Return this book on or before the Latest Date stamped below. A charge is made on all overdue books. University of Illinois Library 10722159 L161—H41 1. — 3 7 7 ا 1 W ak EZ 5 S SS م‎ * 73 A EN an RS Sm md A 2 "١ ١ 2 H nat. del et pinx. 54 IH: Toerden.s — Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from ۰ University of Illinois Urbana-Champaign `` http://www.archive.org/details/geschichtederkle00jr Durch ein Mißverſtaͤndniß hat der Künftler, welcher die Platte zum Um? flag gezeichnet und geftochen, einen Foͤhrenbaum ftatt einer Fichte ges wählt, da dieſes zu dem Ganzen nicht paßt, fo zeigt es der Verleger zu Bers meidung aller ſchiefen Beurtheilung als einen Fehler hiermit an; ſo wie auch, daß diefe Schrift (hon im Monath October fertig gedruckt war, und die Ausgabe derſelben blos durch die aͤuſerſt muͤhſame Arbeit des Stichs und der Illumination der Kupferplatte bis jetzt im Monath Januar iſt verzoͤgert worden. Geſchichte der kleinen Fichten ۲ 4 ]ا‎ ) oder der Larve von der Phalaena Monacha Linn. web f einen Belfrag zur Berichtigung der Ausrottungsmittel diefer Waldverheererin und einer mit Farben erleuchteten Kupfertafel von D. Johann Heinrich Joͤrdens, Hofrathe und praktiſchem Arzte. — ʒ̃Zæ˙ñ —amͤͤ —aꝛT¼ —᷑⏓.¹:iũ—Üͤ م سس سس سس سو‎ — Hof, bey Gottfried Adolph Gran, 1 7 9 ( N SA, w. وا‎ Sr. Hochgebohrnen Excellenz, dem ARA ZAL Karl Auguft Reichsfreyherrn von Hardenberg, a Sr. Koͤnigl. Majeſtät von Preußen Hochbeſtallten Geheimen Staatse Kriegs - Cabinets - und dirigirenden Miniſter der Fraͤnkiſchen Fuͤrſtenthuͤ⸗ mer, Ritter des Koͤnigl. Preußiſchen rothen Adler -des Koͤnigl, Pohlniſchen weißen Adler -und Stanislaus⸗ Ordens ꝛc. 5 Seinem gnaͤdigen Herrn widmet dieſe wenigen Bögen in tiefer Ehrfurcht der Verfaſſer. L Beranfafung, 9) 911 6 und Inhalt vorliegender Raupengeſchichte. Eine ſchon mehrere Jahre in den Waldungen von Schleiz und Ebersdorf unbemerkt nagende, feit zwey Jahren aber durch die gaͤnzliche Verheerung jener Waldungen erſt ihren Nachtheil verkuͤndigende Raupe, hat nun auch die Grene ze des Bayreuthiſchen Voigtlands erreicht, und in einem Umfange von acht bis zehen Meilen, groͤßere oder kleinere Waldſtrecken angegriffen. Einzelne duͤrre Wipfel der Fichten, die unter den noch nicht oder wenig benagten, wie Beſen hervorragen oder mehrere Morgen vertrocknetes, aller Nadeln beraubtes Holz, ſind nun die nur zu merkbaren Spuren dieſer Waldverheererin geworden. Bange Furcht fuͤr die Zukunft begreifft bey dieſem traurigen Anblick jeden den⸗ kenden Beobachter. Er ahndet nicht nur den fuͤr ein ganzes Menſchenalter unerſetzlichen Verluſt des ſchoͤnſten Schmuckes einer von Laubholz entbloͤſten Gegend, die, auch des Nadelholzes beraubt, ein voͤllig fables Land darſtellen wuͤrde; ſondern er ſieht auch die Geſundheit von einer nachtheiligen Berán derung des Klimas bedroht. Waldungen unterhalten einen gewiſſen Luftzug der ungeſunde Duͤnſte verſcheucht, und ziehen eine Menge feuchter, ſchaͤdli⸗ cher Duͤnſte an ſich. Hierdurch geben ſie zwar Gelegenheit, daß die Kaͤlte länger in denſelben und in ſolchen Gegenden verweilt, die mit Holzungen bee i 43 grenst grenzt und durchzogen find. Aber diefe Kälte wird Balſam des Lebens, dem fie Nerven- und Mufkelkraft ſtaͤhlt, wie wir an dem dauerhaften und ſtarken Menſchenſchlag unſers rauhen Voigtlands ſehen, da hingegen der Man⸗ gel der Nadelholzungen den Zutritt lauer Winde beguͤnſtiget, die zwar das Klima nach noͤrdlicherer Gegenden Deutſchlands mildern, aber die Nervenkraft abſpannen und ſogerne das Vehikel boͤsartiger Krankheitsſtoffe werden, die Dae her ihre Anſteckungsfaͤhigkeit in waͤrmern Gegenden e mehr, als in kaͤl⸗ tern aͤuſſern. Noch niederſchlagender wird der Gedanke, daß dieſer Wurm, f ſelbſt uͤberlaſſen, uns und unſern Nachkommen eines der unentbehrlichſten Lebensbeduͤrfniſſe wegzehrt. Er begnügt ſich zwar blos mit den Nadeln. Aber Nadeln und Blaͤtter ſind fuͤr den Baum dasjenige, was die Haut fuͤr unſern Körper iff — ein Abſonderungsorgan, welches den überfluͤſſigen, waͤſſerichten Theil der Saͤfte, die durch die Wurzeln in die Aeſte gelangen, verduͤnſtet, dagegen aus der Atmosphaͤre andere aͤtheriſche, die Vegetation unterhaltende und belebende Stoffe aufnimmt, und in Die Maffe der Safe te, in die Aeſte und den Stamm wieder zuruͤckfuͤhrt. Wird es verſaͤumt einen Baum, der mit den Nadeln jener aͤtheriſchen, balſamiſchen Stoffe be⸗ raubt worden iff, zeitlich zufaͤllen; fo gerathen. die aus den Wurzeln empor⸗ ſteigenden, waͤßrichten Saͤfte bald in Stockung und Gaͤhrung. Kern und Rinde des Holzes werden faul, und der Aufenthalt des Holzwurms und Borkenkaͤfers. Es bricht, wenn es gefalle wird in mehrere 0 und die Gefahr erſchlagen zu werden, Hale jeden Holzhauer ab, ſich in den Wald zu wagen. Es enthaͤlt wenig oder kein Harz mehr, welches die Holzfafer innig verbindet, mithin die Subſtanz des Holzes dichter und feſter macht und zugleich der Firniß if, der ihm in Regen und Wetter Dauer gibt, Es iſt folglich weder zu Brettern, noch zu Schrot- und Bauholz tauglich, an welchem ſchon im zweyten, dritten Jahre Schwaͤmme wachſen. Eben der Mangel des harzichten, brennbaren Stoffs, der zugleich die Flamme unter⸗ haͤlt hält und Hitze gibt, macht es auch zu Brennholz und Kohlen weniger brauch- bar und wir wuͤrden uns daher, bey dem groͤßten Vorrath von verdorbenem Holze, in kalten Wintern wenig erwaͤrmen, nach zehen, funfzehen Jahren aber, wo jener Vorrath vielleicht verbraucht ſeyn wuͤrde, wuͤrden wir, da wir zur Zeit kein anderes brennbares Material in unſrer Gegend kennen, noth⸗ wendig auf alle Bequemlichkeit und Geſundheit der Wohnung im Winter Ver⸗ zicht thun, in engen niedrigen Zimmern zuſammengedraͤngt leben und uns zuletzt in die Erde vergraben muͤſſen. Aller Holz- Bretter» und Kohlenhandel — ein ſo wichtiger Nahrungszweig des Landmanns und Waldbeſitzers, alle Eiſenhaͤm⸗ mer, Schmelz⸗ und Glashuͤtten, Ziegel- und Kalkbrennereyen, alle Brauereyen, Manufakturen und Fabriken, kurz alle holzerfordernde Gewerbe und mit ihnen alle Handlung wuͤrden noch fruͤher aufhoͤren, und wir würden endlich aus einem Lande zu wandern genoͤthiget ſeyn, wo in Ermanglung des Holzes, ſelbſt das Feld nicht mehr beſtellt werden koͤnnte, und welches, ehemals reich an allen Lee bensbeduͤrfniſſen, uns nun weder Nahrung, noch Schutz gegen das Ungemach der Witterung verleihet. Die Erſcheinung eines fo großen Schaden über ganze Gegenden und Lane der bringenden Inſekts, ift keinesweges neu. Schon zu Plinius und Theo phraſts Zeiten kannte man fie, und vielleicht hat fie zu den Wanderungen vieler Voͤlker der Vorzeit Gelegenheit gegeben, die durch den Holzmangel gedrungen, den Wanderſtab ergriffen. Zu Anfang des funfzehnten Jahrhunderts wuͤtheten ſchon verſchiedene Holzraupen in der Mark Brandenburg und in den neuern Zei— ten ſind viele Gegenden, ſelbſt in unſerer Nachbarſchaft von dieſer Landplage heimgeſucht worden. Wenigſtens hat man in verſchiedenen Waldungen des fach- ſiſchen Voigtlands Spuren, daß erf vor hundert Jahren ein folches holzver⸗ heerendes Inſekt da geweſen ſeyn muͤſſe, weil man in denſelben ſehr deutlich die Furchen der Felder ſieht, die man in Waldungen umzuſchaffen genoͤthiget war, In den Jahren 1725, 1783 und 84. richtete die Foͤhrenraupe große Verhee— rungen in verſchiedenen Waldungen des obergebuͤrgiſchen Fuͤrſtenthums, varzüg« lich 8 , lich aber in den anſpachiſchen Sorften an und ſelbſt die nemliche Raupe, welche gegen⸗ waͤrtig angefangen hat unſre Walder aufzuzehren und zu verunreinigen, hat 1784. mehrere Morgen Holz im Selber Walde, drey Meilen von Hof, abgefreßen. Die Urſache, welche die Anhaͤufung dieſer Raupe gegenwaͤrtig beguͤnſtiget und welche zu jenen Zeiten gewiß ebenfalls den Raupenfraß veranlaßte, ift ohne Zweifel in den lauen Wintern zu ſuchen, in welchen wir ſeit einigen Jahren Holz erſparten, um bald an demſelben deſto mehr Mangel zu leiden. Die ab⸗ geſetzten Raupeneyer, deren groͤßter Feind die Kaͤlte iſt, blieben in dieſen Wintern unbeſchaͤdigt, und der warme Fruͤhling befoͤrderte die Entwicklung der Raupen aus denſelben in zahlloſen Hauffen. Als Schmetterlinge zogen fie im vorigen und vorvorigen Sommer aus ihren aufgezehrten Wohnplaͤtzen — den Reußiſchen Holzungen, in ganzen Schwaͤrmen zu uns heruͤber, ſiedelten ſich in den naͤch⸗ fien Waldungen an und feon find fie ganz entfernten Waͤldern zugeeilt und werz den, wenn kein ſtrenger ſchnell mit Thauwetter wechſelnder Winter und im Fruͤhjahre keine Spaͤtfroͤſte ihren Untergang befoͤrdern, ficher kuͤnftiges Jahr die dicken Holzungen des Fichtelgebirgs erreichen. Als gelegentliche Urſache der ungeheuren Vermehrung dieſes Inſekts, wirkten ohne Zweifel die Vogelheerde und Schnaiten, ferner die in fo vielen Provinzen befohlene Ausrottung der Sperlinge und das jedem muthwilligen Knaben erlaubte Schieſſen und Verfolgen der unſchaͤdlichſten Singvoͤgel, beſonders der Meiſen mit. Dieſe Thiere finden alle einen ſaftigen und kernichten Fraß an den Rat den, Puppen, Schmetter⸗ lingen und Schmetterlingseyern und verzehren fie in unglaublicher Menge. Sí cher wuͤrden ſie uns bey unſern Ausrottungsanſtalten viele Muͤhe erſparen, da wir aus ihrer bewirkten Abnahme gegenwaͤrtig nichts, als fuͤr die Zukunft die Wahrheit beherzigen lernen, daß wir in vielen aͤhnlichen Faͤllen das Gleichge⸗ wicht in der Natur aufheben koͤnnen, wenn wir kluger ſeyn wollen, als Die Natur. í nae Was die Naturgeſchichte der Raupe anlangt, welche gegenwärtig das Abſtehen unſrer Holzungen veranlaßt; fo ſuchte ich vergebens etwas ausführliches und in prats NAS 9 Pm OKE CE ZOE — — — — praktiſcher Hinſicht Brauchbares in verſchiedenen Altern und neuern entomologi ſchen Werken. Gleichwohl kann die genaue Kenneniß ihrer Natur, alleine nur die Mittel an die Hand geben, wie und auf welche Art man ihrer Vermehrung entgegenarbeiten muß. Ich ſah mich daher genoͤthigt, dieſes Thier als Raupe, Puppe und Schmetterling nicht nur in den benachbarten Waldungen, ſondern auch in eingeſammelten Partien zu Hauſe zu beobachten und liefere hier das Re— ſultat meiner Beobachtungen. Da ich dieſe zunaͤchſt für Unkundige in der In— ſektenkunde aufgeſetzt habe, um hierdurch den Gemeingeiſt zur Vertilgung ei— nes fo gefährlichen Inſekts zu erwecken; fo habe ich alle entomologiſche Raͤſon— nements und Subtilitoͤten vermieden und mich in der Beſchreibung vorzuͤglich der Kuͤrze und Deutlichkeit befleißiget. Durch treue Abbildungen hoffe ich letz— tere noch mehr erreicht und hierdurch der geringern Brauchbarkeit ſolcher Schrif— ten für Unkundige abgeholfen zu haben, welchen naturhiſtoriſche Beſchreibungen alleine immer unverſtaͤndlich bleiben. Bey der Angabe der Ausrottungsmittel habe ich mich zunaͤchſt auf diejenigen eingeſchraͤnkt, welche die Erfahrung als einzig anwendbar und nuͤtzlich beſtaͤtiget hat, und durch welche es ſicher in unfrer Macht ſteht, den weiteren Fortſchritten eines Uebels vorzubauen und aͤhnliche auch von andern Holzraupen veranlaßte Verheerungen zu verhuͤten, ſo bald wir nur wollen. Am Schluße habe ich noch einige Anmerkungen und Vorſchlaͤge beygefuͤgt, den durch dieſe Raupe ſchon angerichteten Schaden fuͤr die Zukunft weniger fuͤhlbar zu machen. D | IL Säit 10 II. Schilderung unfrer Raupe nach ihrem Bau, ihrer Entwicklungs + Lebens: und Verwand lungsart. 