dass dem Produzenten die Sorten vorgeführt werden, welche sich zum An- bau empfehlen, und die Praxis, indem ge- zeigt wird, welche Mittel zur Verwerthung des so schnell vergänglichen Beeren- obstes sich anwenden lassen, um das- selbe in ein marktfähiges Produkt, eine Konserve, umzuwandeln. Es ist zu bedauern, dass die Betheili- ı gung eine ziemlich geringe ist, aber ich glaube, dass gerade diejenigen Produzen- ten, welche fern geblieben sind, sich im Lichte gestanden haben. Denn nach den Erfahrungen im Königreich Sachsen, wo "man ein Hauptgewicht auf die Organi- sation des Handels, des Verkaufs der Früchte legt, sind derartige Ausstellun- gen für die Produzenten ausserordentlich nutzbringend gewesen. Ist nun auch dieser erste Versuch einer Sommerobst- Ausstellung nicht sehr einladend für Ab- haltung solcher Spezial-Ausstellungen, so sollte man sich im Interesse der Sache doch nicht davon abhalten lassen, sie von Zeit zu Zeit zu wiederholen. Was nun das Speziellere anbetrifft, so bilden eine der Hauptabtheilungen die Kirschen. Dass diese auf der Ausstel- lung so gut vertreten sind, verdanken wir in erster Reihe Werder und Guben, nächstdem Glindow. Die Ausstellung beider Städte, Werder und Guben, bietet für den Fachmann eine interessante Er- scheinung dar, nämlich die, dass die Züchter daselbst sich um die vom Deut- schen Pomologen-Verein empfohlenen Sorten gar nicht kümmern, sondern spezifisch lokale Sorten bauen, die aus Kernen gezogen, als gut erkannt und dann fortgepflanzt sind. — In gewisser Beziehung ist dieses Vorgehen der Pro- duzenten gerechtfertigt, denn wenn wir die reich behangenen Kirschenzweige sehen, so kann eine bessere Ernte wohl nicht gedacht werden. Wir möchten dies. auch für das andere Obst etwas mit be- rücksichtigen und uns nicht abhalten lassen, einzelne Lookalsorten, welche immer ganz ausserordentlich reich tragen, neben den vom Deutschen Pomologen-Verein empfohlenen Sorten anzubauen. Für die Obstverwerthung würde das von grossem Nutzen sein. ; Wer ein Sortiment Kirschen zum Stu- dium der einzelnen Sorten verlangt, fin- N % 1884. 14. August.) det dasselbe in den Ausstellungen der Königlichen Landes-Baumschule und der Herzogl. Landes-Baumschule in Braun- schweig. Nächst der Kirschen-Ausstellung hat die der Erdbeeren die grösste Bedeu- tung. Sie zeigt uns so recht, dass die Erdbeere der Liebling des Publikums ist; aber ich habe dabei die eigenartige Be- obachtung gemacht, dass man in Berlin den grossfrüchtigen Sorten den Vorzug giebt. Im Königreich Sachsen ist das anders. Ein Hauptproduktionsort von Erdbeeren ist bekanntlich die Lössnitz bei Dresden; dort hat sich die Anzucht in solchem Masse entwickelt, dass im Hauptorte, in Kötzschenbroda, zur Zeit der Fruchtreife alle Morgen eine Erd- beerbörse abgehalten wird. Zehn bis vierzehn grosse Händler kaufen kolossale Mengen auf, und es ist interessant, dem regen Treiben zuzuschauen. Vor 14 Tagen hatte man in diesem Jahre bereits über ıIo000 Mark gelöst. Allein dort sind es nur die kleinfrüchtigen Sorten, die sogen. Weinbergs-Erdbeere Beehive; grossfrüchtige werden nicht begehrt. Von Erdbeeren in Sorten mit rich- tigen Namen haben wir auf der Aus- stellung wohl das grösste und vorzüg- lichste Sortiment, welches Deutschland besitzt, das des Herrn GÖSCHRE sen. in Köthen. — Andererseits zeigt uns Herr - "THIELE-Plötzensee an seinen Riesen-Exem- plaren, dass die Erdbeere für kräftige Düngung sehr empfänglich ist, und die _ Praxis kann daraus die Lehre entnehmen, dass eine starke Düngung nothwendig ist, um grosse Schaufrüchte zu erzielen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf eine eigenthümliche Erdbeerkultur in Cos- wig bei Dresden aufmerksam machen. Ein Besitzer daselbst, Herr Gutsbesitzer TIENEMANN, hat vor einigen Jahren ı ka - zur Erdbeerzucht angelegt und gedenkt - die Anlage noch bedeutend zu vergrössern, u en a re A j Hätte er diese grosse Fläche mit dem Spaten bearbeiten wollen, so wäre das viel zu theuer gekommen. Er griff daher zum Pfluge. — Zunächst nimmt er als Vorfrucht ein frühes Gemüse, welches stark gedüngt wird, und spätestens Mitte Juli abgeerntet werden kann, dann wird der Boden 30 cz tief mit einem doppel- schaarigen Pfluge von SACK in Plagwitz L gepflügt, hierauf die Erdbeeren in 3 Rei- i hen in ganz engem Verbande gepflanzt i Die Ergebnisse der 1. Sommerobst- Ausstellung. 387 und 4 Jahre, ohne sie zu stören, stehen gelassen. Das Lockern geschieht in dem ı m breiten Zwischenraum, welcher zwischen je 3 Reihen belassen wird. Die benutzte Sorte ist eine grossfrüchtige Monats-Erdbeere, und liegt der Werth derselben darin, dass, wenn einmal durch Frühjahrfröste die erste Ernte vernichtet wird, in 4—5 Wochen die neuen Blüthen- triebe sprossen und man dann eine zweite Ernte erhält, die natürlich viel besser bezahlt wird als die erste geworden sein würde. Im Jahre 1876 z. B., wo dies der Fall war, hat der betr. Besitzer das Liter mit ı Mk. ;5o Pf. bezahlt erhalten, wo- durch ein Ertrag pro Quadratruthe von ıoMk. erzielt wurde. Von dem I ha erzielte er im vorigen Jahre 2000 Mk., nach Abzug aller Unterhaltungs- und Pflücker-Kosten. Gewiss wäre es für die Umgebungen grosser Städte wichtig, in der Weise eine Massenkultur der Erd- beeren zu betreiben. Die Stachelbeeren befinden sich auf der Ausstellung in einer unglücklichen Lage; für sie ist die Zeit zu früh und wir müssten 3--4 Wochen warten, um sie genau beurtheilen zu können. (Er- wähnung verdienen aber die Hochstämme von Herrn MosıscH, Treptow, und be- sonders die von Herrn BUNTZEL, Nieder- schönweide.) Besser ist es schon mit den Johannis- beeren. Sie sind wenigstens in der Werderschen und in der Glindower Ab- theilung schon gefärbt. Besonders ist mir aufgefallen die weisse Werdersche Johannisbeere. Bekanntlich ist für Beeren- wein-Bereitung die weisse Johannisbeere der rothen vorzuziehen, da sie milder im Geschmack ist, also weniger Säure besitzt, und wenn man eine Sorte hat, die so reich trägt und so grossfrüchtig ist, wie die erwähnte Werdersche, so wird sie eine grosse Rolle bei der Beerenwein- bereitung spielen müssen. Ich bin der festen Ueberzeugung, dass die Beerenobst-Weine die Weine der Zukunft sind, und wenn unser Reichs- kanzler gesagt hat, dass der Wein das Nationalgetränk der Deutschen werden müsse, so können wir das sehr wohl auf den Beerenwein beziehen. Man wird mir vielleicht entgegnen: »Nein!» Denen aber sage ich: Dann haben Sie noch keinen guten Johannisbeerwein getrunken. Der Wein, der den höchsten Preis auf 388 der Pariser Weltausstellung 1878 erhielt, also über die Traubenweine gestellt wurde, war ein Johannisbeerwein aus Vandiemensland. Aehnlich ist es mit dem Stachelbeerwein, und wer nicht ein gewiegter Weinkenner ist, wird nicht merken, dass er einen Stachelbeerwein statt Madeira getrunken. In England benützt man viel Beerenwein; es giebt dort Fabriken, welche in grossen Men- gen Madeira und Sherry aus Beerenobst bereiten. Ich habe einige Beerenweine auf der Ausstellung gekostet, die ich als gut empfehlen kann, und möchte daher die Aufmerksamkeit auf dieselben lenken. Die Zeit erlaubt mir nicht; "auf-die gleichfalls zum Theil vorzüglichen Apfel- weine, auf die Konserven etc. einzugehen; ich möchte nur noch einmal auf die vom Pomologen-Verein empfohlenen Obst- Sorten zurück kommen und den Herren Ausstellern aus Guben und Werder em- pfehlen, diese Sorten, z. B. das Kirschen- sortiment des Pomologen-Vereins, ver- suchsweise anzubauen. Wenn man von diesen Sorten gar keine Notiz nimmt und nur eine Menge Sämlinge zieht, so wird die Konfusion in den Namen immer grösser. Zapfen-Anhäufung an einer See- strandskiefer, Pinus Pinaster Sol. (P. marituna Dhll.) Von L. WITTMACcK. ER (Mit Abbildung.) er Güte des Herrn TAUTZ Jun, in Französisch Buchholz bei Berlin ver- dankt das Museum der Kgl. landw. Hochschule in Berlin eine interessante Bildung: eine Anhäufung von :66 Zap- fen an einer Seestrandskiefer, Pinus Pinaster Sol., die von Herrn TAUTZ in Bormettes bei Hyeres, Südfrankreich, gefunden wurde. Der betr. Baum war gegabelt, also schon abnorm, und der kürzere Stamm trug die morgenstern- artige Anhäufung, welche wir nach einer Photographie in fast natürlicher Grösse hier wiedergeben. Die Zapfen sind viel kleiner als die normalen ; während letztere an Exemplaren von Arcachon bei Bor- deaux, die Herr Dr. F. JAGOR, Berlin, dem Museum freundlichst zum Geschenk a vi Zapfen- Anhäufung an einer - Seestrandskiefer. ia, nn Kay ! “ N te uf machte, 14 cm lang und 6.cm dick sind, haben sie hier nur eine Länge von kaum 5 cm und eine Dicke von 3 c72, scheinen aber schon ausgewachsen zu sein. Ein Zapfen klafft, die Samen in ihm sind aber taub. — Das ganze Gebilde hat eine Höhe von 174 cm und einen fast gleich grossen Durchmesser (17 cz). Wie die Abbildung zeigt, sind die obe- ren Zapfen nach oben, die mittleren nach auswärts, die unteren nach unten gerich- tet, während sie für gewöhnlich zurück- gebogen sind. Während bei der gemeinen Kiefer man nur ausnahmsweise solche reichen Quirle von Zapfen findet, sind diese bei der See- strandskiefer nicht so sehr selten. NÖRD- LINGER sagt in seiner »Deutschen Forst- botanik« II. Th., Stuttgart 1876, S. 392 von den Zapfen: - »Sie stehen oft in grosser Zahl, zuweilen bis zu IOO in einem Wirtele, und A. MATHIEU bemerkt in seiner Flore forestiere 3. Aufl. Paris 1877 S. 533: »Die Umwandelung von Blatt- knospen in weibliche Blüthenstände und. später in Zapfen ist häufiger bei der Seestrandskiefer als bei allen anderen; sie bringt sehr merkwürdige Zapfenan- häufungen zu Stande. Man zählt zu- weilen 40— 100 an einem Triebe, von denen die meisten zur vollständigen Ent- wickelung gelangen, wenigstens so weit der Raum es ihnen gestattet.«e — Das Letztere ist in unserem Falle anscheinend nicht geschehen. Herr TAUTZ bemerkte uns, er habe zwar öfter solche Anhäu- fungen beobachtet, meist seien die Zap- fen aber bei weitem noch nicht so gut ausgebildet gewesen, wie bei dem vor- liegenden Exemplar. Ueber die Ursache dieser Umwand- lung ist nichts bekannt. An unserm Exemplar ist der Trieb beim Abpflücken abgebrochen; der tief zwischen den Zap- fen versteckte Ueberrest desselben zeigt aber ein ausgehöhltes Mark mit braunem Wurmmehl? im Innern. Sollte da nicht vielleicht die Raupe des Kiefernknospen- wicklers, Tortrix turionana L., die gern den Haupttrieb der Länge nach durch- bohrt, oder ein ähnliches Insekt, die Ver- anlassung gewesen sein, dass sich die Seitenknospen stärker entwickelten und zu Zapfen umbildeten? — Es ist das freilich nur eine Vermuthung meinerseits. Auch an einer Zapfenanhäufung (38 Zapfen)der Aleppo-Kiefer, Pinus halepensis, ET a 7 u r 17 i % * R 1884. 14. August. Zapfen- Anhäufung an einer Seestrandskiefer. 389 welche das Museum von Herrn Hofgärtner Das Exemplar stammt von Hafslo am SCHMIDT in Athen zum Geschenk erhielt, Sognefjord, 61° 20’ n. Br., im westlichen zeigt sich im Haupttriebe das Mark hohl. Norwegen. Sämmtliche Zapfen sind hier Fig. 121. Zapfen-Anhäufung an einer Seestrandskiefer. Von der gewöhnlichen Kiefer, Pinxs nach abwärts gerichtet und scheint der ‚silvestris, besitzt das Museum durch Güte Haupttrieb gut erhalten, aber neben ihm - des Herr Prof. SCHÜBELER in Christiana die tritt noch ein Seitentrieb fast parallel zu Photographie eines Zweiges mit 49Zapfen. "ihm auf. 390 Der Garten des Kgl. Kammerherrn von Behr. Endlich verdankt das Museum der freundl. Vermittelung des Herrn Ober- forstrath a. D. SCHWEITZER in Weimar eine ähnliche Anhäufung an Prnus sulvestris von Herrn Oberförster BRAUN in Ostheim an der Rhön. Hier ist aber die Ursache wohl in einer Verbänderung zu suchen, wenigstens ist der Hauptzweig, an dem die meisten Zapfen sassen, platt und bandartig. Der Garten des Kgl. Kammerherrn von Behr in Schmoldow bei Gützkow (Pommern). Von L. WITTMACK. re Wange war es mein lebhafter Wunsch "gewesen, denGarten des Kgl.Kammer- herrn VON BEHR auf Schmoldow einmal kennenzulernen, zumalich sovielvonseinen LEPERE’ schen Anlagen gehört, ja so oft schon das Obst aus diesen Anlagen auf seiner Tafel in Berlin und auf man- chen Ausstellungen, mit genauen Eti- ketten versehen, zu kosten erhalten hatte; erst im Sommer 1833 konnte ich diesen Wunsch zur Ausführung bringen. Schmoldow liegt etwa eine Meile von Gützkow, und ungefähr doppelt so weitvon Greifswald entfernt, auf einem etwas hüge- ligen Terrain von mittlerer, z. Th. sandiger Bodenqualität. Hier, auf einer kleinen Anhöhe am Rande einer sumpfigen Wiese, liess sich vor 17 Jahren Herr Kammer- herr von BEHR, der bis dahin auf einem andern seiner Güter: Vargatz (4 Meile von Schmoldow) gewohnt hatte, ein neues stattliches, schlossartiges Wohnhaus unter Leitung des Hofbauraths VON ARNIM und des Professor LUCAE erbauen, während die Gartenanlagen von Herrn Hofgärtner TODTENHAGEN in Köstritz ausgeführt wur- den. Beider Erbauung des Hauses hhatteHerr VON BEHR den Wunsch, dass jedesZimmer wenigstens einige Stunden am Tage die Sonne haben sollte und dies ist in der einfachsten Weise dadurch erreicht, dass er das Haus in Form zweier Flügel, die in einem rechten Winkel zusammen sto- ssen, aufführen liess, und zwar so, dass die Ecke nach Süden gerichtet ist (siehe die Figur). Auf diese Weise gelang es in der That, allen Zimmern mit Ausnahme . hölze des in dem auf der Zeichnung nach oben. liegenden Schenkel befindlichen Speise- zimmers, sowie des Treppenhauses und untergeordneter Räumlichkeiten, die Wohlthat des Sonnenlichtes zu gewähren. Das ganze Haus ist an der Basis um- rankt von wildem Wein, Epheu, Gly- cine, Clematis und Kletterrosen; dabei zeigt sich wieder die merkwürdige Er- scheinung, dass der wilde Wein (die Va- rietät radıicantissıma Lauche) sich selber mit seinen Klammerwurzeln an dem Putz des Hauses zu halten vermag und bis zum Dache ohnealle Bemühung seitens des Gärt- ners aufklettert, der Epheu nicht, weil der Putz zu glatt ist. Der Haupteingang ist von der südwestlichen Seite, vor ihm liegt ein Teppichgarten und der Obstgarten, während der Park sich im Südosten des Hauses hinzieht. Hier zeigt sich in der Mitte des Gebäudes eine schöne Terrasse, von der man einen hübschen Blick auf den unfern von ihr gelegenen Teich und die ihn umgebenden Rasenflächen und Blumengruppen, sowie auf die ent- fernteren Theile des Parkes hat. ee Süden Betreten wir zunächst den Park, so - fallen uns die anmuthigen Linien des Teiches und die hübsch gruppirten Ge- zuerst in die Augen. Jeder Baum, ja fast jeder Strauch hat hier so zu sagen eine Geschichte, er ist ein Er- innerungsmal an liebe Gäste des Hauses; denn Herr VON BEHR hat die hübsche Gewohnheit, wenn solch Besuch anwesend ist, und die Jahreszeit es nur irgend ge- stattet, einen Baum von demselben pflan- zen zu lassen. Da finden sich Bäume oder ganze Gruppen, von ausländischen Diplo- miaten gepflanzt — Amerikanern, Japa- nesen, Chinesen. Zwei Begleiter des chi- nesischen Gesandten pflanzten Gehölze zur Seite der, wie zu hoffen steht, echten offizinellen Rhabarberpflanze, welche Herr VON BEHR durch Konsulatsvermitt- lung aus den Gebirgen der chinesischen Mongolei erhielt. Eine schöne Adzes Nord- mannıa pflanzte Exzellenz STEPHAN, eine andere Herr‘ Hofgarten-Direktor. JÜHLKE, le er Ei BER 1884. 14. August.] 2ER = Fr 5° A hen a FE N. Mr BU, dem sich Herr von BEHR warm verbun- den erklärt, und der auch im Schmoldower Garten viel werthvollen Rath ertheilte. Auch an Kinder und Enkel und viele nahe Freunde des Hauses erinnern edle Stämme — der Garten muss leben, wird oft betont. Eine Anzahl von etwa 30 Jahre alten Araucarien ziert im Sommer den Rasen vor der Terrasse, besonders effektvoll aber zeigt sich eine aus Blut- buchen gebildete grosse Laube. Selten sieht man ferner so hoch aufstrebende, da- neben so voll überhängende Trauereschen. Besonders gut gedeihen die Coniferen und unter ihnen vor allen zwei: Abres Nord- manniaund Cupressus Lawsoniana, welche beide neben den strengsten Wintern auch zugleich die schwersten Stürme, die in Pommern nahe der See oft nur allzusehr toben, aushalten. Wellngtonia wird am Jahrestrieb über Winter mit Flachsabfall, Heede, umwickelt. Ein Theil des Terrains war früher eine sumpfige Wiese, durch die ein Graben floss. Dieser Graben ist zu einem an- muthigen Bächlein umgewandelt, das sich vor dem Schlosse zu dem erwähnten Teich erweitert. Der niedrigen Lage halber musstenhiervieleStellen drainirtwer- den und hat Herr von BEHR, um das Verstopfen der Drainröhren durch Baum- wurzeln zu vermeiden, über den Drain- röhren eine ca. 2 z hohe Schicht von kleinen Steinen angebracht. Dies hindert die Wurzeln, an die Stossfugen der Drains zu gelangen und sind wenigstens in den drei Jahren, seitdem dies ausgeführt, noch keine Verstopfungen vorgekommen. Wenden wir uns nach Süd-West zu dem gegenüber dem Haupteingange be- ‚findlichen Blunsen-Parterre, so finden wir dasselbe umschlossen von einer Hecke aus Wachholder. Diese sind aus Samen erzogen, in den ersten Jahren fleissig ver- pflanzt und im Triebe hierher versetzt. Der Wachholder bleibt auch im härtesten Winter gar zart grün und lässt sich gut unter der Scheere halten. Das Teppich- beet selbst ist geschmackvoll angelegt und gut unterhalten. Es fehlt darin auch nicht ein Edelweissbeet. Mehr aber als das interessiren uns die hinter der Hecke in einem Gebüsche ver- steckt liegenden LEPERE’schen Obst- anlagen. Herr Kammerherr Von BEHR war wohl dererste, der vor 23 JahreninPommern französische Formobstzucht einführte und Der Garten des Kgl. Kammerherrn von Behr. 391 zwar durch Herrn LEPERE zu Mont- reuil. Herr VON BEHR liess es aber nicht mit der blossen Anlage bewenden, son- ‚dern sieht alljährlich zweimal Herrn LE- PERE bei sich, um die Bäume zu schnei- den und neuerprobte Arten einzufügen. Was sich von anderwärts gut gedeihenden Arten für die Schmoldower Lage nicht vorzüglich bewährt, wird durch anderes ersetzt. — — Der sehr erfahrene Gärtner, Herr DÖNAU, giebt an, dass im April geschnittene und sofort aufgesetzte Reiser viel besser wachsen, als die im Winter gebrochenen, so z.B. bei Belle de Juillet. Den kurzen Schnitt beim Steinobsthält Herr DÖNAU für unser Klima für ungeeignet. (Schluss folgt.) Eine riesige Cattleya Skinneri. (Mit Abbildung.) Bares Von den unermüdlichen Orchideen-Im- porteuren, den Herren SANDER & CO., St. Albans bei London (welche am 20. Aug. d. J., wie wir schon kürzlich erwähnten, ihre letzte diesjährige Orchi- deen-Auktion in Berlin abhalten), wurde, wie Gard. Chronicle vom 26. April d.]. S. 548 berichtet, in diesem Frühjahr ein Exemplar der herrlichen Cazzleya Skinnert eingeführt, das durch seine Riesengrösse alle Welt in Erstaunen setzte. Die ganze Massewog 12 Centner, hatte 2! 2 im Durch- messer, und über 2 » in Höhe. Das Exemplar wurde von einem Eingeborenen vor vielen Jahren in die Krone einer baumartigen Wolfsmilch in seinem Gar- ten bei Cartago, in Costa Rica, Mittel- amerika, gepflanzt. Er pflegte es sorg- fältig, bald wurde es ein Schaustück und alle Reisenden in jener Gegend wander- ten dahin, um die Seltenheit zu bewun- dern. SKINNER war ganz hingerissen davon, ROEZL erzählt, er habe auf ein- mal über 1500 vollkommen aufgeblühte "Blumen an demselben gezählt, viele an- dere Reisende sahen es und versuchten es käuflich zu erwerben; Alles umsonst, der Mann ‘wollte von seinem Schatz nicht lassen. Endlich gelang das aber den Herren SANDER & .Co.,. die ihm einen fabelhaften Preis boten. Der Baum, auf dem das Exemplar sass, wurde oberhalb und unterhalb der Cattleya abgeschnitten, 392 Eine riesige Cattleya Skinnert. 7 die Pflanze in einen riesigen Kasten ge- plar gut unterwegs war, begannen si than, mit unsäglichen Mühen und grossen ein passendes Haus dafür in St. Albans Kosten nach Punto Arenas und von da zu erbauen, von dessen Dach herab es = r- = Fig. ı21. Eine riesige Caflleya Skinneri von 2'/,; m Durchmesser und 2 » Höhe { an einer baumartigen Zuphorbiaceae. mit dem Kgl. Postdampfer »Medway« an einer starken Kette hängen -soll. Der nach Southampton gebracht. Berichterstatter bemerkt, er habe die Sobald die Herren SANDER & Co. Pflanze in St. Albans gesehen und sie sei Nachricht hatten, dass das riesige Exem- in vollkommen gutem Zustande, gerade Bu nn a ee ee u u > oe . 7 ar Kan Va A a Er Fre 4 Pa“ Br ie 1884. 14. August. 4 Re we « a u AR: so frisch und gesund aussehend wie die im Vaterlande angefertigte Photographie sie darstellt. Mit Recht wünschen alle Orchideenfreunde den Herren SANDER -& Co. Glück zu dieser seltenen Errun- genschaft, gilt es doch schon für schwierig, nur kleine Exemplare zu erwerben! Schwerlich dürfte es auch gelingen, je wieder ein solches Riesenexemplar ein- zuführen, da wohl selten Jemand ein Exemplar im wilden Zustand so lange Jahre erhalten wird. — Die Abbildung, die wir dem Gard. Chr. entnehmen, stellt die Pflanze »zu Hause« dar, ihren bisherigen Besitzer zu Füssen derselben, mit der Axt in der Hand, um den Baum zu fällen. Gartenbau - Ausstellungen. Erste Sommerobst-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Von M. HorFMANN. (Fortsetzung.) Als Gegenstück dient die Kollektion der zum Export sich besonders eignenden Sorten von C. BEHRENDT in Werder und zwar sind es folgende 20: Kassins frühe, Siels blanke, Harzer schwarze, Knorpel frühe, August- kirsche, Thiems krause, Kleins bunte, Schön- felds braune, Mais braune, Kleine Ammer Maikirsche, Nattkirsche, Natt Amarelle, Koburger Maikirsche, Kurzstielige braune, Möwe’s braune, Ostheimer, Hagebutten, Grosser Gobet, Lendels braune. Als be- sonders Marktsorten enthaltende Kollek- tionen sind diejenigen von E. Kärger (32 Sorten), sowie A. Kassin-Werder, und die Glindower Kollektiv- Ausstellung hervorzu- heben, (22 Sorten) letztere namentlich durch ihre lokalen Benennungen wie durch Massen- Vorführung zur Zeit den Markt stark be- herrschender Sorten sich auszeichnend. Doch fehlten Kollektionen der best empfohlenen Sorten nicht minder und zeigten die Kgl. Gärtner-Lehranstalt und Landes-Baumschule Wildpark - Alt-Geltow (35 Sorten) sowie die Herzogl. Landesbaumschule in Braunschweig, Inspektor Koch, (17 Sorten) in ihren Sor- timenten höchst anerkennenswerthe Leistun- gen. Des Vergleichens halber seien auch diese einzelnen Sorten genannt. Königl. Gärtner-Lehranstalt Sans- souci. Bigarreau grosse frühe Mai, Bi- garreau frühe lange, Bigarreau de Louart, Bigarreau Cleveland, Brüsseler braune, Königskirsche aus Werder, Herzkirsche, Merkers frühe schwarze, Merkers frühe Mai- kirsche, Herzkirsche grosse schwarze, Herz- kirsche süsse Mai, Herzkirsche schwarz- braune, langstielige kleine bunte, Schmidts Gartenbau- Ausstellungen. 293 Kirsche, Weisse Knorpelkirsche, Grosse süsse Spanische, Frühkirsche spanische, Spanische süsse, Grosse frühe bunte aus Werder, Grosse späte braunschwarze aus Werder, Grosse frühe schwarze aus Werder, Braune von Liefeld, Frühe bunte, Amarant- kirsche, Doctorkirsche, Frühe Wesenburger, Folgerkirsche, Bettenburger Natte, Lauer- mannskirsche, Early pourple guique, Cerise Donna Maria, Kaiserin Eugenie, Weichsel, Maikirsche, Lampens schwarze Knorpel, Flamentiner. “.Herzogl. Landesbaumschule in Braunschweig: Admirable de Soissons, Krügers schwarze Knorpel, Kirsche von der Natt, Ludwigs bunte Herzkirsche, Elion- kirsche, Rothe Maikirsche, Flamentiner, Leonhardis süsse W., Spanische Frühkirsche, Spanische Glaskirsche, Rothe Muskateller, Rothe Oranienkirsche, Hedelfinger Riesen- kirsche, Herzogin von Angoul&öme, Königl. Amarelle, Tilgners schwarze Knorpelkirsche. Es dürfte schliesslich nicht uninteressant sein diejenigen Kirschen-Sorten namhaft zu machen, welche noch am 3. Tage nach Er- öffnung der Ausstellung sich durch beson- dere frische Farbe wie der Haltbarkeit ihres Fruchtfleisches auszeichneten: Königs- knupper, Frühe weisse, Doppelte von der Natte, Lobbeses, Hagemeisters, Lendels braune, Kassins Sämling, Königin Hortense, Schreckens, Froms Herzkirsche, Ludwigs Maikirsche, Sämling von Naschke, Sämling von Kohlheim, Frühe doppelte Maikirsche. Am reichtragendsten von den in Zweigen ein- gesendeten Sorten erwiesen sich hingegen: Harzerkirsche, Doktorkirsche,Königsknupper, Hagemeisters, Frühe Glaskirsche, Puhlmanns braune, Fritzes braune Knorpel, Gottong- sche, Froms, Maiherzkirsche, Spitzens, Schreckens Herzkirsche, Naumanns, Grolls Knorpelkirsche, Naschkes, Winklers Herz- kirsche. Stachelbeeren. Diese Abtheilung war, wie in Folge der ungünstigen Witterung wohl vorauszusehen, von den vorherrschend eingesendeten Frucht- sorten am meisten in der Reife zurück. Dem entsprechend fand hier auch nur eine geringere Konkurrenz und zwar hauptsäch- lich zwischen 2 hiesigen Spezialisten statt, bei der ein Jeder nach Kräften bestrebt ge- wesen die Vollständigkeit im Sortiment dar- zustellen. Während es MosıscH-Treptow (50 Sorten) vorbehalten war, den ı. Preis auf die beste und reichhaltigste Sammlung grossfr. Stachelbeeren, mit Zweigen, zu er- ringen, fiel für die beste und reichhaltigste Kollektion hochstämmiger auf Rib. aureum veredelter Stachelbeeren in Töpfen, mit Früchten, ein erster Preis der Firma M.BUNTZEL- Nieder-Schönweide b. Johannisthal zu (20 Sorten). Einen 3. Preis erhielt die Stachel- 394 beer-Sammlung von ©. PuHLMAnN-Werder (14 Sorten), unter denen eine sog. Wer- dersche Lokalsorte, sehr viel in Werder an- gebaut, ausserordentlich reichtragend, stellen- weise sehr von der rothen Spinne zu leiden hat. Nicht aber Werder allein, sondern auch Guben (mit 24 Sorten) und Frankfurt (mit ı5 Sorten sowie div. Sämlingen) ausser- dem die Firma H. LoRBERG-Berlin (mit 24 Sor- ten) fanden in diesem, namentlich für das Gebiet der Obstweine so schätzenswerthen Artikel rühmliche Vertretung. Wenn auch erst halbreif, zeigte doch die Fruchtform wie; namentlich aber die Tragbarkeit der in Zwei- gen eingesendeten Exemplare sich voll ge- nug und erschienen als solche: Amerikanische kleine grüne, Horghton red, Joly puinter, Sämling beauty, Bank of England, frühe gelbe, rothe glatte vom Werder, Priory, eine der grössten, Balloon, Yellow Lion Wards, Shanon Hopley, Maklesfield. Johannisbeeren. Die Fruchtsammlungen der Johannisbeeren fielen im Ganzen etwas reifer aus und war es hier namentlich die weisse Werdersche, eine für die Obstweinbereitung mit ergiebigste Sorte, welche annähernde Reife zeigte. Auch hier dieselbe Erscheinung wie bei den Stachelbeeren bezügl. Form und Tragbarkeit der einzelnen Sorten. Hier konkurrirten namentlich die Werderaner und Gubener, worunter FritzE-Werder (mit 3 Sorten), Guben (mit 5 Sorten), ausserdem MosıscH- Treptow (mit 7 Sorten). Als reichtragendste zeichneten sich aus: weisse Werdersche Johannisbeere, Kirsch - Johannisbeere, rothe von der Pfaueninsel, gewöhnliche rothe (den besten Wein gebend), Versailler, Dr. Hutter. Während MosıscH-Treptow unter seinem Sortiment uns noch eine schwarze Johannis- beere Cassis Lees prolific als Hochstamm vorführte, zeigte die Herzgl. Landesbaum- schule die vielgerühmte amerikanische Sorte Fays prolific, welche anscheinend sich als reichtragende Art erwies. Himbeeren waren wohl am schwächsten in der Kon- kurrenz vertreten; denn wenn auch Werder wie Guben sich im Einzelnen daran betheiligt, war eine zusammenhängende Kollektion von »Surpass Fastolf« nur seitens der Städt. Rieselfelder - Anlage Blankenburg (Oberg. JÖRNS) vertreten, damit aber zugleich der Beweis geliefert, dass die Himbeere die Zu- führung flüssiger Dungstoffe ebensogut ver- trägt wie den magersten Sandboden. leicht jeder Bodenart anbequemt, deren Fruchtsaft mit Fug und Recht von uns so sehr geschätzt wird, sollte mehr Anbau fin- den, als es zur Zeit geschieht. Erdbeeren, Nächst den Kirschen fand jedenfalls diese Gartenbau- Ausstellungen. Eine Fruchtsorte, die sich aber so ausserordentlich Y Abtheilung die lebhafteste Betheiligung seitens der Aussteller und war es bezüglich der Reife-Entwickelung gerade auch hierfür die geeignetste Zeit; für uns jedenfalls einer der Hauptgründe mit, weshalb wir gerade diesen Zeitpunkt gewählt und ‘nicht einen später liegenden. Und wahrlich, es lohnte sich wohl das Interesse, das der Fülle in diesem Material geschenkt wurde, Gartenerd- beeren, Freilandkulturen, grossfrüchtige, durch künstliche, namentlich flüssige Düngung erzeugte Resultate. Dass die Erdbeere als Massenkultur in der Nähe grosser Städte äusserst lohnend ist, davon liefert nicht nur Werder, sondern auch beispielsweise die Lössnitz bei Dresden einen schlagenden Beweis. Und wenn Werder vorherrschend nur in einigen grossfrüchtigen Sorten, nament- lich der Margarethe, Lucida perfecta (besser als Browns Wonder), der weissen Ananas, sowie Jucunda seine Haupt-Marktwaare züchtet, so finden wir hingegen in der Löss- nitz vorzugsweise die grossfrüchtige Monats- Erdbeere, welche, zumal in etwas rauheren Lagen, auch selbst bei nachtheiligen Frösten in Folge ihrer langandauernden Blüthezeit, immer noch eine wenigstens mittlere Ernte erhoffen lässt. Dass aber auch schon ın kleinerem Mass- stabe die Kultur lohnend ist, bewies uns THIEL-Plötzensee mit seinen auf Rieselland gezüchteten Früchten (hauptsächlich Ascot pine apple, Adm. Dundas, Chili blanche, Lu- cıda perfecta, Fillmore, James Veitch), deren vollkommene Ausbildung uns überzeugt, wie sehr gut die Erdbeere (freilich nicht in allen Sorten, sondern namentlich die Abtheilung mit festem Fruchtfleisch) flüssigen Dünger verträgt. Die Frage, ob die Düngung auf chemischem Wege der Erdbeer-Pflanze zu einem besseren Fruchtansatz verhelfe, als anı- malische Düngung, ist wohl noch als offene zu bezeichnen, doch steht fest, dass der Boden- faktor hierbei wesentlich ist. Dass H. THIEL aber auch sonst die Behandlung der Erdbeere gründlich versteht, zeigte seine Topfkultur in Sorten wie: Ascot pine apple, Alexander II., Adm.Dundas, Cornish Diamond, Her Majesty, White pine apple (die amerikanische Ananas- Erdbeere). Ausser Werder, in erster Linie und zwar durch FR. GRUNO, C. PUHLMANN, A. FRITZE, F. SCHMIDT, W. SIELE vertreten, hatten Guben (27 Sorten), Frankfurt a. O. (28 S.), Glindow (4 S.) sich auf dem Gebiete der Massenkulturen betheiligt, die Firmen: ‚, L.SPÄtH (645.), H. LoRBERG (65 S.), LUBATSCH- Zossen (4 S.), H. SCHLÜTER in Olpenitz, Pr, Schleswig u. A. mit einer reifen Sorte; Theodor Mulie, G. GÖSCHKE sen. Cöthen über ‚200 S.), die Kgl. Gärtner-Lehranstalt ‚63 S.), Hofgärtner BRASCH-Sanssouci mit diversen Erdbeer-Sorten, zum Treiben ge- eignet, James Carter, Prince royal, Souvenir he Ze a N N Be RN) ; INT >04 ERENZ, . 1884. 14. August.) de Kieff, König Albert von Sachsen; Kgl. Obergärtner WUNDEL-Sanssouci mit zum Versandt tauglichen Sorten: Boule d’or, Goliath, Nietners rosa, Joseph Paxton, Rose- berry maxima, Monats-Erdbeere Wundels Sämling, damit das Gebiet speziellerZüchtung betreten. Zeichnete sich das SpÄtH’sche Sortiment namentlich durch gute ältere wie neuere und neueste Sorten aus, so dasjenige der Firma LORBERG besonders durch die Samm- lung der Fruchtsorten des Pariser und Brüssler Marktes: Ruhm von Zuidwyck, van de Water, Deutschlands Ruhm, Sir Harıy (Underbill), La Chalonaise (Nicaise) Cremont, Prince Imperial, Vicomtesse Harricart de Thouvy, Louis Vilmorin (Robin), Globe (de Jonghe) Juliette (Lapierre). So reich auch das sonstige Material in dieser Abtheilung war, übertraf der Spezialist GOESCHRE denn doch die anderen Alle und nennen wir hier nur einige seiner hervorragendsten Neu- heiten. Als eine Frucht ersten Ranges unter denen des Jahres 1878/79 ist besonders König Albert von Sachsen, Reifezeit mittel- früh, hervorzuheben. Frucht enorm gross mehr breit als lang, von glänzend orangen- kirschrother Farbe; zum Einmachen, Trei- ben wie Massenkultur, gleich gut geeignet. Jahrg.-ı880. Zulu-König, Reifezeit mittelfrüh, Frucht von länglich abgestumpfter Form, eigenthümlich dunkelbraunrother Farbe, sehr wohlschmeckend. Jahrg. 1881. Alexander von Humboldt, Reifezeit mittelfrüh, reich- tragend, Frucht länglich breitgedrückt, Farbe glänzend dunkelschwarzroth. Comet, (Chili Erdb.) Reifezeit spät, reichtragend, Frucht breit rundlich, glänzend dunkelorangerother Farbe, feinstem Aroma. Jahrg. 1882. Dr. W. Neubert, Reifezeit mittelfrüh, Frucht gross, breit rundlich, Farbe glänzend hell- orangeroth, pikanter Geschmack, zur Massen- kultur sehr‘ geeignet; Charybdis, Reifezeit spät, Frucht sehr gross, eigenthümlich ab- gestumpft, dunkelrothe Farbe, gute Versandt- Frucht. Jahrg. 1883. Teutonia, Reifezeit sehr früh, Frucht sehr gross, länglich, Farbe dunkelroth, vorzüglich im Aroma, sehr reich- tragend, daher zur Massenkultur empfehlens- werth; Garteninspektor Hooff, Reifezeit zieml. früh, Frucht gross, breit, Farbe glänzend roth, sehr reichtragend. Jahrg. 1884. Saxo- nıa, Reifezeit sehr früh, Frucht abwechselnd stumpf oder länglich, Farbe dunkelbraunroth, sehr reichtragend; Otto Lämmerhirt, Reife- zeit mittelfrüh, Frucht gross rund, Farbe dunkelroth, volltragend. Von älteren Sorten sind namentlich: Duc de Magenta, Professor Pynaert, Sir Charles Napier, Deutsche Kronprinzess; unter den Monatserdbeeren: Gloire de St. Genis-Laval, (Lafont) Gloire d’Orleans, Gloire du Nord, rothfrüchtige Sorten: Alexander (Busse), Gartenbau- Ausstellungen. 395 Blanche d’Orleans (Vigneron), Schöne Meiss- nerin (Goeschke) weissfrüchtige Sorten; unter den Moschus-Erdbeeren: Bijou des fraises, Belle Bordelaise, (Lartey) Monstrous Haut- bois, als besonders gute Früchte hervorzu- heben. Die Moschus-Erdbeere, meist diöcisch,, (trägt also nur die weibliche Frucht, indess die männliche in Folge sehr starker Ranken die weiblichen leicht unterdrücken), verlangt einen sehr nahrhaften Boden zu ihrem guten Gedeihen. Unter den Chili-Erdbeeren em- pfehlen sich besonders: Kriegsmin. v. Roon,. Comet, als beste und grösste. Lucida per- fecta, Lucie (Boisselot), Jean Hagette (Gloede) Belle de Nantes (Boisselot); von Scharlach- Erdbeeren: Crösus und May queen. Leipzi(. Vom 23. August bis 2. September Gartenbau-Ausstellung sämmtlicher Gärt- ner-Vereine Leipzigs und Umgegend unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Königin CAROoLA von Sachsen, auf dem alten Exerzierfelde, Gohliser Strasse, verbunden mit der 2. General-Versammlung des Verbands der Handelsgärtner Deutschland. Anmeldungs-Formulare bei Herrn ©. MOoHRMANN, Schriftführer, Lindenan bei Leipzig. Reiches Programm,, viele Ehrenpreise! Wir empfehlen dringend die Beschickung und den Besuch. Miscellen. Grosse Orchideen- Auktion in Berlin. Die Firma F. SANDER & Co. in St. Albans. bei London veranstaltet am 2o. August d. ]. in Sommer’s Salon, Potsdamerstr. 9 wieder eine grosse Orchideen-Auktion. Es kommt eine sehr grosse Kollektion dankbar und schön blühender, meist sehr leicht zu kul- tivirender Arten in starken, theils gut eta- blirten, theils kürzlich importirten Exemplaren zur Versteigerung, so dass wir allen Lieb-- habern und Handelsgärtnern den Besuch dieser Auktion angelegentlichst empfehlen können. Kataloge der zur Versteigerung, kommenden Pflanzen sind durch den Auktionator W. Hauer, Berlin SW, Wilhelm- strasse 3 zu beziehen. Die Herren F. SanDER & Co. haben sıch das Verdienst erworben, durch ihre seit dem vorigen Jahre in Berlin und in anderen deutschen Städten veranstalteten Auktionen von Örchideen die Liebhaberei für diese schöne, leider im letzten Jahrzehnt in Deutsch- land sehr vernachlässigte Pflanzen- Familie von neuem zu wecken und Handelsgärtner zu veranlassen, Versuche mit der Orchideen- Kultur im Grossen und Kleinen behufs Ge- winnung von Schnittblumen zu machen. Für diesen Zweck steht der Orchideen-Kultur sicher noch eine grosse Zukunft bevor. In den leitenden handelsgärtnerischen Kreisen 396 bricht sich immer mehr die Ueberzeugung von derNothwendigkeitBahn, den steigenden Bedarf der Binderei an schönen und seltenen Schnittblumen (Orchideen, Eucharis etc.) durch ausgedehnte Inangriffnahme der Kul- turen dieser Pflanzen zu decken. In Berlin sind in dieser Beziehung beson- ders die Herren Handelsgärtner FRANZ BLUTH, C. F. CHon£, Gustav A. ScHULTz und R. BRANDT in Charlottenburg durch Kultur- Versuche in grossem Umfange mit sehr be- friedigenden Resultaten bahnbrechend vor- gegangen. Mögen ihrem Beispiele recht bald viele Andere folgen. Congo. Die internationale Congo-Gesell- schaft hat die Herren: LEDIEN, MÖNKEMEVER, NIPPERDEy und WICHMANN auf 3 Jahre en- gagırt. Dieselben werden am 3. September von Liverpool aus ihre Reise antreten. Einer wird nach Granville gehen am Quilu (Kuillou), die anderen drei zunächst nach Banana, von da nach Vivi und weiter. Die Herren LEDIEN, NIPPERDEY und WICHMANN haben s. Z. die Kgl. Gärtner-Lehranstalt in Potsdam besucht und sämmtlich das Prädikat »Gartenkünstler« erhalten. — Hauptaufgabe der betreffenden Gärtner wird zunächst sein, Gemüse und überhaupt Lebensmittel für die Stationen zu bauen und dann zu sehen, welche Früchte sich dort am besten ziehen. Der Erklärung gegen Herrn LupwiG MÖLLER in Nr. 29 der »Garten-Zeitung« hat sich ferner Herr NETTLAU, Fürstl. Schwarzenbergischer Hofgärtner in Wien, angeschlossen. Aufforderung und Protest. Ich richte an sämmtliche Herren Unter- zeichner der Seite 348 der »GARTEN-ZEITUNG« veröffentlichten, gegen mich gerichteten Er- klärung das Ersuchen, den Beweis beizu- bringen, wo in meinen Mittheilungen über die Ausstellungstage in St. Petersburg ein Angriff gegen Herrn Staatsrath Dr. von REGEL enthalten ist. Ich protestire mit aller Entschiedenheit gegen die Unterschiebung der mir durchaus ferngelegenen Absicht eines derartigen An- grifis und behalte mir für den Fall, dass der von mir verlangte Beweis nicht erbracht wird, die Bezeichnung einer derartigen Unter- stellung vor. Die Verdienste des Herrn Staatsraths von REGEL sind mir seit Jahren bekannt und bin ich denselben mit unbegrentzter Hoch- achtung begegnet und habe ich mich be- müht, sie in Deutschland populär zu machen, u. a. durch mühevolle Sammlung des Ma- terials zu einer Biographie, Veranlassung der Bearbeitung durch einen unserer namhafte- sten Fachmänner und Veröffentlichung der- selben in der von mir redigirten Zeitung, —a DIhscellen. wieich andererseits auch für die internationale Gartenbau- Ausstellung in St. Petersburg in einer langen Reihe von Artikeln, von der ‚ersten Zeit ihrer Projektirung an, habe Pro- paganda zu machen mich redlich bemüht. Als verantwortlich für jene Missstände, die zu meiner grössten Genugthuung in den Zeilen der Erklärung: »Wenn auch mancher- lei anders hätte arrangirt werden können, um dem Einzelnen eine ergiebigere Aus- nutzung seiner Zeit zu gestatten, wenn auch sonst noch mancherlei Uebelstände hervor- getreten sind, welche in den Berichten über die Ausstellung besprochen werden dürften, damit sie in Zukunft bei ähnlichen Ausstel- lungen vermieden werden können« von den Herren Unterzeichnern anerkannt werden, habe ich die Kaiserlich Russische Gartenbau-Gesellschaft in ihrer Ge- sammtheit angesprochen und nicht Herrn Staatsrath Dr. von REGEL, dessen Verdienste um die Ausstellung ich genau in derselben Weise anerkenne, wie die Herren Unter- zeichner jener Erklärung. Erfurt, 17. Juli 1884. LupwıG MÖLLER, Geschäftsführer des deutschen Gärtner-Verbandes und Redakteur der » Deutschen Gärtner-Zeitung«. Herr LupwıG MÖLLER-Erfurt hat uns diese »Aufforderung und Protest« mitdem Ersuchen um Abdruck vor längerer Zeit zugeschickt. Wir antworteten ihm, wir würden sie ab- drucken, wenn er vorher unsere 'Erklärung in seiner Zeitung gebracht hätte. Herr MÖLLER wollte von einer solchen bedingungs- weisen Aufnahme ‚nichts wissen, sondern verlangte die Aufnahme auf Grund des Pressgesetzes. Diesem Ersuchen konnten wir nicht Folge leisten, denn das Press- gesetz verpflichtet uns nur zur Aufnahme einer »Berichtigung« mitgetheilter That- sachen, sofern sie sich auf thatsächliche Angaben beschränkt und nicht zur Aufnahme einer »Aufforderung und Proteste. Inzwischen hat Herr MÖLLER unsere Er- klärung, wenn auch in einer eigenthümlichen Weise, ohne die Unterschriften an die richtige Stelle zu setzen, in Nr. 24 der deutschen Gärtnerzeitung veröftentlicht und erfüllen wir nunmehr unsere Zusage, obwohl Mancher die Art und Weise, wie Herr MÖLLER unsere Erklärung gebracht, nicht als Abdruck an- sehen und uns nicht für gebunden halten würde. Rs Eine Antwort auf die MÖLLER’sche Auf- forderung zu geben, liegt gewiss sämmtlichen Unterzeichnern der Erklärung fern. Die Unterschriften geben jedem Leser genügende Garantie dafür, dass das, was in derErklärung ausgesprochen, sich thatsächlich so verhält. — Wir betrachten den Gegenstand hiermit für erledigt. Die Redaktion. Ba. FF r . 1884. 14. August.) und Blattpflanzen in kräft. Waare, ferner Obst-, Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be- wurzelung, Coniferen, Rosen u. 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Ein Gärtner, militärfrei, in Topfpflanzenkultur, Vermehrung und Gemüsebau erfahren, sucht bis 1. oder 15. Septbr. Stellung als Herrschaftsgärtner oder Gehilfe in besseren Geschäften. Adressen unter ©. M. Schlossgärtner in Weissenbach, Post Zeitlofs, Baiern, erbeten. Ein Gehilfe, 22 Jahr alt, militärfrei, welcher hauptsächlich in Topfpflanzenkultur, Vermehrung und Gemüsebau bewandert ist, sucht per 15. Aug. oder I. Septbr. eine diesen Kenntnissen entsprechende Stellung. Geff. Offerten werden erbeten an Rudolf Muche, Naumburg a.S. Spechsort 22. Ein strebsamer Gärtner, 25 Jahr alt, in Topf- pflanzenkultur, Gemüsebau, Binderei und etwas in Baumschule erfahren, sucht, da er Militärverhältnisse halber wieder nach Berlin zurück muss, zum I. Septbr. Stellung. Gefl. Offerten sieht entgegen G. Lehmann, Jurketinec, Post Warasdin (Kroatien). Ein junger, kräftiger Gehilfe, welcher sich keiner | Arbeit scheut, sucht gestützt auf gute Zeugnisse dauernde ‘Stellung. In der Umgegend Leipzigs könnte persönliche Vorstellung erfolgen. Offerten werden an Ernst Schurig bei Herrn Rose, Volkmars- dorf-Leipzig, Bergstr. ı I, erbeten. > Angebote &D2 Ein strebsamer, fleissiger Gehilfe, welcher in An- lagen und Blumengärtnerei selbstständig arbeiten kann, findet dauernde Stellung bei | Hermann BRahmstein, Kunst- und Handelsgärtner, Erlangen. Monatlicher Gehalt 20 Mark bei freier Station. Von hierauf Reflektirenden finden nur zuverlässige Bewerber Berücksichtigung. Ein junger kräftiger Gehilfe, welcher sich keiner Arbeit scheut, findet per 15. Aug. Stellung bei Ernst Kremer, Raschwitz bei Connewitz-Leipzig. Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. Ill. Jahrgang. Nr. 34, WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a. d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in denK.Pr.Staaten. Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten‘‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL, PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Die Bindekunst. Von OTTO SCHNURBUSCH in Bonn. Daedalacanthus nervosus Anders (Justicia nervosa Vahl), ein Winterblüher. (Mit Abbildung.) Der Garten des Kgl. Kammerherrn von BEHR in Schmoldow bei Gützkow (Pommern). Von L. WITTMACK. (Schluss.) Noch einmal über das Absterben der Pappeln. H. JAEGER, Eisenach. Pirus Malus pendula »Elise Rathke«. Obergärtner. (Mit Abbildung.) Von VonR. MÜLLER, 2. Gesuche. => Ein Gärtner, welcher im Herbst seine Militärzeit beendet, tüchtig im Gemüsebau, sucht, gestützt auf gute Empfehlungen, per ı. Oktober oder später dauernde Stellung. Selbiger war letzte 2 Jahre als Gärtner bei einem Kgl. preuss. kommandirenden General kommandirt. Nähere Auskunft ertheilt J. Siebrecht, Handelsgärtner, Cassel. Ein G@ehilfe, 24 Jahr alt, in Topfpflanzenkultur und Rosenzucht gründlich erfahren, sucht, gestützt auf beste Zeugnisse, dauernde Stellung. Gefl. Offerten nimmt Herr ©. Balcke, Kunst- gärtner in Störmthal bei Leipzig entgegen. Angebote. =D Suche sofort einen tüchtigen, in allen Fächern, namentlich Rosen-, Baumschule, Samen etc. erfahrenen jüngeren Gehilfen. Stellung dauernd. mit Gehaltsansprüchen sind zu richten an Th. Hollmer, Handelsgärtner, Scheessel, Provinz Hannover. Gärtner, verheirathet, welcher auch andere Arbeit besorgt, gesucht. Gef. fr. Offerten mit Ab-, schrift der Zeugnisse u. s. w. an C. Fü Fürstenberg, Düsseldorf. | Offerten |- |24— 27 A pro Monat bei freier Station. | wird daselbst ein jüngerer Gehilfe sofort gesucht. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Pomologische Notizen. Von SCHUSTER, Ober-Baumschulgärtner. (Schluss.) Miscellen: Export von Früchten etc. Eucharis ama- zonica. Die grossfrüchtige remontirende Erdbeere »Le roi Henri«. Der Ursprung der Augen-Ver- edlung auf den Wurzelhals der Rosa canina. Kgl. Lehranstalt für Obst- und Weinbau in Geisenheim. Literatur. Gartenbau-Ausstellungen: Ausstellung in St. Petersburg. Von M. HorFFMANnN. (Fortsetzung.) — Leipzig. Personal-Nachrichten. — Anzeigen. quiesc, Suche per sofort einen fleissigen @ehilfen. Herrmann, Lommatzsch. Gärtner-Gesuch. Für eine Kunst- und Handelsgärtnerei, ca. I ka gross, mit zwei Gewächshäusern, ca. 50 Frühbeeten etc. wird bis zum I. September ein tüchtiger, erfahrener und solider Gärtner als Geschäftsführer gesucht. Anträge, mit Zeugnissen versehen, sind zu richten an Wittwe Gugel, Kunst- und Handelsgärtnerei, Göppingen, Württemberg. Ein zuverlässiger, thätiger, streng rechtlicher erster Gehilfe, der vollständig perfekt in Topfpflanzen- kulturen ist, findet sofort Stellung. Gehalt Ebenso F. A. Wurm, Querfurt. Ein junger, tüchtiger Gärtnergehilfe kann sich zum 1. September a. c. melden. R. Doerge, Obergärtner, Pischkowitz, Kreis Glatz. Suche den ı. September einen jüngern Gehilfen | (erst ausgelernten), der sich keiner Arbeit scheut. Aug. Kampf, Handelsgärtner. BReudnitz-Leipiig. Anzeigen. Cupressus Lawsoniana, habe einen Posten von 200 Stück Id »z2 hohe schöne Pflanzen abzugeben, pro 100 Stück 50 „% franko Station Northeim oder Kreiensen. ae ehe N F Hillmann. Ananasfruchtpflanzen 400 Stück wervosa marxima, sehr stark, kräftiger Wuchs, blattrein, verkauft bis September und Oktober, ebenso russische Veilchen, echt, pro I0o0o Stück 2 .# Linden per Salisch, ‘Kreis Gr.-Glogau. Schröder, Rittergutsgärtner. „2a BANELLIEN &- zum Knospenansatz für nächstes Jahr, kräftige, gesunde und buschige Pflanzen: alba plena . . . . . . per Ioo zu 80 bis I00 %#, Chandieri eleg. . . . . » 100 » 80 » IOO » Campbel . . . 100,3. 500. Ferd. Merker, Lindenau -Leipzig. Op OD 20 DD On Ir I DA DD o \ DAGDDAAPLABOHDGSDDSSAGDSAGBLDBBSASBBDSBDSDBAASASBSDOSSSGSDADDDOIE N I = a > = : = = z = Te nn m > — m — = > EEE ITZITITIIIEISTILZITDISTDITTISIZTISISTIET a] x N) EEE FEREESHEEFHFEHEREEEEHERERHENERE =. 221,50 5E SUREEHERRERSEESHE ISIS CSOSS Nee ocsemssard > CI YC/ NH & 7 X) N iS WIR 8 ZI En Abzubildende Pflanzen. ——t ISSSSSSIDDSSIDIDD DSSSSRASDSSDIRDSDADDE ASRSSSSSPSSOSSOSSSOSEESSSOSEOSESOTSTEDEDT x Diejenigen, welche Abbildungen ihrer Neuheiten oder weniger be- | — ER RANG h ' kannten älteren Pflanzen in der »GARTEN-ZEITUNG« veröffentlicht zu sehen N " ; wünschen, werden ersucht, uns womöglich eine Zeichnung oder Photo- (% BD]: graphie derselben und einen abgeschnittenen Zweig, möglichst frisch N I oder in Herbarienform, zusenden zu wollen. Die Blüthe sollte, wenn es das Format der Zeitung gestattet, stets in natürlicher Grösse auf- Sa en N 2% BSHAHSHBSDSHSSGSHSSBCHSSHHGAIHHL u Y Y TERITCEN ZI EIN Ty $ : genommen werden; zum Habitusbild genügt oft ein kleinerer Massstab. % X) Wir sind auch bereit, die Pflanzen auf unsere Kosten photographiren zu N m i lassen. & Bl Diejenigen deutschen Firmen, welche illustrirte Kataloge heraus- N) W geben, machen wir darauf aufmerksam, dass wir in Zukunft solche Ab- M ) bildungen, die bereits in Katalogen erschienen sind, nachher nicht i (N) % mehr in der » GARTEN-ZEITUNG« veröffentlichen können, da mit Recht :: IR M : von Seiten der Leser Klage geführt ist, dass sie diese Abbildungen MW $ SE schon vorher und oft sogar mehrfach in den Katalogen gesehen haben. Mil 2 |: Vorher werden wir dieselben mit Vergnügen bringen, denn es ist IR g a; unser ernstlichstes Bestreben, vor allen den deutschen Handelsgärtnen =) A zum Bekanntwerden ihrer oft mit vielen Mühen erzogenen Neuheiten A 2 Mi hülfreiche Hand zu bieten. i N N ; Redaktion und Verlag der „Garten-Zeitung“. IR) A: _ EN & I) IRB nn... REN 2 2 am „e ZEAISIZTIZEIZISIENT SAZZIERIEAIEIEISIETENS) ERDRRDDDDDEDEDEDEDEDDDDDDTTERTSIEREOTTETTSSOPPSOSSOOSPSPLPOPER ARE 1884. 21. August.] Die Bindekunst. Von OTTO SCHNURBUSCH in Bonn. Be s ist die Bindekunst ein sehr wichtiges Thema für die gesammte Gärtnerei und wohl werth, dass in gärtnerischen Fachschriften mehr darüber geschrieben werde als bisher. Ist wirklich einmal von Binderei in einer Zeitschrift die Rede, dann handelt es sich meist nur um Aus- stellungs-Objekte; es wird berichtet, wo dies oder jenes Wunderwerk ausgestellt gewesen ist, und man beschränkt sich einfach darauf, es zu beschreiben, auch wohl durch Abbildungen einzelne Sachen zur Anschauung zu bringen. Es ist übrigens mit Recht bei diesen Ausstellungsberichten fast jedes Mal dar- auf hingewiesen worden, dass man sich hüten solle, Bindereien zur Ausstellung zu liefern, die absolut keine Verwendung finden oder wenigstens sehr selten, Gegen- stände, die höchstens durch ihre extremen Formen oder kolossale Grösse dem Be- schauer ins Auge fallen. Diesen guten Rath sollte Jeder beher- zigen, welcher Bindereien zur Ausstel- lung liefert, denn es ist unzweifelhaft, dass man die Blumenarbeiten in so vielen schönen Formen fertigen kann, dass man sich auf das extreme Gebiet nicht zu versteigen braucht. Dass diese Geschmacksverirrungen ein Mal möchten ein Ende nehmen, ist wohl eines Jeden Wunsch, welcher überhaupt Geschmack besitzt. Es drängt sich da selbstverständlich die Frage auf, wie ist es wohl zu erreichen, dass diese Arten Bindereien möglichst verschwinden? Zum grossen Theil liegt die Schuld an der, in den meistenFällen mangelhaften - Ausbildung der Binderinnen resp. Binder. Es lässt sich nicht bestreiten, dass die Binderei, wenn dieselbe tüchtig geht, Nerven und Körper in einem Masse an- greift, wie es wohl selten bei einem an- ' dern Geschäft der Fall ist, und hat Der- _ jenige, welcher nicht selbst mit Hand anlegt, gar keinen Begriff davon. Ich kann dies gerade als Hauptgrund dafür ansehen, dass im Verhältniss eigentlich Wenige diesen Beruf wählen, denn es werden immer viele Binder und Binde- rinnen gesucht. Als weiteren Beweis könnte ich anführen, dass ich vor meh- Die Bindekunst. 397. reren Jahren ein Mal die kühne Idee hatte, ein Institut (wenn ich es so nennen darf) zu errichten, welches sich ausschliess- lich damit beschäftigt, junge Mädchen zu guten Binderinnen anzulernen. Was war aber das Ende vom Liede? Trotz aller Ausschreibungen in den gärtnerischen Offerten-Zeitungen hat sich einer, sage und schreibe einer, erbarmt, sich näher nach den event. Bedingungen zu erkun- digen. Ob demselben die sehr günstigen Be- dingungen nicht angestanden haben, ist mir Geheimniss geblieben, denn eine Ant- wort erfolgte nicht. Unter diesen Bedingungen ist vornehm- lich die Zeit der Lehre hervorzuheben. Es fragt sich also: Wie lange hat ein Lehrling zu lernen? Wenn man in Erwägung zieht, dass jede Jahreszeit einen anderen Blumenflor bietet, so ist wohl ı Jahr die kürzeste Zeit, in der einigermassen eine Grund- lage für den Lehrling geschaffen wer- den kann. Von einer guten oder viel- mehr gründlichen Ausbildung ist da noch gar keine Rede. Hieran aber hapert’s cben. Viele glau- ben: Binderei ist Spielerei und wer ein wenig Schick hat, der erlernt's auch ohne Lehre. Diese Voraussetzung ist aber eine ganz falsche und findet ihre Widerlegung schon darin, dass solche halbfertige Binderinnen, wenn dieselben wirklich Stellung gefun- den haben, wieder entlassen werden müssen. Ich weiss dies aus Erfahrung, und man kann es auch bei vielen Binderingesuchen herausfinden, wo es fast immer heisst: »Aber nur solche, die wirklich etwas zu leisten verstehen, wollen sich melden.« Es giebt kaum ein anderes Geschäft, wo die Frau so thätig mit eingreifen kann, wie in der Kunstgärtnerei, und ist es desshalb zu verwundern, dass die Herren Gärtner, welche sich doch alle, namentlich in kleineren Städten, dem Bindefach mit widmen müssen, so wenig Gewicht auf die Ausbildung ihrer Töch- ter in dieser Richtung legen. Sie werden ja freilich nicht alle Gärt- ner heirathen, aber wenn man sich dar- auf stützen wollte, dann brauchte über- haupt kein Mädchen etwas zu lernen. Viele glauben auch, wenn die Tochter ein mittelmässiges Bouquet oder einen 34 398 noch mittelmässigeren Kranz binden kann (nach der eigenen Meinung aber gut), dann hat dieselbe eben nicht erst nöthig zu lernen. Es wird dabei gar nicht in Berechnung gezogen, was dem Publikum in den grösseren Städten geboten wird, und die Klage desselben, dass in den kleineren Städten oft nichts Derartiges zu haben sei, ist zum grössten Theil gerechtfertigt. Wenn auch dem Gärtner in grossen Städten ein ungewöhnlich reiches Mate- rial zu Gebote steht, so ist es doch er- wiesen, dass auch aus gewöhnlichem Material recht schöne Sachen gefertigt werden können. Man muss es eben ge- lernt haben. Bei solchen Elementen aber, welche die Bindekunst nur halb verstehen, ist das nicht zu erwarten und gerade bei ihnen kommen die meisten Geschmacks- verirrungen vor. Wie jede Kunst ihre praktische Seite hat, die erst erlernt werden muss, ebenso muss man die praktischen Handgriffe bei der Bindekunst erlernen und zwar recht gründlich in einem guten renommirten Bindegeschäft. — Es ist dabei übrigens selbstverständlich, dass nur solche jungen Leute einmal Hervorragendes leisten werden, die an und für sich Geschick und Geschmack besitzen. Die Binderei zerfällt in 2 Klassen und zwar I. die Aufsatzbinderei als die leichtere; hierher gehören: Blumen- körbe, Aufsätze, Kissen und alle solche Sachen, bei denen die Blumen einfach in Moos oder Sand eingesteckt werden; 2. die Bouquet- und Kranzbinderei als die schwerere. Hierher gehören: Bouquets, Kränze, Kronen, Kreuze, Pal- menzweige, Brautkränze, Ballgarnituren etc., wo also die Blumen und das Grün durch Zwirn und Draht zu einer gewissen Form zusammen gebunden werden. Wie schon gesagt, ist die Aufsatzbin- derei die leichtere und lässt sich dieses schon dadurch beweisen, dass z. B. die- jenigen Gärtner oder diejenigen Binde- rinnen, welche im Stande sind, einen Blumenkorb ganz hübsch zu arrangiren, noch lange keinen Brautkranz oder eine Ballgarnitur fertigen können, während im umgekehrten Falle den tüchtigen Bouquet- und Kranzbinderinnen ein Auf- satz etc. nicht schwer fällt. Wie kommt es nun aber, dass gerade “= In Die Bindekunst. fehlen wird. [| GARTEN-ZEITUNG die Aufsatzbindereien bei Ausstellungen am meisten hervorgehoben werden? Diese Frage ist unschwer zu beant- worten. Ganz einfach desshalb, weil sie den meisten Effekt machen, und der be- treffende Berichterstatter womöglich wenig oder gar nicht mit dem Wesen der Bin- derei vertraut ist. Nun kommt noch dazu, dass die Auf- satzbinderei durch die Draht- und Korb- geflechte etc. sehr vortheilhaft unterstützt wird. Es unterliegt gar keinem Zweifel, dass diese Sachen prachtvoll aussehen, doch ist es ein grosser Fehler, will man da- durch alle anderen in den Hintergrund drängen. Schliesslich wird das Ende sein, dass die Bouquet- und Kranzbin- derei sehr wenig auf Ausstellungen ver- treten sein, wenn nicht ganz und gar Ich wollte es wenigstens Jedem verdenken, solche Ausstellungs- objekte zu liefern, die nicht die gebüh- rende Würdigung finden. Ich will wünschen, dass dieses ein Fingerzeig für die Herren Preisrichter, namentlich aber für Diejenigen, welche die Programme entwerfen, sein möge. Im nächsten Abschnitte werde ich auf die einzelnen Zweige der Binderei näher eingehen. (Wird fortgesetzt.) Daedalacanthus nervosus Anders. (Justicia nervosa Vahl.) Ein Winterblüher. (Acanthaceae.) (Mit Abbildung.) Daedalacanthus nervosus ist ein alter Bewohner unserer Gewächshäuser, den aber unter diesem Namen Wenige kennen werden. Er ist weit bekannter unter dem Namen Fusticia nervosa oder Eranthemum nervosum R. Br.; da aber BENTHAM et HOOKER den Namen Daedalacanthus an- genommen haben, so muss es beiletzterem bleiben, bis genügend Gründe dagegen angeführt werden können. Es ist eine Warmhauspflanze und zwar in doppelter Beziehung eine werthvolle. Erstens ist sie ein Winterblüher und zweitens hat sie blaue Blumen, die in den Achseln weissnerviger Deckblätter entspringen, während blau doch sonst i Re: 2 ö Ei dar A Bad SR Pe TEN # . Kran 3% a 5 . III, y N 1 . NK +0 * 1884. 21. August.] Daedalacanthus nervosus. 399 ® eine seltene Farbe bei Winterblühern ist. dere gute ältere Sachen ist sie jetzt ver- Obwohl von strauchigem Habitus, kann trieben durch Pflanzen, die weniger Inter- u Fig. 122. Daedalacanthus nervosus. Blumen himmelblau, Deckblätter mit weissen Nerven. Edle schon in einem jungen Stadium zur esse bieten, die aber als Schnittblumen und _ Blüthe gebracht werden. Wie viele an- für Zimmer-Dekoration passender sind. 5 1% f , 400 Der Garten des Kgl. Kammerherrn von Behr. Die Kultur ist sehr einfach, und wenn die Pflanze selbst von der Schildlaus be- fallen werden sollte, so kann man diese Pest bei ihr doch sehr leicht in Schranken halten. Der Blüthenstaub ist, wie die Abbildung zeigt, sehr zierlich gebaut. Die Zeichnung wurde nach einem Exem- plar gefertigt, welches Herr WYVNNE, Gärtner bei Hrn. E. S. TRAFFORD Esq. in Wroxham Hall, Norfolk, an das Garde- ners Chronicle sandte. (Gard. Chronicle.) Der Garten des Kgl. Kammerherrn von Behr in Schmoldow bei Gützkow (Pommern). Von L. WITTMACK. (Schluss ) =, er Formobstgarten bildet zwei, durch eineMauer getrennte, fast quadratische Quartiere. Das erste: ist so angelegt, dass die Hälfte der Bäume nach Osten, die andere Hälfte nach Westen gerichtet ist, während in der Mitte zwei Reihen Kordons und etwas Rosen sich finden. Im zweiten Quartiere sind die Reihen nach Süden gerichtet. Birnen- und Aepfel-Reihen wechseln sich in beiden Quartieren gleichmässig ab. Mag man nun über Formobstzucht im Norden denken, wie man will, das ist wohl sicher, dass man nie so schöne Früchte am Hochstamm erntet, und zweitens, dass man auf engem Raum nie so viel Sorten bauen kann. In Schmoldow stehen auf einer Parzelle von ca. I6 » im Quadrat 108 Obstbäume. Als besonders gut sich entwickelnde Sorten sind zu nennen: 1. Aepfel: Königin Olga, Winter-Calvill, Violette des quatre gouts, ein braunrother früher feiner Apfel, Reinette de Canada, Cam- bus Nettran Pepping, sehr zu empfehlen. 2. Birnen: Winter - Dechant, Passe Crassanne, Vera, Josephine de Malines, Gute Louise, Bergamotte Esperen, zur Blüthezeit sehr empfindlich gegen Regen, setzt dann gar nicht an, Doyenne St. Michel, Doyenne Boussac, sowie als Schaufrucht die Belle Angevine, die ı Ag Schwere erreicht. Die Bäume sind alle gut gezogen, ein- zelne wahrhaft musterhaft formirt. Nicht weniger sehenswerth ist das Wein- haus. Da im Freien nurPrecoce de Malingre reif wird, so ist es, wenn man mehrere und feinere Sorten haben will, absolut geboten, ein Weinhaus zu besitzen. Dasselbe ist ganz einfach gebaut, hat keine Heizung, erfüllt aber vollkommen seinen Zweck und bringt von Mitte August bis Mitte November eine grosse Menge Trauben. Sehr reichtragend ist Duc de Malacoft, der in der zweiten Hälfte des August reift, sich aber Monate lang am Stock hält und, wie alle frühen Sorten, je länger er am’Stock sitzt, desto schöner wird. Perl-Diamant, ein Hybride von Diamant Gut-Edel, Black Hamburgh, der sich be- kanntlich sehr lange hält, etc. Vorzüg- lich bewähren sich auch noch im Wein- hause: - Buckland Sweetwater, rother Cyper, früher spanischer Malvasier. Ausser diesem Formobstgarten besitzt Herr von BEHR aber noch einen grossen Obstgarten mit Hochstämmen. Dies ist so zu sagen ein gewöhnlicher » Bauern- garten«, bei dem die »Masse« es bringen muss. Riesige Nussbäume und hohe alte Aepfel- und Birnstämme, alle drei Arten reich mit Frucht beladen, bil- den das Hauptkontingent, während an den Wänden wiederSpalierobst sich findet, und ein grosser Theil der Bodenfläche vom Gemüse, sowie von den Erd-Maga- zinen eingenommen wird. Um gleich bei letzteren zu bleiben, so wird statt der sog. Grunewalderde Lauberde, statt Haide- erde Birkenerde genommen. — Unter dem Gemüse ragten die Gurken durch gute Kultur hervor: Rollisons Telegraph, Noa’s. Treibgurke und Arnstädter Riesen, letztere, eine weisse, ist besonders gut zum Füllen, da sie nie bitter wird.*) (Siehe Garten- Zeitung 1883 S. 454.) Vom Obst zeichnen sich in diesem Garten zunächst die Pfirsiche aus, dar- unter besonders Early Rivers. Es ist dies bekanntlich eine neue, sehr frühe Sorte; ähnlich früh sind: Alex- ander und Alexis Lepere. — Pinzirt dürfen die Pfirsiche und alles Steinobst in Pommern nicht werden, sonst be- kommen sie den Gummifluss. Von Birnen finden wir Doyenne d’hiver, Doyenne *) Die Bitterkeit der Gurken tritt nach Herrn DönAau ein, wenn sie zu trocken gehalten Sind. \ ni GE Ä IE W. RER 1884. 21. August. unbeachtet lassen. du Comice (letztere ist schöner), Beurre d’Arempont etc. — Auffallend war uns die grössere Zahl von rothen Astrachan- Aepfeln. Nach Herrn DÖNAU ist diese frühe, gewöhnlich nicht so sehr beachtete Sorte für einen Herrschaftsgärtner nicht genug zur Anzucht zu empfehlen, denn sie ist ganz ausgezeichnet zu Kompot (Apfelmus) und wenn Kirschen und Him- beeren vorüber sind, kann man sie schon in die Küche senden, während es dann gewöhnlich an Obst zu Kompot fehlt. Uebrigens lässt Herr DÖNAU von je drei Bäumen des rothen Astrachan nur zwei tragen, dem dritten nimmt er gleich nach der Blüthe die Früchte, damit dieser im nächsten Jahre dann wieder trage. Endlich gedenken wir noch eines klei- nenRosengartens, der der sorgfältigen eige- nen Pflege der beiden jüngsten Töchter des Hauses für seine ganze Kultur unterliegt, und in welchem ein sehr gewähltes grösse- res Sortiment herangezogen ist. Dass jüngst einer der 8 Fuss hohen Bären vom Berliner Rathhausthurm seinen Weg in den Schmoldower Garten neh- men durfte, sei auch noch erwähnt. Noch einmal über das Absterben der Pappeln. Von H. JAEGER, Eisenach. 4/Mlleine Arbeit über diesen Gegenstand “ in Nr. 2 dieser Zeitung hat mir von verschiedenen Seiten Zuschriften gebracht, welche meine Angaben bestätigen und ähnliche Beobachtungen mittheilen. Es würde zwecklos sein, diese Angaben mit- zutheilen,daeineWiederholungNiemandem etwas nützen könnte. Nur eine Mit- theilung aus weiter Ferne von den Ufern der Donau in Ungarn möchte ich nicht Nach den Angaben des königlichen akademischen Obergärt- ners, Herrn ILSEMANN in Ungarisch- Altenburg, zeigen die Pyramidenpappeln dort dieselben Erscheinungen des Ab- sterbens wie in Mittel- und Norddeutsch- land und zwar an nur vierzigjährigen Bäumen, wobei an Altersschwäche nicht zu denken ist. Das dortige Klima ist das denkbar ungünstigte für die südliche Lage. Nachtfröste im Mai von — 5°R. Noch einmal über das Absterben der Pappeln. I ne ; m: 401 und fast alljährliche Früh-Herbstfröste sind dort gewöhnlich. Die geschlagenen Bäume haben förmlich fauliges Holz und die seit 1880 (so weit datirt dort das Absterben) geschnittenen Stecklinge von anscheinend gesunden Zweigen bewurzeln sich schlecht und zeigen ein schwaches Wachsthum. Manche sterben schon im zweiten, andere bis zum dritten Jahre ab. Weiter theilt Herr ILSEMANN mit, dass in einer Allee der Umgegend zwei weib- liche Pyramidenpappeln standen, von denen er 1875 Samen gesammelt und ausgesäet. Die Sämlinge davon werden sorgsam kultivirt. Die Mutterstäimme mussten leider ebenfalls geschlagen wer- den. Dass bereits Pyramidenpappeln aus Samen gezogen worden sind, dürfte den Meisten völlig neu sein. Ich muss übrigens bekennen, dass ich in meinem Artikel Herrn Dr. FOCKE in einer Hinsicht nicht gerecht geworden bin. Ich fragte: warum denn die Pappeln (wenn Altersschwäche die Ursache wäre) gerade jetzt und alle auf einmal absterben soll- ten? Dies wäre, so weit es alte Pappeln betrifft, doch denkbar. Die meisten älte- sten Pappeln (nicht die ersten) wurden nämlich im letzten Jahrzehnt des vorigen und im ersten des 19. Jahrhunderts ge- pflanzt. Bis dahin waren die Wächter des Edelhofs, »der Pappeln stolze Ge- schlechtere nur vereinzelt. Um diese Zeit pflanzte man den Modebaum, der sich so leicht anziehen liess und so be- deutend aussah, überall an Alleen an. Seit Fürst PÜCKLER-Muskau sind sie erst ästhetisch, dann durch landwirthschaftliche Schriftsteller auch volkswirthschaftlich in Verruf gekommen und in den meisten Gegenden nicht mehr angepflanzt worden, leider auch in den Landschaftsgärten we- nig, wo sie doch gruppenweise von groSS- artiger Wirkung sind. Was ist nun na- türlicher, dass die letzten Reste alter Pappeln gleichsam an Altersschwäche sterben. Dazu haben die früher erwähn- ten Witterungseinflüsse das Ihrige gethan, den Tod der schwach gewordenen Greise zu beschleunigen. Es steht aber nicht überall so. Es giebt Gegenden, wo die Pappeln noch beliebt sind und ohne die Krisis durchzumachen, welche von Seiten der Menschen die Ausrottung bewirkte, lustig fortgrünen. Ich nenne beispiels- weise das Elsass und Baden, wo die ganzen Rheinniederungen mit Pappeln 402 Noch einmal über das Absterben der Pappe. angefüllt sind. Nicht nur Wege, sondern auch Wiesen und Waldstücke sind damit eingefasst. Wer auf der Eisenbahn von Darmstadt nach Kehl und weiter fährt, sieht noch jetzt Tausende von jugend- frischen Pyramidenpappeln, denen man noch vor fünf Jahren keine Schwächung ansah. Sollten sie auch ı880 theilweise von der abnormen Kälte gelitten haben, so werden sie sich doch bald wieder er- holt haben. Ich schliesse mit der Notiz, dass der in meinem Artikel erwähnte schöne Park des Grafen VON HARRACH in Bruck a. d. Leitha in Ungarn jetzt noch eben so gut erhalten ist, wie früher, als ich dort die mächtigen Trauerweiden sah. Ich bezog das von mir gebrauchte Wort »ehemals« auf die vergangene Zeit, ohne damit sa- gen zu wollen, dass der Park gegenwärtig nicht mehr jenes Lob verdiene. Nachschrift. Nachdem obige zweite Mittheilung über das Siechthum der Pappeln bereits ab- geschickt war, las ich den Artikel des Herrn TYGE ROTHE, Direktor der königl. Gärten etc. in Kopenhagen, über die Entdeckung eines Pilzes als Urheber der Krankheit der Pyramidenpappel durch Herrn Professor E. ROSTRUP in Kopen- hagen. Wenn Herr ROSTRUP den soge- nannten Pappelpilz, Doz/wora sphaeroides auf der gesunden Rinde allgemein ver- breitet gefunden hat, so wäre die Frage des Absterbens der Pappeln erledigt, ohne dass damit die Theorie der Altersschwäche und die Annahme der Frostbeschädigung zu beseitigen, denn es können alle drei Uebel zusammengewirkt haben. Erscheint dagegen dieser Pilz auf der bereits er- krankten Rinde, dann kann der Pilz nicht als Erkrankungsursache angesehen werden. Bekanntlich sind die Naturforscher und theilnehmenden Laien in Bezug auf die Pilztheorie in zwei grosse einander sehr feindliche Parteien gespalten. Die Einen nehmen an, dass alle nicht anders zu erklärenden Krankheitserscheinungen an Menschen, Thieren und Pflanzen durch nie- dere Organismen (Pilze, Bakterien etc.) verursacht werden, undhabenbeidenPflan- zen durch die Weinkrankheit, Kartoffel- krankheit etc. einen sicheren Beweis; die andere Partei dagegen nimmt an, dass sich Pilze und andere niedere Orga. nismen erst einstellen, wenn an den hö- lniss. heren Organismen eine Zersetzung ein- ist. Sietleben gleichsam von Die erstere Ansicht ist schr bequem und erfordert wenig Nachdenken, lässt sich aber doch nicht wesgstreiten. Ich gehöre zu den Anhängern der Mei- nung, dass Pilze sich meist erst mit der Fäulniss einstellen, ohne die Thatsache, dasssieauch Krankheitenan gesunden Pflan- zen erzeugen können, leugnen zu wollen. Vielleicht bringt die Mittheilung des Herrn TYGE ROTHE und dieser kleine Nachtrag etwas Hellung in die dunkle Frage, indem dadurch Berufene veranlasst werden, weitere Beobachtungen zu machen. Leider scheint, da die Erkrankung bereits so fortgeschritten ist, die Gelegenheit, das Entstehen derselben zu beebachten, nicht mehr günstig. getreten Pirus Malus pendula „Elise Rathke“. Von R. MÜLLER, Obergärtner in Praust bei Danzig. (Mit Abbildung.) a9, Die Baumschule von A. RATHKE & SOHN in Praust bringt im nächsten Herbste einen neuen aus Samen gefalle- nen, hängenden Apfelbaum unter obigem Namen in den Handel. Derselbe ver- bindet mit seiner Eigenschaft als Zier- baum noch die, ein Fruchtbaum von grosser Tragbarkeit zu sein. Nach ca. ro jähriger Beobachtung hat sich dieser Trauerapfel als vollständig konstant be- währt. Der Habitus des Baumes ist ent- schieden hängend, und gewährt dieser sowohl während der Blüthe, als auch im Blätterschmuck, sowie mit Früchten be- setzt einen reizenden Anblick. Die Frucht, bisher noch nicht pomologisch bestimmt und eingereiht, ist ein guter mittelgrosser Winterapfel, bis in den März und April hält, von gelblicher Farbe und feinem weinsäuer- lichem Geschmack. Die Abbildung ist nach einer in vori- gem Jahre nach der Natur aufgenomme- nen Photographie gezeichnet. Der Preis ist: für Stämme mit mehr-: jährigen Kronen pro Stück: I. Stärke 20 Mk.; 2. Stärke ı5 Mk.; einjährige Kronenveredelung hochstämmig pro Stück 7 Mk.; halbstämmig pro Stück 5 Mk. welcher sich EM. 1884. 21. August.] Pirus Malus pendula » Elise Rathke«. 403 no E FOR = pendula » Elise Fig. 123. Pirus Malus Rathkes. Pomologische Notizen. noch nie, wie der Name andeutet, im x Sommer, sondern stets ziemlich spät im Ms Herbst reif. Der Sommerdorn gehört zu SCHUSTER, den besten Tafelbirnen. In reifem Zu- quiesc. Ober-Baumschulgärtner in München. stand hält sich die Frucht noch drei ( Schluss.) Wochen. Punktirter Sommerdorn. Wurde hier Der schön und stark wachsende Baum * 404 wird sehr gross und ist noch nie vom Froste beschädigt worden. In hiesiger Baumschule wurde die Sorte, weil sie sehr gerade, starke Stämme bil- det, als Zwischen-Unterlage für schwach- wüchsige Sorten benutzt. Römische Schmalszbirn. Unbestritten die schönste unter den Sommer-Tafel- birnen, welche aber nur dann frei von Baumflecken und Rissen bleibt und den ihr eignen erfrischenden, angenehm süss- herben Geschmack bekommt, wenn sie in genügend tiefgründigem, nicht zu trockenem Boden und an geschützten Plätzen angepflanzt wird. Wo ihr diese Bedingungen geboten sind, sollte sie ver- breitet werden. Die Früchte sind nicht blos schön und vorzüglich für die Tafel, sondern auch zum Kochen und Dörren sehr gut. Rummelter-Birn. Rundliche mittel- grosse Herbstbirne von herbsüssem Ge- schmack. Sie eignet sich am besten zum Mosten, kann aber auch noch zum Trock- nen und Kochen verwendet werden. Wenn der Baum in seinem raschen und starken Wachsthum nachgelassen hat, trägt er sehr reichlich. Für Most- gegenden sehr empfehlenswerthe Sorte. Russelet Bivors. Kleine, noch ziemlich neue, vorzüglich gute Tafelbirne. Die Reife tritt meist Ende November, zuwei- len auch später ein. Der schön pyramidal und rasch wach- ' sende Baum trägt büschelweise und fast jährlich. Diese für die verschiedensten Zuchtformen taugliche Sorte sollte ihrer guten Eigenschaften wegen viel in Gär- ten angepflanzt werden. Schweizerhose. Mehr schöne als gute, gestreifte Herbstbirne. Der Baum zeigt schönen Wuchs und ist nicht empfindlich gegen Kälte. Die Sorte dürfte entbehrlich sein. Schwesternbirn. Sehr grosse grüne, nur bei voller Reife sich etwas gelbfär- bende Tafelbirne. Hier wurde sie erst Ende November genussreif. Der Baum eignet sich für Hochstamm- wie Zwerg-Kultur gleich gut, setzt früh- zeitig Fruchtholz an und trägt fast jährlich. Ohne Schutz darf der Baum nicht an- gepflanzt werden. Senfbirn. ÖBERDIECK empfahl diese Sorte als die beste Haushaltsbirne; als solche bewährte sie sich auch hier. Der Baum ist einer der grössten im ver“ BR N Pomologische Notizen. Sortiment, fing aber, wie das bei stark- und raschwüchsigen Sorten meist der Fall ist, erst spät Frucht zu tragen an. Durch Kälte ist die Sorte noch nie im Geringsten geschädigt worden; ' sie eignet sich deshalb sicher für freie Standorte. Schöne Angevine. Sehr grosse, schön- gefärbte, aber nur zum Kochen brauch- bare Herbstbirne. Die enorme Grösse, wie sie Exemplare aufweisen, welche man ‚uweilen auf Ausstellungen zu sehen be- kommt, erreichte sie hier selbst an gut gepflegten Zwergbäumen nie. Der kräftig entwickelte Baum erfror im letzten kalten Winter total. Tougarts Flaschenbirn. Unansehnliche, aber vorzüglich feine Tafelbirne; sie reift meist im November und dauert dann 14 Tage in brauchbarem Zustande aus. Wenn das Wachsthum des rasch- wüchsigen Baumes nachgelassen hat, wird er sehr fruchtbar. Nach sehr schlechten Sommern und an rauhen Standorten springen die Früchte auf. Die Sorte passt wahrscheinlich nur für Gärten in geschützter Lage. Van Mons Butterbirn. Eine der besten späten Herbst-Tafelbirnen, welche, wie die römische Schmalzbirn, nur in tief- gründigem, guten Boden ihre volle Güte erreicht. Der hoch pyramidal sich entwickelnde Baum trägt frühzeitig und jährlich. Winter- Ambrette. Nach ÖBERDIECK’sS Beobachtungen sollte die Sorte bei ge- schütztem Stand sehr gut werden. Hier wurden die Früchte kaum zum Kochen brauchbar. Winterdorn. Diese von verschiedenen Seiten als sehr gute Winterbirn empfoh- lene Sorte wurde hier nur ein paar mal zum Rohgenuss brauchbar. Da der Baum sich empfindlich gegen Kälte zeigte, kann man über diese Sorte kein günstiges Urtheil fällen. — Die Beobachtungen über die Steinobst- sorten, welche zugleich mit denen über das Kernobst begonnen wurden, müssen, da das Steinobst durch den Winter 1879/80 stark gelitten hat, noch einige Jahre fort- gesetzt werden, ehe sichere Resultate über dieselben veröffentlicht werden kön- nen. i ? ä e 1884. 2 1. August.) RR u Misce llen. ae NEN! Ah a: 5 Miscellen. Export von Früchten ete. Der grosse Exporteur Herr FRANcCESco Cırıo versandte im Jahre 1881 folgende Zahl von Waggons: ; Eier Gemüse Apfelsinen Früchte Reis Diverses Total vıa Brenner nach Deutschland, Böhmen, Schweiz, Holland, Belgien und England: 1530 855 72 126 2 37 2622 via Mont-Cenis nach Frankreich, Belgien, England: 120 14 —_ 29 — 21 184 via Ventimiglia nach Frankreich: — — E 14 —_ _ 14 via Perı nach Oesterreich: — — _ 3 4 7 via Cormons und Pontebba nach Oesterreich und Ungarn: — 585 2 34 103 13 737 im inneren italienischen Verkehr, ausgeschlossen die FEisen- bahnen Süditaliens: 7 339 209 565 a 27 1150 Total: 1657 1793 283 768 II 102 4714 Eucharis amazonica. Wie gross die Eucharis-Kulturen der Firma J. C. ScHaipT, Erfurt, sind, geht am besten aus folgendem Schreiben hervor: »Beifolgend erlaube mir, um Ihnen zu be- weisen, dass meine Zucharis amazonica wirklich dreimal im Jahre blühen, also auch in den Monaten Juli und August, eine Liste über abgeschnittene Blumen im Monat Juli zu übersenden. Bericht über geschnittene Blumen von Eucharis amazonica im Monat Juli 1884. Datum Stück-Zahl Datum Stück-Zahl ARTE | I. 3 Transport 232 | 28 4 17. 25 | 3: II 18. 24 4- 7 19. 40 5. 9 20. 56 6. 13 ZI 64 TE 14 22. 65 8. 15 Da: 70 2: 16 24. 85 Io 17 25. 96 11 18 26. 60 12. 19 27: 110 13. 21 28. 85 14. 20 29. 120 TS: 22 30. 24 16, 23 31. 71 Latus 232 Summa 1227 Die Hauptblüthezeit während des Sommers ist im August. Im September lasse ich die Pflanzen ruhen, damit sie vom Dezember bis März wieder ihren Hauptflor entwickeln. Gegenwärtig blühen hier zwei Pflanzen von Zucharis amazonica mit prachtvoll ge- füllten sehr grossen Blumen; ich habe die- selben wegen ihrer Schönheit malen lassen und werde mir erlauben, Ihnen das Bildchen,, sobald es fertig ist, zur Ansicht zuzusenden. Wenn es Interesse für ihre Zeitschrift hat, können Sie dasselbe abdrucken lassen.) J. ©. BEYRoDT, in Firma J. C. SCHMIDT, Erfurt.« Die grossfrüchtige remontirende Erdbeere „Le roi Henri“. Diese vom Pfarrer THIVoLET in Chenöves. bei Buxy (Saöne et Loire) gezüchtete und von Herrn C. L. HAarTMmannN in Niederlöss- nitz bei Kötzschenbroda im Kgr. Sachsen in den Handel gebrachte Erdbeere soll nach den Beschreibungen alle anderen remon- tirenden Sorten übertreffen. Die Früchte sollen 8—ıo cm Umfang, eine schöne, leb- hafte Farbe, weisses Fleisch und einen vor- treflichen Geruch haben. Stärkere Pflanzen sollen fast ohne Unterbrechung blühen und fruchten, so dass man bei guter Pflege vom Frühjahr bis Herbst Früchte hat. Junge Pflanzen sollen schon nach zwei Monaten blühen und auch für die Treiberei soll die Sorte sich eignen etc. — Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues hat einige Pflanzen kommen lassen und hatten wir Ge- legenheit, dieselben am 22. Juni bei Herrn R. BRAnprt und bei Herrn C. MATHIEU zu sehen. Die Früchte waren bei Herrn C. MATHIEU schon abgenommen, bei Herrn R. BRANDT hingegen befanden sich noch einige am Stock, doch waren sie schon überreif. Im Allgemeinen entsprachen sie der Be- schreibung; ob die Pflanzen auch gut remon- tiren, muss die Zeit lehren. Der Ursprung der Augen-Verediung auf den Wurzel- hals der Rosa canina. Wohl Niemandem, der sich mit der Kultur *) Sehr gern. Die Red. a Sa Be 406 Miscellen. am Literatur. der Rosen beschäftigt, ist die Veredlung auf den Wurzelhals unbekannt, aber schwer- lich kannte man bis jetzt den Erfinder die- ser Kunst. Im Journal des Roses ıo pag. 145 ersehen wir, dass dies GuıLLor Sohn im Jahre 1849 zuerst auf Rosa canina Sämlingen mit Glück versuchte und sagt er selbst in einer Zuschrift an die Herausgeber dieser Zeitschrift, dass sein Vater eine Anzahl nied- rig veredelter Rosen auf der Portland- und Centifolien-Rose kultivirte, doch hätte er be- merkt, dass diese Unterlagen seiner Ansicht nach zuviel wilde Triebe machten und er daher auf die. Idee kam, die Rosa canina Sämlinge zu versuchen. Er lieferte in seiner Gärtnerei, welche er 1853 gründete, die ers- ten so veredelten Rosen für den Handel, welches neue Verfahren ihm zwei goldene Medaillen der beiden Gartenbau-Gesellschaf- ten des Rhöne-Departements verschaffte. CARL MATHIEU. Königliche Lehranstalt für Obst- und Weinbau in i Geisenheim a. Rh. Die Frequenz der Anstalt ist andauernd eine starke, die Zahl der Schüler im Sommer- Semester 53. Vor Kurzem wurde in der Anstalt eine offizielle meteorologische Station zweiter Ordnung eingerichtet, die mit allen wichtigeren Apparatenzur Witterungsbeobach- tung ausgestattet ist. Weiterhin wurde an der Anstalt eine Versuchsstation für Obst- -verwerthung mit den besten bekannten und einigen neu konstruirten Apparaten in’s Leben gerufen. Literatur. Carl von Hüttner, Gartenflora deskli- matischen Winter-Kurorts San Remo. Leipzig, OrTo WıGAnD. 1884. 8. R2A.D: Der Herr Baron CARL von HÜTTNER war durch den Stabsarzt Dr. R. KÖRNER auf- gefordert worden, für seine Monographie des Kurortes San Remo einen Beitrag über die dortige Vegetation zu liefern. Da die Arbeit aber zu umfangreich ausfiel und auch ein zu selbständiges Ganze repräsentirte, so war dieselbe der Monographie des Herrn Dr. R. Körner nicht anzupassen, und ist deshalb als ein Werk für sich erschienen. Bis jetzt existirte noch keine Schrift, in welcher die einheimischen wie die akklima- tisirten tropischen Pflanzen an der Riviera systematisch beschrieben wären, und der Verfasser hat sich durch diese Arbeit ein grosses Verdienst erworben, indem er für die vielen Fremden, die ihren Winteraufenthalt in San Remo nehmen, einen trefflichen Leit- faden zum Studium und zugleich einen freund- lichen, beredten Führer durch die verschie- denen Gärten geschaffen hat. Br Ay “ die Sinn und Empfängniss für Pflanzen und Naturschönheit besitzen, wird vermittelst dieses Buches der angenehme Aufenthalt noch angenehmer werden, weil dieselben sich durch den Inhalt belehren und mannig- fach unterhalten können. Mit vielem Fleiss und grossen Opfern hat der Verfasser es sich angelegen sein lassen, aus einem Stück Olivenwaldung einen herr- lichen Palmengarten zu schaffen; es ist ihm in schönster Weise gelungen. Seine Sach- kenntniss beruht daher auf eigener Praxis und wenn er angiebt, auf welche Weise die ver-. schiedenen Pflanzen in ästhetischer Beziehung sıch am besten verwerthen lassen, wie sie am besten kultivirt werden u. s. w., so kann selbst der Fachmann für andere Verhältnisse davon Nutzen ziehen, R. BRANDT. Gartenbau -Ausstellungen. Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Von M. HorFMAnnN. (Fortsetzung. Die nächste Umgebung Petersburgs ge- stattet den ausgedehntesten Versuchen REGELS zufolge wohl keine so günstige Entwicklung des Obstbaumes in freier Lage Doch sind Plätze wıe Wilna, Moskau, "Riga für den Obstbau schon günstiger, am günstigsten freilich Warschau, soweit dies sich aus unse- rer Beobachtung ergiebt. Man veredelt die Birne, welche sich im Norden Russlands nur auf 2 Arten beschränkt, meist auf Wildling oder Quitte, den Apfel hingegen meistens auf den sogenannten Johannis-Apfel. Nach- stehend seien an russischen Sorten genannt: Zwei Birnen: ı. Plutowitka, von länglicher Gestalt, grün- licher Farbe, gedeiht besonders gut als Spalier an der Südseite gepflanzt. 2. lonkowitka, eine dünnstielige: Art. Sehr viel im Handel geht eine Holzbirne, welche namentlich mit Sauce genossen auf allen Märkten als Erfrischungsmittel der gewöhnlichen: Bevölkerung dient. Zwölf Aepfel: 1. Anthonowska (Tusckova) gross, spitz, unten breit, grünlich gelb, von säuerlichem Geschmack, hält sich bis Ende Mai. 2. Arkat, breit, gelbgrün, süss. 3. Grutschowka, Birn-Apfel (gelber Mos- kauer) 2 Formen, grosser säuerlich, kleiner gewürzig, umgekehrt birnförmig. 4. Himbeer-Apfel, röthlich, Frucht von mittlerer Grösse, süsslich. 5. Lehm-Apfel, länglıch, schwer säuer- lich, sehr dauerhaft. ee 1884. 21. August.) 6. Moskauer Gravensteiner, länglich, der sogenannten Schafsnase nicht unähnlich. ‚7. Moskauer Naliv, Kelch stark gebuchtet, weissgelblich, sehr gewürzig. 8. Plothowitka, gross mit rothen Streifen, süsslich. 9. Rewal, Transparenter, krystallisirt nach dem Frost (Umwandlung des Stärke- mehls in Zucker, ähnlich wie bei dem Dörr-Prozess). ıo. Titowka, hoch gebaut, grösste von allen Sorten, säuerlich (errinnert an Kaiser Alexander u. A.) ıı. Zimmet-Apfel, gestreift, breit, aromatisch. ı2. Gelber Kiew’scher. | Ausserdem einige Lokal-Sorten: Mu- siskoe, Rusinskoe, Petrowskoe. Kirschen und Pflaumen, Pfirsich, Aprikosen dagegen gedeihen nur im bedeckten Hause, im freien Grunde ausgepflanzt. Der Artikel Topfobst war garnicht vertreten und haben wir bei unseren verschiedenen Excursionen auch keinerlei Exemplare in den Häusern vorgefunden, doch wohl bisher deshalb zu wenig beachtet, weil man mit der Kultur desselben unzureichend vertraut ist. Hoch- stämmige Stachel- und Johannisbeeren waren von zwei hiesigen Firmen M. BUNTZEL-Nieder- schönweide und L. SPÄTH-Berlin in bekannter Güte ausgestellt, doch scheint es mit der Existenz der Ribes-Unterlage namentlich im Petersburger Klima sehr fraglich. An anderen Baumschulartikeln, in denen die Firma L. SPÄTH-Berlin ein reiches Kontingent in Bäu- men, Sträuchern, Wildlingen und Sämlingen geliefert hatte, war nur noch die Firma Dr. REGEL & KEssELrinG -Petersburg betheiligt. Hier wiederum mit einer Kollektion im Freien ausdauernder Gehölze, unter denen die Zahl der Bäume eine beschränkte, diejenige der Sträucher hingegen noch eine verhältniss- mässig grosse genannt werden muss. An Bäumen sind es ausser den bereits erwähnten Coniferen 8 Acer, ı Aesculus ‚lutea, ı Alnus incana laciniata, ıı Betula, 6 Fraxinus, 14 Populus, 5 Prunus, 5 Pyrus, die beiden Quercus pedunculata und cocci- nea Wang. (rubra), die beiden Tilia platyphyllos (Scop.) und ulmifolia (Scop.), 4 Ulmus-Arten; an Sträuchern: Amelan- chior ovalis, Amygdalus nana, Atragene alpına, Atraphaxis lanceolata, 5 Berberis, 5 Caraganen, Cornus alba und sibirica, 5 Cotoneaster, 7 Crataegus, 4 Cytisus, 3 Daph- nen, Diervillacanadensis und Middendorfiana, (Carr.), Eleutherococcus senticosus, (Maxim.) 5 Evonymus, Genista tinctoria, Hippopha& rhamnoides, Juglans cinerea, Ligustrum vulgare, ı3 Lonicera, Panax sessiliflorum, Philadelphus coronarius, inodorus (grandi- florus) 4 Potentillen, Rhamnus cathartica, und frangula, 6 Ribes, ı5 Rosa, 8 Rubus, 16 Salıx, 4 Sambucus, Schizandra chinensis, Gartenbau- Ausstellungen. Ir W. 407 23 Spiraea, Symphoricarpus racemosus, Sy- ringa vulgaris und Josikaea, 6 Viburnum-Arten; anSchlingpflanzen: Actinidia polygama, Ampelopsis quinquefolium, AristolochiaSipho lematis: fusca, hybrida, viticella, Lonicera Caprifolium, Menispermum dahuricum. Unter den Bäumen sind es neben den Acer, Betula, Fraxinus, Ulmusarten, Popul. hybrida Beroli- nensis und Suaveolens, welche auf den dorti- gen Märkten fertig gezogen in Körben verkauft werden. Unter den Straucharten istbesonders auffällig der grosse Sortenreichthum in der Familie der Rosen und ist es hier u. A. cinnamomea, welche bei uns im Allgemeinen nicht so hart erscheint. Syringa Josikaea gebraucht man in Russland resp. Petersburg vielfach als Unterlage für hochstämmige Kronenbäumchen von Syringa vulgaris und chinensis-Spielarten. Von der Abtheilung getriebener Früchte hatten wir offen gestanden mehr erwartet, sofern es keinem Fachmanne unbekannt sein kann, dass gerade die Frucht-Treiberei in Russland an der Tagesordnung ist. Bei un- seren Exkursionen sahen wir denn auch zahl- reiche dahingehörende Einrichtungen, indess auf der Ausstellung waren nur 2 Haupt- Aussteller vertreten: Hofgärtner SOHRT- Tzarskoie-Selo und Hofgärtner HÖckEL-Ro- pscha. Ersterer namentlich mit Erdbeeren in Töpfen, ınter denen Sorten wie: Belle Lyonaise (rothe Frucht), Louis Vilmorin, Marguerite, Precoce, Roseberry maxima, white Albion; letzterer dagegen ausser fast denselben Erdbeer-Sorten noch diverse Kir- schen, Pfirsiche und einige Weintrauben, Aprikosen, Stachel- und Himbeeren. Die Abtheilung getriebener Gemüse war gleich- falls äusserst gering bedacht, so von ]. F. HAAGE-Erfurt einige Gurken, während ausser einer kleinen Sammlung Gemüse von SCHLÜ- TER in Olpenitz, Holstein, in Marktgemüsen nur eine grosse Petersburger Firma W. E. GRATSCHEFF als alleiniger Konkurrent auftrat. Diese so ausserordentlich reiche Sammlung: 234 Sorten Kartoffeln, 84 Sorten Salate, 21 Sorten weisse und rothe Speiserüben, ı5 Sorten Salatrüben, 3 Sorten Kohlrüben, 9 Sorten Mohrrüben, 6 Sorten Karotten, 32 Sorten Radies, ı Kollektion Champignon, 8 Sorten Winterrettig, 3 Sorten Pastinak, div. Kollektionen von Spargel, Porre, Schwarz- wurzel, Sellerie, Cichorie, Kohlrabi, Roth- kohl, Zwiebeln, russische blassrothe, war eine Musterleistung ersten Ranges und gewährte uns einen vollen Blick in die bezügl. der Petersburger Umgebung so grossartıgen Ge- müsekulturen. Ich fürchte zu ausgedehnt zu werden, wollte ich die einzelnen hier haupt- sächlich gezogenen Sorten namhaft machen, stehe aber Interessenten gern damit zu Diensten. Nur so viel sei zu erwähnen ge- stattet, dass man in der Umgebung von Pe- 408 SB, r Be Gartenbau- Ausstellungen. Fun tersburg Artischoken felderweise zieht, dass unter denKartoffeln dielänglichenFormen vom Markte ausgeschlossen, weil sieleicht wässerig sind, dagegen eine weisse rauhschalige mit Slachliegendem Auge vorgezogen wird, dass unter den Radies, eine Spezialität der Firma, die glasartigen (mit durchsichtigem Fleisch) auf der russischen Tafel sehr beliebt werden, dass Gurken in Russland, namentlich ım Gouvernement Twer und Keuw, woselbst sich auch Bohnentreiberei befindet, meist in 2 Sorten gezogen werden, und zwar eine leine kurze, runde, walzenförmige, sowieeine "halb holländische (ein Kreuzungsprodukt von ‚der Borrow’schen und der gewöhnlichen grü- nen holländischen). Diese Früchte erschei- nen November-Dezember in Moskau auf dem Markt, Januar-Februar in Petersburg, Monat März in Riga. Es ist selbstredend, dass namentlich, was die Seestädte anbetrifft, be- sonders in den ersten Wintermonaten viel an Gurken, Salat, Spargel und Blumenkohl (letzterer meist von Dänemark) importirt wird, während das Innere meist mit den ım südlichen Russland gezogenen Produkten versorgt wird; doch steht die Gemüse-Trei- berei am Ort dabei sehr ın Flor, bei verhält- nissmässig civilen Preisen. Spargel wird in- dessen auch vielfach im Freien gezogen (früher von Argenteuil) nach einer Methode, die bereits in Nr. 31 dieser Zeitschrift von berufener Feder geschildert worden ist. Da- bei kann ich nicht unerwähnt lassen, dass trotz der langen Pfeifen (40—45 cm) diese von Anfang bis Ende weich und zart sind. Eine interessante Erscheinung, genau ge- nommen nicht zu den Gemüsen gehörend, jedoch unter bereits erwähnter Kollektion sich befindend, bildet der Mais; Anfänglich wollte diese Kultur gar keine Resultute ge- ben, indess durch Sorgfalt und Ueberlegung gelang es genannter Firma, auf dem Wege künstlicher Befruchtung für das Petersburger Klima geeignete Sorten zu ziehen und waren unter genannter Kollektion nicht weniger ‚denn 2o Sorten vorhanden. Ausser Kohl schätzt man in Russland sehr gute Salate und war das vorhandene Sortiment darin als ein Muster zu bezeichnen. Mit Massen-Kul- turen von (semüsen beschäftigen sich hier zu- meist nur sogen. Bauern, welche, und dies ‚gilt besonders bei Treibereien, so eingehend ihr Fach verstehen, dass sie sich die Räume und Anlagen zur Treibvorrichtung vielfach selbst bauen. Auch die Eltern des genannten Herrn waren einfache Gemüsebauern und ist es doppelter Ehre werth, mit welcher Intelligenz der Sohn als Nachfolger es ver- standen hat, sich in Achtung bei der gesamm- ten Petersburger Gärtnerwelt zu setzen. Man konkurrirt am liebsten da nicht, wo Herr (SRATSCHEFF erscheint, schon der geringen 'lungszeit als äusserst vortheilhaft hin. Aussicht auf Erfolg wegen, aber ich be- dauere das insofern als uns die Gelegenheit - fehlte, weitere Vergleiche in diesem Kultur- fache anzustellen. Besonders aber ist noch hervorzuheben, dass :man das Konserviren bezüglich frischer Gemüse den Winter hin- durch in Russland ausserordentlich versteht. Ganz natürlich, je weiter nach Norden, soweit von Civilisation überhaupt die Rede sein kann, desto mehr tritt diese Erscheinung entgegen. Die leidige Noth ist der beste Lehr- meister. Die Einrichtung dieser Konservi- rungs-Räume, »der Erdkeller«, ist gleichfalls in vorerwähnter Nummer näher beschrie- ben. Als eine sehr gelungene Ausführung ist hier noch die Darstellung mustergültiger Ge- müse-Typen, Nachbildungen in Gyps, wie “solche seitens der Firma BENARY-Erfurt aus- gestellt wurden, namhaft zu machen. Will man die praktische Seite dieses Objekts nä- her ins Auge fassen, so stellt es sich unter solchen Verhältnissen wie den eines weiten Transportes und langandauernder Ausstel- In anderer Beziehung ist, soviel es die künst- lerische Seite betrifft, die Darstellung nur zu loben, sofern diese in dem einzelnen Objekte in Form und Farbe eine sehr gute naturwahre Kopie abgab. Leipzig. Vom 23. August bis 2. September Gartenbau-Ausstellung sämmtlicher Gärt- ner-Vereine Leipzigs und Umgegend unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Königin CAROLA von Sachsen, aut dem alten Exerzierfelde, Gohliser Strasse, verbunden mit der 2. General-Versammlung des Verbands der Handelsgärtner Deutschlands. Anmeldungs-Formulare bei Herrn ©. MOoHRMANN, Schriftführer, Lindenau bei Leipzig. Reiches Programm, viele Ehrenpreise! Wir empfehlen dringend die Beschickung und den Besuch. Personalnachrichten. Der Guts- und Baumschulenbesitzer, frühere Amtsvorsteher JOHANN EDUARD MOosIscH zu Treptow, ein in den weitesten Kreisen be- kannter und beliebter Mann, ein Gärtner von echtem Schrot und Korn, starb am 7. August im 71. Lebensjahre. Der Verstorbene, selbst aus einer alten Gärtner-Familie stammend, hatte bereits seit. einigen Jahren die Leitung des Geschäfts seinem Sohne, dem Amtsvorsteher RICHARD MosıscH übertragen und hat der letztere bereits bewiesen, dass er ganz im Sinne des Vaters die renommirte Baumschule weiter führen wird. m Se ee AT ade Ta ae I Ve Abe R Ar Ri i N ‚1384. 21, August.) Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW., 32 Wilhelmstrasse. DEUTSCHE POMOLOGIE. Chromolithographische Abbildung, Beschreibung und Culturanweisung der empfehlenswerthesten Sorten Acpfel, Birnen, Kirschen, Pfaumen, Aprikosen, Pfrsiche und Weintranben. Nach den Ermittelungen des Deutschen Pomologen- Vereins herausgegeben von W. Lauche, K. Garten-Inspektor, Lehrer des Gartenbaues an der K. Gärtner-Lehranstalt zu Potsdam, Inhaber der grossen goldenen Medaille für Leistungen im Gartenbau etc- I2ECIVEETTS, EEE BUONITEN 9 Band: Aepfel. { Zweite Folge. ) Band: Birnen. I (No. 51— 100.) (No. 5T—100.) C In > aaa e® Mbit zweihundert Farbendrucktafeln in vier Bänden war die erste Folge der Pomologie abgeschlossen, und mehr als tausend Subskribenten gebührt lebhafter Dank für die zahlreichen ermunternden und anerkennenden Zuschriften, welche aus ihren Reihen eingingen, und welche vielfach an dem Werk nur auszusetzen hatten, dass die Zahl der abgebildeten und beschriebenen Aepfel und Birnen nicht ausreiche. Und allerdings, es sind in den letzten Jahren eine Menge Sorten bekannt geworden und verbreitet, über die in den früheren Versammlungen des Deutschen Pomologen-Vereins noch keine genügenden Beob- achtungen vorlagen, die aber theilweise durchaus Beachtung und Verbreitung verdienen. Das bisher em- pfohlene Sortiment Aepfel und Birnen ist in der That nicht gross genug. Theilt man die Früchte nach ihrer Reifezeit in Sommer-, Herbst- und Winterobst ein, berücksichtigt man ferner die verschiedenen wirth- schaftlichen Zwecke, bedenkt man, dass sich gewisse Sorten für den Garten, für Landstrassen, für das Feld, für trocknen oder feuchten, sandigen oder lehmigen Boden, für warme oder rauhe Lagen eignen, so erscheint eine Sorten- Auswahl von 50 Aepfeln und 50 Birnen zu gering und eine von Ioo nicht zu gross. Bereits vor 20 Jahren liess sich der Verfasser von Oberdieck, Jahn, Leroy etc. Reiser und Stämme senden, pflanzte in seiner Baumschule über 2000 Aepfel- und Birnensorten an, um ein eigenes Urtheil über ihr Ge- deihen und ihren Werth zu gewinnen. Als ihm später die Anlagen der Königlichen Gärtner-Lehranstalt anvertraut waren, wurde hier ebenfalls ein grosses Sortiment in den verschiedensten Formen angepflanzt. und während eines Jahrzehnts wurden gegen 2000 Früchte beschrieben und abgebildet. Beobachtungen und Erfahrungen mit anderen Pomologen ausgetauscht und auf Ausstellungen ergänzt und erweitert. Das Resultat sind diese, fünfzig weitere, bereits in ‚des Verfassers Handbuch des Obstbaues erwähnte empfehlenswerthe Sorten Aepfel und Birnen, welche nun die zweite Folge der Pomologie bilden. Dieselbe besteht demgemäss also aus einem zweiten Band Aepfel (No. 51—100) und einem zweiten Band Birnen (No. 51—100) im Preisverhältniss der Ersten Folge, d.h. 25 Mark per Band. Beide Bände elegant in Halbleder fest gebunden oder lose in geschmackvollen Einband-Cartons kosten zusammen 56 Mark. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. =— Rang Anzeig Ten. II — . = ge= Junge Palmer "und Blattpflanzen in kräft. Waare, ferner a /Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be wurzelung, Coniferen, Rosen u. Ziersträucher in bester Auswahl empfiehlt zu soliden Preisen 5 55 %/;) THEODOR JAWER D Nieder-Schönhausen bei Berlin- | —2. Katalog gratis. | Rsssuussusurs.„..„„„„»„„»„„»„„uuB Saat-Etablissement 45 Ca) für Gesammtoartenban, Landwirthschaft u. Forst, Ia. Referenzen. Kataloge franko. Joseph Klar, Berlin C., Linien-Strasse No. 199. iogEeHsETSEITTL E Z I ERTTTERNIERTTITERTIRITKIERTNIERRNNN IIIIIIIIIIII“ FILCIIIITEITIIITITITITTIIIITITTITIITOIIIIIIIIIITITITOITOIT Er Eisen TITLTITITETEITKETTITEITITETTTLTTITTTLTTETTITHÜTTEITTIETERTELETTTNITITTUTTTVETTTETTTTLTTTEETTT S EZisenkonstrultionen. es Spezialität: 96 (le) - Gewächshäuser u. Wintergärten. 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Hochschule zu Berlin, General-Se TTMACK kretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K. Pr. Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Ansichten von der Internationalen Aus- stellung in St. Petersburg. I. (Mit Abbildung.) Das Wasser im Dienste des Obstbaues. Von B.L. ‘ Künn. Amorphophallus Rivieri. Von CARL BONSTEDT. Fritillaria macrophylla Don. (Mit Abbildung.) Fagus sylvatica atropurpurea pendula. Von R. MÜL- LER in Praust. Redaktion: Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Miscellen: Orchideen-Auktion, — Berichtigung betr. Spiraea hypericifolia var. flagellaris. Literatur. Gartenbau-Ausstellungen: Erste Sommerobst-Ausstel- lung zu Berlin. Von M. Horrmann. (Schluss.) — Gartenbau-Ausstellung zu Leipzig. Personal-Nachrichten. Eingegangene Preisverzeichnisse. ce. Angebote. =D Gehilfen -Gesuch. Ein durchaus tüchtiger, mit der Kultur von Warm- hauspflanzen und Orchideen gründlich bewanderter Gehilfe wird für den 1. September a. c. zu engagiren c=> gesucht. =D Nur ganz gediegene Persönlichkeiten mit ersten Zeugnissen und Referenzen wollen sich unter genauesten Angaben ihrer Vergangenheit schriftlich melden bei Commerzienrath L. E. Ranniger, Altenburg, Sachsen. Binderin gesucht. Eine perfekte Binderin, in der modernen Binderei völlig bewandert, wird für Breslau zum ı. Oktober gesucht. Familienanschluss gewährt. — Näheres durch Frau Christel, Breslau, Kaiser Wilhelm-Strasse 14. 118 117 Für mein Blumengeschäft in Hannover suche zum 1. 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Die rechte Ecke des Vordergrundes nimmt ein mächtiger Zn- cephalartos Altensteini ein, zu der vorzüg- lichen Sammlung des Herrn Senators POLOWTSOFF in Zarskoje-Selo (Obergärt- ner ABELA), bei dem die Jury so freund- lich aufgenommen wurde, gehörend. Da- hinter erscheint die höchste Palme der Ausstellung, eine Caryofa curens, wiederum aus dem taurischen Garten. Wie wir Fig. 124: sieht die einzelnen Rasenflächen, dahinter die Felsenpartie. In der Mitte des Vor- dergrundes findet sich ein Theil der herr- lichen Rosen der Herren FREUNDLICH (Vater und Sohn) in Zarskoje-Selo, links flankirt von einer schönen /zvzstonia Hoo- gendorpti, hinter der eine mächtige Co- rypha australis hervorragt, beide aus der grossartigen Sammlung des Taürischen Gartens (Hofgärtner SIESSMAYER). Ganz links erscheint — allerdings kaum er- kennbar — die Gruppe herrlicher Lilien, Likum candıdum und longiflorum var. Takesima, umrahmt von vorzüglichen Internationale Gartenbau - Ausstellung in St. Petersburg. Total-Ansicht. schon hervorgehoben, war das Ausstel- lungs-Lokal zu niedrig, und musste diese Palmer daher ca. 2 m ın die. Erde’ver senkt werden, um überhaupt nur Platz zu finden. Trotzdem erscheint sie noch etwas gedrückt. — In der Mitte des ersten Beetes, an seinem Hinterrande, ge- wahrt man schliesslich noch die prächtigen Eucharis amasonica von J. C. SCHMIDT, Erfurt, die auch in Petersburg ebenso allgemeines Erstaunen erregten wie bei uns. — [05 un Mu. I Bar - Das Wasser im Dienste des Obstbaues. ° Gar 410 Das Wasser im Dienste des Obst- baues. Von B. L. KÜHn. m Haushalte der Natur spielt das Wasser eine grosse Rolle. Sein Man- gel macht grosse Landstriche unfähig für jede Kultur, denn die Pflanze kann ‚ja ohne Wasser nicht die mindesteNahrung dem Boden entnehmen, sein Fehlen macht ganze grosse Distrikte, welche sonst alle edingungen zum Gedeihen der Pflanze in sich tragen, zur Wüste. Sein spora- disches Vorkommen in der Wüste ist die Ursache einer üppigen Pflanzenvegetation — der Oasen —,, eines reichen Thierlebens. Seine Anwendung ermöglicht unter Bei- hülfe der Wärme die üppige tropische Vegetation unserer Gewächshäuser, spielt überhaupt in allen Zweigen der Gärtnerei die grösste Rolle. Auch die Landwirthschaft nimmt seine Dienste in Anspruch und würde noch ganz andere Resultate zu verzeichnen haben, wenn sie seine guten Dienste noch für andere Kulturen in Anspruch nehmen wollte. An Gelegenheit dazu fehlt es nicht. Uns ist es unbegreiflich, dass man bequem erhältliches Wasser nicht z. B. bei der Kultur von Futtergewächsen, ver- schiedener Hackfrüchte, Handelsgewächse etc. verwendet. Es ist traurig genug, dass man von diesem so natürlichen und billigen Kulturmittel nicht den ausgiebig- sten Gebrauch macht, es ist schade um jeden Tropfen Wasser, der ungenutzt dem Meere zufliesst und vom volkswirth- schaftlichen Standpunkte ausunbegreiflich, dass wir neben Rieselwiesen nicht auch Rieselfelder für die verschiedensten Kultur- pflanzen besitzen. Auch für den Obstbau könnte das Wasser eine grosse Rolle spielen, wenn es mehr und möglichst ausgiebig ver- wendet würde. Leider ist das aber bis jetzt verschwindend wenig der Fall. Seine Verwendung beschränkt sich im günstigsten Falle auf den Gebrauch zum Begiessen der Bäume bei grosser Dürre, und ist darum fast immer unnütz, weil die Wassermengen, welche man dem Baume zuführt, verhältnissmässig so ver- schwindend kleine sind, dass sie, kommen sie überhaupt dazu, in den Bo einzu- dringen, es grösstentheils nicht bis zu einer Tiefe geschieht, um mit den Saug- wurzeln in Berührung zu kommen. Und doch spielt das Wasser, wenn auch nicht direkt angewendet, dennoch im Obst- bau eine grosse Rolle Unsere Haupt- produktionsorte für Obst finden sich in den Flussthälern grösserer Flüsse. Am Rhein, Main, Mosel, Donau, Lahn, Neckar, Weser, Saale, Elbe, Havel findet sich ein blühender gesegneter Obstbau. Wohl wird auch an anderen Orten der Obstbau mit Erfolg betrieben, vorzüglich an den südlichen und westlichen Abhängen verschiedener Höhenzüge, hier aber nicht in der Ausdehnung, wie an jenen Orten der Massenproduktion. Den Grund für den Massenanbau von - Obst an jenen Stellen haben wir in der erfahrungsgemässen Rentabilität der dor- tigen Kulturen zu suchen, und diese Rentabilität führen wir erösstentheils auf den günstigen Einfluss des Wassers zu- rück, wenn auch die schiefe, warme Lage der Thalseiten und geeigneter Boden der Obstkultur von nicht a, Nutzen ist. Den Nutzen des Wassers glauben wir darin finden zu müssen, dass es: 1. Durch seine geringere Wärmeaus- strahlung und die dadurch bedingte höhere Eigenwärme als sie die Erde besitzt, in hellen Frühjahrsnächten eine grössere Abkühlung der Luft ver- hindert und so die schädigenden Fröste in der Zeit der Vegetationsperiode entweder ganz verhindert oder doch wenigstens bedeutend abschwächt. 2. Durch Kälteerzeugung bei der Wasser- verdunstung im Sommer die hohen Wärmegrade erniedrigt. 3. Durch die mit Wasserdämpfen ge- schwängerte Luft im Sommer die Blätter abhält, so grosse Mengen zu verdunsten, wie sie es in anderen trockneren Lagen thun würden, und hierdurch eine erhöhte Blattthätigkeit, eine üppigere Vegetation, eine bessere Ausbildung der Früchte, eine grössere Gesundheit des Stammes bewirkt. Dieselben günstigen Einflüsse des Wassers walten an den Meeresküsten und Seeufern ob. Wir hatten Ge legenheit, hoch oben im Norden in Danzig und Umgegend Tafelobst von } einer Schönheit und Güte zu u. 4 1000 5 NE rs ee 1 I. 1884. 28. August. ] = j | v j t t | ' wie es selbst bevorzugte Obstlagen Mitteldeutschlandsnichthervorbringen. Auch die Hauptobstdistrikte Nord- amerikas liegen nach SEMLER an den grossen Seen. . Viel ungünstiger gestalten sich freilich die Verhältnisse in den kürzeren Thälern kleinerer Flüsse, deren geringere Wasser- massen es nicht vermögen, förderlich auf die Entwickelungsverhältnisse des Obstes, aufdie Witterungsverhältnisse einzuwirken. In diesen wird ein Heruntergehen der - Temperatur, gerade so wie in den höchst- gelegenen Theilen grösserer Flussthäler, im Frühjahre und Herbste durch die ört- lichen Verhältnisse geradezu begünstigt, und die Nachtfröste wirken im Frühjahre um so verderblicher, als die hohe Er- wärmung der schiefliegenden Thalseiten ein früheres Erwachen der Vegetation begünstigte als selbst in der tiefer ge- legenen Ebene. Der Grund für diese in derartigen 'Thälern fast regelmässig auf- tretenden Nachtfröste ist ein sehr leicht erklärlicher. Je kälter die Luft, um so schwerer wird sie und sinkt vermöge ihrer Schwere zu Boden. “ Diese kältere und schwerere Luft der hochliegenden Thalpartien fliesst nun schon am Tage in die tiefer gelegenen bedingen. ab, wird aber hier durch die Sonnen- strahlen erwärmt, so dass, bei immer- währender Luftzirkulation am Tage grössere leemperaturunterschiede, auch bei heiterem Himmel, nicht bemerkbar werden. Anders liegen die Verhältnisse Nachts, - wenn unbedeckterHimmel einen grösseren Verlust an Wärme durch Strahlung be- wirkt. Die kältere Luft des oberen Thales fliesst ebenfalls nach unten ab und wird durch die wärmere Luft des tiefer liegen- den Thales, welche sie verdrängte, er- gänzt, so dass sich in solchen Nächten die grösste Abkühlung regelmässig an ‚der Stelle des Thales befindet, an welcher die Strahlen der aufgehenden Sonne den " nach unten abfliessenden Strom kalter Luft treffen und seinesofortige Erwärmung Die nach oben gedrängte _ wärmere Luft bewirkt nach oben ab- nehmende Kältegrade, der Sonnenaufgang begrenzt die Frostzone nach unten und diese Grenze zeigt die höchsten Kälte- grade, weil der hier von oben kommende ‚ Strom kalter Luft durch Strahlung noch eine gewisse örtliche Abkühlung erfuhr. IK Das Wasser im Dienste des Obstbaues. .zum Anbau nicht die 3 411 Das tiefer gelegene Thal zeigt womöglich schon nahe dieser Grenze ein plus an Wärme. So konnten wir z. B. im Gera- thale sehr oft bei halbstündiger Entfernung einen Wärmeunterschied von 4—8° kon- statiren. Je grösser die plötzliche Ab- kühlung derLuftdurch Wärmeausstrahlung, je länger die Periode der Abkühlung, je enger das Thal und je grösser seine Neigung nach unten, um so grösser ist die Ge- schwindigkeit des Luftstromes, um so weiter erstreckt sich die Frostzone in das tiefer selegene Thal. .Die Grenze ‘des Frostgebietes zeigt die grössten Tempera- turschwankungen und die empfindlichsten Frostschäden. Auch weitere Thalkessel zeigen, neben- bei bemerkt, die gleichen Erscheinungen, so dass an den Höhen ein rentabler Obst- bau betrieben werden kann und wird, während die tiefer gelegenen Theile des Kessels unter fortwährender Frostbe- schädigung der Obstbäume zu leiden haben. Treten an solchen Stellen noch schädi- gende Einflüsse im Laufe des Sommers in Wirkung, zu denen Wassermangel in erster Linie gehört, und dieser ist bei wenig tiefgründigem Boden und der ge- neigten Lage der Thalseiten sehr leicht möglich, so ist an eine erfolgreiche Obst- kultur um so weniger zu denken, als man spättriebigsten Sorten wählte. Wenig tiefgründige Böden sind der Kultur des Obstbaumes, nicht so- wohl wegen der geringen Mengen von Nährstoffen, welche sie dem Baume bieten — diese könnten ja durch Düngung leicht und ausgiebig ergänzt werden —, sondern durch einen leicht eintretenden Wasser- mangel sehr wenig sympathisch. Durch die ausgiebige Verwendung des Wassers als Kulturmittel beim Obstbau würden ganz andere Resultate erzielt wer- - den, als man bisher erreichte, wo man das Wasser als Faktor zur Hebung der Rentabilität sehr wenig in Rechnung stellte. Wir sind nicht etwa der Ansicht, dass zu Zwecken der Obstkultur theure Wasser- leitungsbauten mit meilenlanger Zuleitung hergestellt werden sollen, sind aber der festen Ueberzeugung, dass bequem er- hältliches Wasser und dieses ist an sehr vielen Stellen vorhanden — die ge- ringen Kosten seiner Zuleitung und Samm- lung reichlich durch hoh@£rträge, bessere Qualität der Früchte, grössere Gesundheit Bi: 5 Kr 4 412 Das Wasser um Ben des Obstbaues. des Stammes und seine längere Lebens- dauer lohnen würde. An steilen Berghängen sind darum schon oft vergebliche Versuche mit der Kultur von Obstbäumen gemacht worden, weil: I. Die ursprüngliche Trockenheit selbst bei der besten Ausführung der Pflanzung und der denkbar besten Pflege den frisch gepflanzten Stamm nicht gedeihen liess- 2. Die fallenden Regenmengen, inFolge der geneigten Lage des Areales, so schnell abliefen, dass das Regenwasser nicht Zeit fand, in den Boden einzudringen, und das wenige eingedrungene in Folge der bei geneigter Lage der Fläche grösseren Erwärmung und grösseren Verdunstung beim ersten Sonnenstrahle so rasch ver- schwand, dass es mit den tiefer liegenden Baumwurzeln garnicht in Berührung kommen konnte. Eingebaute Terrassen hindern zwar etwas das schnelle Verlaufen des Wassers, zeigen aber so theure Herstellungs- und Unterhaltungskosten, dass Terrassenkul- turen nur in sehr bevorzugten Lagen und guten Böden das Anlagekapital genügend verzinsen. Besser und nachhaltiger wirkt hier die einfachere und billigere Rillen- kultur. Man überziehe den ganzen Berghang im Winkel von 45° zu seinem Quer- durchschnitt mit senkrechtsich kreuzenden Rillen von 0,55 x» Breite und 0, 10 »z Tiefe, pflanze auf jeden Kreuzungspunkt einen Obstbaum, welchen man mit einer am vorderen Rande 0,05—0,10 z erhöhten Baumscheibe von 0,50 »z Durchmesser versieht. Das fallende Regenwasser wird durch diese Rillen abgefangen und den Bäumen zugeführt. Hat sich eine Pflanzgrube, deren Grösse möglichst hoch bemessen werden sollte, vollgesogen, so läuft das Wasser über den Rand der Baumscheibe ab und wird den zwei darunter liegenden Stämmen zugeführt. Ein Zerreissen des Areals selbst bei dem heftigsten Gewitterregen ist aus- geschlossen, da die rasche Bewegung des Wassers nach unten gehemmt, das Wasser am ganzen Berghange vertheilt wird und ein Zusammenfluss grösserer Rinnsale unmöglich ist. Bei Anwendung dieser Rillenkultur wird auch dem Verwitterungsprozesse, welcher wegen immerwährender Trocken- ‚verfahrens, heit nicht genügend aufschliessend auf den Boden einzuwirken vermochte, Ge- legenheit, seine Thätigkeit nachhaltiger bemerkbar zu machen, so dass wir meh nach dieser Richtung hin, bei Anwendung dieses natürlichen und billigen Kultur- ganz überraschend günstige Resultate zu verzeichnen hatten. Bei Chausseepflanzungen lässt sich das von der erhöhten Fahrbahn ablaufende mit Nährstoffen geschwängerte Wasser sehr leicht dadurch nutzbar machen, dass man es in leicht vertieften, immer lockeren ' Baumscheiben abfängt und dem Baume zuführt, anstatt es durch erhöhte Baum- scheiben möglichst gewissenhaft vom Baume abzuleiten. Diese Unachtsamkeit hat schon Tausenden von jungen Obst- bäumen, deren Saugwurzeln noch nicht bis zum Niveau der Grabensohle nieder- gegangen waren, welche also durch den Chausseegraben ganz nachhaltig ent- wässert wurden, das Leben gekostet, und grössere Mengen sind durch die beim Fehlen des Wassers‘ unausbleibliche kümmerliche Jugendentwicklung auch später nicht fähig geworden, den hohen Ertrag zu geben, welchen man von einem “kräftig entwickelten Baume erwarten kann. Die Regulirung des Wassergehaltes im Boden ist von grösster Wichtigkeit. Ihre sind folgende: Sie verbürgt sichere Ernten. Recht Eienslich oft werden durch Wasser- mangel die Aussichten auf reiche Obst- ernten zerstört. Die Wurzeln des Baumes sind bei Wassermangel nicht in der Lage, die im Boden befindlichen festen Nähr- stoffe aufzunehmen und den Blättern zu- zuführen. Diese nehmen d:nn im gleichen Verhältnisse weniger Luftnahrung auf, so: dass einso grosser Mangel des absteigenden Nährsaftes eintritt, dass der Baum nicht im Stande ist, Blüthen resp. Früchte ge- nügend zu ernähren und sie abwirft. Selbst wenn dieser Fall nicht eintritt, so wird doch die Ausbildung der Früchte eine so mangelhafte bleiben, dass ihr Verkaufswerth ganz entschieden ge- schädigt werden muss, um so mehr, als selbst später reichlich vorhandenes Wasser die angerichteten Schäden nicht voll- ständig auszugleichen vermag. 2.. Sie gestattet, den Anbau besseren Sorten. Unsere grossfrüchtigen, saft- reichen Sorten verlangen zu ihrer voll- ständigen Ausbildung neben einem ge- Re: x 1884. 28. August. ] Amorphophallus Rivieri. er.‘ vi 413 nügenden Vorrathe löslicher Nährstoffe im Boden ein ziemlich hohes Quantum von Wasser, so dass verschiedene dieser Sorten nur in kräftigen, feuchten Böden gedeihen. Wird nun in weniger kräftigem Boden durch Düngen die fehlende Menge von Nährstoffen ergänzt und das nöthige Wasser zugeführt, so steht dem Anbau derartiger Sorten ein Hinderniss nicht im Wege. Es ist ein ganz verhängnissvoller Irr- thum, wenn man annimmt, alle Tafel- obstsorten seien mehr difficil als alle minderwerthen Sorten. Sehr empfindlich sind sie natürlich gegen Wassermangel vollends, wenn er in die Zeit der Fruchterzeugung fällt, denn Wasser, viel Wasser ist nöthig, um grossen saftreichen Früchten ihre voll- ständige Ausbildung zu gestatten. Bei ausreichender Feuchtigkeit, welche womöglich schon die Rillenkultur, sicherer aber eine Bewässerungsanlage gewähr- leistet, und genügender Ernährung ist, wenn die klimatischen Verhältnisse den Anbau der betreffenden Sorte gestatten — und wir haben Tafelobstsorten, welche unter -allen klimatischen Verhältnissen gedeihen, die überhaupt für den Obstbau brauchbar sind, — ihr Anbau auch an Stellen möglich, welche ohne Erfüllung dieser Vorbedingungen nicht einmal dem Wirthschaftsobste eine normale Entwick- lung der Früchte gestatten. Wir halten den vermehrten Anbau von Tafelobst selbst dann noch für angezeigt, wenn die erzielten Produkte in so grossen Massen vorhanden wären, dass sie nicht alle frisch verbraucht werden könnten. Die neueren Dörreinrichtungen gestatten auch die Verarbeitung grosser, saftreicher Früchte unter Ausnutzung der vorhande- nen Saftmengen und theilweiser Fixirung des Aromas. Wir sollten meinen, dass derartige Dörrprodukte auch schon wegen ihres verhältnissmässig geringeren Gehaltes an Rohfaser einen entschieden höheren Ver- kaufswerth repräsentiren als die aus minderwerthen Obstsorten. Auch zur Bereitung von Conserven besitzt die feinste Frucht den höchsten Werth. 3. Sie beugt verschiedenen Krankheiten vor und erleichtert die Verheilung vor- handener Schäden. Es ist durch Ver- suche und Erfahrungen festgestellt, dass Mn en a a bei gleicher Nährstoffmenge im Boden das Maass der Neubildungen am Stamm im direkten Verhältnisse zum Wasser- gehalte des Bodens steht, plötzlicher Wechsel zwischen Wassermangel und Wasserüberschuss und Wassermangel überhaupt der Gesundheit des Baumes nachtheilig ist. (Schluss folgt.) Amorphophallus Rivieri. Von CARL BONSTEDT. Am Anschluss an den Aufsatz des Herrn Garteninspektor SALDERN in Nr. 7 der Gartenzeitung über Amorpho- phallus Rivieri erlaube ich mir folgende Beobachtungen mitzutheilen: Diese ziemlich seltene Aroidee gelangte in diesem Jahre in hiesiger Gärtnerei in 4 Exemplaren zur Blüthe; die grösste Knolle hatte einen Durchmesser von 15 can und die kleinste einen von 7 cm, letztere blühte schon im Dezember und betrug die Höhe von der Knolle bis zur Spitze der Blüthenscheide nur 70 cm. Zwei Pflanzen stehen gegenwärtig in Flor und verbreiten einen impertinenten Aasgeruch. Amorphophallus Rivieri ist während der Blüthezeit sehr anspruchslos. Nach dem Absterben des Blattes wer- den die Knollen trocken gelegt; in kurzer Zeit zeigt sich der Trieb, hierauf hält man sie feuchter und jetzt entwickelt sich ziemlich schnell der gefleckte Blüthen- schaft. ra Das Einpflanzen der Knollen vor der Blüthe ist nicht nothwendig, da sie wäh- rend der Blüthe noch keine Wurzeln haben und folglich auch keiner besonde- ren Nahrung bedürfen, es genügt, wenn die Knollen in feuchtes Moos gelegt werden. Erst nach dem Einziehen des Blüthen- schafts, wenn sich der Blatttrieb zeigt, pflanzt man sie in nahrhafte Erde. Das frühzeitige Einziehen des Laubes ist kein Zeichen der folgenden Blüthe, es geschieht meist bei etwas erhöhter Temperatur an in Töpfen kultivirten Pflanzen, während die im Freien ausge- pflanzten das grüne Blatt bis in den Ok- tober behalten und folgedessen auch spä- ter blühen. 414 Fig. 125. Zritillaria macrophylla Don. (Lilium Thomsonianum Lindl.) ?/, nat. Grösse, Blumen rosa-lila. A ein Blatt. — 2 Längsschnitt durch die Blume. — C Pollen vergrössert. ep WR A TA a RE re u AN Dh R R | 1884. ‚28. August. | Fritillaria macrophylla Don“). (Lihum Thomsonianum Lindl.) (Mit Abbildung.) Jardeners Chronicle vom 14. Juni d. ]. bringt Abbildung und Beschreibung dieser schönen Liliaceae aus Nepal, die den Botanikern bezüglich ihrer syste- matischen Stellung schon viele Zweifel verursacht hat. Es ist keine rechte Lilie und keine rechte Kaiserkrone (Fritillaria), sondern steht zwischen beiden. Ihre Blüthen sind lilienartig, ihre schmalen . Zwiebeln aber wegen der fehlenden Schup- pen und der weniger lockeren Scheiden fritillariaartig; auch der Griffel ist 3 spitzig wie bei letzteren. BAKER hat in seiner neuesten Revision der Liliaceen (Journ. Lin. Soc. XIV. Bot. 268) sie zu Fritillaria gezogen, aber in den Gärten ist sie besser bekannt als Zzhum Thomsonianum Lindl. oder Fritillaria Thomsoniana D. Don in RovLe Ill. Plant. Him. (1839) 388 t 92. Den Speziesnamen erhielt sie zu Ehren von Dr. ANTHONY TopD THoM- SON. Um die Konfusion voll zu machen, heisst es im Text zu ROYLE, Illustr. Plant. Him. 1839 S. 388 t. 92 »Fritillaria«, auf der zugehörigen Tafel »Lilium«. ELWES führt sie in seiner »Monograph of Lilium« nicht auf und sie wird auch wohl nur selten kultivirt. ‘Das Exemplar, nach welchem die Abbildung gefertigt, ver- dankt das Gard. Chron. Herrn LODER. Die Zwiebel gehört zur Klasse der definirten, bestimmten, d. h. die alte Zwiebel stirbt nach der Blüthe ab, bil- det aber vorher Seitenzwiebeln für das nächste Jahr. ‚Als Erde eignet sich am besten. ein reicher Lehm, gemischt mit Lauberde und Kalkstein-Stückchen, eine gute Drai- nage ist nothwendig. Die Blumen sind rosa-lila. Die Pflanze ist abgebildet im Botanical Magazine t 4725 unter dem Namen Zzkum roseum Wall. BAKER beschreibt sie I. c. folgender- massen (im Auszuge): Zwiebel eiförmig eylindrischh, 3 cz dick, mit mehreren trockenhäutigen Scheiden umgeben, die 6 cm oder mehr lang, und von denen die äusseren gestreift. In den Achseln =) Don Prodr. Flor.-Nepal 51 (Roem. et Schut. Syst. 7, 399 Knuth Enum. Plant. Fagus sylvatıca atropurpurea pendula. we 415 Zwiebeln tragend. — Stengel L—ı m hoch, aufrecht, stielrund, glatt, Blätter 20—30, aufsteigend, lineal, in den Ach- seln Zwiebeln tragend, die unteren dicht, 3—4cm lang, 1 cm breit, die oberen kürzer, lockerer. Traube 32—50 cm lang, 6— 30 blüthig, aufgeblüht 8 bis II cm breit, Deckblätter einzeln schmal, anfangs 2—4 cm, zuletzt oft 6—8 cm lang. Blume trichterförmig, rosa-lila, wohlriechend, 4—6 cm lang, Ab- schnitte verkehrt-lanzettlich, weit ober- halb der Mitte ı cz breit, an der Spitze abstehend, lang genagelt, an der Basis weisslich-purpurn gekielt. — In Afgha- nistan, der etwas gemässigten Region des westl. Himalaya und in Nepal. Fagus sylvatica atropurpurea pendula. Von R. MÜLLER in Praust. N daezugnehmend auf die Notiz des Herrn A. C. ROSENTHAL in Wien in Nr. 9 S. 107 dieser Wochenschrift, betreffend Fagus sylv. atrop. pendula, erlaube ich mir zu bemerken, dass es wirklich eine entschieden hängende Varietät der Blut- buche giebt, welche wir hier in Praust seit Jahren kultivirten. Die Mutterpflanze ging uns leider vor mehreren Jahren ein; woher dieselbe ursprünglich stammte, war nicht festzustellen. Ebenso liessen wir uns leider bewegen, das letzte Exem- plar in der Baumschule einem unserer guten Kunden zu überlassen, indem wir auf den sonst sicheren Erfolg der Ver- edlung von den schon geschnittenen Rei- sern rechneten. In Folge schlechter Kon- servirung letzterer schlug dieselbe jedoch fehl, und hatten wir diese Sorte augen- blicklich ganz verloren. Mehrere aus Holland bezogene neue Mutterpflanzen zeigten bei Weitem nicht den entschieden hängenden eleganten Habitus, und musste dieWeitervermehrung aufgegeben werden. Vor noch nicht 2 Jahren kamen wir wieder in Besitz einiger Exemplare der Trauerblutbuche aus der Baumschule des Herrn FRANZ DEEGEN jun. in Köstritz, zwar etwas niedrig veredelt, aber doch allem Anschein nach die alte uns ver- loren gegangene richtige Varietät. Im vorigen Frühjahre davon hoch veredelte 416 Hiscellen. Reiser entwickelten Eiche von übers 50 cm Länge und entschieden hängendem Habitus. Was nun die Veredlung von Betula- Varietäten anbelangt, so muss ich ge- stehen, dass wir hier noch kein Glück mit dem Okuliren gehabt haben; ob es an klimatischen Ursachen liegt, steht dahin. Am besten gelangen Veredlungen durch Pelzen im Mai verpflanzte Unterlagen. Miscellen. Orchideen - Auktion. Die letzte diesjährige Berliner Orchideen- Auktion der Herren SANDER & Co., St. Al- bans bei London, am 2o. August umfasste 598 Exemplare, ausserdem einen Posten Eu- charıs candıda. Die Auktion war sehr gut besucht und lieferte deutlich den Beweis, dass die Orchideen-Liebhaberei in Deutsch- land ausserordentliche Fortschritte macht, und es gewährte uns wirklich ein grosses Vergnügen, zu sehen, wie sich die Liebhaber und die Handelsgärtner aus Berlin und selbst aus weiter Ferne mit grossem Interesse be- theiligten. Es wurden diesmal ganz zufrieden- stellende Preise erzielt. Der höchste Preis wurde für Catitleya Trianae bezahlt (40 Mk.), welche unserem grossen Blumenfreunde und besonders Orchideen-Liebhaber, Herrn Baron KirLıscH von Horn, seine schon sehr reich- haltige Kollektion bereicherte. Der Durch- schnitts-Preis sämmtlicher Orchideen (dar- unter extra starke und höchst seltene Exem- plare) war von 5 zu zo Mk. 1%S Berichtigung betr. Spiraea hypericifolia var. fla- gellaris. Von einem sehr tüchtigen Gehölzkenner, Herrn Obergärtner GOESCHKE in Proskau, wurde ich darauf aufmerksam we dass die in Gartenztg. Nr. ı d. J. S. 9. Fig. 6 ab- gebildete Spiraca nicht eine Form von S. hypericifolia, sondern von S. crenata sei. Ich habe die Frage schliesslich dem besten Kenner der Spiraeaceen, Herrn Wirk]. Staats- rath von MaxımowItscH in Petersburg vor- gelegt, und hat dieser die Pflanze, soweit nach der Abbildung zu urtheilen, ebenfalls für S. crenata erklärt. Bei meiner Anwesen- heit in Petersburg habe ich die Spiraeen des dortigen Herbars durchgesehen und nament- lich ein von GRUNER im Gouvernement Orel, Kreis Eletz gesammeltes Exemplar der ‚52. crenala, sowie auch eine SP. crenala var. integrifolia, von Dr. KITARE zwischen Ural und Wolga gesammelt, sehr ähnlich gefunden. Es scheinen beide Arten öfter verwechselt zu werden. MAXIMOWITScH definirt in seinen auf erst kürzlich _ Adnotationes de Snira a) Prrebus ar | im Auszuge in Gard. Chron. n. ser. XII. S. 360 beide folgendermassen: Sp. crenifolia C. A. Mey. Carpelle (Frucht- knoten) eingeschlossen, Griffel gerade, Doldentraube traubig, gewöhnlich mit blatt- artigen Deckblättern an der Basis, Blätter der jungen Schosse bis zur Mitte "gekerbt, selten ganzrandig. — MAXIMOWITSCH nennt sie, wie aus Obigem erhellt, nicht S. crenata, sondern S. crenifoha C. A. Meyer ; in »Beiträge zur Pflanzenkunde des Russ. Reichs« VI, pag. 43, und setzt als Synonyme hinzu: Spiraea crenata Fall. pro parte; S. hyperici- folla a latifoha Ledeb., lc. Plant. Ross. t 428; S. Jasiocarpa Kar. et Kır.? Als Varietäten unterscheidet er: z) Pala- siana, Kaukasus; ß) capztata, Bulgarien, euro- päisches Russland, y) zongolca, Süd-Mongolei und China. Sp. hypericifolia Lam. et D. C. Flor. Franc. V 645, syn. S. crenata L. Carpelle heraus- ragend, Griffel spreizend oder zürückge- krümmt, Doldentraube doldenförmig, ohne Deckblätter an der Basis, alle Blätter ganz oder die der jüngeren Triebe an der Spitze leicht gezähnt. Var. au typica. — SP. Aypericifolia Di DEL, D. C Prodr. II 542 etc. etc. — Von Rlein- asien und Persien bis nach dem östlichen Sibirien. Hierher gehört auch .S. Ayperzei- fola ß longifolia Ledeb. ]. c. Pl. Ross. t 429 (SP. oblongijolia Led. Bl. noss- 1775), eme Form mit gestielten Doldentrauben und be- blätterten Blüthenstielen. Var. 8, obovata Waldst. et Küt; S. Habellata Bertol. in Guss: Pl. rar. 205 t 40. — Spanien, Italien, Ungarn und Persien. Var. y thalictroides Led.; Sp. thalictroides Pall. (species) Fl. Ross. I 34 t 18. — Mongolei. Herr Kgl. Gartenmeister H. ZABEL, Hanno- versch-Münden, ebenfalls eine der ersten Autoritäten auf diesem Gebiete, von dem unsere Leser nächstens eine Uebersicht der kultivirten Spiraeen erhalten werden, schreibt uns aber über denselben Gegenstand: Die fragliche Spiraea hypericifolia var. flagellaris ın Nr. ı (1884) der Gartenzeitung halte auch ich für keine Aypericifolia, von der Lınn£ ausdrücklich »umbeilis sessılhbus« angiebt; auch crenaza Z., wie sie WILLDENOW beschrieben und in seinem Herbarium auf- bewahrt hat, und von der GUIMPEL und HavnE auf Taf. 10 eine gute, mit ungarl- schen Exemplaren übereinstimmende Abbil- dung (mit Ausschluss der nicht hierher ge- hörenden Figuren c und d) geben, kann es nicht füglich sein. Ich möchte sie für einen Bastard zwischen crenatfa und cana halten, doch ist meiner Ansicht nach die Zeichnung nicht korrekt genug, um ein sicheres Urtheil zu gestatten. Die theilweise zusammen- gesetzten Ebensträusse derselben scheinen 1884. 28. August.) sogar auf die auch habituell abweichende Sp. canescens D. Don hinzuweisen, die L.v. HouTTE als Aagelliformis versendet. Von Sp. hypericifolia und crenata bin ich so frei, lebende Frucht- und Blattzweige, sowie von fHlagelliformis v. Houtte einen getrockneten Blüthenzweig beizulegen. Die ersten zwei Arten sah ich nur selten in Gärten, desto häufiger und unter beiden Namen Bastarde derselben. L. WITTMACcK. Literatur. Rudoph Geschwind, Forstmeister der k. fr. Stadt Karpfen. Die Rose im Winter. Leipzig, Huco Voigt. 1884 89%. . 84 8. I A 60 Pf. Ein Buch, wie deren schon viele geschrie- ben sind: über Rosenkulturen, das 'I'reiben der Rosen im Zimmer, in verschiedenen Glashäusern und Mistbeetkästen; Ueber- winterung, Veredelung und was sonst noch aus andern Rosenbüchern und Verzeichnissen zusammengeschrieben ist; denn von eigener Erfahrung ist wenig, oder vielmehr sehr weitschweifiges darin enthalten; daher kann das Buch auch nur Rosen-Liebhabern em- pfohlen werden, weil es von einem Rosen- Liebhaber geschrieben ist und für den praktischen Gärtner weniger Werth hat. Lichtenberg bei Berlin. A. DRAWIEL, Gärtnereibesitzer und Rosenzüchter. Gartenbau - Ausstellungen. Erste Sommerobst-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Von M. HorFMmann. (Schluss. Pflaumen. Für diese Abtheilung war ja die Zeit noch zu früh, um geeignete reife Früchte ausstellen zu können, doch hatten die beiden Herren aus Werder: FRITZE und KÄRGER namentlich Königin Viktoria Pflaumen, sowie gelbe Mirabelle an Zweigen eingesendet, um die Fruchtbarkeit beider Sorten darzuthun. Ausser der gelben Mirabelle, welche meist wurzelecht in Werder gezogen wird, giebt es noch eine Mirabellen-Sorte » Lindow’s früheste«, eine sog. Schüttelpflaume, welche meist geschüttelt ohne Stengel zur Erde fällt. Unter den Pflaumen sehr be- kannte Marktfrüchte die sog. Werder’sche Stengelpflaume und die Budig’sche frübe blaue Pflaume, die früheste ın dieser Klasse. Aprikosen, Melonen, Pfirsich, Wein waren natürlich nur als Gewächshausprodukte _ vorhanden und zeigten namentlich die Gartenbau- Ausstellungen. 417 Kollektion von Garten-Inspekt. HAmpeL-Kop-- pitz ausserordentlich schöne Pfirsiche, unter denen besondere Erwähnung verdienen: Belle de Vitry, Crawfords Early, sehr grosse, roth- gefärbte Frucht, Galand, Incomparable, Mignon hätive, Reine des Vierges; diejenige des Hofg. BUTTMANN-Sanssouci namentlich schöne Melonen: Precoce de Paris, eine Contaloupe und eine kleine, runde, weiss genetzte, sowie vorherrschend prächtige Trauben: Gros Colmar, Beere blau, rundlich, Kempsy Alıcant, Beere blau, länglich, Orleans. weisse, grosse, runde Beere, Prince Albert, Beere dunkelblau, rund. Garten-Inspektor HamPpEL hatte noch drei Weine: Black of Hamburgh, Frankenthaler, röthlich, sowie Muscat ofAlexandria, weisse elliptische Beere, seinem Pfirsich-Sortiment beigefügt. Hofg.., BRASCH-Sanssouci speziell an Sorten: Blauer Malvasıer, Beere rund, Forsters Seedling, Beere weiss, rund, Golden Hamburgh, Beere ziegelfarbig, Royal muscat, Beere weiss, sämmtlich ausserordentlich gute Treibsorten. Eine Zusammenstellung sämmtlicher bis- her genannten Obstsorten enthielt der grosse Fruchtkorb der Firma A.SCHÄFER SoHn-Berlin, dessen kostbarer Inhalt bereits in Nr. 31, S. 369, ausführlich beschrieben worden ist. Nicht unerwähnt wollen wir lassen, dass man in Werder ausser Amsden hauptsäch- lich folgende 4 Pfirsich-Sorten zieht: Beatrice, sehr zeitig, Hagemeisters frühe (wird sehr gross), Jühlkes Liebling und Kuhlbrodts. frühe, sehr ertragreich. Birnen und Aepfel fanden ausser einigen südlichen Erzeugnissen namentlich in konservirten Früchten Ver- tretung. Die Kollektion der Firma SCHAEFER SoHn zeigte uns Winter - Dechantsbirne, diejenige der Gubener: späte von Toulouse und .eine unbenannte Lokal-Sorte;, an Aepfeln: Jansen von Velten, Gloria Mundi, Gubener Warraschke (Baum von sparrigem Wuchs, sehr hart, ertragreich, leidet nicht von der Blutlaus), Görlitzer Nelkenapfel, eine Lokalsorte Härtchen. Die Firma A. SCHAEFER SOHN: weisse Wintercalville, Edelboehmer, Tyroler Tatfetapfel, LUBATSCH- Zossen eine Kollektion grosse Casseler Reı- netten und die Firma L. SpÄrH den Jacquin- Apfel. Mus, Marmelade, getrocknete Früchte. Wie nun die frische Frucht da, wo sie ın dieser Eigenschaft nicht Absatz findet, ander- weit in getrockneter Form oder als Mus, Obst- Paste, Marmelade verwendet werden kann, zeigten uns die Produkte des Garten-Insp. Koch#-Braunschweig, wie die von E. SCHMIDT- Klein-Döbschütz b. Posterwitz. Koc#’s selbst- gedörrten Birnen und Aepfel sowohl wie die mit Citronat durchsetzte Pflaumenmus-Wurst, das Mus von Pyrus baccata, Marmelade von 418 75 Gartenbau- Ausstellungen. >> reifen und unreifen Apfelrückständen waren so ausserordentlich wohlschmeckend, dass man sich wundern muss, warum eine Ver- wendung des Obstes in dieser Beziehung, das bekannte Pflaumen- und Apfelmus aus- ‚genommen, noch so wenig verbreitet ist. Die getrockneten Aepfel und Birnen, von ‚denen erstere bereits 4 Jahre in diesem Zustand aufbewahrt worden, hatten noch frisches Aroma, und lieferten damit den Be- weis, dass die Frucht in diesem Zustand lange Jahre aufbewahrt werden kann. Ge- länge es, eine billigere Herstellungsweise in dieser Beziehung zu erzielen, welch’ grosser Segen wäre das namentlich für obstarme Gegenden, so u. A. in unsern mittel- und süddeutschen Gebirgen, wo die Ernährung vermittelst der Kartoffel bisher immer noch eine so hervorragende Rolle spielen muss, indess die Ernährung durch Obst, selbst in ‚getrockneten Zustande einen weit gesünderen Nahrungsstoff bildet. Doch wir sind wohl auf dem besten Wege, sofern uns die Deutsche Dörr-Anstalt von FRIEDRICH BEHR-Köthen vermittelst des Alden-Dörr- Apparates nicht allein getrocknete Früchte, sondern zugleich auch diverse Gemüse vorführte, so u. A. Spargel, Erbsen, Kohlrabi, Mohrrübe, Peter-. silie, Pfefferlinge. Sowohl die Aepfel (gelber Edel-Apfel und Borsdorfer, welche dem bis- her importirten amerikanischen Produkt mindestens gleichkommen), Kirschen, Heidel- beeren, Erdbeeren, Stachelbeeren wie sämmt- liche Gemüse, vor dem Kochen in Wasser angefeuchtet, kommen mit dem ihnen eigenen Aroma wieder vollständig zur Geltung. Es ist diesem Unternehmen das grösste Lob zu zollen und verdient es allseitig unsere « Unterstützung, wobei die Presse gleichfalls das ıhrige thun sollte. Grosse Beachtung verdienen auch die getrockneten und dann gemahlenen Kartoffeln von E. ScHMiDT in Klein Döbschütz bei Posterwitz, Kgr.Sachsen, da sie sich u. A. im Gemenge mit Mehl sehr gut zu Brod verarbeiten lassen. Der Gedanke des Herrn Dr. MORITZ-Geisen- heim, Früchte behufs Unterrichtszwecke in geeigneter Weise zu konserviren, verdient unsere volle Würdigung und ist wohl des eingehenden Studiums eines tüchtigen Che- mikers werth Auf dem Gebiete der Nahrungs- mittel hat man bereits ein gutes Konservirungs- mittel für eingemachtes Obst und Gemüse in der Salicyl-Säure, wie solche Dr. F. von HEYDEn-Dresden ausgestellt, gefunden. Obst-Weine. War in der letztgenannten Abtheilung be- reits ein vortrefflicher Wegweiser gegeben, wie man mit dem Segen an Obst richtig zu wirthschaften habe und, sofern es nur eini- germassen verstanden wird, es durchaus nicht nöthig sei, in Ermangelung eines Bessern das Vieh damit zu füttern, so tritt hier in diesem Abschnitt die Praxis noch schärfer und klarer zu Tage. Dass der Wein des Menschen Herz in jeglicher Ge- stalt erfreuen kann, davon haben wir gerade genug Proben im Verlauf der Ausstellung gehabt. Es bietet der Obstwein meist eine so einfache Zusammensetzung, der Gegen- stand, aus dem die Flüssigkeit bereitet, ist Gott sei Dank ein noch verhältnismässig billiger, dass sich sogenannte Fälschung in diesem Artikel nicht recht lohnt. Wenn von einem Fachkenner gesagt worden ist, die Beeren-Obstweine seien Weine der Zu- kunft, so können wir ihm darin vollkommen beistimmen. Erstlich sind dieselben ihrer Reinheit wegen der Gesundheit zuträglicher, 2. sind sie billiger als unsere Traubenweine, 3. ist die Herstellung noch einer grossen Vervollkommnung fähig, und schon aus letzterem Grunde allein ist ihnen ein günstiges Prognostikum zu stellen. Und, fragen wir weiter, muss es denn nun gerade Veuve Cliquot oder Röderer carte blanche sein? Hast Du schon einmal guten Johannisbeer-Champagner, wie ihn die Firma MENGES & Co., Charlottenburg, verschenkt, oder guten Apfelwein-Champagner, in dem die drei Firmen C. W. PETSCH SEN., J. FELD- MANN-Berlin und R. WEIDNER-Guben wett- eiferten, ohne Vorurtheil genossen? Ja, wenn Du’s weisst, dass es eine solche Sorte ist, dann stösst Du Dich daran, Du magst wollen oder nicht, und wenn Du von echtem Champagner auch gar nichts verstehst. — Oder bast Du einmal guten Johannisbeer- wein getrunken, wie ıhn die Firmen: F. POET- Ko-Guben, FRITZE-Werder, R. MENGES & Co.- Charlottenburg, B. WEIDNER-Guben und Dr. HERRMANN-Bautzen vorführten, und wirst Du beim Genusse nicht an den leichten Port- wein erinnert? Aehnlich in beiderseitiger Wirkung für Zunge und Magen, nur nicht bezüglich des Geldbeutels? Der Apfelwein, wie solchen C. W. PETSCH SEN., J. FELDMANN, A. Hannes-Berlin, PoETKo-Guben und Dr. HERRMANN-Bautzen präsentirten, erinnert Dich der nicht an leichten Mosel? Und Du könn- test den Genuss jahrelang fortsetzen, ohne seiner lästig zu werden, ohne zu grosse Aus- gaben für den Keller zu haben. Geht man so in der Stille einmal die Wirthschaftsrech- nungen grosser Leute durch, den kleinen Mann nicht zu vergessen, so muss man staunen über die Unsummen, die in dem »edlen« Nass vergeudet werden und ist keine Garantie dabei, wie viel davon »unedel« ge- wesen. Hier hast Du es nun viel billiger — aber darin liegt eben der Reiz: Es ist das Billige nicht anziehend, sondern das Theure. Du bist sparsam bei jeder Gelegen- heit — aber theurer Wein geht Dir über Alles und das zumeist nur, weil in der Ein- bildung begründet, in der Gewohnheit her- ' gebracht. Uebrigens scheint es mir, als mache man seitens der Apfelwein-Fabrikation noch zu wenig Unterschied in den einzelnen Apfel-Sorten. Es will mir hier ein Vergleich passend dünken: Das Apfelmus, von einer feinen Apfelsorte bereitet, zeigt ein viel feineres Aroma, als das Gemengsel allerlei Musäpfel. Ich hatte Gelegenheit, von Dr. HERRMANN’s 83er Reinettenwein zu kosten und muss gestehen, dass dieses Produkt als ganz vorzüglich zu bezeichnen war. Die Aepfel des Taunus, meist sog. »Schafsnasen«, wären darnach erst in zweiter Linie zur Weinbereitung zu empfehlen, ganz und gar aber ein Produkt zu verwerfen, das aus allen möglichen Sorten seine Zusammensetzung erfahren. Werden doch auch meist die Traubensorten eine jede für sich gepresst und erfahren erst späterhin durch geübte Hände die beliebten Vermischungen. Es scheint mir das von ganz wesentlicher Be- deutung, jedenfalls aber weiterer Versuche Gartenbau- A u usstellungen. 419: werth. Birnwein, wie ihn die Firma O. MAR- TINSEN-Gernsbach ausgestellt, ermangelt bis- her nur noch der erforderlichen Klarheit, um sich zunächst Liebhaber zu erwerben. Einmal wird er aus der sog. Pfaffenbirne,, dann aus der Champagner-Bratbirne, meist in Zusammensetzung mit Aepfeln hergestellt. Es scheint, als eigne sich die Birne unter dem Kernobst am wenigsten für direkte Weinbereitung. Mit dem Heidelbeerwein willst Du als feiner Gourmand natürlich gar nichts zu thun haben. Du solltest nur ein- mal das Produkt von J. FrRomm-Frankfurt gekostet haben, ob Du nicht dabei an schö- nen, vollen Margeaux erinnert wurdest? Wie. viel Du ihn in der Mischung überhaupt als französischen Rothwein getrunken, das ver- mag Dir kein statistisches Bureau zu sagen. Aber getrunken hast Du ihn schon oft ge- nug, nur nicht rein. Die chemische Analyse nach Dr. B. Lersıus stellt sich folgender- massen: SR 0 na B= 8 "Do ES NE =] Eens| % 3 5 5 CR FRE: ges, E E E an eg 22 Duo E nm 2 © 2 8 Se 3 = seir;| 8 eo ve er g 3 22 an E53 Ss =! Fan Ba ’e Si =) S ri 2 = >= = >= Fi = 5 Spezifisches Gewicht 1,0204 0,9966 0,9951 0,9941 0,9938 0,9946 T,0414 Alkohol, vol. . 7,389 10,08 9,348 9,90 8,83 9,49 11,86 Zucker 3,428 0,592 — 0,160 —_ — 8,06 Extrakt 7,944 3,030 2,688 2,581 1,246 2,341 9,52 Säure 0,730 0,517 0,562 0,477 0,609 0,589 0,57 Asche 0,1478 0,249 0,240 0,212 0,225 0,217 0,40 Phosphorsäure 0,0072 _ — 0,052 — 0,025 — Man ersieht daraus, dass dieser Wein nächstdem griechischen einenziemlich grossen Körper (spezifisches Gewicht) hat, dass sein Alkoholgehalt geringer, als derjenige der übrigen hier aufgeführten Weine, dagegen der Zuckergehalt wie FExtraktstoff ausser dem griechischen bedeutend grösser ist, als der all der übrigen. Die Säure, Phosphor- säure und Asche sind so ziemlich gleich unter den Sorten. Berühmte medizinische Autoritäten haben den Heidelbeerwein schon längst als ein die Gesundheit in jeder Beziehung förderndes Getränk empfohlen, indessen als Wein ım täglichen Hausgebrauch ist er kaum zu fin- den. — Ausser diesen Weinen bekamen wir noch Kirschsaft von W. HüHne- und A. PLETTENBERG-Werder zu sehen, Kirschgeist, sowie Zwetschenwasser (Slıbowitz) von E. ScHmipT-Klein Döbschütz, Himbeersaft von W. Hünne- und A. PLETTENBERG-Werder,. Erdbeerwein von E. SPERLING-Linenhof und E. WEINHAGEN - Gagenau. Nicht minder wichtig waren moussirende Fruchtlimonaden von Dr. HERRMAnn-Bautzen, ausserordentlich kühlende Getränke, welche namentlich ım Süden viel Verwendung finden; Fruchtsäfte in verschiedener Zusammenstellung, wie Rhabarber- und Spargel-Syrup, sowie Rha- barberwein von Oberlazareth-Inspektor a. D. H. Lenumann-Frankfurt a. Oder. In allen diesen hierher gehörenden Artikeln war eine solche Fülle an Material vorhanden,, wie wir es bisher noch auf keiner Ausstellung zu sehen Gelegenheit fanden. Auch in den zur Bereitung von Säften nöthigen Instru- menten war eine rege Betheiligung seitens. der Aussteller und sind da besonders die- jenigen der Firma E. MürLer-Berlin (Fenn- strasse) hervorzubeben. Für Literatur hatte a Ne? Gartenbau- Ausstelluugen. — Preisverzeichnisse. .420 die Verlagsbuchhandlung von Künn-Berlin in ergiebigster Weise Sorge getragen, hin- sichtlich Arrangements aus getrockneten Blumen die Damen SpirTaA und LExkCHE. R. GÄRTNER, Baumschulbesitzer zu Zechlin, legte einen Original-Bepflanzplan der an der Eisenbahnstrecke Bischleben-Dietendorf im Frühjahr 1884 gepflanzten Obstbäume und Fruchtsträucher aus. Wenn schon, nament- lich als erster Versuch, eine etwas einfachere Sortenwahl der Aepfel, Birnen, Pflaumen und. Kirschen hier empfehlenswerth gewesen, so kann man es doch auch natürlich finden, wenn der Fachmann bei Auswahl eines ‚grösseren Sortimentes glaubt, damit schneller zum Urtheil über das Gedeihen jeder ein- zelnen Sorte zu gelangen. Jedenfalls ist es -GÄRTNER's Verdienst, hier in erster Linie die massgebenden Behörden dafür inter- essirt zu haben. Die praktische Regelung der Frage muss so wie so erst die Zeit leh- ren. — Als angenehme Beigabe zur Aus- stellung betrachten wir das Vorhandensein der Stiefmütterchen-Sortimente, namentlich des von SCHWANECKE-Oschersleben, von E. ROEMER -Quedlinburg und E. WENZEL-Qued- linburg, letzterer mit den neuesten Riesen- Pensees, Trimardeau gen. Auch eines schö- nes Blumenkorbes voll duftender Rosen er- mangelte es nicht, und war diese Aus- schmückung der Firma W. WEnDT-Hasen- heide bei Berlin zu verdanken. Wenn nach all’ dem eben Erwähnten den- noch das Urtheil über diese Ausstellung auf »zu einseitig« lautete, so darf man nicht vergessen, dass es wiederum auch sehr ein- seitige Menschen giebt. Wir sind den Herren Ausstellern sehr dankbar für die Opfer, wel- che sie um das Zustandekommen der ersten Sommerobst-Ausstellung gebracht. Gilt es doch nicht uns, gilt es doch den allgemeinen Interessen des Landes, und dass von diesen der Segen wieder auf den betreffenden Ein- zelnen zurückfällt, ist eine längst gemachte Erfahrung. Freilich, wenn Du den Baum pflanzt, erntest Du auch nicht allemal seine Früchte. Aber wer soll denn überhaupt die Bäume pflanzen, wenn jeder so denken wollte. Darum die Hand angelegt, frisch zugegriffen, der Erfolg wird nicht ausbleiben. Und damit ein »Glück auf« zur 2. Sommer- ‘obst-Ausstellung, zur volleren Entfaltung heimathlicher Obstkulturen! Gartenbau-Aussteilung sämmtlicher Gärtner-Vereine Leipzigs und Umgegend vom 23. August bis 2. September 1884. Die Leipziger Gartenbau-Ausstellung ist am 23. August in Gegenwart I. M. des Königs und der Königin von Sachsen, welch letztere das Protektorat übernommen hatte, bei schönstem Wetter feierlich eröffnet worden. Gartenbaues Ein grossartiges Bild deutschen Fleisses bietet sich dem Besucher dar, alle Erwartungen übertreffend, und Niemand sollte versäumen, diese glänzende Schaustellung zu besuchen. Die Reichhaltigkeit auf allen Gebieten des und der Garten-Industrie ist eine fast erdrückende, nur Orchideen fehlen. Selbstverständlich hat Leipzig und Umgegend das Haupt-Kontingent gestellt, aber auch aus fast allen Theilen des Deutschen Reiches sind reiche Sendungen .eingetroffen, selbst aus Bordighera an der Riviera von Herrn. WINTER sind Blumenarrangements, sowie aus Belgien Neuheiten eingesandt. Die meisten Gegenstände haben ım Freien Aufstellung erhalten, die zarteren Pflanzen, namentlich die Palmen etc. sind in einem grossen Holz- bau sowie in 3 Gewächshäusern aufgestellt. Leipzig beweist hier so recht, dass es eine »Pflanzenfabrik« ist, wenn man die vielen Marktpflanzen betrachtet, es erweist sich aber auch als die Stadt der feinen Aesthetik, wenn man die herrlichen Arrangements in’s Auge fasst. Der Besuch ist ein kolossaler. Das Arrangement im Freien hätte bei etwas mehr Terrain-Bewegung gewiss noch mehr an Gefälligkeit gewonnen, indess das Terrain ist: Exerzierfeld und durfte nicht zu sehr ver- ändert werden. — Die General-Versammlung' des Vereins deutscher Handelsgärtner, die gleichzeitig stattfand, beschloss in ihrer ı. Sitzung am 24. August, die nächste General- Versammlung inr September 1835 in Berlin bei Gelegenheit der dort stattindenden grossen Herbst-Ausstellung abzuhalten. L. WITTMACcK. Personalnachrichten. CARL VON EFFNER, Direktor der Kgl. Bayr. Hofgärten, einer derhervorragendsten Männer auf dem Gebiete des Gartenbaues, ganz be- sonders der Landschaftsgärtnerei, ist seit Monaten bedenklich erkrankt und wurde in einer Heilanstalt untergebracht; es soll wenig Hoffnung auf seine Wiederherstellung vor- handen sein. Die Leitung der Kgl. Gärten wurde dem seitherigen Hofgärtner extr. stat. JAKOB MÖHL mit dem Titel eines Oberhofgärtners über- tragen. Eingegangene Preisverzeichnisse. V. Döppleb in Erfurt (Blumenzwiebeln, Knollengewächse, sowie Samen für Sommer- und Herbst- Aussaat etc... — Damman & Co. in Portici bei Neapel (Engrosliste von Blumenzwiebeln, Knollen und Orchideen). — Ferd. Roemer in Quedlinburg (Blumen- und Gemüse-Sämereien, Erdbeerpflanzen, Knollengewächse und Blumenzwiebeln). — Re Anzei, TEN. 1884. 28. August. Verlag von PAUL PAREY in BERLIN \ SW., 32 > Wilhelmstrasse. Anlaoe, Bepflanzung und Pilere der Hausgärten auf dem Lande, Anleitung für Lehrer auf dem Lande, Von ' Conrad Heinrich, Obergärtner in Reutlingen ht 4 lithograplurten Tafeln. Preis 50 Pf. Szebente Auflage. Der Deutsche Obstbau. Vorschläge zu sainer' Hebung. Von R. Gaertner, Besitzer der Baumschulen zu Zechlin Preis SO Pfennige. Der praktische PLANZEICHNER FÜR GÄRTNER. BITUNG EN NG, zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehr- Anstalten Herausgegeben von A. Wagner, Städtischer Garten-Inspektor zu Stuttgart Zweite, neu bearbeitete Auflage. Zwölf bthographirte Tafeln nebst Text. — Preis 8 Mark Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko Anseigen. Der Katalog der Obstbaumschulen. von Georg W. Gaederiz ? in Feuerbach-Stuttgart steht auf Verlangen gratis und franko zu Diensten. | Junge Palmen | | und Blattpflanzen i in kräft. Waare, ferner Obst-,' Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be- \ wurzelung, Coniferen, Rosen u. 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Inhalt. stellung in St. Petersburg. II. Das Wasser im Dienste des Obstbaues. Künn. (Schluss.) Die schönsten Gärten Süd-Italiens. Von C. SPRENGER. IV. Der botanische Garten in Palermo. (Mit Ab- bildung.) Ansichten von der Internationalen Aus- (Mit Abbildung.) Von B.L. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N,, 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN. werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Die grosse Leipziger Ausstellung vom 23. August bis 2. September. Von L. WITTMAcK. I. Literatur. Miscellen: Rasenplätze. Interessante Formen der Edel- tanne. Sphagnum. Blutlaus an Apfelzweigen. Obstbaumzucht. Friedenspappel zu Jena. Gartenbau-Ausstellungen. — Preisverzeichnisse. =. Gesuche. => Ein junger Gehilfe, erfahren in Topfpflanzenkültur, Gemüsebau, Frühbeeten und Binderei, sucht dauernde Stellung. Gefl. Offerten sieht entgegen Bernhard Rothe, Handelsgärtner, Altenburg in S.-Altenburg. Gärtner-Gehilfe, 18 Jahr alt, sucht dauernde Stellung. Antritt sofort. P. Räbner bei K. W. Kirst, Liebertwolkwitz b. Leipzig. Ein j. M., w. 3J. in London, 2 in Paris u. 1J. inHoll. in gr. Gärtn. thätig gewes. u d. Gärtn. gr. verst. sucht z. 1.Oktb. Stelle als I. Gehülfe in gross. Gärtnerei. Ders. ist d. engl., franz. u. fläm. Sprache vollk, mächt. 122 Ein junger und fleissiger Gärtnergehilfe, welcher keine Arbeit scheut, sucht dauernde Stellung, am liebsten Rheinland oder Westfalen. Gefl. Off. beliebe man unter ©. H. Nr. 27, postl Uerdingena.REh. zu senden. Ein in allen Fächern der Gärtnerei erfahrener, un- verheiratheter, junger Mann, gewesener Militär, sucht Stellung Da guter Schütze, würde derselbe auch Jagd mit übernehmen. Beste Zeugnisse stehen zur Verfügung. Reflektanten wollen gefälligst ihre Adresse senden an Herrn Kaufmann A. Boisner, Han- nover, Lutherstrasse 13, parterre. a Angebote. &D Binderin gesucht. Eine perfekte Binderin, in der modernen Binderei völlig bewandert, wird für Breslau zum ı. Oktober gesucht. Familienanschluss gewährt. — Näheres durch Frau Christel, Breslau, Kaiser Wilhelm-Strasse 14. 118 (?/,) Ich suche einen anständigen Gehilfen für Topf- pflanzenkultur und Binderei Perfekt, Antritt sofort, | Gehalt nach Leistung. Rudolph?’s Gärtnerei, Hersfeld. Einen jungen Mann. welcher in Topfpflanzenzucht bewandert ist, sucht Friedrich Kohlberg in Grimma. Ein solider, fleissiger, junger Gehilfe, in Topf- pflanzenkultur gründlich erfahren, sucht per ı. Oktbr. oder später dauernde Stellung. Gefl. Adr. unter BR. H. 22 postlagernd Zweibrücken (Pfalz) er- beten. Stelle- Gesuch. Ein junger Gehilfe, in Topfpflanzenkultur, Land- schaftsgärtnerei und Mistbeet-Treiberei gut bewandert, sucht zum I oder I5. September Stellung. Gefl. Offerten sind zu richten an P, Loebe bei J. M., Schmiedefeld b. Breslau. Gehilfen -Gesuch. 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SCHNEBEIN’s at im Alıamer, S>= lllustrirte Prachtausgabe < & X DOMDDID SUSI NS 9 NS 9 DD III % I & N N S 9 DO A I I An rl 9 u ee age aggsru Toasgeun aungn> SE ———7 z ——— — == % ZIERT EN Zr SEES Esel ESSEN ESTZELESSTÄSSTZRETTZIRS SEIZISTTITIEZIEITIEISET LIEFERTEN ERST) > ER REERSSERS EEERERFRNBERSRERF ERHEBEN: : _ 2 > 2222300, ESUR, SS SSonseBensneN Msn zezesscg GC) R N N ee Abzubildende Pflanzen. Diejenigen, welche Abbildungen ihrer Neuheiten oder weniger be- kannten älteren Pflanzen in der »GARTEN-ZEITUNG« veröffentlicht zu sehen wünschen, werden ersucht, uns womöglich eine Zeichnung oder Photo- : graphie derselben und einen abgeschnittenen Zweig, möglichst frisch x] e EEE en, 2 este Seiten ne IST a Ss IN (% oder in Herbarienform, zusenden zu wollen. Die Blüthe sollte, wenn K] AR es das Format der Zeitung gestattet, stets in natürlicher Grösse auf- N genommen werden; zum Habitusbild genügt oft ein kleinerer Massstab. Wir sınd auch bereit, die Pflanzen auf unsere Kosten photographiren zu lassen. Diejenigen deutschen Firmen, welche illustrirte Kataloge heraus- geben, machen wir darauf aufmerksam, dass wir in Zukunft solche Ab- RATE ER] N: al T22S 8 DRM >> < = y — — IT SOSSE SOSSSESSESSSOSDEDSESSSESTEE 8 ’ bildungen, die bereits in Katalogen erschienen sind, nachher nicht AE mehr in der »GARTEN-ZEITUNG« veröffentlichen können, da mit Recht Ri 2 Ä : von Seiten der Leser Klage geführt ist, dass sie diese Abbildungen iM DIE schon vorher und oft sogar mehrfach in den Katalogen gesehen haben. EA % ME Vorher werden wir dieselben mit Vergnügen bringen, denn es ist IR & Q ; unser ernstlichstes Bestreben, vor allen den deutschen Handelsgärtnern Ri 2 N : zum Bekanntwerden ihrer oft mit vielen Mühen erzogenen Neuheiten IN m / hülfreiche Hand zu bieten. | | 2 2 Redaktion und Verlag der „Garten-Zeitung“, : (ll Le: ci mr... a N... A 2 X eE ' esse rare re m DS>< DESSZNTE>S Sul LESTISZTZISITTZISZISATRLTZZIER SISTISTO WERDE DEDZTEDDDDTERDDEEDERERRTRETDEDEREOOPOOOD ee Mi % NE NR RN Bi 1884. VERHANDLUNGEN Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuss, Staaten Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, ' Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1884. | Teden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, | Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) |) Januar |Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. |Decbr., es 2 22 220 |...26 Wen] 25 a0. | 270 Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Inyalidenstr. 42. era 5 nee Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. BORN FAR 9013. nt Si 12 ae en | 9: ra | | Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. | 4 Sa 4 2 6 4 3 5 3 7 5 18 22 | 21 TS, 76 20 18 22 19 17 21 19 Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem 15. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, | Tagesordnung für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Freitag, 5. September 1884, Abends 7'/, Uhr, »Restaurant NIEFT«, Kommandantenstr. 71. Die Tagesordnung wird den Mitgliedern in der Sitzung selbst bekannt gegeben werden. Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Verhandelt, Berlin den 6. Juni 1884. In Vertretung des Vorsitzenden eröffnet Herr LACKNER die Sitzung damit, dass er dasProtokoll derletzten Sitzung verlesen lässt; dasselbe wurde unbeanstandet angenommen. Derselbe richtete darauf, da an Geschäft- lichem nur die Besprechung über die Feier des Stiftungsfestes am 14. August cr. vorliegt, an die Versammlung die Frage, ob eine Feier des Stiftungsfestes stattfinden solle? Diese Frage wurde mit Ja beantwortet. Ueber das Wann, Wo und Wie der Feier gingen die Ansichten anfänglich auseinander. Wäh- rend einige wenige die Feier wie früher in die Wintermonate hinein verlegt wissen wollten, gab die Mehrzahl ihren Wunsch dahin zu erkennen, dass man mit dem seit mehreren Jahren wieder eingeführten Brauche, das Stiftungsfest am Stiftungstage zu feiern, nicht brechen sollte, und wurde demgemäss beschlossen, das Stiftungsfest am 14. August zu feiern, die Vorbereitungen zu demselben aber in die Hände der Herren KAEDING, DRAWIEL, MOSISCH, WEBER und BACHER zu legen. Die betreffenden Herren nahmen, soweit sie der Sitzung beiwohnten, die Wahl an, die nicht anwesenden werden von der auf sie gefallenen Wahl benachrichtigt und ersucht werden, sich an den Vorberathungen zu betheiligen. Demnächst wurden die Verhandlungen über die Frage: »Welche Unterlagen eignen sich für niedrige und hochstämmige, zum Treiben bestimmte Rosen?« wieder aufge- nommen. (44) Verhandlungen. rn Welcher der drei Unterlagen auf Manetti, de la Grifferay und rosa canina der Vorzug zu geben, konnte auch in der heutigen Sitzung nicht festgestellt werden. Um zu einem sicheren Resultate bezüglich vor- erwähnter Frage zu kommen, schlägt Herr BLUTH vor, auf ein und demselben Boden und zu gleicher Zeit Veredlungen auf Manetti, de la Grifferay und rosa canina vorzunehmen und die hieraus erzielten Resultate mitzu- theilen. Herr Horrmann gedenkt des auf der Petersburger Ausstellung vertreten ge- wesenen Rosenflors und bemerkt, dass die Veredelungen zum allergrössten Theile auf rosa canina vorgenommen. Zum Schlusse wird noch von einem Rosenzüchter angeführt, dass die Theerose »Marechal Niel« sich am Besten auf der Rose »General Jagqueminot« oder auf centifolia veredeln lasse. Für den nächsten, am 2o. Juni cr. statt- findenden gärtnerischen Ausflug ist der neue Rosengarten in Charlottenhof bei Potsdam in's Auge gefasst und ist der Schriftführer mit den Vorbereitungen zu diesem Ausfluge betraut. Verhandelt, Berlin den 4. Juli 1384. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, lässt das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen und ersucht die für die Vorbereitungen zur Feier des Stiftungsfestesernannte Kommission mit ihren Vorschlägen vorzutreten. Diese gehen dahin, dass der sog. Schwedische Pavillon am Wannsee als Festort in Aussicht genommen ist, und wird es von dem Be- schlusse der Gesellschaft abhängen, auf welche Weise die T'heilnehmer dorthin ge- langen, ob mittelst Kremser, Dampfschiff oder Eisenbahn. Um jeglichem Zurückgreifen auf die Vereinskasse vorzubeugen, wird der Preis für das zur Theilnahme am Feste be- rechtigende Billet auf 5 M. 50 Pf. bis 6 M. pro Person festgestellt. In diesen Grenzen hat sich die Kommission zu bewegen und giebt sich die Gesellschaft der Hoffnung hin, dass Seitens des Ausschusses Alles geschehen wird, um unter zahlreicher Betheiligung ein gemüthliches Stiftungsfest zu feiern. An diese Verhandlung schloss sich der Vortrag des Herrn H. G. HoFFMAnN über die Petersburger Ausstellung; da dieser hier nur bruchstückweise gebracht werden könnte, wird auf das Vereins-Organ verwiesen, in welchem dieser Vortrag im Zusammenhange und ausführlich abgedruckt ist. Für den ı8. Juli ist ein gärtnerischer Aus- flug nach Genthin in Aussicht genommen. Eingegangene Preisverzeichnisse. G. Göschke sen. in Cöthen (Anhalt) (Erd- beer-Sammlung, Spargelpflanzen etc.). —.E. H. Krelage in Haarlem (Engrospreisverzeich- nis Nr. 3722). — C. F. Chone, Berlin O., Frankfurter Allee Nr. 134 (Preisverzeichniss für Handelsgärtner). — Joseph Klar in Berlin, Linienstr. 199 (Samen von Cyclamen persi- cum grandiflorum). — Haage & Schmidt in Erfurt (Blumenzwiebeln, Knollengewächse ete.). — Agenzia orticola, casa di commissioni e rappresentanze. Napoli, Vico ı° Gravina a Monteoliveto 19). — Friedr. C. Pomrencke in Altona (Preisverzeichniss über selbstkul- tivirte und persönlich in Holland eingekaufte Haarlemer Blumenzwiebeln), — Adolph Schmidt Nachf. (Fr. Kropp) in Berlin SW., Bellealliance-Platz 17 (Preisverzeichniss von Berliner-Haarlemer Blumenzwiebeln, sowie Sämereien zur Herbst- und Winter-Aussaat). — I. H. Krelage te Haarlem (Catalogus van bookwerken, planten en teekeningen, uit- sluitend of gedeeltelijk handelende over lelies [Lilitum]). — Metz & Co. in Steglitz bei Berlin. — Vilmorin, Andrieux & Co. in Paris (Prix-courant pour marchands des ognons a fleurs et fraisiers). — C. W. Mietsch ın Dresden (Rosenkulturen, Baumschulen und Handelsgärtnerei). — Louis von Houtte in Gent (Ognons, bulbes, rhizomes, griffes, pattes et tubercules & fleurs). — L. Späth in Berlin SO., Köpnickerstr. 154 (Selbstge- zogene und Haarlemer Blumenzwiebeln). — Gustav A. Schultz in Berlin ©., Eckartsberg (Selbstkultivirte Berliner sowie ausgewählte Haarlemer Blumenzwiebeln.) — De£rselbe (Engrospreisliste der Spezial-Kulturen). — F. C. Heinemann in Erfurt (Herbst-Katalog für Winter- und Frühlings-Flora, Nr. 145). 1884. 4. September.) Ansichten von der St. Petersburger Ausstellung. 