7 u“ ’ I SE Eier H 7 . en re ' u 4 His Kheet: LELn LE EN Yue ar RI RT HainT “ IE ER gan Reese tr : nr Aa HEAAFS EUR URHTETRERLE “ DoREYE 2 ’ v . [WERTET \ h v an ” in f » BOHRERIEERNDL en 57797 v hu „ EUTTESS TI E s In v PERLE TEEN ' ’ ” TEE RR en Hiafmbı ll Pure Ad LITE H nn) } Bi hn 4 “ Ye ä f Anbei 4 a pl ErLh . „ \ wo in - re aM Mas4 ayee nel aa ' EEE ER JENEM PR H N ? 2 N s’ N ; a $ ur r \ pa + eh den: r ar FR len aake in ) . 4 h. mare! A ar [) nad yet i + mente wird keygehrg Mat PATE LINNT SI). HIBOERTETELT EI GE ° { h Sn AMT IM 7 H h gene I ir heben DEEITTIE be: h 7 M s. BELIEBEN . { er a A, N ‚L Ye Kane . ; DEREN heisıı 4 {min ) LAT EEE jean Beh! A LESE J ® r A ’ IBORRTLU. N? O e mi " u; ” { ; E} „# re) LEN ME eTT ESIE THIEL Sa ARRSPETTTFTE ET LIEVETREZEL EIER LE ANG a FERPErT jehm«btf PENBIBRTFITERLL IT... . r 11 2 4 1 lat PERTeRTIETE En PET II ar? ESUEEE Fi PERTITIERN PERTIE EEE he 4 4 j f “riet nr h int br p' f ‘ ’ : a ARE EN ie ininhe: Hehe nd ur 4 1 hat | FIFR \ ' ) ah IBIR PO FZESID ER, UN N har v Y # dr! sn hujed e n ' ; r h men Bea hi nr Biete er Krioe Bi ‘ TE irn h ‚Ei N n ( vH FAR FA f) Aeiearzahlte 2% IF 3} ir 41 lb, en * “ 4 ERTEETIER als Aral rle ERROR HREHTIFRT | PEREHFIR LEINE LH ae De de Aa pen f ‘ * ELLI SUR i ” ' i IERMHITITSET SEITEN | aa tnE 4 Alle huas Arts 4 Eu je UT ETT IE nu Ph 4 \ \ B I A Y j ‚u ur gi ade N h A i Far}, mer var ' N aurleerht b a4 ‘ ’ r IL EN 2 0 17 haras ACTETRR Aa a JalRIRl 21979 Mir # EULUEELIENN Laut ER) ara de? Ah PELTI 4 Ban iv mein, Kuna REEL Arena MELELEIE [ kaapaıd ji Inch Me dara A 78 erh MEET ı» R An NER ha . BLEI, un in Kr N! RN u ” „hiamln: 4 ML eins Kal ariateha) bratieinget Kar EIERN PERKEMIERER TERSHRU A RN " ann H niit nie ame AULER FIT “ in ee [ELIE } Ma A Ka FR LP j ’ u ii; PET TITER EACH PR SG De H PPERRERFHTRTR N) MEER AH ur ae C j en ur ar REIT IT ER ER h Pi [1 Er ‘ BELTEc eraT Lin MT FR IE NIE ER) } 9 TE LT ER EIERN EEE IIEREUETEE ’ h h, MEET ESEL TEE PURTET RIEF ED, 4 is TEIL In), ne in # i ı } U Ar tt 84 Kara Pie war urie ‘ , PEN SERIEN, \ { EIER ET BTL RE TORE FEIERN BR » ERDE REN I : v 14 DREI I Eur f RISTERTL LE art b aa ‚ 0b ET SEINEN EELEFEI IE, PIE TEIL and Ay pi h TEL BO ALS ERL LER OBERE mmir ya [ # 4 ERRZET EL f I . ‘ nartı aymrsnir oe 5. Fr Abieh ” rar? f ie mr ““ I W ee RN f 7 \ ‚ I % Ann u 1», . N N hl 54; 4 Irenad dar ERREFETTEL TE ERIEE: EILEHBERN ware fer | HAN An BUTHR BIC | eig Eee i BOKIEREICSTH HRLTIGH Hari Anand! \/ Ivy zz ar ? PIUAER \ PELNHEERL EI 2 M ; went! eh FAUBITTENN late von ’ i ” ie, : N INT, SUIETE 4 D HR N; Man Y ’ } J ardeen BENCHRBEÄ RE RER EIERIRHERR BEN RAE MH } . B Abi au ‚ Fan Brilon ea ahnt, $ N 4 Aua RS de ' de } [IRTHET EEE ih s ' { ) “ 1; NN BIEFKIRDERET SL ö u EEE VEITERIT LUT LT 4 PLEST ELLELAN ’ l FHTTL TEE DL) a En SE erriyrseE > 9 2.0 L) k Re . N is fe A Raid par ee IE IT ER ER NPETELT „ BEIUTEPSET ER SEIT PER jruc h van Fu BRPETIEEF TE emialer jew urteilt SCHEN Eh » ’ ErEBELTr ah DEE HEMER ar be FREIEN, 4 Kits PErYIEL SEE RT EEE. PROBE ET UELI rau BIRUEHITTPU TERN Pr SELL. ' W UN PRELSIEN ILL Wersı Ri MPRTEEL LESE NUR ACH SER nm di II ERTELE LINE) PEIED ER ER GE) L ee TA ' 4 HLKUNERANEL ER RREREL CURSE ILLE EL KELHEIR ZE £ ‚Bi araran an lade Y DIE TE LER LEER TE AED ALLEN] , MNEREREER FETTE LIENSLERE, ern N POP ERRRINDTTELTEIE SELLER LEN, # FED IT ER, Adırereeav] RP FPTERSPITTIET ET SEELE LU LIU ELTERN DEE IR ELBE PORT DULIEE AIR vata hi ara he tan er BERN FE IT DE r LAN mass * f ; MIELE IRESEEN ENDEN KR eEREDRP NENHIR ELITE EN AN; n: Pr N NEIRAREN ALTE RERRe Hart erkie hi Ya a Kemer Hi e a lemart ma ts ARLEILLLE HCH 4 ’ 1 ‘ Pte ST ELITE, i ; # .“ DE T [peseHaWE FE Sn BEUTEEREGERLTLELL OLE IERD \ hurient van Ir aaa det an Ken r Aet $ Rai FELSEN LITER REEEE IE per! PBITEIRTEITRT KLEE Rh PNTSTTEELE PEST ER) MUPETETIEER FT I Zu ve. Pr 7 Be wen" “ Im vu cn Wit een ins a8 FE I nn 20 ni DE ne Di mi ac ESS AED I a Aal " vor RE EIITEN EINE. EN LECKERE SELL RN I Er PRrMPSERUETE EEE) or ® ee DER DS EI ETITEPTIE SEELE DE y “ Er: DER TE IE TI 2) | Geha a iii we) f 16 Ira TER FT ET ET IL el, Eh EN at) Er derdan a ERHALTE LINEAR Ajegat said AAArhN vn e Kern Mi n “6 L % [ mn . ES 5 ” # h J na) ri yon nl EEE. ein aree Tor er KAREL FE na sr. Yabae u a sritzerer? REITER TE ELEN EN WR EI Ar le inne herr Wars Ken Pi " . N A v Wr ie z r “ ar une, ) r" URL * hnfe che ur EEE LEER EEE n 4 a NE .. “4 hab. h bi METErT FAR) vhrsen: HNNATZRITETTERTT LE E ehem aha der Dburrrvwrev nr mi vente 2 TAT AERLANRSTEFSRTTEL EEE .rh a En [5 4” Na N N An u nlannE [4 RUE ki u A f nee a Y N N PR DEE 297. GRUNDZÜGE # E Vo De DER | EN PALÄONTOLOGIE — (PALÄOZOOLOGIE) VON KARL A.VoN ZITTEL rn Br ix: i NEUBEARBEITET VON F. BROILI E.KOKEN M.SCHLOSSER %: > 1. ABTEILUNG VERTEBRATA ZWEITTE VERMEHRTE UND VERBESSERTE AUFLAGE ei _ MIT 749 IN DEN TEXT GEDRUCKTEN ABBILDUNGEN ee a EN X ie 32 e% 5 h ‘ MÜNCHEN uno BERLIN DRUCK UND VERLAG VON R. OLDENBOURG 1911 zZ ja} = < El [ea] [ee] [ae ©) - > [ea] = jan @) R ri S S < Vorwort zur ersten Auflage. Als ich mich vor zwanzig Jahren mit dem Gedanken beschäftigte, ein auf dem Boden der neueren Anschauungen stehendes Lehrbuch der Paläontologie zu schreiben, lag es zunächst in meiner Absicht, Studierenden und Freunden dieser Wissenschaft eine kurze und über- - sichtliche Darstellung des Inhaltes der Versteinerungskunde zu bieten. Allein der damalige Mangel eines zusammenfassenden Kompendiums und die Schwierigkeit, aus der überaus umfangreichen, vielsprachigen und ungleichwertigen Literatur das Wichtigere herauszugreifen, ver- anlaßte schon nach dem Erscheinen der ersten Lieferung eine Änderung des ursprünglichen Plans, und an Stelle eines Lehrbuchs entstand das 5 Bände starke Handbuch der Paläontologie. Was nun anfänglich beabsichtigt war, soll das vorliegende Werk bringen. Es folgt, wie fast alle neueren Lehrbücher der Paläontologie, der im Handbuch eingeschlagenen Methode der Darstellung und An- | ordnung des Stoffes; aber nur wenige Abschnitte konnten in ein- - fachem Auszug wiedergegeben werden. Die Entwicklung der Palä- ontologie ist eine so rasche, daß sich seit dem Erscheinen des Hand- buchs in den meisten Gruppen, namentlich bei den Wirbellosen, tief- greifende Veränderungen vollzogen haben, welche eine vollständige Umarbeitung der betreffenden Teile erheischten, und auch bei den Wirbeltieren haben die letzten Jahre eine Anzahl wichtiger und un- erwarteter Entdeckungen geliefert. EB: Eine Hauptaufgabe der Paläontologie wird stets die Erzielung einer natürlichen, den morphologischen und phylogenetischen Er- - fahrungen entsprechenden Systematik bilden, derselben wurde darum auch besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Da jedoch der gebotene Raum nur eine äußerst knappe Behandlung und lediglich eine Aus- wahl des Wichtigeren gestattete, so wurde auf den vorhandenen EBENE A Bu % N je IV Vorwort zur ersten Auflage. hi \ PS | u. Bi Formenreichtum innerhalb der verschiedenen Gruppen häufig nur i - ” r .n Ser a i durch einfache Anführung von Namen ohne jede Beschreibung hin- ht . 5 5 .. . we > > gewiesen. Dadurch werden die Grundzüge auch für die Besitzer { ”” “ des Handbuchs einen gewissen Wert erhalten, indem sie wenigstens Ä Bi andeutungsweise die neueren Fortschritte und die jetzige Gestaltung des Systems zur Anschauung bringen. a Ausführlichere phylogenetische Erörterungen mußten im Hinblick | auf den beschränkten Raum ausgeschlossen werden, auch wurde auf Wiedergabe oder Aufstellung von Stammbäumen verzichtet, da deren Ber, Begründung eine Fülle von Detail beansprucht, welches hier nicht f % gegeben werden konnte. Da jedoch eine natürliche Systematik zu- gleich die Verwandtschaftsbeziehungen der Organismen zum Ausdruck bringen muß, so konnte der Stammesgeschichte durch geeignete An- ordnung des Stoffes und durch kurze Andeutungen über die genetischen | Beziehungen der Angehörigen verschiedener Gruppen gebührende x Rechnung getragen werden. ER. Die Versteinerungen sind in diesem Werke vorzugsweise als N fossile Organismen behandelt, während ihre Bedeutung als historische | Dokumente zur Altersbestimmung der Erdschichten nur in zweiter | Linie Berücksichtigung finden konnte. Auf die Aufzählung oder Be- Be schreibung einzelner geologisch wichtiger Leitfossilien wurde darum | verzichtet, doch sind dieselben bei Auswahl der Abbildung nach Möglichkeit bevorzugt. "un Durch Verwendung des ungemein reichen Materials an Klischees | aus dem Handbuch sowie durch Herstellung einer Anzahl neuer | Abbildungen, konnten die Grundzüge in ungewöhnlich reichem Maße 2 mit Illustrationen ausgestattet werden. Der Umfang des Werkes ist „ dadurch allerdings, obwohl der botanische Teil ausgeschlossen wurde, in unerwünschter Weise angeschwollen; um so dankbarer muß es anerkannt werden, daß die Verlagsbuchhandlung den Preis desselben gi so niedrig als möglich angesetzt hat. 85 Zu besonderem Danke bin ich auch Herrn Privatdozent Dr. Pom- % peckj verpflichtet, welcher mich bei Durchsicht der Korrekturbogen | bereitwilligst unterstützte. Br N! N. München im März 1895. Dr. Karl A. v. Zittel. Vorwort zur zweiten Auflage. 4 Auf Wunsch von Frau Geheimrat v. Zittel haben wir im Früh- jahr 1910 die Neuauflage der II. Abteilung: » Vertebrata« der »Grund- E -* der Paläontologie«s von Karl von Zittel übernommen, die in erster Auflage vor über 15 Jahren erschienen war, und zwar hat E Koken die Fische, F. Broili die Amphibien und Reptilien und Mm. Schlosser die Vögel und Säugetiere durchgearbeitet. Die Aufgabe war keine leichte, da es sich darum handelte, das viele Neue, was gerade in diesem Zeitraum über die fossilen Wirbel- _ tiere bekannt geworden ist, in kurzer Form zusammenzufassen und _ mit dem früheren Material zu verschmelzen, ohne dabei jene klare _ Übersicht und Kürze zu verlieren, durch welche hervorragende Eigen- schaft K. von Zittel in seinen Grundzügen bahnbrechend und vorbild- lich die ganze Entwicklung der Lehrmethode in der Paläontologie = Eheeinfiußte. E | Die der ersten Auflage beigefügten Abbildungen wurden einer weitgehenden Revision unterzogen, dabei mußte eine große Reihe veralteter Klischees durch andere ersetzt werden, und außerdem wurde _ eine ansehnliche Zahl neuer Figuren aufgenommen, so daß die Ge- samtzahl derselben nun 749 beträgt gegen 662 in der ersten Auflage. - Bei diesen kostspieligen Mehrungen fanden wir die weitgehendste = _ Unterstützung der Verlagshandlung R. Oldenbourg, die überhaupt alles - getan hat, um dem Buch eine vollendete Ausstattung zu geben und 4 die Drucklegung desselben möglichst zu beschleunigen; ihr sei unser | _ besonderer Dank ausgesprochen. Tübingen und München im März 1911. Die Herausgeber. Mr Inhalt. en. VII, Stamm. Vertebrata... Wirbeltiere.,. .. . „27er Er FR 1. Klasse. Pisces. Fische. (Bearbeitet von E. Koken) 8. 3. Unterklasse Pe, Placodermi S. 26. Ordnung Anaspida S. 27. Ordnung Heterostraci A. S. 28. Ordnung Östeostraci S. 33. Ordnung Antiarchi S. 35. Unter- at klasse Elasmobranchii S. 39. Ordnung Ichthyotomi S. 41. Ordnung AR Acanthodi S. 46. Ordnung Selachii S. 48. Unterklasse Holocephali en, S. 69. Unterklasse Dipnoi S. 73. Unterklasse Arthrodira 8.78. Unter- “% | klasse Teleostomi 8. 84. Ordnung Orossopterygii 8. 85, Abteilung Actinopterygii 8. 89. 4. Ordnung Ganoidei S. 90. Unterordnung Chon. drostei S. 9. Unterordnung Belonorhynchidae S. 96. Unterordnung 67 Heterocerci S 97. Unterordnung Pyenodonti S. 102. Unterordnung Ortho- rs, ganoidei S. 105. Unterordnung Lepidosteidae S. 112. Unterordnung Amioi- Ei; dei S. 113. Unterklasse Teleostei S. 117. Ordnung Physostomi S. 118... KERE Ordnung Physoelysti S. 127. 1. Ordnung Impennes S. 322. Unterordnung aa Acanthopterygii S. 123. Unterordnung Lophobranchii S. 141. Unterord- nung Plectognathi S. 142. Ä ; a er hin Fe F te a ER VE 2 1. Ordnung Stegocephali S. 147. 1. Unterordnung Phyllospondyli S. 160. 2. Unterordnung Lepospondyli S. 162. 3. Unterordnung Temnospondyli S. 166. 4. Unterordnung Stereospondyli 8. 171. 2. Ordnung Coeciliae 8.174. 3. Ordnung Urodela S. 174. 1. Unterordnung Ichthyoidea S. 176. 2. Unter I Be ordnung Salamandrina 8. 176. 4. Ordnung Anura S$. 177. a 38 3. Klasse Reptilia. Reptilien. Kriechtiere. (Bearbeitet von F. Broili.) Bi. 8. 179. 1. Ordnung Theromora $. 188. 1. Unterordnung Cotylosauria 8. 188, Be: 2. Unterordnung Pelycosauria 8. 193. 3. Unterordnung Theriodontia 8.196. Be 4. Unterordnung Anomodontia S. 198. 2. Ordnung Rhynchocephalia 8. 201. a 3. Ordnung Lepidosauria (Squamata) 8.207. 1. Unterordnung Lacertilia (Saurö) 4 ke, S. 207. 2. Unterordnung Ophidia S. 218. 4. Ordnung Ichthyosauria S. 220. 67 5. Ordnung Sauropterygia S. 229. 6. Ordnung Testudinata S. 241. 1. Unter-- | A ordnung Pleurodira S. 247. 2. Unterordnung Cryptodira 8. 250. 3. Unter- u... ordnung Cheloniidea $. 252. 4. Unterordnung Trionychia 8..256. 7. Ord- ey ’ nung Parasuchia S. 257. 8. Ordnung Crocodilia S. 261. 9. Ordnung 70 Dinosauria 8. 273. 1. Unterordnung Theropoda S. 278. 2. Unterordnung Dr Sauropoda 8. 283. 3. Unterordnung Praedentata S. 288. 10. Ordnung Ptero- ... sauria 8.298. 1. Unterordnung Rhamphorhynchoidea 8. 3038. 2. Unter- re ordnung Pterodactyloidea S. 305. Re: Y I 4. Klasse. Aves. Vögel. (Bearbeitet von M. Schlosser) S. 308. 1. Sub- SR klasse Saururae S$. 316. Ordnung Archaeornithes 8. 316. 2. Subklasse Orni- PS. thurae 8. 317. 1. Überordnung Odontolcae S. 317. Ordnung Hesper- je Pr ornithes 8. 318. 2. Überordnung Odontormae 8. 318. 3. Überordnung Dromaeognathae 8. 319. 1. Ordnung Struthiones 8. 319. 2. Ordnung Br Apteryges 8. 321. 3. Ordnung Crypturi 8. 321. 4. Überordnung Euornithes EN S. 322. Unterordnung Anacanthini 8. 127. 2. Ordnung Oecomorphae S. 322. | 3. Ordnung Grallae S. 322. 4. Ordnung Chenomorphae S- 323. 5. Ordnung Herodii 8. 323. 6. Ordnung Steganopodes $. 323. 7. Ordnung Opistho- comi 8. 324. 8. Ordnung Gallinae 8. 324. 9. Ordnung Columbae 8. 324. 2: 10. Ordnung Aceipitres 8. 824. 11. Ordnung Psittaci S, 324. 12. Ordnung br Picariae 8. 824, 13, Ordnung Passeres 8. 325, 2 a SS ee 5 ERS ii h 1 . - N f « ? 5 FE < \ > N ; “ > en) a er Inhalt. : 0, SER VII er A v zu 2 . d NR | es Klasse. Mammalia. Säugetiere. (Bearbeitet von M. Schlosser S. 325. Hmmm wuHmmonn A. Unterklasse Eplacentalia S. 349. 1. Ordnung Monotremata S. 349. 2. Ordnung Marsupialia S. 350. 1. Unterordnung Allotheria S. 351. 2. Unterordnung Diprotodontia S. 355. 3. Unterordnung Polyprotodontia S. 358. B. Unterklasse Placentalia S. .364. 1. Ordnung Insectivora S. 364. 1. Unterordnung Zalambdodonta S. 366. 2. Unterordnung Dilamb- dodonta S. 366. 2. Ordnung Chiroptera 8. 373. 3. Ordnung Carnivora S. 374. 1. Unterordnung Creodontia S. 375. 1. Tribus Acreodi 8. 376. 2. Tribus Pseudocreodi S. 378. 3. Tribus Eucreodi. S. 382. 2. Unterord- nung Fissipedia S. 384. 3. Unterordnung Pinnipedia- S. 399. 4. Ordnung Cetacea S. 401. 1. Unterordnung Archeoceti S. 405. 2. Unterordnung Odontoceti S.406. 3. Unterordnung Mystacoceti S. 409. 5. Ordnung Eden- tata S. 410. 1. Unterordnung Nomarthra S. 412. 2. Unterordnung Xenarthra 413. 1. Tribus. Anicanodonta S. 413. 2. Tribus Hicanodonta S. 418. Ordnung Rodentia S. 422. 1. Unterordnung Simplicidentata S. 425. Unterordnung Duplicidentata S. 483. 7. Ordnung Ungulata S. 435. Unterordnung Condylarthra S. 437. 2. Unterordnung Litopterna 8. 440. Unterordnung Perissodactyla S. 444. 4. Unterordnung Artiodactyla S. 468. . Bunodontia S. 472. B. Bunoselenodontia S. 476. OÖ. Selenodontia S. 480. Unterordnung Amblypoda. S. 506. 8. Ordnung Notoungulata S. 511. Unterordnung Typotheria S. 513. 2. Unterordnung Toxodontia S. 518. Unterordnung Entelonychia S. 521. 4. Unterordnung Astrapotherioidea 524. 5. Unterordnung Pyrotheria S. 526. 9. Ordnung Subungulata S. 528. Unterordnung Embrithopoda S. 529. 2. Unterordnung Hyracoidea S. 530. Unterordnung Proboscidea S. 532. 4. Unterordnung Sirenia S. 540. 10. Ordnung Primates S. 54. 1. Unterordnung Lemuroidea S. 544. 2. Unterordnung Anthropoidea S. 550. VIII. Stamm. Vertebrata. Wirbeltiere.) ; Bilateral symmetrische Tiere mit einem meist metamer - gegliederten, aus gleichwertigen Abschnitten zusammen- - sesetzten Achsenskelett, welches dorsal das zentrale Nerven- system trägt. Die Anhänge des Achsenskeletts umschließen - als obere Bögen das Rückenmark, als untere die Aorta. Nie - mehr als zwei Paar Gliedmaßen vorhanden. Ausscheidung von phosphorsaurem Kalk führt zur Verkalkung‘ _ oder Verknöcherung des knorpligen Skeletts und zur Bildung von - Skeletteilen in der Haut. Knochen und Dentin sind dem Wir- - _ beltierstamm eigene Gewebeformen. 3 Die wichtigsten Grundlagen des Achsenskeletts sind die stab- - förmige Chorda dorsalis, ein zelliges Gebilde von gallertartiger Be- schaffenheit, und das perichordale Bindegewebe, welches mit seinen Fortsätzen das Rückenmark und ventral die Aorta und die Coelomwand umgreift (öfter als skeletogenes Gewebe bezeichnet). x Die Chorda scheidet sehr bald nach ihrer Anlage eine dünne _ eutieulare Hülle, die Elastica externa, ab; unter dieser bildet sich - eine dickere, zellenfreie Faserscheide, die Chordascheide. Sie - kann sich nach innen durch eine Elastica interna abgrenzen. B;: Die Stützgebilde des perichordalen Bindegewebes entstehen _ hauptsächlich dort, wo die Myosepten sich mit diesem Bindegewebe - vereinigen; sie sind wohl durch den Reiz des Muskelzugs hervor- _ gerufen und dienen zunächst dazu, diesen Zug auf die elastische - Chorda zu übertragen. Bei stärkerer Entwicklung und besonders nach ihrer Verkalkung oder Verknöcherung tritt die Bedeutung für ‘ den Schutz des Rückenmarks, für die Festigung des Coeloms und als - Insertionsstützen der mächtiger und komplizierter sich entwickelnden - Muskulatur in den Vordergrund. Die Entstehung dieser Bögen geht - der Segmentierung der Chordascheide voran und übt meist einen _ bestimmenden Einfluß auf die Abschnitte, die sich in dieser bilden, aus. Die Segmente können durch Aufnahme von phosphorsaurem - Kalk verkalken oder verknöchern, indem (seltener) das Knorpel- EN; !) Gegenbaur, Vergleichende Anatomie der Wirbeltiere. I. TH. — Grundriß Eder vergleichenden Anatomie. 2. Aufl.1878. — Bütschli, C., Vorlesungen über die : - vergleichende Anatomie. I. Leipzig 1910. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. r Vertebrata. _ Pisces,. \ 3 En gewebe in knöchernes umgewandelt oder (häufiger) zorsbön han durch knöchernes ersetzt wird. Von außen (vom a Perichondrium) dringen blutgefäßführende Kanäle in den Knorpel, auf denen Zellen (die Osteoblasten) einwandern, von denen die Ab- scheidung des Knochens ausgeht. Die Osteoblasten werden zum Teil von dem abgeschiedenen Knochen umhüllt (Knochenkörperchen, = | Lacunen), bleiben aber durch sehr feine Röhrchen (Primitiv- = röhrehen)mit den Kanälen (HaversschenKanälen) in Verbindung. Bi Bei manchen Teleostiern fehlen die Lacunen, weil die Osteoblasten Ya nicht in den von ihnen gebildeten Knochen hineingeraten. Nur ihre er Fortsätze lassen sich in diesen hinein verfolgen, die demnach von er den Haversschen Kanälen direkt auszugehen scheinen. Derartiger D. Knochen ist nicht prinzipiell von Dentin (s. unten) verschieden. Ba Am vorderen Ende der Wirbelsäule befindet sich bei Cranioten B die das Gehirn umschließende Schädelkapsel nebst dem Visceral- ©. « skelett. Das Skelett der Extremitäten besteht aus mehreren, Be . gelenkig verbundenen Abschnitten, die je nach der Funktion der n: | Gliedmaßen außerordentlich verschiedene Ausbildung erlangen. Es "u ist knorplig in der Anlage und wandelt sich bei den höheren Wirbel- tieren meist vollständig in Knochen um. , Das Nervensystem besteht aus einem in Gehirn und Rücken- Er mark gegliederten Zentralorgan, von welchem zahlreiche Nerven- = äste entspringen und in sämtliche Körperteile verlaufen. Das Blut 5 wird von dem mit ein oder zwei V.orkammern versehenen Herzen zuerst nach den Respirationsorganen (Kiemen oder Lungen) getrieben, durchzieht nach vollzegenem Gasaustausch den Körper und kehrt als venöses Blut wieder zum Herzen zurück. Speiseröhre, Magen, Darm, Leber, Nieren, Milz und Generationsorgane liegen im ven- tralen Teil des Körpers. = | Die Haut ist häufig mit Haaren, Stacheln, Schuppen, Hedere oder Knochenplatten versehen. N; Man unterscheidet gewöhnlich bei den Wirbeltieren 5 Kia hi Pısces, Amphibia, Beptilia, Aves und Mammalia. Ro Die früher allgemein zu den Fischen gerechneten Amphioxiden werden jetzt als Acrania oder Leptocardii, die weder ein Öranium noch ein muskulöses Herz besitzen, in eine besondere Klasse und j ‘ allen übrigen, den Pachycardiern mit Cranium und mit musku- ee m... lösem Herz gegenübergestellt. e: 2 Unter den Pachycardiern nehmen aber wiederum die Oyclostomen ” Be. eine ganz besondere Stellung ein, die in verschiedener Weise ee & matisch zum Ausdruck gebracht ist. Wegen des unvollkommen aus- 27 gebildeten und sehr eigenartigen Primordialcraniums und des Kiemen- & skeletts, das mit den Kiemenbögen der übrigen Vertebraten nur K wenig Ähnlichkeit hat, werden sie besser nicht als Unterklasse der Fische, sondern als eine besondere Klasse geführt, die sich selb- Be; ständig zwischen Leptocardier ıınd die übrigen Wirbeltiere einschiebt. : Dann gruppieren sich die Vertebraten in folgender Weise: I. Leptocardii oder Acrania. Nur mit Chorda, ohne Schädel- Tag anlage. Kein muskulöses Herz. Klasse: Leptocardii, Ka A A nr N 2 Va a a N u TE Ne 5 re TE a RE er et ee PR 2% a Ko EEE EEE Pe i PER BF PrIiees By a re 2a] + er 11: Pachycardii oder Craniota. Mit knorpligem oder ossifizier- tem Schädel. Mit muskulösem Herzen. A: Oyclostomi. Schädelanlage unvollkommen und nicht über den Nervusvaguszurückgreifend. Klasse: Marsipobranchi. B. Euerania. Schädel vollständig, auch die Region des N. vagus umschließend. Klasse: Pisces. > Amphibra. | » Replilia, Amniota N Aves, | RE Mammalta. Anamnia Eine Chorda dorsalis, das für die Definition der Wirbeltiere wichtigste Organ, kommt auch den Tunicaten zu, allerdings meist nur den Jugendformen. Indessen besitzen die Appendicularien auch als erwachsene Tiere eine Chorda. Hieraus leitet man die Berechti- ‘gung ab, die Tunicaten mit den Wirbeltieren als Chordata zusammen- zufassen. Über die. Entstehung der Wirbeltiere gewährt die Palä- ontologie keine Auskunft, auch nicht über ihr Verhältnis zu den —— Tunicaten. IR Klasse. Pisees.)) Fische. (Bearbeitet von E. Koken.) Kaltblütige, meist ausschließlich durch Kiemen at- mende Wasserbewohner. Gliedmaßen als Flossen aus- gebildet. Haut mitSchuppen, Hautzähnen oder Knochen- platten, selten nackt. Wirbelsäule meistin einer verti- 1) Ouvier et Valenciennes, Histoire natur. des Poissons. Paris 18285—49. 22 Bde. — Agassiz L., Recherches sur les poissons fossiles. 5 Bde. in 4° mit Atlas. Neu- _ chätel 1833—43. — Müller Joh., Über den Bau und die Grenzen der Ganoiden und das natürliche System der Fische. Abhandl. Berl. Akad. für 1844 (1846). — Cope Edw., Classification of fishes. Trans. Amer. Philos. Soc. 1870. S. 449, und Proceed. Amer. Assoc. Advancem. Sc. 1871. S. 326. — Günther Alb., An intro- " - duction to the Study of fishes. Edinburgh 1880. — Woodward, A. Smith, Catalogue of the fossil fishes in the British Museum. Part I—-IV. 1889 —1901. — Pander Uhr. H., Monographie der fossilen Fische des silurischen Systems des russisch-baltischen Gouvernements. St. Petersburg 1856. — Agassiz L., Monographie des poissons fossiles du vieux gres rouge. Neuchätel 1844. — Huxley Th., Preliminary essay upon the systematic arrangement of the fishes of the devonian epoch. Mem. geol. Surv. Un Kingdom 1861. — Newberry J. S., Description of fossil fishes. Geol. Surv. Ohio. Palaeontology. vol. I u. I. Columbus 1873. — Newberry J. S., Worthen and St. John, Geo!l. Surv. Dlinois. vol. II 1866, vol. IV 1870 u. vol. VII 1873. — Newberry J. S., Palaeozoic fishes of N. Amerika. Washington 1889. — Quenstedt F. A., Der Jura. Tübingen 1858. — Wagner A., Beiträge zur Kenntnis der in den lithogr. Schiefern abgelagerten urweltl. Fische. Abhandl. Bayer. Akad. Bd. VI En; 1851 und IX 1861—63. — Thiolliere V., Description des poiss. foss. provenants - des gisements coralliens du Jura dans le Bugey. Lyon. I u. I. 1854 u. 1873. — Pictet E. J., Description de quelques poiss. foss. du Mont-Liban. Geneve 1850. — Pictet E. J., et Humbert A., Nouv. rech. s. l. poiss. foss. du Mont-Liban. 1866. — Dis J. W., Fossil fishes of the Chalk of Mount Libanon. Trans. Roy. Soc. Dublin 1887. 4°. — Cope E. D., Report of the U. S. geol. Survey of the Teri- tories. vol. I. The Vertebrates of the cretaceous formations of the West. Rn Washington 1875. — Marck W. v. d., Fossile Fische etc. aus der jüngsten Kreide in Westfalen. Palaeontographica XI, XV, XXIL XXXI XLI 1863—9. — Volta $., Ittiologia Veronese. Verona 1796. — Heckel J. J., Beiträge zur Kenntnis der fossilen Fische Österreichs I 1349. II 1856. Denkschr. Wiener Akad. Bd. XI. 1° mer und Ver Allamtois.: a Zu den Hautgebilden hen che Schuppen, Hautknach Stacheln, Eee und ans a) Die Placoidschuppen der Selschter und Hole Es sind meist kleine rhombische Plättchen, stern-, blatt-, pfeilspitzen-, schaufelförmige oder auch konische Gebilde, die dicht nebeneinander liegen und ein rauhes Mosaikpflaster (Chagrin) bilden. Häufig haben sie auf verschiedenen Körperteilen verschiedene Form und zuweilen zeichnen sich (so bei Rochen) einzelne durch beträchtliche Größe | Fig. 1. a Schuppe von Seyllium canicula. Rezent. 9. b Schuppen von (Carcharias (Priono- don) gangeticus. BRezent. Vergr. Fig. 3. Sagittalschnitt durch eine Schuppe von Scymnus Lichia in 60facher Vergr. (Nach O. Hertwig.) S Schmelz, D Dentin, Fig. 2. B Basalplatte, p Pulpa, c Lederhaut, h starker, nach oben ver- Raja antiqua. Große Placoid- laufender Hauptzahnkanal, d horizontale Dentinkanäle, schuppe mit Stachel. Nat. Gr. o Odontoblasten, f Bindegewebfasern. aus und erscheinen als dicke, außen rauhe oder mit Stacheln be- ‘ wehrte Platten. Die Placoidschuppen entstehen aus Papillen des Corium, über welche sich die basale Schicht der Epidermis hinweg- zieht. Die letztere lagert Schmelz ab, während die Zellen im Innern der Papille Zahnbein (Dentin) entstehen lassen. Dazu tritt die in der Lederhaut selbst gebildete Basalplatte. Die Placoidschuppen (Fig. Er — Heckel J. J. und Kner, Neue Beiträge etc. ibid. 1861. Bd. XIX. — Zigno Ach. di, Catalogo ragionato dei pesci fossili di Monte Bolca. Atti R. Istit. Veneto di Se. 1874. — Sawvage H. E., Mem. sur la faune ichthyol. de la periode tertiaire. Ann. Sc. geol. IV u. IX. — Baudelet, Rech. s. l. structure et le devel. des Ecailles des poissons. Arch. Zool. exp6rimentale 1873. 4Bd. 7], Gegenbaur, Grundzüge d. vergleich. Anatomie. 1870. — Hertwig O., Bau u. Entwiekelung der Placoid- schuppen und d. Zähne d. Selachier. Jenaer "Zeitschr. f£. Naturwiss. 1874. — Über das Hautskelett d. Fische. Morpholog. Jahrb. Bd. II, V, VII. — Hofer Br., Über den Bau und die Entw. d. Oycloid- und Ctenoidschuppen. Fe8. 8: Morphol. und Physiol. München 1889. — Klaatsch H., Zur Morphol. d. Fischschuppen etc. Morphol. Jahrb. XVI. 1890. — Kölliker, Über verschied. Typen in d. mikroskop. Struktur d. Skelettes d. Knochenfische. Verh. phys. medic. Ges. Würzburg. 1858. — Nickerson, The development of the scales of Lepidosteus. Bull. Mus. Compar. Zool. 1893. XXIV. — Reißner, Über die Schuppen v. Polypterus u. Lepidosteus. Arch. f. Anatom. Physiol. 1859. — Williamson, On the mieroscop. structure of the ia scales and dermal teeth of some Ganoid and Placoidfishes. Phil. Transact. 1849. .E Ing == akker.