1) Berichtigung des Namens. Unſre Raupe hat keinen beſondern, gemeinverſtaͤndlichen Namen. Den Syſtematikern iſt fie unter der Larve der Phalaena Monacha Linnei oder Bombyx Monacha Fabricii, oder der Nonne, des Fichtenſpin⸗ ners, des weißen ſchwarzſtreifigten Spinners nach Eſper bekannt. Am ſchicklichſten ſcheint fie mir nach ihrem Futter, oder uach dem Baume bez nennt zu werden, den fie vorzüglich verdirbt. Im Selber Walde ſoll fie zwar 1784 die Foͤhren wie die Fichten abgefreſſen haben. Dieſes hat man aber in unſern Waͤldern nicht bemerkt. Nur der hoͤchſte Grad des Hungers zur Zeit des gierigſten Fraßes konnte fle vermögen die Nadeln der Foͤhre, des Lerchen⸗ baums, des Wacholderſtrauchs, die Blaͤtter der Sichen und anderer Laubbaͤu⸗ me anzugreifen, gegen die Zeit der Verpuppung aber ruͤhrte fie, auch mehrere Tage zu folchem- Futter in Schachteln verſperrt, von allen dem nichts an, forte dern verfaulte oder verpuppte ſich aus Hunger. Es iſt daher nicht einzuſehen, wie unſre Raupe ihren Geſchmack in zehen bis zwoͤlf Jahren ſo ſehr veraͤndert haben ſoll, daß ſie ſtatt 1784 und 85. Föhre ennade ta (Pn US Syiveftris) zu freſſen, nun beynahe einzig Si Jichtennadeln (Pinus al bies) frißt, und es ſcheint mithin bey dieſer Angabe unrichtige Beobachtung oder Verwechslung der Raupe obzuwalten. Nach meiner Meynung verdient ſie daher blos den Namen der kleinen Fichtenraupe, zum Unterſchiede der großen, oder der Larve des Sphinx pinaltri. 3۱ 3۵ ال‎ 2. Die 11 2, Die auskriechende junge Raupe. Das Schmetterlingsey faͤngt ſchon in der dritten Woche, nachdem es ges legt worden it, an fih zu verandern. Seine roſenrothe Farbe wird dunkler und in der vierten Woche ſieht man am Rande deſſelben ſehr deutlich kleine ſchwarze Puͤnktchen (Fig. 25. a), welche durchs Mikroſkop vergroͤßert (Fig. 26.) die Ringe und Warzen der jungen ſchneckenfoͤrmig zuſammengeroll⸗ ten Raupe darſtellen. Oeffnet man um dieſe Zeit die Schale eines ſolchen Eyes, ſo kaun man wirklich die junge Raupe, als einen kleinen haarichten Faden, an welchem der Raupenkopf ganz deutlich ſichtbar tft, herausziehen. Dieſe Erſchei⸗ nung hat ohnfehlbar zu der Behauptung Veranlaſſung gegeben, daß die Rau⸗ pe noch im September oder Oktober auskrieche, ſich den Winter hindurch in den Ritzen der Baumrinde und im Mooſe des Bodens verberge und als ein im Wachsthum begriffenes Thier, ohne Nahrung, eine Art von Winterſchlaf beginne. Alle in fie bleibt unverändert in obiger Geſtalt ein ganzes Halbjahr in der fie vor Näffe und Kälte ſichernden feſten Schale des Eyes. Erft in den waͤrmern Tagen des Aprils fängt ſie an zu reifen. Die im Eye wachſende Raupe macht ſodann, daß die Schale des Eyes endlich platzt und nun kommt ſie als ein ſchwarzes Würmchen (Fig. 25. b.) zu Ende des Aprils und Anfang des Mays zum Vorſchein. Dieſe Raͤupchen wachſen ſchnell bey fortdauernder warmer Witte- rung, ſpinnen fic), ſobald fie einige Größe erreicht haben, mittelſt eines Safts aus dem Maul in Faͤden und gelangen durch dieſe Faͤden von einem Aſt zum andern und gehen ſo von einem Baum zum andern uͤber, um ſich ihre Nahrung zu ſuchen. Sie haben in dieſem Alter noch wenig Kraft oder Fertigkeit fich mit den Fuͤſſen feſt zu halten, aber mehr Ueberfluß von Spinnſaft, den fie aher verwenden, um ſich im Kriechen fortzuhelfen und ſich zu befeſtigen. Doch zerreiſſen ihre Faͤden leicht und fie fallen in großen Haufen von der Er- ſchuͤtterung beym Faͤllen der Baͤume herab. B 2 3) Die 3) Die ausgewachſene Raupe. (Fig. 1.) Nach feds bis acht Wochen ift Das Wachsthum der Raupe geendiget. Sie wird dann von verſchiedener Laͤnge gefunden, welche von einem Zoll bis zu anderthalb Zollen ſteigt. Ihre groͤßte Dicke aber betraͤgt beynahe einen Vier— telzoll. Der ziemlich große, ſphaͤriſche Kopf (Fig. 2.) erſcheint in dieſem aus⸗ gewachſenen Zuſtande hechtgrau und indigblau punktirt. Er ſcheint unter dem Mikroſcop gleich dem Schedel des Menſchen verſchiedene Naͤhte zu bilden. An beyden Seiten deſſelben entdeckt man die mit einer Menge Facetten verſehenen rothblauen Augen (c. c.). Nahe an dieſen befinden fich die Gewerbe der bene den Kinnladen, wovon in gegenwaͤrtiger Abbildung nur die vordere ſichtbar iff, Dieſe ſchließt fich mittelſt eines am untern Theil mufehelformig gebogenen, am obern Theil in fuͤnf Spitzen gezackten oder ausgeſchnittenen Schildes an den Vorderkopf an. Sie enthaͤlt, ſo wie die hintere Kinnlade, zwey hackenfoͤrmig nach innen gebogene Zähne, oder Freßzangen, (b) mit welchen die Raupe nagt und die zugleich die Werkzeuge ſind, zwiſchen welchen ſie ihren Geifer in Faͤden zieht oder ſpinnt. Dicht unter jedem Auge kommt aus einer beſondern Oeffnung ein weißer, an der Spitze gelber Stachel (a. a.) zum Vorſchein, welcher der Raupe theils zur Unterſuchung des Futters, theils als Klammer zu Dies nen ſcheint, mit welcher fle die Aeſtchen feſt halt, an denen fie die Nadeln abnagt. Uebrigens ift der ganze Kopf und ſelbſt das Auge mit kleinen Haaren beſetzt. Der Körper der Raupe beſteht aus zwölf Ringen. Dieſe Ringe ſchieben ſich mehr oder weniger in einander, wenn ſich die Raupe verkuͤrzt und ſind mit einer Menge, in ſechs längs dem Ruͤcken der Raupe fortlaufenden Reihen, blau⸗ rother, erhabner Punkte oder Waͤrzchen beſetzt, auf welchen braune Haare in eben fo viel Buͤſcheln hervorſtehen und der Raupe ein rauhes, haarichtes Anfee hen geben. Vor jedem blaurothen Wärzchen der zwey parallel laͤngs der Mitte des Ruͤckens fortlaufenden Warzenreihen, ſtehen zwey kleinere, nur fuͤr ein ſcharfes Auge ſichtbare, roͤthlichte, erhabne Punkte. Noch beſonders aber charak⸗ teri⸗ = / teriſiren dieſe Raupe zwey carmeſinrothe Waͤrzchen, welche zwiſchen den beyden blaurothen auf der Mitte des neunten und zehnten Rings ſtehen. In der mitt— lern Warzenreihe jeder Seite ſind die feinen Luftloͤcher enthalten, durch welche die Raupe Athen holt. Werden dieſe mit Oehl oder Fett beſtrichen und ver— ſtopft, ſo ſtirbt ſie. Die Warzen der dritten oder unterſten Reihe jeder Seite ſind kleiner, als die uͤbrigen, aber ungleich ſpitziger und hervorragender. Da ſich die Raupe alle zehen bis vierzehen Tage und überhaupt viermal während ihres Wachsthums haͤutet, fo iſt die Farbe ihres Ruͤckens im Ganzen nicht befiandig, bald dunkler, bald lichter, bald mehr ins braune, bald mehr ins gruͤne fallend, jenes, wenn ſie ihre Haut bald abſtreifen will, dieſes wenn fie ſolche erſt abgeſtreift hat. Ueberhaupt aber bleibt die Farbe einer zwar nicht häufig vorkommenden Spielart (Fig. 1. b.) immer dunkler. Einige ſchmutzig⸗ weiße Stellen, welche die Haͤlfte des zweyten, den ganzen dritten und die Haͤlf— te des vierten, ferner die Haͤlfte des ſiebenten, den ganzen achten und die Haͤlf— te des neunten Rings vorzuͤglich auszeichnen, geben der Raupe ein geſtreiftes, ſchaͤckigtes Ausſchen. Die Bauchflaͤche ift hingegen ganz braun und mit ſechszehen Griffen verſehen, wovon Die ſechs vordern, an der untern Fläche der drey erſten Bauchringe, als braune Haͤckchen ſichtbar ſind und aus drey Gliedern beſtehen, nemlich aus einem obern und dicken, mit der Bauchflaͤche verbundenen und aus zwey Vordergliedern, wovon das aͤuſſerſte ganz ſpitzig iffe Alle find mit furs zen Haaren beſetzt. Der ſechſte, ſiebente, achte und neunte Bauchring enthale ten die acht Mittelfuͤſſe, immer ein Paar auf jedem Ring neben einander. Die— fe Fuͤſſe find dicker, befichen ebenfalls aus drey Gliedern, wovon das mittelſte das längere und dickſte iff. An dem letztern und aͤuſſern Glide ift ein brei- ter, hernartiger Anhang, Defen Schärfe mit lauter kleinen, gleich großen Haͤrchen beſelzt und Daher unter dem Mikroſcop einem Kamm ähnlich iff. Die zwey Hinderfuͤſſe oder Nachſchieber am Ende des zwoͤlften Bauchrings ſind den Mittelfuͤſſen vollkommen gleich, nur etwas länger und ſtaͤrker. Das wechfels weiſe Fortruͤcken der Vorder -Mittel -und Hinderfuͤſſe gibt dieſer und aͤhnli— B 3 chen 14 — NN NON PR chen Raupen einen wellenförmigen Gang. Unſre Raupe kommt hierbey inet weit, beſonders wenn fie die Naͤſſe zur Flucht noͤthiget. 