421 Ansichten von der Internationalen Ausstellung in St. Petersburg. II. (Mit Abbildung.) Während wir im 1. Bilde den Lesern eine Ansicht vom Eingange aus boten, bringen wir heute ein Bild von der Mitte des Ganzen, von einer Fels- Beete, mit grün angestrichenen Brettern eingefasst war, zeigt uns Rosen, Palmen, Cycadeen etc.; hinter der hohen Corypha schaut rechts der Riesenstamm der Cycas media mit ca. 50 Wedeln, aus dem Taurischen Garten, hervor. Noch weiter im Hintergrund erscheint ein Bronzeguss: ein Falkenjäger, eins der sehönsten Kunstwerke auf der Ausstellung. Fig. 126. Internationale Gartenbau-Ausstellung in St. Petersburg. Ansicht von der Mitte. partie aus gesehen. wurde. förmige, hängende besonders hervortritt. Das Mittelbeet, Rechts auf halber Höhe zeigt sich der eiserne Pavillon von K. WINKLER-Petersburg, ein Meisterstück der Schmiedekunst und der schönste Pavillon der Austellung, welcher auch mit einer goldenen Medaille prämiirt Hinter demselben gewahrt man eine stattliche Kollektion Araucarien, von denen allerdings nur eine, aber gerade die seltenste, eine schöne, pyramiden- Araucarıa excelsa welches, wie alle Das Wasser im Dienste des Obst- baues. Von BI.BSKUEN: ( Schluss.) NM ra durch das Fehlen des Wassers das Allgemeinbefinden des Baumes gestört, die Thätigkeit aller Ernährungs- organe herabgemindert, so wird auch 36 x 422 Naren 7 \ N uf Das Wasser im Dienste des Obstbaues. [GARTEN-ZEITUNG gleichzeitig seine Widerstandskraft ge- ‚schwächt, er wird zu allen möglichen Krankheiten geneigt sein. Es ist hier nicht der Ort, zu entscheiden, welches die Ursachen von Brand und Krebs der Kernobstbäume sind, mögen sie in der Einwirkung pflanzlicher oder thierischer Schmarotzer, in Ernährungsfehlern, in den schädigenden Einflüssen der Witte- rung ihren Grund haben, das Eine steht ohne Zweifel fest, dass ein kräftiger ent- wickelter Baum widerstandsfähiger gegen alle schädigenden Einflüsse ist, als jeder "andere, dass die kräftige Entwicklung theilweise aber von genügend vorhande- . nen Wassermengen abhängig ist. Die Sommerdürre des Laubes, bei welcher die Blätter verdorren, ohne ab- ‚zufallen und dadurch die Bildung neuer Holzlagen, die Zuführung wichtiger Bau- stoffe, die Ablagerung der Reservestoffe beeinträchtigen, führen wir in allen Fällen auf Wassermangel zurück. Der Gummifluss der Steinobstbäume hat, wenn er nicht durch äussere Ver- letzung verursacht ist, seinen Hauptgrund im extremen Wechsel des Wassergehaltes im Boden und kann nur durch scharfes Ausschneiden der erkrankten Rinden- partien und eine möglichste Förderung der Vegetation geheilt werden, und zu dieser ist ein genügendes Vorhandensein von Wasser im Boden erforderlich. Dass der Gummifluss auch durch einen Wasserüberschuss, vorzüglich in schweren Thonböden, hervorgerufen wird, ist uns wohl bekannt. Derartige Böden halten wir überhaupt, wenn sie nicht entwässert werden können, für ganz ungeeignet zur Obstkultur, da die auf ihnen anstehenden Stämme so lange in Vegetation bleiben, dass ein genügendes Ausreifen des Holzes sehr selten erreicht, eine Beschädigung durch Frost immer möglich ist. Der Honigthau der Blätter ist immer eine Folge fehlenden Wassers. Grössere Frostbeschädigungen werden gehindert, wenn man vermag, die Vege- tation innerhalb der warmen Jahreszeit vorerst durch Zuführung von Wasser zu beschleunigen und durch spätere Wasser- entziehung zum Abschlusse zu bringen, wenn man dadurch eine kräftige Ent- wicklung des Stammes neben einer ge- nügenden Holzreife des Jahrestriebes be- wirkt. Die Ursachen der Beschädigungen durch Frost, darüber sind wohl alle Stimmen einig, sind nicht allein in hohen Kältegraden, sondern mehr in grösseren Temperaturschwankungen zu suchen, und treuliche Hülfe leisteten die abnormen Witterungsverhältnisse der Sommer dazu, dass die im Winter durch Frost geschla- genen Wunden nicht genügend zu heilen vermochten. Unsere Pflanzungen hatten gar nicht Zeit und Gelegenheit zu ge- sunden, sie betraten im Zustande der Reconvalescenz den neuen Kampfplatz, sie waren nicht widerstandsfähig genug, um selbst den Angriffen einer ganz nor- malen Winterwitterung Stand zu halten. Wassermangel und Wasserüberfluss, Vertrocknung der Wasserläufe und Ueber- schwemmungen, Maiwitterung im Februar und Februarwetter im Mai, Kälte in den Hundstagen und Wärme im November, das war so im Grossen und Ganzen die Signatur der Sommer in den letzten 12 Jahren. Diese abnormen Witterungsverhält- nisse während der Vegetationsperiode machten selbstverständlich auch die Trieb- verhältnisse zu abnormen, veranlassten, dass mancher Baum im nächsten Winter Gesundheit und Leben verlor. Ein Baum, dessen Trieb im Februar begann, um im März einer Kälte von 8—12° R. ausgesetzt zu werden, musste eine Schädigung seines Allgemeinbe- findens erleiden, denn: a) hatte er einen grösseren Theil seiner Reservestoffe nutzlos: verbraucht; b) wurden die Blätterknospen so ge- schädigt, dass die aus ihnen hervor- gehenden Blattgebilde nicht ihre volle Entwicklung erhielten und so nicht den ihnen obliegenden Funktionen in der Zeit der Triebperiode gerecht zu werden ver- mochten. Der endliche Austrieb wurde selbst bei später eintretenden günstigen Witterungs- verhältnissen verzögert, so dass der erste Trieb entweder kümmerlich sich ent- wickelte oder seinen Abschluss verzögerte. Der Beginn des zweiten Triebes fiel ge- wöhnlich in eine Periode grösster Hitze und Trockenheit, der Trieb wurde dadurch in seiner Entwickelung zurückgehalten, um sich später in der Periode, wo er dem Abschlusse nahe sein sollte, bei reichlich fallenden Regenmengen kräftig weiter zu entwickeln, wodurch die Triebperiode un- natürlich verlängert wurde, so dass die ‘ersten härteren Herbstfröste nicht den, ‚ unter Entwicklung seiner Terminalknospe holzartig widerstandsfähigen Zweig, son- dern einen krautartigen Trieb vorfanden, dessen Weiterwachsen sie unter Abtödten derhängenbleibendenBlätter verhinderten. Mit diesem noch unfertigen Triebe traten unsere Bäume in den Winter ein und waren selbst beiganznormalen Witterungs- verhältnissen neuen Schädigungen aus- gesetzt. Diese Triebverhältnisse wären andere geworden, wenn dem Wassermangel hätte vorgebeugt werden können, denn bei ausreichender Feuchtigkeit hätte der erste Trieb, begünstigt durch die herrschende Hitze, zur richtigen Zeit abgeschlossen und den Beginn des zweiten Triebes ge- stattet. Dieser wäre bei vollständiger Entwickelung durch spätere grössere . Regenmengen nicht in seinem Abschlusse gehindert worden, welcher mindestens Ende September oder Anfang Oktober erfolgen sollte.e Im November noch an- hängende Blätter und erfrorene Spitzen im Frühjahre bewiesen das Gegentheil. Zur” raschen Verheilung vorhandener Frostschäden ist in erster Linie neben ‚verständiger Behandlung eine kräftige Ernährung erforderlich, und diese ist nur “dann möglich, wenn der nöthige Wasser- bedarf des Baumes gedeckt werden kann. 4. Sie gestattet, verschiedene Grund- ‚stücke der Kultur überhaupt und für die Obstkultur im Besonderen zu gewinnen. Der Grossgrundbesitzer, selbst wenn er ein grösseres Interesse dem Obstbau ent- ' gegenträgt, wird — mit Recht oder Un- recht, bleibe hier unentschieden — sich gewöhnlich schwer dazu verstehen, für den Obstbau Areal zu bestimmen, wel- ches eine ausreichende Rente beim An- bau anderer Kulturgewächse abwirft, und sich viel leichter bewegen lassen, selbst unter Erhöhung der Anlagekosten, Com- ‚plexe für den Obstbau zu verwenden, auf denen andere Kulturen unmöglich oder doch wenig einträglich sind. Es würde demnach eine beträchtliche Ausdehnung der Obstkultur sich ermög- lichen lassen, es würden Erträge aus ihr ‘zu verzeichnen sein, ohne die Einnahmen aus anderen Kulturzweigen zu schädigen. 5. Sie ermöglicht durch vermehrte oder verminderte Wasserzufuhr eine Herstellung ‚des Gleichgewichtes zwischen Holztrieb In BR 423 man der Plantage nach einer kräftigen Düngung im August das Wasser und be- günstige dadurch bei vorhandenen reichen Nährmitteln ein vermindertes Längen- wachsthum, einen gesteigerten Ansatz von Blüthenknospen und gleichzeitig einen früheren Abschluss des zweiten Triebes. Die gegentheilige Behandlungsweise be- günstigt den Holztrieb und schwächt die Fruchtbarkeit. Es ist ja ein Erfahrungs- satz, dass trockene Nachsommer die Fruchtbarkeit des nächsten Jahres be- günstigen. Soweit uns bekannt, ist dieses Verfahren noch nicht bei Massenkulturen angewendet worden, trotzdem es sehr- natürlich und darum empfehlenswerth ist. 6. Sie giebt Gelegenheit zu lohnenden Zwischenkulturen. Versorgt man z. B. einen südlich gelegenen Berghang mit dem nöthigen Wasser, so sind, bei kultur- fähigem Boden und Vorhandensein des erforderlichen Düngers, Zwischenkulturen von Gemüse, Erdbeeren u. s. w. angezeigt, welche Artikel bei der wärmeren Lage und der durch sie bedingten kürzeren Produktionszeit früh und hoch verkäuflich werden, so dass die Erträge dieserZwischen- kulturen schon allein die Kosten einer Bewässerung verzinsen und amortisiren dürften. Die Bewässerung kann für geneigte Lagen ausgeführt werden: a) Durch das Sammeln der Tagewässer in einem Bassin. b) Durch Heben des Wassers Bassin durch einen Motor. c) Durch Herstellung einer Wasserleitung, deren Wasser auch in einem Bassin zu sammeln ist, um es abgestanden verwenden zu können. Das Vertheilen des Wassers am Berg- hange ist vermittelst des oben geschilder- ten Rillensystems sehr bequem erreich- bar, wenn sie oben durch einen horizontal liegenden Zuflussgraben begrenzt sind, aus welchem das Wasser in die einzelnen Rillen durch Einsetzen von Vorsteck- brettern abzulassen ist. Bei Bewässerung durch Rillen in koupirtem Terrain ist ein Zuflussrohr mit Niederschraubhahn an jedem oberen Kreuzungspunkte der Rillen anzubringen, damit der Druck des Wassers die Bewässerung aller-Rillen ermöglicht. in ein Inn! N 424 Das Wasser im Dienste des Obstbaues. Soll gleichzeitig mit der Bewässerung. eine Düngung der Bäume in flüssiger Form ermöglicht werden, so ist neben der Rillenanlage die Herstellung eines Röhrennetzes erforderlich, welches hori- zontal entlang den Baumreihen zu führen ist und am Ende jeder Reihe durch eine nach unten: gehende Verbindung je der nächst unteren Reihe zugeführt wird. Für Dungzwecke ist die Anlage eines zweiten höherliegenden kleinen Bassins nöthig, in welchem ein Auslaugen der Dünger- materialien zu geschehen hat, und ein Ueberführen des mitihnengeschwängerten Wassers in heller, geklärter Form in das [GARTEN-ZeıITUNG Hauptbassin erfolgen kann. Ein Ein- bringen der festen Düngstoffe in das Hauptbassin ist darum unstatthaft, weil das Eindringen derselben in die Rohr- leitung die Poren der mit zu verwendenden Drainröhren verstopfen, die umgebende Erdschicht undurchlässig machen würde, wodurch das Funktioniren der ganzen Anlage gestört werden könnte. Nehmen wir an, es soll eine Plantage von 1000 Bäumen an einem Berghange durch ein anzulesgendes Röhrennetz be- wässert und gedüngt werden. Dazu sind nöthig bei einer quadrati- schen Entfernung von 6 »z: 5600 laufende 2 thönerne glasirte Leitungsröhren von 0,05 z lichter Weite a A 0,75 = A. 4200 1000 » oder pp. Al 6000. » Drainröhren (unter jede Wurzelkrone I 2) von gleicher Weite . Gräben 6600 »2 von 0,50 » Tiefe und 0,25 2 Breite a m Al 0,05 Legen der Röhren und Füllen der Gräben a »z» AM 0,05 Kosten der beiden Bassins und Zuleitung von Tagewasser Die Jahreskosten der Anlage würden sich stellen auf: Verzinsung zu 4 pCt. Unterhaltungskosten 2 pCt. also pro Stamm und Jahr auf A 0,36. Die oben geschilderten Vortheile wür- den die Anlage zu einer rentabelen ge- stalten, umsomehr als das zu verwendende Terrain ein minderwerthes sein kann. Sollen Zwischenkulturen erfolgen, so hat ihre Bewässerung durch das vor- handene Rillennetz zu erfolgen. Nach Abzug von 0,5 97 für jede Baum- scheibe und 1,80 g» für die Rillen, in Summa 2300 gm, würde für Zwischen- kulturen eine Fläche von 3,37 ka zur Verfügung stehen, welche bei rationeller Ausnutzung den grössten Theil der Be- wässerungskosten, wenn nicht die ganze Verzinsung decken dürfte. Eine Wasserbeschaffung durch einen Motor würde nur für ein grösseres Areal, eventuell auf genossenschaftlichem Wege für mehrere Besitzer, lohnend sein und könnte dann die Bewässerungskosten für den einzelnen Stamm nicht nennenswerth vertheuern. Bedenkt man, welch einen günstigen Einfluss sofort verwendbares Wasser in grosser Trockenheit, welche Ersparniss an Geld und Zeit eine bequem ausführbare Düngung bietet, welch ein Vortheil es ist, wenn man zu jeder Zeit, nur durch Aufdrehen eines Hahnes, dem Baume Wasser und Dünger zuführen kann, =), I25 — 0330 Ey 330% N, = » 1000 San... 5985 .=,M 240 x Jr 20 Das. 2471308 so wird man die Zweckmässigkeit der- artiger Anlagen nicht bestreiten können. Durch sie macht sich der Obstzüchter fast unabhängig von einem der schwer- wiegendsten Einflüsse der Witterung. Zu jeder gewünschten weiteren Aus- kunft sind wir gern bereit, ebenso stehen wir gegebenen Falls mit Plänen und Kostenanschlägen zur Verfügung, über- nehmen auch die Ausführung derartiger und anderer Obstanlagen. Eine allgemeinere Anwendung dieses Kulturverfahrens würde der denkbar empfindlichste Schlag für jede ausländi- sche Konkurrenz sein, würde den deut- schen Obstbau befähigen, bei Produktion grosser Obstquantitäten in ausgezeichneter Qualität nicht nur immer den heimischen Bedarf zu decken, sondern sich auch den Weltmarkt zu erobern. Bedauerlich ist es, dass man den einen Faktor für das Gedeihen jeden organi- schen Gebildes, das Wasser, in seiner Wichtigkeit für die Obstkultur wenn auch erkannt, aber noch nicht gehörig aus- genutzt hat. Mögen diese wenigen Zeilen, welche den Gegenstand nicht ganz erschöpfen wollten, dazu beitragen, zu Bewässerungs- versuchen anzuregen, und ihr Zweck ist erreicht. Die schönsten Gärten Süd- Italiens. Von C. SPRENGER, in Firma: DAMMANN & Co. in Portici bei Neapel. IV. Der botanische Garten in Palermo. (Mit Abbildung.) icht weit vom Giardino Garibaldi — gleichfalls im Osten der Stadt, an der schönen Via Lincoln liegt, vom Meere getrennt, die durch Göthe berühmt gewordene Villa Giulia vel Flora, der reichste und auch wohl schönste bota- nische Garten Italiens. Freilich ist die Ordnung in diesem Garten nicht allzu rühmlich und nach unsern Begriffen zu lässig, allein die Unordnung ist genial und gleicht derjenigen des Ateliers eines be- rühmten Bildners oder Landschaftsmalers. Freilich können wir uns nicht damit be- freunden, dass man in diesem öffentlichen und belehrenden Institute nirgends ein freies Etiquette an den Pflanzen sieht, und so manches Andere ist uns unver- ständlich, aber das sind Dinge, die füg- lich nicht in den Rahmen unserer Be- trachtungen gehören und vielleicht den Verhältnissen jener Stadt entsprechen. Aber wir dürfen diesen schönen Gar- ten hier nicht nur nicht ausschliessen, sondern wir müssen ihm eine der ersten Stellen auch in künstlerischer Beziehung einräumen, denn es ist doch wahrlich auch ein Verdienst, wenn jene Gärten ihre Schätze mit Geschmack nach land- schaftlichen Prinzipien gruppiren und nicht wie herkömmlich nach der Schnur anordnen. — Der Garten hat eine merk- würdige Gestalt, ich möchte sie der eines Kometen und zwar dessen von 1869 ver- gleichen, und ist der Hauptplan ein eben abgerundetes, sonst aber regelrechtes Parallelogramm, an dessen oberen Enden ein langer Schweif haftet, der wiederum mässig gekrümmt ist; dieser langeSchweif zieht sich zwischen angrenzende Gärten hin und enthält die schönsten Pflanzen in Prachtexemplaren in oft künstlerischer Anordnung. I —— — RR 425 Man betritt den Garten von der oben genannten Via Lincoln, an deren Front die schöne im altgriechischen Stile er- baute Aula mit mehreren Nebengebäuden steht, alle von breiten Kiesplätzen umgeben, welche theilweise mit in Töpfen kultivirten /rzdeen, Narcissen, Crocus und Oxals besetzt sind. Auf den sonnigen breiten Stufen aber finden die rauhen Sammlungen von Stapelien und niederen Cacteen Raum. Das Haupt- gebäude selbst enthält die Sammlungen, Herbarien und Arbeitszimmer, eine reiche Bibliothek und die mit den Marmorstatuen 4 grosser Naturforscher, unter welchen LINNE und TOURNEFORT, geschmückte Aula. Draussen zu beiden Seiten des Gebäudes befinden sich Palmengruppen, unter denen prächtige Stämme von Cocos flexuosa und Streltzia Augusta bemerkens- werth sind. Die Wege zu den Pflanzen- schätzen aber sind wechselnd von mäch- tigen Latanien und Corypha australis be- wacht. Links davon steht eine Marmor- büste FILIPPO PARLATORE’s und einige imposante Agave ferox. Der nun fol- sende Theil des Gartens enthält die Pflanzensammlungen, grösstentheils im freien Grunde in leicht unter Wasser zu setzenden vertieften Beeten, von breit- kronigen Gummibäumen, einzelnen Pal- men, Koniferen und Erythrinen beschattet. Diese letzteren gelangen in Palermo zu vollkommener Entwickelung und bilden stattliche Bäume, deren gedrungene un- förmliche Stämme stets etwas Gnomen- haftes haben. Am schönsten sind die Erythrina Corallodendron und deren wahr- scheinliche Formen znsignis und vıarum. Sie blühen im zeitigen Frühlinge vor dem Erscheinen der Blätter in grossen korallenrothen Trauben und fruktifizi- ren alljährlich. Der breite Hauptweg wird von einer Palmenallee gekreuzt, welche zu einem hohen geräumigen Glas- hause führt, das tropische Schlingpflan- zen, zumeist aber Dougainvilleen und Tacsonien enthält, dann aber auch Pracht- gruppen der kostbaren P/umiera alba Sm. von Madagascar aufweist, die alle Jahre reichlich blühen in jener Gluthhitze, und Samen bringen. Die Allee enthält ein grosses Sortiment Phoenix, unter denen viele und seltene Varietäten von der Dattelpalme, welche alljährlich reife Früchte tragen. Dann sind dort Ge- büsche von Rhapıs flabellformis und 426 sämmtliche Sorten Palmen des freien Landes, wie auch Cycas und Dioon edule. Vor dem Hause sind in grossen Gruppen die Cacteen aufgestellt, welche wohl die reichste Sammlung Italiens, vielleicht Eu- ropas bilden dürften, — besonders schön sind die Prlocereus senilis in grossen Exemplaren und riesige Melonencactus — sie stehen immer ohne jeden Schutz im Freien. Ihnen vis a vis wird eine Aga- ven-, Dasylirien-, Yucca- und Beaucarnea- Sammlung in Töpfen gehalten. Alles Riesen, unter denen stets einzelne blühen. Auch die schöne Fourcroya Lindeni wird ganz im Freien gehalten und befindet sich wohl dabei. Unter allen diesen interessanten Pflanzen sind etliche, welche hier zum ersten Male in Europa blühten und welche von dem Prof. TODARO zu Ehren gebracht wurden und in seinem »Hortus botanic. panormitanus, plantae novae et critic.« beschrieben und abgebildet sind. Viele Oxalis und Stape- lia sind gleichfalls von ihm beschrieben. Die prächtigste neue von ihm benannte Agave dürfte die A. candelabrum sein, welche in beifolgender Abbildung nach einer Photographie wiedergegeben ist. Dort ist auch ein überreiches Pelargonien- SortimentSüd-Afrika’s in Kultur. Hatman ‚sich nun satt gesehen an diesem Pflanzen- reichthum, der in solcher Fülle und in so vollendeten Exemplaren nur in jenem Garten allein von ganz Europa sein dürfte, so wandert man die schattigen Pfade entlang und kommt plötzlich über- rascht zum schönsten Punkte dieses Thei- les des Gartens, dem von riesigen Bam- , busgebüschen umgebenen Bassin für Wasser- und Uferpflanzen. Es ist ein überaus malerisch ausgestattetes Stück Erde, welches man betritt, und man weiss nicht, wohin man sich zunächst wenden soll zum Beschauen und Geniessen; aber bevor man die Perle, jenes Bassin be- trachtet, mustert man unwillkürlich seine Hülle, die künstliche Muschel. Riesige Gummibäume, insbesondere Fleus benga- lensis, capensis und macrophylla, theilweise mit gelben Früchten bedeckt, wechseln mit Bambusgebüschen und wölben sich male- risch zu einem Kranze seltener Art. Das grosse Bassin nun für die Wasserpflanzen ist von breiten Wegen umgeben und ist durch ein Eisengitter geschützt, durch das Uferpflanzen, wie Calla und Colocasia lugen. Drinnen aber im lauen, dem steten : N Der botanısche Garten in Palermo. "Weiter tropischen Partie erschliesst sich eine an- OR © 1,2 STR WR MR - Wechsel unterworfenen Wasser wuchern und blühen Pflanzen aller Zonen, die sich gerade hier ein Rendevous geben durf- ten. Da wächst üppig der zarte Papyrus neben dem Riedgrase nordischer Sümpfe und den Rohrkolben unserer Bäche. Da schwimmen die empfindlichen Pontederien und /istia mit den Lemna und Wasser- farnen Italiens lustig umher, und üppig wuchern die Valisnerien. Die grösste Zierde aber der einzelnen Abtheilungen sind im Sommer und Herbst das ganze Geschlecht der Seerosen, der Lotos des Nils nicht ausgeschlossen Es ist eine wahre Pracht, wenn die theilweise farben- prächtigen Nymphäen in Blüthe sich be- finden und man kann sich nicht satt sehen an dem malerischen Gewirre der Blätter des Lotos, die sich hoch auf schwanken Stielen im glühenden Sonnenlichte wiegen. nun jenseits dieser durchaus sehnliche Abtheilung landschaftlichen Charakters, welche dem Studium der Gärtner, eventuell des Publikums dienen soll und ihren Zweck offenbar vollständig erreicht. Beweisen dies doch die vielen schönen Gärten, welche Palermo, zumal modernen Stils, voraus hat. Man wird, durch eine Reihe uralter Cypressen tre- tend, eingeführt und befindet sich sofort inmitten eines Haines von Coniferen selten- ster Art. "Auch hier aber sınd es yor Allen wieder die Prachtbäume der Arau- carien, welche sofort fesseln und immer wieder die Blicke auf sich ziehen. Die stolzen, bis 25 »2 hohen Araucarıa excelsa waren in verschiedenen Formen vertreten, und ganz besonders fiel mir eine mächtige Gestalt auf mit Rinde tief schwarz, und in grossen Stücken lösend. Sie tragen sämmtlich weibliche Blüthen, aber da man nicht immer die männlichen Kätzchen hat, bleiben die Zapfen meist klein und taub. — Der Rasen bestand hier aus Gazania splendens und dann und wann auch aus /lüggia. Palmen, Coniferen und die mächtigsten Liliaceen und Yucca, welche wir bis heute kennen, waren die Hauptvertreter der Länder aller Zonen hier, und dazwischen da und dort ein Riesengras und Gummibaum oder ein Mandarinengebüsch mit blühenden Pelar- gonien und Lantanen durchwoben. Dann auch sah ich dort imposante Säulencactus und die blattlosen Wolfsmilcharten afri- kanischer Wüsten. Im Sommer blüht Fig. 127. Agave Candelabrum T' odaro im botanischen Garten in Palermo. SR 428 Der botanische Garten in Palermo. dort immer irgend ein Pflanzenwunder; einige Agaven oder Dasyhrion, bizarre Aloe mit leuchtenden Blüthenrispen aber blühen das ganze Jahr und selbst schon im März fand icheinstmals Agave Kerchovei mit vollständig entwickeltem Schafte, an dem die zu zweien gestellten Blüthen sich unten schon geöffnet hatten und deren reicher Honigtisch von Insekten massenhaft umschwärmt wurde. Die Blätter waren grün mit vollen schwefel- gelben Antheren. Riesige, saftig grüne Fourcroya, Dasy- hrion longıfohum und Agave applanata, diese schönsten aller ihrer Verwandten, schmückten die Ränder der Wege, nahe genug dem Beschauer und auch weit genug, um ihre natürlichen Waffen zu vergessen. — Dann wieder zogen stolze Exemplare der Araucaria Cooku die Blicke an, welche nirgends in Europa so schön und mächtig gefunden werden, als in Palermo’s Gärten, wo sie nun sich endlich anschicken, zu fruktifiziren. So wandert man weiter durch Haine von Cedern und Podocarpus, denen Scharlach- pelargonien als Unterholz dienen, durch bizarre Gruppen von Gummibäumen, deren schwere Aeste, zu Boden gesenkt, wieder zu Bäumen geworden waren und mit den Alten und Geschwistern um den Besitz des Erdreichs ringen. So kommt man, in solcherlei Anschauen ganz ver- tieft, zu dem äussersten Ende des Schweifes und ist benöthigt, eine Strecke lang denselben Weg zurück zu kehren, wenn man sich nicht seitwärts in die Büsche begeben mag. Aber man darf es wagen, denn die Bilder sind andere und der Genuss wird verdoppelt durch das langsame Annähern an jenen Haupt- punkt des Gartens, der, eben geschildert, die Pforten zum eigentlichen wissenschaft- lichen Theile umgiebt und verherrlicht. Nur durch ein Gitter davon getrennt, liegt an seiner Ostseite die schon ge- nannte Villa Giulia oder, wie sie heute heisst, »Flora«, der Lieblingsgarten des Palermitaners, ein regelrechtes Quadrat von schnurgraden Wegen durchzogen, deren Ränder mit hohem Buchsbaum oder Rosen umsäumt sind. Es geht hinab bis an das Meer, hat hohe Platanen- Haine, viele zierliche Bauwerke, Tempel und Hallen im pompejanischen Stile, eine zoologische Sammlung, und besteht sonst zumeist aus Orangen- und Citronen- wäldchen, unter welchen das ganze Jahr ein Heer von Annuellen, Stauden und Sträuchern grünt und blüht. Sein Schmuck aber, oder eigentlich der der sinnigen Bewohner von Siciliens Haupt- stadt, ist ein Cypressenhain, in dem die Marmorbilder und Denkmäler berühmter undedler Todtenaufgestelltsind. Draussen aber im frischen, heitern Grün fand ich die Denkmäler von DONIZETTI, ROSSINI und BELLINI, und an letzterem dessen schöne Worte: »Come un angelo celeste« eingegraben. Die grosse Leipziger Ausstellung vom 23. August bis 2. September. Von L. WITTMACK. I. > Wir haben bereits in einer kurzen Notiz “7 auf die Bedeutung dieser Ausstellung hingewiesen. Heute wollen wir zunächst geschichtlich verfahren und nach dem Katalog berichten, dass im Frühjahr 1883 der 1843 gegründete Gärtner-Verein und die Gartenbau-Gesellschaft in Leipzig, der 1875 gegründete Verein von Gärtnern und Gartenfreunden in Leipzig, der 1867 gegründete Gärtner-Verein zu Lindenau bei Leipzig und der 1868 gegründete Gärtner-Verein zu Connewitz bei Leipzig zusammentraten, um nach Verlauf von 10 Jahren wieder eine grössere Ausstellung zu veranstalten. Ihre Majestät die Königin von Sachsen übernahm das Protektorat, der Rath der Stadt Leipzig bewilligte auf dem alten Exerzierfelde ein Terrain von 30 500 gm (3,05 ha - 12,2 preussische Morgen), die Majestäten, viele Behörden, Vereine und Privat-Personen stifteten Ehrenpreise, das Komite rührte sich nach allen Seiten und ein schöner Lohn ward ihm zu Theil: die Beschickung war eine so rege, dass die kühnsten Erwartungen übertroffen wurden. Weit über 300 Aus- steller mit ca. 2000 Konkurrenzen nahmen Theil, dabei Manche, wie so oft, im letzten Augenblick; so z. B. kamen am 17. August noch 52 Anmeldungzn und gegen 300 mussten ganz zurückgewiesen werden. Welche Arbeit die Preisrichter hatten, kann man ermessen, wenn man hört, dass ı5 Personen in 3 Sektionen ee N N i 143.48 A hi 184. A. 1 Saale Die grosse Leipziger Ausstellung. 429 Fi Ganze bewältigen sollten; 3 Tage arbeiteten einzelne Sektionen und waren noch kaum fertig. Die Zahl der Preisrichter hätte entschieden grösser sein müssen; auch waren die Gegenstände oftschwerzufinden. Aus der Fülle ist es erklärlich, wenn namentlich in den Häusern Manches viel zu gedrängt stand und die schönsten Pflanzen dadurch zum Theil an Effekt verloren. Immerhin hätte aber in der Haupthalle, wenn wir es ‚offen sagen sol- len, etwas mehr Einheit im Arrangement sein können, so dass die Pflanzen mehr einen Totaleindruck gemacht hätten. Es fehlte namentlich ein Rasen in der Mitte und war unserer Ansicht nach das Haus zu schmal. Doch dies ist mehr nebensächlich; die Hauptsache ist, dass viel Gutes, ja Vortreffliches im Hause war. Gruppe A: Allgemeine Leistungen. Hier müssen wir in erster Linie der Nummer ı des Programms gedenken: Für die hervorragendste Leistung auf der Ausstellung, eine goldene Medaille. Sie ward der vorzugsweise aus Blatt- pflanzen bestehenden Gruppe des Herrn F. WELTZIEN, Connewitz, zu Theil, die mit Recht als die schönste und geschmack- vollste gepriesen ward. Eine mächtige Latania borbonica zeigte sich hoch er- haben im Hintergrunde, davor eine ge- waltige Cycas circinnalis, noch weiter nach vorn ein Phoenzcophorium Seychellarum; ihnen zur Seite andere Palmen und Dra- caenen, zu Füssen aber Maranta Macoy- ana, zebrina u. a. in über einen Meter breiten Exemplaren, Dieffenbachia brasi- biensis, Dracaena Lindenti, Ananassa satıva fol. var., blühende Rezdia glaucescens etc. Alles frei und luftig aufgestellt; Herr WELTZIEN hattezugleich das Arrangement des ganzen Hauses übernommen, während die Gesammtanlage des Ausstellungs- platzes und der Gruppen im Freien von Herrn Landschaftsgärtner OTTO Moss- DORF in Lindenau bei Leipzig ausgeführt worden war. Gruppe B: Warmhauspflanzen (Sortimente). Nr. 2, schöne, reiche Gruppen. Die Warmhauspflanzen waren nur zum Theil in der grossen Halle, z. Theil in den kleineren Häusern untergebracht. Acht Konkurren- ten waren vorhanden, unter denen A. HEINTZE, Öbergärtner der Dr. MIRUS’- schen Handelsgärtnerei, eine goldene Medaille davon trug. Besonders schön waren Phoentcophorium, Phoenix rupicola und die neueren Calamus Lindeni, Li- cuala grandıs, Vriesea bellula, Geissois racemosa, Blätter fünfzählig wie an einem Kastanienblatt, Schzsmatoglottis Lansber- giana und Lavallei etc. ALB. WAGNER- Gohlis, der Vorsitzende des Komites, der in überraschend reicher Weise sich auf den verschiedensten Gebieten be- theiligte, lieferte hier Cycadeen, Dracaenen und Agaven etc. Die gräfl. Hardenberg- sche Gartenverwaltung (Garten-Direktor RUNTZLER) zu Hardenberg bei Nörten hatte eine hübsche gemischte Gruppe mit Croton etc. ausgestellt, desgl. die Freiherr VON FRIESEN’sche Gartenver- waltung zu Rötha bei Leipzig (Inspektor ZARTMANN), ähnlich W. ALLENDORF, Eu- tritzsch bei Leipzig, G. NABEL, Connewitz (Sabal Adanesonu, Farne, Plulodendron)und 1.C.HANISCH, Leipzig, welch letzterer eben- falls an vielen Konkurrenzen Theil nahm. Nr. 3. Reichhaltige Sortimente Palmen lieferten FRITZSCHE JUN., Kaufmann in Gohlis (Daemonorops palembartcus, Cocos Weddellana, Cocos Blumenavıu!) und 1. C. HANISCH, Hoflieferant, Leipzig. No. 4. In Cycadeen überragte ALB. WAGNER-Gohlis alle. Wie konnte es auch anders sein. Ist er doch der grösste Cycadeen-Importeur und Kultivateur des Kontinentes. Wir sahen bei ihm im Früh- jahr d. J. gegen 2000 ältere und 1000 jüngere Exemplare und inzwischen ist sein Haupt-Gewächshaus noch auf das Doppelte vergrössert. Auf der Aus- stellung wollte Herr WAGNER nur be- scheiden auftreten, um nicht alle Andern zu erdrücken. Aber seine sieben ge- waltigen Cycas revolufa im Mittelraum, überragt von einer noch breiter ausladen- den C circinnalis mit ca. 60 Wedeln, zogen doch Aller Aufmerksamkeit auf sich. Recht gute Cycas hatte auch H. MÜLLER-Chemnitz. Ein Exemplar mit ca. 25 starken Wedeln kostete 1000 Mk., kleinere 500 Mk. No. 5. Eine besondere Konkurrenz war für Zatamia borbonica in Kübeln aus- geschrieben, und nicht weniger als sechs Bewerber traten auf. Allen voran wieder ALB. WAGNER, der mit ihnen in der grossen Halle das Pendant zur WELT- ZIEN’schen unter A erwähnten Gruppe stellte. Es waren alles Pracht-Exemplare (BEN 430 DI N Die grosse Leipziger Ausstellung. und machten sie geradezu einen über- wältigenden Eindruck. Uns will aber scheinen, als wenn mit Zatania allein sich schwer eine anmuthige Gruppe herstellen lässt, man müsste dann schon viele kleinere (und die waren hier ausgeschlossen) mit verwenden. Prächtig waren die als Solitär- pflanzen hoch aufgestellten vier Latanien von J. C. HANISCH. No. 6. Mit Dracaenen-Sortimenten betheiligten sich nur W. ALLENDORF- Eutritzsch bei Leipzig und W. RISCHER- Leipzig. No. 7. Gesneraceen-Sortimente fehlten. No. 8. Blatt-Begonien und No. 9 Knollen-Begonien waren selbstverständlich reich vertreten, besonders schön die Knollen-Begonien von SATTLER & BETHGE- Quedlinburg und JACOB & SOHN-Leipzig. No. 10. In Maranten zeigte W. ALLEN- DORF das beste Sortiment. Wir übergehen einige minder wichtige Artikel und kommen zu einer Hauptsache: den Marktpflanzen des Warmhauses oder, wie es im Katalog heisst: Spezialitäten. Gruppe C: Warmhauspflanzen (Spezialitäten). Die Aufgabe No. 15 lautete: für Speziali- täten ın mindestens zehn gut kultivirten Exemplaren je zweiPreise; a) /zcus, b) Dra- caena, bunte, c) Dracaena, grüne, d) Aror- deen, e) Phoenix, p) Raphıs- etc. Unserer Meinung nach hätte hier das Wort »„mindestens« wegfallen müssen, denn wenn schon bei Gruppen es oft getadelt wird, dass man nicht bestimmt die Zahl festsetzt, so ist das bei Marktpflanzen Fr recht zu tadeln. 20 Exemplare wirken selbst auf den Sachverständigen oft anders als 10, und derjenige, der mehr bringt, ist also im Vortheil. Uebrigens konnten des engen Raumes wegen meist nur zehn aufgestellt werden. Wie ausserordentlich die Betheiligung an dieser Gruppe war, ergiebt sich dar- aus, dass bei FZcus elastica 22, bei bunten Dracaenen 13, Phönix 7, Maranten 10, Coryphen ı2, Latanien 9 Konkurrenten eo... waren. Unmöglich ist es, hier Einzelnes herauszugreifen. Wie in einer gut ge- leiteten Fabrik alle Gegenstände ziemlich gleichmässig ausgeführt werden, so ist es auch in den Pflanzen-Fabriken und es mag oft schwer gewesen sein, zu ent- scheiden, wer das Beste geleistet. Es war fast alles ausgezeichnete Marktwaare, Dasselbe gilt von den späterzu besprechen- den Kalthaus-Spezialitäten. Gruppe D: Kalthauspflanzen. Sortimente. In diesen Gegenständen war, so weit es sich auf Blumen, abgesehen von Rosen bezieht, kein grosser Ueberfluss, dagegen Coniferen und Obstbäume in reicher Zahl. Ueber sie, wie überhaupt über die im Freien befindlichen Gegenstände, hat Herr Stadt-Obergärtner HEINRICHFINTEL- MANN freundlichst übernommen zu be- richten. Gruppe E: Kalthauspflanzen. Spezialitäten. No. 39. Spezialkulturen in mindestens 25 Exemplaren. Ebenso wie bei den Warmhaus - Marktpflanzen . trat Leipzigs kommerzielle Bedeutung bei diesen Kalt- haus-Artikeln hervor. Mit Knospen- pflanzen von Camelha in Sorten traten nicht weniger als 16 Bewerber auf, ohne Knospen 9, Knospenpflanzen von Camelha Lady Admiral Campbel sogar 23! (1. Preis F. Woır-Dölitz bei Leipzig), dieselbe ohne Knospen 12, Azalea tndıca blühbar in Sorten 16, Zrzca in Sorten 10, Cyclamen 27! (1. Preis Hofliererant Gust. m. ScHuLz-Berlin, Eckartsberg!) Grossartig war auch die Betheiligung in Bindereien: Ballbouquets 12, Braut- schmuck 16, Kopfputz 10, Palmenzweige ı2, Trauerkränze 14, Lorbeerkränze 6, Trauerkissen 9, freies Arrangement 16, Blumenkörbe ıı Bewerber! Alle diese »gebundenen« Schönheiten waren leider in viel zu engen Hallen aufge- stellt, so dass förmlich »Queue« gebildet wurde, und man sie nur im dichtesten Ge- dränge musternkonnte. Die Arrangements zeugten im Allgemeinen von sehr gutem Geschmack. Wir möchten aus der Fülle nur hervorheben: ED. MEYNER, F. C. RUDOLPH-Lindenau bei Leipzig: ein Auf- satz von weissen Caladienblättern, weissen Pelargonien-Blätternund Eucharis-Blüthen, W. SCHEIT-Leipzig, CARL SCHMIDT- Colditz, MAx WIRTH-Chemnitz, CLARA NABEL, (in Firma H. ALLIHN) Leipzig: Brautschmuck, gold. Medaille, CHR. DRESCHER-Berlin, ED. DEHN-Berlin, (Kranz mit Nymphaea-Zweig,) SENKE- Connewitz, FR. KNOLL-Lindenau: Trauer- kranz' 1. Preis, B. FISCHER \WETEWE- Leipzig, MAx CoHn-Görbersdorf i. Schl., AUG. HUPE-Konnewitz, J. MEYER-Berlin: Lorbeerkränze en gros etc. etc. | Abgeschnittene Rosen, Sortiments- blumen, wie Stiefmütterchen, Nelken etc. waren ebenfalls in grosser Zahl vorhanden, darunter namentlich schön die Rosen von In. 884. 4. September.) Miscellen. | I ‚©. JunGK-Jena, die Stiefmütterchen von WREDE, RÖMER und CHR. LORENZ. ' Letzterer hatte überhaupt die grösste Zahl abgeschnittener Blumen geliefert, ganze Sortimente Nelken, Gaillardia Lo- renziana etc. Ebenso reich war die Betheiligung in Gemüse, ziemlich reich die in Obst und ganz besonders ward dieObst-Verwerthung ‚trefflich illustrirt durch die Ausstellung der Freiherr VON FRIESEN’schen Garten- Direktion zu Rötha bei Leipzig (Insp. ZARTMANN), die sich im Besitz eines Alden-Dörr- Apparates befindet, ferner durch die Johannisbeerweine von MENGES & Co., Charlottenburg etc. etc. Gross war auch die Betheiligung der Garten- Industrie; Gewächshäuser, Heizungen, etc. Ueber dies alles wird Herr Hof- gärtner HOFFMANN ausführlicher berich- ten. — Die Neuheiten in nächster Nr.! Literatur. Dr. Julius Röll, die 24 häufigsten ess- baren Pilze, welche mit giftigen nicht leicht zu verwechseln sind, in natürlicher Grösse dargestellt und be- schrieben, mit Angabe ihrer Zubereitung. Tübingen, ohne Jahreszahl, H. Laupp’sche Buchhandlung. Mit ı4 Tafeln in Farben- druck. 45 Seiten. Ein kleines Büchlein nur, aber praktisch eingerichtet und mit vorzüglichen Abbil- dungen versehen. Der Verfasser ist von 186670 Kollege des berühmten Pilzforschers Prof. Lenz in Schnepfenthal gewesen und hat sich unter seiner Leitung eine genaue Kenntniss des Gegenstandes angeeignet. Mit Recht werden nur diejenigen essbaren Pilze besprochen, die nicht leicht mit giftigen ver- wechselt werden können, damit überhaupt keine Unsicherheit, die gerade die Benutzung der so nahrhaften Pilze oft hindert, eintrete. Das ist nun allerdings nicht immer streng durchzuführen, denn allein schon unier den Löcherpilzen, den Boletus-Arten, giebt es einige, welche den abgebildeten sehr ähnlich sehen und doch als verdächtig oder giftig gelten und noch mehr ist das bei den Blätter- schwämmen der Fall. Im allgemeinen aber ist das Prinzip richtig und möchten wir das Werk aufs beste empfehlen. Die Kochrezepte im Anhang werden den Hausfrauen will- kommen sein. L. W. Miscellen. ! Rasenplätze. ‚Die Rasenplätze sind nur schön, wenn sie aus reinem Gras bestehen. Aber es genügt selten, sie mit der Maschine oder Sense zu mähen und dann zu walzen: man muss auch schonungslos alle Pflanzen mit breiten Blättern vertilgen, wie Wegerich, Gänseblümchen, Cichorien u. v. a., welche oft in grosser Anzahl sich einzustellen pflegen — zum Nachtheil der Schönheit des Rasens. Es ist nicht schwierig, diese hässlichen Kräuter verschwinden zu lassen, man wolle sich nur mit einer Flasche Schwefelsäure und einem spitzen Stock bewaffnen, letzteren dann und wann in jene eintauchen und einen Tropfen von ihr auf das Herz der zu ver- tilgenden Pflanze fallen lassen und schnell genug wird diese verschwinden. Ill. hort. O..ER Interessante Formen der Edeltanne. Beifolgend übersende ich fünf Abarten der Edeltanne, Adzes pectinata, welche ich bei meiner Geschäftsreise nach dem König- reich Polen, in der Umgegend von Szydlo- wice, in den Gräfl. PLATEr’schen Wäldern, wildwachsend gefunden habe. Die Edel- tanne wird, soviel mir bekannt, nur selten bei uns wild angetroffen, es dürften aber diese Formen um so mehr Interesse erregen,, als mehrere den Nordmanns- Tannen aus dem Kaukasus ähnlich sind. A. KUBASZEWSKI, Obergärtner in Goluchow bei Boguslaw. Die übersandten Zweige wurden in einer Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues vorgelegtunderregtenament- lich eine Form mit sehr dicht stehenden, ziemlich stark nach oben stehenden Nadeln allgemeines Interesse. — Die Edeltannen sind, wie K. KocH Dendrologie II ı, S. 217, angiebt, auf den Gebirgen Mittel- und Süd- Europas, aber auch in den Ebenen Russ- lands einheimisch. D. Red. Sphagnum. Das Sphagnum, so unentbehrlich bei der mehr und mehr sich ausbreitenden Kultur der Orchideen, hat auch eine andere Art. der Verwendung- gefunden; dieses Moos er- setzt nämlich vollkommen die Scharpie. Dr. HAGEDoRN in Magdeburg hat damit zahl- reiche Versuche bei Verwundeten gemacht, die vollkommen gelungen sind. Das Moos ist, gut zubereitet, schmiegsam, leicht pressbar, elastisch, weiss, sehr dauerhaft und sehr billig. Der Gebrauch wird in den Hospitälern bald allgemein werden. Wiener Ilustr. Gartenzeitung. O.H. Blutlaus an jungen Apfelzweigen. Es ist bei Gelegenheit einer Sitzung des Vereins zur Bef. des Gartenb. die Streitfrage besprochen worden, ob wohl junge Apfel- zweige von Blutläusen befallen werden könn- ten; anlässlich derselben sende beifolgend 432 durch Boten vorjährige Sommertriebe von einem Apfelbaume, welcher von Blutläusen stark heimgesucht ist, mit dem Bemerken, dass ın demselben Garten, wo dieser Baum steht, noch ein älterer Baum vorhanden ist, auf dem sich nie eine Spur von Blutläusen vorgefunden hat, und bin ich dadurch zu der Ansicht gekommen, dass schnellwüchsige weichholzige Sorten von denselben eher heim- gesucht werden; ausserdem bemerke ich noch, dass am aiten Holze des Baumes, von dem die Zweige her sind, auch keine Spur von Blutläusen vorhanden ist und der Baum erst vorigen Sommer befallen wurde. CARL WREDOW. Aufmunterung zur Obstbaumzucht. In Bredstedt, Schleswig, hat die Ortsbe- hörde eine Maasregel ergriffen, welche zu ihrer Ehre weiter bekannt zu werden verdient. Jeder Schüler einer der oberen Klassen der Mittelschule erhält bei seinem Eintritt un- entgeltlich drei Obstbäume, welche er unter Aufsicht des Stifterss zu pflegen hat, so lange er die Schule besucht. Wenn der Schüler die Schule verlässt, gehen die Bäume in den Besitz der Ortsbehörde über. — Nach dem Ausspruch eines bekannten Philosophen erweist derjenige der Menschheit einen grossen Dienst, welcher einen Baum pflanzt: die Behörde von Bredstedt hat sich das un- verweigerliche Recht auf die öffentliche Dankbarkeit erworben. Ill. hort. ®:H. Die Friedenspappel zu Jena. Die sogenannte Friedenspappel, eine italie- nische Pappe! am Johannisthore zu Jena, gepflanzt im Jahre 1316 vom verstorbenen Weimarischen Minister SCHWEITZER, welcher damals Polizeidirektor, Professor und Land- sturm-Kommandeur war, hat jetzt nach Mes- sungen im Dezember 1833, also nach 67 Jah- ren, 216 Zoll Umfang, daher 216: 3,14 = 68,79 68,79 Zoll Durchmesser, also 216x Quadratzoll Stammgrundfläche — oder nach Fussen — ı8 Fuss Umfang, 18: 3,14 = 5,732 Fuss Durchmesser und 18: 3,14 = 25,75 Qua- dratfuss Stammgrundfläche. Sie hat nur wenig vom Froste gelitten und wächst immer noch zwei Prozent jährlich zu. Sie ist bei aufgeschüttetem Boden von dem Johannis- thurm gegen Nord und Ost geschützt gewe- sen, doch ist dabei zu bedenken, dass selten wohl einem Baum, wie diesem, eine solche Taufe zu Theil ward; der damalige Land- sturm hatte, im Gegensatz zur Bürgerwehr, Schnapsflaschen an sich hängen, welche der Reihe nach in das Pflanzloch ausgegossen wurden. Sollte dieses Unternehmen wohl zum Gedeihen mit beigetragen haben? Alle Nachreden, welche die öffentliche RRRBEN 11 F Miscellen. = 371A0 2 | Garten-Zemung Meinung über die italienische Pappel und ihr Siechthum ausklatscht, halte ich für irr- thümlich und ich werde meinen Vorrath von Pflanzen in das Mühlthal bringen. Das Mühl- thal wünschte ich Ihnen einmal vorstellen zu können). Der italienischen Pappel geht es nicht allein so, vielmehr leidet auch der Zwetschenbaum vom Frost, noch mehr aber von dem irrthüm- lichen Stande der Pomologie. Den armen Zwetschenbaum, einen Strauch, zwingt man zum Baum, stellt ihn ıns Freie ganz allein, schneidet und lichtet an ihm herum und wundert sich, dass er nicht gedeiht. _ BoTz, Grossherz. Sächs. Baurath in Jena. Gartenbau - Ausstellungen. Wittstock. Der unter Höchstem Protektorate Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin FRIEDRICH CARL VON PREUSSEN stehende Verein für Gartenbau und Landwirthschaft zu Wittstock wird in den Tagen vom ıo. bis ı2. Oktober d. J. zur Feier seines zehn- jährigen Bestehens eine grosse Herbstaus- stellung von allen direkten und indirekten Erzeugnissen des Feld-, Obst-, Samen- und Gemüsebaues, der Obstbaum-, Gehölz-, Pflanzen- und Blumenzucht veranstalten. Das sehr reichhaltige Programm weist 52 Preisaufgaben auf. Programme beim Vor- sitzenden des Vereins, Herrn FRIEDRICH SCHNEIDER II. zu Wittstock. Frankfurt a. M. Grosse Ausstellung vom 19. bis 23. September 1884. Anmeldungen beim Schriftführer F. LAnGE, Mühlbruchstr. 27. Paris, Exposition internationale des produits de l’horticulture et des objets d’art et d’industrie employes pour le jardinage ou servant & la decoration des parcs et jJardins du 2o au 31 Mai 1835 dans-et pres le pavillon de la ville aux champs-Elysees. (Ist das vollständige Programm der inter- nationalen Gartenbau-Ausstellung in Paris.) Eingegangene Preisverzeichnisse. Carl Görns in Potsdam (Spezial-Rosen- Kulturen). — Haage & Schmidt in Erfurt (Verzeichniss von Blumenzwiebeln, «Knollen- gewächsen etc.). — Emil Liebig vorm. L. L. Liebig in Dresden (Spezial-Kulturen von Azaleen, Camellien, Rhododendron, Eriken und Rosen). — Otto Mann, Erfurter Samen- handlung in Leipzig (Echte Haarlemer Blumenzwiebeln, Knollengemächse, Samen für Herbstaussaat etc.). *) Herr Baurath BoTz, der jetzt im 81. Jahre steht, hat sich um die Bewaldung der bisher meist kahlen Jenaer Berge, namentlich in der Gegend des Mühl- thals, grosse Verdienste erworben. D. Red. —— I er, »*t P1384,. 4. September. | Anzeigen. Dalme Trockener Wo | Junge Palmen | vorzüglich zum Düngen " Wollstaub und Blattpflanzen in kräft. Waare, ferner Obst-, |D | SS Sanuizien billig abzugeben. 107 (ja) Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be- 5 | Albert Hahn, wurzelung, Coniferen, Rosen u. 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Es tritt nicht mit dem Anspruch auf, wissen- schaftlich Neues lehren zu wollen; aber mit dem, einfach durch den Erfolg gerecht- - fertigten Anspruch, zu lehren, wie man mit mässigen Kosten auf kleinem Raum regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten erzielt. Die Richtigkeit von Rathschlägen und Anleitungen im Obstbau wird nur durch die Ernte erwiesen; hier gilt buchstäblich das alte Wort: An ihren Srüchten follt ihr fie erkennen. »GRESSENT’s Obstbau« setzt keine studirten Gärtner und keine bereits geübten Obstzüchter voraus, sondern nur Leute, die mit Lust und Liebe zur Sache und im Vertrauen zu den gebotenen Unterweisungen Hand anlegen. Wie praktisch »GRESSENT’s Obstbau« die Sache anfasst, wie er alle Handgriffe und Herrichtungen durch Wort und Bild zeigt, wie er allen Zwischenfragen und Bedenken gerecht wird, das im Einzelnen zu erweisen, ist in einem kurzen Prospekt nicht möglich; man lese sich in das Buch an irgend einer Stelle hinein, prüfe und probire dann im Garten; der erste Herbst wird »GRESSENT’s Obstbaue lauter loben als jede Empfehlung. Ein Gegenstück zu diesem Buche bildet: .. GRESEENTS I einträglicher Gemüsebau. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig reiche Ernten in guten Sorten zu erzielen. Mit 228 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis kartonnirt 7 Mark. Gegen frankirte Einsendung 5 des Betrages erfolgt die Zusendung franko. 1384. 11. September) Ansichten von der St. Petersburger Ausstellung. 433 f | } führt der Weg unter einer Brücke durch Ansichten von der Internationalen zu einem der besuchtesten Punkte der : Ausstellung: zur Restauration, während Ausstellung in St. Petersburg. ‚er gegenüber sich nach dem Anbau, den III. Gewächshäusern und dem brasilianischen (Mit Abbildung.) Kaffeepavillon wendet. as dritte Bild führt uns einen Theil der Ausstellung vor, der zwischen dem Fig. 128. Internationale Gartenbau-Ausstellung in St. Petersburg. ersten und zweiten lag. Die hohe Corypra . nsıner Alssteine australs im Hintergrunde des ersten Die grosse Leipzig g vom 23. August bis 2. September. Bildes erscheint hier links in vollständigerer Ansicht. Davor finden sich die Azaleen Von ‚des Taurischen Gartens (Hofg. SIESMAYER) L. WITTMACK. ‚ganz wie in ihrem Vaterlande auf Felsen zerstreut. Die Felsen steigen immer u. ‚steiler an und tragen auf ihrem höchsten Neuheiten. Punkte einen hübschen Gartenpavillon = aus Rohr und Holz. Rechts im Vorder- er den Neuheiten, die sich sehr zer- grunde ist eine Gruppe Blattpflanzen und streut fanden, sind von Warmhaus- ‚zwischen diesem und dem hohen Felsen pflanzen in erster Linie die von M. de ar Po} N) 434 Die grosse Leipziger Ausstellung. GHELLINCK in Wondelgem bei Gent (Belgien) zu nennen. Darunter Selaginella grandis (Gartenzeitung 18835. 191und 1884 S.306 m. Abbildungen), Wormia Burbidgei, eine Dilleniaceae, Blätter wechselständig, sehr gross, elliptisch, entfernt schwach ge- sägt, Blattstiel scheidenartig umfassend, Caraguata cardinalis (Bromeliaceae) mit einem lang gestielten Blüthenkopf, un- terste Deckblätter grün, obere scharlach- roth und horizontalabstehend, die aller- obersten (innersten) gelblich, Blumen weiss, Schismatoglottis purpurea 1883 (Araceae), Anthurium carneum 1883 mit fleischrosa Blüthenscheide und ebenso gefärbtem Kolben, Anthurium Ferrierense, bekannt- lich eine Kreuzung von A. ornatum und - A. Andreanum, mit rosa-karmin Scheide, ohne Netzadern und unten weissem, oben gelblich-weissem Kolben, das neuerdings in Frankreich prämiirte A. Chantrieri, mit grossen herzförmigen Blättern, wohl auch eine Kreuzung von A. Andreanum und Leea amabilis splendens. — Die Neu- ' heiten des Herrn HEINTZE haben wir z. Th. schon bei No. 2 (S. 429) genannt, hier möchten wir noch hinzufügen: Aglaonema Roebeleni*), A. pictum, Alo- casia Putzeysi etc. — Interessant waren die Kreuzungen zwischen Gloxinia und Gesneria Donckelaarii, diesjährige Säm- linge, im Wuchs der letzteren, im Bau der ganz steil aufrechten Blüthen einer Gloxinia ähnlich, von C. SULTZE, Weissen- fels. Schöne Coleus waren vom Garten- direktor LAUCHE, Abtnaundorf beiLeipzig, SATTLER & BETHGE, Quedlinburg, Ober- gärtner WILHELM, Heilanstalt Thonberg und besonders Neuheiten von Gebr. NEU- BRONNER in Neu-Ulm (Baiern) ausgestellt. Letztere lieferten nicht weniger als 20 neueste Sorten für 1885, darunter wirk- liche Prachtpflanzen und in kolossalen Dimensionen. Auch zwei neue Pelar- gonium peltatum waren von letzteren vor- handen, darunter das schönste leuchtend scharlachrothe, gefüllte »Fürstin Josephine von Hohenzollern«, eine sehr empfehlens- werthe Sorte. — Sehr schön waren auch die niedrig bleibenden Dianthus semperflorens Na- poleon III. von A. HUPE, Connewitz bei Leipzig und MÖNCH jr., Leipzig, eine Sorte, die allgemein gelobt wird, ferner ) Nach ROEBELEN, dem Samınler von SANDER &Co., - die Monbretia crocosmiaeflora, von OTTO MANN. Letzterer hatte überhaupt ein "grosses Sortiment der verschiedensten Stauden, Liliaceen etc. ausgestellt und ausserdem 12 Eucalyptus globulus und E. amygdalina, die viel Aufsehen machten. Von diversen Pflanzen möchten wir noch erwähnen: eine sehr gut gezogene Baumwollstaude mit Blüthen und Kapseln, ca. I 2 hoch, von P. MÄHLER, Döbeln i. S., ganz kolossale Alocasıa macrorhiza fol arg. von C. KLEMM, Grimma, sowie Muster-Exemplare des scharlachrothen Clerodendron Kaempferi von demselben, Isolepis pygmaea, baumartig von E. M. KRETZSCHMAR, Connewitz, Riesenexem- plare einer Fuchsie, F. globosa, etwa I = breit, von W. PABST, Stötteritz bei Leip- zig, Eucomis punctata von ROB. WINTER, Holzhausen, Isoloma .»Max vw. Baiern« von E. BERNSTORFF, Lindenau, Myosotis oblongata vera, ein Winterblüher von OTTO MANN, Leipzig, Begonia Comtesse d’Erdödy, Zentrum schneckenförmig; Di- anthus Heddewigii margin. fl. pl. von CHR. LORENZ, Erfurt, 8 neue und neueste Farben von Gaillardia Lorenziana, von demselben, 64 Sorten Croton von d. Gräfl. HARDEN- BERG’ schen Gärtnerei zu Hardenberg bei Nörten (Gartendirektor RUNTZLER). Einer der interessantesten Gegenstände waren die z. Th. fruchttragenden, 1—6jäh- rigen Erlen, erzogen in Wasserkultur unter absolutem Ausschluss des festen Bodens. Wenn je etwas geeignet ist, es zu demon- striren, dass diePflanzen nurimStandesind, in flüssiger Form aus der Erdeihre Nahrung aufzunehmen, so sind es diese Wasser- kulturen, bei denen destillirtes Wasser verwendet wird, dem die nöthigen Nähr- stoffe zugefügt werden (meist ı Theil der vorher gemengten Nährsalze auf 1000 Theile Wasser). Die 5jährige (1879 ein- gesetzte) Erle trug 31 Zapfen, die 6jährige 680 Zapfen! Sie war 31 » hoch und der Stamm ca. 8 cm stark. CARL WAGNER, Gohlis, stellte Rosa canina-UnterlagenzuWurzel-Veredelungen in sehr gut bewurzelten Exemplaren aus, ebenso Lasiandra macrantha Seemanni, deren Blatt mit rothem Rand, Blume blau, Begonia maculata Raddi, eine alte, jetzt fast vergessene schöne Begonie mit schmalen, weisspunktirten, unterseits kup- ferfarbigen Blättern, welcher die neue Beg. Lubbersi (Gartenzeitung 1884. No. 19 S. 225 mit Abbildung) sehr nahe steht; SE ee 1884. "IT: September] 5 F. C. RuDoLPH, Lindenau, ein ganz weisses Caladium mit röthlichem An- flug und grünen Adern: Perle du Bresil, ein neues Pteris etc., W. ALLEN- DORFF, Eutritzsch, Latania borbonica fol. var., Colacasia albo-violacea fol. var., eigene Züchtung. Sehr schön waren die Alocasia me- tallica und Croton imperiale von der Gräfl. HARDENBERG’schen Gartenver- waltung, die Dracaenen von W. RISCHER, Leipzig, die Agaven und Dracaenen von ALB. WAGNER, Gohlis, ferner ein Bo- tryodendron macrophyllum (Araliaceae) von W. ALLENDORFF, die abgeschnitte- nen Rosen von C. SCHMIDT, v. NATHUSIUS’ sche Gewerbe-Anstalt, Althaldensleben, und hervorzuheben ist endlich, dass trotz der starken Konkurrenz in Marktpflanzen die Ficus von RUDOLPH SCHAPER, Pots- dam, mit dem 2. Preise gekrönt wurden. Armeria latifolia Willd. (Armeria ceßhalotes Link.) R Von CARL SPRENGER, in Firma: DAMMANN & Co., Portici. (Mit Abbildung.) ls ich vor Jahren in den ersten März- tagen die niedrigen Glashäuser einer dürftigen Gärtnerei in Cornigliano an der Riviera besuchte, sah ich eine Anzahl Armeria in Töpfen in Blüthe, welche meine höchste Bewunderung hervorriefen. Niemals zuvor hatte ich dieselben gesehen, nie auch irgend welche Grasnelke in so kleinen Töpfen kultivirt und so früh in Blüthe gefunden. Die ganze kleine Pflanzung machte mir den allergünstigsten Eindruck und ich musste mir sagen, dass man es hier mit einer sehr werthvollen Pflanze für nicht forcirte Treibkultur zu thun habe. Natürlich nahm ich davon, was man eben abgeben wollte und ent- führte die neuen Lieblinge in unser Heim am lachenden Meeresufer zu den Füssen des brummenden, mildthätigen Alten, des Vesuv. Niemand konnte mir sagen wie der Name; man nannte die Pflanze ein- fach »Szatice incana« und wollte davon nicht lassen. Man konnte oder wollte mir auch nicht sagen, woher man sie nur, 7 Ir - Armeria latifolia Willd. 435 habe und ich musste mich mit Geduld einstweilen fügen und hatte nur halbe Freude an meiner lieblichen Unbe- kannten. — Die Pflanzen standen in et- wa Io cm weiten Töpfen, sie hatten die ganze Erde sozusagen absorbirt und ihre fleischigenWurzeln durch die Abzugslöcher in den Kies gesenkt, es ward ihnen nur ein- mal Wasser inhöchstoberflächlicher Weise zugeführt und das Haus war nicht be- schattet, kaum ventilirt; so dürftig be- handelt blühten sie doch sehr reichlich und hatten eine Menge ihrer grossen Köpfchen erzeugt und ihre breiten Blätter über die Topfränder gesenkt. Diese neuen Ankörumlinge wurden als- bald in den freien Grund verpflanzt und im Laufe des heissen Sommers nur wenig mit Wasser versehen. Sie trieben lau und befanden sich in scheinbar völliger Ruhe, bis Ende August die starken Regen eintraten. Da, wie mit einem Schlage trieben sie eine Fülle üppiger, lichtgrüner, breiter Blätter und bildeten saftige, weite Blattrosetten von freundlichstem Habitus. Mitte März erhoben sich die ersten Blüthenstiele und im April standen unsere Pflanzen in vollster Blüthenpracht, so schön und so einzig, dass ich lange Um- schau halten musste, um etwas Gleiches in ihrer Eigenart zu finden. Nun auch konnten wir feststellen, dass es die echte: Armeria latfoha Willdenow. » cephalotes Link. » globosa Link. Statice Armeria var. major Facgq. » cephalotes Aıt. > Pseudo-Armeria Murr., nicht Desfont. sei, eine alte Pflanze Portugals und Marokkos, die längst bekannt und beschrieben, niemals aber verbreitet und niemals anerkannt wurde, die auch nicht zu verwechseln ist mit der weit weniger schönen und oft gesehenen: Armeria for- mosa hort. vel Statice Pseudo- Ameria Desfontaine. Unsere Pflanze ist eine der schönsten, weniger harten Stauden, welche wir besitzen und ihre Verbreitungin allen Gärten, ihrer vielfachen Verwendung halber, sicher. Ich möchte hier ihre Beschreibung und Kultur folgen lassen: Wurzel dick und fleischig, wenig ver- zweigt und wenig Saugwürzelchen tragend, braunroth. Blätter in dichten Rosetten dem Boden angeschmiegt, breit lanzett- lich, stumpf, bis 4 cn breit und 14 cm lang, in den Stiel verschmälert, und mit a 436 fünf vertieften Längsadern versehen, von denen die drei mittleren stärker markirt erscheinen, freudig lichtgrün und zuweilen etwas wellig an den Rändern, bleibend oder nur bei starker Dürre und Hitze im Juli— August vertrocknend. Blüthenstiele . stielrund, glatt, dunkelgrün, bei guter Kultur bis 40 cz hoch und oben die durch- sichtige weisse Kopfhülle tragend. Köpf- Armeria /atifolia Wi Wind, an die alten Stöcke auch vorsichtie zer- theilen, und, wenn sie einmal wieder an- gewachsen sind, befinden sie sich schnell wieder wohl und treiben kräftig. Den Samen säet man am besten gleich nach der Reife in Töpfe oder flache Schalen in sandige, ganz leichte Erde und hält ihn feucht, "pikirt die nach und nach keimenden alsbald und u! sie ent- Fig. 129. Armeria latifolia Willd. (4A. chen sehr gross, im freien Lande bis 6 cız, im Treibkasten oder unter Glas bis 8 cz im Durchmesser erreichend, kugelrund, von langer Dauer und leuchtendfrischer, rosenrother Färbung, so ähnlich einer thaufrischen Rose de lareine. Blüthenhülle nach dem Verblühen bleibend, Samen gross, nicht immer gut und gleichmässig keimend. Die Vermehrung geschieht am besten und sichersten durch Samen, allein man cephalotes Link.). Blumen rosenroth. weder fort und fort in Töpfen oder pflanzt sie im Februar— März auf die für sie be- stimmten Beete. Reichlich Luft und so viel Licht und Sonne, als nur immer möglich, fördern ihr Gedeihen. Wenn man sie auf einen allseitigen Abstand von 25 cm pflanzt, werden sie den Boden alsbald ganz bedecken und reichlich blühen. Zu Topfkulturen nehme man niemals zu grosse Töpfe, sondernhöchstens Io cm weite, und sandige Garten- oder n MR E18 1884. 11. September.) | kräftige Rasenerde, gebe reichlich Wasser während der Vegetation, überbrause die Pflanzen Abends und Morgens und helfe mit Hornspanguss nach. Die Sommer- hitze, die Ruhe thut den Stöcken sehr wohl und selbst den Pflanzen in Töpfen soll man nur so viel Wasser in dieser Zeit zuführen, als nöthig, sie am Leben zu erhalten; nach dieser Ruhe aber fast alle Erde von den Wurzeln schütteln, ohne diese zu verletzen oder zu beschnei- den und sie verpflanzen. Den Winter Deutschlands werden die Pflanzen auch unter Decke kaum ertragen und es wird nothwendig sein, sie mit Ballen an frost- freien Orten in Kästen vielleicht in Ve- gatation zu halten und sie im Frühlinge erst auszupflanzen. Ihr Werth liegt aber für nordische Länder darin, dass sie unter Glas ihre kostbaren Blumen sehr früh bringst und sich dadurch gut bezahlt macht. Vielleicht kann man sie auch etwas forziren und schneller zur Blüthe bringen. Ihre ungemein zierenden frischen Rosenfarben aber erheben sie zur Markt- pflanze ı. Ranges und machen sie höchst werthvoll für den Bouquetfabrikanten. Ein kritischer Gang durch „Gressent's einträglicher Obstbau“. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regel- mässig viele und schöne Früchte in guten Sorten zu erzielen. (Berlin. PauL Parey. 1884. Kartonn. 8 Mk.) Von H. FALKENSTEIN in Baden-Baden. So, as Titelblatt des uns vorliegenden Buches hat, wenn man will, etwas Trivialesansıch, es erinnert vielfach an die Titel zahlreicher Schriften und Broschüren, die allerlei Hokus- pokus reklamenmässig anpreisen, wie z. B. »In ı2 Lektionen eine fremde Sprache zu erlernen« oder »Durch Hühnerzucht in kurzer Zeit reich zu werden« u. a.m. Durchblättert man indessen das Buch, so wird die vorgefasste Meinung gar bald ver- schwinden, und giebt man sich vollends Mühe, den Inhalt einer gründlicheren Durch- sicht zu unterziehen, so bekommt man noch ' obendrein gehörigen Respekt vor dem Ver- fasser, als einem sehr talentirten Ex- perimentator und genialen Reformator. Unsere Zeit und unsere gesellschaftlichen Einrichtungen und Verhältnisse verlangen in Gressent’s einträglicher Obstbau. a 437 jedem Zweige des Gewerbes, in der Kunst und Wissenschaft » Theilung der Arbeit«. Der Mann, der in seinem Fach etwas Tüch- tiges leisten soll und sich eine gehörige Routine aneignen will, muss nolens volens Spezialist werden. Weichen auch die An- sichten der Gelehrten in diesem Betreff sehr von einander ab, rathen die Einen zur all- gemeinen, die Andern zur speziellen Vor- und Ausbildung, immerhin wird der in die Nothwendigkeit des Broderwerbs versetzte Mensch nicht erst abwarten wollen, bis diese Streitfragen endgültig gelöst sein werden, vielmehr wird er streben, in möglichst kurzer Zeit viel zu lernen, um mit dem Erlernten seinen Lebensunterhalt vollauf decken zu können. Der Gartenbau hat zum Theil schon jetzt die Maxime »T'heilung der Arbeit« an- genommen, und nicht mehr lange wird es dauern, dass man Blumen-, Gemüse- und Obstbau streng scheidet, und dass die Jünger dieser technischen Berufsarten sich ganz speziell in der einen oder der andern ausbilden werden. Soll der Obstbau rationell betrieben wer- den, so erfordert dieser ein bestimmtes Mass von Schulung und Uebung. Durch diese beiden Mittel versteht wohl der Zögling die Aufzucht eines Baumes, der Frucht tragen soll, nach GRESSEnT aber unter allen Um- ständen tragen »muss«. . Freilich mögen jetzt allerlei Stimmen ver- lauten, welche entrüstet sprechen: »Diese Ausdrucksweise grenzt geradezu an’s Arro- gante und Süffisante, denn GRESSENT kann seinen Bäumen trotz aller Meisterschaft nicht befehlen, dass sie tragen »müssen«, er darf zufrieden sein, wenn sie tragen wollen, ab- gesehen davon, dass allerlei elementare Er- eignisse auch ein Wörtchen mitreden.« Glücklicherweise besitzt unser Autor dıese unziemlichen Eigenschaften nicht, im Gegen- theil, er bleibt trotz seiner grossen Verdienste um die Pomologie ganz in den Schranken der Bescheidenheit. Er theilt nur das mit, was er als richtig erkannt hat und macht zum Gesetz, was unzählige Versuche während einer zojährigen Praxis als Thatsachen voll und ganz erwiesen haben. I: Der Inhalt des Werkchens beginnt, ähn- lich den meisten Gartenbüchern, als Ein- leitung, hier »Vorstudien« genannt, mıt einem kurzen naturgeschichtlichen Abriss. Dagegen liesse sich weiter nichts sagen, wenn der- gleichen Hilfswissenschaften etwas eingehen- der und gründlicher behandelt wären. So wie sie es sind, nicht ganz, nicht halb, haben sie weder Nutzen noch Werth. Der instruirte Obstzüchter kennt sie ausführlicher von der Schulbank her und der handwerksmässige weiss mit ihnen nicht viel anzufangen. Des- halb ist ein Aufwand hierfür an Kapiteln 438 ebensowohl unnütze Raumverschwendung, als auch unnöthige Ueberlastung. Garten- und Obstbau-Werke sollten sich strikte nur an das halten, was zum technischen Betriebe absolut nöthig ist. Weit mehr Vortheil wäre dem kunde geboten, schon um deswillen, weil überall da, wo nach der GRESSENT'schen Lehre gearbeitet wird, Bodenverbesserungen erforderlich sein werden, und Dünger nicht fehlen darf. Der nicht Stallvieh besitzende Obstzüchter muss sich an künstliche Ersatz- mittel halten, er kommt damit bei richtiger Zusammensetzung und zweckmässiger An- wendung ebenso weit, wie mit Stalldünger, dessen äusserst schwankender und relativer Werth oft überschätzt wird. Das allerwärts eingedrungene Misstrauen, welches man irr- thümlich gegen künstliche Dungpräparate hegt, kann nur dann schwinden, wenn von unparteiischer Seite gründliche Belehrung ertheilt wird. Der Verfasser bedient sich bei der Ein- theilung als Unterscheidungsmerkmal einer bei uns seither nicht gebräuchlichen Nomen- . klatur. Er spricht von einem »intensiven und extensiven« Obstbau. »Intensiv« ist derselbe, wenn auf einem eigens dazu be- stimmten abgeschlossenen Terrain ausschliess- lich Baumfrüchte kultivirt werden, nach allen Regeln der Kunst und mit Aufwand einer raffınirten Einrichtung. Begreiflicherweise bildet er, so gestaltet, eine eigene Berufs- art. »Extensiv« ist er, wenn Obst-, Garten- und Feldbau gleichzeitig neben einander her- gehen auf einem grösseren Grundstück, ohne besondere Einrichtung und ohne Aufgebot von künstlichen Methoden. In diesem intensiven oder, wie wir sagen würden, rationell hätten wir das wahre Musterbild einer Kultur, die, im eigentlichen Sinne des Wortes, die Konzentration von Geschicklichkeit und Er- fahrung, von Kunst und Wissen wäre. Eine derartige Anlage muss vor Allem mit einer mässig hohen Mauer umgeben sein, sie darf keine freiwillig wachsenden Bäume, am allerwenigsten Hochstämme beherbergen, sondern nur niedere und mittlere. Jeder Baum hat seine bestimmte Form, immer die, welche für die Gattung am besten passt und sich für die Tragbarkeit am besten eignet. - Jeder hat seinen Platz am freien Gegen- spalier, am Mauerspalier oder am Drahtzug. Alle Aeste und Zweige sind gut gebunden und geheftet, somit vor Sturm gesichert, und endlich fehlt es nicht an Schutzmitteln gegen ” Kälte und übergrosse Nässe. Dass der Boden einer so komplizirten An- lage zart und extrakräftig sein muss, ist selbstverständlich. Kommt es doch haupt- sächlich darauf an, dass die Bäume gut an- Ber Gressent’s einträglicher Obstbau. Buche durch eine umfassendere Boden- und Dünger- betriebenen Obstgarten ° ur wachsen und die. meisten Augen zum Aus- trieb kommen. Der Garten mag liegen, wie er wolle, immer geht die höchste Spalier- reihe in der Mitte hindurch von Nord nach Süden und an diese schliessen sich in be- stimmter Entfernung die weniger hohen an, bis sie mit der niedersten Kordonreihe endigen. Bisher galten die Methoden der Erziehung ‘und des Schnittes eigentlich nur als T'hesen, GRESSENT aber stellt durch seine Methode ein Axiom auf. Weil der senkrechte Stamm immer unverhältnissmässig stark nach oben treibt, greift er — und zwar bei allen Formen — entweder zur wagerechten allein oder zu einer Kombination dieser mit der krummen Linie. In kurzen Worten: Er biegt und krümmt den Stamm, wie und wo er nur kann. Seither hatte man an Formbäumen — Palmetten — die Zweige wagerecht ge- zogen, der Stamm aber blieb dabei senk- recht. I)as Resultat war stets ein wuchern- der Holztrieb und keine oder nur wenige Fruchtspiesse. Lässt GRESSENT manchmal eine senkrechte Stammverlängerung zu, so streckt er dennoch immer von der Basis ab gegen die Wagerechte zu. Ferner ist nach seiner Erziehungsart »Thei- lung des Stammes« ein Kardinalpunkt, vorab bei höheren Formen. Dies wäre also die Gabel- oder U-Form in einfacher oder doppelter Gestalt. Eine Ausnahme hiervon macht er bei Kordons, bei denen er- nur ' einarmige duldet und sie in Bogenlinie auf- steigen lässt. Diese wagerechte Stammbildung, kürzer oder länger durchgeführt, und bei höheren Formen die Theilung des Stammes sind zwei Hauptbedingungen zur Erlangung nicht nur tragbarer, sondern sogar sehr früh tragender Bäume. GRESSENT erhält schon im zweiten oder dritten Jahr nach der Pflanzung Früchte. Da nun den meisten Obstzüchtern mehr darum zu thun ist, eine reichliche und baldige Ernte anstatt einer gründlichen, wissenschaft- lich definirten Erklärung über den Vorgang im Innern des Baumes zu erhalten, geht der Verfasser auch rasch darüber weg, indem er die wohlthätige Wirkung, welche die wage- rechte oder gebogene Stammdirektion auf die Tragfähigkeit äussert, kurzer Hand einer gehemmten Zirkulation des Saftes zuschreibt. — Als nicht dazu berufen, an dieser Stelle über akademische Lehrsätze zu verhandeln und der etwas gar zu vulgär gekleideten Theorie ein anderes Gewand zu geben, wollen wir nur noch kurz beifügen, dass bei gezwungener Form und folglich ungleicher Saftvertheilung schon in der Jugend dasselbe bewirkt wird, was bei freier Form und gleicher Saftvertheilung erst später in einem gewissen Alter, nämlich fertiges Holz — und ferner, dass bei mechanischem Druck und Pressung lH 1884. ı1. September.) der osmotische Prozess jedenfalls eine wich- tige Rolle spielt. Einzelne Gruppen von Zellen werden mit Nährsaft reichlicher ver- sehen, sie baden sich längere Zeit darin und kräftigen sich dadurch solcherart, dass in ihnen diejenigen Mengen von Gebilden be- reitet werden können, welche zum Bau einer Blüthenknospe erforderlich sind. Leistet uns diese Erziehungsweise für das Baumgeäst an und für sich schon einen ge- waltigen Vorschub, so thut es der Baum- schnitt nicht minder. Man ist versucht, Wunder zu glauben, was und wie Alles ge- schnitten werden soll, wird aber auch sehr erstaunt sein, zu vernehmen, dass GRESSENT so wenig wie möglich schneidet. Er gipfelt seine Stämmchen auf ein kräftiges Laubauge (Holzauge); treiben diese nicht sämmtlich aus, so Sägt er über den schlafenden ein kleines Dreieck ein und lässt ihn auch dieses Mittel im Stich, setzt er im Nachsommer eine Blüthenknospe (Tragauge) ein. Sobald der Baum einmal Früchte gebracht hat, ver- mindert sich eo ipso der Holztrieb, er braucht also nicht mehr viel Einkürzung. Treibt der Fruchtzweig mehrere Büschel, so bleibt nur ein einziger stehen und an diesem nur ı— 2 Früchte, damit sie den höchsten Grad der Vollkommenheit erlangen können. Was nun ferner den sogenannten Sommer- schnitt betrifft, das Pinziren und Brechen der jungen Triebe und Zweige, so musste doch gewiss bald jeder Einsichtsvolle er- kennen, dass die seitherige Uebung, auf 3—4 Blätter zu stutzen, geradezu die ent- gegengesetzte Wirkung hervorruft, die man dadurch bezwecken wollte — die Bildung des Fruchtholzes. GRESSENT, der bei allen seinen Arbeiten klug und überlegend vor- geht, sah inzwischen ein, dass beim Belassen nur weniger Blätter fast alle Augen des ge- kneipten Zweigchens wieder austreiben und dass, statt des gewünschten Fruchtholzes, sich ein weidenkopfähnlicher Aststummel, mit Besenreis garnirt, ausbildet. Er pinzirte daher auf die doppelte Anzahl Blätter und, eingedenk des Lehrsatzes, dass diese ın erster Reihe den Stoffwechsel vorbereiten und fördern, belässt er folglich bei einem etwaigen Nachtrieb immer die gleiche Zahl. Bei vollständig wagerechter Stammbildung (Kordons) entfernt er prinzipiell alle senk- recht stehenden Zweige und belässt nur die seitwärts wachsenden, damit diesen mehr Licht zukommt — denn ohne Licht keine Assimilation. Unser Verfasser ist indessen kein aus- gesprochener Freund des Pinzirens, er zieht demselben das Brechen über der Messer- klinge bei weitem vor, weil er dadurch einen zweifachen Vortheil zu erringen glaubt. Erstens schütze der längere Zeit am Stamm verbleibende Zweig den Fruchtansatz vor Gressent’s emträglicher Obstbau. 5 439 eventuellen Nachtfrösten und zweitens ver- mindere er seiner vorgeschrittenen Ausbil- dung wegen einen starken Nachtrieb. Immer- hin aber bricht er auf die nämliche Anzahl Blätter und behält diese auch bei für den Fall, dass selbst eine spätere Verzweigung entstehen sollte. Beinahe die Hälfte des Buches füllen die »speziellen Kulturen« aus. Sie sind eben- so gründlich und umfassend geschildert, wie die vorhergehenden Methoden über Er- ziehung und Schnitt. Alles, was auf sämmt- liche Kern- und Steinobstsorten Bezug hat, findet sich in diesem Abschnitt gesammelt. Hier kramt GRESSENT auf die bereitwilligste Weise, der jeder Berufspomologe nicht ge- nug Dank und Anerkennung schulden kann, die Kleinodien seines reichhaltigen Schatz- kästleins aus. Wenn wir auch bei der Durch- sicht manchem alten Bekannten wieder be- gegnen, so werden wir doch noch viel des Neuen und Bedeutsamen gewahr, was uns ım Laufe der Baumbehandlung wesentlich nützen kann. Auf Grund vielfältiger Erfahrungen wusste dieser bewährte Experimentator den verschiedenen Gattungen und selbst Sorten ihre Eigenheiten abzugewinnen und ihnen die Gestalt und Figur zu geben, wodurch sie befähigt werden, mit ihrem späteren Früchteschmuck Ehre einzulegen. Wie schon oben bemerkt, können bei der »intensiven Kultur« ohne Ausnahme nur einjährige Veredlungen gebraucht werden, solche Formen wie Pyramiden, Spindeln und Palmetten mit senkrechtem Stamm sind total ausgeschlossen und zwar desshalb, weil sie für Tragbarkeit am wenigsten taugen. Diese Behauptung von GRESSENT dürfen dıe meisten Besitzer mit gutem Gewissen unterschreiben, und es ist wahrhaft unverständlich, wie mehr als ein Jahrhundert hindurch dergleichen in Baumschulen und in Gärten herangezogen wurde und nicht minder unverständlich, wie durch gleichen Zeitraum an den armen Bäumen herumgesäbelt und vielfach solche ganz gemetzelt wurden in der irrigen Mei- nung, dadurch ihre Dankbarkeit zu erlangen. In demselben Abschnitt liefert der Ver- fasser auch eine sehr brauchbare Methode über die Züchtung des Beerenobstes, ıns- besondere des Weinstockes. Wie bei den schon erwähnten Spezialkulturen ist er auch da zu Haus und geht mit Rath und Unter- weisung dem Neuling an die Hand. Ferner hin versieht er sein Buch mit einer ausführ- lich beschriebenen Sortenauswahl, von wel- cher — obschon GRESSENT Franzoze ist und nur für die Verhältnisse seines Landes Rück- sicht nimmt — wohl das Meiste auch auf deutschem Boden verwendet werden kann. Was seine »extensive Kultur« an- betrifft, hat diese, genau betrachtet, eine frappante Aehnlichkeit mit unsern eın- 440 Gressen?’s einträghcher Obstbau. heimischen Baumgärten. Die Bäume stehen reihenweise in grossen Entfernungen von einander, dass allerlei kulturen getrieben werden können, lassen somit soviel freien Raum, sorgliche Pflege machen. In der Auswahl des Terrains bedarf es keiner Aengstlichkeit oder difhicilen Rücksicht auf Lage und Boden. Das Terrain selbst soll mit einer lebenden Hecke umzäunt sein und die Bäume nur in Form von Büschen, keine Hochstämme. Den Buschbaum erzieht der Verfasser in wenigen Jahren zur Tragbarkeit auf eine so einfache Weise, dass auch der nicht in die höhere Pomologie Eingeweihte damit fertig wird. Wie hei der intensiven Kultur ist uch hier nur die ı—2jährige Veredlung erforderlich, Ziehen wir einen Vergleich zwischen dem Nutzen des Buschbaums und dem des Hoch- stammes, ziemlich in gleicher Höhe bleiben, jede Form hat ihren Vortheil und Nachtheil. Vorzüge und Einwände heben sich gegenseitig immer auf. In einem Lande, wie Frankreich, wo alles Holz, also auch die Baumstange, selten und theuer ist, mag der Buschbaum das Feld behaupten, hierlands, wo dieser Um- stand nicht in Betracht kommt, und. der Unterschied zwischen Mein und Dein in Sachen des Obstes nicht so haarscharf ge- zogen wird, dürfte der Landmann herkömm- licher Weise beim Hochstamm verharren. Aus räumlichen Gründen müssen wir unsern ohnehin schon allzu beschleunigten Gang durch das GRESSENT'sche Werk beendigen, durch ein Werk, dessen gediegener Inhalt weitaus erschöpfender zu beurtheilen wäre, und der es wacker verdient hätte, dass den verschiedenen Details eine weniger flüchtige und oberflächliche Besichtigung zu Theil geworden sein würde, als es hier geschehen ist. Dieweil am Schluss angelangt, wollen wir jedoch nicht unterlassen, sowohl dem eigentlichen Autor, dem des französischen Originals, als auch dem anonymen Bearbeiter der deutschen Ausgabe, der seine Sache sehr tüchtig gemacht hat, unsere vollste An- erkennung für diese vorzügliche Leistung entgegen zu bringen. GRESSENT ist unstreitig einer der hervor- ragendsten und erfinderischsten Pomologen der Jetztzeit, er durchforscht und beobachtet mit seltener Virtuosität sein Arbeitsmaterial und unterrichtet durch die Veröffentlichung der Ergebnisse seiner erspriesslichen 'Thätig- keit auf die gemeinnützigste Weise einen Jeden, der sich seiner Lehre vertrauungs- voll widmen will. An Obstbauliteratur fehlt es wahrlich nicht, wir haben viele und (dar- unter einige ausgezeichnete Bücher, wenn aber irgend ein Buch dieses Epitheton wirk- lich verdient, so ist es gewiss der »einträg- landwirthschaftliche Nieder- sollen. aber keinen besonderen Anspruch auf vor- so mögen die Waagschälen so liche Obstbau« von GRESSENT, den wir jedem i Schüler und jedem Freunde der Pomologie aufs Angelegentlichste empfehlen. Winter-Teppichbeete. (Mit Abbildung.) dei jeder gärtnerischen Parkanlage wird daraufRücksicht genommen, dass auch im Herbst und Winter die Scenerie eine gefällige bleibe. Leider nicht so bei den Teppichbeeten. Sie machen dann meist einen unschönen, verlassenen Eindruck und doch sind sie gerade dem Wohnhause am nächsten und fallen am meisten in’s Auge. Nur an wenigen Orten wird neuer- dings mehr darauf Rücksicht genommen, dass sie auch im Winter in gewissem Grade zur Zierde dienen können, namentlich in England wird Werth dar- auf gelegt. Das Gardeners’ Shessicle vom 26. März 1884 ‚bringt die Abbildung eines solchen. Winter-Teppichbeetes in Hedfield, der Besitzung des Viscounts EVERSLEYV, und bemerkt, dass. selbstverständlich bei der Bepflanzung solcher Beete viel auf die speziellen Verhältnisse und Gewohnheiten des Besitzers ankomme. Der Viscount EVERSLEY z. B. wohnt in Hedfield ge- wöhnlich vom Juni bis Mitte Februar. Während dieser Zeit machen die Sommer- und Herbstteppichbeete keine Schwierig- keiten, es gilt aber auch für den Winter zu sorgen. Gegen Ende Oktober werden zu dem Zweck alle zarteren Pflanzen, die dann ihren Beruf erfüllt haben, entfernt, alle harten, welche meist im Sommer schon zur Bezeichnung der Linien ver- wendet worden waren, belassen, und die Zwischenräume mit verschiedenen immer- grünen Ziersträuchern, Haidekraut-Arten und anderen passenden Gegenständen aus- gefüllt. So gelingt es dem Obergärtner, Herrn WILDSMITH, in wenigen Tagen das bunte »Pompadourkleid« beetes in ein freilich dunkleres, aber der Jahreszeit angemessenes »Sammetkleid« zu verwandeln. | Im ersten Frühlinge, wenn die Familie j in dieStadtgezogen, kommen dieSträucher wieder in ihre Sommer-Quartiere, aber auch da in hübsche rap zusammen- | gestellt. und des Teppich- | | N E 884. ı Ing September. | h Die Garten- Terrassen, oder wie die Engländer sagen, der Terrassen -Garten von Hedfield enthalten auf der Nordseite ungefähr sechs erhöhte ovale Korbbeete, gefüllt mit grossen sich ausbreitenden Coniferen, Ilex, Aucuben, Mahonien, japanischen Loniceren etc. Dann folgen acht lange Beete, vier auf jeder Seite der Körbe, mit hübschen Arabesken; in ihnen finden sich goldgelbe Zer, Aucuba, kleine Coniferen, Zvonymus, Erica und Winter Teppiellrte, 441 etc. besetzt und als Zentrum dient schönes buntblätteriges Phormium tenax. Auf der östlichen Terrasse finden sich die Beete hauptsächlich in vier Gruppen, von je vier Beeten arrangirt, mit grossen Vasen als Mittelstücke. Nur in einer Gruppe, welche die Ecke der Terrasse einnimmt, ist die Vase durch ein Beet mit dekorativen Sträuchern ersetzt. Auf jene Gruppe ‚folgt eine zweite mit an- derem Muster und dann diejenige, welche Fig. 130. Teppiche aus niedrigem Haidekraut, die mit anderen Teppichen von Sedum, Her- maria etc. abwechseln. Letztere ist sehr wichtig; jedes Beet hat einen erhabenen Rand von Zermaria, deren tiefes Grün angenehm mit dem helleren des Grases kontrastirt. — Ausserdem sind noch acht runde Beete vorhanden, von denen einige auf grünem Grund runde erhabene Sterne als Mittelpunkte zeigen, die von Echeveria secunda eingeschlossen werden. Die Beete selbst sind mit goldenen Zer, silbernen und goldenen Zvonymus, Erica herbacea purpurea in reizender Blüthe Blick auf die Garten- Terrasse zu Hedfield im Winter. im Vordergunde unseres Bildes zu schauen ist. Die grosse Vase in dieser Gruppe, : bepflanzt mit hübschen Ge- sträuchen, bildet einen ganz hervorragen- den Anziehungspunkt. Auf den Beeten sind diejenigen Pflanzen, welche das Licht so sehr zurückwerfen: Mahonza agwfolia, ihr glühend purpurnes Laub erscheint auf dem Bilde, des Reflexes wegen, fast weiss. Auf jeder Seite dieser Beetgruppen finden sich in schönen Exem- plaren Retnospora squarrosa, ungefähr 1,75 m hoch. — Für die Mittelpunkte sind ausser Phormuum tenax auch schöne WAR Späte Körschensorten 442 Dracaena australis lineata, Colensoi und P. sanguineum verwendet, alles sehr ornamentale und ganz unge- wöhnliche Gegenstände in einem Garten zur Winterszeit. B Besonders reizend nehmen sich auf dem Teppich die vom Herbst her belas- senen grünen Chamaepeuce aus, und ferner machen auch auf vielen Beeten Ketno- spora plumosa aurea und R. pisifera alba, untermischt mit kleinen Cupressus Law- soniana viel Effekt. Die östliche Terrasse enthält gegen 34 Beete und Vasen, woraus man die grosse Zahl der nöthigen Gehölzeabnehmen kann. Selbst auf den Randbeeten im Küchen- garten, die immerwährend hübsch aus: sehen, spielen Coniferen und Haiden eine grosse Rolle. — Selbstverständlich kann man eine ns pflanzung der Winter-Teppichbeete in dem Sinne, wie sie hier geschildert, nur in dem milden Klima von England vornehmen; in Deutschland wird man auf viele schöne Dekorationspflanzen verzichten müssen; immerhin wird man aber doch Manches vielleicht verwerthen können. dabei darauf Rücksicht genommen werden müssen, dass auch bei nicht zu hohem Schnee die Contouren sich hervorheben. Späte Kirschensorten. Herr Baumschulbesitzer HAFNER in Radekow bei Tantow (Pommern) erbot sich in der Festsitzung des Vereins z. Bef. d. Gartenbaues am 28. Juni d.J., dem. Vereine gelegentlich einmal die vom deutschen Pomologenverein empfohlenen Kirschensorten vorzuführen, weisen, dass manche derselben noch besser als die Werderschen etc. seien. Leider fand aber die nächste Sitzung erst am 31. Juli statt, so dass Hr. HAFNER nur die allerspätesten schicken konnte. Diese fanden allgemeinen Beifall und lassen wir nachstehend das Verzeichniss derselben mit den Bemerkungen des Hrn. HAFNER folgen. Schwarze Knorpelkirschen. Grosse schwarze Knorpelkirsche (aus der Bettenburg). Bekannte vorzügliche Frucht, grosse Tragbarkeit, gesunder Baum. Phormium Stets wird. Als Handelsfrucht um zu be- Walbursgiskirsche (Walpureis. bei Cöln). Vorzügliche Frucht, grosse Tragbar- keit, gesunder Baum. See Bunte Knorpelkirschen. Grosse Prinzessin, Lauermanns- Kirsche (Herkommen unbekannt). Vorzügliche Frucht, gesunder Baum und grosse Tragbarkeit. Weisse spanische. : Frucht realen Tragbarkeit gut, etwas empfindlich. Gottorper Kirsche (aus Bayreuth). Baum wird nicht gross, Fruchtbarkeit ist hier gering, sonst vorzügliche Frucht. Groll’s bunte Knorpelkirsche (aus Guben). Vorzügliche Frucht, gesunder ae und grosse Tragbarkeit. Büttner's späte rothe Knor pelkirsche (Halle, vom Stiftsamtmann BÜTTNER erzogen). Vorzügliche Frucht, grosse Fruchtbar- keit, gesunder Baum. Punktirte Knorpelkirsche (Gotha). Vor- zügliche Frucht, grosse Fruchtbarkeit, gesunder Baum. Die beiden letzten Sorten können sehr lange Zeit vom Baum gegessen werden. ist die. grosse Prin- zessin hier die beste. Sie wird nicht ganz reif abgepflückt und nach Russland und Schweden versandt. ö doch ist der Baum Gelbe Knorpelkirschen. _ x Drogans gelbe Knorpelkirsche (Guben). Die beste zelbe Knorpelkirsche, sonst nur für den Liebhaber. Siissweichsel. Die Folgerkirsche (soll aus Holland stam- men). Gesunder Baum, gute Tragbar- keit, vorzügliche Frucht. Entschieden die beste Süssweichsel, welche nicht auf einmal reift, so dass man 2 bis 3 Wochen davon pflücken kann. Hier- nach hat sie auch den Namen. 7 Kleparower Süssweichsel (aus Polen). Eine vorzügliche Frucht für Tafel und Wirth- schaft. Verdient grosse Verbreitung. Glaskirschen. +" Grosse doppelte Glaskirsche. Bekannte Frucht für Tafel und Wirthschaft. | Pommeransenkirsche. Vorzügliche Frucht für Tafel und Wirthschaft, gesunder Baum und grosse Tragbarkeit. EN | 1884. 11, September. ] Die Rosenzüchtereien in Genthin. An Freitag, den 18. Juli d. J. machte "die Gesellschaft der Gartenfreunde eine Exkursion nach Genthin, um be- sonders die Baumschulen und Rosenkul- turen des Herrn KIESEWETTER und an- ' derer Besitzer daselbst zu besichtigen, ‘an der auch mehrere Rosenzüchter aus Potsdam Theil nahmen. Genthin liegt mit der Eisenbahn etwa 2 Stunden von _ Berlin entfernt, auf dem halben Wege nach Magdeburg und gehört bereits zur Provinz Sachsen, wenngleich es in Bezug auf seine Bodenbeschaffenheit und seine Lage weit mehr zum Havellande der "Provinz Brandenburg gerechnet werden könnte. Genthin ist in neuerer Zeit ein Hauptsitz der Rosenkultur geworden, in- dem viele Besitzer dem Beispiele des Herrn KIESEWETTER gefolgt sind, der seit längeren Jahren in seiner Baumschule und seiner Handelsgärtnerei die Rosen- zucht betreibt. Immerhin bleibt aber die KIESEWETTER’sche Gärtnerei wohl die bedeutendste von allen und wurde ihr daher auch die Hauptaufmerksamkeit ge- schenkt. Dieselbe umfasst im Ganzen ca. 374 ha (150 Morgen), welche sich aber auf mehrere Grundstücke vertheilen. Von dieser Gesammtfläche entfallen nicht weniger als der dritte Theil auf Rosen, und sah man unter ihnen sowohl die be- währtesten älteren Sorten in vorzüglichen niedrigenundhochstämmigen Exemplaren, wie auch die allerneuesten Neuheiten, welche selbstverständlich noch kein Ur- theil erlaubten. Ganz besonders schön machten sich auf den Gruppen und Teppichbeeten auch die kleinen Rosa polyantha-Varietäten: Paquerette (weiss) und Mignonette (rosa) und die dunkle Rosa Lawrenceana. Von sehr schönem Bau ist die sogenannte rothe Gloire de Dijon: Reine Marie Henriette; sie ist besonders als Knospe hübsch, soll aber nicht überall dankbar blühen. Ein Hauptvorzug der Genthiner Rosen dürfte darin liegen, dass sie ein sehr gutes Wurzelvermögen besitzen und daher über- all leicht anwachsen. In den Baumschulen des Herrn KIESEWETTER fiel u. a. eine Birnensorte auf, die sich zur Zwischenveredelung sehr gut eignet: die »späte Grünbirne«, welche Herr KIESEWETTER einst aus dem Die Rosenzüchtereien in Genthin. De. rg 443 Garten der Sektion für Gartenbau der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur in Breslau erhalten. Sie wächst ausserordentlich rasch und bildet sehr gesunde Stämme. Herr Oekonomierath SPÄTH-Berlin bemerkte dazu, dass er die Sorte: »Bezy d’Antennaise« zur Zwischen- veredelung nehme und mache letztere seiner Ansicht nach einen noch glatteren Stamm. Die Pfirsiche werden bei Herrn KIESE- WETTER auf Mirabellen veredelt, während bei den Berliner Baumschulbesitzern die St. Julien-Pflaume vorgezogen wird, da man beobachtet hat, dass auf Mirabellen veredelte nicht so gut gedeihen. Königliches pomologisches Institut zu Proskau. Das jetzt beschlossene Sommer-Se- mester hiesiger Anstalt war von 64 Zög- lingen und ı Hospitanten besucht. An dem im Frühjahr abgehaltenen Baum- wärter-Kursus nahmen 4 Personen, ferner an dem vom 23. Juli bis 9. August währenden Obstbau-Kursus für Lehrer 14 Seminarlehrer und 27 Elementarlehrer aus 7 Provinzen des Preuss. Staates theil. Die Gesammtzahl der im Sommersemester die Anstalt als Lehrinstitut Besuchenden betrug somit 11o Personen. Ferner machen z. Z. die Schüler der hiesigen Försterlehrlingsschule (18) einen Kursus im Veredeln und anderen beim Obstbau vorkommenden Sommerarbeiten durch. Am 23. August fand die diesmalige Abgangsprüfung statt, welche durch die Anwesenheit des Herrn Regierungs-Prä- sidenten Grafen VON ZEDLITZ-TRÜTZSCH- LER, des Herrn Landrath GERLACH und mehrerer anderer hoher Regierungsbe- amten aus Oppeln besonders ausgezeich- net wurde. Es unterwarfen sich der Abgangsprüfung 7 abgehende Zöglinge, von denen 2 in besonderer Anerkennung ihres Fleisses und ihrer guten Führung und zwar PAUL LEDDIN aus Gross-Raddow bei Regenwalde in Pommern und ARTHUR STURTZ aus Bernstadt in Schlesien auf einstimmigen Beschluss des Lehrer- Kollegiums Prämien aus »G. STOLL’s Prämien-Fonds « erhielten. STOLL x Br Br a e: 444 Miscellen. | Ba ‚N- - | \ gebührt das Verdienst, genau berichtet N zu Miscellen. haben, wo er sie gefunden. °. L. WITTMACK. Rhynchospermum jasminoides. i Be. n c a i lt riel } hlässiste Beschneidung der Coniferen-Hecken N u... 3 Beim Beschneiden der Coniferen -Hecken Dieselbe gedeiht vorzüglich, im Sommer ausgepflanzt. Ich nehme. um den Ballen noch . etwas Haideerde, glaube aber, gewöhnliche humose Gartenerde würde genügen. Sie ent- faltet so den ganzen Sommer über ihre reizenden prächtig Caprifoliumartig duftenden Blumen. Beim Auspflanzen muss man, falls man die Pflanze nicht bis Anfang Juni im Triebe hat zurückhalten können, die jungen Blätter im Anfange etwas gegen die Sonne schützen. ; Ich binde die Pflanzen um einen Stock zusammen, Drähte würde beim Herausnehmen ım Herbst etwas unbequem sein. i Die Pflanzen sind so in grösseren Gruppen oder auf Rabatten durch Belaubung wie durch diereizenden Blüthen eine grosse Zierde, vertragen Sonne und Halbschatten (vollen Schatten habe ich nicht probirt, sie würden da nicht so stark duften). Ich habe sie auf einer Rabatte vor meinem mit Clematis berankten Garteneingangszaun. Vor ihnen steht wieder eine Reihe Bouvardia Humboldti corymbiflora, welche, während jene bei Tage duften, dieselben mit ihrem köstlichen Wohlgeruch Abends ablösen mäüss. Den Rand bildet Viola major fol. var. Was die Pflanze nun besonders empfiehlt, ist die leichte Durchwinterung. Die Pflanzen, spät im Herbste — vor den Frösten — heraus- gehoben, verlieren kein Blatt und halten sich dicht zusammengebunden im Kalthause ganz vorzüglich bei der allergeringsten Pflege. Im Frühjahr ist rechte Kühle sogar anzuempfeh- len, da sie sonst zu früh treiben (die Bou- vardia überwintere ich im Kalthause viel schwerer). Die Stecklinge wachsen im Kasten etwas langsam an, aber sie glücken doch. Man muss nach dem Schneiden den Milchsaft etwas eintrocknen lassen. ; Dr. TISCHLER, Königsberg. Ajuga reptans var. cuprea = Ajuga reptans atro- sanguinea. Beim Durchblättern der Revue horticole fanden wir daselbst 1881 S. 164 zufällig, dass anscheinend dieselbe Varietät der Ajuga reptans, die Herr Dr. Kuntze in No. 28 d. Z. 5. 332 als cuprea beschrieben, schon unter dem Namen A. reptans atrosanguinea be- kannt und bei Herrn En. PynAeErT in Gent zu haben ist. Herr Dr. Kuntze bittet den Namen cuprea desshalb einzuziehen. Immer- hin ist es aber interessant, dass an zwei ganz verschiedenen Orten dieselbe Varietät sich ausgebildet hat und Herrn Dr. Kuntze nn — —— verharzen sich die Scheeren leicht, empfiehlt sich daher das Beschneiden wäh- Ausserdem bestreiche man währenddem die ‚herrlichen Lilie ın Töpfen werden wohl ein Vertheilen an Gitter oder Anmeldungen bei Herrn I. Ibach jr., Musi- wo-. durch dasselbe sehr erschwert wird; es rend der frühen Morgenstunden, eventuell stets an der beschatteten Seite der Hecke. Scheere öfter mit Spiritus. C. NiEssinG. Bewässerung von Lilum auratum. Die meisten Misserfolge bei der Kultur dieser durch zu starkes Begiessen veranlasst. Ehe nicht die Blüthen-Knospen gut ausgebildet sind, sollte die Erde zwischen jedem Be- giessen beinahe trocken werden. (Garden.) Gartenbau - Ausstellungen. Frankfurt a. M. Grosse Ausstellung vom 19. September, Mittags ı2 Uhr bis 23. Sep- tember Abends 6 Uhr im freiherrlich von BETHMAnN’schen Garten, Friedberger Land- strasse 8. Die Ausstellung verspricht eine sehr glänzende zu werden. Programme beim ° Schriftführer F. LAnGe, Mühlbruchstr. 27. kantenweg 38. Der Verein für Gärtner und Gartenfreunde für Weissensee und Umgegend veranstaltete vom 6.—10. September eine sehr gelungene Blu- men- und Pflanzen-Ausstellung in dem neuen Festsaal des Schloss-Restaurants daselbst. Den Besuchern der Berliner Hygiene-Aus- stellung ist dieser Festsaal schon bekannt: es ist das nach Weissensee versetzte ehe- malige Restaurationsgebäude im sog. »Nassen Dreieck«. Niemend hätte aber wohl geahnt, welch’ ein prächtiges, helles Lokal für Pflan- zen-Ausstellungen das abgeben würde; es’ präsentirten sich die zahlreichen Gegenstände ausgezeichnet darin! — Den Preis I. Maj. der Kaiserin (einen Tafelaufsatz in Form einer Muschel aus Cuivre poli) erhielt Gustav SCHMIDT, Berlin und Weissensee, für Gesammt- leistung (Palmengruppe im Mitteltheil etc.) die sılb. Staatsmedaille H. Bapıng, Weissen see, für Blattpflanzen,; die bronzene do. CARL HERRMANN, Weissensee, für Cyclamen; des OÖ. Wırskı für Nelken; den Preis des Kreis Ausschusses von Nieder-Barnım R. PENGE für Gesammtleistung; ı Privatpreis von 5oMk W. KRIEDEMANN für Pelargonien, Blattbego nien und Gesneraceen; ı desgl. von 45 Mk A. Hasse für Begonien, Pelargonien, Cycla men, Erica etc. — Grossartig waren beson. ders die Leistungen in Cyclamen! L.W (Wird fortgesetzt.) eat EN 1884. ı1. September. ‚Anzeigen. # RT; 0m n ; ni \ 2 CHrvsantkemum, grossbl., reinweiss, buschige Pflanzen, 25 cz hoch und breit, schön garnirt, übersäet mit Knospen und Blumen, 100 Beh mit Ballen 18 Mk. Blumen 1000 Seuch 5 Mk., gegen Nachnahme Andreas Hoss, Bornheim-Frankfurt a.M. = Palmen. => Latania an sehr schöne Verkaufspflanzen, per Stück 1I—6 Mk. Phoenix reclinata, sehr schöne Verkaufspflanzen per Stück 1—3 Mk., empfehlen \Wahler & Pfaff, Würzbure. NB. Unbekannten gegen Nachnahme. ISOLEPIS - (Frauenhaar), der 100 starke en ıo Mk. empfiehlt - Rudolph’s Gärtnerei, Her sfeld. Gardenia florida fl. pl. unentbehrlich zur feinen Bouquetbinderei, offerire starke kräftige Pflanzen, das Hundert zu 25—50 Mk., gegen Cassa oder Nachnahme. Franz Bergner, Sorau (N -L.), Lindenstrasse 1. Primula cashmeriana. Ganz harte und prächtige frühblühendste Freiland-Primel, im Hause bereits vom Januar ab mit Leichtigkeit blühbar, offerire zum Auspflanzen kräftige Pflanzen ‚Ds 100 Stück 5 Mk., 25 Stück 1,50 Mk. einschliesslich Verpackung. Albert Millard, Tilsit, we Azalen “BE 3jährig, ı Jahr in Töpfen kultivirte, dunkelbelaubte, kräftige, knospenreiche Kronen- stämmchen in gangbaren Marktsorten, pro 100 Stück 45 Mk. offerirt gegen Kasse Hermann Lüben, Handelsgärtner in Frankfurt a. 0. ID) Dan 8) m Ba Degonisn Hex - [arisiatsn, starke Verkaufspflanzen in 20 gutwachsenden Marktsorten mit 5—6 Blättern, 100 Stück 15 Mk., empfiehlt gegen ”Cassa oder Nachnahme Heinr. Bortfeld, Nienburg a. Weser. 10000 Rosa canına extra stark zur Winterveredlung, pro 1000 Stück ı8 Mk. habe abzugeben. 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Adressen an die Expedition der Garten-Zeitung unter Nr. 125 er- „steht auf Verlangen gratis und franko zu Diensten. | beten. 125 a) MRBBDBDSDDDDDSABSLDDDDABHDDDSIDDDOGSGDDLDDROSDDDODDDDSDDSDODDDGIE Basen are He N en ne > ee ı x DIEZZRIERATERAFERA EA TERRA FERATERAERTE FA TER ESTER EA ERERAET RER AN] SEELE ISZDI ERTEILEN DIET DI IT URN ER ER ER N ESS SISIERR] 6 iR 1° ©) VE EEE SERERERERDPEREÜERERFERSREEE BERSSSREEHBRET 5200725 SERNEESBRRRESSSRTERES 00: BROTHER Es n ER 2 &N]% a) SO, & & S & & & & [EZ { MM: » : MA ; “l Abzubildende Pflanzen. Mi a I Diejenigen, welche Abbildungen ihrer Neuheiten oder weniger be- : Hl: 2 w : kannten älteren Pflanzen in der »GARTEN-ZEITUNG« veröffentlicht zusehen X) > RI wünschen, werden ersucht, uns womöglich eine Zeichnung oder Photo- (N 2 & % graphie derselben und einen abgeschnittenen Zweig, möglichst frisch N { h - 5 Weis 8 : 2 $ : oder in Herbarienform, zusenden zu wollen. Die Blüthe sollte, wenn fir € IX : es das Format der Zeitung gestattet, stets in natürlicher Grösse u :Wi® \ nn werden; zum Habitusbild genügt oft ein kleinerer Massstab. W e SW]; ir sind auch bereit, die Pflanzen auf unsere Kosten photographiren zu AN 2: Jassen. I & NE Diejenigen deutschen Firmen, welche illustrirte Kataloge heraus- : A ' Sm geben, machen wir darauf aufmerksam, dass wir ın Zukunft solche Ab- N Ka 2 8 bildungen, die bereits in Katalogen erschienen sind, nachher nicht Bl ) E mehr in der »GARTEN-ZEITUNG« veröffentlichen können, da mit Recht Mi IR =1M : von Seiten der Leser Klage geführt ist, dass sie diese Abbildungen IR). alfea); schon vorher und oft sogar mehrfach in den Katalogen gesehen haben. i Ei > = : Vorher werden wir dieselben mit Vergnügen bringen, denn es ist IR: L & Q : unser ermstlichstes Bestreben, vor allen den deutschen Handelsgärtnem | Ei VG g SE Ah Se en ihrer oft mit vielen Mühen erzogenen Neuheiten a iM BANRE ülfreiche Hand zu bieten Inn 2 il: 5 a & |; Redaktion und Verlag der „Garten-Zeitung“, h K 2 “ 03 u ‘ N 5° Va % N =) Ss (X Io HR Be a er nenn NE RLEIENEN: N. VE | Ri SE erzzze SZIEIETIEZEZEZETETETETEZTET Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. PNARR, ‘18. September. Ill. Jahrgang. Nr. 38, - PLIOLITOLIOLITOTTITOITOLTTIOLTJOLTIIAT TAN T OLIO0OLTI0LITOLITOLZI0TIH9TZ0TZ re TUNG WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Profesror a. d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K.Pr.Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den Königl. Preussischen Staaten“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Ä ? Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Der botanische Garten und das botanische Institut in Lüttich. Von L. WITTMACK. (Mit Ab- bildungen.) Die grosse Leipziger Ausstellung vom 23. August bis 2. September. Von A. FINTELMAnn. II. Himalaya-Primeln. (Mit Abbildung.) Choisya ternata H. B. K. als Winterblüher. C. WISSENBACH. Von — Gesuche. u» Ein fleissiger und strebsamer @ehilfe, der in Topfpflanzen-, Rosenkulturen, Mistbeettreiberei und Baumschulen bewandert ist und den ich gewissenhaft den Handelsgärtnern empfehlen kann, sucht zum 1. Oktober Stellung. Näheres bei Wiln. Bursian, Kunst- und Handelsgärtner, Fraustadt, Prov. Posen. Lehrlings-Stelle gesucht. Ich suche für einen fleissigen, jungen Mann, der die Communal-Schule besuchte (Waise), eine Lehrlings- Stelle. Prof. Dr. L. Wittmack. => Angebote. =» Ich suche zum 1. Oktober cr. einen unverhei- ratheten, gelernten Gärtner mit guten Zeugnissen zur Instandhaltung meines etwa ı Mor- gen grossen Gartens und zugleich für Hausarbeiten. Gehalt: 180 Mark jährlich nebst freier Station und fester Weihnachtsgratifikation nach Ablauf eines Jahres. Ehemalige Militärs erhalten den Vorzug. Münd- liche Bewerbungen Wochentags von 5 Uhr ab, Sonntags ausgeschlossen; auf schriftliche Bewerbungen gehe ich nicht ein. 123 (/,) Steglitz, Grunewaldstrasse 20. M. Grützner, Premierlieutenant a.D. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Borlin N., 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Weinbau-Bezirke in Preussen, Miscellen: Eucharis. In Essig eingemachte Pfirsiche, Aechmea Maria Reginae. Anthurium Chantrieri. Literatur über Lilien. Gartenbau-Ausstellungen:: Weissensee’er Ausstellung. Frankfurt a. M. Personal-Nachrichten. Vacante Obergärtner-Stelle. Für die Leitung einer grossen Handelsgärtnerei, die mit Herrschafts-Gärtnerei verbunden ist, wird ein verheiratheter Obergärtner gesucht. Meldungen, die auf sehr gute Empfehlungen sich stützen müssen, wolle man unter gleichzeitiger Mittheilung der ge- stellten Forderungen sud X. Y.Z. an die Expe- dition der Berliner Börsen- Zeitung, Ber- lin W., Kronenstrasse 37, richten. 127 (*/ı) Ein fleissiger, zuverlässiger Gärtnergehülfe, der in Freiland-Aussaat und Vermehrung etwas Tüch- tiges leisten kann und sich keiner Arbeit scheut, findet dauernde Stellung in der Kunst- und Handelsgärtnerei von Georg Koch, Dietendorf bei Erfurt. Ein erfahrener @ehilfe, welcher einer grösseren Vermehrung schon selbstständig vorgestanden hat und in der Kultur der Orchideen, sowie feinerer Warmhaus- pflanzen gut bewandert ist, findet dauernde Stellung zum I. Oktober. G. Eichler, Hofgarten-Inspektor, Wernigerode a. H. Ein jüngerer G@ehilfe, speziell für Binderei, oder ein solcher, der dieselbe erlernen will, findet sofort Stellung bei h F. A. Wurm jun., Querfurt. Suche zum ı. Oktober einen jungen, thätigen Gehilfen ; einer, der in Landschaftsgärtnerei und Gemüsebau ge- arbeitet hat, erhält den Vorzug. Stellung dauernd. H. Wöstmann, Bünde in Westfalen. E Et or PR N re Anzeigen. i y _ [Ganner-Zerrune Garmen-Zerrung Alocasia Veitehi, extra schöne Warmhauspflanze, empfiehlt in starken Exemplaren a Stück 1,50 Mk., ıo Stück Io Mk., 25 Stück 20 Mk., Carl Schulz, Stötteritz-Leipzig. Weissgefüllte Primel. Meine bekanntlich schönen, starken Pflanzen aus Stecklingstöpfen, gut durch- wurzelt, sind von jetzt an wieder abzugeben, 100 Stück 13 Mk. Cineraria hybrida nana, I. Rg., niedrig, grossbl., starke Pflanzen, 100 St: 1 Mk Rosen semperflorens, stark, mit m: in Töpfen kultivirt, 100 St. 20 Mk., offerirt L. Kayelg Gr.-Dobritz bei Niedersedlire Bresilen Cyelamen splendens in schönen Pflanzen und feinsten Farben, per 100 Stück 40 100 Mk., grosse Kultur- pflanzen 1,50 bis 3 Mk. per Stück. | C. Stoldt, Wandsbeck-Marienthal bei Hamburg. Shrysanthemum, ‚grossblumig, reinweiss, buschige Pflanzen, 25 cm hoch und breit, schön garnirt, übersäet mit Knospen und Blumen, 100 St. mit Ballen Mk. ı8. Blumen 1000 St. Mk. 5, gegen Nachnahme. Andreas Hoss, Bornheim-Frankfurt a. M. ——"+ Ruellia macrantha = Starke blühbare Pflanzen a Stück Mk. 1,00. » » » I2 » » TIO,0O0. | Diese bisher wenig im Handel vorkommende, von Ollsober bis Februar ununter- brochen blühende Pflanze, hat für Bindezwecke einen hervorragenden Werth. Kriegstaedt bei Lauchstaedt. F. JAEGER. Dracasna indivisa in schönen Verkaufspflanzen offerirt per 100 Stück mit 50-75 Mk. Ferdinand Kaiser, Eisleben. = Lorypla australis —- Tadellose Pflanzen 100 St. 150 und 200 Mk., ausserdem noch verschiedene andere Blattpflanzen offerirt gegen Kassa oder Nachnahme H. Schneider, Dresden-N., Oppellstr. 26. a 2 . seh } 3 1884. 18. September. ] Der botanische Garten und das botanische Institut in Lüttich. Von L. WITTMACK. (Mit Abbildungen.) Tloser verehrter Freund, Professor E. “ MORREN übersandte uns vor längerer Zeit eine grosse Anzahl Pläne der neuen Gewächshäuser in Lüttich, und haben wir diese in einer Versammlung des Vereins zur Bef. des Gartenb. im Dezember vorigen Jahres, sowie in der Dezember-Sitzung der Deutschen botanischen Gesellschaft eingehender besprochen. Leider erlaubt es das Format unserer Zeitschrift nicht, diese Pläne im grösseren Stile wiederzu- geben und benutzen wir daher dankbar die Güte des Herrn CHARLES JoLY, Vicepräsident der französischen Central- Gartenbaugesellschaft, welcher uns eine kleinere Zeichnung nebst seinem Bericht _ bereitwilligst zur Verfügung stellte. Beides ist erschienen im »Journal de la Societe nationale d’Horticulture de France, 3. ser. t. VI 1884 p. 89—95.« Wie JOLY bemerkt, wurde derbotanische Garten zu Lüttich im Jahre 1819 be- gründet. Die Stadt gab zu dem Zwecke einen im Centrum der Altstadt gelegenen Garten her. Der bekannte Professor CHARLES MORREN (Vater des jetzigen Direktors EDUARD MORREN) wurde 1835 zum Direktor desselben ernannt; er er- kannte aber gar bald die ungünstige Lage, und während er einerseitsden Garten bereicherte, suchte er andererseits eine Verlegung desselben anzubahnen. Dies gelang gar bald. Die Stadt Lüttich erwarb ein Terrain am Fusse des Hügels von Saint-Gilles, das damals ausserhalb der Stadt lag, CHARLES MORREN besuchte die wichtig- sten botanischen Gärten Europas, nach seiner Rückkehr entwarf der Architekt REMOND die Pläne und begann den Bau und die Anpflanzungen 1841. — Aber leider gingen bald die Mittel aus; nur die mittleren Gewächshäuser und die Rotunde auf der rechten Seite (auf dem Plane etwa Figuren 14—19) wurden ausgeführt und CHARLES MORREN starb, ohne sein Werk vollendet zu sehen. Im Jahre 1858 wurde sein Sohn EDUARD Der botanische Garten in Lüttich. ar 445 sein Nachfolger. Mit der ihm eigenen Rührigkeit begann er aufs Neue die Pflanzenschätze zu vermehren, und bekannt ist, dass er als Spezialist für Bromeliaceen die artenreichste Sammlung in seinem Garten vereinte.e. EDUARD MORREN war ein gern gesehener Gast auf allen inter- nationalen Gartenbau- Ausstellungen und Kongressen, überall knüpfte er Ver- bindungen an und wusste stets für seine Sammlungen etwas Neues heimzubringen. Ganz besonders thätig war er auch für das botanische Museum, und auf der Pariser Welt-Ausstellung 1867 erwarb er nicht weniger als 5—6000 Gegenstände dafür. Lange Zeit dauerte es aber, ehe der Garten definitiv vollendet wurde. Nach einem harten Kampfe gegen eine Partei, welche in dem Garten noch die pharma- ceutische Schule, das zoologische Institut und andere ähnliche Anstalten errichten wollte, trug EDUARD MORREN endlich den Sieg davon. Der Staat, im Verein mit der Stadt Lüttich bewilligte die nöthigen Mittel zur Errichtung eines botanischen Institutes, das des gan- zen Landes würdig ist. Die feierliche Eröffnung desselben fand am 24. November 1833 in Gegenwart der damaligen Minister FRERE-ORBAN, Chef des Kabinets, und VAN HUMBEECK, Minister des Unterrichts, sowie vieler anderer hoher Personen statt, die an demselben Tage auch das in der Nähe gelegene neue pharmaceutische Institut und das vom Senator MONTEFIORE auf eigene Kosten errichtete elektro-technische Institut einweihten. Wie schon in dem Namen »botanisches Institut« liegt, ist der Schwerpunkt jetzt auf den Unterricht gelegt, ohne dabei die eigentliche Pflanzenzucht zu vernach- lässigen, während er 1840 mehr auf die Kultur allein gelegt wurde. Man hat die damals projektirten grossen Glashäuser fallen lassen und ein Ensemble von Gewächshäusern errichtet, die mehr der Wissenschaft nützen, indem sie das Ma- terial für die Studien liefern. Wie der beigefügte Plan zeigt, bildet der gegenwärtige Garten ein Fünfeck. Dasselbe hat 4,73 ka Grundfläche, ist auf allen Seiten von Strassen umgeben und nützt nicht nur der Wissenschaft, sondern dient auch, da es nahe der Stadt belegen, den Einwohnern Lüttichs als beliebte Pro- 33 DS Ares 446 Der botanische Garten in Lüttich. menade. Der Boden hat vom höchsten Institute selbst ist die unmittelbare Ver Punkte nach dem tiefsten eine Neigung einigung von Gewächshäusern mit Unter- von 8 »z, so dass man, wenn man durch richtsräumen, auf die wir noch näher EEE, EEE Aue musch. Lenz NN IIIIIIIÄÜÄÜÄRRÜÜÄÄÄÄÜÄÄÄÄÄÄÄÄR«:«=:—:—:—QÜQQ Qc„;,° [_ 1. Haupt-Eingang. — 2. Wasserpflanzen. — 3. Felsgruppen für Alpinen. — 4. Niedrige (untere) Gewächshäuser. — 5. Mistbeete u. Kästen. — 6. Terrasse. — 7. Grosse (obere) Gewächshäuser — 8. Sammlungen und Hörsäle etc, — 9. Hof. — 10. Pharmaceutisches Institut. — ıı. Wohnung des Obergärtners. A. Kryptogamen. — B. Niedere Monokotyledonen. — C. Mono- kotyledonen mit unterständigem Fruchtknoten (Amary/lidaceae etc.) — D. Monokotyledonen mit oberständigem Fruchtknoten (Zzliaceae etc.) — E. Dikotyledonen mit einer einfachen (nicht in Kelch und Krone geschiedenen) Blüthenhülle (Monochlamydeae). — F. Dikotyledonen mit freien Blumenblättern (Polypetalae). — G. Dikotyledonen mit verwachsenen Blumenblättern (Gamopetalae). — H. Offizinelle und x Nutzpflanzen. 1 Fig. ı31. Plan des Botanischen Gartens in Lüttich. das Thor an der Strasse von Louvrex‘ zurückkommen. Die Häuser sind beinahe eintritt, den ganzen Garten mit den: nach Süden gerichtet, und liegen auf Häusern übersieht. dem hohen Theile des Gartens, wo sie Das Originellste am neuen botanischen: durch eine höchst geschmackvolle Terrasse > m 2 ae Ze Z a an dB . ' ı un DI gem g suUH SE Ö vo Sgqompıen *Gz — "wntionpny "72 — 'SIOSSaJo1T SPP () rg .S a En Q a puwgeyy "Cz — uaneqlapp JPp wnIpmS wnz jawunz "zz — ‘(eI9U93 9uopeıogqef) 10durjuy any wnLopaoger 'ız — '(meiaods PR, so I & > « HUONEIOAET) ASIAN? H any wWNNOIOgET "07 — ‘(opungoy) auadueıg "61 — 079 usmeusny ‘dexp OA 'oyIxapy UOA LIOLT "SI a3 8 ‚v — mp ZI — ya M Dp SunuyoM '9I — ‘uede[ pun euryy Sne ayaneysag "Sı — "ussıway "Fr — "(opungoy) sney 2 Oro + | vo -uawpeg "Er — "a1Soporsäyduszuegg any WnNONIogET 'zI — 'NOorqrg "II — "uodunpwweg-jerzads ‘01 — *"(winasnp 704) ss) x“ & | 2 ae) 3 sulopeny ayassıuyyogq "6 — 'asselm] "8 — 'PNYORJSUBUIES ‘usysest “oyongssyonsaoy "4 — 'umeizueydıy "y "losneyypest 9 se) 2 Ey | 27 — 'uojlaeg 1915 gum9) 5 — unmenby 7 — 'asneyuneny "E — "uorpaeg aayosıdor], ‘= — "losng aydıssgwan "I ne au se) fe & nn von | oe u — Pas.) . EAN. 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Es heisst dort: Das Ensemble der Bauten, vom Eintritt des Gartens aus gesehen, macht einen ziemlich eleganten Eindruck. Wären nicht die niedrigen Häuser, welche die Basis der hohen verdecken und die Dächer des pharmaceutischen Instituts, welche die schönen Linien des linken Flügels stören, so würde das bot. Institut einen monumentalen und sehr zierlichen An- blick gewähren. Die obere Gruppe der Bauten umfasst in den beiden Flügeln die Räume für den wissenschaftlichen Unterricht, während die Mitte von den grossen Gewächshäuser eingenommen w ird. Der rechte Flügel enthält ein grosses, halbkreisförmiges Auditorium für 220 Studirende, mit zweckmässigen Bänken nach einem neuen System. Daneben liegt das Laboratorium für Anfänger (Mikroskopirsaal.. Im Mitteltheil dieses Pavillons findet sich ein Raum zum Studium der Herbarien und ein Kabinet für den Professor, während im ı. Stock in drei Zimmern die Herbarien der bel- gischen Flora, der exotischen Pflanzen und der Kryptogamen aufgestellt sind. Das Kabinet des Direktors steht mit einem Mikroskopirsaal für Geübtere in Verbindung. Von dort gelangt man di- rekt in die grossen Gewächshäuser durch die alte Rotunde des Palmenhauses, Plan No. 19 (jetzt Orangerie), so dass also die Studirenden sofort das nöthige Material aus den Häusern sich verschaffen können. Die drei mittleren Gewächshäuser, welche lange Zeit allein für die botanischen Sammlungen etc. dienten, enthalten jetzt zahlreiche exotische Pflanzen. Am Ende derselben ist die neue (linke) Rotunde sym- metrisch zur alten erbaut, in ihr haben die Palmen Aufstellung erhalten. Im linken Flügel finden sich im Erd- geschoss das botanische Museum (No. 9), einige Spezial-Sammlungen (No. 10), die Bibliothek (No. ı1) und das Laboratorium für Pflanzenphysiologie. Im oberen Stock sind wieder Herbarien. — Alles ist, wie Professor MORREN in seiner Anrede an den Minister aussprach, einfach, ohne Zierrath, und besonders getroffen. Die Terrasse auf welcher sich dieser Gebäude-Komplex befindet, wird von einer monumentalen, sehr schön -stilisirten Mauer gestützt und oben von einer langen Balustrade aus behauenen Steinen be- grenzt, die mit Vasen, in denen Zier- pflanzen Platz finden, geschmückt ist. In der Mitte der Terrasse führt eine breite Treppe nach abwärts, zunächst in aber zweckmässig eingerichtet, “ sind für die Pflanzen- - physiologie die besten Veranstaltungen einen rechteckigen Hof. In diesem Hof | haben die Kästen, Mistbeete und die Versuchsbeete ihren Platz, während die drei Seiten des Hofes von den niedrigen Gewächshäusern (Plan ı—6) eingerahmt werden. Diese haben Satteldächer, bil- den, wie der Plan zeigt, eine Art Huf- eisen, und stehen alle unter einander in Verbindung. Die langen Linien sind an den Ecken durch elegante Pavillons (R. R. 2. 5.), sowie in ‘der Mitte. durch ein Aquarium, in welchem sowohl Süss- wasser-- wie Meerespflanzen kultivirt werden, angenehm unterbrochen. Die else des Ganzen ist von Professor MORREN selbst bis ins kleinste Detail ausgearbeitet worden, führung dem Herrn else NOPPIUS übertragen ward. Beide Männer verdienen dafür das vollste Lob, die wärmste An- erkennung! Nicht minder Lob gebührt während die Aus- aber auch dem Vorsteher des Gartens selbst, MARECHAL. Er hat es verstanden, dem dem Jardimer en cehet, Diem i > Garten bei der Neubepflanzung ein sehr gefälliges Ansehen zu geben, Alles einen wohlthuenden Eindruck macht. Die grosse Leipziger Ausstellung vom 23. August bis ‚2. September. Il. Die Freilandpfianzen. Von AXEL FINTELMANN, Stadtobergärtner in Berlin. nn ie freien Anlagen der Ausstellung, nur hin und wieder einige ‚schüchtern auftretende Laubholzbäume zeigend, sind so dass ed ie da Haze Bir x a, Me Aa N ar ‘ 1884. 18. September. im Allgemeinen mit grosser Sorgfalt und Sauberkeit durchgeführt, nur wollte es _ uns scheinen, als wenn man zur Erhöhung des Effektes den Rasenbahnen etwas mehr Terrainbewegung hätte geben sollen; die ja bei der Mannigfaltigkeit der Aus- stellungsobjekte ohnehin nicht leichte - Gruppirung wäre dadurch um Vieles mehr - zur Geltung gekommen. Allerdings wurde schon in No. 35 unserer Zeitschrift be- merkt, dass das Ausstellungsterrain Exerzierfeld sei und wohl einzig und allein deshalb den Ansprüchen in dieser Richtung nicht Rechnung getragen wer- den konnte. Anders aber verhält es sich, da sie doch einmal geschaffen wurde, mit der Wasseranlage! Wo in aller Welt hat die Natur, die grosse Lehrmeisterin der Gartenkunst, einen See geschaffen, der einem in die Länge gezogenen Zwirn- wickel gleicht? Wenn man denn doch das allezeit belebende Element einer jeden Parkanlage, das Wasser, bei einer solchen Gelegenheit verwenden will, dann sei man vorsichtig. Zu allem Unglück hat man auch noch Einseitigkeit auf diesem Ge- biete dadurch bewiesen, dass man vor dem von MOSENTHIN -Eutritzsch-Leipzig erbauten schönen Warmhause einen Sce von ganz derselben Gestalt, wie der be- sagte, en miniature hergestellt hat. — Wer je den natürlichen Lauf eines-Bäch- leins mit seeartigen Erweiterungen nur oberflächlich beobachtet hat, der kann unmöglich auf solche bizarre Form, wie die hier vorgeführte, kommen. - Durch kunstvolles Arrangement und wirklich bis in’s Detail exakte Ausfüh- rung, wenn auch nicht immer belebend wegen zu massenhaften Auftretens der grauen Farbe der Succulenten, paradirten und zogen die Blicke eines jeden Be- suchers auf sich die Teppichbeete der Herren JACOB & SOHN-Gohlis, Kgl. Hof- lieferanten J. C. HANISCH-Reudnitz, TH. MÖNCH JR.-Leipzig und VOIGT-Meerane. Insbesondere heben wir das wirklich schöne, von herrlichen Blattpflanzen — u. a. auch Zavalera arborea fol. var. in sehr schönen Exemplaren — eingerahmte Arrangement vor dem Königs-Pavillon hervor, wenn man sich auch den Eichen- zweig, auf einem Grunde von Antennarıa Zoment. cand., etwas deutlicher hervor- tretend gewünscht hätte. Neu war nur hier die Verwendung der Arenarra caes- pitosa aurea, von ausgezeichneter, nicht Die grosse Leipziger Ausstellung. 449 zu greller Wirkung wird diese Neuheit voraussichtlich bald unser altes, oft zum Schrecken überhand nehmendes Pyrethrımm vollends verdrängen Unstreitig trugen die Coniferen, die in einer colessalen Menge zur Aufstellung gelangten, zur Decoration im Allgemeinen bei und stellte WAGNER-Gohlis das grösste Contingent. Hervorzuheben wären seine prachtvollen Araucarıien, wie excelsa glauca robusta: »Roi des Belges«*), bra- sihensis, Cookei, excelsa: Napoleon Bau- mann, excelsa-robusta: »Präsident Müll- nerse, ferner als in stärkeren Exem- plaren vorhanden: Pinus excelsa var., Retinospora plum. argentea, filifera und squarrosa, Thujopsis dolobrata, Sciadopy- ts verticıllata, Tsuga Sieboldü, kräf- tiger und gedrungener wachsend, wie canadensıs. DR. DIECK, Rittergut Zöschen bei Merseburg, bekannt als einer der besten Coniferen-Kenner, zeigte uns ganze Sortimente von Pinus, Abres, Funı- perus, Taxus, Thuzya, Chamaecyparis, Taxo- dium ete., unter denen als bemerkenswerth hervorgehoben seien: Abzes (Tsuga) Pot- fomana var. Hookeriana, Abies obovata, Tsuga canadensis nivea (sehr schön), Pınus Cembra nana (neu), Abres laxa echinofor- mis, Abies Parryana leucophylla, Funiperus chin. fem. freneloides pendula, Fumperus virginiana nana argent. und ericoides pen- dula — beides Neuheiten —, Funiperus rigida — winterhart —, Tarus brevrfola adhressa und baccata Nitchell (fast einer Pinus gleichend), Taxrus bacc. ertcordes und microphylla. Glyptostrobus pensilis, Bastard zwischen Crypfomeria und Taro- dium, der 24° R. Kälte ausgehalten haben sol. Taxodium distichum pendulum und - mucronatum — 15° Kälte —, Chamaecypa- ris mivea, Cham. pisifera plumosa fol. ar. var. (sehr schön), Chamaec. obtusa jilh- coidesund /ycopodioides u.a.m. Erwähnens- werth sei ferner eine Wellingtoma gıgan- Zea, bei der die Gipfelknospe des Haupt- triebes Zapfenbildung anstrebte. — Von Laubgehölzen führte derselbe Aussteller vor den echten ganz behaarten Acer ca- lifornicum (KOCH sagt allerdings in seiner Dendrologie, dass nur die Unterseite der Blätter behaart sein solle), Zonzcera Al- berti, Amorpha pubericus, Plhuladelphus De. *) Welch ein langer Name: Araucaria excelsa glauca robusta »Roi des Belgese! Warum nicht einfach: Ar_ exeelsa »Roi des Belges«? D. Red. microphyllus, Ribes affine, hochst. ver- edelt auf R. aureum, Cornus alternifoha umbraculfera(Neuheit) — KIESEWETTER- Genthin, dessen IO Morgen umfassende Rosenkulturen wir erst kürzlich zu be- wundern Gelegenheit hatten, führte uns gleichfalls eine durch sehr gute Kultur sich auszeichnende Kollektion der Coni- feren vor. Fumiperus Sabina tamariscı- Foha, Thuja plicata aurea, Funiperus Ja- ponica, Retinospora leptoclada, Cupressus Lawsontiana nivea, Abtes excelsa nana, no- bilis, Douglasüu, Thuja Elwangeri, Pıinus Pinsapo, Nordınanniana, glauca brasilien- s2is zeigten sich in untadelhaften starken Exemplaren. Nicht minder zeichneten sich durch gute Koniferen-Kulturen aus SCHIEB- LER & SOHN-Celle, bei denen wir eine sehr schöne Neuheit, 7hwya Warreana Alt mannı, sahen, die sich in theils ganz gel- ben, theils in gelb und grünen Zweigen präsentirte.e Die Gräfl. HARDENBERG- sche Garten-Direktion bei Nörten, die Landrath von NATHUSIUS’schen Baum- schulen, Althaldensleben bei Magdeburg, (Oberg. SCHMIDT), TUBE SEN.-Dresden und WEISSE-Kamenz in Sachsen mögen hier gleichfalls noch als Coniferen-Aus- steller mit reichhaltiger Auswahl genannt sein. Nächstdem waren es die Rosen, die durch ihr zahlreiches massiges Auftreten ganz besonders in die Augen fielen; leider hatten wohl Transport und Hitze der letzten Tage ihr Reichlichstes dazu bei- getragen, so dass man sie schon am Sonntag, dem 2. Ausstellungs-Tage, nicht mehr in ihrer vollen Schönheit sehen konnte. Nach den vielen traurig ihr Köpfchen senkenden und den unter den am gedachten Tage wirklich gut meinen- den Sonnenstrahlen schmachtenden »ver- gangenen« Schönheiten zu urtheilen, muss die Blüthenpracht am Eröffnungstage eine überwältigende gewesen sein. Wir über- lassen daher ein Urtheil hierüber einer berufeneren Feder und nennen nur unter den Hauptausstellern von Sortimenten BECK-Dresden, HAUBOLD- Striesen-Dres- den, Gartendirektor LAUCHE- Abtnaundorf, GEBR. KRÜGER-Gohlis-Leipzig, CoSSE- BAUDE-Dresden, HUPE-Connewitz-Leipzig. Einzelne Sorten in mehreren Exemplaren und schöner Kultur führten vor KAISER- Lindenau-Leipzig, hochst. Delle Lyonnaise, EHRLICH-Leipzig, Niphetos niedrig, GÖR- NITZ-Markkleeburg-Leipzig, prachtvolle Die grosse Leipziger Ausstellung. Rosa hermosa, über und über mit Blüthen von guter Ausbildung besetzt. Die Freilandstauden treten bezüglich ihrer Verwerthung zu Teppichbeetanlagen und sonstigen Decorationen immer mehr und mehr in den Vordergrund, und ist es als ein erfreulicher Fortschritt zu bezeich- nen, dass sich auch die Handelsgärtnerei speziell dieses Artikels seit einigen Jahren mit grosser Wärme annimmt. Unter vielen Ausstellern von Stauden wollen wir hier erwähnen: OTTO MANN und Kgl. Hoflieferant HANISCH-Leipzig mit Lobelia fulgens, Hehanthemum wmutabile, Delbhinium cardinale, Spir. Aruncus, Ibe- ris Pruiti, Potentilla coccinea, Campanula var., Anemone jap. »Honorine Fobert« und elegans. JACOB & SOHN - Gohlis- Leipzig stellten u. a. aus: Draba gigas, Mentella albina, Veronica candıda, Ihymus lanugt- nosus, Festucaglauca, Leucophytum Brownt, Gratophyllum Nertonı, Arenarıa caespitosa aurea, Arctotis aureola, Lantana » Fıgaro«. Firma KAMPF-Leipzig führte eine ganze ‚Kollektion zur Bepflanzung von Teppich- beeten sich eignender Pelargonien, Saxı- fragen, Crassula, Sedum, Centaurea, Co- leus, Fuchsien, Gnaphalen u. Ss. w. vor. — Gleichzeitig wollen wir an dieser Stelle der jetzt so beliebten Freilandfarne ge- denken, die in reichhaltigen Sortimenten von den Firmen OTTO MANN-Leipzig und KAISER-Nordhausen ausgestellt waren; erstgenannte Firma brachte auch gleich- zeitig die winterharten Opunten, wie Ra- finesgwana, humulis, brachyarthra, coman- chıca, Rafınesguiana arkansana zur An- schauung. Zwiebel-Gewächse waren eigentlich ver- hältnissmässig wenig ausgestellt, wenn man von den so herrlichen in dem Haupt- Ausstellungs-Gebäude aufgestellt gewese- nen abgeschnittenen Gl/adiolen absieht. Wir bemerkten u. a. nur einige Zzhen von Orro Mann-Leipzig, wie Zgrınum, Hgr. fl. pl., lancifohum rubrum album und ro- seum, longifiorum, Takesima und super- bum; ein Gladiolus-Sortiment von dem- selben Aussteller, ferner die immer noch seltenen und doch winterharten Monbre- tia Potsi und crocosmiaeflora in sehr schönen Exemplaren; Zerraria Tigridia, wenn auch sehr alt, so doch immer an- ziehend wegen der Pracht ihrer nur ein- tägigen Blumen; dann TZriloma Uvaria ur Zt he u m ni nobılis, — Saundersü, — Mac Owanı, — comosa, — Ouartiniana, — superba gran- Er 2 we 2 1884. 18. September.) N A Ren Ant,‘ + us = diflora u. a. m. Tuberosen lieferte die Ge- werbe-Anstalt Althaldensleben und Kegl. ‘Hoflieferant HANISCH-Leipzig. Der einfachen Dahka variabılıs begeg- neten wir nur einmal auf unserem Rund- gange, aber in schönen kräftigen Exem- plaren von der Firma MAnn-Leipzig aus- gestellt, daneben von demselben Aus- steller die durch Farbe und Form hervor- ragende neueste Dahlia »Fuarezi«. Uns will es scheinen, als wenn die Blume, weil kürzer als die Blatttriebe, auf der Einzelpflanze zu wenig zur Geltung käme und ihr blumistischer Werth, und der mit Recht, einzig und allein auf die Verwendung bei Blumen- Arrangements sich beschränke. EinreichhaltigesSortiment unserer gewöhnlichen gefüllten Georginen, leider nur wenig in Blüthe, hatte der als Georginenzüchter rühmlichst bekannte Gärtnereibesitzer CHR. DEEGEN JR.-Köst- ritz zur Ausstellung gebracht. Fuchsien in sehr schönen hochst. Exem- plaren voller Blüthen waren ausgestellt von WELLMANN-Möckern, HANKE-Dölitz und HUPE-Connewitz-Leipzig, während die neueren und neuesten niedrigen Fuchsien, wie Frau Emma Töpfer, Abalango, Se- dan, Daniel Lampert, Mrs. Rundel, Ara- bella, Schneewittchen u. a. m. tüchtige Cultivateure fanden in den Herren ZART- MANN-Rötha, KRETZSCHMER-Leipzig, WIL- HELM THUNBERG und TILLICH-Lindenau, LouvIs RICHTER-Lindenau u. a. Pelar- gonien zeigten sich in der schönsten Blüthe mit prachtvollen grossen Blumen: Mdm. Crousse, Henri Jacobi, dunkelroth, Lady ‚Kehfield, rosa, seitens der Herren LoOUIs RICHTER-Lindenau, THOST-Öschatz i. S., JACOB & SOHN-Gohlis; diese brillirten ganz besonders mit einem reichhaltigen Sorti- mente, während GÖSCHKE-Cöthen (An- halt) gefüllt blühende Zelargonien zur Schau stellte In der Zantana »Anna Tillich« be- grüssen wir eine sehr schöne, durch nie- drigen Wuchs und anhaltenden Blüthen- reichthum sich auszeichnende sehr em- pfehlenswerthe Neuheit von TILLICH-L.in- denau. Alsweitere Neuheit sei hier erwähnt ein Heliotrop »white Lady« .mit sehr schönen grossen hellen Blumen, von SATT- LER & BETHGE-Quedlinburg ausgestellt. Remontant-Nelken, unter denen ganz be- sonders eine Gruppe »Le Grenadier« in sehr guter Kultur auffiel, hatte der Kgl. Hoflieferant HANISCH-Leipzig vorgeführt, Die grosse Leipziger Ausstellung. hi AR p" | 451 während eine Gruppe semperflorens »Na- poleon Ill.« mit prachtvollen tiefrothen Blumen von MÖNCH jJR.-Leipzig sich als eine gute Acquisition für Teppichbeete empfiehlt; genannte Nelke lässt sich sehr leicht durch Stecklinge vermehren. Ein recht reichhaltiges Epheusortiment, die einzelnen Sorten theils in Kugel-, theils in Pyramiden-Form gezogen, sahen wir von KLISSING & SOHN-Barth-Pommern ausgestellt; einige hervorzuhebende Varie- täten sind: conglomerata, sehr originell, maculata latıfoha, marginata elegans, lo- bata, japonica argentea, elegantıssima — bunt, arborea albo-lutescens. Von Blattpflanzen bemerkten wir in stattlicher Kultur: Araba Stieboldü fol. var., Dracaena indivisa lineata und nigra — Hoflieferant HANISCH-Leipzig. Musa superba — OTTO MAnN-Leipzig. Zum Schlusse wollen wir noch der in vorzüglicher Kultur vorgeführten Form- Obst- und Alleebäume der Herren ZART- MANN - Rötha, ALLENDORF - Eutritzsch, MOHRMANN-Lindenau, LAUCHE-Abtnaun- dorf, FUNK-Reudnitz, HERTZSCH-Ober- frohna und GAEDERTZ-Feuerbach b. Stutt- gart gedenken, unter denen namentlich die Formbäume des letzteren durch ihre reiche und musterhafte Ausstellung her- vorragten. Himalaya-Primeln. (Mit Abbildung.) AN\libekannt sind die schönen Primula " Szeboldi, sikkimensis, nivalıs, rosea in- denticulata vom Himalaya. Um aber zu zeigen, wie reich die Auswahl noch wer- den kann, brachte Gard. Chron. vom 26. April 1884 eine Abbildung anderer Himalaya-Primeln, welche Herr FITCH mit gewohnter Meisterschaft meist nach getrockneten Exemplaren gezeichnet hatte. Wir geben dieses Bild hier verkleinert wieder und bemerken noch, dass die mei- sten Arten von Dr. WATT im Journ. of the Linnean Society beschrieben und ab- gebildet sind. (Wann? Red.) Links oben in der Ecke stellen die 3 grossen Blumen Primula Elwesiana, vom Sikkim-Himalaya dar, mit ganzrandigen, umgekehrt-lanzettlichen, lederigen, glatten Blättern und einzelnen behaarten Blüthen- «ae \ ® ‚EITI 452 stielen, von denen jeder eine einzige sich ein schlanker Schaft, der eine ein- grosse purpurrothe Blume trägt, die ober- fache Dolde purpurrother Blüthen trägt. flächlich einer Nelke ähnlich sieht. — Diese haben die Form der gewöhnlichen 12 SE nn te Sn per an Sn Aa u N an Erägbal Faa aa ES Eg, Fa a rk Senn SA Käse ua En 2 öan co nn a ea Fig. 133. Himalaya-Primeln, Rechts oben finden wir P. Gambelhana, Primeln, aber einen etwas weiteren ebendaher, mit kreisrunden, herzförmigen "Schlund. As gezähnten Blättern auf langen Stielen. Unterhalb ?. Zrvesiana, mehr nach der Aus der Mitte der Blattrosette erhebt Mitte hin, bemerkt man ?. pulchra, eben- falls vom Sikkim-Himalaya. Sie hat um- gekehrt-lanzettliche, gekerbte, glatte Blät- ter, die unterseits graugrün sind und auf langen Stielen stehen. Die purpurnen Blumen bilden eine einfache Dolde an der Spitze des Schaftes. Rechts, unter /. Gambelhana ist die schöne /. uniflora, mit einer Rosette von langgestielten, eiförmigen, gezähnten, glatten Blättern, aus deren Mitte sich ein einfacher Blüthenstiel erhebt, der am Ende I oder zuweilen 2 sitzende horizon- tale Blumen von blass lila Farbe trägt. Keine andere Species, sagt man, hat so grosse Blumen im Vergleich zum Laube. Sie gleicht sehr der Srorkza galacıfoha (Gard. Chron. XV. 1881, S. 596). Wenden wir uns wiederum links, so haben wir neben der Basis von ?. pulchra die niedige ?. sapphirına. Ihre rosetten- förmigen Blätter sind nicht mehr als 5 mm lang, verkehrt-eiförmig und grob gezähnt. Aus ihrer Mitte entspringt der schlanke Blüthenstiel, der eine einfache Dolde von kleinen blassblauen Blumen trägt. Die Pflanze ward im Lachen- Thal von Sir J. D. HOOKER gesammelt. Unterhalb dieser Species, in der unteren linken Ecke finden wir ?. muscordes var. Zenuloba. Die Blätter haben Aehnlich- keit mit dem gemeinen Gänseblümchen (Bellis perennis), sind aber kleiner. Die Blumen stehen einzeln, sind sitzend, und haben tief zweilappige Blätter. Die Farbe derselben ist nicht angegeben. Daneben rechts ist /. muscordes selbst, bei Weitem die kleinste Art der Gattung, moosartige Rasen zwischen den Wurzeln der kriechenden Alpenpflanzen bildend.*) In der Mitte unten zeigt sich /. zenella, eine bemerkenswerthe kleine Species, die gar nicht mit einer andern zu verwechseln ist. Ihre Blätter sind verkehrt-eiförmig oder trapezförmig und verschmälern sich in einen kurzen Stiel; der Schaft trägt eine einzige bläulich-weisse Blume von nahezu 25 zn Durchmesser am Saum. Siestammtaus dem Chumbi-Thal, zwischen Sikkim und Butan (Bhotan). Endlich rechts unten in der Ecke finden wir P. soldanelloides, eine kleine Art, mit keilig-eiförmigen, gekerbten Blättern. Der *) Unsere Primula minima L. von den Alpen und vom Riesengebirge dürfte es bezüglich der Kleinheit wohl mit beiden letztgenannten aufnehmen. Die P. muscoides var. tenuiloba sieht überhaupt nach der Abbildung der ?. mirima sehr ähnlich. I E | 1884. 18. September] Choisya ternata H. B. K, als Winterblüher. 453. Blüthenstiel ist fadenartig und trägt eine einzelne nickende, weisse Blume mit lan- ger cylindrischer Röhre und 2 lappigen Blättern., Ebenfalls aus Sikkim, wie alle oben erwähnten. Choisya ternata H. B. K. als Winter- blüher. Von C. WISSENBACH, Kunstgärtner in Wilhelmshöhe bei Cassel. ae in sehr schöner, noch wenig bekann- ter Strauch für das Kalthaus ist Choisya ternata H. B. u. Knth., in Mexiko heimisch und zur Familie der Rutaceen gehörig. Blätter dreizählig, die einzelnen Blätt- chen 5—6 cm lang und 2— 24 cm breit, dunkelgrün, glänzend. Die Blüthen stehen in zusammengesetzten Dolden von 8 bis Io. cm Durchmesser an den Spitzen der Zweige; sie sind 2— 21 cn breit, rein- weiss, haben verhältnissmässig ziemlich grosse Antheren und sind sehr wohl- riechend. Ein besonderer Vorzug ist noch der, dass die Blumen sich lange halten, in einem kalten Raume 3—4 Wochen lang. (Abgebildet i. d. Monats- Behrised.\V. 2. B.. d.G. 188180053 e.V.) Die natürliche Blütheperiode fällt in die Monate März und April, doch lässt sich der Strauch (und hierauf aufmerk- sam zu machen, ist hauptsächlich der Zweck dieser Zeilen) mit der grössten Leichtigkeit mitten im Winter zur Blüthe bringen. Eine Pflanze, die hier in den ersten Tagen dieses Jahres aus dem Kalthaus in ein Haus von 1Iobis "12° R. gebracht wurde, blühte schon kaum 3 Wochen später. In den Winter garten gebracht, der auf + 2—-3°R. gehalten wird, dessen Temperatur in Folge der warmen Witterung aber oft viel höher stieg, blühte dieselbe noch bis Ende Februar recht schön. Die Pflanze blüht reich, ist leicht zu kulti- viren, und die abgeschnittenen Blumen lassen sich leicht zu Bouquets verwenden. Eine Summirung dieser Vorzüge zeigt, dass wir in Choisya ternata eine Treib- pflanze ersten Ranges besitzen. Vermehrt wird dieselbe leicht durch 454 Stecklinge, die, besonders wenn man sie im Spätsommer steckt und wie Steck-. linge von Neuholländern behandelt, sehr leicht wurzeln. in Lauberde, der man etwas Haideerde und Lehm und entsprechend Sand bei- mengt. Zu beziehen ist dieselbe von HAAGE & SCHMIDT, J. C. SCHMIDT, F. JÜHLKE Bergedorf bei Hamburg, Charlottenburg und wohl vielen andern Gärtnereien. meinem Artikel über Knollenbegonien hatte ich Bezugsquellen angegeben; trotz- noch von - Weinbau- Bezirke Die Pflanze gedeiht gut 'tikel gleich im Voraus erledigt sind, De Auch in nata gut zu treiben, in Preussen. ° dem sind eine Menge Anfragen danach iR eingelaufen. Wohl Niemand wird es mir verdenken können, wenn ich derartige Anfragen, die in dem betreffenden Ar- unbeantwortet lasse. Ich bitte die verehrliche Redaktion, den Schlusssatz, Bezugsquellen etc. nicht zu streichen; die Begonien brachten mir Nachfolger, und FR. AD. HAAGE jun. in ' Erfurt, ferner von PETER SMITH & Co. in \ R. BRANDT in 26 Anfragen, darunter nur 5 mit bei- gefügter Retourmarke! Bemerk. di Red, Bsyıstim Berlin noch nicht recht gelungen, Chorsya ter- und es freut uns sehr, zu hören, dass dies in Wilhelms- höhe erreicht ist. Weinbau- Bezirke in Preussen. Auf Grund des $4 Absatz ı des RE hekesetzes, Berlin, den 29. Juni 1884. een die Abwehr und Unterdrückung der Reblauskrankheit vom 3. Juli 1883 (Reichsgeset ‚-Blatt Seite 149) *) werden in Na Weinbaugebieten des Preussischen Staates die nachstehend bezeichneten Weinbaubezirke gebildet: \ A u Namen Bestandtheile RESEN a eur k Regierungs- 3 =) der bezw Provinz Be 3,2| : ; e ezirk = 7 | Weinbaubezirke Umfang derselben 1.| Kosten . Kreise Bomst, Buk, Kosten und Meseritz Posen Posen 2. | Liegnitz, . , Regierungsbezirk Liegnitz mit den ‘zur Provinz Schlesien Liegnitz | Brandenburg gehörenden Gemeinden Krossen a. 0. | und Tschicherzig 3. | Breslau . Regierungsbezirk Breslau do. Breslau 4. | Oppeln . Regierungsbezirk Oppeln do. Oppeln 5. Naumburg Kreise Querfurt, Naumburg und Weissenfels Sachsen Meıseburg 6 | Schweinitz i Kreis Schweinitz do. do. 7. | Erfurt er. sl Stadtkreis Erfurt, Landkrä Eıfurt, Langensalza do. Erfurt | und Weissensee ; 8. Brandenburg | Provinz Brandenburg mit Ausschluss der Gemarkungen | Brandenburg | Potsdam und | von Krossen a. O. und Tschicherzig Frankfurt 9, | Hanau . . , Kreis Hanau mit Ausschluss Er Gemarkung Langen- Hessen- Kassel | \ selbold Nassau 10. Gelnhausen . , Kreis Gelnhausen und die Gemarkung Langenselbold do. do. (Kreis Hanau) ' 11. Frankfurt a. M. | Stadtkreis Frankfurt mit Bornhein: und Sachsenhausen do. Wiesbaden 12. Neuenhain | Gemarkungen von Neuenhain, Altenhain, Cronberg do. do. (Obertaunuskreis) und Soden ‚Landkreis Wies- | | baden) 13. | Diedenbergen ı Gemarkungen Hofheim, Lorsbach, Merxheim, Die- do. do. | denbergen (Landkreis Wiesbaden) 14. | Wicker . Gemarkungen Weilbach, Flörsheim, Wicker und do. do. Messenheim (Landkreis Wiesbaden 15. Hrchheim. Gemarkung Hochheim do. do, 16. | Wallen . Gemarkuugen Delkenheim, Nordenstadt, Wallen und do. do, ' Breckenheim (Landkreis Wiesbaden) 17. | Igstadt . Gemarkungen Igstadt, Kloppenheim, Erbenheim, do. do, ı (Landkreis Wiesbaden) 18.‘ Wiesbaden | Stadtkreis Wiesbaden do. do. | *) Gartenzeitung 1883 S. 291. ; 1884. 18. September. M a Fe Weinbau-Bezirke in Preussen. 455 Laufende Nummer Namen Bestandtheile | . Regierungs- der bezw, Provinz . , bezirk Weinbaubezirke Umfang derselben Frauenstein Gemarkungen Biebrich-Mosbach, Dotzheim, Frauen- Hessen- | Wiesbaden stein, Schierstein (Landkreis Wiesbaden) Nassau | Eltville . Gemarkungen Niederwalluf, Obeıwalluf, Neudorf, do. do. Rauenthal, Eltville, Kiedrich (Kreis Rheingau) Oestrich Gemarkungen Erbach, Hattenheim, Hallgarten, do. do. Oestrich (Kreis Rheingau) Winkel . Gemarkungen Mittelheim, Winkel, Johannisberg do, | do. (Kreis Rheingau) Geisenheim . . Gemarkungen Geisenheim, Eibingen, Rüdesheim do. do. (Kreis Rheingau) Assmannshausen Gemarkungen Aulhausen, Assmannshausen (Kreis do do. Rheingau) - Lorch Gemarkungen Lorch, Lorchhausen, Pressberg (Kreis do. do. Rheingau) Kaub . . | Gemarkungen Kaub, Dörscheid (Kreis Rheingau) do. do. St. Goarshausen . | Gemarkungen Bornich, Patersberg, St. Goarshausen, do. do. Lierschied, Nochern, Wellmich (Kreis Rheingau) Kamp . | Gemarkungen Ehrenthal, Kistert, Kamp, Filsen, do. do. Österspei (Kreis Rheingau) Oberlahnstein Gemarkungen Braubach, Oberlahnstein, Niederlahn- do. do. stein (Kreis Rheingau) Nassau . Gemarkungen Fachbach, (Kreis Rlıeingau), Ems, do. do. 3 Dausenau, Nassau, Weinaehr, Obernhof Unterlahn- Kreis Runkel . Gema:kungen Runkel, Niederbrechen (Oberlahn- do. do. Kreis: Düren Kreis Düren Rheinprovinz| Aachen Bonur.e,. . | Kreis Bonn und Sieg-Kreis do. Köln Wetzlar . ı Kreis Wetzlar do. Koblenz Ahrweiler . Kreise Adenau und Ahrweiler do. do. Neuwied Kreis Neuwied do. do. Koblenz. Kreis Koblenz mit Ausschluss der Bürgermeisterei do. do. Winningen und der Gemeinde Moselweiss (Land- bürgermeisterei Koblenz) St. Goar . Kreis St Goar mit Ausschluss der Bürgermeisterei do. do. Brodenbach Mayen Kreis Mayen mit Ausschluss der Bürgermeistereien do. do. Polch und Münstermaifeld Kreuznach Kreise Kreuznach und Simmern do. do. Meisenheim . Kreis Meisenheim do. do. Zell Kreis Zell do. do. Kochem . 2... | Kreis Kochem do. do. Münstermaifeld. Bürgermeistereien Polch im Münstermaifeld (Kreis do. do. Mayen , Brodenbach (Kreis St. Goar) und Win- ningen (Kreis Koblenz) und Gemarkung Mosel- weiss (Landbürgermeisterei Koblenz) ; Saarbrücken . Kreise St Wendel, Ottweiler, Saarbrücken do. Trier Bitburg , Kreise Prüm und Bitburg do. do. Trier : Stadt- und Landkreis Trier do. do. Saarburg . . Kreis Saarburg do. do. Saarlouis . Kreise Saarlouis und Merzig do. do. Wittlich. Kreis Wittlich do. do. Bernkastel. . . Kreis Bernkastel do. do. Mit der Publikation dieser Festsetzung tritt das in $ 4 Absatz 2 des vorgedachten Reichsgesetzes ausgesprochene Verbot der Versendung und Einführung bewurzelter Reben über die Grenzen der vorstehend bezeichneten Weinbaubezirke und die ‘in 8 ı2 des gedachten Reichsgesetzes enthaltene Strafbestimmung in Betreff der Ueber- tretung dieses Verbots in Kraft. Die Befugniss, Ausnahmen von dem Verbot des $ 4 Absatz 2 des Reichs- gesetzes zu Gunsten derjenigen zu gestatten, welche Rebpflanzungen in benachbarten 456 Mnseellen. Weinbaubezirken besitzen, wird den Herren Ober-Präsidenten übertragen, mit der Massgabe, dass die Zuständigkeit sich nach der Lage des Weinbaubezirks bestimmt, in welchen ausnahmsweise bewurzelte Reben eingeführt werden sollen. v Der Minister des Innern. V. PUTTKAMER. Miscellen. Eucharis. Im Anschluss an unsere Notiz in Nr. 34 S. 405 theilen wir mit, dass in der Gärtnerei! von I. C. SCHMIDT-Erfurt im August 4— 5000! Eucharis-Blumen geschnitten wurden (gegen 1227 im Juli). Ein grosser Theil davon Agurirte in den Bouquets auf der Leipziger Ausstellung. B = In Essig eingemachte Pfirsiche. In Montreuil bei Paris werden jetzt die kleinen, beim Ausdünnen abgenommenen unreifen Pfirsiche ın der Art wie kleine Gurken in Essig eingemacht. Nach Revue hort. soll sich auch alles andere Steinobst dazu eignen. In früheren Heften der »Garten-Zeitung« empfahlen Sie Aechmea Maria Reginae und Aechmea spectabilis. Vielleicht interessirt es Ihre Leser, dass wir davon schöne, junge Pflanzen zu fr. 3 abzugeben haben Compagnie continent. d’horticulture in Gent. Anthurium Chantrieri, von Herrn Gebr. CHANTRIER in Mortefontaine ausgestellt, er- hielt einen ı. Preis seitens des französischen nationalen Gartenbau-Vereins. Diese Hybride zeichnet sich nach Rev. Hort. durch Grösse und Dicke der Blätter aus. Blüthenscheiden klein, eng, lang gespitzt, aufrecht, weiss. Croton Marquis de l’ Aigle, von demselben Züchter, erhielt die gleiche Auszeichnung. Die Blätter dieser Form sind nach Rev. hort. einfach, lang gebogen, mit rothem Blattstiel und gelblicher Spreite, die hier und da rosa, mit grün gemischte Flecken zeigt. Literatur über Lilien. Bei der Rosen- und Lilien-Ausstellung im Haag am ıo. Juli d. J. hatte Herr KrELAGE von Haarlem aus seine ganze über Lilien handelnde Spezialbibliothek hinübergeschafft, die einen grossen Saal füllte; er hatte auch dazu einen Katalog drucken lassen, der 312 Werke und 164 Tafeln umfasst. Gartenbau - Ausstellungen. Weissenseeer Ausstellung. Zehn Aussteller konkurrirten mit Cyclamen. CARL HERRMANN (1. Pr.) hatte die kräftig- sten, 45—50 cm Durchmesser! — Ausser mn men 1 e) RR Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Lucius. Cyclamen waren gut die Kulturen von Ca- mellien (BRETZEL 1. Preis), Azaleen (BapınG ı. Pr.), Ficus (BapınG 1. Pr.), gefüllte chine- sische Primeln (ScHADow ı. Pr.), Fuchsien (WERNICKE ı. Pr.), Markt- und Kalthaus- pflanzen (Curio ı. Pr.), Knollenbegonien (Cur1o ı. Pr.), Begonia weltoniensis (MÜLLER) Aralien (SCHADOW) etc. Unter den Neuheiten verdienen besonders die eigenen Züchtungen von Fuchsien des Herrn Cukıo genannt zu werden, die auch gebührend prämirt wurden. Es sind fast alles Sämlinge von Goliath, besonders schön. Heinrich Feldtmann und Lina Feldtmann. Sehr schön waren auch seine Knollen- Begonien; zebrina und Tydaea (Isoloma) Max von Bayern von WILH. KRIEDEMANN. Frankfurt a. M. tember, Abends 6 Uhr, ım Freiherr von BETHMANN’schen Garten, Friedberger Land- strasse 8. Programme beim Schriftführer F. Lange, Mühlbruchstr. 27. Anmeldungen bei Hrn. I. IBAcH JR., Musikantenweg 38. — Bei Gelegenheit dieser Ausstellung findet auch eine Versammlung des »Deutschen Gärtner-Verbandes« statt. Personalnachrichten. In Meiningen wurde der Hofgärtner SCHRÖTER in Altenstein in Ruhestand ver- setzt, dessen Stelle der frühere Hofgärtner Cornelius inSondershausen erhielt, während der zum Öbergärtner beförderte Hofgärtner VIEwEG-Franz in Bad Liebenstein mit der ÖOberleitung betraut wurde. Der Garten-Inspektor OHrT, Oldenburg, i. erhielt gelegentlich der Petersburger Aus- stellung den Stanislaus-Orden 3. Klasse. E. A. CARRIkRE, Redakteur der Revue horticole und einer der ersten gärtnerischen Schriftsteller Frankreichs, hat den lange ver- dienten Orden der Ehren-Legion erhalten. Berichtigung. Zu unserer Freude hören wir, dass Herr Direktor CARL VoN EFFNER (siehe Garten-Zeitung Nr. 35 S. 420) nur ein Jahr Urlaub erhalten hat und nicht in einer Heilanstalt untergebracht ist. Er ist geistig Fi ganz frisch; sein Leiden besteht in einem Schwindel, der ihm das Gehen erschwert. GEORGE BENTHAM, Ehrenmitglied d. V. z. B B.d.G. 7 am 10. Sept. im 84. Lebensjahre. 7 prächtig waren die Gesnera Grosse Ausstellung vom ‚.1g. September, Mittags ı2 Uhr, bis 23. Sep- EEE WERL WERE VO SENT: \ u RR F 1884. 18. September.) Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Der praktische Planzeichner für Gärtner. Anleitung zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehranstalten. Herausgegeben von A. Wagner, Garten-Inspector zu Stuttgart. Zweite, neu bearbeitete Auflage. ı2 lithogr Tafeln nebst Text. Preis 8 M. Prakt. Anleitung zur Pfrsichzucht. Von Ludwig Freih. v. Ompteda. Mit 8 lithographirten Tafeln. Preis 2 M. 50 Pf. J.G. Vothmann'’s Gartenbau - Katechismus. Sechste Auflage, vollständig neu bearbeitet von J. Hartwig, Grossherzogl. Hofgärtner in Weimar. Mit 60-in den Text gedr. Holzschn. Preis cart. 2 M. Gärtnerische Samenkunde. _ Praktische Anleitung zur Zucht u. Ernte der wichtigsten Blumen-, Gehölz-, Gemüse- und Grassamen. Von Wilhelm Schulze, Praktischer Gärtner in Erfurt. Preis 7 M. Geschichte des Gartenbaues. Von 0. Hüttig, Director und Lehrer des Gartenbaues. Preis 2 M. 50 Pf. Die Gewächshäuser und Mistbeete. Von J. Hartwig, Grossh. Hofgärtner in Weimar. Mit 52: Holzschnitten. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. . Die Obstbaumkrankheiten. Von Dr. Paul Sorauer. Preis gebunden 2 M. 50 Pf, Veredlungskunst. Von 0. Teichert, Garten-Inspector in Potsdam. Gärtnerische Zweite Auflage, bearbeitet vom Garten-Inspector Fintelmann in Potsdam. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Der Gemüsebau. Anleitung zum Gebrauche an Lehraustalten und zum Selbstunterricht. Von B. von Uslar in Hildesheim. Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Handbuch des Obstbaues auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage herausgegeben von W. Lauche, Kgl. Garten-Inspector, Lehrer des Gartenbaues in Potsdam. Mit 229 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis 16 M. Geb. ıS M. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Anzeigen. ıneines Diensten über: Bouquetpapiere ı2- und 24bogig, Carton ge- klebt, Sterndüten, Farrenkrautdüten, Atlas-, Tarlatan- und Blondendüten. 64 (es) Spitzen - Papier -Fabrik BERLIN, S. 42, Ritterstrasse 16. "97 9ssersaogyy 2°S NITAAA ylıgeg-Iordeg-uazyıds Re "1 Jegeu, AL 48 B. Fadderjahn, Inhaber Fr. Ziegler. Eentöpf-Uinhllllnngen, Por lan Anitation ‘ etc. etc. Fächer, Körbchen für Blumen, Enve- loppes etc. etc. Die Obstbaumschule ‚on Ernst Lüttich in Oberursel am Tanııs! empfiehlt kräftige Hochstämme und regelrecht for- mirte Zwergobstbäuine. 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Zamia Heyderi Lauch. Von Franz | Miscellen: Kultur von Epiphyllum. Vriesea tesselata GOESCHKE-Proskau. (Mit Abbildungen.) zum I. Male in Deutschland blühend. Carpentaria Ein Besuch auf der Pfaueninsel.e Von L. WITTMACK. blühend. Gegen Thrips (schwarze Fliegen) auf WARrD’s Patent-Tröge für abgeschnittene Wein- Lapageria-Blättern. Nelke Mrs. W. M. Weich. trauben. (Mit Abbildungen.) Sprechsaal. Gartenbau- Ausstellungen: Internationale Ausstellung | Anzeigen. in St. Petersburg. Von M. HoFFMAnN. (Schluss.) — Zwei junge Gärtnergehilfen, SER, Gesuche. aD die sich vor ie Arbeit scheuen, finden sofort dauernde Beschäftigung bei F. Genssen, Handelsgärtner, Gartz a. O. Ein junger Gärtner, der Realschule II. Ordnung bis Sekunda besuchte, der französischen Sprache mächtig ist, bei einem Kunst- und Handelsgärtner 3%/, Jahr ge- lernt hat, swchi bis Mitte Oktober oder Anfang November Stellung, womöglich in einer Herrschafts- gärtnerei, auch in einem Blumen-Geschäft als Ver- 2. 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(Mit Abbildungen). m Sommer 1883 erhielt das König- liche pomologische Institut zu Proskau von dem inzwischen verstorbenen Garten- Inspektor LAUCHE in Wildpark bei Pots- dam neben einigen anderen Pflanzen-Neu- heiten unter dem Namen Zamia Heyderi eine neue Art dieser beliebten Cycadeen- gattung, von welcher sich noch mehrere Exemplare in der Gärtner-Lehranstalt be- finden. Sie wurden von LAUCHE dem Herrn Geh. Ober-Regierungsrath HEYDER zu Ehren benannt. Die Pflanze zeigte noch keinen sehr kräftigen Wuchs, sie wurde alsbald ver- pflanzt und in den Schwitzkasten des Warmhauses gestellt. Hier bildete sie mehrere neue Wedel, und im Laufe des November zeigte sich erfreulicher Weise aus der Mitte des Stammes heraus die Spitze eines Blüthenzapfens, der ungefähr einen Zoll aus dem Herzen der Pflanze herausragte. In diesem Zustande blieb der Zapfen unverändert bis Mitte Januar. Jetzt fing derselbe an, sich allmälig zu heben und sich völlig auszubilden, bis endlich auch gegen Ende Februar die Fruchtschuppen sich öffneten, die An- theren sichtbar wurden und nach dem Oeffnen den Pollen verstreuten. Ueber Herkunft und Einführung der Zamia Heyderi ist mir nichts Näheres ‚bekannt geworden. Wie bei allen ande- ren Zamien-Arten kann aber wohl im Allgemeinen West-Indien oder Mittel- Amerika als Vaterland angenommen werden. Ich habe die blühende Pflanze mit den von REGEL in seiner ausgezeichneten Monographie der Cycadeen (Gartenflora 1878) beschriebenen Zamien-Arten ver- glichen, habe aber keine Uebereinstim- mung mit einer der darin aufgeführten Species gefunden. Sie scheint der Zamia bolwiana näher zu stehen und dürfte wohl mit dieser und Zamia media und Zenus in eine Gruppe zu stellen sein. "Nachstehend gebe ich eine Beschrei- bung dieser neuen Art nach der von mir beobachteten männlichen Pflanze. Stamm walzig, oben rundlich zuge- spitzt, niedrig, 7 cz im Durchmesser, 6 cm hoch, kahl, nur mit den Narben der Blät- ter und Schuppen gezeichnet. Schuppen vom breiteren Grunde sich allmälig in eine weiche Spitze verlän- gernd, ganzrandig, grau-weisslich wollig behaart, Spitzen braun. Blätter mit Einschluss des ca. 20 cz langen Blattstieles gegen 50 cn lang, 17- jochig, anfangs mit einem schwachen weichen, bräunlich-wolligen Filze über- zogen, der sich auch später, wenn auch in geringerem Grade, noch am Blattstiele, auf der oberen Seite der Spindel, wie auch z. Th. auf der Unterseite der Fieder- blättchen erhält. Haltung der Blätter seitlich breit übergebogen. Blattstiel rund, ohne Stacheln, auch im Alter die schwache braunwollige Be- haarung behaltend. Blättchen 10-12 ca lang, in der Mitte 6—7 mm breit, ganzrandig, nur sel- ten an der äussersten Spitze mit 2—3 zahnartigen, kaum bemerkbaren Ausbuch- tungen versehen, lanzettlich, 7—10—12- nervig. Spitze nicht stechend. Der männliche Blüthenzapfen sitzend, 7 cm lang, 2,—3 cm im Durch- messer, walzenförmig, oben in eine un- fruchtbare kegelförmige Spitze sich ver- jüngend. Fruchtschuppen des männlichen Zapfens gestielt, braunfilzig-sammtig be- haart, die äussere Fläche fast 6-kantig. Die Antheren sind auf der Unterseite der Schuppen rechts und links je in einem Häufchen vereinigt. Nachschrift. Die Gattung Zamia als solche charak- terisirt sich durch den einfachen, fast walzigen, selten vielköpfigen, nackten und nur von den Narben der abgefallenen Blätter undSchuppen gezeichneten Stamm. Die Blätter oder Wedel entwickeln sich nicht mehrere zusammen in einem Wir- tel, sondern einzeln, eines nach dem andern. Die Form der Fiederblättchen ist jedoch sehr verschieden, linienförmig bis oval, auch sind dieselben nach der Spitze zu oft gezähnelt. Die Zahl der parallellaufenden Längsnerven der Blätt- chen ist meist bestimmend für die Arten. (Diejenigen Arten, deren Nerven auf der Oberfläche der Fiederblättchen furchen- artig vertieft sind und auf der Unterseite rippenartig hervorstehen, wurden durch 39 eh EHRT EN a ER x UNDHHRE N Bi TINaln N h ; I SE TE, 458 Zamia Heyderi Lauche. [GARTEN-Zeitung REGEL von den eigentlichen Zamien ge- Der Blüthenzapfen besteht bei beiden trennt und in einer besonderen Gattung, Geschlechtern aus gestielten Frucht- Aulacophyllum, YFurchenblatt, vereinigt. schuppen, welche nach vorn oder aussen | [2 Zamia Hevderi Lauche, Fig. 134. Es gehören hierzu: Aulacophyllum Roezli, sich in eine 6-seitige, schidförmige Fläche “ j Lindenii, montanum, Ortgiesü, Skinneri verbreitern. Die Antheren sitzen beim und Wallisi.) männlichen Zapfen auf der Unterseite der NO" Fruchtschuppen, ebenso tragen die Frucht- schuppen der weiblichen Blüthe unter- seits auf jeder Seite ein Ei. REGEL bechreibt in seiner Monogra- Blue der Cycadeen \l. c.) 22 Arten der Gattung Zamia, und theilt dieselben fol- gendermassen ein. I. Blattstiele mit zerstreuten Stacheln besetzt. A. Blättchen lang-linear, zugespitzt, vorn 3—4 Zähnchen, 7—10-nervig. I. Zamıa spartea DC. B. Blättchen linien-lanzettlich, gegen die stumpfe oder spitze Spitze hin ge- zähnelt. 1884. 25. September.) | Zamia Heyderi Lauche. 459 “F. Blättchen elliptisch zugespitzt, am Grunde in einen mit einer häutigen Manschette versehenen Blattstiel ver- schmälert. 9. Z. manicata Linden. Erklärung der Abbildung. Die beigefügte Abbildung zeigt: Bg onw >» . den Stamm mit dem völlig entwickelten männ- lichen Blüthenzapfen in natürlicher Grösse, . ein Habitusbild der !’flanze. . einen Theil des Blattes in natürlicher Grösse. . zwei Fiederblättchen mit der Nervatur von unten gesehen. . einzelner Fruchtschuppen des Zapfens a) von der Oberseite, b) von der Unterseite mit den Pollensäcken, c) die äussere Fläche derselben Fig. 135. Zamia Heyderi Lauche. 2. Z. Lodahgesin Mig. 3. Leibol- dit Whg. C. Blättchenlinien-lanzettlich, ganzrandig oder an der Spitze undeutlich ge- zähnelt. 4. Z. Chigua Seem. D. Blättchen länglich-lanzettlich, zuge- spitzt, am Grunde nackt. 5. Z. muricata Willd. 6. Z. Ba- raquiniana Hort. E. Blättchen länglich verkehrt-oval oder verkehrt-lanzettlich, stumpf oder spitzlich, nach der Spitze zu gezäh- nelt, am Grunde nackt. 7. 2. furfuracea Au. 8.2. la- ufoha Lodd. II. Blattstiele ohne Stacheln. A. Blättchen von mehr als Io Nerven durchzogen. a) Blättchen linien-lanzettlich oder schmal-linien-lanzettlich. 10. Z. boliviana DC. 11. Z. media Facg. 12. Z. tenus Wılld. b) Blättchen länglich-verkehrt-oval oder länglich, stumpf. 13. Z. pumila L. 14. Z. Ottonis Mg. 15. Z. pygmaea Sıms. 16. Z. Kiekxu Mg. c) Blättchen lanzettlich oder ellip- tisch -lanzettlich, spitz oder zu- gespitzt. Ri 17. Z. pseudo-parasıtica Yates. 18. Bo ? 460 Ein Besuch auf der Pfaueninsel. Z. Poeppigiana Mart. et Eichl. ; 19. Z. Fischeri Mig. 20. 2. obliqua A. Br. B. Blättchen 3—10-nervig, linear. a) Blätter 43—60-jochig gefiedert. 21. Z. multifohata DC. b) Blätter 6—24-jochig gefiedert. 22. Z. angustifoha Facg. Ein Besuch auf der Pfaueninsel. Von L. WITTMACK. Seit mehreren Jahren hatte der Verein zur Beförderung des Gartenbaues die schöne Pfaueninsel nicht besucht, und um so lebhafter regte sich der Wunsch, sie einmal wieder zu sehen. Nicht blos die Herren, sondern auch die Damen wollten dieses Idyll, den Lieblingsaufenthalt der Königin Louise, diesen einstigen Wohn- sitz des Alchymisten KUNKEL, der auf der Pfaueninsel Gold machen wollte, aber statt dessen das funkelnde Rubinglas zu Stande brachte, wieder schauen. Und so ward denn am Donnerstag, den 24. Juli unter freundlicher Führung des Herrn Hofgärtner REUTER, dem sich Herr Hof- gärtner NIETNER aus dem Neuen Garten angeschlossen, die Insel besichtigt. Eine stattliche Zahl von Theilnehmern, noch verstärkt durch Potsdamer Freunde mit ihren Damen, folgte lauschend den Er- klärungen des freundlichen Führers, dem man an Wort und Miene ansah, wie er mit seinen Pflanzen auf der Insel gross geworden, wie sie ihm gleich Kindern ans Herz gewachsen, wie er sich über ihre Tugenden freut, über ihre Unarten betrübt. Ein gar trefflicher, stiller Be- obachter, hat er jedem seiner Schützlinge seine besonderen Eigenarten abgelauscht, und alle Gartenfreunde würden es Herrn Hofgärtner REUTER gewiss sehr danken, wenn er seine vielen Wahrnehmungen einem grösseren Kreise durch den Druck zugänglich machen wollte. Gar Manches hat bereits Herr Professor MAGNUS, ein sehr fleissiger Besucher der Pfaueninsel, in den Sitzungsberichten des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg, in den Sitzungsberichten der Gesellschaft natur- forschender Freunde und so weiter ver- öffentlicht. Wir müssen uns heute auf das Wesent- lichste beschränken und wollen ohne i systematische Ordnung die Dinge in der Reihenfolge aufführen, wie wir sie sahen. Da fällt uns zuerst schon in Nikolskoe, dem anmuthigen Aussichtspunkte aufdem Festlande, gegenüber der Pfaueninsel, an der Umrankung des Blockhauses Zonzcera brachypoda var. reticulata auf, die be- kanntlich neben eiförmigen Blättern an demselben Zweige häufig fiederspaltig gelappte, eichenartige aufweist, ein merk- würdiges Beispiel von Polymorphismus ®). Zugleich sahen wir unten an der Chaussee leider die Pyramidenpappeln sämmtlich krank, nicht minder aber auch die Schwarz- pappeln, von denen sie vielleicht ab- stammen. Herr REUTER bemerkte, dass dagegen Populus canadensıs gesund, an- dererseits aber Aobinia KPseudacacıa, Platanus, Atlanthus, Catalpa, Morus etc. in Folge der letzten kühlen Sommer, späten Frühjahre und zeitigen Herbstfröste (bei wenngleich milderen Wintern) sehr gelitten haben. Beiläufig erwähnte der- selbe auch, wie Populus tremula und Salix caprea in hiesiger Gegend ebenfalls im Absterben begriffen sind, und wie erstere sich durch Ausläufer, letztere durch Samenausfall fortpflanzen, beide jedoch durch Steckholz sich nicht gut vermehren lassen. . Weiter finden wir auf der Pfaueninsel selbst, unmittelbar an der Ueberfahrtstelle, eine junge Eiche, deren Frucht beim Frieden mit Frankreich im Jahre 1871 gelegt, von soausserordentlichem Wuchse, dass man sie für mindestens zwanzig- jährig halten möchte. Reizend nimmt sich der Brunnen aus, der geschmackvoll mit Epheu umrankt ist und zwar zum Theil mit der schönen, tief gelappten Varietät, welche die Engländer »five finger leaved« nennen. — Vor der im Grün ganz versteckten Hof- gärtnerwohnung findet sich in der Nähe des Wassers ein hübscher Strauch, Zonz- cera caprifolioides K. Koch (Abeha splen- dens Hort.), der Anfang April bereits mit wohlriechenden Blumen’ geschmückt ist; nicht fern davon eine kalifornische Esche, Fraxinus Oregana Nutt. (F. cahfornica Hort.). Durch einen dicht mit Vrts odo- *) Kar Koch führt das in seiner Dendrologie II, ı ı8 seltsamer Weise gar nicht an, obwohl er als Synonym Zoxicera diversifolia Carr., Rev. hort, 1866, 99 eitirt. 1884. 25. September. ] aa Ein Besuch auf der Pfaueninsel. Ri 461 ratıssima und einigen Ampelopsis- und Cissus- Arten bewachsenen Laubengang steigen wir zur Höhe hinauf, und gelangen rechts zu einem Rondel, auf welchem eine grosse Anzahl interessanter Pflanzen ver- sammelt sind. Da ist zunächst der schönen Festons von Fuchsia Thomsoniana zu gedenken, einer niedlichen, kleinblu- migen Fuchsia, welche hier den Winter über (flach hingelegt) im Freien aushält, eine Eigenthümlichkeit, die sie selbst im Fürstlich Fürstenburgischen Hofgarten zu Donaueschingen zeigt. Unter den den Platzumgebenden Schlingpflanzen zeichnet sich Cissus acumınata Asa Gray aus, welcher im unteren Theil dreilappige, ‚später ganzrandige Weinblätter, in der Blüthenregion aber wieder dreilappigeBlät- ter bildet. Auf einem Ruhesitze in diesem Rondel hatte Herr Hofgärtner REUTER eine kleine Sammlung der bemerkenswerthe- sten Gehölze seinerInsel inabgeschnittenen Zweigen etc. zur Ansicht ausgelegt. Wir notirten darunter Spzraea Lindleyana Wall. mit fast 17% langen, weissen Blüthen- rispen, sehr schön, 5. callosa Thunb. und S. callosa alba, eine sehr schöne Form der Weymouthskiefer, Prnus Strobus L., die Herr REUTER exce/sa nennt, ebenso eine hübsche Form der gemeinen Kiefer, Pinus sılvestris mit sehr langen, kräftigen Nadeln, Fraxımus Anomila Torr., eine amerikanische Esche, deren Samen von Herrn Dr. CARLBOLLE geschenkt, Amorpha /ruticosa mit Blüthenständen, die nach dem Abblühen zwischen den einzelnen Blumen wieder Blätter treiben, also in gewissem Sınne eine Art Durchwachsung, Podophyllum Emodi vom Himalaya, eine Berberidee mit grossen rosarothen Beeren, Prunus lauro-cerasus var. grandıfolia etc. Auch einige trockene Stämme, deren Rinde von Mäusen geschält, zeigte uns Her: REUTER. Sie stammen von Pfelea Zrifoliata, denen auf der Insel die Wühl- maus, Arviciola glareolus, so sehr nach- stellt, dass 2 Fuhren getödteter P/elea im vorigen Jahre weggefahren werden muss- ten. Bei der Gelegenheit erfahren wir auch Einiges über die Liebhabereien der Hasen. Diese fressen z. B. auf der Insel von Buche und Haselnussstrauch nur die dunkelgefärbtenVarietäten: Blutbuche und Bluthasel, die grünen lassen sie stehen, desgleichen die gefüllte Pechnelke, wäh- rend die einfache wilde unberührt bleibt. Auch die Zwergpalmen, die im Freien mit den Töpfen eingefuttert werden, fressen sie an, ebenso die Cactus, Opuntia Raffinesgueana. Weiter die lebenden Pflanzenschätze musternd, treffen wir an: Aydrangea nivea, Yucca filamentosa in Blüthe, Evony- mus radıcans fol. var., letzterer eine ganz steife, dichte, niedrige, fast heckenartige Einfassung bildend, für Rabatten nicht genug zu empfehlen und unter leichter Decke aushaltend, Zahmodendron argen- Zeum, dieser schöne Steppenstrauch in prächtiger Kronenform auf Caragana- Hochstamm veredelt, Vegundo cıssifolum, Celastrus scandens, sehr schöne Gloxinien aus Samen von der Insel. Was Schloss ist ‚erreicht! Ein Da der Gesellschaft, besonders die Damen, beeilte sich, in demselben die Erinnerungen an die unvergessliche Königin LOUISE und die sonstigen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und dann von den beiden, durch eine Brücke verbundenen Thürmen die wundervolle Aussicht auf die blauen Fluthen der Havel und ihre romantischen Ufer zu geniessen, während ein anderer Theil, dem das Schloss schon bekannt, die Umgebung mustert und voll Be- wunderung ist über die herrlichen Rasen- bahnen und ihre geschickte Bepflanzung. Am Schlosse selbst zeigt sich eine bisher leere Nische, hübsch bekleidet mit ver- schiedenen Dekorations- und Schling- pflanzen, unter denen uns besonders Aristolochia sempervirens und Vitis amu- rensis mit grossem Blatt auffallen. — Der Eingang zum Schloss ist von hohen Topf- gewächsen flankirt, während die Wand- fläche mit Solanum jasminoides, Fasminum officinale, Tecoma radicans etc. bekleidet ist. Gegenüber dem Schlosse steht ein alter Flieder, Syringa vulgaris var. Va- rina (nach Humboldt Lilac de Varin), dem man so zu sagen ein künstliches Bein eingesetzt. Die schöne Krene hatte näm- lich einen sehr altersschwachen, morschen, hohlen Stamm ; um die Krone zu erhalten, wurden die Hauptzweige auf einen halben Fuss heruntergeschnitten, um den alten Stamm eine Lage guter Erde, vermengt mit Kuhdünger, gebracht, das Ganze mit Weidenrinde zusammengehalten und gar bald bildeten sich nun in diesem grossen Naturtopfe aus dem oberen gesunden Theil des Baumes neue Wurzeln, die jetzt die Krone fast allein ernähren. — Ein Cyäsus A Ein Besuch a der Pfaueninsel. 462 Alshingeri zeigt die Eigenthümlichkeit, dass er nur alle 2 Jahre blüht, ein Kirschlorbeer, Prunus lauro-cerasus latifolia (Hortus Ver- saill.) giebt das Bestreben kund, baumartig zu werden, eine ganze Gruppe junger CryP- tomeria japonica erweist sich als Kinder der in ihrer Mitte stehenden Mutter, die auch in diesem Jahre reich mit Zapfen behangen. Diese Crypiomeria ist neben der an der Wildparkstation stehenden, aber weniger schönen wohl die grösste und die einzige ohne Decke aushaltende in Norddeutschland. Nicht minder schön ist Thuyja. gigantea Nutt. (T. Menztesti Dougl., T. Lobbui Hort.), der man wohl un- bedingt bezüglich des Ansehens den Vor- zug vor der Wellingtonia geben muss und die dabei vollkommen hart ist”). Es folgen Zlaeagnus parvifoha, Broussonetia, Wellingtonia, recht hoch, hier noch nie erfroren, Gingko bıloba, Fuglans nıgra, verschiedene Sämlinge von Acer Pseudo- platanus, Acer dissectum Thunbg. Den Rasen zieren eine schöne Hänge- birke und besonders eine Gruppe Fichten, von denen eine kürzlich vom Blitzschlage getroffen ist. Man hat den Riss, der da- durch entstanden ist, mit Lehm und Kuh- dung verstrichen, und hofft den Baum so zu erhalten. Es liegt nämlich an der Erhaltung dieser Gruppe von Bäumen ganz besonders viel, da sie das bei Fichten merkwürdige Beispiel zeigen, dass die mächtigen Zweige, welche die Stämme bis tief unten bekleiden, soweit sie auf dem Boden liegen, neue Wurzeln ge- schlagen und bereits zierliche Bäumchen entwickelt haben. Weiter wandernd finden wir eine Gruppe mächtiger Datura arborea, eine hängende Akazie, Robinia Pseudacacia pendula, hier entstanden, Eryngünn pandanaefohum, AHydrangea quercifola (im Winter leicht zu decken), Rubus australis etc. etc., und kommen dann an die Stelle, an welcher früher das im Jahre 1880 abgebrannte Palmenhaus stand. Der Platz ist in ge- schickter Weise zur Auspflanzung seltener Gehölze, Sämlinge etc. benutzt. Ganz besonders auffallend verschieden sind die aus Samen hervorgegangenen Thuja occidentalis-Exemplare, eins darunter, von sehr heller Farbe, bleibt den ganzen Winter grün und wird nicht braun. Ein ..