* ka NW En * * Gemeinnüggige Naturgeſchichte des Thletteichs, darin die ——— und —— Thiere in ſyſtematiſcher Ordnung beſchrieben, und die Geſchlechter in Abbildungen nad der Natur | vorgeftelt werden. fortgeſezt von Johann Friedrich Willhelm Herbft, Prediger bey der Marien und heil. Seift+ Kirche zu Berlin; ordentlichent Mitglied der Berlinfchen Gefeltfchaft naturforfchender Sreunde ‚ der hurz fürfil. Baierſchen öfonomifchen Gefellihaft zu Burghaufen ‚ und der Halifchen naturforfchenden Gefelfchaft. Schfteb Band, von den Inſekten. Berlin und Stralfund, bei Gottlieb Augufi Lange 178% QLAS 72 Me 1790 Da —V Das Thierreich, it ſyſtematiſcher Ordnung beſchrieben und mit natuͤrlichen Abbildungen erlaͤutert. VI. Klaſſe, Inf e ften öten ne 1ftes — oder 1. Allgemeine Bemerkungen über die Inſekten. N dem Linneifchen Narurfnftem folgen die Inſekten auf den Fifchen, obgleich zwifchen beyden wenig Aehnlichkeit und Zufammenhang ift. Ueberhaupt unterfcheiden fich die In— ſekten von allen übrigen Thieren auf eine fo merkwuͤrdige Weiſe, und haben fomohl in Rückficht der. Struftur ihres Leibes, als auch in Anfehung ihrer Lebensart fo viel eigenes, daß es über- aus ſchwer hält, fie an irgend einem Gliede der groſſen Kette ‚ber Natur auf eine ſchickliche Weiſe anzufnüpfen. Und fo viel merkwuͤrdiges auch in der Maturgefchichte der vorhergehenden _ Klaffen des Thierreichs gefunden wird, fo fommt dies doch faft in gar feine VBergleichung gegen die bewundernewürdigen Wir⸗ fungen der Natur in der Haushaltung der Inſekten. Es if, als wenn die Allmacht Gottes hier alles zufammengedrängt häfs te, was nur fähig ift, den Menfchen feine unendliche Weis⸗ heit fichtbar zu machen; und daß er eben Deswegen, fo viele, und fo manrigfaltige Arten von Inſekten ftets um ung herum ſchwaͤrmen läßt, damit wir auf diefelben aufinerffam gemacht, zu ihrer Betrachtung angelockt, und dadurch zur Erkenntniß 3 gebracht Ö mern 87 AS nd gebracht werden follen, was fe einen groffen Schöpfer wir haben. Die Entomologie oder Naturgeſchichte der Inſekten ift gleichlam ein unergrüundliches Meer voll Gottesweisheit; und man weiß nicht, wo.man anfangen , oder was man auswählen foll, wo alles die hoͤchſte Bewunderung verdienf, Die unaus— frrechliche Kunft und Zierlichkeit des Gliederbaues der Inſek⸗ ten, die geheimnißvolle Verwandlung eines Wurms nach vie len Haͤutungen in eine raft er. Puppe, die aber zum 9 — ⏑ iſt; die ee, Gertiiihe — und le mannigfaltige Zeichnung der Schmetterlingeflügel, bie unbe- greifliche Kleinheit mancher Inſekten, die durch die ſtaͤrkſten Vergroͤſſerungs glaͤſer Baum ſichtbar, und doch mit einer ganz un— nennbaren Kunſt und Sorgfalt gebauet ſind, dies alles zu uͤberſehen und. gehoͤrig zu betrachten, dazu wird eine ganze Ewigfeit erfodert. Der Name Inſekt iſt von den bald mehr, bald weni⸗ ger tiefen Einfchnitten und Abtheilungen ihres Körpers herge⸗ nommen. Oft ſind dieſe Abtheilungen nur durch einen duͤnnen Kanal mit einander verbunden, oft aber ſind dieſelben kaum merklich. Bey den meiſten beſteht der eigentliche Leib aus Rin⸗ gen, die ſich ausdehnen verfürgen , oder auch uͤbereinander ſchieben laſſen. Man bat viele Bennzeichen angegeben, wodurch die Inſekten vor den übrigen Thieren zu unterfcheiden find; davon aber einige nicht beſtimmt genug, oder auf alle Arten derſelben anzuwenden ſind. Die innren Kennzeichen ſind: daß ſie ein Herz mit einer Herzkammer, und ein weiſes kaltes Blut haben. Anter den. äufferlichen Kennzeichen ift dag unfrieglichfte die mehs rere Anzahl der Fuͤſſe; ſo daß man ganz ſicher ſhlieſſen kann: ein jedes Thier, welches mehr als 4 Fuͤſſe hat, iſt ein Inſekt; und umgekehrt iſt mir kein Inſekt bekannt, welches weniger, als 5, Rüffe hätte, Einige Schmetterlinge feheinen zwar nur 4 Fuffe zu haben, doch haben fie wirklich ſechs, obgleich das, er ſte 3 — 7 erfie Paar Fleiner iſt. Die Sühlbörner find gleichfalls ſiche⸗ re Unterfcheldungszeichen der Inſekten, die ihnen ganz eigen— ehiunfich eigen find; doch bat man bey einigen menigen bisher nod) Feine Fuͤhlhoͤrner entdecken koͤnnen. Auch das kann wohl als ein Kennzeichen angefeben werden, daß ben ihnen Die Kinnladen ſeitwaͤrts beweglich find, und nicht, wie bey ben übrigen Thieren fi) von oben und unten gegeneinander beme- gen; nur ift dieſes Kennzeichen nicht allgemein, weil viele Inſekten gar keine Zaͤhne und Kinnladen haben. Und endlich ſo ſind aud) an den Seiten des Körpers einige Luftloͤcher zum Athem⸗ kein, die aber nur bey wenigen dem bloffen Auge ſichtbar find. icht weniger unterfcheiden ſich die Inſekten auch dadurch vor allen Thieren der vorigen Klaſſen, daß fie Fein inneres Kno⸗ chengebäude haben, fondern inwendig find die weichen Theile und das Fleifch , welches von auffen bald mit einer weichen, bald mit einer leberarfigen,, biegſamen, bald mit einer harten, horne artigen, bald gar mit einer fchaaligten Hauf bededt ift, an des ren inwendigen Fläche die Mufteln und Flechſen feftfigen, wo— durch diefe Thiere ihre Glieder in Bewegung feßen ; fo Daß man fagen fann, daß die Inſekten ihre Knochen auswendig haben. . Ob die Inſekten eben ſolche Sinne haben, wie die andern Thiere „das wird allemal fchroer auszumachen ſeyn, diejenigen aber, welche fie beſihen, find unendlich ſchaͤrfer, als bey. ir— gend einem andern Thiere, Der Sinn des Befichts kann ihnen wohl am wenigſten abgefprochen werden, obgleich. der innere Mechanifmus deffelben fehr viel verwickelter und Fünftii- cher feyn muß. Denn Ben den meiſten beſteht die äuffere Horn⸗ baut aus unzäligen Facetten; bey andern ftehen mehrere. Augen Dicht nebeneinander, oder auch Die und da am Kopfe zerſtreuet; und wie ganz verfchieden und bewundernswirdig muß alſo niche die innere Struktur diefes Sinnes feyn, wenn fich das Thier Die Gegenftände nicht unzaligemal vorfiellen fol. Ja, wer weiß, ob die kleinen Nebenaugen, die fo viele. Inſekten auffer den gewöhnfichen haben, nicht vielleicht. ben ihnen einen: ganz neuen, uns. unbefannten Sinn ausmachen. Bey einigen wer nigen findef man fo wenige Spuren von Augen, daß es zwei⸗ felhaft ift, ob fie diefen Sinn haben, Auch iſt es ſchwer zu beftimmen, ob bie Inſekten .beffer in. der. Nahe, "oder in der Ferne ſehen. Wie ſcharf ihr Geſicht fey, ift Daraus zu ſchlieſ⸗ fen, weil die gröfferen,, die vom Raube der Eleinern leben, die= felben bey ihrem ſchnellen Fluge nicht allein fogleich in der Luft erblicken , fondern aud) augenblicklich erhafdyen Fönnen, Es iſt wohl nicht minder gewiß, daß die Inſekten den Sinn des Geruchs haben, da man fäglich fiehet, mit. welcher Schnelligkeit fie ihre Nahrung zu ſuchen wiffen. Ja auch. die Schärfe und Stärke diefes Sinnes verdienet unfre höchfte Be— wunderung, da fie aud) foldye Dinge wittern, die für uns Menfchen gar Feinen. Geruch haben. Wie bald wiſſen nicht die Fliegen dag Eleinfte Körnchen Zucker zu finden? Kaum läßt ein Thier auf dem Wege feinen Mit fallen, fo eilen von allen Seiten Käfer und fliegen in. groffer Menge herzu. Wenn man >» die Weibchen einiger Nachtfalter auf einer Madel gefpießt noch lebendig des Abends in die freie Luft ſetzt, ſo muß man erftau- nen, wie die Männd)en von allen Orten herbeyeilen. Wo - aber das Geruchwerkjeug bey den Inſekten eigentlich feinen Gig habe, hat bisher noch Niemand entdecken koͤnnen. Schon zmweifelhafter ift bey den Inſekten der Sinn des Gebörs, ob nicht diefer mit dem Ginn des feinften Gefühle in eins verwickelt fey. Indeſſen bat man doc) auch: Feinen Grund, ihnen denfelben abzufprechen, wenn man gleich ihre Gehörmwerkzeuge noch nicht entdeckt hat. Wenn Bonnet bie Vermuthung aͤuſſert, daß die Fuͤhlhoͤrner vielleicht die Werks zeuge des Geruchs wären, fo kann man fie fat mie mehrerem Recht für Werkzeuge des Gehörs halten, Eben diefe Bewandniß hat es auch mit dem Geſchmack. Da ein jedes Infekt feine Nahrung forgfältig zu unterfcheiden weiß‘, und viele lieber verhungern, als eine Speife zu fich neh⸗ men, die nicht nach ihrem Geſchmack ift, fo ift die ſtaͤrkſte Ver⸗ muthung, daß fie diefen Sinn befißen. Daß fie endlich auch einen ausnehmend hohen Grad des Gefühle beſitzen, davon kann ſich ein jeder durch die gerinaffe ‚Xufmerfjamkeit belehren, Eine Spinne fühlt die Fleinfte Be⸗ wegung rem 7% * 9 wegung in ihrem Gewebe, und viele‘ Käfer werfen fich bey der unmerfbarften Annäherung gleich wie tod zur Erde. Der Körperbau ift bey den Inſekten aufferft verfehieden, je nachdem es ihr. Aufenthalt, ihre Beduͤrfniſſe, und ihre Le⸗ bensart mit fich bringen. Da bey der foftematifchen Klaſſifica⸗ tion der Inſekten auf diefe Berfchiedenheit am meiften Ruͤckſicht genommen wird, fo wird es nicht undienlich ſeyn, dieſelbe et— was genauer vor Augen zu ſtellen. Der Körper der meiſten Inſekten beſteht aus drey Haupt⸗ ſtuͤcken: aus dem Bopfe, dem Bruſtſchilde, und dem eis gentlihen Hinterleibe. Mur bey den ungeflügelten Inſekten findet man eine Ausnahme, weil viele derfelben gar feinen ei⸗ gentlichen Kopf haben, der vom Bruftfihilde abgefondert wäre, Der Bopf der Inſelten hat eine fehr verfchiedene Geſtalt. - Bald verengert-fic) derfelbe vorne nach) dem Maule zu, läuft auch wohl gat in einen fpißigen oder flumpfen Ruͤſſel aus ; bald ver- engert er fich hinten. Er ift rund, platt, breit, fpißig, fang, oft nach Verhältniß fehr groß, oft fehr Elein, ferner oft glatt (glabrum) ; mit Erhabenbeiten bejegt, (tuberculatum), gehoͤrnt (cornutum), unbewafnef, (muricum , inerme) ; ſtark hervors ragend, (exfertum), zurüudziehbar (rerraltile); mit einem Schilde bedeckt (elypeaum); niederhangend (inflexum), ges fornt (granularum) ; mit Haaren bewechfen (pilofum). Was bey den meiften Inſekten zuerft am Kopfe in die Au: gen fallt, find die Sühlbörner ; Ötiedmaffen, die ihnen vor allen übrigen Thieren allein eigen find. Sie befteben aus be: weglichen, fadenfürmigen und hornartigen Theilen, die gemei- niglich viele Öelenfe haben. Lieber ihren Zweck find die Meis rungen ſehr verfchieden. Am unwahrſcheinlichſten ift die Muth⸗ maffung, welche Leſſer hatte, daß fie nemlich dem Thiere zur Reinigung und Abputzung der Augen dienen folten. Denn worum wurde dazu der unendlich verschiedene Bau derfelben er- fordert, warum die aufferordentliche Länge, die bey einigen bie ganze Länge des Thieres vielmal übertrifft. Ben andern find fie fo Fury, daß fie Die Augen nicht einmal erreichen. Ans dre halten fie für ein finnliches Werkzeug entweder des Geruchs oder des Gehoͤrs. Man hat aber nicht margenommen , daß as dieje⸗ * 18 —— —— diejenigen, denen die Fuͤhlhoͤrner abgebrochen worden, zu ihren förperlichen Funktionen weniger geſchickt waͤren. Wahrſchein⸗ lich iſt es wohl, daß fie zugleich den Zweck haben, ihnen eine nahe Gefahr anzuzeigen; daher fie nicht nur bey ben meiſten in einer beftändigen Bewegung , ſondern auch gemeiniglich bey des nen , welche in $öchern oder Höhlen wohnen, von einer vorzüg- lichen Länge find, um ihnen, ſogleich bekannt zu machen, was fich vorne, vor oder in ihrer Wohnung zutraͤgt. Sie müffen ge« wiß für die Inſekten von groffer Wichtigkeit ſeyn, theils weil fie deren zwen haben , Die bey einigen noch in mehrere Aeſte ges fpalten find, um derſelben nicht ganz beraubt zu, feyn, wenn eines verlohren gehet; £heils weil fie auf eine unendlich) man⸗ nigfaltige Weiſe auf das kuͤnſtlichſte verändert find. Der Schöpfer thut nichts umfonft, und alfo kann aud) dieß nicht ein bloffes Spielwerk der Natur feyn. Sollten diefe Fuüͤhlhoͤr⸗ ner etwa gar die Werkzeuge eines neuen, uns gänzlich unbe Fannten Sinnes feyn, Der nach dem verfchiedenen Bau derfel- ben, fo wie es etwa die innre Oekonomie einer jeden verfchie: denen Inſektenart erfordert, auch verſchiedentlich verändert wür- - de? Ale hbrigen Thiere haben nur zwey finnlihe Werkzeuge doppelt, nemlich die Augen und die Ohren, da num die Inſek— ten auch zwey Augen haben, ift es da nicht nach der Analogie zu fehlieffen muthmaßlich, daß die Fuͤhlhoͤrner gleichfalls Werfe zeuge des Gehoͤrs find? Die Stellung derſelben ift fehr ver- fhieden; bald vor der Stirn, bald zwifhen den Augen, vor denfelben, auf denfelben, im vordern Yugenwinfel, zumeilen gar neben dem Maule. Die meiften Inſekten haben zwey Fuͤhlhoͤrner; einige vier, einige ſechs; bey einigen hat man noc) gar Feine entdecken koͤnnen. Oft find fie fehr lang, oft ſehr kurz. ‘Bald fiehen fie weit auseinander, bald dicht neben einander, Da die verfchiebene Geſtalt derfelben und ihrer ein zelnen Glieder das vornehmfte Unterſcheidungszeichen ift, nach welchen die Inſekten, vornemlich die Käfer, claffificiert werben, fo wird es nicht unnuͤtz ſeyn, ihre vornehmften Verſchiedenhei⸗ ten neben einander zu ſtellen, um fie mit einem, Blick überfehen zu Eönnen, Es find, alfe die Fuͤhlhoͤrner | | 3. Borſien⸗ ee. N 3. Borſtenaͤhnlich (feraceae; ) das ‚heift, fie laufen, wie eine Borfte oben dünne zu; und zwar 1. mit deutlich abgefeßten Öliedern, — geringelt. 3. halb gegliedert, halb geringelt. 1. mit einer Borftes 2. mit zweh Borften, 3 mit drey Borſten. 4. federbuſchig (olumatae). $. bärtig (barbatae). Iran 6. kegelfoͤrmig (conicae), 2, Fadenfoͤrmig (Aliformes) d. i. die von unfen bis oben faft einerley Dicke haben, doch piisgen fie oben ein wenig dün: ner zu werden. 7. mit Gliedern von gleicher Gröffe, 1. fehnurförmig (moniliformes). | e 2. mit knotigten Gliedern (nodofae ), 2. mit walzenförmigen Gliedern. 4. mit keulfoͤrmigen Gliedern. 5. mit dreyeckigten Gliedern. 6. mit kolbigten Gliedern. 7. mit herzfoͤrmigen Gliedern. 2, mit Gliedern von ungleicher Groͤſſe 1. die nach oben zu länger werden. 2, die nad) oben zu fürzer werden. 3. gebrochen, wo faft die ganze untre Häffte des Fuͤhlhornes nur ein langes Glied ausmacht, 3. Gägefürmig (Terratae)). 4. Kammformig (pedtinarae). . — 5. Schwerdfoͤrmig (enſilormes) spa 6. Schaufelförmig (fparulatae). 7% Gefingere (palmato divifae ), 5368 Spindelförmig. 9 Keulenformig (clavatae). 10. Abgeſtuzt (truncatae). 41, Die drey letzten Glieder aröffer. 12. Die mittelſten Olieder gröffer (utringue attenuatae). 13. Mit 12 | — —ü— 13. Mit einem Knopf am Ende (capitatat). 1. Der Knopf ganz, 2. vorne abgeftuzt, 3. durchblaͤttert. 4. geſpalten. 5. mit Samellen befezt. 6. kammartig gezackt. 14. mit einer linfenförmigen Palette, und. einer Borfte. 15. Hirfchgemeihartig (ramofae). 16. Augentragend. Aufferdem find Die Glieder der Fuͤhlhoͤrner noch bey einis ‚gen mit Haaren, bey andern auch wohl mit Dornen beſetzt. Die meiſten Fuͤhlhoͤrner der Kaͤfergattungen haben zehn bis eilf Glieder. Man pflegt die Fuͤhlhoͤrner kurz zu nennen, wenn ſie nicht ſo lang ſind, als das ganze Inſekt, miteimaſſg, wenn ſie ohngefehr ſo fang, und lang, wenn fie länger find als das Inſekt. An den Seiten des Kopfs ſitzen die Augen. Dieje⸗ nigen Inſekten, deren Kopf abgeſondert und beweglich iſt, ha⸗ ben groͤſtentheils aur zwey Augen, die oft ziemlich weit an den Seiten hervorftehen, auch zum Theil nach Berhältniß des. Kopfs ſehr groß find. Diejenigen, die feinen abgefonderten, beweg- lichen Kopf haben, hat die Natur durch mehrere Augen ſchad⸗ los gehalten, welche am Vorderrande des Bruftfchildes in vers fchiedenen Sagen, bald dicht nebeneinander, bald zeritreur ver- theilt ſtehen. Und wo dieſes niche ift, da ſtehen die Augen auf beweglichen Stielchen, vermittelſt welcher fie dieſelben nach al: len Gegenden hinrichten „ſie auch in eigenen Hoͤhlungen vor der Bruſt verſchlieſſen und verwahren koͤnnen. Zu mehrerer Sicherheit ſind dieſe Hoͤhlungen oft noch ringsum mit Dornen und Staheln umgeben; fo wie auch bey einigen andern die Au⸗ gen durch Stacheln und andre Bedeckungen verwahrt werden. Die Geftalt der Augen ift bald kugelfoͤrmig, baldlänglich, bald nierenförmig,, bisweilen in dem Schilde eingewachfen , oft wer: den fie gar von der gemeinen Haut bedeckt. Bey einigen har ben fie den herrlichften Goldglanz, oder fpielen ins grüne, oder glänzen wie Eoelfteine, wenn bie Lichtſtrahlen drauf fallen. In den 13 den Augen einiger Inſelten erblift man ein vortrefliches phosphori» fehes Licht, fo lange das Thier lebt, fo daß fie bald wie eine rothe, bald wie eine blasglühende Kohle ausfehen ; fo wie das Thier mat⸗ ter wird, iſt auch dieſes Licht ſchwaͤcher, und verliſcht im Tode ganz; vnrmuthlich, weil alsdann die Feuchtigkeiten des Auges austrocknen. Die Augen ſelbſt beſtehen aus einer harten Horn⸗ haut, die bei den meiſten aus unzaͤhligen groͤſtentheils ſechseckig⸗ ten, in der Mitte erhabenen Facetten oder Flaͤchen, die man als ſo viele Hornhaͤute oder Augen betrachten koͤnnte, zuſam⸗ mengeſezt iſt, und mit bloßen Augen wie ein Gitterwerk aus⸗ fieht. Auf jedem Sechsek ſteht ein Convexes Glas, welches un⸗ gemein gros und glaͤnzend iſt, ſo daß ein Licht, welches man vorhaͤlt, ſich in jeder Linſe, wie man dieſe kleinen Facetten nen» nen koͤnnte, auf das herrlichſte darſtellet. Man hat auch in dem Mittelpunkt einer jeden einen mehr durchſichtigen glaͤnzenden Punkt bemerkt, der vermuthlich die Pupillen iſt; und dieſer hat kaum den ſiebenden Theil des Durchmeſſers der Facette an Groͤße, und noch drei Zirkel, die ihn umgeben. Leuwenhoeck brach⸗ te die zubereitete Hornhaut einer Fliege in den Brennpunkt eines ſtarken Vergroͤſſerungsglaſes, und ſahe damit nach einem 300 Fuß hohen und 700 Fuß entfernten Thurm; da er dann in jeder Facette dieſen Thurm umgekehrt und ungemein deutlich er⸗ bliklte; ja er konnte durch eine jede Facette erkennen, welche Fenſter des gegenuͤberſtehenden Hauſes offen oder iu waren, Iſt dies noch zu ſchwach, unfre Bewunderung zu erregen, fo - lafjet uns bedenfen, Daß jedes Auge einer Biene fieben taufend folcher !infen hat; daß man in dem Auge einer Libelle, wels ches kaum Die Größe eines ftarfen Nadelfnopfs hatte, 12544 jechsedigte Linfen zählte; ja man will auf dem Auge eines Schmetterlinge, welches noch Eleiner ift, 17325 folcher Facetten gezählt haben. Denfen wir nun weiter nach , daß jede Facette ihr Faferchen haben muß, wodurch fie mit der Sehnerve vers bunden ift, und wie groß das Silament der Netzhaut ſeyn muͤſſe, welche das Bild auffaͤngt, fo wäre man in der That nicht were, ein Menfch zu feyn, wenn man nicht mit Erftaunen — tiefſter Ehrfurcht hierin einen unendlichen Gott uruden wolte. Auſſer 14 —* * —“ Auſſer den gewoͤhnlichen Augen , haben viele Inſekten noch kleinere Nebenaugen, (ocelli, ftemmara) die aber nie: mals gegittert find. Ob fie mir Diefen etwa entfernte und größere Gegenftände, mit den groͤßern Mugen aber Pleinere und - nähere Dinge betrachten, iſt eine zwar finnreiche aber nicht bes wieſene Muthmaſſang. Keine Inſekten Augen haben Augen- lieder, welches aud) wegen ihrer Härte nicht noͤthig iſt. Der Raum zwifhen den großen Seitenaugen beißt die "Stirn; die gemeiniglich, wie der ganze Kopf, mit einer horn⸗ artigen Haut überzogen iſt; bei einigen aber iſt fie blaſenartig und halbdurchſichtig; bei andern verlängert fie fid) in eine Spitze oder Horn, oder es flehen auf ihr mehrere ſpitzige Herz vorragungen, oder ſie ſpitzt fih allmälig zu, und thuͤrmt fi) in die Hohe, oder fie erweitert fid) in einen großen blafenäynlichen, auch wohl mie ein Schnabel in die Höhe gerichteten Theil, der, fo lange das Thier lebe, einen fiarfen phosphoriſchen Glanz hat: | Nichts ift bei den Inſekten mannigfaltiger und zufanmen- geſezter, alg das Maul und die Sreßwerkzeuge, welches aud) wegen der Berfchiedenheif der Nahrungsmittel, die fie zu ihrer Erhaltung brauchen, fäft nicht anders feyn Fan. Auf diefen verfchiedenen Bau derfelben gründet der fcharffinaige Hr. Prof Fabricius fein ganzes enfomologifches Syſtem, melches aber wegen der Kleinheit diefer Theile feine großen Schwierigkeiten hat. Die vornehmfien Theile, diefer Freßwerkzeuge find fol: gende: | 1. Der Schild, (clypeus) der das Mauf von oben be⸗ deckt. — Lippen, (labia) welche das Maul von unten ver: ſchließen, damit die Speifen nicht herausfallen. 3. Zwo änßere Binnladen (maudibulae); fie find horn- artig, bewegen fich feitwärte, fihließen den Mund von oben ein, find entweder unbewafner, oder mit Zähnen, Klauen, oder Scheeren verfehen, ausgeſtreckt, lang, kurz, zugeſpizt, Rumpf, abgeſtuzt, gefpalten, zweizadig, gra— de, — — 15 de, gebogen ausgehoͤhlt, gekerbt, gegliedert, cylindriſch, mit Zangen verfehen ; Daher fie auch oft Freßzangen genannt werden. 4, Zwei innere Rinnladen, (maxillae). Sie verfählie- - fen die Seiten des Mundes von außen, bewegen fich auch) ſeitwaͤrts; fie find bornartig, oder häutig, erweitert, ſtumpf, gefpalten, mit Borſten, oder Zähnen, ober Klauen beſezt; abgeſtuzt, platt, fihelförmig, krumm, einzahnig, zweizackig, oft mit ber Lippe zuſammengewach⸗ fen, verlängern ſich auch wohl in die aͤuſſeren Seiten der Zunge 5. Der Selm, (galea); iſt röhrenformig, ſtumpf, oft blafenartig, und bedeckt die Kinnladen. Man nennt ihn auch oft die Naſe, oder aud) die Dberlippe, 6. Die Freßſpitzen, (palpi, antellunae, tentacula); dieſe ſind bewegliche, gegliederte, fadenaͤhnliche Theile, wie die Fuͤhlhoͤrner; einige Inſekten haben deren zwei, ander ve vier, auch einige ſechs. Sie find bisweikin einander gleich, bald ungleich, harig, fadenförmig, keilfoͤrmig, paternd- ſteraͤhnlich, buͤſchelfoͤrmig, keulfoͤrmig, gekruͤmmt, abge ſſ 7 7. Die gewundene Zunge, (lingua ſpiralis); liegt zwiſchen den Freßſpitzen zuſammengerollt; fie ift Bald hornartig, bald haͤutig, kurz oder lang, fpißig oder ftumpf. | A ri 8. Der Stachel, oder hornartige Rüffel, Croftrum ) enthält einen oder mehrere borftenartige Theile, die an ei- ner gelenfigten Scheide fißen; er fteht an der Spike des Kopfs, öfner ſich auch wohl durch Die Bruft, legt fich der tänge nad) am Bauche an; ift bald ausgehohlet, bald ey— lindriſch „kegelfoͤrmig, borſtenartig, oder wie Lamellen, eingebogen, gekruͤmmt, gefurcht, ſpitzig, ſtumpf, pfrie— mienfoͤrmig, dornigt. 2 9. Der 16 — a—— 9. Der böutige Ruͤſſel, Cprobofeis); laͤßt fi zuruͤk⸗ jieben, theilt fih am Ende in zwei &ippen, ift bald kurz, bald lang, hervorragend, oft hornartig, oft häufig, eins gebogen , ausgehöhlt, mit einem Gelenke verfehen. 10. Der Saugrüffel, (hauftellum ); iſt homartig, kurz, ausgeftveft, gerade, eingebogen, ungegliedert, cylindrifch,, mefjerförmig, befteht oft aus einer zweiblättrigen Scheibe, und bat oft eine bis fünf Borſten. Es ift leicht zu erachten, daß alle jezt benannten Freß⸗ werfzeuge nicht an dem Maule eines einzigen Iuſekts beifams men feyn fönnen, fondern es har bald mehrere, bald menigere diefer Theile. Diejenigen, die einen Saugtüffel haben, find ohne Kinnladen, und fo auch umgekehrt. Man kann aljo von dem Maule des Inſekts fo ziemlic) auf feine Nahrung ſchließen. | | Die Beble (gula) ift der untre Theil des Kopfs hinter dem Maule bis an die Bruſt. Der zweite Haupttheil eines Inſekts iſt der Vorderleib (truncus), an welchem der Kopf bei den meiſten durch einen duͤnnen Hals befeſtigt iſt. Er beſteht gemeiniglich aus einem dicken Stuͤcke, an welchem innwendig dicke Muſkeln und Flech— ſenbuͤndel Hängen, die den daran befeſtigten Fluͤgeln und Füf- fen die Bewegung geben. Die Oberfläche dieſes Vorderleibes nennt man den Bruſtſchild, Cthorax ) weil er das meiſtemal einen harten Uiberzug bat; Die Unterfläche Heißt die Bruft (pe&tus), welche fich gemeiniglic) etwas mehr nad) dem Baus che berunterziehr, als oben. emeiniglich beſteht diefer Vor⸗ derleib aus einem Stürfe, bei einigen aber aud) aus zwei, ja zumeilen brei Gelenfen. Die Geſtalt defielben. ift fehr verſchie⸗ den; rund (orbiculatus), ſchmal (linearis), eyfoͤrmig (ovatus), kugelfoͤrmig (globoſus), cylindriſch Ceylindrieus), platt(planatus), zuſammengedruͤft (compreflus), grade abgeſchnitten (truncatus), abgeſtumpft (rerufus), zugeſpizt (acuminarus), lanzetförmig (maeronatus), ausgeſchnitten (emarginatus), viereckig (qua- dratus), herzfoͤrmig (cordatus ), buflich (gibboſus); auch it die obre Bedeckung des Bruſtſchildes bald haͤutig, bald horn — en, 17 ! hornartig, bald beſteht er aus einer Palfartigen Rinde, wie bet den Krebfen ; aufjerdem ift er glatt (laeuis, glaber); baarig (pilofus) , kraushaarig (villofus ), wollig (lanarus) , kleinhaarig Cpubefeens ) , borftig.( hifpidus,, ferofus ), runzlich (rugofus ), gefurche (dulcarus), gefalter Cplicatus ), punftirt (punctatus), gekoͤrnt (granulatus), ſcharfgekoͤrnt (ſeaber), in zwei Lappen getheilt (bilobus), höckrig (tuberculatus), warzig (verruco- fus), ſtachlich (gculeatus), gehoͤrnt (cornutus) , ſcharfgeraͤn⸗ det (carinatus), ungeraͤndet (immarginatus), der Rand ſaͤge⸗ foͤrmig eingeſchnitten (ſerratus), mit Haaren beſezt (ciliatus), gezahnt (dentatus), ſtachlich (ſpinoſus), blattaͤhnlich (kolia- ceus), vorne oder hinten enger (attenuatus), oder erweitert (dilararus); Bei den meiſten Inſekten find unter dem Bruſt-— ſchilde die zwei erften Paar Fuͤſſe eingelenfe, bisweilen aber bes dekt derfelbe alle Fuſſe, ſo wie den ganzen $eib, Unten endige fich die Bruft auch fehr verſchieden; denn das Bruftbein ‚(ftersum) iſt bald gerade. abgeſtuzt, bald etwas verlängert, gefpalten, läuft is einer Tangen Stachel aus, oder in ein ſtumpfes, hervorgeſtrektes Horn, | Hinter dem Bruſtſchilde liegt auf dem Rücken der meiften Ingſekten noch ein kleiner, hornartiger Körper, Der das Schild⸗ lein (feutellum) genannt wird; er. ift das meiltemal durch eis ne Queernath vom Bruſtſchilde abgefonder;, und alsdann koͤnn— te man eher fagen, daß es zum Hinterleibe gehöre, als zum Bruſtſchilde; bisweilen aber ift er blos als eine Verlängerung des Drufifchildes anzufehen, und gebt mit demfelben in eins fort, Gemeiniglich iſt dies Schildlein dreieckig, oft aber auch) rund, eyfoͤrmig, viereckig, zuweilen fo Fein, daß es faum zu entdecen iftz zumeilen fo groß, daß es den ganzen Hinterleib bedeckt; manchmal ift esauch mit Zähnen beſezt. Bei einigen fcheintes den Zwek zu haben, den Oberleib zu decken, und zu fihern; bei andern fcheint eszur Ausbreitung ber Fluͤgel beizu⸗ tragen, oder, daß fie fich nicht über einander ſchlagen, oder auch die Muffeln zu befhügen, vermisselft welcher die Flügel bewegt werden, | Der dritte Haupttheil eines Inſekts ift der Hinterleib, von welchen die obre Fläche der Huͤcken (tergum ), und die Gem. Ygturg. VI, B. Iten Str B vn. RE — 18 — ——— — untre Flaͤche ver Bauch (venter, abdomen), genannt wird. Er iſt gemeiniglich der laͤngſte und gröfie Theil des Thiers, und enthält die Eingeweide, den Magen, die Gedaͤrme, Die tuft- roͤhren, Die Saamengefaͤße, Zeugunasglieder, Eyerſtoͤcke, und den After. Jedoch aud) hiebei finden fich viele Ausnahmen, Denn oft find die, meiften diefer Theile in dem Bruſtſchilde; da hingegen der SHinterleib nur aus einem Schwanze beſteht, der entweder ein dichtes Fleiſch enthält, oder auch wohl nur eine dünne, platte Schaale ift. Bei den meiften Inſekten hat der. Hinterleib verschiedene, gemeiniglich fünf bis fechs in ein= ander gelenfte Ringe, die fid) auch wohl uͤber einander ſchieben, verlängern und verkürzen laffen. eine Geſtalt ift auch man- nichfaltig; kegelfoͤrmig, fichelförmig, hacken foͤrmig, lanzenfoͤr⸗ mig, am Schwanze zugeſpizt, mit Stacheln oder Hacken verſe⸗ ben, mit Haaren oder Borſten beſezt, geſpalten, eingebogen, mit Zangen, Scheeren , Sloffen und Schwimmfüffen bewafnet, dei einigen mit einer hornartigen Haut, bei andern mit einer fette Schaale bedeckt, bei andern weich. Bei den Weibchen ift der Hinterleib gemeiniglich großer, weeil er die Eyer enthal— ten muß. Biele Inſekten haben amı Ende des Schwanzes oder Hin terleibes einen Stachel (aculeus), der gemeiniglid) aus einer fehr feinen fpißigen Röhre beftcht, und dem Thiere teils zur ‚ Bertheidigung , theils dazu dienet, um in die Pflanzen ode in die Haut der Thiere zu bohren, und daſelbſt feine Eyer einz zulegen. Bald ſteht diefer Stachel offen und frei,‘ bald ift er in einer befondern Scheide, entweder aufferhalb dem Leibe her— vorſtehend, oder im Bauche verſteckt. Die Geftalt diefes Sta: chels ifi auch Febr verfchieben ; gerade, krumm, zufanımenges wunden, nadelfoͤrmig, ſaͤgefoͤrmig, oder hohl wie ein Bohrer. An den Seiten des Bruftfchildes und. des Hinterleides fiehen die Werkzeuge Des Athemhohlens, oder die Luftrohre (ftigmata), in deren Mündung die ufrröhren ihren Ausgang haben, Gemeiniglid; ftehen an jeder Seite neun derjelben, nemlich zwei an dem Vorderleibe, und eines auf jedein Ringe des Hinierleibes. Durch diefe Eleinen Defnungen befommit das Thier fters frifche Luft, daher es bald ſtirbt, wenn diefelben mit Del — — 19 Del verſtopft werden. Einige Inſekten hohlen durch das Ende ihres Hinterleibes Athem, wozu fie oft eine lange hervorſtehen⸗ - de Röhre haben, Die meiften Inſekten haben in ihrem. vollkommenen Zus flande Flügel, (alae), die entweder am Bruſtſchilde, oder, wie bei den Käfern , oben am Hinterleibe. angewachſen find, . Einige Inſekten haben vier Flügel, andre zwei. Die Berfchies denheiten dieſer Flügel machen in dem Inſektenſyſtem ‚die ver= ſchiedenen Abrheilungen oder Klaſſen, wie unten mie mehreren gezeigt werden wird, Jezt wollen wir nurerft die allgemeinen Eis _ genfchaften Diefer Flügel "bemerken. Oft find fie hornartig und hart, und bedecken den Hinterleib und Die häufigen Fluͤgel, das ber fie Fluͤgeldecken (elytra) heißen; oft find fie lederartig, und an der Spitze mif einem bäutigen Anfaße verfehen, und beißen halbe Slügeldecfen (hemelytra) oft häufig, und eritweder beſchupt (ſquamatae) oder mit durchſichtigen Flecken (feneftratae) ober ganz durchfichtig, nd gemeiniglich mehr oder. weniger mit Flecken und Adern verfehen. Die bornartigen Fluͤgel find ofe zufammengewachfen, und dann pflegen die haͤu⸗ eigen Flügel zu fehlen; der inute Rand derfelben Heiße die‘ Nath (dutura) ;«. der äußere beißt ganz eigentlich der Rand (margo) und der vordere bei der Einlenfung die CQueernath (futura transverfalis ); der Anfang der Deffchilde heiße die Wurzel (bafis), die mittlere Flaͤche die Oberfläche (difeus), und das Ende derfelben die Spitze (apex). Kein Inſekt hat mehr als zwei hornartige Flügel, die auch Die ®berflügel ges nenner werben, Es find von ihnen nech folgende Eigenfchafe ten zu merfen ; fie find bisweilen abgefürzf (coleoptera ab⸗ breyiata); von. gleicher Breite (linearia); Hinten fpiß zu= laufend Cattenuara) ; zugerundet (rotundata) ; zugeſpitzt (acuminata); abgefluze Ceruncara); ausgeſchnitten (emar- ginata); gerändee (marginata); gezackt (ſerrata); aus— gefchweift (ſinvata); biegſam (fexilia); weich (mollia); feinhaarig Ctromentoſa, villofa, pubefcentia); haarig (pilofa); mit Haarbuftheln befeze (faſciculata); glatt (laevia); fcharf Cfeabra) ; warzig ( verrucofa ) ; hoͤkrig (tuberculofa ); punktirt (pundtara ); geſtreift nt gefurcht (dulcata ); | z mie 20 — — mit erhabenen Punkten gerippt (porcata); runzlicht (rugoſa); mit erhabenen Linien (lineata); gekerbt (crenata); mit ſtei⸗ fen Borſten (bhiſpida); ſtachlich (ſpinoſa); die haͤutigen, beſchupten Fluͤgel find auch oft zugleich haarig (piloſae); auf beiden Seiten gleich gefaͤrbt Cconcolores); mit Augenflecken (ocellarae); mit Punkten (punttarae ); ſchmalen Quers ſtreifen (ftrigarae); oder Banden (fafciatae); am Rande geſchwaͤnzt (caudatae); edig (angularae); gezähnt (denta- zae); ausgefreffen (erofae); ausgefchniften (emarginarae);. mit Haaren befezt (ciliatac); fichelfürmig (falecatae); die ' bürchfichtinen Flügel find nezfoͤrmig (rericulatae) ; oft von gleicher Laͤnge, oft find die unfern fürzger, In Anfehung ver Sage find fie entweder flach (planae); kreuzweis über einans Der liegend (cruciatae); aufrecht (ereitae); ausgebreitet (patulae);. ausgefperret (diuaricatae) ; auf einander (in- eumbentes) ; dachfoͤrmig ( defiexae ) ; zuſammengewickelt Ceonvolutae); a ne (reverfae); gefaltet (pli-. catae). Die — Inſekten, haben an beiden Seiten der Bruß einen kleinen Stiel mit einem Knoͤpfchen, man nennet dieſe Theile die Balancierſtangen oder Fluͤgelkoͤlbchen (halteres); oft liegen dieſelben unter einer gewoͤbbten Schup⸗ pe, oft aber auch frei. Ob fie ſich mit denſelben im Gleichge⸗ wicht erhalten, oder ſich vermittelt derfelben das Auffliagen er⸗ leichtern, oder wozu fie ihnen nöthig feyn mögen, ift noch niche entdekt. Alle vollfommene Osnfeften haben wenigftens 6 Süffe, viele 8; viele bekommen auch nach) und nad; immer mehrere, jo daß einige an 100 Fuͤſſe haben. Bald ſtehen fie alle au ber Bruſt, bald nur einige, und die übrigen am Bauche; . bei den vielfüßigen find fie off unter dem ganzen Leib vertheilt; das ber kommen die Benennungen : Bruſtfuͤſſe, Bauchfuͤſſe, Ruͤ⸗ ckenfuͤſſe, Schwanzfuͤſſe (pedes pectorales, abdominales, dor- ſales, caudales). Gemeiniglich haben die Fuͤſſe drei Theile, die Hüfte (femur), die ſich in ihre eigene Nuß bewegt; Das Schienbein (ubia); Das Fußblatt (tarfus), welches zwei, örei, vier oder fünf Ölieder und am Ende eine Klaue init einem oder / — — * 21 oder ie Hacken hat; bisweilen auch an’ beren Statt eine Blaſe, auch wohl swifchen den Klauen einen kleinen weichen Theil, wie ein Küfl en. Der Bau der Füſſe ift übrigens fehr verſchieden, je nachdem fie zum laufen, oder fpringen, oder graben, oder fchreimz men, oder fangen dienen follen; daher fie bald mit Dorgen, bald mit Haaren, Floffen oder Scyaaren und Zangen verfehen find. Die meiften Inſekten haben ihr männliches und weiblicheg Geſchlecht. Kinige wenige haben noc) ein drittes Gefchlecht, welches man das gefihlechtlofe (Ipadones) nennet; doc) ift noch nicht ſicher entfchieden‘, ob fie nicht auch zur Fortpflanzung ge⸗ ſchickt ſind. Es haben daher auch die Inſekten die noͤtigen Zeus gungsglieder, Die aber nicht bey allen einerlen Lagen haben, ja . ben einigen gar doppelt find. Bey den meiften geflügelcen ſte⸗ hen die Zeugungsglieder am Ende des Bauchs; bey einigen aber an der Bruſt, an den Fuͤſſen ja ſelbſt oft am Kopfe in Geſtalt keulfoͤrmiger Freßipigen. Viele haben auch noch beſondre Werkzeuge oder Glieder, die ihnen waͤrend der Begattung zum Feſthalten, oder zu andern noͤtigen Zwecken dienen. Auſſerdem ünlerſcheiden ſich die beyden Geſchlechter oft noch auf mancher; ley Weiſe; gemeiniglich iſt das Weibchen groͤſſer, oft nach Ver⸗ haͤltniß ein Koloß, auf welchem das Maͤnnchen, wie auf einem geräumigen Platze, herumſpatziret; bisweilen ungeflügelt, oder bat nur Fleine Flügel; das Männchen hat oft lebhaftere, oft gar ganz andre Karben, die Fuͤhlhoͤrner find oftlänger, kamm— artig, federbufchig , oft ganz anders geftalter. Nach der er gattung pflegen die Maͤnnchen bald zu fterben,. Die meiften Inſekten legen Eyer; andre gebäpren un dig; einige wenige thun bendes, je nachdem Die Jahrszeit ver- fehieden iſt. Viele haben ſchon, wenn. fie aus dem Ey fommen, die Geftalt, die fie allzeit behalten, und leiden entweder gar keine Veränderung weiter, als daß fie fich noch einigemal, bis— weilen alle Jahr einmal, hausen; oder fie befonmen nach der dritten Haͤutung Fluͤgelſcheiden, und nach der vierten Slügel, alsdann find fie vollkommen, häufen ſich nicht weiter, und find zur Fortpflanzung ihres Gefchlechts geſchickt. Die meiften In⸗ fetten aber haben, wenn !fie aus den Ey kommen, 'erft eine Wurm: Maden = oder Raupengeſtalt. In diefem Zuftande | B 3 blei⸗ 4 22 — — bleiben fie einige Wochen, Monathe, oder Jahre; wärend bie: ſer Zeit haͤuten fie fi) verfchiedenemak, je nachdem ihr groͤſſe⸗ rer Wachsthum es erfordert. Alsdann verfchlieffen fie ſich in eins felbft gemachtes Gehäufe, oder verbergen fih in Schluͤpf⸗ winkel, oder vergraben fic) in die Erde, num bekommen fie eis nen neuen harten Leberzug von verfehiedener Bildung, undheif- fen alsdenn Puppen (Chryfalides, Aureliae). In diefem Zus ftande bleiben fie wieder einige Wochen, Monathe oder, Kahre, ohne die geringfie Mahrung zu fich zu nehmen, und alsdann kriecht dag vollkommne Inſekt Heraus, welches mit der vorigen Larvengeſtalt Feine Aehnlichkeit hat, oft auch eine andre Nah— tung genießt, und nun auch erft zur Vermehrung feines Ge⸗ ſchlechts geſchickt ift« Das Leben der Inſekten iſt nicht von langer Dauer. Die meiſten leben vom Ey an kaum ein Jahr; einige gar nur einige Tage; doch giebt es auch einige, die den Winter uͤber ſchlafen, oder erſtarren, und im Fruͤhling wieder aufleben, Ja einige, z. E. die Krebſe ſcheinen ſelbſt mit den Menſchen in die Werte zu leben. Von den innren Theilen der Inſekten iſt nichts ſichtbarer, als das Herz, oder die Hauptpulsader, die oft den ganzen Koͤr⸗ per entlangs läuft, Man erblickt bey einigen durchſichtigen Thieren, wie ſich dieſe Pulsader in allen Punkten ihres Umfan⸗ ges nach und nach zuſammenziehet und erweitert, woraus man erkennet, daß der Kreislauf des Bluts ſehr regelmaͤſſig geſchieht. Wie aber das Blut in die groſſe Pulsader komme, iſt unbe— kannt, und ſo auch ihre Hauptaͤſte und Blutadern; man weiß nur, daß bey einigen der Urſprung des Kreislaufs vom Kopfe, bey andern vom Hintern herkommt. Aber wahrſcheinlich iſt es, daß von der groſſen Pulsader viele ſehr feine Nebenaͤſte aus— laufen, und das Blut allen Theilen zuführen, und daß andre Kanäle das übrige Blut dem Hauptſtamme der Blutadern zu: bringen werden. Das, Blut felbjt iſt eine feine durchfichtige Fenchtigkeit ohne Farbe. Man finder ferner viele Gefäffe, die nit dem Zeugungkswerkzeuge Gemeinfchaft haben, und die Saa— menfeuchtigkeit von der Maſſe des Bluts abfondern. Ben den Weibchen finder man vom Geburssgliede an einen Gang, Der bey — ja 23 bey den lebendig gebäßrenben Inſekten in viele Aeſte, oder Trom- peten und Eyerſtoͤcke, ausläuft. In diefen äufferft feinen Ener: ftöcken fißen die Ever gleichfam an einem Faden, wie eine Schnur. Die naͤchſten nad) der Defnung zu find am gröften, und wer— den nad) dem Maſſe ihrer Entfernung immer Fleiner, und zu: lezt vollig unfichrbar. In den gemeinfchaftlichen Gang, worin fich die Trompeten endigen, fällt bey einigen ein furzer Kanal, der in eine längliche Höhle ausgeht, welches die Gebärmutter ift. Don hieraus wird die Saamenfeuchtigfeit durch den kurzen Kanal in den gemeinfchaftlichen Gang gebracht, und befruchtet Diejenigen Eyer, die eben, um gelegt zu werden, vor die Muͤn⸗ dung des Kanals Eommmen,. Ben den lebendig gebährenden ift die Einrichtung der Trompefe anders. Bald find die Embrio- nes Packetweiſe in eine Reihe geftele, bald machen fie einerund zufanımen gewundne Schnur aus. Die Jungen einiger leben— Dig gebährender Inſekten zerreiffen, che fie zum Vorſchein kom— men die/ Haut oder, Trompete, worin fie lagen, Bey groſſen Inſekten findet man noch mehrere Theile des Eingeweides. Das Gehirn ift klein und.einfach ; das Ruͤckenmark hat hin und wies der groffe Knoten, die dem Gehirn ähnlich find, und aus mwel- chen, eben fo wie aus dem Gehirn ſelbſt, Nervenſtaͤmme ent: fpringen. Der Magen und Darın - Canal hat nad) den vers fihiedenen Nahrungsmitteln aud) eine verfchiedene Bildung und tage. Lungen haben die Inſekten nicht, und alſo auch feis ne Stimme; denn der Laut, Den einige vonfich geben, wird auf eine andre Weiſe hervorgebracht. 9— Von dem Athemhohlen der Inſckten. Daͤß die Inſekten Athem hohlen, und durch Ein: und Ausarhmen der Luft dieſelbe cirkuliren laſſe n, iſt wohl feinem Zweifel unterworfen ‚,;ob es gleich auf eine ganz andre Art ger ſchicht/ wie bey den uͤbrigen Thieren; und uͤberhaupt der ganze innre Mechanismus ihres Athemhohlens noch ſehr dunkel iſt. ‚Einige meinen, durch die obenerwähnten, an den Seiten be- findlichen Luftloͤcher, werde die Luft ſo wohl eingezogen, als auch wieder herausgeſtoſſen; andre hingegen, daß nur das Einziehen der Luft durch die Luftloͤcher, das Ausſtoſſen derſelben aber durch B 4 die — 24 * m nenn die Zwiſchenraͤumchen der Haus geſchehe. Die Luftroͤhren ha⸗ ben viele Aeſte und Nebenaͤſte, vermittelſt welcher, durch gez ſchickt eiggerichtete Abſonderungen, jeglichem Theile mehr oder weniger feine Luft nach Beduͤrfniß zu geführt wird. Die Lift⸗ rohren ſelbſt find knorplicht; und bie Lungengefaͤſſe uͤberhaupt find nicht Roͤhren, Die aus einer einfachen Haut beſtehen, ſon— dern ſtets often, aus einer Schnur biftehende Gefaͤſſe, deren Gewinde einer breiten Dratfeder gleichen, und folglich hohle Eplinder bilden, die ber Luft den Ausgang verfchaffen. „Die "Schnüre haben bey einigen fechs erhabge Geiten, fo daß fie fechs beynahe cylindriſchen und auf einander gefeimten Faden gleichen. Bey einigen ftehen die Werkzeuge des Athemhohlens an den Seiten, bey andern am Ende des Leibes; bey einigen nad) ihrer Berwaitblung anderswo, als in ihrenterfien Zuftane de. Diele fünnen lange ohne frifche Luft leben, andre aber fier- ben im Augenblid. Don den Puppen ift es noch gar nicht ers wiefen, ob fie Athem hohlen, wenn man gleich an ihnen, die Suftlöcher findet. Die Waſſerinſekten hohlen zum Theil wie die Fiſche Athem; einige haben daher an jeder Seite des Körpers einigp Bündel lederartiger, fer zufemmengefeßter Theile, bie man für ihre Fiſchohren halten fann. 3. Von der Erzeugung und Fortpflanzung der Juſekten. Daß die Inſekten aus der Faͤulniß und aus Unrenigekei— ten hervorgebracht wuͤrden, wie die Alten glaubten, und ſolches Generationem — nannten, iſt ein Kerehun, der länaft wiederlegt iſt; obgleich Faͤulniß und Unreinigkeiten die Fort⸗ pflanzung derfeiben ſehr begünftigen. Drey äufferft merkwuͤrdige Fälle kommen bey der Erzeu⸗ gung der Inſekten vor, wovon man fonft in der ganzen Natur— gefchichte noch fein Benfpiel bat. Einmal: daß die Paarung einer Mutter im Stande ift, ihre Nachkommen bis ins dritte amd vierte Gefchlecht ohne weitere Paarung fruchtbar zu mas chen. Zweytens: daß die Ener einiger Inſekten noch wachſen, wenn fie ſchon gelegt find, Drittens: daßeinige jungen, wenn — — 25 fie gebohren werden ſchon ſo groß find, mie die Mutter, und nach der Geburt nicht weiter wachſen. Indeſſen ſind alle dieſe Falle auch in der Inſektengeſchichte ſehr felten, Begy der Paarung iſt bey einigen das Männchen euer hißig und behende, das Weibchen hingegen äufferft träge un füwerfälig, ja zumeifen den größten Theil feines Lebens hindurch ‚ganz unbeweglich; manchmal fast nichts mehr als eine fugelför- mige Maffe, die an einem Zweige klebt, und" wie eine Bäule ausfieht: unter dem Bauche haufen fich einige taufend Ener fhichrweife auf, und wenn das Legen vorbey ift, fo flirbt das ı Jaſekt. Bigweilen ift aber auch umgekehrt das Männchen auf: ferordentlich träge, und kann nur durch viele Liebfofungen und inreißungen zur Paarung gebrarht werden, „ Ein Dlännchen befruchtee oft viele Weibchen, und oft hat ein Weilbchen viele hundert Männchen zu ihrer Bedienung, Einige Inſelten ge= bären lebendig, andre legen Ener, Viele Weibchen Iegen auch ohne Begattung Eyer, Die aber weil der Keim fehlet, nicht be— fruchter finds Ob es unter den, Inſekten ware Zwitter gebe, davon fehler bis jezt die völlige Gewisheit. Alle Inſekten, Die der Verwandlung unterworfen find, muͤſſen erſt alle Berande- rungen durchgehen, ehe fie zur Zeugung gefchickt find, Da vie- le Weibchen mit Gewalt zur Begattung gezwungen werden mül: fen, fo hat das Maͤnnchen am Zeugungs-Gliede gewiſſe Haͤk— chen, womit es das Weibchen im Fluge ergreift, und eg folane ge faft hält, bis es fic) feinem Willen ergeben Hat. .. Bey einigen ift die Begattung Im Augenblick gethan, an— dre hängen fehr lange zuſammen. Gemeiniglich wird dag Weib— en vom Männchen beftiegen, bisweilen aber ſizt das Weibchen auf dem Männden, Ben anbern hänge das eine dem andern an der Seite; Bey menigen legt fih das Weibchen auf den Rüden. Bey den meiften läßt das Männchen das Zeugungs⸗ glied ein ; doch find auch Faͤlle da, wo das Weibchen das Öe- burgsglied. einläßt, und des Maͤnnchen ‚es aufnimmt, Einige “bleiben wärend der Paarung auf einander figen, einige aber drehen fi) um, wie Die Junde, und bleiben fo mit ihrem Hin⸗ tertheil an einander Hängen, Viele verrichten ihre Lebeswerke zu allen Tagszeiten, andre blos bey Tage, andre blos des a 5 ie⸗ ‚Diejenigen , die nur kurze Zeif leben, begatten fih im Augen blick ihrer Verwandlung, und legen auch fogleich die Ener. Divjenigen, die nur eines oder wenige Ener auf einmal legen, müffen die Beyattung auch öfter wiederhohlen; andre aber les gen alle Eyer auf einmal in groſſen Haufen, über welchen fie. auch oft fogleich aus Entkraͤftung ſterben. DVBerfchiedene In— fetten find bey der Begattung fehr furchtfam, und laflen bey der geringften Annäherung von ihrem Gefchäfte ab; andre laf: fen fich Durch nichts flören, Diele Weibchen legen ihre Eyer erjt lange nad) der Begattung. Die Ener der Inſekten haben fehr verfchiedene Geftalten: man finder runde, ovale, mwalzenfürmige, dreyeckige, viereci- ge, platte, fehliche einformige, gefchnißelte, gerippte, hart fchaligte, haͤutige. Und fo auch in Anſehung der Farbe: weif- fe, gelbe, grüne, fehwarze, braune, und von allen Schattier rungen. Einige hängen vermittelft Fleiner, elaſtiſcher Stengel an den Blättern feit, fo, daß man ſie für Kleine Schmarotzer⸗ pflanzen halten wuͤrde. * Die Muͤtter legen ihre Eyer allezeit an ſolchen Orten, wo die Jungen ſogleich ihre gehoͤrige Nahrung finden koͤnnen. Die: fe pflegen beym Auskriechen eine runde Oefnung in die Scheufe des Eyes zu nagen, oder ein Stuͤck herauszudruͤcken, oder fie in zwey Hälften zu ſpalten. Viele laffen audy die a re erite Nahrung ſeyn. Der lebendig gebäßrenden Infekte hiebf es fehr wenige, und aud) diefe haben zum Theil anfangs wahre Eyer, die aber im-teibe ſchon auskrichen, und alsdann erft den Leib der Mur: ter verlaſſen, oft ihn durchbohren, und alſo die Mörder bter eignen Mutter werden. Ob es unter den Joſekten einige gebe, wo f ch ein Paar immer zuſammen haͤlt, und alfo in der Monogamie leben, ift wohl noch nicht genug beftätiger, und eben fo wenig aud,. daß einige Weibchen nach der Begattung ſogleich das Maͤnnchen toͤdten ſollen. Die — — 27 Die Vermehrung der Inſekten iſt auſſerordentlich, und geht ins unendliche. Die ganzen Heere von Heuſchrecken, Raus pen und Käfern, Die zumeilen über ganze Länder, Wieſen und Wälder die ſchrecklichſten Verwuͤſtungen anrichten , find hievon traurige Beweiſe. Eine einziae Biene legt in zwey Mionarben oft an zwölftaufend Eyer, Wieviele Schmetterlinge legen nicht an 500 Eyer aufeinmal, und alfo wäre die zweyte Nachfome menichaft eines folhen Schmetterlings ſchon 250000, Es mit ften alfo die Inſekten bald die ganze Erde uͤberſchwemmen, wenn ſie nicht Durch ungälige Feinde und Zufälle aufgerieben würden, 4. Don der Verwandlung der Inſekten. Die Verwandlung der Inſekten ift eine der bemunderng- würdigften Erfeheinungen, und der größten Öeheimniffe in der Natur. Alle Thiere, fehr wenige ausgenommen, haben gleich) von ihrer Geburt an die Geſtalt, welche fie ihr ganzes eben ‚ Bindurch behalten. Die Inſekten Hingegen nehmen groͤſtentheils nach) und nach eine dreyfadye Geftalt anz man könnte ſagen, fie, treten dreymal in ein neues Leben. Und diefe Veränderung bes trift nicht etwa nur ihre Farbe, ihre Züge; fondern ihre ganze Ge⸗ ſtalt, das Verhaͤltniß ihrer Theile, ihre Organe, ja ihre gan ze Lebensart ift imreifen, vollkommnen Alter anders, als bey ih⸗ rer Geburt, Und diefe Berwandlung gefchiche fo plößlich „ daß man e8 für Zauberei halten folte, wenn man das erftemal ein Augenzeuge derfelben iſt. \ | In der erfien Periode, wenn das Inſekt aus dem Ey fomme, erfcheint es alg en Wurm, Sein Körper befteht aus häutigen Ringen, die ſich ausdehnen, oder auch über einander fihieben laffen Zur Sicherheit iftes oft mic Dornen und langen dicken Haarbufcheln überall beſezt. Es kriecht vermittelſt vieler oder wenigerer Fuffe, Die paarweiſe ſtehen; ‚bisweilenhat es an- ftaft der Fuͤſſe gar nur Eleine Häkchen, und in Ermangelung auch dieſer muß es ſich durch die Ringe feines Leibes zu helfen ſuchen. Der Kopf ift genteiniglich etwas härter, und mir Zaͤh⸗ nen, bisweilen auch mit einer Fleinen Zunge und Haͤckchen ver: fehen, Diele haben groffe Augen; bey andern iſt es gar zwei⸗ fel felhaft, ob fie Mugen haben. Ahr Blue bewegt fich vom Hinz - fern nach dein Kopfe zu. An beyden Seiten ftehen die duftloͤcher zum Athemhohlen. In dieſem Zuflende fehler ihnen eänzlich das Geſchlecht. Deſto gieriger find ſie im Freſſen. Ihr Wachs» thum iſt bey den meiſten ziemlich ſchnell, und wenn ihnen des⸗ halb die aͤuſſern Haut zu enge wird, ſo ſtreifen ſie dieſelbe mit einer bewundernswurdigen Gefdjicklichkeit ab; indeſſen find fie wärmd der Haͤutung wirklich Trank, enthalten fid) audy allee Epeife „ und. viele jterben hiebey. Mach der Häutung freffen einige ſelbſt Die abgefireifte Haut auf. Einige bekommen 9 der neuen Haut auch eine andre Farbe und Geſtalt. Nach vier bis fünf Haͤutungen pflegt der Wurm feine vollkommne Groͤſſe zu haben; man nennet diefe Wurmgeſtalt die Larve; auch wohl Raupe, Wade ꝛc. Ä In der zweyten Periode erfheine das Inſekt nicht mehe unter der Geſtalt eines Burma. Denn wenn dieſer feine rechre Groͤſſe erlangt Hot, fo hört er auf zu freffen, und entledige fich ‚alles Unraths. Einige haften ſich einige Tage ganz ruhig, an» dre laufen aͤngſtlich umher; in dieſer Zeit ſcheinen fie ſich zur Verwandlung gehoͤrig zu eniwickeln und zu bilden. Aurh fuchen ſich viele. einen ſichern Ort, entweder in-oder auffer der Erde, den fie groftentbeils noch, je nachdem #8 ihnen der Naturtrieb lehret, auf mancherfen Weiſe für äufferliche Zufälle zu ſichern ſuchen, um nicht in ihrem kuͤnftigen Zuſtande, in welchem ſie ſich auf feine Weiſe vertheidigen oder reisen können, geſtoͤrt zu werden. Ben einigen bekommt alsdann die Haut am Kopfe ei⸗ ne Spalte, aus welcher das Thierchen ſich nach gerade heraus⸗ zieht, welches durch Aufblaſen des Körpers, oder durch Vers Adnoerung und Verkuͤrzung ber Ringe bes Leibes gefchicht, wo⸗ durch es bie Haut endlich abftreift, und hinterwaͤrts zuruͤckſtoͤßt, die fich denn in einen Eleinen Bünbel zuſammenrollet. Bey ans bern aber verhaͤrtet ſich die Wurmhaut, und wird eine Artvon Schale oder Balg, worin bas Inſekt verborgen liegt. Im er⸗ ſten Fall nenne man nun das Inſekt eine Puppe oder auch Chryſalide, Goldpuͤppchen, Aurelie, weil einige derſelben ſchoͤne, gaͤnzende Goldpunkte haben. Im andern Fall nennt man das Inſekt eine Nymphe, oder Nymphe mit der Wurm⸗ baut. Sn dieſem Zuſtande iſt das Juſekt voͤllig u 8 ‘ \ Es liegt in einer Are von Schlaf; alles äufferliche rührt ihn we⸗ nig, oder doch nur ſchwach. Es kann Feines feiner Glieder brauchen, weil es in einer harfen Schale eingefchleffen iſt. Es bat auch feine Bedürfniife und feine Sorgen, Aller Kräfte beraubt bleibt es feite an Dem von ihm gewaͤhlten Orte. Viele bewegen ſich gar nicht, andre doc) nur gezwungen, oder um fic) in ibrem Lager einmal umzudrehen. Der Kreislauf des Blutes ift langſamer, und da er fonjt vom Hintern gegen den Kopf zu | geſchehn ſo geſchieht er nun vom Kopfe gegen der Hintern zu. Auch die Werkzeuge des Athemhohlens ſtehen jetzt mehr nach vorne zu. Bey vielen Puppen ſieht man doch ſchon manche Theile des künftigen Inſekts durchicheinen: die Fuͤhlhoͤrner, die ‚Zähne, die Bartjpigen, die Fuͤſſe und die Fluͤgelſcheiden; alfe “ Diefe Theile liegen an der Bruft, und an den Seiten des Koͤr— ‘pers herunter. Jeder aber liegt in einer befondern fehr zarten Hast, damit ſich das Thierchen defto leichter aus derfelben herz ausziehen koͤnne. In dieſem huͤlfloſen Zuftande bleiben einige, ganze Jahre liegen, andre aber nur einige Wochen oder Monas - she. Sa man Fann durch eine Fünftliche Waͤrme oder Kälte ih⸗ nen diefen Zuftand verfürzen oder verlängern. da In der dritten Periode erlangt das Inſekt alle organifche Vollkommenheiten, Die es in der Reihe der Thiere erlangen folk, Die Puppenhülfe ift durch Ausbuͤnſiung der wäfferigten Feuch⸗ tigkeit, die ſich auch zum Theil inden Gliedern des Inſekts felbft verdickt hat, fo duͤrre und zerbrechlic, geworden, dag das ne feet, welches nım Die gehörige Feftigfeit erlangs har, Diefelbe leicht zerbrechen Fann. Indem es fid) etwas aufbläft, zerplatzt dieſe Haut, und es⸗bekommt dadurch mehr Freiheit, feine Glie⸗ Der, deren jedes noch in einer zarten Nlenibrane, wie in einem Futterale ſtekt, nach) einander herauszuziehen. Bern Heraus⸗ kriechen iſt das Thierchen ſo naß, wit im Waſſer gebadet. Dies ſe Feuchtigkeit geht allmaͤhlig in alle Theile des Koͤrpers, und verdickt ſich bald. Die Fluͤgel, welche anfangs nur ganz klein find, aber doc) ſchon alle Flecke und Zeichnungen der aͤusge— wachfenen haben, wachſen und entwickeln ſich in einigen Minu— ten fo geſchwind, daß dieſer Anblick gewiß einer ber angenehme ſten Schauſpiele in der Natur if, Anfänglich find die Stügel ſehr — / 39 — ie — fehr dick, und beſtehen aus einer doppelten Membrane; fo bald aber die oben erwähnte Feuchtigkeit in diefelben hineingetrieben wird, fo breiten fiefich auf allen Seiten aus, werden Dinner, und befommen dag in der Ausdehnung, „was fie in der Dicke verlieren... Bey denen mit harten Fluͤgeln haben diefe zwar ſchon beym Auskrichen die gehörige Groͤſſe, aber fie befommen dur) Verdickung der Feuchtigkeit doch erft die gehörige Feſtigkeit und Hirte Nun find elle Glieder des Inſekts entwickelt, und wer⸗ den nach und mach in Bewegung geſezt. Der Kopf, ift- mit Fuͤhlhoͤrnern und Federbuͤſchen geziert; Die giſe find durch ihr ve Länge und Gelenkigkeit zum ſchnelleſtem Laufe geſchickt. Durch, feine Flügel erhebt es fich von der Erde, auf welcher. es als Wurm langſam kroch; anſtatt der, vorigen Zähne zur groben Speije bekommen viele nun einen. Saugrüffel zum Genuß der feinſten Säfte der Blumen. Auch das Janre des Inſekts und, feine ganze Lebensart hat fih geändert. Viele lebten als Wurm im Waffer, als Puppe in der Erde, und als Infekt nun in der, Suft. Auch. der innre Körperbau und die Eingeweide find nun ganz anders. , Viele Theile des Wurms find ganz verſchwunden, und andre, die der Wurm nicht haste, find nun vorhanden, wohin haupffächlich die Zeugungsmwerfzeuge gehören, Einige be: kommen durch diefe Verwandlung ‚mehr Feftigkeit und Starke, andre hingegen werden feiner und zarter. ur Brcoey allen diefen Veränderungen des Inſekts, und unter allen diefen verfchiedenen Geſtalten, ift es doch immer nur ein einziges Thier, deffen Entwickelung nur allmählig unser der Haut gefehicht, fo, daß wir fie nicht eher gewahr werden, bis es mit einmal feine Haut abwirft, Wenn man eine Raupe oͤf⸗ net, fo findet man freilid) nur einen grünen Brey in bevfelben ; aber in dieſem Brey praͤexiſtirt deffen ungeachtet fdyon der ganze fünftige Schmetterling mit feinen Dunten Slügeln, obgleich die Grundlinien deflelben dag ich fo reden darf, ſelbſt durch die ftärfe fien Bergröfferungen nicht fichtbar find. Es bleibt iudeſſen bey diefer Verwandlung der Inſekten fo viel geheimnisvolles und. bewundernswirdiges, daß ic) in der ganzen Natur nichts fenne, was damit verglichen werden koͤnnte; und es ift faft unmöglich, daß ein Menſch ben einer aufmerkſamen Beobachtung derfelben . | nicht te A — 3i | nicht dadurch zur ruͤhrenſten und ehrerbierigften Anbethung des Un⸗ endlichen. etweckt werden follte, der ſich in Diejen Eleinjten Ge: ſchoͤpfen auf das gröfte und erhabenſte oerherrlichet bat. Alle Inſekten gehen aber nicht diefe drey Perioden der jezt befchriebenen Verwandlung durch, fondern vıele behalten bes’ fländig die Geſtalt, die fie mit aus dem Ey bringen, nur dag fie geöffer werden, und einigemal ihre Haut ablegen. Einige bes kommen erſt nach verfchiedenen Haͤutungen ihre Fluͤgel, und find auch alsdann erjt geſchickt, ihres gleichen zu zeugen, Einige: wenige befommen auch mit zunehmendem Alter mehrere Glied⸗ maſſen; fo hat der Taufendfuß anfangs nur 6 Fuͤſſe: aber nach und nach wachfen ihm mehrere, bis er an 200 Fuͤſſe bekommt. Unzälige Abmwechfelungen erlaubt fid) die Natur bey der Haus: haltung der Inſekten, welche alle genau zu erforichen eine Ewig⸗ feit erfordern würden, - ” je 5. Bon der Nahrung und dem Aufenthalte der Kuh Sufektem Alles, was nur das Pflanzen: und das Thierreich in fich faßt, muß den Inſekten zur Rahrung dienen. Und doch ift dieſe bey ſehr vielen nur auf eine einzige Speife eingejchränfer, da andre hingegen gefraͤßiger find, und von unzaͤligen Dingen Folien. Da das $eben der meiften nur auf einem einzigen Som: mer eingeſchraͤnkt ift, fo bekuͤmmern fid) aud) diefe gar nicht um die künftige Zeit. Diejenigen: aber, welche mehrere Sabre leben, und den Winter über nicht etwa in einen Zuſtand der Erſtarrung gerathen, ſammlen fich forgfältig einen gewiffen Vor⸗ rath auf den Winter ein, und pflegen Daher auch ein geſelliges Leben zu führen, um fid) zugleich gemeinſchaftlich für die Kalte des Win: fers zu ſchuͤtzen. Das allgemeinfte Nahrungsmittel der Inſek—⸗ ten ſind die Kräuter und Dlätter der. Bäume, und diejenigen, die bievon leben, pflegen feiten zugleich flleifä,freffend zu feyn. Andre leben blos vom Hole, und bohren ſich zum Theil tief in den Stamm ein. Einige find fehr leckerhaft, freflen robes und gekochtes Fleiſch, Aas, Unreinigfeiten,. lieben aud) vorzuͤglich alte ſuſſe Sachen, Zuder und Konfituren, Andre find ſehr bes gierig De — gierig nach Obſt und reifen Früchten. Gehe vicle leben blos vom Raube andrer Inſekten, ja einige freſſen ihres gleichen, und ihre eignen Geſchwiſter. Es giebt Inſekten, die faft um: mer freflen; Diejenigen aber, welche vom Raube leben, findvon - der gütigen Natur fo eingerichtet, daß fie aud) lange faften koͤn⸗ nen, Dieſe Einrichtung finden wir faft in dem ganzen Thier⸗ reiche, und fie Eommt gewiß von dem allgemeinen Bater, ber einem jeden feine Speife giebt zu ſeiner Zeit. Viele Inſekten freffen Tag und Macht fort; die meilten aber ruhen des Nachts; es find aber auch nicht wenige, bie nur des Nachts freſſen, und ſich bey Tage in der Erbe oder zwiſchen den Blättern verbergen. Andre leben nur vom Saft der Zweige und Blatter, Einige Frefien auch die Wurzeln der Baͤume und Gewächfe, ja die Er— de ſelbſt, wenn fie. viele vegerabiliiche oder animaliſche Theile ‚enthält. Noch andre leben bies vom Blute und von den Saͤf⸗ ten der Thiere und Menſchen, und gereichen ung zur groffen Plage; fie dringen ſelbſt dis in den Körper und ins Gehirn, und richten dafelbft groſſe Uebel an. Auch findet mon einige, die fich vom. Pelzwerf, wollenen Zeugen, Buͤchern, Tapeten, Wachs, Harz, Leder und dergleichen, nähren, und uns dadurch manchen Schaden verurſachen. Bern fo unzalig verſchiedener Nahrung muß auch nothwen⸗ dig ihr Aufenthalt ſehr verſchieden ſeyn. Sie find auch überall, in der $uft, im Waſſer und auf der Erde zerſtreut. Man kann fie daher auch fehr gufin Waſſer — und in Zandinfekten einthei⸗ fen. Die Wafferinfeksen leben entweder nur auf der Oberfläche des Wafjers und fauchen zum Theil niemals unter, oder fie leben im Waffer, und fünnen ohne demfelben nicht beftehen ; andre leben nur als Sarpen im Waffer, und fleigen entweder als vollkormmmne Inſekten heraus, und wohnen auf der Erde, oder fie kriechen noch erft zur legten Verwandlung in die Erde; noch “andre find Amphybien, und halten fid) bald im Waſſer, bald auf dem Lande auf: Einige wenige müjlen gar eine Zeitlang mie einem Theile des Körpers im Waſſer, und mit dem andern Theile auf dem tande liegen. Die Landinſekten leben zum Theil eine zeitfang unter, und eine zeitlang Über der Erde. Bere ieh Viele \e — — > 3 Diele lieben den Mift, und halten ſich daher auch faſt beſtaͤndig darin auf. Diele machen ſich auch einen Bau in der Erde fo wohl zu ihrem eigenen Aufenthalt, als zur Bewahrung ihrer ungen, Andre verbergen ſich blos zur Verwandlung in die Erde. Die meiften leben auf den Bäumen, Pflanzen, und Diätfern, in den Blumen, in den Früchten und Saͤamenkoͤr⸗ nern, im Korn, in Holzſtaͤmmen, an den Wurzeln, im Acs und Koth, Eine gufe Anzahl lebt am Leibe andrer Iebenbigent Thiere, und der Menſchen ſelbſt; in den Meſtern der Voͤgel, in den Haͤuſern, Betten, Hausgerärhe, und Speifen, und enblich felbft in den thierifchen Körpern, inder Haut, der Nas fe, dem Gehirn, dem Maſtdarm und dem Eingeweibe. 