4) Die Freßart der Raupe. Die kleine Fichtenraupe ſcheint vorzuͤglich an den Nadeln halbwuͤchſiger Fichten Delikateſſe zu finden und greifft auſſer der Zeit des gierigen Fraßes ſel⸗ tener die ſaftigen Nadeln des jungen Geſtraͤuchs und die feſtern und trocknern ſtarken Staͤmme an. Es iſt ihr aber gleichviel, wo ſie die Nadel packt. Bald frißt fie Diefelbe von der Seite, bald an der Spitze, noch häufiger aber an ih- rer Baſis an und veranlaßt hierdurch, daß unter jedem angegriffenen Baum ci- ne ungeheure Menge abgebiſſener Nadeln liegen. Dieſe Nadeln ſind mit kleinen Aeſtchen (Fig. 15. d. d.) vermengt, welche ihr ſcharfer Zahn ebenfalls durch⸗ naget hat. Auf Diefe Art leert fie die Nadeln und kleinſten Aeſtchen von Hos ſten Fichtengipfel an, gaͤnzlich ab, und in einigen Wochen ſteht det Baum ganz nackend und verdorret da. Zu der Zeit, wo fie fo gierig frißt, hore man im Walde ein files Gekniſter von dem Mayen des zaßblloſen Raupenheeres und ein ſtilles Geraͤuſch von den befländig herabfallenden Exkrementen (Fig. 15. b. h.) welche einen haͤßlichen Geruch im Walde verbreiten und nebſt den abgebiſſenen Nadeln uud Aeſtchen ordentliche Duͤngſtaͤtten um die Wurzeln des Baums mas chen, die der Aufenthalt der beym Umgraben in unzaͤhliger Menge zum Vorſchein kommenden Fliegenmaden (Pig. 11.) und Fliegenpuppen (Fig. 12.) werden. Jene Zeit des gierigen Fraßes dauert bis zu Anfang des Monath Juli. Sodann nimmt der Appetit der Raupe mit dem eintretenden Alter ihrer Schwachheit ab. ١ 5) Die fid) verpuppende Raupe. Das Ende des Raupenlebens ift die Berpuppung — eine den Raupen und Maden der Inſekten eigne Verwandlung, die das Thier in einen mittleren Que 7 - ſtand 13 ſtand zwiſchen Leben und Tod fegt. Sobald die Raupe dieſen Zuſtand anzutre⸗ ten beginnt, welches zu Anfang des Juli geſchieht, ſo wird ſie traͤge, verliert die Freßluſt und frißt zuletzt gar nichts mehr. Hierbey verkuͤrzen fic) nach und nach die Ringe ihres Koͤrpers ſo ſehr, daß ſich die braunen Waͤrzchen der fünf erſten R Ringe ganz, und die Der übrigen beynahe um die Haͤlfte nähern, Die Rau⸗ pe verliert hierdurch mehr als die Hälfte ihrer Lange im ausgewachſenen Zuſtan— de, wird zugleich ſchmuzig, ſchwarz und unkennbar. Ihre Fuͤſſe ſind halb ge— laͤhmt, erhalten ſie nur mit Muͤhe am Baum, daher ſie dann leicht von demſel— ben herabfaͤllt. Nur der Reiz von Waͤrme oder Wind bewegt ſie allenfalls noch zu einen unbedeutenden Fortruͤcken. Bey allem dieſen Unvermoͤgen ſpinnt ſie endlich noch einige ſtarke Faͤden an ihre zwey Hinterfuͤſſe und haͤngt ſich ſo am Mooſe des Baums, gewoͤhnlicher aber an der untern Flaͤche der Aeſte ſo feſt an, daß ſie nicht ohne einen ſtarken Anzug von dem Punkt, wo der Faden an— klebt, zu trennen iff. Sie ſpinnt nun auch um ihren uͤbrigen Körper einige Fäden. (Fig. 3.), die fie ſchwebend in einer horizontalen Lage erhalten, woben Kopf und Fuſſe der gekruͤmmten und zuſammengeſchrumpften Raupe nach oben ſehen. So liegt fie in einem halblebloſen Zuſtande fünf bis ſechs Tage, ehe ſie ſich verwandelt. Dieſe Verwandlung erfolgt ſo ſchnell, daß es Muͤhe 1 fie abzulauſchen. ۱ Die Raupe ſchickt fid) hierzu faſt eben fo an, als ob fie fich haͤuten wollte. Es ſpaltet ſich in der Mitte des Kopfs, da, wo die mit einer Naht verglichene Linie den Kopf gleichſam in zwey Hälften theilt, die Haut, welche ſich nach und nach über den ganzen Körper zuruͤckzieht und an dem fpigigen Ende der Puppe hängen bleibt. Dieſes Abſtreifen der Haut geſchieht durch die {hon zur 6 in eine weiche, gelbe Schale verwandelten Ringe der Raupe, welche ſich immer wechſelsweiſe in einander ſchieben und aus einander ziehen. Stoͤrt man die Raupe in die fem Bemühen und zicht” ihr die Haut fruͤhzeitig weg, ſo findet man daß die Verpuppung von hinten nach vorne go ſchieht „indem das Schwanzende EA ganz in Puppe verwandelt iff, während fih am hintern Rand jedes vo dern 16 dern Bauchrings, nur etwas Puppenſchale angefest hat und der Kopf noch ganz unverwandelt bleibt. Ueberhaupt ſcheint die Verpuppung blos in der Vertrock— nung eines klebrichten Safts zu beſtehen, den die Raupe unter ihrem duͤnnen Balg aus feinen Poren ausſchwitzt und, wie die Erſetzung unſrer Oberhaut, blos von der Luft abzuhaͤngen. III. Schilderung der Puppe. (Fig. 4. und 5.) Die Puppe iſt nichts als eine laͤnglicht runde, vorne ſtumpfe, hinten ſpitzig zulaufende Schale, in welcher ſich der kuͤnftige Schmetterling entwickelt. Ans fangs iſt dieſe Schale ungemein weich, mehr breyartig, als elaſtiſch anzufühlen, in wenig Stunden aber erhaͤlt fie eine völlig ſproͤde Härte, Ihre groͤßte Lange beträgt sehen Linien, ihre Breite an ihrem vordern, dickſten Theil beynahe vier Lie nien. An dieſem (E 19, 6.) erblickt man Die deutlichen Umriſſe des Schmetter⸗ lings, den Kopf, die Augen, die hinter Diejen herablaufenden und fic) am Bors derleib anſchlieſſenden Fuͤhlhoͤrner, zwiſchen Beyden Fuͤhlhoͤrnern die zwey Border» füffe und hinter denſelben die zwey kleinen unausgewachſenen Vorderfluͤgel. Der hintere Theil der Puppe begreifft die neun Ringe des Schmetterlingsleibes. Dieſe Ringe ſind am Vordertheile des Leibes am ſchmalſten, in der Mitte am breitſten und werden gegen die Spitze des Leibes wieder ſchmaͤler. Jeder Ring enthaͤlt auf jeder Seite ein länglicht rundes Luftloch (Fig. 5. b.). Werden dieſe Luftloͤcher mit Oehl beſtrichen, ſo verdirbt die Puppe. Die N. 17 Die Farbe der Puppe iſt anfangs weißgelblicht und wird nach und nach entweder lichtbraun (Fig. 5.) oder ſchwarzbraun (Fig. 4.). Letztere Farbe charakteriſirt vorzuͤglich die Puppe der ſchwarzen Spielart des Schmetterlings. Uebrigens hat die Puppe das Eigne, daß ſie an allen den Stellen, wo ſie als Raupe rothbraune Waͤrzchen hatte, mit feinen, entweder ganz weißen oder ins Gelbe fallenden Haarbuͤſcheln beſetzt iſt, welche, wie die Waͤrzchen der Naupe, ſechs Reihen bilden. Was die beſondern Unterſcheidungszeichen der männlichen (Fig. 4.) und weiblichen (Fig. 5.) Puppe betrifft, fo ift jene ungleich kleiner und am hintern Theil ſchmaler, als die weibliche. Auch unterſcheidet fh dieſe von jener durch die ſchmaͤleren Umriſſe der Fuͤhlhoͤr— ner (Fig. 5. a.) an der untern Flaͤche des ſtumpfen Theils der Puppe. Iſt dieſe gefund, fo ſchnalzt fie in der erſten Zeit uach der Verpuppung auf den geringſten Druck mit ihrem ſpitzigen Ende. In der fich dem ۶ kriechen naͤhernden Zeit aber, wo ſie immer dunkler wird, verliert ſie dieſe Reizbarkeit und Lebhaftigkeit der Bewegung. E IV. Schi! IV. Schilderung des Schmetterlings nach den kurzen Zoeitraͤumen feines Daſeyns — der Ent: wickelung, Fortpflanzung und des Todes. 1) Die Entwickelung des Schmetterlings. Die Puppe enthaͤlt anfänglich nichts, als einen éhen, gelben Saft. Dieſer Saft bekommt aber allmählich mehr Confiftenz, wird gallertartig und formirt nach und nach eine cy indriſche Maſſe, an deren ſtumpfen vordern Theil man, wie beym menſchlichem Fétus, zuerſt die Augen als zwey ſchwarze Punkte wahrnimmt. Nach zehen bis zwoͤlf Tagen ſieht man ſchon die Spuren der Fuͤhlhoͤrner, der Fluͤgel und Fuͤſſe, die in den Bertiefune gen der Puppenſchale ihre Form anzunehmen ſcheinen. Gegen das Ende des Monaths Juli, beynahe drey Wochen nach der Verpuppung, liegt der ganze Schmetterling mit Gefieder und Farbe, nur verkruͤppelt in der Pup— penſchale. Er äuffere nach einigen Tagen ſchon das Beſtreben einer Hüffe los zu werden, die ſeine gepreßten Gliedmaßen jeder Bewegung beraubt. Er ſtoͤßt zu dem Ende mit dem Kopf ſo lange an der Kappe, oder dem vordern Theil der Puppe, bis fic) dicfe ſpaltet und vom hintern Theil am Ruͤcken der Puppe abſondert. Hat er fh auf diefe Art Luft gemacht, fo koſtet es ihm wenig Mühe die abgeloͤſte Kappe nach unten zudrücken, wo ſie zuletzt blos an ihrem Scharniere (Fig. 16. a.) unter den Umriſſen der Fuͤhlhoͤrner hängen bleibt. Nun zuckt und ſchiebt der Schmetterling immer vorwaͤrts, bis er die Fluͤgel und die Vorderfuͤſſe frey hat. Dieſe ſind ihm behuͤlflich bald die Fuͤlſe der Puppe vollig abzuſtreifen. Noch ehe dieſes 99 5 voͤllig vollig geſchehen ift, entfernen fich ſchon Die kaum einen halben Zoll langen Fluͤgel (b. b.) von dem Körper des Schmetterlings, an welchem fie ane geſchloſſen lagen, dehnen fic) zuſehends nach ihrer Lange und Breite aus und erreichen fo in wenigen Augenblicken ihre vollkemmene Größe Der ausgekrochene Schmetterling laͤßt bald einen milchichten, meiſtens aber einen roͤthlichten, lehmartigen Saft fahren, völlig dem gleich, der in der leeren Puppe zuruͤckbleibt und wahrſcheinlich zur Nahrung des Schmetterlings in der Puppe diente. 2) Der maͤnnliche Schmetterling. Die Groͤße des Schmetterlings iſt ſehr verſchieden und es gibt ziemlich große, aber auch ſehr kleine Männchen und Weibchen. Die groͤßte Länge des maͤnnlichen Koͤrpers (Pig. 17.) iſt neun Linien, die Breite ſeiner Vor— derfluͤgel im Fluge von einer Spitze zur andern aber beynaßhe zwey Zoll. Am Kopfe fiche man uber und hinter den Augen die zwey breiten, ſtark befisderten Fuͤhlhoͤrner und vor den Augen den kurzen zuruͤckgezognen Gauge ruͤſſel, welchen der Schmetterling etwas hervorſtreckt, wenn er Nahrung ſucht. Am Halſe hat das Maͤnnchen einen roſenrothen Strich, gleich einem Halsbande. Der Hinterleib des überhaupt mehr als beym Weibchen gefieder— ten Körpers, beſteht aus ſieben Ringen, welche wie die Ringe der Maus pe und Puppe, an beyden Seiten acht Luftausfuͤhrende Oeffnungen haben. Der letzte Ring (a.) if ſehr haaricht, ſcheint daher breiter, als die uͤbri— gen und enthaͤlt an feiner untern Blache die männlichen Geſchlechtstheile. (Pig. 20.) Letztere beſtehen aus einem hervorragenden, dem unbewaffne— ten Auge kaum bemerkbaren weißen Knoͤpfchen (a), welches mit einem weißen Stiel in den letzten Bauchring uͤbergeht; ferner aus zwey ſchmalen weißroͤthlich— ten Koͤrpern (b. b.), die den weißen Stiel von beyden Seiten umfaſſen und bis an den Anfang des Knoͤpfchens reichen, endlich noch aus vier braunrothen, 62 nach 20 nach auffen etwas gebogenen Stacheln (c. c. C.), welche von vorne, von bine ten und von beyden Seiten die maͤnnliche Ruthe umgeben. Die Vorderfluͤgel gleichen ungleichſeitigen Dreyecken. Ihr gebogener aͤuſſerer und hinterer Rand (Fig. 18.) bildet gemeinſchaftlich eine ſtumpfe blattfoͤrmige Spitze. Die Hine terfluͤgel ſind mehr rund als eckigt, viel kleiner als die Vorderflügel, aber wie jene an ihrem aͤuſſern Rand ſtark gefiedert. Die ſechs langen, ſtark behaarten Fuͤſſe des männlichen Schmetterlings haben ihre Artikulationen am Vorderleib oder an der Bruſt. Jeder Fuß beſteht aus neun Gliedern (Fig 22.), neme lich einem kurzen Gliede zunaͤchſt an der Bruſt, dem Schenkel, dem Schienbei— ne, dem Afterſchienbeine und dem aus fünf Gliedern zuſammengeſetzten ۶ blatte. Das letzte Glied des Fußblattes hat zwey Haͤckchen oder Krallen. Die Grundfarbe des Kopfs, des größten Theils vom Leibe und der ۳ derfluͤgel ift weiß. Alle diefe Theile find mit ſchwarzen ausgelaufenen Punkten, die Vorderfluͤgel aber noch beſonders mit Zickzack bildenden ſchwarzen Strichen bezeichnet, welche die Fluͤgeladern durchkreuzen. Die Hiaterfluͤgel ſpielen mehr ins filberfarbe, oder aſchgraue und find blos an der Kante mit ſchauffelfoͤrmi⸗ gen, ſchwaͤrzlichten Flecken beſetzt. Der Hinterleib des Maͤnnchens hat in der Mitte jedes Rings ein ſchwarzes Fleckchen, feine fünf letzten Ringe aber find von beyden Seiten roſenroth. Alle ſechs Fuͤſſe ſind weiß und ſchwarz geſtreift. (Fig. 17. b. b.) 3) Der weibliche Schmetterling. Eine große weibliche Phaläne (Fig. 18. 