—— or a a 3% EL SR RE ee La Gemeintüsige Naturgefdi chte des Thierreichs, darin die meriohrbiaften und nuͤzlichſten Thiere in ſyſtematiſcher Ordnung beſchrieben, und die Geſchlechter in Abbildungen nach der Natur vorgeſtellt werden fortgeſezt von D. Georg Seinrich Borowski, Koͤnigl. Profeſſor der Naturgeſchichte zu Frankfurt und Mitglied verſchiedner gelerten Societaͤten. Vierter Band, von den Amphibien Mit 36 Kupfertafeln. Berlin und Stralſund, bei Gottlieb Auguſt Lange. 178 3 o ala Re en * 2 TG i N % ER : —— ————— — J — ET), x Wi y Fa * —50 N Se ES I 2 - N ——Vorrede. AN, 5: Ä —J Ja a der Zweck dieſes Werks bekantlich blos AS dahin geht, für Anfänger und Liebhaber SS der Naturgefhichte einen Auszug aus größeren Werken zu liefern ihnen eine an⸗ * | ſchauliche Idee von den meiften Geſchlech⸗ tern und ihrer Kennzeichen zu verfchaffen und. man Daher end) hier viele neue Beobachtungen die nur mit großen Koſten und unter guͤnſtigen Öelegenheiten zu machen find, mit Unrecht fordern würde; ſo ſcheint es, daß es für unz ſre Leſer nicht überflüßig fein würde, fie hier auf die vor= trefliche Planmäßigkeit, und fo wie überall, auch inder Einrichtung der Gejchöpfe, die in diefem Bande befchrie- ben find, berworleuchtende fiefe Weisheit der Vorfchung aufmerffan zu machen. Denn es bleibt Doch alemahl der hoͤchſte, legte und edelſte Zweck der Naturgefchichte, den Beobachter nicht blog feinen Kopf mit Nahmen und mi— krologiſchen Bemerkungen füllen, zu lehren, fondern ihn am Ende mit innigſter Ehrfurcht gegen die, Alles mit un: begreiflicher Weisheit, Harmonie und vaͤterlicher Liebe Feitende Hand zu durchdringen, ihn in dem großen Bur che der Natur auf jeden feiner Tritte Beftätigung der heili⸗ gen Wahrheiten der Religion leſen zu laſſen, und fo fein Herz zur willigen Ergebung in dieſe Hand zur Ucberzeur gung ihrer Einwirkung und zu dem hohen Vertrauen ji | i ‚tie fie zu erheben, daß er fo herzlich wie Claudius ausru⸗ fen möge: OR | Er giebt’ dem Sperling auf dem Dach, Wie ſollt Er mir nicht geben! ° Allein da bei jeden, der zu der Naturgefchichte ein für diefe Gefühle empfängliches Herz mit bringt, fhon ein bloßer Wink fie wecken muß; ſo wuͤrden lange Dekla- mazionen hieruͤbet, die ſolchen anſchaulichen Waͤhrhei⸗ ten am wenigſten kleiden, völlig unnuͤtz ſein, da ſie da, wo dieſe Empfaͤnglichkeit fehlt, jene Gefuͤhle doch nicht hervorbringen koͤnnen, um ſo mehr da wir unſre Leſer, denen es wirklich um dieſen herlichen Zweck des Stu⸗ diums der Natur zu thun iſt, auf ein ſo vortrefliches Werk als Reimarus natuͤrliche Religion iſt und auf H. Fabricius Betrachtungen über die Natur vers weifen konnen, und wir in dieſem Bande felbit fo oft ſich Gelegenheit dazu angeboten, fie bemzt haben, dem Leſer einen Fingerzeig zu folchen Betrachtungen zu ges ben, Freilich find diefe Gelegenheiten bei der Naturges ſchichte der Amphibien nicht fo häufig gewefen als wohl zu wünfdyen wäre, denn es iſt nicht zu leugnen, daß diefer Theil der Naturgefchichte in feinen mehrften Zwei⸗ gen noch nicht hinlänglich genug bearbeitet it, um oͤf⸗ ters ſchon folche Kefultate zu liefern, wies denn übers haupt in der ganzen Naturgeſchichte wohl ad pia defi- deria gehört, daß man mehr dahin trachten mogte die ſchon vorhandnen Entdeckungen zu benuzen und weiter zu führen, als nur nach neuen Arten zu forfchen, das durch die Nahmen Negifter anzufchwellen, ohne dadurch an wirklich nuͤzlichen Kentniffen zu gewinnen. Freilich wäre es hoͤchſt voreilich der Entdeckung auch eines anz fangs noch ſo unbedeutend ſcheinenden Inſekts die Nuͤz⸗ lichkeit abzuſprechen, weil ein mehr als menſchlicher | tand — Tamm fand dazu gehört, alle die Folgen zu überfehen die fie haben Fann, allein fo ift es doch wenigſtens nöthig, beim Forſchen nad) folchen Entdeckungen, und bet Be richtigung, Vermehrung und Verbeſſerung der Syſteme zugleich auf die Nuͤzlichkeit zu ſehen, und dies muß uns daher ſolche Werke, wie zum Beiſpiel it H. Dottor Block durch ſeine Naturgeſchichte der She lieſert, — fchäsbar machen. Da auch nach der Ordnung des Syftems in dem nächften Bande dieſes Werks die Narurgefapichte der Fiſche wird abgehandelt werden muͤßen; fo mögte es freilich auf dem erſten Anblik fcheinen, daß es unbefchei- den fei mit dieſem Gelehrten , der feine Bemühungen unt große Koften mit fo vielem Erfolg auf diefen Theil der Narturgefchichte verwendet hat, hier in Konfurreny zu treten, und als wäre es Daher beſſer gewefen die Leſer dieſes Werks in Anſehung der Naturgefchichte der Fir ſche auf die Dftavausgabe H. Block zu vermeifen, als lein da in diefem Werke eine fuftematifche Befchreibung des ganzen Thierreichs verfprochen worden ; fo. half fi) der Verleger verbunden dies Verſprechen zu erfüls len, um fo mehr da eine wirkliche Konkurrenz fchen das durch mwegfällt, daß H. Blocks Plan fich auf die ein⸗ heimiſchen Fiſche einfchränkt, wobei feine Abficht, dies ſem varerländifchen Theil der Schtiologie die Berichti— gungen und Erweiterungen zu geben deren er bedarf und ihn prachmatiſch zu machen, allerdings fehr gewinnt der Zweck dieſes Werks aber, einen allgemeinen kurzen Ins begriff ver Zoologie zu liefern, nicht erreicht werden würs de, und wir werden und Daher damit begnügen Die Ichtiologiſchen Aufflärungen 9. Dr: Block in dem fünf tigen Bande, in fo weit felbige erfchienen find, zu be; nuzen. rt — — In Anſehung diefes gten Bandes bemerken wir nur noch , daß wir 5. B. bet der in der Gefchichte der Ser-. pentes (gleitenden Amphibien) noch herfchenden Dunkelheit, weder die beim H. Pallas befindliche Szythiſche Natter (Coluber Scytha) von ſechsfuͤßi—⸗ ger Känge mit 153 Bauchſchilden md 31 Schwanz: ſchuppen, die drei Fus lange Dione (Coluber Dio- ne) mit 190 bis 206 B. ©. und 66 bis 58 Schw. Sch., beide aus der Nachbarſchaft des Kaspifchen Mees res, und andre mehr, aus Zweifel, ob fie wirklich be— fondre Arten ausmachen, nod) ſonſt auc) alle.andte bei dieſem und andern Schriftjtellern erwaͤhnte Amphibien, von denen man wenig mehr als die Exiſten; und einige _ Kennzeichen weis, mit aufgeführt haben, um das Re giſter duͤrrer Nahmen nicht noch mehr zu vergrößern, Endlich mögen Anfängern vieleicht in den Befchrei- bungen der ſchwimmenden Amphibien einige unbekannte Ausdruͤcke auffioßen, allein da es doc) nörhig fein wird dem kuͤnftigen Bande eine Eurze Erklärung und Beſchrei⸗ bung der Kenzeichen und Theile der Fiſche voran zu: ſchicken, fp werden fie auch dort hierüber den nöthigen Unterricht finden, Daß alle Nahmen, wobei fein Autor benant iſt, — find, iſt wohl nicht einmahl noͤthig zu bes mer en, ” Der: 1. Verzeichnis der in dieſem Bande beſchriebnen Thiere | der IVten Klaſſe. Ordnung. Reptiles. | Geſchlecht. Teftudo. x 1. Midas, Linn. '2.' Caretta 3. Ionbricara 4. Scabra “s. Orbicularis' -6. Graecä Geometrica 7 1 8 Carolina 9 Pufilla Seite 15 17 19 20 a 22 23 24 —— — 2. Geſchlecht. Rauna. Pipa 2. Bufo 3. Rubera 4. Gibbofa 5. Bombina 6. Cornura 7, Occellata 8. Paradoxa 9. Temporaria ıo. Efculenta ır. Arborea ı2. Boans 13. Ridıbunda! Pall, 14. Vespeftina Pall. 15. Sitibunda Pall. 3. Geſchlecht. Draco. 1. Volans Linn. 2. Praepos’ 4. Geflecht. Laceſta. 1. Crocodilus . 2. Caudiverbera 3. Dracaena 4. Superciliofa 5. Scutata 6. Monitor 7. Principalis 8. Bicavinara 9.. Cordylus 2% Stellio . Mauritanica | — Arurea 13. Amieya 14. Agilis 15. Aeo;ra 16. Seps , 17. Chamaeleon x * een 18. "Geko' 19, Stinkus 1% e "120. Vulgaris ORIG ZT. Aquart: 1 de ‚22. Paluftris ar 23. Punltata 57 .24. Salamandra Ri r 25. Bafılifcus sg 26. Iguana $9 27. Heliofcopa Pall. Krise 28. Velox Päll.- N 29: Cruenta Pall. BA ß 39 Anguina Linn, | 62 IL. Ordnung. Serpeites =: GSeſchlecht. Crotalus, 1. Miliarius Linn. SE ee. Horridus | ——— * 3; Dryinas — 4. a BT, m a Be Mutus SR 73 Fi a Boa. ı. er i 74 2. Conſtrictor Er 75 3. Canina P — 3. een Coluber.: r. Vipera 77 2. Lutrix 2 3. Fimus 78 4. Amodytes 5. Ceraſtes 79 6. Domicella WER ”, Berus * * 8. Cherſea $o 9. Alpis ® a Io, Or- 10. De, 'ıı. Aurora 12. Aefculapii 13. Natrix 14. Naja _ 15. Getulus 16. Fufcus. 17. Ahaetulla 13. Argus, 4 Geſchlecht. Anguis. 1. Quadrupes 2. Bipes 3 Maculata 4. Ceraftes 5. Scytale 6. Fragilis 7. Ventralis 5. Geſchlecht. Amphisbaena 1. Fuliginofa J a lba 6. Geflecht, Caecilia. ». Tentaculara 2. Glutinofä III. Srönung. Nantes. x. Geſchlecht. Petromyzon. ı. Marinus L. 2. Fluvialis 3. Branchialis 2 Seſchlecht. Rapa. 1. Tarpeda 2. Batis 3. Aquila 4. Paftinaca > 96 $ Li J $. Clavata — Rhinobatos 3. Befchledyt.Squalus. 1. 2. ⸗ Acanthias Squatina 3. Zygaena 4. 9.4 Galeus Catulus 6. Carcharias 7. Muftelus 8. Priftis 4. Befchlecht, Chimaera. $. Geſchlecht. Lophius. ı 1. Monftrofa 2. Callorynchus . Pifcatorius 2. Veſpertilio 3 Hiſtrio 2. Rurhenus 6. Geſchlecht. Accipenfer. r. Sturio 7, Geſchlecht. Baliftes. 1. 2 — 3- ’ 4. 8. Geflecht. Offracion. .Beflecht. Tetrodon. 3. Hufo 4. Stellarus Pall. Monocerus L. . Tomentofus Vetula Ringeus 1. Triqueter 2. Trigonus 3. Quadricornis 1. Lagocephalus 2. Lipeatus 3. Mola a 2 — 2 * tr 10. Geſchlecht. Diodon. ı. Atringa ‚2. Hyfrix. 1: Moia Pall. 11, Gefhledht, Cyelopterus. ı Es R. 2, Nüdus 3. Liparis 5. Minutus P. 6. Veütricofus 7. Gelatinofus 12. Befcblecht. Centriscus. t. Scutatus L. 2. Velitaris Pall. 3 Scol — L. 13. Gehöleen-Spagmus ı. Typhle 2 Acus 3. Pelagicus — 4. Aequoreus 5. Ophidion 6. Barbarus 7. Hippocampus 14. Geſchlecht. Pegaſus. 1. Draconis 2. Volans 3. Natans IV. Ordnung. Meantes. — 1. Geſchlecht. Siren. 1. Laceſtina L. 4. Dentex Pall. Das Thierreich, in foftematifcher Ordnung befchrieben und mit natürlichen Abbildungen erläutert, IV. Slaffe, Amphibien. a Bandes, iſtes Stu, oder Dreyzehntes ZwoͤlfKupfer. —— Don den Amphibien oder Knorpelthieren. 1. Allgemeine Eigenfchaften diefer Klaſſe. 3 ): Thiere diefer Klaffe Haben nur eine Herzkammer, ein > Herzohr und ein rothes Faltes Blut, welches einen Iangfamen und frägen Kreislauf hat. Durch die kungen, de: ven DBläsgen aroß find, athmen fie willführfich, menigfteng willkuͤhrlicher als die Säugethiere und Bögel, Cie haben knor⸗ gelartige Knochen, und eine doppelte Ruthe; (doch ift noch nicht ausgemacht, ob dies leztere von allen geſagt werden kann, indem man die Zeugungswerkzeuge der männlichen Froͤſche 5 3 noch nicht genau genug kennt.) Go beſtimmt Linne dieſe Klaſſe. Der Nahme: Amphibium koͤnnte, ſeiner Zuſammenſetzung nah, auf die Vorſtellung leiten, daß es Thiere gäbe, welche fähig wären, ſowohl in der der freyen Luft, als im Waſſer ſich für beftändig aufzuhalten, und in einen oder dem andern Ele: mente willkuͤhrlich MARNBSEODEN zu leben, Das Daſeyn fol: 13 eher 4 — a — cher Gefchöpfe muͤſſen uns aber erfi kuͤnftige Beobadjfungen lehren: Denn wenn man Die $ebensart der Thiere aus dieſer Klaſſe genauer beobachter; fo findet man, daß fie doch nur ei— gentlic) in einem der beiden Elemente einheimifch und die vor- naͤmſten Berrichfungen des Lebens entweder auf dem Lande be— treiben, und nur zumeilen ins Waſſer geben, oder umgefehre. Es feheinen aber auch nidyt einmahl alle fonenannre Amphibien das naffe Element erfragen zu fonnen: fo wie auch einige von ihnen blos zu den Waſſerbewohnern gerechnet werden müffen, daher denn allerdings der Nahme Knoıpelthiere allgemein ſchicklicher ſeyn würde, indem hieraus erhellt, wie wenig paffend iene Benennung für dieienige Klaffe von Thieren fey, welche wir gegenwärtig befchreiben wollen, und Daß nur der allgemeine Gebrauch der Naturgeſchichtſchreiber die Beibehaltung derſelben einigermaßen rechtfertigen koͤnne. Nun etwas von den Haupteigenſchaften, worinn dieſe Thiere mit einander uͤbereinkommen. Nach dem Ritter Linne haben dieſe Thiere ſaſt durchgaͤngig ein gewiſſes ekelhaftes und zum Theil abſchreckendes Anſehen, welche Behauptung einige feinem angebornen Abſcheu vor Froͤ— ſchen zuſchreiben wollen, doch ſcheint ſie ſich bei einem großen Theil dieſer Klaſſe nicht ſo wohl in Vorurtheil und Erziehung zu gründen, als vielmehr in eine weiſe Einrichtung des Schoͤ— pfers, damit wir uns ihnen mit Behutfamfeit und Vorſicht näbern follen, weil fie dem Menfchen Schaden zufügen koͤnnen. Ihre Farbe ift mehrentheils unangenehm und fehmußig, und öfters mit einem widrigen Geruche begleitet, Die Haut ift bei vielen kahl, fehleimige und alt, bei andern mit Schuppen oder Schilden bedeft, die Stimme raub, das Geficht tuͤckiſch und der Gang öfters träge und fchleppend. Das Öerippe- ift Enor- pelartig, und eine große Anzahl derfelben führen Gift ben ſich. Unter allen Thieren haben fie das zähefte Leben, | Da fie der Uebergang von den Fiſchen zu den Sandthieren find, fo nähert fi) ihre Geftalt bald diefen bald ienen mehr und ift daher hoͤchſt mannigfaltig. Diele diefer Thiere bewohnen verfieckte, Feuchte und unreine Derter, Die mehreften koͤnnen auſſer dem Elemente, welches * 5 ihnen eigentlich zum Wohnort angemiefen ift, auch eine zeitlang am andern fic) aufhalten, bei manchen ift diefe Abwechfelung willkuͤhrlich, bei andern ift fie an gewiſſe Zeiten gebunden, Ein großer Theil davon verbirgt fich und ſchlaͤft im Winter, Die Nahrung der Amphibien befteht meift aus andern Thies ven, fie gehören alfo in der Defonomie der Schöpfung zu den Thieren, die der zu großen Ausbreitung der uͤbrigen ſteuern. Sie bemaͤchtigen ſich ihrer Nahrung entweder mit Gewalt oder durch Liſt; auch hat die Natur einigen einen Zauberkreis geges ben; ſo, daß andere Thiere, die auf eine gewiſſe Entfernung in ihre Atmosphaͤre kommen, betaͤubt werden, und ihnen von felbft in den Rachen gehen. Kinige geniefien Waffergemächfe und verfchiedene nabren fih) vom Schlamm und Unrath ande: rer Thiere, Die Speifen Fäuen fie nicht, fondern ſchlucken fie, da fie nur fpiße, und feine breite oder Backzaͤhne einige aud) gar feine Zähne haben, ganz binein, und verdauen wegen der Kälte und des frägen Kreislaufs ihres ‘Bluts, fehr langſam, woraus ihre Faͤhigkeit fo lange zu hungern komt. Die meiften Amphibien legen Eyer mit weichen Schaafen, die fie aber nicht felbft ausbrüten, fondern der Wärme der Luft und des Waflers, als die Fröfche, Eidechfen und fchwimmende Amphibien; des heiffen Sandes, als die Schildfrören, und des Miftes, als Die Schlangen, überfaffen. Ben einigen ent- wickeln ſich die Eyer im Leibe der Mutter, und dieſe gebaͤhren lebendige Junge. Sie werden ſpaͤt mannbar, als die Froͤſche erſt im 4ten Jahr, dann iſt der Trieb bei ihnen aber auch deſto heftiger. Die Jungen haben gemeiniglich ihre vollkommene Geſtalt: die Froͤſche aber und viele Waſſer Eidechſen entwickeln ihre Thei⸗ le durch verſchiedene Stufen der Verwandlung. Die Schlan— gen haͤuten ſich, und nad) einiger Meinung auch die Schilds kroͤten. Die beiden ſchaͤrfſten Sinne dieſer Thiere ſind das Geſicht und Gehoͤr. A3 Da F Da das Blur bei der Frucht der Landthiere im Mutterleibe nicht durch die tungen, fondern durch die eirunde Oefnung gebt, fo bat es Leute gegeben, Die vergefchlagen haben, Die Menſchen dadurch zu Amphibien zu machen, daß man fie aus Mutterleibe in Fluͤſſigkeiten auffienge und fo das foramen ovale often erbielte. Zwar mögte dies phyſiſch nicht mehr unmöglid) ſcheinen, als es meralifch unmöglich ift, fie auf zufammen ge— papten ſchwimmenden Batterien muthwillig dem Tode opfern oder wie Vieh nach Amerika verkaufen. Indeſſen lehren uns Beobachtungen, daß das Blut bei den Amph. nicht durch das foramen ovale geht, und fie des Athmens nur darum fo lange entbehren koͤnnen, weil ihr kaltes träglaufendes Blue weniger der frifchen Luft bedarf, auch nur ein geringer Theil davon durd) Die ungen geht. Dem Menfchen, fo wie vielen andern Thieren, dienen, wie wir in der ‚Folge fehen werden, viele von ihnen zur Speiſe und zu andern Abfichten : auch dienen einige zu ArzeneyMitteln. So wohl diefes Nußens wegen, als auch um den Schaden zu verhuͤten, den die giftigen unter ihnen uns zufügen koͤnnen, ift ihre Kenntniß nochwendig, Eine genaue Beobachtung der Thiere diefer Klaſſe zeige übrigens, daß die Amppibien ihrer innern Beschaffenheit nach den Vögeln; der äuffern Geftalt nad) aber den Fifchen am naͤch— ſten kommen; aus welchem Grunde denn die meiften Zoelogen fie zwiſchen beyden in die Mitte geftelle haben, und zu bewun— dern iſt, daß Hr de Maillet in feinen, unter dem Nahmen Telliameil vorgetragnen kosmologiſchen Grillen, wo er die Voͤgel aus Fifchen entftehn laͤßt, nicht dieſe Klaffe für eine Fortdauer diefer Verwandlung angefeben hat. Daß aud) in der Hervorbeingung diefer Klaffe der große Zweck der Natur, überall Seben zu verbreiten, klar zu Tage liege, bedarf wohl feines Beweiſes, denn was gab es wohl für ein befferes Mit: tel, Suͤmpfe und der Ueberſchwemmung ausgefezte Orte zu bes völfern, als eine Gattung Tiere dahin zu pflanzen, die fähig war, aus der Tiefe des Meers und im Schoos per Erde zugleich ihren Unterhalt zu ſuchen, was fir ein füg> licher REN ” 7 licher Mittel die von den — Meer und Landbewoh⸗ nern etwa uͤbrig gelaßnen Nahrungen nicht unbenuzt zu laſſen, als Dies Heer wandernder Schmaruzer darauf anzuweiſen. Viel leicht gab ihnen darum die Natur, weil fie fie als Schmaruzer betrachtete, eben diefe Gier und diefe Hungersfähigfeit zugleich. Ueber diefen Zweck der Natur, des Lebens fo viel als mög: lich bervorzubringen, ſehe man eine vortrefliche Eleine aus dem englifchen überfezte Schrift: Dom Zweck der thierifchen Schöpfung. Bon den Amphibien überhaupt handen: D. Darfon; Anmerfung über die Amppibien aus d SH B. der philof, Tranſ. S. 193. uberf, in dem neuen Hamb. Magazin XIL. B. ©. 483. Rlein; von den Kennzeichen der Amphibien in der neuen Seſeuſch Erzaͤhlungen. II, B. ©. 29. Car. Linnaei diff, Surinamenfis grilliana in.den amaenit, acad. Vol. I. Deſſelben diſſ. amphibia gyllenborgiana. ebendaſelbſt. I. C. Wolff in feiner Ichthyologia boruſſica. Boddaert Abhandlung von den Amphibien in den Schtif- Ben der Naturf. Gefelf, zu Berlin 2 Th. ©, 369, 2. Eintheilung diefer Klaffe. Die älteren Zoologen theilten die Thiere in vierfüßige und nicht vierfüßige ab, und brachten alle vierfüßige Thiere in eine Klaſſe; durch ihre Eintheilung in lebendig gebährende und eyer⸗ legende, wurde zwar wieder ein groffer Theil von den Quadru— peden abgefondert: es kamen aber durch dieſe Eintheilung mies der Thiere die in allen übrigen Beziehungen verfchieden waren, ganz unfchieklid) in eine Klaffe zu ſtehen. Nicht minder verwirrt waren die Eintheilungen der nicht vierfüßigen Thiere Man machte 3. DB. für die Schlangen eine neue Klaffe, welche die der Priechenden Thiere genannt wurde: aber bier famen wieder Thiere von aanz unferfchiedener Sebensart, als Würmer und Schlangen zufammen. Dies brachte eine Menge von Verwir— rungen in der. Zoologie zu Wege, die fich auch beſonders auf | U die bie Lehre von den Amphibien erfirecfte. Denn wenn man die Fäyigkeit, im Waſſer und auf dem Sande ſich aufzuhalten, zum Eharatter vıefer Klaffe machen wollte, fo müfte man aud) Thies ren eine Stelle darinn einräumen, welche zu den Saͤugethieren gehören, als dem Nielpferde u. a. und müfte Hingegen aus der— feiben viele vervannen, welche die Matur doch offenbar als Ge: ſchwiſter der uͤbrigen dahin gebrachten gezeichnet hat, Diefe Umstände bewogen demnach den Ritter Sinne, das Leben in und auffer dem Waſſer gar nicht zum beftimmten Kenn- zeichen diefer Klaſſe anzunehmen : fondern er legfe die oben an— geführten Merkmale zum Grunde, und behiefe den Namen der Alten nur in fo fern bey, als es ausgemacht ift, daß der gröfte Theil diefer Thiere inne und aufferhalb des Waſſers zu leben vermag. Zwar feheint die Ordnung, die man durch diefe Kennzeichen erhält, auch nicht die dev Natur zu feyn, weil dadurd) ganz diſparate Geichöpfe zufammen fommen indeſſen ift fie doch für die Wiſſenſchaft vorzuglich, weil fie beſtimmter und unterfchei- dender als alle vorhergehenden ift; obgleid) aud) nicht geleugnet werden fann, daß, da fie blos aus der Anatomie dieſer Thiere bergenommen ift, fie den Sehler bat, daß es ihr an Anſchau⸗ lichkeit mangelt, die doch in der Naturgeſchichte hoͤchſt noͤthig iſt, und man darf daher nicht verzweifeln, vielleicht noch beſſere Kennzeichen fuͤr dieſe Klaſſe zu finden. Ferner fand der Ritter Linne, daß von den Thieren, bey welchen dieſe Merkmale ſtatt finden, einige vier, andere gar keine Fuͤſſe haben, und noch andere ſchwimmen; und dies ver— anlaßte ihn, ſie in folgende Hauptordnungen zu bringen: I. Ordnung; kriechende Amphibien, (reptiles) welche mir Lungen und vier Füßen verſehen find : I. MINE, Schildkröte, Häftudo. 2, -GSroſch, rana. 3 Heel Drache ‚raco, 4 = = Kidechfe, lacerta. — — II. Ordnung; gleidende ) Amphibien, (ſerpentes) wel- ” zwar ungen aber Eeine Füße noch Floſſen haben : 5. Geſchlecht, Rlapperſchlange, Crotalus. =, =... Serpent, Boa, Naͤtter, Coluber. 7. 2 = % = = Schlange, Anguis. £ ae Ringellblange, Amphisbaena. IO, = = Blndfchleiche, Caecilia, III. Ordnung; ſchwimmende Amphibien (nantes) welche ungen und Floßen haben : A. mic zufammengefeßten —— 11. Geſchlecht, Pricken, Petromyzon. 12, Rochen, Raia. 13% Haifiſch, Squalus. 14. Seedrache, Chimaera. B. mic einfachen Luftwerkzeugen. 15. Geſchlecht, Seeteuffel, Lophius. 8 u et 16. = = .Stoer, Acipenfer. 17. s » shornfifch, Balliites. 18. = = Deinfilh, Oftracion. 19; = Stadelbauch, Terrodon, 20, = = TJgelfify, Diodon. 2I. = = YWeerbafe, Cyelopterus. 22: = = Schildfifh, Centrifcus. 23. 8 = ...Stadelfil, Sygnatus. "24. =, ’=, . Mieerpferd, Pegalus. Diefen gefellte er in der Folge noch eine IV. Ordnung zu, nänlid) der gehenden Amphibien (me- antes) an weldyer leztern Ordnung Richtigkeit aber noch gezweifele wird. Us Erfte ®) Man hat diefe Ordnung zwar bisher Die fchleichenden Ampb. genennt, ſchleichen bedeutet aber offenbar ein langſames een, gleisen hingegen eine Bewegung ohne Sort etzem der Füße, wie z. B. Die auf dem Eife- 9 ie —— — Erſte Ordnung Kriechende Amphibien. Reptiles. Die kriechenden Amphibien haben vier Fuͤße, holen durch den Mund Athen, und haben wahre weitzottige Lungen. Die Haut des Körpers ift bald nat, wie bey den Fröfchen; bald warzig, wie bey den Kröten; bald gefihupt, wie bey den Ei: dechſen; bald mit einem Schilde bededt, wie bey den Schild— kroͤten. Die Zunge dieſer Thiere iſt entweder getheilt (bihida) als bei ven Schlangen, oder ungerheilt (integra) diefe ift nun bald flad) (plana) oder rund (teres) als bey den Eidechſen. Den Sröfchen fehle der Schwanz ganz, und bey den uͤbri⸗ gen ift er bald mehr, bald weniger lang, bald rund, bald zus - fanımen gedruckt (anceps, comprefla) bald glatt (plano depres- fa) bald liegen die Schuppen in Wirbeln , bald in fehiefen ab» wechfelnden Reiben, und find bey einigen gezähnt (denticulata) bey den meiften hingegen fiumpf. Die Füuͤße haben vier aud) fünf Finger und Zehen, die entweder gefpalten und frey, oder init einer Haut befeßt, oder alle durch eine Haut verbunden find und diefe find Schwimmfüße. Die Meerfchildfröten ha: ben floßenäbnliche Füße (pinniformes) die Fröfche und Wafr ſereidechſen ſtumpfe Finger ohne Nägel (mutiei) und die übri- gen fpige Krallen an den Zehen. Mächft den Füßen bat der Drache häufige Flügel an den Seiten, die durch Ribbenformi- ge Knorpel unterftüßt werben. Das Blut der Thiere diefer Ordnung wird wie bei den Sandebieren in Milchgefäßen vorbereitet. Sie haben Ohren, aber Feine Ohrlaͤpchen, ſtatt deren aber zuweilen Ohrendeckel. Vor diefem biele man fehr viele diefer Thiere irrig für taub. Ioh. Nicol. Laurenti, Speeimen exhibens fynopfia reptilium emendatam, Vindob. 1768. in 8. Erſtes — ee 11 ——— Die Schildkroͤte. Teſtudo, franz. tortue, engl. | tortoife, Ein vierfüßiger geſchwaͤnzter Körper mit einem knochenarti⸗ gen Schilde bedeckt, und ein zahnloſer Mund, find nach dem Mitter Linns die Kennzeichen dieſes Geſchlechis, welches Blein zu den Quadrupeden rechnet. Ihre einem Schilde aͤhnliche Bedeckung und eine aͤuſſere Aehnlichkeit mit der gemeinen Kroͤ— te haben zu ihrer deutſchen Benennung Anlaß gegeben, und iſt hiebei merkwuͤrdig, daß Hr Camper durchgehends die groͤſte anatomiſche Uebereinſtimmung zwiſchen der Schildkroͤte und ge— meinen Kroͤte gefunden hat. Siehe ſeine kleine Schriften, Leip⸗ sig 1782. Bon den übrigen Amphibien unterfcheiden fih die Schild- kröoͤten aud) befonders dadurch, daß ihr Herz in Kammern abge- theilt iſt. Der Schild dieſer Thiere beſteht aus zwo Schalen, welche aus mehreren Stücken zuſammengeſetzt find, und wovon die eine den Rüden, und die andere den Bauch bedeckt. Jene ijt mie dem Ruͤckgrade verwachfen, und kann als die ausgebreiteten und in einander verwachfenen Ribben angefehen werden, dieſe aber als das ausgebreitete Bruftbein, welches mit dem Ruͤcken— ſchilde von ähnlicher Bauart ift, Der Ruͤckenſchild ift bald mehr, bald weniger gewoͤlbt, und der Bauchſchild mehrentbeils flady. - Beyde find mie einander verwachfen, fo, dag die Schilde den ganzen Körper umfchließen und nur zwo Defnungen übrig bleiben, aus deren fordern der Kopf und die Forderfüße, und aus der bintern der Schwanz und die Hinterfüße Des Thieres hervorſtehen, welche Theile dafs felbe gemeiniglic) unter die Schalen einziehen und da verber— gen kann. Dieſe Schale iſt auf verſchiedene Weiſe in Faͤcher abgetheilt, und bey vielen oben mit hornartigen Blaͤttern belegt; welche das das fogenannte Schildblatt geben, deffen ſich die Kuͤnſtler zu alferley Arbeiten bedienen, Die Geftalt des Schildes ift bald oval, bald herz- bald zirkelfoͤrmig. Wenn es wahr iſt, daß, wie Aelian ſagt, dieſe Thiere ihre Schilder zu gewiſſen Zeiten abwerfen, ſo iſt dies doch ge— wis nicht von der Schale ſelbſt, ſondern nur von den ſie de— ckenden Blaͤttern zu verſtehen. Der Kopf der Schildkroͤten iſt in Vergleich mit dem uͤbri⸗ gen Körper nur Fein, enthält wenig Gehirn, und hat bey eini= gen eine gefrümte fchnabelfürmige Schnautze. Die Kiefer find zahnlos; die Zunge ift gemeiniglic) Furz, die und ſtumpf. Der Hals ift bald mehr bald weniger lang; das Thier fann ihn ausftrecfen und wieder einziehen. Der Schwanz ift eine Verlängerung des Ruͤckgrades, und befteht aus mehreren fid) nach und nad) veriingenden und in eine Spiße auslauffenden Süirbelbeinen, Der norplihe Kanal der Luftroͤhre läuft bei den Waffer- ſchildkroͤen beym Eintritt in die tungen in häufige Zellen aus, durch deren Ausdehnung oder Zufammenziehung fie fid) im Waſſer heben oder taugen, wie die Fiſche mit Hülfe der Blaſe. Einige diefer Thiere leben im Meere, andere auf dem Lan— de, und noch andere in den Flüffen und Süumpfen. Man heilt fie daher in Weer- Land: und Sluß- Schild: Kröten, welche fich nicht nur durch Die Größe, fondern aud in Anſe— hung der Füße von einander unterſcheiden. Die Meerfchildfröten haben den Fiſchfloßen ähnliche, d. i. - ruderformige, platte Füße, mit zufammengewachfenen und gänzlic) bedeckten Fingern und Zehen. Die Landſchildkroͤten dicke, Folbigte mit abgefheilten Fin gern und Zehen, und die Füße der Flußſchildkroͤten ſind mit Fingern und Zehen, die unter fit) mit einer Schwimmhaut verbunden find, ver: ſehen. Auſſer⸗ — — 13 Auſſerdem laͤßt ſich auch aus dem Schilde und ſeiner Form leicht erkennen, zu welcher dieſer Gattungen eine Schildkroͤte gehoͤre. Die Landſchildkroͤten haben einen ſehr gewoͤlbten und dicken Panzer, woran das Bruſtbein ſtark, vorn aufwaͤrts ge— bogen ift; fie koͤnnen den Kopf und die Süße ganz unter den Schild verbergen, und fo ohne Schaden große Gewichte tra: gen. Die Flußſchildkroͤten haben einen flacheren und duͤnneren Schild mit einem feſten, faſt geraden, Bruftbeine, und die Meerfchildfröten eine Bedeckung, welche abſchuͤßig, und nicht überall Frochenartig ift, fondern einige biegjame Stellen bat, welche nur mit Schuppen und einer fehnigten Haut bedeckt find, Diefe Fünnen weder den K Kopf nod) die Fuße unter ihren Schild verbergen. Nur die aͤuſſerſte Decke dieſer Schilde iſt ohne Blutgefaͤße, gleich unter derſelben laufen diefe hin, befonders an der unte— ren Schale, wie man fic) durd) eine geringe Verlegung derfel- ben überzeugen kann. Die Schildkroͤten haben ein — uͤberaus zaͤhes Leben, welches mehrere Tage fortdauern kann, nachdem ſie ihres Ko— pfes beraubt worden find. Ihre Nahrung find Inſecten, klei— ne Waſſerthiere, Gewaͤchſe u. d. gl. Viele naͤhren ſich auf eine lange Zeit blos von feuchten Duͤnſten: daher man fie in einem Keller. lange Zeit hindurch ohne alle Nahrung lebend erz halten kann. - Das BegattungsGeſchaͤft geht bey ihnen, fo mie iede Bee mwegung und auch ihr Wachsthum fehr langſam von ftatten, und dauert öfters einen ganzen Monath bindurd. Sie bege- ben fi fid) wie die übrigen vierfüßigen Thiere und legen durchgäne gig Eyer, welche rund und mit einer pergamentarfigen Haug umgeben find. Die tandfchildfrören verbergen fie in die Erde, und die Fluß: und Meerfchildfröten legen fie ans Ufer in den Sand nieder, wo fie durch die Hitze der Sonne ausgebrütet werden; ba denn die Jungen, wenn fie nicht ſchon vorher ein Raub der ihnen nachftellenden Fregar Vogel und anderer Thiere geworden find, dem Meere zueilen, Diefe Art der Ausbruͤ— fung IB, | — — tung verleitete die Alten zu glauben, daß ſie aus der Erde ent⸗ ſtuͤnden. Die meiften dieſer Thiere haben ein wohlſchmeckendes nahr⸗ haftes, und. dabey leicht zu verdauendes Fleiſch, welches auf nancherley Art zur Speiſe zubereitet, iu bey einigen Arten fir ein kraͤftiges Mittel wider den Schaarbocd gehalten wird. . Es ift alles an ihnen eßbar, bis auf das Eingeweide und die Süße. Der Ritter Linne giebt funfzehn Arten an, welche Zahl aber noch weit verwehrt werden kann: iedoch laͤßt ſich nicht mie Gewißheit EN ob die bereits befannten fämtlich wirk⸗ liche Arten find. Ueberhaupt erfordert die Naturgeſchichte Diefer Thiere noch den Fleiß aufmerkfamer Naturforfcher, da fie noch bei weitem nicht genug beobachtet iſt. Hiervon zeugen die vielen Verwirrungen bey den mebrejten Saum bie ‚davon handeln, Wir bemerken hier noch, daß die brauchbaren Blätter von den Knochen durchs Feuer getrennt werden. Diele Blätter laſſen ſich, mern die Schilde erwärmt worden, leicht ablöfen, und werden hierauf in kochendem Waſſer erweicht, da man fie denn beugen, preffen und fihneiden kann. Bon den Schildfröten handeln insbefondere : Giov. Caldefi obfervazioni intorno alla Bi taruge Firenza 1687. in & Gronovites in Mufeo Ichtiolog. T. II. und im — faſcic. 