> gg a N ee EEE NE I alter U Te A NE a Ge le ET 3 EEE RL TEE Ne RE RE ee y | 2 { x =: u Er } . Y Be ANTN . Schuppen. ; RER, haben demnach die Struktur der Zähne. Die in die Haut eing&senkte Basalplatte besteht aus dichtem phosphorsaurem Kalk, der von senk- rechten Bündeln von Bindegewebsfasern durchzogen ist; der sich frei _ erhebende Oberteil ist aus Dentin zusammengesetzt und von ' gröberen und feineren Kanälen durchzogen. Die dünne glänzende Rinde, welche den Dentinkern überzieht, entspricht histologisch und chemisch dem Schmelz, ist sehr hart und strukturlos. Die Kanäle des Dentins entspringen aus einer mit Bindegewebe (des Coriums) und Zahnzellen (Odontoblasten) erfüllten Höhle (Pulpa ») und vergabeln sich nach außen in immer feinere Äste. Die einfache Pulpa kann auch durch ein Bündel größerer Kanäle ersetzt werden. Die Substanz des Dentins ist phosphorsaurer Kalk mit kleinen Mengen von Fluorcaleium und kohlensaurem Kalk. Die Placoidschuppen fallen öfters aus und werden wie die Zähne durch Ersatzplättchen verdrängt. b) Ganoidschuppen (Fig. 4, 5) haben durchschnittlich ansehn- lichere Größe als die Placoidschuppen und bedecken meist den \ ganzen Rumpf. Wo sie gedrängt vorkommen, stehen sie in diago- nalen Reihen, welche den sich kreuzenden Ä 1 Faserrichtungen des Corium entsprechen. Rhombische Ganoidschuppen sind meist durch vorspringende Zapfen am Vorderrand, welche in eine Rinne auf der Innenseite der benachbarten Schuppe eingrei- fen, beweglich verbunden; rundliche Schuppen liegen dachziegelartig, mit imbrizie- ne \ renden Rändern,übereinander. schuppen von Nie 5; Dieknöcherne, von zahlreichen Zolypterus Bichr schuppe von Cosmoptychius striatus Bonap. Rezent. F : = 3 Ag. sp., Steinkohlenformation. Kanälen durchzogene Basal (Nat. Gr.) son Auen Bvoninen | ‚platte ist meist dick mit einer glänzenden, schmelzartigen Schicht (Ganoin) überzogen, welche ver- schiedenartig verziert sein kann. | Nach Gegenbaur und Klaatsch ist der Ganoinbelag nicht eigentlicher Schmelz, sondern entstanden durch Konkreszenz von kleinen Hautzähnchen über der vorher angelegten Basalplatte. Er ‚entspricht also auch dem Dentin der Placoidschüppchen. Indessen grenzt sich der Schmelzbelag häufig deutlich und charakteristisch ab (Seupin, l.c.) und kann auch wiederum ganz fehlen (Pyenodonten, Rhynchodontiden zum Teil). | Die Basalplatte zeigt namentlich bei paläozoischen Gattungen große Mannigfaltigkeit (Fig. 6, 7). Die tieferen Lagen enthalten zahl- _ reiche Knochenkörperchen und Haversische Kanäle, die oberen sind häufig nur von feinen Dentinröhrchen durchzogen (Ostein, Ostein- kanäle Scupins). c) Die Cyeloid- und Otenoidschuppen (Fig. 8, 9) stimmen in ihrer Zusammensetzung miteinander überein. Beide sind dünn, elas- _ tisch, von rundlicher, elliptischer, vier-, fünf- oder sechsseitiger Gestalt. Sie bestehen aus einer homogenen glasigen Deckschicht aus phos- ER eh phorsaurem Kalk und aus einer in Alkalien löslichen, lamnolia u schichteten Basis von Bindegewebesubstanz. Die Deckschicht (Hiyalo o- e dentin Hofers) ist ein modifiziertes Dentin. Die Schuppen entwickeln sich in besonderen Taschen des Cout und greifen meist dachziegelartig übereinander. Die Cycloid- schuppen haben rundliche Form und einfachen Hinterrand. Bei den Ctenoidschuppen ragen am Hinterrand kleine Zacken und Zähnchen hervor, welche zuweilen in mehreren Reihen hintereinander stehen und einen ansehnlichen Teil des hinteren Feldes bedecken können. Sie haben die Zusammensetzung der Oberflächenschicht. Von dem sog. Primitivfeld strahlen meist nach vorn und nach E hinten divergierende, zuweilen auch anastomosierende Linien aus, die @ nichts anderes als rißartige Unterbrechungen der Deckschicht sind. Durch Verstärkung und Zerteilung des Leistenreliefs der Schuppen Fig. 6. Fig. 7. Vertikalschnitt durch eine Schuppe von Vertikalsehnitt durch die Schuppe von | ‚@iyptolepis, stark vergr. (Nach Pander.) a, b Lepidosteus. 3%]. (Nach O. Hertwig.) Isopedinschicht mit spindelförmigen Knochen- S Schmelz, h Haversischer Kanal, zellen, c Knochenschicht mit Haversischen d. Dentinröhrchen. Kanälen, d Schicht mit fein verästelten Dentin- S "röhrchen (Kosmin), e Schmelz. i können kleine und größere Stacheln entstehen. Zuweilen ist nur ein N einziger Stachel auf kleiner Basalplatte vorhanden, so daß die Form des Placoidzahns resultiert, indessen sind diese anderer Ta und nicht direkt homolog. | Zwischen den oberen Lamellen der Basis sind oft Kiiochene körperchen nachweisbar; die tieferen sind von fibrillärer. Beschaffen- heit (sklerosiertes Bindegewebe) und enthalten Knochenkörperchen nur selten und nur in den untersten Lagen. Derartige Schuppen unterscheiden sich nicht wesentlich von dünnen Ganoidschuppen. Große Knochenplatten bei Cataphracten, Pleetognathen, Loptho- branchiern beruhen wahrscheinlich auf Konkreszenz schuppenartiger® Anlagen. Tr se Die Schuppen der Seitenlinie sind bei Ganoiden und Telcostiern durchbohrt und oft von etwas abweichender Form. DS re a ee | er Die größeren Platten, Schilder, Stacheln etc., welche teils den Rumpf, teils den Kopf vieler Fische (Placodermi, Stluridae, Acci- penseridae) bedecken, bestehen entweder aus gleichmäßiger Knochen- _ substanz oder aus Lagen von Östein, Dentin und Schmelz. Bei den - Accipenseriden lassen sie sich von normalen Ganoidschuppen ab- u | . A = : leiten, in die sie am Schwanz oft direkt übergehen. Bei den Panzer- Me r a5 DI Be ee w g u > PL. — Cyeloidschuppe von re: a Leueiscus, b Mormyrus, e Naucrates, €tenoidschuppe von d Solea, e Holacanthus (stark vergrößert.) Fig. 9. Fig. 10. Oberfläche einer Pleuronectes-Schuppe, um die Lücken (x) Rückenflossenstachel von zwischen den erhabenen konzentrischen Leistchen zu Hybodus reliculatus Ag. aus dem zeigen. Sehr stark vergr. (Nach Baudelot.) oberen Lias von Boll. sind, mit einer solchen Knochenplatte verbunden aber nicht ver- .. wachsen. Größere Stacheln (Ichthyodorylithen) (Fig. 10) kommen _ am Vorderrande der Flossen oder am Kopf bei Fischen mit knorpligem - Imnenskelett vor (Selachier, Holocephalen). Sie stecken meist mit E. _ welsen sind Zähnchen, welche den Placoidschüppchen vergleichbar. "i a a rt NEE en B%- HR gr { an, x F * Bi» $ Eers a Er a r Ne ix Vertebrata. Pisces.. ER Rn N a EEE einer verlängerten Basis im Fleisch und treten gern mit einer knorp- ligen Platte oder Unterlage in Verbindung. Sie bestehen, wie die Zahngebilde der Placoidfische, aus Dentin mit Pulpa oder aus Vaso- dentin. Sie zeichnen sich oft durch reiche Verzierung (Längsrippen, Höcker, Randzähnchen etc.) aus. Hautgebilde mesodermalen Ursprungs sind auch die äußeren Teile der Flossen (Hornfäden, Strahlen). Die Hornfäden (Oeratotrichia) sind bei den Haien elastische Fasern, bei den Dip- noern zellenhaltig.. Bei den Ganoiden und Teleostiern werden die embryonalen Hornfäden später von knöchernen Flossenstrahlen verdrängt, die sich von Knochenschuppen ableiten. Sei sind aus zwei dicht aneinanderliegenden Hälften zusammengesetzt, die bei den Weichflossen durch Querteilung in zahlreiche Stückchen ge- gliedert werden, nach außen häufig fächerförmig zerteilt sind. Kommen harte und weiche Strahlen in einer Flosse vor, so stehen die ungegliederten voran. Die Flossenstrahlen der unpaaren Flossen werden in der Regel von flachen, knorpligen oder knöchernen Trägern gestützt, mit denen sie gelenkig verbunden sind. Die Träger (Axonoste) (Fig. 11) gehören dem Innenskelett an. Sie schieben sich zwischen die Dornfortsätze der Wirbel und werden je nach ihrer Lage (dorsal oder ventral) als Interneuralia oder Interhämalia bezeichnet. Bei manchen Selachiern (Pristiophorus, Raja) findet zwischen den Placoidschuppen der äußeren Haut und den Zähnen ein allmählicher Übergang statt, und da beide im wesentlichen dieselbe histiologische Zusam- mensetzung aufweisen und die Zähne nur bei den höheren Fischen in feste Verbindung mit den Kopf- knochen treten, so müssen die Zähne. ebenfalls den strahıen ossen- Hautgebilden zugezählt werden. Bückenflosse eines Bei den Fischen können sämtliche Knorpel oder c Flossenträger. Peckknochen, welche an der Mund- und Kiemenhöhle teilnehmen, Zähne tragen. Sie gehen aus der Verkal- kung von Hautpapillen hervor und bestehen aus einer frei vorragenden Krone und einer von Bindegewebe umgebenen oder mit dem Kopf- skelett verbundenen Wurzel. Form und Größe sind je nach ihrer Funktion außerordentlich verschieden. Von den winzigen »Sammt- zähnchen« des Barsches zu den langen Bürstenzähnen des Wallers, zu den kräftigen Hechelzähnen des Hechtes und den gewaltigen Kegel- oder Dolchzähnen von Dendrodus oder Portheus existieren alle Über- gänge. ‘Bei den Haien kommen Zähne von der Form einer einseitig abgeplatteten Dolchklinge mit oder ohne Nebenzacken häufig vor. Zum Zermalmen der Nahrung dienen teils stumpfkonische, teils bohnenförmige, kugelige oder pflastersteinartige Zähne, und bei ge- wissen Selachiern fügen sich die Zähne zu einem geschlossenen Mo- saık aneinander. Eigentümliche schneidende Zahnplatten von an- sehnlicher Größe finden sich bei Diodon und Chimaera. Ebenso mannigfaltig wie die Form ist auch die Zahl der Zähne bei den Fischen. Während die Dipnoer, Ohimaeriden und Gymno- hell _ wielen Haien und Knochenfischen nach Hunderten. ar. “ pherischer Richtung feine Dentinröhrchen aus. Diese gefäßreiche | - Modifikation der Zahnsubstanz heißt Vasodentin (Fig. 13, 14). Sn E Br Be, Die Befestigung auf der knorpeligen oder knöchernen Unterlage wird in der Jugend bei fast allen Fischen durch faseriges Bindegewebe ‚bewerkstelligt, und bei Haien und vielen Knochenfischen bleibt diese Art der Befestigung zeitlebens, so daß die Zähne nach längerem Kochen leicht von der Basis abgestreift werden können. Bei Knochen- fischen und vielen Ganoiden tritt eine Verwachsung der Zahnwurzel- mit dem Knochen ein, wobei auf letzterem meist eine sockelartige Erhöhung dem Zahne entgegenwächst. Ausnahmsweise findet man _ auch in Höhlungen (Alveolen) eingefügte Zähne. In der Regel ent- wickeln sich die Ersatzzähne neben den fungierenden Zähnen: und schieben dieselben nach und nach aus. Mit wenigen Ausnahmen besteht die Zahnkrone aus Dentin, Vasodentin und Schmelz, die Wurzel aus Vasodentin oder Osteodentin. Der Schmelz (Placoinschmelz) bildet eine sehr dünne, glasharte, glänzende, homogene Deckschicht, welche unter po- larisiertem Licht Doppelbrechung erken- nen läßt. Die Schmelzschicht schließt zu- weilen noch die äußersten Ausläufer der Dentinröhrchen ein. Sie ist aus phos- phorsaurem Kalk mit etwas Fluorcalcium, wenigkohlensaurem Kalk, phosphorsaurer Magnesia und sehr geringen Mengen or- ganischer Substanz zusammengesetzt. Das Dentin (Elfenbeinsubstanz) enthält kein Fluorcalcium, viel mehr organische Bei- mengung als der Schmelz, ist weniger hart und löst sich in Säure langsamer auf. Das eigentliche Dentin (Fig. 12) Fig. 12. R ME B Vertikalsehnitt durch den Zahn von wird lediglich von sehr feinen, nach außen Lepidotus (Sphaerodus) gigas Ag. aus Dentin und Schmelz bestehend (stark . verästelten Röhrchen durchzogen, die von zolent) der Pulpa oder deren Verzweigungen aus- sehen und fadenförmige Verlängerungen der Zahnzellen (Odonto- blasten) enthalten. Sehr häufig wird die Dentinsubstanz auch von groben, anastomosierenden Kanälen (Haversische Kanäle) durchzogen, in welchen Blutgefäße verlaufen und deren Wände mit Odontoblasten ausgekleidet sind. Von diesen groben Kanälen gehen alsdann in perl- Die Wurzel der Fischzähne unterscheidet sich von der Krone - durch Mangel eines Schmelzüberzuges. Sie besteht entweder gänzlich aus Vasodentin, oder es kommen noch Knochenzellen mit ausstrahlen- den Primitivröhrchen hinzu (OÖsteodentin). Das innere Skelett der Fische (Fig. 15) zeigt, daß in den ver- schiedenen Ordnungen dieser Klasse fast alle Entwickelungsstadien, welche bei den höheren Wirbeltieren nur vorübergehend durchlaufen werden, als dauernde Einrichtungen im ausgewachsenen Zustand fort- bestehen. Der ganze Prozeß der allmählichen Gliederung, Verknorplung - und Verknöcherung der Wirbelsäule und des übrigen Skeletts ist in den : N E ; | NER Pisces. 1 ©... verschiedenen Abteilungen der Fische en el, u nament ' lich die fossilen Formen aus paläozoischen und mesozoischen Ab- lagerungen gewähren in dieser Hinsicht die bemerkenswertesten Aufschlüsse. | FE Bi; . u “N vD F; 5) Bi 2ER ee ) Be Ge i m. s. e. ; 4 Kt fs - £ EA Fig. 18. Fig. 14. 5 er; Vertikalschnitt durch einen Teil eines Vertikalschnitt durch einen Be BE Hechtzahnes. (Nach Sternberg.) Otodus-Zahn. Vergr. Ar 2 Ve Stark vergr. 5 Schmelz, D Dentin, VD Vasodentin, D Dentin. Aue =H VD Vasodentin, W Zahnwurzel. S Schmelz. a Be Wirbelsäule. 2% Be Br Die erste Anlage des inneren Skeletts beschränkt sieh Alk die er Chorda dorsalis. Schon bei Amphioxus tritt hierzu ein membranöses 1 © Skelettsystem, in dem sich die in der Längsrichtung noch zusammen- Be. hängenden oberen und unteren Bogen und die myocommatischen we @Querlamellen unterscheiden lassen, bzw. die an den Bosnlu & Be durch ihren Ansatz hervorgerufenen Gewebsverstärkungen. E; Br. Bei den Cyclostomen entwickeln sich dorsal im Anschluß an \ Ber. die austretenden Spinalnerven kleine Knorpelstücke (je zwei jeder- Br, seits in jedem Metamer), die im Schwanz zu einer Längsleiste ver- Br schmelzen. Entsprechende ventrale Bildungen sind nur im Schwanz We ‚ Y, beobachtet. a Bu: Diese schon bei den Cyclostomen nachweisbaren oberen und ER unteren Bögen lassen bei den typischen Fischen die metamere Glie Br derung der Wirbelsäule entstehen, wobei die Chorda selbst noch > CE häufig ungegliedert verharrt. Die Chordascheide ist verstärkt, die Bi ursprüngliche Elastica nach außen gedrängt. Von den Knorpelstücken 0) der Bogen geht eine Zerstörung der Elastica aus und Knorpelzellen - en e x go 4 - en nn ET een 3; wandern in die Scheide ein. Damit ist die metamere Sonderung auch | Be der Wirbelkörper angebahnt, deren Ausarbeitung im einzelnen sehr Br verschiedene Wege geht. = Ein vollständiger Wirbelbestehtaus einem Wirbelkörper (Zen- N Pr, trum), zwei oberen, den Rückenmarkkanal umgebenden Bogenhälften iur (obere Bögen, Neurapophysen) und zwei unteren Bogenstücken "uo4Bı9 © "uaddıy 2 “usskiydodemen 9 "ussAydodeuey q ‘uasAkydodemeg » ‘TOdIog[oguM m :oTnBsToqgaıM "III \ 'orgındiH dir “elBweyqIeju] %y2 “eITsınaudsyu] ur “(sıvuy) Ossopyıogyy y '(sı[epney) Ossogzuemuydg I Be ‘(SIIBSIOA) SSOYUENIny AaMZ pun 948519 ‚7 'n 7 ‘(sterjueA‘) 9ssogyoneg A "wn13k1oJdeIoM Im ‘(sITeL04994) ASSsoy4snIg 7 5 "BINOTABIOISOT 97 "eInduag dS ‘PIOOBLOI 409 "BInOTABII 79 “"eIndTABppeadng 795 ‘OTBlodwegg4sog IT :U9IBITWMOLIXH II ER "UOLTEIISINBUUAWOIMN SıJ 'ofekyoan Ärn ‘(arsquesunz) ofsAyossoIdg ÄrH “(ATsAyoyeaay) "wnopıoAH ÄÜH kin BAR.) ‘“wnfna1odo1s}uf dor ‘wnnoasdogng dos ‘wnmsıodo do “wnnsasdogig dog 'afeyueq ad ‘areinsuy buy ‘arenaryIy 4y 1 (BIIXBWRIA UT BILIXUEH X ProSA1oIdogadt Idy ‘(pro3Aıoydesom) PIOo3K19Jdoyuy du ‘pro3kıoydugoNn IHw "wunysıpend nd) "wnordofdwäs Ag ‘Orepnarpuwewoiy MmÄrH “ereyrgaogans «os ‘TUN91I00I4 O4f “wnonordg Odq 'snrazodns 9fBydIodo SO ni : 2 E; ‘unsowenbs bs 'ofsyorıegd DT ‘OTBJUoA14soT IT ‘oleJuomfeIg [47 "wWNPPIOWUIM 7 ‘(aroquams) ofByuozg 47 :JAoM I Be» (syuoaanıf OI4T) QOSIBT WOA 491918 % eh 5 "GT "IIH ” RA Vertebrata. Pisces. iR (Hämapophysen). Die oberen Bogen vereinigen sich zu einem dor- salen Dornfortsatz (processus spinosus oder spina dorsalis), die un- | teren können entweder in der Schwanzregion durch Vereinigung einen ventralen Dornfortsatz (spina ventralis) bilden (Fig. 18) oder sie bleiben “als untere Querfortsätze (Parapophysen) getrennt. Bei vielen mit knorpeliger Wirbelsäule versehenen Fischen (Se- lachier, Accipenseriden) schieben sich zwischen die oberen und unteren Bögen knorpelige Schaltstücke (Intercalaria) ein, welche die Bögen zuweilen an Größe übertrefien (Fig. 16). Es entspricht dies vielleicht dem Auftreten dop- pelter oberer und unterer Bo- gen in jedem Segment bei Pe- tromyzon. Wirbel aus der Rumpfregion des Stör. A von der Seite, B in vertikalem Querschnitt. Drei Sechwanzwirbelvon sp. d. oberer Dornfortsatz, n oberer Bogen (Neur- Centrophorus von der apophyse), p Parapophyse, ha unterer Bogen Seite. (Nach Hasse.) (Hämapophyse), m Rückenmarks- (Medullar-) w Wirbelkö ar Kanal, ch Chorda dorsalis, s Chordascheide, nn Es ee iIntercalaria, r Rippen, f Durchtrittsöffnungen ok DE » t B der Nerven. (Der Knorpel ist punktiert, der DEU IELEIEROZEN. Knochen weiß.) (Nach R. Hertwig.) Die Wirbelcentra.oder Wirbelkörper enthalten bei den Knorpel- fischen meist noch einen Teil der Chorda, welche als weicher zentraler Strang die ganze Wirbelsäule durchsetzt und die Zwischenräume zwischen den einzelnen Wirbeln teilweise ausfüllt. Die knorpeligen, verkalkten oder verknöcherten Vorder- und Hinterwände der Wirbel- körper sind wie Doppelkegel tief ausgehöhlt (amphieöl) und ver- leihen dem Wirbelzentrum dadurch sanduhrähnliche Gestalt. Bei den Selachiern tritt meist eine teilweise Verkalkung, bei den Ganoiden und Knochenfischen eine Verknöcherung des ursprünglichen Knorpel- zentrums ein. Während aber die Knochenfische meist eine voll- ständige Umwandlung des ganzen Wirbels mit all seinen Fortsätzen in kompakte, dentinartige Knochensubstanz aufweisen, lassen die Ganoiden, namentlich der paläozoischen und mesozoischen Ablage- rungen, die verschiedensten Stadien des Verknöcherungsprozesses erkennen. Bei vollkommen verknöcherten Wirbeln legen sich die vorderen und hinteren Ränder der amphicölen Wirbelzentren dicht aneinander und sind überdies durch Ligamente verbunden, die Chorda füllt nur noch die intervertebralen Zwischenräume aus und bildet keinen kontinuierlichen Strang. Die Bögen verwachsen fest mit dem Zentrum, und am Vorderrand der oberen Bögen ragt häufig ein kurzer Fortsatz (Zygapophyse) vor, welcher sich jederseits über einen ähnlichen hinteren Fortsatz des Zentrums legt und so die Verbin- \ ET ZI ae rn he Te a VE REREE , a Bell: 1 2 EZ 2 -ö E SE € Fan rate ” a. 3. DT er EEE; ; . ! 2 N es Ba RT Br 2 > i ; 1% PR. 2 Wirbelsäule. Er ns 13 - dung benachbarter Wirbel verstärkt (Fig. 18). In der hinteren oder Sehwanzregion vereinigen sich die unteren Bogen zu einem ven- tralen Dornfortsatz (Fig. 18); in der vorderen Rumpfregion ragen . die unteren Bogen als kurze Parapophysen vor und dienen beweg- lichen Rippen als Träger. Eigentliche Querfortsätze (Diapo- physen, processus transversi), an welche sich bei den höheren Wir- beltieren die Rippen anlegen, und welche von den oberen Bogen ausgehen, kommen nur ganz ausnahmsweise (Polypterus, Pleuronectes) neben den Parapophysen vor. Bei den Cyclostomen und Chimären fehlen Rippen vollständig, bei den Selachiern und Knorpelganoiden _ sind sie meist schwach entwickelt oder rudimentär. In keinem Fall ver- _ einigen sich die Rippen auf der Ventralseite miteinander, weder direkt, noch durch das Zwischentreten eines Sternums. Nicht zu verwechseln mit Rippen sind die aus verknöcherten Sehnen entstehenden Gräten; dv N Fig. 18. Schwanzwirbel vom Karpfen. A der Länge nach in sagittaler Richtung durchschnitten, B ein ein- zelner Wirbelin halb seitlicher Ansicht. C letzter Rumpf- und erster Schwanzwirbel. sp. d oberer Be \ Dornfortsatz, n oberer Bogen, ch Chorda dorsalis, ce Zentrum, za Zygapophysen, ha Hämapophyse. 7 (Nach R. Hertwig.) dünne, an einem Ende häufig vergabelte Knochenfäden, welche zwischen den Muskeln liegen und sich an die Wirbelzentren, Bogen oder Rippen anheften. E- Die Zahl der Fischwirbel schwankt je nach den verschiedenen Gruppen ganz außerordentlich. Bei gewissen Knochenfischen (Ostracion) zählt man nur 15, bei anderen 70 bis 80, beim Aal etwa 200, bei manchen Haien 350 bis 400. Das hintere Ende der Wirbelsäule ist bei allen Fischen im Em- bryonalzustand diphycerk oder heterocerk. Im ersteren Fall ver- - längert sich die Wirbelsäule geradlinig bis zum Körperende und ist oben und unten symmetrisch von der Schwanzflosse umgeben. In diesem embryonalen Stadium verharren zeitlebens die Cyclostomen, - Dipnoer und viele Crossopterygier (Fig.19). Bei den heterocerken Fischen (Haien, Rochen, vielen Ganoiden) krümmt sich die Wirbelsäule - hinten aufwärts und tritt vollständig in den oberen Lappen der Schwanz- flosse ein, welcher sich meist verlängert und den unteren an Größe Er E % en DE AFz = , Na ’ N $ # NENNE HEN SSR . Vertebrata. Pisces. Ft 1), LE hi [ N Kar DRAN 1 „ ar ' u , Far YaR ] A - An 7 “ übertrifft (Fig. 20). Zwischen diphycerker und heterocerker Schwanz- bildung gibt es vielfache Übergänge. So verlängert sich beim hetero- diphycerken Schwanz die Wirbelsäule mit schwacher Aufbiegung bis zum Körperende und ist oben und unten von Strahlen umgeben; aber die Strahlen des oberen Lappen bleiben erheblich an Stärke hinter denen des unteren zurück. Zuweilen ist auch die äußere I Trhr 1 TIER Ser B DiphycerkeSchwanzflosse von Polypterus Bichir. Außerlich und innerlich heterocerke . @ach Kölliker.) Schwanzflosse vom Stör. ch hinteres Ende der Wirbelsäule. Schwanzflosse aus zwei gleichen Lappen zusammengesetzt, während sich die Wirbelsäule aufwärts biegt und eine Strecke weit in den oberen Lappen eindringt (Fig. 21). Derartige Flossen sind äußerlich homocerk, innerlich heterocerk. Beim hemi-heterocerken Schwanz ist der obere Lappen der äußerlich gleichlappigen Schwanz- flosse noch eine Strecke weit oder auch bis zur Spitze beschuppt. ” Innerlich heterocerke Schwanzflosse von Amia. Äußerlich homocerke (stegure) Schwanzflose Bi Nach Kölliker.) ch verknorpeltes Hi vom Lachs (Salmo Salar). (Nach Kölliker. BB! Ar a a I is En ee, enae ch Ende der Chorda (Schwanzfaden), u ; a | aule mit dem Chordastrang. a, b, ce obere Deckknochen des Schwanzfadens. a } } w fe’! Bei sämtlichen Oycloid- und Ctenoidfischen ist die Schwanzflose e äußerlich homocerk (Fig. 22). Die Wirbelsäule endigt meist vor, ur der Flosse mit einem Wirbel, an welchen sich eine breite, vertikale, N fächerförmige Schlußplatte (Hypurale) anschließt, die aus der Ver Are a Ba Se u av) VER Ar Schädel 7 - 15 schmelzung mehrerer Flossenträger und Hämapophysen entsteht. Über dieser Schlußplatte liegt meist ein kurzer, knorpeliger, aufwärts ge- richteter Fortsatz der Chorda oder ein schräg aufwärts gerichtetes, griffelartiges Knochenstück (Urostyl). Den homocerken Schwanz- flossen liegt somit eine innerliche Heterocerkie zugrunde. Sämtliche paläozoischen Fische haben diphycerke oder. hetero- cerke Schwänze, hemiheterocerke Formen beginnen im Jura. Die eretaceischen, tertiären und lebenden Knochenfische haben im aus- gewachsenen Zustand homocerke Schwanzflossen, durchlaufen aber in der Jugend ein diphycerkes oder heterocerkes Stadium. Schädel. Das embryonale Primordialeranium der Fische ist knor- pelig und entwickelt sich aus der Chorda dorsalis, die eine Strecke weit in die Schädelbasis eindringt. Bei den Selachiern (Fig. 23) besteht das Kopfskelett dauernd aus einheitlichem Knorpel, der oberflächlich mit Plättchen aus phos- phorsaurem Kalk inkrustiert, seltener eine auch in die Tiefe greifende Fig. 23. Schädel und Kiemenkorb von Squatina vulgaris. (Nach Gegenbaur.) Eih Ethmoidalregion (Rostrum), Po Postorbitalfortsatz, Occ Oceipitalregion, PQ Palatoquadratum, Z vorderer, L’ hinterer, L’’ unterer Labialknorpel, Md Unterkiefer (Mandibula), HyM Hyomandibulare, Hy Hyoideum, Co Copula des Zungenbeinbogens, IIT—-VII Kiemenbögen (Branchialia), E Br Epibranchiale, C Br Cera- tobranchiale, 4 Br Hypobranchiale, Co’ hinterste Copula der Kiemenbögen, BR Kiemenstrahlen des Hyoideum. Verkalkung aufweist. Die Schädelkapsel enthält das Zentralnerven- "system und zwar hinten die Hemisphären des großen und kleinen Gehirns, in der Mitte die Sehhügel (lobi optici), im vorderen Teil die Riechnerven; mit der Schädelkapsel vereinigen sich sehr früh die in der Anlage selbständigen Gehörorgane, Augen und Nasengruben. Das Viseeralskelett besteht aus einer Anzahl verschiedenartig aus- gebildeter knorpeliger Bögen, von denen der vorderste, der sog. Man- dibularbogen, die Mundhöhle umrandet und sich durch Größe und Bezahnung auszeichnet. Der obere Teil, das Palatoquadratum, ‚ist mit dem unteren, dem Unterkiefer, gelenkig verbunden; bei den meisten Haifischen ist er durch Bänder, die von seinem niedrigen, en ne u Fee Saar re er = vr FE 2 Ey, ea ” BT Bi, „ca N a A © I FE ya rg ae RR “ Be de Bw N, * er “ ch N Ent N Fk: N Br 1 ur‘ nz ke A| en £ x 3 2 % 3 * a KERN r% N LAW Y RR u Din 3 E* > Bi Er A Me her RT Er 1 Ar j F 3 5 “ , 1 ® 2 3 a £7 16 . Vertebrata. Pisces. vorderen Fortsatze ausgehen, an den Schädel geheftet. Bei den pri- ki mitiven Haien (Notidanus, Hybodus) erhebt sich das Palatoquadratum hinten zu einem viel breiteren Fortsatz, der mit dem postorbitalen Vorsprung des Schädels in gelenkartiger Fläche zusammenstößt. Der zweite Visceralbogen oder Hyoidbogen berührt ebenfalls mit seinem oberen Abschnitt, Hyomandibulare, die Gehörregion des Schädels. während sein unterer als Zungenbein, Hyoid, ausgebildet ist. Das Hyomandibulare ist bei Notidanus, Hybodus etc. ein langer, schmaler Knorpel, der sich ganz dem ‚Hinterrand des Palatoquadratum an- schmiegt; bei den meisten Haien ist es aber verkürzt und verbreitert und weiter nach hinten geschoben. Die sog. Lippenknorpel (Fig. 23) werden häufig als präorale ie Kiemenbögen bezeichnet, oder als die knorpeligen Äquivalente des Maxillare bzw. Prämaxillare (unter Bezug auf Beobachtungen bei Polyodon) oder auch als neue Erwerbungen bezw. Abgliederungen. Ihr Auftreten bei älteren fossilen Formen läßt sich zu Beweisen einst- weilen nicht verwerten, es ist immerhin beachtenswert, daß sie zu- weilen selbst alten Formen fehlen oder sehr klein sind. Ontogenetisch treten sie später auf als die eigentlichen Visceralbogen. Hinter den Zungenbeinbogen folgen noch fünf (selten sechs oder sieben) Visceralbögen, welche als Stützen der Respirationsorgane dienen, aus mehreren Stücken zusammengesetzt sind und ventral durch mediane Zwischenknorpel (Copulae) verbunden werden. Sowohl die Kiemenbögen als auch das Hyoideum, bei alten Formen auch das Hyomandibulare, tragen knorpelige Kiemenstrahlen. Bei den Holocephalen verschmelzen Palatoquadratum und Hyomandibulare miteinander und mit der Schädelkapsel. Der Unterkiefer wird da- durch autostyl, d.h. direkt an den Schädel eingelenkt. Bei den Knorpelganoiden (Accipenser, Spatularia) nehmen be- reits knöcherne Elemente an der Zusammensetzung des Kopfes teil. Die Schädelkapsel bleibt zwar der Hauptsache nach knorpelig, aber außen entstehen eine Anzahl Knochenplatten, welche das Cranium oben und auf den Seiten bedecken, und ebenso entwickelt sich an der Schädelbasis ein langer schmaler Hautknochen (Parasphenoid), welcher vorne bis zur Ethmoidalregion, hinten bis zum Hinterhaupt reicht. Auch am Palatoquadratum, Hyomandibulare und Unterkiefer stellen sich Knochenbelege ein, und ebenso ossifiert eine die Kiemen- spalten deckende Hautfalte zu einem einfachen Kiemendeckel (Operculum). Palatoquadratum und Hyomandibulare bilden den frei beweglichen (hyostylen) Träger des Unterkiefers. Ähnlich wie die Knorpelganoiden verhalten sich auch die Dip- noer, bei denen jedoch Palatoquadratum und Hyomandibulare mit dem Cranium verschmolzen sind (Autostylie). Bei den Schuppenganoiden und Knochenfischen findet eine mehr oder weniger vollständige Ossifikation der Schädelkapsel und des Visceralskelettes statt. Die Verknöcherung beginnt, wie bei den Knorpelganoiden, zuerst mit Hautknochen, welche anfäng- lich (durch eine Bindegewebsschicht) vom Knorpeleranium getrennt Y bleiben. Die Bildung derErsatzknochen erfolgt phylogenetisch später und geht vom Perichondrium des Primordialschädels aus. Der Knorpel wird Schädel. | te 47 durch Knochen ersetzt (Ersatzknochen, zu diesen gehören z. B. immer _ die unteren und seitlichen Hinterhauptsbeine). Eine klare Scheidung beider Knochenarten ist aber dadurch erschwert, daß die Bildung von Hautknochen oft in größerer Tiefe vor sich geht und selbst den unten liegenden Knorpel ergreifen kann. Es kann auch ein Knochen ge- mischter Entstehung sein, indem ein Deckknochen mit der gleichfalls verknöchernden Knorpelunterlage verschmilzt. Das gilt z. B. öfters für das Supraoccipitale, auch für das Opisthoticum. Am eigentlichen Cranium (Fig.