19. und 22.) ¡fi immer vom Kopf bis an die Schwanzſpitze zehen bis eilf Linien lang und mißt von einer Spitze der zwey vordern ausgebreiteten Flügel bis zur andern, zwey und einen viertel Zoll. Die Fuͤhlhoͤrner find ganz ſchmal, der Hinterleib weit dicker und am Ende ganz fpigig. Wenn man ihn oͤffnet, fo entdeckt man in demſelben nichts als kleine, haͤutichte, laͤnglichtrunde Höhlen, die wie Die Zellen des Die nen⸗ 21 | A E, nenwachſes an einander hängen und die Eyerchen enthalten. An der untern Flaͤche des letzten Bauchrings befindet fic) eine kleine Spalte, aus welcher die aus vier Gliedern beſtehende Begattungsſcheide (Fig. 21.) zum Vorſchein kommt. Die zwey erſten Glieder dieſer Scheide ſind faltig, grau und haaricht, die zwey letzten Glieder fallen ins Rothgelbe, ſind weniger behaart, elaſtiſch und ungleich laͤnger. Das vierte, oder aͤuſſerſte Glied iſt ganz geſpalten und endigt ſich mit zwey zangenfoͤrmigen Spitzen. Die Phalaͤne iſt im Stande die Spalte dieſes Gliedes gleich einer Scheere auseinander zu ziehen und zu ſchlieſ— ſen, alle vier Glieder der Begattungsſcheide aber ſowohl gegen den Varderleib zu krummen (Fig. 23.), als nach den Seiten zu biegen und nach hinten voͤllig auszuſtrecken und etwas zu erheben. Die Fuͤſſe des Weibchens (Fig. 22.) ſind mehr kahl und ſchwarz. Uebrigens iſt die Farbe des Weibchens weißer, als die des Maͤnnchens, weil Die ſchwarzen Zickzacke der Vorderfluͤgel ſchmaͤler und kuͤrzer, Die ſchwarzen Punkte kleiner und weniger ausgelaufen ſind. Die untere Seite der Fluͤgel iſt beym Maͤnnchen und Weibchen Fig. 220 ſilberfarb. Man ſieht auf derfeiben nichts, als die durchſchimmernden verblie chenen Striche und Flecke der oberen Seite. Es gibt noch eine felten vorkommende Spielart Diefer Phaläne (Fig. 19.), welche zwar die nemliche Zeichnung der Striche und Punkte auf den Vordere fluͤgeln, aber keine lichten weißen Stellen und nichts Rothes hat, ſondern im Ganzen mehr aſchgrau ausſieht. 4) Die Lebensart des Schmetterlings. Der ausgekrochene Schmetterling verweilt am Tage an dem Stamm und den Aeſten der Baͤume ſchlafend, wobey er (Fig. 18.) ſeine Fuͤhlhoͤrner ruͤckwaͤrts an den Körper anſchmiegt. Nur dann, wenn ihn die Sonne ſtark beſcheint, oder die Glut eines unter dem Baum angezuͤndeten Feuers ihn erreicht, erwacht i € 3 er 22 A ZD EZ EE ZZ سر‎ A en TRD DS A ZOZ GA OCZ. ND لاعس‎ er und flattert, vom Tageslichte geblendet, gleich ins beſchattete Moos oder unter die Aeſte eines benachbarten Baums. Je mehr ſich der Abend naͤhert, deſto mehr verliert ſich dieſer feſte Schlaf und gegen fieben Uhr erweckt ihn ſchon jedes leiſe Geraͤuſch. Mit der beginnenden Daͤmmerung gegen neun Uhr des Abends wird er von ſelbſt rege und gegen zehen Uhr laufen bey warmen Aben— den die Schmetterlinge flatternd an den Stämmen der Baume auf und ab, big- weilen in eben ſo zahlreichen Heeren, als die Raupen zur Zeit des gierigſten Fraßes an denſelben ferumfriechen. Sind die Nächte aber Fühl, fo verweilen fie länger in Ruhe und fliegen nur einzeln aus dem Geſtraͤuche. Der Flug des Schmetterlings dauert bis am Morgen, wo die Binfterni der Nacht in die Morgendaͤmmerung uͤbergeht. Die Nahrung deſſelben ſcheint in den ausſchwitzenden Saft der Fichtenna⸗ deln zu beſtehen. Doch ſcheint er hiervon ſelbſt wenig zu beduͤrfen, indem er vier und mehr Tage in leeren Schachteln verſperrt, dennoch fortlebt. Auch erforderte feine Beſtimmung, welche blos Fortpflanzung des Geſchlechts iſt, mehr eine hinfriſtende Labung durch einen balſamiſchen Saft, als cine ſubſtan⸗ fiófe, verlorne Theile erſetzende Nahrung, und die Natur hat ihn daher auch nicht mit den hierzu noͤthigen feinen Organen der Ab- und Ausſcheidung verſehen. Selten laͤßt er feines kurzen Lebens über, einen Tropfen roͤthlichter, lehmartiger Feuchtigkeit fahren. 5) Die Begattung des Schmetterlings. $ Das kaum ausgekrochene und in wenigen Minuten ſchon ausgewachſene Weibchen aͤuſſert ſogleich den Begattungstrieb, um der Abſicht feines kurzen Daſeyns zu entſprechen. Es treibt die Begattungsſcheide mehr oder weniger aus feinem Körper, krümmt das aͤuſſere Glied derſelben oft ganz hackenfoͤrmig (Fig. 23.) gegen die Mitte des Vorderleibes und ſcheint durch diefe Bewegung, das Männchen: zu locken. Gemeiniglich geſchieht die Begattung aber erft vier, und 23 A TE nn und zwanzig Stunden nachdem beyde Schmetterlinge die Puppenſchale verlafen haben, oft auch erſt den dritten, vierten Tag, entweder am Baume, oder auf dem Mooſe des Bodens. Das Maͤnnchen iſt hierbey der angreiffende Theil. Es flattert auf ſolche Weibchen zu, welche den Inſtinkt zur Begattung durch das wechſelsweiſe Hervortreiben und Zuruͤckziehen der Begattungsſcheide aͤuſſern und ſucht den Ruͤcken eines ſolchen Weibchens zu gewinnen. Die geſpaltene Muͤndung der weiblichen Scheide (Fig. 2 1. d.) nimmt ſodann das ſich verlans gernde männliche Glied (Fig. 20. a.) auf und hale es hiermit feſt. Die vier Stachel (C. C. C.) aber, welche das maͤnnſiche Glied umgeben, ſcheinen keinen andern Nutzen zu haben, als die weibliche Begattungsſcheide, wenn fic das männliche Glied aufgenommen hat, noch feſter zu umfaſſen. Hierdurch ſcheint es zu kommen, daß Maͤnnchen und Weibchen bey der Begattung öfters fo fef an einander hängen, daß fie nur mit Mühe zu trennen find. Iſt die Begattung vorbey, fo gehen beyde Schmetterlinge matt und langſam in entgegen— geſetzter Richtung von einander und aͤuſſern hierbey einen gewiſſen Anzug, bis die vom Krampf der Begattungsſcheide und von den maͤnnlichen Begattungsſta— cheln feſtgehaltenen Geſchlechtstheile einander fahren laſſen. Oefters bleibt Männchen und Weibchen auch fo lange neben einander oder über einander ſitzen, bis dieſes, wahrſcheinlich durch das Zuſammenfallen des angelaufnen maͤnnli— chen Glieds und den Nachlaß des Krampfes der weiblichen Scheide von ſelbſt erfolgt. 6) Das Eyerlegende Weibchen. Vier und zwanzig Stunden nach der Begattung 105 das Weibchen 5 Ener. Es wählt bier folche Stellen des Vaums oder des Bodens, wo d Eyer vor der unmittelbaren Einwirkung der Naͤſſe und aie geſichert find, und die ausgekrochene Nachkommenſchaft ebenfalls Schutz gegen das Ungemach der Witterung findet. Boils benutzt es hierzu die tiefen Ritzen der dicken Sch“ ; rete 24 ۱0 / ³ ; d ESE N renrinde und die junge Brut erſcheint daher im Fruͤhjahre auch haͤufig an den Foͤhren. Dieſer Umſtand hat wahrſcheinlich Gelegenheit zur Verwechslung der Fohren « und Fichtenraupe und zu der Behauptung gegeben, daß unſre Raupe fich eben ſowohl, auf der Fohre, als auf der Fichte aufhalte, zu welcher fie ſich gleichwohl erſt zu der Zeit, wo ſie ſich nicht mehr mit den Saft der Nadeln begnuͤgt, hinuͤber ſpinnt. Dieſe Verrichtung des Eyerlegens unternimmt das Weibchen ſitzend, mit ausgeſtreckten Fuͤſſen und am Koͤrper angezogenen Fluͤgeln, beynahe in der Stellung (Fig. 18.), nur daß es dabey nicht wie im Schlafe die Fuͤhlhoͤrner an den Körper anſchließt. Es ſtreckt ſodann die zwey letzten Glic- der der Begattungsſcheide gerade hervor, wenn es an der untern Flaͤche der Aeſte figé oder kruͤmmt fie nach unten, wenn es Über einer Vertiefung des Mooſes, oder einer Ritze der Baumrinde ruht, um die Begattungsſcheide in diefe Vertiefungen, oder auch zwiſchen die Fichtennadeln einzuſenken. Hierbey ift es wie angeklammert und ſchwer von dem Ort zu trennen, wo es die Begata tungsſcheide wie einen Hacken eingebracht hat. Beginnt das Legen der Eyer, ſo bemerkt man eine wurmfoͤrmige Bewegung am Hinterleib und die Scheide dehnt ſich wechſelsweiſe aus und zieht ſich wieder etwas zuruͤck, bis das Ey in das erſte Glied derſelben eingetreten iſt. Sodann haͤlt das Weibchen die Schei— de unverändert entweder nach unten, oder auf die Seite gebogen, bis es das Eychen durch die vordere Spalte der Scheide hervorgepreßt hat. In einigen Minuten folgt wieder auf eben dieſe Art ein En. Immer ſucht aber das Weibchen zuvor mit der Muͤndung der Begattungsſcheide, wo die ſchon gelegten Eyer lie— gen, um das neuankommende dicht an dieſelben anzulegen. Nach jedem geleg- ten Ey fährt es mit der Muͤndung der Scheide an demſelben und an dem zus vor gelegten Ey umher und umzieht fle mit einem feinen Kleber, der die Eyer fo feſt unter Gch verbindet, daß man fie nur durch den Druck mit einer Nadel auseinander ſprengen kann. Oefters unterbricht das Weibchen dieſes Geſchaͤfte, legt die Eyer nicht auf einen Klumpen beyſammen oder auf eine Flaͤche neben eine ander, ſondern kriecht oder fliegt weiter und ſetzt an einem andern Orte wieder ei⸗ nige 25 nige Eyerchen ab, fo daß es oft zwey, drey Tage mit dem Eyerlegen zubringt. Vollbringt es aber das Legen mit einem Male, ſo verlauft hierüber ſelten über eine Stunde Zeit. : f Die Zahl der Ener iff unbeſtimmt und ſteigt von go bis auf 170. Das Weibchen legt auch Ener ohne vorhergegangene Begattung, die entweder der Schmerz, zum Beyſpiel von einer ihm durch die Bruſt geſtochenen Nadel her— vortreibt oder die es aus Eutkraͤftung am Ziele feiner Tage fahren lágt. Die ohne Begattung gelegten Ener unterſcheiden fich aber ſehr durch ihre Farbe von den befruchteten. Denn diefe fallen ins Roſenrothe und glaͤnzen wie Perlmut— ter, jene aber fallen mehr ins Blaue, haben weniger Glanz, ein unvollkommne— res, kraͤnklicheres Ausſehen und werden nach der vierten, fuͤnften Woche nicht dunkler. Ueberhaupt haben die Eyer die Größe der Hirfeförner und find von beyden Seiten linſenfoͤrmig zuſammengedruckt. (Fig. 24.) Der Sonne aus: geſetzt vertrocknen fie und werden grün, Ihre harte, aͤuſſerſt ſproͤde Schale ſchrumpft zuſammen und wird dreyeckigt, zum Beweis, daß dieſe Eyer nur ei— ner langſamen Reifung fähig find. Hat das Weibchen feine Eyer gelegt, fo fate der dicke Leib zuſammen und wird, gleich dem männlichen Körper, ſchmal und ſpitzig. 