1. pag. 16. Chriſt. Gottwald phyſikaliſche anatomiſche Bemerkungen über die Schildkroͤte. Nuͤrnb. 1700. in 4. mit 10 K. Tafeln. „Job. ul. Walbaum Chelonographia REN einiger Schildfröten nach natürlichen Urbildern verfers tigt. Luͤbeck und Leipzig 1782, in 4, mit einer Kupfert. 1, 1e- — — 15 1. Teſtudo Mudas. L. Die RieſenSchildkroͤte. Tortue franche. fran;. Turtle. engl. Siehe unſre Kupfertafel I A. no. 145. Die Alten nannten die Meerihildfroren überhaupt My— Das: Seba aber bszeichner beſonders Diefe Art mie dem Ma- men, B Sie hat einen linglihen, eyfoͤrmigen und wenig gewoͤlbten Schild, floßenaͤhnliche Füge mit zween Nägeln an den fordern, - und einem an den hinteren und einen geraden Schnabel, Der Schwanz, welcher über dem Rande des Schildes etwas her— vorfteht, bat eine fegelförmige Geftalt, und dunfeibraune aneinanderſtoßende hornartige Blätter bedecken den Ruͤcken— Schild. Dieſe Gattung waͤchſt zu einer auſſerordentlichen Groͤße heran, fo daß ſieben und mehrere Perſonen auf dem Schilde dieſes Thieres ſtehen koͤnnen, und es iſt ſtark genug mit ihnen fortzugehen. Im Jahre 1754. fieng man vor Bochelle auf der Hoͤhe der Inſel Ne eine, die ſich Durch ihre Groͤße befon: ders auszeichnete, Sie wog fieben bis achinundere Pfund, Der Kopf war 29. und ieder Fuß 52. Vfund fchwer. Die Leber gab der geſammten Geiſtlichkeit in der Abtey Louvaur vier Mahlzeiten, und 30 Mann hatten an dem übrigen Fleiſche hinreichend zu effen, jo daß an 100 Menſchen dabey auf einis ge Tage Nahrung fanden, Der Schild war fünf Fuß lang, Der Pater Plümier, dem wir bier überhaupt in feinen Nachrichten fo weis fie reichen gefolgt find, weil alle Merkmale der Authenticitaͤt haben, zergliederte eine derſelben, und bes fehrieb und zeichnete ihre innern Theile mit vieler Sorgfalt und Genauigkeit in einem Werke, welches fih im Manuferipte in dem Mufeum des Hrn D. Bloch allhier befinde. Ihm zu Folge, wie auch durch Die Wahrnehmungen anderer bejiärige, hat das Herz bie Geſtalt einer etwas plattgedruͤckten Birn, ift mie 16 — en mit einer ftarfen häutigen Subſtanz überzogen, auswendig rungliche, und mit zwey Obren verfeben, deren iedes mit den Herzböhlen in Gemeinfehaft ſteht. Es liege unmittelbar auf der Leber, fo wie diefe auf den Lungen. Jene ift bis an die Mitte der Sänge nad) gefpalten: Die zwei tungenlappen hinge: gen find durch eine ftarke Haut mit einander verbunden, Die Zunge ift kurz, ſtumpf und did; die Hornhaut der Augen dick am Rande gezäbnt u. f w. Diefe Gattung bewohnt das Meer, Am häuftaften findet man fie am Strande des Weltmeers zwiſchen den Wendezirfeln, Vorzüglich berühmt find deshalb die Inſeln Raiman im Meer: buſen von Merico, Afcanfian im atlantifchen und Rodti- guez im indianifchen Meere. Auch erzähle Anfon in feinen Heilen, daß er fie in großer Menge an ven Kuüften von Peru und Ehili angerroffen. Auch in Oftindien finden fich diefe Thies ve in Menge, und die $ Inſeln gegen Cochinchina uͤber werden von ihnen Schhildfrötenfnfeln genannt. Die Bewohner diefer Küften führen iprentwegen mit den Tonkineſern beftän- dig Krieg, weil fie diefen den Fang diefer Thiere nicht zugeftes hen wollen, der bey Ihnen faft von der Wichtigkeit ift, als bie 'Heringsfifcheren den Holländern. tan trift offers auf dem hopen Meere ganze Schaaren- von Schildkroͤten an, welche auf dem Mücken liegen und fd)lafen, Die Ever diefer Thiere find von der Größe der Huͤhner⸗ Eyer, und werden in einer Zeit von 6 Wochen im Sande auss gebrütet. ine einzige diefer Schildkroͤten foll nad) dem De: richte des P. Leguat in einem Jahre 1000 bis 1200 Eyer legen, woraus man auf ihre ftarfe Vermehrung fehließen kann. Die Begattung diefer Thiere faͤllt in den Anfang des Mer: zes auch zumeilen wohl erft in die Mitte des Maymonathe und dauert öfters 3 bis 4 Wochen, Zu diefer Zeit find fie im Zu- ftande der Sinnloſigkeit und daher leicht zu fangen, Ihr Fleiſch gleicht am Geſchmack dem Katbfleifche, mit dem es auch auf einerlen Art zubereiter wird, Es wird von N nz EN. 17 Indianern und den Europäern, welche fich in Indien aufhal- ten, haufig genoffen, Aud) die Eyer werden wie Hünereyer geforten. ! Aus den Schilden diefer Schildkröten verferfigen die In— dianer Kühne, Dächer, Zelte, Troͤge, Harnifche u. ſ.w. Man fängt diefe Thiere mit Harpunen mie den Wallfifch ; ferner an den Geftaden mit Neben. Auch kann man fidy ihrer leicht bemeiftern, wenn man den Zeitpunct wahrnimmt, da fie, nachdem fie ihre Eyer abgelegt haben, vom Lande nach dem Meere zuruͤckgehen. Man darf fie alsdann nur ummwälzen und auf den Rücken legen, da fie denn nicht das Vermögen haben, fi) wieder umzuwenden. Auf die fürzefte Art fingen fie Anſons Matrofen, die in Boten umberfuhren und fo bald fie im Meere eine Schildkröte ſahen, hineinfprangen und fie am Schwanz paften, da denn Die andern Zeit gewannen, fie mit Striden hinaufzuziehen, oder die Schildfröte fehlepte auch Den an ihr hängenden Mas frofen ans fand, der fie bier dafür auf den Ruͤcken warf, Man trift von diefer Are mancherlen Verſchiedenheiten an, und unter ihnen aud) eine von-grünlicher Farbe, welche Daher unfer dem Nahmen der grünen Schildfröre bekannt ift, 2. Tefludo Caretta. Doie Karetſchildkroͤte. Bec de faucon. franz. Hawks-Bill. engl. S. unſre Kupfertafel I. B. no. 146. Zween Nägel an den Forder- und HinterFuͤßen, ein enför- mig geftalterer Schild und fpißige Zaden am Rande deſſelben find nad) dem Mitter Linne die Kennzeichen diefer Art. Sie ift von der folgenden Schuppenſchildkroͤte wirklich verfchieden , mis der fie ihrer Aehnlichkeit wegen öfters verwechſelt wird, Gem, Naturg. IV. B. ıftes St, NLA Dar 18 — æV Der Schild iſt oben gewoͤlbt, ein wenig kielfoͤrmig und un: gen flach. Auf dem Ruͤckenſchilde liegen durch Zurchen von einander abgefonderte Schalen, und der Bauchfchild ift mie einer zäben in ungleiche Felder abgetheilten Haut bekleidet. Den Rand des Schildes decken Blaͤttgen, die durch ihre auf den Seiten herausſtehende Spitzen demſelben eine ſaͤgefoͤrmige Geſtalt geben. Die 5 Schalen auf der Mitte des Ruͤckenſchil⸗ des find eig und feilformig; die ihnen zur Seite liegenden laͤnglich, fünfecfig und ungleich; alle find braun und ſchoͤn ges fleckt. Den Kopf und die obere Flaͤche der Fuͤße bedecken ungleiche Schuppen; bie Kehle, der Hals, Schwanz und die Fuͤße un— ten eine runzliche und weiße Haut, Jener, welcher verhält: nigmäßia groß ift, hat eine eyförmige Geftalt und einen furzen Habichtſchnabel. Das Thier kann ihn nad) allen Geiten hin wenden, aber nicht unter den Schild einziehen. Der Schwan; reicht Faum bis an den Rand des Schildes; die Füße find floßenartig, ungetheilt und flad), Diefe Art wird anfehnlid) gros. Im Jahre 1752, fing man eine im Hafen Dieppe, die an g0o Pfund wog. Der Hals war ı Fuß, die Forberfüße 27, die Hinterfüße ı, der Schwanz ı, und der ganze Körper 6 Fuß lang und 4 breit. Ihr Schild liefert die fogenannten Caretten, welches ein Schild: platt von vorzuglicher Guͤte iſt; die Stuͤcke find oͤfters 6 bis 7 Pfund ſchwer, wovon man ein jedes in Holland mit 9 bis 10 Gulden bezahle, weil die feinfte SchildfrörArbeie daraus gemacht wird. Die Karerfchildfröten wohnen im Meere und Fommen nur zumeilen an die Oberfläche deffelben, um Luft zu fchöpfen. Doc trift man fie auch nicht felten auf dem Ruͤcken ſchlafend oben, So bald fie einen Menfchen oder Raubvogel gewahr werden, gehen fie nad) dem Grunde, Sie ſchwimmen im Waſſer und friechen auf dem Boden des Meers, Ihre Nahrung find MWafferpflanzen, Seeſchwaͤmme, Schnecken und dergl. deren fie. wdod) nur wenig bedürfen. Man kann fie lange Zeit blos Da: —— —— 13 dadurch erhalten, daß man ihnen täglich friſches Waſſer mic eingemifchtem Seeſalz giebt. Diefe Thiere haben gleichfals ein eßbares Fleifh, das eine abführenve Kraft befigen foll: auch dienen ihre Eyer zur Spei⸗ fe. Das Dehl, weldyes man aus ihrem Fett bereitef, foll eine Stärkung der Nerven und gegen Nierenſchmerzen zu gebrau: chen ſeyn. | Sie halten ſich in großer Menge bey den antillifchen In— feln, in dem flachen und fleinigeen Grunde dis Meers auf, aus welchem fie zur Segezeit ans fand kommen, Auſſer diefem weis man von ihrer Lebensart nod) nicht viel. Man fängt fieiwie die vorhergehenden mit Netzen, Harpus nen, und durchs Umwaͤlzen: doc) auf die legte Arc fehmerer als iene, da fie ſich durch Beiſſen zur Gegenmehr feßt, und wegen ihres fpiggewölbten Ruͤckenſchildes fich bald wieder um- drehen kann. Sie iſt unter allen Schildkroͤten die Fühnfte, und von einem wilden Anſehen. 3. Tefludo imbricata. Die Schuppenjchildfröte, Caret. franz. Der Enschenartige Schild diefes Thieres ift mie Warten be: legt, die wie die Schuppen der Fifche oder Dachziegel unterein- ander geichoben find. Es hat eine beynahe herzfürmige Figur, ift auf der Ruͤckenſeite jpißig gewöldt, und am Rande gleic)- falls fageförmig ausgezackt. Im Ganzen und zwar in Anſe— hung der Form des Schildes kommt fie mie der vorhergehenden fehr überein, fo daß verfchiedne Naturforfcher fie mie \derfelben für eine Art halten, doch ift ihr Kopf verhältnißmäßig länger, fpißiger, und einem Pappageyenfchnabel ähnlich. Der Schild ift mit 34 ungleichen eigen Blättern bekleidet, davon 13 die Scheibe einnehmen, und die übrigen den Rand decken, Von ienen find die g auf der Mitte des Ruͤckenſchildes kielfoͤrmig und glatt, und auf ieder Seite 4 ala breis, ebenfalls glatt, flach 2 und 20 ‚ — - und am Rande ausgezackt. Der Schwanz it ſchuppig, und die Süße geben in Floßen aus, haben aber feine Nägel. Die— fe Schildkroͤte, welche bisweilen an 3 Schuh lang und 24 Schuh breic wird, ift in den aſtatiſchen und amerifanifhhen Mieeren, und vorzüglich bey den Moluecifchen Inſeln fehr gemein, Sie liefert fo wie die vorige in ihren Schiloblättern ein Schildplatt von votzuͤglicher Schoͤnheit, in dem hell und dunfelbraune Fle— en, auf einem hochgelben und halb durchfichtigen Grunde ge— woͤlkt find. ; Dis Product wird übrigens auf mancherley Weife verar- beiter, als zu Doſen, Kämmen, Eruis, Spiegelrahmen, Mef: fer u. ſ. w. Da diefe Schaalen überhaupt Caretjchalen ge: nannt werden; fo hat man ſowohl diefe, als die vorhergehende nic dem Mahmen Karetſchildkroͤte belegt. 4. Teftudo fcabra. Die Warzenſchildkroͤte. Der diefer Schildfrötenart von dem D. Walbaum beige- fegte und von den Warzen ihres Schildes hergenommene Nah: me ift paffender als die Benennung Landſchildkroͤte des Hrn, Nat. Müller, da diefe zu allgemein, und Deshalb unrichtig ift, weil dies Thier Schwimmguͤße hat, Der Kopf hat eine enförmige Geſtalt, ift laͤnglich und mie einem Eurzen und flumpfen Schnabel verfehen; ihn bedeckt eine glatte Haut, weldye weder Nathe noch Schuppen hat; die Kie: fer find zahnlos; und die Augen kugelrund. Ihr Maas ift zwiſchen vier bis fünf Fuß in Die Laͤnge und zween in Die Breite. Der Ruͤckenſchild ift eyförmig, forn höher als hinten, und oben kielfoͤrmig gewoͤlbbt. Der Bauchſchild tft flach. Jener ift mie peraamentartigen, eckigen, ‚ungleichen warzigen Blättern bedeckt, wovon ı3 in drey Neihen der Länge nad) auf ber Echeibe wechfelsweife, und 25 auf dem Rande dicht an einan- der liegen, fo daß fie nur durch eine feine Nath von einander - \ gez — fe 21 getrennt werden. Die fuͤnf auf der Mitte des Schildes ſind theils fuͤnf⸗ theils ſechseckigt, die acht SeitenBlaͤtter flach und ungleichſeitig, und die auf dem Rande mehren— theils viereckig. Der Bauchſchild iſt mit einer pergamentarti— gen Haut uͤberzogen, welche durch ER in 12 ungleiche Fel⸗ der abgetheilt iſt. Der Schwanz iſt duͤnn am Endet fhuppih, und tagt über die Hälfte unter ‚vem Schilde hervor, _ Die Füße find kurz, mit Schuppen bebeckt und laſſen ſich unter dem Schilde verbergen. Die fordern haben fuͤnf durch eine kurze Schwimmhaurt mit einander verbundene Finger, und die hintern 4 Zehen von der namlichen Befchaffenheit. Der- Kopf ähnelt einem Schlangenfopf, hat aufferlidy Feine Ohren, fondern nur Höhlen in den Seitenknochen mit Haut bedeckt. Diefe Art, welche an fich Elein ift, foll nah Linnes Be: richt fo wohl in Oft: als Weftindien, nemlich in Amboina und Carolina leben, wo fie nach der Beſchaffen heit ihrer Fuͤße und der Form des Schudes zu urtheilen ſowohl in den Fluͤſſen als auf dem Lande leben muß, 5. Ze/tudo orbicularis, Die Flußſchildkroͤte. Tortue de france. franz. Water tortoife. engl. Dis Thier, welches vorzüglich ein Bewohner des fügen Waſſers ift, umfchließen zwo runde Schaalen, davon die obere von ſchwarzer Farbe, und ein wenig gewolbt, die untere aber gelb mit ſchwarzen Streifen, dabei flach, und iede aus mehre- ren Stuͤcken zuſammengeſetzt ift, der Rand derfelben ift glatt und ungezaͤhnt. Die forderen Fuße find mit vier Fingern und die hintern mit zween Zehen verfehen, welche durch eine Schwimm⸗ — verbunden ſind; Beyde ſind mit ſchwarzen glaͤnzenden Schuppen bedeckt, welche mit gelben Puncten beſprengt find. Das Thier kann ſie, ſo wie den Kopf und Schwanz unter den Schild verbergen. 83 Der r 19) — eg Der Kopf ift Flein und ihn umgiebt, wer er eingezogen ift, eine fehwarze runzlihe Haut, in Geſtalt einer Kappe. Die Schnauze gebt in eine Spiße aus, und ob zwar der Mund zahnlos it, fo — und ſchlieſſen doch dagegen die ſcharfen Kiefer ſo genau zuſammen, daß das Thier ſeine Speiſe dadurch zerteilen kann. Die Zunge iſt nicht frey, ſondern an der untern Kinn— lade angewachſen; der Schwanz iſt verhaͤltnißmaͤßig lang, rund und geht allmaͤlig in eine Spitze aus. Diefe Schildfrötenarf giebt einen dumpfen zifehenden Laut von fich, und legt hartfchalige Eyer von der Gröfle der Tau— beneyer, welche fie in die Erde einſcharrt. Die Berfuche, wel— che Hr. Merz in Paris mit ihr angeftellt hat, da er ihr z. B. den Mund mit Drath und die Naſenloͤcher mit Siegellaf ver- fehloß, zeigen, daß fie ein uͤberaus zäbes Leben habe und ein hohes Alter erreichen müffe, da das Thier, diefer graufamen Behandlung ohngeachter, ohne Nahrung und Athen über 30 Tage fortlebte. Ihre Nahrung befteht in Waſſerinſekten, Schneden, Krau- tern u. d. gl. Das Fleiſch derſelben foll einen guten Geſchmack haben, doch fehwer zu verdauen ſeyn. Diefe Schildkröten find in den mehreften Gegenden von Europa, die ganz, nördlichen ausgenommen, zu Haufe. Ihre Größe beträgt vom ausgefirediten Kopf bis zum Schwanz etwa. einen rheinländifichen Fuß. 6.7, effudo Graeca. Die Mofaifhe Schildkroͤte. Die Geſtalt der Blätter auf dem Ruͤckenſchilde diefer Land⸗ ſchildkroͤtenart hat zu ihrer Benennung Anlaß gegeben. Sie find flach, viereckig, gelblich, ſchwarz gefledt und enthalten eine Menge Heiner Vertiefungen oder Furchen, Davon eine die andere einfchließt und die folchergeftalt immer Eleinere Vierecke bilden. Der Hals dieles Thieres ift lang und der Kopf mit Schuppen bedeckt. Die forderen Fuͤſſe haben fünf Finger Br ie — mn 23 die Hintern vier Furze Zehen, melche insgefammt mit Nägeln bewafnet find. Der Schwanz ift lang, und in ihm gebt der After aus. Der Schild ift hinterwärts erhaben, undam Sei— tenrande ftumpf. Die ganze Größe diefes Ihieres, welches in Afrifa zu Haus fe gehört, übertrift Die Groͤße eines Gaͤnſeeyes um ein weniges, Die Männchen ftoßen einander mie die Widder, fo daß man dieſe Stoͤße von weiten hören Fann. 7. Teftudo Geometrica. Die Geometrifche Schildkröte, Siehe unfre Kupfertafel I. C. no. 147. Die Zeichnung der Blätter des Ruͤckenſchildes haben zu der Denennung diefer Schildfrötenart febenfalls Gelegenheit gege: ben. Gie find Vielecke, welche auf einem fihwarzen Grunde ftehen, und mit verfchiedenen gelben Linien durchichnitten find, fo daß fie geometrifchen Figuren gleichen. Aus eben diefem Grun— de heißt fie auch die geſtirnte. Der Schild ift hoch gewoͤlbt, und die Blätter find rings- herum voller Gruben und Höcer, doch fo, daß das. mittlere Feld jedesmal als eine erhoͤhete Fläche erfcheinet. Der Bauch— ſchild ift hinterwärts feharf, ausgerändelt und gelb. In Anfehung der Größe kommt diefe Art, welche in Aften zu Haufe ift, faft mie der mofaifchen Schildkröte überein. Sie bält fich nicht blos auf dem trocknen $unde, fondern auch im Waſſer auf: daher ihre Kinterfüße mit einee Schwimmhaut verſehen find. 8. Tefludo Carolina. Die Caroliniſche Schildfröte. Turapin engl. Terrapen fpan, Siehe unfre Kunfertafel 1. D. no, 148. Die Blätter auf dem Nückenfchilde diefes Thiereg find eben jo mofaifd) gebilder, wie bey der vorigen, iedoch fechsedig. B 4 Sie ren mt — Sie find von Dunfelbrauner Grundfarbe und mit gelben Flecken von verfchiedener Größe zierlich geſprenkelt. Der Ruͤckenſchild it hoch gemwölbt und rund und der Bauchfebild flach. Diefer thalt fi) in der Mitte quer über den Bauch in zwo Hälften und.ift mit ienem an den Seiten durch eine Haut verbunden, mittelft welcher das Thier, wenn es den Kopf und die Beine eingezogen bat, beide Schaalen 1 feſt verſchlleßen kann, wie eine Auſter. Der Kopf iſt mit einer — hornartigen Haut bedeckt, welche auf dem Scheitel dunkelbraun, an den Seiten und auf der Kehle aber gelb und ſchwarz gefleckt if. Die Naſenloͤcher jtehen auf der Spitze der Schnauze nahe beiſammen. Den Hals umgiebt eine dunkelfleiſchfarbige Haut, in welcher der Kopf zum Theil verborgen iſt, wenn ihn Das Thier nicht ganz ausftreckt. Die Sorderfüße haben fünf Finger, und die hinte— ren vier Zehen, welche alle mit ftarfen Nägeln bewafner find, Jene find mit Schuppen beſetzt und von gelber Farbe, diefe aber mit einee Haut umgeben, die mit der Halshaut von n einerley Farbe iſt. Diefe Schildfröte Fommt übrigens der Geſtalt nach der vo— tigen ziemlich nahe. Das was fie hauptſaͤchlich von iener un: terfcheider, it der Mangel des Schwanzes, und die Geſtalt des Kopfs; auch iſt fie etwas Pleiner, Ihr Vaterland ift Carolina. 9. Teffudo puſiſa. Die Zwergſchildkroͤte. Diele ift unter alfen bekannten Schildkroͤten die Fleinfte, indem fie, wenn fie aud) ihre vollfommene Größe erreicht hat, doch fange nicht die innere Fläche der Hand bedeckt. Die Rü- Eenfchale erfcheint, von oben betrachtet, wie eine halbe Kugel, und die Blätter, welche fie bedecken, ftellen fehiefe etwas ge: - wolhte Vierecke vor, welche am ande geftr eift ſind, und in der Mitte erhabene punctirte Felder haben. Der Schwanz iſt kurz. —— — 25 kurz. Die fordern Fuͤße haben fuͤnf Finger, und die hintern vier Zehen, die aber fo kurz find, daß man fie kaum von einan⸗ ber unterſcheiden kann. Man trife dieſe Art in verfchiedenen Gegenden von Aßen und Amerifa an, am bäufigften aber auf Da Vorgebirge der guten Hofnung. Sie lebt von Vegeta— ilien. Auſſer dieſen hier beſchriebenen hat der Ritter Linne nun noch ſechs Arten von Schildkroͤten, nemlich: Die Carinata, Bielſchildkroͤte; Serpentina, Schlangenſchildkroͤte (von ihrem ſchlangenaͤhnlichen Kopfe fo genannt); dendiculata, ges zähnelte Sch. (von dem gezähnelten Schildrande) ; Scorpioides, Skorpion Sc. (von einem Erummen Nagel an der Schwanz: ſpitze); Lutaria, SchlammSch., und endlich die Coriacca, den Lederſchild (von der nicht horn⸗ fondern lederartigen Bedecfung der Schilde benannt) welche ſich fäntlich in heißen Gegenden aufhalten und nur noch fehr unvollftändig beobachtet find, i BE ee Zweites Geflecht. Der Froſch, Rana, Grenouille, frog. ein vierfuͤßiger nackter Körper ohne Schwanz. Der Ritter Linne bezeichnet mit dieſem Namen nicht bios Dieienigen. Arten von Amphibien, die wir ins gemeinen $eben unter der Benennung fennen, fordern das ganze Gefchlecht der Fröfihe und Kröten zufammen. Blein hat dafür den griechi— ſchen Geſchlechts Namen Batrachus und nennt den Srofch Rana und die Kroͤte bufo, | ‘ Die Kennzeichen find nach dem Linne ein vierfüßiger nak ter Körper, ohne Schwanz, richtiger nach Herrn Blumen⸗ bach, ein after Körper mit 4 Füßen, wovon die hinteren laͤn— ger find. Denn wie wir unsen feben werden, bat die Rana paradoxa einen Schwan;. 3; Die 26 : —— p Die mehreſten Thiere dieſes Geſchlechts haben Forderfuͤße mit vier Fingern und Hinterfuͤße mit fuͤnf bis ſechs Zehen. Einige haben einen warzigen Koͤrper, kurze Fuͤße, und kriechen daher auf dem Bauche: andere hingegen einen glatten Leib und Springfuͤße. Jene nennt man groͤßtentheils Kroͤten und dieſe Froͤſche. Beiderley Thiere zeichnen ſich auch noch in mehrern Ruͤckſichten von einander aus. Die Kroͤten haben im Ganzen ein widriges Anſehen; ihr Kopf iſt ſtumpfer; ihr Koͤrper dicker und unproportionirter; ſie ſind traͤge und ſchwerfaͤllig, und gehen ihren Trieben bey Nacht nach. Die Froͤſche hingegen haben einen laͤngern, geſtrecktern Kopf, einen ſchlankern und wohlgebildeten Leib; fie find lebhaf⸗— ter in ihren Bewegungen und geben ihren DBerrichtungen ben | Tage nach. Mach, Hrn, Lampers Beobachtungen wird der aut, den verfchiedne diefer Thiere geben, nicht in ihrer Bruſt, fondern im Maule durd) Hülfe zweyer Blaſen, die fie aus den Winkeln des Maules hervortreiben, gebilder. Diefe Blaſen fehlen den Kröten und weiblichen Zröfchen, und diefe find daher ftumm. So hat alfo auch in dieſen Thierarten das männliche Geſchlecht einen Theil feiner Vorzüge in der Stimme wie bey den Vögeln. ar Alle Thiere diefes Gefchlechts erleiden in den verſchiednen Stufen der Entwickelung, Berwandlungen, auch ift es nad) Ariftotelis und Hrn. Lampers Beobachtungen eine Beſon— derheit derfelben, daß ihre Zunge forn feft und hinten los ift. Die Fröfhe paaren ſich im Fruͤhiahr. Zu dieſer Zeit ſchließt fih das Männchen auf dem Ruͤcken des Weibchens, und zwar mit jeinen Forderfuͤßen unter denen des Weibchens an 40 Tage lang feft an, und indem Das leßtere feine Eyer von fich läßt, fo befruchtet ienes Diefelben, wobey es mir den Hinz ferfüßen den Hintern des Weibchens drückt, Der Laich beſteht aus einer fchleimigten Subſtanz, in wel- cher die Eleinen fchwarg und gelb gefleckten Eyer bey hunderten liegen, Wenn die Sonne fie ausgebrürer hat, wodurch die Eyer EEE TV ——— 27 Eyer im zen Tage ſchon länglich werden, ſchlüpft nah 14 Zagen der iunge Froſch in eftalt eines ſchwarzen Fiſchgens aus dem Eye, und nad) Verlauf von 8 Tagen wird man erft am Kopfe gewiße Forrfäge gewahr, die den Kiefern ähnlich find. Diefe verlieren fid) nach) vierzehn Tagen; der Schwanz wird länger und der Leib Dicker, in diefer Geftale nennt man fie Kaulpatten lat, Gyrinus, moluris, engl. Tadpoce, ‘fr. te- tards. Mach 10 bis 13 Wochen zeigen fich Die Hinter- und bierauf die Sorderfüße. Wenn diefe völlig gebildee find, fo fällt endlih der Schwanz ab, und der iunge Froſch gebt in feiner vollfommenen Geftalt nunmehr ans fand. Zur Zeit der Verwandlung nähren fie fi von Wafferpflans zen, nachher aber von Inſecten und Gewürmen. Es haben diefe Ihiere ein fehr zähes Leben, Boch fterben die Fofche im luftleeren Raum unter der Luftpumpe fehr bald, die Kröten aber halten länger darin aus, Don den eigentlichen Froͤſchen werden Die Hintertheile ges fpeifer. Das Waſſer vom Frofchlaich foll die Unreinigfeiten und Flecken der Haut vertreiben, und Das daraus bereitete Pflafier ift ein befanntes Heilmittel. Auch die Kröten werden in der Arzney gebraucht, Doc) ehemals mehr als iezt. Frid. Monzii diſſ. raeado£os in rana confpicua, Kopenh. 1724. 4. Boeſel von Rofenbof natürliche Hiftorie der Froͤſche hieſigen Landes. Nuͤrnb. 1758 in gr, Fol. 1. Rona pipa Linn. Die Surinamfche Kröte, Crapau terreftre de Surinam. Siehe unfre Kupfertafel 149. eine Vorftelung des Weibchens. Diefe Krote verbienet nicht nur wegen ihrer ungeheuten Größe und Diele, fondern aud) wegen der fonderbaren und von der der gewoͤhnlichen fo — — enden Art ihrer Fortpflanzung Bier die erfte Stelle. Sie ift in Surinam einheimiſch und wird dafelbft Pipa oder Dipal aud) Tedo genannt, ‚Sie lebt an ſumpfigten Orten in den Dickigten der Wälder. Zur Regenzeit verſteckt fie fi) unten in den Moräften in einer fülammigten Erde, und diefen Ort verläßt fie nicht eher, als bis eine heitere Jahreszeit eintritt, die Waſſer verdünften und die Suͤmpfe austrocnen. Alsdann kommt fie wieder zum Vor— fehein, um der Sonnenwärme zu genieffen. Da fie in iener Periode einer ganzlihen Ruhe und Unthaͤtigkeit im Umfange ans fehnlich zugenommen hat, fo nimmt fie nun in eben dem Ver— baältnis wieder ab. au diefer Zeit fange man fie am leichteſten, und man kann ſie mit den Haͤnden aufnehmen. In Anſehung der Geſtalt kommt dieſe Kroͤte mit den euro— paͤiſchen ziemlich überein: nur daß fie flacher iſt und einen an— ders gebildeten Kopf Hat. Die Forderfuͤße haben vier von ein- ander abftehende Finger, die Hintern aber fünf Zehen, welche Durch eine feine Membran mit einander verbunden find, und den Gänfefüßen gleichen. * Die Art und Weiſe wie die Pipa ihre Jungen erzeugt und zur Welt bringt, iſt lange ein Geheimniß geweſen, bis Herrn Sermier's genaue Beobachtungen über dieſen Umſtand Licht verbreiteten. Der Ruͤcken des Maͤnnchens ſo wohl als des Weibchens iſt ganz mit Warzen bedeckt, die aber bey beiden ſowohl in An— ſehung ihrer Bildung als auch) ihrer Beftimmung fehr verfchies den find. Beidem Männchen find fie folid, bei dem Weib— chen aber ift in iedem derfelben eine Höhle. Diefe ſaͤmtlichen Hoͤhlchen oder Zellen find durch die Ruͤ— ckenhaut bedeckt, und durch eine dünne Haut von einander ab: , geſondert. Zur Begastungspeit legt nun das Weibchen nad) gewöhnficher Are fine Eier, die das hinzufommende Männchen ihm auf ven Rüden legt, und mit den Warzen feines Ruͤckens in die Zellen des weiblichen Ruͤckens einreibt und dann ſeinen — Saa⸗ Saamen darüber laßt, Diefe Eyer wachfen nun an die Mut— fer feit, und fo wohnt dann in einer ieden dieſer Zellen (Hr, Sermier zählte auf einer Kroͤte zweihundert und zwanzig) ein Embrio, welcher, nachdem er binnen etwa 3 Monaten zur ges borigen Reife gefommen, ausſchluͤpft, munter von dem Rücken der Mutter abſpringt, fid) von ihr entferne, umd im Waſſer lebhaft herumſchwimmt. Diefe Kungen kommen fehr Flein zur Welt, und zwar mif dem Kopfe zuerfiz ihre Wohnungen, dieZellen, find fo enge, daß der Embrio ſich nicht darinn umzudreben vermag, Ge: bald die Zungen ihre Muster verlaflen, bekuͤmmern fie ſich nicht weiter um einander, Daß die iungen Pipas vor ihrer Geburt, wie unfere biefi- gen Fröfche, eine Berwandlung überfiehen, wird gegen die gee meine Meinung durd)-eine vollfiändige Folge von fehs Erem- plaren diefer Ihiere im afademifchen Mufeum zu Göttingen er- wieſen, wo bey einem Die noch) gefchloßenen Eyer, beym andern die hervorbrechenden geſchwaͤnzten Jungen, beym dritten vollig ausgebildete ungefhmwänzte Jungen ze, zu feben find, Einige neuere Naturforfcher ftanden in dem Wahn ,- da ‚die Männchen felbft die Brut auf ihren Rüden big zur Zeit der Geburt mit fich herumtruͤgen: Diefe find aber, wie bereits erwähnt worden, nicht mit dergleichen Zellen begabt, Wenn das Weibchen einmal gebrütet hat, fo ift es kuͤnftig völlig un- tüchtig, feines gleichen weiter hervorzubringen. Da das Weibchen eine fo zahlreiche Brut fragen muß, (denn Hr. Sermin befaß eine, die binnen fechs Tagen 180 iunge Kroͤten ausbrütete) fo ift eg natürlich, daß es, und zwar hauptſaͤchlich zur Brutzeit, weit dicker und größer feyn muß, als das Männchen, welches einen fehmälern und längern Leib hat, und fi) auc) in Anfehung der Farbe, welche bey dem Männchen afchgrau und bey dem Weibchen fehwärzlicher ift, unterſcheidet. Die Die Pipa ift übrigens nicht giftig, obgleich ihr äufferes et— was überaus widriges bat, und ihr Anblid Efel und Abfcheu erregt. Man kann diefe Kröte in der großen Stufenleiter der Dinge als einen Uebergang der Eyerlegenden zu den nis gebaͤhrenden Thieren anfeben, Fermies A von der Surinamſchen Kröfe oder Pipa a, d. Franz. von J. 4. E. Böse, Braunſchw. 1776. in 8. 2, Rana bufo. Linn. Die gemeine Kroͤte. Crapau fran;. Toad engl. Diefe Kroͤte iſt in Europa faft überall befannt. Gieift von ſchmutzigem Anſehen, träger Bewegung und lichtjcheuer tebens- art. Ihr Aufenthalt find waldige Gegenden, alte verfallene Ge: baͤude und feuchte Keller. Sie hat einen kurzen Kopf, einen breiten warzigen, fehmuzigbraunen, grün, gelb, und ſchwarz— gefieckten Korper, einen dicken Bauch und kurze Forderfüge, Die Forderfuͤße find mit vier Fingern verſehen und die Hin: terfüße mie fünf verwachfenen Zehen, In den Warzen diefer Thiere ift ein milchartiger Saft enthalten, mweldyer durch die Ausdünftung, Berührung, und den innerlichen Gebrauch, ebes maliger Dieinung nad), Die Wirkung eines Gifts Auffern follte, das fich fo gar den Gerwädjlen mittheilen, und alsdann noch södlich werden koͤnne: allein mit Recht läugnen Pennant und Laurenti diefes, und die Marktſchreyer find bievon ſchon längft überzeugt gewefen, wenn fie jur Verwunderung des Poͤbels Kröten fragen, um ihm die Kraft ihrer — zu beweiſen. Die ſogenannten Sihrenitein find ein Produft des Mine- ralreiche. Die Nahrung diefer Thiere find, Inſekten und Gewuͤrme; movon einige Naturforfcher bedaupren, daß fie der Kröre, wenn fie — — 31 fie in ihren Zauberkreis fommen, von felbft in den ofnen Ra— chen gehn, doch verdiente dies noch genauere Beobachtung. Die Kröten fönnen aber auch ohne anderes Futter, blos von der Feuchtigkeit (eben, wie man befonders an den Kellerfröten wahr: nimmt. Hr. Statius Moͤller erhielt eine dergleichen in einem leeren Gefäße in feinem Keller zwey Jahre lang lebendig, ohne daß fie einige andere Nahrung hatten, als die Näffe diefes Ge— woͤlbes. Man will ſo gar Kroͤten in Steinen verwachſen gefunden haben, die aber wohl ohnſtreitig, wenn anders die Thatſache auſſer Zweifel iſt, daß es zu dieſen Steinhoͤlen keinen Zugang gab, noch im Ey dahinein verſchloſſen ſeyn mögen, und viel- leicht erft kurz vor ihrer Entdefung ausgekrochen find.