-24) unterscheidet man drei Regionen (Oceipital- und Gehör-Abschnitt, Orbital- und Ethmoidal- Region). Die Hinterhaupts- oder Oceipital-Region besteht aus vier Knorpelknochen: dem unteren Hinterhauptsbein (Oceipi- tale basilare, Basioceipitale), welches meist noch Reste der Chorda dorsalisenthältund mitseinem = tief ausgehöhlten Hinterende nn - . : : SON N die Verbindung mit der Wir- m belsäule herstellt, einem rech- Ep ur ten und linken seitlichen Exo Ai Hinterhauptsbein (Ocei- o pitalia lateralia, Exoccipitalia), welche den größeren Teil des iS Hinterhauptsloches umgren- a, N zen, oft oben mit dem Supra- a7 Pro occipitale sich vereinigen, und Fig. 24. einem oberen Hinter- Schädelkapsel von Cyprinus carpio Lin. (Karpfen). & u (NachR.O wen.)BO Oceipitale basilare, Exo Exoccipitale hau p tsbein (Oceipitale SUpe- SO Oceipitale superius, OpO Opisthoticum, Ep Epioticum, : SEE PrO Prooticum, Sq Squamosum, AlS Alisphenoid, TIUuS, Supraoceipitale) ) das zum BSph Basisphenoid, OSph Orbitosphenoid, Pa Parietale, Schädeldach gehört sich zwi- PifPostfrontale, Fr Frontale, Prf Präfrontale, Eth Eth- Ä , moideum, Vo Vomer, io Interorbitale. 3 schen die davor liegenden Ä Scheitelbeine einschiebt und häufig mit einer vertikalen Medianleiste oder einem hohen Kamm versehen ist. . Die Gehörkapseln werden seitlich von mehreren, unter den Gesichtsknochen vollkommen versteckten Knochenpaaren umschlossen. Man unterscheidet hier das unmittelbar vor den Occipitalia lateralia gelegene Opisthoticum (OpO)!), das im hinteren oberen Teil an das Opisthoticum angrenzende Epioticum EpO, und das Prooti- cum PrO, welches gewöhnlich die uffnung des Nervus trigeminus umschließt. Mit diesen die eigentliche Gehörkapsel bildenden Knochen verbindet sich jederseits eine über und vor dem Opisthoticum gelegene, teils aus Hautknochen, teils aus Knorpel hervorgegangene Knochen- platte, das Squamosum Sg (Pteroticum Park., Schläfenbein), unter der sich der Kieferstiel (Hyomandibulare) einlenkt. Die seitliche Umgebung der mittleren orbitalen Schädelregion, welche bald knorpelig oder häutig bleibt, bald mehr oder weniger vollständig verknöchert, ist äußerlich vollkommen von den Gesichts- knochen bedeckt. Man unterscheidet hier zwei Knochenpaare: das hintere unmittelbar vor dem Prooticum gelegene Alisphenoid und - dasvordere Orbitosphenoid; in der Mitte wachsen beide Knochen- ") Das Opisthoticum, auch Intercalare, ist bei Fischen meist ein Deck- knochen. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. . 2 Nun a Be GT 7 Fe A RE En Ei BIETE FRS HER 3 ya Fer EEE TEN RER ey Bene 18 Vertebrata. Düren SH paare, namentlich aber die beiden Orbitosphenoide, häufig zusammen br | und verschmelzen vollständig miteinander. Die Orbitosphenoide : können auch ganz in einem häutigen Interorbitalseptum aufgehen. Be Die Grundfläche des Schädels wird durch einen Hautknochen, dass lange, spanförmige Parasphenoid gebildet, welches hinten an das | 2 Basioccipitale, vorne an den Vomer anstößt. 2 | | Das Dach der beiden hinteren Schädelabschnitte wird wesentlich von Deckknochen gebildet. So schalten sich zwischen das obere Hinterhauptsbein und die beiden Squamosa zwei Parietalia (Scheitel- beine) ein, auf welche nach vorn die zwei Frontalia (Stirnbeine) folgen, die öfters zu einem einfachen großen Hauptstirnbein ver- schmelzen. Seitlich davon liegt vor dem Squamosum das Post- frontale (Hinterstirnbein, Sphenoticum Parker), das beiden Ganoiden zu den Haut, bei den Teleostiern zu den Knorpelknochen gehört. Über den Augenhöhlen kommt zuweilen ein kleines Supraorbi- tale vor. Die vordere Ethmoidalregion besitzt als Basis das Pflug- scharbein Vo (Vomer), das gleichzeitig die vordere Decke des harten Gaumens bilde. Von Vomer steigt schräg nach hinten und oben jederseits ein z. T. knorpelig präformiertes, oben dermal angelegtes Vorderstirnbein (Präfrontale, Ethmoidale laterale Parker) auf, das sich mit dem Stirnbein’ und mit dem die Nasenkapsel oben, vorn und teilweise seitlich umschließenden Ethmoidale Zth verbindet. Eine oder mehrere kleine Deckknochen über jedem Nasenloch, welche sich zuweilen außen an das Ethmoidale anheften, werden Nasenbeine Na (Nasalia) genannt; das Ethmoid ist ein Ersatzknochen. Zum Visceralskelett gehören der Kieferapparat, die Gesichts- knochen und das Kiemengerüst. Das Hyomandibulare tritt in enge Verbindung mit dem hinteren Teil des Palatoquadratum, d.h. dem Quadratum. Daraus geht der sog. Kieferstiel (Hyomandibulare und Symplecticum und Quadratum) hervor, welcher als Träger des Unterkiefers am Schädel durch Bänder beweglich befestigt ist. Das Quadratum articuliert unten mit dem Unterkiefer und ist nach oben innig mit dem aus dem unteren Ende des Hyomandibulare herr vorgegangenen Symplecticum verbunden. An das Quadratbein fügen sich nach vorn das winklig gebogene Ectopterygoid (ein Deck- knochen), nach oben das Metapterygoid, nach vorne das Mesoptery- goid an, dessen vorderes Ende sich mit dem Palatinum (Gaumenbein) verbindet. Letzteres ist mit seinem Vorderrand durch Knorpelbänder am Vomer und der Ethmoidalregion angeheftet, es ist ein Misch- knochen, ın dem ein Deckknochen und ein Ersatzknochen ver- einigt sind. | Vor dem Gaumenbein liegen jederseits zwei ziemlich große, meist mit Zähnen besetzte Deckknochenpaare; das vordere derselben, die Prämaxilla (Zwischenkiefer), stößt vor der Ethmoidalregion durch eine Symphyse mit dem korrespondierenden Knochen der anderen Seite zusammen; das hintere, die Maxilla (Oberkiefer), tritt zuweilen durch ein schmales, eingeschaltetes Jugale (Jochbein) mit dem Qua- dratum in Verbindung. {N Der Unterkiefer (Mandibula) besteht aus dem Gelenkstückk (Articulare, einem Ersatzknochen), einem hinteren unteren Eck-- | Te Be Kiemengerüst. 19 stück Angulare, das öfters knorpelig bleibt und dem großen, mit Zähnen besetzten Hauptstück Dentale, welches als Deckknochen den Meckelschen Knochen umhüllt. Auf der Innenseite kommt hierzu noch ein Belegknochen, das Operculare oder Spleniale, das nicht selten Zähne trägt und zuweilen (namentlich bei den Crossopterygiern) durch zwei oder mehr Knochenstücke ersetzt ist. Eine ungewöhnlich starke Entwicklung erlangen sowohl bei Ganoiden als Teleostiern mehrere aus einer Hautfalte hervorgehende Opercularknochen. Der vorderste, das Präoperculum, ist meist eine ziemlich lange, schmale, etwas gebogene Knochenplatte, welche sich oben an das Hyomandibulare, unten an das Quadratum ' anheftet; dahinter liegt oben ein Operceulum von meist ansehnlicher Größe, ferner ein Suboperculum und als unterstes Stück ein öfters mit dem Unterkiefer zusammenhängendes Interoperculum. Eine wechselnde Anzahl kleiner Hautknochen begrenzen als Sub- orbitalia bogenförmig den hin- teren und unteren Rand der Augen- höhle Das über derselben gele- gene Supraorbitale (S Or), sowie das Lacrimale L (Tränenbein) sind kleine Hautknochen, welche in enger Verbindung mit dem Cranium stehen, aber nur selten entwickelt sind. Das schon erwähnte Präfron- tale ist ein Mischknochen. Das Kiemengerüst (Fig. 25) der Ganoiden und Teleostier unter- scheidet sich nicht unerheblich von jenem der Selachier. Abgesehen davon, daß die bei letzteren dem Hyomandibulare anhaftenden Kie- menhautstrahlen hier zu Opercu- Fig. 25. larplatten umgewandeltsind, und fschte Haie des Zungenbeins und derkiomen, ne en de Eye Bin als fünf (selten vier) knöcherne Bö- Hypohyale, 6 Hy Glossohyale (Zungenbein), UHy Es an neten, a a 2 een autstrahlen des Zungenbo- gens als kräftige Knochenstücke oder Blätter ausgebildet. Das Hyoi- deum zerfällt in ein oberes Epihyale, ein mittleres Ceratohyale und ein kleines aus zwei Stücken bestehendes Hypohyale (Basihyale); das mediane Verbindungsstück (Copula) verlängert sich mehr oder weni- ger weit nach vorn als Glossohyale (Zungenbein) in die Zunge und ist bald mit Zähnen bedeckt, bald zahnlos; ein zweites nach hinten gerichtetes, zur Copula gehöriges Knochenstück heißt Uro- hyale. Die Kiemenbögen (Branchialia) sind gleichfalls aus je drei Stücken (Epi-, Cerato- und Hypo-Branchiale) zusammengesetzt, durch Copulae in der Mitte verbunden und ihrer ganzen Länge nach mit feinen knorpeligen Strahlen, auf der Innenseite zuweilen mit zahn- ähnlichen Höckern oder Stacheln besetzt. An die Epibranchialia schließen sich noch kurze, häufig Zähne tragende obere Schlund- 2 r knochen an. Von dem Epibranchiale des 1. Bogens aus bildet sie bei den Labyrinthfischen die knöcherne Unterlage des akzessorischen = ” Respirationsorgans. Der letzte (5.) Kiemenbogen ist meist mehr oder weniger modifiziert und bildet die unteren Schlundknochen. Die paarigen Flossen entsprechen den Extremitäten der ee. höheren Wirbeltiere und zwar die Brustflossen den vorderen, die Bauchflossen den hinteren. | Sowohl die Brust- als auch die Bauchflossen heften sich an ur- sprünglich knorpelige Bogen (Schulter- und Beckengürtel) an, die durch Össifikation in eine verschiedene Anzahl einzelner Knochenstücke zerfallen können. Mit Ausnahme der Selachier befestigt sich der Schultergürtel am oberen Hinterhauptsbein oder am Squamosum. Er bildet bei den Selachiern (Fig. 23A) einen ventral geschlossenen einfachen, selten, bei paläozoischen Formen, mehrteiligen, hinter den Kiemen gelegenen Knorpelbogen, dessen dorsale Enden entweder frei endigen oder sich an die Wirbelsäule anheften (Rochen); an der In- sertionsstelle der Flosse ist er aufgetrieben und von Nervenlöchern durchbohrt. Bei manchen Ganoiden (Chondrostei, Orossopterygü, Hetero- cerci) lagern sich dem primären knorpeligen, aus zwei auch ventral gesonderten Hälften bestehenden Schultergürtel jederseits drei Deck- knochen an, wovon der mittlere größte von Gegenbaur als Cleithrum, der untere als Claviculare, der obere alsSupraclavi- cula bezeichnet werden. Letztere zerfällt zuweilen in zwei Stücke, wovon das obere Posttemporale genannt wird. Bei den übrigen Ganoiden und den Knochen- fischen wird der primäre Schultergürtel sehr verkleinert. Zwei, durch Zackennähte an der inneren und hinteren Seite der sehr großen Clavicula befestigte Knochen, wovon der hintere der Scapula (Schulterblatt), der vordere mehr nach innen gelagerte dem Coracoid ‚Fig. 27. Brustflosse von Squatina (ohne die äußeren Hornfäden). p Propterygium, ms Mesoptery- gium, mt Meta- { pterygium, Brustflosse von Ceratodus Forsteri. Queensland. r Radien. entspricht, bilden hier den Brustgürtel. Bei mehreren Familien (Phy- sostomen) kommt hierzu noch ein drittes, schmales, brückenförmig: gegen die Clavicula sich wölbendes Spangenstück. Der Hauptknochen des Schultergürtels der Teleostier ist immer die Clavicula, deren Größe und Form außerordentlich‘ variiert. Er ist nach Bütschli aus der Vereinigung von Clavicula und Cleithrum hervorgegangen, nach Gegenbaur entspricht er nur dem Üleithrum, während die Clavicula zurückgebildet ist. Nach oben schließen sich als Belegknochen eine Supraclavicula und ein Posttemporale (Pf) an, hinten lagert sich ein meist schmaler akzessorischer Hautknochen, die Postelavicula an. | CR War. 1 So ER [8 3 » =“ Fi eG I ET ERS 2 en Wein En; 2 7 Z . x ET a A Tee he RE a I EN an De ek TER Ir En, u 5 Er, N DENE Murdt ER ei Ar Ge Ba crash Sehe _ Kur Pr = Zu Fatal DT ge > RUN b a du al #2 et ae ' S Flossen. : . 21 Die Brustflossen selbst lassen sich im einzelnen schwer mit dem Bau der vorderen Extremitäten der höheren Vertebraten ver- gleichen. Nimmt man mit Gegenbaur die biseriale Flosse des Ceratodus als die der Urflosse (Archipterygium) am nächsten stehende Grundform an, so sieht man auf den größtenteils knorpeligen Brust- gürtel zwei größere Knorpelstücke folgen, an welche sich dann eine lange Kette kleinerer zylindrischer oder quadratischer Glieder anreiht, von denen nach beiden Seiten Knorpelstrahlen ausgehen. Eine zen- trale Achse der Brustflosse besaß auch die erloschene Selachier- Gattung Pleuracanthus, dagegen sind die Knorpelstrahlen bei allen übrigen Selachiern vorwiegend einreihig angeordnet. Hier verbinden sich drei größere, nebeneinander gelegene Knorpel, das Pro-, Meso- und Metapterygium, mit dem Brustgürtel und an jedes derselben fügen sich mehrere aus Knorpelstücken zusammengesetzte Radien an (Fig. 27). Am stärksten ist immer das Metapterygium ausgebildet, die beiden anderen sind häufig stark reduziert oder können sogar vollständig fehlen. Die häutige Flosse selbst ist von zahlreichen, stets paarig auftretenden Hornfäden durchzogen. Bei den Ganoiden und noch mehr bei den Teleostiern findet eine ziemlich weitgehende Rückbildung der von den Basalstücken ausstrahlenden Radienglieder statt. Polypterus besitzt noch drei Ba- Fig. 28. Sehultergürtel und Brustflosse von A Heptanchus (Selachier), B Polypterus (Ganoid), © Salmo (Teleostier). el Clavieula, co Coracoid, sc Seapula, pcel Postelavicula, scl Supraclavicula, pt Posttemporale, p Proptery- gium, ms Mesopterygium, m! Metapterygium, r Radien der Flossenstrahlen, fs äußere Flossenstrahlen. salstücke (Figur 23B), bei den meisten übrigen Ganoiden dagegen bildet das Metapterygium fast allein die Stütze für die Flosse; Meso- und Propterygium verkümmern. Dafür treten aber zwei bis drei Radien in gleiche Reihe mit den Basalstücken und verbinden sich mit dem Brustgürtel. In gleicher Weise besteht die Basis der Brustflosse bei den Tele- ostiern stets aus vier bis fünf gleichartigen, abgeplatteten Knochen- stücken, denen eine wechselnde Anzahl kurzer Knorpelstückchen an- gefügt ist. In gleichem Maße als die peripheren Teile des primären Flossenskeletts zurückgehen, entwickeln sich auf beiden Flächen der häutigen Flosse ossifizierte Flossenstrahlen als sekundäre Bildungen. Wesentlich einfacher als der Brustgürtel ist der sog. Becken- gürtel der hinteren Extremität zusammengesetzt. Er erscheint bei den Selachiern als eine paarige oder unpaare, von Nervenlöchern durchbohrte Spange, die entweder quer zur Längsachse des Körpers liegt oder einen nach vorn konvexen oder konkaven Bogen bildet. An diesen Gürtel lenken sich die zwei Basalstücke (Pro- und Meta- N: af Rh le ea a a ER Se A TE en a Ve a a FR ee, ” . r IK - vi. e A u “ 1: u „u x , > „ h le a En % ns ” A EN Ra“ v E DET FIER SE re Ma re a ei % i 23 Vertebrata. Pisces. : 038 BR a R r ” . . . . . : ‘ h3 R pterygium) der Bauchflosse ein, die ihrerseits wieder eine Reihe uni- % serialer knorpeliger Radien aussenden. Unter den Ganoiden haben sich nur noch bei Polypterus zwei kleine Knorpelstücke als Überreste eines Beckengürtels erhalten; bei allen übrigen, sowie bei den Tele- R ostiern fehlt der Beckengürtel vollständig, dagegen erlangt das Metap- e terygium jederseits eine ansehnliche Größe und bildet bald als ein- Ben facher, länglicher Knochen, bald als eine in zwei Stücke vergabelte Platte den ganzen Flossenträger. Bei den Ganoiden sind die zum Flossenskelett gehörigen Radien zuweilen knöchern, bei den Tele- ostiern dagegen meist knorpelig, stark verkümmert, zuweilen sogar gänzlich geschwunden. Die Hautflosse selbst enthält zahlreiche ge- gliederte Knochenstrahlen. Eine eigentümliche Entwicklung zeigt der Beckengürtel bei den Dipnoern. Er stellt eine unpaare, vierseitige, N vorn in einen langen Fortsatz auslaufende Knorpelplatte dar, an welche sich die knorpelige Achse der biserialen Flosse anheftet. & b Während die Bauchflossen bei Selachiern, “ ; (Ganoiden und Dipnoern stets am Bauchende stehen, rücken sie bei den Teleostiern häufig weit nach vorn und treten sogar mit dem le, Schultergürtel in Verbindung. Durch diese @ehörknöcheleher (Otolith) Vorwärtswanderung der Bauchflossen ergeben einesKmochenfisches. Oligocän. sich auffällige Modifikationen in- der Gesamt- a von außen, b von innen. erscheinung der Knochenfische, die in der Systematik weitgehende Verwertung finden. Neben den festen Hautgebilden und Skelettresten finden sich in gewissen Ablagerungen oft reichlich fossile Otolithen!) (Gehörsteine) (Fig. 29); es sind Ausscheidungen von kohlensaurem Kalk inner- halb des Labyrinths, die bei höheren Fischen, besonders im sog. Sacculus, im Utriculus und in der Lagena des Labyrinths fest um- schriebene, charakteristische Gestalt annehmen. Der Otolith des Sac- culus heißt Sagitta, der in der Lagena Asteriscus, nach der Form, die sie bei Oypriniden haben. Bei diesen ist die Lagena auf- fallend verlängert und nebst dem Sacculus in die Schädelbasis ein- gesenkt; bei Panzerwelsen enthält der Utriculus den weitaus größten Ötolithen, der besonders bei Arius massig ist und sich häufig findet. Bei allen anderen Teleostiern sind diese Otolithen klein, und der um- fangreiche Sacculus enthält den größten Otolithen. Die der Labyrinth- wand zugekehrte, dieser anliegende Seite weist einen sehr verschieden geformten Eindruck auf, den Sulcus acusticus; er ist nach den Um- rissen der Macula acustica geformt, jener Stelle der Labyrinthwand, in der die letzten Ausstrahlungen des Gehörnervenastes sich vollziehen, und das wichtigste und beständigste Merkmal am Otolithen. Durch die Arbeiten von Koken, Schubert, Priem u.a. ist aus dem Studium der Otolithen besonders für die Statistik der Teleostier wert- volles Material gewonnen. Die weite Verbreitung und das hohe Alter 1) Bassoli @G. @., Otoliti fossili terziarii dell’Emilia. Riv. Italiana di Palaeonto- logia, 1906. — Koken E, Über Fisch-Otolithen ete. (Zeitschr. d. geol. Ges. 1884). — Neue Untersuchungen an tertiären Fischotolithen (ebenda 1889, 1891). — Priem F', Sur les otolithes des poissons &ocenes du bassin Parisien (Bull. soc. g&ol. France. 1906). — Schubert R. J, Die Fischotolithen des österr.-ungar. Tertiärs. (Jahrb. geol. Reichsanst. 1903, 1905, 1906.) ‚Systematik. | 93 der fossilen Gadiden, Sciaeniden u. a. ließ sich erst aus der Bestim- mung der tertiären Otolithen erweisen. Auch über die Fische großer Meerestiefen (Macruriden etc.), von denen sich die Otoltthen oft allein erhalten, sind Anhaltspunkte gewonnen. Die Systematik der Fische hat sich seit Aristoteles vor- züglich auf Merkmale des inneren und äußeren Skelettes, auf die Beschaffenheit und Stellung der Flossen und auf die Respirationsorgane gestützt. Schon Artedi, Bonaparte, Lacepede, Cuvier und Valeneiennes stellten die Knorpelfische den mit knöchernem Skelett versehenen Formen gegenüber und zerlegten beide Abteilungen wieder in verschiedener Weise in mehrere Gruppen. Auf die fossilen Fische wurde hierbei keine Rücksicht genommen, obwohl namentlich Haifisch- zähne, Zähne von verschiedenen Knochenfischen (Bufoniten, Chelo- niten, Krötensteine, Schlangenaugen), sowie ganze Skelette aus ver- schiedenen Lokalitäten (Kupferschiefer von Eisleben, Solnhofen, Oeningen, Monte Bolca, Glarus) schon im 18. Jahrhundert bekannt und mehrfach beschrieben waren. Das epochemachende Werk von L. Agassiz lieferte (1833—1834) eine vollständige Übersicht aller bis dahin bekannten fossilen Fische und suchte zugleich eine neue auf das Hautskelett begründete Einteilung der Fische in 4 Haupt- gruppen: Placoidei, Ganoidei, Uycloidee und Ütenoidei einzuführen. Joh. Müller vereinigte die zwei letzten Gruppen unter der Bezeich- nung Teleostei (Knochenfische), begrenzte die Ganoiden schärfer und zerleste die Knorpelfische in 4 Unterklassen: Leptocardiü, Cyclostomt, Selachiü und Dipnoi. Die neueren, wichtigeren Veränderungen in der Systematik knüpfen besonders an die Arbeiten von Cope, Jordan, u 76:1, Traquair, A. Smith Woodward u.a. an. 3 Die bisher unter der Bezeichnung Fische zusammengefaßten Formen wurden auf 3 Klassen verteilt, die weit geschieden sind: Leptocardi, Marsipobranchii, Pisces. Eine kurze, nur auf die allgemeinen Eigenschaften beschränkte Diagnose führt zu der Gruppierung: I. Kein Schädel. Chorda bis zum Beginn des Kopfes reichend. Gehirn nicht deutlich differenziert. Ohne zentrales, muskulöses Herz, 2 mehrere kontraktile Strecken der Gefäßwände ersetzen das Herz. MIT. 2 U N Bu a nit a Da 2 A Le: Bd Di r n., EL N Se I ee ed“ y ar A a: a Pe FRI ’ EL de Si Er 5 \ Bi u \ Zehn, f a a en N > a in ne 1, , : % ? h ws ' , & y ” Re: Leptocardii. II. Schädel mehr oder weniger entwickelt. Chorda nicht über die Hypophysenregion hinausreichend. Herz musculös entwickelt (mindestens eine Kammer und eine Vorkammer), Gehirn deutlich entwickelt. A. Schädel unvollkommen, kein Unterkiefer. Kein Becken, kein Schultergürtel, keine paarigen Extremitäten. Kiemen beutel- förmig. Marsipobranchii. B. Schädel gut entwickelt, mit Unterkiefer. Schulter- und Becken- gürtel vorhanden. Paarige Extremitäten vorhanden (bzw. 1) Vgl. Gill, Arrangement of the families of fishes. Smithson-Miscell. Coll. 21 1812.85: X. F\ Di u a % Vertebrata. Pisces. wieder atrophiert). Schultergürtel beider Seiten ventral ver- einigt. Kiemen nicht beutelförmig. Pisces. Man muß aber über die hier vorgenommene Trennung noch hinausgreifen und die ZLeptocardier nicht nur als eine den Fischen gleichwerte Klasse hinstellen, sondern als eine Klasse, welche allen anderen Wirbeltieren isoliert gegenübersteht und zu der weder onto- genetisch noch paläontologisch eine Brücke hinüberführt. Prinzipielle Fragen knüpfen sich auch an die Stellung der Marsipobranchier. Es ist nicht allein der Mangel des Unterkiefers und der Extremitäten, der sie so weit von anderen Vertebraten scheidet, sondern die fundamental abweichende Bildung des Knorpelschädels und des Kiemenskeletts. Sie stehen jedenfalls den eigentlichen Fischen als Klasse selbständig gegenüber und eine Zusammenordnung mit paläozoischen Fischen ist damit, daß diese keine paarigen Ex- tremitäten haben und den Unterkiefer vermissen lassen, noch nicht gerechtfertigt. Nach Ausscheidung auch der Marsipobranchier (Cycliae), die fossil nicht sicher!) bekannt Sind, lassen sich dann die Fische in folgender Weise teilen: 1") Fossile Cyclostomen. Als Palaeospondylus Gunni sind von Traquair Reste aus den Übergangsschichten zwischen Silur und Devon (Passage beds) bekannt ge- geben. Vgl. W. J. Sollas und J. B. J. Sollas: An account of the devonian fish Palaeosp. Gunni. Philos. Trans. Roy. Soc. London. Series B. Vol. 196. 1903. Die Rekonstruktion, die allein in die Lehrbücher übergegangen ist, erweckt aber A B Fig. 30. Palaeospondylus Gunni Traquair. A Abbildung eines Vorkommenstücks. Unterer Old Red Sandstone, Caithness. 5:1. B Wachsmodell. 10:1. (Nach Sollas.) eine falsche Vorstellung von dem wirklichen Erhaltungszustand, den Fig. 30 zum Ausdruck bringt; es sei auf die objektive Diskussion durch Sollas verwiesen. Die gefundenen Reste bestehen aus einer Art Kohle; fast dieselbe Zusammensetzung haben im gleichen Lager gefundenen Coccosteus-Reste. Der Schluß, daß auch das Skelett von Palaeospondylus ursprünglich Knochen war, ist aber deswegen noch nicht berechtigt. Die Frage, wohin diese Reste zu stellen sind, ist nicht beantwortet. en Br Pisces. ; 25 | I. Unterklasse: Placodermi (Agnatha). Ohne paarige Extremi- täten. Ohne Unterkiefer. Mit Hautzähnchen, welche durch Verbindung mit einer sklerosierten Unterlage oft zu Platten vereinigt sind. 1. Ordnung: Anaspida. Spindelförmig, heterocerk. Haut- zähnchen am Kopf isoliert, am Rumpf zu Schuppen vereinigt. | 2. Ordnung: Heterostraci. Flach, mit breiter Kopfregion und schlankem Schwanz; ohne Knochenzellen. Heterocerk. Unterordnungen oder Familien: Coelolepidae, Pteraspi- dae, Psammosteidae. 3. Ordnung: ÖOsteostraci. Kopfregion mit großen Platten. Die untere Lage der Platten mit Knochenzellen. Augen genähert. 4. Ordnung: Antiarchi. Kopf und vorderer Rumpf an t Platkene bedeckt, welche Knochenzellen enthalten. ll. Unterklasse: Elasmobranchii. III. Unterklasse: Holocephali. IV. Unterklasse: Dipnoi. V. Unterklasse: Arthrodira. VI. Unterklasse: Teleostomt. | Diesen letztgenannten 5 Abteilungen kommt sämtlich der Besitz von paarigen Extremitäten und Unterkiefer zu. Man könnte sie also als @nathostomata oder Eupterygia zusammenfassen. Die Elasmobranchier und Holocephalen sind durch knorpliges Innen- skelett, Entwicklung von Placoidschuppen, Mangel dermaler Knochen, Besitz von Pterygopodien miteinander verwandt, Holocephalen und Dipnoer durch die autostyle Angliederung des Kieferbogens, das Gebiß und einige andere Eigenschaften. Die Dipnoer treten aber auch in Beziehung zu den Teleostomen, wie durch einen Vergleich der älteren Dipnoer und Ürossopterygier erhellt, und sind anderseits auch den Arthrodira (Coccosteus u. a.) näher verwandt. Dagegen ist die Verwandtschaft der Arthrodira mit den Placodermen (Antiarch:t) nicht so nah, wie früher angenommen. Die Anaspida, Heterostraci, Osteostraciı, Antiarchi haben weder paarige Extremitäten noch Extremitätengürtel (die vorderen Anhänge der Antiarchi sind den Extremitäten anderer Wirbeltiere nicht homolog). Über den Schädel (d. h. dessen knorpelige Grundlage) der Anaspida und der Coelolepiden ist nichts bekannt; bei den Heterostracı sehen wir die ın der Haut durch Konkreszenz ar Hautkörner entwickelten Platten, aber nichts vom Schädel. Die Bezeichnung Agnatha für Placodermi kann nur aussagen, daß in normaler Form entwickelte, am Schädel articulierende Unterkiefer nicht beobachtet sind; morphologische Äquivalente der Unterkiefer können trotzdem vorhanden gewesen sein. Bei Pterichthys. sind die zwei vor den Semilunarplatten des Ventralschildes gelegenen Stücke schon auf den knöchernen Belag eines Unterkieferknorpels beziehbar. Bei Zremataspis ist die ent- sprechende Region von zahlreichen Platten bedeckt, bei Drepan- aspis ist weitgehende Konkreszenz in der mittleren Lage eingetreten. ne Di 1, a u Part 7m DYARaeR CS BB Sa a ET zyf 2 “ rn ee X “ 3 RE Er FAR $ ' h ET 7 z } \ N 17 - Y Y VE KL Vertebrata. Pisces. RE ur Auf die Ausdehnung und Einschränkung dieser Haut- Ei sebilde hat die Beweglichkeit der Region unmittelbaren und = formativen Einfluß. Wir sind noch nicht in der Lage, hier’ die 3 progressiven Reihen von den regressiven zu sondern. Bringt man 3 Coccosteus (und Verwandte) in enge Beziehung zu den Antiarchi, wie dies wieder versucht wird (Jaekel), so ist, ‘da Coccosteus isolierte, ger lenkig dem Schädel angehängte, bezahnte Unterkiefer hat, die Stellung der Agnatha abseits des Weges und ihre Kieferlosigkeit ein regressives Merkmal. Ist der Vergleich des Palatoquadratum-Mandibular-Bogens mit Kiemenbogen berechtigt, so ist, schon hieraus gegeben, daß Agnathie (Mangel eines Unterkiefers) entweder nur auf den Mangel von erkennbaren Deckknochen bezogen werden kann, was einen Rückschluß auf die nicht fossilisierbare knorplige Unterlage nicht zuläßt, oder ein unbedingt regressives Merkmal ist. Unterklasse: Placodermi. \ Die Haut ist mit kleinen Schuppen versehen, welche bei den meisten | Gruppen sich mit großen basalen, oft blättrig gebauten Platten zu um- fangreichen Hautgebilden vereinigen. Ohne paarige Extremitäten. Ohne Unterkiefer. | Die Placodermen umfassen auffallend gestaltete Fische des Silurs und Devons, die zum ersten Male von Agassiz zusammengefaßt und in der Nähe der Ganoiden eingereiht wurden. Der Umfang der Abteilung ist dadurch verringert, daß die an Ooccosteus sich an- schließenden Formen abgetrennt und als Arthrodira neben die Dip- noer gestellt sind, nach anderer Richtung hin aber durch die Ein- fügung der besonders von Traquair untersuchten Anaspida und Coelolepidae erweitert. Die ursprünglich auf die starr gepanzerten Formen angewendete Bezeichnung Placodermen trägt zwar dem Aus- sehen eines T'helodus ete. nicht Rechnung, aber dasselbe läßt sich auch gegen die Benennung Östracodermi anführen, die sich auch nur auf eigentliche Panzerfische bezog. Sie wurde von Cope und A. Sm. Woodward eingeführt, als die Coccosteiden zu den Dipnoern gestellt und damit den Placodermen eine ihrer bekanntesten Abteilungen genommen wurde. Es empfiehlt sich, die eingebürgerte Bezeich- nung Placodermen auch nach den notwendigen Veränderungen am Umfang der Gruppe nicht fallen zu lassen, denn nach wie vor um- schließen sie den Kern der alten Agassizschen Abteilung: die He- terostraci (Pteraspis und Verw.), Osteostraci (Cephalaspis und Verw.) und Antiarchi (Pterichthys und Verw.), zu denen noch Traquairs Anaspida kommen. | Die Stellung der Placodermen!) bei den Fischen scheint trotz der neueren Arbeiten Pattens, der sie als Peltocephalata mit Arthro- ) Jaekel Ö., Über Tremataspis und Pattens Ableitung der Wirbeltiere. (Zeitschr. geol. Ges. 1903. Protoc. S 84ff. — Über die Organisation und syste- matische Stellung der Asterolepiden. (Protok. Zeitschr. geol. Ges. 19038). — Über Tremataspis und Pattens Ableitung der Wirbeltiere von Arthropoden. (Protok. Jıeitschr. Geol. Ges. 1903). — Neue Wirbeltierfunde a. d. Devon von Wildungen. (Sitz.