7) Der Tod des Schmetterlings. Das ganze Leben des Schmetterlings dauert neun bis zehen Tage. So— bald das Maͤnnchen ſeine Beſtimmung durch die vollzogene Begattung und das Weibchen durch das Eyerlegen erreicht hat, ſo verlieren beyde einen großen Theil ihrer Lebhaftigkeit, ihres Gefieders und ihrer Schönheit, Vorzuuͤglich flieht beym Maͤnnchen das ſchoͤne Roth der hintern Bauchringe, welches beym Weib— chen noch einige Zeit dauert. Ueberhaupt uͤberlebt das Weibchen immer das Maͤnnchen um einen oder zwey Tage. Entkraͤftet faͤllt es dann auch, wie jenes, vom Baum auf dem bemooſten Boden, wo dieſe Schmetterlinge oft ſchon in D den 26 — — . — — den erſten Tagen des Auguſts in großer Menge todt gefunden werden. Di: weibliche Begattungsſcheide aͤuſſert noch vier und zwanzig und mehr Sti nden nach dem Tode auf angebrachte Reize lebhafte Bewegung, wobey die Clieder derſelben wechſelsweiſe hervorgetrieben und zuruͤckgezogen werden. Selbſteab— geſchnitten vom Leibe, fest fie diefe Bewegung oft noch mehrere Stunden fort, Frühzeitiger Untergang der Raupe, der Puppe und des Schmetterlings durch feindliche von der Natur veranſtaltete Nachſtellungen und an⸗ dere Umſtaͤnde, welche ihr Leben in Ge⸗ fahr ſetzen. 1) Raupenfeinde. Wenn das zahlloſe Raupenheer, welches fich dieſes Jahr in unſeren 1 dern zeigte, fisher die verſchiedenen Perioden des Raupenlebens und der Bere wandlung durchlaufen, und die Natur nicht ſelbſt eine ungeheure Menge Mauz pen der Verderbniß Preis gegeben haͤtte; ſo wuͤrde, ohngeachtet der trefflichen Vertilgungsanſtalten, die Vermehrung derſelben im Finftigen Jahre, unter gleich guͤnſtigen Umſtaͤnden der Witterung, dennoch alle Erwartung uͤberſteigen. So aber ſorgte die weiſe Natur, daß wenigſtens der vierte Theil dieſer Thiere, theils durch feindliche Verfolgungen, theils durch andere Umjiände feinen Untere gang 27 — ä—— —— ا‎ gang fand. Die an den Staͤmmen in großer Menge herumirrenden Ameiſen, die vielen Sichtenfpinnen, Weſpen, Fliegen und Ichnevmone benagten oder ſta— chen einen großen Theil der Raupen und töͤdteten fie entweder voͤllig oder ſetzten doch in dieſelben ihre Eyer ab und veranlaßten durch letztere ihren Untergang. Es ijt unglaublich, welche ungeheure Menge aus den verſchiedenen Fliegeneyern entſtandene Maden fich zu Anfang des Monaths Juli unter dem Miſt von Nas deln und Raupenkoth um die Wurzel jedes angegriffenen Fichtenſtamms aufbiele ten. Dieſe Maden (Fig. 11, und 13.) krochen alle aus den von den Fliegen angegriffenen Raupen und fanden in den feuchten ſtinkenden Raupenmiſt die ers wuͤnſchteſte Herberge, wo ſie ſich in wenig Tagen in Fliegenpuppen (Fig. 12 und 14.) verwandeln konnten. Aus den Fliegenpuppen, welche an einem trocke— nen Ort zu verdorren pflegen, entwickelten fic) unter dem feuchten Raupenkoth in kurzer Zeit wieder junge Fliegen, als neue Feinde der ſchon eutkraͤftet im La— ger zur Verpuppung liegenden Raupen, oder der Puppen ſelbſt. Ich ſah ſo oͤfters zwey, drey Maden aus den ſchon zwoͤlf Tage im Geſpinſte haͤngenden, ausgetrockneten und ganz au AA Raupen (Fig. 13.) hervorkommen. Bey vielen Raupen war die Stelle, wo die Maden herauskrochen, ohne forgfaltige Uns terſuchung nicht zu entdecken und es سا‎ als ob Die noch nicht im Geſpinnſte zur Verpuppung liegende Raupe, die Maden ſelbſt gelegt hatte. Bey näherer Ane terſuchung aber fand ſich gemeiniglich ein kleiner Riß an der Stelle, wo ſich die Ringe, in dem zuſammengeſchrumpften Zuſtande der Raupe, mehr über einander ſchieben und dieſer Riß gab eine ziemliche Oeffnung, wenn man die Raupe etwas auseinander zog. Solche Raupen behielten immer noch einige Beweglichkeit des Koͤrpers und gaben hierdurch den Anſchein von eigenem Leben, ohngeachtet es nur von dem Schnalzen der in denſelben wachſenden Maden herruͤhrte. Ihre Suffe aber waren unbeweglich und ſteif, und verriethen am meiſten ihren krank— haften Zuſtand. Auch war die Farbe ſolcher Raupen von den durchſchimmern, den weißen Maden lichter, als derjenigen, Die f wirklich verpuppen wollten. D Was 58 AAA —— AI یه ا‎ Was die nähere Beſchreibung der fich vorzüglich in der Raupe enfwickelns den Maven berrifft, fo hat der Kopf der gewöhnlichen Stubenfliegenmade nur ein Hadden, (Fig. 13.) der der großen Fleiſchfliegenmade aber zwey 0۰ (Fig. 11.) Das ftumpfe und breite Ende beyder Madenarten ift mit zwey dunklen Waͤrzchen, oder Punkten verſehen, welche die Ausgaͤnge der zwey Luft— roͤhren ſind. Kriecht die Made, fo folgt der ſtumpfe Theil dem ſpitzigen nach, Beyde Madenarten machen ihre Puppe aus ihrer eignen Haut. Dieſe Puppe ift anfänglich weißgelb, wie die Made und faͤrbt fich erft in einigen Stunden, wo ſie zuletzt dunkelbraun und hart wird. (Fig. 12 und 14.) Viele Raupen werden aber oft ſchon halb in Puppe verwandelt, von einer Spinne, oder einem Ichnevmon verletzt. Daher kommt es, daß man viele halbverpuppte, verdorbe⸗ ne und verhaͤrtete Raupen findet. Die gefaͤhrlichſten Raupenverletzungen find die Stiche des Ichnevmons (Fig. 10.), welcher feinen überaus harten und fpigigen Stachel (b) aus der Scheide (a) vorwaͤrts zieht und meiſtens ſenkrecht in die Raupe oder die Puppe einſtoͤßt. Wird auf dieſe Art eine Naupe von einem weiblichen Ichnevmon nicht ganz getoͤdtet, ſondern nur leicht geſtochen und mit dieſem Stich ein Ey dieſes Inſekts in der Raupe zurücgelaffen, fo wird letztere hierdurch nicht auſſer Stand geſetzt, ſich zu verpuppen und die aus dem Eye des Ichnevmons in der Puppe entſtandene Made (Fig. 7, b. und Fig. 8.) durchbricht entweder die Puppeuſchale an ihrem dünnen, vorderen Theil und verpuppt fich auſſerhalb der Naupenpuppe oder fie bleibt in letzterer, draͤngt den in ein Kluͤmpchen zuſam⸗ mendorrenden Schmetterling (Fig. 7. a.) auf Die Seite, umſpinnt fich (b) und verpuppt fid) (Fig. 9.) in derſelben und der junge Ichnevmon kriecht durch die doppelte Puppenſchale aus. Andere Feinde der Raupen ſind die Kraͤhen, Schnarrer, Staaren und eine Menge Singvoͤgel, welche ſie an den Baͤumen wegſchnappen. Unzehlige Naupen ſterben auch ohne feindliche Verletzung. Werden fie zum Beyſpiel im Zuſtande der Eutkräftung, welcher der Verpuppung verher geht, von dem Re- gen 29 gen herabgetrieben, fo find fie dann nicht mehr im Stande den Baum wieder hinan zu kriechen und verfaulen in dem Miſt unter dem Stamm. Andere, die fich an Baͤumen aufhalten, welche der Sonne mehr ausgeſetzt find, vertrocknen zur Zeit der Verpuppung, weil fie eben fo wenig die Hitze, als die Mafe vere tragen koͤnnen. 2) Puppenfeinde. Der Ichnevmon iſt auſſer den Voͤgeln, die nach den Puppen hacken, der Hauptfeind, welcher vermoͤgend iſt die Puppenſchale zu durchſtoßen und die ent— haltene Gallert des kuͤnftigen Schmetterlings oder den ſchon halb entwickelten Schmetterling toͤdtlich zu verletzen. fe Puppen, welche ein kleines Loch ( Fig. 6. a.) haben, tragen das ſichere Merkmal dieſes ihnen vom Ichnevmon. zugefuͤgten Schadens an ſich, werden bald darauf ſproͤder und ziehen ſich in ih— ren Windungen auseinander. In ſehr vielen Puppen, welche zu wenig Schat— ten genieſſen, vertrocknet bey großer Sonnenhitze der Saft, ſie ſchrumpfen zu— fammen und werden ganz ſchwarz. Bricht man fie auf, fo findet man in denſel⸗ ben eine gelbe oder grüne Fäfichte Rinde, die die innere Fläche der Schale ume zieht und in der Mitte meiſtens einen leeren Raum laͤßt. Bey anhaltendem Regen oder, wenn ſie vom Baume herab ins feuchte Moss fallen, wird ihre Schale erweicht, zieht ſich in den Ringen mehr oder weniger aus einander und der enthaltene Puppenſaft wird faul. 3) Schmetterlingsfeinde. Der Schmetterling ſelbſt hat ſeine Feinde. Eine große Waſſernympfe, die Libellula deprefla Linn. welche gelb und ſchwarz geſtreift ift, am Hiaterleibe zwey lange Stacheln hat und uͤberaus ſchnell fliegt, jagt nach ihm im Fluge, wenn er am Tage, oder in der Daͤmmerung dem Baum verlaͤßt. D 3 Die 30 Die Meiſen hacken nach den ſchlafenden Schmetterlingen am Baume. Auch Sperlinge haſchen nach ihnen, wenn ſie ſich auf ihren Wanderungen in andere Waͤlder, wobey fie in der Richtung nicht ſelten von dem Wind beſtimmt were den, den Doͤrfern naͤhern. j VL Vorbauungs- und Ausrottungsmittel unferes waldverheerenden Inſekts. Vorurtheile find das gewöhnliche und größte Hinderniß bey der Ausfuͤh⸗ rung jeder Maaßregel, deren Nutzen der kurzſichtigen Volksklaſſe nicht einleuch— tet und wovon ſie ſelbſt keine Erfahrung hat. Sie ergreifft jeden kleinen Um— ſtand, der ihre Meynung zu beſtaͤtigen ſcheint und benutzt ihn, indem ſie ihn durch Unwahrheiten oft voͤllig entſtellt, blos um unthaͤtig bey einer Sache zu bleiben, die in ihren Augen das Gepraͤge des Neuen und Ungewoͤhnlichen hat. Einige junge in den Reußiſchen Waldungen in vor vorigem Jahre angefreſſene Baͤume fiengen wieder an hin und wieder friſche Nadeln nachzutreiben. Dieſe Era ſcheinung gab dem von Vorurtheilen umnebelten Haufen eine erwuͤnſchte Veran— laſſung, ſich in ſorgenloſer Unthaͤtigkeit zu erhalten und zu dem Ende nun die Sage zu verbreiten, daß die Reußiſchen Waldungen wieder zu grünen anfiene gen und zu behaupten, daß dieſes ebenfalls bey uns erfolgen mußte, um ſomit alle Vorbauungs- und Ausrottungsmittel uͤberfluͤſſig zu machen. Es iſt daher nothwendig, daß jenen Vorurtheilen von der Staatsaufſicht zuerſt begegnet werde, wenn alle ihre heilſamen Verordnungen zu ihrer Zufriedenheit vollzogen i wer⸗ 31 werden follen. Das Spottgelaͤchter der Thoren und unreifen Witzlinge, ۰ ches einen in der That uͤblen Einfluß auf die Schwachen im Volke hat und nichts anders beabſichtiget, als wankelmuͤthig zu machen und Die Thaͤtigkeit bey der Anwendung der Mittel zu laͤhmen, wird kaltbluͤtige Verachtung und Beharra lichkeit in der Volfuͤhrung alles deffen, was zur Ausführung eines großen Plans dient, bald zum Stillſchweigen bringen. Vernuͤnftige Prediger, welche die Glaubenslehren nicht fir die einzigen Stuͤtzen der Religion halten, fons dern uͤberzeugt ſind, daß gute Geſinnungen unter den Menſchen auch durch Gegenſtaͤnde aus der Natur und dem gemeinen Leben verbreitet werden koͤnnen, werden die Raupennoth, jedoch nicht als Strafe Gottes, welche Bore ſtellungsart das ſicherſte Mittel ſeyn würde, den gemeinen Mann voͤllig untha- fig zu erhalten, ſondern nach ihrer naturlichen Entſtehung, ihren