*) In Anfehung der Größe weichen dieſe Kroͤten fehr von ein- ander ab. Auf der Küfte von Guinea finder man fie von dem Umfange eines Tellers, und aud in Deurfchland bat man Beiſpiele von ungeheur großen Thieren diefer Art, 3. Rana rubeta. Linn. Die Keuerfröte, Natter lack. engl. Diefe Kröte hat ihren Nahmen von den feuerrothen Flecken auf dem Unterfeibe. Sie ift nicht fo groß als die gemeine Kröte, und läßt ſich vorzüglic) nach dem Regenwetter fehen. Der Körper ift ebenfalls warzig. Der After gefprenfelt und ftumpf; die Forderfüße haben vier Singer und die Hinterfüße fünf Zehen, welche leztere mit einem geringen Anſaz einer Schwimmhaut verwachſen find, Es *) Beiſpiele von ſolchen in Stein gefundnen Kröten fiche in Käftnerg Ueberf. der Abhandl, der Schwed, Akad. und zwar in der Vorrede des zten B. Es lebt dies Thier in Gärten und auf den Aeckern vorzuͤg⸗ lich von Regenwürmern. Ihre Berattung geichieht im Wal fer. Sie legen ibre Eyer nicht in Schnüren wie die andern Kröten, fondern in verfihiedenen Klumpen. 17} © 4. Rana gibbofa Linn. Die bucklichte Kroͤte. Ein laͤnglichter erhaben runder Koͤrper zeichnet dieſe Kroͤte von den uͤbrigen aus; woher ſie denn auch ihre Benennung hat. Auf dem Ruͤcken dieſes Thieres erſcheint ein gelber, oder gelblichgrauer Streiffen in Geſtalt eines Kreuzes. Die Forder— fuͤße haben vier Finger und die hinteren ſechs von einander ab— gefonderte Zehen. Ä | Sie hält fih an den Wänden ber Felfen auf und ift mit Voͤſels ftinfender Kroͤte eins, 5, Rana bombina. Linn. | Die Kachkröte, nach andern, Feuerkroͤte. Eine kleine muntere Kröte, die am Bauche fhon bfau und gelb gefledt, und auf dem Rüden ſchwarz und mit Warzen beſehzt iſt. Die Fuͤße haben forn vier freye Finger und hinten fuͤnf Ze— hen, welche mit einer Schwimmhaut verwachſen ſind. Sie huͤpft faft wie ein Froſch, und giebt einen lauten Ton von ſich, der einem Gelächter aͤhnlich iſt. | Diefe Art finder fih bin und wieder in Deurfchland in großer Menge, ferner in der Schweiz, Daͤnnemark und Schweden, fie lebt in Suͤmpfen mehrentheils mit dem grünen Wafferfrofch in Geſellſchaft. 6. Rana en en 23 6. Rana cornuta. Linn. Die HorntraͤgerKroͤte. Dies Thier hat, wegen der ftarren Augen, und der unge: heuren trichterförmigen obern Augentieder ein ſehr fonderbares Anſehen, weil legtere in der Entfernung wie Hörner ausfeyen, Der Körper ift oben und unten'afchgrau, und mit weiß: braunen Linien geftreift. Leber Die Mitte des Ruͤckens läuft ‚ vom Kopfe bis zum After ein weißlicher Strich. Die Haur ift mit Warzen beſetzt. Die Forderfuͤße haben vier freye Finger und die hinrern fünf mit einer Haut verwachfene Zehen, Der bunte Kopf ift groß und breit, und bat in einem weiten Ra⸗— chen eine dicke Zunge, | Virginien ift das Vaterland diefer Kıöte, 7, Rana ocellata, Linn. Das Ohrauge Siehe unfre Kupfertafel IT. B. no. 159. Man hat dis Thier von einem runden augenarfigen Flecken der an beiden Seiten der Ohren ſichtbar ift, fo genunnt, Die fordern Füße find mie vier Fingern, und die hintern mit fünf etwas verwachfenen Zehen verfehen, Die Augen ha- ben eine eyrunde Geſtalt und ragen hervor. Der ganze Kde— per ift mit Flecken unordentlich beſezt, und oben grün, unten aber von einer ſchmutzig weißen Farbe, Diefe Froſchart, welche eine anfehnliche Größe erreiche, [ehr aleichfalls in Virainien, mo fie fi) an den Quellen aufhaͤlt. Die Einwohner dieſes Landes ftehen in dem Wahn, daß fie das Waffer derfelben vein halten, und ſchonen fie daher, Sem. Yautg. IV. 2, ıfle Sn. 5 . 8, Rana 34 — 8. Rana paradoxa. Linn. Der Baftardfrofch. franz. Grenouille a queue. engl, Tail- frog. Diefer Frofch zeichnet fid) durch einen ftarfen fleifchichten auf den Seiten plartgedrudten Schwanz, den er auch im Zus ftande feiner Bollfommenheit behält, von den übrigen Arten diefes Geſchlechts aus, und war Daher die Urfache, warum wir oben den Character des Hrn. Blumenbachs dem Linneiſchen vorzogen. Er erreicht gegen die Weife der übrigen Froͤſche noch vor feiner völligen Ausbildung eine beträchtliche faft fpan= nenlange Größe, haͤutet ſich während diefer Zeit verfchiedent« lich; und hat Dadurch zu einer alten Gage, Daß es Fröfche gebe, die fich in Fifche verwandeln, Anlaß gegeben. Man hat zweifeln wollen, daß dies eine befondere Froſchart ſey, und ihn für eine unausgebildere Puppe einer großen Srofchart gehal— ten, allein eine ganze Reihe diefer Thiere in den verfchiednen Stufen ihrer Verwandlung, welche im Goͤttingiſchen Muſeum ift, bemeifit das Gegentheil. Daß diefer Frofch nicht Rana pifcaroria der Alten fey, Darüber fehe man Hn. Prof. Schnei- ders gelehrte Abhandlung: Ichtyologiae vererum fpecimina. Fancof. ad Viadr. | Das füdliche Amerika erzeugt diefe Froſchart. 9. Rana temporaria. Linn. Der braune Gras Froſch. engl. Common - frog. franz. Grenouille commune. Die gemeinfte Art Fröfhe. Sie haben einen ziemlich fla- chen, beynahe edigten und hell und dunkelbraun gefleckten Ruͤcken. Der Bauch und die Bruſt find bey dem Männchen grau: - weiß und bey dem Weibchen roͤthlichbraun und gelblich, Die —— — ar l 5 : » Die Forderfüße haben vier abaefonderte Finger, und die Hinterfüße 5 Durch eine Schwimmhaut verwachſene Zehen. Diefe Froſchart halt fih den Sommer über auf dem Sans de, den Winter durch aber im Warler auf. Nach dem Regen fommen fie haufenweis aus den ſchattigen und Feuchten Dion hervor, und von diefer Erfcheinung leiter Hi. Diumenbach die alte Sage vom Froſchregen ber. | Das Vaterland diefer Thiere ift eigentlich Europa, doc; findet man fie aud, in Africa. Sie verme ren fid) ungemein ſtark, fo daß fie durch ihre Menge eine Landplage werden Fünz nen, zur Zeit ihrer Begattung Suchen fie das Waffer und legen ihren Said) in Graben und Suͤmpfen ab, wo ihn die Sonne bebrütet. Die Kungen gehen erft ausgenilder, doch noch cany klein ans and. Sie find für Die arten nußbare Geſchoͤpfe, Da fie viel Ungeziefer, Schnecken, Inſecten ꝛc. verzehren. Die Störche, Reiher, Enten, Raubvögel und auch Die Fuͤchſe find ihre Feinde, Sie haben ein überaus zähes Leben. 10, Rana efiulenta, Linn. Hana Gibbo/a, ..Gelfner. Der grüne Waſſerfroſch. engl. The edible Frog. franz. Grenouille verte, Diefer Frofch lebt in Teichen und Suͤmpfen, mo er ſich gern im Rohr und Schilf aufhaͤlt. Sem Kopf ift länger und größer auch fpißer, als bey den übrigen Sıofcharten. Er ift grasgrün auf den Rüden und gelb geiprenfelt, mit 3 gelben Streifen, unten aber weiß, hat einen eigen Körper, einen in die Quere höcerigen Rüden und einen mit eivem Rande eingefaßten Bauch, zwifchen Den Zehen der Hinterrüße Schwimm— häute, und das Männchen hat rund aufgeblafne Ohren. Sein Quaͤcken an Fruͤhlings Abenden deutet Regen. Gehör und Geſicht find bey dieſem Froſche uͤberaus ſcharf, er iſt dabey ſchlau und herzhaft, ſo daß man wohl eher geſehen C2 hat, 36 — — hat, daß er ſich an einen iungen Sperling oder an eine Maus ge: wagt, ober ſich auf den Kopf eines Hechts gefezt und ihm die Augen ausgebiffen hat. Den Pleinen Fifchen und der Brut thut er großen Schaden: dahingegen ift er den Gärten nuß= bar, indem er diefelben von Schneden, die er mit den Schaa= len verfehluckt, und andern Ungeziefer fäubere. Seine Schen: £el find esbar und geben in Pafteten ein ſchmackhaftes Eſſen; befonders werden fie von den Franzofen geliebt, die dem Froſch den Hinterleib abfchneiden und ihn dann Eriechen laffen. Man fängt fie mit einem Stuͤckchen rothen Tuchs, worinn eine Angel verborgen ift, 11, Rana arborea, Linn. Der Laubfroſch. franz. le Graiffet eder la Grenouille de St. Martin. engl, Tree frog. 1 Dies Heine Thier ift faft in ganz Europa, England ausge nommen, undin Mordamerifa zu Haufe. Es ift vielleicht das Eleinfte unfer allen Froͤſchen. Der Obertheil des Körpers ift glatt und grün, welche Farbe fic zuweilen in eine graue, ſchwaͤrz⸗ liche ꝛc. verändert, faft wie beym Chamaeleon. Der Bauch) ift weis, der Unterleib mit erhabnen Puncten bedeckt, die grü- ne Farbe fcheider ein gelber Strid) von der weißen des Bauchs. Die Zehen der Hinterfüße haben runde linfenformige Nägel, aber feine Schwimmhaut. Diefer Froſch ift mie einem Elebrichten Schleime überzogen, wodurch er fih an die Aeſte der Bäume und andere glatte Körper anhängen und fefthalten kann. Die Männchen haben eine laute Stimme, die man faft für das Locken eines Vogels halten follte. Wenn es regnen will, befonders aber jur Paa: vungszeit laffen fie fi) hören. Sie blafen dabey die Kehle zu einer großen Kugel auf, die faft den Umfang vom ganzen Leibe des Thieres bat, | Seine Seine Nahrung find Fliegen, die er behende ſchnappt und dergleichen. Den Winter über verkriecht er fich in Die Erde, wo er von der Feuchtigkeit lebt, Er begattet fi) nur im Waſſer, und lege dafelbft, wie die übrigen Fröfche, feine Eyer, Er ift ein zuverlaͤſſiger und richtiger Wetterverkuͤndiger, daher man ihn nicht ſelten in einem Glaſe mit feuchtem Graſe im Zimmer auf: bewahrt, wo er den ganzen Winter Bann ohne Nahrung, zus bringen fann, Seba hat eine rothe amerifanifche SpielArt diefes Fro— ſches. 12. Rana boans, Linn. Der Springer. franz. Le Sauteur. engl. Bull frog. Seine langen Hinterbeine machen ihn vorzüglich zum Sprin- gen geſchickt. Der Koͤrper iſt glatt und unten dicht punctirt. Die Forderfuͤße haben vier Finger und die hiutern fünf mic einer Schwimmhaut verwac)fene Zehen. | Das Baterland ift Amerika, befonders Surinam, 13. Rana ridibunda, Pallas. Der Lachfrofch. Diefer Frofch ift einer der gröften, und wiegt nicht felten ein halbes Pfund. Der Geftalt nach kommt er dem braunen Landfroſche nahe, ift aber etwas breiter und Fürzer, befonders ift der Kopf fehr breit. Das obere Augenlied ift erhaben rund und mit Poren beſetzt, flat des untern Augenliedes aber, ift ein breites eingedructes Feld, welches das Auge umgiebt. Die Trommelhäute liegen flach, der Rüden ift mit Poren, und die Seiten find mit verlofchenen Warzen bezeichnet, am Bauche aber ift die Haut glart, Die Te haben vier Finger, 3 und 8 — —— und die Hinterfühe fechs Zehen. Alle Finger find an den Spis ken abgerundet, aufgetrieben, und haben feine Nägel; fie find aber unten mir Gelenken und Warzen verfehen. Oben ift die Farbe aſchgrau, und mit mehrern großen braunen lecken be= feßt zwiſchen weldyen wiederum Eleinere ftehen. Die Ruͤck— giacliste iſt öfters gelb oder grünlich; der hintere Tueil des Körpers it geftveift. Unten ift er weislich, und hin und wies der mit braunen Streifen bezeichnet, | Diefer Froſch giebt des Abends einen Laut von fich, als ob man einen Menfchen von weiten ftarf lachen hörte. Er wird häufig in der Wolga und dem Jaik, auch im Caspiſchen Meere angetroffen, und kommt nie aufs trockne Land. 14. Kana ve/pertina, Pall. Der Abendfroſch. Obgleich die Hinterfüße deffelben Fury find, fo daß er nur mir Mühe hüpfen kann; ſo kommt er doch der Geſtalt nach sehr mit einem Froſche als mit einer Kröte überein, Der Kopf ift furz, der Körper oben mit Warzen befeßt von afchgrauer ‚sarbe, und wit länylichten, bisweilen in einander: flieffenden grünen Flecken bezeichnet; unten iſt der Körper weis- fir, oder ſchmutzig afıhgrau. Die Vorderfuͤße find vierfin- gerig, und an den hintern find fünf mit einer Haut verwach- fene Zehen ; Diefe Froſchart hält fi) in Rußland auf. 15. Rana fitibunda, Pall. Die Durjikröte, Diefe Kröte ift größer als die’ gemeine. Der Kopf ift kurz und zuruͤckzebogen; der Körper gleichfalls furz, aufuetrieben, _ und mit braunen erhabenen Poncten, fo wie der Rüden an den Seiten mit etwas größern Wärzgen befeßt. Die Forder— füße haben vier Finger mit einem getrennten Daumen; die Hinz terfüße terfüße f nd halb gefpalten und einigermaßen fiebenfingerig, in= den: an beiden Seiten der Fußwurzel noch eine Schwiele here vorragt. Die Farbe ift oben blaͤulicht aſchgrau, mit vielen theils runden, theils unfoͤrmlich ſchwaͤrzlich gruͤnen Flecken in Menge befegt, unten aber ſchmutzig weiß. Diefe Krötenart wird in den duͤrren Wüften am Jaik ziem— fich häufig angetroffen; fie vecbirge fih bey Tage in Höhlen und fpringe des Abends herum. Auffer den hier befchriebnen 12 Linneiſchen Arten finden fich bey ihm noch folgende: R. ventricofa, Dickbauch; Ma- rina, Seefrofdy; Thyphona, Nachtſchreier, (weil er bei Nacht wie eine Krähe fehreyt); Marginata, Randfr, (weil die Ruͤckenhaut an den Seiten einen bervorfpringenden Saum madıt); Mulfiea, Quackkroͤte (weil fie wider die Art der Krö- “ten wie ein Frofch quaft); von denen allen man nicht viel mehe weiß, als daß fie in fremden Welttheilen erifliven. Bea an Su nn I V a a nn > Drittes Geſchlecht. Der Drache, Draco, franz. Dragon, engl. Dragon, Die Geſchlechtskennzeichen find ein vierfüßiger geſchwaͤnzter Koͤrper, haͤutige von den Fuͤßen abgeſonderte Fluͤgel, welche durch knorpelartige Ribben unterſtuͤtzt werden. Man nennt dieſe Thiere auch fliegende Eidechſen, und dies fü nd die einzigen, welche von dem furchtbaren Heere der viel- föpfichten, feuerfpeyenden, u. a. Drachen der Alten übrig geblie- ben find, oder vielmehr ie eriftire haben. Doch fheinen wohl die Alten mit diefen Fabeln vielmehr Krofodille und dergl. wirklich gefährliche Thiere gemeint, und nur, um die Schnelligkeit ih— res Angrifs anzudeuten und fie noch fürchterlicher zu machen, die Flügel binzugedichter zu haben. 4 Ihr 40 m Al Ihr Aufenthalt ift in Oftindien, Afrika und Amerika, wo fir ſich auf den Bäumen aufhalten, und von Inſecten leben. Der Körper ift verſchiedentlich gefärbt, mit Schuppen beſetzt, und an der Kehle mit einem haͤutigen Sacke verſehen. Der Ritter Linne fuͤhrt folgende zwo Arten auf: 1. Draco volans, Linn. Die fliegende Eidechfe. Siehe unfre Kupfertafet III. no. 151. Diefes Thier kommt der Geftalt und Größe nach mit der gemeinen Eidechfe überein, vorzuglid) wenn es feine Flügel zus fanumen gelegt hat, Der Kopf mit dem Körper ift etwa einen Finger, der Schwanz aber noch mehr als einmal fo fang. Die Schwanz: ſchuppen find reihenweiſe geordnet, welche auf demfelben FZurs hen bilden, Die Forderfüße haben fünf Finger und die hin> fern eben fo viel Zehen. Der untere Kiefer ift mit ungleichen Zähnen beſetzt, der obere aber ungezaͤhnt. Die Zunge ift fleis ſchigt Dick und am Ende rund. Der Sad läuft unten in ei- ne Spitze aus, und reicht bis an die Bruſt. Die Farbe ift am Hirtertheile des Kopfs, Ruͤcken und den Füßen himmelblau, jonft aber bläulicht fhwarz und weiß marmorirt, unten am Kopfe aber weiß gefprentelt. Ueber die Füße laufen braun und weiß gezeichnete Striche, und die Felder dazwiſchen find afch: grau. Sie fpringen durch Hilfe ihrer Flügel, die, wie bey marchen Heufchrecken nicht zum ordentlichen Fluge eingerichtet find, von einem Baum zum andern, und nähren fic) von Flie⸗ gen u. a, Inſecten. Ihr Vaterland ift Oftindien und Africa, 2. Drace — Tamm 41 2. Draco praepos, Linn. Der Amerikaniſche Drache. Diefe Art, deren Kennzeichen, die Verbindung der Flügel mit den Forderfuͤßen feyn fol, ift wahrſcheinlich nur durch ei— nen Irrthum des Seba entftanden, und eigentlid) mit der er: ſten eine und ebendiefelbe, a a a 2 a ee Diertes Geſchlecht. Die Eidechfe, Lacerta. fr. Lezard, engl. Lizard. Ein nacdender, gefchwänzter und vierfüßiger Körper find nach vem Ritter die Kennzeichen dieſes Geichleches ; da felbine indefien fehr allgemein find, fo ſieht er ſich genoͤthiget, daſſelbe bey der großen Menge der Arten, welche es enthält, in meh— rere Abtheilungen zerfallen zu laſſen. Er führe 48 Arten auf: es giebt aber deren weit mehrere, | Der Kopf ift fehlangenförmig; die forderen Füße find mit fünf Fingern und die hintern mit eben fo viel Zehen begabt; Der Körper ift nackend, iedoch bey den meiflen mit einer. etwas fehuppichten Haut befleider, Ob diefe Thiere gleich im Waſſer leben koͤnnen; fo halten fie fi) Dod) zum gröften Theil gewoͤhnlich auf dem Lande auf; Dieienigen welche mehr im Waſſer wohnen, verwandeln fich aus einer fifchähnlichen Larve in vierfüßige Thiere, den Krofodill allein ausgenommen. Doc muß man gefteher, daß überhaupt noc) die Begattungsart dieſer Thiere ſowohl, als die Stuffen ihrer Verwandlung, ſehr wenig beobachret find, und deren Auf: Elärung noch des Fleißes der Naturforfcher bedarf, Sie lau: fen überaus fchnell, und halten fih im Winter in der Erde auf, aus welcher fie im Fruͤhlinge hervorkommen, um ihr Ge- ſchlecht fortzupflanzen; fie legen häutige Eyer. es Man di | — — Man nimmt an ihnen aͤußerlich das Trommelfell und den Gehoͤrgang wahr, und dadurch unterſcheiden ſich beſonders bie kurzfuͤßigen Eidechſen von den Schlangen. In den Garten feheinen diefe Thiere die Verfolgung nicht zu verdienen, der fie gemeiniglich ausgeſetzt find: denn ob fie gleich durch ihr in die Erdegraben den Pflanzen nachtheilig werden fonnen; fo vertilgen fie Dagegen das Ungeziefer, wel⸗ ches fie verzehren und ohne es zu Fauen verfchluden. Mur da, wo DBienenftöce ftehen, muß man fie zu entfernen ſuchen; dann diefen Inſecten lauren fie auf, und verſchlingen ihrer fo viele, als fie erſchnappen koͤnnen. Man fürchtet fih ohne Grund vor dem Gifte diefer Thiere, da Laurenz durch mehrere Verſuche die Unfchädlichkeit der: felben, mwenigftens der einheimifchen, außer allen Zweifel ges ſetzt bat. \ Wir wollen bier nach den Abtheilungen bes Linne bie merfwürdigften und bisher am genaueften beobachteten Arten durchgehen. | A. Plattſchwaͤnze; deren Schwänze auf den Seiten zufammengedrudt find, und deren Rumpf mit Schuppen bededt ift: oder Kro- Eodillertige Eidechſen. ı. Lacerta Crocodilus. Linn. Der Krokodil. franz. Le Crocodile. engl. Crocodile. Siehe unfre Kupfertafel IV. A. no, 152. Der Krokodil ift unter den Eidechfenarten die grofte. Sein Anblick ift fürchterlich und er verfündigt fhon von fern den gefährlichen Räuber, der Feines lebenden Gefchopfs ſchont, des er fic) irgend bemächfigen Fann. Der — — 43 Der Kopf dieſes Thiers iſt im Verhaͤltniß genen ben Koͤr— per lang, und geht in eine Spitze aus. Die Mundöfnung ift ſehr weit, und ieder Kiefer mit 5o bis 60 fehr fpißigen Zaͤh— nen bewafner, Das Auge, womit der Krofobil fehr fcharf ſieht, ift groß, und die Augenlieder find runzlid) und weit hervorſtehend. Weil man vormahls in der Naturgefchichte die Verſchie— denheiten ausländijcher Thiere von den einheimifchen nie genug hatte, fo füllte die Zunge diefem Thiere fehlen, Hr. Camper hat aber diefen Irrthum in feinen vermifchten Schriften, die auc) ins Deutfche überjeße find , widerlegt. So follte aud) feine obere Kinnlade beweglich, bie untere ‚aber unbeweglicd) feyn, welches ebenfalls die neuern Zoologen mit Örund verneinen, | Den Kopf bedecken große viereckigte Schuppen, und ber Rücken ift mit undurdydringlichen Schildern, welche den lin: tenfugeln widerftehen, mie mit einem Panzer umgeben; pie Haut des Bauchs ift weich, und das Thier von diefer Seite leicht zu verwunden, Der Schwanz, welcher den Körper an Länge uͤbertrift, ift zuſammengedruͤckt, und oben mit einer Reihe zackigter Schilder bevekt. Die Sorderfüße haben fünf Finger und die bintern vier Zehen, welche leßtern durdy eine Schwimmbaut verbun- den find. Die Farbe des Krokodils ift oben dunkelbraun und unten gelblich weiß. Dis Thier waͤchſt zu einer Sänge von 20 bis 25, und zu einer Dicke von 5 Fuß; auf Madagaskar will man fogar mwel- de von 6o Schub gefehen haben. Die Krokodile leben in falzigem und füßem Waſſer und auf dem kande. Wie fie jedoch nicht weit in das Meer bineinge- ben, to entfernen fie ſich auch felten über 20 bis 30 Ruthen vom Waller, Hm Winter jonnen fie fid) auf den ne un 44 — ů und im Sommer halten ſie ſich des Tages uͤber im Waſſer auf. Wann ſie auf dem Lande verſtoͤhrt werden, beweiſen ſie eben keine große Eilfertigkeit vor dem Nachſteller zu fliehen; ſie gehen ganz gemaͤchlich nach dem Waſſer zu, und machen ſich nach und nach unſichtbar. Auf ebenem Wege laͤuft dis Thier unglaublich ſchnell: er kann ſich aber nicht wohl feitwärts Erummen, daher man ihm Durch Ausweichen von der geraden Linie leicht entgehen kann. Im Waſſer ſchwimmt er fo, daß der Kopf und der Mücken über Die Fläche deffelben hervorragen. \ Bor diefem behaupfete man, daß der Krokodil dem Nil eigenchümlich zugehöre, aber neuere Reifende haben ung belehrt, daß es dergleichen in mehreren Weltgegenden gebe. Der Nilfrokodil halt fih am häufigften in den Inſeln des füdlihen Nils auf. Die Egyptifchen find die gröften; Auf Diefen! folgen die im Gangesfluſſe und an der Bengalifchen Kuͤ— fie, desgleichen im Java, Coromandel und Madagascar, Eine nicht fo graufame Art haͤlt fih in Guinea und eine andere am Senegal auf. Decr Krokodill lege mehr als 100 Eyer, ohngefehr von der Größe eines GänfeEyes in den Sand, und zwar in 2 Fuß fiefe Löcher, welche er ausfcharrt, und hiernaͤchſt wieder mit Sande bedekt, In einem Zeitraum von 25 bis 30 Tagen werden fie durch Die Sonnenhitze ausgebrüter. Die Mutter träge fodann die ausgefrochenen Jungen auf dem Rüden ins Waſſer und frißt Dieienigen, welche nicht ſchwimmen koͤnnen: nach andern laufen die Jungen ſelbſt dem Fluße zu. Das Weib⸗ chen liegt bey der Begattung auf dem Ruͤcken. Dies Thier lebt von Fiſchen und Landthieren, und ver- ſchluckt Kiefelfteine, um die Verdauung zu befördern. Cs fchont auch den Menſchen nicht: iedoch wagt er es nicht, fie in Gefellfchaft anzugreifen; aud) einzelnes Perfonen fucht er fich nicht leicht anders als durch einen Ueberfall zu Den s Au ai 45 Auf den Strömen macht er die Fahrt gefährlich, indem er die Boote umwirft, Der Beiman (alligator) wovon wir hier eine Abbildung mittheilen, und der fich in dem mittlern Amerika aufhält, wird gewoͤhnlich für eine Spielart des Nilkrofodils ausgegeben, von dem er fich durch jeine Fleinere Natur, befonders aber durch die Bildung feines Körpers und des Schwanzes unterſcheidet die beyde mit nicht ſo ſtark hervorſtehenden ſondern weit flaͤcheren Schildern bedeckt ſind, weshalb ihn denn auch Hr. Dlumenbach fiir eine eigne Are halt. Er vermehrt fich fehr ſtark, aber Die GBalinaßen, eine Art großer Naben, freffen feine Eger häufig auf. So bereitete die Natur, da wo fie es nöthig fand, Kei— me des Lebens auszuftreuen, auc) immer die Mittel vor, ihrer zu großen Ausbreitung zu fleuern und überall Gleichgewicht und Harmonie zu erhalten, Um die Krokodile zu fangen, macht man Gruben an den Ufern der Flüge, die man leicht bedeckt, und in welche fie hin- einfallen, Hier müffen fie einige Tage faften, fo daß fie ent⸗ kraͤftet werden, man verwickelt ſie hierauf in Stricke, und ſie werden alsdann lebendig herausgezogen und getoͤdtet. Die Eyer derſelben, welche der Ichneumon (Viuerra Ich- neumon) begierig aufſucht, werden mit eifernen Dicken zerſtoſ— fen, um dadurd) der ſtarken Vermehrung dieſes Thieres Ein- halt zu thun. Die Indianer halten das Sleifh des Krofodils, fo wie deffen Eyer für eine leere Speife, Jenes ſoll zart, weiß und an Geſchmacke dem Kalbfleiſche aͤhnlich ſeyn. Auf der Inſel Boutan machen die Eingebohrnen nach dem Bericht des le Page dieſe Thiere durch allerley Kunftgriffe zahm, und maͤſten dieſelben, da ſie denn aus ihrem Fleiſche wohlſchmeckende Ge⸗ richte zubereiten. Das Eingeweide dieſer Thiere einen lieblichen Moſchus Geruch ausbüften, der bey dem Kayman Ban I feyn ſoll. 46 — — Nahe am Pallafte zu Saba unterhält ber König dieſes Landes zum Zeichen feiner aufferordentlichen Pracht, zween mit großen Krofodilen angefüllte Seen. ’ Zu Arfinve wurde ihnen, da fie in dem See Miöris häufig angetroffen werden, aus Furcht göttliche Ehre erwielen. Man gab ihnen geweihtes Fleiſch zu effen, und mann fie ſtar— ben, wurden fie einbalfamirt, oder verbrannt, und ihre Afche - in Eoftbaren Urnen, in den Begräbniffen der Könige bengefeßt. Was die Thränen und anlockende Stimmen, welche die Alten diefem Thiere beilegen, betrift; fo ift kaum notig zu er- innern, daß foldyes Erdichtungen find, da das Thier vielmehr eine fehr unangenehme rauhe Stimme hat. Sehr unnuͤtz war daher die Mühe, welche Brabe auf dieſen Gegenftand vers wandte, wie er 1652, eine weitläuftige Differtation de lacri- mis Crocodili fchrieb. 2. Lacerta caudiuerbera, Linn. Der Schleuderſchwanz. Die fehleudernde Bewegung, welche diefe Eidechfe mit dem Schwanze macht, bat zu ihrer Benennung Anlaß gegeben. Der Ritter Linne erwähnt zwar Derfelben: einer aus dem Seba und einer andern aus dem Feuille, weldye in Anfehung des Vaterlands und der Geftalt nad) fehr von einander ab- weichen. Die erfke wird, wegen ihrer Aehnlichkeit mit dem Sala— mander, von Seba Wafl.rielamiander genannt, und fie ift in Arabien und Egypten zu Haufe Ihr Kopf ift länglich und einem KrofodılenKopfe aͤhnlich; die Naſenloͤcher find lang: ich, die Augen groß und rund; der Hals kurz und der Mund mie kleinen Zähnen befeßt. Der Nüden ift ohne Schuppen und wie ein Sammet anzufüylen, dabey dunfelgelb und hin und wieder mit Eleinen Sternchen beſprengt. Der Schwanz ift von oben nach unten zufammengedrudt an den Geiten mif runden Floſſen horizontal befezt, die nach dem Ende zur immer länger | — — 47 laͤnger und breiter werden, fo daß er zulezt ganz buſchig er- fcheint, Die fordern Füße haben fünf Finger und die bintern eben fo viel Zehen, welche mie fpißigen gekruͤmmten Mägeln bewafnet und mit einer Schwimmhaut verwachfen find. Die ‘ Grundfarbe diefer Eidechfe ift blau. _ Die zwote wohnt in Peru und Chili, wo fie der D, Se: uille von 144 Zoll Länge in einem Bache antraf. Ihre Haut mar ebenfalls ohne Schuppen und fanft anzufühlen und der Kopf mic einem ausgefchweiften Kamm verfehen. Die großen Mafenlöcher hatten einen fleifchichen Rand; die fafrangelben Augen ftanden in einem blauen Ringe, der weite Mund war mit feharfen etwas gefrummten Zähnen bewafnet; und die Zunge die, breit und von rofenrocher Farbe. Die Forderfüße waren fürzer als die hinteren, und der Schwanz, welcher noch am Rumpfe fehmal und rund war, wurde ie weiter davon im— mer breiter und zwar bis auf zween Zoll breit am Ende Er war auf beiden Seiten fägeformig und auf der Meiste lief ein wellenförmiger Mücken herab. 3. Lacerta dracaena, Linn. Der Drachenkopf. Diefe Eidechfenart ift unter allen amerifanifchen die gröfte. Ihr Kopf ift Elein, dünn, fänglicht rund und fpißig und im Ganzen mehr einem Schlangen: als EidechſenKopfe aͤhnlich. Seine tief bintergehende Mundfpalte ift mit einem blauen Saum eingefaßt. Die Augen find glänzend und gros, die Zunge ift gefpalten und der Hals ift dicker als der Kopf. Der Rumpf, die Schenfel und Füße find wie bey der gemeinen Ei- dechfe geftalter. Die Forderfuße find mit fünf Fingern, fo wie die hinteren mit fünf Zehen befeßt, Die insgefammt lange ge- kruͤmmte Mägel haben. Der länglichtrunde Körper ift mit fleinen dunkfelbraunen Schuppen bedeft, Die Hüften und Fuße find fafrangelb gefleckt; der Schwanz ift überaus lang, am Anfange dick, nad) und nad) in eine Spike ausgehend und der ganzen Laͤnge nach oben mit einem gezahnten Saum beſetzt. 48 ment ine beſetzt. Das Thier traͤgt ihn gewöhnlich gewunden, fo mie die, Drachen gemahlt werden, wovon es wohl den Mahmen Dracaena hat, Das Fleiſch diefer Eidechfe wird von den Amerikanern gern gegefien. 4. Lacerta fuperciliofa. Linn. Das Augenlied, Die Augenlieder diefer Eidechfenart find erhaben und mie ftumpfen aufrechtfiehenden Schuppen befeßt, welche über den Kopf bervorragen. Der Kopf, welchen diefes Thier zuruͤckge— bogen trägt bat gerade flehende Schuppen; der Hals ift kurz, die Zunge dick und der Schwanz auf der obern Seite mit einem kielformigen Ruͤcken geſchaͤrft. Die Farbe ift fuchsroth oder roftfarbig und der Rumpf mit Schuppen bededt. Diefe Gattung foll die Gewohnheit Haben, ſich durch einen Saut zu locken. Das Vaterland iſt Oftindien, befonders Amboina. s. Lacerta fcutata, Linn. Der Schildträger. Dieſe Eidechſe ift mit einem Schilde auf dem Kopfe ver- ſehen, welches am — in zwo Spitzen ausgeht. Der Körper iſt von blauer Farbe, die Roͤckennath gezaͤhnt und der etwas eingedruckte Schwanz von mittelmaͤßiger fänge Die Fuͤße haben 5 Finger ohne Schwimmhaut. Sie wohnen in Alien, 6. La- a 49 6, Lacerta monitor, Linn. Der Warner. La Sauve Garde. Diefe Urt lebe am meiften im Waſſer. Sie foll fih gemei— niglich in Gefellfchaft des Krofodils aufhalten, und durch ihr Mfeiffen die Anmefenheit dieſes Thieres verrarhen, Der Mister nahin daher die Veranlaſſung feiner Benennung. Die mehreren Berfchiedenheiten, welche Linne aus dem Seba anführt, kommen mit einander darin überein, daß der blaulichſchwarze Rücken mit weißen Augen reihenweiſe marmo- rire, der Bauch aber mit weißen Linien bezeichnet ift, welche durch weiße und ſchwarze Flecken unterbrochen merden, Die Geftalt des Thiers ift angenehm und die den Körper bededen: de Schuppen find klein und länglic) = vieredig; der Schwanz ift Dick und auf den Seiten platt gedruckt; die Fuße find fünf: jebig und mit niedlichen rothen Nägeln bewafnet. Diefe Eidechfe ift gewöhnlich an 24 Fuß lang, ift unfchäd- lich und lebt von andern kleinen Thieren, Es wohnt in Indien, 7, Lacerta principalis. Linn. Der Fuͤrſt. Hr. Müller nenne diefe Eidechfe den Burgemeiſter und wegen ihrer Unſchaͤdlichkeit moͤchte dieſer Nahme auch wohl paſ— ſender als der unſrige ſeyn, wenn wir nicht glaubten, daß fie ihn wegen ihrer Verwandſchaft mit dem fuͤrſtlichen Krokodil wohl verdiene. Der Kopf dieſer Eidechſe iſt etwas ſpihig, oben breit, an den Seiten etwas gedruͤckt, und durch verfihtedene feine Raͤthe auf der Oberfläche in Felder abgerheile. Die Nafen und Oh— senlöcher find überaus klein und an der Kehle finder fi win Gem. Naturg. IV. B. ıftes St. runder runder ungezahnter Kamm. Der Rumpf iſt mis ſehr Eleinen Schuppen bedekt, und Die Hauf dünn. Der Schwan; ift Gliederweiſe abgetheilt, ſehr ſpitzig und duͤnn, und noch einmal fo fang als der Körper, Die Füße haben 5 Finger und fchar- fe Nägel von ungleicher Länge; Die Farbe ift über den Körper bläuliche, am Schwanze aber blaßbraun geftreift, Ihr Bater- land ift das Sud Amerika. so 8. Lacer ta bicarinata, Linn. Der Doppelkiel, Der Rücken diefer Eidechfe ift oben der Sänge nach mie zwo erhabenen Naͤthen befeßt, und die Seiten deffelben find gleich- falls mit Eielförmigen Reihen oder Schuppen geftreiff. ‚Den Bauch bedefen vier und zwanzig Querreihen, davon iede aus fechs Schuppen beſteht. Der Schwanz ift anderthalbmal fo lang als der Körper, an den Seiten gedruckt und glatt, unten geftreift, und oben gleich dem Rücken mir einem doppelten Kiel verſehen. Dieſe Eidechſe iſt klein, von einer Rem Farbe ib in Indien zu Haufe, B. Wirbelfchwanse, deren Schwänze in Gelenke abgetheilet find; oder eigentliche Eidechfen. 