6. Don den Natur und Kunfttrieben der Inſekten. Unter allen Thieren haben die Inſekten die meiften Kunfl- friebe, die fie aud) wegen der verichiedenen Lebensart und we⸗ gen ihrer vielen Seinde ſehr nötig haben. Sie alle anzuführen würde ein ganzes Werk erfordern. Sch will alfa nur ganz kurz einiger wenigen erwähnen, um den nachdenfenden Naturlieb⸗ haber aufmerffamer hierauf zu machen, Wie liſtig wiſſen fich nicht Die Inſekten für ihre Feinde zu hüten? Viele bedienen ſich dazu auf die gefchicktefte Weiſe derer Waffen, womit die Natur fie verforge hat. Andre befprigen ihre Feinde mic einem giftigen Saft; andre verbreiten um fich einen aus den Pflanzen gefogenen weißen Schaum, in welchen fie Sicher leben; andre bedecken ſich mit ihrem eignen Unrathe, ober ſchieſſen ihrem Feinde eine Dunft entgegen , oder vertreiben fie Durch ihren Geftanf, Wieder andre bauen ſich Eunftliche Wohnungen in der Erde oder in hohlen Bäumen, oder fie rols len die Blätter um fi) her, oder fie verbergen ſich zwifchen die zarten Blatthaͤute. Andre retten fic) durch fpringen und lau= fen; und viele machen fi Wohnungen von Graf, Stroß, ‚Sand, Nolte, Haare, Seide und dergleichen, Viele weben ſich dſt die kuͤnſtlichſten Decken, die ſie wenn fie ihnen zu klein werden, wieder auftrennen, und Stude bineinfliden. Der Eremitkrebs fucht fich leere ei Sal Oi in welchen er feis nen naften Schwanz verbirgt, —* zur Herbeyſchaffung ar Gem. Naturg. VI. B. Ites St. Nah⸗ 34 — — — Nahrung muß man die Kunſttriebe vieler Inſekten bewunderu. Wer kann das Pünftlihe und regelmäßige Netz einer Spinne ohne Erftaunen betrachten, und die Behendigkeit, wie fie ihren Raub in ihr Meß verftrife, und die Leichnamme zum künftigen Hunger mit Seide umwikelt aufhängt! " Wer muß nicht die gift des Armeifenlöwen bewundern, Der im troknen Sande tiefe, trichterförmige Gruben macht, und die hineinglitfchenden Ameiz fen mit einem ausgefchaufelten Sandregen überfchütter, Wer muß nicht den weifeften Urheber der Natur in dem Triebe der ufekten erkennen, ihre Eyer allezeit an ſolche Derter hinzule⸗ gen wo die Jungen fogleich ihre zuftägliche Nahrung finden, Da viele nur in das ihnen gehörige Element zu fommen nötig haben, um fich felbft fortzubelfen, fo achten ihre Mütter Peine Sebensgefahr, um ihre Eyer in Dafjelbe auszuſtreuen. Andre verfolgen die gröfferen Thiere viele Meilen weit, um ihre Eyer in deren Haut, Haare, und Hinten anzubringen. In allen diefen Anftalten ift eine unendlihe Mannigfaltigkeit, die Natur übertrife, mögte ich fagen, ſich ſelbſt an ausnehmend Punftreis chen Erfindungen zur Erhaltung allen Arten der Inſekten. Wie einſig arbeitet die Biene, und wie kuͤnſtlich ift ihre Bau, um fi) und ihrer Brut Nahrung, Sichekheit und Bequemlichkeit zu verfchaffen? Mit welcher Sorsfalt ſchleppt die Spinne ihr Haͤufchen Eyer überall mit fi) fort, und ſetzt fich zur Wehre, wenn man ihr diefe fanfte Buͤrde rauben will, Mit mürterlicher Zärrlichfeit bruͤet ber Krebs feine Eyer aus, träge die junge Brut noch fange auf den Ruͤcken herum, und giebt ihr mit dem Ecwanze ein Zeichen, wenn eher fie fich ficherzur Nahrung ent— fernen fönnen, und wenn eher fie fich wieder vor dem nahen Feinde unter ihrem Schwanze zu verbergen haben! Die Schmetz terlinge bedecken zum Theil ihre Eyer mit einer fanften, wollig⸗ ten Dede, um darunfer vor der unfreundlichiien Witterung aunbefchädige zu bleiben, Die Sägefliege macht vermittelt ih: rer Säge mie groſſer Sorgfalt eine Spalte in die Ader eines Dlates, und legt ihr Ey in dieſe Spalte, welches durch den berausquillenden Saft fich noch naͤhret und waͤchſt. Wie aͤngſt⸗ lich tragen ſich nicht die Ameiſen mic ihren Jungen, wenn ihr Ban’geftöret wind? Wer lehrt fie, daß die Sonnenhiße ber Brut ſchaͤdlich ſey, und daß fie aljo dieſe, bis zur wiederhergeſtell⸗ ten — ti P——n- ' 35 ten Wohnung, an einem fihattigten Orte in Sicherheit brinnen müffen; je daß fie diefelbe in ihrem Bau felbft bald höher, bald nidriger zu tragen haben, je nachdem die Wärme es erfodert. Wer lehrer es dem Wurme nur allein des männlichen Hirſch⸗ ſchroͤters, daß er feine Hoͤhle zur Verwandlung fo viel länger machen müffe, als er felbft ift, damit auch fein kuͤnſtiges ſtei⸗ fs Horn in derfelben Raum genug habe? ft es nice eine Gefchiklichkeir, die dem, Menſchen fer vieles Nachfinnen Foften würde, mit welcher fi viele Raupen über die Mitte ihres Leis bes einen Gürtel von Seide zu fehlagen , und fid) vermittelſt def felben an eine aufgericntere Fläche Feft zu bangen wiffen. Und ‘wer muß niche über die Liſt erſtaunen, womit viele Inſekten de— nen Mängeln abzubelfen, die Hinderniffe hinweg zu fchaffen wife fen, Die man ihnen entgegen ſtellet, Daß fie nicht ihrem anges bohrnen Kunfttriebe folgen können; wie fcharfjinnig fie Gele: gendeit und Umſtaͤnde zu nußen wiſſen, die blos zufällig find; mit welcher unermuͤdeten Gedult fie ihre Werke wieder ausflis en und berfiellen, die man ihnen verdorben bat! Kurz, man trift bei den Eleinften Inſekten viel haͤufigere Muͤſter meifer Ans. ſtalten, und weit bewundernswuͤrdigere Aunftfertigkeiten an, als bei den vollklommneren vierfüßigen Thieren, Die ihnen aud) ‚ ſowohl roegen der mehreren Beduͤrfniſſe, als auch) wegen der fürzeren Dauer des Lebens fo viel nötiger find. } 7. Vom Nusen der Inſekten. Der Nutzen der Inſekten ift aud) für die Menfchen felbft fehr mannigfaltig; und er würde noch größer feyn, wenn nicht Bis iezt den meiſten Menſchen diefe Thiere zu verächtlich ges ſchienen haͤtten, um es des Machdenfehs werth zu achten, wie man fie für das menfchliche Geſchlecht nuͤtzlich machen fünne, Der große Nutzen, den die Bienen, die Seidenwürmer, und die Cochenille der menſchlichen Gefellfehaft bringen , ift bekannt. Durch viele Sufekten wird die Luft gereinigef, indem fie die kod⸗ ten thieriſchen Körper verzehren, oder, unter die Erde Bringen, Andre reinigen die füilijiehenden und faulen Gemäffer, und verz Schaffen ihren Abzug. Andre durchbohren und zermafmen das faule Holz, und verurfachen Rn e DaB es fo viel eber in —63 Erde 36 en, Erde verwandelt wird. Durch einine werden die Säfte der Pflanzen den Bienen zum Honig zubereitee, durch andre die Zeigen und andre Früchte befruchter, und viele vermindern an: dre allzuhäufige Inſekten. Andre halten den zu häufigen Wahsthum vieler Pflanzen und infonderheit des Unkrauts auf, und verfilgen die giftigen Kräuter. Auch die allzuhäufigen Dlätter der Bäume werden von den Inſekten verzehret, Damit die Säfte deſto beffer zur Blüte und zur Frucht geleitet werden. Auch ganze Felder werden mit einigen Inſekten Arten geduͤnget. Die Gallmefpen find für die Färberei ein nötiges Inſekt. Die Krebfe und großen Heufchreden werden von den Menfchen ſelbſt gegeflen, und unzälige andre dienen den Vögeln und Fifchen zur Nahrung, und werben dadurd) auch den Menſchen nuzbar. Einige werden auch in der Arznei gebraucht, wie die fpanifche Sliege, der Mainvurm, und die Krebsfteine ‚und alleöfnen dem auf: merffamen Beobachter unzälige Quellen des reinften Bergnügens. 8. Bon der Schädlichkeit der Infeften, Es ift nicht zu läugnen, daß die Inſekten auch vielen Schaden auf unfrer Erde anrichten; und eben deshalb wird die Entomologie ein nüßliches und nochwendiges Studium zur Ber: befierung der Deforomie. Die Megichen felbft haben von mans chen Inſekten vieles zu leiden; fie werden uns nicht nur hoͤchſt befchmwerlich , fondern felbft rodlih. Sie verderben unfer Haus: geräthe, verzehren, ja vergiften auch wohl unfre Nahrungsmit— tel, zerfreffen unfre Kleider. Sie rauben ung die Früchte, ebe fie einmal reif geworden find, und verwüften dem beſten Schmuck unfrer Gärten. Die Saat wird oft zufamme der Wurzel von ihnen aufgerieben; ja, wenn fie überhand neh- men, verurfachen fie ung Theurung und Hungersnoth. Die fchöniten Aecker und Wiefen werben von ihnen; oft auf viele Jahre unbrauhber gemacht. Doch größer ift der Schaden, den fie unfern Gehölzen und Waldungen zufügen ; indem fie oft Wälder von vielen Meilen im Umfange in einem Sommer dergeftalt vernichten, daß fie Faum in hundert Jahren wieder berzuftellen find. Auch dem Bieh find fie eine wahre Plage, und ziehen ihnen allerlei Gebrechen, Krankheiten, und den Tod zu. Unter der jungen Brut der Zijche richten fie —— er⸗ — na 37 Berwüftungen an. Sa fie führen unter fich felbft fehr blutige Kriege, und rauben uns diejenigen Inſekten, bie uns noch die nüßlichften find. 9, Bon entomologifchen Schriften, Die Anzahl der Schriften über die Inſekten ift fo groß, daß ich viele Bogen anfüllen müßte, wenn ich fie alle hier ans führen wollte, Und da dies dem eigentlichen Plane biefes Wer⸗ fes nicht gemäß ift, ſo will ich nur einige der vornehmſten an⸗ zeigen. 1. Zur eigentlichen ſyſtematiſchen Kenntniß. Lınneı Syſtema naturae. Lınneı Fauna Suecica. I. F. Fasrıeıı Syftema entomologiae. Lipf. 1775- Ej. Species Inſectorum. Kil. 1781. Ej. Genera Inſectorum eorum charateres, ect. Chil. 1776. Ej. Philofophia Entomologica. etc. Kil. 1778. %. 9. Sulzers abgefürzte Gefchichte der Inſekten. Wins tertd. 1770, 4. M. Georrroy Hiftoire abregée des Infedtes, Paris 1764. I. A. E. Gozzens entomologifche Beitraege. Leip. 1777. . Abbildungen der Inſekten. 1. C, ScHaezrer icones infeftorum circa Ratisbonam indi- genorum, Rat, 1767. P. Cramer vitlandfche Kapellen, Amft. 1775. I. E. Vorr Catalogue raifonn® du genre des Inſectes, qu'on appelle Coleoptröes. & la Haye 1766. C, Cıerk icones Infettorum rariorum eum nominibus eorum triuialibus. Holm, 1759. D, Dxvxx Iluftrations,of natural hiftosy. Lond. 1770. € 3 GC — — — 33 N — oem —— C. Sror reprefentatiön des Cigales er de punaifes; qui fe trouvent dans les quatre parties du Monde. Amft. 1780. | — 3. Zur eigentlichen Naturgeſchichte und Phyſiologie der In⸗ ſekten. M. S. Merıanı Metamorphoſis Inſectorum Surinamen- ſium. Amſt. 1705. —9 I. Swammervamiı Biblia naturae, Leyd. | 9 J. L. Friſch Beſchreibung der Inſekten in Teutſchland. Berlin 1720. | | —* A. J. Boͤſel monathliche Inſektenbelaſtigungen, mit L. F.C. Klemanns Fortſetzung. Nurnb. 1746. M. oe Reavmvr memoires pour fervir à l'hiftoire des Inſectes. — ——————— Can. Deseer Memoires pour ſervir à Ihiſtoire des Inſectes. Stockh. 1752, —— T. Lyoner traité anatomique de la chenille, qui ronge le bois deSaule, à laHaye 1762. J. E.W. Heasst Verfuch einer Naturgefchichte der Krab- ben und Krebfe. Zürich, 1783. ' ; E. I. Esper Schmetterlinge in Abbildungen nach der Nas fur mie Befchreibungen. 1779. — 10. Von der ſyſtematiſchen Anordnung der Infekten, Es ift die foftematifche Claification der Inſckten wegen der zahllofen Dienge derfelben, und wegen ihrer verfchiedenen Bildung, ungemein ſchwer. Es würde zu weitläufig feyn, die verfchiedenen gemachten Verſuche anzufübren , die bald. mehrer rern, bald wenigeren Mängeln unterworfen find. Da die Linneifche Anordnung fehr viele Vorzüge hat, weil fie ſowohl für das Gedaͤchtniß faßlich iſt, als auch fid) meifteneheils auf den ganzen Habitum diefer Thiere gruͤndet, fo will ich derſelben hier. um fo viel mehr folgen, da fie bishek in dieſem Werke alle zeit zum Grunde gelegt iſt. Er theilt nemlich das ganze Heer der Inſekten in ſieben Ordnungen. 1. Ordn. — Ye 39 1. Ordn. Coleoptera, Käfer; deren Oberfluͤgel hornartig ſind, unter denen meiſtentheils zwei durchſichtige Fluͤgel liegen. U. Ordn. Hemiptera, mit halben Flügeldecken; nemlich einige dieſer Ordnung haben die Oberfluͤgel halb lederar⸗ fig; Alle haben vier Flügel, und die meiften einen hor⸗ nigten fpigen Rüßel. Ä I. Orbn. Lepidoptera; Schmetterlinge; diefe find wegen ihrer beftäubten oder mit Schüppchens belegten Flügel Teiche zu erfennen, } IV. Ordn. Neuroptera, mit vier durchſichtigen nezformigen Slügeln, \ V. Ordn. Hymenoptera, mit vier durchſichtigen, geaderten Flügeln. Viele haben im $eibe einen Stachel, | - VI. Ordn. Diptera, mit zwei durchſichtigen Flügeln, VI. Ordn. Aptera; biefe faßt alle diejenigen Isnfeften zuſam⸗ men, die gar feine Flügel haben ; fo wenige Aehnlichkeit fie aud) unter einander haben mögen. Bei diefer Einleitung ift aber zu bemerken, daß die In⸗ feften nur allezeit in ihrem vollfommenen Zuftande betrachtet werden, « Lo — Erſte Ordnung, Käfer Coleoptera Der Name ift vom grichifcehen Pteron ein Flügel und Ko- leos eine Scheide hergenommen; Coleoptera heißen alfo Flü- gelfcyeiden, weil man die obern bornartigen Flügel ale Bede— Fungen ber darunterliegenden membranöfen Flügel anfehen ann, die oft auf das fünftlichfte zufammengefaltet find, weil fie ge: meiniglich viel länger find, als die harten, die doch aber auch C4 als 40 i — mg als wahre Flügel betrachtet werben müffen, weil fie mit zum Fliegen gebraucht werden. Bei einigen fehlen die Unterflügel,, und dieſe koͤnnen nicht fliegen; bei einigen andern find die hars ten Oberflugel nur, ganz kurz, und bedecken kaum den dritten Theil des Hinterleibes ; bisweilen find auch die Oberflügel nicht ganz bare, fordern lederartig weich. Außerdem ift der ganze Körper der Käfer mit einer harten Haut überzogen, die man für feine Knochen halten kann, und dies ift ihnen zu ihrer Beſchuͤtzung fehr dienlid). Der Kopf der Käfer ift nur Flein, dx Fuͤhlhoͤrner haben gemeiniglich eilf Glieder, die Augen find gegittere, und unter allen befannten Arten ift nur-eine einzige, die vier Augen hat, da die übrigen insgefamme nur zwei haben, Das Maul hat 4, felten 6 Freßipigen, und wird oben von dem Kopffchilde ‚bez det, und unten durch die Lippe geichloffen; es hat 2 harte krumme Kiefer und 2 häufige Kinnladen, Das Bruftftüc ift ein harter Ring, der den Körper umgiebt. Der Hinterleib bes ftehe aus harten Schildern oder Ringen, die fid) etwas über einander fehieben laſſen; an jeder Seite ftehen 8 Luftloͤcher. Kein Käfer hat mehr oder weniger, als 6 Fuͤſſe, wovon alle- jeit 2 unter der Bruſt und 4 am Hinterleibe ſtehen. Alle Käfer legen Eyer; aus diefen komme ein Wurm mit zwei Augen, einem zangenförmigen Maule, neun $uftlöchern , bisweilen auch kurzen Fuͤhlhoͤrnern; nahe am Kopfe ftehen 3 | Eure, fpigige Fuͤſſe. Sie nähren fi von Pflanzen, Wurzeln, Holz, und todten Körpern. Diele wachfen geſchwind, und ihr Sarvenzuftand dauert ein halbes, aud) wohl meift ein ganzes Jahr; andre wachſen langfamer, und bringen drei bis vier Jahr als Larve zu; alle verhäuten ſich drei bis vier mal. Als Puppe fieht man an vielen ſchon alle Theile des Kafers; fo viel man weiß, fpinner fich Feine Käferlarve zur Verpuppung ein, ſondern viele machen ſich Hoblungen in der Erde, andre im Holz ; doch will man neuerlich auch fpinnende Käferlarven entdect haben, Die, wie viele Raupen, in Gefellichaft leben, Das vollkommne Inſekt kriecht weich aus der Puppe, verhäts ter ſich aber bald in der Luft, Da bis jezt von den wenigſten Kaͤfern —— ar Käfern ihre Larven und ihre Verwandlung bekannt find, "fo findet das bisher gefagte vielleicht viele Ausnahmen und Ver: änderungen. Linne' vertheilt alle Käfer in 30 Gefchlechter, da denn freifich viele in ein Gefchlecht zufammenfommen, Die wohl nit eigentlich zufommen gehören. Noch weniger fcheint diefe Ein- theilung hinreichend zu feyn, da nachher fo viele neue Käferar- ten endet worden. Hingegen kann das Gefrhlecht forficula nicht zu den Kaͤfern gerechnet werden, da eg feiner ganzen tes bensart nach unter Die Hemiptera gehört. Fabricius hat die dreißig Käfergerhlechter des inne’ in 74 Gefchlechter vercheilt, und noch Tı Igan, nene Gefchlechter hinzugefügt. Es würde „bier zu weitläuftig fen, die Kennzeichen eines jeden Gefchlechts aehörig anzuzeigen; villeicht aber ift es doch weniaftens man⸗ chem Anfänger lieb, die Coſchlechtee diefer beiden Syſteme ge; gen einander gefezf zu fehen. Lınne. Faprıcıvs, 1. Scarabaeus - - r. Scarabaeus, 2. Trox. 3. Mebolontha. 4. Trichius. $. Cetonia. 2. Lucanus. - - 6. Lucanus, 3. Dermeftes. - - 7. Dermeltes. 8. Apache, 9. Boftrichus, 4. Pünus, - - - ' 10. Prinus. 21. Auobium, worunter auch eini= ge no. 3, Linne ſtehen. . Hilter. =» » - 12. Hifter. | . Gyrinus. - = 13. Gyrinus, ‚Siph® =» - = 14. Silpha. 15. Elophorus. 16. Sphaeridium ; worunter auch einige von no. 3, Ein, ſtehen. 37. Jps. gs 18. "IN RR; 18. Nierophorus. / N Ag: Opatrums, | 20. Nitidula. 8. Cafida = = = 21, Caflıda. 9, Byschus « - 22. Byrrhus. 23. Authrenus. 10. Coceinella. - - 24. Coccinella, 11. Chryfomela. -, - 25. Chryfomela,' Ä 26. Cryptocephalus; 27. Ciftela. 28. Crioceris. 29. Erotylus. ; 30. Lagria. ı2. Hilp - - = 37%. Hifpa. 13: Bruchus. »- = 32. Bro-QUus, 14. Curculio. »- = 35. Gurculio. 15. Attelabus, - + 34. Attelabus, 35. Clerus. 36. Notoxus. 37. Spondylis. 16. Cerambis. > + 38. Cerambix, 39. Prionus 40. Lamia, 41. Stenecorus, 42. Rhagium, 43. Saperda. 44. Calopus. 45: Callidium , worunter auch vie⸗ le von no. 17, Lin. ſtehen. 7. Leptura.. = * 5 46. Leptura. 47. Donacia. 18. Necydalis.. = = 48. Necydalis, die meiften gehören Ne. zu no. 20. fin, 19. Lampyris. - » 49. Lampyris. so. Pyrochroa. 29. Cauthariss - » 51. Cautharis. 52. Lymexylon, 53. Malachius. ' Bi, — AR NarElater - - - $4. Elater. 22. Cieindela - .- $5. Cicindela. | N 56. Elaphrus. 23. Bupreſtis. - 57. Bupreftis. ‚24. Dytifeus. - - © 58. Dytifeus. - 59. Hydrophilus, 25. Carabus. - 660. Carabus, 26. Tenebrio, - - 6r. Tenebrio, DES 62. Scarites. hai 63. Fimelia. | «64. Blaps. | "65. Helops. 27. Melo&. - -- 66; Melo£. 67. Apalus. 68. Lytra. 69. Mylabris. 70. Cerocomas 28. Mordell.a - - 71. Mordella. 29. Staphylinus. - 72. Staphylinus, 73. Oxyporus, 74. Paederus., 30. Forficula Ceſſat. Die ganz neuen Geſchlechter, unter welchen kein lin⸗ naͤiſcher Kaͤfer vorkommt, ſind: 7%. Melyris. 76. Tritoma. 77. Alurnus, 8. Zygia, 79. Fonitis. 80. Rhinomacer, 81. Cucujus. $2. Sepidium. 83. Scaurus. 84. Maaticora, v 2 Erodius, Es ift feicht hieran au Schließen, daß das Syſtem des Herrn Prof. gabriciue ſehr viel volllommner ſeyn muͤſſe. ar: Der 44 — — - deſſen hat auch das linneiſche Syſtem viele Vorzüge, und iſt beſonders fuͤr den Anfänger viel leichter; daher ich auch dem⸗ ſelben jezt folgen werde. | ne ee Erſtes Geſchlecht. Miſtkaͤfer. Scarabaceus. Man giebt ihnen dieſen Namen, weil die meiſten dieſes Geſchlechts, fo wohl als Käfer, als auch als Larven im Miſt, einige aber auch in der Erbe, und imaufen Holze, fih aufzu: halten pflegen, ihre Nahrung darin finden, wachſen und fi) verwandeln, Die Benennung.Scarabaeus kommt aus dem Gri⸗ chiſchen, und heißt gemiflermafjen fo viel als ein Ochfenkopf, oder ein weidender Stier, wowit man auf die.Hörner anfpielt, die einige dieſer Käfer am Kopfe tragen. Auf engliſch beiffen fie Chafer, und auch Beetle; franzöfifdy Efcarbot, Charbor, Scarabes; fpanifch Efcarnajo; italienifc) Scarafaggio ,Sca- rafaffo; hollaͤndiſch Torren. Die Kennzeichen diefes Käfergefchlechts find fehr beſtimmt, und entfcheidend; nemlich die Fühlhörner, welche nur Pur; find, haben am Ende einen Knopf, der aus flachen, blaͤtterfoͤrmigen Lamellen beſteht, die bei einigen fehr lang find, bei allen plate auf einander liegen, aber boch aud), wenn der Käfer es will, aus einander freten. Das ganze Fuhlhorn har eilf Glieder; der Knopf beſtehet aus vier bis fieben Lamellen, die oft bei den Männchen fehr groß, beiden Weibchen fehr Elein find. Das ziveice Kennzeichen ift von der Struktur der Fuͤſſe hergenommen, welche einige ftarfe zahnartige Spißen haben; vornemlich die Vorderfuͤſſe find einigemal fägeförmig eingeferbe, und zum Theil fehr breis, um damit in Die Erde fich einfcharren zu Fünnen, Das fogenannte Fußblatt hat allemal fünf Glieder. Zu den übrigen Beſondernheiten dieſes Käfergeichlechts gehört : daß bei einigen der Kopf, bei andern der Bruftfchild mit Hörnern bewafner ift, die oft fehr lang und ftarf find. Einige haben ſtarke Kinnladen, einige wenige ober gar Feine; einige haben das m Fremen a5 das dreieckige Ruͤcken Schildchen, andre nicht. Diele haben eine fehr lange Bruft, und einen nach Verhaͤltniß ſehr Furzen Hinterleib. Viele nahren fi) von fetter Erde, "Mift und Uns rath, andre von Blättern, und andre von dem Gaft der Blu: men. Auf diefe Berfchiedenheiten hat man zum Theil Ruͤkſicht genommen, um geroiffe Unterabtheilungen zu machen, weil die fe Kaͤfergattung ungemein weitläufig und zahlreich if. Linne macht alfo drei Familien; nemlich: 1) folhe, Deren Bruſt⸗ ſchild mit Hoͤrnern verſehen iſt; 2) ſolche, deren Kopf Hoͤrner traͤgt; 3) ſolche, wo weder der Bruſtſchild noch der Kopf bes wafnet if. Diefe Eintheilung , weldye wir aus oben; angeführ- ten Gruͤnden bier beibefalten, hat viele Vorzüge; aber auch die Unbequemlichkeiten, Daß, einmal, bei vielen nur das Männ- chen Hörner trägt, das Weibchen aber nicht, melches alfo leicht zu Verwirrungen und Unrichtigfeiten Anlaß giebt, wenn man noch nicht beide Gefchlechter Fennet ; und dann fo wird auch das oft für ein Horn genommen, welches nur ein bloßes Spitzchen, Hüchelchen, ober erhoͤhete Linie ift, welches wieder leicht die Eintheilung ſchwankend und unficher macht.» Und endlich, fo werden auch dadurch viele Käfer unser verfchiedene. ı Abtheilungen gebracht, die doch einander fehr nahe verwande find. Degene macht auch drei Familien: 1) folche, deren Bruſt länger iſt, als der Hinterleib, 2) foldhe, deren Bruft fürzer ift, als der Hinterleib, beyde haben Zaͤhne, oder Kinn: laden, 3) felche, die feine Zähne haben. Andre machen ihre Abrheilungen nad) den Köpfen der Fuͤhlhoͤrner, welche bei eini: gen zweiblättrieht find, bei andern dreibläftricht, bei noch an- dern. vielblaͤttricht. Einige haben fie nad) den Zähnen der Schienbeine des erfien Paars abgerheilt, indem einige Käfer nur einen Jahn, andre zwei, drei, vier, bis fünf Zähne haben. Wiederunt fehen andre bei diefer Unterabtheilung auf ihren Auf: enthalt; und machen alfo vier Familien; 1) Blumenbewop- ner, (Floricolae , Authocanthari); 2) Blätterbewohner, . (arboricolae, dentrocanthari 5 3) Erdßewohner, (Terri- colae); 4) Miſtbewohner, (Copris). Hiemit ftimme die Abeheilung am meiften überein, welche Kabricius, in feinem Suftem angenommen bat, ebgleich er dabei eigentlicd) auf die Sreßwerkzeuge ſieht. Er macht alfo fünf Familien: 1) Sca- 1a 46 en N rabaeus; dieſe wohnen größtenfheils im Miſt; und enthalte die zwei erften Familien des linneifchen Syſtems, nemlich folche, beren Kopf oder Bruſt durch Hörner oder Unebenheiten bewaf— net ift; Doch kommen auch einige der dritten Familie, deren Kopf und Bruſtſchild glatt ift, noch mit darunter. 2) Trox. 3) Trichius; beide findet man häufiger in der Erde, im San⸗ de, an den Wurzeln, und im faulen Holzer 4) Melolourha; welche größtentheils auf Kraͤutern und Blättern gefunden wer Den. 5) Ceronia; die vorzüglich den. Saft der Blumen lieben. Es iſt Dies aber allezeit nur von dem, größten Theil zu verſtehen. Bon den Larven dieſer Käfer und ihrer Lebensart ift nur erft-weniges befannt, Diejenigen Larven, welche man kennet, wohnen gemeiniglih im Miſt, in fetter Erde, Holzerde, Amel fenhaufen, und dergleichen. » Gie haben einen walzenformigen, unten etwas platten Körper, der zwölf Dinge und viele, Queer— runzeln hat. Die Farbe ift weiß, nur der harte, mit zwei ſtarken Zähnen bewafnete Kopf ift braun; ) er hat zwei Fuͤhl⸗ hoͤrner und vier Bartfpißen. Un den drey erften Ringen ſtehen * kurze, hornartige Fuͤſſe. An jeder Seite neun Luftloͤcher. Der Darmkanal ſcheint ſchwaͤrzlich durch; Die Stellung: des Leibes iſt gemeiniglich in ſich gekruͤhmet. Zur Berwandlungs- keit knaͤtet fie ſich eine Kugel von Miſt oder Erde, und in ders felben macht fie fi) eine ovale, glatte Höhlung, in welcher fie fich zur Nymphe und zum Käfer verwandelt. Der Larvenzu⸗ fiand waͤhret bei einigen ein, bei andern zwei, drei bis vier Sabre, 08 Zu dieſem ganzen Sinneifchen Käfergefchleche rechner der Ritter in feinem Syſtem 87 Arten, es find aber nachher fo viele neue entdefe worden, daß ihre Anzahl ſich ſchon ohngefehr Er 350 Arten beläuft, Bon jeder Familie will ic) einige au: uhren, LRaͤe — — 47 J. Baͤfer, deren Bruſtſchild mit Hoͤrnern oder Her⸗ vorragungen bewafnet iſt. 7. Scarabaeus Hercules. Linn, Das große fliegende Einhorn, afte Kupfertafel der Inſekten. A, Man bat dieſem Käfer feiner vorgügfichen © Stärke wegen obigen Namen gegeben. Er ift unter die größten aller Kafer zu zählen, und im füdlichen Amerifa zu Haufe. Kopf, Bruſt— fchild, Körper und Fuffe find glänzend fchwarz; die Dec; ſchilde bald braun, bald graugruͤnlich, mit vielen runden ſchwar⸗ jen Flecken. Der Kopf verlängert fich in ein langes, an den Seiten plartgedrudtes, am Ende in die Höhe gekraͤmmtes Horn, welches am obern Rande mit Zähnen von verfchiedner Größe beieze iſt. Der Bruſtſchild verlängert fich gleichfalls in ein Tanz ges, bogenförmig herunter gekrummtes Horn, welches an bein untern Raͤnde mit einem flarken Zahn, und mit einer Reihe ſteifer, gelber Borſten beſezt iſt. Beide Hoͤrner biegen ſich wie eine Zange gegen einander, und dienen ihm vermuthlich dazu, die CocosNuͤſſe ar ufzubrechen, meil er ihren Kern liebt. Man finder ihn daher aud) am häufigften in Brafilien, ‘auf den Mammen-Baͤumen, die eine Art wilder Cocos find. 2. Scarabaesus Afaeon. Linn, ‚Der fliegende Stier. Der Leib diefes Käfers ift noch größer, wie bei dem vori- gen, und unter allen bekannten Käfern der größte. Die Farbe ift bald Faftanienbraun, bald ſchwarz, Der Kopf verlängert fich in ein in die Höhe gekruͤmmtes, am Ende gefpaltenes Horn. Der Bruſtſchild hat zwei kurze, dicke Hörner, und zwifchen denfelben erhebt er fih zu einen ftarfen Sigel ; unten ift der ganze Kafer mit rothbraunen Haaren beſezgt. Bein Baterland iſt Amerifa. E32 48 en 3. Taurus volans corufcans. Voet. Der glänzende‘ fliegende Stier, Der Kopf dieſes amerifanifchen Kafers verlängert fich im ein langes, fichelförmig in die Höhe gefrummtes Horn, welches inwendig feine Zaͤhnchen hat. Der Bruſtſchild traͤgt wei lan⸗ ge, gerade wie die Hoͤrner eines Ochſen gekrümmte Hoͤrner. Die Farbe iſt glaͤnzend ſchwarz, aber die Deckſchilde werfen, wo das Licht drauf fallt, einen ——— feurigen Glanz von ſich. 4. Cervus volans. Voet. Don fliegende Hirſch. Diefer feltfame Käfer ift ohngefehr zwei Zofl lang. Der Kopf trägt ein langes, faft perpentieulair in die Hoͤhe gerichte⸗ tes Horn, welches ſich oben in zwei Aeſte ſpaltet, und jeder Aſt iſt an der Spitze noch einmal geſpalten. Auf der Mitte des Bruſtſchildes ſteht ein nicht gar langes, nad) vorne zu gekrüͤmm— tes, am Ende geſpaltenes Horn. Die Deckſchilde find kaſta— nienbraun, die übrigen Theile des Käfers ſchwarz. Er kommt aus Amerika, 1, Mit glattem Bruſtſchilde, aber gehoͤrntem Ropfe, 1. Scarabaeus Goliathus. Der Goliath. Kupfertaf, Inſekt. 1. B. Es komme diefer feltene Käfer aus dem beiffeften Afrika. Dem teibe nach ift er faft der größte von allen. Der Kopf, welcher auf der Oberfläche bald gelbbraun, bald fleifchfarbig iſt, endige ſich vorne in zwei auswärtsgefrummte, ftumpfe Spis Gen. Der Bruftfchitd ift platt, gelbbraun oder fleifchfarbig,, mit fechs ſchwarzen ungleichen $ängsftreifen. Die Dekſchilde find bald ftahlblau, bald roth. Die Schenkel haben gang wi: der die Gewohnheit diefer Kaͤfergattung Peine Dornen, find aber bei den legten zwei Fußpaaren mit fteifen, gelben Borften Kult: 2. Sca- 2. Scarabaeus facer. Lin. Der heilige Kafer. Man hat ihm tiefen Mamen gegeben, weil er bei den Eansriörn eine heilige. Bedeutung haben mußte, inden er unter ihre Hieroglyphen gehörte, und auf allen ihren Säulen und Pyronuden mit abgebildet war: Auch mußte ihr. Stiergott Apis das Bild diefes Käfers unfer der Zunge haben, Cr wird, auc in den egyptiſchen Mumien gefunden, es fey nun, daß er Diefelben verzehrt, oder daß er mif zu ıhren heiligen Gebraus chen gehörte. Der Kopfſchild ift am Rande fechsmal gezahnt, und. gleichet damit dem Bilde der Sonne. Uebrigens iſt er fhwarz und glatt, Er hält ſich nicht nur in Aethlopien und Egyhpten fondern auch. in den ſuͤdlichen Ländern von Europa auf - 3. Scarabaeus Naficornis. Lin. Der Nashornkaͤfer. Ein fchöner Käfer von Anfehen, anderthalb Zoll lang, ‚ hellfaitanienbraun, und ungemein glatt. Der Kopf trägt bei dem Männchen ein langes, ſtumpfes, vrufmärts gekruͤmmtes Horn. Auch der Bruſtſchild har bei dem Männchen. hinten ei— ‚nen Buckel mie drei ſtumpfen, ecfigen Spißen. _ Unten iſt ber Käfer Durch braunrothe Haare rauh. Beim Weibchen hat der Kopf nur eine Fleine Erhöhung, und ber Bruoſtſchild ift glatt. Er lebt nebſt feiner Larve gern in Miſtbeeten und in Gerbers lohe. Das Weibchen kriecht nach der Befruchtung tief unter die Erbe. Die Eyer find fo groß, wie Rettigſaamen, weiß: und weich, Der Wurm ift weißlich gelb, hat vierzehn Singe, ſechs Fuͤſſe, braunen Kopf und Augen, Heine Füblbörner und Kiefer, nenn Luftloͤcher. Er braucht einige Jahre zur Berwans delung, und hauter ſich verfchiedenemal, Wenn er ausgewache ſen iſt, Hat er drittehalb Zoll tänge. Seine Nahrung bejieht » - aus Holzi und aus der Fertigkeit der Erde. | Sem. Natutg. VI. B. ries St. D 0 4.Sc0- ” 50 mg 4. Scarabaeus Taurus. Lin. Das Oechslein. TER Man flader ihn auf den Wegen im Kubmift, Er ift ohn⸗ gefebr fünfkinien long; der Kopf aber trägt zwei lange Höre ner, die eben die Stellung und Krümmung haben, mie bei den Dchfen, weiches dieſem Kaͤferchen ein artiges Anſehen giebt. Das Weibchen bat aber diefe Hörner nice. Er ift uͤderall ſchwarz. 5. Scarabasus Mimas. Lin. Der Buckelkaͤfer. Ein ſehr ſchoͤner Käfer; feine Geſtalt fonderbar, di und hoͤckrig, das Bruftfchild Hoch in die Höhe geichoben, gewölbt, binten ausgefpizf, der Kopffchild hat zwei Anfäge von Hörnern, die Dekſchilde find tief gefuecht, und die Farbe des Käfers beitehe aus einer prächtigen Miſchung von ſchwarz, grün und Gold. Man bringt ihn aus Amerika. I. Mit glattem, unbewebrtem Bopf und Brufk: ſchilde. 1. Scarabaeus longimanus. Lin. Der Langarm. — Kupfert. Inſ. 1. CG — Wegen der auſſerordentlich langen Vorderfuͤſſe verdiene dieſer Kaͤfer den Namen mit Recht. Es iſt doch beſonders, daß unter ſehr vielen Kaͤfergattungen ſich immer einer dadurch auszuzeichnen pflegt, das feine Border » oder Hinderfüffe aufs ; | ferordentlid) lang, oder dick zu feyn pflegen, ober doch etwas befonders an fich haben, Bei diefem find die Vorderfuͤſſe laͤn⸗ ger, als der ganze Käfer, und uͤberhaupt von einer. feltfamen Bauart, Alle Fuͤſſe haben auch doppelte Klauen. Der Rand des Bruſtſchildes ift gekerbt, und der Käfer felbft ift drei Zoff, mit den ausgeſtrekten Fuͤſſen aber ſechs Zoll lang. Seine Farbe iſt braun. Er kommt aus Indien, und iſt auch da ſelten, daher uns r , Wr: - h ! f 1 A | rg si uns feine Lebensart wohl immer unbekannt bleiben wird, Die uns fonftüber feine jeltjame Bauart den beſten Aufſchluß geben koͤnnte. Si "2. Scarabaeus pillularius. Lin, Der Billenkäfer. Viele Miftkäfer haben die Eigenſchaft, dag fie ſich Kur geln von Mift machen, in welchen fie ihre Eyer legen. Und eben zu dieſem Zweck find ihnen vermutlich von der Natur die Hörner gegeben, um damit dieſe Mikfugeln, Die oft vielemial größer find, als fie felbjt, damit heben und welzen zu können. Sie leiften fid) auch hiebei wechfelsweife Huͤlfe. Dieter Pillen kaͤfer thut nun ein gleiches, obafeich er nur Fein iſt. Er if ſchwarz, und unten fupferglänzend ‚tübrigens ganz glatt. Mau trift ihn in Italien und Spanien an, 3. Searabaeus Stercorerius. Lin. Der Roßkaͤfer. Diefes ift der gewöhnliche und Überall bekannte ſchwarze Käfer, der den Pferdemiſt liebe, und ung in Sommerabenden durch fein Schnurren im Fluge ergoͤtzt. Er ift oben blauſchwarz, .. und. unten baid violet, bald goldgrün glänzend, Die Schenkel wurden ehemals ihres vortreflichen Glanzes wegen von den Das mens zu Verfertigung allerlei Kopfpuzes gebraucht, auch mach⸗ te man Davon fehr zierliche belegte Arbeit. Er drehet auch Pile len, und legt ein Ey rein; aus weichen bald der Wurm kriecht, der diefe Pille aushöhle, von dem Miſte lebt, und durd) feinen Unrath die Wände feiner Höhle glaͤttet. Mad) vierimaliger Häutung wird er eine Puppe, und dann ein Käfer. Nicht ohne Grund hält man es-für ein Zeichen, dag am fol> genden Tage gutes Wetter fein werde, wenn des Abends vor— ber diefe Käfer häufig fliegen, weil fie bei ſchlechtem Wetter fid) ‚inne zu halten pflegen. Sie gebrauchen, gleich mehreren, die gift, Daß fie fich, wenn man fie fängt, wie tod fiellen, und die Fuͤſſe von ſich ſtrecken. Gie werden fehr von den Milben geplagt, mis weinen off ihre Unterſeite gang bedeckt ift, und 8 . D 2 wei: - “2 r — 2 r welche fie erſt nad) Sem Tode verlaffen, Se. bie Kraͤhen fi fie ein Leckerbiſſeꝛ. Es iſt ganz zum Erfiaunen, wie tief. oft. diefe Fleinen Thierdyen ganz perpendifulaie in die Erbe graben, 4. Scarabaeus (Trox , — Sabulofus. Tan). f Der Sandkäfer, Man finder dieſen Käfer häufiger im Sande, als im Mit, Auch feine Geftale ift anders. Er ift vier tinien fang, dik und oval, runzlich, die Deffdilde voll reihenweiſe fiehender Körner; bie Füſſe find furz, und die Hüften breit. Die Farbe matt ſchwarz, auch wohl ſchmutzig grau. Er zieht gemeiniglich ven Kopf ganz unter den Bruſtſchild, und aud) diefer hänge her⸗ unter, 3. Scaraboeus Be ‚ Fabr,) F ull Lin. | Der Juliuskaͤfer. Diefer Käfer gehoͤrt nun nicht mehr zu den Miftkäfern, fonbern zu benen, welche von den Blättern der Bäume leben. Er bat ein ſchoͤnes Anfehen; die Grundfarbe ift bald dunkel ſchwarzbraun, bald braunroth. Aber er ift überall durch un⸗ gleiche, meiffe Flecke ſcheckigt, wie marmorirt. Dieſe weiſen Flecke beßehen aus Fach aufliegenden Schuppen, wie der Staub auf den Flügeln ber Schmetterlinge, Die Fuͤhlhornkeule hat bei vem Männchen fieben fange, breite, bogenfürmig gekruͤmm⸗ te, glänzendbraune Blätter, mit welchen fie, wenn fie zum Zorn gereizt werden, Schläge austheilen, und einen ftarfen ziſpernden Ton von fi & ‚geben fellen, Es laffen ſich diefe Käfer oft in vielen Jahren gar nicht, oder nur felten fehen, und man— ches Jahr find fie wieder unzalig, und höchft ſchaͤdlich; denn fie leben hauptfächlidy auf den Eichen, die fie ganz kahl freffen, und verderben, Man Fann ihnen nicht gut beifonmen, weil fie ſich nur gegen Abend fehenlaffen, und nur am Gipfel der Baͤume herumſchwaͤrnien. Man fängt fie alſo am beften mit einer Stange, wor Werk befefliger iſt; hiemit ſucht man — —_ — Be 53 man bie fliegenden Käfer zu erreichen, und fie im. Werke zu verwickeln. Sie haben die völlige Geſtalt des überall bekannten Mayfäfers, nur daß fie etwas größer find. 6. Scarabaeus Melolouiha. Lin, Der Magpkaͤfer. Es ift diefer Käfer zu bekannt, daß ich alfo eine umſtaͤnd⸗ liche Befchreibugg für überflüßig halte, Ich will alfo nur einis ge Befonderbeiten anmerken. Bald ift die Farbe rothbraun, bald ſchwarz, voll meißarauer Haare. Roͤſel will bemerkt ha: ben, daß diefe Farben immer jaͤhrlich abwechſeln. Andre, bag die, welche aus fteinigtem Erdreiche kommen, dunkelrothbraun, diejenigen aber, welche aus ſchwarzer, fetter Erde kommen, ſchwarz erſcheinen. Das Maͤnnchen hat an den Fuͤhlhoͤrnern ſieben Lamellen, das Weibchen nur ſechs, welche auch noch dazu viel kleiner ſind, im Fliegen breiten fie dieſelben wie einen Faͤ— cher auseinander. Sie zeigen fich gemeiniglich im May, und vers ſchwinden im Junius wieder. Sie frefjen alle Arten von Baum: blaͤtter, und find in manchen Jahren ſo haufig, daß fie große Verwuͤſtungen, beſonders auch an den Obfibäumen anrichten. Für die Vögel find fie eine leckere Speife, Wenn man bei Ta⸗ ge, 100 fie ſich auf den: Blättern fill zu halten pflegen, die Baͤume ſchuͤttelt, fo’ fallen fie herunter, .da man fie alsdenn ſammlen, und bie Hüner damit futtern Fann, Bei der Be— gattung hängen fie rufwärts an einander, tie bie Hunde. Mach der Befruchtung kriecht das Weibchen obngefehr eine Spanne tief in bie Erde, und legt känglichtunde, hellgelbe Eyer, abernichtin Pillen. Die Larve dieſes Kafers ift unser den Namen SEngerlinge, oder Gliemen befannt. Sie find, gelb- Iichweiß, mit orangegelbem Kopfe und fiarfen Zähnen, wo— durch) fie Die zarten Wurzeln der Pflanzen abfneipen, und den Saft ausfaugen.. Wegen der durdyicheinenden Unreinigkeiten fehen fie oft ſchwaͤrzlichblau aus; und es herrſcht bei vielen der Überglauben , daß wenn dieſe Würmer, fhwärzlich ausſehen, der, Winser gelinde „ wenn-fie aber weiß find, ftrenge feyn wer: de. Sie häuten fi) viermal, und machen ſich jedesmal dazu eine Pille. Als Larve Ieben Ueaie Jahre. Im Sanyar % ha 3 *7 je: 1 54 — Februar pflege die Verwandlung aus der Puppe in dem Kaͤfer ‚zu geſchehen; doch bleibt derſelbe noch einige Monathe bis im May in der Erben verborgen, da fie denn des Abends aus der Ei de Hervorzufommen pflegen. Ob fie nach dem May mieder , in die Erde kriechen, und dafelbft bis im folgendem Jahre blei⸗ ben, wie einige vermuthen, iſt noch gar nicht durch die Erfah— rung beftätiger, | HR LER * Lin. | ir Der Halbdecker. | i \ er i ‚Ein ſonderbarer Käfer, der in feinse Bauart ganz von den uorigen dieſer Gattung abweicht, Inſonderheit iſt es merk⸗ wurdig, daß das Weibchen hinten einen langen Legelſtachel hat, welches Die jegt ſonſt von feinem einzigen Käfer bekannt iſt Die Deckſchilde find viel kürzer, als der Leib, und find oben ganz platt. Der Käfer iſt ſchwarz, Hie und da durch greife Hase . brunt; auch das Maul fißt voller Haare, Man finder ihn haͤu⸗ ſig in den Vzurzeln alter Weidenſtaͤmme worin ſich vielleicht die Larve auch aufhaͤlt, welche aber noch niemand Fenner, 7. Scarabagus (Trichius, Fabr.) emipterus. 8. Scarabaeus (Cetonia, Fabr.) auratus. Der Goldkaͤfer. El ate: Mann finder von diefem Käfer mehrere, ſich ähnliche, Arten, die oft mit einander verwechfele werden. Der eigentlis che greife grüne Goldkaͤfer ift hier zu Lanbefelten. eine Farbe iſt überall grünglänzend; bisweilen fpiefet der Glanz etwas ing rorhliche, Die Deckſchilde Haben Feine weiflen Flecken und Queer⸗ firiche, wie die übrigen Arten. Der erſte Ming am Unterleibe bat an jeder Seite ein Zaͤhnchen, welches fat alle diejenigen har ben, welche in der ‘Bauart dein gegenwärtigen aͤhnlich find. Auch läuft das Bruſtbein in einen hervorſtehenden ſtumpfen Zahn aus. Er hält fih am liebſten auf den Eichen, und an den Saft der Weidenftämme auf. Das Maul Diefes Käfers, und einiger ihm aͤhnlichen Urten, hat Seine Zähne. Die Larve dies Kaͤfers haͤlt ſich gern in den groſſen — | auf, v1 h np — 33. ® | F auf, und wied daher, fo wie der Käfer ſelbſi, von dem gemei⸗ nen $euten ber Ameifenkönig genannt. Die Ameifen thun ih⸗ nen nichts, die doc) fonft jedes Inſekt toͤdten, was in ihrem Hauffen geraͤth. Der Wurm iſt den übrigen dieſer Gattung ähnlich. Anftart mie den Fuͤſſen zu krichen, wenn manihn auf eine ‚glatte Fläche lege, wirft er ſich auf den Rüden und hilfe fid) mit den Ringen des Leibes fort. Er lebt von den Wurzeln, „Blättern, halb verfaulten Zweigen, und dergleichen Dingen, Er braucht länger, wie ein Jahr jur Verwandlung. Aeın diefe vor ſich gehen fol, welches zu Ende des Junius zu gefche- hen pflege, macht er ſich gleichfalls eine Pille, in deren Höb: Jung er zur Puppe wird. Doch vor Ende des Julius kommt ber Käfer hervor. ROH HH | Zweytes Geſchlecht. Lucanus ®Baldfäfen Die Völker, welche in ben Wäldern wohnten, wurden bey den Alten Lucani gekannt, und e8 fcheine mir wahrfcheinlich zu fen, daß man eben deshalb auch diefen Kafern obigen Namen gegeben... Sie. heiflen auh Schröter, Hirſchkaͤfer, Seuer- © ſchroͤter, Feuerrurm, Kammkaͤfer. Die Bennzeichen dieſer Kaͤfergattung beſtehen theils in dem Bau der Fuͤhlhoͤrner, theils des Mauls. Die Fuͤhlhoͤrner haben eilf Glieder, wovon bey einigen das unterfie Glied faſt bald fo fang ift, als alle übrigen zufantinengenommen. Ander Spitze derfelben ſteht eine platt gedruͤckte Kolbe, Die ander brei⸗ teren Seite kammfoͤrmig gefpalten if. Das Maul bat beweg⸗ . liche Kinnbaden, welche weit heroorftehen, und gezaͤhnelt find. Im Maule fteht ein beweglicher, haarigter Saugrüffel, wie ei- ne Zunge, Die Zußblätter haben 5 Glieder, und die Schen- fel find gedornt, wie ben ber vorigen Gattung. | Die Larve dieſer Käfer, in’ fo weit nemlich man dieſelben kennet, lebt im faulen Holz, und braucht einige jahre jur Ver- wandlung. * x | D 4 lin⸗ ‘6 OR gr Fl“tBlMz Sinne führt in line Syſtem fieben Käfer. diefer Gattung an; überhaupt find ohngefehr zwölf Arten entdeckt, von wel chen wir folgende anmerken wollen, x 1. IR Lucanus Cervus. Lin. Der Hirſchſchroͤter. Wenn dieſer Käfer nicht ſehr bekannt und gemein waͤre, ſo wuͤrde er gewiß die Bewunderung aller Menſchen auf ſich stehen. Er iſt einer Der größten Käfer, und fein Kopf ift mit 2 Hoͤrnern gezieret, welche den Hirſchgeweihen ähnlich, und bisweilen 2 Zoll lang find, Sie find an der Spitze zweyzackig, und haben in vendig noch einen ſtarken, und viele Pleinere Zähne. Eine andre Ye hat nur kleine fichelförmige,. ungezahnte Kiefer, und dieſe werden für die Weibchen von jenen gehalten, welches aber andre beftreitem. Der Kopf ift groß, breit, viereckig, gröffer, wieder Bruſiſchild: Die Hörner wolleneinige blos für die Zähne halten, Mit dent im Maule befindlichen haarigtem Saugeruͤſ⸗ fel left er den Honigfaft von den Eichenblättern ab. Von den Fuͤhlſpitzen bat das Auffere Paar vier, Das innre drey Glieber. Der Bruſtſchild iſt ſchmal und hoch gerändelt. Die Dedichilde find Du mfelbzaun und glatt. Die Füuͤſſe find lang. Die Käfer halten ſich ben ? Tage in den Höhlen der Baͤume auf, des Nachts ſchwaͤrmen fie herum. Mit ihren Zangen Eönnen fie ftark ver- wunden; me fireiten auch unter einander, und ftoflen fich mit ihren Hörmern, wie die Hirſche. Die Larve ift weiß, mit ocfer= gelben Kopfe, und diefe Farbe haben auch die 6 Füſſe; fie lebe im Eichenholze, und braucht 6 Jahre zur Verwandlung. Soll Dieje vor ſich geben, ſo macht ſich die Larve eine Hoͤhlung in der Erbe, die fo viel (änger ift, als es das fünftige Horn des Kaͤ— fers ober In Schweden ift diefer Käfer eine groſſe Sele tenbeit, uud in Amerika fallt er viel Elsiner, als bier zu Lande, - 2. Lu- — — ——— 2. Lucanus Teſſerarius. Voet. *) - Der Lioree Hirſch. Kupfert. Inf. II. Diefer feltene furinamfche Käfer in dem vorigen ähnlich, Die Hörner haben am Anfange noch einen kurzen Mebenaft. Die Augen find geldglängend, und ftehen fo weit hervor, daß man fie oben und unten ſehen kann. Die Oberfläche ift glän> zend ſchwarz; der Bruſtſchild und die Flůͤgeldecken haben eine breite, rothe, goldglänzende Einfaſſung, in welcher am Brufts ſchilde ein länglicher (chwarzer Fleck fteher. Der Bauch und die Hälften find gold und ſchwarz ſcheckig. Die Schienbeine der Bor: derfüffe haben feine, Stachein, wie es fonft bey diefer Gattung gewoͤhnlich ift. 3. Lucanus interruptus. Lin. Der zertrennete. Man hat diefem ſchoͤnen amerifanifchen Käfer obigen Na⸗ men gegeben, weil der Brufifchild von den Deckſchilden viel weiter, als gewöhnlich, adgejondert iſt. Die Geoͤßten diefer Art erreichen faft die ange von 2 Zoll. Die Farbe ift überall glänzend schwarz. Die Fuͤhlhoͤrner find die, und gemeiniglic) fihetförmig gekrummt. Oberhalb iſt der ganze Kaͤfer platt, und uͤberall gleich breit. Jedes Deckſchild hat zehn Furchen, und die 6 aͤuſſeren haben zierliche Hohlpunkte, welches dem Kär fer ein fchönes Anfehen giebt, zumal, da die Deckſchilde an den Seiten ganz berunter hängen, und den Leib dedecken. Der Bruſtſchild ift ungemein glatt, und über die Mitte defjelben lauft Ne Laͤnge nad) eine e Furche. Das Sc)ildlein fehle. — — — — — — D — Drit⸗ Anmerk. Aus Verſehen iſt auf der Kupferpatte Cervus Teſſe- rarius anſtatt Lucanus Teſſerarius geſetzt, orden. 2 — Gen el Pe nun LEE BERECHNETE HR | | Drittes Geſchlecht. Dermeſes Hf——— Dieſe Kaͤfergattung iſt nur klein, und erreicht ſelten die Laͤnge von dreivierthel Zoll, Linné giebt zum Kennzeichen dieſer Faͤfergattung die Fuͤhlhoͤrner an, deren aͤuſſerſten Glieder dicker, oder reulfoͤrmig find; dieſe Keule iſt bald mehr, bald weniger laͤnglich, und hat bisweilen tiefe Einſchnitte, welches man durchblaͤttert fclava perfolista)nennet, Dieſe Verſchiedenheit der Fuͤhlhoͤr⸗ ner macht es unſicher, zu beſtimmen, welche Kaͤfer eigentlich hierher gehören, Fabricius bringe die Kaͤfer, melche Line zu Diefer einen Gattung rechnet, unter 3 Gattungen, die zwar eis gentlich den) Freßwerlkzeugen nach, aber aud) in Anfehung der- Fuͤhlhoͤrner verſchieden find, u. Apathe; die Fuͤhlhoͤrner keulfoͤrmig, fo, daß die Keule durchblaͤttert iſt, amd die drey lezten Glieder, welche die Keule ausmachen, weit von einander abſtehen. 2. Dermeſtes. Die Fuͤhrhoͤrner keulfoͤrmig, durchblaͤttert; das erſte Glied iſt groͤſſer und dicker. 3. Boſtrichus. Das erſte Glied etwas laͤnger, als die uͤbri⸗ gen, welche klein und rund find, die drey legten find laͤn⸗ ger, dicker, eyformig, Das lezte zugefpiße. Der Bruſtſchild ift konvex, an den Seiten ungeraͤndelt, vorne etwas erhaben, ber Kopf zieht fich in demfelben zuruͤck. Der Körper ift laͤnglicht. Die Deckſchilde nicht fonderlich ge⸗ raͤndelt, der Rand an dem aͤuſſern Winfel eingebogen, Die Fuͤſſe unbewafnet; die Fußblaͤtter haben fünf Glieder. Dieſe Käfer laſſen den Kopf niederfallen, ziehen ihn bey einiger Gefahr inter den Bruſtſchild zurück, fehlieffen auch die Fuͤhlhoͤrner und Süffe Dicht an den Leib an, und liegen eine ges taume Zeis ohne Bewegung wie tod, 2 Die — — Die Larven haben an den drey erfien Ringen bes Leibes ſechs hornartige Fuͤſſez die Haut iſt lederartig, oft, wie der ‚Kopf, hornartig; das Maul hat Zähne und kleine Bartſpitzen; bie zwey Fuͤhlhoͤrner find klein. Der Seib ift oft mie Haaren ſtark bewachſen. Zur VBerwandfung verbergen fie fich in einen Winkel, und werden ohne Gefpinnfle zur Nymphe. >. Die Käfer diefer Gattung finder man wohl auf Blumen, im Holze, und im Miſte; aber Die Larve ſucht ihre Nahrung ger meiniglich im Thierreiche. Sie tagen von den Kadavern die " ' Haut und alles Fleiſch ab, befuchen die Speifefchtänfe und Vor—⸗ rathskammern, verderben das Pelzwerk, zerftören Die Voͤgel⸗ und Jaſektenſammlungen. Sie find alfo in der Haushaltung der Menfchen fehr ſchaͤdlich, aber in der Haushaltung Gottes haben fie den Nutzen, daß fie die todten Körper bald von der Erde weſſchaffen; und fie ſelbſt gereichen den Vögeln zur tahrung. | Bon diefer Käfergattung führe Zinnego Arten an; übers haupt moͤgen ohngefehr nahe an go Arten entdeckt ſeyn. z. Dermeftes lardarius. Lin, vie Der Speckkaͤfer. u Fa Supfert. Inſ. II. fig. A. 1.2. Es ift diefer Käfer in den Käufern fehr gemein. Kopf und Bruſtſchild ſchwarz untenher mis weißgrauen Haaren bes deckt. Die fhwarzen Deckſchilde haben vorne eine breite, afch> graue haarigte Binde, welche auf jeder Flügeldede 3 ſchwar⸗ ze Punkte hat; Auch auf dem Bruſtſchilde ftehen einige in einer Rundung geordnete Büchel gäblicher Haare. Alle diefe Haͤr⸗ chen werden mit der Zeit mehr ober weniger abgefchaft. Es brauchen dieſe Käfer die Lift, daß, wenn man zum Erempel eis nen Inſektenkaſten oͤfnet, fie angeflogen kommen, und wie tod in ben Kaften fallen, daß man fiealfo oft gar nicht wahrnimmt. Hat man aber den Kaften wieder weggefeßt, ſo richten fie in demnſſelben fchredliche Verwuͤſtungen an. Wenn man glaubs, fie durch Kampfer toͤdten zu koͤnnen, fo irret man fich, indem en | ie 60 æ fie oft viele Wochen in ein Schaͤchtelchen voll Kampfer geſteckt habe, ohne, daß es ihnen geſchadet harte, Bon Pelzwerk freſſen fie. die Haare ab, ausgeftopfte Vögel zerfiören fie gaͤnzlich; Sped und geraͤuchertes Fleiſch iſt ihre liebſte Nahrung. Die Larve dieſes Kaͤfers ift ohngefehr 7 Linien lang, nach vorne zu dicker; der Leib hat 12 Ringe, auf jedem ſteht eine Binde von Haaren. Auf dem lezten Ringe ſtehen 2 braun⸗ ſchwaͤrzliche, ſpitzige Hörner, und am Ende eine kegelfoͤrmige abgeſtuzte Fleiſchwarze, welcher fich die Sarve als eines Fuffes g bedienet, indem fie Diefelbe aufdlafen ann, und fich damit in allerley Richtungen auf dem Boden anſtaͤmmet, wenn fie Pries dien will, fo daß fie ſolche vor den Vorderfüffen vorſtreckt, und olfo ziemlich geſchwind fortfommen kann. Ihre Ereremente be fichen aus langen Faͤden von braunen, ungleidyen, aneinander _ gereiheren Koͤrnetn. Beym Haufen, welches oft geſchicht, ſpaltet die Kopfhaut und die 4 erſten Ringe, und hier kriecht Die arve heraus, Zur Verwandlung welches zu Ende des Som⸗ mers gefchicht, verbergen fie fi in einen Winkel, oft in. ihre ei- genen Ereremente, Die Nymphe ift weiß, mit braungelblichen Augen und Querftreifen auf dem Rüden. Wenn man fie be: > rührt, ſchlagen fie'mie den Hinterleibe um fi. Nach 4 Wo⸗ chen kommt der Käfer aus. i 2. Dermejtes pellis. Lin, Der Pelzfreſſer. Kupfert. Inf. III. fig. B. Es iſt dieſer Käfer nur ohngefehr drittehalb Linien lang, glänzend ſchwarz, doch fallen bie Deckſchilde bisweilenins braus ne, Unten ift er weißgrau. Auf dem Bruſtſchilde ftehen drey Büfchgen meiffer Haare, und auf der Mitte jeder Fluͤgeldecke ſteht ein weiſſer Punkt von Haaren. fh Die Larve diefes Kaͤfers, welche Fig. B. vergröffert vorge: ſtellet ift, ift, fo wie der Käfer felbft, der ſchreckliche Bermüfter des Pelswerfs, und wird uneigentlich Motte genannt. Gie ift vorne Bider, als hinten. Inſonderheit iſt dee Schwanz wiertrohtdig, Ber aus vielen fuhsrothen i langen, mis dem Kor⸗ per per in einer Horizontallinie ſtehenden Haaren, wie ein Befen, beſteht, Ihr ‚Gang ift ſonderbar, gleisend, und gleichſam ſtoßweiſe. —X Das beſte Mittel, das Pelzwerk für dieſe Plage zu bes währen, iſt, wenn man daſſelbe im recht dichte Kaſtens ver— ſchließt, und ſolche ſtarke Gerüche hinzuſugt, die ſtaͤrker riechen, als das Pelzwerk, damit die Kaͤfer und ihre Larven nicht durch den Geruch herbeygelokt werden. | 3. Dermeftes paniceus. Lin. Der Beodfreffer. | Es findet fich diefer Käfer gern in Brodſchraͤnken ein, und nagt das alte, trofne Brod an, Er thut indeſſen nicht viel Schaden, da er nidyt gröffer, als ein Hirfenforn if, Er iſt länglich rund, roftfärbig, etwas haarig, und hat rothe Augen, Seine Larve ift eyrund, weiß und glänzend. 4 Dermeftes (Apache, Fabr.) muricatus. Lin. Das Stachelkaͤferchen. | Er kommt aus Guinea, und ift faſt 4mal ſo groß, alsder Derm. lardarius. Der Bruſtſhild iſt gewoͤlbt, hoͤckrig, mit vielen Stacheln beſezt. Die Deckſchilde ſind hinten ſtumpf, ‚tief netzfoͤrmig, mit 2 groſſen und 4 kleinen Stacheln beſezt. Der Unterleib iſt voller gelblichen, zotigen Haare. Die Fuͤhl— hoͤrner haben 3 knotige Gelenke, ſind ſchwarz und glaͤnzend. 5. Dermejtes (Boſtrichus Fabr.) Capucinus. Lin. Der Capuciner. Kupfert. Inſ. III. lit. C. Inſ. XII. Fig. 3. Man hat ihm dieſen Namen gegeben, weil der Bruſtſchild vorne wie eine Kappe uͤber den Kopfherſteht. Kopf und Bruſt— ſchild ſind ſchwarz, die Deckſchilde roth. Seine Groͤſſe iſt ſehr verſchieden, bald einen Vierthel Zoll, bald einen halben Zoll lang. Er bäls fi, fo wie feine Larve in den Baumſtaͤmmen | und 63 und Bretterwaͤnden Rn Da die Abbildung lie. C. ſchlecht ge⸗ rathen ift, fo babe ic) dieſen Käfer Int. XI, Fig. 3. noch ein⸗ mal abbilden lafien. 7 Dermeftes (Boftrich,Fabr.)i 42087 aplus, Lin. Der Borkenkäfer, Kupfert. Inſ. III. lit, D, Diefe Kaͤferchen leben mit ihrer Larve zwifchen der Rinde der Fichtenbaͤume, wo fie fid) labyrintiſche Gänge machen; wo⸗ durch die Baͤume groffen Schaden leiden. Auf folde Weiſe figen viele Kolonien dicht neben einander, ohne daß die Gänge: einer Familie die Gänge der andern durchkreuzten; fordern fie find in lauter Parallelbogen und Kruͤmmungen neben ein⸗ gejegen; auch kommt feine Samilie in das Gebiet der andern. Der Käfer ift 3 Linien lang, epiindeifch, der Vruſiſchud mit dem Kopfe fo lang, als der ganze übrige Leib. Der Kopf ſiekt unfer dem Bruftfchilde verborgen. Die Deckſchilde find hinten ſchraͤg abgeftuzt, und dafelbfi am Rande 6mal gezahnt, als waͤ⸗ re der Kaͤfer hinten angefreſſen. Die ſchraͤge Flaͤche hinten iſt etwas hohl und glatt. Die Fuͤhlhoͤrner ſind KR und haben am Ende einen platten Knopf. 7. Derme/tes (Boftrich. Fabr.) Piniperda. Tin, Der Fichtenverderber. Er iſt dem Borigen ſehr ähnlich, nur find die N hinten niche fo abgeſtuzt; nur 2 tinien lang, walzenfoͤrmig, dunkelbraun, voll kurzer Haͤrchen. Er lebt, nebft der Larve, in jungen grünen Fichtenzweigen, Die er ganz aushöhlt, fo daß fie verderben, Er richtet oft unſaͤglichen Schaden an, und zer- fiöre in Purzer Zeit ganze Wälder von. vielen Meilen im Unis fang; und da er fo verborgen lebt, fo ift cs faſt nicht möglic), ein Mittel zu feiner Bersilgung zu erdenfen. | % Vier: Ve — — 63 a en nn u u 22 Viertes Geſchlecht. Ptinus BSobhrräfer Der Name Prinus, Ptilinus, franzoͤſiſch: Panache‘, Vrillette, will theils ſo viel fayn, als ein Federbuſch tragendes Inſekt theils wird damit auf die Eigenfchaft diefer Inſekten ge⸗ zielet, in das Holz zu bohren. Die Kennzeichen diefer Gattung find folgende: 7, fadenformige Fuͤhlhoͤrner, länger als der Bruſtſchild: die 3 letzten Gelenke länger und diker. Go deutlich diefes Kennzeichen iſt, fo finden ſich doch Ausnahmen; bey einis gen ſind die Fuͤhlhoͤrner gefiedert und buſchig; bey andern fehlet das keulfoͤrmige, ober die bres groͤſſeren Glieder am Ende, da man doc) Übrigens dieſe Krten unmöglich von +. Diefem Gefchlechte ausfchliejlen Fank, 2. Der Bruſtſchild ift ſtark gewoͤbbt, Bucklig, über den Kopf hervorragend, mit kleinem feharfen, vorfehenden Rande. 3. Der Leib iſt laͤnglich, walzenförmig, etwas ſtark gewoͤlbt. 3. Die Fußblaͤtter haben fünf Glieder. Fabricius bringt die Bohrkaͤfer unter 2 Geſchlechter: 1, Anobium; mit oben befchriebenen keulförmigen Fuͤhlhoͤr⸗ nern. ß 3 2. Pünus, mit fabenförmigen Fuͤhlhoͤrnern, die Glieder faſt koniſch, das zweyte kugelfoͤrmig. Die Sarven dieſer Kaͤfer bohren runde Loͤcher fo wohl in trockenen Baumſtaͤmmen, als aud) im Hausgerärhe, daher fie auch mis ftarfen Kinnladen verfehen, übrigens denen gewoͤhnli⸗ chen Käferlarven ähnlich, aber fehr Plein find. Auch die Kaͤ⸗ fer felbft übersreffen nicht viel die Länge eines Vierthelzolles. Linne befchreibt 6 Arten; überhaupt mögen an 18 Arten ent deckt ſeyn. x. Pi 1. Ptinus pefinitornis. Lin. Ba" r Der Federkamm. r Kupfert, Suf, IV. A. fig. 1. 2. Fabricius zahle diefen Käfer unfer die Dornkaͤfer; aus welchen Grunde, weiß ih nid, Er ift braun, und in der Abbildung wie! zu belle gemache, die Fuͤhlhoͤrner kammartig, die Füffe gelblich; aber nur das Männchen hat ſoſche gekaͤnmte Fuͤhlhoͤrner, beym Weibcher find fie mehr fadenfürmig. Bey der geringiten Berührung zieht er alle feine Glieder feſt zuſam men. Die Larve lebe in wofnen Weidenftämmen , in welchen fie tiefe, runde Löcher bofret, 2, Ptinus Fur. Lin. Der Dieb. Ein Käferchen, welches nicht viel groffer ift, als eine Floh, aber den Kräuter: und Inſektenſammlungen unausfprechlichen Schaden zufliget, Die Fuͤhlhoͤrner find ganz fadenförmig, fehr lang, zumal ben dem Männchen, daher man ihn chemals uns ter die Bokkaͤfer gerechnet hat, Die. Farbe iſt bald röthlich — bald dunkelbraun. Der herunterhaͤngende Kopf verbirgt ſich unter dem Bruftfhilde. Der budlihe Bruſtſchild ſcheint einige ftumpfe Spisen zu haben, ift nur klein, und Hinten ſchmaͤler als vorne, Die Dedichilde find oval, gewölbt, laufen hinten fpiß zu, haben so punktirte Längslinien, und find durch greife Haare mehr oder weniger fchekin. Das Weibdyen bat Feine Unterflügel, fondern nur das Männchen. Die Hüften find. keulfoͤrmig. Die Larve ift den gewoͤhnlichen Käferlarven ähn: li, weiß, bat 6 Fuffe, die Ringe des Leibes ſtehen etwas her» voe; fie ift etwas haarig, und liege gemeiniglich Erumm zufams men gebogen. Zur Verwandlung macht fie fich ein Geipinnfte, fo vom Mehl der zerfreffnen Dinge, und einem Flebrichten Safte zuſammen gefitter iſt. Die Nymphe ift ſehr weiß und zart, und in wenigen Wochen Frische der Kaͤfer auas. Man värh den Alaun und Arjenif als Mittel an, dieſe Thierchen ab: anhalten, ober zu toͤdten, weldyes mir aber fehr gefährlich zu ſeyn ſcheinet. N N — 92, Ptinus imperialis. Lin. Der Adlertraͤger. Kupfert, Inf. IV. lit, C. ‚Man hat ihmdiefen Namen gegeben, weil auf ben Deck⸗ fhilden von weißlichen Haͤrchen ſolche Zeichnmigen fehen, ivele che Dem doppelten Reichsadler aͤhnlich ſind Er iſt nur wenig gtoͤſſer, wie der vorige, an Geſtalt und Farbe ihm fehr ähnlich. Der Bruſtſchild ift hinterhalb erböher, das Sipilolein ganz weiß, die Fuͤhlhoͤrner find nicht fo lana, mie bey Vorigen, und nebft den Fuͤſſen roftfarbig. Et träge gleichfalls viel zur Zerjtörung unfter Tiſche und Stähle bey, 4 Piinus (Anobium Fabr.) pertinax. Lin. DDexHolzbohrer. Sn | Kupfert, Inf. IV. lit. B. fig. 1.2. Er iſt ohngefehr 3 Linien lang, ziemlich breit, faſt walzen⸗ foͤrmig. Der Bruftichild gewoͤlbt, mit 2 Pleinen Buckeln und in der Mitte eine Tiefe; an den Seiten verlängert er fich und umſchließt dieſelben gänzlich, fo daß der Kopf wie eingewickelt ausſieht. Die Deckſchilde haben Reihen von Hohlpunkten. Die Farbe ift dunkelbraun, ohne Glanz; anjedem Hinterwinkef des Bruftfchildes ein kleiner Draungelber. Fleck von Haaren ‚vor gedraͤngt. demſelben 2 Buckel; die Fuͤhlhoͤrner mit 3 groͤſſeren Gliedern am Ende, Die Fußblaͤtter dick, und ſehr enge zuſammen— Sie halten ſich in den Haͤuſern, und auch in hohlen Baͤu⸗ men auf; ſtellen ſich bey der geringſten Berührung tod, und: bleiben, man mag auch mit ihnen anfangen, was man will in ‚der. halsftarrichften Unbeweglichkeit; Fein Feuer, oder Waſſer kann fie in Bewegung feßen; fie lafjen ſich lieber fengfam bra= ten und verbrennen, als daß fie fliehen, oder auch nur einer Fuß bewegen folten. ¶ Welche heroiſche Standhaftigkeit ben eie nem fo Fleinen Thiere! 66 — — nn u u . Sünftes Geſchlecht. Bitter. Stwustefer Der Name Hifter ff entweder anzeigen, baß biefen Kaͤ⸗ fern etwas mangelt, nemlich die gehörige Länge der. Deckſchilde, ober, wie einige wollen, foll es fo viel beifien, als Baufler, und dann foll vermuthlich Damit auf die. Farbe angefpielet wer» . den, die bey den meiften ſchwarz und rothſcheckig ift, welches die Tracht der Harlefins zu feyn pflege, Die Kennzeichen 1 folgende: 1. Die Fühlhörner En ein EllenbogenGelenk, das heißt, das unterfie Gelenke hat faft die halbe Länge der ganzen Fuͤhlhoͤrner, welche ſich dafelbft Frümmen; die übrigen Glieder find nur kurz, und am Ende fteht ein ovales Knopf chen, welches. zwar aus einem Stuͤck zu befteben feheiner, aber doch in drey dicht auf einander N: Du ge: theilt iſt. 2. Der Kopf fett tief im Bruftfhifde , Und Bat zwey hervor⸗ ſtehende zangenfoͤrmige Zaͤhne. | | g, Die Deckſchilde ſi nd abgeſtutzt, und bedecken nicht bie dk über die Hälfte den Hinterleib. 4. Die Schenkel find breit, plate, voll Zonſpihen, die Fuß⸗ blaͤtter insgeſammt fuͤnfgliedricht. Die meiſten Kaͤfer dieſer Gattung leben im Mifte, doch halten ſich auch einige unter der Baumrinde a Ihre Larve iſt noch völlig unbekandt. Im franzoͤſiſchen heiſſen ſie P Efcarbot. Sinne hat 6 Arten beſcht ieben; uͤberhaupt find oyngefehr 16 Arten entdeckt. — 2. Hi- N — — VE ZEN | \ us z. Hifter unicolor. Lin. Der europaͤiſche Stutzkaͤfer. Kupfert. Inſ. V. Lit A, Die Größe dieſes Kaͤfers iſt ſehr verſchieden, und varlirt zwiſchen zwei und vier Linien; vielleicht find die kleinern die Männchen. Die Farbe iſt überall glänzend ſchwarz. Er ift ſehr hart, und kamm mit einer Nadel zu durchbohren; die Bru ift tinten fang, der Hinterleib kurz; die Dedichilde haben ein nige ſchwache Sängefttuifen, die Unterflügel find nach Berhäles niß ſehr lang. Er wird bald im Mifte bald im Sande gefuns den, und zieht fich bei der geringften Beruͤhrung wie tod zu⸗ fanmen. ya "no, Hiffer pygmaeus, Lin, | Der Zwerg. — ” / Kupſert. Inſ. V. Lit. Bfig. 1. 2. Er iſt der kleinſte von allen, dieſer Gattung; bie Deck ſchilde ſnd dunkelbraun, mit vier Strichen von oben bis zur Hälfte Im übrigen dem erften fehr aͤhnlich. 3, Hifter bimaculatus. Lin. Der Zweifled, Kupfert. Inſ. V Re. 1. 