*) Es werden gegenwärtig auch forstmännisch mit ihr Versuche in Deutschland angestellt, _ Platanen- Sämling zeigt ehe Bade und Blattstiele, ein Tulpenbaum ist aus Samen des vorhandenen älteren erzogen, der beim Brande des Hauses Schaden litt, die Wunden aber wieder überwallt hat. Die seltene Droussonetia Kazıinoki Szeb.(Morus Kaempferi Hort.) erfreut durch die hübschen Blätter, xyloides Wall. desgleichen, Rubus lacıiniatus Wılld. pflanzt sich echt durch Samen fort, R. austrahs, diese fast ganz blatt- lose Brombeere, überwintert, Ligustrum ovalıfolum bleibt ebenfalls ungedeckt, Smilax pseudo-china überwintert unter leichter Decke, desgleichen. Von besonderer Grösse und Schönheit sind einige Eichen; die grösste hat ca. IO »» im Umfang und wird auf 1000 Jahre geschätzt, eine andere hat einst in Folge Ausbrennens gelitten, sich aber wieder erholt, obwohl der Stamm hohl geworden, eine andere, die »Ringel- Eiche« auf dem sog. »Priesteracker« zeigt oben am Stamm eine ringformige Ueber- wallung, vielleicht in Folge eines früher um sie gelegten Ringes. cerasus colchıca und P. lusıtanica halten . im Freien aus, von Vznca major ist eine hübsche Varietät aurea von Herrn Hof- gärtner REUTER gezogen, (astanea vesca gedeiht auch auf sehr schlechtem Boden und bildet dort ausserordentlich scharf gezähnte Blätter. Eine Abzes Appollinis zeichnet sich dadurch aus, dass die aus ihren Seitentrieben erzogenen Stecklinge doch alle hübsche Köpfe bilden; die schönen Arundo Donax stammen noch von den Exemplaren, welche einst ALEX. VON HUMBOLDT während des Kongresses zu Verona mit Oelbäumen, Lorbeern etc. aus Italien sandte. — Die Zeit gestattete diesmal nicht, auch den hinteren Theil der Insel, wo sich noch mancherleibemerkenswerthe Gehölze finden, zu besichtigen, an der » Rutsch- bahn« vorbei, die noch jetzt öfter von den Allerhöchsten und Höchsten Herr- schaften benutzt wird, wandte man sich erfreute sich unterwegs noch an mehreren hübschen Gruppen, in denen Symphoricarpus race- mosus Mchx. (S. pollucensis Hort.), Hyper:- cum calycınum und uralum Don, H. nepa- der Ueberfahrtstelle zu, lense Hort. sich auszeichnen, und verliess, vom lebhaftesten Danke erfüllt über die 4 freundliche Führung und hoch befriedigt über die vielen Merkwürdigkeiten, über Opuntia Raffınesqueana Prunus lauro- Fraxıinus zantho- - UL a un un nd Lt 2 DL 2 uud Aueu Zt un z N se dann ern \ 1884. 25. September.) die vorzügliche Unterhaltung der Anlagen, über die herrlichen Blicke auf die um- gebende Landschaft und die seeartige Havel das glückliche Eiland, das man wegen seines milden Klimas treffend das »Irland der Mark Brandenburg« nennen könnte. \ I! > \® v z IC ME Va a Zr: 03 SF Sc n I = 2) a, ee ELF ee ER are RI : db 1 \i Fig. 136. WARD’s einfacher Weintrauben- Trog. Fig. 139. WARD’s Weintrauben-Gestell und Doppel-Trog im Querschnitt. Ward’s Patent-Tröge für abgeschnittene Weintrauben. (Mit 4 Abbildungen), os, er grosse Weintreiber GEORGE WARD in Bishop’s Stortford hat, wie Garden. Tröge für abgeschnittene Weintrauben. a 463 Chronicle vom 26. Juli d. J. S. 109 mit- theilt, einen neuen Trog zur Aufbewah- rung abgeschnittener Weintrauben er- funden. Die Tröge, deren Abbildung wir dem Gard. Chron. entnehmen, sind von länglicher Form, ca. 45 cz lang, aus gla- sirtem Steingut, daher sauber, billig und doch dauerhaft. Sie werden in 2 ver- GL: DEE, /, Hie, 137. WARD’s einfacher Weintrauben -Trog im Durchschnitt. [i Fig. 138. WARD’s Weintrauben-Gestell und Tröge. schiedenen Sorten: einzelne und doppelte gefertigt. Die einfachen (Fig. 136 u. 137) werden mit L-förmigen Haken (Bankeisen) an einer Wand befestigt, die doppelten (Fig. 138 u. 139) stehen frei auf hölzernen, speziell dafür gemachten Rahmen. Die Art sie zu befestigen und zu gebrauchen 464 Gartenbau- Ausstellungen. geht am besten aus den in einem grösse- ren Massstab gezeichneten Fig. 137 u. 139 hervor. Man bemerkt dort, dass sowohl die einfachen wie die doppelten Tröge innen einen Flansch oder Leiste FF haben. Der Trieb, der die Traube trägt, muss so lang abgeschnitten werden, dass die Traube frei über dem Trog hängen kann, das untere Ende jedoch unter den Flansch reicht. Ein Anbinden ist somit gar nicht erforderlich, da das Gewicht der Traube genügt, um den Trieb in seiner Lage zu erhalten. Auf diese einfache Weise wird viel Arbeit und Mühe erspart. Die Trau- ben hängen in ihrer natürlichen Lage, ohne dass der Trog kippen kann, und es’ ist also keine Gefahr, dass er leckt. Auch hat man nicht die Sorge, ob das untere Ende auch im Wasser stehe, und doch braucht der Trog nicht bis an den Rand gefüllt zu sein. Das Wasser wird ein- gegossen, ohne die Trauben zu stören, und jeder Zweig kann behufs Nachsehens mit der den. 1. Woche des viele Weinzüchter haben in dieser Zeit die Tröge gesehen und alle sich sehr bei- fällig darüber ausgesprochen. Die Tröge werden mit den Enden nicht dicht aneinander gestellt, sondern wie Fig. 136 u. 133 zeigen, ungefähr 18 cz aus- einander. Das dichte Aneinanderstellen würde doch nichts nützen, denn die Trau- ben an den Enden würden zu dicht zu- sammenkommen. Vielleicht findet sich auch in Deutsch- land eine Fabrik, welche die Anfertigung solcher Tröge übernimmt. — Aehnliche‘ Apparate in geringerer Höhe und Breite liessen sich am Ende auch für Rosen be. nutzen. Gartenbau -Ausstellungen. Internationale Ausstellung in St. Petersburg. Von M. HorFFMmannN. (Schluss. 3ezüglich Frucht-Konserven und ge- ) troc RER Gemüse konkurrirten die Firmeriä AZIBERT-Petersburg sowie WOLFF und Arve- alles Mögliche versucht, ihres Genusses theil- grössten Leichtigkeit heraus-ı genommen und wieder hineingestellt wer-ı Herr WARD benutzt diese Tröge, um 400 #g Irauben vom Januar bis zur. April zu konserviren; Kopenhagen. Dass man im Norden diese Kunst ganz besonders versteht, ıst wohl be- greiflich, sofern man hier von Natur darauf hingewiesen, dasjenige künstlich zu erhalten, was der nördlich gelegene Himmelsstrich zur Winterzeit versagt. Die getriebenen Gemüse ersetzen wohl die Bedürfnisse des vornehmen Mannes darın, doch die Nah- rung der Bevölkerung misst nach anderen Dimensionen und will überhaupt unter billigeren Bedingungen beschafft sein. Wenn jedoch die Aufbewahrung getrockneter Ge- müse auf so hoher Stufe steht, ist dies noch mehr bei den Frucht-Konserven der Fall. Namentlich die aus der Krimm nach dem Norden Russlands versendeten Früchte sind in trocknem wie flüssıgem Zustande so ausserordentlich konservirt, dass wir er- staunten, diesen Artikel hier so vorzüglich anzutreffen. Wo der Gemüsebau im Freien nur in einigen Monaten möglich ist, trifft dies den Obstbau noch weit empfindlicher. Früchte, welche der Süden Russlands in so reichem Maasse liefert, möchte man auch ım Norden nicht entbehren und so wird haftig zu werden. Die überzuckerten trocknen. Frucht-Konserven besassen noch vollstes Aroma und können in der ihnen künstlich gewordenen Verfassung Jahre lang auf- bewahrt werden, ein Beispiel, das wohl ver- diente, von uns nachgeahmt zu werden; die in Zucker eingesottenen Früchte hingegen sind nicht minder schön und ein Theelöffel davon im T’'hee genossen ist von ausser- ordentlichem Wohlgeschmack. Sehr inter- essirte uns sodann noch die Konserven- Abtheilung der japanischen Regierung. So fanden wir getrocknete Knollen von Calocasia antiquorum, Lappa major (japan. Gobo), Leucocasia gigantea (Jap. Hasu-imo), Batatas edulis (Jap. mijin-imo), langgestreckte, theils weisse, theils rothe Knollen in 4—5 Sorten, Dioscorea japonica (Jap. Tsukume - imo). Nicht unerwähnt seien die Früchte von Citrus chinensis (Japan. Kinkonembo), runde, oberhalb plattgedrückte Form, Citrus Bigar dia, Citrus japonica in > Formen (Japan. Kiman), die eine, eine kleine runde Frucht und (Ja Magani-Kinkan) eine kleine elliptisch ge- formte Frucht. Auch Pompelmuse war ım grösseren Exemplaren vertreten, sowie ein Birne, die wir Europäer indess eher für eine Apfel, eine Reinettenart, gehalten. Frucht rund, mit grauer lederartiger Schale und einem weissen, harten glasigen Fruchtfleisc durchzogen, das einer Wasserrübe ähnlic | schmeckte. Man kann es dem in Japan lebenden Europäer wohl nachempfinden, wenn er sich unter solchen Umständen nac heimatlichen Früchten zurücksehnte und h dies Verlangen seiner Zeit unser Mitglied R. GÄRTNER wohl auch zunächst Veranlassur / | Be r ‘ 1 a de AN A N FE E ER FA A Pe 1884. 25. September. gegeben, nach Japan den deutschen Obst- baum einzuführen. x Als Schlussakkord lebender Pflanzen domi- nirten die Bindereien und Blumen-Arrange- ments, welche in nicht unerheblicher Auswahl von EILERS-, DMITRIEFF-, LEUBNER-Petersburg, REMPEN U. SOHN, ABELA Jun., Zarskoie-Selo, _ NoErFF- Moskau, in Kränzen von DRESCHER, Maver-Berlin, in getrockneten und gefärbten Gräsern namentlich von der Erfurter Firma J. € SCHMIDT, in Arrangements aus ge- presstem Edelweiss von Jos. ADAamEc-Ischl, ausgestellt waren. Wenn die Produkte der 3 letzteren Gat- tungen uns als gute Bekannte anheimelten, für den Petersburger Blumen-Markt indess nicht stark gefragt sind, so interessirten uns doch in erster Linie die Arrangements aus - Irischem Material. Man bindet in Petersburg _ auch nicht so leicht als bei im Durchschnitt sehr geschmackvoll, wenn uns ın Berlin. Aber es zeichnet sich das einzelne Bouquet durch werthvolle Blumen aus und nament- lich legt der feine Russe den höchsten Werth auf schön ausgebildete Rosen, hauptsächlich 'Theerosen und Thee-Hybriden. Dass die ' Preise sich sehr zu Gunsten der dortigen Bouquetfabrikation stellen, ist wohl natürlich; der Russe macht darin höhere Ansprüche, _ als wir hier und ein Bouquet von ıco bis ı20 bis 180 Rubel gehört durchaus nicht zu den Seltenheiten.“) Die Arrangements von EILERS zeichneten sich sowohl durch Leichtigkeit als besondere Originalität aus. Namentlich gefiel sehr eine sog. Balkon- fenster-Dekoration, ausserhalb des Fensters angebracht, von seinem Obergärtner GERST- MANN. Das Fenster war in der Ausstellung durch einen Spiegel dargestellt und dieser voneinem hölzernen Blumenbrett von ca. 4ocım Höhe umgeben, auf dem Töpfe und Blumen in äusserst gefälliger Manier arrangirt. Bou- quets, Körbchen,wie Blumentische, Kränze etc. zeugten nicht nur von der Geschicklichkeit ihres Verfertigers, sondern bekundeten zu- - gleich einen grossen Reichthum in der Auswahl der in Petersburg zu dieser Zeit vorhandenen - Blumen, unter denen Rosen, Maiblumen und werk auch _ scheinen. Lilien das vornehmlichste Kontingent stellten. Arrangements anderer Firmen zeugten theil- weis von einem recht regen Fleiss und Be- streben, es gut zu machen und war an kost- baren Rosen Nichts gespart. Doch nicht ımmer lässt die schöne Blume das Kunst- selbst dem entsprechend er- Eine schöne Blume in Masse zu- sammengestellt, verliert namentlich an Zart- heit der Farbe, an vollendetem Ausbau der Form. Die anmuthige Erscheinung eines =) Wobei nicht zu vergessen, dass das ganze Geschäft im Jahre sich nur auf 5—6 Monate be- schränkt. .») Gartenbau- A usstellungen. a ; 465 aus Blumen gefertigten Kunstwerkes liegt vor allen Dingen in der geschickten Ab- wechselung der verschiedenen Töne und Formen der Blume selbst und es kann das aus einfachsten Blumen bestehende Bouquet seinen stillen Zauber auf den Betrachter üben, wenn ausser der erforderlichen Eleganz die richtige Zusammengruppirung getroffen ist. In dieser Beziehung übersieht man in Petersburg den Werth der Binderei, sofern Publikum wie Fachmann ein Arrangement aus einfachem Blumenmaterial nicht lieben, während darin gerade die grössere Kunst liegt, dieses schön zu gestalten. Und noch ein Anderes. Das, was das Bouquet, Arrange- ment etc. anmuthig, ich möchte sagen, inter- essant macht, ist die Abwechselung in den horizontalen Linien, d. h. dass die eine Blume höher sıch erhebt als dıe andere, das zierliche Grün in schlanker Form noch höher, der dunkle kompactere Wuchs da- gegen wieder tiefer, zurückgehalten, den Grundakkord der Komposition, den Hinter- grund bildet, auf dem das Gemälde sich abheben soll. Dass man in Petersburg zum Kranz gewöhnlichere Blumen im Allgemeinen verwendet, ist gleichfalls eine Eigenthümlich- keit des Russen, welche er wohl nicht recht begründen kann. Anders verhält es sich mit dem Arrangement aus Pflanzen, das Be- pflanzen der Jardinieren etc., was er durch- gängig gut versteht, ja die sog. Kaisergruppe war darin eine Musterleistung, wenn schon in grösserem Massstabe. Als ein sehr be- achtenswerther Gegenstand erschien noch ein Bouquet, gleichfalls aus dem Geschäft von EILERS, das behufs der längeren Lebens- fähigkeit mit Moos gebunden war. Moos beim Bouquetbinden zu verwenden, ist ja schon eine alte Geschichte, aber hier in dieser Form neu, sofern jede einzelne Blume, mit längerem Moos umwickelt, mit der im Innern vorhandenen Moos- masse so weit in Verbindung steht, dass die Feuchtigkeit alle einzelnen Theile durch- dringt. Das so bereitete Mooswerk ist etwas schwerer, als ein gewöhnliches Bouquet, hat dagegen aber den Vortheil längerer Frische für sich und würde, in Vasen oder dergl. hingestellt, jedenfalls seinen Zweck noch vollkommener erfüllen. Arrangements, ver- schiedenen Figuren nachgebildet, herzustellen ist, wie überhaupt nicht ohne Risiko, in Peters- burg theilweise wieder abgekommen. So- genannte Blumenkissen, Herzen und dergl. sieht man dort jetzt sehr selten, und ıch muss gestehen, dieser Mangel berührte ganz angenehm. Im Allgemeinen bindet man in Russland noch zu fest, die Blumen stehen zu dick und zu kurz einander gegenüber, dagegen kommen Farbenverletzungen aus dem Grunde weniger vor, weil man in der Auswahl des Materials sich sehr beschränkt, 8 Ya ME Gartenbad- Ausstellungen. 466 ein Umstand, der indess nur zu leicht eine gewisse Monotonie zur Folge hat. Zusammen- stellung von bunt gefärbten Gräsern und Blumen ist aber nach meinem Dafürhalten ein sehr schwieriges Gebiet der Blumen- binderei und steht bezüglich des Arrange- ments demjenigen aus gemachten Blumen vielfach nach. Das letztere, aus der Noth- wendigkeit her geboten, unsere Hüte, Roben etc. da zu schmücken, wo Staub, Regen, Sonnenschein, heisse Luft etc. das lebende Gebilde bald vernichten würde, be- kundet im Allgemeinen viel Geschmack und dies namentlich in der Wahl der Farben, während man ein Gleiches bei den Erzeug- nissen aus bunt gefärbten Blumen und Gräsern nicht immer behaupten kann, da sie mit- unter geradezu von läbmender Wirkung sind. Die Arrangements aus gepressten Blumen sind jedenfalls noch grosser Vervollkomm- nung fähıg, und wenn diese Arbeit bei uns jetzt so sehr beliebt wird, ist das kein Fehler, Es kann sich hier eine Kunstidee entwickeln und vervollkommnen, sie kann auf diesem Wege zur Darstellung gebracht werden, und das ist ausser einem möglichst sorgfältig präparirtem Material von höchster Wichtig- keit. Ich habe auf diesem Gebiete schon einzelne Darstellungen gesehen, die, was Feinheit der Anordnung und Gruppirung geschmackvoller Farbenzusammenstellung an- betrifft, dem poetischen Duft eines Blumen- Stilllebens in keiner Weise nachstanden. Das vorhandene Kontingent darin war hier ziem- lich schwach vertreten, doch glaube ich be- stimmt, dass gerade das nordische Klima dazu in erster Linie berufen ist, diesen Kunst- zweig auszubilden und zu vervollkommnen. Als solcher ins Zimmer gehörender Artikel erscheint auch gleichzeitig das Heer der Aquarien und Terrarien und Blumentische, welches in ausserordentlicher Fülle der Ob- jekte sich präsentirte. Vornehmlich in diesem Artikel treibt man in Petersburg einen Luxus, aber man hat auch fachmännischerseits viel Verständniss dafür und waren Produkte, wie die von ZIMMERMANN, BIENGE, MULERT-Peters- burg etc. der beste Beweis für diese Be- hauptung. Hieran anknüpfend erscheinen gleichzeitig die von Eisen, Bronze und Cuivre polı gefertigten Gegenstände, vielfach zum Zimmerschmuck verwendbar, in reicher Aus- wahl. Namentlich wurden hier 2 Falconiere von CHopin-Petersburg als besonders werth- volle Stücke angesehen, die, was Entwurf und Ausführung anbetraf, wohl ihres Gleichen suchten. Eine weitere Abtheilung, welche der be- treffenden Preisrichter-Sektion keine geringe Mühe der Beurtheilung veranlasste, betraf die Gartenpläne, Zeichnungen und Modelle. Nicht sowohl die meist un- günstige Placirung, das Zerstreutsein dieser Gruppe in einzelne Theile, als das Fehlen diverser, zuvor angemeldeter Arbeiten, die verhältnissmässig knapp bemessene Zeit zum Beurtheilen derselben, hatten so manche Schwierigkeit im Gefolge, Eine eingehende Kritik der Pläne zu geben ist hier nicht möglich, für den Leser auch zu ermüdend, und mag darın dıe Kürze des Berichtes entschuldigt werden. Als vorwiegend beste Arbeiten erschienen: P. LiNDAHL, städtische Anlage von Würzburg ım Grundriss und profilirten Ansichten mit je besonderem Massstabe versehen, welche nicht alleın den geschickten Zeichner, sondern auch in einer sehr geschickten Disposition der Terrainverhältnisse der Wasser-, Rasen- und Gebüsch - Partieen den gesunden Land- schafter erkennen liess. Ferner ein Plan von F. Hoppe Pankow, Entwurf zu einem Landsitz, der, nach MEyvEr’scher Manier ge- zeichnet, die Ideen des Meisters deutlich be- kundete. Die Friedhof-Anlagen von Düssel- dorf desselben Ausstellers sind schon früher besprochen worden. GODEMANN-Bredeney bei Kettwig a.R., Entwurf für die Gärtnerei einer russischen Villa nebst Erläuterung be- kundete ein recht tüchtiges Streben, sowohl in Zeichnung, als Ausführung der zu Grunde liegenden, gut überlegten Idee. A. Beın- Sieverskaja, Entwürfe zu Teppichbeeten sowie G.SCHNEIDER-Dessau, Zeichnungen von Form- und Spalier-Obst, Veredelungsmethoden etc. zeisten uns zwei sehr sorgfältig ausgeführte Arbeiten. Ausser dem Haupt-Bestandtheil seitens unserer Landsleute hatten sich die ° Holländer sowie diverse Russen mit ihren Arbeiten vorgewagt, so dass es an bunten Gemälden durchaus keinen Mangel hatte. Besondere Anerkennung fanden die Botani- schen Wandtafeln des Professor Knv-Berlin, sowie botanische Darstellungen des Japa- nischen Unterrichts-Ministeriums, beiderseits Unterrichts-Zwecken dienend. Von nicht geringerem Interesse für uns waren die Mo- dellezuverschiedenen Konstruktionen von Ge- wächshäusern und entsprechenden Anlagen. Ein solches von Ingenieur R.MÜLLER-Strehlen bei Dresden, stellte nicht allein den Gewächs- hausraum dar, sondern zugleich auch diesen in möglichst einfach zweckentsprechender Weise mit den ev. Wohnräumen in Ver- bindung gedacht. Ein zweites Modell, das eines Erdkellers (Ueberwinterungsraum für Gemüse, Einschlag und Rosen etc.), von LEUBNER-Petersburgliess gleich auf den ersten Blick den Fachmann als den Verfertiger erscheinen. Als drittes Modell erschien uns von Wichtigkeit die Ableitung Schweiss- wassers im feuchten Warmhause. Die Idee, das Wasser mittelst gedrehter baumwollener Fäden, welche unterhalb des Glases dicht an der Fenstersprosse entlang führen, am untersten Ende beliebig in einen Behäl 5 Dh Zinn 2 in a ner Br An > nr I nr BEP ne An nn nn nal mt 0 1 üt 1 ums ang I u nl Dunn as A u 0 a ir I ter zu leiten, ist an sich nicht neu, sofern man in früheren Jahren zu diesem Zwecke derartige Versuche bereits mit Wollfäden gemacht. hatte. Indessen muss man dem Darsteller Hofgärtner RocHoLL - Petersburg dafür Dank wissen, den alten Gedanken wieder aufgenommen zu haben, dessen Aus- führung jedenfalls besser funktionirte, als s. Z. die Wollfäden. Von Modellen bis zur wirklichen Ausführung ist nur ein Schritt und wenn auch hier nicht von Gewächshaus- bauten in natürlicher Grösse die Rede sein kann, so beschäftigen uns an Stelle dessen die Gartenhäuser, Pavillons aus Eisen, Holz, Rohr etc., unter denen wir vornehmlich eines schmiedeeisernen Pavillons gedenken, der als Handarbeit ein vollendetes Kunstwerk darstellte. WINKLER, Schmiedemeister in Petersburg, war der Verfertiger, ein Mann, der in Erz und Eisen arbeitend diese Kunst jedenfalls an der Quelle gelernt hat. Die hierher gehörenden Gartenmöbelaus diversem Material von BREYER, PAHL, STELLI, MARA- ROw-Petersburg bekundeten gleichfalls mehr oder minder viel Geschmack. Dass es an Gartengeräthen wie Pumpen, Spritzen, Spaten, Hacken, Schaufeln etc. nicht fehlte, ist wohl nur zu natürlich; eine Ausstellung ohne diese eiserne, gussstählerne Zuthat wäre ja doch undenkbar. Auch die Auswahl in Etiquetten war keine geringe und jedenfalls sehr nützliche, da wir mit dieser Frage bisher immer noch nicht im Reinen sind Die von RADiG und KÖHLeEr- Schweidnitz, wie solche von BRANDES-Han- nover behaupteten mit den ersten Rang. Auch an Töpfen, thönernen Geräthen fehlte es nicht; hatte doch diesmal auch Japan sein Kontingent in dem Artikel gestellt. Doch der Instrumente, namentlich der optischen dürfen wir nicht vergessen. Die Fabrikate von SCHIECK-Berlin und Dr. HArTNAcK-Potsdam waren äusserst vortheilhaft vertreten und interessirte uns von letzterer Firma besonders das Embryoskop, dessen äusserst sinnreiche Vorrichtung die Uebertragung des mikro- skopischen Präparates vermittelst eines Gra- phites auf rauher Glasplatte in gewünschter Grösse leicht gestattet. Damit wäre im Wesentlichen der Einzel- heiten Erwähnung geschehen, welche uns das so reich ausgestattete Bild der Peters- burger internationalen Ausstellung darbot. Dass sich dem Einzelnen so Manches verbirgt, darf bei der Fülle vorhandenen Materials nicht verwundern; der Kritiker ist auch nur Mensch, wıe die andern Alle; nur mit dem Unterschiede, dass er sich üben soll, objektiv fest zu urtheilen, subjektiv scharf zu sehen. Wozu? Um das Gute vom Schlechten zu unterscheiden, um jenes anzuerkennen, dieses zu ignoriren, jenes in der Anerkennung zu heben, damit es weitere Nachahmung und Gartenbau- Ausstellungen. 467 Vervollkommnung finde, dieses durch Ueber- gehen unschädlich zu machen. Ich kann den Bericht nicht schliessen, ohne über das Arrangement im Allgemeinen, sowie denen, die dasselbe geleitet, noch einige Worte zu widmen. Ueber den Ausstellungsraum ist das Nähere in Bezug auf Räumlichkeit bereits gesagt worden, es sei ergänzend hinzu- zufügen, dass unter den obwaltend ungünstig räumlichen Verhältnissen im Ganzen das. Möglichste geleistet worden ist — ich meine das in Bezug auf das Arrangement. Wenn der Totaleindruck des Bildes von der künst- lich aufgeführten Terrasse (am Eingang) her in Etwas gestört wurde, so waren es die Köpfe der mächtigen Palmen, welche, dicht an die Decke stossend, gleichsam von der auf ihnen ruhenden Last gebeugt erschienen und so ıhrer Freiheit, ıhres stolzen Wuchses beraubt waren. In zweiter Linie wirkte der Hintergrmnnd, die Wand, an welcher die bunten Blumen und Kranz - Arrangements Aufstellung fanden, zu unruhig gegen den vorderen Haupttheil. Indess die Eintheilung dieses letzteren mit den anfangs tiefliegenden Rasen-Parterres, die sich allmählich erhebend eine sehr wirkungsvolle Teichscenerie um- gaben, weiterhin den Zufluss des Wassers in gehobenen Bodenwurf schmückend, zum Fels erhoben, dem sprudelnden Gewässer als Ursprung dienend, die ganze Landschaft in effektvoller Weise zum wesentlichen Ab- schluss brachte, war an sich eine sehr ge- schickte Berechnung der Perspektive. Und als Rahmen in dunkeln Schattenpartien dienten die an der Längsseite formirten Coniferen - Gruppen, welche in gehobener und sich senkender Horizontale das Inter- essante des Bildes nur erhöhten. Die Dar- stellung der Felsen war eine sehr geschickte. Der aus Hölzern errichtete Unterbau war mit Leinewand und besonders mit Bast- matten in zackigem Wurf überzogen und mit grauem Farbenton überkleidet, welcher durch schwarze und schillernde Punkte als Imitation des Syenitfelsens sehr natürlich wirkte. "Wenn unser Altmeister REGEL hierin ein glänzendes Zeugniss seiner gärtnerischen Idee gab, so gewiss noch viel mehr darin, dass er trotz seines hohen Alters es ver- standen, die Völker alle zusammen zu trom- meln, sie alle unter einen Hut zu bringen, d. h. das Ganze in geordneten Haufen auf- marschiren zu lassen. Wer da weiss, was grosse Ausstellungen für Schwierigkeiten mit sich bringen, was deren Inscenirung persön- lich für Opfer verlangt, wer erwägt, welche Ungunst anderweiter Umstände ein Zustande- kommen solcher Ideen erschweren, der wird annähernd einen Begriff haben von dem, was dieser Mann dabei geleistet hat. Ich habe nicht nöthig, hier Weihrauch zu opfern, das Miscellen. 468 würde mir schlecht anstehen und den ein- fachen Sinn des Betreffenden eher verletzen als erheben — indess in dem Gelingen des Ganzen liegt der Werth des Talentes, der Preis der Arbeit und des Schaffens, darum Ehre, dem sie gebührt, darum Dank denen die Alle ungenannt mitgeholfen, dass die Gartenkunst auch im hohen Norden zu dem Ansehen durch sie gelangt, dem Ansehen, dem unser Aller Lebenszweck und Arbeit gilt. Miscellen. Kultur von Epiphylium. ; Zur Kultur von Epiphyllum schreibt die »Deutsche Gärtnerzeitung« u. A. Folgendes: »Peireskia®) aculeata, die gewöhnliche Unter- lage für Epiphyllum, ist leicht in grossen Massen zu vermehren, wächst schnell, nimmt das Edelreis gut an und liefert bald blühende Pflänzchen. Aber das Dickenwachsthum der Unterlage bleibt gegen die Entwickelung der Krone bedeutend zurück und man hat stets ein gebrechliches Kulturstück zu hüten. Als fortwährend vegetirende Pflanzen ver: tragen die Peireskien auch die Ruheperioden nicht gut, die man den Epiphyllen nach der Blüthe und nach Beendigung des Triebes gewähren muss. Die Wurzeln werden leicht krank, verfallen der Trockenfäule und die Pflanze ist verloren. Kräftigere, widerstands- fähıgere Unterlagen giebt eine Art Cereus mit kriechenden, runden Aesten, Cereus Mac Donaldi, die mit dem Edelreis leicht und! gut verwächst und infolge üppiger Vegetation bald eine umfangreiche Krone bildet, die von der holzartig werdenden Unterlage gut getragen wird. Gegen übermässige Nässe muss selbstverständlich diese wie jede andere Unterlage von Cereus geschützt werden; mit den nöthigen Vorkehrungen als Steckling behandelt, bildet sie leicht neue Wurzeln, welches bei Peireskia niemals Erfolg hat. Allerdings muss man kräftig entwickelte, ver- ästelte Pflanzen haben, um gleich veredlungs- fähige Unterlagen in passender Länge schnei- den zu können, die unbewurzelt veredelt. und dann gesteckt werden. Die Bewurzelung erfolgt dann gleichzeitig mit der Verwachsung der Veredlung, die williger blüht als auf, der Peireskia-Unterlage. Besser als Peireskia aculeata als Unter-. lage sind immerhin nochP. subulata Mühlenpf. (Opuntia subulata Hort.) und P. calandriniae- formis Hort. Berol. Erstere kann man zur *) PLUMIER benannte die Gattung 1703 zu Ehren des Senators NICOLAUS FABRICIUS PEIRESK zu Aix; da aber das französische eö wie e gesprochen wird, so schrieb PLUMIER lateinisch: Zereskia. Ihm muss man der Priorität nach folgen nnd nicht LEMAIRE, welcher anstatt dessen Zeireskia setzte. I. W; —— Vermehrung heranziehen, indem man ihr Be ab, als bis er ganz abgewelkt und trocken den Kopf abschneidet, dann in den freien Grund eines Mistbeetes in sonniger, geschütz- ter Lage setzt, wo sich dann bald neue, zur Vermehrung verwendbare Triebe bilden. Subulata ist sehr saftreich, muss daher vor der Veredlung längere Zeit trocken gehalten werden, weil sonst der hervorquellende Saft das Verwachsen hindert. Calandrinaefolıa wird wie diese vermehrt und bildet im erst geschlossenen, dann offenen Mistbeet schnell kerzengrade Stämmchen.« O;H. Vriesea tesselata zum I. Male in Deutschland blühend. Seit einigen Tagen blüht Vrzesea (oder Tillandsia) tesselata hier und wird voraus- sichtlich noch mindestens 8 Tage lang blühen. Die Blüthen öffnen sich spät Abends und schliessen sich gegen ıo oder ıı Uhr Vor- mittags. Die Pflanze und einzelne Blüthen sind photographirt und werde ich Ihnen in einigen, besser gesagt, in 14 Tagen Bilder und Text senden. ee Carpentaria blühend. Auch Carpentaria cal- fornica blüht hier zum ersten Male; hübsche, weisse, ziemlich grosse Blüthen. 'Wilhelmshöhe b. Cassel, ır. August 1884. C. WISSENBACH. Gegen Thrips (schwarze Fliegen) auf Lapa- geria-Blättern. Man räuchere 2 oder 3 mal in Zwischenräumen von ca. ıo Tagen. Sind die Pflanzen nicht zu gross, so tauche man dieselben in eine Mischung von !/, Ag schwarzer Seife, '/, / starkes Tabakswasser und 8 / Wasser. Ehe die Pflanzen ganz trocken, wasche man sie mit reinem Wasser und wiederhole das Ganze nach ı4 Tagen. Grössere Pflanzen könnenmitderangegebenen Flüssigkeit benetzt werden. (Garden.) Nelke Mrs. W. M. Weish. Diese neue Nelke (Pink-Form der Engländer) ist die beste unter den weissen; Blumen gross und voll, Blumenblätter breit, glatt, von dicker Textur; ‘von starkem Wuchs und reicher Blüthe. Gezüchtet von Dicksons & Co in Edinburgh, die sie passend mit einer Gar- denie vergleichen. (Garden). Sprechsaal. ; Nr. 2ı. H. O. in L. Wie behandelt man Yucca aloefola fol. var. nach der Blüthe? Antwort: Man halte sie, wie fast all Pflanzen, nach der Blüthe trockener, schneide aber vor allem den Blüthenstiel nicht eher geworden. Sollte er bereits abgeschnitte sein, so bestreuen Sıe die Schnittfläche m Holzkohlenpulver, damit sie ja nicht fault. Nr. 22. Abonnent in Bukarest. — In näch- ster Nummer. , ER 1884. 25, September.) Anzeigen, WINTERBLUMEN Anleitung für Gärtner und Liebhaber zur Winterkultur der für den Schmuck der Wohnräume und Glashäuser, für Bouquets, Vasen und andere Arrangements geeigneten einheimischen und ausländischen Blumen- und Blattpflanzen. Bearbeitet von H. Gaerdt, Königl. Gartenbau-Direetor zu Berlin. Mit 9 Farbendrucktafeln. Preis 18 M. Eleg. geb. 20 M. SCHMIDLIN’s Blumsnzuo sht im /lmamsr, '=S>= llustrirte Prachtaussabe ] .aanacaa | $ Sr ri Junge Palmen —— | "und Blattpflanzen in kräft. Waare, ferner Obst-, | Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be- | steht auf Verlangen gratis und franko zu Diensten. ZFIlandels-Gärtnerei, | Samen- und Pflanzenhandlung. Barth (Provinz Pommern). Reichhaltige, sorgfältigst gewählte Sortimente von )|Caladien, Begonia Rex, Begonia discolor Rex, Knollen-Begonien, Coleus, Fuchsien, &eorginen, ‚| auch einfach blühende Georginen, Pelargonien etc. Neueste Einführungen für das Warmhaus, Kalthaus und das freie Land in Pflanzen, wie |lauch in Samen. 128 Beschreibende Verzeichnisse gratis und franko. (rewächshausfenster pi: Obstbaumschule von liefert in jeder beliebigen Grösse und Stärke mit Holz- Ernst Lüttich 1 Oberursel al Taunds oder Eisensprossen, verglast, gestrichen; Windeisen, | empfiehlt kräftige Hochstämme und regelrecht for- ‚ wurzelung, Coniferen, Rosen u. 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Diejenigen, welche Abbildungen ihrer Neuheiten oder weniger be- kannten älteren Pflanzen in der »GARTEN-ZEITUNG« veröffentlicht zu sehen Sa, wm 25 ES] MAMIME & essnmerrueig; | SIE — — OPTIES HR m no a 5 = B SS & = 2] 2 al wünschen, werden ersucht, uns womöglich eine Zeichnung oder Photo- IR S |: graphie derselben und einen abgeschnittenen Zweig, möglichst frisch N < a oder ın Herbarienform, zusenden zu wollen. Die Blüthe sollte, wenn IX R 1%) es das Format der Zeitung gestattet, stets in natürlicher Grösse auf- iM genommen werden; zum Habitusbjld genügt oft ein kleinerer Massstab. (% B5 X : dan sind auch bereit, die Pflanzen auf unsere Kosten photographiren zu M I assen. Ä ve, R Diejenigen deutschen Firmen, welche illustrirte Kataloge heraus- : Kl TE geben, machen wir darauf aufmerksam, dass wir in Zukunft solche Ab- ‚: Ri | bildungen, die bereits in Katalogen erschienen sind, nachher nicht s N % IE mehr in der »GARTEN-ZEITUNG« veröffentlichen können, da mit Recht I R m von Seiten der Leser Klage geführt ist, dass sie diese Abbildungen Mi 2 schon vorher und oft sogar mehrfach in den Katalogen gesehen haben. Io) A Vorher werden wir dieselben mit Vergnügen bringen, denn es ist R el unser ernstlichstes Bestreben, vor allen den deutschen Handelsgärtnen A| A: a ihrer oft mit vielen Mühen erzogenen Neuheiten R A nülfreiche Hand zu bieten. REN & h Al © Redaktion und Verlag der „Garten-Zeitung“. A & Nd = A 2 al J (er EEE J8) x | Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. ‘ g f a £ Er | Be ” STOERR fr . 88 IN. Jahrgang. Nr. 40. WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. 2. WITEMACE Professor a. d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K. Pr. Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Redaktion : Prof. Dr. L, WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Rhododendron Curtisii Hort. Veitch. (Mit | Zweite General-Versammlung des Verbandes der % Abbildung.) Handelsgärtner Deutschlands in Leipzig am 24. Französische Obst- und Gehölz-Baumschulen. Von und 25. August 1884. JOHANNES BÖTTNER. | Miscellen: Grosse Orchideen-Auktion in Hamburg - Einige Bemerkungen über die amerikanische Preissel- am 28. Oktober. Aepfel auf Birnen veredelt. beere. Von O, Massıas in Altenburg, S.-A. Italien im Regen, Deutschland im Sonnenschein. _ Campanula thyrsoidea L. (Mit Abbildung.) Erica Maveana. EDUARD TÄNZER’s patentirter Warmwasser-Heizkessel. | Gartenbau-Ausstellungen: Wittstock. Missstände in Preisverzeichnissen. Von H. JÄGER. Personalnachrichten. — Sprechsaal. — Anzeigen. RR Pr rege De eieeiniiE Kr >= >37 er | für Gesanmtgartenban, Landwirthschaft u. Forst. : Gewächshäuser u. Wintergärten. i SA KR) oO S —wY %Y Y 1 v Y ° HK) oO OR UR) BABDRSRDADHBDDADMAMMMM eis Dee | LE UL LT : a ; le. Eisenkonstruktionen. [7 120 / | BE h i = Saat Etablissement 45 (Ye) | 8 Spezialität: 96 8) HZ HE LLTTTIETERTTLITRETTLETEN Ia. Referenzen. Kataloge franko. ı 3 Berlin SO. Bretschneider & Krügner. 2 Joseph Klar, Berlin e “Linien-Strasse No. 199. 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FRANZ WELTZIEN Connevwritz-Leipzigs, empfiehlt seine grossen Vorräthe von Dracaena term. rosea und amabilis, 9 Dracaenen in den besten, kurantesten und auch in den neuesten Sorten eigener Züchtung. en Sämmtliche Dracaenen sind im Topf und sehr hart kultivirt, fehlerfreie und N tadellose Waare. 4 Ausserdem empfehle ich Aletris, Pandanus, Latanien, Phoenix etc. in bester Kultur. ae. ” a. Ju r. ee he Mr Rhododendron Curtisii Hort. Veitch. (Mit Abbildung.) a, ieses von VEITCH & SONS, Chelsea, eingeführte Rhododendron ist im Fig. 140. Ahododendron Curtisii Hort. »Florist and Pomologist«, August 1884 taf. 615 farbig abgebildet und von T. MOORE beschrieben. Wir entnehmen daraus, dass die Pflanze von CURTIS vor etwas mehr als 3 Jahren auf den Gebirgen Sumatras in 2000 Fuss, ca. 600 »z, Höhe entdeckt, aber erst vor 2 Jahren mit Glück eingeführt wurde. Es ist ein hübscher, verzweigter, buschiger Strauch mit ziemlich dichtem Blattwerk aus lineal- lanzettlichen, glänzend grünen Blättern und eignet sich sowohl als Ausstellungs- Blumen scharlach-karminroth. Veitch. pflanze wie zur Dekoration des Hauses. Er wächst willig und ist überaus blüthen- reich. Jeder Trieb endet in eine Dolde von 4—7 glänzend scharlach-karmin- rothen Blüthen, die mehrere Monate nach einander erscheinen. In der Kultur muss 40 470 Französische Obst- uma er wie die Hybriden von R. jyavanıcum-Jas- minifolium behandelt werden, von denen allen er sich aber deutlich unterscheidet, ‚namentlich durch seinen niedrigeren Wuchs ‚und die schmäleren Blätter. VEITCH & SONS betrachten diese Pflanze als eine der besten für das ge- mässigte Haus; sie erhielt ein Zertifikat 1. Klasse vom Blumen-Ausschuss der Kgl. Gartenbaugesellschaft am 13. November 1883. Schon die immergrünen Hybriden-Kalt- haus-Rhododendron, die VEITCH & SONS in den Handel gegeben haben, sind schön, T. MOORE meint aber, dass das vorliegende wegen seines niedrigeren, dichteren Wuchses und seiner kleineren, aber eben- so leuchtenden Blumen vielleicht noch beliebter werde. Französische Obst- und Gehölzbaum- schulen. Von JOHANNES BÖTTNER. TT Üater allen gärtnerischen Branchen in Frankreich ist die Baumzucht der Hauptartikel, und seit Jahrzehnten bis in die neueste Zeit ist der französische Baum- schulbetrieb für alle europäischen Länder, namentlich aber für Deutschland Muster gewesen. Die ersten Baumschulen in Paris wurden durch den bekannten Chemiker CHAPTAL Ende des vorigen Jahrhunderts im Jardin du Luxembourg gegründet, und noch gegenwärtig besteht am Südende dieser bekannten Gartenanlage eine kleine Zwerg- obstplantage, welche zu praktischen öffent- lichen Unterweisungen in der Obstbaum- zucht dient. Für die Kultur wichtiger sind die Baum- schulen von Bourg la Reine, Chatenay und Vitry geworden, wo jetzt mehrere hundert Hektar Landes zur Anzucht von Bäumen und Sträuchern benutzt werden. In Bourg la Reine, ı Stunde südlich von Paris, sind die Etablissements von F. JAMIN und BRUNEAU & JoST; beide beschäftigen sich viel mit Anzucht und » Dressage« von Zwerg- und Formobst- bäumen, und es ist in der That ein Ver- gnügen, die herrlichen, exakt gezogenen Spalierbäume, Pyramiden und Cordons . guten Ruf. Die Baumschulen von Chate- U RN ET Gehölz- Baumschulen. x ET RES URER NEN zu bewundern, welche zu hunderten in regelmässigen Reihen gedrängt die Felder besetzen. Von Bourg la Reine aus ge- langen wir durch den Park von Sceaux (eine Anlage des unsterblichen Garten- künstlers LE NÖTRE) zur Vallee d’Aulnay bei Chatenay; hier befinden sich zwei grössere Baumschulen von PAILLET und CROUSSE & FILS; letztere stehen mit Deutschland in vielfachen Handelsver- bindungen und haben auch in Frankreich durch die rege Betheiligung an den Aus- stellungen der Societe d’hortieulture einen nay liefern auch, wenn nicht ausschliess- lich, so doch zum grössten Theil das Material für dieBepflanzung derBoulevards von Paris, Pflanzungen, welche mit eben- 4 soviel Sorgfalt als Sachverständniss aus- geführt werden. | Im nahen Fontenay aux Roses befinden sich viele Gehölzfelder, Pflanzungen von immergrünen Gehölzen, sowie von Quitten, Johannisapfel und Doucin, die dort durch Anhäufeln massenhaft vermehrt und als Unterlagen für Kernobstzwergbäume von den Baumschulbesitzern viel gebraucht werden. Etwa eine Stunde östlich von den bisher genannten Orten und ebenfalls südlich von Paris „liegt das Dörfchen Vitry, dessen Bewohner sgrösstentheils Baumschulbe- sitzer sind, meistens nur einige Acker Land bebauen und die Gehölze oft ver- tragsweise für grössere Geschäfte ziehen. Vitry zählt etwa 200 selbständige Baum- züchter, das bedeutendste Geschäft ist das von HONORE DEFRESNE. Die Baum- schulen Vitrys sind nicht arrondirt; in buntem Gemisch erstrecken sich die Felder mit den verschiedenartigsten Ge- = hölzen, meistens mit Obstbäumen be- pflanzt bis Ivry, Choisy le Roi und Ville juif. Besonders erwähnenswerth sind di Kulturen von Flieder, Spezialitäten de Baumschulen Vitrys, welche dort dre bis fünf Jahre gezüchtet und zur Treibere vorbereitet werden. In Montrouge be findet sich noch die Baumschule voı LAPIERRE, und auch in Bougival, Clich und anderen Orten sind einige Bau schulen. Trotzdem alle Baumschulen in de Umgebung von Paris durch den hohe Länderpreis und die bedeutenden Arbeits löhne verhältnissmässig ungünstig geste sind, scheinen sie rasch in die Höhe z 1 iv “et ”“ a U Er ar BER rl in n u fh r 2. October. ] sische Obst- und Gehöls-Baumschulen. | kommen, und die Obstbaumschulen haben immer guten Absatz. Die aus der Um- gebung von Paris stammenden Bäume zeigen gute Triebkraft, und ich glaube nicht misszugreifen, wenn ich dies der guten Bodenbearbeitung und der prakti- schen Behandlung zuschreibe. Ein Baum- schulenbesitzer bepflanzt nie ein Terrain, ehe der Boden tief rigolt worden ist, und die Exaktität, mit welcher sowohl die Reihen- als auch die Verbandspflanzungen vorgenommen werden, verdient alle An- erkennung. Zur Formirung der Obstbäume pflanzt man meistens einjährige Veredlungen (Zwergunterlage), aus Orleans oder Angers bezogen, woselbst derartige Veredlungen sehr billig sind. Dieselben bleiben ganz unbeschnitten und liefern, wenn sie im folgenden Jahre regelrecht geschnitten werden, kräftige Triebe. Oft, namentlich in Bourg la Reine, sieht man, dass die für Mauerspaliere bestimmten Pflanzen schräg in den Boden gesetzt werden, dass man sie im folgenden Herbst mit drei regelmässig eingestellten Augen um- veredelt, die daraus hervorbrechenden Triebe an Stäbchen heftet, letztere wiederum an Drahtschnüre befestigt und so die regelmässige Grundlage der zu- künftigen Palmette bildet. Die Sommerbehandlung geschieht in den Formbaumschulen meistens mit viel Sorgfalt; auf Pinziren und Dressiren wird grosse Aufmerksamkeit verwendet. Die Behandlung des Bodens wird im Accord ausgeführt. Man besitzt hier zur Be- 2 arbeitung des Bodens zwischen den Reihen kurzstieliee, breite Hacken, deren Eisen mit dem "Stiele in zurückkehrender Rich- tung fast parallel steht und mit welchen man das Land mindestens ebensogut und meistens dreimal so rasch als mit dem Spaten bearbeiten kann. Das Setzen von Wildlinsen sowie das Ausgraben älterer Bäume geschieht ebenfalls mitjebesonders dazu eingerichteten Hacken. Was die Sorten- und Artenwahl an- belanst, so findet man in den Baum- schulen von Paris nur die wenigen, in Frankreich jetzt gangbaren Obstsorten, die gewöhnlicheren Arten von Zier- und Alleebäumen, sowie einige feinere Coni- feren undZiersträucher. Verhältnissmässig viel braucht man Aucuba, Baum-Päonien, Rhododendron, Deutzien und Flieder, letz- tere veredelt, in den bessern Varietäten. p/ Es u 471 Bekannt sind noch einige Rosenschulen, welche durch Neuheitenzucht, grosse Sortimente oder Topfkulturen hervor- ragen. Die wichtigsten sind LEVEQUE FILS in Ivry, MARGOTTIN in Bourg la Reine und VICTOR VERDIER in Paris. Massenkulturen besitzen dieselben jedoch nicht. Grössere Mengen niederstämmiger Rosen werden dagegen in der Umgegend von Brie le Comte Robert gezogen, wo auch die Schnittblumen für den Pariser Markt produzirt werden. Die Baum- schulen der Provinz sind grösser als die von Paris und einige unter ihnen geniessen Weltruf. Angers verdankt seinen Ruf der Firma ANDRE LEROY, ein Geschäft, welches schon zu Ende des vorigen Jahrhunderts gegründet wurde und noch heute, obwohl es von seinem ehemaligen Glanze manches verlor, eins der bedeutendsten Etablisse- ments des Kontinents ist. Diese Baumschule wurde im Jahre 1820 von dem berühmten Pomologen und dem nicht minder tüchtigen Geschäftsmanne ANDRE LEROY übernommen und 50 Jahre lang mit Umsicht und Geschick geleitet. Unter LEROY’s Leitung erreichte das Etablissement die Ausdehnung von nahezu 200 ,a und beschäftigte 150— 200 Arbeiter; mehr als 2 des Areals dienten ausschliess- lich für Obstkultur. A. LEROY besass seinerzeit das bedeutendste Obstsortiment und hat dieses auch in seinem Werke: Dictionnaire de la Pomologie ausführlich beschrieben und 1746 Sorten abgebildet. Ein jüngeres Etablissement ist das von Louv1s LEROY (route de Paris), welches neuerdings viel Umsatz besitzt, auch CHAROZZE FRERES in TRELAZE ver- grössern sich und haben theilweise vor- zügliche Kulturen. Hauptspezialitäten Angers sind Coni- feren und immergrüne Sträucher; diese werden im freien Lande, in Töpfen oder in Körben gezogen und mit guten Ballen, in Stroh oder Körbe verpackt nach dem nördlichen Frankreich und dem Auslande verschickt. Lorbeer und Kirschlorbeer, Evonymus, Liguster, Viburnum tinus, Aucuba, Magnolia srandiflora, Arbutus, llex, Rhododendron, Camellien und Coni- feren finden sich oft I—2 m hoch. Auch in dem nahe gelegenen, durch ein mildes Seeklima begünstigten Nantes finden sich gleiche Kulturen. In Les Allends bei Brissac, 7 Stunden 472 von Angers finden sich grössereObstbaum- _ schulen, welche durch die Obergärtner von ANDRE und Louis LEROY geleitet werden. In Doue la Fontaine, ebenfalls nahe bei Angers sind mehrere bedeutende Etablissements, namentlich das vonHENRY CHATENAY. Diese Geschäfte liefern viele einjährige Kernobstbäume nach Paris, ziehen auch sehr schöne Hochstämme. Von Angers nach Osten gehend kommt man durch die Tourraine, den Garten Frankreichs, einen durch die Natur reich begünstigten fruchtbaren Landstrich, nach Orleans. Hier befindet sich die wohl jetzt hervorragendste Baumschule Frank- reichs, TRANSON FRERES, welche gegen 200 ka Land kultivirt und, wenigstens im Winter, 250 Arbeiter beschäftigt. Nur ein kleiner Theil befindet sich in Orleans selbst, die Grosskulturen sind in St. Denis : und in Berronne bei La Ferte. Letzterer Ort, in einem aus Haide und Kieferwaldungen bestehenden Länder- strich, der Sologne, gelegen, verdient besondere Erwähnug, denn es ist hier wohl zum ersten Male aus einer ehemals wüsten, mehr als 100 ka grossen, moorigen Haidefläche in wenigen Jahren eine Baum- schule geschaffen worden, welche Jeder- mann in Erstaunen setzt. Hier werden Apfelsämlinge morgenweis gezogen und erreichen zuweilen im ersten Jahre a m Höhe. Die Coniferenvermehrung durch Steck- linge im Herbst in kalten Kästen oder durch Veredlung im Frühjahre unter frei- stehenden Glasglocken ist eine Haupt- spezialität der Baumschulen von Berronne, und die breiten Coniferen-Platebandes, welche die Baumschulen fast ganz durch- schneiden, enthalten wohl das schönste Sortiment, das man in Frankreich finden kann. Nächst TRANSUN sind unter den Handelsgärtnereien von Orleans noch zu erwähnen: DESFOSSE - THUILLER - FILS, DAUVESSE und BARON-VEILLARD. Zu- letzt ist noch eine kleine Rosenschule, JAQUES VIGNERON zu bemerken, welche mehrere bessere Rosensorten verbreitete. Wirklich musterhaft sind in Orleans die Abris, Schutzwände, aus Thuya orien- talis hergestellt, hinter denen die feineren Coniferen kultivirt werden; überhaupt findet man solche Schutzwände in Frank- reich nicht nur häufiger, sondern auch besser gehalten und praktischer einge- richtet als in Deutschland. Französische Obst- une Se ”r die von Angers und Orleans etc. "Aeltere Obstbäume se es in Orleans fast garnicht und weder ein kleineres, noch ein grösseres Geschäft besitzt einen eigentlichen Obstmuttergarten; die Reiser für die wenigen Sorten, die massenhaft gezogen werden, liefern die Baumschulen. - Die Baumschulen von BALTET FRERES in Troyes sind keine Massenfabriken, wie Die Zucht wird nicht so raffınirt betrieben wie dort, die Produkte sind daher im Allgemeinen nicht so billig, aber wohl besser und in Bezug auf Sorten zuver- lässiger, woher es kommen mag, dass junge Anfänger ihr Stammsortiment häufig von BALTET beziehen. In Dijon und Lyon ist gute Rosenzucht und Fabrik neuer Sorten, worin überhaupt nn 7 ch EUR Frankreich viel leisten kann. Eine be- kannte Rosenschule ist die von ]. SCHWARTZ, einem Deutschen in La a Se es EEE ER a N DE A ENTE EL: Gouillotiere bei Lyon. Auch in Marseille und Toulouse sind bedeutende Baumschulen, welche jedoch wenig Verbindung mit Nord- und a frankreich haben. Die Baumschulen von Montpellier und Marseille haben sich die Phylloxeraver- heerungen im Süden, namentlich im reich- sten Weindepartement (Herault) insofern zu Nutze gemacht, als sie die Vitis la- brusca®) massenweis anziehen und die einjährigen Sämlinge im Winter durch das verbesserte Copuliren (greffe anglaise) mit den edleren Rebsorten der dortigen Gegend veredeln. Diese Handveredlungen wachsen bei dem milden Klima Südfrankreichs sehr gut, wenn sie direkt ins freie Land ge- setzt werden. Schon im folgenden Herbst sind solche Pflanzen zum Aussetzen in die Weinberge brauchbar und finden zu 50—60 francs pro Hundert willige Ab- nehmer. { Es sind jetzt schon mehrere Hunder Hektar Weinberge, welche durch di Phylloxera verwüstet worden waren, mit solchen Reben rekonstituirt; dass der- artige Pflanzungen wirklich zweckmässi Sind, ist zwar sehr wahrscheinlich, ma aber trotzdem bis jetzt noch nicht ge ”) Samen der Vitis labrusca erhält man in. der bekannten Samenhandlung CH. HuBeR & Co. i Hyeres (Var ) verhältnissmässig billig. Veredelte un unveredelte Pflanzen sind in Montpellier, Marseill und St. Hyppolyte du Fort (Gard, in allen dOsBen] Baumschulen zu haben. er A a KERPEN N, nr an F 4 E \ 4. 2. October.] nügend bewiesen worden sein, jedenfalls ‚haben die betreffenden Baumschulbesitzer bei der Reblausverheerung mehr Vortheil gehabt als die französischen Winzer und — die deutschen Exportgärtner. Einige Bemerkungen über die ameri- zu können, kanische Preisselbeere, Cranberry, Vaccinium macrscarpum Ait. Von O. MassIas in Altenburg, S.-A. achdem bereits 14 Jahre verstrichen "sind, dass der Anbau der »Cranberry« zur Grosskultur angeregt wurde, und ı2 Jahre, dass das Königl. Preussische land- wirthschaftliche Ministerium junge Pflan- zen an viele Oberförstereien vertheilen liess, um in unseren Wäldern Kultur- versuche mit dieser neuen amerikanischen Fruchtpflanze zu machen, so sind wir merkwürdigerweise bis heute noch nicht in der-Lage, endgiltig darüber urtheilen ob sich diese Pflanze dazu eignet, wüste, unfruchtbare, moorige Strecken nutzbar zu machen, und ob ihr Anbau im Grossen eine nennenswerthe Rente abwirft. Dass dieKultur imKleinen nutzbringend _ und rentabel sein kann, haben die An- pflanzungen der Königl. Gärtnerlehranstalt zu Potsdam, des Königl. botanischen Gartens zu Berlin, sowie diejenigen des Herrn Hofgärtner MAURER in Jena be- wiesen. Diese günstig zu nennenden Er- folge, und die Absicht, mehrere völlig unrentable Moorflächen mit der Zeit nutzbar zu machen, veranlassten mich, im Jahre 1879, als ich mit der Leitung der Schlossgärtnerei Reuthen bei Spremberg N.-L. betraut war, auf einer torfigen, zwar von Wald umschlossenen, aber doch völlig sonnig gelegenen Wiese, die gar keinen Ertrag abwarf, eine grössere Fläche mit Vaccinium macrocarpum Ait. zu be- pflanzen. Ich liess zu diesem Zweck im Laufe des Winters einStück von ca. 20072 auf 40 cz Tiefe rijolen, um alle perenniren- den Unkräuter, namentlich die auf der Wiese vorherrschenden Binsen dauernd zu beseitigen. Die Fläche wurde dann 2 cm hoch mit Sand überfahren und der- Die amerikanische Preisselbeere. se 473 selbe durch flaches Umgraben mit der Torferde vermischt. Nachdem das Ganze, um das Wild zurückzuhalten, mit einem dauerhaften Zaun umgeben war, wurde im Frühjahr die Bepflanzung ausgeführt, Nach allen bis jetzt bekannt gewordenen Mittheilungen ist dies wohl die grösste derartige Anlage. Während des darauf folgenden Scm- mers wurde die Pflanzung von den wenigen erscheinenden Unkräutern rein gehalten, und nur bei längerer Trockenheit, etwa zweimal im Laufe des Sommers, ge- gossen. Die Pflanzen entwickelten sich bis zum Herbst ausgezeichnet und trie- ben meist meterlange Ranken. Bei Ein- tritt des Winters liess ich die Pflanzung ganz leicht mit trocknen Adlerfarnwedeln decken, um ein Ausfrieren der jungen Pflanzen und ein Heben des Bodens durch Frost möglichst zu verhindern. Später wurden die Pflanzen nie wieder im Winter geschützt und haben jeden Frost aus- gezeichnet überstanden. Im zweiten Jahre zeigten dieselben wieder ein pracht- volles Wachsthum, so dass sie im Herbst 1880 schon die ganze Fläche mit ihren langen Ranken überwuchert hatten, und ich von den schönsten Hoffnungen auf reiche Erträge erfüllt wurde. Leider hat sich diese Hoffnung bis jetzt noch nicht verwirklicht. Im Frühjahr 1881 gab ich meine dortige Stellung auf und habe dann lange nichts mehr über diese Cranberry- Pflanzung gehört. Im Herbst vorigen Jahres schreibt nun Herr Hofgärtner SCHNEIDER über den Stand der Pflanzung: »Die in Reuthen vor vier Jahren angelegten Vaccinium -macrocarpum sind ganz vorzüglich ge- diehen, sie stehen auf einer torfigen Wiese, vollständig der Sonne ausgesetzt, ohne jeglichen Baumschatten. Sie bilden einen dichten dunkelgrünen Rasen, der nur sehr selten und in weiten Zwischenräumen durch einige bräunlichrothe Früchte von der Grösse einer kleinen Haselnuss unter- brochen ist. Nun frägt man natürlich, wesshalb nicht mehr Früchte vorhanden, da die Pflanzen doch gesund, kräftig und alt genug zum Tragen sind? Meine Ansicht geht dahin, dass die Pflanzen ohne irgend welchen Baumschutz von oben und an den Seiten zu sehr während der Zeit der Blüthe den Regenschauern ausgesetzt sind, dass sie überhaupt zur reichlichen Fruktifikation des Baum- oder 474 Die amerikanische Preisselbeere. TUN Laubholzes bedürfen, wenn auch nur in einem mässigen Grade. Dass die Kultur dieser Pflanze eine sehr lohnende sein kann, wenn man erst noch besser von ihren Eigenthümlichkeiten und besonders Lieblingsplätzen informirt sein wird, unter- liegt keinem Zweifel. Noth, an mehreren Lokalitäten mit gleich guter Pflege besonders sind dazu geeignet, orten empfehlen. Zuviel von dieser köst- lichen Frucht kann man nicht ziehen, sie müsste eine Perle der Wälder werden.« — Ich kann mich mit der oben ausge- sprochenen Ansicht des Herrn SCHNEIDER nun leider nicht einverstanden erklären. Es giebt wohl Pflanzen, die im Schatten oder Halbschatten besser gedeihen als in voller Sonne und diese werden auch im Schatten reichlich Früchte oder Samen bringen; jedoch eine Pflanze, die an sonni- gen Plätzen ausgezeichnet wächst, aber im Schatten besser fruktifizirt, ist mir nicht bekannt. Schädlichen Regenschauern sind alle Pflanzen während der Blüthe- zeit im Freien ausgesetzt und doch bringen dieselben meist men und Früchte in” reichlicher Menge. Die amerikanische Moosbeere wächst im Halbschatten eben- sogut als in voller Sonne, aber ich glaube doch, dass bei der Grosskultur ein sonniger Standort vorzuziehen sei, schon weil die Früchte im Schatten zu spät und zu schwer reifen, auch würde der Frucht- ansatz in sonniger Lage jedenfalls ein reicherer sein, wenn überhaupt Blüthen vorhanden sind. Der Grund der geringen Tragbarkeit erwähnter Cranberry -Pflanzung scheint mir im Gegentheil wo anders zu liegen. Bekanntlich entwickeln sich an den langen Ranken der Pflanzen direkt keine Erüchte es bilden sich vielmehr an den älteren Pflanzentheilen kurze Fruchtzweige, die Blüthen und Früchte bringen. Nie, Poche ich behaupten, dass die Pflanzen auf dem rigolten Boden zu stark wachsen und bis jetzt bei dem starken Wachsthum noch nicht zur Bildung von Fruchtzweigen ge- kommen sind. Ist der Boden im B ech der Wurzeln dieser Pflanzen erst etwas mehr erschöpft, so werden sich wohl massenhaft Fruchtzweige bilden und die Es thut jetzt also und zu gleichen Zeiten. Pflanzversuche zu machen. Die torfigen, bruchigen Theile der Reuthener Forsten ! und ich würde besonders Thäler und Erdmulden . in den Kiefernwäldern zu Anpflanzungs- : Chron. v. 26. Jule 5, 10 dem wir .prämiirte patentirte Warmwasserheizkessel Ernten um so grösser und andauernder werden. Es wäre gewiss interessant, in diesem Falle die Ansichten erfahrener Fachmänner zu hören, möglicherweise sind derartige Beobachtungen schon an anderer Stelle gemacht worden. Campanula thyrsoidea L. Die straussartige Glockenblume. (Mit Abbildung) Spezies-Charakter: Rauhhaarig, Blätter lineal-länglich, undeutlich gekerbt, Blüthen sitzend in einer eilänglichen, dichten Aehre, Kelchzipfel eilanzettlich, In der ganzen Alpenkette. Blumen gelb. = Diese alte Pflanze verdient nach era 4 die Abbildung entnehmen, mehr ange- pflanzt zu werden, als bisher geschehen. Sie erreicht eine Höhe von zwei Russ, die Blumen sind rahmgelb, glockenförmig und geben der Pflanze durch die steife Aehre, in der sie stehen, ein eigenthümliches Aussehen. — Das Exemplar, nach welchem die Abbildung gefertigt wurde, stammt von Herrn JAMES DICKSON&SONS in . Chester. Eduard Tänzer’s patentirter Warm- wasser-Heizkessel. en er auf der Leipziger Gartenbau-Aus- stellung mit der goldenen Medaille von EDUARD TÄNZER, Leipzig, Tauchaer Strasse 25, ist in der Hauptsache von Kupfer und Schmiedeeisen, in den Neben- bestandtheilen aus Gusseisen. Derselbe wird nicht eingemauert, kann aber, wenn es für zweckmässig gehalten wird, mit Isolirmasse umkleidet werden. Die Heiz- fläche desselben beträgt 5,500 gm, er heizt ca. 400 laufende Meter Heizrohre von 95 mm Durchmesser. Dieser Heiz- kessel hat eine möglichst grosse, den Heizgasen zur Erwärmung des Wassers gebotene Heizfläche, in Folge dessen das Wasser in den Heizungsröhren sehr schnell und mit im Verhältniss wenig Kohlen erhitzt wird. Ausserdem haben nn 475 ee Vai Da Ct 2 \ \- x K " r h: TEEN ONE Fig. 141. Campanula thyrsoidea L. Blumen rahmgelb, glockenförmig. ER re I 476 E. Tänzer's patentırter armwasser- Heizkessel. | EX UNG die Heizgase den Kessel in seiner Länge drei Mal zu passiren, ehe sie in den Schornstein gelangen, wodurch eine gründ- liche Ausnutzung des Feuerungsmaterials erreicht wird. Die am anderen Theile des Kessels angebrachte Schüttvorrichtung hat sich als äusserst zweckmässig erwiesen, da man das Nachfallen der Kohle ganz genau nach Bedarf reguliren kann und durch den im Innern angebrachten Plan- und Treppen-Rost in der Lage ist, den Kessel durch direktes Einfeuern auf den Planrost oder durch den Füllkasten mit Treppenrost in Thätigkeit zu bringen. Der über dem Treppenrost angebrachte Füllkasten fasst ca. 50 #g Braunkoble, welche ca. ı2 Stunden ununterbrochen - brennt und das Wasser in den Heizröhren auf andauernd 60 ° R. + erhält. Der Kessel fordert in Folge dessen wenig Bedienung und brennt die ganze Nacht fort, ohne dass Jemand zur Bedienung und Beaufsichtigung nothwendig wäre. Zu erwähnen ist noch, dass die Reinigung des Kessels von Russ und Asche in ganz kurzer Zeit und ganz be- quem sich bewerkstelligen lässt, und dass dieselbe nur vom Vorhause aus zu ge- schehen hat, wodurch eine Verbreitung von Schmutz über die Pflanzen nicht statt- finden kann. Als sehr »angenehme« Verbesserung der Heizungen wird man ferner die neueste »Dampf- Warmwasserheizung« von ED. TÄNZER begrüssen. Die bisherigen sogenannten kombinirten Dampf-Wasser- heizungen hatten bekanntlich den Uebel- stand, dass, wenn der Dampf sich in den vielen, in den Häusern aufgestellten Be. hältern mit Wasser kondensirte, ein höchst unangenehmes Knattern und Poltern sich oft eine halbe Stunde lang hörbar machte. Dies ist bei dem TÄNZER’schen neuen System vermieden. Es erfolgt die Einführung des Dampfes direkt und geräuschlos in die Warmwasser- heizröhren ohne den geringsten Wärme- verlust und bei kontinuirlicher Benutzung des Speisewassers für den Dampfkessel. Die Heizung der Gewächshäuser ge- schieht, wie bei der Warmwasserheizung, durch ein Röhrensystem, aber ohne die üblichen Wärmecylinder der früher an- gewendeten kombinirten Dampf- und Wasserheizung. Für die Ausdehnung des Wassers ist nur ein Expansionsgefäss für jedes besondere Heizsystem nöthig. den Vortheil, es für gut befindet, mit Dampf zu heizen, Jede beliebige Warmwasserhe De wenn Dampf vorhanden ist, oder ein Dampferzeuger angelegt wird, ohne nennenswertheKostennach diesemSystem umgeändert werden. Man hat hierbei in Häusern, in welchen man eine hohe Temperatur wünscht oder dieses, und inanderen wieder Warmwasser- heizung benutzen zu können, auch kann man den Dampf als Arbeitskraft neben- bei verwenden, weshalb sich diese Anlage für umfangreiche Gewächshausanlagen vorzüglich eignet. Bodenverhältnisse bieten durchaus keine Schwierigkeiten, so dass man weder durch hohen Stand des Grundwassers, noch durch auf- und niedersteigendes Terrain an der Anlage einer solchen Heizung behindert wäre. Es können mit einem Dampferzeuger von verhältnissmässiger Grösse beliebig viel Räume geheizt werden, wodurch sich die Kosten der Feuerung und Bedienung entsprechend niedrig stellen. Missstände in Preisverzeichnissen. Eine Vermittlung zwischen den Artikeln in Nr. 10 und Nr. 30 dieser Zeitung. Von H. JÄGER in Eisenach. KR. ich in Nr. 30 die Entgegnung auf den »Missstände etc.« bezeichneten Artikel des Herrn SCHUSTER von Herrn SPRENGER las, glaubte ich erst, er sei auf mich gemünzt, weil ich mich in ähn- licher Weise über »Missstände in Ver- zeichnissen« ausgesprochen hatte. Wann und wo weiss ich augenblicklich nicht. Aber ich fand, dass ich einen Gesinnungs- genossen gefunden hatte, der sich offen bekannte, während Hunderte ihren Tadel in derselben Sache nicht aussprechen. Ich muss indessen bekennen, dass Herr SCHUSTER zu weit geht, wenn er den Verkäufern ein Schiedsrichteramt übe die Richigkeit der Nomenclatur zumuthet, wozu dieselben nicht berechtigt und oft nicht befähigt sind. Vollkommen be- rechtigt ist der Tadel, dass in gewissen. Katalogen die gleichen Pflanzen unter Kerschiedenen Namen aufgeführt sind, denn dass die Käufer die Synonym E kennen sollten, wie Herr SPRENGER zur - Vertheidigung dieses Verfahrens bemerkt, ist ein grosser Irrthum, was ja auch schon die Redaktion durch ein ? zu verstehen gegeben hat. Die meisten Dilettanten und kaum weniger durchaus nicht unge- bildete Gärtner sind mit solcher Syno- nymik nicht vertraut. Sie werden daher, wenn auch unbeabsichtigt, getäuscht und geschädigt, indem der Fall eintreten kann, dass sie dieselbe Pflanze oder denselben Samen 2—3 mal unter verschiedenen Namen beziehen. Sie haben dann nicht nur Schaden an Geld, sondern erschweren und vermehren auch ihre Arbeiten durch zwecklose Kulturen, den Aerger über die Enttäuschung gar nicht gerechnet. Man verlasse sich nicht darauf, dass der Ver- käufer so gewissenhaft sein soll, solche irrthümlich doppelt bestellten Pflanzen von der Bestellung zu streichen. Dazu hat der Chef meist keine Zeit und die Ausführenden haben oft nicht die nöthi- gen Kenntnisse. Werden aber gar Samen blos nach Nummern bestellt, so kann der unterrichtetste und gewissenhafteste Verkäufer den Irrthum nicht erkennen und vermeiden. Dass der Verkäufer mehr- _ namige Pflanzen im Kataloge unter den verschiedenen Namen aufführt, geschieht zur Bequemlichkeit der Käufer, welche vielleicht die Pflanzen nur unter dem äl- _ teren oder auch dem neueren nyms darf niemals fehlen, Namen Aber die Angabe des Syno- fehlt aber gleichwohl selbst in manchem guten Kataloge. Und soweit hat Hr. SCHUSTER kennen. vollkommen Recht. Bogen. Nicht so in seinen weiteren Ausführun- Was die citirten Pinus betrifft, so sind über manche die Botaniker selbst nicht einig, ob es Arten oder blos For- men sind. Aber wenn es auch nur For- men sind, so sind sie dennoch zur Ver- mehrung und zum Verkaufe berechtigt, denn manche Formen sind so abweichend, dass sie für Zeiten den Werth von Arten haben oder diese an Schönheit über- treffen. Es ist daher, ganz abgesehen davon, dass der Vertrieb zum Geschäft gehört, ein Verdienst, wenn der Samen- händler sie verbreitet. Derselbe Fall besteht bei den sogenannten Retinispora, von denen einige, angeblich aussog. Sport- oder unreifen Zweigen entstandene For- men keimfähigen Samen erzeugen. Wenn sölche Sämlinge wieder in die Stammart N j N .. Missstände in Preisverseichnissen. url a ‘ 477 zurückschlagen, so hat der Samenhändler sich keine Vorwürfe zu machen. Ent- steht aber aus Samen unter : 100 Pflänz- chen auch nur eine schöne abweichende Form, so kann der Käufer zufrieden sein. Ebenso verhält es sich mit Thuya und Biota, von denen übrigens mehrere For- men fast konstant sind. Hier muss ich aber auf einen Irrthum sowohl des Hrn. SCHUSTER als SPRENGER aufmerksam machen. Die Sämlinge von den beliebten Thuya Warreana (oder Th. occidentalis Warreana) gehen weder auf die Stamm- form zurück, wie Hr. SCHUSTER behauptet, noch pflanzen sie die 7%. Warreana ganz echt fort, wie Hr. SPRENGER sagt. Ich ziehe seit vielen Jahren 7%. Warreana aus Samen, nicht um sie echt zu bekommen, sondern weil solche Pflanzen buschiger und gedrungener wachsen, als die von Th. occıdentals und sehr gut zur Einzel- pflanzung zu gebrauchen sind. Diese Sämlinge haben feinere, dichtere Zweige und ein schöneres, helleres Grün, als echte 7%. Warreana. So bleiben sie bis zu einer gewissen Grösse, dann tritt eine Aenderung ein. Mein ältester Sämling von 7%. Warreana, welcher etwa 4 z hoch ist, zeigt folgende Abstufungen: bis zu 11 7m feinzweigig, dicht, mit kleinschuppi- gen Blättern; dann kommen stärkere Zweige, fast denen der echten Pflanze gleich. Ueber 2 »z hoch hat die Pflanze ‘ganz die lockere Form der gemeinen Th. occidentahs, nur stärkere, sich gerade und steif haltende Zweige, im Wuchs denen von 7h. gigantea (Th. Menziesı, Th. Lobbu) ähnlich. Ich bemerke dabei, dass diese Thuya in der Grösse von beiläufig 2 2 auf feuchteren, besseren Boden verpflanzt wurde. Uebrigens kommen als 7huya Warreana zwei in der Form abweichende Sorten vor. Die Pflanzen, welche ich in Norddeutschland gesehen und hier kulti- vire, bilden eine breite, dichte Pyramide, während in süddeutschen Gärten, z. B. ın Kissingen als 7%. Warreana eine fast kugelig wachsende Form verbreitet ist, dieselbe, welche wir“) als 7%. occ. dumosa (nana compacta = globosa) beschrieben haben. Auch von dieser Form habe ich Sämlinge, die aber noch zu klein sind, um beurtheilt werden zu können. Ich gedenke hier noch einer anderen *) In »Die Ziergehölze der Gärten und Park- anlagen« von H. JÄGER und L. BEISSNER. Zweite Auflage. 1884. 478 Form von Thuya occidentalis, welche de allgemeinste Verbreitung verdient: 7A. occ. fastıgiata (oder pyramıdals). Mein ältestes aus der Flottbecker Baumschule von J. BOOTH bezogenes Exemplar (je- denfalls auch in anderen Hamburger Baumschulen echt zu haben) bildet eine ganz dichte, kurzästige Säule von etwa 6 »» Höhe bei nur I »z Durchmesser. Ich vermehre sie durch Stecklinge, ziehe aber auch Samenpflanzen, die zum ge- ringeren Theil der Mutterpflanze nahe kommen, stets aber sich von gewöhn- lichen 7%. ocezdentahs durch dichteren Wuchs und kurze Aeste, daher mehr pyramidale Form auszeichnen. Zweite General- Versammlung des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands in Leipzig am 24. und 25. August 1884. Der Vorsitzende, Herr W. RISCHER- Leipzig, begrüsste die zahlreiche Ver- sammlung (134 Mitglieder und 85 Gäste). Der Geschäftsführer, Herr OÖ. MoHR- MANN-Lindenau erstattete den Geschäfts- bericht. Der Kassirer theilte mit, dass ein Defizit von 235 Mk. vorhanden. Es wurde deshalb beschlossen, den Beitrag von 3 auf 4 Mk. zu erhöhen. Als Ort der nächsten une wurde Berlin gewählt (im September 1885). Die Vorschläge zu Statuten- Abänderungen führten zu keinen nennenswerthen Sal taten; der Antrag, handeltreibende Herr- schaftsgärtner vom Verbande auszu- schliessen ‚wurdeabgelehnt. Herr MERKER- Lindenau empfahl, sich gegen böswillige. Schuldner durch örtliche Schutzgemein- schaften zu sichern. Am 2. Tage, wo nur 72 Mitglieder und 40 Gäste anwesend waren, wurde der Antrag des Herrn HAUBOLD- Striesen, handeltreibende Herrschaften zur Gewer be- steuer heranzuziehen, ohne Beschluss- fassung verlassen, nachdem dargelegt war, dass die Herrschaften von ihrem ganzen Einkommen besteuert werden. Bei Besprechung des Antrages des Herrn ZABEL-Striesen: „Verbesserung der über- seeischen Transportverhältnisse « ergab sich, dass diese weit weniger zu Klagen Anlass geben als die Eisenbahntrans- - bei Herrn H. DETERS in Hamburg, St. Georg, porte. r K MERLE-Homburg: »Lehrlingswesen.« al zu Beschlüssen keine Gelegenheit. Es wurde empfohlen, Lehrlinge mit guter Schulbildung zu nehmen, sie in Fach- schulen später unterrichten zu lassen, Lehrlingsprüfungen vorzunehmen etc. — Die Debatte über Verbesserungs des 9 Annoncenwesens verlief resultatlos, eben- so die über den Antrag R. WEISSBACH- Striesen: das deutsche Reichs-Eisenbahn- Amt zu ersuchen, für Pflanzensendungen die gleichen Eilsut- Bestimmungen wie für Öbst- und Gemüsesendungen gelten zu lassen. (Im Auszuge nach der deutschen Gärtner-Zeitung.) Miscellen. Grosse Orchideen- Auktion in Hamburg am 23. Oktober. Zu unserer Freude hören wir, dass die kürzlich stattgehabte Berliner Orchideen- Auktion nicht die letzte für Deutschland ın diesem Jahre sein wird. Die Herren SANDER & Co., St. Albans bei London, veranstalten am 28. Oktober d. J. noch eine grosse Orchi- ’ deen-Auktion in Hamburg. Kataloge sind Steindamm 17, zu erhalten. Da nur schön | blühende und leicht zu kultivirende Arten zum Verkauf kommen, so machen wir ganz besonders darauf aufmerksam. Wir hatten am 25. September im botanischen Garten zu Berlin wieder Gelegenheit, zu sehen, wie rasch selbst importirte Orchideen oft zur Blüthe gelangen. Aepfel auf Birnen veredelt. E Nach Revue horticole 18 p. 417 d. J. wäre es nicht nur möglich, Aepfel auf Birnen zu “ veredeln, sondern die veredelte Sorte des Apfels soll prächtig gedeihen, Früchte ne bester Eigenschaft tragen und, was sehr wichtig wäre, die Blutlaus soll die so ver- } edelten Sorten nicht angreifen. Wir geben ohne weitere Anmerkung hiermit die wichtig = Thatsache den sich dafür Interessirende zur Prüfung und zum Versuch, um so meh als bis jetzt diese Veredlung als eine Un möglichkeit auf die Dauer betrachtet worde ist. Herr Fouch£ Sohn, Gärtner in La” Flotte, Insel Re (Pomme Sabarot und Etienne Pioux, siehe Gartenztg. 1883 p. 355) schreibt darüber Folgendes an Hrn. CARRIERE, Heraus- geber der Revue: »Im Februar dieses Jahres war ich z einem Einwohner des Dorfes La Noue ge rufen, seine Bäume zu beschneiden. Ich war sehr überrascht, dort sehr schöne Apfe Y Br aan. he "Edel-Reinette (Reinette franche). ' sind mit prächtigen Früchten bedeckt, scheint es, als ob die so auf Birnen veredel- ‚Jahres! ‚greift Blätter, " bäume auf Birnen veredelt zu finden. Die Unterlagen sind Hardenponts Winter-Butter- Birn (Beurre d’Aremberg der Franzosen ), welche nach Aussage des Besitzers keine Früchte mehr gaben. Die Apfelsorte ist die Die Ver- edlungen, welche ein bis zwei Jahre alt wa- ren, schienen mir vollständig verwachsen. Auf meine Frage, ob derselbe noch ältere Exemplare hätte, antwortete er, dass in einem andern Garten dergleichen wären und dass dieselben ihm jährlich prachtvölle Früchte liefern, was ich bestätigen konnte. Ich sah dort sehr schöne und sehr kräftige Apfel- 'bäume, welche, auf Amanlis Butter-Birn ge- pfropft, nicht weniger als 5 » Höhe in 4 Jahren erreicht hatten, und ist der Wuchs dieser Apfelbäume äusserst kräftig, gleichgül- tig, ob auf Hardenponts oder Amanlis Butter- Birn gepfropft. Eine dieser Unterlagen hatte sogar zwei Pfropfreiser der Edel-Reinette _ und der Birne Triomphe de Jodoigne erhal- ten, welche gleichmässig kräftig gediehen. Was nun die Blutlaus betrifft, so ıst kein einziger dieser Bäume davon angegriffen, obgleich mehrere der damit befallenen Bäu- me ihnen sehr nahe stehen. Die Bäume und ten Aepfel niemals von der Blutlaus befallen werden. Wird dies nun aber auch später so sein?« CARL MATHIEU. Italien im Regen, Deutschland im Sonnenschein. Portici, September 1884. So sind die Glieder dieses merkwürdigen Kein Monat ohne Wolken, Wınd und Regen. Sonst war das anders, und im Sommer, wenigstens im Juni, Juli und August hatten wir den Himmel wirklich blau und _ tiefblau spiegelte er sich drunten im Meere, aber ın diesem Jahre gab’s viel Wolken, ganze Tage verschleierte Sonne, Wind wie immer am Meeresstrande, aber Regen selbst im Juli und ım Juni in Fülle. Nun ist's wohl ruhig, aber fast täglich gegen Abend drohen schwarze Wolken von Norden oder Osten, die dann der Mond wieder zu ver- jagen scheint. Es ist das unbehaglich, weil man hier auf solche Zustände nicht einge- richtet ist. So sind denn auch im Juni den Bauern die ganzen Fave-Gartenbohnen (Sau- bohnen, aba vulgaris? Red.) auf dem Felde in denSchoten fleckig geworden und also ganz unverkäuflich. Das drückt diese armen Menschen, die so enorme Pacht zahlen müssen, gar sehr. Dann kam als schlimmere Kalamität infolge der heftigen Regengüsse der Tomatenpilz, welcher ähnlich der Kar- toffelkrankheit auftritt und die schönsten Pflanzungen in wenig Tagen zerstört. Er Stengel und grüne Früchte Miscellen. 479 gleich stark an und macht diese letzteren völlig schwarz, indem er tief in dieselben eindringt. Prof. Comes hier auf unserer Ackerbauschule beschäftigt sich eingehend mit diesem winzigen U nholde und veröffent- licht seine Abhandlungen darüber in unseren täglichen Zeitungen. Dieser »schwarze Tod« oder »ıl mal nero«, wie sie die Krankheit hier nennen, griff in den letzten Sommern immer weiter um sich und ganz rathlos stehen die Landleute dem Uebel gegenüber; indess scheinen sie durch Schaden erst klug zu werden, wenn auch da noch sehr all- gemach. Die wenigen Intelligenten nämlich, welche ihre Pfanzen aufbinden und nicht nach hergebrachter Weise an Erdrücken einfach liegen oder ranken lassen, hatten fast garnicht von dem Pilze zu leiden und verkauften ihre Früchte zum dreifachen Preise mindestens. Und wenn endlich die todten, von der Krankheit zerstörten Blätter oder die ganzen Pflanzen verbrannt würden und man zur Aussaat niemals Samen von den erkrankten Früchten nehmen würde, so liesse sich dies schlimme Uebel bewältigen. Die Luft ist merkwürdig feucht an unserem Gestade und die Folge davon, dass sonder- barer Weise manche Samen vorzeitig und ohne alle andere Feuchtigkeit keimen. So z. B. Samen von Crinum amabıle. Wir hatten diese Samen zu Anfang dieses Monats ge- erntet und, theilweise von der häutigen leich-- ten Hülle befreit, ın einer Samenmulde in dem Magazin nahe einem am Tage stets offenen Fenster, wo sie von früh bis gegen ıo Uhr noch von der heissesten Sonne be- schienen wurden, stehen lassen. Schon nach wenigen Tagen zeigten sich die Keime, welche lustig fortwuchsen, trotzdem der Standort unverändert blieb, aber keineswegs nach unten drängten, sondern vielmehr nach allen Richtungen strebten und bıs heute ca. 12 cr lang wurden. Freilich hat die Natur ihnen wohl besondere Gaben verliehen in ihrer sonnigen dürren Heimath: sobald sie reifen, auch sofort keimen zu können, um ihre Art zu erhalten; aber es bleibt doch immer wunderbar, wie die zarten Gebilde der Wurzelspitze nicht einmal in unserer Gluthhitze, die wir schon um 9—ıo Uhr früh hier haben, leiden, und ddemhellsten, glühend- sten Sonnenstrahl Trotz bieten. Auf unserm Blumengrunde in La Barra, !/, Stunde landeinwärts von hier, bemerkten wir, dass die Samen der Balsaminen, bevor die Kapseln sich öffneten, hier und da ge- keimt hatten. Viele Sorten meiner Oxalis, deren Knollen wir über Sommer aus der Erde nehmen und ganz dünn in den trockenen Magazinen oder selbst in der Sonne im Freien aus- breiten, treiben so ihre langen, feinen, weissen Triebe. — Bei uns ist jetzt der Flor am. ‚480 dan. Ausstellungen. en a : 4 rmezan schönsten in den hellen Nächten. ten die Nicotianen, Jalappen und Daturen wunderbar und die grossen Nachtfalter naschen so eifrig, dass ich sie nach Be- lieben fangen kann, ohne dass sie es merken. C. SPRENGER. Erica Maweana ist eine reizende, in Eng- land harte Haid. Sie erinnert an E. cıliaris, ‚aber die Blumen sind grösser und die Aehren voller. Farbe rosa “Aleischfarben, Wuchs niedrig, Blüthe reich. Vortrefflich "für Fels- partien, zumal sie fast den ganzen Sommer blüht. Bei PauL & Son in Broxbourne. (Garden.) Gartenbau - Ausstellungen. 9. Ausstellung des Vereins für Gartenbau und Landwirthschaft zu Wittstock (Mark) vom 10. bis ı2. Oktober im Etablissement von C. KELLNER. — Anmeldungen bis ı. Oktober an den Vorsitzenden, Herrn FR. SCHNEIDER 11. in Wittstock. Ausgesetzte Preise: ı. Ein Ehrenpreis Ihrer Majestät der Kaiserin-Königin AUGUSTA. 2. Vier Staatsmedaillen von Sr. Excellenz Herrn Staatsminister Dr. Lucıus, Minister für Landwirthschaft, Forsten und Domänen. 3. Zehn silberne und zehn bronzene Staats- und Vereinsmedaillen vom Haupt-Direktorium des landwirthschaftlichen Central-Vereins zu Berlin. 4. Sechs Vermeil-, zwölf grosse sil- berne und zwölf grosse bronzene, kunstvoll geprägte Medaillen mit dem Bildniss der Höchsten Protektorin des Vereins, Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin FRIED- RICH KARL von Preussen. 5. 1000 Mk. Geld- prämien (400 Mk. Staats-, 400 Mk. Kreis- und 150 Mk. Stadtpreise). Personalnachrichten. Der Kgl. Obergärtner GusTAv FINTELMANN zu Sanssouci ist zum Kgl. Hofgärtner im Georgengarten, Hannover, ernannt. Herr Prof. EnGLeEr-Kiel ist an GÖPPERT’S Stelle zum Professor und Direktor des bot. Gartens ın Breslau ernannt. Herr Prof. FERD. CoHn erhielt die Leitung des bot. Museums in Breslau. Sprechsaal. Nr. 22. Abonnent in Bukarest. ı. Wie werden Viola odorata de Parme (gefüllte) be- handelt, um sie in Töpfen von November an in der Blüthe zu haben? Antwort: Bei der Kultur Veilchen habe ich kein zufriedenstellendes Resultat erlangt. Die Knospen bedürfen zum Aufblühen mehr Sonne, als wir im rn 2, —— en N Da leuc® ; "sicht nöthig, besonders vor der Bewurzelung der Parma-. “ blassen Parma-Veilchen sind hier nicht beliebt. Winter haben, auch ist as Niederschlag in unseren Häusern ihnen nachtheilig”) 4 2. Welche Sorten von Zzlum eignen sich besonders zum Treiben, und wie werden dieselben behandelt, um sie im März in der 4 Blüthe zu haben? L Antwort: Zum Treiben alten ist eine sehr grosse Aufmerksamkeit nöthig und sie ist nicht so leicht, wie die Hyazinthen- treiberei. y Vor allem verwende man gesunde, mög- lichst starke Zwiebeln zum Einpflanzen, wenn möglich nur solche, die frisch aus der Erde genommen sind. 2 Als Boden nehme man eine nahrhafte, grobe, vegetabilische, mit etwas Dungerde versetzte Erde und sorge für einen guten Abzug. Lilum Brownü und auratum ver- langen zur Lauberde etwas Moorerde. { Im Monat August legt man die Zwiebeln in kleine Töpfe, und, wenn sie durchwurzelt sind, pflanzt man sie in grössere und zwar so, dass die Zwiebel ca. 5 cz» tief vom Topf- rande zu stehen kommt, denn bekamntlich treibt der Blumentrieb oft reichlicher Wur- zeln, als die Zwiebel selbst. R. Bei dem Begiessen ist die grösste Vor Bis zum Eintritt. des Frostwetters bleiben die Töpfe im Freien. Nachher müssen die selben entweder in einen Mistbeetkasten oder in ein Kalthaus gestellt werden; die- jenigen, die schon frühzeitig Blätter treiben, müssen dicht unter Glas plazirt werden. Im Monat Januar kann man mit der Trei- berei beginnen und zwar bei denjenigen Zwiebeln, die am kräftigsten ausgetrieben baben. Man stellt sie in ein Warmhaus (aber nicht in die Nähe der Feuerung), mög- lichst nahe dem Glase; nach Verlauf vo 6—8 Wochen werden die Blumen anfangen sich zu entwickeln. Am leichtesten lassen sich von den Lilie treiben: Zilwm bulbiferum, longiflorum, tigr. num, concolor, croceum, Harrisi, eine schätz- bare Varietät von Z. lonsiflorum. Schwieriger zum Treiben, d.h. langsame in ihrer Entwickelung, sind: Lilium candidum Drowniü, Thunbergianum grandifiorum und Thunb. aureum, ferner nigro maculatum. Dies Abtheilung von Lilien sah ich im März v. auf der Genter Ausstellung in voller Blüthe, Am schwierigsten zum Treiben sind: Z& lium auratum und die verschiedenen Varie täten von 2. lancıfoluum. Im Uebrigen verweise ich auf »Die Winte: blumen« von H. GaErpDT, Kgl. Gartenba direktor in Berlin. Verlag von PAUL PAREY R. BRANDT. =) Auch von andern Seiten konnte uns keine Mi; theilung über diese Treiberei gemacht werden. D D. Red. 2. October.) A Anzeigen, Br j BERERR 3: ü Verlag von PAUL PAREY | in BERLIN SW. 32 Wilhelmstrasse. Die WINTERBLUMEN. Anleitung für Gärtner und Liebhaber zur Winterkultur der für den Schmuck der Wohnräume und Glashäuser, für Bouquets, Vasen und andere Arrangements geeigneten einheimischen und ausländischen Blumen- und Blattpflanzen. Bearbeitet von H. Gaerdt, Königl. Gartenbau-Direetor zu Berlin. ht 9 Farbendrucktafeln. Preis 18 M. Eleg. geb. zo M. Für Winterblumen gehen jährlich mehrere Millionen in’s Ausland und im Interesse der deutschen Gärtnerei ist deshalb ein hoher Eingangszoll dringend zu wünschen. Derselbe muss aber die deutschen Kultivateure vorbereitet finden, die früher aus Frankreich und Italien importirten Schnittblumen selbst zu ziehen, und ein Buch wie das vorliegende war deshalb ein dringendes Bedürfniss. Schwer war es aber, dafür den geeigneten Mann zu finden, bis HEINRICH GAERDT, der Direktor der weltberühmten Borsig’- schen Gärten und Gewächshäuser, sich entschloss, seine reichen Erfahrungen zum Besten seiner Berufsgenossen zu veröffentlichen. Gaerdt’s Winterblumen ist ein Buch, das in keiner Gärtnerei fehlen dürfte, und auch Blumenliebhaber werden das ansprechend geschriebene und mit prachtvollen Farbendruck- tafeln ausgestattete Werk nicht entbehren wollen. Ausgelührts Gartenanlagen von K.NERDE. Herausgegeben von H. Geitner, Königl. Thiergarten-Obergärtner in Berlin. 10 farbige und 6 schwarze Tafeln ve Text. — In Gy.-Fol. — Preis cart. 20 MR. INHALT: I. Villa am Wannsee (von der Heydt). — II. Rittergut Crüden (von Jagow). — Ha. do. Ur- sprüngliche Anlage. — III. Königsplatz in Berlin. — IMa. do. Ursprüngliche Anlage. — IV. Villa bei Dresden (von Stockhausen). — V. Wallwitz in Schlesien (von Eichmann). — Va. do, Ursprüng- liche Anlage. — VI. Freiburg in Schlesien (von Kramsta). — VIa. do. Ursprüngliche Anlage, — VI. Umgebung des Luisendenkmals im Thiergarten bei Berlin. — VIIa. do. Ursprüngliche Anlage. — VI. Halberg bei Saarbrücken (Stumm). — IX. Vorgarten in Berlin, Thiergartenstr. 35 (Gebr. Hardt). — X. Zweibrodt bei Breslau (von Johnston). — Xa. do. Ursprüngliche Anlage. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. % s —_ und Blattpflanzen in kräft. Waare, ferner Obst-, Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be- |) wurzelung, Coniferen, Rosen u. 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Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Pitcairnia albucaefolia Schrad. Von L. WITT- MACK. (Mit Abbildung.) J. G. BAKER’s Synopsis der Gattung Pitcairnia. Von L. WITTMACcK. Ueber zweckmässige Aufbewahrung des Obstes. Iris reticulata Bieberst. Netzhäutige Schwertlilie. Von L. Wırrmack. (Mit Abbildung.) Die Birnen-Blutlaus. ; ZBEIERIEII U O HEHE US HE Wohnungs-Veränderung. Meine Privat-Wohnung ist vom 8. October d. J. ab Berlin N., Chausseestrasse 102. Prof. Dr. L. WITTMACK. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Anthurium Rothschildianum. (Mit Abbildungen.) Anthurium Ferrierense. (Mit Abbildung.) | Miscellen: Potsdam. 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IR ° iM Diejenigen, welche Abbildungen ihrer Neuheiten oder weniger be- | Kl > | E 2 kannten älteren Pflanzen in der » GARTEN-ZEITUNG« veröffentlicht zu sehen N oe £ al wünschen, werden ersucht, uns womöglich eine Zeichnung oder Photo- ir ; 1%) graphie derselben und einen abgeschnittenen Zweig, möglichst frisch i X e R "l oder in Herbarienform, zusenden zu wollen. Die Blüthe sollte, wenn i 9 L m : es das Format der Zeitung gestattet, stets in natürlicher Grösse auf- N) a Bi “ genommen werden; zum Habitusbild genügt oft ein kleinerer Massstab. :ffy 3 m i Be auch bereit, die Pflanzen auf unsere Kosten photographiren zu :; N © S e A ° i A| X n Diejenigen deutschen Firmen, welche illustrirte Kataloge heraus- ll: 2 R geben, machen wir darauf aufmerksam, dass wir in Zukunft solche Ab- ale 2 3) Dbildungen, die bereits in Katalogen erschienen sind, nachher nicht |! IR Ä % a: mehr in der »GARTEN-ZEITUNG« veröffentlichen können, da mit Recht | A 4 2 I" ’ von Seiten der Leser Klage geführt ist, dass sie diese Abbildungen IR ' ie] schon vorher und oft sogar mehrfach in den Katalogen gesehen haben. | > 2 Vorher werden wir dieselben mit Vergnügen bringen, denn es ist IR . p Q unser ernstlichstes Bestreben, vor allen den deutschen Handelsgärtnern U he 1% AN zum Bekanntwerden ihrer oft mit vielen Mühen erzogenen Neuheiten : N) e IE hülfreiche Hand zu bieten. } N 5: % Äı | \ MIR 2 n ur Redaktion und Verlag der „Garten-Zeitung“. IR > & 1] Zr : I rn N en... | SURE ira: Sn in 2... Sr RI) g D\ er = SEReiee af IEZTZZIZARZARZAIZRIZAIEIEZTIEZAIELATETAN, 5 > VDFRDDRRBERDPEFESESEEE DERSSERERSEDSEDESSTSSSSFEOFEOEET ERS Sc 1884. 9. October. Pitcairnia albucaefoha Schrad. DEN 481 Pitcairnia albucaefolia Schrad. (Bromeliaceae.) Von L. WITTMACK. (Mit Abbildung.) Vaterland: Martinique und Venezuela. Pitcairnia albucaefolia Schrader. Comment. Blumenb. 24 t. 3. J. G. BAKER in Journal of botany XIX 265. Pitcairnia affınıs K. Koch. Mon. >. Beschreibung derArt: Blätter lineal, bis 60. cz lang, nur 15—18 mn breit (in der Mitte), undeutlich gestielt, ehersitzend, ‚oberseits grün, glatt, unterseits silberweiss- kleiig, gegen die Basis dornig berandet; Blüthenstiel bis 1,20 »z lang (nach BAKER 60cm und mehr) mit vielen aufrechten Blättern besetzt, sich fast horizontal biegend; Traube dicht, stets einfach, bis 28 cm lang (nach BAKER, wohl an wilden Exemplaren, 8— 24), einseitswendig; Blüthen sämmtlich nach aufwärts ge- richtet; Achse leicht wellig; Blüthen- stielchen kurz, die unteren 7 mm lang; Deckblätter lanzettlich oder lineal-lanzett- lich, oft 3mal so lang als die Blüthen- stielchen, bleich-grün; Kelchblätter lan- zettlich, 3 cz lang; Blumenblätter glän- zend scharlachroth, 2mal so lang als die Kelchblätter, an der Basis innen mit einer 5 nm langen, rundlich dreieckigen, oben etwas ausgerandeten (aus 2 ver- wachsenen) Schuppe; Staubgefässe und Griffel nicht heraustretend; Staubfäden dünn, 32—35 nm lang; Staubbeutel kaum so breit als der Faden, IO 2 lang, pro- tandrisch*); Pollenkörner länglich, 0,048 bis 0,064 mmın lang, 2 so breit; Frucht- knoten gelblich, Griffel 45 zn lang. Diese mächtige Bromeliacee blühte im kgl. botanischen Garten zu Berlin Ende Juli 1883 und verdanke ich Hrn. Inspektor PERRING den Blüthenstand. Sie ist wegen _ ihres grossen Volumens für Handelsgärten zwar weniger geeignet, in Privatgärten aber bildet sie eine hübsche Zierde, be- sonderswegenderscharlachrothen Blumen, die auf einem fast horizontal geneigten, 11 ın langen Stiele stehen. Nach BAKER unterscheidet sie sich von P. latıfoha durch ihre einfachen dichten *) d.h. öffnen sich, ehe die Narbe befruchtungs- fähig ist. Es ist also Fremdbestäubung nöthig. Trauben und grossen Deckblätter, so dass sie gewissermassen ein Mittelding zwischen /. Jatifoha und dracteata bildet. Wir lassen im Anschluss hieran gleich folgen: J. G. Baker’s Synopsis der Gattung Pitcairnia. Aus Journal of Botany XIX (1881) S. 225. Von L. WITTMACK. Pitcairnia (L’Herit. Sert. Angl. VILt. ıı) Kelch lederartig mit einer kurzen, ver- kehrt kegelförmigen Röhre, die der Basis des Fruchtknotens angewachsen und mit drei grossen lanzettlichen Abschnitten, welche von einander getrennt sind bis zu der Stelle, wo der Fruchtknoten vom Kelch sich ablöst. Blumenkrone mit drei zungenförmigen, genagelten Blumenblät- tern, 11—3 mal so lang als die Kelch- abschnitte, an der Stelle eingefügt, wo die Kelchblätter das Ovarium verlassen, gewöhnlich mit zwei sehr kleinenSchuppen unmittelbar an der Basis; im aufgeblühten Zustande oft einseitswendig, nach der Befruchtung zusammengedreht. Staub- gefässe 6, mit den Blumenblättern auf dem oberen Ende der Kelchröhre befestigt; Fäden lang, fadenförmig oder etwas flach; Antheren lineal, an der Basis befestigt; Fruchtknoten frei, ausgenommen an der Basis, dreifächerig; Ovula in jedem Fach sehr zahlreich, horizontal; Griffel lang, fadenförmig; Narben 3, lineal, spiralig gedreht; Frucht eine scheidewandspaltige Kapsel, die in drei Klappen von der Spitze nach unten bis zur angewachsenen Kelchröhre aufspringt; Samen zahlreich, sehr klein, abgeplattet, gewöhnlich deutlich an beiden Enden geschwänzt. Kräuter, selten Sträucher, gewöhn- lich stengellos, mit in einer dichten Rosette stehenden Blättern am Grunde des Blüthenstiels. Blätter lineal oder schwertförmig, selten länglich, für die Familie dünn in Textur, auf der Unter- seite kleiig oder auf beiden Seiten grün und nackt, oft stachelig berandet, beson- ders nach der Basis hin, sitzend oder in einen rinnenförmigen Blattstiel ver- schmälert. Blüthenstiel beblättert, indem die eigentlichen Blätter allmählich in die Deckblätter übergehen. Blüthenstand gewöhnlich eine einfache oder rispige 41 482 Pitcairnia albucaefolia Schrad. g T Ba di SET) Fig. 142. Fitecairnia albucaefolia Schrad. Blumen scharlachroth. Nach Zeichnungen von L. WITTMACK. Unten in der Mitte ganze Pflanze '/,, nat. Grösse, links einzelne Blüthe, oben links Knospe; danı folgen Kelch, Kelchblattstaubgefäss, Griffel, Pollenkörner, Blumenblatt mit Schuppe und Staubgefäss, Blumen blatt- Staubgefäss. In der zweiten Reihe: Grundriss, Schuppe und Kelchblatt mit Sub wir, u def u 0 9 12 ae Fe 3 I A ii h RN, Traube mit lanzettlichen Deckblättern, seltener ein Köpfchen oder eine fast ährenförmige Traube, mit grossen, dachigen, vielreihigen Deckblättern. Blumenkrone roth, gelb oder weisslich. Die folgenden Namen sind nach BAKER’s Ansicht nur Synonyme oder Unter- gattungen: Hepatis Swartz Prodr. Flor. Ind. Occ. 56 Neumannia A. Brongn. in Annal. Sc. ‚Nat. ser. 2, XV 369. Lamproconus Lemaire in Jard. Fleur. Enb»t, 127. Phlomostachys Beer, Brom. 45. Cochliopetalum Beer, Brom. 70. Orthopetalum Beer, Brom. 70. Pepinia, A. Brong.; ANDRE Dort. n. ser. sub t. 5. in Il. Schlüssel zu den Untergattungen und Arten. Subgenus I. Cepkalopitcairnia. Blu- men roth, in einem dichten, sitzenden Kopfe im Centrum der Blattrosette. Entwickelte Blätter lineal, sitzend: ı. Pıi- - cairmıa heterophylla Beer.“) Entwickelte Blätter länglich, gestielt: 2. P. tabulaeformis Linden. - Subgenus II. Zupztcairnia. Blumen gewöhnlich glänzend roth, selten weiss oder gelb, in gestielten einfachen oder rispigen Trauben. Deckblätter klein, lanzettlich, oft kürzer als die Blüthen- stielchen. Blätter in einer grundständigen sitzenden Rosette. A. Blätter lineal, 24 cm oder weniger in - der Mitte breit. a. Blätter unterseits weisskleiig. « Entwickelte Blätter ohne Stacheln Blumen weiss oder gelblich. 3. P. microcalyx Baker, 4. P. inermis Meyer. Blumen roth. 5. P. megasepala Baker, 6. P. stamınea Loddiges, 7. P. pungens H. B. K., 8. P. Kegehana K. Koch, 9. P. pauciflora Baker, 10. P. imitegrifoha Ker., 11. P. araneosa Baker, 12. P. Moritzsiana K. Koch et Bouche. ß Entwickelte Blätter nach der Basis hin stachelig berandet, Blätter sehr schmal (nicht mehr als 5—8 mm breit). 13. P. humilıs Tenore, 14. P. muscosa BVart., 15. P. carnifolia Mart., 16. P. zridıflora Beer. - *) Im Interesse der Leser habe ich die Autoren- Namen, die in der Original-Uebersicht fehlen, gleich "mit hinzugefügt. TEW.; bh Br x j : Fi a . . . 1884. 9. October.) 7. G. Baker’s Synopsis der Gattung Pitcairnia. a RR TEE 1 483 y Blätter breiter, Blüthenstielchen kurz. 17. P. angustifolia Soland, 18. P. latı- Joha Soland, 19. P. furfuracea Facg., 20. P. albucaefoha Schrad.*), 21. P. brac- teata Dryand., 22. P. alta Hasskarl. ö Blätter breiter, Blüthenstielchen lang. Blumen weiss. 23. P. consimihs Baker. Blumen roth. 24.P. Facksoni Hook., 25. P. subpetiolata Baker, 26. P. bromelhaefoha L’Herit. b. Blätter auf beiden Seiten grün und glatt. Blumen roth. 27. P. firma Baker, 23. P. corcovadensis Wawra, 29. P. cinnabarına A. Dietr, 30. P. Karwinskiana Schultz, 31. P. spathacea Griseb., 32. P. Lechleri Baker, 33.P. concolor Baker, 34. P. nuda Baker. Blumen weiss, 35. £. suaveolens Lindl., 36. P. albiflos Herb. B. Blätter schwertförmig oder lanzettlich. a. Blätter unterseits weisskleiig. Blumen roth. 37. P. Andreana Linden, 38. P. pruinosa HBBErR, 39: P. fulsens. Dene., 40, PR. ÖOlfersü Link, 41. P. fammea Lindl., 42. P. pulverulenta R. et P., 43. P. corallua Linden et Andre.**) Blumen weiss. 44. P. echinata Hook. Blumen gelb. 45. P. xanthocalyx Mart. b. Blätter auf beiden Seiten grün und nackt. 46. P. australis K. Koch, 47. P. nubıgena Planch., 48. P. Lehmanni Bak., 49. P. Kalbreyeri Baker, 50. P. orgyalıs Baker. C. Blätter länglich oder länglich-lanzett- lich, gestielt. 51. P. Sprucei Baker, 52. P. undulata Schiedw. Unvollständig bekannte Arten von Zu- Ppitcairnia. 53. P. vallisoletana Lex. et La Llave, 54. P. penduhflora A. Rich. Subgenus III. Pepinia. Stengelbildend mit kleinen Deckblättern und einfachen oder rispigen Trauben. Niedrig mit rothen Blumen und dünnen Blättern. *) Siehe die Beschreibung oben. #=#) Farbig abgebildet in Gartenztg. 1833, S. 612, RENT 454 Zweckmässige Auffenehrung des Obste3. N 55. P. punicea Lindl., 56. P. aphelandrae- flora Lemaire. Strauchig mit weissen Blumen und horni- gen Blättern. 57. P. ferruginea Ruiz et Pavon. SubgenusIV. PAlomostachys. Blumen blass, in einfachen, fast ährenförmigen Trauben. Die breiten Brakteen fast oder ganz bis zur Spitze des Kelches reichend. Blätter sitzend. 58. P. virescens K. Koch. Blätter gestielt, grün und nackt auf beiden Seiten. 59. P. maidifoha Decne. 60. P. Funke: ana A. Dietr. 61. P. zeifoha K. Koch. Blätter gestielt, unterseits weiss. 62. P. recurvata K. Koch. Subgenus V. Neumannia. Blumen gewöhnlich blass, in dichten, einfachen, zapfenförmigen, fastährenartigen Trauben, die länglich dreieckigen, zugespitzten, stark dachigen Deckblätter den 2 überragend. Blätter sitzend. 63. P. ochroleuca Baker. Blätter gestielt, unterseits weiss. 64. P. rhodostachys Hassk. Blätter gestielt, grün und nackt auf beiden Seiten. Blumen weiss oder blass gelb. 65. P. Altensteinu Lemaire, 66. P. Wend- landi Baker, 67. P. imbricata Baker, 68. P. atrorubens Baker, 69. P. petiolata Baker. Blumen glänzend rothgelb. 70. P. densifiora A. Brong. Ueber zweckmässige Aufbewahrung des Obstes. = = B: der Aufbewahrung des Obstes wer- “ "dennoch recht arge Missgriffe gemacht, es wird deshalb Er eine grosse Zen a Leser von Interesse sein, einige Finger- zeige hierüber zu erhalten, Durch eine zweckmässige Aufbewahrung wird gar mancher schöne Apfel vor dem Ver- derben bewahrt, und da das Verfahren ein nicht so schwieriges ist, sollte männig- lich sich die geringe Mühe und Kosten nicht verdriessen lassen. Zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass nur baumreifes, also nicht zu früh . grösste Sorgfalt. gepflücktes Obst zur ne n nommen werden darf. Dasselbe muss mit der Hand oder dem Obstpflücker vom Baum genommen sein und muss, um jede Verletzung zu verhindern, einzeln. aus demKorbe gelegt, nicht ausgeschüttet werden. Wer etwas auf sein Obst hält, pflücke es selbst und verwende sowohl. auf den Zeitpunkt, als auch auf die Manipulation des Pflückens selbst die Wer genöthigt:ist, von. fremder Hand pflücken zu lassen, gebe dem Betreffenden diegenauestelnstruktion.: Derjenige, welcher seinen Bedarf kaufen muss, sehe darauf, dass er ihn von einem gewissenhaften Lieferanten bezieht, damit er nicht für sein schweres Geld eine Waare bekomme, die durch Druck, Fall, Ausschütten oder sonstige unvorsichtige und nachlässige Behandlung den Keim des Verderbens schon in sich trägt. Hat man so sein Obst sorgfältig ge- pflückt, oder andererseits sich gute Waare verschafft, so wähle man eine kühle Kammer im Hause, breite auf dem Fuss- boden eine dünne Lage Stroh aus, lege hierauf die Früchte in "einfacher Tage) und lasse sie so 2 bis 3 Wochen ruhig liegen. Beim Winterobst ist dies nicht durchaus nothwendig, da sich dasselbe: | dennoch halten würde; beim Herbstobst aber empfiehlt es sich, denn durch die eintretende theilweise Verdunstung des Feuchtigkeitsgehaltes wird dasselbe halt- barer und wohlschmeckender. Länger als drei Wochen darf man dasselbe aber nicht liegen lassen. Es ist nun an der Zeit, die Früchte in den Ueberwinterungs- raum zu bringen, um sie durch Entziehung‘ derjenigen Faktoren, die den Prozess der Reife herbeizuführen geeignet sind, näm- lich Feuchtigkeit und Wärme, zum späteren ebd zu onen. Ist das Stadium der völligen Reife einmal‘ eingetreten, dann wird der chemische Zersetzungsprozess der Frucht auch vo sich gehen. Es kommt also darauf a dieses Stadium möglichst hinausz schieben. Die Erfahrung hat nun gele dass die Verzögerung mit um so besserer Erfolg erreicht wird, je sorgfältige folgende wesentlichen Punkte beobachte werden: I. eine möglichst bestähiet ei mässige Temperatur von 3 sn Aufbewahrungsraum. 2. eine trockene Atmosphäre. men 1884. 9. October.] 3. vollständige Abhaltung des Lichtes von den Früchten. 4. eine derartige Vertheilung der Früchte auf dem Lager, dass sie vor dem Druck bewahrt bleiben. 5. Beschränkung des Sauerstoffs der Luft im Obstraum auf das unumgänglich nothwendige Mass und mögliche Kenser- virung der von den Früchten ausge- schiedenen Kohlensäure. Der zweckmässigste Aufbewahrungsort wird also ein frostfreier, nicht feuchter Keller, oder eine kühleStube oderKammer nach Norden im Hause sein. Hier wer- den Stellagen, die in der Grösse sich nach der Höhe des Raumes und der Menge des zu konservirenden Obstes richten müssen, aus Brettern oder Latten auf- geschlagen. Auf dieselben bringt man eine dünne Lage von recht trockenem Roggenstroh, Häckerling oder Streu und legt darauf das Obst höchstens in drei- facher Lage übereinander. Die Früchte werden aber zuvor noch einmal sorg- fältig durchgesehen, um etwaige schad- hafte oder wurmstichige auszumerzen und dann einzeln mit einem Tuche von alter Leinewand abgewischt. Hat man ver- schiedene Sorten, so wird jede für sich gelegt. Will man die Früchte unter Verschluss haben, so wird eine einfache oder doppelte Lattenthür angebracht, die jedenfalls dem Zwecke besser entspricht als eine solche von Brettern. Dann und wann müssen nun die Früchte einer Durchsicht unterzogen werden, die vor Weihnachten nur einmal, nach dieser Zeit aber alle 2—3 Wochen statthaben muss. Dass die Stellagen sauber und rein, und überhaupt die Räume von jedem moderigen, fauligen Geruch frei sein müssen, ist wohl selbstredend. Bei der Beobachtung dieses Verfahrens wird sich das Obst sehr lange schön halten, was ich aus langjähriger Erfahrung be- stätigen kann. Bei langandauerndem, starken Frostwetter muss der Raum durch Verhängen der Fenster mit Säcken oder wollenen Decken, durch Vorsetzen von Strohmatten oder durch äussere Be- kleidung mit Dünger (bei Kellerfenstern das einfachste Verfahren) geschützt wer- den. Sollte die Temperatur dennoch dem Gefrierpunkt nahe kommen, so muss man durch Abbrennen von Spiritus oder Aufstellen von Kohlenbecken (natürlich Zweckmässige Aufbewahrung des Obstes. 485 sind Holzkohlen zu nehmen) einschreiten. Wer einen guten Keller hat, wird zu solchen Maassregeln nicht zu schreiten brauchen; dennoch aber habe ich diese kleinen Fingerzeige hinzugesetzt, damit auch der auf eine nicht heizbare Kammer Angewiesene sich vorkommenden Falls zu helfen weiss. Zeigen Niederschläge an Fenstern und Wänden an, dass mehr Feuchtigkeit vorhanden als rathsam, so setze man flacheSchalen mitungelöschtem Kalk oder konzentrirter Schwefelsäure hin, da diese Stoffe die Luftfeuchtigkeit begierig aufsaugen. Kleine Quantitäten Früchte kann man auch dadurch lange Zeit schön und wohl- schmeckend erhalten, dass man sie lagen- weise in ein Fass oder eine Kiste packt und jede Lage mit einer Schicht von trockenem Sand oder Kohlenstaub be- deckt. Den Anfang und Schluss macht eine Lage Sand resp. Kohlenstaub. Die einzelnen Früchte dürfen sich nicht be- rühren und werden der Reinlichkeit wegen am besten in Löschpapier einzeln ein- gewickelt. In manchen Gegenden bewahrt man die Aepfel auch in trockenen Erdmieten auf, gerade so wie Kartoffeln und Rüben. Man breitet auf einer trockenen Stelle des Gartens Roggenstroh aus, legt dar- auf kegelformig einen Haufen Aepfel, giebt demselben einen Mantel von Lang- stroh und bringt nun über das Ganze eine Erdschicht von 30-40 cm. Die Aepfel sollen sich so sehr gut halten. Ich selber habe die Art der Aufbewahrung nicht erprobt, habe ihr aber viel Rühmen- des nachsagen hören. Vor einigen Jahren wurde in allen Blättern empfohlen, sein Obst dadurch zu konserviren, dass man es einzeln in Salicylpapier wickele. Ich habe die Sache versucht und keine sehr günstigen Resul- tate erzielt. In trockenen, kühlen Ueber- winterungsräumen hielten sich die Früchte allerdings sehr gut; aber nicht besserals die nach der von mir "angegebenen Methode aufbewahrten; aber den nachtheiligen Einflüssen eines feuchten Kellers oder einer mittelwarmen Stubenluft wider- standen sie nur sehr kurze Zeit. HR Iris reticulata Bieberst. 786 Iris retieulata Bieberst. Netzhäutige Schwertlilie. Von L. WITTMACK. EN (Mit Abbildung.) iese niedliche, nur IO— 15 cz hohe, aus dem KaukasusstammendeSchwert- lilie hat einen knolligen Wurzelstock und ungebärtete Blumenblätter; sie gehört deshalb mit /. persica, I. spectabilis etc. zur Gruppe der /ris Xıphium. Der Knol- len ist von einer gelblichen netzigen Haut umgeben, woher der Name. Die Blätter sind linear, fast 4 seitig, blaugrün, länger als der einblumige Schaft. Die 3 äusse- ren Blumenblätter (eigentlich die Kelch- blätter) sind etwas zurückgeschlagen, dunkelblau-violett oder violett-roth mit tief gold-gelbem Mittelstreifen, auf dem weisse Adern und beiderseits dunklere Punkte; die 3 inneren stehen aufrecht und sind blauviolett. Die stehen wie bei allen Iris den Kelchblät- tern gegenüber und werden von den blumenblattartigen Narben gegen Regen geschützt. Was diese kleine Iris so auszeichnet, das ist neben ihrer hübschen Farbe ihr angenehmer Geruch, ihre frühe Blüthezeit und ihre Treibfähigkeit, was beides sie mit /rzs persica theilt. In früherer Zeit scheint sie gleich dieser weit mehr getrieben zu sein wie jetzt. Herr Direktor GAERDT giebt in seinen Winterblumen®) S. 335 für sie wie für I. Kolpakowskyana Rgl. und 7. persica folgendes Treibverfahren an: Man pflanzt im August die Knollen in ein Gemisch aus Laub-Mistbeeterde und Sand, zu mehreren in 8— IO cn weite Töpfe. So lange es die Witterung gestattet, bleiben dieselben im Freien, beim Eintritt des Frostes bringt man sie in einen gegen das Eindringen desselben geschützten Raum. Anfang Januar stellt man sie im Kalthause dicht unter Glas, wo sich dann in der Regel in kurzer Zeit die Blätter entwickeln und so weit vorwärts schrei- ten, dass kurz nach Ueberführung ins Warmhaus auch die Blumen erscheinen. In kleinen Töpfen bilden die lieblichen Blüthen zwischen Maiglöckchen und chine- sischen Primeln eine niedliche Garnitur *) H. GAERDT, Die Winterblumen, mit 9 Farben- drucktafeln. Verlag von P. PArry. Berlin 1884. Staubgefässe auf der Tablette im Blumen- oder Kalt- hause. R RR Nach dem »Garden« vom 23. August di. J.. S. 155 kann man Siesschondzu Weihnachten blühend haben. Das Treibverfahren wird dort folgendenmassen angegeben: Man kaufe sich die besten, stärksten Zwiebeln oder grabe einige der besten Exemplare aus dem Garten Jris reticulata Bieberst. Fig. 143. Kelchblätter dunkelblauviolett mit goldgelbem Mittel- streif. Blumenblätter blauviolett. aus. Im letzteren Falle sortire man die Zwiebeln, nehme nur die grössten und besten zum Treiben und pflanze die kleineren wieder auf das Beet. Man nehme im August 5 gute Zwiebeln für einen fünfzölligen Topf in sandig-lehmigen Boden, füttere diese bis zum Rande in Asche in einen kühlen Kasten, giesse sie aber nicht eher, als bis die Blätte gut über der Oberfläche erscheinen, was ungefähr im Oktober der Fall sein wird. 2 ar a A ) Me LE Mr RR ANET 3 Na Bw. 1884. 9. October.) Bw Die Birnen- Blutlaus. 487 Dann kommen die Töpfe in einen hellen Kasten oder in ein Haus, in welchem die Temperatur 7— 10° C. beträgt. Dieses langsame Treiben bringt die Blumen gegen Ende Dezember hervor. Dann halte man die Töpfe mässig trocken und kühl, da- mit sich die Blumen lange halten. Die abgetriebenen Zwiebeln sind nicht sorg- los zu behandeln, sondern müssen Licht und Feuchtigkeit haben, damit sie ihr Laub gut entwickeln. Im nächsten Früh- linge können die Töpfe dann in die freie Luft gestellt werden, bis das Laub ganz abgestorben ist. Der Boden wird dann trocken gehalten und die Zwiebeln kommenden August wieder eingepflanzt. Hauptsache ist, beim Treiben die Erde ‚nicht so nass zu halten, dass die Zwiebeln faulen, ehe die Blätter erscheinen, auch darf man nicht zu grosse Hitze geben, da man dann nur Blätter, aber keine Blumen erzielt. Iris reticulata hält selbst in Petersburg noch im Freien aus, wie REGEL in Garten- flora 1864 S. 323, wo auch t 452 eine Ab- bildung gegeben ist, bemerkt, und gedeiht fast in jedem Gartenboden. Man unterscheidet /rzs reticulata « typica Blumen tief blau und $ Arelagei Blumen violett-purpurn. Beides 2 hübsche For- men. Unsere Abbildung ist nach einem Exemplar aus der SPÄTH’schen Baum- schule gefertigt. Es entsprach in der Karbe der Var. ß. Die Birnen-Blutlaus, Aphis (Schizoneura) lanıgera var. pırt, ist, wie HERMANN GOETHE in den »Po- mologischen Monatsheften« und a. a. O. schreibt, ein der Blattlaus sehr ähnliches Insekt, welches entweder mit gutem scharfen Auge oder mit einer gewöhn- lichen Lupe in allen seinen Theilen ge- nau beobachtet werden kann. Die Grösse einer ausgebildeten Blutlaus beträgt un- gefähr I—I} mm, ihre Gestalt ist läng- lich und schlanker als bei der Apfel- blutlaus, sie hat 3 Paar Füsse und ı Paar Fühler am Kopfe, welche meist 6gliedrig sind. An Stelle der Fresswerkzeuge be- findet sich der mit einem Gelenk ver- sehene Saugrüssel, welcher bald halb so lang ist als das ausgewachsene Thier, und 3 Saugborsten enthält, mit denen die Laus den Saft aus den Wurzeln aus- saugt, sobald sie den Rüssel an einer passenden Stelle eingebohrt hat. Die Farbe des hier beschriebenen Mutter- thieres ist röthlich oder rothbraun, wäh- rend die jungen Läuse mehr eine gelb- liche oder bräunliche Färbung besitzen. Beim Zerdrücken der Läuse zeigt sich ein rother Saft, von welchem das Insekt den Namen Blutlaus erhalten hat. Cha- rakteristisch für alle Blutläuse ist der be- sonders am Aftersitz sich zeigende weiss- wollige Flaum mit bläulichem Schimmer, welcher durch Ausschwitzungen des Thieres gebildet wird und ihm als Schutz gegen die Feuchtigkeit, rauhe Witterung und allerlei Feinde dient, da der haarige, wollartige Flaum eine fettige Beschaffen- heit hat und daher nicht leicht die Feuch- tigkeit annimmt. Diese Form der Birnenblutlaus findet man das ganze Jahr hindurch, während des Sommers in den oberen und zur Winterszeit in den unteren Bodenschich- ten an den stärkeren und feineren Birnen- wurzeln, so tief als diese überhaupt in den Boden eindringen, was bei älteren Birnbäumen bis 2 »z und darüber der Fall ist. Die hier beschriebene Birnenblutlaus hält sich in Nestern oder Kolonien unter der flaumartigen Wolle an den Birnen- wurzeln auf, besonders an den Stellen, wo Abzweigungen derselben sich bilden und der Saftzufluss ein stärkerer ist. Sie bleibt saugend so lange an einer Stelle, als diese ihr Nahrung bietet und wandert dann an einen anderen, passenden Ort. Die so befallenen Stellen der Wurzeln fangen dann, des Saftes be- raubt, an, unter trockenen Bodenverhält- nissen einzuschrumpfen und zu vertrock- nen, oder bei hinreichender Feuchtigkeit zu verfaulen. Bei ungestörter Vermeh- rung und Entwicklung der Läuse werden dann die meisten Wurzeln auf diese Weise stark beschädigt oder gänzlich zu Grunde gerichtet, so dass endlich nach 2 bis 3 Jahren der ganze Baum abstirbt, was natürlich bei jüngeren Birnbäumen schon früher eintreten kann. Man bemerkt die Anwesenheit der Birnenblutläuse am oberirdischen Baumtheil im ersten Jahr oft gar nicht oder nur daran, dass die Blätter im Juli und August sehr zeitig anfangen gelb zu werden und abzufallen, was aber dem unbefangenen Beobachter 488 Die Br Blutlaus. zuweilen gar nicht auffallend chen weil das vorzeitige Abfallen der Blätter auch durch Pilze oder andere Krankheits- erscheinungen verursacht worden sein kann. Das oben beschriebene ausgebildete Mutterthier der Birnenblutlaus bringt vom 30—40 in zarten gelblichen Eihäuten befindliche, nahezu I 2 grosse, re einen‘ Mai an circa junge Thiere zur Welt, verhältnissmässig langen Körper und Saugrüssel, sowie eine gelbbräunliche Farbe haben. \ Gegen Ende des Sommers, bei trocke- bei un- ner günstiger Witterung früher, günstiger, “mehr feuchter Witterung spä- ter, erscheint unter den Läusen eine zweite Form, ansätzen versehen ist, eine mehr roth- braune Farbe und schlankeren Leib hat und als Nymphe bezeichnet wird. Aus dieser entwickelt sich dann im Oktober nach einem weiteren Häutungsprozess das mit ausgebildeten Flügeln versehene Weibchen von schwarzbräunlicher Farbe. Diese geflügelten Läuse haben 3 bis 4 mm Flügelweite, kommen aus dem Bo- ‚den hervor und halten sich am oberirdi- schen Theil des Baumes auf. Sie legen ihre Eier wahrscheinlich auf die untere Seite der Blätter und haben die Bestim- mung, zur oberirdischen Verbreitung der Läuse zu dienen, indem sie ziemlich weit fliegen können und durch Ablage ihrer Eier neue Kolonien zu gründen im Stande sind. Diese geflügelten Läuse richten direkt keinerlei Schaden am Baum an, sind aber um so gefährlicher, weil sie ausserordentlich schwer zu finden sind und für die weitere Verbreitung des Schädlings am meisten beitragen, ohne dass man sie daran hindern könnte. Aus den Eiern der geflügelten Thiere ent- wickeln sich noch kleinere Läuse männlichen und weiblichen Ge- schlechts von honiggelber oder grüner Farbe, welche keinen Saugrüssel besitzen und durch ihre sehr vollkommen aus- gebildeten Geschlechtsorgane nur zur Fortpflanzung des Thieres bestimmt zu sein scheinen. Diese geschlechtlich entwickelten Läuse kriechen dann im Spätherbst am Baum herab und paaren sich daselbst, worauf das Weibchen ein grösseres Ei ablegt, welches überwintert und im Frühjahr ein neues Mutterthier liefert, aus welchem sich eine ganz neue Kolonie bilden kann. welche mit Flügel-, Ausser der hier soo ber irdischen Verbreitung findet natürlich auch noch eine Wanderung und Ver- breitung der Läuse im Boden statt wäh- rend der wärmeren Jahreszeit, sobald die Wurzeln der Birnbäume, wie in Baum- schulen, so nahe bei einander liegen, dass die Läuse von den Wurzeln des einen Baumes leicht zu den benachbarten Wur- zeln gelangen können. Diese unterirdi- sche Wanderung geht natürlich nur lang- sam von statten und wird veranlasst, so- bald ein von den Läusen stark beschä- dister Baum diesen keine genügende Nahrung mehr bietet. Schliesslich bemerken wir noch Fol- ER E eh er ee = 3 De Fe . gendes: 1. Die Wurzellaus des Birnbaumes wurde von 1874 bis 1883 zuerst von HERMANN GOETHE in der Marburger Baumschule beobachtet. 2. Die Birnenwurzellaus ist eine Spiel- art der allbekannten Apfelblutlaus und kann daher auch Birnenblutlaus genannt werden. | 3. Die Birnenblutlaus unterscheidet sich von der Apfelblutlaus durch eine etwas schlankere Gestalt und dadurch, dass sie nur auf Birnbäumen vorkommt. Die Hauptverschiedenheit zwischen bei- den besteht aber darin, dass die Apfel- blutlaus nur an den oberirdischen Thei- len des Apfelbaumes sich aufhält und Schaden anrichtet, während die Birnen- blutlaus nur an den Wurzeln des Birn- baums lebt und diese zu zerstören im Stande ist. i 4. Die Verwandlung und Lebensweise der Birnenwurzellaus hat mit denen der Rebenwurzellaus die grösste Aehnlichkeit. 5. Die Wurzellaus des Birnbaums kann bei ungehinderter Entwicklung und Ver- mehrung für den Birnbaum ebenso ge- fährlich werden, wie die Reblaus für die Reben. E 6. Alle bisher angewandten Mittel zur gänzlichen Vertilgung der Birnenwurzel- laus ohne Zerstörung der Birnenwurzeln haben entweder keinen oder nur unge nügenden Erfolg gehabt. 7. Die von der Birnenblutlaus befalle nen Bäume können, wenn sie noch jung sind und das Uebel noch im Entstehen, nur dadurch gerettet werden, dass man | sie ausgräbt, an den Wurzeln gründlich reinigt, dann wieder auf lausfreien Boden pflanzt und sorgfältig pflegt. Be 2 2 31. Vai wu lıa hi 1 le ha N nr Eye } N s 1884. 9. October.] Anthurium Rothschildianunm. 489 Anthurium Rothschildianum. Blüthenscheide Fig. 144. Anthurium Ferrierense. Blüthenscheide weiss mit roth getuscht, Kolben gelblich. rosa-karminroth, Kolben weiss, oben gelblich. 8. Das wirksamste und sicherste Mittel - ileli zur Verhütung des Auftretens der Birnen- Anthurium Rothschildianum. wurzellaus ist die Veredlung der Birn- bäume auf Weissdornunterlagen. O.H. Diese hübsche Hybride ist eine Kreu- zung unseres Landsmannes, des Herrn (Mit Abbildung ) 490 AlSK. et; N Anthurium. Ferrierense. BERGMANN, Obergärtner bei Herrn Baron ALPHONSE DE ROTHSCHILD in Ferriere-en- Brie beiParis und wurde von JAMES VEITCH & SONS 1884 in den Handel gegeben. Als Mutter diente eine schöne rothe Form von A. Scherzerianum, als Vater die weissscheidige ‚Varietät des letzteren: A. Scherzerianum album. Die Hybride zeigt die Charaktere beider. Die Grundfarbe der Blüthenscheide (Spatha) ist rahm- weiss, aber überall korallenroth ge- tupft und punktirt. Die Grösse der Scheide ist die der besten Varietäten von A. Scherzerianum, der Kolben ist gelb und eigenthümlich gedreht, wie bei der weissscheidigen Varietät von A. Scher- zerianum. Diese seltene und bemerkens- werthe Neuheit erhielt ein Certificat 1. Klasse in der Kgl. Gartenbaugesell- schaft zu London und ein Verdienst-Diplom von der Kgl. botanischen Gesellschaft. Preis 42 Mk. Anthurium Ferrierense. (Mit Abbildung.) Auch dieses Anthurium wurde von Herrn BERGMANN gezogen und nach der Stätte seiner Thätigkeit benannt. JAMES VEITCH & SONS haben den ganzen Vorrath erworben und verkaufen das Stück mit 21 Mk. Es ist eine Kreuzung zwischen Anthu- rium ornatum und A. Andreanum, wobei es das breite, kräftige Laub des ersteren besitzt. Die schlanken, aufrechten Blatt- stiele tragen die gegen 30 cn langen und 15 cm breiten, schön hellgrünen, herz- förmigen Spreite. Der Blüthenschaft ist aufrecht, 60—80 cz hoch, die Scheide herzförmig, 12—15 cm im Durchmesser, glänzend rosakarminroth, ohne die netzförmigen Vertiefungen von A. Andre- amum. Der Kolben hat eine Länge von ca.I2 cm, ist elfenbeinweiss, aber im oberen Drittel gelblich. Auf vielen Ausstellungen erhielt es die ersten Preise. Wir erhielten die Abbildungen von Herrn JAMES VEITCH, London, Chelsea. Miscellen. Potsdam. Der hiesige Gartenbauverein feierte am 4. Oktober sein Stiftungsfest durch Festessen und Ball. Hamburg. Die Gärtnerbörse erfreut sich eines so lebhaften Zuspruchs, dass sie jetzt zweimal wöchentlich, Montags und Donners- tags, Abends 8 Uhr, im Pavillon, Dammthor- Bahnhof, abgehalten wird. — In Folge des Aufrufes des Herrn SCHABERT, ı. Schrift- führer des Gartenbau-Vereins für Hamburg, Altona und Umgegend, betr. Hebung der Obstverwerthung (Nr. 24 d. J., S. 285), er- gehen an denselben Anfragen und Sendungen von allen Seiten; leider aber lässt die Ver- ' packung, namentlich des frischen Obstes, oft noch viel zu wünschen übrig. Auch Herr Garten-Inspektor LÄMMERHIRT, Dresden, Geschäftsführer des Landesobst- bauvereins für das Königreich Sachsen, hat sich bereit erklärt, behufs Bildung von Obst- verwerthungs-Genossenschaften mit Rath und That zur Seite zu stehen. 2 0.2 Ka ru ee Pflaumen frisch aufzubewahren. Eine der einfachsten und billigsten Me- thoden, Pflaumen in ihrer besten Qualität längere Zeit aufzubewahren, besteht darin, dass man sie vor ıhrer vollständigen Reife abnimmt und sie in einem soviel als mög lich geschlossenen, gesunden Orte aufhängt, mehr dunkel als hell und nie von der Sonne beschienen. Man schneidet hierzu mit Früch- ten beladene Zweige ab und hängt sie in dem genannten Orte auf. In dieser Art er- halten sich die Pflaumen mit allen ihren Eigenschaften, je nach der Varietät mehr oder weniger gut. Eine Hauptsache dabei ist, dass die Früchte noch fest an dem Stiele sitzen. Will man die Fruchtzweige nicht abschneiden, so kann man die Früchte auf den Boden oder eine andere trockene Unter- lage legen und bedeckt sie mit Substanzen, die schlechte Wärmeleiter sind und sich nicht erhitzen, so z.B. Moos, Sphagnum und besonders Baumwolle (Watte). Diese letz- tere kann insbesondere auch bei allen an- deren Früchten, wie Birnen und Aepfeln, mit allem Erfolg angewendet werden. »Oesterr.-Ungar. Obstgarten.« Ein selbstangefertigter Obstpflücker. Man nimmt ein Gefäss onne Boden, 8 cz hoch, oben 13 cm, unten 9 cm ım Durch- messer oder fertigt ein solches aus Brettchen an. Das Gefäss hat einen Sockel oder Art Henkel, in welchen der Stiel eingefügt ist. Ueber dem Sockel stenen zwei starke Drähte dicht beisammen und nach vorn auseinander- stehend, mittelst deren die Frucht abge- brochen wird Am Boden des Gefässes wird ein bodenloser Sack aus Baumwollen- zeug gebunden oder angenagelt. Dieser Sack oder Schlauch ist um ein Bedeutendes länger als der Stiel. Mittelst dieser Vor- richtung kann die Frucht aussen an den Bäumen, die immer die grösste und schönste _ x RR er Pre BER ITSSA. 0. October.] Mr liefert über 2500 Trauben. BR BRETTEN RD DE 2 a Y Kr { Miscellen. En 491 ist, abgebrochen werden und ohne Quetschen im Schlauch hinab in den Korb gleiten. »Oesterr.-Ungar. Obstgarten.« Traubensegen. Von der Mosel wird von einem im Avels- bacher Weinberge des Gastwirths FÖRSTER zu Löwenbrücken befindlichen Weinstocke berichtet, welcher 109 schöne Trauben zeigt. Diese Mittheilung weckt die Erinnerung an andere Nachrichten über Traubensegen oder über Riesenweinstöcke, welche jüngst im Jahresbericht des Riga’schen Gartenbau-Ver- eines zusammengestellt waren. VıRGIL lässt die Weinstöcke sich an Ulmen empor- schlingen, und Prinius der Aeltere erzählt von solchen, die wahre Bäume gewesen: Einer in der Nähe Roms habe 316 / Wein geliefert, andere Stöcke, am Fuss von 30 bis 40 m» hohen Pappeln gepflanzt, hätten diese bald überragt. Im Mittelalter sind für die Kathedrale von Ravenna Thore aus Weinstämmen von I!/, m Umfang verfertigt worden. Ein Weinstock in der Normandie trägt bei einem Stamm von 79 can Umfang jährlich ca. 250 %g Trauben. Ein in Hamp- ton-Court in England 1768 gepflanzter Stock In Besancon gab ein Weinstock im vorigen Jahrhundert 4200 und in Toskana einer 5230 Trauben. Kalifornien hatte für die Ausstellung in Philadelphia einen Weinstock geliefert, der 50—6o Jahre alt, im Stammdurchschnitt ı8 Zoll, mit seinem Laube ıo 000 Quadrat- fuss bedeckt und häufig 7500 Trauben ge-. liefert hat. Ein in der Heimath zurück- gebliebener Rivale trägt 8ooo Trauben mit Ioooo Pfund Gewicht. »Weinbau und Weinhandel.« Caladien von C. L. Klissing Sohn, Barth i. Pomm. Bereits bei Gelegenheit der Petersburger und der Leipziger Ausstellung haben wir der ‚schönen Caladien obiger Firma gedacht. Am 11. September wurden nun 30 Sorten dem Ausschusse des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues vorgelegt, und man war all- gemein erfreut über die vortrefflichen Zeich- nungen. Als beste wurden befunden Nr. 163 Ibis rose, prachtvoll, vollständig rosa, aber zart; 166 M. A. Hardy, Grund weiss mit rosa getuscht, grün punktirt, das ganze Blatt ‚roth geadert, scheint recht hart; 173 Gerard Dow, Blattgrund matt gelb, regelmässig dunkelroth, fein geadert, mit mennig-karmin- farbenen Hauptrippen; 175 Mme., Fritz Koech- lın, Rippen johannisbeerroth mit violett-rosa umgeben, auf weissem Grund; ı8ı Ferdinand de Lesseps, dunkelkarminrother Grund, im Centrum und zwischen den zart violett-rosa Hauptrippen heller, dunkelgrün gefleckt und punktirt; 182 John Box, glänzend roth mit grünlich-kastanienbraun gemischtem Grund, Rippen karminroth, Centrum hellrosa; 198 candida, rein weiss; 216 Reine Marie de Portugal, Centrum rosa, mit zart violettem Anhauch, dunkelkastanienbrauner Zone und mattgrüner Einfassung; 2ı8 Salvator Rosa, scharlachroth, violett-rosa schattirt, zu ?/, des Blattes mit apfelgrüner, sammetartiger Zone; 220 Souvenir de Mme. Bernard, Centrum lebhaft roth, grün, goldgelb und weiss punk- tirt, Rand apfelgrün. ® Reblaus. Die im unteren Ahrthal aufgefundenen 21 Infektionsheerde liegen sämmtlich in den Gemeinden Heimersheim und Lohrsdorf. Die Heerde umfassen übrigens mitunter nur 2 Stöcke. — An dem Vorkommen geflügel- ter Rebläuse daselbst ist leider nicht mehr zu zweifeln. Literatur. I. €. G. Weise’s Melonen-, Gurken- und Champignon-Gärtnerei für Treib-, wie für Freiland-Kultur. Fünfte umgearbeitete Auflage von ]J- Hartwig, Grossherzogl. Garteninspektor ın Weimar. Weimar, BERNHARDT FRIEDR. Voigt 8”. 86 S. Die Wichtigkeit, denKulturen vonMelonen, Gurken und Champignon mehr Aufmerksam- keit zuzuwenden und dieselben durch Schrift und Wort möglichst zu fördern, ist nicht zu verkennen. Besonders die Frühtreiberei ist eins der einträglichsten Frühjahrsgeschäfte, wenn sie mit der nöthigen Aufmerksamkeit gehandhabt wird, und durch sie kann der Importation dieser Früchte wirksamer ent- gegengetreten werden Die Bearbeitung dieses Themas ist Gegen- stand vorliegender Schrift. Zunächst werden von den Melonen die charakteristischen Formen bildlich dargestellt und die ange- führten Sorten in ihren verschiedenen Eigen- schaften eingehend beschrieben, so dass jeder Züchter die aus den Samen geernteten Früchte mit der Beschreibung der Sorten ver- gleichen und ihre Richtigkeit feststellen kann. Ich vermisse aber bei der Melonenkultur die Warnung, nicht mehr als eine Sorte zu kultiviren, d. h. wenn man beabsichtigt, davon Samen zu ernten, weil die Melonen unter sich bastardiren. Bei der Beschreibung der einzelnen Sorten wäre es wünschenswerth gewesen, wenn der Verfasser angegeben hätte, ob dieselben als Marktfruchtzur Massen- kultur zu empfehlen sind, wie derselbe einzelne als solche bezeichnet hat, z. B. die weissgrundige und silberweissgrundige Press- kott (in Deutschland unter dem Namen Pariser Cantaloupe bekannt), eine vorzügliche Tafelfrucht. Hier in Berlin wird fast nur die Berliner 2 492 Netzmelone gezogen. Der bedeutendste Züchter ist der Gärtnereibesitzer Herr EBERS in der Hasenpheide; derselbe hat durch jahre- lange Kultur der nämlichen Sorte dieselbe zu einer ganz ausserordentlichen Vollkommen- heit gebracht. Er erntet viele Zentner Früchte, welche meistens zum Einmachen ıhre Ver- wendung finden, A Ctr. 30 M. ; Bei den Gurken ist der wirthschaftlichen © Frage mehr Rechnung getragen und bei der“ Beschreibung der einzelnen Sorten auf den Ertrag derselben hingewiesen. Für Melonen wie für Gurken giebt der’ Verfasser eine komplizirte Erdmischung an, bestehend aus Schlammerde, versetzt mit etwas gut verrottetem Mist oder Haideerde oder besser noch, wenn man es haben kann, Erde von Kohlenmeilern mit etwas Sand. Unsere hiesigen Gemüsezüchter nehmen! einfach » Mistbeeterde« und erzielen damit ' ein gutes Resultat. Mit der Konstruktion; eines heizbaren Treibkastens in gewöhnlicher" Mistbeetform, siehe Seite 36 Figur 16, kann ich mich aus dem Grunde nicht einverstanden’ erklären, weil in den kalten Wintermonaten | sich derselbe schlecht bearbeiten lässt und. auch in Anbetracht des Kostenpunktes nicht rentabel genug ist. Dagegen werden in England und auch‘ hier bei Berlin, in Pankow bei Herrn Gärtnerei- besitzer KERKOw, sowohl in massiven mit Wasserheizung versehenen Doppelhäusern (Satteldach), als auch in Doppelkästen von Holz Gurken mit gutem Erfolge getrieben. Zur Treiberei wendet man hier Noa’s Treib- und Berliner Aalgurke an, letztere liefert einen besonders reichen Ertrag. Bei der Champignon-Kultur vermisse ich die Angabe, dass zwei Sorten kultivirt werden, die eine mit fast weisslichem, die andere mit bräunlichem Hute; diese letztere Art ent-: wickeltsich kräftiger, istfesterund widerstands- fähiger. R. BRANDT. Gartenbau - Ausstellungen. Die Gartenbau-Ausstellung in Frankfurt a M, vom 19. bis 23. September. Welche Bedeutung man in Frankfurt a. M. der Ausstellung der dortigen Gartenbau- Gesellschaft beımass, geht am besten aus dem Umstande hervor, dass der Oberbürger- meister selber, Herr Dr. MiQuEr, dieselbe eröffnete und zwar in jenem berühmten Saale, der DAnnEkeEr’s Meisterwerk » Ariadne auf dem Panther« enthält. Herr Baron von 3ETHMANN hatte diesen Saal dazu eingeräumt und überhaupt in edlem Patriotismus seinen ganzen herrlichen, ehrwürdigen Park nebst den Gewächshäusern etc. zur Ausstellung hergegeben. Die Ausstellung war reich be. schickt und gut besucht, wenn auch Leipzig ım Besuch Frankfurt noch bei Weitem über- —————— sa Literatur. — Gartenbau- Ausstellungen. | ‚Köthen i. Anh. (Preisverzeichniss der Erd- x % es „27 traf. In Leipzig waren am ersten Sonntage 20000 zahlende Personen, in Frankfurt'3200. Hauptgegenstände waren handelsgärtnerische Artikel, Obst und Blumenbinderei, die Privat- gärtnerei war weniger vertreten. In Worms ward am 14. Sept., in Offenbach am 15. Sept. eine Gartenbau-Ausstellung er-. öffnet. Beide waren, wie die »Süddeutsche Flora« mittheilt, gut beschickt. Personalnachrichten. Der frühere langjährige Decernent für das Kassenwesen und für den Gartenbau im preussischen Ministerium für Landwirthschaft etc., Wirkl. Geh. Ober-Regierungsrath En. HEYDER, Ehrenmitglied des Vereins zur Bef. des Gartenb., geb. am 3. Dezember 1808 zu Berlin, ist am 30. September in Folge eines Schlaganfalles plötzlichverschieden. Er warein grosser Blumenfreund und Pflanzenkenner, zog anfänglich besonders Agaven, dann Cacteen, schliesslich Palmen, Cycadeen, Blattpflanzen und wiederum Agaven. Besonders Grosses leistete er in der Zimmerkultur der schwierig- sten Pflanzen. Seine Hauptsammlungen von Cycadeen und Agaven etc. sind wenige. Monate vor seinem Tode vom Kgl. bot. Garten zu Berlin käuflich erworben worden. HEYDER verbarg unter einer oft etwas rauhen Aussenseite ein warmes Herz und einen offenen Charakter. Unter seiner Aegide entstanden die Kgl. pomologischen Institute zu Proskau und Geisenheim und überhaupt suchte er die Obstzucht wie den ganzen Gartenbau nach allen Richtungen zu fördern. Sein Andenken wird stets in Ehren bleiben! Eingegangene Preisverzeichnisse. H. L. Knappstein in Bochum (Ilustrirter Katalog über patentirte schmiedeeiserne, ge- schweisste Kessel für Warmwasser-Heizungs- Anlagen. Vertreter in Berlin A. Haarmann, Friedrichstr. zı1). — Verzeichniss der im Franz Graf von Thun - Hohenstein’schen Schlossgarten zu Tetschen verkäuflichen Frei- land-, Kalt- und Warmhauspflanzen, Gehölze und Obstbäumchen. — G. Goeschke sen. in beeren-Kultur-Anstalt, verbunden mit Kunst- und Handelsgärtnerei). — Gebrüder Dippe in Quedlinburg (Preisverzeichniss von Haar- lemer Blumenzwiebeln und div. Knollen- gewächsen, nebst Anhang von Sämereien). — H.B. Warneken (Engros-Verzeichniss der Obstbaumschulen zuBurgdamm, StationBurg- Lesum bei Bremen). — Haage & Schmidt ın Erfurt (Verzeichniss von Blumenzwiebeln, Knollengewächsen etc. für Herbst 1884). — J. D. Zocher & Voorhelm Schneevoogt in Haarlem (Preisverzeichniss von Hyazinthen und anderen Zwiebelgewächsen). % I 4. 9. October.) i offerirt: Anzeigen. Die beste Phoeni%& für den Handel ist unstreitig ——. Phoenix rupicola. —D> E Keimende Samen hiervon 100 #g 12,50 Mk., 1009 #£g 100 Mk. Grössere Parthien nach Uebereinkunft. Sorgfältigste Verpackung in Moos gratis, Garantie guter An- ‚kunft. F. H. Dammann in Görlitz. Mosemnwrildlinse, are, 1060 Stück 75 Mk., 100 Stück 8 Mk, 3-5 Fuss hoch 1000 Stück 5o Mk., 100 Stück 6 Mk. exklusive Emballage, versendet gegen Kassa oder Nach- nahme Fr. Böhm, Meiningen. O-———— N) C. AUGUSTIN, \ Celle in Hannover, ee N u no u HF een, ZT, Seren Azalea indioca, 3jähr., mit guten Knospen u. schöner dunkler Be- % laubung, °/, 45 Mk. Erica persoluta alba, starke Pflanzen, °/, 33 Mk. & =, see, ee Kresse TEE NWMaiblumentreibkeime E per 1000 Stück 26 Mk. nn By 2 ua a Zi EZ FR Ben lin 4Aspidistra elatior, grün, per Blatt 5 Pf. Rhododendron hybr., mit Knospen, Io Stück 7,50—10 Mk. Azalea pontica, mit Knospen, Io Stück 5 Mk. empfiehlt A.RHansen, Pritzwalk. Audäbhdhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhthhhhhh kukhänbkahhhhh Aabkhhhkh aydrangea Thomas #099, starke ie pro hundert Mk. 25 Richardia maculata, Ei biie Knollen, pro hundert Mk. 20, empfiehlt ‚gegen Nachnahme C. Siebenhaar, Greifenberg in Schlesien. ee ee ee eeee teen Amaryllis Tettanii, Blüthenstengel zeigend, in tadelloser Waare, 100 Stengel 80 Mk. Vinca, grüne, stark und lang, 100 Stück 20 Mk., empfiehlt gegen Kassa oder Nachnahme W. SIEBERT, Handelsgärtner, Pieschen bei Dresden. =-% Deutzia gracilis, == aus dem Lande, schöne Pflanzen zum Treiben, 100 Stück ı2—15 Mk. Spargel- pflanzen „Connovers Colossal,“ 2jährig, 1000 Stück ıo Mk., empfiehlt E. A. Heckt, Laboe bei Kiel. en or * Anzeigen. 1" Stellen - Gesuche. i Ein junger @ehilfe, der in der besseren Gärtnerei erfahren ist, sucht eine Stelle bis ı5. Oktober oder auch später; derselbe sieht mehr auf familiäre Be- handlung als auf hohes Salair. Seine Lehrzeit hat derselbe in einem botanischen Garten mit Erfolg bestanden. Nähere Auskunft ertheilt P Th. Bauer, Handels- gärtner n Würzburg. Ein tüchtiger, zuverlässiger @ehilfe, Sachse, militäirfrei, welcher in Toptpflanzenkulturen, Ver- mehrung, Treiberei, Winterveredlung von Rosen, sQ- wie in anderen Fächern der Gärtnerei gut erfahre ist, sucht, gestützt auf gute Zeugnisse, baldiggt dauernde Stelle. Gefl. Offerten bitte zu richten an Louis Simon, Potsdam, Brandenburgerstr. 19. Ein strebsamer, jetzt militairfrei gewordener Gärtnergehilfe, früher bei Herrn Mönch, Kunst- und Handelsgärtner in Leipzig, sucht baldigst Stellung. Gefl. Offerten wolle man an Herrn Cantor Häntzschel, Boritz bei Riesa richten. [2 Stellen- Angebote. i Suche sofort für Jahresstelle, pro Monat 18 AM, einen nicht arbeitsscheuen jungen, leistungsfähigen Gehilfen für Topfpflanzenkultur. Nnr vom Prinzipal empfohlene engagirt A. Merkert, Memel. Stadtgärtner-Stelle. Die Stelle des Stadtgärtners ist anderweit zu be- setzen. Das Jahresgehalt beträgt 1500 M nebst freier Wohnung. Bewerbungen wolle man unter Beifügung der Zeugnisse und eines Lebenslaufes bis zum 15. Ok- tober d. J. einreichen. Elberfeld, den 18. September 1884. Das Oberbürgsermeister- Amt, Ein in Landschaftsgärtnerei und Binderei erfahrener Gehilfe wird zum 15. Oktober gesucht von O. Hecker, Handelsgärtner, Giebichenstein bei Halle a S. | | ® Suche zum sofortigen Antritt oder zum 15. Oktbr, einen tüchtigen, nicht zu jungen Gehilfen, welcher in Topfpflanzenkultur und Binderei etwas Tüchtigeg leisten kann und sich sonst keiner Arbeit scheut, Gehalt bei freier Station ı2 bis 15 fl., auch mehr, Nur solche mit Zeugnissabschriften mögen sich melden bei J. B. Hammer, Innsbruck. Suche für dauernde Stelle einen energischen und tüchtigen Obergärtner , welcher in allen Fächern der Gärtnerei erfahren und speziell in Rosen- und Baumschulenkultur bewandert ist, auch ein gesetzteg Alter wird gewünscht. Offerten beliebe man mit Angabe des Alters, ledig oder nicht, auch Familienzahl, nebst Zeugnissabschrift von einem guten Handelsgärtner an Paul Holz, Gauthor in Mainz, zu senden. Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. Jungs Palmen ! und Blattpflanzen in kräft. Waare, ferner Obst-, Allee- u. Parkbäume mit vorzüglichster Be- wurzelung, Coniferen, Rosen u. 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Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Ansichten von der Internationalen Ausstellung in St. Petersburg. IV. (Mit Abbildung.) _ Uebersicht der kultivirten strauchigen Spiraeen. Von H. ZABEL in Münden. 1. Aufforderung zu Experimenten über Stecklings-Import. r Von Dr. OTTO KUNTze. _ Cypripedium grande Rchb. fil. (Mit Abbildung.) ' Allgemeine Uebersicht über die Petersburger Aus- ‚ Redaktion: Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N, 42 Invalidenstrasse. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung,. stellung und die russischen Gartenbau -Verhältnisse. Von L. WITTMACK. | Miscellen: Orchideen-Auktion. Sitzung der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Ernährungsthätig- keit der Blätter. Inoxydations-Verfahren. Apfelernte. Phylloxera. Neue Nelke. Platycodon pumilum. Literatur.‘ Personal- Nachrichten. — Preisverzeichnisse. PUUSRT EYUU HU TTE BUUUYU YET ERSENOENSHLOEH 0 ENSEHOEHOESIOEE 7 Wohnungs-Veränderung. Meine Privat-Wohnung ist vom 8. October d. J. ab “ Berlin N., Chausseestrasse 102. : SE Prof. Dr. L. WITTMACK. BECHEOHHEHLIELHRI HHOBHOHHEEHEEN a HMMM DD DD HD Do HILL x Saat-Etablissement 45 ©.) für Gesammteartenban, Landwirtschaft u, Forst, Ia. Referenzen. Kataloge franko. Joseph Klar, Berlin (., Linien-Strasse No. 199. KARFRTETTR FORT RT TR TFT Tu a hl BE EELELTELLLEEELLLLLLLLLLEALLELELELEELERE = Grosse Örchideen-Auktion R- YH a R.- &: O Tal ADTrD Mi DRS E in HAMBURG, . 3 z 9: Die Herren F. Sander & Co. in St. Albans bei London werden am 3 # 9: Dienstag den 28. Oktober ihre letzte grosse »Orchideen-Auktion« in He 4 S Hamburg abhalten. Es sind vorzugsweise solche Sorten gewählt, die N =S: von leichter Kultur sind und dankbar blühen. 38 0: ES Be S: iQ | & Kataloge sind gratis und franko zu haben bei Herrn H. Deters, 6%, E; SE ‚St. Georg, Steindamm 17, Hamburg. 131 (*/s) Be NE OS = > KARAAAAARA AA A ALU DILL ELII TEILE LEITET RI AAAARARARAG 2 $ 1 ENENTEETERTENENSENDENSSSEELNLENSELEELD Ze rd el Bi y. Anzeigen. Primula chin. atrosanguinea, die beste und schönste einf. Pr. in ein. starke fertige Verkaufspflanzen, theils blühend, pro Hundert 20 Mk.; Chrysanthemum, grossblühend, weiss, starke Pflanzen, pro Hundert 20 Mk., Blumen pro Tausend 5 Mk.; Georginen- blumen, gemischt, pro Hundert 60 Pf., pro Tausend 5 Mk., empfiehlt C. Helling, ‚Eriedr. -Wilh.-Garten bei Magdeburg. Aspididistra elatior, starke Pflanzen mit 8 bis ı5 Blättern,' 100 Blätter 8 Mk., 1000 Blätter 75 Mk., 2 jährige, buschige Myrten, schön dunkelgrün, pro Hundert 20 'Mk.: ; Ardisa erenulata, zu Weiterkultur, pro Hundert 5oMk., sowie Phoenix, Latanien, Coryphen und dergl. offerirt gegen Cassa oder Nachnahme, Aug. Hessler, Altenburg. Calla aethiopien compacta nana, G=- echter Zwerg. 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EN 2 TOTEREDEREODTOSOTOLOTTN rn OO OO DD OD Calla aethiopica, sehr stark, aus dem freien Lande, pro Hundert 36 Mk, 50 Stück 2o Mk., empfiehlt per Cassn oder Nach- nahme Leopold Fischer, Handelsgärtner, Freiburg, (Baden). ı = Pommersche Obstbaum- und Gehölzschule 7.) = = EREEN EEE MEN HIER GENE EEE ER | Zu Radekow Da Tanlann Flelleborus ni er, De. LEGE starke Pflanzen, IO00 Stück 24 Mark. = 7 Wintergoldparmaine, Gyelamen europaeum, eignet sich wegen des kräftigen, aufrecht strebenden Wuchses besonders zu Chausseen, Strassen etc, 1000 Stck. 20 Mk. incl. Emballage ab hier empfiehlt Vera Jakob Ziegler, Salzburg u, m mm mmmmm Aldfasituchtpflanzen, 2 100 Stück Nervosaq masxima, starke, 2jährige Aucuba Jap. D Pflanzen, sind wegen Ueberfluss abzugeben, a Stück 1'/, bis 2 Fuss hoch, schön buschig, 100 Stck, 60 Mk. 80 Pf. per Cassa incl. Emballage, empfiehlt wegen sofortiger Grossherzogliche Gärtnerei Heinrichau, Räumung eines Grundstückes Post Heinrichau, Kreis Münsterberg, Friedr. Jansen, Crefeld (zur Flora). C. Winter, Obergärtner. Eeeceseetren a a nen ee ST ÜBTS pe Ya Ye ee Ya je {e a e\o\e\a\e\a a n\e\a\a1a1a'a Tee ea a 1a {aaa {a{ata Tata {a a TaYa a a afaaYa aa /aYa Tea !n a 1er Wa der König der Aepfel nach allen Richtungen hin, 1384. 6: 6. October. Ansichten von der P etersburger A Ausstellung. 493 Ansichten von der Internationalen Ausstellung in St. Petersburg. IV. (Mit Abbildung.) laser letztes Bild zeigt ein Stück des durch eine Felswand von dem Haupt- saale abgetrennten Raumes für Blumen- arrangements, Gemüse, Geräthe etc., und zwar den einheitlichsten Theil desselben, die reiche Ausstellung ii hi IM i Ansicht von der Petersburger Ausstellung. Fig. 145. Ausstellung von Blumen-Arrangements des Herrn G, F, EILERS, von Blumen- arrangements des ern G. F.: EIEERS SE. Petersburg, nach einer Photographie. Ganz ende machen wir auf die beiden geschmackvoll dekorirten Fenster von Ben Obergärtner GERSTMANN aufmerk- 42 494 Uebersicht der kultivirten trauchigen Spiraeen. sam, welche Herr Hofgärtner HOFFMANN neben den übrigen EILERS'schen Artikeln bereits in Nr. 39 S. 445 rühmend hervor- gehoben. In der Ausstellung waren die Fenster durch Spiegelelasplatten darge- stellt; wir haben der Deutlichkeit wegen wirkliche Fenster zeichnen lassen. Es ist eine solche Fenster-Dekoration ein wirklich neuer und hübscher Gegenstand als Aufgabe für Ausstellungen. j Uebersicht der kultivirten strauchigen Spiraeen. Von H. ZABEL in Münden. k =, ie Gattung Spiraea Tourn., wie sie mit Ausnahme einer Art auch C. ]. MAXIMOWICZ in seinen grundlegenden Adnotationes de Spiraeaceis (Acta Horti Petropolitani, VI. 1879, p. 105-261) um- grenzt hat, enthält nur Sträucher und lässt sich zwanglos in folgende drei Sek- tionen theilen: ı. Blüthen weiss, in einfachen oder zusammengesetzten Trauben; Blätter. ganzrandig; Balgkapseln zweisamig; die häutigen Samenanhängsel sehr klein oder fehlend: Botryospira Zbl. 2. Blätter selten ganzrandig; Balg- kapseln mehrsamig; Samenanhängsel vor- handen. A. Blüthen weiss, in einfachen Dolden oder in einfachen Doldentrauben (Eben- sträussen): Chamaedryon Ser. B. Blüthen heller oder dunkler roth, selten weiss, in Doldenrispen (zusammen- gesetzten Doldentrauben) oder in Rispen: Spiraria Ser. Ungeachtet der der Gattung eigenthüm- lichen grossen Neigung zur "Hybridation sind mir noch keine Bastarde zwischen Arten verschiedener Sektionen bekannt geworden, und letztere erscheinen mithin um so natürlicher. Sektion 1. Botryospira. Ganz niedriger rasiger Halbstrauch; Blüthen zwitterig, meist in einfachen Trauben: I. 5. caespitosa Nutt. . 2. Mittelhoher, aufrechter, derbästiger Strauch; Blüthen polygamisch, in zu- sammengesetzten Trauben: 2. S. laevigata L. griffel endständig: Sektion 2. Chamaedryon. I. Blüthen an den vorjährigen en in sitzenden, nackten oder an.der Basis von einer Rosette verkümmerter Laub- blätter oder Knospenschuppen umgebenen Dolden. re ı. Blätter“) freudig grün, beiderseits mit 4—7 Fiedernerven, gesägt oder ge- zähnt; Blumenblätter länger als Staub- gefässe. | LE Re: A. Blätter lineal-lanzettlich, Frucht- 3. 5. Thunbergi Sieb. B. Blätter länglich bis eiförmig-länglich, Fruchtgriffel unter der Spitze S. prunifoha Sieb et Zucc. 2. Blätter grau- oder bläulich-grünn, beiderseits mit 2 Fiedernerven oder nur mit 3 stärkeren Mittelnerven, ganzrandig oder nur an der Spitze gekerbt. _ A. Blüthen schön weiss, ziemlich gross, im Mai. Fruchtgriffel abstehend zurück- gebogen: N: hypericifolia IB B. Blüthen schmutzig weiss, klein (nur halb so gross als bei A), im April; Frucht- griffel schräg aufrecht: (S. acutifolia | Willd., vergl. Nr. 17 S. micropetala). | Il. Blüthen an den vorjährigen Aesten oben in nackten oder an der Basis be- blätterten Dolden, unten in Ebensträussen. auf beblättertem Stiele. (Bastardformen nee lundım. >, | Blumenblätter kürzer als Staubge- fässe: Blüthen klein, grünlich-weiss; - Lap- pen des Fruchtkelchs zurückgebogen: (Vergl. Nr. 17 S. micropetala). 2. BlumenblätterlängeralsStaubgefässe; Blüthen gross, schön weiss. . A. Blätter verkehrt- eilormie, .ın der. y unteren Hälfte ganzrandig; von der Ba- sis bis zur Spitze mit 3, selten 5 Mittel- nerven, fein behaart: (S. hypericifolia hort., S, obovata hort!, ‘S. erenata hort.), Ss crenata % hypericifolia: Bi 6.:%. 5. mmlhflora, Zb1.””) wa B. Blätter länglich, fiedernervig, scharf einfach- bis doppelt-gesägt-gezähnt, später fast kahl. (Von mir aus Samen der S. 5 multiflora erzogen; Sp. media X multi- flora?): .'XxıS, arguta ZbIR C. Blätter länglich, fiedernervig, oder = vom ersten Drittel an mit 3 Mittelnerven, meist ganzrandig, graufilzig (S. inflexa Eu Th I ua u El den hort. nonnull.); 5. cana x hypericifola: 8. x S. cınerea ZUL *) Die Beschreibung der Blätter bezieht sich stets auf solche an kräftigen Laubtrieben. ’##) Das X bedeutet Bastardformen, Hybriden, En I weer a IM. Blüthen an den vorjährigen Aesten in Ebensträussen auf beblätterten Stielen“). I. Lappen des Fruchtkelches zurück- gebogen. A. Blätter fiedernervig. a. Fruchtgriffel endständig. aa. Triebe scharf fünfkantig. a. Blumenblätter kürzer als Staubgefässe, Knospen in eine lange dünne Spitze aus- laufend (S. ulmifolia Scop. und S. flexu- osa Fisch.): 9. S. chamaedryfolia L. 8. Blumenblätter länger als Staubge- fässe; Knospen kurz, spitz (S. corymbosa hort. nonnull. nicht Roxb.); S. chamaedry- folia X trilobata: 10. X S. Schimabecki Zbl. bb) Triebe rund bis schwach fünfkantig, Knospen kurz. «) Fast kahl; Blumenblätter kürzer als Staubgefässe, Kelchlappen zur Blüthezeit aufrecht — bis wagerecht — abstehend. (S. pikowiensis hort. nonnull. nicht Bess.); S. Hexuosa X media. II. XS. oxyodon Zbl. ß) Grau behaart, Blumenblätter so lang oder wenig kürzer wie Staubgefässe. ae) Kelchlappen zur Blüthezeit ganz zurückgebogen; Blätter eiförmig, meist grob gesägt; Blüthen gross, schön weiss. (Von mir aus Samen der S. cana erzogen); 5. cana X chamaedryfola: 12. XS. Gieseleriana Zbl. ßP) Kelchlappen zur Blüthezeit nur mit zurückgekrümmter Spitze; Blätter läng- lich, meist ganzrandig: 13. S. cana Wald. et Kıt. b) Fruchtgriffel bald endständig, bald ganz dicht unter der Spitze; Triebe rund, fein gestreift. aa) Blumenblätter gross, kaum länger als Staubgefässe; Blätter ganzrandig, am Rande und unterseits miteinzelnen Haaren. "S. cana X crenata? 71.,%5 mjlexa K., Koch. bb) Blumenblätter klein, + kürzer als Staubgefässe;, Blätter ganzrandig oder mit I—4 kleinen Sägezähnen, grau be- haart. (S. betulifolia hort. nicht Pall.); S. cana x media: 15. x S. mollıs K. Koch. *) Zuweilen und meist an schwachen Aesten und bei kalter Witterung verkümmern ausnahmsweise bei Für Winterblumen gehen jährlich mehrere Millionen in’s Ausland und im Interesse - der deutschen Gärtnerei ist deshalb ein hoher Eingangszoll dringend zu wünschen. R Derselbe muss aber die deutschen Kultivateure vorbereitet finden, die früher aus % Frankreich und Italien importirten Schnittblumen selbst zu ziehen, und ein Buch wie das a vorliegende war deshalb ein dringendes Bedürfniss. Schwer war es aber, dafür den geeigneten Mann zu finden, bis HEINRICH GAERDT, der Direktor der weltberühmten Borsig’- schen “Gärten und Gewächshäuser, sich entschloss, seine reichen Erfahrungen zum Besten seiner Berufsgenossen zu veröffentlichen. Gaerdt’s Winterblumen ist ein Buch, das in keiner Gärtnerei fehlen dürfte, und auch _ Blumenliebhaber werden das ansprechend geschriebene und mit prachtvollen Farbendruck- tafeln ausgestattete Werk nicht entbehren wollen. ‚Au sgelührte Garlsnanlagen von E. NEIDE. Herausgegeben von H. Geitner, Königl. Thiergarten- Obergärtner in Berlin. Ach Eee 20 farbige und 6 schwarze Tafeln nebst Text. — In Gr.-Fol. — Preis cart. 20 Mk. eg nd 2 de pen nn Zee INHALT: I. Villa am Wannsee (von der Heydt). — OH. Rittergut Crüden (von Jagow). — Ha. do. Ur- Be inefiche Anlage. — III. Königsplatz in Berlin. — IHa. do. Ursprüngliche Anlage. — IV. Villa BEN 2 bei Dresden (von Stockhausen). — V. Wallwitz in Schlesien (von Eichmann). — Va. do. Ursprüng- _ liche Anlage. — VI. Freiburg in Schlesien (von Kramsta). — VIa. do. Ursprüngliche Anlage. — - No. Umgebung des Luisendenkmals im Thiergarten bei Berlin. — WVIIa. do. Ursprüngliche Anlage. — VII. Halberg bei Saarbrücken (Stumm). — IX. Vorgarten in Berlin, Thiergartenstr. 35 (Gebr. Hardt). — X. Zweibrodt bei Breslau (von Johnston). — Xa. do. Ursprüngliche Anlage. y Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Su a, “ Stellen - Gesuche. j Ein tüchtiger @ehilfe, 20 Jahre alt, im Binden, Pflanzenkultur und Baumschule erfahren, sucht bit ı. November Stellung. Diensten. Näheres ertheilt W. H. Rapmund, Reichenbach. im Voigtlande. Suche für einen fleissigen @ehilfen, welcher in Topfpflanzenkultur, Binderei und a gärtnerei erfahren ist und etwas Tüchtiges leiste kann, baldmöglichst Stellung unter }escheideneh Ansprüchen. Grünberg i. Schl. Karl Meissner, , Kunst- u. Handelsgärtnef, Ein junger @ehälfe, welcher in Binderei u. Tod pflanzenkultur bewandert ist, sucht bei bescheidenen Ansprüchen baldigst anderweitige Stellung. Gafl. Offerten bitte zu en an Herrn Eschwege. J. W. Hendrich, Kunst- und Handelsgärtnerei.. Ein junger, gut empfohlener @ehilfe, in Top pflanzenkultur u. 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ANNONCEN 3 Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet. FR Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. \ & Inhalt. Dendrobium Wardianum Warner. Von H. Nochmals zur Aufbewahrung des Obstes. — Gegen > STRAUSS in Ehrenfeld bei Köln. (Mit Abbildung.) | die Blattläuse. — Rost auf Kernobst. — Blühen- Fischbach. Von L. WITTMAcK. des Dasylirion longifolium Sieb. et Zucc. — Rei- _ Frühapfel, Dr. Schmidtmann’s“*7. Von B.L. Künn. | ches Samenjahr für Coniferen. — Bitte. — Aus (Mit Abbildung.) Sardinien. Frankreichs Obstbau. Von JOHANNES BOETTNER. Literatur. Miscellen: Zur Vertilgung des Frostspanners. — | Gartenbau - Ausstellungen. e; BEOENOERSHZOEN 0 HHSHUORNOHESLT Der Katalog 5 Be Wohnungs-Veränderung. | der 1 Meine Privat-Wohnung ist vom 8. Oeiober dj. ab Obstbaumschulen # Berlin N., Chausseestrasse 102. von Georg W. Gaedertz E Prof. Dr. L. WITTMACK. in Feuerbach-Stuttgart BEOBEOHAOERISEE 6 EMOHESEHORHENN steht auf Verlangen gratis und franko zu Diensten. A AALIILIILLTILLLLLLLILEIILLLELLLLLLELLLLLLLEIILILLLLLLER 3 DE SEELSORGE LELLOEOERERELLEROR LEER, n:: S: ” s 18 > ideen-Auktion je ı& u = > ES ia HAMBURG, S =>: in AND URT = ae ß ; ES >: Curienstrasse 18, beim Tohanneum 1 > | SO: am 27. October 1884, Vormittags 10 Uhr. B 2 ® So ae Hosdı. 2 RL % Die Herren F. Sander & Co. in St. Albans bei London werden am : Montag, den 27. October, ihre letzte grosse »Orchideen-Auktion« in 1 Hamburg abhalten. Es sind vorzugsweise solche Sorten gewählt, die 2% von leichter Kultur sind und dankbar blühen. — ca. 2000 Exemplare. EG ne % RR ER NG uuu® x 0 ID Wegen der Reichstagswahl am 28. October ist die Auktion auf den 27. October, 5 > 9 & & & > & &» & % & & & S & & & LYIS, EN 3 Vormittags 10 Uhr, verlegt. Host 0: Kataloge sind gratis und franko zu haben bei Herrn H. Deters, ID SH N R SE St. Georg, Steindamm 17, Hambureg. 131 (/ı) ID H x % BASETENERERSNZNETENZTERESATEESABENENATENSARELSSERETSSETSTERESERETSNATETESareRananzganenzSanzreneTenznerene R ] > SIZTITZLITIITZLSITZITITTITZTZES ZZ ILS ILS ZOZZ LI SL LZLTLLD EEE Ver WEN EI PETT KU: EEE is KUaT ER ER, 5 KR PEGAR run I“ % Eh BDA RENEESCARNDBRTG NLA ala n Anseigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. GRESCEENT > einträglicher Obstbau. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig viele und schöne Früchte in guten Sorten zu erzielen. Mit 459 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis kartonnirt 8 Mark. »GRESSENT’s einträglicher Obstbaue ist ein Werk, wie wir es in unserer | gärtnerischen Literatur bisher nicht hatten, wie es aber neben den umfassenden, vorzüglichen Handbüchern von LAUCHE vi Anderen sehr wohl berechtigt ist und 4 seinen Platz vollauf behaupten wird. Es tritt nicht mit dem Anspruch auf, wissen- | schaftlich Neues lehren zu wollen; aber mit dem, einfach durch den Erfolg gerecht- fertigten Anspruch, zu lehren, wie man mit mässigen Kosten auf kleinem Raum regelmässig viele und schöne richte in guten Sorten erzielt. Die Richtigkeit von Rathschlägen und Anleitungen im Obstbau wird nur durch die Ernte erwiesen; us gilt buchstäblich das alte Wort: An ihren Srüchten jollt ihr fie erkennen. »GRESSENT’s Obstbau« setzt keine studirten Gärtner und keine bereits geübten Obstzüchter voraus, sondern nur Leute, die mit Lust und Liebe zur Sache und im Vertrauen zu den gebotenen Unterweisungen Hand anlegen. Wie praktisch »GRESSENT’s Obstbau« die Sache anfasst, wie er alle Handgriffe und Herrichtungen durch Wort und Bild zeigt, wie er allen Zwischenfragen und Bedenken gerecht wird, das im Einzelnen zu erweisen, ist in einem kurzen Prospekt nicht möglich; man lese sich in das Buch an irgend einer Stelle hinein, prüfe und probire dann im Garten; der erste Herbst wird »GRESSENT’s Obstbau« ee loben als jede Empfehlung. a CORE Ein Gegenstück zu diesem Buche bildet: 2. GRESEENTS einträglicher Gemüsebau. Neue Anleitung, auf kleinem Raum mit mässigen Kosten regelmässig reiche Ernten in guten Sorten zu erzielen. Mit 228 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis kartonnirt 7 Mark. 5% Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. wer ab Dendrobium Wardianum Warner. 505 12 glänzend hellgrüne Blätter von länglich- Dendrobium Wardianum Warner. lanzettlicher Form, die eine Länge von | Von 15—20 und eine Breite von 4—6cm er- H. STRAUSS in Ehrenfeld bei Köln. reichen. Die im April an den ausgereiften Trieben zu je 2—3 erscheinenden Blüthen Br sind fast IO cm gross, weiss, mit rosen- © Vaterland: Assam. rothen Flecken an den Spitzen der Petalen (Mit Abbildung.) % Fig. 147. Dendrobium Wardianum Warner. Weiss mit rosa Flecken an den Spitzen. Lippe am Grunde orangegelb mit 2 karminrothen Flecken. Beschreibung: Die I—2 cm dicken, und der Lippe, während der geräumige _ fleischigen, stark gegliederten Schein- Trichter der Lippe innerhalb orangegelb knollen sind 4—2 7» lang, an der Spitze und am Grunde mit zwei tief karminrothen _ etwas zurückfallend und haben an der Flecken gezeichnet ist. — oberen Hälfte der jungen Triebe bis zu Kultur: Man kultivirt die Pflanze am f 43 506 Fisch, besten in einem nicht zu kleinen Holz- körbchen auf einer Mischung von frischem Sphagnum, Holzkohlenstückchen _ und faseriger Erde! Im April beginnt die Vegetation der Pflanze und verlangt die- selbe dann einen Platz an der wärmsten und feuchtesten Stelle des gewöhnlichen Warmhauses, hell, aber nicht den Strahlen der Mittagssonne ausgesetzt. Bei einer Temperatur von 15 — 20° R. und hin- reichender Feuchtigkeit entwickeln sich die jungen Triebe schnell und zahlreich; dieselben beginnen dann im September- Oktober zu reifen, was sich durch das Gelbwerden der Blätter anzeigt, die nach und nach abfallen. Von diesem Zeitpunkte an vermindere man allmählich die Feuchtigkeit und bringe die Pflanzen an einen kühleren und luftigeren Ort, damit die Triebe recht gut ausreifen, und halte dieselben von Ende Oktober ab so lange trocken, bis sich die Blüthenknospen zeigen. besseren Entwickelung der Blumen halte man dann die Pflanze ein wenig wärmer und die Wurzeln etwas feucht. Von der Zeit des Abblühens bis zum Hervorbrechen der neuen Triebe bedarf die Pflanze einer vollständigen Ruhe, d. h. sie muss bei kühler Temperatur (8° R.) ganz trocken gehalten werden. Das Verpflanzen er- folgt am besten beim Erscheinen der jungen Triebe. — (Die Pflanze war auf der grossen all- gemeinen Gartenbau-Ausstellung im April 1883 in Berlin seitens des Herrn STRAUSS ausgestellt und haben wir unsere Abbil- dung nach einem damals angefertigten Aquarell machen lassen. D. Red.) Fischbach. Von L. WITTMACK. 0) In einem der schönsten Thäler des Riesengebirges, dem Hirschberger Thal, liegt das. Dorf Fischbach, das man er der Station Schildau zu Wagen in Stunde erreicht. Seit lange bekannt ar der Park und das Schloss Fischbach, einst Eigenthum des Prinzen WILHELM von Preussen, dann des Prinzen ADAL- BERT, jetzt der Prinzessin CARL von Hessen gehörig. Doch uns drängt es, Zur eine neuere Schöpfung kennen zu lernen die hübsche Besitzung des Hofmarschalls von SAINT PAUL ILLAIRE, des Direktors des Vereins zur Beförderung des Garten- baues. Malerisch liegt sie da am Berges- abhange, die Villa, einem kleinen Schlosse im Tudor-Stil vergleichbar, mit alt- deutschem Obertheil! Die breite Treppe im Innern hat als Geländer jederseits ein starkes Schiffstau, einehübscheErinnerung an die frühere Thätigkeit des Besitzers, der als Korvetten-Kapitain die fernstenLänder unter den denkbar günstigsten Umständen besuchte. Köstlich ist der Blick von den Zimmern und vor Allemvonder VerandaunddenBal- konen aus. Und während an den meisten Orten man nur nach einer Seite hin ein hübsches Bild hat, geniesst man hier nach zwei entgegengesetzten Seiten den schönsten Blick. Nach Süden, wo zu- nächst ein hübscher Blumengarten unser Auge fesselt, haben wir die schönsten, malerischsten Fernsichten auf den Kamm des Riesengebirges, auf die Schneekoppe, die Ränder des grossen Teiches mit ihren drei weissen, weithin leuchtenden Schnee- lagern, den schwarzen Schmiedeberger Kamm etec.; nach Norden dagegen erhebt sich das Terrain ebenfalls und steigt gar bald zu den grotesken Falkenbergen an, deren Gipfel man in einer Stunde erreicht. Sie bilden den beliebtesten Zielpunkt der Fischbacher Sommerfrischler. Man ge- wahrt von unten ein kleines Kreuz auf dem höchsten Punkt der Falkenberge und kann schon die änsehnliche Höhe (700 2) ermessen, wenn Einem gesagt wird, dass das Kreuz fast 8 »» (26 Fuss) hoch sei. Unser Ziel‘ 'sind "aber "nicht: dieses Berge; uns locken die reichen Schätze 2 im Garten und Park, und unter der freund- lichen Führung des Besitzers haben wir die beste Gelegenheit sie eingehend in Augenschein zu nehmen. Man sieht's dem Garten an, dass sein Herr fremde % Zonen gesehen, dass er noch heut di besten Verbindungen mit dem Ausland unterhält. Er ‘hat es’ verstanden, di grössten Seltenheiten aller Länder, mit ganz besonderer Vorliebe aber die de fernen Ostens und des fernen Westen hier zu vereinen und in ästhetischer Weise bald im Blumengarten, bald im Park, bald im »wilden Garten« zu verwenden. Denn dass wir es nur unsern Lesern verrathe der Dendrophilus, der früher in Bee die Artikel Aber den wil- er ein besonderer Liebhaber und Kenner von Coniferen und von Lilien ist. In _ letzterer Beziehung ist er mit dem liebens- würdigen Herrn ELWES in Cirencester zu vergleichen, dessen alle Besucher der Petersburger Ausstellung sich mit Vor- _ liebe erinnern werden, als eines Engländers, der trefflich deutsch und französisch sprach. Unser erster Gang ist denn auch nach dem nördlichen Theil des Gartens oder sagen wir lieber Gartenparks. Von der hi 4 grossen Veranda aus steigen wir auf einigen Stufen hinab und finden die ganze Böschung der Veranda zum wilden Garten eingerichtet. Augenblicklich (am 13. August 1884) überwiegen die Farn- N kräuter und nur Gentiana asclepiadea, Dianthus superbus und andere höhere _ Blumen vermögen sich durchzuzwängen, Edlie ; versteckten Etiketten aber zeigen uns, dass hier So/danella alpına, Primula Cortusoides amoena grandıflora, Kaschmir- und andere Himalaya- Primeln, Fryihro- B num, Helleborus und Cyclamen etc. im Frühlinge das Auge erfreuen. Die Farn- kräuter "werden im Herbst abgeschnitten _ und dienen ihnen als Decke. Auf den weiten Rasenflächen zeigten sich gar bald die Spezialitäten des Herrn R . VoN ST. PAUL, die Coniferen. Eine ganze Anzahl von Adies Douglasıı, darunter die grösste 7 m hoch, Stehen unmittelbar - vor der Villa, alle so schön entwickelt, _ wie wir sie noch nirgends sahen, eine h Abies nobtlis argentea 4 m hoch, mehrere Retinospora squarrosa bis 3 m hoch, eine Thuya occıdentahs Hoveyi von höchst - kompaktem Wuchs, ohne dass je eine E Scheere angesetzt, dabei im Winter grün bleibend, und als Glanzpunkt: eine Picea : Parryana argentea von wunderbar silber- ' grauer Färbung. Dies Exemplar ist mit - Recht der Stolz des Besitzers, alle andern “ erst in der neueren Zeit von ihm aus englischen Baumschulen, von WATERER, - BaArRONete. bezogenen Pflanzen dieser Art haben sich noch nicht so silbergrau ge- - färbt und scheint es, als wenn sie erst meh- rere Jahre die feuchte Gebirgsluft athmen - müssen, ehe sie ihrer Genossin, die einst - von PETER SMITH & Co.-Bergedorf be- _ zogen, gleich kommen. Die feuchte Luft = Fischbach, R 507 und der gute, an manchen Stellen fast zu schwere Lehmboden begünstigen überhaupt den Wuchs der Coniferen hier ausserordentlich. Weiter finden sich eine Abies Douglasııl var. argentea (noch nicht im Handel) und Adzes Pichta Forbes (A. si- birica Ledeb.) von eben solch pyramidalem Wuchs wie in Petersburg, z. B. vor der Wohnung REGEL’s; Prcea Engehmanni und. nigra haben beide etwas durch Chermes abietis und einen Spätfrost am 26. Mai gelitten, dagegen ist P. polita unversehrtge- blieben, Pinus Feffreyu (Balfour), vielleicht eine Varietät von P. ponderosa Dougl.