-Ber. Ges. naturf. Freunde, Berlin. 1906). — Patten William, On the structure and classification of the Tremataspidae. (Mem. Acad. Imper. d. Sci. St.-Peters- Br. n Il. Bar, Nr... 2908. EBENE? Be: Et j 4 . An E . "Anaspida. Birkeniidae. 27 poden in Beziehung bringt, gesichert. Die Frage, ob die Coccosteiden (Arthrodira) scharf von den Antiarchiı getrennt werden dürfen, ist wieder zur Diskussion gestellt, besonders durch Hinweise von Jaekel, dessen ausführliche Untersuchungen noch nicht veröffentlicht sind. Die Placodermen umfassen die merkwürdigsten und zugleich ältesten Formen unter den Fischen. Sie treten schon im Silur auf. Der Mangel an paarigen Flossen ist noch wichtiger als die Agnathie, denn das Fehlen harter Unterkiefer beweist nicht den Mangel knorpelig angelester Mandibularbögen. Wenn aus dem Alter dieser Formen gefolgert wird, daß die ältesten Fische noch keine paarigen Flossen besaßen, der Erwerb solcher sich demnach erst in der Weiterentwickelung der Fische vollzog, so muß beachtet werden, daß auch die Selachier bis zum Silur zurückreichen (Onchus) und demnach die Ausbildung der Extremitäten bei Fischen älter sein muß als die bisher gefundenen Placodermen. Ordnung. Anaspida. Traquair.!) Spindelförmige Fische ohne Kiefer, Zähne, Extre:- mitäten und Extremitätengürtel. Innenskelett ohne Ossifikationen. Schuppen der Haut homogen oder etwas faserig (ohne Dentin oder Knochenzellen), jedoch läßt der Erhaltungszustand keine sichere Entscheidung zu. Familie: Birkeniidae. Traquaır. Klein, spindelförmig, mit tief ausgeschnittenem, heterocerkem Schwanz. Dor- salis weit hinten. Ohne Augen. CR < N nn BE \\ ST OA 2) ıı N VZZZIZZ Fig. 31. Birkenia elegans Traq. Nat. Gr. Rekonstruktion von Traquair. Birkenia Traqu. Schuppen des Rumpfes schmal und hoch, in mehreren Längsreihen und so angeordnet, daß die Vertikalreihen schräg von oben nach unten vorn ziehen. Der vorn breit gerundete Kopf mit kleineren Schuppen, die sich in mehrere Komplexe ordnen. Am Hinterrande des Kopfes 8 kleine, runde Löcher (? Kiemenlöcher). Bauch mit größeren Stachel- schuppen. B. elegans Tr. Obersilur (Ludlow, häufig im Downtonian von Lanarkshire). ) R. H. Traquair, Report on fossil Fishes collected by the Geol. Survey of Scotland in the Silurian Rocks of the South of Scotland (Trans. Roy. Soc. Edin- burgh. XXXIX. Part III. No. 32. 1899) und Ders., Supplementary Report. ibid. Nr. 33. 1900. 28 Vertebrata. Pisces. | nr Pe Lasanius Traqu. Lang spindelförmig. Bauch mit einer medianen Reihe großer Stachelschuppen besetzt, sonst keine Schuppen. Hinter dem Kopf 8 längliche, nach vorn und unten gerichtete Knochenstäbe, die oben scharf geknickt sind (? Kiemenkorb). L. armatus Traqu. Obersilur (Downtonian) von Lanarkshire. Eig. 32. Lasanius problematicus Traquair. Rekonstruierter Umriß nach Traquair. Eingetragen sind auch die hinter dem Kopf liegenden Knochenstäbe. Ordnung. Heterostraci. Fische mit breitem, deprimiertem Vorderkörper und schlankem, verschmälerten Schwanz, der in eine hetero- cerke, öfter tiefausgeschnittene Flosse ausläuft. Augen weit voneinander getrennt an den Seiten des Kopfes. Mundspalte meist auf der Unterseite. Kiemenöffnungen unbekannt. Haut mit harten, dentinösen Schüppchen oder mit größeren Schuppen und Platten, die aus der Vereinigung der kleinen Hautschüppchen auf basalen A B Platten entstehen. Keine Knochenkörperchen in den Platten. Dieschärfer umschriebene, auf die Pteraspiden allein ge- gründete Diagnose der Heter- ostracco mußte nach der Ent- deckung von Thelodus und Dre- panaspis beträchtlich erweitert werden. Es ist aber ersicht- lich, daß die drei Familien: Coe- lolepidae, Drepanaspidaeund Pier- aspidae in engerem Zusammen- hangestehen. Obersilur, Devon. Familie: Coelolepidae. Pander.!) Gestalt rochenartig, mit brei- tem, rundem Vorderteil und schmalem Körper. Der vordere Teil von flossen- Fig. 33. artigen Lappen begleitet, die nach A Lanarkia spinosa Traquair. B Thelodus scoticus Tra- hinten weiter heraustreten. Schwanz Ma DE tief ausgeschnitten, heterocerk. Augen(?) ') R. H. Traquair. On Thelodus Pagei Powrie sp. from the Old Red Sand- stone of Forfarshire. (Trans. Roy. Soc. Edinburgh. Vol. XXXIX. Part IL Nr. 21,::1899.) . Kopfregion undeutlich unter der bestätigt, dürfte es sich um a Er ar a ER a an Eu ee a sr a MEER NEE ‚r ö u 2 = > . Heterostraci. Gemündenidae. Drepanaspidae. | "29 j ‚klein, weit voneinander getrennt. Haut mit zahlreichen kleinen Chagrinschuppen, aus Dentin mit Ganoinbelag. Thelodus Ag., (Turinia Traquair, Coelolepis, Thelolepis, Pachylepis, Nostolepis Pander). Schuppen mit Basis und einer durch eine Einschnürung abgetrennten Krone, rund, A oval oder vierseitig, zuweilen nach hinten spitzig. Unter- seite meistmiteiner Höhlung, die in die Pulpa führt. Kleine Dorsalis. Bei Thhelodus Pagei zeichnen sich auf der dor- salen Fläche des Stückes je- derseits einer medianen Ein- senkung 8 flache, rippenar- tige Schwellen ab, welche dem Kiemengerüst entspre- chen werden. T'helodus sco- ticus und planus Traqu., Ober- silur, Schottland. Th. Pagei Powrie sp. Unteres Oldred. Die Schuppen häufigim ober- silurischen DBeyrichienkalk und der oberen Oeselschen Stufe. Lanarkia Traqu. Die Schuppen bestehen aus hohlen Kegeln ohne Basis. Keine Dorsalflosse. L. hor- rida Traqu-, spinosa Traqu., spinulosa Traqu., Obersilur, Schottland. Familie: Gemündenidae. Form rochenartig, mit schmalem Schwanz und breiter vorderer Scheibe. Haut mit zahlreichen Höckerchen (? Cha- grin). Ein inneres Skelett der Haut erkennbar ; segmentierte Achse. | Die Stellung dieser Fa- ÄR Fig. 34. milie ist unsicher; wenn das A Thelodus Pagei Powrie. ce. 1:5. Vorhandensein eines inneren c B Schuppen des Vorderrandes. fe} C Schuppen (Coelolepis-Typus) aus dem segmentierten Skeletts sich Ludlow. (Nach Traquair.) einen Selachier handeln. Gemündenia Traqu. Unterdevon. Familie: Drepanaspidae. Traquair!). : Kopf äußerlich nicht vom Rumpf geschieden, beide in einen Panzer geschlossen, dessen Oberfläche zierliche Tuberkel trägl. Mund terminal, ohne !) R. H. Traguair, The lower devonian fishes of Gemünden. Trans. Roy. Soc. Edinb. XL. 1903. Supplement. ibidem. XLI. 1905. \ DR Te ET Eee 30 Vertebrata. Pisces. : ve Er e Zähne, ohne erkennbare Kiefer. Schwanz beschuppt, dorsal und ventral mit gekielten, imbrizierenden Fuleren. Schwanzflosse heterocerk, aber nicht stark ausgerandet, mit kleinen Schuppen bedeckt, ohne sichtbare Strahlen. Keine Dorsalis. sSeiten- linien nicht beobachtet. Dorsal und ventral je eine große Platte, vor der ventralen eine kleinere, welche die Mundspalte nach hinten begrenzt. An eine lange, seit- liche, nach vorn zugespitzte und relativ schmale Platte legen sich vorn und hinten - (ventral) noch je einige größere. Die Zwischenräume zwischen den großen unpaaren Platten der Dorsal- und Ventralseite und dem Zuge der Seitenplatten sind durch kleine, unregelmäßige Plättchen gefüllt. Die kleinen Augenlöcher (2) etwas ventral gerückt. Anus am Ende der großen Ventralplatte. (Durch die Lage von Mund und After ist diese Seite als ventrale deutlich gekennzeichnet.) Die breite lache Form wird sich etwas ändern, wenn man die Entstellung durch Zusammen- pressung korrigiert. Dann rücken auch die »Augen« auf die Seiten selbst. Fig. 35. Drepanaspis gemäündenensis Schlüter. Rekonstruktion von Traquair. Etwa 1:3. Die Ornamente der Platten sind fortgelassen; der Schwanz ist etwas gedreht, um die Schwanzflosse im Profil zu zeigen. A. r Rostralplatten, c mittler® Dorsalplatte, p. ! hintere Lateralplatten, © wahrscheinlich Augen- öffnungen. B. m, m v die großen mittleren Platten. av/!, pvI vordere und hintere 'Ventrolateral- platten. pl Seitenplatten (Cornua), r Rostralplatten, el äußere Labialplatten, x Stelle der Augen. Drepanaspis Schlüter. Dr. gemündenensis Schlüter. Unterdevon, Hunsrück. Psammosteus Ag. Devon. Livland, Schottland, Spitzbergen. Familie: Pteraspidae.!) | Hautschüppchen zu größeren Platten und Schuppen zusammengezogen. Kopf und vorderer Teil des Rumpfes mit einem aus mehreren Stücken zusammen- gesetzten, selten einfachen Rückenschild und einer einfachen Ventralplatte bedeckt. ') Alth, Al. v., Über Pteraspis, Oyathaspis und Scaphaspis. Beiträge zur Palä- ontologie Österreich-Ungarns von Mojsisovies und Neumayr. IH. 1886. — (lay- pole E. W., Pteraspidian fishes in the upper Silurian Rocks of North-America. (Juart. journ. geol. Soc. 1885. vol. XIII p. 48. — Dollo, L., Le Pteraspis dans l’Ar- denne. (Uomptes Rendus. 1903), — Drevermann, F., Über Pteraspis dunensis F. Roe.,sp. (Zeitschr. d. geol. Ges. 56. Bd. 1904). — Huxley Th., Über Oephalaspis ee ui . Arts) x NV Heterostraci. Pteraspidae. | 31 Jede Platte aus 3 Schichten ohme Knochenzellen bestehend. Die Mittelschicht mit maschigen Hohlräumen und Kanälen, die außen in einer Doppelreihe von Poren münden. Die Platten sind mit zarten, emaillierten Leisten verziert, die sich den Rändern parallel ziehen. Augen klein, am Außenrand des Rückenschildes. Hinterer Teil des Rumpfes mit rhombischen Schuppen bedeckt. Schwanz unbekannt. Oberes Silur, Devon. | Von diesen sonderbaren Formen finden sich meist nur isolierte Kopf- platten, die sich durch den Mangel an Knochenzellen!) von den übrigen Placodermen unterscheiden. Die äußere Schalenlage besteht aus Dentin, die innere aus parallelen Lagen phosphorsauren Kalkes. Bes, Sn, ER RR Fig. 36. Pteraspis rostrata Ag., von oben, Schwanz etwas gedreht. Nach A. Sm. Woodward, Traquair und Andreae. c. 1:3 Fig. 37. Pteraspis rostrata Ag., von der Seite, ec. 1:3. Unt. Oldred (Passagebeds) von Herefordshire. Nach A. Sm. Woodward. Aus dem »Guide to the fossil Reptilia ete.«, mit Genehmigung der Trustees des British Museum of Nat. Hist. ; Pteraspis Kner (Palaeoteuthis, Archaeoteuthis Roemer, Scaphaspis R. Lank.) Rückenschild vorn in eine schmale Schnauze verlängert, hinten mit einem ‚(gelenkig befestigten) Medianstachel, aus 7 fest verbundenen Stücken be- stehend. Bauchschild einfach (Scaphaspis). Die Zusammensetzung des Rücken- schildes ist: ein großes Mittelschild, mit einem dreiseitigen Rostral- schild vorn und dem Dorsalstachel hinten; zwei Orbitalschilder, welche die Augen ganz einschließen und sich zum Teil zwischen Mittelschild und Rostralschild einschieben, zwei sog. Cornua, welche die hinteren Seiten- ecken bilden und von einem großen Loch (? Kiemenloch) durchbohrt sind. Die kleinen Augen sind von einem Augenring umgeben. Auf der Unter- seite des Dorsalschildes liegt zwischen den Augen eine Grube, welche auf die Epiphyse bezogen wird. Die durch Poren nach außen mündenden und Pteraspis. Quart. journ. geol. Soc. 1856. vol. XII p. 100, 1858 vol. XIV p. 267, 1861 vol. XVII p. 163. — Kner, R., Über Cephalaspis Lloydii und Lewisii. Hai- dinger, Naturw. Abhandl. 1847 Bd. I. — Kunth, A., Über Pteraspis. Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. 1872 Bd. XXIV S.1. — Lankaster, Ray, and Powrie J., A Monograph of the fishes of the old red Sandstone. I. Öephalaspidae. Palaeont. Soc. 1868. — L£eriche, M., Le Pteraspis de Lievin (Pas de Oalais), Pt. Crouchi Lank. (Ann. Soc. g&eol du Nord. XXXII. 1903). — Lindström, @., On remains of a Cya- thaspis from the Silurian strata of Gotland. (Svensk. Vet. Akad. Handl. Bihang. 21. 1895.) — Roemer, Ferd., Über Palaeoteuthis Dunensis. Palaeontographica 1856 Bd. IV. — Woodward, Smith A., Catalogue of the fossil fishes. II» 1891. — Guide to the fossil Reptiles etc. in the British Museum. 1905. 1) Pteraspis dunensis Drevermann zeigt nach Drevermanns Angaben Knochen- zellen. Zeitschr. d. deutsch. geol. Ges. 1904. S. 205. N Vertebrata. Pisces. SR maschigen Kanäle der Mittelschicht sollen dermale Sinnesorgane (den Seiten- a. linien entsprechend) enthalten haben. Obersilur; England, Podolien, Ga- Er lizien, Schweden, -Petschoraland, Spitzbergen, Nordamerika. Unteres Oldred bzw. Gedinnien von Schottland, England, Nord- | frankreich, Belgien, Galizien, Eifel. Ep. E; 2 > Kr & 5 z # > I, a - Fig. 41. be Cyathaspis inleger Kunth. IE !, nat. Gr. Nach Jaekel. Die r Innenfläche des Rückenpanzers E> eines Cyathaspis integer Kunth ; (Orig.-Mus. Berlin) aus ober- Pr silurischem Wenlockkalk (sog. i Graptolithengestein) von Erkner r bei Berlin. Vorn seitlich die > Ausschnitte der Augen, median Fig. 38. die Grube für die Epiphyse, 2 : dahinter seitlich die paarigen a, b Pteraspis rostrata Ag. Unt. Devon, (Cornstones). Herefordshire. Eindrücke von Kiemenbögen \ a Rückenschild, '!/, nat. Gr., restauriert. b Bauchschild (Scaphaspis und medianen Narben, die der ; Lloydii Ag.) Js nat. Gr. (Nach R. Lankaster.) c Pteraspis Rücken- rautenförmigen Grube von Ce- N und Bauchschild, restauriert nach einem in Galizien gefundenen phalaspiden und Tremataspis = Exemplar. (Nach Alth,) entsprechen könnten. an R Palaeaspis Claypole (Holaspis R. Lank.). Rückenschild einfach, ohne el. Dorsalstachel. Orbita nicht ganz von der Orbitalplatte umschlossen. Unteres Br ÖOldred, Schottland. Devon, Nordamerika. x . ‚ 7 Ei N f 2 kJ . u 4 Fig. 39. Br Pteraspis Lloydii Ag. sp. Ein Stück der Fig. 40. ; Schale, stark vergr. a obere. b mitt- Pteraspis rostrata Ag. Vertikalschnitt durch das K lere, c untere Schicht. Kopfschild parallel einer Längsleiste. Stark vergr. IR (Nach Ray Lankaster.) (Nach Ray Lankaster.) e ® . “ . .. . . .ye* # Uyathaspis Lank. (Diplaspis Matthew). Rückenschild vierteilig, aus einem großen Mittelstück, zwei schmalen Seitenstücken und einem unpaaren, vorn abgerundeten Rostralstück bestehend. Ob. Silur; England, Gotland. Unteres Oldred, Schottland. | Os. Cephalaspidae. 33 Ordnung: Osteostraci.!) Kopf durch ein großes, am Rande umgeschlagenes Knochen- schild und meist auch durch ventrale Knochenbildungen oder Platten geschützt. Augen einander sehr genähert. Eine Dorsal- flosse, Schwanz heterocerk. Rumpf mit Schuppen, von denen die auf den Flanken stehenden meist sehr hoch, die des Rückens häufig gekielt, die der Bauchseite V-förmig geknickt (oder durch ebenso verlaufende Reihen kleiner Schuppen ersetzt) sind. Die Kopfplatten bestehen aus einer dünnen Schmelzschicht, einer darunter liegenden Osteodentinschicht (mit Knochenkörperchen oder mit Dentinröhrchen), einer mit groben Kanälen und maschigen Hohlräumen erfüllten mittleren Lage, und der basalen, an langge- streckten, spindelförmigen Knochenkörperchen reichen Isopedinschicht. Obersilur bis Oberdevon. Familie: Cephalaspidae Ag. Kopfschild vorn gerundet oder leicht verschmälert, hinten abgestutzt, an den Ecken in lange Stacheln (Hörner, Cornua) ausgezogen, mit sternförmigen Höckern = ID > == === all = BE —— ec Fig. 42. Cephalaspis Murchisoni, etwa 1:2. Unt. Oldred (Passagebeds), Herefordshire. Nach A. Sm. Woodward. Aus dem »Guide to the fossil Reptilia ete.«, mit Genehmigung der Trustees des British Museum of Nat. Hist. oder Körnchen. Die knöcherne Brücke zwischen den Augen fest mit dem Kopf- schild verschmolzen. Die dorsolateralen Schuppen sehr hoch, imbrizierend, in 5 Reihen. Obersilur bis Devon. Fig. 43. Cephalaspis Lyelli Ag. Old red. Arbroath, Forfarshire. !; nat. Gr. (Nach Lankaster.) Cephalaspis Ag. (Eucephalaspis, Hemicyclaspis, Zenaspis R. Lank). Hinterecken des Kopfschildes mit mäßig langen Hörnern. Im Ausschnitt !) Huxley Th., Über Cephalaspis und Pteraspis. Quart. Journ. Geol. Soc. 1856. 1858. 1861. — Lankaster R. u. Powrie J., Palaontograph. Soc. 1868. A monograph of the fishes of the old red sandstone. — Rohon V., Die obersilurischen Fische von Oesel. Mem. Acad. Imp. Petersbourg. 1892. Bd. 38. No.13. 1893. 40. Bd. No.5. Zur Kenntnis der Tremataspiden. Melanges geol. et paleönt. Petersbourg 1893. ‘Weitere Mitteil. über die Gattung Thyestes. Bull. Acad. Imp. Petersbourg. (5. Ser.) Bd. IV. 1896. — Rohon V.,Die Segmentierung am Primordialeranium der obersiluri- schen Thyestiden. Verh. russ. mineral. Ges. Petersburg 1895. — Schmidt F'r., Über - Thyestes verrucosus und Cephalaspis Schrencki. Verh. russ. mineralog. Ges. Petersburg 1866. Zittel, Grundzüge der Paläontologie I. 3 We The eh EN la ie Ey We NR SE PR E- VE a a RE Wäre Ei Paelı, Lie ch. SAEE, se En AI E ' Pe en ne ERLR RTRE NE Rat ARE ORTEN, s > Re Van A n x ? er » N | Auur: bi (Ein, iR ven / R RN Hapi BEN, ER iX. 34 Vertebrata. Pisces. 5 a des Kopfrandes über ihnen tritt ein lappenartiges Gebilde auf. Es hängt mit der Mittellage des Kopfschildes zusammen!) und ist von gleicher zelliger Struktur, aber lockerer gebaut, daher wohl biegssam. Die äußeren Lagen (Osteodentin, Isopedin) fehlen ihm. | Nach dieser Darstellung handelt es sich nicht um eine Flosse; die en - . . . N Deutung als eine Art Kiemendeckel kann wohl nur auf die Funktion ab- 4 stellen, nicht auf die morphologische Aquivalenz. Dorsalflosse ohne eigent- E liche Strahlen, aber mit zahlreichen aneinandergefügten und in Reihen ur stehenden Plättchen. > OÖ. Lyelli Ag. C. Murchisoni Egerton Unteres Oldred. er : Ka - b; gr ; R 5 & EN EX 20: N 5” 0 R “c n 7 a $ XS E- Fig. 44. Horizontalschnitt durch die ; innere Schalenschicht des } s R Kopfschildes von Cepha- ; Fig. 45. laspis Lyelli mit Knochen- 6 Kopfschild von Cephalaspis Agassizi Lank. körperchen. Devon. Herefordshire. (Nach Lankaster.) s (Nach Huxley.) Ateleaspis Traquair. Mit flachem runden Kopf, der mit sehr vielen kleinen polygonalen Plättchen bedeckt ist. Die hinteren gerundeten Ecken des Kopfes erinnern an Thelodus, die Augenhöhlen aber liegen wie bei - Cephalaspiden. Seiten mit hohen rhombischen Schuppen. A. tesselata Traqu. Downtonian, Schott- land. Ai, Eukeraspis Lankester. Hörner des Kopf- schildes länger als dieses, am Außenrand gezähnt. Fi N 5 ; : PR Zwischen den beiden Lagen des Seitenrandes be- a cn ER mraauair. Anden sich jederseits sechs längliche Höhlungen ca. !|, der nat Gr. (? zum Kiemenapparat gehörig). Obersilur. Thyestes Eichw. (Auchenaspis Egerton.) Hörner des Kopfschildes mäßig lang. Hinter dem Kopfschild sind 3—4 Reihen dorsolateraler Schuppen fest verschmolzen zu einer dem vorderen Schild angelagerten oder mit ihm vereinigten Platte. Orbitae sehr genähert; vor ihnen liegt eine kleine frontale, hinter ihnen eine größere, flach einge- senkte Parietalgrube, mit spongiösem Boden. Die Randregion des Kopf- schilds ist ähnlich gegliedert wie bei Eukeraspis; die Hohlräume waren gegen die Mittellinie offen, wie von Rohon beschriebene Steinkerne zeigen. Th. | verrucosus Eichw. Obersilur, Oesel. Th. Egertoni Lank. sp. Tieistes Oldred bzw Passagebeds, Schottland. Didymaspis lgerton. Hörner des Kopfschilds sehr schwach, die hintere Platte ebenso groß wie das Kopfschild, mit diesem zu einem ovalen Schild vereinigt. Unteres. Oldred. 1) Woodward A. Sm., Catalogue etc. I. 1891. Antiarchi. | | 95 Familie: Tremataspidae. Der vordere Teil des Körpers mit einem großen Dorsalschild, das den beiden von Didymaspis entspricht. Mit ihm verbindet sich ein ventrales Schild und bedeckt etwa zwei Drittel der ventralen Fläche; davor liegt ein Mosaik kleiner Platten, - Oralplatten, bis zur Mundspalte hin. Auf der Grenze der beiden Regionen sind eine Anzahl Löcher angeordnet, die man als Kiemenöffnungen auffaßt. Die Augen sehr genähert; zwischen ihmen ein kleines loses Mittelstück, nach Jaekel duwrchbohrt - (Epiphyse). Davor eine »Frontalgrubes (mit geschlitztem Boden) und dahinter eime größere, flache » Parietalgrubes mit spongiösem Boden, deren Bedeutung ebenso strittig ıst, wie die der beiden Gruben, die jederseits am Rande auftreten (mit spongiösem Boden). Jaekel denkt an Tentakeldurchbrüche; von diesen würde aber das eine Paar hinter dem vermutlichen Kiemenapparat stehen, was diese An- nahme sehr erschwert. Vermutlich handelt es sich um Haut-Sinnesorgane, die vielleicht mit dem reichverzweigten Kanalsystem innerhalb der Knochen- platten in Verbindung stehen; dies dürfte dann auch für das sog. Parietal- organ gelten. (Vgl. die Bemerkung über die internen Kanäle bei Piteraspis, die durch Poren nach außen münden.) Patten hat Tremataspis nach dem Material von Oesel (Obersilur) vorzüglich rekonstriert, aber mit seiner Inter- pretation Widerspruch gefunden. Die Kiemenöffnungen der Ventralseite sind von ihm als Ansatzstellen von Beinen gedeutet, die denen des Molukken- krebses, Limulus, entsprechen sollen.!) Die Reste vermutlicher, innerer Kiemen- bögen sind von Jaekel bei Cephalaspis Murchisoni beobachtet, die Eindrücke solcher auch bei Cyathaspis (vgl. Fig. 41), auf der Innenfläche des Dorsal- panzers. Hier reihen sich die älteren Beobachtungen über die inneren Hohl- räume bei KEukeraspis (A. Sm. Woodward) und die angebliche Segmentierung‘ des Primordial- cranium bei Thyestes (Rohon) an. Fig. 47. Tremataspis Schmidti Schrenck. Rekonstruktion des Kopfschildes nach Patten. Obersilur, Oesel. Tremataspis Schmidt, Obersilur, Rotziküll auf der Insel Oesel. Tr. Schrencki Pander sp. | Ordnung. Antiarchi.?) Kopf und Rumpf durch einen geschlossenen Panzer von symmetrisch angeordneten, mit schrägen Rändern überein- anander greifenden undsternförmig oderhöckerig verzierten - Knochenplatten bedeckt. Kopfabschnitt als Ganzes am Rumpf beweglich. Augenhöhlen auf der Oberseite sehr genähert. Kopf- und Seitenplatten des Rumpfes mit dermalen Sinnes- kanälen. Hohle, mit Knochenplatten gepanzerte und durch !) Jaekel O., Über Tremataspis und Pattens Ableitung der Wirbeltiere. (Zeitschr. 'geol. Ges: 1903.) 2) Egerton Ph. Gr., On Pterichthys. Quart. Journ. geol. Soc. 1848, 1862. — Miller H., Ann. Mag. Nat. Hist. 1849. S. 63. — Pander Chr. R., Die Placodermen des devonischen Systems. Petersburg 1857. — Traquair R. H., Ann. Mag. Nat. Hist. 1885. — Woodward A. Sm., Catalogue ete. II. 1891. Guide etc. 1905. 8.59. Den 3* ? ar i | \ Y M | M I “ \ R Ru 2 Y ERER En! ala { 36 Vertebrata. » Pısces u 20 0) VaNCeh ein Quergelenk geteilte Anhänge sind mit dem vorderen Tei: des Bauchpanzers durch ein Sperrgelenk verbunden. Bauch- flossen fehlen. Der hinter dem Panzer liegende Teil des Kör 7 pers beschuppt oder nackt. Eine Dorsalflosse, mit Fuleren. Schwanz heterocerk. i RE Die Knochenplatten bestehen aus drei mit Knochenzellen er- füllten Schichten, von denen die mittlere von groben Kanälen und Hohlräumen durchzogen ist, während die innere und äußere dichtere Struktur besitzen. Zwei kleine, am Vorderrand des Ventralschildes gelegenen Plätt- ' chen (Mentalia) werden als dermale Bedeckung des Unterkiefers ge- deutet (nicht ohne Widerspruch). | Fig. 48. Pterichthys Milleri, Mitt- leres Oldred. Schott- land, etwa 1:2. Nach Traquair. Aus dem »Guide to the fossil Reptilia ete.« mit Ge- nehmigung der Trustees des British Museum of Nat. Hist. m.oce mittl. Oceipital- platte, plm postmediane Platte, pm prämedi- ane Platte, el Extra- lateralplatte, l.oce seitl. Hinterhauptsplatte, ! Lateralplatte, ag Angu- larplatte, s.! Semilunar- platte, mn Mentalplatte, amd, pmd vordere und hintere dorsale Mittel- platte, adl; pdi vordere und hintere dorsale Sei- tenplatte, avl, pvl vor- dere und hintere ven- trale Seitenplatte, mv mittlere Ventralplatte, a, c, ar, m Platten des »Ruderorgans». Seiten- linien punktiert. Die systematische Stellung der Antiarchi, deren wich- tigste Gattungen, Pterichthys und Bothriolepis, gut bekannt sind, wird sehr verschieden aufgefaßt. Noch Cope verglich sie mit Tuni- caten wie Ohelyosoma. Für ihre Stellung bei den Fischen ist maß- gebend die histologische Struktur der Knochenplatten und Schuppen. Für die Stellung innerhalb der Klasse der Fische ist sie es weniger, und man kann sie nicht zum Beweis der Ansicht heranziehen, daß die Asterolepiden etc. Ganoiden seien. Die »flügelartigen« Anhänge sind nur von Wenigen mit echten Extremitäten verglichen, die sie un u Be Zen RN Osteostraci. Asterolepidae. j 37 nach der morphologischen Anlage auch gar nicht sein können. Jaekel, der eine nähere Verwandtschaft der Antiarchi mit Coccosteus annimmt, vergleicht sie mit den »Ruderorganen« bei diesen, und läßt sie aus den Hinterecken bezw. Stacheln des Kopfschildes von Cephalaspiden hervorgehen. Indem er aber zugleich mit den Pectoralstacheln der Störe vergleicht, die aus Strahlen der Brustflosse entstehen, sind sehr verschiedene Organe in die Diskussion hineingezogen. Die Bildung der Anhänge und die Art des Gelenkes machen sie als Ruderorgane untauglich. Ihre Funktion mag die einer Schreck-. waffe gewesen sein.!) Es scheint aber auch nicht ausgeschlossen, daß sie zur Anklammerung an größeren Kadavern, oder zum Festklemmen kleinerer Nahrungsobjekte gebraucht wurden. Familie: Asterolepidae. Pterichthys Ag. (Physichthys Meyer.) 3—20 cm lange Fische. Der vorn gerundete Kopfpanzer ist vom Rumpfpanzer durch zusammenhängende Fugen getrennt und gegen letzteren beweglich. In der Mitte des Kopfes eine brillenförmige Öffnung für die Augen, welche durch eine kleine, aber dicke, isolierte Platte (os dubium Panders) getrennt werden. Auf der Unterseite dieser Platte wird eine tiefe Grube beobachtet, in welcher die Epiphyse lagerte (pineal plate A. Sm. Woodward). Die Platten des Kopfes können nicht genau mit denen anderer Fische homologisiert werden.?2) Man unterscheidet eine mittlere Reihe mit der mittleren Occipitalplatte und der postmedianen Platte hinter, und der prämedianen Platte vor den Augen. Letztere Platte be- grenzt dorsal die Mundspalte. Seitlich liegen die Lateral- und Occipitolateral- platten und, den äußeren Winkel zwischen beiden füllend, die kleine Angular- platte. Die Seitenwand wird aber hauptsächlich gebildet von der Extralateral- platte, die A. Sm. Woodward als Operculum deutet. Der Rumpfpanzer besteht aus viel größeren Platten. Dorsal können ein vorderes und ein hinteres Rückenschild unterschieden werden, denen sich seitlich je eine vordere und hintere Seitenplatte anschließen. Ventral decken vier Platten, die sich um eine kleine mittlere symmetrisch gruppieren, den Körper. Vor den großen vorderen Ventralschildern liegen, einen breiten Ausschnitt füllend, die kleinen Semilunarplatten und vor diesen die nur locker verbundenen kleinen Mentalplatten. An den vorderen Ventralplatten articulieren die Ruderorgane in einer ausgeprägten Gelenkgrube, welche sich in der Mitte zapfenförmig erhebt und durchbohrt ist. Der Schwanz ist mit rundlichen, imbrizierenden Schuppen bedeckt; vor der kurzen, steilen Rückenflosse decken einige größere gekielte Schuppen den Rücken. Hinter dieser liegen die Schuppen der Rückenlinie wie dicht gepackte Fulcra aufeinander. Eine besondere Erwähnung verdienen die Kanäle der Hautsinnesorgane. Eine deutliche Seitenlinie läuft als offener Kanal über die Mitte der beiden Seitenplatten, die sich in dieser Linie öfters teilen (Jaekel), tritt in die seit- liche Hinterhauptsplatte ein, gabelt sich hier und umkreist die Augenhöhle. !) Hoffmann. Die Ruderorgane d. Asterolepiden. (Palaeontographica 1911.) (Ausführliche Literatur über Placodermen.) 