2. | Der Geftalt nach dem Vorigen vollig gleich: auf der . Mitte jedes Deckſchildes ein ſchoͤner rother Fleck; bisweilen ift berfelbe vunfeler, verloſchen, und verliere fich ganz in die hwar⸗ je Grundfarbe, Ein andrer hat auf jedem Deckſchilde zwei ro⸗ the Flecken, woraus Linne eine eigene Art macht, welches abee- noch: zweifelhaft ift, Im Frühjahr finder man alle dieie Käfer am haͤufigſten. Die Fluͤgeldecken haben fieben feine Furchen⸗ linien. | L; 6 ——— 4. Hifter plauus Sulz, Das Blaͤttchen. Ein überaus merfwürdiges Thier, weil es nicht Dicker ift, als ein Buchsbaumblatt; feine Länge ift zroifchen zwei und drei $inien, Er ift glänzend ſchwarz; hält im Saufen die langen Freßzangen ausgeftreft, den Kopf und die Fuͤhlhoͤrner in die Höhe gerichtet. Er hält fich zwifchen den Rinder alter Pap⸗ pelbäume auf. Wir haben mehrere Arten von Käfer und Wan: zen, die fich zwijchen den Rinden der Bäume aufpelten, und eben deshalb gleichfalls jo plaft find. Wer kann hiebei den weis fen Schöpfer verfennen? Aber unbegreiflich ift es, wie die innern Theile und Eingemeide eines fo Fleinen Thierchens in eis nem Körper Platz haben koͤnnen, der nur die Dice eines Blat⸗ tes hat. Wie fein müffen diefe Theile, wie fein bie Saamen⸗ gefäffe, Eyerftöce und Eyer feyn? HET HH TA Sechſtes Geſchlecht. Eyrinus. Taumelkaͤfer. Man nenne dieſe Käfer auch Waſſerfloͤhe, Waſſer⸗ laͤufer, Drehkaͤfer, franz. Tourniques, weil fie ſich mit unbegreiflicher Geſchwindigkeit auf der Oberflaͤche des Waſſers im Kreiſe herumdrehen. Sie ſind ſehr gemein, leben oft in großen Geſellſchaften; halten ſich vom Fruͤhjahr bis im Herbſt auf dem Waſſer auf, und gehen auch bisweilen auf den Grund deſſelben; des Nachts kriechen ſie an die hervorragenden Steine und Aeſte. Sie fliegen auch, wie alle Waſſerkaͤfer, bisweilen außerhalb demſelben herum. Ihre Groͤße betraͤgt ohngefehr einen Viertelzoll. Die Kennzeichen ſind folgende. 1, Die Fuͤhlhoͤrner find kuͤrzer, als der Kopf, ſteif, Die, und fehr enge gegliedert, fpindelförmig, an der Wurzel ein Anhang, der aus einen platten, haarigtem Stuͤcke beſteht, und fich mit den Fuͤhlhoͤrnern zugleich bewegt, 2. Vier — — 69 2. Vier große netzfoͤrmige Augen, zwei oben, und zwei uns ter dem Kopfe. 3. Die Mittel⸗ und Hinterfuſſe haben Schwimmborſten. 4. Die Fußblaͤtter haben fünf Gelenke. Linne hat nur zwei Arten beſchrieben, doch hat man nachher in fremden Laͤndern noch zwei andre Arten entdeckt. z. Gyrinus natator. Lin. Der Schwimmer, Kupfert. Inf. VL Fig. 1. 2. Die Oberfläche iſt ungemein glänzend ſtahlblau, bie Fuffe braunroth, oben und unten fehr aewölbt, hinten fpißig zulau⸗ fend, fehr hart; das Maul har fieine Zähne; Die vier netz⸗ förmigen Augen find eine Eigenfchaft, welche diefer Käfergat: fung, fo viel man bisher weiß, allein eigen iſt; zwei ſitzen ‚ oden, und zwei unter dem Kopfe, Sie haben Feine Gemein- ſchaft mit einander, fondern das Thier ſieht mie beiden befon- ders; es hat Daher ein fehr fcharfes Geſicht und ift ſchwer zu fangen. Die Dedfihilde haben einige aus Hohlpunkten bes fichende Linien, find etwas kürzer, als der $eib, und glatt. Am lesten Ringe ſtehen zwei kleine haarigte, braunrothe Zylin; berwarzen, welche berunfer fallen, wenn das Thier tod ift, fe find die Mutterſcheiden, oder Legeſtachel; doch iſt noch nicht gewiß, ob beide zum Eyerlegen, oder etwa eine zum Luftſchö— pfen Diener. ie Vorderfuͤſſe find länger, als die andern; die Hüfte ift fpindelförmig, in Ber Mitte am dickſten, durch ein Feines ovales Stuͤck am Bruftfchilde eingelenkes der Schenz kel ift krumm, unten am difften, das Fußblatt überall gleich "die, fünfgliedriche, mif zwei großen Endfrallen Die Bruft bat Höhlungen, in welchen fi) die Hüften verfchlieffen koͤnnen. Die Mitteifüfle find kürzer, als die Vorderen, gemeiniglich in einem Winkel gebogen, und werden zum Schwimmen gebraucht. Die hinterſten Fuͤſſe find fo lang, wie die mittlern, breit, glatt, mit Haaren befest, und zum rubern geſchickt. Da ſie leichter find, wie das Weder, fo ſchwimmen Be immer oben, und muͤſ⸗ J— E3 ſen 70 | — ſen Thal unfer dem Wahr an etwas feſt halten, went fie fih unten erhalten wollen. Die Hekſchilde bleiben immer trocken. Dft liegen fie unbewegfic u, om Waſſer. Sie find ggmeinte glich truppmeije beifamımen, | begatten ſich auf dem Woſſer, und, verbreiten um ſich einen ſtarken, übeln Geruch. Das Weib— chen lege die Eyer dicht bei einander an die Blätter der Waſſer⸗ pſlanzen. Sie find fehr Mein, weiß elblich, walenfärmig. Die Larve ift ſchmaͤchtig, Faft wie cin Skolopender aeftalter, weißgraufich,, die Haug durchſichtig, bat mit dem Kopf dreizehn tief eingefchnittäne Ringe und ſechs File. Das Maul hat große, fichelförmige, gezackte Zähne, unter denfelben vier Freß⸗ fpigen. Die Fuͤhlhoͤrner find fo lang, wie der Kopf, faden⸗ förmig, viergliedericht. An iedem, der acht Ringe, welche auf die 2 erftien, an welchen Die Füͤſſe figen, folgen, ſtehen an jes der Seife zwen lan ge, Dutch fichrige, eonifch- fadenfoͤrmige Theis le, fie find baue, | biegſam, freyſchwebend, feheinen Anhänge der Ringe zu ſeyn, und vermuthlich Floſſen; der Ring vor dem leß- fen hat viere dergleichen, die viel länger, und mit Haaren bes fezt find; alle krͤmmen fich nad) hinten zu. Der lejfe und Pleis ne Ring hat vier ziemlich lange, paralleljtebende, - nach unten gekruͤmmte Haden, und dienen dem Wurme vermuthlich zum anflammern. Da die Haut durchfcheinend ift, fo fiehe man ‚ben Körper inwendiq voller ſtets ſich bewegender Sufcblafen, Zu Ende des Sommers bricht die Larve an den Pflanzen aus dem Waffer heraus, macht fich aus einer aus dent $eibe ſchwi— tzenden Materie ein graues Gefpinnfte‘, in welchen fie ſich zue Nomphe, und diefer in wenigen Wochen zum Kaͤfer verwan⸗ delt, der bald ſein erſtes Element wieder ſucht. 2. Gyrinus Spinoſus. Fabric. Der ſtachlichte Taumelkaͤfer. Cr hat die Geſtalt des Vorigen, aber bie Deckſchilde ha⸗ Br zwei deutliche, large, ſpitzige Dornen. Unten iſt der Leib roſtfärbig, und ber Hinlere [wars Er kommt von Coro⸗ mandel. % “3. @Y- — yı 3, Gyrinus americanıs. Lin. * Der amerikaniſche Taumelkaͤfer. Er iſt dem erſten völlig aͤhnlich, aber zweimal groͤſſer, ganz glatt, ohne Streifen; die Fuͤſſe ſind roth, die hinterſten kurz, das Maul haarig, und er lebt auf den Waſſern des mittaͤgigen Amerika. HH Siebendes Geflecht. Byrrhus. MWollenfäfer. Der Name foll anzeigen, daß diefe Käfer mit einem wols ligtem Wefen überzogen find. Einige Entomologen zählen dieſe Käfer zuden Dermeften, und geben den Namen Byrehiie denen oben fehon vorgefommenen Peinen; man muß fi) alfo burch folche Berwechfelungen der Namen, vie leider in der Inſekten— geſchichte oft vorfommen, und zu groffen Berwirrungen Anlaß geben, nicht irre machen laſſen. Geoftroy nenne Diefe Käfer Authremes; auch heißen fie Bnollkaͤfer, Blumenſtaubkaͤ⸗ fer. Die Kennzeichen ſind folgende: 1. Die Fuͤhlhoͤrner find kolbenaͤhnlich, grade, mit unzer⸗ theiltem Knopfe, ziemlich dicht, etwas platt. 2. Die Geſtalt iſt eyrund, vorne wie etwas abgeſtuzt; oben und unten ſehr gewölbt, 3. Die Fußblaͤtter find fuͤnfgliedricht. Sie ſind nur fehr Elein, halten ſich gern im Blumenftaube, “ vorzüglich in den Tulpen, auch zwiſchen troknen Kräutern, auf, Die Larven leben von Aas, und —— auch die Pflanzens und Inſektenſammlungen. Fabricius vertheilt diefe Käfer uhdeb zwei Geſchlechter. 1. Byrrhus. Das erſte Glied der Fuͤhlhoͤrner laͤnger, die uͤbrigen ſehr kurz, durchblaͤttert, werden nach der Spitze allmaͤhlig dicker. E 4 8. Au- 2, Anthremes. Die Fuhlhörner eylindriſch, ſehr kurze Glie⸗ der, Die drei legten dicker, zufammengewachfen, bilden eis ne dichte, enformige Keule. Sinne” bat fünf Arsen beſchrieben; überhaupt find an 19 Arten bekannt, 1. Zyrrhus (Authremes Fabr.) Scrophulariae. Lin. Der Braunwurtznager. Kupfert. Inf, VIE lit. A. fig, 1. 2, Nicht voll zwei Linien lang, beinahr rund, oben etwas. platt, unten gewoͤlbt; glänzend ſchwarz, mit weiffen, und roͤth⸗ lichen wellenförmigen lecken, befonders an ben Winkeln des Drufifchildes; die Math der Deckſchilde ift blutroth, welches in der Abbildung nicht ausgedruckt ift, Unten ift er greiß oder braun, Alle Zeichnungen werden durch Schuͤppchen verur ſacht, bie denen auf den Schmetterlingsflügeln ähnlich find; und ba sie leicht abgefchabt werden koͤnnen, fo ift die Zeichnung und Garde des Käfers ſo unbeftändig, Die Larve des Käfers ift beinafe ſchwarz, fehr haarig, und Hat fechs Füffe. Der Körper ift Eurz und dide. Das Maul hat ſchwaͤrzliche, hornartige Freßzaͤhne. Die Haare haben kurze Spitzen wie Dornen. Am Schwanze fiehen ſechs Buͤſchel fanger Haare, wie Pinfel, in einer ſchraͤgen Stellung. Jedes Haar hat an der Spike eine länglichte, kegelfoͤrmige Keule. : Bei einer Berührung fträuben ſich diefe Haare, und breiten fid) wie Strahlen aus. Sie find ungemein fein, und man Fann faft nichts künftlichers fehen. Am Ende des Körpers ſteht ein Schwanz von zwei Büfcheln langer Haare, und das Thier kann fie bewegen und auftichten. Diefe tarven halten ſich zu allen Jahrszeiten in den Häufern auf, riechen an den Wänden, boh⸗ ren ſich in Schraͤnke und Schachteln ein, freſſen das Pelzwerk, und nagen ſelbſt Hͤrn an. Im Anfang des Sommers flegen fie ſich in Nymphen zu verwandeln. Sie ſtreifen alsdenn die Larvenhaut nicht ab, ſondern dieſe platzet nur, um der Nymphe mehr Raum zu geben; und denn bleibe dieſe ruhig bis zur letzten che % 73 Verwandlung in diefer Sin liegen, Die Nymphe ift auch mit braungelblichen Haaren befegt, und in werigen Tagen riecht der Käfer aus. So klein die Larveift, fo ift fie doch den Anfaͤllen der Schlupfwelpen ſehr ausgeſezt. 2 Byrrhas Pilula Lin. Fabric, Die Pillenkugel. Rupfert. Inſ. VIL lit. B. Fig. n. 2. Man Hat diefen Käfer bald zu den Spekkaͤfern, bald zu den Mordellen gerechnet. Einige haben daraus ein eigenes Ge⸗ fehleche gemadjt, welches fie Cittela, Fugenkaͤfer, nennen. Die Groͤſſe des Kaͤfers iſt ſehr verſchieden, zwiſchen 2 und 4 Linien. Und fo auch die Firbe, welche zwar allezeit ſchwarz, aber Durch viele fupfergrüne , ſchwarzunterbrochne Sängsbinden, aud) weißlich wollenfärbigen Queerlinien bald mehr, bafd wes niger fchedig ift. Diele Zeichnungen beftehen aus einem wol— ligten Weſen, weldyes leicht abaefchabt werden Fan. Wenn der Käfer bey einer Berührung fich zuſammenzieht, fo iſt er ſo rund, wie eine Pille; denn der Kopf zieht ſich in eine am Bruſt⸗ ſchilde befindliche Höhlung, und wird von einem dreyeckigen, hornartigen, zmifchen den Vorderhuͤften vortrerenden Stücde ganz bedeckt, welches alsdann am Kopfe mit zu fißen feheiner. Man findet den Käfer haufig auf den Pflanzen und Wieſen; die Larve deſſelben iſt noch nicht bekannt. a Pa σI Achtes Geſchlecht. Silpha. Aaskaͤfer. Der Name Silpha ſoll ein Inſekt anzeigen, welches ſich wieder verjuͤnget. Dieſes kann von allen Kaͤfern geſagt werden, in ſo fern aus der Larve ein neuer Kaͤfer wird; vielleicht aber iſt es bey dieſen zuerſt bemerkt worden. Senf nenne ınan dieſe Köfergattung auch, Pelus,, franzof. Bouclier,, hollaͤnd. Molle- begravers; Siſamkaͤfer, Todtengraͤber, Maulwurfskaͤ⸗ E 5 —J— 5. EN ve Ä MA. —— fer, Geiſterkaͤfer. Die Unterſcheidungsmerkmahle dieſer Kaͤ⸗ fer ſind folgende: 1. Die Fuͤhlhoͤrner Hohen eilf Glieder, von denen bag eiſte das laͤngſte iſt, die folgenden ſind Perlſchnurfoͤrmig, nach vorne zu werden ſie allmaͤlig dicker, und etwas blaͤttricht, oder die 3 oder 4 lezten Glieder formiren eine es | terte Keule, 2. Der Brufifchild beſteht aus einer groſſen, weiſt — breiten Platte, wie ein Schild, der doch aber den Kopf nicht bedeckt. 3. Die Deckſchilde „haben einen aufgeworfenen Rand, der die Seiten * Körpers umfaltet; bisweilen ſind ſie e unten abgeſtuzt, bisweilen ganz. 4 Die Fußblätter haben fünf Glieder. Sabriciug verteilt die Silphen des linneiſchen Syſtems unter 4 Öefchlechter. 1. Nicrophorus, keulfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner, das erſte Glied das laͤngſte, die folgenden kurz, die 3 vor den lezten di⸗ cker, durchblaͤttert, breiter als lang, das lezte oval, zu: gefpißt. 2, Silpha, feulförmige Fuͤhlhoͤrner, das erſte Glieb etmas länger, die folgenden kurz, und am Ende etwas hervor⸗ ſtehend, die vier vor san lezten Didier, durchblättert , das lezte eyrund. 3. Opatrum; fchnurförmige Fuͤhlhoͤrner nach oben zu dicker, die Glieder faſt gleich. 4. Nitidula; keulfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner, kurze faſt unter ſich gleiche Glieder, das lezte eyrund, und dicker. Und dann bringe er noch einige linneiſche Silphen unter bie Gefchlechter 1. Ips, grade ausftehende Feulförmige Fuͤhlhoͤrner, runde, gleiche Glieder, die 3 legten dicker, durchblaͤttert. 9, Sphaeridium; feulförmige Fuͤhlhoͤrner, die durchblaͤtterte Keule befteht aus drey dickern Gliedern. Unter > — — — 75 ih Unter diefem lezten Geſchlechte ſtehen auch einige linneiſche Dermeſien; z. E. Dermeſtes ſcarabacoides Lin. Die- meiſten aber unter beyden Geſchlechtern ſind neue Kaͤfer. Dem Bruſt⸗ fhilde nach find dieſe Käfer den folgenden Schildkaͤfern ähnlich, nur ift bey den leztern der Kopf mehr vom Schilde bedeckt. Die Fuͤhlhoͤrner variiven bey diefen Käfern ſehr; die Keule ift bald dick, die Glieder dicht auf einander gebrückt, bald längs liter, und weiter von einander abgeſezt, und längfichter, bald auf der einen Seite ausgezackt, faft, wie bey den Erdkaͤfern. Bald find die Glieder rundlicher, bald länglicher; das erfte Glied pflegt allzeit länger und dicker zu. feyn. Der Kopf hänge herunter; das Maul hat ſtarcke Zähne, und 4 Freßſpitzen; die Oberlippe geht etwas vor, Das Ruͤckenſchildchen ift dreyeckig; die 3 legten Glieder des Hinterleibes kann der Käfer fehr verläns gern , fo daß fie unten ben Deckſchilden hervortreten; vornem⸗ lich bey den Weibchen. Die Flügel find bey einigen nicht län: ger, und liegen gefaltet unter den Dedfchilden. Die Schenkel ‚der Füuͤſſe find unten breit, Haben am Ende zwey Dornen, an der, Auffenfeise ſteife Spigen; die Fußblattglieder find breit, die Endkrallen ſtarck, und dadurd; find fie von der Natur ge: fhict gemacht, in die Erde zu graben. Sie leben am liebften i in faulenden Thierförpern und ftin= kenden Unreinigkeiten; doch findet man auch einige auf den den Yeckern und im Sande, Ihres Aufenthalts wegen find fie fehr eckelhaft, ſtinken ſelbſt unertraͤglich, und es gehoͤrt oft viele Selbſtverlaͤugnung dazu, einige ſeltene Arten zu bekommen, weil man ſie in todten Pferden und anderen ſtinkendem Aaſe aufſuchen muß. Dazu kommt noch, daß fie, wenn man fie anfaßt, einen braunen ſtinkenden Saft aus dem Draufe und After von ſich geben, Ihre Larven leben gleichfalls im Aaſe, Mifte, und Unreis nigkeiten. Sie haben 6 Fuͤſſe, einen laͤnglichten Koͤrper, und die Ringe des Leibes haben hornartige Platten. In der Natur, und fuͤr die Menſchen haben dieſe Thiere einen groſſen Nutzen, weil ſie das Aas geſchwind wegſchaffen; viele tauſende arbeiten oft daran; verzehren es bis auf die Kno⸗ hen, und verhindern dadurch) die Verunreinigung der a" ins 76 — — Sinne hat 35 Arten dieſer Kaͤfergattung beſchrieben; tiber, haupt mögen an go Arten entdeckt ſeyn, von denen ich folgen⸗ be anführen will, 1. Silpha J Fabr.) germanich. Lin. | Der Zranergräber. Kupfert. Inſ. VIIL A. Der Größte dieſer Gattung von den einlänbifehens uber einen Zolf lang, ganz glänzend ſchwarz, und nicht violet, wie er in der Abbildung fat ſch vorgeftetler iſt. Er variiert ſehr; bald find die Köpfe der Fuͤhlhoͤrner ſchwarz, bald braunroth. Bis⸗ weilen haben die Deckſchilde an den Seiten oberhalb einen brau⸗ nen Rand, bisweilen nicht. Bey einer gröferen Art ‚haben die Deckſchilde einen roftfärbigen Fleck, daher einige fie für eine ber fondere Art anfehen wollen. Bey allen find die Deckſchilde fo kurz, daß drey Ringe des Leibes unbedeckt bleiben. Auf der Oberlippe ſteht ein braunrother Fleck. Der Bruſtſchild hat eine Einfaſſung von braungelben ante Diefer Käfer gräbt ein‘ rundes Loch ganz ſenkrecht in Die Erde. Er legt ein Ey in ein Stück Aas, und vergraͤbt daffelbe gledann unter die Erde. Er iſt etwas ſelten. 2. Silpha (Nierophorus Fabr) — Lin. Der Biſamkaͤfer. Kupfert. Inf. VEIT lit. B. Fig. 1. Diefer Käfer ift fehr befanne * gemein, ſchwarz; unter der Bruft, an den Ringen des Hinterleibes, und an den Hinz tergüften voll glänzend graugrünlicher Haare. Der Knopf an den Fühlhörnern braunroth. Die Dedfihilde Haben 2 breire, gelbrothe, ausgezackte Binden Der Kopf ift groß, platt, her⸗ unterhangend, die Augen groß, die Zähne lang. Der Brufts ſchild beſteht aus einer faſt runden Platte, mit flachen Raͤn⸗ dern, in der Mitte erhaben und etwas hoͤckrig. Die Fluͤgel find doppelt zuſammengeſchlagen. Die Fuͤſſe doppelt und dicke. Diefe Käfer Haben die artige Gewohnheit, kleine todte PS ! z. & 77 €. Maufmürfe, Mäufe, u. ſ. w. mit gemeinfchaftlichen + Kräften zu begraben, und ihre Eger Darein zu legen; nicht ale fo, fie felbft zu verfpeifen, mie der feel, Hr. Drof. Müller glaubte, fendern ver Larve ihre Nabrung mitzugeben, Einie ge wolfen in ihrem Geruch etwas Bifam ähnliches finden, und haben ihn Deshalb den Namen Biſamkaͤfer gegeben. Die Larve ift weißgraulich, der hornartige Kopf orangegeld. Jeder Ding hat eine Feine hornartige Platte, und vom fünften Ninge an ftehen auf jeder Platte Eleine Spigen, wie Kronen, Zur Ber: wandlung gehen fie tiefer in Die Erde, und machen fich eine ova⸗ le Höhle. Man finder den Käfer auch bieweilen auf Blumen, vornemlich auf den Gipfeln von Bromus, Dattilis, Aira, und andern Graßarten; vielleicht. halten fie Eh, richt der Nahrung wegen dafelbft auf, fondern um auf folchen freien Anhöhen ihre Fraßwerkzeuge fäubern zu können, Wie ſtarck ihr Geruch fey, Bann man Daraus ſchlieſſen, daß als ic) einft eine Libella aufei: ne Nadel geipießt in ein Luſthaus geſtellt hatte, deſſen Fenſter offen fanden, fo fand ich nach einigen Stunden ſchon diefen Kaͤfer an dein Leibe der ‚Libella fißen, und er hatte ihn ſchon großentheils verzehrt. ra, 3. Siloha (Nierophorus Fabr.) orientalis. Voet. { N } Der morgenländifche Aaskaͤfer. Wohl zweymal fo groß, wie dervorige, fonft ihm ähnlich, die Mitte des Bruftfchildes rorhgelb; die rorhen Binden der Deckſchilde find bey ver Math unterbrochen, Zmwifchen den Augen, und auf der Oberlippe ift gleichfalls ein vorhgelblicher 4. Siloha atrata. Lin. Fabric, Die Seidentrauer, | Kupfert. Inf. VEIL. ie. = | | ‚ Die Farbe ift überall fehlichtglate, ohne ftarfen Glanz. Die Deckſchilde haben drey erhabene Längskanten; der Grund iſt dicht voller Hohlpunkte, die nur Durch, Ser | ichle ſichtbar find. Der Bruſtſchild ii in der Mitte hoch, ‚bet einen Heinen Hand, und ift vorne nicht ausgefchnitten, Die Fuͤhl⸗ hoͤrner haben eine durchblaͤtterte Keule, die etwas länger ift, wie gewöhnlich. - Er fest auch im Aas; im Winter verbirgt er ſich unter den Steinen und in der Erde, Die Larve ift ſchwarz, im übrigen den vorigen ähnlich. 5. Silpha.thoracica, Lin. Rabrı Der Schildträger. Dem vorigen der Geftalt nach gleich; der Bruſiſchild gelb: roth, durch feine gefräufelte Haare glänzend, wie Geide. Die Deckſchilde Haben 3 Laͤngskanten, und find etwas runzlich. Er liebt auch das Yas. 6. Silpha polita. Sulz. Der Glatte, Kupfert. Inſ. VIIL "lit, D. Ganz ſchwarz und fein polirt, die Fuhlheener werden nach und nach dicker, und find kaum geblaͤttert; der Kopf iſt ausge⸗ ſtreckt, der Bruſtſchild breit, ungefäumf, vorne nicht ausge: ſchnitten; die Deckſchilde gewoͤlbt, zart punktirt, rinnenfoͤrmig geſaͤumt. In der Schweitz. 7. Silpha oblonga. Lin. Der Schmahlhans. Kupfert. Inſ. VIII. lit, E. Da die zehn erſten Kupfertafefn bereite von einem andern. angeordnet und fertig waren, ebe mir die Fortſetzung dieſes Werks aufgetragen wurde, fo kann ich auch für die Mängel und Serehümer nicht ſtehen, die ſich bie und da, und befonders auch bey dieſem Käfer finden. Die Abtildung ift aus dem Sulzer⸗ fhen Werfe genommen, welcher dielelbe irrig fr die Silpha oblonga Lin. ausgiebt. Es kann diefer wohl ſchwerlich unter die Sylphen gerechnet werden, obgleich Fueßly es in ſeinem Verzeichniß gethan, und ihn Silpha flavifrons genannt bat. : In ——— 9 In den Entomologiſchen Beyträgen kommt er ‚gar zwey⸗ mal vor, und ift einmal unter Die Sylphen, und dann gar noch einmal unter ‚ie Chryſomelne gebracht. Die wahre Silpha oblonga iſt laͤnglicht oval, ſchwarz, unten platt, die Deckſchil⸗ de haben acht erhoͤhete Streifen. Der abgebildete Käfer aber koͤnnte am erſten unter. Die Cureuliones neben den Curculio la- iroftris geſtellet werden. 8. Silpha — Fabr‘) Yabutofa Lin. Der Sandgraber. Er iſt mattſchwarz, auch wohl braun, die Dedfchifde ha- ben 3 gezaͤhnelte Sängsftreifenz der BSruftfchitd ift ſchwach geran⸗ det. „Er lebe in fandigten Gegenden. 9. Silpha (mitidula Fabr.) 2 ——— Der Doppelpunkt. | Mattſchwarz, auf. jedem Deckſchilde ein runder rother Fleck. Man finder ihn in den Haufern am Sped und Scdinfen. 20. ‚Silpha (Ips Fabr.) 4 — Lin. Der Vierfieck. Reinſchwarz, länglich, auf jedem Deckſchilde zwey ſchoͤne rothe Flecke. Man findet ihn in den Ritzen der Baumſtaͤmme. Die Larve iſt wolligt, und Dep fi) gleichfalls in verfaulten Bäumen auf, | u. Silpha ———— Fabr.) pulicaria. Dieſes Kaͤferchen iſt nicht größer, mie eine Floh; fhwars, _ laͤnglich, die Deckſchilde find abgekürge, die Bruft ſteht etwas # vor. Er läuft mir groffer Schnelligkeit auf den Blumen Elle >: ., Neun⸗ 89 — — He FR EEE | Neuntes Geſchlecht. Caffida. Schildkaͤfer— Man hat dieſer Kaͤfergattung eine ſolche Benennung ge geben, meil der Kopf von dem breiten Schilde der Bruſt be— bet wird, der alſo wie ein Helm oder Sturmhaube angefchen werden ann, Die Kennzeichen biefer Gattung find Folgende: _ 1. Die Fuͤhlhoͤrner find fadenförmig,, eiffgliedrich, I fürmig, die legten Glieder, formiven eine Keule. 2, Der Bruſtſchild ift plast, fehr breit, mit einem fachen, breiten, den Kopf ganz bedeckenden Rande. ‚ Die Slügeldeden ‚haben auch einen breiten flachen Rand, 4 ne Fußblaͤtter Haben nur 4 Glieder mit Ballen, Da fie alfo oberhalb mit breiten Schildern ganz bedect ſind, ſo koͤnnten ſie auch Schildkroͤtenkaͤfer genannt werden, weil ſ e von unten den Schildkroͤten nicht unaͤhnlich ſehen. Sie halten ſich nur auf den Pflanzen auf, und freſſen de⸗ von Blätter. Auch ihre Larven leben auf dieſen Pflanzen ; die: fe find ſehr flach, ‚ überall mit Stacheln beſezt; fie ſchlagen den Schwanz gabelförmig gegen ben Ruͤcken zurück; ihren Unrath ſchieben ſie auf den Rüden hinaus, wodurch fie ſich einen Schild aus ihren eignen Koth machen, der auf einer Gabel mit zwey Armen ruhet; und wenn fie ſich bauten, fo wird gleich— falls die abgelegte Haut darunter i in die geſchoben. Sie verwan⸗ Dein ſich auch auf den Blättern in — ohne ſich ein Gr fpinfte oder Gehäufe zu machen. | | | tinne hat 32 Arten Ehildfäfer beſchtieben; aberhaupt find einige 50 Arten entdeckt; von denen wir folgende anmerken wollen. 2. Cof- - —p— 4 81 2. Caſſi 7— viridis Lin. . Der Grönfhtld, Kupfert. Inſ. IX. lit. A. Fig. LO. Die Farbe ift bellartın, ohne Flecken; Pr Kopf fchmarz, _ fo wie der ganze Unterleib. Die Fuͤhlhoͤrner grüngelb,, am . Ende fhwärziih, die Füffe ockergelb, bisweilen die Hüften ſchwarz, der Hinterleib hat eine gelbe -Einfaffung. Er lebt nebſt der Carpe auf den Difteln, Neſſeln, Artiſchalen und meh— teren Pflanzen, Die Earve iſt platt, Dunfelgeün, oval, rund herum mit Stacheln befeßt. Sie trägt ihren Unrath über ſich auf einer Schwanzgabel wie einen Sonnenſchirm; der After be: ſteht in einer kegelfoͤrmigen Roͤhre, die ſo geſtellt iſt, daß ſich der ausflieſſende Unrath auf der Gabel hinaufſchiebt. Die Ga— belarmen haben der Laͤnge nach einige kurze Stacheln. An den Ringen des Leibes ſtehen an jeder Seite kurze, walzenfoͤrmige Roͤhren, die Fir Luftloͤcher zu halten ſind. Sie verwandein ſich auf den Blaͤttern; laſſen zu dieſer Zeit den Schwan; fin: fen, und halten ihn mit dem Körper ruͤckwaͤrts in einer geraden Linie geſtreckt. Durch das Reiben am Blatte faͤllt die alte Haut, fo wie die Unreinigfeiten von der Gabel ab; die Fuͤſſe zieht ſie unter ſich, und befeſtigt ſich blos mit den —— Mit⸗ telvingen am Blatte, entweder durch Anklammern, oder durch eine leiwartige Feuchtigkeit; der übrige Körper brahr⸗ das Blatt nicht, ſo wenig wie die Fuͤſſe. In dieſer Stellung bleibt fie zwey bis drey Tage, legt ihre alte Haut ab, und verwan— delt fi) in eine Nymphe; die abgeftreifte Haur bleibt hinter ihr wie ein Kraul ſitzen, fo daß die Nymphe vermittelſt obgedach⸗ ter zwey Dinge immer noch am Blatte feſtſitzen kann; denn der Schwan; der Nymphe bleibe an der Larvenhaut hängen, ver⸗ moͤge des Gabelſchwanzes, den auch die Nymphe hat, Der aber in dem Gabelſchwanze der Sarvenhaut wie in einem Fuiteral ſteckt. Die Geſtalt der Nymphe ift platt, oval, ringsherum mit einer Reihe Furzer, unbehaarter Stacheln beſeit. An jeder Seite des Ruͤckens ſtehen vier kleine braune Roͤhren. Nach 14 Tagen pflegt der Kaͤfer auszukriechen. Gem Naturg. VI. B. ites St. F 2. Caf- sa — 2. Caſſida Groſſa. Lin. Der Tieger. Kupfert. Inſ. IX. lit. B. Der Größte unter den Bekandten, wohnt im miftägigen Amerika, blutroth; der Brufifchild hat auf jeder Seite ein Grübchen. Die Deckſchilde find vorne feitwärts herabaszogen, längft der Nath ftehen 6 Reiben vertiefter fehmarzer Punkte; darauf folgen vier bis fünf ſchwarze, geſchlaͤngelte Querbinden, wovon der Mittelſte nahe am Seitenrande fid; in 2 Aefte fpalter, 3. Caſſida Lateralis Lin. Der Seitenfled. Kupfert. Inſ. X. lit,, C, fig. LI. Er ift gleichfalis aus Amerika; die Farbe ift wie —— Kupferertz; an jeder Seite der Dedtfchifve ſteht ein fcheibenför: miger, gelber, halbburchfichtiger Fleck, der ſich auch auf der Unterſeite zeigt; Aus Fig. 2. kann man ſehen, wie (eör viel die , Deckſchilde gröffer find, als der Leib. a ee ee 3ehntes Geſchlecht. Coccinella. Blattlauskaͤfer. ® Sie werden auch fonft Halbkugelkaͤfer, Sonnent Marienwuͤrmchen, Gotteskuͤhichen genannt. Wegen ih⸗ ver halbkugelfoͤrmigen Geſtalt find fie leicht zu kennen. Der las teiniſche Name ſoll entweder auf ihre Geſtalt oder auf ihre hoch— rothe Farbe anſpielen. Im franzoͤſi ſchen haben fie auch viele Namen: Vache à Dieu, cheval à Dieu, Bèête A Dieu, B£te de la vierge. Zu den Kennzeichen gehören folgende: 1. Die Fuͤhlhoͤrner haben ein plattes, abgeftuztes Kübpfehen:: ; 2. Die Freßſpitzen endigen fih mit einem ziemlich groſſen, age gen Kopfe. I Die ne 1 een 3 3. Die duffere Form des Käfers ift halbrund, unten platt, 4. Die Fußblaͤtter haben nur drey Efieder, von denen dag Mittelſte breirer, und herzfoͤrmig iſt. Der Kopf ift gemeiniglich klein, und zum Theil in einer Hoͤhlung am Bruſtſchilde. Das Maut hat zwey kleine Zähne; die 2 Augen find netzfoͤrmig. Die Fühlhörner find eilfgliedrig; noch dem erften Gliede, welches lang ift, folgen sirunde, krol— lengfeiche ; die folgenden 5 find blästrichr, werden immer dicker, das legte Gelenke iſt gleichfam viereckig abgeſtutzt; uͤberall find fie mit feinen Haͤrchen beſetzt. Die innren Freßſpitzen ſind klein, Die aͤußren groß, viergliedricht, werden am Ende ſehr dick, kruͤmmen ſich einwaͤrts, und das letzte Glied iſt wie eine üreys eckigte Keule; im Krichen ſind ſie in beſtaͤndiger Bewegung, und befuͤhlen damit alles, was ihnen vorkommt. Die Deck— fehitde fchlagen fid) an den Seiten unten um, und bilden eine Rinne, in welcher der Hinterleib ruhet. Die ausgebreiresn Fluͤgel find zmal fo lang, als der Leib. Die Füffe werben von dein Käfer fo dicht an den Leib gegogen, daß man fie oberhalb nicht ſehen kann. Die tarven leben auf Bäumen und Pfan— zen. Gie haben einen Eleinen Kopf mit 2 kurzen Fuͤhlhoͤrnern, und vier Bartſpitzen. Die Füffe find mit Feulföcmigen Haaren beſetzt. Die Ringe des Leibes yaben bey einigen Stacheln, hey andern fiumpfe Spißen und Hoͤcker. Aus dent leßtern ginge kann der Wurm eine ziemlich dicke Fleiſchwarze ausfioflen, ſich damit an den Boden anſtaͤmmen, und ſich auf ſolche Art im Kriechen forthelfen. Sie find ſehr gefraͤßig, und leben haupt⸗ ſaͤchlich von Blattlaͤuſen, die' ſie wie Wölfe überfallen, mie dert Vorderfüſſen zum Maule bringen, und niit den benden großen Bartipigen feſthalten. Die ftärferen fallen felbit die Schwaͤ— cheren ihres eigenen Gefchlechts an, Bey der Verwandlung hängen fie ſich vermittelſt der fleifchtaten Schwanzwarze, aus welcher ne Flebrigte Feuchtigkeit quillet, an den Blättern, Zweigen, oder andern Körpern an. Den Kopf ziehen fie uns ter fih, und werden nach vorne zu immer Dicker, indem der Körper zuſammenſchrumpft. In einigen Tagen ſpaltet die Haut, zieht fi bis zum Schwanze herunter, und bleibt da als ein Kluͤmpchen ſitzen; vermittelſt derfelben bleißt auch die | 3.2 Noms a Nyimphe ſelbſt feſthaͤngen; und ihre ganze Bewegung ‚ wenn man fie etwa berührt, beftehf darin, daß fie fich vorne in die Höhe hebt. Ihre Farbe ift gemeiniglich roͤthlich, mit ſchwar⸗ zen Punkten; doch richtet fie fich zum Theil ſchon nad) der 3 Farbe des Fünftigen Käfers. Mac) zehn bis zwölf Tagen kom⸗ men die Kaͤferchen zum Vorſchein; ihre Farbe ift anfangs ſehr matt, und die Flecken ganz verlofchen, fo mie aber die Luft fie verhärtet, wird aud) die Farbe lebhafter, und die Flecken kom— men zum: Vorſchein. Die Käfer treiben Das Gewebe der Larve ort, und verzehren Die Blattläufe, Im Winter erftarren fie, ) ’ und gleich im Anfang des Frühlings leben fie wieder auf; ihre Sebensdauer uͤbertrift Daber ein Jahr; oder wenigfteng fie uͤber⸗ wintern, Bey der Begattung fißt das Männchen eine gerau: me Zeit auf das Weibchen. Das Weibchen legt ihre Ener in kleinen Haͤufchen auf die. Blätter folher Pflanzen, die mit DBlartläufen bevölkert find. Linné vertheilt alle Kofzinellen in 4 Familien. 1. Die Deckſchilde roth oder gelb, mit ſchwarzen Punkten, 2. Die Deckſchilde roth oder gelb, mit weiſſen Punkten. 3. Die Deckſchilde ſchwarz, mit rothen Flecken oder Punkten. 4. Die Deckſchilde ſchwarz, mit weiſſen oder gelben Flecken oder Punkten. Ueberhaupt beſchreibt er 49 Arten; durch neuere Entdef- | fungen find aber ſchon an go bis 90 Arten befanns worden. Wir wollen folgende anmerken: 1. mit rothen oder gelben Deckſchilden, und ſchwarzen Punkten, 1. Coccinella bipundfata. Lin. Der Zwenpunft. Kupfert. Inſ. X. Fig. I. Ohngefehr 3 Linien lang. Der Kopf fhwarz, mit zwey feinen weiffen Pünftchen. Der Brufifchild ſchwarz, an jeder Eeite ein groffer weiſſer Fleck. Die Dedfchilde roth; jeder har einen fchwarzen Punkt. Sie find fehr lebhaft, und fliegen leicht, Sie freffen Blartläufe, verſchonen aber auch ihre eige- nen % — — — & nen Se RE Man: finder fi e auf Erlen, Weiten, Pflaumen und anderen Bäumen. ' 2. Coccinella feptem punftata. Lin. Der Siebenpunkt. Einer der gemeinſten und groͤßten dieſer Gattung; meiſt 4 Linien lang. Der Kopf ſchwarz, mit 2 weiſſen Punkten; der Bruſtſchild ſchwarz, mit einem groſſen weiſſen Fleck auf beyden Seiten, bey den Borderwinkel. Auf jedem Desfchils de 3 fchwarze Punkte, und ein gemeinfchaftlicher oben auf der Math, vor welchem noch zwey Eleine weiffe Flecken ftehen. ‘Die Larve ift-fchieferfarbig; auf alten Ringen des Leibes, auffer dent erſten, und den 3 lejten, ftehen 6 ziemlic) hohe Dornhöcer. Auf dem vierten und fiebenten Ringe ſtehen zwey orangegelbe,, Seitenhoͤcker; auf dem erften Ringe ſtehen zwey blaßgruͤngelb— liche Flecke. Man will bemerkt haben, daß ‚Diefe Kaͤfer ſich uns ter einander ſelbſt anfallen und verzehren. Im Herbſt pflegen ſie ſich zu vielen tauſenden an hoͤlzerne Wänden, die von der - Sonne bejchienen werden, zu verſammlen. Mean finder unter ihnen viele Berfchiedenheiten in Anfehung der Farbe, und der Gröffe der fhwarzen Punkte. 3. Coccinella hieroglyphica. Lin. Der Hieroglyph. Kupfert. Inf. X. Fig. II, 4 Aus Sicilien; einer der größten ; Die Deckſchilde rochlich ‚ gelb, vorne auf den Deckſchilden zwey runde ſchwarze Punkte; Darauf der Länge nach zwey groſſe längliche, ſchwarze Flecken, die gegen die Nath einen Winkel haben. 4. Coccinella oceltata. Lin. | Der Argus. Voͤllig fo groß, mie obiger 7 Punkt, dem er der Geſtalt nach fehe aͤhnlich iſt. Der Kopf ſchwarz, mit 2 weiſſen Pun⸗ kten. Der Bruſtſchild weiß, mit einem ſchwarzen Punkte an jeder Seite, und einem a Mittelfleck. Jeder Deckſchild 3 hat 86 — — hat Neben ſch chwarze Punkte, und ein gemeinſchaftlicher ſteht auf Der Nach; jeder Dunkt iſt mie einem. gelblichweiſſen Ring ums geben, welches dem Käfer ein ſchoͤnes Anſehen giebt; aber in den, Kabinettekn verlifche dieler Ding mit der Zeit, Es iſt etz. mas ſelten. Die Larve lebt auf den Erlen, und ift mit Sta⸗ cheln befegt, die fich Frumm nad) ben Schranz zu biegen. Sie ſuchen auch die Schmetterlinge Puppen auf, und verjehren ſe it 3. Coccinella Centumpunttata. Der Hundertpumkt. Kupfert. Inſ. X. Fig. I, Ach bekam vielen feltenen Indianiſchen Käfer aus Hol: fand. Er ijt ein Rieſe diefer Käfergaftung; ſtark gewoͤlbt. Borne find die Dedichilde fehr breit, Dinten (aufen fie fpiß zus Kopf und Braftichild find plart, braun, gerandet. Die Deck— fchilde rörhlich aelb, mit unzäligen groſſen und fleinen, oft in einander gelaufenen fhmarzen Punkten. Merkmirdig ift es, dag ein jeder Punkt einen vertieften, glatt ausachöhlten Mit- telpunfe hat, fo dab man auch aus den zuſammengelaufenen weiß, wie viele Punkte es eigentlich find. 2. rothe Deckſchilde, mic weiffen Flecken. 6. Coccinella oblongo - gutlata. Lin. Der Laugtropf. | Auch einer der größten. Auf dem Bruftichilbe zwey ſchwarze Laͤngsſtreifen. Die Deckſchilde find rörplichbraungelb, mit verfchiedenen laͤnglichen Strichen und. Tropfen Unten ift er braunſchwaͤrzlich. Er iſt nicht felten. 7. Coccinella 16 guttata. Lin. Der Schszehntropfi FKirpfert. Inſ. X, Fig, IV.a. b. a Ziemlich groß, Braͤunlich gelb; der Kopf weiplidh; der ni & hat eine. we ißlich⸗ Einfoſſang mit einigen Punkten. der REIT bat 8 weiſſe ae ihre Lage iſt aus, Der vers groͤſ⸗ — 37 groͤſſerten Abbildung Fig. 4. b. zu erſehen. Die Augen ſind ſchwarz. In, 3. Mit rothen Flecken auf ſchwarzem Grunde.) Ä 8. Coccinella 8. puſtulata. Sulz, Der Achtfleck. | Kupfert. Inf, X. Fig. V, Aus der Schweiz; die Deekſchilde ſchwarz, auf jedem derfelben beyn Grunde ein großer vierecfigeer, in der Mitte zwey neben einander jiehende runde, zulezt noch ein Eleincrer rother Flecken. | | 6. Coceinella rufica. R Der Rufe. Rupfert. Inſ. X. Fig. VIE Ich befam ihn aus Rußland. So groß, wie der 7 Punkt. Der Kopf hat 2 Eleine gelbe Punkte; der Brufifhild bar auf den äufferen Ecken einen gelben Fleck. Die Deckſchilde haben zwölf groffe rothlich gelbe Flecken, Ueberhaupt variirt die gelbe. und rothe Farbe der Punkte fo oft, Daß Degeer mit Recht dies fe und die folgende Familie in eins gezogen hat, weil ihre Ver— ſchiedenheit fo unficher iſt. | 4. Schwarze Deckſchilde mie meiffen oder gelben Punkte. / 10. Coccinella fimbriata, Sulz. Der Eingefaßte. ' Kupfert. Inf. X. Fig. VI. a, b. - Aug der Schweiß. Schwarz, ber Rand bes Bruſtſchil⸗ des und der Fluͤgeldecken iſt mit zerfloßenen gelben Flecken ein- gefaßtz In der Mitte ſteht ein runder, und oberwärts zwey viereckigte Flecken, wie aus der vergröfferten Abbildung Fig. 6. b. zu erſehen ift: 54 a2. Coc- 38 — — Re en —ñ— —⸗ II. Coceinella tigrina. Lin. Dir Tieger. Der Grund der Deckfchilde ift ſchwarz; fällt aber doch etz was ins roͤthliche; auf denfelben ſtehen 20 weißliche Flocken. Da die Cocc. 25 guttata grade eben fo gezeichnet ift, nur daß der Grund roth ift, fo ift wahrſcheinlich daß beyde nur eine Species ausmachen. Ueberhaupt hat man wargenommen, dag fi) diefe Käfer unter einander begatten, wodurch vielleicht vie⸗ le Baftarte erzeugt werden. Oft fehlen Punkte, oft find deren mehr; man muß alfo auf die ganze Öeftalt des Käfers mir Ruͤk— ficht nehmen, wenn man die verlagern Arten mit Sicher—⸗ beit beftimmen will. EEE Eilftes Befchlecht. Chryfomela. Blattkaͤfer. Der Iateinifche Name diefer fehr meitläuftigen Käfergat- fung ſtammt aus dem Grichifchen, und fell auf den fehönen Goldglanz anſpielen, womit viele dieſer Kaͤfer geziert ſind. Blattkaͤfer nennet man fie, weil fie ſich auf den Blättern ge— meiniglich aufzuhalten pflegen ; fonft heißen fie aud) Gold: haͤhnchen. Die eigentlichen Kennzeichen biefer Käfer find folgende: 1. Die Füuͤhlhoͤrner ————— am Ende — kuͤrzer, als der Leib. 2. Der Bruſtſchild iſt meiſtens geſaͤumt. mit einem Si fenrande, 3, Der Hinterleib ift bald mehr bald — eyrund. 4. Die Fußblaͤtter haben vier Glieder, und ſind unten, wie mit einem gelblichen Filz gefüttert, Die — 5 arm \ 89 Diefe Käfer, fo viel deren hier zu Sande find, find nur flein. Die Fuͤhlhoͤrner haben eilf, unter fich ähnliche faden- formige Glieder, die allmälig nach dem Ende zu dicker werden; oft freilich nur unmerflid) , aber niemals werden fie an der Spiz⸗ ze dünner. Gemeinigl. find die Glieder ſchnurfoͤrmig, biemei- len aber aud) länglichter, auch wohl etwas fägefürmig. Der Bruſtſchild ift febr verfchieden, oval, conver, platt, erhaben, bukliche, oft fchmal, oft fo breit, wie die Decfichilde. Der Körper ift bald oval, bald länglicht, bald walzenförmig. Das ſicherſte Zamilienzeichen find die viergliedrichten Zußblätter an allen Fuͤſſen. Sie leben auf den Bäumen und SKräufern, fo mie ihre Larven; Gie legen auch ihre Eyer an den Blättern. Die far: ven find allen Käferlarven ähnlich, haben 6 hornartige Füffe ; der Körper ift länglich, am Ende fieht eine fleifchigte Schwanz» warze, die ſtatt des fiebenten Fuſſez Dienet, und zum Fortfchie: ben Dienſte leiſtet. Der Eleine, runde, bornartige Kopf hat Zähne, Fleine Fuͤhlhoͤrner und Frefipigen. Sie nähren ſich von den Blättern, und leben oft in Kolonien beyſammen. Zur Verwandlung Pleben fie fich mit der Schmanzwarze am Blate an, fireifen die Haut ab, die am Ende wie ein Knaul fißen bleibe; doch verwandeln fid) auch einige in der Erde, Die Nymphe bleibt mit der Schwanzwarze der alten Sarvenhauf am Blate ſihen. Nach einigen Tagen oder auch Wochen fomme der Käfer zum Vorſchein. Bey der Begattung ſitzt das Männz chen dem Weibchen auf den Rüͤcken. Einige find den Pflan- zen ſehr (chadlih, und find den Gärtnern unter dem Namen Erdflohe bekannt, Linnẽ vertheile alle Blattkaͤfer unter fünf Familien. 1. Mit eyrundem Körper. 2. Mit dien Hinterſchenkeln, welche fpringen. 3. Mit sundem Körper. | 4. Mit länglihem Körper, und ſchmaler Bruſt. 5. Laͤngliche. 35 Fa⸗ — nemomnnnd 90 Fabricius aber bringt bie linneiſchen Blattkaͤfer unter ſechs verſchiedene Gattungen oder Geſchlechter. I. Chrome Die Fuͤhlhoͤrner ſchnurfoͤrmig, ſtehen weit von einander, haben eilf faſt gleiche Glieder, das lezte iſt eyrund. Sechs ungleiche Fuͤhlſpitzen. Su. biefen gehoͤ⸗ eh auch die fpringenden. ' | 2. piece. Die Zuhlhörner fadenformig, Furz, grade vor den Augen ſtehend, haben eilf Ölieder, das erfte ift kuͤrzer, kugelfoͤrmig, die uͤbrigen ſind faſt fegel: foͤrmig, innwendig fageformig. Bier fadenfürmige, glei: he Freßfpigen. Der Bruftfhild erhoben, und, halb: kuglicht; dev Kopf zieht fich in denfelben zuruͤck. | 3. Ciftela. Die Fuͤhlhoͤrner fadenf oͤrmig, haben eiff faft kegelfoͤrmige, an der Spitze hervorftehende Glieder. Vier fabenfürmige, ungleiche Freßſpitzen. 4. Crioceris. Die Fuͤhlhotner fadenfoͤrmig, haben eilf Fat | kegelfoͤrmige an der Spitze gleiche Glieder, das zweyte iſt groͤſer. Vier kurze, gleiche, fadenfoͤrmige Freßſpitzen. Der Bruſtſchild beynahe walzenfoͤrmig, ſchwater als der Leib. 5. Erotylus. Fadenfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner, eilf faſt gleiche Glieder. Vier ungleiche Freßſpitzen. 6. Lagria. Fadenfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner, eilf faſt RE Glieder, bas erſte keulfoͤrmig, länger, Das zweyte fehr kurz, Eugelförmig, das lezte eyrund, —— Vier un⸗ gleiche Freßſpitzen. Es macht freilich viele en ‚ biefe Kennzeichen bey jedem Käfer aufzufuchen; allein, wenn man von jeder Gat⸗ tung nur erft einige kennet, fo erfeicheert die ganze Ri Ge⸗ kalt der Käfer die Sache ungemein. nt Lin⸗ 91 Linne bat 122 Arten diefert Käfer befchrieben ; überhaupt find fhon 270 bis go Arten entdedt worden, Wir wollen folgende anmerken. in * 1, Eyrunde Blattkaͤfer. 1. Chryfomela (eroiylus Fabr.) gigantea. Lin Der Rieſe. | Kupfſert. Inf. X. Fig. J. Der größte unter allen befannten Blattfäfern. Er kommt aus Indien. Der Bruftfchild ift platt, etwas fehmäler, als die Deckſchilde, ſchwarz. Die Fluͤgeldecken fehr hoch gewoͤlbt, hinten zugefpißt ; längs der Auſſenſeite ein breiter flacher Rand, mit vier rothen Flecken. Unten trefen fie um den Hinterleib herum; der Grundsift fhwarz, mit vielen zufammenflieffenden rothen Flecken; bin und wieder ftehen audy Hohlpunfte. Die Fuͤſſe find ziemlich lang, die Fußblaͤtter gelbroch, 2. Chryfomela (erotjfus Fabr.) gibbofa Lin. Das Buckelhaͤhnchen. Supfert. Snf. XI. Fig II. Ein ſehr fonderbares Inſekt, weil die Deckſchilde wie ein Kameelruͤcken in die Höhe gehen. Kopf und Bruſtſchild, Fuͤſ— ſe und Unterleib ſind ſchwarz; die Deckſchilde roͤthlich gelb; die Spitzen derſelben haben eine ſchwarze Binde, oben auf der Spitze des Buckels ſteht ein großer ſchwarzer Fleck, oder abge⸗ brochne Binde; ihr gegen uͤber am aͤußern Rande ſteht noch ein ſchwarzer Fleck, der wie eine Fortſetzung der abgebrochnen Binde angefehen werben kann. Auſſerdem find die Deckſchilde noch mif vielen ſchwarzen Punkten befegt, Die zugleich tief ein: gedruͤckt find, En 3. Chrir- Bi un % Chrufomela (Chryfomel, Fabr.) populi Lin. Der Pappelnfreffer. Es gehoͤrt zu den 'größfen unter den inländifchen, ift s tinien lang, nach Verhältniß breit, Kopf und Bruſtſchild ſtahlblau, die Deckſchilde fahl braunlichrordgelb; bisweilen find die unferften Spißen fehwarz. Die tarve lebe auf den Blaͤt— fern der Sahlweiden und Zifferpappeln, ift einen halben Zoll ‚dar ng, zwey tinien breit; der bintenfegelfürmige Körper_hat . zwölf Dinge, Die Farbe iſt gelblich, der Kopf und die ſechs Fuͤſſe find ſchwarz. Auf der Mitte des erſten Ringes ſteht eine hornartige Platte, mit einem groffen ſchwarzen Fleck an jeder Seite. Auf den übrigen Ringen ftehen oben und an den Sei⸗ fen in 6 längenreihen, hornartige,. erhabene Flecke von verſchiedner Gröffe, Zwifchen der erften und zweyten Rei⸗ he an jeder Seite ſteht eine Reihe hoher, ſchwarzer, kegelfoͤr⸗ miger Warzen; aus welcher jeden die Larve , wenn man fie be: rührt, auf einmal einen weiſſen Milchtropfen von fich giebt, die, ohne abzufallen, an der Defnung bangen bleiben, und gleich) drauf wieder in die Warzen zurüftreten, und verfchwine den. Der Geruch diefer Feuchtigkeit ift unerträgfid, und bleibe ganze Tage an den Fingern. Zur Verwandlung haͤngt fi) die Larve vermigtelft einer ausgefretenen Elebrigten Feuchtigs keit an den Bläftern an, ſchrumpft zufammen, und ftreift nad) 3 Tagen die Haut ab, Die Nymphe ift meißgrau, mit ſchwar⸗ zen, glänzenden Linien; die Warzen haben ſich in groſſe, ſchwar— ze Flecke verivandelt, Nach 6 Tagen komme der Käfer heraus, und ift erfi weißgelb, bekommt aber in der Luft bald die gehos tige Farbe, Bey der Paarung figt das Männdyen auf dem Weibchen, welches nachher länglichte, roͤthliche Eyer fenfreche auf die Dlätter neben einander legt. Die ausgekrochenen Flei- nen Larven find anfangs ſchwarz, geben aber gleichfalls bey ei⸗ niger Beruͤhrung die ſtinkende Feuchtigkeit von ſich. 4. Curyſomela Cchruf. Fabr.) boleti Lin. Der Schwanmbewohner, Er ift glänzend ſchwarz, und — auf den —— 4 drey drey gelbe zackigte Bänder. Er wohnt in: ganzen Colonien, im Schwanum der Eidybäume, fo lange derjeibe noch weich iſt. Ei Chryfomela Tanaceti, Lin. Fabr. Das Rheinfarrnhaͤhnchen. Vierthehalb Lnien lang, überall matt, ſchwarz, chagriniert; die Deckſchilde ſehr weich. Beym Veruͤhren giebt der Kaͤfer eine gelbe, ſtinkende Feuchtigkeit von fih. Wenn Das Weib: chen traͤchtig ift, ſo ſchwillt der Hinterleib dergeſtalt auf, daß die Deckſchilde kaum die Hälfte deſſelben bedecken. Die far: ven frefien die j jungen Blätter des Rheinfarrn. Sie ſind ſchwarz, dick, haben 6 Fuͤſſe, und eine fleiſchigte Schwanzwarze, die eine klebrichte Feuchtigkeit ausſchwitzt. Der Leib hat Kleine - Hoͤcker in QueerReihen. Sie frichen langſam, und fallen in ſich gekruͤmmt zur Erde, wenn man fie berühren will, Im us | nius verwandeln fie fich in eine Nymphe, welche orangegeib ift, mit Fleinen, ſchwarzen, fteiffen, auf Hoͤckern ſtehenden Haͤr⸗ chen. In 3 Wochen kommt der Käfer zum Vorſchein. 6, Chrufomela vitellinae Lin. Fabr. Du Sahimweidenblattkäfer. | Es ift nur Flein, oben ift er blau, unten fehwarz, die Lar— ‚ven leben in groſſen Gefellfchaften auf den Blättern der Sahl⸗ weiden und Birken. Sie lagern fi ſi ch auf den Blaͤttern reihen- weiſe, und freffen nur die obere grüne Subſtanz derfelben; die erite Reihe frißt ſo, daß fie der zwenten die hinter ihr iſt, et— was übrig laͤßt, und dieſe der dritten. Wann fie mit einem Blate fertig find, ſo wandern ſie weiter zum folgenden. Sie geben einen ſtarken nicht unangenehmen Geruch von ſich, der oft wie Blumen riecht. Zur Verwandlung haͤngen ſie ſich mit der fleiſchichten Schwanzwarze am Blate an; und nach einigen Tagen ſtreift die Nymphe die Wurmhaut ab, woraus wieber nach einigen Tagen der Käfer kriecht. 7. Chry- 7, Chrufomela Coccinea Lin. Fabr, Der Rothruͤcken. Kupfert. Inſ. XL, Fig. 3. | Ein ſchoͤner etwas feltener Käfer. . Der Bruſtſchild iſt roh, mit einem ſchwarzen Fleck, der fi) wie eine Binde ber unterzieht; Die Deckſchilde haben gleichfalls ein lebhaftes roth, und jeder hat zwey groffe, ſchwarze, runde, Sleden, 2. Springende Blattkaͤfer. 8. Chryfomela nemorum. Lin, Fabr. Das Waldhaͤhnchen. Kupfert, Inf. XI. Fig. 4. a. b. Sehr klein, glänzend ſchwarz, auf ber Mitte jedes Deck⸗ fchildes ſteht eine gelbe Längsbinde. Die Hüften der Hinterfüf: fe find did. Bruſtſchild und Fluͤgeldecken find:erhaben punf: tirt. Ihre Groͤſſe ändere oft ab. ‚Man finder ihn häufig auf den Blättern des Rettichs und andern Kuͤchenkraͤutern. 3. mit cylindeifch runden Körper, 9. Chryfomela (cryptocephalus Fabr.) fericea Lin. : Das Seidenhähnchen, | Sehr gemein, bald glänzend goldgrün, bald blau, Der Brufifchitd ift Diet und rund, die ganze Geſtalt des Käfers walzenfoͤrmig, die Fublhörner lang und ſchwarz, die Deckſchil— de chagrinirt, und jtehen unten von einander ab, das dreyeckige Nücenfchildchen ift wie ein zugefpißter Hoͤcker. Man finderihn auf Dflanzen und Weiden. — 9. Cryfomela (cryptoceph: Fabr.) peregrinus. Der Fremdling. | Kupfert. Inſ. XI, Fig, g. Ich babe ihn aus Indien erhalten. Er ift faft einen hal: ben Zoll lang; Kopf, Bruſtſchild und Deckſchilde blau, alles uͤbri — men 95 übrige ſchwarz. Weder ver Bruſtſch ild noch die Fluͤgeldecken find punktirt. Die Fuͤhlhoͤrner find lang, Die unterſten Ole: derfelben oberhalb etwas braun. 4. Mit laͤnglichem Körper ‚und fchmalem Bruſiſchilde. 10. Chryfomela (crioceris Fabr. ) A! Lin. Der Schierlingfreffer. Kupfert, Inſ. XI, Fig. 6.und c; d, Seine wahre Größe zeigt e, d, bey Fig. 6. ift er vergröf fert. Die Farbe ift ſchwarz Fupferfarbig, glänzend, der Bruft: ſchild hat gelbe Seitenränder. Die Deckſchilde haben eine jene zwey dunklergelbe Laͤngsbinden. Die Füuͤſſe find dunkelgelb, und glaͤnzendgruͤn gefleckt. Die Fuͤhlhoͤrner endigen ſich mit ei: ner laͤnglichten, ovalen Keule. Er haͤlt ſich gern an den Wur— eln des Wafferfchierlings uf 11. Chrufomela Cerioceris Fabr.) ugrupleae Lin. Das Waͤſferlilienhaͤhnchen. Er lebt nebft der Larve gern auf den Wafferlilieh.. Der Käfer iſt oval, braunſchwaͤrzlich, mit ſchmalem Bruſtſchilde, auf welchen zwey gruͤnſchwarze Flecken ſtehen. Die Deckſchilde find fahl gelb geraͤndelt. Die Larven, welche auf den ſchwimmen— den Nymphaͤenblaͤttern leben, ſind ſchwarz. Zur Verwand— lung kleben ſie ſich mit dem Schwanze an den Blaͤttern an. Wenn ſie auch bey ſtarkem Winde mit den Blaͤttern ins Fir er getaucht werden, fo ſchadet es ihnen nichts. 22. Cryfomela (crioceris Fabr.) merdigerä Lit, Der Lilienblattkaͤfer. Er ift in den Gärten fehr bekannt, meil er die meiffen Lili⸗ en ganz verdirbt, und faft bis in die Zwiebel verzehrt; auch die Mayblumen werden fehr von ihm mitgenommen., Er iftüberalf an dem Bruffchilde, und Fluͤgeldecken roth; Kopf, Fuͤhlhoͤr⸗ ner, * und le find ſchwarz. Der Kopf ſizt mir einem ziem⸗ 4 96 We) ziemlich) langen Halfe am walzenformigen Bruſtſchilde. Wenn man ihn in einer verfchloffenen Hand ans Ohr hält, fo hört man ein girrendes Öefchrei, welches er mit dem hinterſten Bauch⸗ gelenke an den Deckſchilden macht. Sie legen rothe, laͤnglichte Eyer auf den Blättern zerſtreuet umher. Die Larven find gelblich ; man ſieht aber wenig von ihrer Farbe, weil fie ſich Überall mit ihrem eigenen grünlichen Unrath bedecken, wodurch fie ſehr eckelhaft werden, und von einigen Gärtnern Dreck ſchne⸗ cken genannt werden. Zur Berwandlung krichen fie in die Erde, 5. Langgedehnte Blattkaͤfer. 13. Chryfomela (ciſtela Fabr.)\ fulphurea Lin. Das Schwefelhähnden. | Kupfert. Inſ. XL Fig. 7. Beym erſten Anblick fieht diefer Käfer einem Carabus aͤhn⸗ lich. Er ift überall: ſchwefelgelb; das Bruſtſchild hat an den Seiten eine tiefe Hoͤhlung, Die Augen find ſchwarz, die Fühl— hoͤrner braun. Er ift hier etwas felten. | 14. Chryfomela (Lagria Fabr.) hirta. Lin. Das Rauhhaͤhnchen. | yet Die Seftalt weiche fehon fehr von den Blattfäfern ab. Degner rechnet ihn zu den Schattenfäfern (feuebris). Der Bruſtſchild ift ſchmal, walzenförmig, ſchwarz und rauch, Die Deckſchilde find fahlbraun, fehr weich, mit gelben, geradeaufs ſtehenden Härchen überzogen. Die übrigen Glieder find ſchwarz⸗ haarigt; das vorlezte Gelenke der Fußblätter hat zwey Knauel oder Ballen, Man finder ihn auf verfchiedenen Pflanzen, Das Thierreidh, in foftematifcher Ordnung befchrieben und mit nafürlichen Abbildungen erläutert, \ VI. K laſſe, Fuſefkten. Sten Bandes, 2tes Stuͤck, oder Ein und zwanzigſtes ZwoͤlfKupfer. Swölftes Seſchlech te Dornkaͤfer. Hiſpa. 8 Name del. Dorn⸗ oder Stachelkaͤfer kommt daher, weil einige derſelben mit Stacheln dicht beſezt find, Die Kennzeichen biefer Abtheilung beftehen hauptſaͤchlich darin, daß die Fuͤhlhoͤrner nach Verhaͤltniß dick und vorne ſtumpf find; die Glieder derfelben ſchlieſſen dicht in einander, Diefe Käfer find nur flein, und von ihrer Oekonomie ift bie jezt nichts be; kannt. Linnẽe dat 4 Arten beſchrieben; Fabricius zwölf Ar— gen, worunter er aber den Dermeſtes hirtus und den Ptinus pe- &inicornis des Linnẽ rechnet. Wir wollen folgende anmerken: 1. Der ſchwarze Dornkaͤfer. Hiſpu atra. Lin. Kupfert. Snf- XII. Fig. 1. a. b. Es haͤlt ſich dieſer ſeltſame Kaͤfer im Graſe auf, und weil er ſich gleich herunterwirft, wenn man ſich ihm naͤhert, ſo iſt er ſchwer zu finden. Die Fuͤhlhoͤrner ſtehen dicht beyſammen zwiſchen den Augen, S. Fig. 1. b. ſie ſind dick, überall gleich breit, kaum halb ſo lang, wie der Leib; das erſte Glied laͤuft auſſerhalb in einen langen, nach vorne zu gekruͤmmten Dorn aus. An den Auſſenſeiten des Bruſtſchildes ſteht ein drenfa: ‚cher langer Stachel, und efwas a auf Der Mitte, nach vors 2 2 ; ne 100 — en 7 mama ne zu , ein doppelter Stachel, Jedes Deckſchild Hat fechs Rei⸗ hen fürzerer Dornen, die grade aufgerichter ſtehen. Die Nath beftehet aus einem erhoͤhetem Rande. Die Schienbeine find unten fehr breit, und laufen an der innren Ecke in eine ftumpfe Spiße zu. Die FZußblätter haben nur zwey lieder, wovon Das zweyte dick und mit einer fehr, fehwachen, doppelten Klaue bewafnet ift. 2, Der unbewafnete Dornkäfer. Hiſpa mutica. Lin. Kupfert Inſ. XIL Fig.2. und C, Degeer bar diefen Käfer unter die Teenebriones gebracht, weil er nicht mit dem obigen übereinftimmende Kennzeichen hat. Er iſt noch Eleiner, wie Der vorige, und daher bey Fig. 2. far? vergröffert vorgeftelle. Die Fuͤhlhoͤrner Fig. C. ftehen weit auseinander, reichen bis zur Hälfte des Bruftfchildes, und find mit vielen, langen Haaren befezt. Der Kopf ift platt, vier— efig. Die Augen leben weit von den Fuͤhlhoͤrnern, dicht am Brufifchiloe, weit hervor. Der Bruftfchild ift platt, faſt viers eig, mit fcharfen Seiten, und oben auf zwey erhabenen tängss fanten. Die Deckſchilde find ſchmal, haben jede fünf erböhere tinien, und zwifchen denfelben ftehen Hohlpunkte. Die Füffe find ſehr haarig. ee Dreysehntes Geſchlecht. Saamenkaͤfer. Zruchus. Lin. Der Name Saamenkäfer foll anzeigen, daß diefe Käfer: die Sämereien angreifen. Sie nähern fid) ihrer ganzen Geſtalt nad) den KRüffelfäfern, und halten gleichlam die Mitte zwiſchen Diefen, und den Blattkaͤfern. Geoffroy nenne diefe Käfer Mylabre; Die Kennzeichen find folgende : K 1. Die Zühlhörner gehen von unsen an allmählig immer di⸗ fer zu. 2. Der J — æ— 101 2. Der Kopf verlaͤngert ſich in eine kurze, ſtumpfe, runzlich⸗ te Schnauze. 3. Die Augen haben vorne einen halbmondfoͤrmigen Auge ſchnitt. | 4. Die Dedfchilde pflegen etwas fürzer, als der Leib zu ſeyn. 5. Die FZußblätter haben vier Gelenke, und unten Ballen. Die Sarve lebt in allerley Saamen; in Erbfen , groffen Bohnen, Wien, und dergleihen; deren innre Subftanz fie auszehref , fi) darin verwandelt, und als Käfer ſich durch: bohret. Linne hat 7 Arten befchrieben, Fabricius aber 18 Arten. 1. Der Erbfenfreffer. Bruchus Piſi. Lin. Kupfert, Snf. XIII. Fig. 1. a. b. e. d. Man findet dieſen Kaͤfer ſowohl hier zu Lande, als auch in Indien, obgleich mit verſchiedenen Abaͤnderungen, welche vermuthlich als mehrere beſondre Arten anzuſehen find. Fig. a. zeigt feine natuͤrliche Gröffe, und Fig. b. die Vergröfferung. Der Kopf, Fig, c. hängt herunter; verlängert fich in eine ur; ze, breite Schnauze. Die Fühlhörner , welche am Ende im: mer dicker werden, beftehen aus eilf mwalzenarfigen Gliedern. Die Augen haben vorne einen tiefen Ausschnitt, im deffen Hoͤh— lung die Zuhlhörner ftehen. Die Farbe ves Käfers ift dunkel— braunfhwärzlih; Auf dem Bruſtſchilde ftehe dicht am Rücken: ſchildchen ein weiffer Haarfleck, und fo ift auch Die Farbe des Schildleins. Auch auf den Deckſchilden ſtehen viele Eleine, laͤng⸗ lichte, weißgraue Haarflecke, und vornemlich iſt der hervorſte⸗ hende Hinterleib durch Haare weißgrau, mit zwey runden ſchwar⸗ zen Flecken. Die Füffe find ziemlich fang, beſonders das hin— terfie Paar, welches unten am Ende der Hüften eine Eurze Zahnſpitze hat; die Hüften find überhaupt die. In manden Jahren nehmen diefe Käfer fehr überhand, und sichten groffen Schaden an. In Penſylvanien bat mar | 3 des⸗ 102 ne nf nme deshalb den Bau der Erbfen ganz auf, geben muͤſſen.· Eie be gatten fi) zu der Zeit, wenn die Erbien bluͤhen, und Schoten anſetzen; indem ſich nun die Erbſen bilden, legen fie in eine jes de ein Ey, Dies hindert den Wachsthum der Erbfe nicht; fie wird groß, und reif, und ſcheint von auffen ganz unbefchädige zu ſeyn; wenn man fie aber-öfner, findet manden Wurm drin nen. » Diefer bleibe ruhig in derfelben den ganzen Winter durch, bis im Anfang dee Sommers, da fich die Käfer durchbohren. Fig. ı.d, und aufs neue begatten; Beym Durchbohren na; gen fie ein rundes Stuͤck Fig. e. aus der Erbſe aus,‘ welches fie, wie einen Dedel, abfoffen. In der Erbfe findet man nes. ben ven Käfer auch Die Larven- und Nymphenhaut. Man‘ ſieht oft, daß die ausgefrachenen Käfer die Köpfe in die Löcher Der Erbien fiecfen haben. Dies macht es wahrfcheinlid), daß fie, wenn fie ausgefrochen find, wieder in dieſelbe zurückkchs ren, um die noch nicht gang vergehrgei innre Subſtanz der Erb⸗ ſe vollens aufzufreſſen. 2. Der Rauhe. Druchus Scabrofus. F abric, Kupfert. Sinf. XIIL Fig. 2. Man findet dieſen Käfer nicht haufig bier zu Sande aufden wilden Kaftanienbäumen. Er ift ohngefehr einen viertheil Zoll lang. Die Zühlbörner find ſchwarz, nach auffen zu etwas Dis. der. Kopf und Bruſtſchild fird ſchwarz; die Deckſchilde braun⸗ rot) , mit erhabenen rauhen Streifen, die mit einigen ſchwar⸗ zen, durchſcheinenden, Punkten befprengt find. 3. Der Kernbeiſſer. Bruchus Bactris. Lin Kupfert. Inſ. XIIL Fig. 3. Es halt fich diefer Käfer in den Palmnuͤſſen auf, die bon ‚ den AN gebraucht werden. Er ift meift einen Zoll lang, Der Kopf. und.die Augen fiehen hervor. Die Fuplhörner has ben eilf Ölieder, von denen die unterflen dren ziemlich rund, die - Übrigen nn 103 ‚Ubrigen mehr platt, und etwas gröffer find. Der Bruftfchild ift schwarz, gerander, und hat feine, verkiefte Punkte. Die Deckſchilde wurden braun feyn, fie find aber mit einer afchgrauen Rauhigkeit überzogen, und durch feine vertiefte Punkte gejtreift, Das merkwürdigfte find die Hinterfüffe, welche ganz aufferors dentlich dicke ‚einmal gezahnte Keulen haben, Die Schienbeis ne derfelben find ſtark einwaͤrts gekrͤmmt, und der Fußtheil hat bey allen Füffen nur zwey Glieder , nebft der Klaue. Der Hinterleib ſteht etwas unter den Deckſchilden hervor. Dielars ve dieſes Käfers. ift etwas über einen Zoll lang, aufferordentz lich dick, ganz weiß, der Kopf ungemein Elein; anſtatt der Zuffe find die drey erften Ninge des Leibes unten ſtark erhöhet und Lappenförmig. HH He Dierzebntes Befblebt, Ruͤſſelkaͤfer. Curculio. Der Name rührt daher, weil der Kopf in eine bafd laͤn⸗ gere bald kürzere Schnauze ausläuft, als woran fie daher fehr leicht zu Eennen find, Im franzöfiichen heiffen fie Charanfon ; im bofländifchen Olyphant- Torretjes; Elephantenkaͤfer, auch Schnauzenkäfer, Schweinkaͤfer. Die Geſchlechtskennzei⸗ chen ſind folgende: 1. Der Kopf gebe in einen langen oder kurzen Ruͤſſel aus; man nennet ihn lang, wenn er. vom Auge an, bis ang Ende länger ift, als der Bruſtſchild, und kurz, wenn er nicht fo fang it, Unten am Ende fteben zwey Pleine Zahn: chen , woſelbſt aud) das Maul iſt. 2. Die Fuͤhlhoͤrner figen an den Ruͤſſel und Schnabel; fie find größtentheils gebrochen, das beißt, fie haben in der Mitte einen Ellenbogen , fo daß das erfte Glied meift die Länge aller übrigen zufammen hat; einige aber haben Glie⸗ der von gleicher Laͤnge, an allen ſizt oben ein zugefpizter Knopf, oder Kolbe, Die die vier legten Glieder formiren. 64 3. Die 104 un en 3. Die Fußblätter haben 4 Ölieder, davon die 2 erften ſchmal, das dritte breit, und in 2 Lappen getheilt iſt. | Der Ruͤſſel geht bisweilen grade aus, bisweilen ift er einmärfs gekruͤmmt; gemeiniglich ift er unten am Ende dier, als in der Mitte; das Maul ift ganz am Ende, neben welchen‘ vier ſehr kurze, fadenfoͤrmige Freßſpitzen fißen. Die Augen find oval, und ftehen am Ende des gemeiniglich fehr runden Kopfes. Der Bruftfhild ift gewolbt, am Kopfe ſchmal, und: nicht viel breiter, als dieferz gemeiniglich rund, ohne Seiten=’ rand. Das Scildlein ift nur klein, fehler oft gänzlih. Die: Deckſchilde find, fo wie der Bruftfchild, ſehr hart, ſchlieſſen Dicht am Körper an, find rundlich, meift ohne Geitenrand, oft: hinten zugefpizt. Verſchiedene Arten haben feine Unterflügel. Die Hüften find gemeiniglich bey der Wurzel fehr dünne, in der Mitte dicker, am Ende keulenfoͤrmig. Bisweilen haben alle Hüften einen unbeweglichen Dorn, bisweilen nur die Vorder hüften, oder zugleich die Mittelhuͤften; bisweilen find alle uns bewafnet. Linné hat hieraus zum Theil die Unterabtheiluns gen hergenommen, welches mir aber unrichtig zu feyn fiheint, da man oft ein und. eben Diefelbe Art mit gedornten und unge Dornen Hüften findet, und alfo die Dornen vielleicht eher ein Gefclechtsfennzeichen find. Die Schenkel find gröftentheils dünne, und haben am Ende eine gefrummte Kralle, womit fie fi beym Kriechen ftarf an alles anflammern Eönnen, Die Zußblätter haben unten haarigte Ballen. _ Bey einigen Eleinen Arten find die Hinterbuften ſehr dick, wodurch fie geichickt wer⸗ ben, ſehr ftarfe Sprünge zu machen, fo wie einige Blattkkaͤfer, wie wir oben gefehen haben, eben diefe Eigenfchaft haften. Noch ift anzumerfen, daß die Käfer bisweilen mit fubtilen Härchen überzogen find, bisweilen auh mit Schuͤpchen, welche den Schuppen auf den Schmetterlingsflügeln ahnlich find, und ofe den ſchoͤnſten Goldglanz haben. Es leben diefe Käfer, fo wie ihre Larven allein vom Pflanzenreih. Dieſe Larve ift zwar des nen übrigen Käfsrlarven aͤhnlich, hat auch einen hornartigen ‚Kopf,, aber feine Fuͤſſe; an deren Stelle helfen fie fich bald mit einer Elebrichten Fleiſchwarze, die unter dem Bauche ift, bald mit einen bloflen Elebrichten Feuchtigkeit, vermittelſt En i \ u nn 105 fich wenigſtens feftmachen koͤnnen. Einige leben auf den Blät: tern der Bäume und Pflanzen; einige minieren auch zwifchen die beyden Haute der Blätter, und frefien die marfigte Sub; ftanz aus; andre bohren in die Blütenfnofpen; andre in die Zweige und Stämme, mozu ihnen der lange Schnabel fehr zu ftarten kommt, andre in die Samereien, Erbſen, Korn, Nuͤſ—⸗ fe, u. dgl. worin fie denn ihre Eyer legen, damit die Larve ihre Kühe bereitet finde. Inſonderheit ift unter den Nüffelfäfern einer , der den Waizen fehr verwuͤſtet, und den Kornhändlern groffen Schaden thuf. Zur Verwandlung machen fich einige Fleine Hulfen von einer harzigen Materie, andre fpinnen fich eine Wohnung von Seide, und andre begeben ſich in die Erde, Die Arten dieger Käfer find fehr zahlreih. Linné hat 102 Arten befchrieben, Sabricius 222 Arten; nachher haben Pal: las, Herbſt, und mehrere noch fo viele Arten hinzugefügt, daß man ficher 250 befihriebene Arten annehmen ann. Bey den Unterabtheilungen hat man theils auf den Ruͤſ⸗ ſel, theils auf die Huͤften geſehen. Linné und Fabricius haben fie unter folgende 5 Familien gebracht. 