=P. Benthamiana Hartw., der Pitch pine, aus Samen gezogen, findet sich in grosser Menge, einzelne schon 37x hoch, mit Jahres- trieben von 75 cm. Ein ganzes Wäldchen von Juglans nıgra, vieleUlmen-Varietäten, die übrigens durch die Ulmen-Gallenlaus, Schizoneura ulmt, z. Th. recht angegriffen waren, obwohl man nach Kräften sie ab- gesucht hatte, Acknidia polygama als Schlinspflanze u. s. w. zeigen sich noch, ehe wir zu den Samenbeeten gelangen. Auf diesen Samenbeeten sind aus Originalsamen eine grosse Menge der selteneren Spezies aufgegangen, so Prcea Ajanensıs Fisch. = Abies Alcoquiana Hort., zu der der Same an fünf verschiedenen Lokalitäten in Japan gesammelt wurde, Abies Veitchi Lindl., Japan, in zwei Varietäten, A. firma Zucc., Larix leptolepis Sieb. et Zucc., Ab. sachalinensis Schmidt, Picea Fezoensis Carr., Sciadopitys ver- tieillata, Cryptomeria japonica, Chamaecy- pas etc. Wir sehen hier, dass alle echten japanischen Adzes meist 4 Coty- ledonen besitzen, Cryptomeria 3, Chamae- cyparıs 2. Unter den 7suga Douglasıı, deren Samen von Colorado bezogen, finden wir die meisten blaugrünen: die neue var. glauca Hort.; diese zeichnen sich auch “durch ihre grössere Härte gegenüber den aus südlicheren oder westlicheren Gebieten eingeführten aus. Wohl nirgends zeigt sich besser die Verschiedenheit der Säm- linge als bei 7suga Douglasıi; man sollte stets Samen aus den nördlichsten und höchsten Gegenden, in denen sie vor- kommt, beziehen. Eine Zwerg - Weymouthskiefer, eine Anzahl Abies lasiocarpa Lindl., A. grandıs Lindl., schöne 3jährige Picea Engehnanni Parr. etc. etc. sind noch hier und da zerstreut. DEN 7 A TE ee a Br WE ’ re 370 FH wer TE IN 508 Fischbach. nr Be unse Darauf folgen Anzuchten von Laub- hölzern, darunter die neue (Catalpa spe- ciosa Warder in grosser Menge und dann gelangen wir in den eigentlichen Blumen- garten, auf einer Terrasse an der Südseite des Hauses. Zunächst erblickt man wieder ein Stück »wilder Garten«, enthaltend mannshohe blühende Yucca Rlamentosa, wuntermischt mit Trıtroma uvarta, welch letztere aber an ihren Blättern durch den Wind öfter leiden. Die Yucca wird im kalten Kasten über- wintert und dann ausgepflanzt, während sie in Berlin im Freien unter leichter Decke aushält, ferner Anemone japonıca an schattiger feuchter Stelle, 3—1 x hoch, A. coronaria (A. de Caen) etc. Eine prächtige Picea Ajanensıs (3—4 m), das Mutter-Exemplar der zahlreichen Jungen, Thujopsis dolabrata (2 m) und Sciadopitys verticıllata, die viel Licht verlangt, sind meist als Solitärbäume gepflanzt, während eine dichte Hecke von Cupressus Law- sontana und Thuya gigantea die Terrasse nach aussen abschliesst und Schutz vor den Winden gewährt. Im Blumengarten selbst finden sich ausser einer grossen Zahl von Rosen, Nelken etc. eine Gunnera chilensis, die selbst denen des Berliner Schillerplatzes Konkurrenz machen könnte, ein pracht- voller kugeliger Stock von (Clematis Prince of Wales der Jackmanni-Klasse, 1,40 m im Durchmesser, ein Purpur- meer mit mehr als tausend Blüthen, wohl eines der schönsten Exemplare, das existirt, eine ganz niedrig bleibende Fuchsie: Marie Töpfer, die allerdings nicht ganz rein in Farbe, eine andere noch schönere, Champion of the world, von KRAMER in Flottbeck u. s. w. Wir erfahren bei dieser Gelegenheit, dass die ersten Fuchsien mit weissen Petalen den Namen »Prinz von Preussen« führten und dass aus ihnen wohl das jetzt beliebte »Schneewittchen« hervorgegangen. — Herrlich machen sich die Clematis am Hause, unter denen besonders (7. /anugi- nosa alba magna sich durch Grösse aus- zeichnet. Ueberall ragen aus niedrigem Gesträuch seltene Lilien hervor. So Z. Washingtonianum purpureum, ganz hatt, und alle Jahre sich von selbst vermehrend, L. longiflorum Takesima im freien Lande, L. elegans, L. auratum und seine var. album. und rubrum, letztere nicht so schön, obwohl theurer als die Stamm- ‘zur Blüthe, hat aber in diesem warmen. form, Z. speciosum in vielen Varietäte (kommt im Freien gewöhnlich zu spät Sommer prachtvoll geblüht), Z. AZum- boldti, superbum, Browni, Krameri etc. Sehr praktisch sind die Stützen dieser Lilien. Es sind keine gewöhnlichen Holz- stäbe, sondern galvanisirte, grau ge- strichene, dicke Eisen-Drähte mit einem Haken oben, die lange nicht so abstechen wie die Stäbe, und dem Lilienschaft ent- sprechend graziös gebogen werden kön- nen. — Impatiens glanduligera Royle, diese so sehr angepriesene Bienenpflanze, wächst mächtig hoch, wird aber hier ebenso wenig von Bienen besucht, wie in andern Gegenden, nur von Hummeln. Sehr interessant ist endlich die kletternde Hortensie: /Zydrangea scandens (Schiso- phragma hydrangoides), das grösste uns bekannte Exemplar. 3 Im sog. »Pflanzgarten«, einem seit- wärts an einem Abhange gelegenen Terrain finden sich das Beerenobst, die Rosenschule für hochstämmige Rosen, das Clematis - Sortiment, darunter in reichster Blüthenfülle Clematis coccinea, (abgebildet Gartenztg. 1882 S. ııı), deim freien Lande viel besser wächst als im Topf, die Samenkästen, in denen Magnoha parviflora, Kobe, stellata und hypoleuca, aus japanischem Samen gezogen, (M. hypoleuca liefert nach REIN das Holz zu den japanischen lackirten Schalen), Xanzho- ceras sorbifolia (aus Samen, der bei Hrn. SZIROVI-Hamburg gereift), Exochorda grandiflora, nur durch Stecken der jüngsten Triebe oder Wurzeln zu vermehren, Oxals Zuberosa und Tropaeolum kuberosum, Ver- edelungen von Picea Parryana auf P. exelsa, Parottia persica Fisch., eine Ha- mamelideae von haselnussartigem An- sehen, ein ganzes Beet der Teizenden. Primula rosea Royle (abgebildet deutsch. Garten 1882 S. 432) eine der schönsten Primeln des Himalayas, von der i nächsten Frühjahr gegen 500 Stü abgebbar, Pr. capıtata, longıflora etc cashmeriana, acauls fl. pl., Nuttalli cerasifera, im Freien sehr schön, Planer& Keaki Sieb., »Zelkowa« der Japaner, di hier buschig bleibt, während sie in S deutschland baumartig wird, Ampelopst striatum, Monibretia crocosmiaeflora-Sam- linge, darunter die neueste »aureas, „Pa- paver alpinum aus Island, ”r o 3. October.] hrysantia mit rothen Spornen, glan- dulosa, Skinneri etc., Iris Kaempferi, meh- ‚rere Varietäten durch Aussaat erhalten, Rubus phoenicolasius. Aufmerksam wer- den wir gemacht auf das Zurückgehen einzelner Clematis-Stöcke, sie starben von - unten her ab, ohne dass sich die Ur- sache finden liess; vielleicht, meint Herr E22VoN ST. PAUL, habe das zu starke An- - häufeln Schuld. Die jungen Veredelungen - der Clematis werden übrigens so tief in - die Erde gebracht, dass das Edelreis - selber Wurzeln bilden kann. Das Clematis- Sortiment ist ein ausgezeichnetes und war _ es uns eine Freude, von den Nachbarn er zu hören, dass Herr von ST. PAUL die Clematis in seiner Gegend erst zur rechten _ — Verbreitung gebracht habe. Wir besuchen nun noch das Gewächs- haus, in welchem sich die neueste Spezial- Kultur des Besitzers, dieOrchideen, welche er meist auf den Berliner Auktionen er- worben, schon trefflich etablirt haben. Die Sammlung zählt bereits 200 Exem- plare, Zaeha crispata zeigt 9 Blumen, Odontoglossum citrosmum 24, Odontogl. Pescatorei hielt sich 4 Wochen im Zimmer ‚gut; eine herrliche Zaehba crispa ziert - augenblicklich den Blumentisch der Frau vom Hause, welche gleich ihrem Gemahl Vortreffliches im Gartenbau, speziell in der Zimmerkultur leistet. Der Raum gestattet uns nicht, auf all die Schönheiten und Seltenheiten weiter einzugehen, auch müssen wir es uns des- halb versagen, die gut gehaltene Baum- schule, welche von den Io Aka des Terrains _ 2ha einnimmt, näher zu beschreiben. R Erfreulich war es aber für uns zu sehen, _ wie in der ganzen Gegend die Liebe zur 3 Pflanzenwelt, besonders zu Coniferen ent- - wickelt ist. Ein treffliches Beispiel dafür ‚bietet die Besitzung Sr. Durchlaucht des Prinzen Reuss HEINRICH IX. zu Neuhof bei Schmiedeberg, die vorzügliche Exem- plare von Adies Nordmanniana, A. nobils, Tsuga Douglasü, Retinospora pisifera, Pıinus Cembra, Funiperus virgimiana u. S.w. aufweist und von dem gediegenen Ge- schmack und dem Geschick des Prinzen für malerische Gruppirungen Zeugniss ab- legt. — Berühmt wegen seiner alten schönen Bäume ist endlich der Park zu Buchwald, dem Herrn Baron VON ROTEN- HAN gehörig. rk Eh gerne nt Zara are tere eu Maas ar Ya t = w Erd u tree > r y Dr. Schmidtmann’s Frühapfel. 509 Frühapfel, Dr. Schmidtmanns **-- Ende Juli bis Anfang August. Von B.:L.'KUHN, (Mit Abbildung.) Lucas I, ıP. Grundfarbiger Calvill, mit geschlossenem Kelche. Heimath und Vorkommen: Vomr Dr. SCHMIDTMANN in Bünde aus Samen gezüchtet, und von L. SPAETH’s Baum- schule in Rixdorf bei Berlin 1882 in den Handel gegeben. Literatur und Synonyme: Wird, soweit bekannt, hier zuerst beschrieben. Gestalt: Ziemlich hoch, spitz zu- laufend, 7 cz hoch, 6 cz breit, nach dem Kelche auf einer Seite gewöhnlich stärker abnehmend und dadurch etwas schief er- scheinend. Bauch in der Mitte. Vom Kelche bis zur Stielhöhlung fünffach ge- rıppt, drei Rippen gewöhnlich stärker hervortretend. Kelch: Geschlossen, ziemlich oft durch calvillartige Beulen fast verdeckt. Stiel: Ca. 2 cm lang, dick, holzig, be- haart, in tiefer, gewöhnlich durch einige Rippen unregelmässig verengter Stiel- höhle. Schale: Dünn, fast hellgelb, auf der Sonnenseite zuweilen braunroth mitkleinen weissen Punkten; fettig, graugrün beduftet. Fleisch: Gelblich weiss, mürbe, süss und angenehm gesäuert, vor voller Baum- reife saftreich, bei voller Baumreife etwas trocken. Kernhaus: Gross, offen, Fächer zer- rissen, Kerne vollständig ausgebildet, glänzend schwarzbraun. Kelchröhre: Cylindrisch, nicht tief- gehend. Reife und Nutzung: Reift Ende Juli bis Anfang August, muss vor vollständiger Baumreife gebrochen werden und hält dann drei Wochen. Als hier frühreifend- ster Apfel sehr schätzbar als Tafel- und Marktfrucht. Allgemeiner Charakter des Bau- mes: Der Baum wächst etwas sparrig, mittelkräftig und ist sehr fruchtbar. Blätter und Blüthen: Blätter gross, eiförmig zugespitzt, scharf gezähnt, oben glänzend, unten kurz graufilzig behaart, Blattstiel lang mit zwei schmalen, zuge- spitzt pfriemenförmigen Nebenblättern. 510 Augen kurz, rundlich, graufilzig behaart. auf breitem, wenig erhabenem Träger sitzend. Holz und Fruchtzweige: Sommer- triebe grünlich-gelbbraun, dicht graufilzig behaart. Es verdient diese neue Sorte. regelmässigen Tragbarkeit und frühen Reife die weiteste. wegen ihrer sehr reichen, Verbreitung. Fig. 148a. Frankreichs Obstbau. Von JOHANNES BOETTNER. >H ; der ehemaligen französischen Könige und Kaiser, dessen reiche Pyramiden und Spa- liere die saftigsten Früchte für die Hof- tafel lieferten. SeitdemSturze des zweiten Kaiserreiches ist der Potager von Ver- sailles in eine nationale Gartenbauschule umgewandelt worden, die einzige derartige Anstalt, welche in Frankreich besteht und welche übrigens den höheren deut- schen Lehranstalten nicht ebenbürtig ist. Dieser Garten, welcher noch jetzt in seiner Anlage musterhaft, hat durch den Dr. Schmidtmann’s Frühapfel. Hellgelb, Sonnenseite zuweilen braunroth mit kleinen weissen Punkten. iner der ältesten und bekanntesten: unter den Gärten Frankreich’s ist der. Potager von Versailles, der Küchengarten die Allee ne a ae | ehemals eine Zierde des Gartens war, ist bis auf 2 kränkelnde Ueberreste vernich- tet. Auch die massenhaften freistehenden und Mauerspaliere, welche theils den Garten umgeben, theils ihn durchziehen, sind nicht mehr so schön, wie ehemals, “4 geben aber trotzdem im Herbie reich mit Früchten bedeckt, einen herrlichen An- blick. Viel findet man hier Johannis- beeren, als schräge Cordons gezogen, Hecken bildend, sowie Apfelcordons, zu niederen Mauerspalieren und zu Einfassun- gen verwendet. Bedeutend ist zuletzt die Treiberei von Pfirsich und Wein, welche theils an Talutmauern, theils in schmalen | einseitigen Häusern, an der Wand oder unter den Fenstern gezogen, theils auc in Töpfen kultivirt werden. von an zuerst empfohlene Form, sowie f die ebenfalls durch ihn sehr empfohlenen Zwischenmauern, sind hier reichlich prak- isch angewendet worden; auch viele wag- rechte Cordons, schiefe Cordons und einige mehr kunstvolle Baumformen be- itzt der Obstgarten. Die Verdienste DU BREUILS um die nd wenn auch in Hinsicht auf den echnitt der praktische Obstzüchter seine _ Anweisungen nicht immer genau befolgen kann, so gebührt ihm jedenfalls die Ehre, _ die schönsten Bäume zu ziehen, und die Art und Weise, mit welcher er die Obst- bäume pflegt, seine Ansicht über Boden- B- bearbeitung, Sortenwahl etc. sind muster- gültig. 4 Professor DU BREUIL gab früher häufig Lehrkurse über Baumzucht, doch hat er sich jetzt mit zunehmendem Alter dieser übergrossen anstrengenden Thätigkeit ent- ziehen müssen. Einer seiner tüchtigsten Schüler ist N. GAUCHER in Stutteart. — DU BREUIL’s Werke sind auch mehrfach ins Deutsche übersetzt worden. Im Pflanzengarten von Paris sind eben- falls ein schmaler Streifen Landes sowie ‚einige Spaliermauern in Obstgärten um- - gewandelt worden, und steht derselbe unter Leitung des bekannten Redakteur der Revue horticole: ABEL CARRIERE. Bedeutendes bietet diese Pflanzung jedoch nicht. Der Obstgarten des Luxembourg ist schon früher erwähnt worden; es werden hier durch den Direktor des Luxembourg- gartens, Hrn. JOLIBOIS, wöchentlich Vor- träge über Baumzucht abgehalten. Die erwähnten Baumschulen von CROUSSE und JAMIN besitzen ebenfalls. grössere Fig. 148b. Dr. Schmidtmann’s Frühapfel. Durchschnitt. Zwergobstgärten, theilweise durch den Frost beschädigt. Auch im Acclimatisationsgarten be- findet sich eine kleine Obstplantage. Hier werden die Bäume in Form von Schlan- gencordons gezogen und erregen oft die A erksamkeit der anne des Gar- tens, obwohl sie weder gute Vegetation noch leidliche Fruchtbarkeit besitzen. Hr. CHAPPELIER, der Züchter und Aussteller dieser Bäume hat, um seiner neuen Me- thode Eingang zu verschaffen ein Schiff konstruirt, Saale die Seine aufund abfährt und auf chem ähnliche Bäume, sowohl in Töpfen gezogen, als auch im freien Boden ausgepflanzt, die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich lenken sollen. Die- ses Obstgarten-Schiff, welches bei der guten Kanalverbindung Frankreichs auch in andere schiffbare Flüsse übergehen 512 nr eichs Obsibaun A | TERN kann, Form von Schlangencordons Verbreitung verschaffen, hat jedoch bis jetzt noch wenig Erfolg gehabt. Zuletzt ist noch ein öffentlicher Obst- garten zu erwähnen, welcher sich in An- gers unter Leitung des Baumzüchters Professor PELLETIER befindet; es wird hier allsonntäglich praktischer und theore- tischer Unterricht ertheilt, welchem viele junge Gärtner der dortigen Baumschulen beiwohnen. Die Bäume dieses Gartens, Pyramiden, Spindeln, Spaliere etc. sind musterhaft gezogen, sie tragen reichlich und haben, da sich der Garten in der Stadt selbst befindet und eine günstige Lage hat, von den Unbilden der Witte- rung nie zu leiden. Doch alle diese Anlagen sind Muster- gärten, hier werden vielleicht die Früchte gezogen, welche auf Ausstellungen glän- zen, dagegen nicht jene Mengen Obst, welche auf Handwagen durch die Strassen der Stadt gezogen werden oder in den kleinen Boutiquen und Restaurants in die Hände der Konsumenten gelangen. Die besseren Früchte des Marktes wer- den in den Gärten der Vororte von Pa- ris, theilweise auch in weit entfernten Ge- genden gebaut, kommen aber ausschliess- lich von Zwerg- und Spalierobstbäumen, denn Früchte hochstämmiger Obstbäume werden in Frankreich wenig gekauft und bilden im Handel nur die letzte Qualität. Der Obsthandel in Frankreich ist ziem- lich bedeutend, in Paris wird im Verhält- nisse mit deutschen Orten unverhältniss- mässig viel Obst gebraucht. Selbst der einfache Arbeiter verlangt, wenn er, wie es dort meistens Sitte ist, in Restaurants speist, Früchte zum Dessert, und das Obst, welches in feineren Hötels die Ta- feln oder Schaufenster schmückt, ist wirklich ausstellungswürdig. Es ist auch gar nichts Seltenes, dass von den Höteliers oder den Inhabern der Cafe’s für einzelne Kernobstfrüchte: Belle Angevine, Calville blanc, Kaiser Alexander etc. 3, 5, ja 10 Francs pro Stück bezahlt werden. Bei den Obstzüchtern, welche für den Marktziehen — und es sind dieses meistens Gärtner, die auch Gemüsebau betreiben, oder Winzer — werden die Bäume vor- wiegend als Pyramiden geformt und sind weder so schön, noch so regelmässig, als die Bäume vorerwähnter Mustergärten; sie stehen jedoch im Schnitt und sind auf soll der neuen Zuchtmethode in ‘den die edelsten Birnsorten kultivirt, und Mauern, welche mit Spalier, oder die Ra- Zwergunterlage vereiil woher es men mag, dass ihre Früchte so voll kommen sind. Einen grossen Obstexport treibt na mentlich Angers, wo man Zwergobst gärten am häufigsten findet. Hier wer im September und Oktober gehen ganze Wagenladungen besten Obstes nach Pa ris und selbst ins Ausland. Von Handelskulturen .absehend wird in grösserenherrschaftlichen und Privatgärten der Obstkultur viel Beachtung geschenkt Hr. CoTTIN in Sannos, Er. GAVUcHomg in Orleans, Hr. NoeL in Villeneuve le Roi, Hr. ORTHUS, Rue Richer Paris, un andere mehr besitzen musterhafte Obst pflanzungen, und man findet überhaupt ir Frankreich selten eine Gartenanlage, ı welcher nicht auch eine günstigere Eck der feineren Obstkultur gewidmet, seier es die den Gemüsegarten schützende batten des Gartens, welche mit freistehen- den Zwergbäumen bepflanzt sind, stet sieht man sie mit Sorgfalt und Sachver ständniss gepflegt. In der Umgebung von Versailles, wo die meisten Villen und Parks zu treffen sind, giebt es hundert solcher Privatobstgärten, welcheimHerbste das beste Tafelobst in Ueberfluss brin gen, sogar auf den jährlichen Herbstaus stellungen wird von einzelnen Privatgärt nern herrliches Obst ausgestellt, wie jaüber haupt die französischen Obstausstellunge nur kleine Sortimente des besten Obstes liefern, und die überflüssigen Sammlungen längst vergessener oder werthloser Sor ten, welche die deutschen Obstausstel lungen so umfangreich machen, auf fran zösischen nie angetroffen werden. Die Bepflanzung der Landstrassen mi Obstbäumen wird in Frankreich nicht of vorgenommen und man findet in solch Alleen‘ Platanen, ” Eschen, / Ahorn ete häufiger als Kirsch- und Nussbäum Kernobstplantagen den Landstrassen e: lang findet man fast nie, dagegen ist di Bepflanzung der Eisenbahnböschung mit Birnzwergbäumen (auf Quitte v edelt) hie und da sehr beliebt. Gegend von La Rochelle, Rochefort Nantes, Tours etc. giebt es viele der artige Pflanzungen. a Wenn die ne Zwergobstuln der Umgebung von Paris, sowie im leren und südlichen Frankreich fast san a a Aa Steinobst (ausschliesslich Kirschen) nügt, so ist die Feldkultur hochstämmiger - Obstbäume, also die wirthschaftliche Obst- - kultur im nördlichen, Eiesslich für den Bedarf an Kern- und ge- namentlich aber nordwestlichen Frankreich vorherrschend. Es sind vor allen die Felder der Nor- = mandie, welche reich mit Obstbäumen besetzt sind, und hier erlangt das Obst seine wirthschaftlich höchste Bedeutung durch Verwendung zum Cider (Obstwein). Die durchschnittliche jährliche Cider- _ produktion Frankreichs beträgt etwa 10 Millionen Hektoliter, die Weinproduktion 50 Millionen, vor drei Jahren jedoch betrug _ die Menge des gewonnenen Cider (17 Millionen Hektoliter) mehr als die Hälfte der durch Phylloxera und ungünstige Witterung stark geschädigten Weinernte von ganz Frankreich. Die 5 Departements der Normandie, Manche, Orne, Eure, Calvados, Seine In- ferieure liefern durchschnittlich 5 Millionen 300 Tausend Hektoliter Obstwein, das Departement »Ille et Villaine« in der Bretagne liefert allein 14 Millionen Hekto- r Y liter-pro Jahr und hat schon oft die dop- - pelte Produktion erreicht. Caen, Rennes und Rouen sind die wich- tigsten Handelsplätze für den Cider. Der normännische Bauer ist an den Apfel- baum wie an den Apfelwein derart ge- wöhnt, dass er sich desselben nie ent- halten kann, und ich habe Normands ge- kannt, welche ihren Cider dem feurigsten Weine vorzogen. Nirgends gedeiht aber auch der weinbringende Apfelbaum so gut als in der Normandie, wie schon ein älteres französisches Gedicht sehr treffend sagt: »Il faut de la terre normande, A la racine des pommiers.« Den besten Cider liefert das Departe- ment Calvados, wenigstens ist der vom Vallee d’Auge der beliebteste bei den Parisern, welche leider in Folge der seit einigen Jahren enorm steigenden Cider- konsumtion manch schlechtes Fabrikat als »Cidre de Normandie« trinken müssen. Die Ciderobstkultur wurde, soviel be- kannt, schon im dreizehnten Jahrhundert in der Normandie eingeführt, und haben hier seit jener Zeit die Obstbäume den Weinstock, der bei dem kühlen feuchten Klima nicht gut gedeihen will, ersetzen müssen. Welche Obstsorten hier zum Cider verwendet werden, lässt sich schwer- k BE ET) { a Frankreichs Obstbau. ee 4 nn sh ed a EEE NE Dan es * 1,4 u* ‘ 513. lich feststellen. Professor DU BREUIL, ein geborener Normand, hat versucht, die wichtigsten Apfelsorten zu bestimmen, jedoch nur einen verschwindend kleinen Theil der vorhandenenSorten beschrieben, es werden zu viele Sämlinge gebaut, welche, grösstentheils der Stammsorte ähnelnd, eine häufige Verwechselung des Namens oder der Sorte zu Folge haben. Die normännischen Cidersorten, sowohl die Aepfel, als auch die weniger gebauten Birnen, zeigen im Allgemeinen einen raschen, üppigen Wuchs, späte, aber reiche Fruchtbarkeit und kleine, für die Cider- bereitung geeignete Früchte. Von Aepfeln zieht man mehr Süssäpfel als saure, die Birnen sind sämmtlich herbe, hart und ungeniessbar. Bemerkenswerth ist noch, dass viele werthvolle Tafelobst-Sorten, namentlich Birnen, normannischen Ursprungs sind. Passe Crassane und Olivier de Serres, zwei der besten französischen Winter- birnen, sind in Rouen gezüchtet worden, und Hr, PINEL, sowie Hr. SAUNIER, zwei Gärtner in Rouen sind noch jetzt eifrig bemüht, durch künstliche Befruchtung neue Obstsorten zu gewinnen. Ueber die in Frankreich verbreitetsten Obstsorten, namentlich über die Wahl der besten Marktsorten hat F. JAMIN in seinem Buche: »Les fruits a cultiver« werthvolle Winke gegeben. Ausserdem erschienen die besten französischen Früchte in kolorirten Abbildungen: »Le Verger« par M. Mas (enthaltend 786 verschiedene Obstsorten, Preis 200 Francs). Auch andere gute Werke über Baumzucht: HARDY, »Taille et greffe des arbres fruitierse, GAUDRY, »Cours pratique d’ ar- boriculture«, und FORNLY, »Le jardın fruitier«, sowie DU BREUIL’S Schriften ent- ‚halten eine Auswahl der besten Obstsorten. Als die häufigst vorkommenden Sorten auf dem Markte und in den besseren Gärten habe ich folgende notirt: Aepfel: Calville blanc d’hiver, Rei- nette de Canada, Api noir, Kaiser Alex- ander, Cellini, Menagere, Reine desReinet- tes, Reinette d’Angleterre, Courte pendue. Birnen: Duchesse d’ Angoul&me, Citron des Carmes, Beurr€ d’Amanlis, Epargne, Louise bonne d’Avranches, Beurre Diel, Passe Crassane, Beurr@ Clairgeau, Saint Germain d’hiver, Olivier de Serres, Do- yenne d’hiver, Beurr€ Superfin, Beurre d’Hardenpont, Capiaumont, Poire d’Angle- ERROEN: 514 Miscellen. [Gare terre und die beiden Zierfrüchte Belle bleiben und so vor der Eierablage zu d Angevine und Van Marum. Kirschen: Belle de Montmorency, Bigarreau blanc, Anglaise hative, Reine Hortense. Pflaumen: Victoria und Jefferson. Pfirsiche: Mignon hative und tardive, Madeleine rouge und blanche, Teton de Venus, Belle Beausse, Belle Imperiale, Galante und Salway. Die bekannten amerikanischen Neuheiten Early Silver, Amsden, Early Alexandre und Early Tilottson sind erst seit Kurzem durch die französichen Baumschulen eingeführt, namentlich Amsden ist wegen seiner frühen Reife sehr empfohlen und wird vielleicht in einigen Jahren eine werthvolle‘ Marktfrucht, da sie jetzt schon hie und da zu finden ist. Miscellen. Zur Vertilgung des Frostspanners. (Korrespondenz der Königlichen Lehranstalt für Obst- und Weinbau in Geisenheim a. Rh.) Bekanntlich werden bereits seit mehreren Jahren sowohl Blätter als auch junge Früchte unserer Kirschenbäume im April und Mai von einem hell- oder graugrünen kleinen Räupchen auf das Schlimmste angegriffen, sodass die Bäume vielfach einen geringen oder gar keinen Ertrag geben und in ihrem. Wachsthume empfindlich geschädigt werden. Wie in hiesiger Anstalt mit Sicherheit nachgewiesen werden konnte, gehört das Räupchen dem Frostnachtschmetterlinge, - Geometra brumata, an, der als blassbraun- gelbe Motte mit den ersten Herbstfrösten erscheint und des Abends fliegt und schon längst als gefährlicher Feind der Apfelbäume bekannt und gefürchtet ist. (Auch auf Aprikosen-, Zwetschen- und Pflaumenbäumen findet sich der Frostnachtschmetterling.), Um unsere Kirschenbäume von der Plage zu befreien, müssen wir bei ihnen dasselbe Mittel anwenden, mit dem bereits bei Apfel- bäumen die günstigsten Erfolgeerzieltwurden, Wie die Erfahrung lehrt, kann das spinnen- ähnliche Weibchen nicht fliegen; es ist viel- mehr gezwungen, am Stamme empor zu kriechen, um seine zahlreichen Eier dicht an die Knospen legen zu können. Man bestreiche deshalb die Stämme in der Höhe von ca ı m über dem Boden 5 cm breit und '/, cm dick an einer geglätteten Sielle mit einem Klebmittel, dessen Klebrigkeit während der Flugzeit des Schmetterlings (also ungefähr 3—4 Wochen) andauert, so dass die emporkriechenden Weibchen kleben . gehen. : pfehlen wir den Raupenleim von LupwIG Im Verfolg unserer Versuche em. POLBOoRN in Berlin S., Kohlenufer 1-3. Von diesem vorzüglichen Klebstoffe kosten ıAg 1,20 M, 5 kg 4,50 M; Quantitäten in Fässern entsprechend billiger. Zu einem Baum von 25 cm Umfang braucht man ca. og Leim, also für nicht ganz 4 Pf, zu einem Baume von 45 cm Umfang 608g, die ca. 5 Pf., und zu einem Baume von 65 cm Umfang 100 $, die ca. 8 Pf. kosten. Ein besonderer Papier- streifen, auf welchem der Leim aufzutragen wäre, ist bei dem Porzorn'schen Mittel nicht erforderlich, da es die Rinde nicht angreift; auch genügt bei der lange andau- ernden Klebrigkeit des Stoffes ein ein- malıges Aufstreichen. Recht emptehlenswerth ist ferner auch der Raupenleim von HUTH &RicHTek in Berlin S., Dresdenerstrasse 35; das Kilo kostet 0,75 M. DaderFrost-Nachtschmetterlingdemnächst zu fliegen anfängt, ist die sofortige Anlegung der Klebringe dringend geboten; die Mühe ist gering und die Ausgabe bezahlt sich schon im nächsten Jahre. Um den Einzelnen den Raupenleim leichter zugänglich zu machen und die Fracht- und Portokosten zu verringern, wäre es zweckmässig, wenn sich Gemeinden eine grössere Quantität des Klebmittels kommen liessen. Die Wirkung der Klebgürtel tritt schon nach den ersten Frostnächten zu Tage; ausser den Weibchen bleiben auch sehr viele Männchen an dem Klebstoffe hängen. : Der Direktor: GOETHE. Nochmals zur Aufbewahrung des Obstes. (Sitzung der vereinigten Ausschüsse für Ge- hölz- und Obstzucht des Vereins z.B. d.G.) Im Allgemeinen wurde behufs guter Auf- bewahrung des Obstes empfohlen: Ziemlich niedere Temperatur, wenig Luftwechsel, etwas Feuchtigkeit der Luft, Abschluss des Lichtes und niemals Zug. Hr. WrEDow schildert das Verfahren auf den böhmischen Obstkähnen, wo alles dicht zugemacht und nur dann und wann eine Klappe geöffnet wırd; die Kähne sind immer aus neuem Holz. N A Hr. KLÄBER theilt mit, dass einst in einem Keller Grundwasser stand, das Obst sich aber trotzdem, oder gerade deswegen, in der feuchten Luft sehr gut hielt. Ü Die Amerikaner packen nach Hrn. v. St. PauL ihr Obst in gemauerte sauber cemen tirte Gruben (Silos), mauern diese ganz zu und bedecken sie mit Erde. wide Hr. T'ornow, Charlottenburg, bewahrt sein Obst, wie Hr. C. MATHIEU mittheilt, in eineı parterre, sehr tief gelegenen Zimmer auf, da ganz mit Holz getäfelt ist. Oben seitlich E: wird. sind 8 Fenster. Das Obst liegt einzeln auf hölzernen Stellagen, auch in Kästen ohne Stroh. Die Holzbekleidung nimmt die zu grosse Feuchtigkeit auf und verlangsamt den Temperaturwechsel. Hr. SpÄtH schildert das Verfahren ın Russ- - land. Man macht dort gewissermassen Frd- hütten oder Erdgruben ca. I 2 tief mit einem spitzen Dach, das mit Moos gedeckt Eine kleine Thür an einem Ende führt hinein, und im Innern ist alles dunkel. 3 Auch Gemüse wird darin aufbewahrt. Hr. WITTMACK macht auf den Aufsatz des R. Hrn. J. Mernu über das Aufbewahren des Obstes in der Pfalz (Gartenztg. 1883 S. 520) aufmerksam. Darnach muss das Obst in Haufen erst 2—3 Wochen ausschwitzen und kommt dann in die sorgfältig gereinigten Aufpewahrungsräume, die vor und nach dem Einbringen geschwefelt werden.) Aufbewahren in Tonnen mit Kleie be- währte sich nach Hrn. KLÄBER garnicht; in Sand halten sich Aepfel gut, schmecken aber erdig, ebenso in Erdgruben, die zugedeckt waren. Am besten halten sie sich in Zimmern, die auf gleicher Höhe mit dem Erdboden liegen; hier lege man die Aepfel auf den Fussboden, der mit etwas Stroh gedeckt ist. Wo möglich müssen die Dielen ungestrichen sein. - "Nach Hın. GAERDT Boden, auf dem der Keller steht, sehr wichtig. In Freienwalde z.B. hält sich das Obst ın ıst der Grund und den Kellern bis spät in den Sommer. Hr. GAERDT wickelt die Aepfel einzeln in Seiden- papier, packt sie dann in Kisten, deckt diese fest zu und stellt sie auf den Fuss- - boden im Keller, eine Methode, die LEPERE angegeben. In Frankreich sollen die feinen Calvillen in schwarzes Seidenpapier gewickelt und in kleine Kästen gepackt werden, die man dann mit pulverisirter Kohle ausfüllt. Niemals nehme man Zeitungspapier zum Einwickeln, da die Druckerschwärze dem Obst einen schlechten Geschmack ertheilt. Hr. JÖrns: In ähnlicher Weise werden in Lübeck die Gravensteiner Aepfel in Seiden- papier gewickelt und in kleine Tönnchen verpackt, die dann nach Russland gehen. Sie bleiben bis zum Verbrauch darin. Ueberziehen der Frucht mit Wachs und Verkleben des Stiels mit Siegelack konser- virte eine Pfirsich bei Hrn. Jörns bis Weih- nachten, eine Williams Christbirne bis Januar, aber der Geschmack war nicht schön. Eben- so soll es beim Ueberziehen mit Wasserglas sein. Für Pomologen ist es am empfehlens- 2) Siehe ferner den Artikel in No. 41 d. Z. S. 484. Wir bringen nächstens noch einen über Autbewahren in Mieten. D. Red. werthesten, das Obst malen zu lassen oder noch besser es in Gyps abzugiessen und den Abguss zu malen. Nach Hrn. KLäBer müsste ein Obsthaus gebaut werden wie ein Eiskeller. Oben müsste auch bei diesem eine Oeffnung sein, die Wände vielleicht mit Cement gemauert und mit Stellagen versehen. Gegen die Blattläuse. Herr Direktor GOETHE in Geisenheim am Rhein veröffentlicht folgendes Mittel gegen die Blattläuse, welches sich bei in der Obst- und Weinbauschule in Geisenheim angestell- ten Versuchen als sehr wirksam und die Zweige nicht beschädigend bewährt hat: ı %g Schmierseife (braune oder grüne) wird in etwa 5 / heissem Wasser aufgelöst und dieser Auflösung ein vorher durchgeseiheter Absud von 250 g (!}, %g) Quassiaspäne (Quassia amara), welche vorher in etwa 5 / kaltem weichen Wasser ca. 12 Stunden ein- geweicht und dann gekocht worden, zuge- geben. Das durch diese Mischung erhaltene Quantum Flüssigkeit wird dann durch Zusatz von weichem Wasser auf 40 / erhöht. Das Liter kostet ungefähr 2 Pfennige. Vor dem Gebrauche wird die Flüssigkeit, welche sich selbst in offenen Gefässen lange aufbewahren lässt, gut umgerührt und je nach Bedarf hiervon in ein flaches Geschirr gefüllt. In den Inhalt des Gefässes taucht man die von Blattläusen befallenen Triebe, leicht hin und her bewegend, einige Sekun- den ein und nimmt diese Arbeit Abends und Morgens oder sonst nur am Tage bei bedecktem Himmel vor. Kurze Zeit nach Anwendung des Mittels. erkranken die Läuse und sterben binnen weniger Stunden ab; die Triebe werden, wie gesagt, in keiner Weise beschädigt. Rost auf Kernobst. ia Nr. ı9 d. J., S. 219, habe ich einem Aufsatz über den »Einfluss des Rostüber- zuges der Kernobstfrüchte auf deren Form und Grösse« mit vielem Interesse gelesen und erlaube mir mit Bezug auf den Schluss- passus der »Bemerkungen« zu jenem Artikel Folgendes anzuführen: Zufällig befinden sich in meinem Garten mehrere Formbäume von Diels Butterbirne, welche mir alljährlich schöne, ja zuweilen sehr reiche Ernten in besonderer Güte und Grösse liefern. Auf diesen Früchten, wie auf denen einer Pyramide von Marie Louise, habe ich zuweilen stark berostete Exemplare inDeformitäten der gezeichneten Artgefunden, ja in noch auffälligerer Gestalt. Ich habe nun jederzeit wahrgenommen, dass diese verunstalteten Exemplare, im Gegensatze zu den anderen Früchten desselben Baumes und Zweiges, steinig waren. Die Steine N Miscellen. — Gartenbau- Ausstellungen. GA 516 zeigten sich besonders an der verkürzten Seite der Frucht und letztere war meist auf einem, nicht in ganz guter Verfassung ste-- henden Fruchtholze gewachsen. Könnte man daher nicht vielleicht aus. der Stein- und starken Griesbildung auf die Deformirung der Frucht schliessen und jene auf die fehlerhafte Beschaffenheit des Frucht- holzes schieben? Ein Laie. Blühendes Dasylirion longifolium Sieb. et Zucc. Im Juni cr. blühte bei mir eine Original-. pflanze von Dasylrion longifolium. Es ist dies wohl die zweite Pflanze*), welche ın Deutschland zur Blüthe gelangte. Es ist eine weibliche Pflanze, ist 7 Fuss hoch, und die Seitenzweige nur ı—3 Zoll lang; sie waren mit einer Unmasse sehr kleiner, stecknadelkopf grosser, grün- lich-weisser Blüthen besetzt. CARL SARTORIUS führte sie seiner Zeit (1855) von Mirador in mehreren Exemplaren hier ein. Hofgärtner F..M. NoAck in Bessungen. Es scheint das gegenwärtige ein reiches Samenjahr für Coniferen abgeben zu wollen. Bei mir in Scharfenberg hängen mehrere grössere Abies Douglasii voller Zapfen und eine Menge anderer Arten, wie z. B. Zey- deria decurrens, befindet sich in gleichem Falle. Dr. CArL BOLLE. Bitte. Dem Unterzeichneten fehlt Nr. 153 des Journal of horticulture (London) von 1883. Da dasselbe von dem Verleger nicht mehr zu haben ist, so ergeht meine Bitte an die geehrten Leser dahın, falls Einer derselben dieNummer zu verkaufen oder zu vertauschen geneigt ist, mir gef. Nachricht geben zu wollen. L. WITTMAcK. Aus Sardinien. Die Gartenkulturen im Val di Bau ent- wickeln sich prächtig und war es mir ein besonderer Genuss, dieselben in der Herbst- zeit mit üppiger Fülle von Früchten zu sehen und zu erproben. Neben den mannigfaltigen Sorten von Pfirsichen, Feigen und Wein- trauben gedeihen ausgezeichnet grosse Bir- nen und Aepfel, Quitten und Granaten. Die Mannigfaltigtkeit der Melonen war mir über- raschend; besonders zuckerreich war eine Sorte von länglicher Fornı mit dunkelgrünem Fleisch, Dazu eine Menge von Gemüsen aller Art, deren Kultur das ganze Jahr un- unterbrochen fortgeht. Ich behalte mir vor, Ihnen später einmal *) Die erste blühte im bot. Garten zu Berlin 1883 (siehe Gartenzeitung 1884 Nr. 6, S. 66, mit Abbil- dung) und blühte jetzt wieder, D. Red. ———— ausführlich über diese Dinge “zu D der Blüthenschaft hten; es ist dort noch sehr. viel Nützliches zu unternehmen. Das Herbstkleid der Flora und der an gehende Winterzustand haben besonderen Reiz in jenen Gebirgen, wo Arbutus unedo in dieser Zeit mit rothen Früchten und weissen (oft auch rosaodergrünlichen) Blüthen prangt. Viele dieser Sträucher werfen die Früchte ab, bevor die neuen Blüthen kommen, andere haben beides zugleich. Warum sieht man diese schöne Winterzierde nicht öfter bei uns in Gewächshäusern? Eine andere rei- zende Winterblume ıst Clematis cirrhosa, die dort an allen Hecken steht, ferner das Zez- cum autumnale. Dr. E. BORNEMANN. Literatur. H. Maurers Katalog über Beeren- und Schalenobst für 1884— 85 dürfte bei der gegenwärtig erwachenden Liebe zum Beerenobst sehr willkommen sein. Von Stachelbeeren sind 500 Sorten vorhanden, aber glücklicherweise nur die besten aufgeführt; verhältnissmässig ähnlich reichhaltig sind dieandern Sortimente. EP. W. Burbidse, Die Orchideen: des; temperirten und kalten Hauses. Ihre Kultur und Beschreibung ete., nebst einer Synopsis aller bisher bekannten Cypripedien. Aus dem Englischen über- setzt von M. LEBEL, Fürstl. Hofgärtner ın Langenberg. 2. Aufl. Stuttgart 1882. E. SCHWEIZERBART’sche Verlagshandlung. 8°. 'ı86 S. 23 Holzschnitte und 4 Far bendruckbilder. — Bei der sich jetzt immer mehr entwickeln den Liebhaberei für Orchideen machen wir auf dieses treflliche Buch besonders auf merksam. Es behandelt zwar die Orchi deen des heissen Warmhauses nicht mit aber die Winke, welche in der Einleitung bezüglich des Pflanzens, der Kreuzung und Vermehrung etc. der Orchideen gegeben werden, gelten auch meist für diese, und das Gros der Orchideen, die Aerides, Angu loa, Calanthe, Cattleya, Coelogyne etc., Den- drobium, Disa, Epidendrum, Laelia, Lycaste, Masdevallia, Odontoglossum, Oncidium, Pha jus, Zygopetalum etc., vor allem aber d meisten Cypripedien, gehört doch ins kal oder temperirte Haus. Gartenbau - Ausstellungen. Berlin. Grosse allgemeine Gartenbau- Ausstellung vom 5.— 15. September 1885. New-Orleans (Louisiana, V. St. von Nord. amerika), Welt- Industrie- und Baumwoll Contennial-Ausstellung vom Dezember 18 bis 31. Mai 1835. Anfragen sind zu richte an den General-Direktor E. A. BURKE New-Orleans. Mi 23. October.) Anzeigen. en \ ER, Be BE _ ge 5 Königl. Niederländische und Kaiserl. Brasilianische Ho 3 () N versenden wir auf gefl. Anfrage U R, HE was gratis und franko unsern illustr. N DE N 4 GENERAL-KATALOG Nr 76, pro 1834-1385. Soupert & Notting, Luxemburg. 135 (*/,) Briefporto 20 Pfg. resp. 10 Kr., Correspondenzkarten 10 Pfg. resp. 5 Kr. in bester Sorte mit reich besetzten Knospen in dreijähriger gedrungener Waare zum Versand passend per 100 Stück zu 75 Mk. empfiehlt Halberstadt. MORITZ PEE. Souvrardia Humbold#ti 4 buschige Pflanzen, dicht mit Knospen, per IOo Stück 40 Mk., per Dutzend 6 Mk., empfiehlt GC. Frick, Handelsgärtner, Lahr, Baden. - Hochstämmige Zwetschenbäume ==% Musspllaume. = Pro Hundert 5oMark. Weissdorn, ı und 2jährig pro Tausend 4, 6 und 9 Mark. Ligustrum vulgare 2 und 3jährig pro Tausend ıo und ı5 Mk. Spargel- Pflanzen - ıjahrig (Connovers Colossal) echt garantirt pro Tausend 4 Mark empfiehlt C. MIETHKE, Handelsgärtner. Lübben, Nieder-Lausitz. Statice incanal ff. Qualität, pro 50 Kilo 60 Mark. Epiphylium Bridgesii, 2jährig, niedrig veredelt, stark, 100 Stück 20 Mark. 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Ein junger G@ehilfe, welcher in Topfpflanzenkultur und Landschaftsgärtnerei erfahren ist, sucht, gestützt auf gute Zeugnisse, zum I. November oder eher Stellung. Werthe Adressen bittet man unter M. T. postlagernd Striesen-Dresden niederzulegen. Herrschafts-Stelle-Gesuch. Ein solider, durchaus tüchtiger Gärtner, 21 Jahr alt, welcher die grösste Privatgärtnerei Leipzigs selbst- ständig leitete und in allen Branchen etwas Tüchtiges - zu leisten versteht, sucht, gestützt auf gute Zeugnisse und Empfehlungen, sofort bei einer Herrschaft oder auf einem Rittergute Stellung. Alles Nähere dureh H. E. Kaiser, Rosengärtner, urn zig, Lützener Str. 41. Ein Gärtnergehilfe, 22 Jahr alt, militärfrei, der in grösseren Handelsgärtnereien konditionirte, sucht zum 1. November oder auch später Stellung, am liebsten, wo sich derselbe noch in: Binderei ver- vollkommnen kann; auf hohes Gehalt wird nicht ge- sehen. Gefl. Offerten bittet man zu senden an Carl Meier, Kunstgärtner, Klemzig b. Langheinersdorf, Neumark. Etn in allen Zweigen der Gärtnerei erfahrener @e- hilfe,militärfrei, sucht, gestützt auf gute Zeugnisse baldigst Stellung in einer Privat- oder grösseren Handelsgärtnerei. Adr.: Uhlig, Reudnitz-Leipzig, Rathhausstr. 4, III ; Stellen - Angebote. ] Suche zur Besorgung eines Zier- und Gemüse- gartens und eines kleinen Warmhauses auf Weihnachten einen Gärtner, der sich über Tüchtigkeit und Solidität des Charakters ausweisen kann. Ge- halt per Monat Fres. 45 nebst freier Kost und W ohnung, J. F, Fröhlicher, Solothur N, Schweiz, Suche einen fleissigen, jungen Gärtnergehilfen, welcher in Topfpflanzen-Kultur und Binderei erfahren ist und gute Zeugnisse aufzuweisen hat. Bielefeld di. W. Julius Fieber. Auf dem Rittergute Alt-Bertkow bei Goldbeck in der Altmark wird zum ı. Januar 1885 ein tüchtiger nnverheiratheter Gärtner gesucht, der zugleich in der Wirthschaft thätig sein muss. Reflektanten mit guten Zeugnissen mögen sich melden bei Insp. Schumann, Druck von Gebr. 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Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Profeskor a.d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K.Pr.Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Kartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten‘‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Inhalt. Bentham und Hooker. Von L. WITTMACK. (Mit Porträts.) Ueber Aufbewahrung des Obstes in Erdmieten. A. MATz in Merseburg. Die HEINEMAnN’schen Riesen-Begonien, Begonia hy- brida gigantea. (Mit 4 Abbildungen.) Lophospermum. Von Euc. J. PETERS im Leitmeritz bei Graz. - Stellen - Gesuche. j Unterzeichneter sucht per ı. oder 15. November Stellung als Obergehilfe in einer grösseren Handels- oder Privatgärtnerei. in den grösseren Gärtnereien beschäftigt, ist 26 Jahr ‚alt und diesen Herbst vom Militär entlassen. Beste ME fehlungen stehen ihm zur Seite. Adressen bitte zu richten an Heinr. Kämpfe, Leipzig, Plagwitzerstr. 3. Ein junger, fleissiger Gehilfe, welcher bei mir gelernt, !/, Jahr als Gehilfe beschäftigt war, sucht unter bescheidenen Ansprüchen zum I. oder I5. Nov. Stellung. Kittel, Obergärtner, Eckersdorf b. Glatz. Ein @ehilfe, in Topfkultur, Vermehrung und Landschaftsgärtnerei erfahren, sucht, gestützt auf gute Zeugnisse, zum I. November Stellung in einer Handels- oder Herrschaftsgärtnerei. Gefl. Offerten er- bittet E. Edelmann, p. Adr. J. B. Hammer, Innsbruck. Ein junger, strebsamer G@ärtnergehilfe, in Topf- | pflanzenkultur, Baumschule und Landschaftsgärtnerei erfahren, sucht, gestützt auf gute Zeugnisse, bis zum 1. oder Is. Nee dauernde Stellung. Gef. Offerten bitte zu richten an Karl Höchel, Gärtner, Haardt b. Neustadt a. d. H. (Rheinpfalz). Ein j. th. G@ehilfe sucht baldigst Stellung in einer grösseren Handelsgärtnerei. Gute Zeugnisse stehen zu Diensten. Gefl. Off. unt H.V. postl. Fis- leben erbeten. Von | Selbiger war früher Miscellen: Obstbäume an den Wegen von Riesel- feldern. — Weiden an den Gräben der städtischen Rieselfelder. — Bericht über erhaltene Samen. Aus Eutin. — Aus Tiflis. Literatur. Personalnachrichten. Eingangene Preisverzeichnisse. Anzeigen. | Ein Gärtnergehilfe, welcher seine Militärzeit | beendet, in Topfpflanzenkultur und Binderei tüchtig, sucht, gestützt auf gute Zeugnisse, per I. oder I5. November Stellung durch Herm. Seidel, Kunst- und Handelsgärt. Schafstädt b. Halle. Einen tüchtigen Gärtner, welcher in allen Branchen der Gärtnerei ziemlich Dewandert ist, auch | mit Forst und Jagd gut vertraut, empfehle ich zum |15 November oder I. Januar in dauernde Stellung auf einem Rittergut. E. Schön, Olbersdorf b. Münsterberg i. Schl. Ich suche für einen tücht. @ehilfen per sofort oder I. November Stellung. Derselbe ist in Topf- pflanzenkult. und Landschaftsgärtn. durchaus erfahren. F. Reinköster, Kunst- und Handelsgärtner, Dortmund. . Stellen- Angebote. 1 Drei Gärtner-Gehilfen für Rosen im Freien sucht Menger in Zossen. Dom. Niewe bei Löwen in Schlesien sucht per bald oder von Neujahr ab einen verheiratheten @ärt- wer mit kl. Familie, der einen vernachlässigten Garten in Ordnung zu bringen versteht. Derselbe hat ausser- dem die Beschiessung der Jagd wie den Feld- und Waldschutz zu übernehmen und nach Bedarf in der Wirthschaft Aufsichtsdienste zu leisten. Nur ganz ver- ı lassbare und nüchterne Bewerber mit besten Zeug- nissen können sich persönlich vorstellen, doch werden Reisekosten nicht vergütet. r Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Deutfcher Harten-HKalender. Zehnter Jahrgang 185. Herausgegeben unter Mitwirkung des Deutschen Gärtnerverbandes in Erfurt. Ausgabe mit einer halben Seite weiss Papier pro Tag in Leinen gebunden Preis 2 N. Ausgabe mit einer ganzen Seite weiss Papier pro Tag in Leder gebunden Preis o N. Der Deutjche Garten-Kalender ift in allen Gauen Deutjchlands mit { einer Sympathie begrüßt worden, welche jede Erwartung übertraf und als ein vollgültiges Jeugnif dafür gelten darf, dat feine Begründung aus der ; Seele der deutfchen Gärtner und Gartenfreunde geichah und im Mefentlichen ihre Wünfche betreffs der Einrichtung eines onen Kalenders richtig er fannt waren, 4 Die Ausftattung des Kalenders, jowohl was Büte des Papiers und Klarheit des Druces, als auch Haltbarkeit des Einbandes und Bandlichkeit ° des Derjchlufjes angeht, dürfte jedem Anjpruch genügen, und der im Der- hältnig zum Bebotenen niedrige Preis erklärt fich nur On den großen : Abjat des Kalenders. E Der vorliegende Jahrgang enthält eine Anleitung zur Orchideen-Kultur ı von O. Massias, Obergärtner in Altenburg, S.-A. AL Da fich die Kultur der Orchideen von Jahr zu Jahr mehr Freunde 4 und Derehrer erobert und die deutjchen Handelsgärtner diefem Gebiete immer gröhere Aufmerkjamkeit fchenkfen, fo wird der deutfchen Gärtnerwelt Sal F Anleitung außerordentlich willfommen jein. \ Ge: gen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Bentham und Hooker. Von L. WITTMACK. (Mit Porträts.) Pr Nach Vollendung der »Genera Plan- 9 "tarum«, jenes grossen Werkes, welches alle zur Zeit bekannten Gattungen der Pflanzen, sowie die Familien, zu denen sie sich aufbauen, in kurzen, treffenden ‘ Zügen charakterisirt, war es unser GEORGE BENTHAM. geb. 22. Sept. 1800, gest. Io. Sept. 1884. » FR Bentham und ES Ra PEN OHEL PR ‚6 HR, Hooker. I. George Bentham‘*) GEORGE BENTHAM, Sohn des Generals Sir SAMUEL BENTHAM, wurde am 22.Sept. 1800 zu Plymouth geboren. Als Knabe. brachte er einige Zeit in Petersburg zu, von 1814 bis ungefähr 1826 lebte er mit seiner Familie in der Nähe von Mont- pellier, und verfasste hier sein erstes Werk: »Catalogue des plantes indigenes des Pyrenees et du Bas-Languedoc« etc., Paris 1826, ein Werk, in welchem er schon seine geistige Schärfe bekundete, SIR JOSEPH DALTON HOOkER. geb. 30. Juni 1817. (Für die »Garten-Zeitung« nach Photographien gezeichnet.) Wunsch, die beiden Männer, welche die- ses unsterbliche Werk zu Stande ge- bracht, und die beide Ehrenmitglieder des Vereins zur Beförderung des Garten- baues sind, unsern Lesern im Bilde vorzuführen. Umstände mancherlei Art haben dies bis jetzt verhindert, und in- zwischen ist kürzlich der ältere der beiden Verfasser, GEORGE BENTHAM, am 10.Sept. d.J. im 84. Lebensjahre dahingeschieden, \ so dass unsere Biographie zur Hälfte nun zu einem Nekrolog werden muss. Was beide für die Botanik und den Gartenbau in wissenschaftlicher Beziehung geleistet, kann in den folgenden kurzen Skizzen freilich nur angedeutet werden. viele schlecht beschriebene Spezies ein- zog, und gegen die vorschnelle Bildung von Varietäten, namentlich auch gegen die oftoberflächliche, unbestimmte Benennung und Beschreibung von Gartenpflanzen eiferte. Besonders betonte er auch, dass man die Pflanzen möglichst lebend be- obachten und ihre Variationen studiren müsse. Nach England zurückgekehrt, widmete er sich anfangs dem Rechtsfache, kehrte aber bald zur Botanik zurück. Er ward Mitglied der Gartenbau-Gesellschaft, *) Mit Benutzung des Nekrologs in Gard. Chron. v. 20, Sept 1884, S. 368, der, wie wir wohl voraus- setzen dürfen, von MAXWELL MASTERS geschrieben. 44 518 Bentham und Hooker. welche damals Sammler in die verschieden- sten Länder entsandte, und bestimmte mit LINDLEY die vielen, von DOUGLAS, HARTWEG etc. eingeführten Pflanzen. Seit jener Zeit stammte seine Freund- schaft mit LINDLEY, die für beide und auch für die Wissenschaft so förderlich wurde. Von 1829 bis I8&40 war BENTHAM Sekretair der Gartenbau-Gesell- schaft als Nachfolger SABINE’s, und richtete als solcher die später so berühmt gewordenen Feste zu Chiswick ein, die anfangs in London, Regentstreet, statt- fanden. Dort wurden 1832 die ersten Ausstellungen abgehalten, aber schon 1833 der eigene Garten in Chiswick dazu benutzt. Während dieser Zeit gab er mehrere grössere Monographien etc. heraus, so; »Labiatarum genera et species oder Be- schreibung der Lippenblüthler, London 1832—1836.« — »Bericht I und II über die bemerkenswerthesten harten Zier- pflanzen, welche im Garten der Gartenbau- Gesellschaft aus von DAvID DOUGLAS erhaltenen Samen 1831—1833 gezogen. London 1834.« — »Scrophularineae indi- cae, eine Zusammenstellung der indischen Rachenblüthler, London 1835.« etc. Von 1840 an widmete er sich allein der systematischen Botanik und es ist ganz erstaunlich, welche Fülle von Stoff er zu bewältigen wusste. Von 1839—57 erschienen die »Plantae Hartwegianae«, 1844 »The Botany of the Voyage ofH. M. S. Sulphur« (Botanische Ergebnisse der Reise Ihr. Maj. Schiff Sulphur), 1858 sein »Handbuch der britischen Flora«, welches viele Auflagen erlebte, 1859 bis 1862 die Bearbeitung der Hülsenfrüchte in MARTIUS’ Flora brasiliensis, 1861 seine »Flora Hongkongensis«, von 1863 an die siebenbändige »Flora australiensis«, zu der Baron FERD. VON MÜLLER ihm das reiche Material mit vielen Bemerkungen übersandte. Er lieferte ausserdem für DE CAn- DOLLE’s Prodromus (dem Werk, in wel- chem alle Dicotyledonen-Arten, soweit sie zu der Zeit bekannt, beschrieben sind), im Jahre 1840 die 'Monogrophie der Polemoniaceae, 1841 die der Scrophularia- ceae (1879 Species), 1848 die der Labiatae (2401 Species), so dass er, wie Dr. URBAN in der Generalversammlung der Deutsch. botan. Gesellschaft zu Magdeburg am 17. Sept. d. J. bemerkte, nächst den beiden Argoviensis als Meistbetheiligter diesem Riesenwerk auftritt. Was ihn aber am berühmtesten machte, das sind die von ihm in Gemeinschaft mit Sir JOSEPH DALTON HOOKER heraus- gegebenen, bereits oben erwähnten: »Genera plantarum ad exemplaria im- primis in Herbariis Kewensibus servata definita« (Die Gattungen der Pflanzen, hauptsächlich nach den in den Herbarien zu Kew aufbewahrten Exemplaren be- stimmt), ein Werk, das 1862 begonnen und im April 1883 vollendet wurde. III Bände. ' Es ist (dies em) rar) jeden Systematiker unentbehrliches, alle bis jetzt bekannten Gattungen umfassendes Buch, an dem BENTHAM, weil er frei von Amtsgeschäften war, den grösseren Theil bearbeitete. Was das Werk auszeichnet, ist vor allem der Umstand, dass die Be- schreibungen nicht aus anderen Werken zusammengestellt, sondern meist. nach dem in den reichen Sammlungen zu Kew vorhandenen Material gefertigt sind. Sehr wichtig sind auch die kurzen, treffen- den Angaben über den Habitus, die Zahl der Arten, die geographische Verbreitung etc. — Die ausführlicheren Angaben über einzelne Familien etc. veröffentlichte BENTHAM nebenher noch im Journal of the Linnean Society. Aeussere Ehren suchte BENTHAM nicht, im Gegentheil, sie mussten ihm förmlich aufgedrungen werden; von 1861—74 war er Präsident der LINNE’schen Gesellschaft (von da bis zu seinem Tode einer der Vicepräsidenten), ausserdem Ehren-Mit- glied vieler anderer Gesellschaften. Er führte ein sehr zurückgezogenes, regelmässiges Leben; 30 Jahre lang fuhr er täglich hinaus nach Kew, um zu arbeiten und die reichen Schätze dort zu durchmustern. Er war dort nicht etwa angestellt, sondern arbeitete aus freien Stücken, aber mit der Regelmässigkeit Viele hielten ihn für zugeknöpft und unsympathisch, das eines » Bank-Clerk«. war aber nur scheinbar, er .hatte ein warmes Herz, weiten Gesichtskreis. Mit ihm ist einer der grössten Pflanzenkenner aller Zeiten in's Grab gesunken, und damit eine der systematischen Botanik, die auch in England jetzt Ri kräftigsten Säulen der in’s Wanken geräth, gestürzt. Seine Sammlungen hatte er bereits 18 5A, einen milden Sinn, einen DE CANDOLLE und MÜLLER an Bentham und Hocker. 519 der Nation überwiesen und sie bilden nebst der seines Freundes Sir WILLIAM HOOKER den Grundstock des heut so grossen Herbariums in Kew. Der Linnean Society hat er 1000 £ (20 000 Mk.) testamentarisch vermacht, ebensoviel dem - wissenschaftlichen Unterstützungs-Fonds der Royal Society, ausserdem hat er eine beträchtliche weitere Summe für botani- sche Erforschungen hinterlegt. Die Kura- toren sind: Sir JOSEPH HOOKER, Prof. OLIVER und W. T. THISELTEN DYer. II. Sir Joseph Dalton Hooker. Sir JOSEPH DALTON HOOKER, Direktor der Kgl. Gärten in Kew und Präsident der Royal Society, ist der zweite Sohn des verstorbenen Sir WILLIAM JACKSON HOOKER,- der bekanntlich zuerst Direktor sellt. zusammengestellt in: welches Theilen besteht: I. der »Flora antarctica«, Während der Herausgabe dieser Werke ward Dr. des botanischen Gartens in Glasgow, dann des Gartens in Kew war. HOOKER filius wurde am 30. Juli 1817 zu Halesworth in Suffolk geboren; er ward erzogen an der _ Universität Glasgow, wo sein Vater als Kegl. Professor der Botanik von 1820— 1840 lebte -und wo der Sohn 1839 sein medi- zinisches Doktor-Examen bestand. In dem- selben Jahre wurde er Assistenz-Arzt in der Kgl. Marine und alsbald der antarktischen Expedition der Schiffe Erebus und Terror unter dem Kommando des Kapitains Sir JAMES CLARK Ross als Botaniker beige- Die botanischen Ergebnisse der sind hauptsächlich „The Botany of the Antarctic Voyage of H.M. discovery ships Erebus and Terror 1839— 1843 etc.<, sechsbändige Werk aus drei dreijährigen Reise 1844—47, mit 198 kol. Tafeln, I. der »Flora Novae Zelandiae«, 1853 — 1855, mit 130 kol. Tafeln, und III. der »Flora "Tasmaniae«, 1860, mit 200 kol. Tafeln. — des ersten HOOKER der geologischen Landesanstalt für Gross- Britannien beigegeben und schrieb meh- rere Arbeiten über fossile Pflanzen. Im Jahre 1853 ging er, hauptsächlich auf eigene Kosten, nach Indien, wo er 31 Jahr ee BT Br -. blieb, ja, mit seinem Freunde Dr. CAMPF- BELL sogar einige Wochen vom Rajah von Sikkim gefangen gehalten wurde. Seine Reise beschrieb er für das grössere Publikum in seinen »Himalayan Journals« oder »Berichte eines Naturforschers in Ben- galen, den Sikkim- und Nepal-Himalayas, den Khasia- Bergen etc.« (englisch), 1854, 2 Bände Octavo. Die botanische Seite speziell aber ward u. a. erörtert in dem Prachtwerke: »TIhe Rhododendrons of the Sikkim Himalaya«, Folio, mit 30 herr- lichen Farbentafeln, von dem Verfasser selber an Ort und Stelle gemalt, ein Werk, das uns zuerstmitdenRhododendron des östlichen Himalaya näher bekannt machte, ferner in einem Bande der »Flora indica«, 1855, den er mit seinem Schul- freunde Dr. THOMAS THOMPSON heraus- gab. Später folgte die ausführlichere »Flora of British India«, an der er den grössten Antheil hat. Zurückgekehrt zeigte sich HOOKER über- all als ein Mann von reichen Erfahrungen und weitem Blick. Er war einer der ersten, der die Darwin’sche Theorie an- erkannte, er sprach für Provinzial-Museen und legte in einem Vortrage über insulare Floren auf der britischen Naturforscher- Versammlung zu Nottingham 1866 ganz neue Gesichtspunkte dar. — Von botani- schen Arbeiten aus jener Zeit sind u. A. zu nennen: »Ueber die Struktur und Verwandtschaft der Balanophoreen», einer merkwürdigen Familie phanerogamer Wurzelschmarotzer, »Ueber Ursprung und Entwickelung der Kannen von Nepenthes«, deren Funktion er 1874 auf der Natur- forscherversammlung in Belfast besprach, »Ueber Verbreitung arktischer Pflanzen«< (1860), zugleich mit einem »Einleitenden Aufsatz über die Flora Tasmaniens«, eine Arbeit, die ganz im Darwın’schen Sinne geschrieben, obwohl DARWINS »Ursprung der Arten« zur Zeit ihrer Abfassung noch nicht erschienen war. Ferner »Welwitschia, ein neues Genus der Gnetaceae«. Ganz besonders aber nahm ihn noch in Anspruch das »Handbook of the New Zealand Flora«, 1864—67. Allbekannt ist, dass J. D. HOOKER als Nachfolger seines Vaters auch das Bel Magazine bis auf den heutigen Tag fortsetzt und in diesem Prachtwerk, welches fast alle in Kew zur Blüthe ge- kommenen Pflanzen in farbigen Tara darstellt, eine reiche Fülle Seiner Be- obachtungen niederlegt. Ebenso setzte er die »Icones plantarum« (Abbildungen von Pflanzen), ein Werk von mehr botani- schem Interesse, fort, sodann gab er als Umarbeitung de 8. "Auflage von seines Vaters „British Flora« die »Students 520 Bentham In en Flora of the British Islands« (1. Auflage 1870) heraus, weiter eine englische Be-) arbeitung von LE MAOUT und DECAISNE’S »Traite Seneral de botanique«, den seine Fershlin übersetzt hatte, den er aber nach seinem System ordnete, sowie end- lich die »Primer of Botany« (Anfangs- gründe der Botanik). Als Haupt-Werk müssen wir hier noch- mals die »Genera plantarum« bezeichnen, deren wir schon bei BENTHAM gedachten. Diese Arbeit wird HookER’s Namen allein schon für alle Zeiten verewigen; es entspricht das Werk etwa den Genera plantarum von LINNE (1737—64), von JussıetU (1789) und von ENDLICHER (1836—40), enthält aber so viel mehr, dass man staunen muss, wie ein Mann wie HOOKER, der durch Dienstgeschäfte so sehr gebunden war, noch so viel davon bearbeiten konnte. Im Jahre 1855 wurde er »Assistent- Director« und 1865, nach dem Tode Sir WILLIAM JACKSON HOOKERs ward des »grossen Vaters grosser Sohn« Direktor des Gartens in Kew. Was er als solcher geleistet, ist weltbekannt, und alljährlich giebt der »Report on the progress and- eondition of the Royal Gardens Kew« (Bericht über Fortgang und Zustand der Kgl. Gärten in Kew) Auskunft über die Thätigkeit. HOOKER hat es verstanden, den Kew-Garten zu dem populärsten der Welt zu machen und doch ihm seinen wissenschaftlichen Charakter in vollstem Masse zu wahren. Eine treffliche Stütze findet er dabei an seinem Schwiegersohn W. THISELTON DYER, Assistent-Director. Im Jahre 1877 folgte HOOKER einer Einladung des Dr. HAYDEN, Chef der topographischen und geologischen An- stalt der Territorien der Vefeinigten Staa- ten, um in Gemeinschaft mit seinem Freunde Dr. Asa GRAY, Professor der Botanik an der Harvard Universität zu Cambridge U. S., die Floren von Colorado und Utah zu erforschen. Die Reise ward bis nach Californien ausgedehnt und gab HOOKER neuen Anlass zu reichen pflanzen- geographischen Beobachtungen. Bei dieser Gelegenheit veröffentlichte Asa GRAY eine Lebensbeschreibung HOOKER’s mit Portrait in der englischen Zeitschrift »Nature« (25. Oktober 1877), und HOOKER fügte eine kurze Beschreibung seiner Reise hinzu. Aus dieser Schrift von Asa GRAY: »Sir JOSEPH HOOKER, A short unserer Angaben entnommen. HOOKER machte vorher noch viele andere Reisen, er besuchte die Südküste Europa’s, Nordafrika, Palästina, und AsA GRAY hat Recht, wenn er sagt, dass kein heutiger Botaniker Gelegenheit hatte, die Vegetationsverhältnisse so vieler Welt- theile lebend zu erforschen, wie er. An äusseren Ehren hat es HOOKER nicht gefehlt. Von der Königin von England, Kaiserin von Indien, wurde er durch Verleihung des Prädikats »Sir« ge- adelt und erhielt 1877, namentlich wegen seiner Verdienste um die Flora Indiens, das Kommandeurkreuz des Sterns von Indien; 1873 ward er zum Präsidenten der Royal Society ernannt und seit einer Reihe von Jahren ist er einer der Vice- präsidenten der Linnean Society. Möge dem unermüdlich thätigen Manne noch lange beschieden sein, Dienste der Botanik und des Gartenbaues zu wirken! Ueber Aufbewahrung des Obstes in Erdmieten. Von ven EA, Obergärtner in Merseburg VPeranlasst durch den Artikel über zweckmässige Aufbewahrung des Obstes in No. 41 d. Zeitung erlaube ich mir noch Folgendes über das Auf- bewahren in der Erde nachzutragen: In erster Linie nehme man nur Aepfel aber nicht alle Sorten zum Einmieten; eignen sich dazu, z. B. wähle man nur solche Winteräpfel, welche sich längere Dauer und Haltbarkeit aus- zeichnen, am allerwenigsten aber solche, welche der Fäulniss sehr ergeben sind. Ich bin der festen Ueberzeugung, dass man auch nicht jedes Jahr mit gleichem Vortheil Obst einmieten kann. In solchen Jahren, in denen das Obst der Fäule sehr unterliegt, sei man doppelt vorsichtig. Es hält sich auch nicht ein und dieselbe Sorte von verschiedenen Bäumen er gut, was viel vom Gesundheitszustand derselben, als auch Lage, Boden etc. ab- | a Solche Früchte, welche frei an hängt. sketch. Together with the Notes on the Rocky Mountains« haben wir die meisten im durch lee) A EEE NE ET EZ Be EEEHPIZRRR Er EA WERTET FE EEE ENDEN RER = . u NP A a y N TE Pe er a an ol La Tee a ae en ir = I WENN. .\ S, Br. A Aufbewahrung des Obstes in Erdmieten. 521 Wegen, Bergen, Feldern etc. gewachsen und gesund sind, eignen sich am besten . dazu. Vor allen anderen Sorten, welche zum Einmieten tauglich sind, gebührt dem rothen Eiserapfel der erste Rang, selbiger behält seine volle Baumfrische und ge- winnt ausserordentlich an Geschmack in - der: Miete. auch vom Deutschen Pomologen- Verein empfohlen und sollte in grossen Massen Dieser Apfel ist bekanntlich angebaut und nur in der Erde über- - wintert werden; es ist eine Handelssorte erster Klasse. Von anderen Sorten will ich noch be- sonders erwähnen den rothen Stettiner, rothen und weissen Wintercalvill (letzterer ist etwas empfindlich) als auch den Rostocker. (In der Mark Brandenburg, Prov. Hannover etc. unter diesem Namen bekannt; ist der rothe oder grüne Stettiner.) Als Sorten, welche sich weniger oder - garnicht dazu eignen, führe ich an: Par- ker’s und Ribston’s Pepping, die Tauben- äpfel, einige Reinetten, u. A. Winter-Gold- reinette und französische graue Reinette. Viele. Reinetten erhalten dadurch einen faden Geschmack und gehen in die trockene Fäule über, wohingegen die Taubenäpfel fast regelmässig der nassen Fäule erliegen. — Genug, es lässt sich auf diesem Gebiet noch manche gute Erfahrung machen, und wohl nicht mit Unrecht weise ich auf diesen Gegenstand hin, als ein recht geeignetes Feld für unsere pomologischen Institute. — Manchem Missgriff würde rechtzeitig vorgebeugt und die Obst- verwerthung wesentlich dadurch ge- fördert werden. Das Einmieten empfiehlt sich in erster Linie da, wo man es mit grossen Massen zu thun hat. Nachdem man das Obst sorgfältig durchlesen, alle schadhaften Früchte entfernt hat und die bleibenden gut abgetrocknet sind, ebnet man den Raum der Miete, breitet eine Schicht glattes Roggenstroh aus, und packt die Aepfel sorgfältig darauf; hat man mehrere Sorten, so werden dieselben der Länge nach neben einander gepackt, und können diese auch mit langem Streh abgetheilt werden. Der Haufen sollte nie unten über zwei Meter breit und nicht über ein Meter hoch sein, die Länge richtet sich nach der Menge des Obstes. Sobald der Haufen dachförmig auf- gepackt ist, wird derselbe mit etwas Lang-Stroh umgeben, welches dann mit Erde bedeckt wird. Die Erde hebt man in ca. I Meter Abstand von der Miete aus, wodurch ein Graben entsteht, welcher dazu bestimmt ist, die Feuchtig- keit von dem Haufen aufzunehmen. Je nachdem die Jahreszeit vorschreitet, deckt man nach und nach mit Erde, bis eine Schicht von ca. I4 cm aufgebracht ist. Bei starkem Frostwetter schützt man das Ganze noch mit einem Mantel von trockenem Pferdedünger, welcher bei Eintritt milderer Witterung wieder abgeräumt wird. Zur Kontrole, eventl. als Luftschacht werden in Abständen von ca. Iy — 2 m Strohwische gesteckt, welche direkt aus dem Obsthaufen an der Oberfläche. münden; diese Oeffnungen müssen je nach der Witterung geöffnet und geschlossen werden. Ich habe die hauptsächlichsten Punkte, welche zu beachten sind, hier mitgetheilt, in der Hoffnung, auch andere Herren be- wegen zu können, ein Gleiches zu thun, denn nur durch gegenseitigen Austausch der Erfahrungen sind wir in den Stand gesetzt, schneller dem Ziele nahe zu kommen. Die Heinemannschen Riesen-Begonien. Begoma hybrida gigantea. (Mit 4 Abbildungen.) 7 Am 14. September d. J. übersandte uns "Herr F. C. HEINEMANN, Hoflieferant, Erfurt, eine Anzahl einfacher Blumen seiner knollenbildenden Riesenbegonien, die uns durch ihre Grösse und schöne Farbe wahrhaft in Erstaunen setzten. Sie entsprachen nicht blos dem, was derselbe in seinem Katalog von 1884 S. 3 darüber sagt und was er auf S. 4 abbildet, sondern sie übertrafen das in manchen Fällen noch. Wir massen bei den rothen 10,5 bis II cmz Durchmesser, ja bei einer SO- gar 13,5 cm Durchmesser. Alles sind schöne, kräftige Blumen mit leuchtenden Farben, so dass man sie sehr empfehlen kann. Sie blühen nicht mit sich nei- senden, nur halb geöffneten Blumen (mazxima), sondern mit zurückgeschlage- nen Blumenblättern, auf straffem Stiel, 22 Die Heinemann'schen Riesen- Begonien. [ GARTEN-ZEITUNG dem Beschauer zugewendet. Eine ähn- liche hat Herr HEINEMANN photographiren lassen und geben wir ihr Bild beifolgend (Fig. 150) wieder. Dabei ist noch zu be- bei tadelloser runder Ausbildung, Alles ohne Mastkultur, in Mitteltöpfen zur Samenzucht kultivirt. Dabei sind die Exemplare nicht nur in rothen, sondern Fig. 150. HEINEMANN’s Riesen -Begonie. Vollkommene Form. (Für die »Garten-Zeitung« nach einer Photographie gezeichnet. In Wirklichkeit noch etwas grösser.) rücksichtigen, dass die dargestellten Blu- men aus, so zu sagen, zweiter Blüthen- periode sind; Herr HEINEMANN hatte, wie er uns schreibt, in der Hauptblüthen- periode Blumen bis zu 17 cm» Durchmesser auch in weissen und gelben Nuancen bei demselben Stand und fast in derselben Grösse vertreten. Sie sind zugleich ziem- lich hart und blühten noch gegen Ende Oc- tober sehr reich im freien Lande. Samen e ee | Noten in "diesem Jahre bereits ossen Quantitäten in vier Farben: . sro, rosenroth, weiss und gelb resp. chamois, so dass er selbst Wiederver- "] äufern resp. grösseren Konsumenten _ dienen kann. a et Fig. 151. 4 Herr Garten- Inspektor PERRING berich- tete in der Versammlung des Vereins zur E Beförderung des Gartenbaues am 25. Sep- tember, dass er von all den schönen Begonien, die er kürzlich in Erfurt ge- sehen, die HEINEMANN’schen als die allervorzüglichsten hinstellen müsse, ohne damit Andern zu nahe treten zu wollen. sort an wenigen Abbildungen zu er- Riesen - Begonie. \uch in gefüllten, ziemlich u leistet Hr. HEINEMANN Gutes und zeigt unsere Fig. 152 eine solche. Zugleich aber möchten wir Gelegenheit nehmen, die Vervollkommnung der Be- Halb vollkommene Form. läutern. Fig. 153 ist die alte hängende Form, Fig. 151 eine aufrechte Riesen- form, aber noch unvollkommen, weil nicht gleichmässig ausgebildet, dagegen die Fig. 150 die höchste Vollkommenheit darstellt. 524 Lophospermum. N SS NG ARBER Lophospermum. Von Euc. J. PETERS in Leitmeritz bei Graz. ne 1y EN er der grossen Menge von einjähri- m . gen und ausdauernden Schling- und Kletterpflanzen, die wir zur Bedeckung verschiedener Objekte im Garten oder im Glashause kultiviren, mit denen wir so Fig. 152. manche baufällige oder doch unschön aussehende Mauer, Bretterwände, alte Baumstämme dem Anblick entziehen oder eigens zu solchen Zwecken ange- brachte Spaliere, Drahtgestelle u. s. w. bekleiden, nehmen die zwei Arten und von diesen abstammende Varietäten der zu den Scrophularineae gezählten Gattung Lophospermum D. Don gewiss nicht die letzte Stelle ein; sie sind umsomehr zu empfehlen, da sie ohne viele Mühe oder besondere umständliche Pflege zu kulti- viren, leicht anzuziehen sind und uns während des ganzen Sommers mit einer Fülle der schönsten Blüthen erfreuen. Gefüllte Begonien. L. erubescens Don und L. scandens Don haben beide ihre Heimath in Mexiko, von wo die zweite, mehr bekannte und häufiger kultivirte Art im Jahre 1830 nach Europa gebracht wurde. Beide Arten haben einen 3—4 2 hoch klettern- den Stengel, abwechselnd stehende, lang- gestielte, herzförmige, grosse Blätter, welche mit weichen Haaren bedeckt sind, einzelne achselständige, langröhrige, ziem- lich grosse Blüthen, die bei Z. erubescens rosenroth gefärbt, innerhalb weiss und Normale Form. roth gefleckt und mit zwei goldgelben Längsstrichen versehen und von aussen reich behaart sind, während Z. scandens sich durch die mehr dunkelrothen, un- behaarten Blüthen unterscheidet. Schöne Varietäten sind: atropurpureum mit dunkelrothen Blüthen, cocczenewm mit sehr schönen, lebhaft rothen Blüthen, grandifiorum mit grösseren dunkelrosen- rothen Blüthen, Zendersoni, Blüthenkleiner als bei den vorigen, blassroth, spectabule mit kleinen Blättern und schönen, kupfrig- purpurrothen, weissgefleckten Blüthen. Diese prächtigen Kletterpflanzen kön- nen, obwohl man sie leicht im Glashause Er; 23, BT a Su sin Sn Dh a ne _ durchwintern kann, ganz gut als einjäh- rige Gewächse kultivirt werden. Die Aussaat wird recht frühzeitig im Warm- hause oder auf dem Fenster eines war- men Zimmers, in mit leichter sandiger - Lauberde gefüllten Töpfen vorgenommen, wobei aber die ziemlich kleinen flachen Samen nur sehr schwach mit Erde be- deckt werden dürfen. Warm und gleich- mässig feucht gehalten, keimen sie bald, _ worauf man die jungen Pflanzen recht weitläufig pikirt, dann später in kleine Töpfe in dieselbe Erde setzt, zuerst noch durch einige Zeit warm, dann etwas kühler hält, bis gegen Mitte Mai die Zeit gekommen, wo man die bereits ziem- lich stark gewordenen Pflanzen an die für sie bestimmte Stelle, eine sonnige Wand, ein Geländer u. s. w., in gewöhn- liche Gartenerde setzen kann. Die Stengel klimmen mit Hülfe der den Bindfaden, Draht oder nicht zu starke Stäbe umschlingenden Blattstengel rasch empor, die Pflanzen breiten sich bei reichlichem Begiessen zur heissen Som- merszeit stark aus und vom Juli bis zum November und zuweilen sogar noch später, denn leichte Fröste schaden diesen Pflan- zen nicht, werden sich auch eine Menge der hübschen, lebhaft gefärbten Blüthen entwickeln, welche, falls der Herbst gün- -stig und anhaltend schön und trocken 525 ist, noch ihre runden, ziemlich grossen Samenkapseln, die eine bedeutende An- zahl von Samen enthalten, vollkommen ausreifen. Im Spätherbst, sobald stär- kere Kälte zu befürchten oder auch, wenn ein etwas stärkerer Frost bereits die Spitzen der Stengel und die oberen jun- gen Blätter zerstört hat, kann man die Pflanzen ausheben, bis weit herunter zurückschneiden, in Töpfe setzen und an heller, sonniger Stelle im Lauwarm- oder Kalthause bei sehr mässiger Befeuchtung durchwintern, worauf man im nächsten Jahre, wenn diese alten Pflanzen wieder ausgesetzt werden, viel früher eine grö- Ursprünglicher Typus der Knollen - Begonien. ssere Anzahl von Blüthen und eine reiche Samenernte erwarten darf. Bei einer Aussaat im Juli-August ver- bleiben die Pflanzen in ihren kleinen Töpfen und werden erst nach erfolgter Ueberwinterung im nächsten Mai im Freien ausgesetzt. Doch nicht blos als schöne, dekora- tive Kletterpflanzen, zur Bekleidung von Mauerwerk, können die L. sehr empfohlen werden, sie sind auch äusserst zierliche Ampelpflanzen; in nicht zu kleinen oder seichten, mit recht nahrhafter Erde ge- füllten Ampeln, welche während des Sommers in einer offenen Veranda, im Zimmer nahe dem Fenster oder ganzim Freien ihren Platz erhalten, gedeihen sie ar a Eee PA; Ri u cZ ı ZCn v a rd she N u F Fa Ey - 526 Ra sehr gut, die langen dünnen Stengel hängen von allen Seiten herab und brin- gen auch viele Blüthen hervor. In Töpfen gezogene /., welche man zum Ueberziehen der Fenstergitter, Bal- kongeländer etc. verwenden kann, erfor- dern grosse Gefässe, sehr gute Erde und reichliches Begiessen im Sommer, sowie auch öfteres Verpflanzen oder schwache Düngergüsse nach Bedarf; sie werden im Herbst, gleich den aus dem Freilande eingesetzten Exemplaren, stark zurück- geschnitten und auf gleiche Art wie diese letzteren durchwintert. Die Vermehrung der Z. kann ausser durch Aussaat auch noch durch Steck- - linge von jungen Trieben, im Frühjahr oder Sommer bewerkstelligt werden. Miscellen. Obstbäume an den Wegen von Rieselfeldern. In der Versammlung d. Ver. z. Bef. d. Gartenb. am 25. September d. ]J. legte Hr. Stadtobergärtner MENDE in Heinersdorf eine grosse Zahl Aepfel vor, die auf den Riesd- feldern im Süden Berlins gewachsen. Die Anregungzur Bepflanzung der vielenChausseen und Wege zwischen den Rieselfeldern ging s. Z. von dem Stadtrath MARGGRAFF und dem verstorbenen Garten-Inspektor LAucHE aus vorragenden Gärtnern, bezweifelt, dass dort das Obst gedeihen werde, aber durch rich- tige Sortenauswahl und entsprechende Pflege! sind ganz gute Resultate erzielt worden. Die Furcht, dass die Bäume mit dem Riesel- wasser in Verbindung treten würden, hat sich meist als unbegründet herausgestellt: nur wo Gräben in der Nähe sind, ist eine solche Verbindung etwas vorhanden. Die meisten Bäume aber müssen gedüngt und gepflegt werden wie jeder andere Obstbaum auch. Die ausgelegten Aepfel waren meist! verbreitete Sorten, besonders machte aber Hr. MEnDE auf die Luxemburger Reinette: aufmerksam, eine alte Sorte, die kräftig und pyramıdal wächst, sowie früh und reich trägt. schmack und ausserordentlicher Haltbarkeit, so dass die Sorte ebenso schätzenswerth ist, ( wie z. B. die Winter- Goldparmainen. — Aehn- lich wie bei Osdorf im Süden, auch auf den Rieselfeldern im Norden von 3erlin unter Leitung des Stadtobergärtners JÖRNS vorgegangen. In Osdorf sind bereits 100 km Wege mit 20000 Hochstämmen be- pflanzt, und wenn die nördlichen Felder eben- falls mit Obstbäumen versehen sind, wird Vielfach ward damals, selbst von her- Dabei ist die Frucht von gutem Ge-! wird jetzt’ dieStadtBerlin ungefähr 100 000 Hochstämme besitzen. Bei der Pflanzung wurde wie gewöhnlich verfahren; es wurde ein Loch von etwa ım Tiefe und ı!/; m Durchmesser gemacht, wo es nöthig war, \/; etwas besserer Roggen- boden angefahren, und wo das nicht möglich, etwas mit Kuhdünger nachgeholfen. Wenn die Bäume nicht recht gedeihen wollen, ge- denkt man alle 5—ıo Jahre Kuhdünger (& Ctr. ca. 25 Pf.) dahin zu bringen. Die Obstbäume verhalten sich gegen das Rieselwasser sehr verschieden; das muss eben ausprobirt werden. Der Ribston- Pepping z. B. ist dagegen sehr empfindlich. Steinobst geht meist zu Grunde, z B. Kirschen und Pflaumen, nicht so sehr durch das Riesel- wasser selbst, als durch den veränderten Grundwasserstand, namentlich auf leichtem Boden. Besonders ältere Bäume leiden darum, weil ihre Wurzeln tief liegen und mehr von der Veränderung des Grundwasser- standes beeinflusst werden; jüngere Bäume lassen bei Berieselung ihre Wurzeln überhaupt nicht so in die Tiefe gehen, sondern breiten sie mehr oben aus. Kirschbäume sterben fast überall ab, sobald der Grundwasserstand verändert wird. An der Bode beobachtet | man z.B. ein solches Absterben etwa alle ıo Jahre, wenn das Wasser übergetreten ist, selbst wenn das im Winter der Fall war. Weiden an den Gräben der städtischen Rieselfelder. Hr. MENnDE legte ausserdem verschiedene Weiden vor. Sämmtliche Gräben, namentlich die Entwässerungsgräben sind mit Weiden bepflanzt, ausserdem sind noch grössere sog. »Weiden-Heger« angelegt, die be- und ent- wässert werden können, wie es eine rationelle Weidenkultur erheischt. Als Hauptsorten sind zu nennen: Sax viminalis, S. vim. re- galıs, S. vim. alopecuroides, S. vitellina, S. amyedalina, S. polyphylla, S. Kırkseyi, S. ura- lensis, 5. caspica (richtiger acutifoha Willd., auch pruznosa IWendl. genannt) und S. pulchra, eine Varietät von caspica. Beide letzteren sind nicht zu empfehlen, da sie so sehr vom Weidenrost (Melampsora salicina) leiden. Der Pilz befällt bei ihnen nicht blos die Blätter, sondern auch die jungen Triebe, die dadurch zerstört werden. In England wird am meisten S. Äörkseyi gebaut, sie ist auch bei uns hart und entschieden der S. viminalis vorzuziehen, da sie noch weniger bricht; sie verlangt aber besseren Boden. S. vitellina ist für grössere Heger etwas ge- fährlich, weil sie, viele Seitentriebe macht. Der Städtischen Verwaltung wurde für die ausgestellten Gegenstände in besonderer Anerkennung anstatt des Monatspreises die kleine silberneV ereins-Medaillezugesprochen. Bericht über erhaltene Samen. Das Resultat der s. Z. von Ihnen erhaltenen Sämereien ist kein günstiges. Nr. 82, Porree, neuer italienischer Riesen-, zeichnet sich nicht wesentlich vor den hier bekannten Sorten aus; etwas stärker und grösser wie »Dicker Brabanter«. Nr. 83, Kopfsalat »Maddolani« ist garnicht zu verwerthen. Der Salat schiesst, ohne einen Kopf zu bilden, an einem ıo bis ı2 Zoll langen, fast blattlosen Stiel in Samen. Stargard, den 30. September 18384. MAMPE. Wir bitten auch die übrigen Herren Em- pfänger baldigst um ihren Bericht. | DaRed. Aus Eutin. Wir erhielten folgendes Schreiben: Ihr interessanter Aufsatz: »Ein Besuch auf der Pfaueninsel« hat mich so recht wieder in alte Zeiten versetzt, als es uns Eleven der Königl. Gärtner-Lehranstalt in 1848--49 der höchste Genuss war, von unseren ver- schiedenen Revieren aus des Sonntags im Sommer eine Bootfahrt von Potsdam nach Glienicke, Sacro, der Moorlake, Nikolskoe und der Pfaueninsel, die damals noch unter dieser des sel. Hofgärtners FINTELMAnN Leitung stand, zu unternehmen. Dort imponirte uns besonders nächst dem historisch Interessanten - das Palmenhaus und die Kulturversuche des Hofgärtners mit Rhododendron und Eriken. In Ihrem Aufsatze fand manches Bekannte, so die grosse Syringa dem Schlosse gegenüber, den Brunnen bei - der Landungsbrücke, all’ die grossen Bäume ich doch noch etc. Vieles war mir neu, wie ja manche der aufgeführten Pflanzen erst viel nach dieser Zeit eingeführt sind. Bei dieser Gelegen- heit wollen Sie mir gestatten, an einzelne Pflanzen einige Bemerkungen zu knüpfen, die Ihnen und den Lesern der Zeitung vielleicht von Interesse sind. Yucca filamentosa kultivire ich schon seit langen Jahren im freien Grunde an recht verschiedenen Stellen unseres Parkes, und habe jetzt soviel davon ausgepflanzt, dass ich alle Jahre wenigstens ein blühendes Exemplar aufweisen kann. In diesem Jahre blühte eine Pflanze an 2 Trieben. Ich lasse im Winter kleine Holzkästen darüber stülpen, die mit Laubumsatz und -Decken versehen werden. So durchwintern sie sehr leicht und faulen nur selten. — Zvonymus radicans fol. var. benutze ich ebenfalls schon recht lange als Einfassung von Beeten; sie werden im Winter nur leicht mit etwas Tannenreis bedeckt, — weil die betreffenden Beete ge- rade mit Semperflorens-Rosen bepflanzt sind. Der Zvon. lässt sich schneiden und ziehen wie Buchsbaum und hält besser aus als dieser, der unter der Decke oft fortstockt. Sodann enthält unser Garten noch eine vor Miscells® 527 24 Jahren von mir gepflanzte Crypfomeria jJaponica, die jetzt die ganz anständige Höhe von 9 m bei einem Stammumfang von 84 cm, 0,5 m über dem Boden, besitzt. In den ersten ıo Jahren wurde sie regelmässig im Winter eingebunden, wovon die unteren Aeste eigentlich kein ganz schönes Aussehen er- hielten. Bald wurde sie mir aber zu hoch und ich unterliess das Einbinden. In einem der scharfen Winter zu Ende der sechsziger Jahre erfror die Spitze, die wohl in Folge nassen Herbstes nicht Widerstandskraft genug erlangt hatte. Es hat sich aber schon in dem darauf folgenden Jahre ein neuer schöner und gerader Endtrieb gebildet, der jetzt die fehlende Spitze vollkommen ersetzt. Die unteren Zweige geben der Pflanze unten einen Durchmesser von 8 2. Sie hält also auch hier vollkommen unsere Winter aus, wie Wellingtonia, Thuja gigantea, Prunus Jaurocerasus colchica und Mahonia japonıca, die alle hier nicht gedeckt werden. Ich lasse nur im Herbst beim Zusammenharken des Laubes eine Schicht davon um die Stämme zum Schutz der Wurzeln liegen. Eutin, den 4. Oktober 1834. H. Rose. Aus Tiflis. Tiflis, den 2g. Juli/ro. August 1884. Seit 10 Tagen wieder in Tiflis angelangt, denkt man nun mit Wehmuth an die schöne Reisezeit zurück, an all das genossene Gute und Liebe und, schmachtend unter dem Drucke der asiatischen Sonne, an das kühle. Deutschland und die frische Luft, den frischen Trunk und die frische Thatkraft seiner lieben Bewohner. Hier ist alles wie abgebrüht, das Bett, auf dem man sich ermattet ausstreckt, eine wah- re Wärmflasche, jeder Trunk warme Brühe (Eis giebt es nicht), die Arbeit will nicht fördern, und ich habe so viel nachzuholen. Für heute nur die Notiz, dass wir am 9.21. Juli von Krossen a./O. abreisten, in Breslau den bot. Garten besuchten, Mittwoch früh die russische Grenze passirten und Donnerstag 9 Uhr früh in Odessa anlangten. Bei mäch- tigem Winde bestiegen wir den fälligen Dampfer »Janona«, der am 24. Juli, Nach-. mittags 3 Uhr, abging. Es war an der Krim- küste stilles Wetter, und wir genossen, dicht am Ufer fahrend, den grandiosen Anblick der herrlichen Landschaften. Ebenso an der kaukasischen Küste, bis wir am Montag 9 Uhr früh in Batum ankamen. Hier war es schon asiatisch heiss. Man vergass aber die Hitze über dem Anblicke der schönen Umgebung. Von unserem Hötel »Impertal« (deutscher Wirth) sahen wir die Flaggen deutscher Dampfer im Hafen, und Abends zog die Militärkapelle auf den Platz und spielte bis Mitternacht — was ‚glauben Sie wohl? »Die Loreley«, »Ach wıe ısts mög-- MP A TIENERR: u 528 Miscellen. ER lich dann, dass ich Dich lassen kann« und dann den »Freischütz«e — wundervoll. Ach, Sie hätten dabei sein sollen in dieser milden, italischen Nacht, Schiffe und Häuser be- leuchtet, die beau monde promenirte, die schönen Linien der Adsharischen Berge als Hintergrund, und der liebe Kapellmeister da unten blies das Cornet ä piston so gefühl- voll, als wenn er selber Heimweh hätte. Kurz, wem ginge da nicht das Herz auf. Andern Tags die Fahrt per Bahn durch zwei Tunnel am Meeresufer entlang, dann durch den Urwald von Eichen und Lorbeern war nicht minder schön. Am Abend des zo. Juli kamen wir hier an und das Braten fing an. Inzwischen hat man hier in einem Gärtchen bei dem Hotel London an einem Weinstocke Phylloxera entdeckt; der Garten ist sofort gesperrt und alle Vegetation darin durch Eingiessen von 3000 %g. Photogen gründlich vernichtet worden Alle übrigen langen Untersuchungen der Tifliser und anderer Gärten haben das Resultat der vollständigen Gesundheit ergeben In Suchumkale sind die Arbeiten so forcirt in der infizirten Ge- gend, dass man in Kurzem der Sache Heır zu werden hofft, so dass wır in Trans-Kau- kasien wieder frei von der Plage sind. FH SCHARRER. Tiflis, den 30. Juli,ıı. August 1884. Seit gestern Nachmittag rieselt ein feiner, durchdringender Regen herab, der das Ther- mometer um ı2 Grad sinken gemacht. Nun adıeu Weinernte; das schon stark entwickelte Oidium wird alles vernichten, dazu fällt es gerade in die Zeit des Korndreschens und wird auch da sehr viel Schaden verursachen. Bekanntlich wird das Korn hier im Freien auf der Tenne vom Vieh ausgetreten, das man so lange darauf (d. h. auf dem abge schnittenen Korn) herumjagt, bis die Körner sich vom Stroh getrennt haben. Dann kommt der Bauer mit der Worfschaufel und trennt die Spreu vom Weizen. Scheunen und Ställe giebt es nicht; ist also die Witterung ungünstig, so geht die ganze Ernte ver- loren, das Vieh endlich aus Futtermangel hinterdrein, und der Bauer begräbt sich nicht selten mit seinem Vieh. H. SCHARRER. Literatur. Deutscher Gartenkalender. 1885. Herausgegeben unter Mitwirkung des Deutschen Gärtner-Verbandes ın Erfurt. Berlin, Verlag von PAuL Parkv. Preis mit einer halben Seite weiss Papier pro Tag in Leinen gebd. 2 Mk. Mit einer ganzen Seite weiss Papier pro Tag in Leder gebd. 3 Mk. Der Deutsche Gartenkalender tritt als alter lieber Bekannter jetzt wieder seinen neuen Jahrgang an und hätten wir wohl kaum 12. Jahr ——— ‚reben, Zierbäume, Sträucher, Rosen, Werk- nöthig, auf den so zweckmässig eingerichtet: täglichen Begleiter noch näher aufmerksam | zu machen, wenn nicht ein wichtiger Aufsat dazu veranlasste. Es ist dies die »Anleitung zur Orchideenkultur« von ©. Massıas;, welche allein schon das grösste Interesse wachruft Personalnachrichten. Der Obergärtner SENNHOLZ, Sohn des in Cassel verstorbenen Garterdirektors SENN HOLZ, ist zum Stadtgarten-Direktor für Wien erwählt. Herr SENNHOLZ ist ein ehemaliger Schüler der Kgl. Gärtner-Lehranstalt zu Potsdam und gegenwärtig erster Obergärtner bei dem Garten-Direktor SIESMAVER in Frank- furt a. M. 4 Dem bekannten Pomologen Dr. ROBERT Hot in London, korrespondirendes Mitglied des Vereins zur Bef. des Gartenb., ist seitens des kürzlich in Rouen versammelten fran- zösischen Pomologenvereins die goldene Medaille »für langjährige und bedeutende Verdienste um Förderung des Studiums der Pomologie« verliehen worden. Eingegangene Preisverzeichnisse. Pomologisches Institut in Reutlingen (Preis- verzeichniss über Kern-, Stein- und Schalen- Obstbäume, Stachel- und Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Wein- zeuge, Bücher und Sämereien.) — Königl. Landes-Baumschule in Alt-Geltow und bei Potsdam (Verzeichniss pro ı. Oktober 1884 bis 1885). — V. Lemoine in Nancy (Extrait du prix-courant Nr. 97 et supplement de plantes nouvelles). — Christian Grundel’s Nachfolger, Inhaber Otto Berz in Offen- bach a. M. (Engros-Preisliste über Bäume, Sträucher und Samenpflanzen). — Friedr. Harms in Eimsbüttel bei Hamburg (Haupt- verzeichniss; Spezialkultur: Rosen). — L. Späth in Rixdorf bei Berlin (Haupt-Preis- Verzeichniss der Baumschulen). — H. Maurer, Grossh. Sächs. Hofgärtner in Jena (Katalog über Beeren- und Schalenobst etc.). — Carl Kaiser in Nordhausen (Preisverzeichniss über echte Haarlemer Blumenzwiebeln und div. Knollengewächse nebst einem Anhange von Samen, Pflanzen, Obst- und Zierbäumen, Rosen, Fruchtsträuchern ete.). — Vilmorin, Andrieux & Co. in Paris (Prix-courant pour marchands de Glaieuls). R. Kiesewetter (vorm. W. Rogge) in Genthin (Preisver- zeichniss der Rosen-, Baum- und Gehölz- Schulen, Spezialkultur von Rosen). — Gräfl. von Arnim’sche, früher Königlich Prinzlich- Niederländische Baumschulen zu Muskau O. L.) — B. Müllerklein in Carlstadt a. M. (Haupt-Preisverzeichniss über Obstbäume, Beeren- und Schalen-Obst etc.). i ® 0, October.) n SDUPERT & NOTTING . ==+ LUXEMBURG + Königl. Niederländische und Kaiserl. Brasilianische Hoflieferanten, R Ü) CH versenden wir auf gefl. Anfrage FREUNDEN mm Sratis und franko unsern illustr. ° 'GENERAL-KATALOG Nr 76, pro 185S4—1855. Soupert & Notting, Luxemburg. 135 (#/,) Briefporto 20 Pfg. resp 10 Kr, Correspondenzkarten 10 Pfg. resp. 5 Kr. ; Zwrerg-OCalla, sehr kräftige, blühbare Pflanzen, aus dem freien Lande, per 100 St. 30 M., em- pfiehlt per Cassa oder else - B.; = & che Handelsgärtnerei, Lübeck, i Moislinger Allee ı71. F Galanthus Elwesi, grossbl., zum Treiben, 1000 St. 15 M.; Narzissen, gemischte Zwiebeln, einf. u. gef., 1000. St. 5 M.; Himbeeren, immertragende, roth u. weiss, 1000 St. Io M., offerirt ' unter Nachnahme, bei Entnahme mehrerer Tausend frei Emballage Sehachtschneider, Kunst- und Handelsgärtner, Elbing, Wasserstr. 50. Mahonia aquifolium, 2jähr. verpfl., 1000 14 M., ıjähr. Sämlinge, 1000 6 M., 10000 55; M. Thuja oceidentalis, 3 jähr. verpfl., 1000 M. 10, empfiehlt per Cassa oder Nachnahme f | H. Möller, Baumschulenbes,, £ Ellerhoop bei Barmstedt (Holstein). Tausend Stück Akazien, 2— 3 Meter hoch, gut zur Veredlung, pr. 100 St. 40 M. hat abzugeben Blankenburg a. H. Conrad Trumpff. 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Jahrgang. Nr. 45. II OTTIO0OLTIOLTOLTOLI0OT7I0TI0OT TUNG GARTENFREUNDE. Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten‘‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“. Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Vriesea (Tillandsia) tesselata E. Morren. Von E. WiıssenBAcH in Wilhelmshöhe bei Cassel. (Mit Abbildungen.) Die römische Campagna im Frühlinge und der Obst-. und Gemüsegarten zu Frascati. Von CARL SPREN- GER in Portici bei Neapel. | In Angelegenheit des BECKER’schen Brumata-Leimes. Redaktion: Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung, Adiantum cuneatum deflex. T. Moore. (Mit Abbildung.) Lokalsorten oder nicht? .Erwiderung. Miscellen: Acroclinium roseum fl. albo pleno. — Kurze Bemerkungen über die Kultur von Vaccinium macrocarpum. — Der Polborn’sche Insektenleim, — Aus der Sitzung der vereinigten Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht am Iı1. September 1884. — Lomaria nuda Willd. ME Ichrine SE Ich suche für den 19 Jahre alten Sohn (Ober-Secundaner) _ aus einer mir befreundeten Familie eine Lehrlings-Stelle in einer grösseren Gärtnerei und bitte um gütige Offerten. PAUL PAR Berlin, SW. 32 Wilhelmstrasse. EY, Verlagsbuchhändler. : Stellen - Gesuche. Zum ı5. November oder später sucht ein kräfti- | ger williger Gehilfe Stellung. Selbiger hat be- reits 2 Jahre in renommirten Handelsgärtnereien zur allgemeinen Zufriedenheit conditionirt und wird wegen | Mangel an Arbeit entlassen. Gefl. Offerten erbeten an A. Nordmann, Halle a. S., Besenerstr. 2. Für einen jungen, kräftigen == xGelillen- — suchen dauernde Stellung. Derselbe ist in allen gärtnerischen Arbeiten bewandert und können. den- selben sehr empfehlen. ; Cassel. D. Schade Söhne. Ein Gärtnergehilfe, in Topfpflanzenkultur, Ge- müsebau und Baumschule erfahren, sucht baldigst Stellung, am liebsten in der Nähe Leipzigs. Gefl. Offerten unter K. S. 42 postlagernd Taucha b. Leip- zig erbeten. Ein Gärtnergehilfe, 20 Jahr alt, der sich keiner Arbeit scheut, sucht, gestützt auf gute Zeug- nisse, Stellung. Gel. Offerten erbeten an A. Reiss, Flein bei Heilbronn. ; Stellen - Angebote. i Suche sofort einen @ehilfen, welcher in der Binderei bewandert ist und sonstige Gartenarbeiten für auswärtige Gärten besorgen kann unter Anleitung. Stelle dauernd. €. Kummer, Handelsgärtner, Ernstthal-Hohenstein in Sachsen Im Auftrage suche ich einen in Topfpflanzenkultur und Gemüsebau durchaus erfahrenen Gärtner für eine Herrschaft, am Liebsten unverheirathet, im andern Fall mit kleiner Familie. Gehalt bei freier Station 540 Mk. per Jahr. Mit Abschrift letzter Zeug- nisse. Stelle dauernd. Eintritt ı. Dezember. Offerten sind zu richten an Kunstgärtner W. E. Zwickirsch, Bendorf a. Rh. Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Deuticher Harten:-KHalender. Zehnter Jahrgang 1885. Herausgegeben unter Mitwirkung des Deutschen Gärtnerverbandes in Erfurt. Ausgabe mit einer halben Seite weiss Papier pro Tag in Leinen gebunden Preis 2 M. Ausgabe mit einer ganzen Seite weiss Papier pro Tag in Leder gebunden Preis > M. Der Deutiche Barten-Kalender ift in allen Gauen Deutjchlands mit einer Sympathie begrüßt worden, welche jede Erwartung übertraf und als ein vollgültiges Heugniß dafür gelten darf, dag feine Begründung aus der Seele der deutichen Bärtner und Gartenfreunde geichah und im Wefentlichen ihre Wünfche betreffs der Einrichtung eines folchen Kalenders richtig. er- fannt waren. Die Ausftattung des Kalenders, eh was Güte des Papiers und Klarheit des Druces, als auch Haltbarkeit des Einbandes und Handlichkeit des Derjchlufjes angeht, dürfte jedem Anfpruch genügen, und der im Der- hältnig zum Gebotenen niedrige Preis erklärt fich nur durch den großen Abjat des Kalenders, | Der vorliegende Jahrgang enthält eine Anleitung zur Orchideen-Kultur von O. Massias, Obergärtner in Altenburg, S.-A. BA: Da fich die Kultur der Orchideen von Jahr zu Jahr mehr Freunde und Derehrer erobert und die deutjchen Handelsgärtner diefem Gebiete immer größere Aufmerkjamkeit fchenfen, fo wird der deutfchen Gärtnerwelt 2 Anleitung außerordentlich willtommen fein. _Geg. gen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. 1884. 6. November.] Vriesea (Tillandsia) tesselata E. Morren. 529 Vriesea (Tillandsia) tesselata E. Morren. (Zum ı. Male in Deutschland blühend). Von E. WISSENBACH in Wilhelmshöhe bei Cassel. (Mit Abbildungen.) Vriesea tesselata E. Morren in Belg. hort. 1882 S. 381 t. XIV—XVI (vorzügliche far- bige Abbildung). — 7ilandsia tesselata Lin- den et Andre. Linden Catal. 1873 S. 9. — Illustr. hort. 1873 S. 78; 1874 S. ı23 t. 179; 1882 S. 120. Vaterland Brasilien. Eingeführt durch LinDEn in Gent 1872. Blätter lederartig, starr, Scheide breit, dunkelbraun, Spreite 10 cz breit, 50—60 cm lang, abstehend, gerinnt, riemenförmig, durch feine Querbänder würfelartig gezeichnet, etwas graugrün, am Ende zugespitzt. Schaft ' so lang oder länger wie die Blätter, mit kahnförmigen Deckblättern. SE N N Rispe hoch, 1,20— 1,40 m, aufrecht, schlaff, ihre Zweige mit Deckblättern, aufrecht, gebogen ab- stehend, 30— 40 cm lang, Blüthen zu 9—ı2, einseitswendig, fast sitzend, gross, 5—6 cm lang, Deckblätter lederartig, breit, kurz, ®/s, so lang als der Kelch. Kelchblätter ei- lanzettlich, lederig, lang (32—40 mm), breit (14mm), grün, glänzend, klebrig. Blumen- blätter eine glockenförmige Blumenkrone UF nr A Sn bildend, länger als die Kelchblätter (35 bis 40 mm lang), gelblich, an der Basis mit 2 Schuppen. Staubgefässe nicht hervorragend, Staubfäden ziemlich dick, Staubbeutel an- gewachsen, Narbe 3lappig. Blühte zuerst in einem wahrscheinlich aus 1872 stammenden Exemplar 1882 bei Jacog Macoy in Lüttich (1. Blüthe 14. August), in demselben Jahre auch bei F. J. Spar in Gent und in Moskau. In Deutschland zuerst 1884 in Wilhelmshöhe.*) Einen der schönsten und stattlichsten Repräsentanten der schönen Familie der Bromehaceen bildet Vriesea (Tillandsia) Zesselata, schön durch die eigenthümliche Zeichnung der Blätter und stattlich durch ihre Dimensionen. Jeder, der die hiesige königliche Hofgärtnerei im vorigen Jahre “ besuchte, freute sich über die üppige, ® dann plötzlich in ganz verschiedenen Gärten fast zu i sh R5 s _ wisses Alter erreicht haben. *) Fast wie bei Macoy (im August). Es ist eine eigenthümliche Erscheinung, dass eingeführte Pflanzen, welche lange mit der Blüthe warten liessen, "gleicher Zeit blühen. — Sie wollen eben ein ge- D. Red. tadellose Pflanze, die im Herbst 1883 eine Höhe von 0,75 m und eine Breite von I,20 72 erreicht hatte. Doch schienen wir auf die Entwickelung der Blüthe ver- gebens warten zu sollen, denn im Laufe des Winters verschlechterte sich die Pflanze sehr, verlor viele Blätter und büsste daher an Umfang ein. Auch bildete sich ein starker Nebentrieb und und wir gaben nun alle Hoffnung auf, die Pflanze in Blüthe zu sehen. »Das Treiben eines Blüthenschaftes scheint bei Zzlandsıa tesselata eine schwere Geburt zu sein,« sagte neulich ein Kollege, »meine herrliche Pflanze ist an den Geburtswehen gestorben;« er scheint darin gar nicht Unrecht zu haben. Um so angenehmer wurden wir über- rascht, als Ende Mai sich ein Blüthen- trieb zeigte, der sich in den ersten 2—3 Wochen sehr schnell, später bedeutend langsamer entwickelte. Am 6. August öffneten sich die ersten, am 9. Septem- ber die letzten Blumen. Da die Pflanze von E. MORREN schon genau beschrieben wurde (s. oben. Red.), begnüge ich mich, nur einige Worte darüber zu sagen. Blätter sehr zahlreich, 65—70 cr lang, in der Mitte Io cz breit, an der Basis breiter, gegen die Spitze zu schmäler, stumpf zugespitzt; hellgrün, reich weiss gestreift, gebändert und getigert. Blüthenschaft 1,60 »2 hoch, straff, fast holzig, zum grössten Theil bedeckt von Bracteen, die wie die Blätter gefärbt und gezeichnet sind. Die erste der I6 Verästelungen des Blüthenschaftes unserer Pflanze befand sich in einer Höhe von 75 cm über der Basis des Schaftes. Blüthen gelb, mit grünem, steifen, klebrigen Kelch, öffnen sich zwischen 7 und 9 Uhr Abends und verwelken gegen II Uhr Vormittags, blühen also nur I4—1I5 Stunden. Während der Periode der ersten, schnellen “'Entwickelung des DBlüthen- schafts machten wir eine sehr interessante Beobachtung: Als der Blüthenschaft eine Länge von ungefähr I »z erreicht hatte, neigte der- selbe sich eines Nachmittags nach Süd- osten zu, richtete sich im Laufe der Nacht aber wieder ganz gerade auf. Am zweiten Tage darauf wiederholte sich diese Er- scheinung, um diesmal aber anders zu enden. Wieder richtete sich der Blüthen- schaft während der Nacht auf, neigte 45 A En ra ah EEE ACHERN 530 Vriesea (Tillandsia) tesselata E. Morrn. Ic hen ne I sich aber am andern Morgen sofort nach der Richtung O.S.W.N. und wurden der entgegengesetzten ‘Seite und fing 2 Tage lang fortgesetzt. Ä j “ i j y Fig. 154a. Vriesea (Tillandsia) tesselata E. Morren. Ganze Pflanze verkleinert. Die feinen Querlinien der Blätter sind leider nicht erkennbar. Blüthe gelb mit grünem Kelch. Davor eine Vriesea heliconioides Lindl. (Nach einer in Wilhelmshöhe angefertigten Photographie.) nun an, mit seiner Spitze einen Kreis zu Während dieser Zeit beschrieb die beschreiben; die Drehungen erfolgten in Spitze des Blüthenschafts in ungefähr 24 6. November.) Vriesea (Tillandsia) tesselata E. Morren. r;“ ’ bt h ‚Stunden einen Kreis von gerade 50 cm Durchmesser. Auch am dritten Tage drehte sich der Blüthenschaft in der bisherigen Richtung bis 3 Uhr Nachmittags, zu welcher Stunde die Spitze nach NNO. zeigte. Plötzlich umgekehrter Richtung. Noch 2 Tage drehte sich der Blüthenschaft im Kreise, richtete sich dann wieder auf und wuchs nun ohne ähnliche scheinungen weiter. Wie erklären sich diese Drehungen? auffallende Er- Fig. 154b. richtete sich der Blüthenschaft gerade auf und neigte sich dann noch im Laufe des Abends nach der entgegengesetzten Seite; gegen 9 Uhr Abends hatte seine Spitze die bisherige Peripherie des Kreises erreicht und fing nun wieder an, einen Kreis zu beschreiben, diesmal aber in Vriesea (Tillandsia) tesselata E. Morren. a Ganze Blüthe mit Deckblatt, 5 Kelchblatt, c Blumenblatt mit 2 Schuppen und Staubgefäss, d Staub- gefäss von der Seite, e von hinten, / Ovulum, g Fruchtknoten (@—g nach E. MORREN, loc. cit., z. Th. vergrössert), + ganze Blüthe, 2 dieselbe im Durchschnitt. (Beide letzteren nach in Wilhelmshöhe angefertigten Photographien. ) Wir haben trotz sorgfältiger Beob- achtungen weder einen Einfluss des Lichts, noch der Wärme, der Witterung etc, entdecken können.) *) Es sind dies sogen. Krümmungs- oder Nick- bewegungen, Nutationen. Sie zeigen sich mehr oder weniger bei jeder im raschen Wachsthum befindlichen 532 Die römisehe Campagna im Die auf der Abbildung grade vor Vriesea tesselata stehende kleine Dro- meliacee ist Vriesea hehconioides Lindl. Sie wurde nur abgebildet, um den Unter- schied in den Grössenverhältnissen der Bromeliaceen zu veranschaulichen. Der Unterschied würde noch mehr in die Augen fallen, wenn Vr. tesselata vor der Blüthe nicht so viele Blätter ver- loren hätte. Die Blüthen %, z sind in natürlicher Grösse abgebildet. Die römische Campagna im Frühlinge und der Obst- und Gemüsegarten zu Frascati. Von CARL SPRENGER, in Firma: DAMMANN & Co., Portici. m Frühlinge, etwa im April-Mai durch die Volsker und Albaner Berge und die römische Campagna zu ziehen gleicht einem Zuge in ein irdisches Paradies, und man glaubt nicht an Malaria, an Fieber und blasse, hohlwangige Menschenkinder, man fühlt sich dem alltäglichen Leben entrückt. Schön sind die Thäler und Hügel, blumiger können keine irdischen Fluren sein und sorgfältiger kultivirt keine Gärten und Felder. Als ich vor einiger Zeit jene Gegenden besuchte, sah ich so viel des Interessanten für den Landwirth und Gärtner, dass ich eigentlich augen- blicklich davon hätte berichten wollen,. allein es blieb mir keine Zeit, und somit beeile ich mich heute, das Versäumte "nachzuholen. Man zieht von Rom durch diebaumlose, ernste, träumerische, quellen- reiche Campagna in wenig Stunden nach dem berühmten Frascati, einem schön gelegenenStädtchen am bewaldeten Hange des Albaner Gebirges. — Der kurze Rasen des welligen Terrains ist stellen- weise ganz weiss. Millionen von. nie- drigen grossblumigen Cerastium und Saxi- fragen überziehen ihn und scheinen keine andere Pflanze aufkommen lassen zu wollen. — Wir sahen zunächst die hoch. über Frascati gelegene Villa Aldobran- Spitze eines Pflanzentheiles und werden hauptsächlich durch ungleichseitigen Zuwachs hervorgerufen. Am deutlichsten bei Schlingpflanzen, seltener bei Blüthen- stielen, z.B. Papaver, Clematis. dini, und streiften durch deren gärten. Das hohe Gras unter den Bäumen war ausserordentlich mit Blumen durch- wirkt, und nirgends sah ich die Anemone apennina in so leuchtendem Blau oder so rein weiss und grossblumig als dort. Ganz neu war mir ein goldgelber gross- blumiger Ranunculus mit knolliger Wur- zel und feingefiederten Blättern, von wel- chem ich Ihnen einige lebende Exemplare einsende. Er ist sehr schön und gewiss kulturwürdig. Die Olivenkultur, welche nicht weniger grossartig betrieben wird als in Apulien, bringt den Wohlstand des Landes, den man überall augenschein- lich hervortreten sieht. Die Bäume be- decken die ganzen Halden der Berge und steigen bis in die Ebene hinab, man möchte meinen, sie seien absichtslos hin- gestreut, der Gegend zur grössten Zierde. Der deutsche Baumzüchter könnte die eingehendsten Studien zur Kesselform an diesen Bäumen vornehmen. Ihrem nie- drigen Wuchse entsprechend sind sie sämmtlich auf Halbstamm in vollendeter Kesselform gezogen, theilweise, um dem Lichte vollen und ungehinderten Eingang zu jeder Frucht zu gestatten, dann aber auch, um die Ernte zu erleichtern, die ohnehin eine recht kostspielige, weil zeit- raubende ist. Man richtet die Bäume von Jugend auf zur Kesselform ein und geht nur insofern zuweilen zu weit, als man die Kronen ringsum förmlich scheert und die ganze Form rundet. — Was es mit diesem Scheeren, Stutzen und Schnei- den an Baum und Strauch überhaupt in ganz Italien für eine Bewandtniss hat, kann man schwer verstehen, und ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr man sich fast ausnahmsweise hierin versündigt. — Nur einige Beispiele genügen, um Ihnen dies zu zeigen und da brauche ich nicht weit abzuschweifen: Ein grosser einfacher Rasenplatz dehnt sich vor der Villa Aldo- 4 brandini aus; die Aussicht auf die Cam- pagna mit der ewigen Stadt freilassend, vermied man jede Baumpflanzung und schloss die Seiten mit Platanen ab. Diese nun, anstatt sie ungehindert und frei wachsen zu lassen, verstümmelte man seit Jahrhunderten und zwar so, dass sie nun grauenhaft zusammengedrückt erscheinen und die Stämme, aufgedunsen, knorrig j und unförmlich, wie sie sind, einen fast lächerlichen Eindruck machen. Denken. Sie sich diese gewaltigen Bäume, die hier EN N 884. 6. November.] a a re re = Se Fr Be er ao a - 2 he ” i - davon zu erzählen. ihr wahres Eldorado haben, in der freien Entwicklung ohne allen Grund so ver- stümmelt und Sie werden mit mir da- gegen ankämpfen, wo sich Gelegenheit dazu bietet. Und diese Entartung herrscht noch heute in ganz Italien, und derjenige dünkt sich der gescheiteste Gartenkünst- ler, welcher die unsinnigsten Verstümme- lungen vollbracht hat. — Noch ein Bei- spiel: Eines Tages im Frühlinge 1882 besuchte ich mit einem Freunde den Orto botanico von Neapel, dessen sehr breite Hauptwege mit blutrothen Monatsrosen- Hecken eingefasst sind, welche im Mai im schönsten Flore stehen. Wie unan- senehm wurden wir berührt, als wir ge- wahrten, dass Arbeiter gerade beschäftigt waren, diese reizenden, in vollem Flore stehenden Hecken zu schneiden und so zu bearbeiten, dass nur noch die ent- laubten Stengel übrig blieben. Ein der- artiser Vandalismus war mir noch nicht vorgekommen. Der ihn unbedacht voll- führt, er liegt nun im Grabe und dess- halb sei ihm verziehen. — Die Rosen aber kehrte man mit Besen zusammen und übergab sie wohl dem Kehricht des Gartens. — Wie angenehm berührt es da, wenn man mitten in diesem Irrgarten den Namen eines Mannes hört, welcher, zum wahrhaft guten Geschmacke zurück- kehrend, jenen Verstümmelungen abhold, — der oberste Direktor der öffentlichen Anlagen und Gärten Roms geworden. So möge unter der Hand dieses Mannes, des Marchese LAVvAGGI, das Gute sich wieder Bahn brechen und von der Haupt- stadt des Landes auch recht bald auf die Provinzen erstrecken! In Frascati steht an einem der schön- sten Punkte eine andere Villa Borghese, dem edlen Römer zu eigen, der seinen gewaltigen uralten Park vor den Thoren Roms, dessen Vegetation ich Ihnen in Photographie mitsandte, dem jungen Volk der Römer zum Tummelplatze freihält und darin die Feste zur Feier der Vermäh- lung des Bruders der Königin gestattete. — Zu jener Villa gehört ein umfang- reicher Obst- und Gemüsegarten, welcher, von einem einfachen Landgärtner angelegt und vorgestanden, meine vollste Anerkennung fand. Es ist vielleicht der interessanteste Garten Italiens dieser Art. Gestatten Sie mir desshalb, Ihnen mehr Das rechtwinklige, sehr fruchtbare Grundstück ist von Mauern Die römische Campagna im Frühling. 433 umgeben und hat nur wenig Bauten für Leute und einige Treibkästen. Von Ge- müsen gedeihen hier am besten Arti- schocken, Cardi, Broccoli und Blumen- kohl. Der Mann zieht indess feinere und in Italien selten gesehene Sachen, wie Spargel und Seekohl, und meint, dass es nichts gäbe an Gemüse, was er nicht zur höchsten Perfektion bringen könne. Der Garten ist wieder in rechtwinklige Quartiere getheilt, von denen einige der Himbeer-, Johannisbeer- und Erdbeerzucht ausschliesslich gewidmet sind. Der Schnitt der Ersteren war nicht richtig, allein er bekam dennoch Früchte genug. Man findet dieses Beerenobst sehr selten unter diesen Breiten, am seltensten aber die Stachelbeeren, welche kleine und ge- schmacklose Früchte tragen. Der Gar- ten liegt ziemlich hoch und ist im Win- ter kalt, dennoch gedeihen Feige und Granate. Die Aprikose, nur hochstämmig freistehend gezogen, giebt immer sehr viele Früchte. Der ganze Garten ist von uralten Oliven umkränzt. Man treibt Erd- beeren in Töpfen, zieht aber alles andere ohne Hülfe von Kästen und Beeten. Die Wege sind mit dem ganzen Heere der duftenden Gewürzkräuter, welche ja zu- meist auf unseren Felsen einheimisch, ein- gefasst, und hier sah ich zum erstenmale in Italien Esdragon und Schnittlauch, zwei sonst nicht gesehene Würzkräuter. — Cornus mascula und Quittenbäume, in schöner Kesselform gezogen, gefielen mir sehr und möchte ich zur Nachahmung empfehlen. Als Kuriosität zog man Wein- reben in absolut freistehenden regelrechten Pyramiden, die nach Angabe sehr reich- lich Trauben bringen sollen. Sie sollen ohne Pfahl von Jugend auf erzogen sein. Die Blutnuss, reichlich vertreten, scheint ein besonderer Liebling des Besitzers zu sein. Zwiebeln und Schalotten werden in grossen Mengen gezogen. Ein ansehnliches Quartier war der Kul- tur eines kleinen Birnensortiments ge- widmet. Man zieht sie, auf Wildling und Quitte veredelt, als freie Pyramide und giebt sich alle erdenkliche Mühe, den rechten Schnitt, freilich ohne das Rechte zu treffen, zu handhaben. Und in diesem einen Punkte konnte man sehen, dass der waltende Gärtner keinerlei Vorbildung genoss, ohne welche denn doch ein Gar- tenbau in seinen verschiedenen Zweigen nicht recht möglich ist. Die Bäume Lahn > bh ul, TRENNT TEN, % URRRNED IN AN T ar 534 Die römische Campagna im Frühling. waren zum Theil misshandelt. Man nahm ihnen konsequent alle Fruchtruthen, an- statt zu pinciren und vorzubereiten, kurz- weg fort und die Folge natürlich ist fast gänzliche Unfruchtbarkeit. Die Bäume treiben masslos, werden nach der Schab- lone im Herbste geschnitten, und starren im Winter, fein säuberlich frisirt und ge- schoren, ohne Fruchtaugen in die Welt hinein. — Die viel versprechende Schule Toscana’s möge hier bald Hülfe bringen. — Herr CRIECOMORO, so heisst der übri- gens sehr liebenswürdige und fleissige Gärtner, verschmäht aber auch Blumen nicht ganz und weiss seine Beete mit Rosen und Nelken einzufassen und der duftenden Menge überall Raum zu ge- statten. Ob Sie wissen, welche wichtige Rolle das schon von den Alten benutzte »Canna« — Arundo. Donax — in Italiens Feld- und Gartenbau einnimmt? Es bedeckt alle sonst unkultivirbaren Ackerraine, Halden und Schluchten und bietet dem berühm- ten Weinbau der genannten Gebirge um Rom das wichtigste Material der Stäbe! Es ist zierlich und fest, schnellwüchsig und billig, elegant und haltbar zugleich. . Man bereitet daraus im Römischen die feinsten und elegantesten Spaliere, Lau- ben und Rebengänge, und die deutsche Industrie, aus gerissenem Holze dergleichen herstellend, wird sich vergeblich be- mühen, ihm in Rom Konkurrenz zu be- reiten. — Die Weinberge Frascati’s und Albani’s sind die schönsten und zierlich- sten, welche ich je gesehen habe, und Frankreich’sberühmteste Rebengärten sind Wildnisse gegen solche Kultur. Man komme und staune und lerne! Ich kann Ihnen indess, um nicht lang zu werden, heute nichts Ausführlicheres davon be- richten und behalte mir vor, dies in einem besonderen Schreiben zu thun. — Wie ich bereits mittheilte, ist die Flora jener Berge eine reiche und überaus interessante, und würde das Herz manchen nordischen Sammlers erfreuen. Die Linde und Ka- stanie sind in den höher gelegenen Re- gionen vorherrschend, und dort dominirend, wo die Olive aufhört. Sie sind von Mannaeschen, Ostrya, Ahorn, Alnus cordifolia, Rüster und Cytisus, Rham- nus, Ilex und Myrten als Unterholz be- gleitet, und über alle Berge zieht sich im Frühlinge ein überaus buntes Kleid. Die berühmten Anemonen der Campagna in allen Farben dominiren und Gladiolus, Allium, Ranunculus und Muscari wie truppweise Asphodill sind ihre stetigen Begleiter. Sonderbarerweise fand ich die Cryptogamenflora arm und einen ganz besonderen Mangel an zierlichen Farnen, die unten in den Gärten Roms alle Gründe überziehen und selbst, wie in dem Parke der Villa Borghese und den vatikanischen Gärten, die uralten deutschen Eichen er- klimmen und im Winter das alte Geäste bedecken. In Angelegenheit des Becker’schen Brumata-Leimes. (Vergl. Nr. 22.) Hr. Lehrer BECKER in Jüterbog schreibt uns: Vor 2 Jahren sandte ich Hrn. Ober- gärtner SEELIGMÜLLER in Geisenheim eine Probe meines Brumata-Leimes, um nach erfolgtem Gebrauch mich vom Erfolg unterrichten zu lassen. Weiter hatte es keinen Zweck. ' Zu einer Prüfung mit anderen Kleb- stoffen hatte ich ihm deshalb keine Er- laubniss gegeben, weil mein Leim schon geprüft war, namentlich vom Herrn Garten-Inspektor C. BOUCHE in Berlin, der ihn in Folge dessen wiederholt em- pfohlen hat, sowie vom Herrn Direktor des königl. pomologischen Instituts in Proskau, STOLL, der mich am 27. No- vember 1882 benachrichtigte, dass sich mein Brumata-Leim sehr vortheilhaft be- währt hat, und dass er dieses Leims in seinem Werkchen »Obstbaulehre« S. 109 hervorhebend gedacht hat. Ich brauche keine weitere Prüfung meines Leims, habe Herrn SEELIGMÜLLER im vorigen Jahre keinen Leim geschickt, sondern ihn ersucht, mich zu ignoriren. Den- noch hat er mich wieder in die Kon- kurrenz hineingeschoben. Es muss ihn dazu ein besonderer Grund getrieben haben. Derselbe Herr hat auch auf unge- leimtem Papier Schmetterlinge ge- fangen. Das möchte sehr schwierig sein, denn die Papierbänder müssen vorher mit Tischlerleim überstrichen werden, damit die Fettigkeit des Brumata-Leims nicht ins Papier eindringt, sonst gehtein grosser Theil der Klebrigkeit verloren. 3 mm dick aufgetragen werden; Brumata-Leim etwa } Herrn POLBORN’s Raupenleim muss mein mm — man braucht daher nur }, und stellt sich sonach mein Leim billiger. Es ist ja möglich, dass der dem Hrn. SEELIGMÜLLER zum Privatgebrauch vor 2 Jahren übersandte Brumata-Leim durch Schuld meines Arbeiters, der sonst ein zuverlässiger Mann ist, nicht lange ge- nug gekocht hatte, sonst kann ich mir diesen Zwiespalt der Natur nicht er- klären. In der Kirschallee (etwa 200 Bäume) zwischen Blankensee und Stangenhagen bei Trebbin, dem Hrn. Rittergutsbesitzer VON IHÜMEN gehörig, waren die Bru- mata-Bänder im November v. J. mit ge- fangenen Frostschmetterlingen dicht über- deckt, und es sind dadurch 2 520 000 dieser gefährlichen Raupen abgehalten. Einen Probestreifen, der mir von Hrn. Güter- direktor GRÄTZ in Blankensee übersandt wurde, habe ich Herrn Gartendirektor GAERDT in Moabit zur gefälligen An- Obstbau ‚. das Ihrige beitragen. Du ee ee a sicht übersandt. Am 16. Oktober v. ]. wurde ein an einer Wand meines Hofes befestigter ' Probestreifen mit strichen; er ist jetzt noch klebrig. Das Brumata-Leim be- Einsenden an eine Prüfungs-Kommission würde mir, solchen Urtheilen gegenüber, wenig nützen. Hrn. POLBORN wünsche ich ein recht gutes Leimgeschäft, denn es ist für den immer von grossem Nutzen, wenn auch Andere zur Vertilgung der Frostspanner, die mich vor ı5 Jahren in meinem reichlich bestandenen Obstgarten fast zur Verzweiflung gebracht haben, Uebrigens ist mir für das Fortbestehen meines Leimgeschäfts gar nicht bange; zahlreiche Briefe von achtbaren Personen, die meinen Leim schon seit Jahren benutzt haben, bestäti- gen mir den sichtbaren Erfolg. Auf meinen Leim gehen nur die Klugen. Jüterbog. C. BECKER. Wir wollen nicht unterlassen, hier mit- zutheilen, dass Hr. Gymnasialdirektor a.D. LINCKE in Grünhof bei Stettin uns darauf aufmerksam gemacht, wie bereits SICK- LER im »Teutschen Obstgärtner«, Band VI 1797 S. 403—407 die Bereitung eines ‚6 Monate lang klebrig bleibenden Mittels (Pech und Rüböl) bekannt macht und die Becker'scher Brumata-Leim. [u AA II 235 Anlegung von Papierringen mit Abbil- dungen auf Tafel 22 auseinandersetzt. — Nach SICKLER, 'l.c. S. 403, hat zuerst Dr. GLASER in Suhl empfohlen, zur Ab- haltung des Nachtfrostschmetterlings einen Ringel von Theer um jeden Baum zu machen, Diakonus KLÖTZNER in Altenburg scheint darauf zuerst Papier- bänder mit Theer angewendet zu haben und SICKLER nahm dann statt des Theers Pech, das er in einem kleinen kupfernen Kessel schmolz, anfangs etwas und nach dem Erkalten noch mehr Rüböl zusetzte. D. Red. Adiantum rhodophylium. (Rothblättriges Frauenhaar.) (Mit Abbildung.) =, ie Firma JAMES VEITCH & SONS hat im laufenden Jahre dies neue Adian- tum, eine Züchtung unseres Landsmannes, Herrn BAUSE, jetzt in der Morland Nursery, South Norwood, der sich durch seine Dracänen-Kreuzungen so bekannt machte, in den Handel gebracht. Es ist verwandt mit A. scutum, aber viel ornamentaler. Die Wedel sind dicht gehäuft, 40— 50 cz hoch, ihre Stiele schlank und aufrecht, die Blattfläche ist doppelt gefiedert, im Umriss dreieckig und ausgebreitet. In der Jugend sind die einzelnen Blättchen (Fiederchen) karmoisinroth (woher der Name); allmählich werden sie rosa, grau- grün und schliesslich zart blass grün. Ihre Form ist fächerartig, an der Basis gestutzt, am Rande gespalten und sehr fein gezähnt. Ausgewachsen haben sie eine Breite von 4 cın. Die verschiedenartige Färbung der Blättchen in den verschiedenen Stadien, welche an einer Pflanze zu gleicher Zeit zu schauen sind, sowie der gedrängte Wuchs und die hübschen Umrisse der Wedel machen dieses Adiantum zu einem sehr effektvollen. Es erhielt auch ein Certificat ı. Klasse von der- Londoner Gartenbaugesellschaft und ein Verdienst- Diplom der Kgl. bot. Gesellschaft. Preis 7 Mk. ;o Pf. pro Stück. rn r Tritt Di- 2 unyKydopoys unuvıpyp r f | : DE Tun ——— ı\ In WW) A N Ar B, \ AU) ll: al Adiantum rhodophyllum und cumeatum deflexzum. AN NAULNUSH ii, N N IN N) N SÄNGER“ u BARS V ‘ \ A y) ZN BEN) jr BD N LP N a it a ne 0 2 u Fu ar 3 ya 2 Dura AT TERE ü Kr MR AN] Mm URS U De ! SAN $ Ai. Ar lg u 536 November.) ba bu a äh Lokalsorten oder nicht? a A vr RUDI N i ” 937 _ Adiantum cuneatum deflex. T. Moore. ' (Mit Abbildung.) \ uch diese immergrüne Adiantum- 7 Varietät ist von Herrn BAUSE gezogen und von JAMES VEITCH & SONS in den Handel gegeben. Nach T. MOORE, der es in Gard. Chron. 1883 S. 716 beschrieb, hat es einen niedrigen, gedrungenen Wuchs, die Wedel sind dreieckig und ‚drei- bis vierfach gefiedert, die Fieder- blättchen keilförmig, herabgebogen, ge- lappt; die Lappen gekerbt gezähnt, die Sporangienhaufen (Sori) verkehrt rundlich- nierenförmig in der offenen Bucht zwischen je einem Paar Zähnen. MOORE bemerkt dann weiter: Dieses Farn ist sehr geeignet, die Ansicht derer zu unterstützen, welche an die Kreuzung von Farnen glauben, einerlei, ob der dabei vorgehende Prozess mit dem Namen »Hybridisation« richtig bezeichnet ist oder nicht. Es wurde aus den Sporen von Ad. cuneatum und Aa. Bausei gezogen, welches letztere selbst eine Hybride sein soll, und vereinigt in sich die Charaktere beider. Es hat den dicht belaubten Wuchs und die keil- förmigen Blättchen von Ad. cuneatum, das Herabhängende der letzteren aber von Ad. Bausei. Gerade dies Herab- hängende, verbunden mit dem schönen ' Grün macht die Pflanze interessant, wenn sie auch vielleicht nicht schöner als die - Mutterform ist. — Preis 5 Mk. pro Stück. _— Wir erhielten die Abbildungen von den ' Herren JAMES VEITCH & Sons, Chelsea, London. en E Lokalsorten oder nicht? Erwiderung. n Nr. 33 der »GARTEN-ZEITUNG« 1884 ist der Vortrag des Garten-Inspektors ' Herrn LAEMMERHIRT über die Sommer- obst-Ausstellung zu Berlin enthalten. In diesem Vortrage giebt derselbe den Städten Werder und Guben den Rath, das vom Deutschen Pomologen-Verein empfohlene Kirschensortiment wenigstens probe- weise anzubauen. _ Den Rath kann man sich schon gefallen _ lassen, aber es tritt darin ein versteckter Vorwurf auf, den wir nicht so hinnehmen & dürfen, indem unser Verein als Vertreter EN des hiesigen Obstbaues der Nachlässigkeit geziehen wird, die empfohlenen Kirschen- sorten nicht einmal probirt zu haben. Bei ein wenig Nachfrage würde es Herrn LÄMMERHIRT gewiss nicht schwer geworden sein, den Grund zu erfahren, weshalb wir so und nicht anders verfahren. Wir sind demnach gezwungen, den Grund hier öffentlich und gewiss nicht zu unserer Schande mitzutheilen. Ich citire CHRISTIAN Freiherrn TRUCH- SESS VON WITZENHAUSEN zu Bettenburg, Systematische Klassifikation der Kirschen- sorten. Herausgegeben von FRIEDRICH THIMOTHEUS HEIM. Stuttgart 1819, S. 33 unten: '»Endlich muss er (TRUCHSESS) noch einer Art der Vermehrung gedenken, der er einige der vorzüglichsten Sorten zu verdanken hat,*) nämlich der Kernsaaten. Ohne diejenigen an- zuführen, welche BÜTTNFR, BURCHARD und er selbst auf diese Art gewonnen haben, hat er 14 dergleichen Kern- sorten von der pomologisehen Gesell- schaft in Guben N.-L. erhalten. Diese Gesellschaft hat unter andern den Zweck, durch Kernsaaten neue gute Obstsorten hervorzubringen, welches ihr vorzüglich im Kirschenfach ge- glückt sein soll. Die erste Kunde da- von erhielt TRUCHSESS durch den Ober- pfarrer CHRIST, der ihm 1806 drei dieser Gubener aus Samen gezogenen Sorten mittheilte. 1809 wendete sich die Gesellschaft selbst an den Freiherrn TRUCHSESS in einem Schreiben, das mit den Namen BUCKATSCH, BORDEN”®), HELM und RAEBIGER unterzeichnet war und worin diese Herrn ihn ersuchten, ihnen einige von seinen Kirschen- sorten in Pfropfreisern zu übersenden!!! Da TRUCHSESS gegen die Willfährung dieser Bitte einige von den ihrigen, die sie aus Kernen gezogen hätten, die aber merkliche Vorzüge haben müssten, weil er der mittelmässigen ohnedies genug habe, verlangt hatte: so sendeten sie ihm noch ıı dergleichen, die nach den Früchten zu urtheilen, die einige derselben auf der Bettenburg getragen haben, sich sowohl durch Grösse als feinen Geschmack be- sonders auszeichnen. Sie gehören *) TRUCHsEss war nämlich erblindet und so hat HEIM, Pfarrer zu Effelder das Buch geschrieben. *®) BORDAN ist richtig. ’ 4 Lekalsorten oder nicht? 538 sämmtlich in das Süsskirschenge- schlecht. « Beschreibungen einiger dieser Sorten findet man Seite 204, 206, 264, 278, 328 und 34I und sind dieselben auch heute noch als gute Kirschen in unserem Sor- timent auf der Berliner Sommerobst-Aus- stellung gewesen. Man könnte nun vermuthen, dies sei früher einmal so gewesen und man wäre jetzt hier versauert und zehre noch vom Ruhm der Vorfahren. Um dies klar zu legen, muss ich dann freilich zu neuen, unwiderleglichen Beweisen schreiten. Ich nehme das Handbuch von JAHN, LUCAS und ÖBERDIECK, Stuttgart 1861. Da heisst es Seite 29: »Die Kirsche.« In Norddeutschland können da die Vierlande und besonders das Alte-Land in der Nähe von Ham- burg und Bremen, die Gegend von Witzenhausen bei Göttingen, von Wer- der bei Potsdam und von Guben ge- nannt werden (woher auch so manche treffliche, neue Samensorte uns ZU- kam). Seite 47 kommt ÖBERDIECK nochma auf die pomologische Gesellschaft zu Guben zurück und bedauert, dass die Beschreibungen der werthvollen Gubener Kirschen, die von TRUCHSESS an Baron MASCOoN in Grätz®) geschickt, verloren gin- gen. Von Seite67 an kommen nun die Be- schreibungen der einzelnen Sorten; da heisst es z. B.: »Krügers Herzkirsche ist noch wenig bekannt, verdient aber allgemeinste Verbreitung.« Seite 71: »Spitzens Herzkirsche gehört zu den schätzbarsten Gubener Samensorten und ist noch lange nicht so verbreitet, als sie durch ihre Güte es verdient.« So geht es fort, Seite für Seite. Doch nun zu den neueren Sorten Seite 299. Bei Nr. 158, Heintzens frühe Herzkirsche, sagt OBERDIECK, ist in Guben erzogen. Sie verspricht eine Bereicherung der Pomologie, in dem nicht nur der 1866 angefertigte Probezweig gleich 1867 recht voll trug, sondern auch 1868 wieder gut ansetzte. Das Reis erhielt ich durch die Güte des Herrn GROTH zu Guben (den Verfasser dieser Erwiderung). Weiter heisst es: »Der Name muss etwas ver- ändert werden, da ich 1868 auch eine gerühmte Heintzens Knorpelkirsche durch *) Soll wohl Graz in Steiermark sein. ‚tung und trug der Probezweig gleich im Herrn GROTH erhielt.« Seite 317 Nr. 167. heisst es: »Schreckenskirsche, deren Reis ich durch die Güte des Herrn GROTH zu Guben erhielt. Die Sorte verdient durch frühe Reife, Grösse und vorzüg- lichen Geschmack sehr weitere Verbrei- nächsten Jahre nach der Anfertigung voll.c Ferner Seite 319 Nr. 168 sagt OBERDIECK über Krüger’s N Knorpel- Kirsche: »ist wieder eine von den trefflichen, in Guben gewonnenen Samenfrüchten, deren Reis ich durch Herrn GROTH zu Guben erhielt und die schon wieder- holt treffliche Früchte trug. Es ist bemerkenswerth, wie gerade in Guben, ' einem Ort mit sehr sandigen Boden so viele treffliche Kirschensorten ge- fallen sind.« Noch Nr. 178. Knorpelkirsche: »Von dieser treffichen Sorte,« sagt ÖBERDIECK, »die allgemeine Anpflan- | zung verdient, gab Herr LESCHKE zu Guben mir die Nachricht etc. und be- zeichnete Herr LESCHKE sie als die grösste ihm bekannte Kirsche. Der Probezweig des 1865 aus Guben er- haltenen Reises trug schon 1867 und 1868 voll und erlangte die Frucht selbst in meinem Boden die obige Figur.« Doch nun wolle der freundliche Leser | das Handbuch von JAHN, OBERDIECK und Lucas selbst zur Hand nehmen und ÖOBERDIECK’s Zeichnungen der Kirschen- sorten betrachten. Er wird, glaube ich, finden, dass die Gubener Sorten alle? anderen bei weitem an Grösse übertreffen; dass sie auch im Geschmack ande N: nicht nachstehen, deutet wohl der fort- während angewandte Ausdruck »vorzüg- lich« an. Dass auch von auswärts nach hier Kirschensorten gekommen sind, sagta E HEIM im TTRUCHSESS. Somit wäre bis 1869 die Thatickecl j des Gubener Gartenbaues auf diesem F relde festgestellt. ei Es sind aber seit dieser Zeit 15 Jahre | vergangen und in viel weniger Zeitkönnten die schönsten Obstanlagen zu Grunde gehen, und der Rath des Herrn LÄMMER- d HIRT doch voll berechtigt sein. Dieser- halb bin ich genöthigt, auch die Thätig- keit der letzten Jahre des Vereins in 4 helleres Licht zu stellen. Im Sommer | | Schneider’s späte Mövenben) Lokalsorten oder nicht? 539 1880 erhielt ich von Herrn LÄMMERHIRT ein Schreiben mit der Bitte, für die Aus- ; stellung des sächsischen Eindesobstbau- Vereins zu Kölln bei Meissen eine Samm- ; lung unserer Kirschensorten senden zu wollen. Dies geschah. Und erhielten ‘ wir dafür eine Prämie. - 1. Im Frühjahr 1880 bat Herr DEGEN- KOLB auf Rottwerndorf bei Pirna laut - Brief vom 12. Jan. 1880 um ca. 500 Stück _ Edelreiser von den Sorten Heintzes frühe, Groths Wachs, Fromms, Krügers, Bordans, Tilgeners, Drogans, Schneiders späte und " Pfitzmanns Kirsche. 2. Am ı8. Mai 1881 sandte Herr Amts- hauptmann von BossE in Meissen für den Landesobstbau-Verein im Königreich Sachsen 39 Mk. für 1300 Stück Kirsch- edelreiser und bittet um Quittung an das Direktorium des Landesobstbau-Vereins. 3. Schreiben des Geschäftsführers des Landesobstbau-Vereins, OTTO LÄMMER- - HIRT, Dresden, Eschenstr. 4 vom 24. Febr. 1882 erbittet 1500— 2000 Reiser in den t voriges Jahr erhaltenen Kirschensorten “und zahlte dafür 61 Mk. unter 29. 4. 1882. 3 4. 1883 im Frühjahr sandten wir . 2500 Stück Edelreiser dieser Kirschen- sorten wiederum an den Landesobstbau- ' Verein, Geschäftsführer OTTO LÄMMER- HIRT in Dresden und erhielten dafür #73 Mk. gezahlt. - Wenn die Kirschensorten, die zur Aus- ‚stellung nach Kölln bei Meissen gesandt _ wurden, nicht den Anforderungen genügt "hätten, so würde man doch "schwerlich sie so eifrig in Sachsen verbreiten, dass man Jahr für Jahr so enorme Quantitäten - Edelreiser davon verbrauchte. Es ist hierdurch nun freilich zur Genüge _ erklärt, warum wir das vom Pomologen- Verein empfohlene Kirschen-Sortiment nicht anbauen, aber es ist auch nur probe- weise gewünscht und dies bleibt noch zu erklären. OBERDIECK schrieb mir um 1868: »Eigenthümlich ist, dass die Gubener Kirschen bei mir fastnoch schöner werden, ‚als wie die Probekirschen waren, die Sie mir sandten; alle anderen Sorten, die ich von der Bergstrasse, von Werder und Dresden erhielt, waren immer bei mir - schlechter als die Probefrüchte.« Bei uns ist das letztereauchderFall, unddarumerklärt es sich, weshalb wir jetzt nicht mehr mit anderen Sorten probiren. Ab und zu ge- schieht es dennoch, aber nicht in der Ab- sicht, etwas Besseres zu erhalten, sondern aus der alten Leidenschaft, jährlich etwas. Neues anzuschaffen. L. GROTH, Vorsitzender des Gartenbau -Vereins in Guben. Wir sind ermächtigt, zu erklären, dass. es Herrn Garten-Inspektor LÄMMERHIRT ganz fern gelegen, den Gubener und Werderschen Obstzüchtern einen Vorwurf zu machen; im Gegentheil, er hat ja auch auf die Zweckmässigkeit der Lokalsorten hingewiesen und nur gewünscht, dass. die anderen auch versucht würden. Die Redaktion. Miscellen. Acroclinium roseum fl. albo pleno. Beikommend erlauben wir uns Ihnen 2 Blumen von Arroclinium roseum fl. albo pleno zu übersenden, da, soviel wie uns bekannt, ein gefülltes weisses Acroclinium bis heute noch nicht im Handel ist. Im vergangenen Jahre bezogen wir von E. BENARY in Erfurt 2 Portionen Samen von Acrochnium roseum flore fleno, unter den Pflanzen, welche sehr schön gefüllte Blumen brachten, fan- den wir ein Exemplar mit weissen, dicht gefüllten Blumen; wir liessen den Samen sorgfältig sammeln und haben dieses Jahr die Freude, eine grössere Anzahl Pflanzen zu besitzen, welche fast alle Blumen wie die. eingesandte Probe erzeugten. Wir glauben bestimmt, dass sich diese Varietät ganz konstant erhalten wird, wir würden sonst unter unseren Pflanzen einen grösseren Theil mit einfachen Blumen besitzen. HERTZER & KAYvSER, in Chemnitz, Samenhandlung.. Die übersandten Blumen sind sehr schön und möchten wir allen Interessenten em- pfehlen, sich Samen kommen zu lassen. D. Red. Kurze Bemerkungen über die Kultur von Vac-- einium macrocarpum als Entgegnung auf die Ausführungen des, Herrn Massıas in Nr. 4o dieser Zeitung. Auf Grund einer vieljährigen Erfahrung kann ich die Vermuthungen des Herrn MassIas nur bestätigen und wiederholen, was ich schon so oft ausgesprochen, dass Vac-. cinium macrocarpum nur in völlig freier Lage auf die Dauer gedeiht und Früchte bringt. — Also nichts von Halbschatten oder gebrochenem Licht! Dass die Pflanzen in einer solchen Lage wachsen, sogar wuchern, weiss ich, und habe. 540 Miscellen. es leider selbst erfahren, dass sie unter solchen Verhältnissen ihre grossartige Trag- barkeit nicht entwickeln. Wenn die Pflanzung in Reuthen sich in völlig freier Lage befindet, und nicht durch Trockenheit zu leiden hat, wird sich die Fruchtbarkeit dieser höchst merkwürdigen Pflanze gewiss recht bald zeigen, denn in der Regel hat man im dritten Jahre die erste Ernte. Freilich behaupten auch die amerikanischen Züchter, dass man sich bei der Anlage vor ausgearteten Pflanzen zu hüten habe, die durchaus unfruchtbar seien. Ich glaube jedoch nicht, dass dies hier der Fall ist, weil ich noch nie eine derartige Mittheilung über die von mir ursprünglich verbreitete Pflanze erhalten. H. MAURER in Jena. Der Polborn’sche Insektenleim. Seit 3 Jahren wende ich zum Fangen der Weibchen des Frostspanners den Polborn- schen Leim an und zwar im ersten Jahre, wie der Verfertiger empfiehlt, direkt auf die Rinde gestrichen. Seine Klebfähigkeit dauert bis zum Frühjahr und übertrifft dieselbe da- durch alle von uns bis dahin versuchten Klebstoffe; so dass er jede Empfehlung ver- dient. Im Sommer nach dem ersten Anstrich kam mir die Rinde an den Kirschbäumen da, wo sie mit dem PoLBorn’schen Leim bestrichen waren, verdächtig vor, es ergab eine Untersuchung eine theilweise Bräunung der Cambiumschicht. Sofort liess ich von allen Kirsch- und Pfllaumenbäumen den Kleb- stoff sorgsamst abkratzen. Leider war bei einigen schenkelstarken, ganz kerngesunden Kirschbäumen die Rinde stellenweis bis auf die Holzfaser getödtet. Eine Wunde hat die Grösse der Hand und hat bedeutenden Harz- fluss verursacht, so dass der von Gesundheit strotzende Baum nun wohl früh abgängig werden wird. An Zwetschenbäumen habe ich keinen Nachtheil bemerkt, wende aber Vorsichts halber jetzt stets Papierstreifen an. Beim Kernobst lege die Papierstreifen schon Anfang Juli um, wo dann, wenn der Streifen von oben festgebunden wird, die Maden des Obstwicklers in Menge unterkrie- chen, von den Meisen aufgesucht, und durch Zerhacken des Papiers heraus geholt werden. Hinter jedem Loch im Papier findet man das leicht kenntliche Raupenlager der Obst- made; manche Papierringe sind am oberen Rande, wo die Maden wegen des hindernden Bindfadens sich festsetzen, buchstäblich zer- hackt. Anfang Mai werden die Ringe ab- genommen und noch etwa vorgefundene Apfelmaden, welche dann zum T'heil schon in kleine, braune Puppen verwandelt sind, vernichtet. EICHLER, Wernigerode. Hofgarten-Inspektor. A Br hf Aus der Sitzung der vereinigten Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht am Il. Sept. 1884. Herr KoopMAnn, Wildpark, Wurzeln als kleines Bäumchen hersandte. Die Frucht wird sehr früh ım August reif. 2. den Herrenhäuser weissen Herbstapfel, | der jetzt zeitigt. 3. Apfel, Transparent de Croncel. Bei dieser Gelegenheit wird über das sog. Candiren der Aepfel gesprochen. Herr WITTMAcK erwähnt, dass er kürzlich bei Herrn Stadtrath MARGGRAFF in Lichterfelde einen »Kaiser Alexander« erhalten, der zum Theil durchscheinend (candirt) war. Die mikro- skopische Untersuchung zeigte, dass an den glasigen Stellen weniger Stärke vorhanden war und die mikrochemische Prüfung ergab, dass dafür dort mehr Traubenzucker sich angesammelt, also die Stärke in Zucker umge- wandelt war. Eine Folge dieser Vermehrung des im Zellsaft gelösten Zuckers ist dann die, dass die Zellen praller (turgescenter) werden, sich enger aneinanderschliessen und nicht so viele Luftlücken zwischen sich lassen. Deshalb erscheinen diese Stellen glasig und nicht weiss, gerade wie Eis glasig aussieht, Schnee aber weiss, weil beim Schnee viel Luft zwischen den einzelnen Eiskrystallen vorhanden. Nach Herrn GAERDT zeigt sich das Can- diren mitunter beim Calville St. Sauveur, nach Herrn SCHULZE fast stets bei einigen Exemplaren der Lothringer Rambour. Die glasigen Stellen schmecken (wohl wegen des Zuckergehaltes) besonders gut. Am bekanntesten ist das Candiren beim weissen Astrachan, doch tritt es auch bei ihm in Deutschland nicht so stark auf als in Russland. Dort scheinen viele Aepfel diese Eigenthümlichkeit zu zeigen, während sie dieselbe bei uns nicht besitzen. Es muss wohl am Klima liegen. Neue deutsche Rose: Friedrich von Schiller. Diese Rose bezog der Verein zur Bef. des Gartenb. vom Züchter, Herrn MIETZSCH in Dresden, und berichtet Herr SCHWARZBURG, dem sie zur Kultur übergeben: Herr MiETzZscH verkauft sie nur als Hoch- stamm, wohl um damit anzudeuten, dass sie in dieser Form sich am besten ausbildet. Die Blume ist als Knospe etwas gedrückt, hat aber die gute Eigenschaft, dass sie gut geschlossen bleibt bis zum Abfallen. Lomaria nuda Willd. von Neu-Seeland ist ausgezeichnet durch schwarzen Blattstiel und Rhachis. Bei der verwandten Z. gzbba ıst beides grün. Dr. M. Kunn. [GARTEN-Zeitung legte vor: I. eine turkestanische Pflaume, Alı Bucharı, die er s. Z. in Turkestan veredelte und mit d! Anzeigen. Meine Baumschule zu: Fischbach bei Hirschberg | (in Schlesien) giebt im Herbst 1884 und Frühjahr 1885 folgende Bäume und Pflanzen ab: Verlag von B. F. Voigt in Weimar. unnunnnn I Die Be .2chölze I der a Stück Gärten und Parkanlagen. 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Grabfiguren Se en empfehlen in ihrer Wegen Räumung im Baumquartier sind a Hierzu eine Beilage der Verlagsbuchhandlung von Gebr. Borntraeger (Ed. Eggers) in Berlin. WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GERTENFREUNDE. Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a.d. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K. Pr. Staaten. Organ des „Vereins zur Beiörderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten‘‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Inhalt. Verbändertes Lilium auratum. (Mit Abbild.) | Cryptomeria japonica Don. var. elegans Veitch. Von L. BEISSNER, Garten-Inspektor in Braunschweig. Rhododendron »Königin Vietoria«. (Mit Abbildung.) Der botanische Garten in Adelaide. Von L. WITTMACK. | Praktischer und unverwüstlicher Ersatz für Garten- | schläuche. Von GEORG H. GERSoNn, Berlin. | Fraxinus pennsylvanica Marsh. (Mit Abbildung.) Pritchardia grandis. Von E. Binpseit, Gartenkünstler. % 2 Stellen - Gesuche. Für einen tüchtigen Gärtner, unverheirathet, | 25 Jahr alt, suche Stellung in einer Herrschafts-. gärtnerei. Näheres ertheilt gern Robert Wagner, Röcknitz b. Wurzen. Ich suche für einen tüchtigen, jungen | Gehilfen, in Topfpflanzenkultur und Ananastreiberei | erfahren, zum 1. Dezember oder 1. Januar, Stellung. 4A. Scharte, Kunstgärtner, | Niebusch b. Naumburg a. S. Redaktion: Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N,, 42 Invalidenstrasse, ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Miscellen: Riesen-Begonien. — Acroclinium roseum. — Bericht über Versuchspflanzen. — Beste Coleus. — Bericht der Kgl. Lehranstalt zu Geisenheim. — Ein Mitbewerber um Fürst Pückler’'s Gartenruhm. — Zapfentragende Abies nobilis glauca. — Samm- ler von Gehölzsamen. — Aus Sagan. — Neue Fuchsien. — Aus Portici. | Literatur. — Personalnachrichten. — Eingegangene Preisverzeichnisse. — Sprechsaal. Suche per 15. November für mein Geschäft einen älteren Gehilfen als ersten, sowie einen jüngeren als zweiten Gehilfen. Offerten mit Gehaltsansprüchen, sowie Zeugnissab- schriften erbittet baldigst Oschatz. Paul Thost, Handelsgärtner. Suche sogleich einen ersten und einen zweiten G@ehilfen, anständige, solide, tüchtige, junge Leute, die nur in Handels- gärtnereien gearbeitet haben E. Fischer, Handelsgärtner, Königsberg i. Pr. Ein gewandter Binder und Verkäufer, der auch in Topfpflanzenkultur bewandert ist, sucht sofort Stelle. Näheres durch P. Linig, Darmstadt, Herdweg 35. ; Stellen - Angebote. ] Gesucht wird zum ı. Januar ein solider, unver- heiratheter Gärtner, der selbst arbeitend und im Gemüsebau, Blumenzucht, Baumschnitt und Pflege der | Obstbäume gründlich erfahren ist. Gehalt bei freier Station 360 Mk. Bewerbungen mit Abschrift der Zeugnisse sind einzusenden an Frau Emilie Vopelüus, in Sulzbach bei Saarbrücken. Einen verheiratheten, tüchtigen Gärtner, der gleichzeitig guter Schütze und gut empfohlen ist, sucht zu Neujahr 1885 Dominium @ross- Wungern bei Winzig. l Auf dem Dominium Wilhelmsruh bei Vands- burg, Westpr., findet zu Neujahr 1885 ein unverh, tüchtiger Gärtner Stellung. Gehalt 210. Mk., freie Station excl. Wäsche, Dominium Zohlow bei Kohlow sucht zum 2. Januar 1885 einen unverheiratheten, mit guten Zeugnissen versehenen 5 Gärtner, &- der auch guter Schütze ist. sh dh hhhhhkhkhhhhhhhhhhh Ein verheiratheter, selbstthätiger, fleissiger Gärtner, welcher mit der Fischerei bewandert und Kenntnisse im Forstwesen besitzt, wird bei hohem Lohn und Deputat zum baldigen Antritt verlangt auf Rittergut Gross-Jamno bei Forst i. L. FRRTTTRRRNTTTTERRT Tee Anzeigen. TEE Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Die Winterblumen. Anleitung für Gärtner und Liebhaber | zur Winterkultur der für den Schmuck der Wohnräume und Glashäuser, für Bouquets, Vasen und andere Arragements geeigneten einheimischen und ausländischen Blumen- und Blattpflanzen. Bearbeitet von H. Gaerdt, Königl. Gartenbaudirektor i in Berlin. ht 9 Farbendrucktafeln. Preis 18 Mk. Bi 20 Mk. Für Winterblumen gehen jährlich mehrere Millionen Mark in’s Ausland und im Interesse der deutschen Gärtnerei ist deshalb ein hoher Eingangszoll dringend zu wünschen. Derselbe muss aber die deutschen Cultivateure vorbereitet finden, die früher aus Frank- reich und Italien importirten Schnittblumen selbst zu ziehen, und ein Buch wie das vorliegende war deshalb ein dringendes Bedürfniss.. Schwer war es aber dafür den geeigneten Mann zu finden, bis Heinrich Gaerdt, der Direkter der weltberühmten Borsig’schen Gärten und Ge- wächshäuser, sich entschloss, seine reichen Erfahrungen zum Besten seiner Berufsgenossen zu ver- öffentlichen. «aerdt’s Winterblumen ist ein Buch, das in keiner Gärtnerei fehlen dürfte, und auch Blumenliebhaber werden das ansprechend geschriebene und mit prachtvollen Farbendrucktafeln ausgestattete Werk nicht entbehren wollen. Das Werk behandelt die Pflanzen aus folgenden Familien: Acanthaceen, Aceraceen, Amarantaceen, Amaryllideen, Ampelideen, Apocynaceen (Apocyneen), Aquifoliaceen, Araliaceen, Aroideen, Artocarpeen, Asclepiadeen, Asparagineen, Asphodeleen, Aurantiaceen. — Balsaminaceen, Begoniaceen, Berberideen, Boragineen, Bromeliaceen, Buetne- riaceen, Buxeen. — Üacteen, Calicantheen, Cameliaceen, Campanulaceen, Caprifoliaceen, Caryo- phylleen, Celastraceen, Comelynaceen, Compositen, Coniferen, Crassulaceen, Crossulariaceen, Cruciferen, Cyperaceen. Dilleniaceen, Dracaeneen, Drupaceen. — Epacrideen, Ericaceen, Euphorbiaceen. — Filices, Fumariaceen. — Gentianeen, Geraniaceen, Gesneraceen, Goodeniaceen, Gramineen. — Hamelideen, Hemerocallideen. — Jasmineen, Irideen. — Labiaten, Lauraceen, Leguminosen, Liliaceen, een) Lobeliaceen, Lycopodiaceen, Lythrarceen. — Magnoliaceen, Malvaceen, Marantaceen, Melanthoideen, Melastomaceen, Moraceen, Myrsinaceen, Myrtaceen. — Oleaceen, Onagrariaceen, Orchideen, Oral — eisstile san Philadelphaceen, Piperaceen, Pittosporaceen, Plumbagineen, Polemoniaceen, Polygalaceen, Pomaceen, Primulaceen, Proteaceen. — Ranunculaceen, Resedaceen, Rhamnaceen, Rhodoraceen, Rosaceen, Rubiaceen, Rufaceen, — Saxifrageen, Scrophularineen, Selagineen, Smilacineen, Solanaceen, Spiraeaceen. — Ternstroe- meriaceen, Thymelaeaceen, Tiliaceen, Tremandraceen, Tropaeolaceen, Turneraceen. — Verbenaceen, Violaceen. — Zingeberaceen. Auf Farbendrucktafeln sind abgebildet: Epidendrum vitellinum Lindl. Oncidium sphacelatum Lindl. Cattleya Reineckeana Rchb. fil. Cattleya Lindigi var. purpurea Karst. Cypripedium insigne Wall. Cypripedium purpuratum Lindl. Cattleya Trianaei Lindl. Dendrobium moniliforme Sw. Oncidium sessile Lindl. Coe- logyne cristata Lindl. Laelia praestans variet. Calanthe veratrifolia R. Br. Phajus Wallichii Lindl. Phalaenopsis grandiflora Lindl. Coelogyne speciosa Lindl. Dendrobium nobile Lindl. Onecidium Papilio Lindl. Cypripedium barbatum majus. Vanda tricolor Rchb. fil. Eucharis amazonica Lind. Himantophyllum miniatum Hook. Sprekelia formosissima Herb. Ismene calathina Herb. Cineraria hybrida. Thea Marechal Niel R. Remont, Baronne de Rothschild. R. Remont. Charles Lefebre. R. Thea Rubens. R. Remont. Marie Baumann. R. Remont. Reynolds Hole. R. Thea Niphetos. (Nach blühenden Exemplaren aus der Rosentreiberei von iel in Li i 1 ätter für Arrangements. Nephrolepis pectinata. Scirpus natalensis. Myrtus communis Maranta vittata. Pteris cretica var. albo- lineata. Codiaeum irregulatum. Melaleuca alba. Coleus variet. Begonia imperialis. Mahonia aquifolium; Färbung im Winter. Fittonia Verschaffelti. Eranthemum igneum. Higginsia Ghiesbreghti. Achyranthes Verschaffelti. Sonerilla margaritacea var. Oplismenus imbecillus fol. varieg. Peperomia argyrea. Peperomia marmorata. Hedera Helix. Iberis sempervirens. Phajus grandifolius Lour. Ge; egen n frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. 1884. 13, November.) Ein verbändertes Lihium auratunm. 541 Ein verbändertes Lilium auratum. (Mit Abbildung.) Cöslin, den 24. Septbr. 1884. Der unterzeichnete Verein beehrt sich, Ihnen hierdurch eine Photographie ca. 12Blüthen an gewöhnlichem, rundem 1,2 m langem Stiel blühte. Nachdem die Zwiebel im letzten Winter wieder im Februar in einen Topf gepflanzt und angetrieben, wurde dieselbe im Monat Mai ausgetopft und ohne Topf in das freie Land gesetzt, wo sich diese Fig. 156. Verbändertes ZzAum auratum mit 79 Blüthen. und einen Blüthenstiel von einem ZzZum auratum zu übersenden, welches in diesem Sommer im freien Lande 79 Blüthen getragen hat. Unser Vereins- mitglied, Hr. Bürgermeister KUTSCHKE, hier, hat die betreffende von Hamburg bezogene Zwiebel zuerst im Winter 1882/83 im Topf angetrieben und im folgenden Frühjahr mit Topf in das freie Land gesenkt, wo sie normal mit abnorme Pflanze mit 79 Blüthen an einem einzigen, 1,5 2 langen, ganz ver- bänderten, ca. 8 cz breiten und flachen Blüthenstiel entwickelt hat. Gartenbau-Verein Cöslin. I. A.: AUGUST MARX. Nachschrift der Redaktion: Wenn auch Verbänderungen an Liliaceen nicht selten sind, so z. B. an Zzikum candıdum, 46 wa tie > _ N. N EB SL 542 Cryptomeria japonica Don. am Spargel u. s. w., nicht, ob solche schon an Z. auratum gefunden sind, und freuen uns sehr, durch Güte des verehrl. Cösliner ‚Vereins in den Stand gesetzt zu sein, hiervon eine Abbildung geben zu können. Was das Auffallendste dabei ist, das ist neben der grossen Zahl von Blüthen die anscheinend gute Ausbildung der einzelnen Blumen. Cryptomeria japonica Don. var. elegans Veitch. Von L. BEISSNER, Garten-Inspektor in Braunschweig. n No. 24 der Garten - Zeitung vom 12. Juni d. J. macht Herr SPRENGER aus Portici bei Neapel interessante Mit- theilungen in einem Aufsatze »zur Ge- schichte der Cryptomeria elegans«. Referent dieses nimmt besonderes Interesse an diesen Mittheilungen, da er sich seit Jahren eingehend mit Beobachtung aller jugendlichen Coniferenformen, wie eigen- thümlichen Sämlingen derselben be- schäftist, deren Resultate sowohl in REGEL’s Gartenflora wie auch in »JAEGER und BEISSNER, die Ziergehölze der Gärten und Parkanlagen« in ausführlichster Weise besprochen worden sind. Näher auf Herrn SPRENGERs Auf. fassung der Sache eingehend, sagt er: »so sicher es ist, dass die meisten sogen. Retinisporen nichts sind als durch Steck- linge jugendlicher Zweige erhaltene Formen, ebenso gewiss scheint es, dass Cr. elegans etwas Derartiges nicht sein kann; sondern (d. h. wenn sie nicht dennoch eine selbstständige Art ist) viel- mehr ein Sämling der Crypt. japonica sein muss.« Ich möchte da erinnern, dass ich meinerseits, als ich meine ersten Beob- achtungen über die Abstammung der sogen. Retinisporen in REGEL’s Garten- flora 1879 veröffentlichte, auf oft sehr energischen Widerspruch stiess; auch tüchtige Beobachter wollten anfangs nicht glauben, dass so verschiedene Koniferenformen, welche wir als selbst- ständige Individuen fixirt vor uns sehen, so gänzlich in der Form abweichenden so wissen wir doch‘ jugendlichen Stecklinge, Arten entstammen könnten. Es bedurfte der genauesten Beweise durch die be- treffenden Uebergangsformen, wie fixirten. die den Säm- lingen meinerseits zum Belege ent- nommen, wie andererseits der Sämlinge, gewonnen von den Uebergangsformen, welche die normale Pflanze wieder er- gaben, um Zweifler zu überzeugen. Dies bedenkend ist es um so erfreu- licher, dass Herr SPRENGER so ohne Weiteres die Richtigkeit dieser Sache anerkennt; derselbe hatte eben, Gelegen- heit, im Süden an den Uebergangsformen so recht deutlich die verschiedenen Ent- wickelungsformen an einem Individuum zu beobachten und die Sämlinge solcher Uebergangsformen als normale Pflanzen sich entwickeln zu sehen. Seine weitere Ausführung der Sache beweist auf's Evidenteste, dass C! e/egans nur eine Form von C. japonica sein kann. Ich erlaube mir dies seinen eigenen Worten nach darzulegen. Herr SPRENGER sagt: (. elegans könne keine fixirte Stecklingspflanze, müsse vielmehr ein Sämling der C. japonica sein. Hier müssen wir uns in erster Linie klar machen, wie wohl die sogen. Retino- sporen und andere jugendliche Koniferen- formen in den japanischen, chinesischen, resp. europäischen Gärten entstanden sind. Jedenfalls hat man stets anfangs bei Aussaaten eigenthümliche Sämlinge ge- funden, welche besonders zahlreich jugendliche Entwickelung zeigten, solche krausbuschigen Zweige wurden zu Steck- lingen verwendet und dienten dann fortan als Mutterpflanzen. So erzogene Pflanzen wurden in Japan und China, aus besonderer Liebhaberei für Miniaturpflanzen, vielleicht seit Jahr- hunderten durch Stecklinge vermehrt, zu uns als solche Stecklingspflanzen über- führt, verloren mit der Länge der Zeit jede Kraft, sich zur normalen Pflanze zu entwickeln und wurden zu unfruchtbaren Zwergen, die, um schön zu bleiben, stets wieder als kleine Pflanzen neu aus Steck- lingen herangezogen werden müssen. Derselbe Fall möchte obwalten, was die Entstehung der C. elegans betrifit; sie ieitiels'; als eigenthümlicher buschiger Sämling von CC. yjaponica, kraus- wurde seit langen Zeiten in Japan aus ei Stecklingen vermehrt, wächst daher, wie RL: Pal vH TAN VS. MT A un DA a "Br Stat Ami ” Veh N RE NEUER f T e er] Cryptomeria japonica Don. 543 ılle krausbuschigen Jugendformen, Bichter aus Stecklingen, als die “ jugendlichen, spärlich an der Art er- cheinenden Zweige erster Entwickelung nd wurde so mit der Länge der Zeit ine konstante Form, die schliesslich unter günstigen Verhältnissen von ihren wenigen keimfähigen Samen selbst einige ‚Procent konstante Sämlinge hervorbringt, wie wir solche Fälle öfter bei Koniferen- formen finden, ich erinnere nur an Diota orientals compacta, Biota orient. mel. BaeRsıs ete. Wie aber. Herr SPRENGER " sagt und worauf ich besonderen Werth lege, ergiebt die Mehrzahl der Sämlinge h von. C. "elegans stets wieder C. Japonica, i während manche zwergig gedrungene Formen, also Abweichungen, zeigen. £ Dieselbe Beobachtung habe ich an Samen _ und Sämlingen der C. elegans gemacht. Ich verdanke eine reichliche Portion Samen von C. Japonica wie von (. elegans Herrn THIENEMANN in Monte Carlo an der Riviera. Dieser Same wurde unter ; - gleichen Bedingungen ausgesäet, der von €. japonica (der normalen Pflanze) ging in kurzer Zeit gut auf, der von C. elezans keimte sehr vereinzelt, erwies sich meist _ als nicht keimfähig und die Sämlinge i von C. elegans zeigten bisher kaum nennenswerthe Abweichungen von denen | der C. japonica. Der Same beider Pflanzen wurde an verschiedene Gärten £ vertheilt, von einigen wurden mir genau dieselben Resultate gemeldet, wie ich sie ‚erhalten, von anderen stehen die Berichte noch aus. ‚Eben der Umstand, dass C. elegans viel leichter aus Stecklingen wächst als ie nee C. japonica, deutet auf. ihren - Ursprung als krausbuschige Jugendform 2 hin, denn. diese wachsen alle leichter i als ihre Arten. C elegans wird, da jedes Zweischen sich rasch bewurzelt und zu- mal im freien Lande rasch schöne Pflan- zen bildet, seit ihrer Einführung nur aus Stecklingen vermehrt. Der wenig keim- fähige Same im Süden wurde kaum be- - achtet, im Norden wird der Same über- haupt nicht keimfähig, so fehlten bisher - stichhaltige Belege für die Abstammung. _ Die. braune Winterfärbung deutet ebenfalls auf eine buschige Jugendform, h wie sie auch die sogen. Retinisporen in - mehr braunrothen, bläulichen und violetten Tönen zeigen. Ferner spricht dafür der geringe Pro- centsatz keimfähiger Samen und vor Allem der Uebergang der gewonnenen Sämlinge zur Art C. Tapomica. Die seit langen Zeiten fortgesetzte Stecklings- vermehrung verhindert eben und benimmt so erzogenen Individuen die Möglichkeit, zur Art auch in der Zweigbildung zurück- zukehren, haben wir doch den "gleichen Fall bei den Retinisporen, die Herr SPRENGER ohne Weiteres als Jugendfor- men anerkennt. Dass eine krausbuschige Form im üppigen Kulturzustande an Schönheit einer Araucaria vergleichbar, in dekora- tiver Beziehung der selbst im Vaterlande wenig dekorativen Art C: japonica weit vorzuziehen ist, kann nicht Wunder nehmen und kommt öfter vor, dass aber, wie auch Herr SPRENGER sagt, die C. elegans nur bis zu einem gewissen Alter bis etwa 6 z Höhe am schönsten ist und dann an dekorativem Werth ab- nimmt, spricht wieder für eine Jugend- form, denn alle diese sind nur als junge gedrungene Pflanzen schön und werden später oft struppig und hässlich. Ferner kommt es öfter vor, dass Formen sich gegen Witterungseinflüsse härter er- weisen als ihre Arten, zumal wohl kaum mehr festzustellen, in welchem Theile Japans C. elerans ursprünglich gewonnen wurde, kann doch da eine rauhe ge- birgige Lage gegen warme Niederungen einen bedeutenden Unterschied in der Widerstandsfähigkeit ausmachen. Endlich ersetzt eine krausbuschige Pflanze, die geneigt ist, leicht wieder Spitzen zu bilden, bei etwaiger Spitzen- beschädisung selbstverständlich doch leichter wieder den Schaden, wie die spitz und mager aufwachsende Art mit nur einem Triebe, überdies theilt € japonica mit manchen anderen Koniferen die Eigenthümlichkeit, dass sie, wenn einmal die Spitze verloren, ein Krüppel bleibt. Jedemfalls habensomit Herrn SPRENGER’S Mittheilungen klar bewiesen, dass C. ele- gans entschieden nur Form von C. japonica sein kann, die ursprünglich als eigenthüm- lich buschiger Sämling von C. japonica ent- standen, jetzt als konstante Form durch lang] ährige Stecklingsvermehrung fixirtist. Bewohner des Südens sind besonders berufen, recht genaue Beobachtungen an den: so dekorativen Koniferenformen an- zustellen, da ihnen so vorzügliches Maga = RER, a A PB Br N, N 544 Rhododendron »Könisin Victoria«. Beobachtungsmaterial zur Verfügung steht und die klimatischen Verhältnisse die Kultur aller dieser Pflanzen im freien Lande ermöglichen, wie Referent sich bei seiner mehrjährigen Thätigkeit in Hyeres und beim Besuche der Riviera wie der oberitalienischen Seen zur Ge- schon so manche wichtige Mittheilung verdanken, auch fernerhin sein Augen- merk auf diese interessante Sache richten. Für jede derartige Mittheilung wird ihm gewiss mancher Leser, besonders aber Schreiber dieses, dankbar sein. NN N Da Fig. 158. Rhododendron »Königin Victoria«., Blumen gelb, mit rosa am Rande. a nüge überzeugte. Wir haben es sicher noch in manchen Fällen mit Formen zu thun, wo Pflanzen noch für gute Arten gelten, insonderheit, wo es sich um japanische und chinesische Koniferen handelt. Ich erinnere nur an zahlreiche Juniperus und Taxus, auch an Tsuga und Taxodium (Glyptostrobus) etc. Gewiss wird Herr SPRENGER, dem wir Rhododendron „Königin Victoria“. Neuheit von J. VEITCH & SONS, London. in hübscher Bastard aus der Gruppe von RK. javanıcum % jJasminflorum, ausgewählt wegen seiner weichen, an- ziehenden Farbe, die es von allen ähn- lichen unterscheidet. Die Blumen sind (aA u 1 [ei | | h Bi TR { j « j “| el A reiche Blühbarkeit der verwandten. Garten in Adelaide versandt. 34. 13. November.) Der botanische Garten in Adelaide. R hellgelb mit Rosa getönt, das Rosa be- sonders am Rande der Blumenblätter; die Röhre ist aussen blassgelb, was einen _ angenehmen Kontrast zum Saume der Krone giebt; die Staubbeutel sind pur- purn. Diese Varietät hat den kompakten Wuchs, die schnelle Entwickelung und die Sie erhielt ein Certifikat I. Klasse von der K. Gartenbau-Gesellschaft in London und ein Verdienst-Diplom von der K. botan. Gesellschaft in London. — Abbildung von VEITCH & Sons, London, Chelsea. i Der botanische Garten in Adelaide. Von L. WITTMACK. loser verehrter Landsmann RICHARD © SCHOMBURGK hat in gewohnter Weise seinen Jahresbericht über den botanischen Derselbe ist mit 4 Tafeln geschmückt, welche acht Ansichten einzelner Partien des Gartens darstellen, und enthält im Uebrigen viele werthvolle Mittheilungen. Diese beginnen mit Berichten über landwirthschaftliche undMedizinalpflanzen, wobeiSCHOMBURGK die Landbewohner zu einem grösseren An- bau der letzteren namentlich anfeuert. Ebenso empfiehlt er den Anbau von Akazien (Wattle) zur Holzgewinnung, da die Zeiten vorüber, wo der Weizenbau die sicherste und rentabelste Beschäftigung war. Eigenthümlich ist, dass die australischen Bäume, namentlich aber die Gehölze im dortigen Garten so früh absterben und meist von der Spitze her. Viele Pflanzen, die in den ersten Zeiten nach der Er- richtung des Gartens gepflanzt sind, vor 16—18 Jahren, starben ab, namentlich Hakea, Acacia, Grevillea, Callistemon etc. SCHOMBURGK vermuthet, dass das vielleicht daher komme, weil die Pflanzen in dem ihnen gebotenen guten Boden weit üppiger vegetiren und sich demgemäss auch eher erschöpfen als auf ihrem natürlichen Standort. Die Victoria regia ist nicht so gross geworden wie früher. SCHOMBURGK meint, man müsse den Samen wechseln, wie das theilweise in Europa geschehe (in Berlin nicht. D. Red.). 545 Die Palmen sind so gut gewachsen, dass mehrere schon das Dach des neuen Palmenhauses erreicht haben. Das Haupt-Orchideenhaus ist vergrössert worden und enthält die Sammlung 337 Spezies. Der trockene, heisse Wind im Sommer, der selbst in die geschlossenen Häuser dringt, schadet den Orchideen sehr und sollen sie in Sphagnum gepflanzt werden. — Das neue Warmhaus ist bereits über- füllt und soll ein neues von Ioo Fuss Länge und 50 Fuss Breite erbaut werden, so dass auch das Publikum Zutritt er- halten kann. Die Kosten (ca. 32 000 Mk.) werden hoffentlich bewilligt werden. An neuen Pflanzen sind 326 Spezies, excl. floristische Blumen hinzugekommen, so dass die Gesammtzahl der im Garten kultivirten Arten von II 181 auf If 507 gestiegen ist. Der Garten liefert bei öffentlichen Festlichkeiten abgeschnittene Blumen, Guirlanden etc., ebenso an Schulen das Unterrichtsmaterial, auch betheiligt er sich an landwirthchaftlichen und gärtnerischen Ausstellungen. Das Publikum benahm sich im Ganzen recht gut, nur haben Manche noch die üble Angewohnheit nicht lassen können, Namen in die Sitze, in die Bäume etc. zu schneiden oder sie zu beschreiben. Ja, im Palmen- hause wurden sogar Pflanzen mit breiten Blättern, wie Pandanus, Dracaenen und Anthurien in der Weise verunstaltet und war man genöthigt, alle Blätter, die vom Publikum erreicht werden konnten, abzu- schneiden! Und doch sind Sonntags Nachmittags zwei Polizisten im Garten! Im Park ist eine langwierige Arbeit, das Verflachen des steilen und unregel- mässigen Ufers des Torrensflusses glück- lich zu Ende geführt; die Thiere, welche bisher im Park und Garten gehalten wurden, sind dem zoologischen Garten übergeben. Leider betrug sich das Publikum im Park nicht so gut wie im Garten; es wurden 38 junge Bäume (an einem Nachmittage) abgebrochen, ohne dass es gelang, die Thäter zur Bestrafung zu ziehen. Um ‚den Weinbauern Gelegenheit zu geben, die Reblaus kennen zu lernen, sind. von Professor BLANKENHORN in Karlsruhe dessen sehr empfehlenswerthe Reblaus-Präparate beschafft worden. In Südaustralien ist die Reblaus noch nicht. 546 konstatirt, während sie in Victoria schon grossen Schaden angerichtet hat. In den Anhängen sub A. ist eine Liste der hinzugekommenen Pflanzen gegeben, sub B. eine Liste der kultivirten Palmen, Bromeliaceen, Farnkräuter und Lyco- podiaceen. Die Liebe zum Gartenbau, zu Blumen hat durch das Beispiel, welches der botanische Garten in Melbourne giebt, in Südaustralien sehr zugenommen und das selbst bei den arbeitenden Klassen. (Wie sehr die Bewohner von Adelaide SCHOMBURGK’s Thätigkeit anerkennen, geht wchl am besten daraus hervor, dass sie ihm ein Ehrengeschenk überreichten. D. Red.) Praktischer und unverwüstlicher Ersatz für Gartenschläuche. Von GEORG H. GERSON, Berlin W., Jäger-Strasse 14. Dei meinen vielfachen Versuchen, prak- tische Apparate zur Bewässerung der Felder und Wiesen mit der Spüljauche kanalisirter Städte zu konstruiren, benutzte ich alle möglichen Arten von Rohr- verschlüssen, und unteranderen aucheinen, welcher so ausserordentliche Vortheile gewährt, dass derselbe durchaus geeignet scheint, durch die damit versehenen leich- ten eisernen Röhren von 2—3 nm Wand- stärke einen geradezu unverwüstlichen Ersatz für die so schneller Abnutzung unterworfenen Hanf- und Gummischläuche zu bieten. Die Verbindung erfolgt mitteist Kautschuckringen und ist in wenig Augen- blicken bei jeder Lufttemperatur dicht schliessend zu bewerkstelligen; sie bleibt so elastisch, dass der aus 5 = langen Rohrschüssen hergestellte Strang sich jeder Unebenheit des Bodens anpasst, und durch einfaches Auseinanderreissen wie- der zu lösen ist. Ich habe deshalb diese Verbindungen in den für Gärtner passenden Dimensionen von 4—14 " lichter Weite anfertigen lassen (während ich für Spül- jauchen-Bewässerung Dimensionen von 2—5'' lichter Weite benutze) und sende gegen Erstattung der Hin- und Rückfracht damit versehene Röhren zur Ansicht. Um zu verhindern, dass der bis 5 Atmo- Ja) Praktischer Ersatz für Gartenschläuche. sphären starke Druck städtischer Wasser- leitungen den gelegten Rohrstrang aus- einander wirft, habe ich Klammerüber- fälle angebracht, die absolute Dichtigkeit durch festes Zusammenhalten der Ver- schlusskonstruktion gewährleisten. Es ersparen diese aus Schmiedeeisen gezogenen oberirdisch zu benutzenden Stränge ihrer Transportirbarkeit wegen die Anlage mancher festen eisernen oder bleiernen Seitenstränge, zumal, wenn nicht täglich alle Hydranten in Thätigkeit treten sollen. Ein Arbeiter verlegt pro Stunde 100 bis 200 2 eines aus diesen Röhren bestehenden Rohrstranges. Die Röhren werden roh oder mit Eisen- farbe gestrichen geliefert. Ein grösserer Posten derartiger Röhren findet bereits bei der Bewässerung eines sandigen Exerzierplatzes Verwendung. Eventuelle Anfragen werden schriftlich erbeten. Die Preise für Röhren ohne Anstrich, aber mit den Klammerüberfällen stellen sich folgendermaassen per Meter frei Berlin: 4“ englisch lichte Weite 1,70 Mk. 3 u » » » 1,95 » I » >» » 2,15 » 3 > » » 2,40. > Iz Hl » » » BONN komplett mit Verschluss. Wasserdurchfluss etwa 4—4 mehr als durch einen Schlauch von gleicher Weite. (Herr GERSON hat diese Röhren in zwei Versammlungen des Vereins zur Bef. des Gartenb. im botanischen Garten in Thätig- keit vorgeführt und hielt man dieselben für recht praktisch. BD. Red) Fraxinus pennsylvanica Marsh fol. argenteo marg. Späth. (Mit Abbildung.) Bei einem Besuche der L. SPÄTH’schen Baumschule in Rixdorf-Berlin sahen die vereinigten Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht des Vereins zur Beförde- rung des Gartenbaues eine neue weiss berandete amerikanische Esche, welche sich durch ihre ausserordentlich lebhafte Farbenzeichnung sehr hervorhob. Diese Form ist in der SPÄTH’schen Baumschule entstanden und bereits seit 2 Jahren im u 1 De K . 13. November.] Fraxinus pennsy ”n5 et A a N Tee Si Du 2 ; FIN . . . Re / 2 547 Fig. 158. Zraxinus pennsylvanica Marsh fol. argenteo marg. Späth. Handel. Wohl mit Recht wird in dem neuen Kataloge gedachter Baumschule (deren Adresse jetzt nicht mehr Neubritz bei Berlin, sondern Rixdorf-Berlin ist) darauf hingewiesen, dass sie alle bisher bekannten weissbunten Varietäten von 548 Pritchardia grandıs. Fraxinus an-Schönheit übertrifft und bei ihrer stark weissen Berandung und zier- lichen Belaubung den besten weissbunten Gehölzen ebenbürtigs zur Seite steht. Unsere Abbildung, die nach einer Zeich- nung des Herrn SCHNEIDER gefertigt ist, giebt den Habitus sehr getreu wieder. Im SPÄTH’schen Kataloge wird sie als Fraxinus alba fol. argenteo marg. auf- geführt. Es giebt allerdings eine Varie- tät der F. pennsylvanıca Marsh (pubes- cens Lam.), welche in Gärten F. alba Hort. heisst. Sie hat Blätter, die ober- seits glänzender, unterseits behaarter sind, als die Stammart, und wahrscheinlich stammt die abgebildete Form von dieser ab. Da es nun aber noch eine Araxınus alba Marsh giebt, welche der Priorität nach F. americana L. heissen muss, so empfiehlt sich A. pennsylvanıca fol. arg. marg. zu sagen, oder F. pubescens fol. arg. marg. \on dieser stammt auch die alte BOoOTH'’sche weissbunte Form £. pub. albo-marginata. Pritehardia grandis. Von E. BINDSEIL, Gartenkünstler. cc s werden unter diesem Namen zwei verschiedene Palmen in den Gärten geführt; die eine, und zwar jene, welche 1876 in Brüssel von W. BULL ausgestellt war, heisst richtiger jetzt Zicuala grandis Wendland,”) während die andere, eine Einführung des vorigen Jahres der Herren J. VEITCH & Sons, diejenige ist, welche in den Katalogen jetzt als Prrzchardia grandıs vera (true) Hort. Veitch geht. Diese letztere ist es auch, deren sehg gut getroffene Abbildung auf S. 310 d.]