2) Jaekel hat die Ansicht ausgesprochen, daß die Platten bei Coceosteiden und bei Asterolepis dieselben Elemente darstellen und den gewöhnlichen Belag- knochen im Fischschädel zu homologisieren sind. Dann enthält die mittlere Reihe das Ocecipitale superius, das Parietale (der kleine, die Orbita zerlegende Knochen) und das Präfrontale; die seitlichen werden Epioticum, Supratemporale, Jugale und Postfrontale genannt. (Zeitschr. geol. Ges. 1903.) _Vertebrata. Pisces. - Rey Kiemen sind bisher nicht nachgewiesen; A. Sm. Woodward deutet die äußere Seitenplatte des Kopfpanzers als Operculum und nimmt damit auch eine bestimmte Lage der Kiemen an. / Hinter dem Kopf liegende Platten des Rumpfes sind mit den Deckknochen des Schultergürtels in Verbindung gebracht. So bezeichnet Jaekel die vordere Ventralplatte, an der die Anhänge gelenken, als Ola- vicula, die hintere als Postcelavicula, die hintere Seitenplatte (nach ihm Fig. 29. Pterichthys quadratus Egert. Old red Sandstone Ruderorgan von Asterolepis. Nach Hoff- (Devon), Gamrie. Schottland. a Exemplar in !/, mann. 1. nat. Gr., b eine Schuppe vergr. (Nach Egerton.) zweiteilig) als Cleithrum und Supracleithrum. Demnach wäre auch erst hinter diesen letzteren die Brustflosse zu suchen, wenn sie überhaupt entwickelt war. Die vorderen Seitenplatten, zwischen Nackenschild und Clavicula gelegen, gelten als Operculum und Suboperculum. Von einer Kiemenspalte, die sie decken sollten, ist allerdings nichts zu sehen. Man wird diese wohl besser innerhalb der Fuge zu suchen haben, die den eigentlichen Kopf vom Rumpfpanzer scheidet. Unteres Oldred. Pf. Milleri Ag. Mitteldevon der Eifel, Pf. rhenanus Beyr. | Asterolepis Eichw. (Chelonichthys Ag., Odontacanthus Ag.) Größer als Pterichthys. Die vordere mediane Rückenplatte bedeckt mit ihren schrägen Rändern die seitlichen Platten, während sie bei Pterichthys von den dorso- lateralen Platten bedeckt wird. A. ornata Eichw. Devon, Rußland. A. masima Ag. Oberes Oldred. Elasmobranchii. 39 Bothriolepis Eichw. Die Anhänge sind länger als der Panzer oder mindestens ebensolang und der distale, durch das Quergelenk abgegrenzte Teil viel kürzer als der proximale. Schwanz wahrscheinlich ohne Schuppen. Devon, Rußland. Oberes Oldred, Schottland. Oberdevon, Kanada. (B. cana- densis Whiteaves, in ausgezeichneter Erhaltung.) Microbrachium Traquair. Unteres Oldred, Schottland. A B fi Fig. 51. Asterolepis ornatus Eichw. aus dem alten roten Sandstein von Livland. A von der Rückenseite. B von der Bauchseite. 1 osterminale. 2 os medium anticum. 3 os dubium. 4 os medium posterius. 5 os oceipitale medium. 6 os posterius laterale. 7 os occipitale laterale. 8 os operculare. 9 os angulare. mx Oberkiefer. a vordere, b hintere Rückenplatte, c vordere, d hintere Seitenplatte. md Unterkiefer. i Thoracalplatte (os semilunare). e vordere, f/ hintere, g mittlere Bauchplatte. 1, nat. Gr. (Nach Pander.) Unterklasse: Elasmobranchii. ‘) Fische mit knorpeligem Innenskelett, Schädel ohne dermale Belag- platten. Haut mit Placoidschuppen. Oberkieferbogen (Pterygopalatinum) nicht mit dem Schädel verschmolzen, Hyomandibulare frei. Die Kiemen- taschen münden frei nach außen, ohne Kiemendeckel. Zähne in mehreren _— 1!) Agassiz, Poissons fossiles. Vol. III. 1843. Bonaparte ©. L., Selachorum tabula analytica. M&m. Soc. Sc. nat. Neuchätel 1839. — Davis I. W., On the fossil fishes of the carboniferous limestone of Great Britain. Transact. Roy. Soc. Dublin. Soc. 1883. Vol. I. ser. II. p. 327 bis 648. Taf. 42 bis 65. 4°. — Hasse C., Das natürliche System der Elasmobranchier auf Grundlage des Baues und der Ent- wickelung ihrer Wirbelsäule. Jena 1879, Ergänzungsheft 1885. 4°. — Müller Joh. und Henle J., Systematische Beschreibung der Plagiostomen. Berlin. 1841. 60 Taf. gr. 4%. — Jaekel O., Die eocänen Selachier von Monte Bolca. 1894. Berlin. — Nötling Fr., Die Fauna des samländischen Tertiärs. Abh. geol.. Spezialkarte v. Vertebrata: ‚Pisces. Reihen hintereinander auf den Kieferrändern. Sehmervenfasern nicht gekreust, der Conus arteriosus des Herzens mit drei Feeihen Klappen, Darm mit Spiralfalte, Ovarien mit nur wenigen großen Eiern. Müänn- chen mit Pterygopodien. | Das knorpelige Skelett der. Haifische zeigt häufig eine corticale, seltener in größere Tiefe dringende Verkalkung, indem die colloide Intercellularsubstanz Kalk aufnimmt und sich Kalkplatten bilden, deren jede ein strahliges Gefüge zeigt. Die Wirbel verkalken in sehr mannigfaltiger Weise und gewähren nach Hasse gute Anhaltspunkte für die Systematik. Ihre Zahl ist bei Haien sehr hoch (bis 365). Fig. 52. Längsschnitt durch den vorderen Teil der Wirbelsäule von Heptanchus. w Einschnürung TUEreRE, der Chordascheide, d Anlage eines verkalkten Längsschnitt durch die tectispondyle Wirbel- Doppelkegels, iv Intervertebraler mit Chorda säule von Squatina. w Wirbelkörper mit kon- erfüllter Raum, ch Chorda. (Nach Kölliker.) zentrischen Verkalkungsringen, d verkalkter Doppelkegel, iv Intervertebralraum, ch Chorda. (Nach Hasse.) Unter den lebenden Haien haben die Notidaniden die primi- tivste Wirbelsäule. In regelmäßigen Abständen dringen Ver- Fig. 54. Schematischer Querschnitt durch die Mitte eines a Cyclospondylen-, b Teetispondylen- und ce Astero- spondylen-Wirbels. C' Chordahöhle, D zentrale Kalkringe, E Elastica externa, N Neurapophyse, H Hämapophyse. (Nach Hasse.) diekungen der Ohordascheide gegen das Zellgewebe der Chorda vor und bilden in der Mitte durchbohrte Scheidewände (Diplospondylie). Die Chorda erscheint vertebral eingeschnürt, intervertebral er- weitert. Durch das Auftreten der Bogenteile und ihr Eingreifen in Preußen. Berlin 1885. — Probst, Beiträge z. Kenntnis der fossilen Fische aus der Molasse von Baltringen. Jahreshefte Ver. f. Naturk. Württemberg. 1874, 1877, 1878, 1879. — Fritsch A., Reptilien und Fische d. böhm. Kreideformation. Prag. 1878. Fauna d. Gaskohle. 2. Bd. 1889. — A. Smith Woodward. Catalogue of the fossil fishes. Part. I. 1889. Part. II. 1891. Hier ausführliche Literaturangaben. — Priem E., Ftude des poissons fossiles du Bassin Parisien. Ann. de Paleontologie. Paris 1908. — Leriche M., Les poissons pal&ocenes de la Belgique. Mem. Mus. Hist. Nat. de Belgique. T. II. 1902. | N PN; v f) EN ax „x g = ; . N ’ : : x ER } See L Be -. Ichthyotomi. L 41 die Chordascheide (s. o.) wurde an diesen Stellen ein weiteres Dicke- wachstum der Chorda verhindert. Indem die Wirbel sich auch in longitudinalem Sinn ausdehnen, greift auch die Hemmung des Chorda- wachstums weiter aus. Auf diese Weise müssen amphicöle Wirbel- anlagen und intervertebrale Chordaverdickungen entstehen. Als Cyclospondyli bezeichnete Hasse diejenigen Wirbel, bei denen rings um die Chorda im Zentrum des Wirbelkörpers, in einer faserigen Zone innerhalb des Knorpels, ein verkalkter Ring entsteht, der sich mit der verkalkten konkaven Vorder- und Hinterwand des Wirbels verbindet. Entwickeln sich innerhalb des Wirbels noch weitere Kalkhülsen, die sich konzentrisch um die ersteren legen, so entstehen tecti- 'spondylische Wirbel, gehen von dem inneren Ringe radiale Kalk- blätter oder keilförmige Verkalkungen gegen die Peripherie, so heißen die Wirbel asterospondylisch. Neben den Wirbeln kommen am häufigsten die Hautgebilde (Plaeoidschuppen), Flossenstachel. und Zähne vor (s. S. 4, Fig. 1 bis 3). Haifischzähne gehören zu den am längsten bekannten Ver- steinerungen und sind als Glossopetrae, Vogelzungen, Schlangenzungen etc. in der älteren Literatur vielfach erwähnt. Die Form der Zähne ist sehr verschieden, häufig, scharf zu- gespitzt mit schneidenden Seitenrändern, ein- oder mehrspitzig, öfters aber auch pflasterartig mit ebener, stumpfkonischer Krone. Sie be- stehen im wesentlichen aus Vasodentin oder Dentin und Schmelz (Pla- coidschmelz) (s. Fig. 14) und sind stets nur durch Ligament Bee niemals festgewachsen. Die Elasmobranchier zerfallen in drei Ordnungen: Jchthyotom:, Acanthodi, Selachii. Die Holocephali stehen ihnen unter allen Fischen am nächsten, sind aber doch so scharf geschieden, daß wir sie nicht als den Genannten gleichwertige Ordnung einreihen können. Ordnung: Ichthyotomi Cope (Proselachiw Döderlein, Koken). PaarigeFlossen mitlanger, segmentierter Achse. Wirbel- säule ungegliedert oder nur kleine Ausscheidungen in der Chordascheide. Bogenteile wohl entwickelt, lang, flatterig. Keine Intercalarstücke Außer der prismatischen äußeren auch noch in die Tiefe des Innenskelettes dringende Ver- kalkungen. Zähne mehrspitzig. Fünf Kiemenbögen. In dem ‘hier gegebenen Umfang umfaßt die Ordnung zwei Familien: die Pleuracanthiden und die Cladodontiden. Eine Sonder- stellung der Cladodonten als Ordnung der Pleuropterygier erwies sich als unhaltbar. Manche Züge näherer Verwandtschaft scheinen die Cladodonliden auch mit den Hybodontiden zu verbinden, aber die Oladodontiden. sind stark spezialisiert, wenn auch weniger als die Pleuracanthiden, deren anscheinend primitive Eigenschaften (archi- pterygiale paarige Flossen, diphycerke Schwanzflosse) sich als sekun- däre Anpassungen auffassen lassen. c Y > p3 EN Pe ea I ’ { de weh a ur 2 N N Be s Ben: Vertebrata. Pisces. : 2 Er } h Kr nr ee Familie: Pleuracanthidae.!) Skelettknorpel kalkig inkrustiert, wie bei anderen Haifischen; auch wohl mit tiefer dringenden Verkalkungen. Haut olme Placoidzähmchen. Obere und untere Bögen lang, flattrig, verkalkt. Chorda persistent, olme Würbelanlagen?), gradlinig in die diphycerke Schwanzflosse auslaufend. Brustflossen mit langer, gegliederter Achse (Metapterygium), mit zahlreichen, knorpeligen Strahlen, die am distalen Ende der Achse auch auf die mediale Seite übertreten (biseriales Archipteryyium), während einige direkt an dem Schultergürtel inserieren (Propterygium). Der Schultergürtel besteht aus 2 getrennten Spangen, von denen ein Infrascapulare sich meist deutlich, ein Suprascapulare seltener absondert. Es liegt wohl zum Teil daran, daß an diesen Stellen stürkster Biegung die Kalkinkrustation aussetzt. Zwei weit getrennte, drei- seitige Beckenknorpel, mit denen distal die basalen Stücke der Knorpelstrahlen arti- culieren; medial ist, ähnlich der Brustflosse, eine lange, gegliederte Achse ausgebildet (Metapterygium), welche bei Männchen zu den Pterygopodien hinführt. Schädel flach, deprimiert, Mundspalte fast terminal, das Palatoguadratum in den Ausschmitt zwischen den Postorbitalfortsätzen und den epiotischen Vorsprüngen (opistharthrisch) eingefügt, aber isoliert. Hyomandibulare lang, am Processus pteroticus gelenkig inseriert, mit langen Kiemenstrahlen besetzt. 5 Kiemenbögen, von vorn nach hinten an Größe stark abmehmend. Am Schädel articuliert hinten ein kräftiger, abgeflachter, - will) SSUHHTTTTITDTDDIRERRRRRRÜÖ - Ei N S III N, RN Na TESER, Fig. 55. Pleuracanthus sessilis Jordan sp. Abgeänderte Rekonstruktion von Jaekel. Rotliegendes, Lebach. Etwa !/, nat.’Gr. beiderseits mit Zähmen besetzter Nackenstachel. Zähme in zahlreichen Bändern, mit zwei langen, außen zugeschärften Spitzen, zwischen denen eine kleine mittlere steht. Die Spitzen erheben sich am Vorderrande einer dickplattigen, rumdlichen Wurzel, Hybodusähnliche Streifung tritt öfter auf. Der Rücken ist ganz von der langen Dorsalflosse eingenommen, die allmählich in die zugespitzte Schwanzflosse übergeht, von der sie nur durch eine kleine Einkerbung geschieden ist; knorpelige Flossenträger stützen in 2 Reihen die dorsalen Flossenstrahlen. Im allgemeinen kommen 2 Flossen- ı) Agassiz, L., Poiss. foss. vol. III. 1843. — Beyrich, E., Über Xenacanthus. Monatsber. Akad. Berlin. 1848. — Brongniart, Ch., Etudes s. l. terr. houiller de Commentry. Faune ichthyol. I. 1888. — Bull. soc. g&ol. France. 1888. S. 546. — Cope, E., Amer. Philos. Soc. Philadelphia. 1884. — Davis, J., On the fossil fish- remains of the Coal Measures. I. Pleuracanthidae. Trans. Roy. Soc. Dublin. 1892. vol. IV. — Döderlein, L., Zool. Anzeiger. 1889. XII. S. 123. — Ders. in Steinmann, Elemente der Paläontologie. — Fritsch, A., Die Fauna d. Gaskohle. II. 1888/89. III. 1890. — Goldfuß, Neues Jahrb. 1847. 8. 404. — Beitr. zur vorweltl. Fauna d. Steinkohlengeb. — Jaekel, O., Über die Organisation, der Pleuracanthiden. Sitz.-Ber. Ges. naturf. Freunde. Berlin. 1895. — Neue Rekonstruktion von Pl. sessilis Jord. sp. und Polyacrodus (Hybodus) Hauffianus E. Fraas. ibid. 1906. — Jordan, N. Jahrb. 1849. — Koken E., Über Pleuracanthus Ag. und Xenacanthus Beyr. Sitz.-Ber. Ges. naturf. Freunde Berlin. 1889. S. 77 ff. — Reis, O. M., Das Skelett der Pleuracanthiden und ihre systemat. Bedeutung. Abh. Senckenb. Ges. Frankfurt a. M. 1897. — Woodwaard, A. Sm, Catalogue of the fossil fishes. I. 1889. S.XVff. S.1ff. Hier noch spezielle Literaturangaben. 2) Die unteren Bögen bestehen zwischen Becken und Brustgürtel aus einem rippenförmigen distalen und einem selbständigen proximalen Plättchen, das auch als Differenzierung innerhalb der Chordascheide gedeutet werden kann. { 204 Ichthyotomi. Pleuracanthidae, i 43 träger auf 1 Bogenpaar der Wirbelsäule. Zwei vor der Caudalflosse sich heraus- hebende Gruppen knorpeliger Strahlen dienten zur Stütze etwas stärker heraustretender Flossenlappen, die man als vordere und hintere Analfiosse oder als Analflosse und vordere Caudalflosse bezeichnen kann. Es liegt kein Grund vor, ihnen eine Be- deutung für die Genese der Esctremitäten zuzuschreiben. Zähne von Pleuracanthus (Diplodus) Bohemicus Quenst. Gaskohle. Nyrschan bei Pilsen, Böhmen. a b Bie97% Pleuracanthus (Orthacanthus) Bohemicus Fritsch. Gas- kohle. Krotschow, Böhmen. Nat. Gr. a von der Seite, b von hinten, c Querschnitt. : Fig. 56. Pleuracanthus (Xenacanthus) Decheni Goldf. Braunau, Böhmen. a Vorderer Teil des Körpers, !/, nat. Gr. b Einzelne Zähnchen vergr. (Nach F. Roemer.) Die wichtigste Gattung, auf die sich die Diagnose der Gruppe gründet, ist Pleuracanthus Ag., Triodus Jord., Xenacanthus Beyr., Didymodus Cope, Triacranodus Garm. Gute Skelettreste aus dem Rotliegenden von Lebach (bei Saarbrücken), Braunau und Ruppersdorf in Schlesien; Pl. sessilis Jor- dan sp., Decheni Gf. Gaskohle von Nyrschan (Böhmen); oberes Karbon von Commentry (Frankreich), Northumberland. Perm von Texas (Didymodus). Diplodus Ag. Provisorisch beibehaltene Bezeichnung für isolierte Zähne. Ziemlich große Zähne mit reduzierter Mittelspitze. D. bohemicus Qu. Gaskohle, Böhmen etc. 5 A a er RE MW; Dr En’ Anodontacanthus Davis. Nackenstachel ohne gezähnelte Ränder. Karbon, England. Die Namen Dittodus, Ochlodus, Aganodus, Pternodus R. Owen, Thrina- codus St. John beziehen sich auf isolierte Zähne, Compsacanthus Newberry, Orthacanthus Ag., Lophacanthus Stock, Anodontacanthus Davis auf Stacheln, die zu Pleuracanthiden bzw. zu Pleuracanthus selbst gehören. Chondrenchelys Tragu.t) Kein Dorsalstachel. Flossenträger unter der Dorsalis in nur einer Reihe. Paarige Flossen nicht bekannt (? fehlend; Scapula vorhanden). Unterkarbon (Oalciferous sandstone), Schottland. Familie: Cladodontidae. Haut mit Placoidschüppchen, Innenskelett reich an Verkalkungen, Gliederung der Wirbelsäule aber nicht nachweisbar. Schwanzflosse heterocerk. Paarige Flossen mit langer, gegliederter Achse (Metapterygium) Ä vor der mehrere kräftige Strahlen direkt dem Schultergürtel (bzw. dem Beckengürtel) inseriert sind. Ihre basalen Teile sind abgegliedert, aber nicht seitlich verschmolzen. Das erste große Segment der Achse läßt (in der Brustflosse) die Konkreszenz aus Strahlenteilen noch erkennen. Nur spärliche Strahlen gehen noch vom 2. und 3. Segment aus, alle anderen sind frei von Strahlen. Männchen mit Pierygopodien. Zähne in zahlreichen Reihen mit schlanker Hauptspitze, oft mit Nebenspitzen, längs gestreift oder ge- rippt, an der Basis abgestutzt. Fünf Kiemen- spalten. Augen mit einem oder mehreren Kreisen dünner, unregelmäßig vierseitiger Plättchen. Fig. 59. Cladodus ‚Neilsoni Traquair. Unterkarbon. Brustflossen nach . Traquair. e.Sc linke, r.Sc rechte Scapula, mt Metaptery- Fig. 60. gium, 1—10 dessen knorpelige Segmente. . Cladoselache Fyleri, Rekonstruktion von O. Jaekel. !) Geol. Mag. 1888. p. 103. A. Sm. Woodw. Catal. 1:84,49. Rn | a eg 7 BET 1 0 ER AAN ar 2, 5 Oke Es - - Pa ’ ; i SW Ne ' f- Mi M E > AN 5 7 F- Ichthyotomi. Cladodontidae. - 45 Devon bis Perm, wahrscheinlich Süß- und Brackwasserbewohner, aber auch in echt marinen Schichten. Sie schließen sich näher an die Pleuracan- thiden an, als nach den verbreiteten Rekonstruktionsbildern angenommen werden konnte!.) Cladodus Ag. (Cladoselache Dean). Spindelförmig, mit fast terminaler Mundspalte. Zwei Rückenflossen. Brustflossen groß, dreiseitig, nur die Radien außerhalb des Körpers, die lange, gegliederte Achse im Körper, Fig. 5. Fig. 61. Cladoselache Fyleri. Cleveland shales. Ohio. Beckenflossen nach Jaekel. Ppt Propterygium, Mpt Metapterygium, Ptp Pterygopodien, P Becken. gelegen. Die vorderen Strahlen sehr kräftig. Oberdevon (Rußland), Kohlenkalk und produktives Karbon; England, Irland, Belgien, Rußland, Nordamerika. Die Gattungen Dicentrodus Traquair, Phoebodus, Lambdodus, Hybocladodus St. John & Worthen, Dicrenodus Romanowsky (Carchariopsis Ag., Pristiecladodus M. Coy) aus dem Kohlenkalk sind auf isolierte Zähne dieser Gruppe errichtet. !) Braus H., Über neue Funde versteinerter Gliedmaßenknorpel und -Muskeln von Selachiern. (Phys. Med. Ges. Würzburg. 1901. XXXIV. 177.) — Dean, Bash- Ford, Contributions to the Morphology of Cladoselache. Journ. of Morphol. 1894. vol. IX. — A new Cladodont from the Ohio Waverly. Trans. N. Y. Ac. Sc. 189. XII. — Jaekel, O., Über die Beurteilung der paarigen Extremitäten. (Sitz.-Ber. Akad. Berlin. 1909. XXVL) — Newberry, St., Palaeoz. fishes of N. Amerika. U. S. Geol. Surv. Monogr. XVI. 1891. — Traguair, R. H., Geol. Mag. 1888. S. 83. — On Cladodus Neilsoni (Traqu.) from the Carboniferous limestone of East Kilbride. Trans. Geol. Soc. Glasgow. XI. 1897. Vertebrata. Pisces. ee Ordnung. Acanthodi. Ag.) Körper spindelförmig, Chorda persistent; die Skelett- knorpel des Kopfes auch innerlich stark verkalkt, zuweilen mit körneliger Oberfläche. Augen mit einem einfachenRing dünner dentinöser Sklerotikalplatten. Zähne fehlen. Brust- und Bauchflossen mit sehr schwachen, selten verkalkten äußeren Strahlen. Vor sämtlichen Flossen mit Ausnahme der heterocerken Schwanzflosse stehen kräftige Dentin- stacheln. 5 Kiemenbögen. Körper und ein Teil der Flossen mit einem mosaikartigen Pflaster kleiner, dicker, quadra- tischer Dentinschuppen bedeckt; die deutliche Seitenlinie zwischen 2 Schuppenreihen auf der Mitte der Flanken. Schädeldach mit unregelmäßigen Hautplättchen. Becken- flosse ohne sexuale Klammerorgane (Pterygopodien). Die Acanthodı wurden von Agassiz zu den Ganoiden gestellt, Huxley betrachtet sie als Mittelformen zwischen Ganoiden und Se- lachiern, Lütken und Fritsch reihten sie bei den Selachiern ein. Die Untersuchungen von Traquair, A. Smith Woodward, Reis und Jaekel haben die Richtigkeit dieser Stellung bestätigt, aber in manchen Einzel- heiten sind wir leider noch immer nicht genügend unterrichtet. Fig. 62. Acanthodes Wardi, Oberkarbon von Staffordshire, ca. 1:3. Nach A. Sm. Woodward. Aus dem »Guide to the fossil Reptilia ete.e Mit Genehmigung des Trustees des British Mus. of Nat. Hist. {) Nach A. Smith Woodward kann man die Ordnung in 3 Familien (Acanthodidae, Ischnacanthidae, Diplacanthidae) zerlegen. Die aus dem Obersilur und Devon als Onchus (Fig. 63) be- schriebenen Stacheln stimmen so sehr |mit Climatiusstacheln, daß man sie zum Teil auf Acanthodier zurückführen darf. Dasselbe gilt für andere paläozoische Gattungen, die auf fossile Flossenstacheln errichtet wurden, wie Haplacanthus, Byssacanthus, Homacanthus, Machairacanthus, Gyracanthus, Ptychacanthus. ") Agassiz L., Poiss. fossiles. II. 1833—35. — Fritsch, A., Fauna der Gas- kohle in Böhmen. Bd. Il. 1889. — Huxley, Th., Geol. Survey of the United King- dom. Dec. X. 1861. — Kner, R., Sitz.-Ber. Akad. Wien. math.-phys. Klasse. LVH. 1868. — Powrie J., On the earliest known vestiges of vertebrate life. Edinburgh Trans. geol. Soc. 1869. I. 284—301. — Reis, O. M., Zur Kenntnis des Skeletts der Acanthodinen. Geognost. Jahreshefte. München. 1890. 1891. — Illustrationen z. Kenntnis des Skeletts von Acanthodes Bronni Ag. Abh. Senckenberg. Ges. Frank- furt a. M. 1895. — Über Acanthodes Bronni Ag. (Morphol. Arbeiten. Herausg. v. Schwalbe. VI. Bd. 143—218. — Roemer, F., Über Acanthodes gracilis. Zeit- schr. d. deutsch-geol. Ges. 1857. 8. 65. — Woodward, A. Sm., Catalogue of fossil fishes. II. S. 1—86. Ba 27% Dr RR F r Bee FATL u Acanthodi. Acanthodidae. Ps > 47 n Familie: Acanthodidae. Nur eine weitnach hinten gerückte Dorsalflosse. Brustflosse mit mächtigem Stachel. Acanthodes Ag. (Acanthoessus Ag., Holacanthodes Beyr., Traquairia Frtsch). Körper spindelförmig, Kopf kurz, Maul groß, terminal. Augenring mit 4 bis 5 dünnen, außen rauhen Platten. Das Palatoquadratum besteht aus drei Teilen; der Unterkiefer ist in eine Mandibula und einen prämandi- bularen Teil zerlegt, an die sich auf der Unterseite ein schmaler dermaler Knochen (Spleniale nach Jaekel, bei Reis als extramandibularer Stachel bezeichnet, Ceratohyale nach A. Sm. Woodward) anlegt. Seine Struktur ist dentinartig; eine Anzahl Kiemenstrahlen reihen sich ihm an. Die Hyoide (jederseits ein Hyoid und ein Prähyoid, durch ein Copula vorn verbunden) sind frei von Kiemenstrahlen, dagegen trägt das Hyomandibulare solche. Die Basis der Brustflosse besteht aus einigen (3) kurzen Knorpeln, die auch un Fig. 64. Acanthodes Mitchelli Egerton. Old red Sandstone. Farnell, Schottland. Nat. Gr. (Nach Egerton.) Fig. 63. Flossenstachel von Onchus tenuistriatus Ag. Aus dem obersten Fig. 65. Silur von Ludlow, Schuppen von Acanthodes gracilis Beyr. a von außen, England. b von innen, c eine isolierte Schuppe vergr. verschmelzen können (Reis). Vom Schultergürtel fällt ein großes, recht- winklig gegen den säbelförmigen Stachel gerichtetes Stück auf, das Reis wegen seiner. äußerlich sehr dichten, dentinartigen Struktur als Claviculoid bezeichnet. Nach O. Jaekel ist es ein Hautknochen, dem Cleithrum ver- 'gleichbar, der die knorpelige Scapula einhüllt. Außer diesem nimmt er noch eine Suprascapula, ein Coracoid und ein Präcoracoid an. Rückenflosse gegenüber der Afterflosse. Bauchflossen bei den devonischen Arten fast so groß wie die Brustflossen, später mehr und mehr verkleinert und nach vorne gerückt. Häufig im Devon (Old red sandstone) von Schottland und Ruß- land, im Karbon von Schottland und Böhmen, im Rotliegenden des Saar- gebiets (Lebach), von Schlesien (Klein-Neundorf), Sachsen (Oschatz), Böhmen (Braunau). Typus: Ac. Bronni Ag. (gracılis). Rotliegendes. Cheiracanthus Ag. Die Rückenflosse steht vor der Analflosse. Ch. Murchisonv Ag. Unteres Oldred. Acanthodopsis Hancock u. Atthey. Mit 6 bis 8 kräftigen Zähnen ım ÖOber- und Unterkiefer. A. Wardi Hanc. u. Att. Steinkohlenformation, Northumberland. Vertebrata. Pisces. 9 PC Familie: Isehnaeanthidae. diamen Stachel. Ischnacanthus Powrie (Traquair) (Ictinocephalus Page). Mit wenigen großen konischen Zähnen, zwischen denen kleinere stehen. Stacheln längs- gerippt. I. gracilis Eserton. Unteres Old red. Familie: Diplacanthidae. Zwei Bückenflossen. Die Brustflosse mit großem äußerem und kürzerem medianem Stachel. Zwischen Brust- und Bauchflosse überzählige Stachelpaare Fig. 66. Olimatius sceutiger Egerton. Old red Sandstone. Forfarshire, Schottland. Nat. Gr. (Nach Powrie.) Diplacanthus Ag. (Rhadinacanthus) Tragu. Bauchflosen kaum halb so lang wie die Brustflossen. Nur ein Paar überzähliger, kurzer Stacheln. D. striatus Ag. Unteres Oldred, England; Devon, Canada. Olimatius Ag. (Brachyacanthus Eger- . ton, Euthacanthus Egerton). Mehrere Paare kurzer, überzähliger Stacheln. Die Stacheln der Rückenflossen gleich lang, alle sehr kräftig, längsgerippt. Cl. reticulatus Ag. Unteres Oldred. Parexus Ag. Mehrere überzählige Stachelpaare. Stachel der vorderenRücken- flosse weit höher als. die zweite; Stacheln längsgerippt, hinten gezähnelt. P. incur- vus Ag. Unteres Oldred. Ordnung: Selachii. Fig. 67. Schultergürtel von Diplacanthus cerassispinus Brust- und Bauchflossen mit Ag. Old red. Caithness, Schottland. kurzen Basalkno rp eln (nicht ar- Nat. Gr. (Nach Agassiz.) chipterygial). Wirbelsäule meist deutlich gegliedert, die oberen Bogen mit Intercalarien wechselnd, kurz und gedrungen (exkl. Hybodontidae). Die Selachier wurden von Hasse nach der Beschaffenheit ihrer Wirbel in vier Unterordnungen (Diplospondyli, Oyclospondyli, Asterospon- dyli, Tectispondyli) eingeteilt. Diese Gruppierung trägt den natür- lichen Verwandtschaftsverhältnissen nicht immer genügend Rechnung und ist hier aufgegeben. Bei älteren fossilen Formen ist auch die Beschaffenheit der Wirbel schwer zu prüfen. Es ist aber immerhin für die Systematik und die Beurteilung der Verwandtschaften von Bedeutung, daß alle Rochen tectispondylische, die großen Familien der Lamniden, Carcharüden und Seyllüden astrospondylische Wirbel Zwei Rückenflossen. Die Brustflosse mit großem äußerem aber ohme me- re ia ne . 2 EN ze u u Ö en Re kan ern wi ne € 42 Em il re > ER Ge I Pen De 4 ON N iM e. are hr Fa et A RE SE ET ST En Selrehn. . Notidanidae. Chlamydoselachidae. 49 ! - haben. Die Cestracioniden weichen von diesem Bau schon beträcht- lich ab. | Familie: Notidanidae. Wirbelsäule unvollkommen gegliedert, Chorda größtenteils persistent. Grelegent- lich treten im Schwanz schwach astrospondylische Wirbel auf. Sechs bis sieben ungedeckte Kiemenspalten. Zähne mit mehreren schief gestellten, parallelen Spitzen. _ Nur eine Rückenflosse und Analflosse, keine Flossenstacheln. Seit dem Jura. Notidanus Cuv., (Hexanchus, Heptanchus Müller und Henle). Maul ‚auf der Unterseite. Bezahnung oben und unten verschieden. Oberkiefer- zähne schmäler als die des Unterkiefers, in der Nähe der Symphyse haken- förmig, Symphysenzahn einspitzig. Seitliche Zähne des Unterkiefers kamm- | förmig gezackt, mitmeh- reren von vorne nach hinten an Höhe abneh- menden Spitzen. In der Symphyse symmetrisch gebildete Zähne, mit mehreren Spitzen jeder- seits. Im lithographi- " schen Schiefer von Soln- R hofen ein vollständiges " Skelett von Notidamus Münsteri Ag. Häufig im Tertiär. mm IM ( Mi N til ln X \ NS U — N sN\ \ Fig. 68. Notidanus primigenius Ag. Rachen vom indischen Grauhai Notidanus (Heptanchus) indicus. Oligocän. Rezent. Weinheim bei Alzey. Familie: Chlamydoselachidae. Wirbelsäule unvollkommen gegliedert, Chorda größtenteils persistent. Im Schwanz sind einige Wirbelkörper abgegliedert, mit schwach cyclospondylischer An- lage. Zähne von cladodontem Typus. Sechs Kiemenspalten, von einem vorderen Hautlappen zum Teil gedeckt. Mund terminal. Eine Rückenflosse ohne Stachel. Chlamydoselache Garm. Zähne mit breitem Sockel, an dessen _ Vorderrand sich drei schlanke, zurückgebogene Spitzen erheben, zwischen denen schwache Zwischenspitzchen stehen. Unterkiefer nur mit symphy- sialen Zähnen. Lebend Pliocän, Toscana. | Familie: Spinacidae. Dornhaie. Körper spindelförmig bis dreikantig, etwas niedergedrückt. Schnauze stumpf. Die zwei Rückenflossen häufig mit Stacheln. Kiemenspalten 5, klein, seitlich in eine Höhe mit der Brustflosse gelegen. Wirbel cyclospondylisch (bzw. tectospon- dylisch).. Brustflosse ohne Ausschnitt an der Basis. Centrophorus M. u. H. Dorsalstacheln vorhanden. Obere Zähne aufrecht, dreieckig oder lanzettförmig, einspitzig; unten zusammengedrückt, mit seitwärts gerichteter Spitze. Obere Kreide, Libanon (Spinax primaevus Pictet). Tertiär. Rezent. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 4 ER FETRER BETTER de um, i Ri. NE u . ar 4% Ei ee ‘Y, Far Br 3 R en Pi "4 Tr Ur ah on 60” Vertebrata. Pisces. = RN ä a Acanthias Bonap. (Centrophoroides Davis.) Wie vorige, aber Zähne oben und unten gleich, mit seitwärts gewendeter Spitze. Obere Kreide, Libanon. Tertiär. Rezent. . Centrina Cuv. (Oxynotus Rafın.) Sehr starke Dorsalstacheln. Neogen. Rezent. Spinax Cuv. (Acanthidium Lowe). Mit Dorsalstacheln. Pliocän. Rezent. Scymnus Quv. (Fig. 72.) Ohne Dor- salstacheln. Ob.Zähne klein, zugespitzt; unt. groß, breit, dreieckig, \ Fig. 70. Fig. 71. Fig. 72. Wirbel (zentraler Doppel- Acanthias radicans Sceymnus triangulus komprimiert, aufrecht kegel) von Centrophorus. Probst. Miocän. ee oder nurschwachseit- Ob. Kreide Maestricht. Molasse. Baltringen. Molasse, Baltringen. - < s (Nach Hasse.) 2}. (Nach Probst.) ?°/,.. (Nach Probst.) wärts eneigt. Neo gen, lebend. Echinorhinus Blv. (Goniodus Ag.) Pliocän, lebend. Familie: Pristiophoridae.!) Körper spindelförmig, die Brustflossen nicht bis zur Schnauze ausgedehnt. Rostrum stark verlängert, abgeplattet, jederseits mit starken Zähnen (Hautzähnen) en besetzt. Die zwei Rückenflossen ohne Stachel. Kiemenspalten seitlich. Wirbel Be cyclospondylisch. Kreide bis jetzt. BR . Selerorhynchus A. Sm. Woodw. Obere Kreide, Libanon. (Nach ve A. Sm. Woodward vielleicht besser zu den Pristiden zu stellen.) Pristiophorus M. u. H. Miocän, lebend. Familie: Seylliidae. Zwei Rückenflossen ohme Stacheln, die vordere über oder hinter den Bauch- flossen. Wirbel astrospondylisch, mit acht starken Radialstrahlen. Zähne klein, zahlreich, zugespitzt, meist mit Mittelspitze und einem Paar Nebenspitzen. Jura bis jetzt, aber fossil wenig verbreitet. Palaeoscyllium Wagn. Erste Dorsalis über der Bauchflosse, zweite vor der Afterflosse. Brustflosse sehr breit. Zähne unbekannt, aber wohl Er sehr klein. Wirbel verkalkt, aber ohne Längsleisten. P. minus A. Sm. Ei Woodw. Ob. weißer Jura, Solnhofen. Scyllium Cuv. (Thyellina, Scyl- liodus Ag.) (Fig. 73.) Erste Dor- salis etwas hinter der Bauchflosse. Zähne klein, mit hoher Mittelspitze Fig. 73. : a und zwei kleinen Nebenspitzen. Seyllium distans Fig. 74 £ Sr Probst.Miocäne. g 18. ) Kreide, tertiär, lebend. Molasse. emipristis Bo: . } Baltringen. 2). _ serraAg.Miocän. Pristiurus Bonap. Wie Seyl (Nach Probst.) Neudörfl, Ungarn. lium, aber Schwanzflosse jederseits am Öberrand mit einer Reihe klei- ner Stacheln. Zähne klein, dreispitzig. Pr. Hassei A. Sm. Woodw. Oberer weißer Jura, Solnhofen. Mesiteia Kramberger. Schwanz außerordentlich verlängert, Schwanz- flosse ohne dermale Stacheln. Obere Kreide, Libanon. Eocän, Monte Bolca. : Chiloscyllium M.u.H., Ginglymostoma M. u. H. (Plicodus Winkl, Acrodobatis Leidy). Tertiär u. lebend. Cantioscyllium A. Sm. Woodw. (Seylliodus Ag. z. T.). Obere Kreide. ı) O. Jaekel. Zeitschr. geol. Ges. 1890. S. 96. ern er AT IT eu on: n > ir mr jr F Selachii. Lamnidae. La el Familie: Carchariidae. Zwei Rückenflossen ohme Stacheln, die vordere vor der Bauchflosse. Zähne hohl, dreieckig, zugespitzt, .Seitenränder scharf oder gezähnelt. Wirbel astrospon- dylisch mit vier nach außen verbreiterten, verkalkten Radialkeilen. Kreide bis jetzt. Hemipristis Ag. (Dirhizodon Klunzinger). (Fig. 1439.) Zähne drei- eckig, mit grobgezackten Seitenrändern. Tertiär, lebend. Galeocerdo M. u. H. Vorderrand der Zähne fein gezackt, Hinter- rand ausgebuchtet und unten gezähnelt. Miocän bis jetzt. Alopiopsis Lioy, Pseudogaleus Jaekel. Eocän, “a Monte Bolca. Galeus Ag. (Protogalews Molin). Zähne klein, schief dreieckig, die Ränder nur über der Basis gezackt. Eocän bis jetzt. | Carcharias Cuv. Zähne meist schief dreieckig, ohne Nebenspitzen, oben und unten verschieden. Seitenränder bis zur Spitze (Prionodon M. u. H.), oder nur über der b Basis gezackt (Hypoprion M. u. H.), oder scharfrandig (Sco- liodon, Physodon M. u. H.), zuweilen auch aufrecht und scharfrandig (Aprionodon Günther). Tertiär, lebend. C. (Sco- liodon) Cuvieri Ag. sp. Eocän, Monte Bolca. Fig. 73. a Zahn von Galeo- cerdo adunceus AB. z ‘Miocäne Molasse. io 76 RE Pfullendorf. a Fig. 77. b Wirbel von Galeo- u RA Ins a Aprionodon frequens Dames. Eocän. Birket-el-Qurun. cerdo. Miocäne en nz Pen. Ägypten. (Nach Dames.) Molasse. Baltringen. ne en b Hypoprion singularis Probst. ce Scoliodon Kraussi Probst. (Nach Hasse.) ürttemberg. d Prionodon similis Probst. b—d aus der miocänen Molasse (Nach Probst.) von Baltringen, Württemberg. (Nach Probst.) Sphyrna Rafın. (Zygaena Ouv.). Tertiär, lebend. Mustelus Cuv. Plioceän, lebend. Wirbel nach Hasse im Danien von Ciply. Triaenodon, Triacis M. u. H. Rezent. Familie: Lamnidae. Zwei Rückenflossen ohne Stacheln, die vordere vor der Beckenflosse. Zähne groß, zugespitzt, mit oder ohne Nebenzacken, mit Vasodentin fest ausgefüllt. Wirbel astrospondylisch, mit nach außen ge- gabelten Radialstrahlen bzw. 4 Gruppen von. Strahlen. Fig. 80. i Lamna (Otodus) Fig. 78. appendiculata Ag. Orthacodus Pläner. longidens Ag. Quedlinburg. Weißer Jura y. Fig. 79. Fig. S1. „Böllert, - Lamna cuspidata Ag. Oligocän. Lamna (Otodus) obligua Ag. Württemberg. Weinheim bei Alzey. (Außenseite) Eocän. Sheppy. = - 4* 7 t i > # hr 2% NR I SE SPA Vertebrata. Pisces. , 2 + ER i a > \ ar, es Orthacodus A.Sm. Woodw. (Sphenodus Ag.) Sehr schlanke, aufrechte Zähne ohne Nebenspitzen. Wurzel abgestutzt, einfach. Jura, untere Kreide. Odontaspis Ag. (Triglochis M. u. H., Rhinognathus Davis). Zähne mit schlanker, seitlich zugeschärfter, vorne abgeplatteter, hinten gewölbter Haupt- spitze und 1—2 kleinen Nebenspitzen. Wurzel groß, zweilappig. Kreide bis jetzt. O. Hopei Ag., Monte Bolca. Eocän. Ian t us « + h e eg Fig. 82. a—b Lamna - Wirbel aus dem Oligocän von Flonheim, von vorne und von der Seite, c vertikaler Medianschnitt aus dem Londonthon von Sheppey. Nat. Gr. (Nach Hasse.) . Beapanorhynchus A. Sm. Woodw.- (Miksurina Jord.) Rostrum sehr verlängert, Kiefer mehr oder weniger vorstreckbar, unter dem Rostrum. Obere . Kreide, Libanon. Lebend (japan. Meer). Lamna Ag. (Otodus Ag.) Zweite Dorsalis und Analis sehr klein. Schwanz seitlich mit Kiel, Zähne wie bei Odontaspis, aber Mittelspitze meist ee und Nebenspitzen größer. Kreide, Tertiär, lebend, sehr ver- reitet. Oxyrhina Ag. Zähne wie Lamna, aber ohne Nebenzacken. Kreide bis jetzt. O. Mantelli Ag. Kreide. AlopeciasM.H. Tertiär, lebend. Fig. 84. Corax pristodontus Ag. Ob.Kreide. Oase Dachel. Libysche Wüste. Fig. 83. Oxyrhina plicatilis Ag. ; x Miocän. Neudörfi, Ungarn. Fig. 85. Carcharodon megalodon Ag. Pliocän, Malta. Corax Ag. Nur kurz dreieckige, an den scharfen Seitenrändern gezackte Zähne mit großer Wurzel bekannt. Mittlere und obere Kreide, häufig. % EEE NEN LE RASCH URERA ERSTEN CN Ra N RE BSR E \ N er v3 , Selachii. Hybodontidae. : 53 - Carcharodon M. H. Zweite Dorsalis und Analis sehr klein, Schwanz ohne seitlichen Kiel. Zähne sehr groß, dreieckig, vorne flach, hinten ge- wölbt, die Seitenränder gezähnelt. (©. Rondeletü M.H. Lebend (auch Neo- gen). Andere Arten von der oberen Kreide an. (. megalodon Ag. Eocän bis Pliocän. Zähne bis 15 cm hoch. Cetorhinus Blv. (Selache Cuv.) Zähne sehr klein, konisch, ohne Seitenzacken. Pliocän, lebend. Familie: Hybodontidae. Chordascheide ohne Verkalkung etwa vorhandener Knorpelbildungen. Neural- bögen lang, fattrig, im Schwanz reduziert. Thoracalregion mit langen Rippen, von der ersten Dorsalflosse an viel kürzere, den Rippen homologe Hämalspangen. Schwanzflosse ausgeprägt heterocerk, mit starken, breiten Hämapophysen, reduzierten oberen Bögen. Analflosse niedrig, nahe der Schwanzflosse, mit Knorpelplatten. Zwei Dorsalflossen, jede mit starkem Stachel, der bis zur Spitze der Flosse reicht, mit ihr in Verbindung bleibt und von einer breiten Knorpelplatte gestützt wird. Mehrere akzessorische Flossenstützen. Stachel mit Längsrippen und Märginaldornen. Brustflosse mit kleinem Propterygium und stark entwickeltem Mesopterygvum. Beckenflosse mit dreiseitigem Basalstück. Hyomandibulare derb, vertikal ver- längert, unten verschmälert und verdickt, in einer deutlichen Gelenkgrube dem Pro- cessus postorbitalis anliegend. In die unmittelbar davor liegende Grube faßt der aufsteigende Teil des Palatoquadratum, das aber auch vorn einen Fortsatz gegen den Processus prüorbitalis entsendet. Lippenknorpel vorhanden. 5 Kiemenbögen. Männchen mit . Pterygopodien und hakenförmigen Kopfstacheln (Sphenonchus). Diese Charakteristik der Familie gründet sich im wesentlichen auf die gut gekannte Gattung Hybodus Ag. Unterkarbon bis Kreide. Fig. 87. Fig. 86 Zähne von a Hybodus plicatilis Ag. Muschelkalk. re Laineck bei Bayreuth. b Hybodus reticulatus Ag. Orodus ramosus Ag. Kohlenkalk. Armagh, Unt. Lias. Lyme Regis, England. c Hybodus Irland. (Nach Davis.) polyprion Ag. Dogger. Stonesfield, England. Orodus Ag. (Fig. 86). Nur quer verlängerte, gekielte Zähne bekannt; der Kiel bildet eine stumpfe niedrige Mittelspitze und mehrere Nebenspitzen, von denen derbe Runzeln nach der Basis laufen. Wurzel sehr stark. O. cinctus Ag. (Typus). O. ramosus Ag. Kohlenkalk. Otenacanthus Ag. (Sphenacanthus Ag.) Zwei Dorsalflossen, jede mit starkem Stachel, dessen Längsrippen Knötchen tragen. Schnauze stumpf, Schwanz heterocerk. Bauchflossen der zweiten Dorsalis gegenüber. Neural- 'bögen lang, flattrig; im unteren Schwanzlappen lange Hämalia als Stützen. Zähne mit schlanker mittlerer Spitze und einigen Nebenspitzen. Placoid- schüppchen mit strahligen Rippen. . Ct. costellatus Traquair. Unterkarbon, Schottland (ganzer Fisch). Hybodus Ag.!) (Meristodon Ag., Orthybodus Jaek., Polyacrodus Jaek. pr. p.) Zähne quer verlängert, mit hervortretender Mittelspitze und mehreren Neben- spitzen (Fig. 87), der Schmelz mit vertikalen Fältchen. Zähne der Sym- physengegend verhältnismäßig groß. Vasodentin bildet den Hauptbestand- teil des Zahns und zieht sich hoch in die ‚Mittelspitze hinauf. Placoid- schüppchen konisch, mit radialen Rippen. Kopfstachel des Männchens (Sphenonchus) hakenförmig, jederseits hinter den Augenhöhlen. Rücken- N) Literatur vol. E. Koken, Über Hybodus. Pal. Abhandl. V. (N. F.) 1907. - } | Verte flossenstachel am ganzen Hin- terrand mit Marginaldornen. Un- tere Trias bis Kreide, zahlreiche Arten, besonders in Muschel- kalk, Keuper, oberen Karroo- schichten, Lias, Jura, Wealden und Kreide AH. reticulatus Ag. Typus der Gattung. Unterer Lias. H. Hauffianus E. Fraas. Oberer Lias, Schwaben, in meh- reren Skeletten bekannt. AH. F'raasi Brown. Oberer weißer Jura, Solnhofen. H. basanus A. Sm. Woodw. Wealden. Tristychius Ag. (Ptycha- canthus Ag.) Stacheln distal mit drei Rippen, davon eine am Vorderrand ; hinten zwei Reihen Marginalzähnchen. Karbon. . Acrodus Ag. (Thectodus Plieninger, LeiacanthusAg.)Zähne der Symphysenregion mitMittel- und Nebenhöckern, sonst nur ielt. Schmelz fein ge- fältelt; Zahnkörper wesentlich aus Va- sodentin bestehend. Dorsalstacheln und Kopfstacheln wie bei Hybodus. Fig. 90. Tristychvus arcuatus Ag. Steinkohlen- Ctenacanthus formation. denticeulatus Gilmerton b. Edin- M’Coy. Kohlen- burgh. a Flossen- kalk. Monaduff, stachel, b Chagrin- Irland. %/, nat. schuppen. c Zahn. Größe. (Nach Stock.) (Nach E. Koken.) x Geolog. Museum, Tübingen. Dur RR a 5 Ba BE SF Ob. Lias, Holzmaden. Fig. 89, ee Etwa !/,, nat. Gr. MR ERS za te De a SLR A Bu z ” u r re Ganzes, mit Haut erhaltenes Exemplar. Hybodus Hauffianus E. Fraas. Fig. 91. Acrodus Anningiae Ag. Unt. Lias. Lyme Regis, England. «a Unterkiefer !/, nat. Gr., b ein a einzelner Zahn nat. Gr. von der Seite und von oben. 2, DEE ALERT Se Aus, Fig. 93. Strophodus reticulatus Ag. Coralrag. Tonnerre. Yonne. DEE IT Me TTS VER k IM TER TEEE ZZ z22 N UL RUN NN Fig. 94. kalk. Solothurn. a von der Seite, b von Strophodus medius Owen. Unterkiefer. Großoolith. hinten, c ein Oberflächenkorn vergr. Caen-Calvados. 1/, nat. Gr. (Nach Owen.) Asteracanthus ornatissimus Ag. Portland- A, Y AD EEE LP RN 27 Eat A DR at Rn vr a N Ta u a g' (ae “ r A : - { ’ I, mr RA PER a BE RE ’ ‚ x ef . ET Ne ‚N 56 : Vertebrata. Pisces. Trias, Jura, Kreide Aecr. lateralis Ag. (vgl. Jaekel). Muschelkalk etc. A. An- ningiae Ag. Unterer Lias (Fig. 94). Polyacrodus Jaek. Nach Abtrennung der liassischen Formen (Hy- bodus) lassen sich Zähne, welche eine bedeutend stärkere Dentinbildung zeigen als Acrodus und Hybodus, mit diesem Gattungsnamen zusammenfassen. P. polycyphus Ag. Untere und mittlere Trias. Asteracanthus Ag. (Strophodus Ag., Curtodus Sauvage). Zähne sehr verlängert vierseitig bis quadratisch, mit leicht gewölbter, fein netzförmig gerunzelter Krone und starker Basis. Symphysenzähne wenig, kleiner als die seitlichen Zähne, stark gewölbt, gekielt, aber ohne Nebenspitzen oder seitliche Höcker. Flossenstacheln mit relativ großen sternförmigen Höckern, von ungleicher Größe, am Hinterrand mit medianer Leiste und mit zwei seitlichen Zähnchenreihen. Männchen mit großen, hakenförmigen Kopf- stacheln (Sphenonchus). Mittlerer und oberer Jura. Wealden. Ast. ornatissi- mus Ag. Brauner und weißer Jura. Wodnika Mstr. Große, leicht gerundete Pflasterzähne in mehreren Reihen. Nur wenige Symphysialzähne. Rückenstachel mit breiten Längs- leisten. W. Althausi Mstr. Kupferschiefer. Familie: Cestraeionidae. Wirbelkörper verkalkt (meist deutlich astrospondylisch), Neuralbögen niedrig, gedrängt. Flossenstachel kürzer als die dorsalen Flossen, mit freien Spitzen, glatt oder mit Höckern. Schwanzflosse we- niger heterocerk als bei Hybodonten. Männchen ohne Kopfstacheln. Cestracion Cuv. (Hetero- Fig. 9. Unterkiefer von dontus Bl., Drepanephorus Egerton). ent Symphysenzähne zahlreich, klein, Bere, mit Nebenspitzen. Seitliche Zähne länger, schwach gekielt, fein ge- runzelt. Flossenstachel glatt, ohne Zähnchen am Hinterrand. Kreide. Lebend, westl. Pazifik. Paracestracion Koken. Flossenstachel auf den Seiten fein benspitzen. Oberer weißer Jura, Solnhofen, Nusplingen. Palaeospinax Egerton. Vordere Zähne höher als die hinteren, mit mehreren, Sym- physenzähne mit jederseits einem Nebenhöcker. Keine Kopfstacheln. Ptery- gopodien mit großen hakenförmigen oder gegabelten Stacheln. Flossen- stachel glatt mit dickem Ganoin, über der Insertionsmarke zuweilen mit kleinen Höckerchen, kürzer als die Dorsalflosse, oben frei. Feines, dichtes Chagrin. P. priscus Egerton. Unterer Lias. P. Egertoni A. Sm. Woodw. Oberer Lias, Württemberg. Synechodus A. Sm. Woodw. Ähnlich Palaeospinax; alle Zähne mit zahlreichen Nebenspitzen, fein gestreift. Wirbel astrospondylisch. Untere und obere Kreide. S. dubrisiensis Macki sp. Bdellodus Quenst. Zähne vierseitig; leicht gebogen, flach, die vor- deren aufgetrieben, aber nicht gekielt, die der vierten (hinteren) Querreihe sehr lang und groß. Bd. bollensis Qu. Lias E., Württemberg. ‚57 u Selachii. Cestracionidae. 'Palaeobates H. v. Meyer. Zähne flach, gerundet, nicht gekielt; Krone fast ausschließlich aus Dentin gebildet; Wurzel mit Vasodentin, Placoinschmelz dünn. P. angustissimus Ag. sp. Muschelkalk. Fig. 96. Paracestracion faleifer A. Wagner. sp. Lithographischer Schiefer. Solnhofen, Bayern. Ganzes Skelett !/, nat. Gr. a vorderer, b hinterer Flossenstachel, p Brustflosse, d Zähne, y Schuppen, x Zähne nat. Gr. Campodus Kon.!) Zähne schmal, mit gleichmäßig gegen die Mitte ansteigenden Höckern, die durch tiefe Einschnitte getrennt sind. Diese Zähne stehen in zahlreichen Binden auf dem Kiefer. In der Symphysen- region eine spiral entwickelte Reihe winklig gebogener Zähne, mit höherer Mittelspitze. Missourian, Kansas. 1) St. John uw. Worthen, Palaeont. Illinois. VI. p. 318. — De Koninck, Descr. Anim. foss. terr. carbon. Belg. 1844. 617. — Lohest, Recher- ches s. 1. terrains paleozoiques de Belgique. Ann. Soc. geol. Belg. XI. 1883. S. 314. Be. Fig. 97. Campodus variabilis Newb. u. Worth. Oberkarbon, h 5 »braska. Symphysialzähne zwischen die Äste des Fig. 98. 2 Unterkiefers eingefügt. 1:2. Campodus variabilis Newb. u. Worthen. Oberkarbon, Nebraska. E; Cestracion Franeisei Girard. Zum Vergleich mit ?:°. Symphysenbezahnung, wahrscheinlich des Unterkiefers. = Campodus. (Nach Eastman.) (Nach C. R. Eastman.) AN N NE EEE BR, ARE Be SE Ga Ba a a aa a , . ? y » & ? ‘ \ a } - Hör a a ° ’ EUR { r pr er e Ü er er b % ; 4 7% CE ; 58 Vertebrata. Pisces. Familie: Edestidae. Bekannt sind mur die zahn- oder stachelartigen Organe, die durch partielle oder totale Verschmelzung einzelner Segmente zustandekommen. Jedes Segment ist zahmartig, mit schmelzbedeckter Krone und einer langen Wurzel, aus Vasodentin aufgebaut. Die scharfen Seitenkanten der etwa an Carcharias erinnernden Zähme liegen aber in der Sagittalebene, sind also mach vorn und hinten, nicht seitlich gerichtet. Fig. 99. Edestus erenulatus Hay. Oberkarbon, Illinois. 2:5. (Nach Hay.) Edestus Leidy. Die großen Stachel bestehen aus verwachsenen bzw. ineinander gefalzten Zähnen, deren Kronen sich vom Ober- oder Vorderrand des Organs frei erheben. Die Grenzen der einzelnen Zähne sind durch tiefe Furchen auf der Seite des Organs markiert. Fig. 100. Helicoprion Bessonowi Karpinsky. Unteres Perm (Artinskische Stufe). Spiralorgan, 1:2. (Nach Karpinsky.) Selachii. Cochliodontidae. 59 Toxoprtion Hay (Campyloprion Eastm.). Gekrümmte, aber nicht spiral- gewundene Stachelorgane. T. Lecontei Dean. Obercarbon, Nordamerika. Helicoprion Karpinsky. Das Organ bildet eine enggezogene Spirale, die aus einzelnen Segmenten zusammengewachsen ist. Die Zahnkronen scharf crenuliert. Der Schaft ist, wie andere Selachierknorpel, mit Kalk- plättchen überzogen (nicht mit Placoidschüppchen, wie Karpinsky an- gibt. Nach Karpinsky am» wahrscheinlichsten als ‘verwachsene Sym- physenzähne des Oberkiefers zu deuten, nach Eastman als solche des Unterkiefers. Nach Hay eine verschmolzene Folge von Stacheln, die sich vor oder an der Stelle einer Dorsalflosse entwickelten; die frei herausgedrängte Spirale mochte sich auf die eine Seite der Flosse geschoben haben. Lissoprion Hay. Gekrümmt wie Helicoprion. Zähne am Rande glatt oder nur schwach crenuliert, die Wurzeln ohne Trennungsmarke ver- wachsen. Fir. 101 Fig. 102. 1 & IR 2 5 Cochliodus contortus Ag. Kohlenkalk. Armagh, Helicoprion Bessonowi Karpinsky. Restaurierter Teil des Irland. ®/, nat. Gr. a Großer Hinterzahn, Spiralorgans. (Nach Karpinsky.) b Mittelzahn. (Die Vorderzähne fehlen.) Familie: Cochliodontidae. Paläozoische Fische mit wenigen gewölbten, an der Basis ausgehöhlten, mehr oder weniger gebogenen Zähmen, die nicht gewechselt werden. Die Kronen sind fein punktiert und häufig mit stumpfen, schrägen Querfalten oder Furchen ver- sehen. Jederseits (oben und unten) ein großer Hauptzahn, und vor diesem meist zwei oder mehr kleinere Vorderzähne. Die Kenntnis dieser eigentümlichen, auf Karbon und Perm beschränkten Familie ist noch sehr ungenügend; meist liegen nur Zähne oder Flossen- stacheln vor. A. Smith Woodward (und früher schon R. Owen) vergleicht die Cochliodonten mit den Cestracioniden und faßt die gekrümmten Zahnplatten als Verschmelzungsprodukte von Einzelzähnen einer Querbinde auf. Jaekel gibt ihnen eine besondere Stellung als Trachyacanthidae (unter Bezugnahme ‘auf den Befund bei Menaspis) und rechnet hieher unsymmetrische, wurzel- lose, rauh skulptierte Stacheln, die als Oracanthus, Prigeacanthus, Cladacanthus, Platyacanthus, Gampsacanthus, Physonemus, Stichacanthus ete. beschrieben wurden. Cochliodus Ag. Auf jedem Unterkieferast drei stark gebogene (ein- gerollte), gewölbte Zähne; der hintere sehr groß, mit breitem, vorn und hinten durch eine schiefe Querfurche begrenztem Mittelfeld; der zweite von rhomboidischer, der vordere von dreieckiger Gestalt. Wahrscheinlich mit kleinen Symphysenzähnen. €. contortus A. u. a. Kohlenkalk. Streblodus Ag. Wie Cochliodus, aber Hauptzahn mit 2—3 breiten, schrägen Querfalten. Kohlenkalk. Tomodus Davis. Unterkarbon. Diplacodus Davis. Oberkarbon. Xystrodus Ag. COyrtonodus Davis. Oberkarbon. Kilbridge, Lankashire. Sandalodus Newb. u. W. (Trigonodus, Vaticinodus Newb. W., Ortho- % 2 pleurodus St. John u. W.) Obere Zähne dick, dreieckig, schwach eingerollt. B Fig. 103. Psephodus magnus Ag. A Drei zusammenhängende Zähne in nat. Gr. aus dem Kohlenkalk von Armagh, Irland. (Nach Davis.) B Psephodus magnus Ag. Zusammenhängende obere Zähne aus einem Schädelfragment von I b Großer Zahn etwas gebrochen, c kleiner Zahn, identisch mit Helodus rudis M’Coy, d schmale Zähne, identisch mit Helodus planus Ag., c Helodontenzähne, f, g Zähne, identisch mit Lophodus didymus und laevissimus. (Nach Traquair.) Fig. 104. Menaspis armata Ewald. 2:3. Kupferschiefer. 2—4 und I Kopfstacheln, E, Z zapfenartige Stachel- schuppen, P Brustflossenteile, V Beckenflossenteile. (Nach Jaekel.) Im Unterkiefer 2 Zähne, davon der hinteresubtriangulär oder keulenför- mig, vorne zugespitzt, etwas einge- rollt, mit 1—2 Diagonalwülsten; der vordere kurz, vorn abgestutzt, stark eingerollt.Kohlenkalk, Europa,Nord- amerika. S. MorrisiDav. Unterkarbon. Deltophychius Ag. Chi- tinodus St. John u. W., Poecilo- dus Ag., Deltodus Ag., Xystrodus Ag., Kohlenkalk. | Psephodus Ag. Große rhom- bische oder rhomboidische, schwach gebogene, konvexe Zähne mit ge- kerbten Rändern. Mit diesen großen Zähnen sind zuweilen eine größere Anzahl kleiner, quer verläugerter Zähne verbunden, die isolierı als Helodus, Lophodus, Aspidodus und Taeniodus beschrieben wurden. Koh- lenkalk, Europa, Nordamerika. Ps. magnus Mc Coy sp. Pleuroplax A. Sm. Woodw. (Plewrodus Hanc. Atthey). Kiefer- äste in spitzem Winkel vereinigt. Zahnplatten gekielt, mit Furchen und seitlichen Kerben, welche die Zahl der Komponenten andeuten. Dorsaler Flossenstachel komprimiert, breit, glatt oder tein gestreift. Körper flach. Karbon, England. Mr Menaspis Ewald!) (Fig. 104) 1) Jaekel O., Über Menaspis ar- mata. Sitz.-Ber. naturf. Freunde. Berlin 1891. — Reis, O. Über die Kopfstacheln iR wen von M. armata. Geogn. Jahreshefte. München 1891. } 2 - 1 . $ 2 a. Du ER an U R Fr | A F (Fig. 106.) Zähne groß, flach, viereckig, mit dicker platter Wurzel. 4 F Selachii. Psammodontidae. RS TEN 61 (Dichelodus Gieb., Chalcodus Zitt-). Kopf und Rücken mit Längsreihen von _ knochigen oder dornigen, teilweise gekielten Placoidschuppen und kleinen Chagrinkörnchen bedeckt. Zwei Längsreihen der größeren Schuppen enden nach hinten mit zwei scharf zugespitzten Zapfen. Am vorderen Teil des Kopfes jederseits ein dreieckiger, mit breiter hohler Basis versehener, gekör- nelter Stachel, hinter ihm jederseits drei glatte, dünne, nach innen gebogene Stacheln, die mit einem vorspringenden Basalfortsatz. auf der Kopfhaut befestigt sind. Nach Jaekel bestehen sie aus Vasodentin. Das mittlere Paar ist mehr als doppelt so lang als die beiden anderen. Gebiß cochliodont, an Deltoptychrus erinnernd. M. armata Ewald. Kupferschiefer. Familie: Psammodontidae. De Koninck. Zähme in 1, 2 oder mehr Längsreihen, pflasterartig angeordnet, groß, eben oder schwach gebogen, aus. Vasodentin, mit punktierter oder fein runzliger Ober- fläche. Umriß quadratisch oder oblong. Kohlenkalk Europa, Nordamerika. Copodus Davis (Mesogomphus, Rhymodus, Chara- codus, Pinacodus Ag.). Zähne vorn verschmälert, durch eine Quernaht in zwei ungleiche Teile zerlegt. Psammodus Ag. (Homalodus, Astrabodus Davis) Lagarodus Jaekel. Zähne schmal rectangulär, scharf gseknickt. Koh- lenkalk. L. (Psam- modus) augustus Tr. Archaeobatis a Newb. Kohlenkalk, Nordamerika. Familie: Petalodontidae. Fig. 105. N ewberry und Peialodus destructor Newberry und 1 Worthen. Steinkohleniormation. Worthen. ) Springfield, IOlinois. a Zahn: von a ne .. 1 ® RD schnitt. } sn, Zähne zusammen- Each Else Irland. Nat. Gr. gedrückt, quer verlän- gert, pflasterartig in Längs- und Querreihen geordnet. Krone aus Vasodentin, mit Schmelz bedeckt, häufig durch eine Querschneide in eine vordere konvexe und eine hintere konkave Hälfte geteilt, und meist mehr oder weniger stark rückwärts ge- bogen. Wurzel durch Schmelzfalten oder durch eine Kante von der Krone scharf abgesetzt, vertikal verlängert. Zähme persistent, beim Wachstum schuppenarhg auf- einandergeschoben. Karbon. Perm. Der Körper nur von Janassa (zum Teil) bekannt. Er ist rochenartig; die großen Brustflossen sind am Kopf angewachsen, von den Bauchflossen aber durch einen Zwischenraum getrennt. Der hintere Abschnitt mit zwei Dorsalflossen, der Schwanz schmal. Glatte, rundliche Chagrinkörperchen. Petalodus Owen (Sicarius Leidy, Antliodus Newb., Chomatodus Ag., Lisgodus St. John u. W.) Zähne stark zusammengedrückt, quer verlängert; Krone blattförmig, mit Querschneide und scharfem Basalrand, vorn konvex, hinten konkav. Wurzel lang, dünn, stumpf abgestutzt. Kohlenkalk. Europa, Nordamerika. Petalorhynchus Newb. u. W. Gebiß aus sechs Querreihen von je drei zugeschärften schneidenden Zähnen mit ungeteilter Wurzel bestehend. 2) Jaekel O., Über die Organisation der Petalodonten. Zeitschr. geol. Ges. 1899. 62 Ri | Vertebrata. ‚Pisces. nu nn. und ca. 10 Querreihen angeordnet sind; die langen, unten verschmälerten MN 9 IV? NA Nur k N NEN WAR TS Pa h Ba ee URN Yu NR ey J - Nach Jaekel wäre Petalorhynchus auf obere Symphysenzähne von Petalodus gegründet, während Eastman’'an der Selbständigkeit der Gattung festhält. Janassa Mstr. (Diectaea, Byzenos Mstr., Olimaxodus Me Coy, Peltodus Newb., Tanaodus St. John u. W.) Brustflossen groß, halbkreisförmig, etwa bis in die halbe Länge des Kopfes reichend. Bauchflossen klein, halbkreis- förmig, vorn mit einem abgegliederten Fortsatz (»Lauffinger« Jaekel). Wahr- scheinlich zwei dorsale Flossen. Ein Paar Lippenknorpel dem Kieferbogen aufliegend. Gebiß gewölbt, vorn verschmälert, aus querverlängerten Zähnen mit. punktierter ebener Krone zusammengesetzt, die in 5—7 Längsreihen Wurzeln sind in der Richtung von vorn nach hinten stark zusammen- gedrückt, etwas gebogen, auf der konvexen. Vorderseite quergerunzelt, auf der konkaven Hinterseite glatt. Die neu inFunktion tretenden Zähne legen sich über die älteren, so daß diese als Unterlage dienen (Fig. 107) und nicht abgestoßen werden. Die fast ebene Kaufläche wird lediglich von der Vorder- seite der Krone gebildet, welche sich so stark zurückbiegt, daß sie nahezu horizontal liegt und einen Teil des dahinterstehenden Zahnes bedeckt. Chagrinkörner oval bis vierseitig, glatt. Karbon, Europa, Nord- amerika. Perm (Kupferschiefer) von Hessen und Thüringen. Fig. 107. Fig. 108. Querschnitt durch das Gebiß von Janassa bitu- Janassa bituminosa Schloth. 1:2. -L Lippen- minosa Schl. Ok Oberkiefer, Uk Unterkiefer, knorpel, Uk Unterkiefer, Okg Oberkiefergebiß, Ez Ersatzzähne der durchschnittenen Sym- Ukg Unterkiefergebiß, K Kiemenspalten, Ppt physenreihe, Ukg Unterkiefergelenk, Qug Qua- Propterygien, P Brustfiosse, V Beckenflosse, dratgelenk, iUk Innenrand des Unterkiefers in Lf_Lauffinger, 4 After, B Basalknorpel d. Bauch- der Symphysenebene. (Nach Jaekel,) flosse, y Ilearprozeß (?). (Rekonstruktion nach Jaekel.) | Fissodus Newb. u. W. Kohlenkalk, Nordamerika. Zähne wie Janassa, aber die Schneide durch 1—2 Ausbiegungen geteilt. ... Polyrhizodus Me Coy (Dactylodus Newb., Gyracanthıs Ag.) Zähne dick, mit gewölbter, der Quere nach schneidender Krone und lappiger, viel- ‚Kohlenkalk, Xystracanthus -u. W.) ähnliche, ebenfalls konkav abfallend, in eine 3 z Zi a a N ' - y : Zı en 44 ER N ehe - r 7? n { Selachit: Pe etlontdse N aber 63 ae fach geteilter Wurzel. Mit diesen Zähnen sind in Rußland Flossenstachel gefunden, die sich durch ihre Krümmung nach vorn auszeichnen. (Gyra- canthus Ag.) Vielleicht ge- A hören Petrodus Me Coy — ÖOstinaspis Trautschold als Hautdornen zu dersel- ben Gattung. Unteres und mittleres Karbon. Sticha- canthus Davisumfaßt gleiche Stachel aus dem irischen Leidy(DrepanacanthusNewb. nach vorn gekrümmte Sta- cheln aus amerikanischen Kohlenkalk. Otenoptychius Ag. (Ctenopetalus, Harpacodus, Pe- talodopsis Davis, Serratodus Kon., Peripristis St. John u. W.) Wird von Jaekel mit Petalodus vereinigt, während Eastman eine besondere Familie Peripri- stidae für berechtigt hält. Kleine, von vorn nach hinten stark zusammenge- drückte Zähne, mit zuge- schärfter gezackter Krone. Fok - Callopristodus Tra- quair. Wie vorige, aber Wurzel geteilt. Nach Jae- kel Schuppen. Karbon, Schottland. Glossodus Me Coy, Mesolophodus A. Sm. Woodw. Kohlenkalk. Pristodus Davis. Symmetrische, ziemlich a b kleine Zähne mit niederer Wurzel. Krone halbkreis- förmig, mit steil aufsteigen- der Schneide, nach hinten. B Fig. 109. Janassa biluminosa Schloth. A Orig. Universitäts-Sammlung in Halle. _ Ukg Unterkiefergebiß, Mz mittlere Querreihe des Oberkiefergebisses, Uk Unterkiefer, ZL Lippenknorpel, Ppt Propterygien der Brustfiosse. 