1. Langſchnaͤbel mit ungezähnten Hüften.‘ 2. Langſchnaͤbel mit gezaͤhnten Hüften, 3. Burzruͤſſel mit ungezähnten Hüften. 4. Burzruͤſſel mie gezaͤhnten Hüften. 5. Springende Ruͤſſelkaͤfer. Degeer und Scopoli haben zugleich mit auf bie Fuͤhl⸗ hoͤrner Ruͤckficht genommen, und alſo zwar obige 5 Familien angenommen, aber nur diejenigen darunter gebracht, die ge— brochne Fuͤhlhoͤrner haben; und alſo noch zwey Familien hinzu⸗ gefuͤgt, nemlich: 1. Langruͤſſel, mit graden Fuͤhlhoͤrnern, die gleichlange Glieder haben. 2. Burzruͤſſel, mit graden Fuͤhlhoͤrnern von gleichlangen Gliedern. r Ye x Es 196 — —U Es hat aber dieſe Eintheilung verſchiedene Maͤngel. Denn theils iſt es mit den Dornen an den Hüften ; wie ich ſchon oben geſagt habe, ſehr was unſicheres, indem man oft findet, daß Kaͤfer von einerley Art bald gezaͤhnte bald urgezäbnte Hüften Haben; theils haben auch bisweilen die Huͤften nur eine Fleine, ftumpfe Erhöhung, wo man alfo nicht weiß, ob man dieſe zu den gedornfen oder ungedornten zälen ſoll. Es wäre alſo, mei— nes Erachtens beffer, folgende 5 Kamilien anzunehmen; 1. Langruͤſſel, mit graden Fuͤhlhoͤrnern. 2. Sangrüffel, mit gebrochnen Fuͤhlhoͤrnern. 3. Kurzrüffet, mit graden Fuͤhlhoͤrnern. 4. Kurzrüffel, mit gebrochnen Fuͤhlhoͤrnern. 5. Springende Rüffelfäfer, mit dicken Hinterhuͤften. Ich muß indeffen hier, der — And der Line — Eintheilung folgen. A. Langruͤſſel mit dlinnen, Hlatten hen. | 1. Der Palmbohrer. Curculio Palmarum. Lin. Rupfert, Inſ. XIV. Fig. 1 Er iſt der Groͤßte unter allen dieſes Geſchlechte, und in Surinam zu Hauſe. Die Augen ſind ſo groß, daß ſie faſt den ganzen Umfang des Kopfs einnehmen. Die Fühlbörner find gebrochen, die zweyte Hälfte befteht aus 7 kleinen Gelenken, Das lezte derfelben ift eine breite, ovale, hinten prismatifch abs geftujte Keule, Mitten auf den Küffel fleht ein Büfchel Haas ve; Diefer fehle bey Eleineren Arten, die vermuthlich die Mann chen find. Das Schildlein ift lang. Die Deckfchilde find niche fo lang, wie der Hinterleib, und haben ſchwache Streifen. Die unhedecte Spige des Hinterleibes ift unterwaͤrts gekruͤmmt ‚to gelfoͤrmig, unten und oben platt; an jeder Seite fteht eine Reis he von ſchwarzen, ziemlid) langen Haaren. Die Hüften und Schenkel find fehr platt, die, Fußblaͤtter aber dünne, Die — erſten anna] 107 erfien Paar Züffe ſtehen dicht neben einander, ‚das lezte Paar aber weit ab. Die Farbe des ganzen Käfers ift ſchwarz; bald mic einem ſchwachen Glanze, bald etwas ſammetartig, auch ba be ic) Eleinere Arten, Die etwas braun find. Gie legen ihre Eyer in das Mark des Palm- oder Gago-Daums. Die Würmer werden. an 3 Zoll lang, und einen Zoll did; fie find dabey fehr fett und ſpeckig, und werden daher von den Amerikanern auf einem Roſt gebraten, und mit vielen Appetit verzehrt, 2. Der Dalbflügel. Curculio hemipterus. Lin, Er ift gleichfalls aus Indien, meift einen Zoll lang, übers all purpurfarbig roth. Der Nüffel ift dick und ſtark; die Fuͤhl⸗ borner find gebrochen, deren zweyte Hälfte aus 6 fhnurförmis gen Öliedern befteht; und die übrigen machen einen platten Knopf aus, der fid) in eine fammerne Schärfe endigt. Der Bruſtſchild ift glatt, faſt ciefelrund, mit fieben ſchwarzen Sles en. Das Schildfein ift ſchmal, die Deckſchilde haben fünf tiefe, und vier ſchwache Furchen; fie find ungefledf, und hins ten abgeſtuzt; die Fuͤſſe find unten haaricht. 3, Der Laͤhmer. Curculio parapleificus. Kupfert. Inſ. XIV. Fig. 2. Nach Verhaͤltniß ſehr ſchmal, über 7 Linien fang, ohne Ruͤſſel; aber nur anderthalb Linien breit. Der Ruͤſſel kaum ſo lang, als der Bruſtſchild. Die Farbe iſt dunkelgruͤngrau, doch wegen des Blumenftaubs oft gelb gepudert, Die Fuͤhlhoͤrner, welche nahe am Ende des Nüffels fichen, find gebrochen; bie zweyte Hälfte befiebt aus 10 Gliedern und einem länglichteyruns den Endfnöpfchen. Der Ruͤſſel und der Brufifchild find mal» zenfoͤrmig. Die Deckſchilde endigen fich in eine kegelfoͤrmige, etwas nach auffen zu gefehrte Spiße; fie haben jede 10 Rei— ben ſchwacher Punkte; an den Geiten haben fie eine gelbe Ein⸗ fafjung. Die Larve diefes Käfers finder man im Junius in den dicken Stielen des Wafferfhierlings , deren Mark fie frißt; fie fie ift 7 Linien fang, und eine Sinie breit, weiß, mit einen gelb⸗ bräunlichen, hornartigem Kopfe, Anſtatt der Fuͤſſe haben fie unten 10 Paar Warzen, an den Geiten 9 $uftlöcher, der Schwanz ift etwas gekruͤmmt, und am Ende gegabeltl. Die Nymphe hat meiſt die Laͤnge der farbe, und ift weiß; auf je dem Ringe fteht oben eine Neihefurzer, brauner, hornartiger, in die Quere ftehender Spiben, vermittelft welcher fich die Nym⸗ phe in dem ausgehöhltem Stiele in Die Höhe helfen kann, weil der Käfer über dem Waſſer ausfriechen muß, wenn er nicht ers faufen fol, Der Ruͤſſel liegt bey der Nymphe unter dem Bruſt⸗ ſchilde zwiſchen den Vorderfuͤſſen. Der Kaͤfer bohret ſich uͤber dem Waſſer durch. Man will behaupten, daß die Paraple— gie⸗Brankheit oder Staͤkra der Pferde, welches eine Art Laͤhmung ift, Daher rühre, wenn die Mferde mit dem Kraute zugleich dieſen Käfer einfräffen; denn das Kraut felbft , auch die Sarve fey ihnen unfchädlih. Es ift indeſſen diefer Glaube noch vielen Zweifeln unterworfen, fo wie auch die Kur, mwele che blos in Schweinskoth beftehen foll, noch fehr truͤglich iſt. 4. Der Kornwurm. Curculio granarius. So Elein diefes Thier ift, fo ſchaͤdlich iſt es den Landwir⸗ then, weil es auf den Kornboͤden entſetzlichen Schaden anrich⸗ tet. Es find dieſe Käfer unter den Namen Balanders be⸗ Fannt. Ihre Farbe ift braunroth, kaum 2 Linien lang. Sie zernagen nicht nur felbft das Kern, fondern fie legen auch ihre Eyer in die Körner, da denn die Larve gleichfalls das innwen⸗ dige Mehl verzehrt. Am meiften it der Walzen diefer Plage ausgefezt; aus einem einzigen Scheffel, der, ehe er zur Mühle gebracht wird, erft einige Minuten eingeweiche zu werden pflegr, ſieht man oft viele faufende aus dem Waſſer hervorkommen. Es fehler nicht an vielen vorgefchlagenen Mitteln, fie zu vertilgen, die aber alle bisher niche hinreichend gemwefen find, Das üftere Umſchuͤtten des Getraides feheint immer noch das Eräftigfte Mittel zu ſeyn, weil fie Feine Unruhe vertragen koͤnnen. Das Raͤuchern mit ftarfriechenden Kräutern, oder das Abfochen derz ſelben, und Befprengen des Korns ertheilt dem Getraide En oft pm — 109 oft einen unangenehmen Geſchmack, und ift gefähtlih. Das Ermwärmen des Korns ift theils nur im Eleinen anzubringen, theils tödtet es die Käfer nicht. Andre wollen angemerkt has ben, daß ein angebrachter ftarfer Windzug diefe Thiere von ben Kornböden vertreibe, weil fie feinen Luftzug vertragen koͤnn⸗ ten. Mod) hat man den Vorfchlag gethan , neben den grofjen Haufen des Getraides einen Fleinen von einigen Schefſeln zu feßen; wenn man nun den groffen Haufen ftarf umſchüttete, fo begäben ſich die Thiere alle nad) den Fleinen Haufen, der man alsdenn mit fiedendem Waffer begieſſen und fie alfo toͤdten koͤn— nen. Allein dies wurde doch nur die Käfer tilgen, aber nicht ihre Brut, Sie begatten fib im Frühjahr; das Weibchen legt die Eyer unmittelbar unter die Schaale der Körner; in jedem Korn nur ein Ey. Die äuffere Defnung bedecken fie mit einem leim⸗ artigen Schleime, fo daß man dem Korn eher nichts anſieht, bis der Käfer fich durchbohre. Nach Beſchaffenheit ver Waͤr⸗ me verwandeln fie ſich früher oder fpater. Sie vermehren ſich fehr ftark, und man will berechnet haben, dag die jährliche Nach— kommenſchaft eines einzigen Paares fich auf 6045 belaufe. Sm Herbſte begeben fie fich in die Ritzen und Spalten der Win de, wofelbft fie den Winter über erftarret und ohne Nahrung. bleiben. Durch firenge Kälte werden fie getoͤdtet. Die Käfer ſelbſt fcheinen überhaupt nicht das Getraide zu ihrer gewöhnlis chen Speife zu wählen, wenigftens nicht das trockne, auf dem Boden liegende, Ahr Rüffel erforderg eine weichere und faftis gere Subſtanz | 5. Der Rebenfreffer. Curculio Bacchus. Lin. Ein fehr niedliches Käferchen; er hat eine fehone Purpur⸗ farbe, mit einem Goldglanz, der hie und da ins grüne ſpielet. Der Rüffel, und Untertheil der Fuͤſſe find ſchwarz. Auch dies fes Inſekt ift fehr fchädlich , indem es zu manchen Jahren die Weinftoke gänzlich verheerer. Wornehmlih in der Schweiz und Frankreich wird er oft eine Plage der Weinberge, Das bs k 119 \ mn —— Abſchuͤtteln und Ablefen ift bis jezt dag einzige brauchbare Mits £el Dagegen. B. Springende Langrüffel, 6, Der Erlenhüpfer, Ä Curculio Alm. Alte fpringende Ruͤſſelkaͤfer find nur klein; dieſer iſt nicht _ viel gröffer, als eine Lauf. Die Deckſchilde find bleyfarbig, mit 2 dunfeln Flecken. Der dünne Ruͤſſel ift länger, als der Bruſtſchild, und ſchließt gemeiniglich dicht an der Bruſt an. Die Hinterhüften find dick; an der Innenſeite derfelben flehen von der Mitte bis zum Ende 2 Reihen Stacheln, zwifchen wel- chen fi) der Schenkel einfege, wenn der Käfer foringen will. Er ſchnellt alsdann mit beyden Schenkeln an den Boden ftarf an, wodurd) er den Sprung thut. Jedes Härchen an den Ballen des Zußblattgliedes endige ſich mit einem Fleinem Hat hen, womit fie ſich an alle glatte Körper anklammern. Die Sarven leben auf ven Erlen und Ulmen; fie minieren zwifchen die Häute der Blätter, und verzehren das Mark derfelben, Das durch bekommen die "Blätter runde, aufgetriebene Flecke, wie Eleine Blaſen von blaßbrauner Farbe. Die Erhöhung rühre von der darunter liegenden dicken, ausgewachfenen Larve ber; gemeiniglich figen diefe Blaſen nich weit von den Rändern des Blatts, weil hier die Adern zärter find, und folglid) die Larve folche feichter zerfreſſen kann. Die Larve ift weißgelblich, mie vielen dunkeln Punkten; der Kopf und der erfte Ring find dus kelbraun; der Körper bat 12 Ringe; die Geiten find runzlicht, und der Schwanz Fegelformig. Der groffe Darmkanal ſcheint durch, wenn fih die Larve recht fatt gefreffen hat. Fuͤſſe hat fie niche, die fie auch wegen ihres eingefchränften Aufenthalts nicht noͤthig hat. Zur Verwandlung macht fie fih im Blatte felbft Heine, dünne Gefpinite, und verwandelt fich in eine ſchoͤn⸗ gelbe ſchwarzaͤugigte Nymphe, an weldyer man ſchon alle Theile bes Kaͤfers ſehen kann. Zu Ende des Junius bohret fih der Käfer durch; er überlebt don Winfer unter den trocknen Blaͤt⸗ tern, und paart fi) im Fruͤhjahre. | C. Lang⸗ er ne C. Langruͤſſel, mit gesahnten Hüften. 7. Der langbruͤſtige Ruͤſſelkaͤfer. Curculio Anchorago. Kupfert. Inſ. XIV. Fig. 3. Ein ſehr ſeltſam geſtaltetes Inſekt, welches aus Surinam kommt. Es iſt ſchwarz; die Deckſchilde braun, mit einer gel: "ben Linie auf jedem. Der Bruſtſchild ift fo lang, wie die Deck⸗ ſchilde, vorne dünne, binten dicker, in der Mitte aufgeblafen. ‚Der Kopf mit dem Ruͤſſel fo lang, mie der Bruſtſchild. Die Fuͤhlhoͤrner ftehen weit von den Augen ab; die Glieder find, ausgenommen das Ellenbogen-Öclenf, paternofter ähnlich. Das vorderſte Zußpaar ift nach Verhaͤltniß fehr groß, und das mitt: fere ſehr Hein. Das abgebildete Weibchen hat einen viel Tänz "gern Ruͤſſel, als das Männchen, welches ihm auch nörhig if, da es in die dicke Schaafe einer indianifhen Frucht zu bohren hat, um feine Eyer in diefelbe zu legen, 111 8. Der krampfaͤdrigte Ruͤſſelkaͤfer. Curculio varicoſus. Pallas. Kupfert. Inſ. XIV. Fig. 4. | Er fommt aus Amerifa, und ift faft fo groß, mie ber Palmbohrer; überall glänzend fcywarz, Der Schnabel länger, als der Bruftichild, rund, am Ende etwas platt, und kann ſich zwiſchen den Fuͤſſen in eine Höhle des Bruftbeing einlegen. Die Fuͤhlhoͤrner find dunne, gebrodyen, die Keule Hein. Der Bruſiſchild it ſehr glatt, gewoͤlbt, an den Seiten bucklich. Die Deckſchilde find zufammengewacfen, ſehr hart; jede hat ro Reihen eingedrufter Punkte; die Achfeln, oder aͤuſſeren Obers winkel ſtehen fegelfürmig in die Höhe, gegen die Spike zu find die Deckſchilde bucklich, an der Spiße felhft mit einem fehr fchars fen Dorn bewafnet. Auf jedem Deckſchilde ftehen 6 Erhöhuns gen in einer cirfelfürmigen tage auf benden zuſammen, welche glatt find, und die hinterite ift die größte; hinten ftehen noch drey erhabene Punkte auf jedem Deckſchilde, und die erſte Rips pe neben dev Nath ift durch Fleine Erhöhungen rauh. Die 9 e 112 me fe find ſtark, das erfte Paar ein wenig groͤſſer; die Hüften has ben unten einen Zahn, und.verengen ſich zwifchen dem Zahn und der Einlenfung des Schenfels; die Schienbeine haben une ten einen Dorn, die Fußblaͤtter find unten roftfarbig. 9. Der Nußlkaͤfer. Curculio nucum. Lin. . Etwas über 3 Linien lang, eyrund, hinten zugeſpizt; der Müffel fehr dünne und lang, bogenförmig gekruͤmmt; die Fuͤhl⸗ hörner find länger als der Ruͤſſel, figen an der Mitte deffelben, und find gebrochen. Die Farbe des Käfers ift zwar eigentlic) ſchwaͤrz, aber er ift mif gelben Haaren fo Überzogen, daß er eine fehwarzgraue Farbe befommt. Ihre Sarven leben in den Hafelnüffen, deren Kern fie auszebren; fie find dick , weiß, mit braungelbem Kopfe, ohne Fuͤſſe. Sie verwandeln fich nicht in der Nuß, fondern bohren fich, wenn fie zur Verwandlung reif ku , ein rundes Loch durch die Schaale, und Eriechen in die Erde, 10. Der Apfelbluͤtenkaͤfer. Curculio pomorum. Er ift nicht viel gröffer, als eine Lauß, greißgrau gewoͤlkt, mit einer ſchwachen doppelten greifen Binde auf den Deckſchil⸗ den. Die Huften find am Ende keulfoͤrmig, mit einem Dorn bewafner. Es ift diefer Kaͤfer den Apfelbäumen fehr fchädlich, denn. er legt feine Eyer in die Blütenfnofpen, Die Larve vers zehrt die innwendigen Theile ganz, daher ſolche Blüten ſchon gelb werden , und verwelfen, ehe fie recht aufgebrochen find. Er verwandelt ſich ſehr geſchwind, fo daß, wenn die Bluͤte abfällt, aud) ver Käfer ſchon entwickelt ift. , [4 D. Burzruͤſſel mit gesähnelten Huͤften. 11. Der Liebſtoͤckelkaͤfer. Curculio liguſtici. * Dick von Geſtalt, 5 Linien lang, und über 2 Unien breit. Der Rüffel iſt dick, die Fuͤhlhoͤrner folang , mie der en: ge * — km 113 gebrochen. Die Dedfhilde find zuſammengewachſen, und fehlieffen dicht um den Leib herum, die Unterflügel Fohlen. Er ift eigentlich ſchwarz und chagrinirt, aber uͤberall mic vielen gläns zendgrauen Schuͤppchen bedeckt. 12. Der Silberkaͤfer. Curculio argentatus. Er haͤlt ſich auf verſchiedenen Pflanzen auf, am meiſten auf der Reſſel. Seine Farbe iſt bald glaͤnzendhellgruͤn, bald feladongrüun , bald goldgelb; weiche Farben durch Kleine, laͤng⸗ lichte Schuppen verurſacht werden, womit er überzogen iſt; fonft ift der Grund ſchwarz; daher fieht er oft fihefig aus, wenn bie und da die Schuppen abgerieben find. Die Deckſchilde has ben einige hohlpunktirte Zängslinien. Die Fuͤhlhoͤrner find ges brochen, und braungrau, die Hüften haben einen Dorn, E. Rurzröffel, mit ungesabnten Zuͤften. 13. Der Brillandfäfer. Curculio Imperialis. Kupfert. Inſ. XIV. Fig, 5. Dies iſt ohnſtreitig einer der ſchoͤnſten Inſekten, und wenn das Sonnenlicht auf ihn faͤllt, ein bewundernswuͤrdiger Anblik Seine Groͤſſe iſt ſehr verſchieden, von einen halben, big zu eis nen ganzen Zoll. Der Rüffel it ſehr dick, vornehmlich unten am Maule, gefurcht, die Tiefen mic grünen Goldftaub überzo= gen, fonft ſchwarz. Die Fuͤhlhoͤrner find gebrochen, und jigen meift am Ende des Ruͤſſels. Der Bruſtſchild ift ſchwarz oben glatt, an den Seiten hagrinirt; über die Mitte geht eine breis te Laͤngsfurche, Die mit grünen goldglänzenden Schuppen ans gefuͤllt iſt, und fo aud) bie Vertiefungen an den Seiten. Die Deckſchilde fchlieffen dicht an den Leib, gehen fpig zu, find am Ende abgefluzt, und die Eden laufen in einen Zahn aus. Sie find ſchwarz, jedes Deckſchild Hat 10 Reihen dicht nebeneinans der ftehender Hohlpunfte, biefe find mit grün, gelb und roͤth— ich golöglängenden Schüppchen angefüllt, die in der Sonne GSem. Naturg. VI. B. zes St. H wie 214 —p— mie Brillanten glänzen. Die Nath ift braun, Unten ift der Käfer aleichfalls mit gruͤnglaͤnzenden Staub dicht beſezt, fo wie Die Fuͤſſe; diefe find dick, plump, die binterften lang, die Fuß⸗ blätter breit, unten mie gelbbraunen Haaren gepolſtert. Der After ift au) durch Haare gelbbraun; die Unterflügel fehlen, Diefer Käfer wird aus Braſilien gebracht, und ift eine wahre. Seltenheit, 14. Der Dornigte Ruͤſſelkaͤfer. Curculio tribuloides. Pallas. Rupfert: Inſ. ALV, Fig, 6. Er it dick und buclig faſt wie ein Säattentife. Der Ruͤſſel iſt ſehr Fury, faft dreyeckig; am Ende Dicker, an beyden riten ſchief gefurd)t, teihenweife ftehen baarigte Punkte, um das Maul iſt er baarig. Die Oberlippe. ift dreyeckig * ſchwarz, wie auch die Augen. Das unterſte Glied der Fuͤhlhoͤrner iſt kaum etwas länger, wie die übrigen. Der Bruſtſchild iſt rauh, durch hervorſtehende Winkel feſt zweymal gekaͤmmt, an beyden Seiten ſteht eine ſchwarze Binde. Die Deckſchilde haben auf der Schulter einen fegelförmigen Dorn; an der Wurzel derſel⸗ ben mitten auf Dem Ruͤcken einen Sigel, einen andern mitten auf dam Felde, unter der Mitte fteht ein gröfferer eegelformiger Döth, Die Seiten bis an den Achſeldorn find braun; übrigens ift die Sehr graugoldfhimmernd, unten filberglängendgrün ; der Zanch hinten braungelbgoldglängend,. Er wird in Amerifa zu Rio ianceyro gefunden. ; 15. Der Spenglerfche Ruſſelk afer. Curculio Spengleri. Kupfert. Inſ. XIV, Fig. 7. Gleichfalls ein-ameritanifher Käfer, der'in der Geftale dem ‚ge neinen geofjen Fichtenruffelfäfer ahnlich ift. Er ift ſchwarz, Bruſtſchild mit einem blaßgelben Staube bepudert, ſo wie Deckſchilde, Die davon ein ganz gelbes Anſehen haben; jes „ar drey ſchwarze Laͤngsſtreiffen, wovon die äuffere die läng> und bie innere bie Fürgefte ift, Beine aber das Ende ers reicht. nn 4. 115 reicht. Die Füſſe find dunkelroſtfarbig, und die Fuͤchlhoͤrner gebrochen. Ye 16. Der Birnräffelfäfer, Curculio Piri. Er ift vier bis fünf Linien lang, braunkupferglaͤnzend, auch mohl mit einem gruͤnlichen Schein. Die Fuͤſſe find bad braun— roth, fo wie die Fuͤhlhoͤrner, bald ſchwarz. Jedes Deckſchiſd hat zehn Reihen von Hohlpunkten, und find ſehr weich, wels ches bey dieſen Käfern felten ift. Die Sarve lebt auf den Blaͤt⸗ tern der Birnbaͤume, aud wohl, fo wie der Käfer, in dem: Blüten, Da die Kupferfarbe aus Schüppchen befteht, die ofe abgerieben worden, fo ift fein Anfehn fehr veränderlich, ee Sunfzehntes Geſchlecht. Baſtardruͤſſelkaͤfer. Attelabus. Der deutſche Name Baſtardruͤſſelkaͤfer, oder Afterruͤf ſelkaͤfer ruͤhrt daher, weil die Schnauze dieſer Käfer ſich auch etwas in die Länge zieht, wie bey den Ruͤſſelkaͤfern, aber doch nicht fo fehr, fondern es ift bey diefen nicht fo wohl die Schnaus je verlängert, wie ben jenen, fondern vielmehr der Kopf felbft, welcher fich Hinten verdünnet, und er iſt auch) nicht fo im Brufts ftücke eingefchloffen, wie bey dem vorigen Geſchlecht. Doch läßt fich Dies nicht von allen Arten fagen, die Linne unter dies fe Abtheilung gebracht Hat. Der lateinifche Name, Attelabus, welcher vielleicht aus dem Griechifchen herkommt, und alsdann ein Thier bedeutet, welches feinen Raub im Springen ergreift, oder aus dem Hebraͤiſchen, und alsdann ein Thier anzeige, das zwar Slügel hat, aber doch meiftens auf der Erde kriecht, iſt richt allezeit einerley Inſekten Arten gegeben, woher viele Ver⸗ wirrungen entfiehen. Ueberhaupt fheint es, daß Linné bey Benennung der Gattungen ſelten darauf Nücficht genommen, ob der Name eine Beziehung auf die Eigenfchaften oder Be— ſchaffenheiten des Thiers babe, —*9 daß er ſich nur derer * Hamep Namen bedienet, die er ben den Alten vorgefunden, fo wie fie ihn etwa in die Gedanfen gefommen. Ehedem verftand man unter die Artelabos einige geroiffe ungeflügelte Heufchrecfen. De: geer hat den Namen Artelabus einer ganz andren eigenen Käs fergattung gegeben. Hingegen nennet er mit Geoffroy diefe Afterrhffelfäfer Clerus, Clairon, und auf teutfch Bienenkaͤ— fer; und bringt einige linneifche Attelabos unter die Schatten⸗ £äfer (Tenebrio.) Es ift aud) wahr, die linneifchen Käfer, die unter diefer Abtheilung fiehen, find fich zum Theil einander fehr unähnlich , und fönnen ſchwerlich zu einer einzigen Gattung gerechnet werden; zumal ba auch die angegebenen Kennzeichen nicht bey allen eintreffen. Diefe nemlich find folgende: 3, Der Kopf ift niedergebogen, und hinten dünner, als vorne. | 2. Die Fuhlhörner werden nach und nach Dicer. Fabricius hat biefe Käfer unter vier verfchiedene Geſchlech⸗ ter gebracht, die auffer einigen Verſchiedenheiten an den Freß⸗ werfzungen, aud) in Anfehung der Fuhlhörner etwas von eins ander abweichen. 1, Artelabus. Die Zühlhörner ſchnurfoͤrmig, das erſte Glied laͤnger, keulfoͤrmig, die uͤbrigen von gleicher Groͤſſe, ſehr kurz, das lezte keulfoͤrmig, ſtumpf, eyrund. EN geringelt, und dicker. 3. Notoxus. fadenfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner, die Glieder faſt ey» Uindriſch, unter ſich gleich, die drey lezten kuͤrzer, runder, das lezte eyfoͤrmig. Hierunter hat er auch einige Meloes gebracht. 4. Spondylis. ſchnurfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner, faſt gleiche Glie—⸗ der, an der Spitze ſtumpf, faſt abgeſtuzt. Von der Naturgeſchichte dieſer Kaͤfer iſt noch wenig be⸗ kannt; einige ihrer Larven leben von Blaͤttern, andre vom Rau⸗ be; — a 117 be; auch einige Käfer fallen andre Inſekten an, und verzehren fie. Linne hat 13 Arten befchrieben, überhaupt find einige 20 Arten befannt; von denen wir folgende anmerken wollen, 1. Der Rollendreher. Attelabus Coryli. Lin, Fabric. upfertaf. Inſekt. XV, Fig. 1. | Degeer fezt biefen Käfer unter die Ruͤſſelkaͤfer. Der ſchwarze Kopf hängt mit einem duͤnnen Hals am Bruſtſchilde zuſammen, er ift vorne breit, und endigt fich in eine kurze, breis te Schnauze. Die Fuͤhlhoͤrner find kurzer, als’ der Bruftfchild, die Augen ftehen hervor. Der Bruſtſchild ift klein, vorne noch fchmäler, roth, mit einer ſchwarzen Streiffe in der Mitte. Das Schildlein ift ſchwarz; die Deckſchilde find roth, fo wie die Huf- ton in der Mitte; alles übrige ift ſchwarz. Diefer Käfer lebe auf den Hafelftauben , deren Blätter er cylindrifch zufanmens tollet, und bie Seitenöfnungen verſchließt. 2. Der Imwergbaftard, | Attelabus Curculionoides, Lin. Fabr. Kupfert. Inſ. XV. Fig. 2, Er ift dem vorigen fehr ahnlich, nur Fleiner, und lebt auf verfchiedenen Blättern. Er ift glänzendfcehwarz, nur der Brufts ſchild und die Fluͤgeldecken find roch; dieſe lezten find an den Seiten ftarf umgeſchlagen, und haben acht zarte Streiffen, Die Zufblätter haben drey Glieder. 3. Der Jaͤger. Attelabus (Clerus Fabric.) /ormicarius. Lin, Er wird der Ameifenkäfer genannt, weil feine äuffere Ges ftalt den groſſen Waldameifen ähnlich if. Auch mag er wohl Die Ameifen anfallen und verzehren , weil er vom Raube ans drer Inſekten lebt. Er ift vier Linien lang, und nur anderthalb tinien breit. Der Kopf ift dick, a ; fo breit, wie vors 93 ne 118 En He ne der Bruſtſchild, mit ſtarken Zähnen bewafnet. Die Fuͤhl⸗ hoͤrner ind Baarig, und ſtehen vor den Augen, Die aͤuſſeren Frehſpitzen haben als etwas beſonderes am Ende einen platten, palettenfoe migen Theil. Der Bruſtſchild iſt durch leichte Eins ſchnitte in drey Theile getheilt. Der erſte Theil ift der breiteſte, und ſchwarz, den zweyte iſt herzfoͤrmig, Hinten ſchmaler und braunroth, der "Dritte har eben dieſe Farbe und iſt nur wie ein ſchmaler Sing. Die Deckſchilde find vorne roth und hinten ſchwarz mit-2 weiſſen Binden. Der Hinterleib ift voth.- Die Fußblaͤtter haben 4 fegelförmige Glieder, und das, fünfte en— Dige ſich mic 2 Klauen. Diefe Käfer laufen im Sonnenſchein wie die Ameifen. ya 4. Der Heine Säger. ‚Attelabus (Clerus Fabr.) formicerius minor. Kupfert. Inf. XV. Fig. 3. a. b. | Er hat viele Achnlichkeit mit dem Vorigen, aber ift kaum Halb fo groß; die Farbe ift ſchwarz, die Fuͤhlhoͤrner find Feulens foͤrmig, mit herzfoͤrmigen Gliedern; der Bruſtſchild ift ſchwarz, haarig, vorne breiter, als hinten, Die Deckſchilde find ges fireift, vorne roth, das übrige ſchwarz, mit einem weifen Ban⸗ de. Die Füffe find ſchwarz. Ä 5. Der Bienenfreffer. * | Aitelabus (Clerus Fabric.) apiarius. Kupfert. Inſ. XV. Fe. | Ein fchönes Tierchen. Der Kopf, Bruſtſchild, Hinter⸗ leib, und Fuͤſſe find ſchoͤnglaͤnzend dunkelvioletblau. Die Ded- fhilde find brennend zinnoberroth, mit drey ſchwaͤrzlichblauen, gezackten Binden. Der Bruſtſchild, und der Kopf ſind ſehr haarig, die Fuͤhlhoͤrner braun; die drey lezten Glieder bilden eine Keule, bie Übrigen find ſchnurfoͤrmig. Die Hinterhuͤften find lang, dünne, und ziemlich Erummy Die serve diefes Käs fers wohnt in den Meftern der Mauerbienen, deren Sarven fie verzehrt. Sie ift hochroth, mit 6 hornartigen Fuͤſſen, und zwey TERN AR nn 119 zwey kleinen, hornartigen Schwanzhäfhen; fie lebt über ein Jahr ehe ſie ſich verwandelt. 6. Der Sammetrock. Attelabus Wotoxus Fabric.) mollis. Tin. Kupfert. Inſ. XV. Fig. 5. "Die Farbe diefes Käfers ift braungrau, fat wie Sammet anzufühlen, Kopf, und Bruſtſchild find haarig, bie Fuͤhlhoͤr⸗ ner ſo lang, wie die Deckſchilde, die 3 lezten Glieder bilden ei⸗ ne Keule, Die Deckſchilde haben 3 fahle Bänder, eines an der Wurzel, das andre in der Mitte, das dritfe an de Ei Die Fuͤſſe find braun und graugelblich. 7. Der Dickhals Attelabus (Spondylis Fahric,) —— Kupfert. Inſ. XV. Fig. 6. Degeer zähfe diefen Käfer unfer die Bockkaͤfer, wegen feis ner bogenförmigen Augen , allein die Fuͤhlhoͤrner ſtimmen nicht Damit überein. Diefe find kurz, eilfgliedricht , fadenförmig, die Ölieder etwas platt, am Ende breiter. Der Kopf hänge nies der, ift dick, faft fo breit, wie der Bruſtſchild. Die neßförs migen Augen haben einen tiefen Ausſchnitt an der Seite der Fuͤhlhoͤrner. Das Maul bat ein ſtarkes Gebiß. Der Bruſt⸗ ſchild ift rund, ſtark gewölbe. Die Deckſchilde haben dr Habene Punktſtriche. Die Hinterfüffe fiehen weit von den uͤbri⸗ gen ab, dicht am Hintertheile. Der ganze Käfer iſt einförbiga fehiwar;. a a a Sechszehntes Geſchlecht. Bockkaͤfer. Cerambix. So wohl der lateiniſche als teutſche Name ſpi elet auf die Hörner der Boͤcke an, indem diefe Käfer fehr lange Fuͤhlhoͤrner baben z welhe fie zum Theil in einer fo gebogenen Richtung 84 tragen, —— — tragen, wie die Boͤcke ihre Hörner, Man nennet biefe Käfer auch wohl Holzbocke, weil ſich ihre Larven im Holze aufzu— halten pflegen. Franzoͤſiſch * ſie ERSTE bol: laͤndiſch Bocktorren. Die Kennzeichen diefer KöferGatkirig beftehen in — 5 1. Die Fuͤhlhoͤrner fi ſind borſtenaͤhnlich, laufen ſpiz zu, ſind gemeiniglich laͤnger, als der Leib, haben eit Glieder, wo⸗ von das zweyte allemal kurz iſt. 2. Die Augen ſind halbmondfoͤrmig, und uimfehieffen ie fan die Wurzel der Fuͤhlhoͤrner; und hiedurch unterfcheiz den fie fid) am beften von denen ihnen ähnlichen Leptu: ren, die aber allemal ovale Augen ohne Ausſchnitt Haben, 3. Die Dedfchilde find faft überall gleich breit, nnd lauffen nur am Ende ftumpf ab. 4: Die Zußblätter haben ——— 4 Glieder, bie unfen mie Ballen verfeben find. Da der Brufifchild diefer Käfer fehr. —— iſt, ſo hat Linne alle Bockkaͤfer unter folgende fünf Familien gebracht: . A. Der Bruſtſchild hat an den Seiten bewegliche Dornen, B. Der Seitenrand des Bruftfhildes it ſaͤgeformig ges kerbt. ©. Der Bruſtſchild iſt rund, und hat an den Seiten feſt⸗ gende Dornen. . D. Der Bruſtſchild ift chlindriſch ohne Dornen. E. Der Bruſtſchiſd iſt ſcheibenfoͤrmigrund, etwas platt, ohne Dornen. Fabricius hat die linneiſchen Bockkaͤfer unter 8 beſondre Geſchlechter gebracht, die hauptſaͤchlich nur an ihren Freßwerk⸗ zeugen einige kleine Verſchiedenheiten haben: 1. Prionus, darunter kopen die 2 erſten linneiſchen Fa⸗ milien. 2. Cerambix, enthält gröftentheils die dritte Familie. 5. La- — — 121 3 9,3. Lamia, enthält auch die dritte Familie, 4. Stenocorus, euthaͤlt einige aus den 3 erften Sant lien, und viele neue Arten, 5. Calopus, enthält nur eine Ark, 6. Rhagium , ‚enthält aud) nod) einige aus der dritten Familie. 7. Saperda, enthaͤlt die vierte Familie. 8. Callidium, enthält die fünfte. Familie, vnd einige Lepturen. Mech iſt anzumerken, daß dieſe Käfer ein ſtarkes Gebiß haben, welches ihnen auch nöthig iſt, um ins Holz bohren zu fonnen, Viele geben durch das Meiben des Bruſtſchudes an den Fluͤgeldecken einen ſtarken Laut von ſi id). Der Wurm lebt im Hole, welches er zerfrißt, und, —* von lebt. Er hat auch deshalb ein fcharfes Gebiß. Die meis fien verwandeln ſich auch im Holze; einige aber riechen in die Erde. j N inne hat 33 Arten befebrieben; Fabricius bringt unter feine 8 Gefchlechter 200 Arten; und alfo mag fich die ganze Anzahl der Bockäfer wohl ohngefehr auf 230 Arten belaufen, ‚A. Bockkaͤſfer mit beweglichen Dornen an den Seiten des Bruſtſtuͤcks. 1. Der Sanghand. Cerambix (Prionus Fabr.) longimanus. Lin. Kupfert. Inſ. XVI. A. Dieſer groſſe und ſchoͤne Käfer kommt aus Amerifa, bes fonders aus Surinam. Seine ganze Länge beträgt an dritter halb Zoll; Auf dem Kopfe, Brufifhilde und Fluͤgeldecken ſte⸗ ben rofenrothe, olivengräne und ſchwarze, ſehr ordentlich lies gende Streifen, Flecke und Punkte; die ganze Oberfläche ift wie Sammet anzufühlen; die Zeichnungen felbft find am beften N aus 122 em —— aus der Abbilbung zu erkennen. Das rothe faͤllt oft mehr ins gelbe. Die Zaͤhne des Kopfs ſind kurz und dick; die Augen groß und ſchwarz. An jeder Seite des Bruſtſchildes ſteht ein ſpitziger, nach hinten zu gekruͤmmter Dorn, der auf einer Art von Warze rubet, und daher beym Leben des Thiers beweglich feyn fol. Die Deckſchilde haben ganz oben an jeder Seite eis nen gefrummten Dorn, und am Ende hat jede Flügeldecke zwey Eleine Spitzen. Die Fuͤhlhoͤrner find viel länger, als der Leib, infonderheic bey dem Maͤnnchen, welches im übrigen Eleiner ift, Die VBorberfüffe find aufferordentlich fang, vorzüglich beym - Weibchen, wo fie wohl zweymal fo lang find, als der ganze Käfer. Sie find chagriniert; bey der Wurzel der Hüften ftes ben zwen kurze, Erumme, gegeneinander ftehende Spißen, und zwiſchen ihnen eine Hölung. Sie find. fhwarz, und meift am Ende fteht ein breites rothes Band; die Schenkel find ganz fein mit Spigen beſezt, ſchwarz, am Ende gefrummt; die Fußs blaͤtter find gelblich. Die übrigen Fuͤſſe haben die gewöhnliche $änge, und find ſchwarz mit gelblihen und roͤthlichen Banden, Bon ber lebensart und Verwandlung diefes Inſekts hat man bisher Feine Nachricht erhalten, | B. Bockkaͤfer, mit breitem Bruſtſchilde, an den Sei⸗ sen eingekerbt, 2. Der Hirſchbock. Cerambix (Prionus Fabr.) cervicornis. Lin. Kupfert. Inſ. XVI. B. Dieſer Kaͤfer gehoͤrt auch unter die Groͤßten, und kommt aus Surinam; doch iſt die Groͤſſe auch ſehr verſchieden. Der Kopf iſt groß, lang, oben platt, mit zwey erhabenen, hoͤkrig⸗ ten Laͤngskanten; die Augen find groß, oval; das Maul hat lange, bervorftehende Zähne, mie Hirſchgeweihe; bey dem Woelbchen find fie gröffer und länger, als bey den Männchen. Sie find dreyeckig, an der Spige einwärts gekrimmf, die Ecken ſcharf, aufferhalb fteht eine Spiße, innwendig find fie fein gezahnt. Der Brufifenild ift breit, an den Seiten platt, oben zuf in der Mitte hoͤklrigt, mit 2 ſtumpfen, ſenkrechtſtehenden | Spitzen; rn fe 123 Spitzen; der Seitenrand ift fein gejahnt, und hat drey lange Horizontalſpitzen. Der Hinterleib iſt platt; Die Deckſchilde fies ben mit einem platten Rande uber, find fach, haben wellen⸗ förmige, vofifarbige Sanasbinsen, Die Hüften und Schien— beine find lang und duͤnne, die VBorderfuffe find die, laͤngſten, und die Mittelfi uͤſſe die kuͤrzeſten. Es haͤlt ſich dieſer Käfer am liebſten auf den Baumwollenbaͤumen auf. Die Larve wird uͤber 3 Zoll lang, iſt weiß, mit einem braunem Kopf; ‚fie wird von den Einwohnern auf einen Roft gebraten, und für einen groſ— fen Leckerbiſſen gehalten | 3. Der Gerber. Cerambix (prionus) coriarius. Lin. | Es gehört dieſer Käfer hier zu Haufe; er ift faſt andert⸗ Halb Zoll lang, das Männdyen aber Eleiner , nad Verhaͤltniß breit, Kopf und Bruftfchild ar arz, die Deckſchilde Faftanien- braun. Das Maul hat grofie: Zahne, die Fuͤhlhoͤrner ſind beym Weibchen nicht ſo lang, wie der Leib, di und plump; beym Maͤnnchen laͤnger und faſt fägefdrnig. Die game Oberfläche des Räfers ift narbige oder lederartig, die Schienbeine haben am Ende drey Dornen; der Bruſtſchild ift etwas platt, an den Geitenrändern gekerbt. Das Weibchen legt länglichte Ener in Beine mit Den Zähnen gebohrte Löcher der Eichenftämme; die Larve frißt ſich weiter ein, und bleibe in demſelben bis on der lezten Verwandlung, €. Bockkaͤfer mir runden Bruſtſchilde, — an den Seiten Dornen hat. 4. Das Stachelhorn. Cerambix (Lamia Fabric,) Rubus. Lin. Kupfert. Inſ. XVI. C. Fig. 1. Ein groffer Bockäfer aus Indien. Die Grundfarbe ift durchgängig mattſchwarz, er ift aber faſt überall mit einem weiß- grauen Staube überzogen, Der Kopf hat ein kurzes, ſtarkes Gebiß; die Fuͤhlhoͤrner find etwas länger, als der Leib, und die unferz 124 msn E88 nme zung ünterften Gelenke wie die Stiele der Himmbeerftauds mit feinen Stacheln beſezt; eben dies findet man auch an den Schienbeis nen. Der Bruſtſchild ift runzlicht, an den Seiten fteht ein ftarfer Dorn, in der Mitte zwey rothe acbogene Flecke. Das Schildlein ift weiß. Die Deckſchilde haben am aͤuſſern Winkel 2 fleine Spitzen, die Oberhälfte bat ſcharfe Körner, und einige verlofchne weiſſe Flecke, welche unbeftändig find. Die Seiten der Bruſt find weiß, \ 5. Der Weber. Cerambix (Lamia) Textor. Lin. Ohngefehr einen guten Zoll lang, die und plump; die Fuͤhlhoͤrner kaum fo lang, mie der Leib, nach Verhaͤltniß die. Der Bruſtſchild hat an jeder Seite einen flarfen Dorn; die Deckſchilde ſind ſtark gewoͤbbt, hinten ftumpf, ſchwach pantti t, ſehr hart. Die Farbe iſt überall mattſchwarz. Er iſt ein Deut⸗ ſcher, doch nicht ſehr gemein, und wird in den Baumſtaͤmmen gefunden, 6. Der Schufter. Cerambix (Lamia) ſutor. Lin. Nicht einen ganzen Zoll lang; die Fuͤhlhoͤrner find, zumal bey dem Männchen, wohl zwey- bis dreymal fo lang, als der Korper ; die Farbe des ganzen Käfers ijt pechig, worauf obige Benennung anfpielen mag. Der Bruſtſchild hat an jeder Geiz fe einen Dorn. Die Deckſchilde haben gelbe Sprenteln, wie Staub, die oft zwey undeutliche Querbinden bilden; fie befte- ben aus feinen Härchen , die mit der Zeit abgefcheuert werden, daher ihr ungleiches Anſehen. Man findet ihn in den Wäldern an den Baumſtaͤmmen, und die Gröffe dieſes Käfers ift fehe verſchieden. 7. Der Schreiner. Cerambix (Ceramb. Fabr.) 9 Lin.‘ Obgleich diefer Käfer ſehr gemein ift, fo.ift er doch nicht f weniger — — 125 weniger merfwürdig, weil infonderheit das Männchen Fuͤhlhoͤr⸗ ner von einer auſſerordentlichen Länge hat; fie find oft fechs» bis fiebenmal länger, als der ganze Käfer, fo daß fie ihm ſehr beicywerlich zu fallen feheinen. Warum die Natur ihm diefe aufferordentlich langen Fuhlhörner zu erfheilen für nötig befun- den hat, dies ift um fo viel ſchwerer zu beſtimmen, da der gans je Zweck der Fuͤhlhoͤrner noch fo wenig entfchieden if. Senn einige glauben, es wären diefem Käfer folche lange Fuͤhlhoͤrner dazu nörig, um die weit von einander abftehenden Holzarten, von denen er fich naͤhrt, beffer zu empfinden , fo glaube ich, dies wird feinen Lefer befriedigen, weil darin fein Grund liege, wes der warum nur vorzüglich dieſe Käferart, noch warum am mei- ſten das Männchen folche lange Fühlhörner habe. Meine Muth⸗ maſſung hiebey ift dieje, Daß, weil diefe Käfer fehr tief in dicke Baumſtaͤmme bohren, und in ihren Höhlen mit vor fic) ges ſtrekten Fuͤhlhoͤrnern ſitzen, fie vermittelſt diefer jede Gefahr et— wa irgend eines andern Inſekts, das ihr Feind ſeyn mag, mers fen, und auch von fich abwenden Fünnen, Aus diefem Grun⸗ de ſcheint mir diefe ganze Gattung lange Fühlhörner zu haben, weil fie tief ins Holz bohren. Warum die Männchen längere Fuͤhlhoͤrner haben, kann daher rühren, daß fie vielleicht tiefer bohren; vielleicht auch, um fie näher bis zum Eingang der Hoͤh⸗ fe ausftrecfen zu koͤnnen, um damit die in der Naͤhe feyenden Weibchen zu wittern. Merkwürdig ift es in der That, daß fih die Natur bey vielen Gattungen der Inſekten an einer oder der andern einzelnen Art folche Ausfchweifungen erlaube bat, bald aufferordentlich lange Fuͤhlhoͤrner, bald eben fo aufferors dentlic) lange Border: oder Hinterfüffe, ungefchift lange Hälfe oder Hinterleiber, oder Schwänze an den Flügeln, Ja diefe Ausfchweifungen findet man nie nur bey den Inſekten, ſon⸗ bern aud) bey andern Thieren, In den Schwänzen einiger Bos gelarsen verlängern fich eine oder ziwey Federn fo auſſerordent⸗ lid), daß fie die Länge des ganzen Vogels vielmal übertreffen; und in ben Floßfebern einiger Fiſche find gleichfalls einige weni: ge Strählen vielmal länger, als der ganze Körper, Auch un- ‚ter den vierfüfjigen Thieren findet man bey einigen Arten fols che merfwürdige DBerlängerungen ihrer Schwänze oder Hälfe, Ein andermal ſchweift die Natur durch bie auſſerordentliche Dis | - de 126 | som — cke einiger Gfieder aus. Zur Mahrung, Lebensart ober Bas Gattung feinen Diefe Ausfchweiffungen nicht eben erforderlich zu ſeyn, und doc thut die Natur nichts ohne Grund. Für Naturfpiele, die ich überhaupt in Zweiffel ziehe, kann dies auch nicht gehalten werden, da fie foldyen Arten allemal eigen find, Schwerlich werden wir jemals den eigentlichen Geund und Zweck hievon entdecken. So wie dieſer Käfer von ſehr verſchiedener Groͤſſe gefunden wird, ſo richtet ſich auch darnach die Laͤnge der Fuͤhlhoͤrner; doch iſt die Anzahl der Glieder allezeit gleich, fie nehmen von unten an immer an Länge zu; Neun Linien iſt faft die ftärffte $änge des ganzen Käfers, Die Fuͤhlhoͤrner find afchgrau, aber doch jedes Gelenk oberhalb ſchwarz. Der Bruftfhild hat ar den Seiten einen Dorn, iſt roͤthlichaſchgrau, mit 4 gelben Punkten neben einander, Die Deckſchilde haben die Farbe des Sruſtſchildes mit einigen braunfhwärzlichen Punkten und zwey wellenförmigen undeutlichen. Querbinden. Beym Weibchen verlängert fih das lezte Gelenk des Hinterleibes in einen bins nen, flachen, am Ende abgeftusten, bornartigen Schwan;. Diefer hat am Ende eine Spalte, die ihn in 2 Lamellen theilt. Aus. diefer Spalte tritt eine lange, ſchwarze, cylindriſche Fleiſch⸗ röhre, die beym Drücken weiter heraustritt, und ſich unter: wärts kruͤmmet Beym nod) ftärferem Drücken treten aus dies fer Röhre zwey lange, Enorpelartige, flumpfe Faden, Ver muthlich find es die Eyergänge, um die Eyer in die Ritzen des Holzes zu bringen, > | Es hält fich dieſer Käfer zwifhen Balken und Brettern in den Miederlagen auf, worauf obige ‘Benennung zielet. Er giebt, wie mehrere, durch das Reiben der Dedichilde an der Brufteinen fnarrenden Ton fih. Bey der Begattung bleibe das Männchen lange auf dent Weibchen figen. 8. Der Bifambod, Mm Cerambix (Ceramb. Fabr.) mofekatus. Lin. Es ift diefer Käfer nicht nur ſchoͤn von Anfehen, fondern , noch fhöner von Geruch, der bem Geruch der Roſen mie ee wos was Biſam vermifcht gleicht. Wenn mehrere fih auf einem Baum zuſammen befinden, fo kann man fie ſchon von weiten riechen. Viele lieben den Geruch diefer Käfer fo fehr, daß fie einen zwifchen den Tobad in die Dofe legen. Er wird über eis nen Zoll lang. Der Bruſtſchild hat an jeder Seite einen Dorn, iſt runzlich, grüngoldglängend. Die Deckſchilde haben gleichs falls einen grünen Goldglanz, der, nachdem man ihn gegen das Licht halt, mit Durpurfarbe ſpielet. Die Fuͤhlhoͤrner find lang, und nebſt den Fuͤſſen ſchoͤnblau. Diefe Käfer halten ſich haͤu— fig auf ven Weiden auf, Das Männchen ift Fleiner, und hat längere Fuͤhlhoͤrner. 9. Der Tagedieb. Cerambix (Stenocorus Fabr.) meridianus. Lin, Er wird auch meift einen Zoll fang , ift fehieferfarbig , der Brufifchild bat am jeder Seite einen Dorn. Die Dedfciide find oben bey der Eintenfung faftanienbraun. Unter der Bruft und dem Bauche iſt er voll grauglänzender Haare, die wie At— fas glänzen. Die ſchwarzen Fuhlhörner find fo lang, wie ber Körper, die Hüften roftfarbig, am Ende ſchwarz, die Spitze des Bauchs ift rothbraun. Man finder ihn in Deutſchland, doch iſt er etwas felten. 10. Der Lauffer. Cerambix (Rhagium Fabr.) Curſor. Lin. Meift neun Sinien lang; der ſchwarze Brufifchild hat an jeder Seite einen Dorn; die Dedjchilde find roftfarbig mif zwey ſchwarzen Laͤngsſtreiffen. Die Fühlhörner, das Maul, und die Bartfpigen find roftfarbig, Die Augen ſchwarz; er ift überall mit graugrünlichen , atlasglänzenden Haaren überzogen. Das Männchen ift faft nur halb fo groß. Man finder ihn bie und da in Deuffchland, auch in Schweden, P. Bock. bp = nn 128 D. Bockäfer, mit cylindriſchrundem Bruſtſchilde, ohne Dornen. 11. Der chagrinierte Bockkaͤfer. Cerambix (Saperda Fabr.) carchadelrias. Lin. Die Benennung kommt daher, weil dieſer Käfer wie dia Seehundsfelle fein geforne iſt. Er wird meiſt einen Zoll lang. Die Farbe ift gelbgrau, überall ift er durch ſchwarze Körner chagriniert. Die Fuhlhörner, welche fo fang find, wie der Körper, find grau und ſchwarz gefleckt. Der Bruſtſchild ıft mwalzenformig. Man finder fie an den Fichten, das Weibchen ift Eleiner. Sie geben einen ftarken knarrenden Ton von ſich. 12. Du ängigte Bockkaͤfer. Cerambix (Saperda Fabr.) oculatus. Lin. Kupfert. Inf XVI. C. Fig. 2. Er ift lana, ſchmal, walzenfoͤrmig, der Bruftfchild rofts farbig, mit zwey ſchwarzen Punkten; der Kopf und die Fuͤhl— hörner find fehwarz; die Deckſchilde find afchgrau, etwas ins Dlaufichte fallend. Die Fuͤſſe und der Bauch find braunroth. Er iſt ein Deutſcher, aber felten. — 13. Der walzenfoͤrmige Bockkaͤfer. Cerambix (Saperda Fabr.) Cylindricus.Lin. | Der ganze Käfer ift fehmal und walzenfoͤrmig; der Bruſt⸗ ſchild ift glatt, walzenfürmig, mit einer weißlichen Linie; die ſchwarzen Sühlhörner find kaum fo lang, wie der Körper; die ı Farbe des Käfers ift ſchiefferſchwarz, die Vorderfuͤſſe find gelb. Die: Larve lebe in’ den Ziveigen der Pflaumenbäume und Has felftauden , deren Marks. fie verzehrt; fie it orangegeib, mit ſehr Eleinen Fuͤſſen. E. Bock⸗ —r— 128 E. Bockkaͤfer, mit Kai plattgedruktem Bruſtſchilde. 14. Das Saͤgehorn. Cerambix Calopus Fabr.) ferraticoris, Lin, — tg Sinien lang, ſehr laͤnglicht oval, braungraulich, die Augen ſchwarz, die Fuͤhlhoͤrner ſo lang, wie der Körper; vorne platt, breitgegliedert, ſaͤgefoͤrmig; die Siptfpigen lang, die Sue duͤnn, der ganze Kaͤfer weich. ‚4. Der markirte Bockkaͤfer. Cerambix (Callidium Fabr,) figma. Lin Kupfert. Inſ. XVI. C. Fig. 3. Er kommt aus Surinam, iſt über einen Zol fang, breit, flach, unten gewoͤlbt. Der Kopf ſteht weit hervor, der Bruſt⸗ ſchild iſt ſehr breit, voller Hohlpunkte, wie auch die Deckſchil— de die Farbe iſt überall ſchwarz, das Schildlein ſehr groß, und unter demifelben ſteht auf jeder Fluͤgeldecke ein ſchrager gelber Querſtrich; die Fuͤſſe ſind lang. 16. Der Laſttraͤger. | Cerambix (Callidium Fabr.) bajulıs. Lin. Man finder diefen Käfer ſowohl in Europa’ als in Ameris fa, und er hält fid) am liebften auf alten Fichtenbrestern und Pfaͤhlen auf, bie er durchbohrt. Wenige Kaͤfer find an Groͤſ⸗ ſe ſo ſehr verſchieden, von einen halben Zoll bis zu anderthalb Zoll, Die Farbe von den kleineren iſt pechbraun, von ben gröfs feren mehr ſchwarz. Der Bruftichild ift ſcheibenfoͤrmig, durch weiſſe Haare rauh, mitten auf demfelben ftehen zwey groffe alats te Erhöhungen, worauf obige Benennung anfpielt. Die Fuͤhl— hoͤrner find nur kurz. Mitten auf jedem Deckſchilde ſteht eine . weißliche Vertiefung in Geftalt eines V. Das Weibchen hat einen verlängerten, platten, abgefiußten Schwan; oder Leges ftachel, Gen. Naturg. VI. B. ates St 8 Sie⸗ 2:0 u — ee a ae Ze 2 0 Siebenzehntes Geflecht. Weiche Holzböde. Leptura. Diefe Käfergartung und die Vorige find von den Syſte⸗ motikern oft fehr durch einander geworfen, weil fie einander ſehr nahe verwandt find, Weiche Bockkaͤfer werden fie genannt, meil viele unter ihnen eine viel weichere Bedeckung haben, doch find einige auch fehr hart, fo wie unter der vorigen Gatfung such einige gefunden werden, die weich genug find. Andere nennen fie Afterbockkaͤfer. Die lateinifche Benennung, die ons dm Griechifchen entlehne ift, foll ihre dünne Geftalt ans deuten, da fie größtentheils hauptſaͤchlich hinten etwas fpißer zusulaufen pflegen. Die Kennzeichen diefer Gattung find fols gende; 1. Die Augen find oval, ohne Ausſchnitt. 3. Die Fuͤhlhoͤrner lang und duͤnne, eilfgliedricht, die Spitze abgerundet, das zweyte Gelenke von unten ſehr kurz. 3. Der Bruftfehild ſchmaͤler, als die Deckſchilde. 4. Die Deckſchilde gehen bey den meiften fpiß zu. 5. Die Zußhläiter haben 4 Glieder, unten Ballen. Bey einigen find die zwey erften Gelenke länger, das dritte hat 2 Ballen, Ueberhaupt find. die Fuͤſſe etwas lang und dünne, Es halten ſich diefe Käfer mehr auf den Blättern und Blumen auf, als die vorigen Bockkaͤfer; daher haben auch eie nize am Maule zwey platte mir Haaren befezten Theile, wie Buͤrſten, memir fie don Blumenftaub und Honig von ben Bläts tern ablecken. Doc haben fie aud) ein gutes Gebiß. Sie flies gen ſehr leicht auf, und lauffen ſehr geſchvind. Beym Begats ten fißt das Männchen lange auf dem Weibchen. Von ihrer Fortpfianzuna ift noch ar nichts befannt, Linné macht von dieſer Käfergastung zwey Absheilungen, % 1, Lep⸗ v, $epturen mit enformigem Bruſtſchilde und abgeſtuzten Fluͤ⸗ geldecken. 2. Lepturen mit erhabenen runden Bruſtſchilde und ſtumpfen Deckſchilden. Fabricius bringt die Lepturen unter 3 Abtheilungen. - Tr. Callidium; darunter bringt er die zweyte Linneiſche Abs theilung , fo wie die fünfte Abtheilung der Bockkaͤfer; ihre Geftalt hat auch fehr viel gleichförmiges, doch ift der Bruſt⸗ ſchild der Lepturen viel mehr gewoͤlbt. = 2. Donaeia, enthält nur zwey Arten. | f 3. Leptura, enthaͤlt bie erfte Linneiſche Abtheilung. Degeer nimmt aud 2 Familien an, nemlich mit. gedorntem und mit ungedorntem Bruſtſchilde; die erſten aber bat inne unter die Bockkaͤfer gebracht. | | Binne hat 25 Lepturen befchrieben, Fabricius ohngefehr einige vierzig Arten, Wir wollen folgende anmerken. A, Zepturen mit fchmalem Brufffchilde und ab | ten Deckſchilden. ſt ſch geſtuz⸗ 1. Die Waſſerlepture. | | Leptura (Donacia Fabr.) aquatica, Lin., Rupfert. Inſ. XVIL Fig. I. 3 Die Benennung rührt baher, weil man diefen Käfer am häufigften auf den Waſſerpflanzen und dem Schilf finder; fel— ten habe ich ihn auf Blumen wahrgenommen. Die Farbe dies fer Käfer ift fehr verfchieden, blau, roth, gruͤngoldglaͤnzend, oft mit zwey prächtigen purpurnen Goldſtreiffen, wie Folie. Ei— nige Entomologen nehmen mehrere verſchiedene Arten an, weil die Hüften bisweilen einen Zahn haben, bisweilen aher unbes wafner find. Es mird dieſer Käfer fünf bis 6 Sinien lang, die 2* e . ’ Fuͤhlhoͤrner find [hwarz, und nicht fo lang, mie der Leib; ver N. Ss 3 Bruſt⸗ 332 —— Bruſtſchild iſt walzenfoͤrmig, hoͤckrigt, die Deckſchilde ſind am Ende abgeſtuzt, oben flach, haben zehn Reihen Hohlpunkte. Die Füuͤſſe ſind lang, doch kriecht der Kaͤfer langſam und faſt auf dem Bauche; die Hinterhuͤften ſind lang, krumm, an der Wurzel dünne, am Ende dick, bisweilen mit einer oder mehs teren Spigen am innren Rande befezt, Unten ift er mit Haa- ren überzogen, wodurch er fi) auf dem Waſſer erhalten Kann. Di: Pippe dieſes Käfers foll ſich als ein ‚braunes Kügelchen ar bie Wurzeln der Waſſergewaͤchſe hängen, 2. Der Unbeftand. | | Leptura (Leptura Fabr.) melanura. Lin. Kupfert. Inf. XVII. Fig. 2. Man finder dieſen Käfer haͤufig auf den Blumen. Er wird 6 Linien lang, das Männchen bleibe immer etwas kleiner. Die Dekfchilde find braunrorh; beym Männchen ift die Nach ſchwarz, auf.der Mitte derfelben fteht ein ſchwarzer dreyeckiger Fleck, aud) find unten die Spigen ſchwarz. Die Fuffe find, wie der ganze übrige Korper, ſchwarz, lang und dünne. 243, Der Schmalhans. Leptura (Lept. Fabr.) attenuada. Kupfert. Inſ. XVIL Fig. 2. —* Er iſt auch ein Europaͤer, ſeine ganze Geſtalt, wie faſt bey allen dieſer Familie etwas bogenfoͤrmig, indem der Kopf und Das Ende des Hinterleibes etwas herunter hängen. Seine Laͤn⸗ ge berrägt an 9 Linien. Der Leib, Kopf, Bruftichild , und die Fuͤhlhoͤrer find ſchwarz, die Deckſchilde braungelb mit 4 fehwarzen Banden. Die züffe find ziegelfarbig, und hinten läuft der Käfer vorzüglich fpıß zu... Man finder ihn auf dem Blüten der Brombeerfiauden und auch auf mehreren Blumen. B. Lep⸗ | J B. Lepturen, mit erbabenen runden Bruſtſchilde und ſtumpfen Slügeldeden. ſtſch 4. Das myſtiſche Afterboͤcklein. Leptura (Callidium Fabr.) myjfica. Lin. Kupfest. Inſ. XVII. Fig, 4. Der Name, den man biefem Käfer gegeben hat, foll vers muthlich darauf anfpielen, daß er einige Züge oder Charaktere ‚auf feinen Dedfchilden bat. Er bat eine cyiindrifche Geſtalt, wird ehngefehr einen halben Zoll lang, und ift ſchwarz; nur Die vordre Hälfte der Deckſchilde ift braunroth; auf der andern ſchwarzen Halfte ſtehen drey weiffe, bogenfürmige Duerftriche, und am Ende eine weiffe Binde; alle Zeichnungen beftehen aus weiglihen Haaren, Oft finder man einige Käfer, die eben fo gezeichnet find, nur find die Decichilde nidyt oberhalb braune vor), Man will bemerkt haben, Daß dies eine Verſchiedenheit des Geſchlechts fey. Hier zu Lande ijt diefer Käfer etwas felten, Däufiger in Defterreich, | Leptura (Calhdium Fabr.) arcuata. Lin. Kupfert. Inſ. XVIL Fig. 5. .. „Ein fhöner Käfer von Anfehen. Ueberall recht brennend= ſchwarz, ohne Glanz, wie eine Kchle. Bor der Stirn-fleben 2 citronengelbe Flecke, dicht nebeneinander ; hinten har ber Kopf einen gelben Ring. Der Brunfchild ift dick, kugelfoͤr— mig, gelb eingefaßt, auf der Mitte fleht eine gelbe abgebrechne Dinde. Die Dekfchilde haben oben an der äuffern Ecke eine gelbe Einfaffung; das Schildlein ift gelb, etwas. unter demfels ben ftehe ein gelber Fleck, und an jeber Seite einer. Unter dem Mittelften ftehen wieder 4 nebeneinander; die 2 äufieren find vielmehr Striche zu nennen, und alle zufammen fehen mie eine unterbrochne Binde aus. Weiter herunter ſteht eine nach hintenzugefrummte gelbe Binde, und etwas drunter eine andre, welche in der Mitte grade, de alien aber heruntergebogen — 3 iſt. 134 — ie iſt. Ganz unten fteht eine in die Höhe gekrümmte Linie. Die Bauchringe haben eine breite, gelbe Einfaffung. Die Fuͤhl⸗ Hörner find dick, rothbraun; eine gleiche Farbe haben die Fuffe, die Hüften ſind keulfoͤrmig. Man finder dieſen Käfer, der an Groͤſſe ſehr verſchieden iſt, am häufigften an den Weidenftäms men. Die Hoiländer nennen ihn de groote Onruſt, weil er in der Sonne fid; ſtets hurtig bewegt. 6. Der Widder, | | Leptura arietis. Lin. (Callidium Fabr.) Der Käfer ift 5 — 6 Linien lang, cylindriſch, der Bruffe ſchild rund, gewoͤlbt, gelb eingefaßt. Auf den Dedfchilden fteben zwey gelbe Binden, wovon die unterſte fich oft an der Math bis zum Schifdlein hinaufzieht. Die Fuͤhlhoͤrner find bald braun, bald ſchwarz, die Fuͤſſe roftfarbig, die Hüften der Hin- terfuͤſſe lang gedehnt, die Bauchringe gelb eingefaßt, Er heiße bey den Holländern die kleine Unruhe. BE ee Actzebntes Geſchlecht. Halbkaͤfer. MVecydalis. Der deutſche Name foll anzeigen, daß die Deffchilde eis niger diefer Gattung nur halb find. Der griechifhe Name - wurde von den Alten den Schmetterlingen, vorzüglich. dem Seidenwurm gegeben. Wigen der Aehnlichkeit diefer Käfer mir den Bodkäfern werden fie auch Baſtartboͤcke genannt, Die Kennzeichen diefer Gattung befteben in folgenden: 1. Die Fuͤhlhoͤrner find fadenförmig, von gleicher Dicke, ftehen in den Augen, welche nierenförmig um felbige her= umliegen; fie haben eilf Glieder. 2. Die Deckchilde find fehmaler, als der Leib, oft ganz kurz, oft gehen fie beynahe bis ans Ende, werden aber unten ſo ſchmal, daß fie die Flügel nicht bedecken. 3. Die 3. Die Fufßblätter haben vier Glieder mit Ballen; das drige te Gelenke hat deren zwey. Im übrigen find fie den beyden vorigen Gatfungen nahe ver⸗ mwandt, und einige ſchwer von ihnen abzufondern. Won ihrer Verwandlung und innren Defonomie ift nody gar nichts bes Fannt. Vermuthlich lebe die Larve im Holze. Linn theilt diefe Halbkaͤfer in zwey Familien. 1, Halbläfer, deren Fluͤgeldecken viel kuͤrzer als ber Körper find. 2. Halbkäfer, deren Dedfchilde mit dem Leibe faft eine gleis che Länge haben, Die erfte Familie bringe Sabricius unter feine Lepturen, bie zweyte Familie nennet er auch Neeydalis, fezt aber viel: linneis ſche Cantharides darunter. Linne hat eilf Arten beſchrieben. A. Halbkaͤfer mit abgekuͤrzten Deckſchilden. 1. Der groſſe Halbkaͤfer. ecydalis Leptura Fabr.) major. Kupfert. Inſ. XVIII. Fig. 1. a. b. Dieſer Kaͤfer, der ſonſt unter die ſeltenen gezaͤhlt wird findet ſich Hier ziemlich Häufig an den alten Weidenbäumen. Ei ſieht einer Schlupfweſpe ziemlich ahnlih. Kopf, Bruſtſchild, und Hinterleib ſind glaͤnzendſchwarz, der Leib hat an jeder Seite oberhalb einen roſtfarbigen Streif. Die Fuͤhlhoͤrner und Fuͤſſe find braͤunlichgelb, die Hinterhuͤften am Ende ſchwarz, die Deckſchilde und Steßfpißen braunroth, erftere haben eine längs lichte Mitrelhöhlung voll glänzender Goldhaare. Die Fuffe find lang, befonders die hinterſten; die Fuͤhlhörner find nicht folana, wie der Leib. Die Flügel liegen längft dem Rücken ganz frey, und falten ſich nicht unser die Deckſchilde, wie bey ben Ohr⸗ würmern. 54 2 Der, 136 — 2. Der Heine Halbkafer 0 Tr Necydalis (Leptura Fabr.) minor, Lin | Kupfert. Suf, XV. Eig. 2. Er iſt dem vorigen aͤhnlich, aber nur fuͤnf Linien lang; die Fuͤhlt oͤrner find lang und dünne; die Flügel länger, als der Kinterleib, anf dem fi ie ſich kreuzen. Die Hüften lang, am Ende keulenfoͤrmig, oben aber fehr dünne Der Kopf ift ſchwarz, desgleihen ber Bruſtſchild, welcher zwey länglichte, glänzende Flecken hat. Die Fuͤhlhoͤrner braunroth, der Bauch ſchwarz, die Fuͤſſe braun, die Deckſchilde glänzendhellfraun, auf jeder am Ende der innren Geite eine Eee kan ſchraͤs ge Linie. B.albkaͤfer mit ſpitzigen, laͤngeren REN 20. Der rothe Halbkaͤfer. Necydalis (Necı — Fabr.) rufa,, Lin. Kupfer. Inf. XVII, Fig. 3 Eigentlich ift der Käfer ſchwarz, nur die Fuhfhärner, Deck⸗ ſchilde und Fuͤſſe ſind roth; die Huͤften ſind keulfoͤrmig, das Schilnlen weiß, an der Wurzel der Deckſchilde nimmt man ei⸗ nen ſchwarjen —* war. Er iſt i in Europa zu Saufe 4: Der blaue Hatbeäfer. MNecydalis coerulea. Lin. Fabr, Kunfert. In, XVÜL Fi,g. ————— Man finder ihn haͤufig auf den Camillenbluͤthen. Der Kopf iſt ausgeſtrekt, der Bruſtſchild ſchmal, hinten mit einem: erhoheren Saum; die Deckſchilde find pfriemenförmig mit eini⸗ gen e höheren Streiffen. Die Huͤften der Hinterfuͤſſe find dick, efd mig, groß, die Schienbeine breit, gekruͤmmt, auſſen⸗ her mit einem Zahn, unten iſt er haariat. Die Farbe iſt fahle, biau, etwas ins grünlichte fallend, Die dicken ‚Hüften glänzen ſehr — u 1 37 ſehr Ein dieſem ganz aͤhnlicher Käfer ohne keulfoͤrmige Hin⸗ terhuͤften iſt vielleicht das andre Geſchlecht. ee nische Geſchlecht. Leuchtkaͤfer. Lampuris. Der Rame zielt auf die Eigenſchaft einiger dieſer Kaͤfer, im finſtern zu leuchten. Ihre Kennzeichen befiehen in folgens den: ni rn 3. Die Fuͤhlhoͤrner find fadenfoͤrmig, uͤberall gleich di, har | ben eilf Glieder, und find kuͤrzer, ale der Koͤrper. 2. Der Bruſtſchild iſt platt, halbrund, hinten abgeſtat, vorne tritt der Rand etwas uͤber , und bedelt den Kopf, ii: Die Deckſchilde find weich, platt. 