. der Gartenzeitung gegeben ist, während im Text bezüglich der Geschichte dieser Pflanze eine bedauerliche Verwechselung mit der Zzcuala grandıs Wend!. (Ulustr. hort. 2° livr. 1881) sich eingeschlichen hat, eine Verwechselung, die um so eher geschehen konnte, als ausser der Gleich- heit der Namen noch eine Aehnlichkeit der Pflanzen besteht, welche am aller- wenigsten in einer Beschreibung einen Unterschied zur Geltung kommen lässt. Wer jedoch einmal beide Pflanzen oder *) Siehe Monatsschrift d, Ver. z. Bef. d. Gartenb, * 1881 S. 259 mit Abbildung. Erfurt, siehe auch Katalog 1883 der Compagnie continentale d’horticulture p. 32) gesehen hat, wird sie nicht so leicht wieder ver- wechseln. Der beste und präziseste Unter- schied ist wohl der: Pr. gr. Blattstiele höchstens eben so lang als der Längs- durchmesser der Spreite; Z/. gr. Blattstiel bedeutend, bis 2 mal länger als die Blatt- spreite. Blattfläche der Pr. gr. horizontal, oberseits konvex, regelmässig schwach Sefaltet, der reg amistzebend, ım spitzen Winkel zur Achse stehend, ausser der regelmässigen Faltung wellis, so dass zum Theil die Oberseite konkav erscheint, ausserdem ist der Bau der Pr. gr. bei langsamerem Wuchs gedrun- gener als Z. gr. Miscellen. Riesen-Begonien. Wir erhielten kürzlich von Herrn Gebr. NEUBRONNER in Ulm, Bayern, ebenfalls riesige einfache Begonien mit aufrechten Blumen, die bis 12 c»» Durchmesser hatten. Acroclinium reseum flore albo pleno. auch nur gute Abbildungen a8 grandis Im Anschluss an unsere Notiz in Nr. 45 S. 539 schreibt uns die Firma J. C. Schmidt, und bereits in ihrem Neuheiten-Katalog von 1885 aufgenommen. Sie erhielt dafür ein Certificat 1. Klasse von der Kgl. Gartenbau- gesellschaft in London. Der Wuchs der Pflanze ist üppiger, die Blumen sind grösser als bei der Stammform und liefern sie ein werthvolles Bouquet-Material, sind aber auch zur Dekoration des Gartens geeignet. Bericht über Versuchspflanzen. II. von R. BRANDT. 1. Begonia semperflorens gigantea rosa, 2. Begonia semperflorens gigantea carminea, von IL,EMOINE in Nancy bezogen. Die bei- den neuen Hybriden sind hervorgegangen aus B. semperflorens, befruchtet mit PD. Koezii. Diese Begonien sind sehr stark wachsend, verzweigen "sich, haben grosse grüne Blätter, die der Pflanze ein sehr freundliches Ansehen geben und blühen reichlich. Der Habitus erinnert sehr an die Mutter. 2. s. gigantea rosea hat sehr grosse karminrothe männ- liche Blumen; die weiblichen sind rosa. B. s. gigantea carminea trägt lebhaft kar- minrothe Blumen. Diese Pflanzen sind nicht allein für das freie Land, sondern auch für die Dekoration eines Salons zu empfehlen, mithin auch gute Marktpflanzen. dass sie diese Sorte auch gezogen 13. November. 5". Re Nhscellen. 549 3. Begonia Comtesse Louise Erdödy, bezogen von L van HouTTE. Gezüchtet von dem Schlossgärtner NEMETSCHCHECK in Kroatien. Eine robuste Rex-Varietät, bei der man _ an der rothpurpursammtartigen Behaarung ‘der Blattstiele die Einwirkung des Pollens _ der D. splendida erkennt. Die grauweisse - Oberfläche des Blattes ist violett abschattirt, ; die Adern sind grün; diese Begonie zeichnet - sich dadurch aus, dass die an dem Blatt- i stiele stehenden Ohren sich schneckenförmig E erheben. Diese Varietät ist unter den bis jetzt vor- - handenen Rex-Begonien jedenfalls eine ganz } neue und interessante Erscheinung. Eine _ andere Frage ist die: Eignet sich dieselbe als Marktpflanze? und dies muss ich be- _ zweifeln, weil sie eine zu monströse Form E hat. Einige der besten Coleus-Sorten. Herr Gartenbaudirektor GIREOUD in Sagan, der zur September-Sitzung des Vereins zur Bef. des Gartenb. ausser schönen Begonien eine grosse Anzahl Coleus übersandt, giebt uns nachstehend eine Liste der besten: - A. M. Neubronner. Marie Patte. _ Mr. Charles Summer. Parade. - Mad. von der Heede. W. Pfitzer. La tete d’or. Garten-Insp. Kolb. Mr. Delesalle. Commerzien -Rath Mr. Oskar Villette. Schlittgen. Dlluminator. Ob.-Lieutn. Kunath. ' Karl Kühlewein. Walhalla. ' Chameleon. Fürstinv.Schwarzburg- - John Benary. Sondershausen. Brett Pierre. Germania. © Clown. Erbpr: v. Fürstenberg. - Due de Sagan. Triomphe de St. Andre. Loreley. Quodlibet. - Lovely. Auguste Halt - Lady Thyrell. Graf Eberhard. Petite Marie. Dr. Schweinfurth. * Cupreata. Charles v. d. Heede. Le progres. Gloire de Monceau. Md. Charles Summer. Othello. Anton Barton. Garten-Insp. Dreher. Bericht der Kgi. Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu Geisenheim a. Rhein für das Etatsjahr 1883/84, erstattet vom Direktor R. GOETHE. — Der diesmalige Bericht ist ein äusserst reichhaltiger und legt von dem rühmlichen Streben der Anstalt Zeugniss ab. Eleven waren 17, Garten- schüler 36, Hospitanten 17, in Summa 70 vorhanden. — Von den Exkursionen ist be- sonders die nach Coblenz hervorzuheben; von Festen der am 2o. December 1883 statt- gehabte Festabend. — Periodische Kurse - fanden statt 1. ein Nachkursus zum Obstbau- kursus 17 Lehrer, 9 Baumwärter, 2 Privat- personen), 2. zwei Reblauskurse (30 Personen; wegen des grossen Andranges mussten zwei Kurse statt eines gehalten werden), 3. ein Weinbaukursus (ro Personen), 4. ein Obstbau- kursus (48 Personen, 5 weitere mussten zurück- gewiesen werden, weil sonst die praktische Unterweisung nicht hätte gut durchgeführt werden können), 5. ein Baumwärterkursus (24 Personen). — Der Winzerkursus musste aus Mangel an Betheiligung ausfallen. Am 5. Mai hielt der nassauische Verein für Naturkunde seine Sektionsversammlung in den Räumen der Anstalt ab, und wurden bei der Gelegenheit den Frauen der Mit- glieder Demonstrationen über Herstellung von Beerenweinen und Öbstpasten, sowie über Kultur und Behandlung von Zimmer- pflanzen ertheilt (Sehr nachahmungswerth!). Die Berichte über die sonstige Thätigkeit der Anstalt, über dıe Versuche etc. sind so interessant, dass wır sie z. Th. nach und nach abzudrucken gedenken. Ein Mitbewerber um Fürst Pückler’s Gartenruhm. In der Monatsschrift »Der Salon« für Literatur, Kunst und Gesellschaft (Leipzig, PAYnE), und zwar im X. Heft des Jahrg. 1884, befindet sich ein »Gedenkblatt zum hundert- sten Geburtstage LEOPOLD SCHEFER’S« von Dr. AnoLpH KoHuT, worin es heisst: Er (L. SCHEFER) wurde bevollmächtigter Verwalter der Standesherrschaft (Muskau), und es ist bekannt, dass er das verschuldete und ver- wahrloste Besitzthum zu einem wahren Paradiese der Gartenkunst verwan- delte, und dass der Park von Muskau eines der grossartigsten Kunstwerke des Gartenbaues unter der sorgfältigen und genialen Verwaltung LEOPOLD SCHEFER’S ge- worden ist.«< Als Gewährsmann führt der Verfasser LÜDEMANN an. Das ist wohl ein grober Irrthum. Fürst PÜCKLER-Muskau erwähnt in seinen Schriften nie LEOPOLD SCHEFER als seinen Mitarbeiter bei der Anlage von Muskau. Er würde es aber gethan haben, wenn SCHEFER es ge- wesen wäre, denn sowohl in seinem Buche über Landschaftsgärtnerei, als in den »Briefen eines Verstorbenen« gedenkt er wiederholt seines Obergärtners (Gartendirektors) REH- DER, rühmt dessen Brauchbarkeit u. s. w. Der Fürst führte alles selbstständig, gestattete nie einen Eingriff in seine Gärtnerthätigkeit, ja er besorgte selbst Arbeiten, welche eigent- lich den. Gärtnern zukommen, z. B. Ab- stecken von Wegen und Gruppen. LEOPOLD SCHEFER, der Verfasser des geist- vollen »Laienbrevier«, war ein Muskauer Kind und Jugendgespiele des Fürsten HER- MANN. Als er, durch Missgeschick verhindert, die Universität nicht besuchen konnte und um eine Lebensstellung verlegen war, nahm ihn der Fürst in seine Dienste und übergab 550 Miscellen. ihm später die General-Verwaltung der Güter, welche hauptsächlich im Rechnungswesen bestand. Da zu jener Zeit der junge Fürst Jahre lang abwesend war, so mag der Güter- verwalter oder Generaldirektor SCHEFER oft wichtige Dinge zu besorgen gehabt haben, aber mit den Gartenanlagen hatte er wohl nichts anderes zu thun, als dıe Gelder zur Erhaltung des Alten herzugeben, denn die neuen Anlagen begannen erst viel später. Was die letzteren anbetrifft, so mag SCHEFER als gewissenhafter Beamter wohl mehr ab- gehalten, als angeregt haben, denn bekannt- lich wurde in Muskau weit mehr ausgegeben, als die Einnahmen vertragen konnten. In den letzten Jahrzehnten seines Lebens lebte SCHEFER pensionirt in seinem alten Hause: am nördlichen Ende des Städtchens an der Parkgrenze vereinsamt und fast ohne Um- gang, vertieft in die Arbeit seiner philo- sophischen Schriften. L. SCHEFER hat sich dadurch in gewissen Kreisen einen guten Namen gemacht, was die Erneuerung seines: Andenkens am Ioojährigen Geburtstage be- weist, aber einen Antheil an den künst- lerischen Anlagen des Fürsten PÜCKLER in Muskau erlauben wir ihm nicht. Eisenach. JÄGER. Zapfentragende Abies nobilis glauca in Wiesenburg. Ein Exemplar von Abies nobilis glauca wurde ım Jahre 1873 von Herrn Ritterguts- Besitzer C. von WATZDORFF aus den Baum- schulen der Herren PETERSMITH& Co.zu Berge- dorf bei Hamburg bezogen. Es war damals 1,65 m hoch, die jetzige Höhe beträgt 6 , Kronen-Durchmesser 3,55 2, Stamm-Durch- messer jetzt 36 cm. Sie verlor die Spitze (wahrscheinlich durch Insektenstich), es ent- wickelte sich aber nach zwei Jahren ein! neuer Höhentrieb auf einem Seitenzweige nahe am Stamme, die Pflanze wuchs nun freudig in die Höhe, verlor aber nach meh- reren Jahren abermals die Spitze bei einer Höhe von 3,85 cm; da wurde nun ein Seiten-) zweig in die Höhe gebunden, welcher noch heute den jetzigen Höhentrieb bildet. Beide Stellen sind heute am Stamm nur noch wenig sichtbar, sondern beinahe ganz verwachsen. In diesem Jahre zeigt nun die Pflanze einen Zapfen. Derselbe ıst aufrechtstehend, be- findet sich auf dem obersten von 5 vorjährigen Seitentrieben, hat jetzt eine Länge von 20 cm, einen Durchmesser von unten 77 mm, Mitte 7ı mm, oben 54 mm. Der diesjährige Höhen- trieb beträgt 18 cm, der vorjährige 20 cm. Dagegen hat eine Abies nobilis argentea, von derselben Firma bezogen, jetzt 7 2 hoch, in den letzten Jahren Höhentriebe von ı gebildet. Ich möchte beide Varietäten zum Anpflanzen in Parks empfehlen, da dieselben vollkommen winterhart sind. Park Wiesenburg i. Mark. F. KEGEL. Die Sammler von Gehölzsamen in Parkanlagen Dieselben scheinen hauptsächlich in Thü- ringen und Unterfranken zu Hause zu sein, weıl es in diesen Gegenden Grosshändler für Gehölz- und Grassamen giebt, und sind Leute, welche man sehr überwachen muss. Sie kommen im Spätsommer und fragen wohl um FErlaubniss, gewisse Gehölzsamen zu sammeln, was man ja in vielen Fällen gern gestattet, weil man selbst keinen Ge- brauch davon macht, indem nichts dabei herauskommt. Sind aber diese Leute un- bewacht, so nehmen sıe, was sie bekommen können, auch Unerlaubtes, Samen, dıe man selbst haben will oder die zum Schmuck der Gebüsche dienen. Ich habe solche schlimme Erfahrungen wiederholt gemacht, und schreibe dieses nieder, um Kollegen zu warnen. Bei dieser Gelegenheit kann ich den -Ge- danken nicht unterdrücken, woher denn eigentlich die Samengrosshändler, für welche jene Leute sammeln, die richtigen Namen zu den Samen bekommen. Die Sammler selbst kennen keinen botanischen Namen, fragen nicht einmal darnach; ja, sie haben für gewisse fremde Pflanzen provinziale deutsche Namen, nennen hier z. B. Lon:- cera latarica (mit rothen Früchten), sowie auch Zonicera xylosteum Weiss-Seelenholz. Wenn auch die Samengrosshändler manche Samen im frischen Zustande genau kennen, so ıst das doch mit vielen andern nicht der Fall. von denen so viele in den Gärten kultivirt werden, und deren richtigen Namen oft der Gärtner nicht kennt. Wer möchte ihre Namen, mit Ausnahme von (: coccinea und Crus-galli, blos an den Früchten erkennen, zumal, wenn diese halb trocken oder be-. schädigt sind? Eisenach. JÄGER. Aus Sagan. Eine sehr grosse Gruppe von Zydrangea panziculata grandiflora, ım Abblühen sich röth- lich färbend, ist zur Zeit hier (2. Oktober) ein prächtiger Anblick. Imposant war auch eine Gruppe aus Musa Ensete und Papyrus antiguorum, d.h. etwa sechs Riesenexemplare von Musa und eine Anzahl Papyrus, ausgewachsene Jungen! Etwas, jetzt blühendes Pampas-Gras ist am Rande der Gruppe vertheilt. Eine /lerocarya caucasica ıst mit Früchten überladen und werden dieselben hoffentlich reif. Ich sah diesen Halbbaum fast nie Früchte tragen. G. Neue Fuchsien: Heinrich und Lina Feldtmann. Der Fuchsien-Spezialist A. Curio-Weissen- see bei Berlin hat kürzlich zwei neue gefüllte eigene Sämlinge ausgestellt, die allgemein wegen ihrer schönen Farbe, grossen Blumen Als Beispiel führe ich Crafaegus an, 13. November. LE a ? M 551 und ihres buschigen Habitus sehr gefielen. Heinrich Feldtmann (zu Ehren des Herrn "Amtsvorstehers in Weissensee) ist im Kelch roth, die Blume dunkelblau, beim vollen Aufblühen purpur-karmoisin. — Lina Feldt- "mann hat rothen Kelch und weisse Krone, wie »Schneewittchen«. Beide sind aber - Sämlinge von »Goliath«, die blaue Blumen- _ kronenblätter hat. Es muss bei Lina Feldt- ' mann demnach wohl Blüthenstaub von - »Schneewittchen« befruchtend gewirkt haben. . 2 Aus Portici, October 1884. Auch wir haben den Herbst! Die unge- heuren Mengen der Früchte aller Art zeigen _ uns ihn, zudem dieStürme undheftigenRegen- - güsse, dann die Herbstzeitlosen und all die andern Herbstgenossen, die da erscheinen, wenn die Blätter welken und fallen, und die Nächte kalt werden. Die Pilze kommen zu Markt und giebt es sehr schöne, aber auch gefährliche Pilze. Sämmtliche Edelpilze Europa’s, die feinen Morcheln und Trüffeln inbegriffen, kommen hier vor, nur der Cham- pignon ist selten und wird ersetzt durch _ seinen nahen Verwandten, den Asgaricus deliciosus, der aus den Bergen nach Neapel - gebracht wird. Die häufigen Regen, welche wir in diesem Jahre .hatten, haben vielleicht dieEntwickelung derSchwämme so gefördert. - Man hört von wahren Riesenpilzen, und wenn ' eine Zeitungsnachricht nicht übertrieben _ wurde, so fand man kürzlich in Mittel-Italien _ irgendwo einen ungeheuren Keulenschwamm oder Korallenschwamm »C/avarıa coralloides L. vel Merisma coralloides Spr.«, welcher ' nicht weniger denn 28 %g wog. Man fand ihn in einem Walde nahe Vendrogno in ' Valsassino; leider zerschlug man dieses - Schwammwunder, nachdem es von der ganzen Einwohnerschaft angestaunt war, an- statt es einem Museum oder einem Gelehrten zuzuweisen. Die wenigen Arten der Keulen- schwämmesind bekanntlich essbarund werden in Italien massenhaft verzehrt. — Das leuch- tend rothe, sehr schöne Zilum tenwflorum Sibiriens blüht merkwürdigerweise hier im Oktober zum andern Male und nicht weniger schön als im Mai. Ich weiss nicht, wie ich mir das erklären soll und bin sehr gespannt, ob sich das in Zukunft wiederholen wird. Bei Amaryllis Graveana kommt es öfter vor, dass sie im Herbste vor dem Eingehen nochmals blüht, aber bei andern derartigen Zwiebelgewächsen sah ich es bisher nicht. — Seitdem die Cholera in Neapel wüthet, blieb der Verkauf von fast allem Obst ver- boten und besonders Feigen dürfen nicht in die Stadt gebracht werden. So kommen grosse Mengen Obst um, zumal Feigen, da die Sorten um Neapel zum Trocknen wenig an und nur zum Frisch-Verbrauche gut sind. Ve Miscellen. — Literatur. Indess die Leute in der Campagna ver- zehren selbst nun respektable Mengen und kümmern sich wenig um Cholera und Ver- bot und sie befinden sich ganz wohl dabei. Wenn die Feige überreif geworden ist, fällt sie ab und ist verloren. Pfirsiche und Trauben sind sehr schön in diesem Jahre und die. wenigen Apfelsorten, wie Langtons Sonder- gleichen und andere haben soviel angesetzt, dass man die Hälfte abpflücken musste, da. selbst Stützen nicht genügten, um die Aeste. vor Bruch zu bewahren. Oliven dagegen giebt es wenig und schlecht. Apfelsinen und Citronen sind überladen und Johannisbrod ist übervoll. — Siatice Suworowi ist ein wirklich hübsches Sommergewächs und es ist schwer zu verstehen, wie jüngst ein Korrespondent in einem der grössten engli- schen Gartenbaublätter so abfällıg darüber: urtheilen konnte; vermuthlich hat der Mann. das rechte nicht bekommen. Es hat den ganzen Sonmer bei uns geblüht und blüht noch jetzt und entspricht ganz der hübschen Abbildung, welche die Firma HAAGE & SCHMIDT" letzthın versandte. C. SPRENGER. Literatur. R. Geschwind, Forstmeister der Stadt Karpfen ı. Ungarn, Die Theerose und ihre Bastarde. — Leipzig, Huco VoIGT. 1884. 87 S. Preis 1,60 Mk. Der Verfasser stellt sich im obigen Schrift- chen die Aufgabe, eine Monographie der Theerose zu veröffentlichen. Für den Laien und für den praktischen Gärtner, die sich als besondere Liebhaber mit der indischen Rose beschäftigen, ist das kleine Werk will- kommen zu heissen, da dasselbe grössere und kostspieligere Werke entbehrlich macht. Leider ist Deutschland, besonders das nörd-- liche, zur Freiland-Kultur dieser herrlichen Blume ein ungastliches Land der Cimmerier, und würden sich daher die Hoffnungen der Liebhaber, einige harte Sorten der Thee-. rose ausgenommen, auf die Kultur in Töpfen und unter Glas oder unter sehr guter Decke zu beschränken haben. Der Verfasser giebt‘ zuerst eine Beschreibung der Art, sodann ein Verzeichniss, ein sehr reichhaltiges, der seiner Ansicht nach kulturwürdigen Sorten, darunter jedoch eine Anzahl, welche sich überlebt haben und durch bessere verdrängt worden, sowie Namen von Theerosen, die überhaupt schwerlich noch zu haben, da sie im Laufe der Zeit verschwunden sind. Die Hälfte der Sorten hätte auch genügt, un nur die, welche sich in der langen Zeit allge-- meine Anerkennung erworben haben. So-. dann folgt eine Liste der sogenannten Thee- Bastarde, über deren Eigenschaft als solche yı ul. NN el ee. r 552 Personal- Nachren. — Sprechsaal. RTEN Zurung. sich streiten liesse, und eine Auswahl der besten Theerosen zu verschiedenen Zwecken! und nach verschiedenen Abstammungen.‘ Dann die Kultur der Rose in Bezug auf Boden, Klima, Verwendung, Schnitt, Ver- mehrung und Treiben. Endlich noch die Feinde und Freunde derselben im Thier- reiche und Pflanzenreiche und schliesslich Anleitung über Samengewinnung, künstliche) Befruchtung und Winke beim Ankauf, Trans-“ porte und bei der Anpflanzung von be- zogenen Rosen. Die Namen der Rosen sind ziemlich richtig in der Schreibweise,, obgleich genug Druck- und wissenschaftliche Fehler wieder mit unterlaufen; leider ein Umstand, den man stets ın gärtnerischen Werken findet, wenn der Verfasser nicht im Stande ist, fremde Sprachen, alte wie neue, zu beherrschen. Wir wünschen dieser Mono- graphie, trotz ihres für den praktischen Gärt- ner vielleicht Ueberflüssigen, dennoch unter den Liebhabern und Freunden der Thee- rose viele Abnehmer. CARL MATHIEU. Personalnachrichten. Unser verehrter Mitarbeiter Prof. JAcoBS- THAL, dessen Aufsatz über Araceenformen ım Ornament in der Gartenzeitung bereits zweimal, für England und für Belgien über- setzt ist, erhielt bei Einweihung der tech- nischen Hochschule den rothen Adlerorden 4. Klasse. Dem Wirkl. Staatsrath Dr. EDUARD von REGEL ist anlässlich der St. Petersburger Ausstellung vom Kaiser von Russland ein kostbarer Brillantring, vom Kaiser von Bra- silien der Rosenorden verliehen. Der verdienstvolle Professor Dr. A. FÖR- STER, Oberlehrer am Real-Gymnasium in Aachen, ist am 13. August 1884 gestorben. Derselbe ist rühmlichst bekannt durch seine werthvollen, entomologischen Forschungen, und durch seine vortreffliche »Flora excur- soria des Regierungs-Bezirk Aachen 1878.« Auch hatte derselbe nach dem Tode des Dr. Deeey die Direktion des botanischen Gartens zu Aachen übernommen. Kurz vor seinem Tode war er noch bei den Arbeiten der Reblaus-Kommission im Ahrthal thätig gewesen. Die Direktion des botanischen Gartens in Aachen ist nun seit September d. J. dem Gartendirektor a. D. und Stadtgärtner H. GRUBE übertragen worden. Der Kgl. Garten- -Inspektor G. SCHONDORFF in Oliva bei Danzig, Mitglied des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, starb am 25. October 1884 im 74. Lebensjahre. Eingegangene PrEISvorzereiinissh.. Dammann & Co. in Portici bei Neapel (EngrosPreis-Liste von Gemüse-, Blumen-, Palmen-, landwirthschaftlichen und Gehölz- Samen, Blumenzwiebeln etc.). — F. C. Heine- mann in Erfurt (Offerten für Neuheiten eigener Züchtung und Einführung für 1885), — L. Martn & Gendreau in Tellieres- Trelaze (Maine et Loire) Gemüse-, Blumen-, Baum- und landwirthschaftliche Samen, Engros- Preisverzeichniss für Herbst 1884/85). — Fratelli Sgaravatti in Saonara (Provinz Padua, Italien) (Catalogo generale dei vegetali, Nr. 22). — L. Paillet in Chantenay (Seine) bei Paris. (Extrait du catalogue automne 1884 — printemps 1885). — P. E. Francken in Steenbrugge bei Brügge, Belgien (Prix-courant et catalogue general des cultures, No. 2). — Boettcher & Voelcker in Gross-Tabarz, Thüringen (Engros-Preiverzeichniss über Laub-, Nadelholz-, Gras- und Oekonomie- Sämereien). _ Plantagen und Gärten zu Althaldensleben bei Magdeburg (Verzeichniss der im Freien ausdauernden in- und aus- ländischen Bäume und Sträucher, sowie Obst- sorten und Staudengewächse). — Jacquemet- Bonnefont, pere et fils in Annonay (Ardeche) und Lyon (Catalogue et prix-courant pour l’automne de 1884 et le printemps 1835 de jeunes plants d’arbres, arbrisseaux et ar- bustes etc.) Sprechsaal. Nr. 23. F.H. in C. Wie ist es zu verhüten, dass die Haideerde bei Aussaaten grün wird? Nachdem ich schon alle möglichen Mittel angewandt habe, auch sonst die Schalen zur Aussaat sauber halte, findet sich trotzdem, wenn die Schalen ı4 Tage bis 3 Wochen gestanden haben, ein grüner Ansatz. Da ich nun bei feinen Samen, z. B. Gesnerlaceen, welche doch oben aufgesät werden müssen, dieses Grün nicht entfernen kann, ohne den Samen mit abheben zu müssen, so möchte ich gerne wissen, ob es ein Mittel giebt, dieses zu verhüten? Oder sollte es an der Erde liegen? Ich beziehe dieselbe alle Jahre frisch aus hiesiger Forst! Antwort: Vielleicht ist das Wasser daran Schuld, indem dies oft Algen oder Keime (Sporen) von Algen enthält. — Es empfiehlt sich auch eine leichte Haideerde zu nehmen und diese mit recht gut gewaschenem scharfen Sand (am besten sog. Silbersand) zu mengen. Bei Cyclamen-Aussaaten verfährt einer unserer Züchter so, dass er erst die Samen in einer Schale oben aufsäet, angiesst und nur ganz dünn Erde darüber streut, worauf er dann eine Scheibe darüber deckt. Nach ı4 Tagen streut er wieder etwas Erde darauf und so fort, so dass er allmählich die Schicht erhöht. ——>— Er zip, Zeh A a Bi u F A Dr air a alas. Wu 5 es A . 13. November. Anzeigen. 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Bretschneider & Krügner, E LITATITETSETTITTIRTEITETTTTTRSKTGRITTTRSTTTERTITERTSTOHTSRRRTERERTRTERTETTHTAERLSTKTLETSETETRTSEFRTTERHTISARATSREITERLATERETTEFEERTEETT EIITIIITIIITITITITIIIIITIIITIIIIIITIIITITIIIIIIITIIITIIIIIH BETETETEERETTETETTSTTRTTERESTERTERE -IIIIIIIIIIIIIIIIN | LITTITIITLTITTETITETHTIER FETTE 2 ... SD U DD DD DH JE DRANPMIN GEIST TTS] 71) Sms Dee genen TeBe ER ReeBeee ES: STE S: GEBE ERS ONKRS Äl | Zus Wr 9» ES N : ° : YA) ° Se Abzubildende Pflanzen. IM: SE Diejenigen, welche Abbildungen ihrer Neuheiten oder weniger be- : kl (N kannten älteren Pflanzen ın der »GARTEN-ZEITUNG« veröffentlicht zu sehen : [al er wünschen, werden ersucht, uns womöglich eine Zeichnung oder Photo- graphie derselben und einen abgeschnittenen Zweig, möglichst frisch oder in Herbarienform, zusenden zu wollen. Die Blüthe sollte, wenn es das Format der Zeitung gestattet, stets in natürlicher Grösse auf | ee Are, 2 Ss SE == SB ei DO &On On Or Or On On On en er DAMDARDRADNRPMRDNRMRAMM von Seiten der Leser Klage geführt ist, dass sie diese Abbildungen schon vorher und oft sogar mehrfach in den Katalogen gesehen haben. Vorher werden wir dieselben mit Vergnügen bringen, denn es ist unser ermstlichstes Bestreben, vor allen den deutschen Handelsgärtnern zum Bekanntwerden ihrer oft mit vielen Mühen erzogenen Neuheiten hülfreiche Hand zu bieten, Redaktion und Verlag der „Garten-Zeitung“, La OS IM genommen werden; zum Habitusbild genügt oft ein kleinerer Massstab. (% (% Wir sind auch bereit, die Pflanzen auf unsere Kosten photographiren zu : N m lassen. K] 2 Diejenigen deutschen Firmen, welche illustrirte Kataloge heraus- N)] E % geben, machen wir darauf aufmerksam, dass wir in Zukunft solche Ab- M) ls]; DPildungen, die bereits in Katalogen erschienen sind, nachher nicht : (N SA: mehr in der »GARTEN-ZEITUNG« veröffentlichen können, da mit Recht IR Is -— > ZI FE N CIRIER ER, RR II III . HS ER] SS I — & ZZ IeS en BE < | | | SITZITZZICEZICHTD | fe | N | 5 ZITITZITTIENT N a N S N VESFSDDE BLZ DERBRSESFSSOESSESSSSEORESSEOSSESTETE EEE Um | 4 Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Sehönebergerstr. 17a. Hierzu eine Beilage von der Verlagshandlung von Paul Parey in Berlin. Ill. Jahrgang. Nr. 47. SOI—TNTıO OLI0ILI0FTOLTI0OLZI0T7I0II0LT 2 © WOCHENSECHRIFT 2 | FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von 3 Dr. L. WITTMACK Professor a.d. Universität u. der landw, Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in der K. Pr. Staaten, Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten‘ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“, Erscheint jeden Donnerstag. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse. ; Preis vierteljährlich 4 Mk. ANNONCEN Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt, werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Verlag von PAUL PARBY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Inhalt. Der chilenische immergrüne Nussbaum. |Miscellen: Eine neue Remontant-Rose » Madame la Guevina Avellana Molina. (Proteaceae). (Mit Abbild.) Baronne de Blochansen«. — Napoleons-Rose. — Ueber den bisherigen Verlauf und Erfolg der bis Ende| Blühende Rosen. — Samen-Gesuch. — Aus Tiflis. 1882 zur Ausführung gebrachten Anbauversuche | Literatur. mit ausländischen Holzarten. ' Amtliche Bekanntmachung. — Bekanntmachung, be- Dieffenbachia Jennmanii Hort. Veitch. (Mit Abbild.)| treffend die Reblauskonvention - Die Pfirsichzucht in Montreul. Von JoH. BÖTTNER. | Personalnachrichten. Plagianthus Lampeni W. B. Booth. Malvaceae | Sprechsaal (Bombaceae). (Mit Abbildung.) | Bekanntmachung. i Der Unterzeichnete theilt hierdurch mit, dass es gelungen ist, eine ausgezeichnete Kraft für die Behandlung der praktischen Fächer in der GARTEN-ZEITUNG zu gewinnen. Herr W. Perrıng, Inspektor des Kgl. botanischen Gartens zu Berlin, - wird vom 1. Dezember d. ]J. an in die Redaktion der GARTEN-ZEITUNG mit eintreten und letztere von dem Unterzeichneten mit ihm gemeinsam redigirt werden. Auf diese Weise wird es möglich, dem Wunsche vieler Leser zu ent- sprechen und noch ein grösseres Gewicht auf die verschiedenen Gebiete des praktischen Gartenbaues zu legen, ohne dabei der Wissenschaftlichkeit Abbruch zu thun. Die engen Beziehungen des Herrn Inspektor PERRING zum Kgl. botanischen Garten geben nach beiden Richtungen hin dafür die besten Garantieen. L. Wittmack. Anzeigen. 7 Verlag von PAUL PARFY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Die Gartenkunst der ıtalienischen TRenalssaner Zait Von Ä W. P. Tuckermann, Kaiserl. Post- Baurath und Docent an der technischen Hochschule zu Berlin. ’ Mit 21 Kichtdrucbildern und 52 Sinfographien. Preis gebunden 20 M. Der Inhalt des Buches gliedert sich in folgende Abschnitte: Programm der italienischen Renaissance-Parkanlagen. — Charakter der.italienischen Landschaft. — Vorschule des italienischen Renaissance-Parkes. — Schilderung der wichtigsten Renaissance-Gartenanlagen Italiens vom XVI. bis XIX. Jahrhundert. — Die italienische Renaissance-Gartenkunst in Verbindung mit den übrigen bildenden Künsten. Verzeichniss der Abbildungen. Grundriss der Villa Madama. — Fontaine aus dem Park der Villa Albani in Rom. — Park der Villa Trotti am Comer See. — Park der Villa Melzi am Comer See. — Der Orangen-Gang der Villa Carlotta bei Tremezzo am Comer See. — Das grosse Parterre in der Villa Giulia bei Bellagio. — Der See mit dem Diana-Tempel im Park der Villa Pallavieini zu Peg]li bei Genua. — Giardini Garibaldi (Sieilien). — Partie im Park der Villa Taska bei Palermo. — Durehschnitt und Grundriss der Villa Scoglietto bei Genua. - Villa Pallavicini bei Genua, genannt delle pe- schiere.e. Fontaine aus der Villa Albaniin Rom. - Plan des Tuscum. — Plan des Laurentinum. — Ruinen der Villa Cicero zu Tusculum (Frascati). - Kreuzgangsgarten von San Paolo in Rom. — Ballustraden-Geländer mit Vase aus der Baroque-Zeit. — Isola bella im Lago maggiore. — Terrassen der Isola bella. — Grosse Treppe zu den obersten Terrassen und dem Castell der Isola bella (Lago maggiore). — Partie von den oberen Terrassen der Isola bella mit der Aussicht auf Stresa. — Garten der Villa Malta in Rom. — Garten der Villa Altieri in Rom. — Grundrisse der Villa Madama und Sachhetti. — Durch- schnitt und Gartenansicht der Villa Madama am Monte Mario bei Rom. — Villa Pia in Rom (Grundriss). — Villa d’Este in Tivoli (Grundriss). — Ansicht der Mittel-Terrasse (Girandola) der Villa d’Este in Tivoli. — Ansicht der Langaxe der Villa d’Este in Tivoli. - Ansicht der Villa d’Este in Tivoli in der Querachse. — Fontaine in der Villa d’Este mit der Aussicht auf die grosse Cascade von Ti- voli. — Garten der Villa Giusti in Verona. — Garten der Villa Pallavieini zu Pegli bei Genua. — Passeggiata del monte Pincio in Rom. - Villa Pallavicini bei Genua, ge- nannt delle peschiere. — Villa Medieis in Rom. Garten- ansicht — Villa Medieis in Rom. Die Aufstellung der Antiken. — Villa Fransoni in Albaro bei Genua. — Villa Medicis in Rom (Grundriss). — Giardini Boboli und Pa- lazzo Pitti in Florenz. — Gartenamphitheater der Giar- dini Boboli und Gartenansicht des Palazzo Pitti. — Plan und Ansicht der Isola bella in den Giardini Boboli. — Plan der Villa Aldobrandini in Frascati, genannt Belve- dere. — Ansicht der Wassertreppe im Garten der Villa Monte Dragone in Frascati. — Wassertheater der Villa Aldobrandini in Frascati. — Plan der Villa Caprarola in Umbrien (1. Etage). Plan der Villa Barberini in Rom. — Villa Sacchetti bei Monte Mario in Rom (Grundriss, Durchschnitt und An- sicht). — Casino der Villa Caprarola. — Plan der Villa Giustiniani in Bassano zwischen Rom und Sutri. — Villa Muti bei Fraseati. - Fontaine Medieis, Wasserschloss im Garten des Palais Luxemburg zu Paris. — Der Park von Versailles (Grundriss). — Der Park vonVersailles (Ansicht). — Avenue aus dem Schlosspark von Versailles, — Der Park von Marly (Grundriss). — Der Park von Marly (An- ‚| sieht). — Plan der Villa Borghese in Rom. — Plan der Villa Borghese in Rom (Detail der vorigen Figur.) — — Villa Borghese (Zweischalige Fontaine). — Flusspferd- Fontaine im Park der Villa Borghese in Rom. — Plan der Villa Pamphili vor der Porta San Pancrazio in Rom. — Parterre und Terrasse der Villa Pamphili-Dora. — Plan der Villa Albani vor der Porta Salara in Rom. — Ansicht des Parks der Villa Albani. Villa Albani (Fontaine). — Villa Albani (Laubengang) — Ansicht des Tempietto, als Portal zum seitlichen Gartentheil. — Die grosse Cascade im Park von Caserta bei Neapel. — Heckenweg mit Herme in der Villa Medieis in Rom. — Detail aus den Cascaden-Scenerien im Park von Caserta. Landschaftsgärtner und Liebhaber werden selten ein Buch in die Hand nehmen, gleich ansprechend, sowohl durch den fesselnd geschriebenen Text, wie die pracht- vollen Abbildungen, welche Grundriss und Ansichten der schönsten Gärten der Renaissauce geben und unschätzbares artistisches Material und Motive für eigene gärtnerische Entwürfe und Schöpfungen bieten. . Zug bezielien: drop nn Plan der Villa Negroni inRom. — y h Der chilenische immergrüne Nuss- baum, Guevina Avellana Molina. (Proteaceae). (Mit Abbildung.) | iese Pflanze wurde von WIELIAM But, London, Chelsea, vor wenigen Jahren eingeführt und erst kürzlich, am Der chılenische immergrüne Nussbaum. {9 ER INN % ee 2 ar a ae So 2 52 Br A x {| ö er HF, . 553 früchten, die mandelartige Samen ent- halten, welche in Chile und Peru gegessen werden. Sie haben einen milden, etwas öligen Geschmack. Das Fleisch der Frucht dient als Ersatz der Granatäpfel. Guevina. gehört zu der Abtheilung Grevilleae der Proteaceae und ist in Devonshire hart. Ob sie in andern Theilen Englands aushält, scheint Gard. Chron. fraglich; bei uns muss sie sicher gedeckt Y Fig. 159. Der chilenische immergrüne Nussbaum, Guevina Avellana Molina. ‚12. Juli d. J. in Gard. Chron. S. 41 Fig. 10 abgebildet. Wir haben unsere Zeichnung ‚darnach herstellen lassen und geben nach- stehend BULL’s Beschreibung: Immergrüner Strauch, im Vaterlande bis 10 »2 hoch, mit lederartigen, unpaarig ‚gefiederten Blättern, die aus 2—5 Paar ‚eiförmiger, gezähnter Blättchen bestehen. Die Blüthen bilden einfache, aufrechte Trauben, von 6—12 cm Länge und ent- wickeln sich zu kugeligen, essbaren Stein- 2 5 RS werden. Jedenfalls ist es aber ein sehr hübsches Gehölz. Die Zeichnung ist nach einem blühenden Exemplar des Herrn I. F. BOLITHO Esq., Greenway, Brixham, Devonshire. FERDINANDVON MÜLLER sagt in seinem wichtigen Werke: »Auswahl von ausser- tropischen Pflanzen etc.*)« S. 184: *) Deutsch von Dr. EDMUMD GOEZE, Kgl. Garten- inspektor in Greifswald, Kassel und Berlin, THEODOR 47 554 Anbawversuche mit ausländischen Holzarten. [| GARTEN-ZEITUNG »„Guevina Avellana Molino (QOuadrıa heterophylla Ruiz und Pavon), der immer- grüne Haselnussstrauch, welcher sich vom mittleren Chile nach dem Chonos-Archipel erstreckt. Einer der schönsten Bäume, welche man kennt und der Io »z hoch wird. Die schneeweissen Blüthenähren finden sich zu gleicher Zeit wie die korallenrothen reifen Früchte. In den kälteren südlicheren Regionen nimmt derselbe viel beträchtlichere Dimensionen an. Das zähe und elastische Holz findet zum Bau von Kähnen Verwendung. (Dr. PrıILippl.) Die Frucht des verwandten Brabejyum stellulatumm kann nur mit Vor- sicht und im gerösteten Zustande genossen werden, da sie roh entschieden schädlich oder selbst giftig ist. Ueber. den bisherigen Verlauf und Erfolg. der bis Ende 1882 zur Aus- führung gebrachten Anbauversuche mit ausländischen Holzarten.“) (Mittheilung des Herrn Ministers für Landwirthschaft Domänen und Forsten Dr. Lucius vom 21. Nov. 1883 an das Haus der Abgeordneten. Drucksache No. 9.) Im Auszuge. 1. Pinus rigida Whller, Pechkiefer (Pitch Pine). Ausgesäet wurden ca. I59 #2 in 5I Oberförstereien. Trotz Dürre lief der Same in den Kämpen — selbst auf armem Kiefernboden III. — IV. Klasse — überall sehr gut auf. An manchen Orten erreichten die Pflanzen schon im ersten Herbste eine beträchtliche Höhe (23 — 25 cm), und trieben ohne Bildung von Endknospen bis in den Winter hinein. Im nächsten Frühjahre setzte sich der Trieb ohne Abgrenzung weiter fort. In der Ober- försterei Jacobshagen (Regierungsbezirk Stettin), wo bereits seit 1877 Anbau- versuche mit dieser Holzart angestellt worden sind, treiben die ins Freie ge- pflanzten Pechkiefern fast alljährlich 2 Quirle. In 21 Revieren haben die Pflanzen FISCHER. Wir empfehlen dieses inhaltsreiche Buch angelegentlichst. *) Auf speziellen Wunsch mehrerer Abonnenten abgedruckt, sich gegen alle Fröste unempfindlich. gezeigt; aus den übrigen Revieren da- gegen werden bald mehr bald minder verderbliche Frostschäden, doch meist mit dem Bemerken gemeldet, dass die gemeine Kiefer (Pinus selvestris) entweder ebenso stark, oder noch stärker von der Ungunst der Witterung zu leiden gehabt habe. In vielen Fällen entwickelten die zurückgefrorenen Pflanzen zahlreiche Aus- schläge aus dem Wurzelknoten, oder aus Seitenknospen, so dass die Pflanzen einen buschartigen Wuchs erhielten. Im Ganzen scheinen die Versuche mit dieser Holzart nicht aussichtslos zu sein. 2. Abies Donglasii Lindley, Douglastanne. Hiervon wurden — meist im Jahre 1882 — in 57 Revieren etwa 285 Ag aus- gesäet. Die Aussaat von 1831 beschränkte sich nur auf geringe Quantitäten. Der Samen lief — zumal 1882 — fast überall so dicht auf, dass auch für diese Holz- art ein geringeres Aussaatquantum vielfach - empfohlen wird, als solches der Arbeits- plan (1,5 2g pro a) vorschreibt. Die jungen Pflanzen entwickelten sich überaus üppig, machten vielfach einen 2. Trieb, und wuchsen krautartig bis in den Winter hinein, ohne genügend zu verholzen. Es wird deshalb fast überall über grossen Frostschaden, namentlich im Monat März, geklagt, wo langanhaltende scharfe Nacht- fröste ohne Schnee mit sonnigen warmen Tagen wechselten. Nur in einigen wenigen Revieren sind die Pflanzen entweder ganz ohne, oder doch mit nur geringen Frost schäden davongekommen. Zur Cha- rakteristik des Winters 1882/83 möge übrigens bemerkt werden, dass z. B. im Revier Warnow (Stettin) ganze Kampbeete der gemeinenKiefer totalerfroren, während daneben liegende Beete der Douglastanne nur an den Spitzen Schaden litten und Beete der Edeltanne ganz intakt blieben. Am meisten litten die kräftigsten Pflanzen, welche im 2. Triebe standen; weniger die schwächer und weniger üppig entwickelten. Es wird daher von einigen Oberförstern in Vorschlag gebracht, die Saatkämpe auf ärmeren Boden anzulegen, um ein weniger geiles Wachsthum und besseres Verholzen der Pflanzen zu er- zielen. In vielen Fällen schlugen die zurück gefrorenen Douglastannen wieder von Neuem kräftig aus, und gewähren | 1884. 20. 0. November.] Anbauversuche mit ausländischen Holzart ten. Fils» Tai jetzt ein freudiges Aussehen. Aus fast allen Landestheilen wird gemeldet, dass ältere Exemplare trotz mehrfacher Frost- schädigungen ein vorzügliches Wachs- thum und Gedeihen zeigen (6jährige bis 3 »» hoch). Freilich kann nicht verhehlt werden, dass ein hoher Procentsatz der in den letzten Jahren erzogenen Pflanzen total erfroren ist, und zwar weniger durch Winter- als durch Frühjahrsfrost. Ueberhaupt scheint die Douglastanne in der ersten Jugend sehr zart zu sein. Aus verschiedenen Gebirgsrevieren wird Schaden durch Sonnenbrand an den Kämpen gemeldet. Seitenschutz oder lichten Schirm scheint sie zu lieben. Im Uebrigen ist sie wohl nicht anspruchsvoll in Bezug auf den Boden, da Pflanzungen auf Dünen (Darss u. a. a. O.) ziemlich gut gerathen sind. Nässe scheint sie zu meiden (Mirau). Einzelne kleine Frei- saaten sind auf Freilagen mit Seiten- schutz gut angeschlagen. 3. Abies Nordmanniana Steven, - Nordmannstanne. Der 1831 direkt aus Tiflis bezogene Samen (ca. 240 #%g) wurde in Kämpen von 28 Oberförstereien ausgesäet, erwies sich jedoch leider wenig keimfähig, so dass — zumal bei der herrschenden Dürre im Frühjahre und Vorsommer — sich nur wenige meist schwächliche Pflanzen entwickelten. Trotz dieses grossen Missstandes be- richten fast alle Oberförster ein gutes Gedeihen des verbliebenen Pflanzenrestes, _ namentlich auch eine geringe Empfindlich- keit derselben gegen Fröste; die Ent- wickelung ist eine sehr langsame, im _ Uebrigen das Verhalten dem der Edel- tanne ähnlich. Auf ärmerem Boden litten die jungen Pflanzen mehrfach durch Dürre, auch gingen viele Schwächlinge durch Auffrieren des Bodens zu Grunde. 4. Carya alba Nuttall, Weisse Hickory. Ausgesäet wurden ca. 140 Al in 52 Oberförstereien und zwar zum grossen Theil in Form von Bestandessaat. Die harten Nüsse brauchen nach dem übereinstimmenden Urtheile der Bericht- erstatter zu ihrer baldigen Keimung einer ziemlich bedeutenden Wärmemenge bei gehöriger Bodenfrische. Wo sich diese _ Bedingungen nicht im genügenden Masse 555 entweder wegen zu kalten, oder zu feuchten, oder zu trockenen Bodens, wegen zu hoher kalter Lage, oder wegen zu starker Beschattung (namentlich in Buchen) vorfanden, keimten die Nüsse meist so spärlich und vereinzelt bis in den Spätherbst hinein, dass einerseits die den Nüssen eifrig nachstellenden Eich- hörnchen, Mare Hasen etc. viele Saat verschleppten, resp. verzehrten, anderer- seits der Frost, namentlich unter den spät aufgelaufenen Pflanzen, bedeutenden Schaden durch Zurückfrieren, ja gänzliche Tödtung anrichtete. In einigen Revieren wurden die Nüsse vor der Aussaat in feuchtem Sande unter täglichem Be- giessen eingeschlagen, worauf eine gute Keimung nach etwa 4 Wochen erfolgte. Im Uebrigen wird — abgesehen von der geringen Güte des Saatgutes im Jahre 1881 — überall über Frostschäden geklagt. So ist im Allgemeinen der Stand der Kulturen bis jetzt kein sehr befriedigender. 5. Fuglans nigra Linne, Schwarze Wallnuss. Aussaat: ‚ca, 123.4 :ın .55.,Obes förstereien; meist Bestandessaaten. Auch diese übrigens sehr raschwüchsige und kräftig sich entwickelnde Nussart liebt nach den übereinstimmenden zahlreichen Berichten einen warmen und frischen, kräftigen Boden. Andauernde Feuchtig- keit scheint sie nicht zu vertragen, während Dürre in der Keimungsperiode auf ärmerem Boden verderblich wird; späterhin ist sie anscheinend gegen Dürre auf kräftigsem Boden ziemlich un- empfindlich. Trotz der Ungunst der allgemeinen Witterungsverhältnisse hat sie fast über- all — selbst in den östlichen Provinzen — die beiden Winter glücklich überstanden. Freilich sind unverholzte Triebspitzen vielfach erfroren, auch sind bei spätem Auflaufen namentlich auf armen oder kalten Boden oder bei starker Be- schattung, manche Pflanzen durch Frost völlig verloren gegangen. Im Ganzen scheint jedoch das Resultat ein gutes und erfreuliches zu sein. Die Angabe des Arbeitsplanes, Fug/ans nigra sei eine Schattenholzart, ist “wohl eine irrthümliche. Nach den vorliegenden Berichten ist diese Nuss mehr eine Licht-, als eine Schattenpflanze. 556 Zurückgefrorene oder verbissene Triebe ersetzt Fuglans nigra leicht und kräftig, schlägt auch aus dem Wurzelknoten aus, wenn der ganze Schaft verloren ge- gangen ist. 6. Pıinus ponderosa Douglas, Gelbe Kiefer. (Yellow -Pine.) In 31 Oberförstereien wurden ca. 28 Ag in Kämpe ausgesäet; doch sind die er- zogenen Pflanzen fast überall dem Froste oder den sonstigen Unbilden der Witterung erlegen. Nur einige Hundert — meist schwächliche — Pflanzen haben sich erhalten. 7. Pinus Feffreyt Engelmann et Murray, Nefireys’Kıefer Etwas besser ist der Erfolg der mit Pinus Feffreyi in 41 Revieren bei einer Kamp-Aussat von ca. 61 #g ausgeführten Versuche. In den meisten Revieren sind freilich die Pflanzen durch Frost oder Dürre eingegangen, doch haben sie sich in den Oberförstereien Sadlowo (Königs- berg), (Potsdam), Jakobshagen (Stettin), Reinerz (Breslau), Rybnick (Oppeln), Quickborn und Schleswig (Schleswig), Obereimer (Arnsberg), Johannisberg (Wiesbaden), Saarbrücken und Saarburg (Trier) gegen Fröste unempfindlich erwiesen. Die Ent- wickelung ist nicht überall eine kräftige; doch wird solche auch in einigen Revieren als gut hervorgehoben. Pinus Feffreyi, eine offenbare Licht- pflanze, treibt eine sehr lange Pfahlwurzel mit wenigen Seitenwurzeln und scheint den frischen, humosen, lehmigen Sand zu lieben, dagegen Nässe und strengen Boden zu meiden. Mäuse und Eichhörn- chen verzehren den Samen. Engerlings- und Rüsselkäferschäden wurden bemerkt. 8. Pinus Laricio Poiret, var. corsicana, Korsische Schwarzkiefer. Bis zu Ende des Jahres 1882 wurden von dieser Holzart nur erst 2,25 %g Samen in Kämpe ausgesäet, und zwar in die Pflanzgärten zu Chorin und Karnkewitz. Die Pflanzen litten — ganz ebenso, wie die von Pinus silwestris — durch Frost, und lässt sich daher über diesen Fremd- ling noch nichts weiter sagen. 9. Picea Sitchensis Carriere, Sitchafichte. Die Aussaat betrug ca. 24 2. und Anbauwversuche mit ausländischen Holzarten. Carzig (Frankfurt), Dippmansdorf zwar in 36 Oberförstereien. welche zum Auffrieren neigen. Etwa vom dritten Jahre ab wird der Wuchs. kräftiger. Trotz der Zartheit der Pflanzen haben sich dieselben in einer grösseren Anzahl von Revieren gegen Frost ganz unempfindlich erwiesen. Auf andern Revieren froren nur die Nach dem übereinstimmenden Urtheile der Bericht- erstatter ist die Entwickelung der Pricea Sitchensis in den ersten beiden Jahren eine sehr langsame und schwächliche. Sie eignet sich daher nicht für Böden, Spitzen zurück; mehrfach ist sie allerdings ganz erfroren, zumal bei später Keimung,, wie solche 1881. bei stattfand. 10. Cupressus Lawsoniana Murray, Lawsons-Cypresse. Bis 1882 haben Versuche mit dieser Holzart noch nicht stattgefunden. 11. Thuya Menziesii Douglas, Riesen-Lebensbaum. Auf 18 Revieren wurden im Jahre 1881 ca. 8 kg ausgesäet; die während und nach der Dürre meist der Kulturzeit herrschende grosse Dürre liess den Samen theils gar nicht, theils nur spärlich auflaufen. . entwickelten sich überall sehr langsam und sind meist noch recht klein. Dürre, Die Pflänzchen Graswuchs und Fröste richteten manchen Schaden an. 12. Funiperus virginiana Linne, Virginischer Wachholder. Die Aussaat betrug ca. 13 Ag in 24 Revieren. Der Samen lag meist ein Jahr über. Das Verhalten war dem der Thaya Menziesii sehr ähnlich. Der Samen lief, wenn überhaupt, meist spärlich auf, die Entwickelung der Pflanzen war eine lang- same. Dürre, Graswuchs und Fröste (namentlich bei spätem Auflaufen) schade- ten vielfach, an anderen Orten war Junz- perus virginiana hart. 13. Acer californicum Torrey et Gray, Kalifornischer Ahorn. | } h. Es wurden auf 32 Revieren mit ca. R 105 %g Kampsaaten ausgeführt. Selbst N: in den östlichen Provinzen schlugen die | Saaten meist gut an, welches das der einheimischen Ahorne vielfach übertrifft. Bei nicht genügender und zeigen die Pflanzen meist ein freudiges Wachsthum, N. Re "1884. 20. November. Verholzung froren stellenweise die Spitzen zurück, doch zeigten sie sich fast überall winterhart. Der Samen liegt mitunter über. Namentlich auf ärmerem Boden ist der Ahorn gegen Dürre empfindlich; auch auf besseren Böden werden die Blätter bei anhaltender Trockenheit und Wind leicht schlaf. Doch macht derselbe an- scheinend keine grossen Ansprüche an den Boden. Schweren und festen Boden meidet er. Licht und Bodenfrische sagen ihm zu. Nässe scheint er nicht zu ver- tragen. Bei Beschädigungen entwickeln sich kräftige Ausschläge. Auch einjährig ins Freie verpflanzt, gedieh diese Holzart meist gut. Leichten Seitenschatten scheint sie zu ertragen. Ein zu dichter Stand im Saatbeet wird leicht verderblich (Saar- brücken); dem Wildverbiss stark ausge- setzt. 14. Acer saccharinum Wangenhein, Zucker-Ahorn. Noch nicht angebaut. 15. Acer dasycarpum Ehrhart, Weisser Ahorn. "In Chorin (Potsdam) und Reinerz (Breslau) wurden 1,75 #g ausgesäet. In ersterem Reviere hat sich diese Lichtholz- art auf frischem, lehmigem Sande gut bewährt und hart erwiesen, während sie in Reinerz bis zur Erde abeefroren ist, und nur dürftige Ausschläge entwickelt hat. In Broedlanken (Gumbinnen), Biesen- thalund Eberswalde (Potsdam), Karnkewitz (Coeslin), Nienburg (Hannover) und Hom- burg (Wiesbaden) haben sich dagegen - Pflanzungen mit jungem, meisteinjährigem Materiale überall freudig entwickelt und gegen Witterungseinflüsse unempfindlich gezeigt, abgesehen vom Zurückfrieren unverholzter Triebe und vom Welkwerden der Belaubung bei anhaltender Trockniss. Auch auffeuchtem Moorboden des Reviers Biesenthal ist eine Pflanzung von Halb- heistern befriedigend ausgefallen. 16. Fraxinus pubescens Lamarck, Roth-Esche. Noch nicht angebaut. 17. Betula lenta Linne, Hainbuchenblätterige Birke. Die im Jahre 1832 erfolgte Aussaat von ca. 6 Ag Samen in Kämpe von I9 Anbauversuche mit ausländischen Holsarten. vr VEN Resultate: Die Entwickelung der Pflanzen ist namentlich im ersten Jahre eine un- gemein langsame. Die sehr zarten Pflanzen leiden deshalb leicht durch Graswuchs, Dürre und Auffrieren des Bodens. Gegen Frost sind sie aber trotz ihrer Zartheit unempfindlich. Die Birke liebt Licht und scheint strengen Boden zu meiden. Der Samen liegt theilweise über. 18. Carya amara Mhichaux, Bitternuss-Hickory. 19. Carya tomentosa Nuttall, Michaux, Weichhaarige Hickory. 20. Carya porcina Nuttall, Glattblätterige Hickory. Das Verhalten dieser drei Nussarten hat sich bis jetzt als dem der Carya alba sehr ähnlich herausgestellt. Angebaut wurde bis jetzt ausserdem Carya sulcata, die ebenfalls nichts Abweichendes darbot: Der Wuchs der amara, tomentosa und porcina, namentlich aber der swJcata war etwas weniger langsam als bei der alba. 21. Ouercus rubra Linne, Roth-Eiche. Die Aussaat von ca. 17 klin 24 Revieren ergab — abgesehen von dem theilweise mangelhaften Saatgute— fast durchgängig sehr günstige Resultate, da die jungen Pflanzen schneller als die einheimischen Eichen wuchsen, auch meist völlig frosthart waren. Unverholzte Triebe froren zurück. Die Eicheln lagen mehrfach ein Jahr über. Mäuse und Wild schadeten der Rotheiche in gleicher Weise, wie den ein- heimischen Arten. Mit 22. Populus serotina Th. Hartıg, Späte Kanadische Pappel und 23. Populus monilifera Aıton, Gemeine Canadische Pappel wurden Anbauversuche bisher nicht an- gestellt. Dieffenbachia Jenmanii Hort. Veitch. (Mit Abbildung ) Diese neue Aroideae aus British Guiana ist vom Inspektor (Superintendent) des botanischen Gartens in Georgetown, 557 0 „Revieren ergab übereinstimmend folgende 558 Dieffenbachia Fenmanü Hort. Veitch. London, Chelsea, gesandtund von letzteren länglich, . zugespitzt, 25—30 cm lang, ihm zu Ehren benannt worden. 8—IO cn breit, mit einer vorspringenden Dieffenbackia Fenmanii Hort, Veitch, Fig, 160, Sie ist kräftig im Wuchs und treibt breiten Mittelrippe, von der die seitlichen mehrere Stengel aus der starken Wurzel, Nerven schief und symmetrisch nach die sich wieder verzweigen. Das Laub beiden Seiten abgehen. 1884. 20. November. 559 Die Pfr sechzucht in. Montreuil. Die Grundfarbe der Blätter, ein reiches, länzendes Grün, wird gehoben durch ‚ein milchweisses Band längs jedes Seiten- nerven und durch einige weisse Flecke zwischen ihnen. Die Streifen und Flecke ‘sind halb durchsichtig, so dass das Blatt ‘von unten ebenso bunt aussieht wie von oben. ‘Die Urtheile der englischen Blätter über diese buntblätterige . Warmhaus- pflanze lauten sehr günstig sie erhielt auch ein Zeugniss I. Klasse von der Kgl. Gartenbau-Gesellschaft in London am 8. Januar. 1884 und ein Verdienstdiplom ‚seitens der Kgl. botanischen Gesellschaft ‚am 26. März d. J. — Unsere Abbildung verdanken wir Hrn. VEITCH & Sons. Die Pfirsichzucht in Montreuil. Von - JOHANNES BÖTTNER. “Miontreuil sous bois, einer der östlichen Vororte von Paris ist durch seine ausgezeichnete Pfirsichzucht nicht nur in Frankreich, sondern auch über dessen Grenzen hinaus berühmt geworden. Schon vor etwa 200 Jahren soll der Pfirsichbaum in Montreuil angepflanzt und gepflegt worden sein; jedenfalls steht fest, dass zur Mitte des vorigen Jahrhunderts mehrere Mauern Montreuils mit Pfirsich- bäumen bepflanzt und dass schon damals die Montreuiler Pfirsichfrüchte vorzüglich waren. Der sich unverhältnissmässig mehrende Bedarf guter Früchte auf dem Markt von Paris steigerte die Anlage neuer Pfirsich- mauern, und so entstand der grosse Kom- plex von Pfirsichgärten, welchen wir heut noch bewundern. In den Jahren von 1860—70 stand der Pfirsichbau von Montreuil in seiner höch- sten Blüthe, der harte Winter von 1870/71, die Belagerung von Paris, die ungünstige Witterung der letzten Jahre, namentlich aber der Frost von 1879—80 hat den Kulturen viel geschadet, und die fremde Konkurrenz auf dem Markte beginnt eben- falls sich fühlbar zu machen, so dass Montreuil, weit entfernt an Bedeutung zu sinken, nicht mehr die freudige Prosperität früherer Jahre aufzuweisen hat. Trotz- dem verdient es vor allen anderen Obst- kulturorten Frankreichs die Beachtung aller Gärtner und Gartenfreunde, und kein solcher wird Paris besuchen, ohne einige Stunden auf dem klassischen Boden alt französischer Obstkultur zu weilen, wo einst LEPERE, der im vorigen Jahre ver- storbene Altmeister der Montreuiler Pfir- sichzucht, das Messer und den Spaten in der Hand, das Kreuz der Ehren-Legion verdiente, wo er nicht nur bescheidene Gärtner, sondern auch hohe Herrschaften und Gelehrte mit den Geheimnissen seiner Kunst vertraut machte. Wenn wir von einer der umgebenden Höhen das Gewirr der Montreuiler Pfirsich- mauern betrachten, so drängt sich uns gleich die Ueberzeugung auf, dass, die Gärten nach und nach aus Feldgrund- stücken entstanden sind, und in der That ist es so; es giebt nur sehr wenige arron- dirteGärten, und derPfirsichzüchter bildete ehemals und vereinzelt noch jetzt eine neue Anlage, sobald eine günstige Ernte die Mittel dazu gab. Esbestehtin Frankreich die Bestimmung, dass eine Mauer nur in einer, der eigenen Höhe gleichen Entfernung von der Grenze des Grundstückes angelegt werden darf; da die Montreuiler Pfirsichmauern ge- wöhnlich 2,30— 2,50 »z2 hoch sind, so ent- steht dadurch die Nothwendigkeit, sie ebensoweit von der Grenze des Grund- stückes anzubringen, es ermöglicht dies aber zugleich die Bepflanzung der Aussen- seite der Einschliessungsmauern, und dies wird stets ausgenutzt. Ausser diesen Mauern, welche das Grundstück umgeben, sind noch, je nach Grösse des Gartens und je nach Bedarf, mehr oder weniger Zwischenmauern angebracht, welche eben- falls zum Anpflanzen von Spalieren dienen. Man sagt gewöhnlich, dass die Montreuiler die Ostseite vorziehen; es mag etwas Richtiges in dieser Ansicht liegen, aber nach dem Montreuiler System entsteht durch Errichtung einer östlichen Mauer auch eine westliche, welche selbstver- ständlich nicht unbepflanzt sein kann, und man findet im Allgemeinen ebensoviele südliche, nördliche, süd- und nordwest- liche, sowie dem entsprechend süd- und nordöstliche Mauerseiten. Alle diese Ex- positionen werden mit Spalieren bepflanzt, allerdings für Pfirsiche vorwiegend die günstigsten reservirt, während die übrigen für Birnen und Kirschen, seltener für Pati Die Pfirsichzucht in Montreul. 560 Pflaumenund Aprikosen verwendet werden. Reben dienen als Einfassung der Gärten oder als Zwischenkulturen innerhalb der Mauern. Der Boden Montreuils ist ein theilweise mit Sand vermischter Lehm, durch häufige fortgesetzte Düngung fruchtbar gemacht und durch rege Bearbeitung den günstigen Einwirkungen der Natur ausgesetzt. Die Mauern sind mit einer dicken Lage Gyps bedeckt, welche Decke es möglich macht, die Nägel zum Heften der Leitzweige im Winter und der Fruchtzweige im Sommer an jedem Platze einzuschlagen; es ist nämlich in Montreuil die Lappenpallisage, bei welcher man den zu heftenden Zweig oder Trieb mit einem kurzen Tuchstreifen umschlingt, die beiden freibleibenden Enden mit einem Nagel durchbohrt und an dieWand heftet, allgemein angewendet. In den sorgfältiger gepllegten Gärten ist ferner eine Schutzvorrichtung oberhalb der Pfirsichbäume angebracht, welche, . meistens aus schmalen Strohmatten be- stehend, in den rauhen Frühlingstagen Frost, Regenschauer und ähnliche Unbill von den Bäumen und deren Blüthen ab- hält und so viel dazu beiträgt, Krankheiten und Verluste durch Frost zu vermeiden. Ein eigentliches Decken der Bäume mittelst Tannenreisern, Strohmatten und Tüchern kommt selten in Anwendung. Eine ausführliche Anleitung zur Anzucht und Pflege des Pfirsichbaumes gab ALEXIS LEPERE in seinem bekannten Buche, welches von Hofgärtner HARTWIG in's Deutsche übertragen wurde. Hier sind die einzelnen Arbeiten nach Reihenfolge der Ausführung mit einer Genauigkeit angegeben worden, welche selbst die Montreuiler Pfirsichzüchter nicht kennen, denn dieselben haben sich im Allgemeinen wenignach den Anweisungen desbekannten Meisters gerichtet und sind stets ihre eigenen Wege gegangen; man findet da- her auch, wenn man die Montreuiler Gärten durchschweift, wenige genau und regelmässig gezüchtete Formen, ein Mangel im Gleichgewicht besteht fast immer, aber Früchte haben sie alle im Ueberfluss und zwar schöne und grosse Früchte, wie solche nur an französischen Spalieren wachsen können. Gewöhnlich bildete man eine Form, welche zwischen der unregelmässigen Fächerform und LEPERE’s Carr&epalmette die Mitte hält, hie und da wird auch die einfache schiefe Palmette gezogen, abe fast nie eine kleine Form, wie der vo Du BREUIL empfohlene schiefe Cordon welcher zwar gezogen werden kann, abe mit Schwierigkeit fruchtbar gemacht wird. ° Das Ausbrechen derüberflüssigen Triebe ist eine Arbeit, die von allen Züchtern in Montreuil mit grosser Regelmässigkeit ' ausgeführt wird, ebenso werden später die für den Ersatz wichtigen Triebe mit vieler Aufmerksamkeit pincirt und den Leitzweigen entlang angeheftet. i Mit dem Monat Juli beginnt die Ernte, welche bis Oktober andauert. Früher wurden in Montreuil nur neun Sorten | kultivirt, welche der Reihe nach jede | eine bestimmte Zeit den Markt versorgten, jetzt sind jedoch viele neue Sorten ein- geführt worden, und es besteht keine | regelmässige Reihenfolge mehr. In dem | kurzen Zeitraume der Ernte erhält der | Pfirsichzüchter seinen Lohn für die Ar- beiten des ganzen Jahres und der Preis ° der Pfirsiche muss hoch sein, wenn er genügend bezahlt werden soll. Durch Zwischenkulturen von Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren und Reben, theilweise, aber selten durch freistehende Zwergobststämme und Erdbeeren, oft auch durch Blumen, Stauden für den Markt, Goldlack, Nelken, Veilchen oder ° dergleichen erzielt der Züchter noch eine oft sehr wichtige Nebeneinnahme. Die Beerenobstkulturen von Montreuil sind in Schnitt und Bodenkultur muster- haft gehalten und bringen hohe Erträge. Bedeutend ist zuletzt die Kultur der Winteräpfel (Calville blanc d'hiver), welche niedriggezogendieLückenzwischen den einzelnen Pfirsichbäumen ausfüllen und ohne regelmässigen und strengen Schnitt hohe Fruchtbarkeit erreichen. Man zählt oft 30—45 vollkommen aus- gebildete Früchte auf einem Stämmchen, | welches kaum 4 gr» Mauerraum bean- sprucht. Die Calvillen von Montreuil glänzen in den Schaufenstern von Paris und auf den Tafeln der grösseren Hotels und Privathäuser. Für die besseren Exem- plare derselben werden fast immer mehrere Francs pro Stück bezahlt. Durch seine schönen Pfirsichbäume bekannt ist der Züchter CHEVALIER, derselbe giebt auch allsonntäglich prakti- sche Unterrichtskurse in der Pfirsichzucht, welchen viele Gartenfreunde, weniger Gärtner beiwohnen Hr. CHEVALIER hat 1884. 20. November.] Pi auch verschiedene Verbesserungen bei ‘der Pfirsichkultur anbringen wollen, ob- wohl dieselben praktisch nicht gut ver- wendbar sind; er wendet unter andern Fig. 161. starke und tiefe Einschnitte an, um das Gleichgewicht der einzelnen Gerüstzweige herzustellen, er spaltet oder reisst das Holz auf, um die Fruchtzweige tragbar zu machen etc. Weniger CHEVALIER’s als des unsterb- Plagianthus Lampenü W. B. Booth. AN rY 56L lichen LEPERE Verdienst ist es wohl, dass die Montreuiler Pfirsichgärten in allen Gegenden Frankreichs, theilweise auch in Deutschland und anderen Ländern Plagianthus Lampenii W. B. Booth. Blumen grünlich weiss, wohlriechend. Links unten ein Sternhaar des Stengels und ein Pollenkorn, vergr. nachgeahmt werden, und man findet an vielen, selbst abgelegenen Orten Schüler LEPERE’s, welche schöne Pfirsichbäume mit Einsicht und Verständniss ziehen. Der unerbittliche Tod hat den tüchtigen Meister der Baumzucht nach mehr als 562 Mhscellen. NR fünfzigjährigem segensreichen Wirken im Alter von 85 Jahren abgerufen, doch seine Spaliere sind geblieben; mögen sie noch lange als Muster und Vorbild dienen. Plagianthus Lampenii W. B. Booth. Malvaceae (Bombaceae). (Mit Abbildung.) Dr. MAXWELL MASTERS, Redakteur des »Gardener’s Chronicle«, erhielt diese Pflanze von Herrn SMITH in Newry unter dem Namen ?. Dampieri mit der guten Empfehlung: »Wenn gegen eine Mauer gepflanzt, ein vollkommen harter Strauch, ein reicher Blüher mit süsslich riechenden Blumen und Z. ulchellus weit über- legen.«e — MASTERS fand, dass der Name 2. Dampieri nicht existirt, dass die Pflanze aber dessen von BOOTH gegebene Beschreibung von LINDLEY im Bot. Register vol. XXIV, Seite 22, 1838 ohne Abbildung aufge- nommen wurde Sie stammt aus Tas- manien und wurde von HOOKER in seiner »Flora of Tasmania« 1860 und später von BENTHAM in der »Flora of Australia« zu P. sidoides gezogen. Beide sahen wahrscheinlich keine Original-Exemplare. Die vorliegende Art ist ganz verschieden von P. sıdordes und dem P. pulchellus nahe stehend. Asa Gray betrachtet sie auch als ?/. Zulchellus . tomentosa. — BOOTH berichtet, dass sie damals aus Samen gezogen wurde, den von Tas- manien (Van Diemensland) der Prediger ROBERT LAMPEN zu Probus nahe Truro sandte. Sie soll dort auf reichem Alluvial- boden am Ufer von Flüssen vorkommen und wegen des Verlustes der unteren Blätter etwasunansehnlichwerden. Wegen der Synonyme sehe man MASTERS in Gard. Chron. n. ser. XXII S. 200, Fig. 39. Unsere Abbildung ist nach letzterer ge- fertigt. Miscellen. Eine neue Remontant- Rose. Madame la Baronne de Blochausen«, zu Ehren der Gattin des Staatsministers des Grossherzogthums Luxemburg von denRosen- züchtern, Herren Gebrüder KETTEN inLuxem- burg benannt, ist im Etablissement gedach- übereinstimmt mit ?. Lampeniü, - ter Herren aus Samen der Rose van Houtte gefallen und wird vom ı. November an für 2o Mk. pro Stück in den Handel gegeben. Blume scharlachroth, mit sammetartigem, schwärzlichem Anflug, gross, sehr gefüllt, schön gebaut, aufrechtstehend, vom Geruch der Centifolie. Pflanze mässig, reichblühend, Laub centifolienartig. — Wir machen bei dieser Gelegenheit auf den nach ganz anderen Prinzipien geord- neten grossen, I40o Sorten umfassenden Rosen-Katalog der Gebrüder KETTEN auf- merksam. Die Rosen sind hier in ı. Sommer- rosen und 2. Herbstrosen (Remontantrosen) getheilt; in jeder Abtheilung werden die einzelnen Arten (Centifolien, französische Rosen, Damascener etc.) aufgeführt und bei jeder Art folgen die einzelnen Sorten nach den Farben geordnet. Wünschenswerth wäre es, wenn bei der nächsten Auflage auch noch die lateinischen Namen der Arten mit angegeben würden. Napoleons-Rose. Die Napoleons-Rose, eine alte Remon- tante, mit violetrother und schalenförmiger Blume wurde früher in Berlin viel gezogen, bis dann die Odier-Rosen sie verdrängten. Man sollte sie wieder mehr verbreiten, denn sie macht sehr starke Triebe. Allerdings erfriert sıe bei Berlin mitunter. Bei Herrn C. MATHIEU ist sie wenigstens 1864, 1870 und 1879 erfroren,: bei Herrn HiENTZSCH noch nie. Bei dem milden Wetter blühten am ıo. November in Greifswald alle Arten Rosen, sogar hochstämmige Trauerrosen, ferner Cydonia japonica, Georginen, Tagetes, grossblumige Clematis, Fuchsien und zahl- reiche Sommerblumen. Wir hatten bis jetzt noch keinen Nachtfrost. Prof. Dr. D. MÜNTER. Gesucht werden: Samen von Hudsonia-Arten, Zonicera cılio- larıs, L. oblongifolia und Zlanera aqualtıca. Gef. Offerten erbittet L. WITTMACK. Aus Tiflis. Wie mir die ausgesendeten Leute auch briefliche Nachrichten aus den Ge- birgen versichern, sind in diesem Jahre alle Samen der Adies Nordmanniana taub und die meist verkrüppelten Zapfen leer. Ich bitte Sie ergebenst, dies traurige Resultat den Auftraggebern mittheilen zu wollen, da * [| GarTEn-ZEITUNG und } > > i a ni v 1884. 20. November.] 563 ich nun nichtim Stande bin, dieversprochenen - Samen zu schicken. Vorjährige Samen habe ich leider auch nicht, da sie schnell die Keimkraft verlieren. Man muss sich also ın Geduld bis nächstes Jahr fassen. Ich erwarte noch Nachrichten aus dem Nakerala und Samursakand, doch habe ich wenig Hoffnung. In der letzten Nr. 4ı Ihrer geehrten Zei- tung ist die interessante Bekanntmachung des Herrn Dir. HERM. GOETHE in Marburg über die Birnen-Blutlaus mitgetheilt mit der Bemerkung, dass diese sich von der Apfel- blutlaus dadurch unterscheidet, dass letztere nur an den oberirdischen, die Birnlaus nur an unterirdischen 'T'heilen der Bäume sich findet. Hier haben wir andere Erfahrungen gemacht, der Hauptsitz der ‚Apfelblutlaus ıst eben auch an den Wurzeln, doch der Anfang des Uebels scheint mir immer von den Zweigen ausgegangen zu sein, da bei infizirtten Bäumen oft gesunde Wurzeln vor- handen waren, aber sehr selten umgekehrt der Fall vorkam. An Birnen, die hier den Hauptsatz der Gärten bilden, ist das Insekt noch nicht beobachtet. Dagegen in einem Falle habe ich sie an einem Quittenstrauch gefunden (an Cydonia vulgaris), welcher Fall wohl die Aufmerksamkeit der Herren Collegen verdient. Wirhabenheissen August, warmen trocknen September und heissen Oktober bis jetzt gehabt, der Staub ist grenzenlos, besonders bei dem vielen stürmischen Wetter; das Laub fällt massenhaft vor Dürre von den Bäumen, seit über ı!/, Monaten keinen Regen. Von Ackerbestellung ist keine Rede, die Erde ist felsenhart und nicht möglich zu pflügen. Das Obst sehr schwach, Wein bleibt unreif,, wo ihn das Oidium noch übrig gelassen hat. Dactylopus ist massenhaft, die Mäuse haben jeden Quadratmeter Land durchwühlt und sind eine furchtbare Plage; da sie Nichts mehr zu fressen finden, so nagen sie die Rinde der jungen Bäume in Unzahl ab. Die Phylloxera ist noch in Stawropol und bei Kuban im Daghestan ge- funden, die Untersuchungen werden von 5 Experten mit dem nöthigen Hülfspersonal fortgesetzt. Es dürfte dort in betreffenden Krei- sen interessant sein zu vernehmen, dass die Forst-Verwaltungen der Krimschen Lan- destheile jetzt und im Vorjahre grosse Aus- saaten von Gleditschia machen, die dort gut fortkommen soll und ein sehr gutes Holz liefert, bei Schnellwüchsigkeit des Baumes. Ich schicke zentnerweise die Samen dorthin und man verlangt noch vielmehr. Welche Sorten wir haben, hat noch Niemand fest- gestellt, ich hatte ein Herbar der hiesigen Sorten nach Berlin gebracht, an Herrn BoucH£, bin aber ohne Antwort geblieben. Miscellen. — Literatur. Wir haben 5 Spezies, die sich sehr scharf unterscheiden. Doch sind es nur Garten- pflanzen, nicht wild oder verwildert. Stach- lige und stachellose, mit sehr langen und mit ganz kurzen schr fleischigen Hülsen und sehr grossen Samen, andere haben nur wenig Stacheln am Stamme, machen dafür Ausläufer in Masse, toller als eine Kobinia etc. Ein tüchtiger Botaniker hier hat jetzt die Sache in die Hand genommen und ich werde s. Zeit Ihnen Bericht und — Samen- hülsen senden. W. SCHARRER. Literatur. Dr. Ed. Brinckmaier, praktische, leicht fassliche Anleitung zur Kenntniss, Anzucht und Kultur der Palmen im Gewächshause und ım Zimmer. Ilmenau und Leipzig 1884. AUGUST SCHRÖTER’s Verlag. Preis 3 Mk. 50. Das vorliegende Werkchen ist der gestellten Aufgabe, die Kenntniss, Anzucht und Pflege der Palmen auch in Dilettantenkreisen be- kannt zu machen, durchaus gerechtgeworden; aber auch der Fachmann wird dieses Buch nicht aus der Hand legen, ohne manches für ihn Interessante gefunden zu haben. Besonders hervorzuheben ist das Kapitel über das geographische Vorkommen der Palmen in den einzelnen Erdzonen, nebst Angabe der klimatischen Verhältnisse und der Bodenbeschaffenheit der heimischen Standorte. Hierhin gehört auch die über- sichtlichtliche Zusammenstellung der in den einzelnen Welttheillen vorherrschenden Palmentypen. Recht eingehend behandelt der praktische Theil des Buches die Anlage der Gewächs- häuser und Vermehrungskästen für Palmen, sowie die Hilfsmittel zur Kultur der letzteren in Zimmern. Als besonders interessant dürfte auch das Kapitel über die Früchte der Palmen und ihre spezielle Beschreibung hervorzuheben sein. Dass sich das vorliegende Buch auf die reichen Erfahrungen des berühmten Forschers auf dem Gebiete der Palmen, Dr. BERTHOLD SEEMANN®) stützt, kann dem Werke nur zur Empfehlung gereichen. Bedauern muss ich, dass das Werk nicht auch diejenigen Palmenarten aufführt, welche die neuere Hortikultur zum Schmucke ıhrer Parkscenerien im Norden des deutschen Vaterlandes mit so vielem Rechte und land- schaftlichem Effekte in ausgedehntem Maasse während der besseren Jahreszeit verwendet. Potsdam. H. FINTELMANN. #®) SEEMANN, Die Palmen. Deutsch von Dr. CARL BOLLE. Personal-Nachrichten. — Sprechsaal. 54 [GARTEN-ZEITUNG Amtliche Bekanntmachung. Berlin, den 29. Oktober 1884. Wie dem Vorstande bereits anderweit be- kannt geworden sein wird, hat der die Er- wirkung der Stempelfreiheit für die im $ 4 ‚der Kaiserlichen Verordnung vom 4. Juli‘ v. J. bezeichneten amtlichen Atteste be-_ treffende Theil der unterm 30. Juli d. ]J. an den Herrn Minister des Innern gerichte- ten, von diesem hierher zur ressortmässigen Verfügung abgegebenen Eingabe inzwischen seine Erledigung gefunden, indem den frag- lichen Attesten Seitens der Steuerverwaltung bereits bei anderer Gelegenheit die Stempel- freiheit zuerkannt worden ist. Bezüglich des in der gedachten Eingabe fernerweit gestellten Antrages, darauf hin- zuwirken, dass die in Rede stehenden Atteste im Geschäftsbezirke des Königlichen Polizei- Präsidiums hierselbst von den einzelnen Revier-Vorständen ausgestellt werden möch- ten, muss die Entscheidung einstweilen noch vorbehalten bleiben. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. x In Vertretung: MARCARD, An ‚den Vorstand des Ver- eins zur Beförderung des Gartenbaues in den Preussischen Staaten hierselbst. Bekanntmachung, betreffend den Beitritt Serbiens zu der unterm 3. November 1881 abgeschlossenen internationalen Reblauskonvention. : Vom 24. Oktober 1884. Im Artikel 13 der internationalen Reblaus- konvention vom 3. November 1881 (Reichs- Gesetzbl. von S. 125) ist jedem dritten Staate das Recht vorbehalten worden, jederzeit durch eine dem schweizerischen Bundesrath abzugebende Erklärung jener Konvention beizutreten. Dementsprechend hat, nach Mittheilung des schweizerischen Bundesraths, die königlich serbische Regierung ihren Beitritt zu der Konvention vom 8. Novem- ber 1831 in der vorgeschriebenen Weise er- klärt. Berlin, den 24. Oktober 1884. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. VON BOETTICHER. Personalnachrichten. Prof. Dr. Oscar BREFELD ist zum ordent- lichen Professor der Botanik in Münster er- nannt, Dr. LuERSSsEN desgleichen in Eberswalde (als Nachfolger BREFELD’s), Prof. Dr. Schmitz desgleichen in Greifswald, wo Prof. MÜNTER leider noch immer krank darniederliegt. Die Redaktion von Recer’s Gartenflora weltbekannter Nestor des werden vom neuen Jahre ab Prof. EncLer "und Garten-Inspektor STEIN in Breslau, unter Mitwirkung von E. REGEL, übernehmen. Dr. Hans ScHinz ist am ı8. Sept. als Botaniker mit der LÜDerıtz’schen Expedition nach Angra Pequena gegangen. CONSTANTIN AUG. NAPOLEON BAUMANN, ein Gartenbaues 7 ı2. Aug. zu Bollweiler im Elsass, im 81. Lebensjahre. Unser Mitarbeiter, der bisherige Ober- gärtner O. Massıas in Altenburg, ist zum Universitätsgärtner in Heidelberg ernannt. Sprechsaal. Nr. 24. N. N. In dem in Ihrem Blatt vom .23. Oktober enthaltenen interessanten Bericht über die Kulturen des Herrn von St. PauL zu Fischbach erwähnt Herr Dr. WITTMACcK einer Gunnera chiensis. Ist diese Bezeichnung synonym mit der alten be- kannten Gunnera scabra? und ferner, ist Gunnera manicata eine dritte und in unserm nördlichen Deutschland bereits bekannte Species? Dieselbe wird in letzterer Zeit englischerseits wiederholt empfohlen als im. Habitus nach robuster und imposanter als die alte scabra. Sollte erwähnte G. manicata sich hier be- reits vorfinden, so würde Schreiber dieses für Angabe, wo solche zu finden, so wie Beantwortung obiger Frage durch Ihre Zeitschrift sehr verbunden sein. Antwort. Gunnera chilensis ıst. synonym mit G. scabra. LAMARCK nannte die Pflanze 1780 Gunnera chilensis, Rulz ET Pavon erst 1798 Gunnera scabra, folglich muss sie der Priorität nach den LAMARCK- schen Namen führen. — Gunnera manicata hort. Linden ist eine verwandte Art aus den Campos de Lages, den hohen kalten Regionen Südbrasiliens, wo sie in morastiger Lokalität von Libon entdeckt wurde. Die mächtigen Blätter sollen in der Heimath einen Umfang von ı5 Fuss erlangen. Sie ist zuerst aufgeführt in L. LinpEns Katalog, Gent, 1867, daraus in Belgique hort. 1867, S. Io4 und in RecEL’s Gartenflora 1868, S. 23. DBotanisch ist sie noch nicht be- schrieben. BLANCHARD sagt in Revue hort. 1883, S. 376, dass sie viele Beziehungen zu G. chilensis (scabra) habe, sich aber bo- tanısch von ihr unterscheide. Es sei ihm trotz vieler Mühe nicht gelungen, sie ım Freien (in der Bretagne) gut fortzubringen und glaube er, sie sei eher zur Dekoration feuchter Stellen in gemässigten Häusern oder Wintergärten geeignet als für den Landschaftsgarten. Wo G. manicata zu erhalten, bitten wir aus dem Kreise der Leser zu beantworten. D. Red. ——— F* u 1384. 20. November 1884. 20. November) O0 Anz ZEIGEN. SOUPERT 2 . NOTTINE ar ie Königl. Niederländische und Kaiserl. Brasilianische Hoflieferanten. RB () CH versenden wir auf gefl. Anfrage FR HE | N | N | m gratis und franko unsern illustr. 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Meldungen mit Angabe der Engagements-Bedingungen wolle man sub B. 254 an die Annoncen-Esxpedition des Invalidendank, Berlin W., Markgrafenstr. 50 richten. 1. 2145..(2/5) Ein unverheiratheter Gärtner, arbeiten vertraut, fiudet sofort dauernde Stellung, Persönliche Vorstellung erwünscht, event. Abschrift der Zeugnisse. Reisekosten werden nicht vergütet. 144 Dom. Sydow bei Biesenthal. Gesucht wird zum I. Januar ein solider, unver- heiratheter Gärtner, der selbst arbeitend und im Gemüsebau, Blumenzucht, Baumschnitt und Pflege der Obstbäume gründlich erfahren ist. Gehalt bei freier Station 360 Mk. Bewerbungen mit Abschrift der Zeugnisse sind einzusenden an Frau Emilie Vopelüus, in Sulzbach bei Saarbrücken. Suche per sofort einen jüngeren, kräftigen —— Gehilfen. —- Derselbe muss an alle vorkommenden Arbeiten ge- wöhnt sein, fleissig und ehrlich sein. Ludwig Freiesleben, Kunst- und Handelsgärtner, Wolgast. Ein junger Mann, welcher sich in der feineren Binderei auszubilden wünscht, findet bei bescheidenen Ansprüchen sofort Stelle. Franz Eichling, Kaiserslautern (Rheinpfalz). Ein zuverlässiger Gemiüsegärtiner, unverheirathet wird sofort gesucht. Näheres bei A. Zumsande, Bielefeld. Druck von Gebr. Unger (Th. Grimm), Berlin SW., Schönebergerstr. 17a. mit allen Garten- # & 1884. 27. November. IN. Jahrgang. Nr. 48. OITTNIT—ın OTLI0LI20ET0OLT0ILI10T7 9TZIOT WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE, Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK Professor a.d,. Universität u. der landw. Hochschule zu Berlin, General-Sekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K. Pr. Staaten. “ Ör Re Organ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten“ und der „Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins‘, Erscheint jeden Donnerstag. Redaktion : Prof. Dr. L. WITTMACK, Berlin N., 42 Invalidenstrasse, Preis vierteljährlich 4 Mk. ANNONCEN Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt, werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet, Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. | Inhalt. Zapfenanhäufung an der Aleppokiefer, Pinus Senecillis carpathica Schott. (Mit Abbildung.) - halepensis Mill. Von L. Wırrmack. (Mit Ab- Die Johannisbeerwein-Fabrik von R. MENGES & Co,, bildung.) | Charlottenburg. Gegen die Eucalyptus. Von CARL SPRENGER in Berichte über Versuchspflanzen: III. Von €. MATHIEU. Portici bei Neapel. ' IV. VonR.Moncorps. V. Von NEURIRCH. VI. Von Ceanothus velutinus. (Mit Abbildung.) | __ A. SCHWARZBURG. Einige Bemerkungen über die Gattung Macrozamia. | Miscellen: Noch einmal Fürst PÜCKLER. — Eine Von CHARLES MOooRE. Vortrag, gehalten in derı Balsamtanne im Kreise ihrer Kinder. Kgl. Gesellschaft von New-South-Wales. Ueber- | Literatur. setzt von HERM. KIENBAUM, Potsdam. | Sprechsaal. Bekanntmachung. | Der Unterzeichnete theilt hierdurch mit, dass es gelungen ist, eine ausgezeichnete Kraft für die Behandlung der praktischen Fächer in der GARTEN-ZEITUNG zu gewinnen. 5 Herr W. PErrınG, Inspektor des Kgl. botanischen Gartens zu Berlin, wird vom ı. Dezember d. ]J. an in die Redaktion der GARTEN-ZEITUNG mit eintreten und letztere von dem Unterzeichneten mit ihm gemeinsam redigirt werden. | Auf diese Weise wird es möglich, dem Wunsche vieler Leser zu ent- sprechen und noch ein grösseres Gewicht auf die verschiedenen Gebiete des praktischen Gartenbaues zu legen, ohne dabei der Wissenschaftlichkeit Abbruch zu thun. Die engen Beziehungen des Herrn Inspektor PERRING zum Kgl. botanischen Garten geben nach beiden Richtungen hin dafür die besten Garantieen. L. Wittmack. ERT7: zT Anzeigen. | Veen rerrune Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Garten -Tazator. Anleitung zur Ermittelung der Produktionskosten und des Ertrages, sowie zur Rentabilitäts-Berechnung und Werth- Abschätzung | von Gärtnereien. Von H. Gaerdt, Kgl. Gartendirektor und. vereidigter gerichtlicher Taxator in Berlin. In Gross-Oktav. Preis 7 Mk. Der Verfasser hat, abgesehen von seinem eigenen, praktischen grossen _ Wirkungskreise eine langjährige Uebung hinter sich als gerichtlicher Sach- verständiger in gärtnerischen Abschätzungssachen, verfügte daher über ein ausgedehntes Material als Grundlage für eine Arbeit wie die vorliegende und glaubte den wiederholt geäusserten, desfallsigen Wünschen zahlreicher Kollegen endlich entsprechen zu müssen. Dieses Buch ist nın die Frucht seiner jahrelangen Erfahrungen und stellt sich dar als ein Versuch, für die Taxirung von gärtnerischen Produkten und Ländereien zu bestimmteren und allgemein gültigeren Normen zu gelangen. Das Buch ist sowohl dazu bestimmt, über Produktionskosten, Werth, Rentabilität etc. der einzelnen Zweige der eigenen Gärtnerei Klarheit zu verschaffen, wie es bei Kauf, Pachtung, Verkauf und Taxirung von Gärtnereien im freihändigen oder gericht- lichen Verkehr als Anleitung dienen soll. — Zugleich ist es gewissermassen ein gärtnerisches Rechenbuch, welches seine Dienste leisten wird bei Aufstellung von Bestellungsplänen und Fruchtfolge, bei Ermittelung des Bedarfs an Samen oder Pflanzen pro Hektar der Anbaufläche, bei Inventur und Bilanz, bei Baumschulkosten, Zinsenfragen etc. etc., und der Garten-Taxator ist deshalb die un- entbehrliche Ergänzung jedes technischen Gartenbuches. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Zapfenhäufung an der Aleppokiefer, Pinus halepensis Mill. Von L. WITTMACK. (Mit Abbildung.) | Kır Wunsch mehrerer Leser geben wir im Anschluss an unsere Abbildung der Zapfenhäufung @ an 1 der Aleppokigfer. An Fe 565 langen Aste, der unten 13, oben 154 mm stark ist. Dieser Ast ist an der Spitze gegabelt; der eine Gabelzweig ist ca. 10 cm lang, der andere nur 6. Beide sind aber oben abgebrochen, und zeigt der kürzere eine Höhlung im Mark. An diesen beiden dicht neben einander stehenden Gabel- zweigen sitzen nun die Zapfen in gedräng- ten, unregelmässigen Wirteln auf den Fig. 162. Zapfenanhäufung einer Seestrandskiefer in No. 33, S. 389, die Darstellung der dort auch bereits erwähnten Zapfenanhäufung an einer Aleppo-Kiefer. Das Museum der landwirthschaftlichen Hochschule in Berlin verdankt dieses Exemplar der Güte des Herrn Hofgärt- ner SCHMIDT in Athen. Es finden sich 38 Zapfen, dicht gedrängt an einem 35 cm Zapfenhäufung an Pizus halepensis Mill, normalen, dicken Stielen, die hier ca. 15 mm lang und 6 mn dick sind. Es sind gewissermassen also hier zwei ge- drängte Wirtel dicht neben einander, die äusserlich wie ein einziger aussehen, und ist daher hier die Erscheinung leich- ter zu erklären, als bei der früher be- sprochenen /. Prnaster. Die Zapfen selbst sind fast normal aus- 48 566 Gegen die Eucalyptus. gebildet, zum Theil typisch zurückge- krümmt, zum Theil horizontal, wenige aufrecht; beide letztere offenbar wegen Raummangel. Ihre Länge beträgt 61—81 cm, der grösste Durchmesser 24 bis 27 »mın. Sie sind also wahrscheinlich noch nicht ganz ausgewachsen. Ihre Form ist länglich - kugelförmig, oben stumpf-gespitzt. Die Schuppen haben ein grosses, ganz flaches, ja sogar in der Mitte etwas eingesunkenes, quershombi- sches Schild, dessen obere beiden Seiten etwas gewölbt, die unteren beiden (dem Drucke der danebenstehenden Schuppen entsprechend) etwas konkav sind. Eine ziemlich starke Leiste zieht sich als Kiel quer über die ganze Schuppe. Der Nabel findet sich in der Mitte und ist in Folge des über ihn hinweggehenden Kieles fast zweischneidig, nicht stumpf. Vom Nabel gehen feine, radiale Streifen nach allen Seiten aus. Die Farbe der Schilder ist matt, nicht, wie typisch, glänzend roth- braun, und dies wie die feine, radien- artige Streifung zeigt, dass wir es nicht mit der typischen Art, sondern mit einer Form zu thun haben. auch in seiner Fl. forest., S. 53, dass die Schilder manchmal matt und mit radien- artigen Streifen versehen seien. Die Zapfen der Aleppo-Kiefer reifen erst im dritten Jahre; unsere scheinen noch nicht reife Samen zu enthalten. In Gard. Chron. ist kürzlich n. ser. XXIL S. 553 (1. Nov. 1884) auch ein zapfentragender Zweig (ein normaler) abgebildet worden, der bei Penrhyn Castle, nahe Bangor, erwachsen ist. Bei uns hält ?. halepensiıs nicht aus, oder nur im Süden, und dann stark ge- deckt. Es ist auch kein hübscher Baum, aber auf dem Kalkboden des ganzen Mittelmeergebietes weit verbreitet. Gegen die Eucalyptus. Von CARL SPRENGER, in Firma DAMMANN & Co. in Portici bei Neapel, ir) PVV as es mit diesem Eucalyptus für ein Bewandtniss hat, mögen auch die Götter wissen! Man erzählt sich dort Wunder von seinem Wachsthume und von seiner Wirkung im Verscheuchen der einige MATHIEU sagt . [GARTEN-Zertung Malaria und nennt hier die Anpflanzung desselben einen Unsinn, bezeichnet jedes weitere Vorgehen in dieser Sache als absurd und verheisst der ganzen Eucalyp- tenzucht eine baldige schmälige Nieder- lage. — Ob nicht beide Meinungen falsch sind, ob nicht auch hier beide Theile zu weit gehen und der goldene Mittelweg der wahre ist? — Man möchte, sieht man die Anfänge, das letztere gelten lassen. Gestatten Sie mir, Ihnen niederzuschrei- ben, was ich im Laufe der letzten Jahre über diesen Gegenstand sah und hörte in meiner so gastlichen andern Heimath, und bitte aber im voraus zu entschuldigen, wenn ich keinerlei statistisches Material zur Verfügung habe, nicht Zahlen und Masse sprechen lassen kann und nur, aller- dings genau, erzähle. — Heisser Kampf ist in Rom entbrannt. »Hie Eucalyptus! Hie Quercus Ilex! — Entsumpfung, Kornbau!« Männer der Wissenschaft, die Grossen des Reiches und die Regierung huldigen dem Fremdlinge aus dem fernen Insel- ‚reiche, und nur ein kleines Häuflein kampf- ihm lustiger Männer will nichts von wissen. — Das Zünglein unserer Wage neigt zu den letzteren, indess er, der so viel von sich reden macht, der die halbe Welt aufmerksam auf sich zu machen verstand, muss auch gute Eigenschaften haben. Es ist wahr, Fürst TROUBETZKOL hatte gewaltige Exemplare von E. amyg- dalina und globulus am Ufer des Lago maggiore erzogen und den ersteren auch durch den strengen Winter 1879—1880 kommen sehen; es ist wahr, dass hie und da in Florenz, Rom, Gaeta, Pola und andern Orten grosse Bäume aus den 50er und 60er Jahren in den Gärten stehen und in voller Gesundheit fortleben, und ihre Grössenverhältnisse findet man meist richtig angegeben, so unglaublich sie auch oft klingen, aber wo und unter welchen glücklichen Verhältnissen alle die einzelnen vergisst man anzugeben. Wenn Jemand eine ihm ganz neue und noch seltene Pflanze theuer kauft, oder als solche “ Exemplare vegetirten und es zu so er- staunlichen Dimensionen bringen konnten, einem liebwerthen Freunde verdankt und von solchen räthselhaften Eigenschaften, als sie unserm Baume übertrieben zuge- schrieben werden, hört, ist es wohl sicher anzunehmen, dass er seinem Neulinge | den möglichst geschützten und wärmsten Platz in seinem Pflanzenheim gut zube- 1884. 27. November.) Gegen die Eucalyptus. 567 ‚reiten lässt und ihn dorthin pflanzt. Und dies fand ich thatsächlich bei all den älteren Bäumen, welche ich in Italien besuchte, bestätigt. Die alten Exemplare Neapels und Sorrents stehen stets im Schutze der Paläste oder grosser Baum- gruppen und dort, wo die Stürme ihre gebrechlichen Kronen fassen konnten, sind sie längst zerzaust oder gar abge- storben; man sieht dieser jungen Greise viele und fühlt stets bei ihrem An- blicke, dass der Eucalyptus nimmermehr eine solche Wichtigkeit im Gesundheits- rathe der italischen Völker einnehmen sollte. — Die so oft genannten Trappisten in der fieberreichen Campagna Roms besuchte ich vor einem Jahre und fand ihre bis jetzt einzige nennenswerthe Pflanzung von Eucalyptus globulus, resini- fera und robusta allerdings hoch aufge- schossen, aber hart am Kirchlein und von schützenden Hügeln und Gebäuden um- geben. Ihre Massen aber, welche sie im Auftrage der ital. Regierung weit in der Runde auf dem welligen Terrain, allen Stürmen preisgegeben, aussetzen, befanden sich momentan in einem höchst trostlosen Zustande. Ein grosser Theil war ganz abgestorben, vielen Pflanzen waren die Spitzen erfroren, sie werden dadurch vor- zeitig zum Krüppel und der Rest machte den Eindruck, als ob sie nicht am Platze, der ihnen eigenthümlich und zusage, sich befänden — trist, braun, zerzaust und ‚blätterarm. Ich sende Ihnen eine Photographie aus den »Tre fontane« bei Rom, welche mir ein freundlicher Mönch gab, leider hatte man keine der grösseren Globulusgruppe, welche allerdings ein getreueres Bild der hainartigen Anpflanzung gewährt hätte). Diese Bäume hatten einander sehr über- holt, der eine den andern unterdrückt, da man sie nur wenige Meter von ein- ander entfernt gepflanzt hatte, und ihre schlanken, fremdartigen Stämme mit der lichten, lockeren Krone mochten nach oberflächlicher Schätzung 20 »z betragen. Sie hatten diese erstaunliche Höhe in neun Jahren erreicht, und wenn man an- nehmen dürfte, dass allerorten in der ver- lassenen Umgebung Roms ein gleiches Wachsthum zu erwarten stände, so wäre es allerdings ganz natürlich, wenn man - *) Wir haben deshalb von Wiedergabe des Bildes Abstand genommen, danken aber dem Herrn Ver- fasser bestens dafür. ® eiligst diese Pflanzungen bewerkstelligte; wenn man aber nach diesem einen, so natürlichen Resultate, da die kleinere Plantage absoluten Schutz genoss, gleich alle Hügel und Thäler damit bepflanzen will und in wenigen Jahren den blassen Gast des Fiebers von den Mauern Roms bannen will, und gleich ohne weitere Versuche Hunderttausende von Bäumen pflanzt, frank und frei — so über- stürzt man zum mindesten und rechnet mit falschen Faktoren. — Den freund- lichen Franzosen, den Trappisten in- dessen der Tre Fontane verbindlichen Dank, sie haben ein grosses Verdienst um jene einst blühende, nun verödete und vereinsamte Landschaft, den Ager romanus, den wieder zu beleben und zu bevölkern sie allein den Anstoss gegeben haben. Denn wenn auch ihre Fieber- bäume längst ihres Nimbus beraubt, wenn sie selbst im geheiligten Boden Roms ruhen, die Campagna wird ge- sunden, wird der Kultur wiedergegeben werden und glückliche Menschen nähren, und hierzu den Anstoss gegeben zu haben, dies Verdienstbleibtihnenund dem fremden Wunderbaume! »Febris effugit, sanitas redüt.ce Was heilt nicht alles dieses Elixir, welches die weisen Mönche dort brauen! Sie reichten uns indessen einen braunen Liqueur von Eucalyptus, welcher garnicht übel war und mindestens alle innern menschlichen Gebrechen heilen könne. Sicher, so sagte man uns, sei es, dass vor jener kleinen Anpflanzung kein Mönch des Nachts bei ihrem Heilisthume habe ruhen können und dass dies Wunder nun bewirkt sei. Sie starben nicht mehr so schnell—dasFieber wichund sie brauchten nicht mehr des Abends in die ewige Stadt, um den gesunden Schlaf zu ge- niessen. — Würde man den prächtigen Quercus Ilex und unsere gute alte deutsche Eiche pflanzen und dazwischen Ahorn, Laurus glandulosa, der ebenfalls schnell wächst, man würde das gleiche Resultat, wenn auch etwas langsamer erzielen und könnte getrost dazwischen hinein seine Obstgärten und Gemüseländer streuen, um wenigstens die Hauptstadt mit diesen unentbehrlichen Zuthaten zu versorgen, die bis heute dort Luxusartikel sind, welche der Minderbemittelte sich ver- sagen muss. — Sie sehen auf dem Bilde Yucca aloefolia und mächtige Salix ba- 568 bylonica, und wie prachtvoll dort die Cy- pressen Amerikas und des Himalaya ge- deihen, bewiesen mir einige Prachtexem- plare verschiedener Spezies. — Die thätigen Mönche sind natürlich voll von ihren Wunderbäumen und kargen nicht mit den absonderlichsten Erzählungen, wenn man gläubiger Zuhörer bleibt. Sonst bietet ihre ganze Anlage nichts Bemerkenswerthes. — Ueberall hin drängt sich dieser schwanke Baum. Man betritt keinen Garten Italiens, wo Einem nicht einige oder wenigstens ein junger Blau- gummibaum entgegen wankt. Selbst die vatikanischen Gärten, die den profanen Neuerungen absolut abhold und höchstens eine Imitation der Madonna von Lourdes in Sammet und Seide und mit wirklichem Lourdeswasser introduziren, könnten sich unserm Eucalyptus nicht verschliessen auf die Dauer, und wie ernst und ehrwürdig thronen die Eichenhaine und trotzen den Jahrhunderten, sich kraftvoll wehrend gegen jenen Fremdling. Ich berichte Ihnen von diesen inter- essanten Gärten der Päpste ein anderes mal. — Die Eisenbahn-Verwaltungen bemächti- gen sich der Eucalyptus als Rettungs- mittel für ihre theuren Beamten, welchen an manchen Stationen das Leben recht sauer vom Fieber gemacht wird, allein wo ich nach einem Erfolge nachspürte — ich sah einen solchen nicht, abgesehen wieder von einzelnen Ausnahmen, wo man ganz im Schutze von Gebäuden oder Ge- hölzen hübsche Exemplare sieht. Ueberall an den Linien der Bahn nach Avellino fand ich die 4—5 2 hohen Bäume von Eucalyptus globulus und resinifera total, bis auf den Boden erfroren, und man wird hier ganz neue Anpflanzungen zu bewerkstelligen haben. Avellino liegt allerdings ca. 500—600 »» über dem Meeresspiegel, aber auch an tiefer ge- legenen Orten fand ich die Pflanzen sehr beschädigt und stets vom Winde arg zu- gerichtet. Hie und da hatte man die 0,50 mn» hohen Pflanzen aus den Töpfen allerdings vor Jahren direkt in die Gräben längs der Bahndämme gepflanzt, wo sie natürlich wieder im Winter-Regen um- kamen, nun fand man, dass doch sorg- fältiger damit umzugehen sei und pflanzte sie auf aufgeworfene kleine Hügel oder be- reitete den Bäumchen Scheiben und gOSS sie in der sommerlichen Hitze. — In dem Gegen die Eucalyptus. _ [GARTEN-ZEITUNG uns nahen Pola, einem alten Römer- städtchen am Fusse eines Apenninen- Ausläufers hat die Bahnverwaltung ein Grundstück hergegeben, um dort eine Baumschule für ihre Zwecke zu errichten und einen Gärtner angestellt. Dieser Herr soll nun die Hunderttausende von jungen Eucalyptus liefern und zieht denn auch bereits eine ansehnliche Zahl in grossen Töpfen. Er hält sie Winters unter Dach und Fach und härtet sie so gerade nicht ° ab. Die Pflänzchen, kaum spannenhoch, setzt man gleich in ca. 0,30 2 weite Ge- schirre und pflanzt sie im 2ten oder 3ten Jahre ins freie Land. — Allem An- scheine nach werden dagegen einige Eucalypten an einigen Orten Siciliens und Sardiniens besser fortkommen, voraus- gesetzt immer, dass sie vor heftigen Winden geschützt bleiben; sie können diese absolut nicht ertragen. — Wundern soll mich, was aus den Pflanzungen Fürst TROUBETZKOT' in Intra geworden ist, die ich nächstens besuchen werde und von welchen ich Ihnen später berichte. Ich vermuthe, dass die meisten der dort an- gepflanzten Spezies den Unbilden des Wetters zum Opfer fielen. 3 Mein Urtheil habe ich mir gebildet und das lautet weder günstig noch auch ganz ungünstig. Einige härtere Spezies wachsen an geschützten Stellen fabelhaft schnell in der Jugend, erschöpfen sich aber bald und sterben, mit ihren Aesten beginnend, jung ab; sie werden kein hohes Alker ın Roi erreichen, voraussichtlich ' niemals zum Waldbaume Italiens um- zubilden sein und was man auch sagen möge dagegen, das Klima ist ihnen eben zu ungünstig und sie werden sich dem- selben schwerlich fügen. Ein Winter Roms, wie er sein kann, macht die Hoff- nungen mancher Jahre zu Schanden, wie man abermals 1883 gesehen hat. Es wäre deshalb zu wünschen, dass man | langsamer und besonnener mit deren An- pflanzung vorgehen möchte und nach der Kanalisirung und Entsumpfung auch an- dern Bäumen, zumal der guten alten immergrünen Römerreiche (Querus Ilex) mehr Raum geben möchte, wie noch manchem anderen, schöneren Baume‘ Italiens. Si Lili ae et | | | Zi {ri 2 , vr un Ben. 1884. 27. November.) Ceanothus velutinus. \ Fig. 163. Ceanothus velutinus. Laub oben glänzend grün, unten sammetartig weiss. Ceanothus velutinus. (Mit Albildung.) 95 iese Pflanze ist nicht so schön gefärbt wie manche andere Arten und Varie- täten dieser Gattung, aber sie bildet doch einen sehr hübschen immergrünen Strauch mit dunklen, glänzenden Blättern, 569 Blumen weisslich. die auf der Unterseite sammetartig weiss sind (woher der Name). Die weisslichen Blumen erscheinen in reichlicher Menge und geben dem Strauch ein hübsches Ansehen. Das Gard. Chron. vom 23. Aug. d. J., welchem wir die Abbildung ent- nehmen, erhielt das Original zum Holz- schnitt von Herrn GUMBLETON im süd- lichen Irland. Dort ist er, gegen eineMauer 579 Bemerkungen über dıe nen Macrozamıa. gepflanzt, hart, bei uns müsste er wohl gedeckt werden, obwohl er im Vaterlande, Oregon, gewiss auch strenge Winter (aber mit hohem Schnee) durchmachen wird. Er wurde zuerst von DOUGLAS, dann von LOBB eingeführt und ist abgebildet in HOOKER’s Flora boreali-americana S. 125 t.45 und im Botan. Magazine 1860 t. 5165. Man sieht ihn in unsern Gärten selten. Einige Bemerkungen über die Gattung Macrozamia. Von CHARLES MOORE, Direktor des botanischen Gartens in Sydney. Vortrag, gehalten in der Kgl. Gesellschaft von New- South-Wales am 5. Sept. 1883. Uebersetzt von x HERM. KIENBAUM, Potsdam. achstehende Zeilen sollen, hauptsäch- lich auf Grund persönlicher Erfahrung, einen kurzen, allgemeinen, historischen Abriss über die Spezies der Gattung Macrozamia geben, mit Beschreibung der bis jetzt in der Kolonie als einheimisch bekannten Arten. Bis vor Kurzem waren die Mitglieder dieser merkwürdigen, aus- schliesslich auf Australien beschränkten Gattung nur sehr unvollständig bekannt. Von wenigstens vierzehn scharf charakteri- sirten Arten, die man im Laufe der Zeit an verschiedenen Stellen der Ostseite unseres Kontinents entdeckt hat, sind nur vier in dem schätzbaren Werke »Flora Australiensis, 1873« genau beschrieben worden. Da ich mit den in unserer Kolonie gefundenen Arten der Gattung vielleicht besser als ein Anderer bekannt bin, indem ich sie entweder selbst an Ort und Stelle entdeckt oder auf meine Veranlassung von Anderen habe sammeln lassen, so mag die nachstehende Infor- mation vielleicht nicht ohne botanisches Interesse sein. In ROBERT BROWwN’s »Prodromus«, einem der ersten und besten Werke über die australische Flora, ist nur eine einzige Spezies beschrieben, und zwar unter dem Namen Zamua spiralis, welche als Heimath dieser Pflanze die entferntesten Bezirke von Sydney und vom - Grösse sehr ähnlich, King George’s Sund in West-Australin { anführt. Es darf durchaus nicht überraschen, dass man diese in so getrennten Bezirken aufgefundenen Pflanzen ursprünglich als identisch betrachtet hat, da beide in jeder Beziehung sehr ähnlich sind. Gegenwärtig hat man sie als zwei vollkommen ver- schiedene Arten erkannt. Die westliche Art wird als Macrosamıa Fraseri Mg. bezeichnet, und die östliche, in Sydney gefundene Art geht noch unter dem ur- sprünglichem Namen spirals. Freilich muss letztere Bezeichnung heutzutage für absurd gelten, seitdem der spiralige Charakter von anderen Spezies genauer bekannt ist. Soweit meine Kenntniss reicht, waren bis zum Jahre 1854 nur die beiden genannten Arten in unserm Welt- ‚theil bekannt. Im genannten Jahre entdeckte ich auf meiner Reise in Queensland eine eng- blätterige Art zwischen Maryborough und | Gayndah, welche jetzt hier kultivirt wird. Von Einigen wurde sie als M. tenufoha und M. plumosa nach Europa geschickt und in der »Flora Australiensis« als M. Paulo- Guliehne F. MM. veröffentlicht. Weiter nach Norden, zwischen Gayndah und Port Curtis fand sich eine andere neue Spezies, der M. spiralis an Habitus und aber durch ihre hell- gelben Nüsse von jener scharf unter- schieden. Dieseistin der Flora Australiensis. als M. Migueli beschrieben und kommt an einigen Stellen von Queensland sehr häufig vor, namentlich am sog. Zamia- Creek. Später entdeckte Hr Alınn, ‘der ehemalige Direktor des botanischen Gar- tens in Brisbane, in Queensland noch zwei oder drei andere Arten, denen er provi- sorische Namen gab. Unglücklicherweise sind keine Beschreibungen derselben ver- öffentlicht worden, obgleich ich nach den Wedel-Exemplaren, die ich vor einigen Jahren im Besitze jenes Herrn sah, allen Grund zu der Annahme habe, dass sie sehr bestimmt unterschiedene, noch un- beschriebene Spezies waren. ihnen, Namens M. Hopei, nach dem Hono- rable LEwIıs HoPE benannt, welche ich einige Jahre hier in Kultur hatte, ist un- zweifelhaft eine neue, prachtvolle Art, äusserlich der M. Denisoniz oder Perows- kiana der Flora Austral. etwas ähnlich, aber von kräftigerem Bau. Hoffentlich wird Hr. HıLL noch nähere Auskunft Eine von. _ Pe. an. .” y N über diese Pflanzen liefern und entweder ‚ sammelt er selbst oder ein anderer Bo- | taniker hinreichendes Material zu ihrer , genaueren Beschreibung; bis dahin muss unsere Kenntniss dieser nördlichen Spezies ' nothwendiger Weise sehr unvollständig , bleiben. Ehe ich den Gegenstand ver- lasse, möchte ich noch hinzufügen, dass in den letzten ein bis zwei Jahren Baron VON MÜLLER die Beschreibungen zweier in Queensland einheimischen, bis dahin unbekannten Spezies veröffentlicht hat, von denen er die eine nach mir benannte, die andere nach dem Honorable JOHN DOUGLAS. Erstere findet sich nicht weit ' von Rockhampton, oft mit sechs Fuss ho- hen Stämmen. Einige schöne, leider nicht fruchtende Exemplare derselben wurden unter dem Namen M. Miqueli zur Deko- ‚ration der Abtheilung Queensland auf die _ hiesige internationale Weltausstellung von 1879 gesandt. Im folgenden Jahre ge- langten ebenso schöne Exemplare der- selben Gegend auf die internationale Ausstellung von Melbourne, wo_ sie Früchte trugen. Letztere sammelte ich _ und übergab sie Herrn Baron VON MÜLLER, welcher später eine Beschreibung der Pflanze veröffentlichte. Es freut mich, hinzufügen zu können, dass die auf die - Sydney-Ausstellung geschickten Exem- plare im hiesigen botanischen Garten kräftig gedeihen und starke Stämme be- sitzen. Diese Gattung kommt durchaus ‚ nicht in Viktoria vor, und nur eine Spezies, _ M. Macdonnelli F. M., ist bis jetzt in _ Südaustralien bekannt. Ich will nun zu den in New-South-Wales _ einheimischen Arten übergehen. Es sind: M. spiralis R. Br., Denisonül Moore et Mueller, corallipes Hooker, Paulo-Gulielhni F. M., tridentata Lehm., cylindrica C. M., Fawcettuü C. M., flexuosa C. M., secunda C. M. und keteromera C. M. Nur die fünf erstgenannten sind bisher genau beschrieben worden; die übrigen finden sich in nachstehender Abhandlung. M. spiralis nimmt ein geographisches Küstengebiet von beinahe 300 (englische) Meilen Länge ein, das sich vom Port Macquarie bis fast an die Grenzen von ‚ Viktoria erstreckt, wird aber, soviel bis jetzt bekannt, nicht im Innern, d. h. jen- seits der Küstenregion gefunden. Die Pflanze ist gesellig; wo sie vorkommt, tritt sie jedesmal massenhaft auf. An manchen Stellen, wie in einigen Theilen "h z 1884. 27. November] Bemerkungen über die Gattung Macrozamia. 571 des Shoalhaven-Bezirks, und weiter süd- lich, wie bei Bodalla, überzieht sie fast ausschliesslich weite Strecken und kündet einen dürftigen, harten, eisenhaltigen Thonboden an. An manchen südlicheren Stellen findet sie sich mit vollkommen cylindrischen Stämmen von mindestens sechs bis sieben Fuss Höhe und zwei bis zweieinhalb Fuss Durchmesser, bei Sydney aber und weiter nach Norden ist der Stamm kegelförmig und erhebt sich selten mehr als sechs bis achtzehn Zoll über den Boden. Den Kolonisten ist sie als Burra- wang bekannt. Der obere Theil des Stammes ist dicht mit feiner, weicher Wolle bedeckt, die in manchen Gegenden zum Füllen von Betten benutzt wird. Aus dem Samen gewinnt man ein gutes Stärkemehl. Gewaschen, oder in Scheiben geschnitten und einige Tage in fliessen- dem Wasser geweicht, oder geröstet, wurden sie von den Ureinwohnern all- gemein als Speise benutzt. Ohne diese Vorsichtsmassregel sind sie im frischen Zustande unerträglich bitter. Unzweifel- haft ist es die grössere Form dieser Art, welcheinBRown’s »Prodromus« möglicher- weise als eine zweite Spezies angeführt wird. Wie bereits bemerkt, ist die Be- zeichnung spzrraks unglücklich gewählt, da die Blätter, wenn sie auch im anormalen Zustande eine spiralige Anordnung zeigen, doch gewöhnlich ganz flach sind. Ver- gleicht man sie in dieser Beziehung mit einigen nachbenannten Spezies, so ist die Bezeichnung geradezu absurd und führt zu Missverständnissen. Im Jahre 1855 wurde eine zweite, als M. Denisonti bezeichnete Spezies bekannt, die mir ein Herr Dr. STEPHENSON vom Manning-River, wo er seine Praxis aus- übte, übersandte. Nach seiner Beschrei- bung entwickelte sie Stämmevon mehreren Fuss Höhe. Im Jahre 1861 fand ich diese Pflanze an manchen höher gelegenen Stellen im Gebiete des Richmond-River, wo einige Exemplare, nicht weit vom Dorf Lismore, die Höhe von mehr als zwanzig Fuss er- reichten. Diese Spezies besitzt einen be- trächtlichen Verbreitungsbezirk, da sie sich in vielen Gegenden von Queensland nördlich bis zur Rockingham-Bay findet. VON REGEL beschreibt sie als Zepzdo- samia Perowskiana, in MIQUEL’s Cycada- ceae von Neuholland findet sie sich als Macrosamia Perowskiana und bei Baron 572 Bemerkungen über die Gattung Macrosamia. EN-Z VON MÜLLER als Zncephalartos Denisonii gebene Name Macrosamia Denisonü in der Zeitschrift der Pharmazeutischen dürfte sich nach meiner Auffassung be- Fig. 163. Senecillis carpalhica Schott. Blumen gelb. Gesellschaft von Viktoria, aber der von haupten, da er die Priorität besitzt; und MÜLLER und von mir im Jahre 1856 ge- die spezielle Bezeichnung Denisonii, ZU j FL wi NE y . a 7 a; E: 1884. 27. November. Ehren des verstorbenen Sir WILLIAM DENISON, Gouverneurs von New-South- Wales, wird stets einige Auskunft über die Zeit ihrer Entdeckung geben. Auf einer Reise im Jahre 1858 sammelte ich nur Wedel-Exemplare von Pflanzen, die ich damals für drei neue Spezies dieser Gattung hielt, aber keine Früchte waren zu jener Zeit aufzufinden, und deswegen konnte auch keine genaue Beschreibung gegeben werden. Glücklicherweise sam- melte im letzten Jahre Hr. BETCHE, einer meiner Ässistenten, von zwei Arten ver- schiedene gute Wedel- und Frucht-Exem- plare, welche ich jetzt als 7. feruosa und heteromera beschrieben habe. Letztere Spezies ist sehr veränderlich, da drei bestimmte Formen derselben gefunden worden sind. Die erste von diesen wächst häufig an höheren und tieferen Stellen nahe am Limeburner’'s Creek, zwischen Raymond-Terrace und Stroud, und ander- weitig am oberen Hunter, während die zweite in einer oder der andern Form an vielen Stellen im Südwestbezirk auf- tritt; die dritte, als secunda bezeichnete Spezies, zuerst von mir am Reedy Creek nicht weit von Mudgee, beobachtet, ist kürzlich von dem Rev. J. MILNE CURRAN, einem römisch-katholischen Geistlichen, an verschiedenen Orten bei der Stadt Dubbo aufgefunden worden. Mit vieler Mühe und Kosten für seine Person ver- schaffte er mir einige Prachtexemplare der Pflanze, nach denen ich die Be- schreibung geben kann. Es existirt nur ein geringer Zweifel, dass diese bis jetzt als die westlichste bekannte Art noch weiter im Innern vorkommt und möglicher- weise bis in das Herz des Kontinents reicht. Die einzige Art, auf welche ich zurückzukommen habe, ist die in Baron VON MÜLLER’s »Fragmenta«, Part. XVII, vol. III, p. 38 als 7. Migueli beschriebene Spezies, die in dem kürzlich veröffentlich- ten »Census of Australian Plants« des- selben gelehrten Verfassers als 7. trıden- Zata aufgeführt wird. Mir ist es angenehm, dass man die spezielle Benennung Miquelii für diese Pflanze aufgegeben hat, da sie nach meiner Erinnerung unzweifelhaft ganz verschieden von derjenigen ist, die in der Flora Australiensis nach den aus Queensland stammenden Exemplaren als M. Miquelii beschrieben wird. Obgleich ich die M. tridentata im Jahre 1861 zuerst entdeckte und einige Exemplare an Baron Senecillis carpathica Schott. 573 VON MÜLLER schickte, muss ich mit Be- dauern konstatiren, dass die Exemplare meines Herbariums durch Feuchtigkeit und Insekten vollkommen zerstört worden sind. Deswegen bin ich ausser Stande, die in den »Fragmenta« gegebene Be- schreibung derselben durch Vergleich zu bestätigen, doch ist letztere durchaus zuverlässig. (Schluss folgt.) Senecillis carpathica Schott. (Mit Abbildung ) Zu ine der in Podolien und Sibirien wach- senden Seneczlhis glauca Gaertn. nahe stehende Pflanze aus den siebenbürgischen Karpathen, die SCHOTT im Oest. Wochen- blatt 1855, pag, 342, von ihr wegen der gezähnten, ausgerandeten, nicht ganz- randigen Wurzelblätter, der elliptischen, fünf- bis sieben-, nicht acht- bis zehn-ner- vigen Strahlenblüthen etc. unterschied. (WALPER’s Annalen V., S. 292). — Gar- deners Chronicle, dem wir unsere Ab- bildung entnehmen, bemerkt, dass es eine stattliche Staude mit gelben Blumen ist, welche sich für den Hintergrund eines Staudenbeetes oder zur Vorpflanzung vor Gesträuchen eignet. Die Gattung Seneculls ist der Gattung Senecto ganz nahe verwandt und unter- scheidet sich hauptsächlich nur durch die sechsrippigen Früchte und die zuletzt sternförmig ausgebreiteten Hüllkelche. Die Johannisbeerwein-Fabrik von R. Menges & Co., Charlottenburg. m Mittwoch den ı2. November be- “sichtigten die vereinigten Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht des Vereins zur Bef. des Gartenb., denen sich noch einige Gäste angeschlossen hatten, die Kellereien der Herren MENGES & Co., Charlottenburg, einer Firma, diesich bereits auf mehreren Ausstellungen rühmliche Auszeichnungen für ihren vorzüglichen Wein aus Johannisbeeren erworben. Aus kleinen Anfängen hat sich jetzt ein be- deutendes Geschäft entwickelt, das im Ganzen dreiKellereien in Anspruch nimmt. Fohannisbeerwein von R. Menges & Co. 574 [GArTeN-Zeitung Darunter ist eine allerdings nur klein, sie wird aber besonders in Ehren gehalten, weil in ihr der Beginn des Geschäfts stattfand. In dem zweiten, bereits grösseren Keller lagern nicht weniger .als zehn grosse Stückfässer a 5000 Liter, allesWein von 1883 und 1834, denn der Wein früherer Jahrgänge ist schon fast sämmtlich ver- kauft, und in dem neuerbauten, kaum vollendeten grössten Keller ist Raum für 24 und mehr Stückfässer. Der Wein wird meist von weissen Johannisbeeren bereitet und sind die ge- eignetsten Sorten: die weisse Werdersche, (wohl eigentlich weisse Holländische), die auch grosse weisse Brandenburger ge- nannt wird, und Perle blanche. Für rothen Wein werden am liebsten Ruby Castle, eine englische Sorte, und dann die gewöhnlichen, kleinbeerigen Sorten genommen. Die grossfrüchtige Kirsch-Johannisbeere eignet sich nicht so gut, da sie zu viel Säure hat. Der Gang der Fabrikation ist ein ein- facher. Die Beeren bleiben in der ersten Etage in Zobern (halben Fässern) einige Tage liegen, um nachzureifen, werden dann von den Stielen abgestreift (wozu ca. 70 Frauen erforderlich), und gelangen in einem Holzrohr nach dem Parterre- Geschoss zwischen zwei Holzwalzen, welche flache Längsrillen haben. Hier werden sie zerquetscht, dann gepresst, der abfliessende Saft mit 4—2 Wasser und mit Zucker versetzt und wiederum mittelst Holzrinnen direkt in die Stückfässer im Keller geführt. So lange die erste Gährung stattfindet, wird auf dem Spundloch ein gebogenes Glasrohr befestigt, das mit dem offenen Ende in ein Gefäss mit Wasser taucht. Die sich entwickelnde Kohlensäure entweicht dann durch das Rohr und das Wasser in’s Freie, während der Sauerstoff der Luft nicht in das Fass gelangen kann, da er durch das Wasser im Gefäss gehindert wird. Ein Hektar Johannisbeeren giebt je nach dem Ertrage der Stöcke, dem Saft- gehalt der Beeren etc. ca. 4000 Liter Saft. Bereits in der GARTEN-ZEITUNG Nr. 35 ist von Herrn Hofgärtner HOFFMANN auf die gute Qualität der Weine der Herren R. MENGES & Co. hingewiesen; die Aus- schussmitglieder konnten nur bestätigen, dass dieselben vollständig rein waren, was ein Jeder am besten am nächsten Tage bemerkte, wo trotz der mancherlei Sorten, die getrunken waren, nicht der geringste Kopfschmerz oder dergleichen sich fühl- bar machte. Die Johannisbeerweine eignen sich so- wohl als Tischweine, wie in den älteren Jahrgängen als Dessertweine. Sie erlangen zuletzt einen Geschmack wie Marsala, Malaga und ähnliche südliche Weine. Wünschen wir der Firma R. MENGES & Co., deren Inhaber Herrn LEHMANN, während Herr MENGES als tüchtiger Keller- meister fungirt, ein glückliches ferneres Gedeihen und im Interesse der besseren Verwerthung des Beerenobstes an vielen Orten des deutschen Reiche recht viele tüchtige und eifrige Nachfolger. Je mehr Johannisbeerwein getrunken wird, desto mehr Beeren werden gebraucht, desto mehr Stöcke benöthigt und desto mehr Aufträge den Baumschulen zugeführt. Gar manches Stück Land lässt sich durch Beerenobst noch gut verwerthen! Berichte über Versuchspflanzen. Ill. Von CE. MATHIEU. Neue Erdbeere, „Le roi Henri.“ Sie soll vom Ende Mai an den ganzen Sommer tragen. Das thut sie nun zwar nicht, aber sie trug wenigstens doch 2 mal und ist zu empfehlen, was auch Hr. BRANDT bestätigt. Ihre Vermehrung ist eine ausser- ordentliche. — Nach Herrn DRrAwIEL taugt sie garnichts. Zweimal blüht Marguerite auch und hat dabei viel grössere Früchte. Ausserdem rankt Ze ro: Henri zu sehr. — Das definitive Urtheil wurde auf nächstes Jahr vertagt. Bedauert wurde, dass man die Monats-Erdbeere ohne Ranken jetzt so selten findet. Man kann sie als Einfassung verwenden und ihre Herbstfrüchte haben sehr hohen Werth. Bei Herrn Hofgärtner BUTTMANN in Sanssouci findet sich die sog. Münchener Monatserdbeere, welche etwas grösser ist als die gewöhnliche. IV. Von R. MOoNncoRBS. Kartoffel, weisser Elephant, ist äussert ertragreich und kocht sich trotz ihrer riesigen Grösse, wie Herr NEUKIRCH bemerkt, doch gut. 7 ungetheilte Knollen gaben 25 Liter auf sandigem gut kultivirten Lehmboden. Die Stangenbohne »Korbfüller« trägt riesig. Der Form wegen kann man sie aber nicht als Schneidebohne, höchstens als H 1884. 27, November.] - Brechbohne verkaufen und da das Publikum nicht recht weiss, was es damit machen soll, so kann man sie nicht als Marktsorte em- pfehlen. Gelbe Schlacht-Schwert-Schneide- bohne. Hat grosse* und schöne breite Hülsen, ist aber wenig ertragreich. Stangen-Flageolet-Bohne. Ein Mittel- ding zwischen Busch- und Stangenhohne, nur ı »2 hoch, (bei Herrn NEUKIRCH bis 2 2). Sie ist nicht so gut wie die alte Busch- Flageolet-Bohne, macht mehr Umstände und giebt doch nicht mehr Ertrag. (Soeben far- big. abgebildet in Ill. hort. t. 538.) Erbse, »Landreths frühe«, hat kleine Hülsen und bewährt sich für den Handelnicht. V. Von NEUKIRCH. Blumenkohl, Non plus ultra. Der Samen wurde von Dammann & Co. Portici bei Neapel bezogen und auf gepachtetem Riesel- terrain kultivirt. Der Kohl wurde in einer Entfernung von 172 gepflanzt, lieferte riesige Köpfe und vortreffliche Erträge. Eine Zwischenfrucht empfiehlt sich troiz der grossen anfänglichen Entfernung nicht. Wir haben schon wiederholt auf diesen vorzüglichen Kohl aufmerksam gemacht. Der grösste Blumenkohlkopf auf Rieselland hatte in diesem Jahre 1,15 »» Umfang. (Eine Runkel- rübe wog 16,5 %g.) VI. Von A. SCHWARZBURG. Trıtoma corallina, deren Samen der Verein von HAAGE & SCHMIDT, Erfurt, bezogen. Die Samen wurden ım Warmhause ausge- säet; darauf in kleine Töpfchen gebracht und schliesslich in Düngererde auf Beeten ausgepflanzt. Die Pflanze ist zuempfehlen; sie unterscheidet sich durch ihr leuchtendes dunkleres Roth von der 7Yr. wuvaria. An einer der zo Samenpflanzen waren 4 Blüthen- stände. — Herrn BRANDT, der sie ebenfalls kultivirt, ist die alte 77. zvaria lieber, weil _ sie grössere Trauben bildet und die Blumen nicht so kurz gestielt sind, also der Achse nicht so anliegen. — 77. wuvaria kommt unter leichter Decke meist durch den Winter; für Handelsgärtner ist es aber rathsamer, sie unter der Stellage einzuschlagen und im Frühjahr auseinander zu reissen. Dies Theilen befördert das Blühen sehr. Salat Montirolo. Weder Bleich- noch Kopfsalat, endivienartig, hoch und spitz, nicht zu gebrauchen. Calendula maritima? compacta nana fl. pl. Kleine Blume, nicht zu empfehlen. Kartoffel, »Prof. WITTMACK«, gezüchtet vom Gutsbesitzer BEHR in Cöthen, Anhalt. Ist früh, hat eine dicke, rauhe, widerstands- fähige Schale und scheint hohen Werth zu besitzen. Helichrysum angustifolium. Ist zu spät ge- säet und gestattet noch kein Urtheil. Miscellen. 575 Die meisten Knollen Begonien waren nicht hervorragend. Miscellen. Noch einmal Fürst Pückler, Zu den in Nr. 46 dieser Zeitung von Herrn Hofgärtner JÄGER gemachten Anmerkungen über die Mittheilungen des »Salon«, nach welchem LEOPOLD SCHEFER der Schöpfer des Muskauer Parkes gewesen sein soll, sehe ich mich veranlasst, neben meiner vollen Uebereinstimmung mit dem dort Ge- sagten, noch Nachstehendes hinzuzufügen: Man wird verleitet, den ganzen Passus im »Salon« als einen boshaften Scherz zu be- trachten, denn etwa Unwissenheit vorzu- schützen scheint ausgeschlossen in einer Zeit, in welcher die gärtnerischen Schöpfun- gen des Fürsten von PÜCKLER-MUSKAU noch in aller Munde sind! Es könnte scheinen, als ob dieser Artikel aus derselben Feder geflossen wäre, wie der seiner Zeit ım »Hausfreund«, der von Verwüstung und »Urbarmachung« des Branitzer Parkes sprach, als ich begann, mit der Axt den- selben zu regeneriren und aus zwei Theilen ein Ganzes zu machen. Wenn auch kleine Städte ihren Poeten ein Denkmal setzen wollen, so ist dies nur in vollem Maasse anzuerkennen. Es muss aber dabei diesem Dichter nichts angedichtet werden, was ihm nicht eigenthümlich ist. Alle gärtnerischen Schöpfungen des Fürsten sind sein eigenstes Werk, bis in die klein- sten Details unter seiner persönlichen Lei- tung ausgeführt. Als ihn einst eine sehr hohe Dame bat, ihr doch den Mann zu schicken, der ıhm so herrliche Anlagen ge- macht und ausgeführt habe, versprach er dies, und erschien am andern Tage selbst, indem er sich als den verlangten Gärtner melden liess. Muskau ist nie verwahrlost gewesen. Es wäre aber allerdings fast da- zu gekommen, als der Fürst, in England Geld brauchend, den poetischen SCHEFER mit General-Vollmacht auf die Weide in sein Vermögen schickte, wenn nicht der ener- gische Widerspruch der Fürstin auch die Abweidung Muskau’s verhindert hättel Da ihm dieses Terrain entzogen war, führte er seine Schafe nach Branitz, und plünderte auf den dortigen, bis dahin immer gut ge- pflegten alten PückLer’schen Familiengütern Schloss, Garten, Feld und Wald, zu Gunsten der augenblicklichen Nothdurft seines Macht- gebers und zu dessen eigenem Schrecken, wie dieser später selbst oft bekannt hat. Es sind am meisten die Folgen dieser That, an denen der Fürst bei Gründung der Branitzer Anlagen zu laboriren gehabt hat. LEOPOLD SCHEFER war »ein ehrenwerther 576 Bi Literatur. — Sprechsaal. BETEN EIERN Mann und ein Poet dazus, aber kein Ge- schäftsmann und noch weniger ein Land- schaftsgärtner, wie er durch die 'That selbst bewiesen hat! Branitz. Graf von PÜCKLER. Eine Balsamtanne im Kreise ihrer Kinder. Frl. V. ORTGIES, die gegenwärtig zum Be- such in Petersburg bei ihrem Onkel, Herrn Staatsrath von REGEL, weilt, schreibt uns: In dem herrlichen Kaiserlichen Park von Ropscha (bei Petersburg), in der Nähe der Duderhofschen Berge, ist eine prachtvolle Balsamtanne, welche, wie Dr. REGEL meint, allein schon es werth sei, dass man Ropscha aufsuche. Sie bildet eine vollendet schöne Pyramide, die unteren Aeste haben wieder in der Erde Wurzeln geschlagen (ähnlich also wie bei der Fichte auf der Pfaueninsel, siehe S. 462 der Gartenztg. d. ]. D. Red.) und jeder der unteren Aeste bildet eine schlank und gerade in die Höhe strebende neue Tanne, während alle zusammen einen Kranz um die alte, hohe und schöne Pyra- mide bilden. X Literatur. CARL FRIEDRICH FÖRSTER’s Handbuch der Cacteenkunde in ihrem ganzen Umfange, nach dem gegenwärtigen Stand- punkte der Wissenschaften bearbeitet und durch die seit 1846 begründeten Gattungen und neu eingeführten Arten vermehrt von THEODOR RÜMPLER, General- sekretär des Gartenbauvereins zu Erfurt. Durch ca. ı50 Holzschnitte illustrirt. Im. TR. WÖLLER, Verlagshandlung, F. G. E. KANZLER. In ca. 10—ı2 Lieferungen A 2 M. Es ist schon lange der Wunsch vieler Cacteenfreunde gewesen, ein neues Cacteen- werk zu besitzen, da die besten und er- schöpfendsten schon längst im Buchhandel verschwunden sind. Sowohl LABoURET’s Monographie als auch Försrer’s Handbuch sind gegenwärtig nur noch antiquarisch und dies mit vieler Mühe zu beschaffen. Mit um so grösserer Freude ist daher das Er- scheinen einer neuen Auflage von FÖRSTER’s Handbuch der Cacteenkunde, umgearbeitet von TH. RÜMPLFR, Erfurt, begrüsst worden. Ob nun diese zweite Auflage auch den gehegten Erwartungen voll und ganz ent- sprechen wird, entzieht sich vorläufig der eurtheilung, da nur das erste Heft des Werkes vorliegt. Bei Vergleichung dieses ersten Heftes der zweiten Auflage mit FÖRSTER’s Original findet man, dass letzteres 50 ziemlich unverändert wiedergegeben ist. Ein grösserer Zusatz ist vom Herausgeber betreffs der Cochenille-Gewinnung gemacht worden, welcher sehr interessant zu lesen ist, Einiges Befremden erregt die einfache - von der alten Methode abweichen. Leipzig, September 1884. Wiedergabe von FÖRSTER’s Kulturanleitung. Es wäre wünschenswerth gewesen, neben derselben — sie ist ja doch beiläufig vor 38 Jahren geschrieben — auch die neueren Kulturmethoden aufzuführen, die ja vielfach So ist namentlich in Frankreich und Belgien in den letzten Decennien, während hier in Deutschland die Cacteenliebhaberei fast gleich Null war, die Kultur der Cacteen zu einer solchen Blüthe gelangt, dass z. B. ın Paris noch vor 5—6 Jahren jährlich viele tausende, prachtvoll kultivirte Cacteen ver- kauft wurden. Dass sich bei so bedeuten- der Produktion auch die Kulturmethoden verbessern, ausbilden und vereinfachen mussten, liegt in der Natur der Sache. Um so mehr muss es befremden, dass der Her- ausgeber dieser 2. Auflage keine Notiz da- von genommen hat. Die Einschaltung der neueren Kulturmethoden würde dem Werke kein unnützer Ballast geworden sein und noch weniger die Pietät gegen FÖRSTER ver- letzt haben, aber vıelen Laien in der Cacteen- kultur erwünscht gewesen sein. Die Ausstattung des Buches lässt nichts zu wünschen übrig und namentlich verleihen die guten Abbildungen dem Werke eine ge- wisse Vollständigkeit, die den heutigen An- forderungen entspricht. H. HILDMmann. Sprechsaal. Antwort auf Frage Nr. 24, Gunnera manicala betreffend: Gunnera manicata ge- deiht wohl bei uns eben so gut als Gunnera scabra, nur verzweigt sich erstere nicht so leicht als letztere. Der Unterschied beider Arten ist sehr ins Auge fallend, und muss ich gestehen, dass ich der Gunnera manicata wenn dieselbe erstarkt ist, den Vorzug gebe. Die Blätter dieser imposanten Pflanze sind im Vergleich zur andern Art vollständig flach wie eine Hand, (daber auch wohl die Be- nennung wmanicata?) und erreichten einen Durchmesser von 1,20 2 in diesem Jahre. Die Pflanze ist bis jetzt bei gleicher Be- deckung wie die scabra sehr gut durch den Winter gekommen und geht meine Beob- achtung dahin, dass dieselbe gegen Frost noch widerstandsfähiger ist als G. scabra; denn die Pflanze hat ıhre Blätter im besten Ansehen bis ıo. November gehabt, also die Nachtfröste bequem überstanden. Die be- treffende Pflanze befindet sich im Garten des Geheimrath Herrn A. HECKMANN und ist vor 6 Jahren gepflanzt, bezogen habe die- selbe von L. DE SMET in Gent. FR. MAECKER, Landschaftsgärtner. Gumnera manicata wird jetzt auch von Louis v. HOUTTE, Gent, gezeigt. Stück ı bis ıo Fr., Dutzend ıo Fr. D. Red. Frage Nr. 26. Wer beschäftigt sich in Brandenburg mit der Spezial-Kultur von Helleborus niger? 4 ROSEN. i - Berlin S0. 27. November. ] at Anzeıgen. SOWPERT % NOTLLNG =“ LUXEMBURG u Königl. Niederländische und Kaiserl. Brasilianische Hoflieferanten. versenden wir auf gefl. Anfrage gratis und franko unsern illustr. GENERAL- KATALOG FREUNDEN Nr 76, pro 1884—1885. Soupert & Notting, Luxemburg. Core arten 10 Pfg. resp. 5 Kr. Briefporto 20 Pfg. resp. 10 Kr. 135 (®/e) var TIITTIITIITIT Teanonnneneiz TUT LLLTELETTETTTTTETTTTETITTETITEITTETETITTETITTETETTETITEITITTEETTTETTIITEITERTITETITEE Zisenlkonstrultionen. Spezialität: 0l@°s Gewächshäuser u. Wintergärten. Bretschneider & Krügner. AUITERTETISREISUITEGESTEEGRLOTERTHTGTEOTLETTEGTERETTTRGTRSREATERERTHRTHTRTITTRLETETRTTRNERTTTLILEREKTENN LISESTETUHLONTTTELTITSTIRTTTETTTN KIELTIITITIIITIIIITIIIT IIITIIIITITTIIIIIIIIII 1 [ITTITEITTRETTERETERLTEN M@IIIIIIIIIIIIII Der nmlss 110 (1) | Obstbaumschulen von Georg W. 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Annahme in allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung, Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Inhalt. Pseudo-Larix Kaempferi. Kaempfer’s Gold- | Berichte über Versuchspflanzen. VII. Von Dr. Fr. lärche. Von L. WITTMAcK. (Mit Abbildungen.) KRÄNZLIN, Gr.-Lichterfelde. Petition, betreffend die Reblaus-Konvention und Ant- | Miscellen: Begonia Comtesse Louise Erdödy und | wort darauf. | Coleus Berceau de Venus. — Das Pflanzen von Rundschau in den Berliner Blumenläden. Von Prı- Kohl. — Frühreife der Maiblumen. — Tomaten. MUuLUS. 1. ; — Tomaten-Sauce. — Kaptrauben. — Sendung Maiskolben, durch Maisbrand verunstaltet. (Mit Ab- aus Portici. bildung.) : Literatur. Einige Worte über unsere staatlichen Gärtner-Lehr- Sprechsaal. anstalten. Anzeigen. Gesucht wird für eine Herrschaft ein umsichtiger, 2 ‚thätiger Gärtner, welcher in Blumen-, Gemüse- und Obstzucht erfahren ist; selbiger kann auch ver- | heirathet sein. Bewerbungen mit Angabe bisheriger ı Thätigkeit sind zu richten an Ein Gehilfe, ı3 Jahr alt, swcht unter be- Reinh. Letzel, Kunst- und Handelsgärtner, scheidenen Ansprüchen Stellung in einer Handels- Ahrweiler, (Rheinpr.). gärtnerei per I. Januar. Gefl. Offerten bitte man zu senden an HM. Fleischhauer, Minden W., Für einen Privatgarten mit Kalthaus suchen wir zur Flora. |im Auftrage einen tüchtigen, ledigen Gärtner, der } | d | auch Hausarbeiten mit übernimmt, zum baldigen An- J K 77 | tritt. Derselbe muss gedienter Militär sein. Näheres N. Ein ; unstg artner | durch Carl Reichelt & Co., in gesetzten Jahren, in allen Branchen erfahren, sucht | Dresden Struvestlan - Stellung bald oder Neujahr. Adressen an Kunst- | x , BA" gärtner Geppert, Krappitz erbeten. | Suche auf ein Rittergut in der Nähe Leipzigs einen Ein tüchtiger @ehilfe, 20 Jahre alt, sucht zum ‚nicht zu jungen, praktischen Gärtner (auch ver- 1. 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Gehaltsansprüche und Zeugniss- der Aktiengesellschaft für das Bad Oldesloe. abschriften sind einzusenden an | F, Karstaedt, Gerrin b. Filehne. Ausgeschriebene Gärtner-Stelle ist besetzt. ; 151 J. F. Fröhlicher, Solothurn. Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY, Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Die Winterblumen. Anleitung für Gärtner und Liebhaber I zur Winterkultur der für den Schmuck der Wohnräume und Glashäuser, für Bouquets, Vasen und andere Arragements geeigneten einheimischen und ausländischen Blumen- und Blattpflanzen. N R Bearbeitet von j H. Gaerdt, * i Königl. Gartenbaudirektor in Berlin. Mit 9 Farbendrucktafeln. Preis 18 Mk. Gebunden 20 Mk. N j Für Winterblumen gehen jährlich mehrere Millionen Mark in’s Ausland und im Interesse der deutschen Gärtnerei ist deshalb ein hoher Eingangszoll dringend zu wünschen. Derselbe muss aber die deutschen Cultivateure vorbereitet finden, die früher aus Frank- reich und Italien importirten Schnittblumen selbst zu ziehen, und ein Buch wie das vorliegende war deshalb ein dringendes Bedürfnis. Schwer war es aber dafür den geeigneten Mann zu finden, bis Heinrich Gaerdt, der Direktor der weltberühmten Borsig’schen Gärten und Ge- wächshäuser, sich entschloss, seine reichen Erfahrungen zum Besten seiner Berufsgenossen zu ver- öffentlichen. N Gaerdt’s Winterblumen ist ein Buch, das in keiner Gärtnerei fehlen dürfte, und auch Blumenliebhaber werden das ansprechend geschriebene und mit prachtvollen Farbendrucktafeln ausgestattete Werk nicht entbehren wollen. ar Das Werk behandelt die Pflanzen aus folgenden Familien: Acanthaceen, Aceraceen, Amarantaceen, Amaryllideen, Ampelideen, Apocynaceen (Apocyneen), _ Aquifoliaceen, Araliaceen, Aroideen, Artocarpeen, Asclepiadeen, Asparagineen, Asphodeleen, Aurantiaceen. — Balsaminaceen, Begoniaceen, Berberideen, Boragineen, Bromeliaceen, Buetne- riaceen, Buxeen. — Üacteen, Calicantheen, Cameliaceen, Campanulaceen, Caprifoliaceen, Caryo- phylleen, Celastraceen, Comelynaceen, Compositen, Coniferen, Crassulaceen, Crossulariaceen, Cruciferen, Cyperaceen. — Dilleniaceen, Dracaeneen, Drupaceen. — Epacrideen, Ericaceen, Euphorbiaceen. — Filices, Fumariaceen. — Gentianeen, Geraniaceen, Gesneraceen, Goodeniaceen, Gramineen. — Hamelideen, Hemerocallideen. — Jasmineen, Irideen. — Labiaten, Lauraceen, Leguminosen, Liliaceen, Lineen, Lobeliaceen, Lycopodiaceen, Lythrarceen. — Magnoliaceen, Malvyaceen, Marantaceen, Melanthoideen, Melastomaceen, Moraceen, Myrsinaceen, Myrtaceen. — Qleaceen, Onagrariaceen, Orchideen, Oxalideen. — Passifloraceen, Philadelphaceen, Piperaceen, Pittosporaceen, Plumbagineen, Polemoniaceen, Polygalaceen, Pomaceen, Primulaceen, Proteaceen. — Ranunculaceen, Resedaceen, Rhamnaceen, Rhodoraceen, Rosaceen, Rubiaceen, Rutaceen. — Saxifrageen, Scrophularineen, Selagineen, Smilacineen, Solanaceen, Spiraeaceen. — Ternstroe- meriaceen, Thymelaeaceen, Tiliaceen, Tremandraceen, Tropaeolaceen, Turneraceen. — Verbenaceen, Epidendrum vitellinum Lindl. Oncidium sphacelatum Lindl. Cattleya Reineckeana Rchb. fil. Cattleya Lindigi var. purpurea Karst. Cypripedium insigne Wall. Cypripedium purpuratum % logyne cristata Lindl. Laelia praestans variet. Calanthe veratrifolia R. Br. Phajus Wallichii Oneidium Papilio Lindl. Cypripedium barbatum majus. Vanda tricolor Rchb. fil. Eucharis amazonica Lind. Himantophyllum miniatum Hook. Sprekelia formosissima Herb. Ismene calathina Herb. Cineraria hybrida. Thea Marechal Niel R. Remont, Baronne de Rothschild. R. Remont, Charles Lefebre. R. Thea Rubens. R. Remont. Marie Baumann, R. Remont. Reynolds Hole. R. Thea Niphetos. (Nach blühenden Exemplaren aus der Rosentreiberei von A. Drawiel in Lichtenberg bei Berlin.) — Dekorative Blätter für Arrangements. Nephrolepis pectinata. Scirpus natalensis. Myrtus communis Maranta vittata. Pteris cretica var. albo- BanKoBnN: Färbung im Winter. Fittonia Verschaffelti. Eranthemum igneum, Higginsia aDrcent: Achyranthes Verschaffelti. Sonerilla margaritacea var. Oplismenus imbecillus r Y ano 3 { u + P “ » . 01. varieg, Peperomia argyrea, Peperomia marmorata. Hedera Helix. Iberis sempervirens. Phajus Violaceen. — Zingeberaceen, Auf Farbendrucktafeln sind abgebildet: Cattleya Trianaei Lindl. Dendrobium moniliforme Sw. Oncidium sessile Lindl. Coe- Phalaenopsis grandiflora Lindl. Coelogyne speciosa Lindl. Dendrobium nobile Lindl. 1 EEE Codiaeum irregulatum. Melaleuca alba. Coleus variet. Begonia imperialis. Mahonia grandifolius Lour. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. v Pseudo-Larix Kaempferi. KAEMPFER’s Goldlärche. Von L. WITTMACK. (Mit Abbildungen.) z> Bisher waren die männlichen Blüthen dieser schönen chinesischen Lärche noch nicht botanisch beschrieben. Dr. MAXWELL MASTERS hat nun in diesem Jahre nach Exemplaren, die er von Gebr. ROVELLI in Pallanza am Lago maggiore erhielt, im Gard. Chron. vol. XXI n. ser. S. 581 eine sehr genaue Abbildung und S. 585 eine Beschreibung derselben gegeben, sowie in vol. XXII n. ser. S. 241 auch Abbildung und S. 238 Beschreibung der weiblichen Zapfen gegeben. Beide Abbildungen haben wir beifolgend re- produzirt und theilen auch MASTERS Be- schreibung gekürzt mit. Männliche Kätzchen in Dolden an der Spitze-kurzer Sprosse, die von braunen, häutigen Schuppen umgeben. Jedes Kätzchen (lang) gestielt, der Stiel zurück- - gebogen, so dass das Kätzchen über- hängt. Länge des Kätzchens (nicht ganz ausgewachsen) 2 Zoll englisch, Farbe apfelgrün. Untere Staubgefässe kugelig, fast sitzend (Fig. 166 DB C)), mit kurzem ze STR Mittelbande, obere mit verlängertem Mittelbande (Fig. 166 DE), welches als langes, lanzettliches oder an der Spitze 3-lappiges Anhängsel oben hervorschaut. - Pollenkörner mit 2 seitlichen Luftbläschen wie bei Pinus etc. — Sicherlich sind die troddelartigen Kätzchen, namentlich, wenn sie völlig entwickelt sind, eine grosse Zierde des Baumes, der an und für sich schon eine hübsche Bereicherung unseres Coniferen-Sortimentes bildet. Die weiblichen Zapfen (Fig. 165) sind aufrecht, nicht hängend, ebenfalls apfel- grün mit graugrünem oder bläulichem Duft, so dass auch sie sich sehr hübsch ausnehmen. Der Baum selbst ist nach VEITCH, Manual of Conifers 1881 S. 129 in Eng- land vollständig hart, von mässig starkem Wuchs und pyramidenförmigem Habitus. Zweige und Blattbüschel wie bei der gemeinen Lärche, Blätter aber länger ‘ und breiter, anfangs hell gelblich-grün - und sehr angenehm dem Auge, im Som- Pseudo- Larix Kaempferi. ei 577 mer dunkler grün und im Herbst, vor dem Abfallen, glänzend goldgelb, daher der Name »Goldlärche«. Bei uns muss der Baum gedeckt werden. Geschichte. LINDLEY beschrieb sie zuerst im Gard. Chron. 1854 S. 255 und 455 mit Abbildung eines Zapfens als Abies Kaempferi, indem er annahm, dass sie einer der Bäume sei, die unser Lands- mann ENGELBERT KAEMPFER (1657 bis 1716), der auf seinen vielen Reisen 1691 nach Japan ging, dort gesehen. Dies scheint aber ein Irrthum; denn in Japan ist die Pflanze noch nicht gefunden, sondern in den centralen, nördlichen und östlichen Provinzen Chinas. Eingeführt wurde sie in England durch FORTUNE, der sie als Zarix, Lärche, be- zeichnet, obwohl die Schuppen so leicht auseinander fallen, dass es kaum möglich ist, sie zusammen zu halten. FORTUNE hielt sie deswegen für ein Mittelding zwischen der Ceder, bei der auch die Schuppen abfallen, und der Lärche (G. Chr. 1855 S. 644). GORDON gab ihr in seinem Pinetum den Namen Zseudo- Zarixz. A. MURRAY nahm LINDLEY's Namen wieder auf, da er sie der Weiss- tanne ähnlicher hielt, CARRIERE nannte sie Zarix Kaempferi, LAMBERT und PAR- LATORE Pinus Kaempferi. BENTHAM be- merkt in Gen. pl. III 442 (1880), dass sie der Ceder zugerechnet werden oder eine besondere Gattung bilden müsse; da aber die männlichen Blüthen noch nicht be- kannt seien, so bleibe die Stellung un- sicher. Durch MASTERS Untersuchungen der männlichen Blüthen ist nunmehr fest-. gestellt, dass es in der That eine be- sondere Gattung ist, denn die Kätzchen sind abweichend von allen anderen oben genannten Gattungen und haben nur etwas Aehnlichkeit mit denen der sonst so ver- schiedenen Gingko biloba, bei denen sie auch gestielt, aber mit Blättern unter- mengt sind. FORTUNE lernte den Baum zuerst in Gestalt eines solchen verkümmerten, zwergigen Topf-Exemplares kennen, wie sie in China und Japan üblich sind. Es war kaum ı8 Zoll hoch und kronen- artig gezogen, wie eine alte Ceder vom Libanon. Später fand er ihn in der Nachbar- schaft eines buddhistischen Klosters bei Chekiang. Der Stamm hatte einen Um- 49 Pseudo-Larız Kaempferi. Fig. 165. Pseudo-Larix Kaempferi. Zapfen tragender Zweig. a Pseudo- Larix Beeri. 579 Fig. 166. Pseudo-Larix Kaempferi. Zweig mit männlichen Blüthen. 4A Die troddelartigen, gestielten Staubgefäss-Kätzchen. A—Z Staubbeutel. 7, G, Polien. 580 Fa ER RE EST i er Kr, Peüition, betr. die Reblaus- Konvention. N vi fang von 5 Fuss und eine Höhe von ı20 oder 130 Fuss engl. In Quanting, 20 engl. Meilen vom ersten Ort war ein Hügelabhang damit bedeckt, die Exem- plare schienen aber alle gepflanzt zu sein, das grösste hatte 8 Fuss Umfang und ı30 Fuss Höhe. — Der Umstand, dass merkwürdige Bäume, wie vorstehende Art, ferner Abzes Fortunei etc. in Japan, China, Sikkim, Tibet und anderen Gegen- den des Buddhismus stets in der Nach- barschaft von Tempeln gefunden werden, lässt 2 Erklärungen zu. Entweder sind die betr. Arten von den Buddhisten da- hin gebracht — aber woher? oder sie sind, wie Dr. HANCE meint, die Ueber- reste der einheimischen Waldungen, welche hier um die Tempel aus Ehrfurcht erhalten blieben, während sie übrigen Theilen des Landes entweder durch Feuer zerstört oder seitens des Menschen verwendet wurden. N Petition, betreffend die Reblaus- Konvention, und Antwort darauf. Vorbemerkung. Bei den allgemeinen Klagen über die Schwierigkeiten, welche den Gärtnern im Deutschen Reiche er- wachsen, wenn sie aus Ländern, welche nicht zur internationalen Reblaus-Kon- vention gehören, direkt Pflanzen einführen wollen, während Belgien und Holland viel leichtere Bestimmungen haben und es auf dem Umwege über diese beiden Länder gar nicht schwer hält, Pflanzen einzubrin- gen, halten wir es für angezeigt, nach- stehend den Wortlaut einer Eingabe des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues an denFürstenReichskanzler und diedarauf erfolgte Antwort mitzutheilen, damit nicht der Anschein erweckt werde, als habe der Verein zur Beförderung des Garten- baues hierbei die Hände in den Schooss gelegt. Der Verein ist meist in Gemein- schaft mit der Gesellschaft der Garten- freunde und anderen Vereinen fast all- Jährlich mit Eingaben behufs Erleichterun- gen vorgegangen, hat auch schon Manches erreicht (s. z. B. No. 47, S. 564), aber die Hauptsache, die Untersuchung aller Pflan- zen aus Nichtkonventionsstaaten an der Grenze ist immer leider noch nicht zu er- in den langen gewesen, während dies in Holland und Belgien gestattet ist. u Die Eingabe lautet: Berlin, den’2. Mai 1884. An Seine Durchlaucht den Fürsten OTTO VON BISMARCK, Kanzler des | Deutschen Reiches etc. | Euer Durchlaucht erlaubt sich der unterzeichnete Vorstand ganz gehorsamst die Bitte zu unterbreiten, hochgeneigtest den $2 der Kaiserlichen Verordnung, betreffend das Verbot der Einfuhr und ; der Ausfuhr von Pflanzen und von son- stigen Gegenständen des Wein- und Gartenbaues vom 4. Juli 1883, welcher lautet: »Die Einfuhr bewurzelter Gewächse, welche aus Gebieten der bei der internationalen Reblaus-Konvention nicht betheiligten Staaten stammen, über die Grenzen des Reiches ist verboten, « folgendermassen abzuändern: »Die Einfuhr bewurzelter Gewächse, welche aus Gebieten der bei der internationalen Reblaus-Konvention nicht betheiligten Staaten stammen, über die Grenzen des Reiches ist 9 erst dann gestattet, nachdem die- selben von einem amtlichen Reb- ‚laus-Sachverständigen auf Kosten des Empfängers sorgfältig untersucht und für reblausfrei erklärt sind. — Reb- pflanzen dürfen aus solchen Ländern überhaupt nicht eingeführt werden». Ferner bitten wir, dem $ 6 einen neuen Paragraphen hinzufügen zu wollen: 4 als $7: Die in Angelegenheiten der Reblaus-Konvention von den zustän- digen Behörden ($ 4, 3) auszustellen- den Bescheinigungen sind stempelfrei. Motive. Nach der jetzigen Fassung des $ 2 ist die Einfuhr bewurzelter Ge- wächse aus bei der Konvention nicht be- theiligten Staaten ganz verboten. Der ° Paragraph 5 ad ı sagt zwar, der Reichs- kanzler ist ermächtigt, von der Bestim- mung im $2 Ausnahmen zu gestatten; | thatsächlich werden diese aber so selten und erst nach so vielen Weitläufigkeiten gewährt, dass im Grunde genommen die Einfuhr aus jenen Ländern unterdrückt ist. Jene Länder sind aber zum Theil gerade diejenigen, auf welche die deutschen Handelsgärtner in erster Reihe als Be- zugsquellen angewiesen sind, vor allem EL E im Wege. Petition, betr. die Reblaus- Konvention. England, sodann sämmtliche Tropenländer der alten und neuen Welt, die Vereinigten Staaten, sowie Ostasien und Australien. Schwerlich wird daran zu denken sein, dass die Tropen-Länder der Berner Reb- laus-Konvention beitreten werden, zumal manche derselben noch nicht einmal Staaten in unserem Sinne sind. Jene Länder haben auch gar kein grosses Interesse daran, der Konvention beizu- treten, denn sie selbst treiben wenig Handel mit Pflanzen, sondern es sind europäische, in vielen Fällen deutsche Sammler, welche dort im Urwalde unter Lebensgefahr auf Entdeckung neuer Pflanzen ausgehen, oder ältere, schön blühende in grossen Posten einheimsen. Das Hauptbestreben in der Gärtnerei geht aber gerade dahin, Neuheiten zu bringen. Wer dies vermag, ist ton- angebend, und daher der Vorrang der westlichen Länder Europas, vor allen Englands und Belgiens vor uns. All- mählich war Deutschland aber ihnen ziem- lich nahe gekommen, indem es selber direkt-zu importiren anfıng und schöne Hoffnungen knüpften sich daran. Jenseit des Oceans etablirten sich bereits unsere Landsleute, um in kaufmännischer Weise den Handel zu organisiren, aber das ist jetzt Alles mit einem Schlage wieder abgeschnitten und die deutsche Gärtnerei zum Stillstande, d.h. zum Rückgange gezwungen! Wären jene Länder in der Konvention, so stände der Einfuhr von dort nichts Aber welche Garantie dürfte wohl ein Zeugniss einer Gemeindebehörde nebst ihres Sachverständigen aus jenen Tropenländern uns bieten? Was würde man z. B. zu einer Bescheinigung aus San Isabel am Rio Negro, einem Neben- fluss des Amazonenstromes in Brasilien oder von ähnlichen noch tiefer im Innern gelegenen Orten halten? Ja schliesslich, wo sind die zuständigen Behörden und die Sachverständigen, die in der Wildniss dem Sammler das Reblaus- Attest aus- stellen sollen? Wäre es da nicht weit besser, die Sendungen beim Eingange in das Deut- sche Reich von einem amtlichen, ge- schulten Sachverständigen eingehend untersuchen zu lassen und von derartigen fremden Zeugnissen unter solchen Um- ständen ganz abzusehen? Anders liegen die Sachen bei England VERBEREN IUN.. 581 und denVereinigten Staaten. Diese Länder haben gar kein grosses Interesse daran, ihre Pflanzen gerade bei uns abzusetzen, da sie dieselben einmal vielfach gegen- seitig austauschen, andererseits sie nach Ländern exportiren, in denen nicht so strenge Verordnungen existiren. Im Königreich der Niederlande sagt der Kgl. Beschluss betr. Ausführung des Reblausgesetzes vom 21. Dez. v. J., ab- gedruckt im Staatscourant Nr. 300 und im Staatsblatte Nr. 181, im Artikel 6 aus- drücklich: Die aus nicht der Konvention bei- getretenen Staaten stammenden Sendun- gen, wofern sie nicht aus den in Art. 2 genannten Artikeln bestehen (Wein, Traubenkerne, abgeschnittene Blumen, Blumenzwiebeln, Samen und Frucht aller Art, Tafeltrauben, Trauben der Weinlese, eingestampft) und die nöthigen Erklärun- gen denselben nicht beigefügt sind, wer- den vor der Einfuhr durch die ernannten Sachverständigen für Rechnung des Empfängers unter- sucht und je nach Umständen, wenn solche nicht eingelassen werden können, auf Kosten des Rechthabenden zurück- geschickt oder sogleich vernichtet. Aehnlich wird es, so viel uns bekannt, in Belgien und Frankreich gehandhabt und es erscheint uns billig, dass auch im Deutschen Reiche ein ähnlicher Modus eingeführt werde, damit die deutschen Gärtner, die so schon so sehr von der Konkurrenz des Auslandes zu leiden haben, nicht noch mehr geschädigt werden. Noch anders liegt die Sache gegenüber Russland. Diesem Reiche gegenüber war die Konzession gemacht, dass seine Garten- bau-Erzeugnisse ohne Attest eingehen könnten, weil der Import von dort ein verschwindend geringer ist gegenüber der grossen Ausfuhr Deutschlands dahin. In neuerer Zeit üben aber die Steuerbehörden diese milde Praxis nicht mehr aus; ja es ist sogar vorgekommen, dass man ab- geschnittene Reiser von Gehölzen, ohne Wurzeln, diezur Veredelung dienen sollten, nicht einlassen wollte, obwohl der $ 2 der Kaiserlichen Verordnung vom 4. Juli 1883 doch nur die Einfuhr bewurzelter Gewächse aus Nicht-Konventionsstaaten verbietet. Aehnlich ist es mit abge- schnittenen Obstreisern aus Dänemark ergangen. 3 Aehnlich wie Dänemark, als man seine 582 Petition, betr. die Reblaus- Konvention. Gemüse-Einfuhr verhindern wollte, droht jetzt Russland mit Repressalien und wir wissen aus sicherster Quelle, dass, wenn dieSchwierigkeiten, diemanden russischen Sendungen bei der Einfuhr in das Deutsche Reich macht, fortdauern, manbeabsichtigt, den Import deutscher Gartenbauprodukte nach Russland ganz Dies wäre aber der härteste Schlag, der die deutsche Gärtnerei treffen könnte, denn nach Russland ist der Export am allerbedeutendsten und viele Hunderte von grösseren Etablissements, dorthin exportiren, nebst vielen Tausenden kleinerer, welche ihre Erzeugnisse an jene grossen zum weiteren Vertriebe absetzen, würden zu Grunde gerichtet. Wir bitten deshalb dringend und ganz gehorsamst, den $ 2 im oben angedeuteten Sinne hochgeneigtest abändern zu wollen. Man wird nicht sagen können, dass diese Abänderung gegen Artikel ıo der Berner Reblaus-Konvention vom 3. No- vember 1881 verstiesse (der da sagt, dass die der Konvention nicht beigetretenen Staaten nicht günstiger zu behandeln seien als die Vertragsstaaten), denn dem Empfänger erwachsen Kosten für die Untersuchung an der Grenze. Nicht zu übersehen ist übrigens, dass bis jetzt die Reblaus nur am Weinstock gefunden ist, ebenso wie auch der Traubenpilz, Ordıum Tuckert, und der neue Pilz des Weinstocks, Peronospora vitıcola, nur an ihm. Es giebt eben gewisse Parasiten, die äusserst wählerisch in ihrer Nahrung sind; dahin gehören die drei vorgenannten, aber eben- so auch der Kartoffelpilz, Peronospora infestans, der Weizenbrand, der Mutter- kornpilz des Roggens etc. Es wird Niemandem einfallen, zu glauben, dass der Traubenpilz auch auf Birnbäumen, oder das Mutterkorn auf Kartoffeln vorkomme, ja nicht einmal die beiden erwähnten Peronospora-Arten, Peronospora viticola und Peronospora infestans, tauschen ihre Wirthe. Eben so wenig ist nach den bisherigen Erfahrungen daran zu denken, dass die Reblaus sich an anderen Pflanzen finde, am allerwenigsten an tropischen Orchideen etc. Der Weinstock ist eine botanisch ganz besonders organisirte Pflanze, sowohl was seinen Blüthenbau, seinen Wuchs, wie seine anatomischen und chemischen Eigenschaften betrifft und daher erklärt sich auch wohl, weshalb die Thiere und Pilze, die auf ihm leben, zu verbieten... welche direkt ' (Weinrebengewächsen) vorkommen. Unsere zweite Bitte hat hauptsächlich auf Berlin Bezug. Während an anderen Orten, selbst in der Umgegend von Berlin, die Bescheini- gung der zuständigen Behörde ohne Stempelabgabe gegeben wird, verlangt das Königliche Polizei- Präsidium in Berlin für die Bescheinigung zu jeder einzelnen Sendung eine Stempelgebühr von ı Mk. 5soPf. Das ist für Exporteure, die viel versenden, eine namhafte Ausgabe, ganz abgesehen von den Weitläufiskeiten, die ihnen jetzt daraus erwachsen, dass nicht mehr, wie früher, die Vorsteher der einzelnen Polizei-Reviere (die Polizei- Lieutenants ete.), welche doch die beste Lokal-Kenntniss besitzen, die Bescheini- gung ausstellen dürfen, sondern dass das von der I. Abtheilung des Kgl. Polizei- Präsidiums selbst erfolgt, was.oft sehr viele weite Wege und Zeitversäumniss veranlasst. Man wird doch nicht sagen können, a dass diese Bescheinigung im Privat-Inter- esse erfolge; im Gegentheil, es ist ein hohes öffentliches Interesse, welches die- selbe nothwendig macht, und die Gärtner dürften wohl schon Opfer genug bringen, wenn sie alle anderen nöthigen ‚Borwali: täten erfüllen.) Auf Euer Durchlaucht stets en Wohlwollen für die Hebung der heimi- schen Gewerbe bauen wir auch in diesem Falle und leben der Hoffnung auf eine hochgeneigte Erfüllung unserer Bitte. Euer Durchlaucht ganz gehorsamst Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. GAERDT. Hierauf ist folgende Antwort einge- | gangen: Berlin, den 26. Juni 1884. Auf die gefällige Zuschrift vom 2. v.M., betreffend die Zulassung bewurzelter Ge- wächse aus Gebieten der an der inter- nationalen Reblaus-Konvention vom 3. No- vember 1881 nicht betheiligten Staaten, erwidere ich dem Vorstande ergebenst, dass ich zu einer Abänderung des $2 ’ der Kaiserlichen Verordnung vom 4.Juli nicht auf andern als nur eben auf Vitaceen ER VI F *) Die Stempelfreiheit ist inzwischen erfreulicher Weise gewährt. Siehe Garten-Zeitung 1884, Nr. 47. vw. J. (R.-G.-Bl. S. 153) nicht befugt bin. Ebensowenig vermag ich ein Bedürfniss zu erkennen, auf eine Aenderung dieser Vorschrift hinzuwirken, da $ 5 No. ı der _ Verordnung den Reichskanzler ermächtigt, von der Bestimmung im $ 2 Ausnahmen zu gestatten. Die Annahme des Vorstandes: die Ge- stattung derartiger Ausnahmen finde that- sächlich so selten statt und sei mit solchen Weitläufigkeiten verknüpft, dass im Grunde genommen die Einfuhr aus den in Rede stehenden Gebieten unterdrückt erscheine, — steht mit den wirklichen Verhältnissen durchaus nicht im Einklang, da den bis- her eingegangenen zahlreichen Gesuchen um ausnahmsweise Zulassung von Pflanzen- sendungen aus den fraglichen Gebieten, insbesondere auch aus den Tropengegen- den, in der weitaus überwiegenden Mehr- h zahl der Fälle — und zwar stets mit be- En er FE N > an sonderer Beschleunigung — nach vor- gängiger Untersuchung der Gewächse an der Grenze des Reiches entsprochen worden ist. Dieses Verfahren wird, so- weit irgend thunlich, auch fernerhin geübt werden. Nicht statthaft erscheint die Zulassung von Gewächsen aus Ländern, in denen die Reblaus verbreitet ist, Einrichtungen - aber nicht bestehen,. welche die Gefahr einer Verschleppung des Insekts im Innern des Landes und im internationalen ' Verkehr zu verhüten geeignet sind. Dies gilt namentlich von den Vereinigten Staaten von Amerika, der Heimath der Reblaus, von England und von Australien. Die Einfuhr von Pflanzen aus Russland endlich unterliegt durchweg den gleichen Bedingungen, wie die Einfuhr von Pflanzen- sendungen aus Gebieten der bei der Reb- laus-Konvention betheiligten Staaten. Die Zulässigkeit weiter gehender Erleichterun- gen für den Pflanzenverkehr mit Russland _ ist durch die Bestimmung in Artikel Io jener Konvention ausgeschlossen, wonach den Vertragsstaaten verwehrt ist, einen ' Nichtvertragsstaat günstiger zu behandeln, - als die vertragschliessenden Staaten selbst. Demnach ist auch die Annahme des Vor- standes unzutreffend, dass bis vor Kurzem die Einfuhr russischer Gartenbau-Erzeug- nisse ohne den Nachweis des Ursprungs und der Unverdächtigkeit zugelassen worden sei. Andererseits darf, wie aus dem Gesagten bereits hervorgeht, aus Russland herrührenden Pflanzensendungen, Petition, betr. die Reblaus - Konvention. if, - u ZEEEE iz or Al M 583 welche den Anforderungen der inter- nationalen Reblaus-Konvention genügen, die Einfuhr nicht versagt werden. Sollte in einzelnen Fällen von den Grenzzoll- ämtern dem zuwider gehandelt werden, so sind die Betheiligten in der Lage, im Wege der Beschwerde alsbaldige Ab- hülfe zu erlangen. Schliesslich bemerke ich ergebenst, dass der Antrag des Vorstandes, welcher auf Stempelfreiheit der für die Ausfuhr von Pflanzensendungen gemäss $ 4 No. 3 der Eingangs gedachten Verordnung er- forderlichen behördlichen Bescheinigungen gerichtet ist, ausserhalb der verfassungs- mässigen Zuständigkeit des Reiches liegt, so dass ich dem Vorstande nur anheim- stellen kann, in dieser Beziehung an die betheiligten Landesregierungen sich zu wenden. Der Reichskanzler. In Vertretung: Eck An den Vorstand des Vereins zur Beförde- rung des Gartenbaues in den preussischen Staaten, z. H. des Königlichen Garten- bau-Direktors Herrn GAERDT. Nachschrift. In der »Deutschen Gärtnerzeitung« Nr. 36, S. 408, werden die Namen der Sachverständigen an den verschiedenen Grenzorten aufgeführt. Es ist dadurch bei Manchem die Meinung entstanden, als sei nun die Einfuhr aus Nicht-Konventionsstaaten, z. B. aus Eng- land, frei gegeben. Das beruht aber wohl auf einem Irrthum. Es bedarf in jedem speziellen Falle der Erlaubniss des Reichs- amtes des Innern, und dieses beauftragt im zustimmenden Falle den Sachver- ständigen des Grenzortes mit der Unter- suchung. Es ist übrigens ein öffentliches Ge- heimniss, dass man ziemlich leicht, wenn Einem die direkte Einfuhr verboten wird, auf dem Umwege über Belgien oder Hol- land die Pflanzen einführen kann. Dazu mag sich aber Niemand gern entschliessen. — Der Verein zur Bef. d. Gartenb. hat am 27. November d. J. beschlossen, sich nicht zu beruhigen, sondern abermals zu pe- titioniren, und zwar dahin, dass alle pflanzlichen Erzeugnisse aus allen Län- | dern, mit Ausnahme der Reben, frei ge- _ geben werden, .da die Absperrung gar nichts nützt. 584 Rundschau in den Berliner Blumenläden. | Rundschau in den Berliner Blumen- läden. Von PRIMULUS. I 9, er reiche Blumenflor des Herbstes, besonders der rosenreiche September hatte bewirkt, dass Neuheiten für Arran- gements abgeschnittener Blumen in dieser Saison ziemlich spät herauskamen. Als solche, die allgemeinen Beifall fanden, möchte ich eine Korbform nennen, . die sich den Namen der bekannten Ope- rette »Nanon« beigelegt hat und genau die Form der Kopfbedeckung der Nanon in umgekehrter Weise zur Darstellung bringt, die Bindebänder dienen so als Henkel. Diese Idee fiel auf fruchtbaren Boden; sofort erschien eine Neuheit, einen Schiffer- hut darstellend, der auf drei über kreuz gelegten Ankern ruht; schliesslich brachte ein findiger Kopf als neueste Neuheit noch einen Gartenhut hinzu, dem als Fussgestell die Embleme des Gartenbaues, als Spaten, Harke und Sichel, dienen. Alle diese genannten Formen dienen eigentlich dem verwöhnteren Geschmack der Käufer, die gewillt sind, grössere Ausgaben zu machen. Um jedoch auch für kleinere Zwecke etwas Neues für mässigen Preis abgeben zu können, haben sich recht gut Waschkörbe in kleinen Formaten, gefüllt mit Veilchen, Rosen, Reseden etc., eingeführt und werden auch gern vom Publikum gekauft. Ferner Körbchen mit Klappdeckeln in zweckentsprechender Füllung, mit netten Schleifchen versehen, finden guten An- klang. Als ganz besonders beliebt sind in dieser SaisonHerzformen zu bezeichnen, die, in verschiedenen Grössen, der Grund aus Veilchen u. s. w. bestehend, mit hübschen Dekorationen edler Blumen verziert, sich recht geschmackvoll aus- nehmen. Man fing auch in letzter Zeit an, eine Fächerform aus Drahtgeflecht, auf einer Art Sockelgestell aufrecht stehend, ein- zuführen, es fand diese Novität indess durchaus keinen Liebhaber und wird wohl 50 lange vertagt werden müssen, bissiesich ın einer mehr graziösen Manier vorführt. - Wenn auch nicht mehr ganz neu, so ist doch ein kleines Kästchen, für den | Postversandt als Muster ohne Werth hergerichtet, mit aufgedruckten Devisen als; »Duftende Grüsse«, »Herzlichen ° Glückwunsch«, »Meinen Gruss« u.s.w, mit Veilchen, Rosen, Tuberosen etc. ge- füllt, ebenso ansprechend als bequem, da die Beförderung als doppelter Brief für 20 Pf. erfolgt, und folglich der kleine Gegenstand mit der grössten erreichbaren Schnelligkeit im Versandt ein freundliches und niedliches Ansehen für einen mässigen Preis verbindet. Die allgemeine Richtung geht noch immer auf langstielige Blumen; wenn auch Camellien, namentlich in Weiss, stets gute Nehmer finden, so sind doch augen- blicklich, wo Mimosen, Nelken und ein- fache Tuberosen schon in recht guter 'Waare aus dem Süden eintreffen, solche wegen ihrer Dauerhaftigkeit recht beliebt. Es ist augenblicklich schwierig, dieser Neigung desPublikums nicht nachzugeben, da noch immer unsere getriebenen Mai- blumen, Hyazinthen und Flieder fehlen. Selten wohl hatten wir um diese Jahres- zeit so reichlich und so schöne gross- blumige weisse japanesische (Chrysan- tYhemum) Anthemis, am Platz wie diesen Herbst, und so weit meine Kenntniss reicht, wurden dieselben auch in grossen Posten leicht abgesetzt, da diese Blumen sich besonders für grössere Arrangements eignen, der Verwendung für Trauerzwecke garnicht zu gedenken. 4 Ich möchte nicht schliessen, ohne noch einer kleinen Düte zu gedenken, die, aus farbigem Karton hergestellt, einem viereckigen Blatt Papier gleicht, welches durch eine kleine Schleife so zusammen- gerafft ist, dass es eine Düte bildet: 9 Auf der Rückseite befinden sich in Gold- schriftDevisen, wie »GlücklicheReise« etc. Dieselbe wird mit langstieligen Blumen gefüllt und ihrer Billigkeit wegen gern und häufig gekauft. 4 Maiskolben, durch Maisbrand ver- unstaltet. u (Mit Abbildung ) Y an Her Gärtner SÜSSMUTH in Runow bei AM . 2. Vandsburg übersandte uns einen Maiskolben, der ganz durch den Maisbrand ° Be 2 TE PETE Fe Te j \ e # \ . 2 Bir + eo be durch Maisbrand verunstaltet. missbildet war und den wir hier in etwa nat. Grösse wiedergeben. Derartige Missbildungen sind zwar nicht selten, er in diesem Falle besonders interessant, weil man an manchen Stellen noch deut- Fig. 167. lich erkennt, dass jede der beutelartigen Anschwellungen aus einem einzelnen Korn hervorgegangen ist, das noch zum Theil mit der langen Narbe versehen. Das Innere dieser Beutel ist ganz mit einem schwarzen. Pulver angefüllt. Dies sind die Sporen (Samen) des Maisbrandes, Maiskolben, durch den Maislırand verunstaltet. Free sr #, 585 Ustlago Maydıs. Sie sind klein, kugelig, netzmaschig und keimen, wenn der Mais keimt, dringen horizontal am Wurzelhalse in den jungen Halm des letzteren ein, wachsen mit ihm in die Höhe und kom- ca. ?/, nat. Grösse. men endlich in den Kolben, wo sie wie- der Sporen erzeugen. Häufig treten die Beulen auch am Halme oder an den Blättern auf. Der Maisbrand ist, wie alle Brandpilze, giftig und giebt Veranlassung zu Koliken, was besonders bei Pferden, die mit Mais- 586 Ueber unsere staatlichen Gärtner-Lehranstalten. schrot gefüttert werden, öfter vorkommt. Man kann sich durch Beizen des Saat- gutes mit 4 prozentiger Kupfervitriol- lösung, in der man die Körner 8—ı2 Std. liegen lässt, schützen. Uebrigens scheinen die Sporen mehrere Jahre keimfähig zu bleiben. Uns wurde kürzlich mündlich berichtet, dass in Göt- tingen auf dem Versuchsfelde des landw. Institutes man keinen Mais mehr bauen könne, da die im Boden massenhaft vor- handenen Sporen ihn sofort befallen, so dass nach kurzer Zeit schon an den jungen Halmen Beulen entstehen, und die Halme umfallen. Einige Worte über unsere staatlichen Gärtner-Lehranstalten. [2m } iest man heute die Jahresfrequenzen. der pomologischen und Gartenbau- Schulen, so drängen sich bei aller Freude über solche Erfolge doch mancherlei Be- denken auf. So fragt man sich, können solche Schülermengen auch auf jeder Schule hinreichend durchgebildet werden, und ist ferner genügend grosse Nachfrage nach all den ausgebildeten Leuten vor- handen? — Nach aufmerksamer Prüfung der In- stitutsverhältnisse ist leider zu konstatiren, dass sich jede Anstalt, also Potsdam, Proskau und Geisenheim, in ihrem sonst sehr anerkennenswerthen Bestreben, mög- lichst viel zu leisten, über das Ziel hinaus- schiessend zu viel aufgebürdet hat;, sie haben ohne Ausnahme bei weitem mehr Schüler, als zur guten Ausbildung des Einzelnen dienlich. Die Potsdamer An- stalt ist für 24 Schüler eingerichtet und besitzt deren jetzt 36, die Proskauer für 40 und besitzt deren. 65, und in Geisen- heim ist es ähnlich. Vieler Beweise nun, dass eine Institution, die für 40 Personen eingerichtet, dasselbe nicht auch 65 Theil- nehmern bieten kann, bedarf es wohl kaum. Wir nehmen desshalb nur einzelne durch Ueberfüllung entstehende Uebel- stände heraus. So ist zum Beispiel ein Unterricht im Planzeichnen und Feldmessen bei Kursen von einigen 30 Theilnehmern (es sind die Schüler der Anstalten bekanntlich in zwei Kurse eingetheilt) nur auf’s Nothdürftigste durchführbar. Nur der besonders Talen- tirte leistet Erträgliches. Ein spezielles Eingehen auf die Fähigkeiten des Ein- zelnen ist so unmöglich, und rächt sich ein solcher Massenunterricht in der Ge- sammtleistung empfindlich. Die gute Durchführung der Einzelausbildung in den rein praktischen Fächern wird dadurch ebenso illusorisch. Die zu grosse Zahl der Arbeitskräfte und der damit verbun- dene Arbeitsmangel verleitet den Ein- zelnen zum Bummeln, eine Eigenschaft, die den wieder in die Praxis hinaus- tretenden jungen Leuten recht lange nach- hängt. In der Kenntniss dieser Umstände liegt nun hauptsächlich die Unlust der Garten- vorstände, eben von den Instituten ge- kommene Gärtner als Gehilfen aufzuneh- men. Dass dieses Thatsache ist, beweisen die ausserordentlichen Schwierigkeiten, unter welchen letztere Stellung erhalten. Die jungen Leute müssen vergeblich Dutzende von Briefen schreiben, ehe sich endlich Jemand findet, der sie entweder aus Gefälligkeit oder auch Mitleid nimmt, natürlich unter den niedrigsten Be- dingungen. — Dieser Umstand führt zur Erörterung der zweiten oben gestellten Frage: »Ist genügend grosse Nachfrage nach all den ausgebildeten Gärtnern vor- handen?« Wir sahen eben, beim Austritt aus den Instituten ist dieses nicht nur nicht, son- dern eher ein Abwehren zu konstatiren. Wie ist es nun fernerhin mit diesen Gärt- nern, sobald sie glücklich eine Stelle ge- funden? — Viele Jahre hindurch, zumeist bis zum 26.