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Ge S x Slumen -Bärtleit-

Inniger Oder kurtze

Schluͤß⸗Reimen B:trahtungenmgieder

Ueber allerhand Warheiten des Inwendigen Ehriftenthums ;

Zur Ewerung, Stärkung, und Erguidung im dem

Verborgenen Leben mit edrifto in GOtt.

Frommen Lotteri. |

en * *

In —— zum aten Mahl gedruckt; and nunin Americadas erſte Mahl 5

Gedrucftzußermanten

be ebrijiopb Saur/ 1747.

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00 Bepflanget aufs Papier:

Gsott wole feldft fie mahl⸗ Bepieſſen und beſtrahl

Hertz ſey ſeine Erd,

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vorbericht

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ERS RER, Be ne > X

Vorbericht An den HOttfüchenden. —— GOtt⸗ liebenden Leſer

FEili ich wiffen FE & oder morgen Diefe Schrift ar möchten Danden befommens & R fo. finde nsthig etwas weniged zu einiger Rachricht davon Boraus gu. ete innern : Es find mir dieſe Schluß: Keime undAndachten mehzentheil 3 unvermuthet und zufalliger Weiſe⸗ innerhalb wenige. eit, nun und dan eines, gegeben worden: Die ich dañ auch, ohne viel auf Kunſt und Zierlichkeit zu dencken, ſo tie ſie i Gedan⸗ cken kamen ai en gelebt ‚Ran

2.

unter *9 enden un und Leibes Schwaͤchlichkeit ae

Es waren anfangs meine Gedancken kei⸗ a men ngenmin u hachem

Vorbericht.

weilaber einige meiner befanteften Sreuns den (denen etliche Davon zu Geſicht gekom⸗ men) ihren Öefallen Daran bezeugten, und fie auch andern erbaulich zu feyn achteten ; als habe ich, auf ihr Begehren, fie dem Druck übergeben müffen | 2. Was die Materia anlanget, mie fehlecht und Findifch fie auch einem Vers nünfftling vorfommen möchte, felbige iſt allerdings der Warheit gemäß,ja heilig) und göttlich : Und wo ich etwa,aus Mans gel Des Lichts und der Weißheit, ein Woͤrtgen nicht mol möchte gefeßer haben, wird folches einem erleuchteten Gemuͤthe zu entfcheiden gerne überlaffen. Sch habe getrachtet alles mit fo deutlichen, einfältie gen,und mit fo wenigen Worten auszu⸗ drucken als mis möglich war : Weßwegen ich einen jeden, der e8 möchte in Händen: befommen, erfuche, Daß er alles mit ſtiller Bedachtſamkeit und Auffmerckung wolle leſen und betrachten. 3. Solte etwa jemand dieſes oder jenes noch nicht faffen Eönnen, der befümmer ſich Darüber Feinesmwegs, fondern trachte nur dasjenige was er verſtehet und nor gut erfennet, mit mir auszuüben, ſo or er | Er u

|

| Vorberiht. —_ übrige (und noch weit ein mehreres) zu ſei⸗ ner Zeit auch ſchon Flar und nüglih were - den : Eine jedeChriftliche Warheit hat ih⸗ ‚se Stuffen und ihr Alter, worin fieerft ger bührend verftanden wird, Wobey auch noch dieſes zu erinnern dienlich fenn mag» daß die allerbefte geifteund göftlichfte Warheiten (und noch vielmeniger Die als lerhochſte Warheit, welche GOtt felber iſt nimmer recht und mit Gewißheit koͤn⸗ nen erkannt werden, als in und von einem Gemuͤthe, daß Durch die Abtoͤdtung feis Ines Sleifches,feinerSinen feiner Allecten/ feiner Begierden, und feines Willens, ſehr innig;geiftlich und ſtille gemacht; Wie auch Durch Die Verleugnung der mannigfaltigen uͤberlegungen und Wirck⸗ ſſamkeiten der Venunfft ſehr vereinfäls tiget und kindlich gewordẽ iſt. Wo die⸗ ſe Difpofition oder Geſtalt des Hertzens fehlet, da iſt die Seele der weſentlichen Er⸗ leuchtung GOttes unfaͤhig; und find demnach alle ihre Er kaͤntnuͤſſe, Concepten/ Jund Urtheile von GOtt und göttlichen Dingen ſehr ſchwach und ungewiß: Je geiſt und goͤttlicher nun eine Warheit iſt, deſto mehr muß eine Seele in dieſe Difpo- J A; fitian

Vorber ide ·

7 eingehen, um im fie gebührend und mie Nutzen einzufehen. _ | 4 Noch diefes eine finde hochnoͤthig zu erinnern, Daß mann ich etwa von einer et was tieffen Warheit, oder gar reinen See⸗ len⸗Beſchaffenheit rede, und dabey das Woͤrtlein ich gebrauche; daß ich alsdann nur rede in der Perſon einer folchen See⸗ fen, die in folchem Stande und Erfah⸗ rung ſtehet / keineswegs aber mid) felber Davor ausgebe, folcheg alles in wurcklicher Erfahrung zu befigen : Ob ich wol ſolche Warheiten, mit gnugſamer Gewißheit in, goͤttlichem Licht aus Gnaden erfant habe,

elches aber von dem weſentlichen Genuß, Erfahrung, und von einem ſolchen Stan⸗ de noch weit unterſch ieden iſt. Es gehet mir gleichwie einem Krancken, der gerne von der Geſundheit hoͤret und redet; Weil er (auch indem er kranck iſt) die Ge⸗ ſundheit liebet und darnach verlanget: So rede ich auch bißweilen in dieſen Reimen, von ſehr geiſtlichen und iñigen Wazheiten 1 nicht als wann ich fie ſchon hatte,-fondern | meilich fie, durch die Gnade GOttes, ſo Eöftfich und liebensmwürdig erfenne, DaB A ich fie von Hertzen umfaſſe und in * zu | ahren 9

2

vordere.

Te m

erfahren verlange ja auch, bey Gelegen⸗ heit, fie andern gleichfalls in Schmachheit anzupreifen nicht unterlaffen fan. *

7ch! daß fo viele hungerige Gemuͤ⸗ ther, fich noch fo lange aufhalten und ab» fpeifen laffen, mit duͤrren, Frafftlofen Schaalen und Schattens-Bildern der

PWarheiten, worin doch der Geift-Feine

gründliche und beftändige Vergnuͤgung

und Srieden finden fan: Da indeffen die

toefendliche Kern⸗Warheiten des re wendigen Chriften-Lebens/ welche noch bier auf dem Pilger⸗Wege durch göttliche Gnade zu erfahren find (mo nicht

‚gar verachtet) Dennoch fo wenig in ihrer -_ SchönheitundKoftbarkeit erfantundger

noffen werden, daß es nicht gnugſam in Mitleyden Fan beklagt werden. Ah Iman

fuchet einen Schag weit und breit, und

mit vielen Bemühungen, ohne ihn jerecht —A u

\# Solcheshabe auch m thun aetrachtet, ben Ver⸗

teutſchung und Derausgebung einiger andern Schriff⸗ gen, 5.0. Das verborgene Leben mit Chriſto in GOtt: alsein Auszug aller Schriften des erleuchteten Ber⸗ nieres. Dererfle und Andere Kempis. Der Eleine Kempis. Die auserlefene Lebens-Befchreibnngen

beiltger Seelen. _Hand-Bichlein der wahren Sptt: .

feligfeit. Melche Bücher bey dem Verleger dieies Tractaͤtleins sleichfals iu bekommen.

Vorbericht

zu zu finden ;den man doch h ſo le leicht und Fund fo nn he haben Fönte, wan man nur in Die gehoͤ⸗ rige Dereitichafft (oder Difpofition) des Hertzens, durch göttlichen Beyſtand, eins zugeben fich angefegen ſeyn lieſſe.

6. Kommet von GOtt, zu feinem reis ||| nen Dienft des Geiftes,beruffene Seelen s

Laſſet ung, in der Krafft des Herrn, ung loß machen und foß machen laffen, von als lem Sichtbaren, von den Sinnen, von der

Vernunfft, und von allen Eigenheiten : da⸗

mit wir, als recht. abgeſchiedene, vereinfäle ||

tigte,reineCrenturen, in unfern Geift und Seelen⸗Grund Finnen einfehren, und GOtt (welcher auch ein Geiſt ift) daſelbſt

finden, ſchauen, lieben, und ſeinen Frie⸗ den genieſſen moͤgen, welcher hoͤher iſt als

alle Vernunfft. 7. Findet jemand unter euch in dieſem Wercklein etwas Gutes zu feiner Erbau⸗

ung und Erwerfung im Findlichen Glau⸗ bens⸗Wandel vor GOtt, der dencfe doch,

daß es der Vater der Lichter fen, von

welchem alle (und alfo auch Diefe) gute Gaben von oben herab Fommen 3 Damit er dem wahren Urſprung ——— |

Guten, alle Chr und Danck

a a EEE .

Dorbericht.

vor abſtatte: ich indeffen werde mich auch,

und zwar von gankem Kerken erfreuen, wart auch nur eine einigeSeele (will nicht fagen befehret) fondern nur eine Fleine Stärkung und Erwerfung hierdurch, in ihrem inwendigen Wandel, durch göttlis che Mitwuͤrckung, befomen möchte. In welchen Sat eine folche Dann auch mir meininflandiges Begehren nicht abfchlas gen wird, Daß fie nemlich denjenigen, der Diefe Sachen gefchrieben, mit einem hertz⸗ lichen Seuffger dem Anfänger und Bole lender des Glaubens anbefehlen wolle.

8. Obiges wurde. bey dem erften Druck dieſes Buͤchleins erinnert : Weil es denn nun einmal GOtt alſo gewolt, daß ſelbi⸗ ges gemein gemachet worden, ſo hab ich auch weiter kein Bedencken getragen, es bey denen folgenden Auflagen (von wel⸗ chen jetzt die Vierte ang Licht Fomme)wier derum mit verfehiedenen Verſen zu ver⸗ mehren, welche von eben Der Materia etwa noch zur Hand waren 5 welches um fo viel toilliger thun Fönnen, weil ich auch ſeither mit demuͤthiger Erkaͤntlichkeit gefehen, daß der HErr dieſes einfältige Zeugniß ſeiner Warheit, noch an manches Derke

Vorbericht. begleitet habe; wodurch ich denn in der |

Einficht bin befrafftiget worden, daß nem⸗ fich GOtt, nach feiner wundernswuͤrdigen Herunderlaſſung, eben darum manchmal unſer geringes und Gebrechliches ſeines Segens wuͤrdige, damit man hey keinem Mittel oder Werckzeug ſtehen bleibe, ſon⸗ dern in allem allein auf Ihn ſehe, und zu Ihm ſelbſt ſich ziehen laſſe, auf daß wir die Waſſer des Lebens friſch aus der Quelle trincken, die ſo geꝛne in unſerm duͤrren See⸗ len⸗Grunde aufquillen, und einem jeden unter ung fich reichlich mittheilen will.

9. Ach, ja, ihr Burftigen matten Kerken, laßt eg euch nochmals in GOttes Namen erinnert ſeyn, und nehmets in einfaltigem Glauben an, als den unfchägbaren Kern des wahren Evangeliums: Wie daß nem⸗ lich, uns von Natur grund⸗verdorbenen, und unter der Macht der Finſternuͤß hart gefangenen Adams⸗Kindern, in dem hold⸗ feligen Namen Jeſus⸗Imanu El / die ſanffte wallende Liebe GOttes, inwendig in unſerm Hertzens Grunde, wiederum er⸗ öffnet und unausſprechlich nahe worden fen, ob mir folches gleich(der jammerlichen Ausgewandheit / innerer Bine und |

eArwirt⸗

Vorbericht.

MBIT

Verwirrung wegen) nicht allemahl ſo Deutlich mercken Eönnen. Weil denn nun das Reich GOttes ſo Nahe herbey, ja Inwendig in uns gekommen, ſo duͤrffen wir auch gar keinen weiten Umweg mehr zu machen, durch vieles Wiſſen und eige⸗ nes Wuͤrcken, ſondern wir koͤnnen durch dieſen eroͤffneten neuen und lebendigen Weg fein gerade zugehen ins Heiligthum der innigen und ewigen Gemeinſchafft GHOttes. Wir laſſen ung nur durch Die treue Zucht, Lockung, und Krafft dieſer tieff-verborgenen nahen GHrtes - Liebe, ausführen aus aller betrüglichen Luſt dies fer Welt, und dem qualenden Leben der Selbheit : Geben zu dem Ende unſer Hertz und Willen fo bloß und blind dieſer ınnis ‚gen Liebe gefangen,daß fie unfer Eins und Als fen, und unsführenachihrengfrinen

Imehr ein einfaltiges Hertzens⸗Kindlein⸗ uͤbt fich freu, ohne Kunft, im Innebleiben, Lieben, Leyden, und überlaffen s und wird Idergeftalt aus lauter Gnaden gerecht, hei⸗ lig, und felig,von nun an,und hat Gemein⸗ ſchafft mit dem Vatter, in feinem Sohne

J—— 46. JEſu

__ Vorbericht.

JEſu Ehrifto o Amen. U undnu nun n Kindlein bleis betin Ihm, auf Daß wañ Er offenbaret fehn Wird, wir Sreymüthigkeit haben, und nicht ber fhamt werden mögen bon Ihm im feiner zus £unfft. ı 30.2, 28. » 10. Dir aber, O du * meines Hertzens! der feine Ergetzungen hat in und mit den Ki bern der Menſchen; ohne welchen keinen » tüchtig iſt etwas rechtſchaffen Gutes zu gedens > den aus ſich felber: Dir ſey auch für dieſes Gute demuͤtig und hertzlich gedancket Gib „daß es in mir, und in allen Denen, die es moch⸗ ten zu ſehen bekommen zu lauter Warheit und „Weſen werde; zu deiner herrlich⸗ſeeligen Verklaͤrung in uns! Zeuch, bie mein Alles werd in Dich ſeyn eingeflthret —— Magnet der meinen Grund beruͤhret Mit deiner Goͤttheits⸗Lieb, Das durch verburgnen Taieb,. Dei Geiſtes Dungerewis nun. In nichts, was Du nicht bit, Fan ruhn; ei ift ihm siel zu eng, Dich felber muß er haben ; In deinem Element muß er den Hunger Iabene euch mich aus mir und aller Creatur! koͤſte was es will, zeuch, zeuch mich nur; Laß reiſſen ale Bande, Bin baf ich felig lande In dich den Haven meiner Ruh. Da thu ich dann Die froͤhe Augen zu; Da hoͤret auf Mein Hunger, Durſt und Lauff, Welich dich felber Fan im Seelen⸗Grund Mein Wille lieget da gebrochen und gelaſſen; Dein Mundans Ehrfurcht Geiſt ſich i un nen St Un sum Eigent zu | Erführt dann was es bei» dip ort: n ver:

gnuͤget. den 29 TR 74- —* ‚St, gu

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Blumen⸗Gaͤrtlein

Inniger Seelen:

Kurhe S Schluß. en Erſtes Buͤchlein.

Be N EEE EEE RE RE

Be. N Den: 2er,

Menſch! GOtt bein —— it, Haft du 0A: Ihn ſelbſt im Weſen, So hafkdn ſchon das End von Diefer Schrift

. gelefen: iB

Such'ſt du Ihn no, e auf der Pilger⸗

Biſt du ein ———— geh't es dich nicht an

2. Wo der Schatz iſt, da iſt das Hertz.

Bann Hertz, und Sinn, und Luft, fo gerne aus⸗ Shot wärts fliegen.

©‘ kenne man GOtt nicht, ſo lebt man

Wer SD im rund beit beft, der lat ſich wohl

\ eguu

\ Dit dieſem Einen Su; kehrt er ſtets in

| annkb ſeyn, Maar und aan J 47 Senck

wm ———

Eend dich fein tiefin GOttes Fieb’ hinein, Dann Eanft du leicht ſanfft, Kill, gelaffen ſeyn: Des HErren Ereug iſt ſolch ein fanfftes Kuffen, \ er folt es nicht vor Seid’ und Sametmiffen. Anbätung im Geiſt. Es baͤt dich —— GOtt ! ein and'rer oͤf⸗

s ſpricht: Mein Geiſt es Pr ba, —*8— ſagt mein Mund |

KLEE geiftl. Blumen-Bärtlein |

f- Wie SO Befucht werde, Laß loß die Ereaturzentfind dem eignen Willen; Gedenck nid Bern * laß dich GOtt

Demuͤtig, liebreich ‚nf. Der, weñ Er dich So find'ſt du dich in 1 GOI,um GoOtit in dir zur

6 Oſt, Left, ı * Gau ift’8_beft. Mein Geiſt gehört in GOtt zu Hauß, A Drum kehrt er fi aus allem aus; Erin Vatterland heißt Ewigkeit, Drinn ſenckt er ſich aus Ortund Zeitz Do er, iminnig:flilen Klun/ | F GOtt kann im Verborgnen ruhn. JEſus zu der Seelen: & för dich nicht, mein pe bleib innig,abgte ieden, Sin ſanfft⸗uñ ſtillem Geiſt, in unverrücktem Siñ: ß komen was Da will, bewahre deinen Frieden Nichts iſt des ſtoͤrens ich JEſus & die * N; > in

ne

Erſtes Büchlein. 15.

Bat Ruh in mi in mir, daß ich in dir kan ruhn,

Was will die Welt, und alle Teuffelthun? 8. JEſus zu der Seelen : Du fprichft Ich moͤchte dich bewurcken und be⸗

reiten Nun ſtreck die Haͤnde Di und laß mich machen

Dein eigner Wi Sers, dein Treiben und rbeiten,

| Stört deine Ruh, Mes macht daß ich nicht würs kan.

Schau nur die Bluͤmlein an, bey heiterm Som⸗ mer: Wetter,

Sie halten fi gang ſtill, u. Öffnen ihre®lätter,

SEo ſcheint Die Soap a u. würdet ſaͤnff⸗

So will ichs machen * Hr dich nur leident⸗

9. Wie man leicht GHLE erreicht. Nur die Luft von allem fheiden,

Wenig thun, und vieles leiden,

Eieben, ſtill und frölich-feyn,

Macht das Herg mit GOtt gemein. ı0.. Wie man GOtt findet. Gedenck nicht weit ya wiltdu GOit in de |

Was im wird gehen laß alles ſ anfft ver⸗ und bleibe wie ein Sin, oh oh ohn Big Ä

je" Drau nt orof Run: SOu wohnetin | rom SE,

ı6 _ __geiftl- Blumen:Gärtlein

IL. JEſus A Aug u und Hertz, indet | ‘Dein und Schmerk.

DiedefteMebiein, in allem Schmertz und Leid:

Das Aug auf JEſukreutz, u. groſſe Herrlichkeit,

Der Will in JEſu bie Lieb’ in IEſus

Das Haupt auf San; fo lindert als

12, Befler BeitBertreib. Verlier dich feldft, ſamt Welt, und Zeit, Und ſenck did in die Ewigkeit: | So haſt du (glaub es) Tag und Nacht, er zeit aufs befte zugebracht. Einfältiges Auge.

Be

BiltduGottmefentlic mit Geiſtes Augen fehen |

So fhau auf Ihn eh fo wird es bald ge Du fich’fi bald Dip, nl Das; Dubift bald hie,

Die Gottheit Kb dem Einfoltd- unge

Lund dir im runde

neh’.

14. SEefus zu der Seelen : a Kind wilt Du mich recht faflen,

Sp muſt du dich mir laſſen:

Wer ſich und alles laßt,

Se Berl Susi 22. e Herrlichite Zeit⸗Kuͤ Salt a den Menfchen die

| Bis lang wird ihmenfen le lage ot, | 5 re

A

A En

Erſtes Büchlein. ——

5, obich fine fi is, hab immer amuıg zu zutbuns Die Ewigkeit ſcheint has demder in $Dtt fan vu

16, Die aröfte Unbarmhergigkeit.

So bald du fuhr in we im Geſchoͤpff Ge⸗

So kan dein armer, slauß’,tsinenDspend Ä Du unbarmbergiger ! Ip Deinem Geiſt doch Gott iſt ſein Element;der dir fo freundlich rufff, |

17. Jeicht mehr ehun, ift die befte Buſſe O JEſu MuttersHerg, du bift fo treu und from, Lauff ich gleich ven du hohl ſt mich im⸗

wieder Es ſoll nicht mehr sehn ; ale beft dein Eie

Das fih in bahn —— Liebe! leget nieder:

18. Was lieblich veuchtz auch leicht ver⸗ fſeucht.

Bird man bom Herveneinftergößt,

Im Grunde freundlich angeſehen;

Und man da viel von rähmr und ſchwaͤtzt,

Muß man hernach in Dürre flehen: |

Die Lieb. Die niemand ifi befant

Iſt der vergnuͤgtſte Liebes: Stand: _

219. Die befte Geſellſchafft.

Geht Creaturen, geht !ich. kan euch ale miffen;

Mein befter Freund der bleibt, der mir ſo innig

|

nah: 9 J Sämmerlein; win: bie Thüren lieſſen, re vu

is Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein und meinem Serien SreundCefenfaft teiften |

Wan ich fo bin von Ben Sefhöpffen einfam, | © werd ich mehr dem Schöpffer er gt . meinfom. 20. Mirihfo! Klein, und rein, und abgefchieden, a 1, Eanfft,einfältig, il im Frieden, _.. | . Bifenloß, und innig froh; war mein Gemuͤte ! 2... 00°

JEſus zu Der Seelen : : Dein Kind, wolaufftdu hin, mit Herzen, Sit | | und denden, - 4 Iſt meine Gegenwaet dir dan nicht meh: bemuft? - Und Fan id). Deinem Se Ya mehr genügen

fhend Als ale Creatur mit ihrer lieh Luſt?

3a; IEſus zu der Seden: Lauff nicht —* faͤll ſt und irr'ſt zu bey⸗ Du bift ein fonadıs ers bein Thun ift Un

Drum wo du gehft um Hebt da laß dich von | mir leiten | Kleb' innig-feftan —* und halt mich bey: der

Bleib zu Hauß. FR air ſt GOtt {fo oft, und laͤufft vo im:

Wa er dich bafı seo du nicuudgit

Erſtes Böden. 19 Das beſte Studium. and’ rer fi bemüht mitkeine und Studiren; Man will was Groſes ſeyn; man will was Groſſes thun: Mein Werck iſt, ie gat vergeffen und vers Ieren; In mit zu werben nichts ; und meinem GOtt | zu ruh'n. 25. Was iſt unfer Werck? Wer GOttes Willen un und GOttes Willen eydet; ie aber feines Don, allen Dingen eidet und ſeinen Willen gantz * nGottes Macht: That er auch nichtes mehr, der hat fein Werd vollbracht. 26. Kanſt du nicht thun, ſo muſt du ruh' n. Lanſt di du nicht vieles fo ſey nur ſtill und eyde;5 - Und was zu laſſen ift,fo viel dir möglich, mehde; Und harre in Gedult: Wirſtu dem HErren ruh’n, * wird er alles ſelbſt in dir un dutch Die) —* READER ſpricht: * iſt6Ott? fie ſchauet an die Sterne: o iſt die Sonne‘ A ein blind: ‚gebornet an J werde nur zum Bund e iſt dir GOtt nicht

; ehr einwaris ——— Deren ſhau⸗ kan.

VIER: »

20 geifil. Blumen⸗Gaͤrtlein

——

28. Als in GOttes Namen Wilt du was nehmen ai jo leg’ vorhin Dein |

ertze, Gleichguͤltigſticl, und blos,in@ottes helleslichtz Halt ein den Fock Trieb,der bringt nur Schad

nd Schm Thuftdu bein Werd non darffſt du fuͤrch⸗ |

Zu Hauß wirds beffer gehen. | €), vilger werd nicht mud, halt noch ein wenig

aus; Und bleibe ——— * dem was muß ver⸗

+ 2

win Die Zeit fürgt immer il bald kommſt du ja zu Da wirſt du was ſt bey deinem Vat⸗

| er find 30, SelbfiBerleugnung! beffer als Gabe. —— Wunder⸗Gaben, Troſt und Suͤſſigkeiten haben; Ehre, Welt, und Geld verachten, Bieles Wiſſen, und betrachten; Faſten, Leſen, Singen, Baͤten, Und mit Engel⸗-Zungen reden; Alles diefes acht ich.nicht, Wo man nicht den Willen bricht. 2: Ein jeder etwas hat. in jeder etwas hat, worinn er iftverliebet: Ein jeder etwas hat, das ihmGeſellſchafft giebet; Ein ieder etwas hat, das ihm verfürgt Die Zeit; En jeder etwa⸗ hat, worinn er ſich erfreut; & n

Erftes Böhlen a1

Ein je jeder ett ewas hat,moraufer ftüst u und rauet; Ein jeder etwas hat, daß er am liebften ſchauet; Was waͤhl id mir dan nun OJEſu, du alein, Du folt mein Schatz mein Gurh, mein Troft, mein Alles ſeyn. 32... Die wahre Gelaffenheit. | Bald folge man GO nicht nach, bald laͤufft man vor zu hefftig; Der eine iſt zu traͤg, der andre zu geſchaͤfftig: Her !waͤr ich dir nur ſo, wie mir iſt mine Hand; So, duͤnckt mir, hatt ich wol den rechten Mits telStand. - 33. Ausgang war nie ſo gut, Inneblei⸗ ben iſt beſſer. Ein and'rer gehet aus, und gern ſich erluſtiret; Ich geh am liebſten ein) fo werd id) nicht ver⸗ | vet:

Und war id) aus fol debe.6 ich eingekehrt | abgezogẽ Daß ich im&lusgang rin nicht E an

| 34. es zu der Seen: Bin ich dir dann nicht gnug, mo lauffen deine | Sinnen?

| Die Ereatur betreugt, ſie hat nur ſchoͤnSchein: Und was du Aha! mi Er das findſt du bey

Wilt du mich lieben ehe ir allein. | EM Wie moehre man ſich? Ich bin ein armes Bin, bon Wis und Kräften

De taufend Seinde mi nad meinst Seelen ſte⸗ | en;

f

m geiſtl. Blumen-Gärtlein. O > Fẽſu Mutter; au | it kriech' in in beinen

und will mich regen eh alt gleich die Belt

h vergehen. 36. Selten kommts ung gelegen. Stets haſt du was im Bones ftetö Halt du was u

Bor Dt Khonzu dt oma, fo kan Er doh n

47. GOtt muß auch reden.

Du haſt GOtt imerhin ſo viele Ding zu ſagen;

Bald haͤtſt du dieſes se N, —* kommſt du jenes

klag kaß Ihm doch auch was ſchweig Ihm n ein wenig ſtill; * Und merck was er dir ſagt, u von dir haben wil. 38 Selbft « Gefälligkeit. Was GOtt dir —* * doch nimm dich

u. du u den ei * ui an gethan. Der TEN eift. | 7 en Geiſt ein ® n ider e er gleich alles

Was Erd und Sir mm sel hat, es würd ihm nicht

tanngen "Sobald er aber Son im Grund gefunden hat, Haͤtt er. auch) nichtes mehr, fo fpricht er: 36

bin ſatt. 40. Alles am rechten Ort. Mi Ein Stein ih nah der Erden neigt, A Ein Flaͤmmlein in ——

in

Erftes 2 Büdlein. > 23

€in Einsiih wid in dem Waſſer lieben,

Ein Vogel in der Lufft muß ſchweben;

Bann jedesiftdamoesfol,

So iſt es ſtill und ihm iſt wohl:

‚Mein Geiftift ruhig und vergnuͤget,

Wañ er in GOtt ſein'm Ruh Punet lieget.

41. Aus dem Kopff ins Hertze.

Sott iſt ein Hertzens⸗GOtt: Drum warn du Ihn wilt finden!

So blende die ie wird Ihn nie ers

Send dich aus an Kopf ind Hergende Grund hinein, Sanft⸗ liebreich, * Eu, fo wird Er bie

42. Gleiches. fi Holeiches findet ſi ch GOtt iſt die Einfalt rein und abge⸗

Uneingefhrändt, und es freudig,und zu⸗

dede auch zu erden deinem tieffſten run S wird dir werde Gott und alle War heit kund.

m Wars —— au, hats halb ges

tha sw dir Luſt, RP und o Milenzwingen?

1. fu —— | Was

24 geiftl. Blumen Gaͤrtlein

Was du vorhin mit Sen in ei eigner gner Kraft,

44. Der HErr iſt an dieſem Ort. Gott iſt dir imer nah; Gott dencket ſtets an dich: E: ift zu Die gewandt ; u. zeucht Dich auch zu ſich: . Merd, Seele, was ic) ing: | oh laß bein Hertz

Auf GOites Lieben Aug, ug ſlets zu Ihm Pi

45. Genau —* a er du ſeyn.

Du folt noch hier auf Erden Der Gottheit Tempel werden : |

ie rein, o Seel, wierein, | Mus nicht dein Herge feyn ! 12

Begierden, und Gedanden

Vorſichtig halt in Schranden;

Und wart auf GOites Hut,

Wie fonft ein Priefter thut-

45. GOtt und fein Wille brin t Stille

Wer nichts Pre als —— und ſeinen lieb

illen,

Der kan am heſten f * in allen Staͤnden ſtigen Es komme was da will, er hat was er begehrt: Wer noch was mehr verlangt, nur ſeine Quaa

vermehrt.

47._, Erfahrung macht gelehrt.

Die Die Jünger wurden einft des heil gen Si

vol; ß Fr Speculire nicht wie ichs degreiffen fon: Ä Moͤcht ih mein Her leer von mir und Al

Be.

Erſten Bäßlen.

Ban wird ichs ſe 8 feeliglich er erfahren: und ve: ) perftchen j 48. Wie ſtarck der Feind ſey. Mein Feind iſt ſtarck und ſchvach, nachdem ich und betrachte: Shit nur mich und ihn/ ſo iſt er ſtarck undd

gro 205 fe) ich IE fom audi ihn gar wenig ach⸗

Bin er mid geeiffenen, Ei ech ih in JteſuSchooß 49. In allerhand Proben, Nichts wollen, und m ts thun, Nur leyden, ruhn:

äte Berfuchung, N oben, Kaͤmpfen Aufs beſte koͤnnen daͤmpfen. so. Sinnbild eines Spiettels, Ach! moͤcht mein * ſtill, von den Flecken

Dur? Leyden fhön wii glei einem Spiegel en! * lieblich wuͤrd J ae Die Gottheits-⸗Sonne eg! !

Wie dald ward’ ſie ihr Bid in meinen Grund @ abmahlen ! | Mit GOtt alleininder Welt, eo und ih allein. So lebe hier aufErden, 3 an du ganß leicht und hal rechtſchaffen From

I wilt werden.

2 Im finſtern thu die Augen zu SR ri im Finſtern bift, ſieh dich micht Diele

Be tum, 3 Dr.

26 geiſtl. Blumen: en-Bärtlein. | Der ſe ſchmole Himmels: Do geht oͤffters wunder⸗

TERM TOR mi, wird immer fich Der

Ein Blind, und Pe auf dieſem Bug nicht irren.

53. Der weiſeſte Artzt.

8 uͤberlaß dich GOtt ! Er iſt fomweif” und treu,

Dein Sünden Gifft er ie sur Als

gen er aber feine Sund mit folder Gnade dedet, Der wiſſe, daß der Tranck gar faur und bitter ſchmaͤcket.

54. "Ich bin auch was groſſes GEOtt ſelbſt mein Vatter iſt; ich din des Sob: nes Braut; Sein Geiſt das Pfand und Band, wodurch ich ihm vertraut; Gott hat mir mehr geſchenckt als aleS Seraphind; Die Engel ſtetig mich begleiten und bedienen ; Ich habe was ich will; Die gange Welt iſt meins Die Hoͤlle fürchtet mic); sich furchteszOtt allein; Sm Himmel wand’leich, als eine Koͤnigin: - Sog, armes Welt: en ich nicht was Groß, es bin?

ss. Manmußden Rindern den Mile len brechen. Ä

Folg nimmer des Natur und Deines fleifches Willen Sie find den Kindern glei), Die nie vergnüge

feyn Pr Man tan ie befier nicht ——— Verlegung l en:

kur Erſtes Büchlein · a

mm DE ————

Bendan zu wein! eilig! bift, fo mehr’ it on Deine Bein

56. Ghne Verſtellung.

Thu alles ſchlecht * ee berſtell dich nimmer t:

Da haſt mit Gott zu Dir ins Hertze ſicht 37. Bindlich und vertraulich. GOtt macht ſich gern gemein, Du mußt nicht ent le ; Rertraulich, findlih, bi Send did ins Batiers Er, als dein beſter Freund, hertzlich mit Div meynt. GOtt allein laß ich ein. muß ein TEEN et wol eimas Groffes

ſey! GOtt, Teuffel, a 9 Fleiſh, und alles will hinein: Erwaͤhle, weildu Eanft, bir Doch den beften Saft; Haft du mas Guts gewaͤhlt, fo halte was du haſt. 2 Abhaͤnglichkeit bringe Heiligkeit. ser! ‚ft die Soñe /ich einSträlcen fi inestihts; Trenn ich von ihm mich ab, bin ich ein finſtres

Nichts Halt ich mich ſtets an on p wich mir Licht und

Ant ale Tugenden fein —— Einfluß geben. zuder Seelen. erleugne dich meinKind du thuſt mir MWaane edencke wer ich bin: Woliſt du es weigern mir? Birk. LIrfach aller Dein. 3 zoau mir alle N “u Stols und ——— |

2? geiſtl. Blumen⸗ Gaͤrtlein | Dasi ichte: fein Riltes Rind,und GOtt gelaffen bin. bin.

62. Den Sremdling gehts nichtan. Id bin ein Pilger hiezsbeum geht es mid nicht an Was in der ————— DDR andern wird ge⸗

3. Aneinen v3 uͤnfftling.

Vernunfts⸗Chriſt, werde Doch zum Kinde,

Und laß al deine Kopffes Finde: 5

Verleugne dich und alle Ding,

Und GOtt dein Hertz und Willen bring,

Und wandle vor ſein'm Angeſicht:

Dein Speeuliren thut es nicht.

&4. Durchs Nichts geht der Weeg.

Chriſt, du wilt immer viel demeſſen haben feyn;

DeinHeyland liebete Verachtung, Armuth, Pein:

Mach's auch ſo. Dann der Weg des Friedens und des Lichts,

Der geh't 1 mich recht) durchs Nichts, durchs Nichts, durchs Nichts.

65. Cob und Verachtung.

Wer dich lobt, dich —— denck, ale Dan:

Seh' dich im Warte ir an laß dich nice

betriegen: | Wer aber und veracht, Det nuge und dienet ſehr, Dem der mit Chriſto gern ın Gott verborgen war

86. Dreyfache eine 2 Ber Gott ganz ie lebt, gleicht einem Su |

aphin Wer ihn im Geiſt befhaur, macht wie in Che: ‚rubin; >

Een

*

Erſtes X Büchlein. N

Der ED umd und aud SD inf ih läft laßt ruhn und wohnen, Dit iſt nicht trag, er thut was ade Hi mmels⸗ Thronen. 67. Ich bab: Die Zeit nicht. Go0Ott iſt mir immer Mir ſterben und Ihm eben,

Mit gantzer Lieb anIhni m ſtig enGrunde Fleben; Diß iſt mein groſſes nn Die Zeit laͤßt mirs

; icht zu Dat ich mich viel en andre Sachen thu.

63. Sangſt du was anfo dendedan: Mein SEre diß wolt ich thun; ich glaub «5 ſey F dein Wide:

Wilt du es haben nicht ? ſieh Da,fo laß ich's ſtehn. Gelingt es oder nicht : ich bleibe immer file.

Biſt du nur eontendirt, fo iſt mein Wer geſchehn

69. In IEſu du nur findeſt Ruh. Sa, ZEfu, es iftwahr, nur Angſt iſt in der Welt; um mein Sinn hinaus, bald wird mein Geiſt gequaͤlt:

Nun ich kehr wieder ein

In dich mein Kaͤmmerlein; Di ih, gang abgeſchieden,

Genieſſe deinen 70, | Guten Huch! D Seele,guten Muth!was nuger dein Betrüben; J ang Nur lieben, lıben,

du —9— ich bin fage, Gott it gut: irff dich in Ihn nur Ei D NS

7.6

30 geiftl. Blumen nen-Bärtlein

71. Altern, oder laß ee (aß es Kar ſevn.

Ey, theil dein Hera doc Be dein Alles GOtt ergiebe;

Und deine Liebe sang in ihn afein einführt:

Dein Eleines Hertz & hat bot noch viel zu wenig. SteR.

Um einunendlih Guth zu lieben nad Gebuͤhr

72. GÖttes Guͤt zur Buſſe zieht.

Dutiebes-5 Dt! fo gut fo fromin,fo gnaͤdig biſt,

Es moͤcht nicht gut ſeyn wann's der freche Sims der wüßtn

Doch ja es wäre gut ; Er ließ fein Suͤnden⸗ eben,

Sein Hertz mifkdrechen, ſich ſolchem SO ergeben.

73. Kin ſtilles Weſen bat Gott aleſem. —— iſt ein Friedens⸗Koͤnign Sehe, hoͤr, und rede wenig; Was du thuſt, thu mit Bedacht, Ohne ſtoͤren, ſtill und ſacht; Und bey allem deinem Wercke, Stets auf Ihn im Grunde mercke: Das ſein Friedens⸗Thron und Reich Nie aus deinem Hagen weich.

74. Laß nichtes ein,es bringt DasHertz wird leicht und ſanfft anCreaturen Doch kofters Kampf und Schmerg eh man mieber läßt: Drum faffe nichts mit Bu im Himmel und e Mi

en, 2 was dir ewiclich mie! fan genomen werd *

Erſtes Büchlein. 31

——

75. Wer verliert, der finder, He du dich find’R,da muft du imer dich verlieren, Und alle Luſt und Lies allein in GOtt einführen: Je treuer Dir verlier'ſt je mehr du ſtets gewinn'ſt; Und warn du ger biſt arm, in GOit viel Reich⸗ ' thum find'ſt. 76. Aues ſieht auf dich. Bot Engel, Teufel, ned und alles ſieht auf

Drum in heiliger 5 Rute, und halt dich ine nigli

77... IEſus zu der Seelen:

DE > eele, laß Bein Sorgen,

Diß iſt nur meine Pflicht;

Sorg'ſt du, ſo ſorg ich nicht:

Drum bleib in mir verborgen;

In meinen Schooß did fend,

Und an dich ſelbſt nicht denck.

=. Stand’s gemaͤß.

Dend Seele daß du ber Himmels Koͤnigs⸗

Der dich aus ermäht, und Ihm ver⸗

Leb ſolchem Ruff sem, "Dein Hertz iſt gang meigen, -

Laß Feine Liebes⸗ Kraf * —— ſich neigen. 79. Der GOtt ergebẽne Wille iſt ſtarck. Dein tieffſter Will muß gang, nicht halb, ſich

* GOtt ergeben; N

Eu du aller malt ‚er Sünden E en

| * 4

32 geift. Blumen: Görtlein -

80. Ylimm alles von GOtt an. Du haſt allein mir GOtt zu thun, was immer mag geſchehen;

Du muſt aufCreatucen ncht, und auf das Aeuß—⸗ 66n Was GoOtt fuͤr Mittel je gebraucht, Das gehet es dich nicht an; | Was die begegnet in der Welt, dend lets; GOtt hats gethan. | 81. Donder Kinfamkeit, * Wo du nach deinem Sinn (wie gut er ſcheint) wilt leben, *

So kan die Einſamkeit dir keine Stille geben:

er ſich von ſich entfernt, kan allezeit allein,

Vergnagt, und ungeſtoͤrt, auch ſelbſt bey Men⸗ ſchen ſehn.

82. Des Lammes Bild. Ich ! wär ich wie eintamm unfhuldig, Sanfft, rein, einfältig, und geduldig ! Ach, mocht mar Chriſti Bild und Weſen Aus meinem gantzen Wandel leſen !

23. Voͤllige Gleichguͤltigkeit. Sleichwie ein leichtes Blat, alſo gleichgültig ſchwebet | In GOttes Lufft mein Willen⸗loſer Sinn: Zein Wouen fonft in mir als Gottes Wollen lebets Sein minſter Wind dlaft meinen Wien hin: 4 Zu laſſen und zu thun, zu leyden oder nicht; Es iſt mie alles eins, HErr! wann dein Will en A

Erſtes Buͤchlein 33

84. 34. Vor Seur eur und Slutſiſt Waſſerg gut.

Wann Hoffart, u; und Zorn, und Eigenheit Dich ftören ;

Muft du dic innig bald InGDttes Liebe kehren:

Spranfher ale Macht des Boͤſen uderhin,

& wird bald ſanfft und Elein der ſtoltz und ſtei ffe

nn.

25. Umgang. mie Me InWercken und in Worten, Sanfft, lieblich aler Orten

Solt du bey Menſchen fen:

Doc mußt du ſtets darneben An GOtt im Grunde kleben,

Als wann Bu wäarft alein.

36. Schalcks⸗ an und % Einfals⸗

Wañ du in Eigenheit —— heimlich dich; Wirſt dui im Finſtern —— in Angſt und Unruͤh

Doch, wann dein GOtt mehnet uterli So kanſt du frey imGeift,und fin imeichte leben.

37. Wers bett Hauß Haufft nicht inaus.

Ich darff mich ja nicht kehren aus, Die Quelle hab ich ſelhſt im Hauß, Die mi Een vollig laben:

kan dich miffen Ereaiur ; jn Meinen Grund ich kehre nur, da ich GOtt ſelbſt kan

*

*

83,

Te a VO

PA: geiſtl. Blumen⸗ Gaͤrtlein

39. Das verborgene Reben. In GEOtt verborgen leb’, in Abgefchienenheit ; Song fremd und rg Welt und deiner Eis sendet: Das Eigne bringt un verlier, vergik

Kein Leben ſey in bir, Hr: hriftus offenbar.

89. Der göttliche Augenblid, Senck dich in’s Hille Nun, in's goͤttlich Augen⸗

lick, Sanfft, lieblich; = nicht vorwaͤrtt

So uͤberlaß pic ED, undinnig in ihn neige; Und warte in Gedult, biß er ſich ſelbſt dir zeige, 90. , Demüthig/ doch getroſt. In dir ſchwach, Elein, und bloß;

In GOttes Stärke, groß; "Sn Demuth tief gebuͤcket;

Im Glauben unver ruͤcket;

m Geiftgetroftund frey In deinem Wandel fey. 91. IEſus zu der Seelen : Stets gehftdu in Dir ſelbſt mit deinenLaften trage: Binich doc) imer nah, kanſt du es mir nicht fage? ‚WBilft dur dic helffenfelbft ? du arme Ereatur!

Ich helff dir ja fo gern/ ſeh offenhertzig nur. 92. Chriſti Blut vor alles gut. Nur JEſu Blut verſoͤhnet meine Sind; Diekiebs:-Tinetur zerbricht des Grimes Machten; Sabs meinen der ſonſt im Feur wu

machten; Beleht

Erſtes Büchlein ur

= mem

Deleht aufs neu was alt und todt fic) And: Doch wañ es mich in Angſt und Noth ſoll ſtillen, So muß der Bruñ in meinem Hertzen quillen.

93. Gebeuge unter alle Menſchen. Seel, leg dich ſiets in Demuths⸗Sinn | zu aller Menſchen Fuͤſſen hin; Wird dir was Boͤſes angethan, So nimm es ohne Murren an; Ber ſich in ſich noch etwas duͤncket, or GOtt, o Elend I warlich ſtincket;

Er anf mas guts an Deinem eben,

bleibt es GOttes der’ö gegeben. ch wär ich fo !

eo von Creaturen⸗Lieb; Tod an eignem Willend-Trieh ! In⸗ und dufferlich viel ſchweigen; Stets in GOtt ſich lieblich neigen; J Wie ein Kind mit ihm gemein. | Selig wer ſtets jo ka an jeyn 95. Du muſt der leben.

Die Seele die ſich —* in Warheit hat ergeb Bieein unmündig’s San mug ver ® eh

le ——— Bar augenblicklich too GOtt gil En nimmt Dach Leib und auch a Er weiß ja was 8. Sanffemuh. 1sfebe der Hoͤllen⸗

t. JEſus durch gelaß nes Lieben zu Zorn ek

N

36 geiſtl. Binmen-Bärtlein Und ver Holen Grimmigkeit. . Kan did nun fein Geift durchflicfen, Wirſt du auch durch Lieb verfülfen Aller Menſchen Bitterkeit. IEſus zu der Seelen: Kind, ſchleũß die Augen zu vor dieſes gantze Rundz Die Welt laß von der Welt und ihren Poppen

* handeln; Bleib du ſtets nah bey nit in deiner Seelenz zrun

So innig wollen wir hier mit einander wandeln:

Was geht die Welt dich an,bald geheftdu hinaus,

Dann find wir ſtets beyſamm in meines Vatters

dauß.

98: Zins ıfensth

a NE finden nime⸗ gung: Ich aber bin vergnugt, weil ich nur Eines ſuch:

Sie haben viel zu hhun; Ich nur ein Einige

Rt io beym ——— —— Reden

* Er abi Eund haft zu eigen ewig fc enden . | undli Aus dir aus, und innig in Ihn ein, So wirſt du ewiglich des höchften Luſtſpiel ſeyn. 100, Die wahre Freyheit. Ber wahre Freyheit fucht, der swing, Sleiſch und Sinnenn Samt aller Eigenheit in enge Banden ein: Die Freyheit der Natur wingt —— den

von innen; Er h

= 3 Erſtes Suwlein. ER

& sus us dir wilt du in in Srepheit eyn 101. Err/ wie du wile !

HErr, wie du wile nicht diß noch Das ih waͤhle; Here, wie du wilt, fo laß es nur geſcheh'n:

Rt bin dein Selaab, mein König nur befehle, Ich win als Kind dir nad) den Augen ſehn 202. WerVielheit flieht, das eine fiebe, In Mannigfaltigkeit And’ bu das Kine nit.

Dein! AUG yon allem ab, muß inwerts ſeyn Hertz gericht; Und kanſt du auch felöftnergeffen und verlie⸗

h Gen & wirſt du GOtt in dir (das wahre Eins) bald

ſpuͤhren. 103. Zeuffere. und innere Stille. Wie füg ift wann Sedanden, Glieder, Sinnen, Affecten, Wide, und n ſtille find!

Wann alles ſhweig ſſen und von innen,

104, Die man Srieden bek F

Wer gerne Frieden haͤtt, der breche feinen Wiflens

Sonſt kan dich noch alle Simmel illen |

ar ver recherub’t vieles. R ut. wircken, Treiben irſt du rſelbe immer bleiben:

er abgeſchieden, Willenloß, Sata * in GOttes Schooß; und

38 Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Und Und fo von von eignen Werden ruht,

Bor GOtt die befte Arbeit thut.

106. Wo iſt der Himmel?

Frag nicht wo Him̃el iſt: Geh aus der Eigenheit; Sonſt bleibt dir, * 2 a der Himmel fremd

Wer feinem gBilen Bu, a GOtt ſich kan ers

Der wirdauf&rden Ken bey GOtt im Hims mel leben.

207. Wo findet manden Schas?

Man ſucht und ee doch ift der Schatz

Was laͤuffſt du viel herum? Er iſt im eh ja

Verkauff nur mas du haſt, und geh in Dich hinein, Sp wird der beſteSchatz, GOtt felber, deine ſeyn. 108. Nimmer allein. x Wo ich ie geh und fteh, auch fige und arbeite, Da bin ich nicht m b ſteht mie f Halt us mid nah an hm, und thu was Ihm | gefaͤllt; So er mit Hand. gern fich zu it hält. ; 109. Der Baals⸗Tempel. Ei; Laß nichtes neben Dit in deinen rund hinein; Sonſt wird dein Hertz o Menſch, ein Baalds Tempel feyn.. ö

AR: 110. Zwey allein/ macht gemein. Je mehr ich bleib mit JEſu einſan wer Er ſich mir machi —— Wann

Erftes Büchlein. BA

——

Mann 1721 und ich nur find allein

In meines Hergens: Kaͤmmerlein,

So hab ich Ihn im tieffen Frieden,

Drum bleib ich) gerne abgeſchieden.

111. Gib mir mein Rind dein erg,

GOtt ift foreich, und will doch meine Gaben;

Er gibt fich gang, folt ich dann ſparſam ſeyn?

Mein liebfdes und mein beſtes fol Er haben,

Das ganze er ſoll Ihm geheiligt ſeyn.

112. Halt nichts zuruͤck.

Gib deinen liebſten Benjamin

Sp GOttes Hände willig bin ;

Sonſt bleibt die Angit in deiner Seelen,

Und muſt bedrudtdich immer quälen. |

113. Nimm dichs nicht an/ was wird gethan.

Wenn man bie) haft, wenn man dich liebt,

Bun mar bie nimmt, wenn man Dir giedf,

eun man dich fchilt, wen man dich ehrt, d was dir fonft auch widerfährtz Sleib ungeftört und abgefchieden, In deinem Grund mit GOtt zufrieden. 114. Geborjam iſt befler als & Opffer. " dient und liebt GOtt mehr wer feinen Wile

len bricht, 8 wer ein groffes a nach eignem Sinn ver⸗

117. Man ſoll den Sabbath = eyre In Sabbaths Ruh/ bey

Biel gewinnen; * Laß

40 geiſtl. Blumen: Gartlein

sen

Laß eignes Wircken ſtille ſtehn Und leyde GOtt von innen; Stil, mit Gedancken, Willen, Luſt; Wird auch nicht viel mit Kopff und Bruſt, Laß Zeit und Ort undalles dar, Und auch dich ſelbſt in Warheit ; Verlier dich ſtill in's Dunckle gar, Da wohne GOttes Klarheit: Kanſt du ſo GOtt gelaſſen ruh'n, Was will der Hoͤllen Macht dir thun?

116, Der Weeg nach Hanf. Salt ftets dein Zielim Aug; es hindert nur im

gehen O Pilger!wen du viel auf difund das miltfehen: Merk wie du reifen 2 dir und allem

Mit deiner ganzen Mi ieb. Sp heißt der Weeg nad Hauß |

117, GÖtrdienen suffeine Weiſe.

Du muſt nicht nachdem es dir duͤnckt |

Der dient Ihm, der 1 ian und Gottes Willen und kan man nicht viel ſo kan man den

doch leyden; Wer Pe will als ae der‘ dienet Ihm in

180 Verlaß deinen Poſt nicht. Weich nicht vom Poſt! Dein Hertze/ ja a 2 Nicht auswärts la zechtenVor wurff w ji

!

—⸗

Erſtes Büchlein. 4 Ban aufder Wacht mfeun:

war muſt du nicht in Eigenheireinbringen ; F sch harre fill, ewandte penafen Dingen, Bi ßman dich ldßtins Cabinet hinein. 119. Traue, und laß dich fuͤhren. Di muſt auf GOtt es blindlings wagen, Nicht immer forſchen, fuͤrchten klagen; Las dich ihm gantz im Einfalts⸗Sinn; Verlier Die) feldft in GOſte⸗ Haͤnde; Wie Er dich führt auch du dich wende; Und frage nicht, we geht es hin? 102. Halt dich nur ſtill/ SCTT : ſtreiten will. Wann dig der Feind anficht, muſt du nicht fo er⸗ ſchrecken, tes inder Veſtung SOtt ſelber wird dich

Beragiden Feind und halt in GOtt dich ſtill;

e kon dem nichtes thun, wer nichtes thut noch will.

Furcht, und zwang, und Bloͤdigkeit, aͤlt das Hertz in Yengftlichfeitz Alles Schwer dan heist:

ede, Luft, und guter Muth, Mit HOrtgrofe Thaten thut; Sreitet aus den Geiſt.

2. Gedenck an Lots Weib. Bef andig ſey, heſtaͤndig ſey ohn Umſeh n und is Bahn Weichen;

121. Friſchg gewagt iſt halb gewonen.

-

wi

Dit Herg und Sinn zu GOtt ge vandt, wilt Da |

den Schas erreichen. 1 123 Wer fein Leben verlieret/ der! wird es finden,

Ey werd nicht bang, wenn afe Sıügen dir j Entaommen fi..d,und du entbiopt muft ſchweben; Im Dean ber Gottheit Dich verlien, | Der vieffte Tod bringt Die das reinſte Leben.

gap I DUO 105, und fchleuß Die Mugen zu;

Verlierſt du nicht, fo wirſt du nimmer finden. Wer fih entjindt,der findin GOtt Die Ruh; Sein Leben bleibt,das eigne muß verſchwinden

124. Erft kommen und dann [eben Gott wohnet auſſer Ort und Zeit, 4 Non Creatur und Sinnen weit. Still, in ſich ſelbſt, in fanffiem Frieden: Wilt du ihn ſchauen, frommer Chriſt, So muſt du kommen da Er iſt, Und werden auch ſo abgeſchieden. 125. Nicht ruhen als in GOtt. Laß Creaturen Troſt, fo krigſt dusOttes Gaben; Dodch ruh auch bier nicht in, wilt du GOtt ſel⸗ | ber haben. 1 126. ImMitteldunct bleibt man ſtill Die Welt iſt nur Kane ein immer Drahent Rund; 0 Gehſt du mit Luft hinein, fo fommft du mit an’ Treiben: j 0 GOtt iſt der Mittelpunet. Kehr ein im Seele | Srumd, Bi

07 7 RE URHEBER RB

Erſtes Buͤchlein u:

ann nn ng

Ber da gefammlet ifi,Ean flitun Nundruhig bleiben,

127. Dem Särgling geht die Hauß⸗ haltung nicht an. Wie thoͤricht machts ein Kind, da es im Schooß koͤnt ruh'n; Wañs ſelber ſorgen mil, und grofe Dinge thun: Ser Hug ift bleibe iR in IEſuSchooß serborge; Er fauge Gnad um und laß die Mutter orgen.

128. Geiftliche Schiff⸗Fahrt.

Strom⸗an geht mei Wie ſoll ich's ma⸗ ann,

Ich bin ſo matt und iD Daß ih nieht tubern

Hier fig ich fig and Dat Die Segeln haltınd S

Biß daß ein guter Bind hefördre meinen Lauf.

129. Der blinden Liebe Art. Die blinde Liebe acht't es nicht, Ob glech ihr ſelbſt an Krafft gebricht; Sie weiß, EOtt alles kan: Diet linde Liebe auch nicht denckt, Sb diß erquickt und jenes Erändt; Sie ficher GOtt nuran: Die blinde Liebe win nieht fehn, Sie folger, ohne zu verſtehn Wie und wo EOtt ſie führt: Die blinde Liebe ſich ergiebt ewig gantz dem den ſie liebt; ich ſelbſt in Ihm verliert.

* ?

44 geiſtl. Blumen: Gaͤrtlein |

Un

130. Gehe ein in die Freude; deines HErrn. Das ich im Leyden bin, mas iſt Daran gelegen ?- MeinHErr in Freuden iſt, und diß erfreuet mich: | »Mein GOtt, und al mein Sut !Mein Himmel, Croſt und Seegen! Wer dich gantz reine 79 der denckt nicht viel

131. Das befte Öpffer. Seelig wer gu aler Stund Einenfillen, nackten rund,

Einen Willen-loſen Sinn

Kan dem HErren legen hin!

132. Wirfebennichtauf dae Se

babre. Zeuch Herk umd Sinnen ab von dem was muß. verſchwinden; 4 Sonſt kanſ du nie in GOtt Luſt, Ruh und beben

finden Und leb in dieſer er ds wann du ſchon waͤrſt

Thu es aus Liebe has * du es nn sus Noth 133. Wie man der Sünden loß wird.” Wilt du von deiner Suͤnd erloßt und heilig fepn, So ſenck dich, wo du bift,in Gottes Reinheit ein; Verlier dich ſelbſti ——— allen deinenSun⸗

Biß du dich gantz in Sun und GOtt in dir wich,

134. Unſer Hertʒ Soties Heiligth n. Ich kehr ein in mein Heiligthum,

nn

Und bleib in Liebes⸗Ehrfurcht kumm.

Sn’ Geiftes ſtiler Dundelbeie,

Bon Ereatur und Sinnen weit:

Da wohne GOttes Klarheit,

a ſchaut man GOtt in Warheit.

135. Wo GEOtt zu finden ſey: ROtt iſt ein nr Geift, ber überall zugegen. Drum er hm ff ſich nicht viel

Berlier was sth, im brauch nicht viel w J— —— u weiß du ſindſt IIn

38. Immer * Bas iſt geſchehn, muſt du nicht viel bedencken; Bas kommen fol, iſt auch nicht deine Pit: JiE Augenblick, drinn du dich Oit kanſt Br, fhenden,

ger zu theur, o Seel, verlier eanihe 37. Ich lebe/ doch nicht ehr ich, Rein Wollen, Reden, Thun, mein Dencken und H Verſtehen

Anoner Eigenheit, Das Beſte iſt nicht rein: Boch ich mein ich, Br todt,i in Orr verfchlun:

en fehen bcht GOtt mein eeben, id Gottes? Bud zeug ſeyn!

Erſtes Bůchlein. 45

F Traue der Schlangen nicht. mi Ding, fie macht ſich anfangs fIein/ i

46 geiftl. Blumen⸗ -Göntein

———

Sie ſchmeichelt ſanfft und ſuͤz und kommt in aſcho⸗ nem Schein: Hernach fo wird fie groß und greulich im Seht; Vergaff dich Aue laß ihr den Wilden

4 nicht 139. Das Leben in Gdte Ein Fiſch wohl hündertmal, mit Luft, in eine

Erunde Bald in die Höhe fleigt, sat ſinckt in's Veſn zrunde;

Er ſpielt gar ſanfft und ſtill, beym marmenSons nen: Schein: j

Ich auch im Element der Goltheit ſtets fo lebe;

„Bald kehr ich ein im Grund, bald. mich Im Ge erhebe: i

[ Centrum

Und finde uͤberall mein Rubpunck das ih me | 140 GÖttes Raub-At.r. 4 Dein Hertz ein Rauch— as der nur DIE ein

eig * Zum Rauchwerck7 Tag Radı muß laffen au waͤrts fleigen: »Mein GOtt, Be all mein Su | Mein GOtl n ! ;

| ur du ale | *Mein GOtt, ig (es: dich! \ du ſolt es ewig jet

141. Wer will, iſt imma ill 4 Ein Welt Kind ehe Dr und jenes moͤch

kom Er ſorgt daß was er liebt ihn werden möchten nommen: J

Erſtes Buaͤchlein. a

——

Bald haͤt er dieſes gern, bald jenes ihm gebricht;

Bald gramt und qua ſich daß diß und das ge⸗ icht:

) had und wid nur Bot leb bergnügt und

dann ſtets geſchiehet und meines Vatters | 2. "Weichlich bringt groͤßre

Pein Denf,särtle doch tt lang mit Deinem Fleiſch | und sich durch, die erſte Stund: greiff einen Hel⸗ denmuth Bas du nicht kanſt kan GOtt; die Ewigkeit kommt an; dene an das bittre Wort : Ach haͤt ichs doch gethan.

43: Wie feelig iſt ein wahrer Chriſt.

BBie feelig iſt ein in der alle feine Seit,

uch Leibs- und Seelen⸗Krafft in GOttes Dienf

berzehret;

er nichts vor ſich behalt und der in Ewigkeit nander Theil und Gut als GOit allein ae

® gehret

ta. Im Heiligthum iſt alles ſtum̃. s frag mic niemand nicht, wie ich jo ſtile bin?

Es

eig Fin Heiligthum | tt iſt in meinem Scund, die Ehrfurch macht

mich ſhweigen:

ein Hertze baͤtet an, meinGeift der ſchauet Ihn we nein ſictes Werd, vor meinen GO mid beugen. 145:

48. geil: Binmen-Grtlein

145. Im Thal trifft kein Wind. Wer in Vernunft geht ein kommt bald in Angſt und Treiben;/ WVer Zrieden liebt a im Einfalts⸗Grunde eiben.

146. Wo man mit verkehrt da wird | manmitgeebrt. Welt⸗Umgang ſtecket an. Mac dic ihr nice

| gemein, t

Sonſt wirft du unnermerdt, o Seel! ein Belt

Kind ſehn: | 5

Nur lebe ſtets mit GOtt gemein aufbiefer Erden:

So wirft du Goͤttlich auch und leicht volkommen | werden. F

147. IEſus zu der Seelen? - Wann ich dic reihe fon führen, Muſt du dich felbit verlieren; Die Augen ſchlieſſen zu : Nicht immer wollen ſehen; Nur glauben, nit verſtehen,

So heißt der Weg zur Ruh. . | 148. Naur eins von beyden. Nimm in der Creatur Luſt, nicht Troſt, noch

Leben; 1 So wird es dir in GOtt im Seelen-Grund geo®

en. Hi

149. Gluͤcklicher als die Engel,

Dein Heyland hat aus reiner ki

Fuͤr dic) ſich in Den Tod gegeben : u auch ihm mwidig wiedergieb

Dein gantzes Hertz, dein liebſtes Eben

w

. N Erſtes Bächlein. 49

—— ——— —— —ñ— r

Umfaß aus Liebe Creutz und Bein,

Kein Engel kan ſo gluͤcklich feyn.

150. Hoher Stand im Chriffenehum.

—— der iſt bey GOtt ein tief erfahrner Chriſt, er gruͤndlich glaube dag er eingroffer Sander

RE Ur iſt:

Der gantz entbloͤßt in ſich auf pureGnade krauet;

Und wie ein Bettler De ſtets nad) den Augen Ba ar RE

151, Wade in der Kiache

In Dundeln Wegen harrenur, _ |

Ind Fehr nicht aus, zur Creatur,

OD Jungfrau, GOttes Braut ! ar

Dend nicht, Dein Zraͤutgam fey dann weit, Ber ſich Halt wachend undbereit

Zur Mitternahtignfhane: 32. Keuſch undrein muſt du ſeyn.

Den, JEſus hat dich ihm erwaͤhlt zur Braitt, 3 fremde. Luſt die keuſche Lieb nicht Franden; infaltig ſey dein Aug und alles denden: Jein Bräutigam in deinen Bafen (haut. 53: Verlaͤugnung aus reiner Liebe ur dem Herren zu behagen, An, IN ich gern mir ſelbſt entſagen, Und auch ader Creatur 2 olt auch Leib und Seel verſchmachten, zill ich ſolches doch nicht achten,

Wann ih Ihm gefagenur. id Fre 14. Abgeſchieden, mit Gott zufrieden.

as GOlt mir giebt, und nimmt, Und that, heiß ich immer m nn A 3h

so Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein Ich laß mid Ihm. HErr / nur dein Wille! Drinn bleib ic) eingekehrt und ſtille. | 155. Laß den Sturm vorüber gehn. Wann Unruh did ln muft du did) drum nicht id

ſtoͤren: Man muß durch Stille⸗ſeyn ſich wider Unruh mehren: | | Wann Ungewitter fommt, verbirgt man ſich und

J Wird's aber wieder ſtill, der Pilger weiter geht-

156. Tröftdich aufeinen guten Abend Nach Fleiſch und denck nur an Feine > ü ER

Wañ du dich JEſuGeiſt zur Leitung haſt ergeben: Ein Creutz dem andern folgt; ſchleuß nur die Aus

gen zu: F Aus tauſend Toͤde kommt ein ewig bleibendLeben

157. Nicht auf feindlichen Boden Weli, Sinnen, und Bernunfft, drinn würde

Satand:KRrafftes j Geh'ſt du su viel hinein, fo biſt du in&efahr: Bleib immer eingefehet, auch ‚felbften beym Gt

aͤffte; m Seelen-Brund, in GOtt, wird dich kei Feind gewahr.

158. Unſer Haupt⸗Geſchaͤffte. Bor GoOit dich kindlich beugen⸗ 4 Dich lieblich in Ihn neigen, 4 Den gangenTagfon fen

Dein Haupt⸗Geſchaͤfft alleine

Erſtes Büchlein. m

Fe nn nn Gun nenne wann

Biſt Du zu viel zerſtreut in Ereatur und Sinnen, So wird dir Gnad und Erafft, au unvermerdt,

Renſch, ich fagdir, ohne Schertzen:

| Thu dann immer was du wilt. Ä

261, Adams Leben Chriffi Tode.

as Sinn und Fleiſch verguügt, bringe meift Bi: Dem Geifle Leyd; |

rum if mir le Creutz, als Ehre, Geld I enden. Re Laß dich führen.

Ver klug ift, ſtarck, und groß, der will ſich felber

m en; ‚Der hat und keñet noch des Hirten Leitung nicht: Mid tummes, ſchwaches Lamm mein JESUS et; muß regieren;

ch merck auf ſeine eu halt Ihn im Ge⸗ J

1163. In allem meyne nur Gott alleine. \Dein Einfalts⸗Aug auf GOtt muß ſehen,

in Effen, Trincken Gehen, Stehen, |

\_ Im Thun und laffen, wo du bill:

dern reiner Zweck fey indem allen,

tm GOtt aufs befte su gefallen. Gnug, warn der wec erreichet if. 164.

|

—J———— geiſtl. Bl Blumen⸗Gaͤrtlein

⸗f ——

164. 164. Verleugnen und Glauben. D Set! du muſt - treu verleugnen, und mit

mpffen Die Sünde und ihrem Auedruch

mpffen Doch ſey dein ſtets, im Glauben aſſen Und dich von ſeinem Sul im Grund bewircken

Sonſt, glaub es, u Su beym aller⸗ froͤmmſten Schein Ein uͤbertuͤnchtes Grab voRZünden: Unfat ſeyn.

165. Wie man gute Wercke ſoll thun.

Ein gutes Werck zu chun iſt noͤthig, nutz, und gutz

Doch wird es ae * s nach eignem Wil⸗

nthut:

Thu alles wann, und DEN und wo es GOTT "wi

Gebengt, sehorfam Er if meht als Opffer 2

166. unbekant. Eigenwillig, groß, undflug; Ba „Solcher Menſchen find’t man gnug: Rlein, einfaͤltig untertbanigs; ER re Kinder findgarwenig! /; 2; 367. | ee et. %

% ud Sich bald drinn

Erfies Büchlein. 83

162. der koͤ ſtlichſte dirath Ein ſanfft und ſtilles Kinder-Weſen,

Ein umerteiter Einfalts- Sinn:

Solch ſchoͤnen Shmud hat GOtt erleſen; Der fuͤhrt zur erſten Unſchuld hin. Wer ſich vom Geiſt dahin laͤßt ziehen, Wird als ein lieblich Bluͤmmelein

Schon hier im Paradieſebluͤhen,

Und ewig GOttes Luſt⸗Spiel ſeyn.

169. Ales aus Gnaden. EOtt hat ſo viel mit mir und meiner Suͤnd zu

thun Bir er nicht ſelber wo, Er kont wol nimmer Verdienſte meiner Verc die heiſſen Hoͤllen⸗ Pein Wann ich noch auch wird s aus Gna⸗

170. Ein Kind, und ein Mann. Wer tiefffein Nichts erkennet, UM GSit fein Alles nennet; Wer auf ſich ſelbſt nicht ſchauet, nd bloß in GOtt vertrauet; In Demuth fich vernichtet, In EHtt fieht aufgerichtet: Wer ſo recht werben fan, Der iſt ein Kind und Mann.

71. Sep, nicheig/ thu was

tig. iekon ein —— er Sachen d * viel Můb *

Die

5 Seiſtl. eiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Die Welt Welt iſt keinen Seufftzer werth:

Ein wichtig's Werck hab ich zu handeln,

Vor GOtt, und in GOtt kindlich wandeln, Von allem gruͤndlich abgekehrt.

172. Voͤllige Uebergebung.

Was ſteh'ſt du in dir ſeloſt noch lang? |

Wirffdid in GOtt, und fen nicht bang, Gib dich Doch hin mit volem Willen; x

Kehr innig und auf ewig nur

Aus Eigenheit und Creatur,

So wird dich GOtt mit ſich er fuͤllen.

173. Unſer Vatterland iſt nah. Seel, ſchleuß bie Augen zu vor dieſes Rund Dei

erben Entfindefanfft und ſtill Bi felbf famt Ort und Im Ylun der —— kan GOtt beſhauet en, Dein Vatterland iſt nal, » laͤuffſt du nos) ſo

174, Aufeiceigeiebringe Fried und reu [3 i

Ach, lieber ſterben taufendmal F u

Ach, lieber ane Hönenquaal !

Als eine Sind begangen: | Mein tiefffier Wille wandet nicht, - Mein nackter Grund, in Gottes eiht,

Mit ſolchem Sinn Fan prangen.

175. Immer daſſelbe Were. Dein eintzig's Werd ſey GOtt su gonientiven, und dich von ihm in duen aſen führen:

Erſten Boͤchlein. 55

Sn rn allem em Thun dei dein Wer Ed diß eine fen, So wirft du nicht zerſtreut durch mancherley.

176 Wie die Speiſe iſt, ſo iſt das Leben Die Menſchen irrdiſch ſi ſte hungern nach der en, Ihr Seelen-Grund w nit finſtrer Quaal gefuͤllt Ach hung’renur * fo wirſt du goͤttlich wer

So wirſt du fr roh und ir fo wird dein Durſt geſtill

77. Beer und rein das Hertʒ muß eyn. —* deinem Seelen⸗Grund Bleib fremde allen Dingen, Daß du GOtt alle Stund Ein leeres Hertz kanſt bringen; Sey ahgeſchieden, rein au Luͤſten diefer Erden, So wirſt du GHDtt-gemein, Sein Freund und Schooß-Kind werben.

178. Wie tefall ih GOtt? leinheit, Seine Einfalts⸗Weſen,

Hat mein Seelen⸗Freund erleſen,

dinder⸗Hertzen muͤſſen's ſeyn

Denen er ſich macht gemein.

179. Speiß auf der Reiß. derlaͤugnung un das täglich

Bann cn: von onen it fo si ich Hungeen

re

4 r 180,

56 geifil. Binmen-Gärtlein

180, Wer eines 8 will/ifE immer er fi, Der eigne Wil, das mancherley Verlangen, Wie gut es fcheint, nur Unrub bringt und Bein: Gans lediglidy vom Herren abzubangen, Laß Nacht und Tag dein Werd und Wille jenn. 131, IEſus zu der Seelen: Mein Kind, ſchleuß Thuͤr und Fenſter zu, Und kehre wieder ein zur Ruh

Im Grunde deiner Seelen; Laß nichts was ſtoͤren kan hinein: Wirſt du ſo innig mir gemein, Will ich mic Die vermaͤhlen.

182. Was ig ag t/ dich *

Was drauſſen iſt, Grafen Rehm · Es Fan nur Unruh geben Im Geiſt allein mit GOtt um gehn, Bringt Ruhe, Freud und 183. Beiden iſt Lieben O Seel !die du in Finſternuͤſſen geheſt, Und innerlich i in Fi und Leyden fichefl 5 Und nichtes wilſt als warlich GOtt allein: Dein Gluͤck iſt groß, Du liebſt den HErren rein. 184. Ich bin Beſuch zu erwarten Weil ich die Zeitung hab vernommen, Meın Brautigam will zu mir kommen; Drum bleib ich Tag und Nacht zu Sau, Das er nicht komm, wann ich bin aus. 185. GÖttallein/gefällig feyn. Mer etwas will vor Menfhenfheinen, Der iſt von GOtt ſchon —5—— = SEI +9»

et

Erſtes Büchlein. 57

Hufe BHO nur ur fehen, und GOtt meynen,

Macht dich in GOttes Augen werth.

186. Wer will wider uns ſeyn. Werd nicht betruͤbt, wann alles geht entgegen; Du muſt gebeugt und ſtets gelaſſen ſtehn:

Das groͤßteCreutz gebiert den groͤßten Seegen; Dem der GOtt liebt kan nichts entgegen gehn.

187. Mein Schöpffer/ mein Topffer. Durch aͤußere Widrigkeiten, Durch inn’res Creutz und Leyden Wirſt du gebeugt und rein: Laß wie ein ar ri choͤpffer

Di: Weiſen —E us Hände

Die bilden die

198, ‚Stille feyn/ in Creutʒ und Pein, Bleib GOtt⸗ergeben, froh, und ftine,

In Dürre, Ereug, und Dundelbeitz -

Es fey bir znug GOtt und fein Wille,

So ſt du in gr

Beh J———

190, Liebe macht alles leicht Ber Gottes Treuund® iebe kennst,

Der weiß von keiner Muͤhe mehr; Berleugnen er Dergnügen neunte

Des Creutzes ——

191. Den Unmuͤndigen wird's offene | Forſchen fi Eignes Forſchen faſſet nicht Gottes Warheit, Werd und Licht, Nur ein Flein und reines Kind GOttes Wunder —— ep 192. Gemerc auf GOtt. Ein innig, fanfft, verliebt Gemerck Auf GOtt im Srunde deiner Seelen; Dip eine, Kleine, Reine Werk Wird dich ganz leicht mit GOtt vermaͤhlen. 193. Ser verböttene Baum. Der Sünden Eurge Luft, Die Eitelfeit der Welt Iſt ein verboit’ner Ach laß dich nicht ver⸗ uͤhren! Wer ſeine Luſt in GOll ſtets eingekehret hält, Wird uͤber Welt und mit Chriſto fen

ss __geifl. Blumen Gaͤrtlein

194. Laß ab ———— Thun. Es ll eh feh po manche gute: eelen,

In vielem WBirden oh ru und Fortgang

Liebt GOtt, und I In nah, ftellt euer Bits Und laßt eu grad Ibm, wollt ihr geheln

295. _ Der Belaffene iſt reich. 4 Bald mwiltdudißbaldjieneshaben, >

Und immer unvergnüget bift ; | Der hatden Geber mit den Gaben, | Ver voͤllig GOtt ifl« 396, PN

Erſtes Büchlein » 59

* Berlaugnung und Gebaͤt.

Derleugnung und Gebät find Schweſtern bie fich Lieben 5

Wer eine von fi) Ki en beyde ſchon vertrie⸗

Wer eine ſucht / der mac der andern ſich gemein Wer beyde liebt und uͤbt, wied bald geheiligt ſeyn

197. GOtt Err/ ich Knecht. Gott will als König mid) regieren,

um als mein Hirt mich immer führen,

Sein Wil und Wind muß gelten nur: “Mein HErr, befehl, ih will mich uk: 5 Füuͤhr wiedu wilt, ich werde ſchweigen; Du Schöpffer dift, ih Creatur.

198. Heiterkeit des Gemütbs, - Gleichwie die Lufft a bey angenehmen Ta:

© heiter, rein und min * dein Gemuͤthe ſeyn: So ſchauſt du GOtt i ie wirſt auch Ihm

behag En Wonnereiches —— ſich dem Geiſt gemein. | 23: Wer GOtt kan ſchmaͤcken. Dt und us * deinen Mund

ur lee

me Ihn win f(mäden ei muß nichtes ſchmaͤcken mehr.

—— Die Leidentlichkeit.

GOtt wilder Würderi indirfeyn,

Du muftfein Würden leyden;

> ehe nur Und

Do Ki i !

Bor Ihm, su allen Zeiten. 201, Lirfache der LInbeftändigkeie. EN nit, warum du unbeftändig ?

u bleibſt nicht flers bey GOtt inwendig; Frag nicht, warum ein Kindlein faͤllt, Wann es ſich nicht zur Mutter haͤlt?

202. Gib viel, ſo haſt du viel. Wirftdu, was GOtt dir ſchenckt, Ihm fleiig wieder geben;

So krieg'ſt du mehr, und kanſt |

geiftl. Binmen:Gärtlein

203. Lieben im Keyden. Sim Leyden Denck: Gtt bleibet GOtt, Ich ſey ver gnuͤgt, ichfen berrüber; Drum billig er in Creutz und Noth, Gleichwie im Troſt muß ſeyn geliebt. = 204. Wie man erlangt, was ma Verlanst. 3 Verleugne dein Verlangen und Vergnügen, So wirſt du bald was bu verlangeft krigen; Wann du in GOtt nur dein Vergnügen haft, So biſt du frey von Unruh, Pein und Laſt. 205. Stille⸗ſeyn iſt kein Muͤßiggang. Wann GOtt dich ſtillet werd nicht bang; Und nenn es feinen Muͤßiggang Dich ſeinem Zugzulaffen: Sol⸗ wann der Schoͤpffer wircken Shin fein Geſchoͤpff nicht halten ſtil, Und feinen GOtt umfaſſen 206. Lob bringe: Schaden Eingumi Werck, das heimlich Be

”a h

Zn PS

Erftes 2 Buͤchlein. 6

use reiner ner Lieby nu nue BOttegı zu behagen, Bringt viel Gewinn; was lobet jederman. m meiftens ſchon den Lohn dabon getragen.

Nur einem gemein. Sich den Sekyanfen Be: fo wirft du 80

au Herren koͤñen micht gedienet ſeyn. 208 Alles allein dem HErrn.

Sin allem Thun ſchau nurauf 6 Dt: allein,

Und dencke nicht ob's andern werd gefallen 5 Sonſt kehrſt du aus, a Werck nicht

Im Einfalts⸗Grund RR ig bleib in afen. 209. Wie man koͤnne reich werden. Wer gerne reich und ſeelig war,

Halt ſeinen Geiſt ſtets arm und ler

Von Luſt und Liebe aller Dingen;

Sinck in dein tieffes Nichts hinein,

Dein Heylund Gut ſey GOtt allein;

Ditß wird den Himmel in dich dringen.

210, Dieheilige Dummheit.

geb’ ohne Willen, Luſt und Sorgen,

Sn deinem: Grund in GDttverborgens. - Ich weiß Daß fold ein Dummes Kind

Den beſten Schag, ohn Lauffen, find.

211. Verleugnen macht vergnügen, MWerfeine Luſt und eignen Willen ade trachtet zwerfüllen,

Deer lebet immer unbergnuͤgt:

Weeſich nur aufs Verleugnen —J—

n Lieb und Leyd bleibt undeweget, 5 D ni und ſich beſiegt. Im

6 Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

——— —7ꝰ

212. ‚Die ſchoͤnſte Liebe.

Wie rein, wie ſchoͤn iſt ſolche Liebe nicht,

Die ohne Troſt im Creutz den liebſten ehret;

Die Gott nur meynt, und auf ſich ſelbſt nicht ſicht,

Die auch noch liebt man Leib un Seel verzebret

213. Die ſchwache und Die ſtarcke Kies be.

| Die ſchwache L iebe Flagt, mann fie den Freund | nicht Sicher, Sie wird noch leicht dem Leyden ſich ent⸗

ziehet Die ſtarcke Liebe fi = se Ruh vergißt, Iſt der ggige wohl, auch ſie zufrieden iſt. 214. Liehſt du mich / jo mit. D Seele! die du dich betrübſt 9 Sin Creutz⸗ und Leydens⸗Tagen, J Zeig nun daß du rechiſchaffen liebſt, Die Liebe kan nicht klagen; Schau nicht auf dich und deine Pein, Geh in dein's HErren Freude ein. 215. Die Capfferkeit gewinnt den Streit. Wer GOit will Pole muß und

| £ Nice immerdari in Sure: * Sorg, und giagen eben; |

| Ergib dich nur getroſt, und achte keine Pein;

Der Glaube wird ‚ik die Liebe latue

216. Der Liebe Art. muß bismahre Eiche fen Se

Erſtes Büchlein. 8

——

Deandig, innig, frey und rein;

Sie iſt der Seelen Speiß und Leben, Da Holen Sifft, ver SundenTodt, N Sie ſtaͤrckt und troͤſt't in aller Noth: *

Leer aus dein Hertz, GOtt kan ſie geben.