4. Der. Hinterleib ift platt, an den Seifen mit aim hey Wars zen beſeſt 5. Die Fuͤſſ e — nd nicht * ‚und abe kunfgliebtichte Bi rmblätter, am lejten Gliede zwey kleine Ballen Fabricius bringt dieſe linneiſche Kaͤfergattung unter zwey has ſondere Geſchlechter, bey welchen einige mit vorkommen, wel⸗ che Rinne unter die folgenden Canthariden gefezt hat. gr Lampyris; fadenfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner, die Glieder von gleicher Gröfe, e, faft kegelfoͤrmig, das legte cylindriſch. m Pyrochroa, fadenförmige Fuͤhlhoͤrner, die Glieder Furl, fägeförmig, das erſte länger und dicker. Bon der Sebensart diefer Käfergattung ift bisher faſt nichts bes kannt, alles, was man davon weiß, Bee eigentlich nur die erfte jezt vorfommenbe Art, $r | Lin: 138 — Linn? hat rg Arten befchrieben, Fabricius 25 Arten, von welchen folgende vorzuglich anzumerken find, 1. Der Sohanniswurm. Lampyris (Lampyr, Fabr.) noßiluca. Lin, Kupfert. Inſ. XIX. Fig. 1. Diefer Käfer, der um Johanni aus, an warmen ftillen Abenden wie ein Funke in der Luft herumfliege, ift überall bes Fannt. Man nennet ihn in Frankreich Ver luifand; in Hols land. Glimmworın , in Engelland Glowworm, in Schweden Lysmask. Das Maͤnnchen ift, ein ordentlicher Käfer, fahle ſchwarz; der Bruſtſchild it vorne, mie ein halber Eirfel, bins fen grade abgeftugt; der Kopf liegt unter dem Bruſtſchilde ver- borgen. Die Dedjchilde find braun, chagrinirt und jedes hat zwey erhöhete Sinien der Sänge nach. An den zwey hinterſten Ringen des Bauchs ftehen zwey weiſſe Flecke, und diefe N nd es, welche des Abends —2 Das Weibchen findet man im Julio und Auguſt auf den Wieſen und unter den Zaͤunen. Es hat weder Fluͤgel noch Deck⸗ ſchilde, ſondern es hat die Geſtalt einer sfüßigen Larve, und iſt ohngefehr 9 Linien fang. Der Körper ift oben platt, unten gewolbe, hat eilf Ringe, wovon der erfte das Bruftichild auss macht, und wie beym Männchen einem halben Eirkl aleichet; der Kopf liegt auch unter Demfelben verborgen, doch ſtrekt das Inſekt ihn im Kriechen hervor. Die Fuͤhlhoͤrner find fo lang als der Bruftfehild, fadenförnig , geförnelt, ſchwaͤrzlich, mit weiſſen Ringen. Die Fuffe find nur kur. Die dren lezten Ringe des Bauchs find fehmefelgelb, und geben das lebhafticheis nende Licht, welches fo ftarf leuchtet, daß man, wenn man ein ober einige Weibchen in ein Glaß thut, füglich dabey lefen fann. Sie konnen dies Licht nah Willführ ftärfer oder fehmächer mas chen. Man fann diefes Licht einige Wochen erhalten, wenn man viele Weibchen in ein Zueferglas thut, fie mit einem fris fchen Mafen bedeckt, und denfelben bismeilen anfeuchter, meil fie feuchte Derser lieben; doch nimme der Glanz des Lichts alle mäbs — Fan — 139 maͤhlig ab, wenn die Thiere ſchwaͤcher werden, und verliſcht mit ihrem Tode gaͤnzlich. Es ſcheint dieſes Licht ein wahrer, natüuͤrlicher Phosphorus zu ſeyn. Wollte man, mie einige es thun, diefe Lichtmaterie für die Saamenfeuchtigfeit halten, und daß der Zweck veffelben fey, um dadurch das Männden an fi) zu locken, fo feheine mir dieſe Muthmaſſung nicht hinrei— hend zu feyn, theils, weil ja alle übrigen Inſekten ohne ein fols ches Leuchten ihre Weibchen durch den bloffen Geruch zu finden wiſſen, und theils, weil ja auch die Larve und Puppe dieſes Küs fers leuchtet, ben welchen doch Feine Begattung ftatt finder. Bey Tage verbirgt fih der Johanniswurm im Grafe, und Hält fich ftill; des Abends fangen fie an, herumzufriechen und zu leuchten. Sie gehen nur langfam und ſtoßweiſe, haben Feis ne Zähne oder Waffen, und thun feinen Schaden. Kinige zus ſammen geben ein foldhes Licht, daß darin vielleicht ber Grund des Aberglaubens von verborgenen Schäßen liegt, wenn man in Ställen, Kellern, alten Mauern, oder auf den Gräbern ein folches Licht gefehen hat. Vielleicht läßt fi auch mand)es Ge⸗ fpenftermärchen damit auflüffen. Wenn man diefe Käfer in ein verfchloffenes Glas mit dephlogiftifirter Luft thut, fo wird ihr tiche viel heller und ftärker, und zugleich beftändig, ohne Ab— wechfelung. Sie felbft bewegen fid) alsdann fehr lebhaft. Das Weibchen legt feine Ener am Grafe und in die Ers de; fie find zitronengelb, rund, fo groß, wie Ruͤbeſamen; vers mittelſt einer klebrigten Feuchtigkeit hängen fie ſich feſt. Die arve ift meift einen Zoll lang, bat € Fuͤſſe, und fieht dem Weibchen des Käfers aͤhnlich. Jeder der zwölf Ringe des Lei⸗ bes hat eine horizontale, lederartige Platte. Die Farbe ift oben woaitſchwarz „unten weißgrau, die drey vor dem lezten Ringe aber weißgrinlich, und dieſe feuchten, ob gleich nicht fo ſtark, wie bey dem vollfommnen Inſekt. Bey der Verwand⸗ lung zur Nymphe fpaltee die Haut auf benden Seiten. Der Körper der Nymphe gleicht dem der Larve vollfommen, nur ift er etwas fürzer, auch giebt er gleichfalls ein lebhaftes gruͤnli⸗ ar sicht von fi. 3. Die 140 — fen 2. Die roͤmiſche Lampe, Lampyris italica. Lin. Fabric. Kupfert. Inſ. XIX. Fig: 2. ! Eine der kleinſten Arten, nur fo groß, wie eine Stuben: fliege. Kopf und Fuͤhlhoͤrner ſchwarz, die Augen linfenförmig, 106, glängendfhmarz. Der Bruftfcjitd Feiner, voftfarbig, auf der Mitte ein ſchwarzes Fleckchen. Die Fuͤſſe gelblich ; die Deckſchilde braunſchwaͤrzlich, der Bauch ſchwarz, mit einem violetten Anſtrich, Die beyden lezten leuchtenden Ringe ſchwe— felgelb. Man findet dieſe Inſekten in Italien haufig auf den Baͤumen und Wieſen, und fie ‚geben ein angenehmes Schau⸗ fpiel. Das Weibchen it ſchwarz, auf jedem Abſchnitte des Bauche ſteht an ben Seiten ein heflbrauner Fleck. Die Larve iſt 7 Linien lang, fchwarz, ohne Glanz, am zwölften Ringe fiehen zwey erhabene, gelbe, leuchtende Flecke. Ä 3. Das Wedelhorn. Lampyris flabellicornis. Fabr. Er ift ſehr groß, und kommt aus Brafilier. Die fehr groffen Fuͤhlhoͤrner find fammartig, oder vielmehr aftig, wie ein Wedel. Der Bruſtſchild ift ſchwarz, vor dem äuffern Ran⸗ de blaß. Die Deckſchilde find fchrwach geftreift, ſchwarz mie eis nem blaffen Strich vor der Einlenkung. Der Leib ift ſchwarz, die Spiße des Bauchs weiß, und leuchtet vermurhlich auch, 4. Das Nachtlicht. | Lampyris Hefpera. Lin. Fabric, Aus dem miffägigem Amerifa. Ohngefhr einen halben Zoll lang, eyfoͤrmig, platt, der Bruſtſchild blaßgeib, mit eis nem bierefigem Dunfelbraunen alanzendem Fleck am Hinterrans de. Die Deckſchilde dunfelbraun, mit einem. blaßgelben faft reyeckigem Fleck am Auſſenrande. Unten braun, bie drey lez⸗ een * gen Ringe gelb ‚"und diefe leuchten im Dunkeln fehr ſtark. Die groffen wie Perlem glänzenden Augen find ſchwarz. Er Der blütfarbige Leuchtkaͤfer. Zampyris (Pyr ochroa Rabr‘) nr ge Lin, Rupert. Inſ. XIX. Fig, 3. ä # A— Ein Deutſchet; an Groͤſſe ſehr — Kopf, Fuͤhl⸗ hoͤrner, Fuͤſſe und Bauch ſchwatz, der Bruſtſchild, welcher meiſt vierecfig iſt, und die Fluͤgeldecken zinnoberroth; auf der Mitte des Bruftichildes ein ſchwarzer Fleck, der oft aus fuͤnf Punkten beſteht, in der tage, wie auf den Wuͤrffeln. Die Deckſchilde baben ſechs erhoͤhete Linien; in jedem Zwiſchenraume ſteht noch eine ſchwaͤchere Linie und viele kleine Queradern. Die Flügel find ſchwaͤrz; Die Füuhlhoͤrner der Maͤnnchen ſind etwas laͤnger, und etwas ſaͤgefoͤrmig. Diefer Käfer iſt weich, lang⸗ ſam, und felle ſich, wie tod, wenn man ipn in, die Hand nimnit. Er leuchtet keinesweges. 6. Der ſcharlachrothe Leuchtkaͤfer. Lampyris (Pyrochroa Fabr.) Lin. Kupfert. Inf. XIX. Fg. 4. Ein fchöner Käfer von Anſehen, viel gröffer, wie der vos vige, und etwas breiter. Alle Theile find ſchwarz, auffer der Bruftfchild und die Oberfluͤgel, welche eine brennendrotbe gläne zende Farbe haben; die Dedichilde haben nur einige matte Laͤngs⸗ ftreifen. Durch die VBergröfferung fieht man, daß fie mit feis nen Härchen überzogen find. Er hälr ſich in den fleinigten Ger genden. von europa auf, und leuchtet * gar nicht. Zwan⸗ 147% — BRETT HERE HEHE HEHE HH TE HERE TER Zwanzigſtes Geſchlecht. Warzenkaͤfer. Cantharis. Der deutſche Name ſpielet auf die Warzen an, die dieſe Kaͤ⸗ fer an ven Seiten haben. Von einigen werden fie ziemlich un⸗ ſchicklich St. Jobsnnisfliegen genennt; von andern After- ſcheinkaͤfer, weil fie den vorigen Scheinfäfern ähnlich find. Han giebt ihnen aud) den lateinifchen Namen Telephorus, und den franzöfiichen Telephores. Die Gattungsfennzeichen beftes hen in folgenden: | i * 1. Die Fuͤhlhoͤrner ſind borſtenaͤhnlich, haben eilf Glieder. 2. Der Bruſtſchild iſt platt, an den Seiten abgerundet, mit einem kleinen erhabenen Rande; er bedekt den ſehr herun⸗ ter hangenden Kopf nicht. 3. in: Deckſchilde find fehr weich, lederartig, überall gleich reit. ee 4. Die Seiten des Seibes find voller Warzen und Rungeln. 5. Die Zußblätter haben 5 Ölieder. ) Es leben diefe Käfer auf den Pflanzen und Blättern, und find aufferordentlich zahlreich. In der Begattung ſind fie ſehr hitzig, und die verfchiedenen Arten ver milden fid) oft. untereins ander, Bisweilen findet man an den Geiten der ‘Bruft und des Bauchs verfchiedene rothe, blafenähnliche, fleifchigte Theis fe, faft wie Fifhblafen geftaltet; ob dies etwa nur zur Zeit der Begattung fen, oder wozu fie nußen, ift noch nicht zu beftims men. Uebrigens gehören diefe Käfer, fo ſchwach fie auch zu. feyn feheinen, doch zu den Raubfäfern, da fie nicht nur an⸗ dre Inſekten, fondern auch fic) felbft einander anfallen und frefs fen, EN Ihre Larven leben, fo viel bekannt iſt, in der Erde, und. verwandeln fich auch dafelbft, | | Lin. hen 143 Linne theilt die Warzenkäfer in 2 Familien. 1. Solche, die ein plattes Bruſtſchild haben. 2. Solche, deren Bruſtſchild rund iſt. — bat dieſe Käfer unter folgende drey Gattungen ger’ ade, | 1. Cantharis , fadenförmige Fuhlhörner, die aus gleichen, cy⸗ lindrifchen Gliedern beftehen, das zweyteift das fürzefte, 2. Malachius ; fabenförmige Fuͤhlhoͤrner ‚, die aus gleichen, chylindriſchen Gliedern beftehen, das erfte iſt etwas Dicker, das lezte oval, 3. Iymesylon; kurze, eingefrummete, fihnurförmige Fuͤhl⸗ hoͤrner, die Glieder kurz, die Spigen ſtehen auf beyden Seiteh etwas hervor. e Bon diefer Gattung hat Linne 27 Arten befhrieben, Sabri- eins 29 Arten, doch mögen einige 30 Arten befanne ſeyn. Wir wollen nur folgende anmerken: A. Warzenköfer , mit plattem Bruſtſchilde. 1. Der fihieferfarbige Warzenkäfer. 0 Cantharis fufca. Lin. Fabr. Kupfert. nf, XX. Fig. ı. Einer der gemeinften hier zu Sande, Man findet ihn haus fig auf den Wicfen und Sträuchen, er ift meift einen halben Zoll fang. Der Kopf hängt jehr herunter, ift beynahe rund, ober platt, nach dem Maule zu fegelfürmig, vorne rothgelb, binten fchieferfarbig; mit den ftarfen Zähnen fann er empfinds lich beiffen; der Bruſtſchild ift roch, bat oben eine hornartige, Eonvere Platte mit einem aufgeworffenem Rande; fie ift bald ſchwarz, bald braun, bald mit dem übrigen gleichfarbig, Die Deckſchilde find ſehr weich, ſchmal, fo daß fie die Seiten — is \ 144 ——— — Leibes nicht voͤllig bedecken, ſchieferfarbig. Die Fußblaͤtter ſind breit, und plump, Das vierte Gelenke hat 2 Ballen. Der Hin⸗ terleib iſt ſehr weich. Bey ſtarkem Sonnenſchein iſt der Käfer ſehr lebhaft im lauffen und fliegen, das Maͤnnchen iſt etwas klei⸗ ner. Bey der Begattung wird das Maͤnnchen oft vor Weib⸗ chen aufgefreſſen. Die Larve iſt meiſt einen Zoll lang, ſchwarz, mit 6 hornartigen Fuͤſſen, und lebe in der Erde, die feucht feyn muß, wenn fie nicht sterben fol. Sie lebt gleichfalls vom Haube, und hat deshalb.ein flarfes Gebiß; nicht nur. Regen⸗ würmer und andre Inſekten werden ihnen zur Beute‘, fondern im Fall der Noth freſſen fie ſich einander ſelbſt auf. Man fins det fie oft auf dem Schnee, woher die falſche Meinung eines Inſekten⸗Regens, oder daß fie mit dem Schnee fielen, feinen Uriprung hat. Man weiß aus Nachrichten, daß einmal in Schweden und ein andermal in Ungarn diefe Würmer in groffer Anzahl mit dem Schnee aus der Luft heruntergefallen ſind. Da aber beidemal ein heftiger Sturmwind daben gewefen, der vies le Bäume mit den Wurzeln ausgeriffen hatte, fo ift es fehe wahrſcheinlich, daß dieſe dazwiſchenwohnenden Würmer - von dem Winde aufgenommen, und an verſchiedenen Orten mit dem, Schnee berabgefallen find, Fein . Der .Roflrand. — Cantharis obfcura. Lin. Fabric) Kupfert. Inſ. XX. Fig. 2. Barca: Sy Es ift diefer Käfer dem vorigen an Groͤſſe und Geftale ſehr ähnlich, und auch ziemlic) häufig zu finden. Er, ift überall mattichwarz, mir der Bruſtſchild haf einen braͤunlichen Fleck auf der Mitte, and der Rand iſt bald roch, bald blaßbraun, die Fuͤſſe find bisweilen roth, bisweilen ſchwarz; ber Leib iſt un⸗ ten roſtfarbig eingefaßt. ne: nen) 11 3. Der Rothhals, Cantharis ruſicollis. Kupfert. Inſ. XX. Fig! 3. AN bensz Er iftin der Schweiz zu Haufe, ganz gruͤnſchwarz, nit * ſchwar⸗ 4 —ile — | 14 ſchwarzen Augen, vor und faft in denfelben ſtehen die duͤnner. Fuͤhlhoͤrner; der Bruftichild iſt roth. Die Deckfchilde haben zwey ganze und einen halben erhoͤheten Strich; Die Flügel, der Bauch und die Fuͤſſe find ſchwarz, Der hinrerfte Theil Des Leis bes roth. | I | 4. Der Eupfergrüne WarzenFäfer. Cantharis (Malachius Fabr.) aenea, Kupfert, Int. XX. Fig. 4. Er ift nur 4 Linien lang, und auf den Pflanzen und Bäus men ziemlich häufig zu finden. Der Kopf, Bruſtſchild, Körs per, und die Fuͤſſe find gruͤnglaͤnzend, die Stirn ofergelb, Die Deckſchilde dunkelroth, doc an der Wurzel und um die Nach herum grün, doc) nicht bis ans Ende. Die drey erfien Ges lenke der Zublhörner bisweilen gelb, fo wie überhaupt die Abe jeichnurigen diefer ganzen Käfergatfung ſehr unbeftändig find, und oft variiren. Auch ift die Oberfläche dieſes Käfers mit lanıe gen, gradeaufftehenden Haaren überzogen, daß die Farben durchſcheinen. Die Hüften find lang und dünne, Wenn man dieſen Käfer anrührer, fo tritt auf jeder Seite des Bruftfchils des und des Vorderleibes eine rothe, weiche, ungeftalte , dreys lappigte Blafe hervor, die fi) wieder zurüuczieht, wenn man ihn loßlaͤßt. Die Stellen, wo fie heraustritt, find mic einem rothen Fleck bezeichnet. Der eigentliche Zweck derfelben ift uns befannt, Noch ift merkwuͤrdig, daß bey einigen am 2ten Glie⸗ | de der Fuͤhlhoͤrner eine Spige, und am dritten ein nach diefer Spike zu gerichteter Hafen zu finden iſt; bey andern ift dies nicht; vielleicht find jene die Männchen. 5. Der Braunſchild. Cantharis teſtacea. Lin. Fabr. SKupfert, Int, XX. Fig: 5. Nicht viel über 3 Linien fang. Der Kopf des Männchen iſt ſchwarz, des Weibchen roftfärbig. Der Bruftfchild ſchwarz mit einer roftfarbigen Einfaffung, beym Weibchen fteht auf der Mitte deſſelben ein braunfchwärzlicher Fleck; die Yugen find Eem. Natuns. VL B. ates St K ſchwarz, N 146 — ſchwarz, die Fuͤhlhoͤrner bald ganz ſchwarz, bald halbroſtfar⸗ big Die Deckſchilde find arüngelblich, faſt ockerfarbig. Die Huften ſchward die Schenkel ockergelb, das Fußblatt bee B. Mir tundem Bruſtſtoͤcke. 6. Der holzfreſſende Warzenkaͤfer. C antharis (Li ymexylon Fabr.) navalis. Er ift nicht viel gröffer,, wie eine Stubenfliege, [hmal und rundlich Kopf und Augen ſchwarz, Bruſt, Bauch und Fuͤſſe gelboraun, die Deckſchilde gelb, an der Spitze und am aͤuſſern Mord Schwarz; der Leib gelbbraͤunlich, unter den Flügeln ſchwaͤrzlih. Der Schwanz des Weibchen fann einen Zoll lang berausgezogen werden, weil er aus vielen in einanberfteckenden Möhren beficht, hiermit Fann das Weibchen die Eier tief in die Spalten des Holzes bringen. Der Wurm diefes Käfers ift über ei en Zoll lang, weich, nicht dicfer, wie ein mittelmäßiger Bind⸗ faden. Der Kopf ift klein, rund, mit 2 ziemlich ftarfen Zaͤh⸗ nen bemafnet; der Leib har 12 Ringe , von denen der erfte der dickſte it, Daber der Wurm das Loch glei) fo groß machen muß, Das der ganze Körper dadurchkommen kann. Das lezte Glied iſt ſtampf, bat untermärts einen dicken hervorftehenden Knoten, Der »tivas geipa'ten, und der After iſt. Die Puppe ift platt: gedruͤkt, laͤnglicht an den Enden ſchmal, gelblih. Es thut Dieier Wurm dem Eichenholz auf den Ediffwerften groffen Schaden. Er macht Wurmlöcher als eine ZTaubenfeder ftark, Di: vor auffen quer in den Stamm bis in den Kern gehen; ſo wie die Larve gröffer wird, werden auch die Loͤcher immer wei— tr; das Wurmmehl läßt fi k e immer hinter fi zur Wärme im Winter, im Frühling aber verzehrt fie das Wurmmehl, um einen Freien Ausgang zu haben. Sie verwandelt ſich im Holze, und kriecht als Käfer aus, ' DB He BD ee ee ee ee Ein und zwanzigſtes Geſchlecht. Springkaͤfer. Zlater. Dieſe Kaͤfer ſind unter vielen Namen belannt: Schnell; kaͤfer, — u — 147 kaͤſer, Schmidelnecht,, Notopeta, franz. Taupin, le Mare- chal, le Reflors „Efcarbos Sautereile , holländijch Kniptorren, Springkevers. Alle diefe Benenaungen beziehen ſich auf die bes fondre Eigenfchaft diefer Käfer, daß fie fid) in die Höhe ſchnel⸗ len, wenn fie auf dem Ruͤcken liegen. Die Kennzeichen beite ben in folgenden: 3. Die Fuͤhlhoͤrner find fadenformig, von gleicher Dice, bie Ölieder haben oben an der inwendigen Seite eine et- was hervorftehende fcharfe Ecke, daher fie etwas fägeförs mig ausſehen, einige mehr, andre weniger, gemeinig'id) bey den Männchen ſtaͤrker; bey einigen Männchen find fie gar fammartig. 2. Der Bruftfchild ift ſtark gewoͤlbt, mehr fang als breit, verne abgerundet, hinten mit den Deckſchilden gleichbreit, ‚die Seiten laufen unten in eine eckige Spiße aus, vorne hat er an jeder Seite eine Rinne, worin fid) die Fuͤhlhoͤr⸗ ner legen koͤnnen. 3. Unten ift die Bruft faft halbzirkelfoͤrmig ausgefchnitren, und in der Mitte diefes Ausfchnitts fteht eine lange, fteiz fe, harte Spige, in grader Richtung mir dem $eibe. Am Anfang des Hinterleibes ift eine tiefe Hole, dic am Ende einen ſcharfen, erhöheten Rand hat. In diefe Höhle paßt die Spige der Gruft ganz genau, und fenft ſich tief in die Höhle Hinein, wenn der Kärer den Kopf und die Bruft herunter biegt. Wenn nun der Käfer auf den Rüden liegt, fo berührt er den Boen wegen feiner ftarfen Wols bung nur in wenigen Punkten; mill er nun in die Hoͤhe ſpringen ſo ſtrekt er ſich erft grade aus, ja kruͤmmet fich faſt ruͤckwaͤrts, daß bloß die Spige des Kopfs und des Schwan: ges den Boden berühren ; dadurch kommt die Spike der Bruft ganz aus der Höhle heraus; nun ſtemmet er an den fharfen Rand derfelben diefe Spike an; und kruͤmmet fid) alsdann wieder mit Gewalt einwärts, fo glitſcht vie Spitze ſchnell von di ſem Rande ab, in die Höble hinein, und vermöge diefer Schnellkraft fliege der ganze Käfer in die Höhe, | K 2 4. Die 348 Mn 4. Die Fuͤſſe find kurz, alle Fußblaͤtter Haben x Glieder, vor denen das: erfte und fünfte länger, als die übrigen find. 5. Die ganze Geftilt des Käfers iſt lang, ſchmal, faſt übers all gleichbreit. Durch das Bermögen, ſich in die Luft zu fchnellen , wird bey dieſem Käfer die Unbequemlichteit der kurzen Fiſſe erſezt, da er ſich ſonſt nicht wieder wuͤrde auf⸗ richten koͤnnen, wenn er auf den Ruͤcken liegt. Er ver—⸗ richtet den Sprung grade in die Hoͤhe, ſo daß er wieder auf eben die Stelle nieberfaͤllt, von welcher er abgeſprun⸗ gen iſt; im der Luft kehrt er fich um, daß er alfo wieder auf die Fuͤſſe zu ſtehen kommt, und wenn ihm dieſes nicht das erſtemal gegluͤkt iſt, ſo wiederhohlt er ſeine Spruͤnge; verrniuthlich find ihm auch Dazu die Ferauipiäen des Bruſt⸗ fhitdes behuͤlflich Es Halten ſich diefe Käfer überall auf den Feldern, Wieſen, Pflanzen und Bäumen auf. Der Kopf hängt gemeiniglic) nies derwaͤrts, und fo Hald man ihnen nahe fommt, fallen fie wie tod auf die Erde. Sie fcheinen von Blumen und — zu leben, und deren Saft auszuſaugen. Ihre Larven ſind groͤßtentheils unbekannt. Diejenigen, welche man kennet, find den uͤbrigen Kaͤferlarven aͤhnlich, ha⸗ ben. 6 Fa und A nd mit einer hartem, hornartigen Haut bee dekt. Es ift wahrſcheinlich, daß ſie im faulen Holze leben, wenn ſie gleich —— in der Erde gefunden werden. Von dieſer Gattung hat Linné 38 Arten en überhaupt find einige funfzig Arten bekannt, 1. Der Surchenfchild. Elater porcatus. Kupfert. In). XXI. Fig. I. Unter allen bekannten dieſer Gattung der Größte. Die Grundfarbe ift zwar überall ſchwarz; aber er ift mit einem golds faͤrbenen Staube beveft, der aus kleinen Härchen oder Feder⸗ chen ‚von werjchiedener tänge beſteht, die mie von Golddrat ki mad, — —— 149 macht, ausſehen. Die Fuͤhlhoͤrner find kurz und fägeförmig, die Augen ſchwarz, der Bruſtſchild groß, ſtark gewölbt, bins ‚ten breiter, als vorne; über dem Schildlein fteyen auf dem Bruſtſchilde zwey ſpitzige Erhoͤhungen; die Deckſchilde ſind lang, gewoͤlbt, ſtark gefurcht. Er kommt aus Amerika. 2. Der leuchtende a Elater noöfilucus. Er iſt über einen Zoll lang. Anf dem Bruftfchilde ftehe über jedem Seitendorn des Hinterrandes ein groſſer, gewölbter, gelber , durdhfcheinender Fleck, der, fo lange das Thier lebt, einen ſtarken phosphorifchen Glan; von fichigiebt, AL daß man im dunfeln die kleinſte Schrift dabey lefen ann, Ja alle innre Theile deffeiben follen auf das ftärkfte leuchten. Bey Tage vers Bergen fie fid), und find wie tod; des Nachts ſchwaͤrmen fie herum, und werden mit Faceln gefangen, weil fie nad) dein Lichte hinfliegen, wie die Schmetterlinge. Sie find in Jamai⸗ fa zu Haufe. , Die Indianer binden fie bey ihren nächtlichen Reiſen auf die Schuhe, um die Wege zu erkennen, und die Weis ber bedienen fid) ihres Lichts bey ihren Arbeiten. Man jagt, daß fie nach Gefallen leuchten koͤnnen, oder nicht. Ihre ganz e Sarbe ift fahlſchwarz, weil fie gleichfalls mic feinen gelblichen Haaren uͤberzogen ſind. 3. Der Kreuztraͤger. Eelater cruciatus. Kupfert. Inſ. XXL Ei 2. Er ift einer der ſchoͤnſten * den Einländern. Der Bruſtſchild ft ſchwarz mit einer rothen Einfaſſung. Die Deds hide find gelb, mit einer ſchwarzen Math und Auerbinde, welche zufammen ein Kreup bilden, Aufferhalb ſteht noch ein ſchwarzer Strich. Die Füuͤſſe find voffarbig. 150 — — — 4. Der blutrothe Springkaͤfer. Elater ſanguineus. Kupfert. Inf. XXI. Fig. 3- ) Er ift einer der gemeinften ; fo wohl die Gröffe, als auch die Farbe ift fehr verichieden, da fie bald ins hellrothe, bald ins dunkle falle; bisweilen haben auch die Dedfdiilde eine ſchwar⸗ je Spige. Der Bruſtſchild ift ſchwarz, und ungemein glatt, s. Der gegürtelte Springkäfer. Elater balteatus. Kupert. Inf. XXI. Fig. 4. of Dem Borigen fehr ähnlich , aber Eleiner, die rothe Farbe der Deckſchilde fallt mehr ins braune, und Die ganze bintre Haͤlfte derſelben iſt ſchwarz. "een 6. Der Faftanienbraune Springkäfer, Elater caftanus. „ Kupfert. Inf, XXI. Fig. 5. *) Die Fuͤhlhoͤrner diefes Käfers find bey dem Männchen kammfoͤrmig, welches dem Käfer ein fchones Anfehen giebt; der Bruſtſchild if braunvorhhaarigt, die Deckſchilde find geibrorh, am Ende ſchwarz. Er gehört unter die feltenen biefiges Lan— des. * Es iſt aus Verſehen auf der Kupferplatte Caftaneus anſtatt an guineus geſezt. | x**) Es iſt aus Verſchen auf der Kupfertafel pectinicornis anftatt Ce ftaneus geſezt. I & R i \ 6% Druck⸗ Drudfehter im erften Stud des Viten Bandes, Seite 123 Zeile 5 von unten groß lies zart. TEL EEG TEE1144 IT 14 — 5. von unten maudibulae lies mandibulae, IK — 15 — — antellunae — antennulae, 21 — 6 — — Schaaren — Scheren, 214 — 7 — — offen — offene. 25 — 26 — — faſt — feſt. 28 — 6 — — auſſern — auſſere. 33 — 26 — — eine — einen. 41 — 9 — — Auobium — Anobium, — —8 — — wo. 3. Lienn — von no. 3, fit, 42 — 6 — — Auchrenus — Ansthrenus, — — 3 — — Cautharis — Cantharis, 43 —9 — — Fomtis — Zonitis, ——— — — Maaticora — Manticora. 44 in der lezten Zeile oder u ‚aber, 45 — 18 — — KHuͤchelchen — Hügelchen, az N , Degene ., —Decgeer — Authocantharı — Antocanthari, 52 — 14 und an mehreren Drten ſteht Meloloucha anftatt Melolontha. en font — faſt. 58 — 14 — — Aparbe — Apathe. 60 — 23 — — peltis — pellis. 68 — — — plauus — planus, 70 — 24 — — bricht — kriecht. — — 27 — — dieſer — dieſe. 71 — 16 — — Authremes — Anthrenus. eben fo auch © 72 Zeile ı und 6. 72 — 4 — — flegen — pflegen, 76 — 2 — — doppelt — groß. Seite Seite 77 Zeile 9 von. unten Kronen lies. Dornen. mern — — 1% 9 — Libella — Libelle gg — 6 — — die — indie Höhe 81 — 8u.9_ — Carve — Larve. — — 8 — — Artiſchalen — Artiſchocken. 84 — 9 — — Gewebe — Gewerbe. 35 — 6 — — oceleara — ocellata. 39 — 10 — — ZFanmilienzeichen lies Geſchlechtzei⸗ hen. I 93 — 20 N PEN NEE 95 — 15 — — ugropheae — nympheae. — — Degner — Degeer. a ne m un FEUEHLES =. teNebLin, Das Thierreich, in fufematifcher Ordnung befchrieben, und mit natürlichen Abbildungen erlaͤutert. VI. Klaſſe, SUtetrten 6ten Bandes, 3tes Stüf, oder h Zweyund zwanzigſtes ZwoͤlfKupfer. Zwey und zwansigftes Befchlecht, Cicindela. Sandlaͤuffer. MM. nennet diefe Käfer auch Sandkaͤfer, weil ſie ſich ” auf ſandigten Plaͤtzen aufzuhalten pflegen; wegen ih⸗ res ſchnellen Lauffens heiſſen ſie auch Laufkaͤfer. Der lateinis fhe Name Cicindela. ift von den Schriftftellern verfchiedenen Käfergattungen gegeben; bald den Warzenkaͤfern, bald den Prachtkaͤfern. Die Alten gaben diefen Namen allen leuchtene den oder nach dem Lichte binfliegenden Inſekten. Die Gate £ungsfennzeichen beftehen in folgenden; 1. Die Fuͤhlhoͤrner find fadenformig. 3. Der Kopf ift nad) Verhaͤltniß groß, breif, faſt viereckig; die Augen ſtehen ſehr hervor; die Zaͤhne des Mauls ſind groß, hervorragend; 3. Der Bruſtſchild iſt klein, faſt walzenfoͤrmigrund, hat oben und unten einen Rand. L82 | 4. Die 156 — —— | / 4. Die Hinterhüften haben oben an der Einlenkung einen Ans bang. | 2 5. Die Fußblaͤtter haben fünf Gelenfe, Uebrigens erreichen dieſe Käfer Feine fonderliche Groͤſſe; ihre Geſtalt ift zierlich, etwas flach; ihre Fuffe find lang und dünne. Die Dedichilde find niche fehr hart. Der Brufifchifd bat an den Seiten einen Fleinen ſcharfen Nand, und ift allezeit jchmaͤler, als der teib. Das Gebiß diefer Thiere it ſtark, und haͤt an der innren Schärfe bisweilen noch⸗4 fharfe Kerben; im Ruheſtande liegen diefe beyden Zähne gemeiniglich kreuzweis übereinander, der Fuhlfpigen find zwar eigentlich nur viere, Das äuffere Paar aber hat noch einen Nebenaft. Alle Fuͤhlſpitzen fisen auf einem groſſen bornartigem Stud, welches gleichfam der Träger iſt; an demfelben fisen noch zwey länglichte, am Grundrheil bewegliche Theile; der eine ifi dünne, und wieder doppelt; der-andre ift lang, breit, platt, und hat am Ende eis ne Arc von gradeaufftchender Kralle, mit vielen fteifen Haas ren. Alle diefe Theile fcheinen dem Thiere zur Feſthaltung feis nes Raubes nötig zu feyn. Merkwuͤrdig iſt es, daß der ip fehnittene Kopf ſich noch uͤber 2 Stunden mit den Zähnen, Fuͤhl⸗ hoͤrnern und Bartſpitzen bewege, und fo ſtark, wie vorher, beif fen kann. — kurze Fluͤge unterbrochen werden. Sie find daher ſchwer zu fan⸗ gen, weil fie ſehr ſchnell aufltegen; und wenn ſie ſich gleich bald wieder niederlaſſen, fo laſſen fie ſich doch richt leicht nahe kom— men. Im Inſektenreiche find fie gewaltige Räuber, und haben ‚ einen groſſen Rachen. Schon als Larven leben fie einzig von Haube. Diefe Larve, welche weiß, weich, und 6—fuͤßig ift, auch ſehr behende laufen kann, graͤbt fich eilindrifche, tiefe Löcher in Die Erde‘, in welcher fie wohne. Wenn ſie hungrig iſt, fteigt ſie herauf, und fperret das Maul auf, wodurch. die ganze Defs nung des Lochs vom Kopfe angefuͤllet wird; und nun erwartet fie — ⸗——— 157 ‚fie mit ofnem Maule gedultig, bis ihr ein etwa herumlaufendes Inſekt ins Maul rennet; ‚da ſie ie es alsdenn anpakt, in die Hoͤh⸗ le. herabzieht, und verzehrt, In diefen Höhlen geſchieht auch die Verwandlung bis zum Käfer. Fabricius bringe biefe Käfer unter zwey Gefchlechter, nemlich Bu ” *1 Cieindela; die Freßzangen haben viele Zaͤhne. 2. Flaphrus; die Freßzangen haben nur einen iu in det Mitte. Von dieſen Kaͤfern ſind bis jegt einige 3 30 Arten bekannt, von denen wir folgende anmerken wollen, | 1. Der Feldläufer. Cicindela —2— Lin. Fabr. MR Kupfert. Inſ. XXI. Fig. 1. Er Die Hberfläche dieſes Käfers hat die Farbe des hönften gruͤnen Sammets; der Kopf und Brufifchild fpielen etwas ins Furpurfarbene; der Bruftfchild Bat vorne und hinten einen ſchoͤ⸗ nen Goldpurpurrand, oben zwey breite, fur je Erhöhungen, Auf jedem Deckſchilde ſtehen 6 weißgelbe 5! den. Die Oberz lippe nnd ein Theil der Zähne find geld, Die 7 oberften Glie⸗ der der Fuͤhlhoͤrner ſind ſchwarz, die unterſten viere aber und die Fuͤſſe haben den ſchoͤnſten Purpurglanz. Unten iſt er glaͤn⸗ zendgeün. Dieſe Käfer finder man ſowohl in Geholzen als auch auf den a und in den Gärten; fie laufen fehr ge ſchwind. 2. Der gefleckte Sandlaͤufer. Cicindela hybrida. Lin. Fabr. Kupfert. Inſ. XXI. Fig. 2. Er ift etwas gröffer, mie der vorige, zwar gruͤnlich, aber Doch in ein prächfiges Karmofin fpielend; Kopf und Bruſtſchild an den Seiten purpurfarbig. Die Oberlippe ſtrohgelb; die Deck⸗ 83 chil⸗ U 3 ſchilde find von innen und auffen mit einer roͤthlichen Goldlinie eingefaßt; jedes bat oben und unten einen gelben Flecken, und in der Mitte eine wellenförmige Duerbinde; diefe gelben Zeich⸗ nungen find in der Abbildung ganz falſch roth gemacht. Die Fuͤſſe und Fuͤhlhoͤrner haben gleichfals einen ‚Goldpurpurglanz, der ins grüne ſpielt. Anden Hüften, an den Seiten der Bruſt fiehen viele weiffe, ziemlich lange Haare. Unten ift er blau, ins Goldgrüne fpielend. Diefer Käfer ift nicht felten, und bält ſich am meiften auf den Wegen und Sandplaͤtzen auf. 3. Der kapſche Sandläufer. Cicindela Capenfis. Lin. Fabr., Kupfert. Snf. XXI. Fig. 3. Der Kopf diefes Käfers ift rund und Eupferfarbig, bie Dberlippe ift gelblich, fd aud) die dren erften Glieder der Fühls fpigen, die vier erften Glieder der Fuͤhlhoͤrner find fupfergläns zend , die übrigen hellbraun ohne Glanz; das Bruſtſchild ift metallfarbig, an den Seiten mit weiffen Haaren beſezt, unten blau; die Dedfchilde haben Ssfabellfarbe mit goldnem Saum und Nach; auf beyden zehn zufanmengefloffene, vertiefte, raus be, goldfarbene Flecke, blau eingefaßt und punktirt; unten ift der Leib blau, an den Seiten weißhaarigt; Die Beine find fur Ag ‚ die Schienbeine haben fieben Büchel dornigter aare. 4. Der Waldläufer. | Cieindela Sylvatica, Lin. Fabr. Kupfert. Inſ. XXL. Fig. 4. Er ift nicht gar felten in den Wäldern zu finden, und ef was gröffer, wie Die vorigen, Oben ift er ſchwarz, mit ſchwa⸗ chem Kupferglanz. Die Deckſchilde haben drey weißgelbliche Flecke, faſt in eben der Geſtalt und Lage, wie bey der obigen Cic. hybrida. Der Auſſenrand der Zaͤhne iſt ſtrohgelb; unten iſt der Kaͤfer glaͤnzendgruͤn. | 5 De — — —— 119 5. Der Uferfandläufer. Cicindela (Elaphrus, Fabr.) ripariae.” Kupfert. Inf. XXI. Fig. 5. So wie die vorigen Sandläufer den dürren, trocknen Bo⸗ den liebten, fo halt fich diefe Art Dagegen an feuchten Ufern auf. Die Farbe ift ſchwarzkupfergruͤn, die gröfferen fpielen auch wohl ins röchliche, denn diefe Art varirt fehr an Groͤſſe, iſt aber überhaupt viel Eleiner, wie die Borigen. Die Dedfchilde ha« ben viele runde, grüngranliche Hohlflecken, und zwiſchen dene felben noch kleinere länglichte, glaͤnzendſchwarze, in kängslinien. Die Fuͤhlhoͤrner fi find ſchwarz, Bauch und Füffe dunkelglaͤnzend⸗ goldgrun, Die Zähne find bey dieſer Art kürzer. HE V TE NE HEHE HE TE RE HH Drey und zwanzigſtes Geflecht. Prachtkäfer. Bupreftis. Der deutfche Name foll anzeigen, daß die meiften biefer Kaͤfer mie den prächtigften Farben glänzen, die Fein Pinfel aus: zubrücken vermag. Einige nennen fie aus eben diefem Grunde Glleißkaͤfer; von andern find fie Stinklöfer genenne worden, weil man fonft, wiewohl ganz irrig , glaubte, daß fie ſich, fo wie die Sarven, an ftinfenden Herren aufbielten. Der Name Bupreftis wurde von den 'ilten einer gan; andren Are von Ins fetten gegeben, die fich ım Graſe aufhalten follten, und von des nen fie glaubten, daß fie dem Vieh eine innre Entzündung ver⸗ urſachten, wenn es diefeiben mir dem Futter verfchlucte. Ars dre Entomologen geben dieſen Kaͤfern auch den Namen Cucu- jus. Im franzoͤſiſchen heiſſ en ſie Richard; hollaͤndiſch Acret⸗ Torren; weil die groſſen und glänzenden Arten diefer Rıfer von Den Sndianerinnen zum Kovfpuß in den Haaren und an den Dhren getragen werden, Die Gattungskennzeichen beſtehen in - folgenden: ‚2 Die Fuͤhlhoͤrner find nicht länger, wie der Brußfchild, und fägefürmig. 84 2. Die 2160 En De 2. Die Fußblätter haben fünf platte herzfoͤrmige Glieder. Ihre Geftalt kommt den vorigen Springkäfern nahe, ob fie fid) gleich nicht in die Höhe ſchnellen kͤnnen. Die Fühlhoͤr⸗ ner ftehen wiſchen den Augen und Zähnen, der Kopf ift zum Theil im Bruftfchilde eingefenfe, und alfo nur halb fichtbar; der Bruſtſchild ift aemeiniglich ftart gewoͤlbt, und die Seifen laufen hinten in ein Zähnchen aus. Die Dedfcilde find gemeiniglich fehr hart, am Anfang ftarf gewolbt, und laufen hinten fehief herunter. Die Fuͤſſe find nur kurz. Bon ihren Sarven ift nunmehr befannt, daß fie ſich im Holze aufhalten, allein von ihrer Lebensart und Verwandlung ift noch wenig entdekt. Den Käfer felbfi finder man auf Blu⸗ men und Baumblättern,, die groffen Arten findet man faft nur an Baumſtaͤmmen und bresternen Zäunen in der ftärffien Sons nenhitze. Sie fliegen ſchnell auf, und ſind daher ſchwer zu fangen. Sinne macht folgende drey Atheilungen: 1. Prachtkäfer mit bauchigen Fluͤgeldecken, welche dachfoͤr⸗ mig gegen einander in die Hoͤhe ſteigen. 2. Mit Deckſchilden, die unten am Ende einige Zaͤhne haben. . Mit ringsherum glatten Deckſchilden. Er allen hat er 25 Arten befchrieben ; Sabricius 62 Ar⸗ ten, und uͤberhaupt moͤgen faſt an 80 Arten bekannt gemacht ſeyn. 1. Der braune Prachtkaͤfer. Bupreſtis Chryfis. Kupfert. Inſ. XXLV. *) Fig, le Ein ungemein fchönes Inſekt, welches fowohl aus Oſtin⸗ Dien, als aus Amerika zu uns gebracht wird, und womit aud) die *) Der Zeichner hat ans Verſehen die Zuhl XXIII. audgelaffen, wo⸗ mit eigentlich dieſe Tafel N ſeyn ſollte; der Lejer darf 2 ni ©, 161 die Indianer fich zieren. Diefer Käfer ift von verfchiedener Gröffe; die Größten haben meift 2 Zoll Laͤnge. Die Augen find braungelb, der Kopf und Bruftihüd prangen mit dei berrlichften Goldglanz, und find voll groffer, ‚tiefer Hohlpunk— ‚te, bey einigen hat der Bruftichild noch drey rothgoldene Laͤngs⸗ ftreifen. ‚Die Dedfchilde haben ein reines, fchönes Braun, und jedes ift unten dreymal gezahnt. Die Füffe haben gleich: falls eine fchöne braune Farbe. Unten it der Käfer auf das prächtigfte goldgrunglängend, und die Bruft läuft in ein langes, ftumpfes , nach vorne zu gerichtetes Horn aus. Oft haben die Hinterfüfle ein über einen Zoll langes Haar, welches aus der Einlenfung des Schienbeines hervortritt; Die Inſektenhaͤndler pflegen mit folhen Cremplaron ſehr rar. zu thun; allein es ift vermuthlich nur durch Kunft eingejezt, 2. Der Achttropf. Bupreftis 8 punftata, Kupfert. Inſ. XXIV. Fig. 2. Ein fehr niedliches Kaͤferchen, bald fihon glänzenöblau, bald ſchwaͤrzlich. Vor der Stirn ftehen zwey weißliche Strichs lein, der Bruftfchild ift weiß eingefaßt. Auch die Deckſchilde haben oberwärts einen mweiffen Seitenrand; mitten auf ‚jedem ftehen 4 weißgelbe runde Flecken untereinander. Auch der Baud) hat einige Reihen weißgelber Flecken, auf den drey erften viere, auf den zwey lezten nur zwey. Die Mittels und Hinterhüften Haben and) einen meiffen Punkt. Die Larve ſcheint fich in ven Fichtenbaͤumen aufzuhalten, wenigftens ſchwaͤrmt der Käfer zwis ſchen und um diefelben herum, 3. Die Feuergluth. Bupreſtis ignita. Kupfert. Inſ. XXIV. Fig. 3, Auch diefer indianifche za giebt einen herrlichen Anblick; 5 fein nr fürchten, daB zwiſchen diefer und der vorigen Kupfertafel eine fe % 162 — ſein ganzer Leib ſieht einem gluͤhenden Golde aͤhnlich, worein ei⸗ ne unnachahmliche Miſchung von gruͤn und blau ſich verliehrt. Die Stirn iſt etwas platt, die Augen ſind groß und braun, die Fuͤhlhoͤrner kurz, ſaͤgefoͤrmig. An jeder Seite der Deckſchilde ſteht eine rothgelbgoldene Laͤngsſtreife. Die Fuͤſſe ſind, ſo wie die ganze Unterſeite mit weißlichen Haaren uͤberzogen, eigen melden der grüne Goldglanz durchblikt. 4. Der wurmſtichige Prachtkaͤfer. Bupreſtis cariofus. Kupfert. Inſ. XXIV. Fig. 4. Hr. Prof. Pallas hat dieſen Kaͤfer zwiſchen Kuman und Terex ziemlich haufig im May gefunden, Er iſt platt, ſehr hart, ſchwarzglaͤnzend. Der Kopf ift zwiſchen den Augen weiß, und hat tiefe Punkte, wie Wurmftiche. Der Bruftichild ift an den Seiten erweitert, und gewoͤlbt, etwas breiter, wie der Leib, oben weißlich,, löchrig , mit glatten, ſchwarzen Sleden, zwey am Kopf, drey in der Mitte, und drey am Hinterrande, wovon der Mittelfte einen fiefeingegrabenen, herzförmigen Punkt hat. Die Dedfchifde verengern fi) Hinten, find ftumpf, uud haben drey Striche Die aus groffen ausgegrabenen Punkten bes _ ftehen; bie und da find fie mit weiſſen, bisweilen verguldeten Strichen beftreuet. Die Fuffe find dick, die Fußblaͤtter fi ine breit, auf beyden Seiten ftarf fügeförmig.- 5. Der Marianifhe Prachtkäfer. Bupreflis mariana. Kupfert. Inf. XXIV. Fig: 5. Der Name foll zwar anzeigen, daß Diefer Käfer aus Ame⸗ rika komme; allein er wird doch auch bier häufig gefunden. Er hat überal einen ſchwachen kupferroͤthlichen Glanz. Sowohl J der *) Der Zeichner hat aus Verſehen auf die Kupferplakte luncea — | Mariana gejezt, —— — 163 der Bruſtſchild als die Deckſchilde haben viele tiefe, abgebroche⸗ ne Furchen, die wie Runzeln ausſehen; dieſe Vertiefungen ſind mit einem ſtaubigtem Weſen uͤberzogen. Auf jedem Deckſchil⸗ de zeichnen ſich zwey groͤſſeee, etwas vergoldete Vertiefungen aus. 6. Der gruͤne Birkenkaͤfer. Bupreſtis viridis. Dieſer Käfer iſt nicht groß, und auſſerordentlich ſchmal, bald gruͤn⸗- bald rothkupferglaͤnzend; die Deckſchilde find weis cher, wie bey ben übrigen Arten. Durd) dag Vergroͤſſerungs⸗ glas fieht man, daß er überall chagrinire if. Er bält fid) auf ben Birken auf. En 1 a 2 77 Dier und zwanzigſtes Befchlecht, Waſſerkaͤfer. Dytifcus. Schon der Name zeigt an, daß fich diefe Käfer im Waſ⸗ fer aufbalten; ber lateinſche Name bedeuter foviel als Taucher ; fonft heiffen fie aud) nody Hydrophili, Hydrocanthari; franz. Dytiques, Hydrophiles; holland. Water Torren. Die Kenns zeichen befteben in folgenden, 1. Die Geftals ift eyrund, fo daß Kopf, Bruſtſchild und Deckſchilde nicht merklich von einander abgefondert find. 2, Alle Fußblätter haben 5 Glieder, 3. Die Mittel» und Hinterfuffe haben Schwimmfloſſen, die aus einer Reihe langer Haare laͤngs der Innenſeite der Fuͤſſe beſtehen. Die Fuͤhlhoͤrner, welche Zinne fonft zum vornehmſten Gattungs⸗ Fennzeichen angenommen bat, fünnen bey diefem Gefchlecht Fein ficyeres Merkmal abgeben, weil fie bald feulformig, bald borz ftenartig, und beyde Arten von ihm unter ein einziges Gefchlecht gebracht worden find, Andre Entomologen aber, als Degeer und ‘ 164 mn a), arimmenmen und Gabricius haben mit mehrerem Nechte beyde Arten von einander abgefondert, und alfo zwey Gechechter ——— nemlich: % 1, Hydrophilus, Schwimmkaͤfer; haben Eurze Süßtgörner, am Ende mit, einer durchblätterten Keule. 2. Dytifcus, mit längeren borſtenaͤhnlichen Fuͤhlhoͤrnern. Die Männchen diefer Kaͤfer haben noch etwas merfwürdiz ges an fi), nemlic) bey der Wurzel der Vorderfußblaͤtter ſteht ein plattes, ungleiches, bald rundes, bald eckiges Stüd, wel ches unten hohl, und mit haarigten, hoffen Saugern befest iſt; und ſie ſich deſſelben, um ſich damit bey der Begat⸗ tung auf dem glatten Ruͤcken des Weibchens anzuſaugen und auf ſolche Art feſtzuhalten; doch finder man dies nicht bey allen. Man findet die Waſſerkaͤfere faſt in allen Arten der Ge⸗ waͤſſer, Doc) mehr in Teichen und Pfuͤtzen, als in groſſen Stroͤ— men. Gie find fehr gefräßig, und leben ſowohl von verſchiede— nen Wafl erpflanzen, als auch von allerley Waffer und Lands infeften. Die groffen Arten find aud) den Fiſchen ſehr ſchaͤd— lich, indem fie fid) auf deren Rücken feſtklammern, und fie anz frefien. Einige haben unter dem Bauche einen fangen Spieß, mit diefem bohren fie in das Fleiſch der größten Fiſche, und halten ſich damit feſt, fo daß, wenn diefe nicht Gelegenheit fins den , fic) diefe ungebefenen Gäfte im dicken Schüf abzureiben, fie Diejen zwar dem Schein nad) Fleinen, aber fehr. gefährlichen Feinden zur Beute dienen müffen. Sie ſchwimmen groffentdeils fehr fchnell, einige langfamer; die meiste Zeit halten fie ſich auf Dem Grunde im Schlamme auf; doch müffen fie bisweilen Auf die Oberfläche des Waflers herauffommen, um frifhe Luft zu fchöpfen; daher fteyen fie alsdenn gemeiniglich mit dem Hinterz £heile etwas auffer dem Waſſer. Des Abends pflegen fie das Waſſer zu verlaffen, und in der Luft herumzufliegen , oder von einem Meraft zum andern zu ſchwaͤrmen; bisweilen begeben ſie ſich auch in der Sonnenhitze aufs Trockne, und ſonnen ſich. Wenn ſie eingeſperret werden, ſo freſſen ſie ſich untereinander ſelbſt auf, und zermalmen den andern bis zu feinen Pulver. Lyonet, ee ein 169 xyxonet, der ſcharfſinnige Beobachter, will bemerkt ha⸗ ben, daß dieſe Käfer hinten Spinnwerkzeuge haben, und ſich eine Art von Neſt oder feidenes Geſpinnſt machen, worin fie ihre Eyer legen und vermehren. Sie follen es mir dem Hins tertheile des Körpers machen, und eine Art von braunem, krum⸗ men, dichten Horn darin anbringen, damit es ſchwimmen, und fein Windftoß oder andrer Zufall diefes ſchwimmende Neft uns fisffen kann. : Bey Eeinem andern Käfer bat man bis jest diefe Gabe zu fpinnen wahrgenommen. Die Larven diefer Wafferfäfer find fechsfüßige, und ſehr gefräßige Waflerwurmer, die alle Inſekten anfallen, welche ihr nen vorkommen. Gie haben einen groffen hornartigen Kopf mie zwen fägefürmigen ftarfen Zähnen. Ihr Leib ift länglichee oval, und läuft am Ende kegelfoͤrmig fpiß aus. Die Fuͤſſe find duͤnne und mie Haaren beſezt. Sie fchwimmen geſchwind, und holen init den Schwanze Othem, Daher hängen fie oft mit der Spitze deſſelben an die Oberfläche des Waſſers. Den Kopf tra⸗ gen fig fehe im Nacken, und wenn fie eine Eleine unter den Wafs fertinfen befindliche Schnede mit den Zähnen gefangen und ges faßt haben ſo ſollen fie den Ruͤcken ftarf in die Höhe heben, ind indem ſie den Kopf wit Heftigfeit hinten über biegen, ‚auf ſolche Weiſe die Schaale auf den Rüden zerfchlagen, Wenn fich die Larve verpuppen will, ſo begiebt fie fid) ang fand, und macht ſich in der Erde eine eyrunde Höhlung, in welcher die Berwandlung bis zum Käfer erfolge. Linn⸗ hat 23 Waſſerkaͤfer beſchrieben, Fabricius 47, doch moͤgen ſchon an 60 Arten bekannt ſeyn. 1. Der groſſe Schwimmkaͤfer. Dytiſtus (Hydrophilus Fabr.) piceus. Kupfert. Inſ. XXV. Fig. I. EN Er ift unter den einländifchen Wafferfäfern der Größte, und über anderthalb Zoll lang, glänzendfcywarz, wie polirt. Die Fuͤhlhoͤrner und Freßfpigen find heilbraungelblih, Die Deds ſchilde find oberhalb ſtark gewoͤlbt, und Lauffen hinten kugelfoͤr— —J mig 166 N Le nn mig herunter, Das Rücenfchildchen ift siemlich groß, die ins terflügel find weiß., Unter der Bruft liegt der Länge nach -ein hornartiger Spieß, mit einer langen, freiftehenden Spiße , die bis über die Wurzel der Hinterfüffe forsgebt. Die Füffe find lang, und ſtark; die dicken, plumpen Hüften ruben in tiefen Höhlen, in welchen fie fich Frey bewegen Eonnen. . Das Männs chen hat an den Vorderfußblaͤttern eine groffe, hornartige, dreys eckige Platte, die oben etwas Eonver, unten aber Eonfav und haarigt ift. Die Larve diefes Käfers iſt ſchwarz. 2. Der Halbfrich. Dytifcus femiftriatus. Lin. Fabr. . Kupfert. Inf, XXV. Fig. 2. Die Farbe diefes Käfers ift glängenddunkelbraun, bey dem Männchen etwas grünlicher; dieſes hat auch glatte, ungefurchte Dekfchilde, da beyn Weibchen auf jeder Fluͤgeldecke zehn, ziem⸗ lich tiefe Gurchen, dod) nur zwey Drittel in der tänge herunter gehen. Einige wollen dieſe gefurchten für eine ganz eigene Ark halten, welches doch alsdann erft mir Gewisheit wird behaups get werden koͤnnen, wenn man welche finden follte, die an den Vorderfuͤſſen folche Lamellen truͤgen, die nur die Männchen har ben. Der Bruſtſchild und die Deckſchilde find: gelb eingefagt, und vorne am Kopfe fteht eine gelbe Querbinde, Zwiſchen den Fuͤſſen ſteht der Laͤnge nach ein langes, ‚bornartiges, erhabenes Stück, welches fih am Ende in zwey platte, am Ende zuges ſpizte Aeſtchen endiget. Die Palette an den Vorderfüffen der Männchen ift tund, oben Fonver, und man fieht ganz deutlich Die Fugen dreier Ringe; unten ift fie mic vielen Fieinen fonfas ven Theilen, die wie Blumenkelche ausfehen, befezt, unter des nen zwey vorzüglich geöffer. find. Auch) an den Mittelfuͤſſen find die Fußblattgelenfe des Männchen viel breiter, und unten mit einer Purzhaarigen Buͤrſte bedeckt. Die Larve bes Käfers iſt, wie er ſelbſt, ſehr gefraͤßig. ! \ 3. Der — fe 167 "3. Der gefurchte Waſſerkaͤfer. Dytifcus fulcatus , und cinereus. Kupfert. Inf, XXV. Fig. 3. und 4. Beyde Käfer machen nur eine Art aus, indem das eine das Männchen, und das. andre das Weibchen iſt; obgleich Lins NE zwey verfchiedene Arten daraus gemacht hat, Der Kopf ift ocergelb, zmwifchen den Augen eine fehwarze, krumme Linie, Der Bruftfchild ift ocfergelb, mit einer fchwärzlichen Einfaſſung; die Deefchilde find braun, beym Männchen glatt, beym Weibz chen bat jedes Deckſchild fünf Laͤngsfurchen, die mit flachaufe liegenden, braunen Haaren angefüller find: Die Palerten des Maͤnnchens haben drey vorzuglid) grofle Sauger, 4. Der breitefte Waſſerkaͤfer. Dytifeus latifimus. Einer der größten und breifeften unter den einländifchen Käfern, faft fo breit als lang, und platt. Die Farbe ift dun- kelbraunſchwaͤrzlich, mit ganz gelben Bruftfchildrande und einer gelben Querbinde. Die Deckſchilde haben an den Seiten eine breite Erweiterung; auf jeder Fluͤgeldecke des Weibchens fiehen zehn tiefe Längsfurchen,, die aber nicht ganz; bis ans Ende reis chen; beym Männchen find fie glatt. So wie diefer Käfer fehr breit und groß ift, fo giebt es auch auf der andren Seite wieder folche kleine Waſſerkaͤfer, bie nicht viel über eine Linie an Länge haben, und welche anzufühs ven bier zu weitläufig ſeyn werde, | a a ůα Fuͤnf und zwanzigſtes Geſchlecht. Laufkaͤfer. Carabus. Dieſe Kaͤfer, welche auch Erdkaͤfer genannt werden, weil fie ſich groͤßtentheils in der Erde aufhalten, und Raupenk fer, Y ——— | : fer, meil fie die Raupen auffuchen und freffen , find fehr a ſchwind im Saufen. Geoffroy nannte fie Büproller: I * laͤndiſch heiſſen fie Schaarbyters; fie find durch folgende Merk male leicht zu erkennen, >, 1. Die Fuͤhlhoͤrner find fadenformig. y 2. Der Bruftfchild ift vorne und hinten abgeſtuzt, in der Mitte gewoͤlbt, an den Seiten aufgerändele, bisweilen nähert er ſich der herzfoͤrmigen Geſtalt. 3. Der Hinterleib ift oval, und oft ftarf gewoͤlbt. 4 Die Deckſchilde haben einen fhmalen, aufgeworfenen Rand. ER 5. Die Hinterhüften haben bey der Einlenfung einen Ans Dang. A | 6. Die Fußblätter haben fünf Glieder, und find an den Vor⸗ derfüffen inſonderheit bey dem Männchen breit und flady. Die Fuͤhlhoͤrner ftehen vor den Augen, und haben eilf meift - walzenförmige Glieder. Das Maul bat zwey ftarfe, kurze, krumme Zähne mir einer Kerbe am inmen Rande; vier Freß⸗ ſpitzen, wovon die äuffern vier, die innren drey Ölieder haben; die äufferen haben bey der Einlenkung noch 2 Meb:näfte, deren " einer wie ein walzenförmiger Stiel und zweygliedricht iſt, der andre laͤnglich, platt, mit einem hornartisem Häkchen. Die ' Augen ranen groß hervor." Vielen von den‘ groſſen Arten has ” Den Leine Unterflugel‘, fondern an deren Statt ein ſchmales, plattes, häufiges, unten fig zulaufendes Stüd ‚voller Laͤngs⸗ adern, gleichfam wie Anfänge-von Fluͤgeln. Die Fuͤſſe find " lang und dünne. Es leben diefe Käfer in der Erde und unter ben Steinen ; 5] ihr Zauf ift ſehr ſchnell; die groſſen Arten verbergen ſich meiſten⸗ theils bey Tage, und ſchwaͤrmen des Nachts umher. Sie les ben blos vom Raube andrer Inſekten und Würmer, und fallen ſich auch untereinander felbft an. » Ihre Sarven-find ‚wenig bes 4 kannt, und halten jich vermuthlich tief in Der Erve auf, doch mu u J F k 9— -169 ‚ mögen auch mohl einiae im faulen Holze leben. - Die Käfır ge ben gemeiniglich, wenn man fie berührt, eine oͤhlichte ſtinken⸗ de Feuchtigkeit von ſich, die lange an den Fingern fleben bleibe, wenn fie ins Auge kommt, einen groſſen Schmerz; verurfacht; 2 vielleicht ein gefährliches Gift wide, wenn fie im Magen ame. Linne theilt die Saufkäfer in 2 Familien, nemlich 1. groffe auffäfer, von einem halben Zoll bis zu einem ganz zen Zoll, und drüber. x j 2. Kleinetauffäfer, die unter einem halben Zoll find. Er hat 43 Arten befchrieben "und Sabricius 8E Arten — und noch einige neue Geſchlechter hinzugefügt, als Scarites, Scau- zus, Mauticora, die mit dieſem Geſchlecht nabe verwandt find, A. Groffe Erdkaͤfer. 1. Der Amboineſche Laufkaͤfer. Carabus Amboinenſis. | Kupfert. Inſ. XXVI. Fig. 1. Ein äufferfi feltener Käfer aus Amboina, glänzendfhmargz die Deckſchilde fo wie das Bruſtſchild haben einen breiten Rand, Der wie der ſchoͤnſte Schmaragd glaͤnzet. Die Deckſchilde find fiharf geftreife. Das Maul hat ein fehr ftarfes Gebiß. 2. Der großgesahnte Sanfkäfer Carabus maxillofus. Kupfert. Snf. XXVL Fig, 2. Gleichfalls ein feltener Käfer, der fih auf beraigten Ge⸗ genden am Cap aufhält. "Er ift ſchwarz, ohne Glanz, die greffen Augen find gelb, die fadenformigen Fühlbörner an dee Spitze braun. Der Kopf ift groß, ausgefireft, die Stirn plate, und hinten ift er wie Bildhauerarbeit geziert, Die Zähne Sem. Naturg. VI.B. 3166 S% M find / find aufferordentlich lang, ausgeſtreckt und ſcharf zugefpige. Det k Bruſtſchild it fonderbar, herzförmig, gerandet, auf den Nüs den in die Höhe gefchoben, in der Mitte ausgehöhft, undläufe hinten über den Dedichilden in zwey platte, ftumpfe Lamellen h ans, Die Deckſchilde find glatt und zufammengemachfen. 3. Der glaͤnzende Laufkaͤfer. Carabus mitens.. -. Kupfert. Inf. XXVI. Fig. 3. X Ein ungemein fhoner Kaͤfer. Der Kopf und das Bruft- ſchild find rorbgoldglängend. Die Dedichilde prangen mie dem ſchoͤnſten Goldgrün mit einem prächtigen Goldrande; fie haben tiefe uch , wodurch auf jedem Deckſchilde vier ſchwarze, er hobene, oben abgerundete Längsfanten entſtehen. Der Bauch ift ſchwarz. Man finder ihn hier zu Sande, 4. Der Puppenräuber, Carabus Sycophanta. Kupfert. Sul, XXVI. Fig, 4. W Dbaleich diefer Käfer groß ift, fo hat er doch Unterflügel, Er Hält fir auf den Eichen und in hohlen Weiden auf, und jägt den Raupen nach. Er hat ein ſtarkes Gebiß, und einen noch fiärferen Geruch, der etwas dem Juchten gleicht. Der Kopf und die Fühlhörner find ſchwarz, der Bruſtſchild blau, mit einem Goldrande, Die Deckſchilde find glaͤnzendgoldgruͤn, ur d fpielen oft ins Fupferglänzende, aud) haben die Nänder fols che Farbe. Dier Hüften find dunkelviolet, die Schenkel und Fußbläcter fehmwarz, der Bauch fehon goldgruͤn. Die Der: fchilde haben 16 aus Hohlpunkten beftehende Streifen, Die Larve dieſes Käfers hält fih auf den Eichbaͤumen auf, wird fat anderthalb Zoll lang, und iſt ſchwarz. | ». Blei⸗ — * >. ES Tr Bin er A Ed > re ee 2 y a Zr — — — — Ä — 171 8, Bleine Laufkaͤfer. | 5, Der, Bombardierfäfer, ''Carabus crepitans. | Er ift feinen halben Zoll lang und gefluͤgelt. Kopf, Bruſi⸗ ſchild und Fuͤſſe find gelbrörhlich, die Fuͤhlhoͤrner braunroͤthlich, doch die 2 erften Gelenke hellroth. Die Deckſchilde ſchwarz⸗ blau mit einigen matten Streifen, der Bauch ſchwarz. Die Schenkel der Vorderfuͤſſe haben unterwaͤrts einen tiefen konka⸗ ven Ausſchnitt. Dieſer Kaͤfer hat einen gefaͤhrlichen Feind an einen. groͤſſeren Laufkaͤfer, aber die Natur hat ihn auch mit ei⸗ nem beſonderen Vertheidigungsmittel begabt. Er kann nem— lich mie feinem Hintern einen ſtarken Krall, wie einen fchwas chen Piftolenfchuß von fich geben, worauf ein blauer Dunſt folgt. Indem nun fein Feind ihn eben faſſen will, fo knallet er ihm den blauen Dunft in den Hals, worüber: Diefer erſchrikt, und Halte macht, und jener Zeit gewinner, ſich in ein Loch zu verbergen; findet er aber hiezu keine Gelegenheit, und hat meh⸗ reremale geſchoſſen, ſo laͤßt ſich ſein Feind nicht laͤnger einen blauen Dunſt vormachen, ſondern ergreift und wuͤrget ihn, Wenn man ihr zwiſchen die Singer nimmt, und mit einer Par del unser. die Deckſchilde reiber, fo kann er wohl zwanzigmal das Schieſſen wiederhoblen, | | ’ 6. Der Kreuztraͤger. Carabus Crux major, — 5—— Ein niedliches Kaͤferchen; Kopf und Bruſiſchild find roͤth⸗ lichſchwarz, die Deckſchilde roſtfarbig, mit einem ſchwarzen Kreuz auf der Mitte des Ruͤckens. Er gehoͤrt unter Die felfe> nen -hiefiges Landes, | BEHERRSCHT HE HE Sechs und zwanzigſtes Geſchlecht. Schattenkäfer. Tenebrio. Der Name ſpielt auf ihre Eigenſchaft an, daß ſie ſich am | Ma liebe 172 — liebſten im Dunkeln aufhalten, und ſich deshalb i in finſtre Win⸗ kel verkiechen; man finder fie daher gern in Kellern, Speiſe— kammern und Schraͤnken. Einige nennen fie daher Schlupf⸗ kaͤter, andre Mehlkaͤfer, weil einige fih im Mehl aufhalten. Zuden Gattungskennzeichen gehoͤren folgende: x. Die Fuͤhlborner fi find fabenförmig R getpinelt, am Ende etwas Dicker, | 2. Die Fußblaͤtter der Yorder- und Mirttfüe Babe fünf, die hinterften aber vier Gelenke Der Geſtalt nach find viele diefer Käfer denen vorigen 1 Sauflör fern ſehr aͤnlich, und ſchwer zu unterfcheiden. Der Kopf bange nicht ſehr herunter, fondern ſtehet mehr grade aus; Die Fuhlhoͤrner figen an den Raͤndern vor den Augen, das fejte Ge le. fe der Freßipigen ift adgeflugf, breit, faſt dreyedig. Der Bruſtſchild iſt faft fo breit, wie die Fluͤgeldecken, und haben einen ſcharfen, oft aufgeroorfenen Rand. Die Unterflügel feh⸗ len an vielen Arten. Ihre Farbe ift gemeiniglich ſchwarz und finfter; ihr Gang ift fhleichend und furchtfam. Die tarve hält ſich im Mehl, Hol;, Auskeerig, in den Löchern der Erde, und in andern finftern und finfenden Dertern auf, fo wie auch der Käfer ſelbſt einen unangenehmen Geruch und wiedriges Ans feben bat. Binne theilt die Schattenfäfer in 2 Familien, A. Solche, die ordentliche Flügel haben. Diefen hat Pallas ven Namen Mylaris gegeben. B. Solche, deren Deckſchilde zuſammengewachſen ſind, da⸗ her die Unterfluͤgel fehlen. Fabricius bringt die Schattenkaͤfer unter 6 Geſchlechter, Sepidium, Pimelia, Blaps, Tenebrio, Helops, Erodius, de⸗ ren Unterſcheidungskennzeichen aber ſchwer zu beſtimmen f ind, zumal da zu einigen nur blos jeltene, unbekannte, ausländifche Kaͤfer geboren; alle enthalten 67 Arten, da Linné aur 33 Ar⸗ ten beſchrieben bar, A. Ge: ann | 173 FR Geflügelte Schattenkaͤfer. * ER Der furinamfche Rieſe. Tenebrio (Blaps Fabr.) Gigas Lin, ‚KRupfert, Inſ. XXVIL. Fig. r. Er fomme aus Surinam, und ift ganz ſchwarz, nur bie Fußblätter find holzfarbig. Der Kopf iſt platt, ausgeſtreckt, die Fuͤhlſpitzen keulfoͤrmig, die Fuͤhlhoͤrner kurz, doch find die erften fuͤnf Glieder laͤnglich, Die übrigen platt, berzförmig ; ; der Bruſtſchild ift ſchwach geſaͤumt, erhoͤhet, glatt, mit 2 leichten. Gruͤbchen; das Schildlein kurz, die Deckſchilde lang, der Saum vorne breit, hinten überworfen; fie haben neun tiefe Furchen : die Beine find fang und glatt, die Fußblaͤtter kurz, das Klaviere glied fo fang, wie die übrigen zufammen. 2. Der bucklichte Schattenfäfer. en Tenebris gibbo/a. | Kupfert. Inſ. XXVIL Fig, 2. Ein braſi lianiſcher Käfer ‚ der gang Fupferglängend ift; der Kopf iſt ziemlich) gewoͤlbt, bey der Sippe wie eingefchnicten ; die Augen niecenförmig,, die zwey gröffern Fuͤhlſpitzen keuförmig, die Fuͤhlhoͤrner kaum fo lang, wie der Bruſtſchild, nach obenzu viel dicker; der Bruſtſchild meiſt viereckig, geraͤndet, mit tiefs eingebruckten Punkten beſtreuet. Die Deskfchilde fehr budlich, gewolbt , glatt, mit neun geferbten, punktirten Streifen; die Schultern ragen in einen kleinen Hügel hervor, Die Fuͤſſe find dünne, unbemafnet, die hinterſten faum etwas langer‘, und bey diefen haben die Fußblaͤtter drey, bey den übrigen 4 Glie⸗ der, Die Farbe der Zuffe und der Unterſeite iſt gruͤnglaͤnzend. 3. Der Mehlkäfer. Tenebrio molitor. Lin. Fabr. Er ift ſchmal und laͤnglicht, der Kopf breit, platt, meiſt rund, die Fuͤhlhoͤrner fo lang, J der Bruſtſchild, nach, oben⸗ 3 zu 174 zu dicker, der Bruſtſchild ſo breit, als die Deckſchilde, mit einem etwas ſcharfen, erhoͤheten Rande. Die Deckſchilde ha⸗ ben 9 ſchwache Furchen; die Vorderhuͤften find etwas dicker, als die andern. Die Farbe iſt oben mattſchwarz, oft ins bräuns liche fallend , unten Faftanienbraun Sie wohnen in unreinen Winkeln ber. Häufer, und riechen heßlich. Die Larve haͤlt ſich fehr häufig im Mehl auf, und ift unter den Mamen des Mehl⸗ wurms, womit man die Nachtigallen füttert, befannt genug. Sie ift malzenformig, zwoͤlfringlicht, mit einer ocergelben, harten, hornartigen, glänzenden Haut überzogen ; man findee feine Yucen an ihr. . hr Krischen ift fehr Tangfant, und nur ein bloffes Fortgleiten, Beym Häuten plazt die alte Haut auf dem Kopfe und den vier erften Gliedern, aug welcher Oefnung die Larve herausbricht; und eben fo gefehicht auch die Vers puppung. Wenn der Käfer auskriecht, bleibe er auch im Meh⸗ fe, paaret ſich daſelbſt und generieret ſich weiter as 14 Pr B. Ungefluͤgelte Schattentäfer, 4. Dir Aegyptiſche Schattenkäfer, 5, — Tenebrio (Sepidium MNotoceros. Kupfert. Snf, XXVIL, Fig, 3. Diefer aegyptiſche Käfer ift von: einer. befonbhren ad Der Kopf ift ziemlich groß, dick, platt, die Stirn ausgehoͤhlt, voll weiffer Schuppen, die nierenförmigen Augen braun; die Fuͤhlhoͤrner dick, platt, fadenfoͤrmig, weißlich, noch Nnet fd fang, wie der Bruſtſchild; die weißliche tippe iſt ausgeſchnit⸗ fen. Der ſchwarz⸗ und weißſcheckige Bruſtſchild hat auf jeder Seite einem platten Dorn, der eben kielfoͤrmig iſt, und ‚vorne über den —— ſteht ein mißhaarigter ‚ ftumpfer, Faft-doppelter, en den Seiten ſchwarzer, eingedruckter Hügel: : Die Deckſchil⸗ de find zuſammengewachſen, an den Seiten gedrüdt, bauchigt, weiße und ſchwarzſcheckig; jedes Bat 2 hervorſtehende ftarfe Rippen, deren äuffere'hinten sin eine Fegelförmige , dreyeckige Er hoͤhung auslaͤuft. Die Zwiſchenraͤume der Nippen fo wie die Nath find runzlich aber Die äufferen Sitten platt, mehr eben, gar weiß, mit zwey En ſchwarzen, hervorſtehenden Merz ven, — | 175 von. Unten iſt der Käfer weißhaarig. Die Hinterfuffe find viel gröfferer, als die vorderen, alle weiß überzogen, grade, unbewafnen. | 5. Der Stahelfhild. Tenebrio (Pimelia Fabr,) muricatus. Kupfert. Inſ. XXVIL Fig.4. Man findet diefen Käfer häufig in der fandigren Wuͤſte Naryn, zwiſchen der Wolga und dem Taic Fluß. Er iſt dem gemeinen Tenebr. mortifago aͤhnlich, aber gröffer und dicker, weniger hart und auch weniger glänzend, ganz ſchwarz. Die Fuͤhlhoͤrner ſind etwas haarig, das lezte Glied klein, kegelfoͤr⸗ mig, roſtfarbig; der Bruſtſchild vorne ausgehoͤhlt, oberhalb bucklich, durch Stacheln ſehr rauh; auch die Deckſchilde fird durch ſehr ſpitzige Erhoͤhungen ſtachlich, welche in 14 Reihen ſtehen, und zugleich haarig find. Unten iſt ver Leib meißgram, Diefer Käfer macht durch das Neiben der Hinterbüften an den Deckſchilden einen Fnarrenden Ton, und ift fehr mit meiffen Bandwürmern geplagt, die aus dem Hintern herausfriechen, woran er ftirbr, —— | 6, Der zugeſpizte Schaftenkäfer. | Tenebrio (Blaps Fabr.) mortifagus. Ein Käfer von heflichen und wiedrigem Anfehen , meiſt eis nen Zoll lang, gan; ſchwarz, mattglänzend; die Deckſchilde find mit einer merflichen Nath zufammengewachfen, und ganz glatt; die Schwantzſpitze längliht, am Ende rund; der Bruft: ſchild ſchließt dicht an die Dedichilde, und ift mit ihnen gleiche breit. Diefer Käfer hält fich häufig genug in. den Haufern , ın fhmußigen Winkeln und unter dem Kehrig auf; fein Gang ift yur ein langfames und ſtoßweiſes Kriechen. M4 N, er 176 = — — 7. Der ſpaniſche Rieſe. 'Tenebrio (Pimelia Fabr.) — Kupfert. Inſ. XXVII. Fig. s. Er hat eine ſehr dicke, eichelfoͤrmige Geſtalt, überall alans zendfenwarz, und fehr hart. Oft haben vie Dedichilde acht braunrorhe Sängsftreifen, die etwas verlofchen find; ben andern fehlen diefelben; ſie find feft zufammengewachfen. Die — find ſtark, die Huͤften rauh· Et kommt vom Cap. Be ae nn nn nn Sieben und wanzigſtes Geſchlecht. Blaſenzieher. Meloe. Dieſe Kaͤfergattung wird ſonſt gemeiniglich Wayksfer genannt, welches aber leicht eine unfchikliche Berwechfelung mie dem befannten gemeinen Maykaͤfer verurfacht. Andre nennen ſie Maywurm; weil man ‚fich aber dabey gemeiniglich einem Wurm denkt, da ſie doch gleichfalls Käfer find, ſo ſcheint mir - Dieje Benennung auch nicht recht ſchicklich. Ich babe alſo die Denennung von der Eigenfihaft hergenommen, die verſchiede⸗ ne Arten diefer Gattung, haben, ‚auf den menfchlichen Körper Blaſen zu ziehen, wern fie als ein Pflafter aufgelegt werden. Die Gattungskennzeichen beftehen in folgenden: 1. Der Kopf ift fehr niederhangend. 2. Die Fuͤhlhoͤrner find fadenfoͤrmig, getornelt und haben, nicht linfenformige Glieder; fie ftehen unten nahe beyfams men, und find felten länger, wie der Bruſtſchild. 4 3. Die Deckſchilde find ſchr weich, und biegſam, Fat nur | lederartig. | 4. Die Fußblaͤtter der Hinterfüffe haben vier, der übrigen Fuͤſſe aber fuͤnf Glieder, Ahr Gang ift nur fangfam und fhmwanfend; ihre Nahrung nehmen ſie aus dem Pflarzenreiche her; viele Arten findet man baupfs | — — 77 hauptſaͤchlich nur im Maymonath ‚ einige aber auch den ‚ganzen Sommer hindurch. Ihre Larven find noch größtentheild unbee Tan ©” RR RT Linns theilt diefe Käfergattung in zwey Familien : 1. Mit abgekürzten Fluͤgeld cken, ohne Unterflügel, 2. Mit Unterflügeln, und langen Dedfcilden. Fabricius bringt diefe Kaͤfer unter 4 Geſchlechter. “7. Meloe, enthält die Ungefluͤgelten. | “2, Lyıta; fadenförmige Fühlyörner, die aus gleichen faft eplindrifchen Gliedern beftehen, das erfte ift dicker, dag zweyte fehr Fury, das lezte borftenähnlich. 