Folgen und der nothwendigen Befolgung alles deſſen, was zu ihrer Entfernung dient, zum Thema ihres Kanzelvortrags und Schull hrer zum Gegenſtand der beſonderen Belehrung der Jugend machen. Gedruckte unter das Volk vertheilte und an oͤffentlichen Orten angeſchlagene Ermunterungen ans Volk, welche Die úblen Folgen des Raupenfraßes in ihrer ganzen Größe ſchildern und auffordern, bey einer ſo wichtigen Sache willig die Hand zu bieten; feſtgeſetzte Belohnungen fuͤr alle diejenigen, welche ſich hierbey auszeichnen u. ſ. w. werden nach und nach eis nen Gemeingeiſt erwecken, dem, beſeelt von Kraftaͤuſſerung und unter weiſer An— leitung, ficher die Ausfuͤhrung eines Werks gelingen muß, deffen Größe beym ere ften Anblick der abgeſtandenen und von Raupen wimmelnden Baͤume alle menſch⸗ liche Kraͤfte niederzuſchlagen ſcheint. Was die Verhuͤtung beſonders betrifft, fo ift wohl frühe Aufmerkſamkeit das erſte und einzige Vorbauungsmittel. Man ſetze Belohnungen fuͤr diejenigen Perſonen aus, welche die erſte Anzeige machen, daß ſich dieſe und aͤhnliche Raupen in den Wäldern eingefunden haben. Zu dieſen und ähnlichen Beloh— nungen werden vorzuͤglich diejenigen Perſonen durch eine freywillige Collekte bene ſteuern, zu deren Wohlſtand, Lolzvorrath das unentbehrlichſte Mittel iſt — 5 ih ich meyne Die Befiger Holzerfordernder Manufakturen und Fabriken, durch deren immer mehr zunehmende Menge unfre Waͤlder fo ſehr geſchwaͤcht worden find, daß der Preis des Holzes ſeit zehen Jahren beynahe um die Haͤlfte geſtiegen iſt und deren Fortdauer uns allein ſchon mit dem größten Holzmangel auf die Que kunft bedrohet. 1) Fruchtloſe Ausrottungs mittel. Alle Mittel die Raupen und Puppen an den Baͤumen zu toͤdten, ſind theils unausfuͤhrbar, theils entſprechen ſie der Erwartung nicht. Was auch von dieſen Mitteln an kleinen Frucht -und Gartenbaͤumen anzuwenden iſt, vereitelt die Groͤße der Waldſtaͤmme und der Umfang eines Waldes. Wie ſoll man ein Thier, das fich als Raupe mit den Fuͤſſen anklammert und, wenn es fällt, in Sde den feſtſpinnt, deſſen Puppe an der Rinde durch ein beſonderes, wenn gleich lockeres Gewebe, gleichſam angeheftet iſt, deſſen Schmetterling ſich im Schlafe fo feſt haͤlt, daß ihn ſelbſt die durch den Körper geſtochenz Nadel nicht gleich bewegt, feine Stelle zu verlaffen, deſſen Eyer wie angeleimt an der Rinde des Baums kleben, mit Schuͤtteln der Baͤume, welchem die Groͤße der Staͤmme ſchon widerſpricht und wobey oft ein ganzes Dorf zu einem Baum erforderlich ſeyn wuͤrde, um ihn in Bewegung zu ſetzen oder mit Abſtreifen durch ſtumpfe Be— fen beykommen? Wie follen betaͤubende Dämpfe von Schwefel, Aſſant, Aſphalt, fpanifchen Pfeffer, Baumwachs, welche kaum in einer Höhe von zwey Ellen wirkſam ſind, die auf den Gipfeln hoher Baͤume befindlichen Raupen ſo betaͤuben, daß ſie herabfallen und unten todt getreten werden koͤnnen? Wie kann man mit gewoͤhnlichen Handſpritzen, welche in einem Wald alleine wegen der aneinander ſtehenden Baume zulaͤſſig find, die hohen Gipfel erreichen und fo viel Seifen⸗ waſſer, Salzwaſſer, Vitriolwaſſer, Lauge u. ſ. w. an die Aeſte und Staͤmme bringen, daß dieſe Thiere nur zum Theil davon benetzt werden, welches doch ſelbſt nicht zureicht, ſie zu tódten , da nach den von mir angeſtellten Berfuchen. eine, 33 eine, wenigſtens halbſtündige vollkommene Befeuchtung einer Raupe oder Puppe mit obigen Fluͤſſigkeiten erforderlich iſt, um ſie zu toͤdten, oder ſo krank zu machen, daß ſie bald ſterben? Denn leicht benetzt kriechen die Raupen nach abgetrocknetem Waffer wieder munter davon und die Puppen behalten unveráne dert ihre Beweglichkeit. Wo will man fo viel Ameiſen auftreiben, als erfor derlich ſeyn wuͤrden, wenn man auch nur ein ſehr kleines damit angefuͤlltes Sade chen an einen Aſt jedes angegriffenen der tauſend und abertauſend Waldſtaͤmme haͤngen und daſelbſt oͤffnen wollte, um dieſe natuͤrlichen Raupenfeinde auf dem ganzen Baum zu verbreiten? Was kann man end: id) von dem Beſtreuen des une teren Theils der Staͤmme und des Bodens mit Kalkpulver erwarten, da jene ſchar⸗ fen und kauſtiſchen Mittel ſchon wenig auf die Raupen wirken und die Haare der Raupen und Puppen das Kalkpulver, wie jeden anderen Staub, oder Sand aufe halten, nicht auf die Haut, oder die Schale eindringen laſſen und die Naͤſſe vom Thau oder Regen den Kalkſtaub von den Haaren blos abſpielet? 2) Sichere Ausrottungsmittel. Bey Erwägung obiger Umſtaͤnde und beym erſten Anblick einer angegriffe nen großen Waloſtrecke, ſcheint kein anderes Mittel zur Vertilgung dieſes Ungeziefers übrig zu ſeyn, als Feuer und Schwerdt. Aber auch dieſe Mittel ſind ſo beſchaffen, daß man bey naͤherer Unterſuchung bey weiten nicht das von ihnen erwarten darf, was fid) dem erften Anſchein nach von ihnen erwarten läßt, In einem Walde laſſen ſich nie die Grenzen beſtimmen, wo die Anſteckung der Baume anfaͤngt und wo fie aufhört, indem wenige Raupen auf einem Baum oft nicht ihre Gegenwart verrathen und auf dieſe Art doch ſchon in verſchiedenen Gegenden des Waldes einzelne Baume angeſteckt ſeyn koͤnnen. Will man nun die blos ſichtbar benagten Baͤume niederſchlagen und die Abſonderung des ange— ſteckten Waldtheils von dem nicht augefiedten durch breite Graben bewirken, in welchen Feuer zur Vertilgung derjenigen Raupen unterhalten wird, welche von € dem 34 : dem gefaͤllten Holz auf das ſcheinbar nicht angegriffene zneilen ; fo wird man mit einem großen Aufwand von Holz der wahren Abſicht immer nur zum Theil entſprechen. Auch iſt das bloße Niederhauen der Baume unnuͤtz, wenn man nicht, ſobald ein Baum gefaͤllt iſt, ſogleich die Rinde abſchaͤlt und ſie ſammt dem Geſtraͤuche ver⸗ brennt, weil die am Abend niedergeſchlagenen Baͤume am andern Morgen faſt ganz von Raupen verlaſſen gefunden werden, welche ſich im Mooſe des Bo— dens verweilen, ſich zum Theil aus Hunger verpuppen, oder bey guͤnſtiger Gelegenheit doch uͤber die Grenze gehen. Was wuͤrde aber das Abziehen der Rinde, das Abhauen und Verbrennen des Reißes bey Nacht für Schwie. rigkeiten finden und wie viele Haͤnde und Zeit wuͤrde es erfordern, wenn man auch blos nur fo viel Staͤmme immer fallen wollte, als ſich noch am Tage von Rinde und Aeſten entbloͤßen ließen! Bey einzelnen angegriffenen Stämmen aber, die unter mehreren gefunden ſtehen, ware das Fallen mehr ſchaͤdlich als nuͤtzlich, weil der fallende Baum ſeine Raupen an den geſun— den Bäumen abſtreift und nicht aus ihrer Mitte geſchafft werden kann, of ne daß unzaͤhlige auf dem Boden fallen und die Staͤmme geſunder Baͤu— me erreichen. Das Niederſchlagen des angegriffenen Holzes, das Berbrene nen der Aeſte und Rinde iſt mithin, ohngeachtet man in beſonderen Faͤllen zur allgemeinen Vertilgung dadurch beytragen kann, kein allgemein anwende bares Mittel und es bleibt, vorzuͤglich zur Ausrottung der Raupen und Puppen, nichts uͤbrig, als das Ableſen oder Sammeln derſelben. 1) Die Raupenvertilgung. Man darf ſich nicht vorſtellen, daß das Ableſen der Raupen eine Ver⸗ unreinigung der Haͤnde, oder Vergiftung nach ſich ziehe, da weder Raupe noch Puppe und Schmetterling einen giftigen Saft bey ſich fuͤhren und die Haare der Raupe keinesweges fo unbicgfam und borſtig, wie einiger anderer Raupenarten find, daß fie in unſre Hautporen eindringen und durch die. fen Reiz ſchaͤdlich werden koͤnnten. Das Raupenſammeln erfordert, wie jede Que 35 rn andere Verrichtung, wobey man die Hände beſchmuzt, nachdem es vorüber ift nichts, als das Waſchen derfelben mit Wafer, wozu man etwas Seife nehmen kann. Man darf daher kein Bedenken tragen, hierzu ſelbſt kleine Kinder anzu— ſtellen, die, ſo wenig ſie einzeln ſammlen, doch in großer Anzahl eine unglaub— liche Menge vertilgen koͤnnen. Vierhundert Schulkinder von ſechs bis zwoͤl Jahren ſammelten zum Beyſpiel zu der Zeit, wo die meiſten Schmetterlinge ſchon ausgekrochen waren, in vier und zwanzig Stunden ſechs und neunzig Hoͤfer Maas Puppen und Schmetterlinge untereinander. Jede Maas enthielt 1472 Stuͤck; mithin betrug die ganze Zahl der geſammelten Puppen und Schmetter— linge 97152 Stuͤck. Hiervon kann man ſicher den dritten Theil, oder 32384 geſunde weibliche Puppen und unbegattete Schmetterlingsweibchen annehmen, da es uͤberhaupt weit mehr weibliche Schmetterlinge, als maͤnnliche giebt. Mit jeder weiblichen Puppe, mit jedem weiblichen Schmetterling toͤdtet man aber wenigſtens achtzig kuͤnftige Raupen, und mithin wurden von dieſen 400 Kin- dern, wovon viele noch ſo klein waren, daß ſie kaum ein halbes Noͤſel in zwoͤlf Stunden zuſammenbringen konnten, dennoch 2,590,720 Raupen auf kuͤnktiges Jahr getoͤdtet. Man nehme nun an, daß auſſer den Schulkindern, welchen die Schulmeiſter zu Anfuͤhrern dienen, jeder ganze Bauernhof vier, der halbe zwey, der Viertelhof und einzelne Haͤuſer einen Mann ſtellen, die unter der Aufſicht der Forſtbedienten gehoͤrig und zur guͤnſtigſten Tageszeit zum Sammeln angeſtellt werden und daß ihr Eifer gehoͤrig belohnt wird; ſo laͤßt ſich von die— ſem, beym erſten Anblicke im Großen nicht anwendbar ſcheinenden Mittel, gewiß alles erwarten. In Ruͤckſicht der Belohnung iſt es noͤthig, ſie immer mit der vorhandenen Menge von Raupen, Puppen und Schmetterlingen in Verhaͤltniß zu ſetzen. Raupen wird man, wenn ſie im gierigſten Fraße ſind, immer vier— mal ſo viel, als Puppen und Schmetterlinge in gleicher Zeit ſammlen koͤnnen. Die Belohnung muß aber fo ausfallen, daß fie mehr als gewoͤhnliches Taglohn iff. Mithin muß der Sammler zu der Zeit, wo fic) die Raupen ſchon gróf- tentheils verpuppt haben, fuͤr eine Maas ſo viel erhalten, als waͤhrend ihres E 2 Fraßes a ج‎ m Fraßes für vier Maas und wenn fie fchon zum Theil ausgekrochen find, file ele ne halbe Maas Puppen und Schmetterlinge, wozu er immer fünf bis ſechs Stunden Zeit zu ſammeln noͤthig hat, fo viel als fur vier Maas Raupen. Letztere find vorzuͤg ich nach dem Morgenthaue und nach dem Regen häufig zu er halten, wo ſie den obern Theil der Baͤume verlaſſen und unten auf dem Boden oft Zoll hoch uͤber einander liegen, ſobald es aber abgetrocknet hat, wieder in die Hoͤhe kriechen. Dieſe Erfahrung raͤth beym Ableſen den Gebrauch der Hand⸗ fprügen an, um fie bey trockener Witterung von oben herunter zu bringen und fo nach und nach auch die am mittleren Theil des Baums verweilenden zu erhalten. 