2); nat. Gr. (Nach Jaekel.) b Hautschuppen (vergr.) Ries. 1, Callopristodus Platte verbreitert. Wurzel durch eine Einschnürung BONES pectinatus As. abgetrennt. ig. 110. Kohlenkalk. 5 K ohlenkalk Polyrhizodus magnus M’Coy. Kohlenkalk. Schottland. Nach A. Smith Wood- Armagh, Irland. 1!/, nat. Gr. a von vorn, ward Typus einer beson- b Querschnitt. (Nach M’Coy.) deren Familie, die vermut- lich nur je einen Zahn in jedem Kiefer besaß. Nach Jaekel sind auch u Pristodus zahlreiche Querreihen von Zähnen auf den Kiefern anzu- nehmen. „ Familie: Squatinidae M.u. H. Meerengel. ie Körper breit, platt. Brustflossen groß, aber durch eine Spalte vom Kopf getrennt, so daß die Kiemenöffnungen noch auf den Seiten ausmünden können. Keine Afterflosse. Zwei Rückenflossen, ohne Dornen. Haut mit kleinen Placoid- schuppen bedeckt. _Zähme spitz, kegelförmig, ohne Nebenzacken, mit breiter Wurzel, aus Pulpodentin bestehend. Tectispondylische Wirbel. Squatina Aldrovandi (Rhina Klein, Thaumas Mstr., Phorcys Thioll., Scaldia Le Hon, Trigonodus Winkler z. T.). Jura bis jetzt. Vollständige Skelette von Squ. alifera Mstr. sp. (acanthoderma O. Fraas) und sSqu. speciosa Meyer aus dem oberen weißen Jura (C-Platten, lithographischer Kalkstein)von Württemberg (Nusplingen) und Bayern, sowie von Oirin (Ain), vgl. aber Pseudorhina.) Ganze Skelette ferner in der oberen Kreide des Libanon!) und der Baumberge (Sendenhorst) in West- falen. Kıe3119. Zahn von a Squalina alifera Münst. sp. Lithographischer Schiefer. Solnhofen. ?/,. b Squatina Fraasi Probst. Miocäne Molasse. Baltringen. ?],. Fig. 113. Medianer Längsschnitt durch die Wirbel- säule von Squatina angelus Lin. Fir. 114 (Nach Hasse.) ch Chorda, d verkalkter IST | Doppelkegel, wkonzentrische Verkalkungs- Squatina alifera Münst. sp. (= Squatina acantho- ringe, iv intervertebraler, mit Chordasub- derma Fraas). Ob. Jura. Eichstätt, Mittelfrdnken. stanz erfüllter Zwischenraum. (Original im paläontolog. Museum in München.) ... Pseudorhina Jaekel.e Zähne mit höckerförmiger Krone. Keine Lippenknorpel. Schwanz länger als bei Sguatina, sehr allmählich verdünnt, oben mit größerem, unten mit schwächerem Segel. Nur sehr kleine Dorsal- flossen. ?6 Kiemenbögen. Sgu. alifera Mstr. (s. o.) Die Berechtigung dieser Gat- tung, in die wohl auch die anderen Squatinen des oberen Jura einzureihen wären, bedarf noch näherer Prüfung. | ' - Familie: Pristidae Günther. Sägefische. | | körper gleichmäßig gestreckt, wenig niedergedrückt. Brustflossen mäßig. groß, mit dem Kopf verwachsen, aber nicht bis zu der abgeplatteten, schwertartigen !) »Squatina« crassidens gehört indessen zu Sclerorhynchus und zu den Pristiden. 3 Y ee RN rs eh: , .\ en er u Sp e = i HE f Selachii. Rhinorajidae. | 65 Schnauze (Rostrum) verlängert, welche jederseits mit einer Reihe großer, meist in Alveolen steckender Zähne (Vasodentin = Placoridschuppen) besetzt ist. Zähme der Mundspalte klein, stumpf, aus Pulpodentin bestehend. Kiemenspalten auf der Unter- seite. Tectispondylische Wirbel. Die Pristiden sind nach Jaekel von Rhinobatiden abgezweigt und haben sekundär aN eine haiartige Gestalt erlangt. Obere Kreide bis jetzt. Pristis Latham. Tertiär, lebend. Propristis Dames (Ambly- ‚pristis Dames, Eopristis Stromer). Zähne stehen nur im vorderen Drittel der sehr großen (bis 2m langen) Säge!); sie sind kurz, breit,dichtgedrängt,etwasschräg nach vorn gerichtet. Pr. Schwein- Jurthi Dames. Eocän. Ägypten. Sclerorhynchus A. Sm. Woodw. Zähne der Säge nicht in Alveolen. Der mittlere Ro- stralknorpel geht bis zum Ende der Schnauze. Die Brustflossen reichen bis dicht an die Becken- flossen. Zähne der Mundspalte klein, spitzig. Scl. atavus A. Sm. W. Obere Kreide, Libanon. Familie: Rhinorajidae Jaekel. Die großen Brustflossen sind seitlich an das Rostrum angelehnt, treffen aber nicht vor der Schnauze zusammen. Kiemenspalten auf der Unterseite. Schwanz allmählich in den vorderen Körper übergehend, mit Seitenkielen. Zähme aus Pul- podentin, mit zweiflügeliger Wurzel. Tectspondylische Wirbel. Jaekel faßt als Rhi- norajiden die Rhinobatinae, Torpedininae, Rajinae zusammen. Ahnlich umgrenzt ist Gills Abteilung Pachyura, die aber auch die Pristiden noch um- schließt. Ihnen gegenüber stehen die Centrobatidae Jaekels, mitden Trygoninae, Ptychodontinae, My- liobatinae und Üeratopterinae als Unterfamilien, den Masticura -Gills entsprechend. Die fossilen Ptychodonten sind allerdings bei Gill nicht berücksichtigt, kön- Fig. 115. c : Rhinobatus mirabilis Wagn. Lithographischer Schiefer. sn aber auch keineswegs mit Eichstätt, Bayern. (Nach einem 1,7 m langen Exemplar Sicherheit hier untergebracht im Münchener paläontolog. Museum.) werden. !) Bei jungen Exemplaren von Pristis cuspidatus Lath. ist der basale Teil der Säge ebenfalls unbezahnt. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 5 .66 ee BER TR B at .. Vertebrata. Pisces. | N RR Unterfamilie: Rhinobatinae M.u.H.. . Körper flach, aber lang gestreckt. Radien der großen Brustflossen nicht bis zu dem verlängerten Schnauzenende reichend. Schwanz (hintere Hälfte 2 Körpers) kräftig, mit zwei Rückenflossen. Zähne klein, stumpf gekielt. Rhinobatis Bloch (Euryarthra Ag., Spathobatis Thiolliere),. BRücken- flossen ohne Stacheln. Die vordere weit hinter den Beckenflossen. Haut mit kleinen Chagrinkörnchen. Schwanzflossen ohne unteren Lappen. Oberer Jura bis jetzt. Rh. bugesiacus Thioll. (mirabilis Wagn.) Oberer weißer Jura, Cirin, Eichstätt. | Rh. Zignii Heckel. Eocän. Monte Bolca. Rh. maronita Pictet u. Humb. Obere Kreide. Libanon. | Asterodermus Ag. (Belemnobatis Thiolliere). Rückenflossen mit kleinen Stacheln. Mit deutlich abgesetztem unteren Schwanzlappen. Chagrinschuppen ziemlich groß, sternförmig gestrahlt. Oberer weißer Jura, Cirin. Trigonorhma M.u. H. Eocän (Monte Bolca) und lebend. Rhynchobatus M. u. H. Tertiär, lebend. Vordere Rückenflosse gegenüber den Beckenflossen. Schwanzflosse mit unterem Lappen. Unterfamilie: Rajinae Müller und Henle. Rochen. Körper flach, breit scheibenförmig oder rhombisch. Brustflossen von der Schnauze bis zu den Bauchflossen reichend. Bauchflossen vorn mit kräftigem, ge- gliedertem Knorpelstrahl. Schwanz schmal, aber allmählich aus dem Vorderkörper entwickelt, ohme Stacheln. Schwanzflosse meist reduziert. Haut mit kleinen spitzen und vereinzelten größeren, stacheligen Placoidschuppen. Zähme klein, zweiwurzelig, mit rhombischer Krone aus Pulpodentin, zu einem Pflaster angeordnet. Bei ‚einigen Arten haben die Männchen spitze, die Weibchen stumpfe Zähne. Kreide bis jetzt. Oyclobatis Egerton. Obere Kreide. Libanon. Raja Cuv. (Actinobatis Ag.) R. expansa Davis.. Obere Kreide, Libanon. Eocän, England. Pliocän. Lebend. Platyrhina M.u. H. Eocän. Monte Bolca. Lebend. Unterfamilie: Torpedininae Müller und Henle. Zitterrochen. Körper flach, vorn gerundet, scheibenförmig. Brustflossen nicht bis zu dem breiten Vorderrande des Kopfes reichend. Schwanz breit, fleischig, mit Bückenflossen. Haut nackt. Eocän bis jetzt. Torpedo Dum. (Narcobates Blainv.) Eocän, Monte Bolca. Astrape M.u.H. Oligocän. Nur eine Rückenflosse. Narcine Henle. Mit zwei Rückenflossen. Eocän, lebend. N. Molimi Jaekel, Monte Bolca. Familie: Mastieura. Gill (Centrobatidae Jaekel). Schwanz lang und schmal, scharf von der Körperscheibe abgesetzt. Tecti- spondylische Wirbel. Unterfamilie. Trygoninae. Müller u. Henle. Stechrochen. Körper flach, Brustflossen vor der Schnauze zusammenstoßend. Schwanz lang und schlank, die dorsalen Flossen oft peitschenförmig, 'sehr reduziert oder durch hintereinanderliegende, abgeplattete, randlich gezähnelte Stacheln (aus Vasodentin) ersetzt. Haut ohne Chagrin, aber mit großen, zuweilen gruppenweise verewmigten Hautplatten. Zähne klein, zu einem Pflaster vereinigt, mit zweiteiliger Wurzel. Tertiär bis jetzt. Trygon Adanson (Trygonobatus Blv., Alexandrium Molin.) Skelette im Eocän des Monte Bolca: Tr. muricatus (Volta), Tr, CART, Molin. Isolierte u = Ss - an S . x x 2 fe 4 B 2 EN A ee n Sf; - Te n z BER . } Selachii. Myliobatinae. 67 ER DIN Ze Hautplatten wurden teils als Raja, teils als Accipenser, teils als Dynobatis und Acanthobatis beschrieben (Fig. 117). Urolophus M.u.H. U. princeps Heckel, Eocän, Monte Postale. Xipho- irygon Cope (Heliobatis Marsh), Eocän, Wyoming. Oncobatis Leidy. Pliocän, Idaho. Rhombodus Dames. Kreide. Pty- . i chotrygon Jaekel.e Kreide. (Anacanthus — Ehrenberg.) Fig. 116. ar ® Trygon rugosus Probst. Zahn a von vorn, Fig. 117. b von hinten und c von der Seite. Vergr. Trygon (Acanthobatis) tuberculosus Probst d. nat. Gr. Miocäne Molasse. sp. Miocäne Molasse. Baltringen. Haut- Baltringen, Württemberg. (Nach Probst.) schild in nat. GT. Urogymnus M. u. H. Ohne Schwanzstacheln, aber mit scharfen, konischen Hautzähnen. Oyclobatis Egerton. Schwanz sehr kurz. Beckengürtel mit auffallend großen Präpubis- und Ileal-Fortsätzen. C. oligodactylus Eg. Skelette aus der oberen Kreide, Libanon. Fig. 118. Fig. 119. Gebiß von Myliobatis aquila Cuv. Rezent. Mittelmeer. Zahnpflaster von Myliobatis toliapieus (Nach Agassiz.) Ag. Eocän. Braklesham Bay, England. Unterfamilie: Myliobatinae. Müller u. Henle. Meeradler. : | Vorderkörper glatt, Schwanz extrem verlängert, peitschenförmig, mit einem 1 (oder mehr) abgeplatteten Stachel (spezialisierte Hautschuppe) hinter der Rücken- flosse. Brustflossen zu beiden Seiten des Kopfes unterbrochen, aber am fleischigen Vorderende als unpaare oder paarige durch Flossenstrahlen gestützte Verlängerung wieder auftretend. Zähme ziemlich groß, zu einem Pflaster angeordnet. Haut nackt. Die meisten lebenden Gattungen sind auch tertiär nachweisbar. Myliobatis Ouv. (Pastinaca Gronov.) (Fig. 118, 119.) Die Zahnpflaster sind aus mehreren Reihen sechseckiger, flacher Zähne mosaikartig zusammen- gesetzt. An jungen Exemplaren haben alle Zähne gleiche Form und Größe, an ausgewachsenen zeichnet sich die Mittelreihe durch fast sechsfache Breite aus. Die Wurzeln auf der Unterseite und den steilen Seitenrändern mit H* eg rt ei 68 ie Vertebrata, ae x | Sr IN ER ar parallelen Furchen. Flossenstachel flach, seitlich mit Zähnchen. (Fig. 120.) Se M. toliapicus Ag. Eocän. England. M. Pentoni A. Sm. Woodward. Eocän. Agypten. Hypolophites Stromer. Statt der einen Reihe großer Mittelzähne bei Myliobatis mit 4 Querreihen größerer Zähne. Eocän. Togo. Stachel von My- liobatis serratus Fig. TR Fig. 122. ee nn Ptychodus polygyrus Ag. Piychodus decurrens, Lower Chalk, Sussex. Unterkiefer nach A. Sm, i - Grünsand. Regensburg. Woodward. Aus »Guide to the fossil Reptilia ete.« mit Genehm. Beim el I EN: Nat. Gr. der Trustees des British Mus. Nat. Hist. Rhinoptera Müller (Zygobates Ag., Mylorhina Gill). Zähne quer ver- längert, hexagonal, in 5—7 Reihen, die nach außen an Breite abnehmen. Eocän bis lebend. Aötobatis Müller u. Henle. (Goniobatis le Hon) Zähne sehr breit, in einer einzigen Reihe. Tertiär, lebend. A. giganteus Schaffh. Mitteleocän, Bayern. A. irregularis Ag. Eocän, England. Promyliobatis Jaek. P. Gazolae Zigno sp. Eocän, M. Bolca. Unterfamilie: Ptychodontinae. Bin Zähne mit gewölbten, stark gerunzelten Kronen, in zahlreichen Reihen A (13—14); im vermutlichen Unterkiefer sind die Zähme der mittleren Reihe die er größten, im Oberkiefer schiebt sich eine symphysale Reihe kleiner Zähne zwischn - zwei Reihen großer Zähne ein. Wirbel cyclospondylisch. Ptychodus Ag. (Aulodus Dixon). Zähne quadratisch, mit gewölbter, gerunzelter Krone, die ungeteilte, sockelartige Krone durch eine Einschnürung scharf abgetrennt. Mittlere und obere Kreide. N; Hemiptychodus Jaekel. Kreide. Pa RE Zu # Fi: Y Sehr zahlreiche fossile Arten von Eocän an. 4 ‚3 ” D Y Tor X 2 j ‚die devenischen Ptyctodontiden nach :throdiren. Ri N Een ee RR a te E 5 ET ER N t Selachii. Holocephali. Squalorajidae. 69 Unterklasse. Holocephali. Chorda von zahlreichen verkalkten Knorpelringen umgeben. Die oberen Bögen mit Intercalarien wechselnd, den unteren Bögen an Zahl nicht genau entsprechend. Die Wirbelringe zahlreicher als die Bogenteile. Die vorderen Bogen verschmolzen zu einer die Chordascheide umschlie- ‚renden Hülse. Palatoquadratum und Hyomandibuiare umbeweglich mit dem knorpligen Schädel verschmolzen (Autostylie,, Nur eine äußere Kiemenspalte, welche durch eine Hautfalte teilweise bedeckt wird. Unter- kiefer jederseits mit einem großen Zahn, dem oben je zwei Zähne (auf Vomer und Pterygopalatinum) gegenüberstehen. Haut nackt oder mit Chagrin (bei fossilen Gattungen). Starke Schleimkanäle (Haut-Sinnes- organe) verlaufen am Kopf und als Seitenlinie am Rumpf, von zahlreichen verkalkten Ringen umgeben. Vor der Rückenflosse ein kräftiger, abge- platteter Stachel, der mit einem knorpligen Träger gelenkig verbunden ist. Die Männchen mit Stirnstachel (bei Chimaera knorplig, vorn gerundet, mit Dornen besetzt), kleinen dornigen Stacheln vor den Bauchflossen. und mit Pterygopodien, die durch dünne Kalkstäbe verstärkt sind; fossile Formen auch mit paarigen Stachelplatten am Kopf. Durch die unvollkommen gegliederte Wirbelsäule mitihrer großen Zahl von Knorpelringen, durch die Verschmelzung des Palatoqua- dratum und Hyomandibulare mit dem | Schädel und durch die Form und Struktur der Zähne nehmen die AHo- locephalen eine sehr isolierte Stellung neben den Zlasmobranchiern ein, mit denen sie doch durch manche wichtige Merkmale verbunden sind. Die Auto- stylie des Unterkiefers teilen sie mit den Dipnoern, die auch im Gebiß und in der Bildung des Labyrinths an sie erinnern. Die Holocephalen werden im De- von zuerst genannt, indessen gehören neueren Beobachtungen zu den Ar- Die von Jaekel beschriebene Gat- tung Rhamphodus, mit der Bezahnung der Ptyetodontiden, besitzt einen aus knöchernen Hautplatten zusammen- Gebiß einer jungen Chimaera monstrosa Lin. gefügten Schulterapparat ähnlich Coc- Muehosezz Blatzer.) costeus. Daraufist von Dollo die ganze Gruppe der Ptyetodonten zu den Arthrodiren gestellt (s. S. 83). Die ältesten sicheren Holocephalen gehören dann dem unteren Lias an. Fig. 123. Familie. Squalorajidae. A. Smith Woodward. Körper niedergedrückt, verlängert. Kopf in ein flaches Rostrum auslaufend. Gebiß unten aus 1 Paar, oben aus 2 Paar dünnen, quer gekrümmten Zähnen ohne Reibfläche (vgl. Chimaera) bestehend. Bückenflosse ohne Stachel. Münnchen mit langem, spießförmigen F'rontalstachel. Dieser ist innen hohl, besteht aus verkalktem 'Vertebrata. Pisces. Faserknorpel und steht mit der Cutis, nicht mit dem knorpligen Innenskeleit in Verbindung. Zahlreiche, verkalkte Wirbelringe, jeder aus konzentrischen Lamellen bestehend. Squwaloraja Riley (Spinacorhinus Ag.), im unteren Lias von England. Squ. polyspondyla Ag. Familie: Myriacanthidae. A. Sm. Woodw. Körper verlängert. Vordere Rückenflosse über der Brustflosse stehend, mit langem, geraden Stachel. Oben 2—3 Paar, unten 1 Paar Zahmplatten, außerdem 1 starker, unpaarer Symphysenzahn. Kopf mit einigen Hautplatten. Männchen mit großem Schnauzenstachel. Lias, Jura. | Myriacanthus Agassiz Metopacanthus Zitt. (Prognathodus Egerton, auf die Bezahnung bezogen). Der auf den Seiten mit Höckern bedeckte dorsale Flossenstachel trägt am Hinterrande jederseits scharfe Dornen, die distal\ in eine Reihe zusammenlaufen. Auch auf der Vorderseite stehen Dornen. Einige höckerige, seitlich in große Zähne auslaufende Hautplatten auf dem Kopfe. Die hinteren palatinalen Zähne größer als die vomerinen, vor der Symphyse des Unterkiefers ein meißelförmiger, unpaarer Zahn. e Fig. 124. Chimaeropsis paradoxa Zitt. Lithographischer Schiefer. Eichstätt, Bayern. /, nat. Gr. md Mandibularzahn, p hinterer Oberzahn, v vorderer Oberzahn von der Seite, vl derselbe von der Unterseite, & schmaler vor dem Mandibularzahn liegender Zahn. M. paradoxus Ag. Unt. Lias, England. M. bollensis E. Fraas (Stachel). Oberer Lias’e, Schwaben. Acanthorhina E. Fraas. Rostrum in einen festen, verkalkten Stachel auslaufend. Männchen mit schmelzbedecktem, kleinen Stirnstachel. Oben. 3 Paar flacher, gewellter Zahnplatten, im Unterkiefer nur 1 Paar. Flossen- stachel sehr schlank, von einer großen Knorpelplatte getragen. A. Jaekeli E. Fraas. Ob. Lias «, Holzmaden. Ohimaeropsis Zitt. Körper mit kleinen, konischen, radial gefurchten Placoidschuppen bedeckt. Unterkieferzähne schwach gebogen, mit großer Kaufläche; der Symphysenzahn außen (unten) konvex, innen (oben) flach oder konkav. Gaumenzähne (p) und Vorderzähne (v) dreieckig. Die ersteren hinten, die letzteren vorne zugespitzt. Dorsalstachel seitlich zusammen- gedrückt, mit sternförmigen Höckern und 2 Zähnchenreihen am Hinterrand. Ob. weißer Jura (lithogr. Schiefer), Bayern. Familie: Chimaeridae. Körper verlängert; Brustflossen sehr groß, mit einfachen Hornstrahlen. Vordere Rückenflosse mit kräftigem, auf knorpeliger Basis eingelenktem ‚Stachel, 4 “ hi Er 3 Y . P- 7 ‚hintere Rückenfl Selachii. Chimaeridae. osse niedrig, sehr lang. Oben jederseits ein kleiner Vorderzahn und ein großer Hinterzahn, unten je ein sehr großer, Innenseite und Oberrand des Kiefers bedeckender Mandibularzahn, welche in der Symphyse zusammenstoßen. Mehrere Tritoren oder Reibhügel auf den Zähnen. Jura bis jetzt!) Jschyodus Egerton. (Leptacanthus Ag., Au- laxacanthus Sauvage, Ohimaeracanthus Qu.). Unter- kieferzähne rhomboidisch, dick, mit schmalem Symphysenrande, Oberrand zugeschärft. Aus einer dichten Dentindeckschicht erheben sich 4 rauhe, punktierte Tritoren. Gaumenzähne dreieckig, vorn zugespitzt, hinten nicht ausgeschnitten, mit 4 Tri- . toren (2 innen, 1 median, 1 außen. Vomerzähne vierseitig. Rückenstachel am Hinterrand mit zwei Reihen Zähnen. Kopfstachel des Männchens aus intensiv verkalktem Faserknorpel gebildet (0. M. Reis), am Ende mit Zähnchen besetzt, kurz und gebogen. I. aalensıs Qu. Brauner Jura. I. Aalen. Brauner Jura, weißer Jura, Kreide von Mittel- europa. Ganodus Ag. Gaumenzähne hinten tief ‚ausgeschnitten, mit zahlreichen, in zwei Reihen stehenden Tritoren. Mittlerer brauner Jura, Stones- field. Die als Ganodus bezeichneten Mandibular- zähne scheinen besser zu Ischyodus zu passen. Fig. 125. Edaphodon Sedgwickii Ag. sp. v vorderer Oberzahn von der Innenseite aus dem Grünsand von Cambridge, v vorderer, p hinterer Oberzahn, md Unterkieferzahn (beide von innen). Ob. Kreide von Lewes. a Reibhügel und Kauflächen. sym Symphysenrand. ‘Sämtliche Figuren in !/, nat. Gr. (Nach Newton.) ? GREEN ZIEL Fe 7a Fig. 126. Ischyodus avita H. v. Meyer. Fast vollständiges Skelett 1/, nat. Gr. ‚Ob. Jura. Eichstätt, Bayern. (Nach H. v. Meyer.) 2) Newton E. T., The Chimaeroid fishes of. the British cretaceous rocks. Mem. Geolog. Survey. Monogr. IV. 1878. Quart. Journ. geol. Soc. 1876. p. 326. ; N Kran 7 N A N - BEN nn ’ EN EL ehe 4 Er vs Tu Y 2 y . ki na 12 Vertebrata: Pikees, .‘ ER “ 4 Rn. Aletodus Jaekel. Mandibularzähne mit 3 länglichen Tritoren, von R denen der äußere, schmale hart am Seitenrand liest. Brauner Jura £ “ "al Württemberg. A. ferrugineus Qu. sp. Hierher gehören wohl auch die aus dem gleichen Lager bekannten Eikapseln. FR Edaphodon Buckland (Passalodon Buckl.,, Eumylodus, Mylognathus So Leidy, Dipristis Marsh, Leptomylus Cope). Mandibularzähne mit breitem BR Symphysenrand, Gaumenzähne mit 3 Tritoren (2 innen, 1 außen), hinten Be} . abgestutzt. Kreide, Eocän, Oligocän. 12 Pachymylus A. Sm. Woodw. Mandibularzähne massig, mit sehr } breiter Symphysenfacette. Eine mittlere bucklige Reibfläche. Die hintere, = äußere Reibfläche ist auf kleine Höckerchen reduziert, die übrigen Tritoren 7 fehlen. Oxfordelay. Brachymylus A. Sm. Woodward. Oberer Jura, x England. ; Elasmodectes Newton (Elasmognathus Newton). Kimmeridgeclay. B- Kreide. Elasmodus Egerton. Eocän, England. Unteroligocän (Samland). ni Von den lebenden Gattungen Callorhynchus Gronow und Chimaera L. sind nn fossile Zähne aus dem jüngeren Tertiär von Neuseeland, Europa und Java oe bekannt. Ichthyodorylithen. Flossenstacheln finden sich häufig isoliert und lassen sich nur teilweise auf bekannte GFenera beziehen. Sie werden dann mit besonderen Gattungsnamen geführt. Symmetrisch ausgebildete Stacheln gehören der Medianebene des IR Körpers, meist dem Rücken oder dem Hinterende des Kopfes R an. Unsymmetrisch gebildete treten nur als paarige Stacheln auf, INN entweder vor den paarigen Flossen (Acanthodier) oder auf den Seiten des Kopfes (Cochliodontidae, Hybodontidae). Bei den ein- seitigen Stacheln ist die Basıs in der Regel abgestutzt, bei den symmetrischen Rückenstacheln dagegen meist verlängert und am proximalen Ende verschmälert. Unter den nicht mit Sicherheit bei bestimmten Gat- tungen oder Familien unterzubringenden Stacheln mögen folgende erwähnt werden: a) Schlanke, bilateral symmetri- sche Stacheln mit glatter und deutlich vom übrigen Teil unterschiedener Ba- sis. Zum Teil wohl zu Acanthodiern und Cestracioniden gehörig: Onchus Ag. (vgl. 8. 47). Silur, Devon, Homacanthus Devon, Karbon, Acondylacanthus St. John. u. Worth., Compsacanthus Ag., Lispacanthus Davis, Karbon, Nemacanthus Ag., Trias, Jura, Pristacanthus Ag., brauner Jura. b) Schlanke, symmetrische, hin- ten abgestutzte Stacheln; die innere Höhlung nur am unteren Ende offen: Gnathacanthus Davis, Karbon; Prista- canthus Ag., brauner Jura. c) Paarige, asymmetrische Flossen- stacheln. Machaeracanthus Newb. (Fi- gur 127), Heteracanthus Newb., Hapla- ET DE NEE ER 2 5; 5 ” e SE Fig. 197. Fig. 198. canthus Ag., Devon. } 2 Machaeracanthus major Gampsacanthus typus : d) Asymmetrische Stacheln mit A Newherry. Devon. . St. John und Worth. breiter, abgestutzter Basis und großer, > onlenkaäalk. -LOUIS . 33 . =. eo (Nach ee Missouri. _ innerer Höhlung, außen mit Körnern Selachii. Dipnoi. Dipteridae. 713 verziert. Wahrscheinlich seitliche Kopfstacheln (vgl. Cochliodontidae): Psam- mosteus Ag., Devon, Oracanthus Ag., Physonemus Mc Coy, Erismacanthus Mc Coy, Gampsacanthus (Fig. 128), Lecracanthus St. John u. W., Dipriacanthus: Me Coy. Unterklasse: Dipnoi. Wirbelsäule mit persistenter Chorda, Cranıum überwiegend knorpelig,, mit Hautplatten bedeckt. Palatoguadratum mzt dem Schädel verwachsen (Autostylie des Unterkiefers). Gaumen (Pterygoide), Unterkiefer und Kiefer mit wenigen großen Zähnen mit erhabenen Kämmen. Paarige Flossen mit langer, gegliederter Achse (Archipterygium). Kiemenhautstrahlen fehlen. Schuppen cycloid, bei den älteren Formen mit dickem Schmelz. Bei den lebenden Formen: Arterienconus mit zahlreichen Klappen, Darm mit Spiralfalte, Augennerven nicht gekreuzt. Die Schwimmblase zu einem lungenartigen Organ umgebildet. Das innere. Skelett ist überwiegend knorpelig, doch zeigen die Wirbelbögen, Rippen und Flossenträger Neigung zur Verknöcherung. Durch die Umbildung der Schwimmblase in einen verlängerten, einfachen oder doppelten Sack mit zahlreichen, zelligen Räumen, der als Lunge dient und mittels eines kurzen Ganges mit der vorderen Wand des Schlundes in Verbindung steht, unterscheiden sich die lebenden Dipnoer so sehr von anderen Fischen, daß sie anfänglich als fischähnliche Amphibien oder Schuppenlurche betrachtet wurden. Auch Einrichtungen im Herzbau (so die Anordnung der einen Längs- reihe von Klappen zu einer Spiralfalte, durch welche der Conus ar- teriosus in 2 Bahnen geteilt wird) und das Auftreten innerer Nasen- löcher sind singuläre Merkmale. Die Entdeckung des »Barramundy« (Ceratodus Forsteri) in den Flüssen von Queensland bestätigte die schon von Huxley betonte Verwandtschaft mit den alten Crossopterygiern. Immerhin unter- scheiden sie sich auch von diesen durch die autostyle Einlenkung des Unterkiefers und die Bezahnung. In beiden Eigenschaften nähern sie sich etwas den Holocephalen, interessanterweise auch in der Ge- staltung des Gehörorgans. Auch die Coccosteiden (Arthrodira) werden bald mit ihnen, bald mit den Holocephalen in Verbindung gebracht. Wir teilen die Dipnoer in 4 Familien. Familie: Dipteridae. Schädeldach mit zahlreichen, kleinen, glänzenden Hautschildern, Rumpf mit runden, imbricierenden Schmelzschuppen Maxilla und Prämazxilla nicht differen- ziert, keine randlichen Zähne. Schwanzflosse heterocerk. Zwei weit nach hinten liegende Rückenflossen. Jugularplatten vorhanden. i RR ad er RR m _ N RN _ 2 4 Fig. 129. Sa I Dipterus Valenciennesi,.ca. 1:5. Mittl. Oldred. (Nach R. Traquair.) Aus »Guide to the fossil Reptilia etc.«e mit Genehmigung der Trustees des British Museum of Natural History. EN a a DD np a en Zar 9 ww a a u Be ER N LE Se BE eh et aan RT OR el ‚signis Beneden. Ober-Devon, Belgien. Nordamerika (Chemung). geraden, sekerbten Radialfalten. Die lange Dorsalis gleichmäßig in die A LER y 74 | 0 Vertebrata. Pisces. ' ER Be; Dipterus Sedgw. u. Murch. (Catopterus Ag., Polyphractus Ag.) Die Schuppen auf dem freien Teil gekörnelt. Vordere Rückenflosse viel kleiner als die hintere, gegenüber der Beckenflosse, die hintere Rückenflosse der Analis gegenüber. Die Kopfplatten dick, glatt und porös. An das breite rhombische Parasphenoid (PSph) legt sich jederseits ein Pterygopalatinum (P), r das vorne in eine dreieckige Platte verläuft, welche einem ebenfalls drei- eckigen, mit gekerbten Radialkämmen versehenen Zahne als Basis dient. Die zwei Gaumenbeine stoßen in der Mitte grad- linig zusammen. Unterkiefer solid verknöchert, jederseits mit einem einzigen großen Zahn auf dem Operculare, dessen erhabene Kämme vom Innen- Fig. 130. Dipierus platycephalus Ag. Old red Sandstone. Banniskirk. Schottland. A Schädeldach. B Unter- ’ seite des Schädels (PSph Parasphenoid, P Pterygo-Palatinum, durch eine zufällige Bruchlinie hinten in zwei Stücke geteilt, d Gaumenzahn). C Unterkiefer (d Zahn). (Nach Pander.) rand fächerförmig ausstrahlen. Vollständige, jedoch meist verdrückte Exem- plare von Dipterus nicht selten im schottischen Oldred (besonders im un- teren Teile). Generisch unsicher sind die aus russischem Devon angege- benen Reste. Zähne werden zahlreich erwähnt aus dem Devon von Penn- sylvanien. Einzelne im mitteldevonischen Lenneschiefer (Crinoidenkalk- Einlagerung, also marin). Palaedaphus Beneden (Heliodus Newberry). Nur die Zähne bekannt. Die bis 17 cm großen Unterkieferzähne haben 4 stumpfe Kämme. P. in- . Conchodus McCoy, Cheirodus Pander von Mc Coy). Dünne, kleine, use glatte Zähne mit wenigen Radialkämmen. Devon, Rußland und dred. Holodus Pander. Devon, Orel. Familie: Phaneropleuridae. Mumdrand mit konischen Zähmen. Caudalıs diphycerk. Jugularplaiten vor- handen. Schädel mit zahlreichen Deckplatten. | Phaneropleuron Huxley (Fig. 133). Gaumenzähne dreieckig, mit Caudalis übergehend. Analis schmal, dicht vor der Caudalis. Oberes Oldred, Schottland. Oberdevon, Kanada. Scaumenacia Whiteavez. Oberdevon, Kanada. . HE Ni n $ a a =L ar “ 4 y 1} An \ ee vw + . u - * p S 7 IR 2% ; a N - 7 _ j' - E i Fr = v | Selachii. Ctenodontidae. 