3. Mylabris; ſchnurfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner, oben etwas Dicker, — Glieder meiſt gleich, Das zwehte fürger, 4. Cerocorna, ſchnurfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner, die Glieder gleich, kurz, Das lezte groͤſſer, keulfoͤrmig, platt; bey:einem Ge⸗ ſchlechte iſt das dritte Glied der. aͤuſſeren Freßſpitzen dick, blafenformig ; bey dem andern Gefchlechte iſt das dritte bis fehlte Glied. der Fuͤhlhoͤrner erweitert und blättrig; Siehe tab. XXVIII. Fig. 5. a. | 150 Linne hat 15 Arten beſchrieben, Fabricius 22 Arten; doch find ſchon an 40 Arten befannt, hen) "A, Blafenzieber mit abgekuͤrzten Deckſchilden . Der Zwitterkäfer, NAH 0 Meloe Profcarabaeus. Lin. Fabr. Kupfert. Inſ. XX VII. Fig, 1, Dies ift der befannte Profcarabaeus der Alten, den fie aud) Anıti- Canthaerus nannten, weil er nur halb einem Käfer und halb einem Wurme gleiche. Er ift meift einen Zoll lang; ſchwarzblau; der Kopf groß, ee , als vorne, nies $ Dera 478 — - derhangend. Bey den Fuͤhlhoͤrnern ſind die mittelſten Glieder beym maͤnnlichen Geſchlechte groͤſſer; der Bruſtſchild iſt faſt viereckig, oben platt, gekoͤrnt, an den Seiten abgerundet. Die Deckſchilde find nur bald, und fehen aus, als wenn fie noch sticht zur Volllommenheit gelangt wären, fie umſchlieſſen die Bruſt und den Leib, und treten auf den Ruͤcken etwas uͤber⸗ einander; am Ende fallen fie'rundficht ab, und obenauf find fie chagrinirt. Das Klauenglied der Fuͤſſe hat. zwey Doppelhaken. Das Maͤnnchen iſt kleiner, und der Körper länglichter ; bas Weibchea ift gemeiniglich fehr dick, fräge, im Kriechen lang⸗ ſam, und ekelhaft anzufaſſen, weil auſſer ihrer heßlichen Geſtalt fie auch noch wie mit Oehl beſchmiert find; auch geben ſie bey einiger Berührung am Ende jeder Hüfte, bey der Schenfelfus ge, ein Teöpfchen zaͤher klebrigter Materie, wie Oehl, von ſich, woran einige einen Violengeruch finden wollen; dieſes Um⸗ ſtandes wegen heißt dieſer Kaͤfer bey den Englaͤndern Oyl Beet- le, und bey den Franzoſen Scarab& onctueux. Sie leben in der Erde, und kommen nur im May beym Sonnenfchein zum Vor⸗ fchein,, da fie dann auf: den: bearbeiteten Ackern herumfriechen, ©ie fi nd: ganz unfchädlich , und leben nur von Gras, Riolen, wilden Kerbei und Saublumen. Ihre Ereremente' fehen aus, wie Maͤuſedreck. In Ungarn foll er fo groß, wie der Hirſch⸗ fchröger werden. Man. hat diefes Inſekt als. ein Univerfal- Mittel gegen den tollen Hundebiß vorgefchlagen ; ſchon in als ten Zeiten hat man diefe Kraft an demfelben geruͤhmt; in neues zen Zeiten Hat em Bauer in Schlefien diefes Mittel als ein groſ⸗ fes Geheimniß bebitiert. Der König von Preuffen Faufte dem Bauer diefes Geheimniß vor 300 Mehl. ab, und ließ es durch das Collegium Medikum in Berlin bekannt machen. Man nimme nemlich diefe Thiere forgfältig mit einem Löffel auf ‚Na mit fie nicht das Dehl von ſich geben, und thut ſie in Honig. Allein neuere Verſuche zeigen, Daß diefes Mittek nichts weniger, als allgemein ift, und daß viele, Die es gebraucht haben, doch ‚an der Waffericheu und Wuth geftorben find. Die Larven Dies fes Käfers find fechsfüßig , gelb, der Leib beſteht aus 12 Rin⸗ gen; vermuthlich Teben fie von andern Inſekten und Würmern; die fi ie aus ſaugen; wenigſtens findet man Diefe Schmaroßerstars ven, wenn ſie noch ganz klein fi nd, an den fliegen, — — — 179 lich unter dem Bruſtſchilde, weil ſie da am fe cherfien find, wel⸗ che ſie denn gar bald ausſaugen. BR. Blatinsieher, mit Slügeln und langen Deckſchilden. 22. Die ſpaniſche Fliege, Meloe (Lytta, babr.) ve catörius. Kupfert. Inſ. XXVIL Fig. 2. Dieſer Käfer ift eg, von welchen das bekannte fanifhe Sliegenpulver gemacht wird, Man finder ihn zu manchen Jah⸗ ren fehr häufig auf dem fpanifchen Flieder, in andern Jahren wieder gar nicht, und da man feine Larve nicht kennet, er auch nur eine furze Zeit im May gefunden wird, fo ift es nod) zwei⸗ felhaft, ob er hier zu Haufe gehört, oder vielleicht nur in mans hen Jahren, nachdem der Wind ſtehet, zu uns kommt. Der, ganze Käfer iſt ſchoͤngoldgruͤnglaͤnzend, nur die Fuͤhlhoͤrner find ſchwarz. Der Kopf iſt dick hinten bucklicht ‚ der Bruſtſchild rund, uneben, die Dedfchilde fi nd duͤnn und biegſam, die Füffe lang und dünne, die Unterflügel hellbraun. Er hat einen aufferordentlich ftarken und mwiedrigen Gerud). 3. Der gefihmüdte Blafenzieher, Meloe, (Mylabris Fabr.) phalerata. Kupfere. Inſ. XXVIII. Fig, 3. Er kommt aus Indien; Kopf, Süfförmer und Bruſt⸗ ſchild find ſchwarz, haarig, Die Deckſchilde aufgeblaſen ſchwarz, an der Wurzel eines jeden ſteht ein runder, gelber Fleck, und an der Seite ein eyrunder, darauf folgen zwey gelbe * mige Binden, auch ſind die Deckſchilde ganz zart rauh uͤberzo⸗ gen, und hinten viel breiter als vorne. * 4. Der rothblaue Blaſenzieher. Meloe (Lytta) eryihrocyana. Kupfert. Inſ. XXVIN. Fig. 4. Gewiß der größte, unter den europaͤiſchen; er Re —* en 280 — den warmen graſigten Wäldern am Taic, der Wolga und Ta⸗ mais auf, am meiften am Caucafus , int Anfang des Junii; er naget die Wien und das Springkraut, (Lachyris) Er ift meift glatt , der Kopf vorne ſcharlachroth, hinten und um bie Augen herum pechbraun; die Fuͤhlhoͤrner find braunroth, fas denformig, oben unmerflich dicker. Der Bruſtſchild gewoͤlbt, fcharlachrorh , ſchwarz gerandet, oben zwey eingedrufte, ſchwar⸗ ze Punkte. Die Deckſchilde ſeidenartigblau, bisweilen grün. Der Leib ſchwarzglaͤnzend; die Fuͤſſe etwas lang, und braun. 5. Der Kronenkaͤfer. Meloe (Cerocoma) Schaeſferi. Kupfert. Inſ. XXVIII. Fig, 5. und a. Man findet ihn zu manchen Jahren haͤufig auf den wilden Camillenblumen; er iſt kaum halb ſo groß, wie die ſpaniſche Fliege ‚ der er fonft ſehr aͤhnlich iſt. Die Farbe iſt glaͤnzend⸗ grün, die Fuͤhlhoͤrner und die Beine find citronengelb. Die, mittelften Gelenke der Fuͤhlhoͤrner ſind ungemein erweitert , wie, bey a zu ſehen ift, doch nur beym Maͤnnchen; beym Welbchen find fle kolbenaͤhnlich. f BE Acht und swansigffes Geſchlechtt. Erdflohkaͤfet. Mordella. Die Eigenſchaft dieſer Kaͤfer, wie — zu foringen, hat zu der Benennung Gelegenheit gegeben. Sie ſind nur klein, nicht haͤufig, und thun daher auch nur geringen Schaden. Die Kennzeichen dieſer Gattung find folgende: 1. Der Kopf ift ganz unter dem Haife sen 2. Die Fuͤhlhoͤrner find faft fägeformig: . Die Deeichilde kruͤmmen fich Hinten ganz herunter, 4 Der Hinterleib endige fi) ben den meiften in eine harte, lange, beruntergebogene Spitze. 5. Die 184 ih ‚Die Hinterhuͤften ſind dicker. NE En. 6. Zwifchen den Mittels und Kinterhtiften fin a am n’geibe | zwehy groſſe Blaͤttchen, wie Schilde. m Die Fußblätter der Sinessfüfe haben v vier, ; die "übrigen fünf Glieder. | Man finder diefe- Käfer auf allerley RN deren Blätter fie benagen ; fie fpringen fehr geſchwind, und find Daher, ſchwer zu haſchen. Bon ihrer eigentlichen Deconomie ift nichts, bekannt. N, Einnẽ hat 6 Arten — Fabricius IA Arsen. 7, Der Berlenpunft, Mordella perlata. Kupfert, Inf, XXIX. Fig. 1. Glaͤnzendſchwarz, ganz mit zarten Haͤaͤrchen, wie mit Schuppen, bedeckt; die hinten am Bruſtſchilde, und um das Schildchen herum, einen perlenfarbenen Saum machen; auf jedem Deckſchilde, der gefaumt ift, vier weiffe Flecken, Die wie Perlenmurter glänzen, und am jeder Seite ſtehen auf jedem Bauchringe zwey kleinere. 2. Der Zweyfarbige. Mordella bicolor.) Kupfert. Inf. XXIX. Fig. 2 Er iſt nur Flein, der Kopf gfängendfchtoarg, das Maul roh, die Fuͤhlhoͤrner braun, der Bruſtſchild, und die Vorder⸗ füfle roch, die Deckſchilde fehwarz,, fo wie die übrigen Fuͤſſe und der Stachelſchwanz; der Hinterleib ift roth und behaart, 3. Der Seltfame, Mordella paradoxo. Ein fonderbares und feltenes Inſekt gröffer, wie die Bos eigen ; der Brufifhild hat oben in der Mitte eine fiefe Rinne, und und an den Seiten ift er — die Sißtpmer * kammartig gezahnt. a σ Jα Xα XX Xα αæ Neun und ʒwanzigſtes Geſchlecht Raubkaͤfer. Staphylinus. Weil dieſe Käfer vom Raube leben, fo verdienen fie obis gen Namen mit Recht; fonft heiffen fie auch wohl Traubenkaͤ⸗ fer. Da fie fi) ihrer ganzen Geftalt nach fehr den Ohrwuͤr⸗ mern nähern, fo machen fie den fchilichften Uebergang zu den Juſekten mit halben Deckſchilden. Die Gartungsfennzeichen beftehen in folgenden: 1. Die Füuhlbörner find rn 5 geföent, 2. Die Deckſchilde find abgeftuzt, und bededen faum dh dritten Theil des Hinterleibes, der ſ ſich hinten in zwey Sboihen endiget. 3. Die Fußblaͤtter aller Fuͤſſe haben fünf Gelenke. Der Kopf iit groß, ausgeſtreckt, mit breiter Stien und Fleinen Augen, das Maul ift groß, und hat groffe, harte, feharfzugefpizte Freßzangen, mit denen die gröfferen Arten ſehr empfindlich beiſſen koͤnnen; der Bruſtſchild iſt faſt ſchmaͤler, wie der Kopf, und zieht ſich hinten etwas uͤber die Dediihilde herz uͤber; der Hinterleib ift lang, und die Flügel find unter den fur: zen Deekichilden aufs Fünftlichfte zufammengefalten , da fie fonft länger find, mie der teibz wenn man dieſe Käfer fängt, fo fchlagen fie den Hinterleib ganz in die Höhe; zwifchen den beh⸗ den fegelfürmigen Spigen am Ende des Seibes ift noch ein berz vorftehender Theil, woran Die Defnung des Afters iſt; und alle dren Theile kann der Käfer ganz in den $eib zurückziehen; auch ftößr der Käfer damit die Flügel unter die kurzen Decken‘, und legt fie damit in Drdnung. Das EinlenfungeÖlied der Hüf- ten an dem Leibe ift fehr dick und lang, oft dicker, als die Huͤf⸗ te ſelbſt. Sie lauten ſehr geſchwind, und find auch ſchnell im Sluge; die ganz Kleinen Arten ſchwaͤrmen gern: in der Luft her⸗ um, | 183 tt, und find grade diejenigen, die einem fo oft in die Augen fliegen. . Sie find fühn, und fallen alles an, was ihnen beym herumlaufen begegnef, zugleich ſtrecken fie alsdann dus, dem lez⸗ sen Ringe des Leibes zwey Pleine, krumme, weiſſe ober gelbe Bläsgen hervor, womit fie die Abficht zu haben ſcheinen, an— bre gu erfchredfen. Sie halten fi) fowohl auf den Bäumen, Blättern, Blumen, als auch vorzuͤglich im Miſt auf. Ihre Larven haben ſchon faſt das ganze Anſehen des Kaͤfers, nur feh⸗ len ihnen die Deckſchilde, und die harte Bedeckung des Bruſt⸗ ſchildes; am leztern Ringe des Leibes ſteht eine Warze, die die Stelle des fiebenten Fufles vertritt, Zur Verwandlung Fries chen fie in die Erde, und im Miſt. iger, Linna heile dieſe Käfer in 2 Zamilien ; I. von mittlerer Groͤſſe, 2, kleine Kaubfäfer. Fabricius bringe fie unter drey Gefchlechtern. 1. Staphylinus; die innren Fuhlfpigen dreygliedrigt. 2. Osyporus, die innven Fuͤhlſpitzen viergliedrigr. | 3. Paederus ;"die.innren Zuhlipigen dreygliedrigt, aber viel kuͤrzer, wie die äuffern, da fie bey den erſtern faſt gleiche Laͤnge haben. V Linné hat 26 Arten beſchrieben, Fabricius 33 Arten, doch ſind ſchon uͤber 40 Arten bekannt. A. Don mittlerer Groͤſſe. | Mh | 1. Der hummelartige Raubkäfer, Sraphylinus hirtus. — Kupfert. Ani, XXX. Fig. 1. | Er fiehe einer Hummel fehr ähnlich, deren Flügel abgeſchnit⸗ ten find, Man finder ihn ſelten; gemeiniglich auf Hügeln im Kuhmift, Er ift überaus haarigt, ſchwarz, nur oben der Kopf, der Vordertheil des Bruſtſchildes, und Dig drey lezten Bauche 134 — — ginge find. mit glänzend s gelbgrünlichen Haaren bebeckt. Der Mücken hat einen violetten Anftrich, Die Deckſchilde find duns felafchgrau , vorne mehr ſchwarz; die furzen, dicken Fühlhors ner find ſchwarzbraun; die Afteriihenfel, oder das Einlentungs- Glied der Hüften find lang, gefrumme,' geſpizt, und hornar⸗ tig gemunden, welches den Fuͤſſen ein jeltfames Anfehen giebt, 2. Der Koftflügel. Staphylinus .erythropterns. Kupfert. Inf, XXX. Fig. 2. * | Kopf, Bruſtſchild, Hinterleib glaͤrzendſchwarz, die Dee; ſchilde und die Füuffe roftfarbig. A Kopfe und am Hinterlei- be ftehen feidenartigglängende, hellgelbgrunliche Flecke, die durch Haare verurfacht werden, hr Re Ar Pe 3. Der glatte Raubkaͤfer. Staphylinus politus. Kupfert. Inſ. XXX. Fig. 3. aie 2 Er ift zwar ganz ſchwarz, aber er hat einen ſtarken polir⸗ ten Glanz, bisweilen ſpielet er etwas ins kupferglaͤnzende Mar findet Ihn am meiſten auf den Wiefen, in halbtrockenen Kub- miſt. A 4. Der fuchsrsthe-RaubEäfer, Staphylinus COxyporus Fabr.) rufus. Nicht viel über einen vierthel Zoll lang, fuchsrorh, der Kopf ſchwarz, die Deckſchilde und der Hinterleib haben auch eis ne ſchwarze Spige. Die Fuͤhlhoͤrner Feulfürmig, kuͤrzer, als der Kopf, an den Seiten die Keule eingeſchnitten, wodurch fie einem Wedel gleihen; die Fuͤhlſpitzen endigen fich mit einem balbmondförmigen Stuͤck. Er wohnt in. den Schwaͤmmen. BE Blei — an 285 . © B. Bleine Raubföfer. J x 5. Der Uferraubkäfer. } Staphylinus (Paederus Fabr.) riparius. Er haͤlt fih an feuchten Ufern, auch unter den Baumrins den auf. Er glänzt, als wenn er polirt wäre, er iſt roth, der Kopf, und die Spike des Hinterleibes ſchwarz, die Deckſchilde blau, voll Eleiner Hoblpunkte ; die Fuͤhlhoͤrner find am Ende et⸗ was dien. - la nad | ac u Seen a N a rn nn 2 20 nn 25 2220. 22 en Zweyte Ordnung. "Halbflügel. Hemiptera. _ Niofe Benennung ift nicht ganz paflend auf. die. Inſekten, welche in diefer Ordnung ftehen, weil man daben leicht auf die Gedanken kommt, daß etwa die Flügel diefer Inſekten nur Halb, und abgeftuzf wären; da fie doch geößentheils ganze, ja oft ſehr lange Flügel haben. Man muß ſich alfo bey diefer Benennung nur das denfen, daß die Oberflügel nicht mehr fo hart und horn— artig find, mie bey den Kaͤfern, fondern nur lederartig; doch auch dies trift nicht einmal allezeit zu; bey einigen find die Obers flügel.nur halb lederartig, ja bey einigen gar nit. Ueberhaupt vermißt man in diefer Klaffe ganz die fihöne Uebereinftimmung aller Gattungen mit den allgemeinen Kennzeichen dieſer Klaſſe. Wir finden bier in einer Klafje Inſekten mir lederättigen, Halbs lederartigen, vier ganz durchfichtigen Flügeln „ mit zwey Fluͤ⸗ geln, und gar ungeflügelte. Dies kommt wohl daher, meif Linn? ben Beſtimmung -diefer Ordnung hauptfächli auf die Aehntichkeit der Verwandlung fahe, und daher oft Inſekten in die Klaffe einmiſchte, Die denen eigentlichen feſtgeſezten Char tafteren völlig wiederfprahen, Sabricius hat bey diefer Kiaſ⸗ fe diefen Fehler ziemlich aluͤcklich abzuhelfen geſucht, fo daß aile Gattungen diefer Klaffe genax mit einander uͤbereinſtimmende Eharaftere haben, und fie auch im aͤuſſerlichen ein ziemlich aͤhn⸗ Gem, Nateg. Vi, ©. 3188 Sn N liches 186 | — u } liches Anſehen Haben, allein ben einigen andern Klaſſen trift dis um fopiel weniger ein. Da er überhaupt nur die Freß⸗ werkzeuge zu Keunzeichen der Klaffen und Gattungen annimmt, fo mußte nothwendig fein ganzes Syſtem ſehr von dem Linnei⸗ f’ n abmeichen. Da id) es anfangs vergeffen habe, die Klaf« fine nngeichen dieſes Syſtems anzuzeigen, fo muß ich es bier rochhohlen.! Da Linne nur fieben Dronungen ober Klaſſen angenommen batte, nemlich? Coleoptera, Hemiptera, Lepi⸗ doptera, Neüroptera, Hymenoptera, Diptera, Aptera; » bringt Fabricius ale Inſekten unter acht Klaffen: - 1. Das Maul hat Kinnbacken, und vier oder fechs Freß⸗ ſpitzen. Eleuterata. Die Kinnbacke iſt eg und frey. Dies was ren bie Käfer. 44 Vlonata. Die Kinnlade iſt Re, ha en ſtumpf. Syniftata. Die Kianlade ift mit der eippe zuſammenge⸗ wachſen. Agonata. Die untre Kinnlade fehee 2. Das Maul hat Kinnbacken, und zwey Seal, Sie untre Kinnbade ift oft Klauenfoͤrmig. - Voogatä. } 3. Das Maul hat Freßfpigen, und eine She ERS Gloffara. 4. Das Maul hat einen Rüffel, die Scheide iſt —— Ryngota. ; 5. Das Maul hat einen Saugrüffel, die Baht ift unge: gliedert. : Antliata. &s ficher und beſtimmt dieſe Eintheilung zu ſeyn feheint, fo were Den wir doch in der Folge finden, Daß Inſekten in einer Klaſſe zuſammenkommen, die gewiß nicht der Natur nach) Me | gehö⸗ — nn 187 gehören ; 5. E ber groffe krebsattige Kiefenfuß mit ben We⸗ fpen und Bienen, , \ f Da ich m dieſem Werke dem angenommenen Linneiſcheu Syſtem folgen muß, fo will ich die Gattungen oder fogenannten —J Klaſſe, wie bey der erſten gegen einander ellen. Linng. Hemiptera. 1. Blatt. - 2. Mantis. - 3. Gryllus. - 4. Fulgora. - 5. Cicada. 6. Notonecta. 7. Nepa. 8. Cimex, 9. Aphis. 10. Chermes, 11. Coccus. Fasrıcıvs. Vlonata. 1. Forficula; hat Linn? nneichtig unter die Coleoptera gebracht,’ 2, Blatta. ji 3. Mantis. 4. Gryllus, 5. Acrydıum,' 6. Truxalis, 7. Acheta. 8. Locufta, Diefe nachfolgenden Gattungen machen Die fiebenre Klaſſe nemlic) die Ryngota aus. 1. Fulgora, 2. Cicada. 3. Membracis, 4. Tettigonia, 5. Cercopis, 6. Notonella.' 7. Sigara. 8. Nepa. 9. Naucoris, 10. Acanthia, 11. Cimex, 12. Redovius,' 13. Aphis. 14. Chermes. 15. Coccus, N 2 az. Thrips, 12. Thrips. 16. Thrips. Ba 17. Pulex. Diefe bringe Linn un: ter die Aptera, Es machen alfo die Hemiptera des Linne grade die zwey Klaſſen Vionara und Ryngora des Sabricius aus, nur daß zum’ lezten noch das eine Gejchlecht Pulex hinzugekommen ift. ! Da , wie id) oben gefagt habe, die vom Linn angegebes nen Charaftere diefer Klaffe gar nicht bey allen Gattungen ein⸗ treffen, fo ift es auch unnötig, dieſelben anzuführen, ſondern man muß fid) mit. den Kennzeichen einer jeden einzelnen Cat: gung begnuͤgen; doch kann man, wie Sulzer gethan hat, alle Hemiptera unter 2 Abſchnitte bringen. 1. Das Maul hat Kinnladen und FZuhlfpigen, Blatta ‚Gryl- lus, Mantis , oder die Vlonata Fabr. 2. Das Maul hat einen Saugrüffel, Fulgora , Cicada, No- tone&ta, Nepa, Cimex, Aphis,,Chermes, Coeccus, Thrips, oder die Ryngora Fabr. Die Fuͤhlhoͤrner der Inſekten diefer Klaſſe find gleichfalls ſehr verſchieden; bey einigen find fie borftenähnlih, und beftehen oft aus unzaͤligen, nicht zu unterfcheidenden Gliedern; bey andern find fie fo Mein, daß viele an ihr Dafeyn gezweifelt Gaben; bis⸗ meilen liegen fie ganz unter Den Augen. Die meiften Inſekten dieſer Klaffe haben nur 2 Augen, Doc) findet man an einigen auch Eieine Mibenaugen. Die Bruſt ift bey den meiften deut⸗ lich vom Leibe abgefondert, bisweilen aber ift dieſe Abfonderung Faum merklich; unten pflegt fie fich mehr zu verlängern, als oben, und an dieſer Verlängerung fißen die zwey hinterſten Fußpaare. Das Schildleim ift bey einigen fo groß, daß es den ganzen Leib bedeckt. Die Dedichilde find niemals horn⸗ artig, es Sen denn hey der erften Gattung Forficula, die ges wiffermoffen den Uebergang macht ‚Die Fuͤſſe find zwar des nen der erjten Klaffe ähnlich, nur pflege das. hintere Paar ſehr viel länger zu ſeyn, wie Die übrigen; doc) finder man bie und do Ausnahmen. — er Sie 4, — 189 Sie paaren fih, wie die Käfer; das Weibchen legt die Eyer in die Erde, oder ins Waſſer, oder auf die Pflanzen z einige aber bringen lebendige ungen zur Welt. Ya Antehung der Berwandlung weichen diefe Inſekten fehr von denen Der ers ſten Klaffe ab; denn die Larven, die aus ben Eyern kommen, find Feine Würmer, oder Moden, fondern [don das Inſekt ſelbſt, welches immer diefelbe Geſtalt behält, nur daß ihm vie Groͤſſe und die Flügel fehlen. Es haͤutet ſich zwar verichiedes . nemal, ehe es feine Vollkommenheit erlangt, aber es verwan⸗ delt fich nicht, und es fällt alfo der Nymphenitand, Da es eine Zeitlang unbeweglich, uno ohne Nahrung zu fich zu nehmen, läge, gänzlich weg. Doch paares es ſich nicht eher, bis «6 feine Vollkommenheit erreicht hat, KR IIä Iä V Erſtes Geſchlecht. Ohrwurm. Forfcula. Es iſt ſchon oben geſagt worden, daß dieſes Inſekt darum nicht zu den Kaͤfern gezaͤhlt werden kann, da es ſonſt mit den Raubkaͤfern nahe verwandt iſt, weil es nicht erſt Wurm iſt, und durch den Nymphenftand zum vollkommnen Inſekt übergeht, ſon⸗ dern feine anfängliche Geſtalt beſtaͤndig behaͤlt, nur daß es zus lezt Fluͤgel bekommt. Die Kennzeichen beſtehen darin: 1. Die Fuͤhlhoͤrner find ſchnurfoͤrmig, haben eilf bis 14Glie⸗ der. 2. Die Deckſchilde ſind kurz, abgeſtuzt, bedecken kaum den vierten Theil des Leibes. | ‚3. Der Hinterleib hat am Ende zwey ftarfe Zangen. 4. Die Fußblätter haben durchgängig nur dren Glieder, Der Kopf ift groß, platt, ausgeſtreckt, die Augen Fein, die Freßzangen kurz und fcharf, die aͤuſſern Foͤhlſpitzen haben vier, die innren drey Glieder, Die Dedichilde find hinten zus gefpizt. Die Flügel legen fic) auf eine bewundernsmürdiae Wei⸗ fe unter denfelben in Falten. Der Hinterleib it ungemein glatt, N3 und > 190 nn und die artige ; bewegliche am Ende iſt bey dem Maͤnn⸗ chen groß und ftarf, beym Weibchen Pleiner. Wenn das ns feft ergriffen wird ‚fo fchlagt es mit dem Hinterleibe überall here um, und fucht mit. der Zange zu faflen; doch ift es zu fehmach, / um dem Menfchen dadurch einen Schmerz zuzufügen. Es lebt ſowohl vom Raube Eleinerer Inſekten, als auch von reiffen, füfs fen Srüchten , bey deren Stiel es ſich einfrißt, und fie aushoͤhlet. a | Es hat einen befondern Naturtrieb, in alle dunkle, tiefe Locher | zu friechen, daher man fie auch leicht fangen fann , wenn man am Nellenſtoͤcken „Weinſtoͤcken, als wo fie ſich am lieben aufe halten, Tüten von Papier oder Bodshörner verkehrt aufhaͤngt, daß die Oefnung unten ift, fo wird man alle Morgen Obrwürs mer drinnen firden. Daher inögen fie denn auch wohl gern in . Die Obren riechen, als woher fie den Namen haben, zumal wenn jemand fich zum fchlafen auf die Erde legt; ob fie aber wirflih dem Odre ſchaden, wollen viele beftreiten, weil das Ohrenſchmalz fie bald zum Umfehren nötigen würde; allein es ift auch wohl möglid), daß das Ohrenfchmalz ihnen das Um⸗ kehren unmöglih macht, Daß fie aus Angft immer tiefer hineins kriechen, unb mit ihren Freßzangen das Tympanum verlegen, soenigftens durch ihre Bewegung dem Menfchen Angft und Schmerzen verurfachen, und wenn fie nicht bald herausgezogen werden, verfaulen, und auf folhe Weiſe Schaden anrichten. Linn bat nur 2 Arten bejchrieben. 1. Der groffe Ohrwurm. Forficula auricularıa. Supfert. Inſ. XXXI, Fig. 1. a. b. Ich habe oben ſchon geſagt, ee der Name Ohrwurm komme; daher heißt er auch ſchon bey den Alten Auricularia; franzoͤſiſch, — oreille; engliſch Ear-Wigg, holland. Oor- kruiper, Oorworm, ſchwed. Oerninask und Tweftiers. Kopf und Fuͤhlhoͤrner fi nd braun leztere haben 14 Gelenke; der Bruſiſchild ift platt und ſchwarz, mit aufgeworfenem , blaßfar⸗ binem Rande, Die Deckſchilde find weißgrau, an der Spitze weiß; der Hinterleib iſt rotbbraun, Der lezte Wing breit, mie vier N 2), 5 ' 191 vier Erhoͤhungen. Er legt die Eyer in die Erde und zwiſchen Baumrinden. Man kann aus dieien Räfern ein Oehl und fluche tiges Salz bereiten, das in Ohrenkrankheiten dienlich iſt. 2. Der Eleine Ohrwurm. ‘ Forficula minor. | Kupert. Inf. XXXI. Fig. 2. a. b, Er iſt nur Mein, ganz einfarbig braunroth; Die Fühlhörs ner haben nur eilf Gelenke, Dan finder ihn in Miſthaufen und Garsenfehrig. Be ee Sweytes Geſchlecht. ‚ Kakerlacken. Blatta. Diefe Inſekten werden gewöhnlich Schaben aenannt, da aber die Indianer fie Kaferlacken nennen , und die meiften und größten dieſer Thiere in Indien zu Haufe find, fo babe ich dies fen Namen um fo viel mehr beybehalten, weil der Name Scha⸗ ben leicht zu Verwirrungen Gelegenheit giebt; da man die bes kannten Kleidermotten gleichfalls fo zu nennen pflege. Andre nennen fie zum Unterfhied Schwaben. Der lateinifche Nas me Blatta ift auch fehr unficher,, weil man nicht allezeit einerley Inſekt darunter verftanden hat. Die Alten benannten ein je des fchädliches Hausinfeft alſo, und haupfächlicd au die Mot⸗ fen. So werden auch die Mihlmürmer und die daraus kom⸗ menden Zenebrioren von ihnen fo genennt fo wie auch unter ans unter den Namen Schaben oft ſolche Verwechſelungen vor: geben; wenn zum Beyfpiel einige fagen, daß die Larven der Schaben ein gutes’ Futter für die Nadyrigallen feyn ſollen io verfteht man alsdann ficherfih die Meblmürmer darunter. Ans dre geben dieſen Inſekten den Namen Scholibriffer ,. Yauss kaͤferchen, Mehlſchaben, Torrakan; franzöfifch Cacrelats, Kakerlaques, Meuniers, la Mitte. ; Die Gattungskennzeichen beftehen in folgenden: Na4 1. Die 192 — — a. Die Fuͤhlhoͤrner find borſtenartig, fang, und beſiehen. unzaͤligen, Eleinen Gliedern oder Ringen. | 2. Der Kopf liegt ganz unter den breiten , flachen Brufts ſchild verborgen. 3. Die Oberflügel find flach ; federartig, narbigt, adrig, hinten abgerundet. 4. Die Füffe find lang, plart, mit fteifen, ftachlichten Haas ren befezt. | 5. Die Fußblätter haben fünf Glieder. 6. Am Ende des Leibes ftehen zwey länglichte Blaͤttchen, oder - gegliederte Hoͤrnchen. | Einige diefer Thiere leben in Büfchen und auf Pflanzen, die meiften und größten in den Käufern. Ihre Gröffe ift jehr vers ſchieden, einige über drey Zoll lang, andre faum einen halben 30. Die europäifchen follen auch urfprunglic aus Indien berftammen, und nur mit dem Zuckerrohr, und andern indias nifchen Waaren hergebracht feyn. Sie find lichefchen, und verbergen fich allezeit in finftre Derter; fie haben ein räuchriches Anſehen, , und einen raͤuchrigen Geruch ; Die hieſigen halten ſich auch am liebften bey den Badern im Mehl oder in den Winkeln ber Backöfen, auch in den Küchen zwiſchen den Steinen des Zeuerheerdes, der Brandmauer und der Nauchfänge auf. Wo fie häufig werden, richten fie groffe Verwuͤſtungen an, denn fie ſind fehr gefräßig, nagen alles an, und beynahe nichts ift vor ihren Zähnen ficher. Wollene Zeuge, Bücher, Leder, Schuhe, gefärfte feine Wäfche, Brod, Butter, Käfe, Mehl, Fettwaaren, alles das ift ihnen guf zur Nahrung; nur vor Baumwolle hüten fie ſich, weil ihre ftachlihen Fuͤſſe ſich drinn verwideln. Sie fallen audy wohl die Menfchen im Schlafe an, und nagen an Fuffen und Händen. Die größte Vorſicht reiche oft nicht din, Sachen vor ihnen zu fihern. Gie wiffen ihre Nahrung felbft in verfchtoffenen Kiften aufzufuchen, und föns nen fih), da fie ohnehin fchon eine fehr fladye Geſtalt haben, fo fhmiegen, daß fie durch Ritzen durchkommen, wo man e8 gar nicht vermuthen ſolte. Bisweilen drängt ſich der junge a: % ’ a zer 17 Femme 193 la durch einen folhen engen Weg, und weil er in kurzer Zeit zu feiner völligen Groͤſſe waͤchſt, fo kann er nicht wieder heraus, und muß aljo aus Moth alles anfrefien, was er nur vor fi) findet. Das befte Mittel, fie zu vertreiben , joll der Steinfohs lendampf feyn. Auch hat die Natur felbft ichon dafiir geſorgt, daß fie nicht zu fehr überhand nehmen, indem fie ihnen eine Menge Feinde entgegengefteller hat. Scorpionen, Affeln, Taus fendbeine , groffe Spinnen, Hühner und mehrere Thiere plas gen, verfolgen und verzehren fie. Daher glauben die Neger, daß ihr Zuftand etwas ähnliches mit dem Zuftande diefer immer verfolgten Thiere habe, fo daß, wenn fie ihr groffes Elend recht nachdrücklich vorftellen wollen, fie zu fagen pflegen: ich bin ein armer Kaferlaf. Diefe Thiere find fehr fchnell im Laus fen, aber ob fie gleich groffe Flügel haben, fliegen fie doch nicht weit; auch haben die Weib hen einiger Arten jo kurze Zluͤgel, die gar nicht zum fliegen geſchickt find. Die Verwandlung diefer Inſekten gefchieht, wie bey als fen diefer Klaffe fo, daß fie, wenn fie aus dem Ey fommen, ſchon die Geftalt haben, melche fie behalten; doc) häuten fie ſich fehr oft, welches ihnen fehr fauer wird; denn jie find alss denn ganz matt und zarf, bis die Haut nach und nad) ihre Häre te befommt. Sie find ſehr fruchtbar , und vermehren ſich auf eine aufferordentliche Weiſe. Der Inſtinkt ver Thiere, für ihre Brut zu forgen, zeigt fic) auch bey diefem Geflecht. Denn Das Weibchen befeftiget ihr fonderbar gebilderes, groffes Ey mie einem Elebrichten Safte an Kleiner, Leder, Holz, Wände, und anderen Dingen, und uͤberzieht es mit eben dem Stoffe, woran es befeftiger ift, fo Daß es nicht leiche wargenommen und enf- det wird. Gelbft von dem weiffen Kalfe der Wände weiß die - forgfältige Mutter etwas abzufchaben, und dadurch ihre Brus dem Auge andrer Thiere zu entziehen. Bon diefen Inſekten hat Linn? 10 Arten befchrieben, Fa⸗ bricins 16 Arten, von denen ic) folgende anmerken will, N 1. Der 194 ‘ ep 1. Der Surinamfche Kakerlack. Blatta Surinamenfis. Kupfert. Inſ. XXXIL. Fig. 1. PN Es hält. ſich dieſes Inſekt gern im Zucerrohr auf. Es ift hellbraun, der Kopf ſchwaͤrzlich, Die Augen blaßgelb, die Fühlpörner nur kurz, da fie fonft bey den meiften lang zu ſeyn pflegen, und haben go Ölieder; der Bruftfchild ift breit, ſchwarz, vorne weißlichgelb , ringsum gelaumt. Die Oberflügel haben einen breiten, vorftehenden Saum, innerhalb mit einer ſchwar⸗ zen Linie; die Unterflügel find kaum länger, wie die obern, 2. Der orientalifhe Kakerlack. Blatta orientalis. Rupfert. Inſ. XXXIL Fig. 2. Diefer Kakerlack foll von Amerifa in unfre Länder gekom⸗ men feyn; allein ich halte den Einländifchen für einen ganz an— dren; weiber nicht nur viel kleiner ift, fondern auch abgeftuzte Oberfluͤgel hat, die ben weitem nicht fo lang find, mie der. Leib, da die Flügel diefes orientaliichen bingegen nod) über den Leib wegjiehen. Er ıft überall braun, wie geraͤuchert; die Fuͤhl⸗ Hörner find länger, wie der Leib, und haben über hundert Glie⸗ der ; der Bruſtſchild ift faft rund. Die Oberflügel find voll Eleiner Striche, wie Adern. Der Hinterleib, endigt ſich in. eis ne gefpaltene Schwanzklappe, an deren Seiten zwey Paar Spi⸗ zen fliehen, wovon Die aͤuſſeren, längeren fiebenzehn Glieder has ben. Die Schienbeine haben vier Reiben ftarfe Dornen. Das Weibchen hat nur Eurze Flügel, und legt Eyer, die fo groß find , wie der halbe Leib; ſie find erfi weiß, Dann rot), und endlich braun, und haben an, der einen Seite einen gezähnelten Saum. Die Larve ift erſt ganz weiß, wird erſt nach und nad) braun, und verhäutet fid) viermal, 3, Der Betiverifche Kakerlack. Blatta Petiveriana. | Kupfert. Inſ XXX. Fig. 3. Weil Peiver diefen Kakerlack zuerft bekannt gemacht hat, fo — — 195 fo hat fie von ihm den Nanıen befommen; fonft wird fie aud) von einigen Blatta heterochra genannt. Sie hat ein ſchoͤ es Ans fehen, weicht an Geftalf fehr von den uͤbrigen ab, und ift las ge Zeit für einen Schildfäfer gehalten worden. Sie kommt von Guinea. Die Geftalt ift eyrund, die Fühlbörner find nur kurz, und haben 4; Glieder. Der Bruftichild ift, mie der Kopf ganz ſchwarz, mit Fleinen Punkten uno Haͤrchen befireuet. Der linfe Oberflügel ift kohlſchwarz, undurchſichtig, mit vier groffen, runden, gelblichweiffen, durchfihtigen Flecken; der rechte Oberflügel ift, fo weit er von dem andern bedeckt wird, dünne, häufig, und braunroth, das übrige kohlſchwarz, mit drey gelben Flecken; die Unterflugel find braun lichgelb, nd nur ganz flein; doch fehlen fie nicht ganzlich, wie einige behans pten. Der geib ift oben ſchwaͤrzlich, an den Seiten ſteht ein gelber Fleck auf jedem Abſchnitte unten ift er ſchwarzroth und glänzend ; Die Scwanzhörnden haben eilf Ölieder., vie Schywanjklappe ift unten gewoͤlbt, mit zween gelben Punkten, die, wie einige vermuthen, beym Leben des Thiers leuchten ſol⸗ fen. Die Zuffe find rothſchwarz, die Schienbeine jehr dornigt; die Fußblaͤtter haben vier Glieder und zwey ſtarke Klauen, 4, Der lapplaͤndiſche Kakerlack. Blatta Inpponica. Kupfert. Inſ. XXXI. Fig. 4. a. b. Man glaubte fonft, die'es Inſekt würde nur in Sapelonb gefunden, aber es ift auch bier zu Lande haufig. Mar finder fie oft auf jungen Sichtenfträuchen und einigen andern Piianzen. Er ift blaßgelb, der Bruſt hild ſchwarz, gelb gefäumt; auf jes dem Dedichilde fteht der Länge nach eine Reihe ſchwarzer ‚längs ‚licher Punkte. Die Fuͤhlhoͤrner find lang, das Inſekt ſelbſt aber in Vergleichung mit den Vorigen nur Flein, 5. Der Buſchkakerlack. Blatta gigantea. Der Größte von allen , ber dren Zoll lang, breit, aber fehr platt, dunfelbraun und glänzend, als wenn er fertig wäre; bie 196 — — die Deckſchilde fuchsrothgelblich, auf der Mitte des Bruſtſchil⸗ des ſteht ein viereckiger, ſchwaͤrzlicher Fleck. Er wird ſowohl in Aſien, als in Amerika in Waͤldern und Buͤſchen gefunden. THE TE HEHE TEE HE HEN HET TH Drittes Geſchlecht. Sangheufchrefen. Mantis, Es find dies in der Thar fehr merkwuͤrdige Inſekten, und Da fie fchon ihrer äufferen Geftalt nach fehr was befonderes has ben, fo find fie aud) faft von allen Liebhabern der Inſekten bes merke und befchrieben worden. Man hatihnen daher auch ganz derfchiedene Namen gegeben. Einige nennen fie Geſpenſtkaͤ⸗ fer, weil fie eine fehr dürre, hagere Geftalt haben, und lang⸗ fam einherſchleichen; da fte aber nichts weniger, als Käfer find, fo hat doch diefer Name etwag unſchickliches. Andre nennenfie: woandelnde Ölätter, weil einige Arten folhe Oberflügel ha⸗ ben, Die auf dag genauefte den Blättern gleichen, man fiehe nicht nur die Hauptader mitten durchlaufen, fondern auch alle die Mebenäfte, die wieder in feinere Arten auslaufen, grade wie bey den Blättern. Daher fommet aud; die lächerliche Mei⸗ nung der Alten, daß wenn diefes Inſekt eine Zeitlang als Thier gelebt habe, fo verlaffe es dies thierifche Leben, und werde zur Pflanze, Die dann mit der Zeit wie andre Pflanzen vermelfe, Piſo erzählt.dies fo umſtaͤndlich, als wenn er es wirklich felbft ‚mit angefehen härte. Er fagt: dies Thier verwandlet ſich in eis ne grüne, zarte Pflanze, die eine Höhe wie zwey Hände breit erlangt. Die Fuͤſſe feßen fich zuerft in die Erde fefte, aus wels chen, wenn die gehörige Feuchtigkeit dazu Fommme, Wurzeln here vormwachfen, die fic) in die Erde fenfen, bis es ſich nad) und _ nach ganz verwandelt; zumeilen nimme der untre Theil die Nas tur und. Geſtalt einer Pflanze an, und der obre bleibe nod) eis ne Zeitlang als Thier beweglich, Als die Morianin nad) Sus tinam Fam, hatte man dort von dieſem Inſekt grade die umges Fehrte Meinung, nemlich es_warhfe erit auf den Büumen, und wenn es reif fey, falle es ab, und Erieche oder fliege herum. In Languedock werden fie von den Landleusen Bottesanbeierin- nen « — ll ren 197 nen genannt, weil fie, wenn fie ftill figen , ihre breiten Vor⸗ derfüffe in die Höhe gehoben und zufammengefchlagen vor fi halten, als wenn fie betefen , daher fie dort als heilige Inſekten verehrt werden. Auch Die Kürken halten fie für heilig, und. bes haupten’, daß fie mit ihren Händen zeigten, wo Meffa liege, Der Name Fangheuſchrecken foll anzeigen, daß fie den Heus ſchrecken abnlidh find, und vom Raube leben. Der Name Mantis ift ihnen gegeben, weil fie Gefpenftermäßig ausſehen, und abergläubifche Menfchen oft aus ihrem Gange geweiſſaget haben, Die übrigen ihnen gegebenen Namen find: Prie- - diem, Pregadiou, Louva Dios, Feuille morte, Locufta Vates, im holl. Spoolijes , engi. the praying Locutke, In Indien Caaya- va, Agama, Ziumbi-Kawai, d. i, Öefpenfterpferd. | Die Oartungss Kennzeichen diefer Inſekten find fol gände: 1. Die Fuͤhlhörner fi f nd fein, borftenäßnlich; 2. Der niederbangende Kopf hat Zähne und Fuͤhlſpitzen. 3. Der Brufifchild ift laͤnglicheyrund, ſchmal. 4. Die Flügel liegen horizontal auf dem Körper, 5. Die Borderfüffe find lang vorgeſtreckt, und ſchlagen wie ein Tafchenmefler zufammen. 6. Die Zußblätter haben fünf Gelenke. Der ganze Leib ift ungemein fchmal , oft blos wie ein Pleines Heiß, die Fuͤſſe find lang, aber nicht zum ſpringen geſchickt, glatt, ohne Dornen, Der Hinterleib endigt ſich in zwey kleine Spißen. Ob fie gleich ſehr lange Beine haben, fo ift doch ipr Gang fehr langſam und ſchleichend, fo daß felbjt die Neger ein Sprichwort varaus gemacht haben, und einem faulen Menſchen den Vorwurf machen: Du gehft wie «in Agama. Gie find fehr raubgierige Thiere, und frefien jedes ihnen vorkommende Inſekt, dem fie gemachten find; und alſo leben fie nicht vom Thau, wie die Alten glaubren. Um alles wunderbare zuſam⸗ men ⸗ 198 — ü— men zu häufen, behaupteten fie auch, man finde an ihnen kei⸗ nen Unterfchied des Gefchlechts, und man wiſſe nicht, wie fie gezeuget werden, Jezt weiß man, daf fie, mie andre Inſek— gen, aus Ciern, Die das Weibchen in einen larglichtonalen Haus fen an einen Kraueftengel‘gelege bat, zum: Vorſchein kommen, sind erſt nach verfchiedenen Haͤutungen Slügel erlangen. Sinn? hat von diefen Inſekten 14 Arten beſchrieben, Fa⸗ bricius aber 31 Arten, von welchen wir folgende anmerken wollen: 1. Die europäifche Fangheuſchrecke. Mantis religiofa. | Rapfert: Inſ. XXXIII. Fig. I. Man findet dieſe Art fo wohl in Deurfchland, als in Frank⸗ reich, Spanien und Jtalien, wo fie Cavalio verde und Salta- monte genannt wird. Der Bruſtſchüd ift lang, fehmal, an den Seiten glatt, grün, mit einer rofenrorhen Einfaffung. Zwi⸗ fchen den Augen fteben drey Fleine, linfenförmige Köpfchen), Die vielleicht Nebenaugen ſind; die Stirn, Fuhlhörner und Freß- fpigen find roſenroth. Der Hinterleib endige ſich in zwey ges gliederte Spigen. Die Vorderfüſſe fragen fie gemeiniglich in die Höhe, und brauchen fienicht zum geben, fondern zum fans gen; denn fie find von fehr räuberifcher Art, fo daß fie von der frühesten Jugend an ſich unter eina der jelbit anfallen. Sie legen im Herbit ihre Eyer in einen läglichrunden Sad, wo ſie in Zirkeigungen geordnet, und mit eivem Teich zufammengefne get find, Diefer Eherklumpe ift hellbraun, wie mit Schuͤpchen beſezt, faſt z Zoll lang, über einen halben dick, und ſieht beym erftem Anblick einer Schnee, oder anderem Thiere gleich, welz ches an dem Grashalm ſizt. 2. Der Krovpftraͤger. Mantis ſtrumariae. Kupfert. Inf XXXIII Fig. 2. Dieſes Inſekt har viele Achnlichfeig mie dem Vorigen, und unfets — —— 199 unterſcheidet ſich hauptſaͤchlich dadurch, daß an dem langen duͤn⸗ nen Halſe an jeder Seite ein dünner, haͤutiger ſchildfoͤrmiger Lappen angewachſen iſt, der dem Thiere das Anſehen giebt, als ob. es einem Kropf habe. Die Farbe iſt überall grün, Es wird aus Indien gebracht, ift aber fehr felten. 3. Der mwandelnde Stengel. | Mantis phtyjica. ge »Dies Tier hat eine lange, dünne Geſtalt, wie ein Birs kenſtengel, worauf der deutſche Name anfpielef, und weil es als fo ſehr ſchmaͤchtig und ſchwindſuͤchtig ausfieht, gab man ihm den lateinfhen Namen ; die Holländer nennen es Scherminkel. Der lange Hals oder Bruftfehild iſt ſpindelartigrund, mit viez len Eleinen, ‚harten, kurzen Spigen. Die ovalen Augen fteben fehr hervor, und glänzen; die ganz, dünnen Fuͤhlhoͤrner find fo lang, mie ver ganze Körper, Der wenigſtens drey Zoll Länge bat. - Der Hinterieib ift fehr lang, dünne, walzenfoͤrmig, neunringlicht. Die balbbornartigen Deckſchilde find ſehr kurz, hinten rundlicht, voll engfoͤrmiger Adern; die Unterfluͤgel fo lang, wie der Leib, die Auſſenſeite derſelben iſt hart, die ne nenſeite duͤnne und haͤutig. Die Fuͤſſe ſind auſſerordentlich lang. So wiedrig dieſe Thiere ausſehen, ſo gefaͤhrlich ſind ſie auch, weil ſie einen Stachel haben, und ihre Verwundung erregt ein ftarfes Zittern, daher fie von den Sndianern Muſquieten Ma- ma genannt werden, Doch merden fie von den Einwohner gebraten, und gegeffen; wenn aber die Kühe fie freſſen, muͤſſen fie davon ſterben. 4 Das Rieſengeſpenſt. Mantıs Gigas. Ein abſcheuliches Thier von Anfehen, über dinen halben Suß lang, und nicht viel dicker, wie ein Pfeiffenftiel, mic ſehr langen Fuͤſſen, auf welchen es langfam umherfchleieht. Es ift grünlihgrau, mit dunfelsrauen Flecken; die Flügel haben die Farbe eines vertrockneten Orangeblatts. Es ift in Oſtindien zu Hau⸗ 209 —— Hauſe; ſoll oft ſehr häufig ſeyn, die Gaͤrten verheeren, uͤber Waſſer ſchwimmen, und ganze Gegenden verwuͤſten. Die In⸗ Dianer brechen ihnen die Fuͤſſe und Flügel ab, braten ſie wie Wuͤrſte auf dem Roſt, und eſſen ſie mit groſſer Begierde. 5. Der HottentotsGoͤtze. Mantis precaria. Die Hottentotten beteten ſonſt dieſes Inſekt als ihren Goͤ⸗ Gen an. Unter allen iſt dieſes einem wandelnden Blatte am aͤhnlichſten. Der ſcharfſichtigſte Beobachter würde einen Fluͤ⸗ gel dieſes Thiers fuͤr ein Baumblatt halten. Es iſt drey Zoll Yang, die Fuͤhlhoͤrner find duͤnne, kurz; der "Kopf ift nieder: hangend, dreyeckig, mit 2 groffen, nezformigen Augen, und dren kleinen, glatten, Im Dreyeck ftehenden Ozellen, dicht bey der Wurzel der Fuͤhlhoͤrner. Der Bruſtſchild ift lang, flach, mie ſcharfen Nandern und drey Eleinen Spitzen. Der Hinter leib ift di, oval, am Enve ſteht ein unterwärtsgefrummter Bohr, und zwey gegliederte Hörner. Die Blätterartigen Ober: flügel find gruͤnlichgelb, mit einem braunroͤthlichem Fleck in der Hirte. Die Unterflügel find breiter, durchfichtig , voll gelber Flecke. Die vordern Zangfüffe haben ftarfe Klauen und Stas &eln, die übrigen find glatt. Sie follen ji auf den Bäumen aufhalten. Ihre Eyer find grün, und haben die Groͤſſe des Eorianderfaamens; wenn fie auskriechen, feben fie aus, wie gieine ſchwarze Ameiſen. BE N nn an an an 2 0 70 22 20 20 20,207 Viertes Geflecht. ! Graßhuͤpfer. Grylus! Diefe fehr weitläuftige Inſekten Gattung faßt fehr viele ſtark von einander abweichende Arten in ſich, daher auch ſo viele be⸗ ſondre Namen kommen, je nachdem man auf dieſe oder jene be— ſonders Nücdlicht genommen. Der gemeinfte Name ift Heuts ſchrecken; ſonſt heiſſen fie ned) Seupferd, Sprengfel, eu⸗ — ln 208 Heuſtoͤffel, Soyfkapfel, Haberſchreck, Graßſtapfer, Mattſchreckten, Wieſenſchrecken, Graßhaͤuer, Spring: haͤne; franz. Grillon, Grillot, Grillet, Grefillon, Crignon, Crinon, Cricon, Criquet, Crieriʒ welches alles, fo wie der Name Gryllus Anfpielung hat auf den fchürfenden Ton, dem einige von fi) geben, Die Holländer nennen fie Krekels.. Es ift ſchwer, allgemeine Kennzeichen anzugeben, welche allen des nen zufämen, die Linné unter diefes Geſchlecht gebracht bat; Daher fahe er ſich aud) genöriget, fo viele Unterabtheilungen zu machen, die Sabricius beffer als eigne Geſchlechter angenom⸗ men bat. Die Linneiſchen Unterabrheilungen find folgende: A. Acrida, mit fpigigem Kopfe. B. Bulla, mit hohem Naden. C. Achera, mit zwey Schwanzborſten. D. Tertigonia , deren Weibchen hinten einen fäbelfüre migen Legeftachel haben. E. Locufta, mit einfachen Schwanze, und fabenförmis gen Fuͤhlhoͤrnern. Sabricius hat nicht alle diefe Namen beibehalten, ſondern fol⸗ gende Geſchlechter: 1. Acrydium ift Bulla des Linne, 2. Truxalis ift Acrida L. 3, Acheta iſt Achera, 4. Locufta ift Tertigonia, 5. Grylius ift Locufta. Der Deutlicheit und Ordnung wird e8 gemäß ſeyn, bon einde jeden Abtheilung befondere Kennzeichen anzugeben, Gem, Naturg. VLB. ztes Sr, >} A, Acri- 988 — — A. Acrida Graßhuͤpfer mit ſpitzigem Ropfe: Truxalis Fabr. ‚ Die Kennzeichen bejtehen in folgenden, - h N 2. Der Kopf fteht in. die Hohe, und läuft kegelformig it zu, iſt auch länger, als der Bruftfchilo. ' 2. Die Fuͤhlhoͤrner find breit, degenfoͤrmig ‚und haben küra je Ölieder, Die unten dreyeck prismatiſch, und oben che lindriſch find. Da diefe Gryllen nicht bier zu Kaufe gehören , fo ift äinch von ihrer Lebensart nicht viel befannt; man weiß nur, daß ihre tarvın 6 Fuͤſſe haben, Feine Fuͤgel, übrigens dem ausgewach⸗ ſenem Inſekt völlig ähnlich find, und fehr geihr ind fauffen, Pr leben vom Kaube andrer, infonderheit swenflüglichter In⸗ ekten. Linne hat 2 Arten — 2— Sbeiciu * Arten. 1. Die Langnaſe. Grylius..(Acrida) Nafutus. | Rupfert, Inſ. XXIV. A. Fig, a. b. Diele Grylle wird auch von den Alten das — Geſpenſt, Mantis afrıcana genannt. Sie iſt groß, uber $ Zoll, arlınz der Kopf ſteht wıe ein Thurm in! die Höhe, Die Fühihörner find zwar in der Abbildung, die nach der Ro els — ſchen gemacht iſt, als borſtenartig gezeichnet, ſie ſollten aber breit, ſchwerdfoͤrmig ſeyn. Die Augen ſind groß, eyrund, roth⸗ hraun Die Farbe iR grün, die feharfen Eden des Kopfs roth, fo wie die ſtarken Adern der Oberflügel, Die vier Vorderfüffe ſind nicht lang, „deitomehr aber die Hinterfüffe „ welche die Lan— ge des ganzes Thiers übertreffen; ihre Schenkel haben furze Stacheln. Da der Kopf ſich in eine fo lange Spiße berlangett; ſo fcheint das Maul auf der Bruft zu feyn, 2, Das x \ — Shäsee ma 203. er Das Rurzhorn. 499 Acrida brevicornis. ar Aus Penſylvanien; graßgruͤn, Söfbsner, Augen „und. Hinterleib braunz Sechszehn Linien lang , der Kopf, lan glichts- oval, kegelförmig, vorne platt, wie eine fchräge Flaͤche; Das Maul faft unter dem Bruſtſchilde; die Fuͤhlhoͤrner jo Jong , alg der Kopf und Bruſtſchild, Nach, anfangs breis, ‚am Ende zu⸗ gefpizt. Oben bat der Kopf nebft dem Bruſtſchilde drei erha⸗ bene Laͤngskanten, Die Huften der Hinterfuͤſſe Ki jo lang, wie der Leib, B. Bulla. Graßh fe mit hen 2 Naden. Acrydium Fabr., Diefe Abtheilung ift durch) folgende PR zu unferfcheidens 1. Die Fuͤhlhoͤrner find fadenformig, kürzer, wie der Brufts ſchild. | 2 Der Brufifchild erhöher fih, wie ein Kiel, der oben ſcharf iſt; Daher diefe Inſekten einen hohen Naden erhal: ten. Die Larve ift dem ausgewa hſenem woet voͤllig aͤhnlich an Ge⸗ ſtalt und Lebensart, nur daz es Feine Fluͤgel hat. Rinne bat 9 Arten beſchrieben, Fabricius aber nur 2 Ars fen, weil er die übrigen unter ein anderes Geſchlecht bringe; 3. Der Rahlfiügel. . Gryllus. (Bulla) Subulatus. Kupfert. Inf, XXXIV. B. Fig. a. b. c, Ich habe diefes Infekt bey £. g. c. vergroͤſſert vorfteflen lafien , damit man die Bauart 9 beſſer erkennen koͤnne. Er iſt hier zu Lande den ganzen Sommer hindurch ſehr haͤufig. Die Farbe iſt roͤthlichaſchgrau. Der Bruſtſchild verlängert ſich bis zu Ende des ganzen Hinterleibes, und läuft daſelbſt pfrie⸗ mens 204 menförmig zu. Oben fieht man der Sänge nach die Fielfürmige Erhöhung.” Die Oberflügel find nur zwey Eleine ovale Lappen, die die Unterflügel Feinesweges bedecken fünnen; aber der ver: laͤn gerte Brufifchifd erfezt dieſes hinreichend, unter welchen die Flügel wie ein Fächer zufammengefchlagen ruhen. Sie fprins gen leicht und weit, ihr Flug geſchieht nur in kurzem Abſaͤtzen. 4. Der Zweypunkt. Bulla bipundtata. Er ift dem Vorigen fehr ähnlich, hat ein eben fo verlaͤn⸗ gertes Bruſtſchild, mitten auf demfelben ftehen zwey ſchwarze Punkte; die fielformige Erhöhung ift etwas höher. Er pflegt fich nur auf fandigten, fonnenreichen Hügeln aufzubalten, Die Farbe ift weißlihgrau. Das Thierreich, in ſyſtematiſcher Ordnung beſchrieben, und mit natürlichen Abbildungen erläutert. v1 Klaſſe, Ä SHIiertten. 6ten Bandes, 4tes Stüc, oder Drey und zwanzigſtes ZwoͤlfKupfer. ©. Acheta. Graßhuͤpfer mit zwey Schwanz: au borſten. Acheta Fabr. D. griechiſche Name, Acheta, wurde bey ben Alter denen Heuſchrecken Arten gegeben, welche einen ſtarken Laut von ſich geben, welches denn auch denen Gryllen dieſer Ab: theilung vorzuͤglich eigen iſt. Die Kennzeichen, wodurch ſich dieſe Gryllen von den uͤbrigen am meiſten unterſcheiden, beſtehen darinn: Die Fuͤhlhoͤrner ſind borſtenartig, und gemeiniglich laͤnger, als das ganze Inſekt. Der Kopf iſt groß, rund, und das Maul hat Zähne und Bartipißen, Die Oberflügel find lederartig, haben ſtarke Adern, und liegen horizontal. Die Unterflügel find breit, wie ein Fächer gefalten, und verlängern fich auf dem Rüden in eine Spige, Der Schwanz hat zwey fadenfsrnige Spigen, Die Sußbläster haben drey Glieder. Pa Der \ q * r F f & Der Kopf ift ungleich gröffer und runder, wie hei den übrigen Heufchrefen. Die Augen find nezfoͤrmig, Pie vier | ziemlich langen Bartfpigen haben einige Anhänge. Der Bruft: ſchild ift glatt, oft ziemlich platt. Die Oberflügel ſchlagen etwas um den Leib herum, und freuzen fidy etwas auf dem | Ruͤcken. Bey den meiften Arten hat der Schwan; des Weibs | hen einen Legeſtachel. Sie haben ſchon, wenn fie aus dem Ey kommen, die Geftalt, welche fie immer behalten, nur daß h fie vor der legten Haͤutung die Flügel in Futterale tragen, und zulezt Flügel befommen. Linne hat 6 Arten befchrieben, Sabricius 13 Arten. | 5. Die Maulswurfs Grylle. Gryllus (Acheta) Gryliotalpa. Kupfert. Inf. XXXIV. C, Fig. 1. | Diefes Inſekt wird in allen Welttheilen gefunden ;- ich habe bey denen, welche aus Oftindien gebracht werden, Feine merkliche Verſchiedenheit von den hiefigen wahrgenommen, als nur dag fie Eleiner find, da es bey ven übrigen Inſekten um: gefehre zu ſeyn pflegt, In den nördlichen ſchwediſchen Pros vinzen hat man diefe Grylle noch nicht bemerkt. Gie ift un. tor ſehr vielen Namen bekannt: Schtotwurm, Gerſten⸗ wurm, Reutwurm, Erdkrebs, Aderwerbel, Ader: Frebs, Erdgrylle, Erdengerling, Erdwolf, Gräbing, Reitkroͤte, Twerre,, Werle Werre, Schreckwurm, Moldwolf, Muldore, Erdochſe; Carniol. Wiramer. Daͤn. Jordkrebs, an der Wolga Medwjedki, franz. Cour- rilliere, Taupe- grillon, fat, Vermis cucurbitarius; engl. Feu-Cricket, ſchwed. Skorre, holl. VeenMol, Mol -krekel. Der Name: Maulwurfsgrylle, beziehe ſich auf die Aehnlich⸗ feit der Vorderfuͤſſe dieſes Inſekts mit denen des Maulwurfs, | da ſie ebenfalls breitſchaufelich, gefingert, haarig ſind, und auch zu eben dem Zweck gebraucht werden, Gänge in bie Er— de zu graben, um die Wurzeln der Gewaͤchſe abzufreſſen. De Der Kopf itt nicht fehr groß, länglich; zwifchen den grofz fen, facertirten Augen ftehen noch 3 Eleinere; die Freßfpigen _ find did, Der Bruſtſchild ift länglich, rundgewoͤlbt, glatt, Dinten breifer zufauffend, Dir Oberflügel find gelblich, mie fhwarzbraunen Adern , und bedecken den $eib nicht viel uͤber die Hälfte, Die Unterflügel fehen zwar fehr ſchmal aus, weil fie den Leib wenig bedecken, aber fie find doch fehr breit, wenn fie von einander gefaltet Werden; fie lauffen Hinten in eine Spiße zu, welche über den Leib herunterhaͤngt. Die Hüften, vornehmlich der Vorder » und Hinterfuffe find dick und breit, das mittelſte Paar ift Eleiner und fürzer. Die Farbe des In— ſekts ift eine angenehme Vermiſchung von gelbbraun und dun— felbraun, und überall ift die Oberfläche etwas ſammetartig. Am Ende des weichen Hinterleibes ftehen zwey nicht gar Iana ge, aber ziemlich dicke, Fegelförmige Faden. Das Weibchen hat feinen gegeftachel. Zum Springen ift diefe Grylle niche fehr geſchikt; doch macht fie Eleine Sprünge. In den Vor— derfüflen, deren Fußblatt breit, fingerförmig, und mit ſtum⸗ pfen Spißen verfehen ift, hat diefe Grylle viel Staͤrke; man will behaupten, ſie koͤnne damit 2 Körper, jeden von, 3 Pfund am Gewicht, auf einer ebenen Fläche fortfchieben. Das Männchen ift durch die weit ftärferen Adern in den Oberflüs geln zu erfennen, womit es einen ſchwirrenden Laut macht, wie Die übrigen Gryllen, aber nicht abſatzweiſe, wie dieſe, ſondern in einem Strich fort, dech nur im Junio und Julio, auch nur Abends und Morgens; ihr Ton ift aud) etwas fanfter, weil fie Daben etwas in ber Erde figen, hr Aufenthalt ift auf den Aeckern, und in den Gaͤrten, wo etwas trofner Boden ift, weil fie feuchten Boden niche gut vertragen können. Am liebſten ſuchen fie ſolche Aecker auf, die friſch mit Pferdemiſt geduͤnget ſind. Man will bemerkt haben, daß fie den Schweinmiſt fliehen, und die Damit ges düngten Felder verlaffen. Sie fügen den Landmanne und Gaͤrt⸗ rer in manchen Jahren, wenn fie häufig werben, groflen Schaden zu. Denn fie leben von den Wurzeln der Pflanzen, und der Gast, hauptfächlich der nn ; fie ſchroten die —*— zein 210 — — zeln ab, und reiſſen ſie auch aus, indem ſie ihre Gaͤnge in der Erde machen, als worauf alle obigen Benennungen auſpielen. We nn das Weibchen befruchtet iſt nehmlich im Junio und Julio, fo graͤbt es ſich in die Erde einige Zoll tief. eine Se aus, in welcher fie ihre Eyer , deren wohl an. 300 feyn mögen, in einen Klumpen legt. Diefe ein bis zwey Zoll groſe je Höhle iſt innwendig ziemlich glatt, und hat auf einer Seite einen none Ausgang nach der Oberfläche der Erz de zu. Gemeiniglich machen fie diefe Nefter auf den Wiefen, nahe an den Getraidefeldern, weil die Sungen mehr Nahrung an den Graßwurzeln finden, da das Getraide ſchon meift ein— geerndter if Es legt aber die Eyer nicht mit einemmal, und ſcheint auch nachher dieſelben zu bewachen, wenn es ſie gleich nicht ausbruͤtet, wie einige geglaubt haben. Wenn Goebart erzähle, daß das Weibchen um diefes Neft einen Graben nıas che, Damit feine andre Inſekten die Eyer verderben, und daß es den ganzen Ballen in die Hoͤhe trage, wenn die Sonne ſcheint, damit die Eyer durch die Sonne ausgebrütet werden, amd tiefer, wenn es kalt und. regnicht wird, ift wohl noch nicht hinreichend bemiefen. Selten pflegt das Weibchen viel Sänger, als noch einen Monat nachher zu leben. Die Eyer Haben die Groͤſſe eines Hirſekorns, find glänzendgelbbraun, lieben etwas Feuchtigkeit, und ohngefehr nad) einem Monate riechen die Sungen aus, Dieſe fehen jungen Ameifen, ähnlich, Halten ſich auch gern beyfammen, und nähren ſich von deu zarteften Wurzeln ; deshalb graben. fie fic) auch unvermerkt = immer weiter, - und haben nach 4 Wochen, als der Zeit der erſten Höutung, die Gröffe einer groffen Ameiſe. Die kleinen leeren lecken auf den Wiefen verrarhen das darunter befind: liche Neſt. Nach 4 Wochen, als dem zweyten HäutungsTer- min find fie fchon einen halben Zoll lang, und nun begeben fie fi ch fchon weiter auseinander, und nad) der dritten Haͤutung über 4 Wochen, da fie einen Zell kang find, findet man fie gar nicht mehr bey, einander. In der dritten Haut bleiben fie den ganzen Winter durch in. der Erde, und zwar ‚immer fies ie, je kälter Der Winter wird. . Nach der vierten — im ruͤh⸗ en 212 Fruͤhjahr bekommen fie die Slügelfcheiden, die denn im May nach der fünften Haͤutung zu volllommne Flügel werden, ] Wenn gleich diefes Inſekt vielen Schaden anrichtet, fo muß es doch auch im Reiche dee Natur feinen Fugen haben, der ung vielleicht nur noch nicht befanns genug ift. Diele Voͤgeln dient cs zur Nahrung, am meifien denen Nachtvoͤ— geln, weil es ſich bey Tage felten über dee Erbe fehen läßt; fo finder man es. in Virginien oft in dem Magen des Capri- mulgus; auch ber Wiedehopf foll es fehr zur Speife lieben Das Inſekt felbft mag viele andre dem Getraide ſchaͤdliche N Würmer vertilgen, vielen Wucherblumen die Wurzeln abbeif= fen, und auf folhe Weife den Schaden, den es verurfacht, auf mancherlen Weife wieder: gut machen. Den Kopf diefes Inſekts angehängt, rühmen einige abergläubifche Leute als ein fompatherifches Mittel gegen das Fieber ; allein dies ift ge⸗ wiß der geringfte Mugen dieſes Thierchens. Vielleicht aber mag es im Nothfall eine eben fo angenehme Speife feyn, als die Heufchrecken, da man in demfelben, fo wie in diefen, meh— vere Mägen gefunden haben will, daß es alfo deshalb. unter die wiederfäuenden Thiere gezahlt werden könnte Um diefe Inſekten zu vertreiben, hat es nicht an vielen Vorſchlaͤgen gefehlt. Einige graben am Ende ihrer Gänge Töpfe mit Waller bis an ben Rand in die Erde, ſo daß, wenn fie weiter graben, fie bineinfallen und fterben. Andre rathen an, man foll die leeren Stellen auf den Wiefen mit kochendem Waſſer begiefien, um die darunterwohnende Brut zu tilgen, Andre fuchen fie mit Ruß, Zorfafche und Kneblochswafler zu vertreiben, 6, Die Hausgrylle. “Grylius (Acheta) domeſtica. Kupfert, Inf, XXXIV. C. Fig. 2. 2. b, Es ift dieſes Inſekt am meiften unter den Namen heine chen bekannt; andre nennen es Heimling, Sirfe, Tinte, P4 franz. 212 rue en franz. Cri-eri, Criquet; engl. the Houfe - Cricken Dan, Kaare -kylling; norw. Sirize; ſchwed. Syria, Es ift ohngefehr 10 Linien lang, und faft überall bräuns- lichgelb; auf dem Bruſtſchilde ftehen einige viereckige braune Flecken, und der Kopf hat am Bruſtſchilde eine braune Quer⸗ binde. Die Augen find ſchwarz, groß, länglicht, Der Kopf ift groß, rund, fo breit, wie dee Brufifchild, Man fiehe zvar wohl zwifchen den Augen einige platte, gelbe Punkte, die einige für Mebenaugen halten, es ift dies aber noch, zwei⸗ felhaft, weil fie gar feine Converität haben, Die Zähne am Haute find dick, plump, und haben am innren Rande ftarfe Zahnferben; fie liegen zwiſchen zwey tippen, von denen die untre fehe zufammengefezt, membranos und fleifchig ift, und an jeder Seite einen Anhang bat, an welchen die aͤuſſeren fünfgliedriaten Bartſpitzen befeſtigt ſind. Die Fuͤhlhoͤrner ſind borſtenaͤhnlich, dünne und länger, als der Leib. Der Bruſt⸗ ſchild ift glatt, walenformig, an den Seiten platt. Die Dberflügel liegen horizontal auf dem Mücken , etwas übereine ander, und. bedecfen nur zwei Drittel des Leibes. Auch bier unterfcheiden fich die verfchiedenen Gefchlechter, indem die Fluͤ— gel des Maͤnnchen weit ftärfere Adern haben, die allerley krum⸗ me und fpiralfürmige Wendungen machen; und das Reiben der Adern beyder Flügel übereinander, die es alsdann fo er- hebt, daß fie mit dem Körper einen fpigigen Winkel machen, feheine den fcharfen fehwirrenden Ton zu verurfachen. Die Unterflügel find weiß, länger, als der Leib, wenn man die lange, balbhornartige Spiße derfelben ( Siehe Fig. 2. a.) da⸗ zu rechnet, welche uber das Ende des Hinterleibes herabhäne get; fie find jo zufammengefaltet, daß fie wenigen Raum ein= achmen, Die Schwanzfaden am Hinterleibe find lang, mit Haͤrchen bewachſen, fehr biegſam, aber doch ohne Gelenke. Das Weibchen hat am Ende deg Leibes einen langen, graden, bornartigen Bohrer, der: gefpalten ift, und am Ende etwas Dicker wird; es ift derfelbe eigentlic) tein Bohrer, fondern mehr ein Gyerfeiter, um Diefelbe in die Erde, oder ſonſt an. einen (öitlichen Ort zu bringen, Die binterfien Füſſſe find lang, Die (rn 213 die Hüften dick, breit, flachgedrüfe, die Schienbeine etwas gekruͤmmt, an der Auffenfeite mit 2 Reihen brauner Dorn: fpigen beſezt, welche beweglich find; die Fußblätter haben 3 lieder, deren mittelftes fehr kurz iſt; mit diefen Fuͤſſen können fie ziemliche Sprünge machen. Die übrigen Zuffe find viel kürzer. | Es halten fih diefe Gryllen in den Häufern an warmen Orten auf, denn fie fönnen die Kälte nicht vertragen, Daher fie fich gern in den Nißen der Feuermauer, in den Küchen, neben den Backoͤfen, hinter den Kaminen und Defen verbers gen, und oft durch ihr beftindiges Geſchwirre zu groffer Laft werden. Am Tage halten fie ſich verborgen, und nur des Nachts kommen fie hervor, und fuchen fid) Brod, Mehl, trocken Fleich, Speck, und andre Nahrungsmittel auf. Das Weibchen ſchwirret nicht. Sie find trockner Natur, und lies ben Daher feuchte Speifen ; wenn man fie in die Hand nimmt, find fie ganz kalt anzufaffen. Im Sommer fliegen fie des Abends, wenn die Fenſter offenftehen, von einem Haufe in das andre. ’ Kate Die Eyer find länglich , gelblichweiß, und werden von der Mintter in die Erde gelegt. Bey gehöriger Wärme krie— chen fie in 10 bis 12 Tagen aus. Mac) 8 Tagen häuten fie fih, und fehen wie kleine Ameifen aus. Bey der zweyten Haͤutung haben fie die Gröfe einer Stubenfliege. Nach der dritten Häutung bekommen fie Flügelfcheiden, und das Weib: en den Anfaß eines tegeftachels. Ohngefehr in 2 Monaten ihres Alters werden fie volllommen, ind fehen gleich nach der Haͤutung ganz weiß aus, welche Farbe ſich aber bald iin gelb- braun verändert. Bey der Paarung wird das Männchen vom Weibchen beftiegen, man wird gewahr, daß das Männ- chen vermittelft einer mit Hacken verfehenen Platte, welche aus einer, am Ende des feives befindlichen Spalte heraus- tritt, ſich am Weibchen feſtklammert, und mit einem aus der Spalte herausfommenden dien, blafenformigen Theil dem Weibchen einen Elaren Tropfen in die unter dem Legefiachel bes findliche Spalte bringt, | | Ds Man 214 — — — Man kann die Heimchen leicht vermittelſt einer Flaſche fangen, in welche man Zucker ſtreuet, und dieſelbe ohnweit ihrer Wohnung ſo legt, daß der Hals etwas in die Hoͤhe ſteht. Aus dem Halſe der Flaſche läßt man eine Streiffe Pa⸗ pier bis nach ihrer Wohnung zugehen, welche man auch mit Zuder beftreue. Da nun diefes Inſekt den Zucker liebt, fo geht es auf dieſer Streiffe wie auf einer Bruͤcke, und geraͤth ‚zuleze i in bie Fl afche , aus welcher e8 nicht wieder heraus kann. tan kann es in einem halb mit Erde angefülltem Zuckerglaſe lange erhalten, wenn man e8 mit feuchten Brode fuͤttert, und warn hält. Uebrigens ift der Schaden, den fie anric)ten, fehr geringe. Vielmehr füiften fie noch das Gute, daß ſie die weis fhädlichern Schaben oder Kakerlaken aus den Häufer vertreiben, Die fie zur Wohnung wählen; fo wie man fie felbft auch dadurd) wieder vertreiben Fann, wenn man einige Felds gryllen ins Haus fezt, Die weit ftärder, und ihre Feinde find. Der Aberglaube hat das Geſchwirre des Heimchen für eine boͤſe Vorbedeutung erklärt, daß bald ein Todesfall in ei= nem folhen Haufe feyn werde. Eben fo fabelbaft ift es, daß es von dem Schall hellklingender mufifalifcher Inſtrumente fierbe, Mehrere Männchen aber, reiben fich felbft untereinans der auf, zumal wenn fie nicht in Freiheit find. Man kann fie auch mis Pillen von frifhem Mehl und Arfenif toͤdten, fo wie mif ungefochtee Milch aus den, Wurzein der Nymphe. Denn fie viel und * ſchreien, ſo fol dies Regen anfündi- gen. Abergläubifche Leute bilden ſich ein, man bringe Ungluͤck ins Haus, wenn inan Die Heimchen vertreibe oder toͤdte. 7, Die Feldgrylle. Grylius (Acheta), Campefris. Kupfert. Inſ. XXXIV. C, Fig. 7. Der ganze Bau biefer Grylle, ſo wie ihre Lebensart, ift mie der vorigen fehr übereinftimmend, fo wie fich dieſelbe auch faſt in allen Gegenden von Europa finden läßt, nur in Schwer den nicht, Ihre Geſtalt ift dick und etwas plumpi der em: i ——,s fee 218 it groß, rundgewoͤlbt, die Fuͤhlhoͤrner ſind lang, borftene ähnlich, ‚zwifchen den groffen Augen fichen drei Ozellen. Das Maul mie feinen Werkzeugen iſt wie ben Der vorigen Hauss grylie beſchaffen. Der Bruftfchild ift etwas gewoͤlbt, und an den Seiten plate gedruͤbt. Die Oberflügel liegen horizontal, und etwas übereinandergefkhlagen „ auf dem Hinterleibe; bey der Einlenkung haben fie einen oßergelben Flecken, der beym Männchen viel groͤſſer iſt; fie find: ſtark geabert, und diefe Adern machen in dea Flügeln des Männchen frumme und ſpi⸗ telförmige Züge. Die Oberfluͤgel find fo lang, wie Die Un- terflügel, und bedecken den ganzen Leib, ſchlieſſen auch die Seiten. defjelben. ein. . ‚Die hinterften Zuffe ſind fehr dick, bauptjächiich die Huften, die an der am Leibe liegenden Flaͤ⸗ ce braunxroth find Die Shienbeine find mit Dornen bes fer. Das Weibchen hat am Ende des Leibes, der gleichfalls, zwey Schwanzborſten bat, einen Segeftachel, und. dag Männ- chen. einen Eleinen hervorragenden Theil, der vielleicht das Zeus ° gungs®lied if. Die Farbe des Inſebkts ift ſchwarz. ⁊ Dieſe Gryllen halten ſich auf den Feldern auf, und kratzen fich tiefe öcher mic ihren ſtarken Hinterfuͤſſen in einer horizon- talen Richtung, auch bedienen fie fic) des Mauls, um Stuͤcke ‚Erde wegzufchaften. Sie madjen ihre Höhlen am liebften nach der Miittagsfeite zu, an trocknen Orten, weil fie fehr die. Waͤrme lieben; auch Fönnen fie nicht aut Waffer an ihrem Lei⸗ be vertragen. Gie freien Graß, Kraut, Saawen, und, überhaupt allerley Vegetabilia; auch frinfen fie ſtark, nur. richt ſtehendes Waſſer, fondern Thau und Megentropfen. Ih— se Nahrungsmittel fchleppen fie mit ſich in ihre Löcher. Wenn fie.in ihr Loch Friechen, fo fühlen fie erft mit ihren Fuͤhlhoͤrnern, ob nicht vielleicht fchon eine andre davon Befiß genommen hat, zu welchen Zweck ihnen auch die Borften am Hinterlei— be dienen, und wenn fie alles ficher finden, Friechen fie hinein, und fehren ih um. Weil fie fi) immer vor ihres gleichen fürchten, fo kann man fie fehr leicht aus ihrer Wohnung ja— gen, indem man nur mit einem Strohhalm oder zartem Reif in die Tiefe ihrer Höhle führe; denn fie kommen gleich Heraus= j | geilen, — gun geeilet, und ſind vor Furcht auſſer ſich; als woher auch das Sprichwort: Stultior gryllo ſeinen Urſprung hat, um einen Menſchen anzuzeigen, der durch die unbedeutenſte Sache ſchon in Angſt und auſſer Faſſung gebracht wird. In der Sonnen— hitze ſitzen ſie vor ihren Loͤchern und waͤrmen ſich, eilen aber geſchwind hinein, wenn man nahe kommt. Sie lauffen ſchnell, und koͤnnen auch ſpringen; kleine Suͤmpfchen Waſſer vor ih⸗ ren Hoͤhlen fuͤllen ſie mit Erde, Graß, Spaͤnen und kleinen Steinchen aus. Sie ſind ganz kalt auzufaſſen, ſehen zwar et⸗ was widrig aus, koͤnnen aber doch nicht den geringſten Scha⸗ den thun. Zur Zeit der Paarung erfuͤllen die Maͤnnchen die ganze Gegend mit ihrem Geſchwirre, wodurch fie das Weibchen her- beylocken; ja der Trieb der Fortpflanzung wirft alsdann fo ſtark auf fie, daß fie felbit in ver Schachtel, in welcher man fie zu Haufe trägt, ihren Geſang fortfegen. Wenn ſich das einfamlebende Weibchen einfindee, fo ſchiebt fi das Männ- chen mit dem Kopfe unter das Weibchen, bebt das Zeugungs- glied in die Höhe, und hängt damit ein Koͤrnlein an dag Ge⸗ burtsglied des Weibchen, melches ſich denn in den Leib bins, einjiedt. Auffer Diefer Begattungszeif lebt jede diefer Gryllen für fich befonders, baffen und verfolgen fid) untereinander, das Weibchen zerftlimmelt das Maͤnnchen, beißt es todt, und, frißt eg. Die Männden ftoffen im Zorn wie Boͤcke den Kopf gegeneinander, und geben dabey mit den Flügeln einen fnar- renden Ton von ſich, auch ſchlagen fie mit den Springfüffen ‚binfenaus. Mur die Kälte bringe fie pft wieder zufammen, um ſich einander zu wärmen, Die Eyer legt das Weibchen im Julio und Auguft ver: mittelſt des langen $egeftachels, der am Ende einen zugefpizs ten Kolben har. Hiemit bohrt es in die Erde, und der Kof- ben macht das Soc) fo groß, daß das Ey unverſehrt in die Erde kommt, ohne, da es fehr weich ift, von der rauhen Er— de beſchaͤdigt zu werden. Gemeiniglich erwaͤhlt ſich Das Weib: chen ihre eigene Höhle dazu, bohrer zu jedem Ey ein eignes toch , und legt wohl 30 Eyer hinfereinanderweg; doch haͤlt es zwi⸗ ——— — — — er zZ 1 7 zwiſchen jedem ein wenig inne; darauf ruhet es einige Tage, begattet ſich vom neuen, und legt dann wieder eben ſo viel; dies wird fo oft wiederhohlet, bis es überhaupt eine Anzahl von 300 Eyern gelegt hat, Die Eyer find länglich, gelb. Nach . 