9, Lacerta Cordylus, Linn. Der Stachelſchwanz. Die Gelenke oder runzlichten Ringe, welche den Schwanz gleichſam in Gelenke abtheilen, find wegen der hervorftehenden Spißen der Schwanzfchuppen, woraus ein ieder Ring beftehr, ſtachlicht. Die Reihe der Schuppen, welche den Ruͤcken de= den, und ihn runzlicht machen, find ftumpf. Der Schwanz, welcher an fid) kurz ift, Dat am zwanzig Wirbel, welche aus EN Ringen © lem sı Dingen von dergleichen fpißigen Schuppen beftehen, Der Kopf hat verfchiedene Närhe, welche die ipn bedeckende Schup: pen unter fich verbinden, Die Füße find funffingerid) und has ben Nägel, | Das Vaterland ift Afien und Afrika: in ienem Weittheile finder man bleyfaͤrbige und in dieſem ſchwarzbraune. 10. Lacerta Stellio, Linn. Die Dorneidechfe. Diefe Art ift ebenfalls fiachlicht, indem iede der Schuppen fich in der Mitte in eine dreyeckige Sp:Se erhebt, fo dag man fie nicht angreifen Fann, ohne ſich zu verlißen. Der Stwanz ift von mittlerer Laͤnge, wirblich, mit gezännelten Schuppen befeßt, und fo wie Kopf und Rumpf flachlich. Diefe Art Hält fih in Schutt und in den Ritzen alter Ge— bäude auf, und wohnt in Indien, Egypten und Öriedyenland, Die Farbe ift braun, und zuweilen etwas geſprengt und das hier, den Schwanz ungerechnef, eine Spanne —— Man ſammlet ihren Unrath an den Egyptiſchen Pyramiden, und braucht ihn zur Schminke. Moͤgte doch ver Urſprung aller Schminken fo garftig ſeyn, vielleicht brächte fie Dies einst in Verachtung, oder wenigftens war denn bod) mehr Harmonie zwijchen dem Mittel und der Wirkung, - nr 11, Lacerta Mauritanica. Linn. Die Mauritaniſche Eidechfe. Diefe Eidechfe kommt der Geftalt nach mit dem unten he: fchriebnen Geko überein, und hat eine braune Farbe. Die Seiten des Kopfs, der Hals, wie auch der Ruͤcken und die Schen— fel find mis warzenartigen ſcharfen Spitzen beſetzt. 2 Der Der Schwanz ift nicht fo lang als der Körper, bis an die Mitte mie fechs Reihen Stacheln befegt, und von da bis zur Spitze glatt. Der Nahme bezeichnet ſchon ihr Vaterland, 12. Lacerta azurea, Linn. Die blaue Eidechfe. "Diefe Art fcheint mit dem Stachelſchwanz von einerlen Be⸗ fhaffenbeit zu feyn. Ihre Farbe ift ein ſchoͤnes Himmelblau ; der Mücken iſt ſchwarz geftreift und fein gefchupt. Kopf und | Süße haben ſchwarze Ringe, Sie ift in Afrika zu Haufe, 13. Lacerta ameiva, Linn. Der Nezruͤcken. Siehe unfre Kupfertafel IV. B. no. 153. Eine fehone Eidechfenart, deren Rücken braun, und mit rothen Flecken, oder vielmehr gleichfam auf rothem Grunde mir einem braunen Meße, an den Seiten aber blau gefärbe ift, Sie ift in Brafilien zu Haufe und wird von den Eingebohrnen Ameiva genannt, woraus der Ritter Ameiva macht. Es giebt ihrer mehrere Verſchiedenheiten, Die insgefamt etwas größer find, als unfere gemeine Eidechfe. Der Schwanz übertrift den Körper an Laͤnge, ift wirblihr und der Bauch mit 30 Schildern befeßt, fo wie die Schenfel mit Warzen. Die For: derfüße haben fünf Finger und die hinteren eben fo viel Zehen, Das Fleiſch ift eßbar. 14. Lacerta agilis. Linn. Der Springer. Mir dieſem Nahmen bezeichnet nian, von der Bewegung womit fie ihren Seinden entflieht, unfere europäifche grüne Ei— dechfe, die fih aber auch in Indien aufhält, wo fie, wie vie mehreften Thiere beiffer Sänder, fehonere Farben hat. Die unfrige — — 53 unſrige hat auf dem Ruͤcken eine gruͤne, an den Seiten eine braͤunliche mit ſchwarzen Flecken gemiſchte und am Bauche eine weisgelbe Farbe. Sie wird etwa eine Spanne lang. Der Halskragen beſteht aus einigen groͤßeren Schuppen. Der Schwanz iſt geringelt und mit ſcharfen Schuppen in Reihen bes feßt. Die Füße haben 5 Finger und eben fo viel Zehen und fharfe Nägel, Vale 15. Lacerta Algira, Linn. Der Algierer. Diefe Art hat einen ziemlich langen Schwanz: der Rumpf erreicht kaum die Laͤnge eines Fingers ift oben braun und unten geld, Die Ruͤckenſchuppen find etwas fpißig und bilden einen Kiel, Auf den Seiten befinder ſich ein gelber Strich, der den Ruͤcken gleicyfam einfaßt, dahingegen ein tiefer fiegender Strich den Baud) von den Seiten abjondert, 16. Lacerta feps, Linn. Die Schlangeneidechfe, Der langgeſtreckte Körper, der platte Bauch und die fur: zen Füße geben diefer Eidechfenart eine fchlangenfürmige Ge— ftalt. Dev Kopf ift Elein, der Bauch durch eine Math von den Seiten abgefondert, die Schuppen find ſtumpf und vier- eig, fie machen daß der Körper geringelt und geftreift erfcheint. Der Schwan; hat 150 Wirbel und ift anderthalbmal fo lang ‚als der Körper. Die Farbe ift blaͤulich grau und auf den Ruͤcken braun. Sie lebt nur unter warmen Himmelsſtrichen. Auffer diefen hat Linne noch unter den Wirbelſchwaͤnzen L. Tureica, die fürfifche E.; 6lineata, fechsfachgeftreifte; angu- lata, die vielecfige, ‚(weil ihre emiporftehenden Schuppenreihen fie efig machen, D;3 C. Burzʒ⸗ 54 [a 27 Ir ———— C. Rurzgeſchwaͤnzte Eidechſen, deren ſchuppichter Schwanz kuͤrzer iſt als der Koͤrper; oder Chamaͤleonartige Eidechſen. 17. Lacerta Chamaeleon. L. Der Chamaͤleon. Camelcon. Siehe unfre Kupfertajel IV. C. No. 154 RN Der Chamäleon ift eine Eidechfe von langfamer und fräger Bewegung, welche ſich auf den Baͤumen und in den Hecken aufhaͤlt. Ihre Lungen ſind ungeheuer groß, und das Thier kann ſich damit nach Willkuͤhr aufblaſen, daher, und weil das Thier gewoͤhnlich mit ofnem — Machen auf In: fetten lauert, die Sage der Alten entftanden iit, Daß der Cha⸗ mäleon von Luft lebe. Seine fihönen von einer Goldfarbe glänzende Augen find don der ganz eignen Beichaffenbeit, daß ein iedes bejonders nad) verschiedenen Richtungen bewegt werden kann, und zwar mit einer großen Schnelligkeit. Die eigentliche Farbe des Chamaͤleons iſt ſtahlgrau; er ver— ändert dieſelde aber bisweilen wegen Durchſichtigkeit feiner ſcha— grinartigen Haut durch Ergiefjungen der Galle in eine gelbe und ſchwarze, befonders wenn er zum Zorn gereist wird, Uns gegruͤndet iſt eg indeflen, daß er iederzeit Die Sarben der Ge— genftände annehme, die ihm am naͤchſten find, Der Schwanz diefer Eidechfe ift rund, nach oben zu ges kruͤmmt, und das Thier bedient jich deffen Beym Klettern, denn es lebt m nehrentheils auf Baͤumen. An den Sorberfüßen bat es fünf Singer, und eben fo viel Zehen an den hinteren, wo— von ie zween und drey mit einander verwachfen find. Der Kopfift eig, die Kinnladen find ungezähnet, und der Rumpf ift mie ſchuppenaͤhnlichen Erhabenheiten verfehen. Der Chamäleon febt von Inſecten, auf die er lauert, und * ſie alsdann mit ſeiner langen, mit einem klebrigten Safte uͤber⸗ zogenen —Pr— 55 zogenen Zunge gefchickt zu hafchen weis. Er ift ohngefähr ei- ner Spanne lang und in Oftindien, Nordamerika und auch in Spanien zu Haufe, aud) giebt es mehrere Spielarten davon. 18. Lacerta Geko, L. Der Geko. franz. Geko. Dies Thier pflege bey nahe bevorftehenden Regenwetter ei: nigemal hinter einander ein feinem Nahmen ähnliches Gefchrei zu machen und Geko, Geko zu rufen, und it biernad) be: nanne worden. Der Gröfte ift mit Inbegrif des Schwanzes einen Schuh lang. Der Körper dieſer Eidechfe ift mit War— zen befeßt und von einer Perlfarbe; auch gräulichgelb und rörh- lich afchgrau. hr Harn und Speichel foll giftig feyn und von den Indianern zum Bergiften der Pfeile gebraucht werden; fie bewohnt ‚Die bufchigten. Gegenden von Indien. Befonders häufig trift man fie in Java, Zeilan, und in Egypten an, wo ſie viel kleiner ſind, haben ſie eine blaͤuliche Farbe mit braunen Flecken. Sie find ſehr zahm und kommen oft in die Wohnun— gen der Menſchen. 19. Lacerta Stincus, Linn. Der Stinf. franz. Stinck marin. Der Stink ift eine EidechſenArt, welche der Geſtalt nach mit dem Krokodil und Salamander viele Aehnlichkeit hat. Sie erreicht, etwa die Größe eines halben Schubes, ift am Kopfe meergruͤn, und der fordere Theil ihres Körpers Über den Ruͤ— en big zum Bauche hellgrau, fchwärzlich bandirt. Die Füße find weislich. Es ift diefe Eidechfe lange Zeit als ein Stimulans offizinel geweſen, Doc) gehört Dies iezt unter die veralteren Serthüner. D4 Noch ss —— Noch hat Linne in dieſer Abtheilung L. $ lineata, sfache geſtreifte E. und orbicularis, KrötenE., deren lezteren aufge— blasner Leib einer Kröte gleicht. D. Eidechfen die an den Forderfuͤßen vierfingericht ſind und keine Schuppen haben: oder eigentliche Sala— mander. 20. Lacerta vulgaris. Linn. Die gemeine Landeidechſe. Die Grundfarbe dieſer Eidechſe iſt grau, mit 2 braunen Etreifen über den Ruͤcken. Sie entwicelt fih unter dem Waſſer aus ihrem En, und gebraucht einige Zeit zu ihrer völligen Ausbildung. Mac) diefer Zeit lebe fie befländig auf dem Lande und nähre fid) von Inſecten. Gie ift in Europa einheimiſch. 21. Lacerta aquatica, Linn. Der Wafjerfalamander. Diefes Thier hat einen plaften und breiten Schwanz , Der an den Geiten roh und ſchwarz ift, einen gelb und weißen Rumpf mit fhwarzen Flecken gezeichnet, und ift in Zeilan zu Haufe, 22. Lacerta palufris, L. Der Sumpffalamander. engl, Water-Eft. franz. Salamandre d’Eau. Diefe Art ift in Europa und Amerika in ftillftehenden ſuͤſ— fen Wafjern zu Haufe; man nennt fie bey uns auch Waſſer⸗ molch. Der Der Körper ift oben bräunlic) und überall mit Warzen befeßt, welche an den Seiten weislich find. Der Kopf ift oben flach und die Kiefer find mit Kleinen Zähnen beickt. Der Bauch iſt fafrangelb, und braun geflet, und der Schwanz mie dem Körper von gleicher Lange und oben mit einem ſcharfen Rücken verſehen. Inſeeten, Fiſchbrut, Froſchlaich u. dergl, find ihre Speiſe, und fie fönnen eine lange Zeit ohne Nahrung dauren. Sie legen Eyer, und bauten fih im Sommer alle fünf und in Winter alle funfzehn Tage, Ob fie gleich ein zaͤhes Leben haben ; fo toͤdtet fie doch das Salz fogleih. Sie laffen ſich alfo durch Dies Mittel aus den Fiſchbehaͤltern vertilgen, wo fie der Fiſchbrut fehr nachegeiltg find. Man hat fie vormals mit Unrecht für giftig an ‚23. Lacerta punöfata, Linn. Der Sternfalamander. Auf dem Rüden diefes Thiers erblift man zwo Reihen und auf dem Schwanze eine Reihe weißer Puncte, die auf einem braunen Grunde ſtehen. Ihr Vaterland ift Karolina, 24. Lacerta falamandra, Linn. Der Mold). franz. Mouron. ©. unfre Rupferrafel IV. D. no. 155. Bon diefee Art hegte man vor Zeiten die irrige Meinung, daß fie im Feuer lebte. So viel ift von der Sache wahr, daß diefer Salamander ein Fleines Feuer durch die Feuchtigkeiten, Ds die 58 —— die er aus feinen Schweislüchern von ſich giebt, auf einige Zeit auslöfche: im groͤßern aber verbrennt er wie andere Thiere, Diefes Thier wird überhaupt etwa 6 Zoll lang und ı Zoll breit; der Kopf ift platt und ſtumpf; der Hals kurz und der Rumpf dick; der Schwanz rund, kurz und am Ende abge: ftumpft; die Finger und Zehen find dick und ohne Nägel, Die Haut ift glatt und ohne Schuppen. Mehrentheils ift die Far— be oben glänzend ſchwarz und unten gelblich. Diefe Eidechfe lebt im ſuͤdlichen Europa, meiftentheils auf dem Lande: fie fann iedoch auch einige Zeit im Waffer zubrin- gen, Ihre Nahrung find Fliegen und Inſekten. Sie gebaͤhrt lebendige Junge, mannichmal wohl vierzig an der Zahl. Noch hat Linne eine L. 4lineata, vierfachgeftreifter Sa— lamander. E. Langgeſchwaͤnzte; mit ſchuppigen unabgetheilten laͤngern Schwaͤnzen als Koͤrpern, oder Leguane. 25. Lacerta haſiliscus, Linn, Der Baſilisk. franz. Bafılic. engl. Cockatrice. Was von diefem Thiere ehmals von Gelehrten ift gefage worden, und noch iezt in den Spinnftuben gefabelt wird, ift allgemein befannt. Cs ift mit dem Schwanze 13 Fus lang, hat auf dem Kopf einen holen Kamm, den es aufblafen Fann und unter dem Halfe Kloden faft wie ein Hahn, auch hat eg noch) einen zweiten Kamm, ber ihm über den Rücken bis zur | Hälfte ! — en, 59 Haͤlfte des Schwanzes hinunterlaͤuft. Die Haut iſt mit feinen, aſchgrauen, weisgefleckten Schuppen bedeckt. Es lebt dis Thier in beiden Indien auf den Baͤumen und auch zuweilen im Waſſer von Inſekten; ſowohl beym Springen auf den Aeſten als beym Schwimmen dient ihm fein holer aufs ge Kamım dazu, fih leichter zu machen. 26. Lacerta Iguana. Der Leguan. franz. Leguan. | Unfre Kupfertafel IV. Eos 006 Dies Thier ift 4 bis 5 Fuß lang, und 20 Zoll im Durch ſchnitt, fein Körper ift mit braunen weisgefprenfelten Schup- pen bedeckt, aud) zuweilen filbergrau. Weber den Rüden läuft ihm ein fpißig gezaͤhnter Kamm vom Genid bis zum Schwanz, diefen Kamm ſtraͤubt es im Zorn empor. Unter dem untern Kinnbacken hat der Leguan einen fpißigen Kropf, auswendig mit blauen, gelben und rothen Schuppen bedeckt, inwendig aber, an der Seite, die der Bruſt gegenüber ſteht, mit borfienähnlicyen Zähnen befezt, Die fünflangen Finger und Zehen haben krumme dünne Krallen, er hat große funfelnde mit einem vothen Kreife um: zogne Augen, eine glatte gejpaltne Zunge, einen Rachen voll ſcharfer Zaͤhne. Er faͤllt die Menſchen nie an, wenn er angegriffen wird, beißt er aber heftig um ſich, doch iſt ſein Biß nicht gefährlid). Die Indianer jagen ihn feines wohlſchmeckenden leifches we— gen am — im Füͤhling „wann er von iungen Kräutern fere iſt. Doch ift dis Fleifch Für dieienigen, welche das minde— fie venerifcye Gift in ihren Adern haben, aufferft gefährlich, „indem bis dadurch fehr geweckt wird, daß ihnen die Glieder ab⸗ 60 — — abfaulen, wenn man ihnen nicht ſchleunig, beſonders mit Brüs hen ven Sc;ildfeöten zu Huͤlfe fommt, doch hat dies Fleiſch nur in Amerifa diefe Eigenfchaft, nicht aber in Afien. Das Weibchen des Leguan legt am Ufer des Meers ohnge— fähr 40 Eier wie Taubeneier. Man findet ihn in Brafilien, Me: rico, Meufpanien und verfchieonen andern Gegenden von Ames tifa und dem ſuͤdlichen Afien. \ Lacerta colotes L., der Streithahn und L. Agama L. der GStachelleguan find obigen fehr ahnlich, auffer Daß fie am Hin— terfopf Stacheln wie die Igel Haben. Auſſer diefen hat Linne in dieſer Abeheilung noch L. Umbra, die gewoͤlkte E. (weil fie eine den Wolfen ähnliche Zeichnung bat) L. plica, ber Falten- träger (von einer doppelten Falte unter ven Halfe) ein 3 Zoll langes Thier mit einer Schagrinäbnlichen Haut, L. marmota, der bunte fequan (iſt marmoriet) L. Bullaris, Blafenträger (von einer rothen Blaſe an der Kehle) L. Strumofa, KropfEid. L. Teguixin, NathEid. (von einer faltigen Nath an den Gi: ten) L. Aurara, GoldEidechfe, L. Chalcidica, dreifingrige E., L. Nilotica, NIE. L. Pundtara, punftirte E. L. Lemniscata, liniirte E. L. Fafciata, geftreifte E. und L. Chalcides, Kupfers E, (von den Kupferglanz ihrer Haut), welche alle nur in war: men Ländern leben. 27. Lacerta Heliofcopa, Pall. Der Sonnenfchauer. Diefe Eidechfe, welche der mauritanifchen No. 11. amähn- lichften üt, erreicht nur die Länge eines Fingers und pflegt mit emporgehobnem Kopf das Geficht mehrentheils gegen die Sonne zu richten weshalb ihr Hr. Pallas diefen Nahmen gegeben hat, Ahr Kopf ift ganz mit Warzen befegt, und hat die Hafen» föcher an der Stirne. Die Augenlieder find mit koͤrnigten Schuppen bedeckt, unter dem engen Halje liegt eine Duerruns zel, und auf dem Macen zwiſchen den Schultern eine raube Erhöhung. nn Der — — PR Der Körper ift verhältnismäßig kurz, die Seiten find aufgetrieben, unten mit Pleinen ebnen fcharfen, oben mit größern hervorragenden Schuppen befeßt. Der Schwanz ift überall eben gefhupt, unten dick und läuft gemach in eine Spitze aus. Die Farbe des Thiers ift oben afchgrau, auch weis und oft mie blauen und braunen Tropfen befprengt, unten mennig- oder fcharlach: felten blaßroth. Dies Thier läuft ſehr ſchnell. Sein Vaterland find die fudlichen Gegenden Rußlands, wo es auf dürren Sandhuͤ⸗ geln lebt. 28, Lacerta velox, Pall. * Die Pfeileidechſe. Ein mit unſrer gemeinen Eidechſe nah verwantes Thier, auſſer daß es viel kleiner und ſchlanker iſt, uͤbrigens hat ſie das ſchuppige Halsband, die Ringel um den Schenkeln und den wirbelfoͤrmigen Schwanz mit iener gemein. Ihre Farbe iſt oben aſchgrau und es laufen fuͤnf blaſſe Streifen laͤngs uͤber ſie weg von einer Menge feiner brauner Punkte begleitet. In den Seiten hat ſie laͤngliche braune Flecke mit untermengten blauen glaͤnzenden Punkten. Sie lebt in Rußlands duͤrren Wuͤſten und hat von ihrem pfeilſchnellen Lauf den Nahmen. 29. Lacerta eruenta, Pall. Der Blutſchwanz. Hat Geftalt und Vaterland mie der vorigen gemein, nur daß fie fehr viel Fleiner ift und einen biufiggefärbten Schwanz hat, Endlich 62 nn. Endlich hat Linne noch eine Abtheilung, nemlich | F. Wurmförmige, | deren Füße weder Singer nod) Zehen haben, In diefer Abrheilung ift nur ein Gefchlecht befannt, nemlich 30, Lacerta anguina. Aaleidechſe. Sie hat einen langen wurmfoͤrmigen Körper mit ſechs Fuͤſ— fen ohne Zehen und Finger, ift oben ſchmutzig gelb und unfen Bläulih. Sie lebt am DVorgebürge der guten Hofnung, und ift als eine Mittelgattung oder als der Uebergang von dieſer Klaffe zur folgenden anzufehn, | Das Thierreid), in foftematifcher Ordnung befchrieben und mit natürlichen Abbildungen erläutert, IV. Klaffe, Amphibien 4 Bandes, ztes Stud, oder | Vierzehntes Zwölffupfer, - ‚Zweite Ordnung Gleitende Ampbibien. Amphibia Serpentes. GE... begreift unter diefer Ordnung dieienigen Thiere, wel⸗ che durch tungen athmen und dabei Feine Füße noch Schwimmfloffen auc) äufferlid) keine Ohren haben, Sie haben alle einen langen wurmförmigen mehr und we— niger fpißzulaufenden Körper, der unmerflicy in den Schwanz übergeht und daher, weil dies auf die Beftimmung der Arten Einfluß bat, zu bemerken ift, daß der Theil der Schlan- ge, der hinter der Defnung des Afters folge, der Schwanz genannt wird, * Der Kopf iſt verhaͤltnismaͤßig klein, an den meiſten ſpi⸗ tzig und mir beſondern Farben bezeichnet, an manchen auch ohne aͤußere Geruchswerfzeuge, Die Augen find feurig, ihr Blick fcharf, die Kinnladen haben nicht, wie bey andern Thieren, geſchloßne Gelenke, fondern a. 2 blos 66 — Zn blos durch norpelartige Muskeln verbunden, und daher fön- nen diefeThiere ihre Rachen ungeheuer ausdehnen, und Thiere ver- ſchlingen, die dicker find als fie felbft. Ja fie warten mit einem folchen größeren Thiere im Nachen fogar die Verdauung der erftern Hälfte ab, und fehlingen fo die zweite hinter her. Auch begeifern fie dieſe Thiere vorher, um fie fo glatter hinunter zu bringen, wie 3. B. die Abgottſchlange thur. Ihre Zähne find meiftens fpißig, auch haben die giftigen Schlangen noch auf einer ieden Seite der obern Kinnlade forne zwei hole Giftzähne, die in einer Scheide ftecken und von dem Thier willkuͤhrlich ausgeftreckt und eingezogen werden fünnen, wie die Klauen der Katzen. Unter diefen Zähnen ſitzt in einer Drüfe das Gift und ſpritzt beym Biß durch eine feine Defnung in der Spige des Zahns in Die Wunde. Man bat Beijpiele, daß eine Verlegung mit einen foldhen Zahn noch Jahre lang nad) dem Tode des Thiers gefährlich gewefen if. Dies Gift ift nur denn fchädlic), wenn es unmittelbar in die Maße des Bluts gebracht wird, weil es ein fehnelles Gerinnen deffelben verurſacht, fo wie manche Gifte aus dem Pflanzenreich, wo- mie die Wilden ihre Pfeile beftreichen. Deshalb werden auch viele dieſer giftigen Schlangen ohne Schaden gegeffen.“) Es fcheinen die Gifte diefer Tiere fehr von einander verfchieden zu feyn, indeſſen hat man doch bey allen, die man davon ges nau unterfucht hat, gefunden, daß fie aus einem fehr fcharfen Salze befiehen, und fie, fo bald fie trocknen, in Kriftallen an— ſchieſſen. Die Zunge iſt ſchmal, forn geſpalten, glatt und ſpitz, und wird von den Thieren, beſonders wenn ſie aufgebracht ſind, Häufig ausgeſteckt, daher man ehmals glaubte, fie ſtaͤchen da- mit, Ob ihnen gleid) die äuffern Gehoͤrswerkzeuge fehlen, ſo ift deshalb doch nicht am Dafeyn der. innern zu zweifeln, ““") Der +) Man lefe hierüber Linn. diff. de Morfura ferpentum. im 6, ande der Amoen. acad. »*) Man fehe Geoffroy Diflert. far ’organe de l’ovie de l’'hom- me des reptiles et poiflons Amfterd. et Par, 1778. verdeuticht, Leipzig 1780. * Der Koͤrper dieſer Thiere iſt entweder oben mit ziegelfoͤr— migen, vom Nacken bis zum Schwanz herablaufenden Schup— pen und unten mit breiten halbmondfoͤrmigen, ſich unter dieſe Schuppen endenden Schilden, oder mit breiten Ringen, die den ganzen Koͤrper umgeben, oder auch mit einer runzlichen Haut bedeckt. Dieſe mannigfaltig gezeichnete Bedeckung wer: fen viele Arten alle Sahr ab, und erfcheinen in der neuen Haut alsdann Anfangs unter andern Farben, welches mit eine von den Urfachen ift, daß es diefem Theil der Naturgeſchichte noch an Binlänglicher Zuverläßigkeit fehlt, weil man, dadurch ver- leitet, wohl öfters dieſelbe Schlange in diefer neuen Geftalt für eine verfchiedne Art gehalten bat. Diefe Schilde und Ninge find auf einer dünnen Haut be> feſtigt, laſſen ſich über einander fchieben, und haben feharfe Raͤnder, womit das Ihier bey feiner -fchlängelnden Bewegung gleicyfam allenthalben einfchneidet, und den Hintertheil nach— zieht. So gleitet es horizontal über den Boden weg, doch ohne den Körper zu heben wie die Raupen, ia klettert fogar auf Bäume, Zur Beförderung diefee Bewegung befteht der Ruͤckgrad aus jehr beweglichen Wirbeln. Zwifchen diefen Wirbeln liegt eine von vielen Musfeln begleitete doppelte Haut, die das Thier aus feiner durch den ganzen Körper bis zu den Mieren herab- gehenden Lunge aufblafen ann. Die Lunge hat übrigens Feine tappen, und befteht aus einem lockern Gewebe. Sie haben fein Zweräfell, und das Herz liege mit der Le— ber.an der rechten Seite unter der funge, weiter herunter liegt die Gallenblaſe. Sie haben Kröpfe wie die Vögel, Ihre ‚Stimme befteht blos in einem Geziſche. Da diefe Thiere feine Knochen, fordern blos Knorpel und fehr viele Muskeln haben , fo Eonnen fie ihren Körper ſehr zu— ſammen ziehen und fo fehnell forrfchießen, einige fogar durch dieſen Mechanismus weit ſpringen. Die Bruſt und der Bauch ſind mit ON umgeben, vie Gedaͤrme eng, die Kot) und E 3 3 Urin⸗ Urinausflüffe vereinigen fich wie bey den Vögeln. Die mehre- ſten geben einen garftigen Geſtank von fich, der aus einer Feuch- tigkeit entſteht, die fie in gewiffen Drüfen unter dem Bauche haben und wenn fie geängflige werden, flieffen laffen. Sie leben zum Theil im Waffer, zum Theil auf dem Lan: de, zum Theil abwechjelnd in beiden Elementen, in alten Ges genden ſchlafen fie im Winter, Die männlihen Schlangen haben doppelte, manche au vierfache, mit Eleinen dornigen Spißen verfehene Ruthen, die weiblichen Doppelte Bährmütter und ihre Begattung gefchieht auf die gewöhnliche Art, die mehreften legen Eyer, die von der Sonne ausgebrüter werden, und aus deren iedem mehrere Jun» ge hervorfommen, bei andern entwickelt fich die Brut ſchon in Mutterleibe in dem Ey und kommt fo lebendig zur Welt. Die gröften und giftigften diefer Thiere halten fi) in war: men Ländern auf, manche von diefen haben einen fo beräuben- den giftigen Athen, daß Menfchen und Thiere dadurd von Sinnen kommen, und ihnen wider Willen in den Rachen gehn. Diefer Athen wirft in folcher Entfernung, daß wenn Diefe Schlangen fid) unter einen Baum legen, die darauf figenden Vögel und andere Thiere zu ihnen berunter gezogen werden, doch wirft er nur in gerader Richtung fo, daß wenn ein andrer Gegenfiand dazwiſchen kommt, die Wirkung aufhört, Man- che nähren fid) auch von Kroͤten, Fröfchen, Eidechfen, In— ſecten und Vegetabilien, ia fogar von andern Schlangen, auch) koͤnnen fie, fo wie die übrigen Thiere diefer Klaffe, lange hun— gern, Ihrer zu großen Musbreitung fteuern vorzüglich die Stör= che, Reiher, Schweine u. a. m. auch die Menfchen,, welche befonders in Indien verfäliedene Arten derfelben effen., Miche minder dienen den Indianern Die Haute der Schlangen zu allers ley Ueberzugen und Kleidungen, aud) bey ung werden mancher— ley Arzeneymittel aus den Schlangen bereitet. Don — — 69 Von den Schlangen insbeſondere handeln: Cont. Gesners Schlangenbuch. Zuͤrch 1589. Aldrovandi ſerpentum et draconum hiſtoria. Bonon. 1640. Ionſton. de ferpent. et draconibus, Heilbronn. 1757. Klein tentamen Herpetologiae. Goett. 1755, ber, die Ge- fehlechter nad) den Zähnen beftimmt. Sinne theilt fie nach ihrer Bekleidung folgender Geſtalt ein, und bezeichnee Die giftigen mit einem A Erſtes Geſchlecht. Serpens Crotalus Klapperfchlange, franz. Serpent‘a Sonnettes, engl. Rattle Snake. . Die unfer dem Bauche Schilde, unter dem Schwanze Schilde und Schuppen zugleid) und an der Spike des Schwan- zes eine Klapper haben. Diefe Klapper befteht aus pergament- artigen harten und breiten Blaſen, die die Schlange an einan- der fchüttelt, und damit bey trocknem Werter Plappert, durch die Naͤſſe aber verlieren diefe Blafen ihre Härte und Elappern alsdenn nicht, wodurch diefe Thiere zur Regenzeit oder dem fo genannten Muffon gefährlicher werden, weil man fie aladann nicht von ferne hören Fann. Die Zahl der Glieder der Klapper ift verfchieden, und foll fih alle Jahr um eins vermehren, fo daß man daraus das Als fer dee Schlange erkennen kann. Zwar wollen einige dies be- zweifeln, indeffen verfichert Carver, ein glaubwürdiger Schrift: ſteller, es in feinen Reifen, Die Klapperfchlangen werben am gröften in Oftindien und befonders auf der Inſel Zeilan gefunden, wo ihr Körper, nach Wolfs Bericht in feiner Befchreibung diefer Inſel, eine ans fehnliche Größe erreicht, Auch trift man fie nach Ulloas Zeug- E 4 nis 70 — — nis ſehr haͤufig in Suͤdamerika und auch in Nordamerika giebt eg deren bis Ranada hinauf. Sie find ſelten ber 6 Fuß lang. Im Winter leben fie in unterirdifchen Holen, wo fie ſchlafen und leicht zu toͤdten ſind. Ihre gröften Feinde find die Scheine, denen ihr Bis wegen des Fetts, das allenthalben unter der Haut liegt, unſchaͤdlich ift, und die fie daher begierig auffuchen und freffen. Hiedurch ift man belehrt worden, daß Fett ein Mittel fey, der ſchaͤdlichen Wirkung ib . tes Giftes zu fteuern, Wenn diefe Schlangen einen Raub fehen, oder gereizt werden, daß fie beiffen wollen, fo fangen fie vorher an zu Elappern, So zwingt die Borfehung dies ſchaͤdliche Thier, feine Feinde felbft zu warnen. . Seine Bewegung ift überdem fehr langfam, und es beißt nie, wenn es ausgeſtreckt ift, fondern legt ſich vorher ſchneckenfoͤrmig zufanımen, und ſtreckt dann den Kopf fchnell dahin, wo es beiffen will, doc) ift ihm leicht auszumeichen, in mäßiger Schlag iſt genug, es zu lähmen, da ihm dann Die Indianer den Kopf abbauen und es eflen, wenn es fich nicht vorher etwa felbft gebiljen hat. Die gemöhnliche Nahrung diefer Thiere find Haafen, Ka: ninchen, Vogel, Ratten, aud) Wafferthiere, die fie, weil fie gut ſchwimmen, in den Flüffen und Seen haſchen. Ihr Biß toͤdtet ohne ploͤtzliche Huͤffe Menfchen und Thiere, \- | Nach der gemeinen Meinung follen diefe Schlangen Eyer legen , aus deren iedem mehrere Jungen fommen, allein Car: ver fand in einem getodteren Weibchen 70 vollig ausgebildete unge, die bey Defnung des Thiers in deflen Rachen flohen, und fie gehören daher, wie Hr. Prof. Schneider in feinen ZinmerE, zu Ulloas Reifen bemerkt bat, zu den lebendig ge bährenden Thieren, welches auch Dr. Tyſon in feiner Abhand- lung über die Zergliederung einer Klapperfchlange, in den phi⸗ lofopbijchen Transactionen dargethan hat. Auch findet man dafelbft, daß das Männchen eine vierfache Ruthe, das Weibchen aber eine doppelte Bährmutter hat, und daher wahr— ſcheinlich in iede Baͤhrmutter zwei von Diefen Ruthen eindrin- gm, — Wüꝰr ⸗ 71 gen, und ſich darinn in Form eines Y ausbreiten, bis das Zeugungsgefhäft vollbracht ift. Einzelne Arten der Klapperfchlangen, welche Linne durch die Zahl der Bauchfhilde und Schuppen beftimme, find ‘1, Crotalus Miliarius. A ; Der Schleuderfchwang. Siche unfre Kupfertafel V. no. 157. Sie hat unter dem Bauche hundert und drenzehn Schilde, und unter dem Schwanze ein und dreißig, oder überhaupt un: terhalb, vom Kopf bis zur Schwanzſpitze 163 Bedecfungsiti- de, d. i. Schilde und Schuppen zufammen. Die Schuppen, welche man hiebey mif zu zählen hat, laſſen ſich an der ver- fhiedenen Farbe und der größeren Ölätte leicht von denen des Ruͤckens unterfcheiden. Sie fehleudert, wenn fie Elappern will, mit dem Schwanze. Ihr Vaterland ift Barolina. Es wäre zu wünfchen, daß Naturforſcher die hinlängliche Gelegenheit zu folchen Beobachtungen haben, ihre Aufmerkſam— feit darauf wendeten, für die Arten dieſes und mehrerer Schlangengefchlechter zuverläßigere Kennzeichen zu finden, denn daß die Zahl der Schilde und Schuppen bei allen Yndividuen einer Art diefelbe feyn, und bey iedesmahligem Abwerfen der Haut diefelbe bleiben follte, ift uns fehr unwahrſcheinlich und noch niche ausgemacht, vielmehr hat die Erfahrung bei eini- gen Gefchlechtern ſchon das Gegentheil gezeigt. 2. Crotalus horridus. A Die Schauerfchlange. Die giftigfte von allen, Ihr Big ift, wenn nicht fehleu- nig Hülfe gefehaft wird, in fünf Minuten toͤdlich. Sie hat hundert und fieben und fechzig Bauchſchilde und unter dem or €; Schwanze 72 — nm nn | Schwanze drey und zwanzig, in allem mie ben untern Schup: pen etiva 192, Sie wird eines Armes did und 6 Fuß lang, der Kopf if ſtumpf und platt, der Rachen auffer den Giftzähnen zahnlos. Die Augen und NMafenlöcher ftehen dicht am Maule, die Ru: Eenfchuppen find Elein, ‚oval und glatt, braun, weis, gelb und ſchwarz gefleckt. Ihr Vaterland iſt Amerika. 