217. Der goͤttlichen Liebe Söbrung. ie Lieb iſt ſuß, Doch auch geftrenge, Ahr Sühren geht oft Wunderzengey Sie laͤßet nichts der Eigenheit, Ihr ſcharffes Aug prüft Hertz und Nieren; Laß dich nur gaͤntzlich ihrem Fuͤhren, So wird das Enge endlich weit. 218. Gleichguͤltig in allem, Wo du biſt, und wie dir's gehe t, Bald geniedrigt, bald erhoͤhet, Bald in Freuden, bald in Pein, Bald geſchmaͤhet, bald geehret: Bleib gleichgultig ungeſtoͤret, Innig nur mit GOtt gemein. 219. Sorge nur Eines. Bleib aller Sorgen loß, nur forge dig für allen Wie du GOtt allezeit aufs beſte magſt gefallen. 220. Fuͤrchte nur Eines. Ein Chriſt fon kein? Roth, noch ein; ; Nur fuͤrcht't er, wi er a nicht ındg’ mißfäl, lig jeyn 221, Feur und Pein/ machet rein. In Finſternuſſen ſtehn, Suͤnde ſeh n mit

chme 15 Zrof und entbtbft, von

(Wie man glaubt)

ann bir

Und alen Tugenden, aus eignerSchuld beraubt: Dhöchftekeidens:Prob, bot GOtt⸗geſinnte Her⸗

tzen! So ſchmeltzt das Feuer weg die tieffſte Eigenheitz So fahrt ein Jammerthal zur wahren Heiligkeit 222. Die. Schroͤcklichkeit der Eigen⸗

eit Je mehr ich untergeh, } r mehr wird GOtt cchbe Werd ich in mir gering, wird Er in mir geehrt; Wer ſich vergißt, Bert in GOtt am befien fies 4

Die minfte Sigenheit ik motder Höfen werth.. 223. Der Öröfteliebt das Kleinſte. Das hoͤchſt—⸗ erhabene GOttes Weſen Nur Kinder⸗Hertʒen hat erleſen |

Die Ihm zum Thron und Luſt-Spiel ſeyn: Den Groß⸗ und Klugen bleibt Er. ferne, Sn Einfalts⸗Grunde wohnt Er gerne,

Und maqhht ſich ſolchen gar gemein. 224. Die vergnuͤgtſte Einſamkeit. 4 Allein/ mie allein zu feyn, Iſt das vergnuͤgt ſte Leben; Doch wer mit Ihm will N eyn gemein, Muß allem Abſchied geb ——— 225. Wer viel laͤufft aus, verſaͤ

—— ſein Hauß

Man haͤlt ſich nicht genug inwendig Drum iſt man ſchwach und bleibtelendigz.. ber ſtets an JEſu Brüſtenl iegt, —— ame HH SERBATER vergnuͤgt.

2% Er je

Erſtes Buͤchlein. 6 nn

Laß dich nicht gelüften. nn mit Luſt 2 das druͤckt fh in un | Schau nichts old IEſum fo; wie ſeelig wirſt du

ſeyn

227. Wer zu Zauf Bleibe theilt den Raub aus, Mi Lauffen und mit reiben Erjagtman nicht den Schas ; Re Der woldaheim kan bleiben Be Im ſtillen Srund, verbars. 228. EÆinkehren iſt Suffe edum. Wergefündigthat,. see Hi der ein Ä i | 1), m Bi er. y Si Hi vonder ee Sanfte wie ein Pre | we Nur in sehr Hertze. 229. Die, eine Eodeh Solang was in dir lebt, ſo bleibſt du in der noth Wer ſeelig leben der werde allem tebt. & 30% 8683 an ſucht , das findetn man.

lier dich ſel re * Ai das Geſchoͤpff ver⸗

Du lechet noch Di er dr kanſt du GOit

23 1. ©! fechige Stunden/ ich hab es tefunden.

RL a Freu jen habe was ich wi;

ib ſern oeſuch fi no ich nun in Bir |

rat 1 * Ri ein \ ie iz

——

Mein ſtetes Baͤten iſt, daß ich gar ſchweige ftil,. Beſchaue meinen * und ihn vergnuͤgt umfa⸗ e

)®. 232. Willen⸗CLoßheit. Wie ſeelig wann der eigne Wille In GOtt liegt mie ein Todter, ſtille; * wann ein innig ſanfftes Neigen Bon GOtt, uns hin und her kan beugen. 233. Das lautere GOtt⸗Meynen. Wer ſich ſelber meynt und liebet, Wird geſtoͤret, ſtets betruͤbet,

Und gedrückt duch mancherley: A Meynt dein Einfalts-Aug mann Nichts als GOtt, und fein Gefanen, a

Bleib'ſt du ruhig/ froh und frey.

234. BBtr dienen iſt feelig ſeyn. Nur der Gottheit zu behagen, Seiner liebften Luft abfagen,

Und sum Opffer alezeit Ihm fein Hertz und Willen geben,

Und mit ihm vertraulich leben:

Dende, welche Seeligkeit!

235. Nur GOtt allein/ dein Hertz

raͤum ein. J Geſchoͤpffe geht aus meinem Hertzen weg, Laßt dieſen Platz dem Schoͤpffer gang adeine; Mein Alles ich zu ſeinen Fuͤſen leeegg Er iſt mein Schatz, und ih auch gantz der feine. 236. Was GOttes Wille ſey? Fragſt du was Gottes Wilefen; 5. So ſieh' nicht um nach mancherleh,

66 geiſtl. Blumen⸗Gartlein

7—

riſt nur Eins in aden : | Halt deinen Grund in GOtt nur ſtill, Be nichtes aus ſich felber wid, Kan GOtt gar leicht gefallen. 437. IEſus zu der Seelen, Hein Kind, geh nicht zu wei von Hauß, und ſchuͤtt' dich nimmer gaͤntzlich aus, 4: Begm Werd bleib auch beſtaͤndig; Halt’ wieein Kind mic) bey der Hand, Dein Aenglein ſey ſtets eingetwandt Auf Deinen Freund inwendig. 238. Bleib eingekehrt. Rab alles gehn, in deinen Grund Eehrein, Der Feind lockt aus, oft unter gutem Schein: Wer ohne Noth in's Sinnliche fie Fehret, Wird ünvermerckt geſchwaͤchet und geflöret.

239. Bas ſchoͤnſte Hertz. Bie ſchoͤn iſt nicht ein Hertz, das ausgeleert bon | ode

Ä m. N hei in fich beget mehr al5@ottes Wohlgefallẽ

Die aus Majefdt im im fiten Grunde trägt!

Der zarteſte Saft. | Pie wohnet gar zu in ſchlechten Men⸗ fhen:Rindern, Doch kan das a den zarten Gaſt ſchon ern: Fin Fleiner Eigenmwilt, ein heimlich Luͤſtgen ſtoͤrt; Wie rein muß der der dieſen Gaſt be⸗

* | gehrt ‚A 241.

Erſtes Büglein. 67.

Das durch viel Creutz Leyd geſchmoltzen und

P

5 _geifll. Blumen-Gärtlein

241. Es führt derT Tod/ mich aus der

oth. Gedenck ich an den da man nicht ſuͤndigt mehr Da keine Eigenheit die Ruh in GOtt Fan ſtören, Da man Gott reine lieht, und gibt polkomen Ehr So wuͤnſch ih mir den Tod, um da hinein zu kehrẽ 242. Der nechſte Weg zum Aimmel, Was du Mi Das thu; und mas du wilt,

aſſe; Diß iſt zur Scligrit die allernaͤchſte Strafe. 243. Loß von allem. An alten was du haft muftdu fo wenig Eleben, Das du im Augenblid es ruhig Hin kauſt geben ; Was GOtt nicht ſelber iſt das fey.Dir alles gleich: Slaud’ 5 for, ein armer Denf befigt ein % mielreich.

wa: Alles in feiner: Orönung. »Ein Mille der gefchmeidig, ſanfft, ſich wie ein Kind laͤßt lencken;

»Ein Haupt von fremden Bildern Bloß, voll

ſtillen Liebes⸗ Dencken; Ein Berge das 63 allem loß/ die Gottheit liebet rein Vernunfft und blind und todt: Wol dem, derfokanfeyn!

245. Was bäle micb auf ? ° 7 Du klagſt, es faͤlt bit du fragſt, was hält hau

vernunffi u Eigene N "Die hindern deinen

Erſtes Büchlein. 68

Ep,äberleg nieht viel, blindlins ohne ohne | und bleib ſtets Willevioß fo wirft. du leichter

246, Vertraulichkeit mit GOtt. Halt GOtt als Freund, der dir gantz nah m Grunde;

Als deinen tina, mit Dem du bift verbun⸗

den Sey Ihm vertraulich ut; san Ihm hab deine

| Bleib * Ihmi inner ih im Nun der Re Tepe das ihr 5 247. Erkenne dich ſelbſt. Wie Fan ein Menſch noch uͤher and're klagen? Mitr fehlt Gedult /daß ich mich ſelbſt kan tragen Wer tieff ſich kennt und ſich nur fuͤhlet recht, Bil gerne feyn, Der größten Sünder Knecht.

243. Demuth ift vor Sallen gut.

nahen und angeht, nicht ſtoltz noch fiher ge lemuth m wo hurbik.an&otrimbrundekteke Michts iſt dein Eigenthum, du ſchwache Creatur! ag rd der Gnaden hält dich

* Ich bab ion! biery mein Gut in | $> —— 9— ſtets bass ſich tragen Ind feinen beſten Freund in feiner Seelen Grund

an igeht micht mehr herum ber ee ß 2 gen |

Wann

7 8eiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Wann ſich der Schboffer el ſelbſt dem Geiſte machen und 259. Freyheit der Kinder Gottes. D edle Freyheit! da der Wide, abgefchieden Von alſem wasniht GOtt ,ſteht innig Willenloß Von Angſt und oe * erhoben lebt im

Frie (Da nichts ihn ruͤhrt Wer feines Vatters DD P

251. Das Beben Wie ſtill und ſicher Fan man leben, Pi Wenn man fihvolig GOtt ergeben,

Und denckt noch forgt nicht mehr vor ſich; Im Gegenwärtigendih halten, _ Und die Dorfehung laffen walten, i

Erleuchtert und befordert dich. —— 252. Laſſet euer Licht leuchten. Wer in ſich ſelbſt entbloͤßt, auf GOtt alleine fi cht, Kan als ein —— Gottes Ehre pran⸗

Wer ſeine Tugend iſt der froͤmſte nicht Aus unſerm Nichts den beſten Ruhm erlangen. Bw

253. Durchdie Höllegen ——— Der ſchoͤnſte Wunderbauder wahren Heiligkeit In Elend, Ereug, und Tod, vom Herrn

| wird gegruͤndet; Verdam̃nuůͤß fühlt man erſt hernach die Seeligkeit er feine Seelverliert,in EOtt fie wieder find Mn 27/4 Halte nichts zurüch, ed etwas liebt und ——— ie: if | Der ln

. Erftes Buͤchlein.

Serlangert feine Quaal, und hindert feinen. Frieden:

Nein ab bis auf den Grund, aufrichtig ohne Liſt;

Wer GOit will ſeyn gemein, muß werden abge⸗ ſchieden.

Brich nn Willen, nicht den

opf. Kopf brechen findet nimmermehr ms Herren Gegenwart und Lehr; Ach! brech nur deinen Willen ; Dein Her halt ausgeleert und rein, Einfältig, innig⸗-froh, und Elein, = Bald wird dich GOtt erfüllen. | 256. Gebaͤt und Einſamkeit. Recht Baͤten nenn ih Seelen-Brod, Die Einſamkeit mein Bett, das mich erquicket: Verſaͤum ich eines ohne Noth, So werd ih natt, und leicht im Schlaf verſtricket 257. IEſus zu der Seelen: | 29 ! bleib doch —2 und immer auf der |

| t3 ‚Dud mmes Kind! fi nicht deinen eignen

er; aden Dein Ausſpatziren, ER vermahrloß‘ manche

Die bir mein Mutter: Hert ſo reichlich zugedacht. 258- Die Boſtbarkeit / der Gnaden⸗ |

Seit | Enzugensus der ee Snaden- zeit Sf Eoftlicher als alles Sutder Erden : & Virher es nicht, es kommt die ——— J IL?

72 _ . geiftl. Blumen: Gärtlein

mn

Hie Siefäberm man, dort wird geerndet werden. 259. GOttes Wohnung.

„Den Mittel⸗-Punet, von Deinem Wefen

»Hat GOlt zur Wohnung fi erleſen;

»Kehr fanfft hinein, da offenbart

»Die Bottheit Br ‚Gegenwart. R

2,60. Goͤttliche Jalouſie ie.

Bleib rein und abgeſpehnt, imerdar vorſichtig Dein Seelen⸗Braͤutigam iſt gar su eifferſüchtig Er laͤſſet ſeiner Braut kein Leben Troſt noch Ruh WeilErs allein will ſeyn) in ein gem Dinge/ zu 261. Seelig find die Armen. O groſſe Seeligkeit entbloͤßt von altem ſehn, Und ie ber ——— —* als u.

ug

er innig * mit en gemein, _ Zeucht and’ ve Seelen mithinein.

264, Der Botcbeieäpiegel. Dein laut rer Seelen⸗ Grund der ——

gel Die mine igenbeit made fine Stand ve fig ih |

22

Erſtes Büchlein. _ 73

———

Rühr nichts, mas unreinan,wodu eehrflife biſt Wirſt Mi in Gottes feldft bald in die chen 265. Der Brautigam und die Braut. Meines Braͤut'gams Auge ſchaut Stets auf mich, als ſeine Braut, Zeigt mirs, mo die Mackel ſtecken⸗ Er, mein Freund, iſt ſelbſt fo ſchoͤn, Drum win Er auch mich gern fehn Ohne Runckel, ohne Flecken.

155, Auf GOtt nur richt/ ſtets dein Geficht.

So langich meinen recht zu/ allein

Ich fi het,unverehet und tief imrieden ftehe: OO reines a ! Unjhuldiges Ges ner

„So bald ich mich auf mich und Cꝛeaturen kehre, So bin ich bloͤd und und mich in allem

„Und was ich imter ſt ein beflecktes Were.

287. vsuige Ueberlaffung an GOtt. Mein Wählen ift seihel) n, mein Wollen ſinct

dahi Wie du es nt ‚min Here! ich wol her⸗ So ſpricht Ka in Grund; Vernunfft

B mög immer Elagen, dein Win geſcheh Du darffſt mich

ſelbſt nn fragen. 268

Ach Armer!hätteft du Gott ſelbſt in dir "gel

eiden Wer Tugend haben il, muf erſt Untugend ley-

270. Artzney wider den Vorwin.

Was GOtt von Emigkeit,und in Die Emigfeiter |

7 geiftl, Blumen: Gärtlein

—— U

‚2698. Das Heben aus dem Tod... Je tieffer Du Dich wirft in’s Sterbemeinergeben, Fre höher wirft du auch geführt ins wahre Feben:

Aus Finſternuß kommt Licht, aus Creutz und Leyden Freud, Der hat das eine hr. wer noch Das and're eu'

269. In inwendigen Laͤuterungen. Die Schlacken ſiehet man wann fie vomGold ſich

den Iſt nur der Wille frey, daB Bofe dir zur Laſt, Mt heßlich du dir In ft, Du warlich Tugend

Des Menſchen Ange und liebt bald diß bald Bald hier was Du Da Kat ſchaut er da was Er ſpielt mit BE Su, u weil er A def

Ich weißdiß ſchonſte Da hielt Her gebunden, Dein Vorwitz waͤr sel, Da dein luͤſt rend Augı

ar. Vor fich ſehen macht ſicher gehẽ

* hat, und wird drum will ich nich wviel ſtreiten; > Su

Erſtes :s Büchlein. ad Sm Gegenwärtigen bleib bleib ion nur auf der

Wacht; Ich bin nur Bind e; Sa, ich laß den Vatter Ihn lieben ift mein Be, um Er thut Seine Am Ende werd io 9 n, daß Er es wol ge⸗

am. genen m Gele. Ein duͤſt'res quaͤlend Feur iſt Deine Seel in ſich, Dein Heyland fen in nn dein labend Balſam⸗

O Entfind der Eigenheit, [ED geindlich did, So wirſt du licht un froh , ſo triumphirt die Seele.

273. Bohes Licht, thut's doch nicht. *Es haben manche wol non hohen Sta: ndentiht, „ind haben lange noch das wahre Weſen nicht:

Das Licht iſt eine Blum die leichtlich kan ver:

wehen Shan was Bor Anbei die, nach Kaͤlt und Sturm,bkibrflegen. |

274. wo die Bunds⸗Lade kommt/ muß Dag on fallen. —— innig an GOtt klebe, Laß Ihm dein Hertze 9 daß er als HErr drin ebe: Wañ ſeineGegenwart erſcheint in deinem Grund, Die Finſternuß und —— muß zur Stun 275. Suchen und KR find zwey Dinge.

»6 eiſtil. Blumen⸗Gaͤrtlein

Dum mußt di Dich u u ku ſehr an n Form und undeifen | Man ſuchet niche fies, man muß Ihn

ja finden:

auch ja Ber noch im Suchen ift, 38 läufft und würdet die

Wer ihn gefunden bat, genieflet, und ift ſtill 276. Wer Troſt begehrt/, bleibt einge⸗

kehrt. In GOtt ſtets br in Gemeinfchafft | Bird deinem Geifte Echt, umd Freud und Hims |

mel Entſinck der Eigenkiiß, kehr aus der Creatur J Sie bringt dir pr und Pein, un Pak

277. Sich flbftiebennässt wenig. | Denck an dich ſelbſt nicht viel, nur GOtt dein

* Wer immer ſich Shui drum von ſich

278. Der Menſch. Wer nichtes will, und nichtes thut, Als daß er GOtt⸗gelaſſen ruht,

Ob er gleich nicht will ſcheinen;

Der thut fuͤrwahr zu Gottes Ehr,

Und feines naͤchſten Nutzen mehr

Als and're die es meynen.

279. Durch einkehren und Still fen kommt die Huͤlf.

tſo dielen guten Seelen | | 2 s Bis

Erſtes Büchlein 77

eih Beif ich, wi wuͤrd ſi ird ſich GOtt ver mählen; - Rs Hielten fie Ihm nur was ſtill, N Eingekehrt, und wie GOtt wil:

Ad: im Still ſeyn wird man mude,

Kommt nicht bald viel Troft und Friede, Kommt die Nacht und Dürre nur, Kehrt man aus zur Ereatur.

280. GÖder gibe Almofen.

GOtt theilt Ku wer veich ift foR

nichts Einan armer Bette Seo ti GOtt und feine

281. 2 Der Pils ger-Sim. | Mein hrper und: die ac find mir ein fremdes

Ich bene; laß es sehn, du ieh’ doch bald hi⸗ Wert hier ale Bürger! Gere nimmt geoffe Din: Er ſchilt mich arm un at, und iſt doch feldft ein

232. Eingekehrt/ und ungeſtoͤrt. Sim fonfften Friedens-⸗Grund bleib immer einges

Rights Ewa: me —5 Geiſt, als wanner it

& bald du tief Demeatr J he bi fite

Und kehr fo bald * Fan, zu deiner Ruhe wieder 283. Gut's begehren / obne ſtoͤhren. Fas Gutes darff man = begehren, Man

78 geiftl. Blumen: Gaͤrtlein

Mon muß ſich aber nicht drum ſtoren Wann es nicht kommt ſo wie man will: Die Eigen-Liebe hefftig treibet. Dielautre Liebe ſanffte bleiber, Und laͤßt den Grund, in allem ſtill.

284. Der vergeſſene Bürger.

Wol demldem dieſe Welt iſt mie ein frembeäfand! Der klein und ſtiſſe lebt, veracht und unbekant; Der nur von GOtt allein Gunſt, Troſt und J

begehret Der allem fremd und Yon Goit lebt eingekeh r

285. Die Abgeſchtedenheit. Wer bel begehrt, Mwirdvielgelört; a Aber nichtes will, bleibt immer ſtill; Al Troft und Freuden, in Furcht und ®

leib abgeſchieden In Gottes Stan.

284. GOtt allein ſoll Meiſter feyn,

Thu nimmer was du wilt,leg lieber il dich bin,

Daß GOtt nur indie mol’ und wurd nad) [ee a Sinn

28 7. Die Noth zur Trend machen.

Die Roth die dringt mich wol ſtets eingefehrt au

[eben Ich ſelbſt bin arm und die Welt gibt auch nur Pein; Es ſteht mein gan —* im Seif an GOrtzu So Gnad um Gned aus Iomin mich bin

* 298,

c ——

4 —— *

u

288. Die mitleydende Liebe. Mit Einfalt, Liebe und Erbarmen, Shaudeines Naͤchſten Elendan: Nichts Arges den, dann, GOtt den Armen Wol helffen, und dich laſſen kan. 289. Halte IEſu Geuſchaffe Wo laͤuffſt du hin du eiteln Oingen ⸗·· ges du’s übers Herpebringen,. | RN: Jap du laͤht deinen‘ Freund Mean? ir, rwill fo ger. mit Die umgehen, ee du Ihn dann nicht auch anſehen? Er iſt dir nah, kehr nur hinein. "292. Die Einſamen befuche Bleib allen Dingen fremd, biſt du in dir allein, hald Bea GOtt, und. madıt ſich dir gemein. Naur einem 3u gefallen, Wer allen ſtets gefadenmil, Iſt ausgekehrt und nimmer ftid, Um kan GOtt nicht behagen: Sch bin nur meines Gottes Knecht, Ran ich es Ihm nur machen recht, en Menſchen klagen. . Laß EGtt forgen. | ia, und laß dich GOtt in deinen Sa⸗

chen, Berummere dich um nichts, dein Vatter wird’8

Erſten Buchlein. 79

wol machen: Sorqg nur vor GOtt allein, wird dein Vormund ſeyn.

Goͤttliche RT, Sf ‚Me Von

ge geiftl. Blumen Gaͤrtlein

0m.

Von Welt und Sinnen ſrey, Mit GOtt im Grunde leben! Da nichtes kommt hinein, Als GOtt und ich allein; Dem ic) mich gang ergeben. 234. GEOtct dienen iſt frey feyn- Sein eigner HErr und Meiſter ſeyn, Nach eignem Sinn, und Willen wollen leben, Macht dich nicht frey, in bringt nur Angft und - Bein; | Sp muß URN im Gefängnäß ſchwe⸗ n: er recht will frey ſeyn hier auf Erden, Muß meines Gottes Sclave werden. - 297. Wie Bottdich will, bleibe ſtill. Wer innig ift, muß feinen Geift nicht zwingen, Noch mit Gewalt in ein’gen Stand eindringen x Lit oder Nacht, Erguidung oder Pein, Wie GOtt dich ſtellt, fo muſt du wollen ſeyn. 296. Mein Geheimnuͤß iſt bey mir, Deine Freuden, deine Leyden, Sag und Flag nicht jederman: Sen nur wol⸗vergnuͤgt in beyden, Wann der HErr Dich ſiehet an. 297. Vereinigung des Willens, Mein Wigeläge die Welt, Bernunfft und Sin⸗

nen dar,

Und ſich vereinigt ar mit GOtt im ſtillen * runde:

Im Hertzen, nicht im Kopf, macht GOtt ſich of⸗

fenbar 3

| Bud

Erſtes Büchlein. En Verd nur ein files Kind, fo find’ ft du Ihn zur zur Stunde. 298. Die ſchoͤne und leichte Kunſt. Nur fanfft und ſtille GOtt anſehen, An Welt und ſich, nicht dencken mehr, Mit Ihm als feinem Freund umgehen: O fhonfte Kunſt !D leichte Leyr 299. Wer liebet / der finder. Man ſuchet Hott man wuͤrckt, man laͤuff't herum "ch ! liebet nur, laßt was zerſtreuet fahren; Ein ſtiller Geiſt iſt Gottes Heiligthum, Da willer ſich der Einfalt offenbahren. 300. Das einzige Haupt⸗Geſc Paͤffte. Zu kehren aus der Zeit, mit Hertz, mit Sinn,mit Denden, Und in die Ewigkeit an innig einerfenden: ‚Di fey bein Haupteb A Be vom Morgen, | in eh Bi übebißin od, ohafton sa vollbracht. 301. Leichter Weg zur Heiligkeit. Der kurtz⸗ und leichte Weg zur wahren Heiligkeit Iſt wann man alles kan und auch ſich ſelbſt, ver⸗

geſſen Wann man an o nur Dendt, mit Hertzens⸗

igkeit Und kindlich ſich en in * Weſen unermeſſen.

302. Wer nichts bat/bat GOtt.

- Bann dir gleich mangelt Troft und Licht,

So mangelt dir drum GOtt noch nicht;

Sey ſt iin dir, und halt dein dichtes

‚Ak ut des und des Lichts; J Sys Ext

dan. er

82 _geifl. 2 Blumen- n⸗Gaͤrtlein

Seel, Seel Naub ei es, wer wer recht Nichtes dat,

Hat ED:t und ales in der That.

303. Wer GOtt verleugnet.

Nur GOtt allein iſt gnug: Wer etwas mehr Des gehrt,

Das all⸗vergnuͤgend Gut und entehrt.

304. Der Sohn machet recht frey..

Wilt Du recht befreyerfeyn

Bon dir feldfi und alen Dingen,

Mad din Ehriflo nur gemein,

So wird’s dir garleicht gelingen: -

305. Haben. als nicht babe:

en Schaden und 5 der Dingen noch be⸗

Der hat ſie nicht in 6 DE befeffen und geliebt.

Wer iſt ein beiliger + Bus Stanb Den pr Ä nicht in diß und:

Verzeih' dich ur A; 4 y und. GOtt did j nd la f} Wer lauterlich eb —54 in ſeinem Thun

Der iſt ein Heiliger, ur Io von aller Pein.

307. Ks iſt nicht alles Gold was laͤntzet.

Es iſt nicht alleß gut, was aͤuſſerlich fo ſcheinet:

Es iſt nicht alles fhlecht, was man fo nennen Fans Dep Werd ift gut u SER wer GOtt barinn

Sonſin dan —— un, und nicht ik gr es ..—

‚Erftes Bůchlein 83

Sterben ſo lang m man lebt. Stirb, ſtirb ſo une: fprich nimmer es

Bu mepnt er hab’ or He der ſteckt an im rug · 309. Der edle —— Ich wohne gar zu gern im edlen Seelen⸗Grund, Von Creatur, —— und Sinnen abgeſchie⸗ Da ſich Die Gottheit: gi macht meinem Geifte

Da leb' ich frey * in tieffverborgnenm:

310. GOtt muß allein deinOorswurff

feyn. Seel, ſchaue son a ai nicht was du thuſt

Wer immer ſich Ar no ſtets inUnruh iſt

311. Die ſicherſte Betirade. Mein JEſus Fluch, der mich ſonſt " tro fen; 55 ) | Und ſchleußt Du uc En des Vatters Hertz ro

Sleuch ren inbief Niger ein, ⸗Aus aller Ereatur, wo du wilt Ku feon.-

dis Was Fechr Bäten fey. e echt bäten iftan a Grund mit Kiebe la

Und feinen Wilen gang in Gottes Willen geben: £ Ba bar’ man offt, und Sr wol ut * ey 3.

N: * SEN .

Ak geift. Blumen-Görtlein

un m mm mn mm nn ——

* mancher baͤtet nicht, der viel zu baͤten ſcheint Such es am rechten Ort Di Menfhen ſuchen was, das fie doch fon nicht Fennen ; Drum fuchen fie —* * und findens nimmer:

She ſuchet Ruh: und Send + Wer folt es euch nicht gönnen ? Ach! kehrt euch gank zu GOtt, der iſt's, mad euch gebricht. 314, Wiſſen und Thun. Die meifte Menſchen wollen num. | Biel wiſſen, aber wenig thun: Wer GOtt zu dienen recht befliffen, Muß vieles thun und wenig wiſſen. 315. Verſaͤume die Seit nich,

Die Önaden: zer kurtz, das Werck iſt groß d wichtig,

Seel halte dich ich A a Dingen die doch

Verleugnen iſt dein Bird, deinen GOtt zu Wol dem / der ſeine ae m Defen Der bertrie⸗

356. Zeilige Briegerkifk,

GOtt führet i immer Streit Mit Sind und Eigenheit;

Wirſt du in deiner Seeien Nun Gottes Seite waͤhlen;

So ſteht der Feind allein, Und wird bald Friede I

Era Bhhlen 8

317. Di ſolt nicht ſtehlen. Menke), deinen GOtt aleinelieb, Sonſt biſt du warlich ſchon ein Dieb⸗ Weil du was Gottes iſt, GOtt raubeſt Dein Hertz gehoͤret GOlt nur zu, In Ihm uch Freud, in Ihm ſuch Ruhz Bedenck es recht, wann du es glaubeſt.

318. Wer we fi en lsßt/ den bäle Im Eeyden, Creutz, —* Noth mußt du dichGOtt ergeben,

Laß ihn nur machen ſtets und Bleibe Willen-loß: Wir machen ſelbſt uns durch unſer Wider⸗

Gib deine Seel fo fänt fie GOtt in

319. Adams-Tod/ift Chriſti Leben. Je mehr das Leben der Natur in dir wird unter⸗

Je mehr du Chriſti wirſt in deiner Seelen Drum toͤdte mas J din on Fein Creutz noch Vat du vom alten verlierſt, findſt du in Chris 0. "Mein A Allein, nur IEſus

eyn. Nur JEſus iſt a worin ich kan heftehens nur JEſus der Brunn, draus Gnad und

Kr Sen iſt das ich or uf .

“6. geil. Blumen⸗Gaͤrtlein Nur Nur JEſus ift der 2 2 mich ſtets führt und

Nur JEſus iſt dieRraffi duch den ich uͤberwinde Nur Wſus iftder Grund, der wapren Heiligkeit; Nur FJEſus iſt mein Schatz worin ich alle. finde; Nur JEſus ſoll es ſeyn in Zeit und Ewigkeit. ar Die Jeelıgfte Sclaverey. O füfe Sclaverey ! in ——— gefangen; Da JEſu fanffier Wind iſi unſers Willens and, Und alle Liebe gantz in Ihn iſt eingewandt: Ich weiß ein ſolcher ie nicht frey zufeyn ver⸗ angen. 322. Derfeelige Enſiedler. Die gantze Welt, das Schönjte und das Suͤßte, eg deinem Geiſt wie eine fremde Wue ; Dein Herg laß dir ein heimlich Huͤttgen ſeyn, Da retirir dich ſtets in GOtt hinein.

323. Im Geiſt muß man GOtt ſuchen. GOtt iſt ein Geift, drum wer ihn finden will,

auch im Geiſt nicht in den Sinnen, lebens Laß alles dar, und halt dich Ihm nur ſtill, So iſt Er nah, und wird ſich Dir bald geben.

324. Die beſte Tugend⸗Schul. Die beſte Tugend⸗Schul ft: ſelbſt dein Seelen⸗

Grund; Wann alles ſchweigt i a it, und du Die) drin So lehrt die Weihe di mit ihrem eignen Und alle Hr Sugenden bir 20) wird er

Erſtes Buͤchleinn. 87

32 325. Dergröfte te Monarch er todtiftfeiner Eigenheit,. Und GOtt nur lebet allezeit, Der größte Koͤnig iſt auf Erden: Er hat und thut ſtets was er will, In allen Srmen hleibt er ſtill; Wer ſolt nicht ſterben, fo zu werben! | 326. Wo GOtt fich zeigt das andere

weicht: So bald man hat in 16 hoͤchſte Gut gefun⸗

& bald faͤllt Geld ——— alle Sorgen hin; Ein beß'rer Vorwurff halt die Liebe gantz gebun⸗

den So leht man reich an im blinden Glaubens⸗ Sinn. 327. HErr, wanfich nur dich babe, Man mag mir geben oder nehmen, ; Mic) ehren oder mich beſchaͤmen, »Manmag mic) lieben over nicht, *Es fen mir finfter.oder lit, 2Ich fen betrübt ich ſey in Freuden; »In Angenehmheit oder beyden; SHab ich nur GOtt, ſo bin ch ſtill, „Um habe was ic) haben will.

328. Durcbdie Enge zum Gepraͤnge. Ver ʒage nicht o Ereug- und Leydens⸗

f Wann's Gold im Zee me foift der Schmelger Di liebften Kinder il der HErr am meiſten fee Der

J J

38 geifll. Blumen⸗Gaͤrtlein

er eg zum Himmelreich geht uber Golgatha. es bat feine deit. 1

ar aͤugnen, Glauben, Streiten, Leyden,

»Iſt unſer Werck in diefer Zeit:

„Genieſſen, ſehen, ruh'n in Freuden,

Wird folgen in der Ewigkeit.

330. Wer aus * gor⸗ in Freyheit

| Biefeiig iftein Rufe, vr aus ſich ge⸗ Im Geiſte gantz enbthi un nur des Glaubens: |

ig Der nichtes will alö aD ſeinem Troſt an⸗

Der wie ein Adler 9 * alles ſchwebt:

Da krigt der Geiſt erg Raum, Das Hertz wird

frey und leicht;

Der dank’ in Demuth GOtt, wer Biete Stand erreicht.

331. Willenloß, von Sorgen bloß. Du muſt o Seel! nur innig Willenloß, Und ohne Sorg vor GOtt dich ſtille halten; Sinck wie ein Kind in Deines Vatters Schooß, Und laſſe ihn mit dir und allem walten.

332. Der wöttliche Muͤßiggang. D göttlich: ſchoͤnes Muͤßig⸗ſeyn! Sein eignes Wuͤrcken ſtellen ein, Und GOtt nur machen laſſen: Da man nichts ſpricht,nichts will, * hut; Und innig nurdem HErren ruh't; N Diß kan Vernunfft nicht faſfen. 3 3»:

_—

Erſtes Buͤchlein 39 333. Der ©eisbalß.

Sefhönffe fahret hin,ich Fan euch wol entbehren, Weil ich ir kn macht meinem Geiſt Wer's hoͤchſte Guth Be, fan jo nicht mehr bes

Ru nicht genägt * Sn muß wol ein

De te ne E eit, or und euer Re x 1 Seelen: -Grund,da ihn kein Sturm beruͤhret. 337. ur zu/ ſo haſt du Ruh.

‚Bleib der Ereatur freind und abgeſchieden,

Laͤßt du ſie ſtoͤrt fgdeinen Frieden:

GOtt allein iſt gnug, EDtt allein bringt Ruby Halt dich innig nur, ſchleuß die Thuͤren zu.

336. Wieman GOtt⸗gelehrt werde, Biel Forfchen der ne erreicht nicht Got⸗

Licht; & lang du Simerbut Femnp dudie Warheit Mad) nurbein Serge m und ſanfft / und Ott⸗ | So kanſt du leichtlich und feine Warheit

337. Wer sort muß Ihn

kt Menſchen⸗ Kinder ſchmaͤcket doch, m GOtt fo ſuͤß, wie ſanfft ſein Joch, —— Kehrt

M

”. .geiftl. Blumen: Böärtlein

TRehrri in euch ein, fo werd’t ihrs ſehen: Wer dieſen Schatz nur weſentlich,

GOdtt ſelb ſt gefunden hat in fi,

Bil nimmer von ihm auswärts gehen. 338... Wer der gröffejte | Sünder. Sich’ft du Frommen, Neb FR Du ——

Denck alsbald aufrichtiglich: 2 Ich Bin böfer, ich Bin —* Und lege unter alle dich 339. Bas vergnůgte; loſter⸗Le ber Mein Serien-Grund gl meine Worin ich led mit meinem Mtigemein ; ;

Da quilet mir die veiche Xebens-Quelle: Ach, moͤcht ich ſtets darin verſchloſſen ſeyn - 340. wie Ewigkeit iſt ni t fo —— 2 Die ſtille Ewigkeit iſt ugerm Seiftenah, * Wann er, durch u ä n zeit und Creatur ent⸗ bunden» Kehr aus der Vielheit ein, GOtt iſt nur Eines ja O ſeelig, wer dis Gut in ſeinem Grund gefunden!

341. Laß mich ruhn, ich hab zu thunm.

zus geht michs an, was Welt und andre Mens ſchen thun?

Ds ich im Grund mit GOtt fan im Verborgnen

ruhn: Mein Neu⸗und Alles Der ift, daß ich fters im Dir jeipn,Sefenibaig: 342. B6ttallein ergeben, fern: Y

Ich mich GOtt ergeben, - Ich wil auch Ihmn nur leben, und.

3

E Erſtes Büchlein. & 31

um ) lieben i überan: ch bin in feinen Händen, "Er mag mid führen und wenden, Wann ih nur Ihm gefall' 343. Wie man wol leyden ſoll. Wilt du ein Creutz nach Gottes Willen tragen, So trag es ſanfft und heimlich ohne Klagen; Schau bloß auf GOtt, und nicht 9 deine Peinz Was er Dir gibt Fan ja nicht boͤſe fi —J Wer folgt und traut Wunder BR: ſchau't. gilt du Gottes under hauen; Folg im Glauben ſeinem Zug; Lerne kindlich Ihm vertrauen; Er alleine ſey dir gnug. 345. Der Tod bringt eben das wahre Leben. Sie sig ſterben der Natur, ‚Seine Luſt und Wien nur ED aus Liebe geben; Allem todt und fremde feun, ie Nur im Geift mit GOtt gemein : a Bringt das wahre feben. 346. Wer Gbetnurliebe, bleibe ums | betrübt. -: > | Wilt du ewig froͤlich ſeyn, Freu did nur in GOtt allein: | Troftund Srendinandern Dingen Muß zuletzt Berrubnüß bringen. : .. > 347: Kin Änglifches SchauSpiel, | Wie ift es nicht ſo [hen Und lieblich anzuſehn! Wann

92 geiftl. Blumen-Gärtlein

Wann des Gerechten G Geiſt, mit GOtt vergnüget, Sp fanfft und ſtill in Schmertz undLeyden lieget; 3 Und kuͤſſet ſeines Vatters gute Hand,

Die ihm das Creutz aus Liebe zugeſandt. 348. BOtt im Herzen troͤſtit in

chmer hen.

Ach! Seelen eylet doch, ſterbt freudig ber Natur, Und aller Eigenheit, daß ihr GOlt in euch findet: In Noth undTod Eu ih als GOtt im Her⸗ |

Diß haͤlt im Ser die Bob; mann Schein und Wahn verſchwindet. 349. Bitter im Mund iſt aucht Wann GOtidem Geiſt fih nahe zeigt, ur Dann fält das fhmwerfegepdenligt:e 4 Doch bringt es offt wi minder Feucht undSce

Bann man im dance aud ſich ſtill in GOtt

59. GOtt ee die ibn lieben. * icht ob GOtt dich liebt: tracht Ihm nur

zu gefallen, Suͤnd un Welt, und auch dich ſelbſt Dur Shlut betrieget ut liebſt du GOtt i in

der So ſey verſichert ih geliebet hat.

351. Immer bereit. Bieleicht mag diefe Stund nod) meine letzte fenm: Drum muß ich meine Seel in meinen Händen | a

BR Daß

u;

Erfies Büchlein. 9

nn —— ———

Dos Dobig, wann Sehe kan freym und ru⸗

Be [egt mein Si H deine Hand fih ein. | ebens⸗Regul. Fan gelehrt, und nicht geehrt, Undefant, und eingewandt, Nichtes haben, nichtes ſorgen, Willenloß in GOtt verborgen, Nur der Ewigkeit gemein: Diß ſoll meine Regul fern. 353. Das befte Land iſt unbekant, Wer ihm felbii fan gründlich flerben, Wird das Band des Friedens erben, Das im Grund der Seelen blüh’t: Da uns Ort und Zeit verſchwindet, ag Da ſich Seift mit Geiftverbindet, | Da man Licht und Leben fieht.

354 Bleib in Ruh / GOtt fpriche dir

5U. Dein Seelen-Freund, o Seel, iſt ja nicht fern, Er iſt in dir, halt dich nur abgeſchieden Und innig ſtill, fo ſpricht Er zu dir gern; Sein Sprechen ſalbt En mit tieffem Frie⸗

46 Im Glauben ergeben. enunfft3-Bedenden ſchweige nur,

Ich folge frey dem Herren ohne Sehen:

Der blinde Glaube zeigt die Spur,

Kr man zum Tod ber Eigenheit muß sehen. 56, Wandel in der Warbeie er indem sine der Warheit leht, *

7 u a a geiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Ent innig liebt und Hoch erhebt, Und flets ſich ſelbſt perachtet: Er beugt ſich unter jederman, Nimmt eutz und Leyden willig an, Weil er fein Nichts betrachtet. 357. Abgeſchiedenheit / nur den Bei ſt erfreut. Die wahre Abgeſchiedenheit Bringt unſerm Geiſte Fried und Freud, Ein reines, ſanfft und freyes Leben: Das Fleiſch krigt nichts auf dieſer Bahn, Der Eigenheit gehts auch nicht an, Drum muſt du ihr auch nichtes geben, 358. Des Hirten⸗timme. Ban ich bin unvermerckt zerftreuer in die Siñen, So lockt ein janffter Zug mid) wieder bald von

innen: So treulich forgt mein Hirt, und ſchuͤtzt fein x Schaͤfelein,

Koͤnt ich nur unverruͤckt in Ihm geſammlet ſeyn! 359. IEſus zu der Seelen:

Mein Kind gib —— dein Hertz, Verſtand und

N, |

Hinfort laß nur > n°® Bind bein Thun und

Laſſen lenden: Schau immer mich nur Bin und halt dich a

un | ge du alleini in mir wwollen/ lieben, bt

360, einer beBünnmersen Selen. P - Laß falen was dich quaͤlt, | Klag mas die fehlt,

nm ——

Dein Dein Helfer iſt nicht ferne;

Er hilfft uns ja ſo gerne:

Laß dich nur ſeiner Hand,

Und gib ihm Hertz und Willen,

Laß feinen Zug di Riien; 5

So brechen alte Band.

361. Bloß und rein muſt du fern, Ah, mar mein Geiſt ſo rein, ſo Bilderloß, und iA, Gleichwie ein ya a woraufmen ſchreiben

Bald wuͤrde Sons ei Durch feines Lichtes⸗ ivayie

Erin ———— Bild in meinem Grunde .mahlen.

362. "Die Rube des Geiſtes.

Kan Zteifches una © Geiſtes Ruh noch

Erſtes Büchlein. 9 |

So iftdie Ruhe noch ni tief, nicht rein, und |

Der Geiſt Fan freyer ih zu feiner Ruhe kehren, Seeger man d Das. Ann ans ereuß gebunden

3 Dsleibei ja Hitten nab. Innig, innig mußt du dich Rah bey KEfu halten, Ihn anſehen ſtetiglich, ht ande laſſen walten: . £

ind Leben, Kcatft und Suad RR, N adeinin JEſu hat.

In den Schwachen: BR a

nn Bu —— * dein tieffeb in Er

96 geiftl. Blnmen-Gärtlein So ſenck in Demuth did nur in dein Nichts

inein; ea dein entblößten Geift fh tieff in JEſu legen: In deiner Schachheit * der Hoͤchſte maͤhtig

365. Der Herr iſt meine Staͤrcke. Wann ich nicht immer bleib in JEſu eingekehrt, So werd ich unvermerckt, durchs minſte Ding,

oͤrt: In JEſu bin ich far: * Sinnen und Se

dan In feiner Liebe neben, - En ich ohne wanden. 356. Liebſt du mich/ fd verliere di Wer feine Seele liebt, bewahret ſie mit Fleiß ; Und wer GOtt reine —* muß ſeineSeel verlie⸗

Vie ſeelig ift fie Doch —* n auf ſolche Weiß! Kein Feind ſie ewig A * Gottes Hand beruͤh⸗

367. Uber die Woicken weht kein

Wind. Wie ſeelig iſt ein Hertz das abgeſchieden lebt, AUnd uͤber Freud und ſich bloß in GOtt er—

Es ſtehet feſt und kin Auch in Verändern gen Dieweil es durch den Tod in’steben eingedr n

368. Waͤr ich befreyt von De 05 frei nen bein bet rden, | tr gar ern mifnden 1d eutwet

—— a |

Erſtes Buͤchlein. 8 »DeitChrifto in Den Tod ! das ich intinfchuld rein, Aus GOtt, in GOtt, vor GOtt nur leben moͤcht er allein! |

"369, able, GOtt vermaͤhlt. Dencke, hoͤchſte Weſen, Hat dick erleſen, Ind a feiner Braut ; Rein, alle Du feine,

Ihn nur lied und lauter meyne, Stets fein Auge auf ih ſchaut.

37%. . Der Kiebe Wircfung.

Die Liebe iſt fo rein und zart;

Wann ſie ſich in uns offenbart, Darf ſich nichts Eignes laſſen ſehen: Das gantze Hertz muß Gottes ſehn,

Was ED nicht iſt aͤßt fie nicht ein, Der Geiſt muß abgefch eben flehen, |

71, Seit und Ewigkeit. Ein Augenblie der ſtilen Ewigkeit,

Das man noch hier im Geifte kan erfahren, Iſt koͤſtlicher (ih fagesungefhen) Als eine Zeit von Bunderttanfend Jahren.

—*

372. Wie man recht das Creutz er⸗ We; trägt,

Kanfk du mit dem Creutze leben

Bloß indem der's Ereug gegeben, AIbgeſchieden, fanfft und fig: Sald des Creutzes Laſt berfchwindet,

Beilman GOtt im Creutze finde, “⸗, nd es ſo der Vatter wi. © a ee...

Bl ei;

Pansnn vu.

ws geiſtl. Blumen: Gärrlein

3732 SOtt allein dein Zielmuß muß ſeym | Di Eigenheit ſucht immer was für ſich, Sie fragt nah GOtt und. meyntnur feineGaben Ber GOtt nur meynt in allem lauterlich, | Der kan GOtt ſtets, auch inder Duͤrre, haben. 274. Wie GOtt zu finden ſey. D Seel, entſinck dem eignen Wille Fehr in dich ein, und laß dich ſti Im Seelen⸗Grund iſt GOtt uns nah,

Wer's all's verliert, der find't Ihn da.

375. Der ſeelige Frey⸗Geiſt. freyer Geiſt in &Dit erhoben ſtehet, Nichts bindet ihn als Gottes Liebe nur,

Nichts ruͤhret ihn, weil er, im Geiſt erhoͤhet, Laͤßt unter ſich Welt, Sinnen und Natur.

376. Immerdar ſtill und klar. Halt dich innig, fill und rein,

Wie ein Flares Wafferlein ; Daß des Höchften Fiebes-Sonne

In dich ſtrahl mit Licht und Wonne.

377. Loß und frey von allem ey. Laß fahren was du haft Mit Liebe feſt gefaßt,

Es haͤlt auch Dich gehunden: Wer hertzlich, frey und rein GOtt zugekehrt kan ſeyn, = bald den Schag gefunden.

Es bleibetdoch ein fanffeesJod

& N ſchwer, ach nein! Ein wahrer Ehriftzufeyn, u

X

Verleugnet ſtehn in allen:

Erſtes Bůchlein 99

* ——

Ach! 5! leid nur N eingemandt, Und mad dich GOit Defandt, So wird es leichter fallen. 359. Noch ein wenig. Bald iſt mein letztes Stündgen da, Worinn ich merd zum Herren gehen; Dann bleib ich Ihm auf ewig nah, Und werd Ihn klar im bichte ſehen: Ich trag indeß ein wenig noch Mit JEſu hier fein Creutzes⸗ Joch. 380. Jets zu der Seelen : O Seel! ich wohn und ruh fo gern indir, Ach! wohne doch auch unverrückt in mir; Mein liebend Hertze ſteht dir offen, du wol etwas hejers hoffen? Was Liebe thut/ iſt alles gut. in der Liebe lebt, Des Werd ſt rein und gut, Er effe, teinde, ſchlaff, und was er fonften that. 932. Die befte Babe, Ich erwarte nicht Geſichter, Wunder-Gaben, bohe ti her: Creutz und reing Liebe haben, dcht ich mehr als alle Gaben. B83- IEſus zu der Seelen: Sein werthes Kind, ach ! liebe mich, "Dann ic) fo hertzlich liebe dich⸗ | Dasß ich mich ſelbſt dir ganswilfhendn: Wie kanſt Dan mag anderfidenden ?

| 384. Bey allem Thun ineinem ruhn. 0 thue diß und das, ich gehe hin und her, | Mein Beift bleibt unbewegt in feinem Ruhpunet Reben; & 2 De

geil: Blumen⸗Gaͤrtlein

r ——

Des Herren Angefiht im Grunde fohauet er,

Und nimmt fich deß nicht an was brauffen mag geſchehen.

385. OOtt iſt hier / ſchau in dir.

GEOtt iſt dir inniger, als du dir ſelbſt zugegen,

Wilt du Ihm Be du Dich nicht viel be-

Laß dar was nt ni bleibWilen. loß und ſtill, Kehr einwerts dein Gemerck, da GOtt ſich zeigen will.

386. Eigenwille ſtoͤrt die Stille. Der heimelichſte Eigenwille, Befleckt dein Werd, und ſtoͤrt die Stile;

Da mirdesinder Seelen Nacht: Wie du kanſt deine Hand bewegen,

Ey muß ſich auch dein Wille legen, Ohn eigne Wahlin Gottes Mad.

387. Der befte Zehrmeifter. | er Til und innig bleibt im Seelen: Grund gt

kehrt, Wird heimelich von GOtt hefuͤhret und gelehri Wie er fol alle Ding, und auch ſich felber Lafer Und GOtt, das Eine Gut, in reiner Liebe faſſet

388. Die ſeeligſte Semath · Der Gottheit reines, ſtilles Weſen Hab ich zur Wohnung mir erlefen, Da, da gehoͤrt mein Geiſt zu Raug Da wird mir Krafft, und Licht, und! Und volle Sättigung gegeben : E Ach, daß ich nimmer kehrte Deu gr

KFrften Baͤchlein. Iot

389. Tefiss 34 der Seelen: Sich liebe dich, o Seel, ih will gang Deine ſeyn, Dich had ich mir zur Braut erkauffet und erleſen: Kehr alle LiebesKrafft auch bloß in mi hinein, Die Ereatur hat Schein, und ih das wahre Weſen.

390. Wer Got anficht irret nicht. Wilt du rein und ſicher gehen, Mußt du nicht beyſeiten ſehen, Des Sem til Geſicht

Lieblich ſey in GOtt gericht: Laß dich keine Furcht verwirren, Wer ſo wandelt kan nicht irren;

Diß einfaͤltige Gemerck

Heiligt dich und all dein Werck. 391. Die goͤttliche Keuſchheit. Wer JEſu keuſche Braut will ſeyn, Muß keinen Troſt auf Erden haben; Die Luſt darf auch nicht gehen ein, In Echt, noch Troft, noch andır Gaben: In GOtt und nicht in ſeinen Scharen, Muß ſich leuſes Sinn ergetzen. 392. Der Kiebe Fege⸗Feur. Die Liebe kein Feur, das EeineSchladen leydet, Das alle Eigenheit von unſrer Seelen ſcheidet: Sid ihren Flammen Raum, und achte Feine Pein

Duletzt in Dir ein Srendensteben ſeyn.

Was gefinmotnen it, Iihein

re eines fließt. | 8 Leyden wird die Seel defänfftigt und ge: beugt, | €; und

} geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

——

Und wie das Wache im gefhimolgen und

Biß endlich Bor ih nr und fie in GOtt Fan | ieffen,

Da feine Gnade wird des Creutzes⸗Pein verſuͤſſen 394. Nur eine Bruſt ſtillt Mi Von euch, Ersaturen, nein,

Will ich nicht getrdiet ſeyn; er ji Fan in JEſum Eehren, Kan euch ale mol enthehren: Solte mir genuͤgen nicht, An des Braͤut'gams Angeſicht? 395. Seele leg nichts in Weg. Ey frage nimmer nicht Was hier und da gefihicht, In dufferlihen Dingen: Du nimmſt nur Bilder ein, Die dir ein Vorhang feyn, Nicht bloß in GOtt zu dringen. 396. Die Liebe macht/ daß man's nicht acht't. Wie! flieheft du das Creutz? geh in die Liehe ein, So wird das Ereuge dir ein Lieber Botte feyn.

& 97. Suͤnde durch Sünde verdammt. Ich that vorhin Die all mit Willen und mil

Freu Nun muß ich Suͤnd nen und Bid erwil; lenleyden; Diß Leyden & doch, o der Bine 1“

Wann Sind durch Eine for in uns srdem | i mer ſeyn.

® Erſtes Suchlein. ! 103

398. Alles um Alles,

Kehr Deine Eiche ganz aus alen Dingen,

Die auſſer GOtt Dir Fonten Freude bringen;

Und freue dich im HErren nur ns

Er wird dir mehr als alle Dinge fet

399. Zukomme Dein Reich.

Mein Geift iſt Gottes Thron, und werthes

Himmelreih; 3

Mein Fleiſch und aͤuß'rer Theil der Schemel feiner Surfen ; /

Nach meines Koͤ ich Hertz und Willen

So leb ich frey und Ba ; Die Feinde weichen müfz

409. GOtt fiebeft duwan s Auge zu. Wer ſeine Augen ſchleußt vor ſich und allem zu, Der ſchauet GOtt im Licht, und lebt in ſich' rer uh.

401. Unſer Hirten- Amt.

Ich hab ein Hirten: a Begierden und Ges

Een ‚Sind meine NL au mein Auge ſtets muß $ al) halte fiein Eins Mi amnlet, in den Schran⸗

Daß ſi e zerſtreuet Ai, auf fremder Weide gehn

402. Der beſte Fuͤhrer. Des HErren Auge leitet mi), Ich muß ihn ſtets in ſtillem Geift anſehen; Sein Wind der zeigt mir innerlich a ich ſoll recht, und a. und ir gehen. 4 403.

I RJJ a, *

104 Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

——

—A Ignatü Spruch: 403. Meine Liebe iſt geereutzigt. Ja meine Liebe iſt geereutzigt und erhoͤht; Was nutzt mir alle Welt, ſamt Ehre, Luſt, und Schaͤtzen? Die Haͤnde find mir feſt, ich kan mich nicht erges

Ben; Es ift Eein Feur in mir, ale das zum Vatter geht. 404. Laß nicht ab) bisin dein Grab. Halt ſtets mit Tapfferteit geguriet Deine Lenden, Und gib der Eigenheit in keinem Dinge nach; Gelaſſen, abgeſpehnt mußt du in GOtt dich wen⸗

ei,

In ihm iſt nur allein, was dich erfreuen mag.

495. Was tif dirdran gelegen?

Was drauſſen iſt und mag geſchehen,

Du wie ein Fremdling mußt anſehen:

Bleib unberuͤhrt und ungeflört

Bey Deinem Freund, im Geiſt gekehrt.

408. Sreuer euch im HGErren.

Ad ! liebe Seele dend : wie iſt es nicht fo gut,

DE GOtt iſt der * und handelt nie Er: thut!

407. Schweigen iſt das beſte. Von GOtt zu Fi Menfih, iſt gut, wann's

gefhicht 5 Doc der thut wer * Bersen zu Bot pri Am allerbeſten iſls, wann man kan ſchweigend oͤren | Was GOtt uns felder hat au fagen und zu leh⸗ IE w

AZ. 288 *

Erſtes 5 Büchlein.“ 105

208. TWie man ſtarck werde. Der Geift wird truͤb und ſchwach, warn man die £ Luſt vergnuͤgt; Wer ſtets verleugnet ſich ſtets neuer aͤfften Eriegt 409. Wandel im Serfk. Erhebe deinen Geift, von innen, Sanfft über Welt, Ratur, und Sinnen; Und wandle abgefpehnetfo, Mit GOtt allein vergnuͤgt und froh. 40. Mein GOtt und mein alles ! Nur GOtt ſeh to: Troſt, dein Freund, atz:

und Laß keiner Creatur in Deinem Hertzen Platz. 411. GOtt rufft, kehr ein, ins Baͤm⸗ merlein. GOtt ſelber iſt dir innig nah, Sein Zug dich noͤthigt auch alda: Wer ſolt ſich nicht beſtaͤndig uͤben Den Freund zu ſchauen und zu lieben? | 4a12. Wer an klebt / in Ruhe

Laß alle Ereatur, und en J ſelbſten loß; Was GOtt dir nimmt, hin; und lieb Ihn —— rein und bloß: N; Wer fo entblößt ut,Ean fich frey in GOtt erheben, Vonsẽtuͤrmen unberuͤhrt in ger Stille leben, 413. - Wer Sute Tage hat,?2 Wer gern in unverindter Stil,

Und guten Tagen leben will;

us feine Ruh, ben allen Fallen,

| 3 in GOttes ſtellen. | 474,

Pr

06 geifil. Blumen: -Görtlein

414. Der Eleinite der befte, Wer Licht und Gaben hat, —— Ding ver⸗

richtet Der Menſch iſt eben —* GOtt vor andern

Wer ſtetig eingekehrt in Demuth ſteht vernichten,

Zu dem iſt Gottes ae und Gnade meiſt ge ß

415. Natur und Gnade.

Natur ſucht immer ſich, die Gnade GOtt allein:

Schau ob dein Sinn Thun befleckt ſey oder

416. Aufkurns Ayo folge ewo’ge

Shift GOtt dir es williglich;

Wer JEſum liebt ‚muß ja ſeinCreutz nieht ſcheuen » Die Leydens⸗Tage werden dic) | »Anienem Cage meiſt erfreuen.

417. Zu GOtt den durch alles

Was man hier leydet —— Veraͤndert / und im Dun verflieffet: Drum halte dich bey nichtes auf, Nur bloß zu GOtt richt deinen kauf. 418. Andenchen an GOtt. Des Hersens innige Gedanden- P Laß nie zerſtreut ins Heuß’rewandens Godit iſt ein Licht/ wer Sein vergißt, *. "Bald in Gefahr und Suͤnden iſt. 419, Serjkört ift mein Hauß/ ‚sich ich hinaus.

Erſtes Buͤchlein. 107

—— ——

| Suptipudeine Elend, Se: ſo geh aus Dir hin⸗— aus,

Verlaſſe gantz und gat dein altzerfiörtes Hauß:

Kanſt du Gott feiber dir, im Geiſt, zur Woh⸗ nung waͤhlen,

So wirſt du ewig fe non alter Laſt und Dude

420. Das Creus iſt Laſt, ſo lang mans haßt.

Das Creutz iſt dir, wie du beim Creutze biſt;

Biſt du ihm feind, es dir zuwider iſt:

Doch, wann man's Creutz umfaßt und lieber,

Das Ereug uns GOtt, und ale Gnade giebet 421, Stey und doch gebunden.

Von allen Dingen frey,

An HDtt gebunden fey,

Mit allen Liebes⸗Kraͤfften:

Steh ſt du in Warheit fo So bleibſt du ſtill und froh,

Allein Geſchaͤfften. 422. zur Einſamkeit.

‚oe todt den Ereaturen jey,

R:

So bleibt dein Hertz von Bildern frey,

und wird mit GOtt im Geift gemeinſam; So biſt d aller Orten einſam.

423. Abfchied von allem. | Nun fahr hin, o Cream!

Deinen Schoͤpffer ſuch ich nur · Ewig weg ihr Eigenheiten, |

bon der biß u

Ich will gang von euch mich ſcheiden: Werd

——

108 geifil, Blumen⸗Gaͤrtlein *

Werd in in feinen Au Augen gen feyn Ihm will ic mich ewig laſſen Und Ihn bloß im Geiſt umfaſſen.

424. Derfäume nicht, die beftePfliche.

Bey allem Deinem Thun, beym Schreiben und beym Refen, Halt offt ein wenig ſtill und Eehr in Dich hinein 5

Merck GOtt iſt nah im Grund, laß Ihn dein’n

Lehrer ſeyn,

Daß was du rg und. ur ſt in dir werd⸗

Krafft und W 425. In fi üfler Vertraulichkeit. Bleibe fill, und molgemuth,iniig- froh, und klein; Was dein ———— an und die Liebe

ftöre | Was denGrund perdundeln will, laß in dir nicht ein | Nur in deincs Freundes Herg Na NAH

Wer nichts will ald GAtal Darf getroſt im Glauben fen

426. Der Schag in i22denier Öefäßen, |

Beratung, Armuch, Schwachheit, Leyden, Bedecken hier pen Glan von IJEſu Braut;

Doch wird ſich bald die Schaal vom Kern

ſcheiden, So wird ſie dann in Herrlichkeit geſchaut: Des Glaubens⸗Aug ſchaut in die Ewigkeit, Und liebt das ng nur die Schlafen

427. Eh frobet rn in Creus und Schme

Erſtes Büchlein. 108

—e ——

Der Der Leib ans Creutz gehefft’t,-die Seel in in⸗ nern Leyden, Der Geiſti in Gottes⸗ San gelaffen, ſtill, und

to Bedruckt und doch —— betruͤbt und doch in reuden: O Bern Stand. OSeele/ waͤrſt du fol 428; Der Chriſten Schu!. ! —* iſt der Chriſten Schul: Wer viel drin ler⸗

i nen will,

De halte, wie ein Kind dem groffen Lehrer IR.

\ 429. Liebe zum Creug, Das Creutz zu ruͤmen, wannesfein;

Kan auch die Eigen-Liebe gern:

Das Creutz zu lieben, wann mans hat, er Fon alleine Gottes Gnad.

Xavier/was fattte der ng mehr, rieff Bapik, el GOtt ihm Lehe te; es ift genug, ſprach die Gnad

So kuͤhne bin ich nicht, weil meine Liebe klein; Doch ſchickt SD ve Krafft, fo ſchick ee

groß’re Pein. In. Wer find den Schag: Ein Kindlein beats. Bon alem abgefpehnt, und bloß, Anſchuldig klein, und —— Muß unſre Sele ſehn; Vernunfft die Perle nimmer find't, s gehet nur ein Kind

‚0 gell. Siumen-@ärslein

ne Gottes Reich hinein. 432. Der Leib ein Herder. Der Leib auf dDiefer Erd Stets unferenGeift beſchwert, Er figet als gefangen: Doch wer den Herren liebt, Der ſey nur unbetruͤbt, Er wird bald heim gelangen. Bald bricht der Strid entzwey, Dann fan das Voͤglein frey | In Gottes Lufft ſich ſchwingen: Indeſſen ſingt es hier Zum HExren mit Begier, Daß es mög wohlgelingen! 433. Das Boͤſe ſoll man haſſen. Das boͤſe Adams⸗Kind wil noch gern ſeyn Und zeucht man and're vor, fo iſt es Bali in Pein: Zwar ftelt man offt ſich un: Be esim Grund laubet; Und ſo dem hoͤchſten Gut, ſelbſt, die Ehre

34. Du bit gefangen, Diekiebe bindet uns. ee gehetdein Berlange In Welt und Ereatur, fo halt fiedic) gefangen: PRimm meine Liebe gantz, oJEſu in dich ein! »Daß ich mag ewiglich nur deinGefang’ner ſein⸗

43. Selbſt⸗ DA Ber fich felber ſucht und licher, Lebt bedraͤngt und wird betruͤbet: Wer GOtt liebt, und ſich vergißt, $ rey und leicht im fi

4

Erſtes Bücblein. IRRE

£ N 1 ———— 436. Der rr iſt gut!

—* Herr ifigut, in allen ſeinen Wegen, | Was iſt an uns, und unferm Stand gelegen? Wir muͤſſen ſtets, mas HDtt auch mit und thut! Nur ruffen aus, dis Wort: Der Afrr iſt gut, 437. Im Feuer wid das Gold —— Man meyns man liebe Aund iſt noch nicht

probiret; Man en und denckt, man liebe wo Wer weder Gnad, noch Troft,noc) GOtt / noch Gaben ſpuͤret, Und doch noch lieben Fan, der liebet wie er fol.

438. Ögroffe Gnad! wer diefes bat,

ot wohnt in ne Sn ud Drum fid.

n Mes beugt,

und ftets, mir ſuͤſſer Sure; feiner Nahheit weigt⸗

Er ſalbet Seel und Geift, mit innig⸗tie ffem Frie⸗

en, lied ich Willen-loß, von allem abgeſchieden Vergiß es nicht, mußt dic ſelbſten haſſen am GOtt dich gruͤndlich laſſen, Und lieben feſt und rein: Stets trachten Ihm in allen Yups befte zu gefallen, - Laß Deine Freude ſeyn. 40. Zu IEſu! 5 IEſu! Ein —— geht nor bey, Eehr dein Geſicht zur Sonnen; J | Ein

ir2 geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein 3

——

Ein Troͤpflein macht nicht ſatt, Laufffelber hin bie

zum Brunnen :

Du findftdie Febens-Quelin deinem Hertzen nur

Kehr deinen Durſt hinein von aler Creatur.

41. FSriedens⸗Regel/ Gal. 6/16.

Ein unbekuͤmmert, frey Gemuͤth,

Das ſtets an GOtt mit Liebe dencket,

Das ſich in Ihn und ſeine Guͤt

Mertrauet, freuet, und erſencket.

Und alles andren ſonſt vergibt 5

Diß nimm zur Regel wo-du biſt.

442. Wer nicht gebunden, hat s gefunden.

Dein Geiſt iſt ein a, bas fters zum Grund

Sein mineldune ss der ihn berührt.

& loß die —— Kon en leicht Ean binden, o ſinckt er ſelbſt zum Grund, da GOtt in Dir zu:

nden 443. Bald iſt's Auf Regen folget Sonnen⸗Schein,

Auf Kaͤlt und Stuͤrmen, Sommer-Tages: Es kommet Freude nach der Pein, Vergnuͤgte Ruh nach Creutz und Plage: Hier wird es Tag, hier wird es Nacht, Bald fingen wir: Es iſt vollbracht!

444. Bleib flille daheim. Wieungern bleibt man doch zu Hauß? Der Tauſend⸗Kuͤnſtler lockt heraus,

Man meynt viel Gutes zu verrichten E

u \

%

. Erſtes Boͤchlein. s 113

Mir Wir ſheaden nur durch unſer Thun,

Bir nugen, wenn wir ſti Beruhn,

und laffen uns von GOtt vernichten.

445. Worzu lebeſt du?

Unſer Wollen, unſer Sinnen,

Unſer Wircken und Beginnen,

2805 nicht non und zu EDirgehtz. Wie ein eitler Traum vergeht:

4 wir leben faſt vergebens

Unſ're kurtze Zeit des Peben 18%

Stirb dir feiöft, led GOtt gemein,

Diß muß hier dein Werck nur

446. Bald! Bald Noch ein wenig im Elende,. nimmt allte kaſt ein Ende; Noch ein wenig Ereug und Noih, . Bald er⸗ „quiet ein feel’ ger Todt; Noch ein wenig: tin Rerlangen, .... Zald wieſt u das ziel erlangen; Noch ein wenig halte aus,. . . Bald ift unfer Geiſt Dan: Noch ein wenig noheinwenig!. .. Bald nike dich der Fr dene⸗ ‚König In ſein Friedens ee: - RE 055 nd. i :

447. | Immer daheime.

GOtt iſt mir imer nah, daheim und in der Ferne Er dencket ſtets an mich, ſpricht mit mir ſo ger⸗ Kein Ort ihn Mile e ei, ei Desibn fick

114 geiftl. Binmen-Bärtlein

Ber in GOtt wohnen fan ifinberat zu Hauß. 448. Lleberlaffung. Kanft du fuͤr dich felbft nicht dencken: Lerne Eindlich Dich erſencken In des Willens Gottes Meer; Kanſt du nicht bein Schiff bewahren, Laß es nur im Glauben fahren, Und nichts mehr als GOtt begehr.

449. Unverzagt / nur gewagt. Verzagtes Hertz, ſey nur zufrieden In COtt getroſt und abgeſchieden, Vertrau dem HErrn ſtill und feſt: Bleib nur vor GOtt in Demuth liegen, Er wird kein armes Kind betriegen, Das ſich auf bloſſe Gnad verlaßt.

450. Schwer und auch leicht. Wie tieff iſt unſer groß VBerderben ?- Es Fofter bitt'res Creutz und Sterben,

Eh man wird gründlich frey und rein: Doch wer in GOttes Hand ſich giebet, Sich ſelbſt pergißt und 5" tenur liebet,

Deer mag auch leicht erloͤſet ſeyn. Er

ası. Einnactes Kind alles find, Gleichwie ein Eleines Kind, gang unverſtellt und " | ide

Leg deinen nackten Grund bor Gottes Augen hin, Es ſchweige deine Zung, Vernunft, und Luſt,

Bas lehtt und fi wo as lehrt und gibt uns nicht ein folcher Kinders | EEE >

.

©... or e . S Frites Boͤchlein. NEE >

452. Bleib nur in der Vefung. top wuͤten ade Macht der Höfen, | Laß ſtuͤrmen Wind und en % effenz > einer Unru Nimm du Did) feines Doien an: Es bleibe nur Dein tiefſter Wille Bey GOtt, ininniasfanffter Stile, Da dich Der Feind nicht finden om, | 43: Der abgefchiedene Creutztraͤger. 30 geb den aͤuſſern Menſchen hin Den bittern Creutes- chmertzen, Es liegt der abgeſchied'ne Sinn Gans ſtill in Gottes Hersen: Wie arck um ſeelig ift der Mann Der fo fein Leyden tragen fan ? RE Inwer ts den Sim Scleuß zu die Fenfter deiner Sinnen, - Sonſt faſſet Did der Geiſt per Welt; - Und merd auf Öoftes Zug von innen, Der dich fo gern geſammlet halt ; * Er fuͤhrt uns ſelbſt in ſeinen Wegen; Doch, hoͤre wie du wandeln mußt: Der Eigenheit gerad entgegen/ ‚© ſtirbet ale Sinnen-Luft.

ass. Aufrichtigkeit. Aufrichtigkeit nichts wider GOtt zu hegen, Aufrichtigkeit zu meynen GOtt allein; Der Grund uch in den dundeln |

Por Grund gibt au, Sch muß er vruͤndlich un: &: # Mit

geiftl. Blumen-Gärtlein |

——— ——

Mit dieſem Grund muß man lich Gott ergeben,

und laſſen Ihn uns führen wie er will, Durch Berg und Thal, durch Ereug und Tod zumfeben: So viel du kanſt bleib innig, Elein, und SEIT. 456. Es kuͤrtzt immer ab. Der Pilger-Weg iſt voll Beſchwer, Doch iſt der Weg ſo lang nicht mehr, GOtt ſtaͤrcket auch indeſſen: Der matte Pilger wird zu hauß, Im Schoß des Vatters ruhen aus, Und alles Leyds vergeffen.

457. Gut / Befjer/ Allerbeſt. Des Herren Willen thun, iſt gut und billig; Viel beſſer iſt esthun im Willenwillig; Doch ! thuſt du ihn von Hertzen und auch rin, Diß wird fuͤrwar das allerbeſte ſeyn.

ar? Schön, ſchoͤner / Allerſchoͤnſt. Es iſt fo ſchoͤn, fein Hertz von allem ſcheiden; Noch ſchoͤner iſts, nach GOttes Willen leyden; Ber nichtes wil,nichts iſt, nichts hat, nichts kan, Der iſt vor GOtt der allerſchoͤnſte Mann.

459. Furcht/ Glaube/ Liebe. Wer GoOtt fuͤrchtet, haft die Sunden, Wer GOtt fuͤrchtet, halt fein Recht, Steht von ferne als ein Knecht: Wer GOtt glaubt / wird Gnade finden, Wer GOtt glaubt, wird fromm und rein, Und mit GOtt als Freund gemein:

Wer GOtt liebet, ſich ergiebet; Ber SDtt liebet als ein Find.

Seinen

Erſtes Boͤchlein.

———

‚Seinen Vatter nahe find’t: Diß Kind fürcbter/ trauer, eben, Wuͤrcket leydet und ift ſtill, Wie es GOtt, ſein Valer, will. 460. Burtʒer Weg zur Heiligkeit. Vergiß, ſo viel du kanſt, dich ſelbſt und deine

Suͤnde en; Und mach dich kindlich nur im Geiſt mit GOtt gemein: So kanſt du lachtlichehe u. ſeine Gnade finden, Der größte Sünder wird alſo bald heilig feyn. 461. —— ich nicht beweget. p. Geſch 2,25. GEOtt, der Er Her Himmelfüdt Sey dir nah und in Gedancken; Diefes ſtille Weſen ſtillt enn wir zagen, wenn wir wancken: GEOtt im Geiſt nur angeblickt, Macht getroſt und unverruͤckt. 462. Innige Zeit⸗ kuͤrtʒung. Ein Aug von allem ns GOtt ſtets einge t Ein abgeſpehntes mit GOtt im Geiſt be: annt, das Ihn ſtets inniglich umfaßt mit ſti der Liebe: Dip iſt mein Zeit: en worin ich ſtets mich

163. GOtt hilfft dem guten Willen. Ber nicht kan werden voͤllig loß, und will es Doch von Dergen,

Dem macht der HErr die Luſt zur Laſt, und was er liebt zu Shmerkenz Dem

geiſtl. Blumen Gaͤrtlein

BL —— —— —— ——— ———————

em nimmt ber 6 chſte Bit! und das, und end⸗ allesg Wohl dem, der GOtt nur kl laͤßt, und gibt ihm alles Dar! 4. Kommt ber/ ibr Muͤhſeligen! ! macht ſich gern gemein, Warum wilt du ſchuͤchtern ſeyn? Denck ein Reicher und ein Armer, EinEl enber und Erbarıner, Dane S und’ und JEſu Blut, Schi eu ft) beyſammen gut. 465. Es drängt die zu GOtt hi⸗

nei Der Heut will meinen eg mit Dornen feſt ver:

chlieſſen, Es draͤngt das Bu rang, ih fan mid) reger

Hoͤr, Seele, wie du Eanft die Bitterfeit verfüffen: | Aus allen kehr in fo kriegſt du weitet

366. Halte! Zalte! Wie rennt der blinde Ren, "als war er mi y Sinnen! Ich, lauff ſo —— du laͤuffſt zur Ewio t

Denck du kanſt eine Seel verlieren und gewien Sin dieſem Augenblick der kurtzenGnaden⸗Zei 467. GOtt⸗ergeben mußt du leben Du eh. ur hei Geiſt in GOttem

Und laſſen kindlich cwio ſeinen Düne

4

| \ Frites Buͤchlein. 119

Wie er es macht ſeh und Willen⸗

Lieb du den Vatter aa bleib in ſeinem Schooß

468. Sehen auf IEſum.

Vergiß, o Suͤnder, dich mit allen deinen Suͤnden

Und ſchau nur Be an, fo wirſt du Gnade nden;

So fahr nur immmer fort, fhau SEfum und ſonſt nichts

‚Der Größte Sünder wird a zum Kind des

Licht 4956. JEſus zu der Seelen: Kind, leer dein Hertz und halt es offen

ſtille: So fließ ich da hinein, und dein Gefaͤß erfuͤlle. 470. Stille gibt Staͤrcke. Ein tiller Geiſt veracht't Des Satans biſt und Macht, Und ſein ae Much | & @eiieger 2 F ei und Bm 2

| Teiler in GOtt vertrauet, Den erim Glauben ſchauet.

471. Der beſte Spiegel, Du ſchauſt den Spiegel an du wilt gern ſchoͤne

; nd bleibejt doch ein enie, Sfämuse mit Suͤn⸗ A n⸗Flecken: 5 I) ige mich in SDR, = ſhauti in mich hin⸗

ee e | Solt

1260 geiſt. Blumen⸗Gaͤrtlein Solt wol ein Staͤublein ich dem reinſten Licht

verdecken? 472.. Baͤten ohne unterlaß. Ich waͤhlte vormahls Ort und Zeit

Zum Baͤten und zur Einſamkeit:

Hun bät ich ſtets im ſtillen Stan,

RNun bin ich einfam wo ich bin.

473. Luſt ohne Laſt.

as heut derfuft gelüft,das laͤßt fie morgẽ fahren Doc hau und liebe GOtt, deß wirſt du nim—

wer Frag nur den Zeraphin— nach ſo viel Tauſend

Jahren, Womit er feine Zeit fo lang vertrieben hat? 474. Die Abend-Demmerung, Lieblich, dunckel, fanfft und ftille, Iſt die ſuͤſe Adendzeit: Möchte mein Seelen: Grund und Wille So fih halten allezeit! Gottes Gegenwart alein Macht das ih alfokanfegn. 475:, Aufft⸗ Streiche. Du baͤteſt bruͤnſtig wie es ſcheint Du klagſt, du fragft, du wilt ſo gerne, Du droheſt hefftig deinem Feind, und, ac! du triffſt ihn nur von ferne: Gib Luſt und Willen gantz gefangen, Sonſt kanſt du nie den Sieg erlangen.

476. ° Die befte Kiebe

Wer da liebt und viel wil haben, VLiebt ſich ſelbſt und GOttes Gadens

Frfies Büchlein. r2£

Lieben mit viel Troft und Licht Iſt Die beſte Libe nicht,

‚Liebe GOtt im bloſſen Glauben,

Faß dir alles andre Lauben; 5 Kehrt GOtt ſelbſt ſich auch von dir, Lich’, und GOtt um GOtt verlier'. 477. Mir gelinge’s immer. Unſern Vorſaͤtz, unſer Dencken Muß des Vatters Wille lencken;

Gehts nicht ſtets nach unferm Sinn,

GoOttes Will', ſtatt and’rer Dingen,

Kan mir Freud und Frieden bringen,

Daß ich Doc vergnuͤget bin.

478. Deck Das Seur au,

Die Liebe laß, von allem abgeithieden,

Umfaſſen GOtt, in innig-fillem Frieden;

So bleib in dir, und las ſonſt nichts hinein,

Diß zarte Feur muß zugedecket ſehn.

479. Stuchtbares Seilfesfeyn.

Still⸗ſeyn ift nicht muͤßig feyn.

Wenn das Auge Gottallein

an heſchauen und umfafen, Ind ſich ſeinem Wircken laſſen: Id) ‚ein ſolch verlieb Ganere

485.

122 geiftl. Blumen-Gärtlein

481. Ja, Vatter. Mfattb.ıı.26.

Ohn eigne Wahl und Widerſtreben

In alles ſeinen Willen geben,

Stets fagen Ja, und nimmer Nein;

So wird man frey von aller Pein:

Vergnuͤgt und ſtill, nach GOttes Wincken, Musß unſer Wille ſtracks erfinden, Und ohne Forſchen heiſſen gut

Was Gottes Wille will und thut.

482. Heyl aus den Feinden. Mein Feind der iſt mein Freund, er plagt den

| Eigen finn, F Mit dem ich leider! doch ſo ſehr geplager bin. 483. Laß fabrendabin!

Wer dir das deine nimmt, der nim̃t dir deineLaſt: Du krigſt nicht eher u biß du nichts eig’nes q * 4

434. Das Sorgen⸗loſe Kind. Ich bin ein Kind, ih fan nicht forgen; Drum geb ih mich der Mutter hin,

und bleib inihrem Schooß verborgen,

In ſtill⸗gelaß'nem Rinder-Sinn:

Zuruͤck zu ſehn, voraus zu dencken

Wuͤrd nur mein Hertz vergeblich kraͤncken.