14 Tagen, oder bey einer zur Ausbrütung günftigen Lage und Witterung noch eher, riechen Die Jungen aus, und kommen aus der Erde hervor, fehen anfangs gelbrorh aus, werden aber bald ſchwarzbraun. "Sie führen jezt noch ein gefelfiges geben , leben vom Graſe, und defjen zarteften Wurzeln, und machen fih mehrere Schlupfloͤcher. Mad) der erften Haͤutung haben fie die Gröffe der größten Ameifen, und lange Fuhlhör: net; fie find fehe zart, leicht zu zerdrüicken, und die geringfte Naͤſſe macht, daß ihre Glieder aneinander kleben, und daß fie ſterben. Nach der zten Haͤutung zu Ende des Septem⸗ bers find fie einen halben Zoll lang. Wird eg früh Pair, fo häuten fie ſich nicht weiter, fonderi bleiben in ihrer Kühle ob: ne Nahrung verborgen. Bleibt es; aber lange warm, fo haͤuten fie fid) zum drittenmal, und befommen Fluͤgelſcheiden, doch geſchicht Dies felten. Gemeiniglich gefchicht dies erft im kuͤnftigen Day; ihr gefellfchaftliches Leben hat ein Ende, ein jeder macht fich eine eigne Höhle, Nach der vierten Haͤutung ift das vollkommne Inſekt da, eilt ſich zu begatten, veraltet in wenigen Monaten, und wirb geimeiniglich von Milben aufgefrefien. Nach jedesmaliger Häutung frißt Das Inſekt ſeine abgelegte Haut auf, ſo bald es wieder zu Kraͤften gekom⸗ men iſt. Es find dieſe Gryllen unſchuldige Thierchen, Die feinen. Schaden thun, weil fie nur von den Wurzeln des Graſes le⸗ ben; in der Stube fann man fie mit Brod, Zuder, Obft, Mehl und dergleichen füttern, Viele lieben ihr gryllen, weil dies den Schlaf zumege bringen foll, daher fie auch in Afrika. theuer verkauft werden. Einige befißen die Geſchicklichkeit, die abgeriffenen Oberflügel dieſer Grylien fo aneinander zu reis ben, daß dadurch eben der Ton hervorgebracht wird, den das Thier macht. Auſſerdem, daß fid) diefe Gryllen untereinander ſelbſt aufreiben, haben fie noch viele Feinde an den Voͤgeln, infon® a 218 infonberheie ben’ Neuntböfer, der fie Fänge, und auf Straͤu— cher und Dornen ſpießt, desgfeichen auch an den Eidechſen, ſo daß ſie bey ihrer zahlreichen SER doch niemals uber Hand nehmen, — Teitigomia. Sch hüpfer, —— Weibchen am Schwanze einen fübelförnigen Fort⸗ ſatz führen - Locufta Fabric. Der Name Teriigonia wurde bey den Griechen alfa Heuſchrecken gegeben, und es fpiefe derſelbe auf die ſchwirren⸗ de Lockſtimme des Männchen an. Im franzoͤſiſchen heiffen fie Sauterelles. Die eigenslihen Unterfcheidungsmerfmate find folgende: Die Fuͤhlhoͤrner find Borftenartig, und gemeiniglich länger, als der Leib. Die Oberflügel liegen an den Seiten des Körpers, Der Hinterleid des Weibchen hat ein breites, fäbelförmi- ges, in die Höhe gefrünimtes Bohr, Die Fußblaͤtler haben vier Glieder, Der Kopf ift groß, mit einer hotnartigen, harten Hauf übers. zogen. Die negfürmigen Augen find nicht fehr Meß; Diellen nimmt man bey diefen Arten nicht wahr. , Die Fuͤhlhoͤrner ens digen ſich fehr fein, und. ftehen vor den Yugen, haben auch über 100 Gelenke. Das Maul hat zwey Sippen, die die Zaͤh⸗ ne bedecken; an der Unterlippe fißen 4 Frebfpigen, wovon die wdern 6, Die untern 4 Glieder haben, Den häufigen Hals, kann dae Inſekt verlängern und verkuͤrzen. Der Bruſtſchild bat bald Erhöhungen, bafd iſt es platt. Der Hinterleib iſt dick, neumringicht; am Ende deffelben ftehen beym Männchen weh halbhornartige Platten, und zwiſchen ihnen zwey kurze, kegelfoͤrmige, und zwey laͤngere walzenfoͤrmige Spitzen, wel⸗ che zum PEN ben ‚der Begattung aka Das manz« — — 219 Schwanzbohr des Weibchen ift fo lang, mie der Hintetleib, did, bey der Wurzel plump, und überhaupt an ben Geiten plattgedrüft. Es. befteht aus zwey aneinanderlisgenden La⸗ mellen , die innwendig ausgehöhlt find, und alſo eine Roͤhre ausmachen ; es dient, wie bey den vorigen Arten, zum Eyer— legen. Die Schenkel ber aeg eelien, Dacr Fuͤſſe haben drei Heiden fteifer Dornfpigen, Die Hinterfüffe find ſehr lang, zum Springen geſchickt, und die Schenkel haben an der Hin- terſeite zwey Reihen ſtarker, beruntergebogener Dornen, und an der Innenſeite noch zwey Reihen kuͤrzerer Dornen, welche beweglich ſind; an dem Ende dieſer Schenkel ſtehen noch 6 viel laͤngere elaſtiſche Dornen, womit ſich das Inſekt auf den Boͤden ſtaͤmmet, und alsdann durch das ploͤtzliche Abſchnellen die weiten Sprünge zu machen im Stande iſt. Die Oberſluͤ⸗ gel find faft-lederartig, oben bey der Einfenfung liege die inns ve Hälfte horizontal, und die Auflere hängt faſt perpendikulair herunter, aber beffer nad) der Spiße zu bekommt dei ganze Fluͤgel diefe Ricdytunig, N; Auch dieſe Heuschrecken koͤnnen einen ſchwirrenden Ton angeben; doch nur das Maͤnnchen; dem Weibchen mißfaͤllt derſelbe nicht, weil es auf dieſe Lockſtimme herbeyeilet. Es iſt alſo wahrſcheinlich, daß dieſe Inſekten den Sinn des Ge» hoͤrs haben, wenn man gleich die Werkzeuge deſſelben nicht entdecken kann. Zur Hervorbringung bes Geſchwirre findet ſich auf dem Theile der rechten Fluͤgeldecke des Maͤnnchen, der oben gefaltet auf dem Bruſtſtuͤck horizontal anliegt, eine runs de, feine, membranoͤſe, durchſichtige, glasartige, wie ein Trommelfell gefpannte Platte. Diefe Membrane ift ganz herz um mis einer Aber, in Geftalt eines aufgeworfenen hornartigen Randes eingefaßt, und liegt unter den gefalteten Theile der linfen Fluͤgeldecke verborgen, der ebenfalls mit verfchiedenen erhabenen Adern durchwebt ift, die mit denen, welche auf, bem rechten Flügel das Trommelfell umgeben, uͤbereinkom⸗ men, und gradeuber ſtehen. Es fheint alſo nicht, daß das Reiben anf dem Trommelfell felbft geſchicht, fondern Diefe er- babenen Adern reiben fih aneinander, und Das are unge 220 — ke fängt den Ton auf, und pflanze ihn fort, wie der Mefonanz: boden auf einem Klavier, und wird auf mancherlen Weiſe ver- ändere. Sa diefe Veränderung des Tons hänge zum Theil von ihrem Willkuͤhr ab; dern bet Laut, den fie hervorbringen, wenn fie die Gattin locken, iſt ganz anders, als wenn fie zor⸗ ig find, und mit einander ftreiten. Es leben dieſe Heuſchrecken von allerley Kräutern; fie find fehr gefraßig, beiffen aud) fehr empfindlich, und es ift wahrſcheinlich, daß fie ſich untereinander ſelbſt anfallen und verzehren Linne Hat von dieſer Unterngattung 19 Arten befchrie> ben, und Fabricius 30 Arten, A ua | 8. Das Eitronenblat, Grylius (Fettigonia) Citrifohus. Kupfert. Inf, XXXIV. D, Fig, 1: Die Flügel diefes artigen Thieres fehen einem gelbwer: denen Eitronenblat aufferordentlich aͤhnlich. Es komme aus Surinam. Der Kopf hängt fehr berunter, und ift gelb. Der Bruftfchild ift vierecfig lang, oben platt, die Auſſenraͤn⸗ ber ftehen Fielförmig in die Höhe, und find fehr zierlich füge _ formig eingeferbe, doch find die Zähne abgerundet, und beym Weibchen Fleiner, als beym Männchen. Die Oberflügel find viel länger, als der Leib, laͤnglich oval, mit einer flarfen Ader in der Mitte, und feineren Mebenäften. Die Unterfli gel find faft noch ein wenig länger, Das Männchen bat am Ende des Leibes zween Haden nebft einer Spitze. Der fäbel: förmige tegeftachel des Weibchen ift bey diefer Art nur ganz kurz, dick, aufwaͤrtsgekruͤnmmt. Die Hinterfchenkel find lang, etwas einwärtsgefrumme, und haben vier Reihen Dornipigen. Die Borderfüfle find ganz glatt. 9. Die em Die Br; 9. Die Degenklinge. | M' Gryllus (Tettigonia) viridiſſimus. Kupfert. Inf. XXXIV. D. Fig. 2. Es ift dieſe Heuſchrecke eine der Groͤßten Hiejiges Lan⸗ des, und halt ſich auf den Bäumen und Gebuͤſchen auf. Ihre Farbe ift überall Hellgraßgrün; oben auf dem Ruͤcken läuft gemeiniglich eine roͤthlichbraune Binde der länge nad), die bisweilen bios auf dem Bruſtſchilde, bisweilen auch gar nidır da iſt; die Fuͤhlhoͤrner find ſehr lang. Das Männchen Hat Hinten zwey fange, fegelförmige, harte Theile, um fich damit bey der Begattung feftzuhalten. Der tegeftachel des Weib- hen ift ein grades Schwert, länger als ber Körper, womit fie die Eyer in Die Erbe legt; die Alten fterben bald nach der Be- gattung im Herbjiz die Eyer bleiben bis zu fünftigen Man in ber Erde liegen, alsdann Friechen die Jungen aus, und verbergen fid) im Grafe und in Gebüfchen. Nach drei Häu: sungen bekommen fie Flügelfcheiden, und nach der vierten find die Flügel vollfommen da. Das Männchen finge nach Un— gergang der Sonne unaufhörlid) auf den Bäumen, Sie ſind vollig unſchaͤdlich, Haben aber doch viele Feinde an den Voͤ— geln, aud) werden fie fehr von Bandwuͤrmern geplagt, 10. Die Säbelheufihrede, Grylius (Tettigonia) Verrucivorus. Diefe Heuſchrecke, welche auch zu den Größten hiefiges Landes gehört, hält fih im Grafe, aud) wohl auf den abge; mäheren Kornfeldern auf, Ihre Farbe ift ſehr verfchieden, bald grün, bald roth und grün, bald braun und gruͤnſcheckig; allemal haben die Oberflügel braune Flecken, und die Unter: flügel find ungefleckt und grünlich. Die Stirn ift ausgewoͤlbt, länglichrund, die Füͤhlhoͤrner find fo lang, wie der Körper, ‚die Augen braun, der Brufifchild iſt oben meift platt, hinten zugerundet, an den Seiten berabhängend. Die Borderfüfle find die fürzeften. + ie hinterſten oder Springfliſſe find lang und ſtark, und an der hintern Seite mit. 2 Reihen Ylarfer Gem, Naturg. VI. B. 4tes St, Q Dor⸗ 232 — — æ Dornen heſezt; in dieſen Fuͤſſen hahen fie eine — e Staͤrke, und koͤnnen Daher auch fehr weite Sprünge damit thun, da⸗ ber die Schienbeine auch nod) am Ende, einige ftärfere Dor⸗ nen haben, Das Weibchen hat am Ende des Leibes einen diden, langen; in die Höhe gekruͤmmten Legeſtachel. Diefe Heuſchrecken beiffen ziemlich ſiark; man fagt daher, daß‘ die Luahlenfe fi) von ihnen die Warzen an den Händen abbeiſſen lieſſen ‚und ber Saft , den fie beym Biffe in die Wunde flieſ—⸗ fen, todte Die Wurzel, fo daß die Warze vertrockne. Das Märchen fingt den ganzen Tag lang unaufhoͤrlich, und es bat dazu unfer den Flügeln eben ein folches Inſtrument, mie oben heichrieben ift- Das Weibchen befteigt das Männchen ebenfolis auf oben befchriebene Weiſe. Das Weibchen legt bald drauf die Eyer unter dem Grafe in die Erde; dafelbft ‘bleiben fie den Winter über liegen , kriechen im May und werden nah 4 Haͤutungen vollkommen. Sie fallen ſich unter: einander an, und ſind uͤberhaupt boshaft, werden aber auch nicht nur von den Voͤgeln verfolgt; ſondern auch Hunde, Koßen und Füchie follen fie pur Mahrung lieben, Bey ihren Verhaͤutungen häuten fic) Die innren Luftloͤcher gleichfalls. Ihr Dicker Hinterleib fcheint fie am weiten fliegen zu hindern. ‘Ben ihrem ‘Tode gehen fie in die Verweſung über, und ſtinken fehr, E. Locuſta. Gemeine Heuſchrecken, mit ein⸗ fachem Schwanze. Gryllus Fabr. | Der Name Locufta wurde bey den Alten allen denen Heuſchreckenarten gegeben, welche groſſe Verwuͤſtungen an: richten. Sie heiſſen auch Schnarrheuſchrecken, weil ſie im fle zen einen ſchnarrenden Ton von ſich geben, der durch die Flügel verurſacht wird; die Franzoſen nennen fie Criquers. Sie untericheiden ſich von den vorigen durch folgende Stuͤcke: 1% 1. Die Fuͤhlhorner find nicht ‚borften- tig, ſondern entive: Tine: fabenförnig, das ift, überall gleich dick, oder ſie en⸗ digen a 223 digen fi fich auch wohl mit einem Knopf, find auch. — kuͤrzer, als der Leib, 2. Die Fußblaͤtter haben nur dreg. Glieder. 3. Das Weibchen hat keinen ſichtbaren Legeſtachel. 4. Zwiſchen den groſſen Augen ſtehen noch 3 D;ellen, Uebrigens ift die Art ihrer Verwandlung mit den vorigen ‚Ubereinftimmend, Das Weibchen hat anftatt des Legeftachelg vier länglichtovale, hornartige, bewegliche, in 2 Paar fichen- de Stüde. Der After wird durch eine Schmanzklappe bedekt, auf welcher zwey kegelfoͤrmige, kurze und fleiſchigte Spitzen ſtehen. Das Maͤnnchen hat andre Theile, laͤngere Fuͤhlhor⸗ ner und Flügel, und iſt kleiner und ſchmaͤchtiger. Linne bat 27, Sabricius aber so Arten beſchrieben, 11. Die Kammheuſchrecke. Gryllus Locuſta) criſtatus. Kupfert. Inſ. XXXIV. Er. Dies iſt eine der groͤßten und ſchoͤnſten Re und vorzüglich ſchͤnroth, gruͤn und gelb gezeichnet. Sie heißt nach den verichiedenen Sprachen hebräifch. Arbeb, Chafil, Gobb, Gozäm. Arab, Giazana, griech. Acris; lat. Eivenllen Ital. ————— Saltarella; ſpan. Langoſta; engl. Locuſt. franz. Sauterelle; holl. Springhaan. Ihr eigentlicher Aufent⸗ halt iſt im Morgenlande, doch ſchwaͤrmt fie oft in allen Welt⸗ ‚theilen herum. Sie (ft an 5 Zoll lang. Der Kopf ift röthe lihbraun, der Mund etwas dunfler, die Augen glaͤnzend⸗ rothbraun, die Fuͤhlhoͤrner ockergelb. Der Hals oder Bruſt⸗ ſchild hat oben eine Eielformige Erhöhung, welche kammfoͤrmig eingekerbt iſt; von derſelben lauffen an den Seiten einige Furchen herab, ſo daß der Bruſtſchild wie gefaltet ausſieht. Die Farbe deſſelben ift pomeranzengelb, bin und wieder ſte— ben eingedruckte Punkte. Die hintre Hälfte des Bruftfanils des ift breit, auf dem Ruͤcken zugeſpizt, an den Seiten wird . 2 er — 24 — — er ſchmaͤler, iſt ockerbraun, voll vertiefter Punkte. Dat Hins terleib iſt roth, bat 9 Ringe, jeder ift mit. einem ſchwarzen Sireff eingefaßt; am Ende fehen einige gekrummte Spitzen. Die Fuͤſſt haben eine fchöne korallenrothe Farbe; auf den Hüfe te Der Hinterfuͤſſe zeigen ſich recht zierliche, gelbe, blaͤtteraͤhn⸗ lie Zeihnungen; die Schenkel haben ſtarke, "bewegliche Dornen, und am Ende einige längere Stacheln. Die Ober— fiüget find ofergelb, mit grünen, würflidyen Flecken von uns gleicher Gröffe befprengt ‚ und mit ftarken, ofergelben Adern darchzogen. Die Unterflügel find blaßokergelb, am aͤuſſ ern Rande braun, auch mit ſolchen Flecken beſprengt, in der Mitte aber mit gruͤnen, laͤnglichviereckigen Flecken. Dieſe Heuſchrecken find eßbar, und man vermuthet, daß ſie den Ifraeliten zu eſſen erlaubt waren; weil man die im zten Buch Moſe, Capit. 11, v. 20. ihnen erlaubten vier unbefannten Thiere Arbe mit feiner Art, Selaam mir feiner Art, Hargel mit feiner Art, und Hagab mit feiner Are, für Heuſchrecken Arten hält, da fie ſowohl wiederfäuen, als auch gefpaltene Klauen haben. So viel ift gewiß, daß faft alle groffe Heufchrecfen Arten von den jeßigen Arabern in Erman— gelung der Milch und des Brodes gegeflen werden, wenn gleich nicht zu ihrer täglichen und beftändigen Nahrung. Sie reif: fen die Fuͤhlhoͤrner, Flügel und Fuͤſſe ab, braten fie am Feuer, tunken fie in Butter, und verzehren fie. Noch beffer ſchmecken fie, wenn man fie erſt im Waſſer uͤberwallen läßt, und ſie nach⸗ gebends in Butter bratet, Diefe Heuſchrecken Art Mi im NH fehr — und oft eine aroſſe Plage. In Perſien ziehen oft erſtaunliche Wolken von Heuſchrecken herum, welche durch den Wind bet den Euphrat getrieben werden, und in den Wüflen umkom⸗ men. Auch in China iſt oft der ganze Himmel durd, Züge von Heuſchrecken verfinftere, melches zugleich einen gewaltigen rauſchenden Lermen verurjacht; und fo ziehen fie durch die Tar— tarey his in die Ukraine herunter. Zum Glück find ſolche Zuͤ— ge nicht jährlicdy zu fürchten, weil viele Umftände zuſammen⸗ Fonimen müflen, welche diefe auſſerordentlichen Bermiehrungen beguͤn⸗ — — 225 beguͤnſtigen; theils darf die groſſe Brut nicht durch Regen und Kaͤlte verdorben werden; theils muß auch bis zur voͤlligen Verwandlung der Heuſchrecken die Witterung vorziglid) güne fig ſeyn. — 12. Der Wanderer, Gryllus (Locujfa) migratorius. ‚Kupfert. Inſ. XXXIV, X. 2. Fig, 1. Diefer gehört auch mit unter die groffen Arten, Die Fuhfhörner find nicht lang, und haben 25 Gelenke. Der Kopf ift grün, auch wohl, jo wie das ganze Thier braungraus lich, mit dunkleren Flecken und Scattirungen, denn die Far⸗ ben fird ben diefer Arc aufferordentlich verfchieden. Der Bruſt⸗ ſchild Hat an jeder Seite eine Vertiefung, und oben in der Mitte eine erhabene Laͤngskante. Die Oberflügel find bald arünfid>, bald bräunfich, vol brauner Flecken von ungleicher Gröffe. Die Unterflügef find bald gruͤnlich, bald gelblich, mir bräunlichen Adern. Auf jeder Seite des erften Ringes am Hinterleibe fieht das zum Schwirren nöthiae Inſtrument, fo wie ich es oden befchrieben habe. Die Luftloͤcher an der Seiten find fehr ſichtbar; eines fteht an jeder Seite der Bruft, unmittelbar über der Wurzel der Hinterhüften; fie find mie zwey Arten von Lippen verfehen, die das Inſekt nach Gefal⸗ len öfnen und verfchlieffen kann, und die zwifchen fich einen kleinen Spalt laffen, mwodurd) die Gemeinſchaft mit der inne ren Hoͤhlung erhalten wird. Sieben andre Eleinere Luftloͤcher ſtehen an jeder Seite des Hint.rleibes; nach jedem Luftloche gebt aus der Bruft eine Dicke Luftroͤhre, und noch ein Luftloch mit zwo Lippen ſteht auf der membranöfen Haut, durch weis che der Bruſtſchild mit dem Bruſtſtuͤck zuſammenhaͤngt. Die Eyer legen fie an ben Graßhalmen; ſte find laͤng⸗ lihtoval, an den Enden rundlich, hellbraun, Haben eine duͤu⸗ ne Schale, bie leicht zerbricht, und fiegen in einem fleifcdyfar= bigen Schaum, den bie —— zugleich mit von ſich giebt, 3 der 226 — Se m ber aber bald trocknet, und hart wird, Der Wachsthum und die Verwandlung gefchicht wie bey. den vorigen Arten. Diefe Heuſchrecken find zwar eigentlich in Arabien zu Hays fe; fie fommen aber aud) oft bis zu ung heruͤber. Ya fie find faſt jährlich bey ung, nur fehr ſparſam, daher man nicht dars auf merke; bisweilen werden fie ziemlich zahlreich, und alss Dann thun fie ſchon einen beträchtlicheren Schaden. Wenn fie aber zu Millionen vom Morgenwinve zu ung berüber ger ‚ trieben werden, dann find fie eine groffe Sandplage, Man finder in der Geſchichte viele traurige Beyſpiele, mo ganze Millionen wie Wolfen von weiten Daher gefommen, und gans ze Känder verwüfter haben, Viele glücklich zuſammentreffen⸗ de Umſtaͤnde koͤnnen fie ungemein vermehren; vorhergehende fruchtbare Jahre, ein fchöner Nachſommer, ein warmer, trock⸗ ner Sudwind, ein früher Frühling, reichliches Graß zum Butter der jungen Brut, unter folchen und mehreren Umftänz den fann ein unzäblbares Heufshrecfenbeer auf die Beine kom— men, welches erft fein Vaterland verheeret, alsdann ſich hun⸗ grig in die Luft erhebt, fid) durch ven Wind in weitentlegene rLaͤnder reiben läßt, Dafelbft wie ein Plagregen niederfällt, und heißhungrig alles, was grün ift, bis auf die Wurzel wegfrißt und verwuͤſtet. In den Morgenländern find dergleichen Heer: zuͤge ſeht gewöhnlich, ja in Aſien jährlich zu gemiffen Zeiten. In China flieht man oft den Himmel bedeckt, und die Luft verfinſtert, wobey man von dem vereinigten Schnarren fo vieler Millionen Flügel ein entfeßliches Getöfe wahrnimmt, wie ' ein heraufzichendes Kriegesheer. Wo fie hinfallen, bedecken fie das Land oft eine halbe Elle Hoch, die Bäume brechen von ihrer erfihrecflichen Lat, und die Erde wird einer Wuͤſte gleich. As Karl der zwoͤlfte in Beſſarabien war, Famen von der Gegend des ſchwarzen Meeres folche beträchtliche Zuge, die ſich wie ein Sturmwind erhoben, und wie ein Hagelwetter nie> derficion, Daß die Reuterey und Has Fußvolk weder fehen noch fortkonmen konnte. Auch Rußland, Pohlen und Ungarn wird oft von ihnen heimgeſucht. Mach Deusfchland-fommen fie ſeſtener, und ſeit dem Jahr 1748. haben fie Feine — er⸗ x | Berwüfungen bey uns angerichtet. Den dieſem Beſuche ſuch⸗ ten fie erſt die feineren Kraͤuter aus, wie aber die Nahrung zu mangeln anfieng, fraſſen ſie auch die Blätter, ja feibft die Kinden ber Bäume, Es ift unglaublich, wie geſchwind ‚ie alles wegfreſſen, fo wie ſie auch wieder fehr lange falten kön— nen. Bey warnten, hellen und trocknen Wetter fieigen fie gefchwinder, und heben fih hoher, als wenn die Luft voller Dünfte, Regen und Kalte iſt. So groß der Schaden ift, ben fie fogleich zufügen, fo find doc) die Folgen faſt noch ſchaͤdli⸗ cher; Denn fie verurfachen ſowohl Hungersnoth, als aud) wo ſie vor Kaͤlte oder andern Zufaͤllen liegen bleiben und ſterben, — ſie die Luft durch den unertraͤglichen Geſtank, wenn fie in Faͤulniß gerathen, woraus viele Krankheiten entfteben, ja man will feldft die Häufige Peft in der Tuͤrkey denen zahlreis chen verfaulenden Heeren von. Heufchrecken zufchreiben. Es ift leicht zu. vermuthen, daß der. Aberglaube diefe Landplage durch allerley Schredbilder noch fuͤrchterlicher zu machen ges ſucht haben werde; dahin gehört: daß man die Flecken aufden Dberflügeln. diefer Heufchreden für Charaktere und Buchſta⸗ ben gehalten, ja einige haben ſich ſogar geruͤhmt, dieſe frem⸗ de Sprache leſen zu koͤnnen, und haben ſie fuͤr ſchreckliche An— kuͤndigungen der Zorngerichte Gottes ausgelegt. Die Zahl: ihrer Eyer iſt fo unermeßlich dag man ganze Säcke damit anfüllen kann; fie würden Daber bald die ganze Erde zu Grun⸗ de richten, wenn nicht die, gutige Vorſehung ihnen wieder fo viele ‚Gefahren und Feinde enggegeimgeftellet hätte, wodurd) der größte Theil aufgerieben ısird, "Ein kalter Wins, ein ans haltender Negen toͤdtet fie in Purzer Zeitz. ein Sturmwind’ wirft oft ganze Heere ing Meer und in die Fluͤſſe, wodurch fie. den Sifchen zur Beute werden. Gie felbft reiben ſich uns tereinander auf. Ihre Brut wird von Vögeln, Inſekten, Eydexen, Fröjchen und andern Thieren verfolgt und verzehrt. Auch Schweine, Fuͤchſe, Auerhähne, Kraͤhen und Staare lieben fie zur Koft, In Arabien werden fie bey Mangel ge- nıgfamer Zufuhr ber Lebensinittel aus Egypten, non den Menſchen ſelbſt zu vielen Tauſenden gefangen, geroͤſtet, zer- tieben, und Brod Davon gebadfen. a ganzen Volke an * 24 den N 328 ' — — den Grenzen ber Aethiopiſchen Wüften hat man deshalb den Samen Akridophagi oder Heufchrecfenfreffer gegeben, weil gie dieſelben ſowohl friſch effen, als aud) einfalen, und bag. sanze Jahr davon leben. Doc ſagt man, daß fie ihnen ei nen frühen Tod verurfachen, weil ihnen davon Würmer im zeibe wachfen, bie fie bis auf die Knochen auffreffen.. Dies iſt auch nieht unwahrſcheinlich, da die Heuſchreckenleiber felbft der Wuͤrmerbrut fehr ausgefest find. Wenn fih ein Heus ſchreckenheer in unſre Sänder niederlaͤßt, fo ift zmar die Ge» fabr groß, aber es fehlt doc) auch nicht an Mittel, fie noch abzumenden. Wenn fie wie eine Wolfe angezogen kommen, und fich niederlaffen, fo dürfen fih nur die Dorfichaften ver= fammien, und fie durch Klappern, Särmen, Schreien, An— einanderfchlagen metallener Geſchirre, und Schieffen wieder aufjagen, da fie alsdann weiter fliegen. Haben fie auf den Feldern fchon ihre Ener abgelegt, fo ift nichts beffer , als diefe Felder fogfeich umzureiffen, wodurch die Eyer erſticken und verfaufen. Sind fie aber in unferm Sande jung geworden, fo macht man breite Graben; die Dorffchaften verfammien fih, und jagen fie in diefe Graben herein, wo man fie leicht mit breiten ‘Brettern todfchlagen kann; man ſchuͤttet fie auch mit Schaufeln in Saͤcke, und fehlägt fie darinnen rod. Zum DBerjagen muß man die Mittagszeit erwählen, wo fie leichter und Höher fliegen, auch muß man fie nicht gegen den Wind treiben, weil fie fonft wieder zurückgebrad;f werden; auch Tann alsdenn ein ftarfes Naudymachen nüßliche Dienfte thun, Es iſt wohl niche glaublich, was Plinius erzähle, Daß es in Indien Heufchrecfen gäbe, die drey Fuß lang ſeyn follen, und Deren Hinrerfüffe getrocknet, zu Holzfägen gebraucht würden; ben der j:Bigen allgemeinherrfehenden tiebhaberen koͤnnten bie felben gewiß nicht verborgen geblieven feyn, Zum mebicinifchen Gebraud) koͤnnten vielleicht die Heu⸗ ſchrecken nicht ganz undienlich feyn, nur wird man ſchwerlich Die WunderCuren damit machen, wozu die Alten, die aus al= les sine Univerfalarznen machen wollten, fie als probate Haus: mittel vorgeſchlagen haben. Dahin gehöre, Daß — recke nee NG 2 ; or 229 ſchrecke an den Hals gehängt, das viertägige Fieher vertrei⸗ ben foll, oder daß; wenn man eine Heuſchrecke ‚lebendig zer⸗ Drücke, und fie auf einen boͤſen Zahn legt, man denfelben ohne alle Schmerzen herausnehmen könne. Mod) munderbarerer Kuren will ich nicht einmal gedenken. N. ‚13. Der Blauflügel. | Grylius (Locu/ta) coerulefcens. Rupfert. Inſ. XXXIV. E. 2, Fig. 2. Diefe Art ift ben ung nicht felten, Kopf, Bruſiſchilb und Hinterleib find dunkelbraun, und fo aud) die Fuͤhlhoͤrner, Die nur fo lang find, als der Bruſtſchild. Die Oberflügel find blaßbraun, mis drey dunfelbraunen Querbinden. Die Untere flügel find feladongrüun, am Hinterrande eine ſchwarze Quet⸗ binde, und die äufferfte Spiße ift ohne Farbe und durchſich⸗ tig. Die Hinterhüften und Schenkel haben ſchwarze Fleden. Die Stirn hat drey glatte Ozellen, und der Vordertheil des Bruftfchildes eine ausgezacte Laͤngskante. Ihr Gefang ift nur ein fanftes immer fortdaurendes Zifchen ; und fie halten fid) gemeiniglid) auf dürren, fandigen Plaͤtzen auf., | 14. Die Klapperheuſchrecke. Gryllus (Locufta) ſtridulus. Kupfert. Inf, XXXIV. E. 2. Fig. 3. Sie ift etwas did und plump, dunkelbraun und ſchwaͤrz⸗ lich, mit ſchwarzen Flecken und Schattierungen auf ben Obers flügeln und Fuͤſſen. Der Körper ift beynahe ganz ſchwarz. Die Unterflügel haben eine fchone rorhe Farbe, und an der Spitze eine Schwarze Binde. Der Bruſtſchild hat oben eine buclichte Erhöhung, und längs der Mitte eine ziemlich hohe Kante, Zwifchen den Augen dren Eleine, glatte Ozellen. Sie halten fich gleichfalls in dürren, fandigen Gegenden auf, ſchnarren fehr im Stiegen; fie find nicht leicht zu fangen, weil fie leicht, und auch ziemlich hoch und weit fliegen. | Q5 Fuͤnf⸗ 239. — ie —_ 14: Fuͤnftes Geſchlecht. Laterntraͤger. Fulgora. Dieſes iſt gewiß eine ſehr ſonderbare und ſeltene Gattung von Inſeklen die man eigentlich nur in den heiſſen Erdſtrichen von Afien und Amerika finder. Dieſe und die folgenden Ins feftengattungen hat Linne mit denen jeztbefchriebenen unter eine Claſſe gebracht, ungead)tet das Maul ganz anders bes [haften it, und Feine Zähne, fondern einen Saugrüffel hat. Mit Recht hat Sabricius diefen und den She eine eigne N le beſtimmt, die er Ryngota nennet. Die Gattungskennzeichen find folgende: De Kopf verlängert ſich mehr oder weniger in eine chnauze. . Die Fuͤhlhoͤrner ſind knopffoͤrmig ‚ fo klein, und fo von ale. len übrigen Fuͤhlhoͤrnern abweichend, daß viele ihr Br liches Dafeyn bezweifeln wollen, "Das Maul hat einen unter Dem $eibe längs betchtegenden Saugruͤſſel. Uebrigens haben dieſe Inſekten, Bi Verlängerung des Kopfs abgerechnet, fo viele Aehnlichkeit mit denen folgenden Zika⸗ den, daß viele fie nur fuͤr eine beſondre Familie derſelben an= genommen haben. Von ihrer Geſchichte und Verwandlung ift noch gar nichts befannt; denn was die Merianin davon erzähle, iſt unrichtig, und ganz offenbar eine Verwechfelung. Sie nähren fi) von dem Safte der Blumen und Pflanzen, 2inne bat 9 Arten befchrieben, Fabricius 15 Arten, “ von denen wir folgende bemerken wollen. i 1. Der — — 231 2 Der ſurinamſche Laterntraͤger. Fulgora laternaria. iM N Kupfert, Suf, XXXV. Fig. 1. 9 —J—— Ich kenne faſt kein ſchoͤneres, ſeltneres und merkwuͤrdi⸗ geres Inſekt, als dieſes. Man findet es in Surinam, und andern ſuͤdamerikaniſchen Gegenden. Das ſonderbarſte iſt die ſeltſame Geſtalt des Kopfs, der ſich in eine groſſe, läng- lichtovale Blaſe verlängert, Die fo lang ift, wieder feib, am äufferften, runden, etwas in die Hohe gerichteten Ende ift fie am dikſten; ohngefehr in der Mitte derſelben fteht ein ho> ber Budel, und auf jeder Seite zwey Reihen Spißen, nebft - einer Reihe groſſer, vother, runder, etwas erhabener Flecken. Diefer blaſenfoͤrmige Kopf ift ganz hohl, und verdiene mit Recht den Mamen einer Laterne, weil er mit einer phospho— refeirenden Materie angefuͤllt ift, die, fo lange das Thier lebt, fo helle leuchtet, daß man Die feinfte Schrift dabey leſen kann. Die runden, nesformigen Augen liegen an den Seiten des Kopfs, dicht am Bruftfchilde in einer Höhlung, deren Rän- der mit drey Spigen befezt find. Unter jedem Auge liegt noch. ein andrer runder Theil, die oft für Augen gehalten worden, aber es nicht find ; richtiger Halt man fie für die Fuͤhlhoͤrner; fie haben ein rundes Köpfchen, wie ein Hemdeknopf, deſſen Dberfläche chagriniere ift; es ruher auf einem kurzen, einglie— drichen, walzenfoͤrmigen Stängel; vecht auf dem Mittelpunk: fe ſteht ein ſchwarzes, feines Haͤrchen; die Zikaden haben eben folhe Fühlhörner. Zwiſchen diefem Fühlhorne und den Aus ge fißt nod) ein andres kleines Wärzchen mit einer glänzenden Oberflaͤche, welches mit den Dzellen viele Aehnlichkeit hat. Der Saugrüffel ift gebogen, und ſchließt an der Bruft an. - Die Sberflügel find gelb, aud wohl olivenfarbig, mit brau- nen Sprenfeln, auch fiehen hie und da weilfe, ſchimmelaͤhn⸗ liche Punkte; Die Unterflügel find durchſichtig, gelblich, roͤth⸗ lichbraungefprenfelt, an der Spiße fteht ein groffes Pfauen- auge, mit einem lebhaftrothen Kern, Die Zuffe find nur zum Schreiten, aber fihmerlich zum, Springen eingerichtet. { RR 912 mn — BR. In Brafilien nennet man diefes Inſekt Coueouyou: und man braucht es in den Zimmern anftatt eines: Lichtes, bie Weiber arbeiten daben, bie Männer binden es an einen Stock oder an bie Fuͤſſe, wenn fie des Nachts zu ‚gegen — oder auch auf der Caninchenjagd. 2. Der chineſiſche Laterntraͤger. Fulgora candelaria. 2 Dieſes Inſekt ift in Chiva zu Haufe, und gleichfalls uns gemein ſchoͤn von Anfehen. Der Kopf verlängert ſich in eine Jange in die Höhe gekruͤmmte Schnauze; diefe ift rorhbraun, mit fchimmelähnlichen Punkten befireuet, hohl, und foll auch Des Nachts leuchten, Der Bruftfchitd ift dunfelgelb mit eis nigen ſchwarzen Flecken. Der Hinterleib iſt orangegelb, oben⸗ auf ſchwarz, mit einem gelben Rande an jedem Ringe, Die Sberflügel find ganz mit unzäligen grünen, kurzen, abgebro⸗ chenen Strichen, reihenweiſe dicht beſezt; dicht am Leibe ha- ben ſie eine breite, gelbe, weißgeraͤndete Querbinde, nicht weit davon ſtehen zwey andre, die ſich wie ein X kreuzen, und die aus vielen gelben, oft zufanımenflieffenden, weißge: randeten lecken beſtehen. Zwiſchen dieſen und dem aͤuſſern Rande ſtehen noch zwoͤlf, bald auch mehrere, auch wenigere runde, gelbe, groͤſſere und kleinere, zum Theil weißgerandete Flecen. Die Unterfluͤgel ſind orangegelb, aber ein groſſes Stuͤck des Auſſenwinkels bis an den Rand iſt ſchwarz. Die Hinterfüffe find ganz gelb, die anderen aber haben nur gelbe Hüften, das übrige ift ſchwarz. Der Saugrüffel ift faſt ſo lang, wie ber feib, und liegt am Bauche argejchlofjen. Nes ben den Augen fteht auch eine Fleine Ozelle, und bie Fuͤhlhoͤr⸗ ner find knopffoͤrmig, mit einem Haar. Die Flügel hängen an den Seiten des Leibes herunter, und umſchlieſſen ihn oders wärts ganz. Die Zuffe find ziemlich) lang, und die Hinter⸗ ſchenkel eine Reihe Dornſpitzen. 3. Der » ws “2 3. Der europäifche Laternträger, Fulgora europata. Qupert. Inſ. XXXV. Fig. 2. a. b. Diefe Arc ift zwar ‚bier felten , aber bey Halle und Leip⸗ zig Däufiger ; fie ift überall fhöngrin, die Stirn verlängere ſich fegelformig, hat oben und unten erhödete Linien, unters halb, derſelben das gewöhnliche, neßformige rothbraune Auge, darneben die Fleine Delle, und binter derfelben das knopffoͤr⸗ mige Fuͤhlhorn mit einem Haar. Der unter der Bruft liegen» de Saugftad)el ift lappiggefäumt, und hinten zugeſpizt. Die gruͤnen Slügelfind zart, nezformig, die oberen gelbgefäumt und etwas länger, als die untern; die Schienbeine des bintern Paars haben Dornen, die Sußblätter drey Glieder, und der Leib hie und da ſchwarze Pünktchen, a 0 u ea zu De m Sa au a Zn nn 22 22 2 Sechſtes Geſchlecht. Zikaden d— Dieſe Inſekten find mit den Vorigen nche verwandt, und Faft nur eine verfchiedene Ars derfelben. Sie find in allen Welttheilen befannt, und ihre Dame, der faft von ihren fehwitfehernden Ton bergenommen zu fen ſcheint, auch in vie; len Sprachen aleichförmig, als: ital, Cigala, fpan. Cigaro und Cigatra, franz. Cigale, holl. Cicaden, Zumeilen nenne man fie auch Baumheimchen, Baumgrylle. Zu den als gemeinen Kennzeichen derfelben gehören folgende: Der Kopf, der gemeiniglid) fehr breit ift, haf einen am Bauche anliegenden langen Saugrüffel. Die Fuͤhlhoͤrner find kurz, und beftehen aus einem Knopf, auf den eine Borſte oder Haar ſteht. "Die Flügel find pergamentartig, und hängen an ben Sei: sen herunter, Mehr Mehrere allgemeine Kennzeichen laſſen ſich nicht gut an⸗ geben, weil es bier. wieder, fo wie bey den Gryllen, fo viele Abweichungen giebt, wo alfo folche Kennzeichen nicht zutrefz fen würden. IE / 0 Der Kopf iſt ſehr kurz, fo breit, als der Bruſtſchild; dicht an demfelben ftehen zwey groffe netzfoͤrmige Augen. Hin⸗ ten am Kopfe liegen zwifchen den Augen zwey Fleine, glatte Ozellen, und vor dem Kopfe die kurzen Fuͤhlhoͤrner; unten verlängert er ſich unter dem Bruftfchilde, in ein geoffes, drey— eckiges, bucelformiges Stuͤck, wie.ein Kinn ; diefer hat ver— fchiedene Duerreiffen, und von der Spiße defjelben gebt der Saugrüffel aus, Der Brufifshild ift ziemlich gewolbt. Der Hinterleib di, fehr ringliht, beym Weibchen figt am Ende dejielben ein beweglidyes Bohr, welches wie eine Säge gezahnt ift, womit das Infekt Spalten in die Bäume und Pflanzen acht, um Eyer darin zu legen, - Der Leib des Männchen endigt ſich mic 2 bornartigen, lamellenförmigen, ſlachhohlen, beweglichen Stucen oder Hacken, womit es ſich bey der Be— gaftung ans Weibchen anklammert. Der After am Ende des Hinterleibes ift roͤhrenfoͤrmig. Die Fluͤgel find bald gefärbt, bald durehfichtig , vornemlich bey den gröffern Arten, die aud) drey Ozellen zu haben pflegen; die Unterfluͤgel kreuzen ſich et⸗ was, und find oft wie Fächer gefalten. Die Fuͤſſe find bey den meiften zum Springen eingerid)tef , und deshalb die Schenkel der Hinterfüffe lang, und mit fteifen Stacheln beſezt. Die Zifaden leben, je weit man ihre Naturgefchichte fen: net, auf den Bäumen und Pflanzen, Daraus fie mir ihrem Hufe! den Saft ausfaugen. Die hiefigen find nur Blein, die ausländifchen oft aroß, oft fehr fonderbar geftaltet. Sie ha— ben, wenn fie aus dem Ey kommen, fehon die Geftalt, welche Sie immer behalten, nur die Flügel ausgenommen; fie befom= men auch vor der lezten Häutung die Fluͤgelſcheiden; einige le— ben bis zur Vollkommenheit in einem gewillen Schaum, wie wir unten hoͤren werden, Wegen * Wegen ihrer verſchiedenen Geſtalt hat Zinne ‚alle Zika⸗ den unter z Familien gebracht. | 1. Bläftrige, mit einem groffen , erhöheten, an den Sei: ten plattgedruktem Bruſtſchilde. 2. Deren Bruſtſchild an den Seiten mit Feigen Spißen be⸗ wafnet oder gehörnt iſt. 3 Mit glattem Bruſtſchilde und glasarfigen Slügeln, wel⸗ he aud) nicht huͤpfen, bingegen ſingen. 4 Springer, ‚die frofchartig fpringen. 5. Mit — Fluͤgeln, die Seiten umhuͤllen. Die beyden lezten Serien werben von bee in eine einge zufammengebracht. Ä Sabricius bringt diefe Familien unter vier‘ Gefondre Gat- tungen, da er auſſer einigen unmerflichen Berfcjiedenheiten an den Freßwerkzeugen auch noch) etwas Abänderung an den gihr hoͤrnern findet. 1. Membracis, ſehr zarte, kurze een gt hoͤrner, die an der Stirn ſtehen. 2. Tettigonia, borftenförmige Fuͤhlhoͤrner, das erfte Glied fehr dick, die übrigen gleich, ftehen an der Stirn. Cicada, fehr zarte, pfriemenförmige Fuͤhlhoͤrner, die Glieder ſind kaum wahrzunehmen, ſtehen unter den Augen. 4. Cercopis, pfriemenfoͤrmige, ſehr zarte Fuͤhlhoͤrner, die Glieder ſind kaum zu AREA IR fiehen unter den Augen, Linn? Er 51 Arsen befchrieben, Sabeiu 97 Yrten, Erſte 236 — > = Erſte Samilie, mit einem blötterähnlichen Bruſt ſchilde. Foliaceae. eg Cicada (membracis Fabr.) folata. Kupfert. Inf. XXXVL Fig. r. Diefes Infekt, und einige ihm ähnliche find wegen ihrer ganz aufferordentlichen Geſtalt, die feltfamften Inſekten, die aan ſehen kann; man follte fie eher für ein Blat halten, das auf feiner ſcharfen Kante ſteht, und fo herumgeht. Der Bruſtſchild ift alfo fo platt und erhöher, wie ein-auf der Schaͤr⸗ fe ftehendes Blat; oder es har die Form eines durchgefchnie- kenen Herzens, bedeft den ganzen Leib und die Flügel; es ift gelb, mit zwey ſchwarzen Bändern, von deren das bordere ſchmal, das pintere breit ift, und nicht, Dis ganz ‚nach unten Feicht. Der Kopf it Flein, ſchwarz; die neßfürmigen Augen find glaͤnzendſchwarz, auch die Fuͤſſe, deren Schienbeine fehr breit find; zwey Ozellen ſtehen neben den Fuͤhlhoͤrnern. Die Oberfluͤgel find ſchwaͤrzlich, die untern blaulihweiß und durch⸗ ſichtig. Der Bruſtſchild iſt inwendig Hohl, wie eine Dlafe, Es kommt aus Surinam. | 2. Das Thuͤrmchen. | Cicada (membracıs) Spino/a, Kupfert. Inſ. XXXVL Fig. 2» Der Kopf diefes fehr feltenen furinamfchen Inſekts hänge herunter, und von da erhebt ſich der breite, vorn abgerunde ge Bruftfchild, ſpizt fich feitwärts in zroeen Dornen, ſteigt gleich einem Thurme grade in bie Höhe, wo er fi in eine hornartige Spige endigt; hinten ſinkt es wieder herab, wird ſchmaͤler, und reicht über den Hinterleib fpigig hinaus; die Farbe ift orangegelb; vorne und hinten fteigen drey dunfelros the Linien nad) der Spitze berauf; ‚dieDberflügel find braun, und zum Theil unter dem Bruftichilde verbergen, die Unter: fligel find durchſichtig, die Fuͤſſe kurz. | Zwote m — 237 Swote Samilie, mit einem auf den Seiten gehoͤrn⸗ sem Bruſtſchilde. Cruciatae, | 3. Die gehörnte Zikade. Cicada (membracis) cornuta. Ein europaͤiſches Inſekt; der Kopf hänge herunter, und ‚hat auffer den groffen Augen zwey Heine Ozellen. Der Bıufts ſchild ift hoch und dicke, am Obertheil deffelden ſtehen an der Seiten zwo hömmartige, ruckwaͤrtsgekruͤmmte Spitzen; hinten verlaͤngert er ſich in einen langen, dünnen, hornartigen, fuge= fpigten Theil, der zwifchen den Flügeln durch faft bis ang Ende des Hinterleibes reicht, auf welchen er auch angegliebert iſt, und oben wie die Schärfe eines Meſſers zugeſchaͤrft ift. Ale vier Flügel find durchfichtig, hellbraun, mie Dunkeln Adern; die untern find laͤnger. Das ganze Inſekt ift dunkel⸗ braun, nu: die Schenfel und Fußblaͤtter find braungelblich. Es hält fid) auf den Bäumen auf, und- ſpringet weit; ana meiften findet man es auf Weiden und Diſteln. Geotſtoy nennet es le petit diable, und Periver Ranatra, ) 4. Das Kangohr, Cicada (membracıs) aurita. | Sie ift unter den hiefigen die größte , geünlichgtau; der Kopf fo breit, ald Die Bruft, und endiget fich vorne in einen haͤutigen Schild, von welchem drey erhoͤhete Linien herablaufs fen; die Augen iind klein; unter bem Kopfichilde vor den Aigen fichen Die Fuͤhlhoͤrner, vom Kopfe her fleige der Bruſt⸗ ſchild ſtark in die Höhe, und ſchießt zu beyden Eeiten in ein breites, häufiges Horn, wie ein Ohr, empor; Binter dent Bruſtſchuͤde ſteht ein zugeſpiztes Schildchen ; die Oberflügel find bräunlichgeflect, die Unterflügel find gegen den Leib zu ſchwaͤrzlich; die Scienbeine der langen Hinterfüffe haben gegen auffenzu eine häutige Verbreitung, mit Dörnthen und Haͤrchen geſaͤumt. Man finder fie auf. den Eichen, Haſelſtau⸗ Bun, Necurg. VE: aa 9% R den, 238 ii en den, Jauch in ben Gärten. Sie wird von Geoffroy le grand Diable genennt, | Dritte Samilie, Singer, welche nicht büpfen. Man- niferoe. Zettigonia, Fabr. 5. Der Blutring. \ Cicada (Tettigonia) haematodes. Kupfert. Inſ. XXXVL Fig. 3306 | Sie wi:d in den fühdlichen Sändern von Europa und in Aſien gefunden. Die Fuͤhlhoͤrner find ſchwarz, vie Augen grau, zmwifchen denen drey kleine glatte Ozellen vorne am Ko— pfe ftehen. Der Bruſtſchild und Hinterleib fird braun mie rothen Ringen und Streifen, fo wie aud) unten. Die Schnans ze iſt ſchwarz, die Zuffe ſind roth mit ſchwarzen Klee. Der fägenförmige Bohr oder Segeftachel der Weibchen ift ſchwarz. Die Gelenke und dicken Adern der Flügel find gelblichrorh, die Flügel felbft glasartig und durchſichtig. | 6. Der Leyermann. Cicada (Teitigonia) Tibicen. Sie ift an Geſtalt der vorigen ahnlich, nur gröffer, und kommt aus Amerifa. Der Kopf ift ſchwarz, mit braungels ben Streifen. Der Vordertheil des Vruftfchildes ift grün, mit zwey fehwarzen Sängsftreifen,; hinterwaͤrts und die Seiten find ſchwarz; der Hintertheil des Bruftfchildes ift braungelb, mit aroffen ſchwarzen Flecken und Streiffen,, und am Ende fieht ein erhabenes braungelbes Kreuz. Der Hinterleib iſt obenauf ſchwarz, unten araulich, und wie mif einem weiffen Puder befireuet, der fich leicht abwifchen laßt. Die Füffe find grau, etwas grünlich, Die vier Flügel durchſichtig, glasars fig, mit diefen braunen Adern, deren zwe dicht am äuffer- ſtem Ende des Zlügels liegen, und jede mit einem ae Fle + —— 2 239 Fleck bezeichnet iſt; ben der Wurzel der Flaͤgel find bie Adern. grün, die Randader ber Auſſenſeite die, auch in-der Mitte gruͤn. Der Kopf ſo breit, als der Bruſtſchild, aber kurz; an, jeder, Seite ein groſſes, längliches, neßfdiniiges Auge, und obenauf drey alatte D;ellen, die im Dreyeck ſtehen; die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſind nicht länger, wie der Kopf, ſchwarz, und mie die feinften Haͤrchen. Unter den Flügeln ftehen beym Männs hen zwey Schilder, oder-groffe Klappen; diefe find die Be— deefungen der Singorganen difes Juſekts; fie find rund, an einer Seite durch Ligamente befeftiget, an der andern bewege, lich. Sie fonnen aufgehoben werden; damit biefes aber nicht zu ſtark geſchehe, fo werden fie durch zwey Eleine Zapfen oder. teife zugefpizte Federn gehemmet und zurücgehalten. Sie liegen auf einem Stege, damit fie fich nicht zu tief in die Hoͤh⸗ te ſenken koͤnnen. Nimmt man diefe Platten weg, fo erjtaung man, was darunter für eine Zuruͤſtung verborgen. liegt, indem man ſogleich einen beſtimmten und ähnlichen Endzweck, wie. an der Sufrröhre, gewahr wird. Anfaͤnglich ſieht man eine groſſe Höhle, oben mit einem Rande geſchickt verſehen, und durch eine dreyeckige Scheidewand in zwo Kammern gelheilet. Am Boden einer jeglichen iſt ein Spiegel von der ſchoͤnſten Pos litur, ‚der ſchief angefehen, die ſaͤmmtlichen Regenbogenfar- ben darſtellet. Auſſer dieſen Spiegelkammern bat die groffe Höhle noch zwo kleine Zellen, die mit einer höchftelaftifchen, regelmäßiggefireiften, Haut bekleidet find, an welcher man die völlige. Beſtimmung der Trommelhaut gewahr wird, Fähre man mit einer Feder uͤber Diefe Haut, fo entſteht ein. ſchwir⸗ render Ton, wenn auch das Thier ſchon tod iſt. Der durch das lebhafte Reiben der Oberfluͤgel hervorgebrachte Ton ſcheint alſo durch dieſe geſpannte Membranen gleichſam wie der Ton beym Klavier durch den Reſonanzboden den Schall zu bekom⸗ men, der durch Die in den Kammern befindlichen Theile noch mehr verändert wird. Auf ſolche Weiſe bringen. die Zifaden einen denen Heufchrecken ähnlichen, „aber angenehineren Ton hervor ‚der dem Anakreon und. mehreren Dichtern Gefegen- beit gegeben hat „ fie zu beſingen. Ihr Geſang foll ſehr ſtark und ziemlich modulirt ſeyn Und da Die Männchen ‚allein fin» N 2 gen, 240 | gen, fo gab dies dem Xenarchus Stoff zu dem Scherz, bie Zitadenmännchen glücklich zu preiſen, daß fie ftumme Weiber hätten. Der Segeftachel des Weibchen gehört auch zu den Merkwürdigkeiten diefer Inſekten. Er lieat in einem Futte⸗ tal, welches fid) In der Mitte von einanderipalterz er ift hart, ſchwarzbraun, und hat bie Geftalt einer Picke, deren Seiten> ſchaͤrfen mit fägeförmigen Zähnen verfehen find. Dieter Star chel läßt fich wieder der Breite nad) von einarderfpalten; da ſieht man alsdann, daß er innwendig eine Höhlung hat, daß nur die beyden Samellen die fägeförmigen Einſchnitte haben, und daß in biefer Höhlung noch ein Stiler verborgen liege. Wenn nun die Spiße eingeboprt hat, fo fügen bie Samellen oder Blätter durch eine abgefonderte Bewegung die Oefnung aus, und fo dringt das eigentliche Bohr immer tiefer. Wenn man den Hinterleib des Männdyen druͤkt, fo tritt ein harter Hafen heraus, womit es fih ben der Paarung am Weibchen fefthäfe; und ben flärferem Drücen eine helle Roͤhre, aus weicher ſich ein fleiſchichter, ſtumpfer Theil herausprefien läßt, ber das eigentliche Zeugungsglied ift. Zum Eyerlegen fuche ſich das befruchtete Weibchen abgeftandene, trockne Baumaͤſte aus, am liebften von Maulbeerbaͤumen; fäget eine Spalte in denfelben , und legt & bis 10 weiſſe länglichte, an den Seis ven gugefpizte Eyer hinein, und verleimt die Oefnung mit eis nem Gummi, der bem Regen widerfteht; gemeiniglich ſucht fie fid) die gegabelten Winkel der Zweige aus, und legt über» aupt fünf bis fiebenhundert Eyer. Sie würden fi alfo er: —— vermehren, wenn nicht die Schlupfweſpen ihre Ener auch dahin legten, deren Larven fich nachher mit biefen Zifa» deneyern oder Larven mäften. Die Larven ſehen wie dicke Bla⸗ fen aus, haben aber die völlige Geſtalt bes vollfommnen In⸗— ſekts, ausgenommen bie Fluͤgel. Ihre Vorderfuͤſſe find den Krebsfüffen aͤhnlich; der Hüftwirbel derſelben ift das länafte Glied, walgerförmig, mit einer oberwärtshervorftehenden Kan⸗ re; die Hüfte felbft ift an ben Seiten breit und flachgedrüft, ‚am Yrnenrande mit 5 — 6 Zahnferben verfehen, darunter eine groͤſſer, gegabelt und vorwärts gerichtet ift, Das Schiene bein ift krumm, an ben Geiten flach mis einer — * n | N. Eundfoige; es hat Aehnlichkeit mit einer Vogelklaue, und kann zu den Zahnkerben der Hüften hingebogen und apgeſchloſſen werden, fo daß ſich die Larve dieſer Füſſe zum anpacken zu be dienen ſcheint, wie bie Fangheuſchrecken; Das Fußblatt hefler het nur aug einem Theil, und iſt am Innenrande des hadens förmiggefriunmten Schienbeins angegliedert. Dir Fuͤhlhör⸗ ner find bey der Larve länger, dicker ſiebengliedeicht. Sie ſuchen fogleih die Erde, und verbergen ſich ohngefehr ein Jahr in derfelben; als Puppen oder Nymphen friechen fie oft 2 Schub tief in die Erde, und halten ſich an ben Wurzeln der Baͤume auf. Die Alten haben dieſe Zikaden gegeſſen; dor ber Paa⸗ rung ſchmeckten ihnen die Maͤnnchen beſſer, nach der Paa⸗ rung aber die Weibchen um der Eyer willen. Man glaubte, ſie lebten blos vom Thau. Es ſcheint aber, daß auſſer den Saft der Bäume wenigſtens die Nymphen auch von Inſek⸗ ten leben werden, weil ihnen fonft bie Fangfuͤſſe unnuͤtz waͤren. Vierte Familie. Springer, welche froſchartig find, Ranatrae faltatoriae, Ceriopis Fabr. 7. Der Bluttropf. Cicada (Cercopis) Cruentata Kupfert. Inf XXXVL Fig. 5. Er wohnt in Surinam. Der Kopf iſt glatt, vorne zu⸗ geſpizt, rothbraun; die Fuͤhlhoͤrner find ſchwarz; auf ber Stirn ſtehen 2 Ozellen.. Der Bruſtſchild hat die Breite und Farbe des Kopfs, das Schildfein iſt ſchwarz, hinten gelb; die Deckſchilde abgerundet, braun, mit drey roͤthlichgelben Querbinden; die Unterflügel ſchwaͤrzlich, durchſichtig, die FSöffe braun, an den Schienbeinen Des lezten Paars ſteht hin⸗ ten ein Dorn, | Ki —— 84% rn), mem 8 Die Schaumzifade, EEE Cicada Ccercopis) Spumaria. Diefe Zifaden find die bekannteſten unter allen. Im An⸗ fang des Sommers finder. man faſt auf allen Bäumen, am meiften auf ven Weiden einen weiſſen, fpeicheläßnlichen Schaum an den Blättern und Stielen ; auch die Graͤſer find ‚damit bes deckt; man nennet ihn Fruͤhlingsſchaum, oder Froſchſpei⸗ | el. Er befteht aus einer durch fichtigen, in die, feinſten suft- bläschen aufgetriebenen Seuchtigkeit die oft aroffe Slumpen formiere , unter weldyen ein Tropfen helles Waffer hanget. Dieſer Schaum wird von den Larven diefer Zikade verurſacht; ſie ſtecken ihren Saugruͤſſel in die Blaͤtter und Zweige, ſaugen den Saft heraus, der ihnen erſt zur Nahrung dienet, und wenn er den Körper durchgegangen iſt, geben ſie ihn durch den After in ſolchen Schaum wieder von ſich. Freilich leiden da⸗ durch ſolche Blaͤtter etwas; ſie rollen ſi ch auf men und kommen nicht zur völligen Groͤſſe. In. dieſein Schaum lebt die Larve, der fie ſowohl vor dag Austroͤcknen der Haut bey ſtarker Sonnenhige, als aud) vor den Unfällen, der. Spinnen und andrer Raubinſekten ſchuͤzt. Sie find grünft ichgelb , ha⸗ ben 6 Fuͤſſe, und laufen ziemlich geſchwind; nach einigen Haͤu⸗ tungen bekommen fie Fuuͤgelſcheiden, und zulezt Flügel; die Fuͤſſe endigen ſich mit 2 Krallen; nebft zween kleinen blafen- foͤrmigen Ballen. Selbſt im Schaume ſtreifen fie die Nym⸗ phenhaut ab; doch koͤnnen fie es bewerffielligen , daß der Schaum, der fie unmittelbar beruͤhrt, allmaͤhlig verdünften muß, fo daß innwendig in ber Maffe deffelben ein groffer lee⸗ rer Raum entfteht, in welchem jie frey und unbededt liegen. Die legte Verwandlung geſchieht im Auguft, Die Fluͤgel find anfangs Fein, zuſammengewickelt, aber fie entwickeln ſich bald, Nun ift das ganze Inſekt ſcheckigbraun, die Oberflügel haben einige arofle, weiſſe, edige Flecken. Der Kopf iſt breit, vor⸗ ne zugeſpizt; die Fühlhörner neben den Augen find kurz und dünne, Der Brufifnild hat die Geſtalt eines unregelmäßis gen Fuͤnfecks. Die Hinterfuͤſſe find langer, als die übrigen. Das Schienbein hat an der (Hintern Geite zwey 5 | gende — — 243 gende Dornen, auch ſtehen noch einige am aͤuſſerſten Ende ‚ bifjelben.. Das Fußblatt bat 3 Gelenke, mevon die zeriten fi io) mit einem Stanz von Dornfpigen:endigen; Das dritte iſt länglichopal und hat 2 Krallen am Ende; dieſe Dornen find elaftifch, und indein das Inſekt die Hinterfüffe Feft auf den Boden ftänmer, ift es wegen der elajtifihen Kraft der Doro nen dem Inſekt leicht, ſolche gewaltige Sprünge zu machen, Deren Schnelligkeit alles uͤbertrift, und moben fie einen knacken⸗ den Ton von ſich geben, der durd) das Abichnellen der Dern- füißen verurſacht wird. Ben der Bexattung fit das Männz , dien an der Seite bes —2 Mas fie mit ihren Leibern . ang 21% EN nicht Meine dem’ Anal ee — Kleine, Weſpen ſtuͤrzen ſich oft auf folde Schaumhäufhen, hohlen die tarven heraus, } und bringen ſie ihren Jungen zum. Futter. Nicht dieſe einzige Zikaden Art lebt als Larve und Nym⸗ phe im Schaum, ſondern faſt alle die kleinen ſpringenden Ar⸗ ten, die hier zu Lande auch faſt Die einzigen ſind. sine Familie. Sentflügel ‚deren Fluͤgel fchräg „ablaufen, und um die Seiten des Aöıpers: ums un gefchlagen find. Defexar. | — Ks ' Fabr. Cicada. 4 2 ll BTL ! 9 Der Fenterfleck. A m . Cicada ‚perfpieillata; —— olen Inſ ige 4. na ed. Aus Surinam.” Der Kopf iſt breit: MEER den Aus gen ſtehen drey Ozellen, die gelben ſtehen etwas | R4 unter⸗ — 244 — — unterwaͤrte Der Hinterleib ift hinterwaͤrts vörhlichgefb. Die Flligel find alle viere undurchfichtig, braun, mit roͤthlichen Flecken an der Wurzel; die Unterflügel haben an der Spike eingn groſſen, runden, durchſichtigen, glasarfigen Sleden "70. Der Wollſchwanz. Cicada lanata; Auch aus Indien. Der Kopf fo breit, als: ber Brufte, ſchild, ſchwarz, an den Seiten roth, die runden Augen ftes. hen fehr hervor, und der Auſſenrand derſelben ift zugeſpizt; unter jedem ſteht eine Ogelle; und darunter die Fuͤhlhoͤrner; der Bruͤſtſchild iſt kurz, braun und gelb; das Schildlein iſt gröfler, hinten zugeſpizt; „die Oberflügel find ſchwarz, „an der Wurzel mit meergrünen und weißlichen Punkten beſprengt. Die Unterflägel find braun. Der Hinterleib iſt mit einer lan⸗ gen, weiten, vwoollartigen Materie überzogen, bie aus, dem; Zeibe ausſchwizt. Die Füffe find fchwarz, „und die Schiens beine der Hinterfuͤſſe haben dren Dornen .·. —— 34 a ee a Siebenes Geſchlecht. Waſſerwanzen. Votoueta. Man vergleiche: dieſe Inſekten darum mit den Wangen, weil fie. wie. dieſe, ſih durch einen Saugſtachel ernaͤhren, und auch ſtechen. Sie ſchwimmen im Waſſer mit groſſer Schnelligkeit, und einige unter ihnen ſchwimmen gemeiniglich ruͤckliags. Zu den Gattungsfennzeichen gehören hauptſaͤchlich folgende: | ki — I. Die Fuͤhlhoͤrner ſehr kurz, ſtehen unter den Augen.“ 2. Das Maul hat einen nach dem Untertheile des Bruſte ſbdes zuruͤckgebogenen Saugruͤſſel. 3. Die Oberfluͤgel ſind halb Hernartig, Halb haͤutig. es Ar Das | 78 . Das Fußblatt har nur. zwey Glieder, Der Kopf ift faſt fo breit, wie ber Leib; bie Fuhlhörner has ben dren länglichte Glieder; die vier Flügel liegen Freuzweife übereinander. Die VBorderfüffe werden zum Fangen gebraucht s die Hinterfüſſe ind lang, breit, mit Haaren befezt, und zum Schwimmien dienlich. " Sie leben in ftilfftehenden Waffern, Teichen, Pfuͤtzen und Moräften, Oft begeben fie fid) ans Land, am meiſten Des Abends und die Macht hindurch, und fuchen fi) andre Gewaͤſſer. Sie leben vom Raube andrer Inſekten, melde fie mit den DVorderfüffen fangen, und mit dem Gaugrüffel ausfaugen. ie haben ‚wenn fie aus dem Ey formen, bie Geſtalt, welche fie beitändig behalten, nur daß fie nach einie gen Häutungen erft die Flügel bekommen, | Fabricius bringe fie unter zwey eigene Geſchlechter. 1. Notonelta ; das Maul hat eine Sippe, die 2 erften Giies ‚der der Fuͤhlhoͤrner find chlindriſch, das dritte borftene ähnlich, Sr | 2. Sigara; Das Maul hat Peine Lippe, die Glieder bes Fühlhoͤrner find unter fich gleich, fadenförmig. Degeer hatdiefes und bas folgende Geſchlecht Nepa für zweg Familien eines einzigen Geſchlechts angenemmen. Lion hat überhaupt 3 Arten, Sabricius 7 Arten beſchrieben, 3. Der Ruͤckenſchwimmer. Notonecta glauca. Kupfert. Inſ. XXXVIE Fig. 1. a. b. Der Körper dieſes Inſekts iſt faſt walzenfoͤrmig, hinten fegelförmig zugeſpizt, ohngefehr 8 Linien lang. Der Kopf vund, foft fo breit, als ber Bruſtſchild, bie Augen find groß, platt, nekförmig ; oben ift der Kopf weißlid), unten grün Rs lich / 14 Da ET N I. I — lich, die Augen braunroth. Der Bruſtſchild hat oben eine hornartige, etwas durchfihrige,' ſehr ebene Platte, die etwas uber das groſſe Ruͤckenſchildchen vortritt; vorne iſt er weiß, hinten ſchwarz, das Schildlein ſammetſchworz; Die Oberfluͤgel find graugelblich, mit. kleinen, ſchwarzbraunen Flecken, und! umwickeln den Leib und die Seiten, der haͤutige Theil derſel⸗ ben iſt weiß, durchſichtig. Der Hinterleib ift-glänzendfehwarg; Die Vorder und Mittelfüſſe ſind von gleicher Groͤſſe, und Haarigt; und ſcheinen blos zum Kriechen gebraucht zu werden; zum Schwimmen braucht das Inſekt blos Die längeren Hin⸗ terfuͤſſe, die auch am Ende keine Hacken baben, mie die uͤbri⸗ gen, dagegen find fir am Jpureurande mit einer Reihe lan⸗ ger Haarfranzen beſezt. Alle Fuͤſſe ſind wlivengrung Der Saugrüuͤſſel beſteht aus vier Gliedern, und kann von dem Thiere nach allen Seiten gedrehet werden; Er iſt nur) das Futteral, welches einen ſehr feinen Stachel in ſich ſchleßt, der aus drey Stuͤcken beſteht, von denen zwey wieder die Scheide bes drit⸗ ten, als des eigentlichen Stachels ſind, und am Ende eine Reihe ruͤckwaͤrts ſte hender Zahnkerben haben; vermuthlich um damit die, Wunde weiter zu reiſſen, Am Ende, und an den Seiten des Hinterleibes ſieht eine Reihe langer, brauner Haa⸗ re, womit ſich das Thier an der Oberfläche des, Waflers aufs haͤngen kann; daher le ſich gleich, auseinandet, thun, ſobald fie die Oberfläche erreichen , und trocken über dem Woſſer blei⸗ ben.. ‚Das, Zeugungsglied.des Männdıen tritt beym Druͤcken des Hinterleibes, heraus, und iſt ein Dickes, hornartiges ſchwar⸗ zes, bemegliches, am Ende geſpaltenes Stück, weiches zwo Samellen hat,⸗ aus welchen ein häutiger Theil hervorgeht, der der eigentliche Geſchlechtstheil iſ. Bey der Begattung hans gen beyde hinten zufammen , nicht: auf, fondern nebeneinander, das Männchen etwas tiefer, Und fo ſchwimmen fie auch zus fanmen, fehr geihmind. Das Weibchen legt viele weiſſe, länglichtovale Eyer an die’ Stiele und Blätter der Waſſer⸗ Fräuter. Die Jungen kommen im May aus, und fangen gleich) an, mie die Eltern, auf den Rüden zu, ſchwimmen. Während der Verwandlung nehmen fie verfchiedene verän- dere Farben an. Sie leben vom Raube, und ul afs ze nn N, 247 N Rn Waſſerinſekten, die fie mir den Vorderfuͤſſen fangen und auss fangen; vielleicht laffen ſtsauch gleich etwas Gift in die Wun⸗ de Kieffen ‚weil der Gefangene gleich nach dem Stiche ſtirbt; daher Fönnen fie fich aud) an ſolche Inſekten wagen, die weit ae un ftärker find, als fie ſelbſt. Sie fallen ſich auc *üntereinander felber an, am meiften "aber müffen Die Larve der Ephemern ihnen zur Nahrung dienen. m “PILLE ä ji Die Düetwelle, 1% — DH ar Ja ‚2 “ on 0 14 In Dt h ’ KR REN —— 24 Motonetcta (Sigara Fabr.) Striata,. Kupfert. Inſ. XXXVII, Fig. 2. a. b. 2 RN —0 92 PET a LER! bängen gewöbnlic. an der Oberfläche. „Der Kopf drenedig, L te Schnauze, in welcher ber Saugrüffel liegt. Auf dem herze förmigen Bruſtſchilde ſtehen drey ſchwarze Erhöhungen. Am Hintertheile des Leibes ſtehen zwo kleine, hornartige Lamellen, die das Inſekt nach Gefallen bewegen kann. Die Vorderfüſſe beſtehen aus Gliedern; die Mittelfuſſe Haben deren viere, fo wie die weit laͤngeren Hinter fuͤſſe das Einlenkungsglied der Huͤf⸗ te iſt dick, kegelfoͤrmig, etwas fleiſchicht an der Hinterſeite; zwiſchen dieſem und der Hüfte ſteht noch ein kleines, krummes, kegelfoͤrmiges Stuͤck.Die Schienbeine find mit ſtachelaͤhnli⸗ chen Haaren beſezt, und werden im Schwimmen ſo weit vor⸗ aus geſtrekt, daß man ſie für die Vorderfuͤſſe halten ſollte. Sie leben gleichfalls vom Raube, und ſtinken wie die Bett: wanzen. Ihre Lebensart iſt mit den Vorigen einerley. af 2 — — — men Achtes a — Achtes Geſchlecht. Waſſerſkorpionen. Vepa. Blos um der vordern Fangfuͤſſe willen, die etwas aͤhn⸗ liches mit den Scheeren der Skorpionen haben, bat man fie mic. diefen verglidyen, denn im übrigen haben fie mit der vo⸗ rigen Gattung viele Aehnlichkeit. Das eigentliche Kennzeis chen alfo, wodurd) ſich dieſe Gattung von der vorigen unters fcheider , find bie Fangfuͤſſe, w welche taſchenmeſſerfoͤrmig in ein⸗ anderfehfagen. Im übrigen ift idre ganze 5 mit den vorigen gleichfoͤrmig. Sabricius bringt bie biehergeförigen Arten noch unter zwey beſondre Geſchlechter. 