3. Crotalus dryinas, 4 Die Zeilanſche Klapperfchlange. Hat am Bauch Hundere fünf und fechzig Schilde und am Schwanze dreißig und unterhalb gar feine Schuppen. Sie wird an drey Ellen lang, und fechs Zoll im Durchs ſchnitt did, hat mehr als zwey Zähne im obern Kiefer, Ihre Farbe iſt ſchmutzig gelb, an den Seiten mit braunen Flecken marmorirt und unterm Bauche aſchgrau. Auch giebt es in Zeilan einfaͤrbig roͤthliche Klapper⸗ ſchlangen. 4. Crotalus duriſſus. & Der Klapperer. Sat hundert zwey und fiedenzig Bauchſchilde und ein und zwanzig am Schwanze. Sie klappert am lauteſten und iſt in Amerika zu Hauſe. Ihre Laͤnge betraͤgt vier Fuß und die Dicke 3 Zoll im Durch: ſchnitt. Sie ift weis und gelb gefledk, s. Cro- 5. Crotalus mutus, &' Der Stumme, Hat am Bauch zwey hundert und fiebenzehn und am Schwanz vier und dreißig, zufammen zwei hundert ein und fünfzig Schilde, und würde, da fie feine Klapper hat, eigene: lich gar nicht zu den Klapperſchlangen gehören, indeflen hat fie Linne wegen ver einer Klapper ähnlichen vier Reiben fpigiger Schuppen unter ihrem Schwanze hieher gebracht, Der obere Kiefer ift mit langen ſcharfen Zähnen befekr, ihre Farbe ift grau, mit rautenfürmigen ſchwarzen Flecken über dem Rüden. Sie ift eine der giftigften und gefährlichften, weil fie ihren Raub nicht wie die übrigen warnt. | Ihr Vaterland ift Surinam, auch hat man in Amerika ‚eine fogenannte Erdflapperfihlange, die nicht Elappere, und wahrſcheinlich diefelbe iſt. Sie wird an drey Ellen lang, En a en Zweites Gefchlecht. Serpens Boa. Xiefenfchlangen. Die Alten bechreiben unter dem Nahmen Boa eine große Waflerichlange, die den Hirten die Kühe tödtere, deshalb Linne ihn zum Gefcplechtsnahmen der großen Schlangenarten gewählt hat. 1 Ihre Kennzeichen find nad) dem Linne, daß fie fomohl unter dem Bauch als Schwan; blos Schilde führen, und zwar nicht mit ungermengten Schuppen unter dem Schwanze, wie die vothergehenden, noch aud) eine Klapper haben, Da 74 — —— Da dies Geſchlecht, wie ſchon erwaͤhnt iſt, die groͤßten Schlangen enthaͤlt; ſo haben wir den obigen deutſchen Nahmen für den paßlichſten gehalten. Sie find ſaͤmtlich ohne Gift. Weil Reiſebeſchreiber gewoͤhnlich glauben, daß die Bewun⸗ drung der Seltſamkeiten, die fie erzählen, auf fie zurüuͤckfaͤllt und daher fo felten bey der Natur bleiben; fo haben fie denn auch die Große und Schönheit mancher Schlangen diefes Ge: ſchlechts zu fehr übertrieben, indeffin ergeben die Eremplare, die man in Kabinetten fiebt und zuverläßige Machrichten fo viel, daß es allerdings die gröften aller Schlangen enthält, es. wäre denn, daft man von den Nachrichten uͤber die große Wafz ferfehlange in Pontoppidan’s Norwegifcher Naturgefchichte etwas glauben koͤnnte. Mach diefem follte in der Nordſee eine Schlange leben, die über 2 Meile lang und Dicker als die groͤ⸗ fen Tonnen fey, eine Mähne wie ein Pferd und Augen fo groß wie ein Teller haben, ganze Fahrzeuge dadurch, daß fie fich quer über fie legt, in den Grund druͤcke, aud) wohl einzel ne Menfchen daraus -verfchlinge u.f.m. Da aber Pontop: pidan felbft von allen biefem Nichts gefehn, fondern feine Nach—⸗ richten nur von Sciffern bat; fo Darf man diefe wohl in fein Spftem der Naturgefhichte aufnehmen, Sinne theilt die Riefenfchlangen ebenfalls nach der Zahl der Bauchſchilde ab. | ı. Boa Contortrix. Der Kneifer, Siehe unfre Kupfertafel VI. no, 158. Hat am Bauch Hundert und funfzig große und am Schwan; vierzig Fleine Schilde. Sie miele fich feft um die Glieder andrer Thiere, Doch ohne den größern dadurch Schaden zu tbun, und hat hiervon ihren Nahmen, Ihr Vaterland ift Barolina. 2. Boa — en Zn mn 75 2. Boa Conſtriffor. Die Abgotts- oder KRönigsfchlange, franz. Coral. engl, Idol- Snake. Hat zwei Hundert und vierzig Bauchfchilde und fechzig un: ter dem Schwanze. Ihr lateinifcher Nahme ift von ihrer Art ihren Raub zu toͤdten, hergenommen, denn fie wickelt fid) um - die Körper iunger Büffel, Hirfche und Rebe, auch wenn fie gereizt wird, der Menfchen, zerbricht ihnen fo die Knochen, erfticks fie und verſchlingt ſie dann. Ohne Zweifel diefelbe Schlange, bie die Alten in dem berühmten Kunſtwerk vorge: ftelle haben, wie fie den Laokoon umfchlinge. Ihr Vater: land find beide Indien, und fie wird von den Indianern goͤtt⸗ lic) verehre, daher fie ihren deutfchen Nahmen hat. Wenn fie nicht gereizt wird, fällt fie Feinen Menfchen an, und um dies zu verhüfen, mag man wohl zuerft auf ihre Ver: ehrung gefallen feyn. Sie wird über zwölf Ellen ia bis vierzig Fuß lang und drey bis vier Fuß im Umfange di, wie man ſchon daraus fehließen kann, daß fie die großen Thiere, die fie würgt, ganz verſchlingt. Doch frißt fie meiftens nur kleinere Thiere, als Eidehfen, Vögel, andre Schlangen, und remigt die Häufer der Indianer vom Ungeziefer. Ihr Kopf gleicht dem des Krofodils, fie hat einen Rachen voll fcharfer fpigigkrummer Zähne und ift verſchiedentlich mit ſchoͤnen glänzenden Farben gezeichnet. Sie wird an manchen Orten gegeffen. Ihr Angrif gefchieht unverfehens, indem fie fi) vorher ſchneckenfoͤrmig zufammen: legt und fo auf ihren Raub fehr ſchnell zufpringe, übrigens ift ihe Gang nur langfam und fie kommt faum eine halbe Meile weit in einem Tage, wobey fie eine Furche in die Erde zieht, gleid) einem Baum, den man fortſchleppt. Man ſehe über dieſe Schlange: Adanſon's Beſchrei— bung vom Senegal ©, 225. | 3. Boa 76 — Affen 3. Boa Canina. Der Hundskopf. | Don ihrem, einem Bullenbeiſſer ähnfichen Kopf und ihren großen Hundezähnen fo genannt, bat zweihundert und drey Bauchſchilde und fieben und ſiebzig Schwan;fc)ilde, Dieſe Schlangen werden mehrere Ellen lang, fehlingen fih um die Uefte der Bäume, und lauern fo auf den Raub, den fie anpacken fünnen, Die Oſtindiſchen find pommeranzengelb mit rörhlich einge faßten Flecken, die amerifanjchen gruͤnlich. | Auffer diefen finden wir beim Linne von diefem Geflecht noch: 4. B. Hypnale, Hornfchnabel (von dem hornaͤhnlichen gelben Saum der tippen fo genannf,) mit 259 Scilden aus Afien; 5. B. Murina, Mäufefänger mit 319 Schilden, aus Amerika; 6. B. Cenchris, Sriefelfchlange, (von ben weißen Perlchen der gelblihen Haut) mit 322 Sch. aus Surinam; 7. B. Scytale , Stockſchlange (weil fie allenthalben gleich Dick iſt) mit 323 Sc). aus Amerika; 8. B.Ophrius, Bergſchlan— ge (der Abgortsjchlange ähnlich) mie 345 Gch. 9. B. Eny- dris, Wafferfchlange, mit 375 Sch. aus Amerika und ı0. B. Hortulana, Feuerſchlange (von den Brandflecken, womit fie marmorirt if) mit 418 Sc). aus Amerika, HH ee Drittes Geſchlecht. Serpens Coluber Nattern, franz. Couleuvre, engl, Adder - Haben nur unter dem Bauch Schilde und unter dem Schwan; Schuppen, welche leztere Linne niche einzeln, fons dern nach ihren Reihen zählt, 1, Co- — ü 77 1. Coluber Vipera. A Die Piper. franz. Vipére. engl. Viper. Hat hundert und achtzehn Bauhfihilde und zwanzig Nei- ben oder vierzig einzelne Schuppen unter dem Schwan;. Der Nahme foll von vivipera (lebendig gebährend) herz fommen, denn fie bringe ihre Jungen lebendig zur Welt. Sie hat einen gewoͤlbten Hirnſchaͤdel und breiten, forn flumpfen Kopf, mit einem Rachen voll Eleiner Zähne und zween Giftzaͤhnen unter den Augen im obern Kiefer, Der Körper nimmt gegen die Mitte an Dicke zu, und ift da mehr eig als rund, der Schwanz geht in eine bornige Spiße aus. Die Bauchſchilde haben in der Mitte quer über eine Nath, wodurch das Thier fie über einander ziehn, und fo ihre Be— Fleidung enger und weiter machen kann. Ihre Farbe ift eifengrau mit braunen Flecken, am Schwan ze mit drey ſchwarzen Ringen. Sie wird gegen zwey Zoll im Durchſchnitt und drey Fuß lang. She Vaterland ift Aegypten, von daher fie haͤufig nad) Europa geführte wird, um das zur Arzeney gebräuchliche Vi— pernfal; daraus zu bereiten, Doc werden dazu auch häufig biefige Nattern gebraucht, 2. Coluber Lutrix. Der Gelbrüden. Hat hundert vier und dreißig Bauchfchilde und fieben und zwanzig Schuppenreihen unterm Schwanz, zufammen 161. ‚Sie Sie ift wegen ber vorzüglich fchönen gelben Farbe ihres Ruͤckens und Bachs, die gegen ihre blauen Seiten fehr gut abfticht, merkwuͤrdig. Ihr Vaterland ift Indien, wo fie von Inſekten und an: | dern kleinen Thieren lebt. Sie wird an vier Fuß lang, 3, Coluber Simus. Die AffenNatter. Der bochgemwölbte Hinterkopf und die eingedrückte Naſe geben ihr Aehnlichkeit mit einem Affen, Sie hat hundert vier und zwanzig Bauchſchilde une fehs und vierzig Schuppenreihen unterm Schwanz. Die Grundfarbe ift meis mit ſchwarzen Flecken aufdem Ri: den und einem fehwarzen Streif zwifchen den Augen. Ihr Vaterland it Barolina. 4. Coluber ammodytes. 3. Die Sondnatter. franz. Ammodyte. Hat hundert zwey und vierzig Bauhfhilde und zwey und dreißig Reihen Schwanzfchuppen und einen fleifdyigen Aus: wuchs auf der Nafe glei) dem Horn des Rhinozeros. Sie hält fi) im brennenden Sande Lybiens und andrer heiffen Gegenden auf, wo fie von Eidechfen, Froͤſchen, ae fen u, d. g. lebt, Ihre Farbe ift gewöhnlich ſchmutzig weis oder gelb mit ſchwarzen Flecken und ihre Laͤnge ſelten über eine Elle. 5. Co- — — 79 5. Coluber Ceraſtes. Die gehoͤrnte Natter. franz. Couleuvre cornue. Hat hundert fuͤnf und vierzig Schilde und vier und vierzig Schwanzſchuppen und auf den Augenliedern zwey kleine Aus— wuͤchſe wie die vorhergehenden auf der Naſe. Ihr Vaterland iſt Aegypten, und fie ſieht der dortigen Di: per (No. 1.) fehr aͤhnlich, ift übrigens aber ohne Gift, daher einige haben behaupten wollen, daß die Sfräeliten, die a. B. Moſe 21, 6, durch das Anſchauen dev ehernen Schlange gebeilt wurden, nicht von der Viper, Knete von dieſer Mater ges biſſen waren. 6. Coluber Domicella. Die Schoosnatter. Hat hundert und achtzehn Schilde und ſechzig Schwanz: ſchuppen. Sie iſt etwa eine Spanne lang und weiß, mit ſchwarzen Ringen gefaͤrbt, iſt voͤllig unſchaͤdlich und dient daher den muͤſ— ſigen aſiatiſchen Damen zum Zeitvertreib, wie den unſrigen die Schooshuͤndchen. 7, Coluber Berus. & Die europäifche Natter. Hat hundert fechs und vierzig Schilde und neun und drei: fig Schwanzſchuppen, zuſammen 183. Sie ift faft in ganz Europa zu Haufe. Ihre Farbe ift nicht immer gleich, zuweilen ſilbergrau, zuweilen ſchwaͤrzlich. Am haͤufigſten hätt fie ſich in fteinigen Gegenden auf, Obgleich ihr Biß ſo leicht nicht toͤdtet, ſo iſt er doch gefaͤhrlich und verurſacht heftige Entzlndungen, wogegen man fih auswendig des Schröpfens und nachher geifliger Mittel, . Dem. Naturg. IV. B. sts St. 5. in— 80 — am innerlicd) aber des Natternſalzes, das auch aus dieſer Matter gezogen wird, bedient, audy wird bey der befannten Vipern— Eur, in Ermanglung der achten Bipern, die Brühe von dies fer Matter zur Stärkung genoffen. : Sie wird ohngefehr eine Elle lang und lebt von Maäufen, Maulwürfen, Eidechien, Frofchen und Inſecten, paart fi) zweymal im Jahr, gebt vier Monathe ſchwanger und gebiert lebendige Junge. Die Männchen haben Aufferliche Hoden, eine vierfache ftachliche Ruthe und die Weibchen eine doppelte Baͤhrmutter. 8. Coluber Cherfea, 4 Schwediſche Natter. Hat hundert und funfzig Schilde und vier und dreißig Schuppen unterm Schwanz. Sie iſt hoͤchſtens 4 Elle lang und fo dick wie ein kleiner Finger, von roͤthlicher Farbe mit einem ſchwarzen Strich über dem Rüden. Sie lebt in fumpfigen Gegenden Schwedens und ihr Bi ift aͤuſſerſt gefährlid). RN 9, Coluber Aſpis. Die Otter. franz. Aspic. engl. Asp. x Hat hundert fehs und vierzig Bauchſchilde und fechs und vierzig Bauchfchuppen. Sie wird bei Paris und aud) in Aegypten gefunden, ob iM dort giftig fen, iſt nicht ausgemacht, bei Paris ift fie es nicht. Ihre peu San mann & . Shre Farbe gleicht, fo wie ihre ganze Geſtalt her der Tchwedifchen Matter, N & ift nemlich roͤthlich, — bar dieſe braune Flecke und iſt groͤßer als iene. 10. Coluber Ordinatus. Die Punktlinie. Siehe unſre Kupfertafel VII. A: no, 159. Hat hundert und acht und dreißig Bauchſchilda und zen und fiebenzig Schwanzfchuppen. Eine der fhönften aus dieſem Geſchlecht. Sie wird nicht gros, etwa zwey Zus lang und ift unſchaͤdlich. Ihr Vaterland iſt Nordamerika. ı1, Coluber Aurora. | Die MorgenvoryNtatter, Hat hundert neun und dreißig Bauchſchilde und fießen und dreißig Schwanzfchuppens Idhren Nahinen hat fie von der rothgelben Farbe ihres Ruͤckens, die an den Seiten ins Blaue übergeht, Ihre Schups pen find viereckig. Sie lebt in Suͤdamerika auf den Bäumen, von denen jfie mit großer Geſchwindigkeit herabſchieſſen kann. 12. Coluber Aeſculupii. Aeskulapſchlange. Hat hundert und achtzig Schilde und drey und vierzig Schuppen. Daß die Alten dem Gott der Aerzte eine Schlange zuorde neten, ift bekannt, ob es aber gerade dieſe unfchädliche geweſen ift, kann mat wohl nicht behaupten, wenigſtens wuͤrde fuͤr manchen neuern Aeskulap die Brillenſchlange, No. 14, ein ans gemeſſeneres Sinnbild feines Gewerbs feyn. 52 Diefe 82 — — Dieſe Natter iſt weis und ſchwarz geſtreift, von Bere denen Größe und abwechſelnder Zeichnung. Sie lebt in Aegypten, —— und Amerika 13. Coluber Natrix, Ringelnatter. franz. Couloevre a Collier. enge. Common Snake. Hat hundert und fiebenzig Bauchfchilde und fechzig Schwanz« fhuppen. Es ift dies das in ganz Deutſchland unter dem Nahmen der gemeinen Schlange bekannte Thier. Ihre obige Benen— nung bat fie von ʒween weiſſen Flecken an den Seiten des Hal⸗ ſes, die zuweilen wie ein Halsband zuſammenſchließen Sie haͤlt ſich gerne in Viehſtaͤllen, oder an Zaͤunen und in verfallnen Gebaͤuden auf, legt ihre Eyer, die durch eine Haut zuſammen gereiht ſind, in Miſtgruben, und lebt von Inſekten und Kraͤutern. Sie hat keine Giftzaͤhne und iſt alſo unſchaͤdlich, wird auch von manchen gegeſſen. Ihre Farbe iſt gewoͤhnlich auf dem Ruͤcken ſchwaͤrzlich oder dunkelblau, auch braun und uns term Bauche weis, die Seiten ſind verſchiedentlich gefleckt. Da ſie gut ſchwimmen kann, ſo geht ſie haͤufig ins Waſſer und heißt davon Natrix. Während des Winters liegt fie in der Erde, und fehläft ohne irgend einer Nahrung zu bedürfen, deren fie überhaupt lange entbehren kann. ie bäuter fi) alle Sabre einmahl. 14. Co- an 83 14. Coluber Naja. $ Brillenfchlange. Siehe unfre Kupfertafel VII.-B. no. 160. Hat Hundert drey und neunzig Bauchſchilde und fechzig Schwanzhuppen. Sie hat ihren Nahmen von einer ae Zeichnung auf dem Nacken, bie einer Brille gleiche, auch koͤnnen manche die Haut hinter dem Kopfe wie eine Kappe emporfträuben und heißen daber Kappenfd)iangen, bei den al Cobras de / Cabello, Sie ift die giftigfte von allen Schlangen, fo daß ihr Biß in wenigen Minuten, wenn nicht durch Gegengifte fchleunige Hülfe geleifter wird, "eödelich ift, doch auch denn laͤßt er öfters einen ewigen Klebsſchaden nach. Dem ohngeachtet treiben die Indianer ihre Gaukeleyen mit dieſer Schlange. Sie fangen ſie und ſperren ſie in Toͤpfe, um vor neugierigen Zuſchauern den ſogenannten Schlangentanz aufzufuͤhren. Es kann ſich nemlich dieſe Schlange, wenn ſie gereizt wird, aufrichten, ſo daß der ganze Koͤrper auf dem Schwanze ruht. So oft es alſo verlange wird, laſſen die Schlangenfaͤnger dieſe T Taͤnzer aus ihren Behaͤltniſſen hervor, reizen ſie und halten ihnen ein Tuch vor, worein die Thiere beißen und ſo ihre Giftdruͤſen ausleeren, daß ihr Biß fuͤr die naͤchſte Zeit nicht gefaͤhrlich iſt. Wenn dies geſchehen iſt, reizt der Gaukler die Schlange abermals durch einen ſchwachen Stoß. Sogleich richtet fie fich in die Höhe, reißt den zifchen: ben Rachen auf und fpielt mit der gefpaltnen Zunge, Der Gaufler fängt nun einen Gefang an, free feine Fauſt gegen die Schlange aus, und bewegt fie nach dem Take bin und her, auf und nieder. Die Schlange folge mit ftar- rem auf die Fauſt gerichteten Blick mit dem oberen Theil. ihres Körpers in einem Umfreis von zwey Fuß ieder Bewegung der Fauſt, woben ihr Hintertheil unbewegt fteben bleibt, 53 Wenn 34 Wenn dies etwa eine Viertelſtunde gedauert hat, und die Schlange ermuͤdet iſt; ſo zieht der Gaukler die Hand zuruͤck, laͤßt den 5: ang verftummen, und in dem Augenblick firecde fin die Schlange auf den Boden und läge ſich ruhig in. ben Topf. 44 | Dies Thier lebe in beiden Indien und erreicht zumeilen eine Länge von fehs Fuß und die Dicke eines Mannes Arms. Ohn geachtet ihres Giftes wird dieſe Natter von der Pha— ran s Ratte (viverra-Ichneumon) getoͤdtet und gefreſſen. Man findet eine ausführliche Beſchreibung dieſer Natter in Kaem- pfer amvenit. exotic. P. 565. 15. Coluber Getulus. Die Kettenichlange. &, unfte Kupfertafel VII, C. no, 161. Hat zwey hundert und fünfzehn Bauchſchilde und vier und vierzig Schwanzſchuppen, zufammg# zwey hundert neun und funfzig. Wir haben hier wegen ihrer vorzüglich fchönen Zeichnung eine Abbildung von ihr geliefert, Ihr Vaterland iſt Baroline. “ 16. Coluber Fuſtus. Die Negnatter. Hat hundert neun und vierzig — und hundert und ſiebenzehn Schwanzſchuppen. Sie wird an acht Fus lang, wovon der Schwanz beynah die Haͤlfte betraͤgt, und ohngefaͤhr eines Kinderarms dick. Ihre Farbe iſt gewoͤ hnlich braun, ohne Flecke, doc) findet man deren auch gruͤne und blauliche, auch roͤthliche mit brau⸗ nen — — 35 nen Flecken, weshalb wir lieber die obige Benennung nach den viereckigen nezfoͤrmigen Schuppen, womit ſie bekleidet iſt, gewaͤhlt haben. Sie lebt in Oſtindien und Suͤdamerika naͤhrt ſich von Eidechſen, Froͤſchen, Ratten, Maͤuſen und Voͤgeln, die ſie ſehr ſchnell zu erhaſchen weiß. Die Indianer machen haͤufig Jagd auf dieſe Natter und eſſen ſie. 17. Coluber Anaetulla. Die Peitſche. Hat hundert und drey und ſechzig Bauchſchilde und hundert und funfzig Schwanzſchuppen, zuſammen 313, und iſt der vorhergehenden an Geſtalt ſehr aͤhnlich. | Sie wird an ſechs Fuß lang und nur eines Finges dick, Ihre Farbe ift grün oder hellblau mit einem Goldglanz, auch) rörhlich mit braunen Sleden. Diefe Schlangen haben Feine Zähne und müffen fich alfo nur mit kleinen Thieren begnügen, Mäufen und Vögeln, die fie etwa erhafchen, faugen fie nur das Blut aus, Ahr Baterland find beyde Indien, 18. Coluber Argus. Der Argus, Man hat an diefer Narter die Bauchſchilde und Schwanz ſchuppen noch nicht gezaͤhlt, und muß alſo bis dahin die au— genfoͤrmigen Flecke, welche in verſchiednen Querreihen ihr uͤber den Ruͤcken gehen, fuͤr den Character annehmen. Sie ſoll eine anſehnliche Groͤße erreichen, und große Thiere mit ihren ſtarken Zaͤhnen anpacken, ſie umſchlingen und ſo wuͤrgen. 54 Be: 86 — 22 inne Belonders merkwürdig wäre fie, wenn man bie Erzählung fuͤr gegründet halten koͤnnte, daß fie ich mit dem Maule Lei⸗— men zufammentrage und ſich davon eine Hütte baue, faft wie bey uns vie Schwalben, auch in folden Neſtern mit mehreren ihres Gleichen in Geſellſchaft lebe. Ihr Vaterland ift Afrika. Auſſer dieſen hier beſchriebnen hat Linne noch folgende Nat— terarten: 20) Coluber Atropos ? Giftnatter, mit 130 Bauchſchil— den und 22 Gchwanzfchuppen aus Amerifa. 21) C. Lebe- ris ? Schlangenbalg mit 110 B. S. so Schw. Sc. aus Banade. 22) C. Calamarius Federkiel, mit 140 B. ©. 22 S. S. aus Amerifa. 23) C. Striarulus, Bandrüden, mit 126 B.©. 45 ©.©. aus Rarolins. 24) C. Plica- tilis, Wickler, mit 131 B. S. 46S. S. aus Ternate, 25) C. Alidras, Weisling mit 121 B. S. 58 ©. ©. aus Indien. 26) C. Punftatus, punctirte Matter, mit 136 B. S. 44 ©. ©. aus Rarolina. 27) C. Buccarus, Breitbacken mit, 107 B. S. 72 ©. ©. aus Indien. 28) C. Prefter A der Pries fter, mit 152 B. S. 32 ©.©. aus England. 29) ©. An- gulatus, ecfige Natter, mit 117 3. ©. 70 S. S. aus Ame⸗ tig und Zeilen. 30) C. Coeruleus, blaue N. mit 65 B. ©. 24 S. S. aus Afrika und Amerika. 31) C. Albus, ‚weiße N. mit 170 B.S. 20 S. S. aus Indien. ' 32) C, Thyphlus, &leinauge, mit 140 B. S. 53 S. S. aus In- ‚dien aud) Deutfchland. 33) C. Fafcıarus, bandirfe N. mit 128 B. S. 67 S. S. aus Karolina, 34) C. Lebetinus, A Kupfernatter, mit 155 B,©. und 46 S. S. aus dem Mor—⸗ genlande. 34) C. Melanocephalus, Schwarzkopf, mif 140 B. S. 62 S. S. aus Amerika. 35) C. Cobella, gefchlän- gelte N. mit 150 B. S. 54 S. S. aus Amerife. 36) C. Reginae, Königinnen. mit 137 B. S. 70 ©.©. aus Jn- dien. 37) C. Doliaws, ReifM. mit 164 B.©. 43 S. S. aus Beroling. 38) C.Mexicanus, Mericanifhe N. mit 134 B.S. 77 S. S. 39) C. Severus, F Sapanifhe N. mie 179 ——— — 87 170 B. S. 42 S. S. 40) C. Sipedon, braune N. mit 144 B. S. 73 S. S. aus Nordamerika. 41) C. Maurus, als gierifche N. mit 152 B. S. 66 S. S. 42) C. Stolatus, SchleppenM. mit 143 B. S. 76 S. S. 43) C. Vittatus, SchleyerN. mit 142 B. S. 78 S. S. aus Amerika und Zei— lan. 44) C. Miliaris, GriesN. mit 162 B. S. 59 S. S. aus Indien. 45) C. Rhombeatus, Blauwuͤrfel, mit 157 B.S. 70 S. S. aus Indien. 46) C. Cyanus, himmelblaue N. mit 119 B. S. 110 S. S. aus Amerika. 47)C. Asilis, die behende MP. mit 184 B. S. 50 S. S. aus Indien. 48) C. Lacteus, A Milcher mit 203 B. S. 32 S. S. aus In— ‚dien. 49) C. Jaculator, der Pfeilwurf mit 163 B. S. 77 S. S. aus Surinam. so) C. Aulicus, Hoͤfling, mit 134 B. S. 60 S. S. aus Braſilien. 51) C.Monilis, bebuckelte N. mit 164 B. S. 82 S. S. aus Amerika. 52) C. Fulvius, Gelbringel, mit 218 B. S. 31S. S. aus Barolina. 63) C. Pallidus, Blasnaſe, mit 156 B. S. 96 ©. ©, aus In— dien. 54) C. Lineatus, liniirte N. mit 109 B. S. 834 S. S. aus Zeilan. ss) C. Padera, gefleckte M, mit 198 B. S. 56 S. S. aus Indien. 56) C. Canus, der Greis, mit 188 B.6.70©.©. aus Indien. $7) €. Sibilans, Zifcher mit 160 B. S. 1006.©. aus Afien, Afrifa und Amerika. 58) C. Laticaudatus, Breitfhwanz, mit 220 B. S. 40 S. S. aus Indien. 59) C. Sirtalis, PapageyN. mit so B. ©. 114 S. S. 60) C. Atrox & grauſame N. mit 193 B. S. 69 S. S. aus Aſien. 61) C. Sibon, Rundkopf mie 180 B. ©. 85 S. S. aus Afrika. 62) C. Nebulatus, Wolken N. mit 185 B. S. 81 S. S. aus Amerika. 63) C. Saturninus, BleyN. mit 147 B. S. 120 S. S. aus Indien. 64) C, Candidus, Weiskopf, mit 120 B. S. 50 S. S. aus Indien. 65) C. Niveus, SchneeN. 209 B. S. 62 S. S. aus Us frika. 66) C. Scaber, Stachel N. mit 228 B. S. 44 ©. ©. aus Indien. 67) C. Carinatus, Keilruͤcken, mit 157 B. S. 115 S. S. aus Indien. 68) C. Corallinus, ? KorallenN. mit 193 B. S. 82 S. S. aus Aſien. 69) C. Ovivorus, Eyerfreſſer, mit 203 B. S. 73 ©. ©. aus Nordamerika. 70) C. Saurita, EidechſenN. a 56 B.S. 121 6,©. Kr 5 de * Barolina. 71) C. Conftridor, Würger, mit 166 B. S. 92:©.5. aus Nordamerika. 72) C. Exolerus, Die vers blaßte N. mit 147 B. S. 132 S. S. aus Indien. 73) C. Situla, Wafler#t. mit 236 B.©.45 ©. ©. aus Aegypten. 73) C. Triscalis, Dreyfteih, mit 195 B. ©. 86 ©. ©. aus Indien. 74) €. Guttatus, DBerröpfelte N. mit 223 B. ©. 227 S. S. aus Barolina. 75) -C. Lemnifcarus, Band N. mit 250 B. S. 37 S. S. aus Aſien. 76) C. Annularus, Ringauge, mit 199 B. S. 96 S. S. aus Indien. 77) C. Dipſas, Durſt N. mit 132 B. S. 135 S. S. aus beyden Indien. 78) C. Pelias, Spies®. mit 187 B. S. 103 ©. ©. aus Indien. 79) C. Tyria, Tyriſche N. mit 2108. S. 83S. S. 80. C. Iugularis, Blutkehle, mit 195 B.©. 102©.©. aus Indien. 81) C. Pethola, Bandſchecke, mit 209 B. ©. 90 S. S. aus Mien und Afrika. 82) C. Ae- ſtiuus, Sommer N. mit 155 B. S. 145 ©. ©. aus Baroli= na. 83, C. Molurus, Kurzſchwanz, mit 248 B. S. sy ©. ©. aus Indien. 84) €. Perularius, Schede, mit 212 B. ©. 102 S. S. aus ndien. 85) C. Haje, Kropf. mit 207 B. S. 1166. aus Aegypten. 86) C. Filiformis, Faden. mit 165 B.S. 158 S. S. aus Indien. 87) C. Pullatus, Trauer. mit 217 8. ©: 108 ©. ©. aus Afien und Amerifa, 88) C. Hippotrepis, RoßN. mit 222B. S. 94 S. S. aus Amerika, - 39) C. Ninervae, Draht N. mit 238 B. S. 906.©. aus "Indien. 90) C. Cinereus, aſch— farbe N. mit 200 B⸗S. 137 S. S. aus Indien, gr) C. viridiffimus, Grüne PR. mit 217 B. S. 122 S. S. aus Su— rinsm. 92) C. Mucofus, Schleim®. mit 200 8. ©. 140 S. S. aus Indien. 93) C. Domeftieus, Haus. mit 245 B. S. 94 S. S. aus der Barbarey. 94) C. Cenchoa, Ameifen®. mit 220 B. S. 124 © ©. aus Weſtindien. 95) C. Myfterizans, ® Maferiimpfer, mit 192 B. S. 167 S. S. aus Amerika, 96) C. Caerulefcens, bläuliche N, mie 215 B. S. 170 S. S. aus Indien. Vier— —— — 85 Viertes Geſchlecht. Serpens, Anguis. Aaalſchlangen. Zu dieſem Geſchlecht rechnet Linne alle die Schlangenar- ten, die gar Feine Bauchfchilde haben, fondern über den ganz zen Körper mit Schuppen bekleidet find, Es ift dies Geſchlecht dasienige, welches die Schlangen mie den vierfüßigen Amphibien verbindet, wie wir gleid) an der erfien Gattung fehn werden, Es enthaͤlt dies Geſchlecht meiftens nur kleine Schlangen, die ſaͤmtlich ohne Giftzaͤhne und unfchadlic find, Sie haben fiumpfe Schwänze und kleine Augen, und nähren fich mehrentheils von Inſekten und andern £leinen Thieren, fchlafen im Winter, und häuten ſich alle Jahr. Linne unterfcheidee fie hauptfächlich nach der Zahl der Schuppen unter dem Bauch und Schwanz, wobey man fid) freylid) noch leichter als bey den Schilden irren kann, indeſſen find gewöhnlich die Schuppen, die man mit zu zählen bat, glaͤtter, bärser, größer und von andrer Farbe als die übrigen. 1. Anguis Quadrupes. Vierfuͤßige Aalſchlange. Der Nahme ergiebt ſchon den Character dieſer Schlange. Die Fuͤße haben fünf Singer und Zehen mit kleinen Nägeln, find aber jo kurz und fiehen fo weit von einander, die fordern nemlich dicht am Kopf, und die hintern fo nah am Schwanz, daß das Thier nicht damit fortfchreiten kann, fondern mit fei- nem Aalformigen Korper wie Die übrigen diefes Gefchlechts forg: gleitet. Die unter den Eidechſen vorgekommene Aaleidechſe iſt von Geſtalt dieſer Schlange ſehr aͤhnlich, auſſer daß ſie Ohren hat, und daher in iene Klaſſe gehoͤrte. | Es so — —⏑ — Es iſt dieſe Schlange aſchgrau mit braunen Streifen über dem Rüden. Sie wird etwa zwey Fuß lang, und eines Fin- gers did, Ihr Vaterland ift Java. 2. Angus Bipes. Zweyfuͤßige Aalfchlange. Hat zwey noch Fürzere Füße mit zwey Zehen nah am After, unterm Bauch hundert und unterm Schwanz ſechzig Schuppen: Ihr Vaterland ift Mauritanien, wo fie grün und roth gefleckt, Oſtindien, wo fie auf dem Rüden braun und uns tern Bauch gelb, auch blaßgrau mit braunen Puncten, ges zeichnet iſt. 3. Anguis Maculata. Die gefleckte Aalſchlange. Hat zweyhundert Bauchſchuppen und zwoͤlfe unterm Schwanze, der eben ſo dicke als der Kopf und von dieſem in der Ferne nicht zu unterſcheiden iſt, daher man ſie ſonſt die zweykoͤpfige genannt hat. Sie iſt oben gelb, auch zuweilen weis mit einem braunen Ruͤckenſtreif und Querbaͤndern gleicher Farbe. She Vaterland iſt Oft: und Weſtindien. 4 Anguis Ceraftes. Gehoͤrnte Aalfchlange, Hat zwey hundert ——— und funfzehn unterm — Schwanz. Ihre Hörner beſtehen aus zween Backzaͤhnen des obern Kie- fers, deren Wurzeln dieſen Kiefer durchbohren und ſo wie ein paar krumme Hörner über dem Kopf hervorragen. Der — er 91 Der Kopf iſt platt und eckig, weis und ſchwarz gefleckt, ——— ſchwarz mit großen weißen Flecken beſetzt, der Bauch weiß. Ihre Laͤnge betraͤgt zwey Fuß und ihr Vaterland iſt Ae— gypten. 5. Anguis Scytale. Zilindriſche Aaifchlange. Hat zweyhundert und vierzig Bauchfchuppen und drenzehn uns term Schwanz, woraus man ſchon auf die Kürze und Srumpfs beit dejjelben ſchließen kann, weshalb die Figur diefer Schlange der Nr. 3, bejchriebnen Gefledten ſehr aͤhnlich ift, Sie wird an anderthalb Fuß lang und einen halben Zoll im Durchſchnitt did. Ihre Farbe ift weislich verfchiedentlich gezeichnee, mit ſchwarz und blauen Ringen oder mit braunen Baͤndern. Ihr Vaterland ſind beide Indien. 6. Anguis Fragilis. Die Blindſchleiche. franz. Avoyne. engl. Blindworm. Hat hundert und fünf und dreißig Bauchſchuppen und eben fo viele unter dem Schwanz. Sie ift unter dem obigen deuffchen Rahmen allgemein be: kannt, und wir-haben daher denfelben auch bier gewählt, ob er gleich auf einem Irrthum der Alten beruht, die diefem Thier wegen feiner kleinen Augen, die es nod) dazu in der Sonne öf- ters mit den Augenliedern verſchließt, ſo wie dem Maulwurf Das Geſicht abfprecdyen wollten, Die 92 — — Die Blindſchleiche lebt in dumpfigen Gegenden und bricht von ieder etwas ſtarken Beruͤhrung entzwey, wovon der Linnei— ſche Nahme hergenommen iſt und man ſie auch zu deutſch Bruchſchlange nennt. Die zerbrochnen Stuͤcke bewegen ſich noch mehrere Stuns den lang, und dies hat zu einem gemeinen Vorurtheil Anlaß gegeben, ſie wuͤchſen wieder zuſammen. Indeſſen iſt ſo viel wahr, daß wenn nur ein Theil des Schwanzes abgeſprungen ift, welcher vorzüglich leicht zerbricht, Diefer wieder ftumpf zus wächft, und daher öfters Eremplare mit Eurzen Schwänzen und weniger Schwanz: als Bauchſchuppen angetroffen werden. Auch ſteht dies Thier bey mandyen in Dem ungegründeten Ver: dacht, daß es giftig fey und wird deshalb unfchuldiger Weiſe verfolgt, da es doch Feine Giftzähne, obgleich fonft ziemlic) große und jcharfe Zähne hat, Seine Farbe ift aſchgrau ing Bräunliche fallend, es wird an anderthalb Fuß lang und einen Daumen did, Gein Vater: land ift Europe, : 7. Angus Ventralis. Der Koͤnigsbauch. Siehe unfre Kupfertafel VIIL No. 168, Hat hundert und fieben und zwanzig Bauchfchuppen und zwey hundert und dre und zwanzig unter dem Schwarze, Eine der ſchoͤnſten aus diefem Geflecht, wie man aus uns | ferer Zeichnung ſieht. Ihre Länge beträgt ohngefehr anderthalb Fuß und die Di- ce einen halben Zoll, Ihr Vaterland ift Barolina. Auffer den obigen finden fi) nod) beym Linne folgende Arten: 8) Anguis Meleagris, marmorirte Aalſchlange mit ‚165 BauchSchuppen und 32 SchwanzSchuppen aus er | un im 93 und-Weftindien, 9) Ang. Colubrina, Natter Aalſchl. mit 16536. 18 S. S. aus Aegypten. 10) A. laculus, Wurffpies, mit 186 B. ©. 23 S. S. ebendaher. ır) A. Rericulara, Nez Aalſ. mit 177 B. S. 37 ©. ©. aus Ameri- ta. ..12) A. Lumbricalis, Wurmförmige A. mit 230 B. S. 7 S. S. aus Amerifa. 