485. Wie ein Thier/ HErr bey dir

3% Zum Leyden muß ich ſeyn gefaßt, Ein Thier muß tragen feine Laſt,

Und id des HErren Jod: Mein GOtt, ich bin dein Dummes Thier, eg aufdein Ereug, ich trag es Dit, So |

Unddleib Jirnabedod- 4

Erſtes es Buͤchlein · | _n2$-, 18 Der vor orfichtige epilge, |

Ein Bilger, wenn er muͤd gereißt, Sept fich ein wenig ſtille nieder ; Sp fehr ich nun und dann im Geiſt Zu meiner füffen Ruhe wieder: So reif’ id, und fan auch darneben Daheime bey dem Vatter leben. 487 Helden-mäfi n Wenn dich dein Feind ersornt, biſt du noch kein Mann: Der iſt ein Held, wer auch die Feinde lieben kan. 488. Das innige Leben. Laß alles auß’ve gehn, laß alles and're fallen ; Dein Geift muß . und ſtill, und unverbiidet ehn; Kein Wollen ſey in dir als Gottes Wolgefallen: So leb beymHertzens⸗Freund im Hergens-Kame merlein. 489. Martha! Martha Ach, Martha, laß dein Sorgen doch, Und ſey nicht ſo geſchaͤfftig; Dein Vormund JEſus lebet noch, So gut, fo weiß, und kraͤfftig: Laßahn mit Deinen Sachen walten, | Dein fe), ihm ſtille halten.

490. AUnermuͤdet!

Beh' noch ein wenig Berg hinan,

Sacht aus dir ſelbſt und allen Dingen;

Zewiß, die ſchmale Creutzes-Bahn

Wird endlich dich in GOtt daheime bringen:

Sch’ noch ein wenig Berghinan, Beldiftsgerhban! 52 1

4 eifl. Blumen⸗ Geulein

491. Menſchd du uträumeft! |

Wer nicht bey GOtt im Sertzen bleibt,

Und ſeine Zeit mit ihm vertreibt,

Hat ſeine Zeit verſaͤumet,

Als wenn er haͤtt getraͤumet.

492. Alles um Eines.

Ach, alles iſt hier nichtig!

Menſch, eines iſt nur wichtig!

Drum kehr dich gang von altem ab;

Dunimmft nur Eines mit in’s Grab. | 493. Unberuͤhrt und GOtt gelaſſen. In Chriſti Creug iſt Ruhe, Troſt, und Weite, Da ſich der Geiſt gang abgeſchieden halt,

Bon Hoffnung, Su bon Leyd, und auch von

eude, In ſich und allen Dingen diefer Welt: ern dich Fein folder Sturm mehr hin und wies der fihläget, Wird der gelaß'ne run allein von GOtt der we

eget 494. Freund⸗und Keinden- Biebe. Creutz und Laft, und Spott der Feinde, Treiben uns zu GOtt hinzu; Gunſt, und Ehr, und Lob der Freunde, Stehlen Zeit, und Krafft, und Ruh: Liebe Freund und Feind zugleich, Nur aus deinem Grund nicht weich.

495. Diean ſich ziehende Liebe. Die Gottes:Lieb ift mein Magnet

Sie zeucht mich fanfft, Doc innig-Eräfftig,

Das fiets der Seht! in Gottes marc üchi⸗

Fe *

J Erſten Bi Bachlein. er Er Er geht und ‚und läuft, und und if doch nicht dt gehätig: Er halt fih nur gantz Wurdsund Willenzlof, er, als von felbft, in Gottes Schooß. Hier TE es. ER [dbift du hier, bald biſt du Dort, Und nirgend recht am rechten Ort: Eur all dein bier und Dort verſchwinden, Nur hier kanſt du Dein Heimat finden. 497. Iſus zu der Seelen: Du kommſt wol offen mir, doch kommſt du nie x allein Drum can ich auch Ih erg und reiht vertrau⸗ eyn; Ein Wille, ein En und oe“ Die Einſamkeit

ns ſtoͤr Dis ich nicht een mag, a du nicht recht kanſt

ren; Komm ohne dich / mein Kind, herein, So find wir frey und recht allein. 498. Ohne Reflediren, Du inuft dich felbft nicht fehen, Bent du wilt fiher gehen; Dein Aug muß licht und rein Und gantz einfaltig ſeyn: Lur Kindlich GOtt alleine In allem ſchau und meyne, ind thu nicht einen Blick In Eigenhest zuruͤck.

los. IEſus su der Seelen: Ptill, liebes Kind, das Haus iſt mein;

| kaum mir Dein Hertz und alles cin, 53 ie

126. geiftl. Blumen: Gärtlein

Sch Setz dich nu nur hin, (hau fi fuͤſe u zu Was ich im innern bin und thu.

500. Mein Schatten es ——— daß ich dißg geda Mein Leib im Paradiefes Stand Gans keinen Schatten folte geben, j Nun lebt er hier in Creutz und Schand, uͤhrt nur ein rechtes Schatten-Leben: rum, od der Schatten-Leib zerbricht, Ich werd ein edler Hauß erlangen, Drinn ich durchſtrahlt mit Gottes Licht Werd’ ewig ohne Schatten prangen. got. Der vorfichtige Schiffmann. BO ſchaut in mid) hinein, Und ich auf Ihn allein; Mein Ruder und Compas Iſt ſonſten nichts als das: Ach, wenn es ſo nur ſtehet, Mein Schifflein ſicher gehet; Es ſtuͤrme Wind und Wellen, Sie werden mich nicht faͤllen. Klein⸗Glaub und Untreu macht Daß ich offt nicht drauf acht, Und auf mich ſelbſten ſeh, Dann heißt es: Ich vergeh! Doch JEſus, der mich libet, Die Hand mir Wider gibet: Ach, koͤnt ich feſte ſtehen, Ihn unverwant anſehen!

so2, Urfprung des Boͤſen. * nein du | il

Ir Erſtes Büchlein. 127

0

Das Das Böfe Höfe kan aus dir nicht kommen; Wer feine Liebe Dir entnommen,

Und feinen eignen Willen thut,

Der iſt ed, der die Sünde macht,

Der dringt ſich fel bi in Roth und Der bau't ihm jel bit Die Hoͤll im— Zertzen; Wer's Licht verläßt iſt in der Nacht.

Ich bin dein Straͤlchen, meine Sonn,

Laß ich von dir mich nimmer ſcheiden; So bleib ich frey von Suͤnd und Leyden, Und leb in deines Lichtes-Wonn.

530, Sünde, die Urſach aller eyden. Menſch, lern es tieff zu Hergen faffen: So bitier iſt es GOtt verleiten; Bekenn es recht, gib GOtt Die Ehr, Und ſey doch nicht fo thoͤricht mehr. Laß dich Die Schlange nicht betrugen, Sind iftein Eurges Schein: Vergnügen; Auf Eleine Luft folgt groſſe Laſt; | Wer Sunde thut ſich felder haßt. Herr, laß mid) Dir im Creutz ankleben! Koͤnt Sunde mir den Himmel geben, Und deine Liebe folche Bein, So wolt ich Doch kein Suͤnder ſeyn.

1504. Aufmunterung zum Kampf.

Wer ſolt bey fo viel Feinden Schlaffen, und ſitzen il in Sicherheit?

Ber leben mil, ergreiff die Waffen, Und guͤrte fich getroft zum Streit:

Jaß Welt, und oe

——

Ehr,

128 BE; iftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

LI.

Ehr, Hoheit, Wolluſt, Seld und Gut, Laß dich durch Luſt noch Furcht nicht binden, Noch brechen deinen Helden: Muth; Bewahr dein Hertz und alle Sinnen, Verſchon dein Allerliebſtes nicht; Kleb unverruͤckt an IEſum drinnen, Biß aller Feinde Macht beſiegt. 505. Die leydentliche Reinigung bes ſinnlichen Theils. So nimmt der HErr die Stuͤtzen gar Woran ſich unſre Sinnen heiten, Wenn Troſt, und Licht, und Krafft erkalten, Und man nur Elend wird gewahr. So fuͤhl ich was ich bin und kan, So lern ich recht mich GOtt ergeben, Im Geiſt und dunckeln Glauben leben, Auf jener ſchoͤnen Creutzes-Bahn: HErr, lehr mich trauen bloß auf dich, Mit dir im Glauben alles wagen, Im Creutz nicht weichen noch verzagen, Und Deiner warten leydentlich.

506. Keydentliche Reinigung des |

So bald des Seo ein grünes Hoͤltzgen

Saugt ſie den Safft Banane: und alle Krafft ver⸗

Sie macht die Rinde die Flamme ſich | entzündet,

And brennet durch und duch, biß nichts vom | Holtze bleibt;

| Dona |

—n

P Erſtes Büchlein. _729

Daun um glüht es es ſchoͤn u und fin. S geht «8 es auch im Hertzen, Wenn man ſich unbedingt derLiebe Zucht ergiebt; Diß Feuer haͤutert uns durch wunderliche Schmertzen, Und oͤffters um und um biß in den Todt betruͤbt. | Doch iftes Liebe ; fo muß fie mit und han⸗ eln, und brennen weg was 5 Ihr im Grunde wider⸗ f:

Gib ihrer Flamme De wird ſie dich ver⸗ wande

Viß du gantz Eins mit Ott, und GOtt in Die nur leb

507. Ich will den beilfamen Kelch | annehmen.

Kein, das Creutz ift keine Laft, | Als der Seelen nur dies haßt;

Wers mit Liebe Will umfafen, | und ſich kindlich GOtt kan laſſen; Der mag bey des Creutzes⸗Pein | Innig⸗ſtill und freudig ſeyn: Eigenwille Elage nur,

Murret Sinnen und Natur;

Ihr müßt klagen, ihe mußt flerben, ann der Geiſt nicht fol berderben; Creutz iſt gut, und lieb umd leicht, | Weiles Gottes Liebe reicht.

| go3. Herrliche Srüchte der Leyden | D Creutzes⸗Baum voll ſchoͤner Fruchte | Der fo begierlich im

| un |

130 geifti. Blumen-Gärtlein Und Herg-erguidend im Genieß,

Weit mehr. als der im Paradieß,

Wodurch ſich Eva ließ betriegen,

Durch ein ertodtend Schein-Vergnügen ; Des Creutz ſchmeckt bitter zwar im Mund,

Doch machts aus ſolchem Todt gefund:

Dom Ereuses-daum iſt gut zu eſſen,

Möcht ichs doch nimmermehr vergeffen ! Der Baum macht klug/ und froh, und freg: Wer folt nicht effen ohne Scheu ?

59. Seliges Ende der Leyden. Wer ſolt nicht leyden hier auf Erden?

Ein Quintlein Creutz der kurtzen Zeit,

Wird dort mit Tauſend Centner Freud

In Ewigkeit vergolien werden : Wo find fie num, Die wenig Jahren

Hier lebten in der eiteln Freud ?

- Die oberlitten Creutz und Leyd,

Wo ſind auch die nun hingefahren ? Die find nun aller Noth vergeffen,

Sie zieren in Der Glorie-Cron

Und weiten Kleidern Gottes Thron:

Die Seeligkeit iſt unermeſſen.

510, DieSchuleder Weißheit.

Als in fen Rihts ſich u erfencken.

Der iſt gelehrt,

Wer nichts fuͤr ſich begehrt,

Wer nichts Will ſeyn bey alten, = Wer ſich auch ſelbſt nicht wil gefallen;

Wer in ſich ſelbſt nichts ſindt

Als daß er wie ein kleines Kind, Sonſt nichts will wiſſen, nichts wil dencken,

Frites Buͤchlein. 2

J fchönes Nichts! Du Fuͤlle alles Lichts, Du Sonne voller Klarheit, Du Brunnen aller reinen Warheit; WVerborg'nes Windelein ! So unenfehnlih und fo Hein, - Wer ſolte das von dir, du armes Haͤußlein, dencken, Daß du uns en. fo Die wahre Weiß heit encken? yır, Drinnen ruͤfft man dir,. Hinein! Hinein! | Der Seelen Heugelein : Und hemme ſanfft den Trieb der Sinnen; Der liebfte Freund if N dir Drinnen: Schau doch, Er will dich gar, Er ſammlet Hertz und Sinn, und was jr Me et war: Wer ſolt nit innigſt finden; Und uͤberlaſſen ſich her Biebe Winden? - Gans fit und ſtumm! Der Ar iſt da in feinem Heiligthum! Beym ——— und bes aͤuſſern Wercken Be Laß dieſen Blick —— der ſtille Sinn ſtaͤr⸗

Und nach dem Werck geht wieder fein Hinein! Hinein! F12, Eyſja/ waͤren wir da? Da iſt es ſchoͤn, Da fo viel Tauſend FI laͤmmlei n ſtehn, Die ewiglich fo ſüß und: fanffterundeln! Da ſcheinen fe nicht it ‚A bungeln,

ei

2. AN ne ae

- Sie brennen * zur ew'gen Bor Gottes Throne für und für;

Da quilt ein fanffted Oehl aus JEſus Hergen, Das machet licht‘ ee Ei der feel’gen Geifter ergen 5

Ereuß, Angſt, und aler Leyden⸗Quaal, Die Finfternüffen allzumahl Sind in dem Licht derWonne gan verſchlungen, Daß Geiſt, und Seel, und Leib auf ewig hat durchdrungen; Da macht der Saͤugelingen Mund Des Hoͤchſten Lob und Wunder kund, Die reinſte Unſchuld Da regieret, Der Kinder⸗Schaar fo ſuͤſſe jubiliret; Das ew' ge Licht wird man im kichte ſchn;

H 13, Der Beſchluß. But, leſen nutzt offt viel, Gut's ſchreiben iſt auch

gut; Doch ſi ſind es Bilder nur, biß man's erfaͤhrt und thut: Ich laß die Silder dar, m mich in's Weſen wen Mein fee thu es auch, if des Leſens Endes

u.

N E | Zweytes

Zweytes Biglein. 7 13

Zweytes Buͤchlein. Beſtehend in Kurtz-Gefaßten

Betrachtungen

Ueber einige auserlefene Sprüche aus den vier so Ra

Sunere Leben gerichtet.

Vorbericht.

ELleSchrifft von GOtt eingegeben

9,8) ifinuß zur Lehre, zur Beſſerung. Pl 2 Fim.z,16. Dig ifteb en das groſ⸗

ſ Vorrecht und der ſonderbare en der heiligenSchrifftüber olleans dere Bücher in dert Welt; daß in allem was GOtt drinn befchreiben laſſen etwas zu ‚unferm an! zu unferer Lehre/ u. WW. aufgeſchloſſen liege. 5 ' in einigen Orten liegt foldyes klaͤrer⸗ und leichter faft einem jeden alsbald in die

Pam; an andern Orten tieffer und vers 37 borge⸗

«

z in N ; er; u ER

ne Varbericht

borgener/in Gleichnuͤſſen/ Raͤtzeln/ und Vorbildern: Dem ſey aber wie ibm wolle/ fo!l ver AusfprubhDauli wahr bleiben/und die Schriffemir nicht umfonft geſchrieben feyn/ fo muß doch etwas zu meiner Lehre/ si meiner Befferung darınnen feyn: Und ich mag eine Gleichnuͤß/ eine Hiſtorie / oder ſonſt einen andern Spruch/ der von Moſe oder von den Drophiten/von Chriſto, oder von ſeinen Apoſteln geredet oder geſchrie⸗ ben iſt, noch ſo lange wenden und drehen / und noch ſo zierlich und juſt auslegen und appliciren auf die Umſtaͤnde und menſchen worauf und zu welchen es geſagt oder ge⸗ ſchrieben iſt ich muß doch endlich (gern oder ungern) ſolches auf meine Perſon deuten, | oder ich habe Feinen Nutzen, Feine Lehre, | Peine Befferung darin, und wärde mit, zw | meiner Zeiligung und Seeligkeit, eben fo’ | ‚wenig helffen/ als wann ſolches auch nicht in der Bibel fünde. 2 Hieraus folget ( Noas es eitel, unnur,ig |; ſchaͤdlich fey, dergeſtalt die Schrifft zu leſen und auszulegen, daß man nur immer bey demBuchftahen, Riftorie,und aͤuſſern Um⸗ ſtaͤnden ſtehen bleibet, und darkber critiſi⸗ ret und diſputiret / ohne in feinen eigenen Buſem zu ſehen, was zu unſerm ſelbſt eige⸗

-

nen Nutʒen darin zu finden ſey.

(2) Daß es gut und löblich ſey, wañ man erft zwar die äuffern Ilmflände und den) buchſtaͤblichen Sinn eines Orts ů berhaupt einſehe; hernach aber und ee trachte,

| Vorbericht.

trachte, was uns, in unſern befondernlimes ſtaͤnden, darin zur Lehre und Beſſerung die⸗ nen koͤnne. a (3) Daß es aber endlich der kuͤrtzeſte Weg, u. der allerfruchtbarſte und beſte Gebrauch der Schrifft feye/alsbald alles fein auf ſich ſelbſt zu deuten; ein jeder auf ſeine Perſon, auf ſeinen Seelen-Zuftand/ und anf feine Umſtaͤnde: alles aber einfältiglich, in der

Furcht GOttes, und nah Kandleitung

des Geiſtes der Warheit. Zwar wendet man ein, es haͤtten ſolche Auslegungen der Schrifft Feine bindende Krafft in fih : Aber/ welde Blindheit Solte dan das nicht weit kraͤfftiger binden, und das Gemütb überzeugen/was der 2. Geift felber eindrücer, als was auf den leiten Sand der menſchlichen Dernunfft gegruͤndet ift ? Da ſich doch immer noch

yiftusift unfer Oſter⸗ amm

*

Vorbericht. (1 Cor. 5,7. Bir find die Beſchneidung, die wir GOtt im Geiſt dienen Bhil.3,3.) Ihr ſeyd der Tempel des lebendigen GOt⸗

tes.(2Cor.6/ 16.) u.ſ. w.

Derhalben um die. Schrifft mit Nutzen zu leſen und zu verſtehen, iſt es einemChri⸗ ſten eben nicht norhwendig in den Spra⸗ chen, Hiſtorie, Critique, und dergleichen menſchlichen Wiſſenſchafften erfahren zu feyn : Dielmebr erbeller aus dem was ge: fagt worden, daß eine einfältige GOtt⸗be⸗ gierige Seele alfo geſchickt / ja noch weit geſchickter darzu fey, als der —— und geübteſteCriticus, den ſeine AZun=Bilder immer von ſich felbften ab, auf andere und auf die äuffere Schale führen ; worüber er Dan offt fo lange zu fragen undzu forſchen bat, daß weder Zeit noch Kaum übrig blei⸗ bet an feine eigene Erbauung zu gedencten: da hingegen eine lern:begierige innige Seele, die mir ihrem Zirtenein« und aus⸗ gehet, ohne fo groffe Zurüftung zu madyen, aller Orten ihre Weide, leben und Gens ge finden Fan ; ohne einmal ſich zu befümz mern um die Meynungen und Bründeder gelehrten Melt.

Dergeſtalt hat mans auch getrachtet zu machen, in dieſen wenigen Betrachtungen über einige Sprüche aus den Propheten, ſie ſind fo gar Furg gefaßt, Daßein Leſer wol vie⸗ les dabey weiter nahzufinnen Gelegenheit baben wird, Man mill feine

ancken

Vorbericht.

dancken niemanden aufdringen, vielweni⸗ ger als den alleinigen Sinn des Geiſtes in dieſem oder jenem Spruch angeben, ſol⸗ ches waͤre Kigenſinn, und nicht der Sinn Gottes. Das Geſetz GOttes, ſagt Davıd, If fehr weit Pf. 119,96.) Werin Betrachtung der Schrifft nur die reine Liebe Gottes und des Naͤchſten zum Grund und Zweck hat / der bar den eigendlihen Sinn Des Geis fies getroffen, den derfelbe im Auge ger babt/ da Er die Bibel befhreiben laffen, und darff fih weiter FeinenScrupelsu ma⸗ &en ; Wie dann der RErr IEſus fagr, daß dig der ganze Inhalt des Geſetzes undder Propheten feye : Ein mehrers bievon zu fagen läßt der enge Raum nicht zu. GOtt wolle alles zum Seegen gedeyenlaffen!

‚435 2 RER Ahle Blœlumen-Martlein

Paraphralis, Oder Kurtz-gefaßte

Betrachtüngen,

Yiber einige auserleſene Sprüche ı aus dem | Propheten Jeſaia; auf das Inne⸗ re Leben gerichtet.

‚Jefial,v 19.20 & ihr willig fend und höret, folt ihr des Landes Gute ges nieffen : Wegert ihr euch aber, und feyd ungehorfam, fo ſolt ihr vom Schwerdt ge treffen werden, Dann der Mund des HErrn ſagt es.

Betrachtun GOtt iſt willig, will mir ſi ih und alles Gute

Solt ich Wurm mich noch? ſolt ich lan⸗ ge mich bedencken; Willig Iabih alles N a. ſchenck ich Ihm

Wilig folg ich ke Ruf, Geingt es gleich dem Sleifche Schmers. ESprich i in meiner Seelen Grund, zeuch mich da⸗ inein zu kehren; 3 age mit Maria en 1 Herr, dein Knecht

nr x 1:

La 4 |

Zweytes Büchlein. 139

ar: Eos Gedancken und Vernufft, Sinn und Willen ſchweigenſtill; Haue nieder durch dein Schwerdt was in mir ſich wegern will.

II.

Jeß ſaia. I.. 25.26. Ich will meine Hand wider Dich Fehren, und deinen S chaum aufs lauterſte fegen, und alle dein Zinn weg thun. Und dir wieder Richter geben wie zuvor maren, und Raͤthe wieim Anfang :Alsdann wirft du ei⸗ ne Stade der Gerechtigfeit und eine fremme Stadt beiffen. Ä

Betrachtung.

Das Zinn des falfhen Scheins muß werden uns entnommen,

Der Schaum der Eigenheit aufs lauterfie ge⸗

fegt; Dan ſieht nurSchaum und Zinn wann’s auf die Prob gefommen, - DaßGOtt ſich en uns mit Ernſt/ als Rich—

Hier nutzet die Bernunft mit ihrem Kathen we

Hier wird ſie gar, als blind, vom Richter⸗ Ami geſetzt; 3 Die Weißheit kommt in dich, wird Richter, Rath, und Koͤnig; es im Anfang war, ſo wird es dann zuletzt. Je ala.

. 149 geiftl. Blumen Gaͤrtlein

III.

Jefrin, TI.v.s- Kommet ihr nun som Hau- fe Sacod, laffet uns wandeln im Licht | des HErrn.

Betrachtung. Kommt Jacobs Kinder, e ige gern su Haufe

lei Wann Eſau laͤufft —— er ein Wild: bret krigt, Er kommet doch zu mie ſehr er wuͤrckt und treibet; Der ſtille Jacob wird mit Segen nur verguügt: Laßt uns im ſanfften von allem Ms |

m ———— ——

Daheime wandeln fer vor’d Vatters Ange⸗

ſicht;

Sonſt ſind wir in der Rah "und haben Feinen Friede

Des Herren Brscnnan "gibt Reben, Ruh,

IV.

Jeſaia. I.v. 17. 18. Es muß ſich buͤcken alle Hoͤhe der Menſchen, und ſich demuͤthi⸗ gen, was hohe Leute ſind, und der HErr ſoll allein hoch ſeyn zu der Zeit: Und mit den —— wir & san aus feyn. 3

| Erheb dich a o 8 hai en du auch taufend

Gabe | Und wärft du noch fo bey dir und aller Welt; > \

5 Se

Zwytes Badlein. 241

kommt! mel: es kommt der Tag,da wird imStaub

begraben Was ſich zum Goͤtzen bat io Hoch in Dir geſtellt: ame buͤcke dich in Nichts, du Warn der

Erden Wirff alle Gogen weg, der HErr fey hoch als

ein;

Dann kan EDtt regt rein in Die verehret werden,

| hin du im Geiſt dit arm, entbloͤßt, und

warlich klein.

ſclia IV.v.4. 5. 6. Weamt der HErr den Unflat der Tochter Zion waſchen, un ddie Blutſchulden Jeruſalem vertreiben wird von ihr, durch den Geiſt des Gerichts und Des Ausbrennens. Und der Her wird ſchaffen über ale Wohnung des Berges Zion, und wo fie verſammlet iſt / Wolcken nd Rauch des Tages, und ven Glantz eines flammenden Seurs des Nachts. Dann es wird ein Schirm ſeyn über alleg was herrlich ift, und wird eine Hütte ſeyn sum Schatten des Tages für Die Hitze/ k Und eine Zuflucht und Derbergung für. Iren Wetter und Regen. Betrachtun ng. i ann Zions Tochter fol/ als Braut, noch hier Mi re | Von

143 geil. Blumen: Bärtlein Bon allem Unflat gang gereinigt wer; en: | So beißt die Br ſcharff, hernach ein Feuer

rennt, Biß alle Schlafen find vom reinen Gold ges

rennt:

Sp kehrt der HErrdann en in's Heiligthum der

eelen, |

Und feine Wohnung da auf ewig wil ermählen 5 Die Seel verfammlet 1, GOtt ruhet über fie; Er deckt fie Tag und Nacht, Er liebt fie fpat

und fruͤh⸗ vi.

Jefaia. VII.v. 10.1 1. Lieber, rüftet euch, und erfehrecket, befchlieffet einen Rath und werde nichts draus, beredet euch und es beftehe nicht, dann GOtt iſt mi uns. (Hier ift Immanuel.) Dann fi fpriche der HErr zu mir, als faffete mich bey der Hand, und unterweiſet mich, Daß ich nicht foll wandeln auf der

dem Wege diefes Volcks.

N Betrachtung ˖ GOtt mit uns/ iſt das Wort worin ich Fri

den finde;

Gsttt mit uns, iſt der Sieg worin ich übermint Enh ruͤſtet euch mit Macht Welt, Teuffel, Suͤn

mE - Schaut in mein Se hier iſt Imman | \ @

-

Zweytees Bůchlein 14%

—— ——

(So (So ſpricht der edle a i GOtt im Grund Sein Nahe⸗ſeyn Dr fein Nahe⸗ſeyn Des

utzet Gott nimmt mich bei der Hand, Er geht mit mir allein: Da ſagt er mir ind an. : fo fon dein Wandel | eyn |

Vi. Jia VI, v. 19. Soll nicht ein Vole ſeinen GOtt fragen? Oder ſoll man die Todten fuͤr —— fragen? etra Buchſtab— Lehrer, und: ſind die Todten bie man fragei, Man hat GOtt nicht nöthig mehr, ob der Mund gleich anders ſaget; Summer fragt man, ohne Thun; auf’ res Leh⸗ ren acht't man gnug; Warn ein Hers GOtt felber fraat, rufft Ver⸗ nunfft es ſey Betrug. Leelen— kommt, GOtt leder noch; Er will ung ja felber lehren ; 5 oll man nicht ben Kebenben lieber als die Tod:

en hör Dendt, das ew' —— Hort ift und mp, - im Hertzen nah; eſen ehren jind an Ei es gibt Krafft und

Ee , i | tefziaXII, v2, 235 ® dancke dir, HErr, | ; daß

ng. | = faͤllt hart und fehiveer, den Zorn des HEr—

Wer durchpaffiret iſt der weiß von Danck zu

Ent iſt mein Heyl ich mußt zur Hoͤlle

pn

144 geiſtl. BlumenGaͤrtlein

Tdaß du du zornig biſt geweſen uͤber mid, und dein Zorn fich gewendet hat, und gröfteft mich. Siehe Gott iſt mein Heyl, ich bin ficher und fürchte mich nicht, dan Gott der HEerrift meine Stärdke und mein Pſalm und iſt mein Heyl. Ihr werdet wit Freuden Waſſer ſchöpffen aus dem Heyl⸗Brunnen.

Betrachtun

ren tragen In grofſ enPr oben: Ad) ! wer win ihm danden = .

gen; Daß fein getrofer@eift von Her en fi ingen ac

| finden ; Der HErr iſt meine Kraft es ware mit mil

ou Zwar find id) na in doch kan ich feeudie en Da ich die Quell u den Heyland, hal i

*

Jeßi. XIV. v. 2. Sie werden se fangen halten bie; —— ſie gefang hielten, und werden herrſchen uͤber ihr Treiber. Und zu der Zeit, wann * E

eo” »

Zweytes Büchlein. 145

HERR Ruhe geben wird, von deinem . Sammer u. Unruh/ u. von dem hartẽ Dienſt, darin du geweſen biſt: So wirſt du ein ſolch Sprichwort führen wider den Koͤ⸗ nig u Babel, und ſagen: Wie iſt's mit dem Treiber fo gar aus ?ꝛc. . Betrachtung. Wañ man wider Willen noch in ſich ſelbſt gefan⸗ gen bleibet; Und bald die, bald jene Luſt in uns herrſchet und uns treibet; Das iſt wohl ein herter Dienſt, vollet Unruh⸗ Muͤh und Chnas; Ex O wie klagt und jammert man! D wie het £ da das Herz ! eu getroft, bedruͤckte Sect, fo ſolt du nicht im⸗ | mer leben; got wird dir zu Be ee wahre Seelen⸗Ru⸗

Ey ver Herr eoiefelon in di: dan verlahft du deine Send: - Treiber, Weit, und Suͤnden⸗Luſt daun in bie gebunden ſeynd.

Je, XXV.y.4 Du bift der | Staͤrcke, der Armen Staͤrcke in Beang⸗ fligung, eine Zuflucht für dem Ungetoite ei ein Schatte fürder Hige, wann Die Tyrannen wuͤten wie ein Ungewitter wider eine Wand.

ws G Betrach⸗

* geiſtl. Blumen⸗ Gaͤrtlein

Betrachtu Hung: _ & mag ein and’rer auf Krafft und Hoheit

Mein Ruhm iſt daß ei und gang geringe Der HErr iſt meine Kraft, auf den Entblöfte

Zwar ängftet mic, nein Feind, mit GOtt ich Wann Code Sluhe A ſchon wolten gar

Wann's Feuer der Data mit ſtecken will in GOtt meine Zuflucht kan ich in Ihn mich ſen⸗

So wuͤte der ——— deckt mich ſeine Hand. XL |

Jeßia.XXV.v.8.9. Er wirdden Tod vers ſchlingen ewiglich, und der Herr HErr ° wird Die Thranen von allen Angefichten abtoifchen, und mird aufheben Die | | Schmach ſeines Volcks in allendanden, dann der HErr hat es geſagt. Zu der Zeit wird man ſagen: Siehe das iſt un⸗ ſer GOtt, auf den wir geharret haben, und er wird ung helffensdas iſt der HErr, auf den wir geharret haben, wir wollen | uns freuen und nano ſeyn in ſeinem

Betrach⸗

| ein _ 14

rachtu Her Chriſti * Chriſto durchge⸗ drungen,

Zur Auferſtehung gar hinan gekommen iſt; Sn ſolchem ift der Cod auch ewiglich verfehlungen

GOit wiſcht —— Thränen N daß man der

vergißt

Schaut, das ift unfer son price dan das neue

Aufdenich harretein Creutz und Todes: ‚Bein, Er hat geholffen num, Ihm will ih Ehre geben; Ich freue mid in m zu feinem Heyl allein.

Jelaia. XXVI-v.8.9. Auch warten wir auf

dich, HErr, im Wege deiner Gerichten, des Hertzens⸗Luſt fichet zu Deinem Na⸗ men und Deinem Gedaͤchtnuß. Don Zatzen begehre ich Dein des Nachts, dar⸗ su mit meinem Geiſt in mir wache M früh gu dir.

Betrachtung. Wann Gott die Seinen mitt im Wege det

erichte Da ſich der Here 5** und alles dunckel So gehet doch nach ie Denden und ihe

Di Des Hergens-Ruft nur E91 und feinen Bil- len meynt: Ih: fietes Hertzens⸗Ach! ihr inniges Begehren Geht nur nach ihrem Schatz, auch in der dun⸗ Een Nacht; 62 Ss

143 geiſtl. Blumen: Gaͤrtlein

Sie warten, ohne ſich zur Creatur zu kehren Ihr Geiſt fo ſpat und ea zu GOtt alleine

Jeſai. XXVL.v. ı x Hr unfer GOtt, es haben wohl andere Herren über ung seherrfcher dan du, aber wir gedencken doch allein dein und deines Namens. Betrachtung. Ein treuer unterehan betrüber fi) von Hergen, Wann er gefangen fist in fremder Herven

Macht; Mein rechter Arr und GOtt / du kenneſt * Schmertzen, Den and’re —— offt mir haben zuge⸗

Wann Suͤnd, und Satans Macht in Angftund Noch mich treiben, So denckt mein * Hertz alleine doch an

Es gehe wie es geh, ich will der Deine bleiben; Drein Wine bleiderfeft du biſt es ewigli.

Jeſaia. XXVIIL. v.3.4. Ich der HErr bes huͤte den Weinberg, und feuchte ihn alle Augenblick, daß man ſeiner Blaͤtter nicht vermiſſe, ich will ihn Tag und Nacht behuͤten. Bey mir ift fein Zorn, ach !’ daß ich möchte mit Den Hecken und

- Dornen kriegen, ſo wolt ich unter ſie *

17

Zweytes Südlein. 348

femund ſie auf einem Hauffen anſi anſiecken. Betrachtung.

Wer ein Re ift, ewig wol verwah⸗

tet edel 5

Nicht ein gutes Wort noch Werd, nicht ein Blat verlohren gehet;

GoOtt behuͤ't ihn Tag und Nacht, in ben ren: den, inder Pein;

und ihm feinen augendlicklich

et ein: GOtt iſt ſolchem gie in ihm iſt kinzorn nde

Suͤnd, Bernunfft und Eigenheit müſſen nur den Zorn empfinden, Solche Hecken reißt sr um, ſolche Dornen muͤſ⸗ en dran, Eh GOtt frey in unſern Grund als Die Liebe flieſſen kan,

XV. Jeſaia.XXVIII.x.5. Wen ſoll Er dann lehren das Erkaͤntniß? Wem ſoll er zu verſtehen geben die Predigt ? den Ent⸗ wehneten von der Milch : denen die von den Brüften abgefeßet find. - ng Bon Ehre, Geld, und Luft der Erden Mus Herg und Sinn entwehnet werden; Ja, andes Geiftes Sifigkeit Ried nimmermehr in Eigenheit: Laß folde Bruſt, bleib abgeſchieden, Ans Creutz aa mit zu frisden 3 me

so Seiſtl. Blumen-Bärtlein

Ber rfoim im Geift GOtt + felber hör Wird ohn Studiren hochgelehrt.

X | ſeſaia. KXXv.ı5.16. Wann ihr * be⸗ kehret, und ſtill waͤret, ſo wuͤrde euch ge⸗ holffen, durch Stille⸗ſeyn und Vertrau⸗ en werdet ihr ſeyn. rachtung.· ach! man laufen hin und her, meynt den © Schatz | alfo zu finden, Seel es bleibet deine Wein, Wo du nicht wilt ſtille ſeyn: Brich den eignen Willen nur, laß die Creatur ver⸗ ſchwinden, Behr dich ein/ und harre da, So ift Gottes Hülffenah ; Der Bernunffi: Sefhärfiigfeit,und die Fluͤchtig⸗ feit der Sinnen, Ale Mannigfaltigfeit Bringe ſanfft zur Einigfeitz Bleibe ſo vertraulich, ſtill, GOtt iſt nahe bey bir | drinnen, Erxife-feyn und guter Muth Mit GOtt groſſe Thaten thut.

XVII Jeſai. XXX.v. 20. 21. Der HErr wird deineLehrer nicht mehr laſſen wegfliehen, ſondern deine Augen werden deine Leh⸗ rer ſehen. Und deine Oh en werden hoͤ⸗ ren das Wort hinter dir fagen, alſo = | 5 . u nn. Diß

Zweytes Büchlein. 151

⸗—

Die iſt der Weg denſelbigen weder zur Rechten noch zur lincken. Betrachtung. ey Lehrern auſſer fd man nicht bleiben ehen

Es kommt und gehet hin mas uns erweken kan:

3 feelig ! wer in fich Fan GOtt nit Augen fehn; Der hat den Lehrer nah aufden es nur komt an

er hört das ewig Wort im ſtillenGrunde ſagen: —o lencke dich, mein von allem abi in

Diß iſt der Weg ge E Pac nicht immer

„Geh' nur geradezu; Met was ich lehre dich.

| XV.

Jefi. XXXLY. s. Wie die Vögel thun mie Flügeln, fo wird der HERAN Der Heerſchaaren Ferufalem befebirmen, ja befehirmen und erretten, Darinnen ums gehen und aushelffen. Kehret um zu dem, von welchen die Kinder Iſrael mit Abweichen fich fo fehr vertieffet habe

re Berradjtung- Hört, wie lieblich HErr ſein Jeruſalem | Wieder Böelein 5 über ihre Jungen. x Abgewich ne ——— um und kehret

Wann ihr mit Ferufalen wollet. ſo Reue kon. 64 HErr

2142 geiftl. Binmen-Gärtlein |

Sn

SErr du ruff R,ich komme ſchon; laß mein Serg dann auch auf Erden Deine werthe Friedens- Stadt, und alfo beſchir— met werden; Rett mic) aus der Feinde Macht, in meinHer: tze wohnen komm, Wandle Tag und Nacht in mir, als in Deinem igenthum.

XIX Jelai. XXXII. v2. Ein Fuͤrſt hat Fuͤrſt⸗ liche Rathſchlaͤge, und ai auf

f ——

rachtu

Ein Fuͤrſt * a ſolt ich in Adam eyn, Und werde nun ein nel aus Adams Stamm In erſten Adel⸗ Stand ‚führt Chriſtus wieder Er hat mich ihm u Brant und Königin er⸗

ohren : Weg! weg dann —— du biſt mir viel zu Mein Geiſt, und 8 und Sinn ſol ſich in

GOtt erheben;

Mir groffen Dingen = F Furſt zu handeln

Bl id) nit Stands: md, vor Gottes ar , gen leben ? ;

XX Tefäi. XXII. v. 16 17. Wer inet er

0 Sweptes Badlen. - 13 zuhaͤlt, daß er nichts Arges fehe :der wird in der Höhe wohnen, die Feſtung⸗

der Selfen werden feine hohe Zuflucht

fenn, ſein Brod wird ihm gegeben, fein

Waſſer hat er gewiß. Deine Augen

werden Den König fehen in fein Schöne Betrachtung

Her feine Augen fchleuß: nichts Eiteles zu fehen,

Bon allem loß und bloß in GOtt ſich kehret

ein; = Kan mie ein Adler ſtets im Geiſt erhoben ſtehen, Und bleiben unberuͤhrt von Unruh, Furcht und

in. In dieſer hohen Burg, weit uͤber alle Sinnen, Sm Felſen JEſus er nur feine Wohnung baut; - Er finder Lebens-Brod und Waffer gnug darin⸗

aa nen; - Sein Aug den König da in feine Schöne ſchaut.

XXI, > Jefaia. XXXV. v 3.4.5. Staͤrcket die mür den Hande, und ſteiffet die ſtrauchlen⸗ de Anne: Sauger’ den verzagten Hers Ben: Send getroft, foͤrchtet euch nicht, fehet euer GOtt der kommt zur. Ra⸗ her GOtt der da vergilt, kommt, und

wird euch helfen. , ; nn Bestachtunge" X

Wandend Hertze, weiche nicht, ſtaͤrcke deine muͤ⸗ 5 Wandle

ae

154 Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

—— mm

Wandle fe fort, und fi np: gar hinunter im im Ed, Verjagter fen getroft, forchtenicht, und

ehe feft,

Traue GOtt, Er iſt ſo —* daß Er Schwache nie verlaͤßt

Balde kommt der frohe Tag, da GOtt wird in

dich ein kehren, Dann wirſt du Ihm dancken noch, wann du Ihn wirſt ſelbe —5

Dann wirft du Ihn en nnah, ber Dir ießt

fo ferne ſcheint,

Bade nur,und fhaue zu, GOtt vertilget deine Seind.

XXI

Tefaia, XXXV.v. 8. Es wird dafelbft eis ne erhabene Bahn ſeyn, undein Weg, ‚welcher der heilige Weg heiffen wird, daß Fein Unreiner darauf geben wirds

amd. derfelbige wird für iene fenn: Der auf dem Wege wandelt, auch ſelbſt die Thoren werden nicht irren

mögen. Betrachtung

Die hohe Bahn, die uns fuͤhrrHimmel⸗ an, Der ſchmale Weg drauf lauter Ereug zu ehen, Worauf auch kein Unreiner wandeln kan; Der iſt für den, der ſelbſt nicht weiß zu gehen. Der Weg iſt rein, doch geht man leicht darein;

Sey nicht zu klug, font wirſt du dic) verwir⸗ ten, Nur

F Zweytes ? Bichlein. 158 Nur Pur wandle fort, getrofl, und ſchlecht und Hein: Das dum̃ſte Kind kan aufdem Weg nicht irren.

XXI.

Jeßi.XL.v.9 10. Hebe deine Stimme auf mit Macht, du gute. Bottſchaffte— rin Jeruſalems: Hebe fie auf, und fürchte dich nicht » ſage den Städten : Juda, fieheda ift euer GOtt. Siebe der HErr HErr kommt gemaltiglihr und ſein Arm wird herrſchen: Siehe ſein Lohn iſt bey ihm, und ſeine geltung iſt fuͤr ihm.

| Betrachtung.

Haft du auch die 2 —— liebe Seel ‚indie

mil fo men ? Bleib und ftid, bis es heiſſet:

e da Nun haſt du den Schasi in bir, deinen GOtt im Hertzen nah. Da dient man aus Liebe nur, und nicht an Ver⸗ gelten dencket: >} Der haskohn at omug mern das hoͤchſte encket; Gib nur hin in ſeine Macht was du haſt, und kanſt, und biſt; Sid ihm ein dein gantzes Hertz; GOtt muß herrſchen wo erift. |

ös en XXIV

256 Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Ölen

XXIV * —— & wird feine Heerde weiden wie ein Hirte, Er wird die Laͤm⸗ ‚mer in feinen Arm ſammlen, und in feinem Bufen fragen, und Die baren ſanffte ——

rachtun Habe danck, mein Hirt, 1, daß du mid) wilt felber meiden; Laſſe and’re Hirten dann mic) von ihrer Heerde

eiden WVeide mich indir,.mit sr in der duͤrren Wuͤ⸗ ſteney; Lehr mich kennen deine Stimm, und ihr folgen

gantz getreu: Bär ich mie ein edmlein nur, fo unſchuldig, fanfft und Eleine; Sammle mich indeinen Arm, aus der Vielheit in das Eine; Trage mich in deinem Schooß, trag Dein dum: mes Laͤmmlein doch, | © fan ich, wann du. es wilt, auch wol andre - ‚tragen *

XL. v. 29. 30. 31, Er gibt den Muͤ⸗ | Ben Kraffe, und Stärcfe genug den Unvermögenden. Die Knaben werden ‚müde und matt, und die Juͤnglinge fallen: Aber die auf den Herrn bare dm Frigen neue Krafft, daß aufs ;

Zweytes Büdlein. ‚397

ee ———

r fahren mit Fluͤgelu wie Adler, daß fie lauffen und nicht matt werden, daß fie wandeln und nicht mude werden.

| Betrachtung. _

Dienaben werben Bil, Ya meynen weit zu

ge So widerfaͤhrt es ie in weinem Unver⸗ ‚Ein Züngling faͤllet wol, wie feſt er glaubt zu ehen;

Erdindt nicht (weil er groß) an feiner mut: ter Hand. Ich unvermögend Bind Aa nach dem HErren

, frag und harren —— Seit mi neue Kräfften

Selbſt gehen kan ich nicht echt mich die Muts a ter tragen, - Dann lauf und flieg’ wol aus mir und allem

XXVI.

Jeſai. XLI.v. 10. Foͤrchte dich nicht, daũ ich bin mit dir; erſchroͤcke nicht, dañ ich bin dein GOttz; ich ftärcfe dich, ich helfe fedir auch » ich erhalte dich, Durch Die ‚rechte —— meiner Gerechtigkeit. |

| etrachtung °

Seel, die du ee in dundeln Slauben gehen,

Ey er Krafft und Lroſt ge⸗ ri

67 so

258 geiſt. Blumen⸗ Gaͤrtlein

Ich bin mit dir, kanſt du es du es gleich ı nicht fe fehen,

Ich din dein GOtt, erſchreck im Finſtern nit: Ich ſtaͤrcke dich, wo eigne Kräffte fehlen ;

Ich heiffe Dir, im Leyden, Meyden, Ruhn; Ich halte WE: es ſoll Fein Fall dich qualen:

Die rechte Band des Herren wird es thun.

XXVII.

Jet, XLI.v13.14. Ich bin der HErr dein GOtt, der Deine rechte Hand flärcket, und zu Dir ſpricht: So fürchte Dich nicht du Wuͤrmlein Jacob, ihr armer Hauffe Iſrael: Sch helffe dir, fpricht der HErr⸗ und dein Erlöfer, der Heiligein Ssfrael.

Betrachtung. So arın, fo bloß, gebeugt, und klein, gleichwie ein Wurm der Erden, Muse du, durch Creutz und Süunden:Roth, in Deinen Mugen werden: So will der hoͤchſte helffen dann, Dem der fich ſelbſt nicht helffen fan: Wer als ein Wurm in ſich entblößt, Der iſt es den der HErr erlößt. Ich armes Wuͤrmlein, will ne auch zu GOttes Suffen ſchmiegen; Laß mid) im Koth und Ohnmacht nicht, mein Herr und Heyland, liegen : | Ich hör daf dein Erdarınen fpricht : Duarmer Hauffe fürcht Dich nicht 5 * Staͤrck meine Schwache Glaubens⸗ Ba ; DO RR meinen Jammer-Stand. i XXVIR.

Zweytes Büchlein.

ee

A SEX V IRRE Je@.XLI.v.17. Die Elenden und Armen fuchen Waſſer, und iſt nichts da, ihre Zunge verdorret für Durſt: Aber ih Der Herr will fie erhörensich der GOtt Iſ⸗ rael will fie nicht verlaffen. Br Betrachtung. Mein arm⸗elender Geiſt war bald für Durſt ver⸗ gangen, Ich ſuchte auſſer mir das Waſſer hier und dars Und fund’ doch a da was flidet nein Vers ' langen, Ditß eine fand id), daß ich arm und elend war; Nun will ich en von alem inwerts ehren, Und ſuche nur in Eh was meinem Geift ges richt:

HErr, ſprich dann auch zu mir Sch, ich will dich erhoͤren Sch, als dein Bundes⸗GOtt, wid dich verlaſ⸗ ſen nicht.

XXIX.

Jeſai.XLII.v. 16. 17. Die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den ſie nicht wiſſen; ich will fie führen auf den Stei⸗ gen die fienicht Fennen : ich will die Sins fternuß für ihnen her zum Lichte machen, und das Höckerichte zur Ebene : ſolches

will ich ihnen thun, und fie nicht oe 1:2 en

159

se geiftl. Blumen-Gärslein

"fen. Ab Aber die fich auf 6 Goͤtzen verlaffen, und fprechen zum gegoffenen Bilde, ihr fend unfere Goͤtter, die ſollen zuruͤcke Fehr ren, und zu ſchanden werden. Betrahtung. Die Blinden leitet GOit, Die feine Wege fchen; - Sie folgen wie er führt, ob fie es nicht veriiehen : Wer blinden Gosen traut, Bernunfft und Bilder ehrt; Der muß afeine gehen,und gehet ſtets verkehrt Kan ich dem HErren mich i im Glauben gantz er⸗

geben So wird die Nacht sum Lac, was Hoͤckricht iſt wird eben Mein Hirt, 7 I nicht; O JEſu, wär

Uud koͤnt PR dir, gleigwie ein kleines Kind! ;

XXX.

Jefai, XLIII. v. 1. =. 3. Ich habe dich erlds ſet, ich habe dich ben Deinem Namen ges ruffen, du biit mein. So du Durchs Waſſer geheſt, millich ben Dir ſeyn / und

Durch die Stroͤhme, fo ſollen fie Dich nicht erfäuffen > fo du ins Feuer geheſt ſolt du nicht brennen, und Die Slamıne fol dich nicht anzunden. Dann ich bin der HErr dein G Dityder Heiligei in Iſ⸗ rael, dein Hehland.

Betrach⸗

4

Zweytes Büchlein. 167

m

Betrachtun Wer bin ich, groſſer HErr! 4J Kind aus boͤſem Saamen, Daß ich i indeinem Blut fo theuer erlöfer bin? Daß du co groffe u J Pig ruffſt bey meinem

Daß ich ſoll deine kan Eichel nimm mid In kleinen Waſſern Bei Bey⸗ſeyn hab ver⸗

ſpuhre Soll ich durch eiröhne nad, und Feuers Proben gehen: Hilff dann, daß nur mein Schaum, und nicht > mein &o:Dd neriteret ; Mein Heyland, HErr und GOtt, laß mich dich ewig {eben |

Jeſai. XLII. v. 5. Ed fördhte dich num nicht, dann ich bin bey N:

Betrachtu Diß macht es, Gas du in Furch⸗ ten ſchwebeſt;

Beil GOtt nicht ben dir if, und du mit SOK

nicht lebe = Komm! ne, und wird man ihm

So muß das blöd IR Ser getroſt und ſtille

Diß iſt zwar ſo, mein Sort doch Bin ich offt in orgen;

Ob du auch bey mir bit wann du dich mir ver⸗ borgen;

, Drum

162 geiftl. Blumen-Bärtlein

mm m m ——

Deum furcht ich sei ftets in dunckeln We⸗ uf glauben daß ſo werd ei ſtill und

XXX | Jeſai XIII.x. ı:. 2 bin der HEtt, und ift auffer mir Fein Heyland. trachtung. Ich bin's, ich bin’ mas Du je Fanft begehren, Ich bin's, ich hin's, und nicht Die Sreatur, ei bleibt nicht lang fi ie Fan den Geiſt nicht naͤhrẽ Dein GOtt, dein Gut bin ih Jehova nur: Ach Fan allein Dein Sunden:Elend heylen, Dein eignes Thun, o Seele, reiht nicht zu; Kehr ein in mich, wirft du dein Hertz nicht eheilen, So ſchenck ih hier ſchon OTHER und Ruh.

XXX.

Jeſai. XLIII. v. 24. 25. Sa mir haſt du Arbeit gemacht mit deinen Suͤnden, und haſt mir Muͤhe gemacht mit deinen Miſſethaten. Ich, ich bin's, der ich tilge deine Ubertrettung um meinet willen, und gedencke Deiner Suͤnde nicht.

Betrachtung.

Ja, Arbeit machten dir,o Sei: meineSuͤnden;

u mußteſt ihreLaſt an Leib und Seel empfinden:

Dubdift, du biſt es nur der mich erlöfet hat;

Doch mad) id Dir nah Müh durch meine

Wiſſethat: a6 tilge meine Sind. vollkommen aus dem Herzen: Dir

Zweytees Büchlein 163

Dir ſie nur Muh und mir ‚fo bitte Schmergen :

Um deiner willen nur, wert du ein Eſus bift;

Daß ich Dich lieb und Ka wie dein Verlangen

jet KXLVi8: 7; we * der Sen, ab keiner mehr. Der ich Das Lichte mache und fchaffe Die Sinfternuß, derich Friede gebeund fchaffe das Ubel: ch bin Der HErr, der folches Sc Br

Betrachtu en Her und Billen gan, IF GOtt als HErr drinn ſchalten; ; Man muf ie rathen mitznein, GOtt ift Herr allein; Welt du verlierſt dein —— und die es mit Die

* Mein HErr befehl will dein Sclave eyn. | Ach! laß mid unvercuft von dir abhaͤnglich les en, . Und Licht und Finſter iin von dir nur nehmen

an Das Ubel laͤßt du zu den Frieden wilſt du geben, Drum ſpricht mein Glaube ſtets: Der der hat's gethan.

Jeſai. XLV.v. 15. du biſt ein Verben GOtt, du GOtt Aſtael der Heyland. Betrach⸗

164 geiftl. Slumen:Görtlein

Betrachtung. D du verborgner GOtt! ın vem wir alle leben, Bann wirft du werden mir im Geiſte offenbar ? Mein forfihen der Vernunft muß fich gefangen

Ä geben ; Im dunckeln Grunde um die Einfalt dein ges. wahr-

Mer kan, verborgneréOit, die Wunder eg’ trgrunden, i i

Wodurch, mein Henland, budie Deinen heis igit hier ?

Dein Bold verborgen If: Wer Fan fih darin

nden, Dos Armuth, Creutz, und Schmach ift deiner Kinderzir? XXXVL Jeſai. XLV.v.22.23.24. endet euch zu mir, fo werdet ıhr fechig, aller Welt Ende, dann ich bin GOtt, und Feiner mehr. Sch ſchwere bey mir felbft, und ein Wort der Gerechtigkeit gebet aus meinem Munde, da foll eg bey bleiben, nemlich: Mir follen fich alle Knie beus gen, und alle Zungen ſchwoͤren; Und ſa⸗ gen: Allein im HErrn ift viel Gerech⸗ tigfeit und Staͤrcke. | Betrachtung. Die Seeligkeit, o Seel, iſt leicht zu Eriegen; Dein Herg und Liebe folt du wenden nur Gang von dir ſelbſt, und allerEreasur,

Zu

Zweytes Büchlein. | 26

Zu 31 GHOtt allein ;fo wird Er dich vergnügen: Er fen dein GOtt, Dein Sur), und Feiner mehr; Beug Deine Knie, bat an, geb ihm die Ehr: Bergiß dich dar nicht auf Deine Werde; In GOtt iſt nur Gerechtigkeit und Stärke

XXXVII. Jet XLVIv. Bed fe Hoͤret mir zu ihr vom Haufe Sfacod, und alle uͤbrige vom Haufe Iſrael, die ihr aufgehaben ſeyd vonder Geburt an, die ihr von mir ge⸗ tragen ſeyd von Mutterleib an. Ja ich will euch tragen biß ins Alter, und biß ihr grau twerdet-ich hab es gethan, und ich willes chun, ich will heben und tra⸗ gen und erretten. Nach wenn bildet,und wem vergleichet ihr mich Dann ?

Wie hoch, wie de me ift unfers Gottes Du Meer der N a was fol ich ſa⸗ Du heb'ſt und = nach Leid und nach Ge⸗ Du haſt es lang * und thuſt es immer Die Mutter liebt ihr das ſie im Leib getra⸗ Du mehr als Dutter- Dert, du trägſt mich Ob ich im Elend A fo A id) doch dic) ha,

166 geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

——

Ich will erretten Sep Wenfoltichg! ich gleichen

XXX\ II. Jeſai. xi. v. 8. Ihr ebettreiter gehet

in euer ——— etra chtung

Ihr Ubertretter geht in euer Hertz hinein;

ESdo wilder fromme a, dem Suͤnder Buſſe ehren;

Er ſoll im Glauben ſich von allem iñwerts kehren,

Mit Hertze Luſt, —* Sinn, und lieben GOtt

allein,

Im Her gen wird uns GOtt und alles offenbar Ah ůͤberireer bin noch fo verftreut und ferne: Zeuch nich, mein SDtt, hinein, ich wolte doc)

o gerne In mein Hertz kehren ein, und in Dein Hertze gar. XXXIX h 34 XLVI.v. 12. 13. Hörret mir zu, ihr von flolgem Hertzen, Die ihr ferne ſeyd von Der Gerechtigkeit. Ich habe meine Gerechtigkeit nahe brachtsfie iſt Br fers ne, und mein Heyl ſaͤumet ſich nicht : und ich will zu Zion das Heyl geben, und Iſrael meine Herrlichkeit. Betrachtung. Man willGerechtigkeit Dienur von auſſen Da Welt⸗und zu noch tieff im Hertzen ecket: Wo

ä Zweytes Büchlein. 167

—— ——

TWogEſus feiber ift, da iſt Gerechtigkeit⸗ Haſt du ein boͤſes Hertz, ſo iſt fie dir noch weit. Ich wid mid wickeln von aufen und von ins

Mein JEſu, gang in di, mit Hertze, Cuft und Einen:

| Mir fehlt Gerechtigkeit, bring du fe felber nahz So iſt dein herrlich Bil, Au alles Heyl anch da

in XLVI. v..ı20. 11. Siehe ich will Bi lautern, aber nicht wie Silber, ſon⸗ dern ich will dich auserwebler machen im Ofen des Elendes, Um meiner willen, will ichs thun, dann wie folte fonft mein Name entheiliget werden? ich will meine Ehre keinem andern geben. Betrachtung. ch! man glaubt es nimmermehr, wie man ſich in allem meynet, Trauedeiner Tugend an fie noch fo lauter cheinet: Solt du werden auserwehlt, und von allen Schlacken rein, E mußt du Mean und Noth/ in den Elends⸗

ilber wird gelaͤutert bald, big fommt nicht fo

| leicht zum Ende: a man in ſich Bu Sünde, Jammer,und | | Weri in dieſe kommt; lernet wie. man

| | reine liebtz und

vo geiſtl. Blumen: Gaͤrtlein

nn ——

und von eigner Aeſihi frey, GOtt allein die Ehre giebt.

XLI.

Jefai. XLVIII. v. 17. 18. So ſoricht der HErr dein Erloͤſer, der heilige in Iſrael: Ich bin der HErr dein GOtt, der dich ——— leite dich auf dem Wege den du gehſt. O daß du auf meine Gebotte mercfeteft, fo würde Dein Sriede feyn wie ein Waſſerſtrom, und Deine Gerechtigkeit wieM?eerege Wellen.

Betrachtu Weil ich ſo blind und john wi GOtt mich ls ber Ichren ; Weil ich fo ſchwach * matt, will er mein

Fuͤhrer Sein Lehren iſt ni ee Mei Wort den Geiſt kan naͤhren;

Sein Leiten führt gerad in's wahre Reben ein. Seel, merck / was GOtt dich lehrt! bleib Fin. und abgefchieden, .

Und folge wie einKind der treuen Leitung bloß; So wird einfanffter Sırom dir bringen tieffen

Frie rieden Und Bein römmigei ie m mächtig ſeyn und gro

XLII. |

Jeſai XLIX. v. 14. 15. Zion fpricht : Der HH bat mich verlaſſen, Der a

Zweytes Büdlein. 169

| at mein nein vergeſſen. Kan mauch ein ein Weib ihres Kindleins vergeſſen, daß fie ſich nicht erbarme uͤber den Sohn ihres Lei⸗ bes? und ob ſie deſſelbigen vergaͤſſe, ſo will ich doch dein nicht vergeſſen. Siehe in die nänbe hab hab ich Dich gezeichnet,

sung. Mancher denckt er Munde wol, wannihn Gottes Gnad erquicket;

Mandcher der im Penden it, a Meynet daß GOtt ſein vergißt:

uͤrres Zion ſey vergnuͤgt, was GOtt nimmt und was er ſchicket; Du mußt lernen lichenrein, Nicht dieGaben, GOtt allein: —, GoOtt ſelbſt verläßt dich nicht, er kan deiner nie vergeſſen; Deine Seel in ſeiner Hand, Iſt ihm gar zu wol bekant; kreutes-Kinder liebt ſein Hertz mit Erbarmen

unermeſſen:

Denck nur du an GOtt allein,

Er wird nicht vergeſſen dein.

XLII. fai, L. v.8,9. Erift nahe, der mir recht - Spricht, wer will mit mir hadern ? Laſſet uns zuſammen tretten, wer ift der Recht zu mic hat? Der komme ber zu mir. Site he der Her HErr hilfft mir, wer iſt der mich will berdammen ? ? H 8

ae Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Betrachtung. O Seelig,mer fih GOtt in fe: ber Lieb bermäh⸗

et, Der gantz —— ihn nach Wunſch

Dann b wer * kein Feind ihn ſtoͤrt qualet; Derſur hn pri nah, der HErr ihn des

irt:

Wer hat dann nl u mie ? Dem Herren bin eigen,

Mein Her gehört nur ihm, und feinem an:

n zu GOtt hilfft, BAR Hei ; be werdet mid nicht

beu DEBUG —— nur; ich bleibe doch un Ruh.

Jeſai. L.v. 10. Wer ift unter euch der de HErrn förchtet, der feines Knecht "Stimme gehoichet, der im Finſtern wandelt und febeinet ihm nicht ? Der hoffeauf den Namen des Herrn, und. lehne ſich auf ſeinen GOtt. u. f. |

Betrachtung. | Werden Herren fürcie nur, feiner Crime

- Scheint dir gleich die Sonne nicht, ſo in do die Sonne da;

3Zweytes Buͤchlein. 17

Nahver der Sintermuf kommet Ehe; ; fuhR du fl du * GOtt? ſo iſt Eren Werd im Kell N hoffe auf des Herren wamen ; | Dench Jebovah ik was Er ſpricht iſt Ja

Lehne dich auf deinen GOtt, halt ahn feſt, fa ran’ ſt du nicht; Glaub, du geh ſt gewiſer als in deinem —3 eignen Licht. XLV. Beni. LL. v. 11. Es werden Die erloͤſeten des HErrn wiederkehren und gen Zion kommen mit Frolocken, und ewige Freu⸗ de wird aufihrem Haupt ſeyn: Wonne und Freude werden fieeigreiffen, aber Trauren und Seufftzen wird von Ihnen ° fliehen,

Betrad tun

J nur, Siel, did du in dir ſelbſt ge⸗ angen,

Seien Geiſt zur N nicht, wie er wolte, kan

angen Hoͤre, dein Extöjer Hoi; Nach viel tauſend

Si du neridßt, wirft du endlich werden fro h. Bo wich ſich dein munt'rer Geift frey in ſei⸗ nen Urſprung kehren, nd zu ee Di in ihm ſelbſt, in ion ehr 22 . Süße

„172 geiſtl. Blumen⸗ Bärtlein

Sif Wonne kroͤnt dein Haupt, Freud und Leben ohne End; Alles Seuffzen Riem: 3* von dem PR Ele⸗

Re LIL v. 7. 2. gie lieblich find BR den Bergen Die Fuͤffe der Botten die da Friede verfündigen, Gutes predigen, Heylverfündigen, die Da fagen zu Zion Dein GOtt iſt König. Deine Wache ter ruffen laut mit ihrer Stimme,und Frolocken miteinander: dan man wirds mit Augen ſehen, wann der HErr zon bekehret.

Betrachtung.

Ja, wie lieblich u nun warn die Seel, 4

agen,

Dieſe Bottſchafft I, in 6, von dem Heyland

14

* Dein GOtt König dir, dein bedange er ts Hertz iſt frey, Won dem Dienſt der von der Suͤn⸗ den-Sclaverey ; i Friede / Friede fey mit ; alles Gute, Heyl u en,

Le Wird dir in dem Einen verkuͤndigt un | Deine Augen Rn nun, daß dein Seufftzet

Das beift recht bekehret feyn, wann Der sen EN II.

Zweytes Büchlein. am

_ m

XLVII. Jeſaia. II.vV. 11. 12. Weichet, weichet, zie⸗ het aus von dannen, und ruͤhret kein Un⸗ reines an, gehet aus von ihr, reiniget euch die ihr des HErrn Geraͤthe traget. Dann ihr ſolt nicht mit Eilen ausziehen, noch mit Flucht wandeln: dañ der HErr wird vor euch herziehen, und der GOtt Iſrael wird hinter euch herziehen.

| Betrachtung.

Soll dich der Hoͤchſte ne zum Prieſter⸗Dienſt etz wa: en, A

. Mit Opffer und Gebatim Geift vor ihm zu

An |

Weich, weich in Einfamfeit; weih, weich m | Grund der Seelen;

Dein Hertz und Sinn muß ganz aus allem Eis

telngehn; i

Ja kein nGedancken laß was Unrein iſt anruͤhren Geh aus der Eigenheit, fen ohne Mackel rein: Schau! GOtt zeucht vor/ und folgt/ laß dich

iipnfaͤltig führen; Ge b vor, du mußt behutfom —* eyn. ae

*

J ——— = Jeſai. LIIL.v. 2.3. Er hat Feine Geſtalt noch Schöne : Wir fahen ihn, aber da war keine Geſtalt die ung gefallen hätte. Er war verachtetrund von jederman vers >

174 > geiftl. Blumen Gaͤrtlein Aaffen, voller Schmerken gesüchtiget mit Kranckheit: Er war fo veracht, daß man das Angeficht vor ihm verbarg, da⸗ rum haben wir ihn nichts geachtet. Betrachtung ————— ches⸗ Sinn;glaube,Chri- und Die Seinen Sind fo /9 heßlich nicht, als ſie deinen Augen ſcheinen: Aeuſſerlich ſind arm, und auch in | en meiſt; Aber ach, wie ſchoͤne prangt ihr in GOtt vers klaͤrter Geiſt! Die Geſtalt gefaͤlt ar Bu; JEſu, ich hab mich

Schlecht und rechtnß Ohne&cein fo verborgen ter zu leben: Laß ſich aͤrgern mer da will, wann ic) Dir ges fallen fan; Bann mic) jederiman ver täft, fo nimm du dic meiner an.

XLIX.

Jeſai. LIV. v. 5. Der dich gemacht hat, iſt dein Mann, HErr der Heerfchaaren heiffet ſein Name, und dein Erlöfer der Heilige in Iſrael, der aller TBelt GOtt genennet N |

| rachtu Das Looß iſt mir * Sn: ') fe lieblichſte ge⸗ fallen, Maria

Zweytes Buͤchlein. er

—— ——

and wid beften Theil hab ich mir ir augermählt; 5 Mein Schöpffer ift mein Dann, mein Gut, mein Schatz vor allen, Ja, ja mein Her f ur in keuſcher Eieb ver⸗ * maͤhlt Weg ale Lreatur, du biftdem Geiſt gu wen! ig, Mein Held aufden ih irau der heißt HErr Zebaoth; Und mein Erlöfer iſt derked- und Himmels⸗Koͤ⸗

e ng, Ich bin ſein A, und Er allein ein Dt.

Jet, LIV.v. rn Er hab dich ein Elein > Augenblick verfaffen, aber mit groffer Boarmhertzigkeit will ich dich ſammlen. Ich hab mein Angeſicht im Augenblick des Zorns ein wenig von Dir verborgen, aber mit ewiger Gnade willich mich Deie ner erbarmen, fpriche der HErr dein Erz töfer, Betrachtung. Einen Fleinen Augensli/ nur ein wenig will & Det laſſen, Und alsdann mit groffer Snad und verfamlen und umfaſſen; Doch diß Eleine Augenblick, dieſes wenig fiheint folang, Weil mein une ſo ſchwach, und mein‘ bloͤdes H ertz ſo bang. Ja HErr, wañ du mich veriäät, geht dein Schaͤf⸗ lein in der Duͤrre; 24 Dein

ode geiſtl. Blumen-Gärtlein

om U 1

Dein Dein Erbarmen —* mich, daß ich doch nicht rirre: er Zeig dein holdee Ange daß fich mir fo offt

verde Ew'ge Gnad ebacmedid; ach! dein Zorn fo ge fi

LV. v. 2. hlet ihr Geld dar, da kein Rod ift, und euere Arbeit,

1 da ihr nicht fatt von werden koͤnnet? Hoͤ⸗ ret mir Doch zu, undeffet das Gute, fo wirdeuere Seele in oolluft fert tere den. Neiget euere Ohren, und kommet en su mir, höre, fo wird euere Seele le⸗ en. ꝛc. |

trachtu Menfchen, ach! 2 er Ihr er nach der Ei: ! telfeit zutrachten ? Dendt, ihr greifft nach Schatten nur; dent, der arme Geift muß ſchmachten: Hört, esrufft euch euer GOtt; kommet doch mit Hertz und Muth, Hungert doch nad) Ihm afein, ah ! man hats bey ihm fo gur. Herr, ich neig mein Ohr zu dir, laß mich dich im Geiſt dann hoͤren; Ich will kommen, zeuch mich nur gantz in dich hi⸗ nein zu kehren: Gib dich mir, bin ich ſatt; dann wird leben @eelund G it; ; Der iſſ't ja das Gute recht, wer das Höchfterht .. geneußt- 1.Il.

Zweytes Büchlein » 179

* ER.

LII.

Jefi LVI. v. 4. 5. So fpricht der HErr von den Verſchnittenen, welche meine Sabbathen halten, und erwaͤhlen was mir wolgefäller, und an meinem Bunde feite halten. Ssch will ihnen in meinem Haufe und in meinen Mauren einen Ort geben, und einen beffern Namen dann der Söhnen und Toͤchtern, einen ewi⸗ gen Namen will ich ihnen geben, der

nicht vergeben ſoll.

Betrachtung.

Die Seel, dieOtt verlobt, uñd ihre gantze Liebe, Bon Creaturen⸗Troſt, in ihn allein einkehrt,

Und ſich befchneide: fo, aus reinem Liebes-Triehe, Die iſt nicht duüͤrr nn in ſie iſt y GOtt

Ihr Werck iſt Sabbathe Kuh, nur GOtt iſt ihr verlangen, Sice haͤlt am Liebes-Bund, wodurch fie ihm vertraut,

Drum ſie im Kenn Kranz vor GottesThron foll prangen, Ihr eiw’ger Nam joll fenn ; des —— nigs Braut.

LI.

Jeßi. LVIL.v. 10. 11. Du arbeite. dich in der Menge deiner Wege, und fprichft nicht / ich laſſe es: weil du

/8 Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

——

Tdeſt ein ein Leben in deiner Hand, wirft du du ‚nicht müde, Für men bift du fo forgfäle tig, und förchteft alfo ? fo du Doch mit Lügen umgeheft sund dencfeft an mich a und haft [mich] nicht in dein Hertz gelegt.

Betrach San MWiemannigfaltig find Die Wege vieler Seelen ? Mit Sorgund Furcht f ; f ic) in eigner Arbeit

Dud Sie lauffen hin und et "des Wirckens iſt kein Diß iſt ihr Leben 10 weil man nichts beffers Ich Seelen ! laſſet ab, mann ihr den Schag wolt }

Selbſt⸗koͤnnen, an feibn hun nutzt nichts, 2 find nur Rügen : - Mit fteter Innigkeit gedencket nur an GOtt; Legt dieſe Perl —— diß wahre Eins iſt not

LIV. *

Jeſai. VII. Y. 12. 13. 14. Ich will deine Gerechtigkeit anzeigen, und deine Wer⸗ cke, daß ſie dir kein nutz ſeyn ſollen. Aber wer zu mir fliehet, wird das Land erben,

und meinen heiligen Berg beſitzen. Und

wird ſagen: Machet Bahn, machet

Dahn, raͤumet den Weg, hebet die Ans

oͤſſe aus de ege meines Volcks. kei R % Betrach⸗

Swptes . Suchlein. in. 179

Berrahtung ng Eigne Verde nugen Hills milt duCanaans Ruh ererden, niauen Than, durch gelaßnes Leh⸗ roen; So entbloͤſſet fiehe danı dann, mit Vertrauen, in _

Biß des ſuͤſſe Friedens. Kan Gottes heil ger

Berg if Edhdner Bers der da das Auge GOtt ehet; Stilles Land der Ewigkeit, da der Friede Gottes

bluͤhet Dader lang— ——— findet Raum und Bahn und im unermeßlichen, ohne Anftoß,leben kan

3 LV Tel, LVI. x. 15. Alfo fpricht Der hohe und Erhabene, der in der Ewigkeit woh⸗ net» Des Name heilig iſt: Der ich in der Höhe undim Heiligthum wohne, und * ben Denen fo eines zerknirſchten und des - müchigen Geiſtes find,auf Daß ich leben⸗ Dig mache den Geift der gedemüthigten, und lebendig mache Das Hertz Der Zer⸗ knirſchten. [jiehe auch v. 16.] —— N} O hohe Majeftdt der du erhaben wohneſt In ſtiler Ewigkeit, im dunckeln Heiligthum; hörte * du mein, Heiligkeit } ———

180 geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

am ——

Na Deiner Sreunblickei, indem ich zu Div

Ach! mache meinen Sit demüchig, fanfft, und

eine; Und wohn’ dann —* in mir, weil du haſt Luſt aran;

Hier lieg ich als wie tod, dein Angeficht alleine, Und deines Geiſtes zrei mich lebend machen on

LVI. Jeßi.LVII.v. 13.14. Sodudeinen Fuß von dem Sabbath Fehreft, dag du nicht thuſt, was dir gefaller, an meinem beili-

gen Tages und fo Duden Sabbarh eine

Luft nennen wirft, und den heiligen T Tag. des HErrn herrlich; und fo du ihn wir in Ehren halten, Daß du nicht thuſt deine.

Wege, noch findeft dein Wohlgefallen

und Sefchwa ; halten :Alsdan wirft du

; j

Luft haben am Henn, und ich will dich ° © ber die Höhen auf Erden ſchweben laſ⸗

fen, und will dich ) fpeifen mit dem Erbe

Deines Vatters Kacob, Dan des HErrn Mund ſagt es.

Betrachtun

g. Gottes-Dienſt im Eigenfinn, Gutes —— mit

Zwang und Klagen,

Sabbath halien mit Verdruß kan dem HErren

nicht behagen:

Ton 1

>

3 Zweytes Buͤchlein. 188

Shuund und en nicht was du y wilt und

efaͤllt, Das iſt Sabdath en man ſich innig GOtt gelaſſen halt. Dis fen deines Gottes Sasbarh fo

uehren Undin s ſtille —— deines Geiſtes einzu⸗

ke Dann wird GOtt deine Luſt, der dich über alles hebt, —J— ——— und ſtill, ſtets in anans⸗ Sobbahs⸗ Ruhe lebt.

LVII.

a v.2. Eure Unfugenden mas chen eine Scheidung zwiſchen euch und eurem GOtt, und eure Sünde verber⸗ gen das Angeficht von euch.

Betrachtung. |

Untugend groß und klein GOtt und die Seele |

Sleich wie die zingermik verdeckt das Son: _

Wer nichts al Hertzen leydet, Der ſchauet endlich klar des Hoͤchſten Auge

»Schau nicht die Sternen an, GOtt iſt dir nicht. »Wär nur die ehnse mog, fo Eönteft du ihn

ſehn «Gott iſt demGeifte: 9 und will ſich zeigen gerne eh kehre da ſo kan es bald geſchehn.

183 geiſtl. Blumen⸗Gaͤ Gördlen

= Lvim. - . R Jefaia.LX.v. 19.20.21. Der HErr wird Dein ewiges Sicht, und dein GOtt wird. - Deine Zierde feyn. Deine Sonne wird nicht mehr untergehen, noch dein Mond den Schein verlieren:dann Der HErr

wird Dein ewiges Licht feyn, und die Tas

gedeines Leydens werden ein Ende has -

ben. Und dein Volck follen eitel Ge⸗

rechte ſeyn.

Betrachtung.

Es wechſelt alles ab was ich in mir befinde; * Bald iſt mein Hertz und bald in

* & ſtreitet Licht KR Ras, Gerechtigkeit und Sünde Bann werd ic in fehn in GOtt unwan⸗ delbar!

Grunde meiner ft WarGott mein ew * * im er

Diß reine Weſen kon * Zierath und mein

Den Seelen⸗Kraͤfften all', dann auch kein et | wird fehlen, So wär ih gang und frey von em

1 IX. Jeſai. LXIT. v.4. y. Man ſou dich nicht Bu Die * ——

Zweytes Büchlein. 28

| Waſtung he heiffen : fondern du folrmeiz ne Luft an ihr, und dein Fand die Ver⸗ maͤhlete heiffen : dann der HErr hat Luft an Dir, und dein Land wird ver» maͤhlet werden. == Und wie fib ein Draurigam freue sütber der "Braut, ſo wird fich dein GOtt uͤber dir la Betrachtung. Wann GEOtt feine Luft an dir, und an Sand, ſoll ſezen; Mußt du durch die Wuͤſten erſt, in Berlaf ſungs⸗ Wegen gehen: Wilt du, deinem GOtt zur Freud, ihm als Braut vermaͤhlet ſeyn? Denck, wie mußt du gezier't, und. von als ten Flecken rein ! ;

9! wann GOtt hat Luft an mir, wann ih Ihn = j nur kan erfreuen, Solt ich nicht. verlaͤugnen gern? ſolt ich und Leyden ſcheuen?

Dad mic ſchoͤn, mein Bräutigam, freu N

ewig dann in mir; 27 von allem abgewwandt, win mich freuen auch in dir.

EX; Jeſai. LXV. v. 1. Ich bin offenbar worden denen, die nicht nach mir fragten, ich bin funden von denen,Die mich nicht fuchten: - Zudem Bold, daß nicht nach —— Namen genennet ill; fage ich; Nie bin id, hie bin ich. Betrach⸗

184 _geiftl, Blumen: Gaͤrtlein

Betrachtung. So iſt e eben mir, mein Dean auch ergangen; Ich fragte nicht nach dir, ich nahm nichts Guts zur Hand: Doch kamſt du mir und gabſt mir ein Ver⸗ angen Zu ſterben der Natur, zu werden dir bekannt. Ich ſuchte, doch noch nicht 9— innerlich im Her⸗ %

Ken Ich ſcheuete das Bold, das dich erwartetda ;- Sg lieifine.gner Krafft, mit Muͤhe, Furcht, und | Schmertzen, Bis du wurd'ſt offenbar, und ſprach'ſt: BSe bin ich nah.

ua gefaßte Betrachtungen, ° Veber einige auscrlefene Spruͤche sus dem

Propheten Fremia auf das Inne⸗ re Leben gerichtet, N

"

a

Jerem. II.v. 2. Ich gedencke Dir Die Froͤm⸗ migkeit Deiner Jugend, und Deiner Vers löbnuf-Liebe: da du mir folgeteft in Der

Wuͤſten, im Sande da nichts gefäet war, da war Iſrael des Den en Heiligthum. Retrachtung. AN

Es preiß't der Hoͤchſte felbft auhier die Treu der

erſten viebe,

Da ſich die Seel auf ewig Ihm zu feiner Braut verfchriehe,

Wie war das Hertz ſo keuſch und zart win, lig warder Sinn ?

in Sein en Burn

Zweytes Buͤchlein. 135

Sie lieh die Belt und folgte SHE getri getroſt zur J Wuͤſten bin:

Zur wWürften/ da fie GOtt zu lieb die Creatur

wolt miſſen;

Sur Wöften/ da fie notes wolt als IEſum

Ehriftum wiſſen;

Da war die Seel ſo ſchoͤn und fromm,

Da mar fie Gottes Heiligthum; Wem GOtt geſchencket dieſe Gnad, Der halt die Krone die er hat.

LXII.

Jerm I. x. 19, Eifennedoch,daße&böß E d bitter ſey den HErren deinen GOtt F en un Ihn nicht fürchten, fpricht

der HErr, der HErr der Heerſchaaren. Berrachtung.

Mein Böfes alzumal allein Daher ent! ſpringet, Das ich verlaſſe dich, du aller Gutheit Due! Ach! welche Bitterkeit es meiner Seelen bringet, Wann ich mir deine an nicht ſtets por Au⸗

gen ſte

Diß hab ich laͤngſt e⸗ kant,n an ſeh' ich mas es gebe Wie du verlaͤſſeſt den Der Dich zuerſt verlieh :

Herr? halt mich dir, daß ich in Ehr⸗

furcht ebe

Bor deinen Augen ſtets: Nur diß iſt gut und füß.

LXII. Jerem. II.». 1. Warn ein Mann fein Weib von fich fheider, und fie zeucht von ihm und nimmt einen andern Mich,

.- darf

186 geiftl. Blumen-Bärtlein

Tdarff ſie ſie auch wieder zu zu ihm kommen?

Iſt es nicht alſo, daß das Land verunrei⸗ niget wuͤrde? du aber haſt mit vielen Buhlern gehuret, doch komme wieder zu mir, ſpricht der

Betrachtu Ich ſelbſt bin das ran is, daß ihren | ann verlaffen, Ich lieff, von od fin, bin, verirrt auf veinder Straſſen Sch lieff viel ſchnoͤden Buhlern nach, ich mach⸗ te mich gemein, Mein Derk gieng in die Sreatur, und fie ind Hertz hinein: Du Abgrund Be: Pich und Treu du ruffft mid) 4 dennoch wieder, Ich find, vor Schaam und dauckbarkeit, zu dei⸗

nen Fuͤſſen nieder; Nichts ſcheidet mich hinfort von dir, der Bund ſoll ewig ſehn, Du biſt mein recht-und echter Mann, mein HErr und GOtt allein! | LXIV.