1. Nepa; kurze, fingrichgetheilte Fuͤhlhoͤrner, die m, in den Augenböplen verbergen laflen. 2. Naucoris; furze fabenförmige Fuͤhlboͤrner. Linne hat in allen 7, Jabticius 9 Arten — 1. Der Nadelwaſſerſ korplon. Vepa linearis. Kupfert. Inſ. XV. Fig. x. Ein feltfames Inſekt wegen ſeines Eu unb ſchmalen Körpers. Die Farbe iſt grünlichbraun, der Kopf klein, die ‚Augen netzfoͤrmig kugelrund, ſehr hervorſtehend, ſchwarz; ber Saugruͤſſel kegelfoͤrmig zugeſpizt, nach untenzu gekrͤmmt, auf der obern Schaͤrfe hödrig. Die Fuͤhlhoͤrner ſtehen unter. ‚den Augen auf Pleinen Knoͤpfchen; fie fallen leichte ab, der Bruſtſchild ift lang, vorne cylindriſch, Hinten erweitert er ich, und wird fo breit, als der Leib, wird aud) aufgeblafen, und ift bey dem Schildchen ausgefhnitten, Der Hinterleib iſt ſchmal, lang, am Ende fegelförmig zugefpizt, roth; am En⸗ de ſizt eine fange Roͤhre, Die ſich fpalten läßt, und vermife kelſt welcher ſich das Inſekt an die Oberflaͤche Des ange angt, — 249 hänge, und Luft fhöpft, Die Oberfluͤgel ſind lang, ſchmal, uͤnten zugerundet, braun; der haͤutige Hintertheil derſelben iſt durch eine ſchraͤge Linie abgeſondert, und netzfoͤrmig gea⸗ dert. Die Unterfluͤgel find kuͤrzer, breiter, fein und durch— ſichtig. Die Vorderfüffe find kürzer und dicker, als die uͤbri⸗ gen, und werben oft irrig für die Fuͤhlhoͤrner gehalten; Am Schienbeine fteht auf der Mitte ein Furzer Dorn; wenn num der zweygliedrichte Fußtheil fi) an das Schienbein wie ein Tas fhenmeffer anfchließt, fo reicht er grabe bis an diefen Dorn, und ſtemmet fich fa fefte an, daß der Fußtheil nicht leicht auge weichen kann, zumal da der Theil des Schienbeins, an wele: chem er anfchließt, mit kleinen Spitzen befezt ift; es kann als’ ‚fo audy die damit ergeiffene Beute fid) nicht Teiche losreiſſen. Die übrigen Fuffe find lang, dünne, grade, fait wie Schna⸗ Benfüffe. Es leben biefe Inſekten in unfern Gewäflern, nähe ven fich vom Kaube; ihre Eyer find weiß, durchfichtig, mit vier hellbraunen Laͤngs⸗ und einigen feineren Mueradern. Das Weibchen läßt fie im Wafler zu Boden fallen, da dann nach 4 Tagen die Jungen auskriechen. ** Et 3. Der EEE TE —* EAN N A ns 25@ — er Der afchgraue af brpion. — Vepa Cinerea. hun 1 ae taaud A ‚Ein tränes Thier, das rößtenefeife: * den — bes. Bodens langſam umberkriecht. Unfaͤhig zu entfliehen laͤßt es: ſich feicht mit der Hand aufnehmen, aber es fticht empfinds licher, wie irgend ein anderes Inſekt. Die Geftalt iſt eyrund, porne plattabgeſtuzt und: uͤberall ganz auſſerordentlich ‚platte, Der Kopf Elein, mit einem gekruͤumten Ruͤſſel; die Augen rund, hervorſtehend. Der Bruſtſchild beynahe viereckig, hoͤckrig· Die Farbe iſt uͤberall ſchmuzigbraungrau, aber der Leib unter den Flügeln ſchoͤnroth unten braun ſchattirt. Die vordern Fangfuſſe ſind wie bey den Vorigen; die uͤbrigen ſind lang und duͤnne. Die Unterflügel haben gelbröchliche Adern,; Am Ende des Hinterleibes ſteht eine fange, boritenähnliche, Luftroͤhre. Ihre Berwandlungsgefchichte ift mit den. vorigen. gleichförmig. Sie werden von vorhen Waſſermilben geplagt. 4. Der Wanzenaͤhnliche Waſſetf korpion. * Nepa (Naworis Rabr.) cimicoides. Kupfert. Inſ. XXXVIIL Fig. 2. a. b. Diefe Wafferwanzen weichen ziemfich von ben Bohigen ab, und nähern fich den Baumwanzeı . Sie halten fid) gleiche falls in den Graͤben und Sümpfen auf. Ihre Geſtalt ift ey= rund, oben ziemlich gewölbt , doc) läuft die längs der Mitte fiehende kielfoͤrmige Erhöhung an den Seiten ſchief ab. Kopf, Bruſtſchild und Hinterleib ſchlieſſen ſo dicht mit den aͤuſſeren Raͤnden aneinander, daß gar keine Abſonderung fichtbar iſt. Der Saugruͤſſel ift ehe Unterwärtsgebogen, womit dieſes In⸗ fett auch fehr empfindlich) ftechen Fan. Die fehr kurzen Fuͤhl⸗ / börner ſtehen unter den fhwarzen, flachen, neßförmigen Aus gen. Die Vorderfürfe find kurz, Breit, nnd beftehen aus 3 Stiken, wovon das Schienbein und Fußglied gleichfalls in einanderfchlagen ift. Der Hinterleib it vermistelft der Bauch— ringe ſaͤgefoͤrmiggekerbt. Die Fluͤgel liegen kreuzweiſe über: einan= = — *3 nahe ki. die Farbe des ganzen. nfefes Ro grln, mie braunſchoͤttirt. Auch diefe Art ıjt ſehr gefräßig; fie ſchwim⸗ men geichwind, fliegen auch) herum, “und ſonnen ſich gern. Ihre Art fi) zu verwandeln ift mit den Vorigen einerley. — 2 Be Neuntes Geſchlecht. J Wanzenm, Ci me x. Unter allen Gattungen der Inſekten iſ dieſes Geſchlecht das weitlaͤuftigſte fowohl an der Zahl ale an Verſchiedenheit. Die Gattungskentzʒeichen beſteheni in folgenden: Das Maul hat einen unter der Bruſt gebogenen Saiarifit Die Fuͤhlhoͤrner find länger, als det Bruſtſchild. Auſſer den groſſen Augen ſtehen gemeiniglich noch zwey zellen am Kopfes Die Oberflügel find halblederartig halbdurchſi ichtig und haͤutig. Die Fuͤſſe fi nd blos zum Saufen eingerichtet, und die Fuß⸗ blaͤtter haben fuͤnf Glieder. Sie leben auf den Bäumen; ‚Pflanzen und Semächten, des ren Saft fie ausſaugen, aber auch alle Arten von Inſekten und andre Thiere müffen ihnen, zur Mahrung dienen. Die Ausaewachfenen find blos durch die Fluͤgel und Durch einige veränderte Farben von den ungen verſchieden. Ihrer grof fen Verſchiedenheit wegen hat Linne das ganze —— ſchlecht in eilf Familien ein getheitt; nemlich: 1; Ungeflügelte, 2 Deren Rüdenfhild den ganzen Körper babe, 3. Mir lederartigen Dberflüigeln, 4. Dlatte, deren Ref häutig find, 5. Dor- 252 — 2 5. Dornige ; deren Bruſtſchild mit Dornen beſezt iſt. s. Eyrunde, ohne Dornen. 7. Mit borſtenaͤhnlichen duhlhornern. 8. Laͤnglichte. | 9. Langhoͤrner. 10. Dornfüffe, 11. Duͤnne deren Koͤrpet — iſt. Dieſe Eintheilung hat nicht diejenige Vollkommenheit wel che zu wuͤnſchen waͤre, da die Unterſcheidungskennzeichen der Familien zu wenig richtig beſtimmt ſind. Es haben daher auch andre Entomologen biefelbe zu verbeffern gefucht. Ge theilt Degeer alle Wanzen in 6 Familien: 1. Deren Fuͤhlhoͤrner fünfgliedrige, überall gleich dick, am Ende aber etwas dicker ind. 3, Deren Fuͤhlhoͤrner gleichfals überall gleich die, und am Ende am dicften find, aber nur vier Öfieder haben: 3. Deren Fuͤhlhoͤrner immer dünner werden, und ſich in eine feine Spige endigen; der Saugruͤſſel ift nicht viel länger, als der Kopf. 4. Deren Fuͤhlhoͤrner auch borſtenaͤhnlich, der RAN aber fo lang ift, als der Bruſtſchild. 5. Deren Leib ganz dünne und flad) ift: 6. Deren Seib ſehr ſchmal und länglid) iſt. Sabricius bringe die Wanzen unter drey Geſchlechter. 3. Acanthia ; feine Lippe; bie Fuͤhlhoͤrner haben drey faden⸗ förmige, gleiche Glieder. % Cimex; eine lange, pfriemenförinige ippe, die Fuhl⸗ hoͤrner haben vier fadenförmige Glieder, von denen das grfte länger iſt. M A. Das | — —— 253 a. Das Schildlein fo lang, wie der Hinterleib. b. Der Brufifchild an den Seiten gedornt. ec. Eyrunde, der Bruſtſchild unbewafnet. d. Sänglichrunde. 9 e. Mit borſtenfoͤrmigen Fuͤhlhoͤrnern F. Mit ſchmalen, fadenfoͤrmigen Körper. gt Reduuius, eine kaum merkliche Lippe, die Fuͤhlhoör⸗ hoͤrner borſtenfoͤrmig, dreygliedricht, das lezte kuͤrzer. Linne hat 121 Wanzen beſchrieben, Fabricius 286 Ar— ten, und nad) ihm find noch weit mehrere Arten entdeckt, A. Ungefluͤgelte. 1. Die Bettwanze. Cimex (Acanthia) leöfularius. Ein überall befanntes, hoͤchſt Iäftiges und heßliches In⸗ ſekt, das ſich in allen Weltgegenden aufhält; man nenner es franz. Punaife, Ital. Cimice; fpan. Chismes, Chimefäs - engl. che wall Lowfe, ſchwed. Wagglus: holl. Wants. D a Voegge-Luus; Norm. Sengeraege. Es ſoll aber doch niche urſpruͤnglich in Europa zu Haufe ſeyn, fo daß man auch vor das Jahr 1670 nichts von dieſem Inſekt in Engelland gehöre Haben will. ine weitläufige Beſchreibung halte ich unns- thig, da jedermann fie fennet, Das Maul hat eine Schnau- je, an deren Ende der Saugrüffel ſteht. Das Auge giebt im Micrefpopio einen herrlichen Anblick, weil es das völlige Anfehen einer Himbeere hat. Die Fuͤhlboͤrner find berften- formig, viergliedricht. Der Bruftfchild ift breiter, als der Kopf, kurz, und flach, hinter dem Kopfe ſtarck ausgeſchnit ten. Der SHinferleib ift breit, oval, platt, adtringlihe Anſtatt der Flügel ſtehen am erfien Ringe zwey convere $a- mellen, wie Slügelfheiden, Unter dem Bauche ſteht auf jes der Seite eine Reihe runder, durchfichtiger Flecke, melches die Luftloͤcher ſind. Wenn fe jung find, iſt Kopf und Bruft: Gem, Naturg. VlB. ates sS9t. S ſchud 24 — ſchild nach Verhältriß groͤſſer, als im Alter, und das ganze Thier ſehr haarig. Die Wonzen lauffen ſehr geſchwind, perhergen ſich bey Tage, haͤuten ſich oft find wegen ihrer dünnen Haut leicht zu herdrüicken , und ſtinken alsdann entſetzlich. Ste faugen den Menſchen Das Blut aus, ibr | Stich verurfacht einen Fleis nen Geſchwulſt, und ein flarfes Jucken. In den Hühners und Taubenftällen ıft ihre liebſte Wonnung, vermutblid) les ben fie aud: von deren Mit. Sie koͤnnen auch lange ohne Nahrung zubringen; ja man hat Benfpiele, daß fie mit den Dertvorhängen auf den Boder geworfen, und noch nad) 6 Jahren in denſelben lebendig gefunden find, ob fie gleich ganz, weiß, wie eine leere Hilfe ausaefeben haben. Doch haben fie auch vielleicht Dafelbit von andern Inſekten, etwa Staub— läufen, Kellerwürmern und deral, aeleht, denn ich halte fie nicht für unfeh uldiger, wie alle iibrigen diefes Gefchlechts, Die auch vom Raube leben. Sie vermehren fich aufferordentlich, zumal in ber Wärme; ihre Eyer find weiß, laͤnglicht oval, an einem Ende frumm, und mit einem Wulſt verfehen. Ihr Unrath ıft wie ein fhmarger Brey. Sin der Kälte halten fie ſich ganz ftille, erftarren, aber werden doc) durch die fireng: fie Kälte nicht gerödtet. Wo fie erft uberhand genommen ha: ben, da find fie faſt nie vollig zu tifgen. Nur öfteres Nachſehen und die firenafte Reinlichkeit können verhindern, daß fie nicht beſchwerlich werden. Eiſerne Bertftellen ohne - Borbänge find das bewärtefte Mittel, fich vor ihren Seichen zufichern, fo wie man durch Tapeten und bretterne Wände ihr Gefchleche bald in viele faufendmaltauiend vermehrt fehen wird, Alle Salben und Dekofte find nur als PalliarivMittel zu-betrad): ten. Ein für den gemeinen Mann fehr wohlfeiles und gutes . Mittel, die Zahl der Warzen zu vermindern, iſt ohnftreitig Diefes: Man nimmt ein dickes Brett, bohret auf einer Seite, lauter Löcher, Die nicht ganz durchgeben, und ftellet dies Bret neben.oder hinter das Bette, oder macht es an dafjelbe oder on die Wand feſt. Mach einigen Tagen haben ſich ſchon eine Menge Wanzen in dieſe ihnen fehr bequeme Wohnungen bes geben; - man nimmt das Bret ab, oͤtdtet dieſe zudringlis chen ⸗ chen Säfte durch fiedendes Waſſer, und bringe das Bret wieder au feinen vori; gen Ort. B. Echildträger, das a fo lang, als der Hinter: „Körper, 2, Die Javanerwanze. — nobilis. Kupferi. Inſ. XXXX. A. Fig, T. . Aus Java. Ein fehr Schönes Inſekt, welches man heym ersten Anblick cher für einen Kafer halten;jolte. Kopf, Brufts ſchild und Leib fehlieffen fo dicht an einander, daß die Abjons derung Faum merflich iſt. Das Scildlein bebeft volia den ganzen Leib, und die Flügel unter demfelben find fo verbor» gen und Dicht verfchleflen, Daß fie ſchwer hervorzuziehen ſind. Die Farbe iſt oberwärts überall grün, prächtis geldglänzend; auf das Schildlein ſtehen 2 Reihen dunfelblauer Flecke, oft drey, oft vier in jeder Meibe. Unten ift die Wanje zinno— berroth, am Bauche ftehen eirine Neiben blauer laͤnglicher Flecken. Die Flügel find dunkelviolet, Die Sue gran, C. Mit lederartigen Schilden. 3. Die Uferwanze Cimex (Acanthia habr.) littoralis. Kaum drey Linien lang, eyformig, mit einem hohen, gewoͤlbten, bucklichem Ruͤcken; die Augen groß, die Farbe uͤberall braunſchwarz, die Oberftuͤgel haben einige laͤnglich ‚ovale, durchſichtige, hellbraune Flecken, und ſchwarze erhabe: ne Laͤngsadern. Die Unterfluͤgel find ſehr kurz, ſchwarz, Die Fuͤhlhoͤrner viergliedricht, und gleich dick. Im Nymphen— ſtande find fie gaͤnzlich ſcſwarz. Sie laufen haͤufig an den Ufern herum, ' D. Platte ‚die häufig, und ff wie ein Blatt nieberge: druͤckt find. / | — 4. 25€ — 4. Die Ungeſtalte Cimex deformatus.. Kupfert. Inſ. XXXIX. B. Fig. 3. — Ein ſehr feitenes ſurinamſches Inſekt. Die Fuͤhlhoͤrner haben vier Glieder, von Denen das erſte dicker, und an den Seiten gedornt ift. Kopf und Bruſtſchild find wit Heinen Buckeln beſezt. Der Leib ift ſehr flach, an den Seiten zabn: fürmig geferbt, auf der Mitte roch gefleckt. Die Oberfluͤgel find braun, der haͤutige Theil glänzend, die Unterfluͤgel braun und durchſichtig; alle find Flein, und bedecfen den Leib nich, Unten ift der Leib in der Mitte braunroth mit zween Kleinen Punkten, die Züffe find braun. Der Bruſtſchild ift balb: mondförmig , fo daß die äuffern Geitenecfen mit dem Kopfe gleich weit vorftehen. 5. Die Rindenwanze. Cimex (Acanthia) corticalıs. Sie hält fi) zwifcyen den Rinden der Kiehnbaume anf, hat die Groͤſſe einer Bertwanze, ift ungemein platt, ſchwarz, der Nand des Hinterleibes iſt gekerbt; die Fluͤgel find afchs orau, liegen tief eingedruft, bedecken den Leib nicht; die Rürinöener haben drey Gelenke, und der Kopf drey Spitzen. E. Deren Bruſtſchild an den Seiten in einen Dorn auslaͤuft. 6. Der Hottentot. Cimex Hottentotta. Qupfert. In, XXXIX. A. Fig, 5, Dom Cap. Die Farbe ift dunkelſchwarzbraun. Der Bruſtſchild iſt ausgeböhlt, und tritt alfo an den Seiten in die Höhe, und endigt fi) in eine feharfe Spike, Die Hin: terfüre find viel länger und ftärder, als die übrigen, und ' die Hüften haben am Ende zwey flareke Dornen. Unten iſt die Wanze braun, und an sen Seiten ſteht ein ſchmutzig— gelber — a, gelber Streif. Das Männchen ift Meiner; bie Hinterhuͤften find weniger dick, und ohne Dornen, 7. Der Zweyhzahn. Cimex bidens. Sie iſt bier zu Lande nicht ſelten, und gehöre zu unſern größten. Der Bruftfchild bat zwey lange, yarfe Sciten« fpißen. Die Sarbe it oberhalb fahl braungrau, die Spiße des Schildchens blaffer; der Hinterleib ift oben braunſchwarz, unten roftfarbig braun; die Seiten des Bruftichildes vom Kopfe bis an die Dornen haben eine rörhlich gelbe Einfaſſung; auch der Bruftiskild hat einige Eleine, roͤthliche Punkte, die Fuͤhlhoͤrner find fünfgliedrid), blakroth, die Fuͤſſe roftfarbig, Sie leben vom Raube, und fuchen hauptfſaͤchlich die Larven der Eoccinellen und Chrpfomelen auf. F, Eyrunde, die am Bruſtſchilde Feine Dornen haben, 8. Der Schwarzfuß. Cimex nigripes. Rupfert, Inſ. XXXIX. A, Fig. 2. Aus Oſtindien. Der Kopf und die Si ihlhörner find fehmarz, etwas dunkelblau, Der Bruftfchild ſchoͤ Zin no— berroth, fo auch der lederartige Theil der Deckſchilde, auf welchen ein blaufdiwarzer Fleck ſteht. Das Scudlein und der Hinterleib find roth, auf erftern fichen bisweilen einige blauſchwarze Punkte, und diefer hat eine breite ſchwarz und weißgelb abwechfeinde Einfaffung. Der häufige Theil dee Doerflügel ift braun, die Unterflügel find braunlich und durch fiheinend, die Fuͤſſe ſchwarz. G. Mit borjtenartigen Fuͤhlhoͤrnern. 9. Der Breitfuß, Cimex latipes. Kupfert, Inf. XXXIX. A, Fig. 2. "Aus Surinam. Kin ſeltſames Thier, bey dem die Nas tur ganz die Proporsion vergefien zu haben fein. Die 3 Juͤhl⸗ Fuͤhlhoͤrner find fünfgliedricht, der Kopf und die Augen braun, der Hals blasaelb; alles übrige braun, die Adern der Oherflüigel afehfarbia; und ihe haͤutiger Theil dunkel vio— leg und glänzend. Die Hinterfuͤße haben eine fonderbare Ge: fioit, da fie die übrigen fo ſehr an Gröffe übertreffen ; ; die Hüften derſelben baden inwendig eine Reihe fcharfer Tornen. Das Schienbern beſteht aus einer Haut, in der Geſtalt ei- nes ausarfchnırtenen ‚Ola ttes, durch welches Das - eigentliche Schienbemn wie eine Ader durchlaͤnft. Das Fußblatt hat drey Glieder, und eine Doppelte Klaue. Nur das Weibchen bar ſolche breite Hinterfüße, die es wahrfcheinfich machen, Daß es feine Eyer dem Waſſe anverkrauet, und deshalb ſchwimmen fünnen muß; das Maͤnnchen hingegen bat nur etwas weniges Dicke —— 10. Die Pharaonswanze. | \ . ı . \ Cimex - Pharaonis. Kupfert. Inſ. XXXIX. A.Big. 4. Ein Rieſe feines Geſchlechts; aus Surinam; überall rorhbraun, der Bruſtſchild hat an den Seiten einen rothen Streif, und das Schildlein einen dreyedigen , rorhen Fleck. Die drey erfien Gelencke der Fuͤhlhoͤrner, endigen ſich Enopf: foͤrmig, beym dritten hat eg die Geſtalt eines diinnen Blärt- chens. Unten ift der Leib dunkelbraun und roth geftreiftz der Saugſtachel ift fhwarz, und bat die Länge des Bruft- ſchildes. Die Hinterfüße des Weibchen find fehr dick, groß, und inwendig gedornt. Das Männchen hat viel Eleinere Hinserfüfle, 11. Die marfirte Wanze. 5 Cimex fligma. Kupfert. Inſ. XXXIX. B. Fig, 1. Aus Surinam; überall gruͤnlich braun, und auf den | Oferflügeln,,. nahe am- Bautigen Theile ein ſchmaler, wellenfoͤrmiger, gelber Querſireif; die Unterfluͤgel find weiß, durch⸗ * — arm 259 durchſichtig. Die Hinterfuͤſſe haben wieder eine ſonderbare Geſtalt; denn die Hüften find ſehr lang, gefriimmt, inwen⸗ ‚dig gedornt, Die Schienbeine haben einen groſſen, ausgeſchnit— tenen blätteräbnlichen Lappen, durch deren Mitte fie wie tie Aber durchlaufen, und ſich in ein fehr zartes und dünnes Fußblatt endigen, 12. Der Stelzenlaͤuffer. Cimex grallator. Kupfert. Inſ. XXXIX. B. Fig. 2. Ans Surinam, überall dunfelfraun, nur der Bruſt— ſchild hat einen rothen Duerftreif. Die Hüften der. Kinters füſſe find fehr lang, die, und gezahnt; die noch laͤngeren rei haben gleidyfalls blaͤtteraͤhnliche Anſaͤtze over appen. 13. Die Fliegenwanze. Cimex (Reduuius Fabr.) per/onatus. ‚Eine der größten biefiges Landes; überall ſchwarz, oder dunkelbraun, der Kopf bat einen langen Hals, die Mugen find groß, am Hintertheil des Kopfs fiehen noch zwey Ozel⸗ len; der Saugrüffel ift nicht länger als der Hals, und: ha- ckenfoͤrmig gebogen. Die Zuhlbörner find viergliedricht, fang, duͤnne, mic Härchen beſezt. Der Bruftichild ift Doppelt; der Vordertheil hat zwey Buckel; das kurze Ruͤckenſchildchen bat am Ende eine feine Spige. Der Hinterleib ift oben bohl, unten gewoͤlbt. Die Hinterfüffe find länger, als die übrigen. Als Larve fieht fie abicheulih aus, einer Spinne ahnlich, und it ganz mit Sand, Staub, und andern lns reinigfeiten überzogen; fie kann zwar geſchwinde laufen, gebe aber gemeiniglich nur langfam und ſtoßweiſe. Sie lebt vom Raube anderer Inſekten, und foll hauptſaͤchlich die Bettwan— zen fehr verfolgen. Den Winter über bleibe fie als Larven in einer gänzlichen Erftarrung. | H. Laͤngliche, mit einem langen Körper, S 4 14 — 260 ———— — 14. Der Keulentraͤger. Cimex claviger Kupfert. Inſ. XXXIX. B. Fig. 4. Aus Surinam, und haupſaͤchlich der Fuͤhlhoͤrner wegen ſeltſam; das erſte Glied, iſt keulenfoͤrmig, oder am Ende dicker als unten; das zweyte und dritte iſt flach und blätterartig, und in die Quere geftreift, Das lezte ift fadenförmig, gelb, am En« de fhwarz. Der Bruſtſchild ift ſchwarz, an den Seiten gelb punktirt; der Hi terleib ift an den Seiten feuerfarbig, die Zülie gelb, der haͤutize Theil der Oberflügel, und Die Unter— flügel weiß und durchſichtig. 15. Der Stuzfluͤgel. Cimex apterus. Eine biefige Wanze, bey welcher zweyerley merkwuͤrdig ift, nemlich einmal, daß fie fih zu raufenden in einem Haufen verfanunlen, wo man alt und jung Durch einander findet, haupt— ſaͤchlich im Fruͤhſahr und Herbit, und zum andern, daß dieſe Wenze ferne Unterflünel und auch nicht den häntigen Theif der Oberfluͤgel hat, sa fait noch merkwuͤrdiger ift es, daß uns ter einem zahlreicher Haufen diefer Art hie und da, doch ſel⸗ ten, eine mit Unterfluͤgeln angetroffen wird. Kopf und Fuͤhl⸗ hoͤrner find ſchwarz, der Brufifchtld Zinnoberroth mit einem viereckigten ſchwarzen Fleck auf der Mitte; die abseflußten Dberflügel ſchoͤn roth, mit einem runden Schwarzen Mittelfleck und ſchwarzem ande, Der Hinterleib halb roth, halb ſchwarz. I, Die ſchmalen fadenfoͤrmigen Leibe. 16. Die — — yo 16. Die Waffermüde, | Cimex lacuftrıs. Kupfert. Inf. XXXIX. B. Fig. 5 Sie ſieht einer Muͤcke aͤhnlich, und läuft auf der Ober⸗ fläche ftiltfiehender Waffer, Gräben und Suͤmpfe herum. Sie ift oberwaͤrts ſammetſchwarz, Fuͤhlhoͤrner und Fuͤſſe dunfel: braun, unten auch ſchwarz mit einem ſilberweiſſen Gegenſchein; die Vorderfüͤſſe kurz und die, die übrigen ſehr lang und duͤn— ne, ſtehen dichte beyſammen, und weit vom erften Paare ab. Der Saugrüffel it hackenfoͤrmig. Im Winter eben fie im Schlamme unter dem Eife, fommen aber gleih im Fruͤhjahr haufenmweife zum Vorschein, zwar ohne Flügel, aber Doch be- garten fie ſich, und müfjen alfo auch im volllommnen Zuftande feyn. Es ift alfo zu vermutben, daß diejenigen, welche Fluͤ— gel haben, eine verfchiedene Art ausmachen, fo ähulich fie im übrigen ſich einander fehen mögen, HH Zehntes Geſchlecht. Blattlaͤuſe. Aphis. Dieſe Gattung von Inſekten iſt faſt ſo zahlreich, als die Pflanzenarten ſelbſt, und man nimmt immer mehr Seltenhei⸗ ten bey denſelben gewahr, je aufmerkſamer man fie beobachtet. Wenn wir blödfinnige Menfchen aus unfern wenigen Beobad): tungen gleich allgemeine Schlüffe machen, und ftolz auf unfre vermeinte Weisheit der Natur Geſetze vorfchreiben wollen, fo müffen oft die kleinſten, unbedeutenften Geſchoͤpfe uns bes ſchaͤmt machen, und ung Iehren, daß fich die Natur niche an unfre Geſetze binde, | \ Ss Auf 262 — — Auf den Blaͤttern, Stielen und Staͤmmen der meiſten Pflanzen findet man vom Fruͤhlingran, bis im Herbſt, kleine Thierchen, mie Laͤuſe, welche oft die Pflanzen ganz hedecken, und ihren Saft ausfangen. Sie thun oft den Pflanzen groß fen Schaden, wie denen, die fich etwas in Härten umfchen, bes kannt feyn wird; Denn die Zweige der. Kirſchbaͤume, fo wie die Saubohren find oft von ihnen ganz ſchwarz überzogen, welches der Unerfahrne für Mehlthau halt, und wodurch ihe Wachsthum und Fruchtbringen gehindert wird, Nun hat zwar nicht jede Pflanze ıhre eigene verfhiedene Art von Blattlaͤu— fen, aber es giebt doch viel» wirklich unter fich verfchiedene Ar— ten, welches man daraus wahrnehmen kann, wenn man einis ge Blartläufe von einer Pflanze wegaimmt, und fie auf ei ne andre zmwifchen deren Bewohnern ſezt, da denn folche Eolo: niften nicht gern anbeiffen wollen, fordern lieber Hunger ſter— ben; als auch diefe und die andern Bewohner fich immer gie nander ausweiten. Webrigens find die verfchiedenen Arten . noch bey weiten nicht Deutlich genug aus einander geſezt, wel- dies auch ihrer Kleinheit und Weichheit megen weder thunlich new auch nothivendig iſt. Man bat daher in den Sy: ſiemen die Arten niht ſovohl nach ihrer weienslichen Verſchie⸗ den heit, als vielmehr oft nur nad) denen Pflanzen beſtimmt, auf denn fie ſich aufhalten, ohne Darauf zu ſehen, ob es viel: leicht verjchiedene Arten find. Die — be⸗ ſtehen im folgenden i | 1. Die Fühlhörner find borfienabnii, * als der Bruſtſchild. 2. Das Maul hat einen a a HN y rüſſel. 3. Die Flügel find grade in die Höhe gerichtet, ſehlen aber oft gaͤnzlich. 4. Die Füͤſſe find blos zum gehen, und das Zoßblatt hat nur ein Gelenke. a Auf — — — 9 5, Auf dem Hinterleibe, nahe am Ende, ſtehen oft zwey Hoͤrner. Ueberhaupt find ſie nur klein, und ihre Theile mit blof fen Augen ſchwer deutlich zu erfennen. Der Leib ift ziemlich propoisionirt, und ruhet auf fechs ziemlich langen und dünnen Fuͤſſen.Die meiften find wit einer Fraufen Wolle überzogen, dle oft recht lang wird. Der Kopf ift Elein; der Saugrüffel liegt der Länge nach unfer dem Bauche, und ift oft fo lang, daß er noch hinter dem Leibe hervorſteht; er befteht aus drey Möhren, die wie die Roͤhren eines Perſpecktivs in einander geben. Diele haben am Ende des Ruͤckens zwey Hörner, die nach hinten zu empor ſtehen; diefes find eigentlich Möhren, . Durch welche fie einen honigartigen Saft von fid) geben, def: fen fie fih au) wohl durch den Hintern entladen, der die Obft: bäume fehr verdirbt, und unter dem Manten vom Honigthau mit begriffen if. Man will bemerfe haben daß fie alle mie einemmal dieien Saft ausfprügen; eine macht den Anfang, den Hinterieid in die Hoͤhe zu heben, die Nacybaren folgen nach, und fo alle, die zufammen auf einem late fißen. Die Ameifen fuchen diefen Honigfaft begierig auf, und werden da— her fleißig zwischen den Blattläufen gefunden, denen fie auch deshalb nichts thun, wie viele glauben, daß fie dieſelben fräfe fen, weil fie ſich unter ihnen befinden. Nicht alle Blattläufe ge: ben einen folchen Saft von fi), auch nicht alle haben foldye Roͤhren; bey andern find es nur liegende Laͤppchen oder kleine Wuͤlſte, oder runde afterformige Loͤchlein. Ob num diefer Ho: nigſaft wirklich ihre Excremente find, ift noch nicht deutlich entſchieden. Die Farbe der Blattlaͤuſe iſt ſehr verfchieden; viele find grün, andre gelb, braun, violert, weiß, ſchwarz, gras, blaßfahl, auch oft mit andern Farben geflecft, die mei- ften find glatt, wie lafirt, andre gepudert, andere wollig, fel: ‚ten haarig. In Anfehung der Flügel ift auch bey ihnen viele Verjihiedenheitz es giebt Männchen mit Fluͤgeln, und andre ohne Flügel; und wieder giebt es Weibchen wit und ohne Fluͤ— gel, fo daß man nicht errathen kann, nach welchem Gefeg die | Natur 264 — — Natur hier handelt. Es giebt auch Männchen, die in Ver: gleichung mit ihren Walbchen fa Elein find, daß fie auf ıbnen, wie die Fliege auf einer Frucht herumſpetzieren. Diejenigen, welche Fluͤgel befommen, find ſchon as Nymphen ſchmaͤler, etwas länglicht ovaler, als die Ungeflügelten, übrigens ihnen völlig gleid). Eine andre Merfmürdigkeit ben den Blartläufen ift, daß fie fowohl lebendige Sunge gebaͤhren, als daß fie Eyer legen; Das erfte thun fie im Fruͤhling, und das lezte im Herbit. Der Zweck des Eyerlegens ſcheint hauprfächlich zu feyn, um das Ge: fchledht den Winter hindurch zuerbalten ; denn da dieſe Thierchen von der Kalte fterben, und da die Pflanzen zum Theil untergeben, zum Theil keinen Saft und Blätter haben, und fir allo vor Hunger umfkom̃en müßten, fo wurde, wen fie blos lebendige Junge zur Welt bradıten, auch das ganze Geſchlecht durch den Winter vernichtet und ausgeroftet werden, welches aber durch die Cyer, welche die Witterung nicht verderben kann, erhalten wird. Die Vers mwandlung derer, melde Flügel bekommen, gefcbicht auf eben die Art, wie bey den vorigen Gattungen; fie find erft Lars ven, nach einigen Haͤutungen Nymphen, dieeben fo leben, und handeln, als vorher, und bei der lezten Haͤutung Flügel bes kommen. Am merfmärdigfien ift eg, daß fie aud) ohne Paa- rung Junge zur Welt bringen. Wenn das junge Weischen, fo bald es im Fruͤhjahr aus dem Ey gekommen ijt, befonders gebracht, und deſſen Jungferſchaft mit Argus Augen bewacht wird, ſo wird man doch finden, daß wenn es eine gewiſſe Groͤße erreicht hat, ſo faͤngt es an zu gebaͤhren, und in Zeit von etlichen Tagen ſizt es ſchon mitten unter einer zahlreichen Familie, die ſehr ges ſchwind heranwachfen, bald ohne Begattung eben fo fruchtbar wie ihre Mutter find, und fo gebt das bis ing zehnte Geſchlecht oder gegen die Mitte des Herbites fort, alsdann fommen die Männchen zum Borfchein,begatten fich,und nun legen die Weib: chen Eyer, die erft den Fommenden Frühling auskriechen. Def: net man während ber Zeit, daß fie lebendig gebähren, den Leib einer Mutter, fo findet man zu allen Zeiten Eyer und Junge in in demfelben, die mehr oder weniger zur Geburth bereit find. So lange alfo die ſchoͤne Jahrszeit Dauert, Eriechen die Eyer im Mutterleibe aus, und fommen lebendig ans Licht; die Pflan= zen geben ihnen eine zufrägliche und reichliche Nahrung. Go wie es aber Fälter wird, und die Pflanzen nicht mehr den reich- lichen Saft geben, fo können ſich die Jungen im Mutterleibe nicht entwiceln, der männlihe Saame muß fie erwärmen und ernähren. Man konnte fragen: wo kommen im Herbſt mit einemmal die Männchen ber? Hier bleibe den Naturfor- ſcher noch vieles zu beobachten übrig, ob die Mutter und Groß: mutter, nachdem fie erft einige Generationen lauter Jungfern geboren, nicht vielleicht gegen den Herbft anfangen, männlis che Junge zur Welt zu bringen, und fid) alfo ihre Männer erft felbft qebähren; oder ob vielleicht die Ur» urenfelin fich und ihren Vormuͤttern Männer verfhaft. Die Männer bezeigen fid) bey der Begattung fehr hitzig; fie gehen um die Weibchen herum, ftreicheln fie mit den Fuͤhlhoͤrnern, Eraßen fie mit den Vorderfuͤſſen am Bauche, befteigen darauf das falt bleibende Weibchen auf gewöhnliche Art, kruͤmmen den hinterften Theil des Leibes zu dem Hinterftien des Weibchens herab; nad) ei: nigen Minuten richten fie ſich wieder auf, fieigen ab, und ſuchen fich einen andern Gegenfland; das Weibchen bleibe un: beweglich, und fährt zu faugen fort. Wenn die Jungen ſich häuten, fo iſt es ſehr arfig, den leeren Balg zu betrachten; als fe Glieder, ſelbſt der Saugftachel, ja wenn dag Infekt nach der Häutung Flügel befommen hat, felbft die abgezogne Haut der Flügel, die doch fo auſſerordentlich zart find, befinden fich fo ganz unverſehrt an diefem Balge; und wer muß nicht bies rin die Meifterhand Gottes an dieſen Kleinften Gefdöpfen mie Erſtaunen bewundern, und befennen, daß die Fleinften Gegen» ftände der Natur Beweiſe der unerſchoͤpflichen Weisheit Got- tes find, Es fehlt den Blattläufen nicht an vielen furchtbaren Fein: den, die fie verzehren. Dahin gehören die Larven einiger Flie— gen, Die beftändig zwiſchen ihnen wohnen, und fie mit aller Gemaͤch⸗ 266 — fe Bemächlichkeit verzehren; ferner auch Die Blaftläuslöwen oder $arven der Koczinellen und Hemerobien. Es ſcheint, als mern Die armen Blartläufe von der Natur recht dazu beſtimmt find, ihr Futter zu ſeyn; denn fie fißen zwiſchen ihnen, wie der Haaſe im Kohl, verzehren in aller Ruhe eine nach der andern, und dieſe ſitzen auch ganz ſtille dabey, bis die Reihe an ſie kommt, und verſuchen es auf keine Weiſe zu entfliehen, oder fich zu wehren. Es iſt aber auch noͤthig, daß ſie ſo viele Feinde ha⸗ Den, weil fie ſonſt alles verderben würden. Denn der Scha⸗ den, den fie unter den Namen des Mehlehaues an den Trieben junger Bäume, am Kohl, Bohnen und andern Pflanzen ans richten, ift fchon groß genung; die Pilanzen verliehren dadurch ihre beſte Nahrung, werden welk, kahl, ſchwarz und verder— ben, ſo daß ſie weder fuͤr Maenfchen, noch für Dieb zu gebraue chen find. Oft kruͤmmen fich folche Blätter und Stiele, und erhalten eine knotige, monftröfe Geftalt Man hat Daher oft die Blattlaͤuſe unter zwey Klaffen gebracht; 1. Solche, die allezeit überall auf den Blättern und Stie: len umberfigen. 2, Solche, welche durch ihren Stich allerlen Gallen von verfchiedener Geſtalt verurfacyen, in denen fie wohnen, Linne hat uͤberhaupt 33 Arten beſchrieben, Fabrieius 49 Arten, allein wer kann ihre Mannigfaltigkeit genau beſtim⸗ men? Wir wollen doc) folgende anmerken ; 1. Die Pflaumenblaftlaus. Aphis prum. Kupfert. Snf. XL. Fig. 1, a. b. Die Abbildungen Fig. I. a. und b. zeigen eine unge: flügelte, und eine gefllgelte Art hart vergroͤſſert. Sie find laͤng⸗ * — — 267 laͤnolich oval, am Ende kugelfoͤtmig, die Ruͤckenhoͤrner kurz, bie Nuaen ſchwarz, Die Grundfarbe grün, aber mit einer weiſ⸗ fer, mellisten Moterie hepudert. Da: Mönnchen hat bei die: fer dr Flugel, und iſt ſawarz, nur der Huterleib grün, die St, ae noch einmal fo lang, als; der Klıvr Man finder fie im Sonmer Häufig auf dem Pflaumenbäumen. 2. Die Pfirſichlaus. Aphis perficae, Kupfert. Inſ. XL. Fig. 2. a. b. Sie wohnt auf der. Blaͤttern des Pfirfihbaums, und ger hört zu der geöffern Gattung, mit Honigröbren; bie meiften find geflügeie. Sie ıft gruͤn, die Fuͤhlhoͤrner find länger, als der Sein, der. Saugftachel fi kurs, Kopf, Bruſtſchild und Kinn find ſchwarz, Die Bauchrinue haben auf den Seiten einen ſchwar⸗ zen Punkr, die Flügel fird lang, am untern Saume mit einem braunen Fleck, die Beine lang, 3% Die Weidenlaus. Aphis falicis. Kupfert. nf. XL. Fig. 3, a. b. Sie ift auch eine von den gröffern , ohne Honigröhrchen, grau und bräunlich,’ mit. Furzen Fuͤhlhoͤrnern und einem lane gen Sauoftachel, über den ganzen Leib haarig; das Männchen ift geflügelt, ganz gran, mir bearıgen Süflen, J Zilf: 268 —— Dan, Eilftes Geflecht. Blattfauger. Chermes. Diefe Inſeckten haben viele Aehnlichkeit mit den vorigen Blattläufen, Daher fie auch von einigen Afterblartläufe, von andern auch Blaͤttfloͤhe genannt werden; Sie haben auch eben die Kleinheit, eben das. träge Weſen, währen fih auf eben diefelbe Art von den Pflanzen, geben eben folche klebrich⸗ te Excremente von ſich, find eben fo wolligt bedeckt. Doch find fie fo wohl wegen ihrer Geftalt, als wegen ihrer Gene: ration wefentlich verfihieden. Zu den Gattungskennzeichen gehören folgende: * Die Fuͤhlhoͤrner find ziemlich lang, laͤuger, als der Bruſt⸗ fhild, fadenfoͤrmig. Der Rüffel liegt unter der Bruſt, zwiſchen den Bor: derfuͤſſen. Der Leib hat allzeit 4. Stügel, welche mie ein feharffantiges Dad) über dem Körper aufgerichtet fteben. - Die Fußblätter haben 2 Glieder, nnd die Hinterfüffe find zum Springen eingerichtet, Der Kopf hat am Ende zween kugelfoͤrmige, laͤnglicht ovale Theile ;der Brufifchild ift dicke und gleichfam buckelicht. Ehe fie Flügel befommen, find fie nicht viel gröffer, als die meiften Blattläufez nur dee Körper it platter und ziemlich Breit, Der Kopf bat 2 Augen. Bor den Flügeln befoms men fie breite, glatte Fluͤgelſcheiden. Dem Hinterleibe feh— fen die Roͤhren der Blaͤttlaͤuſe. Sie leben vom Saft der Gewächfe, welche fie ausfaugen. Im vollkommnen Zuftande werden fie leicht mit. den vierflüglichten Springfliegen ver: wechſelt. Ob fie gleich die Hinterfuͤſſe zum Springen An: o — — — 269 ſo ſind doch dieſe deshalb nicht laͤnger, ſondern eher kuͤrzer. Der Schenkel Hat am Ende ſehr ſteife Dornſpitzen, das erſte Glied der Fußblaͤtter verlaͤngert ſich am Vorderrande in einen langen, zugeſpizten Anhang, und das zweite, welches etwas walzenfoͤrmig iſt, endigt ſich mit zween Eleinen, aufgetriebenen, blajen - oder knauffoͤrmigen, durchſichtigen Theilen, die dag Inſekt nach Gefallen bewegen kann, und an welchen 2 Kral: Ten ſitzen. Bey der Begattung ſizt das Maͤnnchen an der Gate des Weibchen, wie die Zifaden, denen fie überhaupe ähnlich fchen. Wenn man dem Zweige, auf welchem fie figen, nahe kommt, fo ſpringen fie leicht davon, Wenn fie gleich zart find, jo fiheine es doch, Daß fie ſich im geflügelten Zu— ſtande den Winter durch erhalten, und erſt im Frühling Eyer legen, Die Larven find oft mit einer wolligten Materie, die fie aus dem Leibe ſchwitzen, überzogen. Linné und Fabricius, haben 17 Arten befchrieben, 1. Der Buchsfloh. Chermes Buxi. Kupfert, Inf. XLI. Fig. 1. a. b. Man findet im Frühjahr am Buchsbaum wie Halbkuͤ⸗ gelchen gefrummfe Blätter, und in deren Höhlen ſitzen diefe Inſeckten als bepuderte Sarven, die durch das Saugen Dieje Wölbung der Blätter verurfachen, die ihnen zum Haufe die- nen. Kopf und Bruft find breit, die Fuͤſſe kurz, auf dem Ruͤcken figen die FZlügelfcheiden, und hinten geht eine weile wurmaͤhnliche Materie von ihr, die nachfolget. Das vollkomm⸗ ne Inſeckt ift gruͤn, mit blaulichen Rücken und Kopf, und vier niederhangenden Flügeln, Das Weibchen hat einen us gelfoͤrmigen Legeftachel. Sie fpringen behende und Hoch auf dem Buchs herum, woben fie die Fluͤgel etwas oͤfnen, und fin- den in den Spinneweben ihren Tod, Gem. Naturg. VL2S, 4165 St, T 2. Der 273 — ern 2, Der Neſſelſauger. Chermes Urticae. . Kupfert, Inſ. XLL Fig. 2. a b. Dieſe Inſekten findet man im Herbft häufig unfer den Blaͤttern, und an den Etielen der grofien Neſſel. As karz von find fie träge, rücken Faum etwas vorwärts, und fünnen ſchwer aufkommen, wenn man fie auf den Rücken legt. Der Kopf ift faft ziefelrund, die Fuͤhlhoͤrner find niche viel länger, als diefer z die Augen rund und braun; die 4 Flügelicheiden find breit, wie der Kopf und Bruftfcild braun mit groſſen meiffen Flecken. Der Hinterleib ift faſt zirfelrund, grün, mie braun gezeichnet, platt, unten conver, überall haatig. Die Excremente bangen oft als Fleine eyrunde, weiffe, durchfich- tige, klebrichte Kluͤmpe hinten am Leibe, Das vollkommne geflügels te Inſeckt it braun, an den Seiten ſtehen große, weiſſe les £e, Klein, eft auch wohl arünlich, ihre Fuͤhlhoͤrner find lang, gekoͤrnt, am etwas dickerem Ende haarig; aud) die Bartfpigen find haarig, der Bruſtſchild dick, hoͤckrigt, Die Flügel groß, mig braunen Adern, Der Hinterleib des Weibchen endige ſich mit einer kugelfoͤrmigen Spike, und beym Männchen fißen daſelbſt einige hackenaͤhnliche Theile, Die bey. der Begattung gebraucht werden, 3. Der Erlenfauger. Chermes alnı. Kupfert. Inf. XL. Fig. 3. a,b. c. Diefe Inſeckten erfcheinen gemeiniglich zu Ende des Mays auf der jungen Sproſſen und Blaͤttern der Erlen. Sie fe: ben wie eine weifie wolligte Materie aus. Cie Ieben gern in | Öse: — — 271 Geſellſchaft, und ſetzen ſich truppweiſe um die Zweige herum, Der Kopf iſt dick und breit, welches dem Inſeckt ein plumpes Anſehen giebt, die Augen find rothbraun, die Fuͤhlhoͤrner figen wie fegelförmige Faden vor den Augen. Die Fluͤgelſcheiden find eyfoͤrmig und braun, ‚der Hinterleib ift platt, rund, rıng= liche mit tiefen Einfchnitien. Die Grundfarbe ift hellgruͤn, auf den Rücken des Hinterleibes ftehen zwey Reihen ſchwarzer Queerſtriche. Faſt der ganze Körper ift mit einer langen; weiffen, wolligten Materie überzogen, die dem Thiere ein felt- ſames Anſehen giebt, und die bey der mindeften Berührung fit) an alle Körper anhaͤngt. Wo fie vom Körper abgeht, wächfer fie geſchwind wieder; dies geſchicht Durch eine Art von Erfretion, wodurch fie nach und nad) aus dem Körper gefrie= ben, und immer länger und bufchichter wird. Vermuthlich fiehen alfo um den After herum Fleine Defnungen, durch wel: che die Wollfäden durch getrieben werden. Mac) ver lezten Häurung bekommen fie Flügel, und find alsdann ganz grün, die Augen braun, und auf dem Bruftfchilde ftehen drey heil: braungelbliche Flecke; auch Die langen Fuͤhlhoͤrner, das Ende des Saugrüffels und der Füffe find dunfelbraun, Der Eugels fürmige Legeſtachel des Weibchens ift lang, mit einer bräunli= chen Spiße; die Oberflügel haben braune Adern, ET Re Zwölftes Geflecht. Schildlaͤuſe. Coccus. Eine überaus fonderbare Gattung von Inſeckten, die ig: ren Namen von den Beeren haben, oder Gallen, denen fie ähnlich fehen, und auch deshalb von einigen Gallinſeckten genannt werden. Das Weibchen ift eine kugelfoͤrmige Maffe, an einem Zweige Flebend, an dem fie faft ihre ganze Lebenszeit über feſt fizt, und Die man leicht für eine Beule des Zweigs 2 halten 72, em halten würde. Sie ziehen den Saft des Baums mittelſt eis nes Eleinen Saugeftachels in fich, den fie in die Rinde deſſel— ben einfteden. Die Männchen find fehr viel Eleiner, als Die Weibchen, wie Eleine zwenflüglichte Fliegen, mit zwo feinen Schwanzborften, zwiſchen weldyen der Schwanz unterwärts gekruͤmmt, und die Scheide Des Gefchlechrsrheils ift, am Mau: le hoben fie weder Zähne noch Ruͤſſel; das Weibchen hinge—— gen bat einen Nüffel, in einer kurzen ausgefihweiften Röhre zwiſchen den benden Borderfüffen. Des Männchen iftjehr bigig und behende, in beftändiger Bewegung paßiert es auf dem Weibchen, wie auf einen geräumigen Plaß herum. Mac) der Beratung legt das Weibchen einige tauſend Eyer, die unter Dem Bauche der feftfigenden Mutter aufgeſchichtet liegen, Iſt Das Legen vorben, fo ſtirbt das Weidzen, und ift als eine bloße leere Schaale voller Eyer anzufeben. Wenn die Jungen im Anfang des Sommers ausgefommen find, fo begeben fie fich auf die Blätter, wo fie fid) feftießen, und den Saft ausfau: gen. Gegen den Herbft verlaffen fie die Blätter, und ziehen ſich an die Zweige, wo fie überwintern, zu ihrer völligen Groͤſ⸗ fe gelangen, und bejtändig fißen bleiben, bis. fie fterben, Die Maͤnnchen verwandeln ſich im Fruͤhjahre zu Nymphen, und zu⸗ lezt in kleine Fliegen. Zu den Gattungszeichen gehoͤren folgende: Das Weibchen iſt ungefluͤgelt, und hat auf der Bruſt, zwi— ſchen den Vorderfuͤſſen einen zarten Saugruͤſſel. Das Maͤnnchen hat zwey Fluͤgel und zwey Schwanzbor⸗ ſten; keinen Ruͤſſel noch Zaͤhne. Ob dieſe Inſeckten im Syſtem hier am rechten Orte ſte⸗ hen, moͤgen andre beſtimmen. Den Fluͤgeln nach ſolten fie unter die Diptera ftehen, und Fünnten einen fehicklichen Uebergan zu den Apteris machen.. Nur die Verwandlungsart — Linnẽ bewegen, fie unter die Hemiptera zu bringen, Man — 273 Man könnte dieſe Inſeckten noch unter zwo Familien bringen, denn bey einigen beſteht der Hinterleib wirklich aus Ningen, und diefe werden von einigen Proge zliinjechten oder auch Aftergsllinfedten genannt; bey andern iſt der Hinter leib wirklich nur eine glatte, gefpannte Haut. 2 inne hat 22 Arten befchrieben, von denen wir folgende anführen wollen, I. Die Hagebüchenlaus. Coccus fügt. Kupfert, Inſ. XLII. Fig. 1. Die Abbildung ſtellt ein Aeſtchen von einer Hagebuche vor, worauf verſchiedene junge Schildlaͤuſe herumlaufen, und neben ihnen ſitzen die noch alten leeren Haͤute ihrer Muͤtter; die jungen ſitzen oft einige Tage ganz ſtill, und dann laufen ſie wieder herum; ſo wie ſie aber groͤſſer werden, nimmt ihr Lauffen ab. 2. Die Pferſichlaus. Coccus perſicorum. — Sie kriecht im October auf den Pferſichbaͤumen herum; ſie iſt ganz klein, gruͤn, faſt durchſichtig, laͤnglich oval, und ganz unter einem Schildlein verborgen, das mit etwas dunk— lern Strichen gefäumt iſt; die Fuͤhlhoͤrner find länger, als die Bruſt, haarfoͤrmig; der Saugftachel ft kurz, die Fuͤſſe duͤn— ne, hinten ftehen zwey Fleine Boͤrſichen. Das Mannchen iſt noch unbekannt. X 3 Nr RR IE Kupfert. Inſ. XLIL Fig. 2. a. b. ce. 274 — ⸗æů 3. Die Cochenille. Coccus Caki. Dies iſt denn nun das bekannte Inſeckt, von welcher die vortrefliche Scharlachfarbe gemacht wird, und woruͤber ſo viel geſtritten, ja ſelbſt geſchworne Zeugen abgehoͤret ſind, ob es wirklich ein Inſeckt ſey, bis daß man es hat naͤher kennen ler— nen, nachdem es aus Amerika zu uns gebracht iſt. Es haͤlt ſich dieſe Schildlaus in Amerika auf der indianiſchen Feige, Cactus, Opuntia, Nopal auf. Sie iſt etwas groͤſſer wie ein Haufkorn; der Koͤrper iſt laͤnglicht, oben und unten etwas flach, aber faft gleich breit uͤberal. Won oben kann man Kopf und Bruſtſchild kaum unterfcheiden; der Hinterleib hat ziems lich tiefe Einſchnitte, und Laͤngsrunzeln. Die Farbe ift blas— roth, Fuͤhlhoͤrner und Fuͤſſe ſchwarz; die — find fa= denförmig, eilfgliedricht, ziemlich dicke, am Ende dünner, mit vielen kleinen Haaren. Die Augen fißen an den Wurzeln der- felben wie ſchwarze Punkte. Der Saugrüffel fizt zwiſchen den Vorderfuͤſſen wie ein kleines Wärzchen. Die Fuffe find etwas haarig und kurz. Es foll in Amerifa 2 Arten geben, wilde und zahme; jene follen Feine fo ſchoͤne Farbe, geben; die zahmen werden durch Menfchenhände forgfältig gewartet. Man macht von Moos oder zarten Stroh Fleine Neſtchen auf den Nopal, ſetzet traͤchtige Muͤtter darein, welche denn in wer nigen Tagen Ever legen. Die ungen friechen bald aus, und verbreiten fich auf der ganzen Pflanze, und wachen bis zur. Gröfie einer Erbſe. Die Ameilen befuhen fie off, und be: lecken fie. Die Cochenilfe wied zu drey verſchiedenen malen des Jahrs eingeſammlet, und je nachdem ift auch ihre Güre. Sie wird in heiffen Waſſer oder im Ofen getoͤdtet, wobey ſie oft verbrennet und verdorben wird. Sie find ein betraͤchtli— cher Handlungszweig, indem jaͤhrlich fuͤr mehr alz 7 Millio— nen hollaͤndiſche Gulden verkauft werden. Am haͤufigſten wird ſie in den Gegenden von Mexico gebaut, wo die Amerikaner die nu Ze — — 5 die Opuntia, die daſelbſt an 3 Ellen hoch waͤchſt, haͤufig um ihre Haͤuſer herumziehen, um die Erndte dieſer koſtbaren Thierchen mit Bequemlichkeit. abzuwarten, wo fie die junge Brut auf den Pflanzen ordentlic) vertheilen, und die Pflanzen felbft vor den Regen, den die Cochenille nicht vertragen kann, mit Marten fleiffig verwahren. Jetzt fängt man auch in Ca⸗ dir an, fie zu Eultiviren. Man glaube, daß jährlid über achtmal hunderttaufend Pfund nach Europa kommen, und da wenigſtens fiebziataufend auf ein Pfund gehen, fo kann man daraus auf N Anzahl fihlieffen. 4. Die Kermesbeere, Coccus ilicis. Die befannten Kermesbeerer, oder Scharlachbeeren, welche an der Stechpalme gefunden werden, find gleichfalls nichts anders, als Inſeckten, Die zu diefer Gattung gehö: ren. Im natürlichen Zuftande find diefe Beeren bläufich glänzend; fie werden aber mit Eßig befprengt und gedörrt, damit die in Diefen Beeren enthaltenen Eyer und Seine ungen nichts auskriechen, und dann jehen fie braunroth aus. Sn der Provence werden fie unter dem Namen Lou Vermeou .efpelis in Menge geſammlet; fo mie auch in Sanr quedoc, Spanien, Portugal und dem übrigen mittägigem Europa. Man ſammilet davon alle Fahre in Polen einige taufend Pfund, und färbe mit einem Pfunde zwanzig Pfund Wolle, die davon eine blaſſe Karmoifinfarbe erlangt, Man verferfige auch von diefen Beeren in den Apotheken die bes kannte Confeetion aus Dem Kermesſyrup, der in den Laͤn— dern, wo man die Scharlachbeeren friſch ſammlet, bereitet cr IA und 275 — u | und aus dem ausgedrückten Saft gekocht, und fo verfendet wird. Diee Urzeneien haben eine gelinde zuſammenziehen⸗ de und ftärfende Kraft mit einem angenehmen Geruch ver: bunden. Anfangs haben viefe Inſeckten die Größe eines Sandkorns, eine ſchoͤne rothe Farbe und ein wolligtes We—⸗ fen, und find noch laͤnglich. Im April werden fie ſchon rund und fesen fih am Baume feſt, auch find fie nun mit einem mehlichent Weſen befireuer. Im May finder man unter dem Baude ci: ner jeden an 2000 Körner, Davon jedes ein Ey iſt; wozu fie aber er von ven geflügelten Männchen befruchtet wer- den, Man nimmt zweyerley Arten wahr, blaue Weibchen, Die rothe Eyer legen, und weigliche Weibchen, die weiffe Eper legen, Be Be Dreyzehntes Geflecht. Slafenfüfe Thrips Unter diefem Namen verſteht man eine gewiſſe Gat- tung folder Eleiner Juſeckten, die ohne Vergröfferung faum zu Fennen find, Ihre Gattungskennzeichen find folgende; Dier häutige, ſchmale, flach auf dem Hinterleibe liegen: de Flügel, die den $eib an den Geiten nicht bedecken, und deren Rand mit Haaren befeze ift, Fadenfoͤrmige, gekörnte Fuͤhlhorner, fo lang, wieder Bruft» ſchild. Der seid iſt ſehr ſchmal, faſt walzenfoͤrmig. er — 277 Der Kopf hat einen eich Saugrüffel und einige Bart: ſpitzen. An den Fußblaͤttern ſtehen kleine Blaſen. Sie leben zwiſchen den Blaͤttern und in den Blumen, laufen und fliegen behende herum. Die Larven ſind nur durch Abweſenheit der Fluͤgel von den ausgewachſenen verſchieden. Linné hat 5 Arten beſchrieben, von denen ich iwen anfüh⸗ ren will, ı Der braune Blaſenfuß. Thrips fufcus. Kupfer. Inſ. XLIII. Fig. 1. a. b. Dieſer wohnt in den Chamillen und andern Blumen; er iſt braun, der Hinterleib hat gelbe Querſtriche. 2. Der ſchwarze Blaſenfuß. Thrips phyfapus. Kupfert. Inſ. XLIII. Fig, 2. a. b. Man finder ihn im Anfang des Frühlings in allerleh Blumen, bauptfächlic in den gelben Schlüffelblumen, Die Farbe ift ſchwarz, die Flügel find weiß, der Kopf Elein, vie gekoͤrnelten Zuhlhörner überall gleich die, haben 6 Glieder, Der Bruſtſchild vorne rund, hinten viereckigt. Der Hinter: leid ſpindelfoͤrmig, in der Mitte am dickften, hinten zugeſpizt. Die Fuͤſſe ſind ziemlich lang; am Ende der Fußblaͤtter ſteht a‘ eine 278 — — eine häufige, biegfame Blaſe; diefe durchfichtige Blaſe drücke das Thier an alle Körper an, wenn es Priecht, und es fcheint, vermittelft einer klebrichten Materie fih damit feftzubalten. Die 4 Flügel find fchmal, die untern etwas fürzer; alle haben tings herum eine dicke Ader mit einer Einfaffung von Haaren 5 am Innernrande fieht ein Büfchel langer, dickerer Haare. Sie laufen gefchwind, fheinen mehr zu hüpfen, als zu fliegen, kruͤmmen auch, wenn fie geängftige werden, den Hinterleib in die Höhe. Man findet noch andre Arten von Blafenfüffen, . bie in Öefellfchaft leben, und wovon einige ungeflügelt find; ob dies eine Verſchiedenheit des Geſchlechts ſey, laͤßt ſich noch nicht beſtimmen. Ber: * — An 3 u N der in diefem Bande befchriebenen Inſekten. I. Srönung. Coleoptera. 1. Geflecht. Scarabaeus. Miftkäfer. A, mit gehörntem Bruftfehilde. Hercules. Tab.l. A. Altaeon. | Taurus volans corufcans, 4. Cervus volans. B. mit gehörntem Kopfe. ı. Goliathus. Tab. I. B. 2, Sacer. | 3. Naficornis. 4. Taurus. s. Mimas > D — C. glatten Kopfe und SEID . Longimanus. Tab, 1. Ai Pillularius. 3. Stercorarius. Seite 8 44 > ISIN 3:83 so St f Sa- ÿÿ„ 4. Sabuloſus. $. Fullo. 6. Melolontha. 7. Hiemipterus. 8. Auratus. 2. Geſchlecht. Lucanus. Waldkaͤfer. er. Cervus. 2. Teflerarius. ' Tab, I. 3. Interruptus. 3. Geſchlecht. Dermeftes. Hantfreffer. ..3.4,Bardarias. x Lab. AU. Pie A» 2. Pellio. „Tab. il. Fig. B. 3. Pänicens. 4. Muricatus. | %. Capucinus. Tab.III. Fig. c. Tab. XII. Fıo. 6. Becher Tab. 111. Fig. D. 7. Pinip.rda, 4. Geſchlecht. Prinus. Bohrkäfer. 3. Pectinicornis, Tab. IV. Fig. A. 1,2% 2. Fur, 3. Imperialis. Tab. IV. Fig. z. 4. Pertinax. Tab. IV. Fig. B. 1. 2. 5. Geſchlecht. Hier Styuzkäfer. j. unicolor. Tab, V Fıg A, 2. pygmasus Tab. V. Fig. B. 1. 2. 3. bimacularus. Tab. V. Fig, C. 1. 2. 4. planus. 5. Geſchlecht. Gyrinus Taumelkaͤfer. 1. narator. Tab, VL. Fig. 1.2 2. Spinofus. REmGRaNT 9 — — — — ——— 7. Geſchlecht. Byrrhus. Wollenkaͤfer. ı. Scrophulariae. Tab, Vli. Fig A. r. 2. 2. Pılula. a lan Bi rög; & 8. Geſchlecht. Silpha. Aaskäfer. ı. Germanica. Tab: VIll. A. 2,. Velpillo. Tab... ri . Oriennalis. . Arrara. Tab, VIII. C, »T.horaeica. ‚ polita. Tab. VII. D. . oblonga. Tab. VII. E. . Sabulofa. . 2 pultulara. 10. 4 pultulara. ı1. pulıvaria. 9. Geſchlecht. Caflıda, Schildkaͤfer. s. viridis. Tab. IX. A. ı. 2. 2. Grofla. Tab IX. B. 3. lateralis. Tab. IX. C. ı. 2. DR. aM Po 10, Geſchlecht. Toccinella. Blattlauskaͤfer. A. mit rotem oder gelben Grunde und ſchwar⸗ zen Flecken. 1. Bipunctata. Tab. X.I. 2. Septémpunctata. 3. Hyerogiyphica. Tab. X. 2. 4. Ocellara. 5. Centumpundtata. Tab. X. 3. D. mir rothem Grunde, und weiſſen Stecken, 6. Oblongo gutrara. 7. ı6 guttata. Tab. X. IV.a. b. C- mit ſchwarzem Grunde, und rothen Flecken. 9. Spuftulara. Trab. X.-Fig. V, 9. zuflica. Tab. X. Fig. VII, D. mit \ — ———— —— D. mit ſchwarzem Grunde und weiſſen oder gel⸗ ben Flecken. 10. Fimbriata. Tab. X. Fig. VI. a. b. 11. tigrina. “37. Geſchlecht. — Blattkaͤfer. A. mit eyrundem Koͤrper. 1. Gigantea. Tab. XI. Fig. r. 2. Gibbofi. Tab. XI. Fig. 2. 3. Populi, a Boleti. 5 Tanaceti.. . Virellinae. 5 Coccinea. Tab. XI. Fig. 3. B. Springende Blattkaͤfer. 8. Nemorum. Tab. XI. Fig. 4. a, b. C Mit Eylindrifchrundemn Körper. 9. Sericea. 10, Peregrinus. Tab. XI. Fig. 5. D. N Körper, und ſchmalen Bruſt⸗ de. ı1. Phellandri. Tab. XI. Fig. 6. c. d. 12. Nympheae. 13. Merdigera. E. Langgedehnte Blattkaͤfer. 14. Sulphurea, Tab. XI. Fig. 7. 15. Hirta. 12. Geſchlecht. Hispa. Dornkaͤfer. 1. Atra./Tab. XII. Fig. I. a. b. 2. Mutica. Tab. XII. Fig. 2. C. 13. Geſchlecht. Bruchus. Gaamenfäfer. 1.:Pifi. Tab. XII. Fig. ı. a. b. c. d. 2. Scabrofus. Tab. XIII. Fig. 2. 3. Badtris. Tab. XIII. Fig. 3. — — 14. Eeſchlecht. Curculio. Ruͤſſelkaͤfer. A. Langruͤſſel mit dünnen glatten Hüften, ı. Palmarum. Tab. XIV. Fig. ı. 2. Hemipterus. 3. Parapledticus. Tab. XIV. Fig. 2. 4. Granarius. $. Bachus. B. Springende. 6. Alni. C. Sangrüffel, mit gegäbnten Hüften, 7. Anchorago. Tab. XIV. Fig. 3. 8. Varicofus. Tab. X1V. Fig 4., . Nucum. Pomorum. D. Rurzrüffet mit — Huͤften. 11. liguſtici. 12. argentatus. E. Kurzrüffel mit ungezahnten Hüften. 13. Imperialis. Tab XIV. Fig. s. ı4. Tribuloides. Tab. XIV. Fig. 6. 15. Spengleri. Tab. XIV. ug: 7 16. Pıri.. 15, Geſchlecht. Atrelabus. Baftardrüffelfäfer. . Coryli. Tab.. XV. Fig. ı. - Curculionoides. Tab. XV. Fig. 2. . Formicarius. . Formicariusminor. Tab. XV, Fig.3. a. b. . Apiarius. Tab. XV. Fig. 4. . Mollis. Tab. XV. Fig. J . Bupreftoides. Tab, XV. Fi ig. €. «ı AARWDD 16. Geſchlecht. Cerambix. Bockkäfer. A. Mit beweglichen Dornen am Brujifchißde. ı. Longimanus. Tab. XVI. A. B. Mit eingeferbtem Rande des Bruftfehildes. 2. Cervicornis. Tab. XVI, B, — 121 122 3. Co- s. Coriarius. c M it rundem gedornten Bruſtſchilde. 4. Rubus: Tab. XVI. C. Fig. 1. 5. Textor. 6. Sutor. 7. Aedilis. 8. Mofchatus. 9. Meridianus. 10. Curfor. D. Pit cylindriſchem ungedornten Bruſtſchilde 11. Carcharias. 12. Oculatus. Tab. XVI. C. Fig. 2. 13. Cylindricus. E. Mit Eugelförinigen, platten Bruſtſchilde. I4. Serraticornis. 15. Stigma. Tab. XVI. C. Fig. 3, 16. Bajulus. 17. Geſchlecht. Leptura. Weiche Hotzböcke. A. Mit ſchmalem Bruſtſchilde, verkürzten Deckſchilden. 1. Aquatica. Tab. XVII, Fig. r. 2. -Melanura. Tab. XVII, Fig 2; 3. Attenuata. Tab. XVII. Fig. ; B. Mit runden Bruſtſchilde, ſmpfen Dede ſchilden. 4. Myſtica. Tab. XVII. Fig. 4. 5. Arcuatra. Tab. XV. Fie. Se 6. Arietis. 38. Geſchlecht. Necydalis. HalbEäfer. A. Mit verkürzten Deckichilden. ı. Major. Tab. XVIII. Fig. r. a. b. 2. Minor. Tab. XVII. Fio. 2 2. >B. Mit zugefpizten Deckfehilden. 3. Rufa. Tab. XVII. Fig. 3. 6 Coerulea. Tab. xvum Fig. 4. 19. —— — 19. Lampyris. Reuchteäfee. ı. Noädiluca. Tab. XIX. Fi 2. Iralica. Tab. XIX. — 2. 3. Flabellicornis. 4. Hefpera. „$. Sanguinea. Tab. XIX Fig. ai 6. Coccinea. Tab. XIX. Fig. 4: 20. Geſchlecht. anche; Warzenkaͤfer. A. Mit plattem Bruſtſchilde. 1. Fufca. Tab. XX. Fig. 1. 2. Obfcura. Tab. XX. “Fig. 2. 3. Ruficollis. Tab. XX. Fig. 3 4. Aenea. Tab. XX. Fig. 4. s. Teftacea. Tab. XX. Fig, 5 B. Mit rundem Bruſtſchilde. 6. Navalis. 21. Geſchlecht. Elater. Springkaͤfer. ı. Porcatus. Tab. XXI, Fig, 1. 2. Nodtilucus. 3. Cruciarus. Tab. XXI. Fig. 2, 4. Sanguineus. Tab. XXI. Fig. 3, 5. Balteatus. Tab. XXI. Fig. 6. Caftaneus. Tab. XXI. Fig. 22. Geſchlecht. Cicindela. ne s 1. Campeftris. Tab. AXU. Fig. ı. 2. Hybrida. Tab. XXL. Fio. : 8. 3. Capenfis. Tab. XXII. Fig. 3. 4. Sylvarica. Tab. XXI. Fig. 4: 5. Riparia. Tab. XXI, Fig. s. 23. Geſchlecht. Bupreftis. Prachtkaͤfer. 1. Chryfis. Tab. XXIV. Fig. 1. 2. Spundtara. Tab. XXIV. Fig. 2. 3, Ignira, Tab. XXIV. Fig. 3. Gem, Srprurg. VS, 4168 St, u m 4. Carioſa. Tab. XXIV. Ei 45 ER 7.29 5. Mariana. Tab. XXiV. Fig: 5 5. ir 6. Vındis. 163 24. Geſchlecht. Dytifcus. Waſſerkaͤfer. a ı. Piceus Tab. XXV. Fie. ı. 165 2. Semiftriarus. Tab. XXV. Fig; 2.5.0 166 3. Sulcatus. Tab. AXV, RE ;. 4: 167 4. Latitlunus. 167 2% ae en ne Laufkaͤfer. cs . Amboinenfis. Tab. XXVT. Fig. 1. 169 A Maxillofus. Tab. XXVI. Fig. 2. run . Nitens. Tab. XXVI. Fig. 3. 170 vi Sycophanta, Tab. XXVI. Fig. 4. u B. Steine. 5. Crepitans. 171 6. Crux major. MA 26. Geſchlecht. Tenebrio. Schattenkäfer, A. Gefluͤgelte. 1. Gigas. Tab. XXVII, Fig. r. 1073 2. Gibbofa. Tab. XXVII. Fig. 2. — 3. Molitor. — B. Ungefluͤgelte. 4. Notoceros. Tab. XXVII Fig. 3. 174 $. Muricarus. Tab. XXVII. Fig. 4. I 6. Mortifagus. IL 7. Gigas. Tab. XXVIL Fig. 5. 176 27. Geſchlecht. Meloe Blaſenzieher. A. Mit abgekürzten Deckfinilden. ı. Profcarabaeus. Tab XXVIII. Fig. r. 177 B. Mit fangen Deckſchilden. 2. Veficatorius. Tab. XXVIII. Fig. 2. 179 3. Phaleratus. Tab. XXVIII. Fig. 3. u. | 4. Eıy- 4. Erythrocyaneus. Tab. XXVIM. Fig. 4. 5- Schaefteri. ‚Tab. XX VI. Fig. 5. wa. 28. Befeblecht. Mordella. Erdflohkaͤfer. ı. Perlara. Tab, XXIX. Fig. ı. 2. Bicolor. Tab, XXIX. Fig. 2« 3. Ben = Befbleht. Staphylinus. Haubtäfer, A. Kr mittler Gröffe. . Hirtus. Tab. XXX. Fig. 1. ©. 2. Erychropterus. Tab. XXX. Fig. 2. 3. Pohtus. Tab. XXX. Fig: 3. 4. Rufus. B. Kleine. 5. Riparius. Ike. Ordnung. Hemiptera. Halbflügel. 1. Sechlecht. Forficula. Ohrwurm. ı. Auricularia Tab. XXXI. Fig. 1. a. b. 2. Minor. Tab. XXXl Fig. 2. ab. 2, Giſhucn Blarta. Kakerlacken. 1. Surinamenfis. Tab. XXXII. Fig. 1. 2. Orientalis. Tab. XXXII. Fig. 2 3. Periveriana. Tab. XXXII. Bio. 3. 4. Lapponica, Tab. XXXL. Fig. 4. a. b. s. Gigantea. 3. Geſchlecht. Mantis. Fangheuſhrecke. 1. Religioſa. Tab. XXX. Fig. 1. * Strumaria. Tab. XAXIIL. Fig. 2» 3. Phryfica. * Gigas. s. Pıecaria, uU * — RE DET, — — — — — — ir Geſchlecht. Grylius. Graßhüpfer. A. Mit ſpitzigem Kopfe. t. Nafurus. Tab. XXXIV. A. Fig. a. J 202 2. Brevicornis. 92203. B. Mir hohem Nacken. ‘3. Subularus. Tab. XXXIV. B. a. b. c. 4. Bipunttarus. - 204 C. Mit zwey Schwanzborften. 5. Gryllotalpa. Tab. XXXIV. C. Fig. 1. 208 6 Domeitica. Tab.XXXIV.C.Fig.2.a.b. zıı . Campeltris. Tab. XXXIV. C. Fig. 3 214 -D. opt fübelförmigen Legeſtachel des Kehchen 8. Citrifolius. Tab. XXXIV. D. Fig. r. 220 9. Viridiſſimus. Tab. XXXIV.D. Fig.2. 222 10. Verrucivorus. — Be | ESriſtatus Fab. XXXIV:E 1. ; 2 223 — Migratorius. Tab. XXXIV. E.2. Fis 2 13. Goerulefcens. Tab. XXXIV. E. 2. Fig. 2. 229 14. Stridulus. "Tab. XXXIV. E. 2.Fig. 2 — 5. Geſchlecht. Fulgora. ——— 230 ı. Laternaria, Tab. XXXV. Fig. 1. 238 2. Candelaria.. >32 3. Europaea. Tab. XXXV.Fig.22.b 233 6. Geſchlecht. Cicada. Zikaden. — A. Mit blaͤtteraͤhnlichem Bruſtſchilde. 1. Foliata. Tab. XXXVI. Fig. 1. 236 R Spinoia. Tab. XXXVI. Fig, 2 — B. Mit gehorntem Bruftfehilde, 3. Cornura, » ; 957 4. Aurita. — C. ——— . haematodes. Tab. XXXVI. Fig. 3. 258 6. Tibicen. ne D. Springer, welche frofchartig find. - | 7, Cruen⸗ * v — —— — 7. Cruentata. Tab. XXXVI. Fig. 5; 24r 8. Spumaria E. Senkfluͤgel. 9. Perſpicillata. Tab, XXXVI. Fig. 4- 10. Lanata. m Geſchlecht. Notonecta. Waſſerwanzen. 1. Glauca. Tab. XXXVII Fie. 1. a. b. 2. Striata. Tab. XXXVII. Fig. Im, 3. Geſchlecht. Nepa. Waflerfcorpionen. 1. Linearis. Tab, XXXVIII. Fig. ı. 2. Grandis. 3. Cinerea. 4. Cimicoides. Tab, XXX VII. Fig. 2. a. b. 9, Geſchlecht. Cimex. Wanzen. A. Ungefluͤgelte. 1. Lectularius. B. ——— das Schildlein ſo lang, als der Hinterleib. 2. Nobilis. C. Mit lederartigen Schilden. 3. Littoralis. D. Platte, die haͤutig ſind. 4. Deformatus. . 5. Corticalis. E. "Das Bruſtſchild gedornt 6. Hortentotta. 7. Bidens. F. Eyrunde, ohne Dornen, 8. Nigrip es, G. Mit aloe Fühlhörnerm, 9. Latipes. ı0. Pharaonis, 21. Stigma. "22. Grallaten —— —— — — * — u 13. Perſonatus. H. Laͤholiche. 14. Claviger. 15Apterus. I. Mit fchmiten, fadenfoͤrmigen Leibe, 16. Lacultris. ‚20. Geſchlecht. Aphis. Blattlaͤuſe. 1. Pruni. 2. Perficae. 3, Salicis. Me 6 a Chermes, Blattfauger. . Buxi. 2. Vrticae, 3. Alni. 12. Geſchlecht. Coccus, Schildläufe, 1. Fagi. 2 Perficorum, 3. Cacti. 4. Ilicis. .. 13. Geſchlecht. Thrips. Blaſenfüſſe. 1. Fufcus. 2. Phyfapus. ie —— —R nal 3 9088 01506 5485