13) A Venrralis, dickbaͤuchige A. mit 222 B. S. 127 ©. ©. aus Raroling, 14) A. Platura, Plattſchwaͤnzige A. deren Schuppen wegen Kleinheit nicht ge— zähle werden, 12 Schuh lang, oben ſchwarz mit. mweiffen Fle— en auf dem Schwanz unten weis. 15) A. Liticauda, Breit— fhwänzige A, mit 200 B.©. 50 6,©. aus Surinam, 16) A. Eryx, Sangfchwänzige A. mit 126 B. ©, 136 S. S. aus Amerika und England. Be ee Bee Sünftes Geflecht, Serpens, Amphisbaena, Ringelſchlangen. franz, dou- © ble Marcheur. Deren ganzer Körper mit Ringen bekleidet ift, fo daß fie weder Schilde noch Schuppen haben. Jeder dieſer einzelnen Ringe umgiebt ſowohl den Ruͤcken als Bauch der Schlange und unterfcheidet ſich dadurch von den Schilden, die fi) unter den Schuppen des Rüdens enden, auch find fie nicht fo hart als diefe, Dagegen wieder zärter und beflimmter abgefonderr, als die Runzeln des folgenden Geſchlechts. Es haben diefe Schlangen ftumpfe Schwänze, Eleine Au: gen, und koͤnnen rück- und vorwärts gleiten: Sie find. ohne Gift und leben von Inſekten und andern Eleinen Thieren, 1) Am- 1, Amphisbaena Fuliginofa. Schwarzbunte Ringelſchlange. Unſre Kupfertafel IX. no. 163. Hat am Rumpf zweyhundert am Schwanz dreyßig Ringe. Der Koͤrper iſt allenthalben ziemlich rund, und giebt dem Thier ziemlich viel Aehnlichkeit mit einem Wurm. Seine Laͤnge betraͤgt einen Fuß und es iſt ſo dick wie ein kleiner Finger. Sein Vaterland iſt Amerika und Oſtindien. 2. Amphisbaena Alba. Wege Ringelſchlange. Hat zwey hundert drey und zwanzig Ringe am Rumpf und ſechzehn am Schwanz. Ob ſie gleich gewoͤhnlich weis iſt, ſo haben manche doch auch einen röthlichen, gelblichen auch violerten Rüden. 74 Sie wird an anderthalb Fuß lang und mehr als Dau— mendick. Ihr Vaterland iſt Amerika. F ee Lee ee Sechſtes Geſchlecht. derpens Caecilia. Runzelſchlangen oder Fuͤhlſchlangen. Haben weder Schilde noch Schuppen noch Ringe, ſondern ſind blos nach Art der Regenwuͤrmer mit einer Haut bekleidet, die allenthalben und beſonders in den Seiten Runzeln wirft. Ferner haben ſie ganz kleine Augen, die tief in der Haut | liegen, BR womit fie wahrſcheinlich nur fehleche jeben, wovon .. „ginne 95 L inne ihre Benennung hergenommen bat, und andre fie 91; ſchleichen nennen, indeſſen gehoͤrt dieſer Name durch den all; ge⸗ meinen Sprachgebrauch ohnſtreitig der Anguis Fragilis, Wegen der ſchlechten Augen bat ihnen die Natur an der oberen %r ie zwen Fleine Fühlhörner gegeben, ara man fie Steh * ſchlangen nennt. Hr. Profeſſ. Schneider bemerkt in EWR Ich vet. ſpee. daß Arifkoreles von diefen Schlangen erzähle, fie Einer ı aur Zeit der Geburt unten auf, und entledigten jich fo ihrer Eyer, worauf die Wunde wieder zuwachſe. Die obige Beſchreibung zeige zur Genuige, daß dieſe N Die Schlangen mic den Gewürmen verbinden. ie find une ſchaͤdlich. Linne giebt davon zwey Arten an. Rt 6 aecilia Tentaculata, Gemeine Fahlſchlange. S. unſre — X. 110.164. ein ift einen — lang und einen Zol dick, und d aben fat von ber Geftalt eines Aals, has auch eine weit trägere unaus: gebildesere Organifazion- als die uͤbrigen Schlangen uͤnd nähert 9 auch hierdurch der late der Sewinme. Sie iſt braͤunlich gefaͤrbt. Ihr Vaterland iſt OſtIndien, KR Amerika, wo fie wahr: ſcheinlich von Inſekten lebt, Gem, Naturg. IV. B. ꝛtes St, G 2. Cae- \ 96 em, eu 2. Caecilia Glutinofa. | Schleimige Fuͤhlſchlange. Eiche unfre Kupfertafel X. no, 164. Unterfcheidet fi) von der vorhergehenden , der fie fonft faft ganz ähnlich ift, Durd) den weislid) gelben Strich an den Seiten. Ihr Vaterland iſt Indien. ee Dritte Ordnung Shwimmende Amphibien. Amphibia Nantes. Alle iezt in Diefe Ordnung der Amphibien gebrachte Thiere wurden ehmals zu den Fifchen gerechnet, denen fie aud) offen» bar dem Aeuffern ſowohl als auch der Lebensart nach, da fie ſich beftändig im Waffer aufhalten, mehr als den Amphibien gleichen, indeffen haben fie Dagegen die anatomiſchen Kennzei- chen, wodurch Linne diefe Klafje harafterifirt und find daher von ihm hieher gefeßt, auch ſcheinen fie wohl in der That eine Mittelgattung auszumachen und der Uebergang der Natur von den Amphibien zu den Fiſchen zu feyn. Sie haben, mie die hbrigen Amphibien, tungen, mit denen fie willkuͤhrlich athmen, Doc) auffer diefen, aud) noch äuffere Werkzeuge zu diefem Zweck, und zwar meift Kiefer, die ie- Doch von den Kiefern der eigentlichen Fiſche fo wohl nach der inneren Struftur als aud) darinn abweichen, daß fie nicht, wie bey diefem im Kopf, fondern Hinter demfelben liegen, aud) nicht an einem Enöchernen Bogen, fendern an einer Röhre bee feftige find, auch Feine Kieferdefel haben, Die Löcher, mer durch fie Luft fhöpfen, find an den Seiten ihres Halſes und unter demfelben. | Das 97 Das Maul diefer Thiere iſt gemeinhin laͤnglich, zuweilen ganz ohne Lippen und befteht aus einem hornattigen Schnabel voll verſchiedentlich gebilderer Zähne, Bon den übrigen Amphibien unterfcheiben fie fi) auch das duch, daß. fie Floßfedern haben, die iedoch von denen der Fiſche fich wieder durch die ganz weichen Fnorp-lortigen Graͤ⸗ sen oder Sinnen unkerſcheiden, auch beſteht das Janze Gerippe Diefer Thiere nur aus Knorpeln, Sie haben feine Schwinm- blafen wie die Fiſche, aufjer dem Stöhr. Das Zwergfell fehlt ihnen nicht, wie den Schlangen, und fie haben auch) bejondere Yusflüffe für den Korb und Urin. Br Ihr Körper iſt ſehr mannigfaltig, fonderbarrgebildee und bekleidet. Die Haut ift bey manchen glatt, bey andern ge koͤrnt, mit Schilden, ſelten mit Schuppen bedeckt, "und wenn dies iſt, haben Die Schuppen! öfters Stacheln wie die Igel, die, wenn man ſich damit verletzt, bey manchen Entzuͤndun— gen verurſachen und daher fuͤr giftig gehalten werden. Auch find dieſe Schuppen mehr knochenartig, als bie der Fiſche. Die Fortpflanzung diefer Thiere kommt mit der der Schlan; gen'überein, fie haben Doppelte Ruthen und paaten fich mit den Baͤuchen gegen einander, woben fie fih mit den Floßfe— dern an einander halten, Einige gebähren lebendige Jungen, andre legen zufammengereihte Eier, Man hat diefe Thiere gemeinhin mit den übrigen Fiſchen für taub gehalten, allein Dlinine behauptet jchon das Gegen theil und fo aud) Beoffroy in feiner bey den Schlangen anz geführten Abhandlung uͤber Die Gehoͤrswerkzeuge. Viele von ihnen werden gegeffen oder fonft auf andre Ark genutzt. Ausfuͤhrlichere Beſchreibungen und Nachrichten von dieſen Thieren muß man der oben erwaͤhnten ehmahligen Eintheilung wegen bey den Schriftſtellern 7— die von den Fiſchen han— 2 bein 95 1: — bein-und wovon mir dorf die wichtigften anführen werden, insbefondere handelt davon: 1. T, Klein hiftoriae pifeium naturalis promovendae mis- ſus tertius de pifcibus per branchias occulras fpirantibus. Be I —e— Erſtes Geſchlecht. | Ri En Nantes: Petromyzon Prien. Haben an:ieder Seite des Halfes fieben Luftloͤcher, an’ de nen fo viel hingenähnliche Saͤcke fißen , durd) welche eine Roͤh⸗ ve geht, die ſich auf dem Scheitel in einem Spruͤtzloche oͤffnet, durch welche Werkzeuge diefe Thiere an den Seiten Waffer einfaugen, die darinn. befindliche Luft berauspreffen und es denn wieder ausfprüßen, Sie haben daber Feine eigentliche Kiemen. Der Mücken hat zwey Floſſen, > derem eine die Schwanzſpitze ausmacht, am Bauch und an der Bruſt feh⸗ ten fie. ' nö Der Kopf ift rund und die, das Maul rund und einem’ Säugerüffel ähnlich, inwendig niit. feinen Zähnen oder War: zen befeßt, auch faugen fie fich damit an die Steine feft. "Der Körper ift Aalfoͤrmig und, mit einer glaften Haut bedeckt. | lan 1. Peiromyzon Marinus, Lamprete. franz. Lamproye. engl. Lamprey. Ihre Kennzeichen find ein inwendig warziges Maul und. die Abfonderung der letzten Nücenfloffe von dem Schwanze. ie Sie gleicht in Geftalt und‘ Geſchmack dem Aal, ift oben ſchwaͤrzlich mit blaſſen Flecken und an den Seiten weiß. Man findet ſie in der Nordſee, im Mittellaͤndiſchen Meere, an den Füften von Amerifa u. ſ. w. denn fie lebt eigentlich im falzigen MWaffer, doch gebt fie zur Zeit der Begattung mehrere Meilen weit in die Fluͤſſe hinauf und fo fange man fie zum Beyſpiel auch) in der Elbe. Sie wird bis drey Fuß lang und drey Zoll im Durchſchnitt dick, und wird ſowohl friſch als geraͤuchert und geſalzen Häufig gegeffen. 2. Petromyzon Fluviale. Neunauge. | franz. Lampreyon. engl. Lampern. Siehe unfre Kupfertafel XI. no. 165. Linne nimmt die ecfige Figur der hinteren Rückenfloffe zum Kennzeichen diefer Art an, und nennt fie Auvialis, weil fie nur in Flüffen, befonders in den größeren lebt, doch wird fie auch in Bächen mit fandigem Boden gefunden, wie zum Bey⸗ ‚fiel im Bach der Tollenfee im Mecklenburgſchen. Sie faugt ſich mit dem Maule an die Steine der Fluͤſſe feft an, weshalb fie nicht fowohl mic Neben, als mit Meifern, an die fie fich anfeßt, gefangen wird. Vorzuͤglich gut und häufig fängt man fie im Lüneburgfchen, Der Nahme Neunauge kommt aus dem doppelten Irrthum, daß man die Luftlöcher an den Seiten für Augen gehalten und ftatt fieben deren zehn gezähle hat, doch) ift er iezt ſchon einmahl allgemein ‚angenommen. Im Lineburgſchen nenne man ſie hingegen richtiger Pricken, korrumpirt, Bricken. Sie werden felten uber einen Fuß lang und ſollen nur einis re Sabre leben, Man finder fie auffer Deurfchland auch in Holland, Sranfreidy, England und der Schweiz, aud) in LTord> amerika, | G 8 3. Pe- 1009 — Ze 3. Petromyzon Branchtalis. Kiefernfanger. Mit einer geraden Ruͤckenfloſſe, ift ohngefaͤhr eine Spanne fang und fo di als ein Pfeitenftiel, hat eine runzliche Haus wie die Regenwuͤrmer, ein zahnloſes beftändig offenftehendes Maut ohne Zunge, womit er ſich an die Kiefern andrer großen Fiſche, befonderg der Kabeljaue anſaugt. Man findet ihn am häufigften und. gröften in nördlichen Gegenden in den Mindungen großer Flüffe, Eleiner iedoch auch, in. andern Zlüffen und weiter im Lande, Be ie Zweites Geflecht. Nantes Raja. Rochen, franz. Raje, engl. Rouch. Haben unterwärts am Halſe fünf $uftlücher, einen von eben ganz flachgedrückten Körper, und das Maul unser dem Kopfe, der mit in dem feheibenförmigen Kreis des Körpers. ſteckt und nicht abgefondert ift, wie bey andern Thieren, Dies find Die Kennzeichen, womit Linne dies Geſchlecht unter- ſcheidet. Das ganze Geſchlecht zerfällt nun wieder bey ihm in zwey Unterabeheilungen, nemlich in Nochen mit fpigen und in andern mit ftumpf abgerundeten Zähnen. Sie leben. nurim falzigen Waſſer des Meeres und legen zum Theil ziemlich große Eyer, die in eine ſchwarzbraune hornartige Schaale eingefchloffen find, vier Spißen haben, und eb. man, wufte was fie waren, den Nahmen Seemäufe erhielten, auch in der Medizin gebraucht wurden. Ihre Vermehrung ift nicht ſtark, denn fie legen nur wenige dieſer Eyer. Auch follen eis nige lebendige Zunge gebähren, | A. A. Bochen mit ſcharfen Zähnen, 1. Raja Torpedo, Krampffifch oder Zitterroche. franz. Torpille. engl. Crampfifh. Hat eine ganz glatte Haut und auf dem Mücken Fünf kreis⸗ foͤrmige Flecke von ſchwarzer Farbe, übrigens iſt die Grunds farbe des Ruͤckens braun, mit Weis geſprenkelt und die des Bauchs weis, Die Augen find klein und hinter denſelben zwey Oefnungen wie das Spruͤtzloch auf der Naſe der Pricken. Das Maul, welches nur von der untern Seite des Thiers ſichtbar iſt, iſt Elein , mit vielen £leinen Zähnen verfehen, Das männlidye Glied beſteht aus einer fleifchigen Floſſe am Anfange des Schwanzes und hat zwey Defnungen, der After ift am Ende des Schwanzes. Vorzüglich merkwuͤrdig ift diefer Roche wegen einer noch nicht Hinlänglichen unterfuchten Kraft, die er hat, alles was ihn berührt, durd) einen plößlichen Schlag zu erſchuͤttern. Eine Kraft, die der, des Zitteraals (Gymnotus elettricus) fehr ähn» lich ift. Er beraubt dadurd) die Thiere, die ſich ihm nähern und lähme den Arm auf einige Zeit, wenn man ihn anfaßt, auch wenn man ihn durch einen Stock oder andre Werkzeuge beruͤhrt. Es bat dieſe Eigenfchaft die Aufmerkſamkeit verſchie— dener Maturforfcher auf ſich gezogen, und da man bey der Zer⸗ gliederung dieſes Thieres in feinen Seiten eine fehr große Men: ge ſtarker Muskeln fand, fo hat man diefe Erfcheinung blos für eine mechanifche Folge des Zufammenziehens und plößlichen Losſchnellens dieſer Seitenmusfeln ausgeben wollen, inbeffen ift es doch wohl wahrfcheinlicher, daß dabey eine eleftrifche Kraft mit zum Grunde liege, ob man gleich noch feine Funken beobachtet hat, befonders wegen der Heftigfeit und Stärke der MWirfungen, da das Thier doch nur mit dem Schwanze zwey bis drey Spannen lang, zwey Spannen breig und zwey Zoll Die wird, und auch meil diefe Kraft aud) ohne unmittelbare Beruͤhrung wirkt, Voͤllig ausgemacht würde die Sache wohl O4 fen; ıQ2 nt, rn f. yn, wenn die Erfahrung hinlänglich beftätigt wäre, daß man, mie einige wollen, dieſe Erſchuͤtterung auch empfände, wenn man nur das Gefäg berühree, woriun der Roche iſt. Er nähre fih von andern Fiſchen, die er wahrfcheinlich durch dieſe betäubende Kraft erhaſcht, weit er ſehr langſam ift, und man fehr ſchnellſchwimmende Fiſche in ibm finder. Er lebt im mittellaͤndiſchen Meere und am den mehreſten Küften warmer Länder, In Aegypten wird er gegeflen, und es foll fein bläuliches Fleiſch von gutem Geſchmack feyn. 2. ‚ktaja Batis. Der punktirte Roche, franz, Requin. engl. flare. Siehe unfte Kupfertafel XII. no. 166. Der Charakter diefer Arc ift beym Linne, die geflecfte Zelchnung des Ruͤckens, glatte Bedeckung deffelben und eine einzige Reihe Stacheln auf dem Schwanze, | Die beyden dunkeln Flecke, welche man in der Zeichnung binter den Augen ſieht, find zwey Löcher, die mit den Luftloͤ— chern unten am Halfe in Ghemeinfchaft ftehen. Gemeinhin beträgt die Länge dieſes Rochen mit dem Schwanz an vier, und feine Breite zwey Fuß, feine Dicke etliche Zoll, doch fängt man aud) manche, die weit größer find. Er wird an den meiften Europäifihen Küften, als in der Mordfee, im Mittellaͤndiſchen Meere u. ſ. w. banfig gefangen und zur Spei— fe gebraucht, feltner findet man ihn an den amerifanifchen Küften, Seine Nahrung befteht aus andern Fischen. Auffer diefen hat Linne noch folgende Rochen mit feharfen Zähnen: 3) R. Oxyrinchus, Spikmäuliger Rochen, derfich vom obigen durch einen fpigeren Kopf, einen bunteren Rüden mir zebn ftachlichen Hoͤckern und zween Stacheln vor den Aus gen unterfeheidet, 4) R. Miralerus, Gpiegelroche, mit ganz glatten Nücen und Bauch, zween (lecken aufder obern Ru ie nn | 16% die den Augen der Pfaufedeen gleichen, und drey Reihen Sta: cheln am Schwanz, 5) R. Fallonica, Dieftelroche, mit einem garız ftachlichen gelb und’ weis gefprenkelten Rücken, einem Stachel unterm Auge und zween Reihen Stacheln am Schwanz, welche fämtlich an Europäifchen Küften gefunden werden, B. Bochen mit fEumpfen Zibnen, 6. Raja Agula. Meeradler. & franz. Tare franc. engl. Sea- eagle. Hat einen glatten Körper und einen langen gegähnten Star chel an dem langen zolldicken fiihbeinartigen Schwanz, auch einen etwas mehr hervorgehenden von der Scheibe des Körpers abgefondertern Kopf als die übrigen. Seine Farbe ift oben grau und unten weiß, feine Groͤße an den Europäifchen Küften nicht fehr beträchtlich, an den In— difchen aber wiegt er zumeilen an drey hundert Pfund und man . braucht dort den mehrere Ellen langen Schwanz, die Sklaven Damit zu zuͤchtigen. Der Roche felbft gebraucht ihm doch mes nigftens nur dazu, foviel Fiſche, als zu feiner Nahrung nöthig find, auf feinem Stadyel zu fpieffen, und fie denn zu verzehren, nicht aber andre aus Webermuth und Graufamfeit damit zu peinigen, Diefen edlen Öebraud) kennen nur Defpoten. 7. Raja Paftinaca. - Gift⸗ oder Stachelroche. franz. Tare ronde. engl. Fire- flair. Hat einen glatten Körper und einen langen Stachel an der Spike des Schwanzes, der gegen das Ende zu gezähnele if und in einer ſehr feharfen Spige ausgeht. Diefen Stachel wirft der Roche alle Jahr ab, und erfeßt ihn durch einen neuen, e8 foll derfeibe aifrig und eine Verletzung damit gefährlich feyn, obgleich der Roche felbft ohne Schaden gegeffen wird, G5 Die: 104 — ee nen Die Indianer gebrauchen diefe Stacheln zu Spigen für ihre Spieffe und Pfeile. Eine fehr alte Gewohnheit, denn ſchon Ulyffes fol von feinem Sohn Telo Bonus unvorfid- tiger Weiſe durch einen folchen Pfeil gerodtet feyn. Der Körperift in der Mitte dick und gegen die Seiten zu bünne, der Schwanz dem, der vorigen Art ähnlich und der Stachel wird an ſechs Zoll lang. Der ganze Roche wiegt an zehn Pfund und wird in eben den Cewäffern, wo man Die oben befchriebnen Rochen findet, gefangen, 3. Raja Clavata. NagelRoche. franz. Boutlier. engl. Thorn- Back. Hat über ven ganzen Mücken eine Menge großer den Nä- geln ähnlicher Stacheln, auch am Maufe, bey den Yugen und am Schwanze ebenfalls hin und wieder Stacheln, und zwey Floſſen. Seine Groͤße iſt in den Europaͤiſchen Gewaͤſſern wenig von der des vorhergehenden unterſchieden, an den amerikaniſchen Kuͤſten hingegen ſoll er zu einer ungeheuren Groͤße, die der, des Walfiſches wenig nachgiebt, anwachſen, indeſſen iſt es noch nicht ausgemacht, ob iene Rochen mit dieſem von gleicher Art ſind. Der Rüden iſt blau mit weißen und grauen Flecken, die unfere Seite aber weis, 9, Raja Rhinobatos. HayRoche. Iſt laͤnglicher als die übrigen Rochen und platter und breis ter als die Haye, daher er eine Mittelgattung zroifchen beyden ausmacht. Er hat eine Reihe Stadyeln auf dem Rüden, der Schwanz ift ohne Stadyeln, breit, und hat zwey Sloßfedern. Die Haut ift rauh, gben braun, unten weiß. Er lebe im mittelländifcyen Meere, | Drit⸗ — — 105 Drittes Geſchlecht. — Squalus Hayfiſche, franz. Chien marin oder Requien, engl, Hound- fish. Haben an den Geiten des Halfes fünf Luftloͤcher, einen langen faft runden Körper, und das Maul an der forderen Spitze des Kopfes, iedoch mit hervorragendem oberen Kiefer, der bey einigen fo lang ift, daß fie fid) ummenden muͤſſen, um etwas zu verſchlingen. Es enthaͤlt dies Geſchlecht die gefraͤßigſten Thiere des Meers, daher ſie Seehunde genannt werden. Sie verfolgen die Schiffe und verfehlingen alles was ihnen vorfommt, alte umpen, Leder, kurz was man ihnen nur zuwirft. Die grö- n Arten find vorzüglich das Schrecken der Taudyer und Per— * ſcher, indem ſie nicht allein ganze Menſchen verſchlucken, ſondern auch mit ihren mehreren Reihen ſcharfer Zaͤhne ihnen einen Fuß oder Arm abbeiſſen und fie fo verſtͤmmeln. Dieſe Zähne find bey manchen beweglih, jo daß fie fie nach dem Sdylunde zu niederlegen und wieder aufrichten koͤnnen. Ihre Haut ift gekoͤrnt und liefert den bekannten Schagrin, der zum Veberziehen mancher Geraͤthſchaften gebraucht wird; aus der geber kocht man’ guten Thran, aud) werden manche gegeflen, haben indefien ein ſchwer zu verdauendes Fleiſch. Diefe Fifche treiben, gleich) den Wallfifchen, die Heringe zufammen und be: fördern ſo die Fifcheren. Sie gebähren lebendige Junge, die männliche Ruthe beſteht aus einer doppelten am After hervorragenden Röhre, Linne macht folgende Unterabtheilungen : A. Hayfiſche mit fFachlichem Rüden ohne Afterfloffen. ı. Squalus Acanthias. Dornhay. "engl. Dorn - Houndt. Mit zwey fachlichen Ruͤckenfloſſen und einen geftrecsen faſt runden Körper, Der Kopf gleiche dem Körper an Dicke aus Läuft, forn in eine fpiße Fogelformige Schnauze aus, unter wel- 106 — — welcher ſich ſo wohl die Nafenloͤcher als auch das Maul und die Augen befinden. ‚ Die fünf Luftloͤcher figen nad) unten zu bey den Bruſtfloſſen. In iedem Kiefer find drey Reihen Zähne Die Haut ift gekoͤrnt, auf dem Ruͤcken afchgrau und un= term Bauche weiß. Er bat zufammen fieben Floſſen, zwey an der Bruft, zwen am Bauch, die beten fachlichen auf dem Tücken und eine am Schwanz. Merkwuͤrdig ift es, wenn anders die Nachricht in Llaf- fen’s Reife nach Seland gegruͤndet iſt, daß die Jungen diefer Thiere noch an den langen Mabelfchnüren befeftigt, ſchon aus Mutrerleib Fammen, um die Mutter herum fpielen, und wenn ſich irgend eine Gefahr zeige, wieder in fie zuruͤckkriechen. Sie werden an anderthalb Ellen lang, haften ſich im ganzen Europäifchen Ozean auf und haben ein ſchmackhaftes Fleiſch. 2. Squalus Squatina. Meerengel. franz. Ange marin. engl. Angel - fifh, Monk. Mit einem breiten den Kochen ähnlichen Körper, Rüigel- ähnlichen Bruftfioffen, zween Schwanzfloſſen und kleinen Ruͤ⸗ ckenfloſſen, welche ſaͤmtlich am Rande Stacheln haben. Das Maul iſt an der Spitze des Kopfes und hat drey Rei— hen Zähne in iedem Kiefer, an den Nafenlöchern ſtehn Stacheln. Bon den flügeläbnlichen Floſſen und weil fie fich öfters über die Oberfläche des Waflers emporrichten,, ift ie der _. Engel gegeben. Sie werden über fechs Fuß lang und haben ein zähes Steifch, -ihre Haut aber giebt guten Schagrin. Sie ift N: dem Ruͤ⸗ cken grau, unterm Bauche weis. iq Man finder fie überall im ee Dean. Noch hat Linne unter dieſer Abtheilung 3) Squalus Cen- trina , Sauhay, mit einer vertikal laufenden Stachel in lieder Ruͤckenfloſſe, drey Reihen Zähnen im obern Kiefer und einer im untern und einem aufgedunſenen dreyeckigen Körper, aus dem - —— — 107 dem mittellaͤndiſchen Meere; 4) 8. Spinax, Spornha | 2 . ' yay, mit gleichen Stacheln vor den Nüdenfloffen , mit a an der Spiße der Schnauze und Sprüßlöchern vor den Augen, pen Rücken und fchwarzem Bauche, im Europäifchen Dean. B. Haye ohne Rüdenflacheln, mit ſcharfen Zähnen Ä und. Afterfloffen. 5, Squalus Zygaena, Hammerhay. franz. Pantouflier. engl. Balance-Fifh. Der Kopf diefes Fifches ift-fehr kurz, aufferordentlich breit, und liegt ſo gewiſſermaßen quer vor dem Rumpf, wie ein Ham—⸗ mer am Stiel, wovon er ſeinen Nahmen hat. Unter dieſem Kopf liegt das Maulvoll ſcharfer Zaͤhne und an ieder Seite gleichſam auf den Spitzen des Hammers ſtehn die Augen. Der Körper iſt an 4 Ellen fang und rund, die Haut niche fehr rau) und aſchgrau gefärbt, Er lebt in Europaiſchen und Afrlkaniſchen Gewaͤſſern. 6. Squalus Gallus. Wieſelhay. franz. Pal. engl. Tope. | Sein Kopf gleicht dem einer MWiefel einigermaßen. Die Naſenloͤcher ftehn forn dicht am Maule, bey den Augen find ein paar Oefnungen. x Im Rachen find drey Reihen Zähne, der Körper iftan acht Fuß lang, oben braun, unten weis. Dies Thier iſt den Tau— chern fehr gefaͤhrlich und haͤlt ſich in allen großen Meeren auf, i # 7. Sgqua- _ 7. Squalus Catulus. Seehuͤndchen. franz. Rouſſette. engl. Morgais. Eiche unſre Kupfertafel XIII. No. 167, Es wird dies Thier nicht uͤber zwey Fuß lang und eben ſo viele Zoll dick, ſo daß ſein Gewicht nur zwey Pfund betraͤgt. Sein Fleiſch iſt eßbar, die Haut wird zu allerley Ueberzüͤ— gen glatt geſchliffen. Man faͤngt es an den meiſten europaͤiſchen Kuͤſten. 8. Squalus Carcharias. Menfchenfchlinger. franz. Lamie. engl. White Shark, Mit einem flahen Rüden und fechs Reihen dreyeckiger fäs genformig gerändeter fcharfer Zähne hintereinander. Diefe Zähne werden häufig derfteinert gejunden, da fie denn Gloffo- petren heiſſen. Sein ungeheurer mit dieſen ſechsfachen Zaͤhnenreihen beſetzter Rachen und feine Größe, denn er wird an zwanzig Fuß laͤng und zehntaufend Pfund fchwer, machen ihn nebft feiner Gefrä- ßigkeit zum fürchterlichften Bewohner des Meeres, Man finder ganze Pferde und Menfchen in feinem Leibe und hat ihn daher auch den Jonasfiſch genannt. Diefer Gefraͤßigkeit ohngeach⸗ tet giebt cs einen Fiſch, den er ſchont, und Ben man, weil er beftändig bey ihm herum ift, den Piloten nennt. Er ift von der Größe eines Herings, und ſchwimmt fogar unbefchädige in des Hays Rachen ein und aus. Seine weisgraue Haut ift geförnt und wird zu Schagrin gemacht, aus feinem Fett aber wird Thran gefotten, Am häufigften findet man ihn im Mittelländifchen Meere, Noch find beym Linne in diefer Abtheilung 9) S. Tiburo, Schaufelhay, dem Hammerhay am ähnlichften, doc) gleiche der Kopf mehr einer Schaufel und ift herzformig, aus Ameri- fa. — — 109 fa. 10) S. Canicula, Hundshay, roͤthlich und ſchwarz ge- färbt, mit breisem Rüden, kurzer Schnauze, zufanmengemwachs- nen Bauchfloffen, fehr rauber Haut, in Kuropa, 1! Ellen lang, 11) S. Stellaris, Sternhay, mit fchmärzlichen Sternen auf braunem Grunde, getrennten Bauchfloffen, 2 Een lang, in Europa, 12) S. Maximus, größter Hay, mit Eonifchen Zähnen, 27 Fuß lang, "blau und grün gefärbt, lebt von Vege— tabilien, Inſecten und Kondjilien in der Nordſee. C. Haye mit ſtumpfen abgerundeten Zaͤhnen. 13. Squalus Muſtelus. Der glatte Hay. - franz. Emifole. engl. Smooth Shark. Mit fpigiger Schnauze, zifindrifhem Körper und kurzen Bauchflofien. Die Farbe des Ruͤckens ift braun und die deg Bauchs weis, Er wird an fünf Fuß lang, und in den meiften europäifchen Meeren gefunden, Auch bey dieſen follen die Sungen, wenn fie eine Gefahr merken, wieder in Mutterleib zuruͤckgehn. 14. Squalus Priſtis. Sagefiſch, Schwerdtfiſch. engl. Saw-fifh. Ohne Afterfloſſen, mit einer beinigten forn ſtumpfen Saͤge auf der Schnauze. Die geförnte Hauf ift auf dem Ruͤcken grau und unten weislich, und’ fo ift aud) die Zeichnung der Säge Er wird auffer diefer Säge an funfzehn Schub lang und dies Gewehr an zwey Ellen. Mit demſelben ſucht er dem Wallfiſch den Bauch) aufzureifz fen, defjen beftigfter Verfolger er ift, 15) S. Glauceus, der blaue Hay, mit einer dreyeckigen Grube im Rüden und ohne Löcher bey den Augen, blauen Ruͤ—⸗ den, weißen Bauch, an acht Elien lang, im Europäifchen Oze⸗ an, wird von Linne nod) hieher geſetzt. Vier⸗ — 110 — — — Viertes Geſchlecht. Nantes, Chimaera. Chimaͤren, Seedrachen. dit einzelnen vierfach abgetheilten Luftloͤchern unterm Hal— fe, einer füntfach eingeſchnittenen Oberlefze, und zween Schnei- dezähnen forne im obern und untern Kiefer. Die Haut ift glatt ohne Schuppen. ı. Chimaera Monftrofa, Pfeildrache. Siehe unſre Kupfertafel XIV. no. 168. Mit durchbrochnen Falten unterm Maule, hat einen ſechs Zoll fangen ſcharfen Stachel auf dem Ruͤcken, der. inwendig hohl ift. Das Thier ift ohngefaͤhr fünf Fuß lang und einen im Um⸗ fange dick. Es lebt im atlantiſchen Meere von Muſcheln. 2. Chimaera -Callorynchus. Seehahn. franz. Demoiſelle. engl, Sea-Cok. Ohne Afterfloffen und Zähnen, mit einem ſtarken Stachel auf dem Ruͤcken und einer Reihe kleiner Stacheln neben der Ruͤckenfloſſe. Der Koͤrper iſt laͤnglich, die Haut ſilberfaͤrbig mit Gold⸗ glanz auf dem Ruͤcken. Ueber der Schnauze haͤngt ein Lappen Haut, unter welcher das Maul ſitzt, deſſen Kiefer mit Hoͤckern ſtatt der Zaͤhne be⸗ ſetzt ſind. Dies Thier wird im aͤthiopiſchen Meere und an der Ki: fie von Chili gefangen und gedoͤrrt verſchickt. Es wird einige Fuß lang. | Das Thierreich, in ſyſtematiſcher Ordnung befchrieben und mit " natürlichen Abbildungen erläutert. IV. Klaſſe, "Amphibien... 4 Bandes, 3tes Stuͤck, oder Funfzehntes ZwoͤlfKupfer. | Amphibia Nantes. Schwimmende Amphibien. Kon F 28 kommen nun zu ben fehwimmenden Amphibien, — welche nur ein Luftloch, oder wie es andre nennen, Gehoͤrsloch, (Apertura branchialis) an jeder Sei⸗ te haben. Unter den, in dieſer Abtheilung befindlichen vers fchiedenen Geſchlechtern, find bei den mehrften Arten vollkomm⸗ ne Kiemen wie bei den Sifchen vorhanden. Sie find nemlich folgende, die man weiter unten befchrieben finden. wird: Mauerbrecher oder Ungelfifche (Balittae) Meßenfiſche (Cen- triſei) Beinfifche (Oftraciones) Gtahelbauche (Terrodontes) Igelfiſche (Diodontes) ꝛc. Daher neuere Maturforfcher es misbilfigen, daß Linne diefe Thiere in feinem neueren Syſtem von den Fifchen getrennt und bieher gebracht hat, und Gouan fezt fie aus dieſer Urſache auch alle wieder unter die Fiſche, außer dem Stör, den Hr. Pallas jedoch auch) dahin rechner. 5 2 Fuͤnf⸗ - Sünftes Geſchlecht. Lophius. Seeteufel, franz. Pechetau. Mit fchmalen Bruftfloßen die auf den fogenannten Armen, oder Seitenfortfägen ſitzen, und mif einzelnen Luftlöchern. Der Kopf diefes Gefchlechts ift gewöhnlich von oben und unten platt verhältnismäßig. fehr gros, ‚glatt, oval mit einem fiumpfen Schnabel, und einem verfchiedentlich gebildeten Na; chen voll Eleiner , feharfen, gefrumter Zähne, fo wohl in den Kiefern als am Gaumen und unter der breiten Zunge mie fehr fleinen Naſenloͤchern, welche mit. den Augen nah zuſammen ftehn, mit Bartfäden an den Rändern der Kiefern und Sta: cheln nah an den Augen. Der Rumpf iſt fo mie der Schwanz zuſammengedruͤkt und ſchmahlrund, die Ruͤckenfloße iſt klein und ſteht auf der Mit— te des Nücens, die Afterfloge ift fehmal und am Ende des Körpers, Die Schwanjfloße mittelmäßig lang und breit, Es bringt dies Gefchlecht Feine lebendige FJungen zur Welt, ‚fondern pflanze fih durch einen verhältnismäßig fehr großen und daher nicht zahlreichen Rogen fort. 1. Lophius Pifcatorius. Der gemeine Froſchfiſch. franz. le Baudroge. engl. Frog -fish, Eiche Tab. XV. 169. Mit 10 Strahlen in der Ruͤckenfloße, 24 in den Bruftfl. sin den Bauchfl. 9 in der Afterfl. und 8 in der Schwanz⸗ floße. Es unterſcheidet ſich dieſe Art en mit ihrem großen Maufe, ftumpfen und dicken Kopfe und dem in der Zeichnung - nicht richtig ausgedruften gleich hinter den Armen flachgepreß⸗ ten Körper, von den übrigen. Dog | — Du 1146 Daß dies die Rana piſcatrix des Ariſtoteles ſey, hat Herr Pr. Schneider in feiner Ichiol. veter. mit vieler Gelchrfams feit gezeigt. Es Bat Dies Thier den Nahmen Froſchfiſch von ‚ feiner Aehnlichkeit mit einem jungen noc) nicht ausgebildeten Froſche ſo wie den des Fiſchers wegen ſeiner beſondern Weiſe ſich bei der Ungeſtaltheit und Langſamkeit ſeines Koͤrpers an⸗ dre Fiſche zur Nahrung zu ſchaffen. Es dienen ihm hiezu die langen Faͤden die man vor ſeinen Augen, am untern Kiefer und uͤbrigem Rande ſeines Koͤrpers bemerkt. Er truͤbt nem⸗ lich vorher an ſandigen oder ſchlammigen Orten das Waßer, ſtrekt alsdann dieſe wurmfoͤrmigen Faͤden aus und legt ſich ganz ſtill nieder. Hiedurch werden kleine Fiſche wie Durch eine Lock- fpeife herbei gezogen, morauf er die Faden gemach nad) fich zieht, bis feine Beute ihm nah genug ift, fie mit feinem groß fen Rachen zu verfchlingen, oder mit feinem auf der Nafe fte> henden Horn zu fodten, und daher finder man in Demfel- - ben öfters die fchnellften Fifche , die er bei feiner Unbehülflich- keit, welche durch die Schwäche der Enorplichen Strahlen in den Floßen noch vermehrt wird, fonft nicht im Stande ſeyn wuͤrde, zu fangen. Seine Groͤße betraͤgt zuweilen an vier Fuß und druͤber, und die Länge der Faden an zwei Fuß. Er lege Eier, die mit ei- ner harten Schale umgeben find ; fein — iſt in den mehrſten Europaͤiſchen Meeren. Eine Beſchreibung von dieſem Thier findet man unter an dern auch in dem ſechſten Theil der Berliniſchen ri a gen von dem verftorbenen Mertini, 2 Tobhibs Vefpertilio. Der Fledermaus Seeteufel, Mie 5 Strahlen in der Ruͤckenfl. 