Jerem. IH,.v. 12. 13.14. Gehe hin und Ä predige gegen Mitternacht alfo, und ° fprich : Echre wieder Du abtrünniges fe rael, fpricht der HErr, fo will ich mein Antlitz nicht gegen euch verftellen : dann ich bin gütig, Spricht der HErr, und will nicht groiglich zuͤrnen. Allein erfenne J

J * ji

Zweytes Buͤchlein. |

nem ‚fiethat...- Bekehret euc euch i ihr ab⸗ truͤnnige Kinder, ſpricht der HErr, dan ich will euch mit mir vertrauen. Betrachtung F Roi, Fehr doch wieder ein, du ausgekehrteSeele, und bleib nicht länger fern im fand der Mit ternacht; Komm, und auch ja ic nicht mit— Su: cht und Un⸗ qu aͤle; Gott rufft und ſchon biß du zurecht ge⸗

Beker un nur deine chu id, d beuge dich demurig Kehr dich J— ſo in ſeinen Schooß | mein Ach ine zuͤrnet nicht, Er in fo from̃ und gütig Mit armen En will der HErr vertrauet ehn.

ka

Jerem. TIL. v. 19. Ich ſaged ir zu, wie will ich dich inter die Kinder fegen, und dir geben das erwuͤnſchte Land, Das fchöne Erbe der Hesrfchaaren der Heyden 2Und Ich fage dir zu, du wirft alsdann mich nennen lieber Datter, und nicht don mir

weichen. Betrachtung. Du haſt mirs zugeſagt, wann wird es dann ge⸗

ſchehen Daß mich der —— Geiſt bey deinen | Rindern ka? 5 | R

185 geiffl. Blumen- Börtlein

——— ——

Ich Sch muf noch wie ein an mit Furcht von fer⸗ ne ſtehen

Mach mic freymütig dir befreye mich zuletzt:

Ach! das erwuͤnſchte Land wolſt du mir endlich |

geben Das Land der Ewigkeit 9 baldinmir; | Nim ein mein Innerftes laß keine Heyden ieben, Daũñ neñ BAER weiche nicht von bie

Jerem. IV. v. 14. So waſche nun Dein Hertz, Jeruſalem, von der Boßheit, auf daß dir geholffen werde 5 wie lange wilt Du in Deinem Inwendigen herbergen Die) eitelen Gedancken? |

Betrachtu SoOtt hilfft zwar —— Voß mußt du ſeyn Haſt du ein falfches > po ift dein Glaube nich⸗ Verſtelle dich —2 GOtt kennet deinen Auch die Ba KR find Ihm, oSeele/ Gedancken nicht von GO, und die zu Bon nicht führen, Mußt du als Eitelfeit,mo du fie find’ ft verlieren, HErr, hilff mie wachen ftets, viel ſtürmen auf ;

mich zu In meineerberg* ve fon nichts hinein als du LXVII. Jcrem. VI.v. 16. So ſpricht der HErr: 9 Tree

Zweytes Büchlein. 189

Trettet auf die Wege und fchauet, und frage nach ven alten Wegen, welches der gute Weg fen. Und wandelt darin nen, fo werdet ihr Ruhe finden für eure Seele : Aber fie fprechen, wir wollens nicht thun. Betrachtung. ie gut iſt Doch der alte ABeg,das Inn'reChri⸗ en⸗ Lebe en/ Dem fi ch a ſchon von Anbegin er⸗ geben! Man wußt fein Schein noch Meynungs Streit, man ſturb der Creatur, Man lebte ſtets mit GOtt gemein, durch Glaub und Liebe nur: Dis nennt man die * geheime Lehr in Diefen [ nflern Tagen | legten f Man fuͤrchtet dieſen guten Weg, man will Date nad) nicht fragen. Wol dem der dieſen Weg geſchaut! der ſchließ Die Augen zu, And wond’le nur getroſt drin fort zur wahren Seelen-⸗Ruh. LXVIII. Jetem, VM. v. 22. 23. SUR habe euren Pattern, Des Tages da Ach fie aus Eapptene Land führete, weder geſagt nod) gebotten von Br MER ei chla

Die Roſiſh⸗ fe Theologie,

19 geift. Slumen-Görtlein 1

Shlahe.-Opfem: fondern dig gebot Ich ihnen und fprach : Gehorchet mei= ner Stimme,fo wil Ich euer GOtt ſeyn, und ihr ſolt mein Volckſe yn, und wan⸗ delt in allen Wegen die Ich euch geblete / auf daß es euch wohl * |

Betrachtu |

Es hilft kein eh. no Onfer- Diehft, 501 fuht icht auf ve Werde; , i

Kehr in dich ein, und ang) da auf GOttes Stift nur merdez;

Du hoͤreſt ſie wann alles fin, Bernunfft und h Eigen-Sinn, . |

Nur gib did Au gar der ketung in:

In allen Wegen ann eh auch warn du nichts ehen, |

Glaub's, wer GOtt überlaffen bleibt, dem kan's nicht uͤbel gehen; 4 Er führe fein Bold und ——— inCanans Ruh hinein, 9

Da wird der HErr dein GOtt und Gut, und | was du —— ſeyn.

be

Jrem IX.v.23. 24. Ein Weiſer ruhe h fich nicht er Weißheit, ein Starcfer rühme fich nicht feiner Stärsfe, ein Rei⸗ cher ruͤhme ſich nicht ſeines Reichth ms: fondern wer ſich rühmen will, der r me ſich deß, A er mich wife und lenn Zr

Zweytes Büchlein. vg

ö—

ich der Herr bin, Der Güte, Recht, und Gerechtigkeit übet auf Erden/ denn füle ches gefallet mir, ſpricht der HErr. Betraͤchtung. eu’ nicht viel Weißheit und Sewalt, noch Geld and Gul zu hab el, Rühm dich auch nic.tin inn’rem Licht, geſchenck⸗ te Krafft und Gaben; Es iſt des HErlen anzumal, doch iſt Er's ſel⸗ ber nicht, Drum bleib mit GOtt allein vergnügt, wann 5 fon ft gebricht:

Vie ſchoͤn und lauter iſt der Sinn der auf GOtt

feloft nur bauet, Der was Er iſt, und kan, und hat, nicht als ſein eigen ſchauet, Der (einen Mk und hoͤchſte Freud in GOtt alleine ſtellt, diß hoͤchſte Sur erkenn't, daß er dem GOtt gefaͤllt? LXX.

je, X.y.ı0. Der Herr iſt ein wars

bafftiger GOtt, ein lebendiger GEB? - ein ewiger König. Betrachtun

g: GOtt iſt warhafftig nur, die Welt hat Shen

und Lügen,

Ach ‚rau in Gottes Treu, Er wird dich nie ber

triegen 5 on iſt nur ion Geld und Gut

bebht

>

| oth; Was ſichtbar iſt rat, nur GO wird ewig | eiben:

u geiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

eb EOtt, fo wird Er dir auch helffen aus der |

Dir,en’ gerKoͤnig ni ib ih mid) verfchreiben; Ach! nimm mein Hertz nur hin, und mad) es | dir zum Thron, j Vertreib die Feinde gar, und ewig drinnen wohn! LXXI. Jerem. X.v. 19. O wehe mir über meinem —— ich bin kranck geſchlagen: ich dencke aber, es iſt meine Plage, ich will ſie tragen. a Betrachtu RB 4 O Süunde, du Ding, du nut itt're Plagen, © wehe mir!fo * ich nun, Da ich fie ſühl e,

Sn Mörder: Hänenil ic ein, daß ich im Blut Ich bin ——— und matt, und ſchreye

weh; Getroſt, oSeele! die fühl'ſt der Suͤnden⸗Not im Hertzen, Denck Gottes Beifheitudte fo die Suͤnd durch Suͤnden-Schmertzen; 3 Trag deine ſanfft > ſtill, du biſt ja fels Sch

* harre nur auf Gotles Huͤlff, in Demuth und Geduld.

Baht Büchlein. i 163 i

3 X.v. 23. cd weiß, HErr, daß des Menſchen Weg nicht ſtehet in ſeiner Gewalt, und ſtehet in niemands Macht, wie er wandele, oder ſeinen Gang richte.

Zuuchtige mich, HErr, Doch mit maafe,

and nicht in Deinem Grimm, auf daß du mich nicht

Ihh weiß, und um mehr: Mur ich fo leicht

HErr, laß doch ——— Zucht mich halten in den Schrancken! Mein Licht und Vorſatz reiht nicht zu, die Kraͤfften find zu klein, 3ch ſchwach⸗ und Bes Kindlein muß von | Dir gegängelt feyn: ch uͤberlaß mich deiner Hand und deiner zur heit leiten, Du kanſt, durch Creutz und Eeyden, mich zu bei | nem Meich bereiten ; Wolan ſoſch chlag und zuͤchtig' mic), doch weißt du Ziel und Mash, | ser thu es nicht in den nem Sri, und mich EN is

| LX

erem. XIV. v. 10, So. ptich der Herr von dieſem Volck: Sie lauffen gern hin | Und wieder, und bleiben nicht gern da⸗ heim, darum hat dr HErr feinen Ge fallen an ihnen, ——

194 geiftl. Blumen- Gärtlein

er, Betrachtung: 17 a Lauff bin und her, o Saetji in vielem aͤuſ⸗

Dig find die beſten Sum: nicht die unfer GOtt w en; Du leb'ſt zerſtreut und das, seftöt Aa

Drum wirft du GOtt undGottes Wer ni in Dir ſelbſt gewahr: f Die guten Kinder en gern Daheim

Und wann fe ie lauffen Binnd Hi, ſo krigen ſie nur ſchmertzen: Mein HErr und Vatter hohl: mich beim, und baltmih Nacht und Tag,

ich ach, als dein liebes Bi

gefaden mag. | ——— Jerem. XIV. Y. 19. Haft du dann Juda verworffen? oder hat deine Seele einen Eckel an Zion ? warum hafb du dann - ans fo gefchlagen daß ung niemand beten Fan? wir hoffeten es folte Sriede erden, fo kommt nichts Gutes. Wir hoffeten, wir folten heyl werden, aber fo ft Schrecken da: HErr, wir erkennen

unſere Boßheiten.

Haſt du mich verworfen, H&re ? ſoll id bank OR FIRE * 7 Bin

——— un

Sin ich bir: zum Edel nun ? wilt du mich nicht mehr anfchen? Du haſt mich sine, ſo, daß mich niemand

Ach! mein Freund e du mich ſelbſt? du, “mein Heyland,/ hehl mich dann. Dorres Zion, mercke doch! GOtt verwirfft nur Deine Sunden,

Er iſt feind der die in deinem Grund zu finden Hofe bin,un day ber, "glaube dein Seife

t Frieden findt, Biß du fuͤhl ſt und cn beten daß du ſeyſt * ein boͤſes K

>, IXXV. | tem. XV.v, to, Alſo foriche der HErr: W * dich zu mir kehreſt, ſo will ich dich machen zu mir kehren, daß du vor nem Angeficht fteheft.

Betrachtun Dt Eibiedt zwar alles gern. J bir, doch wann diß ſoll geſchehen, Will er auch u und Treu von deiner Stk

enfehen, Bann man A an ſich ehren wil/ fo hilfft daß man's Fan/ Halt deine euf nur adgefpehn’t, fey Til, und warte Dann: Ich kehr mich, HErr, fo gut ichs Fan, doch muß das rehte Fehren . Deini inn rer Zug und Gegenwart ſelbſt wirden > aublebren;. 32 m

A96 3 geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

ya TEE EEE ——

Ach! werdi im Geiſt mir offenbar wann diefes nur icht, eingekehret So kan ich Lin Beſd auung ſtehn vor deinem Angeſicht.

LXXVI. Jerem. XV.v. 20. 21. Ob fie wider dich fireiten, ſoilen fie dich doch nicht ͤber⸗ waͤltigen, dann ich bin bey dir, daß ich dich erhalte und ausreiſſe, ſpricht der EErr. Ich will dich aduch atisreiffen aus, Der Hand der Boͤſen, und dich erloͤſen aus der Hand der Tyrannen.

Betrachtung. —— gIlſch ja! dann kan Se Sie sont fi cher und

beſtaͤndig Bonn fie bey ED bleibt, und ED ben ihr inwendig; Es fuͤrchtet ſolche Seelen felbft der bönifche

yra Verſucht er gleich, to Dir fie doch nicht über: | waͤltigt dann: Und ob die Seelimfinftern gieng, und ſchien der HErr ihr ferne, Doch iſt und bleibt GOtt denen nah, die bey ihm | bleiben gerne; Aud wann die Seel faſt unterliegt, halt GOtt ſie heimlich feſt, Er reißt ſie aus, An ng gar von a Sun erloͤßt. 1x In | * | xY

y i Ei - J J x . in -

7”. > Rs}

3w eytes Büchlein. 197

LXXVII.

—— XVI.v. 16.17. Siehe ich will viel Fiſcher ausſenden, ſpricht der HErr, Die ſollen fie fiſchen: und darnach will ich

viel Jaͤger ausſenden, Die ſollen fie fa⸗

* auf allen Bergen und auf allen Huͤgeln, und in allen Stein⸗Ritzen.

Dann meine Augen ſehen auf alle ihre Wege, daß ſie vor mir ſich nicht verhee⸗ fen i fönnensund ihre Miſſethat iſt vor AR Augen nicht verborgen.

Setracbtung.

Der? Fiſcher ſucht durd)s Loc Mas nur di eFiſcht feſt zu krigen,

Eanoſ du, Herr, auch manche Seel mit ſüſ⸗

fen Liebes⸗Zuͤgen;

Hernach du Jaͤger offt, Die Hunde lauffen-zu, Man wird geplagt,man wird gejagt, man Fitz Det nirgend Ruf:

Dohh, HErr, du biſt in gllem gut, ich wig auch

nimmer Elagen, Ich will mich a fiſchen gern, ich will mich laſ⸗ en jagen ;

Fahr fort, und jag' die Eigenheit aus allen Winckeln aus,

Nichts kan ſich ja verbergen die, fo find ich Ruh im

m

2 EXXVOI Jerem, xvu. vn Geſegnet it ber 33 Mans

“=

18 | eiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Mann, der ſich auf den HErren verlaſ⸗

fet, und der HErr feine Zuverſicht iſt. Der wird fein wie ein Baum am af fer gepflantzet und am Bach getwurgelt:

denn ob gleich eine Hitze Fommet, fühlet ers doch. nicht,fondern feine Blatter blei⸗ ben grüne, und forget nicht wann ein durr Jahr Fommt, fondern er bringet ohne —— era

Verlaß dich gi ur at te Sing, a ii eig nen er Slufguten Borfası eicht und Trofl, mut GOit fen beine Staͤrcke; Auf GOtt vertran mit ganger Macht im Glauben bloß allein, Er bleibet BR fallt, Een mar nur in.

6, wie aan it H Denft, der fo J

Und wie ein gepflantzt, in GOtt gewurtzelt ſtehet! &n bürrer Zei und keydens— Hitz, er bleibet 7 wie er war, Er ſaugt aus GOtt den ne er immerdar.

X. | Jerem, XX.v. 10. ır. Alle meine Freunde geben acht ob ich ſtraucheln möge, [und -

fügen: Joielleicht möchte er fich locken

J

Sweytes Büchlein. 199

mm

——

ſen, daß wir ihn uͤbermogen, und uns

an ihm raͤchen: Aber der HErr iſt bey

mir wie ein ſtarcker Held: darum werden

meine Verfolger fallen und nichts ver⸗

A follen ſehr zu wer⸗ en.

rachtun Vernunfft, und Se Die I mehr als mei⸗ ne Freunde ſtellen, Die paſſen auf, und Be fehr, und meynen

mich zu fall Weil ich als Seine ie heſtrer, ſo ſuchen ſi ————— it Bet undbiſt; ich frage

nicht Zwar bin ich blind und ſchwach in mir, und koͤnt . fo keichte fallen, Dodi bu wilft bey mir feyn, mein HErt, mein ſtarcker Held in allen; Si du a a ur nah, haͤlt'ſt on

ch bey der Hand: Wie nichts in Dann der Seinde Mg f e fal⸗ len ſelbſt mit Schand.

LXXX | Jerem. XIII. v. 23. 24. Bin ih nicht ein GOtt der nahe ift, fpricht der HErr und nicht ein GOtt der ferne fen fan ſich auch jemand fo heimlich verbergen, ah ich ihn nicht fehe, fpricht der HErr?

"bin ichs nicht der Himmel und 7. * fuͤllet, ſpricht der HErr? Fa DD

Zr

200 geifll. Slumen-Gärtlein

Bet etrachtung. Du leb'ſt und ſchwebeſt ſtets in GOtt, drum ſuch Ihn ta nicht ferne; Er ſitz't fuͤrwahr nicht eingefperet hoch über Mond und Sterne; Bar’ftdunurfelber nicht fo weit Bermannigfaltigt und zerſtreut; Kaͤm'ſt du recht su dir felber, da Würd’ 4 du im Geift GOtt finden nah: Dunahes weil En mid nal), daß ich in dei⸗

cht In Ehrfurcht le, wo ich bin, vor deinem Angeſichte;

Ich will mich nicht verdecken, nein, Hertz liegt bloß ſchau wie ichs meyn,

Du fuͤlleſt Erd und Himmel, HErr,

Kelvoo mein armes Hera nicht leer’. LXXXI

Jerem. XXIV.v.7. Ich will ihnen ein Hertz geben , Daßfie mich kennen follen, Daß ich der HErr fen, und fie follen mein Volck fenn, fo will ich ihr GOtt ſeyn: Dann ſie werden ſich mit ihrem gantzen Hertzen zu mir bekehren.

Betrachtung. O du ball: vergnügend Out: O du Licht⸗ und Liebes-Weſen! Wer dich —J wie er fol, hat es nicht von hör’ n un tt; Wer zu dir kn, —— Her kehrt von aller

Dene

J m |

- Sweytes Büchlein: 802 " Demegibft di be * Hertz, eh, daß er d er dich er: er⸗

O Ich) ! ve EB fo in deinem Licht Gibt ſich wu Rüden GOtt, und in feiner Liebe ennet.

HErr, in Dank ich u daß du mir geſchenckt den Sin Daß ein folder GOtt mein So, und daß ich der Seine bin.- | LXXXII.

Jerem. XXIX.v. 11. biß 14. Ich weiß wol was ich fuͤr Gedancken über euch habe, fpricht der Herr: nemlich Sedancfen des Sriedens und nicht des Ungluͤcks, daß ich euch gebe das Ende, das ihr wartet, und ihr werdet mich anruffen, und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. Schr werdet mich fuchen und finden, mann ihr mich werdet mit eurem ganken Hertzen fuchen: Und ich will mich von euch finden Taffen, fpricht der HErr: Und will euer Ge⸗ füngnüß wenden, und euch fammlen aus allen Bölcfern, und von allen Orten, das

hin ich euch verſtoſſen habe, ſpricht der herr.

Wann dich so in —S— und dich zu ver⸗ laſen ſcheinet, *

02 geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

——— ——

Glaub's, er hat was gutes vor, es iſt ja nibeböß. gemeynet; Er ſucht nur dein gantzes Hertz, er wil's ma⸗ chen klein und rein, Daß es frey von Suͤnd und Roth, ewig mög’ im Srieden ſeyn Höre Zion, bift du aus * verſtoſſen und ge⸗

ED will fammien Dich, du folt wieder gel angen; Dann wirſt du Eon fuchen recht, und im Geift Ihn finden nah, Dieſes iſt das Ende doch, drauf du lang ger wartet ja. >

Be LXXXIII. Jerem. XXI.v.3. Der Ben iſt mir ers ſchienen von fernen, und ich habe Dich mit ewiger Liebe geliebet, darum hab be dich zu mir gezogen aus lauter Guͤte.

Betrachtung. Ich, als der 7 * hate mic) fen egeben In die Welt und ‚fen von GOtt und. einem Mir verirrten Erst if der HErr erſchie⸗

Seine Liebe dahl * mi, feine Gate zog mich

HErr, wer bin in daf du mich von der Beicing Dir gezogen ? Deine Guͤt und frehe Sad, hat mein armes Hertz an 5 Ja

Zweytes Bühlen ag Ja du haft von Ewigkeit unverdient jent. gelichet

mid), NMoͤcht ich nun auch ewig ſo / ohne Abſicht lie⸗ ben dich.

LXXXIV.

XXXI. v. 25.26. Ich will die muͤ⸗ den Seelen erquicken, uͤnd die bekuͤm⸗ merten Seelen ſaͤttigen. Darum bin ich aufgewacht, und mein Schlaf iſt mir ſuͤß ag

etrachtu

ach! ich werd ſo A ni ſolchen Ereußes> ugeyen,

Durch die duͤrr Büftenen, da man Weg no Steg kan feben,

Arm, und Bloß, und hungerig, gang befüms _ . mert und betrüdt ;

Weil ich mich fo fern noch * von dem den

mein Hertze lieb Muͤde Seile, Im fen of | GH erquickt mit Taufend Gaben, Ja, du folt noch werden wann du Ihn

wirft felber hab Nur entfind J Era, ja in Diefen Tode annein Biß dein Geiſt in "89 erwacht: ja der. Schlaff wird ſuͤſſe ſeyn. LXXXV. Jerem. XXXL v.32. 33. Ich toilk mit dem

Hauſe Iſrael und mit dem Haufe J Su:

a ic TEE Er ae

da einen neuen er Fihe wieder Bund geweſen ift, den ich mit ihren Vaͤttern machte, da ich fie bey Der Hand nahm, daßich fie aus Egypten⸗ Sand füh rete, welchen Bund fie nicht ges halten haben, undich fie zwingen mußs te, ſpricht der HErr: Sondern das fol. der Bund fenn,den ich mit dem Haufe Iſtael machen will, nach Diefer Zeit, rn richt Der HErr: Ich will mein Geſet in ihr. Hera geben, und in ihren Sinn ſchreiben. u- ſ. w-

Betrachtung: Ä Im Anfang * Bau HErr fein Bold will aus } gypten bringen Dufe er meiſt —* Gewiſſens⸗ Angſt und dur:

Gefe fie swingen; 18 Sucht das Boͤſe nur, man

Man Laß au „‚wıngezum 4 e nicht dief Bund, die Luſt

HErr, ſchreib u dein. Gefch in's Hertz, le Krafft, und Luft, und Liebe; ?

Zu folgen frey wie eig Des neuen ER riebe Er: Mach mich des neuen Bundes Kind, fey u or „mein GOtt allein,

- amt wi ewig dir getreu, und gantz der

RN eyn. LXXXVE®

an me

m un a I

REIT

Jerem. XXX. * F & ſoll nimmer⸗ mehr fehlen (ſpricht ver HErr) es ſollen Priefter und Leviten ſeyn vor meinem

Acngeſichte, die da Brand⸗Opffer thun, Und Speiß⸗Opffer naher und Opffer ———

Des HErren vo, Seiipteöt fol ewig ehen, Es wird vor feinem Angeſicht zu. allen Zeiten ſte⸗ en; Wie fehr as auch widerſpricht, reißt der Verfall ſchon ein, Doch ——— Seelen ſtets auf Erden ehn O auserwählte die nichts anf ber Welt gehren HE Als Reid und Seel und gig A dem zu In Liebe, Lob, ———— fie brennen Ei

S6r Opfer a fi es ke im Geiſt vor

} XEV. hreſt Dir groffi

erem, vᷣ. 5. Ou begehreſt Dir groſſe

Dinge, begehre es nicht; dann ſiehe, ich will Ungluͤck kommen laſſen über alles Fleiſch, ſpricht der HErr, aber deine neSeele will ich Dir zur Beute geben,an welchen Ort du zieheſt. 37 Dem

=. | win man der Sf Mes: 2 ber Belt

So ſuchet die —— Shlang er Ehriſten⸗ thum ihr Leben;

Nach groſſen Dingen trachtet fie, nach Gaben

Licht und Schein, *

Man wuͤnſchet einen hohen⸗Stand, man wid

mas groffes feyn: s

D liche. Seel, begeht = * GOtt liebet zwar

die Doch uͤber Seife und "Eigenbeitmuf Lodt und agluͤck kommen: HErr, beine Bla une erfreu t, für mich id ni Gib du. mir meine Seel zur Beut, ſo bin ich groß genug. 4 XXXVIH. |

Jerem. XLVI. v. 27. Du mein KnechtSne cob fürchte dich nicht,und Du Iſrael vers m zage nicht : Dann fiehe, ich will dir aus fernen Landen, und deinem Saamen aus dem Lande feiner Gefängnüß helfe fen, daß Jacob ſoll wieder Fommen,und ftile und ruhig feyn, und Die Fuͤlle has ben, und 9 ſchrecken.

A Sofern in Welt Ru Cache bin ich vonOtt

In unruh/ Zucht, Ant Mangel, fit mein ats mer Geiſt gefangen;

Zwytes Buͤchlein. 2807

Wann an werdid) end ndlic finden. Ruhd daheim ing ing Vatters Schooß!

Er ſtreit und ſeufftz' HErr, hilff mir doch, ſonſt werd ich nimmer loß! Beſchwerte Seel nicht, wer glaubt dem -

wirds gelingen, GOtt fprichtsich loß, ich will dich

Aus dir und Deinem J Te Stand, In mich dein wahres‘ Batterland, Da ſchleußt du dann, in fih’ver Ruh, So janfft Die Frohe Augen zu. LXXXIX. Jerem. L. 7.33.34. Siehe, die Kinder Iſrael famt den Kindern Sfuda werden ————— alle die ſie gefangen weg gefuͤhret haben, halten ſie, und wollen ſie nicht loß laſſen. Aber ihr Erloͤſer iſt ſtarck, der heißt, HErr der Heerſcharen, der wird ihre Sache ſo ausfuͤhren, daß er das Land zur Ruhe bringe, aber die Einwohner zu Babel machen.

Betrachtu Suͤnde, Welt, und Eigener halten meinen Geiſt

eſtricket, Ach! ich werd von rende Macht fehe geplagt - und unterdrüdet;. Ob ich ftreit, und od ich ſchrey, Doc) läßt mich der Feind nicht frey, Stets ai: wid, und doch nicht fan,

a8 geiſtl. Blumen⸗Gartlein

TE dineing gefang’ ner Mann: Liebe Seel, verzage nicht, war dein Stand auch⸗ zehnmal böfer, Zwar der Feind ift dir zu ſtarck; doch wie ſtarck ift dein Erlöfer ? Laß ihn führen Deine Sad), Er fan was Fein Menſch vermag; Er zerbricht das haͤrt'ſte Band, Er bringt Ruh im innern Land.

XC.

Jerem. LI. v.9.10. Wir heylen Beheh⸗ aber fie wil nicht heyl werden; fo laß fie fahren, und laffet uns ein ieglicher in. fen Land ziehen: dann ihre Straffe reis

cher biß an den Him̃el, und langet hins aufbiß andie Wolcken. Der HErr hat“

unfere Gerechtigfeit hervor. gebracht :-

Fommet, laffet ung zu Zion erzählen die

Wercke des HErern ng GOttes.

Betrachtu

Wie mancher en ſich Ba —— t zu heylen Ba⸗ Wie mancher bat meer fie wollen reifen:

Doch bleiber a Dub Babel noch, fie wird ge⸗

ED Verderben wol, GOtt

ſelbſt will ſtraffen fie:

Erweckte —— cket doch, ihr konn't die Muͤ⸗ ——

4 u, > Swepres Be ein. 209

——rç

ille fahre Ein jeder kehr kur in fein Bi und in kin Herg hinein ; 3 Da merckt und preyſet GOttes Ward, wann ihr gerecht wollt ſeyn.

Kurtzg gefaßte Betrachtimgen Aeber u rlefene Sprüche aus dem nr Ezechiel; auf das Inne⸗ re Leben gerichtet.

XCl.

Bach, X.v. 4 Das Haus ward afüller mit der Wolcke, und der Vorhoff uol BGlantzes von ber Herrlichkeit des bie ven, |

Betrachtung. Vo GOtt das Eu erfuͤht, diß reinſte Licht

Lichter, Da baͤt't der Sa, f in yo in tieffſter Dundek Er a mo das, Er hat auch nicht

Zwar ſchmaͤckt und haut er GOtt, nur ohne Unterſcheid: | Doch wo die Gottheit wohn't im Hauſe ſelbſt im Dunckeln, Da wird der Dh voll von ſeinem Glorie⸗

In Sinnen und die reinſte Lichter fun⸗ ckeln, Work.

alo i geiftl. Blumen: en-Bärtlein

Wort, Werck, und d Wandel wird ein ein Eiche dm Herren ‚Be

x Ezech, XVI- v. 5. €. Du mwurdeft aufs Feld gemworffen, alfo eckelhafft war dei⸗ ne Seele Da du gebohren wareſt. Ich aber gieng vor dir über, und ſahe Dich in deinem Blut zertretten, und fprach zu dir, da du fo in Deinem Blut lageſt: du Jaoolt leben, ja zu Dir Sprach ich, da Du fo in deinem Blutlageft:du foltleben. Betrachtung. So geh't es, wann die Seele wird im Geiſte neu⸗

gebohren So muß fie erft fi * vi verworffen verlohren Verworffen/ als ein odtes Aas, das eckel⸗

hafftig riecht, Verlohren/ ein * Blut in letzten So bin ich, HErr, an he ii in meinemBlut

ertre Du ſprichſt zwar das ic En fon, daß du mich wilt erretten, Doch geheſt du 5* en komm mit E⸗ enden Sprich abermal mit Krafft ind Hat: u on foltleben/ta!

Dre > XCIII. | Bzech, XV], r 13.14, und 2% Du * E

4 = Sweytes Büchlein. ° 2 gezieret mit Gold und Silber, und ger kleidet mit koͤſtlichem Leinwand, Seiden und Geſticktem: du aſſeſt Semmel, Ho⸗ nig und Dele,und wareſt uͤberaus ſchoͤn, und du bekameſt ein Koͤnigreich. Und dein Ruhm erſchall unter die Heyden, deiner Schoͤne halben, welche gantz voll⸗ kommen war, durch meine Herrlichkeit, die ich auf dich geleget hatte, ſpricht der "Herr Herr. Aber du verlieſſeſt dich aufdeine Schoͤne u. ſ. w. Und fische ich ſtreckte meine Hand aus mider dich. u ſ.f.

Wir koͤſtlich iſt die Zird' der jñnerlichen Seelen? Ihr ſanfft⸗ und ſtiller Geiſt, ihr Weſen unver⸗ ruͤckt

Es find —— und Gnaden nicht zu zaͤh⸗ en Womit Jehobah felöft die werthe Braut

beſtickt,

—— (geſchmuͤckt, Sie nn ein Königreich, am vollen Tiſch ſie i ſitzet; Durch Gottes Herrlichkeit wird fie vollkom⸗

men ſchoͤn; Doch wañ fie auf ſich ſelbſt un ihre Schoͤne ſtuͤttet Und ſich gemeine macht, o weh! wis wird

gehn? ACIV. i

‚212 geiſt. Blumen⸗Gaͤrtlein

——

V, >

Ezech. XVI. v. 62 83, Nicht aus deinem Bund: fondern ich wil meinen Bund mic dir aufrichten, daß Du erfahren fol, Daß ich der HErr ſey. Auf daß du dans] an und dich fehameft, und für Schanden nicht mehr Deinen Mund aufthun Dürffeft, wann ich Bir alles vergeben werde, was du gethan haft, fpriche der Her: HErr. H trachtung.

Wann dir's ses! Die Shnde ſtrafft, fo wilt du

erfüllen Don Fan > Zund nicht Gottes Recht no bein Gewiſſen ſtillen; J Die Sünde wird nur fündig mehr, es iſt kei

and’rer Grund, Als Jeſus ut, das Sinden tilgt, nach Got tes Gnaden-Bund: Ja, HErr, ich dencke noch daran, und muß mi ſchweigend ſchaͤmen, Daß du mir alle Suͤnd vergibſt, und wilſt ſie von mir nehmen; Aus Be eine ie Verdinſt, ſoll id dein ag ſo An ich, daß du Her und | bift allein.

Ezech, XX.v. 37. 38 Sch wil euch um 4 ter die Ruthe laſſen hindurch sa

Re 8 :

ä& Zweytes Böolein. 0213

und deuch in das Band des Bun des bringen. Sch wil die Abtrünnigen, und die ſo wider mid) üͤbertretten, aus euch ausfegen

Betra achtung. ein König wird N fo frey und fo ber gnuͤgt efunden, IE Seelen die der Liebe Band mit GOlt ım Geift verbinden; Die frey von Luſt der Creatur, und gruͤndlich Willen-loß; Sich ſtets und innig laifen GOtt, und Ihme folgen blo Err, bring' mich Vder peuſtig s Kind auch in diß Band des Bundes, Nach mich durch deine Zucht⸗Ruth treu den Worten deines Mundes; Dein Creutzes⸗Stecken toͤdte gantz, was ſonſt im Hertzen lebt, Bißalles aus mir ausgefegt, was dir Wie derſtrebt. | XCVI. | zech. XXI, v. 31.32. So fpricht der Herr Here sthue wog den Hut ‚und hebe ab Die Cione dieſe iſt es nicht: Die Niedrige wird erhoͤhet, und die Hohe geniedriget werden. Zu nicht, zu nicht, zu nicht will ich ſie machen, auch Diefe iſt es nicht, biß der komme, der Recht dars zu hat, dem fiegeben. „= 2: & i Betrach⸗

214 geifll. Blumen-Gärtlein

vetrachtung. Mic fertig iſt die Eigenheit ſich alles anzumafen Hat man den Unflat diefer Welt, in erſter Buhl verlaſſen; So nenn't man ſich in ſeinem Sinn Schon Chriſti Braut und Königin, Und mit dem Hut der Sreyheitdedt Den Sreuelfo im Grund noch ſteckt: Ach! dieſe iſt es niit heb' ah die Cron, zut rden, Du mußt zu nicht, zu nicht, zu nicht, und tief au » niedrige werden; Wer's meynt su feyn, zu dem GOtt ſpricht: fi Auch diefe Seele iſt es nicht: —J Wer gang entbloͤßt und Elein und Der har allein sur Krone recht.

9

XCVII. 4

Ezech. XIV.v.. 13. Man ſich vergeblich, dann Das viele Anger ‚brante, wil nicht davon ſein Angebrantes muß durchs Feuer. D | Unreinigkeit ift fo verhärtet, Daß ob 8

3

Dich gleich gern reinigen wolte, denn Du nicht Dich wilt reinigen laffen von ner Unreinigkeit : Darum kanſt Dir von Deiner Unreinigkeit fort nicht wieder rein werden, biß mein Grimm ſich an dir * kuͤhlet habe. Betrachtung. Wir werden nimmer heilig durch Bin ſam⸗ sun alleine,

Br & weptes Büdlein. 215

nn =

Bemähe Dich Durch dis und daß, dein Hera wird Doch nicht reine; Der Boden iſt gantz angebrant, das Boͤſe ſitzt im Grund, Du mußt / du mußt ins Feur hinein, ſonſt wird dirs nimmer kund; Du kanſt von deiner Eigenheit nicht gründlich = reine werden, Vo du im Creutz des Herren Grimm, nicht fuͤh⸗ leſt hier auf Erden: K der, du wilt gern mich verwigen, mein Hertz auch gerne will/ ib Snadedann daß ich Dir Fan/ im Leyden Halten ſtiü. | = "XCVHEL 'zech XXVI 20. 21. Ich mil dich hie⸗ munter ſtoſſen zu Denen, bie in Die Grube fahren zum Volck ſo in der Ewigkeit iſt: och mil dich hinlegen in die unterſten uiker der Erden, in die Wuͤſteneyen von der Welt an, mit denen Diein die Grube fahren, aufdaß niemand in Die wohne; Aber ich wil Die Zierde wieder + . berftellen imLaude der Lebendigen. Zum Schrecken wil ich dich machen, daß du nichts mehr ſeyeſt, und wann man nach dir fraget, daß man dich ewiglich nimer finden koͤnne, ſpricht der HErr.

Betrachtu Ya Adam fh beheben wolf, Berti bie a: N feiner Seelen;

216. geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Da Ehriftus ſich erniedrigie zum Erens, zum Grad, und zu der Hoͤllen; Da wurd die Zierde wiederbracht,/ Das Land des Lebens aufgemacht; Wer nun die Zierde da will ſehn, Muß auch mit Ihm herunter gehn: Wer etwas Licht und Gnade krigt, will unber— merckt, wie Adam, ſteigen. MeinGott! wie tieff muß man hernach ſum Gab in jener Wuften beugen? © Beraubt vom Leben, Troftund Licht, Biß man iſt worden gar zu nicht; . Da wird der Eebendigen Land, | Und feine 3 ve im Grund befannt.

Ezech. XXXIII. v. ı0. 11. Ihr ſprech alſo: Unſere Suͤnd und Miſſethat lie— gen auf ung, daß wir Darunter verge— ben, wie Fönnen wir dann leben? S ſprich zu ihnen: fo wahr ale ich lebe fprihtder Her HErr, Sch habe Fe nen Sefallen am Tode des Gottloſen ſondern daß fich der Gottlofe bekehre + son feinem Wege und lebe: befehret euch,/ befehret euch Doch nun von euren böfen Wege, dann warum wilt DW fterben, du hauß Stradl? 7°. 5 —— Betrachtun Ze |

Denck, Seele, diß ift Gottes Wort, der Mun des HErren ſchwoͤret,

3Wweytes Büchlein. er Dose Erfon o wahr €: felber febt, nic nit dei deinen Zr En beach Waͤr dein@erdersen 116 io groß, trau FIRE hats nicht nos! Hör, GOtt hat kein’n Sefanen auch an des Gottloſen Tod Bekehre dich von —* 5* loß deinen Weg Willen, GOtt liebet Fi Er ba fo gern, Er wills auch ſt erfuͤlle Rein, Reh ich wid erben nicht, 4 Ich glaube was dein Wort verfprihe Nur was du forderft gid mir dann, Leb in mir, daß ich leben kan.

Ezech. XXXIV. v. 15. 16. Ich wil fo meine Schafe weyden, und ich wil fie lagern, fpricht der HErr HErr. Ich

wil das Verlohrne wieder ſuchen / und das Weggetriebene wieder bringen, und das Verwundete verbinden, und das Schwache ſtaͤrcken: Aber was fett und ſtarck iſt, wil ich vertilgen. etrachtung. Ach, weide 2 in dir, mit Die, mein gutee |

Dein Serge: mein StaTund far ffteg Bager Such die ver oben Seel, bring wieder die ver⸗

65 Berbind’ , = käre dein —— ches Schaͤfelein: Ein

Ein And’rer 59* ‚so daß er was ſey um

Ein Menfh/ ein ſchwach und dummes Ehier,

| nn. 0 E Boch, XXXIV.v. 31. Ja ihr mein:

„e® trägt mich deine Gnad und Huld,

——— geifil. Blumen Gaͤrtlein

Eonn . Bertilge gang in mit den fett⸗ und forden Ä

Sin Sin daß ich ut mein Nidte⸗ und deine Gnad Daß du mein ut au dit und ich de Schaͤf⸗

Schafe, die Schafe meiner Weyde

ihr ſeyd zwar Menſchen, ich aber bin

doch euer GOtt, ſpricht der trachtung.

Be R: she

Sch Bin ein Menſch aus Staub Ace; (sa miein Ott und HErres ° 77, Sa ein arıner Menſch vor sd ‚gleich heilig ware ;

ag bin ein Menſch / doch bin ich: dein, BL bin ia, Herr, dein Schäfelein; Zu deiner Weyde führ mio bin,

- Weil du mein GOtt, ih Schäflein bin: Zwat ich ein Menſch und Sinder bin, der Bir ...offewiderftehet;

as ſtets den Irrweg gehet; * Do du 9 GOtt / und Haft Gedult,

—*

Ducch meine üntreu deine Treu,

ER * fo leicht laͤßt machen Wr

Ezech. XXXVI.. 8.9. Ihr Berge Iſ⸗ rael ſollet wieder grünen, und eure sn £ bringen meinem Volck Iſrael, d folk in Kürge gefihehen. Dann ich bin bey euch, und will. euch Anfeben, daß ihr gebauet und beſaͤet

Betrachtung. Ein duͤrrer Berg wird meine Seel, wann So y zurüuͤck kehrt ſein Gefihte; Bann Er eiichtr fieher an, bald gränet fie und teaget Fruͤhtee Die Duͤrre fominevon meiner Schuld, | Der Saftt und Krafft von Gottes Huld: | Ach GErr, wie ferne biſt umir, Maein dürrer Grund verſchmachtet fhier. Rein, ich bin Br dir, ſpricht der, HErr nur las ichs dir nicht Se Die heiten au m Sir um Chnemigd ira fiehen müſſen; RE ; Ri: il ich dich ſehen a ER EN

| ba Fried "und-Tngenb wo A R Dein Her 5 ————

Ezech, XXXVI. v. 312 und 33% Alsdann | 3

4

Wwerdet ihr an euer 1 böfes Weſen geden⸗ cken, und eures Thuns, dag nicht gut Bu; und merde an euch ſelbſt 2

er

220 geiftl. Blumen. Gaͤrtlein

——

Eckel haben, um eurer Ungerechtigket und Greul wegen .... = fpriche © dar HErr HErr: an dem Tage, wann ich euch reinigen werde, von allen eus ven Ungerechtigfeiten, fo will ich die Stad te wieder bewohnt machen, und

die Wuͤſten ſollen wieder gebauet

werden. Betrachtu

7

ung. | Ogroſſer Ton der Neinigung ! da GOtt durch °

tieffes Ereug und Leyden,

Will alles Unrecht von der Seel, die Schlacken

von dem Golde ſcheiden! Da wird der Seelen tieff entdeckt, Das Eig’nedas verborgen fledtz Da heiffet boͤß ihrGutes thun, Sie wird ihr ſelbſt ein Edel num;

So wird die Seel entbloͤſſet gantz: doch eben an

dem Tage, Wann alles Pa aus zufeyn, da endet ihre age

GOtt kommt und seucht ins Her hinein, Wie ſchoͤn wirds Dann bewohnet ſeyn?

Es lebet, grüm’t,und blühet gar,

Was vor ſo De und einfammwar. »

Ezcch. II. v. 5.6. Ihr verdorrete | ‚Beine‘ oͤret Deg Hein ort. So ſpricht der HErr von dieſen Gebeinen: Nu ich einen Geiſt in euch

bringen) |

Sweptes Buͤchlein. 221

bringen, daß ihr ſolt lebendig werden. Ich will.euch Adern geben und Fleiſch laſſen uͤber euch wachſen, und mit Haut⸗ überziehen, und willin euch einen Geiſt geben, daß ihr wieder lebendig werdet,

und folt fahren dag ih der HErr bin.

Betrachtung. Die Gnaden⸗Mittel ſind wie Adern an! dem beib;

Das duf’re steif und Haut, find Lehr, und-

| E und Pflichten, Die auch —— Heyd Fan von Natur vers

richten ; 36 [eb nicht wie einChrift,fo Lang ich fo nur Bleib Geiſt iſt es Der mie fehlt, font hilft es nichts fuͤrwahr, Schein iſt es ohne Seyn einLeichnam ohne: eben; GOtt muß mir Geiſt In meinem Innern

Daß ich wies Sfus I um ſeineKrafft erfahr. Ezech. XXXVII. v. 9. 0. So ſpricht der Herr Her: Du Geiſt Fomme her zu, aus den vier Winden, und blafe in dieſe Getödtete, daß fie wieder leben⸗ dig werden. Und ich weiſſagte, wie Er mir befohlen hatte: da kam der Geiſt in

fie, und fie wurden wieder lebendig, und richteten ſich ihre Fuͤſe.

rachtu GOtt toͤdtet Bunde und 10 Saufend ee Leydens⸗ Vroben, 83.298

222 geiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Da inet net der der Geift Loft gar in Todt und Ohm: | macht bin;

Gott machet lebendig durch feinager afft von oben,

Sein Geif —— * den bloͤden Glau⸗

Rn nicht nach Di m Bft, ſoll diß in dir ge⸗ Kehr ein, und lieg vor Son, fit wie ein Tod: Bald wird ein fnftr Oi Sei den ſtillen Grund 1 Und feine Friedens: Kraft beleben Hertz und,

Muth.

CVI.

Ezech XXXVII. v. ı1.-14. Siehe, fpres chen fie: unfere Beine find verborret, und unfere Hoffnung iſt verlohren, wir find abgefchnitten. Darum weiflage und zu ihnen: So ſpricht der HErr HErr: ſiehe, ichwill eure Graͤber aufthun, und will euch mein Volck, aus euren Graͤbern heraus holen, und euch ins Land Iſrael bringen, uf m

Mein Hertz iſt ohn Safft, und Krafft, und ke | Gleichwie ein todtes Bein! bas unempfindlich, |

egt; Die obnmaht dringt mi fo bie of % ER auf rugebet

Sa * t *

Zweytes Büchlein. 22 Ein abgefhnien nes 4 Dein in wol nim nimmer leben

krie HErr, darum hi mit ki, weil es mit mie

Hohl du mich 9* a8, brich ale Todes: Band; (jende,

Nur Deinen Bebens- Geiſt mit Krafft ins Hertz mir So leb ich dir, in dir, mein rechtes

Ezech. XLIII. v. 5 und 7. Da hub mich ein Wind auf, und brachte mich in den In⸗ nern Vorhoff, und fiche, die Herrlich: keit des Herren erfülletedas Hauß . - . Das ift der Ort meines Throns, und Die Städte meiner Suß- Sohlen, darin ich ewiglich will wohnen.

Betrachtung. | Heb mich auf, du Seife, Wind, uͤber Welt, Ma⸗ tur und Sinnen, Bringe mich in's Inn're ein, daun ich komm ſonſt nimmer drinnen; Tiefi im Grund; da iftes ſchoͤn, Da fan man mit Augen fehn, Wiedes Herren Glorie- -Slang Dieſes Hauß erfuͤllet gang: Junig auſer Drau zeit, iſi der Ort zu Deinem. one, Mad den rum, mein König, rein; Eomm und ewig drinnen wohne: Geiſt und Seele, (a PR und Sinn,

m

au Seiſt. Blumen⸗Gaͤrtlein

——

Eine; ju Deinen Fuͤſſen hin,

HR, in mir, treib alles aus, Fuͤlle mie dir felbft diß Hauß. VII.

Bach, XLIV.v.4.5. Und ſiehe des HEr⸗

ren Hauß ward voll der Herr lichkeit des HEErren / und ich fiel auf mein Angeſicht. Und der HErr ſprach zu mir: du Men⸗ ſchen⸗Kind, ſetze dein Hertze darauf, und ſiehe mit deinen Augen, und hoͤre mit deinen Ohren, auf alles was ich dir

ſagen will, von allen Satzungen und

Geſetzeni im Hauſe des HErren, und ſe⸗

tze dein Hertz darauf, wie man hinein ge⸗

ben ſoll, und auf alle Ausgaͤnge des Hei⸗ ligthums.

Betrachtun

g. ED will ſich Kindlich zwar zu ſeinen Kindern

neigen, Ihr reiner * * Som ein Hauß und

Doch lehrt die Eirlndı bat ſich inniglich iu :

Wann feine kommt in diß Hauß bin

no muf dag De Sers ſammt allen innern

Auf Gottes Sn. Ai und inwaͤrts ſcyn de⸗

Dai innere Bein Oi im Sei tenen, .

* ———

a

Zweytes Bühlen. 226

——

Undin diß Heiligehum den Ein: und Aus⸗ gang ——

Ezech. XLIV. v. 17. Das Erbtheil das fie [die Kinder Levi] haben ſollen, das mil ich felbft feyn. darum foltihr ihnen Fein eigen Land geben in Iſrael, dann ich bin ihre Befigung.

) Betrachtung. Ein jeder feinen Weg,na feinem Lichte gehet, Der Unterfheid iſt groß bey Denen DIE auch

i fromm; DaspPrieſterlich Sefchleht,das vordem HEr⸗ eytt Das iñerliche Bold Hat gar kein Eigenthum; Ihr Erdtheilift der HErr, dem fie fih gang ers

geben Und den defigen fie im Grunde wefentlih; ; Sie haben auffer GOtt in nichtes Luſt noch Leben Nur Eines iſt ihr Theil, das bleibet ewiglich.

BACH, Ezech XLVIIL. v. 35. Und von dem Tas ge an fol die Stade genennet werden: Der HErr iſt dafelbft.

Betrachtung . RN Der HErr der ift So nenn' ich ſolche Seelen,

Die aller Creatur als todt geworden ſeyn, Die nichts zu ihrer a als GOtt allein erıwahe | & ge,

85 Die

226 geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein Die manche €r Creutzes⸗Prob gemachet klein und

rein: So kommt Jehovah dann und wohnt im See⸗ len⸗ Grunde, Die Huͤtte Gottes wirdalsdann den Menſchen

nah; Man ſchauet 591 - gaR gebuͤckt zu aller And von ben ac bei fie: Der Pre

Rund Zefaßte Betrachtungen, Veber einige auscrlefene Sprüche aus dem Propheten Daniel; auf Das Inne⸗ re Leben gerichtet.

CXL

Daniel, III. v. 17. 18. Siehe unfer GOtt den wir ehren, Fan uns wohl erretten aus dem glüenden Ofen, darzu auch aus Deiner Hand, o König, erretten. Und 100 Ers nicht thun will, fo foltdu o Ko⸗ nig, dennoch wiffen, Daß wir Deine Goͤt⸗ ter nicht ehren, noch Das guͤldene Bild, das du haft tegen Kaff laffen, anbaten wollen

etra

Der hönifche Tyrann, der rin dieſer Welt, Hat der Vernunfft und Sinnen,

Bon auffen und von innen, - BR guld’ —— Reitung Dose

&

Zweytes Büchlein: © were erfand fan die Welt bezwingen, Wann ſeine Pfeiffen klingen: Drey,

Kur meine Helden nicht, der Maͤnner find noch Dieihrem GOtt vertrauen, Und nicht auf Bilder hauen.

HErr, mach mich dir auch ſo in Noth und Todt

getreu⸗ Viel lieber laß mich brennen, ? Als and're ee |

XII

Daniel. EV. x. 31. 32. 33. Nach dieſer Zeit hub ich Nebucad⸗Nezar meine Augen auf gen Himmel, dann mein Verſtand Fam wieder in mich, und lobete den. Hoͤchſten, und preifete und ehrete den fo ewiglich lebet, deß Gewalt ewig iſt. Gegen welchem alle fo auf Erden woh⸗ nen als nichts zu rechnen find. ... Zur felbigen Zeit kam ich mieder zum Ders ftand,und zu meinenKöniglichenEhren, zu meiner Herrlichkeit, und zu meiner. Geſtalt, u. f.w. : |

Betrachtun Ich war der. König it, Si Sohn gang erjaget Aus Luſt, und Sand, ) md Stan und gar zum gema In dummer Unernunfrmi falſcher Luſt gepla⸗

Wie herrl do Sr ih” Sa ns = un kri de Ai)

228 Seiſtl Blumen⸗Gaͤrtlein

DErr wannehr ſich Die ſteben Seiten en« Biß ich mein ee, ihre und Deine Macht

Wann ſich gen Siam * * Demuths⸗Augen wenden, (ich war. Dann werd ich wieder —7— und herrlich, wie

CXIII Daniel. IV.v. 34. Sch iobe, und ehre und preife, den König vom Himmel: dann all fein Thun ift Warheit, und feine ‚Wege find recht, und wer in Hochmuth wandelt, den Fan Er demuͤthigen. Betrachtung.

Wie heimlich kan in un ade

| Dannlobt man 65H 90 9 er macht, fo wie wirs ſelbſt verlangen 5 Man nennet Gottes Wege recht, da man's

ft fehen |

Nur in dem dundinkenbens Cha gehl das

Doch Herr, du r —— du ſtoͤßt vom Thron zur Erder

rden; und läßt ein armes Thier dein Kind Konig werden: Der lobt und Pers als Koͤrig dich, und nenn't fic ſelber Knecht; Dein Thun iſt altzumal, und Deine Weger

cr

ee Zweytes Bachlein 229

CXIV. Daniel. VI. 9. 33. Siejogen Daniel aus der Löwen-Grube, und man ſpuͤrete kei⸗ nen Schaden an ihm : dann er hatte ſei⸗ nem HOLE

En A Betrachtu W nge 6 iſt dieſe Welt Des

Worin fiein Ber ers, und viel el | renfommen 5 Der Satan gehet ſtets umher, Der grimme Welt-Seit bruͤllet fehr, Die Zorn: Macht, Suͤnd und Eigenheit, Als boͤſe Thiere ſind nicht weit: Wie ſoll ich bloͤdes nn doch entfliehen den

Sch kan durch —— Brot. Witz mich nim⸗ mermehr bewahren: 3 Ich laß mich ſelbſt und Sreatur, Dir meinem GOtt vertrau ih nur/ Beſchuͤtz mic) in dem finftern Hauß, Und zeuch mid ohne Schaden draus,

Daniel, \ 1. 18. Die vier aroffe Thiere find 4 Reiche,fo auf Erden kom⸗

men werden:aber die Heiligen des Hoͤch⸗

ften werden das Reich empfahen, und

de eh es beſitzen in bie Ewigkeiten er Ewig

Seua⸗

a0 Blumen⸗Gartlein

tra tung Im we. Heiligen, auf’m Eidrei⸗ groſe Thiere; Wer hier will groß und maͤchtig ſeyn, iſt eines hie Viere: Ein Heil' ger Iehei Dir undekant, in ſchlechter

incoginto;- Knechts⸗Geſtalt, Das Reich der Welt kommt und veraeht ſein Reich wird nimmer alt:

Wirſtu vom Eiteln abgeſpehnt, GOtt gantz ge⸗

heiligt leben;

So wird der Hoͤchſte dir ſein Reich im Grund der

Seelen geben; Sein'n ew'gen Slang zum Thron und Cron; zur Fuß: Band Sleifch und Welt: Du biſt, wo du kein Heil’ger bift, Fein König und fein Held.

| CXVI.

Daniel.IX, v.. 17. Und nun unfer. SD laß Dein Angeficht feuchten uber dein Heiligthum, Das verwuͤſtet iſt; um des - HErren |

> ung. x Wie bin ich ſo Are —* Gon iſt ſo fern dem Geiſte! Mein Hertz, ſein Hauß und Heiligthum, voll aller Greuel ſteht;

Dein Wonne⸗ volles Angeſicht, mein GOtt, mie

Beyſtand leifte, Fr Veſtrahle meinen duftern Grund; Du we Morsenrdih; |

u ER ee

Zweytes Buͤchlein. 233

Laß beine © Graden Gegenwart im Gef ı wieder

ſehen Erfuͤlle ag Sad Grund als deinen Tem⸗

gang

Da wohn’ und Ita Bin Deiner Luft, Da Ich mich vor Dir flehen,

Biß mich verwandelt in Dein Bild Dein’d An⸗ geſichtes Slanß..

| CXVI.

Daniel.X. v. 17. 18. Wie Fan der Sneche meines Herren mit meinem HErven res den, weil nun Feine Krafft mehr in mie ift, und habe auch) Feinen Athem mehr? da rührete mich abermal an, einer, gleich

wie eines Menfchen Geftalt, und ſtaͤrck⸗

te mich und ſprach: fürchte Dich nicht, Du

ſehr gewünfchter Mann, Sriede fin mit, Dir, fen ſtarck, ja fen ſtarck; und als er

mit mir redete, ermannete tch-mich, und

fprach: Mein HErr, rede, dann du haſt

mich geſtaͤrcket. |

Betrachtung.

Du hoͤchſte Majeſtaͤt, ich fon mit bit umgehen,

Und der gewuͤnſchte Mann vor dir in Ohne

macht findt; Und doch Din ich ni (bang, weil du mich angeſe⸗ In menſchlicher en die mir leutſeelig

Du wirſt ein Denen Kind, wilſt zu mir kommen, Daß

332 get. Blumen⸗Gaͤrtlein

Debih —— freh dich feh'n und hören & rede dann 9— du haſt die Furcht be⸗ Sa, rede, biß id mn * ſehr gewuͤnſchter

* 9—

Daniel.XII.v.7. Wann Die Zerſtreuung des heiligen 834* ein Ende hat, ſo ſoll

ſolches alles aufheben.

rachtung. ehr Zeiten: Forfiher niert die Zeichen letzter eiten,

Mann bie Erfulung * der Wunder bie man ließt; ge Chriſti Herrlich Reich, wird Er euch nicht bereiten,

So lange Sinn von ihm zerſtreuet Miß ⸗rechnet euch Do nit ihr fchreibtniel Zahl -

Fa hren Das viele Be Fıns/ ım Yun bleibt ef Bir ehn; fg ammlet Ber gang | B| pereinigt il Fan ſtets in fich erfahe

fahren Dis Taufav- hr: Reh, und alle Wun⸗ er

CXIX. ‚> Danich.XIl. v, 10, Diele werden gereinis

get, weiß gemacht,und gelaͤutert werden

Betrach⸗

*

Sweptes Büglein. * ö | u.

Betrack and. = Der Weisen kan noch [eicht vom gereis nigt werden: Das thuts biſt du ſchon von todten Wer en rein, Es ſitzet durch und inbirder < Schmutz der

Die fange bipt aa ſcharff, ch’ du ſchnee⸗ weiß wirſt ſehn; N; Doch iſts noch nicht geſche hr, das Sol muß auch ins Feuer,

die ſchlinfteSchlackẽ Die tiefſte Seelen: das lieffte Eigen

igt: Mein Schmeltzer * fahr nur fort, mad mich is Proben frexer, } Und mit mir pielene de Wohl dem der's Ziel erreiht !

| CXX. | Daniel. XI. v.13. Duaber,gehe hin zum

Ende, und ruhe, Daß Du auffteheft in

Deinem Looß, —— ——

Betrachtung . en Schau, feier, den vom Schreiben und vom leſen, Das End' von iſt: Geh' hin zum End ruh: Diß iſt des eor Sinn, der wind *

wefen, In dieſem Reine pi ; dis Ende # J u 5 u;

7m

234 Seiſtl Blumen-Bärtlein

GDOTE id iftbein En big worin Die Kuh zu zu fe nden; Geh’ hin zu Ihm aus dir und aller Creatur, So wirckloß ruhe Bilder laß verſchwin⸗

So find'ſt du ae * —— ich ſuch's auch EEE NE a RR ER SE

* ars

"+ Drittes Büchlein’ _ 5 Geiſtliche Licder—

Andachten..

Rn .—

£J, 7, Morgen: ne einer Glaubigen. E Melod. Ich dir ſchon ꝛc.

G2eſſu meines keheus it! a er, Runifdie Nacht vergangen; Mein Geiftes = Mug zu dir ſich richt't,

‚Dein Anblick zu a

J thaſt, da ich nicht eigen Funt,. Min für Gefahr bededet ;

ind auch, vor andern , mich gefund. aus dem Schlaff

ee ur e . e ſchenck BD du mis Eu ne

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RM Drittes Büchlein. 235

ẽs feh ſeh euch! dir ie verfihrichen, Mit neuem Ernſt mitneuer Treu Dich diefen ag zu

Dir Jeſu ich mich gantz befehl:

Im Geifte dich verflähre ; Dein werdjeug fey nur meine Seel; Den Leib bewahrt und a

Durchdring mit Beinen Lebens Safft Hertz Sinnen und Gedancken; Bekleide mich mit deiner Krafft,

In Proben nicht zu

Mein treuer Hirte ſey mir nah, Steh immer mir zur Seiten; ie Und wannic irre wolf duie u Mid wieder zu dir leiten . 3 5

7.:

Druck deine Gegenwart mir cn, Bewahr mid) eingefehret:

Daß ich Dir innig bleib gemein,

Sn allem ungeſtoͤhret.

Sey du alleine meine eu. Mein Schatz, mein Troft, und x geb we Kein anders Theil ſey ee , ſ

Dir hin ich gantz

Mein Denden, geben, und mein un 2 Nach deinem Willen lende: - ‚zum Gehen, Stehen, Wirden, ul Mir nt was Ru

Wi

£ . ——

216 geiftl. Blumen-Bärtlein

RE —— un...

Zeig mir in iedem Augenblic Wie ich dir fol gefallen ; Zeuch mich vom Bofen ſtets zuruͤck, Regiere mic) in allen.

II.

Da fey mein Wille gänzlich Die |

- Sin deine Macht ergeben, | kaß mic) abyanglich für und für

- Und die gelaffen leben.

> Laß mich mit Krafft ein wine Mir ſelbſt und allem fterben; Zerſtoͤr du ſelber voͤlliglich

Mein gruͤndliches

Gib daß ich meinen Bandıl fuͤhr

Seit, in Deinem Lichte; |

J nd als ein Sremoling lebe hier i Bor deinem

Rimm ein, o reine Bichen- Glut! BE Mein Alles Dir alleine: TER

; Sey du nur, o vergnügend Sue! 5; Mein Vorwurff den —7—

es halt mic feimit deiner gut, > * a. nicht fall noch weiche Pr TER OU) he t he. FR: en

EL Seelen: Scuffzer vor und unter ven Ir

:& ten en. a Be au üng

Drirtes Büchlein. 237

Melod. O alerhoͤchſter Menſchen⸗ Hüter ıc

NJeſu Namen ic) alleine : Fang wieder mein Deruffd: Werd anz D! möcht ich s thun wie Ers gethan; Er Sein’ Arbeit heilige Die meine/ So iſt ſie reine. . Diß iſt die Frucht von meinen Suͤnden, 84 ich mit Muͤhe wircken muß; Srum thu ich's gern zu einer Buß / | Wann ich s dann verdrießlich finde | Schmeck ih bie Sunde. > 3. HErr hilf! ohn dich geht es nicht richtig, En halt mich, daß ich kleb andir, Du ſelbſt mir rang, mich ſtaͤrck, mid) fügt; z Ich bin arm, krafftloß, unvorſichtig, Blind und untuͤchtig. SE, 4 Las mid in dir thun meine ABerde, Gleichwie ein Kind bon guter Art, In deiner Vatters-Gegenwart, Die gebe mir Math, Troft und Staͤrcke Bey meinem Wercke.

3. In allem ich dir Vollmacht gebe; rich meinen Willen gang entzwen, Damit ich nur dein Werck eug ſeh, Dir nach den Augen ſeh, dir lebe,

ir nur anklebe. 6. HE infaͤltigs Aug nir giedbe Beym Werck, nicht Geld und Rein, HErr! Nur zu gefallen dir, Dir ————— Deine Liebe nur mein Triehe. |

R —— alle 87 ——— 2. Me * * a * Be ra

In allem was de nnfommt für;

238 geifil. Blumen-Bärtlen

7.806 mic” 8, durch hfolchen Triebb bewogen, Sir fanfftem item Weſen hun, ze Unruh heimlich in dir ruhn, edachtſam, treu, und eingezogen, Kindlich gebogen. Ir. 8. Wie du es fügft, baldthun, baldlafien, Bald geht's nach Wunſch, bald wider Wil, Drin halt' ich ohn Verdruß dir ſtill, * Im Creutz und Zrübfal gleicher maffen i Mad)’ mid) gelaffen. ; 9. Bewahr du felöft mein Sets und Glieder * a Eigenwil, Verdrießlichkeit, % Fuͤr Unluſt, Sorg, und Trifftigkeit z 3 Sirncktofft der ei drauf nieder, | So ruff ihn wider. 20. Zu mercken auf dein's Geiſtes Ruͤhren, Laß unter den Geſchaͤfften ſeyn J Mein groſſes Haupt-Geſchaͤfft allein, L * Sein helles Aug mein Thun probire. F Mic leit und ſuühre. 17, Du ee Grund und Leben ni Sieb daß ich dich anbaͤt und ſÿüur 3

ka fets mein dir ſich heben

Ehr zu geben.

2. Ol daß deh aten Athem⸗Zůgen ſtiller Seuffier gufw ging,

er kraͤfftig in dein Hertz eindring; tich, ſo offt meins er Ba x vor dir ir biegen: *

—28 —— UN Ne Wi

Drittes s Büdlein 239

177 es in in Xefu Giiſt geſcheh'n n Sanfftmuth, Demuth, Einfalt, Liebe, Aus reinem Triebe.

4. Sein Jeſus⸗Bild aus mein'm Geſichte,

sein Licht aus Wort und Wandel leucht, ur

up auh des Naͤchſten Hertz erweicht, 0

Yurch Buß, Dir. und dein'm Werd A = Ye

Beſtrafft vom lichte. Er

5. Laß mich Doc denen ja nicht gleihen, »- m.

Die nur wie Schweine in Dem Koth

der Erden wühlen biß in Todt, | |

diehier ihr Gut und Theil erreichen, ä Pit jenem Reichen. Lue. 16

6. eg mitden eingebild’ten Schaͤtzen,

die doch fo leicht und bald vergehn;

ier Jeſum lieben, dort Ihn ſchh

Den Schatz fan Roſt noch Dieb verlesen, Der kan ergegen. -

17. Laß kein Ankleben mit aud hindern, |

Bon Dem was ben der Arbeit mir A

Dein’ Hand zumirfft, auch mie Begie +

. dir in Deinen Kindern, ee

ge Ja ſelbſt den Sundern.

eh aller Arbeit und Beſchwerde ii

rdre Du dein Werd in mir; —— Eins mein Ziel ſeh ſur und fur

ich mit dir bereinigt werde, ee Noch hier auf Erde. ©

Biß ich der Unruh uͤberhobhee..

Ind frey von Mühe, Furcht und Pein, DIE eingig mein Gefchaffi wird feyn, ich ſchauen, Lieben, ehren, loben Auf eig Drobm.

. —5 * PIERRE AN: * en u .

F rl N N RE? ; ER Bi;

Be

240, geiſtl. Blumen⸗ Gartlein

III. Tdnee Lied nadh dem Eſen Melod u. den Herren.

.@ Ancke dem HErren o&xele Dem urprum der Site Der. und erquiderdie Leiher, und naͤhrt die Ge

muͤther, Gebet Ihm Ehr, Liebet den Guͤtigen ſehr, Siimmet die dancende

Du haft, o Güte! dem ® sie die Nothdurfft %

Laß doc die Kraͤfften im nur werdent de vet; ———

Alles iſt bein, we, Ä

Seelen und Leiber, sie: * ‚Bed beyde # er

Sen, fo. ſpeiſcdie ſchmachte

Seelen, ig üb Wuͤſten uns nimmer r fehlen; & ' —J Innig ſtets durſten nach dir nis int Luſt dich erwahlen. J

4. vr

a L egierden undSifien In kiche gefange . Barmer neben dir, JEſu, auf Erden ven x ep 3

uns mit dir ©. geben verborgen A |

* dndn dhdat acna et.

we =“ 3, J bel» J

_ Drit ittes es Büchlein 248

Laß uns dein Bebens- Geĩ kräftig! und innig drin GER, =: Und und bein Leben und 55* bringen; nur wird feyn h uns dein leden allein, ef du FR es rs *

Siter Hirte du —* uns ſtaͤrcken * lei⸗ 10 der Hochzeit Ds Cams rechtſchafen

are reite a PB keib uns bier nah,

Biß wir dich ewig auda Sömecen und ſchauen in Freuden.

——

F Abend - Gedanden einer Segen & Seele,

Deiner Ruhe meine See

Bi aunder HERR thuc Dir 2; =

ini. 1460 => >=

Delod. Dee tur it hin, meinte

F Abend kommt, die Sonne fi) verdedet, 2

‚and alles ich ur Ruh und Strike ſtrecket RR meine Seel, niert auf Wo bleibe da? = Soltes SpooBjouf nieend And’

Yen ae Hay er ich ermuͤdet nich, zas ein uch nach je nem Reflgenmiedt = z Le 0 er. a sion a 9 en R

22° geifll.® Blumen⸗Gaͤrtlein Bi Laß midi in die, mein mein GO gekehret fen

Ach ſammle ſelbſt, Bezirden und Gedancken, | Die noch fo leicht aus SAU von dir wan⸗

Mein Stall, mein N mi Ruh⸗Platz ie dich Daß ich in dic, bon oem andert, lauf. .

Recht vaͤtterlich haſt dir mich " i Bemahrt ,verſchont, geflärdet, und sc HE

Idch bin s nicht wert), daß du ſo gut um Mein Alles dir zum Band ergeben.

Bergib es, HErr, wo mid) heut veritreh, % Und mid) zu viel durch DIR und Das verwinnehs Es iſt mir leyd/es ſoll nicht mehr gef en; _ % Nimm mich nur ein, fo werd ich vefter, BE Fi "> % 6. Da nun der —— Cages⸗Werck vollen M ine Be ſich auch zu feinem Wercke we n, zu lieben inniglid, f Im ſtillen Grund, mein GOtt, ‚u 6a

pi Dundelbeit ifida,und alles ſchweiget, en vor dir, o Majeſtaͤt! fi beuget: aus 9 Seiligchum, in's Dunckle kehr ich ein, 4 F er, rede du, laß * gantz ſtille ſeyn. |

* ein Hertz fih dir * Abend⸗ Opffer fehendi Mein Wille ſich in Dich gelaſſen ſencke ; u: eien iu !

Drittes Büchlein. 243

——

| Mein mäder Geift im Herren ruhen wiß,

Dem Leib wirſt du bald feine Ruhe geben, Laß nicht den Geiſt zerſtreut, in Unruh ſchweben: Mein treuer Hirt, Fr mich in dich hinein, In dir, mit dir kan erguiget ſeyn.

8 Sm Finſtern ſeh des Geiftes Licht und Sonne; Im Kampff und Creutz mein Beyſtand, Krafft, und Wonne; | Diem bei Die indeinee Hütten zu, BE ich erreich Die volle Sabbaths Ruh. v und treulich⸗ | nende Jeſus⸗Stimme an die Bi : und Tugend. a / Aus Anleitung der Worte Lue 18.7. 16. Jeſus aber rieff ſie herzu, und ſprach: Sr. & fer die Rindleinzu mir Eommen. _. Melod. Mein ee meins | ———

U mir zu mir ( cufft Feſus noch ee:

Die Rindleinlefferfommen; ; er ih aus lieb zu ihnen Doc ER Die Kindheit Angenommen, Ja wie ein arın, elendes Rind, a Gebüfferund beweintdie Eͤd Der Kinder die mic) hören. N a 2. Ihe bam Ereus por fie mein Blut ee Mit bitt' Schmertz vergofen, Dadurch geloͤſcht der Holen guut Den Pin ne Ram:

24 _ geifl. Blumen-t ‚Gärtlen

Run Nunfteh’ı und druff ich mit Begier, Bommt Binder/ kommet her zu mir/

Ich will euch ſeelig machen.

3: Zu mir / zu mir, nicht zu der Welt a ihren Eitelkeiten; j Die auch euch Kindern ſehr nachſtellt, J Und lockt auf allen Seiten. X

Drum ſieh dich vor, mein Kind, undehu: Vor fie dein Aug und Hertze u m n. Sie ſtuͤrtzt dich in's Verderben. fi 4. Sie deut diran Luſt / Ehre/ Pracht⸗ Schoͤnheit / Rub/ und Schäge; och wenn man’s alles wohl betracht, u‘ m So find’snur Strid und Netze, ————— | Die Satan braucht, Dadurch die Seel | Zu fangen, und u ſuͤhrn zur Hoͤll, Yufeb’nen, breiten Wegen. 5.Die Welt gibt : Die zerfließt 4 m Blick und dann folgt Preſſen;: u‘ „Ju ıe ift eine Luft gebuͤßt, ei Ein keder: Bifgen gehen? ; Und davor muß die Ecele dann Auf ewig mit dem Reihen Dann = Dorti in der Flamme darben. .

6, Melt: Ehre/ Lied, Eob, Su unſt, und Gnad Attaum mi Muͤh zufriegen ; Ale Knd wen es en

ande. N * Prangen, ak ei \ | * # on

Drittes Büchlein. 24

hr hr Säubern und undihr Zierem A Phantajie und Eitelkeit, Zeit⸗Muͤh⸗und Seel: Derlieren; Die (wann der Leib im ſchwartzen Schooß Der Erden liegt) muß nackt unddloß, ——— beſchmutzt hinfahren. 8 Ihr Schertzen, Lachen, Tantzen, Freud/ Geht nimmer recht von Hertzen; Und wird gar leicht verfehrtin: Leyd, Bringt endlich ew'ge Schinergen. | ‚Dein Schoͤnheit / die fie fo bo [07 Fiegt bald verwelcket und veracht; Dann haſt du ausgedienet. 9. Die Weltaud) Ruhe dir anbeut; Soc kan fie nichtes geben, Als Uncuh, Grämen, Muͤh, und | Ein jammer⸗volles Leben ; Und gibt fie Ruh fo Ruhet man Am Hölen-Rand, dein ſtuͤrtzt fie dann Im Dod dich plöglich nieder. : xo Fhr’n Reichthum, Shige/ Geld ze was Drummußmanvonden Morgen Biß in die Nacht, ja biß im To | hi; : .n Stets lauffen, wühlen, forgen; rg > Hat man’s : Gar leicht verliert mans noch Verlier tman's nicht; So muß man’s Im Tode all sperlaffen. 11. Nun fieh?, mein Kind; diß iſt's, wie bi = = Die Welt | > ch or hrem Traner-Spich, Es gilt dir Leib und Leben: a ka. un aufs ku muß d Dana 3

:

26 | geiſtl. Blumen: Gaͤrtlein

2 Sonſi wirft wirft du du einfl, vor vorm Richter: chler Thron, Geb’ weg von mir anhören.

S (e)

12. Nur ruff ich noch, mit ſuͤſer Stimm: Bommt berzumiribr Rinder! Eich ſtill, und ed zu Hergen nimm, Ich gebe Dir nit minder 5 er Dann deß die Welt fo ruͤhmet ſich Iſl Schatte nur, und weſentlich in mir zu finden. 13. Die Lüfte/ Die ih Tropffs⸗weiß gie Schon jegt in keuſche Herzen, zart, kraͤfftig, innig, übersfüß Geiſt, Seel, und Leib ergetzen: Schmeckt hier ſo meine Freundlichkeit, Was wirds dann ſeyn, in Ewigkeit Aus Wolluſt⸗Stroͤmen teinden ? 9— 14. Bey mir iſt Ehre unverruͤft 3% liebe die mich lieben, luch ew'ge Gnade man erblidt,, Nach wenigem Betruben : Ich ſteh in Noth und Todt dir —* en bleibe ewig Dir getreu ; as hat gar viel zu fagen.

15. Ich will die Seel mit Heiligkeit, Und Tugend⸗Schmuck umhangen; Slrinn ſie auf'm Thron in Als Königin wird prangen;

Der Leib, auf der Poſaunen Hall, Wird aufſtehn glaͤntzend wie Cryſtall, Durch meinen Geiſt verklaͤret. mit iſt ———— die Su

En. EEE TIERE TEN TER

247

F en 8 Seifes Ruhe: Stef, Ich kann ihn. nur vergnügen ; Es kan kein Sturm-Wind, Sucht, noch Hoͤll Auf meinem Schooß Ihn rügen: Kommt ber zumir/ ich ruffe noch, | Mein Bind/ nimm auf mein janfftes Joch; So wirft du Ruhe finden,

18. Mein Reihtum it beſtaͤndig gut, Den ich umfonft will ſchencken; Kein Roſt, kein Dieb, kein Feu'r, noch Fluth Kann ſolchen ewig kraͤncken;

Ich hab ein gantzes Himmelreich, Viel Koͤnigs⸗ Shape drin zugleich; N Die wirft du all' ererben, x

19. Sieh da, mein Kind, was Jeſus fey, Wo du nidtgang ein Blinder ; Solg’ meiner Stimm, weilic noch ſchrey: Kommt ber zu mir/ ihr Rinder! Folgſt du num jest dem Ruffen nad), So ſolt du auch anjenem Tag, - Fr Bommt ber zu mir/ anhören. 20. Wanndan die Welt, ſammt Luſt und yeah, Im Feuer wird vergehen: Dann wirft du werdenzu mir bracht / —— Und Freudig mit miegehen; BB In meinen Reihe da. ae dee 24 so Auf

248 geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Auf meinen Armen finden Ruh, x Und ich Did ewig herzen. Di 21. In meiner Liebe, Furcht und Ehr, | Die jhone Jugend⸗-Jahren 1 Und zarte Bluͤl' der Krafft verzehr”,

Laß Schein und Schatten fahren; | Ein Augenblid verfchieb es nicht, TE

Eh dir der Febenz: Faden bricht; a Gib mir mein Bind dein Berge, * 22. Der Frommen kleines Haͤuffelein i

Sey deine Luft auf Erden, So wirſt du auch ein Engelein - Mit ihnen nachmals werden: Mein' Engel hier bewahren dich, Mit welchen du wirſt ewiglich Im Paradies ſpatzieren. Be VI.Tugend-Spiegel in der Bindheir Jen. Match. 18,,3.4. Warlich, ich ſage cuch Es fen denn, Daß ihr euch umkehret, und werdet wie Die Kinder, fo werdet ihr nicht in das Hımelveich fommen, Wer fich nun felbft erniedriget, reie dig Kind deriftder Groͤſſeſte im Himmelreich. Melod. Wie ſchoͤn leucht uns derrꝛꝛc·.

—* 1. IJeſu goͤttlich Wunder Kind! XDas mir mein gantzes Hertz entzͤnd, Du woltſt mich nicht verſchmaͤhen; fer mich ſanfft, im ſtillen Sinn, We: m Geiſt zu Deiner Krippen bin, A

ind wil dich recht beſehen N

Drittes: Buͤchlein. 249 gap dein _ Weugleim Mich anblicken, in mich druͤcken Deine Klarheit,

‚Und dein Kinder⸗Bild in Warheit.

2. OUnſchuld / mehr als Engelsrein !

Dulası kein Sunden-Staudgen ei. 5

D Spiegel ohne Flecken!

Du Eleines Lamm nichts Arges denck'ſt,

Biſt allen huld,und keinen kraͤnck ſt,

Und muſt den Todt doc) ſchmaͤcken:

Jeſu, wiedu Laß mic werden moch auf Erden,

Fremd dem Bofen,

Rein , unſchuldig ſey mein Weſen. 3. Die Einfale leucht dir im Geſicht,

Du biftgans Warheit, Recht und Kir, Nichts Falſches kan ſich regen; Du ſuchſt, mein Kindgen nichts fuͤr dich, Du meynſt den Vatter lauterlich/ |

Ohn eignes Ueberlegen:

Jeſu, wie du

Laß mich werden noch auf Erden, Daß ich mehne

Schlecht und recht nur dich alleine.

4. Du groſſer Schoͤpffer aller Ding! £igft da fo klein und gang gering, D aller Demuth Wunder! Du haͤltſt verborgen deinen Schein; Du wilſt veracht und niedrig feyn, Wie laͤßt Du dich herunter ! Een Haufe mid werden noch auf Erden, Das ich gerre 8

* x

250 geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Von dir deine Demuth lerne. Dein Hertz iſt voller Guͤti —— Ich kan die ſuͤßte Freundli Aus deinen Augen leſen; Holdſeelig du dich allen zeigſt, Und allen Deine Gnadereih’ft, Du ſanfftes Kinder -Wefen. JEſu, wie du Laß mich werden no auf Erden, Allen Guͤtig, gebrochen und ſanfftmuͤthig. 6 Wie liegſt du fo gelaſſen/ ach Im Elend, Kaͤlt, und Ungemach? Du laͤſſeſt mit dir machen, Man Dich legen wie man will, Du bleidft zufrieden, froh, und ſtill, Die ſuͤſſe Aeuglein laden: JEſu, wie du Laß mich he noch auf Erden, Still, gelaſſen, Was du (ice, su umfaffen.