—30. Lebensjahre, sind sie als Gehilfen — völlig gleich gestellt mit den übrigen, nicht theoretisch ausgebil- deten Kollegen — in verschiedenen Gärt- nereien thätig, bis ihnen dann der Trieb zu eigenem selbstständigen Schaffen, nach grösserem Wirkungskreise erwacht, der schon lange gehegte Wunsch immer dringender wird, endlich einmal die Zu- schüsse der Eltern entbehren zu können. Aber wie beim Austritt aus dem Institut, so wird auch jetzt die Menge Gleichge- bildeter bei den unendlich spärlichen Vakanzer erträglicher Stellungen dem Einzelnen hinderlich, es ist hier eine Kon- kurrenz, wie vielleicht in keinem anderen Fache, vorhanden, und was. das Bedauer- lichste, diese Konkurrenz drückt die ohne- hin nicht hohen Gehaltsätze ganz merk- Dem nicht Vermögenden lich herunter. en oder sich keiner besonderen hohen Für- sprache Erfreuenden — und dies betrifft ja die meisten — bleibt nur der Ausweg, entweder sein Gehilfendasein bis ins End- lose auszudehnen oder einen anderen Be- ruf zu ergreifen. Der Vermögende kann ja selbst eine Handelsgärtnerei gründen, welcher Schritt aber unter den heutigen Verhältnissen auch recht gewagt erscheint. Diese eben erörterten, keineswegs über- triebenen Thatsachen beweisen, dass die Nachfrage keineswegs im Verhältniss zum Angebote steht, dass eine Ueber- produktion von in Instituten ausgebildeten Gärtnern vorhanden ist. "Wir legen nun nach diesen kurz skizzirten Missverhältnissen den Herren Institutsvorständen, deren sonstige vor- zügliche Leistungen wir unbedingt aner- kennen, die Bitte ans Herz, einer solchen Ueberproduktion durch normale, d.h. etats- mässige Besetzung ihrer Institute vor- zubeugen. Es wird ihnen Jeder, und die Schüler am allermeisten, dafür Dank wissen. Ein ehemaliger Gartenbauschüler. Bemerkung der Redaktion. "Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes sind weitere Meinungsäusserungen sehr erwünscht. ‚Berichte über Versuchspflanzen. VI. Von3Dr. Fr. KränzLın, Gr. Lichterfelde. Hierdurch theile ich Ihnen mit, dass von den Sämereien aus Portici der Salat sowohl wie der Porree trotz. vieler Sorgfalt sehr mässige Resultate ergeben haben, während _ die Erträge von Tomate »König Humbert« von - Damman & Co.-Portici sehr zufriedenstellend waren. Die gelieferten Samen keimten alle und rascher als gleichzeitig gesäete (hier geerntete) von »Präsident Garfield«. Die ausgepflanzten Sämlinge wuchsen unter An- wendung von Dungguss (Abwässer aus dem Hause) sehr rasch und waren denen von »Präsident Garfield« beim Bilden der Blätter und der Blüthen sowie dem Ansetzen der Früchte um 8—ı4 Tage voraus. Die Stand- ortsverhältnisse waren bei beiden Sorten absolut ‘gleichartig. Hinsichtlich des Wohl- geschmacks bevorzugen wir die neue Sorte »König Humbert« unbedingt. Die Ertrags- ' fähigkeit war, da »Präsident Garfield« sehr grosse Früchte ansetzte, annähernd gleich. Jedenfalls werde ich im nächsten Jahre nur »König Humbert« kultiviren, denn der Wohl- geschmack empfiehlt sie durchaus. Miscellen. eh Miscellen. Begonia Comtesse Louise Erdödy und Coleus Berceau de Venus. Der von Herrn Branpr in Nr. 46 der »GARTEN-ZEITUNG« ausgesprochene Zweifel an der Marktfähigkeit der Begonia Comtesse Louise Erdödy ist nach meinem Dafürhalten vollkommen berechtigt. Das Blatt ist bizarr geformt, dadurch unterscheidet sich die Spielart, ich weiss nicht, ob vortheilhaft oder unvortheilhaft, von anderen, — ich für meinen Theil stelle sie in einer grossen Kollektion von Blatt-Begonien weit hintenan. Ich habe sie im heurigen Frühjahre von WEYRINGER in Wien bezogen und bei der besten Kultur bis heute nıchts daran entdeckt, was sie vermehrungswürdig machen könnte. Eben- sowenig befriedigt mich der neue, hochge- priesene Coleus »Berceau de Venus«, welcher in der gut zusammengestellten Liste des Herrn GIREouUD in Sagan mit Recht — fehlt. Eriedland . BB __ Jurius Hereıc, Buchdruckereibesitzer. Das Pflanzen von Kohl. Beim Blumenkohl ist es sehr wichtig, die Wurzeln beim Pflanzen nicht umzubiegen, da man sonst viel Ausfall hat. Er darf auch nicht einen Centimeter tiefer gepflanzt werden als er gestanden hat. Wirsingkohl ist weniger empfindlich. Grünkohl wurde kürzlich auf hartem Boden einfach dadurch gut eingesetzt, dass man mit einem Spaten unter wippender Bewegung einen Spalt in die Erde machte und die langen Wurzeln fest hineinsteckte. Es ist fast keine Pflanze verloren gegangen, wäh- rend auf gewöhnliche Weise gepflanzte in dem trockenen Boden vielfach nicht fort- kamen. Frühreife der Maiblumen. Nach Hrn. Stadt-Obergärtner JÖRNs, Berlin, blühen bei Berieselung mit städtischer Spiel- jauche die Maiblumen fast alle schon im 2. Jahre, während sonst nur ein gewisser Prozentsatz sich so früh entwickelt. Tomaten. Seitens des Thierarzneischulgärtners BEVER war zu der Ausschuss-Sitzung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues am 2. Okt. d. J. eine riesige Traube von Tomaten »König Humbert« übersandt, deren Samen der Verein von Herrn Dammann &'Co.-Portici erhalten. Diese Traube entsprach vollkommen der Abbildung, welche E. Bznary davon ge- geben (Gartenzeitung 1884, Nr. 6, S. 65). _ Die Sorte ist äusserst ertragreich, die Früchte haben allerdings nicht die hier beliebte ge- rippte platte Form, sondern sind länglich rund wie die einer Pflaume, aber sie sind 588 sehr wohlschmeckend und die Sorte dabei ziemlich früh. Bei dieser Gelegenheit beklagte man aber- mals, dass es so schwer sei, beim Publikum neue Gemüse einzuführen. Das Publikum kauft z. B. wenig Tomaten, nur Delikatessen-Ge- schäfte führen sie. Und doch lassen sie sich in der verschiedensten Weise so wohl- schmeckend zubereiten. Man kann sie in Bouillon kochen, oder kalt als Kaltschale serviren, was ähnlich schmeckt wie Apfel- Kaltschale, ferner kann man sie zum Färben statt Krebsbutter gebrauchen. Ihre Haupt- verwendung aber finden sie zu Saucen, zu Rindfleisch, Reis, Maccaroni etc. Auch Spitz- kohl kauft das Berliner Publikum nicht, obwohl er feiner ist als gewöhnlicher Weisskohl. Tomaten-Sauce. Man kocht die Tomaten ohne Wasser: ın einem irdenen Topf mit einem Lorbeerblatt und etwas Salz, drückt sie dann durch ein Sieb, und die Sauce ist fertig. (Ueber weitere Verwerthung, namentlich auch über Tomatenkonserven siehe Garten- zeitung 1883, S. 482.) N Kaptrauben. Für diesen Winter erwartet man in Europa eine bedeutende Zufuhr von Trau- ben vom Kap der guten Hoffnung. Im ver- flossenen Sommer waren daselbst die Preise der Weintrauben auf ein Minimum gesunken; man zahlte für das Kilo ıo bis ı6 Pfg., ein Preis, der es den Züchtern nicht einmal werth machte, dieselben nach der Kapstadt zu senden. Da nun die dort gebräuchliche Fabrikation von Branntwein aus den Wein- trauben sich nicht rentirt, weil man den einheimischen Branntwein nicht schätzt, und die Ausfuhr von Kapweinen ausserordentlich nachgelassen hat, da sie fast nicht mehr ge- sucht werden, so haben mehrere Besitzer von Weingärten einige Dampfschiffs-Eigenthümer veranlasst, in ihren Dampfern Kühlräume, wie sie in amerikanischen gewöhnlich sind, einzurichten, und wir können erwarten, dass wir im nächsten Kap’schen Sommer, d.i. schon von unseren Weihnachten an, in Eng- land und überhaupt in Europa Weintrauben aus dem südlichen Afrika zu annehmbaren Preisen erhalten werden. »Oesterr.-Ungar. Obstgarten.« Portici, den 2. August 1884. Wir gestatten uns, Ihnen anbei als Muster ohne Werth zuzusenden: 1. Einige Knollen von Allium neapolitanum. Dieselben verkaufen wir in grossen Quanti- täten nach England, wo selbige zur Lang- samtreiberei verwendet werden und sehr gesucht sind. Wir sollten meinen, dass dieses auch deutschen Gärtnern Konvenienz bieten müsste, weshalb wir Sie bitten möch- Fe — Literatur. — Sprechsaal. ten, die Knollen einer geeigneten Persönlich- keit zum Versuch zu übergeben. (Ist ge- schehen. Hr. Crass hat sie zum Treiben übernommen. Da die abgeschnittenen Blu- men von A. neapolifanum ım Winter bei uns sehr beliebt sind und massenhaft aus dem Süden eingeführt werden, so ist die Frage nur die, ob es billiger kommt, sie zu im- portiren oder selbst zu ziehen. D. Red.) 2. Samen von Gazaniopsis stenophylla, wel- che uns aus Kalifornien zuging. (Wir werden diese Pflanzen nächstens näher be- schreiben... D. Redyp | 3. Zwei uns unbekannte Nüsse, die uns von Sizilien zukamen. (Sind die dreieckigen Steine von Thevelia nerüfoha Juss. (Cerbera Thevetia L.), einer südamerikanischen Apo- cynaceae mit gelben Blumen. Die Steine fand man bereits in den alten Inka-Gräbern zu Peru als Halsschmuck aufgereiht. D. Red.) Dammann & Co. Literatur. | Dr. Christian Goetting, Boden und ä Pflanze. Die wichtigsten Beziehungen zwischen Bodenbeschaffenheit und Vege- tation, als naturwissenschaftliche Grund- lage des rationellen Bodenbaues für Land- und Forstwirthe, Botaniker etc. 5 Abbild. Gnesen. Emıt ROTH. 1,50 M. . Diese Schrift setzt einige chemische und physikalische Kenntnisse voraus, es ist eine kurz gefasste Bodenkunde und Pflanzen- physiologie, die sehr lesenswerth ist. Be- sprochen werden: die Zersetzungsprozesse der Gesteine, der organischen Stoffe, die Aufnahme löslicher Stoffe durch die Pflanze, das Verhalten des Bodens und der Pflanze zur Wärme, zur Feuchtigkeit, zur Flora etc. Sprechsaal. Antwort auf Frage 24. In Folge Anfrage in Garten-Zeitung Nr. 47 theile Ihnen er- gebenst mit, dass Gunnera manicata bei Herın L. v. HoUTTE, Gent, zu bekommen ist. 1878 erhielt ich sie von dort mit @. scabra und pflanzte beide theils in Töpfe, theils in’s Freie. @. scabra gedieh gut, G. E mantcata ıst mir aber mehrere Mal im Freien todt gegangen, trotz sorgfältiger Decke im Winter. Im Topf ist sie auch empfindlicher als G. scabra, vermehrt sich auch nicht aus Seitenknospen wie scabra und hat auch 7 nicht geblüht, während scadra fast alljährlich blüht. Die Blätter sind grösser und glatter als bei scabra und auch weisser als diese. LouIs MATHIEU. Von Gunnera manicata habe einen kleinen Vorrath starker Topfexemplare, pro Stück 3 Mk., abzugeben. R. MosıscH. IM Treptow bei Berlin SO. B 1884. 4 1884. 4. Dem] OO a A 0096020099 060602900082202222398 Obstbäume und Rosen. Aepfel, hochstämmige, in schöner Waare und besten Sorten, per Hundert 90 Mk. Aepfel, Pyramiden, 3jährig per Hundert go Mk. Schattenmorellen, Spaliere, sehr stark, per Hundert 80 Mk. Reineclauden, Spaliere, per Io St. 10 Mk. Johannis- ' beeren, grosse rothe, per Hundert 8 Mk. Rosen, hochstämmige, in besten Sorten _ und kräftigen Stämmen, per Hundert 75 Mk. Rosen, niedrige, auf Wurzelhals in Treibsorten, hybrida, remont., per Hundert 25 Mk. Rosen, Thee-, auf Wurzelhals veredelt, per Hundert 30 Mk. Trauerrosen, hohe, starke Stämme, per 10 St. ı2 Mk., empfehlen gegen Cassa oder Nachnahme J. Timm & Co., Elmshorn in Holstein. 9800882338 998223.38389568939E990892 Schmidt & Schlieder, Leipzig 7. N Eisenbahnstrasse 15. Io ("/15) Sat serne Gewächshäuser. Be 1879 FE Bros silberne Special-Fabrik für in 1874 N u en m Silberne Meaailte. Wintergärten, Baikons, Verandas etc. Goldene Medaile. ISSSSSSSSTTTTTTTTTTTTSITHSTETTSTTTEESSESSSTESSETEES5E55E5553555550599E5550556595555555S SEES) 2 Pe Teer wer Irre ara rer or rar ar aaa ja aaa rare ar RR SEE MHandelsgärtnerei E'röbel & Co Neumünster-Zürich (Schweiz). Unser illustrirter Freilandpflanzen-Kataloz Nr. 102 über harte Zwiebel- und Knollen- gewächse, Stauden, Alpenpflanzen, Zierbäume und Sträucher, Nadelhölzer, Rosen, Obstbäume, Schlingpflanzen etc. ete. wird franko auf frankirte Anfrage versandt. Wir machen speziell auf unsere äusserst reichhaltige Sammlung kultivirter Alpenpflanzen auf- merksam, welche über 500 Species aufweist und in ihrer Art unerreicht ist, sowie auf die, durch unsere langjährige Erfahrung gewonnenen Kulturanweisungen. Die Sammlung perennirender Stauden enthält ca. 700 Species und ist wohl auch die reich- haltigste Sammlung dieser Art. Wir spediren Tranko durch ganz Deutschland gegen Vorausbezahlung: 50 Species schöner Alpenpflanzen, gut etiquettirt, von leichter Kultur für Mk. 18,—. 25 Species schöner Freilandstauden, gut etiquetfiit. . . . . . „für Mk 10,50. Unter den vielen seltenen und neuen Pflanzen, welche in obigem Kataloge offerirt werden, eitiren wir folgende: Helleborus colchicus coceineus (Fr. & Co.) | Ramondia pyrenaica flore albo (Fr. & Co.) » » roseus ( >») | Janiperus sp. Sierra Nevada GER » » formosus ( » ..) | Picea Engelmanni argentea » orientalis punctatus (>...) | MDR Omorika (ER Thuja occident. Froebeli (Fr. & Co.) Der Katalog über Gewächshauspflanzen Nr. 101, enthaltend die prachtvollen Neuheiten der winterblühenden Knollenbegonien: 3 Begonia polypetala Elwesiae (Fr. & Co.) — Begonia polypetala Sellae (Fr. & Co.) a steht ebenfalls zur Disposition der Liebhaber. 150 er AIIIIIIIS9I 2229429339299999939 2292292929992999999994 2292224339993929399999999 222922922999 aa aa ASIISETOTTEIIITTTTE IIIDANSIRANDIINE 85555 SSSSSSSICSTSTHETSTHHETHHRN SER SSSSSSSCOHES SSSSTSSSTTETTESSTHTTTHTERT SS IA III: % N DOCLELoCLL BERRRERERERER NIS SEE NAISINSTSAININ AAN SEEN [ee we w ee IANNANNIIIANINISINNIIAIININ KegR Pornocccee ee ee eG Nee AIIDIAUIIIONIINMISAIIIAIINIIINIISIAAIIASNIINIISNASNIISS SIIIIIEIIIERNNINENNENS YA, DYMiSi DRAHT UA “ N @\aTa/nfa/n/afalura) 1 NANAANAAN we) SOISSOTNNNIIIIIOCNNNNERNNIND N AAN Sn er Hr a er a ra a ar a a a a a a a ei ar 6 NNNNNNNPINISONININIININNIIIINEN nn Y Du u oo LeLataLE ST ST ETe] VOOOOCAY “N SIOEINIIEENISTESSTIIISOSISENEENESSS MIYIUIMMIINIMNG SCANNEN INN OS SER VANNANINAIN AAN AAN LbrLLeLLL hehe INA NV III : IUIIUN Tun a2a2222222200 12320 SSSSISSSS PAAR AE IT OS STERES) DANS Nr Anzeigen. Wurzelechte Rosen: Thea-, Noisette, Bourb., Rem., in Sort. mit Namen, a. d. L., 2 a Bo 100 St. >0 Mk. Deutzia gracilis, verschiedene Stärken I0—15 Mk. Acer negundo fol. varieg., halbstämmig und niedrig, stark, 12 St. 7,50 Mk. Treibveilchen, gewöhnl. Monats-, an der Blüthe, starke Büsche, pro 100 St. 6Mk. Trebverlchen, russisches, nicht the Czar, bestes, stark, pro 100 St. IO Mk. Mooskränze, grün gefärbt, 6 Grössen, = 4,218. 22,26, 30, 36 Mk. Kopfimoos, geb., grün gefärbt, Postcolli 4,50 Mk., 50 ke incl. Embl. 38 Mk. “ Kopfmoos, nat., Postcolli 2,90 Mk., 50 2g 20 Mk. C. 6. Jost, Saalfeld in Thüringen. Fisuren, Der Katalog der 110 (%/,5) Obstbaumschulen Gruppen, Vasen, von Georg W. Gaedertz Fontainen, in Feuerbach-Stuttgar steht auf Verlangen gratis ne io zu Diensten. Candelaber etc. etc. C. Keller & Cie. (Inhaber €. 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PLEIOLIOLIOLTOLIOLTI0LTI0LIOFAIgArTTArngTT STI0Ta0r oo oT m De WOCHENSCHRIFT FÜR GÄRTNER UND GARTENFREUNDE. Herausgegeben von : W. PERRING, und Inspector des Königlichen Botanischen Gartens in Berlin, W. 75 Potsdamerstr. Dr. L. WITTMACK, Professor a.d.Universität u.a. d.landw. Hochschule, Gen.-Sekretär des Vereins z. Beförderung d. Gartenbaues Berlin. N. 102 Chausseestr. Organ des ‚Vereins zur Beförderung des Gartenbanes in den Königl. Preuss. Staaten“ und der ‚, Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins“. Verlag von Paul Parey, Berlin SW., 32 Wilhelmstr. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet. Annahme in allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. | (Mit Porträt.) | Einige Bemerkungen über die Gattung Macrozamia. | Von CHARLES MOORE, Direktor des botanischen Hervorragender Fortschritt in der Azaleen-Treiberei. Max Kolb. Schizostylis coccinea Harvey, eine brauchbare Zimmer- pflanze. (Mit Abbildung.) Von R. BRANDT. Gartens in Sydney. Vortrag, gehalten in der Kgl. | Von W. PERRInG und CARL ED. HaAupr. Gesellschaft von New-South- Wales am 5. Septem- | Gustav Schondorff 7. Von CARL LUTHER. ber 1883. Uebersetzt von HERM. KIENBAUM, Pots- Miscellen: Späte Rosen. dam. (Schluss.). Literatur. Anleitung _zur Binderei. Von ©. SCHNURBUSCH in | Sprechsaal. Bonn. (Fortsetzung.) ı. Der Blumenkorb. (Mit Anzeigen. . 2 Abbildungen.) 2. Das Bouquet. | © | Suche für einen jungen strebsamen Gehilfen bal- digst Stellung; möglichst Baumschulenfach. | A. Guido Trognitz, | Rudolstadt i. Th. mE Stelle-Gesuch. 3% : Ein in jeder Beziehung durchaus tüchtiger umsich- Gefl. Offerten erbittet tiger @ärtmer, Mitte "Zwanziger, erfahren in der Adolph Dunnenberger, | Zucht von Camelien, Nenn Warınhauspflanzen, bei Herrn Bürvenich, Handelsgärtner, | Gemüse und Blumentreiberei, Champignonzucht etc., Bochum i. W., Friedrichhofstr. 20. |mit der Pflege des Parkes und Baumschule sehr ver- traut, welcher vor seiner Militairzeit eine Handels- gärtnerei mit gutem Erfolge selbständig leitete, zur | Zeit einer Gutsgärtnerei vorsteht, sucht, zestützt auf gute Zeugnisse, zum I5. Februar oder ı. März ı 1885 eine seinen Kenntnissen entsprechende Stelle, |wo derselbe, wenn er für tüchtig befunden, sich später verheirathen könnte. Gef. Of. erb sub Chiffre ıW. N. 1005 Neustadt a. Dosse postl. 152 Stellen- Angebote. \ Köstritz i. Thür. Zum ı. Januar wird ein tüchtiger, erfahrener Gärtner gesucht, der unverheirathet und militär- 1 1 | frei ist. Derselbe muss namentlich mehrjährige Er- Ein Gehilfe, ‚fahrung besitzen in Kultivirung und Behandlung der der in mehreren grösseren Handelsgärtnereien con- | im Treibhaus befindlichen Pflanzen, wie auch in der ditionirte, 23 Jahr alt, militärfrei und "tüchtiger Binder | Blumenzucht. Gefl. Offerten nebst Angabe der Ge- Stellen - Gesuche. Ein junger Gehülfe, ı9 Jahr alt, der in Topf- | pfanzenkultur, Landschaftsgärtnerei und Binderei er- Ende der 2oer Jahre in jeder Branche der Gärtnerei | erfahren, hauptsächlich in Rosen, Baumschulen, Topf- pflanzenkultur, Vermehrung etc., worüber gute Zeug- | nisse des In- und Auslandes zur Seite stehen, sucht eine seinen Kenntnissen entsprechende Stellung in einer grösseren Privat-, Ritterguts- oder | gärtnerei. Nähere Auskunft ertheilt auf gefl. An | fragen bereitwilligst Herr Franz Deegen jr., Rosen - und Zier - Baumschulen, ist, sucht zum I5. Januar oder I. Februar eine Stelle. P. Gollmann, Parchim i. M. haltsansprüche und Zeugnisse sind zu senden an den Rittergutsbesitzer Kolbe, Dahlow bei Trampke, Pommern. Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. a | 4 Garten-Tazator. Anleitung zur Ermittelung der Produktionskosten und des Ertrages, sowie zur Rentabilitäts-Berechnung und Werth- Abschätzung von 5 Gärtnereien. H. Gaerdt, N | Kgl. Gartendirektor und vereidigter gerichtlicher Taxator in Berlin. 3 In Gross- Oktav. Preis 7 Mk. Sagen ee Tu en en A un ed nr 7 Der Verfasser hat, abgesehen von seinem eigenen, praktischen grossen “ Wirkungskreise eine langjährige Uebung hinter sich als gerichtlicher Sach- verständiger in gärtnerischen Abschätzungssachen, verfügte daher über ein ausgedehntes Material als Grundlage für eine Arbeit wie die vorliegende und glaubte den wiederholt geäusserten, desfallsigen Wünschen zahlreicher i Kollegen endlich entsprechen zu müssen. 1 Dieses Buch ist nun die Frucht seiner jahrelangen Erfahrungen 4 und stellt sich dar als ein Versuch, für die Taxirung von gärtnerischen E Produkten und Ländereien zu bestimmteren und allgemein gültigeren 4 Normen zu gelangen. Das Buch ist sowohl dazu bestimmt, über ' Produktionskosten, Werth, Rentabilität etc. der einzelnen Zweige ° der eigenen Gärtnerei Klarheit zu verschaffen, wie es bei Kauf, Pachtung, $ Verkauf und Taxirung von Gärtnereien im a u oder gericht- lichen Verkehr als Anleitung dienen soll. 4 Zugleich ist es gewissermassen ein Birne Rechenbuch, welches seine Dienste leisten wird bei Aufstellung von Bestellungsplänen 4 und Fruchtfolge, bei Ermittelung des Bedarfs an Samen oder Pflanzen pro Hektar der Anbaufläche, bei Inventur und Bilanz, bei Baumschulkosten, | Zinsenfragen etc. etc., und der Garten-Taxator ist deshalb die un- | entbehrliche Ergänzung jedes technischen Gartenbuches. a Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Max Kolb. (Mit Porträt.) [3 Der kgl. Garten-Inspektor MAx Kors ’ te wie bereits in Nr. 18 mitgetheilt wurde, am 19. März d.J. sein 25 jähriges * Dienstjubiläum. KoLB ist der Sohn des Max Kalb 589 Altersgenossen zusammen, wie Garten- Direktor KARL VON EFFNER, REUTER, THEODOR NIETNER. K. verliess nach einjährigem Aufenthalte Sanssouci, um in den botanischen Garten in Berlin ein- zutreten, wo er zunächst zwei Jahre ver- blieb. Zugleich mit ihm befanden sich dort die weit und breit rühmlichst be- MAX Kore. Nach einer Photographie für die »Garten -Zeitung« gezeichnet. herzoglichen Hofgärtners D. KoLB in Bogenhausen bei München. Nach dem Besuche der Lateinschule im Stifte Scha- pern, unweit München, trat er bei Hof- gärtner J. SEIMEL in Bogenhausen in die Lehre, der als ein hervorragender Gärtner bekannt war. Nach Erledigung seiner Lehrzeit kam K. zum Hofeärtner H.SELLO in Sanssouci, wo er in den verschiedenen Branchen jenes grossen Betriebes be- schäftigt war. Hier traf er mit mehreren kannten Fachmänner, wie Garten-Direktor NIEPRASCHK, STANGE aus Hamburg, Garten-Direktor TITTELBACH, seit vielen Jahren in Russland, Hofgärtner SCHAPP in Wolfegg, Obergärtner J. KITTEL in Eckersdorf (Schlesien) und andere K. verlängerte seinen Aufenthalt in Berlin, da Garten-Inspektor BOUCHE ihm nicht nur Gelegenheit gab, in den verschiede- nen Zweigen dieses weltberühmten bota- nischen Gartens thätig zu sein, sondern 50 590 Max ihm auch gestattete, die Vorlesungen des Professors ALEXANDER BRAUN be- suchen zu dürfen. Im Jahre 1854 verliess K. Berlin und reiste nach Belgien, um zunächst in dem bekannten Etablissement von LOUIS VAN HOUTTE Beschäftigung zu suchen; doch sein Plan scheiterte und er beschloss desshalb, zuerst die verschiedenen Gärten Belgiens zu besichtigen, dann aber nach Paris zu gehen. Dorthin geleitete ihn ‚ein eigenhändiges Empfehlungsschreiben der verstorbenen Königin ELISABETH an den preussischen Gesandten Grafen VON HATZFELDT. Er fand Aufnahme in dem Jardin des plantes. Freilich gab es in der ersten Zeit gar manche harte und unangenehme Arbeit vorzunehmen, da er den Baumschulen zugetheilt wurde, wo die zuletzt Eintretenden nicht immer die Wahl der Arbeit haben; doch bald änderte sich die Sachlage. Professor DECAISNE, der bekanntlich von der Pieke auf im Jardin des plantes seine Karriere gemacht und sich um die Hebung des gesammten Gartenbaues grosse Ver- dienste erworben, beschäftigte ihn theils in der botanischen Schule, theils — und dies meistens — in der Abtheilung, we die exotischen Pflanzen kultivirt wurden. Hier stand er unter der besonderen Lei- tung der H. NEUMANN und HOULLET. In dieser Stellung fühlte sich K. um so glücklicher, als ihm DECAISNE sowohl seine Vorlesungen zu besuchen erlaubte, als in seinem eigenen Hause gastlich aufnahm. Hierin darf auch die grosse Verehrung, die K. gegen seinen Lehrer und Gönner hegte, ihren Grund finden. . Trotz des höchst bescheidenen Auskom- mens wollte K. doch noch einige Zeit dort verweilen, was für ihn höchst vor- theilhaft ward. Als nämlich an DECAISNE von Seiten der Gartenbau-Gesellschaft das Ansuchen erging, zu der mit der inter- nationalen Industrie-und Kunst-Ausstellung in den elyseeischen Feldern im Jahre 1855 verbundenen permanenten Garten- bau-Ausstellung — wohl die erste per- manente Ausstellung, die es gab — einen Gehilfen zu senden, der die Leitung der verschiedenen Gartenarbeiten und beson- ders die Pflege der exotischen Gewächse übernehmen könnte, fiel die Wahl auf KoLp. Die Ausstellung gelang nach Wunsch und einen besonderen Gegenstand allgemeiner Zufriedenheit bildete das Aquarium, das die verschiedenen Nym- phäen, die Victoria regia u. s. w. in schönster Blüthe enthielt. In Folge dessen wurde K. ein nicht unbedeutendes Ho- norar und eine Medaille verliehen.) Hierauf war es wiederum DECAISNE, der ihm das Anerbieten machte, die Stadt- gärtnerstelle in Orleansville (Algier) zu übernehmen. Bereits war alles eingeleitet, sogar die Abschiedsbesuche schon bis auf einen gemacht. Dieser Besuch galt dem Grafen TACHER DE PAGERIE, zur damaligen Zeit Oberst-Hofmeister der Kaiserin. Der Graf machte ihn auf die dortigen höchst ungünstigen klimatischen Verhältnisse pp. aufmerksam. Diese Mit- theilung änderte alles; K. blieb in Paris. In Folge eines Empfehlungsschreibens an den Direktor der städtischen Prome- naden und Pflanzungen in Paris, Herrn ÄALPHAND, wurde ihm ein sehr annehm- bares Anerbieten gemacht, das ihm einen grösseren Wirkungskreis in Aussicht stellte. Zur damaligen Zeit war man nicht nur mit der Umgestaltung des Bois de Bou- logne beschäftigt, sondern auch im Innern der Stadt thätig Squares zu schaffen und die grosse Weltstadt durch den Pflanzen- schmuck zu verschönern. Dass in Paris bis zu Anfang der fünf- ziger Jahre für den Schmuck der öffent- lichen Gärten wenig oder garnichts ge- schah, ist zu bekannt, als dass es hier weiter erörtert zu werden verdiente. Mit Beginn der zweiten Kaiserzeit änderte sich das. Der Tuilerien- und der Luxem- burger Garten, die vorher recht vernach- lässigt waren, erfreuten sich einer grösse- ren Pflege und Aufmerksamkeit. Das Bois de Boulogne, der Parc de Monceau, der Jardin d’acclimatation und das Bois de Vincennes mit seinen geradlinigen, mehr oder minder breiten Avenuen, wur- den gänzlich umgestaltet. Die Umarbei- tung des Bois de Boulogne geschah zu- erst durch Garten-Ingerieur VARRE, welchem im Jahre 1854 Direktor ALPHAND folgte; dieser berief zu gleicher Zeit den Gartenkünstler BARILLET, unter dessen Leitung K. speziell stand, dorthin; die riesigen Gartenarbeiten im Bois de Bou- logne, deren Ausführung ungefähr 40 ”) In den Annalen der Gartenbau-Gesellschaft zu u Paris wird über diese erste permanente Ausstellung sehr günstig berichtet und des Garten-Inspektors Korg in sebr anerkennender Weise gedacht. 1884. 11. December.] Max Kolb. Millionen gekostet, und die verschiedenen Anlagen im Innern der Stadt gaben einem jungen Manne, der sich vervollkommnen wollte, eine höchst günstige Gelegenheit dazu. Mit Freuden ergriff daher K. die- selbe, und erhielt schliesslich unter an- derem zur speziellen Leitung den im In- und Auslande bekannten Kulturgarten La Muette. Da zur Ausbildung dieser Anstalt keine Mittel, keine Kosten gescheut wurden, entwickelte sich dieselbe zu einer nen- nenswerthen Grösse. Als jardinier prin- cipal — diesen Titel führte KoLB in letzter Zeit — war er beauftragt, für den Schmuck der Gärten in Paris zu sorgen ; besonders waren es die Inseln im »Bois de Boulogne«, die seiner Sorge oblagen; dort begann er auch zuerst mit der An- pflanzung der verschiedensten exotischen Gewächse, was er in Berlin früher ge- sehen. In Folge seiner Ernennung zum In- spektor des kgl. botanischen Gartens in München 1859 verliess er Paris, nachdem er sich bereits dort schon verehelicht hatte. In München war er von Beginn an mit grösseren Arbeiten zugleich betraut, in- dem sämmtliche Glashäuser neu herge- stellt wurden.*) Die Broschüre, der »kgl. bot. Garten« erwähnt all’ die Arbeiten, ‚ die im kgl. Garten zu seiner Zeit ausge- führt wurden. — Korß’s literarische Thä- tigkeit kennen wir aus verschiedenen Zeitschriften der Heimath sowie aus be- sonderen Werken (Theorie des Garten- baues, die Schulgärten, die Gärten in Hamma bei Algier) und aus der Revue horticole, dessen Mitarbeiter er lange war, sowie aus NEUBERT’s Gartenmagazin, welches er jetzt mit D. WEISS zusammen heraussgiebt. Schliesslich dürfen wir die vielen und grossen Auszeichnungen und Ehren aus der engeren Heimath, im In- und Aus- lande nicht unerwähnt lassen, die ein deutliches und rühmliches Zeugniss ge- ben von den Leistungen des kgl. Garten- inspektors KOLB. =) Sein Nachfolger in Paris war der in allen Fach- kreisen wohl bekannte EDUARD ANDRE. W 591 Einige Bemerkungen über die Gattung Macrozamia. Von CHARLES MOORE, Direktor des botanischen Gartens in Sydney. Vortrag, gehalten in der Kgl. Gesellschaft von New- South-Wales am 5. Sept. 1833. Uebersetzt von HERM. KIENBAUM, Potsdam. (Schluss.) (Vergleiche S..570.) Die nachfolgenden Beschreibungen der verschiedenen Spezies sind entweder nach lebenden Pflanzen oder durch Vergleich mit solchen ausgeführt worden. Macrozamia Mig. a) Arten mit gewöhnlich nicht gedrehten oder gewundenen Blättern: a) Fiedern ausgebreitet: 1. spırabs, 2. Denisonii, 3. cylindrica, $) Fiedern fast vertikal: 4. secunda, b) Arten mit gewöhnlich gedrehten oder gewundenen Blättern: a) Fiedern einfach: 5. corallpes, 6. Fawcettü, 7. lexuosa, 8. Paulo- Guhelni, 9. tridentata, ß) Fiedern gegabelt: 10. kezeromera. 1. Macrosamia spirals Wig. Unter- irdischer Stamm gross, breit kegelförmig, sich über dem Boden oft in einem cylindrischen Stamm von ı—6 Fuss Höhe und 12—20 Zoll Durchmesser er- hebend. Wedel glatt, 2—4 Fuss lang; die Mittelrippe gewöhnlich auf der Ober seite zwischen den beiden Fiederreihen der Länge nach mehr oder weniger ge- wölbt. Fiedern zahlreich, flach, gerade oder leicht sichelförmig, die grösseren 8—ıo Zoll lang und 3—5 Linien breit, auf der Unterseite mit parallelen Längs- adern gezeichnet, an der Basis leicht ver jüngt und schwielig, der Länge nach an- geheftet und am Unterrande leicht herab- hängend; die unteren Fiedern weit kleiner, weiter von einander abstehend und manch- mal in wenige kleine Zähne übergehend. Männliche Zapfen 7—14 Zoll lang, 2—34 Zoll dick, die Schuppen ziemlich flach, Bemerkungen über die 592 Gattung Macrozamıa. etwa + Zoll breit, die unteren in eine ein- gebogene, sehr kurze Spitze zulaufend, die bei den oberen $—ı4 Zoll lang ist. Weibliche Zapfen ebenso veränderlich in der Grösse wie die männlichen, 8 bis beinahe ı5 Zoll lang und 5—7 Zoll dick, die Spitze der grösseren Schuppen ı bis 1} Zoll breit, mit eingebogener, an der Basis kurzen und am oberen Ende 2 bis 14 Zoll langen Spitze. Vorkommen. Nicht jenseits der Küstenregion; von Port Stephens im Norden bis fast zur Südgrenze der Kolonie. Sehr häufig bei Sydney, wo sie selten Stämme bildet. Im Shoalhaven-Distrikt findet man sie nicht selten mit Stämmen von 4—6 Fuss Höhe; in dieser Gegend und an vielen andern Stellen weiter süd- lich nimmt sie fast ausschliesslich weite Landstrecken ein. Einheimischer Name Burrawang. 2. Macrozamia Denisonu Moore et Müller. Stamm 18—20 Fuss hoch und mindestens 18 Zoll dick. Wedel 7—10 Fuss lang; Blattstiele kantig, glatt oder an der Basis weichhaarig. Die grösseren Fiedern 8 bis ı5 Zoll lang, unterhalb der Mitte 4 Zoll breit, sehr dunkelfarbig und schön mit parallelen Adern gezeichnet, an der Basis nur leicht verjüngt und der Länge nach an der Mittellinie der Oberseite der Mittelrippe stehend, ohne oder nur mit einer sehr schmalen Grenzlinie zwischen den Fiedern, die oberen allmählig kürzer. Männliche Zapfen ıo—ı5 Zoll lang, 4—6 Zoll im Durchmesser, die Spitze der Schuppen ı—ı4 Zoll breit, sehr dick und in eine kurze dreieckige oder lanzett- liche, fast stumpfe Spitze verlängert.‘ Weibliche Zapfen 11—2 Fuss lang, kegel- förmig, ı Fuss im Durchmesser an der Basis, 6 Zoll an der Spitze, die Schuppen kürzer und breiter als bei den männlichen, das Ende filzig-weichhaarig, oft 2 Zoll breit, in eine kurze und sehr stumpfe oder etwas längere und dann lanzettlich gekrümmte Spitze verlängert. Samen sehr schief gedrückt, etwa 2 Zoll lang und ı Zoll breit. Vorkommen. An verschiedenen Stellen vom Manning-River-Distrikt an, ihrer südlichen Grenze, bis nach Queens- land. Bei Lismore, am Richmond, findet man sie mit Stämmen von 20 und mehr F uss Höhe; auch am Oberlauf des Tweet wird sie sehr hoch. Zuerst entdeckt von Dr. STEPHENSON am Manning i.J. 1855. 3. Macrosamia cylindrica C. Moore. Der Stamm erhebt sich nicht über den Boden. Wedel kahl, 3—4 Fuss lang, schlank, von blassgrüner Farbe, von etwas aufrecht schlaffer Haltung; Mittelrippe unten fast flach und auf der Oberseite zwischen den beiden Fiedernreihen der Länge nach verdickt. Fiedern sehr zahl- reich, gerade, oben glänzend grün, unten blasser und fein gestreift, die grösseren ı Fuss lang und kaum über 3 Linien breit, allmählig in eine scharfe, stechende Spitze auslaufend; die unteren Fiedern weit kleiner und meist in einige kleine stechende Zähne übergehend. Basis der Fiedern leicht verjüngt, von blassgelber Farbe, sehr schwielig, mit dem Rande an der Mittelrippe angeheftet. Männliche Zapfen 7 bis beinahe 10 Zoll lang, 1} bis 13 Zoll dick, von genau cylindrischer Form. Schuppen dick, rhomboidal ab- gestutzt, etwa 4 Zoll breit, allmählig in eine sehr fein eingebogene Spitze aus- laufend, die bei den oberen Schuppen kaum über 3 Linien lang ist, bei den unteren dagegen sehr kurz wird oder ganz fehlt. Weibliche Zapfen wurden nicht beobachtet. Vorkommen. In niedrigem, flachen Boden zwischen den Upper-Richmond- und Clarence-River-Gebieten, wo sie 1861 entdeckt wurde. Sieisteine derelegantesten Arten und lässt sich leicht im lebenden Zustande von allen andern Spezies durch ihren schlanken, graziösen Habitus und die glänzend hellgelbe Färbung an der Basis der Fiedern unterscheiden. Frucht- zapfen sind noch nicht beobachtet worden, aber alle im botanischen Garten von Sydney kultivirten Exemplare tragen reichlich männliche Zapfen. 4. Macrosamia secunda C. Moore. Der Stamm erhebt sich nicht über den Boden, 2 ist eiförmig und schwach wollig, mit Schuppenresten bedeckt, Wedel meist ganz kahl, meist von meergrüner Farbe, 2—3 Fuss lang, scharf umgebogen. Mittelrippe auf der Oberseite ganz flach und unten abgerundet. Fiedern zahlreich, sehr dicht stehend, von der Mittelrippe ziemlich aufrecht oder vertikal abstehend, etwa 6 Zoll lang und nicht mehr als 3 Linien breit; auf der Unterseite mit 8—9 scharf gezeichneten Parallelstreifen, in eine stechende Spitze auslaufend, fast alle von gleicher Länge bis dicht an die Spitze, wo sie allmählig PER dicht ander Spitze 9 De SE ne TC pe Dr no kürzer werden; Re UL; December.] an der Basis stumpf röthlich gefärbt. Fruchtzapfen etwa 6 Zoll lang und 34 Zoll breit, Schuppen unten mit sehr scharfen Spitzen, die weiter aufwärts allmählig an Länge zunehmen. Vorkommen. Nahe am Reedy-Creek, östlich von Mudgee, wo sie im Jahre 1858, aber ohne Frucht, gefunden wurde. Wieder aufgefunden mit einem älteren Fruchtzapfen nicht weit von Dubbo, vom Rev. I. MILNE CURRAN im Jahre 1883, welcher lebende Pflanzen an den Botan. Garten in Sydney sandte. Sowohl im Habitus als auch im Charakter nähert sich diese Art der M. corallipes mehr als eine andere, unterscheidet sich aber von allen übrigen durch ihren mehr ausge- breiteten Wuchs, die senkrechte Stellung der Fiedern und besonders durch die nichtgedrehten, umgebogenen, spitz-sichel- förmigen Wedel. 5. Macrozamıa corallıpes Hooker. Der Stamm erhebt sich nicht über den Boden, hat etwa 8 Zoll im Durchmesser und ist halbkugelförmig. Wedel ı2—ı8 Zoll lang, etwas rauh, eine ziemlich schmale Krone bildend. Fiedern 4—5 Zoll lang, 4 Zoll breit, linear-lanzettlich, spitz- oder scharf-stechend, oben dunkelgrün, unten blass, auf der Unterseite mit 8—10 Nerven, mit einem glänzend rothen, etwas ange- schwollenen Blattstielchen schräg an die Mittelrippe geheftet: Männliche Zapfen meergrün, 5—6 Zoll lang und beinahe 2 Zoll breit. Schuppen in eine einge- bogene, dornige Spitze zulaufend, die bei den unteren Schuppen gewöhnlich kurz und abgerundet ist, nach oben zu all- mählig an Länge zunimmt oder in einigen Fällen ganz fehlt. Weibliche Zapfen meergrün, 4—6 Zoll lang, bei 3—4 Zoll Breite. Spitzen an den unteren Schuppen kurz, nach oben zu länger, und wie bei den männlichen Zapfen an Grösse sehr wechselnd, manchmal ganz fehlend- Vorkommen. Zuerstentdecktzwischen dem Hauptkirchhof und der Liverpool- Strasse, dicht bei Sydney; häufig nörd- lich von Penrith am Hawkesbury und auch auf trocknen Anhöhen zwischen Glenbrook und Baxland an der West- strasse. Eine niedrigbleibende Pflanze, selten mehr als 2 Fuss hoch, oft von rauhem Habitus und meistens mit sehr gewundenen Blättern. 6. Macrosamıia Fawcetti C. Moore. — Stamm und Basis der Blattstiele mit Bemerkungen über die Länge von 2—4 Fuss schwankend, oben glänzend dunkelgrün, unten heller. Im älteren Zustande kahl, in der Jugend be- haart, Fiedern etwa # Zoll breit und 6—7 Zoll lang, halbsichelförmig, oben breiter und mit einer kurzabgebrochenen Spitze endigend, welche leicht, aber scharf gezähnt ist. Unterer Theil der Mittel- rippe flach auf der Oberseite, unten etwas gekielt, nach oben zu allmählig sich ab- rundend, bis sie an der Spitze fast ganz rund wird. Die männlichen Zapfen stehen auf ziemlich langen Stielen, sind an der Basis wollig, über 8 Zoll lang und 2} Zoll breit; Schuppen flach, plötzlich mit scharfen Spitzen endigend. Fruchtzapfen wurden nicht beobachtet. Vorkommen. Auf höher gelegenem Boden am Oberlauf des Richmond. Sie wurde vom Parlamentsmitgliede C. FAw- CETT, Esq., entdeckt. Ueber den Habitus dieser Art ist sehr wenig bekannt. Nur frisch gesammelte Wedel und ältere männliche Zapfen sind bis jetzt beobachtet worden, aber alles beweist, dass sie von den bisher beschriebenen Arten völlig verschieden ist. 7. Macrozsamia flexuosa C. Moore. — Stamm nie oberirdisch, etwa 8 Zoll lang und 5 Zoll breit, am Grunde dicht mit den Schuppen der alten Blattstiele be- kleidet und schwach wollig. Wedel meist spiralig gedreht, gekrümmt, etwa 2 Fuss lang. Fiedern linear, in eine scharfe Spitze auslaufend, biegsam, 6—8 Zoll lang und 4 Zoll breit. Mittelrippe kahl, auf der Oberseite zwischen den Fieder- reihen angeschwollen, unten glatt und rund. Fruchtzapfen etwa 6 Zoll lang; 3 Zoll breit, oval, auf kurzen, glatten Stielen. Schuppen breit rhomboidal, an der Basis mit kurzen Spitzen, welche nach oben hin an Grösse zunehmen und ganz oben beinahe einen Zoll lang sind. Männ- liche Zapfen 6—7 Zoll lang und etwa 2 Zoll breit. Schuppen an der Besis fast ganz ohne Spitzen, aber am Gipfel des Zapfens mit ziemlich langen und scharfen Spitzen. Diese Pflanze, welchezwischenRaymond- Terrace und Stroud häufig vorkommt, ist im Charakter und Wuchs von allen andern mir bekannten Arten sehr verschieden, und nach meiner Meinung vollständig berechtigt, als eine besondere Spezies betrachtet zu werden. 594 Bemerkungen über die Gattung Macrozamia. 8. Macrosamia Paulo-Gulielmi F. v. M. Stamm kaum oberirdisch, mit der wollig- schuppigen Basis der alten Blattstiele bekleidet, Wedel kahl, 1—3 Fuss lang, die Mittelrippe schmal, aber an der Spitze oft flach. Fiedern zahlreich, sehr dicht stehend und oft fast rund, an der Basis verjüngt und schwielig, die längeren 6—8 Zoll lang und ı—ı1 Linien breit, dick und dunkel geadert. Zapfen auf wollisen Stielen von ı—3 Zoll Länge, die männlichen lang-cylindrisch, kaum über 3 Zoll lang, die Schuppen etwa 4 Linien breit, nach oben etwas verdickt, mit kurzer Spitze. ziemlich dick, die am unteren Theil des Zapfens schmaler und dicker, das obere Ende fast rhomboidal mit einer sehr männlichen Zapfen unterhalb der Spitze. kurzen Spitze. Das Vorkommen dieser Pflanze in New- | South-Wales beschränkt sich auf seine Stelle in New-England, wo sie nach der Flora Australiensis von einem gew. Hrn. C. STUART gesammelt wurde. An vielen Stellen in Queensland häufig. 9. Macrosamıa trıdentata Lehm. — Basis des Blattstiels mit wolligem Filz bedeckt. Wedel aufwärts spiralig gedreht, manch- Fiedern zahlreich, mal schwach behaart. seitwärts an der Mittelrippe aufsitzend, #— 14 Fuss lang, an der Basis auf mehrere dornige Zähne reduzirt, die oberen Fiedern mit 2—3 kurzen, scharfen Zähnen an der Spitze. Männliche Zapfen 6—10 Zoll lang, ı— 13 Zoll breit. Schuppen rhom- boidal-keilförmig, mit dornigen, etwa + Zoll langen Spitzen. Vorkommen. Wurde im Jahre 1861 dicht an der Mündung des Richmond- River gefunden. Die damals gesammelten und in das Herbarium des Botan. Gartens von Sydney eingereihten Exemplare sind seitdem von Feuchtigkeit und Insekten vernichtet worden, aber die von Baron VON MUELLER gegebene Beschreibung dieser Art im vol. III, p. 38 seiner Frag- menta, unter der Bezeichnung M. Migueli ist durchaus zuverlässig. 10. Macrozamia heteromera, C. Moore. — Stamm niedrig, 6—8 Zoll lang, etwa halb so breit, mit röthlicher Wolle bedeckt, nie oberirdisch. Wedel selten mehr als 2 Fuss lang, aufrecht gestellt, nie aus- gebreitet; oft, aber nicht immer, spiralig gedreht, manchmal meergrün, aber meist ‚ıo Zoll lang und 21 Zoll breit. Schuppen Fruchtzapfen etwa " 4 Zoll lang und volle 2 Zoll dick, die grösseren Schuppen etwa I Zoll breit und. hellgrün; kahl oder mit einigen Haar- büscheln an der Basis der Fiedern. In der Jugend spärlich mit ziemlich langen Haaren bedeckt, die später verschwinden. Fiedern einfach oder mannigfach gegabelt, an Länge verschieden, meist etwa 6 Zoll lang und 4 Zoll breit, an der Basis ver- schmälert und oben scharf zugespitzt; bei etwaiger Theilung werden die Seg- mente sehr schmal. Mittelrippe oben flach, unten abgerundet, an der die Fiedern unten ziemlich weit, nach oben hin enger gestellt sind. Männliche Zapfen etwa \ mit kurzer scharfer Spitze. Fruchtzapfen im reifen Zustande über 7 Zoll lang und mindestens 44 Zoll breit, die unfrucht- baren Exemplare kleiner. Schuppen breit, in eine kurze Spitze auslaufend, sehr zusammengedrückt, wie auch beiden Blüthenstiele kurz, an der Basis feinwollig, Vorkommen. Auf den Warrenbungle- Anhöhen und im Castleveagsh-River-Ge- biet. Entdeckt im Jahre 1858, seitdem gesammelt bei Rocky-Glen, zwischen Coonabarabran und Gunnedah. In Wuchs und Erscheinung sehr veränderlich, aber stets mit denselben charakteristischen Merkmalen, wie: oben angegeben. a) Macrosamıa heteromera, var. glauca. — Sehr verschieden von der typischen Form. Wedel länger, weniger rauh, immer meergrün und völlig kahl. An der Basis der Mittelrippe stehen wenige einfache Fiedern, alle übrigen sind min- destens einmal gegabelt, selten öfter. Oberseite der Mittelrippe an der Basis mit einem leicht angeschwollenen Mittel- streifen zwischen den Fiederreihen ge- zeichnet. Fruchtzapfen etwa 9 Zoll lang ° und 54 Zoll breit. E Diese merkwürdige Abart ist nurbeiNar- rabri gesammelt worden, wo Hr. BETCHE sie einzeln auf sandigen Anhöhen fand; sie soll übrigens 2o Meilen weiter, im Nandewar-Gebiet, häufig vorkommen. I ß) Macrozamıa heteromera, var. tenm- Folia. — Rauher und von eleganterem Habitus als eine der vorhergehenden Formen. Wedel meist kahl und dunkel- grün. Fiedern schmal, meist doppelt gegabelt, an der Basis glänzend roth, Vorkommen. In bergigen Gegende bei Tamworth; gesammelt von Herr BETCHE. | a. December.] Anleitung Anleitung zur Binderei. Von ©. SCHNURBUSCH in Bonn. (Fortsetzung. Vergl. Nr. 34, S. 397.) (Mit 2 Abbildungen.) ndem ich in meinem Vorworte auf die Mängel in der Bindekunst hingewiesen Fig. 169. habe, will ich jetzt versuchen, dem Leser Dasjenige vor Augen zu führen, worauf es namentlich ankommt, um etwasSchönes, Gefälliges zu schaffen. Vor allem ist es nothwendig, dass man jede Blume möglichst so verwendet, wie sie gewachsen ist. Es ist also falsch, will man eine Blume, welche am Stamme hängt, aufrechtstehend in irgend einem lockeren Arrangement verwenden. Zwei- tens ist zu beachten, dass die Blumen, ır Binderet, B7/ 595 wie auch das Grün nicht gedrängt auf- einander liegen, sondern hübsch frei über der event. Unterlage stehen, so dass die Formen nicht verloren gehen. Selbst bei Fondarrangements müssen dieBlumen, welche den Fond bilden, ihre Form be- halten, also nicht zu dicht stehen. Bei aller Lockerheit im Arrangement muss jedoch die gehörige Festigkeit vorhanden sein, und zwar da, wohin sie gehört, Gefüllter IIenkelkorb. zZ. B. beim Bouquet am Stiel, beim Kranz am Reif etc. Dieses sollte jede Binderin beherzigen und als feststehende Regel betrachten, will dieselbe Schönes und Vollkomımenes in diesem Fache leisten. Wir wollen nun sehen, wie diese Regeln in den einzelnen Fächern zur Geltung kommen. 596 Anleitung zur Binderei. 1. Der Blumenkorb. Man hat Blumenkörbe mit und ohne . Henkel und sind letztere am leichtesten ' Blume in der gegebenen Stellung zu er- zu arrangiren. Bei einem Blumenkorb, mag derselbe nun eine Form haben wie er will, muss ı man den Rumpf desselben erst fest mit feuchtem Moos (am besten Kopfmoos) ausfüllen und mit Draht überspannen, um : die Blumen in der gegebenen Stellung | zu erhalten. Alsdann wird das Ganze u ie = IE jj8 NORIOT, VON 19 aaa 4 (MR IOATO NUNOL ) h ION WS erst mit gewöhnlichem Grün ausgesteckt, damit die Moosunterlage etwas verdeckt wird. Ehe man nun zum Ausstecken mit: Blumen schreitet, arrangirt man erst das-) jenige Grün, welches zwischen den Blumen hervorsehen soll. Hierzu verwende man stets recht Mannig-, faltiges, also nicht blos Neuholländer, wie ich dies sehr oft gesehen, sondern auch grosse Blätter, bunt und grün, selbst von schönlaubigen Freilandsträuchern. Ein schönes Blatt macht sich oft vortheil- hafter, als eine Blume auf derselben Stelle. Die Blumen, welche man verwenden will, müssen lange Stiele haben, welche bis ins Moos reichen. Trotz dieser langen Stiele ist ein Drahtstiel unbedingt noth- wendig. Der Draht hat den Zweck, die halten. Erst arrangirt man die grösseren Blumen, nachher die kleineren darüber, die hängen- den am Rande. Die im Anfang Dieses angeführten Grundsätze kommen bei der Abtheilung « Aufsatzbinderei» (wohin der Blumenkorb gehört) ganz besonders zum Ausdruck, doch darf man nicht übertreiben, dass nicht statt eines lockeren schliesslich ein lodderiges Arrangement daraus wird. Fondarrangements, wie jetzt öfter ver- langt werden, sind solche, wo auf einem Grunde von einfarbigen dunkeln Blumen oder Blättern duftig gebundene Zweige von helleren feinen Blumen (Rosen, Or- chideen etc.) zu liegen kommen. Diese Arrangements werden jedoch immer steif aussehen und passen viel besser für. Blumenkissen. Bei Körben sollte man davon abrathen. Ich habe deshalb die Anfertigung des Körbchens von Grund aus vorgeführt, weil oft Klagen darüber geführt wurden, dass bei einem Transporte mit der Post die Blumen herausgefallen wären. Wenn, wie oben gesagt, die Unterlage fest gearbeitet und der Draht an den Blumen stark genug ist, so kann auf dem Transporte nichts passiren. Die Abbildung Fig. 169 zeigt einen Korb, der in jeder kleinen Gärtnerei her- gestellt werden kann, mit Verwendung von Waldfarren und Grün von Freiland- sträuchern. Fig. 170 denselben Korb leer. 2. Das Bouquet. a) Das runde Manschettenbouquet. 3 Obgleich ich voraussetzen darf, dass runde Manschettenbouquets allgemein ° bekannt sind, so will ich doch, und zwar in Folge einer Aeusserung eines Herrn - mir gegenüber, klar machen, was man eigentlich darunter versteht, denn aus dieser Aeusserung habe ich eben herau gefunden, dass man sich unter dies Bezeichnung (Manschettenbouquet) solche denkt, wo die Blumen dicht an einander gedrängt, in den Trichter der Manschett gezwängt werden, dass es aussieht wi ein kleiner Kopf umgeben von einem ungeheuren Stuartkragen. ER 11. December. Schizostylhs coccinea Harvey. VE EBENE TER MIT N up 397 Die richtige Auffassung ist auch bei diesem Arrangement seitens der Binderin nothwendig. E Ein Bouquet ist eine lose Zusammen- stellung von Blumen und gelten dabei dieselben Grundsätze wie bei allen Ar- rangements, ob es ein Bouquet mit Man- schette oder ohne eine solche ist. Die - Manschette hat nur den Zweck, dem Arrangement einen hübschen Abschluss zu geben, sie darf also nur mit ihren äussersten Spitzen hervorsehen. Ausser- . dem giebt dieselbe für die Blumen einen besonderen Halt. Es sind Bouquets diejenigen Arrange- ments, welche am meisten gebraucht wer- - den, sei es zu Geburtstagen, Hochzeiten, Bällen etc. und deshalb sollte, sich jede Binderin in diesem Fache ganz besonders ausbilden. Alle Manschettenbouquets müssen mög- lichst aus freier Hand gebunden werden. Je mehr Uebung darin, desto leichter die Hand. Eine Ausnahme machen auch hier wieder die Fondarrangements, dieselben müssen erst ein grünes Bouquet als - Unterlage haben, worauf die einfarbigen Blumen arrangirt werden. Auf diesen einfarbigen Grund werden gewöhnlich Namenszüge oder Jahreszahlen oder auch Zweige von helleren oder dunkleren Blumen, je nachdem, gelegt. Diese Bouquets sind steif und nicht Jedermanns Geschmack. Was nun die Form im Allgemeinen - betrifft, so muss man auf die richtige Wölbung ganz besonders Bedacht nehmen, sowie auf den richtigen Sitz der Man- schette. Bei einigem Nachdenken wird man schon das Richtige finden. (Wird fortgesetzt.) Schizostylis coccinea Harvey, eine brauchbare Zimmerpflanze. (Mit Abbildung.) co ine zwar schon alte Pflanze, die den meisten Gärtnern wohlbekannt ist, aber immer noch nicht genügend beachtet wird. Ich wüsste ihr von den neueren keine zur Seite zu stellen, die jetzt im Winter so schön und dankbar blüht. Daher erlaube ich mir speziell die Blu- menliebhaber auf dieses schöne zu den Irideen gehörige Zwiebelgewächs aus Südafrika aufmerksam zu machen und darauf hinzuweisen, dass es ein Herbst- und Winterblüher ist, welcher bis in den Januar hinein seine schönen scharlach- rothen Blumen an einer zweizeiligen Aehre entwickelt. Die Zwiebeln werden nicht einzeln, sondern zu mehreren in einen Topf ge- pflanzt, welche durch ihre viele Stolonen, an denen sich junge Zwiebeln bilden, so verwachsen, dass es ein fester Ballen Big. 17T. Schizostylis coccinea Harvey. wird. Die Zwiebeln ziehen nicht ein, sondern behalten ihre schmalen schwert- förmigen Blätter von frischgrüner Farbe. Im Frühjahr werden sie verpflanzt und der Ballen, wenn er zu gross ist, getheilt, so dass man ihn in einen 4—5'' Topf in Lauberde und etwas verrotteten Dung pflanzt. Im Sommer beanspruchen die Schizostylistöpfe im Freien einen sonnigen Standort und reichliche Feuchtigkeit. Ende September fangen schon die ersten Blüthentriebe an sich zu zeigen. Anfangs Oktober müssen die Pflanzen in ein kaltes Zimmer an ein sonniges Fenster gestellt werden, wo sich bald mehr Blüthen ent- er 598 Fortschritte in der Asaleen-Treiberet. wickeln Wärme beansprucht diese Pflanze wenig, und da ihr Aufblühen an der Aehre von unten nach oben erfolgt, so währt es eine lange Zeit, bis die ein- zelnen Blüthentriebe alle abblühen. Ich habe gegenwärtig einen Topf im Kalt- hause mit 13 Blüthentrieben, deren jeder viele Blüthen trägt. Das von anderer Seite empfohlene Auspflanzen der Sc/zgosty&s während des Sommers hat sich bei mir nicht bewährt, sie blühen lange nicht so reichlich, als wie die im Topf kultivirten Exemplare, Charlottenburg. R. BRANDT. Hervorragender Fortschritt in der 5 Azaleen-Treiberei. isher brachte uns der Monat Dezem- ber die erstenblühenden Azaleen in den älteren, kleinblumigen Sorten, —.Blan- chard (weiss), Ida (ziegelroth), Susanne (rosa). | Alle grossblumigen neueren Sorten erschienen dagegen erst vom Januar ab auf dem Markte. Von den frühblühenden Sorten wurden nur die Blumen der nicht verkaufsfähigen Pflanzen zur Binderei verwendet, indess fanden sie wegen ihrer mangelhaften Form, Grösse und Färbung wenig Beachtung. Es musste desshalb sehr überraschen, dass in diesem Jahre bereits vom Anfang Oktober ab in mehreren hiesigen Blumen- läden fast zu allen Bindereien grosse, meist gefüllte, weisse, rosa und rothe Azaleenblumen in den neuesten Sorten verwendet wurden. Während anfänglich deren Bezugsquelle geheim gehalten wurde, theilte Herr Blumenhändler GROTHE dem Schreiber dieser Zeilen auf eine Anfrage sofort mit, dass die Azaleenblumen von Hrn. Civil-Ingenieur, Fabrik- und Handels- gärtnereibesitzer CARL ED. HAUPTin Brieg seit Ende September regelmässig in grö- sseren Posten geliefert würden; auch sei die frühe Blüthezeit der Azaleen nicht, wie vielfach angenommen würde, eine zufällige, durch den warmen Sommer ent- standene, sondern das Resultat einer sorgfältigen, mehrjährigen, darauf hinzie- lenden Kulturmethode. HerrHAUPT, der bereits über seine, nach verbessertem englisch - amerikanischem System erbauten, ausschliesslich zur Blu- des Vereins zur Bef. des Gartenb. am men- und Fruchttreiberei bestimmten gro- ssen Gewächshäuser und die darin erziel- | ten Resultate in der GARTEN-ZEITUNG Jahr- | gang 1883 S. 476 und Jahrg. 1884 S. 118 Mittheilungen gemacht hat, sandte auf Wunsch sofort den nachstehenden Artikel über seine Kultur und Treiberei der Aza- leeneinundstellteauchinder Versammlung 27. November d. J. ein reichhaltiges Sor- timent einfacher und gefüllter Azaleen- blumen in allen Farben aus, wofür ihm ° die silberne Vereins-Medaille zuerkann die Rentabilität dieser Treibmethode be zweifelten, wurden doch die von Herrn HAUPT erzielten Resultate allseitig als ein hervorragender Fortschritt der Aza- leen-Treiberei anerkannt. y W. PERRING. In den neuen deutschen Züchtungen 7 von Il. ROSE in Gonsenheim bei Mainz, EMIL LIEBIG in Dresden und C. SCHULZ in Hanau, die alle Erzeugnisse des Aus- landes in ruhmreichster Weise weit über- | fügeln, hat die Azaleenblume eine so hervorragendeVervollkommnungerfahren, dass die älteren Formen fast ganz dagegen | verschwinden. Hierzu kommt, dass gerade die Anzucht frühblühender Sorten eifrig ' betrieben worden ist, welche bei richtiger Kultur schon von September-Oktober an ein reiches und sehr begehrtes Schnitt- material liefern. Was die Kultur betrifft, © so erlaube ich mir, Ihnen heute nu folgende kurze Mittheilungen zu machen Im Allgemeinen kann man sagen, das sich die Vegetationsperiode, resp. Blüthe zeit der Pflanzen, also auch der Azalee durch verschiedene Hülfsmittel künstlic verschieben lässt, insbesondere durch höhte Wärme im Winter neben viel Lic Luft und entsprechender Feuchtigkeit Wenn dies nun auch nicht plötzlich und auf einmal gelingt, so kann man doch i Laufe einiger Winter allmählich vorwärt kommen. Meine Azaleen, die dieses Ja schon im August-September die ersten B then zeigten, begannen voriges Jahr erst‘ Ende Oktober, und vor zwei Jahren erst zu Weihnacht zu blühen, und ich werde nun voraussichtlich im nächsten Jah Mühe haben, sie genügend zurück halten. Sammtliche Pflanzen stehen bei mir eien Grunde in nicht zu leichter Erde, jestehend aus etwa 2 Theilen Haideerde, /ı Theil, Mistbeeterde, ı Theil Sand, dazu ‚etwas Knochenmehl und ‚schwefelsaures Kali; die Beete sind mit einer schwachen Schicht von verrottetem Kuhdünger be- deckt. In der meist üblichen sandigen Haideerde bleiben die Blumen zu Bon weil es den Pflanzen an Nahrung fehlt. Im Sommer wird das Haus leicht be- schattet, aber viel und Tag und Nacht gelüftet, reichlich bewässert resp. gespritzt, und stets auf feuchte Luft gehalten. Im ‚ Frühjahre werden die Pflanzen ausgeho- ben, geschnitten, behufs gründlicher Ver- | tilgung der schwarzen Fliege mit derKrone ‚8 bis Io Sekunden in heisses Was- ‚ser von 43° bis 45° R. getaucht, und dann ‚sofort wieder eingepflanzt. Von Beginn des Winters an halte ich das Haus mehr geschlossen und ziemlich feuchtwarm (12° bis 14° R.), unter 8 bis Io’ R. soll die Temperatur, auch während ‘der Nacht und im tiefen Winter nicht sinken, bei Sonnenschein sind ı7° bis 18° R. zulässig, gespritzt wird bei hellem ' Wetter täglich, bei trübem alle zwei Tage, mittelst der Wasserleitung. Bei solcher Kultur reifen die Triebe so frühzeitig aus, dass die jetzt blühenden Pflanzen meistens bis zum Frühjahre noch- mals blühende Seitentriebe machen, so- dass ich fast ununterbrochen, während der ' sämmtlichen Wintermonate, täglich eini- ge hundert Blumen erziele. Unter den zum Treiben und für Binde- ‚zwecke geeignetsten Sorten stehen in erster "Linie: Deutsche Perle (Rose), Frau H. Seidel (ROSE), Simon Mardner (ROSE), Os- wald Schreiber (ROSE), Charles Darwin Liexıc), Alpenrose (LIEBIG), Carmen (LIEBIG), James Veitch (ROSE), Oberst von " Kutsinsky (SCHULZ), Sacuntala (SCHULZ), ‚Eborina plena (SCHULZ), Antigone (SCHULZ), orbiculata plena (SCHULZ), bignoniaeflora plena (SCHULZ) u. a. Unter den spät blühenden Sorten sind noch einige hervorragende, auf welche ich in einer spätern Notiz zurück zu kommen . gedenke. Brieg, 26. November 1884. CARL ED. HAUPT. Y Gustav Schondorf Y. A ne ae 7. Er [2 .: . ; . 599 Gustav Schondorff -r. Am 25. Oktober d. J. verschied nach “Jangem, schwerem Leiden ein Mann, der wohl verdient, zu den bedeutendsten Gärtnern Deutschlands gezählt zu werden, der Kgl. Garteninspektor und Hauptmann a. D. GUSTAV SCHONDORFF zu Oliva in Westpreussen. — Bewunderungswürdige Ausdauer und rastlose Thätigkeit haben ihm die Achtung seiner Kollegen und Schüler in hohem Masse erworben. GUSTAV SCHONDORFF wurde 1810 in Berlin geboren, wo sein Vater Ministerial- sekretär war. Seine erste gärtnerische Ausbildung erhielt er in der damals in Schöneberg gelegenen Kgl. Gärtnerlehr- anstalt, in welche er gleich nach ihrer Eröffnung im Jahre 1825 eintrat, und woselbst er 3 Jahre verblieb. Nächstdem wurde er von LENNE als Zeichner für dieneuen Anlagen in Sanssouci beschäftigt, besuchte während dieser Zeit gleichzeitig die botanischen Vorlesungen an der Berliner Universität und bildete sich später in den botanischen Gärten zu Berlin und Königsberg weiter aus. Nach- dem er noch Belgien und Frankreich be- reist hatte, übertrug ihm im Jahre 1833 der Oberpräsident und Staatsminister VON SCHÖN die Inspektion der Chaussee- pflanzungen in Westpreussen. Im Jahre 1835 heirathete er eine entfernte Ver- wandte des berühmten Philosophen KANT, dessen Bekanntschaft er bereits in Königs- berg gemacht hatte. Zwei Jahre später wurde er mit der Verwaltung des Kgl. Gartens in Oliva betraut, wo er bis zu seinem Tode die Stelle eines Inspektors bekleidete. Hier in Oliva öffnete sich ihm ein Feld der Thätigkeit, auf dem er Meister war, das Feld der Landschafts- gärtnerei. Aber nicht nur im Kgl. Garten hat er viele schöne Anlagen in’s Leben gerufen, sondern auch gegen 500 Entwürfe für Gartenanlagen in den östlichen Pro- vinzen geliefert, ein Zeichen auch dafür, welches Vertrauen sich dieser Garten- künstler in den weitesten Kreisen erworben hatte. Viele ausländische Pflanzen sind durch ihn in die dortigen Gärten einge- führt und auch manche Obstsorten, von deren Fruchtbarkeit und gutem Gedeihen er sich vorher durch eigene Zucht über- zeugt hatte. — Er war Mitbegründer des Danziger 600 Literatur. — Sprechsaal. Gartenbauvereins, welcher ihn in Aner- kennung seiner Verdienste seit 1853 zum Vorsitzenden gewählt hatte. Leider wurde seine Schaffenskraft in späteren Jahren sehr beeinträchtigt; an der Zuckerkrankheit hat er viele Jahre gelitten. Im Jahre 1880 wurde er tief Sgebeugt durch den Tod seiner Gattin, die ihm 5 Söhne hinterliess, die jetzt meist hohe Stellungen einnehmen. In den letzten Jahren stand dem Haushalte seine Schwägerin vor, die mit seltener Hingebung den, wenn auch geistig voll- kommen rüstigen, doch von Krankheit schwer heimgesuchten, in der letzten Zeit seines Lebens sogar auf einem Auge er- blindeten Greis pflegte. In hohem Alter, im vierundsiebenzigsten Lebensjahre, ist er sanft entschlafen. Sein Name wird durch seine Schöpfungen noch lange fort- leben in der Erinnerung seiner Freunde, Kollegen und Schüler. CARL LUTHER. Miscellen. Späte Rosen. Bisher haben unsere Blumenhändler für die ersten Wıntermonate die ihnen unent- behrlichen Rosen aus Nizza mit der Sonne des Südens geholt; jetzt aber werden sie von Gent ihren Bedarf beziehen können, wo ein intelligenter Mann den glücklichen Ge- danken gehabt, sein bedeutendes, mit Rosenstöcken bepflanztes Grundstück mit Glasfenstern in einfachen Gestellen auf dünnen eisernen Pfählen zu bedecken, und blüht hier noch (im November) jede Pflanze und liefert das ganze Grundstück täglich Tausende von Rosen. 0,.H.. Naeh’ Ilinstr. Hort, Literatur. Les plantes des Alpes par H. CoRREvon, Directeur du Jardin d’acclimatation i Geneve. Geneve, JULES CAREY. 1885. Obiges höchst zeitgemässes Buch ent- stammt der Feder eines sehr tüchtigen Kenners der Alpinen-Flora. Nicht in Unter- suchungen und Beobachtungen rein wissen- schaftlicher Art sich ergehend, sondern viel- mehr auf rein praktischem Wege werden hier uns, den in der Ebene Wohnenden, diese lieblichen Kinder der Alpenwelt näher gebracht. In drei Abschnitten beleuchtet Verfasser in Kürze zunächst die Natur und Beschaffen- ——— heit der Alpen in Rücksicht auf die vor- handenen Vegetationsbedingungen, geht da- rauf näher auf die Vorbedingung wie Aus führung der Kultur sowie Anlage grössere Alpenpflanzen-Partien für unsere Gärten ein und fügt daran im dritten Abschnitt ein sehr werthvolles Verzeichniss aller bisher mit Erfolg kultivirten Alpinen nebst dem vornehmlichen Standort. Wır finden hier nicht nur die Alpinen unseres Kontinents, sondern die aller bekannten Alpen-Züge unseres Erdballes, je nach Vaterland ge- ordnet, vertreten. Am Schluss des Buches sınd besonders schwer zu kultivirende Arten, darunter auch die Sumpf und Wasserpflanzen der Alpen- flora noch näher erwähnt. Fern von jeglichem Schulmeisterton, durch weht von der freien Gesinnung eines echten Sohnes der Schweiz, geschrieben mit der Leichtigkeit und Anmuth eines Franzosen, fesselt uns das Ganze namentlich auch in Folge seiner poetischen Darstellungsweise. Wir können diese Lektüre allen Liebhabern von Alpinen empfehlen; sie wird ihnen gleich uns einen Genuss schon an sich bereiten, und dem nach praktischen Winken Suchenden so manchen werthvollen Aufschluss gewähren. HIOFFMANN. Sprechsaal. Frage Nr. 25 EB. m ER Anbei sendes Ihnen einige Maden, die meine Amaryllis- Zwiebeln sehr zerstören. Was für ein Insekt mag daraus werden? | Antwort: Es’ sind dies die Lafvens der Narzissen-Fliege, Merodon equestris Fabr. Sie finden sich oft in Narzissen und 4 andern Amaryllideen und werden aus süd- lichen Ländern mit den Zwiebeln importirt. Die bunte Fliege erscheint ım Frühjahr, scheint sich aber bei uns nicht fortzupflanzen. Gegenmittel sind leider nicht bekannt. Man "könnte sie höchstens aus den ange- fressenen, halb verfaulten Zwiebeln heraus- suchen, um wenigstens die weitere Ent wickelung zu hemmen. #2 Soeben ist vom »Allgemeinen Verein z Förderung der Blumenzwiebelkultur in Haar- lem« eine von Herrn Dr. I. Rızoma Bos verfasste Broschüre mit Abbildungen er- schienen unter dem Titel: »Mededeelingen omtrent de Narcisvlieg (Merodon equestris Dort wird als Gegenmittel empfohlen, d Zwiebeln der Narzissen (alle, ob gesund oder krank) vor dem Einpflanzen in ein Netz thun und sie 8 Tage in Wasser zu hänge Dann sterben die Maden, ohne dass d Zwiebeln leiden. Wahrscheinlich verhalt sich die Amarylliszwiebeln ähnlich. L. \ ER Prail h 1.0 RC RR RN iii? Y % \ Anzeigen. x 1884. I. December. ] I I 1000 Stopfer 4 Mk. ;5o Pf. Rosen-Säm- linge, für Wurzelhalsveredelung, sehr schön bewurzelt, 1000 15 Mk., versendet Dracaena rubra und congesta, 30— 50 cn 100 St. 20 Mk., von 50—100 cız2 100 St. 30—50 Mk. Ficus, a Dutzend 10 Mk., sehr gross. Rosenwildlinge, 5—8 Fuss hoch 100 St. 6 Mk, 3-6 Fuss hoch 100 St. 4 Mk. Wilh. Schade, Homberg, Reg.-Bez. Cassel. MEE- 500 Stück WE starke hochstämmige Birnbäume im suten Sorten‘ 10 St. 12 Mk., 100 St. 100 Mk. offeriren Biebrich a. Rh. Gebr. Dietz. 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Herausgegeben von Dr. L. WITTMACK, Professor a.d.Universität u.a. d. landw. Hochschule, Gen.-Sekretär des Vereins z. Beförderung d, Gartenbaues Berlin. N. 102 Chausseestr. und W. PERRING. Inspector des Königlichen Botanischen Gartens in Berlin. W. 75 Potsdamerstr. Orsan des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den König]. Preuss. Staaten“ und der ‚, @esellschaft der Gartenfreunde Berlins“. Erscheint jeden Donnerstag. Preis vierteljährlich 4 Mk. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder Postanstalt. Getriebene blühende Rosen im November. Von W. PERRING. Zur Erinnerung an die Leipziger Ausstellung. Abbildung.) Nochmals zur Ehrenrettung des Fürsten PÜCKLER. Neue Chrysanthemum. DBesprochen von A. THIEL- Berlin. Thomery. ‘Von JOHANNES BÖTTNER. Neuer Coleus »Professor Wittmack«. (Mit Abbildung.) Carpenteria califormica Torrey. (Fhiladelpheae.) Von C. WISSENBACH, Wilhelmshöhe bei Kassel. (Mit Verlag von Paul Parey, Berlin SW., 32 Wilhelmstr. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet. Annahme in allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Unsere staatlichen Gärtnerlehranstalten. Ausstellung von blühenden Zwiebel - Gewächsen in Haarlem 1885. Miscellen: Rhododendron Cunninghamil. Die Aus- saat der Clivia (Imantophyllum). Begonia mani- cata Vis. Blühende Laelia Perrini. Sprechsaal. Berichtigungen. Eingegangene Preisverzeichnisse. Anzeigen. : Stellen - Gesuche. | Ein verheiratheter Gärtner, Mitte der 30. Jahre, selbstthätig und practisch erfah- ren in Blumen-, Obst- und Gemüsezucht und Treiberei, worüber sehr gute Zeugnisse vorhanden, sucht zum 1. April 1885 dauernde Stellung auf einem grössern Rittergute oder bei einer Herrschaft. Eıwünscht, je- doch nicht Bedingung ist, wenn demselben Gelegen- _ heit geboten wird, die Jagd mit zu beschiessen. Franco Off. unter Nr. 154 an d. Exp. d. Bl. 154 Ein praktischer Gärtner mit guten Zeugnissen, _ unverh., militärfrei, sucht mit einem Besitzer in der Nähe Berlins zum I. Februar nächsten Jahres in Ver- bindung zu treten behufs Gründung resp. Führung einer Gärtnerei. Gefl. Adressen bitte zu richten an Gärtner F. W. Giese jun., Möhringen bei Stettin. 155 ; Stellen- Angebote. . Gesucht wird ein älterer, unverh. Gelvilfe, der in Gemüsebau und Markttopfpflanzen-Kultur Erfahrung besitzt und diese Stelle selbständig zu leiten versteht, Salair 40 HK per Monat (event. mehr) und freie Station. Zeugnisse und Angabe der bisherigen Thätigkeit an Steffens, Handelsgärtner, Schönau b. Bremen. Für eine Privatgärtnerei auf dem Lande mit kleinem Park, Treibhäusern, Mistbeeten, Obst- und Gemüse- zucht wird ein unverheiratheter Gärtner ge- | sucht, welcher im Stande ist, dieselbe selbständig zu leiten und weiter zu entwickeln. Die Stellung ist belehrend, die Verhältnisse angenehm. Es können nur solche Bewerber berücksichtigt | werden, welche bezüglich Führung, Erfahrungen und Fähigkeiten gute Zeugnisse besitzen. Bewerbungen sind die Atteste, ein Lebenslauf und Gehaltsansprüche bei völlig freier Station beizufügen. Antritt am ı. Januar 1885. Offerten an die Expedition dieses Blattes sub Nr. 153. 153 Ein praktisch bewährter Gärtner, der in allen Zweigen des Gartenbaues, insbesondere in der Gemüsezucht und in Behandlung der Gewächs- häuser wohl erfahren ist, wird zum 7. April 1885 für das landwirthschaftliche Institut der Universität Halle gesucht. Anmeldungen sind an die unter- zeichnete Direktion zu richten. Die Direktion des landwirthschaftlichen Instituts der Universität Halle a. 8. Zum ı. April 1885 suche einen tüchtigen, ver- heiratheten Gärtner für ein grösseres Rittergut, wo Obstbau, Gemüsebau, Gewächshäuser etc. zu be- sorgen sind. Nur solche wollen sich melden, welche nach jeder Richtung hin durchaus leistungsfähig sind und Beweise dafür beibringen können. W. Bürger, Kunst- und Handelsgärtner, Halberstadt. finde. dur VER BRT 1 ARNO rl FE LE FE u SD "a vr he Re LEN er ie N Anzeigen. lo Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Dekber | | Harten-Kalender. Zehnter Jahrgang 185. Herausgegeben unter Mitwirkung des Deutschen Gärtnerverbandes in Erriurt, Ä Ausgabe mit einer halben Seite weiss Papier pro Tag in Leinen gebunden Preis 2 N. Ausgabe mit einer ganzen Seite weiss Papier pro Tag in Leder gebunden Preis o N. Der Deutjche Garten-Kalender ift in allen Bauen Deutfchlands mit | einer Sympathie begrüßt worden, welche jede Erwartung übertraf und als ein vollgültiges Zeugnik dafür gelten darf, dab feine Begründung aus der Seele der deutjchen Gärtner und Gartenfreunde gefchah und im Mefentlichen ° ihre Wünfche betreffs der Einrichtung eines folchen Kalenders richtig er- ' fannt waren. | Die Ausftattung des Kalenders, fowohl was Güte des Papiers und Klarheit des Drucdes, als auch Haltbarkeit des Einbandes und Handlichkeit des Derjchluffes angeht, dürfte jedem Anjpruch genügen, und der im Der- hältnig zum Geboteuen niedrige Preis erklärt fich nur durch den großen Abfjat des Kalenders. © Der vorliegende Jahrgang enthält eine Anleitung zur Orchideen-Kultur von O. Massias, Obergärtner in Altenburg, S.-A. 4 Da fich die Kultur der Orchideen von Jahr zu Jahr mehr Sreunde‘ und Derehrer erobert und die deutichen Handelsgärtner diefem Gebiete immer’ gröhere Aufmerkjamkeit fchenfen, fo wird der deutfchen Bärtnerwelt dieje e Anleitung außerordentlich willtommen fein. j i Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. $ 1884. 18. December. V’Exposition, Theil eben so reich mit Knospen und Blüthen 1 A ET Getriebene blühende Rosen im November. Von W. PERRING. n der am 27. November d. J. stattge- fundenen Versammlung des Vereins zur Bef. des Gartenb. stellte Herr Baum- schulbesitzer MAx BUNTZEL in Nieder- Schönweide bei Berlin ‘drei getriebene, reich mit Knospen und einigen gut ent- wickelten Blumen besetzte, niedrig ver- edelte Rosen in den Sorten Triomphe de Louise Odier und Mrs. Bosanquet aus, wofür ihm die silberne Vereins-Medaille zuerkannt wurde. Die von Herrn BUNTZEL erzielte ausser- gewöhnlich frühe Blüthezeit seiner Rosen überrascht um so mehr, als es bisher trotz vielfacher Versuche in Folge der vom oben genannten Verein für seine mehrmals Mitte Januar veranstalteten Winter-Ausstellungen für getriebeneRosen ausgeschriebenen, sehr hohen Preise nur Wenigen gelungen war, zu diesem Zeit- punkte Rosen zur Blüthe zu bringen. - Man war deshalb bisher im Allgemeinen anzunehmen geneigt, dass eine frühere Blüthezeit der Rosen als wie Mitte Januar nicht zu erreichen und auch für diese Zeit noch nicht lohnend sei. Die Mittheilungen des Obergärtners des Herrn BUNTZEL, dass in dessen Gärtnerei ein Treibhaus vollständig mit Rosen besetzt sei, von denen der grösste in Blüthe stände und noch viele besetzte Exemplare wie die ausgestellten Pflanzen vorhanden wären, stiess daher bei manchen Mitgliedern, besonders bei denen, die selbst schon Misserfolge bei der Eher äberei ‚der Rosen gehabt hatten, ‚auf leise Zweifel. Der Nestor der Berliner Rosentreiberei zuckte bedenklich mit den Schultern und bestritt die Möglichkeit der Rentabilität einer so frühen Rosentreiberei, weil einer- seits nur eine ganz ungenügende Zahl von Blüthen erzielt werden könne und andererseits jetzt für dieselben von den Zwischenhändlern, auf deren Abnahme die Treibgärtner angewiesen seien, schwer- lich mehr wie für italienische Theerosen (zur Zeit 75 Pf. pro Dutzend) gezahlt . würden. .Getriebene blühende Rosen im November. 601 Um alle bezüglich dieser Angelegenheit geäusserten Bedenken und Zweifel genau zu prüfen, besichtigten Herr Handels- gärtnereibesitzer C. CRASS, hierselbst, Ritterstr. 98 wohnhaft, und der Schreiber dieser Zeilen am 5. Dezember d. J. die Gärtnerei des Herrn BUNTZEL nach zuvor eingeholter und bereitwilligst ertheilter Erlaubniss. Herr BUNTZEL zieht in seinen Baum- schulen hauptsächlich Obstbäume, Beeren- obststräucher, besonders hochstämmige Stachelbeeren und Rosen. In den letzten Jahren hat derselbe noch vier zum Theil grosse, zur Rosentreiberei bestimmte Gewächshäuser erbaut. In fünf Ab- theilungen derselbensind Rosen, besonders die Sorte »Mare£chal Niel« in starken Exemplaren in den freien Grund gepflanzt und nur in einer werden Rosen in Töpfen getrieben. Diese 16 7» lange und ca. 4 = tiefeAbtheilungeines einseitigen, niedrigen, ziemlich tief in der Erde liegenden, sehr hellen, durch Wasserheizung erwärmten Gewächshauses war vollständig mit Topf- rosen besetzt. Beim Eintritt in diese Abtheilung waren wir überrascht von dem prächtigen Anblick der ca. 200 in Blüthe stehenden Exemplare; wir hatten ein solches Resultat nicht erwartet. Alle Pflanzen zeigten schöne, gesunde Blätter und einen kräftigen Wuchs, so dass die meisten ihre Zweige, Knospen und Blüthen frei, ohne Unterstützung von Stäben aufrecht trugen. Vorhanden waren die Sorten: Triomphe de l’Ex- position, Louise Odier, Mrs. Bosanquet, Paul Neyron und La France. Von den drei ersten Sorten hatte jede Pflanze 8 bis ı5, von den beiden letzten dagegen nur 2 bis 3 Knospen und Blumen, zu- weilen auch nur eine gebracht. Herr BUNTZEL theilte uns mit, er habe die zur Frühtreiberei bestimmten Rosen (dreijährige, im vorigen Herbst in Töpfe gepflanzte Wurzelhalsveredlungen) von Ende August d. J. ab vollständig trocken gehalten und dieselben nur ein- bis zwei- mal begiessen lassen, als nach einigen sehr heissen Tagen die Rinde der jungen Zweige einzuschrumpfen begann. Von diesen so künstlich in den Zustand der Ruhe versetzten Pflanzen seien am 10. Oktober 300 Stück in das betreffende Gewächshaus zum Treiben eingestellt. Hier hätten sich die Pflanzen bei einer möglichst gleichmässigen Wärme von 51 602 Erinnerung an die Leipziger Ausstellung. ı5°R. ziemlich schnell und verhältniss- mässig gut entwickelt, so dass sie bereits, nach 6 Wochen zur Blüthe gelangt seien. Von Mrs. Bosanquet, Louise Odier und. Triomphe de l’Exposition habe er gar keinen, von Paul Neyron I5 Prozent und von La France einen noch etwas höheren Prozentsatz Ausfall gehabt. Die nicht zur Blüthe gelangten Exem- plare der Sorte La France beabsichtigt Herr BUNTZEL den ganzen Winter im Treibhause stehen zu lassen und hofft, auf diese Weise von den sich an den Zweiggipfeln entwickelnden Nebentrieben später Blumen zu erzielen. Der Zwischenhändler sämmtliche Rosen zu den Preisen von 2 Mark für das Dutzend abgeschnittener Blumen von der Sorte Mrs. Bosanquet und 5 bis 6 Mark pro Dutzend von allen übrigen rothen Rosen abzunehmen. Der Preis für Pflanzen soll nach der Zahl der vorhandenen Blumen und Knospen be- rechnet werden. Herr BUNTZEL ist mit dem Gesammt- Resultate dieses ersten Versuchs der Rosen-Frühtreiberei. so zufrieden, dass er trotz der ungünstigen Jahreszeit noch den Bau eines zweiten, dem vorhandenen ähnlichen Treibhauses von 25 »z2 Länge und 4 z Tiefe in Angriff genommen hat, dasselbe nach einer sehr beschleunigten Bauzeit von kaum 4 Wochen in ca. acht Tagen fertig zu stellen hofft und sofort zur Treiberei von Topfrosen benutzen wird. Zur Erinnerung an die Leipziger Ausstellung. (Mit Abbildung.) ı AV ir geben anbei eine Gesammtansicht der Leipziger Ausstellung nach einer Photographie, der einzigen von mehreren angefertigten, welche noch ein ungefähres Bild des Ganzen giebt. Im Vordergrunde haben wir das grosse Teppichbeet von ROBERT JACOB & SOHN in Gohlis bei Leipzig, das den im Rücken des Beschauers liegenden königlichen Empfangspavillon würdigumrahmte. Man sieht in der Mitte den Eichenzweig mit Blättern und Eicheln und erkennt selbst die nach den uns freundlichst von Herrn Herr "WITzEiS hat sich verpflichtet, von Herrn BUNTZEL ‚auf jedem Untergrunde anwendbar sein Tre einen Theil der Umschrift des grösseren Beetes: »Dem Herrscherpaare in Ehr- furcht gewidmet«. (So ungefähr lauteten die Worte, wenn wiruns recht erinnern.) Im Hintergrunde gewahrt man die Haupthalle, ers we MOHRMANN, Lindenau, gemachten Mit- theilungen 50 »z lang und 20 »z tief war. An beiden Längsseiten lief ein Anbau von 5 m Tiefe, so dass die ganze Halle eine Grundfläche von I 500 gaz hatte. — Ausserdem nahmen 5 ,z tiefe, offene Kolonnaden die ganze hintere Seite ein. Der ganze Ausstellungsplatz bildete ein unregelmässiges Viereck, dessen Seiten 204, 195, 218 und 107 #2 Länge besassen. Der Teich hatte einen Flächeninhalt von 560 gm und war von der Firma MÜLLER& SCHUBERT in Lindenau bei Leipzig durch ein neues Asphaltirungssystem, welches. soll, hergestellt. Der Vorzug dieses Systems besteht darin, dass es einfach und daher verhältnissmäsig billig ist. Die Fontaine wurde durch eine Heissluft- pumpe getrieben, die gleichzeitig Ausstel- lungsgegenstand war. i Weiter theilt Herr MOHRMANN uns gütigst folgende Daten mit: M Es betrug: die Gesammteinnahme. . 3502881 .# die Gesammtausgabe . . 33.068,74 » Ueberschuss 1 960,07 M. 1 welcher an die 4 betheiligten Vereine zur % Vertheilung kam. \ Der Besuch betrug incl. der Schul- kinder, welche ermässigten Preis hatten, 60872 Personen und war der 24. August (Sonntag) am stärksten und zwar von #% 3023 Personen excl. derjenigen, welche ° Abonnementsbücher hatten, besucht. Der Verkauf von Abonnementsbüchern ergab bis zum 22. August Abend, also dem ” Tage vor Eröffnungder Ausstellung bereits ' 10305 Mk. Ein Urtheil über abge- schlossene Verkäufe habe ich leider nicht, es wird sich auch schwerlich etwas darüber feststellen lassen. 0 Die Erdarbeiten für das Terrainforderten. einen Aufwand von über 7000 #.— 1884. 18. December. Zur Erinnerung an die Leipziger Ausstellung. Ansicht von der Leipziger Ausstellung, Pie, 172, 604 Nochmals zur Ehrenrettung des Fürsten Pückler. Mi: Interesse las ich den Aufsatz in No. 46 der »GARTEN-ZEITUNG«e von JAEGER-Eisenach über LEOPOLD SCHEFER, bezüglich seiner Mitwirkung bei Grün. dung des Muskauer Parks. Indem ich, was Herr JAEGER sagt, bestätige, er- laube ich mir zur Erläuterung Folgendes: beizufügen. LEOPOLD SCHEFER war bekanntlich ein Jugendfreund des Fürsten PÜCKLER, wel- cher bald, nachdem ihm die Standesherr- schaft Muskau durch Erbschaft (1811) zugefallen war, SCHEFER die Verwaltung derselben übertrug. Und das war ein Fehler, da SCHEFER, ein Schöngeist, für das Verwaltungsfach nicht veranlagt war. Er hat übrigens dem Fürsten treu gedient. Beweis dafür ist, dass er bis an ‘sein Lebensende im besten Einvernehmen mit- auch eine seinem hohen Gönner war, Pension von ihm bezogen hat. SCHEFER war ein braver, anspruchslo- ser Mann, der für sich keine Bedürfnisse hatte, er war ein guter Familienvater und genoss mit Recht die allgemeine Ach- tung. Aber er hatte eine sehr rege Phan- tasie, die ihn oft Dinge erzählen liess, welche er jedenfalls selbst geglaubt hat. Etwa um die Mitte der 1850er Jahre hatte er dem ihn besuchenden Regierungs- rath LÜDEMANN aus Liegnitz u. a. erzählt, er habe den Fürsten. PÜCKLER auf des- sen Reisen in England begleitet, und ihm die Ideen für die Anlage des Muskauer Parks gegeben, auch sei es durch seine Verwaltung möglich gewesen, die Standes- herrschaft Muskau sovortheilhaftzu verkau- fen. Herr LÜDEMANN, welcher dieser Erzäh- lung Glauben schenkte, veröffentlichte dieselbe damals in einem Zeitungsartikel. Diesen letzteren, da er mich, weil unwahr, indignirte, sendete ich nebst Begleitschrei- ben an den Fürsten. Dieser, welcher SCHEFER kannte, nahm diese Nachricht von der scherzhaften Seite. In seinem Antwortschreiben sagte er u.a. . Es hat mich sehr amüsirt, bei dieser Gelegenheit zu erfahren, dass SCHEFER mein unsichtbarer Begleiter in England war, auch dass er der Begrün- der meines Wohlstandes ist, seine Ver- waltung habe ich ihm längst verziehen. Uebrigens En: SCHEFER andere Ver dienste . A Als der Fürst seine grossartigen An- lagen begann, war SCHEFER nicht mehr an der Spitze der Verwaltung. Der Mit- begründer des Muskauer Parks, der Mann, welcher mit gleicher Umsicht, Geschick- lichkeit und Unermüdlichkeit auf die Ideen des Fürsten einging und sie oft unter recht schwierigen Verhältnissen verwirk- lichte, war sein Garten-Inspector JACOB HEINRICH REHDER. Es war dies keine leichte Aufgabe in einer Zeit, wo die Ausübung der landschaftlichen Garten- kunst in Deutschland noch in der Kind- heit lag, wo beide, Herr und Diener, das. Schönempfundene in die Praxis zu über- tragen erst lernen mussten, deshalb oft und so lange änderten, bis das Resultat dem Schönheitssinn des Fürsten genügte. „Später hat er ja selbst die besten Regeln gegeben. Da die Mittheilung aus dem »Salon« auf jenen Zeitungsartikel, welcher damals. unerwidert geblieben ist, da der Fürst sich hierzu nicht herabliess, — schliesslich zurück zu führen sein dürfte, so habe ich es für meine Pflicht gehalten, jetzt, nach- dem derselbe wieder an die Oeffentlich- keit getreten ist, soweit sie die garten- künstlerische Thätigkeit L. SCHEFER’S betrifft, richtig zu stellen. Dass SCHEFER »das verschuldete und verwahrloste Besitzthum zu einem wahrenParadieseder Garten- kunst verwandelte, und dass der Park von Muskau, eines der gross- artigsten Kunstwerke des Garten- baues unter der sorgfältigen und genialen Verwaltung SCHEFER’S geworden« ist eine Fabel. Blasewitz-Dresden, November 1884. , BETZOLD.: Ausserdem schreibt uns Herr Hofgärt- © ner ROESE Eutin über diesen Gegenstand . u.a. Folgendes: 2 »Ich habe den Dichter sehr oft arbei- # tend im Zimmer seiner Familie angetrof- fen, und bin über seine Reisen und Dich- tungen— von denen er mir bei meinem Ab- gange ein Exemplar des »Hafıs in Hellas« verehrte — häufig mit ihm im Gespräch gewesen, aber nie, auch nie hat er, so oft die Rede auch auf die Ausführung der Parkanlagen bei An- und Abwesen- heit des Fürsten PÜCKLER in und von dacht, Muskau kam, ‚keit dabei auch nur mit einer Silbe ge- seiner etwaigen Thätig- dagegen oft genug des Garten- inspektors REHDER erwähnt. Herr Dr. KOHUT befindet sich, wie Herr JÄGER richtig bemerkt, in grossem Irrthum, wenn er LEOPOLD SCHEFER auch nur den ge- ringsten bestimmenden Einfluss bei Aus- führung der Muskauer Anlagen zuschreibt. Diese, d. h. die Ausführung, war das allereigenste Werk REHDER’s, der nach des Fürsten eigenthätigen, und wenn der- selbe jahrelang auf Reisen abwesend war, nach dessen schriftlichen Anweisungen die Ausführung der Anlagen leitete, und sich äusserst streng nach diesen zu richten hatte. REHDER war auch die berufenste Persönlichkeit für alle diese Ausführun- gen; er hatte von Anfang an mit dem Fürsten zusammen gearbeitet, kannte seine Eigenheiten, seine Ideen und hatte ein feines Verständniss für die Angaben desselben, denen er die peinlichste und sorgfältisstte Ausführung angedeihen liess. — Wenn also von Jemandes Thätig- keit bei«Umwandlung des verwahrlosten Besitzthums in ein wahres Paradies der - Gartenkunst» die Rede sein kann, so war es die REHDER’s. Bei aller Pietät für L. SCHEFER kann doch nur gesagt wer- den, dass seine Thätigkeit dabei nicht _ weiter reichte, als wie Herr JÄGER ange- geben. SCHEFER machteauchsicher keiner- ‚ lei Ansprüche auf weitere Betheiligung an derAusführungder Parkanlagen. HerrPark- | direktor PETZOLD schreibt in seiner klei- "nen Schrift: Der Park von Muskau — Hoyerswerda, W. ERBE — mit einem Plane vom Jahre 1856 — auf S. 10, nach- dem er der Heirath des Fürsten PÜCKLER mit der Fürstin LUCIE, geb. Gräfin von HARDENBERG erwähnt, über deren in- direkte Einwirkung auf die Muskauer Anlagen, dass sie — — indem sie durch das sinnige Eingehen in die Pläne des Fürsten und durch thätige Beihülfe (denn das Bad ist ihr Werk), sowie durch geistige Anregung, wenn die zu überwältigenden Lokalhindernisse unübersteiglich schienen, gewiss wenigstens ea einen grossen Antheil am "Entstehen dieser klassischen Schöpfung genommen hat. — Auch ein kleiner Theil des Eutiner Parks, dem er } Jahr lang vorstand (1836 oder 1837), legt noch Zeugniss ab von REHDER'’s Geschicklichkeitund Genialität». Eutin, November 1884. H. ROESE. 605 Neue Chrysanthemum. Besprochen von A. THIEL -Berlin. oyros Wom Verein z. Bef. d. Gartenb. in den Kgl. Pr. Staaten sind mir durch Ver- mittlung des Kgl. Garten-Inspektors Herr PERRING einzelne neue japanische Chry- santhemum (Anthemis) zugegangen, um mich über den Bindewerth derselben zu äussern. Die vorliegenden Blumen sind in der Form von den bisher für die Binderei verwendeten insofern ganz abweichend, als unsere bekannten Sorten in der Blume sich mehrasternähnlich, aber flacher, bauen, obige dagegen ein Ansehen haben nicht unähnlich einer leicht zusammen gerafften Pomponform. Die Farben sind mehrfach ganz neu, ich nenne gelb mit braun, wie geflammt, helllilarosa, zartgelb, eigentlich elfenbein- farbig und bräunliche Töne. Es ist diesen echten und für das Blumen- geschäft neuen Japanern die Brauchbar- keit für Bindezwecke nicht abzusprechen, wenn auch deren Verwendung stets eine ziemlich beschränkte bleiben dürfte; man wird sie eben nicht als Anthemisbetrachten müssen, sondernals eine eigenartige Blume, um sie, langstielig g geschnitten, für grössere Arrangements als Körbe, Aufsätze, aller- dingsimmer nurineinzelnen Exemplaren, zu gebrauchen, wo sie durch ihre bizarre Form immerhin wirken. Als sogenannte Marktpflanze dürfte sich diese Race nach meiner Ansicht schwer einbürgern, weil sie Nichtkennern leicht durch die fatterige, ja ich möchte sagen zoddelige Blume als verwelkt oder verblüht erscheint. Für Handelsgärtner möchte ich sie durchaus nicht empfehlen. Von unendlich grösserem Werthe sind zweifelsohne die bekannteren, halbächten Sorten, wie wir sie diesen Herbst in gross- blumigerWaarei inbedeutenden Quantitäten verwendeten. Die wunderbar rein weissen Blumen waren von einer solchen Schön- heit, dass man ordentlich mit Vergnügen ans Verarbeiten ging; auch möchte ich noch der elfenbeinfarbigen Erwähnung thun, die wir ebenfalls in grosser Schön- heit empfingen, und ferner der gelben, für die ja einzelne Geschäfte besondere Vorliebe zeigen. 606 Thomery. = if ' ee: 5 EN-ZEITUNG | Ueber die Verwendbarkeit dieser Sorten für grössere Arrangements herrscht wohl nirgends ein Zweifel und, sobald die Waare gut war, ist sie wohl auch vom Produ- zenten stets leicht begeben worden. Thomery. Von JOHANNES BÖTTNER. ls König HEINRICH IV. von Frankreich einst im Sommer 1599 sein Lust- und Jagdschloss Fontainebleau (I2 Stunden südöstlich von Paris) besuchte, wurde er, mit den dortigen Blumenparterres ihres dürftigen Aussehens wegen unzufrieden, durch die Bemerkung eines seiner Edel- ‘ leute veranlasst, die Anpflanzung von Reben im königlichen Garten anzuordnen. Die langen Mauern, welche den Garten nördlich begrenzen, sind noch jetzt mit Reben bepflanzt, deren Ursprung man von jenen Zeiten herleitet. Hier ist die Wiege der edlen Rebkultur, und während fast 200 Jahren haben diese Spaliere der königlichen Tafel gedient, welche nahezu das ganze Jahr hindurch mit Trauben besetzt war. Minister und Günstlinge erhielten zur Zeit des Herbstes volle Körbe dieser köstlichen Früchte und noch die Kaiser und Könige unseres Jahrhun- . derts labten sich an den Trauben der vom Gärtner HEINRICH’s IV. gepflanzten Stöcke. Lange Zeit waren die Rebspaliere des königlichen Parkes die einzigen gewesen, welche sich in weiter Umgebung befanden; erst im Jahre 1730 versuchte ein Land- wirth des nahen Dörfchens Thomery, FRANGOIS MARNEUX, einige den Spalieren des Schlosses entnommene Reben in seinem Garten anzupflanzen und hatte sich eines guten Erfolges zu erfreuen. Seine Kulturen eiferten zur Nachahmung an und nach und nach wurden sämmt- liche Bewohner Thomery’s Weingärtner und fanden im nahen Paris für ihre guten Trauben reichen Absatz. Das ist der Ursprung der Thomerykulturen. — Thomery ist ein kleines Dörfchen, an den westlichen Ufern der Seine gelegen. Man erreicht dasselbe von Fontainebleau aus nach einer einstündigen Wanderung durch den parkartigen Wald, welcher sich im Umfange von I5 Meilen südlich von Fontainebleau aus erstreckt. 3 Sie bieten einen merkwürdigen Anblick, jene hohen weissen Mauern, welche die Gärten Thomery’s, von der Seine herauf- steigend, bis zum Waldessaum begrenzen und durchschneiden; man wird hier, fern von jeder grösseren Verkehrsstrasse durch das Bild üppiger Gartenkultur noch mehr überrascht, wenn man den Weg durch den Wald gewählt hat und nach langer Wanderung durch freien, fast wilden Naturwuchs im schroffen Gegensatz hier- zu plötzlich regelmässige Gärten vor sich sieht. a In ihrer Einrichtung erinnern die Mauer- spaliere Thomery’s viel an die von Mon- treuil, sind wohl nicht so zahlreich als diese, aber die Eintheilung und Aus- nutzung des gegebenen Raumes geschah mit gleicher Sachkenntniss. Die Mauern sind gewöhnlich 3 »z oder darüber hoch und mit einer 15 ca» breiten Schutzkappe versehen, welche als Dachrand hervor- ragt; im Gegensatz zuMontreuilsSpalieren sind noch die meisten Mauern mit Ziegeln bedeckt. Der sogenannte Thomeryschnitt stammt wohl eigentlich schon aus dem Schloss- garten von Fontainebleau, wurde jedoch durch die Kultivateure von Thomery zu- erst vervollkommnet, später auch von anderen Gärtnern Frankreichs nachge- ' ahmt und ist jetzt über die ganze Welt verbreitet, während er in Thomery zwar nicht vergessen, aber nur noch selten in Anwendung gebracht wird. Gegenwärtig wird der Weinstock in Thomery meistens in Form der doppelten, senkrechten Kor- dons gebildet, wobei die 3 »2 hohe Mauer halbirt gedacht wird und je abwechselnd der eine Kordon die niedere, der andere die höhere Hälfte der Mauer bekleidet. | Die Stöcke werden auf 40 can Entfernung ° gesetzt, so dass für jeden einzelnen Stamm % 40 cm Raum auf jeder Seite übrig bleibt, um die Fruchtruthen dort anzuheften. Der Schnitt der Zapfen ist ein ziemlich systematischer, man schneidet jährlich die beste, vorwiegend die dem Stamme am nächsten stehende Rebe auf 2 Augen und heftet die daraus entstehenden Ruthen schräg seitlich, nachdem sie ein Auge über dem obersten Blüthenscheine ein- gekürzt wurden, um im folgenden Jahre die geeignetste davon wiederum in gleicher Weise zu schneiden. Man findet viele er PIE, 1884. 18. December.) Thomery. 607 alte Stöcke in Thomery und wird der Ersatz abgestorbener sehr oft durch Ab- legen einer benachbarten Rebe ausgeführt. Der Boden der Rebgärten ist trocken und schieferig und wenig andere Kultur- pflanzen wollen gut darin gedeihen; trotz- dem birgt er bei seiner anscheinend schlechten Beschaffenheit Eigenschaften, welche mit Hülfe einer sorgfältigen Kultur dem Gedeihen der feinen Gutedel sehr dienlich sind. Die Trauben Thomery’s sind übrigens, obgleich als Tafeltrauben die besten, für die Weinbereitung un- brauchbar; der Wein, welcher daraus ge- keltert wird, ist schwach, fade und hält sich nur kurze Zeit. Die am meisten, oder, richtig gesagt, fast ausschliesslich gebaute Rebsorte Thomery’s ist der Chasselas de Fontaine- bleau, in Deutschland als Pariser Gutedel bekannt. Nur diese Sorte erträgt, da sie die Eigenschafthat, schonausden untersten Augen einer Rebe fruchtbare Ruthen zu bilden, den kurzen Zapfenschnitt ohne Nachtheil und nur diese Sorte liefert jene durchsichtig gelben, auf der Sonnenseite braun schattirten Trauben, welche allein der Pariser liebt. In der That, wer Thomery’s Kulturen bewundern will, muss sie im Herbste be- suchen, wenn die wirklich dekorativen Trauben die Spaliere dicht behängen; man muss die Sorgfalt sehen, mit welcher jede einzelne Traube während der Vegetations- zeit vor schädlichen Einflüssen geschützt, mit welcher die reifen Trauben gepflückt und in flachen Kästen zum Versandt vor- bereitet werden, man muss die Beeren kosten, die noch im Dezember und Januar auf die Märkte von Paris kommen und ihre volle Frische und das natürliche Aroma bis zu dieser Zeit erhalten haben, um die Bedeutung der Rebzucht Thomerys in ihrer vollen Ausdehnung würdigen zu können. Paris konsumirt jährlich etwa 250 000 £g Gutedeltrauben; der grösste und zwar beste Theil davon wird in Thomery und den umliegenden Ortschaften Fontaine- bleau, Avon und Moret gezogen. Be- deutend ist in Thomery auch die Kultur von Birnen, welche in den für Reben nicht geeigneten Lagen, in West und Nord an- gepflanzt werden. Neuerdings ist auch die Rebtreiberei in Thomery eingerichtet worden; man findet in Paris schon im März getriebene Chasselas, welche zu enormen Preisen ab- gesetzt werden. Verdient um den Auf- schwung von Thomery’s Rebkultur machte sich in den letzten Jahren ROSE-CHARMEUX, ein Rebzüchter daselbst; er besitzt eins der ausgedehntesten Rebsortimente und schrieb auch für manche gärtnerische Zeitschriften Mittheilungen, seine Kulturen betreffend. Sein Werk: »Culture du Chasselas a Thomery« enthält alles etwa Wichtige über praktische Handhabung dieser Kulturen. An vielen anderen Orten sind die Chasselas-Kulturen T’homery’s nachge- ahmt; Angers liefert für seinen eigenen sowohl, als für andere Märkte viele und schöne Gutedel, auch in Troyes in der Champagne gedeiht derselbe vorzüglich. JULES MARGOTTIN JUN. in Bourg la Reine hat vor einigen Jahren eine Reb- treiberei eingerichtet; sehr praktisch und zur Herbstzeit sehenswürdig ist imgleichen Orte das Rebhaus von F. JANNIN, welches, ein flaches Sattelhaus, mit neuen, gross- früchtigen, amerikanischen Sorten be- pflanzt wurde. Die Stöcke befinden sich ausserhalb, sind durch die Wände in das Haus geleitet und dicht unter dem Fenster angeheftet. In vielen anderen Handels- und Privatgärtnereien, namentlich im Potager zu Versailles sind ebenfalls musterhafte Rebtreibereien eingerichtet, doch die schönsten, besten und wohl- schmeckendsten Trauben liefern die Mauern von Ihomery. Neuer Coleus „Professor Wittmack.“ (Mit Abbildung.) n der Sitzung des Vereins zur Beför- derung des Gartenbaues am 28. August d. J. führte der durch seine Coleus-Züch- tungen rühmlichst bekannte Herr CARL NEUBRONNER von der Firma GEBRÜDER NEUBRONNER aus Neu-Ulm in Bayern einen neuen Coleus »Professor Wittmack« vor, der durch seine schöne Farbe wie durch die eigenthümlich gezähnten Blätter sehr in die Augen fiel. Wir geben da- von anbei eine verkleinerte Abbildung. Die jüngeren Blätter sind schön weinroth, die älteren grün mit weinrothen Adern und Flecken. Die Zähne sind schön grün eingefasst, sehr gross und wiederum ge- RN x A LT ae A \ Hr 608 Neuer Coleus "Professor a zähnt, so dass sie fast wie ein ac so dass diese Sorte volle ie ver- spaltiges Blättchen erscheinen. Die Far- |, dienen dürfte. — Herr N) DIRBR a Fig. 173. Neuer Coleus » Professor Wittmack« (NEUBRONNER). Jüngere Blätter weinroth, ältere grün mit weinrothen Adern. Zähne fiederspaltig. benschattirung der Blätter ist eine präch- mit der Zeit auch Coleus in den Hande tige, und namentlich auch bei Abend- zu geben, die sich zur Freilandkultur beleuchtung von hervorragender Wirkung, eignen. — Diese Firma hat übrigens bei einer 1884. 18. December.) BI a Pa we ENT 5 = ei \ Ei S 5 2 #°.. a u Carpenteria californica Torrey. 609 - der Leipziger und Frankfurter Ausstellung . ein Sortiment Coleus für 1885 ausgestellt, welches viel Aufsehen erregte und auf beiden Ausstellungen als Neuheiten mit Medaillen ausgezeichnet wurde. Carpenteria californica Torrey. (Pluladelpheae.) Von C. WISSENBACH, Wilhelmshöhe bei Kassel. Mn diesem Jahre wurde uns eine an- genehme Ueberraschung zu Theil, in- dem Carpenteria cahfornıca zum ersten Male blühte und zwar im Juli. Blüthen 6 cz breit, weiss, mit zahl- reichen gelben Staubfäden, auf den ersten Blick der weissblühenden Form der Ane- mone japonica ähnlich, nur kleiner, in gabeligen Trugdolde stehend. ‚Blätter lineal-lanzettlich, gegen 12 cm lang und 3 cz breit, dunkelgrün, glatt, _ unterseits weisslich. Ein herrlicher Strauch, der sich gewiss schnell in alle Gärten einbürgern würde, wenn er nur härter gegen unsere Winter wäre. Doch sollte dies seiner Verbreitung nicht sehr hinderlich sein, da er sich leicht auf folgende Art überwintern lässt: Carpenteria ist hier (ebenso wie viele an- dere empfindliche Gehölze) in einen Korb gepflanzt und steht im Sommer mit dem- selben im freien Lande. Im Herbst wird sie mit dem Korbe aus dem Lande ge- nommen und in einen hohen, luftigen Kasten gebracht, in den nur in sehr kal- ten, anhaltenden Wintern der Frost ein- dringt. Hier hält sie sich sehr gut. Im vorigen Winter machten wir die Erfah- rung, dass sie gar nicht so ängstlich vor Frost geschützt zu werden braucht, denn ein zweites Exemplar war versuchsweise im Freien gelassen und hat den Winter recht gut überstanden, noch dazu ohne allen Schutz. Allerdings war der Winter ein ungewöhnlich milder; die Kälte er- reichte hier nur — IO’R. Der Strauch ist zu beziehen von HAAGE & SCHMIDT in Erfurt und den meisten grösseren Handelsgärtnereien oder Baum- schulen. Bemerkung der Redaktion. Wir haben erst kürzlich bei Gelegen- heit der Vriesea hieroglyphica E. Morr. darauf aufmerksam gemacht, wie oft neu eingeführte Pflanzen zu gleicher Zeit zum erstenMale an verschiedenen Ortenblühen. Carpenleria calıfornica ist wieder ein Bei- spiel dafür. Sie zeigte ihre ersten Blüthen in diesem Jahre bei LEMOINE in Nancy und in LAVALLEE’s Arboretum in Segrez. An letzterem Orte im Juni. Siehe Rev. hort. 1884 S. 366, wo auch eine gute Ab- bildung gegeben ist. Unsere staatlichen Gärtnerlehr- anstalten. NG Von Herrn Kgl. Hofgarten-Direktor JÜHLKE, dem Direktor der Königl. Gärtnerlehranstalt in Potsdam, ist uns nachstehende Liste zum Abdruck freund- lichst übergeben worden, und hat derselbe uns mündlich mitgetheilt, dass es nicht die Gärtnerlehranstalten sind, welche Schüler heranziehen, sondern im Gegen-, theil der Andrang so gross ist, dass noch viele abgewiesen werden müssen. Auf der Königl. Gärtnerlehranstalt in Potsdam waren im Jahre 1877 28 Eleven 1878 I 1879 29:12 1880 29 » De RE » 1882, ar 5 » 1883 33 » 1884 230 8% 253 Eleven*) Durchschnittlich werden jährlich 20 Be- werber um Aufnahme zurückgewiesen. Die Statuten der Gärtnerlehranstalt vom 29. März 1883 gestatten die Aufnahme von 36 Eleven. Ein Jeder, welcher um Auskunft über gärtnerische Verhältnisse oder Gärtner- lehranstalts- Verhältnisse im Besonderen sich hierher wendet, wird, falls er nicht schon Gärtner ist, abgerathen, Gärtner zu werden. F. JÜHLKE. Von Herrn O. NATTERMÜLLER ist uns ein längerer Artikel über denselben Gegenstand zugegangen, den wir wegen Mangels an Raum leider nicht gleich ab- drucken können. D... Red. =) Von welchen nicht 50 eine Stellung erhalten haben! 6IO S Ausstellung in Haarlem. f Ausstellung von blühenden Zwiebel- gewächsen in Haarlem 1885. Der Allgemeine Verein zur Beförderung der Blumenzwiebelkultur in Haarlem wird im Jahre 1885 sein fünfund zwanzigstes Jubiläum feiern, und bei dieser Gelegen- heit wird in Haarlem eine grosse Blumen- Ausstellung eröffnet werden. Es ist dies. eine der grösseren Aus- stellungen, welche alle fünf Jahre seitens der Gesellschaft in Haarlem veranstaltet werden, wie das in den Jahren 1875 und 1880 bereits der Fall war. Die bevor- stehende Ausstellung wird indess alle diese früheren übertreffen und wird wahr- scheinlich die beste Ausstellung von »blühenden Zwiebel- und Knollenge- wächsen« werden, welche je abgehalten wurde. Die Ausstellung findet vom 20. bis 24. März in der für diesen Zweck geeigneten grössten Halle von Haarlem mit deren Nebensälen statt. Das Programm umfasst I40 Nummern, für welche 381 Medaillen ausgeschrieben sind, und zwar goldene, vergoldete, sil- berne und bronzene, mehrere noch er- höht .durch Geldpreise. Der Gesammt- werth der ausgeschriebenen Preise beträgt über sechstausend Gulden. Für Hya- einthen sind 87 Medaillen ausgesetzt. Für Tulpen 60, für. Narcissen 17, und eine geringere Zahl für Crocus, Fritilla- rien, Galanthus Leucojum, Scilla, Chio- nodoxa, Muscari, Erythronium, Anemonen, Ranunkeln, Lilien, Gladiolen, Iris, Helle} borus, Hepatica, Trilium, Convallaria, Hoteia, Spiraea, Dicentra, Erd-Orchideen, Paeonien, Amaryllis, Imantophyllum, Eucharis, Orchideen, Gesneriaceen, Be: gonia, Anthurium, Caladium, Calla, Cy- clamen ‚Tropaeolum, Lachenalia, Sparaxis, Phormium und Yucca, sowie auch für seltene und für neue Zwiebel- und Knollen- gewächse. Eine grössere Anzahl Preise ist ausser- dem ausgesetzt für Tafeldekorationen, Bouquets, Blumenarrangements, Blumen- tische, Blumenkörbchen u. s. w. mit der besonderen Bestimmung, dass alle zu ver- wendenden Blumen- von Zwiebel- oder Kncllengewächsen stammen müssen oder diese selbst gebraucht werden. Diese Ausstellung wird ohne Zweifel ein grosser Anziehungspunkt werden für ist der Anblick einer Coniferenpflanzung, mit E die zahlreichen Freunde von schön blühen- den Zwiebelgewächsen u. s. w. und wird wohl eine bessere Uebersicht der Haar- lemer Kulturen dieser Spezialität geben, als irgend eine andere Ausstellung zuvor. Ein Besuch Haarlem’s zu jener Zeit ist also gewiss empfehlenswerth. TEN EEE EN Miscellen. | Rhododendron Cunninghamii. 4 Die unter diesem Namen von holländischen Handelsgärtnern massenhaft gezogene Rho- 4 dodendronvarietät kann als ein wahrer Schatz unter den immergrünen, winterharten Blüthen- | gehölzen betrachtet werden. Sie erträgt Deutschlands Winter ohne jede Decke und ıst alljährlich mit Knospen übersäet, gleich gültig, ob sie einen sonnigen oder schattigen Standort einnimmt. Dieses Rhododendron ist von niedrigem Wuchs, bildet sıch aber in einigen Jahren zu einem ansehnlichen Busch heran. Die hellgrüne glänzende Be- laubung macht es schon allein zu einem höchst werthvollen Pflanzmaterial, welches sich zwischen Coniferengruppen ausgezeichnet 1 verwenden lässt. Sobald aber Ende Maı die vielen weissen Blüthenbüschel erscheinen, diesem Rhododendron an den Rändern untermischt, geradezu entzückend. Es liebt wie alle Moor- und Haidepflanzen Moorerde, der man etwas lehmigen Boden beimischen kann, verlangt abereinentrocknen Standort und nach der Ausbildung des Triebes zur Zeit des Knospenansatzes wenig Wasser. Zum Treiben eignet es sich von allen Rho- dodendron am besten, da sich keine Art so früh antreiben lässt als diese. Es wäre sehr zu wünschen, dass es gelänge, durchKreuzung gleich winterharte Abarten inanderenBlüthen- farben zu züchten, um mit der Zeit mehr Auswahl unter solchen für Deutschland un- ° ersetzbaren Gewächsen zu erhalten. M—s. Die Aussaat der Clivia (Imantophylium). 4 Der Gärtnereibesitzer E. PYNAERT, be- kannt als einer der glücklichsten Imanto- ‘ phyllum - Züchter giebt in der Revue de ’'hort. belge 1884, 177, seine Methode an, 4 wie am besten obige Pflanze aus Samen h zu ziehen ist. Sie ist im Ganzen der sa ; bräuchlichen Weise ähnlich. PYNAERT I Sommer Ba haben. Die Veränderun der Farbe ist ein sicheres Zeichen ders Samenreife. Ich habe indessen gefunden, $ ‚1884. 18. December. = zu ENT A dass Samen, zu einer Zeit gesäet, wo die- selben nicht ganz reif waren, dennoch sehr - gut aufgingen und gesunde Pflanzen daraus entstanden, wogegen die Kapseln, welche lange im reifen Zustande sich am Blüthenschafte befanden, den Samen be- reits schon auf dem Wege des Keimens zeigten; sie gingen nicht verloren und gingen ohne Hinderniss auf, doch glaube ich, es ist gerathen, die Samen stets zur rechten Zeit zu säen. f Den geernteten Kapseln entnimmt man die Samen, um sie sogleich frei auf den Pflanzengestellen im Hause einige Tage vor der Aussaat auszubreiten. Im Allgemeinen ist es gut, die Aussaat kurz nach der Reife zu machen, und thue ich dies stets so. Ich habe indessen den Beweis, dass die Keim- kraft der Samen sich wenigstens drei Monate lang erhielt. Samen, welche von Gent aus nach Brasilien in der Verpackung von Proben durch die Post versandt und vom Empfän- ger durch ein Missverständniss einen Monat nach ihrer Ankunft zurückgeschickt worden, wurden durch mich ausgesäet und schätze ich die Anzahl derjenigen, welche ausblieben, kaum auf 5 pCt., weshalb ich folgere, dass Samen, an einem trocknen Orte aufbewahrt, nicht sogleich die Keimkraft verlieren; man könnte sie deshalb die Reise um die Welt mit bestem Erfolge machen lassen, auch ge- hören die Pflanzen selbst zur Zahl derjeni- gen, welche lange Reisen sehr gut ertragen. Wir wollen nun sehen, wie am vortheil- haftesten die Aussaat zu machen ist. In etwas sind die Methoden verschieden, je nachdem man in grösserem oder kleinerem Maassstabe vorgeht. Wir wollen mit letzt- genanntem anfangen und annehmen, wir hätten ı2 bis Ioo Samen auszusäen. In diesem Falle säet man in Schalen aus. Man - füllt dieselben fast ganz mit einer leichten, sandigen Erde an, sorgt für guten Abzug durch Scherben, und lässt die Erdoberfläche einige Centimeter niedriger als den Topf- rand. Nachdem die Erde gehörig geebnet und angedrückt worden, giebt man derselben eine geringe Lage von weissem Sande, !/, cm etwa genügt. Der Sand wird leicht ange- feuchtet und nun legt man die Samen eng aneinander in der Richtung ihrer Länge und so, dass dieselben halb im Sande ein- gebettet liegen. Man bedeckt sodann die Schale mit einer Glasscheibe und stellt die- selbe in ein Haus von ı2 bis 15°C. (ro bis ı2 R.. Man kann die Samen auch einer grösseren Wärme aussetzen (bis zu 20.— 25°C.) und fangen sie dann im Laufe von ı5 bis ı8 Tagen an ihr Würzelchen (radicula) zu zeigen, und, indem dieses sich nach der Erde zu verlängert, hebt es den Samen theil- weise in die Höhe; dies ist der Augenblick, um die Samen zum ersten Male zu stipper. Miscellen. 61I In. Bezug auf die Aussaaten im Grossen, so säet man sie in freie Erde unter Fenstern im Vermehrungs-Hause, auch auf eine Lage Sand und die Samen eng aneinander. Auf diese Art habe ich bis zu 6000 Samen aus- gesäet, ohne dass ein einziges Kom fehl- geschlagen hätte. Die Glasscheibe, welche man auf die Schalen legt und das Fenster, welches man bei Aussaaten in Massen be- nutzt, haben den Zweck, die zu schnelle Verdunstung der Erde zu verhindern, doch kann man auch davon absehen, vorausge- setzt, dass man die Befeuchtung genügend überwacht. Was nun das Umstippen anbetrifft, so ist es ein grosser Vortheil nicht zu lange da- mit zu zögern, obgleich viele Gärtner die Pflanzen sich stärker entwickeln lassen. Man muss dann aber mit grösster Vorsicht verfahren, um das Würzelchen nicht zu zer- brechen, indem man die Pflänzchen aus der Erde vermittelst eines Hölzchens aushebt. In der Regel benutzt man. Töpfe von ı2 cm Durchmesser beim Umstippen; nach- dem man den Boden mit den unerlässlichen Scherben bedeckt hat, füllt man die Töpfe fast ganz mit guter leichter Erde an, ?/; Lauberde, !/, ganz verrottetem Dung mit dem zehnten Theile Sand, und bedeckt die Ober- fläche dieser Erde mit !/, cm weissen Sand. In diesen Sand stippt man das Würzelchen, indem man ein Loch mittelst eines spitzen Stäbchens macht, und lässt den Samen auf der Oberfläche. Die Pflänzchen kommen etwa 0,02 m auseinander, und würde ein Topf etwa 26 derselben enthalten. Nach vollendeter Arbeit wird der Topf mit einer feinen Brause gut angegossen. Eine Wärme von 10—ı4° C. genügt den jungen Clivien vollkommen; ihnen einen besonderen Platz im Hause zu geben ist nicht nöthig, da sie überall gedeihen, wenn man nicht das gehörige Begiessen versäumt, da im Ganzen die Clivien in der Wachs- thumsperiode viel Wasser lieben. Bei guter Kultur soll man die jungen Pflanzen nicht länger als 6 Monate in den Töpfen, worin sie gestippt, lassen, da sie in dieser Zeit 2—3 Blätter gemacht haben, und es dahervorzuziehen ist, sie dann einzeln in kleine Töpfe zu pflanzen. Die Handels- gärtner halten sie öfters länger als ein Jahr in den Töpfen, dies geschieht zum Zwecke des Verkaufs, doch wachsen die Pflanzen alsdann nicht so schnell an, da ihre sehr entwickelten Wurzeln immer etwas durch’s Verpflanzen beschädigt werden. Die kleinen Töpfe, welche zur ersten Ver- pflanzung dienen, müssen nicht über 6 cm sein, und kann die stets leichte Erdart etwas fruchtbarer dadurch gemacht werden, dass man den Antheil der Lauberde etwas vermehrt oder indem man 2—3 #g Malz- 612 Nhscellen.. — Sprechsaal. keime auf den Hektoliter Erdmischung zu- fügt. CARL MATHIEU. Begonia manicata Vis. Um die in den Wintermonaten recht drückende Konkurrenz des Auslandes mit Blumen möglichst zu beseitigen, werden von den deutschen Gärtnern in den letzten Jah- ren grosse Anstrengungen gemacht. Beson- ders wird denjenigen Pflanzen, deren natür- liche Blütheperiode in die Wintermonate fällt, grosse Aufmerksamkeit zugewendet. Zu diesen sogenannten »Winterblühern« gehört auch Degonia manicata aus Mexico, eine der am reichsten blühenden und schön- sten Blüthenbegonien. Ihre Blätter sind glatt, saftig grün, gegen 25 cm lang und 20 cm breit. Die Rippen sind auf der Rück- seite des Blattes in Entfernungen von un- gefähr ı ca mit Büscheln rother, drüsen- artiger Haare versehen, was recht hübsch aussieht. Die Pflanze bildet zwar Stengel, wird aber, im T'opfe gezogen, niemals sehr hoch, gegen 30, höchstens 40 cz, d. h. ohne Blüthenstiele. Die Blüthenstiele stehen grade aufrecht, sind sehr schlank und tragen eine grosse, reich verzweigte Rispe, die bei kräf- tigen Exemplaren gegen 100 Blumen trägt. Blume weiss, mit zartem rosenrothen Anflug, I cm breit, auch zu Bindereizwecken sehr geeignet. Schon kleine Stecklingspflanzen bringen mindestens ı Blüthenstiel, im nächsten Jahre 6—10o, später noch mehr. Die Blüthenstiel- chen sind sehr fein, so dass es fast aussieht, als schwebten die Blumen in der Luft. Der ganze Blüthenstand ist äusserst leicht und elegant und gegen 60 cm hoch. so dass die Höhe der ganzen Pflanze ungefähr ı »z be- trägt. Degonia manicata wächst sehr leicht aus Stengel-, schwieriger aus Blatt-Steck- lingen und gedeiht vorzüglich im schattigen, aber nicht zu dumpfen Warmhaus in einer Erdmischung, bestehend aus guter Lauberde und Haideerde, der man etwas feine Horn- spähne und Sand beimengt. Die Firma HAaAGE & ScHmiprt in Erfurt verkauft Pflanzen davon. C. WissengAacH in Wilhelmshöhe bei Cassel. Bei mir blühte am 21. Oktbr. eine Zaelia Ferrini köstlich mit vier Blüthen; Odonto- glossum citrosmum wit 26 Blüthen an einer Rispe hat volle 4 Wochen in meiner Frau Boudoir gestanden, dann welkten die ersten Blüthen; ich schnitt die Rispe ab, putzte sie aus und habe den Rest, mit ein paar Wedeln Adiantum arrangirt, nun schon wieder seit fast acht Tagen in einer Vase da stehen. Die Dauer mancher Orchideen ist wirklich bewundernswerth. von ST. Pau, Fischbach. ————— . Frage Nr. 26. Ist Asche von Steinkohlen nachtheilig auf Gemüseland, etwas Torf und Holz mit der Steinkohle ge- brannt wird? 1 Praxis. bei der Eile, Herrn BRAnDT über Schizostylis coccinea nm Nr. 50, Seite 597 zum Druck befördert wurde, eine falsche Abbildung, die Sisyrinchium anccps Lam. darstellt, benutzt worden. ı, Zeile 9 von unten, lies: Schayern, a statt Schapern. SCHUPP, anstatt SCHAPP. | “a Sprechsaal. auch wenn Wir bitten um gefällige Antworten aus der „Die Red. Berichtigungen. Zu unserm schmerzlichsten Bedauern ıst mit welcher der Artikel des Wir geben beifolgend die richtige. Schizostylis coccinea. In Nr. 50 der Garten-Zeitung S. 589, Spalte S. 589, Spalte 2, Zeile 3 von unten, lies: Eingegangene Preisverzeichnisse. L. Paillet in Chatenay bei Paris (Auszug aus dem Katalog pro Herbst 1884— Früh- jahr 1885). — Franz Hohm in Gelnhausen (Preisverzeichniss über Kern-, Stein-, Beeren- und Schalenobst, Weinreben und Rosen). — J. C. Vaughan in Chicago (Bulbs and supplies for florists). — Louis van Houtte in Gent (Prix-courant des plantes vivaces de pleine terre, plantes alpines, chrysanthemes, dau- phinelles, fougeres de pleine terre etc. etc.) — J. Monnier, Samenzüchter in La Pyramide- Trelaze (Maine et Loire) (Engros-Preisver- Anzeigen. zeichniss über Gemüse-, Feld-, Wald- und Blumen-Sämereien etc.). — Ergänzungs- -Preis- verzeichniss der städtischen Baumschulen zu Dresden. — Vilmorin, Andrieux & Co. in Paris (Engros-Preisv erzeichniss tiber Gemiüse-, Feld- und Blumen-Sämereien.) — ]. % Schiebler & Sohn in Celle (Haupt-Preisver- zeichniss der Baumschulen). Ernst Be- nary in Erfurt (Offerte von neuen Cliches). — Le jardin d’acclimatation de Geneve (Liste des graines). — (uercus rubra americana, Eiche mit den grössten Blättern 50 Kilo, 60 Mk. Hofgärtner Kilian, Kiühnau b. Dessau. Akazien (ljährig) in grossen Massen oe I. Wahl 1000 Stück 7 Mk. ES Ba 3. 0 OR II. > 1000 2 3.» ME” Proben zu Diensten. “BE Gartenverwaltung Friedrichshöh-Flensburg G. Esmarch. in © Ahuja vos. 1,50—2 m hoch, stark belaubt 100 Stück 55 Mk. mp” Abies canadensis 3% 1,50 »» hoch 100 Stück 30 Mk. empfiehlt gegen Cassa oder Nachnahme Joh. Adam, Handelsgärtner, Eupen. 4 Orangenbäumchen, Citrus aurant., paarweise zusammenpassend, von 3—4 Fuss Stammhöhe, mit Blüthen und Früchten zu kaufen gesucht. Heinrich Hahn, Kunst- und Handelsgärtner, Hagen in Westphalen. Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW., 32 Wilhelmstrasse. WINTERBLUMEN. Anleitung für Gärtner und Liebhaber zur Winterkultur der für den Schmuck der Wohnräume und Glashäuser, für Bouquets, Vasen und andere Arrangements geeigneten einheimischen und ausländischen Blumen- und Blattpflanzen. Bearbeitet von H. Gaerdt, Königl. Gartenbau-Director zu Berlin. ht 9 Farbendrucktafeln. Preis 18 M. Eleg. geb. 20 M. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. A NZEIGEN. 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Von JOHANNES BÖTTNER. - Die neue Theerose Andre Schwartz. Von C. W. MIETZSCH in Dresden. (Mit Abbildung.) " Lapageria rosea Ruiz et Pav., deren Kultur und Ver- wendung. Von R. BRANDT in Charlottenburg. Gazaniopsis stenophylla. Berichte über Versuchspflanzen. VII. Von W. HÖFER, Schlossgärtner in Unter-Procemitz bei Prag. Miscellen: Aus der Sitzung der vereinigten Ausschüsse E ; Stellen - Gesuche. Ein junger Gärtner, welcher sich in der feineren - Binderei ausbilden will, sucht baldigst Stellung. Ge- halt wird nicht beansprucht. Gefl. Offerten sind er- beten an C. Aug, Magnus Hammitzsch, Handelsgärtner in Riesa. ‚Ein Gärtner-Gehilfe 21 Jahr alt, zur Zeit noch in Stellung, der schon in allen Fächern der Gärtnerei gearbeitet und darüber gute Zeugnisse aufzuweisen hat, sucht zum I. Januar andere dauernde Stelle. Offerten erbeten an E. Voigt, Linden-Hannover, Falkenstr. 33. 5 Stellen- Angebote. Suche auf sofort einen tüchtigen Gehilfen, in den zwanziger Jahren, für Topfpflanzenkultur. Derselbe muss selbständig arbeiten können. Gehalt 20— 30 Mk. bei freier Station. H. Bewig, Kunst- und Handelsgärtner, Braunschweig, Bülteweg 36. Einen Gehilfen für Baumschule, welcher selbständig alle Arbeiten der Baumschule versteht, sucht Wilh. Schade, Homberg, Reg.-Bez. Cassel. W. PERRING, Inspector des Königlichen Botanischen Gartens in. Berlin, W. 75 Potsdamerstr. Preuss. Staaten“ und der „, Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins “. Verlag von Paul Parey, Berlin SW., 32 Wilhelmstr. ANNONCEN werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet. Annahme in allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung, für Gehölz- und Obstzucht am 9. Oktober 1884. — Keine Räucherung mehr in den Gewächshäusern. — Iberis sempervirens flore pleno. — Magnolia macrophylla Mch. — Zweckmässige Ueberwinte- rung der im Herbst aus dem freien Grunde in Töpfe gepflanzten Rhododendron mit Knospen — Die Ueberwinterung der Granaten und ihre Kultur. — Begonia hybr. »Obergärtner Eggebrecht«. — Bastarde von Begonia rex und discolor. — Ein | sehr schädliches Insekt. | Literatur. | Personalnachrichten. — Zur Nachricht. Einem in jeder Beziehung tüchtigen Gärtner, hohem 20er, unverheirathet, evangelisch, aus guter Familie, kann zum Januar 1885 Stellung nachgewiesen wer- den. Persönliche Vorstellung nöthig bei F. Müller, Kunst- und Handelsgärtner, Gardelegen in d. Altmark. Gesucht | wird zum I. Januar 1885 ein unverheiratheter Gärtner, mit guten Zeugnissen versehen, auf ein Landgut, zur Unterhaltung eines Gewächshauses, Baumschule und den bestehenden Obstplantagen. Gehalt 24—27 Mk, bei freier Station. Offerten sind zu richten an W. Mierisch, Leisnig i.S. Zum ı.Januar wird ein — Obergehilfe gesucht. Derselbe muss in allen Zweigen der Spezial- kulturen erfahren, sich keiner Arbeit scheuen, in Ab- wesenheit des Prinzipals selbständig disponiren können. Bedingung: In einer renomirten Leipziger oder Dres- dener Gärtnerei mit Spezialkulturen gelernt haben, und sich über seine Leistungsfähigkeit ausweisen können. — Bei genügender Leistung Stellung unbe- dingt dauernd. Alles Nähere durch Carl Schulz, Stötteritz-Leipzig. ZEN ne, Ein älterer erfahrener ®Obergehilfe findet dauernde Stellung. Näheres ertheilt K. Platz, Baumschule zu Erkelenz, Reg.-Bez. Aachen. Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Die Gartenkunst der italienischen Renaissance-Zeit. Von W.P. Tuckermann y Kaiserl. Post-Baurath und Docent an der technischen Hochschule zu Berlin. Mit 21 Kichtörucdbildern und 52 Zinfographien. Preis gebunden 20 Mt. Der Inhalt des Buches gliedert sieh in folgende Abschnitte: Programm der italienischen Renaissance-Parkanlagen. — Charakter der italienischen Landschaft. — Vorschule des italienischen Renaissance-Parkes. — Schilderung der wichtigsten Renaissance-Gartenanlagen Italiens vom XVI. bis XIX. Jahrhundert. — Die italienische Renaissance-Gartenkunst in Verbindung mit den übrigen bildenden Künsten. Verzeichniss der Abbildungen. Grundriss der Villa Madama. — Fontaine aus dem Park der Villa Albani in Rom. — Park der Villa Trotti am Comer See. — Park der Villa Melzi am Comer See. — . Der Orangen-Gang der Villa Carlotta bei Tremezzo am Comer See. — Das grosse Parterre in der Villa Giulia bei Bellagio. — Der See mit dem Diana-Tempel im Park der Yilla Pallavieini zu Pegli bei Genua. — Giardini Garibaldi (Sieilien). — Partie im Park der Villa Taska bei Palermo. — Durchschnitt und Grundriss der Villa Scoglietto bei Genua. — Villa Pallavieini bei Genua, genannt delle pe- schiere. - Fontaine aus der Villa Albani in Rom. — Plan des Tuscum. — Plan des Laurentinum. — Ruinen der Villa Cicero zu Tusculum (Frascati). — Kreuzgangsgarten von San Paolo in Rom. — Ballustraden-Geländer mit Vase aus der Baroque-Zeit. — Isola bella im Lago maggiore. — Terrassen der Isola bella. — Grosse Treppe zu den obersten Terrassen und dem Castell der Isola bella (Lago maggiore). — Partie von den oberen Terrassen der Isola bella mit der Aussicht auf Stresa. — Garten der Villa Malta in Rom. — Garten der Villa Altieri in Rom. — Grundrisse der Villa Madama und Sachhetti. — Durch- schnitt und Gartenansicht der Villa Madama am Monte Mario bei Rom. — Villa Pia in Rom (Grundriss). — Villa d’Este in Tivoli (Grundriss). — Ansicht der Mittel-Terrasse (Girandola) der Villa d’Este in Tivoli. — Ansicht der Langaxe der Villa d’Este in Tivoli. - Ansicht der Villa d’Este in Tivoli in der Querachse. — Fontaine in der Villa d’Este mit der Aussicht auf die grosse Cascade von Ti- voli. — Garten der Villa Giusti in Verona. — Garten der Villa Pallavieini zu Pegli bei Genua. — Passeggiata del monte Pincio in Rom, — Villa Pallavicini bei Genua, ge- nannt delle peschiere. — Villa Medieis in Rom. Garten- ansicht. — Villa Medieis in Rom. Die Aufstellung der ' Muti bei Frascati. — Fontaine Medieis, Wasserschloss im Antiken. — Villa Fransoni in Albaro bei Genua. — Villa Medicis in Rom (Grundriss). — Giardini Boboli und Pa- lazzo Pitti in Florenz. — Gartenamphitheater der Giar- dini Boboli und Gartenansicht des Palazzo Pitti. — Plan und Ansicht der Isola bella in den Giardini Boboli. — Plan der Villa Aldobrandini in Fraseati, genannt Belve- dere. — Ansicht der Wassertreppe im Garten der Villa Monte Dragone in Frascati.. — Wassertheater der Villa Aldobrandini in Frascati. — Plan der Villa Caprarola in Umbrien (1. Etage). Plan der Villa Negroni inRom.— Plan der Villa Barberini in Rom. — Villa Sacchetti bei Monte Mario in Rom (Grundriss, Durchschnitt und An- sicht). — Casino der Villa Caprarola. — Plan der Villa Giustiniani in Bassano zwischen Rom und Sutri. — Villa Garten des Palais Luxemburg zu Paris. — Der Park von Versailles (Grundriss). — Der Park vonVersailles (Ansicht). — Avenue aus dem Schlosspark von Versailles. — Der Park von Marly (Grundriss). — Der Park von Marly (An- sicht). — Plan der Villa Borghese in Rom. — Plan der Villa Borghese in Rom (Detail der vorigen Figur.) — — Villa Borghese (Zweischalige Fontaine). — Flusspferd- Fontaine im Park der Villa Borghese in Rom. — Plan der Villa Pamphili vor der Porta San Pancrazio in Rom. — Parterre und Terrasse der Villa Pamphili-Dora. — Plan der Villa Albani vor der Porta Salara in Rom. — Ansicht des Parks der Villa Albani. — Villa Albani (Fontaine). — Villa Albani (Laubengang) — Ansicht des Tempietto, als Portal zum seitlichen Gartentheil. — Die ° grosse Cascade im Park von Caserta bei Neapel. — Heckenweg mit Herme in der Villa Medieis in Rom. — Detail aus den Cascaden-Scenerien im Park von Caserta. a Landschaftsgärtner und Liebhaber werden selten ein Buch in die Hand nehmen, E gleich ansprechend, sowohl durch den fesselnd geschriebenen Text, wie die pracht- # vollen Abbildungen, welche Grundriss und Ansichten der schönsten Gärten der Renaissauce geben und unschätzbares artistisches Material und Motive für eigene gärtnerische Entwürfe und Schöpfungen bieten, E Gegen frankirte Einsendung‘des Betrages erfolgt die Zusendung franko. en 1384. ? 25. December.) AR LI’ Aerides japonicum Linden et Rbch. f., eine der nördlichsten epiphyti- wen schen Orchideen, Von Dr. F. KRÄNZLIN, Lichterfelde bei Berlin. (Mit Abbildung.) m | iese interessante Pflanze ist zuerst im Jahre 1862 von LINDEN importirt, von | | | Prof. REICHENBACH im Jahre 1863 in der Jamburger Gartenzeitung (pag. 210) be- schrieben und im Jahre 1869 in Curtis 3ot. Mag. tab. 5798 abgebildet worden. 5o viel mir bekannt ist, war diese Ab- | Aörides japonicum Linden et Rehb. f. 613 bildung bisher die einzige. Seither ist von der Pflanze wenig die Rede gewesen, bis sie in neuester Zeit wieder eingeführt und, wie wir hören, von Herrn Hofgärtner KIRCHHOFF im fürstlich Fürstenbergischen Garten zu Donau-Eschingen zur Blüthe gebracht wurde. Es ist eine kleine Pflanze, eher einem kleinen Angraecum als einer Vanda oder A&ridesähnelnd. DerBlüthen- stand entspringt sehr tief unten, ist im Zickzack gebogen und trägt bis zu 8 Blüthen. Diese sind grünlich weiss mit | Fig. 174. Äörides japonicum Linden et Rchb 7. Nach einer im Fürstl. Fürstenbergischen Hofgarten zu Donaueschingen (Hofgärtner KIRCHHOFF) gefertigten farbigen Zeichnung. — Blumen grünlich weiss mit zart-lila Flecken. spärlichen zart lila Flecken auf den Pe- talen. Das Labellum hat 2 sehr reducirte Seitenzipfel und einen spatelförmigen in derMitte löffelähnlich vertieften, amRande stumpf gezähnten mittleren Abschnitt. 52 614 Blumentreiberei in Paris. Der Sporn hat nicht die Hakenform wie bei A. virens, odoratum etc., sondern ist schwach S-förmig gekrümmt. Am Rande ist das Labellum lila gefleckt, auf der Mittellinie verläuft ein ebenso gefärbter ziemlich dicker Kiel. Die Dimensionen der Blüthe sind: 2,5 cz breit und nahe- zu 4 cm hoch (d. h. vom obersten Sepa- lum bis zum Ende des Labellum). Leider wissen wir über den genaueren Standort nichts. Vermuthlich stammt sie von der Insel Kiusiu. Auf den Ljukju- Inseln scheint sie nicht vorzukommen. Sie ist mit Dendrobium japonicum. Lindl. die nördlichste epiphytische Orchidee Asiens und erreicht nahezu den 35. Pa- rallelkreis, der (wenn nicht, wie an der Westküste Amerikas andere Gründe da- zwischen treten) die Polargrenze der epiphytischen Orchideen überhaupt ist. Diese weit vorgeschobenen Arten pflegen regelmässig den grossen Gattungen an- zugehören, welche in den betreffenden Florengebieten unter den Epiphyten am meisten charakteristisch sind, in Asien die beiden oben erwähnten Arten, in Amerika Epidendrum, in Afrika Angrae- cum spec., in Australien die den A&rides so nahe stehenden Sarcochilus, ferner Dendrobium und Bolbophyllum. Blumentreiberei in Paris. Von JOHANNES BÖTTNER. =s, ie Treiberei von Paris befasst sich vor- wiegendmitderProduktion von Schnitt- blumen, weniger mit der Anzucht blühen- der Marktgewächse. Die wichtigsten Blumen sind Flieder, Rosen und Veilchen; verschiedene Ziersträucher, Viburnum Opulus, Deutzia, Philadelphus etc. werden oft, aber in geringeren Mengen getrieben. Blühende Gewächshauspflanzen und Zwie- belgewächse sind im Winter auf dem Markte weder schön noch in reichhaltiger Auswahl zu finden; die bei uns so be- liebten Maiblumen sah ich fast nie. Wenn nun die Treiberei der eigentlichen Marktgewächse nur von kleineren Gäfrt- nern ausgeführt wird und ohne jede Be- deutung ist, so wird andererseits das Treiben von Schnittblumen im grössten Maassstabe bewerkstelligt und die .der überflüssigen‘ Blattknospen, Fliedertreiberei von Paris, ‚ist A bekannt. Die Flieder, welche zwecks Gewinnung i von Blumen getrieben werden, erfahren eine 4—6jährige Vorkultur in der Baum- b. schule, woselbst sie durch den jährlichen ° Schnitt, bezüglich durch das Ausbrechen durch gute Bodenbearbeitung und Düngung zu knospenreichen Büschen angezogen wer- den. Die ausgedehntesten F liederkulturen befinden sich im schon erwähnten Vitry. Man pflanzt hier die einjährigen Aus- läufer der gewöhnlichen blauen und weissen Syringien auf die Felder, giebt : 4 = iR Pflanze und schneidet den Stamm bis dicht am Boden zurück. Es entstehen jetzt 3—5 oder mehrere Triebe, welche man möglichst vollkommen entwickeln lässt und denen man im Herbste oder im folgenden Frühjahre, sehr oft auch erst im Sommer, nach Beginn der Ve- getation, alle Knospen bis auf die zwei‘ stärksten, gewöhnlich die oberen, weg- nimmt. Dadurch entstehen auf dem Zweige 2 starke Triebe, welche nach‘ dem Laubabfalle wieder in gleicher Weise behandelt werden, man nimmt zugleich‘ mit den Knospen alle Schmarotzertriebe, welche sich am alten Holze bildeten R und alle Wurzelausläufer, solche vorhanden sind, knospen, ehe sie sich entwickelten. fortgesetzte jährliche Behandlung ist eine gleiche, später unterdrückt man oft auch. einen der beiden Endtriebe und lässt jährlich nur eine Knospe pro Zweig, wenn die Verzweigung zu gross wird. Sobald die Endtriebe des Jahres eine hinreichend grosse Blüthenknospenzahl’ besitzen, bei guter Behandlung ist dies im 4., oft schon im 3., spätestens aber im 5. Jahre der Pflanzung der Fall, so sind die Büsche zur Treiberei tauglich und werden mit guten Wurzelballen aus- gegraben und in die Treibgärtnerei ge schafft. 4 Man treibt die Flieder vom Monat August bis zum Frühjahre und selbst dann, wenn die im freien Lande stehen den Büsche verblüht sind, werden Blumen erzielt an Stöcken, welche bis dahin : der Vegetation künstlich zurückgehalt: wurden. Die Treibhäuser, welche au schliesslich zu dieser Kultur eingeric 1884. 25. December.) wurden, sind Sattelhäuser, deren Fenster mit dem Erdniveau abschliessen und die 11— 2} m tief im Boden liegen. Die Häuser sind je nach ihrer Breite in 2 bis 5 Beete eingetheilt, welche die ganze Länge derselben durchlaufen. In diesen Beeten befindet sich eine genügend hohe Lage von Composterde, woselbst die Erdballen der Stöcke eingegraben werden. Die Wege, welche die einzelnen Beete trennen, liegen etwa 50 cm höher als die Beete selbst, damit man die Blumen, wel- che sich nur an denSpitzen deruntenkahlen Stöcke befinden, bequem pflücken kann. Da die Häuser selbst schon sehr tief in der Erde liegen, so müssen die Hei- zungen noch tiefer befindlich sein, und es sind dies in den grösseren Geschäften stets Wasserheizungen, deren ein Kessel 4—5 Häuser erwärmt, mit fabrikähnlichem Schornstein. Die Röhren werden ent- weder der Wand entlang oder unter den aus eisernen Platten hergestellten Fuss- wegen durch die Häuser geleitet. Es ist vortheilhaft, die Sträucher, ehe man sie treibt, mehrere Tage oder im "Winter mehrere Wochen lang mit vollem Erdballen trocken stehen zu lassen, weil erfahrungsgemäss das dadurch gereifte Holz viel raschere Entwickelung der Blüthen ermöglicht. Man setzt dann die Stöcke so dicht in die Häuser, als nöthig ist, um jeder einzelnen Blume noch vollen Raum zur Entwickelung zu belassen, deckt die Fenster dicht mit Stroh und giebt eine entsprechende Wärme. Eine Eigenthümlichkeit der Pariser Flie- dertreiberei ist es bekanntlich, dass die Blüthen ganz im Dunkeln, und bei einer gleich mit dem ersten Tage beginnenden Wärme von 30— 35° Celsius getrieben wer- den. Gelüftet wird verhältnissmässie wenig und das deckende Stroh wird ebenfalls nur sehr selten auf kurze Zeit abgenom- men. Die Häuser sind schon so ein- gerichtet, dass nur ein Theil der Ober- fläche mit Glas, der Rest aber mit blech- beschlagenem Holze gedeckt ist; würde man zu helle Häuser haben und das deckende Stroh zu lange Zeit oder zu oft entfernen, so würden die von Natur blauen Fliederblüthen (man treibt blaue Flieder häufiger als weisse, weil sie ro- buster sind als letztere und leichter blühen) ihr nur bei dunklem Raume erzieltes zartes Weiss verlieren und bekämen einen blasslila Anhauch. Blumentreiberei in Parıs. 615 Die Temperatur soll vom Anfang bis zum Schluss des Treibens eine möglichst gleiche sein, doch regeln die Pariser Treiber die Temperatur ganz nach Bedarf, und zur Weihnachts- und Neujahrszeit, zu welcher Zeit nie genug Blumen be- schafft werden können, ist in den Flieder- häusern fast stets eine Backofenwärme von 40—45° Celsius, während im Früh- jahre, und wenn das Geschäft flauer geht oder grosse Mengen vorhanden sind, meistens nur 20—25° gegeben werden. Einen Tag nach dem Einpflanzen ent- fernt man an den Zweigen alle Blatt- knospen durch Abstreifen und belässt nur die 2 oder 4 oberen Blüthenknospen. An Zweigen, welche keine solche besitzen, lässt man die 2 besten Blattknospen, da auch Blätter für den Verkauf nöthig sind. Ueberflüssige und zu dicht stehende Zweige werden vor dem Einsetzen weg- gebrochen. Später muss häufig gut ge- spritzt werden. Je mehr sich die eigentliche Blüthezeit der Flieder nähert, desto schneller und besser lassen sie sich treiben. Im August, September und Oktober, wenn man die Zweige vorher entblatten musste, erzielt man nach 4—5 Wochen noch sehr un- vollkommene Blüthen, im Winter genügen 2—3 Wochen, um schöne Blüthen zu be- kommen und im Frühjahre dauert das Treiben kaum ı4 Tage. Man kann an- nehmen, dass jedes Haus 8—ıo Mal das Jahr hindurch zum Treiben dient; die abgetriebenen Stöcke werden heraus- geworfen und verbrannt und ehe nur das Haus völlig leer ist, wird es wieder von Neuem bepflanzt. Welche Bedeutung die Fliedertreiberei in Paris angenommen hat, mag daraus ersehen werden, dass ein einziges Eta- blissement (L. MOYNET in Montrouge) jährlich 200000 Fliederstöcke treibt; rechnet man den Ertrag eines Stockes nur auf 5 Blüthendolden, und es giebt viele, die 20 und mehr Dolden liefern, so entsteht schon die enorme Summe von ı Million Fliederblüthen, welche ein einziges Etablissement auf den Markt bringt. Die Fliederstöcke werden in den Baum- schulen, je nachdem sie reich oder wenig mit vollkommenen oder unvollkommenen Blüthenknospen garnirt sind, mit 30 bis 120 Frcs. pro Ioo Stück bezahlt. Die Blüthendolden werden je nach Grösse und 616 Blumentreiberei in Paris. ES 20 or MR h Vollkommenheit der einzelnen Blumen in drei Qualitäten getheilt. Die I. Qualität, zu etwa 12 Dolden in ein Bouquet vereinigt, wird mit 3—6 Francs das Bouquet, die II. Qualität von 15 Dol- den mit 2,50—3 Frances und 20 Dolden IH. Qualität mit 1—2 Francs bezahlt. Zur Weihnachtszeit steigen die Preise auf das Doppelte und Dreifache, jede gute Blumendolde kostet zu dieser Zeit mindestens I Francs das Stück. Bedeutend ist der Export von Flieder- blumen nach England und Deutschland. Für Topfkultur werden 2—3jährige ver- edelte Stöcke verwendet, sehr häufig treibt man hier Charles X. Die Rosentreibereigeschieht, wenn es sich um Schnittblumen handelt, in flachen Sattelhäusern, deren Beete im Frühjahre mit Rosen bepflanzt werden. Im Herbste legt man die nöthigen Wasserleitungs- röhren und bedeckt die Häuser, welche bis dahin frei standen, mit Fenstern. Das Treiben beginnt nach Bedarf früher oder später, im November, Dezember oder Januar. Die abgetriebenen Rosen werden am Standorte gelassen, die Fenster werden abgedeckt und die Pflanzen ganz wie frei- stehende behandelt; man erneuert die Pflanzung alle 4—5 Jahre. Sehr häufig werden die im freien Lande kultivirten Rosen dadurch zu früherem Blühen veranlasst, dass man rings um das Grundstück eine Bretterwand. von I» Höhe errichtet und die Aussenseite mit einem Mistumschlage bedeckt. In den Zwischenwegen werden dann Pfähle eingeschlagen und Vorrichtungen ange- bracht, um jedes Beet mit Fenstern decken zu können, während über dem Fusswege zwischen je zwei Fensterreihen ein schma- ler Gang belassen wird, den man mit Brettern herstellt und mit Mist bedeckt. Durch Einlegen von Wasserleitungsröhren unter dem Fusswege und Heizen kann man das Blühen solcher Rosen noch um einige Wochen früher herbeiführen. Als beste Treibrosen von den im Handel vor- kommenden notirte ich: Anna Diesbach, Gloire de Dijon, Jean Liabeaud, Jules Margottin, Marechal Niel, Paul Neyron, Sombreuil, Souvenir de la Malmaison. ‚ Die Veilchentreiberei wird meistens in kalten Kästen oder mit mässiger Mist- beetwärme vorgenommen, es kommen vom zeitigen Herbst bis spät zum Frühjahre grosse Mengen Blumen auf den Markt, meistens russische Treib- veilchen. Eine der bedeutendsten Veilchentreibe- reien ist die von MILLET an der Strasse von Paris nach Bourg la Reine, derselbe züchtete auch mehrere neue Sorten. Viel Veilchentreiberei befindet sich in Clamart und Umgebung, jedoch sind es vorwiegend kleinere Gärtner, welche sich von diesem Kulturzweig ernähren. Bedeutend und rationell betrieben ist in Clamart auch die Anzucht der Veilchenpflanzen zum Treiben. Der Import südfranzösischer und italie- nischer Schnittblumen ist in einigen Sachen nicht unbedeutend. Rosen werden im Winter viel nach Paris gebracht, erhalten aber nicht annähernd die Preise der dort getriebenen und bringen deshalb der Blumentreiberei nur geringen Nachtheil. Die neue Theerose Andre Schwartz. Von C. W. MIETZSCH, Rosenzüchter in Dresden. (Mit Abbildung.) 7 | Ne: diese von JOS. SCHWARTZ, Lyon, “ gezüchtete und von Herren AUGUST VÖLKRER & Sons in New-York 1883 in den. Handel gebrachte, neue, sehr gerühmte und empfohlene Rose brachten amerika- nische und englische Zeitschriften in erster Zeit wiederholt Besprechungen, welche den Züchter und den Verbreiternichtbefrie- digen konnten. In neuerer Zeit ist jedoch die öffentliche Kritik, sowohl seitens des praktischen Fachmannes wie auch des Liebhabers zu Gunsten dieser verkannten Neuheit eingetreten, nachdem durch grö- ssere Verbreitung vielseitigere und ein- gehendere Prüfung möglich wurde, und lassen sich mehr Stimmen zu Gunsten. { dieser Rose vernehmen. In der That verdient auch diese Züch- tung die erwähnte Aufmerksamkeit und An- erkennung durch ihre empfehlenswerthen Eigenschaften. Obwohl die Sortenzahl derdunkelrothblühendenTheerosenbereits eine namhafte ist, und ziemlich alle Ab- stufungen dieser Farbe aufweist, so ist doch Andre Schwartz die vorzüglichste' in dieser Nuance, indem sie mehr Vorzüge, | R\ Neue Theerose Andre Schwartz. ) ’ 4 2 5. December. Die neue Theerose »Andre& Schwartz«. Blumen rosakarminroth. 618 Lapageria rosea Ruiz et Pav. in sich vereint als irgend eine andere. Sie ist kräftiger wachsend als Duchess of Edinburgh, ihre Blumen sind grösser als die von »General Schablikone« und sie blüht dankbarer als Reine Marie Henriette, ist dabei noch leuchtender im Colorit wie Souvenir de Therese Levet. Ihre Farbe ist ein leuchtendes Dunkelcarmoisinroth, die Basis der Innenseiten der Petalen gelblich. Die über mittelgrossen Blumen erscheinen in auffallender Menge, nament- lich derHerbstflor ist ein ungemeinreicher. Dass Ausgangs Oktober bei zu niedriger Temperatur die Färbung eine hellere wird, hat’ zu den Eingangs erwähnten Verdächtigungen Anlass gegeben, beein- trächtigt aber den Werth unbedeutend. Die Pflanze wächst kräftig und hält sich vollständig schimmelfrei, die Blätter sind mittelgross, rundlich, scharf gesägt und von schöner grüner Färbung. Der kräftige Wuchs, die schöne Farbe und der Blüthen- reichthum machen diese Sorte zu einer der empfehlenswerthesten. Lapageria rosea Ruiz et Pav., deren Kultur und Verwendung. Von R. BRANDT in Charlottenburg, B: der stets steigenden Nachfrage nach . schönen Bouquetblumen für die Herbst- und Wintermonate dürfte es angezeigt sein, die Aufmerksamkeit aller Schnitt- blumen-Produzenten auf die oben ge- nannte, in England sehr beliebte und verbreitete, bei uns leider in Vergessen- heit gerathene Pflanze zu richten. Lapageria rosea ist eine aus Chili stammende Schlingpflanze aus der Familie der Liliaceae. Sie hat lange dünne, harte Stengel, abwechselnd ste- hende lederartige Blätter und einzeln in den Blattachseln stehende oder vielmehr herabhängende, grosse glockenförmige Blumen von prächtig karminrosa Färbung und fleischiger Konsistenz. Ihre Blüthe. zeit beginnt im Nachsommer und dauert bis in den Winter hinein, ‚Aus ihrem fleischigen Wurzelstock treibt sie alljährlich neue Stengel, die man zur Bekleidung eines Spaliers ver- wendet. Sie ist eine Kalthauspflanze, die zu Rathenower Mauersteinen, ihrem Gedeihen sehr nahrhafte Erde, im Sommer reichliche Bewässerung und leichte Beschattung verlangt. Im Topfe wächst sie äusserst langsam, und ent- wickelt erst nach mehreren Jahren ein- zelne Blüthen. Zur normalen und reichen Blüthe - Entwickelung gelangt sie nur, wenn man sie in ein gut präparirtes Beet auspflanzt. Dasselbe wird in folgender Weise angelegt: Es ist ein Beet von Hohlziegeln oder von unterbrochenen einen Stein breit, bis zu einer entsprechenden Höhe in Cement zu mauern. Die Höhe des Beets hängt von dem Platz ab, den man dafür bestimmt; ist es ein einseitiges Haus, so muss man es in Verbindung mit der Plintmauer bringen, ist es ein Sattelhaus, so ist es am vortheilhaftesten, in der Mitte des Hauses dieses Beet auf- zuführen. Die Grösse des herzustellenden Beetes hängt von der Zahl der Pflanzen ab, die man auspflanzen will; I »2 müssen sie von einander entfernt stehen; zur Breite des Beetes genügt I »z. In einem so hergestellten Beete, wo Licht, Luft und Wärme von allen Seiten anregend und belebend auf die Wurzeln einwirken, und auch die überflüssige Feuchtigkeit leicht und schnell entweichen kann, wird die Zapageria gut gedeihen. Ist das Beet nun fertig gemauert, (ich nehme die Höhe von I 2 an) so fülle ich auf 30 cz das- selbe mit zerschlagenen Scherben, Kla- motten, groben Holz- und Torfstücken als Unterlage an. Der übrige Raum ist mit einem Gemisch, bestehend aus einem lockeren, lehmigen Erdreich mit einer kräftigen Laub- und Komposterde anzu- füllen. Um diese Mischung recht locker zu erhalten, sind beim Füllen des Beetes eine oder zwei Lagen Holzkohle zwischen der Pflanzerde sehr zu empfehlen. In diese Erdmischung sind die Topfpflanzen, am besten im Herbst, August oder Sep- tember, auszupflanzen und mässig anzu- giessen. Während der Wintermonate wird das Erdreich wenig austrocknen, da die Pflanze sich im Zustand der Ruhe befindet, folglich bedarf sie auch nur wenig oder gar keiner Feuchtigkeit, aber die Wurzeln haben Zeit sich auszudehnen und sich zu kräftigen. Im Monat April, wo die Pflanze anfängt zu treiben, mus sie reichlich Wasser bekommen. Wäh- rend der Sommermonate halte man das Beet feucht und versäume auch nicht, in 1884. 25. December.) zu spritzen und zu beschatten, gegen den Winter lässt man mit der Feuchtigkeit nach. Die jungen Triebe sind sorgfältig gegen Schnecken und Kellerasseln zu f schützen, die oft den ganzen Trieb zer- * stören. Das beste Schutzmittel, welches ; ich mit Erfolg angewendet habe, ist Su- £ perphosphat, welches ich in einiger Ent- fernung kreisförmig um die Pflanze streute. t Die in dem Superphosphat enthaltenen Salze sind diesen schädlichen Thieren _ so unsympathisch, dass sie solche Stellen . im Gewächshause vermeiden. Dem Ge- deihen der Pflanze ist Superphosphat _ durchaus nicht schädlich, sondern im - Gegentheil nur nützlich, da es ein Dung- _ mittel ist. Die jungen Triebe wachsen schnell und werden bald hart; sie haben dann keinen anderen Feind als den Thrips - hämorrhoidalis, Blasenfluss, auch schwarze 4 Fliege genannt, der durch reichliches Spritzen von den Blättern ferngehalten - werden muss. Die jungen Triebe müssen, _ wenn sie sich nicht selbstständig tragen - können, einzeln unterstützt, ein Ver- schlingen derselben muss möglichst ver- - hindert werden. Unterhalb der Sparren _ ist von verzinktem Draht ein Spalier her- - zustellen, an dem die herangewachsenen - Triebe zu vertheilen und zu befestigen sind. Auf diese Weise kultivirt, beginnt sie nach 3 Jahren einen sich von Jahr zu Jahr steigernden Blüthenflor zu ent- wickeln. Die abgeschnittenen Blumen haben deshalb einen ausserordentlichen Werth, weil sie sich über 8 Tage frisch erhalten _ und sich, ohne zu leiden, weit verschicken lassen. Auf meine Anfrage theilte mir - Herr SzırovI in Hamburg mit, dass der " gegenwärtige Preis der rothen Zapageria - pro Dutzend Mk. 1,00, die der weissen - Varietät pro Stück Mk. 0,40—0,50 be- “ trägt. Herr SZIROVI hat seine rothen Lapagerien seit 20Jahren und seine weissen seit IO Jahren in Kultur. Die Pflanzen, welche ich von ihm vergangenes Jahr - erhalten habe, sind gut angewachsen. 4 Ausser Zapageria rosea befinden sich noch in Kultur Z. superba und alba, _ letztere ist die werthvollste, weil eine _ reinweisse Blume, die soviel Vortheil darbietet, nicht ihres Gleichen hat. Be Die Zapageria kann nur durch Ab- leger mit Vortheil vermehrt werden; Stecklinge wachsen sehr schwer und Lapagerıa rosea Ruiz et Pav. ‘den heissen Tagen die Pflanze reichlich keimfähiger Samen ist selten zu bekom- men. Die Ranken, die man zum Ablegen verwendet, werden in den Boden des Beetes in Schlangenlinien so tief einge- legt, dass die Blätter zur Hälfte heraus- stehen. Der Monat August ist die beste Zeit, um diese Arbeit vorzunehmen. Die Bewurzelung geht nur langsam vor sich und auf ein Jahr muss man wenigstens rechnen. Beim Einpflanzen in Töpfe muss man sehr vorsichtig sein, weil die jungen Wurzeln sehr zerbrechlich sind; auch hier versäume man nicht eine gute Unterlage von Scherben zu geben. Auf einen lauwarmen Kasten gebracht, wer- den die jungen Pflanzen schnell anwach- sen; nachher stelle man sie entweder in einen kalten Kasten oder in ein Kalt- haus. Gazaniopsis stenophylla. > ine Composite, mit der bekannten Gazania nahe verwandt. Wir erhielten Samen von Herrn DAMMANN & Co., Portici, und stellen kleine Prisen unsern Lesern zur Verfügung. Gardener’s Chron. bespricht diese (für England) harte peren- nirende Pflanze n. s. XVIIIS. 298 (2. Sept. 1882), ohne Autor und Vaterland anzu- geben. Darnach hat sie lange, lineale, grasartige, dunkelgrüne, unterseits schnee- weisse Blätter, lange, blattlose Blüthen- stiele, welche Blüthenköpfe von 8 cm Durchmesser tragen,‘ die schön in der Farbe und eigenthümlich in den Details sind. Die zahlreichen Hüllblätter laufen zu einem Becher zusammen, die freien Enden sind laubartig, ca. 3 cm lang, lineal und an den Rändern gewimpert. Die Strahlenblüthen sind aussen im Centrum (? Red.) bronzegrün, innen vom schönsten Goldgelb. Die Scheibenblüth- chen haben dieselbe Farbe. — Die Blumen zeigen dieselbe Eigenthümlichkeit wie Ga- zania, dass sie sich Nachmittags schliessen. Gard. Chron. erhielt die Blumen von Herrn A.O©. WALKER in Colwyn Bay, der u. a. auch im Besitz der seltenen Farmesia americana ist. 620 Mhiscellen. Berichte über Versuchspflanzen. VII. Von W. Hörer, Schlossgärtner in Unter-Pocernitz bei Prag. Folgendes Resultat lieferten die 3 Sorten Gemüsesamen zum Versuchsanbau: Nr. 82. Porree, italienischer Riesen, kann mit andern Riesen-Porree in gleichen Rang gestellt werden. Nr. 83. Kopfsalat Maddolani, ist nicht der Mühe werth anzubauen, indem er gar keine Köpfe bildet, sondern schon als kleine Pflanze in Samen schiesst. Nr. 84. Bindesalat, römischer Salat, Potenza, hielt sich so ziemlich in Halbschatten und schoss, trotz grosser Hitze, erst spät in Sa- men, kann auch als Spargelsalat benützt werden, indem die Stengel ziemlich stark und zart werden. Miscellen. Aus der Sitzung der vereinigten Ausschüsse für Gehölz- und OÖbst- zucht am 9. Oktober 1884. Maden in Wallnüssen. Herr LıinDEMUTH legt eine Wallnuss vor, die von einer Larve bewohnt ist. Die Nüsse fallen dann früher ab. Auffälliger Weise findet sich in den entomologischen Werken fast nichts darüber erwähnt, nur NÖRDLINGER sagt in »Die kleinen Feinde der Landwirth- schaft«, II. Aufl. 1869, S. 417, im Anhang zu den Räupchen in Obstbaum-Früchten: »Auch in der. Wallnuss fand Dr. GLAsER manchmal eine Raupe.« — Wahrscheinlich ist es auch die Raupe eines Wicklers, Tortrix. Herr Dr. KarscH hat auf die Bitte des Herrn Universitätsgärtners LINDEMUTH die in den Wallnüssen vorkommenden Räupchen untersucht und als Carpocapsa amplana Hbn. bestimmt; sie sollen ausser in Wall- nüssen auch in Haselnüssen, in den ess- baren Kastanien und in Eicheln leben und als Räupchen überwintern. Monographie der Wallnüsse. Bei dieser Gelegenheit fragt Herr Späth, ob es eine Monographie der Wallnüsse gebe. Eine Auskunft konnte nicht gegeben werden. Eine kurze Zusammenstellung von 5 Sorten findet sich bei METZGER, Landw. Pflanzen- kunde, I S. 373 (1844). InGriechenland soll eine Wallnuss existiren die keine feste Schale, sonderu nur eine netzige besitzt, ähnlich wohl wie die Krach- mandel. Die kleineren Wallnüsse haben meist eine härtere Schale und halten sich daher besser. Wichtig erscheint es, die Sorten zusammen- zustellen, welche selbst in Norddeutschland den Winter ertragen. unter Kiefern Wallnussbäume. Herrn von Parpart’s Weinkultur in Teupitz bei Halbe, Berlin-Görlitzer-Bahn. Ueber diese interessante Anlage berichtet Herr Späth: Teupitz, am See gleichen Namens belegen, ist eine Musterstätte der Obstkultur, besonders des Weins. Herr von PARPART zieht die Reben nur vertikal, so dass er im Stande ist, sie im Winter niederzulegen. Die Seitenzweige dieser Hauptreben schneidet er in jedem Jahre auf 2 Augen, und sorgt streng dafür, dass alle Reben von oben bis unten gleich- mässig garnirt sind. Die ganze Kultur ist eine äusserst sorgfältige, wie man sie kaum in Deutschland so wiederfindet. Herr von PARPART sendet jährlich ca. Trauben nach Berlin an die feinsten Delika- tessen-Handlungen. In diesem Jahre war der Preis en gros nur 50 Pf., sonst 75 Pf., aber die ungarischen Trauben waren noch viel billiger.‘ | Als Wände werden Bretter- und Rohr- wände benutzt. Erst kommt eine Bretter- wand, dann ein freistehendes Spalier, dann drei Rohrwände (aus Schilfrohr), dann ein freistehendes Spalier und endlich wieder eine Bretterwand. Oberhalb der Reben sind bewegliche Schutzdächer angebracht, die während der Entwickelung der "Trauben hochgeklappt werden, so dass sie gewissermassen als Sonnenfang dienen. Von der Zeit an, wo die Trauben keinen Regen mehr erhalten sollen, werden die Dächer schräg nach vorne geklappt. Corylus Colurna. Herr LinDEMUTH legt vorjährige Nüsse von Corylus Colurna L., der türkischen Hasel, vor, die im Berglande des südlichen Ungarns angeblich bis 20» hoch werden und ganze Wälder bilden soll. (NÖRDLINGER Forstbotanik Il, S. 331.)— Die Nüsse stammen von einem baumartigen veredelten Exemplar im Berliner Universitätsgarten, der, so viel Herr LinDEMUTH ermitteln konnte, nur ein- mal erst, im vorigen Jahre getragen. Dies Jahr trägt er nicht. Obwohl sonst ın Norddeutschland selten baumförmig, ist doch nach Herrn WREDow ein ca. 15—18 hohes Exemplar in den Glihn, Dieser Stamm hat eine graue, ziemlich rissige Rinde und verästelt sich erst in ®/, seiner Höhe. Mühlenbecker Baumschulen bei zwischen Stargard und Stettin. Jungfernapfel. HerrLinnemurnlegtferner den»Jungfern- : apfel« (auch falscher Borsdorfer genannt) von Herrn STRAssE in Guben vor. Derselbe Bi N Ioooo Ag Bei Kissingen finden sich noch in ganz rauhen hohen Lagen u ne A u en N 5 en “% re En a Fe ng Zn 0 een DE Te Eu . 25. December.] ' hat ein gutes Ansehen und guten Geschmack, darf aber nicht länger als bis Ende September, Anfang Oktober liegen, sonst wird er mehlig. "Auch zur Weinbereitung eignet er sich. Bepflanzung der Eisenbahndämme mit Obstbäumen. Herr SpÄrtH theilte mit, dass der Eisen- bahnrath seinen Antrag auf Bepflanzung der Eisenbahndämme mit Obstbäumen abge- lehnt habe, weil er sich nicht für competent gehalten, die Sache zu diskutiren. Es war aber selbst bei den Sachverständigen eine grosse Stimmung dagegen. Als Gegengründe wurden angeführt: ı) Das Ernten der Früchte werde zu Schwierigkeiten führen, weil die Bahnen unmöglich gestatten könnten, dass fremde Arbeiter an der Bahn arbeiten. Die eigenen Beamten hätten aber keine Zeit. 2) Die abgefallenen Apfelbaum - Blätter sollen nach Angabe eines Sachverständigen wie Seife auf den Schienen wirken. (?) 3) Die Bäume hemmen die freie Aus- sicht, namentlich bei Kurven. Nur die Eisenbahn - Verwaltungen in Württemberg haben in grösserem Umfange Obstbäume an den Dämmen gepflanzt, so- ar Hochstämme, obwohl ın den meisten Fällen Halbstämme sich mehr empfehlen möchten. In Sachsen sind auch einige Stellen be- pflanzt, aber ziemlich schlecht, da die Sache in Submission gegeben wurde. Die Kirschen an der Böhmischen Bahn geben aber doch einen ganz guten Ertrag. Es empfiehlt sich nun, einmal eine Probe- pflanzung, vielleicht mit einer einzigen Sorte, selber zu machen. Das Beispiel wird besser wirken als alle Reden. Herr BRETTSCHNEIDER erbietet sich, Daten betreffs der Strecken bei Siegersdorf (Berlin- Sommerfeld-Breslau) zu beschaffen, wo schon vor 30 Jahren Obstbäume gepflanzt wurden. Die Bäume blühen überreich, aber es setzt sich so viel Staub und Russ auf die Narben, dass eine Befruchtung wohl nicht eintreten . kann. Allgemein hielt man es für kaum glaub- lich, dass Obstbaumblätter, speziell Apfel- blätter anders auf die Schienen wirken sollten, wie andere Laubblätter, die noch dazu weit mehr darauf fallen. (Herr GAERDT theilte in der folgenden Sitzung mit, dass vor Jahren ein Zug von Potsdam nach Berlin 3 Stunden gebrauchte, weil sehr viele Blätter, besonders Birkenblätter, auf den Schienen lagen.) Durchwachsener Lärchen-Zapfen. Herr KLÄBER übergab einen solchen für das Museum der landw. Hochschule. Der betreffende Baum steht in der Kolonie Neu- Babelsberg und zeigen sich alle Zapfen durchwachsen, d. h. mit einem grünen Laubtriebe an der Spitze. Miscellen. 621 Herr Späth empfiehlt, davon zu veredeln, um zu sehen, ob das konstant bleibt. In den Britzer Baumschulen zeigte sich einmal ein Sämling von Alnus glutinosa mit stark verbänderten Zweigen; die sämmtlichen Veredelungen, die davon gemacht wurden, zeigten es wieder und ist die Form als A. gl. monstrosa von Herrn SpärHh in den Handel gegeben. Hausschwamm. Herr BRETTSCHNEIDER legte ein Stück von einem Hausschwamm vor, das fingerförmig gelappt und fast cylindrisch ist. Er hatte sich in einem Dach an der Hintermauer eines Hauses gebildet. Beerenwein und Beerenobst-Kultur. Hierauf ward Heidelbeer-Gesundheitswein von J. FROMM in Frankfurt a. M. geprobt und beschlossen, dem Fabrikanten zu schrei- ben, der Ausschuss habe den Wein recht wohlschmeckend gefunden und sei der An- sicht, dass er viele Liebhaber finden werde. Alsdann wurde über Beerenweine und Beerenobstkultur im Allgemeinen gesprochen und dabei u. a. die Frage angeregt: Wie viel Ertrag an Beeren giebt ı A@ Jo- hannisbeerpflanzung und wie viel Wein lässt sich daraus kelterın?®) — Wie stellt sich der pekuniäre Erfolg? Die rationellste Behandlung der Johannis- beersträucher dürfte in Werder zu finden sein. Dort schneidet man selbst ganz alte Stämme auf 4—5 Triebe ganz kurz zurück und bestreicht die Stämme jedes Jahr mit Kalk. So erhält man grosse schöne Früchte. Die gewöhnliche Kultur, grosse mächtige Sträucher, giebt keine so guten Erträge, da das Innere der Büsche wenig bringt. Bei Bonn zieht man die Johannisbeeren undStachelbeerenan ganz einfachen Spalieren aus Bohenstangen. Stachelbeeren müssen sehr zeitig gebun- den werden, schon vor der Blüthe oder kurz nachher; denn wenn man Zweige mit halb erwachsenen Beeren aufbindet, so fallen die Beeren, welche naturgemäss nach unten hängen wollen, herunter. Herr KLÄBER schneidet seine Johannisbeeren fast gar nicht, hat Büsche von ı!,,mn Höhe und Durch- messer und doch gute Erträge. In Frank- reich werden auch die einjährigen Triebe der Johannisbeeren im Frühjahr auf '/, ein- gestutzt. In Brandenburg hat ein Besitzer Stachel- beeren ın Pyramidenform. Keine Räucherungen mehr in den Gewächshäusern. Unter den schädlichen Insekten, schreibt -*) Die Antwort siehe in »Garten-Zeitung« 1884, Nr. 48 S. 574. 622 Miscellen. | v.HuLLe in Revue de l’hort.belge, 1884, p. 155, die am häufigsten erscheinen und die man am meisten zu fürchten hat, rechnet man die Blattläuse. Für die krautigen und selbst die holzigen Pflanzen, sobald sie ihren Trieb beginnen, genügt eine schlechte Lüftung oder eine Vernachlässigung derselben während ein oder zwei Tagen, auch ein nur etwas längerer Luftzug von Norden oder Morgen, um in kurzer Zeit Millionen dieser unendlich kleinen Wesen entstehen zu lassen, welche nicht nur bleiben, sondern sich so- fort ohne Unterlass vermehren, wenn man ihrem Treiben kein Ziel setzt. Wie sich nun dieser Blattläuse entledigen? Nun dies ist sehr einfach; man räuchert ein- fach mit Tabak. Dies ist freilich ein gutes Mittel, um die Insekten zu tödten, wenn man dasselbe in richtigem Verhältnisse an- wendet. Da dies jedoch nicht immer der Fall ist, so geschieht es, dass man nicht alle Läuse getödtet hat, denn die dem Tode entronnenen erholen sich und beginnen ihre Verheerungen sofort wieder, oder man hat dieselben nur zu gut erstickt, dadurch .aber auch die Pflanzen mehr oder weniger dem Verderben nahe gebracht. In Bezug auf das freie Land sind die Räucherungen so gut wie unmöglich, dort bleibt also nur das häufige Bespritzen mit kaltem Wasser übrig, dem die Läuse nur wenige Tage widerstehen werden. Was nun die Häuser anbetrifft, so glaubt man ein bequemes, einträgliches, wenig kost- spieliges und deshalb sehr empfehlenswerthes Mittel gefunden zu haben, um sich jede Art Ungezieferr vom Halse zu schaffen. Man nimnıt seine Zuflucht wiederum zum Tabak, nur dass man statt zu räuchern oder mit der mehr oder weniger starken Tabaks- brühe die befallenen T'heile zu bespritzen, ganz einfach diese Flüssigkeit verdampfen lässt. Dies, wir bemerken es besonders, ist nicht einfache Tabaksbrühe, welche man durch kürzeren oder längeren Aufguss erhält, son- dern die Flüssigkeit oder Brühe, welche die grossen Tabaksfabriken ziemlich reichlich erzeugen, dieser Rückstand ist durch die längere Berührung mit dem Nikotin fast reines Nikotin geworden, und da der Fabri- kant, so zu sagen, nicht weiss, was damit anzufangen, so giebt er die Flüssigkeit zu niedrigem Preise ab, wenigstens im nörd- lichen Frankreich (Departement du Nord). Man hat daher auch besonders dort ver- sucht, ob diese Rückstände nicht zum Nutzen der Pflanzenkulturen zu verwerthen wären, und fand schliesslich ihre Anwendung bei den Gewächsen in den Häusern. Die französi- sche Regierung, welche die Verwaltung sämmtlicher Tabaksfabriken hat, ermuthigt den Gebrauch dieser Tabaksbrühe und überlässt dieselbe den Gärtnern, welche mit einem Zeugniss ihrer vorgesetzten Be- hörde versehen sind, zu niedrigem Preise, ebenso hat man Niederlagen, wo diejenigen, welche diesen Rückstand gebrauchen wollen, sich davon verschaffen können. Was nun den Gebrauch anbetrifft, so ge- nügt, um das Ungeziefer aus den Häusern los zu werden, dass man zwei bis drei Be- hälter (r&chauds) mit der Brühe gefüllt, über brennenden Spiritus stellt; die Flüssigkeit fängt nun an zu verdampfen und der Dampf tödtet in einigen Stunden jedes lebende Wesen, während die Pflanzen, selbst die zartesten, in keiner Weise leiden. Wir selbst (v. HurLLe) haben keine Er- fahrung darüber, doch ist uns die Thatsache von mehreren Gärtnern des Nord-Departe- ments bestätigt worden, z. B. von Herrn BOUTMANS, welcher ın den Pflanzenhäusern des botanischen Gartens zu Lille Versuche damit angestellt hat, und von Herrn VAN DEN Hupe, Gärtner zu St. Maurice, welcher nur diese Rückstände in seinen Gewächshäusern anwendet. Man wolle daher bei Herren sich näher darnach erkundigen. Wir geben diese Thatsache unsern Lesern zur näheren Prüfung. Die Sache ist so wichtig, dass ein Versuch mit dem Aufguss des Tabaks, komme er nun aus einer Fa- brik oder werde er vom Gärtner selbst er- zeugt, nach beschriebener Weise, wohl an- gebracht ist, denn jeder kennt wohl die Annehmlichkeit, ein Haus auszuräuchern und die Gefahr, des Guten zu viel zu thun, oder auch die Enttäuschung zu wenig ge- than zu haben und die Arbeit noch einmal anfangen zu müssen. CARL MATHIEU. Iberis sempervirens flore pleno. Die gefüllte weisse ausdauernde Iberis ist wie das gefüllte weisse Acroclinium eine Neuheit von grosser Bedeutung, da sie nicht allein eine der reizendsten Zierden für Ein- fassungen, Blumenbeete, Rabatten, partien u. dgl. bildet, sondern auch einen grossen Werth für die Blumenbinderei hat. Zu letzterem Zwecke dient ja auch die einfache Iberis sempervirens, doch nimmt man sie weniger für sehr feine Arbeiten, der vielen gelben Staubfäden wegen, die aus jeder der einzelnen Blüthen hervorstehen und das Weiss der Dolde beeinträchtigen; bei der gefüllten Iberis sind keine Staub- fäden sichtbar, die einzelnen reinweissen Blüthen sind hübsch gefüllt und stehen dicht. in einer länglichen Traube zusammen. Die ganze Pflanze bildet einen niedrigen, schön gewölbten, ganz kompakten Busch und eignet sich sehr gut zur Topfkultur, ent wickelt sich jedoch am kräftigsien, wenn im Garten angepflanzt. diesen. Fels- Ich erlaube mir 84. 