10 in den Bruftfl, 6 in den Bauchfl. in der Afrerfl. feine, und ı5 in der Schwanzfl. Er ift dem vorhergehenden an Geſtalt faft durchgehends aͤhn— lih, außer daß er an den Seiten gleichfam Flügel zu haben fcheint, der Kopf forne etwas fpißer und die Haut über und } H 3 über 9 A — uber mit Stacheln beſezt iſt Er Bat ebenfalls auf der Naſe ein Horn, der Kücen ift braun, der Bau fleifchfarbig. Er lebe im Amerikaniſchen Ozean it, | 3. Lophius Hiftrio. —— Der ſchaͤckige Seeteufel. Mit ır Strahlen in der Ruͤckenſloße, 10 in dew Bruftfl. . g in den Bauchfl. 7 in. der Afterfl. und Io in der. Schanzflof ſe. Diefe Are hat zwei Stacheln auf dem Nüden, und von einander ſtehende Bauchfloßen, einen breiten platgedrücdten _ Körper, und eine weis und braun gefleckte Zeichnung der Haut. - ‘) ‚Seine Größe berrägt Eeinen halben Fuß, fein Aufenthalt ift mie Dem, vorigen gleich, / II Schfies Gefchlecht, Accipenfer. Störe, franz. Efturgeon, engl, Stur- em geon. REN Es hat dies Gefchleche einzefne,.einer perpendifularen Spak | te ähnliche Luflöher an den Seiten, ein unter der Schnauze befindliches zurücfgezognes zahnloſes Maul mit Bartfäden vor Demjelben. Dies Maul beſteht aus einem runden Rüßel den der Fiſch, und zwar Die größerer mehrere Zolle weit heraus⸗ ſtrecken und fo ihre Nahrung einfchlurfen fonnen, fo daß. gar Fein unterer Kiefer verhanden if. Die Schnauze ragt mie ihrer Spitze weit über demfelben hervor und foll dazu dienen den Grund des Meeres nach Nahrung aufzuftöhren. Es gehört dies Gefchleche zu den wandernden Fifchen, die man mit den Zugvoͤgeln wergfeichen: inne, Es treten nems lich die Störe jur Herbftzeit, um ih den Rogen abzuftreichen, in die Mündungen der Flüße, und wo Diele fehlen, an bie Ufer der Meerbufen, auch im Fruͤhling ſuchen fie an“ ſolchen Drten ihre Nahrung, Man har bemerkt, dag die Fiſche fo — wie ur mn nel) Altern I 17 wie die Störche zur Wanderzeit die Derter wieder fuchen , wo fie gebrütee haben und ausgebrütet find. So erzählt Balm in feinen Reifen, daß in Nordamerika aus einem Fluß, in welchen die Heringe alle Jahr fehr häufig herauf famen, in einen benachbarten in den fie fonft nie kamen, Brut gebracht ward, und daß fie ihm ſeit der Zeit fehr haufig befuchen. Bon dem Störfang, der in den aftatifchen Gegenden des Rußiſchen Reichs ſtark getrieben wird, findet man eine fehr ausführlihe Befchreibung in Pallas Reifen. Vorzuͤglich zahl: reich find fie in der Wolga und im Jaik am Kafpifhen Mee- ze, wo fie von den Kofafen mit Haken, die fie ins Waßer hal⸗ ten und wenn fie einen Fifch in der Naͤhe merfen, ihn aufba- ſchen, gefangen werden, doch fängt man fie dort auch in Nez⸗ zen, in einem befondern Wehr, u. f. w. Sie machen den gröften Handelszweig der Kofafen aus. Das Sleifch wird eingefalgen, der Rogen durch Siebe gepreßt und fo von den Häuten gefäubert und eingefalzen giebt den bekann⸗ ten Kavear; eine ftarfe Sehne im Rüden wird befonders eingefalzen oder gedörrf, und alsdann unter den Nahmen We: ſiga zur Speife verfauft. Von den Schwimblafen wird die obere Haut abgezogen und die Blaſen werden dann getrocknet, welches den Fifcjleim oder die Haufenblafe giebt. Der befte kommt vom Sturio und wird in Kränze zufammen gewickelt. Das Fert der Störe wird in Aſtrakan wie Butter gegeßen. Man will zumeilen etliche gefunden haben, die an der einen Seite Rogen und an der andern Mil gehabt haben, folglich wirkliche Zwitter gewefen find. 2. .Accipenfer Sturio. ‚ Gemeiner Stör, franz. Efturgeon commun. Siehe Tab. XVI. 170. Hat in den Ruͤckenfloßen 30 bis so Strahlen, in den Bruſt⸗ floßen 30. bis 140, in den Bauchfloßen 19 bis 30, in den Afterfloßen 24 bis 30, und in der Schwanzfioße 24 bis 50 Ba,” 54 - Er 118 — — — Er hat fuͤnf Reihen großer Schilde, wovon eine uͤber dem Ruͤcken geht, und die Zahl der. Ruͤckeuſchuppen oder Schilde \ beläuft fich gewöhnlich auf eilf; zwei Reihen fijzen an den Geis A ten und zwei am Bauch. \ Seine Größe iſt fehr verſchieden, die kleineren oder ſoge⸗ nannten Lachsſtoͤre find an zwei Ellen lang, die groͤßern aber anzwanzig Fuß. Unfre Zeichnung ift von einem Exemplar der erfteren aus dem Mufeum des Hrn. Dr. Bloc genommen. Die Haut ift rauh mit ſcharfen Höckern beſtreut, Doch fin: det ſich nad) Hrn. Dallas Bericht im Jaik eine Spielart mit einer glätteren Haut und einem fpißeren Rüßel. Das Maul. ift lang und ſpitz und bei den Großen geräumig genug, daß fie, befonders im Fruͤhling, wenn fie der Hunger an die Küs ften und indie Flüge treibt, ganze junge Seefälber, Waßer⸗ voͤgel und Holzwerk verfchlingen. ' Sc die Bauchfloßen ftehen am Nabel. An den Bruftfloßen ſitzt forne ein ftarker fcharfer Stachel, Ihre Nahrung befteht meiftentheils aus andern Heinen Fi⸗ fen, befonders aus den Gefchlechtern der Lachſe, Schelfiſche, Heringe und Karpfen, unter denen fie große Verwuͤſtungen an⸗ richten. 2 Man findet in dieſem Fiſch im Ruͤcken nahe an den Nieren, zuweilen einen Stein von der Groͤße eines Huͤnereies, der in⸗ wendig weis iſt, Kriſtallen hat wie Spath und ſich mit dem Meßer ſchaben laͤßt. Er wird von den Koſaken als eine Arze⸗ nei gebraucht. Es wird dieſer Fiſch, wie ſchon oben erwaͤhnt worden, ſehr häufig in Baſpiſchen Meere und auch in den mehrſten uͤbri⸗ gen Meeren und Muͤndungen der großen Fluͤße gefangen und damit Handel getrieben. Er vermehrt ſich ſehr ſtark, ſein Rogen wiegt oft über 200 Pfund, und Leeuwenhoek rechnet 150000 Millionen Eier auf einen folchen Stoͤr. Eine ausführliche Befchreibung von einem bei Potsdam in einem See der Havel gefangnen acht Fuß langen Stör findet _ 4 N man 119 man von Hrn. Suche in den Berliner Mannigfaltigkei⸗ ten. 2. Accipenſer Ruthenus. Der Sterlet. Iſt dem vorhergehenden ſehr aͤhnlich, außer daß er kleiner und ſchlanker und von zarterem Fleiſch iſt, doch erreicht er auch eine Länge von vier Ellen. Es find ebenfals vier Bartfafern und fünf Reihen von Schils den vorhanden, deren Zahl fich in der Neihe des Ruͤckens an funfzehn beläuft, mie wenig auf die Zahl der Strahlen in den Floßen zu achten iſt, fan man fihon aus den, bei der vorigen Art angegeben Zahlen fehn, h Aus dem Rogen der Sterlette wird der feinförnigfte, ſchmak⸗ haftefte, befte, und ſchwaͤrzeſte Bavear gemacht, nächft dies fem aber der von dem folgenden Haufen gefchäzt. Wie bei Zubereitung dieſes Bavears verfahren wird, iſt oben ſchon mit Kurzem erwaͤhnt. Doch nicht blos der Rogen ſondern auch das Fleiſch dieſes Fiſches ſelbſt wird dem der uͤbrigen Stoͤre vorgezogen und als ein gutes Nahrungsmittel, friſch, gefals zen und geräuchers genoßen. | Man fange diefem Fifch vorzüglich haufig am Raspifchen Meere in der Wolgau und dem Jaik, an den Schwedi- feben und Daͤniſchen Küften, u. ſ. w. 3. Accipenfer Hufo. Der Haufen. Auch diefer ift im Ganzen der Figur nach von dem Stör nicht ſehr verfchieden,, er hat einen eben fo gebildeten Kopf, ein ähn- liches Maul mit vier Bartfaͤden, auch die Bildung und Große des Körpers kommt jenem oft gleich, da man Haufen von mehr als zehn Fuß lang gefangen hat. Eben fo ift auch feine Bez Fleidung jener aͤhnlich, indem er ähnliche Reihen von Schilden bar, doc) find auf dem Rücken Ay foldyer Schilde, Mr g au 4 120 ' — æ auf dem Schwanz drei und vierzig vorhanden, indegen fallen bei zunehmenden Alter dieſer Fiſche, wie auch der vorherge⸗ henden Arten öfters manche dieſer Schilde ab, wodurch man bei Beſtimmung der Art irren kan, jedoch faßen fü fie gewoͤhnlich auf der Stelle wo fie geſeßen haben, eine Spur zuruͤck. Es hat der Haufen mit dem Sterlet gleichen Aufenthalt und Nutzen, ‚doch wird erjterer auch fehr häufig in der Donau gefangen und aus ihm vorzüglich der bekannte Fifchleim oder Die Haufenblafe bereitet, und dazu nicht blos die Schwimmbla⸗ fe, fondern aud) das Eingeweide und die innere Haut des Fis ſches ſelbſt genommen, auch aus dem Rogen, wie ſchon er— waͤhnt iſt, ein minder guter Kavear bereitet, und die aͤußere Haut zu ſehr ſtarken — vor Wagen, und zu anderem gederGefihirr häufig verarbeitet. . Doch muß man nicht glau- ben daß der. Fifchleim blos von Störenund Haufen Fommt, dein es. werden auch fihlechtere Arten vegelben, aus der Haut und den Eingeweiden der Kabeljaue, Welſe u. f. m. gemacht. 4. Accipenfer Stellatus Pall, "Der geiternte Stöhr. Außer obigen Linneiſchen Arten hat Hr. Pellas in feinen Reiſen noch diefe Art * Baſpiſchen Meeres beſchrieben, welche im May in unzaͤhlicher Menge in die dortigen Fluͤße tritt. Er iſt gewoͤhnlich vier Fuß lang, noch dünner und ſchlanker als der Sterlet no. 2. mit einem vollig fuͤnfeckigen Körper. Der Kopf ift mit einer fcharfen Bekleidung, worauf man ger zaͤhnte Sternchen ſieht, bedeckt, dabei viereckig und laͤuft in einen langen zilindriſchen knoͤchernen Schnabel aus, der unten glatt iſt, oben aber ſcharfe Streifen hat. Vor dem Maule Das frichterförmig ift und weit hervorreicht, bangen wie bei den übrigen vier Barkfaͤden. Auf dem Ruͤcken ſi 13 check. an jeder Seite ' 35 Eleinere, am Bauch bis zur Afterfloße an jeder Seite ı2, am After 3, außerdem ift der Ruͤcken mit weißen fleenförmi- gen ' — —— 121 gen ſcharfgezaͤhnten Schuppen beſtreut, und die ganze Haut mit unvollkommnen ſcharfen Schuppen überall bedekt. Die Floßen find länger als bei den übrigen Arten, vorzuͤg⸗ lich das obere Ende der fihelformigen Schwanzfloße. Die Farbe ift oben ſchwaͤrzlich, wird unter den RR | den weisgefleckt und am Bauche fchneemweis. Die Weibchen find durchgehends größer, ihre Eierftöce wie: gen ohngefehr 10 Pfund und enthalten etwa 300000 Eier, und feine Fortpflanzung ift alfo bei weiten nicht fo ſtark als die der erfien Are. BR ee ee ee Siebentes Gefchlecht. Baliftes, Hornfiſche, Manerbrecher, oder Angelfiſche. franz. Baliſte. Haben einen platgedrukten Kopf und Leib, ſind uͤberhaupt von ovaler Figur. Das Maul iſt klein, mit en Lippen und ſcharfen gebognen Zaͤhnen beſetzt, und daruͤber befinden ſich dicht zuſammen und bei den Augen ſtehende zwiefache Naſen⸗ loͤcher. ’ Die Gehörslöcher figen über den Bruftfinnen und find uns bedeckt und Elein, die Schuppen und Stacheln fißen auf einer ſtarken lederartigen Haut, und die Figur des Bauchs und Ruͤckens gleicht dem Kiel eines Schiffes. Der After ſitzt faſt zwiſchen der Ruͤckenfloße und Bauchfloße in der Mitte nah am Schwanz. Die erſte Ruͤckenfloße beſteht gewoͤhnlich aus einer oder etlichen ſtachelartigen ſtarken Sproßen, die man die Hoͤr⸗ ner nennt. I. Baliſtes Monoceros. Das Einhorn. Hat hinter den Augen ein langes nach Willkuͤhr —— 8 Horn, welches, wenn es das Thier niederlegt, bis zu der ei gentli⸗ 122 - en gentlihen Ruͤckenfloße mit fechs oder fieben und vierzig Strabs len reicht, es ift ohne Bauchfloßen, in der Afterfloße find funf- zig und in der arte ungefpalenen N zwölf Strahlen. Die Farbe ift —— mit blaͤulichen —— Stri⸗ chen und ſchwarzen Punkten bezeichnet, und es fehlen die Schuppen. Es wird in den aſi ai und amerikanifchen lit gefunden. 2. Baliftes Tomentofus. _ Der wollige Mauerbrecher. Mit einem langen fpigigen Stachel über den Augen der nach Bintenzu gezaͤhnelt ift, und einer ſchmahlen Floße auf. dem Kopf Die aus zwei Strahlen oder Hörnern, nemlich einer ftärferen und längeren, und einer ſchwaͤcheren befteht. Die zweite Ruͤk⸗ kenfloße beſteht aus neun und zwanzig Strahlen, die Bruſtfloße aus zehn, die Afterfloße aus ſieben und zwanzig, die br ah floße ift abgeftumpfte. Der Leib ift platt, in der Gegend der Afterfloßen ‚am breis teften , und läuft nach dem Maule und Schwarze ſchmahl zu. Der Rüden ift fcharf, das Maul ragt wie ein Schnabel her: vor und ift mit ziemlich großen unbedekten Zaͤhnen verſehn. Die Haut iſt ſtatt der Schuppen mit kleinen Stacheln, die unter dem Bauch am dickſten ſind, und wolligen Buͤſcheln be⸗ deft. Seine Farbe iſt braun, die Größe beträgt etwa vier Zoll, fein Aufenthalt ift im amerifanifchen Meere, 3, Baliftes Veiula. Das alte Weib. &iche Tab. XVII. 171. Die erſtere Ruͤckenfloße hat drei Strahlen, deren erſtere dss Horn ausmacht, die zweite dreißig, die Bruſtfloße — > mn nen — bis ſechzehn ‚ die Bauchfloße zwoͤlf bis achtzehn, und die mond⸗ förmig ausgefchnittne Schwanzfloße zwölf. Die Große betraͤgt an zwei Fuß. Die Forderzähne find lang und fiehen unbedeft hervor. Man finder ihn an den amerika» niſchen Küften. 4. Baliftes Ringens. Der Naſenruͤmpfer. Hat feinen Nahmen von der zurüfgejognen Dberlefje und den weit vorftehenden Zähnen, | ‚Die fordere Ruͤckenfloße ift der des vorhergehenden ähnlich, in der hinreren find an dreißig Strahlen, in der Afterfioge fünf und zwanzig bie ein und dreißig und in der Schwanzfloße zehn bis dreizehn ; die Bauchfloßen fehlen ganz. "Die Farbe ift braunlich, die Größe beträgt ohngefehr einen halben Fuß. Man fängt ihn bei der Inſel Aszenſion. Außer diefen hat Linne noch 5. B.Hifpidus, ſtachlicher Mauerbreiver, mit einem Horn zwifchen den Augen, 30 Strahlen in den Nüdenfl. 14 in den Bauchfl. 29 in den Afz ferfl. ı2 in der Schwansfl. welcher von dem B. Hifpidus den . Hr. Pr. Blumenbach in feiner Naturgeſch. befchreibr, zu unterfcheiden if. 6. B, Papillofus, Podenrüden mit 2 Strahlen in der erſten, 29 in der zweiten Ruͤckenfloße, 13 in der Bruſtfloße, 21 in der Afterfloße, 12 in der Schwansfloße. 7. B. Verucofus, Warzenſchwanz, mit 3 Strahlen in der erften Ruͤckenfloße, 24 in der zweiten, 13 in der Bruſtfl. 21 in der Afterfl. 12 in der Schwanzfl. und einem Stachel ſtatt der Bauchfloße. 8. B. Aculeartus, Stachelſchwanz, mit 8 Strahlen, in der erfien, 24 in der zweiten Ruͤckenfl, 13 in der Bruſtfl., 21 in der Afterfl,, 12 in der Schwanzfl. und ı Stachel ftatt der Bauchfl. Achtes. 124 — — | Achtes Geſchlecht. Oſtracion. Beinſiſche. franz. Coffres. Haben einen vieleckigen mit knochenartigen netzfoͤrmig ges zeichneten Schilden gepanzerten Koͤrper, welches dieſe Thiere ge⸗ wißer maßen zu einem Uebergang der Natur von den Schals ehier en zu den Fiſchen zu machen ſcheint. Der Kopf läuft fehräg in einen Schnabel zu, iſt eckig, bat ein fehr Eleines einer Schweinfchnauze aͤhnliches Maul, mit Heinen auf einander papenden gezähnten Kiefern. Die eigenf- lichen Zähne find beweglich, ſcharf, fißen nicht auf den Kinla⸗ den, fondern forn an den tippen, und zwar auf beiden zufam= _ men zehen, fie ftehen hervor wie‘ Die Zaͤhne der nagenden lands thiere, toeil Biefe Fiſche wegen ihres engen Maules nichts großes hinunter bringen können, fondern ihre Re vorher zernas gen müßen. ; Die Zunge iſt unbeweglich kurz und ſchmahl. Die Augen ſtehen an den Seiten hervor, dicht neben denſelben ſind die Nafenlöcher. Die Gehoͤrs- oder ſogenannten Luftloͤcher find ſehr ſchmahl und klein, und ohne Bedeckung. Einige haben Hoͤrnern aͤhnliche ſtumpfe Stacheln auf dem Kopf, fie baden nur eine After und Ruͤckenfloße, die Bruft: floßen figen niedrig unter den Luftloͤchern. Die Schwanzfloße - iſt lang und firahlig. 2 Sie leben wie man glaubt von Korallen, indem fie mie ihren Zähnen die Korallengewaͤchſe zernagen und die darin befindliz chen Thierchen heraus ſuchen. 1. Offracion Trigueter. Das Biegeleifen, Has einen gleichfam aus zwei dreleckigen Pyramiden zuſam⸗ men geſetzten Körper, deßen eine Flaͤche der Basch un) Die andern beiden die Seiten ausmachen, die in fcharfen Winkeln zufammen ftoßen. Die Bruſtſloßen beſtehen aus kai: und die — — ar die Hücken After » und Schwanzfloßen, jede aus zehn Strah⸗ len. Auf jeder tippe ſtehn zehn Zähne, Der Bauch ift rings umber glatt und hat Feine Stacheln ‚wie die folgenden Arten. Die Nauten woraus der beinigte Pan⸗ zer befteht, find mic Fleinen Erhöhungen wie Schagrin beſetzt, von dunfelbrauner auch zuweilen rötblicher Farbe und ſehr Auch gehen die Striche, welche dieſe Rauten bilden, nicht ganz durch, und die Bekleidung beſteht ſo aus einer zuſammenhaͤn⸗ genden beinigten Subſtanz, ſo daß wenn auch der Koͤrper des Fiſches nicht mehr darin iſt, ſie dennoch gleich den nr ber Echmiten ihre Geſtalt behält. Die Größe diefer Thiere berräge zuweilen an anderhalb Suf, Sie werden aus Indien gebracht. 2. Offracion Trigonus. Der dreiedige Beinfiſch. franz. Cochon de Mer. Mit vierzehn Strahlen in der Ruͤckenfloße, zehn in der al floße, neun in der Afterfloße, und fieben in der Schwanz floge. Am Rande des Bauchs, wo der Schwer; anfängt, ftehen zwei nach) binten gerichtete Stacheln. An der oberen Lefze find zwoͤf und an der untern acht Zähne. Die Schilde der Befleidung find ſechseckig wie Bienenzellen, mie hervorragenden Rändern, übrigens gleiche die Figur dem vorhergehenden vollig, fo wie auch die Größe. Der Oftracion Bicaudalis No. 3. Zweifbwänsige Beins fiſch des Linne, ift wohl mie Gronow nur für eine Varie⸗ tät diefer Art zu halten, da die Erfahrung lehrt, daß die Anz zahl der Floßenftrahlen bei derfelben Art nicht immer gleich it. 2inne zahlt bei dem Bicaudali zehn Strahlen in der Rüden: floße, zwölf in der Bruftfloße, zehn in der Afterfloge, und in der Schwanjfloße eben fo viel, Den Nahmen zweifchwänzig hat er von den beiden Stacheln die am Schwanz ſtehen. 4. Oflra- 126 m er mn 00 4. Offracion Quadricornis. Der Seekukuk. | Siehe Tab. XVIII. 172. A Hat den Nahmen quadricornis oder —— von den zween Stacheln die man am Kopfe und den beiden andern die man unter ſeinem Schwanze ſieht. Uebrigens muͤßen wir geſtehen, daß dieſe unſre Zeichnung, wegen Mangel eines guten Vorbildes der Natur nicht getreu gerathen iſt, ſo iſt zum Beiſpiel der Stern im Auge darin voͤl⸗ lig wider die Natur und der Kopf in dem Original nicht ſo un⸗ foͤrmlich. Indeßen wird man doch auch nach dieſer unvoll⸗ kommnen Abbildung das Thier in der Natur zu erkennen im Stande ſeyn. Der Koͤrper iſt dreieckig „wird — ih am Kopf beinah vieredig. Die Nüdenfoße bat zehn, > die Afterfloge und Schwanzfloße eben fo viel, und die Bruſtfloße eilf Strahlen. Han erhält Diefe Art aus Indien, Gie it Eleiner als bie } vorhergehenden. Ob übrigens 5. Oftracion Tricornis das Dreiborn, mit ‚zwei Hörnern am Kopf, nad einem emporftehenden am . "Schwanz, 6. Oftracion Cornurus das Seekäschen, mir vier Stacheln wie der Quadricornus , 9 bis ıı Strahlen in der Ruͤckenfloße, 9 bis 10 in der Bruſtfloße, 9 in der Afterfl. und <- big 10 in der Schwansfl, 7. Oftracion Tubercularus, der Bofferfiſch, mit vier Höcdern auf dem Rüden, von viers. ecfiger Figur und ohne Hörner, 2. Oftracion Gibboke der Buclige, mit einem Höcder und vierefigen Körper, und endlich 9. Oltracion Cubitus, der Würfel, ohne Höcer und Hörner, fämmtlich verfchiedene Arten ausmachen, ifi ſehr un⸗ gewis. Sie kommen —— aus Indien, — — — Neuntes | — ——— 129 Neuntes Geſchlecht. | Tetrodon. Stachelbäuche, Haben einen länglich zufammengedruffen am Bauche öfters auf: gedofenen Körper. Der Bauch ift ohne Floßen und mit Sta— cheln oder harten. Hervorragungen überall befezt. Das Maul ift Flein und horizontal, ſizt am Ende des Kopfs, die Kinladen find forn gefpalten und bilden fo mit ihren Enden oben und unten zwei Zähne, Die Zunge ift kurz und unbeweg⸗ lid. Die Luftloͤcher fizen an den Seiten, find unbedefe und be— fiehen aus einer Linien oder Bogenfürmigen Rize. Die weit nach) Hinten fizenden Ruͤcken- und Afterfloßen find furz und faft dreiedig, die Bruſtfloßen, fizen unterbaib hinter den Luftloͤchern. 2. Tetrodon. Lagocephalus. Der Haſenkopf. Siehe Tab. XIX, 173. Mir sehn Strahlen in der Ruͤckenfloße, funfsehn bis he zehn in den Bruftfloßen, in der Afterjloge acht bis dreizehn und in der Schwanzfloße fieben bis zwölf, Der vorzüglih dick und Eugelförmig aufgeblafene Bauch unterſcheidet dieſen am meiften von den uͤbrigen, es bedarf aber noch des Zleißes der Naturforfcher um zu beftimmen zu welchen Zweck diefer dem Thier gegeben iſt. MWahrfcheinlich ift es uns, dag er dazu. dient die Stelle der Schwinmblaße zu vertreten, und fich das Thier, je nachdem es ihn aufbläßt oder zufammen siehe, im Waffer damit hebt oder ſenkt. Die Stadheln am. Bauche find fehr Elein, und kaum fichtbar. Die Größe bes Thiers beiräge ungefähr einen halben Fuß, e8 kommt aus beiden “Indien, | Som, Naturg. IV. B. ztes St, J Titro- ⸗ 130 Bm Amen 2, Tetrodon Lineatus. Gefireifter Etachelbaud). Hat einen großen plattgedrukten Kopf mit einer kurzen und dicken Schnauze, einem Eleinen Maule und dicken tippen. Der Kopf ift fo wohl als der Leib mit Stacheln befezt. Die $uftlöcher find fo weit, daß man einen Finger hinein ſtecken kann, und der Bauch beſteht wie an dem vorhergehenden aus einer großen weiten Kauf, die aber nicht fo Eugelformig ıft, Die Ruͤckenfloße hat zwölf, die Bruftfloße ein und zwanzig aud) wohl nur achtzehn, die Afterfloße neun und Die Schwanz⸗ floße eilf Strablen. Seine Größe beträgt zuweilen über einen Fuß, die Farbe fit Dunfelbraun an den Seiten meisgeftreift mit weißen Mücken» Bruft und Afterfloßen. Er kommt aus Afrika und Afien, | 3. Tetrodon Mola, Der Mühlenftein oder Mondfifch. franz. Lune, engl. Sunfifh. Ein wegen feines unformlihen Scheibenartigen Körpers an dem der Schwanz abgeftumpft zu fein oder vielmehr ganz zu feß- len ſcheint, fonderbares Thier, das das Anfehn eines von eis nem großen Fiſch abgehanenen Kopfes haft. Die Rücken» und _ Afterfloße find fehr kurz zufammen gewachſen; fo daß eigent— lich Keine Schwanzfloße da iſt, indem diefer Zuſammen— wuchs der obigen beiden Floßen den hinteren Theil des Körpers umgiebt , bei andern hingegen find fie nicht. zufammen gewach— fen und es ift eine befondere Schwanʒfloße vorhanden, ſo daß dieſe Verſchiedenheiten wohl fuͤr zwei beſondere Arten zu halten ſein dürften. Die Brufifloßen find klein und ſizen an den Luft⸗ löchern. Meben den Luftlöchern find an jeder Seite noch vier große Oefnungen und eine kleinere. Das —e—— 131 Das Maufift fehr Flein und die Kehle mie langen krum— men Stadheln beſezt. Die Zähne fehlen ganz und ihre Stelle wird durch die Schärfe der Kinladen erſezt. Die Bedeckung des Körpers fo wohl als der Floßen it Schagrinartig. + Die Farbe ift verfchieden ſchwaͤrzlich ‚oder ſilberartig, und. die Größe zuweilen jo anfehnlic), Daß das Thier an 400 Pf. wiegt, Aus den oben nur ‚kürzlich angeführten Verſchiedenheiten bat Herr Statius Wuͤller ausführlich gezeigt und ift aud) Pals las der Meinung, daß man von diefem Thier eigentlich ein befon= beres Gefchlecht machen follte, weil es fid) hieher nicht fuglich paßt, Es hält fid) faßt in allen Meeren der alten Weit auf, ., Weniger merfwürdig ‚find folgende Arten beim Linne 4, Tetroden Teftudineus Schildfrörenfiih, mir 6 Strahlen in der Rüden: und Afterfloße, 14 iu der Bruſtfloße und 9 in der Schwanzfloße, ausı Indien, 5. T. Ocellarus, gefleckte Stachelbauch, mit 12 bis ı5 Strahlen in der Rücenfloße, 18 bis 20 in der Bruſtfl. 11 bis 12 in der Afterfloße, 7 bis 8 in der Schwanzfl. und fait fugelrunder Figur, aus Aften und Afrika. 6. Tetr. Laevigatus, der Windbeutel, mit Stadyeln nur forn am Bauch 13 Strahlen in der Ruͤckenfl. 18 in der Beuftfl,, 12 in der Afterfl, und 11 in der Schwanjfl. ‚aus BRorolins. 7. Tetr. Hispidus, der ganz raube Sre- chelbauch, mit einem flafhenförmigen Körper, 9 Strahlen in der Ruͤckenfl. 17 in der Bruſtfl. und 10 in der After-und Schwanzfloße, aus Indien, a u un a u un un 2 ee — Zehntes Geſchlecht. Diodon. Stachelfiſche. franʒ. Heriſſon de Mer. Haben einen über und uͤber mit ſcharfen beweglichen Sta⸗ cheln beſezten ſchuppenloſen Körper ohne Bauchfloßen. Der Kopf iſt ſehr kurz und ſtumpf mit aufgeblaſenem Maus le und Baden, ohne Zähne, wenn man nicht ‘etwa den einen 52 brei⸗ 132 ———— — breiten Auswuchs an jeden Kinladen ſo nennen will, welcher das Hauptkennzeichen dieſes Geſchlechts iſt. Die Augen ſtehen faſt oben auf dem Kopf, weit hervor unter ji ich und mit den — * J ſenloͤchern dicht zuſammen. Die Luftloͤcher ſitzen an den Seiten wie Spalten dicht uͤber den Bruſtfloßen, die ſo wie Rücken = und Afterfloßen, welche faſt in der Mitte des Koͤrpers ſizen, nur klein ſi nd. Die er - floße ift kurz, ausgejchnitten oder fiumpf. ei i 2. Diodon Atringa. Der Kugelfiſch. Hat einen kugelrunden Körper der mit deeſedigen Schhen beſezt iſt. Linne hat davon drei Verſchiedenheiten. | a. D. Atinga, der BugelIgel, ift am rundeſten und gleicht in feiner Figur und Größe einem Ball. Die Stacheln, welche zu dreien aus einem dreiedigen Fuß hervor kommen, fiehen nahe beieinander. Die Floßen find fämmelich fehr kurz, fo wie auch der Schwanz. Es wird dies Thier am Vorgebuͤr⸗ ge der guten ee gefangen, und ift von RER Farbe. b.D. ren aut der Nezigel hat mehr hervorragende Er: tremitäten , ein fchnabelformiges Maul und ift daher mehr längs lic) als der vorbergehende. Seine Laͤnge beträgt uber einen _ Fuß. Die Stacheln ftehen an ihm weiter auseinander und die Grundflächen, worauf fie ftehen, ftoßen zufammen und bilden fo eine Nezaͤhnliche Bekleidung mit dreieckigen Mafıhen. Die Farbe ift hellroth, der Aufenthalt in ‚Indien, c. D. Echinatus, der ſtachlichſte Bugel Igel ee länger als der vorhergehende und hat noch größere Stacheln, deren Wurzeln an allen drei Ecken aus der Haut Hhervortreten und gleichſam kleine ei bilden; ebenfalls aus Sn ⸗ 2 Dio- 4 er ee — i⸗ 233 ‘2. Diodon Hyftrix. Der große Igelfifd). Siche Tab. XX. 174 Unterſcheidet fi von der vorhergehenden Art vorzuͤglich da⸗ durch, daß fein Köcper Pegelformig ift, und die vorzuͤglich lan⸗ gen und flarfen Stacheln rund ſind, wie Federſpulen. * Die Ruͤcken ⸗ und Afterfloße hat vierzehn | Strahlen, bie Bruſtfloßen zwei ind zwanzig, die Schwanzfloge neun. Er wird. mehrere Fus lang und die Stacheln an zwei big drei Zoll, | a | Man findet ihn am Bap und aud) in Nordamerika. Linne erwaͤhnt einer Verſchiedenheit deſſelben, nemlich: 6. D. Holocanthus, Stachelkragen mit einem laͤngeren Kopfe und Halſe und vorzuglid) langen Stacheln an lezterem, dahingegen kuͤrzeren auf dem Ruͤcken und am Bauch, 3. Diodon Mola Pall. Scheibenfoͤrmige Igelfiſch. Es iſt dieſer Fiſch von Linne fuͤr eine bloße Spielart des Tetrodon Mola, Muͤhlenſteins, gehalten worden, H. Pallas hat aber bewieſen daß er eine eigne Art ausmacht und ihn hieher geſezt, wobei er jedoch der Meinung iſt, daß man lieber aus dem Tetrodon Mola und dieſem wegen ihrer ganz beſondern Ge⸗ ſtalt ein eignes Geſchlecht machen ſollte. Der Koͤrper iſt Scheibenfoͤrmig platt, hinten abgeftumpft, am Kopf, der uͤbrigens vom Körper nicht abgeſondert und unter⸗ fehieden ift, etwas dicker als hinten. Der Mund ragt mit feie nen Lppen und zwei, einem Habichtsſchnabel ähnlichen faſt knorp⸗ lichen Zähnen hervor. Unterm Kopf gegen den Bauch zu ftes hen zwei kurze fachliche Warzen, und ähnliche find nuf der Stirn, an den Seiten über den Augenhoͤlen, unter deu Bruſt⸗ 33 flogen, h \ 134 i 2. ln floßen ‚ auf dem Mücken und unterm Bauch. ‚Die Augen ha- ben einen filberfarbnen Stern und fiehen in efwas. eingefallnen Hölen, die Bruftfloßen find mit vierzehen Strahlen verfehen | und über denfelben die Eleinen Luftloͤcher befindlich. +» Auf dem Bogenförmigen Ruͤckenrand gebt ein fleifchiger Aug: wuchs berver, ‚auf. melchen die Ruͤckenfloße fit. Der Baudk rand ift mehr halbzirflich, uud der hintere abgeftumpfte Rand des Körpers mit einem fleifchigten Auswuchs, ſatt des Schwan- 9 ‚und zarten Sproßen, ſtatt der Schwanz » und Afterfloßen ejejf. - | N | Die Farbe ift: bis über die. Brufifinnen ſilberweis, gegen ben Ruͤcken zu fhwärziih. Die Größe ift ohngefaͤhr Die eines Tellers. Sein Aufenthalt ift Guinea. EEE 2.0, Kilftes Geſchlecht. Cyclopterus. Schnotlofe oder Bauchfanger, franz. Lievre de Mer. | Die von Linne angegebnen Kennzeichen diefes Gefhlehts find: ein flumpfer Kopf mit Kiefern die gezaͤhnt find, und fo jelbft ftatt der Zähne dienen, eine vierftrahlige Kiemenhaut, doch iſt nach Goum die Haut zuweilen nur ein = zuweilen auch fieben= firahlig, und endlich in einen Kreis zufanımen gewachsne Bauch⸗ flogen, welche forn unterhalb der Bruftfloßen fizen und fo wohl im Bau als Zweck dem Fuß einer Schnecde gleichen, indem fie dem Thier zu einer Sauafcheibe dienen, womit es ſich allent- halben anſezt. Diefer. Saugeteller hat ftarfe Muskeln um fi) zufammen zu zichn und wird durch ein Fnorplicyes Gerippe une ⸗ terſtuͤzt, das mit dem umgekehrten Bruſtbein eines vierfüßigere Thiers verglichen werden Bann. — Der Körper iſt gewoͤhnlich lang und zuſammen gedruͤckt, ohne Schuppen mit einer fettigen Haut bedekt, der Kopf groß mit einem größeren Maule an ber Schnauze oder einem kleine— ren unterhalb derjelben. N * i — gen 335° Die Nafenlöcher ftehen nah an den Augen und bei einans der, die Kiemen = oder Loftlöcher find Elein und zum Theil blos. Die Rüden und Afterfloßen gleichen einander, doch geht vor der erfteren noch zumeilen eine fleifchige falſche Ruͤckenfloße vorher. Sie haben einen einfachen Eierſtok mit verhältnismäßig großem Kogen, fo daß ihre Vermehrung nicht fo fehr ftark ift. ‚ 2. Cyclopterus Lumpus. Der Seeball, oder Sechafe. Sihe Tab. XXL 175. Unterfcheidet fich von den übrigen dadurch, daß er wie die, . Store mit harten Knochen befezt und gleihfam eckig ift, und vor der Rückenfloße einen fleifchigen Yuswuchs hat, Linne zählt ein, und zwanzig Strahlen in der Rüdenfloße, zwanzig in der SBruftfloße, fechs in der Bauchfloße, zehn in der After» und neun in der Schwanzfloße. Er ift der größte unter den befannten Gatfungen, wirb meh⸗ rere Fuß lang und gehoͤret in Europa zu Haufe. Die Farben und aud) die Geftalt verändern fich bei zunehmendem Alter, wo⸗ durch Klein und andre verleitet find, aus Hi Are verfchiedne Arten zu machen, Linne führt zwei Abarten an: a. Cyclopterus [pinofus , Stadelbafe, mit ſcharfen Schils den oder platten Stacheln und glattem Baud). b. Cyclopterus rarior, langfloßiger Schnotlof, von je- nem durch feinejfehr langen Rückenfloße und ven mehr Höcder- als Stachelartigen Schilden unterfchieden, Auch koͤnnte man wohl vielleicht zu Diefen Berfchiedenheiten desCyclopterus denCyclöpte- rus minutus des H. Pallas, den wir or 5. beſchreiben wer= den, rechnen. Beide Spielarten lommen aus "Indien. 