7. Du liegſt fo unbefümmert da; Und biſt fo ſchwach und dürfftig ja, Ein ander muß dich halten ; Du läßt die Hände wickeln ein, N, Undmwilfiforewtadhanglih feyns Den Valter laͤht du waiten © JEſu, wie du Laß mich werden noch auf Erden, Stels As Auf dic trauen ohne Sorg DR 3.0 EINER nun —D

Drittes Buͤchlein.

Sm Geiftd der iſt in hoͤchſter chſter Ruh; Wie ſtill find Deine Lippen! Die Schaar der Engel baͤt't dich an, ‚Die Hirten habens auch gethan, Doch a du inder Krippen, et u, wiedu ß mich werden noch auf Erden, Lehr mich ſchweigen, Und im Geiſt vor dir mich beugen. 9. Was biſt du nicht ein armes Kind? ? Das keinen Kaum im Haufe finde, Biſt mit dem Stall zufrieden; Mir duͤnckt dein gantzes Weſen ſpricht: »Weg Geld und Gut! ich will euch * SIch halt mich abgeſchieden.

IEſu, wie du mich werden noch auf BR Armuth liebend,

Stets mich im Berläugnen üben. 10. Da liegſt du fo veracht und ſchlecht, O Gottes Sohn gleich wie ein Knecht, Von einer Magd gebohren; Die Hochzeit, Ehr und Herrlichkeit Verleugneſt du als Eitelkeit, Haſt lieber Schmach erkohren: JEſu, wie du Laß mich werden noch auf Erden, And begehren Lieber Schmach als Lob und Ehren.

11. Du biſt mol recht ein Leydens⸗Kind,

Test buͤſſeſt du ſchon meine Suͤnd, Es geigens deine —— 8 4 B

se 0 geifll. Blumen⸗Gaͤrrlein J

Du wilft fon früh) im Leyden feyn, J— Und willig dich zum Creutz und Pein J

Von Mutter⸗Leib gewehnen: JEſu, wie du J Laß mich werden noch auf Erden

Wollſt mir eben Bi? Solchen Leyden⸗Sinn auch geben. 4 12. Du ſchoͤnes liebes Engelein, |

Ich müftein harter Felfen feyn, 4 Wann ich dich nicht folt lieben 5 Was an dir iſt, iſt liebens⸗ werth / Du biſt es den mein Hertz begehrt, Es fey dir gantz verſchrieben: JEſu, nur du 3 Biſt u: den ic) meune, 4

a Erden | x Mich Nein ebes Kind norh werden. h 13. Mein Keen ih umarme did. . : Komm druk dein Kinder⸗Bild in mich ®

Laß mid dir ähnlich werden, Ein klein, unſchuldig Kindelein ;. So geh ich in den Himmelein, { Noch weilich leb auf Erden; N Lebe, ſchwebe J Abgeſchieden, ſtill im Frieden: Sg J Werd auch droben Dich i in n unſchuld er ewig le loben.

Pag: Bild der. der Ebriftlicben Binden be Melod. Sei riffte

O tb en werden:

Em, r 7 2

ae Drittes tes Büchlein 253 Eintleines Kindgen mnoch auf Erden;

Ich weiß Eu ı es kaͤm noch hier

ED, und fein Paradies in dir.

2. Ein Kindgen iſt gebeugt und ſtille,

Wie ſanfft, gelaſſen iſt ſein Wille?

Es nimmt was ihm die Mutter gibt,

* lebet ſüß und unbetruͤbt.

. Man hebt es auf, man legted nieber, Dan macht es loß, man bind't es wieder: Was ſeine Mutter mit ihm macht, Es bleibt vergnuͤgt, und ſuͤſſe lacht. 4. Vergißt man ſein, es iſt gedultig, Bleibt allen freundlich, und unſchuldig: Durch Schmaͤhen wird es nicht gekraͤnckt, An Lob und Ehr es auch nicht denckt. 5. Ein Kindgen kan in Luſt noch Schaͤtzen, Noch andern Sachen ſich ergetzen: Man mad’ esarın, man mach' es reich, Es gilt in alles eben gleich. 6. Der Menfchen Anſehn e ihm wenig, Es fuͤrchtet werer Fuͤrſt noch König: * D Wunder! und ein Kind iſt och So arm, ſo ſchwach, ſo kleine noch.

7. Es kennet kein verſtelltes Weſen, —* kan's aus ſeinen Augen leſen: Es thut einfaͤltig waseschun, Und —* andern nichts als gut. 8. Mit Forſchen und mit vielem Dencken Kan ſich ein Kind das Haupt nicht kraͤncken, Sn in füfer Einfalt fo

en kim 17 song froh.

> "Ein * et, * Sorgen,

244 geiftl. Blumen-Görtlein

nn a n feiner Mutter Schooß verborgen:

8 laͤßt geſchehen mas geſchicht, 3 E Und denckt faft an fich felber nicht. | 10. Ein Kindgen Fan allein nicht ſtehen, |

Sch ſchweige daß es weit folt gehen; Es Hält die liebe Mutter feit, Fi Und fo fid) fuͤhr'n und (ragen läßt. u 11. Und wann eseinft, aus Schwachheit, faͤllet, 3 Es ſich nicht ungebaͤrtig ſtellet: J Man hebt es auf, man macht es rein, Es geht hernach nicht mehr. allein. | ı2. Ein Kindgen fan nicht überlegen, Es Laßt fich heben, tragen, legen 5 | Es dent an Schaden noch Gefahr, RR, Es bleibt nur überlaffengar. A 13. Ein Kindgen weiß von keinen Sachen Was andre thun, was andre machen; $ Was ihm vor Augen wird gethan, - 5 Schaut es in ſtiller Unſchuld an. 14. Sein liebſtes Werd und hoͤchſt' Fi in der Mutter Armen liegen, IJ Sie anzuſehen ſpath und fruͤh, Und ſanffte zu umarmen ſie 5 ſchaͤtzet ſeiner Mutter Bruͤſten,

—— ae

Mehra ae Welt mit allen Lüften : Da find es was ihm nöthig ift, Da ſchlaͤfft es ein, und au's vergißt..

16.0 ſuͤſe unſchuld! Kinder-Weſen! Die Weißheit Hab ich mir erleſen; Wer Dich beſitzt iſt hoch⸗gelehrt,

Und indes Hoͤchſten Augen werth.

17. »D GOtt ſelber liebet⸗

»Die

»Die Sefu Geift alleine giebet,

»Wie jehner ich mein Hertz nad) dir !

»O JEſu bilde dich in mir !

18. »O JEſu lad mich noch auf Erden,:

»Ein fold unſchuldigs Kindlein werden :

»Ich weiß gemiß, fo kommt noch hier

»GOtt, und fein Paradies in mir.

VIII. Don dem dreyfaben Amt Ehrifli/. und feiner Glieder.

Melod. Oftarder a o Seelen-Krafft 166

Err JEſu Ehrifte Bin Profer/ Der aus des Vatters Schooße geh’ t ie mir den Batter offenbar; und feinen liebften ec klar.

Lehr mich in allem, ich blind; Und mach mich ein gehorſam Kind, Andaͤchtig, und ſtets eingekehrt,

| Drittes Büchleln. 205

So werd ich warlid Laer: = Gib daß ich auch vor jederman- Von deiner Warheit zeugen kan; u Und allen zeig, mit Wort und That, 9 Den ſchmalen feel’gen ger Pfad.. ng Mein Löberpricfler‘ der femih 0, u 5 Am Creũtzes⸗Stamm geopffert dich Mad) men Gewiſſen ſtill und frey, Mein ewiger Erloſer ie. e Geſalbter Heyland, fegrıe mich N

m mE aden Kraͤfftigl | 1 aͤfflig Free

a6 geiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

—— er

Schleu mid mich in Deine Fuͤrbitt ein, Biß ih werd gang von— ſeyn.

Ich opffere auch als pheſter dir Y Mid) ſelbſt, und alles für und für; Schenck mir viel Rauchwerck zum Gebät,- Das ſtets im Geiſt zu ar aufgeht.

Mein Himmels-Bönig! ! mich vegier, Mein alles unterwerffic) Dir,

Rett mich von Sünde, Welt, und Feind, Die mir fonft gar zu mächtig feynd».

Sp Fehr dur in mein hinein,

Und laß es dir zum Throne ſeyn;

Fuͤr allem Uebel und Gefahr * Mich als dein bewahr.

Hilff mir, im koniglichen Geiſt, Midh ſelbſt beherrſchen allermeiſt, Affecten, Willen, Luſt, und Sind, Und daß mich nichts Geſcaffnes bind’;

Du hoch⸗erhab'ne Maieltit/

Mein Bönig/ Priefter/ und Drophert

- Sep du mein Ruhm, mein Schag, und Freud⸗ Von nun an biß in Ewigkeit.

RX. X. Seuffzeneit eines 128 Gefangenen na nad) der der # Erlöjung durd Chriſtum. Dep: rehlich. bin ich arm und * we

y Ein Erlöfer ſchaue doch, * ® Wie mein GTA Deich

Ei Ed

z

Drittes Büchlein. | 241 er

re geheimen n Banden noch, Gans beträngerund gedruͤcket: Will ich loß, ſo ſinckt mein Hertz Baldi in EN niedermweris..

"Meine? Bande tigfalt * Tieffe Seuffzer aus mir zwingen, a Zions Hulffefommdoh bald,

Laß es mir durch dich gelingen; Mache mich einft völlig frey Von der Luͤ tr

Zwar es hat mich Gnad Groben Süunden laͤngſt entriſſen, Ich hab auch nach deinem Rath ; Schon zu wandeln mid. begiſſen, ee Daß vieleicht ein ander wol - E Mich vor fromm ei halten fol.

Aber dein genaues sticht | Zeigt mittieffer mein Verderben; 4 Und wie ich, nad) meiner Pflicht, 8

Muß mirfelbfiund allem erben,

Und in wahrer Heiligkeit A Bor bir leben | Diß iſt auch mein Billemot, BEN 2 e ber ac "es feole Boiibrimgenz 5 —— Wasihaudverihtenfol, =.

Thu ich noch mir Laſt und Iwingene ru Seh ich dann mein Beſtesen So iſts doch nicht xein gethan.

8 Seiſtl. Blumen ⸗Gaͤrtlein

Shau wie ich enehlöffe bin, Wie mein Geiftim ı Fig ſtoͤhnet;

Wie ſo inniglich inch Sinn

Sich nad) Deiner Freyheit ſehnet: Ach, zerreiß den Himmel doch! Ach, zerbrich des Fe Soc! ie

Ach! mo iſt der neue Geiſt, Den du wolt'ſt den Deinen geben? Der den Suͤnden uns entreißt, A Und uns bringt dein reines Leben, Der mit Hertzens⸗Luſt und Krafft Alles in und uns ſchafft.

En JEſu ach! —— Dich mein * Laß mich nicht im Elend hangen; Mach mich gruͤndlich frey und rein, Rimm mein Hertz dir gang gefangen; Komm und werd mirinnignal, Du haſt mich kai ja. Pr

Ach! wann wird mein Hertze frep a Meder alles ſich erheben; Und in reiner Liebes⸗Lreu, | Nur von dir abhaͤnglich DR Abgefchieden, loß, Von mir ſelbſt und ale mh.

Komm du Kono-verlangr find! omm dur Lebens⸗Geiſt von oben Er Ach wie *— Mund ar

ä a, 7,

_Drittes Büchlein. 259

Fẽfut deine Treue loben, Wann mic deine iches- Made Dir zu dienen, frey gemacht.

Laß dein Evangelium Mir Gefangnen Freyheit ſchencken; Ich will, als dein Eigenthum, in dein Erbarmen ſencken; au win hoffen, warten, ruhn, u wollſt alles mir thun.

Eignes Wir en eecht nicht zu,

Du muſt ſelbſt die Hand anlegen: Sch will ſtill⸗ſeyn, wircke du;

Daͤmpffe was ſich ſonſt will regen;

Kehr zu meiner Seelen ein,

So wird mir geholffen ſeyn.

X. Die Seele willfiban GOtt und dee ſen Umgang 3 ewöhnen, . Eigene delodd.

—B nichts iſt das geichaffne Befen! Ro Ott iſt nur ſonſt iſt nichtes mehr;

Drum du mein Geiſt zu Ihm dich kehr;

GOtt iſt es AR’ allein, in Ihm kanſt du geneſen.

GoOtt iſt mein Anfang und meinEnde: Du unergründtes Meer in dir Ich wie ein Troͤpfflein mich verlier; e

Nim̃ dein Geſchopffge ein, da ich mich zu dir wen⸗

Laß mich dich ge tig ſehen Der du die —— ei; ;, i * ER

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Ph BE 2 a FE OEL * 8 > a Te az NS

REN SOREERR OREBUITE 3",

60 geifil. Blumen⸗Gartlein

Und meines Geiſtes Hun Hunger fiat; Weich ale Ereatur, ich F mit GOtt umgehen.

Gelobt ſeyſt du pergnhgend Wefen, Vor deine unverdiente Gnad,

Die mir den Sinn geſchencket hat; ie Daß ih dich hab und mir zum Schag er⸗

Du ſolt es nun und ewig bleiben,

Mein Sat, mein Troft, mein Freund allein,

Den ich aufrichtig Lieb’ und meyn’, /

Ich will mit Leib und Seel mich dir zum Dienf deeiihreiben. u

Halt mich, vom Eiteln Er | ; Dabic) aur wie ein Fremdlins hier J

Merborgen leb, mein GOtt, in dir; | Wie ſeelig iſt ein Menſd der id an Die getoößinetk

7. Bann ich von allem bin verlaffen, Und find’ kein Labſal in der Welt; Diß doch mein Hertz zufrieden ſtellt, Daß ich dich aldnab- * im Grunde kan

Epricht niemand mit mit "hie auf Erden,

O wol mir! ich. kan heimelich |

Mein GDtt, der Nah’ dift, fprechen Di,

Wie Frafftig pfleg ich dann von dir getroͤſt u wer rden! kg Re)

Gteiff Muth, o Seel! (OhDas Betrhben, 1 Und geh’ nur frifh Den CreutzWeg ein, | ... gend ai ——

Be Drittes Büchlein. " 261 Berläugne mehr, dein GOtt non) mehr i

lieben.

10, Dich ! Laß mich offt mein Freund ! empfinden, Daß du fo liebreich biſt bereit au ſprechen mid in Einſamkeit; Ei Sp wird was jihrba: iſt aus meinem Aug ver⸗

ſchwinden. ie XI. Erinnerung der herrlichen und liebli⸗

en Geẽgenwart Gortes. Melvd. Wunderbarer Königs

LI»

5% ifigegenwärcig ! Laffet und anbäten, Und in Ehrforcht vor Ihm treten;

SHOrt iftinder Mitien . alles in und ſchweige⸗

und ſich innigſt vor Ihm beuge;

Wer ihn kennt, wer Ihn nennt,

Schlaͤgt die Aigen nieder,

Kommt , ergebt euch wieder,

Tag und naht gebucket dieen ; Zeilig/ heilig/ fingen alle Engel Choͤren, Man ſie dieſes Weſen ehren: HErr, vernimm anf Stimm,

Da auch wir Seriggen

Unfre Opffer bringen.

GoOtt iſt gegenwärrig! dem dieCherndinen

Wir entſagen willig allen Eitelkeiten, Aller E den Luſt und Freuden: Dia liegt unter Witte, Seele, Leid und Erden, Dir zun Eigentzum ergebens * XX Duy

262 _ geifil. Blumen⸗Gaͤrtlei

Dual alein foltes fun, Unfer GOtt und HErre; Dir gebuͤhrt die ee

4 ãA Weſen! möcht ich recht dich Und im Geiſt dir Dinſt erweiſen! br

n - Mödt ich, wie die Engel, immer vor die ſtehen Und dich gegenwärtig fehen! E 3 Laß mich diẽ fuͤr und für

Trachten zu gefallen, Liebſter GOtt, in ar ,

gufft / dielaalles füge! ! drinn wie rom .

. Aller Dingen Grund und Feben ! 1%

- Meer ohn Grund und Ende! Wunder aller Sum

3 ſenck mich in dich hinunter: vr \

Ich in dir, du in mitz mich (ec) gang = Dich nur ſeh'n finden.

n Du dut chdtingeſ alles, laß dein ſchoͤnſtes kichte Serr, berühren mein Geſichte;

Wie die zarten Blumen willig ſich entfalten,

Und der Sonnen ſtille halten;

WLasß mich fo, ſtill und froh,

Deine Strahlen faſſen,

und Ak Een

Ri:

er a © of, He 7,28 fr 2,20,

Bei ER

By" * * ea N. RT

| Dritt | 263 Km mic per A deine Klarheit Schauen mag im Geiſt und Warheit; a mein Herß uͤberwerts i

Wie ein Adler ſchweben, Und in dir nur leben. | a

HErr kom̃ in mir —— mein aufEt⸗ Dir ein heiligthum noch werden; den Komm, du nahes Wefen !dich in mir verkläre, En Daß ich Dich ſtets Lied und ehre ; ER he eh, ſitz und ſteh RN kaß mich dich erblicken, nd Ind por Dir mic) buͤcken.

XII. Derlangen der Seelen u umfic Glauben und Liebe/ in GOitt zu verlieren.

Melod. Dit, Di frommer BD:

De aller Geifier Ruß: terhöre meinDerlangen BE Wann mein Geiſti in dir zu ſeiner Ruh angen! =

ich binein teeibend Kap, in dir iſt file nur; _

ch!lzeuch mich PR mir ſelbſt und aller Creaturl

Bie bin ich bir fo wie bin ich dir ſo ferne = yie uns, mein Hehland ach wie # = ine u

zaͤr ich einft * erlöät von afer: Eigen hi m nur su ieben a in. Zeit und Enigkiit.

9 bin mi "ri, au a min icht = = ann

7 Fe = . e * 42 * Ye Fr —— - ey m.

2: &

264 geiftl. Blumen: Gärtlein

Wann werd id, HEer / in dich ım Glauben übers { ge en J —* Du helles Lebens⸗Licht geh kräfftig auf in mit, Das meine Finſter nůs verſchlungen werd in dir.

4 Ach! wann wird's doch geſcheh'n! daß ich in reis ner Liebe Zau dir All⸗Wuͤrdiger durch deines Geiſtes Triebe eye eldft,und was ich Fan,und habe gan ind, O Dmeineö Wefens End’teiuft ſeliglich verkier, j 3 Br %

| * RP RES &ehonah'man wirft du und nicht ich in mir Leben” Bir hin ich bin vor dir ich win mich Dir ergeben Wan wird die Eigenheit einſt gantz ertodiet ſeyn

Bann wird die Seen ſeyn in deiner Liebe rein 6! der nur einen Strahl von dir, mein Gott eis Biden Guͤcket; In Ehrfordt Bin.g wird von deinemn Glantz eu⸗ reinen Funcken nur von de ner giebe ſpurt,

Be Sid feluf, gang wilig, gantz in ſolchent Meer verliert.

Zul Ei J BEER,» di 4 u

*

gas was du felbſt nicht biſt in mir vergehn und a | ſchweigen Ac alles iſt gar nidets / du biſt es all allein, War wirſt du auch in mir, auf ewig alles ſey

dlch ja, mein GOttin DIE perlieren alles Eige

ee a O !daß ich moͤchte gar Aus meinem Aug ver⸗ F ne NDeERE 2.07, 0. 2 > nd nich allein in mit, Du hochſtes Befen, find ae aazuriel durch Sund eule 4— 3

N ir’ * ni ET j

, Drittes Büchlein. 607

erklaͤr dich mwiederumin mir fort ewiglih,

nn ee nenn —— —— ——

NT * m. I —* a) u. RR er] Im er mi e. w. ER Pr,

Sammleden serftreuten&inn

Dann warn id in dir nicht bin Mus mein Geift fich qualen ;

Erratur aͤngſtet nur, Du allein fanft geben, Be a Ruhe, Freud, und Leben. A Made mich von alteın Frey, Grundlich abgefchieven ; eine Daßiheingefehreiin. . © Pre Stets in deinem Frieden; Kindlich rein, ſanfft und klein wirt: Dich in Unſchuld fehe, - In dir lebꝰ und tehe.

EEE BL Ty % 3 Ban Ih Wenſchen greund, Immanıc, x: Du janffte Liebes⸗Quell, en Eelhe SRH und Series

a 1 266 geiftl. 3 Blumen⸗Gaͤrtlein

Das mein Wig fanfft und und 17 Ohne Wiederſtreben, Dir fi) mag BON

Jedermann hat feine Luſt, AUnd ſein Zeit⸗Vertreiben; | Mir feg eines nur bewuſt,

. HErr, indir zu bleiben:

Alles ſoll folgen wol,

Wann ich mid nur übe

- Anden Weg der Lebe.

Creaturen bleibet fern, und was font fan toren: Jeſu ich win ſchweigen gern, Und dis) in mir hoͤren; Schaffe du wahre Ruh, Wuüͤrcke nach Gefallen

F 36 halt fi in allen. BT.

wWas noch fuͤhtg ſammle du; | Was noch flolg ift beuge 5 je:

“= Bas vermirret, bring sur Ruh;

Was noch hart erweiche;

> Daßinmir nichts hinfuͤr Lebe noch erſcheine

| Als mein Freund a lleine.

ESOttallein if genug Jeſu ie ©

N

27

I El genugfam Befer!, ER Se Date ic) mie erlef

- Kann in Frieden leden, | |

Biſt du da und innig nah,

Mein Vergnuͤgen in dir hindert, um: den Srieden mindert, e

| Eineetan er geben

, Drittes Büchlein. erh,

Du "Du vergnügft alein, Voͤllig, innig, reine, Meines Seiites Pag: Wer dich hat iſt ſtill und ſatt, Wer dir kan im Geiſt anhangen

Darff nichts mehr verlangen.

Wem du dich Mücken |

Er hat was er will; ; Berinfeinem Grunde 0% Did; den Schas,batfunden, » =

Liebet und iſt ſtiſl;

Muß das Schoͤnſte bald ee Und das Veſte 7—

Hoͤchſtes Gut der Güte! Iinheder Gemüter, Teoftinafer Bein; Was Geſchoͤpffe baden Kan den Geiſt nicht laden, Du vergnuͤgſt allein; Was ich mehr als dich begehr

* x

icht nicht zu:

2687 geil. Blumen-Böärtlein |

. So mag leibund Seel verſchmachten,

Ehre, euſt und Schäsen, | - % Und was kan ergegen | Will ic) miſſen gern 3 00 Freude, Troft, und Gaben, 0 Diefonftandre haben, 0 Willich auch entbehr’n: 2. 'Dufoltfeyn mein Theil allein, Der mir ſoll, ſtatt and'rer Dingen, Ruh und Freude bringen.

O— Mein Sefenfhafft ſehe, Die mich ſtets erfreue; Und mein Troſt nur du; Meine Luſt alleine; Mein Schatz den ich meyne; Meines Geiſtes⸗Ruh; Meine Staͤrck, in allem Werd; Mein erquickend Licht und Sonne; Einig meine

au: zur vergnägen Befen J Das ich mir erleſen, * Sa Werd mir offenbar; * u Aa reinen Hunger Meinen Grund erf

—— Mit dir jelder gar;

000 Komm, nimmein mein Slnnalin ‚= Daß ich allem mic peeſchlieſe h.; Er und nur dich genleſſe. t

—* * hu ———

Drittes Büchlein. 0.266

5 B "an

Laß mich, HErr, mit Freuden, Mich non allem ſcheiden,

Todt der Cregtur; Innig an dir kleben, Kindlich in dir leben,

Sey mein Himmel nur: Bleib nur du mein Gut und Ruh, Biß dur wirft, injenem Leben, Did mir völig geben.

E Er

XV. Derlangen der Seelen nach einem

vertraulichen Wandel mir Chrifto. Melod. Trame voller Güte:c, er

EEſu, den ich mente, Laß mich nicht alleines I) Stel mtr ſtets sur Seiten, Daß ich nicht mag glei⸗

X ten Sih daß ich dich ſehe oich achund ſtehe JEſu, den ich menne, Laß mich nicht aleine

2. x FEſu, wer dich keunet, Dich fein Alles uennere Ber dir gank ergeben, Kan ohn dich nicht leben; ap mich dir gefallen Liebſter Freund in allen, JEſu, den ich meyne, Laß mich nichtalleine,

Sch hab mich verſchrieben Dich, nur dich zu liebes Da iſt Hertz und Seele, Dich miemirvermähles Schmeltz durch deine Framme, Uns in Eins.iufamens: Eſu, den ich mehne, Lapmichnichtallin,

4+ N x 2 Be Ba Du wolfifür Gefahren Numdein Kind bewahren; - Halt mich eingekehret Sanftundungeführe; Aletömirnahim Grunde Herr zualler Stunde: Eſu, den ich meyne Laß mich nicht alleine, . Se eu aufmich fehe, Wo ich geh und ſtehe; Vann ich fall und weiche, Deine Hand mir he

ee,

270 gteiftl. Blumen-Börtlein

Troͤſte mich im Lende, Staͤrcke mich im Streite: JEſu, den ich meyne, Laß mich nicht alleine, 6

Soll ich hier noch Schweben, Laß mich mitdir leben;

*

Webollſt mich nur durchs Leyden Dir zur Braut bereite Ef, den ich meyne, Laß mich nicht alleine.

Daß ich noch auf Erden Deine Luſt mag werden 3

Leyden. it; Melod. Kommt her zu mir ſpricht ꝛe. Oder Pal, 360

J *

eſu, den ich meyne, Laß mich nicht alleine, ; 10, - Mile du dich verdeefen, Laf mich dann nicht ſchrecken,

Jeſu, den ich meyne, Laß mich nicht alleine. XVI. Bergens:Andacht in Ereug und

Mein Geſellſchafft feye, die mich nur erfreue ; Dann es wird auf Erden Mir fonft bange werden: JEſu, den ich meyne, Laß mich nicht alleine.

7 Mit dir ſchlaffen gehen, Und mit dir aufſtehen; Wit dir eſſen, trincken, Und nach deinen Wincken Reden, ſchweigen, meiden, Ruhen, Wircken, Leyden: JeEſu, den ich meyne, Laß mich nicht alleine,

8. i Du und ich alleine Wollen ſeyn gemeine;

Laß mich, ohne Sorgen, in dir ſtehn verborgen; Fremde allen Dingen, Die nur Unruh bringen: JEſu, den ich meyne, Laß mich nicht alleine,

* Diß A mein Vergnuͤgen; Jeden ArhemZügen Tieff vor dir mich beugen, Lieblich in dich neigen, Dich im Grund umfaſſen, Nichts font in mir laſſen:

Auch im Creutz dich ehren, Undnicht austwarts Fehren;

i)

II; ; * Deine reine Liebe Meinen Hertzen giebe,

Biß ich dich werd droben, Schauen, lieben, loben:

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14 ne .

, eh bin im Creutz, was foil ich thun? re

Nur wiseinfihes Schaſtein ruh n/ er ® er: ar, A Äh

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Drittes Büchlein. 271 In JEſu Schooß und Willen: Ich kuͤſſe meines Freundes Hand,

Die mir das Creutz hat zugeſand; ; Er wil fein Werd erfüllen.

2; Er fahre nur im Schmelgen fort, Mit leyden ifkein ſuſſes Wort, Ihh leyde nicht aleine: Sein Nahe ⸗ſeyn den Geiſt erquickt, Sein Einfluß Krafft und Gnade ſchickt, Auch wann ich ſelbſt nicht meyne.

3+ Ich achte nicht des Creutzes⸗Pein, Kan ich nur dir gefaͤllig feyn, OZEſu, mein Verlangen! Du biſt und bleibſt die Liebe doch, Ich lieb dich auch am Creutze noch, Mein Grund an dir bleibt hangen. |

y 8 ; 4 BR Sreiffatt, mein HErr, durch Ereuß und Seyb, Den tieffſten Grund der Eigenheit, - |

Das Ende wird's verſuͤſſen: Die Leydens⸗Hitze die mich brennt, Berbenne, Liebſter, was uns trennt,

Biß wir in Eins zerflieffen.

er Ich geb mich dir sum Opffer hin, Zu leyden im gelaßnen Sinn; uweißtich bin der Deie Nur ſchenck mir deine Gnad und Huld, F Daß ich mag leyden in Sedult, ° Und dich nur ab meyne. 4

DE

De a ae ea, 4 ENT a ER

272 Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Du fundelsreine Gotted-Bich! ! Laß deine Rrafft und fanfften Trieb Durchs Creutz in mir fi mehren: Ich ſencke mich in dich Hinein, And wid dich aud) in Creutz und Pein, Durch Stide-feyn verehren.

Ta 7 aaa TEE XVII. In Schmertzen oder ans eyden. Melod. Häfen‘ Bei er der dir bich des

SE ich nicht gelafen n ſehn,

Im des Srenges: Nacht und Bein ?- Da mid Gottes Gnad und Seg gen Will von meinem ſegen

IEſus hat mich fo geliebt, a Er bis zum Tod F Solt ich, ihme zu behagen, Nicht ein kleines Bann fragen?

el der Thon nicht heiffen gut,

Was ber Topffer mit ihm hut ?

Will mich GOtt im Schmerg begraben, Solt ichs anders wollen 7 J

Dein, ich leg mich Wilen- loß, —— Wie ein Kind, in's Vatters Schooß Schließ' die Augen, ſtreck' die Haͤnde⸗

Sen wolan dein vollende

Jur in mas fehlage u | Br | j r = * * a

"Drittes Büclein:

——

int das Fleisch gleich immer Elagen,. Schau nurmas mein will ſagen.

Was dich ſelbſt nicht verehr * Durch des Leydens⸗ Glut, mein Agrı! Sieh, ich lad mic) Deinen Händen, Du wonft mich Durchs ä eutz vollenden.

Ach, moͤcht es noch heut Feſchehen! Ach, wann werd ich's endlich ſehn! Daß ich gantz befreyt und reine, Dir nur lebe, dic nur

Fun ich. geb mich völlig dran, y * Hilff HErr daß ich leyden Fan/

Wiedu’s wilſt am liebjten fehen, Er Laß es ewig mir nit geſchehen. Be

nn

XVIN. DieSeelein inwendigen Leyden, und 2 Suterungen. J Melod. Wo * ich fliehen bins

9h binein ſchwaches Kind, SEin leichter Leydens-Wind gain niederſchlaͤget, winſte mich beweget; Das wol der Klein⸗Glaub duncket, * Dein arme Schifflein finden,

2+ Ich ſeh Die Fluten an, | Und mir nicht helffenkan 3 - - ee Der Zweiffel mich beweget! Mic hin und wieder ſchlaͤgetz

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5

274 geiftl. Biumen-Gärtlein i

irn nn En > ae SEE Te

No mid dem Ereuß entziehen,

Mich dünckt ich bin ancih, In Sucht, gefahr und Pein 5 Und dend in jeden Tritten Ich habe ſchon gelitten; Ja GOtt ſcheint mir zuwieder, Drum liegt mein *— darnieder.·

Herr, wie bin ich ſo —— |

Wie elend bin ich, ach ! Wann ich mich felbft anfehe,

Wann ich in Dir nicht fiche ? Nichts, nich? iſt meine Stärde,

Samt Frömmigkeit a Werde

| Die muß ich nicht fo elein In meinen Augen fenn : J Mir. ſelbſt was zuzufchreiben, + Muß ewig ferne bleiben; * Wann du entzeuchſt das Deine, Bleibt Suͤnd und Schwaqhheit meine.

‚Qu Herr, du diſt —— Schein unnuͤtzer Knecht; Wilt du mich von Dir weiſen, &omüfihdoddihpreifen: Ich will in Demuth en | Und unter * mich a |

| Dxunaum a kei

- F AF —J din, . x x ? ⸗— 3 a 5 * “5 Due ie

n Gnaden magſt du ſchlagen; ch acht nicht mein Betruͤben, Wann ich nur di Koh lieben,

Bert, geh nicht ing Gericht, Ah! lapınid) fallen nicht;

Sey kraͤfftig in mir Shwadhen, - Du kanſt mic) heilig machen:

Mein Glaub ſoll dich umfaſſen, Und will dich machen ſagen |

Zeuch, zeuch mich vollends nut

Aus mir und Ereatur,

Schmelg abdie Eigenheiten;

Nur ſteh mir beim Leyden, Auf daß ich endlich reine, Mein HErr / dich lieb DR Rune:

Sey meines Geiſtes Kraft, ee Die alles in mir ſchafft; a Sey meines Lebens Leben; e R Du muſt mir alles geben: Gerechtigkeit und Saͤrcke Sind deines Geiſtes Werde: 11. Ich geb mich voͤllig dir, Ber Und meine Seel verlier, ee Mein SDtt, in deinen a. BEN Dein Anblick Fan mic ſtillen OR, Verlaſſe nicht mich Armen, Ich fordre nur lee: 3

Dei a. ; ER,

Drittes Sudlein: 275.

geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

TE TEE ET u

= nichtbergen kan; 4 Im Leyden und Berrüben

—— ich doch gern dich lieben: |

Rap leid und Seel verzehren,

Wann ich. nur dic) mag ehren.

XIX. X. Döllige Uberlaſſung der Seelen an GEOttes Willen. Melod Zu deinem und groffen Netter...

Bacher, ſuſſer GOttes Wille!

Mein Ancker⸗Grund, mein ſich res eu. Des Geiſtes unverrüdte Stille :

| Ich ſchmiege mich i in DEREN Schooß.

O!Wille, der mein Vohl verlanget, Ich geb mich deiner Leitung hin:

Dein Grund an deiner Bruft ſtets hanget, ‚Sn ſtill⸗gelaßnem N - Sinn.

Das Bitt're Gottes Bir verfüflet,

a ut, alles gut, wann der geſchicht: : Das Beſte fo manje genieffet, Dbndiefen Willen es nicht.

Bann Belt, und Sind, und Tenffelfturmen,.

Sedenck ich nur, GOtt wilesfo,

Er wird dich ſtaͤrcken und 3 So werd ich Di = und froh.

Es mag Vernunfft und. “im say Das eigne geben murte nur:

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Zope ; 1

a —* ER sm, SR ku —— SL

Drittes STE

© Ep fiirbrder X Bine der Rue 5

Kan ich im Finſtern Di nicht fehen, So halt ich mich im Glauben ſtill Re Will wird don in mir gefchehen,

| id nichts aus mir felber wid. .

ann)

OS Wilen⸗ loſes Rinder Weſen,

Du Lideltener Seelen-⸗Siand: Dich hab ich mir zum Zweck erlefen, Da liegt mein Will' 2 Gottes Hand,

D Gottes Wille mein ——

Mein Brod in Mangel und inPein! O Goties Wil nimm mid) gefangen, . . So wird mein Wille Al und rein. Ä

O Bike! mach es nad Belieben Mit mir, in Zeit und ewigkeit: Gib Freude oder gib Berrüben/ ' Did lieben iſt die

Herr hilff! ertödt td: Leben, Diebirtre Krafften der Natur: Daß ich dir ewig bleib ergeben,

Und Deinen Willen lebe nur.

UXX.Die 12 Melt, Vn Ipb ein Schritt zur Ewigkeit

FECH infam Zur Däntesin un Es

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278 __geifll. Blumen⸗Gaͤrtlein

0 BCE

Sant matt und. mid, in Durft und Pein F In keuſcher Liebes⸗Hitze; 39 fhlag die Augen hin und her, Ob ih moͤcht fehenohngefehr Den meine Seels ah

Ein Etwas hat Mich inerlich Gezogen und beruͤhret;

Wornach mein Auge fehnet ſich,

‚Bis es dich ſelbſt verfpärer : Mein dich zwar nicht deutlich kennt, Mein Mund dich nur ein Etwas nennt Das meine Seele liebet.

Wer fuͤllt die groſſe Ledehen,

Die ich im Grund empfinde?

Wer ſtillt des Durſtes Peinlichkeit, Wann ich Dich ſelbſt nicht finde? En hoͤchſtes But hat mic) verwundt, 1 ch wero’ auch eher nicht gefund Dip es fich ſelbſt mir

Wer hat in mir an vet durſtiges Verlangen? Du, JEſu, haſt es ſelbſt gethan, En

And bift nun hingegangen :

Dein SHtt! mein Gut! wo findich dich Wo biſt du dann, mein ander Den meine Seele

Eu ſchaue Erd und a Amos Dan:

._.. Drittes Buchlein.· 279

| Doc nirgen "gend ich erbligen kan 7 Den der mid nur kan laben;

Die fihone Werde feiner Sand, =. Die ſtecken mich nur mehr in Brand⸗ Durch ibre Lieblichkeiten.

Nein ihr Geſchoͤpffe fand es nicht, Ich bleib bey euch nicht ſtehen; Die ſchoͤpffer felöft muß mein geſicht,

Im geift und Warheit fehen: Es iſt nichts Sinnlichs das ich meyn, Es muß mas mwefentliches ſeyn;

GOtt muß ſich ſelbſt geben.

Du haſt gemacht daß nihtes mir Was ſichtbar iſt mehr ſchmaͤcket; Du ;zeuchſt mich, und ic) nach dir; Und haͤlt'ſt dich Doch verdedet ; Du weift es wol, du hoͤreſt mich, Ich kan nicht lehen ohne dich, ur. . Den meine Seeleliebet.. - ae

8.

Wie lange ſoll, mein einigs ur! ı Wie lange ſolls noch waͤhren, Das ich in ſolchem Durſt und Glut el ſchmachten und verzehren? ® Ich ſchlag bald aufbald niedermert8 Die matte Augen; Ach mein Hertt

Kan kaum mehr arhem holen. ren | D Schönheit, die mich har verwundt a Bann wiltdu dich erbarmen? ee Bo wird ana in meins Grund

ss geifl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Einſt weſentlich umarmen?

Du muſt mir werden innig nah, Sonſt kan ſich nicht, du weiſt es ja, Mein Hertz tz zu frieden sn,

Zerfiör den Grund der Eigenheit, Der uns noch halt geſchieden! Schmeltz ab ſo viel Unlauterkeit Die mir benimmt den zrieden

Zeuch mich aus mir und allein hin, m id) mit Dir gang eines bin, Und du in mir nur leheſt

Ich kan nicht mehr, ich din zu ſchwach! Ich will in Demuth fehweigen: Im tieffſten Grund ein ſtilles Ach! Soll ſtetig aufwerts ſteigen; Und will erwarten in Gedult Die unverdiente Gnad und Huld/ Daß du in mir

Nur laß mein'n Geiſt doc nimmermehe. Sich von dir auswerts fehren, Solt gleich mein Hunger noch jo fehe - Mir Leib und-Seelverjehren: Nichts neben dir! nur du allein, Du ſolt es nun feyn/ Den meine Seele lieber. Er XXI. Bar der Angenehmbeit des ven bergenen Eben ‚Lebens. J Melod. ommt her zu mir ſpri

———

Sa en ve ER a N i * se * * MIET

- Drittes Büchlein, ° er

Bon allem, fih an GOtt gewehnts

In ihm verborgen lebet |

Wie gut iſt's, wenn manifterlößt

Bon Sind und Eigenheit, entblöße An GoOtt im Grunde klebet!

2, Wie gut iſt's, wenn man nichts laͤßt ein In feines Hertzens⸗Kaͤmmerlein;

Mit GOtt lebt abgeſchieden!

Wie gut iſts, wennimaninder Chat, GOtt ſelbſt in ſich gefunden hat, ER Und iſt mit ihm zuftieben! .

3. Wie gut ift’8, wenn nach Einder-Mre: Man lebt in's Vatters Gegenwart, Tracht ihm nur zu gefalen Wie gut iſt's, wer in dieſer Welt, In ſanfft⸗ und ſtilem Geiſt ſich hält Bleibt unberruͤckt in allen! 2

N u Wiegutif’s, wenn manfähmeigenfan. Undfo den Vatter batınan | Im Geiſt und in der Warheit! | Wie gut iſt's, wenn Das Auge Ihe:

Beſchauet wieeinCherubin; Beruͤhrt von feiner Klarheit

—— | Gebrochen und gelaffen, il = > : WBiegutifPs,wannderkilke Sy ©. Bor GOltes Gegenwart ſinckt hin >

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282 geiſtl. Blumen⸗ Gaͤrtlein

TE

Und ſich in bieget!

Wie gut iſt's, ſich * ẽreatur Verlieren und vergeſſen nur,

Und was ſonſt koͤnte ſtoͤhren! Wie gut iſt's, auſſer Ort und Zeit, In ſtiler ſuͤſſer Ewigkeit,

Im Grund des Her kehren!

4

Wie gut iſt's, abgeſchieden Fre, s; In dieſer Geiſtes⸗Wuͤſteneh, ni Auf Gottes Reden merden!

Wiegutif’saller Sorgen bloß,

Sanfft, wie ein Kind in feinem Schooß # Ausruhn von u Werden! ba &

ie gut iſt's, wann ber arme Geiſt, 3 Der weitund breit herum gereißt, [2 Sein rechtes Heimath findet! =

| Bit gut iſt's, wannerinniglid, F In freyer, reiner Liebe ſichh 9 Mir Gottes Geiſt verbindet! 4

9. 3

O Liebe, ſuͤſſe Ewigkeit! Du Friedens-Reich fo weit und breit, Wol dem der dich gefunden! Mein Geiſt in deinem ſtillen Nun/ N Eod fetig im Berdorgnen ruhn, re Biß meine Zeit verfhbwunden: | 3

XXII. IEſus imStande ſeiner Erhoͤh Melod. Lob, Ent, Ruhm "Bitte 1

Drittes Büchlein. - I; -

| Illkomm, verklärter Gottes Sohn,

Ä Der im Triumph biftauferftanden |

Im Himmel ſchallt der Sreuden-Tohn:

Es find entzwey des Todes-Banden;

Ich jauchze mit, dein Steg erfreuet nid :

Mein IEſus lebe und herrſchet ewiglich!

2+ Es baͤtet Dich der Himmel art, Der Engel Schaaren fallen nieder Die Weider I Die Künger ) habens weh Ich ehre dich durch meine Lieder: i Dubiſt mein GOtt, mein König nur allein, Ich geb mich dir, mein gantzes Hertz if dein.

3; Nun ſteht der and’re Adam da In s Paradiß aufs neu verſetzet; Die offne Pfort im Geiſt iſt nah, Ber mit ihm ſtirbt, wird mit ergetzet: | Das Haupt iſt durch, und zeucht Die Glieder naddz Durch Creutz und Tod, zum ſeel'gen Oſtertag.

233

Fo 4

Das göttlich” Leben, das in mir Und alien durch bie Sund erſtorben,

Nun grunet aus dem Tod herfür, Mein Heyland hat's fo theur erworben; Es leuchtet klar aus feinem Angeſicht Der Goͤttheit Bild, der Unſchuld ſchoͤnes Licht | Man kan aus deiner Gegenwart, Erſtand ner Held, viel Wunder leſen: Wie goͤttlich, herrlich, rein und zart,

*

Wie

TR EN

* Kauft du dem Elend fehen zu? Wilt du dein Kind nicht auch erheben, Aus Noth und Lodt,aus Sind und ri |

Qu lebeſt fremde Erd, | - Sm Paradieh, i in Gottes Frieden :

REN PEN

Soo leb in mir, o Lebens⸗Fuͤrſt allein.

* Seich duch, es koſte was es til, Was du nicht biſt laß in mir ſterben; Daf ich auch mög diß frohe Ziel, Den Auferſtehungs⸗ Stand ererben:

234 geiſtil. Blumen-Bärtlein

——

Dr TBichibens- wuͤrdig ift den Weſen? O IEſu ! ſchau, wie nfterbinihnoh, EBerkläre mich nach demem Bilde doch. ——

Ich werffe mit? Maria nich,

Mein HErr und GOtt, zu deinen Fuͤſſen; Und wann ich duͤrffte, wolt ich dich 4 Mit ihr in Demuth innigſt kuͤſſen: J Sprich auch ein Wort mit Krafft ins Hertze mir, So ſchau ich dich, fo ich mich in Dit.

Werklaͤrtes Haupt, min lebeſt bu, Ach !laß mich als dein Glied auch leben;

Zuleben dir in wahrer Heiligkeit.

Gib daß ich auch im Geiſte werd Alſo von allem abgeſchieden; | Dem eiteln todt, und dir im Geift gemein—

Ich kan ja nichts, ich lieg im Tod verhafft:. m Wirck du in mir durch ragen Krafft. =

Bird du in mir, zeuch umel werts

Serterden, Sinnen und Grdanden; Daß wo du bit, mein ganges Herß Von num anleben mag ohn Wancken;

Der kan im Seift bey dir im Himmel ſeyn

T Gebärzu den Zeil. 5* {Xus dem Lateiniſchen. Melod, de GOtt ꝛe.

Omm heil ger Seit om niebertertät ) Scheußi in mein kalt und finfter Hertz Dein’ n heilen Lichts⸗und kiedes- Strahl; Bereit mein Hera su Deine | Saal,

Dumahrer Armen Valler fromm! Du Geber guter Gaben fomm!

Komm Licht der Hertzen komm herein / Leit mich in alle a ein.

Komm Tröfter deren die betruͤht! Du ſuͤſſer Saft der'n Die verliebt, Du ſanffte Kühlung folcher Die In CLreutz und Leyden IH DLR bien

r In Muͤh' und Unruh ANiß du Ruh, Dieg: vßte Hige linderſt du, Selbſt wann das Hug in Thraͤnen fleuſt

Das Hertz offt deinen Erot geneuft.

DO du höchft-felig’s Goitheits- Eichel Ach laß mic) ja im Sinftern nicht, Mit deiner Slut, mit deinem Glantz Mein In nerſtes erfuͤlle gantz.

6.

Drittes Buͤchlein. 287

Du bift nit fern : mer Dich nur Lieber rein,

Mein Hertz ohn dich und deine Gnad, Kein

286 | geiftl. 2 Blamen⸗Gaͤrtlein

Rein in Beben, Kraft, ı noch Tugend bat; - So tieff die Sünde in mir ſteckt, Das Leib, und Seel, Geiſt befleckt.

Drum waſche was befudelt doch; Era was fo Dürre noch;

> Und was in mir möcht feyn ver mund, Das mad’, o Salb⸗ recht gefund.

Na mild und weich as fteiffund hau; © Erwaͤrme wasvor Kalt erſtarrt; ? Bas irgend möchte feyn verirrt, % Das führ zu recht, Art nn

| m uns dein’m arinen SHäuffelein, - Diein did trauen nur alein, Ans Herz die heil ge Sieben Zahl ie 2 Deim r hohen Gaben olzumal-

Bart Gnade, Tugend, Heiligkeit, 4 Und endlich, nad vonbrahtem Sin : Die volle Seeligkeit daruu, n ew ger Slorie, Freud, und Ruh. 4

_ AXIV. Beſchauung Gottes/ die So ne der Seelen - 4—

WMelod. Mein J—— ic. 1

€c Ns äußre Sonnen; Eiche iſt da,

Br. Dis sa no u - EDttifinoh mehr dem Geiſte na er en —* J

Drittes 2 Büchlein ea

Mein Geiſt dein Sammel tel werd’; = Daß ich, o reine Seelen:Wonn! Werd gantz in dich he we;

Bann ſich die Sonne ofenbahrt

So weicht die Dunckelheit: ES Vertreib durch deine Gegenwart / | Die Suͤnd und ——

Du biſt ein Licht, und ſt im Licht,

Ach mach mich licht und rein; ge Daß ich Fan ſchauen dein Sefiht, Ba: Und dir werd gantz eg DR Bag

Dee Adler ſchaut gerade 3 re Diefonnefeolih an:

Mein Geiſtes⸗Aug eroffne du, | Dee ao Ina fan.

Ber die indinen eicht, duct Kr on en a ie 2) lei er Cherubin,g e | Dich —— Stun.

So laß mich —— wo

Vor deinem Angeſicht; | Rein Thun und Cafen. mmechige, \ Sey lauter, rein und Licht.

* ER, 73 * PETE

erg geh: ee Ex eh

Bi 1 ® 40.34. SE N 3% ee r Ir DR Fr J * = A | ARE PERS *

Mit Gtt allein win ich zufrieden feyn;

Mein GDkt, nur du, Mein Troft, mein Theil En und R i

Du ſolt es ſeyn, Den ich hier ſuch und menn’: : Ah! nice mich hin, und mic in dich verſchlieſſe Erntwehne mich, Daß ich nur dich genieile.

4: Diß laß allein Mein Werdauf Erden ſeyn: Zu ſterben mir, Und nur zu leben Dit, . Stets eingewandt im Geift, In DIE zu fteben, Zu lieben dich, und Dich nur anzuſehen. i i ER |

Die Eigenheit Bringt mir ʒwar manchen Strei

ae geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein XXV. —— von allem / Zukehr zu

I, sms gantzer Siñ, Sich gruͤndlich Fehret hin,

Zod will ich hn zum Opffer dir ergeben, Dein Liebesezug fil’ı alles Wieder ſtreben. DZu ſolt in mir Mein König ſeyn hinfür;

Ich win als Knecht, Von dir abhaugen ſchle

——

tt. Melod. Jehovah, nimm von mir Die ze.

Aus aler Zeit, In’s Nun der Ewigkeit, Gelafentlih :im Grunde meiner Seelen, Auf ewig mich dem HErren zu vermaͤhlen.

: 2904 a . 2

Ich laß die Welt, Und was ftein ſich halt;

Die Creatur fol mic nicht langer binden; 7 was mirgebrisht Fan ich im Hertzen finden.

uh,

Mein Willewin Richt ſeyn fo eng und ds

R 2 ER ur: ae

Drittes Büchlein. 236

Ad! nimm mich gang in deiner macht gefangen, Du fieheft wol mein hertzliches Verlangen. XXVI. Verlangen ver Seelen / dem gehei⸗ men Zug der Ciebe Gottes ſtill zu halten Melod, GOtt lob ein Schritt zur ge

1.

Erborgne Gottes-Liebe du, I D SriedenssReich fo ſchone! Ich ſeh' von fernen deine Ruh, Und innig dahin fehne: Ich Bin nicht ſtille, wie ich ſoll, sh fuͤhl es iſt dem Geiſt nicht wohl, Weiler in dir nicht ſtehet.

2. Es lockt mich zwar dein ſanffter Zug Verborgentlich zur Stille, Doch kan ich ihme noch nicht gnug Deich laſſen, wie mein Wille; Ich werd Durch mancherlen geſtoͤrt, Und unvermerckt dabon gelehrt;

So bleibet meine Dlage. >

A RE >. Daß du in mir dich meldeſt an, Ich zwar als Brad bekenne; Doch weil ich dir nicht folgen Far, JW’8 billig Plage nenne; sh Hab von ferne was erblickt DEiebe koͤnt ich unverruͤckt Rur deiner Spur nachgeben! ö : 4. ——— Nein eignes Wircken nutzet nicht, die Liebe davor Nlieher;

Ir

ee

RENT ae ——— ae * FW,

290 geiſtl. B BlumensBärtlein

Ein Ein alzufren u und ſtarck Sehe Hohel.6,5. Macht daß fie ſich entziehet:

O Liebe! ſetze mid) in Ruh,

Schleuß ſelber meine Augen zu,

Daß ich dich in mir

Was iſt es mehr? 7? was hindert mi, Daf ich nicht ein Fan gehen In deine Ruhe weſentlich, - Unddarin feſte ſtehen? Es iſt die ja, o Liebe kund, er Ergehnde du den tiffften Grund, um zeig Die hinderniſſen—

gt etwas das ich * dir In aller Welt folt lieben ? Ach ınimm es hin, biß nichts in mir ALS du ſey ſt uͤberblieben: = Schweiß ich muß von allem loß, Eh ih in deinem Friedens : Schooß 3 San bleiben ohne

S Entdeck, ein GOtt, die Eigenheit, Die dir flers wiederſtrebet; „aD was noch von Unlauterkeit In meiner Seelen lebet: * Solid erreichen deine Ruhe - "= So mu ß mein Aug geradezu =; meynen und

O Liebe mach mein frey % Bon Uberlegen, Sorgen; b 3% > Das Wilen bi nz E

= en.

Fe ae es Zr —*

——

wie ſehr er ſteckt verborgen: Ein recht gebeugt, einfaltig Kind Am erſten dich, o Liebe! find'tz Da iſt mein Hertz * Wille.

Jh ! nein, ich halte nichte zuruͤck, Dir bin ich gantz verſchrieben ; Ich weiß es iſt das hoͤchſte SE, Di lauterlic) zu lieben:

Hilf, daß ich nimmer weiche nur Von deiner reinen Liebes⸗Spur, Biß ich den Schatz erreichen 2

Indeſſen zeuch zu aller Stimm, " Laß id mich zu dir kehren; N. Herr, rede du im Seelen - Grund, Be. Da laß mich ſtets dich hoͤren. = Ach! fege mit Maria mid) 5

Drittes Büchlein. _ 298

Zu Deinen Fuͤſſen inniglich: ee u: Disß Eins will ich erwaͤhlen. we | XXVII. Sehnen nach der Se ®

des Beiftes. Melod. Meine Seele miledung ——

Tilles Gottes Weſen dir, ER Einig meines Geiſtes BE... Ach ! wann wird mein Geiſt uf Erden a Recht in dirgejtilet werden? » = EL Laß mich nicht fo Te * innern ar“

\ Inder Unruh quälen mid)

| | O du file Emigkeit! - Bi 2 Spies u) but Seelioteit,

2 geiſ. Blumen Ge etlein

Fimm mic, mich ein in Deinen Frieden ;

Mad a innig, abgefchieben :

Ad! ich bin noch fo verirrt :,: fo verirrt! Sammle mich mein treuer Pi,

Schau, wie ich in mancheriey

Meinen Sinn fo leicht verfireu ;

Drum fo leb ich in Befchwerden:

Laß mich in dir Eines werden; Sob.ız,az., Einig, innig du allein:.: du allein | Must des Geiſtes ſeyn.

in der Welt und Ereatur Bird mein Geiſt geängftet nur;

unt ich allem mich verſchlieſſen, Deinen Frieden zu genieſſen! #08, und bloß, und ungeflört :,: ungeſtoͤrt es gang in Bin. ——

etliche s und Sinnen zu, mas Pr des Seife Ruh; * t, und Eignen Willen, Eu ten wollſt du flilen: De Eiche fine mid): BR er Ehe und Se DD und ich, in Eiufamteit, ri ig, auſſer Ort und Zeitz Daich ai mich ſelbſt nicht —— hnur ſhau, in dich mich endzäe Wie iſt es da ſo gut :,:da ai A rl Be map =

Sikmirı nur ein ſtilles Hertz.

DSrittes Buͤchlein. *

Inſ der unruh hleibe du

In den Leyden Heimlich meine tieffe Ruh; Du Herr, und dein fürfer- Wille Seh in allem meine Stille: Ad) ich achte keinen Schmerg:,:Feinen Sonen

XXVIIL- Ruhe des Geiftes in wor

meinſchafft mit GOtt. Eigne DT, Rum: perborgen deben antleben; In GOtt di r aan: = he = |

Dion | EHtr völlig fepn ergehen Mit ihm bekannt. = ee = eborgen leben,

Nur Ihm anklehen Et GOtt verborgen RE O fhöner ——

ein Seift der lance, Ihm war ſo hange; Min Seid r ſuchte iange Nun ruht er aus; ABS 3 dub ur ich verlangt, ——

2 Blumen-Börtlein | —*

Die —— verſchwindet, * Wer dieſes findet; * Die Crealur verſchwindet,

Wann G0Ott iſt nabz |

Der Geiſt ſich ihm verbindet Auf ewig da. | Re. Die Lreatur verfchroindet, a

Wer dieſes findet 5” ——

pi Erentur verſchwindet, > Bann GOit iſt IN ag 4

ie So ... Dieihgeniefle‘, i Ei Wie iſt die Ruh ſo ſuſſe "u m ſtillen Brand! I ; icons er —— Sul Shind. = > ra ‚Wie it die Ruh file, —— gehe geniefe! = ſt au oüſe, ee : . Im ſen rune

er dieſe Ruh wid | ak fra a

ur i —— | EX eben. und:fih han,

a di Sub ati farm

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ODrittes Buhlein · 295

ö—

En lauterlich alleine In allem mehne,

Gõᷓtt lauterlich alleine Sey deine Luſt; Einfaͤltig, fat ftundEleine Re

Du werden mußt. Gou Geterlich aleinneen In allem meyne

« lauterlich u © Sen deine id

Shgerd dein —— der Dan nEhren! F Sehet doch du RER TEE GSGsott will ſo freund lich una Zu dem Verlohrenen ſi ch Kehren! = 2%.

Sauchiet ihr Himn

Erd F Fa er SS SD und dereinde die foden mg reunden nun BIS Friede und ee wWird uns verkuͤndiget heut: rennt und Herden!

296 geifil. Blumen-Gärtlein

—— ——

Sehet die bi die Liebe! die endlich als Liebe ſich zeiget: GOtt wird ein Kind, Traͤget und hehet die Suͤnd: Allles anbaͤtet und ——

GOtt iſt im Fleiſche! wer kan diß Geheimnuͤß er

Hier iſt die 26 des Beben nun offen zu fehen :- Gehet hinein,

Macht euch dem Kinde. gemein, |

Die ihr zum Barter * gehen. |

Haſt du dann, Phdr, au meiner noch wollen ‚Du wilt Dich ic, ein 9 ge der Liebe, mie: en

Solt nicht mein Sinn Irnnigfſt ſich freuen Darin, Und fi in Denn) erfenden? *

Konig der Ehren aus Liebe geworden zum Kindel Dem ich auch wieder Hertze in Liebe ver⸗

Dufoltesfemn F : Den ich erwahle allein u Ewig entſag ich der PR

Suſer Imanuel! | gebohren inwendi J

Kom mm doch, mein Heyland, und laß mich nich => länger elendig; re Wohne inmit, S 2 Magh mid gang gem te ge elehe —— ig

J ee wg N 1 an 2 EHER EWR NEE Ka * Te pe ERS, Sch 3 I a. —— Dat tr re Ba I PR.

Fa Drittes Buclein. - \.. Menſchen⸗ ———— Je, dich lieb ich, dich il theben ; Laß mich Doc eingig nad) deinem Gefallen nun 9 % Gib mir auch bald, Jen, die Kinder-Geſtalt, An dir aleine zu Eleben !

XXX. Don dem ae Ylamen

Melod. Werde le Gemuͤthe ꝛc.

—— uhöcfter Name, . dei ſich Erd und Himmel beugt 5 Der aus Di Hergekame, Und in Gottes Herg uns zeucht:

Ich erfind in Demuth hie,

| SInnigit beug ich meine Knie 5. & Ich will, mit der Engel an | Diejen groffen Namen Ua

Efus-Nam, bu debent Brunne, Lieblich - Fühlend Waͤſſerlein! Aus der Angft wird Freud und Bonn, Wann du fleußt ins Hertz hinein; | Ach! erdffnedihim Grund,

Und durchfleuß mid ale Stund, E Daß diedurre Dergens:Erfe

Recht erquickt und werde. ER

JEſus⸗ du fanfftes Oele Jefuc Dan, du ae fr Kraft! er dich Ei ro Seile

298 geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Stets in Gottes Zorn verhafft 5

Auſſer dir iſt Angſt und Noth, Furcht und Zweiffel Fluch und Todt s- Wer in dir, o Liebe, wohnet, Bleibt fuͤr allem Zorn verſchonet.

JEſus⸗Nam mich gang durchſuͤ ſe, Mach mein kranckes Hertz geſund; Sanffte Liebe, komm durchflieſſe WMeine Kraͤffte, meinen Grund: Daß ich fanfft, gelaffen, Elein, "Und geſchmeidig möge feun; Da man mög aus meinem Weſen Deine füfle Liebe lefen. or

; 5 JEſus⸗Nam, dir liebfter Name; Himmels:Manna, Steelen-Brod;- Speife, die vom Himmel-Fame ! Schau, ic) leide Hungers⸗Noth: In dich liebfter Ram, allein Kehr ich Die begierden ein Sidi mir, du Gnaden⸗Fuͤlle, Meinen tieffen Hunger flile.

; 6, geEſus Nam, du Krafft der Schwachen, Meiner Seelen Aufenthalt! * |

- Ag Hölen-Pforten krachen | Wann der Ram im Hertzen ſchallt:

S du fihres Schloß der Ruh!

Nimm mich ein, unddermih zu; ; Da kan mich kein Feind mehr finden, Da muß alle Furcht verſchwinden.

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' Drittes Buͤchlein. 299

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O wie koͤſtlich bift du mir ! Dich win id zum Schatz erwählen, Was ich wuͤnſch, iſt gantz in dir: Gnade Krafft, und Heiligkeit, Leben, Ruh, und Seeligkeit; Dieſer Name, dieſer neue Ewig meine Seel J

Isſus will die Suͤnd pergeben; | 2

Jelus macht von Sunden rein, IR JEſus gibedas ew ge Lebens

tus wid nur JEſus feyn:

O du —— us⸗-⸗Wort!“

JEſu, laß mich hier und dort

Mit gebü ie een den Ylamen)

er anbäten, Amen!

0 SE 7 7 EEE EIS EREENEEBER EEE En xX 1. IEſus amStamme des Creuges: Melvd. Sieh’ hie bin ich Ehren⸗Koͤnig.

SH dich mein Bei, ein menig,. a d beſchau DIE Wunder groß, © Wiedein tt und Ehren-König RR Haͤngt am Creutze, nackt und blo ßßß Schau die Liebe, Die ihn triebe —— Zu dir er des a: | &

AR: * pr

3 geiftl. "rinnen wo

eine Seel, von BD erlaffen, Iſt betruͤbt biß inden Todt ;

Und fein Leib Hänge gleicher maffen Voller Wunden, Blut, und Koth 5 Ale Kraͤffte, Ale Säfte

Eind erſchoͤpfft in begt Noth.

Diß ſind meiner Sünden Fruͤchte Die, mein Heyland, aͤngſten dich; Dieſer Leyden ſchwer Gewichte Solt zum Abgrund druͤcken mich; Dieſe Nothen, Die dich toͤdten, Solt ich fuͤhlen ei ey

Doch, du haft für mich be ieget Ende, Todt, und Hölen- Mais Du haft Gottes recht vergnuͤget, Seinen Willen gang volldracht; 4J Und mir eben Zudem Leben, 3 Durch dein Sterben, —* gemacht. 24

Ach, ich Suͤnden · Wurn der Erden! JEſu, ſtirbſt din mir zu gut 9 Soll dein Feind erloͤſet werden Ps dein eigen Hergens-Blut ? Ich muß ſchweigen, Und mic beugen uͤr diß unverbjente Gut.

* * Beben, Leib Ze lieder iebſi du alle für mich hin:

Solt ich dir t was id bad und bin?

= i 4 ri; Pd

J Schbindeine Gantz alleine Dir verſchreib ih Hertz und Sinn.

Dir will ich, durch deine Gnade, Sleiben biß in Todt getreu; fe Leyden, Schand und Schade: Sollen mic nicht machen ſcheu; Deinen Willen Zu erfullen Meiner Seelen Speiſe ſey!

I. Traͤnck mit deinem Blu: mid Armen⸗ Es zerbricht der Sunden-Krafft ; Es kan bald mein Her erwarmen, Undeinnenes Feben ſchafft: Ach! durchflieſe, Ach durchſuͤſſe Mich mit dieſem Lebens⸗Safft.

IO.

Zeuch, Durch deines Todtes-Rräffte, Mich in deinen Lodt hinein; _ Ba mein Fleiſch und fein Geſchaͤffte Mirdiraugenagelifeyn, _, Daß mein Wide Sanfft und lile Und die Liebe werde rein.

Laß in allen Leydend- Wegen: Deine Leyden ſtaͤrcken mid; Dos mein Leyden mir zum Seegen Mag gedeyen ſtetiglich;

Shne Wandenliebe dig.

ann min Onsans tan, N

Daß mein Hertze Yuchim Schmertze⸗

| 12. ia Vann mich ſchrecken meine Sünden

Drittes Bühler. ·

RR = geiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein ann ich Kraft noch SnadFan finden, Woll'ſt du mich verlaſſen nicht⸗

Laß dein Sterben Mir erwerben. % Troſt, im Todt und im —— er

u JEſu, nun ich will ergeben a Meinen Seift in Deine Hand; - j Faß nich dir aleine leben, | #

Bey dir wohne, Inder Krone. Db beſchau im Vatterland! XXXII. Demöürbige Buß-GSeuffzer Melod. Der Lag iſt hin mein ꝛc.

JEſu lſchau, einS Sünder gang beladen, 21 Sich beugen will vor deinem Thron d Gnaden: Verſtoß mich nicht, Du tiefe Liebe, du! Ad) ! bringe mein —— Hertz in Ruh.

OGoOttes Lamm! DO eſn mein Etloͤſer *

Die Suͤnd iſt groß, doch deine Gnade groͤſſer:

eu fon ich dir, du Menſchen Huͤter, un zZ efchehn, ich ſeh * fühl es nun.

Sch fuͤhl es nun, mein Ser iſt gantz gedruͤcket, Und aus der Noth dir dieſe Seuffzer hide, Di art mich felbft zerknirſchet und verwund, Mad mid) auch ſelbſt, M Seelen⸗Artzt! *

Ich will mich gern inSraub und Afche fhmigen, ; Nur laß mich nicht in meinen Sünden liegen; 3

eu wich, Du Neer der Freundlichteit/ ei h

El! Biß ich nach dem Leydens⸗Stand | a

" “Drittes Buͤchlein. IH

EEE ——

Te Ein armer Wurm um Gnade ſchreyt.

Ach! ſchau mich an, ich ie zu Deinen Fuͤſſen, Dein theures Blut befprenge mein Gewiſſen, Dein Gnaden⸗Wort mein Herge ſtille mir, Und wircke drin Fron za dir.

Kinn endlich hin die Kalten, die mich dr ie.

Erloͤſe nich von Satans Macht und Striden, \ Ach !tödtegang der Sünden-Luflin mie, Dein Liebes⸗-Blick sieh? und Sinn zu dir.

Ach halte mich, ſonſt werd ich immer fallen, Laß mich doch dir gefaͤllig ſeyn in allen; Regiere du im Hertzen nur allein,

ewiglich da keine hinein.

Sch Bin fo ſchwach if bin fo gang elendig, Erneure nid) durch deinen Geift, inwendig, Daß ich hinfort, in unnerrüdkter Iren, .

An bir nu nur Fleb, und dır gehorfam ſey.

——

XXXIN. —— des es Ben * Melod. Zu deinem Si und groſſen Re =

Di König bach u ehren; Du hoͤchſt⸗verklaͤrter Gottes-Sohn /; Bernimm in Gnaden mein Begehren, Rn Ich werff mich hin vor deinenee

* Eitelkeiten, * —— der Leigenheiten,

ee 36

304 geittl. Slumen-Bärtlein

Sch bin berſtrickt in fremder Mad ; Ich hab auch keine Macht zum Streiten, Ob ich gleich immer will und tracht. ß

R 3. Offt werd ich, leyder! wider Willen Bald hin, bald her geriſſen noch; Ich kan nicht, wie ih wi, erfunden Das Gute, fo ich liebe doch.

4 | Ich fig an diß und das gebunden, Wie fehr mich nad der Srepheit fehn’ :

Ich werd verſtreut und überwunden,

DD ich mich gleich an dich gewoͤhn. i

5 Ich mag mich uͤben und mich zwingen, Ich finde nirgend Feine Ruh 5

ie Eigenheit in alen Dingen Mir ſteht im Wege, was ich thu.

Die Eigenheit macht mir ſo bange, Dooch kan ich ihr entweichen nicht;

Ach HErr!es faͤllt dem Geiſt ſo lange, Biß deine Gnad diß Joch zerbricht.

7 - DIEfu! warn wird's doch gefihehen, ; Daß du mich aus dem Kerder führt ? |

Wann werd ich dich nur in mir fehen, 4 Daß du a leine mich regier'ſt? x

# 8;

Ninmm ein mein Hertz ich will es geben Auf e vig dir zum Eigenthum ;

Sp wid mir ſelbſt nicht länger (eben, Dein sin Hertzene⸗Konig JEſu komm!

Koum

FA X Er 7 Pad Bee. 4

Drittes Büchlein. __ 308 e :. Pa domm, nimm mein Hertz Dir gantz zu eigen,

Ind nach Gefallen mich regiert:

zefiehl mein HErr, ich werde ſchweigen⸗

Ich ſchencke meinen Willen dir.

Io. - Ich !toͤdte, was fonft in mir lebet, ch geb es hin in dein Gerichts beugen, mas dir wiberftrebet Bor deinem Slang und Angeſicht.

11,

Mein Herge dir zum Thron bereite, Ind wohn dann ewiglich in mir, Mit deiner Augen-Wind mid) leite, Ind mach mid) gang gelaffen Dir.

124

dir, dir gehoͤrt diß Hertz alleine, Nur dir es gantz verſchrieben ſey: Mein HErr und König, den id) meyne, Bewahr mic) ewig Dir getreu! Er XXXIV: Verlangen aus ſich felbften ir uund in GOtt überzugeben

Melod. Zeuch meinen Seift, teiffze. |

Is.

IſCh, daß ich inmir felbft muß flehen!. und wolt” fo gern doch aus mir gehen; Ich wohne gar nicht gut in mit, Heer, zeuch mich, daß ich komm zu Dirk.

2. Mein Beift der Iebt als im Gedraͤnge, Am fremden Ort, ſo wuͤſt und enges |

Bey dir, in dir, mein EDtt lade...

Daipesmeit, damupihfenm

* SIERT Me Slumen⸗Gartlein

Es haͤlt mich feſt das höfe Eigen/ Koͤnt' ich mich ſelbſt einſt überſteigen, Das ich gantz lauter, frey und bloß, Nur wohnen moͤchti in ur Schooß!

Ich find mich ſeloſt, wo ich Kai kehre: Ach, möcht ich Doc) alfo,mein HErre, Wo ich mich Fehr, wo ich. mich wend,. Nur finden dich mein Alias:

5 Ach, möcht ich gang erhaben ftehen, Und nichts, als dich allein, anſehen! So wuͤrd ich bald geheiligt ſehn, And all mein Thun a: licht undrein.

" Mein lang-bedrängter Geift der wuͤrde, Befreyt von oler Quaal und Burde, _ Sans munter, ſtill und innig⸗froh In ſuͤſer Unſchuld

Eröfne Dich, du Sriedens Pfordte!

Ich ſchre h/ und wart nach deinem Worte: Ach !fuͤhr mich aus mir ſelber aus, - Mein Geift gehört in dir zu hauf?. ; XXXV Rindlides Verlangen nad dee

Ofenbahrung FEfuimLermen. = Melvd. Dftarder GOtt, o Seelen ꝛc.

Fan Herr! ib armes Kind, Das nirgend Troft noch Ruhe fiad, Wil mich ſo elend als ich bin,

SBor deinen Augen legen bin.

—* 4 - 8* + va . 2 FE E En. R

li Sa a0 ne u

3

2 Drittes Büchlein 327

a weiſt es, wie ich bin verirrt, ſchwert, verfinſtert, und verwirrt; iſt mein gantzer Jammer Stand Jir beſſer als mir ſelbſt bekannt.

ch mag mich kehren wie ich will, = Rein Hertz wird ohne dich nicht fill: ſch ſchau mich init Erbarmen an, Rich mir ſelbſt nicht helffen kan!

4. ich lieg gantz Hülffrund Rath⸗loß hier, Ind ſchrey aus Hertzens Grund zu dir: Davids: Sohn erbarm dich mein!

Ind mach mein Hertze ſtil und wein.

5+

Yu Menſchen Freund, h weißes wohl, daß ich Dein Wohn Hauß werden fol: 50 komm dann meinem Hertzen nah, Fereit es ſelbſt, und wohne da

65. ihre heiligtmich, nichts hilfft mir fonft, ein Menſchen-Troſt, nod Kraft, noch Kunſt; domm Du ins Hertz, und ſchleuß es zu, Eo find ich in dir Gnad und Ruh.

* de,

Bann du in mir wirft offenbahr; 7 ald wird mein Hertz befriedigt ga». Ss weiche die Suͤnd und Siaflernnß,

werd gang heilig, fenfftundfd. e c 8 8, x * Yu ſuͤſſe Liebe! komm doch Bald! 3

ch Bin fo elend ſchwach und kalt: u ſanffter Strom! mich gantz durchdring up deine lebens Krafft mir bringIch * et

Be

365 geiftl. Slumen-Bartlein I

30 dürft und ſchrey, ih kan nicht mehr, eın mattes Hertz verlangt fo fehr ; Bann wirds gefhehn, Daß ich Dich And ? Dend, JEſu an mid armes Kind

XXXVI Sufluche der Seelen unter Dik lügel IEſu

Matth. 23, 37. hab dich verſam̃len wollen, wie eine Henne ihre Kuͤchlein unter di Fluͤgel herſammlet ze.

Melod. GOtt Lob ein Schritt zur ꝛc.

Je Henne lockt ihr Rüchelein, "Und win es für Gefahren, mi ihren Fluͤgeln, weil es Elein, Verſammlen und bewahren, So mach es auch zu aller Stund, Mein Seelen: Freund, in meinem Grund: Mit deinen Liebes⸗ Zügen.

Die Henne lot, das Küchlein ſchreht, Und eilet aus der Ferne;

Der Mutter Sliegel find bereit

}

Es aufzunehmen. gerne:

Du zartes Mutter Here, du,

In deinen Fluͤgelen laß mich Ruh, Und Schutz, und AU! finden:

Die Henne faſt ſich ſelbſt vergißt, Aus Liebe ſo gedrungen; Sie ſucht und kaum ein Koͤrnlein if’t, Sie zeigt es ihren Jungen: O JEſu * ſorgſt du für mich,

x un * \

A *

Drittes Buͤchlein. 309

———

im Undwilft Dil dich ſelbſt mir weſentlich Im Geiſt zur Speiſe

Wo laͤufft mein armes Hark dann hit Verirrt auf fremder Strafen ? ch, daß ſich noch mein dummer Sinn So lang muß loden laſſen!

O ZEſu bringe mid) dir nah,

Sch hör bey deinem Haͤuflein ja; Du weißt ich Din der EM

Komm, ſuche mid), ich Bin fo weit;

Ich weiß dich nicht zu finden: mich, ich bin zerſtreut; Ach laß mich nicht dahinden:

9 mich ſtets horen deine Stimm, Mein kindlich Schreyen auch vernimm, Das —* gebe.

I Ich kan mich ſelbſt nit, Ich bin ein Küchlein Eleine: mich, nach deiner Pflicht, Und laß mich nicht alleine:

Bann Feinde kommen, ſteh ich bloß, Ich ſchrey, und Erich in deinen Schosß, Sonſt weiß ich zu machen.

Doch wann ich deine ei mm nicht höry

Und deinen Zug nich mercke,

So kan ich nicht, wie ich mic) kehr, Hinein, durch eine Werde:

Drum locke mich, und breite mie

eisen aus, daß ich indie Be Bid verberge. 3 D4

* PN Dr Re 1

4 R .geiftl- Blumen-Börtlein

ET a ge |

Da kan ich ruhen und ſtill, = Und ſuͤſſiglich erwarmen, Der Feind mag toben wie er will,

- Schligin Deinen Armen: | en bin ic) Armer, dend ich dann, | Dabihin JEſu Fluͤgel kan

So ſich re Zuflucht finden?

Groͤndliches Dornehmen fie fic ganz GOtt zu ergeben. Melod. S wie ſeelis find die Seelen!

Sn Sau ‚fo will ich mein Leben

AI Bolig meinem GOtt ergeben,

Run, wohlan es iſt geſchehen!

Suͤnd kich will von dir nicht hoͤren,

Welt /ich will mich von dir kehren, Ohne) je zuruͤck zu ſchen.

il meine Augen ihr fen,

. Und hinfort nicht mehr geniſſen, Was die Errammr.anbeutz © Weg du kurtzes Schein - Vergnügen = Du ns mid nicht mehr betriegen, * Deine Luſt bringt a und Leyd. |

a An nun Beginnen, —— 1 ei ® ; | 2

* RR Er ee 7

leiſch Bernunfft, Natur and Sinnen 3 Lufi ſoll bgefchieden, e% ii mit-meinem GOtt zufrieden, —— * geteſe m BE i | —— #4 a

4

Be ‚Drittes Büchlein. 313

Sn un

Hab ich ſonſt mein Seit getheilst ; ab ich hie und Da vermeilet: Endlich ſey der Schluß gemacht, einen Willen gan zu geben, einem GOtt allein zu leben, Ihm zu dienen Tag * Nacht.

Err, ich opffre dir zur Gabe An mein Liebfles Das Ich habe, Schau, ich hakte nichts zuruͤck; Schau; und prufe meine Nieren, olteſt du was Falſches ſpuͤren, Nimm es dieſen Augenblick.

Deinem armen JEſu deben ae es Will ich gaͤnglich mich ergeben, ren Ich umfaß dein Lreug und Shader. = > Re in / ich win mich ſelbſt nicht achen Solt auch Leib ud Seel

Dir, di m comme folg in nach. E

ja ſcheu Feine Muͤh und Sms. ——— Gründlich, und von gantzem Den Will ich folgen deinem ugs :; Kan ich ſtetig und in allen a ee Deinen Augen nur gefallen, re, Ach ! ſo hab ich ewig anng,

Eines will ich nur erh > 3 Und nicht wiſſen, noch drauf

Bas ſonſt drauſſen mag geſcheh n: = SE Br Der un SL

a0 ' geifl. Blumen-Gärtlein __

* wWin ic ich hie: bieri indir verborgen, Alsein wahrer Pilger gehn.

Dich allein wil ich erwahlen, Alle Kraͤffte meiner Seelen Nimm nur gang in Deine Macht; Ja ich will mich Dir verſchreiben, es ewig feſte bleiben, Er Bas ich dir hab ingefagt.

= Herr, ich bin fo gantz ——

| sen mein Fürfag fenn beftändig,

- Sp mußt du meinHelffer ſeyn:

| * Durchbrecher aller Banden! Laß mich werden nicht zu Schande

mm m nn —— m

Zerradeung undLobver@i Melod · Warum fol ich mich denne,

& x ift unſers Golies Guͤte; Seine Treu a 2 i Rührermein®emute: 000.0 sehe Herr, den Geiſt von oben, Hertz es pe Guͤte lehen.

ee Mi war. an Pe | eine ee 4 J—

__ Drittes :s Büchlein. a

Da is. Herr, dich ihr —— Und in Suͤnd Todi und blind, | Dir den Rüden wandte, Da haftdu bewahrt mein Leben, Und mich nicht Dem Gericht,

Nach Berdinft, Wann ich damals wär geftorben, er Ach mein HErr! Ewig war Meine Seel verdorten: ur,

Du, du haſt verſchont in Gnaden, ee und mihger Smmerdar 0 00000 Nur zur Buß geladen.

m: ir EEE TE a Wann ich gleich nicht thören wolte,

| Rleffſt du doch Immer noch, BR 2 Das ich fommen ſolte: ee Endlich Haft du überwunden, Endlich hat Deine Gnad Mich Verlohrnen funden.