2) Die Puppenvertilgung. Zur Puppenvertilgung wuͤrde das Anzünden des Reißes in der Nähe des Baums, wovon die Raupen blos in die Hoͤhe getrieben werden wuͤrden, allenfalls nuͤtz⸗ lich ſeyÿn. Die anſchlagende Hitze macht, daß die Puppen in der Hohe von zwey bis drey Ellen anfangs lebhaft ſchnalzen und endlich rode herabfallen. Da aber das Sammeln eben dieſes leiſtet, ohne dem vielleicht noch groͤßtentheils gu⸗ ten Baum zu ſchaden, ſo verdient dieſes hier wieder den Vorzug, 3) Die Schmetterlingsvertilgung. Die Vertilgung der Schmetterlinge verdient im Grunde noch mehr Auf⸗ merkſamkeit, als die der Raupen und Puppen, wovon viele noch ihren natuͤrli⸗ chen Untergang finden. Die Schmetterlinge hingegen ſind nicht ſo vielen Ge⸗ fahren mehr ausgeſetzt und lafen daher in Ruͤckſicht der Vermehrung und Verheerung im folgenden Jahr immer am meiſten beſorgen. Die beſte Zeit ſie zu ſammeln, ſind die Fruͤhſtunden, wo es noch kühl und feucht iſt. Sie ſchlafen dann erſtarrt und feſt am Baume und laſſen ſich leicht, theils mit den Fingern faſſen, theils mit Stangen in einer Höhe von ſechs bis zwoͤlf Fuß errei⸗ e m 37 erreichen und herabſtreifen. Dieſe Stangen laßt man an ihrem dicken Ende — meiſelfoͤrmig zuſchneiden, damit der Schmetterling den ſcharfen und breiten Theil nicht entgehen kann, wenn man ihn auf den Koͤrper deſſelben anſetzt und ihn ſo im Herabſtreifen zugleich toͤdtet. Uebrigens laͤßt man die Schmetterlinge, wie die Raupen und Puppen in Saͤckchen ſammlen und fie, nachdem fie geniefe fen worden find, verbrennen, weil das Zertreten ſie nicht alle toͤdtet und Die Schmetterlinge ſich bald wieder erholen und davon fliegen, wenn fre nur leicht gequetſcht worden ſind. Gegen neun, zehn Uhr Vormittags hat das Schmet⸗ terlingsſammeln wenig Nutzen mehr, weil die Sonnenwaͤrme ſie rege macht, ſo daß fie beym geringſten Geräufche wegflattern und nicht leicht zu haſchen find. Auſſer dem Sammeln iſt bey den Schmetterlingen noch ein ſicheres Mittel zu ihrer Ausrottung anwendbar. Dieſes iſt das Verbrennen durch Nachtfeuer. Es if nemlich den Phalaͤnen eigen, daß fte ungemein gerne Der Wärme nachge— hen, daher es auch kommt, daß fie bey warmen Naͤchten häufiger fliegen, als bey kühlen. Dieſen Umſtand muß man nun dadurch benutzen, daß man in fol» chen Nächten, wo die Luft nicht ſchwuͤl, ſondern mehr kuͤhl ijt, an verſchiede⸗ nen Orten eines angegriffenen Waldes, Feuer von dem angefreſſenen Reiß unter⸗ halten laͤßt. Es iſt nicht rathſam dieſes Reiß vor zehn Uhr anzuͤnden zu laſſen, weil ſie deſto haͤufiger der Waͤrme der Flamme nachgehen und von ihr geblendet in deſto groͤßerer Anzahl, oͤfters wie Schneeflocken, in dieſelbe herabfallen, je kuͤhler und dunkler es iſt und je heller mithin die Nachtfeuer werden. Bey warmen Naͤchten hingegen gehen nur wenig Schmetterlinge in die Flamme und laufen in ihrer Naͤhe blos flatternd die Baumſtaͤmme auf und ab. Durch dieſe Nachtfeuer koͤnnen viele Tauſende, ja Millionen in einer Nacht getoͤdtet werden, 4) Die Eyervertilgung, Da Die Eyer wegen ihrer Kleinheit aͤuſſerſt ſchwer aufzufuchen find und häufig an die geſundeſten Baume abgefese werden; fo ift ihre Ausrottung den | € 3 größe 38 ndi größten Schwierigkeiten unterworfen. Cs würde hierzu noͤthig fenn, fogar die Fichten, welche nur wenig benagt find, hauptſaͤchlich aber die unter den Fichten einzeln ſtehenden Foͤhren, deren dicke Rinde die groͤßte Anzahl der Eyer verbirgt, niederzuhauen und Rinde und Reiß zu verbrennen. Auch das Moos des ۶ dens muͤßte abgeſengt werden, weil die Schmetterlingsweibchen auch in dieſes Moos Eyer zu legen pflegen. Wollte man aber wenig angegriffene Fichten ſte— hen laſſen, ſo wuͤrde man die auf denſelben befindlichen Eyer wohl dadurch am ſicherſten toͤdten, daß man ein kuͤnſtliches Glatteis zu machen ſuchte, indem man an folden Abenden, worauf in der Nacht ſtarker Froſt zu erwarten ift, die Baͤume mit Waſſer durch Handſpruͤtzen beſpruͤtzte. Man wuͤrde zwar nicht im Stande ſeyn, hiermit die Gipfel hoher Baͤume, ſondern mehr den mittlern und untern Theil derſelben zu erreichen; allein jenes waͤre auch nicht nothwen— dig, indem nur der geringſte Theil der Schmetterlingsweibchen ſeine Eyer am oberſten Theil der Baame abſetzt, eben weil fie ihre Nachkommenſchaft gegen die Kaͤlte zu ſchuͤtzen ſuchen, der obere Theil des Baums auch an ſich mehr mit Schnee bedeckt iſt und mehr vom Froſte leidet, wodurch die darauf befindlichen Eyer ohnehin getoͤdtet werden. VII. Ei⸗ VIL- Einige Vorſchlaͤge den von den Raupen angerich⸗ teten Schaden weniger fühlbar zu machen. Die weiſen Verordnungen und getroffenen vortrefflichen Anſtalten der König— lichen Kriegs- und Domainenkammer zu Bayreuth, die auſſerordentliche Thaͤtigkeit des Herrn Kammerdirektors von Hardenberg und Herrn Kreis di— rektors von Schuͤtz bey der Anordnung und Ausführung alles deſſen, was einem weiter um ſich greiffenden Uebel nur entgegengeſetzt werden kann, haben auch in dieſem Stuͤcke ſchon alles geleiſtet, was weiſe Sorgfalt nur erwarten läßt. Da ich aber hoffen darf, daß diefe Abhandlung vielleicht auch im Auslande geleſen wird, ſo glaube ich, daß folgende Anmerkungen in Ruͤckſicht der Holzſchonung und Holzerſparung hier nicht ganz am unſchick— lichen Orte ſtehen werden. Zur moͤglichſten Verhuͤtung jedes Holzverluſts gehoͤrt nothwendig, wie fchon oben erwaͤhnt worden iſt, daß die ganz oder ſchon groͤßtentheils ab— gefreſſenen Baͤume zeitlich umgehauen werden, um die Rinde abzuziehen, den ſtockenden waͤſſerichten Saͤften dadurch einen Ausweg, der Holzfaſer aber ſelbſt den Zutritt der trocknenden Luft zu verſchaffen. Ohne dieſe Vorſicht eilen die waͤßrichten Saͤfte in die vegetabiliſche Verderbniß und ſelbſt das niedergeſchlagene Holz wird zeitlich morſch. Mit dem Holzfaͤllen muß man jee doch zu der Zeit innen halten, wo der Schmetterling ſchon ausgekrochen iſt, da— mit dieſer ſeine Eyer noch zum Theil auf das angegriffene Holz abſetzt und nicht beſtimmt wird, fih blos auf den gefunden Bäumen niederzulaſſen. Iſt aber der Flug des Schmetterlings vorbey, ſo iſt es nothwendig mit dem Faͤllen der ange⸗ 40 angeſteckten Baume fortzufahren und die abgezogene Rinde famt dem Reiß und auf Haufen zuſammengerecheten Moos um den Stamm zu verbrennen und hier⸗ mit eine Menge Eyer zu vertilgen. Das abgeſchaͤlte und eine Zeitlang in der Luft gelegene Holz ſollte ſodann in Magazine geſchafft werden, damit es nicht verſchwendet, von dem Bemittelten um einen geringen Preis fuͤr theure Zeiten aufgekauft und ſomit dem duͤrftigern Theil der Einwohner auf die Zukunft ver, theuert wird. So lange der Vorrath des abgeſtandenen und benagten Holzes dauert, ſollte jeden eine empfindliche Strafe treffen, der es wagt, in ſeinen noch nicht angegriffenen Holzungen geſundes Holz zu faͤllen. Auſſerdem waͤre es rath⸗ ſam beſondere Anweiſungen uͤber die Kunſt Holz zu erſparen, die man in ſo vielen Gegenden nicht kennt und trotz des eintretenden Mangels nicht kennen lernen will, drucken, unentgeldlich austheilen und an öffentlichen Orten ableſen zu laſſen. Denn wahrſcheinlich kommt es ohne dieſe Vorſicht noch ſo weit, daß alles Holz aus oͤffentlichen Magazinen blos nach dem berechneten Beduͤrfniß jee der Familie abgeliefert werden kann. : Ein Gegenſtand der holzerſparenden Aufſicht werden and die vielen Brandtweinbrennereyen, welche uͤberdies in phyſiſcher und moraliſcher Hinſicht wahre Giftofficinen für die niedere Menſchenklaſſe find; ferner die Menge Back⸗ oͤfen auf dem Lande, wo jeder Bauer zu ſeiner Bequemlichkeit ſich ſeinen eignen Backofen an ſeine Huͤtte bauet, da ſich oft ein ganzes Dorf mit einem Gemein⸗ backofen behelfen koͤnnte. Auch die Stubenoͤfen in den Städten und auf dem Lande ſind allermeiſt von der Beſchaffenheit, daß ſie zur Holzverſchwendung Ge⸗ legenheit geben. Wäre es daher nicht nuͤtzlich, da man von Obrigkeits wegen lohnedem ſchon den Riß zu jedem neuen Haufe zur Einſicht verlangt und auf Die Beſchaſſenheit der Daͤcher, der Schorſteine, der Kamine u. f w. fiche, auch auf holzerſparende Oefen, und andere Einrichtungen in der Kuͤche und auf dem Herd zu dringen, welche fo häufig zur Holzverſchwendung Gelegenheit geben und welche hauptſaͤchlich auffallend werden, wenn man in Gegenden kommt, wo der Mangel des Holzes mit dieſem Material wie mit Zucker umzugehen gelehrt hat? Es Ru ae 41 Es iff jedoch nicht genug blos auf Holzerſparung zu ſehen, ſondern wir muͤſſen auch auf Holzerſetzung denken. Schnell wachſende Holzarten muͤſſen an— gepflanzt und mit ſtrenger Strafe jeder Muthwillige, oder Boshafte in einer Gegend verfolgt werden, wo es ein auffallender Zug des Nationalcharakters iſt, kein junges Laubſtaͤmmchen aufkommen zu laffen, -Man fehe unfre äufferft kahle, das Auge ermuͤdende Gegend um Hof, wo man ſogar jede niedrige Hecke in der dummen Meynung, eine ſchaͤdliche Beſchattung der Felder zu verhuͤten, umackert, und man wird ficher zweifeln, ob es ohne die ſchaͤrfſte Ahndung und größte Auf— fiche möglich fey, einem kuͤnftigen Holzmangel durch Anpflanzung junger Baume vorzubauen. Hierzu würde fic) freylich im Voigtlande nicht der Akacienbaum ſchicken, den die Kalte ganz im Wachsthum zuruͤck ſetzt, ſondern an feuchten Plaͤtzen Welden und Erlen, an trocknen Virken. Auch wuͤrde es ſich der Muͤhe verlohnen, fich nach Steinkohſen und Torf umzuſehen, wovon fich doch {chon an einigen Orten Spuren zeigen folen, $ Erklaͤ⸗ Erklärung der Kupfertafel. Fig. 1. Ein Fichtenzweig, an welchem zwey ausgewachſene Fichtenraupen nagen. a. Die Raupe der weißen Nonnenphaläne Fig, 18. welche و‎ kurzlich gt haͤutet hat. b. Die Raupe der ſchwarzen Nonnenphalaͤne. Fig. 19. c. c. c. Benagte Fichtennadeln. Fig 2. Der durchs Mikroſcop gezeichnete Kopf dieſer Raupe. a, a. Die Fuͤhlſtachel. b. Die vier Zaͤhne oder Freßzangen der vordern und hindern Kinnlade. e. c. Die Augen. Fig. 3. Eine Raupe im Geſpinnſte. Fig. 4. Die im Geſpinnſte haͤngende Puppe der ſchwarzen Spielart. Fig. 19. Fig. 5. Eine weibliche Puppe der gewöhnlichen weißen Nonnenphaläne auſſer dem Geſpinnſte. a. Das Fuͤhlhorn des kuͤnftigen Schmetterlings. b, Ein Luftloch der Puppe, dergleichen auf der Seite jedes Rings eines zu feen ifi €. Der 43 — — PO O Z —— ا‎ A A RES c, Der ſtarke Geſpinnſtfaden am Schwanzende der Puppe, Fig. 6. Cine kranke, in ihren Windungen auseinander gezogene Puppe. a. Der Stich des Ichnevmonsweibchen, bag fie tódtlich verletzt und durch dieſe Oeffnung ſein Eychen in die Puppe gelegt hat. Fig. 7. Die hintere Hälfte der vom Ichnevmon verletzten Puppe Fig. 6. a. Der verdrängte und vertrocknete Keim des kuͤnftigen Schmetterlings. b, Die in ihrem eigenen Geſpinnſte innerhalb der Puppe liegende Made, welche fid) aus dem Epe des Ichnevmonsweibchen entwickelt hac, Fig. 8. Die aus dem Geſpinnſte innerhalb der Puppe Fig. 7. herausgenommene Ichnevmonsmade. Fig. 9. Die in eine Puppe verwandelte Ichnevmonsmade Tig. 8. Fig. ro, Das aus der Puppe Fig. y, ausgekrochene Ichnevmons weibchen. a, Die flappenfórmige Scheide feines Stachels, b. Der Stachel, welchen dieſes Inſekt aus feiner Scheide zieht, und wo mit es, meiſtens in ſenkrechter Richtung, die Puppe oder Raupe durchbohrt. Fig. 11. Die Made der großen Fleiſchfliege, welche unter dem DIN um die Mur zel des Baums ſo haͤufig gefunden wird. Fig. 12. Die Puppe dieſer Made. Fig, 11. Fig, 13. Drey aus einer in der Lage zur Verpuppung befindlichen Raupe herausge- fallene Maden der gewoͤhnlichen Stubenfliege. Fig. 14. Die Puppe einer ſolchen Made. 52 Fig. 12, 44 22... ̃ T:. . 