34 2.Cy- 136 — æ 2. Cyclopterus Nudus.: Der glatte Schnötlof. Komme eben daher. Er ift, einen einzigen Stachel vor Den Bruſtfloßen ausgenommen, über und über mit einer glats ten fertigen Haut bedeft, fo dag er fait feines bäuchigen Koͤr— pers wegen fo wohl, als auch im Betracht feiner äufferen Be— kleidung einer Quappe ähnlich ift, Die Ruͤckenfloße hat fechs Strahlen, die Bruftfloße ein und zwanzig, die Bauchfloße fünfund zwanzig und die Schwanz: floße zehn. Seine Länge betraͤgt felten, über einen Zus. 3. Cuclopterus Liparis,. Der Schleimfiſch oder die Seeſchnecke. Unterfcheider ſich durch feine mit der Ruͤcken- und Nfterfloße aufammen gewachsne Schwanzfloße, fo daß dieſe drei Floßen nur einen zuſammenhaͤngenden Saum des Hinterleibes ausma- chen und zuſammen zwei und vierzig Strahlen haben. In der Kiemenhauf find deren fieben und in der Bruftfloge neun und zwanzig. } An der Kehle ſizt ein helblauer runder Fleck der mie zwoͤlf kleinern umgeben ift, uͤbrigens ift feine Farbe oben braun und unten weislid), Der Nahme Lipparis, Schleimfiflh und Seeſchnecke, ift von dem Schleim, womit die glatte Haut uͤberzogan iſt, here genommen. eine $änge beträgt an einen halben Fus und fein Aufenihaft it an den nördfichen EKuropaͤiſchen Küften, wo er bey ftarken Stürmen häufig ans Ufer geworfen wird, und wegen feiner UngefchieflichEeit die von der Schwäche und Bieg⸗ ſamkeit feiner fehlappen Floßen herruͤhrt, den ſchnell zuruͤcktre— tenden Wellen nicht folgen kann, und auf dem Sande liegen bleibe. Eine ausführliche Befchreibung von ihm finder mar in den. Abhandlungen der Petersburger Afademie Vol. IX. - p- 6. unter dem Nahmen Gobius. Et wird von andern auch Cyelogafter genannt. 4. 0y- — un) 7m nern 137 4. Cyclopterus Dentex Pal, i Der großzaͤhnigte Schnotlof, Hat einen ganz glatten fehr großen Kopf, der viel breiter als der Leib Dabei von oben und unten zuſammen gequetſcht und forn ſtumpf zugerunder ift, dem Thier auch einige Aehnlichkeit mit dem unter den Fifchen vorfommenden Seehahn ( Corrus Gruniens) giebt, auſſer Daß es drei mal fo groß iſt. Die Lips. pen find doppelt dick und runzlid), die innere hat gegen die Zah- ne Sleifch;otten, wie bei den Hunden. Die Kinladen find zugerunder und machen einen Machen der ohngefähr fo weit als der Kopf breit ift und die Zähne oder Ha= Een der Kinbaden find ftumpf, kegelfoͤrmig, dabei ziemlic) groß und von gelber Farbe, im oberen Kiefer ftehen auf der rechten Seite deren vier, auf der. linfen drei, wovon die mitleren die größten find, fo aud) im Unterkiefer, wo zur rechten Seite drei und zur linfen fieben figen. Aufferdem find im Schlund nod) oben und unten am jeder Seite: gezäbnte Rippen, Die Zunge ift fpiß gerundet, Eurz und glatt, Die Nafenlöcher find dop— pelt und ftehen nahe an den Augen, die ovale Augpaͤpfel und ei- ne ſilberfarbne Sternhaut haben. Die Augenhöhle beſteht aus hartem Knochen. Die Kiemendedel find groß und knochig, und laufen in ei⸗— ne Spiße aus, die aber fo wie der ganze Deckel mit einer di— den Fleiſchhaut überzogen ift, die rund umber einen lappigen Rand hat Die Kiemenhäute find zweiſtrahlig, in der Bruft- floße find zwei und dreißig Strahlen, in der Rückenſloße acht, in der Afterfloße fechs und in der abgerundeten Schwanzfloße zehn, und an jeder Seite find drei vollkommne und eine angemachsne Kieme ( Branchia) verhanden, Der aus den Bauchfloßen gebildete Saugeteller, beſteht forn aus einem Mondfoͤrmigen fleiſchigen Auswuchs mit vier ſichtbaren Strahlen. Hinten folgt ein runder fleiſchiger Teller, deſſen hinterer ſcharfer Rand nicht angewachſen iſt und von welchem ein halbrunder knorp elartiger Lappen hinter den Bruſt⸗ —J finnen € SRUR En — *—æ finnen an den Seiten hinauf ſteigt, ohne am Leibe anders als mit dem einen Rande angewachſen zu fein. Der ganze Saug- teller ift mit. plasten Saugdrüfen befezt, außer einer glarfen Dueerfurche in der Mitte. Der Rand des fordern halbmond⸗ formigen Theile, iftin der Mitte gleichfam förnig, bei den Eeitenfproffen aber ſagefoͤrmig eingefehnitten, und hat drei Falten, Die ganze Haut ift ſchuppenlos glatt und wegen der darun⸗ ter befindlichen Muskeln, an die fie faſt anliegt, uneben. Dee Leib iſt dick, gegen den Schwanz zu zuſammen gedruͤkt. Hin⸗ ter dem After am Anfange des Schwanzes iſt ein walzenfoͤrmi⸗ ges Zeugungsglied, das rudkmwärts gebogen, einen halben Zoll Jang und am Ende mit einer fugelrunden Eichel verfehen iſt. Die Farbe ift oben Farmin-an den Seiten und Floßen und unten blasroth. Die Laͤnge des ganzen Thiers beträgt — ei⸗ nen Fus, ſein Aufenthalt iſt Aſien. 5. Cyclopterus Minutus Pall. Der kleinſte Schnotlof. Komme in der Figur dem Lumpus am nächften und mir würden daher, da er fo wohl fnochige Schilde auf der Hauf als einen Fleifhauswuchs vor der Ruͤckenfloße hat, für eine Spielart des Lumpus No. 1. halten, um fo mehr da nod) nicht befannt ift ob er nicht mit jenem gleiche Größe erreicht, und wie ſich in dieſem ausgewachsnen Juftande feine Figur der des Lim- pus noch mehr nähert, wenn nicht H. Dallas ausdrüdlich eie ne befondere Art daraus machte, Der Kopf ift dicker als der Leib, etwas vierecfig, mit drei Warzen über dem Maule, wel⸗ ches doppelte tippen und fein gezänelte Kinladen und Gaumen hat. Die Nafenlöcher ſtehen noch vor den Augen die einen dunkel» färbigen Stern haben. Die Kiemendedel find bis unten frei und un nahe amt Ruͤcken in eine Spige aus, die Kiemenhaut hat vier Strahlen oder Rippen. Die Brufifloßen fechszehn, die weit nad) hinten dem After gegen über figende Ruͤckenſloße acht. Bor ei e 139 ſteht wie beim Lumpus: No. 1. ein floßenförmiger , rückwaͤrts geneigter feharfer Fleiſchauswuchs. Die binferwärts‘ fißende Af⸗ terfloße hat ſieben bis acht Strahlen, Die Schwanzfloße ift ſtumpf abgeſchnitten und hat deren zehn. Der Saugeteller fißt unten zwifchen den Bruſtſloßen, und iſt ein eirunde unzertheilte mit Strahlen unterſtuͤzte Scheibe und bis auf den Rand, der hinten am breitſten und auf jeder Seite ſieben mahl eingekerbt ift, mit dem Bauch zufammen gemwachfen. Der Körper ift an den Seiten gegen den Schwanz zu, zufame men gedrüft und hat auf der fehuppenlofen Haut über den Denke finnen zwei fnochenartige Warzen. - Die Sänge des Eremplars, welches H. Pallas, wie er ver⸗ muthet aus der Brooſtſee erhielt, betrug wenig über einen Zoll. Die Farbe iſt weislich. 6. Cyclopterus Ventricoſus Pall. Der Waſſerſuͤchtige Schnotlof. Er hat die Figur einer Quappe oder vielmehr, ſeine weit betraͤchtlichere Groͤße abgerechnet, der Larwe eines unausge⸗ wachsnen Froſches, indem verhaͤltnismaͤßig ſein Bauch noch weit dicker iſt, und der Schwanz mit ein mahl mehr abnimmt als bei der Quappe. Uebrigens iſt er wie der Lipparis ohne Schuppen mit einer glatten Haut bedekt, mit dickem Schleim überzogen, und wird auch wie dieſer bei Stürmen aufs Ufer ge— worfen, wo man ihn zu folcher Zeit häufig-liegen finder. Der Kopf ift oben platt und forn ftumpf, Der meite Ras chen oͤfnet fich nach oben, wodurch bei geoͤfneten Machen der obes re Kiefer viel kurzer fcheint, ob fie fonft gleich in der $änge wes nig verſchieden find; dieſe Kiefer haben einen unordentlic) ges zähnten Rand, Die bonpeften Naſenloͤcher ftehen tiber den Mugen, welche an den Seitenfloßen des Kopfes zwar fißen, allein doch fo in Hoͤ len verſenkt find, daß fie aufwaͤrts ſehen, daher bie are ſcha⸗ * 140 — ee 9x ſchadalen diefem Fiſche, welchen fie Daͤchpu nennen, den laͤ⸗ eherlichen Vorwurf machen: er.fähe vom Meere aus den Weis bern unter die Roͤcke. Rund um den Augen iſt wie bei dem Weich fiſchen (Gadus) eine weiße angewachsne Haut. Der Augenftern ift filberweis bräunlich überlaufen, _ Der Saugeteller ift eiförmig und gelb gefärbe hat platte Saugewarzen und zwölf verborgne Rippen, rund umber ift ein ‚weicher einen halben Zoll breiter Rand der ſich zufammen ziehen kann und uͤber die Enorplichen Rippen bes Tellers hervor ragt. Diefer Saugeteller fizt unten zwifchen den Bruftfloßen die aht Strahlen haben. Die Ruͤckenfloße, welche nad dem Schwan, zu fieht, hat zehn und die ihr gegen über ftehende Afterfloße acht bis neun, und die flumpfe Schwanzfloße zehn. Den Namen des waſuͤſſerchtigen hat dieſer Fiſch von feinem ungeheuern Bauch, der durch feine große doppelet Harnblaſe ent⸗ ſteht. Wenn man ihn druͤkt fo ſpruͤzt der Harn mit Heftigkeit aus dem After hervor. Da ihm die Schwimmblaſe fehlt, ſo glaubt H. Pallas, daß dieſe großen Harnblaßen deren Stelle erſetzen, um durch ihre Ausdehnung den Fiſch leichter zu mar chen. Die Laͤnge des ganzen Thiers beträgt gewöhnlich einen Fus. Die Farbe ift ſchmutzig olivengrün, Sein Aufenthalt zwi⸗ fehen Bamſchatka und Amerika. 7 Cyclopterus Gelatinofus Pall. ‚Der rothe gallerthafte Schnotfiſch. Das ganze Wefen dieſes merfwürdigen Fiſches ift überaus weich, beinah fchleimig und niche viel fefter als manche Medu⸗ fen, fo daß wenn man das Thier berührt der ganze Körper; wie ein Gallert zittert, es vergeht. im Waſſer bald zu Schleim und verliert beim Treknen alle Geftalt, er iſt daher fo gar den une \ eflen Kamſchadalen und ihren Hunden eckelhaft und ungeniesbar. Der Kopf iſt dicker als der ziemlich ſchlanke Leib, beinah wuͤrflich, mit blänfich grünem aufwaͤrts gerichteten Augen. "n \ gi — er — — N 14 fer den Nafendchern ‚, welche zwifchen dem Mund und’ den Au⸗ gen in der Mitte ſtehn, einfach find, und mie einem rotgeraͤn— deten häutigen Röhrchen hervortagen , find noch an den Lippen fleine Defnungen, und durch die Nafenlöcher kann man die gans ze Haut des Kopfs aufblaſen. Die Lippen find dick und doppelt, in den Winkeln mit ei— nem Zipfel verſehen. Die Kinladen haben ſcharfe Raͤnder und der Mund oͤfnet ſich nach oben. Die Zunge iſt faſt unmerklich. Der Gaumen hat fe gegen die tippen eine hogenformige Rips pe, und nach dem Schlund zu zwei fcharfe Warzen. Die Kiemendeckel find raufenförmig und Enorplich und nebft “ihrer fieben rippigen Haut ganz verwachſen ‚ fo daß nur auf je der Seite über den Bruftfloßen eine längliche Oefnung übrig fit, die Kiemen felbft find'nur Elein und. vier an der Zahl, mit ip pen auf welchen ſcharfe zuſammen gedruͤkte Knochenwarzen figen, Die Bruſtfloßen haben etwa dreißig Strahlen, die nach hinten figende Rüden = und Afterfloßen zwifchen vierzig und funfzig, die Schwanzfloße, welche Elein ift, fehs. Dieſe Floßen find übrigens, da die hinterſten Sproffen die fürzeften find, rund und alle ſehr weich), fo daß der Fiſch nur ſchlecht ſchwimmen muß und daher in der Tiefe des Meeres lebt. Die Saugefcheibe ſizt zwiſchen den Bruſtfloßen recht unter der Kehle, fie iſt klein, ohne Rippen von einer bloßen Enorpli« hen Scheibe unterflügt, auch von ſchwaͤcheren Muskeln als bei den vorhergehenden Arten, fo daß der Fiſch ſich lange nicht fo feft als jene damit anfaugen kann, fondern wie in feinen ganz zen Weſen auch bierin Fraftlos ift. Unten am Bauch gleich Bine ter dieſer Saugefcheibe, oder vielmehr nur Gaugmwarze, noch zwiſchen den Brufiflogen ſizt der After, der ſich nad) forne öfner. Die Farbe der fchuppenlofen Haut ift weisrörhlich , Die Strahe len der Floßen violet. Die Länge ‚gewöhnlich anderthalb Fus. - Der Aufenthalt an der öftlihen Kuͤſte von Be und und im SEismeer, = 5. Pal > 142 — öööö⸗ H. Pallas vermuthet bei dieſem Thier, aus dem Abſcheu der Hunde, die es auch im groͤſten Hunger nicht anruͤhren, und der verdaͤchtigen Miſchung ſeiner Farben, ein Gift. Anatomiſch iſt uͤbrigens noch von ihm zu merken, daß die ganze Haut am Körper fo locker iſt, daß fie ſich allenthalben auf: blafen läßt. Die Bauchhoͤle faͤngt gleich) am Kopf an und giebt bei der Oefnung einen fcheuslichen: Geftanf. Das Herz ift dreis efig, die Leber groß und vierlappig , die Gallenblaſe fehlt, a a u ee u 2 u 2 Zwölftes Geſchlecht. Centriſcus. Mefferfifche oder Schildfifche. franz. | Becalfes de Mer. Es —— ſich dies mit den Mauerbrechern (Baliſtae) nah verwante Geſchlecht, bei welchem der Stachel nur mehr nach hinten geruͤkt iſt, ſtatt daß er bei jenen naͤher am Kopf ſteht, durch einen ſchmalen laͤnglichen, entweder mit einem knoͤchernen Schilde oder einer harten rauhen doch ſchuppenloſen Haut, be⸗ dekten Koͤrper, einen ſchmahlen knoͤchernen in einen ſpitzen Schnabel zulaufenden Kopf, einen kielfoͤrmigen Unterleib und zufammen gewachsnen Bauchfloßen aus. Das Maul ſizt an der Spiße des Schnabels,, ift ſehr Fein faft einem Saugrüffel aͤhnlich und ohne Lippen und Zähne, mie fehr Eleinen und einem fürzeren Unterkiefer gefchloßen und einer unbeweglichen Zunge, fo daß der Fifch blos davon zu leben ſcheint daß er durch dieſen engen Mund aus den Schlamm eis nige Nahrung einfaugt, auch fehlen bei einer id Die 6 ganz. Die Augen ſind groß, fißen an den Seiten bes Kopfes nah bei den gedoppelten Mafenlüchern., Die Kiemenhaut it drei⸗ ſtrahlig und bedekt die — nicht ganz. Es find zwei ungleiche Ruͤckenfloßen vorhanden, deren ers fte größer und ftachlich ift. Die Bruſifloßen fien bei den Luft— löchern — — 143 loͤchern. Die Bauchfloßen nach hinten, und find fehr Hein. Die Afterfloße ſizt faft in der Mitre des Körpers und die verfchier dentlid) gebildete Schwanzflofe ift kurz. 1. Centrifcus Scutatus. Der Mefferfifch. Siehe Tab. XXII: 176. Es ift, wie man auch ſchon aus unferer Abbildung fehen wird, der Rücken diefes Fiſches mir einen Enöchernen Schilde ganz bedeft, und es reicht dieſer Schild in einem Stachel zulau= fend noch über den Schwanz hinaus, fo daß die Ruͤckenfloßen fid) zwifchen demfelben und dem abwärts hängenden Schmanz befinden, und daher in der Abbildung nicht ſichtbar find, Die erfte derfelben hat drei, die zweite neun, die Bruftflofe fe zehn, die Bauchfloße fechs, die Afterfloße eilf und Schwanz: floße neun Strablen. Diefer Fifch ift in Indien, woher er komme, unter dem Mataifchen Nahmen, kan Pifau, deshalb fehr befannt, weil er getroknet in Wein gelegt, und diefer Wein von Wolluͤſtlingen als ein ftimulirendes Mittel getrunken wird. Die Abbildung ift in Lebensgroͤße. 2 Contrifeus Velitaris Pall. Der halbgeharnifchte Mefferfifch Es ift diefer Fiſch laͤnglich, an den Seiten fehr platt, am Rücken gerundet, gegen den Bauchrand aber zugefchärft, anffer vor den Bauchfinnen, wo ber Leib unten dreiedig ift. Weber den ganzen Fifch ſieht man ftatt der Schuppen kurze Borften oder Spizen die rückwärts liegen und der Laͤnge nad) an die Haut angewachſen find, N Der Kopf hat oben zwifchen den Augen und an den @eiten, platte Flächen und läuft allmählich in einer zufammen gedrüften engen Möhre zu, welche am Rande gleichjam wie abgeriffen ei- ne 144 En ne Defnung, ohne Spur von Kinbaden, hat, woraus alſo noch wahrſcheinlicher als bei der vorhergehenden Art zu vermuthen iſt, daß dieſe Thiere ſich blos durch Saugen ernaͤhren. Die Augen liegen an der Seite des Kopfs und haben einen ſilber faͤrbigen Stern. Vor ven Augen wird durch zwei ſcharfe Kanten eine längliche kleine Vertiefung gebildet in der fich zwei zarte Oefnungen befinden, Die Kiemendeckel find rund, platt ohne eine Kiemenhaut und weit offen. Die fünf Paar Kiemen - find anſehnlich und vollkommen, wie bei den Fiſchen. Der Rüden ift forn mit einem länglichen vautenförmigen Schild unter der Haut verfehen und. alfo hart. Diefer Schild reicht mit der Spige bis an einem mitten auf dem Rüden befinde lichen Stachel der grade nach hinten gerichtet und etwas beweg— lich, ſehr fharf, von innen wie eine inne ausgehoͤhlt und an den Rändern ſaͤgartig gezaͤhnt iſt. Gleich Hinter demſelben ſteht noch eine kleine Spitze, die vermittelſt eines Haͤutchens mit dem großen Stachel und dem Ruͤcken zuſammen haͤngt und ſich in eine Furche des Ruͤckens einlegt. | Die Ruͤckenfloße ift Elein doch zwoͤlfſtrahlig, und fängt ba en, wo die Spiße des Stachels, wenn er nieder gelegt iſt, aufhört. Die Brufiflogen find ebenfalls Elein und haben drei; zehn Strahlen. Die Bauchfloßen befiehen nur aus drei bis vier Strahlen , ftehen in der Mitte des Körpers und legen fich in Gruͤbchen ein. Die Afterfloße ift beträglic) lang, bat fünf und zwanzig Strahlen und fteht nah am After, ver welchem ein klei— ner zurüfgebogener Stachel fit. Der Schwanz ift ziemlich zi— lindriſch und deffen etwas getheilte Floße zwoͤlfſtrahlig. Die Farbe am ganzen Fiſch iſt ſilberhaft, am Ruͤcken hellbraun. Die Laͤnge des Fiſches betraͤgt wenig uͤber zwei Zoll, ſein Aufenthalt iſt Amboina. den, ſondern ſie iſt mit einer harten, etwas borſtigen, und wenn 3. Centriſtus Scolopax. Die Meerſchnepfe. Bei dieſer Art iſt auf dem Ruͤcken gar fein Schild vorhan⸗ man — A mon > fie ruͤckwaͤrts ſtreicht, Scharf anzufuͤhlenden Haut be: kleidet. | Der Schwanz ifigerade ausgeſtrekt, an den Kiefendeckeln he: finden fich dreiftvahlige Floßen, in der Ruͤckenfloße zwoͤlf, in jes der Bruftfloße ſſebenzehn, in ber Bauchfloße fünf und in der Afe terfloße fünf und zwanzig Strahlen, — Auf dem Rücken ſizt ein dem der vorhergehenden Art ähm licher Stachel und vor demfelben rin, und hinter demſelben zwei Eleinere Stachelh, die durch eine Haut unter einander, und mie dem Ruͤcken, verbunden find, und daher auch oͤfters als eine vierfirahlige fordere Ruͤckenſloße angegeben werden, Sie koͤnnen ſich ſaͤmtlich auf und nieder bewegen. | Der Fiſch ift an vier Zoll lang, wovon die Schnauze ein Drittheil beträgt und anderthalb Zeil breit, Er gehoͤret in der Mittellaͤndiſchen See zu Haufe, | I Sa a a a a ze Dreischntes Geſchlecht. Syngnathus. Nadelfiſche. frans. Aiguille de Mer NIOAINDE II OR Necdie Sfifh, Es hat dies merfwirdige und in mancher Abſicht fonderbare Geſchlecht, einen langen ſchmalen vieleckigen mit Prochenartigen Gelenken auswendig geharniſchten Körper, an welchen, wegen dieſer befondern Bekleidung natuͤrlich Die Schuphen fehlen. Der Kopf hat eine flache Stirne und laͤuft in einen etwas zuſammen gedruͤkten Schnabel zu, an deſſen Spitze das Röhren: forntige Maul [et Die Kinladen find ſchmahl, faft einander gleich, doch ſchließt der untere den obern. Die Zaͤhne und Zun⸗ ge fehlen ganz, und es iſt daher ſo wohl alsjwegen der Enge der ns wahrſcheinlich, daß diefe Ihiere blos don Kleinen Inſekten und andren Nahrmitteln, Die fie aus dem Waſſer der Schlamm einfangen, leben. | Die Augen find Elein und ſitzen an den Selten des Kopfs nah oberhalb der gedoppelten wenig ſichtbaren Nafenlöcper, Die Gem. Naturg. IV. 2, tes St. & Kies + / / ⸗ Kiemendeckel ſind verhaͤltnismaͤßig groß und eirund. Die Kies menhaut ſizt unter dem Schlund, iſt wenig in die Augen fallend und hat einen, bis drei Strahlen. Die Kiemenoͤfnungen oder Luftloͤcher find klein und ſitzen zwar an den Seiten, doch ziem— lich hoch am Nacken. | Die Ruͤckenfloße ift einfach und kurz, ſigt faft auf der Mit te deg Ruͤckens. Die Bruftfloßen, Die bei manchen ganz fehlen, find bei den hbrigen gewöhnlich klein, die Bauchfloßen fehlen ganz, fo wie aud) öfters die Afterfloße, die, wenn fie vorhan— den, kurz und weit nad) hinsen ift, auch die Schwanzfloße fehle zuweilen. | Beſonders merkwuͤrdig ift an diefen Fifchen die Art ihrer Forts pflanzung, denn gegen den Winter zur Zeit des Gebährens ſpal⸗ tet, wegen der Härte der Bekleidung des Körpers die ihm Feier ne Ausdehnug erlaubt, der Bauch des Mutterfiſches unterhalb des Afters laͤngſt dem Schwarze von einander und es brechen die Eier hervor, fondern fich jedoch nicht wie gemehlich von der Mutter gleich ab, fondern bleiben in dieſer mit dem Gad ber Beutelratze zu vergfeichenden Spalte zwifchen den zwei dazu unter dem Schwanz befindlichen laͤnglichen Platten der Bellei> dung fo lange fißen, bis fie ausgebrütee find. Auch zweifelt 5. Dallas in feinen Befchreibungen merfwürdiger.Thiere, Abth. 8. daß bei Diefen Thieren eine wirkliche Begattung vor— gehe, und vermuthet, daß jedes einzeln im Stande fei fich fort: zupflanzen. | 2. Syngnathus Typhle. Der Eleinäugige Nadelfiſch. Die Glieder der knochenartigen Bekleidung diefes Fifches find mit einer erbobnen Nath an einander gefept, und haben oben am Rumpf fechs Een, weiter herunter vier, und gegen die Spitze des Schwanzes zu werden fie rund. Die Zahl Dieter den - Bauchſchilden der Schlangen ähnlichen Glieder oder Ringe, ift am Rumpf achtzehn und am Schwanz ſechs und dreißig. Die Flogen find äufferft Flein und ſchwach, in der Ruͤcken⸗ floße befinden fi) fechs und dreißig , in den Bruſtfloßen ! — — 147 zehn, in den Afterfloßen drei und in ver Schmanzfloße zehn Strahlen, doc) ift dies, wie ſchon öfter erwähnt worden, ſo wie aud) die Zahl der Gelenke ihrer äufferen Bekleidung, nicht immer gleich, auch fehlt die Afierfloße Diefer Art zumeilen ganz. Die Länge beträgt gewöhnlich einen höchftens zwei Fus und die Dicke gleicht der eines Schwanenfiels, die gröften find fin gersdick. Sie werden in der Oſt⸗- und Nordſee gefangen. ° 2. Syngnathus Acus. / Die Sadnadel. Gleicht der Bekleidung und Figur nach der vorhergehenden ſehr, auffer daß der Rumpf nad) forne zu ſiebeneckig ift, wei- ter hinten fünfecfig, und der Schwanz vierecfig wird. Der Glieder oder Gelenke find am Rumpf zwanzig und am Schwanz drei und vierzig, in der Ruͤckenfloße find fieben und dreißig bis acht und dreißig Strahlen, in jeder Bruftfloße zwölf, ‚in der Afterfloße fünf und in der Schwanzfleße zehn. . Die tänge beträgt etwa anderthalb bis zwei Fuß und die Dicke gleicht der der vorhergehenden Art. Ihr Aufenthalt ift in ber LTord- und Mittellaͤndiſchen See, 3. Syngnathus Pelagicus. Der Korallenfauger. Hat einen fiebenecfigen Rumpf von achtzehn Gelenken und vierefigen Schwanz von zwei und dreißig Gelenken. Die Af— terfloßen fehlen, in den ausgebreitet ftehenden Rüden : und Bruſtfloßen find, in erfterer ein und dreißig und in lezterer vier⸗ zehn, die Schwanzfloße hat deren zehn. Da dieſer Fifch fic) in der Öegend des Kaps, wo häufige Korallengewächfe find, aufhält, fo vermuthet man, daß er aus diefen das Inſekt ausſaugt und davon lebt, weshalb. man ihm obigen Namen gegeben hat, K 2 4. Syn· ä 148 ei? u | | + SyngnathussöAegüoreus ha tt eds Die Meernadef. Se Eiche Tab. XXIII. A. 177. Es unterfcheidet fich Diefe Art durch ihren am Rumpf fechs- und am Schwanz vieredfigen Körper, an welchen überhaupt acht und funfzig Gelenke vorhanden find, . — | Es giebt davon drei Verfchiedenheiten, nehmlich mit, und ohne Bruft- und Afterfloßen, und audre die Stadyeln am Köre per haben. In der Ruͤckenfloße find dreißig und in der Schwanz⸗ floße fünf and) imehrere Strahlen befindlic). Die tänge betraͤgt gewoͤhnlich einen Fuß. She Aufenthalt iſt an verfchieduen Kuropaͤiſchen Küften, i \ 3. Syngnathus Ophidion. E Die Meernatter — age: Dies Thier macht der augenſcheinlichſten Uebergang der Schlangen zu den ſchwimmenden Amphibien aus. Es if daſſelde nicht wie Die vorigen Arten mie gegliederten knoͤchernen eckigen Ringen, ſondern wie die Runzel⸗- und Suhl: ſchlangen gleich dem Regenwurm mit ‚einer geringelten Haut bekleider und hat einen runden Korper, Auch giebt ihm der Mangel der Bruft: Bauc)= After: und Schwanzfloßen noch mehr Aehnlichkeit mit den Schlangen, fo wie auch ber etwas " fiumpfere Schnabel, — he Die Rüuͤckenfloße hat dreißig Bis vierzig Strahlen; Die Laͤnge des Thiers beträgt ohngefaͤhr fehs Zoll, die Dicke gleicht Der einer Federſpuhle, der Aufenthalt ift in Ber Oft und Nordſee. 6. Syngnatäins Barbarıs. Der barbariſche Nadelfiſch. | Diefe Art welche aus dev Barbarei kommt, hat einen \ ſechseckigen Körper ohne Vaud = After= und Schwanzfloßen , I einen - me * einen fofsigen Schwanz, eine drei und vierzig firahlige Rüucken⸗ floße und zwei und — ſtrahlige Bruſtfloßen. TERN! ungnathus Hippocampus | Das Seepferdchen. i Siehe Tab. XxXiII. B. 178. So wohl der Hinterfopf als Oberleib find bei diefer Art verhältnismäßig dicker als.bei. den vorhergehenden, . Der Rumpf iſt fieben : und der Schwan; viereckig. Die Bekleidung ift nicht völlig knoͤchern ſondern mehr hart pergamentartig, und bie diente find an jeder. Ede mit einer fihorfen hervorragenden Spize verfehn, Linne zählt biefer Ge lenke am Rumpf fiebzehn und: am Schwanz fünf und vierzig, allein es ift ſchon oden angeführt, Daß dies ſehr verſchieden iſt. Noch größer ift die Verfhiedenheit, Daß an manchen gar ‚feine Bruſtfloßen und Afterfloßen, (wie man an unfter Zeich— nung ſteht) an andern aber dergleichen vorhanden find. Linne zählt in der Bruſtfloße achtzehn und in der Afterfloße vier Straßs len on, und in der Ruͤckenfloße zwanzig. Die Bauch s und Schwanjfioßen fehlen durchgängig. Den Nahmen Seepferdchen hat diefer Fiſch von feinem ei= nigermaßen Pferde ähnlichen Kopf, und weil er in den Natura; ‚ lienfabinerten gewöhnlich wie ein S zuſammen gebogen gefunden wird, da er einem Schadjfpringer ‚gleicht, Man findet diefes Thier in den meiſten Europaͤiſchen Meeren und auch in Oſt- und Weſtindien. - Vierzebntes Geflecht. Pegaſus. Pegafus. frau, Pegafe. An diefem. Gefchlecht finder ſich wie an dem vorigen eine — panzerhafte gegliederte Bekleidung, Die Knoͤcherne Ein: S 2 ſchnit⸗ I) 150 — — — ſchnitte nnd keine Schuppen hat. Uebrigens iſt der Koͤrper zu⸗ weilen eckig zuweilen platt. Der Kopf, welcher ebenfalls bepanzert iſt, ſtrekt ſich mit feinem ſchwerdt⸗ oder kegelfoͤrmigen mit Augenwimpern ähnlichen Faͤden bewachsnen Schnabel grade vorwaͤrts. Nacken und Stir- ne find feilförmig, der Mund ift Elein, an der Spize des Schna⸗ bels, und Köhrenformig, Zahnlos oder mit kaum erfennbaren kleinen Zahnen befept, und durch den Unterkiefer gefchloßen. - Die Augen find gros und fisen an den Seiten des Kopfs, die Kiemen find klein und faft ganz angewachfen, die Kiemen- haͤute fleifchig und vierſtrahlich. Die Kiemenöfnungen gebogen und ſizen vor den niedrig angebrachten Bruftfloßen. Die Ri Een und Afterfloße ftehen einander enfgegen, die Bauchfloßen hinterwärts am Unterleibe und find einftrahlig, die Schwanz: floße läuft in eine Spize aus, | 1. Pegafus Draconis. Der Seedrache, Siehe Tab. XXIV. 179. Hat feinen Nahmen von den bei diefer Art vorzüglich lan⸗ gen und breiten Slügelähnlichen Bruftflogen, in die Linne zehn Strahlen zählt, ſo wie in der Ruͤckenfloße vier, in der After floße fünf, und in der Schwanzfloße dreizehn. Die Bauch— flogen find, mie ſchon oben bei Den Kenzeichen Des ganzen Ge: fchlechts angeführe worden, nur mit einer Sproße geftüze. Der Schnabel ift ftumpf Fegelfürmig , die Nückenfloße ftehe auf dem Nacken und hinter derfelben wird der Körper breit und eckig, bis am Schwanz, wo fid) oben und unfen Hoͤcker oder zwei Erhöhungen befinden. Die Größe beträgt einen halben Fus und der Aufenthalt ift in Indien. RN HR, Die folgenden zwei bei Linne befindlichen Arten nemlich: 2. Pegafus Volans, der fliegende Pegafus,und 3. Pegafus Natans, der ſchwimmendePegaſus, follen Rt ieſem eo gi — — 151 dieſem dadurch unterſcheiden, daß erſterer einen Degenfoͤrmigen und gezaͤhnelten Schnabel hat, und lezterer einen ſpadenfoͤrmigen ungezaͤhnelten, einen ganz mit beinigen Schilden gepanzerten Körper, neunſtrahlige Bruſtfloßen, fünf Strahlen in der After floße und Ruͤckenfloße. Auch diefe beide Arten fommen aus Indien. Bierft Ordnung, Amphibia Meantes. Gehende Amphibien, Wir kommen nunmehro zu der vierten Ordnung von Am⸗ phibien, welche nemlich Kiemen und tungen zugleich, und dabei zween Füße haben ſollen, und,die Linne in der Folge nach ſei— nem Syſtem hinzu fezte. Es ift jedoch) ſchon oben bei der Ein; leitung erwähnt, daß die mehrften Maturforfcher Das einzige Thier, welches Linne in diefe Ordnung fezen wollen, dabei aber felbft feiner Sache nicht recht gewis geweſen ift, nicht fo wohl für ein vollkommen ausgebilderes Thier einer befonderen Ord— nung als für ein unvollfommnes Gefchöpf aus der erften Orbe nung für eine Larve irgend einer Eiderenart halten, Um indefien unfre $efer auch mit diefem zweifelhaften Ges ſchoͤpf bekannt zu machen liefern wir bier Tab. XXV. 180. eiz ne Abbildung des von Linne in diefe Ordnung geſezten einzi⸗ gen Geſchlechts und feiner einzigen Art, Der Siren Laceftina, Eideren Sirene, Welche ihm aus Suͤdkarolina zugeſchikt ward, und wo⸗ tan er Kiemen und $ungen und zween Füße fand, Da fich die Kiemen bei diefem Ihier hinter den Obren ganz außerhalb des Körpers befinden, fo kann man fie wohl um fo weniger als Kenzeichen einer befondern Ordnung anfehen , da fi) auch bei den Larven der Froͤſche und Eideren, während eis niger 152 niger Zeit ihrer Verwandlung, eine. Ars ſolcher aͤuſſerer Kiemen oder äußerer Luftwerkzeuge finder, um dadurch während dieſes unvollfowimnen Suflanden;, wo fie blos im Waſſer han, Luft au ſchoͤpfen, die nachher wieder abfallen. Nebrigens hat dies Thier eine ſchleimige Hauf, bier Finger an den Fuͤßen mit Nägeln, und einen Degenförmigen- mit eis ner gefranzren Haut eingefaßten Schwanz, es poll im we feben, doc) auch aufs Trokne gehn. Es hat Linne dies Thier im 7ten Bande der Amoenit. Acad. p. 311, in-einer befondern difert. Siren Lavertina, Upf. 1766. abgehandelt, und In dem 56 Bande der Philofoph. Tränsatt. p. 159, findet man eine Befchreibung beige von “ John Ellis. 2, Endedes vierten Bandes... Anweiſung an den Buchbinder wegen der Kupfer. Tab. I. A. r45, tommt bei Seite 15 B. 146. 17. . 147. 23 D. 148. ebendaſelbſt. II. A.149. 27 B. 150. 3? 1. 151. 49 IV.A. 152. 42 B.153. 52 C. 154. 54 D. 145. 57 E. 156. 59 Ve RZ 71 IV. 158. 74 v1. A. 159. 81 B. 160. 83 C. 161. 84 Tab. VIII. al Ark u u er — — u SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES —LMIML 3 9088 01506 5329