Endlich mußt mein Serge hrechen * Und allen, Dhne Scheinn Dir das Ja Bart ſprechen Ddufel’ge Snaden- Sue, 2 Tr, Ewiglich —— wi EEE

da ich allem Einreise, Aler Freud Di: tit Abſchie

P

BR TEN ia

® dr Bi: Blumen: -Bärtlein

Sand dahin, Und mein Sinn F vr Wolt in Reu serien:

zwar ich bin nicht treu = au ich ſolt, Wie ich wolt Did allein zu lieben; Aber du bleibſt ohne Wancken Immer doch Treue noch; Könnt ich Done

int hab ich fo offt betriibet | ar Deinen Geift, Wie du weißt, BAR Du haft doch geliebet; rt | ihe immer wieder Fame, nein Shmerz u dein Bar as mich in ſich nahme. BE, de AB ER Du forgefi fuͤr mich Armen; | Tag und Nahe Halt ſt du —— BGloßiſt dein Ebarnen au ich weg, du holft mic) wieders zaͤtterlich Half du mh | BD e

1. au ö v z ‚Drittes Büchlein 315

—— ——— wur

ESyur ich ja Innig nah, Doabisnint foil gleiten ; Wann ich ſtille bin und merce, Geht er mir Troͤſtlich für " Stets bey allem Wercke.

13. Wann ich offt im dunckeln walle, Ba Sieht mir: Bei Deine Iren, Malen Das ih dann nicht falle: ee Das ih mich kan dal ſſen; Stille ſtehn, Ohne ſehn Neinen HD ar EMI

Du haſt auch gezeigt m Blinden Wie man dich Innerlich Kan im Hertzen finden; Wie man baͤſen muß und ſterben Wann man will Werden ler - Un dein Ruh ep

Deine Güte a ih toben,

| Die ſo treu Mir ſtund bey In ſo manchen proben: ich ed nur zu dancken Das ich doch Slehe noch Der ſo leicht kan ha en

Vald durch re, und bald duch ru Haſt BED: Sundelid Immer wollen ‚leiten:

HEır, ih LUR eine Wege,

* A 36 eiſtl. Bluꝛ Blumen⸗Gaͤrtlein O wie groß iſt deine Site! DeineTreu Immer nen, Preifer mein Gemüthe ; Ach ! ich muß, ich muß dich Lieben ; Seel und Leib Emig bleib ' Deinem Dienft nerfchneißen,

Moͤcht dich alle Welt ennen, Und mit mir Dancken dir, Und in Liebe brennen! Deine Guͤte laß mich loben HSier auf Erd, Biß ichs werd Thun vollkommen droben!

——

XXXIX. Die verföbnene Gnade JE ER

Melod. Mein SD das Hertzee.

pe mir * innig gut, Mein Hoherprifter du? Wie theur und Eräfftig ift dein Blut? | Es fegt mich flets in rg

Bann mein Seifen jagen will

- Für meiner Sunden Schuld, So macht dein Blut mich wieder fti, Setgzt mich bey GOtt in rn.

» e: un dem bedeuten Ein

Deritte Büchlein. 375 | ee. 2, Hab ich geſtrauchelt hie und da, ; Und will versagen faſt,

So fpur ich dein Verſohn⸗Blut nah,

Das nimmt mie meineLaſt.

| Es ſaͤnfftigt meinen tieffen Schmertz, Durch feine Balſams⸗-Krafft;

Es ſtillet mein geſtoͤrtes Hertz,

Und neuen Glauben ſchafft.

6. Da kriechet dann mein bloͤder Sinn In deine VBunden ein Deich dann gang vertraulich bin: Mein GOtt! wie fanes ſeyn?

7+

Ich hab vergeſſen meine Sind, Als waresnihtgefhehn: _ ; Du ſorichſt: Lieg ſtill in mir/ mein BKind/ Du muſt auf dich nicht ſehn.

8 —— Wie kan es ſehn? ich ſag es noch, ee Herr, itesaudBerrug?. N Sch groffer Sünder hab ja doch Verdienet deinen Stud. -

9

Rein, JEſu, du betriegeft nicht,

Dein Seift mir Zeugnůs giebt; Et,

Dein Blut mir Gnad und Fried verſprichz

Ich werd umſonſt geliebt. B 10, BEER

Umfonft will ich auch Lieben dich,

Mein SO, mein Ttoſt und Theil!

Sch will nicht dencken mehr an nic, N

Sudieitolmeindn. Ba ng

SE:

ls | _ geifil. 2 Blumen- Gartlein

——

Weg Sünde! hleib mir unbemußt, ‚Kommt diefes Blut in's Hertz, So ftirdet ale Suͤnden⸗Luſt;

Der Sinn geht ud werts.

O nein! ich will und kan ni mehr, "Mein Freund, betrüben dich;

Dein Herg verbinde mich allzuſehr,

Sich, bind’ es ewiglich!

Zeuch mid) in dein serföhnenD Hertz, Mein JEſu, tieff hinein;

Laß es, in aller Noth und Schmertz, Mein Schloß und Zuſtuht ſeyn.

® nn groß und kleint Sünder doch, Die ihr muͤhſeelig ſeyd! Dis liebend Hertz ſteht offen noch, Daß euch von Sund befreyt.

= XL. Don der Nutbarkeit des —— WMelod. Mein gnug beſchwerter Sinnie.

Di Creutz iſt bennach gut, Ob es gleich weht thu

8 Der gute GOtt ee, heum muf 23 a se faſequten Muth! Was bitter iſt im Mund St innerlich ge ns iſt ſo gu, *

Das Ereug it denn F 1 di Si |

Drittes Büchlein. 319

mn nn

1 la Engel um Die Ale 2 te ſchauen dich mit | Fre Im ſtillen Geiſte lihn & if fo Schon, fo ſchoͤn!

5 Creutz macht SOLL gemein, Es treit ben | Stun hinein,

‚Der fonfigern ee und leicht das Her | verfuͤhrte,

Nun ſammlet er fein: Er mag von Welt nicht oͤren,

Er muß in GOtt fh Echren, und wird mit GOtt EN 2,

Wo Erens ift, da ie hr; Dun kennſt N her So lang du nicht pobi; Du hafkwie ſi ſich gie

Ron GOtt auch kein Geſicht: Creutz lehrt io ale Warheit, kreut führt Dich in die Rune EN Ereng x 2 | er

Du Creutz macht beg ud rein/ E⸗ (| Shen Syein, Die heimelichfie Feen“ ImErenge ſich —— Geſchicht es sieh, mit Peinz Den Au Eigenheiten 7 Ra Berfänlii in Sreug und Lehden e⸗ mi 6 0 ar Beh. Po IR 6 :

—5

320 ——— Blumen⸗Gaͤrtlein

Der Guſt vor GOtt ſich neigt; Das Herg wid

gern zerflieſſen ER ater@Renfhen Safe, Cs wird fo gar gebeugt

Im Creutze wird eh ‚Hein Der eingebildte und alles hohe Dünden Mu indem Creutze ſin⸗

Da lernt manGott allein Verehren und erheben,

In ſeinem Nichts zu leben: Man wird fo klein, ſo Pen

| Ereug führt dich = Hot, Ins Leben, durch Lanſ du dein ange Yen Be Todt am Creutz um gantz Dich laffı n Son: Bald ſteht der Geiſt

rieden Vergnüot. und abgefthieben Bon Jam̃er, Angſt,

Ken

ang oth.

Ich lieb das liebe Exeub,um wolt, aus heil gem

(liegen;

| eiß, k Der gangen Welt vergnügen Dafür wohl laſſen Idh fußesja ——* a ae mein

eu voͤllig dir ern nh deinem lieben Ereut.

| Vom Ereug in's hHages, vom Leyden sum. : SR Je il bu die Eron er⸗ | ngen,

Drittes Büchlein: 321

Shi daß ich endlich fheibe 80 Dom m Creus in in’ 3 Pa: radie

Verſuchungen. Melod. Meinermuth yet mich fchreyenie-

Fe, mein Erbarmer höre, Und Dich kehre

ni: Doch in Snaden her zu mir:

Du erkenneft meine Plage, Meine Klage Iſt ja Nacht und Tag vordit.

Sieh’ wie ich im Sinftern fchmwebe; Ach! ich lebe Wie verirrt im fremden Land: Aeuſſerlich in und Schmertzen, Und im ertzen Sind die keyden dir Schau die Bande; wich Buaiten, Und verſtri⸗

Mache mich ae [of :

SL Zn äuffern und innern Leyden und

Dann ich kan mic) felbft vomBsfen, Ni aldſe; |

Ach ! ich bin fo ſchwach n bloß.

Des Verſuchers loſe Stricke Seine cice

Auf mich armen dringen zu,

Daß mein Hertz oft Be will manden, In 168“ Laͤßt er mir auch keine unge

Reine Ruhe kan ich Enten; Meine Sänden, Die mid drücken, (hend mit: /

Etite mein betrübte 85 Ba: Und bieChränen;

oſt in ir.

BE

u

3,22 get. Blumen⸗Gaͤrtlein

——

Ahnen Muth iſt gar Gefunden Keinen und Find ich offt vom Glauben mehr ;

Offt mein Hertze warlich meynet, Und es ſcheinet Daß ich gantz verſto Ten waͤr.

Herr, warn wilt du. hi erbarmen ? Laß mid Armen Doch nicht liegen, wie ich werth: Du haſt mich ja ſelbſt gezogen, und bewogen Daß ich mich zu dir geehen

Du haſt auch, mein Dit und Koͤnig! Mit nicht wenig Deine Treue laſſen ſehn: Bin ie) gleich nicht treu gehlieben, Dich su lieben, Doch bleibt deine —— ſteh'n.

Kor, und ſtaͤrcke meinen®lauben, Den zuraubt Satan immer ift bedacht:

Hilff mir, daß ih im Vertrauen, möge ſchauen Auf dich auch in ſng Nacht.

Segne kraͤfftig meine —— Mich ſheiden Mehr von Suͤnd und Eigenheit;

Mehr und inniger ergeben, Dir zu leben,

Eilels in wahrer Heiligteit

Gib Gedult, daß ich gelaffen Mög’ umfaſſen eine Leyden ſanfft und ſtill Laß ſich beugen alles Harte, Daß ich warte Wie und wan der * es will. |

Ion ini, Sol und fin

XL. Die beſtandige Liebe inDundelbeis ten uno Leyden. Melod. GOtt Lob ein Schritt zur?e. 1

Och dennoch will ich lieben dich,

Du Liebens⸗wuͤrdigs⸗Weſen! Du bift und bleibſt es ewiglich, Den ih zum Schatz eriefen ; Daßt du mich gleich in Dürre ftehn, Kan ich dein Angeſicht nicht fehn 5 Noch dennoch will ich lieben.

2

Noch dennoch will ich lieben dich, Und meynen recht von Hertzen; Zwar ſteh ich jetzt fo jaͤmmerlich Entbloßt in innern Schmertzen: Du biſt und bleibſt Die Liebe doch, Drum wilid auch dich lieben noch In allen dundeln Wegen.

3+ 3 Noch dennod will ic) uͤnd'gen nicht, Wie jehr Die Sunden muten ; nr Dr Obmirgleih Gnad und Krafft gebricht, RS

Du kanftınic doch bebüten: Zwar will der Feind mich wickeln ein, Doc fagt mein tieffiter Wille, nein/ Und wid ſich doch nicht geben.

\ | . 4. # ; Roc dennoch wit ich niumarerh ae O um

= & Er 7

424 geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

u u

Und fiel es mir auch noch ſo ſchwer Nicht fremden Lroſt begehren; Diß iſt mein Wile, wie du weißt, Doch wo du mir nicht Huͤlffe leiſt, So kan ich s ja nicht

Noch dennoch will ich oiehen dir, So viel ich kan, in allen, Noch dennoch will ich für und für- Dir trachten zu gefallen: Ich ſuche nicht was mich ergeßt z Werd ich geheiligt nur: zuleßt, & acht ich keine tehden.

nn Mo Dennoch will ic) Yhren dich 3 Allen meinen Nöthen > Die Himmels: Schaaren beugen ſich, Und auch dich jetzt anbaͤten; - Di freuet mich zu. aller Stund, - Dip gönn’ ich dir von Hertzens Grund, nat GOtt, ich a: der Erden. |

Noch dennoch hoff ich ſich aufdich, Wann du gleich toͤdten wolteſt, * And hier in dieſem Leben mich Er Auch nimmertröften ſolteſt · —— Mach mich durchs ER. nur bt

DafihdihkaninEmigfit 7 ; auen lieben, or

Voch dennoch will ich mine Ba; en nis überlaffen; u =. et. |

23 1

us Drittes Buͤchlein. Dich win ih machen laſſen;

Thu mit mir afes was du wilt Mein Hergens:Wunfd iſt gnug geſtillt, Wann du nur wirft ver et.

Dubiftund bleibſt das Fochſte Guth, So muß ich doch dich nennen, Diß will ich mit getroſten Muth

Bor aller Welt dekennen: ee Ihr Creaturen lieber Ihn, ee Ein jeder fey ein Serafinz. ———

Si die EebenssQuche._ u XLIII. Bröüderliche vorbitts⸗Sen Ber Melod. Ad waß ie Sünderiee ei

FREU, der du bit feine BR

„SHauptund König Der Gemeine; Segne mich dein armes Glied; Wollſt mir neuen Einfluß geben Deines Geifted,dirzuleben, Stärde mich durch deine Güt.

Ach! dein Lebens— Sal durchdringe, Gnade, Krafft, und Segen bringe Deinen Gliedern allzumahl Ey) fie hier zerſtreuet wohnen. Unter allen Nationen, ee: | Die du kenneſt —— Be

‚D mie lieb ich, HErr, die Deinen, : Dieic fuchen, bie Dich mepnen:. ER: | DOmieföflihfindftemie! Be h’s Diit erau *

EN

326 geil. en

ru F Serlenhaberblidet, - Die ſich gantz Dil.

ehe dir dienen, ER A perein’ge mich mit ihbnenz? ° Und vor Deinen Angeſicht "fe ih sion taufend Segen; _BS:ärde fie in Deinen Wegen,

Fuͤhr fie ſelbſt nach Deiner Pflicht.

In der argen Welt fie veite, # “Up den Satan bald serttette r Sanslih unter ihre Fuͤß; eh: Durch den Geiftvoninnnen, Ratur, und Sinnen: Sen nur du den Deinen füß.

* Diei in Creutz und ———— 21 Srlaͤrcke, daß ſie gantz ergeben Ihre Seelin deine Hand: ‘= Laß ſie dadurch werden kleiner, > Und von allen Schlacken reiner I Lauterlich in did A

Laß die Deinen noch auf Erden Gang nad) deinem Hertzen werde De —— Mache eine Kinder fchon, AB Iögefhieden, Flein und flide, 22 Sanfft, eınfältig, wie Bein Bil, m ‚Und wie Du ik gern wilt Neon. .

BITTE für fi fie ie bäten ſoll: Auf dein Hertz will ich ſie legen; Gib du jedem ſolchen Seegen

Wie es noth: Du an jie wohl.

yh! beſuch zu Diefer Sunde

Ihre Hertzen, und im Grunde Sie erfreu in dir allein;

zen durch Deine Liebes-Zuͤgen,

Ihre zul und gantz vergnuͤgen. Weſentlich in Die Auer

Drittes Sücdlein: *

Ach! du haſtuns theur ER Da du biſt am Creutz geſtorben; Dende, JEſu, wir find dein: Halt uns fett, folang wir leben, Und in Diefer Wüuͤſten ſchweben; Laß uns nimmermehr alein.. IIs. Biß ich einſt mit allen Frommen, Droben werd sufammen Eommens Und von allen Flecken rei | Da vor deinem Throne ſtehen, I Uns in dir, did) in uns fehen, Be

Ewig Eins in dir zu ſeyn. XLIV I don Geiſt⸗ und leiblicher s * thigkeit

nur den lieben GOtt laßt? ! W ide ‚nach meinem Zuftand Ur ge en Wie es mit mir beſchaffen ſey? Ich muß gar heimlich etwas tragen,

* ah

38 geiſtl. Blumen-Gärtlein:

»Dod) ic mid) nicht enthalten Fan, Elwas davon au zeigen J

»Ich ſeh in mir gar tieff verborgen

„Ein'n Abgrund von Deelancholey,

» Her iſt, wann ich erwach am Morgen *Als wann es immer wuͤrde neu;

»VDrin bring ich jetzt Die Tage zu,

"Und finde nirgend er noch Ruh.

| Diß macht ein unansſorechlich Sehnen, Das ich ſchier wuͤnſche Nichts zu ſeyn, ls länger mid) in Schwermuch graͤmen, »Und heimlich leyden ſolche Pein: Doch endlich wird der kalte Todt zerbrechen dieſe —— Noth.

Antwort des A vorige Reimen· Auf eben dieſelbe ———

darffſt dein Creutz nicht heimlich tragen, du mußt dein Hertz entdecken frey 5 = GOtt und treuen et ae jagen, Wie es mit dir befhaffenfen: e+ fherer Much wird öiftersleiht, ann man die Schwermith andern zeiot. 2. Melancholie, ſo heißt der Jammer Wovon du mir ein Bersgen ſchreibſt, Welancholie, die dunckle Kammer, Worin du traurig hangen bleibſt: - Bieheicht lockt aus dem Trauer: Hauß Did) meine Poëlie heraus Di Man muß es ium

———

Drittes Büchlein. 322

——

Kane iftno noch kein Ehriftenthum,

Metur hat Freud, Natur hat Leyden,

Di maht vor GOtt nicht boͤß noch fromm; wie es will im aͤuſſern gehn,

Du mußt dich nach dem Grund anſehn.

4. So biſt du, wie Du biſtinwendig:

Was liebſt du? Was begehreſt du?

Bey dieſem Sinn bleib nur beſtaͤndig,

Bey y Diefem runde bleib in Ruh;

Bernunfft mag Denden was fie kan,

Dend du, was geht Beraunfft mich an?

5. Laß dich von FEſu blindlings führen; Ver laͤugne dich, und liebe nur; Huͤt' dich fir allem Speculiren, SinRinder&inn trifft leicht die Spur ;

And warn Bernunfft dir Zweiffel nacht,

So gib nit auf ihr Zweiffeln acht.

5. Sag, wuͤrd ſt Du weinen oder lachen, Bann dic ein Blind-Gebohrner gleich.

Wolt ander Sonnen zweifeln machen?

So iſt Vernunfft gn Gottes Reich:

E) J !aug die Bruf, un und dich nur nähe, un d forfch nicht mo die Mil kommt her 4 7. Dumußt von GOtt nichts arges denden, er

gr iftgan Biebe, Gut undTreu; _ daß wir uns kraͤnkren

chwermuth, und oe; Sr Dit will ‚in bein Ders hinein, u 4 & rund offen ſeyn. u N Wonneſames Weſen, ich, file, ſanfft und froh 5 and i

336 geiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Ey, diene GOtt mit Freuden doch,

Zeig, daß fein Dienſt ein ſanfftes Joch. Mitvielem Forſchen durchzudringen, Sr ingt gr oͤſſern Schaden als man glaubt;

Gstt laͤßt ſich mit Gewalt nicht zwingen, Brich deinen Willen, nicht das Haupt: Erwart nur in gelaß'nem Grund, Der ew'gen Weißheit Zeit und Stund. 0. Viel beſſer ift ein Hand: Geſchaͤffte, Als traurig ſeyn beym Muͤſſiggang; Er quicke nun und dann die Kraffte Durch einen guten Lob-⸗Geſang: Vergiß dein Elend, und dich freu Sn SOttes Herrlichkeit und Treu. 11. Nimm auf diß Creutz und alle Leyden, Undirag es JEſu willig nach; * folgen weſentliche Freuden, Nach langem, bangem D und Ach!

Der Glaube muß durch Broden gehn,

Und glauben lernen ohne ſehn. 4 12. Wohl dem bergans in GOtt kan ſterben, Der Creatur und Eigenheit! 4 Der wird ein göttlich Leben erben, - Bon Summer, Angſt, und Weh Beten Es kan fuͤrwar nur dieſer Tode Zerbrechen deine Lentner⸗ Noth.

XILV. GOtt allein die Ehre.

Melod On ne vit u dansnos foreis,

——

Se * Sie: hr |

Drittes Bauͤchlein. art

—- _—

x [eb vor GOtt zufrieden fo, Ind bin bey meinem Elend froh. 2

Ich bin entbloͤßt von alem Guht,

Ron allem Licht, und Krafft, and Leben; SGOtt alles ift, und bat, und thut,

Er kann und will mir alles geben:

Wenn ich men tieffes Nichts bedenck, Ich mid in GOtt noch tieffer ſenck.

5 3% Beni, pfui mit afer Frömmigkeit, So man ſich ſelbſt beſteht und Liebet! Mr Diß iſt der Tugend Lauterkeit, Penn man nur GOtt die Ehre gibet; Das Nichts ift manchem wolim Mund, Doch fist es wenigen im Grund.

\ 4, &

Mam nennt ſich offters arm und ſchwach,

Wer glaubt es aber recht son Hertzen?

Und weres glaubt dem bringt es Plag; Re

Manslandrsmiriinchh und ni Schmertzen

m Richt: bringt Armuth keine Bein,

Sm Lichts iſt man mit Frieden klein. > | :

Diß Nichts fol meine Wohnung ſeyn Herr, lad mid nimmer etwas werden! Sn Ser du mein Ruhm und Freud ale,"

Mein Alesdroden und auf Erben, 0 Laß mic verfchwinden gang undgaı, Seh du in mir nur offenbar. Br.

is n 6. Ich will wol gerne ſchoͤne ſehn, Doch nur damit ich Dir gefale;

A

* J * aß,

332 8geiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

Ich fuch sor spr Menſchen keinen Shen, Will du? laß mein vergeffen ale: Ich fen veracht, und du geehret, En hab ih, was ich ber begehrt.

Fuͤhr mich zur höchften Heiligkeit, Doch laß's die Eigenheit nicht wiffen ; Gib mir des Himmels Herrlichkeit, ch leg die Kron zu deinen Fuͤſſen: Mit Freuden ſeh ich Nichts in mir, Mit Freuden geb ich Alles dir. | XLVI1 Das Zobe Weihnachts Gefchend | Melod. O a du frommer GOttꝛe.

D ſchoͤnſtes Gottes— Kind, das in der Krip⸗ pen lieget,

In dem &HDtt ſelber vonEmigkeit vergnuͤget Du wirſt geſchencket mit, o wunder⸗groſſe Gnadk Der Vatter ſchenckt mir at J Liebſte das Er hat

Sch wurde Gottes 5 Bein, ein Zöllen: Kind $ gebohren, J Gnade war un und meine Seelverz

Sed 601 vergißt der Suͤnd, und mir fein Her⸗

Be giedt, 7 _ Sndirdu Bimmele- Bind; Allfo bat So

* ana Ich lieff verirret hin, aut Suͤnden⸗buſt ver: blendet,

"Auf jenem breiten. Ie9, det ing Berderben endets * Da ſchickt er an, hi PR 9 )

__ Drittes Büchlein. 333

us umverDientee a mir armen Schäfflein om

Das Schöne Gottes⸗ Si de Unſchuld war ver⸗

orben

m war in Shnden-Was,an Tugenden erftorben ein Kind, Du praͤg dich ins Hertz

iſt nur Heiligkeit, n ich verbildet ſeyn. 1:5 war das Daran, in in meinem Grund ver⸗

li ſch lebt' in Angſt und Dein, Der Friede war ge⸗ wichen: Doc) Deine Sreuß- Geburt, du Paradiefes Big Macht daß ich Gottes Rad! im Geifte wieder find

IOtt mar mir from unb fern mit feinem giche ® eben, Mein Hertze war der Welt und Creatur ergeben: In dir Imanuel wirdGOtt und Menſch gemein,

F n dir ſoll nun mein Hertz vereinigt ſeyn

zedenck doch, meine Se, Alſo bat GOtt

gelieber/ F Daß Er Den einigen und liebſten Sohn dir gibet: es } u groſeGottes-Gab, der liebedfand und Band,

sch nehm Dich widig an deines Vatters Hand

Ich bůck zur Keippen N di ch iñigſt zu umfaſſen, Sch will die Creatur ‚und alles wilig laffens Du theure Perle du, wer dich erkennt und liebt,

5 P und mas erhal für Pre *

| 33 Sgeiſtl. Bli Blumen ⸗Gaͤrtlein

Sp komm denn, fuͤſſes Kid du Heyland mein eelen,

30 will mich ewig Dir verbinden und vermähle a nimm mein Be gib dein Her

Daß mein Liebe I Beine Lieb’ verlier. 4 ch weiß, du Gottes: Kin, du wilft im Sul

lieg Die Hoheit muß hinaus, Aush alles Welt: Bew gnuͤgen, Ei Ein arm geringes Hertz, das ausgeleert un klein, Soll deine Krippe nur und ew'ge Wohnung ſeyn

11, ; J Bereite mich denn ſurg neh mach mich auch zu

inde, | Dat ich im Hertzen Dich und ew'ges Leben find £ * Machi in dem Stall deiner Kindheit

| Bi Bif ich einſt wie ie eingnd erlana dei nHiinelreie Bi "XLVIRi Die Bıindersödhuble. 7 £ en. Ach, JEſu Seelen⸗Freude

BD ifidie Schuledenn auf Erden, J— Da groſſe Maͤnner Kinder werden, nd kleine Kinder heiſſen groß? Wo ift die Schule da man liebet. F zum Schul⸗ Geld gibt, geht arm und ze

.

J (B: erlernte, 3 ar ent fernez es

Ka P

| Drittes Büdhlein. RES

Da En Rind Einen Meifter hört: a, Eins nur hört, und Eins nurübet Da Eine fih dem Einen giebet,

kigp man uns gibt was man uns lehrt?

| 3.

Daman uns lehrt nur immer geben, In allem ohne Leben leben,

In allem Leyden ohne Leyd;

In allem folgen ohne Fragen,

—* alle fragen Ja zu ſagen,

Zu allen Proben bereit?

Bo lernet man da} tieffe Skmeigen,

Beſchau n,anbaten, und fi) beugen,

In ſtiller reiner Fiedes Brunn ?

Bo lernet man GOit bloß umfaſſen,

Das Nichts thun/ und das Uberlaſſen; Wo lernet man ee Run?

Wo iſt die Schal doch anden, Der Ort, da Ort und Zeit verſchwinden; w u ſda: nun Tempus præſens gilt?

eil ein ſtetig s Nun da gi Stil Sei e, laß dein Sorg’n und fragenz Demi dirs ſelbſt gern ged’n und fagen, Sr Seelen: Grund/ wenn Er dich ſüigt.

V. Verebrüngund Biebe. der Binde. | Melod. HErr Seh Eheift, wahr. Deo: TE

AU füfes SO Kind JEſu Chriſt a) Der mir zu Lieb ein

jr * aa

& Und ich zu feinem mich auskehr.

F Und birg mich tieff in deinen Shop.

4

26 gef. Blumen: Geͤrtlein

cha grüſſe fe dich, o Lebens⸗ Sonn! 39 Küſſe dich, o wonn!

Ich ehre deiner Kindhen ſtand, GoOtt, Koͤnig uͤber alle Land! Man ſchaut, man liebt, man baͤt't dich ans Diß ſey dir all's von or gehen.

Zeuch mid in deine unſchuld ein,

Laß mich, wie du, ein Kindlein ſeyn, Im Geiſte ſaugen deine Bruſt, Gefpehne von aller Luſt.

Mein Hertz ſey ohn' Ynnehmlichkeit Don fremden Dingen Diefer Zeit; Das nicht: eindring und mich verflör,

"Mein eingewandes Dich nur anſeh und kindlich meyn'; ach mich von meiner Selbheit bloß,

Weg alle : Mannigfaltigfeit, ni Weg Hoheit, und was fonft zerfirent, ° © Ves Bilder-Weſſen, Klugheits: Schein R Ich will ein gersens-Rindieinfggr

Ein Kind bat nur Ein’ H Augenbtic, Es ſorgt nicht vorwerts noch zuruͤck, Es denckt nicht Args liebt ohne Kunfts ; So ſey mein Sinn, * Brunſt.

Moin kleiner Beier ic: regier,

Drittes Büchlein. 337 Mein Hergund Wien ſchenck ic) dir ; Dein Reid zufomm, dein Wi gefcheh, Sp bin ich frey von Angft und Weh.

geräerftreuung/ftörung/oder Derfuhun Melod. Ach was follid Sünder se.

“=

Zu |

338 Seiſtl. Blumen⸗-Gaͤrtlein

Zagt und nd wancket hin und ınd her, ie ein ungeflummes Meer:

Wo fol doc Dein Taublein bleiben ? Nirgend kan ich ruhig feyn,

Lieber, Noah, nimm bp ein!

Nimm mich ein, laß dich erbitten, Laß es alles fallen hin

| AH nerhilbe meinen Sinn: DBirge mich in deiner Hütten

Beyh dir, inder Seelen-Grund, Da bedeck mid ane EI

Meinen edlen Geift ertöfe,

Dat ihn nichts hinfort beruhr, zas auch mag gefchehenbier: _ dach' ihn von der Welt Geröfe,

Ron Vernunft und Zantafey,

und vom Reich der frey. *

Still in mir die gantze Erde! | Herr, bewahr dein Heiligehum, Das nichts Fremdes darein forum;

Dab es nicht entheilig werde, Nicht verbildet, nicht verſtoͤrt, Weil es gantz dir zügehoͤrt.

L.3£ us / der Brund der Seeli Feie. i Melod. Pſalm 24. Lobw.

Je in zXEſur der ſich mir zu gut MAMA Gẽekleidet in mein Fleiſch und Blut; Mein Goel/ der a miupsrbunde; A

PR x %

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Me. © 14 / \ a An, 7

34 Drittes Böhlen. 339 Der meiner Suͤnden⸗-Schuld und Laſt, - Aus unverdienter Lied umfaßt, Und indem Rip, als Mittler, ſtunde. 2

Am Creutz und in Öetfemane | Da druckte dich das Ach! und Weh! Das meine Boßheit hatt’ verſchuldet: Da hal dich Goͤttes Zorn erihredt, Den id) duch meine Suͤnd erweckt, Fuͤr mid) haſt du den Todt erduldet.

F dir haft du Hoͤll und Todt beſiegt, Mir haſt du Gottes Recht vergnuͤgt, Ans Creutz genagelt meine Suͤnde: Es hat dein bittrer Todes-Schmertz Mir auigefhloffen Gottes Hertz, Worin ich Gnad und Leben finde.

4. Ich machte dir am Creutze Laſt, Du haſt mich auch noch jetzt gefaßt, Verfoͤhneſt mich vor Gotles Throne; Du baͤteſt für mich Tag und Nacht, Biß alles auch in mir

ec [indie Du haͤltſt mich, dag ich | ficher wohne,

r 5. Dein Blut mir oͤffnet wiederum Den neuen Weg ins Heiligthum, Den ich ſo nahe find im Hertzen; Dein Blut den bangen Sinnberuht, Und mein Gewiſſen bafamırı, Es reinigt mic, und Bi Schmerzen. SR 2 De WW vis

340 geifll. Blumen-Bärtlein

a. N

So komm ich Sünder, wie ich bin, Schlag Welt und Sünden aus dem Sinn,

- Und ſchmiege mid zu Gottes Fuͤſſen:

So komm ich, und ich komme frey, D Wunder-Snad ! DEiebessTreu! GOtt laͤßt mich Huld nn Dich genieffen.

D Wunder lia,ihfag fi noch,

Ein Sünder ſeyn, und kommen doch

Als Kind zu GOtt: wer kan's ergründen? D Liebe! du liebſt gar um onft:

Doc den du liebſt, muß deine Brunft In Gegen⸗vLiebe gant entzuͤnden.

Mißbraucht ein ſolche Gnad,

Weil er ſie nimmer in ſich hat;

Mirr ſoll fie ewig theuer bleiben:

Doch SEfus der nicht mir, urchdringt mi

Sehyn Blut mich reinigt. für uud für;

Inarımen Sundern am 5 bekleiben.

micle mich i in hm ein,

In ihm will ich erfunden ſeyn; Ks - Er muß mich decken und erfüllen: Kit ich der Engel Heiligkeit,

Ich legtead mein ſchoͤnes Kleid,

it in Jfſum un vechüllen.

—— mich wefentlich 3 Aus dur und —— in dich, a a |

\ 3 Be

‚Drittes Büchlein. a 348 So bin ih ſchoͤn in dir alleine: | Mein buͤrg, mein Schildin aler Noth, Gib daß ich jest und auch im Todt In dir allein vor GOtt erſcheine.

II, Ehr, Lob und Dank ſey JEſu dir! Ich will mich ruͤhmen dort und hier In deinem Blut und JEſus-Namen: Du biſt der Grund der Seeligkeit, * Ach. gib mir eine Ewigkeit, Dich wuͤrdiglich zu preiſen! Amen. LI. Die beſte Freundſchafft. Melod. GOtt Rob ein Schritt zur ꝛe. EEE

FE bin ein armes Wänfelein, a) Ein Sremdling biraufErden: D \Efu laß mich Dir gemein, Und innig:nahe werden; - Ich wil mit dir vermahlen mid,

—— —— TR

ie eat 4* RN Br

Weg ales andre!du und ich Als Freunde wollen leben. ee Ihh ſage ab der Creatur REN

Mit JEſu will ichs wagen / rt

Gib, daß ich mich Freund: maßignur Moggegendich betragen: On

Dasß ich fein offenhersigfeg, =“ In deiner Liebe feſt und rem 0 0... Und all's in Liebe nehme. Da a EN

1, Was je ein Sremmdamandernhatı Das ſol mir JEſus werden. | ern = u

en

342 geiſt Blumen⸗ Geartlein

Gefenfhafft, Shoͤr Shoͤnheit, Puftund Kathy Und was man wuͤnſcht auf Erden:

Hats dieſer hier, hats jener dort;

Das folt du mir, mit einem Wort,

mm

> Allein und alles bleiben.

4. Gib, daß ich keinem mehr vertrau, Und hergelicher meyne,

Gib, daß ic) Feinen lieber ſchau,

*

Als did, mein Schatz alleine:

Mein Freund ift mein, und ich bin fein;

Ich freue mich in dir alein,

Und Deinem liebften Willen.

Ä 5. Ed, fag mirs doch was dir mißfält, Zeig meine Fehler alle;

Ich habs mir herzlich vorgeſtellt

ich nur Dir gefalle: Joch, werther Freund, hab au) Geduld,

* Entzeuch mir nimmer deine Huld, Bo ih did moͤcht rl

Sag's nur wo ich dir dienen kan, Ich will did) gern vergnügen ;

a0 will mich ſelbſt nicht fehen an, anſt du nur Ehre Eriegen;

Haſt du nur Fried und Freudinmir, * So bin ich feelig dort und hier: r

Was iſt an mir ? DR Komm dann mein Freund nimm mi gang hi Dubiſt mir gnug alleine; a a m 4 ie in abgeſchiednem Sinn, %

Dit

a Drittes Boͤchlein. 343 Dir bleiben ſtets gemeine: a Leiſt mir Geſellſchafft Durch Die Zeit 5 Bald werden wir in Ewigkeit, Mein Freund, beyſammen wohnen.

_—__ LII. Zeute/ weil ihr feine Stim börer! Melod. Der Tag iſt hi N mein JE uꝛe

2Ott noch; ſolt ihniehr endlich hören? Wie laß id) mich bezaubern und bethören ? Die kurtze Freud, Die fürge Zeit vergeht, Und meine RN D gefahrlich ſteht.

GOtt ruffet noch; foit ich nicht endlich kommen? Ich hab ſo lang die treue Stimm vernommen; Ich wußt es wohl, ich war nicht wie ich ſolt,

Er winckte mir, ich nicht gewolt.

GOtt ruffet noch; mie, F ich mich nicht gebhe Sch fürcht fein? Soc), und —F Ich halte GOt und meine Seelkauf;

Er ziehet nich : mein . Hertze lauff!

GOtt ruffet noch, ob 5 mein Ohr verſtopffet; Er ſtehet noch an meiner Thür, undElopffet ;

Er iſt bereit, daß er mich noch empfang; EL Er wartet noch auf —— wer weiß wie lang?

Gib dich, mein Hertz, dich einſt gantz Wo wilt du Troſt, wo wilt du Ruh erlangen? Laß loß !Laß loß! brich alle Band entzwey, Dein Geiſt wird fonfti in Emigfeit nicht frey.

6, ei Gotit locit mid) · nun länger ene verweilet P4 GOtt

344 geiftl. Blumen: -Girilein. |

SGn min mich gantz: nun laͤnger nicht ge geiheiletz. Fleiſch, Welt, Bernunfft, fag’ imer was du wiltz Mein’s Gottes mir mehr als deine gilt,

Ich folge GOtt, ich il ihn gank vergnügen, Die Gnade fon im Hergen endlich fiegen: | Ich gebe mid : GOtt fol hinfort allein Und ohnbeding mein HErr und Meifter feyn.

Ach! nimm mich hin, du Langmuth ohne maaffes

Ergreiff mid) wohl, daß ich Dich nie verlaffe:

HErr, vedenur, ich geb begierig acht 5

Führ wiedu wilt, ich bin in deiner Macht.

LIII.Ich mein Hertze wachet. Melod. Pfalm 3. Lobw.

>) a ich ſtille ſeyn, Und Kante fhlaffen ein,

| Mein GOtt, in deinem Frieden!

- Did mir Die Aeuglein zu, So ſinckt winenn zur Ruh,

Von allem ——

Ach, daß ich ſtille waͤr! T Das Aug ſchaut hin und Und die Gedancken raſen, cher,

Vernunfft will ſpeculirn, DieSinen ausfpasien Der Will iſt Baal

So wacker, fo eerſtreut meine innlichteit, So quäl ic) mid) beſtaͤndig:

Es ſchlaffe die Natur, Mein Hertze wache nur, Dir, meinem inwendig.

Dem was ſich Drau regt Sant fremd und un⸗ wegt, = Als waͤr * m it im Sen; Nur

Drittes DEREN. __ 348

(EEE

urd dir allein bekannt, Dir innig zugewandt, Und leydentlich BERN

Geh, Welt, und Sende ul Sch hab hier Er

Ich darffnichtberreingehen: | Man ſchelte mich Fuͤr traurig AR

Schlaf nicht fehen. So heimlich und e . a ih in beinen

Da ige du = Wine; Ä Da lieg ih wol verwahrt, In deiner Gegenwart und ſchlaffe gang mit Srieben.. LIV. AnbätungFefübey feiner Zimelf rt Melod. Womit ſon ich dich wol loben ER

Jeges⸗Fuͤrſte, Ehren- König, S st Fünf Ehren Majeitätt = Alle ſind zu wenig, Du biſt drüber hoch erhoͤht: Solt ich nicht zu Fuſſe fallen, Und mein Hertz vor Freude wallen, Wenn mein Glauben ⸗Aug Kader Deine Glorie, Dein Mat?

Seh' ich dich gen. Simmelfahren,

eh’ ich dich zur Rechten Da,

‚Seh id), wieder Engel-Schaaren Aleruffen Bloris ! SAT anal

Solt ich nit zu Fuſſe fallen, Br:

Und mein a vor waßen, * |

u geiſtl. B Blumen: Gaͤrtlein

7 Dader der Himmel jubitiet, Weil mein König triumphirt 2

Weit und breit, vu Himmels⸗Sonne,

#

Deine Klarheit fich ergeußt, Und mit neuem Glang und Wonne Ale Himmels-⸗Geiſter fpeißt ; Praͤchtig wirft du eingenommen, u heißtinan dich willkommen :: Schau, ic arınes Kindlein hier. Schrey auch en dir!

Solt ich deinen Kelch nicht trincken, Das ich deine Glorie ſeh? Solt mein Muth noch wollen en Da ich deine Macht verfteh ?. Meinem König wil ich trauen, Nicht für Welt nen) Teurfel grauens. Nur in JEſus Namen mid Beugen, hier und

Geiſt und Krafft nun überflieffen ; 3

Drusi wird in mir kraͤffliglich, Biß zum Schemel deiner Füllen Alle Feinde legen ſich: Aus Zionden Scepter fende, Weit und breit zur Weltihr Endes. Made dir auf Erden Bahn; Ale Herzen unter han.

Su kanft alles, aller Mun erfuͤll' nund nahefeyn::. * Meines Seile ein’ \ Pfosten,

J il,

' 4 J Su Mr R “3 Be

zum

—— Deine Auffahrt bringt mir eben

GOit und Himmelinnig nah: Lehr mich nur im Geifte leben,

ALS por Deinen Augenda, Fremd der Belt, der Zeit, und Sinnen, Bey dir adgefhieden Drinnen,

In den Himmel als verfeßt,

Da mid JEſus nur ergetzt

LV. Die Seele will ihr ſelbſt entwerden/ damit GOtt alles in ihr fey. Mel. Mein SOttdasHersihir. ae I, i :

WS lebe GOtt allein in mir,

In Zeit und Ewigkeit!

Mein Koͤnig, diß gebuͤhret dir, Dein iſt die Herrlichkeit!

Das falſche Eebenpihmed,.

Gar nicht in mir gehoͤrt; Be Weil's wider GOtt und GOttes Werck, Den Geiſt auch qualt und ſtoͤrt.

3. | Es eckelt mir mich ſelhſt zu ſehn, A Mein Wirden iftbefledts ER Meindenden, Wollen, und verſtehn, i Voll Eigenheiten fledt. | a Das Beſte ſo von mir geſchicht, 96 Sf

*

3 . geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

—— 0 u nn

Sf Selb⸗Geſuch und Schein: Ich moͤchte mich bewegen nicht, Ja, ohne Leben ſan

Drum geb ich mich in Ehrifti Todt, Mir vollem Willen hin,

BiE ih durch Armuth, Creutz, und Noth, In mir entworden

WVernichte, HErr, die Eigenheit, zerflor Das meine gar;

Dein Leben der Anhanglichkeit

Werd in mir ——

Dir laß ich mich, dir il ich ruhn, Dein Wircken iſt nur rein:

Sey du mein Wollen und mein Thun, Mein Leben gang

Gleichwie ein Thon, han Hertze fi ch Intddeine Hand hinlegt; Gebrauche wie dein Werck-Zeug ni Das ſich durch dich egt

Anbaͤt', lieb’, lob', vertläre dich, So wie du mußt in mir;

Denn ſo geſchicht es lauterlich, und fo gefal ich —*

Si binden Sn: nimm ei. 8 |

ln’ nal E f u mußt mein Alls ina em ag a und O!

PR

Drittes Bidhlein. . 348

| "Im. Die . Die Seele entziehet fich der Mans | nigfalsigkeit. Melod. Wer nur den lichen GDtt :e;

I. | [fremden Finget SCH bin fo ſatt der Kunern Dingen, Somuͤd der Mannigfaltigfeit ; Es fan doch nichts als Plage bringen; Wie enge wird mirs in Der Zeit ? D Emigfeit, ich fterbe ſchier, Laß doch dem Geiſte —— in dir!

Vernunfft und Sinnen ung verruͤcken Man Lapt ſich ein in diß und das;

Solt ich ſo Zeit und Kraft verjehren,

In Dingendie nicht machen fatt? | Mein Geift muß ſich sum Urfprung Fehr: er ihn fürfich geſchaffen h at:

eg Schein und Traum weg Creatur! Dem einen win ich leben nur.

Ih me merde fhondein Wincken, Ich Spür im Grunde deinen zZug;

Solaf denn alle Bilder iinden, ns

Und wird die Stille, die ich fh A an

Es ſchweige Welt und Creatua 7.5

Bruder, rede nur. ee u: ; » 7 Gr De

ET RE ON ern,

> geiftl. Blumen-Bärtlein

5. Du wilſt mich haben gantz alleine, Du wilſt mich haben frey und bloß, Du wilſt mid) haben ſtill und reine, Erſuncken ſtets in deinem Schooß: Zerreiß denn alle meine Band, Mein gantzes fey dir. zugewandte

Ach, nimm mich ein, a wahres Leben, Mein tiefes Wohlfeyn, meine Ruh)! Laß mich nicht mehr zerſtreuet ſchweben, ch ſchließ die matten Augenzu: on allem ab/in dich hinein! Dis fon mein fteres Werd nur feyn.

LVII. Güldenes Lbrwerst über die Paſſ⸗ on/ worinnen alle Haupt⸗Umſtaͤnde des Keydens Chriſti mit: möglichfter. Anwei fung der Zeit/ betrachrer werden. Melod. Pfalm 66. oder 140. Kobw: | Sechs Uhr Abends. % ER 3. Nu Bildder Demuth und der Guͤte! Wilſt du ein Knecht der E under feyn Ey, Date doch auch mein Gemuͤthe 9— Und meinen gantzen Wandel rein; J —* mich zu aller Menſchen Füſſen, Mic als der minftebirden gern, Im Dienft des Naͤchſten über fiefen, Und mic) in Liebe gantz verschr’n. Sieben Uhr Abends ER a. O JEſu! wilt du mir auhgeben,. a paradifiich Fleiſch und Blut Das mir bereitet iſt zum Lebenn Da du en mir zu On 1

iu _ Drittes Bůchlein

Halt ſtets dein Abendmahl mit mir,

cht Uhr Abends. Mein Hoherpriefter deſſen Baͤten Ser Vatter allezeit erhoͤrt; Du wolſt mich ſtets alſo vertreten, Biß ich in eins vollendet werd: So lang ich leb’ und fchweb’ auf Erden, Dein armes ſchwaches Kind bewahr 5. Laß mid) mit Dir gang eines werden, und in Dir uf der FrommenSchaar. Neun Uhr Abends.

4. Ach liebſter Heyland du muſt agen, bift berrübt Biß in Den Todt 5 Ich ſeh' der Sünden:Laft dic tragen, Sch ſelber mach Dir Diefe Roth. D Herr !mit dir in Trauren leben Iſt beſſer als viel eitle Freud, Dein sittern laß mir Kraͤffte geben,. und Troft in aller Traurigkeit.

Zehen Uhr Abends. 5. Ich ſehe Dieb, mein JEſu liegen,

Doc) kanſt du dich ſo ſanffte ſchmiegen, Weil dir des Vatiers Wille ſchmackt: Hilff mir in meinem Leyden baien, Daß ich mich beug und traue dir;

Sid daß mein Will in allen Noͤthen, In En ſich verliehr. Eilff Uhr Abends. s. Ich dancke IEſu deiner liecc

Komm, m, gidn mir dann dic) felbft 5 zur 1 Speife,

Erquid und ſtaͤrck mid) aufder Reife, Dein mattes Hertz verſchmachtet ſchier.

Der Leydens Kelch dic) fehr erſchreckt;

352

De:

352 geiftl. Blumen-Gärtlein

Der du gerungen mit dem Lodt, Da dich die Angſt zum Bätentriebe, Und ſchwitzteſt Blur in Hoͤchſter Noch : E Mad mic) in meinem Kampff beilandig, Y Ach ſtaͤrcke meinen bloden Muth, 3 Ja baͤte ſelbſt in mir inwendig, So kan ich kaͤmpffen biß aufs Blut. Den Feinden gey fu Ser entgegen . Den Senden geh'ſt du HErr entgegen, tarfert den Verraͤther noch; y Ein Woͤrtgen kan fie niederlegen, s Und lapı dich wilig greiffen doch; Sib daß ich auch dein Creut mit renden Dir taͤglich willig trage nach;

nd auch cas Werdjeug meiner Leyden In Liebe gern umfaſſen mag- az, in Ubr Nachts. 8. Du läßt did) binden, und dich zwingen Unſchuldig, doc in fanfftem Sinn ; F Du laͤſt dich fuhren, ſchlagen, dringen,

Du ſtilles Lamm, zur Schlacht⸗Banck bins Ach, mach mich dir auch ſo gelaſſen,

Ach, bind und führ mid) ewiglich,

Gib daß ich ſchweige gleicher maſſen, Bann and’re Menſchen plagen mic.

Zwep Uhr Nachts. Be 9. Man fragt dich aus als ein n Berräthers. Id war Der tückiſch doͤſe Kecht: *— an ſchlaͤgt dich als ein n Ubelthaͤter, Doch war dein Chun und Reden recht: SHErr, prüf und fiche wie ichs meyne, Sid, das ich gang aufrichtig leb',

Drittes tes Büchlein. 37,

Ind wär me mein in Thun noch ſo reine, Doch Boͤſen widerſtreb'/ Drey Uhr lachte. 'o. Es hat dein Leyden, HErr, vermehret, Peirus noch ver laͤugnet Did; ein holder Anblick ihn bekehret, rum weinet er ſo bitterlich: —* mach mich weiß und treu in allen, Daß ich an deiner Krafft mich halt; Ind wann ich möcht aus Schwachhet falen, Dein Anblick mich erneure bald. Vier Uhr Wiorgens. . Auf falſche Anklag du nur ſchweigeſt, die Laͤſt'rer traͤgſt du in Gedult; ind Da du vonder Warheit zeugeſt, = Virſt du verdammet ohne Schuld: Ich bın/ wann du nach Recht wilt rihten, Des Lodes und der Hduen werth, rum will ich ſchweigen und mit Nichten rʒoͤrnen, was mir wieberfährt. Fuͤnff Übr Morgens.

12. Du wirſt verſpo tet und verfpeyet, Man ſchlaͤgt dein goͤttlich Angeſicht;

amit ich möchte feyn befreyet, Bon Spott und Bein in dein'm Gericht: dilff, daßihalte Shand und Plagen, Nicht fürchte, noch mid raͤche gear; Die nich aufeinen Backen ſchlagen Den andren lieber biete dar.

Sechs Uhr Morgens.

13. Man führt dich vor Gericht unſchuldig, Und od man dich verlaͤumdet gleich,

oh ſchweigſt du ſtill und biſt gedultig, 7 | Wei

354 geiſtl. Blumen⸗ Gaͤrtlein

Weildukein ein irrdifeb Koͤnigreich Gib daß ich auch der Welt abſage, Und ſuch was himmliſch iſt allein, Daß ich getroſt an jenem Tage Bor deinem Richter-⸗Chron mag ſeyn. Sieben Llbr Morgens. 14, Du wirft gejchlepper und gejaget, Mir Schanden durch die Stadt herum, Gleich wie ein alb’rer Narr geplaget, Gefragt, verklagt, bleibit dennoch ſtumm: - Gib, daßich auch in Schmach und Leyden Mi fo gelaffen geb dahin; 3 Viel Wort und Ruhın bey Menfchen meyde, " Und gern vor Nichts geachter bin.

Ä Acht Uhr Morgens 4) 15. Den Lebens⸗Furſten man verfiöffe, Und um den böfen Moͤrder ſchreht; 4 So ſchandlich wirſt du HErr, entbloͤſſet, Man geiſſelt dich mit —— —— Ach! laß mich allem gang gen, 2 Und ſtets erwehlen dich allet E Wilt du mitdeiner Zucht⸗ Ruth Kr So made mich nur ftil und Elein. |

“= Neun Uhr Morgens.

Man crönt dich mit Der Dornen: 5* Man beuget ſich aus Spott vor dir; Nun ſitz'ſt du auf dem hoͤchſten —— ei Ich beug mid auch im Geift allhier:

Se gruͤſſe dich, mein Herkens: König! Mein Hergfey dir ein Königrih, u Trag' ich die Dornen-Eronein wenig, So werd dir * droben gleich.

Drittes Büchlein. | 355.

Zeben Uhr Wiorgens.

17. Berjpott, zerkratzet und verſpeyet,

Wirſt du zum Schanfpiel hingeſtelt;

Den Heyland jeder verabſcheuet,

Weil keinem die Geſtalt gefält:

uſchlechter JEſu, bift mir licher,

is aller Hoheit falſcher Schein; ir will ich folgen, folt ich druber

Ein Menfchen ſeyn.

ilff Uhr Morgens.

18. Du muſi Bei Todes⸗Urtheil hören,

Doch weiß man deine Unfehuld wohl;

Dein Stidefhweigenfan mid lehren

Wie ich mich ſchuldig halten fol:

Wirſt du, mein Richter, mir vergeben,

So acht ich Menfhen-Urtheilnidt ;

Mein alter Menſch der fol nicht leben,

Mein Haft Ihm auch fein Urtheil ſpricht. =

Mittag.

19. Dein Creut mul du © IEſu tragen,

Mit ween Mordern durch die Stadt; -

Man hat dic wohl dazu geilagen,

Weil du fo gang erfchöpfft. und matt:

Laß mich mein Creutz auch willig nehmen,

Und dir,mein Heyland, Tragen nad; Sc will mich deiner Echmach nicht ſchaͤnen, ee

| Dog trage mit, weilich fo ſchwach.

Ein Uhr Nachmittag.

20. Mit Gallen⸗Lranck wirft du getraͤncket, Ans Creutz genagelt jaͤmmerlich; Furdi nd o graufam dich gehencket, au bitteſt noch fo gnaͤdiglich:

gap

346 geiftl. Blumen: Börtlein _ Las mid den Leodens Kelch nicht ſcheuen, Mit dir ans Ereuß mich bind allhier, Das ſich mein Hertz nicht moͤg erfreuen In ein'gen Dingen auferdir: Zwey Uhr Nachmittag. 21. Du haͤng'ſt verfchindy’: am Schaͤdel⸗Orte Verſprichſt dem Moͤrder Gnad und Ruh; Du redeſt Troſtes volle Worte | - Der Mutter und dem jünger zu: Nun biſt ou in dein Reich gekommen; . Herr JEſu, ah! gedencke mein; Sid, daß ich mög mit allen Srommen In deiner Lieb vereinigt ſeyn. | Drey Uhr Nachmittag 22. Du ſchwedſi in Höchfter Noch ver aſſen Da du mir Gnad und Heyl erwirb'ſt; Als wann du wolteſt mich umfaſſen, So neigeſt du das Haupt und ſtirb'ſt: Laß auch mein Eigen⸗Will ſich neigen, Und mit dir ſincken inden Lodt; 7. Ich ſchenck mid ewig ir zu eigen, Verlaß mich nicht in meiner Noth! Vier Uhr Nachmittag. 23. Du last dir oͤffnen deine Seite, Worausuns Blue und Waſſer fleuftz Der Slaube faugt, und audy noch heute Biel Gnad und Leben draus geneußt : So ſteh't mir dann dein Herg nun offen; O JEſu, zeuch mich tieff hinein; Dubhataud mir mein Hertz getroffen, Ich muß mit dir ein Hertze feyn. LKuͤnff Uhr Nachmittag. a4. Du wirſt geſalbet und bewunden,

ar Drittes Büchlein. ey, Ind ineinneues Grab gelegt; ih hab auch viren Grab gefunden, och ift es alt, und Falt, und ſchlecht: domm aber in mein Herg nur liegen, So wird es wieder fhon und neu; zib daß ich allem Welt-Bergnugen Us Lodt und gang begraben fe ! Amen. _ _ LVII. Der Stand der Beſchaulichkeit Sontſt genant: Be Der Stand der Gegenwart Gottes, des ſchmackhafften Slaubens.un.f.m. Gsbsttliebender Lefer. 5) y Durchlefung diefer folgenden Ausflüffe nochmahls erinnert, Daß der Autor, Mes er in denſeld en noch in einigen andern Verſen ‚on ſolcher Art, feine eigene Erfahrung Schau u ſtellen gefinnet fey. Er hat nur mit feiner ges rechlichen Feder, denen hungerigen Scelendie oſtbare Warheiten bes Inwendigen Lebens wols en anpreifen 5; Und die Erfahrungen innigee Seelen nicht eigentlicher wiſſen vorzuftelen, ald venn er fie jeldft redend einfüsrete Die abwechſelende ſiñliche Lockungen der Gna⸗ ye find zwar weit unterſchieden von den Erfah⸗ ungen des Stande, von dem hier eigentlich die Rede iſt. Auch iſt dieſer Stand ( nad) Aus ſage rfahrner Seelen) niedriger als Derienige, den ie mit Nachdruck den Stand der Vereinigung nennen: Allein es darff eine demuͤthige und Auf: richtige Seele nicht viel uber ſolchen Ungrfheid ber Stande ferüpuliven ; Ale niedrige Stande haben etwas aͤhnliches mir mehr he :

Er

* Viel Tauſenden den Ruh⸗ Stand

ſich m nur r durch ale? zur Liebe und und Berperrlichn | des ewigen Huts reige laſſet, der irret nimermeht Melod. Kommt her zu mir ſpricht ꝛc. Ch, GOtit! mankenner dich nicht recht; Mein Schatz! man ſchätzet dic) zu ſchlech Man ſucht dich nicht im Hertzen; Durch ſelbſt⸗thun —IIä heilig feyn, Dir gibt man nicht die Ehr allein: Wie ſolt es mich nicht Schmertzen? u 2. Soll's 5, Liebftersgmir erlaubet | eyn, | Dat ich einſt andern mach gemein, Wie naͤhe man dich flude ? Gib Worte dan voll Krafft und eich,

Br mit div verbinde !

3. Du hoͤchſt⸗ vergnugend er * ein Seelen Freund, und ein ’ge? 2 Be he in mir gefunden ! v2

ie bift du mir jo innig na Kehr ich hinein, jo bift vu da, » wi: ‚Duhalifl mein. Harp gebunden! 4. WVan ſchreib mic. Fein Geſetze für Da ch mich Fehrenfoll zudir, ae Ada ja nicht laffen: | Die Liebes⸗Kraff find berihrt,

‚oncenttitt, Ei werden i innig "eingeführt, Und dich von ſelbſi umfaſſen. Ein Etwas iſt mir uns nahe = Ein: unberantes Gut iſt ex * ee meinen 3 & fünet: # Bu

‚ch bleib in Liebes: ae ichn eftürst, und Doc) geftier.

. Dip Hut fo mich genommen ein, Ruf groß und A Lilge ung! ram ſeyn,

s iſt was Goͤ tliches Ani iv nah, yer Gottheit Gegenwart iſt da, ‚Ber ſolt bran sweiffein koͤnnen? 7. Die tieffe Ehrerbietung ſchon, Yiegrofe Ruh, Die feel’ge Wonn,

a5 Beugenohn’ Auffhoren« Jiegeben, wo wan geht und fieht, . Eindruck einer Majeſtat,

alles muß ver⸗ pre I Or und nmelehren. Ich bin im een —— * an und bleibe ſtumm: Ehrfurcht -volles ſchweigen! er beſte ſagt mirs nicht, Basın Reden fpricht, Durdy Lieben un uch Deugen. 9. Hier ift die ſtille Ew gkeit, Ein umerwaͤhrend ſeel'ges Heut Aiß Nun kan alles gehen: ie Zeit vergeht mir ſüß und ſachh sh moͤchte haͤten Lag und Nacht Bey GOtt im Geiſte leben. Ben 10. Mein Geift, diß arın- verirrte Rind,“ Des Vatters Hauß nun wieder find’ dr x Rad) langem bangen Kragen: 0393. bin zurecht; hier kehr ih eins 09020 iſt der Ort hier muſt ihfyns- aan Gott,was ſoll ich jagen ? Br Be | 11, Dsie ° ;

380 _ geiftl. Blumen⸗Gaͤrtlein

11. Wie mar dem Geiſte doch zu Muth; Da er fein lang-gefuchtes Hut Eo nah im Dergen funde? Nun hat ers alles was er Umarinet, liebet, und ift j Bey feinem GOtt im Grunde. $ 12. D Schoͤnheit alt und neu genans! } P

1:5, Daß ich dich fo ſpaͤt erfant, | Geliebet⸗ und erfahren! E

Ich fuchte drauffen, hie und da, 4 Um mußte nicht daß wir fo nah £ Im Geiſt beyſammen

IHR Seelen Mitel une und Sr Wird, mit Bermund’ unge bloßundEund, Der Sortheit Hauß und Throne: °. :

Denn GOtt ihm ewig Diefe Statt R - Geeignet und befreyet hat, u Daßer allein drin wohne. i 14 Daß Er, mit feinem Glorie⸗Glantz⸗ 4 Ertuͤlle, zier', und ſeel ge gdanz Den Geiſt, und ſich drin liebe: Wer dieſen Adel kennte recht, Dem war Die ganze Welt zu ſhlecht, In GOtt er ſich er hüde.

15. Hier iſt mein wahres Element, Ein Friedens-Land, weit ohne End, Von Milch und Honig flieſſend: Se quilieim Grund ein Balſam— Sluß, Pr aue Krärfte den Genuß 1 niftiglich ergieſſend. se .. werd ———— loß in mir, >:

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Drittes Bidlein. es 3% |

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ATS Sinnen und Gedanden hier Sind lieblich, ſuͤß, und ſtille, er Leib thuts ind was er macht, Der Athem gehet immer ſacht, Wie ſchineidig wird der Wille! 17. Er ſchmeltzt wie wei s Wachs dahin, Weg iſt der harte Eigenfi Hier gilt nur ſanfftes efen, a: Adern find von Friede vol: > O wie ſo ruhig bo wie wohl! Mean kans aus allem leſen * Er hat in feiner Macht mich hin 2 ale Euft,nadh feinem Sinn, -

N ge feinen Zügen ch halte mich nicht laͤnger feſt: Fr —*— ſich der Liebe überlaͤßt, Wird Liebe nicht en

19. Das int eibt ſtill und Elar, Ich werd kein Windge En gewahrt, Bas fonft turb folte:

ein Treiben ei Rah gebracht; Es haͤlt mich eine ſanffte Macht, = Wo ich mich fidren wolte.

20. Die Seel wird hier serändert febe,

Sie Eennet ſich kaum felber mehr, | Sie iſt als neu gebohren: Man uͤht DieTugend ch man's denckt Zie wird hier weſentlich geſchenckt; Ratur ſcheint gar verlohren.

21. Sonftthatich ag mit Dei) und Zwang, = war mir ſchwer, es fiel mir lang 4 Perla a |

3; geift” Blumen /Garnem

Wie leicht, wie lieblich iſt mirs nun EA Die Liebe kan es alles Thun 7 Was wir ſonſt nimmer thaͤten.

22. Wie Grund einfaͤlti oder Sinn? Verſtelltheit fallet gang d Die Unſchuld wird ei ; Das ſuͤſſe Kinder-Mugelein Sieht unverwand auf u allein s

Duliebſtes Kinder⸗Leben! 223. Die Liebe führt mich zart und trem. | > Kein Wort, kein Fehler geht Dorbey, u Ihr Aug prufft Hertz und Nieren: Pr Sie fuͤhrt ins Sterben ohne End, Sie zeigen * we Leben hat, = ——

e mußesa * wins auch gern quitticen, 2: > HET a

Ba vhs *

24Es if ein wunderbarer Stand, |

Es fallt mir alles aus der | Ich kan an nichtes Denden Die Augen ſincken ſanffte a 7 Mein Geiſt in hochſt vergnugter au, = Siich innwerts mußerfenden. 258 a: uno Warbeis r

Sal eine ni er get an;

Drittes 2 Bidlem. ' 36

Suse kommt mein mein Wirden n nut zu up ie Speiß wird mir ohn unieriaßs Wievorgefäut geueben. | a7. Nun ſtehen meine Büherda, Was ich dort ſuchte find ih nah; Dort Bilder, hier das Weſen: Offt iſt mir eine Zeile gnug, So ſchließt der zarte Sinn das Buch, und hat's ſchon all geleſen. 28. Ich bat’ zwar ſtets, doch ohne Mund⸗ Es macht der Friedens⸗zug im Grund Die müde Lippen ſchlieſſen: u er Huch weiß ich nichts zu Basenmeht, ei Ich habs erlangt was ich begeht, Mein baien iſt geniffen. % 29. Dfft foredh und hor ih nurein Burn, Und werd geſammlet alſo fort; u | Er ſchmeckt' Be thuesal’ineiner Char/ Fa Drinn ich verharre fein) und fpat: ch feyre ED im Grunde, 30. Ein Liebe⸗poue fanfft Gemerck Auf GOtt in mir, iftal mein Werck Ihn leydend machen lailen: D Goͤttelicher Müfiggang !- * Wo für man ohne Urfad Bang! Vernunfft kans nimmer faffen. - 31.

Was wir von wundern leſen.

32. ch feß mich, wie ein Kindlein ſtill, Das nichtes weiß nod) wiſſen wid, Zu meines Meifters Fuͤſſen; Da ich aus feinem Munde hör

In einem ViertebS:undgen mehr alle Buͤcher wiſen.

Ich forſchte, daß ich Warheit fand, Dos Be m bei nie befannt, weiffeln

Ich blieb im epnen ſtecken: gms efer Schule ſchauet man He Warheit als gefundenan, Ein Bli kan fie entdecken. if .

IV.

34. Man lot mich in die Wüfte ein, - Da 6Dtt undich nur find allein, - Da Geiſt mit Geiſt umgeber: O Einſamkeit ſo weit, ſo weit Von Creatur, und Ort, und Zeit

Das liebfte drauffenftehet, ; 4%; Nur GOtt undid! * Feiner ueber Ach, daß ich weit von Menſchen waͤr Doch En ° bin a | aud) unter Menſchen 1; Ich ba Dan allen Orten Ruh, —— Gstt deckt im Schoß mich heimlich sur Bert: nd, m Geiſt gemeinfam. | 118 1 | * der Be onftohn unter Sm der Warheit

364 geiftl. Blumen Gaͤrtlein —— |

. ar Be‘ ) Ih

7 >

' | Drittes Biden. 365

———

In Sn Gottes Nes dunckle Klarheit. 7.Hier wird mid Welt koch Feind gewahr, Au bin entwichen Der. gefahr, Mein Freund hat mid) verborgen : Was font zerſtreuet meinen Sinn, Mic) alles jegt su ihm fuͤhrt hin, Er ſtilet meine Sorgen. 38. Ich ſtrenge nicht Die Andacht an, Ich habs mir felbft nicht angetyan, Kan mirs auch jegtnicht geben: GOtt thutes, wie und wann er will, Ich bleibe Willenloß und ſtill, Und feinem Zug ergeben. 39:Was eignes Wirden hat erweckt, | Richt lange wehrt, nicht gottlich ſchmaͤckt,

Hier feget mich GOit felbſti in Ruh, an) ch ſtimme feinem Wirden zu, nd mi nichts mehr erfahren.

41. Ein tiefer Eindrud bleibt a Ton Gottes wahren Wefenhiite Wie er das Gut der Güter, Wieinnigfeine Gegenwart, Wie Er die Liebe rein und zart, Das Ruh-Punet der Gemiücher, Be 43. Mein So a * un ale ut,

r u

265 woiftt. Blumen⸗Gaͤrtlein Ach GOtt, du bift ein ander Seyn / Als Menſchen-⸗Kinder meynen! Diel wird edicht, viel wird gefragt: Kurs, GOtt iſt GOtt! ich habs geſagt; Du ſel ſt muſtuns erſcheinen! 43. Iſt diß nicht die Beſchaulichkeit: Der Friede, der ſo manchen Streit Den lieben Deinen brachte? Gib, Herr, dem Tadler diefe Rub Zuſchmecken, und zu fehn dar u Bas nie Vernunft gedachte! v. 44. Schaut müde Seelen, kommet her - Dip ft ein Tröprflein aus dem Meer Der em’gen Gottheits⸗Fulle: Ihr werdet groß’re Dingefehn 5 Laßt Allesnur um Alles ſtehn, Kehrt ein, und werdet flide. De 4. Genug geredt von diefem Stand, J Am Schweigen werden fie erkannt Die GOtt im Hertzen tragen. Beſchauungs⸗Stand! du biſt gar rein - Doch weientlich vereinigt ſeyn BER RBIN weit ein Mehrersfagen. Er 46. Davon fhmeigt meine Zunge fig, Erfahr es felbft wers wiſſen wid; Ich ſuch nichts mehr aufErdens Mur wird dis nicht in ung vollbracht, Dielange dunckle Leydens-Nacht Mus erſt durchwandert werden.

Yelmen Davids. ewoͤhnlicher Melodey. re en

Drittes > Büchlein. 367

m ——

Eır/ zu Dir/zu Dir dem Treuen, Ich die matte Seel eerbeb/ = Aus den Sünden, und von neuen

3

Richt auf meinen Witz und Wercke; Du, mein GOtt / du ſolt es ſeyn, Deine Gnade, Geiſt, und Staͤrcke.

2. Laß mich nicht zu ſchanden werden Im Vertrauen, laß mid) nicht,

Wenn die fhlechte Luft ver Erden, Wenn der ſchwache Feind anficht; Daß mein Feind ſich meiner noch, Bann ich fiele, nicht erfreue; Reiner wird zu ſchanden doch Wer nur harret deiner Treue.

Wer noch liebt der Suͤnden⸗Banden,

‚Hat den Glauben nur im Mund;

Mad in mir zu ſchanden gar

Bas mir Treu und Glauben mindert,

Bas mich reißet hier und dar,

Was mir Kraft und For tgang hinderf.

4. Arr) zeig du mir deine Wege/

Dann mein kihtifigar gering ;

Lehre mich die ſhmalen Stege

Der Berläugnung aler Ding:

CLaß mich auch dabey indir Era Und in deiner Warheit wandeln? - Da dein Licht mich für und fur” en. , Lehre nach der Warheitbandel. 5 ‚Dann 6 but m doch nut Einen, | er. |

368 geiftl. Slumen-Gärtlein

u —h

‚Du Du bit der/ mein GOtt/ mein Theil, ia, du biſt es, und fonit Feiner,

Meiner Seelen Troft und Zeyl:

2 ich bin, den ganzen Eag/

Harr ich dein und deiner Le I: 3

Diß allein ift meine Klag,

Daß ich dich nicht find noch höre. »

6. HErr / gedenck an dein Erbarmen /⸗/⸗

O du zartes Mutter-Hertz!

Staͤrck mich Schwachen, hilff mir Armen,

Shane deines Kindes Schnerg :

Dend on deine groffe Gür/

Die von Anfang ift gewohnet

Nicht fo leicht zu werden mid,

Die des Suͤnders gern verfchonet.

7. Wolleft nicht im Zorn gedenden

Meiner Jugend Sünden ſchwer,

11nd mein Llebertretten fchenden,

Das mic nun betruͤbt fo fehr-

Denc nad dein'm Erbarmenmein/

Nicht nach dem ichs hab verdienet ;

Nur um deiner Görallen

Sy, o HErr mit mir verſuͤhnet. 224

83. Guͤtig iſt der HErr dem Suͤnder,

Der die Ehnden fuhltund haßt; we

Fromm und treuifter nicht minder

Uns zu helffen von der Laſt: *

Darum unterweißt er d

Locket, treibet, und ermahnet

Auch die größten Sänder noch

ang den Weg / den er gebahnte.

Ja/ erleiter die Elenden, *

Bing, a Ei ——

_ Drittes Büblen____ 358

Sich nad feinem Winden wenden, =

Daß jie wandeln immer recht:

Die nit flillem fanfften Muth

Ihm fo folgen, ohne Sorgen,

B ebrter (was fonft keiner thut)

Seinen Weg / der fo verborgen.

20. Guͤte find des Afrren Weges

Un» aud) Warheit / was er thut;

‚Beine Gabenfeine Schlaye, _

Alles ift gar recht und gut;

Die nur ſeinen Bund ſo fort,

Halten / Da sie fich verſchrieben,

Und ſein Zeugnuͤß / Geiſt und Wort

Suchen und aufrichtig lieben. 11. BErr/ um deines Namens willen/

und in JEſu Blut allein, be"

Wollſt du mein Gemiffen ſtillen,

Und mir acınen gnädıgfeyn :

Gnaͤdig meiner Miſſechat/

Dann fie iſt fo groß und ſchwere,

Das ich ohne deine Gnad,

Ewig ſchon verflöffen wäre .

| % 2

‚12. Wer iſt nun der Mann vor andern, Derden Afrren/mwieenkid, Fuͤrchtet / und flets ſucht zu wandern

Vor und mit ihm ohne Sud?

Den wird er auch weiſen wol

Auf dem beſten Wege weiter,

Wie er ihm ſich laſſen ſol,

Seinem GOtt und treuen Leiter. ‚23. Deſſen Seele wird im Guten /⸗/ In GOl ſelber, ruhen fast, J BR m... - Die

wa geiftl. Blumen:Gärtlein:

Mehr vergnügt als wir vermuthen,

Selbſt aud) in der eydens-⸗ Nacht;

Und fein Saame/ derdurd ihn

Auch Die Kindſchafft möcht erwerben,

Soll das Land noch, zum Gewinn,

Gottes Reich und Ruh, ererben.

14. Das: Gebeimnüß iſt ey denen/

EOtt wird folder gar gemein,

Die ſich ſtetz an Ihn gewehnen

Die Ihn fuͤrchten ohne Schein;

Und fur fie iſt nur ſein Bund /

Deſſen Guͤter ſie erfahren,

Ihnen will ers machen Fund/

Ihnen ſich ſelbſt offenbahren.

15. Meine Augen auf den HErren

Sind im Gla ben fters gericht,

Daß ich, ohne auszukehren,

Leb vor ſeinem Angeſicht;

Werd ich ſo nur halten aus,

Dann wird erſchon meine Fuͤſſe

führen aus dem Netz heraus /

Daß ich freye Lufft genieſſe. i

15. HErr, ſo wende dich dann wieder

Auch zu mir / mit einem Blick;

Se y mir gnaͤdig / ſchaue nieder,

Dein betruͤbtes Kind erquick; 4

Dann ich ein ſam bin vor dir, 4 7

i

Ohne Troſt in andern Dingen 5-

Und fo elendauhinwir, Das ich nichts fan thun noch bringen: 27. Ah! die Aengften und Befchwerdegs: . Mieines Berzens nebmen zu ; ER Nichts im Himmel, nichts auf Erden,.

je Be

* Drittes DUCIEIR-. Gibt dem armen Hertzens Ruh:

Nur, mein Heyland, deine Huld

Kühre mich aus meinen Voͤthen / Du wouſt mich von Sünden-Schuld, Und von Suͤnden⸗Macht erreiten.

13. Schau doc any laß dich beegen. Diß mein Elendund Beſchwer;

Fuͤr Muͤhſeligkeit ſich legen

Nuth und Kraft: is Fan nicht mehr. Und vergibin ZEfu mir

Weine fhwere Sänden alle; Nimm fie weg, damit ich Dir,

Shne Sind, durch Ihngefalle- .

19. Schau nur an/ fo wird verſchwinden Meiner Feinde Macht vor dir, Ä Satan, Welt, und andre Sunden,

Derer viele find in mir:

Schau, fie haſſen mich/ nur daß

Meine Seele dich will lieben,

Und mittrogem Frevel⸗Haß

Mid) anfechten und betruben.

20. Weine Seel wollftdu bewabren/ Die ich leg indeine Hand,

Zette mich aus den Gefahren,

| Laß mich werden nicht zu (hand:

Dann ich Fehr aus allem mid), Meine Zuflucht zu dir nehme; Ich verberg mich gang in dich ,

Drum ich mich nicht fuͤrcht noch fhame,

21. Laß mıddic allein ſtetz meynen, Kindlihinkinfäligkat/ [9.0

Ye nichts 57— un nohfhenne Als nur in Aufrichtigkeit; N N, .'

3: Zwar ondipirarıme Suͤnder,

ns

372 geifl. Blumen-Gärslein

Wolleſt doch in der Geſtalt, Nich behuͤten vor dem Boͤſen, Dann ich harre dein. Laß bald

Deine Gnad nid gantz erloͤſen.

22. a, o EOtt / erloͤß darneben Dein bedraͤngtes Ffrael/ -

Deine Kin er die hier ſchweben,

Selbſt aus allen Aengſten ſchnell

EOit /du kenneſt alle ia, Schaue die beklemmten Hertzen; Komm inwendig ſelber nah,

So berſchwinden unf’re Schmergen.

Sue

ee FE 3 LX Aufmunterung zum Binder⸗-LCeben

Melod. Aimons, aimons nos Cha nes. 3. ESOmmt ,/ laßt uns Kinder werden,

Meinfaͤltig, klein und rein, Von allem Troſt der Erden In GOm gekehret ſeyn : Des Vatters Wind und Zuͤgen Aufmercken und Vergnügen, Und. wie die Kindlein hun,

In ſeinem Schooferutn.

2. Komme Kinder, gebt das Hertze Diem lieben Patter gantz; Es bleibi die Roth und Schmertze

Behaͤlt und theilei mans: - Gang, gang muf man fich geben,

Wer frey und froh will leben; Ein Willenloies-Kind | In einem alles findt.

———

—* * * 9 J

EEE 5.

Drittes Büchlein, 373:

——

Dem woll'n wir uns als Kinder Hingeben wie mir find; Dem wol’n wir uns verfrauen, Und auf uns ſelbſt nicht ſchauen: E ſterbe die Natur! Es lebe JEſus nur! .Entweich Vernunfft und ne Bir find nicht von der Weliz Bey GOtt im Hergen Drinnen Iſt alles was uns fehlt: . Weg weg verinengres Weſen, Und was Natur erleſen; nalen, ohne Schein, Das Auge GOtt nur nenn‘ 5. Wereingefunden lebet, Merblendt fein eitler Dunft 3’ Wer kindlich Der lernt die Sterbens⸗Ku us Liebe laß'n und menDen, Aus !icbeTyun und leyden, Dem Bauer zum Plaiſir: Wie feelig leben wir ! 6 Es mag, mas mil, begegnen, Man bleib nur GOit gemein ; ‚Eoitereug und Trabfal regnen; Man las es nicht hinein: Die Welt mag traurig leben; Wir, die und gang ergeben. Dem Ratter zum Diaifir, 2,3 Wiefeeliglebenwir! 7. Kommt laßt uns Kinder werden, a Diegansdes Vatters feyn; lieb Hair Be auf en a

; * Die, .%s ——

374 Seiſtl. ———————

Einander lieben rein:

Vernunft und Welt mag laden,

Natur und Abgrund krachen; Wir troͤſten uns ver Pein,

Und w wollen Kinder ſeyn.

Be Der Shwahen Rinder Troſt. Melod. seht, a Sr

5% ift nahe denen. Die auf Ihn fich lehnen, And vertrauen bloß; Die als arme Sünder, ie. als ſchwache Kinder, eindei inden Schoof, Der auch heut noch Angelmweit Offen, und gang nah uns allen: Laß dich gantz drein en.

Waͤr ich auf der Reife: #: Stark, und ſchoͤn, und weiſe, J Moͤcht ich irre gene Bart: Starcke/ find vermeflens ir ‚Weife/ GOtt vergeffen 5 . Schöne/ ſich befehn: Armes Kind, ſey bloß und blind Tieffer nur in SOtrverborgens 8a} Die Muster —— RS

an, ich Lieb die Rleinheitz 5 = Hast ich nur die Die den Binnen ziemt Kon ich fo ergeben, Grund einfaltig leben,

17 Drittes Bůchlein. 378 Mieman Kinder rühmt!

FEſulein, laß mic alleın *

Dich im Grunde lehend ſehen,

So wirds bald gefhesen.

4 Dir wi ich mich laffen, Holt mich gang umfaſſen, Emia wohl bewahrn; S du Schooß der Liebe! Deinen Zug und Triebe Laß mich tieff erfahrn: | Nimm mich ein, und mad) mihreitl,... 20» Daß ichs mog, inalmCadn, = Wie dein Schooß⸗Kind machen/

——

LXII Ermunterungs Lied für die Pilger. Melod. Bon GOtt will ich nicht laflen,

1 SOmmt Rinder, lapt uns gehe,

Mder Abend fommeherbeys

Es iſt efaͤhrlich ſtehen |

In diefer Wuͤſteney:

Kommt, flärdet euren Muth,

Zur Ewigkeit su wandern,

Bor einer Krafftzur andern 5

Es ıjidas Ende gut.

5 =: ↄOll uns nicht gereuen,

Der ſchmale Pilger s Pfad,

Bir Fenneniaden Treuen

Der uns geruffen hats

Fommt, folgt und trauet Dein,

*

Ein jeder ſein Geſichte, Mirganger Wendung richte Sieiſ nach gerufen .

* BE: N ——— SEE A RE ““L 3 > .

376° - geiftl. Blumen: Gaͤrtlein.