25. December.) noch ganz besonders darauf aufmerk- sam zu machen, dass der reiche Blüthenflor vom April bis Juni zu einer Zeit erscheint, in der gute weisse Blumen sehr rar sind. Entspitzt man die Zweige, so erscheinen die Blumen gewöhnlich noch einmal im Herbst. Samen giebt die gefüllte Iberis nicht, ich gebe sie daher in alten Exemplaren und in jungen, kräftigen Stecklingspflanzen, die in T’öpfen gezogen und gut bewurzelt sind, vom näch- sten April an ab. I. C. Schmipr-Erfurt. Magnolia macrophylla Mch. # Obgleich Altenburg i./S. A. lange als Gärtnerstadt bekannt und die Gartenlieb- - _ haberei in diesem Orte eine ziemlich ver- breitete ist, findet man doch nur sehr wenige ; seltene Bäume von hervorragender Grösse - und Alter in den dortigen Gärten. Unter diesen wenigen bemerkenswerthen Bäumen | ist eine Magnolia macrophylla des Hervor- hebens am würdigsten. Sie befindet sich in einem kleinen, sehr geschützt liegenden Garten der inneren Stadt und soll nach Meinung des Besitzers etwa ım Jahre 1845 gepflanzt worden sein; genau lässt sich das Jahr der Pflanzung nicht mehr feststellen, da der damalıge Besitzer des Grundstücks nicht mehr lebt. Die Höhe des Baumes beträgt trotz des ziemlich hohen Alters nur etwa 7,5 2, während der Stamm 50 cz über dem Boden einen Umfang von 42cm auf- weist. Sie blüht alljährlich sehr reichlich und wird von Kennern während der Blüthe- zeit viel bewundert. Leider haben sich die Besitzer nie dazu entschliessen können, den Baum im Winter unbedeckt zu lassen, so dass man über die Widerstandsfähigkeitdieses Baumes gegen starke Fröste in hiesiger Gegend keine Beweise beibringen kann. Erwähnte Magnolia wird jeden Herbst mit einer Strohhülle umgeben und zwar wird jeder Ast für sich bis zur Spitze damit ein- gebunden, was selbstverständlich eine grosse Arbeit verursacht. M—:. Zweckmässige Ueberwinterung der im Herbst aus dem freien Grunde in Töpfe gepflanzten Rhodo- dendron mit Knospen. Die meisten der in den deutschen Handels- gärtnereien zum Treiben verwendeten oder später ungetrieben blühend verkauften Rho- dodendron werden im Herbst zuvor der Billigkeit halber aus Holland bezogen. Dort sind sie aus dem freien Lande genommen und werden hier in Töpfe gepflanzt und unter der Stellage eines Kalthauses über- wintert. An diesem Standort leiden die ihrer meisten Saugwurzeln beraubten Pflanzen fast älle mehr oder weniger. Die Topfballen werden entweder durch BB 4 * Ihscellen. ie 623 Tropfwasser zu nass oder in Folge der Lüftung und Heizwärme zu trocken. Ein- zelne verlieren ihre Blätter und Knospen durch Stocken und Faulen; bei anderen werden die Blätter welk und schlaf. Man bringt dıe Pflanzen zwar meistens noch zur Blüthe, allen nach dem Abblühen gehen sie entweder gänzlich ein, oder verlieren die meisten Blätter und werden dadurch so. werthlos, dass man sie lieber fortwirft und neue Knospenflanzen kauft, als an ihnen jahrelang herumkurirt. Alle diese Uebelstände vermeidet man nach meiner mehrjährigen Erfahrung durch Ueber- winterung der frisch eingepflanzten Rhodo- dendron in einen tiefen Kasten. Derselbe wird bei gelinder Witterung schwach ge- lüftet und bei eintretender Kälte mit Laub oder langem Pferdedünger gegen das Ein- frieren geschützt. Dort halten sich die Pflanzen ausgezeichnet, ihre Erdballen bleiben gleichmässig feucht und die Wurzeln, Blätter und Knospen gesund, so dass nur ausnahmsweise ein Be- giessen oder Ausputzen erforderlich ist. Man nimmt die Pflanzen im Frühjahr ebenso gesund und schön aus dem Kasten heraus,, wie man sie in denselben hineingestellt hat.. Sie treiben sich vom Monat März ab (früher: ist es nicht rathsam) leichter, entwickeln schönere und vollkommenere Blumen als die im Gewächshause überwinterten Pflanzen, lassen sich dementsprechend besser ver- werthen und bleiben auch, wenn sie nıcht zu schnell getrieben sind, nach dem Abblühen. lebensfähig. . R. BRANDT. Die Ueberwinterung der Granaten und ihre Kultur. Durch mehrjähriges Erproben habe ich gefunden, dass sich die Granatenbäume in einem kalten Kasten besser überwintern, als in einem Kalthause, weil der Ballen, ohne gegossen zu werden, gleichmässig feucht bleibt und die verfrühte Anregung zum Aus- treiben vermieden wird. Meine Behandlung ist folgende: Im Herbst, wenn die Bäume das Laub geworfen haben, entferne ich die Kübel von den Ballen und schlage die Bäume in fast liegender Lage in den Ueberwinterungskasten ein, wo ich Zvonymus japonica, Viburnum Laurus Tinus und V. macrocephalum überwintere. Im zeitigen Frühjahr, ehe sich der Trieb- regt, werden diese Bäume in eine recht nahrhafte, kräftige Erde verpflanzt, und nur, wenn dies unbedingt nothwendig ist, ihnen grössere Gefässe gegeben. Nachdem die Krone gelichtet und das überflüssige Holz entfernt ist, werden sie an einen gegen die rauhen Winde geschützten Platz gestellt. Hier werden sie langsam und kräftig austreiben. Im Monat Mai erhalten sie ihren Standort 624 Miscellen. — Literatur. in möglichst freier sonniger Lage. Der Kübel darf nicht eingegraben werden, denn es ist eine Nothwendigkeit, dass die Sonne den Ballen erwärme, nur dann kann man auf dankbares Blühen rechnen. Um möglichst viele Früchte zu erzielen, findet das “Pinciren des Kernobstes immer mehr und mehr Anwendung, und wenn ich dieses Verfahren auch bei der Kultur der Granaten empfehle, so geschieht es nicht, um Granatäpfel, sondern um möglichst viel Blumen zu erzielen. Ich kultivire Punica Granatum Legrellei, Blume gross, dicht gefüllt, roth mit weissem Rande; Comte Ludovico de Taverne, Blume gross, dichtgefüllt, scharlachroth; letztere ist von der vorhergehenden Sorte bei Herren FROEBEL & Co., Neumünster-Zürich, gefallen und von diesen vermehrt; beides sind zwei sehr empfehlenswerthe Sorten. Ausserdem möchte -ich die Aufmerksamkeit noch auf 2 andere Sorten lenken: ?. G. plenissima und grandiflora alba plena, wovon die Herren FROEBEL ebenfalls eine reichliche Vermehrung in hübsch gezogenen Kronenbäumchen in kleinen Kübeln abgebbar haben. Se Man sagt nun ım Allgemeinen: Das Alte und Ehrwürdige soll der Mensch in Ehren halten! Sehr richtig! Aber bezüglich der alten Granatbäume, wie man sie mitunter in den Gärten findet, thäte es wirklich Noth, dass siereiner jüngeren Generation Platz machten. R. BRANDT. Begonia hybr. „Obergärtner Eggebrecht“. Diese Begonie wurde am 6. Nov. 1884 im Ausschusse des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues vorgezeigt. Sie ist vor einigen Jahren vom Obergärtner EGGEBRECHT, «Berlin, gezogen und seitens der Gesellschaft der Gartenfreunde nach ıhm benannt worden. Es ist eine Kreuzung von Begonia rex mit einem Bastard, dessen Name unbekannt, und eignet sich sowohl als Blatt- wie als Blüthen- pflanze; für den Markt aber ist sie nicht so zu empfehlen, da ihre grünen, weissgefleckten Blätter zu gross werden. Die männlichen Blüthen stehen in Dolden und sind schön weisslich-rosa, ziemlich gross, die weiblichen finden sich höher hinauf. Bastarde von Begonla rex und discolor. Diese Bastardewerden wegenihres höheren, schlankeren Wuchses vom Publikum lieber gekauft als die alten niedrigen Begonia rex- Varietäten; ihre Blätter sind biegsamer und lassen sich die Pflanzen desshalb besser ein- wickeln; die Blüthen sind leuchtender rosa, eine Fol; ge der Eunwirkung von 2. discolor. Ein sehr schädliches Insekt 3 Lantana, Bouvas dia, Verbena etc. ist eine eine weisse Schildlaus (Aleurodes sp. nach ‚nicht; ‚stadt ist wirth geschrieben, aber auch der Gärtner der Bestimmung des Herm Dr. ‚KaRsch). Herr Obergärtner EGGEBRECHT, Berlin, erhielt vor einigen Jahren einen Steckling und wurde ‘dadurch das Insekt bei ihm eingeführt. ‚Es findet sich besonders im Warmhause aut ‚den verschiedenartigsten Pflanzen, auch im kalten Hause, vermehrt sıch ım letzteren aber in diesem letzten warmen Sommer hat es selbst im Freien ausgehalten. Durch Räuchern kann man dasselbe nicht ver- treiben, nur durch Seifenwasser. Im Herbst ‚erscheinen die geflügelten Exemplare, die 'wegen der 2 zarten, kleinen weissen Flügel sehr leicht auffallen. Literatur. Prof. Dr. Paul Wagner, Einige prak- tisch wichtige Düngungsfragen unter Berücksichtigung neuer Forschungsergeb- nisse. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Darmstadt C. F. Wintersche Buchdruckerei. 1874. 8° 92 S. Diese kleine Schrift des bekannten Vor- stehers der landw. Versuchsstation Darm- zwar zunächst für den Land- kann viel daraus lernen. Denn es ist ge- wissermassen eine kurze Düngerlehre. Ein jeder Bauer, so zu sagen, weiss heut zu Tage, was die wirksamen Bestandtheile in den verschiedenen künstlichen Düngemitteln sınd, bei manchem Gärtner möchte man darnach leider vergebens fragen. muss man zugeben, dass der Gärtner bei seinen vielfachen Kleinkulturen nicht so einfaches Arbeiten mit Düngemitteln hat, wie der Landwirth; aber Thatsache ist doch, dass sich der Wuchs der Pflanzen und die Erträge, selbst wenn Stalldünger gegeben war, durch Zugabe von künstlichen Düngern meist noch steigern lassen. Personalnachrichten. Die Kaiserliche, Königliche und Prinzliche. Hoflieferantin Frau Lovise Bock, Blumen- händlerin in Berlin, ist auch vom König von Griechenland zur Hoflieferantin ernannt worden; auch ist ihr vom italienischen Ver- ein für Kunst und Wissenschaft, der unter dem Protektorat des Prinzen AMADEUS steht, die goldene Verdienstmedaille mit der Krone verliehen worden. Zur Nachricht. Das Inhaltsverzeichniss wird als No. 53 am 31. Dec. d. J. versandt werden. Da neue Adressen gedruckt werden müssen, so ersuchen wir die geehrten di- rekten Abonnenten, sowie die Mitglieder des Ver- elins z. Bef. des Gartenbaues und der Gesell- schaft der Gartenfreunde um gef. umgehende Mittheilung etwaiger Wohnungs- oder Personal-Ver- änderungen an die Verlagshandlung von PAUL PAREY, Berlin SW., Wilhelmstrasse 32. ——— Allerdings N ae a ag Si hue nee ee et hei Zu da R ; | ENT u Ve f 1884. 25. December.) Anzergen. | F1 Farne und Lycopodium E für Jardinieren, empfehle ich in kräftigen _ fehlerfreien Pflanzen, per I0oO zu 15 bis |20 . M die Stadtgärtnerei in Burgstädt - 20.A in 6—10 Sorten, per Postkolli. |bei Chemnitz i. S. Blühende einfache Primel, starke Pflanzen, empfiehlt per 100 18 bis THEODOR EMMEL, Nürnberg. | MHerm. Weigert. Baume und Waldpflanzen. 3000 St. Süsskirschbäume, edelste Sorte (Strassenbäume). 118 000 St. Rotherlen- pflanzen, 1—1'l, 2 hoch, 80 000 St. Weisserlenpflanzen, 1—1'/, »z hoch, von extra schöner Beschaffenheit, hat zu ganz billigen Preisen abzugeben CARL SCHOLZ, Baumschulenbesitzer in Krotzel, Kr. Schweidnitz in Schlesien. Rosa canına-Sämlinssdörner, nur noch in der Länge von ca. I »z, 1000 St. 75 M. "WE Niedrig veredelte Treibrosen "SE 100 St. 25 #4, in den besten und gangbarsten Sorten, empfiehlt 5 i H. Eck, Blasewitz -Dresden. Ammobium grandiil., langst., rein weiss, extra, per Kilo 3.#. Statice incana, per I. Qualität 1,50 .#, II. Qualität 1ı.%. Xeranthemum grandifl., hochr., per 10000 St. 9 A, empfiehlt per Kassa oder Nachnahme C. A. BLAU, Münchenbernsdorf. Verlag von PAUL PAREY in BERLIN SW., 32 Wilhelmstrasse. Die Gehölazusks. Die Gewächshäuser und Mistee Von J. Hartwig, J. Hartwig, Grossh. Hofgärtner in Weimar. Grossh. Hofgärtner in Weimar. <= Mit 50 Holzschnitten. —> e<- Mit 52 Holzschnitten. —> Preis gebunden 2 Mk. 50 Pf. Preis geb. 2 Mk. 50 Pf. Der praktische Planzeichner für Gärtner. Anleitung zum Selbstunterricht und Hülfsbuch für Lehranstalten. Herausgegeben von A. Wagner, Garten-Inspector zu Stuttgart. Zweite, neu bearbeitete Auflage. ı2 lithogr. Tafeln nebst Text. Preis 5 M. Gegen frankirte Einsendung des Betrages erfolgt die Zusendung franko. Anzeı sen. Der Kae Io hr Obstbaumschulen von Georg W. Gaedertz in Feuerbach-Stuttgart steht auf Verlangen gratis und franko zu Diensten. AAALLLALLLAL LAD AL ALL ALLA AL AA AA AL m Saat-Etablissement 45 @,,) fir Gesammteartenban, Landwirthschaft u, Forst, Ia. Referenzen. Kataloge franko. Joseph Klar, Berlin C., Linien-Strasse No. 199. Jungs Palmen I Tune | | "und Blattpflanzen i in kräft. 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Gute Zeugnisse stehen zu Diensten. Gefl. Offerten erbittet R. Ammann, bei : Herrn J. Meier, Richtersweil, Kanton Zürich, Schweiz. Ein Gärtnergehilfe, 20 Jahre alt, erfahren in au Topfpflanzenkultur, sucht zum ı. Januar dauernde Stellung. Gefl. Offerten erb. an Gust. Kirsche, Dresden-Blasewitz, Residenzstr. IO. Ein @ehilfe, 2ı Jahr alt, der sich keiner Arbeit S scheut, sucht sofort oder auch später dauernde “ Stellung, am liebsten in einer grösseren Handels- gärtnerei. Gefl. Offerten unter 3. T. 35 postlagernd Lahr in Baden erbeten. r un [4 i i Stellen - Angebote. ; 1% Suchen einen ersten Gehilfen für Obst- baumschulen, derselbe muss perfekt im Veredeln ‘ und Formiren sein; ebenso einen @ehilfen für Kkosen- und Beerenobstschulen. welche sich mit besten Empfehlungen renommirter Baumschulen ausweisen können, militairfrei sind und dauernde Stellung haben wollen, mögen sich mit An- gabe ihres Alters, gegenwärtiger Verhältnisse etc. wenden an B% Klenert & Geiger, I I. steierm. Rosen- und Baumschulen, iv Graz (Steiermark). Ein junger Gehilfe, welcher Fertigkeit im Ver- ı edeln besitzt, findet sofort Stellung bei A. Weniger & Streubel, | Baumschulenbesitzer in Hassitz bei Glatz. Solche, | Verlag von Paul Parey, Berlin SW., 32 Wilhelmstr. ANNONCEN ; werden mit 35 Pf. pro Petitspaltzeile oder deren Raum berechnet. Annahmein allen Annoncen-Bureaus und in der Verlagshandlung. Sach-Register und Autoren-Register für den Jahrgang 1884. Gesucht für einen der schönsten Theile des Auslandes ein tüchtiger, nicht zu junger, unverheiratheter und wo- möglich militairfreier Gärtner, der nachweislich gründliche Erfahrung in Blumensamenkulturen hat und im Stande ist, diese selbstständig zu leiten. Man sieht da- rauf, diese Stelle, welche fast ganz unabhängig ist, dauernd durch eine vorzugsweise praktische, aber intelligente Kraft zu besetzen. Nur solche, die obigen Anforderungen zu ent- sprechen vermögen, wollen sich unter Abschrift von Zeugnissen und Angabe genauer Mittheilung über bis- herige Stellung und Ausweis über Leistungsfähigkeit unter A. Z. Nr.7, poste restante Marseille melden. Gesucht! Ein junger Gärtnergehilfe findet angenehme Stellung im Kaukasus. Derselbe soll ausser in Topf- pflanzen im Veredeln tüchtig sein. Gehalt 12 Rubel monatlich bei freier Station. Reisegeld wird nach zweijähriger Konditionszeit mit 50 Rubel vergütet. Briefe an Kund & Ko., abzug. Sr. Durchlaucht Fürst N. D. Schaftschawatza in Tiflis, Kaukasus. Ich suche zu Anfang Januar 1835 einen nicht zu jungen, durchaus tüchtigen @ehilfen für Topf- pflanzenkultur oder Baumschule. Die Stellung ist dauernd, aber tadellose Zeugnisse werden gewünscht. C. F. E. Degenhardt, Kunst- und Handelsg. Marienhöhe b. Hadersleben. Ein junger, kräftiger Baumschulgehilfe zum 1. Jan. 1885 gesucht. C. H. Sondern, Baumschule und Samenhdlg. in Urdenbach bei Düsseldorf. Anzeigen. Verlag von PAUL PAREY in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Garten-Ta=ator. ‚, Anleitung zur Ermittelung der Produktionskosten und des Ertrages, sowie zur Rentabilitäts-Berechnung und Werth- Abschätzung von Gärtnereien. Von H. Gaerdt, Kgl. Gartendirektor und vereidigter gerichtlicher Taxator in Berlin. In Gross- Rz Preis 7 MR. Der Verfasser hat, abgesehen von seinem eigenen, praktischen grossen Wirkungskreise eine langjährige Uebung hinter sich als gerichtlicher Sach- verständiger in gärtnerischen Abschätzungssachen, verfügte daher über ein ausgedehntes Material als Grundlage für eine Arbeit wie die vorliegende und glaubte den wiederholt geäusserten, desfallsigen Wünschen zahlreicher Kollegen endlich entsprechen zu müssen. Dieses Buch ist nun die Frucht seiner jahrelangen Erfahrungen und stellt sich dar als ein Versuch, für die Taxirung von gärtnerischen Produkten und Ländereien zu bestimmteren und allgemein gültigeren Normen zu gelangen. Das Buch ist sowohl dazu bestimmt, über Produktionskosten, Werth, Rentabilität etc. der einzelnen Zweige \ der eigenen Gärtnerei Klarheit zu verschaffen, wie es bei Kauf, Pachtung, Verkauf und Taxirung von Gärtnereien im freihändigen oder gericht- lichen Verkehr als Anleitung dienen soll. — j Zugleich ist es gewissermassen ein gärtnerisches Rechenbuch, N welches seine Dienste leisten wird bei Aufstellung von Beeren pin und Fruchtfolge, bei Ermittelung des Bedarfs an Samen oder Pflanzen pro h. Hektar der Anbaufläche, bei Inventur und Bilanz, bei Baumschulkosten, Zinsenfragen etc. etc., und der Garten-Taxator ist deshalb die un- ent Bruliche Ergänzung jedes technischen Gartenbuches. 4 EN. : — | 2 Zu beziehen durch "jede Buchhandlung. Bi re ä © or DE na Ze A a Zi $ a a ee pe ET F a en De IE Sach - Register. (Die. Ziffern bezeichnen die Seitenzahlen.) Abies Douglasii Lindley 354. Abies nobilis glauca, zapfentragend 550. Abies Nordmanniana Steven 555, 562. Abnormitäten an Fichte und Eiche 282. Abraupen der Obstbäume 143. ‚Acarus telarius 46. Acer californicum Torrey et Gray 556. Acer dasycarpum Ehrhart 557. Acer saccharinum Wangenheim 557. Acroclinium roseum fl. albo pleno 539, 548. Acrostichum magnum Baker 136. Adelaide, botanischer Garten 545. Adiantum cuneatum deflex. T. - Moore 537. Adiantum cuneatum strictum 137. Adiantum rhodophyllum 535. - Adiantum Weigandii T. Moore 136. Aechmea Barleei Baker 138. - Aechmea Lalindei Lind. et Rodigas 138. ' Aechmea Maria Reginae 456. Aechmea nudicaulis Griseb, var. d distans Wittm. 377. Aechmea spectabilis 456. Aepfel auf Birnen veredelt 478. Aepfel, Candiren derselben 540. Aepfel, oberschlesische 311. Aeranthus Curnowianus Rchb. f. 163. Adrides japonicum Linden et Rchb. fil. 613. Arides lepidum Rchb. f. 190. Agave Aliberti 137. Agave Candelabrum Todaro 427. Agrotis segetum 502. Ahorn, kalifornischer 556, Ahorn, weisser 557. Ajuga reptans atrosanguinea 444. Ajuga reptans var. cuprea 332, 444. Aleppokiefer, Zapfenanhäufung 565. Aleurodes sp. 624. Ali Buchari (Pflaume) 540. Allium giganteum Regel 136. Allium Macleanü J. D. Hooker 137. Allium neapolitanum 588. Allium oviflorum Regel 137. Amaryllis »Countess of Roseberry« 355- Amaryllis »Mars« 354. Amaryllis procera Duchartre 267. Amerikanische Reben 72. Amorphophallus Rivieri 82, 413. Amtliche Bekanntmachungen 23, 117, 143, 145, 167. Angraecum cryptodon Rchb f. 163. Angraecum modestum |. D. Hooker 162. AnguloaRuckeri retusaRchb. f. 191. Anthomyia brassicae 216. Anthurium Chantrieri 456. Anthurium crassifolium N. E.Brown 201. Anthurium elegans Engler 201. Anthurium Ferrierense 490. Anthurium Rothschildianum 489. Apfel: Belle de Pontoise 361. Apfel: Borsdorfer, falscher 620. Apfel: Etienne Pioux 142. Apfel: Hass 143. Apfel: Jungfernapfel, 620. Apfel: Saborot 142. Apfel, Dr. Schmidtmann’s Früh- 509. Apfelsorte, amerikanische, Zwischenveredlung 143. Apfelernte in Pennsylvanien 503. Aphis lanigera var. piri 487. Aprikosen-Doppelveredlung 22. Araceenformen im Ornament 268. Aralia Gemma Linden 213. Araucaria excelsa 357. Arauja albens 203. Arauja undulata Vis. 263. Arbutus unedo 516. Armeria cephalotes Willd. 293, 435. Armeria formosa hort. 435. Armeria globosa Link 435. Armeria latifolia Willd. 435. Aufbewahrung des Obstes 514. zur Aufbinden verworrener Pflanzen 87. Aufbinden von Rosen IIs. Augenveredlung auf den Wurzel- hals der Rosa canina 405. Ausfuhr von Gartenbauprodukten Ausstellungen, zu unseren 207. Ausstellungen, siehe Gartenbau- Ausstellungen. Attems’sche Samen-Kultur-Station 166. Azaleen-Treiberei 598. Balsamtanne 576. Bastarde von Begonia rex und dis- color 624. Becker's Brumata-Leim 257, 534. Beerenobst-Kultur 621. Beerenweine 621. Begonia Comtesse Louise Erdödy 549, 587. Begonia hybrida gigantea 521. Begonia hybrida »Obergärtner Eggebrecht« 624. Begonia Lubbersi Morr. 225. Begonia manicata Vis. 612. Begonia olbia ©. de Kerchoyve 89, 214. Begonia rex- und discolor-Bastarde 624. Begonia semperflorens gigantea carminea 548. Begonia semperflorens gigantea rosea 548. Begonia socotrana Hook. fil. 261. von Behr’s Garten in Schmoldow 390. A Bellis aus Portici 263. Belvedere in Wien, Flora austriaca 351. Bentham, George 517. Bepflanzung der Eisenbahn-Dämme mit Obstbäumen 620. Bericht über erhaltene Samen 527. Berichte über Versuchspflanzen 527, 548, 574, 587, 620. Berliner Gärtnerbörse 119, 132. 33 626 Sach- Register. " Berlin, erste Sommerobst- Ausstel- lung 1884 215, 263, 299, 312, 322, 335, 346, 358, 370, 386, 393. Betula atropurpurea 107. Betula lenta Linne 557. Beutel zum Schutz der Trauben gegen Insekten 372. Billbergia amoena Lindl. 294. Bindekunst 397, 595. Binderei 595. Birke, hainbuchenblätterige 557. Birkenholz zu Zaunpfählen 502. Birnen-Blutlaus 487. Bitternuss-Hickory 557. Blätter, Ernährungsthätigkeit der- selben 502. Blasenfüsse 240. Blattlaus 515. Blautanne 72. Bleich-Sellerie 96. Blühende Pflanzen in Kew 44. Blumenarrangements 7, II4, 128, 159. nich) »Non plus ultra« 575. Blumenläden in Berlin, Rundschau 584. Blumensamen-Neuheiten 33, 45. Blumentreiberei in Paris 614. Blume’scher Raupenleim 257. Blutlaus an iungen Apfelzweigen 431. ee . ütterung 119. Bohne, gelbe Schlacht-, Schneide- 575. Bohne, Stangen-Flageolet 575. Bois de Vincennes bei Paris 363, 38T. Borassineen, Kultur derselben 356. Botanischer Garten in Kiel 107. Botanisches Institut in Lüttich Io. Browallia Jamesonii Benth. 325. Brumataleim 534. Schwert-, Cacteenkunde, Handbuch 576. Cacteen-Ueberwinterung 144. Cadia Ellisiana J. D. Hooker 215. Caladien von C. L. Klissing Sohn 491. Calamus Lindeni Rodigas 202. Calanthe anchorifera Rchb. fil. 139. Calanthe Ceciliae Rchb. fil. 138. Calanthe Foerstermanni Rchb. fi. 139. Calanthe lintiginosa Rchb. f}il. Calendula compacta nana fl. maritima 575. Calodendron capense Thnbg. 40, Camellia Donckelaari 330. Camellia odorata 132, 144. Campagna, römische- 532, Campanula thyrsoidea L. 474. Campanula turbinata 22, Candiren der Aepfel 540, Canna iridiflora 227. Capblume 132, Caraguata Fürstenbergiana Kirchh. et Wittm. 138. Caraguata sanguinea E. Andr& 138. ealeria californica 468, 609. Carpocapsa amplana Hbn. 620, Carya alba Nuttall 555. Cary a amara Michaux 557. 138. pl. Carya porcina Nuttall 557. Castanea vesca L. 30. Cattleya Brymeriana Rchb, f. 154. Cattleya Eldorado ornata Rchb. f£. 154. Cattleya nobilior Rchb. f. 154. Cattleya Schröderiana Rchb. f. 190. Cattleya Skinneri 391. Cattleya triophthalma Rchb. f. 154. Cattleyen-Kultur 193. Ceanothus velutinus 569. Cephalotaxus drupacea S. et Z. 349. Cephalotaxus Fortunei Hook. 350. Cephalotaxus pedunculata var. sphaeralis Masters 349. Cerbera Thevetia L. 588. Cereus giganteus 58, Io6. Cestrum Hartwegi var. pubescens N. E. Brown 202. Chamelum luteum Philippi 137. Champignon-Treiberei 186. Chausseen, Obstsorten für I3I. Chemin, gelber Bleich-Sellerie 96. Choisya ternata H. B. K. 453. Christblume 75.) Chrysanthemum, neue, 605. Cissus remaalo m (Forsk.) Vahl. 212. Citrus- vulgaris Bsp var. culata 123, Clavaria coralloides L. vel. Merisma eoralloides Spr. 551. Clematis, Absterben einzelner Ran- ken 12. Clematis von C.'Platz & Sohn 170. Clerodendron maerosiphon ]J. D. Hooker 202. Clivia, Aussaat derselben, 610. Cochliostema Jacobianum Koch 22. Coelogyne chloroptera Rchb. f. 163. Coelogyne salmonicolor Rchb. f. 163. Coelogyne sparsa Rchb. f. 163. Coleus-Sorten, einige der besten 549. Coleus Berceau de Venus 587. Coleus-Neuheiten 335. Coleus »Prof. Wittmack« 607. Congo-Gesellschaft 396. Coniferen, Namensbezeichnung der- selben 185. Coniferenernte I884 510. Coniferenhecken, Beschneiden der- selben 444. Corylus Colurna L. 620. Cranberry 473, 539. Crataegus Oxyacantha semperflorens Bruant 214. Crinum zeylanicum reductum 137. Croton caudatus tortilis Charles Moore 164. Croton Marquis!de Aigle 456. Cryptomeria elegans 280. Cryptomeria japonica Don. elegans Veitch 542. Cucurbita melanosperma Al. Br. 337. Cupressus Lawsoniana Murray 556. Cyclamen eurapaeum 278. Cydonia japonica 118. Cypripedium Curtisii Rchb, f. 190. Cypripedium grande Rchb. f. 408, Cypripedium Schroederae Rchb. £. 190. eorni- var, Eypripedium tousum Rchb, f, 190. Cyrtochila appendiculata 153. | Daedalacanthus nervosus Anders 398. Daphne Mezereum 118. Darlingtonia californica 181. Dasylirion longifolium Zucc. 66. Dasylirion longifolium blühend 516. Davallia angustiloba N. E. Brown 202. Dendrobium antilope Rchb. f. 164. Dendrobium eariniferum Jateritium Rchb. f. 189. Dendrobium Farmeri Paxt. 209. Dendrobium Harveyanum Rchb. f, 164. Dendrobium infundibulum Lindl. ornatissimum Rchb, f. 164. Dendrobium Johannis semifuscum Rchb. f. 164. Dendrobium polyearpum Rchb. f£. 180. Dendrobium Wardianum Warner 505 ’ Deutschland im Sonnenschein 479. n Dieffenbachin Jenmanii Hort. Veitch. 557- Dieffenbachia magnihca Lind. Rodigas 201, Dioon spinulosum Dyer 202. Doppelkordens 33. Doppelveredlung 22. Dothiora sphaeroides 60. Douglas-Tanne 554. Dreilinden 100, Eberswalde, Gartenbauverein 34. Echeveria metallica, var. decora Rodigas 214. Echinocereus caespitosa Engelm. 15. Edeltanne, interessante Formen 431. Edelweiss 340. Ehrenhumpen für LucienLinden 296. Ein- und Ausfuhr gärtnerischer ArtikelvonRussland nachDeutsch- ‚land 1882 230. Entfernen abgestorbener von Feldern 34. Epheublättrige Senecio-Arten 232. Epidendrum Endresiü Rchb. f. 190. Epidendrum innocentrum Rchb. f. 190. Epiphyllum-Kultur 468. Eranthemum borneense J. D. Hook. 202. Erbse, Landreths frühe 575. Erdbeere »Le roı Henri« 405. 574. Erdbeere »The Captain« 192. Erdbeeren in Moos kultivixt 131. Erdmieten zur einen 520. Eria Elwesii Rchb. f. 189. Erica Maweana 480. Ernährungsthätigkeit der Blätter son. Ersatz für Gartenschläuche a Espe 13. Etendard de Jeanne Arc 11 5. Etikettiren der Pflanzen 311. Eucalyptus in Italien 566. Bäume = ga EN, j ohne amazonica 405. " Eucharis-Blumen 456. Eucharis Sanderi. Baker 137. _ Euphorbia canariensis L. 135. - Eutin, aus 527. Exacum affıne Balfour ııı. 202. Excursion, eine selten frühe 154. - Excursionen 180. Export von. Früchten er Evonymus Koopmanni W 214. 07 Bi: si N . Lauche Fagus sylvatica atropurpurea pen- dula 415. Festsitzung 51. Festungswerke, Anlagen von Stadt- gärten darauf 149. Fichte, abnorme 32. - Fillers Trocken-Apparat 43. Fischbach 506. Fliedertreiberei in Paris 614. Fliege, schwarze 46 240 Flora austriaca beim Schloss Bel- vedere in Wien 351. Fränkischer Gartenbauverein 35. Frankfurt a. M., Gartenbau -Aus- | stellung 492. _ Frankreichs Obstbau 510 Frauenhaar, rothblättriges 535. Fraxinus Mariesii J. D. Hook. 202. - Fraxinus pennsylyanica Marsh. fol. _ argenteo marg. Späth 546. _ Fraxinus pubescens Lamarck 557. - Friedenspappel in Jena 432. _ Fritillaria macrophylla Don. 415. - Frostspanner 514. Früchte, präservirte 107. - Frühjahrsausstellungen in Wien 210. Fuchsien, drei neue 71. i - Fuchsien: Heinrich und Lina Feldt- mann 550. : Gärtnerbörse in Berlin 94, 119, ‘ 1320297, - Gärtnerbörse in Hamburg 143, 490. - Gärtner-Hilfs- Krankenkasse 374. - Gärtner-Lehr-Anstalten, staatliche 586, 609. Galeandra Harveyana Rchb. f. 201. _ Gartenbau-Ausstellungen 12, 23, 35, 48, 60, 84, 108, 132, 143, 156, 2166, 180, 192, 203, 215, 227, 252, 263, 274, 288, 299, 312, 322, 335, 336, 346, 358, 370, 382, 386, 393, 406, 417, 428, 432, 444, 448, 456, 464, 480, 492, 516. Gartenbauverhältnisse in Russland 499. - Gartenschläuche, Ersatz derselben 546. Gazania stenophylla 588. - Gazaniopsis stenophylla 618. Gehölzbaumschulen, französische 470. Gehölzsamen-Sammler in Parkan- lagen 550. Geisenheim, Lehranstait für Obst- i und Weinbau 82, 406. _ Geisenheim, Bericht über das Etats- jahr 1883/84 549. ic hf AN An Sach- Register. Gemüseeinfuhr in Süddeutschland 341. Gemüse-Kulturen um St. Be Bure 362. Genthiner Rosen-Züchtereien 443. Gerrardanthus tomentosus J. D Hooker 214. Gewächsnachbildungen aus Blech Giardino Garibaldi in Palermo 234. Glockenblume, straussartige 474. Glyptosperma Palmeri S. Watson 137. Goldbandlilie 6. Goldlärche, Kämpfers 577. Granaten, Ueberwinterung 623. Guevina Avellana Molina 553. Gunnera chilensis 564 Gunn:ra manicata. 564, 576, 588. Gunnera scabra 564, 576, 588. Guzmannia Devansayana Morr. 138. Haarlem, Ausstellung blühender Zwiebelgewächse 610. Haideerde, Grünwerden derselben 552. Haplocarpha Leichtliui N. E. Brown 202. Haselnuss, türkische 620. Hasenfrass 71. Hausirhandel mit Obstbäumen 61. Hausschwamm 621, Hauptpreise bei der Winteraus- stellung 1884 49. Heckenscheere 229. Hedychium peregrnum N. E. Brown 201. Hedysarum multijugum Maxim. 215. Helichrysum angustifolium 575. Helichrysum orientale Gaert. 132. Helichrysum vestitum Less 132. Helleborus niger 576. Helleborus niger var. altifolius Hayne 75. Herrenhausen, Obstbaumplantage 143. Hickory, glattblätterige 557. Hickory, weisse 555. Hilfskrankenkasse für Gärtner 374. Hill’s Elenshorn-Farn 199. Himalaya-Primeln 451. Holland, Gartenbau-Ausstellungen : 130. Holländische Gartenzeitungen 46 Holzarten, ausländische, Anbauver- suche mit denselben 554. Holzkonservirung 240. Hooibrenckia formosa Hort. 340. Hooker, Sir Joseph Dalton 519. Hoya linearis var.. sikkimensis ]J. D. Hooker 202. Huth & Richter’scher Raupenleim 237. EI ellen Behruchan künstliche 26. EE ainthen in Gläsern 104. Hyazinthen-Neuheiten von Krelage & Sohn 237. Hyazinthen-Paradebeete 175. Hydrangea paniculata grandiflora 550. 627 Jasminum nudiflorum Lindl. 107. Iberis sempervirens flore pleno 622. Jeffrey’s Kiefer 556. are Aussaat derselben Io. Imantophyllum miniatum »Professor Wittmack« 9. Impatiens Sultani Io, 24, 357. Inoxydations-Verfahren, neues 503. Insektenvertilgung in Gewächs- häusern 46. Johannisbeeren, schwarze, unreife, zur Liqueur-Fabrikation 357. Johannisbeerwein-Fabrik von Men- ges.& Co. 573. Ipomoea Thomsoniana Masters 373. Iris reticulata Bieberst,. 486. Italien im Regen 478. Jühlke-Jubiläum 145. 166. 178. Juglans nigra Linne 555. Jungfrau von Orleans 115. Juniperus virginiana Linne 556, Justicia nervosa Vahl. 398. Kaempfer’s Goldlärche 577. Kaptrauben 588. Kartoffel: Adirondack 104. Kartoffel: Joseph Rigault 34. Kartoffel: Queen of the Valley 104. Kartoffel: Weisser Elephant 574. Kartoffel: Professor Wittmack 574. Kartoffelernte 96. i Kartoffelkultur-Versuche 104. Kartoffelneuheiten 172. Keimung von Samen I44. Kernobst mit Rostflecken 515. Kew, Royal Garden 83. Kiefer, gelbe 556. Kiel, botanischer Garten 107. Kirschen-Lokalsorten 537. Kirschensorten, späte 442. ı Kniphofia Leichtlini Baker 137. Knollenbegonien I. 17. Koelreuteria paniculata 96. Kohl von Burghley 259. Kohl, das Pflanzen desselben 587. Kohlpilz 216. Kolb, Max 589. Kolb-Jubiläum 215. Kranzgrün 144. ‚| Kreisgärtner 46. Künstliche Befruchtung der Hya- zinthen 326. Kürbis, schwarzsamiger 337. Kultur der Cattleyen 193. Kulturpflarzen, krankheitswider- ständige 333. Kulturversuche mitPflanzen 105,147. Kuriosum 47. Laelia anceps Lindl. 338. Laelia anceps Calvertiana Rchb, f. 139. | Laelia anceps Persivaliana pul- cherrima Rchb. fil. 140, Laelia anceps Veitchiana Rchb. f. 140. Laelia Crawshayana Rchb. ft. 140. Laelia irrorata Scottiana Rchb. fil. 140. Laelia Perrini 612. 628 Sach- Rdeısier. Laelia Wyattiana Rchb. fil. 140. Lärchenzapfen,durchwachsener 621. Landschaftsgärtner 25. Lapageria rosea Ruiz et Pav. 618. Lawsons Cypresse 556. Leichtlin’s Garten 109, 121. Leinewasser 41. Leipziger Ausstellung 428. 448. Leipzig, Gartenbauausstellung 602. Lenn& 25. Lepidozamia Perowskiana 57I. Levkoyen, gelbe 46. Lilien, Literatur über 456. Liliensorten zum Treiben 480. Lilium auratum 6. 444. 480. Lilium auratum, verbändert 541. Lilium Brownii 480. Lilium bulbiferum 480. Lilium candidum 480. Lilium concolor 480. Lilium croceum 480. Lilium Harrisi 480. Lilium lancifolium 480. Lilium longiflorum 480. Lilium Thomsonianum Lindl. 415. Lilium Thunbergianum aureum 480. LiliumThunbergianum grandiflorum 480. Lilium tigrinum 480. Linaria stricta Guss. 251. 363. Liparis grossa Rchb. f. 154. Liqueur aus unreifen, schwarzen Johannisbeeren 357. Liqueur-Weine aus Obst 316. Lokalsorten von Kirschen 537. Lomaria nuda Willd. 540. Lophospermum 524. Lüttich, botanischer Garten und botanisches Institut 445. Lüttich, Pflanzenausstellung 283. Lycaste Sineeana Rchb. f. 191. Macrozamia corallipes Hooker 593. Macrozamia cylindrica C.Moore 592. Macrozamia Denisonii Moore et Müller 570. 592. Macrozamia FawcettiC Moore 593. Macrozamia flexuosa C. Moore 573, 593- Macrozamia Fraseri Mig. 570. Macrozamia heteromera C. Moore 573, 594. Macrozamia heteromera var. glauca 594. Macrozamia 'heteromera var. tenui- folia 594. Macrozamia Hopei 570, Macrozamjia Macdonelli F. M. 371. Macrozamia Miquellii 570. Macrozamia Paulo-Gulielmi F. v.M. 570. 594. Macrozamia Perowskiana 570. Macrozamia plumosa 570, Macrozamia secunda C. Moore 573. 592. Macrozamia spiralis 570, 591. Macrozamia tenuifolia 570. Macrozamia tridentata Lehm. BB: O/ Maden in Wallnüssen 620, Magnolia macrophylla Mch. 623. Magnolia Soulangeana nigra 191. Maiblumen 502. Maiblumen, Frühreife derselben 587. Maisbrand 584. Maiskolben mit Maisbrand 534. Mamillaria sanguinea Fried. Ad. Haage jun. 214. Mangofrucht 106. Markthallen 335. Marschalls-Inseln 133. Masdevallia brevis Rchb. fil. Masdevallia calura Rchb. fil. 139. Masdevallia Carderi Rchb. fil. 139. Masdevallia Chestertoni Rchb. fil. 139. 139. Masdevallia Gaskelliana Rcbb. fil. 139. Masdevallia gemmata Rchb. fil. 139. Masdevallia ochthodes 139. Masdevallia porcelliceps Rchb. fil. 139. Masdevallia Schlimii Linden 139. Masdevallia torta Rchb. fil. 139. Masdevallia trichaete Rchb. fil. 139. Masdevallia tridaetylites Rchb. fil. 139. Maxillaria varicosa Rchb. fil. 201. Medinilla Curtisü J. D. Hooker 214. Medinilla Curtisii hort. Veitch 99. Meerzwiebel, falsche 11. Mehlthau der Rosen 144. Melonenzucht im Araxesthale 194. Merisma coralloides Spr. 551. Meyer 25. Milde Winter 297. Mimosa pudica L. 84. Missstände in Preisverzeichnissen 476. Montreuil, Pfirsichzucht 559. Moorrauch 346. Moos zur Erdbeer-Kultur 131. Musa Cavendishü 144. Musa Ensete 550. Naphthalin 125, 216. Naphthalin gegen Blattläuse 502. Narzissenfliege 600. Neide, Eduard, Erinnerungen 25, 265. Neide’s ausgeführte Garten-Anlagen II, Nelke »Gloire de Nancy« 503. Nelke Mrs. W. M. Weish 468. Neue Pflanzen des Jahres 1883 136, 152, 163, 189, 201, 213. Neuheiten für 1884 10, 62, 78. New-York, Markt 37, 55. Nixblume 71. Nordmanns-Tanne 555. Nussbaum; chilenischer immergrüner 553- Nymphaea advena 71. Nymphaea alba 71. Nymphaea lutea Sm. 71. Nymphaea sphaerocarpa 71. Obstaufbewahrung 514. Obstaufbewahrung in Erdmieten 520, Obrtaufbewahrungg zweckmässige 434. Obstbäume, selben 188. Obstbäume an den Wegen von Rieselfeldern 526. Obstbäume an Eisenbahn-Dänmen 621. Obstbau in Frankreich 510. Obstbau-Genossenschaften 24T. Obstbau, Gressents einträglicher 437. Obstbau, Hebung desselben 84. Obstbau-Lehrkursus in Cleve 107. Obstbaumblüthe 203. Obstbaumplantage zu Herrenhausen 143... Obstbaumschulen, französische 470. Obstbaumzucht, Aufmunterung zur Unfruchtbarkeit der- 432. Obstkultur 83. Obst-Liqueur-Weine 316. Obstpflücker, ein selbstangefertigter 490. Obstpresse 360. Obstreiben 360. Obstsorten für Chausseen 131. Obsttreibereien in England und Schottland 73, 85. Obstverwerthung, Hebung derselben in Deutschland 285. UOdontoglossum Alexandrae 131. Odontoglossum chaetostroma Rehb. fil. 153. Odontoglossum citrosmum 612. Odontoglossum ferrugineum Rchb. fil. 153 Odontoglossum Jenningsianum par- ciguttatum Rchb. fil. 152. Odontoglossum Krameri Smithia- num Rchb. fil. 153. Odontoglossum lepidum Rchb. fil. 158, Odontoglossum tentaculatum Rchb. fil. 153. Odontoglossum tripudians Harrya- num Rchb. fl. 152. Odontoglossum triumphans cinctum Rchb. fil. 153. Offener Brief 262. Oncidium Brunleesianum Rchb. fil. 153. Oncidium Eurycline Rchb. fil. 153. Oncidium Hrubyanum Rchb. fil. 153. Oncidium litum Rchb. fil. 154. Oncidium monachicum Rchb. fil. 259, Oncidium Saltabundum Rchb. fil. 183% Oncidium ustulatum Rchb. fil. 153. Onoseris Drakeana E. Andre 202. Orange, gehörnte 123. ya Orangensamen, vorzeitig keimende a 90. : Orchideen-Auktion 180, 203, 382 395, 416, 478. Orchideen für Jedermann 97. Orchideen, importirte 169. Orchideen als Schnittblumen 4, 19:7 j 27- Ornithogalum caudatum Ait. II. Ornithogalum gracile 47. 20 a et, Te I ed, „ie m 2.7 Te - 27 A u ER re ” z an :% : a N a Kal a SE Orthosiphon stamineus 385. Osmunda japonica var. corymbi- fera Th. Moore 136, - Otiorhynchus sulcatus 216. E Palermo, botanischer Garten 425. _ Pancratium Sickenbergeri Aschers. et Schwnit. 137. Papaver Hookeri Baker 214. - Papaver umbrosum fl. pl. 263. - Pappeln, Absterben derselben 401. Pappeln, Siechthum derselben 13. Pappel, gemeine kanadische 557. Pappel, späte kanadische 557. Papyrus antiquorum 550. von Parpart’s Weinkultur in Teupitz 620. “ Pechkiefer 554. Peronospora gangliiformis Berk. 192. Petersburg, internationale Ausstel- lung 69, 166, 192, 203, 216, 227, 252, 263, 274, 288, 299, 324, 335, 360, 382, 493, 499. St. Petersburg, Ansichten von der internationalen Gartenbau-Aus- stellung 409, 42I, 433, 493. Petraea volubilis 277. Pfaueninsel 460, 527. Pfirsiche, in Essig eingemacht 456. _ Pfirsiche, frühe getriebene ıgı1. Pfirsich Madeleine rouge 131. Pfirsich Rouge de Mai de Brigg 274. - Pfirsichzucht in Montreuil 559. Pflanzenaufbindung 87. Pflanzen-Etiketten 311. Pflanzen von Kohl 587. Pflaume: Ali Buchari 540. Pflaumen-Doppel-Veredlung 22. Pflaumen frisch aufzubewahren 490. 3 Phaedranassa Lehmanni Regel 137. Phaenologische Beobachtungen 146, I9I, 198. - _ Phajus Wallichi Lincl 2rı. Phalaenopsis Roxalli Rchb. fil. 163. Phalaenopsis Valentini Rchb. fil. 163. Philodendron Mamei E. Andre 201. Phyllanthus Chantrieri R. Andre 214. Phylloxera 72. Phylloxera in Frankreich 503. - Physianthus undulatus Vis. 263. Picea Engelmanni glauca 72. Picea Menziesi Carr. 72. Picea Parryana 72. Picea pungens 72. Picea sitchensis Carr. 72, 556. Pinus Jeffreyi Engelmann et Murrey 556. Pinus Laricio Poiret, var. corsicana 556. Pinus ponderosa Douglas 556. Pinus rigida Miller 554. Pimpernuss, kolchische 340. Pinanga costata Blume 336. Pinanga d’Haeneana hort. d’Harne n. SP.? 344. Pinanga maculata Porte 313, 336. Pinus halepensis, Zapfenanhäufung 565. Sach- Register. TTS ———— rr —cooeoe Pinus muricata D. Don 321. Pinus Pinaster Sol. 388. Pinus Pinea fol. aur. var. 297. Pinus Malus pendula »Elise Rathke« ! 402. Pitcairnia albucaefolia Schrad. 481. Pitcairnia, Synopsis der Gattung 481. Pitch Pine 554. Plagianthus Lampenü W. B. Booth 562. Plasmodiophora brassicae 216. Platycerium Hilli Thomas Moore 199. Platycodon pumilum 503, Pogonia Gammiceana J. G. Hooker 201. Polborn’scher Raupenleim 257, 540. Pomologenverein, österreichischer 143. Pomologische Notizen 290, 307, 331, 342, 368, 403. Populus alba 13. Populus canadensis Mnch. 13. Populus canescens 13. Populus fastigiata 13. Populus fastigiata Planteriensis 14. Populus hybrida Beroliniensis 15. Populus monilifera Aiton 557. Populus nigra 13. Populus pannonica Kit. 14. Populus serotina Th. Hartig 557. Populus tremula 13. Porree 575, 587. Poitsdam’s Gärten 302, 314. Präservirte Früchte 107. Preisselbeere, amerikanische 473, SI N N } Preisverzeichnisse, Missstände in denselben 113, 476. Primeln vom Himalaya 451. Primula rosea Royle 71. Primula sinensis 263. Pritchardia grandis 309, 548. Proskau, pomologisches Institut 203. 443- Prunus Myrobalana Lois. flore roseo pleno 47. Prunus myrobalana flore roseo du- plice 382. Pseudo-Larix Kaempferi 577. Pterocarya caucasia 550. Punica Granatum 623. Pückler-Muskau, Fürst 25, 549, 575, 604. Pyramidenpappeln 13, 59, 77. Quadria heterophylla Ruiz et Pavon 553. Quassiaspähne 502. Quercus rubra Linne 557. gegen Ungeziefer -Räucherungen in Gewächshäusern 22027. Rasenplätze 431. Raupenleim 256 Raupenleim von Polborn 540. Reben, amerikanische 72. Reblaus im Ahrthal 491. Reblaus in Meissen 287. Reblaus-Convention 240. ‚ 629 Reblaus-Convention, Petition in Be- zug auf dieselbe nebst Antwort 580. Reblausgesetz in Holland 47, 68. Rechtspflege 833. Rhododendron Cunninghamii 610, Rhododendron Curtisii Hort. Veitch. 4.69. Rhododendron dahuricum 118. Rhododendron »Königin Viktoria« 544. Rhododendron-Ueberwinterung 623. Rhynchospermum jasminoides 444. Riesenbegonien 521, 548. Riesencactus 58. Riesenfruchtkorb 369. Riesen-Lebensbaum 556. Rodriguezia caloplectron Rchb. fil. 164. Rodriguezia Lehmanni Rchb. fil. 164. Rodriguezia luteola R. Brown 164. Rosa Alberti Regel 214. Rosa canina, Augenveredlung auf den Wurzelhals 405. Rosa indica borb. Hermosa 223. Rose: Andr& Schwartz 616. Rose: Etendard de Jeanne d’Arc IIS. Rose: Friedrich von Schiller 540. Rose: Remontant »Madame la Ba- ronne de Blochausen« 562. Rose: Napoleons 562. Rosen, Aufbinden von solchen 115. Rosen des Herrn Haupt 118. Rosenentstachelungs- Maschine 84. Rosen, getriebene blühende im No- vember 601. Rosen, späte 600. Rosenvermehrung Io. Rosenfreunde, Verein Deutscher 233. Rosentreiberei I6I, 174, 183, 217, 248. j Rosentreiberei von A. und P. Dra- wiel 203. 205. Rosentreiberei in Paris 616. Rosenzüchtereien in Genthin 443. Rost auf Kernobst 515. Rostüberzug der Kernobstfrüchte 219. Koth-Eiche 557. Roth-Esche 557. Rothkohl, vVerfärbung desselben 328. Russische Gartenbauverhältnisse 499. Saccolabium Berkeleyi Rchb. fil. 190. Saccolabium Witteanum Rchb,. fil. 190. Sägespäne als Streumaterial 60. Saftpressen 384. Salat Maddolani 620. Salat Montirolo 575. Salatpilz 216. Salat, römischer, Potenza 620. Samenhändler, ein Wort zu Gunsten derselben 352. Samen, unentgeltlich abzugebende 156. BI Sarcanthus belophorus Rchb. fil. 191. Sardinien, aus 516. Saxifragra peltata 346. Schefer, Leopold 549, 575, 602. Schizoneura lanigera var. piri 487. Schizostylis coccinea Harvey 597. Schlumbergera Morreniana E. Mor- ren 139. Schmoldow, Garten des Kammer- herrn von Behr 390, 400. Schondorff, Gustav -599. Schwarze Fliegen 468. Schwarzkiefer, korsische 556. Schwefelblüthe gegen Mehlthau 144. Schwertlilie, netzhäutige 476. Seilla livida Baker 136. Seaforthia costata Mat. 336. Seerose 71. Selaginella grandis T. Moore 307. Senecillis carpathica Schott. 573. Senecio-Arten, epheublättrige 232. Siechthum der Pappeln ı3, 59, 77. Sigmatostalix malleifera Rchb. fil. 191. Sinnpflanze 84. Sitchafichte 556. von Skell 25. Solanum corniculatum 105. Sommerobst - Ausstellung, nisse derselben 386. Späth’sche Baumschulen 345. "Spalierpfähle aus Eisen 216. Sphagnum als Scharpie 431. Spathoglottis pacifica Rchb. fil. 164. Spinne, rothe 46. Spiraeen, sfrauchige 494. Spiraea hypericifolia‘ var. flagellaris 9. 416. Spiranthes colorata maculata N. E, Brown 154. Spiranthes euphlebia ]. D. Hooker 154 Stadtgärten 149, 157. Staphylea colchica Stev. 340. Statice Armeria var. major Jacg. 435- Statice cephalotes Ait. 435. Statice Pseudo-Armeria Murr. nicht Desfont. 435. Stecklings-Import 496. Stelis zonata Rchb. fil. 201. Stiefmütterchen, grossblumige 301. Streptosolen Jamesonii Miers 325. Streumaterial 60, Süd-Italienische Gärten 2, Synopsis 481. Tapeinotes 203. Theerose Andr& Schwartz 616. Ergeb- 140. Carolinae var. major Sach- Register. Thevetia neriifolia Juss. 583. Thomery 606. Thomson’s Trichterwinde 373- Thrips 46. Thrips auf Lapageria-Blättern 468. Thunbergia Kirkii J. D. Hooker 202. Thuya Menziesii Douglas 556. Tiflis, aus 527. Tillandsia tesselata 468, 529. Tomaten 587. Tomate König Humbert 587. Tomate Präsident Garfield 587. Tomatensauce 588. Torfstreu 274. Traubensegen 491. Treibrosen 6. / Treibrosen Behandlung derselben 217, 248. Treiben von Veilchen 81. Trichocentron orthoplectron Rchb. fil. 190. Trichopilea Kienastiana Rchb. fil. 191. Triteleia uniflora Lindl. 289. Tritoma corallina 575. Tritoma Saundersiana 274. Tröge für Weintrauben 463. Trychoglottis cochlearis Rchb. 154. Turbinen 108 Unfruchtbarkeit 188 Unterricht in Baumzucht 22. Ustilago Maydis 584. der Obstbäume Vaccinium macrocarpum 473, 539. Vanda insignis var. Schwederiana Rchb. fil. 164. Vanda Parishii var. purpurea N. E. Brown 164. , Vanille, blühende 263. Vanilla Pfaviana Rchb. fil. 191. Veilchenkultur $1. Veilchentreiben 81. Veilchentreiberei in-Paris 616. Verband der Handelsgärtner Deutschlands, zweite Generalver- sammlung 478, Verein deutscher Rosenfreunde 11. Verfärbung des Rothkohls 328. Versuche mit Pflanzen 105. Versuchspflanzen, Berichte über die- selben 527, 548, 574, 587, 620. Verwachsungen verschiedener Stäm- me und Aeste 253. | Victoria regia ıI. der Gattung Pitcairnia | Villa Reale di Capo di monte bei Neapel 140. Villa Tasca bei Palermo 2. , Viola odorata de Parme 480. Theerose»Etendard deJeanne d’Arc« | I1S. Theerose Jungfrau von Orleans I15. | | | I Viola tricolor maxima 301. Vriesia Barilleti E. Morren 138. Vriesia hieroglyphica Ed. Morr. 182. Vriesia tesselata E. Morren 468, 529. Wachholder, virginischer 556, - Wagner’scher Raupenleim 257. Waldsteinia trıfolia Koch 186. Wallnuss, schwarze 555. Wallnüsse, Monographie derselben 620. Warczewiczella picta Rchb. fil. 190. Ward’s Patenttröge für Trauben 463. Warmwasser-Heizkessel 474. ; Wasser im Dienste des Obstbaues 410, 421. Weiden an den Gräben der städti- schen Rieselfelder 526. Weinbaubezirke in Bayern 252. Weinbaubezirke in Preussen 454. Weinkultur in Teupitz 620. in Wein, zum zweiten Mal blühend ET. Weintrauben-Aufbewahrung 10. Weintrauben-Gestell 463. Weintrauben-Trog 463. Weissenseeer Blumenausstellung ‚450. Weiss-Seelenholz 550. Winter, milder 83. Winterblumen-Ausstellung 48, 49, 67, 79, 90. Winter-Teppichbeete 441. Witterungs-Beobachtungen 238. Wittstock, Gartenbau - a 480. ‘Wolfsmilch, kanarische 135. Wurzelausschläge als Unterlage 156. Xanthoceras sorbifolia Bunge. 96. 245, 368. Yellow-pine 556. Yucca aloefolia fol. var. 468. Yucca Andreanı 136. Yucca Carrieri 136. Ä Yucca Deleuil 136. i : Yucca ensifera 136. Yucca filamentosa 502. Yucca juncea 136. Yucca Massiliensis ‚130. Yucca rigida 130. Yucca striatula 136. Yucca sulcata 136. Zamia Heyderi Lauche 457. \ Zapfenanhäufung an der Aleppo- Ä kiefer 565. 1 Zapfenanhäufung an einer See- : strandskiefer 388 2 Zeichen der Zeit 33. | 2 Zeitungsente 47. Ei Zimmer-Glashaus 5I, 106. Zitterpappel 13. Zucker-Ahorn 557. Zwiebeln, jütländische 12. 3 Zygopetalum Burkei Rchb.fil. 191. Zygopetalum Irepe Rchb. fil. 191. BE Aitmann, C. 189. "Antoine 227. Ascherson, Paul 212. Beissner, L. 542. ee, E. 133. | . 1Er:CH 33,: 361. 614. Bombe, A. 125. "Bonstedt, Carl 413. " Bornemann, E. 516. ‚Botz 432. ‚Brandt, R. 147, 251, 406, 480, 480, 491, ne 618, 623. rinckmaier, E . 563. 'Dammann 263. - Drawiel, A. 417. Dressler, E. 148. - Ehrenberg, Fritz 37. Eichler 540. Falkenstein, H. 437. Fintelmann, Axel 448. Fintelmann, Heinrich 100, 229, 563. Förster, Carl Friedrich 504. 576. ' Gaerdt, H. 25. ‚Gerson, G. H. 546. eschwind, R. 417, 551. oeschke, Franz 368. RR 5IA. ‚Goetting, Ch. 588. Gressent 437, 457. "Groth, L. 537. afner 442. ‚183, 217, 248. aupt, Carl Ed. 118, 274, 599. Böttner, Johannes470, 510, 559, 606, Goethe, Herrmann 82, 316, 487, arms, Friedrich 6, 87, 161, 174, Heinemann, F. C. 259. Heinsdorf 346. Helbig, Jul. 587. Hildmann, H. 576. Hoffmann, H. 146, 198, 357. Hoffmann, M. 346, 358, 370: 382, 393, 406, 417, 464, 600 Höfer, W. 620. von Hüttner, Carl 406. Jacobsthal, E. 268. Jaeger, H. 13, 149, 157, 401, 476, 549, 550. Ihne, Egon 357. Jühlke 104. Kegel, F. 550. Ketten 1135. Kienbaum, Herrm. 570, 591. Kittel, G. 131, 193, 209, 211. Klar, Joseph 328. Kränzlin, Fr. 587, 613. Krelage, E. H. 175, 287, 326. Kubaszewski, A. 431. Kühn, B. L. 410, 421, 509. Kuntze, Otto 333, 496. Lauche, W. 32, 73, 85, 356. Lämmerhirt 386. Lesser, E. 185. Lindberg, G. A. I5, Io6. 311. Maecker, Fr. 576. Manso, C. 159. Marx, August 54T. Massias, ©. 169, 419. 473. Mathieu, Carl 97, 136, 152, 163, 189, 201, 213, 223, 382, 405, 478: 5512 574, 008 Matz, A. 520. Maurer, H. 516, 539. Meth, J. 30. Mietzsch, C. W. 616. Moncorps, Robert 329, 574. Moore, Charles 570, 591. Morren, Eduard 225. Müller, C. C. H. 238. Müller, R. 278, 402, 415. Münter, D. 562. 'Nattermüller, Otto 61, INTPTEE STARTET Pi v4 , a L Autoren - Register. Nagy, L. von, 109, I2I, 2IO, 35I. 191. Neide, G. F. 265. Neubert, E. 9. Neukirch 575. Noack, F. M. 516. v. St. Paul 6, 612. Peicker, Herrmann 283. Pergande, Theodor 240. Perring, W. 598, 601. Peters, Eug. J. 338, 524. Petzold 604. Primulus 584. Pückler, Graf 575. Rehme, H. 131. Röll, Julius 431. Roemer, Friedrich 301. Roese, H. 527, 605. Rosenthal, A. C. 22. Rothe, Tyge, 59. Rüpppell, Julius 115. Saldern, H. 82. Salisch, H. von, 77. Schabert, J. W. 285. Scharrer, H. 194, 527, 562. Schmidt, J. C. 622. Schnurbusch, Otto, IO4, 397, 595- Schuster 113, 290, 307, 33I, 341, 342, 368, 403. Schwarzburg 105, 374, 575. Seeligmüller, E. 219, 256. Seifert, L. 282. Siber, 263. Sorauer, P. 333. Späth, L. 241. Spiess, F. W. 262. Sprenger, C. 2, 140, 234, 251, 280, 289, 297, 3II, 352, 435, 47% 532, 551, 566 Stoll 362. Strauss, H. 505. Strauwald, Bruno 131. Tänzer, Eduard 474. Tatter, W. 41. Thiel, A. 114, 128, 605. 632 Autor.en- Register. Tischler, A. 227, 346. Uhink, G. W. 267. Urban, Dr. J. 66. Veitch, James 164, 199. Vilmorin, Andrieux & Co. 370. Wagner, Paul ;612. Wagner, Paul 624. Weise, J. €. G. 491. Weiss, J. E. 215. Wissenbach, E. I, 181, 453, 529, 609, 612. Wittmack, L. 40, 75, 79, 90, III, 123, 145, 166, 170, 178, 182, L ur, 186, 205 245, 260, 277, 294, 337, 363, 377, 381, 388, 390, 400, 416, 420, 425, 428, 445, 460, 481, 486, 499, 506, 517, 545, 565, 577. Wredow, C. 107, 432. Zabel, H. 494 Druck von Gebr. Unger in Berlin, Schönebergerstr. 17a. 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Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. een Ton, 8: |: 12 | vEaelra line. le 9.0 re, he , Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem 1. und nach dem 15. im Monat 7'/2 Uhr in den »Reichshallen«, Leipzigerstr. 77. Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. | 4 | SE TR AN, 2 6 4 8 5 3 7 5 18 22 | ZEN ERTEILT 20 18 22 19 17 Tagesordnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. am Donnerstag den 27. Dezember 1883, Abends 6 Uhr 9 Invaliden-Strasse 42. ; - f { 1. Wahl des Schatzmeisters. 12. Die neuen Gewächshäuser und der botan. Garten in Brüssel. 3. Die grosse Winterausstellung vom 22.—25. Januar 1884. 673. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. t Verhandelt, Berlin den 25. October 1833. Den Vorsitz führte der ı. Direktor, Herr nach Herrn DrawıEL ist A. beihidiflorus viel h “ } "Hofmarschall a. D. von Saınt PauL Irrame. schöner. Herr WrEDow aber macht darauf I. Das Protokoll der vorigen Sitzung wurde aufmerksam, dass der vorgelegte nicht rankt in der vorgelegten Fassung genehmigt. und das sei wichtig. - 1. Zu Mitgliedern wurden vorgeschlagen: 2. Von Herrn ]J. F. KrAmEr in Flottbeck 1. Herr Kaufmann W.D. Herr in Hamburg; bei Altona (JEnscH Park) waren dem Verein 2. Herr Rentier G. Kuntze in Charlottenburg. ein Exemplar der neuen /mpatiens Sultans, - II. Ausgestellte Gegenstände: Von Herrn sowie mehrere Stecklinge von /. Marianae, ‚C. MATHIEU war ein reiches Sortiment neuer dieser beiden Pflanzen, die in der KRAMER’- ‘oder wenig bekannter Birnensorten ausge- schen Gruppe auf der Hamburger Ausstellung stellt, welche auch zum Kosten gegeben so ausserordentliches Aufsehen gemacht, als wurden. Geschenk überwiesen. Dem freundlichen Ausserdem stellte derselbe die /rimwa Geber wurde der wärnste Dank ausge- chinensis «Holborn Gem.», die angeblich sprochen. blau sein soll, in Wirklichkeit aber mehr 3. Herr C. Crass, Berlin, stellte ein präch- ins Rothe spielt, aus. Der Verein hat den tiges Exemplar von Chrysanfhemum indicum ‘Samen von CARTER & Co., London, bezogen, «Prinzessin Marie» aus. Es ıst dies eine nur ein Korn ist aufgegangen und ist an schon seit 30 Jahren in seiner Gärtnerei, ‚dem betr. Exemplar die Blume etwas stecken resp. der seines Vaters kultivirte Sorte, die ‚geblieben. — Herr Branpr glaubt, dass aber noch heute als die beste anzusehen ‘wenn die Pflanze nicht stets im Hause kul- ist. Die Blumen sind rosa und bei dem tivirt wäre, sie sich vielleicht lebhafter ge- ausgestellten Exemplar so gross, wie die färbt hätte; er erbietet sich, Stecklinge da- der Riesenastern. — Herr GAERDT bemerkt, ‚von zu machen. dass auch er diese Sorte von dem Vater Endlich legte Herr C. MATHIEU einen Zweig des Herrn Crass, der sie einst aus England des vom Verein bezogenen Aubus coro- bezogen, erhalten habe. marius rosaeflorus vor, der noch jetzt im 4. Herr Branpr legte 2 Früchte von Xanzho- "Freien blüht. — Es soll jetzt versucht werden, ceras sorbifolia vor, die bei Herm Szırowı ‘ob er aushält. Herr von Samt PauL meint, in Hamburg im Freien gereift sind. es gebe schon ganz hübsche gefüllte Audus; IV. Hierauf trat man in die Tagesordnung a r u 2 _ Deutschland’ übernommen habe. in Herr C. MATHIEU, Herr HorFManNn und Berlins Exp . burg habe Herr von Sant PAuL berichteten über die grossartige Hamburger Ausstellung. Herr von SAT PAUL-ILLAIRE wies be- sonders darauf hin, dass, wenn auch Ham- burg in Bezug auf Bindereien vielleicht von Berlin gelernt hätte, man doch unverhohlen anerkennen müsse, dass Hamburg in gärt- nerischer Beziehung die Führerschaft in Berlin müsse sich. daher angespornt fühlen, den Hamburgern nachzueifern, sowohl in Bezug auf Privat- als auf Handelsgärtnerei. Ganz abgesehen von den zahlreichen [Neuheiten war auch ganz besonders die gute Kultur aller Pflanzen in Hamburg zu loben. Herr DRAwWIEL bemerkte betr. der Ham- burger Bindereien, dass diese besonders deshalb so lieblich erscheinen, weil man viel Adiantum-Wedel darin verwendete. Auch die Veilchen und Tuberosen beleben die dortigen Arrangements sehr. | Bezüglich der handelsgärtnerischen Ver- hältnisse stehe Hamburg viel günstiger da. Man könne dort, weil viele wohlhabende, ja reiche Liebhaber vorhanden sind, ganz andere Preise fordern; für Cz/rus sinensis nehme Herr STANGE ca. IoA, bei uns verkaufte schon ein Unterhändler ganz ähnliche Exem- plare an die Läden für 34. In Berlin will man Alles billig haben und der Berliner Handelsgärtner muss sich deshalb darauf legen, billıge Waare in grösseren Massen zu produziren. Der Direktor Herr von SAINT PAUL-ILLAIRE empfahl sodann den Mitgliedern, dem neu be- gründeten «Verein deutscher Rosenfreunde» beizutreten, er sei aufgefordert, das Präsidium zu übernehmen. Es müsse ein Jeder suchen gute Rosen zu ziehen, neue brauchten es ja nicht immer zu sein, aber das Betreiben von Spezialitäten sei wichtig. Im nächsten Jahre soll in Hamburg eine Rosenausstellung stattfinden. Im Anschluss hieran ward das soeben er- schienene Rosenjahrbuch warm empfohlen und ebenso der deutsche Gartenkalender für 1884, in welchem sich ein wichtiger Auf- satz des Herrn C. MATHIEU über die richtige Schreibart der Rosennamen findet. Herr BrRAnDT theilte noch -mit, dass die Hamburger mit der viel gerühmten Aus- stellungshalle gar nicht zufrieden seien. Die Halle gehöre nicht dem Gartenbauverein, sondern dieser habe für die letzte Ausstel- lung 8000 # Miethe zahlen müssen. V. Herr PERRING theilte mit, dass am 30. Oktober in SoMmMEr’s Salon zu Berlin wieder eine Auktion von Orchideen der Herren SANDER & Co. abgehalten werde und regte an, dass sich die Handelsgärtner mehr auf Orchideen legen möchten; ebenso auf andere werthvolle Blumen. Herr CHon& habe z. B. jetzt für Eucharis-Blumen pro Stück 50 Pf. erhalten. Bezüglich der Hamburger Gärtnerei be- merkte Herr PERRInG, dass thatsächlich dort nicht allein die Privatgärtnerei, sondern auch die Handelsgärtnerei in hoher Blüthe stehe. Norden an sich gezogen, w des Südens vielfach von Leipzig edeckt werde. K VI. Weiter theilt Herr PERRING mit, dass er und Herr Direktor GAERDT seitens des Kgl. Polizeipräsidiums zu Sachverständigen in Reblausangelegenheiten für die Stadt Berlin (vorläufig noch nicht für die Vororte) ernannt seien, während Herr Hofgärtner TH. NIETNER-Potsdam dieses Amt für die Provinz Brandenburg bekleide. VI. Herr WırrTmack berichtete hierauf‘ über die Villa BoHm ın Zinnowitz, den. Garten des Herrn von BEHR auf Schmoldow und den botanischen Garten in Greifswald. . Die glänzenden Erfolge, welche das Be-. spritzen des Rasens mit warmem Wasser von 24°R. bei Herrn BoHM gezeigt, veran- lassten Herrn WREDow zu der Bemerkung, dass Herr Gartenbau-Direktor SIESMAYR Ss. Z. vor Eröffnung des Palmengartens in Frank- furt den Rasen, den er erst ıo Tage vor Eröffnung angesäet, des Nachts habe eben- falls mit warmem Wasser besprengen lassen, und dadurch ihn rechtzeitig grün erhalten habe. \ Herr DrAWwIEL bemerkt, dass warmes Wasser ja schon seit alter Zeit bei Gärten etc. angewendet sei, nur dass es in so grossem Umfange geschehe, seinachahmungs- werth. VIII. Seitens des Kg]. Polizei-Präsidiums ist im höheren Auftrage dem Verein die Schrift des Herrn Direktor GoOETHE über die Blutlaus (Separatabdruck aus den landwirth- schaftlichen Jahrbüchern) zugegangen. Herr HOFFMANN ist der Ansicht, dass das darin empfohlene NEssLEr’sche Mittel bei grossen Obstbäumen gar nicht verwendbar sei. Da- gegen sei das zuerst von Herrn Inspektor WREDow, dann von Herrn ALTMANN em- pfohlene Mittel: kräftiges Bespritzen der Bäume mit einem Wasserstrahl (was da, wo Wasserleitung vorhanden, ja sehr leicht) von sehr gutem Erfolge, wenn man es mehrmals wiederhole. Herr WREDOWw bestätigt das, auch in diesem Jahre habe er wieder ausgezeichnete Erfolge damit gehabt; bei einem Strauch liess er die Brause nach oben wenden und bespritzte ihn von unten. Die Blutlaus sitzt meist da, wo sie gegen Regen geschützt ist. IX. Vorgelegt wurden die Preiskourante der Kgl. Landesbaumschule, eine prächtige farbige Abbildung der neuen Siazice: Suwo- rowi Regl. von HAAGE & SCHMIDT in Erfurt und ein Schreiben der Herren DROEGE & Co. in Mexico (Stadt), welche frische Samen von Neuholländern wünschen, auch Sukku- lenten gegen andere Pflanzen eintauschen wollen. Mitgetheilt wurde, dass Herr WARNECKEN in Burgdamm bei Lesum per Bremen Sorti- mente von Obst verkauft, damit Jeder dar- nach die Bäume in einer beliebigen Baum- schule bestellen kann. Y Eh N. ER Hat 0 al Ha RT DB! a a a DE RE HE Ark VERHANDLUNGEN Be 9 2 3 > % SUN ; ; des ereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl, Preuss, Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues’ 1884. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) Januar IF ebruar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. |Decbr. x 31 | 28 27 | 24 | 29 | 26 | 31 | 28 | 25 | 30 | 27 | 18 h Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. f Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. | 7 Ba a.) 5 Al 2 na Sitzungen der Ausschüsse für @ehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Br oe 8 | 12 | en aneinng |; 137 [zn Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem ı5. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. i 4 | 8 7 | 4 2 6 4 8 5 3 7 5 N - 18 22 21 13 16 20 18 22 19 -17 2 19 e Tagesordnung für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. ' Freitag, den ı8. Januar 1884, Abends 7'/, Uhr, »Restaurant NIEFT«, Kommandantenstr. 71. Bi: ı. Geschäftliches. 2. Kultur der Plectogynen. 3. Ueberdüngung des Gartenlandes. 4. Zweck und Ziele des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Referent: Herr GUDE. Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Verhandelt, Berlin den 2. November 1883. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung gegen 8 Uhr Abends, liess das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen und verlas das - Schreiben des Oberst-Lieutenants und per- sönlichen Adjutanten Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen, Herrn von SOMMERFELD, womit dieser den Dank Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit für die Höchstdemselben dargebrachten Glückwünsche zum Geburtstage der Gesell- schaft der Gartenfreunde übermittelt. Berlin, den 22. Oktober 1833. Dem Vorstande der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins bin ich beauftragt, Seiner Kaiserlichen und Königlichen Ho- heit verbindlichen Dank für die Höchst- Ihm übersandten freundlichen Glück- wünsche zu übermitteln. (gez.) von SOMMERFELD Oberstlieutenant und persönlicher Adjutant. Ausgelegt war der Jahresbericht des Erz- gebirgischen Gartenbau-Vereins zu Chemnitz, und gelangte ein Schreiben des Vorsitzen- den des Bureau-Beamten-Unterstützungs- Vereins zur Verlesung, worin - dieser die Fertigung jeder Schreibarbeit, Stenographie, Kalligraphie etc. anbietet. — Da für die heutige Sitzung eine bestimmte Tagesordnung nicht aufgestellt war, beschäf- tigte man sich mit der Frage, ob die Gesell- schaft schon für das Jahr 1884, oder in welchem Jahre eine Blumen-Ausstellung zu veranstalten beabsichtige? Wenngleich sich die Versammlung zum grössten Theile der Ansicht ‘des Vorsitzen- den anschloss, grössere Ausstellungen nur in Zeitläufen von wenigstens 3—5 Jahren stattfinden zu lassen, so wurde doch auch von anderer Seite der Wunsch laut, bereits im Jahre 1885 mit _eiwer Blumen-Ausstellung SR zu treten, und. wird es davon abhängen, ob der Gartenbau-Verein, der im Januar 1884 eine Ausstellung veran- staltet, auch eine solche für den Winter oder das Frühjahr 1885 in Aussicht genommen hat; bejahenden Falles würde es dann den Gartenfreunden unbenommen sein, dem Pu- blikum in einer Herbstausstellung 1885 die Fortschritte auf gärtnerischem Gebiete vor- zuführen. al (4) Verhandlungen. Hierauf trat man wieder der Frage, be züglich der Wahl der Sachverständigen für Gärtnerei, näher. . Herrn Schriftführer KLETSCHRE, welche in diesem Jahre 25 Jahre der Gesellschaft als Mitglied und von diesen nahe an 23 Jahre derselben als Schriftführer ange- hört, wurde auf Antrag des Vorstandes und im Einverständnisse der Gesellschaft die „grösste Auszeichnung, die Vereine verleihen können, dadurch zu Theil, dass er zum Ehrenmitgliede der Gesellschaft der Garten- freunde ernannt wurde. Hr. KLETSCHKE nahm diese Ehrenbezeugung dankend an und wird, falls ihm das Vertrauen der Gesellschaft auch ferner zur Seite steht, nach wie vor seine Dienste dem Vereine widmen. Ausgestellt hatte Herr Kunst- und Ober- gärtner EGGEBRECHT ein reichblühendes, schön kultivirtes Exemplar einer Degonia »Louise Brandt«, wofür ihm der Dank der Gesellschaft zu Theil wurde. Die vom Herrn Kunst- und Handelsgärtner NEUMANN (Schö- neberg) ausgestellten Bowvardıen (Houstonien) erfreuten sich grossen Beifalls und lässt sich derselbe bezüglich dieser dahin aus: Nach- dem die Kultur der Bowvardia coccinea und Bouvardia leiantha fast in Vergessenheit ge- rathen war, tauchten vor mehreren Jahren verschiedene andere Sorten auf, die ein be- redtes Zeugniss für die Vervollkommnung, welcher diese kleinen buschigen Sträucher fähig sind, ablegen. Obgleich die beiden ältesten ee nannten Sorten durch prächtig scharlach- rothe Farben sich auszeichnen, so sind die neueren Sorten durch die Verschiedenheit ihrer Farben, sowie auch ihrer Formen wesen nicht minder hoch zu schätzen, Die von Herrn NEUMANN vorgeführten gut entwickelten, mit Blüthen und Knospen reich besetzten Exemplare, unter denen ältere, wie die neueren und neuesten Sorten vertreten waren, bekundeten eine vorzügliche Kultur und waren es namentlich Bouvardia priori beauty (einfach rosa, zart, grossblumig), Kosalinde (etwas kleinblumiger als erstge- nannte, jedoch reich blühend), Präsident Garfield (rosa gefüllt, Blume, stark wachsende Pflanze), Fxguisite (dunkelroth), Dazzler (\euchtend roth, edle Form), Vreelandi (einfach weiss, rosa angehaucht), Alfred Neuner (weiss gefüllt), Elgans (einfach N die dem Herrn Aussteller neben dem Dank der Gesellschaft zugleich den Monatspreis eintrugen. Bezüglich der Kultur der Bouvardien be- merkt Herr NEUMANN, dass er sie im Früh- jahr aus Wurzelstücken oder Stecklingen vermehrt, sie, um stärkere Pflanzen zu er- prächtige Werth hat, Unisien. im Sons Be in nd u rend desselben ein bis zweimal stutzt. Herr Kunst- und Obergärtner MAECKER, der leider verhindert war, heute zu erschei- ‘nen, hatte 3 Pflanzen ausstellen lassen, die er — wenn sie auch nicht ganz neu, so doch noch ziemlich unbekannt, — den Herrn ‘ Gärtnern zur Anschaffung und Anzucht em- : pfiehlt. 1. /mpatiens Marianae aus der Familie der Balsaminen. Giebt auch der Habitus der Pflanze jedem Gärtner einen Fingerzeig, wozu sie zu verwenden, so dürfte es doch angezeigt sein, die nähere Angabe desHerrn Ausstellers über ihre Brauchbarkeit hier fol- gen zu lassen. S Hiernach empfiehlt sich die Verwendung der Stielchen zu Blumen- -Arrangements, Blumenkörben etc., die Pflanze selbst zur Bepflanzung von Jardinieren und zur Ver- wendung in der Teppichgärtnerei. Im letzt- genannten Falle wird die Pflanze, der vol- len Mittagssonne ausgesetzt, nicht so gut gedeihen, als an halbschattigen Plätzen, wo sie aber mit grossem Erfolg angewendet werden kann, etwa als Bordüre um Beete blühender Begonien, oder im Vereine mit Farnen oder Warmhauspflanzen.. Diese Ver- wendungsarten dürften wohl dafür bürgen, dass diese Pflanze, sobald sie mehr bekannt, sehr begehrt werden wird. Die Vermehrung der /mpatiens Marianae anlangend, so ist diese eine sehr leichte und ausserordentlich reiche. 2. Pellionia Daveauana, eine Urticace. Auch dieser Pflanze, die sich ın gleicher Weise verwenden lässt, wie die Zmpatiens und auch als Ampelpflanze einen gewissen dürfte das Wort zu reden sein. Leider ist ihre Vermehrung nicht so erfolg- reich wie die der ad ı genannten. Als 3. Pflanze liess Herr MAECKER einen Spar- gel »Asparagus plumosus« vorführen. Die An- schaffung resp. Anzucht dieser Pflanze legt Aussteller jedem Gärtner ans Herz, um so mehr, als die Pflanze für die feinere Binderei unschätzbar ist und ihr hierdurch eine sichere Zukunft in Aussicht gestellt werden kann. Wird erst die Pflanze in grösserer Menge vorhanden sein, so werden die Fiederwedel sicherlich dem Adiantum vorgezogen werden. Ein Wedel abgeschnitten und kühl aufbe- wahrt, hält sich 6—7 Tage frisch. Leider ist die Vermehrung dieses Spargels ziemlich schwierig, weil sie nur durch Wurzeltheilung 2 vorgenommen werden kann. # Pellionia und Asparagus sind in Gent bei de SMET FRERES zu beziehen, während Herr ° MAECKER einen Theil Stecklinge von en patiens abgeben kann. N 3 N“ | Vorführung dieser Pflanzen und für das zu 3 denselben gegebene Eulue üiber- mittelt werden. VERHANDLUN Pen des und der - Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1884. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) | Von October bis April in der landw. Hochschule, Januar |Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. |Deebr. Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Bi Bean. 5 \ aaa Vz? [7200,08 | 12 Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1834. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem 15. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, h Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. I 4 | SnıEa.Y7 | 4 | 2 6 4 | 8 5 3 7 5 } 18 SEEN ERLZI 18 16 20 TO 22. 19 17 21 19 28 | 27 | 24 | 29 | 26 | 31 | 28 | 25 | 30 | 2m | 18 Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. | Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Be as 21:6 | | ro une 3; 9,013 % rn 4 Tagesordnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. n am Donnerstag den 31. Januar 1884, Aanis 6 Uhr Invaliden-Strasse 42. ‚1. Bericht über die stattgehabte Winterausstellung. B.. Praktischer Ersatz für Gartenschläuche, mit Demonstrationen, von GEORG H. GERSON. 3. Wahl des Schatzmeisters. 4 Reblaus-Angelegenheiten. Petition behufs Erleichterung der Ausführungs-Verordnung. 5 Hr. Oek.-Rath SpärtH: Ueber die Bildung von ara Genossenschaften. £ “ ‚674. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Verhandelt, Berlin den 29. November 1883. 1 _ Den Vorsitz führte der ı. stellvertretende Direktor, Herr Gartenbau-Direktor GAERDT. 1. Das Protokoll der vorigen Sitzung wurde in der vorgelegten Fassung genehmigt. - I. Zu neuen Mitgliedern wurden vor- geschlagen: 1. Herr vereid Makler J. BERTRAND in Berlin. 2. Herr Ober-Hofgärtner TATTER in Herren- hausen bei Hannover. 3. Herr Handelsgärtner GABRIEL in Köpnick. III. Eine ungemein zahlreiche Versamm- lung war diesmal erschienen. Galt es doch vor Allem dem Vortrage zu folgen, den das auswärtige Mitglied, Herr FRIEDRICH HARMS- Hamburg-Eimsbüttel über Rosentreiberei zu halten sich freundlichst erboten hatte. Nachdem der Vorsitzende, Herr Gartenbau- Direktor GAERDT die zahlreichen Gäste be- grüsst, machte er Mittheilung von dem Hin- scheiden des Herrn Banquier Herıwıc-Berlin und des Herrn Stadtrath AHLEMEYER-Char- lottenburg, von denen der erstere, ein grosser Pflanzenfreund, ganz besonders als Schatz- meister bei der grossen allgemeinen Aus- stellung im April v. J. eine rege Thätigkeit entfaltet. — Die Versammelten erhoben sich zum Zeichen der Theilnahme von ihrenSitzen. IV. Herr DrAawıEL legte eine interessante äusserst reiche Colonie des bunten Löcher- pilzes Polyporus versicolor vor, die sich im Garten des Herrn Zimmermeister VOGEL in Potsdam an einem ca. % »» hohen Apfelbaum- stumpf gebildet hatte. V. Hierauf hielt. Herr Harms den ange- kündigten eingehenden und mit reichem Bei- fall aufgenommenen Vortrag, der in der Gartenzeitung erscheinen wird. Auf Wunsch des Herrn PERRInG gab dann Herr Harms noch Rathschläge für die weitere Behandlung der abgetriebenen Rosen, was ebenfalls in der Gartenzeitung mit veröffent- licht werden wird. (6) Verhandlungen. > Herr DRAWIEL bemerkte in einer längeren Auseinandersetzung, dass in Berlin andere Verhältnisse seien als in Hamburg. In Berlin braucht man sehr viele Rosen und muss deshalb die Sorten ziehen, die viele Blumen liefern, wie die alte Mrs. BosANQUET, LOUISE ODIER, JULES MARGOTTIN, L’EXPOSITION etc. In Berlin werden viel mehr Rosen in Töpfen gekauft als in Hamburg, die Töpfe dürfen aber nicht zu theuer sein, folglich muss man ältere Sorten wählen. Auch die Moosrosen werden jetzt wieder viel verlangt: Muscosa, Blanche Moreau, Little Gem. — Manche der empfohlenen Sorten sind auch nicht in solchen Massen zu haben, wie der Treibgärtner sie braucht. Von /run- gois Mirbillon, bemerkte Herr DRAwIEL, habe ich kaum mit vieler Mühe nur ıoo Stück er- halten können; wenn man von Marie Bau- mann 500 Stück haben wollte, so möchten die schwer zu finden sein. Herr Harms erwiederte u. A. hierauf, dass er von Marie Baumann einige Tausend in sehr schöner Qualität besitze, im letzten Sommer davon 5—6000 auf Wurzelhals oku- lirt habe, und ebenso von Zorace Vernet 9000. VI. Hierauf widmete Herr OÖ. Hürrtıg dem heimgegangenen SIR WILLIAM SIEMENS, der das elektrische Licht in die Gärtnerei ein- zuführen versuchte und über seine Erfolge auch in der Gartenzeitung berichtete (1882 S. 139. 244. 255), warme Worte der Anerken- nung. Derselbe wies zugleich darauf hin, dass die in dem Berliner Börsen-Courier und Koch-Denkmal und Grosse allgemeine Gartenbau- Ausstellung. Am ıg9. Dezember fand im Hause des Herrn Oek.-Rath SpÄtH die Schlusssitzung des Komites für das Koch-Denkmal und unmittelbar darauf die des Komites für die grosse allgemeine Gartenbau- Ausstellung in der Philharmonie zu Berlin im April 1833 statt. Das Resultat der Ausstellung ist verhältnissmässig günstig; die Einnahmen betrugen M 36 898,26, die Ausgaben nicht ganz so viel. Letztere stehen übrigens noch nicht definitiv fest, da einige Schluss-Abrechnung über das Denkmal für Karl Koch. Bestand (siehe Gartenzeitung, Juliheft, Verhandlungen S. (56) 1883 Zinsen am ı. Juli 1883 Hiervon kommen in Abzug: 1. für das Denkmal an Hrn. Bildhauer NanTHE gezahlte 2. Entschädigung an Hrn. MınrınG für gelieferteschriftlicheArbeiten » 3. für Portis daraus in Otto’s Hamburger Blumenzeitung gebrachte Nachricht von dem früheren Aus- treiben der einen Linde am Leipziger-Platz (rechts vom Denkmal des Grafen BRANDEN- BURG) in Folge des elektrischen Lichtes auf einem Irrthum beruhe. Wie jeder sich ım Sommer überzeugen könne und auch Prof. Wittmack ihm geschrieben, sei diese eine Linde eine andere Species als die übrigen, nämlich die grossblättrige Z3ha. platyphyllos Scop., welche sich bekanntlich ca. 14 Tage früher belaubt als die kleinblättrigen daneben stehenden 7. wlmifolia Scop. | VII. Herr SPAETH legte eine interessante Abnormität vor; eine durchwachsene Birne, aus der sich ein ganzer an der Basis be- blätterter Zweig entwickelt, und übergab diese dem Museum der landw. Hochschule als Geschenk. \ Zugleich theilte derselbe als Vertreter der Petersburger Ausstellungs-Commission mit, dass die auf das Jahr 1884 verschobene internationale Gartenbau-Ausstellung zu Pe- tersburg genau zu derselben Zeit stattfinde, wie sie für 1883 projektirt war. Auch das Programm etc. bleibt dasselbe. Anfragen sind zu richten an Herrn Wirklichen Staats- rath Dr. REGEL Excellenz, St. Petersburg, bo- tanischer Garten. N VII. Als wirkliche Mitglieder wurden auf- genommen: 1. Herr Kaufmann W. D. Herr in Hamburg, 2. Herr Rentier G. KuntzE in Charlotten- burg. B 8 de PL Kleinigkeiten noch schweben. Immerhin konnten dem Verein zur Beförderung des Gartenbaues und der Gesellschaft der Garten- freunde Berlins von den eingezahlten 3000 ‚# je 2500 M zurück gezahlt werden. — Nach Schluss der Sitzung sprach der Wirkl. Geh, Ober-Reg.-Rath HEYDER dem Hrn. Oek.- Rath SpÄtrH den verbindlichsten Dank für die umsichtige Leitung der Ausstellung aus und blieben dann auf Einladung des Hrn. Oek.-Rath SÄrrTH die Anwesenden bei einem solennen Souper vereint. SEHE 3729,90 M 2669,25 4 21,00 u » 8,35 AM 2698,60 Restbestand. 7 »011031,308 welcher laut Beschluss des Comites nach erfolgter Decharge an den Schatzmeister Herrn SPÄTH in der Schlusssitzung zur Pflege des Grabes des Herrn Professor KocH bestimmt und der Familie des Verstorbenen zu diesem Zwecke am 21. Dezember 1883 übergeben worden ist. L, Spann 8 a 1884. VERHANDLUNGEN des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl, Preuss. Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Ver nen e an, zur 0 des enbiniks 1884. | , Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. ! Invalidenstr. 42. N Von October bis April in der landw. Hochschule, Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) | Tanuar Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. |Novwer. De 31 ee | =: es | | 2 | Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und &emüsezucht. Jeden I. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. 3 Daeaeu.| 5 Vene zun.> 8, ö Sitzungen der Ausschüsse für @ehölz- und Obstzucht. | Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. | ee ori 8. 12. een |, 09, | 13 (re Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1834. Jeden Freitag nach dem 1. und nach dem ı5.im Monat, Abends 7'/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, | Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. 8 ul 4 2.1.6.) es 18 22 Zn SLS 26,,°) > 20." | ra el Na 11 I a 20 N RE RT 5. 7 [a 01 k Tagesordnung für die B unlüng er Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. ‚Freitag, den 8. Februar 1884. Abends 7!/, Uhr, »Restaurant NiErt«, Kommandantenstr. 71. ‚1. Geschäftliches. 2. Behandlung der ım Freien ausdauernden, u Referent: Herr Crass. 3. Vortrag des Herrn Taxators PATHE über: »Grundsätze bei gärtnerischen Taxen«. . Welche Sträucher eignen sich zur Pflanzung als Unterholz im Schatten von Bäumen und Häusern? . Welche Finrichtung ist den Tagebüchern der Gärtnerlehrlinge zu geben? Ref. Hr. WIEHLE. zum Treiben geeigneten Blüthensträucher. Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. ' Verhandelt, Berlin den 7. Dezember 1833. Der Vorsitzende leitet die Sitzung da- mit ein, dass er den von ihm einge- ‚brachten Antrag auf Errichtung einer Gärtnerbörse für Berlin und Umgegend zur Berathung stellte. Die über diesen Antrag ziemlich eingehend gepflogenen und denselben zu ersuchen, in die Com- missions-Sitzung Delegirte zu entsenden. Darauf liess der Vorsitzende das Proto- koll der vorigen Sitzung verlesen und schritt die Versammlung zur Wahl des Vorstandes. Verhandlungen ergeben, dass die Ein- richtung einer solchen Börse nicht nur als wünschenswerth, sondern sogar als ein längst gefühltes Bedürfniss anerkannt wurde und beschloss man diese An- gelegenheit in einer Commission vor- "bereiten zu lassen und, um mit den _ Consumenten — hier also den Blumen- _ händlern — Fühlung zu haben, dem Ver- ein selbstständiger Blumenhändler von den Verhandlungen Mittheilung zu machen Die Wahl des Vorsitzenden wurde, dem $S 9 der Grundbestimmungen zufolge, durch Stimmzettel vollzogen und ging der bisherige Vorsitzende Herr Oeco- nomie-Rath Späth — fast einstimmig — wiedergewählt als Vorsitzender aus der Wahlurne hervor. Herr SPÄTH nahm die Wahl dankend an. Da der Wahlakt, wenn er, dem vor- beresten Paragraph gemäss, ausgeführt worden wäre, viel Zeit in Anspruch ge- (4) sl If u Verhandlingen. nommen haben würde, wurden dieübrigen Vorstandsmitglieder: Herr Hoflieferant Weingrosshändler von FÜRICH als Schatz- meister, Kanzlei-Rath KLETSCHKE als Schriftführer und Herr Gärtnereibesitzer BLUTH als Bibliothekar und zwar durch Acclamation wiedergewählt. Die Wieder- gewählten nahmen auch ihrerseits die Wahl dankend an In die Commission zur Prüfung Kassenwesens wurden gewählt: Herr Gärtnereibesitzer CRASS, > > WIEHLE und » Garten-Inspektor WREDOW. Der Revision der Bibliothek werden sich Herr Kunst- und Obergärtner BRETT- SCHNEIDER, » Gärtnereibesitzer NEUMANN und » Kunst- und Landschaftsgärtner WENDT unterziehen. Das Programm für die nächstjährige Ausstellung in Mainz war ausgelegt, in- gleichen eine Ulmer Bücher-Anzeige. Herr Ober- Telegraphen - Assistent KooP: liess sich durch Herrn FRIEDRICH zur Auf- nahme als Mitglied anmelden. Herr Hofgärtner HOFFMANN wandte sich darauf seinem Vortrage »Beiträge zur Hebung des Obstbaues in der Provinz Brandenburg«< zu. Referent glaubt die Hebung des Obst- baues — zunächst in der Provinz Branden- burg — dadurch herbeizuführen, wenn die Gesellschaft der Gartenfreunde mit dem Verein zur Beförderung des Garten- baues in den Preussischen Staaten ver- eint über den Modus berathe, wie wir analog dem Landesobstbau-Verein für das Königreich Sachsen hier, und zwar zunächst für unsere Provinz eine ähnliche Einrichtung, wie die dortige anstreben. Zwar existiren Vereine und Einrichtungen des Verhandelt, Berlin Der Vorsitzende hiess die Erschienenen mit einem herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahre willkommen und knüpfte daran den Wunsch, dass sich die Mit- glieder auch in diesem Jahre die Hebung und Förderung der von uns verfolgten ' Zwecke angelegen sein lassen, "und namentlich auch für den Beitritt neuer Mitglieder wirken möchten. Nach diesen einleitenden Worten liess für Obstbau etc., diese seien aber nicht so allgemein wirkender Art, als es zu wünschen. Er seinerseits glaube, dass in einem persönlichen Verkehr mit den einzelnen Gemeinden ein viel grösserer Gewinn läge, als dies je auf dem oft recht langsamen und schwerfälligen Wege des schriftlichen Verkehrs sich ermöglichen lasse. Es seien der praktischen Momente zu viele, die eine Demonstration an Ort | und Stelle verlangten, solle dem Land- manne Lust und Liebe und vor Allem auch das Vortheilhafte der Obstkultur klar gelest werden. Die bedeutenden Summen, welche jährlich für Obst in frischem und getrocknetem Zustande unsererseits ins Ausland gingen, seien wohl einer Beachtung auf diesem Gebiete der Volkswirthschaft dringend werth. Die letzten Verhandlungen der Pomologen, Obstzüchter etc. in Hamburg, im Herbste 1883, hätten dies zur Genüge dargethan. Er seinerseits verhehle sich nicht die Schwierigkeiten, welche einem derartigen Unternehmen zur Gründung eines Landes- Obstbau-Vereins der Provinz Brandenburg entgegen treten, indess wo keine Mühe sei, sei auch kein sonderlicher Lohn zu m erreichen. j Nachdem sich an vorberegtes Thema längere Debatten angeknüpft, wurde eine aus 3 Herren bestehende Kommission zur eingehenderen Berathung über diese Angelegenheit gewählt, mit dem Hinweis, dass sich die diesseitisen Kommissions- Mitglieder, Herr BRETTSCHNEIDER, HOFF MANN und MOSISCH mit den vom Garten- bau-Verein zu wählenden Mitgliedern in Verbindung setzen möchten. ‘Die Sitzung für den 21. wurde zu‘ einem besonderen Zwecke nach der Dorotheenstr. ı2 verlegt. | . an ui den 4. Januar 1884. er das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen und brachte das Handschreiben des Kronprinzen, worin Höchstdieselben derGesellschaft für die Beglückwünschun &, zum neuen Jahre danken: Se Indem Ich dem en für seine freundlichen Grüsse zum Januar vielmals danke, erwidere Ich dieselben | Verhandlungen. | (5) für das fernere Gedeihen der Gesell- schaft der Gartenfreunde. Berlin, den 2. Januar 1884. | (gez.) FRIEDRICH WILHELM. An den Vorstand der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. "ur Kenntniss der Versammlung. _ Der Vorsitzende verlas ferner ein Bchreiben des Herrn Reichsgrafen von UECKLER auf Branitz, worin dieser sich nit der Aufnahme als Ehrenmitglied der Gesellschaft der Gartenfreunde “dankend Sinverstanden erklärt und den Wnnsch ausspricht, im Sommer die Mitglieder des Vereins in seinen gärtnerischen Anlagen ‚wieder herumführen zu können. | Der in der Sitzung vom 7. Dezember sr. zum Mitgliede vorgeschlagene Herr Jbertelegraphen-Assistent KooPp, Görlitzer Strasse 69, wird als Mitglied proklamirt. Ausgestellt hatte 1. Herr Kunst- und Landschaftsgärtner JANICKI "6 verschiedene, schön und reich blühende Remontantnelken, eine Alle- gatiere,. Alfonse Carr, le Grenadier, Irma, Jean Sisley, Valentine Carle. 2. Herr Gärtnereibesitzer WENDT blühenden getriebenen Flieder in Töpfen - und abgeschnittenen blühenden Flieder, " var. Marly. 3. Herr Gärtnereibesitzer GUDE blühende Orchideen ‚Odontoglossum Sanderianum und Odontoglossum Rossi majus“, sowie abgeschnittene Blumen von „Eucharis amasonica“. F Den Herren Ausstellern wurden, ausser der grössere Monatspreis, jedem derbeiden E der kleine Monatspreis zuerkannt. Das Referat über Gemüsekulturen leitete L err WEBER damit ein, dass er an seine Kollegen die Frage richtete, ob auch sie im vergangenen Jahre die Erfahrung ge- macht hätten, dass der Sellerie im Innern schwarz gewesen sei. Zum grossen Theil hatten die Gemüsezüchter "sleich trübe Erfahrungen gemacht, obgleich auch Stimmen laut wurden, die dergleichen Missstände nicht zu beklagen gehabt. Beispielsweise war der auf den Cölnischen Wiesen gewonnene Sellerie weiss ge- blieben und hatte dem aus Schlesien aus der Gegend von Sagan zn Markte ge- brachten Sellerie dieser Fehler nicht an- gehaftet. Herr Garten-Inspektor WREDOW hatte auf mässig gedüngtem unter der m Wasserleitung g hal Boden vorzüg- lichen Sellerie gewonnen und leitete das Schwarzwerden "desselben von der in.den Monaten Mai und Juni herrschenden Trockenheit her. Herr WEBER legte Pariser Winter-Rettig vor, der sich von dem hiesigen dadurch unterscheidet, dass er nicht runde Köpfe bildet, sondern ähnlich den Wasserrüben in die Länge geht, leider fände — nach den Erfahrungen des Herrn WEBER — dieser, obgleich er dem hiesigen in Güte durchaus nicht nachstehe, auf dem Markte schlechte Abnahme. Vergleiche man die früheren Märkte mit den jetzigen, so haben diese eine ganz andere Gestaltangenommen. Wurzel- werk wieSchwarzwurzeln, Pastinak, Kerbel- rüben u, a. m., die vor Jahren noch von den Hausfrauen gekauft wurden, fänden 2. Z. fast keine Abnehmer, Gemüse wie die blauen Kohlrabi, ein hier eingeführter Weisskohl, der 3 bis 4 Wochen früher als der hier rund in der Umgegend cul- tivirte, müssten sehr häufig als unverkauft von den Gemüsezüchtern nach Hause ge- nommen werden. In Anbetracht der vorberegten That- sachen sei man zu der Ansicht gekommen, dass der Berliner das was er nicht kennt, auch schwer kauft, und sei es daher ge- rathen, da, wo man mit neuen Gemüse- sorten in die Oeffentlichkeit treten wolle, erst mit der Anzucht geringer Quantitäten vorzugehen. Der Rhabarber, über dessen Anzucht und Verwendung schon früher ausführlich gesprochen, scheint, nach den gemachten Mittheilungen, sich immer mehr Eingang zu verschaffen und. dürfte es daher für Gemüsezüchter nicht unrathsam sein, der Anzucht desselben grössere Aufmerksam- keit zuzuwenden. Der Umfang, den die Spargelkultur aller Orten angenommen, möchte am Besten für die Beliebtheit dieses Gemüses sprechen, und wohl verdiene die rationelle Spargelzucht, wie solche in Braunschweig betrieben wird, alle Anerkennung. Ob die neuerdings daselbst versuchte Spargel- treiberei mittelst Dampfheizung, an Stelle des Treibens mit Dung zu empfehlen, bleibt einem von geeigneter Stelle zu erbittenden Berichte vorbehalten. Herr MosıscHh empfiehlt ein neues wohlschmeckendes Gemüse, den Crambe maritima und hält Herr Oekonomie-Rath Verhandhngen. OB SPAETH es für angezeigt, in grösserem Umfange mit der Melonenkultur vorzu- gehen als bisher, Herr CrAss hält hierzu die Netzmelone für geeignet, während von anderer Seite den Kantalupen ihres gewürzreichen Fleisches wegen, das Wort geredet wird. Ueber die Frage, »Welches ist die er-. giebigste und relativ billigste Einrichtung hinsichtlich des Wasserbedarfs in der Gärtnerei, so ist man allgemein der An- sicht, dass der HALLADAY'sche Wind- motor, wie solcher in den Baumschulen des Herrn SPÄTH aufgestellt, wohl die billigste Einrichtung zur Versorgung der Gärtnereien mit Wasser sei, denn einmal ist der Betrieb ein so einfacher, dass schon ein Junge zur Bedienung des Motors hinreicht und dann bedarf der Motor sehr selten der Reparatur. Herr Oeco- nomie-Rath SPÄTH bestätigt dies aus eigener Erfahrung damit, dass in den 8 Jahren, wo er das Wasser mittelst des Windmotors zu Tage fördert, er fast gar keine Reparatur an demselben habe vor- zunehmen brauchen, und dass er während dieses Zeitraumes nie über Wassermangel Gärtner-Börse in Berlin. Zur Erleichterung des Verkehrs zwischen Produzenten und Konsumenten von Garten- bauerzeugnissen war von dem Vorsitzenden der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins Oekonomie-Rath SPÄTH ein Antrag auf Er- richtung einer Gärtnerbörse für Berlin und Umgegend eingebracht worden und wurde in der Sitzung vom 7. Dezember v. J] über diesen Antrag eingehend berathen. — Aus dem Gange der Verhandlungen ergab sich, dass die Errichtung einer Gärtnerbörse nicht nur erwünscht sei, sondern dass eine solche von verschiedenen Seiten als ein längst ge- fühltes Bedürfniss anerkannt wurde. — Der zur Weiterführung der Verhandlung gewählte Ausschuss beschloss in seiner Sitzung vom 11. Januar c. mit der versuchsweisen Einrich- tung einer Gärtnerbörse vorzugehen, einen Ausschuss von 10 Personen zu wählen Der Vorstand des Vereins zur Beförderun; zu klagen gehabt. Nicht nur in freiem] Terrain, sondern auch bei eingebautem! Terrain kann der Windmotor, wie z. ] auf Dächern, aufgestellt und mit dem-] selben gearbeitet werden. e Die Frage wegen freien Besuchs der von dem Gartenbau-Verein veranstaltete Winterausstellung seitens der Mitglied der Gesellschaft der Gartenfreunde a langend, wird der Vorsitzende mit Herrn Prof. General-Sekretair Dr. WITTMACK in Verbindung treten. M. HOFFMANN. > Berichtigung der Mitglieder-Beiträge. K: Da nach $ 8 der Statuten der Jahresbei- | trag pränumerando zu entrichten ist, so bitten wir, denselben möglichst bald a den Schatzmeister, Hrn. Max Sabersk Berlin N., Oranienburgerstr. 74 einsenden | zu wollen. ı Laut Beschluss der Ver sammlung vom 22. März 1883, Verhand- lungen S. (34) 1883 soll Niemandem mehr ein Heft der »Garten-Zeitung« übersendet | werden, der nicht bis zum ı. April 1e Jahres seinen Beitrag eingeschickt hat. des Gartenbaucs. und den ersten Börsentag Montag den ıı. Februar c., Abends 7 Uhr in dem Lo- kale des Herrn Niert, Kommandantenstr. 7 abzuhalten, auch die in Berlin und ın d nächsten Nähe Berlins bestehenden gä nerischen Vereine zu ersuchen, die Mitgliedei Beschlüsse — zu veranlassen, diesen Börsen- tag zu besuchen und sie dahin zu vermögen, so viel in ihren Kräften steht, für das Wohl- gelingen der angebahnten Einrichtung Sorge zu tragen. Wir empfehlen allen Interessenten die B theiligung angelegentlichst. besteht aus den Herren BLuTH, KUNKEL, KUNZE,; NEUMANN, SCHIRM, G. SCHULZ, TAUBE, SPÄTH, Vorsitzender der sellschaft der Gartenfreunde und KLETSCHKE Schriftführer der Gesellschaft der Gar freunde. D.. Bet Se | 1884. VERHANDLUNGEN des und der | Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1884. Ä Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, | Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 DE | Januar Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. | De! ST SE | Se | Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. en. 52.014 Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. | re cuoih 8, | 12 |’ Vom erg | 23. ee Versammlungen der Gesellschaft der &artenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem I. und nach dem ı5.im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, E Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. I 4 Sr 4 2:0 |. Ges 5 3 ZEN 18 22 | N nor] 2,20% | Be 19 17 21 | 19 | Tagesordnung für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. 'reitag, den 22. Februar 1884, Abends '7!/, Uhr, »Restaurant NiEFT«, Kommandantenstr. TiBE . Geschäftliches. . Behandlung der im Freien ausdauernden, zum Treiben geeigneten Blüthensträucher. Ref. Hr. Crass. Welche Sträucher eignen sich als Unterholz im Schatten von Bäumen, Häusern etc.? Ueber ev. Einrichtung von Tagebüchern für die Gärtnerlehrlinge. Ref. Hr. WIEHLE. Besprechung der letzten Winterblumen -Ausstellung. Diejenigen Herren, welche zur Berathung »betr. Beschaffung neuer Journale« ‚ewählt worden ‚sind, werden hierdurch ersucht, sich Freitag den 22. Februar 6!/, Uhr im estaurant NIEFT versammeln zu wollen. ET > . . . "Tagesordnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. am Donnerstag den 28. Februar 1884, Abends 6 Uhr Invaliden-Strasse 42. Hr. Prof. JacoBsSTHAL: Beiträge zur Flora des Ornaments, mit Demonstrationen. . Hr. Oek.-Rath Spätu: Ueber die Bildung von Obstbau-Genossenschaften. . Hr. GERson: Praktischer Ersatz für Gartenschläuche, mit Demonstrationen. . Hr. Direktor O. Hürris: Kleinere Mittheilungen. 675. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Verhandelt, Berlin den 27. Dezember 1833. Den Vorsitz führte der De, Hr.Hof- 3. Herr Kgl. Obergärtner ILSEMANN, Üng. narschall von Saint PAUL-ILLAIRE. Altenburg. I. Das Protokoll der letzten Sitzung lag IN. Hr. Jour legte das Sortiment Kar- us und wurde genehmigt. toffeln vor, welches er vom Verein 1882 II. Zu Mitgliedern wurden vorgeschlagen zum Versuchsanbau erhalten hatte und ward . Frau Rentiere W. SonnTac-Berlin. beschlossen, auch die Berichte der anderen . Herr Generallieutenantz.D.undVice-Ober- Versuchsansteller zu sammeln, um sie dann Jägermeister von KOTZE, Excellenz, in der Gartenzeitung zu veröffentlichen. Hannover. DE In theilweiser Uebereinstimmung mit Hrn. fereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuss, Staaten Ki u (8) | Verhandlungen. ScCHULTZE und Hrn. DRESSLER empfiehlt Hr. DRAWIEL ı. Kaiser Wilhelm als die beste weisse, 2. Schoolmaster. 3. frühe weisse reichtragende. 4. Early Ohio, roth. 5. Vikar of Lalcham, blau. Alle andern hat er verworfen. Hr. ScHuLTzE hat von allen ı5 Sorten nur 4 behalten: ı. Kaiser Wilhelm. 2. Alexandria. 3. Early- Ohio. 4. Vıkar of Lalcham. Hr. SCHULTZE sprach hierauf über die Ver- mehrung der Kartoffeln durch Keime, d.h. durch Ankeimen im Mistbeet, wıederholtes Abbrechen der Triebe und Stecken der- selben. Er erzielte auf diese Weise von zwei Kartoffeln (Schneeflocke) 2'/, Schffl., im nächsten Jahre von 60 Kartoffeln 25', Schfil. Auch kann man Stecklinge von den grünen Pflanzen machen. Von einigen Seiten wurde bemerkt, dass das in der Landwirthschaft nicht ausführbar sei. Hr. SCHULTZE bemerkt dazu, dass nur das Ankeimen Sorgfalt und Kosten (für die Kästen) erfordere, das Legen der Keime hinter dem Pfluge gehe ebenso schnell, wie das der Knollen. Es wäre wünschenswerth, wenn Land- wirthe einmal einen Versuch damit machten. Herr Prof. WITTMACK berichtete, dass Herr Hofgartendirektor JÜHLKE in ähnlicher Weise von 2 neuen Sorten, die er vom Direktor LinDEn in Gent erhalten, grosse Erträge er- zielt habe. Von Adirondack erhielt er von ı4 Knollen (im Gewicht von 1!, %g) mit 24 Keimen 72 #g Ertrag und von Queen of the Valley von 9 Knollen (im Gewicht von 3 #8) mit 13 Keimen 38 Ag. Beide sind auch bei N. L. CHRESTENSEN- Erfurt zu haben. IV. Herr Wenpt hatte vortrefllichen weissen Flieder (Marly) ausgestellt, der noch dadurch einen doppelten Werth erhielt, dass er die Pflanzen dazu selber herangezogen. Von einem alten Marly-Fliederstrauch oku- lirte er und besitzt jetzt ca. 1000 Sträucher; auf's neue sind 3000 veredelt und wenn die Herren Baumschulbesitzer ähnlich verfahren, dürften wir, wie Herr WENDT hofft, bald nicht mehr nöthig haben, die Flieder zum Treiben aus Frankreich zu beziehen. Herr BRETTSCHNEIDER bemerkte, dass die Franzosen nicht blos Charles X., sondern alle möglichen dunkelrothen oder blauen Sorten senden. Man sieht dunkelknospige, grünknospige etc. Herr LACKnER entgegnete darauf, dass die grossen Geschäfte in Frankreich sehr sorg- fältig sind und nur eine Sorte als Chailes X. senden. Es beschäftigen sich dort aber auch habe ich von dem Flieder Charles xrde manche Gärtner damit, Flieder in Top zu ziehen und eingewurzelt hierherzu schicke: unter diesen Fliedern in Töpfen finden sıc allerdings oft verschiedene Sorten, die sich aber alle gut treiben lassen. In Paris wird unter dem Namen Mar rouge ein Flieder getrieben, der anders i als Charles X., aber auch anders als unse Marly-Flieder und mehr Syrınga chinens ähnelt. Die Blumen sind kaum von SS. ch nensis zu unterscheiden. Das Holz ist etwas stärker und kommt dem von SS. vulgaris nahe. Bei Hrn. SpitH habe er Marly rouge ge) sehen, der anders sei wie der Pariser und unserm früheren Marly rouge gleiche. Es giebt eben viele Sorten, die sich gut treiben lassen und sich auch gut färben. Diejenigen, welche von Natur roth blühe färben sich besonders leicht weiss, dagege erhalten die blauen leicht einen grauen Schei Hr.SpÄtH bemerkte, erhabe unter Charles! nie eine, sondern 2—3 Sorten erhalten. Hr. CHon& zum Treiben aus Frankreich b zogen, Reiser geben lassen, ebenso von Hrn. G. A. SCHULTZ; stets waren es 2—3 Sorte Auch der von TRANSOoN freres in Orlea bezogene Charles X. zeigte genau dieselber beiden Sorten, die er getrennt kultivire, Bis jetzt wusste ihm Niemand zu sagen, welche Sorte des Charles X. besser sei. Die eine hat hellere runde, die andere röthliche, grössere, längliche Knospen. Hr. DrAwIEL bedauerte, . dass die neuen Flieder von VAN Hourts, die der Verein hatte kommen lassen und die von ihm gross gezogen und in der Philharmonie ausgestellt) wurden, dort abhanden gekommen seien. | Hrn. WEnDT wurde von den Preisrichtern, 5 den. Herren C. MATHIEU, R. BRANDT und BRETTSCHNEIDER, der Monatspreis zuge- sprochen. ; V. Hierauf ach Hr. Wirtmack über den botanischen Garten und das neue bo- tanische Institut in Lüttich. unter Vorlage der grossen, ihm von Hrn. Prof. E. nr übersandten Detailzeichnungen. j v1. Die Wahl des Schatzmeisters wurde vertagt und dem Vorstande die Herren R BRANDT und C. MATHIEU beigegeben, um die nöthigen Vorberathungen zu treffen. VII. Hierauf sprach man über die Win ausstellung vom 22. bis 25. Januar und w beschlossen, am 22. um 6 Uhr ein Festes zu veranstalten ä Couvert 3.4. Jeden Ab: soll Konzert stattfinden, zu welchem Verein die Hälfte der Kosten beisteuert Eine etwaige Verlängerung soll selbst ständlich nur mit Zustimmung der Ausstel erfolgen. VIII. Hierauf wurde angeregt, eine Peti t1 an das Kgl.Polizei-Präsidium in Gemeinsc mit der Gesellschaft der Gartenfreu e Br N a Verhandlungen. (9) m m — —— ————————m—m———e—_————_—— Te ‚richten und zu bitten, dass wieder, wie "früher die Polizei-Lieutenants der einzelnen "Reviere befugt seien, das Attest in Reblaus- ' Angelegenheiten beim Versandt von Pflanzen auszustellen, da jetzt, wo Alles von der ‚II. Abtheilung des Kgl. Polizei- Präsidiums ‚selber ausgefertigt wird, man 2—3 Tage - gebraucht, um ein Kolli expediren zu können. Hr. Oekonomie-Rath SrÄrTH will noch erst einmal im Reichsamt des Innern Erkundi- gungen einziehen, ob überhaupt für jede einzelne Sendung ein neues Attest noth- wendig sei. Bei der Berathung des Entwurfs der Ausführungsbestimmungen, an welcher er Theil genommen, habe man diese An- ‘sicht nicht gehabt. Nach seiner Meinung ' müsse man eine ganze Anzahl von Attesten auf einmal erhalten können, da ja doch noch _ Jeder mit seiner Unterschrift hafte. Hr. von SamT-PAuUL wies darauf hin, wie ausserordentlich schwierig man gegenüber dem Import von Ländern sei, die nicht zur Berner Reblaus-Konvention gehören. IX. Hr. WiTTmAcK theilte mit, dass am 19. Dezember im Hause des Hrn. Oekonomie- Rath SpÄtH die Schlusssitzung des Komites Unentgeltlich abzugebende Samen für die Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Meldungen im General-Sekretariat bis 3. März. Nur die Nummern aufschreiben! 1. Kerbel, krauser oder gefülltbitt. 2. Tomate, Präsident Garfield. Türken- bundartig mit schweren grossen Früchten. 3. Petersilie, farnblättrige. 4. Victoria-Rhabarber, beliebtester. 5. Extra lange grüne Schlangen-Gurken. 6. Noa’s Treib-Gurke. Eine sehr reichtrag., dankbare Gurke. . Gelber Melonen-Centner Speise-Kürbis. . Dippe’s Pahl-Erbse, erste Ernte. . Pahl-Erbse, Daniel O’'Rourke, sehr gut, 80 cm hoch. ı0. De Grace oder Buchsbaum-Pahl-Erbse. Zum Treib., wie f. freie Land, ı6 cm h. ıı. Ruhm von Kassel, verbesserte Schna- bel-Erbse, grossschotig, sehr ertragreich, 120 cm hoch. ı2. Folger-Pahl-Erbse, grünbleib. z. Einm. 13. Dr. Mac-Lean’s (Turners) Mark-Erbse, mit dıe beste ihrer Art. 14. Allergrösste ganz extra breite und lange weisse Schwert-Krup- od. Staudebohnen. ı5. Kais. Wilhelm, neue Schwert-Krup od. Staudebohne, zum Treiben geeignet 16. Schwaneckes Zucker-Brech-Staudebohn. 17. Flageolet, weisse zarte Krup- od. Stau- debohne. “DD 9-1 für das Koch-Denkmal und unmittelbar darauf die Schlusssitzung des Komites für die grosse allgemeine Gartenbau-Ausstellung zu Berlin im April 1883 stattgehabt habe, woran sich ein von Hrn. SpÄTH gegebenes Souper anschloss. Von den eingezahlten je 3000 M konnten jedem Verein 2500 M# zu rückgezahlt werden. Ferner theilte er mit, dass die Gesellschaft der Gartenfreunde am 21. Dezember drei verdienten Mitgliedern, Hrn. Kanzlei-Rath KLETSCHKE, Obergärtner EGGEBRECHT und Obergärtner HORNEMANN, die 25 Jahre der Gesellschaft angehören, ein Festessen ge- geben. Hrn. Kanzleirath KLETSCHKE, der fast 23 Jahre Schriftführer der Gesellschaft, ward zugleich das Diplom als Ehrenmitglied überreicht. Hierauf folgten noch Mittheilungen über zwei in Aussicht stehende Jubiläen. X. Als Mitglieder wurden aufgenommen: ı. Herr vereid. Makler ]. BERTRAND-Berlin. 2. » Ober-Hofgärtner TATTER-Herren- hausen bei Hannover. 3. » Handelsgärtner GABRIEL-Cöpenick. 18. Frankfurter Riesen-Blumenkohl, extra. grosser später, besonders f. freie Land. 19. Blumenkohl, italienischer Non plus ultra, hoch, extra gross, mittelfrüh. 20. Neuester Winter-Blumenkohl. 21. Berliner grosser, weisser Kopfkohl. 22. Früher schwarzrother rundköpfiger klei- ner Rothkohl. 23. Chou Marcelin, niedriger Wirsing oder Savoyer. 24. De Vertus, krauser grösster Wirsing oder Savoyer. 25. Hoher vorzüglicher Rosenkohl. 26. Niedriger extra krauser grüner verbess. Blätterkohl (Grünkohl). 27. Berliner früheste Kohlrabi. 28. Wiener kurzlaub. früh. blaue Kohlrabi ' (zum Treiben geeignet) extra. 29. Pariser Treib-Mohrrüben, rothe kürzeste frühste, sehr süss, Samen entbartet. 30. Feine halblange rothe stumpfe Frank- furter Mohrrüben. 31. Lange rothe Mohrrüben, ohne Herz stumpfe grosse süsse rothe. 32. Petersilienwurzel, lange glatte. 33- Echte schwarzrothe lange Salatrüben (Beete). 34. Lange kl. echte Teltower Weiss- oder Speiserüben. 35. Berliner grosser gelber Prahl-Salat. 36. Forellen-Salat, bunter, weisses K., (zart). rothkantiger Verhandlungen superbum, weiss 37. Gross-Mogul oder Cyrius, schön, gröss- roth. Schlunde. te Salat-Sorte, muss weitläufig gepflanzt werden, vorzüglich! 61. 4K Cyclamen persicum ‚grandiflorum, 38. Grosse gelbe Zittauer Riesen-Zwiebeln. dunkelroth., ; 39. Frühe kurzlaubige scharlachrothe Dreien- 62. ©&Dianthus chinensisHeddewigii, chines., brunner Monats-Radies. Nelke »Eastern Queen«. j 40. Wood's längste rosenrothe Treib-Monats- 63. © Erysimum Perowskianum. Radies, zart und zierend. 64. © Eschscholtzia hybrida Mandarin. 41. Runder goldgelber Sommer-Rettig. . 65. © Gaillardia pieta Lorenziana, schön 42. Victoria-Astern, einzelne Farben. "Neuheit: 0; 43. Chrysanthemumblth. grossblumigeZwerg- 66. 2 Gnaphaliam leontopodium, Edelweiss. v Aster, einzelne Farben. 67. © Godetia Whitneyi, Lady Albemarle, 44. Grossblumige hohe Pyramid.-Sommer- prächtig. a Levkojen (hohe Bomben), einzeln. Farb. 68. ?, Helleborus hybrid., gem. 45. Grossblumige Riesen-Sommer-Levkoje 69. 2, Hyacinthus candicans. ü (Goliath), einzelne Farben. 70. ©E Iberis umbellata purpurea Dunnetti 46. Rosen-Andrieux-Balsamine. dunkelroth. I 18 47. Gefüllt. Camellien-Balsamine (Andrieux), 71. 2 Matricaria capensis nana fl. pl. a einzelne Farben. 72. &M Mimulus cupreus nanus. » a 48. Antirrhinum majus nan. Thom Thumb, 73. 4 Montbretia Pottsu, s. schön. “A niedrig. Löwenmaul, alle Farb. gemischt. 74. KF Nertera depressa, zıerl. 49. Viola tricolor maxima. 75. © Papaver umbrosum, prachtvoll. 50. ®OM Ammobium alatum grandifl. neu. 76. ©M Petunia hybrida grandifl. super- 51. WK Begonia Sedeni erecta, schönste. bissima. _ Grossbl. m. theils geadert. 52. © Calendula office. ranuncul. superba wss. Schlund. N N flore pleno, gelb. 177. © Reseda odorata grandifl. ‘Victoria, 53. ©%4 Campanula macrostyla, reizend. rothblg. ; Na 54. ©) Centranthus macrosiphon nanus roth. 78. E Silene pend. ruberrima, dunkelr. ii Zwerg-Spornblume. 79. E Silene pend. fl. pl., gefüllt. roth n 55. © Centranthus macrosiphon albus weiss. 80. OQE Tropaeolum majus nanum King 56. ©) Chrysanthemum inodorum plenissi- of Tom 'Thumbs. Feurig dunkelschar- mum. "lach mit kleinem dunklen Laube, für 57. 4K Cineraria hybrida, grösstblumige Töpfe zu empfehlen. n s Varıetät, I. Rang. 31. © Whitlavia grandiflora. a 58. ©) Clarkia elegans fl. pl. gemischt. 82. © Xeranthemum annuum grandiflorum 59. © Convolvulus azureus superbus gelb. purpureum fi. pl. 60. 4K Cyclamen persicum grandiflorum De I Den an SE en Berichtigung der Mitglieder-Beiträge. . Da nach $8 der Statuten der Jahresbeitrag pränumerando zu entrichten ist, so bitten wir, denselben möglichst bald an den Schatzmeister, Hrn. Max Sabersky, Berlin N., Oranienburgerstr. 74, einsenden zu wollen. Laut Beschluss der Ver- sammlung vom 22. März 1883, Verhandlungen S. (34) 1883, soll Niemandem mehr ein Fleft der »Garten-Zeitung« übersendet werden, der nicht bis zum r. April jeden Jahres seinen Beitrag eingeschickt hat. Der Beitrag ist für Berlin und Umgegend 20 AM, für das übrige Deutschland 13 #, für das Ausland 15 M. NN ii Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Gartenhaues. RE B Wir machen alle Interessenten auf das ‚unentgeltliche Stellenvermittelung i et des Herrn JOSEPH KLAR, Berlin C., Linienstr. 199, Samenhandlung, auf merksam. Die Redaktion. 5 3 Us Vereins und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, des zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Pr Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, | Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) 1884. Januar |Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. Octbr. |Novbr. |Deebr.| Ba | 2 ee |. 30° |.27) n8 Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. zes. | 5 Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Benz arı. 8 | 22 ' Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 18834. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem ı5. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. 5 1} 4 8 18 22 16 Zah 2 6 RS 20 | Be Zac: (15,2, Gare or 2 1 EN A 3a Be Eee Bag a a 3 8 22 4 18 7 21 N 17 19 19 | Tagesordnung für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Freitag, den 7. März 13884, Abends 7'/, Uhr, »Restaurant NiErT«, Kommandantenstr. 71. ı. Geschäftliches. 2. Welche Sträucher eignen sich als Unterholz im Schatten von Bäumen, Häusern etc.? (Fortsetzung. Zweck und Nutzen der Krankenkasse. A Ueber ev. Einrichtung von Tagebüchern für Gärtnerlehrlinge. Einiges über die letzte Winterblumen -Ausstellung. Ref. Hr. NEUMANN. Besprechung über: »Die schöne Gartenkunst« von Dr. E. SCHNEIDER. Ref. Hr. HOFFMANN. Ref. Hr. WIEHLE. Verhandelt, Berlin den 13. Januar 1884. Nachdem der Vorsitzende das Zeichen zur Eröffnung der Sitzung gegeben und das . Protokoll der vorigen Sitzung verlesen, ver- las der Vorsitzende das Schreiben des Ka- binets-Sekretärs Ihrer Majestät der Kaiserin Königin, Herrn von DEM KNESEBECK, vom 5. d. M., worin derselbe im Allerhöchsten Auftrage den Dank Ihrer Majestät für die von der Gesellschaft der Gartenfreunde dar- gebrachten Glückwünsche zum neuen Jahre übermittelt, Berlin, den 5. Januar 1834. Ihre Majestät die Kaiserin Königin lassen dem Vorstande der Gesellschaft der Garten- freunde Berlins für die Allerhöchst Ihr zum Jahreswechsel dargebrachten treuen Glück- wünsche bestens danken. Im Allerhöchsten Auftrage: (gez.) VON DEM KNESEBECK, Kabinets-Sekretär Ihrer Majestät der Kaiserin Königin. An den Vorstand der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. ingleichen ein Schreiben des Königlichen Kammerherrn Herrn Grafen voN SECKEN- DORFF, vom 4. h., mit welchem derselbe den Dank Ihrer Kaiserlichen Königlichen Hoheit der Frau Kronprinzessin der Gesellschaft für die Zuschrift des Vorstandes zum Jahres- wechsel abstattet Berlin, den 4. Januar 1884. Ihre Kaiserliche Hoheit die Frau Kron- prinzessin hat mit Vergnügen die freundliche Zuschrift des Vorstandes zum Jahreswechsel empfangen und beauftragt mich in Höchst- Ihrem Namen für dieselbe bestens zu dan- ken. Ihre Kaiserliche Hoheit benutzt gern diesen Anlass, um Höchst-Ihren aufrichtigen Wünschen für das fernere Gedeihen der Gar- tenbau-Vereine von Neuem Ausdruck zu geben. (gez.) Graf VON SECKENDORFF, K. Kammerherr. An den Vorstand der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. und endlich das Dankschreiben des Herrn Oekonomie-Raths Direktors STOLL für seine Er- nennung zum Ehrenmitgliede der Gesellschaft. Eine Offerte zur Benutzung von Sälen für Versammlungen etc. in den GRATwEIL'schen Bierhallen und Proben des von Herrn L. WAGNER eingesandten Rasendüngers zirkulir- ten in der Versammlung. Das Protokoll über dıe am 14. Dezember pr. stattgehabte dritte Sitzung des Eisenbahn- raths zu Berlin gab der Vorsitzende zu den Akten. Hieran knüpfte sich eine Besprechung über die Art und Weise der Versendung der Pflanzen mit der Eisenbahn und den Tarif bei Pflanzen-Versendungen. euss, Staaten - x re ee ) Pr, er na 7 R r 2 TER TO NEN Zur Kultur der Zlectogynen übergeh d, war man über diese ziemlich einig, doch war es nicht vielen geglückt, buntblättrige Plectogynen in erwünschter Menge heranzu- ziehen und bunt zu erhalten. Die Mittel, welche hier und da angewandt wurden, um die lectogynen bunt zu erhalten, wie durch Zusatz von Holzkohle, von Lehm, durch das Magerhalten der Pflanzen u. a. m. sind nicht immer von Erfolg begleitet gewesen und wurde von der Versammlung der Vorschlag mit Freuden begrüsst, in einer der nächsten Ausstellungen eine Prämie für ein erfolg- reiches Mittel, das Buntwerden der Zlecto- gynen zu fördern und das Buntbleiben zu erhalten, auszusetzen, die demjenigen zuge- sprochen werden soll, welcher, unter Vor- führung vorzüglicher Kulturen buntblättriger Plectogynen das Mittel mittheilen würde, wo- durch er solche Resultate erzielt. Herr Oekonomie-Rath SPAETH schlägt vor, ähn- lich wie bei Veredlungen der Gehölze Augen von buntblättrigen Zlectogynen auf grün- blättrige zu setzen. Die Frage »die Ueberdüngung des Bodens« anlangend, so ist man der Meinung, dass eine Ueberdüngung des Bodens stattfinden unfähig gemacht, so thut man gut, durch malmässig gedüngtem der Boden durch Ue g ertrag Auffahren von Torfgrus etc. das richtige Maass wieder herzustellen. Die Anwendung des flüssigen Düngers wird von allen Seiten empfohlen und berührt der Vorsitzende die Art und Weise, wie in dem Städtchen Wer- der bei Potsdam die Düngung der Obst- plantagen vorgenommen wird. nr Aus den Mittheilungen des Herrn GUDE bezüglich der in der vorigen Sitzung er- wähnten Spargeltreiberei in Braunschweig, scheint man diesem Unternehmen — als irrationell — dort nicht sehr das Wort zu reden. Herr GuDe las darauf einige Stellen aus No. 2 des Flugblattes des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands vor. Hier- nach glaubt ein grosser Theil der Versamm- lung, dass das Vorgehen des Verbandes nicht gerade zur Förderung des Gartenbaues mehr beitragen würde, als solche schon von den verschiedenen gärtnerischen Vereinen angestrebt wird. Schluss der Sitzung nach ıı Uhr. Verhandelt, Berlin den 3. Februar 1834. Der Vorsitzende eröffnet gegen 8 Uhr die Sitzung, liess das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen und ersuchte Herrn Garten- Inspektor WREDow den Kommissionsbericht über den Befund der Vereinskasse und über die Vermögenslage der Gesellschaft zu er- statten. Demzufolge hatte die Kommission bei Revision der Kasse Alles in bester Ord- nung gefunden und keine Monita zu ziehen gehabt. Das Vermögen der Gesellschaft be- lief sich am Schlusse des Jahres 1883 auf 4124 Mk. 26 Pf., ein Ergebniss, welches der fürsorglichen und haushälterischen Verwal- tung des Schatzmeisters Herrn von FÜRICH zu danken ist. Dieser Dank der Gesell- schaft wurde denn auch Herrn von FÜRICH durch Erheben der Erschienenen von ihren Sitzen zu Theil und ertheilte der Vorsitzende dem Schatzmeister Decharge. In gleich günstiger Weise wurde über die Bibliothek- Verwaltung berichtet. Hierbei wurde jedoch von mehreren Seiten der Wunsch ausgesprochen, mehrere Zeitschrif- ten, die vom Etat abgesetzt waren, in den- selben wieder einzustellen. Der von Herrn Hofg. Horrmann gestellte Antrag, Zeitschrif- ten, wıe »Gardener’s Chronicle« etc. wieder zu halten, wird einer aus dem Herrn Antrag- steller, den Herren BLUTH, Crass, v. FÜRICH, WENDT und WREDOw gewählten Kommission überwiesen. Herr Crass, welcher über die Behandlung der im Freien ausdauernden, zum Treiben geeigneten Blüthensträucher sprechen wollte, räumte Herrn Taxator PATHE mit seinem Vortrage »über Grundsätze bei gärtnerischen Vaxen« den Vorrang ein, hielt es aber für angezeigt, auf die von Herrn LACKNER aus- gestellten 3 Exemplare blühender Chionan- Beine ARE nn zu machen. Aus- g ıesen 'Treibstrauch als eine höchst beachtenswerthe Neuheit dar, dessen weisse Blüthen einen erfreulichen Anblick gewähren. Im vorigen Frühjahr hat Herr LACKNER Ioo Stück als ıjährige Veredlungen in Töpfe gepflanzt und keinen Ausfall zu beklagen gehabt. Demselben wurde der Monatspreis zuerkannt. Herr Hofg. Horrmann legte als Neuheit einen Rasenkehrer aus der Handlung von SCHIMPFF vor, welches Instrument er, nach den wenigen Versuchen, die er mit dem- selben angestellt hat, glaubt als geeignet hin- stellen zu dürfen. Die grossen Rasenkehrer werden mit 5 Mk. und 30 Pf. für den Stiel die kleineren mit 3 Mk. und 2o Pf. für den Stiel offerirt. Herr PATHE liess eine Selaginella lepido- phylla (einheimisch in Californien) in einer mit Wasser gefüllten Schale, in welcher sich diese im trocknen Zustande unansehnlich zu nennende Pflanze wunderbar schön ent- wickelt hatte, herumgehen. & Zum Schlusse wandte sich derselbe seinem höchst interessanten, mit grossem Beifall auf- genommenen Vortrage über Grundsätze be gärtnerischen Taxen zu, ein Vortrag, für welchen dem Herrn Referenten der vollste Dank der Erschienenen durch Erheben von ihren Plätzen gezollt wurde. vi Dieser Vortrag hatte auch noch das Gute im Gefolge, dass die Gesellschaft beschloss, nun endlich den hiesigen Landgerichten ge- eignete Sachverständige für Garten-Kultur- Sachen in gerichtlichen Angelegenheiten vor- zuschlagen und sollen die Entwürfe zur event. Mitzeichnung dem Verein zur Be- förderung des Gartenbaues vorgelegt werden Der Vorsitzende lud zum Besuche des am ıı. Februar c. stattfindenden ersten gärtne- rischen Börsentages ein und schliesst die Sitzung gegen ıı Uhr. 9 EEE TEE ER SET 1884. VERHANDLUNGEN Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl, Preuss, Staaten und.der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenhaues 1884. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) | Januar Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr.| Octbr. | Novbr. |Decbr.) N Bo: a | 5 Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Tee meter. 8 |. ‘12 Zu nzan | 29 '| 26 an | 28 | > | 30.) 27, Ka Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. | Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem ı5.im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, | | Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion, | 4 BAUER 2 6 4 3 5 3 2 5 18. - 22 | 21 18 | 16 20 18 22 19 17 21 19 Bean. 2..]|:2,6, 6 13. I SV 2a a u a RE a a ee Tagesordnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. am Donnerstag den 27. März 1834, Abends 6 Uhr Invaliden-Strasse 42. 1. Hr. Oek.-Rath Spätn: Ueber die Bildung von Obstbau-Genossenschaften. 2. Die Weinbaubezirke, welche auf Grund des Gesetzes vom 3. Juli 1833 gebildet werden sollen. 3. Hervorragende Neuheiten des Jahres 1333. 4. Geschäftliches. — 5. Verschiedenes. 676. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Verhandelt, Berlin den 31. Januar 1834. Festsitzung : im „Centralhötel am 22. Januar 1884 bei Gelegenheit dergrossen Winterausstellung. Da über diese Festsitzung bereits in der Garten-Zeitung Nr. 5 S. 5ı berichtet ist, so beschränken wir uns hier auf einige Er- gänzungen. Nachdem der Regierungs-Kommissar Hr. Geh. Reg.-Rath Dr. SiNGELMAnM die Staats- preise verkündet, und nachdem auch die Haupt- Vereinspreise bekannt gemacht, er- stattete Herr LACKNER Bericht über die Aus- stellung. Er hob hervor, dass der Verein die Winter- Ausstellungen in’s Leben gerufen habe, weil er darin ein Mittel sah, der ausländischen Kon- kurrenz zu begegnen. Hebung der eigenen Kulturen sei das Prinzip, welches ihn dabei geleitet. Es gelte die Treibmethoden zu verbessern, alte ver- gessene Pflanzen wieder ans Licht zu ziehen und neue ihnen hinzuzufügen. Diese 3. Winterausstellung zeige nun in der That grosse Fortschritte. ı. Orchideen. Während man früher be- zweifelte, ob Orchideen ein rentabler Gegen- stand für Handelsgärtner zum Schnittblumen- Verkauf bei uns werden würden, sehen wir jetzt, dass ihre Kultur sich immer mehr aus- dehnt. Als besonders dankbare Blüher zeig- ten sich auf der Ausstellung: Zhajus grandı- florus, Coelogyne cristata, Odontoglossum Alex- andrae, Zygopetalum Makau u. a. _ 2. Poinsettia pulcherrima verdient eine hohe Beachtung. Die Pflanzen zu Gruppen zu- sammengestellt, haben entschieden einen ho- hen Werth für Ausstellungszwecke, die ein- zelnen Blüthenstände lassen sich aber nicht weniger vortheilhaft in grossen Blumen- arrangements verwenden. 3 3. Rosen: Wir haben zwar noch keine ER (14) Rosen auf der Ausstellung, wie wir sie ge- wünscht hätten, aber die vorgeführten Exem- plare zeugen doch von hoher gärtnerischer Intelligenz und namentlich die Erfolge des Herrn HERCHER-Hamburg können wohl zur Nacheiferung anspornen. Es ist wohl klar, dass, vom geschäftlichen Standpunkt allein angesehen, es sich viel- leicht nicht empfiehlt, Rosen so früh zu trei- ben. Dieselben Pflanzen 4—6 Wochen später getrieben, würden mehr Blumen bringen und sich noch besser präsentiren,; allein es sind die Preise dafür jetzt auch höher als später und so gleicht es sich doch wohl aus. Immerhin ist der Beweis geliefert, dass wir, Rosen um diese Zeit in sehr schönen Exemplaren ziehen können und nicht nöthig haben, die Blumen von Paris kommen zu lassen. Andere Treibsträucher sind schon immer Gegenstand unserer höchsten Beachtung ge- wesen; der rothe und blaue Flieder waren zwar eine Reihe von Jahren dem weissen gegenüber der Vergessenheit anheimgefallen, seit 2—3 Jahren werden sie aber wieder ver- wendet. — Der weisse Flieder ist einer der schlagendsten Beweise für die Fortschritte in der Treibkultur. Anfang der siebenziger Jahre wurde noch sämmtlicher weisser Flieder aus Paris importirt; wir haben ihn nach und nach selbst zu treiben versucht und mit bestem Erfolg. In Paris nimmt man ge- wöhnlich Marly rouge, bei uns meist Char- les X.; wir finden aber auf der Ausstellung beide Sorten in verschiedenen Nüancen und dürfen behaupten, dass sie dem Pariser nichts nachgaben. Hinzuweisen ist noch darauf, dass es nicht nothwendig ist, Charles X., der von Natur röthlich-violett blüht, im Dunkeln zu treiben, um ihn weissblumig zu erhalten. Er wird auch am Licht weiss- blumig, wenn man ihm nur eine recht hohe Temperatur giebt, und erhält er dann schöne grüne Blätter, nicht die bleichen gelben wie ım Dunkeln. Die übrigen Treibsträucher sehen wir gleich- falls in sehr hübschen Exemplaren, z. B. Pru- nus triloba, P.chinensis und auch Hooibrenkia Jormosa. Von manchen Seiten wird be- hauptet, physiologisch sei ein Unterschied zwischen Hooibrenkia formosa und Staphylea colchica, der sie botanisch gleicht; erstere lasse sich um diese Zeit treiben, letztere nicht. Wie dem auch sein möge, jedenfalls ist es ein hübscher Strauch, der sich sehr leicht treibt und schon vor 14 Tagen seine schönen weissen Blüthen entfaltete. Die Blumen sehen sehr vornehm aus und lassen sich gut zu Arrangements verwenden. Ein Strauch, der erst neuerdings als Treib- strauch erkannt, ist Xanlhoceras sorbifola. Er ıst ın der That von hervorragender Schön- heit, die hübsch gebauten Blumen sind weiss, Verhandlung: .wir eine hohe Stufe mit gelbem Schlund. Die im Top tivirten vorbereiteten Exemplare treiben sich sehr leicht; ob auch jüngere Pflanzen, 1 —2jäh- rige, es thun, bleibt abzuwarten, bei mir thaten sie es bis jetzt nicht. Die ausge- stellte Pflanze soll 3jährig sein. Ich zweifle nicht, dass man Xanthoceras noch bedeutend früher haben kann; mein Exemplar kam ganz willig und brauchte nur 4 Wochen vom Tage des Einstellens in die Treiberei bis zum Blühen. Es blüht jetzt schon seit 14 Tagen. Auch die herrliche Zucharis amazonica, eine Amaryllidee, die vorwiegend und mit Recht der Gruppe der Firma ]J. C. Schmipr- Erfurt den Kaiserpreis eintrug, ist durch unsere Winterausstellungen mehr ans Licht gezogen. Seit wir unsere Winterausstellungen _ begannen, ist immer mehr davon die Rede 4 gewesen, wie man sie früh treiben könne. Es ist ja eine alte Pflanze, die sich auch leicht kultivirt, aber bisher brachte sie oft wenig Blumen, und ich glaube, Hrn. Garten- bau-Direktor' GAERDT haben wir es zu ver- danken, die Verbesserungen in der Kultur derselben bekannt gemacht zu haben. Neben den Eucharis von ]J. C. SCHMIDT sind aber auch die der Herren von DER SMISSEN & SCHWARTZ-Steglitz vortrefflich. Eine andere Amaryllidee, das alte Zppe- astrum oder Amarylls ıst unverdienter Weise in neuerer Zeit etwas in Vergessenheit ge- rathen, durch die schönen Exemplare des Hrn. Könıg-Görzig bei Glauzig aber auf der Ausstellung wieder recht zu Ehren ge- bracht und sollten wir uns seiner Kultur wieder mehr zuwenden. 4 Eine nicht neue, aber schöne Pflanze ist Thyrsacanthus rutilans von Hrn. HupeE-Conne- witz bei Leipzig; sie mag für Bindereien vielleicht nur eine beschränkte Verwendung finden können, ist aber durch ihre zahl- reichen hängenden, korallenrothen Blumen eine grosse Zierde der Ausstellung. 2 Gehen wir auf die speziellen Berliner Markt-Kulturen über, so sind zunächst die Cinerarien zu nennen, von denen die des Hrn. A. Drawier-Lichtenberg so schön sind, dass man ihm wirklich Glück dazu wünschen kann. 1 In Bezug auf Cyclamen feiert unsere Gartenkultur sehr hohe Triumphe. Wenn wir 20—30 Jahre zurückdenken, die primitive Vermehrungsart und deren Resultate uns ver- gegenwärtigen, so müssen wir sagen, dass der Vollkommenhei bei diesen Pflanzen erreicht haben und das können wir wohl besonders der deutsch. Gärtnerei mit zuschreiben. Besonders her vorzuheben ist hier die Thätigkeit der Hr FR. SCHULTZE-Charlottenburg und WIEHL Schöneberg. N Ferner ist als beachtenswerthe Winterblume Sorten, die in neuerer Zeit eingeführt, ist eine doch kaum erreicht: die alte Grenadier- Nelke (Granatnelke), wie sie u. a. von Hrn. DIETZE-Steglitz ausgestellt ist. In der Gruppe des Hrn. Janıckı finden sich noch einige sehr beachtenswerthe andere Varietäten und können wir über diese neuen Einführungen in unsere Wmter-Treiberei sehr erfreut sein. Beachtenswerth erscheinen auch die Lei- stungen in Cifrus chinensis, wie sie von Hrn. FR. SCHULTZE, der Gräfl. HARDENBERG’schen Gartenverwaltung in Hardenberg bei Nörten, (Garten-Direktor RUNTZLER) und von mir selbst vorgeführt sind. Die von Hrn. SCHULTZE vorgeführten sind, wie er mittheilt, erst zehn Monate alt; die meinigen zwei Jahre und bin ich schon damit sehr zufrieden. Empfehlenswerth sind auch die Helleborus- 'Bastarde aus dem Kgl. Universitätsgarten (Universitäts-Gärtner LINDEMUTH). Veilchen sind in glänzender Weise ver- treten, namentlich die Hamburger Veilchen in herrlichen Blumen. Die gefüllten Primeln sind schon zu einer solchen Vollkommenheit gelangt, dass sie auf der Ausstellung wohl kaum eine grosse Weiterentwickelung zeigen können. Epacris sind in unverdienter Weise bis- Verhandelt, Berlin Den Vorsitz führte der Direktor, Hr. Hof- marschall von SAINT PAUL-ILLAIRE. I. Das Protokoll der vorigen Sitzung wurde in seiner Fassung genehmigt. H. Zu neuen Mitgliedern wurden vorge- schlagen: ı. Herr Fabrikbesitzer P. Boum-Fredersdorf bei Neuenhagen. 2. » Rittergutsbesitzer DIRKSEN- Jessen bei Spremberg. 3. » Kunst- und Handelsgärtner Max FRIEDRICH-Drossen. 4. >» Oberstlieutenant Scumipr-Berlin. 5. »_ Geh. Reg.-Rath Dr. SINGELMANN- Berlin. 6. Frau Hoflieferant Bock-Berlin. 7. Herr Gärtnereibesitzer EMIL (GEORGE- Berlin. 8. » Gärtnereibesitzer F. SanDER-St. Al- bans bei London. Handelsgärtner TAueE-Berlin. 10. » Kommerzien-Rath Damke-Char- lottenburg. 11. » Seidenfabrikant Parıs-Berlin. 12. » Betriebssekretär PÄTzoLv-Berlin. 13. » Gärtnereibesitzer ]J. C. SCHMIDT- Erfurt. 14. » Kaufmann F. ZiesLER (Firma B. FADDERJAHN), Berlin. 15. » Banquier James Harpy-Berlin. ED. HELFFT-Berlin. ION > „> Verhandlungen. (15) her oft vergessen worden; Hrn. Obergärtner KRÜGER vom Kgl. Justiz-Ministerium haben wir es zu danken, dass er uns an diese alte Pflanze erinnert. Früher haben sie in hervor- ragender Weise unsere Kalthäusergeschiückt. Neuheiten zum Treiben waren ausser Xan- thoceras und Kobinia hispida (die auch Hr. LACKNER ausgestellt hatte) wohl kaum zu ver- zeichnen. Eine neue Nelke, Napoleon II. von Hrn. Hupe-Connewitz bei Leipzig, soll immerblühend sein, aber ich glaube nicht, dass sie nach Form und Farbe zu einer grossen Verbreitung sich empfehlen wird. Hierauf sprach Hr. LupwIıG MÖLLER seinen. Dank aus für das Entgegenkommen des Ver- eins bezüglich dieser Festversammlung und schilderte dann die grossartige Eucharis-Kul- tur des Hrn. J. C. ScHhmipr-Erfurt. — Mit dem Urtheil des Hrn. LAcKknEr über die Nelke Napoleon III. sei er nicht einverstanden. Diese Sorte blühe nicht bloss vom Mai bis in den Spätherbst reichlich, sondern auch im Winter, und seien die vorhandenen Pflanzen nur deshalb nicht so ansehnlich, weil sie ge- wissermassen nur zufällig auf die Ausstellung gekommen und nicht besonders dafür kultı- virt seien. Hierauf wurde wegen vorgerückter Zeit die Versammlung geschlossen. recht in Aufnahme gekommen ist. Von vielen den 31*Januar 1834. 17. Herr Fabrikbesitzer H. Herz-Berlin. 18. » Banquier W. ITzinGer-Berlin. 19. » Geh. Kommerzienrath SCHWABACH- Berlin. 20. » Gärtnereibesitzer A. LIMPRECHT- Berlin. 21. » Rittergutsbesitzer KEssnEer-Schla- genthn bei Dahmsdorf per Müncheberg. 22.. » Handels- und Landschaftsgärtner Dorn-Berlin. 23. » Rentier C. GRIEBEN-Berlin. 24. » Geh. Medizinal-Rath, Prof. Dr. SCHRÖDER-Berlin. 25. » Kunst- und Handelsgärtner GROP- Wittenberg. 26. » Rentier H. BEREND-Berlin. 27. » Amtsvorsteher und Baumschul-Be- sitzer R. MosıscH-Treptow. 23. » Kunst- und Handelsgärtner DITT- MANN-Eberswalde. III. Der Direktor Herr von SAınT-PAuL schilderte zunächst die eben stattgehabte Winter-Ausstellung und hob mit Recht her- vor, dass die Erwartungen übertroffen und ein wahrer Fortschritt in der Treiberei und Anzucht von Winterblumen erzielt ıst, so dass der Zweck, den der Verein bei Ver- anstaltung der Winterausstellungen im Auge hatte, zum grossen Theil erreicht scheint. Wenn das finanzielle Resultat nicht so (16) erfreulich ist, so lag das hauptsächlich an dem schlechten Wetter des 2. und 3. Tages, wo es in Folge der starken Barometer-De- pressionen äusserst stürmisch und regnerisch war. Ist auch kein Ueberschuss erzielt, so dürften die im Etat ausgesetzten Mittel des laufenden Jahres und die Ersparnisse der für diese Zwecke nicht verwendeten Beträge des vorigen Jahres zureichen, um die Kosten zu decken. Herr A. DrawıeL hob lobend die Fort- schritte in der Kultur der Eucharis, des Flieders, der Orchideen, der Cinerarien und der Poinsettien hervor, im Uebrigen seien die Berliner Treibartikel: Hyazinthen, Tulpen etc. nur in ganz gewöhnlicher Marktwaare vorhanden gewesen, nur die GoETzE’'schen Hyazinthen machten eine Ausnahme. Die abgeschnittenen Rosen waren gut, über die Topfrosen enthalte er sich seines Urtheils. Das Gemüse sei ebenfalls nicht hervorragend gewesen; die Kohlrabi, Mohrrüben und Gurken schienen überwinterte zu sein. — Dagegen verdienten die wohl erhaltenen Tafelbirnen des Herrn C. MATHIEU hohe Anerkennung. Herr E. WENDT sprach über die Veilchen und meinte, in diesem Winter sei es keine so grosse Kunst gewesen, gute Veilchen vor- zuführen. Derselbe regte dann an, dass Berlin auch eine Offerten-Zeitung haben müsse, damit die Erzeugnisse der Berliner Gärtner mehr bekannt würden. — Der Di- rektor empfahl die Garten-Zeitung zu Annoncen zu benutzen. Je mehr Annoncen sie enthalte, desto mehr werde sie gelesen, und umgekehrt fördere der grössere Leser- kreis wieder den Erfolg der Annoncen. Der General-Sekretär fügte hinzu, dass bei recht grosser Abonnentenzahl der Ver- leger auch bereit sei, wieder farbige Tafeln zu geben und ersucht recht dringend, fleissig Abonnenten zu erwerben. — Im Uebrigen erfreue sich die Garten-Zeitung aber auch heute schon eines grossen Leserkreises. Endlich bedauerte Herr WEnDT, dass nicht alle Objekte einen günstigen Platz erhalten, wogegen Herr PERRING die Ordner in Schutz nahm. Herr Prof. Wırrmack theilte mit, dass Ihre K.und Königl. Hoheit dieFrau Kronprinzessin die Stephanotis floribunda vermisste (siehe Garten-Zeitung Nr. 6 S. 68), worauf Herr PERRING bemerkte, dass in den Marktbe- richten des Gardeners Chronicle für Januar d. J. die Siephanotis fehlt. Es werden also wohl zur Hochzeit der Frau Kronprinzessin vor 26 Jahren besondere Anstrengungen ge- macht sein, um ‚Siephanotis bereits im Januar zu haben. Herr NEUMANN wies in Folge einer Be- merkung des Herrn WırrmAack darauf hin, dass es sehr schwer sein würde, im Januar blühende Bouvardien zu haben. Weiter folgten noch tigen Ausstellungen zu Wünsche. u Ba Eine Hauptursache mancher Klagen er- klärt sich dadurch, dass das Lokal kontrakt- lich am Sonnabend, den 26. Januar, Mittags ı2 Uhr geräumt sein sollte und daher mit dem Einpacken und Fortschaffen schon in der Nacht vom 25. zum 26. Jamuar begonnen werden musste. : IV. Vorgelegt wurde ein Schreiben der Gesellschaft der Gartenfreunde vom 30. Januar, worin zur regen Betheiligung an der auf An- trag des Vorsitzenden gedachter Gesellschaft, des Herrn Oekonomie-Rath SPÄTH, ins Leben getretenenG ärtnerbörseaufgefordertwurde. Eine Anzahl darauf bezüglicher Cirkulare ward vertheil. Herr SpÄTH selber sprach ebenfalls warm für die Sache und wird die Börse an jedem Montag 7 Uhr Abends im Restaurant Niert, Kommandantenstr. 71 ab- gehalten wefden, zuerst am ıı. Februar. — Vorläufig ist der Besuch frei. V. Ausgestellte Pflanzen: Herr C. LAck- NER stellte zwei hübsche kleine Kronen- bäumchen von Chzonanthus virginiana, reich mit den weissen Blüthen bedeckt, aus und wurde ihm dafür von den Preisrichtern ein Ehrendiplom zuerkannt. Nach Herm C. LACKNER waren es einjährige Veredlungen. Diese Pflanze lässt sich aber nicht so früh treiben, wie SZaphylea colchica. In Paris. wird sie nach Herrn PERRING schon seit einigen Jahren in der Treiberei benutzt. Herr JöRNS legte eine reiche Anzahl Mais- kolben von den städtischen Rieselfeldern bei Falkenberg vor, die er im Auftrage des Direktors der städtischen Rieselfelder, Herrn C. O. Weisse, dem Museum der landwirth- schaftlichen Hochschule übergab. Seit einigen Jahren baut Herr JÖRNS auf den städtischen Rieselfeldern den Mais im Grossen und eignet er sich für diese Felder sehr, da er viel Feuchtigkeit und viel Nah- rung braucht. Als beste Sorten haben sich bewährt: ı. Grosser brauner. 2. Seckler Mais. 3. Heinemanns September-Mais. Aber auch mehrere der übrigen andern Sorten reiften ganz gut. Es waren dies: Cinquantino, König Philipp, gelber von Auxonne, praecox, weisser aus den Landes, gelber aus den Landes, gelber von Motteaux, gelber yotägiger. ar Herr PERRING legte mehrere im Freien im Kgl. botanischen Garten jetzt blühende orientalische Helleborus-Arten vor, die zwar später blühen, als Z. niger, aber in manch Beziehung schöner sind; ausserdem Zranth hiemalis, Daphne Mezereum, einen hübschen, rosa blühenden Crocus nivalis Bory et Chaub (jetzt Ch. Siberi Aut.?) vor. ; Schon sein Vorgänger, der Garten-Inspektor BOUCHE, be darauf hingewiesen, dass dieser Crocus o früh blühe. Er ist in der That in dem ‘ossen Sortimente des botanischen Gartens gr der frühblühendste und dürfte sich wohl empfehlen, mit demselben Treibversuche zu machen. Der botanische Garten besitzt jetzt wohl ‚das grösste Sortiment Crocus (ca. oo Arten) und hat namentlich eine grosse Sammlung von dem englischen Spezialisten Maw er- ' halten. Herr SCHWARZBURG legte den rispigen -Fruchtstand von Schinus molle L. vor, der wegen der kleinen rothen Beeren als Binderei- material jetzt von der Riviera eingeführt wird. In Italien wird der Baum häufig als Allee- baum angepflanzt. Sein Vaterland ist Süd- _ amerika. Wegen des scharfen Geschmackes der Beeren nennt man ıhn auch Pfefferbaum. Das neue Mitglied Herr M. FRIEDRICH- - Drossen (Mark) hatte eine Anzahl Maiblumen- keime — seine Spezialität — übersandt, die als sehr gut befunden und Herrn Crass zur Treiberei übergeben wurden. Mehrere An- wesende meinten, die S. 79 der Garten-Zei- tung angegebene Methode des Herrn FRIED- RıcH, dıe Maiblumen nur bei 8—ıo’R. zu treiben, fördere die Pflanzen nicht schnell SENUS- VI. Hierauf folgten Mittheilungen über drei bevorstehende Jubiläen. VI. Nach der Tagesordnung schritt man demnächst zur Wahl des Schatzmeisters. Da die Statuten nur von einer Vorstands- wahl am Jahresfeste des Vereins (22. Juni) sprechen, so konnte eine eigentliche Wahl nicht stattfinden. Der Direktor schlug des- R "halb vor, den Kaufmann Herrn M. SABERSKY, der bereits bei der Winterausstellung dies Amt übernommen hatte, als Schatzmeister zu kooptiren und ward dies einstimmig ge- nehmisgt. VIII. Hierauf hielt der Pomologe Herr Künn aus Ichtershausen einen eingehenden Vortrag über die richtige Sortenauswahl bei Obstbaumpflanzungen. Der Vortrag wırd besonders abgedruckt werden. In der Diskussion bemerkte Herr ReEIn- HOLD GÄRTNER, dass die Wintergoldparmäne bei Berlin doch auf leichtem Boden ganz gut gedeihe, so in Spindlersfelde, so bei Plötzensee. Die Erscheinung, dass Pflanzen im Thal erfrieren, während sie auf der Höhe gesund bleiben, erklärt sich Herr GÄRTNER dadurch, dass auf den Höhen mehr Wind herrscht. Auch am Waldessaume erfrieren die Bäume oft weniger als im Innern. Herr DRESSLER wies darauf hin, dass in Plötzensee der Sandboden feucht uud nahr- haft sei. Herr SpÄTH meinte, dass die Goldparmäne in Plötzensee so gut getragen, erkläre sich wohl daraus, weil die Gärten alle noch neu, Verhandlungen. N ı ? w ” ai m” a 4 ” ld 2 A > die Bäume also noch jung seien. Die Gold- parmäne trage bekanntlich schon früh, die anderen Sorten erst später. Im Uebrigen aber habe sich auch nach seinen Erfahrungen die Goldparmäne auf Sandboden gut be- währt. — Der Danziger Kantapfel brauche nicht schweren Boden, sondern geleihe auf dem leichtesten Boden vorzüglich, Für Gegenden mit rauher Lage, wıe Ilmenau, sei noch eine Birne zu empfehlen, die sich in Oberschlesien gut bewährt: Die gute Louise von Avranches, von Aepfeln der Gravensteiner. Herr W. WEnDT theilte mit, dass im Winter 1879/80 in Süddeutschland besonders die Prinzenäpfel (Schafsnasen) sehr gelitten. IX. Hierauf sprach Herr SpÄrH über be- antragte Erleichterungen bez. der Reblaus- Verordnungen. Jetzt muss in Berlin jeder Sendung nach einem Konventionsstaate eine polizeiliche Bescheinigung beigegeben werden, welche jedesmal 1,50 A Stempel kostet. Sein Vor- schlag, den Exporteuren für ein ganzes Jahr die Atteste auszuhändigen und sie nur ein- mal einen Stempel von 1,50 A zahlen zu lassen, fand im Reichsamt des Innern kein Gehör. Man schlug dort vor, der Verein möge einen Antrag stellen, dass diejenigen Exporteure, welche sich den Bedingungen des Reblausgesetzes unterworfen haben, in eine Liste zusammengestellt würden, die dann den Einbruchsämtern sämmtlicher Kon- ventionsstaaten mitgetheilt würde, so dass dann die Herrn gar keine Atteste mehr brauchen. Herr PErRInG theilte mit, dass er als Sach- verständiger den Antrag gestellt, für jeden Gärtner, dessen Areal er besichtigt, ein generelles Attest auf ein Jahr ausstellen zu dürfen, das sei aber abgelehnt. Es muss der Sachverständige jedes Mal ein neues Attest schreiben, braucht aber nicht jedes Mal hinzugehen. Der Gang ist jetzt für Berlin und Um- gegend folgendermassen: Jeder, der etwas nach einem Konventionsstaate [exportiren will, theilt das einem der Sachverständigen (Herrn GAERDT- und PERRInG-Berlin, Herrn Th. NIETNER-Posdam) mit. Dieser sieht sich die Gärtnerei an, ob sie den Reblausgesetz- Bedingungen entspricht und aufGrund dessen werden dann die Atteste ausgestellt. Wie lange die eine Besichtigung Garantie bieten soll, ist von der Polizeibehörde nicht vor- geschrieben, Herr PERRING hat sich mit Herrn GAERDT geeinigt, dass sie vorläufig auf ein Jahr gültig sein solle. Der Absender schickt dann dem Sach- verständigen in jedem einzelnen Falle die laut $ 4 der Ausführungs-Verordnung vom 4. Juli 1883 (Garten-Zeitung 1883 S. 370) er- forderliche Erklärung, fügt eine Freimarke (18) Verhandlungen. zur Rückantwort bei und der Sachverständige füllt ein Formular, das er sich hat verviel- fältigen lassen, einfach aus. f Die Sachverständigen kommen nicht dafür auf, dass andere Dinge beigepackt werden, sie haben nur zu bescheinigen, dass die Lokalität, aus der die Gegenstände stammen, den allgemeinen Bedingungen entspricht. Hat der Exporteur das Sachverständigen- Attest, so muss er auf dem Kgl. Polizei-Prä- sidium sich das ortspolizeiliche Attest holen. Auf schrıftlichem Wege dauert das 2—3 Tage, auch wohl länger; geht man persönlich hin, so hat man allerdings auch einige Stunden nöthig, da an zwei oder drei Stellen Unter- schriften einzuholen sind. Vor allem ıst dann hier auch die Stempelgebühr von 1,50 A zu entrichten. Die grösseren Ex- porteure haben sich bereits lithographirte Formulare herstellen lassen, die sie einfach ausfüllen und zur Unterschrift vorlegen. Eine grosse Erleichterung wäre es, wenn in Berlin die Stempelgebühr, die anderswo gar nicht verlangt wird, in Wegfall käme und namentlich auch, wenn den einzelnen Polizei-Revier-Vorstehern gestattet würde, wie früher das ortsobrigkeitliche Attest zu geben. Herr ALTMANN, der selber einer Stempel- Distribution vorsteht, bemerkte, dass jedes amtliche Attest ın Privatsachen auf Grund des Stempelgesetzes 1,50 A Stempel kostet. 2 Herr SÄPTH meinte, es sei fraglich, ob dies Attest im Privat- oder im allgemeinen Inter- esse sei. Es handele sich doch um Schutz des nationalen Weinbaues. Schliesslich wurde Herr SPÄTH ersucht, auf Grund des in der Versammlung Gehörten eine Petition auszuarbeiten. X. Als wirkliche Mitglieder wurden auf- genommen: ı. Herr Generallieutenant z. D. und Vize- Ober- Jägermeister von KOTzE- Hannover. 2. Frau Rentiere W. SonNTAG-Berlin. 3..Herr Kgl. Obergärtner ILSEMANN -Ung.- Altenburg. sn na Die hiesigen Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, welche Säme- reien bestellt haben, werden gebeten, dieselben von Montag den 17. März an im General- Sekretariat Invalidenstr. 42 abholen zu lassen. Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Berichtigung der Mitglieder-Beiträge. Da nach $ 8 der Statuten der Jahresbeitrag pränumerando zu entrichten ist, so bitten wir, denselben möglichst bald an den Schatzmeister, Herrn Max Sabersky, Berlin N., Oranienburgerstr. 74 einsenden zu wollen. Laut Beschluss der Versamm- lung vom 22. März 1883, Verhandlungen S. (34) 1883 soll Niemandem mehr ein Heft der »Garten-Zeitung« übersendet werden, der nicht bis zum I. April jeden Jahres seinen Beitrag eingeschickt hat. Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. ee re ir 42 > Bo wie en > ee te he Fr, ET ERDE TE T nz k . 1884. a ER VERHANDLUNGEN des und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1884. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) i ee a | Januar |Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. |Dechr. | 31 | 28 | 27 | 24° =, ’29 | 26 | 31 | 28 | 25 | 30 | 27 | 18 l j Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. onen). | 5 | Veen 25-6. RA Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Inyalidenstr. 42. na ren. +8. - |; 12. | Vooelmaeren |) 0823| Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem 1. und nach dem 15. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion, 4 | 8 | RE | 2 | 6 4 8 5 3 7 5 18 22 ZEN RTS 16 20 18 DIN 19 17 21 19 Tagesordnung für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Freitag, den 4. April 1884, Abends 7!/, Uhr, »Restaurant Nierr«, Kommandantenstr. 71. Geschäftliches. Verwendung der Holzkohle im gärtnerischen Betriebe. Ref. Hr. BLUTH. Der Winter 1883—84 ım Verhältniss zur Vegetation. Ref. Hr. HOFFMANN. Berichterstattung über die Jahresberichte verehrl. Vereine. Ref. Hr. HOFFMANN. ERDE NB. Diejenigen geehrten Herren, welche laut Protokoll vom 9. Februar er. in die Kom- ‚mission für Zeitschriften-Abonnement gewählt worden, sind gebeten, 6'/, Uhr Abends sich ‘im Vereinslokal behufs endgültiger Beschlussfassung versammeln zu wollen. Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, Verhandelt, Berlin den 22. Februar 1884. Der Vorsitzende eröffnete nach 7'/); Uhr Gärtnereibesitzer TÜBBECKE, Stralau, die Sitzung, liess das Protokoll der vorigen als Mitglieder an. Sitzung verlesen und meldete die Herren Der neueste Rosen-Katalog der Herren Gärtnereibesitzer VAN DER SMIssEn (Steglitz, GEBRÜDER SCHULTHEISS lag aus, ebenso eine Gärtnereibesitzer STEPHAN, Belle-Alliance- Offerte der mechanischen Hornknopfwaaren- platz 7, Fabrik Hevmann & NITZSCHE zu Sebnitz ın Hoflieferant Gärtnereibesitzer Gust. AnoLpH Sachsen von Hornmehl aus Rindsklauen. SCHULTZ, Eckartsbergstr., Eingegangen war ein Schreiben des Herrn Hoflieferant Kunst-undHandelgärtnerKLıngs, Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Unter den Linden 19, Forsten vom 7. Februar cr., mittelst dessen Fabrikbesitzer FADDERJAHn, Ritterstr. 16, Anmeldeformulare zu der ın der Zeit vom Garten-Inspektor, Baumschulbesitzer SıLex zu 17.—28. Mai d. J. in Petersburg stattfinden- Tamsel, den internationalen Gartenbau-Ausstellung Gärtnereibesitzer Rösser, Hasenhaide 9, übersandt werden und die Gesellschaft der " Samenhändler EmiL THIELE, Potsdamerstrasse Gartenfreunde benachrichtigt wird, dass an 134 b, Stelle des verstorbenen Garten-]nspektors Baumschulbesitzer BunzeL, Nieder-Schön- LAucHE, der Präsident des Vereins zur Be- weide, förderung des Gartenbauesin den preussischen e Kunst-und HandelsgärterSchmipt,Gitschiner- Staaten Hr. Hofmarschall von St. Pau£ Y sr 73, ILLAIRE zum Delegirten der preussischen 4 Kunst- und Handelsgärtner Lünıcke, Belle- Regierung für die Ausstellung in Petersburg 3 Alliancestr. 84 und und den damit verbundenen botanischen Br Bat Rt nn aan Kaya ia ad ne be ir) (20) Kongress ernannt worden ist. Um einige alte doch immerhin werthvolle Pflanzen der Vergessenheit zu entziehen, hatte Herr Hof- gärtner HOFFMANN ein Zriostemon densiflorum, Varietäten von Begonia manicata und hydro- cotylifolia und eine Erica melanthera aus- gestellt, ingleichen als Neuheit ein kleines Exemplar eines Zpiphylium tricolor. Dem Herrn Aussteller wurde der Dank der Gesellschaft durch den Vorsitzenden übermittelt. Zu Nr. 2 der Tagesordnung »Behandlung der im Freien ausdauernden zum Treiben geeigneten Blüthensträucher übergehend, theilt Herr NEUMann, da Herr Crass ander- weitig verhindert war, der Sitzung beizu- wohnen und über obiges Thema zu referiren, in ziemlich eingehender Weise das Kultur- verfahren für die von ihm kultivirten Blüthen- sträucher wie Deutzia gracilis, Prunus triloba, Prunus chinensis, Syringa rothomagensis u.a.m. mit. Zu diesen Mittheilungen lieferten mehrere der Herren Gärtner höchst interessante Bei- träge über ihre Kulturmethoden. Hoffentlich wird auf diesen Gegenstand Herr Crass später in dem uns zugedachten Vortrage ausführlicher zurückkommen. Verhandelt, Berlin den 7. März 1884. \ ‚nicht genügend mit den lokalen Verhält- Der Vorsitzende eröffnete um 7'/; Uhr die Sitzung und ersuchte den Gartenkünstler Herrn BinpseiL, da die Schriftführer krank- heitshalber ihr Ausbleiben entschuldigt hat- ten, die Führung des Protokolls zu über- nehmen. Der erste Gegenstand der Tagesordnung, Fortsetzung der Besprechung der Frage: »Welche Sträucher eignen sich als Unter- holz ım Schatten von Bäumen, Häusern etc. wurde dahin erledigt, dass zu den in der vorigen Sitzung von Herrn Hofgärtner Horr- MANN namhaft gemachten Sträuchern noch Ligustrum ovalıfolium, Symphoricarpus race- mosus, Crutaegus, Weigelia und lex hinzu- treten. Den zweiten Gegenstand der’l’agesordnung behandelte die Frage: »Welche Einrichtung den Tagebüchern für Lehrlinge zu geben Da Herr WıEHLE diese Frage zur Erörterung gestellt, eingetretener Krankheit halber aber am Erscheinen verhindert war, äusserte Herr Brur# sich dahin, dass es dem Lehrprinzipal überlassen bleiben müsse, den Fähigkeiten jedes einzelnen Lehrlings entsprechend, die Einrichtung des Tagebuches zu veranlassen. Im Laufe der Besprechung der letzten Ausstellung beklagt Herr NEUMANN, dass auf derselben wieder viele Missgriffe bezüglich der Preisvertheilung vorgekommen seien, die hauptsächlich auf eine nicht genügend prä- zıse Aufstellung des Programms zurückzu- führen, und weist diese seine Behauptung an mehreren Beispielen nach. Herrn Nev- MANN stand im Allgemeinen die volle Zu- stimmung der Versammlung zur Seite, und glaubte man es nicht unerwähnt lassen zu dürfen, dass die Preisrichter meistentheils Herr Hofgärtner Hor lichst übernommen, un > geeignet, mit besonderer Rücksicht unserer lokalen Verhältnisse (Sandboden etc.), Viburnum (Viburnum lantana), die Ribes- Arten (Kibes alpinum), Cornus (sanguinea und mascula), Sambucus grün und bunt- blättrig, Zorsythia viridissıma, Evonymus europaeus, Spiraea (Sp. callosa, chamaedrifolia), div. Zigustrum-Arten (flexuosa), Caragana, Cytisus, Diervillea canadensis u. a. m. Von den Nadelhölzern dürfte 7axus baccata un Abies canadensis ın erster Linie geeignet erscheinen, unter den Bäumen namentlich Acer-Arten, denen aber doch eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden ist. A. negundo, A. dasycdrpum, A.campestre, dann aber auch Acazıen, Aesculus Aıppocastanum, Ulmus- und Fopulus-Arten u. a. m. 0 Wegen der vorgerückten Tageszeit muss- ten die sub 4 u. 5 auf der "Tagesordnung stehenden Gegenstände für eine spätere Sitzung zurückgelegt werden. N nissen und den Umständen, die für die Auf- stellung der einzelnen Programmnummern massgebend waren, vertraut wären. 4 Herr VAN DER SMISSEN beklagt das Nicht- vorhandensein von Fremdenbüchern auf Aus- stellungen. > Herr SrÄtH befürwortet das Anbringen der Firmaschilder gleich bei Eröffnung der Ausstellung, um so mehr, als den Preisrich- tern in der Regel wohl bekannt sei, von welchem Gärtner etc. die einzelnen Gegen- stände stammen. RR Herr NEUMANN theilt mit, dass Herr Rechts- anwalt FRIEDMANN mit der Ausarbeitung eines Normalstatuts für Berufs-Krankenkassen b schäftigt sei und die Versammlung, welch die Vortheile solcher Krankenkassen kl sind, beschliesst eine endgültige Besprechun dieser Angelegenheit eintreten zu lassen, bald das nöthige Material vorhanden. Die in der vorigen Sitzung als Mitglie: angemeldeten Herren VAN DER SMISSEN, STEPHAN, G. ADOLPH SCHULTZ, KLINGs, FADDERJAHN, SILEX, RÖSSEL, THIELE, BUNZEL, SCHMIDT, LÜDICKE und TÜBBECKE wurd als Mitglieder der Gesellschaft der Garte freunde proklamirt. Re Ausgestellt war von Herrn BRETTSCHNE ein » Viburnum macrocephalum, welches deı selbe für Dekorationszwecke empfiehlt un machen die schönen Exemplare mit ihren grossen weissen Blüthendolden dieser Em- pfehlung alle Ehre. fe Herr SpÄrH weist bei dieser Gelege auf Viburnum plicatun hin und empfichl mit Treib-Versuche anzustellen. Schluss der Sitzung ı0'/, Uhr, D: ii ‚+2 © VERHANDLUNGEN des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl, Preuss. Staaten 1 j und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenhaues 1884. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, | Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) || Januar |Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. |Dechr. | Ber. 29: | 2 | Ver | 30°| >27 | 7] Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und &emüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. | Beeren. ]),s Mesakenn a2 1.0, | Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Ber eenor 8 | ı2. | Toren | rg]. 23. je Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem 15. im Monat, Abends 7'/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, | | Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion, | a PR) RA 6 4 8 5 3 7 5 18 | 22 DIE RETSIR ME LG 20 18 22 19 17 2ı 19 - Tagesordnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Donnerstag den 24. April 1884, Abends 6 Uhr Invaliden-Strasse 42. 1. Beschlussfassung darüber, ob die Mai-Versammlung: wegen der Petersburger inter- | nationalen Ausstellung zu verlegen. 2. Antrag der vereinigten Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht auf Erweiterung ihrer ı Thätigkeit bez. des Obstbaues. 3. Beschlussfassung über eine im laufenden Jahre abzuhaltende Sommerobst -Ausstellung. 4. Prof. Vöchrine’s Geschichte und wissenschaftliche Begründung des Baumschnitts. Ref. ‘ Hr. Universitätsgärtner LINDEMUTH. | Tagesordnung für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. ' Freitag, den I8. April 1884, Abends 7'/, Uhr, »Restaurant NIEFT<, Kommandantenstr. 71. 1. Geschäftliches. | 2. Der Winter 1ı883—84 im Verhältniss zur Vegetation. Ref. Hr. HOFFMANN. 3. Obstausstellungen. 4. Unterlagen für niedrige und hochstämmige, zum Treiben bestimmte Rosen. 678. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Den Vorsitz führte Herr Gartenbau-Direk- Zmaniophyllum miniatum eingesandt, und zwar ‚tor GAERDT. ein Sämling der Sorte »Prof. Wittmack«, - I. Das Protokoll der letzten Sitzung lag welche auf der April-Ausstellung in Berlin aus und wurde genehmigt. 1883 wegen der Grösse der Blumen so viel ' U. Zu wirklichen Mitgliedern wurden vor- Aufmerksamkeit erregte. Die Blumen des geschlagen: Sämlings waren sehr zahlreich, 12 in einer 'ı. Herr Kgl. Garteninspektor Dr. GorzE- Dolde (gerade so viel, als die Pflanze Blätter Dr Greifswald. hatte), nur etwas kleiner, als bei der Stamm- 2. » Baron von Hürrner-San Remo, pflanze. Nach Hrn. NEUBERT nimmt aber Frankreich. die Grösse der Blumen mit dem Alter der "3. » Justizrath MÜLLER-Berlin. Pflanze zu. Ihm wurde von den Preisrichtern, 4. » Kreis-Obergärtner Max Buckow- Hirrm. PERRInG, C. MArHIEU und HÜTTIg ein Neu-Ruppin. Ehrendiplom zuerkannt. (Siehe Abbildung » Handelsgärtner C. CATENHUSEN- in Garten-Zeitung 1834 Nr. 1.) Weissensee bei Berlin. Hr. C. Crass führte die ihm zum Treiben III. Ausgestellte Pflanzen: Von Hm. E. übergebenen Maiblumen des Hrn. Max "NEUBERT-Hamburg, Güntherstr 54, war ein FRIEDRICH-Drossen (Mark) vor. Dieselben IR BEE TEE (2) Verhandlungen. hatten sich in drei Wochen bei 1s—ı6°R. nach Prof. Ascherson a üppig entwickelt, die meisten Blüthenschäfte zuführen sei. — Der Vortrag; d hatten ı2, einige ız3 und selbst 14 Glocken. Garten-Zeitung besonders abgedruck Einen Unterschied zwischen dieser und der V. Hr. ©. HürTic sprach hierauf über die gewöhnlichen Berliner Maiblume konnte Hr. SCHNEIDER’sche, gegen JÄGER’s Kritik gerich-" Crass aber nicht feststellen. tete Erwiderung »Ein Gärtner als Aesthetiker«, Hr- C. MATHIEU übergab die von vereins- welche der Nr. 3 der Garten-Zeitung als Bei- wegen beschaffte, ihm zur Kultur übergebene lage beigelegen. — Der Redakteur erklärte, neue Begonien-Spezies: Begonia socotrana er habe Herrn Dr. SCHNEIDER die Aufnahme Hook. fil. (Bot. Mag. 6555), die sich durch in den Text der Garten-Zeitung verweigert, ihre kreisrunden, trichterförmigen Blätter weil sie den Raum, der für Erwiderungen auszeichnet und wegen ihrer Blüthezeit, die dem Pressgesetze zufolge gewährt werden in den Dezember und die folgenden Monate muss, bedeutend überschritt. Hr. Dr. ScHneI- fällt, als Winterblüher eine Zukunft haben DER habe sie nun auf eigene Kosten drucken dürfte, wenn sie sich etwas reicher verzweigt. ' und beilegen lassen. Die Versammlung er- Die Blumen sind schön rosa und haben ca. klärte deshalb, dass auch Hrn. JÄGER, wenn 5 mm Durchmesser. Die Vermehrung ge- er antworten wolle, nur in Form einer Bei- schieht leicht durch die zahlreichen Knollen lage oder eines Inserates das gestattet wer- an der Basis der Stengel. den könne.*) £ Hr. Brunow legte getriebenen Rhabarber VI. Zwei Schreiben der Gesellschaft der von einjährigen, im März 1883 gesäeten Gartenfreunde, worin die beiden Präsidenten Pflanzen vor, der ausserordentlich stark war. des Amtsgerichts I und II Berlin um E Leider fehlen in Berlin noch immer die nennung gerichtlicher Sachverständiger für Konsumenten dieses feinen, an Stachelbeeren die einzelnen Branchen der Gärtnerei e erinnernden Kompots. DieLeute erschrecken, sucht werden, gelangten zur Verlesung und wenn sie das Wort »Rhabarber« hören. Da- Annahme. Sie werden von den Vorsitzende gegen als Rhabarber-pie (Rhabarber-Pastete) beider Vereine unterzeichnet werden. Da ist es Manchem ganz angenehm. In diesem , VII. Ebenso beschliesst die Versammlung Jahr, wo es so viel Obst giebt, wird über- in Folge eines anderen Schreibens der G haupt weniger Rhabarber gekauft. sellschaft der Gartenfreunde drei Kommissar Hr. Jurıus Horrmann bemerkte, er habe zu ernennen, um mit drei von der Gesel den Rhabarber schon lange kultivirt und „Schaft gewählten einen Antrag des Hrn. Ho könne ihn nicht genug als Kompot loben. gärtner Horrmann auf Gründung eines Pr Hr. PERRING wies darauf hin, dass das vVinzial-Obst- resp. Landes-Obstbau-Verein feine Publikum solche Sachen nur kauft, zu berathen. ; wenn sie in den Delikatessenhandlungen aus- Hr. HOFFMANN erläuterte des Näheren die liegen, nicht auf dem Markte. Hoffentlich Motive zu seinem Antrag und wies nament- werden, wenn wir ‘erst Central-Markthallen lich auf die grossen Erfolge des Landes-Obst- haben, auch die Delikatessenhändler diese bau-Vereins im Königreich Sachsen hin. besuchen und dann den Gemüsezüchtern Hr. OÖ. Hürtıs unterstützte dies. Auf An- solche Dinge abnehmen. Ein Grund, wes- trag des Hrn. DRESSLER wird die Wahl der halb sich oft die Delikatessenhändler scheuen, drei Personen dem Gehölz- und Obst-Aus- # mit den hiesigen Gemüsezüchtern in Ver- Schuss übertragen. | bindungzutreten, liegtdarin, dassdieseregel- VIH. Zum Schluss erläuterte Hr. GERSoN, mässige Lieferungen oft nicht garantiren lLandwirth, Jägerstr. 14, der bekanntlich ein können. oberirdisches transportables Röhren-System’ Auch Hr. Hürrıs und Hr. W. Wenpr zur Berieselung mit Spüljauche benutzt, die empfehlen sehr den Rhabarber. Nach er- Verwendung von 5 m langen, /, Zoll starken? sterem soll sogar Limonade und Schaum- Gasröhren zur Bewässerung anstatt der wein daraus bereitet werden können. Hr. Gartenschläuche.e Die Flansche werde Wırrmack hob hervor, dass der Hausfrauen- durch einen Gummiring gedichtet, am Ende’ Verein diesem Kompot etwas mehr Eingang des Rohrstranges kann schliesslich einGummi- verschafft habe. schlauch mit Spitze aufgesetzt werden. — Hr. PERRING schilderte im Anschluss dar-- Es wurden Befürchtungen laut, dass ı an noch die grossen Champignonzuchten, Wasser bei dem hohen Druck, wie ihn die hier jetzt angelegt werden. städtische Wasserleitungen besitzen, aus der IV. Erster Gegenstand der Tagesordnung Fugen strömen und die Kieswege resp. Rase war ein sehr interessanter Vortrag des Hrn. und Beete aufwühlen werde. “ Prof. JACOBSTHAL an der technischen Hoch- Hr. PERRING erbot sich aber, diese Röh schule hierselbst über » Beiträge zur Flora im botanischen Garten zu prüfen. RS des Ornaments«, unter Vorlage einer grossen IX. Als wirkliche Mitglieder wurden di Menge Abbildungen. Der Redner hatte sich in der am 27. Januar stattgehabten Sitz besonders zur Aufgabe gestellt, nachzuweisen, vorgeschlagenen Herren aufgenommen. dass als Vorlage für viele antike, orientalische "7, _., 2 ur und Renaissance-Ornamente (Palmetten etc.) I aa vaaın Wen die Blätter und der Blüthenkolben des süd- yielen Seiten infolge des SCHNEE europäischen Dracunculus vulearis gedient en a 2 n häben..däss ferne Ar ö 5 ıen »Deutschen Rundschau« und an andern ) erner das sog, Distel-Ornament Acsthetikern ihm Recht gegeben ist. 1884. VERHANDLUNGEN R des Jereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten E und der B: Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1884. || Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, # || Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) Dechr. 18 Januar |Februar| März | April | Mai | Juni | Juli | August|Septbr.| Octbr. | Novbr. Zu a0 l,24 |: 29 | 26. |. ara | 25 | 327 Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. sl nr | 5 | zer 6 4 Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. ehe 3 12 | Var 09 | Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem 15. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, | 31 II Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. 4 | ET | 2 6 4 BR | 03 3 7 5 18 22 | 21 TSELERTO 20 18 22 | 19 17 21 19 Be . Tagesordnung für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. ' Freitag, den 2. Mai 1834, Abends 7!/, Uhr, »Restaurant NiErt«, Kommandantenstr. 71. . Geschäftliches. — . . Verschiedenes. . Unterlagen für niedrige und hochstämmige, zum Treiben bestimmte Rosen. Central-Verkaufsstelle und die Markthallen-Frage. 3 Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. ' Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung in sewohnter Weise, indem er die Protokolle ler beiden letzten Sitzungen verlesen lässt. Ja gegen den Inhalt derselben nichts zu er- nnern, werden solche durch das Vereins- argan veröffentlicht werden. Der Vorsitzende legt die Mittheilungen les Siebenbürgischen Vereins für Natur- issenschaften in Herrmannstadt, das Pro- amm zu der vom 6.—2o. April cr. in Ingol- tadt stattfindenden Gartenbau-Ausstellung ıd den Bericht über die Kulturen in dem arten der Berlinischen Garten-Gesellschaft Versuchsgarten« pro 1882/1833 vor. Leider war aus Versehen die Tagesord- ung durch das Vereinsorgan nicht zur Xenntniss der Vereinsmitglieder gelangt, die Versammlung daher auch weniger stark be- sucht und hatten die, welche über gäfrt- ierische Fragen referiren wollten, ihr Aus- Jleiben — weil sie angenommmen, dass die Sitzung ausfiele — nicht entschuldigt. ‚ Hr, WıERLE, welcher durch Krankheit ver- Verhandelt, Berlin den 2ı. März 1384. hindert war, in der letzten Sitzung zu er- scheinen, .kam nochmals auf die von den Gärtnerlehrlingen zu führenden Tagebücher zurück und sprach den Wunsch aus, dass die Herren Prinzipale doch recht streng dar- auf halten möchten, dass von den Lehr- lingen dergleichen Bücher geführt werden, und dass sich die Lehrherren im Interesse der Lehrlinge und der Gärtnerei nicht die Mühe verdriessen lassen möchten, die Bücher allwöchentlich einer Revision zu unterwerfen. Im Anschlusse an die von Hrn. BLUTH in der vorigen Sitzung gemachte Bemerkung, bei Führung der Tagebücher auf die Fähig- keiten der Lehrlinge Rücksicht zu nehmen, hält Hr. Hofgärtner HoFFMAnN für angezeigt, doch recht vorsichtig bei Annahme von Gärtnerlehrlingen vorzugehen und jungen Leuten, die zum Studium, zum Handwerk, oder sonst einem anderen Lebensberuf nicht Lust haben oder ungeeignet erscheinen, nicht zu rathen, sich der Gartenkunst zu widmen. Wie die vorher berührten Lebenszweige ın (24) Verhndungen. jeder Beziehung körperlich und geistig ge- eignete Leute verlangen, so darf auch die Gartenkunst mit vollem Rechte diese For- derungen an die sich ihr Widmenden stellen. Hr. Späth richtete an die Versammlung die Frage, ob die Ortspolizeibehörden auch schon anderweitig Arbeitsbücher für die Gärt- nergehülfen etc. verlangt hätten? Von einigen wurde diese Frage bejaht, im grossen Ganzen scheint aber bezüglich dieses Verlangens ein Irrthum obzuwalten, da die Gewerbe-Ord- nung nirgends vorschreibt, dass die Gärtner- gehülfen etc. zur Beibringung von Arbeits- büchern verpflichtet seien. Hr. Gupe hatte als Neuheit ein Exemplar von ‚Sireptosolen Jamesoni ausgestellt, wofür ihm der kleine Monatspreis zuerkannt wurde, auf den Aussteller indessen zum Besten der Kasse verzichtete. Hr. Hofgärtner HoFFMANN hatte Giesskannen, Rosenscheeren, Gewächs- haus- und Gartenspritzen der Firma SCHIMPFF vorgelegt, über welche er sich sehr günstig aussprach und die — wie der Augenschein lehrt — auch die von Hrn. HoFFMANN ge- spendete Anerkennung verdienen. Den Rest des Abends füllte Hr. p. Horr- MANN mit Besprechung der in neuester Zeit Aufsehen erregenden Schrift aus: Die schöne Gartenkunst. Ein Versuch u. s. w. von Dr. phil. E. SCHNEIDER. Stuttg. 1882. EUG. ULMER. Nachstehende Besprechung, im Rahmen objektiver Kritik gehalten, soll den vor- liegenden Gegenstand: die Gartenkunst, möglichst nahe zu bringen suchen. Der Verfasser ventilirt in streng wissenschaftlicher Form die Frage: ob überhaupt hier eine Kunst im Sinne ästhetisch begründeter Ge- setze vorliege und welches deren Grund- elemente alsdann seien. Als letztere er- achtet er: Den Akt der Idealisirung, in ihren Höhepunkten SchönheitundOrdnungsgipfelnd. Die Schönheit als letzte Konsequenz der MB” Die Mai-Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues ist wegen der Petersb Ausstellung auf den 12. Juni verlegt. — Stiftungsfest am 28..Juni, bei Gelegenheit der Sommerobst- stellung. HIN ANAAHAAANAAN ’ i $ des . 