22 Die Ingredienzen, welche nebſt den Fliegenmaden den Mif um die Wurz zel des Baums ausmachen. ۱ Fig. ۰ a, Ein Raupenbalg, an welchem man vorne das gefpaltene Schild und die gefpaltene Naht ſieht, durch welche der Raupenkopf beym Haͤuten und k der Puppenkopf bey der Verpuppung durchbrechen. b. b, Raupenkoth. c. Abgefreſſene und abgefallene Fichtennadeln. d. d. Kleine von den Raupen abgenagte und durchbiſſene Aeſtchen. Fig. 16. Der auskriechende Schmetterling, welcher die Kappe der Puppe abge ſtoßen hat. a. Die noch an ihrem Scharniere haͤngende Koppe der Puppe. b. b. Die verkruͤppelten Fluͤgel des auskriechenden Schmetterlings. Fig. 17, Ein männlicher Schmetterling im Fluge, an welchem zugleich die ſtark bes haarten Vorderfuͤſſe hinter den breiten Fahlhornern ſichtbar ۰ 2 a, Das breite, flack befſederte Schwanzende des männlichen Schmetterlings. b. b. Die zwey Vorderfuͤſſe. Fig. 18. Ein ſchlafender weidliche Schmetterling. 2. Der zuruͤckgezogene kurze Saugruͤſſel. b. b. Die ſchmalen, gegen die Flügel zuruͤckgezogenen Fuͤhlhoͤrner deſſelben. Fig. 19. Ein weiblicher Schmetterling von der ſchwarzen Spielart im Fluge. Fig, 20, Die männlichen Geſchlechtstheile der Nonnenphalane durchs Mikroſcop gemahlt. a. Das 45 a. Das in dem Federſchweif des letzten Leibrings Fig, 17. a, verborgene ۸ liche Glied im Zuſtande der Erektion. b. b. Die zwey blaßroͤthlichten Körper, welche daſſelbe von beyden Seiten aufnehmen. c. c. c. Die drey braunrothen Stacheln, welche daſſelbe von unten und von beyden Seiten umgeben. d. Ein ausgezeichnet befiederter Theil uͤber den maͤnnlichen Geſchlechtstheilen, den man den maͤnnlichen Schamberg nennen koͤnnte. e. Eine kleine warzenfoͤrmige Erhabenheit am vorletzten Bauchringe von unbe— kanntem Nutzen. Fig. 21. Die weiblichen Geſchlechtstheile durchs Mikroſcop gemalt. a. a. Das erſte Glied der Begattungsſcheide, welches in die Spalte des letzten Bauchrings zuruͤckgezogen iſt. b. Das ¿mente mehr gefaltete und behaarte Glied der Begattungsſcheide. c. Das dritte, kahle, d. das vierte geſpaltene Glied derſelben Scheide. Fig. 22. Ein Schmetterlingsweibchen, welches Eyer legt. Es iff hier zugleich flatternd vorgeſtellt, um jene Verrichtung und die untere Flaͤche der Flügel zu ſehen. Ei gentlich ſtellt es ſich aber dazu in der Lage Fig. 18. an. a, Die Schmetterlingseyer in natürlicher Größe, Fig. 23. Die hintern Bauchringe des weiblichen Schmetterlings, nebſt der hervorgetriebe— nen und gegen den Vorderleib gebogenen Begattungsſcheide in natuͤrlicher Groͤße. a. Das erſte, 83 b. dag توس 46 — ی ن b. das ۸ c, das dritte, d. das vierte Glied der Begatttungsſcheide. Fig. 24. Ein durchs Mikroſcop vergroͤßertes Eychen, fo wie es einige Stunden, nachdem es gelegt worden iſt, erſcheint. Fig. 25. a. Ein fuͤnf Wochen altes Ey, durch deſſen Schaale man ſchon die Umriſſe der jungen Raupe ſieht. b. Die aus der Schale dieſes Eyes genommene Raupe, welche mit kleinen Haͤr⸗ chen beſetzt iſt. Fig. 26. Daſſelbe Ey Fig. 25, durchs Mikroſcop gezeichnet. 8. Der Kopf. b. Das Schwanzende des zuſammengerollten Raupenembrys. — —— — —bbẽ— .. ——ä Verbeſſerungen. Seite 5 Zeile 9. fiatt begreifft lefe ۰ — 13. — 4. — Athen — Athem — 14, — 7. — ſtarken — farfez Gedruckt, bey J. G. A. Bergmann. Anzeige einiger Berlagse Artifel von der Grauiſchen Buchhandlung in Hof Anleitung, theoretiſch ۶ praftifche, zum Zeichnen und Tuſchen der Landſchaften, gr. 8. mit 6. Kupfertafeln und einem ausgetuſchten Blatte. 18 gr. Zeichenbuch, neuss theoretiſch praftifches, zum Selbſtunterricht für alle Stände. Nebſt einer Anleitung zum Coloriven der Landſchaften, und zur Blumen- und Paſtellmahle⸗ rey, ir und ar Heft mit XVII. Kupfertaf. gr. 4. I thlr, 20 gr. Helfrecht, Joh. Theod. Benj, Verſuch einer orographiſch- mineralogiſchen Beſchreibung der Landeshaupt nanuſchaft Hof, oder des combinirten Bergamtes Lichtenberg + faucets ſtein, mit Kupf. 8. 16 gr. Ruinen, Alterthümer und noch ſtehende Schloͤſſer auf und an dem Fichtelgebirge, befchries ben von J. Th. B. Helfrecht; mit 7. Kupfert. und 3. eingedruckten Vignetten, 8. 20 gr. 1, I. Barthelemy. Skizze nach dem Franzófifchen des Herrn Ludwig Iulius Barbon Mancini Nivernois, von Albr, Chr. Kayfer, g. 8 gr. Greding, K. W Beobachtungen uͤber die natuͤrlichen Blattern, 8. RAGES Lebensgeſchichte, währe geheime, des Marſchalls von Nichelieu, oder Erzählung feiner Abenteuer, Liebſchaften, Intriguen und all desjenigen, was auf die verſchiedenen Nols len Bezug hat, die diefer merkwürdige Mann in einem Zeitraume von mehr als go Fabs ren ſpielte, a. d. Franz mit Churſ. Privilegio, 3 Thle. neue Aufl, gr. 8. 2 thlr. 12 gr, Reife, neue, durch die vereinigten Staaten von Nordamerika, a. d. Fr. des Hrn. 2۸ fot von Wariwille verdeutſcht, 3 Theile neue Auflage, gr. 8. 3 thlr, Meyers, C. A. J. kurze Dacſt llung der neuen Preußiſchen Gerichtsordnung zur Erleich⸗ terung des Studiums derſelben, gr. 8. I thir. 4 gr. Verſuch einer kandes- und Regentengeſchichte der beyden Fraͤnkiſchen Fuͤrſtenthuͤmer Bays reuth und Anſpach, von den aͤlteſten und bekannten Bewohnern derſelben bis auf die neueſten Zeiten, 8. 20 gr. Yoantucen aus den Feldzügen der Deutſchen am Rhein, ktes Bändchen mit einem Titels kupfer, von Schubert und Schule, 8. I thle, Biographien berühmter Staatsmaͤuner, aus der franzoͤſ. Geſchichte unter der Regierung der Koͤnige Heinrich IV. und Ludwig XIV. aus dem Franz. gr. 8. I thlr, Parrots, Chr. Fe. Neue vollstandige und gemeinfaßliche Einleitung in die mathematiſch⸗ phyſiſche Aſtronomie und Geographie, mit 12 Kupfert. und 6. Tabell. gr. 8. Tr thle, Rennebauns, J. S. S. kurzes tabellariſches Lehrbuch der Zeitrechnung und Geſchichte, vom Anfang der Welt 0.8 auf die Zerſtoͤrung Jeruſal ms. Nebſt einer Tabelle über die neue Geſchichte bis auf gegenwärtige Zeiten. Neu bearbeitet und herausgegeben von J. Th. Benj. Helfrecht, gr. 4. I thlr, 4 gr. Verbindungen und Verirrungen, oder Briefe aus £** nach dem Franz. 8. 1 thle, Anleitung, 3 Anleitung, praktiſche, Geiſt und Herz durch bie Lectuͤre der Dichter zu bilden, ein Bens trag zur Phiſoſophie des Lebens, 2 Theile, 8. 1 thle. 16 gr. Geſchichte des zum Behuf einer Brod Raitung vorgenommenen Prob- Wagen, Mahlen und Backen des Getraids, nebſt den neuern Grundſaͤtzen über den Biertax, Heraus gegeben von E. F. W. Frhrn von Voͤlderndorf, gr. 8. 16 gr. Kayſer, A. Chr. über die Manipulation bey der Einrichtung einer Bibliothek und der Bers fertigung der Buͤcherverzeichniſſe, gr. 8. 8 gr, Kretſchmanns, K. Th. kleine Abhandlungen aus dem Staats- und Privatrechte. gr. 8. 22 gr. Lecture für Stunden der Mufe, herausgegeben von A. Chr. Kayſer, 5 Baͤndchen m. Spf 8. 1793 — 95. jedes ۰ 16 gr. Putters, J. St. Anleitung zum deutſchen Staatsrecht, aus dem Latein. úberfegt von C. A. F. Graf von Hohenthal, mit Anmerkungen von F. W. Grimm, 2 Thle. in 3 Abtheil. gr. 8. 2 thlr. 4 gr. Ste fe durch Auvergne, aus dem Franz. des Heren le Grand d'Auſſt, nebſt einem Anhan⸗ ge geographiſch + ſtatiſtiſch und vermiſchter Nachrichten von Auvergne, aus Herrn oa Laure's Beſchreibung von Frankreich, gr. 8. 1 thle, Meije des Hrn. Rochon nach Madagaſcar u, Oſtin dien a, d. Fr. uͤberſ. von Kayfergr.g 18 gr. Reife durch die Wuͤſten von Sahara, a, d. Fr. des Hrn Folie. 8. 10 gr. Spieß, Ph. E. Aufklaͤrungen in der Geſchichte und Diplomatik, als eine Fortſetzung feiner archiviſchen Nebenarbeiten, gr. 4. r thir, 16 gr. Zuſtand, gegenwaͤrtiger, der Landeshauptmannſchaft Hof, als ein Beytrag zur ſtatiſtiſ. Kenntniß des Burggrafth. Nürnberg overh. Gebuͤrgs, gr. 8. ۱ 16 gr. Geſchichte des fpanifchen Infanten Don Carlos; mit dem Portrait deſſelben von Lips ges ſtochen. 16 gr. Anweiſung zur Miniaturmahlerey, nach welcher Liebhaber mit einigen Vorkenntniſſen in der Zeichenkunſt ſich ſelbſt ohne Beyhuͤlfe eines Lehrers zu guten Künftlern bilden fonen, A. d. Franz. des Hrn. Vielets uͤberſ, und mit Zoſaͤtzen vermehrt v. J. H. M. 8. 16 gr. Fabelleſe, neue, zum Gebrauch für die Jugend, berousgeg, v. Th. Chr. Ellrodt, 8. 12 gr. Hoffmanns, des Sehen, v. Achanel, üb. d. Ciſenhütten, 2 Thle. mit Kupfern. Neue Auflage, 4. 1 thir. 8 gr. Kirſchners, J. C. Bild des menſchlichen Herzens, nach Geſchichte und Erfahrung, 2te Auflage. 14 gr. Portugieſen, die, in Indien, ein hiſtoriſch- romantiſches Gemälde, von dem Verfaſſer der romantiſchen Geſchichten der Vorzeit, 2 Ehle, m. e. Titelkpf. 8. 1thlr. 16 gr. Hollands Staatsverfaſſung bis zu ihrer Umánderung durch die Franzoſen im Jänner 1795, Aus dem franzdſiſchen Manuferipte des Herrn Maltheſerritters von Bray uͤberſetzt, wit Anmerkungen und zwey ſtatiſtiſchen Tabellen herausgegeben v. A. Chr. Kayſer, 8. 8 er. 4 "+ v ۳ ۱ DE = SSS 3 5 > — — — 0 4 VE ree 3 — هس‎ — — e ~ — 3 — ۲ CZ — — Se a * sz 3 a ECK + كيو‎ —