2 Frey bloß, und warlich leer ;

Wer mil, der trag fich todt,

Sonſt weder Leib noch Saußz

Er

h

Mein, Kinder, ſeyd nicht bang, „= Verachtet auſend Welten,

Verlaßt die Creatur,

Der Ausgang der geſchehen a ans furwarnichtleyd;- Es ſoll noch beifer geyen. Zar Abgeſchiedenheit:

Ihr Locken und ihr Schelten, ind geyi nur euren Gang. 4. Geht der Natur entgegen, So gehts gerad und fein; Die Fleiſch und Sinnen pflegen, Noch ſchlechte Pilger eyn:

Und was euch ſonſt vi binden,

Laßt gar euch feibit dahinden:

durqs Sterben nur. Man muß wie Pilger wandeln,

Biel fammlen, halten, handeln, Macht unfern Gang nur ſchwter:

Wir reiſen abgefhieden,

Mir menigem zu Frieden,

Air braudens nur ur Ro:ıh.

6 Schmuckt euer Herz aufs beſte⸗

Wier ſind hier fremde Säfte, Und zienen bald hinaus Gemach bringt Ungemad), m - Ein Pilger muß ſich Bit

Sich dulden und fi b

‚Den kurzen Pi Igerz£ag. ER

Das Rinder s Spiel am Weg, Durch faumen und durch flchen, Bird man verſtrickt und traͤg. Es geht uns all nicht an,

ur fort durch dick und dunne, ehrt ein die leichten Sinne, Es iſt ſo bald gethan. Iſt gleich der Weg was enge, So einfam, krumm, und ſchlecht⸗ Der Dornen in der Menge, Ind manches Erensgen trägt:

Wirlaffensdar, und geben, Es irret uns fein Traum: Wir gehn in's Ew'ge ein, Mit GOtt muß unſer Handel, Im Himmel unſer Wand, Und Hertz und Adesfeun.

10. Wir wandeln eingekehret, Veracht und unbekant;

Man ſiehet, kennt und hoͤret Ins kaum im fremden fand: Und hoͤret man uns ia,

So höret man uns fingen, ; Bon unfern großen Dingen, Die aufuns warten da.

Drittes Büchlein.

—— * ich ER ® *

*77

Da uns die Liebe wincket,

wird uns da eingedrüdt; WMan kans am Wandel leſen,

Wir ſanfft, gerad und ſtill, Die kammer vor ſich ſehen,

Eins freuet ſich am andern;

a

978° Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein·

Der Bartır gehet mit;

Er ſelbſt will bey uns ſtehen, In jedem fauren Tritt:

Er will uns machen Muth,

Mit ſuüͤſſen Sonnen-Blicken,

Uns locken und erquicken:

Ic) ja, wir habens qut.

»2. Ein jeder munter eile,

Wir ind vom Ziel noch fern;

Schaut aufdie Zeuer-Saulg

Die Gegenwart bes HErin a

Das Aug nur eingefehrt,

Und dem der folgt und findet, Den wahren Ausgang lehrt. 13. Des füffen Lammes Weſen

Wie kindlich, wie gebudt,

Und ohne Forſchen gehen,

So wie ihr Führer wi.

34. Kommt Kinder, laßt und wandern, Wir gehen Hand andand;

In dieſem wilden Land: KTommt laßt uns Eindlich fenn, Uns auf dem Weg nicht ſtreiten, Die Engel uns begleiten, | Als unſ re Bruͤder ein | a5. Solt wo ein ſchwacher fallen, Sr © gieiffder Staͤrck're in J

Drittes Büchlein. 879 > ————

Yan trag, man helffe allen,

an pflange Lieb und Ruh:

ont, bindet feſter an;

Kin jeder ſey der Kleinite,

och auch wol gern Det Reine, Iufunfrer Liebes-Bahn.

6..Kommt, laßt uns munter wandern⸗

Hin in die Ewigkeiten; Es ſoll nur JEſus ſeyn! —— 19. DO Freund, den wir erlefen! EN. D AN-vergnügend Snth! O Ewis⸗bleibend Weſen! a:

E*

„HErr, deine Liebes-Treu,

100 _ _.. geiftl. Blumen⸗Gãrtlein

Wier veißeft duden Muth ? Bir freuen unsin Dir, Du unfre Bonn und Leben, Worin wir ewig fehweben ! Du unfre gange Zier! | LXII. Der offene Lebens: Melod. Von SOtt wil ich nicht laſſen ꝛc.

Sy, unfer Richt eb Reben, D JEſu Jehova!

Der uns zum Heyl gegeben,

Und worden innigfi nah!

——

Die uns im Geift begegnet z Uns duldet lockt, und fegnet, Iſt alle Morgen neu.

In dir muß man ſich & offt man Dein gedenckt; Dirbeugerfihvonneuen Das Hers, und fi) berichendt z Du Wonne:volles Such, J De) dir im Geifte leben, , In deinem Lichte ſchweben; So leder Herg und ar

Du haft dich dügeleiber, . In unfre Menſchheit gar;

Und mer fich dir verichreibe,

Dem wirji Du offenbar; * | Du nimmſt die Suͤnder ans 4 Der Strom aus GOttes Throne - rg & Bam uns, in die dem Sohne, r "a 6

Drittes Böhlen 381

ö—— —— „_

strom reiner —— Kraͤfften, oll Gnade, Lied, und Ruh; udringſt mit Lebens⸗Saͤfften luf unſer Inner 's zu:

u fanfftes Brünnelein,

Yas uns im Hergen quillet,

eilt, heiliget und ſtillet:

ſch nimm mich gänzlich ein!

Ju Brunn des Lichts u Pebeng,

So offen, vol, und na).

dein Sünder fuchtvergebend: ee u Sucht.er, fo biſt du da; 3 EB Yu bit ſchon da und ſuchſt,

Eh wir an ſuchen dencken; | Bir jeh’n es nach dein Kıänden, Bie gnadig du ai ft.

Ift laͤufft die Seel ins Zude, io

nd ſucht den Brunnen weit, 9 erſchmacht beym leeren Bilde, luf einer magern Deyd’: inein, hinein mein Hertz! erck, wie man da dir winde, Ind ruf Romm ber und since; 7. linder all Dein rs

[as ſuch ſonſt auf Even? Ti) .

4*

* Se

1 me ımmer : Bomm! Pain und mein Schatz, |

en

382 geiftl. Blumen⸗Gartlein

Rimm bin die gang iche, 2 Zeuch mic durch deine Triebe, Erfüu des Hertzens are

Nun, nun, hir bleib ich ion, Bey meinen Brunnelein; Kein Keben, kein Vergnuͤgen

Nehm ich von auffen ein:

Hier lieg ic) leer und matt, Hier lieg ich offen, ſtille, Bey dir, du offne Fülle: Gib dich, ſo bin ich

So abgeſpehnt, ſo Rindlic,

. &i innig muß ich feyn ;

So ſloͤſeſt du mir ſtündlich Dein JEſus⸗Leben ein, Durhfüfelt menen Sinn, Durchſaͤnfftigeſt mein Weſen, Biß ich in dir geneſen

Und gang verwandelt bin.

LXIV. Fantʒ mein/ Bang dein. un Ich ſuche Dich in Diefer Serne ic. Dder 143. Palm. 2

F Je Liebe will mas ganges haben: Die Deine, odu Brunn der Gaben!

Die Meine, die aus dir entftund ; Soll lieben Liebende recht laben,

Gantʒ mein/ ganz, dein / muß feyn ber Bu

a * laß ich liegen;

Ich folge, Liebſter, bein Zügen;

Drittes Büchlein. 383 TE .

Bas du verlangeft, ge ich hin : er

ẽs Laßt fich gern mir dir verg ügen

in eingefehrrer Pilger-Sinn.

3+ Sch ginge lang genug im Schmerge, Da meine Zeit, und Kraft, und Herns Getheilet war in mancherley: ich Die Perle nicht verſchertze, eb ich mein alles dir aufs nen.

4. Vermiſchtes Weſen und Gut⸗meynen Sergnugt noch mic, noch Dich, Den reinen Wie adgeſchmackt iſt Menfhen Werd! E In dir allein, und in den Deinen, Ft wahres Leben, Fried, und Staͤrck.

5. Der Sinnen und Vernunfft Geſchaͤffte Zerſtreuen offt Die reinen Kraffte; Denn in dir iſt mein Heyl allein, MeinvYebendeine Lebens Säfte: - _ iefaugi ein Kinddes Hertzens ein.

« 6 ®

Drum will ih mid nur einwerts neigen,

Dir heimlich ſeyn, Dir kindlich ſch veigen, Sinfieter Hertzens Innigkeit: hun Mein Alles hab' und brauch zueigen;

Mach mid zum Kind der Ewigkeit.

es

| = Es werd mir alles font entrifien, Sc mir ıfhenichts als dich zu wiſſen; Ich hab dich einſt erkant in mir; Run kan ich ewig dich nicht miſſen, Ich kan nicht leden auſſer Dir.

& 1 BR. an

484 geiftl. Blumen⸗ Gaͤrtlein

——

Obiebe, die mich !

O Krafft, die mich hinein gezogen! Halt feſt dein dir vertrautes Pfand: Mein Halten hat mich offt betrogen, Drum ſinckt dein in deine Hand.

Laß Fremde mich nicht mehr zeruͤtten; Birg du mich tieff in deiner Huͤtten,

Bey dir, in meiner Seelen-Grund,

Nur dich und mich und keinen Dritten;

‚Bang mein/ Bang dein! iſt unſer Bund

. LXV. feyer:Abend. ;

Melod. Freylich bin ich arm und bloß *1

yider Geiſt, nun jur Ruh, j

Und vergiß derBilder ale; 3 Schleuß die Augen fahte zu,

Was nicht GOtt iſt, dir entfalfe:

ESchweig dem HErrn, halt Ihme ſtill,

Dos Er wircke Ben wid. 24 Erin, geſchaͤſtiger Rerftand 5 | Ruht, ihr ausgeſchweifften Sinnen:

ESoll mir Warheit fenn befant,

Mus der Bilder Schwarm zerrinnen ESoll SOtt wircken frey und rein, Muß mein eignes ſtille ——

Lahes ieb, ich mercke —— Innigs Neigen, zartes Wincken, Doß ch dir mich laffen fol,

Mir und allein gantz entſincken:

N

Be | - Y Drittes Buͤchlein. 385 D a wilt und Meiſter ſeyn, | . fDeilsen

Mid dewirdendant allein.

A; Nein, du laͤßt mies nichtmehr su, Hier und Dar was anzugreiiiei, Bremdes Leben, falfıhe Ruh, Rein Verbilden, kein Ausſchweiffen: Sch fol did allein anfehn,

ch ſoll ohne dich nicht gehn. 5

Sant fir dich, und gang allein, hne Wiſſen, Wollen, Stoͤren, Soll ich eingeſammlet feyn, Dir zu feyren, Dich zu hören Run die Aeuglein ſchlieſſen Ns

Stille ſelbſt mich weſentlich. 6 «

Hab du free Hand in mir,

Wolleſt deinen hon bereiten; Meine Kraͤffte eyen de Leere, ſtille Faͤhigkeiten: Du magitiie, nach deinem Wil'n, * Selb Cheleben, ern erfull' \ EN Selbſt hewegen, ſelbſt erfuln. IXVI. Die koͤſtliche Perle. | Rach der X. Melodey des Helicons.

* Is . “ne Woeſeligin ein Hertz das jene Verl gefun⸗ ba —— ee eil, 2 er F i Um die man willig laͤßt, = man nur ſonſt ge⸗ ——— liebt! A - wWann

——

——

Wann ſie den edlen Geiſt durch Anmuth haͤlt | 5: bunden. Und ewigs Leben gibt, in

Wer folt nicht jedermant den. Gottes: rich

386, geifl. Blumen⸗Gartlein

Ya a

ahr Ri „Dohoie nicht ichweiften aus, und nimmer. laf

‚fen fünnen - 7 Den— der uns liebt ſo zart.: Br | R

6 eſchöpffe, i ihr feyd ju dieſemn Sul ertoh

RR ren © Berlafermas ei quält Heeuf der. Den dem Zug

tel! eit incin, ſucht dam Sn P * hren, F J Im Punetder Eiigeet. * | 5 ——— » J a Ach ja. der Schat ift —* man ——

ſo Erleer uns —— berbe, J u.) und Mu i

ſo gerne —— ge Gottes Füll. ir

TLXVIL Einfame Sommer-Luft, 4 Melod. Belles fleurs, ——— 3

> fee © Schatten, Bunte Wiefen,

KDD Wievergnügtihr meinen Sinn / i 2 be —7 wer; |

ns

11 . ? ne Dry Ko 4 —4 iu N UT ARE TERSE OR NT TER E er. ,

—— Drittes Büchlein. | Be

Hab ich bich euch foiof ſo offt t geprief. Süſſer Schatten bunte Wieſen, Wie vergnuͤgt ihr meinen Sinn; Ich ſeh nichts in euch als dieſen

en ich nenne, deß ich bin.

Suͤſſer Schatten, bunte Bier fen, Wie vergnuͤgt ihr meinen Sinn! Benn die Kiebess Winde blieſen, Fiel ich leicht in Ohnmacht bin.

Was hier grünet und ig reget,

Hat mein Freund hervor gebracht = Schönheit, Weißheit Güte, Mein Sim Kleinften eingepraget. |

= Was hier grünet und fich keget,

Hat mein Freund en gebracht

| eis nach feinem Wind bemeget,

Und ihn lobt nit ſtillem Pracht . Washierg uͤnet ud ſich veget,

Hat mein Freund her or gebracht:

Doch was Erd und Hi timmel heget

Wird bey ſeiner sa Rebe

KESU, dich allein zu finden, | HR Sigi fl und einfom hier zn re Du allein genügen mi See

Allles andre mag verſchwinden. JESu, di allein zu finden, Eis ich ſtin und einſam hier | Daß wir uns aufs neu verbinden, u Neine Luſt und Seelen Zi! =, FESU, did) aleinzu finden, 2 Ei; ich ſtill und An bier; i R4

ap % 4 4 7 * | BL, 27 3 Es , a m > J Be EEE a 23

338 ge iſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

ee

wilt du nicht mein Herg entzunden, Daß ich mid in Di verlier?

4 Mit Dir, Liebſter, einfam leben, St auf Erden Serligkeit: Ras die tolle Welt anbeut, Ran mir nichts ale Plage geben. Mit Dir, Kiebfter, einfam leben, Iſt auſ Erden Seeligkeit: Wann wir Dir allein ankleben, Ueber Sinnen, Ort und Zeit. Mit Dir, Liebſter, einfam leben, ft auf Erden Seeligkeit: Siß du uns wirſt gantz erheben | in die Ruh der Ewigkeit. u

—— ——

ge XVII. Wie man iminneren Er bl l | n⸗ gen ſich GEtt aͤberlaſſen mͤſe Melod. Wie tuͤndlich groß ſind beine, DE E

Auß Untren, Teä it, und Verfreuen, Waͤchſt falſches Creutz und keydenvdiel:s © Sonſt iſt nur Licht und Croſt das Ziel, je u Weil Seelen inn’re Leyden ſcheun = Ein and'rer waͤr gern ſchleinig groß, Der ſetzt ſich ſelbſt wol durr und bloß: 1 Die Einfalt macht kein Creutz noch Senden, —9 Sie nimmts/und liebt nur GOtt in —— F 2. Wann dein Gebat dich nicht vergnüget, ' Wergnuͤge GOlt dann durch Geduld; WVerbirgu er dir auch ſeine Huld, ; Das Licht Geſchmack und Troſt berſieget: zlaub ohne ſehn, und Liebe rein ud * der Pein: Schoͤn

A ——

Me

Drittes Büchlein. : 389 (ae u —— Shönif: : fich fammeln und erheben, Schoͤn iſts im Ereng gelafenleben. 3.280 GOit dir alle Zierde nehmen, Entbloͤſt er dich von Krafft und Muth, Scheinſt du ohn Tugend, ohne Guth: Ey, lerne dich nach ihm bequemen. Dein Suts mußs nicht die Stuͤtze fegn. Gott iſt dein Brand, Dein Guth, allein: Kanſt du dein Eignes Dabey wagen, _ Dann endet ag Dein Web und Klagen. 4. Ach ſpricht das treugefinute Heise, Vielleihrbäts Untreu wo verfebn/ - Vielleicht ıfts irgend grob gefhehn/ rn Und ich bin felber Schuld aın Schmerzes Glaub dein Dilleihe ununterſucht, =’ Verpfui die Sind, und lieb die Furcht; ichs Pfoͤrtgen ſuͤſer Hertzens Kleinheit Sinck aus dir ſelbſt in JEſu Reinheit. . Ja,/ faͤhrt das ve wolfort zu klagen, 3% werd verſucht und ftehe bloß/ Mein Elendund Gefahr iſt groß: dein, dein Umfehn, Sorgen, Zagen, Das aus der Eigenlieb entfpringt, Kein Schug, nod) Sieg, noch Rettung bringt: Lern dich nur ruhig GOtt vertrauen Und weder dich noch Feind anſchauen 6. Im Thun haſt du dich treu bewlefe zeig nun im Leyden deine Ruf; Du haftmit Muth und Staͤrcke Be Die Feind erlegtau Deinen Fuͤſſen; Dein dein Fortgang ſchiene groß:

Ei daß du ſo bloß, Rz - Did

398 ‚geiftl. Blumen: Goͤrtlein

Dich ades deß um GOtt ber aubeſt,

Und daß Ers ſey allein recht glaubeſt.

7. Zar ia, von Zümd und Eigenheiten, Die ſchroͤcklich⸗tieff gedrungenein,

ir müſſen gang erloͤſet feyn:

Nur du kanſt nicht diß Werck beſtreiten: Diß meynen, waͤr ſchon Greuelgnu g. So werde Dann duch Armuth flug: Dein Selbſt-thun iſt GOit widerfireben,

Dem lerne dich zu Grund ergeben. 8. Zwar ia, ohn, Heiligkeit wird keiner

en te

Das Angefichtdes Reinen ſehn: Nus dir nur kan kein Gut enſſtehn, v Dein Schmücken macht vor GOtt nicht reiner; 35 Ta, wenn du Schönheit fichftinder, * > Biſt du vor HOteinbeslih Chir: gap gern dein Heilig-ſeyn verſchwinden, In GOtt muſt du's nur wollen inden. Warum ſich immer feſt gehalten? —— auf diß und das geſchaut, Und ſich nicht vollig GOtt vertraut? —3F Laß Ihn freymaͤchig mir dir ſchalten —J— Laß fahren was du hatteſt ſonſt: A Die Liebe durch geheime, Kunſt, ne Kan alles haben im Berlieren ; und, wann ſie nichts will, nicht3 beruͤhren. 10. Für wen biſt du beſorgt und bange? Iſts für dein eignes keben nicht, hi i Weil in dir alle Stuͤtze bricht? Man wil was fenn, man halt ſich langez ® Wenn man fich geben fol und muß, Kommt Unruh, Schwermuth, und Verdruß; 5 Celbſt⸗ Liebe fuͤrcht t ihr Untergehen: h

Drittes Büchlein. 391 Sie geb zu Hrund ! dan iſts gefchehen.

ı1. Daßniemand gut als SDit alleine,

Wird leicht gefagt und ſchwer geglaubt : Ernehmesmwasdudirgeraudt!

Das Nichts, das Elend ifinur deine.

Was fuhit, was quaͤlſt, was fuͤrchteſt du? Stimm dieſer Warheit geundlih sus ;: Wirſt du ins Nichts Did uberlafen,

Bald wird GOtt zaͤrtlich dich umfaffen,

12. Berlier dein Looß in feine Hande, Und undeding dich Ihm vertran,

Für dic nicht ſorg, nach dir nicht ſchau: Dann forgt, dann liebt er ohne Ende: 4 Dann kriegſt du Raum, dann will er feyn Dein Leben, Thun, und Heyl allein: : Laß, ohne für dic) felbit zu denden,

Ihn mit dir machen und dich lencken.

13. Wer fo in ſich und keinem Werde Noch aufenthalt noch Stuͤtze hat,

Lebt Kindlich hin auf Gottes Gnad,

Sn Schwacheit findet er die Staͤrcke; Nichts habend iſt er uͤber⸗reich; Hoch oder niedrig gilt ihm gleich;

Er wil fo ſeyn wie GOtt ihn ſtelet, GOtt iſts allein der ihm gefaͤllet. 14. Herr, alles mein werd gantz vergeſſen, Ich uͤberlaß mich ewig Ddir ß Du liebeſt uns ja mehr als wir,

Mit Liebe die gang unermeffen::

So bald ich mich recht gebedran,

Dann haft Da ad mein Werd gethan;

J nr

i 398; ‚get. SBSlumen⸗ Gartlein

Ich ch lerne da Dich lieben reine ; ein alles s rufft: GOtt iſts alleine!

ER <. Wie man zu der unendlichen 8 Wiebe - Gottes ein gutes Herxtz faſſen folle, Melod. Pſalm. 34. Lobw.

Ott, wer dich End liebet dich, u Vergiſſet Creatur und fich, 4 um muß fi ewig Dir vertrauen : \ Wie machens beine Rinderdodh ? Sie tragen kuͤmmerlich dein Joch, Weil ſie ſich ſelbſt, nicht dich anfhauens. „ar find zu und gekruͤmmet fait, Und machen deinen at zur Laſt.

Es ſchweht und unfer ad nur vor, em Wirhebenunsnihtgnugempoer Zum ſuſſen Heyland unfrer Schmergens.

Zu dir, der nichts als Freundlichkeit, h Von Ewigkeit zu ewigkeit =, 4J Zu uns gehegt in deinem Hertzen: : Aus Liebe haft Du und gemacht, | Ä Und eitel Liebe zugedacht.

Du f dir gnug, du. ferligs Sutht Da ewig in ſich ſelber ruht; }. Br Dein freyes Lieben uns doc wolte F Zunm Bild der Fich’fehn neben Dir, 4

Zu deiner ew’gen Luſt und Zier,

Das dich nur ſchau'n und lieben ſoller Warum iſt Hertz und Auge nicht 4 5: ge auf Dich gerichit??

| Drittes Büchlein. N TR

* ——— ——

———

Yrs Picbe und erbarmen bloß

Sabftduden Sohn aus deinem Schoof, ins aus dein Pful zum Schooß zuheben 5 - Aus Liebe kam der grofie Held,

Und trug Die Sund der ganzen Welt; Sein Blut gaber jür unfer Yeben :

D Wunderztied ! OD bittrer Schmerg 3 Wie:! haben wir dann SE kein Mer ?

Du beut ſt nun aden Süindern Gnad,

Du weiſt fuͤr allen Schaden rath,

Du traͤgeſt und hilffſt auf den SOON: A Dem arınjten Rinde bift Qu nah;

Wenn man Did) fucht, fo bit Du da ; Hanlafe Dich nur mit ſich machen,

Und kehre ſich in Dich allein

mi Liebe und Bertrauen ein.

9 ir Liebe iſt es, traͤgt; Die uns nach Leib und Seele pflegt; Bon ihr komimts, was uns je begegnet 3 ‚Es wird fein Härlein uns gekraͤnckt,

Nur Liebe iſt es die eslendt, Es muß uns ſeyn zum Ziel geſegne:: Wann gleich die Schaale bitter hmadt, Der Liebes⸗Kern inwendig ſteckt.

a: fähen wir Niere Zand/

Die fo viel Schaden abgewandt, Und fo viel tauſend Gutes giebet 5 Das Aug / das alles wolregiert, Mn uns jest jo, bald ſubtt⸗ 3 .

Rs. ei

Als wenn nur der dein Liebling wär:

get. Blumen⸗ Gaͤrtlein·

Das Das Bern, das ung fo 3d särtlich lieber: Wir wuͤrden mie die Kindlein thun, und ſanfft im Schooß An Mutter ruh’n..

Ein Kind ift feiner Mutter Luſt,

Sie naͤhrt es ſelbſt aus ihrer Bruſt, Ermuͤdet nicht im Sorg'n und Tragen; So liebſt du einen jeden, Herr!

Drum fonmenmwirsaufdid) nur wagen 5 Wir ſollen ſuͤß vertraulich ſeyn, & Did, Lieb', anfehn, uns erfreu'n.

Komm, reine Gla mid gan entzuͤnd, J Die duſtre Furcht, den Greul der Sͤnd Das Gifft der Eigenlieb vertreibe; Komm, Gottes-bieb, Dich boͤllig ſchenck, Das ich für mich nicht ſorg und denck, N und kindlich dir ergeben bleibe; be

In ſüſſer Unſchuld Di nur ſchau, Und mich unendlich Dir. vertrau.

E LXX. Die Seele will FE fum zum an

ee u © Sir

en nehmen. Melod. O der alles haͤtt verlohren.

SEEN: Hertz Mill etwas lieben, 5 Schr s nicht JEfum, kan's nicht ruh'n · Mein Hertz, HErr, iſt dir verſchrieben; © Zu bir wil’s, fo nimm es nun.

Laß mich alle Welt vechdhnen, re JEſus ſoll meinzie ſter fenn : 1

Esd oͤnſter unter allen Schönen. ——— Du gefaſt mir nar alein. 3, Höhle a

Drittes Büchlein.

—— —— *

| 3+ Hoͤchſt-anmuthig und yoldfelig

Iſt dein s Angeſichtes Glantz; In biſt freundlich, ſuͤß, und froͤlich, Lieblich, und die Liebe gang.

4. |

Da ich haßte, warft Du günſtig, Gabſt fine mich Dein theures Blut 5 Biebit nich auch noch jetzt fo brunflig 5 Drum lieb ih auch Did), mein Gut).

5 Ich umfaß mit Dir dein Leyden, Deine Armuth, deine Shmad) : Ehre, Gut, und ale Freuden Diefer Welt, find doch a Dlag.

Sonſt wilich auf nichts mich wenden, Wär der Borwand’noc fo fein; Nicht die Liebes Krafft verſchwenden, Dir gehoͤrt ſie gang allein.

7. Sr Mad) dich mehr dem Hertzen wichtig, Taͤglich lieber nimmer, fern 5

Alles and’re warlich nichtig,

Das ich's mag entbehren gern.

8% Halt bey dir mein Her und Ficbe, Das der Leib nur ſchwebe hier; Bißich,info reinem Triebe, zwig Eines werd mit Dir.

er RE RE E ix 2%

"LXXI. Die Verachtung der Welt. Melod. La Trompette,

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3 5%: ihr Sireiter Immer weiter R 6 Dur

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390" geiſtl. Blumen-Bärtlein-

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Durchs Verlaugnen zum Genuß! Auserkohrne, Hochgebohrne, Stands-gemaͤß man wandeln muß; Wann ihr IEſu Braut wol werden, Werrfft den Kindern dieſer Erden Ihren armen Dreck zu Zug.

2. Wir verlachen Eure Sachen,

Stoffen weg was ihr begehrt $, Exer <hönes,. Dikund jenes, A Achten wir nicht ſehens werth;

Ezer herelich, groß, und wichtig, 2 Iſt für uns zu ſchlecht und nichtig; - # Euer Balaft uns befihwert. B

3. Geldund Cüter Der Gewuͤther Euldne Strid und Feſſel find; | Cobtundfhmeichelt, Tre und heuchelt Laͤſtert auch, es iſt nur Wind; Suſſes Gifft ſind eure uſte Auf dem Staats-und Ehr'n⸗Geruͤſte WMaan nur glaͤntzend Elend Aind’ı..

| 4 Unfer Sehnen. Unfre Ihränen, S oſten mehr als eure Freud ; Könrtigr ſehen, Und verſtehen - Dieverborgne Seeligfeit ; " Spr wurd't euerm Kram entlauffen, Und mit dem verſchmaͤhten Hausjen Wandern nadı zur Ewigkeit. i LXXIL Die füffe Finfamkeie, —— .: Mel Deine Hoffnung fieherfefte, A 1 ee MER Freund, und am Ami wieder

er * J Th }

wo#%

| Drittes Büchlein. 20% Bon Geraͤuſch mirdir allein, Setz mih mie Maria nieder, Eingekehrt zu harren dein: Wahre Still und Einſamkeit

Fuͤhrt su GOtt⸗Geneinſamkeit. | 2

Wie verwirrt und wie gefaͤhrlich Gehts nicht den den Keuten zu ?

Lebt nicht mancher recht beihmerlih, Dem nich s fehlt, als GOtt ud Rah⸗ Manche Seel erſticket faſt,

AUn er vieler Sorgen Laſt.

Se Wohl dem, der frey vom Getuͤmmel,

Und vom Umgang Diefer Welt, #

Eich mir Hess und Geift im Himmel,

Mit dem Eornereinfambali! —_

Uber das Geſchaͤffte nun,

Bag er ewig wuͤnſcht zu thun.

4 a Räume an den Waſſern grunen Wir, mann wir zum HErren nah Fhm im Geiſt und Warheit dienen Lesen, Shaun, unddbatnan: Ein Verftreuter Eenntdasmiht

Was in Einſamkeit geſchicht. Was ein einſam Hertz genieſſet

Bon den Kraͤften jener Welt, |

Wann ſichs dem Gefhönff verfchlieifet;

Und dem Schöpffer offen haͤlt;

Da deckt GOtt und bey ſich zu: er

O der tieffverborgnen Ruh! oder: Selbſt im rLeyden hat man Ruhe R7 6

DEE a

e çe ſ⸗ a ara

Du vollkommner HD. war ft einſam In dir ſelbſt vor aller Zeitz Seelig, wer mit dir gemeinſam gebe in Deiner Ewigkeit! In die Wuͤſte lock mich ein, Te Einfam fo in dirzu ſeyn. J

LXXil. Sterbene-Gedanden einer gi⸗ "5 bigen Seelen. 6 ® Mel, D BERIE dencke wol ee. 2

O gehts von Schrut zu Schritt zur groſen Ewigkeit, So unvermerckt ra die kurtze Lebente eit: * Wo blieb ſo mancher Und wo ſo monde? vr?

> Mad hat ein Sietlihe von dem das sc

| “Bi GOtt der Ewigkeit der mir rdie Leben Ich geb es dir zuruͤck, ſamt was ich bin und babz Sch wilnur leben dir, dir wil ieh fterben aud) ; Bib daß ich zeit zu deinem Dienſt nur

3ch ſchließ die Augen * und ſage qute Nachte Der Sichtbarkeit Eraum ;damitich auf der t,

Mit Hertzens⸗J innis keit, vor deinen Augen leh, Fund deinem Geiſte in mir zu wircken geb.

ich ve of die Balt, und wil zum Vatter 5 "geh Hier

N;

Drittes Büchlein. 398

Si hör ich nicht zu * hier wil ich ch michts an⸗

Der kurtze Reſt der ent fon dir gewidmet ſehn,

ſ Zu Emm: Vatter, dir und jenerWelt gemein.

54 Bereite mich. Und wann diß Leben iſt vorbey, Mein ewig:bleibend Guth, mein wahres Keben

| fey

Verlaß mich dan aud) HN im legten Augenblick Daß ih mag JEſum ER und nicht ont mich zu⸗

Ich leer mich ini pas Bor mit hoͤchſtem

Ich bin ein armer Wurm, und ein unnuͤtzer knecht | o gang entbloͤßt find icht in JEſu Wunden ein, Will auch nur jeßt und a in Ihm erfunden fun

Der Feind yatnichts an mir, ‚das Hertz in > | |

Tieff in mein Nichts rent iſt —— all mein

O wie verdanck ichs du zu mir Dein BEER wurdeſt mir bekant

Did, Valter, Sohn, un a meinen GO Den ich als Schöoferehr = auch Erlöfer u Es iftmicherglic lieb, das du biſt der du bill,

Und daß mein ganzes a in Deinen Händen if,

Ich zeuge, daß du biſt v0 ewig⸗ ge re in |

9—

N >

geil. Blumen⸗Gaͤrtlein

Worin ber Geift allein und höchft sufrieden ru Dich, Majeſtaͤt, verehr'n, dein Dienſt iſt Seeli a:

Sich lege meinen Geifti in Deine treue Hand, M— Mein Heyland, du bemat yeſt diß Dir vertraut Mein letzter Athen: Zug Laß reine Liebe ſehn, Ausgehend geh mein * zu Deiner Ruhe ein. Daßich dich, ee Guth! fo wie du biſt werd und ewig ben dir fenn, 4 jener feel’gen Schaar

—D— Hallelujal

eit, J und darzu wuͤnſch ich mie die gantze Ewigkeit. wi Pfand: 4

N DRuhder&iigfeit! ba wirds dan doch Ich bat gel gebücket an! Mein GOtt du biſt es gar J

7— Mel. Heiligſter gem Seil’gungs ice

8: Majeſtaͤt! wir falten nieder ! E) Zwar du bedarffft nicht unf’re Rieder,

Uns ziemt und nutzt dein Lob fo ſehr;

Zu veinem Lob find wir gebohen, —— So theur erkaufft, fo hoc) erfohrens > O Seeligkeit, dir geben Ehr!

Zu deinem kobenur

Iſt alle Creatur,

Seeligs Weſen!

Bir kommen dann Und baͤten an Im Geiſt und Warheit Jens gerhan !' 5

- Die Seranhim und Eherubinen, er und Nacht mit ER dienen, *

Drittes Büchlein. 408: jer Engel Schaaren ohne Zahl;

ie höchiten Seifter die dich kennen,

ih Zalig/ Heilig/ Heilig nenne,

Zie fallen meder allzumal ;

Tor Seelig ſeyn biſt du,

iv ſchreibt man alles zu:

men! Amen!

uch wir ſind dein, Und ſtimmen eins

du GOtt biſt unſer GOtt alein!

Die Elteſten vor deinem Throne Zebuͤckt dir opffern ihre Krone;

dir Erſtlingen erwaͤhlte Schaar,

Samt den un aͤhlbar vielen Frommen,

Die dort in weiſſen Kleidern kommen. Anbaͤtend ſprechen: Dein iſt gar

Macht / Weißheit/ Herrlichkeit/

Lob/Ehr/ Dand/ Krafft allzeit!

Amen! Amen!

Much wir find dein, Und ſtimmen ein,. Du GOtt biſt unſer GOtt allein!

4:

Sie loben deine Thaten pradtig, Das du fo groß, fo gut, fo maͤchtig, Hoͤchſtſeelig, würdig aler Eyr; Daß eitel Weißheit, Lieb, und Treue = In allen deinen Wegen fene; hr Amen ſagt unendlich mehr⸗ | Ahr Lob zu wenig tft.

Dein Lob du felber bift:

Amen ! Almen! | rate Auch wir ſind dein, Und ftimmen ein;

Du GOtt biſt unfer GOtt allein: er re. s. Du⸗

„er geifll: Blumen Gaͤrtlein

* Durch deinen Willen Be beſtehen

? Auch wir find dein, Und flimmen ein,

Ihr alvergnugend Theil, men! Amen!

- Du 5Dttbift unfer allein! Du wolſt dich ſelbſt in uns verklaͤren,

Was wir durch dich geſchaffen ſehen, Dein Werck iſt groß und wunderbar Von allem du gelobt mußt werden

Im Himmel, Meer, und aufder Erden; & ellt von deinem Pracht mas dars

kob iſt eingeprägt:

In allem was ſich regt.

Amen Amen!

Du GOtt biſt unſer Sr allein!

Die unter allen Sarlönen; j Mon deinen Freunden. hier noch wohnen, Erheben dich du ſeelig's Guth!

Dich höchſt— volkommen fie. befennen, Dich ihren GOit und Heyland nennen, Der fie erkaufft durchs Lammes Blur;

Zhrn Troſt hr ganges Heyl: Auch wir find. dein, Und ſtimmen eins

Daß wir dich wuͤrdiglich verehren ; Und unfer Her, dein Heiligthum, Mit deiner Herrlichkeit erfuͤllet, Durch deine Naheit tieff geſtillet, x Zerflieg in deiner Gottheit Ruhm 5. en Dich, liebends-wuͤrdigs Guth,

a ee

Erhebe Goſt und Muth;

—2 Sal

* Drittes Büblen 40,

m

RT Hallelmah! er Herr if groß, und gut, und nah!

F

Der Seegenuͤber GoOttes volck, aus 4. Moſ 6 24227. Wisrgens/Abens/t bey. Tuh/nadh der Dre Dıgt und zualler Zeit glänbig zu baͤten. 4 Melod. O farder a O Seelenkr.

Runn alles Heyls, bi ch ehren wir! N Und oͤffnen unfern 5 Mund vor dit; aus deiner Gottheit Heiligthum Dein hoher Seegen auf uns komm.

Der P&rr/der Schöpfer, bey uns Blei, Er fegneuns nah Seel und keib; Unduns behůͤte Ieü Macht Fuͤr allem Ubel Tag an Nacht;

Der ærr/ der Heyland, unſer Licht, Uns leuchten laß dein Angeſicht; Daß wir Ihn ſchau'n, und glauben frey Daß Er uns ewig gradig ſey!

Der Prr/ der Tr öfter, ob und ſchweb; Sein Antlinüber uns erbeb/ Das uns fein Bild werd eingedrüdt; Und geb uns en unverruͤckt!

Jehoy yab! ! Matter, Sohn, ud Sch 8 Seegens-Brunn, der ewig fleußt! ; urchfleuß Ders, Sinn und Wandelmol ac) une dein s Lobs und 2 Sram pol rer a

—* | IXXVE h

24geiſtl. Blumen-Gärtlein LXXVI. Gebät um des Reil.BeiftessKi

e

wůͤrckung. Melod,Wer nur den lieben GOtt laͤßt ge, ER” "a 6oOtt! O Geift! O Licht des Lebens,

Das uns im Todes-Schatten fiheintt

—* Du ſcheinſt und lockſt fo lang vergebens,

Weil Finſternuͤß dem Fichte feind: O Heiſt, dem Feiner kan entgehen! .

Ich las dich gern den Jammer ſehen. Entdecke alles, und verzehre

Was nicht in deinem Fichte reinz Und wenn mirs noch ſo ſchmertzlich waͤre,

Die Wonne folget nach der Dein : Du wirſt mich aus dem Finſtern alten

In JEſu Klarheit vergeſtallen.

Mein Suͤnden-Giffliſt nicht zu ſteuren, Durchſalbe du mich, dann geſchicht; Du muſt von Grund auf mich erneuren,

Sonſt hilfft mein eignes Trachten nichrge D Geift, fen meines Geiſtes Leben Ich kan mir ſelbſt kein Gutes geben.

me

N F + Du Athen aus der ew'gen Stille

Durchwehe fanfft der Zeelen Grund; m —* ee au: uͤlle; AUnd da, wo Suͤnd und Greuel ſtund Laß Glaube, Lieb”, "

‚und Ehrfurcht grünen, Iun Geiſt und Warheit EOtt zu dienen,

ircken, Wollen, und Beginnen

7

Drittes Buͤchlein. 48%

Seh Eindlich folgſam deinem T rieb; Sewahr mein Hertz und alle Sinnen

| Intadelich in GOttes eieb:

Dein in mir Baten, Lehren, Kaͤmpffen Buß mich auffeine Weiſe daͤmpffen.

Geiſt! D Strom! ver und vom Sohne Eroͤffnet, und Criſta en-rein, us Gottes⸗-⸗und Des Lammes Throne, = quift in ſtille Hertzen ein: ch oͤffne meinen Mund, und ſincke; ib mir diß Baer, Be ih trincke.

Em kein Bolken,ea, uffen, 3: vingen;

ch halte mich nur eingekehrt,

laſſe mich von dir durchdringen, Krafft, Die mein Gemuͤch begegtts

Doch mein Begehren finder nieder,

und laͤßt ſich dir zu Gr 298 wieder.

as laß mich dir, umd bleib igdeſſen Bonai allem abgeſpehn dir nal) ;

Ich will's Geſchoͤpoff und mich vergeffen, Di innigſt glauben, GOtt iſt da. OGOu O Seit! D eicht des Lebens! Man harret deiner nie vergebens.

mn mn

IXXVII. Aufmunterung zur L iebe und

Dertrauen.

Mein. Seelen Weide. ai alles bien 5

4 Inder, lieber! Und betrüßet —** rer 2 Argwogn eucen Freund,

*

9 geiſtl. Slumen-Bäitlein

Der euch ſtuͤndlich Unergruͤndlichh Liebet, und von Hertzen mehnt

2. Wirges Denden, Hergens-Rränden Und kein Hertzens⸗Beſſern bringt: Dleibenit ferne, Gott hilfft gerne, Wer ſich kindlich zu ihm dringt,

358 —— Ja, ihr Kinder! Wir ſind Sünder; Doch nimmt JEſus Sünder an: Be Kommt mit Demuth, Klagts mit Wehm th, Und dann ſeys wie nicht gethan. |

i R 4, ' Liebet, liebet! GOtt der giebet Sich den Liebenden umfonft: 4 Wie ein Stroh⸗Halm in der Brunfk ——

ahet freyer Zudem Feurr Diefer groſſen JEfusskieb: di PT eV Dee ! 6 = (WarıeWons Wenns audh ſchien Daß er euch don dannen trieb,

es a. > Seinen Armen Und Erbarmen

BE

Be ——

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Ira} * *

*? Pr. 8. * Schli 3. PT > ER Jf —— x us DE Vi Tai = x 45%

_ Drittes Büchlein. Be:

——

Hlieffe drinnen —* und Sinnen; haft uns gemacht für Did),

nd erlefen, Seeligs Welen!

die zum Luſt⸗Spiel

Beifdu liebeſt, Und dich giebeſt, dalten wir auch nicht zuruͤck;

Mit Vertrauen Auf did) ſchauen, ‚Auf uns ſelbſt mit keinem Blick.

RR Miorgen:oder Abend: ©; Melod. Runcuhen alle Waͤlder. a

Ann ſich die Sonn erhedet, 2 Die dieſe Rund belebet; Ye ‚Bald gruͤß ich Dich, mein Licht ae Wann ſie ſich wieder neigen, = dei Geiftvor die fihbeugee, 1; sit ianigfter Anbaͤtu ngs-prlicht.

ie Sonne, Mond, und Senn. : as in der Ray’ und Seme * Diet Schonswidgfeyn, .. © Was fi auf Erden eget, as Lufft und heget, AL mil a it Deine ——

Bin a

Vor deinem

‚#08 geiftl. Blumen-Gärtlein i —— —— Bor dir mit Ehrfurcht Tretten, . Di loben und anbaͤten: -D!vdavon lebet man. 7 Wonhl dem, den Du erlefen, Du ſeligmachend Wefen, Daß er zu dir ſo nahen kan!

5 Die Zeit ift wie verſchencket

Drin man nicht dein gedendet, Da hat mans nirgend gut:

Weil du uns Hertz und Leben | Allein fürdich gegeben, - R Das Hertz alein indir auch Ru‘ ie

Nun Kae Kat Rn ss Mein Hers zu dir ſich wendet, = Und danderinniglid Y Dein holdes Angefihte Zum Segen auf mich richte, Eiempie und entzünde ge

ſch ſchueſt mich aufs neue in Deine Valters⸗Crede, And Schutz, und Fr ; —5 —— ale finſire Kr een reibe darch dein One km

Daß du mich ſtets umgiehef, Fdum ch yersisch iiebeil, ir hie

E Drittes Buͤchlein. 400 —t

Daß du vergnuͤgſt alleine, So weſentlich ſo reine, kaß fruͤh und ſpat mir wichus feyn.

Ein Tag ber fagt dem andern,

| Mein Leben ſey ein Wandern ‚Zur groffen Emigkeit: : DEmigkeit fo ſchoͤne!

Mein Ders an dich gewehne! Mein Heim ift nicht in Diefer Zeit.

| LXXIX. Chriſtus unfere ——— Melod. Wo fol ich flichen a

DR würdig” komm! | Mein GOtt! Mein en Ich will dein Blut erheben, =... 0 Sm Sterben und im Feben; —— 4 W * deine Liebes⸗ Wunder "Sind Liebe Zunder.

id nic) haft du richt, Be dt,

S haft n ‚mein a ie Mein’ Sünden a0 undElein Gefuͤhlet und gebuͤſſet, * Zorn, Roth, und Tod berſuͤſet; 3 a Bilft mid, als Braut, nun leiden > 9 —J ne Seven. vi e we os Ri

Free ——

Nimm mich, und en mic dar, . - Nicht, wie ich in mir war; Wie ich in dir erfcheine,

Und wieihs wuͤuſch, fo reine; - Wie ich mit Dir verbunden, | Undi in dir werd ann.

Der Vatter lieber dich,

R Um deinen Willen mid): - Durdy dich ich liebe wieder, " Und bringe Herg und Lieder; Dann auch Die beften Sachen uf du HD wurdig jTaBiR.

Mit dir verein’ge : —— Durch dich in’ Han Mich felbit, und was id) Fan: Berlänguen, baten, üben, 3 Mein “enden, Loben, Lieben, A Mein Leben, und mein Ende, 12 Gehn nur durch deine PORN:

Run, ich din die gefendt, Und ewig eingefendt; > Verſchling dann alles Alte, Und mich in Dich geflalte; Das mannur JEſum finde, * ‚Und weder aid, Suͤnde.

Dand, Lob, und Herrlichteif Sen. dir in Emigfeit,

2. Lamm, gefungenz Bon alt und allen a

3 43 5 ar FE —* * ——

Drittes Büdlein. "*

Bond gm ar © Menge, : Mit himmlifchem Gejange! Amen. =

| IXXX. Der ſelige Wandel in der Gegen⸗ wart Gottes. Melod. Liebſter Jen, du wirft fommen.

SH: GOtt! in dem ich ſchwebe, Menichen- Freund !vor dem ic) che, Hochſtes Gut, und SErrallein! ——— Ich bar an dein Nahe: ſeyn!

Den die Engel buͤckend feben, Und mit taufend Lob erhöhen, Da du figeftauf dem Thron ! Du bift Hier auch nahe ſchon.

Gottes Hauß, und Himmel Yorke, 2 Iſt hier, und an jedem Ortes Du biſt nie und nirgend weit: Ach! wo war ch Ian verſtreut?

Sachen dieſer Belt ich fahey.:

Undnihedih, deedufonahes 0... Drauffengingic wieein Thin, Du, mein GOtt, Du in nii..

"Spät erfand ich dieſe bhre, Dieſen Adel, dieſe Ehre, Deiner Gottheit Gegenwart, Unverruͤckt, und Bun:

Solt ſich nicht mein Alles beugen, 4 undi in Liehes —— ——

4t2 geiſtl. Blumen⸗Gartlein Da ich, wo ich geh und ſteh, Meinen GOtt vor Augen ſeh.

; 7% Sen gelobet und geliebet, ; Sirfer GOtt, der mich umgieber, Daß du mir, in JEſu Ehrift, Naͤher als mein Herge biſt!

8: Laß’ ſich and’re font verftreuen,

Ich win mid in GOtt erfreuen, Den ich habe wo ich bin:

Nimm nein Herg, o Schönfter, hin !

9 Ich wil diß und das nicht wiffen, Menſchen⸗Zuſpruch gerne miffen ; Daß ich dir Geſellſchafft lei, Dich andar und ſchau im Geiſt.

10. Alles kan ich Div erzählen, | Darf mit keiner Laſt mich qudlen; Kan ich nicht mich felbft verftehn, Laß ich's dich, den Raben, fehn.

AI,

Was ich dencke und verrichte

Iſt vor deinem Angeſichte;

Thun und Laſſen, Freud und Pein, Soll dir aufgeopffert ſeyn.

124 * Was ich on vonauszundinnen,

Was nur fürkommt meinen Sinnen, - Wär die Sache noch fo Flein;

Ales ſol dein Opffer ſeyn. ade. ——— 13 „a pn Bir fep ich im Erwachen, =.

Drittes 2 Bidlein. 413 |

Mitd dir iv hu ich meine ne Sachen Er man fo fanffteruht : A Ach ! mein GOtt und mein Such!

| Hit die, treuer Freund und Reiter, Reiß ich fort, und immer weiter, Stine, bloß, und unbekant,

Hier Hinduch zum Vatterland.

IS.

So vor Gottes Augen ſchweben, Das iſt mir erſt ſelig Leben;

Da man ohne Kunſt und Liſt, An ihn dencket, wo tn IR

Kommet dann, ihr lieben Kinder! Kommet auch, ihr armen Suͤnder! Denckt an Welt, noch Suͤnd, noch Pein; Nur an Gottes Nahe⸗ſeyn. | Oder:

Verffet eure Suͤnd und Pein In dih diß Meer Meer der Liebe ein.

FERN Die Seele will fi 5 ——— lehren laflen. | Melod. Palm, 77. AO Oder in voriger Meloder ·

Eelen⸗Freund, und Hertzens⸗ Meiſter! Lehrer, Licht, und Ken! der Geiſter! Wie ein Kindlein ich mich ſlill Bey dir niederfegen will. Menſchen⸗Weißheit ift Gewirre, Unfre Bilder kranck und duͤrre: Deine Salbung floßt allein ' Warheit, Krafft, und u en ein. te 3

' 4

414 geifll. Blumen-Bärtlein

2: Rimmmirdann mein eignes Willen, Schau, ich legs zu deinen Fuͤſſen; | Daß ich ſey unwiſſend dir/ i Wiſſe du allein in mir. ; Wenn man fchon aufs Blatt fol ſchreihen Muß es weiß und Rilfe bleiben : Unter deiner Hand ich fen £eyden fo, und Bilder⸗frey.

Samm’le mein verſtreutes Denden, Lehr mich in mein Herg mich fenden, Dich anfeh’n, Dir innig ruh'n, "Wie Die Hergens-Rinder ıhun.

Rede, Liebfter HErr, ich höre }

Was ich wiſſen fol, mich lehre 5 Fremdes fey mir unbewuſt: Du ſtill'ſt gang die Wilfens:Enfl.

+

Lehr mich alles indir fehen, Schlecht und recht nach dir verfichen 5.

Daß Bernunfft und Eigenlieb Mache nie dein Lehren trüb.

Laß mid) täglich werden Fleiner, Stiller, Eindlicher, undreiner, Nie aus deiner Schule gehn ; Such mich, wo es moͤcht geſchehn.

5% Dir ich aank mid) untergeße, . Gern nad) deinem Lehren lebe 5, Dann du thuſt felbft Dein Geheiß, Und dein Wort ift Seelen-Speiß.

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152 I

Drittes Buͤchlein. 415

—ñ ——

LXXXI. Die Seele u | fih von ZEſu a Fel. JEſu, wie Mr iſt Dei Dover Pialm 53, Lohw.

Dmm, Eiebiter Seh, in 2. Here, Beſitze mich als nn Ich gebe dir mein gantzes ein: So lang ich mein bin, hab ich Schmertze;

Ich mercks, ich widerſtrebe dir,

Wo ich mich irgend regier.

Ich muß nicht mit dir moin rather, Mein gutes Meynen gilt niht mehr, Hein Klug: thun raubet Dir die Ehr; Mein Leben, Stand, und ae Thaten —— A en

ie du mich machſt, ſo „:r: UWo du mich ſetzſit, u wid ich feyn.

Ich will mich nit mehr wiedexnehmen— Und fehen ſtets auf mid) zuruͤck Im Uberlaſſen iſt mein Gluͤck: Nach dir will ich mich nur hequemen: Machs nach Belieben, waͤhle du, | Ich ſtimme auch im ———

Ach! nein, du laͤſeſt und nicht fallen, Wenn wir uns dir vertrauengar; Halt man ſich feft, dann hats gefahr. Dein weiter Schoß fich oͤffnet allen ih mit Warheit geben preiß, Und folgen dir nad) deiner Wei. | S4 5. So

416 Seiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein

So lang ein Hertz ſich felber liebet, Da hältman, auch im Ehriften-Stand, Das Ruder immer inder Hand: Bo man fi) gründlich übergicbet, Da wird der Wie Willenloß, Und Gottes Reich und Friede groß. 6

Wenn unfer Wort und Wille ſchweiget, D ewigs Wort! dann redeft du,

Sin reiner Unfhuld, tieffer Ruh; Ber unter deine Herrſchafft beuget, In weite Freyheit wırd geflelt,

Und herrſchet uͤber alle Eh

Wie siemend, wie erwätnfcht diß Reben, Da nur mein JEſus herrſchen fol, Das fuͤhlet meine Seele wohl: Beſiege dann mein Widerftveben ; Dir bin ich ewig unterthan, Und baͤte dich, mein König, an.

LXXXIIT. | MWacer/ und 1d bike! i Melod, Ich hab BR Sad GOtt.

Eruffne Seelen! ſhzloffet nicht Zur Ewigkeit ſteht aufgericht; Wir wandeln nur im Schatten hier:

Was traͤumen wir, | Und zaͤrteln unſer traͤges Thier?

ab die Laſt, und was euch hält, Luft, Gunft, und Umgang diefer Beltz 2 Ä aus Natur und Eigenheit; * Br

E Drittes Büchlein. 417 TE

Seyd ſtets bereit, Er Der Braͤut'gam kommt / erift nicht weil

i 3 Auf! laßt und ihm entgegen gehn/ Und was hier fieher laſſen ſehn; Rehmt feinen Ruff im Geifte wahr, Hier wird er gat Den reinen Hergen offenbar.

4, Bleibt eingekehrt, da mans geneußt; Und bätet immerdar im Beift, Daß maneud Zeit und Kraft nicht ſtehl: Ach ! ſammlet Debl, Fetzt ! jest, damit euchs dann nit fehl.

5+ Nun, ganz für GOtt! dort gilt kein Schein: HErr Moͤß uns Oehl der Eicbe ein, Zu unſers Lebens Treib⸗Gewicht, Und Seelen Licht Das auch im Tod verloͤſche nicht. 6 ER

O JEſu! weck uns ſelber auf,

Zum innig⸗muntern Pilger⸗Lauff:

Hilff wachen, baͤten, ſterben nun, Und nirgend ruhn, Biß du uns findeſt alſo thun.

LXXXIV. Balleluja Melsd, Auf, Thriſten⸗Menſch, auf ꝛc⸗

Is E Mun lobet ale Gottes Sohn,

( Der die Eriöfung funden 5 Beugt eure Knie vor feinem Thron, Sein Blut hat überunnen ie = 3

Heel,

IE | geiſtl. Blumen⸗Gaͤrtlein 3

Yreiß, Lob, Chr, Dane, Rrafft, Weikheit, Sey dem erw uͤrgten Lamm Abracht! ' |

Es war uns Gottes Licht, und Gnad, Und Leben hart verriegelt;

EC ein tiefer Sinn, fein Wunder-Rath Wol ſiebenfach verfiegeli ;

Ken Menſch, Fein oͤffnen kan: Das Laͤmmlein thuts, drum lobe man!

Die höchſte Geiſter alzumabt Nun dir die Kniebeugen, ; Der Engel Dittionen Zahl FR Dir goͤttlich' Ehr erzeigen, 4 Sa, alle Lreatur Dir ſchreyt: re Ehr, Preiß, M in Ewigkeit

Die Patriarchen erfker Zeit

Den lang-verlangten grüffen 5 2 ‚Und Die Propbeten find erfreut, daß ſie's nun mit genieſſen; uch die Apoſtel fingen bir | * Zoſanne / mit uns Eh bier: - r

Fi

[7

er Mirr rer Kron son Golde glaͤntzt, Sie bringen dir die Palmen; m :ungfern weiß, und ſchoͤn gelraͤtt, 3 ingen Hochzeit: ‚Palmen ; BE Sie ruffen wie aus eikem Mind: 00600 Das hat des Lamme tockont et

Die Täter aus der wůñeneh | | r Weis asien Garden Fomimeng = ER.

A Er Bu 2 EN

Drittes duchlem. £19

r ——

Die Creutzes⸗ Trdger mancher I, er sahlidie andern Frommen? Siejchreiben Deinem Blute zu Den tapifern Sigg, Die er ge Ruh⸗

Nun dein erkaufftes Bot alhie ESpricht, Halleluja! Amen! Bir beugen jetzt ſchon unfre Knie In deinem Blut und Namen: Sis du uns bringſt zuſammen dort, Aus allem Volck, echt, und Ort.

a5 wird das ſeyn! Bi: werden wit r Jon ew’ger Snade fasen ? Ä ie ung dein Wunder-Führen hiee | Sud, erlöft, getragen ? Da ieder feine Harffe bringt, Und ſein befonders Kob- Lied ing!

| EXXXV. Andacht bey, näbrlihem Dache Melod Sie ——

gun ſchlaͤffet mon; nd wer nicht rien |

Der bötemit miran Den gtoffen Namen, 2 Dem Tag und Naht wird, vonder Fi 4

Bad, Mr Hreiß, Lob, und Ehr gebradt: D JEſu

Weg Phantaſi e! Mein Herr und Orte Du ſchlaͤffſt, mein 3 nie: DE wii

Ich liebe dich! Sch Air ku Opffer nie er Und laſſe ia can mis mit June * ln

420 geiftl,. en —— Es leuchte dir Der Simmels-ihter Zier! Ich ſey dein Sternlein, tr und dort zu fun: ein! | Nunkehridein;. HErr, rede du allein, Beym tieffſten Stille⸗ ſeyn, Zu mir im m dunckeln! !

xxxv I. Bernens-Seuffzer beym Auf wachen des Wiorgens. Melod. Wo ſoll ich fliehen hin,

; 137; Ein’n erften Augenblick 2 Ich dir, HErr JEſu, ſchick; a, Mein Geiſt nor Dir fich beuget, - Mein Hers in Dich ſich neiget; ‚Mein Heyland ! mich um

& 1

Senn IEſus Namen | Bil: ch aufftchen, Amen! IXXVIT Rernens-Bedanden bep der

2. &uffern Arbeit. Welod. Mein son das Derkit,

4 Weigbeit/ aller Himmel Zier!

Romm von dein m Glorie⸗Sitzz Kozım, und arbeite du mit mit, =

nr Drittes Bihlen 25

Daß ich mich nicht verſtreu; Mich ſtetig fuͤhre rath', und ſtaͤrck' Und ich dein Wer Eu fey.

© werd ih GOtt gefällig fenn, In allem was ich thu;

| © bleib ich frob in Muͤh und Pein,

In ſtiller Geiſtes Ruh.

LXXXVIN. a die Glocke ſchlaͤgt. Jederum ein Augenblick Meiner kurtzen Zeit zuruͤck; * Treuer Freund! ich dancke: Halte mich, auch dieſe Stund, Feſt in ſanfft⸗ und ſtilem Grund; Hilff, daß ich nicht wancke!

LXXXIX. Hertzens | « Benußder Creaturen. Melod, GOtt ein ———

G Ib ZEſu, daß ich di genieh In allen deinen Gaben; Er Bleib du mir einigewigfüß, _ Du Eanft den Seift nur laden: Mein Hunger geht in dich hinein, Mac du dic i innigmir O JEſu mein Vergnügen

el Wort! O Seien Sveitt

Rrafft t und Leben ſchencke; rt nell-Brumn reiner Liebe fieut, Ares DSL ſche duachiend DEN aa =

De ——

3 rt

2 gerſl. Blumen⸗ Gortlein A

So leb und freu ic) mich in dir; Fe hab and) deine Luſt in mir, ”Bihindie Em: geeiten.

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J X. BergensGeuffzerbeym£infblsffen | Melt, Ach! was foll ich Suͤnder ec. ®- F Is

gu mein’n Geiſti in deinen Armen

JEſu, ruhen und erwarmen; Komm, mein Heyland, bey mir bleib:

Halt Begierven u nd Gedancken | = Feſt in Deiner Yiebe Schranden, 2 Alle Be; ceib.. '

. R ine Athem⸗ Zügealie BER, Be n Fichfter ir gefallen; 4 wircke du: 4 ar Sch fehl biß an mein SE

"m le RN N

22

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Schluß⸗ —— ie

Sy I) mein beſer, bleib nncht ſtehen; en Ruch laß auf der Reiß dir nur auretar⸗

nn, De Frommen f Cotterie.

Diß iſt Der Frommen Lotterſe | ——— man kan verlieren nie: 4

Daß Nichts darinn iſt all ſo groß, Ale warn dir fiel das beſte Look.

Vorbericht. e S koͤnnen dieſe Reimen etwa in Gefett has vr en GOtt⸗ſus ender Seelen gebra: ht wer⸗ den, um dadurch zu einem erbaulichen Sera Anlaß u bekommen, und andere nicht eben fo de thige Reden zu vermenden Sollen alfo den from: men/ und: nicht der ſpoͤttiſchen Welt und Ders nunfft, gewidmet ſeyn, Daß fie dieſe, nemlich u. ihrem etieln Z cher. gebrauche, als worzu DieMa- terie piel zu heifig in fondern Daß begierige einfaltige Seelen, nebſt einer unſchuldigen Erge tzung, zugleich einige Erweckung und Srardung = in der Gottſeeligkeit, Daraus haben moͤgen more au es GEtt in Gnaden wolle gefegnet jeun laffen! Gnug wann nur die GemeineChriſti erbauet Gottes Warheit ausgebreitet wird, es seit Bun ſolches auf dieſe oserreine andere Weiſe. 1. Das erſte Looß. x On auſſen Spottund Schmach deeuen, Bon innen Surht und Traurigkeiten Y Diepflegt das erite Loogsufenn,. Das hier den Krommen wird 2. Weinen und Lieben. gezus höres al dein Sehnen, deeue a Beine

SE

424 Der + $rommen

Weyhne Frey doch liebemit, So erhoͤrt er deine Bitt. 3. Der beſte Beſuch. O Seel! GOit wartet deiner drin: aen, I Unddu laͤuff ſt aus mit deiſen Sinnen:

Ah laß Ihn nicht alleine ſteyn;

Kehr ein, Er mögte weiter gehn, | 4. Die Siebe,

Dein Herg iſt ja 5 eng und Falt,

Du dieneft GOtt mit Furcht aleine;

Lieb Ihn, fo wird dein Herge baid

Ermweitert, warın, und Ric gemeine.

ts.

Nichts haben, als nur GOit in allen; Nichts wollen, als nur Ihm gefallen; Nichts fonnen in dir felber mehr; | Nichts feon, diß iſt die Hochfte Lehr.

:, 6. Nur Eins.

Pur ins ift north, wer mehr will haben, = a Fan noch Welt noch Himmel laben; aus der Vielheit dich in’s Fine/

© haſt du gnug an GDit alleine,

7. Die Abgeſchiedenheit. Thu alles keit was duthuft, So gut du kanſt, und weiſt und muſt; Doc dein Gemuͤth bleib abgeſchieden AM Bon deinem Thun, im inneren Sriedem

| 8. Diefechige Armuth, } Wie feelig muß der Arme ſeyn, Der nichtes mehr. mit Luft befiger,

Der innerlich eutbloͤßt und klein, *

Me bar als GOlt, auf den er ſtuͤtzet. %

[} . —— ——

Br Lotteri. | 425 ——

| 9. Diech ehrliche Verachtung... ung. Thu Gutes, doch begehre nicht, man von deiner Tngend fpricht ; Bergeffen und verachtet werden, Sc dein Verlangen bier auf Erden. 10, Als die Todten, und fiebe wir leben. n GOtt fe) Deine Luſt und Feben, 9 Ihm zu ſeyn, an Ihm zu kleben; Werd dir und allem andern todt, So ruͤhret dich kein Sturm und Roth. 11. Eine Heyrath. Die Weißheit Gottes ſuchet Seelen, Und will ſich geru auch Dir vermahlen: Gefaͤllt fie dir, fo fage Za/ Thu aufdein Hers, fo ſie nah. e 12. Schule des Stillſchweigens. Viel Worte find ein Zeichen meiſt, Von einem noch zerftreuten Seiftz Wer GOtt kommt nah, der lernet ſchweigen, Und ſich in ſtiller Ehrfurcht beugen. 13. Sey ſtets bereit. Es koͤnt in dieſer Stund geſchehen, Daß du zur Ewigkeit muͤſt'ſt gehen: O Seel! was wolteſt du dann thun? Bann du es weiſt, ſo thu es Nun

14. Du ſolt Staub ſeyn. Der Staub will gerne niedrig ble eiben; er Doch wann der Wind nur blaͤſet drein, So laͤßt er ſich auch wilig treiben: Alſo ſolt du dem Herren ſeyn. r5. Sey danckbar. “Rn Dend Seele, hat ie u Ri 2

j; *

u

426 Der frommen Er gab fein Allerliebſtes dran : Wilt du dein Liebſtes noch nicht wagen,

So mag man wohl von Undauck fagen.

16. Der befte Vormund.

Du moͤgteſt dich wohl billig fhamen, , Mir deinem Sorgen, Furcht und Graͤmen: GOtt ſelhſt wil ja dein Vormund feyn, Er forgs für dich, fein Wänfelein.

ı7. Das befte Looß. Nur TESUS ift das befte Looß, Das mir je fallen fan in Schooß: Waͤr ich nur leer vom andern allen, So wird es mir ins Hertze fallen.

18. Traure recht. Wann Traurigkeit zum HErren treibet, Erweicht, und beugt, dann iſt ſie gut; Wer traurt, und in ſich ſelber bleibet, Solch Trauren nichts als Schaden thut. 19. Von auſſen eng, von innen weit. . Een gegen deine Suͤnd geſtrenge, | Halt Sleifch und Sinnen inder Enae: Dod) inerlih gang weit und frey, Und gegen GOtt vertraulih fen.

20. Ein Himmel. 5

N BEN:

SGott felbft fen deines Geiftes Sonne,

Der dich durchſtrahlt mie Licht und Wonne: Ganz heiter, file, froh und rein, So muß dein Stelen-Himmel eyn. $ 21. Das fühte Leben. Er ee m A ia *— „sa, Rets an GOtt mit Liebe kleben, ee ig 5 #

Pe.

| ; Bötterie. 427 Bor allem loß und eingewandı, Pr Emigfeitnurfeyn befannt. 22. Bedenck das Ende, Es geht vorbey was man hier macht ; Der eine weint, der and’re lacht ; Doch dend, mo bleibt, an jenem Tage, Belt Frommen Plage? Eine Crone. Anfechtung, eg Spott und Hohn, Sind hierder Chriſten Ehren-Cron; Dort werden fie als Koͤn'ge leben, Mit Gottes Herrlichkeit umgeben... 4. Ein Saal. Das Herge JEſn An Saal, ahaͤlt die Seele Abendmahl; Im Seifte fans der Glaube finden > Die Welt iſt nur ein der 25. Ein Schloß. Man bat hier uͤberall Sefahr, Kehr ein in Deinen Grund inwendig : In GOtt wird dich kein Feind gewahr; Verſchließ dich in diß Schloß beftändig. 26. Bleib aus dem Netz. te Welt zeucht unter gutem Schein, tel Guten in ihr Reg hinein; Ach! huͤte dich doch fuͤr Berrug, Und dencke: GOtt allein iſt gnug. 27. Reine Liebe, Ber GOtt and reinem. Hergen liebt, Der meynet keine Gaben; Wird er getroͤſt't, wird er betruͤbt, Bi mann er GOtt kan haben. i ü 88. Die

E

22. Ein Friedens⸗Thron. Dein Geiſt, ſoll noch auf dieſer Erden, Ein Friedens⸗Thron der Gottheit werden: Dend doch, wie fill, wie fanfft und rein, Wieehrerbietig muft du feyn ?

30. Eine furgeLedion, Bon der Welt fich fcheiden, Bas Gott ſchicket, leyden, Recht einfaͤltig, ſtill und klein, Baͤten und gehorfam feyn.

31. Reiß-Geld,

Ein kindlich Aug in GOtt gerichtet, Ein Hertz in Demuth tieff vernichtet, Ein eingekehrter ſanffter Geiſt; Iſt gutes Zehr-Geld, wann man reift.

32. Die befte Einfamfeit, Ad ! waͤr dein Geiſt in Einſamkeit, Im ſtillen Land der Ewigkeit, Da Creatur und Zeit verſchwindet, Und er ſonſt nichts als GOtt nur findet.

33. Maria Werck.

Ah! Martha, du verwirreſt Dich, E Durch vieles Wirden innerlich ; Nur eins iſt noth merd in der Stile, e-

a GOit dir nah, und was fein Wine. |

i Daß GO H i * a

#

iE J.. 0 5 a J 34. Ausgehen bringt Unruh.

ng, Ohr und Zunge find die Thuͤren,

Die dich foleihtvon GOtt abführen ;

Zehſt du zu viel dadurch hinaus,

bringſt du Unruh mit nad) Hauß.

35. Siehe auf dich ſelbſt. du dein eignes Hertz bewahren,

o laß das Seh'n auf and're fahren: Ber viel von and'ren ſpricht und richt, der kennet noch ſich ſelber nicht.

36. Die Demuth.

der wahren Hertzens⸗Oemuth

ein Spott noch Leyden wehe thut:

Du wilt was haben und was feyn, Drum bringtdirdiß und das noch Pein.

37. Verlaͤugne dich felbft. Bir fehen gern, daß and're ſoſſen

Sich halten, fo wie wir es wollen:

Shrift, mar dein Sinn fhongur und recht, Dend,dubift Menſchen Knecht.

3. Beuge dich. |

Du muftdas Ba und Seuchen lieben, ; and GOtt ſchickt and’re die dich üben: |

Ein Chriſt ſich unter alles beugt, Der Sünde nur er nimmer weicht. E 39. Einruhigeg Leben. Rein Ort, noh Stand, noch Ereatur, Ran deiner Seelen Ruhe geben ; - Brid Deine Luft und Willen nur, dohaſt du bald ein ruhig's Leben.

| 4% Glau⸗

430 Der frommen

40. Ölauben und Folgen, Vernunfft mit ihrem überlegen, Iſt blind an GOtt und feinen Wegen: En glaube Doch, und folge nur, So triffſt du leicht die rechte Spur.

41. Eileund warte, Sey in den Wegen Goites treu, Dod) faß dich in Gedult dabeh; ED tr laßı fih mit Gewalt nicht zwingen, Wer harret, dem wird's doch gelingen.

. 42. GOtt meynt es gut. Man muß von GOtt nichts Arges dencken, Ey glaube doch, er meynt es gut Er wid ſich dir fo gerne chenden ;

Bar nur, und harre biß ers thut.

43. Was Schönes. Der Weltund aler Sind abfagen, Sein liebſtes Eigen auch dran wagen, Und Gottes Wind gelaſſen ſtehn, Im ſtillen Geiſte: das iſt ſhoͤn 4 Was Suͤſſes. Laß Gottes Liebe dich durchflieffen,

>

Sie wirddein Bittres bald verfüffen, 2 Daß du Dich aler kanſt erbarmen, J Die Feinde ſelbſt mit Lieb umarmen. A

| 45. Was Köftlicheg, EB: - Stile, ſanfft, und ungeitöret, 5 Abgeſchieden, eingekehret a Das iſt koͤſtlich Das iſt choͤn, Wann man fo vor Gott Fan ſiehn. E

45, Ci

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2 FR

"Lotterie. 438

on

rer Ein liebliches Looß. Ein ieder ſucht und liebet was, Der eine diß, der andre das: Mein Gut und Cheil iſt GOtt für allen, Nir iſt ein lieblich's Looß gefallen. J 47. Vertrau auf GOtt. Ber Gutes thut, und trauet dann, Und wann er fehlt, nicht trauen kan; Ein fold) vertrauen iſt nicht reine ;

Der Glaube jieht auf GOtt alleine,

h 48. Geiftliches Leben, IMBer gerne will recht geiſtlich leben,

Muß nicht zu viel den Sinnen geben; emach, und Ruh, und Eufider Sinnen ockt aus, und ſchwaͤcht den Geiſt von innen.

: 49. Auf GOtt mercken.

Die wahre Andacht fieher nicht

In unfrer Macht, und eignen Wilenz

ß aͤt nur und merke wann's geſchicht, ar Daß GOtt dich rührt, und ſelbſt win Ele

zo. Ein fehöner Spiegel Schaudic in Gottes Gegenwart,

der Spigeliftfo vein und zart,

28 kan in Dir Der mindfte Flecken,

Dich nicht vor Diefem Licht verdeten.

sıBerborgen fenn bringt Ruh. “in gang vergeß’ner Bürger fym, 3on em man nicht viel weiß und hoͤret, tur GOtt bekannt und GOtt geineinz on lebt man frey und ak ee i 53. Dis

KM

: a

Einfaͤltig, und unſchuldig werden,

432 Der frommen 52 Dißiftdein Werck.

An deinen GOtt ſtets innig dencke,

Der immer gegenwärtig ift,

Und ihme Dich zum Opffer- fchende,

In Geſſt und Warheit wo du bift:. >

53. Gebet, fo wird euch gegeben. En Seele, hör doch, welche Gaben 4 Dein GOtt ſo gern von dir wolt haben; Dein Hertz und Luſt, und gangen Willen : Wilt du nicht ſein Begehren ſtillen?

54. Siehe zu, mie liebeſt du? Des Hertzens Lieb fen GOtt verſchrieben, Dein inn rer Grund in Ewigkeit; Was du ſonſt liebſt, muſt du nur lieben In hoͤchſter Abgeſchiedenheit.

ss. Denck, welche Gnade! Vergiß doch nie der groſſen Gnad,

Daß GOtt ſich dein erbarmet hat,

Viel tauſend leben gar verſtocket,

Und dich hat er zu ſich gelocket.

76. Willenloß und lauter. Ach koͤnteſt du ey Erden, | Ganz Willenloß dem HErren werden, Und deiner eignen Abfihttode!

So waͤrſt du frey von aller Noth.

57. Ein Paradiß. J lc koöͤntſt du recht allhie auf Erden, 4 So hätieft du im Geift gewiß, Ein ſchoͤn und biühend Paradif.

Lotterie. 33 58. Abhaͤnglich von GOtt. FED muß das Wollen in dir ſeyn,

Und du muſt ihm gelaſſen ſtehen, Sm Thun und Laffen, Freud und Pein Ihm Kindlich nach den Augen fehen.

E59 Wen GOtt mcht verlaͤſt

Man muß in durren Veydens-Tagen, So bald nicht von Verlaſſung ſagen: SGlaubs, wer nichts will als GOtt allein, Kan nie von GOtt verlaſſen ſeyn.

60. Der beſte Buhler. Gott iſt dein Freund, Gtt iſt dir nah, Er will mit div vertraulich leben: | Kehr ein ins Hertz Er wartet da,

Daß du Ihm ſolt das Ja⸗Wort gehen.

a 61, Glaubens⸗Wandel. ‚Du muſt GOtt folgen ohn Verſtehen, Nicht immer fühlen, ſchmaͤcken, ſehen. glaubet, der gibt GOtt die Ehr, Gefaͤllſt du Ihm, was wilſt du mehr?

62. Nach der Warheit. Bann dic) was berühren win, * Schau GOtt an einfältig ſtill;

Daß du nach der Warheit Lehr Dich bewegeſt und nicht mehr.

63. Das beſte Studirei Es Bringt das viele Hör’n und Lefen rs Biel Bilder, aber wenig Wefen: > Durch meyden, leyden, file fun, © Wird man gelehrt e GOtt gemein.

E * 8; Di | u

f a8

#24 Der Frommen

———

Dietub * fuůſe nach der Reiſe, und nach dem Hunger ſchmaͤct die Speife: Wilt du die Ruh daheim genieffen“ ? Laß dich Fein faurer Weg verdrieifen- | 65. Ein inniges Hertz. Wer innig iſt hat Eiche, Wer ſich zerſtreuet nicht: Drum wer nicht gern wil offen an, Bleib eingefehrr, fo vieler kan.

65. Ein Kindlihes Herk- Vernunfft will alles klar verftchen, Sie ſtoͤſt ſich immer, weil ſie blind: Wilt du gerad und ſicher gehen, So werde wie ein kleines Kind.

| 67. Ein ſtilles Hertz. | er ein recht ſtilles Hertz begehret, Sapßfanfite falen was ihn ſtoͤhret, Und kehr in JEſu Herg hinein; Da kan das Herse file ſeyn.

48. Nur einem zu gefallen. Dein Zweck ſey lauterlich in allen, ;

Daß du nur mögeft SDit gefallen ; Wann and're dich fhon rihtendann, So denck, es gehet mich nicht an.

69. Nimm dein Creutz auf. | Was dir zumider wirdgerhan, | "Und was du font für Laſt zu tragen, Nimm alsein Creutz des Herren an, . In ſtiller Sanfftmuth, ohne Klagen.

Am End kommt das Veſte.

Hötterie, 35

70. Ruhe⸗Kuͤſſen im Creutz.

Im Ereutze ſchau gerade zu

Huf GOtt der dir das Creutz gegeben;

In ſeinem Willen find'ſt du Ruh;

Da ſenck did) ein ohn Widerſtreben.

Fer, GH IT es gar.

Gott handelt mit uns Winderbät,

Zald gibt er was, bald nimmt ers wieder; Bißmanerkennt Er ſey es gar, *

Und legt vor Ihm im Staub ſich nieder.

72. Dor Siebe weinen...

Immer deineThränen flieſſen,

wegen deiner SuͤndeSchuld;

ein’ auch eint zu Ich Fuͤſen.

Ueber ſeine Gnad und Sul. nr

2 ie man beffer wird,

Mit Unruh, Sorg and Zucht dich Eranden,

Das beffert wenig oder nigis: SE

GH trauen, undin Ihn dic fenden

Mit gantzer Liebe, fo geſchichts.

4. Die beſte Gabe.

Gib GoOtt fuͤr alle Gabe Preiß, —— Doc geh’ zum Geber durch die Gaben; Die beſten Gabe die ich weiß, ae

Sit, ein gebeugfes Herze haben.

77. Ein Todter nimmt ſichs nichtan. Wer ſich durch Lob nicht läßt erhöhen, _ Der bleibt auch ruhig beym Verſchnaͤhen; Ser du der Menihen Urtheiltodt, :

Und liebe GOtt, fo hats nicht Roth:

2 1%

———

RM

*

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f I Y” 236 Der frommen |

6. . Zuflucht zu TESU Wer im mer feine Suͤnden fieher, Wird Muthloß/ und dem Herren ſcheu; Wer mit der Suͤnd in JEſum fliehet, Der wird durch ihn von Suͤnden frey.

77. Glaubens⸗ Hunger. Der hunger der von Welt und Suͤnden, Sid nurin JEfumfehretein, Wird Gnade, Krafftund Ruhe finden : Diß ſoll, o Seel! dein Glaube feyn.

78. Die reiche Armuth. Wer glaubet, der iſt groß und reich; » Er hat GOtt und das Himmelreich: Wer glaubet, der iſt Elein und arm; Er ſchreyet nur: HErr dich erbarm!

79. Alles mit SESU. An JEſu Elebe ſtets von innen, Ohn JEſum muſt du nichts beginnen; Es wird kein Gutes je geſchafft, Ohn JEſu Geiſt und Lebens-Krafft.

80. Ein Pallaſt. Kehr ein in deiner Seelen Grunde, Da wohn und werde GOtt gemein: Wer dieſen weiten Pallaſt funde, * Dem muſt' die Welt ein Kercker ſeyn.

81. Ein groſſes Land. > Wer Ereatur, um Ort,undget ° .00% Ran laflen und vergeflen, Pr

Der ſinckt ins Land der Ewigkeit, Ins Weſen unermeſſen. ——

E CLotterie. es

32. Sinden ohne Suchen. Ber GOtt will ſinden und unfaſſen, Muß al ſein eignes Suchen laſſen: Verlier die Creatur und dich, So findeſt du GOtt weſentlich. 83. GOtt und ic, Wann du dein Hertze wilt Bewahren, Laß vieler Menſchen Umgang fahren, Und wann du muſt bey Menſchen fern, So denck: Ich bin mir GOtt alleın. | 34. Ein Engliſches Werck. reg eben ale Cherubinen | Gebuͤckt, Der em’gen Gottheit dienen: GOtt iſt bir nahe wie dur weiſt, So beuge Did dann mie im Geiſt.