5 '&|Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preuss. Staaten 4 bei Gelegenheit seines 62. Stiftungsfestes - 2 -S>. vom 28. Juni bis 2. Juli d.J. u zu Berlin im Wintergarten des Central-Hötels. j2 Programme auf Franko-Anfragen beim General-Sekretariat, Berlin N., Invalidenstrasse 42. — 2 Anmeldungen bei Herrn CARL MATHIEU, Charlottenburg bei Berlin, Orangenstrasse 9, bis zum 15. Juni. — Die Ausstellung umfasst Kirschen, Beerenobst, Pflaumen, Pfirsich, Aprikosen, wo mög- ajlich frühe Aepfel und Birnen, nebst deren Produkten. — Zu einer recht regen Betheiligung aus je dem ganzen Deutschen Vaterlande ladet ergebenst ein I /oeları) _ Wir Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. DNNNNmamnmnmnnmnnv et Frische, die Ordnung als posit equer der Zufälligkeit aufder Basis »Natur«. Schliess auch die Schönheit in gewissem Sinne det Begriff der Ordnung mit ein, so ist bez. det hier in Rede stehenden Kunst die Ordnung ım Sinne als positive Konsequenz der Zu fälligkeit durchaus substantieller Art. Beid& Momente in dem Begriff des Idealisirungs aktes zusammengenommen bilden aber den wesentlichen Bestand einer jeden Kun Wie hier die Erfüllung der Forderung Massstab der Kunst in ıhrer Einzel scheinung gilt, so auch in unserer Gartens kunst. Die jüngste der Schwestern steh desshalb nicht untergeordnet, sie ist de anderen beigeordnet. In dieser Bezieh; theilen wir nicht die Ansicht des Verfasse: möchten die Gartenkunst als Mittelg zwischen beide Gruppen gestellt wissen, fern sie von beiden, der bildenden wie bewegten Gruppe, bestimmte Momente in schliesst. Mangelndes Verständniss, mang der Idealismus sind beide heut zu Tage einem jeden der einzelnen Kunstgebiete zutreffen, sie sind aber kein Beweis gegen die Aufgabe, sondern für dieselbe. Verdienst des Verfassers beruht wesent darin, zur Klärung des Begriffes der Garte kunst als einer Kunst beigetragen zu haben und ist der ideal gehaltene Ton, welcher d ganze Schrift durchweht, eine um so anı genehmere Beigabe für den ernsten Leser, das kleine Opfer hinreichend lohnend, w ches bei noch so knapper Zeit dem Schri chen entgegengebracht wird. Am Schlusse dieses Vortrages wurde d Vorsitzende ersucht, sich mit dem Hrn. P Dr. WıiTTMmAcK ın Verbindung zu setzen, auf Abhülfe zu Tage getretener Mängel b züglich der Redaktion des Vereinorgans hi zuwirken. Y D alsrelsrelörelarelatelstelotelstelatelselopelstelarelopelatoTntelopeloreloteltalotelgpeiopelsgelotelotalstelselspelspelagelstelatelgtelsgelnge! "Nr. Il. 1884. VERHANDLUNGEN des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl, Preuss, Staaten und der 0 Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. en des Vereins zur Beorlernz des ana. 1884. Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Een do. | )8 | ı2 ) | | | 31 oa | 5 | | | Kommandantenstr. Te Be): | al. 10 18 22 2 20 Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) Januar |Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Oetbr. |Novbr. [Decbr., ea 2 | sea 22 so | 2 Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. ea |. 20 Versammlungen der Gesellschaft der artenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem I. und nach dem 15. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. Mer a Re 8 22 7 2I | 4 1} 19 | 18 5 | 3 19 17 Tagesordnung für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Freitag, den I6. Mai 1884, Abends 7!/, Uhr, »Restaurant NieErt«, Kommandantenstr. 71. ı. Geschäftliches. 2. Fortsetzung der Besprechungen und Verhandlungen über Unterlagen für hochstämmige und niedrige Rosen. 3. Die Kultur der Anthurien. 679. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Verhandelt, Berlin den 27. März 1884. Den Vorsitz führte der ı. Direktor Herr Hofmarschall von SAINT PAUL-ILLAIRE. I. Das Protokoll der vorigen Sitzung lag aus und wurde genehmigt. I. Zum korrespondirenden Mitgliede wurde vorgeschlagen und ernannt: Herr MAx Korg, Inspektor des Königl. botanischen Gartens in München, bei Ge- - legenheit seines 25jährigen Dienst-Jubiläums “ u (09) am ıg9. März. Zu wirklichen Mitgliedern wurden vor- geschlagen: 1. Herr F. Tiemann, Direktor der Berliner Jute-Spinnerei und Weberei, Stralau. 2. Herr Rendant E. KorscH, Schöneberg. Herr Gärtnereibesitzer SCHOJAHN in Fran- zösisch Buchholz. Herr Gärtnereibesitzer TAuTz, desgl. Herr Kunstgärtner TAUTZz, desgl. 6. Die Direktion des Wintergartens im Central-Hötel, Friedrichstrasse. 7. Herr Kommerzienrath MEnDE in Schmiede- berg 1. Schl. IlI. Ausgestellte Pflanzen: ı. Hr. SCHWARZ- BURG stellte einige Töpfe Cyclamen aus, die er aus Samen gezogen, welchen der Verein aus England von CARTER & Co,, London und SULTON & Sons in Reading erworben. Sie zeichnen sich, wie der Züch- ter bemerkte, durch schön gezeichnetes Blatt, gedrungenen Wuchs und kurze dicke Blüthen- stiele aus, sind aber nicht besser als die unserer Spezialisten, nur bedeutend theurer. 2. Derselbe führte dann einige neue, gleichfalls vom Verein bezogene belgische Azaleen vor, die in diesem Frühjahr erst in den Handel gekommen. Darunter zeich- net sich vorläufig eine weisse, roth gestreifte BET EN (26) a. Sl A a R Sorte, Mme. Planchon, vortheilhaft aus. Sie ist zwar etwas schwachwüchsig, trägt aber an einem Zweige zahlreiche grosse zirkel- runde Blumen. "Diese wie die anderen Sor- ten sollen nun auch auf Treibfähigkeit ge prüft werden. 3. Herr Taurz, Französ. Buchholz, stellte 2 Azaleen-Sämlinge eigener Zucht vom Jahre 1881 aus: Zofmarschall von St. Paul- Dllaire und Garten-Inspektor Perring (siehe Gartenzeitung 1884 Nr.ı3 S.155) und er- hielt dafür ein Ehrendiplom. 4. Herr EGGEBRECHT führte 3 Azaleen- Sämlinge eigener Zucht, 2 von 1881, einen von 1882, vor, die sich nach ıhm durch Bau, Laub und Blumen auszeichnen und hoffent- lich gute Handelspflanzen werden; ferner noch einen blühenden, erst dreijährigen Säm- ling von Khododendron arboreum, was bisher wohl noch nicht dagewesen. Ihm ward für seine Leistungen der Monatspreis zuge- sprochen. 5. Herr SCHOJaHn legte im Anschluss an die Exkursion, die kürzlich zu ihm und zu Herrn Taurz veranstaltet, mehrere schöne abgeschnittene Rosen vor und sprach über seine Treibmethode, was besonders abge- druckt werden wird. 6. Herr C. MATHIEU führte eine blühende Sprekelia glauca vor, die sich von der Spr. (A maryllis) formosissima durch etwas kleinere Blumen und einen weisslichen Mittelstreif auf den. Blumenblättern unterscheidet (Ab- bildung in Gartenzeitung 1832 S. 5ı3). Ein Exemplar war etwas heller gefärbt als ge- wöhnlich. — Eine Kreuzung der S. formo- sissima mit 5. glauca ist Herrn MATHIEU ge- lungen, während S. formosissima den Pollen von Amaryllis reginae und viftata nicht an- nalım. Derseibe legte eine getrocknete sog. Rose von Jericho, Anastatica hierochuntica vor. Diese Pflanze, aus Kleinasien stammend, ge- hört bekanntlich zu den Cruciferen, sie krümmt sich,. wenn ihre Früchte reif sind, zusammen und wird dann von den Winden fortgeführt. Sobald sie in Wasser gelegt wird, breitet sie sich wieder auseinander. Endlich legte derselbe rohe und gekochte Knollen von 7ropaeolum tuberosum Ruiz et Pavon, aus Peru stammend, vor, die der Verein von VILMORIN, ANDRIEUX & Co Paris, bezogen. Im Anschluss daran wurden auch von derselben Firma geschenkweise erhal- tene weisse, gelbe und rothe Knollen von Oxalis crenata ı Jacg. vorgelegt, die im Vater- Jande, Chili, gegessen werden sollen. Vir- MORIN, ANDRIEUX & Co. vermuthen, dass sie ER nach Einwirkung des Frostes essbar sInc 7. Herr E. Wenpt führte sehr schöne 10 Monate alte selbstgezogene Cinerarien vor, die aus Samen konstant geblieben. der Riviera, der statt. - Blüthen. kleine Pflänz chen trug. Wahrscheinlich ist es Aovez% regia hort. = Roezlia bulbifera Roezl. ın Dtsch. Gärtner-Zeitung 1881 S. 154, deren richtiger | Name Zourcroya BedinghausiK. Koch, Wochen- schrift 1863 S. 233, ist. Herr WrEepDow bemerkte bezüglich der Rose von Jericho, dass nach den ihm vom Geh.-Rath Lersivs gemachten Mitther lungen die Rose von Jericho sich Nachts wegen der feuchteren Luftstetsetwasmehraus- dehne als am Tage, dass sich oft gross Massen zusammenballen, dıe dann bei Wü stenstürmen dahin rollen und namentlich Nachts wie ein Gespenst aussehen, zuma die Ballen oft die Höhe eines Mannes er. langen; vielleicht haben sie mit Veranlassung zur Sage vom Auferstehen der berühmten Häuptlinge etc. gegeben. Herr Inspektor PERRING bemerkte, dass Anastatica hierochuntica keineswegs eine sel tene Pflanze ‘bei uns’ sei, da sie m allen botanischen Gärten kultivirt werde*), dass aber die echte Rose von Jericho nach Prof. AsSCHERsSoN eine andere Pflanze sei. [Prof. AscHERSON weist in den Verhand lungen des botanischen Vereins der Provin Brandenburg XXIII (1881) Sitzungsberichte S. 44 ff. darauf hin, dass der Abbe MıcHhon in seinem Voyage religieux en Orient I 383 Asteriscus Ppygmaeus Coss. et Dur (Saulcya Hierochuntica Michon), eine Compositae, fü die wahre Rose von Jericho der mittel alterlichen Pilger hält, da in den Wappen mehrerer französischer Adelsfamilien dies Art und nicht Amastatica als Jericho-Ro dargestellt sei. Bei Aszeriscus erfolgen au die Bewegungen schon ıo Minuten nach dem Einlegen in Wasser. D. Red.) 79 Iyv; Hierauf hielt Herr SpÄrTH einen em- gehenden Vortrag über die Bildung von Obstbau-Genossenschaften, der in der G ten-Zeitung besonders abgedruckt werder wird. Die Diskussion über diesen Gegenst war eine sehr lebhafte. Im Allgemeinen wurde befürchtet, sich schwerlich Aktiengesellschaften {un Obstbau finden würden, da der Ertrag frühe- stens nach 6-10 Jahren eintreten dürfte. Herr L. MarHızu bemerkt, er habe sich e boten, Obst-Alleen auf seine Kosten a den Besitzern des Terrains zu theilen; i *) Die Tochter eines Mitgliedes unseres Frl. THERESE SÄLTZER, erzog aus den Sc einer Amastalica, die ihr jetzt verstorbener V: der Wiener Ausstellung 1873 gekauft, im Jahre 8: eine Anzahl Pflanzen. Der Same bleibt also lä gere Jahre keimfähig. (Siehe Garten-Zeitung Verhandlungen S. (72). De habe er keine Interessenten gefunden. — Herr HientzscH empfiehlt, die Regierungmöge geeignete Ländereien, die jetzt als Forst ' benutzt werden, an Gärtner und kleinere | Besitzer vererbpachten. Darin waren aber alle einig, dass Genossen- ‚schaften oder Aktiengesellschaften zur Ver- ı werthung des Obstes (durch Dörren etc.) sehr angebracht seien, ähnlich wie das in ' Braunschweig mit dem Spargel geschehe. In diesem Sinne sprachen sich auch die Herren HüÜTTIG, WREDOW und PERRING aus. Herr SpÄtH gab das zu, meinte aber, um ' Obst verwerthen zu können, müsse man erst solches haben. _ Herr DrawIEL bedauert den Rückgang im Preise des Obstes, namentlich des früh ge- triebenen wegen der grossen auswärtigen Konkurrenz. - VW. Hierauf schilderte Herr BRAnDT aus- führlich den Garten des Herrn Baron von HÜTTNER, unseres neuen Mitgliedes in San Remo. VI. Endlich berichtete Herr GAERDT, als Delegirter des Vereins in das Kuratorium der Königl. Gärtnerlehranstalt über das am Verhandlungen. a a BE A, r FAR 24. März stattgehabte Examen. Dasselbe ward diesmal zu einem besonders feierlichen Akte, als auch Seine Excellenz der Herr Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten demselben beiwohnte. Derselbe sprach dem Direktor Herrn Kgl. Hofgarten- Direktor JÜHLKE, wie dem Inspektor Herrn KooPMANnN, sämmtlichen Lehrern und den Eleven seine volle Befriedigung über die Leistungen aus. Als eine empfehlenswerthe Neuerung, die auf Anregung des Herrn GAERDT eingerichtet, ist hervorzuheben, dass die Examinanden an lebenden Reisern die verschiedenen Operationen des Veredelns etc. vorführen mussten. VII. Als wirkliche Mitglieder wurden auf- genommen: 1. Herr Garten-Inspektor Dr. F. GoEZE in Greifswald. Herr Baron von HÜTTNER, San Remo. Herr Justizrath MÜLLER, Berlin. Herr Kreis-Obergärtner M. Buckow, Neu- Ruppin. Herr Handelsgärtner Weissensee bei Berlin. a pun C. CATENHUSEN, Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Verhandelt, Berlin den 4. April 1884. - Nach Verlesung des Protokolls der vorigen - Sitzung ersucht der Vorsitzende Hrn. BLUTH, seine Erfahrungen über die Verwendung der Holzkohle im gärtnerischen Betriebe mit- . zutheilen. ' Diese gehen dahin, dass er, Referent, nach - jahrelangen Versuchen, sowohl mit Holz- ' kohlenstaub, als mit Holzkohlen in Stücken- form, gefunden, dass dieselben sich ganz vor- züglich für Vermehrungsbeete eignen; nicht minder haben sie sich als Vorbeugungsmittel gegen Moder bewährt und gebe er ihnen bei verschiedenen Pflanzen als Unterlage vor den die Erde verschmutzenden Scherben und selbst auch vor den von dem ver- storbenen Garten-Inspektor Hrn. BoucHE an- - gewandten Torfunterlagen den Vorzug, zu- mal, da u. a. beim Umtopfen dem Abreissen der Wurzeln, welches bei Unterlagen mit Topfscherben nicht zu verhindern ıst, bei - Unterlagen mit Holzkohlen vorgebeugt wird. Auch ist die Kohle als fäulnisswidriges Mittel, als Mittel, geeignet zur Konservirung des Obstes und als Verpackungsmittel für ' Pflanzen, welche Monate lange Transporte durchzumachen haben, besonders werthvoll. Als antiseptisches Mittel findet die Holz- kohle namentlich auf Auswandererschiffen DPA ne ihre Verwendung, um das Wasser in trink- barem Zustande zu erhalten, und ın welcher Weise der Hr. Hofbuchdruckerei-Besitzer HÄNEL bei seinen Lebzeiten das Obst weit über die Winter-Monate hinaus gut aussehend und nicht viel von seinem Duft und Ge- schmack einbüssend, erhalten hat, wird noch vielen der älteren Mitglieder von den Be- suchen der Ausstellungen früherer Jahrzehnte in Erinnerung sein. Hr. SpÄTt# theilt bezüglich der Verwendung der Holzkohle als Verpackungsmittel mit, dass die Pflanzen in dieser Verpackung, ohne zu leiden, eine Reise nach Japan über- standen, während Pflanzen von dort, an ıhn gerichtet, in Lehmverpackung verfault an- gekommen seien. Hr. MAECKER bemerkt, dass die Holzkohle sich auch sehr gut in den Bassins gegen den Pilz anwenden lasse. Bei Erwähnung des Pilzes und seiner Ver- heerungen empfiehlt man als bestes Mittel gegen den Rosenpilz eine Lösung von 4 £ Salz auf ı / Wasser. Als Mittel gegen den Pilz wird vor dem Bestreichen des Holzes in Gewächshäusern und Pflanzenkästen mit Karbolinium gewarnt, da die Ausdünstungen desselben den Pflanzen sehr nachtheilig und hierin schon von ver- en) (28) eher Seiten traur'ge Erfahrungen ge- macht worden sind. Hr. BLurH legte Proben von Holzkohlen aus der Handlung von C. RunGe, Berlin, Wassergasse 29, vor; mit diesen arbeitet er schon viele Jahre und giebt denselben des- wegen den Vorzug vor versuchsweise anders- wo bezogenen, weil sie durch ihr wieder- holtes Ausglühen viel harzfreier dargestellt werden und ihrer verschiedenen Grösse wegen — vom feinsten Staube bis zur Grösse der Wallnüsse und Kartoffeln — sich zu den mannigfaltigsten Mischungen besser gebrauchen lassen. Bezüglich des Haltens ausländischer Zeit- Verhandelt, een Krankheitshalber verliess der Vorsitzende vor Beginn der Sitzung das Lokal und über- nahm Hr. C. LAckner den Vorsitz. Das Protokoll der vorigen Sitzung wird in der ersten Sitzung des Mai verlesen werden. Geschäftliches anlangend, wareinSchreiben des Herrn Präsidenten des Landgerichts II eingegangen, wonach dieser anheimstellt, sich bezüglich der Vorschläge von Sach- verständ'gen für Gartenkultur - Angelegen- beiten an das Land- und Amtsgericht I zu wenden; da solches bereits geschehen, wird, dem Antrage des Hrn. Kropp zufolge, erst von dieser Behörde Bescheid abgewartet werden, ehe weiter in der Sache vorgegangen wird. Das Erwiderungsschreiben des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in . den Preussischen Staaten auf das diesseitige Schreiben vom 27. Februar cr., worin der Horrmann’sche Antrag auf Bildung eines Obstbau-Vereins mitgetheilt wurde, kommt zur Verlesung. Inhaltlich desselben sind vom Gartenbau-Verein in die Kommission zur Berathung dieses Antrages Herr Oekonomie-Rath Spärn, AAAANAAAAM en Erste Sommerobst- - Ausstellung Vereins zur Beförderung des Garten in den Kgl. Preuss. Staaten] C bei Gelegenheit seines 62. Stiftungsfestes vom 28. Juni bis 2 zu Berlin im Wintergarten des Central-Hötels. Programme auf Fronko-Anfragen beim General-Sekretariat, Berlin N., Invalidenstrasse 42. Charlottenburg bei Berka‘ Orangenstrasse 9, bis zu 15. Juni. — Die Ausstellung umfasst Kirschen, Beerenobst, Pflaumen, Pfirsich, Aprikosen, wo mö lich frühe Aepfel und Birnen, nebst deren Produkten. dem ganzen Deutschen Vaterlande ladet ergebenst ein Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. S>e Anmeldunc gen bei Herrn CARL MATHIEU, { = a jump gelurelögelagel Hr. EGGEBRECHT hatte einen aus Sam gezogenen, schön roth blühenden Rhodo- ‚dendron, imgleichen einen schön weiss blühenden Azaleen-Sämling und ein blühen- des Exemplar von Spiraea KRevesi fl. pl. aus- gestellt, wofür ıhm gedankt und der Monats- preis zuerkannt wurde. Hr. Hofgärtner Horr- MANN wandte sich zum Schlusse seinem Be- richte aus den Mittheilungen des Herrman stadter wissenschaftlichen Vereins und aus dem Jahresberichte des Gartenbau-Vereins. zu Frankfurt a./O. zu. den 1ı8.April 1884. Herr Gärtnerei-Besitzer lottenburg, » Obergärtner JÖrns-Blankenburg zu Mitgliedern, Herr Garten-Inspektor 'G. FINTELMANN-Pot dam, » Lehrer R. Schurtze-Pankow zu Stellvertretern ernannt. Gleichzeitig wird schon im Voraus zu Kenntniss der Versammlung gebracht, das beabsichtigt wird, ım Juni d. J. eine Au stellung von Beerenobst zu veranstalten. Von dem Erlasse des Herrn Ministers fi Landwirthschaft vom 13. d. M. bezüglich de Petersburger internationalen Gartenbau-Au stellung wird Kenntniss genommen Mit grossem Interesse folgt die Versamm lung dem Berichte des Hrn. HorFMAnn: »De Winter 1883—ı884 im Verhältniss zur Vege tation«. Diesen Bericht wird Hr. HoFFMA dem Vereinsorgan zur Veröffentlichung übeı geben und hat dieserhalb anheimgestellt, ir Protokolle dieses anzudeuten. n No. 4 der Tages-Ordnung, » Unterlage für niedrige und hochstämmige, zum Treibeı bestimmte Rosen«, wird auf eine der nächste Sitzungen übertragen. C. MATHIEU- Cha. 2. Juli d.J. 74 (?/s) f ji — Zu einer recht regen Betheiligung aus | wa, TUE AMT vor A r EL 1884. #@ VERHANDLUNGEN K des _ Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten 3 und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. En, — Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1884. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) | | Januar |Februar || März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Oetbr. |Novbr. [Dechr. Beer | 2 | 26) | > |i50 0) 27 Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und &emüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Be oe |. .05 0 zn 2 | 017 21004 Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. ra ne Ton.‘ 78... 12. VW mosaenzaarr. 0.59, nl) Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem 1. und nach dem 15. im Monat, Abends 7'/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion, 4 SR 177 2 6 4 8 5 3 7 5 18 nle22 | 21 TSRUa 10 20 18 22 19 17 21 19 Tagesordnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Donnerstag den ı2. Juni 1884, Abends 6 Uhr, im Palmenhause des Kgl. botanischen Gartens. 1. Berichte über die Petersburger Ausstellung. 2. Die Sommerobst- Ausstellung in Berlin. 3. Die Feier des Jahresfestes des Vereins am 28. Juni d. ]. Tagesordnung für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Freitag, den 6. Juni 1884, Abends 7'/, Uhr, »Restaurant NiErr«, Kommandantenstr. 71. ı. Geschäftliches (Feier des Stiftungsfestes). 2. Nochmaliges Eintreten in die Verhandlungen über die Frage: »Welche Unterlagen _ eignen sich für niedrige und hochstämmige, zum Treiben bestimmte Rosen?« 3. Central-Verkaufsstelle und die Markthallen-Frage. 4. Referat über »Gärtnerische Betriebslehre von C. BOETTCHER« (neueste literarische Er- scheinung auf dem Gebiete des Gartenbaues). Referent: Herr H. G. HOFFMANN. 5. Referat über die Petersburger internationale Gartenbau-Ausstellung. Referenten Die Delegirten Herren Oekonomie-Rath SpÄrH und H. G. HoFFMAnN. Br d ng des Gartenbaues in den Königl. Preuss, Staaten und der esellschaft der Gartenfreunde Berlins, nlungen des Vereins zur Be förderung des Gartenbaues 1884. en Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April i lag im ‚ 6 Uhr. pril in der landw. Hochschul . 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. a 4 Uhr) ruar | März | April | Mai | Juni | Benin, | Baron | 12. .| 6 Ve 20 | 27 | 24 | 9 | 26 | 31 | 28 | 3 | 30 | Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden I. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. |Decor., Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. | Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. I 18 EN N a a PK Er TO | 79 13, dantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion, 8 22 4 5 18 ! N 3 19 17 EN a ae ee) »ı 9 | des Vorstandes. mit Damen BR Verhandelt, Berlin Vorsitz führte der ı. Stellvertreter, bau-Direktor GAERDT. otokoll der vorigen Sitzung lag ‚de genehmigt. em zu neuen Mitgliedern vor- Obergärtner Jann-Berlin, Fabrikbesitzer C. Ep. Haupt (Firma Haupr & LANGE), Brieg, andelsgärtner STrauss-Ehrenfeld ‚bei Köln, stellvertretende Direktor, Heır it, dass ein langjähriges Mitglied, terschafts-Direktor von WıIrTE auf walde, mit Tode abgegangen sei, und h die Anwesenden zu Ehren des en von ihren Sitzen. estellte Pflanzen: ı. Von Herrn tm Kommerzienrath DELLSCHAU eine tion vorzüglicher Hortensien in alt- ter Vollkommenheit ausgestellt, wofür er T ne zugesprochen rdnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Sonnabend den 28. Juni 1884, Abends 5 Uhr. Festsitzung im Central-Hötel, Wintergarten. um 6 Uhr, & Couvert 3 M. Um zahlreiche Betheiligung wird gebeten. den 24. April 1884. dass so früh schon so grosse Hortensien- blumen (theils Thomas Hogg, theils gewöhn- liche Sorten) vorgeführt wurden. 2. Herr Crass legte blühende Tube- rosen vor, deren Zwiebeln Herr J. C. ScuMipr-Erfurt aus Süd-Afrika anstatt aus Nord-Amerika bezogen. Die Folge davon ist, dass sie im Winter anstatt ım Sommer blühen, da bekanntlich die Jahreszeiten auf der nördlichen und südlichen Halbkugel entgegengesetzt sind. Die Pflanzen verlangen einen hellen guten Platz im Gewächshause, sonst werden sie etwas lang. Im Dezember wurden die Zwiebeln in Töpfe gelegt und haben sich jetzt die ersten Blumen entwickelt. Herr Prrrıng bemerkte, dass die Tube- rosen des Herrn Crass am weitesten VOT- gerückt seien, die grosse Anzahl, welche Herr Kuntze (J. C. Schmipr) in Charlotten- burg gezogen, würden erst in ı4 Tagen zur Blüthe kommen. Manche Züchter haben Misserfolge gehabt, das erkläre sich aber mei,t daraus, dass sie dieselben’ zu weit vom Glase entfernt hielten. Jedenfalls werde durch den Bezug der afrikanischen Tube- rosen unser Winterflor ee wesent- lich bereichert, namentlich, wenn sie sich auch vielleicht noch früher treiben lassen. Herr PERRING knüpfte hieran die Mitthei- lung, dass auf der letzten Orchideen-Auktion des Herrn Strauss in Berlin am 17. Aprilsämmt- liche 2000 Exemplare verkauft wurden (siehe Gartenztg. Nr. 17, S. 203) und dass mit Aus- nahme eines grösseren Postens, den der Di- rektor des Vereins, Herr Hofmarschall VON SamT-PAUL für Fischbach erworben, alle ın Berlin und Umgegend geblieben seien. Das sei ein erfreuliches Zeichen, und nachdem erst kürzlich durch den Besuch der DRAWIEL- schen Rosentreib-Gärtnereien ersicht- lich geworden, dass Berlin bezüglich der Rosen nicht zurückstehe, könne man sich der Hoffnung hingeben, dass auch die Or- chideen- Kultur wieder in Flor kommen werde. Herr PERRING bemerkte weiter: Ich will die Frage offen lassen, ob die Orchideen- Kultur behufs Gewinnung von Schnittblumen rentabel ist. Ich möchte es bezweifeln. In- dessen ist es ja möglich, dass die Handels- gärtner, so gut wie sie für andere Pflanzen einfachere Kulturmethoden ersonnen haben, auch für Orchideen eine leichtere Kultar- art finden, als wie wir ältere Spezialisten es gewohnt waren. Wir meinten, grosse Hitze und Feuchtigkeit sei nothwendig; das ist aber für viele ganz falsch, und thatsächlich sind deshalb die sogenannten kalten Orchi- deen, z. B. Odontoglossum in Berlin fast aus- gestorben. Es kommt aber noch ein anderes Moment hinzu. Die Orchideen, selbst wenn sie als Schnittblumen nicht rentabel sind, werden sich nach mehrjähriger Kultur gut als Pflan- zen verkaufen lassen, wenn nicht hier am Platz, so dann in England. Vielleicht hebt sich auch die Liebhaberei bei uns wieder, wenn die Privaten mehr solche schön eta- blirte Pflanzen sehen, wie sie Herr STRAUSS bei der Auktion aufstellte, Exemplare, die theilweise sogar Schaupflanzen waren. Als Hauptkäufer traten bei der Auktion auf die Herren J. F. CHon£, R. BRANDT, GUSTAV A. SCHULZ und von SAINT PAUL-ILLAIRE. 3. Herr DRAwWIEL legte mehrere neuere Rosen vor: a) Kaiserin Augusta, die ihm aber in diesen Exemplaren etwas dunkler vorkommt als die normale. Es ist eine sehr schöne Rose, trägt sich gut, blüht reichlich und öffnet sich auch im Freien gut. b) Stephanie- Rodolphe, sehr zart, scheint Falkot-Blut in sich zu tragen. Die Blumenblätter lösen sich in der Knospe sehr leicht und verspricht sie darnach auch eine gute "Treibrose zu werden. c) Marie Guilles, höchst interessant wegen der ausserordentlichen Grösse und Festigkeit der Blumen. Sie leidet auch nicht so durch den Schimmel, braucht aber etwas mehr Zeit zur Entwickelung. Im Freien blüht sie, wie auch Herr C. Martuıeu be- merkt, nicht so gut auf; dies ist übrigens auch bei der Grossherzogin Mathilde und fast allen andern Theerosen so, Sie Eer- ‚en Regen nicht gut lu am schöns N Ki, Der a . 'eim A hieran dem Herrn DRAweEr fi den Vereinsmitgliedern gewährt heit, seine und seines Sohnes Rosentrei reien besichtigen zu können. (Siehe Garte zeitung Nr. 18, S. 205.) NZ Tagesordnung übergehend waı ad ı. beschlossen, der Petersburger Ausste lung wegen die Mai- Versammlung auf d 12. Juni zu verlegen. . Sodann gelangte zur Verhandlung 2. der Antrag der vereinigten Ausschüsse für Geht und Obstzucht auf Erweiterung ihrer T'hä keit bezüglich des Obstbaues. ; Der General-Sekretär theilte einleiten mit, dass in Folge des Beschlusses der Vi sammlung vom 28. Februar d. ]. (Verhand- lungen Nr. 9, 1884, S. 22), die vereinigten Ausschüsse für Obst- und Gehölzzucht 3Ko missäre ernannt hätten, diemit3 Kommissä der Gesellschaft der Gartenfreunde den trag des Herrn Hofgärtner HOFFMANN Gründung eines Provinzial-Obst- resp. Land Obstbau-Vereins beratben hätten. Nach gehender Debatte sei der Antrag aus viele lei Gründen abgelehnt worden, dafür abe beschlossen, die ulanesen des Ausschus 1 zu erweitern. Die Versammlung nahm hiervon Kennt und genehmigte die Erweiterung, vorbeh lich näherer Präzisirung. 3) Als erste That der erweiterten A schuss-Thätigkeit hatten die Ausschüsse de Vorstande den Gedanken unterbreitet, no in diesem Jahre eine Sommerobst-A stellung zu veranstalten. Der Vorstaı hatte sich damit einverstanden erklärt u auch die Versammlung stimmte nach län rer Debatte dem bereitwilligst zu. a, ei den, sondern nur Diplome mit der Bezeich nung T., 2. und zwkveıs) VI. Eine längere Debatte erhob sich üb einen Antrag des Herrn PERRINnG, dahin herd, dass zu Ordnern nur Mitglieder c Vereins erwählt werden dürften. Obw der Vorstand wie mehrere Ausschussmitg der um Zurückziehung des Antrages bateı wurde derselbe aufrecht erhalten und genommen. | VI. Den Hauptvortrag des Abends hie Herr Universitäts-Gärtner LINDEMUTH- das Werk von Prof. Vöchting: »Organbildı im Pflanzenreich, II. Theil, enthaltend auc eine Geschichte und Theorie des B Lum- schnittes«. Das Referat m besonders ‚ab gedruckt werden. „8 VII. Vorgelesen wurde ein Schreiben Herm Rektor Deo in Neuhau Gr U BE. un da Festsitzung ae Verein! Centralhötel einen Vortrag über die Gegenstand halten. I DE März stattgehabten Versaminlet geschlagenen Herren nen 1884. VERHANDLUNGEN Vereins des zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuss, Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, Enmlunzen des Vereins zur a Ha en 1884. | Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, | Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) | ei || Januar |Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Oetbr. | Novbr. |Dechr., 31 | 8 Zu | 26 |. 200. Je an 72, 50x27 18 Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und &emüsezucht. | Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Zeit) 5 SUrWErTeak: & 2] "6 4 | Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. | | Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. | Beazs Bere |...8, | 12 Terre EN [90,230 er Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. | Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem 15. im Monat, Abends 7'/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. 4 | an. 2 | 6 4 | 3 5 | 3 7 5 | 18 22 | Ars. 16 20 18 22 19 17 21 19 | 681. Versammiung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Verhandelt, Berlin den ı2. Juni 1884. Den Vorsitz führte der ı. Stellvertreter des - Direktors, Herr Gartenbaudirektor GAERDT. I. Das Protokoll der vorigen Sitzung lag | aus und wurde genehmigt. IH. Zu neuen Mitgliedern wurden vorge- schlagen: .ı. Herr Hofgärtner M. Horrmann, Berlin, 2. « Rittergutsbesitzer, Lieutenant der Reserve R. METTKE auf Sawische bei ; Leitersdorf, a « Obergärtner H. Krurzky, Britz, « Rosenschulbesitzer MENGER, Zossen. * mm. Mit Tode sind abgegangen die Herren: ' ALPHONSE LAVALLEE, Paris, und Geh. Medı- - zinal-Rath, Prof. Dr. GÖPPERT, Breslau, beides Ehrenmitglieder des Vereins. Der Vorsitzende widmete diesen Männern warme Worte der - Theilnahme und erhoben sich die Versammel- ten zum ehrenden Gedächtniss von ihren Sitzen, © IV. Ausgestellte Pflanzen. ı. Von den Herren Gebr. NEUBRONNErR in Neu-Ulm (Bayern) war eine Sammlung selbstgezüch- _ teter neuer Coleus eingesandt, und ward ihnen für die „besonders hervorragenden Sorten: €. Garten-Inspektor Kolb, Adjunkt Kühlwein, Chamaeleon und Loreley seitens der Preis- ‚ richter: Herren BRANDT, G. FINTELMANN und SCHWARZBURG die kleine silberne Vereins- medaille zuerkannt. 2. Herr C. MATHIEU legte einen Zweig mit zahlreichen blühenden Rosen der neuen so viel besprochenen Sorte: Zrinzess Wu- helm von Gebr. DIERING (Nachfolger von Jos. Rapıc) in Ottmachau, Oberschlesien, vor. Es ıst eine Hybride zwischen General Jacgueminot und Pierre Notting und hat den Wuchs der ersteren, dıe Blüthenfarbe der letzteren. Als Schnittrose scheint sie sich sehr zu eignen und dürfte sie mindestens als ebenso schön gelten wie Jacgweminot. Der Verein beschloss aber, sein Urtheil noch zurückzuhalten, bis sich herausgestellt, ob sie auch im Herbst gut remontirt. Von mehreren Mitgliedern wurde geklagt, dass sie bei ihnen nicht zur Blüthe gekommen, weder im freien Lande, noch bei der Trei- berei. Sie scheint in Ottmachau sehr schwe- ren Boden zu haben. Der Zweig war von einem 4jährigen Exemplar, das dort die Winter ohne Bedeckung gut ertragen. 3. Herr LUBATSCH, Zossen, legte 2 Gurken vor: Astro und Aönigsdörffers Unermüdliche, deren Samen der Verein von HaAGE & SCHMIDT, Erfurt, bezogen. Der Same war nicht rein, was auch Herr Moncorrs be- > Da | | ur! (34) Verhandlungen. stätigte, der selbst die kleine Traubengurke darunter erhalten. As/ro und Aönigsdörffer scheinen sich übrigens sehr zu ähneln, Aörzgs- dörfers Unermüdliche ist heller grün und weisstachelig. 4. Aus dem botanischen Garten war wıe- derum eine grosse Anzahl Pflanzen seitens des Obergärtners Herrn STRAUSS ausgestellt, und machte Herr Garten-Inspektor PERRING auf die wichtigsten derselben aufmerksam; so auf einige Orchideen: Zycaste candida, Brassia verrucosa, zwar von gelbgrüner Farbe, aber zierlichem Habitus, sowie eine Anzahl Cypripedien, die man vielleicht durch Kul- tur dahin bringen könnte, im Winter zu blühen; auf einige Kalthauspflanzen: Zirmelea ferruginea l.abill, Scilla peruviana, Agathos- ma erecta etc. und besonders auf die Alpinen und Stauden, unter denen Saponaria ocy- moides L., Dianthus alpinus L., beide roth, sowie Szene alpestris L., weiss, Zrinus alpinus etc. sehr zu empfehlen. 5. Herr WırTmack legte eine grosse kugel- runde japanische Birne, die als Zirus ussuriensis bezeichnet war, vor und bemerkte, dass er dieselbe in Petersburg von den Kommissaren der japanischen Abtheilung erhalten. — Herr GÄRTNER theilte mit, dass diese Birnen sich zwei Jahre halten, aber stets wıe Kohlrüben schmecken, was Herr Prof. WITTMAcK nur bestätigen konnte. (Nach der Sitzung zeigte sich beim Durchschneiden der etwas angefaulten Frucht, dass die Samen schon gekeimt hatten, wahrscheinlich, weil ihnen die Zeit zu lang geworden.) V. Hierauf trat man in die Tagesordnung ein, und berichtete zunächst Herr C. MATHIEU über die Sommerobst-Ausstellung, wobei all- gemein bedauert wurde, dass die Spätfröste so viele Hoffnungen zu nichte gemacht haben. VI. Alsdann wurde über die Petersburger Ausstellung berichtet. Zunächst schilderte Herr GAERDT das Allgemeine der Ausstellung und hob dabei rühmend hervor, wie würdig unser Verein durch seinen Direktor, Herrn Hofmarschall von ST. PAUL-ILLAIRE, vertreten gewesen sei. »Der Verein, ja ganz Deutsch- land«, betonte der Redner, »kann stolz auf solche Vertretung sein.«e — Bereitwilligst stimmte die Versammlung dem Vorschlage des Herrn GAERDT bei, dem Herrn Hof- marschall in einem besonderen Schreiben den Dank des Vereins auszusprechen und beauftragte den General-Sekretär mit der Ab- fassung desselben. Zur Ausstellung selbst übergehend, be- merkte Herr GAERDT, dass sie mehr eine nationale als internationale gewesen sei, eınen ımposanten Eindruck gewährt habe und durch ihr geschmackvolles Arrangement, das von REGEL herrührte, sehr angesprochen. Vortrefflich waren die Palmen und Cyca- deen und ist ganz besonders bemerkens- werth, dass diese Pflan entwickeln können. Ganz besonders fiel : der Hinsicht ein herrlicher Cycas media a dessen Gefäss nicht viel stärker als Stamm selbst war. Ferner waren die Rosen von einer selt nen Schönheit, wie man sie wohl nie schön gesehen hat. Laub und Blumen waren u tadelhaft, wenn auch mitunter nur weni Blumen an den Exemplaren. Ven den übrigen getriebenen Pflanz sind besonders ZLikum candıdum, Z. long forum, Winter-Levkoyen, Reseda, s wie prachtvolle getriebene Federnelke hervorzuheben; auch sie waren alle in kl nen Gefässen kultivirt. Dagegen waren an- dere Treibpflanzen, wie weisser Flieder, Azaleen, Hyazinthen etc. nur mittel-” mässig, Neuheiten waren auch nicht viele vorhanden, die meisten von der Compagnie continentale (vormals L. LINDEN in Gent). Herr PERRING schilderte hierauf die gan Reise nach und von Petersburg, vorwiege dabei die botanıschen Gärten und die Handels-Gärtnereien berücksichtigend. So wurden besprochen die botanischen Gär- ten in Königsberg, Petersburg, Moskau und Warschau. — Ausserdem gab Herr PERRING noch Details über die Petersburger Au stellung und hob bei den Blumenarrangemen namentlich als etwas Neues zwei sehr ge schmackvoll dekorirte Fenster hervor. An einer Wand des Ausstellungsgebäudes waren, leider etwas zu hoch, zwei Spiegelscheiben angebracht, die Fenster vorstellen sollten. Vor ihnen waren Kästen mit Pflanzen und Blumen, ähnlich wie man bei uns aussen vor den Fenstern Blumenbretter anzubringen pflegt. BR B Der Bericht des Herrn PERRING wird aus- % führlicher in der Garten-Zeitung selbst er- % scheinen. vi Herr Wırrtmack ergänzte noch die Mit- theilungen beider vorgedachter Herren, machte namentlich auf die reichhaltige japa- nische Ausstellung, unter der auch die eigen- thümlichen Zwerg-Coniferen zahlreich vor- handen, sowie auf die brasilianische Kaffee- Ausstellung aufmerksam und legte mehrere Ri \ © e) 5 D Photographien von der Ausstellung und vom botanischen Garten in Petersburg vor. Derselbe brachte weiter ein interessant Schreiben unseres neuen Mitgliedes, d Herrn Baron von HÜTTNER in Sanremo, z Kenntniss, und wies auf die grossen, schönen, von Herrn von HÜTTNeEr übersandten Photo- graphien seiner Villa und seines Gartens bin Wegen vorgerückter Zeit wurde der B Verhandlungen. des Herrn Hofgärtner M. HOFFMANN iber die in Russland ausgeführten Exkur- sionen auf eine andere Versammlung zurück- zestellt. VI. Die Versammlung wählte auf Antrag des Herrn O. NEUMANN die Herren BAcHER, Kropp, L. MATHIEU und 'SCHWARZBURG in sine Kommission, die, noch durch Mitglieder der Gesellschaft der Gartenfreunde und des Berliner Gärtnervereins erweitert, das Statut zu einer Krankenkasse für Gärtner berathen soll. _ VII. Mit der projektirten Feier des Stif- tungsfestes erklärte sich die Versammlung einverstand en. - IX. Alsdann wurde die statutenmässige Wahl des Ausschusses für die Vorbereitung der Neuwahl des Vorstandes, des Ausschusses für Revision der Kasse etc. und der fünf technischen Ausschüsse vollzogen und wur- den gewählt: I. Ausschuss zur Vorbereitung der Neuwahl des Vorstandes. ı. Herr Gärtnereibesitzer BRANDT. 2. » Kaufmann BRrREBECK. 3. » Gärtnereibesitzer LACKNER. 4. >» Oekonomierath NooDpr. 5...» Garten-Inspektor PERRING. U. Ausschuss für Erziehung von Blumen - and für Treiberei. ı. Herr Gärtnereibesitzer BRANDT. 2. » Gartenbau-Direktor GAERDT. 3. » Direktor emer..O. HÜTTic. 4. » Gärtnereibesitzer LACKNER. A 2 » C. MATHIEU. 6. » Garten-Inspektor PERRING. 7. » Gärtnereibesitzer SCHWARZBURG. III . Ausschuss für Gehölzkunde und bildende Gartenkunst. r, blert Dr. G: BOLLE. 2. » ÜObergärtner BRETTSCHNEIDER. 3. » Stadt-Obergärtner A. FINTELMANN. 4. » ÖObergärtner JÖRnS. > » KLAEBER. 6. » Oberlehrer Dr. Kurn. 7. >» Garten-Inspektor WREDOow. IV. Ausschuss für Obstbau. ı. Herr Garten-Inspektor H. FINTELMANN. 2. » Gartenbau-Direktor GAERDT. 3. Herr Kaufmann HiENTZscH. » Universitätsgärtner LINDEMUTH. Gärtnereibesitzer C. MATHIEU. » Lehrer R. SCHULTZE. » Oekonomierath SPÄTH. TIERE Z V. Ausschuss für &emiüsezucht. Herr Gärtnereibesitzer DRAWIEL. » Obergärtner EGGEBRECHT. » » JÖRnSs. Samenhändler ]J. KLar. » Gärtnereibesitzer R. MONcCoRPS. » » NEUKIRCH. » Lehrer R. SCHULTZE. son+zunn v VI. Ausschuss für Revision der Kasse und der Bibliothek ete. Herr Apothekenbesitzer AUGUSTIN. » Kaufmann BREBECK. » Oberlehrer Dr. Kunn. » Fabrikbesitzer PROTZEN. » Geh. Rechnungsrath SCHMIDT. X. Als wirkliche Mitglieder wurden auf- genommen: ı. Herr Obergärtner Jahn, Berlin. 2. » Fabrikbesitzer C. F. HaupT, Brieg. 3. >» Handelsgärtner Strauss, Ehrenfeld bei Köln. Unentgeltlich abzugebende Samen für die Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. r Von Herrn Dr. van NooTEn in Buitenzorg, Java: Nr. ı. Cassia florida, javanisch » Djoear « » 2. Melia Azedarach » Tjikro Tjikrie « » 3. Euchlaena luxurians Aschers. et Du- rieu (Reana luxurians Decsne.) » 4. Coffea liberica. I. Von Herrn LÖFFLER, Kanzlei-Diätar an der iandwirthsch. Hochschule: Nr. 5. Pyrethrum carneum Bbrst. Same von echt persischem Insektenpulver, von wilden Pflanzen gesammelt. » 6. do. do., von kultivirten Pflanzen gesammelt. Berichtigung der Mitglieder - Beiträge. - Von denjenigen Mitgliedern des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, welche bis zum I. August ihren Beitrag pro 1884 nicht an den Schatzmeister Herrn Max Sabersky, Berlin N., Oranienburgerstr. 74, eingesandt haben, nehmen wir an, dass sie die Einziehung per Postauftrag vorziehen. | Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. _ Die Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins macht am 18. Juli einen Ausflug nach Genthin. Verhandhingen. Miscellen. Auszeichnung. Die Herren Kunstgärtner Gebr. NEUBRONNER in Neu-Ulm (Bayern), auf deren eigene Züch- tungen von schönen Coleus wir kürzlich hin- gewiesen, haben auf der diesjährigen Blumen- ausstellung in München 27 Preise und Ehren- diplome erhalten. Darunter sind ı2 erste Preise und zwar: ı. für neue eingeführte Pflanzen, welche bei einer früheren Mün- chener Ausstellung noch nicht gesehen wurden und durch Schönheit und Merkwürdigkeit hervorragen; 2. für drei reichblühende Schmuckpflanzen von vortrefflichem Kultur- zustande; 3. für eigene Erzeugung neuer floristisch werthvollerBlumenvarietäten,welche entschiedene Vorzüge über die bekannten Spielarten haben und absolut schön sind; 4. für ein Sortiment blühender Warmhaus- pflanzen; 5. für Schlinggewächse; 6. für Odierpelargonien erster Preis nebst Ehren- diplom für die ausgezeichnete Kultur der- selben; 7. für Scharlach-Pelargonien (Gera- nien); 8. für Calceolarien; 9. für Cinerarien; 1o. für Pensees; ır. für Petunien und ı2, für die Ausschmückung eines Taafelaufsatzes und für Bindereien erster Preis und Ehren- diplom. Dann fielen ihnen noch 4 zweite Preise zu und ein dritter und die anderen für Pflanzen, welche nicht im Programm ent- halten waren. Alles das wurde von dem Vorstand der bayer. Gartenbaugesellschaft unter dem Ausdrucke ganz besonderer An- erkennung der hervorragenden Leistungen dieser Firma beurkundet. Antiseptisches Papier anstatt Raupenleimbänder. Wir übergaben ım November einigen Herren Proben antiseptischen Papiers, das als Ersatz der Raupenleimbänder um die Bäume gelegt werden sollte, von Herrn E. DERHORST, Berlin, Wasserthorstrasse 42. Welche Resultate sind damit erzielt? L. WITTMACK. Freie Einfuhr von Blumenzwiebeln. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, werden Blumenzwiebeln neuerdings deutscher- seits in Uebereinstimmung mit den meisten anderen Konventionsstaaten als dem Arti- kel 2 der internationalen Reblaus-Konvention (»Samen und Früchte jeder Art«) unterfallend betrachtet und demnach ohne Ursprungs- atteste zum freien Verkehr zugelassen. Auch aus Italien können derartige Sendun- gen frei eingehen. 2 { Bepflanzung von Felspartien. Für Steinpartien empfahl Herr Insp. PERRING in einer Versammlung d. V. z. B. ‚die zur Bepflanzung von Felspartien geeigne . von Käufern wurden doch grosse Posten d. G. u. A. ganz besonders: Sapona ocymoides (roth), deren Samen billig in je Samenhandlung zu haben, und die scho im 2. Jahre blüht, ferner Szene alpestris (weisse, hübsche sternartige Blume), die früher auf dem Opernplatz in Berlin viel verwendet wurde und Zrinus alpinus. ES herrscht jetzt grosse Nachfrage nach Pflanzen, sind. Nachträgliches zur Orchideen-Auktion in Berlin ; am 19. April. { Gute Preise erzielten Lykaste Skinneri, Odontoglossum und Trichopilia. Die Haupt- käufer waren der Reihe nach die Herren: CHon£, G. ScHuLz (Eckartsberg), Hofmar- schall v. St. PauL, BLuUTH, Bot. Garten, R. SCHULTZE, Charlottenburg, BRANDT und einige Andere. Wie Herr Garten-Inspektor PERRING in der Versammlung des Vereins zur Bef. des Gartenb. vom 24 April hervorhob, ist es ein erfreuliches Zeichen, dass die meisten der 2000 Orchideen in Berlin geblieben sind. Und wie sich die Rosenkultur in Berlin wie- der gehoben (siehe die Treibereien von A. DRAWIEL & Sohn, Gartenzeitung Nr. 18), so werden sich auch die Orchideen-Kulturen wieder heben! . Inzwischen fand am ı2. Juni wieder eine Orchideen-Auktion statt und zwar von der Firma SANDER & Co. in St. Albans ver anstaltet. Trotz der nicht bedeutenden Zahl verkauft. Orckideen-Auktion in Berlin am 12. Juni 1884. Die Orchideen-Auktion der Herren‘ SANDER & Co., ST. ALBans bei London, welche am ı2. Juni in Berlin abgehalten wurde, verlief, obgleich nicht sehr viel Käufer erschienen waren, recht günstig und wurden grosse Posten verkauft. Auch ü Russland sieht man, wie Herr PERRING im Ver. z. B. d. G. bemerkte, die Nothwendig- keit ein, Orchideen zu ziehen, um dem Pi blikum etwas Besonderes zu bieten. Camel- lien etc. finden dort keine Liebhaber mehr, und nach Weihnachten, wo die Rosen er- scheinen, sind sie kaum verkaufsfähig. Der Import sog. italienischer Blumen kann in Russland nicht als Grund angeführt werden, denn solche werden nicht eingeführt. Der Weg ist zu weit und die Reise dauert um so länger, als die Courierzüge dort keine Produkte, ja nicht einmal Briefe! beförde Diese gehen mit dem »Postzug«, d.h. ein Personenzug. Sys Bi Fr ’ | f' VERHANDLUNGEN . des ereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl, Preuss. Staaten und der r Gartenfreunde Berlins, Gesellse haft de Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1884. | Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule | Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) ı Januar ‚Februar März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. Dechr.| me | 9 | 6 | a | 23 | 25 30 27 Tg Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und (kemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. BY a) 5 ze Arzt 6 4 Sitzungen der Ausschüsse für @ehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Inyalidenstr. 42. tesa, 1:8 | 012 (ao 9.0: er | Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. | Jeden Freitag nach dem 1. und nach dem 15. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, | Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. | 4 Bere] d 27.|. 26... mt 8 5 3 7 5 | 18 22 | SEELE | 16 | 20: ‚ES 22 19 | 17 21 19 Tagesordnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Donnerstag, den 31. Juli 1884, Abends 6 Uhr. Im Palmenhause des Königl. Botanischen Gartens. 1“ MANN: Die Exkursionen. 2. 1. Wichtige geschäftliche Angelegenheiten. Vorführung von Pflanzen! - ;. Verschiedenes. Fortsetzung der Berichte über die St. Petersburger Ausstellung. Hr. Hofgärtner Horr- Soll im nächsten Winter wieder ein gärtnerischer Hülfsunterricht stattfinden und ev. wo? Beschluss über zu veranstaltende Versuche auf den städtischen Rieselfeldern. Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Verhandelt, Berlin den 2. Mai 1884. Herr Garten-Inspektor WREDOw eröffnet n Vertretung der an dem heutigen Erscheinen Jehinderten Vorsitzenden Herren Oekonomie- Rath SpÄtH und LAckner als III. Vorsitzender segen 8 Uhr die Sitzung und geht, nach Verlesung des Protokolls der vorigen Sitzung Jurch den Schriftführer, zum I. Punkte der Tages-Ordnung, zu dem Geschäftlichen über. - Er verliest ein Schreiben des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues, dessen Inhalt wf Aenderung der Verordnung »betreffend das Verbot der Einfuhr und Ausfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen des Wein- und Gartenbaues vom 4. Juli 1883« n ihrem $ 2 hinzielt.e. Der $ 2 lautet zur Zeit: »Die Einfuhr bewurzelter Gewächse, welche aus Gebieten der bei der internatio- nalen Reblaus-Konvention nicht betheiligten Staaten stammen, über die Grenzen desReichs st verboten. “ Analog der holländischen Verordnung, siehe Garten-Zeitung No. 6 pro 1884 S. 69, wird von dem Gartenbau-Vereine vorgeschlagen, dem Reichstage eine Aenderung des vor- beregten $ 2 dahin zu unterbreiten: Die Einfuhr bewurzelter Gewächse, welche aus Gebieten der bei der internationalen Reblaus-Konvention nichtbetheiligten Staaten stammen über die Grenzen des Reichs ist erst dann gestattet, wenn dieselben von einem amtlichen Reblaus-Sachverständigen auf Kosten des Empfängers sorgfältig unter- sucht und für reblausfrei erklärt sind. Reb- pflanzen dürfen aus solchen Ländern über- haupt nicht eingeführt werden. Nachdem diese Aenderung auch diesseits eingehend in Erwägung gezogen worden, schloss man sich dem Vorschlage an, dem Reichstage einen dahin gehenden Antrag zu überreichen. Im weiteren Verlaufe der Ver- handlungen sprach die Versammlung den Wunsch aus, an massgebender Stelle die Stempelfreiheit der von den Behörden aus- zustellenden Bescheinigung zu erbitten. Bei dieser Gelegenheit fragt Herr vAN DER Suıssen, ob es im Interesse der Export- Handel treibenden Gärtner etc. nicht zu er- möglichen sei, dass die von der Regierung ernannten Sachverständigen den betreffenden Gärtnern für das Kalenderjahr ein Attest ausfertigen, dass die Gärtnerei — wenn näm- lich die gesetzlichen Bedingungen erfüllt sind — exportfähig sei. Der Beantwortung dieser Frage wird später näher getreten werden. Zu No. 2 der Tages-Ordnung übergehend »Unterlagen für niedrige und hochstämmige zum Treiben bestimmte Rosen«, war es zu bedauern, dass wegen der ungünstigen Witterung viele unserer bewährten Rosen- züchter nicht erschienen waren. Als geeignetste Unterlagen dürfen Kosa canina, Manetti und de la Grifferaie gelten, und ist wohl der Kosa canina, für den Fall die Stämme aus Samen der wilden Hundsrose erzogen sind, der Vorzug vor den beiden andern zu geben. Da die Verhandlungen über diese Frage in der nächsten, hoffentlich besuchteren Versammlung fortgesetzt werden sollen, werden die heutigen Verhandlungen Verhandelt, Berlin den ı6. Mai 1884. Der Vositzende Herr LACKnER präsidirte an Stelle des als Delegirter für die Garten- bau-Ausstellung in Petersburg abwesenden Oekonomie-Raths Herrn SpÄrH der heutigen Versammlung in der leider die Frage be- züglich der Rosenunterlage nicht zum Ab- schluss kam. Nachdem das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen, theilte Herr LACKNER ein Schreiben des Herrn Dr. PAUL SORAUER als Ausschuss- mitglied der internationalen phytopatholo- gischen Gesellschaft betreffend Massregeln zur Feststellung der gegen Krankheiten: widerstandsfähigsten Varietäten unserer Kulturpflanzen, nebst einem demselben bei- gefügten Fragebogen zur Fesstellung der Frostbeschädigungen und der frosthärtesten Varietäten mit. Die Erschienenen begrüssten das in dem Schreiben des Herrn Dr. SORAUER näher bezeichnete. von hervorragenden Männern der Wissenschaft ins Leben ge- rufene Unternehmen mit Freuden und soll Herr Dr. SORAUER ersucht werden, noch mehrere Druckexemplare zur Vertheilung unter die sich dafür interessirenden Mitglieder einzusenden. Darauf wandte sich Herr SCHRÖDER Solmstr. 18 des Weiteren einem Vortrage über den von ihm aus Berliner . Abfuhrstoffen hergestellten Streudünger zu, den er als äusserst wirksam und als ein be- quemes Düngemittel für Gärten und Topf- Unentgeltlich abzugebende Samen für die Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Meldungen im General-Sekretariat, Berlin N., Invalidenstr. 42. } ENT Nr.6. Macrozamia Moorei! Queensland. Von Baron FErD. voN MÜLLER in Melbe L bezü ler Unterlagen mit deı im Zusammenhange gebracht werde Herr GUDE hatte eine getiger ‚den mit diesem Material Versuche anstellen ‘ wird für die T.-O. der nächsten Sı Canna » Canna le tigre« ausgestellt, wofü, der Vorsitzende im Namen der Gesellschaf dankte. DS 1 Herr Krop meldet Herrn Kunst- un Obergärtner ALBRECHT, Wilhelmshöhe, Ville Munk, als Mitglied an, während der al Gast “anwesende Herr Gärtnereibesitzei SCHADE zu Treptow bei Berlin seine Auf nahme als Mitglied beantragt. Wegen det heutigen schwachen Besuches, der zum Thei auch der Petersburger internationalen Pflan zen etc. Ausstellung, welche von mehrerei uNserer Mitglieder besucht ist, zuzuschreiben wird No. 3 »die Zentral-Verkaufsstelle une die Markthallen-Frage« einer späteren Sitzung vorbehalten. a Von einem gärtnerischen Ausfluge fü Freitag den 16. Mai wird Abstand genommer und werden in der dann stattfindende Sitzung die heute unerledigt gebliebener Punkte der T.-O. zur Verhandlung kommen die Rosenunterlagen des Weiteren besprocher und Beiträge zur Kultur der Anthurien in Zimmer geliefert werden. K Ye gewächse hinstellt. Um diesem Dünger, fü welchen er sich auf mehreren Gütern in de Mark Brandenburg, Posen etc. ein festes Ab: nahmegebiet angebahnt hat, auch in den Gärtnereien Eingang zu verschaffen, erbiet er sich kleinere Quantitäten zu- Versuchs zwecken anfänglich unentgeltlich abzugeben Der Streudünger lagert ın Berlin auf dem Platze des Herrn C. Nauck Müllerstr. und ist von dort pro Zentner mit 25—30 abzufahren. Mehrere der erschienenen wer und s. Z. über die Resultate berichten. Von befreundeter Seite war G. KLETSCHKE ersucht worden, ein Exemplar des von ihm im Zimmer schon seit Jahren kultivirtex » Anthurium Scherzerianum« in der Gesell schaft vorzuführen. Derselbe kam diesem Ansuchen durch Ausstellung eines in vie ganz vollkommenen unduntadelhaften Bluı stehenden Exemplares nach und hatte Freude, dass seinem Kulturverfahren Aı erkennung und ihm der Monatspreis z kannt wurde. Um dieser Blume allmählic einen Markt zu verschaffen und sie b Blumenliebhabern einzuführen wird He KLETSCHEKE sein Kulturverfahren ausfül veröffentlichen. AN | Gegen 10!/, Uhr schliesst die Sitzung Sorge getragen werden. Er VERHANDLUNGEN des und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. ereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl, Preuss. Staaten nionsen des Te, zur Beförderung des enlane 1884. | Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw, Hochschule, Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) | Januar |Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. |Novbr. [Deebr.| Bee | 5 | 265 I 25 | 30 | 27 (Bi Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. ei |.5 en a2, 2 Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Besten; ..5 | 12 | Rosen 4901er Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem 15. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, | Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion, | 4 8 Sa 2 6 4 8 5 3 7 5 | | 18 22 ZELTE 16 20 18 22 19 17 2ı 19 | 682. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. | (Jahres-Versamnilnng in Verbindung mit der 1. Sommerobst- Ausstellung.) Verhandelt, Berlin (Central-Hötel) den 28. Juni 1384. Den Vorsitz führte der erste Direktor, Herr Hofmarschall von Saınr PAUL-ILLAIRE. I Das Protokoll der vorigen Sitzung lag aus und wurde genehmigt. - DH. Der Direktor des Vereins, Herr Hof- marschall von Samt PAUL-ILLARE theilte mit, dass als neue Mitglieder vorgeschlagen seien die Herren: ı. Herr Gärtnereibesitzer H. MICHELMANN ' in Charlottenburg, 2. » Kgl. Obergärtner WUNDEL, soucı, Kunst- und Handelsgärtner A. STEIN- BERG in Schöneberg, Hofgärtner OTTo LAucHE in Lumiar bei Lissabon, Amtsrath A. BoDENnSTEmN, Hohen- ziatz bei Möckern. Hierauf erstattete der Direktor in kurzen Worten den Jahresbericht, aus dem "besonders hervorzubeben, dass die Zahl der Mitglieder auf 476, das Vereinsvermögen auf 33 389,44 AM sich beläuft. Als 3 Punkte, die besonderer Berathung zu Be legen hätten, bezeichnete der Di- rektor: den Vorstand, 2. die Vorträge, 3 die luigen. Sans- Für heute wolle er nur den ersten Punkt anregen und werde von ihm vorgeschlagen, anstatt der bisherigen zwei Stellvertreter des Direktors noch einen dritten hinzuzuwählen, und zwar einen Handelsgärtner, als welchen er Herrn CARL LACKNER in Steglitz empfehle. Wenngleich das Vereins-Statut nur zwei Stellvertreter des Direktors vorsehe, so glaube er doch, dass die Genehmigung des vorge- setzten Ministers zu diesem Verstoss gegen die Statuten zu erlangen sein werde, falls der Verein ihm die Ehre der Wiederwahl als Direktor anthue, weil seine persönlichen Verhältnisse ihn zwängen, mehr als ihm lieb sei, von Berlin abwesend zu sein. Herr SABERSKkY machte auf das Bedenk- liche aufmerksam, welches eine solche Wahl, wenn sie heute vorgenommen würde, haben könne. Die Wahl eines dritten Stellver- treters bedinge eine Abänderung der Statuten, denn $ 4 der letzteren spreche nur von zwei Stellvertretern. Abänderungen der Statuten können aber nach $ 23 nur in ausserordent- lich zusammenberufenen Generalversammlun- gen beschlossen werden und müssen die Mitglieder dazu ı4 Tage vorher unter An- gabe des Gegenstandes eingeladen werden. BE a 2 (49) Herr PERRInG, als Mitglied des Ausschusses für die Vorberathung der Vorstandswahl er- klärte ebenfalls, dass das nicht zulässig sei, dass jedenfalls doch dieser Ausschuss sowie der Vorstand selber von dem Plane hätte vorher Kenntniss haben müssen. | Herr BREBECK brachte den Vermittelungs- vorschlag ein, dass die Wahl nur vorbehalt- lich der von der vorgesetzten Behörde ein- zuholenden Genehmigung zu vollziehen sei. Die Versammlung beschloss demgemäss und vollzog die Wahl, welche Herr R. BRANDT leitete, während die Herren G. FINTELMANN und Stadt-Obergärtner HAmrEL als Skruta- toren fungirten. Das Ergebniss war: Direktor: Herr Hofmarschall VON SAINT ern ILLAIRE. ı. Stellvertreter: Herr Gartenbau-Direktor H. GAERDT. 2. Stellvertr.: Herr Oekonomierath Spärn. 8: » Herr Gärtnereibes. LACKNER. Schatzmeister: Herr Kaufmann SABERSKY. General-Sekretär: Herr Prof. Dr. WITTMACK. Der General-Sekretär ward wie 1881 auf 3 Jahre, also bis zum Juni 1837 gewählt. Sämmtliche Gewählte waren anwesend und nahmen die Wahl an. Herr BREBEcK dankte daraufdem Vorstande für seine Bemühungen im abgelaufenen Jahre, während Herr A. DRAwIEL den Wunsch aus- sprach, dass die einzelnen Vorstandsmit- glieder im neuen Vereinsjahre recht regel- mässig in den Versammlungen erscheinen möchten. Herr von SAInT-PauL erklärte: er nehme diese Mahnung aus dem Munde eines so erfahrenen Mannes gern an, die Verhältnisse zwängen ihn aber öfter von Berlin abwesend zu sein. Soweit es ihm irgend möglich, würde er regelmässig kommen. IV. Die anwesenden Mitglieder der Kom- mission für Rechnungs-Sachen, Herren BE- REND-BEEREN und BREBECK beantragten für die pro 1883 gelegte Rechnung Decharge, da dieselbe zu wesentlichen Monitis keine Veranlassung bot, und wurde die Decharge hierauf ertheilt. V. Hierauf hielt der Geschäftsführer des Landesobstbauvereins für das Königreich Sachsen, Herr Garten-Inspektor LÄMMERHIRT, der mit als Preisrichter bei der ı. Sommer- obst-Ausstellung fungirt hatte, einen sehr interessanten Vortrag über das Ergebniss dieser Sommerobstausstellung. Der Vortrag wird in der Garten-Zeitung besonders abgedruckt werden. . In der Diskussion bemerkte Herr KAERGER in Werder: Wenn Herr LÄMMERHIRT den Züchtern in Werder und Guben den Vor- " N us tan en wurf mache, dass sie u wenig. vom deutschen Pomolo pfi gend so reich trage als in Werder und Pots- . halten und nur auf 2—3 Augen schneide sichtigen, dass in lasels- Es Kos als unmittelbarer Erwerbszweig betri werde. Jeder habe deshalb gesucht, jenigen Sorten herauszufinden, welche den meisten Ertrag liefern, und das seien die lokalen Sorten. Man habe auch « vom Pomologenverein empfohlenen Sorte kommen lassen, aber keine Ben Resulta damit erzielt. Herr BREBECK berichtigte bezüglich d Insel Madeira, dass daselbst jetzt wied Wem gebaut "werde. Der Hoffnung d Redners, dass der Beefenwein der Wein d Zukunft "werden würde, könne er sich nic anschliessen. Schon seit Noah’s Zeit werde Wein aus Trauben gemacht, und ohne dem Beerenwein zu nahe zu treten, glaube er doch, dass der Traubenwein immer den Vorrang behalten werde. Herr DRAwIEL wies darauf hin, dass d sog. weisse Werder’sche Johannisbeere nir- dam. Sie scheine leichten Boden zu lieben. Herr SpÄrH meinte, das liege wohl eh am Schnitt. In Werder seien alte Stöc mit einem Stammdurchmesser von 5—6 cm an der Basis Diese werden ganz kurz, n auf 3—4 Zweige geschnitten, und das scheint den reichen Ertrag an diesen alten Stöcken. hervorzulocken. 3 Herr KAERGER-Werder bestätigte das. M muss die Johannisbeeren gut im Schn damit die Früchte recht von der Sonne be- schienen werden können und recht gross werden. Ausserdem kommt es aber > auf die klimatischen Verhältnisse und au den Boden an. “ Herr Harner-Radekow b. Tantow trat Herrn LÄMMERHIRT bei und bemerkte, dass unter den vom Pomologenverein empfohlenen Kirschensorten manche seien, die doch noch besser als die Werder’schen wären. Er ver sprach, dem Verein gelegentlich solche vo zulegen. VI. Als wirkliche Mitglieder wurden au an . Herr Hofgärtner M. HorrMmann, Berlin, 2. » Rittergutsbesitzer, Lieutenant der Reserve R. METTKE, Sawische, 3.» Obergärtner HL. Kruswzev in B 4. » Rosenschulbezitzer MENGER, Zo: VI. Hierauf begab man sich zum Fest essen, an dem auch Damen Theil nah Kaiser Herr Hofmarzehall von SAINT Pa ILLAIRE aus. 1884. VERHANDLUNGEN des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl, Preuss, Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenhaues 1884. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw, Hochschule, Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) I Januar |Februar März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. |Dechr. | ’ 3: T 1 == | BTmNı 728 |. 27 | 24 | 29 | 26 | 31 | 28 | 25 30 | 27° 15.88 | Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. | Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Beeren gern |. 5 (See. 2 Hr NA Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. | 14 Bea. 8.- | 12 (Rome In ao 13 Re Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. ı | 1a | | | | , Jeden Freitag nach dem r. und nach dem 15. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, | Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion, AIR 8 7 RE 2.2.6 ONE 5 ES Se le | er 22 | BEL ISR| 206: | 20 > | Zar. Tor | 27 Vz a Tagesordnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Donnerstag, den 28. August 1884, Abends 5 Uhr (der frühen Dunkelheit wegen). Im Palmenhause des Königl. Botanischen Gartens. Fortsetzung der Berichte über die Petersburger Ausstellung. Herr Hofgärtner HOFFMANN: Die Exkursionen. . Vorführung von Pflanzen etc. 3. Wichtige geschäftliche Angelegenheiten. . Verschiedenes. Reiseberichte etc. Verlegung der Bibliothek etc. Die Hebung des Obstbaues in der Rheinprovinz. Wie eifrig der landwirthschaftliche Verein "für Rheinpreussen bemüht ist, den Obstbau - zu heben, geht allein schon ausnachstehenden ‘zwei Bekanntmachungen, die wir in der Zeitschrift des gedachten Vereins fanden, hervor. Als besonders thätig erweist sich dabei Herr Geh. Kommerzien-Rath HöschH in Duren. Obstbau-Kursus und Bienenzucht-Kurse. - In den Monaten April und Oktober laufen- den Jahres findet in dem Obstmuttergarten zu Trier wieder je ein ı4tägiger Obstbau-Kursus statt und zwar ohne Entrichtung von Lehr- geld. Anmeldungen sind zu richten an den Vor- steher der Wald- und Obstbauschule zu A RK, a Trier, Kommunal-Oberförster WEISMÜLLER, Südallee daselbst. Im Anschlusse an den Obstbaukursus fin- det daselbst auch im Provinzial-Obstmutter- garten ein zweigliedriger Bienenzucht-Kursus und zwar in den Monaten April und Oktober er. statt. Lauersfort, den 27. März 1884. Der Präsident des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreussen: H. von RaTH. Unterstützung aus provinzialständischen Fonds zur Anpflanzung von Obsibäumen. 3 Unter Bezugnahme auf meine Bekannt- machung im Septemberheft 1883 der Zeit- (42) Verhandhıngen. NER : schrift des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreussen, Seite 199 bringe ich folgen- den Auszug aus der Verfügung des Herrn Landes-Direktors der Rheinprovinz vom 29. Februar d. j. zur Kenntnis der Vereins- mitglieder: »l. Der Provinzial-Verwaltungs-Rath hat in seiner Sitzung vom 6./9. d. M. bei der Berathung der desfallsigen Anträge zunächst folgende generelle Vorschläge der engeren Obstbaukommission genehmigt: ı. Einem einzelnen Grundbesitzer soll höchstens für 50 Bäume Subvention gegeben werden; die weiter gehenden Anträge sind hiernach zu reduziren; 2. Gemeinden als solche sind für von ihnen beabsichtigte Baumpflanzungen nicht mit Subventionen zu bedenken, desfallsige Anträge also in den Listen zu streichen, 3. Die von landwirthschaftlichern Kasino s ausgehenden Anträge sollen unter der Vor- aussetzung berücksichtigt werden, dass die Subventionen für kleine Grundbesitzer be- antragt sind, bezw. dass die Bäume von den- selben alsbald übernommen werden, ‚in der Weise, dass kein einzelner Grundbesitzer mehr als höchstens fünfzig Bäume erhält. I. Da die von dem Provinzial-Verwaltungs- Rathe unter Berücksichtigung der vorstehend ausgesprochenen Normen erfolgten Bewilli- gungen für die Regierungsbezirke Aachen, Koblenz und Trier diejenigen Kredite über- steigen, welche denselben in der Sitzung des Provinzial - Verwaltungs - Raths vom 3./4. Juli 1883 in Aussicht gestellt waren, so hat der Provinzial-Verwaltungs-Rath gleich- zeitig bestimmt, dass die Mehrbewilligungen auf die den betreffenden Regierungsbezirken das nächste Mal aus dem Obstbaufonds zur Subventionirung von Baumpflanzungen zuzu- theilenden Dispositionsquanta’s angerechnet werden sollen. III. EndlichhatderProvinzial-Verwaltungs- Rath folgenden Beschluss gefasst: »Durch Korrespondez mit den Königlichen Regierungen und dem Präsidium des land- wirthschaftlichen Vereins soll darauf hinge- wirkt werden: . ausgebildeten oder Sorte anzupflanzen. ı. Dass bei der Sortenw hl und Auswahl der Bezugsquellen der Bäu mit grösster Sorgfalt verfahren, nament die Anpflanzung auf möglichst wenige S$ı in derselben Gegend beschränkt wird, dass sich die Herren Landräthe und L abtheilungs-Direktoren der Sache mit Enei annehmen und thunlichst Sachverständ hierbei zu Rathe zu ihken; 2. Dass die Gemeindebehörden da, w es an geeigneten Personen, durch welch Baumpflanzungen ordnungsmässig ausgefü werden können, fehlt, auf die Annahm noch auszubilden Baumwärtern (Wegewärtern, Flurschü etc.), welche die Sorge für die Baumpflai zungen der Gemeinden als solcher an Weg etc. übernehmen und gleichzeitig ihre Dien den Privaten zur Verfügung zu stellen hä und welche daher zum Theil aus den meindekassen, zum Theil von den Priv Interessenten für ihre Dienstleistungen | remuneriren wären, Bedacht nehmen.« Alle Mitglieder unseres Vereins, welcl gesonnen sind, Obstbäume zu pflanze werden dringend darauf aufmerksa: gemacht, dass es für die spätere Verw thung der Obsternte (und somit für dı Nutzen jedes einzelnen Obstzüchters) der grössten Wichtigkeit ist, in demselben Kreise nur eine geringe Zahl von Sorten, dagegen möglichst viele Bäume gleicher Es wird daher angelegentlichst empfohle dass sich innerhalb jeder Lokal-Abtheilu eine geringe Zahl von Sachverständigen d hin vereint, den Herren Landräthen dieje gen wenigen Sorten (aus der im Lehrbu des Vereins: Der landwirthschatftlicl Obstbau verzeichneten Sortenreihe) zu I nennen, deren Beschaffung für den jeweilig Kreis rathsamıası a Lauersfort, den 27. März 1884. Der Präsident des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreussen: ; H. von RATH. U Nr.19. Vereins zur Beförderung des Gart MT — u m —— mom m je En Ki B 1884. VERHANDLUNGEN des und .der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, enbaues in den Königl. Preuss, Staaten Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1884. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, | Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) | Januar |Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. |Dechr., Bere | ee | | Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. rn un | 5 Sun ae [221 ,E Sitzungen der Ausschüsse für G@ehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. | | | uredeiei nem | | Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem ı5. im Monat, Abends 7/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, | | Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion, | 4 ea 2) Se 8 5 3 7 5 | 18._ DELL 16 20a ELS 22 19 17 21 19 Ausserordentliche General-Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preussischen Staaten. Donnerstag den 25. September 1834, Nachmittags 4 Uhr im Palmenhause des Kgl. botanischen Gartens. Tagesordnung: Berathung über die Vermehrung des Vorstandes um einen Stellvertreter . des Direktors. Nach Schluss dieser ausserordentlichen General-Versammlung findet die fällige Monats-Versammlung . statt. Tagesordnung: ı. Vorlage des Obstes von den Strassenpflanzungen der städtischen Rieselfelder bei Osdorf, durch Herrn Städt. Obergärtner MENDE. . Desgleichen Vorlage eines Weiden-Sortimentes von demselben. . Jubiläen. . Veranstaltung einer grossen Ausstellung in Berlin im Herbst 1885 in Gemeinschaft mit der Gesellschaft der Gartenfreunde. . Geschäftliches. Gartenzeitung etc. un RwN 683. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Verhandelt, Berlin den 31. Juli 1884. Den Vorsitz führte der ı. Stellvertreter des II. Verstorben war Herr HofgärtnerP.WREDE Direktors, Herr Gartenbau-Direktor GAERDT. ın Herrenhausen bei Hannover und erhob I. Das Protokoll der vorigen Sitzung lag sich die Versammlung zum ehrenden An- aus und wurde genehmigt. denken von ihren Plätzen. a Far (46) III. Zu neuen Mitgliedern wurden vor- geschlagen: ı. Herr Rentier GRAVENSTEIN, Berlin. h » _Weingrosshändler R. MEnGes, Char- 1} lottenburg. 8: Hofbuchhändler A. RADETZKY, Tem- pelhof bei Berlin. 4. » Weinhändler G.. Persch (Firma, J. C. W Pertsch), Puttkamerstr. 10., 5. Eisenbahn-Inspektor HUNTEMÜLLER, Gr.-Lichterfelde bei Berlin. 6. » Gartenkünstler VırcHow, Berlin. 7. » Banquier J. LÖwEnHErz. Berlin. 8. » Gutsbesitzer BoHR, Köthen. 9. » Fabrikant Känıng, Schwiebus. - ı0o. » Fabrikant C. SPpERLING in Gerns- bach-Scheuern. ıı.. » Kunst- und Handels - Gärtner G. GOESCHKE sen., Köthen. IV. Ausgestellte Pflanzen. Aus dem botani- schen Garten war in gewohnter Weise seitens des Herrn PERRING eine reiche Anzahl schön blühender Gewächse ausgestellt und machte‘ Herr PERRING auf folgende besonders auf- merksam: Dendrobium densiflorum, gelb, vor wenigen Monaten als importirte Pflanze auf einer Örchideen-Auktion erworben und schon mit 2 schönen Blüthentrauben geschmückt, , Oncidium hastatum, Anthurium Andreanum, Anigozanthus Manglesii, Vriesia Saundersi etc. 2. Von Herrn G. GoLCHERT, Gehülfe ım botanischen Garten, war ein in seinem Zimmer zu üppigster Entwickelung gebrachtes Exemplar vom /rnpatiens Sultani, das den ganzen Sommer fast geblüht, ausgestellt. Ihm ward dafür ein Ehrendiplom zu Theil. — Nach Herrn SCHWARZBURG hat diese Pflanze, so schön sie für Gruppen ist, als Markt- pflanze keinen Werth, da die Blumen so leicht abfallen. 3. Den Monatspreis erhielt Herr Baum- schulbesitzerM. Buntzer, Nieder-Schönweide, für ein ausserordentlich reichhaltiges Stachel- beer-Sortiment. Herr GAERDT wiederholte seine Bitte vom vorigen Jahr, dass Herr BuNTzEL einmal ein Verzeichniss der besten Sorten, nach der Reifezeit geordnet, aufstellen möge. 4. Herrn Garten - Inspektor HAmPpEL in Koppitz wurde für seine eingesandten herr- lichen Weintrauben und Pfirsiche ein Ehren- Diplom zuerkannt. 5. Herr SCHwARZBURG stellte Lilium Harrisüi, welches der Verein bezogen, in Blüthe aus. (Schon kürzlich hatte Herr C. MATHIEU eine Blume auf der Exkursion nach der Pfauen- insel vorgelegt.) Es stammt diese Züchtung aus Amerika, scheint aber nichts anderes als eine recht grossblumige Varietät des Japanischen Z. Zongiflorum Thunb. zu sein, wie ja auch Z. eximium Court, L. Takesima Hort. und L. abschasicum Hort. zu L. longi- forum gehören. Sie blüht nach Hrn. SCHwARZ- BURG leicht und willig. 6. Herr KrüGer-Schöneberg führte einige Herrn Hırr in Uelzen bezogen, den 5o Stück (Rummel, aber 40 sich, wie Herr KRÜGER bemerkte, und I PERRING bestätigte, auch keine einzige, auf Schönheit Anspruch machen konnte, gemacht, so ward auf Antrag des Hern PERRING beschlossen zu erklären: 0 »Der Verein konstatirt, dass die seitens des Herrn KrÜGEr von Herrn Paur Hı in Uelzen bezogenen gefüllten Begon (Rummel) nicht den Anpreisungen ent sprechen.« Herr LEDIEN machte übrigens dar aufmerksam, dass er bei Herrn Krissine ir Barth bemerkt habe, wie dieselben 2eg0n:e die in einem Jahre gefüllt blühen, im nächst Jahr oft einfach, oder doch lange nicht schön blühen. Aehnliches zeigte sich Breslauer botanischen Garten bei Georginen Ganz besondere Aufmerksamkeit erregt ein Sortiment später Kirschen, meist Sorte die der Pomologen-Verein empfohlen, v Herrn Harner in Radekow. Das Verzeichniss wird in der Gartenzeitung abgedruckt werden V, Zur Tagesordnung übergehend wa beschlossen, im nächsten Winter den gärt nerischen Hülfsunterricht, vorbehaltlich der Genehmigung des Magistrats, wieder i der Dorotheenstädtischen Realschule abzu halten®). Ein etwaiges Defizit werden beid Vereine zu gleichen Theilen decken. VI. Ferner ward mitgetheilt, dass der Ausschuss für Versuchswesen den Vorstan ersucht habe, beim Magistratum unentgeltlich Ueberlassung von 1 7a Rieselland beiBlanken burg incl. der nöthigen Arbeitskräfte, ein zukommen: um die Frage zu beantworte »Wie können Handelsgärtner di städtische Spüljauche am rentabel sten verwerthen’ \ VII. Hierauf referirte Herr SCHWARZBUR: über die seitens der Delegirten der ver schiedenen Vereine Berlins gethaneneı Schritte zur Gründung einer eingeschriebeneı Hülfs-Krankenkasse für Gärtner. Nach eine langen Diskussion ward dem betr. Komi überlassen, selbständig die Genehmigung be der Polizeibehörde nachzusuchen und über haupt die Sache weiter zu verfolgen. VIII. Wegen vorgerückter Zeit konnte MANN über die Exkursionen bei Gelegenh der Petersburger Ausstellung nicht gehalten werden. N: IX. Als wirkliche Mitglieder wurden in der 682. Versammlung vorgeschla Herren aufgenommen. ”) Die Herren Prinzipale werden gebeten, ih Untergebenen auf diesen Unterricht dringe: ınerksam machen und ihnen auch die nöthig dazu geben zu wollen. Er beginnt am 13. Oc VERHANDLUNGEN des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl, Preuss. Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, a nn 1884. Versammlungen des Vereins zur Befürderung des Gartenbanes 1884. | Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) Januar |Februar März | April | Mai | Juni | Jali | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. |Dechr.. 20.28 aa 20, | 26 | son za >5 |i.30:.|1, 27. 088 Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. ST] a | 05 Ve a 2090054 Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Be sen ren |, 8 1012. gen ae.) 23 re Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem 15. im Monat, Abends 7'/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion, 4 | 8 REN | 2 | 6 4 8 5 3 7 5 18 | 2 RO HLS 16 20 18 22 19 | 17 | 21 19 22 | Egesordnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Donnerstag, den 30. Oktober 1884, Abends 6 Uhr. Während des Winters finden die Versammlungen in der Kgl. landwirthschaftl. Hochschule, Invalidenstrasse 42, statt. ı. Vortrag des Herrn Obergärtner HAECKEL: (Referent wird die Frage bejahend beantworten deutschland durchführbar oder nicht? und bittet um lebhafte Diskussion.) 2. Die Samen-Ausstellung in Magdeburg. [09 E Geschäftliches. Ist der Lep£re'sche Obstschnitt in Nord- Die Naturforscher-Versammlung in Magdeburg. Antrag des Hrn. SCHWARZBURG auf frühere Veröffentlichung der Proto- kolle der Versammlungen und der Ausschuss-Sitzungen. 684. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Verhandelt, Berlin Den Vorsitz führte der ı. Stellvertreter des Direktors, Herr Gartenbau - Direktor GAERDT. I. Das Protokoll der vorigen Sitzung lag aus und wurde genehmigt. DU. Zu wirklichen Mitgliedern wurden vor- geschlagen: 1. Se. Durchlaucht der Prınz Reuss HEIN- RICH IX auf Neuhof, Kreis Hirschberg. 2. Herr Amtmann FRrıtzE in Nieder-Schön- hausen. Eier Nusgestellte: Pflanzen: Herr NEUBRONNER (Firma GEBR. NEUBRONNER in den 28. August 1884. Neu-Ulm, Bayern) führte einneues Zelargonium ‚Ppeltatum eigener Züchtung »Fürstin Josephine von Hohenzollern« vor. Dasselbe wird nicht zu hoch, hat schönes Laub und eine gefüllte Blume vom feurigsten Scharlachroth, eine Farbe, die bisher selbst bei LEMOIE in Nancy unter den sog. epheublättrigen Pelargonien noch nicht vorhanden. Desgleichen zeigte derselbe Blätter seiner neueren Coleus vor und ein Topfexemplar seiner neuesten Züchtung » Professor Witt- mack«. Derselbe bemerkte dabei, dass er die Blätter von den in Leipzig ausgestellten “_ Verhan diunge Pflanzen entnommen hätte und dass manche darunter sich als sehr hart erwiesen, da ihnen selbst die sechstägige Reise nach Leipzig nicht geschadet. Hoffentlich werden einige sich sogar zur Freilandkultur eignen. Die Preisrichter: Herr LACKNER, KLar und SCHWARZBURG erkannten ihm für seine Leistun- gen ein Ehren-Diplom zu. Herr PERRING wies bei dieser Gelegenheit auf die Unmasse von Coleus-Sorten hin, die jetzt überall gezogen werden, jeder gebe seinen Sorten Namen, obwohl "manche kein handelsgärtnerisches Interesse hätten. Für’s freie Land haben Coleus keinen Werth, nur zur Dekoration von Kalthäusern. Er bat die Preisrichter, die besten Sorten aus der NEU- BRONNERSchen Kollektion auszuwählen und nur diese veröftentlichen zu lassen. Herr WREDow bemerkte, es würde ein grosser Fortschritt sein, wenn unter den NEUBRONNERschen solche wären, die sich für’s freie Land eignen. Die alten Sorten seien, je blendender die Farben, meist desto em- pfindlicher. Herr PERRING machte sodann auf die wichtigsten- aus dem botanischen Garten aus- gestellten Pflanzen aufmerksam: Cyprzpedium ciliolare, auf der Strauss’schen Orchideen- Auktion 1884 gekauft und jetzt schon in Blüthe. Es stammt von den Philippinen, ist ähnlich dem älteren €. Veitchii, bildet aber höhere Blüthenstiele und grössere Blumen, namentlich ist der Schuh breiter. Scheint eine dankbare Pflanze, da sie schon als kleines Exemplar so starke Blüthen bringt. Oncidium varicosum, ebenfalls von STRAUSS, gelb; zeigt noch einen zweiten Blüthenstiel; Masdevallia Veitchii, voth, gehört zu den besseren Sorten, während die meisten Mas- devallien keinen blumistischen Werth haben. Miltonia spectabilis, eine ältere Art; Zpiden- drum floribundum, trotz des Beinamens von keinem gärtnerischen Werth, da die Rispen zwar reichblüthig, aber die Blumen sehr klein sind. IV. Geschäftliche Angelegenheiten. Da die Bibliothek in einen anderen Raum der landwirthschaftlichen Hochschule ver- legt werden muss, und daraus wahrscheinlich grössere Ausgaben für Schränke und Reposi- torien erwachsen werden, so beantragt der Vorstand die Bewilligung. solcher Ausgaben bis zur Höhe von 500 Mk. Die Versammlung bewilligte anstatt dessen ev. bis zu 1000 Mk,, da 500 Mk. doch wohl nicht reichen würden. Im Uebrigen ward eine Kommission, be- stehend aus den Herren LACKNER, KLAR und WREDow gewählt, um dem Vorstande bei Die Bibliothek des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues ist wegen Umstellung Weiteres geschlossen. Migieder die ee en B 'Gummiring gedichtet werden. en, der SC stehen. rungseinrichtung (System des Herrn ( sich angesehen. Dieselbe besteht darin d: eiserne Röhren, auf der Erde (nicht in Erde) liegend, an einander gestossen we und an der Stossfuge einfach durch e Am le Ende wird ein Schlauch mit Mundstück be festigt. Benutzt man städtische Wasserle gen, bei denen oft ein Druck von 5 A sphären stattfindet, so ist es nöthig, an d Stossfugen noch einfache gabelförmige, einem Charnier drehbare Klammern a bringen, da sonst die Dichtung nichtgenügen hält Der Vortheil solcher oberirdische Röhrenleitung dürfte besonders in grösse Gärten, Parks u. s. w. hervortreten, wo oft an den entfernteren Stellen keine Wa leitung hat. Die Röhren lassen sich lei wieder auseinander nehmen und können Winter dann im Hause aufbewahrt werd Auch für Rieselzwecke ist diese Einrichtu gut zu benutzen. In allen Fällen wer die theuren Erdarbeiten erspart. Ba. VI. Hierauf theilte Herr LiERKE die sultate seiner Wasser-Untersuchungen mi die er im Auftrage des Vereins ausgefü hatte. An diesen Vortrag knüpfte sich eine lange, sehr interessante Debatte; beides wir in der Gartenzeitung abgedruckt werden. VII. Seitens der Gesellschaft der Garten freunde war ein Schreiben vom 25. Augu. d. J. eingegangen. In demselben wird aı gezeigt, dass die Gesellschaft am 2. Novb v. J. beschlossen habe im Herbst 1885 eine grössere Ausstellung zu veranstaiten und wird angefragt wie sich der Verein zu dies Ausstellung stellen würde. Herr LACKnER erläutert dies ln d die Gesellschaft hoffe, der Verein werd h wieder wie 1883 die Ausstellung mit ıh gemeinsam übernehmen. Da bei Gelegenh dieser Ausstellung auch die General-Veı sammlung des Vereins deutscher Hand gärtner stattfinden wird, so wurde eine sol gemeinsame Ausstellung als zweckmäs anerkannt, die Beschlussfassung soll ab bei der Wichtigkeit des Gegenstandes, in der nächsten Versammlung erfolgen. VIII. Hierauf folgten Mittheilungen Jubiläen etc. IX. Als wirkliche Mitglieder wurden in der 683. Versammlung vorgeschlag Herren aufgenommen. “ 1884. VERHANDLUNGEN des | jereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, 4 ve Ealanzen des eis zur Befördern ng Des anlage 1884. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, pr Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 I | a Er EIER a W KCHaCH Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und &emüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. een) 5 aaa in 28] .,6 4 Sitzungen der Ausschüsse für @ehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. | Bene | 8 | 12 (oma ee) .9..|013.. 05m | Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem 15. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, E a a ee a | — | I | ee 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. ; INSE7 AN 2 6 4 8 5 3 7 5 as = 21 1, 18 22 19 17 21 19 | on für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Freitag, 7. November 1884, Abends 7!/, Uhr, »Restaurant NiErFT«, Kommandantenstr. 71. Die Tagesordnung wird den Mitgliedern in der Sitzung.selbst bekannt gegeben werden. Ausserordentliche General-Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Verhandelt, Berlin den 25. September 1834. Der Vorsitzende, Herr Garten-Direktor und dagegen den Verein auf den statuten- GAERDT, erster Stellvertreter des Direktors, mässig vorgeschriebenen Weg zur Abände- theilte mit, dass der einzige Gegenstand der rung der Statuten verwiesen. Tagesordnung die Berathung über die Ver- Das betreffende Schreiben des Herrn Hof- ‚mehrung des Vorstandes sei. marschall von ST. PauL an den Herrn Mi- _ In der Festsitzung am 28. Juni d. J. (siehe nister urd dessen Antwort wurden verlesen. Nr. 16 der Verhandlungen S. 39 und 40) Da Abänderungen der Statuten nach $ 23 habe der Direktor vorgeschlagen, statt zwei nur in ausserordentlich berufenen General- ‚Stellvertreter des Direktors drei zu nehmen. versammlungen beschlossen werden können, Die Wahl wurde vollzogen, unter der Be- so sei die heutige ausserordentliche General- dingung, dass der Herr Minister für Land- versammlung anberaumt und die vorschrifts- wirthschaft zu dieser Abweichung von den mässige Einladung der Mitglieder ı4 Tage Statuten seine Genehmigung geben werde. vorher durch eine Bekanntmachung in drei Der Herr Minister habe nun zwar unter den der gelesensten Berliner Zeitungen (Post, obwaltenden Umständen die Zweckmässig- Vossische Zeitung und Berliner Tageblatt) keit der Vermehrung des Vorstandes nicht unter Angabe der Tagesordnung erfolgt. bezweifelt, aber Bedenken getragen, die Ab- Der Vorstand schlage nun vor, in $ ı4 "weichung von den Statuten zu gestatten, zu setzen: SR »Der Vorstand besteht aus einem Di- rektor, zwei oder drei (anstatt wie früher zwei Stellvertretern) u. S. W.« Herr LACKNER wies in der Diskussion darauf hin, dass erst die Cardinalfrage er- ledigt werden müsse, ob der Verein die Nothwendigkeit anerkennt, den Vorstand um eine Person zu vermehren. »Wenn wir es überhaupt für nothwendig halten, müssten wir es für immer nothwendig halten; halten wir es nicht für nothwendig, so ist es auch temporär nicht nothwendig«. Herr PERRING: Der Herr Minister hat die temporäre Massregel nicht genehmigt; wir müssen es also beim Alten lassen oder die Statuten ändern. Ich könnte die Noth- wendigkeit nur unter den jetzigen Verhält- nissen anerkennen, denn ich muss zugeben, dass man es dem jetzigen Direktor nicht zu- muthen kann, im Sommer zu jeder Sitzung aus Schlesien herzukommen. Aber die grössten Versammlungen, der Reichstag und das Abgeordneten-Haus haben nur drei Vorsitzende und mit drei Vorsitzenden ist der Verein über 60 Jahre ganz gut ausge- kommen. Heute scheint uns freilich der Vorstand ad oculos demonstriren zu wollen, dass es jetzt nicht mehr geht (es ist nur der erste Stellvertreter des Directors anwesend, ausserdem der Schatzmeister und der Ge- neral-Sekretär), der Direktor selbst und der zweite Stellvertreter fehlen; das kann aber ebenso gut bei 4—6 Personen eintreten. Ich muss die Nothwendigkeit der Vermeh- rung entschieden in Abrede stellen. Herr Wırrmack entschuldigte das Aus- bleiben des Herrn Hofmarschall von Sr. PaurL. Der letztere habe gemeint, dass es besser sei, wenn der Verein in seiner Ab- wesenheit den Gegenstand verhandele. — Herr Oekonomierath SPÄTH sei, wie er eben vernommen, in der Schweiz. Hierauf wurde ein Protest des Herrn JuLıus Horrmann gegen die Wahl vom 28. Juni verlesen. Herr PERRING bemerkt dazu: ist etwas Ungesetzliches lässt sich nicht wegläugnen. Herr LACKnER dagegen weist darauf hin, Thatsächlich geschehen, das Verhandelt, Berlin den 25. September 1884. In der auf die ausserordentliche General- Versammlung folgenden Monats-Versamm- lung wurden zu neuen Mitgliedern vorge- schlagen: I. er bade 7], Herr Öbergärtner PETERSEN ın Buckau- M: ‚gdeburg, Rentier DUDERSTADT in Wies- 8 Verhandlungen. Stellvertretern ‚ dass die Wahl nur eine und er sich nie eingebildet hab Vorstände zu gehören 1 raue Herr SABERSKY bemerkt, dass der des Herrn ]. HOFFMANN a nur rathung zur echo men werd Herr J. KLar: Ich bin entschieden geg eine Vermehrung der Zahl der Vorstan mitglieder. Wenn die drei Herren sitzenden kommen, so genügt die 2, Wir müssten bei künftigen Neuwahlen Vorstandsmitglieder ver auch lich zu kommen. Herr DRAWwIEL: Ich möchte auch | zweifeln, dass eine Vermehrung nothweı ist. Wenn wir drei Vorsitzende haben wird doch nicht das Unglück wollen, sie alle drei krank sind. Seit drei | laboriren wir an der lückenhaften Ausfüllu. der Vorstandssitze. Es ist nichts Erfr: liches für die Mitglieder, die oft stund weit herkommen, den Vorstandstisch so | zu sehen. Ich halte es für Pflicht, TS des Vorstandes, regelmässig zu eh \ Wenn einmal triftige Verhinderungsgr nde vorliegen, so wird man das Fehlen ge entschuldigen. einen kranken Vorstand, zwei Herren fehlen und der einzige anwesende Men Directors ist nıcht wohl! Herr HöTtic! In solchen ne Fal präsidiren. Vorsitzenden. Bei der hierauf erfolgenden Abstim \ wurde die Frage: BR »Erkennt der Verein die Vermehr ir der Zahl der Vorsitzenden als nothwe dig an?« von der zahlreichen Versammlung fast stimmig verneint. Damit war der Antrag des Valkst gefallen und ward hiermit auch der Pro ) des Herrn J. HOFFMANN für er rkli und die ausserordentliche General-Ve lung geschlossen. | Ich bin gegen einen viert alt al Pflanzen. Die = gung von dem Stadtrath MARGGRAFF id dem verstorbenen Garten - Inspektor kucHE ausging. Beide Männer sind des- be en häufig angegriffen worden und selbst Ir rvorragende Gärtner haben das Gedeihen ir Obstbäume bezweifelt. Aber durch Ichtige Sortenauswahl und Pflege sind ganz Resultate erzielt worden. der Einwurf, s die Büume mit dem Rieselwasser in indung kommen müssten, ist fast aus- schlossen. Ein Theil erhält allerdings da, Gräben in der Nähe sind, etwas Ver- Es mit demselben, aber die meisten ssen gedüngt werden, wie andere Obst- ne auch. e ausgelegten Sorten sind meist be- inte; aufmerksam zu machen wäre aber ıf die Zuxemburger Reinette. Es ist dies ne alte Sorte, sie wächst kräftig, pyramidal, gt früh und reich; dabei ist die Frucht on ausserordentlicherHaltbarkeit und gutem reschmack, so dass die Sorte ebenso -hätzenswerth ist, wie die Winter - Gold- Jarmäne. . In Osdorf sind bereits 100 Am Wege mit a. 20000 Obstbäumen bepflanzt, jetzt geht Jan auch auf den im Norden von Berlin ‚elegenen Rieselfeldern unter Leitung des )bergärtner JÖRNS in ähnlicher Weise vor, © dass in Zukunft die Stadt Berlin circa ooooo Aepfel- und Birnenbäume auf den ieselfeldern haben wird. Ausser den Aepfeln liegen heute einige Birnen und \epfel bei, welche zwar auch auf den Land- ‚trassen gewachsen, aber auf Lehmboden ind im Schutz eines gegen Südwest liegen- len Waldes. ro Die sämmtlichen Gräben, namentlich die ntwässerungsgräben sind mit Weiden be- fanzt; ausserdem sind noch grössere Wei- lenheger angelegt, die mit Be- und Ent- wässerungsanlagen versehen sind, also dem etzigen Stande der Weidenkultur ent- Bas Die Sorten sind meist bekannte: S. vimz- zalis, S. caspica, richtiger acutifolia, S. pulchra, sine Varietät von 8. caspıca, 8. Kärkseyi olyphylla, S. amygdalina. Vor S. caspica und 8. pulchra ist zu warnen, a sie sehr vom Weidenrost, Melampsora sa- keina, leiden, der nicht bloss die Blätter, sondern auch die jungen Triebe befällt. S. Kirkseyi wird in England am meisten kultivirt, hält auch bei uns bis jetzt aus und richt nicht so leicht wie vaminals. ' Der Bruttoertrag einer Hektare Landes mit Weiden bepflanzt stellt sich auf 500 bis 600 Mark. _ Die Preisrichter: Herren DRESSLER, HÜTTIG und C. MATHIEU sprachen dem Obst und den Weiden in besonderer Anerkennung anstatt des Monatspreises eine kleine sil- berne Medaile zu. Verhandlungen. 2. Heır eine: macht auf did aus dem botanischen Garten durch Herrn Strauss ausgestellten Pflanzen aufmerksam, nament- lich auf die Orchiden. Von ihnen waren vorhanden: Miltonia Clowesi Lindl., Brasilien, Odontoglossum Ehrenbergiü, Mexico, Schaft ı m hoch, Zaelia pumila, eine niedliche kleine Art, Cattleya superba var. splendens, Brasi- lien, Drassavola venosa Lindl., Honduras, Uropedium Lindeni Lindl., Neu Granada, grün, mit langen fadenförmigen Blumenblättern, ohne Schuh, sonst ähnlich Seenepedium; Cypripedium KRoebellini Rchb. fıl., Philippinen, fast ohne Wurzel schon blühend, Masdevallia Veitchtii Kchb. fl., Peru, Oncidium carthagi- nense, Sw. trop. Amerika, Odontoglossum nebuwlosum Lindl!., Mexico, weiss mit braunen Tupfen. Ausserdem waren vorhanden: Tradescantia Warscewicziana Kunth et Bouche, Guatemala, rosa, kleinblumig, aber in dichten Trauben blühend, Szapea ericoides und von Kalthaus- pflanzen Zrica vertiillata vera, Cap, do Rohani, Habranthus bifidus, Buenos Ayres, Oxalis lobata, Südamerika und Zugosia hakeifolia Hook., subtropisches Südaustralien. Begonien aus Sagan. Vom Garten-Direktor GIREOUD in Sagan war aus Veranlassung des Herrn GAERDT eine Sendung Begonien- blüthen eingesandt, die derselbe aus Samen von Hirt in Uelzen gezogen, um entgegen dem in voriger Sitzung gefällten ungünstigem Urtheil über die HırrT'schen Begonien zu beweisen, dass man auch sehr hübsche Blumen darunter findet. Herr PERRING macht darauf aufmerksam. dass die gefüllten recht gut seien, dass aber unter den einfachen manche sich finden, welchenichthervorragend erscheinen (was sich nach Herrn GIREOUD dadurch erklärt, dass die besten Blüthen befruchtet waren oder befruchtet werden sollten. Die gefüllten Begonien wie sie bis jetzt sind, eignen sich nach Herrn PERRING wenig fürs Freie, die Blumen hängen zu sehr nach unten, werden vom Laub verdeckt, senken sich bei Regenwetter ganz herab und werden beschmutzt. Sehr hübsch sind sie dagegen zur Dekoration von Gewächshäusern. Man giebt sich jetzt die grösste Mühe gefüllte Begonien mit aufrechten Stielen zu züchten und bei V. DöPPpLes, Erfurt, sind bereits ziemlich aufrechte, aber die Blumen sind klein. Herr Hofgärtner VETTER, Wil- helmshöhe besitzt auch ziemlich aufrechte, aber ganz aufrecht sind sie, wie er schreibt noch nicht. Die besten Begonien sah Herr PERRING bei Herrn ]J. F. HEINEMANN, Erfurt, namentlich die einfachen sind von einer enormen Grösse und stellen eine ganz neue Race dar. _ Herr WITTmAck legte im Anschluss hieran einige Photographien der HEINEMAnN’schen FOR URL a% S IE EWR EA Fe ET NER (52) Verhandlungen. Gärtnerei, namentlich des Begonienhauses vor und bestätigte vollauf das von Herrn PERRING über die Schönheit der HEINEMANN’ schen Begonien Gesagte. eine Sendung Blumen erhalten, von denen die grösste 13,05 cm im Durchmesser hatte. Herr PERrRING schilderte noch, wie dankbar die Begonien überhaupt seien. Ein Begonien- beet blüht vom Frühjahr bis es der Frost zerstört; ein Pelargonienbeet macht vielleicht für kurze Zeit mehr Effect, aber sobald längere Zeit Regen eintritt, ist es dahin. Zugleich machte Herr PERRING auf den schönen Blumenschmuck in anderen Städten, z. B. dem Victoriaplatz in Stettin aufmerksam. Er könne das, Gefühl nicht unterdrücken, dass, so schön die Berliner Anlagen auch sonst seien, man auf den Beeten zu. viel veraltete Pflanzen sehe, und es vielleicht besser gewesen wäre, die Beete ganz weg- zulassen. Im Uebrigen seien ja die Berliner Anlagen geradezu musterhaft. Herr Garten-Inspektor JÄGER meint, kleinere Liebhaber solle sich mit älteren Pflanzen begnügen. Das ist nach Herrn PERRING nicht richtig; die Begonien kann jeder Mensch ziehen. Man kann die unter den Stellagen ım Kalthause überwinterten Knöllchen sogar direkt in’s Freie auspflanzen und hat gar nicht nöthig sie erst in Kästen anzutreiben. — Aehnliches geschah früher nach Herrn GAERDT mit der alten Begonia discolor und diversifolia. Herr DRESSLER meint beziehungsweise der städtischen Anlagen, bei der Bepflanzung von Gruppen verfahre Jeder nach seinem Ge- schmack, der eine nehme lieber ältere, der andere neuere Pflanzen, über den Geschmack sei eben nicht zu streiten. 3) Herr DRAWIEL legte einen Spargel vor, dessen Stengel gekrümmt und von einem Canal durchzogen war, in welchem die Larve der Spargelfliege Platyparea poecilloptera Schrank) hauste. BeiHerrn Moncorpskommen 6—8 Larven in einem Stiele vor und gehen diese nicht immer bis in die Wurzel (Klaue). Desgleichen eine Anzahl kranker Erdbeer- blätter von der alten Sorte /mperial of the Bath. Die Pflanzen bekamen lederartige Blätter; sie wurden darauf verpflanzt, aber da trat dieselbe Erscheinung wieder ein und sind in Folge dessen die Exemplare nicht so gut gediehen. Nach Herrn Hofgärtner BUTTMANN em- pfiehlt sich 3egiessen der Erdbeeren mit lauwarmem Wasser in vielen Krankheitsfällen derselben, (Bei der späteren mikroskopischen Unter- suchung zeigte sich, dass die Blätter mit der Jugendform des bekannten Pilzes, der die Fleckenkrankheit der Erdbeeren veranlasst, Stigmatea fragariae behaftet waren. L. W.) Er habe kürzlich der. zulässig seien. Herr GERSON lin im seine transportablen Röhren vor, Ersatz der Schläuche beim Begiessen diene können und namentlich da, wo es gilt Parti von einem fern gelegenen Brunnen au: bewässern, ı sehr ae mn wurden. verhandelt und für eins Dn ein Con bestehend aus den Herren HÜTTIG, DRAW! und EGGEBRECHT gewählt. Die Gesellschaft der Gartenfreunde soll gebeten Ye gleichfalls 3 Herren zu ernennen. IV. Auf Anregung des Herrn DRrA wurde auch der Plan ins Auge gefasst, möglich auf dem Grabe G. MEvEr’s e Denkmal zu errichten und empfahl Her Hürrıs dazu entweder den 70. Jahresta; seiner Geburt, den ı4. Januar 1886, od den ıojährigen Todestag, den 27. Mai 18 zu nehmen. Der Gegenstand wird später noch einm auf die Tagesordnung gesetzt werden. Ueber die grössere Ausstellung ‚der G sellschaft der Gartenfreunde im Herbst 18. zu welcher der Verein ersucht worden Stellung zu nehmen, konnten leider kein weiteren Mittheilungen gemacht werden, d Niemand anwesend war, der genau anzugeb vermochte, wie die Sache geplant sei. wurde deshalb nach längerer Diskussion | schlossen, die Gesellschaft um nähere V schläge zu bitten. Die Bereitwilligkeit sich mit zu betheiligen, wurde nochmals kon- statirt. — Herr Hürrıc wünscht eine A stellung von Pflanzen, die von Nicht-Gärtn gezogen sind, so wie eine Lotterie zum Be der Wilhelm- und Augusta-Jubelstiftung fü Gärtner damit verbunden. Von mehrer Seiten wünschte man nicht wieder den Passu im Programm, dass auch gekaufte Pflanzeı Der Generalekrertr theilte mit, da Exellenz der Herr Minister für Landwir schule zur ed der ihliorner Abhaltung der Versammlungen überw habe, und dass dafür ıoo Mark pr Entschädigung für Heizung und Belet zu zahlen seien. Die Versammlung beschl unter dankbarer Anerkennung der Ueb weisung der Räume die Verausgabung dies Summe. VI. Als wirkliche Mitglieder wur genommen: l 1. Sr. Durchlaucht Prinz Russ, Hei auf Neuhof, Kreis Hirschberg. >. Herr Amtmann FRITZE, Niec hausen bei Berlin. ng Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. De BEER Uhl 7 MEZ Ba ra ee Man a N a LEN ne a ke ah agalay VERHANDLUNGEN Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuss, Staaten und der 686. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. R Verhandelt, Berlin den 30. October 1884. Vorsitzender: Der Direktor, Herr Hof- marschall von ST. PAUL-ILLAIRE. I. Der Vorsitzende widmete zunächst den dahin geschiedenen Ehrenmitgliedern Herrn _Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rath HEvDER und Herrn GEORGE BENTHAM warme Worte der Anerkennung und theilte mit, dass der Verein zum Zeichen seiner Verehrung auf den Sarg des Herrn Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rath HEYDER habe einen Kranz niederlegen lassen. Die Versammelten erhoben sich zum Aus- druck ihrer Theilnahme von ihren Sitzen. ‘ H. Vorgeschlagen wurden für 1885 die ee Herren: 1. Herr Handelsgärtner JUNGCLAUSSEN, Frankfurt a ©. .. 2. Herr Öbergärtner LEHMANN, BÖRNECKE bei Bernau. 3. Herr Obergärtner LiNTREep, Moabit. III. Ausgestellte Gegenstände: _ a) von Herrn BRAnDT waren mehrere Be- gonien ausgestellt, die der Verein bezogen und die Herr BrAnDT kultivirt hatte. Es sind dies 1. Die neuen Hybriden Degonia semper- florens gigantea rosea und 2. s. g. carminea von Lemoine in Nancy. — Beide sehen ein- ' ander ähnlich, nur sind bei rose@ die weib- ' lichen Blüthen etwas blasser. Die Pflanzen waren im Lauf des Sommers ca. ı m hoch geworden, hatten prächtiges, sattgrünes Laub und da sie zu jetziger Jahreszeit blühen, so versprechen sie auch Winterblüher zu werden. Sie sind als Handelspflanzen sehr zu em- pfehlen. 2. Begomia Rex splendens, »Comtesse ELISE Erpöpy«, gezüchtet vom Schlossgärtner NEMETSCHECK in Kroatien. Der untere Blatt- lappen dreht sich eigenthümlich schrauben- ' förmig; als Handelspflanze ist ‚sie nicht gerade viel versprechend. b) Von Herrn C. MATHIEU war 1. ebenfalls eine durch den Verein von Lemoine bezogenen Begonia manicata folüis variegatis ausgestellt, die wegen ihrer gelb- ‚lichen Flecke mehr merkwürdig als schön ist. 2. Eine riesige Birne: Pitmaston, auch Williams Duchesse d’Angoul&me genannt). Sie wird in Hamburg besonders als Topfobst viel gezogen und war in ähnlich schönen Exemplaren auf der grossen Herbstausstellung in Hamburg 1833 zu schauen. 3. Eine kleinere, aber sehr wohl- schmeckende Birne: Favorite Morel. 4. einige weisse Rosmarinäpfel aus Tyrol. Herr Späth bemerkt hierzu, dass man den weissen Rcsmarinapfel auch bei uns ziehen könne. Herr WITTMAck legt im Auftrage des Herrn ALTMANN, Kunstgärtner im Ministerium für Landwirthschaft, 2 schöne Aepfel: Kaiser Alexander und Bellefleur vor, die im hiesigen Garten Sr. Excellenz des Herrn Minister Dr. Lucıus gewachsen, als Beweis dafür, wie man selbst in Berlin bei guter Düngung und Pflege grosse, schöne Früchte erzielen könne. Desgl. reichte Herr WITTMAcK eine Photo- graphie eines mit ıo mächtigen Trauben blühenden Acanthus longifohlus aus dem Garten des Herrn Professor JACOBSTHAL in Charlottenburg herum. IV. Hierauf wurde über die grosse im Herbst 1885 zu Berlin zu veranstaltende gemeinschaftliche Ausstellung verhandelt. Ein Schreiben der Gesellschaft der Gartenfreunde ward verlesen. Dieselbe theilte darin mit, dass sie sich die Ausstellung in einem ähn- lichen Rahmen wie die Frühjahrsausstellung 1883 denke und bereits 30o0oo Mark dafür bewilligt, wie auch 9 Delegirte (meistens dieselben, die schon 1883 mitgewirkt) ernannt habe. Es werde beabsichtigt, auch die Vereine der Umgegend von Berlin mit zur Theil- nahme am Comite einzuladen. ON Nach längerer Diskussion beschloss die Versammlung, gleichfalls 3000 Mark zu be- willigen und ferner, auf Antrag des Herrn SCHWARZBURG, bei der Wahl der Delegirten noch mehr auf Handelsgärtner Rücksicht zu nehmen. Es wurden schliesslich zu Delegirten ernannt die Herren: v. ST. PAUL-ILLAIRE GAERDT | als Vorstands- SABERSKY | mitglieder WITTMACK BRANDT LACKNER C. MATHIEU MONCoRPS NEUKIRCH PERRING FRITZ SCHULTZE-Charlottenburg. V. Alsdann hielt Herr ‚HAECKEL einen längeren Vortrag über die Frage: a WR, er A ZN nr li van d “ FR 2 (5) »Eignet sich der kurze französische Obst- schnitt für Norddeutschland?« Der Vortragende bejahte diese Frage und wird einen ausführlichen Artikel darüber ın der Gartenzeitung veröffentlichen. In der sehr lebhaften Diskussion bemerkt. Herr Koopmann, dass die Gärtnerlehranstalten den Tadel, es werde in ihnen der Obstschnitt nicht practisch gelehrt, nicht verdienten. Aller- dings könne man nicht jedenElevenschneiden lassen, da sonst zu leicht die Bäume ver- schnitten würden; in Potsdam aber würden ' 5—6 Eleven vor einen Baum gestellt, ihnen vom Lehrer zunächst der Schnitt praktisch gezeigt und dann der beste von den be- treffenden Eleven, respective die besten, auf- gefordert, unter Leitung des Lehrers selbst zu schneiden. Die Uebrigen sehen dabei zu. Was den Schnitt selbst betrifft, so komme es sehr auf Lage, Boden und klimatische Verhältnisse an, ob man lang oder kurz schneiden müsse. In Potsdam, wo das Grundwasser sehr hoch steht, dürfe man nicht kurz schneiden, da sonst die Bäume zu sehr in's Holz wachsen. Etwas Aehnliches. tritt ein, wenn die Blüthen durch Frost ver- nichtet werden; der Saft, den die Wurzeln aufgenommen haben, wirkt dann, wenn die Blüthen an ganz kurzen Trieben gesessen, weil diese Triebe ihn nicht verarbeiten können, ebenfalls auf das Austreiben vieler Holzaugen hin. In Frankreich hat man ein viel regelmässigeres Klima und kann bei regelmässiger Herbstdüngung auf viel regel- mässigere Obsternten rechnen. Je nach der Lage muss der Schnitt ein anderer sein. Herr v. St. PauL: Ich habe vor 6—7 Jahren Formbäume von LEPERE für FISCHBACH be- zogen und LErPpkreE’s Grundsätze für das schlesische Klima etwas modificirt. Der Augustschnittistfür mich der wichtigste. Regelmässig im August bis Anfang September schneide ich alles einjährige Holz, Leittrieb wie Früchtzweige, auf die Hälfte zurück und erziele dadurch gutes Fruchtholz. Der Schnitt ist also nicht ganz so kurz wie der LEPERE’sche aber ich folge seinem Grundsatz: »Rapprocher le fruit.« Herr SAETH tritt der Meinung des Herrn HaEcKEL entgegen, dass in Norddeutschland wenig Leute verstünden, die Formbäume zu behandeln. Man schneidet auch nicht über- all so lang, wie Herr H. zufällig an einigen Orten gesehen. Der sogenannte LEr£&rrE’sche Schnitt stammt übrigens von DUBREUIL her. Letzterer hat die schönsten Bäume, aber wenig Frucht daran. h Herr Iörns konstatirt, dass in Proskau an ca, 15000 Standbäumen, darunter ?/, Zwerg- bäume, den Eleven genug Gelegenheit ge- ‘(General Tottleben) verträgt bei wı . Zeit in Potsdam der Fall war, dass er übrigen Wer sich freili lerne nichts. — 3 Verzeichniss derjenigen Sorte kurzen Schnitt eignen, mit, M aus’keinen kurzen Schnitt. —- Er Herr PERRING spricht seine Freude darüb aus, dass einmal eine jüngere Kraft vo alten betretenen Wege abweiche. Er frag sodann, ob es wahr sei, dass irgendwo den Gärtnerlehranstalten der Obstschnitt theoretisch gelebt werde 20, 0 Herr HAECKEL erwidert, dass das zu se in seinem Vortrage nicht die Lehranstalteı gemeint habe, die da so lang schneide sondern dass er den langen Schnitt ın ca 5o anderen- Gärten gesehen. Selbstver ständlich muss man die geeigneten Sorteı für den kurzen Schnitt auswählen. | . Herr Herpr bemerkt, dass LEPERE einma nichts erreicht habe, nämlich in Babelsberg wo Se. Maj. d. Kaiser mit grossen Koste von LEPERE eine Anlage habe machen las: Jetzt haben die Bäume (Spindelpyramiden sich »ausgetobt« und sitzen voll Frucht. Herr HAEckEL: In Babelsberg waren fal: Unterlagen gewählt, auch wurde die Anla später nicht mehr von LEPERE beschnitten. In Stralsund hat Herr Lorcus sogar Hoch stämme kurz geschnitten; das ist zwar über flüssig, aber er hat ganz gutes Fruchthol erzielt. BB A Herr Koopmann bemerkt, dass, als er E der Gärtnerlehranstalt war, der Obstscl practisch gelehrt wurde; dasselbe stätige Herr JUNGHAUSSEN; es müsse gerade zur Zeit des Herrn HAEcCKEL Ausnahmefall eingetreten sein. Jetzt w. er selbstverständlich auch praktisch g Herr DrAwIEL erklärt, dass er trotz s früheren Begeisterung für den kurzen Schr keine Resultate, sondern nur kranke Bäum erzielt und sich dem langen Schnitt ı zugewendet habe. Re VI. Hierauf ward auf Antrag des SCHWARZBURG beschlossen, die Prot nicht erst in der nächsten Versamm auf dem Tisch des Hauses aus sondern sie möglichst bald zu veröffen Aehnlich sollen die wichtigsten Punkt: den Protokollen der Ausschüsse immer bald gedruckt werden. BEMEN VD. Nach Vorlegung einiger Eingi wurden die in der Versammlung am tember cr. vorgeschlagenen Herren liche Mitglieder aufgenommen und sammlung geschlossen. E Z 1 ’ £ Während des Winters finden die Versammlungen in der Kgl. landwirthschaftl. Hochschule, u2 nn die Sitzung, lässt das Protokoll der vorigen - Sitzung verlesen und theilt den Erschienenen ‚den Beschluss des Vorstandes mit, wonach für die Folge die Mitglieder der Gesellschaft -zu den Vereins-Sitzungen wieder mittelst Karte eingeladen werden sollen. lässt, gedenkt er zweier vor Kurzem heim- gegangenen Männer, die sich, ein jeder nach j seiner Weise um die Gärtnerei wie um dessen Verdienste um die Märkische Baum- unsere Gesellschaft, verdient gemacht haben, schulenzucht sich in den weitesten Kreisen Br Vereins zur B #35 el ala ll Juhe5 ! un. % au BE HR EEE ee Dub SB nn, LEN. DI er anna TE ey VERHANDLUNGEN und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, eförderung des Gartenbaues in den Königl, Preuss. Staaten Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1884. I Januar 'Februar März | April Mai | Juni B Juli | August | Septbr. Octbr. | Novbr. |Dechr.| 31 | a7 | 29 | 6 | 31 | 8 | 25 | 30 | 27 | 18 Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und &emüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. oe |. 5 ee el. 2 7 | 4 Sitzungen der Ausschüsse für @ehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Berl arin.s | 12. rom Hr | ser lo] Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem 1. und nach dem ı5.im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, ON Kömmandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion, I 4 8 7 A.s2 6 4 8 Baer 7 5 18 22, 2I 18 16 20 18 22 LO NT, 2ı 19 Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, | Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) | Tagesordnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Donnerstag, den 27. November 1884, Abends 6 Uhr. Invalidenstrasse 42, statt. Herr SpärtH: Bericht über den augenblicklichen Stand der Markthallen-Angelegenheit. Herr JÖRNS: Bericht über die Ausstellung in Wittstock. Antrag des Herrn Kgl. Garten-Inspektor RITTER auf Einführung des Dezimal-Systems in der Gärtnerei. Herr L. Wırrmack: Ueber Inkonsequenzen in der gärtnerischen Nomenklatur. Geschäftliches: Gartenzeitung etc. Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Verhandelt, Berlin den 8. August 1834. Der Vorsitzende eröffnet gegen 8 Uhr vieljährigen. werthen Mitgliedes, der in frü- heren Jahren ein steter Besucher unserer Sitzungen war und der es sich bis ın die letzte Zeit nicht nehmen liess, zur Ver- schönerung unserer Blumen- etc. Ausstel- lungen beizutragen; ferner des Baumschulen- besitzers Herrn MosiscH sen., der — wenn- Bevor er in die Tages-Ordnung treten gleich nicht Mitglied unserer Gesellschaft — durch sein biederes, liebenswürdiges Wesen sich viele Freunde unter uns erworben und des Fabrikbesitzers Herrn WEIDNER, unseres Geltung verschafft haben. T Ra ae er x y er (59 Die Gesellschaft war bei der Leichenfeier / durch Deputationen vertreten. — Um das kauft werden. Andenken dieser werthen Männer zu ehren, erhoben sich die Anwesenden von ihren Sitzen. Der Vorsitzende theilt der Versammlung mit, dass im nächsten Jahre eine interna- tionale Pflanzen- etc. Ausstellung in Ant- werpen stattfinden wird. Da von den Aus- stellern eine Raummiethe von 70 Frks. pro Quadratmeter verlangt wird, dürfte es wohl schwer fallen, diesseitige Gärtner zur Be- schickung der qu. Ausstellung zu vermögen, indessen soll versucht werden, Ausstellern von Garten- etc. Erzeugnissen die Aus- stellung ohne Platzmiethe zu ermöglichen. Frau Majorin GUETZLAFF macht auf eine in der nächsten Zeit zur Subhastation kom- mende Gärtnerei aufmerksam. Als Mitglieder werden angemeldet: . Herrn Kunst- und Handelsgärtner KOEPPE aus Wilna. -2. Herr Kunst- und Handelsgärtner REMPEN aus Pawlowsk bei Petersburg. 3. Herr Gärtnereibesitzer J. RICHARD vor dem Stralauer Thore. 4. Herr Gärtnereibesitzer BITTERHOFF Frank- furter Allee 130. . Herr Obergärtner OrTo, Krollsches Eta- blissement. . Herr Obergärtner BARNICK, Bellevuestr. 17. . Herr Kunst- und Handelsgärtner SCHAR- LOCK. Königgrätzerstr. 99. . Herr Kunst- und Handelsgärtner WEGENER, Friedrichsberg. 9. Herr Kaiserlicher Telegraphen Ingenieur Dr. Brıx, Charlottenburg, Berlinerstr.13 14. Herr Hofgärtner HorFMmAnN sprach in ausführlicher, anerkennender Weise über die gärtnerische Betriebslehre von BOETTNER; a a 1 u Verhandelt, Berlin den 5. September 1884. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung ge- gen 3 Uhr, lässt das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen und bringt zur Kenntniss der Erschienenen, dass das Komite der Antwerpener Ausstellung von Erhebung einer Platzmiethe für gärtnerische Produkte Abstand genommen habe. Der Verein der Gärtner und Gartenfreunde zu Weissensee ladet zum Besuche der am Sonnabend den 6. h. beginnenden im Schloss- restaurant daselbst stattfindenden Blumen- und Pflanzen-Ausstellung ein. Ein Mitglied der Gesellschaft richtet an den Vorstand die Frage, warum den Mit- gliedern von dem Heimgange und der Be- erdigung unseres vieljährigen Vereinsge- nossen, des Herrn Fabrikbesitzers WEIDNER, keine Nachricht zugegangen? Da der Schrift- bedeutenden Ab- weichungen Erwähnung, welche bei «Kosa canina« vorkommen, bald erhalte er zu Unterlagen mehr glatte als stachelige Stämme, bald umgekehrt. ke Herr Hofg. Horrmann bemerkt hierzu, dass er in Russland zum grossen Theile »Rosa caninax in glatten Stämmen ange- troffen habe. SNRRSER Bei dem Entferntsein vieler Mitglieder von Berlin und in Anbetracht der geringen Theilnahme, die sich bis jetzt für die Feier des Stiftungsfestes gezeigt, wird es für ge- rathen gehalten, von der anfänglich geplan- ten offiziellen Feier Abstand zu nehmen, indessen sollen, um den Stiftungstag nicht ganz und gar ın Vergessenheit gerathen zu lassen, die Mitglieder mit ıhren Familien und Gästen zu einer gemüthlichen Zu- E sammenkunft nach Hundekehle im Restau- rant Ilges eingeladen werden. 5 Herr EGGEBRECHT hatte ein reich blühen- des Zzhkum auratıım und einen Sämling von Coleus ausgestellt, wofür ihm der Monats- preis zuerkannt wurde. ii Bei dieser Gelegenheit gedenkt der Vor- sitzende der Verdienste des Herrn Aus- stellers, welche er sich durch vıelfache Neu- züchtungen erworben, ermahnt zur Errich- tung von Sortimentsgärtnereien und weist wiederholt auf Spezialkulturen hin. ES Um mit Berliner neuen Züchtungen her- vortreten zu können, hält er es für ange- zeigt, für bestimmte neue Züchtungen in die Ausstellungs - Programme namhafte Preise aufzunehmen, die nicht eher aus. denselben zu streichen sind, bis die Preis- aufgabe genügend gelöst ist. führer von der Gesellschaft ein für alllemal betraut ist, für Fälle dieser Art, namentlich aber, wenn ihm von dem Tode eines Mit- gliedes Seitens der Angehörigen Nachricht zugeht, dafür Sorge zu tragen, dass Gesellschaft bei der Trauerfeierlichkeit v treten sei, beantwortet dieser die Frage hin, dass obgleich ihm der Tod des H WEIDNER nur aus der Zeitung bekann worden sei, er es nicht verabsäumt | den Vorstandsmitgliedern und einig deren Mitgliedern der Gesellschaft vo Tode und der Beerdigung des Herrn NER schriftlich Mittheilung zu machen. e der Tag der Beerdigung, so wie Ort und Stunde der Trauerfeierlichkeit aber erst am Beerdigungstage durch die Frühzeitung be- kannt gemacht wurde, war es rein unmög- ‚sämmtliche Mitgliederzu benachrichtigen e Gesellschaft war übrigens durch eine eputation vertreten. _ Fragesteller erklärt sich mit dieser Ant- ort zufrieden gestellt. Hierauf wendet ‚sich Herr Hofgärtner HoFrmanNn seinem Vor- trage über die Leipziger Pflanzen- und "Blumen-Ausstellung zu, einer Ausstellung, _ deren hervorragenden Leistungen er sowohl - in Bezug auf Quantität als auf Qualität der _ ausgestellten Pflanzen volles Recht wider- fahren lässt. Es würde zu weit führen, den _ Vortrag hier ausführlich folgen zu lassen, - zumal das Vereins-Organ sich dieser Arbeit unterzogen Die Markthallenfrage anlangend, so sind die Verhandlungen hierüber im Gange. Herr WENDT sen. hatte ein schönes mit 8 Knospen besetztes Exemplar von »Zzhum auraltum« ausgestellt, wofür ıhm der Dank der Gesellschaft gezollt wurde. Herr Oekonomie-Rath, Baumschulenbe- sitzer SPÄTH hatte sich herbeigelassen, eine Kollektion von 22 der neueren und neuesten _ Sorten von Pflaumen auszustellen und liess sıch über die Güte derselben des Weiteren Kzals. herbeizuführen sei, Dem Herrn Aussteller wurde der Dank der Gesellschaft und der Monatspreis zu heil.” Aus den Verhandlungen bezüglich der Frage über den praktischen Anstrich der Gewächshaus-Utensilien geht so viel her- vor, dass der beste Anstrich wohl dadurch dass die betreffenden _ Utensilien vorher in heisses Leinöl getränkt werden, vor allen Dingen ist aber darauf zu sehen, dass das Holz trocken und die anzustreichenden Theile vom Oel gut durch- gezosen sind. oO Te Ein Von den Vorschlägen für den nächsten Ausflugstag behielt der Vorschlag, den Weinkulturen des Herrn Barons von PARPART auf Schloss Teupitz einen Besuch abzu- statten, die Oberhand und wird für diesen Ausflug Sonntag der 2ı. Septbr. ins Auge gefasst. Der Schriftführer wurde mit den Vorbereitungen zu dieser Exkursion betraut. Herr Gärtnereibesitzer WEBER (Lichten- _ berg) meldet Herrn Gärtnereibesitzer RUPPERT daselbst als Mitglied an. Beim Schluss der Sitzung übergiebt Herr Verhandelt, Berlin Der Vorsitzende eröffnet um die gewöhn- liche Zeit und mit Verlesung des Protokolls “* der vorigen Sitzung die heutige Sitzung. Bevor die Gesellschaft in die Tages-Ord- nung eintritt, gedenkt der Vorsitzende der - hohen Verdienste, welche sich der vor wenig Tagen verstorbene Herr Wirklich Geheime Hofgärtner Horrmann die Nr. 2r des 5. Jahrgangs der Hansa, Zentral-Offerten-Blatt für den Gärtner etc. d. d. Hamburg den 31. August c. mit dem Ansuchen, das vom und Gärtnereibesitzer Herrn Baumschulen- DruBE zu Jork angegebene Mittel gegen Mehlthau durch das Protokoll zu veröffent- lichen. Gegen Mehlthau oder Schimmel auf Rosen wende ich — sagt Herr DruBE — folgen- des Mittel stets mit bestem Erfolge an: 15 Gramm Aetzkalk werden mit ıo Gramm Wasser gelöscht, dann mit 30 Gr. sublimir- tem Schwefel (Schwefelblüthe) gemischt und die Mischung allmählig in 600 Gr. anderes Wasser unter fortwährenden Rühren einge- tragen und gekocht, bis die Colatur ca. 300 Gr. beträgt. Von dieser röthlichbraunen Flüssigkeit nimmt man auf ı Liter Wasser ı—ı'/, Ess- löffel: also in einer grossen Giesskanne 12 bis 15 Esslöffel und spritzt damit; das Wasser färbt sich durch den Hinzutritt der Luft wie Milch, giebt aber einen sehr unange- nehmen Geruch ab; andern Morgens werden die Pflanzen abgespritzt. Bei weit vorge- rückten Stadium genügt eine nochmalige Prozedur. Ehe man den Mehlthau überhaupt bemerkt, als Vorbeugungsmittel angewandt, tödtet der Geruch die Pilzsporen. dies für das einfachste und bequemste aller Mittel, besonders auch beim Rosen- treiben. Im Freien habe ich Rosenwild- linge, welche schon ganz weiss waren, 2 Mal bespritzt und dieselben sind vollstän- 5. dig rein; ebenso spritze ich auch die im Freien stehenden Treibrosen öfters über. Ich möchte den Herrn Kollegen zu einem Versuch rathen, es wird sich ein Jeder von Ich halte - in Töpfen der Vortrefflichkeit dieses Mittels überzeugen. Der Einfachheit halber lasse ich mir dieses Mittel in der Apotheke kochen; das Liter kostet etwa 40 Pfenig. Jork. gez. C. DRUBE. Die in der Sitzung vom 8. August ange- meldeten Mitglieder wurden als ordentliche Mitglieder proklamirt, als neues Mitglied, wie erwähnt, der Herr Gärtnereibesitzer RUPPERT zu Lichtenberg angemeldet. den 3. October 18834. Ober-Regierungs-Rath HEYDER um den deut- schen Gartenbau, um dieGärtnerlehranstalten, insonderheit aber auch um die Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins erworben und bittet die Anwesenden, sich, um das An- denken des Verblichenen zu ehren, von ihren Sitzen zu erheben, sich auch an der Verhandlungen. 5 am Sonnabend den 4. d. M. stattfindenden Leichenfeier recht zahlreich zu betheiligen. Als Mitglied wurde Herr Gärtnereibesitzer Ruppert zu Lichtenberg proklamirt und als neues Mitglied Herr Gärtnereibesitzer ZILLIG aus Lübben durch Herrn KREUTZIGER an- gemeldet. Das Einladungsschreiben des Potsdamer Gartenbau-Vereins zu der am 4. h statt- finderden Feier des Stiftungsfestes wurde zur Kenntniss der Erschienenen gebracht; über den Antrag des Herrn Hofg. Horr- MANN, für den Gäfrtnereibesitzer Herrn ScHMITT zu Eltville, der durch Feuer .sein Hab und Gut verloren, zu kollektiren, oder demselben aus Vereinsmitteln in seiner Noth beizuspringen, wurde um dessentwillen zur Tages-Ordnung übergegangen, weil Herr ScHmiTT seine augenblickliche bedrängte Lage zum grossen Theile dadurch verschul- det, dass er sich nicht gegen Feuersgefahr versichert gehabt hätte. Herr Hofgärtner HOFFMAHN, welcher seit Monaten von rheumatischen Kopfschmerzen heimgesucht wird, hatte gebeten, ihn zeit- weise und bis dahin, wo er wieder voll- ständig genesen sein würde, in seinen Ehren- , ämtern zu vertreten. Die Gesellschaft legte ihre lebhafte Theil- nahme an der Erkrankung eines ihrer eif- rigsten Mitglieder an den Tag und hielt es für angezeigt, Herrn BRETTSCHNEIDER für die hoffentlich nur kurze Zeit, während welcher Herr HoFFMANN unsern Sitzungen fern bleiben würde, als Stellvertreter zu wählen. Da Herr BRETTSCHNEIDER nicht erschienen war, wird dieser rechtzeitig von dieser Wahl in Kenntniss gesetzt werden. Herr Garten-Inspektor WREDow ersuchte den Vorstand, dem Verein zur Bef. des Gartenbaues von der Seitens der Gesell- schaft der Gartenfreunde bereits im Novem- ber 1833 angeregten Grossen Gartenbau- Ausstellung für den Herbst 1835 offizielle Mittheilung zu machen. Obgleich solches bereits geschehen, soll der Gartenbau-Verein nochmals ersucht werden, ob er gewillt sei, mit unserer Gesellschaft gemeinschaftliche Verhandelt, Berlin den 17. October 1884. Herr Oekonomie-Rath Späth war ander- weitig verhindert zu der angesetzten Stunde zu erscheinen und eröffnete der stellver- tretende Vorsitzende, Herr Garten-Inspektor WREDow, die Sitzung damit, dass er durch den Schriftführer das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen liess. Der inzwischen ein- Betretene erste Vorsitzende theilt der Ge- sellschaft mit, dass von dem Kabinetsrath Ihrer Majestät der Kaiserin Königin Herrn ‚Sache zu machen; auch hielt man es für an- gezeigt, dem Herrn Professor Dr. WITTMACK, Generalsekretär des Gartenbau - Vereins, mitzutheilen, dass die diesseitige Redaktions- Commission aus den Herren BRETTSCHNEIDER, Crass und zur Zeit an Stelle des Herrn Hofg. HorrMAnn Herrn Garten-Inspektor WREDow bestände. | Ausgestellt hatte. Herr BLUTH eine reich- haltige Sammlung schön blühender Eriken, Herr EGGEBRECHT eine aus einem Sämling gezogene Begonie, welche durch ihre mächtig grossen Blätter und durch intensive Färbung derselben imponirte, endlich Herr Hofbuch- druckereibesitzer RADETZKI verschiedene schöne, selbstgezogene Trauben von grossem blauem Malvasier, weissem Gutedel und weissem Muskateller. Den Herren Aus- stellern wurde der Dank der Gesellschaft zu Theil und Herrn BLuTH der erste, Herrn EGGEBRECHT der zweite Monatspreis zuer- kannt. Herr BLUTH, welcher als Preisrichter für die Weissenseeer Ausstellung fungirt hatte, berichtete eingehend über diese ın jeder Beziehung höchst gelungene Ausstellung. | Bezüglich des Ausfluges nach Teupitz zum Besuche der Weinkulturen des Herrn Barons. von PARPART wurde die in der Sonntags Nummer der National-Zeitung vom 5. Oktbr. enthaltene Reiseskizze des Herrn Schrift- stellers TROJan verlesen und in anerkenns- werther Weise der freundlichen Aufnahme gedacht, deren wir uns bei dem Herrn von PARPART zu erfreuen gehabt. Da für die heutige Sitzung eine bestimmte Tagesordnung nicht aufgestellt war, bot die Frage bezüglich des Ueberwinterns der Fuchsien reichen und interessanten Stoff für die Unterhaltung, auch die von dem Herrn Vorsitzenden in die allgemeine Unterhaltung hineingetragene Verwendung der Clematis und der Anemonen liess es Vielen rathsam 1 erscheinen, diesen Pflanzen eine grössere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Herr Gärtnereibesitzer RUPPERT (Lichten- berg) wurde als Mitglied proklamirt. VON DEM KNESEBECK im Allerhöchsten Auf- trage nachstehendes Dankschreiben auf den Glückwunsch der Gesellschaft zu Höchst Dero Geburtstage eingegangen sei. I Baden-Baden, den 4. Oktober 1884. Ihre Majestät die Kaiserin-Königin ha- ben die Glückwünsche des Vorstandes zu Allerhöchst ihrem Geburtsfeste entgegen zu nehmen geruht und lassen für dieselben vielmals danken, indem Ihre Majestät dem . Herbstausstellung für die Ausstellung festgesetzt. 2. Te { N Bedauern darüber Ausdruck verleihen, dass Allerhöchstderselben Gesundheits- zustand es in der letzten Zeit Ihrer Ma- jestät nicht gestattet hat, die Leistungen des Vereins Allerhöchstselbst in Augen- schein zu nehmen. Im Allerhöchsten Auftrage (gez.) VON DEM KNESEBECK, Kabinetsrath. An den Vorstand der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Nr. 2 der Tagesordnung, die Berliner im Jahre 1885 gab zu längeren, nicht uninteressanten Verhandlun- gen Anlass. Die Fragen wegen des Um- fanges dieser Ausstellung, d. h. ob sie die Dimensionen der Grossen Allgemeinen Aus- stellung des Jahres 1883 annehmen, desgl. wegen des Orts, an welchem, und des Zeit- punktes, wann dieselbe stattfinden solle wurden in befriedigender Weise gelöst und wurden die Tage vom 5. bis 15. September Herr Ge- neral-Sekretär Professor Dr. WITTMACK glaubt, dass der Gartenbau-Verein mit den heute hier gefassten Beschlüssen sich einverstanden erklären und mit der Gesellschaft der Gartenfreunde vereint die vorerwähnte Aus- stellung veranstalten werde. Herr WiTT- MACK wird auch die Güte haben sich zu erkundigen, ob die Räume der früheren Hygiene-Ausstellung im September 1335 für unsere Zwecke disponibel sein werden. Derselbe erklärt, dass eine weitere Mittheilung an den Gartenbau-Verein bezüglich der Ausstellung nicht nöthig sei, und dass er von den Namen der Herren, welche die Gesellschaft der Gartenfreunde in die Re- daktions-Kommission gewählt, Kenntniss genommen habe. Der Verein »Berliner Versuchsgarten«, so wie die in nächster Nähe Berlins als Steglitz, Charlottenburg, Pankow und Weissensee i tagenden gärtnerischen Vereine sollen be- fragt werden, ob sie gewillt sind, sich dem Unternehmen der Berliner Vereine anzu- schliessen und an den Vorverhandlungen durch Delegirte Theil zu nehmen. War die Lokal- und Zeitfrage in erwünschter Weise gelöst worden, bot doch die Lösung der IR Verhandlungen. Frage, wer den Vorsitz üher dieses Unter- nehmen führen solle, anfänglich Schwierig- keiten dar, da Herr Oekonomierath SpÄTH aus geschäftlichen Gründen sich nicht den vielfachen mit dieser Stellung verbundenen x " S ; * x Arbeiten glaubte unterziehen zu können, derselbe schien aber, nachdem mehrere, RADETZKI ihre guten Dienste angeboten, im Interesse des Unternehmens und im Interesse der Gärtnerei aus seiner abwehren- Ausser den guten welche Herr RApETzkı anbot, den Stellung zu treten. Diensten, stiftete derselbe einen später noch näher anzugebenden Preis für diese Ausstellung; auch erbietet sich Herr Professor Dr. WırT- MACK den Preis, welchen er für die grosse Ausstellung 1883 ausgesetzt hatte, zu er- neuern. Bei dieser Gelegenheit richtet der Vor- sitzende an den Schatzmeister Herrn von FÜRICH die Frage, ob die Vermögensver- hältnısse der Gesellschaft es zulassen, eine Summe von 3000 A. wie zu der Ausstellung 1883 bereit zu stellen. Die Antwort fällt be- jahend aus und glaubt Herr Professer Dr. WITTMAcK eine gleiche Summe des Garten- bau-Vereins in Aussicht stellen zu können. Offerten von Orchideen aus Liverpool und Saamenofferten der Firma Dames & Co. waren eingegangen, und hatte der Sieben- bürger Verein die Güte gehabt, die Vereins- Verhandlungen mitzutheilen. Zu Nr. 4 der Tagesordnung übergehend, verlas der Vorsitzende ein Schreiben der Subkommission desMarkthallen-Kuratorıivom 3. Oktober c., worin dieselbe anfragt, wel- cher Raum von den Gärtnern für ihre Ar- tikel in den Markthallen beansprucht werde und der wievielste Theil dieses Raumes mit Erwärmungsvorrichtungen zu versehen sei? Der Vorsitzende wird dieses Schreiben nach Lage der heutigen Verhandlungen beant- worten. d, In die Kommission für die Ausstellung 1885 wurden Herr BRETTSCHNEIDER, BLUTH und RADETzkt hinzugewählt, in die Kommis- D BR # namentlich. Herr Hofbuchdruckereibesitzer 4 \ k M A e “ 2 ) B E IK = sion zur Vorbereitung der Feier für en 5ojähriges MAECKER und KLETSCHRE gewählt. Miscellen. Aufruf an die Weingutsbesitzer und Winzer zur Bekämpfung des Heu- und Sauerwurmes. ' Bekanntlich verursacht keiner der bei uns einheimischen thierischen Rebenschädlinge so grosse Verluste an dem Ertrage der Wein- berge, als der sogenannte Heu- oder Sauer- wurm, dessen erste Generation die Blüthen des Weinstockes zerstört, während die zweite sich in die Beeren einbohrt und die- Gärtner - Jubiläum die Herren selben theils vernichtet, theils die Qualität des Weines ganz erheblich verringert. Es ist erwiesen, dass demselben in einzelnen Gegenden oft die Hälfte der Ernte zum Opfer fäll, und die Nothwendigkeit einer Bekämpfung dieses überaus schädlichen In- ertr sektes wird allseitig anerkannt. Welche von 2 (60) a LER NG »r5 ‚ = Verhandlumzen I den zahlreichen zu dessen Vertilgung in Vorschlag gebrachten Methoden als die zur Anwendung im Grossen geeignetste zu be- trachten ist, wäre durch weıtere Versuche festzustellen, zu deren Durchführung die Weinproduzenten wohl um so eher bereit sein dürften, als die Verheerungen des ge- nannten Weinstockfeindes hinreichend be- kannt sind. Bei der letzten Generalver- sammlung des Deutschen Weinbauvereines wurde die überaus wichtige Frage der Be- kämpfung des Heu- oder Sauerwurmes ein- gehend besprochen. Das Ausschussmitglied, Gutsbesitzer I. SCHLAMP ın Nierstein, welches sich für die Förderung der betreffenden Frage grosse Verdienste erworben hat, hatte einen Antrag betr. Erlass eines Gesetzes -zur Bekämpfung des erwähnten Insektes gestellt und denselben unter Hinweis auf dessen ausserordentliche Schädlichkeit eingehend motivirtt. Nach längerer Debatte wurde folgende Resolution angenommen: »Eme gesetzliche Vorschrift zur Bekämpfung des Heu- oder Sauerwurmes scheint nicht noth- wendig, da $ 368 sub 3 des Strafgesetz- buches für das Deutsche Reich, laütend: »Mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu ı4 Tagen wird bestraft, wer das durch gesetzliche oder polizeiliche Anord- nung gebotene Raupen unterlässt« den zu- ständigen Behörden das Recht giebt, in ge- dachter Hinsicht Zwangsmassregeln zu ver- fügen, deren Anordnung diesen Behörden überlassen bleiben muss, da hierbei die lo- kalen Verhältnisse zu berücksichtigen sind. Die Generalversammlung richtet an die Weinproduzenten, deren Trauben durch den Heu- oder Sauerwurm beschädigt werden, die dringende Bitte, die Versuche zur Be- kämpfung des erwähnten Insektes insbeson- dere nach den von Hofrath Professor Dr. I. Nesster (Vergiften des sogen. Heuwurmes in den Blüthen) und Gutsbesitzer J. SCHLAMP in Nierstein (Entfernen und mechanisches Tödten der Raupen) empfohlenen Methoden ın grösserem Massstabe fortzusetzen und die hierbei gemachten Erfahrungen dem General- sekretariat des Deutschen Weinbauvereines in Geisenheim mitzutheilen, damit der Deutsche Weinbauverein in die Lage ver- setzt werde, auf Grund zuverlässigen, um- fassenden Materiales zu konstatiren, welche Vertilgungsart als die beste zu allgemeiner Anwendung empfohlen werden kann.« ‚Das Nesster’sche Wurmgift, welches pro Liter etwa 45 Pfennige kostet und am zweck- mässıgsten in den Apotheken zum Verkaufe bereitet wird, stellt man in folgender Weise dar: 40 g Schmierseife gelöst in 200 ccm Wein- geist, 60 g Tabaksextrakt (oder statt dessen ‚Tabakfabriken resp. ı5 g Tabak) sowie Fuselöl werden gemischt und mit Wasser Die Mischung eine Abkochung von. 308 auf einen Liter verdünnt. wird filtrirt oder nach einigem Stehen klar abgegossen. Die Anwendung erfolgt am besten in der Weise, dass man mittelst sog. Insektenkännchen, die, von BEUTTENMÜLLER oe & Comp. in Bretten (Baden) bezogen, pro Stück 40 Pf. kosten, an diejenige Stelle der Blüthe, an welcher der Wurm sitzt, 13. Tropfen des Giftes bringt. Letzteres soll den Wurm tödten, ohne die Blüthe zu be- schädigen. Kleine Zängchen, wie sie SCHLAMP zur Entfernung des Wurmes aus der Blüthe und dessen Zerdrücken empfiehlt, kosten, vom Messerschmied C. KRESPACH in Mainz, Schustergasse 6, bezogen, bei Abnahme von 12 Stück etwa 70 Pf. pro Stück. Dieselben ‘können auch ım Herbste bei der Auslese Sa edelfauler Trauben Verwendung finden. Reblaus. Geisenheim, 29. September. (Köln. Ztg.) Heute tagt hier die Generalversammlung des, » Deutschen Weinbau-Vereins.« Nach einer ausführlichen Berichterstattung desChemikers Dr. Morıtz von der Königl. Lehranstalt für Obst- und Weinbau in Geisenheim und nach Bestätigung von anderer Seite wird erklärt, dass bei Linz am Rhein in den Weinbergen der Burg Ockenfels die Reblaus aufgetreten und der Heerd dieser Verseuchung ım Ahr- thal zu suchen sei, dass leider in den Wein- bergen bei Linz über 25 Aa infizirt und auch geflügelte Insekten vorhanden seien. dortigen Lokalkomite wird grosse Nach- lässigkeit vorgeworfen. Die Versammlung erklärt schnelle energische Hülfe und Mass- nahmen für nöthig und beschliesst, in diesem Sinne eine Eingabe an den Landwirthschafts- minister zu richten, worin um staatliche Hülfe gebeten wird. In Unterkrain verbreitet sich neuestens die Reblaus ungemein rasch. Nach den bis- herigen Untersuchungen sind bereits über 130 Parzellen von derselben ergriffen. Sie wurde von Kroatien eingeschleppt, wo sie in bedenklicher Weise grassirt; es ist zu befürchten, dass sich von Krain aus die Krankheit nach Untersteiermark verbreitet, thatsächlich fand man auch in den letzten Tagen die Reblaus in den Weingärten der an der Grenze liegenden Gemeinden Steier- marks. Auch in Proskau ist den T ageszeitungen zufolge an einem Stocke die Reblaus wieder aufgefunden. Dem ee hi Z ERDE BEERD BEE N Bi m U ln er \ } | Vereins zur Beförderung des Gartenbahes in den Königl, Preuss, Staaten. Januar |Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. |Decbr. Freitag, 5. December 1884, Abends 7!/, Uhr, »Restaurant NIiErt«, Kommandantenstr. 71. An Stelle des am früheren Erscheinen be- "VERHANDLUNGEN und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1884. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) | 028 27 | 24 | 29 | 26 | 31 | 28 | 25 | 30 | 27 | 18 Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. rs le Rn ee a Sl ar a = Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. Ben ae..)le8| 3 12 Wear nl gu ra Versammlungen der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 1884. 41,07 Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem 15. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, Kommandantenstr. 71. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion, 4 8 7. 4 2 6 4 8 5 3 7 18 22 21 18 16 20 18 22 19 17 21 19 | Tagesordnung für die Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Die Tagesordnung wird den Mitgliedern in der Sitzung selbst bekannt gegeben ; werden. Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Verhandelt, Berlin den 7. November 1884. französischen Blumen Abbruch zu thun. hinderten Herrn LAckner, welcher von dem ersten Vorsitzenden ersucht war, ihn im Vor- ‚sitz zu vertreten, und an Stelle des erkrankten 3. Vorsitzenden, Herrn Garten-Inspektor _ WREDow, eröffnete Herr BrutHu nach 8 Uhr "die Sitzung. Nach Verlesung des Protokolls der vorigen Sitzung ersuchte der inzwischen eingetretene Herr LAcCkner Herrn BLUTH über die von ihm ausgestellten Orchideen zu sprechen. - Aussteller bezieht sich auf das vor einigen Monaten über die Kultur derselben Gesagte und redet den Orchideen auch heute das Wort, um so mehr, als die Dauer und die Schönheit der Blumen sie geeignet erscheinen lässt, dem Import der italienischen und In Töpfen haben sich die Blumen der Orchi- deen 4—5 Wochen, abgeschnitten im Wasser 14 Tage schön gehalten. Herr Hofg. HoFFMANN verliest aus dem Januarheft des » Journal des amateurs d’orchi- dees« ein ziemlich umfangreiches Verzeich- niss zur Kultur sich eignender Orchideen; mit einem grossen. Theil der verlesenen Orchideen rathet Herr BLUTH indessen keine Kulturversuche anzustellen. Dem Aussteller wurde in Anbetracht der Verdienste, welche er sich um die Örchideenkultur erworben, die grosse silberne Vereinsmedaille zuerkannt. Herr Crass theilt sein Verfahren bezüglich der Vorbereitung der Blüthensträucher zum Frühtreiben mit. eu TE Abi e F I 5 or m BEE u: ” A (62) Die Vorbereitung zum Treiben fängt mit dem Augenblicke an, wo die betreffenden Sträucher, wie Flieder, Schneeball, Prunus- Arten etc. in Töpfe gepflanzt werden, entweder im Frühjahr oder im Herbst ge- schieht. Referent ist für das Einpflanzen im Herbst, weil die Pflanzen den Winter über viel mehr Zeit zur Wurzelbildung haben. Nach dem Einpflanzen werden die Töpfe 4—6 Zoll über den Rand in die Erde ge- senkt, am besten hinter einem Zaune oder unter Bäumen, wo sie etwas Schutz haben, und bei eintretendem Frost mit Laub etc. bedeckt, um das Entzweifrieren der Töpfe zu verhindern. Im Frühjahr werden alle Treibsträucher in die Sonne gestellt; bis Ende Juni, wo sich die Triebe vollständig entwickelt haben, werden sie viel gegossen, von da ab giebt man mässiger Wasser, da- mit die Triebe sich verhärten und Blüthen- knospen ansetzen, auch werden dann die durchgewurzelten Exemplare losgerissen und die Wurzeln dicht unter dem Topfe ab- geschnitten. Will man Deutzien früh treiben, so müssen die zu treibenden Exemplare bereits ı Jahr lang in Töpfen gestanden haben, will man ‚sie indessen später, von Anfang März an treiben, topfe man sie im August ein und stelle sie gleich in die Sonne, wo sie auch bald neue Wurzeln machen werden. Beim Treiben des Schneeballs, auf2 Augen geschnitten, hat Herr Crass schlechte Er- fahrungen gemacht, während bei lang ge- schnittenen auf 4—6 Augen er sich guter Erfolge zu erfreuen hatte. Für ein zu kurzes Schneiden des Flieders ist Referent nicht. Herr Obergärtner RATHKE hat die zu treibenden Deutzien im Juni aus der Erde genommen, dieselben in Töpfe gepflanzt, der Sonne ausgesetzt und gute Erfolge er- zielt. Den zu treibenden Flieder schneidet derselbe wie in Frankreich und ist mit dieser Verfahrungsweise nicht unzufrieden gewesen. Um das Durchwurzeln zu ver- hindern, hebt er von Zeit zu Zeit die Töpfe was. - dem Lichte und der Sonnenwärme ausgesetzt kultivirten Gardenien ihre Knospen auch Herr RATHRE wie Herr Kanpıng recht le Erfolge gehabt. Punkt 3, die Wahl von och "zwei Mit N gliedern für die Ausstellung 1885, wird auf Antrag des Herrn Hofgärtners HOFFMANN, der nn Stimmenmehrheit angenommen wird, von der heutigen Tagesordnung abgesetzt. Zur Kultur der Gardenien übergehend, so hatten die meisten, welche sich mit der Kultur derselben befasst, schöne, gesunde Pflanzen aufzuweisen; schön blühender Exem- plare in den Wintermonaten hatte der grösste Theil sich nicht zu erfreuen gehabt, weil die Knospen nahe dem Aufbrechen anfıngen schwarz zu werden und zu werfen. Herr BrurH hält vor allen Dingen dafür, dass die Gardenien, sobald sie in Knospen stehen, werden, denn bei guter Behandlung — wo- zu auch ein öfteres Spritzen gehört — und bei heller Witterung haben die von ihm im Winter freudig zur Blüthe entwickelt. Er In für sein Theil nımmt die Gardenien mit‘ Knospen im August aus dem freien Lande \ oder aus dem kalten Mistbeete und pflanzt sie in Töpfe; die Knospen haben ausgehal- ten und sind fast sämmtlich aufgeblüht. Herr Hofgärtner HorrmAnn hat bei dem Herrn Hofgärtner NIETNER zu Charlottenburg Gar- denien in ganz vorzüglicher Kultur und später in voller Blüthe angetroffen. Der- selbe erbietet sich, die von Herrn NIETNER- angewandte Kultur in einer der nächsten i Sitzungen mitzutheilen. Vor allen Dingen dürfte bei der Kultur dieser schönen Blumen darauf zu halten sein, dass die Pflanzen frei i von Ungeziefer sind, wozu namentlich die Kaffeebaumschildlaus, von manchen Gärtnern auch weisse Schmierlaus genannt, und die, schwarze Fliege zu rechnen sind. | Herr Gärtnereibesitzer CILLIG zu rhen wurde als Mitglied proklamirt. r. 25. 1884. VERHANDLUNGEN BT des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl, Preuss, Staaten Y R und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. | Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1884. Jeden letzten Donnerstag im Monat, 6 Uhr. Von October bis April in der landw. Hochschule, Invalidenstr. 42. Von Mai bis September im Palmenhause des bot. Garten. (Im Sept. um 4 Uhr.) Januar |Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Octbr. | Novbr. |Dechr. Berta a]. 20 |: 26 ar 28l | >5, |30 | 22 | Sitzungen der Ausschüsse für Blumen- und Gemüsezucht. Jeden ı. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Inyalidenstr. 42. RR 3 la, 125 5 ae Ran 2 0 Sitzungen der Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht. Jeden 2. Donnerstag im Monat, 6 Uhr, Invalidenstr. 42. BE a sa Tome... 5, 12, | one Ser 69: | 58er Versammlungen der Gesellschaft der @artenfreunde Berlins 1884. Jeden Freitag nach dem ı. und nach dem 15. im Monat, Abends 7!/, Uhr, im »Restaurant NIEFT«, nu ee Zen en Kommandantenstr. 7I. — Im Sommer statt der zweiten Monatsversammlung eine Excursion. Aue 8 7 4 2 6 4 8 5 3 7 5 18 22 21 18 16 20 18 22 19 17 21 19 Tagesordnung für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Donnerstag, den ı8. December 1884, Abends 6!/, Uhr, in der Königl. landwirthschaftlichen Hochschule, Invalidenstrasse 42. (Des Weihnachtsfestes wegen findet die Versammlung bereits am 18. Decbr. statt und zwar halb 7 Uhr.) 1. Antrag des Herrn Kgl. Garten-Inspektor RıtrTEr auf Einführung des Dezimal-Systems in der Gärtnerei. Herr L. WiTTmack: Ueber Inkonsequenzen in der gärtnerischen Nomenklatur. 3. Was bleibt bei den Neubauten in der Peripherie Berlins zu wünschen übrig? 4. Ausgestellte Pflanzen. — Verschiedenes. DE 687. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Verhandelt, Berlin den 27. November 1884. h Vorsitzender: Der Direktor Herr Hof- von dem Pfarrer Dr. FRANK in Wiesen im marschall v. St. PauL ILLAIRE. Der Vorsitzende widmete dem verstorbenen langjährigen Mitgliede Herrn Garten-Inpsektor SCHONDORFF in Oliva bei Danzig, der sich nach so vielen Richtungen hin verdient ge- macht, ehrende Worte der Erinnerung; die Versammlung erhob sich von den Sitzen. . Vorgeschlagen wurde Herr NIETNER JUN., 1. Gehülfe in Bellevue. Hierauf hielt Herr J. Fromm aus Frank- furt a. M. einen Vortrag über die Fabrikation des Heidelbeerweines. Die Idee dazu ging Spessart aus, der damit zunächst den armen Gebirgsbewohnern eine Einnahme-Quelle zu verschaffen suchte. Dies ist nun auch ge- lungen, allein der erste Wein war in einem ungeeigneten Keller bereitet und daher nicht so wohlschmeckend. Jetzt hat Herr FROMM in Frankfurt a..M. die Sache in die Hand genommen; er verfährt nach den Regeln eines gelernten Kellermeisters und hat für seinen Heidelbeer-Gesundheitswein sowohl auf der Sommer-Obst-Ausstellung zu Berlin sowie auf den Ausstellungen zu Frankfurt Kr \ abe W (64) Verhandlungen. a.M., Wittstock etc. die ersten Preise er- halten. Auch die Berliner medicinische Zeitschrift, wie viele praktische Aerzte haben sich sehr lobend über diesen Wein ausge- sprochen. Besonders eignet er sich wegen des hohen Tanningehaltes gegen Magen- Katarrh, Dissenterien und Diarrhöen aller Art. Ein besonderer Artikel wird über diesen Wein in der Gartenzeitung erscheinen. Ausgestellte Pflanzen. ı. Von Herrn Crass waren ıo Sorten blühender neuer Chrysanthemum ausgestellt, die derselbe zu Versuchszwecken für den Verein kultivirt, desgleichen als Gegenstück ıo ältere Sorten. | Unter den neuen waren es besonders die japanischen Sorten, die sich durch grosse, schöne Blüthen auszeichneten. Herr vonST.PauL bemerkte, dass es schwer sei an Topfexemplaren von Chrysanthemum recht viele Blumen zu gleicher Zeit zu er- zielen. Einzelne schöne Blumen erziele man ja leicht; wenn man aber viel pincire, so erhalte man zwar viele Blumen, aber meist nur kleine. Herr SCHWARZBURG kultivirt seine Chrysan- themum während des Sommers ım Freien ausgepflanzt in nicht zu üppigem Boden, pflanzt sie im Oktober in Töpfe, lässt die Sonne stark darauf scheinen, also nicht in Räumen mit .gespannter Luft, und wenn sie dann auch anfänglich die Blätter schlaff hängen lassen, so erholen sie sich doch bald, wenn man sie oft überspritzt, und setzen gut an. Sobald Frost eintritt, bringt er sie in einen bedeckten Raum, wo sıe dann willig blühen. Einige blühen schon im Sommer, die grossen weissen muss man suchen zum Todtenfeste (um den 23. No- vember) zu haben. Einige Sorten, die leicht zu lang werden, steckt er spät und kneift sie viel. Herr von ST. PauL bemerkt, dass er seine Chrysanthemum auch auspflanze, dass er aber bei den japanischen eben nicht viele Blumen erzielte. Herr PERRInG: Die japanischen lassen sich nicht in so niedrigen Exemplaren herstellen. Sie sind auch keine Marktpflanzen, aber treffllich als Schnittblumen und auch zur Dekoration von Wintergärten. Eine Zeit lang wurden die Chrysanthemum in Berlin nur für die allergewöhnlichsten Bindereien benutzt, erst in diesem jahre sind sie wieder zu Ehren gekommen und werden in den feinsten Arrangements ver- wendet, namentlich die neueren lockeren, grossblumigen, besonders eine weisse Sorte, die nicht so locker ist wie die japanischen und nicht so fest wie die gewöhnlichen. Herr HELD erinnert daran, dass er vor . zugleich ausbilden, die kleineren Pompons einigen De als er bei Herren Merz & Co. in Steglitz thätig war, ein grosses Sortiment, in Töpfen ausgestellt hatte, das auch prämürt wurde. Die japanischen sind als Topfpflanzen besser, weil sie die Blumen sind nicht zu gebrauchen, von älteren ist nur die rein weisse zu empfehlen. — Man muss die Chrysanthemum nicht zu spät kneifen, höchstens Anfang Juli. — Behufs der Ver- mehrung ist es gar nicht nöthig, Stecklinge zu machen; manschneide die Pflanzen zurück, reisse sie im Frühjahr auseinander und pflanze sie in’s freie Land. Man kann auch die Spitzen abschneiden und in Töpfe stecken, aber diese Blumen bleiben klein. — Um aus einem hohen. Exemplar ein niedriges zu machen, kann man nach dem »Garden« in !/,—!/, m von unten einen Topf herumlegen (2 halbe) dann machen die Stengel darin Wurzeln und lassen sich später unten abschneiden. ; Herr PERRING theilt mit, dass einer seiner Gehülfen Zweige mit Knospen im Herbst. in Töpfe gesteckt und diese ganz hübsch blühten, selbst wenn sıe keine oder fast keine Wurzeln gebildet hatten. Derselbe empfiehlt, dass der Verein zum nächsten November einige besondere Preise für Chrysanthemum aussetze, was auch an- genommen wird. | Hierauf legt Herr PERRING ein reiches Sortiment prachtvoller Azaleen-Blumen von Herrn C. Ep. Haupr in Brieg vor und schilderte den ausserordentlichen Fortschritt, den Herr Havp? durch diese Frühtreiberei der Azaleen errungen. Auch Camellien erzielt Herr HaupT sehr früh, ebenso Rosen. Alles ist bei ihm ausgepflanzt. Herr Haupr hat auch einen ganzen Weinberg mit Glas überbaut um die Stöcke zu treiben. Zwischen dem Weine stehen Rosen und Veilchen, er hofft in diesem Jahre bis 50000 Rosen zu schneiden. Näheres darüber in der Garten- zeitung S. 598. : Herr v. St. PauL betonte wie überhaupt in Brieg ein ausserordentliches Interesse für Gartenbau herrsche. Der Landrath von Reuss ist ein grosser Pomologe und die dortige landwirthschaftliche Schule, die auf der Ausstellung in Liegnitz die viel um- strittene goldene Medaille S. M. des Kaisers erhielt, thut ebenfalls viel für den Gartenbau. Herr R. BranDT, Charlottenburg führte eine Schaupflanze von Schizostylis coccinca (Irıdeae) vor, die 14 Blüthenstengel zeigte und vie bewundert wurde. Es ist zwar eine alt Pflanze, aber für den November sehr schön Derselbe legte Blumen von Abutilon Thomp- soni fl. pleno vor, die ausserordentlich ge fielen und sich zu Blumen- Aa vortrefflich eigneten. Herr Oberlehrer Dr. F. KRAENZLIN empfah unter Vorlegung von Abbildungen, nament- lich einer Aquarelle aus dem fürst. Fürsten- ergischen Hofgarten in Donaueschingen Aofgärtner KIRCHHOFF) Aerides japonicum als eine der nördlichsten Aerides- Arten. ‚Graf Dusuysson hält dafür, dass sie, wie auch \Dendrobium Japonicum, \m Südwesten Frank- reichs im Freien als Epiphyte gezogen werden könnte. Beide waren auch auf den Orchideen-Auktionen in Berlin d. J. ver- treten. Dendrobium japonicum kommt noch auf den kleinen Inseln der Korea Strasse vor und die Südküste von Korea hat zwar nicht unsere strengen Winter, aber im All- gemeinen doch ein unangenehmes Klima. Die Kultur ist bei Aerzdes japonicum wahr- scheinlich sehreinfach; Dendrobium japonicum wenigstens machte bei Herrn Dr. KraenzLın m Warp’schen Kasten, im Zimmer, 60 cm lange Triebe. Hierauf führte Herr Dr. KRAENZLIN ein herrliches Oncidium Marshallianum ın Blüthe mit ı4 Blumen vor. Obwohl die Blumen nicht gelb sind, wie im Bot. Magazine, sondern braun und gelb gefleckt, so hält Herr Dr. KRrAENZLIN doch dafür, dass es dieselbe Species ist, da alle botanischen Charaktere _stimmen. Es ist eben nur eine “arbenvariation, wie man sie ja bei Odonto- glossum vexillarium, Phalaenopsis Schilleriana, Ansellia afrıcana etc. öfter findet. Derselbe machte darauf aufmerksam, dass die Unterschrift der Abbildung in Recer’s ‚Gartenflora 1876, S. 313: Oncidium crispum, wohl ein Druckfehler sei, es muss heissen: Odontoglossum crispum. Weiter theilte derselbe auf Anfrage mit, ‚dass er Cypripedien, Oncidien, Coelogyne im- briata, C. cristata, Maxillarien, Zycaste cruenta im Zimmer im Warp’schen Kasten erzogen und sprach der Vorsitzende ihm den wärm- sten Dank für seine rege Thätigkeit in der Kultur wie in der Bestimmung der Orchideen aus. Der Vorsitzende bemerkte weiter, dass er selbst seine Orchideen zwar nicht im Zimmer ziehe, aber sie zur Blüthezeit ins Zimmer seiner Frau stelle, wo sie sich meist länger halten als im Glashause. Die trockene Luft |scheint ihnen gerade gut zu thun und alle Orchideenzüchter empfehlen auch, siewährend ‚der Blüthezeit vor Feuchtigkeit zu schützen. Herr HELD erwähnt aus früherer Zeit eines Lehrers aus Plauen, der selbst PAalaenopsis \Schilleriana im Zimmer zog. Meist werden ‚die Orchideen zu warm gehalten. ı Herr PERRING: Die Frage, ob Orchideen ‚im Zimmer zu kultiviren (nicht im WArD’schen ‚Kasten) hat ein Berliner Portier, Herr SENKE, vorzüglich gelöst. Er kultivirte bis in die neueste Zeit gegen 75 Arten in seiner Keller- wohnung! Augenblicklich ist seine Wohnung nach Norden gelegen und muss er nun mit der FT. Rn ku ch Verhandlungen. ARPIMN “"W en ie u (65) Kultur warten, bis er wieder andere Räume erhält. Herr SEnkE hat sich auch Literatur angeschafft, er tauscht, kauft, verkauft und vermiethet Orchideen für das Schaufenster der Blumenhändler. Herr BunTzEL hatte 3 frisch getriebene Rosen ausgestellt: Louise Odier, Triomphe de l’exposition und Mrs. Bosanquet. Die Stöcke waren im vorigen Jahre im Herbst in Töpfe gepflanzt, am ıo. Oktober d. ]J. zum Treiben bei mittlerer Temperatur auf- gestellt und zum Theil bereits aufgeblüht. Herr PERRInG erklärte, ihn überrasche und erfreue dies Resultat sehr. Zugleich theilte er ein Verfahren Mrs. Bosanquet zu treiben mit, welches der frühere Advokat, jetziger Gärtnereibesitzer NoEFF in Moskau, anwendet und welches trotz der vielen Berichte über russische Gärtnereien noch nicht besprochen ist. Die Rosen sind dort nach amerikanischer Methode auf den Tischen. der Häuser aus- gepflanzt. Die Tische werden mit !/, »2 hohen Brettern umgeben, mit Löchern durchbohrt und dann Erde daraufgethan und die Stöcke hineingepflanzt. Die starken Schösse werden in die Erde gebogen und ihre Augen treiben dann wieder aus. Nach 3 Jahren wird Alles herausgenommen und neu bepflanzt. Herr DRAWIEL meint, dass jetzt, wo ein Dutzend Rosen wegen der italienischen Kon- currenz nur 75 Pf. bis ı Mk. koste, kein Geschäft dabei zu machen sei; es sei besser, später zu treiben, wo sie einen höheren Preis haben. — (Herr BuntzEL erhält aber pro Stück ca. 30 Pf.) (S. Gartenztg. Nr. 51, S. 602.) Herr Cart, MATHIEU legte 2 Sorten sehr grosser und empfehlenswerther Tafel- Birnen vor: Mlle. Blanc Sannier und Sucr& de Mont Lugon. Ferner gab derselbe Compot (Potpourri) umher, das ausser Rum und Zucker HEYDEN’- sche Salicylsäure erhalten hatte. Mehrere Anwesende meinten, dass in Rum sich die Früchte auch ohne Salicylsäure hielten, der »Rumtopf« sei vielen Hausfrauen bekannt. Man dürfe aber nicht zu wenig Rum nehmen. Herr SpAETH berichtete hierauf über die Markthallen-Frage und theilte mit, dass in der Markthalle in der Lindenstrasse ein Raum von ıo00 gm für den Grosshandel mit Pflanzen und Blumen in Aussicht genommen sei und dass ein Theil davon erwärmt werden solle. Er beantragte, der Verein möge sich ebenso, wie die Gesellschaft der Gartenfreunde und die Mitglieder der Berliner Gärtnerbörse zustimmend darüber äussern. Obwohl mehrere Handelsgärtner das jetzige Verfahren, wo ihnen seitens der Zwischen- händler die Blumen aus dem Hause abgeholt werden, für bequemer fanden, wurde schliess- lich doch nach längerer Debatte einstimmig beschlossen, den Vorstand zu ermächtigen, ah re Ds. ie,‘ dem Magistrat zu schreiben, dass der Verein die Einrichtung mit grosser Freude begrüsse und hoffe, dass sie segensreich auf die Hebung der Gärtnerei einwirken werde. Herr JöRNSs erstattete hierauf Bericht über die sehr gelungene Ausstellung in»Witt- stock. Der Bericht wird in der Garten- zeitung abgedruckt werden. Hierauf theilt der Vorsitzende mit, dass mit dem ı. Dezember Herr Kgl. Garteninspektor W. PERRING mit in die Redaktion der Garten- zeitung eintreten werde, um namentlich den praktischen Theil besonders zu bearbeiten. Er schlug des Weiteren vor, den Vertrag mit dem Verleger Herrn P. ParEy auf ı Jahr zu verlängern. Dies wurde genehmigt. Herr Dr. KRAENZLIN wünschte dieAnnoncen auf einem besonderen Blatte, was aber dem Vertrage zuwider ist; Herr PerrinG bat die Mitglieder, doch mehr in ihrem eigenen Organe zu annonciren, da die Annoncen darın weit mehr beachtet werden als in den Annoncenblättern. Hierauf ward ein Schreiben des Herrn Mi- nisters f. Landwirthschaft etc. vom 20. Nov. d. J. verlesen, wonach dasGesuch des Vereins, die Vorstände der einzelnen Polızei-Reviere. mit Ausfüllung der amtlichen Atteste in Reblausangelegenheiten anstatt das Polizei- präsidium selbst zu betrauen, abgelehnt ist. Aus der Mitte der Versammlung schilderte man die Weitläuftigkeiten, die dadurch er- wachsen, und beschloss der Verein nochmals zu petitioniren. Auf Antrag des Herrn SPAETH beschloss der Verein zugleich, noch weiter zu gehen Miscellen. i Early Sunrise Kartoffel.) (Die früheste von allen.) Jeder, dem an einer ganz frühen Kartoffel von feinster Tafel-Qualität gelegen ist, sollte mit der Early Sunrise Kartoffel eine Probe machen. Sie hat Sich früher als alle frühesten Sorten, wie Alpha, frühe Rosen, Vermont, Beauty of Hebron erwiesen; ich hatte sie mit der echten langen weissen 6-Wochen an einem Tage und auf dasselbe Stück gepflanzt und grub beide an einem Tage wieder aus. Es zeigte sich, dass die Early Sunrise Kartoffel grösser war und ein weisseres, bei Weitem trockneres und mehli- geres Fleisch hatte, als die weisse-6-Wochen. Ferner war der Ertrag bei jener ungleich grösser und endlich erhielt sie sich weit *) D.h. Frühe Sonnenaufgangs-Kartoffel, D. Red. Ländern, mit Ansralıne der Reben, ne: ein- gehen dürfen, da die Absperrung gar nichts nütze. 2 Der Vereinsbote, Geh. Kanzleidiener BRÜHLMEYER feierte am ı9. November d. J. sein 6ojähriges Dienstjubiläum. Der Vor- stand hatte ihm zu dem Tage ein höchst geschmackvolles Seidel aus farbigem Thon mit silber-vergoldetem Deckel und ent sprechender Inschrift überreichen lassen, welches der Versammlung vorgezeigt wurde Bei der grossen Menge von ausgestellten Gegenständen und deren Vorzüglichkeit war auf Antrag des Herrn PERRING De ausser dem Monatspreise noch zwei silberne Medaillen zu verleihen. Die Preisrichter: Herren LACKNER, WREDOw und KOoOoPMANN fällten folgendes Urtheil: 1. eine silberne Medaille Herr C. En. Haupt. ; in Brieg für Azaleen-Blumen. 2. eine silberne Medaille Herr BUNTZEL für getriebene Rosen. 3. Den Monatspreis Herrn Dr. KRAENZLI 'g für Oncidium Marshallianum. 4. ein Ehren-Diplom Herr R. BRANDT f Schizostylis coccinea. Berichtigung. In Nr. 22 der »Verhandlungen« (S. 53) Spalte 2, Zeile ıo von oben ist bei dem Apfel Belle fleur hinzuzufügen, dass die an- wesenden Pomologen ihn für Cox’sPomona erklärten. länger schmackhaft und gesund als die alte 6-Wochen. Die Early Sunrise Kartoffel ist von länglicher Form, gleichförmig, mit ganz flachen Augen, fest und mit dünner, zart rosa angehauchter Schale, das Fleisch ist schneeweiss, trocken und von einer so fein- mehligen Tafel-Qualität, wie sie von wenigen Sorten erreicht worden ist Dazu kommt dass bei den bisher angestellten Versuchen eine ausserordentliche a kartoffeln 52 Centner geerntet hat. ni r einzelne dieser zahlreichen Vorzüge w genügend, um der Early Sunrise Kartoffel überall Eingang zu verschaffen, und bin ic um sie überall einzubürgern. Erfurt. 1% Scmupr. 1884. VERHANDLUNGEN 6 des jerein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuss, Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. EN | | Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Laut Gesellschaftsbeschluss vom 19. December c. fällt die Monatssitzung vom 2. Januar us und wird die erste Sitzung ım Januar auf Freitag den 9. Januar 1885 anberaumt. 1 1 \ Der Vorstand der »Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins«. Inhalts -Verzeichniss. Seite Seite 73. Versammlung des Vereins zur Beförderung Auszeichnung für Gebr. NEUBRONNER . . 36 des Gartenbaues ı '! Antiseptisches Papier anstatt Raupenleimbänder 36 74. = do. 3. Freie Einfuhr von Blumenzwiebeln . . . „36 75. do. 7 | Bepflanzung von Felspartien . . 36 76. do. 13 | Nachträgliches zur Orchideen- Auktion in Berlin 77. do. 15 am 19. April 1884... 36 78. do. 21 " Orchideen-Auktion in Berlin am 12. >. Juni 1884 36 79. do. 25 | Die Hebung des Obstbaues in der Rheinprovinz 41 ‚80. do. 31 | Aufruf an die Weingutsbesitzer und Winzer zur 81. do. 33 Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms na 59 82. do. 39 Il Die Reblaus . . EU Shan OD 83. do, 45 | Early Sunrise Kartoffel . EB SE NE 84. do. a7 85. do. 49 | LER 86. do. 3 87. do. 63 \usserordentliche Generalversammlung desVereins eAnastattea hierochuntica ... ..... ..020. 2 20026 zur Bef. des Gartenb. am 25. Sept. 1884. . 49 | Antiseptisches Papier . . N a Ds der Gesellschaft der Gartenfreunde Arbeitsbücher für Gärtnergehilfen NR > ' Berlins am 2. November 1883 . 3 | Asteriscus pygmaeus Coss. et Dur... Me do. am 7. Dezember 1883 3 | Atteste in Reblaus- we in. ©) do. am 4. Januar 1884 4 | Azaleen, belgische . . a N do. am 18. Januar 1884 ı1 | Begonia socotrana Hook. fil.. N SL do. am 8. Februar 1884. ıı DM Begomenklybriden »..- . 0.0... 255 do. am 22. Februar 1884 19 | -Begonienkultu . . a do. am 7. März 1884 20 | Begonien von Hirt in Uelzen: A... do. am 21. März 1884 23 } Berufs-Krankenkassen . . . ....2.202..2 20 do. am 4. April 1884 27 N! Birne, eine durchwachsene . .......2.6 - do. am 18. April 1884 28 | Birne, japanische . . . EN Sl do. am 2. Mai 1884 38 | Blüthensträucher zum Treiben ut N N do. am 16. Mai 1884 38 |' Blumen-Ausstellungen . . N ee do. am 8. August 1884 55 | "Blumenzwiebeln, freie u. 36 do. am 5. Sept. 1884. 1,504 XGyelamen aus Samen .. a. ...... 0 „ee2s do. am 3. Oktober 1884 57 |’ Deutzia gracilis . . BER el. DE do. am 17. Oktober 1884 583 |‘ Einfuhr bewurzelter Gewächse Se ee | do. am 7. November 1884 61 ! Ersatz der Gartenschläuche . . . . . ... 22 XocH-Denkmal und ee Gartenbau-Aus- WBelsparntten, Bepflanzung... ..n. ,. 2... 28 308 stellung . . aa eG \calestsitzung‘ . RER ichluss-Abrechnung "über. das Denkmal für __! Flieder, weisser getriebener NIS A 2 Weka nr. ee osianlora.des Ornaments & Re 1,22 zärtnerbörse in Berlin . . . „202 0.0....6 | Fourcroya Bedinghausi K. Koch 2 We Rn Inentgeltlich abzugebende Samen . . :9.35. 38 VW Fremdenbücher auf Ausstellungen . . . ....20. > ei a EL LE Gärtnerbörse in Berlin ENT ng: Gärtner-Lehranstalt, Examen . . . » 17271 Prunus toloba. BR Gärtnerischer Hilfsunterricht . . . . . .....46 | Rasenbespritzen mit warmem Wasser j Gartenkunst 24 Rasenkehrer.. Born a} Eemtsekultürensm u wen Met u me 5. Reblausf.#. 0, RE ER 3 Gurke: Astro . . A ER Reblaus-Bescheinigungen ee Gurke: Königsdörffers Uncrundliche le ka, Rhabarber: zue se Halladays Windmotor .... 2.0022 2..X6. MBlosentreiberei Kr g Hamburger Ausstellung °..° 2... 0,2 22.002 Z18Rose "von Terichoree er Hebung "des Obstbaues ....4 | Rosen, neue. . . Er Hebung des Obstbaues in der Rheinprovinz' . 41 | Rose: Prinzess Wilhelm. Ba: Herbstausstellung 1885 in Berlin . . . . ...53 | Samen, abzugebende . ... ORaS- Heuwurm . RE NEO) Sauerwurm BR ee a Holzkohle im gärtnerischen Betriebe NEE: 27 | Selaginella lepidophyllä . DEE Jahresbericht des Vereins zur Bef. des Gartenb. 39 | Sommerobstausstellung . r Imantophyllum miniatum Professor Wittmack . 2ı | Sprekelia glauca Impatiens Sultani Naoe? ae. ao wapüljauche, Verwerthung eher Ki Handels- Kartoffelsorten, empfehlenswerthe KERSTIN SArtner. 22: NS NR Ne, ER HALS. 2 ee EN N BrENAoeT ra als Unkel RER NEIR U : Hencherpilz bunter: 0. Wadern Nase 5 2Streptosolens Jameson ee Maiblumen, getriebene . . NN DT Syanga@rothomarensise a Mehlthau, Mittel gegen denselben... . . 57 | Tagebücher für Lehrlinge . . . 20% Nesslers Wurmgift . »- . ...20.202.20.0..60 | Tropaeolum tuberosum Ruiz et Pavon. Kane Neuwahl der Ausschüsse '. = 2. ....2...35. Muberose, blühende 0... Obstschnitt, französischer . . 2.54 | Ueberdüngung des Bodens. Obst von den städtischen Rieselffldern A! Unterlagen für niedrige und hochstämmige zum Obstbau-Gonossenschaften . . . . » » ... 26.| „Treiben bestimmte Rosen . . Obstbau, Hebung desselben . . . . . A Vermehrung der Vorstandsmitglieder Orehideen-Kultur . .. .. a 2 20.2.0020. 3208 Morstands-Neuwahle 727 BRRLEE Pirus ussuriensis . . ET EURER, 2.34 * Wasserbedarf in der ne 2 NN HE Plectogynen, buntblättrige sen... 12 | Weiden an den Gräben der Rieselfelder . EpWwporus- yersicolor nn nn NEN 5%: Wänterausstellune.. Sy an > a Prunus chinensis. Druck von Gebr. Unger in Berlin, Schönebergerstr. 17a. | | 1] Il New York Botanical Garden mg En Be 3 = e u a er Er z ei Gr” Ben TEEN N Le ee ER TR te RENTE ee en ar ne Ye Ges e; . won en a ET een nn ni nn ne nn. I en nn