85. Berborgenes Eriuß. Wirft du in Deinem kLeyd vergeſſen, Beklagt man did im Creutz nicht ſehr, So bleib vergnügt, und denck indeſſen: Verborg'ne Leyhden nutzen mehr. 86. Der Armſte krigt dag Beſte. Thu guf dein Hertz / und leg es ſtille Im Geiſt fuͤr Gottes Angeſicht, Das Er dein leer Gefäß erfuͤlle: Das aͤrmſte Kind, das meifte krigt. 87. Wegzufuhe Menſch, ſuchſt du Ruh, fo laß dein Treiben, Mer Ruhe fuht;muß ruhig bleiben: Lasß eignes Wollen, eignes Thum, und halt GOit ſtill ſo kanſt du ruhn.

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Er x J

238 . Der frommen

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| 88. Ein enges Pfoͤrtgen. Das Pörtgen iftfoeng und Elein, Wodurch man aus fich felbft muß gehen, Ein nadt gebeugtes Kind allein, Kan dieſen Ausgang recht verftehen. 89. Laß dich gane.

Es halt Natur ſo Wunder⸗feſt, Eh' ſie ſich gantz dem HErren laͤßt: GOtt muß durch tauſend Creutz und Leyden, Zu deinem Laſſen dich bereiten.

90. Williges Leyden. Ohn Sterben kommt man nicht zum Leben,

Und ohne Leyden nicht sum Todt:

Wilt du dem Leyden wiederſtreben, Sp machſt du dir nurgroß’re Noth.

91, Schlecht und Recht. Laß al dein Thun und Wefen feyn Einfältig, ſchlecht, und recht und rein: Die Seele die ſich nicht verſtellet, Gleich wie ein Engel GOtt gefaltet.

92 Die Warheit macht frey. Biſt du gedraͤngt, biſt du gefangenn Und kanſt zur Freyheit nit gelangen? Lern', daß du Nichs / GOtt Alles ſey Nur dieſe Warheit macht dich frey.

| 93. Unermudet. In deinem Baten laß nicht nach, Ermartgedultig Gottes Stunde: Es fuchte mancher Jahr und Tag, Was er ineinem Stündgen funde.

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ö Lotterie. 4439

94. GOtt oder nichts. Wenn du in Duͤrre biſt inwendig, So bleibe doch bey GOtt beſtandig, Sud) feinen Troſt in andern Dingen: Die Dürre wird viel Früchte Bringen. 95. Im Gegenwaͤrtigen. Im Gegenwaͤrtigen ſey treu, Und dencke nicht hinaus auf Morgen: Sind kuͤnfftig hin die Proben neu, So wird auch GOtt aufs ueue ſorgen. 96. Die beſte Zeit⸗Kuͤrtzung. Von Welt und allem abgeſchieden, In Gottes Gegenwart und Frieden: Da, da verkuͤrtze deine Zeit, Mit GOtt und mis der Ewigkeit.

97. Hab acht auf dich ſelbſt, Wer andere will und ſoll erbauen, Muß viel in feinen Buſem ſchauen; Und bringen in fein Hertz zuvor, Das was er andern bringt ins Ohr.

98. Alles am rechten Dit. Ach laß doch nichts als GOtt allein, D Seel lin Deinen Grund hinein; Setz alles, wo es hingehoͤret, Nur innerlich bleib ungeſtoͤret.

99. Die Lebens Quell. GOtt iſt allein die Quell des Lebens, Gott macht alleine ſtill und fatt: Man fuhtes uberal vergebens, Der hats, wer dieſes Weſen hat.

T 4 109

440 Der Frommen ö |

100, Halbe Treu iſt feine Treu, Wer fih nur hald an GOtt will ‚geben, Der führt ein rechtes Tammer:keben: Brich durch,es koſte was es will, Sonſt wird dein armes Hertz nicht ſtill.

101. Nicht einwilligen. Suͤnde fühlen und doch meyden, Sit der Weg zur Heiligkeit: Döfes Thun / und Boͤſes leyden/ Iſt ein groſſer Unterſcheid. . 102, Friedens⸗Weg. Wer nihtes will als GOtt aleın, Und feinen liebften Willen; FR . Der mac in Dürre, Furcht und Pein Sich leicht und fie killen.

103. Arm und Doch getroſt, Wer immer anfeyn Elend dendet, Verlieret ale Luſt und Muth: Wer innig ſich in JEſum ſencket, 4 Bey feinem Elend Wunder thut. ri

104. JEſum vor Augen undim H Bergen. Sharm Glauben JEſum an, u Be mie. Er getbanz 4

- Doc laß dich vor allen Dingen, Frehy von feinem eilt durchdringen.

05. Biſt du auch fell? Haſt du noch was in Deinem Leben, Das du nicht widig hin Fanftgeben:. So leg dein Herg dem HErren bloß, Das er dir helff bon Banden He

|

Fotterie. 443

- 206. Ruhe in der Uhnruh. Erwarte nicht allhie auf Erden, Von Plag und Leyden loß zu werden: Durch Abgeſchiedenheit allein, Kanſt du in Unruh ruhig feyn. R 107. Sieben ohne Abficht. Wie lebt ein Herz fo frey und froh, Das GOtt ohn eigne Abſicht liebet? Dedle Seele, die ſich ſo Verlieret gantz, und GOtt ergibet!

108. Traue Doch.

Man glaubt wol Menſchen was fie fagen, An Gottes Treu man zweiffelt noch; Hilfft er nicht bald, fo will man Flagen : Slein-Giaudiger, ey mercke doch!

109. Dein gankes Werck. Gedenck in allem, was du thuſt, Daß du nur GOtt gefallen muſt; Diß ſey dein gantzes Werck auf Erden, Wilt du in GOtt gefördert werden.

110. Du haſt immer Schuld. Gibt man dich eines Fehlers Schuld, Mit Unrecht, und du wirſt geſtoͤret: So fehlt dir Demuth und Geduld: Ein Chriſt der will nicht ſeyn geehret.

111. GOtt ſucht Hertzen. GOtt hat fo wenig Hertzen nun, Worin er wohnen kan und rnhin;: Ad! gib ihm völlig ein das deine, DIE Gut macht ſich ſo gern gemeinge

u; . Ha

* er 8 —8 * ——

242 Der Frommen | 112. Das einfältige‘ Auge, | ſey dein Aug in allen, Sonſtkan dein Thun nicht GOtt gefallen; tur GOtt und feinen Willen meyn, 1 ‚© iſt Br a recht gut und rein. % ; Als die hinweg eilen Bleib keinem Dinge ſtehen, Richt' deine ten Lauff sur Ewigkeit; Es iſt ein Schatte was wir ſehen, Verſaͤume * das 5* Freut. 114. Der befte Sreund. Wer 6Dt zum Freunde hatinwendig, | Den macht fein Elendje elendig: i Laß alles wie es will gefchehn, ß Tracht' du mit EHOttnur wohl zu ſtehn.

115. Das liebe Creutz. Ach! dencke doch an Chriſti Sinn, e Und fürchte Feine Widrigkeiten: " Viel Leyden bringet viel Gewinn, _ bi Es fegt den Roſt der Eigenheiten.

116, Reichthum. Derifinicht reich, wer vieles hat, So lang er trachtet mehr zu kriegen: ‚Du biſt eir Reicher in der That, Wann du dir laͤßt an GOtt genügen. !

117. Öroffe Ehre. Mit Ehrifto fterben für und für,

Unm Ehrifti willen leiden bier, Wr Woeracht, geplaget ſeyn von allen : ; sl | a SEIN Brei IE 1

Cotterie. 443

——

18. Das Rothigſte gehet vor.

Halt dich nicht auf mit ein’gen Dingen: u Die feine Frucht im Tode bringen : Tracht immerdar alſo zu ſtehn, Wie du gern wilt zum HErren gehn.

| 119. Viel Bilder hindern: Her feinen Kopff erfuͤllt su fehr,

Dem bleibt fein Herge duͤrr umd leer:

Ein fliller Geift erfennt die Warheit, Biel Bilder hindern feine Klarheit.

120, Der rechte £ehrer. Man lernt, und wird doch nie gelehrt, Weil man nicht JEſum ſelber hoͤrt; Folg feiner äuß’ven Lehr beſtaͤndig, Doc) merk auch was er lehrt inwendig.

121. GOtt HErr, du Knecht, Du darffit mit dir und deinen zur Es nie nach deinem Willen m Denck, GOtt iſt HErr, und Ju bin Lrectz Frag Ihn, in allem, was iſt recht?

| 122, Eitelkeit der Eitelkeiten. Wie eitel iſt doch alles nicht, Was GOtt nicht iſt, und zu GOtt führe?

Es iſt nicht werth daß man's anſicht, Und feine Zeit Damit verlieret.

123. Weißheit. ‚Der ift fürwar ein weifer Dann, Der weiß, dapernihismweißnohfan; Der auch nichts wiſſen widaufErdem, Als mit der nie, su werden. .

1224,

na Der frommen:.. 124. Ein Kleinod.

Seel, wilt du gerne heilig feyn ?

So fürchte feine Muͤh und Bein:

0-1

WMan kan ohn Leyd, und Streit und Sterben:

Diẽß ſchoͤne Kleinod nicht ererben.

125. Man ſoll nachgeben. Folg nimmermehr der Welt und Sind;- Sonſt laß dich lencken wie ein Kind, Auf deinem Sinn ſteh nimmer feſte, Nachgeben ift das allerbeſte. |

126, In Anfechtungen:. Wann dich des Zeindes Liſt anficht, So gib nicht acht auf ſeine Rencke; Bleib ungeſtoͤrt, und forſche nicht, Getroſt dich nur in JEſum ſencke.

127. Ein Kind hat Ruh.

> Lummer, Sucht, und Zweiffels-Winde,

> tuͤrmen öfters auf dich zu: Koͤniſt du werden recht zum Kinde, Glaube, Seel, du blichftin Ruh. 228. Immer Gleichmuͤtig. Freude, Troft und Süsigfeiten, Re dich nicht all zu ſehr: * In Durre, Dunckelheit, und Leyden, | Sehy fin, und GOtt im Glauben ehr.

129. KFange heut an. Tracht immer heiliger zu werden, - Ep lang du lebeft hier auf Erden: Denck, heute wıll ich fangen an / 30 ho bißher nochnichis gethan.

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F Soctterle. 485;

RE - 130, 0. fs Betrug. Die Suͤnde gehet fanffı hinein; | Sie ſchmeichelt dich ins Netz zu friegenz: Auf kurtze Freud folgt bitt’re Pein, | Drunm laͤß dich nicht alſo betriegen.

131. Was kan die Liebe niche> * Man ſtehet in ſich ſelbſt zufehr, Srum fallen alle Dinge ſchwer: Rab vonder biebe dich durch ringen, pretanit du alles leicht vonbringen.

Bill man nicht ſich und alles laffen, So wird das Hertz nicht gruͤndlich fill s. - Auf 108/ fo kanſt du GOtt umfaffen.

133. Der Arkt ift für Krancke,. Nicht nur will JEſus Simden deden, Er machet auch von Suͤnden frey, We r feine Gnade recht ſoll ſchmaͤcken, Der ſchmaͤckt zuvor was Sünde ſey.

134. Vergeſſen macht frey. Wer von fich felbft will werden frey, Der muß ſich ſelber fehr vergeffen : Denck nur an GOtt, uünd ſenck dicheiin In dieſes Weſen unermeſſen. 135. In Verſuchungen. Wirſt du verfucht von allen Seiten, So mad)’ es wie ein Kindlein thut: Es laßt die Mutter für fich ftreiten, * in und ruht.

236

446 Der Fronmmen

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| I "rs6: . Die befte Sr eude. Erf eu dich, wie und mo Du bift,

In dem, daß GOtt iſt der £rift: Dane ihm in allen feinen Wegen, Unddend, was iſt an mir gelegen?

137. Getroſt in GOtt. Senyh doch in GOtt getroſt und froh, Und laß den Muth nicht ſincken ſo:

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GOdtt ſelbſt will feyn der Staͤrcke,

Laß ihn nur wircken deine Wercke.

138. Der beſte Handel. Wohl dem, der ſich bekuͤmmert nicht, Um das was hier und da geſchicht; Der mit ſich ſelbſt und GOit mur Handelt, Sm Geift vor deifen Augen wandelt.

139. Wo GOtt zu finden. Du darffſt nicht fehen bin und her, Bann du GOtt ſuchen wilt und finden : Verlaͤugne did, und in dich kehr, Da kan ſich Geiſt mit Geiſt verbinden.

140. Sey nicht kindiſch. Gibt 591 dir nicht viel fuͤſe Gaben, So werde darum nicht betrübt : Ein alb'res Kind wid zucker haben, Wer Elug ift, nur die Mutter liebt.

141. Anbätung im Geiſt. Aus Ehrerbietung flide ſhweigen, Sich Eehren ein, und tieff fich beugen: So hut man wann der HErr iſt da; sea Er iſt auch rt dir h

? Lotterie. 447 ——— Steh nirgend ftill, dieb⸗ Goit und kleb im Geiſt an ihn, Da weiſen alle Mittel hin: Geh' durch die Mittel nur zum Ende, Von Bildern dich zum Weſen wende. 143. Ein kleines Werck. An GOtt mit Liebe ſtets gedencke, Und innig dich in ihn erſencke, Einfaͤltig, ſanfft, und Willenloß: Diß kleine Werck iſt Wunder-groß. 144. Natur und Gnade. Natur Die ſucht Gemaͤchlichkeit, | Die Gnade in genden: Doc lernt man erfi nach Zeit und Streit Darır und Gnade recht entfcheiden. 145. Merckaufund folge. Wann mir uns gang der Weißheit chenden, | So führt fie weiter als wir dencken: Merẽ nur auf ihren Zug im Grunde, Und folgen dem zu aller Stunde. 146. Was GOtt thut das iſt wohl gethan. Preiß GOttes Wege und Gericht‘, Kanit du fie gleich begreirfen nicht : Buͤnſch nichts, als daß Er ſeinen Wan - In dir und mag erfuͤllen. ge 147. Haute! Heute! = Verfehmwende, it Die Zeit des Rebend, EDtt gibt kein’n Augenblid EIER: Sey fters im Wachen und Gebät, ; Pe nun nicht laͤufft, der kommt zu ſſaͤt. ek 145.

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© 448: Der frommen

148. Ein Tapfferer Sinn. Sey ſtets dem Zug der Gnaden treu, Und Feine Muh noch Leyden fheu: | Was heut ift ſchwer wird morgen leicht, Ein tapffrer Sinn die Kron erreicht. | ai 149. Alles aus JEſu. An JEſum Eehrenur hinein, Und mad dich ihm im Geiſt gemein; So wird dir JEſu Sinn und eben, Und JESuUs ſelber gang gegeben.

150. Nur frey ans Werck. Viel Umſchweiff iſt fuͤrwahr nicht noth ; Die Eigenheit muß in den Todt,

Du muſt dich JEſu Geiſt hingeben,

Und laſſen dich von dem beleben.

151. Wie man die Warheit findet. Einfaͤltig wie ein Kindlein ſeyn, Sanfft in ſich ſelbſt geſammlet ein, : Und 5Dtt in flilem Geift anfehen, f Macht alle Warheitleicht verftehen. & 172. GOtt weiß was Dir nutzet. Offt gibt GOtt Licht und Süſſigkeiten Zur Staͤrckung in dem Kampff und Leyden: Offt laͤßt er uns in Duͤrre leben, Daß wir uns lernen rein ergeden. 153. Nur GOtt allein.

Es iſt Betrug und Eitelkeit, Was man dir auſſer GOtt anbeut; Zu allem fremden Croſt ſag Aein/ Und ſpar dein Hertz fr GOtl alleinn.

| Lotterie. 449. is4. Es Es kommt ang ans Licht was je gefihicht, Nichts Falſches kan ſich fo verſtecken,

Die Augen Gottes ſehens klar;

Du kanſt dein Thun nicht ſo bedecken,

Es ee werden offenbar.

. Heilige Unempfindfichkeit, Bei im Geift, da iſt es fiil,

(Doch wer die Stile findenwill,

‚Der muß als unempfindlich werden

PP allen Dingen Diefer Erden.

I 158. GOttes Vorſorge. * | tes ſtets im Geiſt gekehret ein, Werck adein; Sonfiforge nichts, laß GOtt nur machen, Er ſelbſt be deine Sachen.

177. Vom Traum zum Weſen. Des Miſe Leben iſt ein Traum,

Man ſtirbt ſchon, und man lebte kaum:

D Menſch! bedencke doch dein Ende,

Und dich vom Traumzum Weſen wende.

18. Laß dein Licht leuchten. s wird kein Licht darum gegeben, Daß no nur davon reden fol Menſch, richt nach Deinem Richt dein Leben ; aber heiliglebe/ Der Ichret wohl.

* 159 Sehet auf JEſum. Bas JEſus ſah' den Vatter hun, U 0% Das tchat er auch in alen Sachen: -

Soſeh auch du auf JEſum nun, ——

ad lag ihn alles in div muchen.

161. Veryunfft gilt nicht im Nach. ° - Du muft GOtt folgen und nicht fragen Was andre Menfcherdarzu fagen: . Wer mit Vernunft zu Rath will gehn, Bleibt ftets in Furcht und Zweiffel ſtehn. 162. Bald iſt's gerhan. i Das Weſen für den Schein ermähle, i . Diefurge Tag und Stunden zähle, zur Einigkeit richt deinen Sinn; F Dald, baldift deine Zeit dahin.

163. Geiſtliches Prieſter⸗ Amt Im Allerheiligſten inwendig, . Verricht' dein Driefter- Amt beftändig, . Sin füfer, dDundler Stifeda Iſt Gottes Majeſtat div nah. | F 164.Creuß und Seeligkeit.

Manmußnichtdie Befchwerlichkeit Des Ehriftenthums allein betrachten ; Es iſt ein Tröpfflein Seeligkeit Mehr als ein Nieer vol Creutz zu achten. 165. Das beſte Ergetzen.

Wer an ſich felbft Gefallen hat, Iſt GOtt ein Greuel in der That; Du muſt dein inniges Ergetzen, Allein in Gottes Schönheit fetzen.

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Kotterie. 45%

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766. Alles inwendig.

er init Ihm leben wit und erben. S 167. Ein verfchbloffenes Here, Birft du gerührt, wirft du erwecket, 50 halt das Funcklein zugededet : Ein off' nes Feuer verloͤſchet bald, Ein off nes Hertz wird trag und kalt. S 168, Kauffdie Zeit aus, Mit GOtt am liebſten einſam ſey, Ben Menſchen wird ie Zeit geſtohlen, Ein Sründgen geht fo bald vorbey, Dan kan's hernach nicht wieder hohlen. E. 169. Loß und bloß. Bewahr dein Her ſtets loß und bloß, | Rafdich durch Luft noch Furcht nit binden; So wird in Gottes Hertz und Schooß, Dein Geiſt den Eingang offen finden.

170. Gleiches findet Gleiches. GoOtt iſt nah, und Du biſt weit; GEStt lebt im Fried, und du im Streits - GStt ift fo Sanffe, unddu fo hartz _ Drum fehlt dir feine Gegenwart. . 0171, Gib die Gaben wieder. Geußt GOtt die Gaben in dich ein, So geuß fie wieder indie Duelle, So bleiben Gottes Gaben rein, und du im Nichts / als deiner Stelſe.

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* 272. Wer feſt ſtehet. Du muſt auf GOtt allein⸗ bauen,” Das allerbefte kommt und geht; ihm ſich gründlich kan vertrauen, ann alles fallet, dennoch ſteht. „173. Hoͤre was GOtt ſagt, - Em BD getreu, und dich nicht Eehr, An Menfchen Worte, Koden, Schelten; Ein Wort von HOtt muß dir ja mehr Als aller Menfchen Wortegelten. | 174. Der zarte Saft, Slauds, Gottes Trojt und Gegenwart Kan nicht bey eitelm Troſi beſtehen, ' Der Gaſt iſt ja ſo rein und zart, % Er will font Nichts im Seren fehen.

175. Einfeliges Hertz.

SD feel’ges Hertz! drin Gottes Sohn Ä Sitzt als aufeinem Friedens-Chron: Bi Doc laß ihn erſt die Feinde dDampffen, Man kan nicht fiegen ohne KRampffen. 5

Bi a EEE ef Fila Vite kraͤfftig iſt aicht Fefu Blut! Es tilger ale Schuld der Sünden, Es machet döfe Hertzen gut: Wer glaubt, der Fans inwendig finden, N 177. Rein und allein. . Du muft nicht Doppel-Hergigfenn, Son haſt du nur ein Jammerzteben; Aufrichtig, gründlich, undadein, J Mus ſich dein Hertze GSit ergeben. Br; ai, 178.

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Sotterie. * 453

m. . Dierechte S Speiſe. ie Welt iſt eine duͤrre Wüuͤſte: s ſchmaͤcket ſauer das allerſuͤßte: ehr Deinen Hunger gang hinein, Mur GOtt mußdeine Speife feyn. N 179. Eine Sonnen: Blum, die Sonnen-Blume liebt das Licht, Sie will fich ſtets zur Sonne Drehen. 50 muft du Gottes Angeſicht, Bilt du nicht irren, aud) anfehen. | | ı80. Wer flirbt, wird leben. Stich frey Der Welt, der Suͤnd, und dir, du im HErren lebeſt hier: die Todten die im HErren erben, lllein Die Seeligkeit ererben.

| 181. Ein Baͤt⸗Kaͤmmerlein. Hleuß zu die Thuͤren deiner Sinnen,

zib Lreatur und alles dran,

im Kaͤmmerlein, im Hertzen drinnen chweig ſtill, und bat den Vatter an

182. Gute Reinlich keit. uswendig hafft man ale Slecen, inwendig bleibt Der Unflarh ſtecken: daͤum aus dein Hertz, und halt es rein; der Himmels-Koͤnig will hinen.

183. Zucker aus der Galle, Benn man dich plagt, fo ſegne doch; benn man Did) haßt, ſo liebe noch;

s kan ein guter Menſch auf Erden Ps boſe Menſchen er werden.

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| 154. a | a. ar

454 Der krommen J 184. Ein Bluͤmlein

Ein Blumlein, wann’s die Sonne ſpuͤhret,

Sic) öffnet ſtille, ſanfft und froh:

Wann Gottes Gnade dich beruͤhret,

Laß auch dein Hertz bewircken ſo.

185. Nicht ung nicht ung!

Wann du was Gutes haſt gethan,

Und ſieh'ſt es als das deine an;

Bald nimmt der HErr dir dieſe Gnade,

So macht dich klug dein eigner Schade:

1. In eins geſammlet.

Ah ach! wie ſchweiffen die Gedancken,

Wie iſt das Hertze fo verwuͤſt!

Ey, laß dich ſammlen in die Schrancken

Von GOtt, der nur dein Vorwurff iſt.

187. Pruͤfe die Geiſter. Reinheit, Einfalt, Freyheit, Ruh, Gottes Wircken nur kan geben: Wirftwasfremdes,mwirdeftdut, Schau, gibts mohiein ſolches Beben‘;

188. Bezahl deine Schuld.

Die Gnade fordert ihre Schuld, | Du gibft ihr was; fie hat Gedult: ER Doc mahnt fie fort, du bleibſt gefangen, |

Biß ſie es alles Fan erlangen.

189, Die fichere Grey- Stadt. In JEſu Wunden, Wird Heylgefunden; " In Roth und Bein, Ad !Eehr hinein: Wer ſanfft ſich beuget, Und inwerts neiget © Sn Hertze, da iſt IEſus nah.

J AUS, ri)

2190, Stille! ftille!

Es raſ't in dir, du kanſt nie hören

So viele Stimmen reden da:

chweig til, und lern in dich einfehren, Du ift des Schöpffers Stimme ran.

= 2.191 Die beſte Schule Du magſt ſo viel du wilt ſtudiren,

And von der Warheit diſputiren:

GOtt lieben und gehorſam feyn,

Die Schule macht gelehrt allein. "192. Such sam rechten Ort. Du ſuchſt es hier, du ſuchſt es da, Und wäs du ſuchſt ſt dir ſo nah:

GOtt kan allein dich gantz vergnuͤgen, Bleib nur in ihm im Grunde liegen.

Zu allem gefaßt. Dein Wille ſey ſtets übergeben, Zu allen Proben die GOtt ſchickt:

Sin einem bloſſen GOtt-ankleben: So finde der Sturm did) underruͤckfkt.

2.0794. Gute Werder . Was GOtt thut / das ift wohl gerhan,

Dein eiunes Wirken iſt unreine ; Bleib vor und in GOtt ſtille dann, N nöd laß ihn wirdengahg alleine.

195. Das allg meine Hauß⸗Creutz. * Seh gründlich deiner Selbſt-Neb aus, Sie macht dir ſolchen Dradim Sm: Lieb rein das liebens-wuͤrd'ge Weſen, Wie balde wuͤrd'ſt du ſeyn genefen

A

456 Der frommen 5 |

_ 198 Ein Ehrift,ein Märtyrer. D Seele wilt du leben fromm ; Dein Feben wird ein Marterthum; Erwarte nichts als Cerutz und Sterben, Wer hier mit-ſtirbt, wird Dort init: erben 197. So! ſo! Dein Geiſt ſey innig⸗klein, Und deine Abſicht rein, Dein Wille ſtets gelaſſen, Dein Hertz laß GOtt allein umfaſſen. 198. Wie man vergnuͤgt wird. So lang du folgeſt deinem Willen, Wirſt du den Willen nimmer ſtillen: Wer ſeine Luſt und Willen hricht, Der lebet immerdar vergnuͤgt.

199. Ins Gefaͤngniß. Gottes unumſchraͤnckter Wille, Giebet unverruͤckte Stile: Diß ſey dein Gefangen⸗Hauß, Lauff doch nimmer da hinaus. Er

200, Alles gut, was GOtt thut.

Eigne Sorg und eignes Wählen, A

Bringt nur Furcht und ſtetes Qualen:

Was GOtt gibt, und nimmt, und hut, Iſt der Seelen alles gut.

201. Einfalt gibt le Selbſt⸗gefallen bringt Die Ra Einfalts:Auge Klarheit:

Wer ſich feldft nicht mehr stadt * N Warheit,

Korterie. 6

"202. 2. HEırrede,t dein cin Snechthöret. Ey, halt nur al dasdeine fkille, Gedancken, Lüfte, Werd und Wide; Gang innig auffer Zeit und Drt, Da redet dir das ew'ge Wort. 203. Erwaͤhle das beſte Theil. Wie gut und viel man wirckt und treibt, Wer nichtlbey GOtt inwendig bleibt, Unnuͤtzlich Zeit und Krafft verdirbet: Was nuͤtzt doch alles, wenn man ſtirbet? 204. Die Gelaſſenheit, Soll Gottes Wille dich bewegen, So muß dein Wil’ in Todt ſich legen: Des Will iſt frey, des Werdift gut, Wer ſelbſt nichts will, und ſaͤbſt nichts thut.

205. Abgeſchiedene Bruder⸗Liebe. Lieb’ ſehr, Doc) Liebe rein bie Frommen, Laß fie, wie GOtt wi, gehn und Fommen; Bey Frommen bleib nur GOtt gemein, Sonſt bleibſt du, wann fie gehn, allein.

206. Haben alönicht haben. Ber GOtt allein zum Schatz will haben, Ruht nicht in Leibs- noch Seelen-Gaben: Lieb' alles, Doch lieb’ alles ſo⸗ Das du mit nichts ſeyſt gleiche froh.

207. Wers waget der gewinnt.

| Ey, laß nur loß, und gib dich hin, Je mehr Verluſt, je mehr gewohin d Wer ſich gantz gruͤndlich GOtt Fan laſſen, Den wird GOtt umfaſſen.

308.

& ERKER | Di PER! Der Seörisigen. en,

298. Meine ( Schaafe folg folgen mir. Der Zug de Gottes⸗Lieb vom innen, * Hemmt RE Aslehr meiner Sinnen; Und zeugt in SO Drrdie fih’re Spur, Aus mir und aller Creatur.

209. Das taͤgliche Brod. Denck nicht an kuͤnfftige Geſchaͤffte, Wanns da ig! bt GOtt Licht und Kräffte, Sn Vorrath haft du’s ja nicht Roth: Was wilt du wehr als taͤglich Brod? —— Ein jeder auf feinem Poſt. Der Datker forgt und halt die Warht, Du ſolt ihn ließen und anfehen: Nimm du nur deinen Poſt in at, - EDtt wirdden Seinen wohl verfehen.

| “+22, Jrur ing Eine, |

£ Wo bleibſt du bog) in Dorn und Heden, > So mancherley Gedancken ſtecken? Denck nice ſo vor⸗und hinterwerts, Und kehr nur ſanfft zu GOtt ins Her,

22. Innere Leidentlichkeit. In GOtt nur fide liegen bleibe, . Gleich wie ein Kind in Mutterzfeibe: Dimm dichs nicht an, GOtt bilder

0 feinen Schot gantz wunderlid.

3. Der wahre Sremdling. * muſt nicht in den Sinnen leben,

—F 5 AR BE, * Ba AR Marl N een a Kor we uns has EEE EBEN IE ERERBI Ss Fre ETTH

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——— EEE ee 12 3 - ER * * * *

du ein wahrer Pilger ſeyyn vr auch Dev Selbheit Abfchied geben, WE 9 * wird dir so im Sp gemein.

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1 * * 4

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eiſeGe Viel Wort, viel daſt, und viel Geſchaffte, Benimmt den Pilger feine Kräfte: Wer ohn Ermüden reifen wif, | u Der geb mit GOtt gang | Bun di 217. Dasverfchloffene Rammeilen.. Mein Kaͤmmerlein heißt Gottes Wide, Drin ich verſchloſſen [eb und file: - Kommt Sreude, fie mag drauffn fihn,; Kommt Creutz, ih laß mich doch nicht ſehn. = 218. Mittelgur Einkehr, Dein Wille laß nur voͤllig ſeyn, Und deine Abſicht Engel-rein: So kan dein Geiſt durch ſtilles Lieben, Stets einen freyen Einkehr uͤben. 219. Nur einwerts den Sinn. Was ſiehſt du Dich noch viel herum ? j Dort auffenift fein wahres Leben: Gott ruͤfft im Hergen immer Komm/⸗ Br: Ich will dir / was du wünfeft/ geben. = UV% 220,»

Indem, was and’renon ihm fagen.

Sonſt ſchmaͤckſt du nicht diß Hinmel-Brod,

Gott lieben ift der Sinnen Tode:

460 Der frommen

22.0. Dem Herren allein. Inwendig lebvor Dit nur recht, Von auſſen unverftelt und Schlecht : Ein Chor ſucht Freude oder Plagen,

221. Siebe GOtt. GOtt lieben ift der Seelen Reben,

Lieb GOtt, Doch liebe nicht 8 darneben, - 222. Das Himmelreich leider Gewalt.

Ein blofer Wunſch: Ach wär ich fo! Wird dich nicht fromm noch feelig machen:

Wilt du des Kleinods werden froh,

Hat wohl gebaͤt'n und wohlgeliebt.

2

Es koſtet Ernſt mit ſterben, baͤten, wachen.

223. Leer aus dein Hauß. ; Du bilt fo vol, du Armer, no i Von eigner Abfiht, Sorg und Villen :

Entaͤußre dich des Deinendod, u Das Göttliche will dic erfüden.

224. Das Wuͤnſchen der Faulen. Du ſucheſt GOtt nit Zinem/ ach! Der Welt laͤuffſt du mit Cauſend nach: Dein Fromm⸗ſeyn iſt Betrug und Schein, Sp lang vu GOtt nicht ſuchſt allein.

225. Wie man baten folle. Bät viel, doch nicht um viel zu haben, Selbft = Liebe liebt auch fhone Gaben: er fih nur innigſt GOtte giebt,

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Lotterie 461 226. Die der Fiche, Dein Werck fen groß, Dein Werd ſeh kleine, - Schau inden Werd auf Gtt alleine; | Die humm Liebe mus flets fragen: PErr worin kan Dir behagen? 227. Des Geſetzes Unvermögen. Wie änsfiidindeT: eibers Joch! Du ſuchſt dein Heyl, und findeſt nur Bekenn dein Unvermoͤgen Doch, Und gib der Gna de edi dich gefangen. | 228. Wo ſind ichs doch? Du ſucheſt viel Verand Hr erungen, In Uehungen, Dit, Werck und Stand: Waͤr Eigenwille nur bezwungen, Du waͤrſt zufried'n in Gottes Hand.

229. Beweiß der Warheit. Dein Wille muß ſich gantz ergeben Der Warheit; haſt du Warheits-Grund: Beweiß di Warhei mit dem Leben, Sonſt wird ſie Luͤg'n in deinem Mund.

230, Ein dummes Kind. Ergib dich, wie ein dummes Kind, Der keitung Gottes bloß und blind: Ein Kinder Sinn und ein gebeugtet Wille, Erhaͤlt den Geiſt in unverruͤckter Stille.

231. Man ſtellt dir nach. Sud Menfhen-Umgang nur zur Roth, Sen allen Sreund, Doc wen’gen offen: Herodes fucht des Kindleins Todt, 4 Wer nicht entfleucht wird mit getroffen. U 3 232.

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462 Der frommen

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232. Meide das Lorf- Nas. Ein jeder fürcht, was ihn verleget, Ein Chrifte fuͤrcht mas Ihn ergetzet:

Suchſt du des Geiſtes Fried und Freud,

er er han en ae A

Das sparadieh, der Quell vor Sinden - Iſt näher als du feldft zu finden.

Sp werde fremmt der Sinnlichkeit. 233. Was ſoll ich GOtt ver gelten ? GOtt hat Did) ewiglich erwaͤhlet, Erwaͤhl Ihn ewig wiederum: Durchs Creutz biſt du ihm theur vermaͤhlet, Alſo werd —* ſein Eigenthum. 234. Es muß Weſen werden, Viel Gutes haſt du laͤngſt erkannt, Gehoͤrt, geſprochen, und geleſen: Wie ſteht vor GOtt dein Seelen: Stand? Was haſt du wol davon im Wefen? 235. Finde Dich, verlaſſe dich Dein eigner Grund iſt Sind und Pein; * Verlaß dich, kehr in JEſum ein: ii

U tieffer 236. Greiffs Doch an. Sn Fleinen Dingen gibt man nad, In groffen heißtes, ih bin ſchwach Ey, geeiff sur Sache, wieein Mann; “Wer warlid will/ durch Ehriftum Fan.

237. Leide dich Drinnen,

Stets läuffft du drauſſen wie ein Schwaͤrmer,

Und bettelſt dich nur immer aͤrmer: Halts drinnen bey der Arınuch aus, Der Uberfluß ſucht dich i * Hauß.

Fotterie,

463

238. Die Demuth Hat Audieng,

Beym felbfigefaßen und ſelbſtmeynen

Muß man mit Schaam vor HD erſche men; ;

Die pure Demuth tritt all 2 Die Gottheit zu beſchau'n, hine in.

239. AEſus, Artzt: ich Kranker.

Ein Krancker muß dem rtzte ruhn, Komm ber, las dich verbinden: Du haſt mit JEſu nur zuthun, Und er mit deinen Suͤnden

240, Unfere Loſung. Nichts dem Heyland abzuſhlagen, Alles Kindlich auf ihn magen, Ihn zu lieben feft und rein: Diß ſoll unfre Loſung feyn.

241. Daß ſcharffe Einfalts-Auge. Auf GOtt muſt du die Abſicht lenden, - An dein Bergnügen nimmer dencken: Und fonderlich inEleinen Dingen, -

- Dein’ Selbftgefuch nicht überfpringen.

242. Ach! komme doch. Der Abgrund em’ger Gottes⸗Liebe Iſt nah und offen : bleib nicht fern, Sie zeucht und lockt durch zarte Triebe, Sie heylt und hilft : Ach, mie fo gern!

243. Artzt, hilff dir ſelbſt. Du weift der Ehriften Pflichten wohl, Bas diefer thut, wasjener fol: Ey, lerne für dich felbft erft forgen, Und andren ihre N; mas borgen.

4

244.

404 Me Frommen

244, 44. Gründfich undrechtfchaffen. Es hilfft Fein Schein, fein halbzergeben, Es hilfft fein fromm⸗ſeyn nun und dann: Gib dich, und lern in JEſu leben;

Der beſte muß/ der ſchlimſte Fan. 245. Nun nicht laͤnger.

Wie lang wilt du dein Heyl verſchertzen? Aufſchieben macht nur groͤß're Muͤh:

Jetzt leg dich drauf von gantzem Hertzen; Wers morgenthun will, thut es nie.

246. Mit gleichen Tritten.

Heut wilt du fliegen, morgen ſincken: Lab dir Doc) tieffer inwerts winden. Im Geiſt, nicht in den Sinnen ſtehn, Lehrt uns in ſüſſer Gleichheit geh'n.

247. Aufgeraͤumt. Thu was du thuſt, nicht weil du's muſt, Nein, was du muft, thu weil dirs Luft: GOtt ſey's gethan, das mindſt und meiſte, Mit aufgeraͤumt⸗ und ſtillem Geiſte.

248. Entweich dem Streich. In JEſu hats Geſetz ein Ende, Gewiſſens⸗Unruh, Furcht, und Fluch: | Aus dir und al’ın hinein dic) ende, 4 "und —— Hertz im Hertzen ſuch. 249. Es muß zur Kraft kommen.

Stets iſſeſt du, doch bleibft du mager, Kau’ft du die Speiſe nur im Mund? ——— Werd einſt ein Thaͤter, nicht nur Frager, u ſuch Dir Mabrinck xta im Grund.

Botrerie. 465

250. . Sp gib gibs dar dann hin? Du fuͤhlſt es ja, GOtt wit dich haben, Beſitzen, und mit Sich nur laben: Err nimm mid dir zumew’gen Dfand. Ich geb der Kiebe freye Fand! 251. Gebaͤt des Geiſtes.

Dein eignes Baͤten iſt beſlecket, Du muſt dem HErrn im Hertzen ruh'n: Das Abba ſo ſein erwecket, Stoͤr nicht, durch Auskehr und Seldfl: hun.

252. Stille Mai fer gründen tieff. Seh did mein Freund, die Sad) ifl wichtig, Du geht zu ſeichte druͤber bin; Kein Bild macht ſatt, waͤr s noch fo richtig: Es findt's ein innig ſtiller Sinn.

253. Die kleine Heiligen. Kanſt du nicht, wie du wuͤnſcheſt, veinefegn, So ſuch die Heiligkeit im Kleine-feyn :

Durch ſüſſe Hertzens⸗Kleinheit bloß,

Wirſt du bey GOtt geliebt, und groß.

| 254. Auf! Lauf! Hat's Untreu irgendiwo verdorben, So machs durch Demuth wieder gut. Gefallen ſeyn, iſt nicht geſtorben; Auf!Lauff! mit ſtillem friſchem Muth!

255. Drinnen iſt es. Die Lebens⸗Quell quillt dir im Grund: Schleuß zu das Aug, thu auf den Mund, Bleib wie ein Kind im Schooſe liegen, Dort auſſen ſind ſt du Fein vergnügen. a Ws 25%

j6 Der Srommien | | 256. Dermuntere Pilger.

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Durch Traͤgheit und durch Weichlichkeit

Verfleucht die Krafft, die edle Zeit:

Ein Pilger muß nicht traumend gehen,

Ein Chriſt in der Natur nicht ſtehen. 27. Gib dich, ſo haſt du's.

Dein anders wolſen macht dir Pein,

Bald wilt du ſo, bald anders feyn,

Diß wilt du haben, das nicht wagen:

Drum haſt du immergnug zu Elagen.

258. Es verfchafft, Ereuß nach Krafft. GOtt wird das deine Dir —— M Dend nie: bie ſind zu ſchwer; Gibt er zu thun, gibt er zu Leyden,

Sp gibt er auch die Koften her. _,

259. Der Sabbath⸗Schaͤnder. Du treibft su ſtarck, du wirckſt zuviel, Die Werd-Tag haben ja ihr Ziel; Wilt du nicht feyren GOtt im Herken : Ad, Schade! was wirft du verfchergen!

260. Störige Geiftlichfeie Dein nnig-feyn ift zu geswungen, Bon Liebe ifts nicht gnug durchdrungen; Sey abgefchieden, doch gelind, en Und füffe, wie das Eleinfte Kind.

261, Die Bhilifter über dir,

Ach! nicht zu weit! Ach nicht zu na !!; TraunihtsderargnDellas 00. Bleib ſtehn im Geift, gefaptund munter, Eine nicht indie Natur hinunter.

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Cotterie. 467

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262. Du kanſt es ja nicht. Was graͤmſt du dich in deinem Muth, Als wenn fein JEſus waͤr zu finden: Ihm laß dich, ſchau fein koſtbar Blut, Ride du, nein, Er hilfft die von Sünden. 263. Zudecken heylet nicht, > Selbft-Fiebe zeigt Die beſte Seit, + Sieht man den m thuts ihr leyd. Lern dich in Gottes Fuͤhrung fhicen, Und dir. den Eiter a ausdruͤcken. | 264. Saugen, nit forgen, Es will ſich mancher heilig forgen, Er aͤngſt't, er geäint ſich heut und morgen: Kind ſſchließ die Augen, Dleid im Schooß, Und ſaug * en Sorgen, geoß.

5.Ach, JEſu! Such fonft eh nicht guf, Doch ſuch kein Hehl in Deinen Haͤnden: Es ruht der Muth in Ci hriſti Blut, Und nicht in feinen eig’nen Ständen.

266. Komm wie du biſt. Was wilt du lang dich ſelbſt beſehen Ggott weiß für ale Wundentath: - Wilt du noch erfi ans Rechnen gehen? I Du ſuchſt ja nichts aläpure Snad. . -

267. Der göttliche Magnet, Die Lieb, mit Lieb den Grund berihteh, Sie zeucht hinein, fie lockt, fie führets Lenck a0’8 Begehren und Gemerck,

Pur rat ihr nad. TR 1 Bin Dur.

468 Der frommen

268. Wahre Überlaffung.

Wilt du dich ſelbſt beſehn und halten, So bleibt dein Hertz in Zwang und Pein: Laß GOtt mit dir frey⸗maͤchtig ſchalten, Folg ohne Sehn, und liebe rein.

269. Falſche Gelaſſenheit. Du ſprichſt von GOtt-⸗Gelaſſenheit, Vom blinden Glauben, vom verlieren: Recht. Doch wer ſich mit Luſt verſtreut, Und liebt die Sund, dem iſt's verführen. 270. Artzeney wider die Menſchen⸗Furcht. Bleib ſtehn vor Gottes Angeſicht, Denck an dich ſelbſt, und Menſchen nicht: Ro man GOtt ſchaut und traut allein,

Do kan die Menfſchen⸗Furcht nicht ein.

Dann gehts ſanfft, und doch geſchwind.

271. Die Gemeinſchafft der Heiligen. Kehr ein im Geiſt, dann GOtt iſt da Und ſeiner Kinder Einfluß nah: Lebſt du in deinem Sinn verſtreuter, Dann find GOtt und Die Seinen weiter.

272. Der Rinder Werck. Hngefchieden, Wifeneloß, Unverſtellt, von Bildern bloß, Schaut man unfern GOtt den nahen, Und fan Ihn im Erund umpfahen.

273. Dein Starck⸗Seyn hält nur auf. Eelbfigehn bringe viel Muͤh und Klagen s So gehts langfam, liebes Kind ! ER Laß Dich vonder Mutter tragen:

| 274,

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CLottcrie. 469 274. Das Widerſtreben macht's.

GOtt ſetzt uns in den Noth⸗Stall ein. Waͤrſt du gern frey? Dann gib dich drein, Lieb GOtt, dien Ihm nach feiner Deife; - Sonſt haſt du wider Strom die Reiſe.

275. Vom Haben kommt Sorgen. Wer jich behält, muß für ſich ſorgen Mit Pein, am Abend und am Meorgen: Zrau GOtt, und laß dich Ihm zu Grund, Dann lebftdu felig ale Stund.

276. Die mißtrauifche SelbftsLiebe.. Dich feldft su helffen nit auskehr; Duliebft dich, GOtt liebt did) weit mehr: Sey nur gang Gottes, wie GOtt Deine; Er ſchaut auf dich, ſchau Ihn adeine.

277. Gib dem Einen das Ja⸗Wort. Es hat dich JEſus offt gefragt: Warum mit andern ſich geplagt? | Pur dumm und hertzlich Jageſagt, Pier ift des Arren elende Magd!

278. Glaubens-Leben. GOtt ſchau'n, verehren und umfaflen, _ Nicht fern, nicht fremd, nicht sweiffelhafft, Und Ihm ſich innigſt uͤberlaſſen: Dis iſt des Glaubens edle Krafft. 278. Beſieh dich im rechten Spiegel. Dein Spiegel ſey nicht Menſchen-Wahn, Schau GOtt in dir, dich in GOtt an: Du biftder, wie dich GOtt erkennet, Groß, wenn Er dich pe nennet.

| 7

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480,

——

476 Der Frommen.

"280, . Glaubens-Probe. Kleinmüchigkeit nimmt Luſt und Krafft, Wahn⸗Glaube ſich'res Leben fchafft : Reitzt Sslanbedih zur Lieb und Treu. Seyn,- _ Dann glaube viel, dann magft du frey jeyn. | 281. Das fchönfte Werck. Nichts iſt fo ſchoͤn als fich abſcheiden,

Und Gottes Werck im Grunde leyden: Mo wir aufhoͤrn, da faͤngt GOit an; | Doch macht Johannes Chriſto Bahn. | 282. Kindlich gefinnt, Lern fletö vergnügt ſeyn wiedirs ift,. GOtt lieben ohne Kunfl und biſt, Einfaͤltig Ihn in allem ſchauen, Dir nichts, Ihm alles anvertrauen.

283. Zu allem Dienft bereit. Wer ruhig fist, muß lauffen konnen, Wer lanfft, ſey fietö bereit zu ſtehn: Auf Gottes Wind wir follenfehn, Und der Natur Fein Leben. gönnen.

» 284. Gottes Wircken thut's. Sey fremd Der Welt, wer Eindlich Elein, Und laß GOtt in div Meifter ſeyn:

Nur Gottes Wircken, unſer Leyden, Gibt kbicht, und Krafft, und Fried, und Stuben:

285. Dasfurge Evangelium, Durch Shriftum ift dir GOtt gewogen, Als Freund ift Erdem Hertzen nah: Gibs wir es iſt, und wird geoge; eek ug Er⸗ rein, und las —— u 86

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* Lotterie.

286. Der ſchwachen n Tapffarkeie Der Sünden Macht iſt dir zu groß, Doch iſt dir nah der Held im Streite: Sind, ſchwaches Kind, in ſeinen Schooß, Er kaͤmpfft, du ohne Stoͤren leyde.

287. Probe des reinen Lichts.

Das reine Licht heißt fleiſſig ſeyn, Und doch auf ſeinen Fleiß nicht bauen, Ohn Trifftigkeit, ohn Sorg und Pein, Den Ausgang kindlich GOtt vertrauen.

288. Alles dem HErren. Thu dein Geſchaͤfte treu und gern, So that'ſt du's dir, fo thu's dem HErin: Dann mag's gelingen oder fehlen, Wer GOtt vergnügt darf ſich nicht quälen.

289. Der Liebe Warum iſt i SHIT, Du ſtarr'ſt auf dich und bleibſt verlegen: Liebt GOtt Did) Dann des Deinen wegen?

Vergiß dich, und lieb ohne Kunfl, Wie di geliebet wirft, umfonft.

290. O wie ſo heimlich! Du wilt noch heimlich etwas ſeyn, Diß haͤlt dich heimlich hart gefangen: Sinck warlich in dein Nichts hinein,

Gott will dich nackt in ſich empfangen. 291. Es taugen nicht alle Augen. Trau deinem eignen Urtheil nicht,

Wir ſtehn nicht ſtets in reinem Kit:

Ein Geiſtlicher der richtet ſelten,

RR GOtt, dann muß es gelfsh, 292,.

47% Der frommen

292. Sicherer daheime, Das beſte Ausgehn fey verdächtig, Der Welt-und Sinnen:Reich ift maͤchtig; Man merckts nicht bald, nur allgemad) Iſt man ſchon weit verirrt und ſchwach. 293. Heilige Freude. Die Freud’ in GOtt und feinem Wien Ein Brunnift, draus viel Güter quiden, Weit mehr als aus der duͤſtern Pein, Die mancher hegt zum Heilig:feyn. | 294. So findlich hin. Leb zuverſichtlich, dumm, und bloß, Wie Kindlein thun, in Gottes Schooßs So kindlich hin thu deine Sachen, Mit dir und allem laß GOtt machen. 295. Steig nicht herab vom Creutz. Kommt dir Creutz, Druck, und Angſt zu Haufß; Such doch nicht Lufft, tracht nicht hinaus Laß dich gantz GOtt, ohn Woll'n und Waͤhlen, So ſinckſt du ſanfft aus allem quaͤlen. 296. Wie du hm, fo iſt Er dir. GOtt ſcheint dir fern und unbefant, - Kein Wunder, du flehft abgewandt: ©) gang mie GOtt, hab Ihn alleine, Dann iſt Er gang mit dir / und Deine. 297. Es kommt mir immer recht. Lern, was nur kommt von GOtt annehmen, Did ſuͤſſiglich nach GOtt bequemen: | m Gegenwaͤrtigen ift eben ein Sterben und dein wahres Leben. u 238, i

u m AL ee

Lotterie. 473

| 298. Regel der Verſuchten. Wirſt da 3 nerfiicht ? Bleib abgefehieden, und berlafp ich ED mit Frieden: | Sn du ſelbſt ſchuld ? Meinft du's zu ſeyn? Einf bald * ſtill ins —* hinein. 299. Faß dich wieder, Doch muß mans immer wieder wagen, Und haͤtt mans noch fo grob gemacht: Vertrau'n iſt beſſer als Verzagen, Kehr un in JEſu Hertz und Macht. 300. Gut genug für Bettler. Zum fölce ſten maß dein Ders ſich neigen, Doch nicht was ſonderlichs au zeigen 5 Das minſte dir noch Gnade ſey, Beym kleinen ble du beſſer frey.

z01. Weg zur Einſamkeit. Hoͤr, wie man wird im Geiſt einſam, Und GOtt aufs innigſte gemeinſam; Werd allem fremd dir ſelber nichts; Ja werds von Hertzen, dann geſchichts.

3602. Gute Unbarmhertzigkeit. Bon muß flerben, wie du weiſt,

ab nur Mitleyben mit dem Geiſt:

as Thier mag immer murr'n und klagen, Rein Gottes⸗Menſch muß darnach fragen.

303. Das arme Kind hate gut. Ein Herkend-$ Kind mufgang ergeben, Im VNun auf Gottes Gnade leben 5 Die Mutter ſorgt, es bleibt ohn | un an fih nur fo trag'n und lencken.

304 .

4a 5 _ Der Frommen

304. 4. Die verivrete Liebe. Ich, wie liebt mans Geſchoͤpff lo fehr ! Kanſt du nicht lieben GOtt viel mehr, Dein eignes, innig’s feelig’s Gut ? Da hats der Seift, und gar drinn ruh't. 305. Ohne Innigkeit Fein Vergnuͤ ger ; Berftreuser, du haft viel Sefucht, In allem nichts, und nirgend gmig ; er fich ing Eine mag einkehren, Ran vieles, ja gar All's entbehren.

396. Mache Platz dem Beſſern.

Wilt du rein dencken, wollen, thun, Dann laß dein eignes GOtte ruhn, Dieff abgeſpehnt und gantz ergeben, Daß JEſus fey dein Thun und Leben.

307. Saͤrcke aus der Schwachheit. gap: GOtt dir deine Ohnmacht finden, Solt dein Bertrauen Drum verſchwinden? Du haͤlt' ſt dich noch: Ey, laß dic) fallen, Dann tragt und haͤlt dich GOtt in allen.

308. Der Keine ben den Deinen:

Wilt du des Höchften Wohnhauf feyn ? Halt Fleiſch und Geiſt non Fleden rein, -

> Sanffteingefehrt, gang abgefihieden:

GOtt wohnt in Reinheitund im Frieden.

309. Damit Ers allein ſey. Sen treu, und fan es ſeyn, vonfommen, Der Froͤmmſte unter aden Frommen: Sey auch gernarın, und ſchwach, und ein, Damit GOtt heilig fey allein. Fu 3.

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Lotterie. 475

h 310, In dir iſt es nit.

Einf arm und nackt in JEſum ein,

Lern heilig ſeyn in ihm allein;

Such nichts in die, und nichts für dich,

Er ſey dir ales weſentlich.

nr 311. Alles um Eines.

Gut, Ehr Geſundheit, Leib und Seele,

Gib alles hin, und GOtt Befehle:

So bloß kehr fanfft zu Ihm hinein,

Dafey Ers alles dir allein.

R 312. Der thut dir leid?

Mer deiner Eigen-Fieb thut weh

(Durd men und wie es auch aefheh Dem werd nicht böß: lern Dich beſinnen; Zoͤrn mit dir ſelbſt, ber Feind ſitzt drinnen.

313, Gedencke des Sabbat- Tage, Laß wollen, dencken, und Begehren, Don dem was GOtt nicht tft ausleeren 5 ‚Und feyre fo dem Hertzens⸗Freund: Du biſt nicht muͤſſig, obs gleich ſcheint. 34. Gibs nicht zu wolfeil. Die boͤſe Tage ſind nun ſchlimmer; Erkauff die Zeit, verkauff fie nimmer, Sur Geld noch Gunſt, für Ehr noch Freud Als nur fuͤr GOtt und Ewigkeit. 315. Von Hertzen klein.

Du biſt, fuͤrwahr der minſt' und letzte. Denck, ach/ daß jeder mich ſo ſchaͤtzte! Lieb Gottes Gutheit, Die dich tragt, .- Und rufit, und wie fein Kindlein pflege.

316,

46 Der Frommen

316. Die 2ibgefchiedenheit 1 macht acht frey, | Hab was du wilt, das freye Keben Kans laffen nur, kein haben geben; Faß die und alles GOtte gar, Dann lebit du jelig immerdar.

317. Immer im Nichts. Wann GOtt dir gute Gaben giebt, Sinck ſanfft ins Nichts, und dich ausleer; Laͤßt Er dich arm, ſey unbetruͤbet, Sind ſanfft ins Nichts und Richt begehr. 318. Dein Hertz ſagt dirs.

Wer GoOtt nicht voͤllig iſt ergeben, Muß ſtets verirrt und ſchuͤchtern leben; Diß iſt die Urſach deiner Pein: Sp gibs dann hin, und kehr dich ein.

319. Was nutzen die fügen? Ich bin Aa uͤbertuͤnchtes Grab, Wann ich gern Schein und Achtung hab: Die Warheit muß mir lieber feyn, k Verachtungs⸗Lieb macht GOtt gemein.

320. Deinem Beruff O Gnade! von GOtt ſeyn erwaͤhlet, | Und feinen Freunden zugesählel, hn ſchau'n vor Ihm in Ehrfurcht Reben, m Heiligehum nie Ihm umgehen! |

321. Dem Abjalom durchs Hertz! Der Vorwand, die Bernünffteley

Iſt heimlich, fein, und manderley: &, lg du gerad Dem innern Leiter; Wer ſich verſchont, der kommt nicht weiter.

a rar ———

3

Lotterie. SE

322. Meder dir ſelbſt, noch oh Menfchen, ee und freu, indeffen

ergiß Dich, und fey gern vergeſſen: Natur Friegt Leben bey dem Schein, Sie wid fehn, und geſehen ſeyn.

323. Wo bleibt die Creutz⸗Liebe? Ein and’rer macht Dirs felten recht, Hier iſts zu wenig, dazu ſchlecht, Der macht dir Laſt, und jener Leyden: Schaͤm dich! diß ſind der Chriſten Freuden. 324. Heilige Unmiffenheit,

Der Phanrafieund Sinnen Reid), Dur ſuͤſſe Einkehr, ſtets entweich; Bleib gern unwiſſend in den Dingen Die dich zu GOtt nicht naher bringen.

325. Ihm nach. Lern doch bedachſam * in allen,

Die ſchnelle Laͤuffer leichtlich fallen;

Fin Hertzens-Kind auf GOtt nur ſchaut, Und geht ihm nach/ weils ſich nicht traut.

326, Liebe, des Geſetzes Er füllung. Ein Menſch der Feine Liebe hat, * ragt viel nah Pflicht, Schott, und Rath: Ran JEſu Liebe dich durchflieſſen, Dann thuſt du's alles, ohne Muͤſſen.

327. Mittel zur Andacht. Ein ganzer Sinn, einpur GOtt⸗ Meynen, Macht leicht geſammlet zum Gebaͤtz Sonſt wird man nur andaͤchtig ſcheinen, man gleich groſſe Arbeit that.

228,

478 Der Frommen 328. Die liebe Einfamkeit, Lieb doch die liebe Einfamkeit, Da man fih gantz in GOtt einſencket, Und GoOtt ſich gang Der Seelen ſchencket, In innigſter Gemeinſamkeit. 329. Es haͤngt ſich an. Schleußt den Bildern nicht die Thuͤr, Dann ſchleußt GOtt im Gebaͤt fie dir: Wie kan das Hertz zu GOtt gelangen, . Wenns in was fremdes eingegangen ? 330. Halt es beyfammen. Verwickle dich in Vielheit nit, Wie bey Verſtreuten leicht geſchicht: Es haͤlt vom Einen Did) zuruͤcke, Zerreißt den Geiſt in ſo viel Stuͤcke.

331. Drinnen iſt es, Die gantze —— iſt zu klein; Kehr ein, und laß dich nirgend binden :

Im Grundder Seelen ift allein Rei Seeligkeitin GOtt zu finden.

Gott will ſich geben ohne Ende; - Der Unglaub bindet ihm bie Hände: u Er fordert nichts von dir, als komm :

0333. Laß die Öläfer unbemahlet. Dein eignes Denken und Gedicht, 8 edeckt das einfach⸗reine Licht:

ert ie ein Kind, Eehr ein und ſchweige,

Kt die Warheit zeige.

332. Dir geſchicht nach Deinem Glauben,

Dann kommt Er auch. So wirft du fromm.

m; N L

Lotterie. "479

334. Ein Armer höret das Schelten nicht, | Sprüdm. 13,8.

Du wirft fo leicht empfindlich ia,

Zum Zeichen daß noch Leben da:

Rap alle Pfeile auf dic) Beni

Biß du wirſt todt zu Grunde liegen. 2335. Der gedultige Fußwiſch. Der Füßwiſch lat ſich fhlepp’n und zerten, Er widerftrebt in keinem nicht:

So fey. auch deine Seel dem HErren,

Was Geiſt⸗und leiblich Die geſchicht.

336 Genug getraͤumet.

Die kurtze Lebens-Nacht bringſt du

Mit phantafiern und traͤumen zu:

Die traͤumend ſchreckten oder lachten,

Was fagten sie, wiehe erwahın? 337. Wer richtet, wancket ſchon. Nur gutes ſchau und lieb in alen ; Balteiner ? Bar, und richte nich 8: kan aufſtehn, und du ka jtfolen; Se Schau GOtt an, halt die, eh's geſchi

2 338. DieKrancken Hecken ſich a ee

Der nutzt den Creatur’n aufs beſt, s

Ber aß, GOtt zu kieb verläaät,

Ind findt mit ihnen ein! Ins Weſen,

Das ihn und alle Fan genefen. \ 339. Das Hark ſt eine Klette

Yumurt mehr dem Gebat obliegen; ;

Bucht du in GOtt nicht dein Vergnuͤgen, oft nicht dein Hertz ihm zugeihan, . ©: ann RER ſich⸗ An. ze

340,

A

480 USER r Frommen

340. $m m Geift und in der Der Warbeit,

Sn ehe, Ehrfurcht bleiben ftumm,

Im ſtillen Hergens-Heiligehum, Von Gottes Ge genwart ducchdenngen, Gilt mehr als ein Gebat der Zungen.

341. Sort! Sort! Den Eigenheiten nad) zu ſpuͤren, | Und fielang hör’n, ift Zeitsverlieren : | Es fordert, wer auch hinckend geht, Noch mehr als der gar ſtille ſteht. 342. Du Fönteft es wol gut haben. Wo läuffft du hin, du arınes Kind! Dom Haufund Batter fremd ins wilde ? Dein Datter, der fo reich und milde, Rufft dir, und fucht, hiß er Dich finde. 343. ir find im der Eur,

Dem weifen Artzt gelaffen ſteh, Er mag dir fanfft thun * vr,

Obs Inſtrument auch⸗ ah geweſen

. Was gehtsdich an? 3 Du, Dirt genefen. | 344. Esiftfein Eigenthum. Sen fo behergt und gut du wilt, 4 Bleibſt du nicht zu der Duell gekehret, Da ſtets was friſches in dich quillt; Dein Muth und Gut nicht lange waͤhret. 345. Zum ſterben! zum ſterben! Viel thun, viel iſt nicht genug; Stirb der Natur, den Selbſt Geſuch, Darzu brauch was ſich mag begeben: Sonſt biſt du todt, und Iheinfk au leben

a? Bi % * J

; | CLotterie. 4 i 346. In allem nur Eines.

as kommt, nimm an infanffter Stile; Die Schale iſt nur mancherleh, Der ſuͤſſe Kern iſt Gottes wille, Und ſtets die beſte Artzeney. 47. Der Reichthum der Gnade, ei nicht dein Elend, gib Dich Lieber 5 erlohr'n in JEſu Gnade über : Ein Stroh⸗Haͤlm muß im Feur verſchwinden, In JEſu eine Welt voll Suͤnden 348. Eineiniger Weg für alle, Es muß, wer Gottes Reich min fehen, Dem Lamm, durchs Lammes Weg, nachgehen: Ausgang aus dir umd aus der Zeit, Iſt Eingang in Die Ewigkeit. 349. Falſche Muͤntze iſt nicht guͤltig geb im einfaltigen GOtt⸗Mehnen Der Hochmuth laͤßt offt Demuth fcheinen, pig gi man fein Elend felbft anklagt, und Ca "lich wenns ein and’rer fagt. ; 350%. Stile dem Herren. Im Bäten, Lieben, und im Willen, ern Deine Hefftigkeiten ſtillen; Die Seel muß nicht bewegend ſeyn, Sol GOtt ſein Bild abbilden rein. 351. Weg, mit dem Feigen⸗Blat! Untren und Traͤgheit zu verhehlen, Eßt man ſich zu den Schwachen zaͤhlen; Man ſcheut zum Schein den fronimen Schein/ Wenn man nicht Luſt hat fromm zu feyn. Bi x 352

Der Frommen

352. Du bift nicht Dein, zeiſt, Sc, und Leib, die lieder au, icht dein find, fondern IEſu Sachen; Für Ihn, und nicht für dich, fie braud) 5 Wie er ſie braucht, laß du ihn machen. 353. Zu viel hindert. Sum Werck du traͤgſt zu viel herbeyh, Baoß es zum Ban | ; Als wenn man immer am Gerüfte, Und nie am Temp Eanen muͤſte. 454. Der Liebes⸗Geitz. Hier liebe nimmer ohne menden, Liebt man did), lern dein Her abſcheiden: Ar —— muß man geitzig ſehn, twill das Hertz fo gar allein. \ But Beſtehet in der Freyheit. gapbi m Werd als Sclav nicht treiben, Der Geiſt ein HErr des Wercks muß bleiben: = Schaunur auf GOtt, dem Diene treu, Sanfft, Wilen-loß, und innigsfrey.

. 356. Der Vatter und das Kind. 6 forgt für groß und Eleine Sachen. Das Kindlein ſchlafft im Schooß mit Lachen, Und laͤßt wie GOtt will alles geben, ' Es dent? Der Datter wirds verſehen!

sg 357. Wo iſt Gegen⸗Liebe?

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Kotterie. we 483

—— ——

Ein groſſer Reif: Reif pack ni nur befihwert: Wer GOtt hat, der bedarff ſehr wenig 5 Und ift doch reicher als ein König. | 359. Lauffen durch Gedulf, Hab , bey dem Ernſt das Ziel su fhauen, Gedult mit dir, zu GOtt Vertrauen: Ein Krancker folgt der Ordinantz, So beſſert ſichs allmaͤhlig gan. 360. Nicht all zu klug. Such Schlangen-Klugheit nach der Schrift; Doch denck, die Schlange hat auch Gift: Man iſt GOtt viel zu klug, zu groß; Das Taͤublein ſitzt ihm nur im Schooß. 361. Friedens⸗Lehre. Wenn man dir wiederſpricht, dann ſchweig; Wenn man dir Schlaͤge gibt, dich beug; Wer dir was nehmen will, laß fahren, Wilt du dein's Hertzens Fried' bewahren. 362. Greiff nur zu. Wie JEſus ging, ſo gehn die Frommen. Ein jedes Creutz ſey dir willkommen; eiftspder leiblih,groß und klein: Sreiffsu, du träaftia nicht allein. | 363. Wo laß ich den Hark, . x Nichts * So lieber indie hau, Als ein Herg-findliches Vertrauen; Er Dein Elend, Furcht und Soͤrglich⸗ſeyn, Senck in die ew'ge Gutheit ein. 364. Dein Urſprung dein Ende Aus Gottes⸗Liebe uͤberſchwang Sein ui a der Menſch, entfiunde: - X 2 Drum

*

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Dienm liebe GOtt dein Lebenlang,

8 . Der frömmen

Eindliebend ewig drin gu Grunde. 365. Das letzte Looß.

Ach! endlich, endlich) kommt das Ende Kom Sreit, vom Jammer und Elendg, Da ſinckt man ewig GOtt im Schooß: Diß iſt der Frommen letʒtes Looß.

Einiger Looſt/ vom Kindlein empfangen; und der Kindheit IEſu⸗ us ſpricht: 366Ich bin der Weg. Hoͤr doch, warum ich kommen bin, Vom Himmels⸗Thron zum Stall auf, Erden: Do du, Buch mich mir Herg und Sinn ‚zum Himmel folt geführet werden. 367. Die Warheit. Wer alle Tugend lernen will, Der muß bey mir zur Schule geben: Wer recht aufmerckſam it und ſtill, —— kan's aus meinem Weſen ſehen. 368. Das Leben. Um deiner Wilien geb ich dran Was Erd und Himmel geben Fat: Diß iſt der Weg sum ew gen Feben, Wers auch ſo macht, dem wird's gegeben. er 369.. Küffe diefen S Sohn. Ich beuge mich fo tief zudie, - Dig Krandes Kindlein zu umarmen;:

omm

Botterie. 485

——

Komm, kuͤß mic) auch, ergib dic) mir, Und liege fill in meinen Armen. 370. Werde mitein Kind, GOtt nahm die Menfhheit an aufErden, Doch wolt er nur ein Kindlein werden : Im Bunet der Kindheit fan allein,

Ein Menſch mit Ott vereinigt fenn. 371. Undein Säugling. Schau doch, Maria ſaͤuget mich,

Und ich, mein Kind, will ſaͤugen dich: Zbu auf den Mund, Eehr ale Luft

| In mich hinein, und ſaug die Bruſt.

372. Arm und bloß. Schau, ich 5—— Vatters Schooß, Und werd ein Kind, ſo arm und bloß:

Nur ſolch ein arm und bloſſes Kind

Den Schooß des Vatters wieder findt.

373. Klein und ſtille.

‚Hier ligt das Kindlein in der Krippen,

Es ſchweigt fein Geiſt und feine, kippen,

Sein gantzes Weſen ſagen will:

Kind / waͤrſt du auch fo klein und ſtill!

374. Unſchuldig und 5

Die im Stall gebohren,

ie in dem Paradieß verlohren:

oll ſie in dir gebohren ſeyn? *

Be auch einfältig, arm, und Elein,

nt, Abhänglich und Ergeben; aHlafm 34 wien Leit, u

& mu anglich fe Am ig, in meine re | : 376,

Be

455 = Der frommer * 378. 6. Daacıt, Arm, Lepdend. mt Kinder, die ihr fend verlaffen, Deracht. und Arm, in Ereusund Pein: AU laffe ntich fo gern umfaſſen Bon ſolchen die mirähnlich ſeyn. 377. Voll Liebhe und Vertrauen. Sag ob ichdieh nicht liebe recht? —* Du kanſt es in der Krippen ſchauen

Es waͤr wol ungeſchickt und ſchlecht wWenn du mir Hoch nicht wolteſt trauen.

378. KRindlich und frey. Schau, Seel, ich will mich sans dir geben, sh will mir dir vertraulich leben: s Komm hier, dur darffſt nicht fchichtern feyn,

re Ich bin ein kleines Kindelein. 7.399. In dich will er kommen Du bit es Seel, die ich meyne, =

Da ich hier in der Krippen weine:

Wenn dichbewegt nein Liebes; Schmere,. Br =

So öffne mir geſchwind dein Herk, 3360. In inniger Duncfelhei

& kanale ſch bie anf Erden ser

ao ſtiller Nacht und Dunckelheit: —— Möcht fo dein Seelen-Grund auch werten! Br.

Soo waͤr ich dir auch nun nicht weiitc.

381. Dabateibnan, und fcht | |

Das ewge Wort ligt in dem Stalle

Be Ss ſchweigen und anbäten ante:

* 2*

rn —— * * Ar ODE man on ma

a Kegiſter.

... a ch, koͤnt ich ſtille ſeynt,

Algenugſam Weſen! 266 ‚Anbatungswürdigs Lamm ! "409 Mus Untreu, Trägheit, und Verſtreuen. 388 Eruffne Seelen! fchlaffet nicht. ‚416

N Brunn alles Heyls, Dich ehren wir! 403 . CS ande dem Herren, o Seele! dem - 290 Das aͤuß re Sonnen-kicht iſt de, 285 Das Creutz iſt dennoch gut, 3 Der Abend Eommt,die Sonne ſih 241 Die Henne bockt ihr Kuͤchelein, Die Liebe will was gautzes haben · 382 Da aller Geiſter Ruh ! erhoͤre mein u 8; Du Bildder Demuth und der uͤte 550 Du darffſt dein Creutz nicht heimlich 328 Du Schötifies GOttes Kind, dasin dee 332 Du füffes Gott⸗Kind, IEſu Chriſt, 335. Du, uffer 2icht und Leben, 380

IN ES Iebe&Htt allein in mir, EIIEHE ihr Sträiter Immer weiter,

7 Gib JE, dad ic) dich gerieg tt iſt gegenwärtig! Laſſet uns | tifenahedenen, die aufihn

GDrtruffeehoch; foltichnicht enölich > EDEL, wer dich kenuet liebet dich, .. Groſſer Dit, indemichfchmwebe, Groß iſt unſers Gottes Güte;

Err JEſu Chriſte mein Prophet,

Regifter. Ides hertz will etwas Lieben, Sen. den ich nenne. Laß mich nicht 3 Eiu, der du biſt aleine Eſu, mein Erbar mer höre, Sseus Nam, du höchfter Name, SStt verborgen leben, sn JEſu Na men ich alleine Inder, liehet und betruͤbet Komm heil ger Geift, komm niederwerts Komm liehſter JEſu, in mein Hertze, Komm, mein Freund, und nimm nich wieder Komme. Kinder, left uns gehen. Kommt, laßt ung Kinder werden,

? sinn Geift in deinen Armen iebſter Heyland nahedich, . £iebwerther, ſuͤſſer Gottes Wille Sy ein Erlöfer ſchaue doch, + Mein’nerften Augenblick

Mein aanker Sinn, Sich gründlich

Mein JEſu der fich mir sun aut —— Müder Geift, nun Fehr zur Kuh, he = Och dennoch willich Liebendih —— Tut lobet alle Gottes Sohn, Nun Kal man; und wer nicht

1, ein Sünder gantz beladen ebe Seele "Einf Durwerden - Maier £' wir fallen nieder,

pheitsaller Himmel Zier Erlen Freimd und Hertzens⸗Meiſter! en Geiſt ein wenig, uͤrſte / ren⸗Koͤnig/

Benifter.

& gehts von Schritt zu Schritt Ar Soit ich nicht gelaſſen ſeyn,

Stille doch mein armes Hertze, Stilles Gottes Wefen du,

Beer Schatten, bunte Wiegen;

un

Erborgtte Gottes: Ltebedt, ua 239

Ann fich die Sonn erhebet, 407 Wie biſt du mir fo innig gut, 2.3188 Miederum, ein Auge Blick "A421 Wie gutifis, mennman abeefpehnt. #989” Wie nichts iſt das geichaffne Weſen! a 0 Wie ſelig iſt ein Ders, das jene ei | Miller nach meinem Zuftand fragett, 337 Millfomm, verklärter Gottes Sohn, _ 283 ‚x iſt die SchuledennaufErien 33

mir, Auer JEſus noch ve * * ER > TR -

v

Begifter der Miaterienin den nenne! 2 .. Abend: Lieder. 4+ 30, 0.678,65, 73 79 | Aehr son allem zu GOtt. 25,56, 1 ‚Berleignun,, Allgnugſamkeit GOttes. 14. Aemter Chriſtis. Anbatung und Verherrlichuns ot Sracit v7 des Lammes 84, i Er "Arbeit, fs Beruffs-Sefhäffte. » Ä en aus ſich felbft, 12, 34. ſ. Verleuanine, bey Berufs: Gefchafften, 2,37... * | Beihanungs: Stand, 58. Befchani ung Gottes inte der Schoͤpffung 2407,00 5

WE ae Blut Ehriſti 31:8, 679; 39» 79, Be oh ger, Bruder⸗Liebe. 43. 60, 9,7, 62:0. 14. Ufer

Brunnen des Heyls, geoͤffnet. 63+ *

Buß Lied. 32, Ruf zur Buſſe 52:1. 00 VASE:

e beyfache⸗ Ines) ER

vom I. Geifl, 23, 76,

Güte Gott, ſ. Leutſeligkeit.

» Jelus, Grund der Sugten so, Oehekigkeit, 79,

35+ 76% beym Eiien.s 3.30, v. ee 5, 31,0.859 * 89.

Fuͤhrung Gottes, Preiß derſelben. 38.69. v. 6:9, Ge⸗

iihm als unſerm Liebſten. 70, Gemeinſchafft und

—— Bein 10 er ot in demfelben 17,14 Drepeinhei, * * 3: 9.754 Ehre, gebührt GOtt allein. 450 Einkehr. f, Sammlung, Einjamfeit.62.72 Elend und Verderben, ſ. Erloͤſung. Erleuchtungs⸗Stand. 58. Gebaͤt um Erleuchtung.24 81. ſ. Lehre, Wort, Erloͤſung durch Chriſtum, Gebaͤter drum. * 33+ 34%

Freundfihafft. die befte, 51 Freyheit in Ehrifto, darnach. 9+ 33. 34. Friede in GOtt. ſ. Ruhe.

baͤt um diefelbe, 59, Hberia ung an diefelbe 32, Gangheit. 37764. Geburt Chriſti. f, Weinacht. Gedult, Selaffenheit, 16, 17, Gebät drum ,41, 9,105. PER Leyden. —— Gottes. 10, 11. 0, ſ. Wandels

Gerechtigkeit in Chriſto. 50. 7% Glocke, went die ſchlaͤgt 88, GEOtt iſt gnug. 14.

| Halleluia, ı1, 74. dem Lamme. 94. Daftunater Ehrifti.54. - offnung der Herrlichkeit, 6, 8.16.7194 JEſus⸗N ahme.3 0,

König, Driefter, Prophet. 8, £ehrer. 81. Fuͤh ‚rer. 82, Freund, sı. Perle, 66. Verbindung mi

Wandel mit ihm. 13.15.51. f. Umgang. Inwendige Leben, deſſen Seligkeit. 21. 284 58. 66. Jugend, Erinnerungen an fie. 5.

Kinder Geſtalt in Chriſto. 6. 7. 48. 60. 61. v. 3,4 Sinder, ſolle u JEſu kommen.5. Fön

we;

ei

rs

| nenn 7 mm —— —— Sean Amt —— 8,0. 7210, 33,48,9, 1,2, 8, ‚10,54. 82,

Bammes E06 und Anbaͤtung. 79, 84 Leben Sottesin uns. 5ı, Lehre Gottes und ſeines Sohns. 59,9, 4, 5. u. f. 81. ſ. geutieligkett Gottes in Chrifio. 29, 36, 63.69.77. genden überhaupt. 16, 17.31. v. 10773, ne

re Leyden und Dunckelheiten. 18,42, 594 v. 1672

68. |. Creuß, Leyden Ehrifti,f. VPaßion Licht der Seelen. iſt EDEL, 24. Liebe Gottes zu uns, 69. |. Leutſeligkeit. Liebe zu GOtt in Ehrifio. 64. 70.77. Die Hechsettde, 20, Dieim Leyden Beitäudige. 42, Liebe zu den Brüdern, 43, 60.0. 7. 62. v. 14. 0.f, Lob re Gute Gottes. 38+ 69. Des Lam⸗ mes, Sarnioinkt, su entfliehen, 48, 56,65. ſ. Sam̃⸗

lun Morgen⸗ ndachten 263 .4. 73. 75. 78. 86. bey em Wache: 53+ 85. Name TEfus.30. Neuſahrs⸗Andacht. 30, 73: Nichts. 45+ Vernicheigung des eigenen Lebens. 55, Offenbahrung JEſu im Diät 35. —— Oſter⸗Lied. 22, Paſſions⸗Geſaͤnge. 31,50, 57 79% erle, die föRliche, 66. finaft-£ieder, 9, v. 6712, 23, 76, ug ilger⸗Lied. 62; Driefterlich Amt JEſu. 80:46, ſ. Vaſſ ion. Verſoh⸗ nung. Amt JEſu. 8. v. 123 ſ. Lehre, Work, Reſolution ſich ganz SOLL zu ergeben. 25. 31. 72 ° 10, 134 37+ 564 - i uff Gottes zur Buſſe 52, Zum Inwendigen. ſ. Zug. Ruhe des Geiſtes in GOtt. 28. Verlangen dahin, 26, f. Sammlung, Stille, Sammlung des Gemuͤths. V⸗ #447. 53+ 63+9+679, 654724 Segen

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Re * Sigen über Gottes Bold, 73, 7.57 Schule des Herzens. 74,81, Br Ar

Schwachen, deren Zroft, 61, —— Schwermuͤthigkeit. 44. 69. v. 1734 mh eeyden. ent: | jeligfeit. Vertrauen, i Sommerkied, 67, Sonne der Seelen i Gott. 24. Sterbene⸗Gedancken zv. 12213 268. —— Stille des Gemuͤths 26. Ruhe. Stimme Gottes. ſ. Ruff. Sammlung. | Ubergabe des Herkens, 3340. 7212. |. Vornehmen. | Hberlaffung an GOtt und deſſen Willen, 19,32, | Verborgnes Chriſten⸗Leben. 21. aller Dinge. EB 26, 04 6:10, 374 56,62 Verleren in GOtt, 12. | Vermaͤhlung mitFEfu. 13,70. 7 . Versöhnung durch Chriftum, 31,04 427, 39, 59,79. 7 Beritrenung, f. Sammlung. N Berjuchungen,9. 49. ſ. Leyden. Vertrauen zu GOtt, Aufmunterungen dazır. 69, 77 arms mit Ott. 10,13, 15. fx Gegenwart, Wandel, K —— iten Gottes, 74, t Allgenugſamkeit IR 71, —— s * Boni (575 ; 6, 38 o. uf, 69; v. 6 WBachen un 7 #3.

Wande mit DE: 1.9.6715. In feinem Licht, 24: 5 en Anaenehmheit, 21. f. Gegenwart, | —* 6. 29 46, 48,

iS »0, 3:11, Verachtung 71. . Aberlaffuttg, 2 ' Bcle Suhl un a Dr |

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