75 | Uronemus Agassiz. Keine Analis. Eine sich isoliert erhebende, mit der Caudalis aber verbundene Dorsalis. Unterkarbon, Schottland. Br Holodus Pander. Devon, Orel. # | Unbestimmte Stellung: "Conchopoma Kner. Rotliegendes, Lebach. Ein großes, muschel- förmiges Operculum. Zahnplatten mit zahlreichen, unregelmäßig stehenden rundlichen Zähnen. Familie: Ctenodontidae. : Maxilla und Prämasilla sind nicht differenziert, randliche Zähme auf den & Kiefern nicht entwickelt. Jugularplatten fehlen. Caudalis diphycerk. Dünne _ Qyeloidschuppen. & Ctenodus Ag. Größer als Dipterus. Hinterhaupt mit einer Oceipital- r platte. Zähne mit 12—14 gekerbten oder höckrigen Radialkämmen. Karbon. Perm von Europa, Nordamerika. (Cf. ceristatus Ag. Oberkarbon, England. Wi ec ee ei: 1 u ae "I: V Fig. 132. Ctenodus tuberculatus Atthey. Steinkohlen- Palaedaphus insignis van Beneden und de Kon. formation. Newsham, Northumberland. Devon. Lüttich. Unterkiefer !/, nat. Gr. (Nach Pterygo-Palatinum mit Gaumenzähnen. Traquair.) d Dentale, op Operculare, c Zahn, 1, nat. Gr. (Nach-Atthey u. Hancock.) y seitliche Grube. Fig. 133. 1 Phaneropleuron Andersoni Huxley. Old red Sandstone. Dura Den, Schottland. !/s nat. Gr. (Nach Nicholson.) x Vertebrata. Pisces, J Sagenodus Owen (Megapleuron Gaudry, Ptyonodus Egerton, Hemicte- nodus Jaekel p. p., Petalodopsis Barke.) Hinterhaupt mit zwei medianen | je Deckplatten. Zähne mit 3—10 einfachen oder gezähnten Falten. Ver- i Ben knöcherung stärker als bei Ceratodus, aber die Schuppen dünn, ohne Ganoin. Karbon, Perm, Europa, Nordamerika. Familie: Ceratodontidae.!) Fr REN; Schädeldach mit nur wenigen S No großen Hautknochen. Obere und un- tere Bögen regelmäßig entwickelt. Chor- dascheide zum Teil knorpelig, aber ohne Gliederung, Chorda persistent. Keine Intercalaria. Die untere Schicht der großen, dünnen, elastischen Schup- pen, die wie bei Teleostiern in Taschen entstehen, ıst fibrös, aber nicht gleich- mäßig sklerosiert, die nicht sklerosier- ten Partien entsprechen den Rinnen der oberen Schicht. Die Faserlagen Fig. 134. Fig. 135. Sagenodus Copei Will. 1. Unterkiefer. sp Spleniale, Ceratodus runcinatus Plien. Obere art Articulare. 2. Oberkiefer. Pt Pterygopalatinum, Lettenkohle, Hoheneck bei Lud- ps Parasphenoid. (Nach Williston.) wigsburg. (Nat. Größe.) a ”) Günther Alb., Description of Ceratodus, a genus of Ganoid fish recently Bi discovered in rivers of Queensland, Australia. Philosophical Transactions vol. CLXI R A 1871/72. — Huxley, Th., On Ceratodus and the classification of fishes. Proceed. Er. Zo0l. Soc. 1876 p.24. — Miall, L.C, Monograph of the Sirenoid and Crossoptery- RN gian Ganoids. Palaeontogr. Soc. Part. I 1878. — Pander Ch. H., Über die Öteno- N dipterinen des devonischen Systems. St. Petersburg 1858. 4° mit Altas in Quer- Ar folio. — Traguair, On the genera Dipterus, Palaedaphus, Holodus, Cheirodus Ann. Mag. nat.-hist. 1878 4 ser. vol. XVII u. 5 ser. vol. U p. 1. — Zittel, K. A., Über = Ci Ceratodus. Sitzungsber. der Bayer. Akad. d. Wissensch. mathem.-phys. Ol. 1886. — ni. ‚Teller F'r., Über Ceratodus Sturi. Abhandl. geol. Reichsanstalt. Wien 1891. Bd. XV. Dollo. Sur la phylogenie des Dipneustes. (Bull. soc. belge de Geol. IX. AN 1895. 79—128). — E. Stromer, Über das Gebiß der Lepidosireniden und die Ver- B. breitung tertiärer und mesozoischer Lungenfische (Hertwig-Festschrift I. 1910). — 8. W. Williston, A new species of Sagenodus from the Kansas Coal measures (Kansas Univ. Quart. 1899, Nr. 4). A BE > 1 } a Ze are FA A er | Er 29 2 f LE 7 "2 Fi NA, ug TER e « Be 3 ‚ie Selachiil. Ceratodontidae. 4 der unteren Schicht in drei Richtungen gekreuzt, denen auch die Knochenzellen Folgen. Obere Schicht ohme Knochenzellen. Masxilla und Prämascilla nicht diffe- renziert, keine randlichen Kieferzähne. Keine Iugularplatten. Die Zähme entstehen ontogenetisch durch Konkreszenz von konischen Einzelzähnen (Hilgendorff, Semon), welche durch ein maschiges Knochengewebe basal verbunden werden. Rückenflosse sehr lang, über die hintere Hälfte des Körpers ausgedehnt, ebenso wie die eben- Falls lange Analis in die diphycerke Schwanzflosse übergehend; Strahlen sehr fein, zahlreicher als die Träger, welche mit den Dornfortsätzen korrespondieren und artikulieren. | Ceratodus wird gewöhnlich mit Lepidosiren (Sümpfe des Amazonas- gebiets) und Protopterus (tropisches Afrika) zu einer Abteilung zusammen- - gefaßt (Sirenoidea). Es muß betont werden, daß es sich um drei durchaus geschiedene Familien handelt, von denen genauer nur die der Ceratodontiden fossil bekannt ist. Diese hängt mit den Otenodontiden genetisch unmittelbar zusammen und dürfte durch diese von den Dipte- B riden abstammen. Fig. 136. Ceratodus Forsteri Krefft (Barramundi) aus Queensland. A Seitenansicht des Fisches, verkleinert. B Unterseite. des Schädels. C Unterkiefer (nach Günther). Qu Quadratum, PSph Parasphenoid, Pi Pterygo-Palatinum, Vo Vomer, d Zähne, na Nasenlöcher, Br Kiemenhöhle, ce vorderste Rippe. D Ceratodus Kaupi Ag. Lettenkohlensandstein. Hoheneck bei Ludwigsburg. Unterkieferzahn auf knöcherner Basis. 1/, nat. Gr. Ceratodus Ag. (Hemictenodus Jaekel p. p.) Das flache Schädeldach wird nur durch zwei große Medianplatten und 2 Paar Seitenplatten gebildet. An das lange, vorn rhombisch verbreiterte Parasphenoid legen sich seitlich die Pterygopalatina an, die vorn in einer Mediannaht gradlinig zusammen- treffen. Sie tragen jederseits einen großen, mit Radialfalten versehenen Zahn, die knorpeligen Vomer je einen meißelförmigen Zahn. Auch der Unterkiefer trägt jederseits auf seinem, dem Spleniale (Operculare) ent- sprechenden inneren Teil einen Zahn mit hohen Radialkämmen. Ver- knöchert sind Operculum und Suboperculum, der Zungenbeinbogen, die Kiemenbögen, der Brustgürtel, die Rippen, obere und untere Bögen samt Dornfortsätzen und die Flossenträger, zum Teil in Form von knöchernen Hülsen. Das Quadratum bleibt knorpelig. Der Name Ceratodus ist ursprünglich den fossilen Zähnen beigelegt, die sich aber nur unwesentlich (bedeutende Größe, geringere Zahl der Kämme) von der lebenden Gattung unterscheiden. Die Zähne der lebenden Form haben 6 Kämme, bei den fossilen besitzen die Oberkieferzähne meist 5, die Unterkieferzähne 4 Kämme. An einem Schädel aus den Raibler- yS Ara I f € RER 7) a a N - a ET mann, re N Mn FE : j Be RE a He N j 4 . , r 2% Mi r 718 Vertebrata; ) Pisces, ; Schichten (unt. Keuper) von Lunz in Niederösterreich beobachtete Fr. Teller, daß die Seitenlinie in tief eingesenkten Kanälen der Knochen verläuft, daß die Verknöcherung massiger ist, und daß die paarigen Lateralia des Schädel- daches hintereinander liegen (CO. Sturi Teller). Er möchte hiernach den fossilen Ceratodus von dem lebenden Epiceratodus abgrenzen. Häufig in der Trias, Buntsandstein (CO. arenaceus Qu.), Muschelkalk, Lettenkohle (Hohenecker Kalk), Keuper, Rhät.; in den oberen Karru- schichten Südafrikas (C. capensis A. Sm. Woodw.), in der Kota-Maleri-Gruppe (unterer Keuper) Indiens. Seltener im braunen Jura (Stonesfield Slates), im oberen Jura von Colorado, in Fort Union-Schichten (oberen Kreide) von Montana. Unterklasse. Arthrodira. Kopf und Rumpf mit symmetrisch angeordneten Platten bedeckt, der Kopf mit dem Rumpfpanzer gelenkig verbunden und hinter dem Kopfschild eine größere Lücke des Panzers, die eine verschiedene Stellung des Kopfes erlaubt. Augenhöhlen seitlich. Große Zähne am Unterkiefer und am zwei Belagknochen des Pterygo- palatinum (Gaumenbein und Vomer), Maxilla und Prämazxilla zahmlos. Die Zähne sind mit den knöchernen Unterlagen meist verschmolzen und treten als Zacken an diesen auf. Offene dermale Kanäle in den Panzerknochen. Chorda persistent, Bogenteile verknöchert und wohl entwickelt. Brustflosse fehlt, Beckenflosse reduziert, aber mit schlankem, spatelförmigem Basipterygium und einigen Flossenstrahlen. - 25 ER eg 2 E N GGG Ye RI RRTIIAIRÄKTITISSS NL x un (< Fig. 137. Coccosteus decipiens, nach A. Sm. Woodward. Mittl. Oldred, Schottland. Ca. 1:4. Aus »Guide to the fossil Reptilia ete.« mit Genehmigung der Trustees des British Mus. of Nat. Hist. Zum Schultergürtel rechnet A. Sm. Woodward die sich bei Cocco- steus vor den ventralen Panzerplatten hinziehenden und in der Mitte zu- sammenstoßenden schmalen Interlateralplatten (Traquairs); Jaekel nennt sie Iugularia und interpretiert den ganzen Ventralpanzer (d. h. die paarigen vorderen und hinteren Ventralplatten und die beiden in der Mediane lie- senden Platten) als Schultergürtel. Die vorderen Platten nennt er Olaviculae oder Deckknochen der Procoracoide, die hinteren Postclaviculae (Deck- knochen der Coracoide), die mittlere Zentralplatte Interclavicula, die davor auftretende (unpaare) Präclavicula. Die bei einigen Formen nachgewiesenen »Ruderorgane« sind stab- förmige oder verlängert dreieckige Hautknochen, die an der Grenze von Jaekels Clavicula und Cleithrum sich anlegen. In einer späteren Notiz wird der über der Clavicula auf der Seite . folgende Knochen als Cleithrum, der zwischen diesem und der großen Nackenplatte sich einschiebende, Collare genannt. Letzteres soll durch die Bahn der Seitenlinie gekennzeichnet und damit auch als derselbe Teil fest- gelegt sein, der bei Teleostomen gelegentlich Supraclavicula genannt ist?). !) Jaekel, Zeitschr. geol. Gesellsch. 1903. Sitz.- Ber. Ges. naturforsch. Freunde. 1906. L Selachii. Arthrodira. ‚ 19 Wenn diese Vergleichung richtig ist, so würde es sich empfehlen, die Be- zeichnung Epioticum durch Squamosum zu ersetzen, da die sog. Epiotica der Stegocephalen ebenfalls als Homologa der Supraclavicula gelten. ee N Fig. 138. Coccosteus decipiens Ag. Kopf und Rumpf rekonstruiert nach Jaekel. P Lage der Brustflosse, V Lage der Bauchflosse. Die Stellung der Arthrodira im System ist eine recht selb- ständige, die weder durch die Einreihung bei den Dipnoern noch bei den Placodermen zum Ausdruck gebracht wird. Die Beziehungen zu den Acci- penseroiden sind neuerdings wieder von Jaekel hervorgehoben. Daß das Gebiß der lebenden Störe mit den mächtigen Zahnplatten der Arthrodira im ganzen ähnliche Formverhältnisse zeigen soll, ist schwer verständlich, da bei den Stören die Bezahnung rückgebil- det ist. Die Accipenseriden (und schon Chondrosteus) sind geradezu extrem hyo- stylisch, da der kleine Kieferbogen durch ein langes Symplecticum mit dem Hyo- mandibulare verbunden und von Primor- dialeranium abgerückt ist, während bei Dinichthys diese Verhältnisse an die Auto- stylie der Dipnoer erinnern (Verschmel- zung der zahntragenden Platten mit dem Suborbitale oder Maxillare genann- ten Knochen). Der Vergleich der vorde- ren Panzerplatten des Rumpfes mit dem Schultergürtel der Accipenseriden läßt sich durchführen, jedoch ist zu beachten, daß bei Stören die Beteiligung des pri- mären, knorpeligen Schultergürtels eine recht umfängliche ist und die Brustilosse gerade dem coracoidalen und scapularen Knorpel anhaftet, während bei Cocco- steus eben die Panzerplatten lückenlos aneinanderschließen und echte dermale Bildungen sind. Der Pectoralstachel der Störe ist aus verschmolzenen Flossen- ‚Fig. 139. strahlen hervorgegangen und nicht homo- (eetestew, restautort von Pander, Yon der log dem »Ruderorgan« der Cocecosteus man Teile des Kopfpanzers von der Unterseite. etc., in dem Jaekel auch zugleich das Cor (22) Claviculae, R (20) Postelavieulae, Uhy (13) Interclavicula, Uhy (15) Präclavicula. Homologon des »Ruderorgans« der Aster- (Benennungen nach Jaekel.) Vertebrata. Pisces. olepiden und der Oune (seitliche hintere ee: des Kopf- schildes) der Cephalaspiden erblickt. F Sehr ähnlich wie bei den Placodermen ist die Anordnung der Platten im Ventralpanzer, aber die räumliche Anordnung großer Hautknochen in einer begrenzten Region des Körpers muß immer eine gewisse Ähnlichkeit zeigen, die durch Konvergenz zu auffallender Übereinstimmung gesteigert werden kann. Die Anlage des Kopfpanzers ist schon dadurch fundamental verschieden, daß den Kieferteilen bei Coccosteus etc. eine erhöhte Bedeu- tung zuerteilt ist. Das Ruderorgan ist ein einheitlicher Knochenstab, der mit dem kompliziert gebauten Anhang der Asterolepiden gar keine Ähn- lichkeit hat; er ist eher mit den Präopercularstacheln gewisser Stachelflosser zu vergleichen, deren Abgliederung allerdings noch nicht beobachtet ist. Auch das Auftreten einer Beckenflosse bei Coccosteus ist ein wich- tiges, die Grenze gegen die Asterolepiden festigendes Merkmal. Diese bilden eine Abteilung innerhalb eines größeren Kreises, in dem Bildung paariger Flossen überhaupt unbekannt ist. Die kleine, wenn auch rudimentäre Beckenflosse bezeichnet die Coccosteiden als eine Abteilung, die normal paarige Extremitäten entwickelt und bei der es schon zu einer starken Rück- bildung gekommen ist, der die Brustflossen ganz verfielen. Die Ähnlichkeit mit den Dipnoern liegt besonders in der Bildung des Gebisses und in der vermutlichen Autostylie. Die Angabe von gelegent- % lichen Ossifikationen im Bereich des Primordialcraniums sind noch näher Bi zu prüfen. Demgegenüber steht aber eine Anzahl wichtiger Unterschiede, er. vor allem die ganz abweichende Bepanzerung der Ventralseite des Rumpfes, ih; während die Anordnung der Platten im Kopf eines devonischen Dipterus = oder Phaneropleuron besonders in der mittleren Region sich wohl ver- 3 gleichen läßt. Die Ordnung der Arthrodira umfaßt die Familien der Coccostei- dae und der Ptyctodontidae, welche sich vielleicht noch die unge- nügend bekannten Astero steidae und Mylostomatidae anreihen. Familie: Coccosteidae. Kopfschild zusammengesetzt aus großen Deckplatten. Die mittlere Region wird gebildet von der unpaaren Occipitalplatte, den großen paarigen Parietalien, einem kleinen Frontale (mit Epiphysengrube; in der englischen Literatur Ethmoid — gg = S Si (N en a - \ RITUNN N N N UT. ann Fig. 140. Coccosteus decipiens Ag. a Vordere Seitenplatte des Rückenschildes von innen, b von außen. ‚genannt), einem größeren unpaaren Nasale bzw. Ethmoid, das sich unmittelbar anschließen kann oder durch die großen, paarigen Präfrontalien abgedrängt ist, wenn diese in der Mittellinie zum Kontakt kommen. Seitlich neben dem oberen Hinterhauptsbein liegen die sog. Epiotica, denen sich nach vorn ein Supratemporale, Postfrontale und Jugale (auch Suborbitale und Maxillare bezeichnet) amreihen. 1) Dollo L., Les Ptyctodontes sont des Arthroderes (Bull. Soc. belge de GE£ol. 1907). — Eastman Charles R., Observations on the dorsal shields in the Dinich- thyids (American Geologist. 1896. 222). — Hussakof L, The systematic relationship ‘of certain American Arthrodires (Bull. Amer. Mus.-Nat.-Hist. XXVI. 263—272). — N Selachii. Coccosteidae. | 8 Nasenlöcher klein, weit vorne, zuweilen von selbständigen kleinen Knochen seitlich _ begrenzt, die als Septomasillaria oder als Prämasillen gedeutet werden können. Rumpf mi einer großen, hinten zugespitzten, dicken, innerlich mit Mediankiel versehenen Dorsalplatte, daneben zweı Paar Lateralplatten, wovon die vorderen mit Gelenkzapfen. Bauchpanzer aus jederseits zwei Seitenplatten und ein bis zwei unpaaren Medianplatten zusammengesetzt. Die Orbitae sind entweder kmöchern ip TAT. Fig. 142. Pachyosteus bulla Jaekel. Kopf von Dinichthys intermedius. Kiefer der rechten oben. (Nach Jaekel.) Seite von außen. so Suborbitalplatte mit N Nasale, F Frontale, P Parietale, Schleimkanal, md Unterkiefer, a vordere, os Supraoccipitale, E Epioticum, ad hintere Zahnplatte. Oberdevon, Ohio 2:9. St Supratemporale, J Jugale, Pif Nach A. Sm. Woodward. Aus »Guide to the Postfrontale, Prf L Präfrontale und fossil Reptilia ete.« mit Genehmigung der Lacrimale. Oberdevon, Wildungen. Trustees des Brit. Mus. of Nat. Hist. umgrenzt (Homosteus u. a.) oder in der vorderen Seitenwand des Kopfschildes „ein- geschnitten‘‘ (Coccosteus u. a.), wenn das Suborbitale, das die untere Begrenzung abgibt, zurückgebildet wird. | Coccosteus Ag. (Liognathus Newb.) Kopf und Rumpf breit, die Panzerplatten mit runden Höckerchen bedeckt. Kopfplatten übergreifend. Fig. 143. Dinichtihys Herizeri Newberry. Devon (Huron shales). Delaware. Ohio. Schematische Abbildung des Zwischenkiefers, Oberkiefers und Unterkiefers. !/;, nat. Gr. (Nach Newberry.) : Orbita »eingeschnitten«, mit knöchernem Seleroticalring. Ventralschild mit einer rhombischen Medianplatte und einer keilförmigen, medianen Vorder- platte. Vor dem Bauchpanzer zwei schmale Platten, die A. Sm. Wood- ward zum Schultergürtel rechnet (s. o0.). Dorsalflosse kurz. C. decipiens Ag. Die typische Art, aus dem unteren Oldred. Coccosteusarten sind sehr ver- Jaekel, Neue Wirbeltierfunde aus dem Devon von Wildungen. Sitz.-Ber. Ges. naturf. Freunde. 1906. — v. Koenen, Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. 1880, Abhandl. ‚Ges. d. Wiss. Göttingen. 1883. — Rohon, Beitrag zur Kenntnis der Gattung Ptyctodus. Verh. russ. mineral. Ges. Petersburg 189. XXXIH. S. 15.) — Tra- quair R. H., On the structure of Coccosteus decipiens. Ann. Mag. nat. hist. 1890. — Woodward A. Sm., Catalogue etc. I. S. 277. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 6 ER Fe N A a EEE N TE Br a Kr N E et, ne Pin 7 4 WI. u % LEN „r “ = 1 Yu! q h Va » { A A REN N ST ae az, De AR I TATEN, } ” DH Na Be x ER Vi VEN f 4 ’ Far! \ rE Bus; Er \ DR S Nr } ANA E URN. A ET 2 89 | | de Vertebrata. Pisces. # breitet im Oldred von Schottland und Irland und im Devon von Böhmen, der Eifel, von Nassau, Rußland. | N Pachyosteus Jaekel. (Fig.141.) Präfrontaliasehrgroß, nichtimKontakt; die Orbitae vollkommen umgrenzt, seitlich gestellt. Oberdevon, Wildungen. Brachydirus v. Koenen. Kopfschild seitlich und unten mit einem schlanken Stachel (sog. Ruderorgan). Oberdevon, Nassau. Fig. 144. Dinichthys Hertzeri Newb. Unterkieferast. Devon. Delaware. Ohio. !/, nat..Gr. (Nach Newberry.) Phlyctaenaspis Traquair, Nordamerika (Oberdevon, Delaware, Ohio). Chelyophorus Ag. Unterdevon, England, Nordamerika. | Dinichthys Newberry. Riesige Fische, deren Kopf bis 1 m lan wird. Die mittlere Hinterhauptsplatte dreiseitig mit hinten vorragendem medianem Fortsatz, die Squamosa oder Epiotica mit tiefen Gruben zur Aufnahme des Gelenkkopfes der vorderen Seitenschilder (Collare) des Rücken- panzers. Platten glatt oder fast glatt, die des Schädels im Alter verwachsen. Schwanzregion ohne Schuppen. Frontale sehr klein (Ethmoid) mit Durchbohrung. Orbitae en. außen nicht knöchern begrenzt. Ein Maxillare Fe (Suborbitale) entwickelt, zahnlos; die oberen A Be... zahntragenden Platten werden dem Vomer und ww Palatinum zugeschrieben; sie verwachsen mit ,. dem Maxillare (Suborbitale, Jugale) zu einem nn Komplex. Unterkieferäste in der Symphyse durch Naht vereinigt, vorn in einem scharfen, schnabelartigen Fortsatz auslaufend, mit einer nal I Fig. 146. Homosteus Milleri, Mittl. Old- red, Caithness. 1:9. A, B, C unbe- stimmte Knochen, mo oberes Hinter- hauptsbein, eo sog. Epiotica bez. Exoc- cipitalia, c Parietalia, »pt.e Frontale, Ethmoid oder Pineale, ae Nasale (Eth- moid), po Präfrontale (Präorbitale), pt.o Postfrontale (Postorbitale), m Ju- gale (Marginale), md Nackenschild, Nu- chale, mittleres Dorsale. a.d.i. vordere Seitenplatte, p.d.l hintere Seitenplatte, Fig. 145 Schleimkanäle punktiert. ‘ : a ? E (Nach R. Traquair.) Entnommen aus Diplognathus mirabilis Newberry. 'J; nat. Gr. »Guide to the fossil Reptilia ete.« mit N Unterkieferäste in verschiedener Stellung. Genehmigung der Trustees des British Re. (Nach Newberry.) Museum for Nat. Hist. 4 Reihe dem Knochen fest aufgewachsener Zähne. Mittlere Platte des Rücken- ER. schildes massig, mit Mediankiel auf der Innenseite, am Vorderrand mit Selachii. Piyctodontidae. 83 mittlerem Fortsatz, aber zugespitzt. Die Platten des Ventralpanzers sind wie bei Coccosteus angeordnet, aber die medianen Platten sind zu einem ein- zigen langen Stück verschmolzen. Kurze, derbe Pectoralstachel. Oberdevon, Nordamerika (Cleveland shales, Ohio und anderes). Unsichere Reste im Mitteldevon der Eifel. Titanichthys Newberry. Noch größer als Dinichthys. Unterkieferäste ohne Zahnzacken, vorn grubig. Oberdevon, Cleveland shales, Ohio. Macropetalichthys Norwood u. Owen. Platten des Kopfes im Alter ver- schmolzen. Die Parachor- dalia sollen ossifiziert sein. Dermale Kanäle sehr ent- wickelt, mit schlauchför- migen Einsenkungen in die Knochen. Devon. Nord- amerika, Eifel. | Diplognathus New- berry. Die Unterkieferäste gehen nach kurzer Sym- physe wieder gabelförmig auseinander und sind hier aufder Innenseitemit schar- fen, gekrümmten Zähnen besetzt. Ähnliche Zähne besetzen den Rand des Un- terkiefers bis zur Hälfte seiner Länge. Oberdevon, Ohio. (Fig. 145.) Homosteus Asmuss. Große Fische mit flachem Schädel. Orbita von Kno- chen umschlossen. Die Hin- terhauptplatte sehr lang, die mittlere Rückenplatte breiter als lang, hinten nicht zugespitzt. Devon, ivland. Unteres Oldred,. n ] a F; d, Dinichthys intermedius Newb. Clevelandshale, Ohio. 1:6. C a and. ( 18. eo DM Mittlere Dorsalplatte, AD! vordere, PDL hintere dorsale eterosteus Asmuss. Seitenplatte, Mo Supraoccipitale, Eo Epioticum, P Frontale Isoli P ] 5 (Pineale), R Nasale (Rostrale), C! Parietalia, (2 Postfrontalia, solıerte anzertele von PO Präfrontalia, PtO Postorbitalia (Jugale Jaekel), M Supra- riesiger Größe aus dem De- temporale (Marginale.) (Nach Eastman.) von von Dorpat. Die Ge- lenkfortsätze des Collare mehr als zweimal so lang als der Rest des Knochens. 5 Aspidichthys Newberry, Glyptaspis Newberry. Anomalichthys v. Koenen. evon. Fig. 147. Familie: Ptycetodontidae. A. Sm. Woodward. Meist nur große, seitlich zusammengedrückte Zahnplatien bekannt, von denen je zwei, oben und unten, in der Symphyse schnabelartig zusammenstoßen. Devon. Eifel, Rußland, Nordamerika. Piyctodus Newb. (Aulacosieus Eichw.) Symphysenfläche schmal. Die Reibinseln (Tritoren) sind aus schrägen Lamellen zusammengesetzt und sehr hart. Mitteldevon (Hamilton), Nordamerika, Rußland. Rhynchodus Newb. Symphysenfläche schmal. Tritoren nicht diffe- renziert. Mitteldevon; Nordamerika, Eifel. 6* 84 Eigt "Vertebrata, Pisces. Palaeomylus A. Sm. Woodward. Symphysenfläche sehr breit. Eine unbestimmt umgrenzte Tritorenfläche, die nicht lamelliert, sondern punk- tiert ist. Mitteldevon, Nordamerika. er Rhamphodus Jaekel (Fig. 148). Belagknochen des Schultergürtels nach Jaekel aus Cleithrum, Olavicula, Collare und einem stachelartigen Spi- nale zusammengesetzt. Bezahnung ähnlich Rhynchodus. Oberdevon, Wil- dungen. - Fig. 148. Rhamphodus tetrodon Jaekel. Schulterapparat von vorn. In ?/, nat. Gr. C Collare, (£ Cleithrum, Cv Clavieula, S Spinale. (Nach Jaekel.) In die Nähe der Coccosteiden werden noch provisorisch gestellt: Asterosteidae. Platten des Kopfschildes verschmolzen. Die paarigen Nasenlöcher zwischen den Orbiten. Klein. Asterosteus stenocephalus New- berry. Oberdevon, Ohio. N Phyllolepidae. Dünne Hautplatten mit feinen, konzentrisch oder strahlig angeordneten Runzeln. Phyllolepis Ag. Oberes Oldred, Schottland. Devon, Belgien. Holonema Newberry. Oberdevon, Nordamerika. I Mylostoma Newberry. (Palaeozoic fishes of N.-Amerika. 1889.) Dicke Zahnplatten von bedeutender Größe, welche wahrscheinlich zu mehreren im Unterkiefer und im Gaumendach standen. Das knochenartige Gewebe wird gegen die Oberfläche dicht und emailartig; die Oberfläche ist punktiert. Oberdevon, Ohio. _Unterklasse: Teleostomi. Mundspalte von Kieferdeckknochen umrandet. Kiefer nicht auto- stylisch sondern durch einen Kieferstiel mit dem Schädel verbunden. Operculum knöchern. . Innen- und Außenskelett mehr oder weniger ver- kmöchert. Die Deckknochen des Schultergürtels mit denen des Hinterkopfes verbunden. | Diese Unterklasse umfaßt als Ordnungen die Orossopterygier, die Ganoiden und die Teleostier und somit weitaus die meisten aller be- kannten Fische. Man faßt die beiden letztgenannten als Achnopery- nn PIE EDER PR Er ne Bea ap F = Crossopterygü. Holoptychiidae. 85 gier zusammen, deren Flossen durch eine verkürzte Achse und kräf- tige Strahlen sich vor denen der Ürossopterygier auszeichnen. Ordnung: Crossopterygii.!) Paarige Flossen quastenförmig, mit besehuppter Achse. Zwei große Jugularplatten zwischen den Unterkiefern, da- neben bei paläozoischen Formen oft noch kleinere Seiten- platten und eine mediane Vorderplatte. Schwanz diphycerk oder hetero-diphycerk. Devon bis jetzt (Polypterus). Familie: Holoptychiidae Traquair. Körper mit runden, imbrizierenden Ganoidschuppen bedeckt. Chorda persistent. Brustflossen mit langer, beschuppter Achse, die in der Art eines Archipterygiums gegliedert ist. Schwanzflosse heterocerk, mit klemem oberen Lappen. Die zwei Fig. 149. Holoptychius Flemingi. Oberes Oläred, Fifeshire. 1:83. Nach Traquair. Aus »Guide to the fossil Reptilia ete.« mit Genehm. d. Trustees des Brit. Mus. Nat. Hist. | Schuppe von Holoptychius - (Glyptolepis). Alter roter Fig. 151. Sandstein. Wik, Rußland. Dendrodus biporcatus Ag. Devon. Fluß Aa, Livland. «a von der Seite, | (Nach Pander.) a von b von unten. Nat. Gr. c Querschnitt, stark vergr. - außen. b von innen. (Nach Pander.) E D) Huxley T. H., Illustrations of the structure of the Crossopterygian Ganoids. Mem. Geol. Survey. Dec. XII. 1866. — Reis O. M., Die Coelacanthinen mit besonderer ; Berücksicht. d. im weißen Jura Bayerns vorkommenden Gattungen. Palaeonto- graphica. Bd. XXXV. 1888. Geognost. Jahreshefte. 1892. — Woodward A. Sm., - Catalogue etc. II. 316 ff. NEE nA By Se A TE RE . 1, Gur 3 ri \ | 86 | ' Vertebrata. Pisces. Dorsalflossen und die Analflosse je durch einen einfachen, distal verbreiterten Träger (Axonost) ‚gestützt, auf welchen 1 bis 2 Reihen kwrzer Basalstücke (Basioste) folgen, x welche die feinen äußeren Flossenstrahlen tragen bzw. sich zwischen sie schieben. , Seitliche Jugularplatten. Infraclavicula. Kopf und Kiemenregion mit glänzenden Hautknochen bedeckt. Marginale Zähme klein, zahlreich, konisch, außerdem einzelne große, zweischmeidige Fangzähne in einer inmeren Reihe des Unterkiefers (auf mehreren isolierten Splenialknochen) und (ein Paar) vum Oberkiefer. Dentin labyrin- thisch gefaltet. Holoptychius Ag., Glyptolepis, Platygnathus Ag. (Fig. 149, 150), Devon; besonders im Oldred sandstone von Schottland, Irland, den russischen Ost- seeprovinzen, Kanada, aber auch in marinen Schichten von Nordamerika, Belgien, Böhmen, der Eifel usw. Einzelne Arten erreichen bedeutende Größe. Isolierte Zähne sind als Dendrodus Owen (Fig. 151), Lamnodus Ag. und Apedodus Leidy beschrieben. Familie: Rhizodontidae. Von den Holoptychiden durch die kurze Achse der Brustflossen unterschieden. Dentin der Zähne nur im unteren Teil der Krone radial gefaltet. Devon, Karbon. Rhizodus Owen (Megalichthys Ag. pr. p.) (Fig. 152). Sehr große Fische Zahn von Rhizodus Hibberti Ag. Stein- kohlenformation. Edinburgh. !/, nat. Gr. mit runzligen cycloiden Ganoidschup- pen. Infraclavicula mit einem langen Fortsatz nach oben. Zähne glatt, zweischneidig. Steinkohlenformation. Schottland, England, Nordamerika. er epsodus Young re ae tychius Young, Archichthys Hancock). ER 5 h Große und a kalonelie Fische. Zähne allen” Manchester. 1copt Te schlank, etwas gebogen, seitlich nicht oben. B von unten. C von der Seite. (Nach = > A Traquair. a Parietale.. f Frontale. pf Post- zugeschärft. Steinkohlenformation. orale ’ glas st Supratemporalia. England, Kanada pmx Prämaxilla.. or Orbita. so Suborbitalia. mx ; N% ; Maxilla.. & und x’ Wangenknochen. pop Prä- Rhizodopsis Young (Dittodus, operculum.:. op Operculum. sn Suboperailie md Unterkiefer. ag Angulare mandibulae. en- Ganolodus, Oharacodus, Gastrodus Owen, tale. id Infradentalia. j Hauptkehlplatte. 27 seit- Orthognathus Barkas) (Fig. 153). Schup- liche Kehlplatten. mj mittlere Kehlplatte. et Ar ren . + R Hr _ Crossopterygü. Osteolepidae. Onychodontidae. 87 pen oval, mit dünnem Ganoidüberzug, auf der Innenseite mit einem Höcker in der Mitte. Zähne im Querschnitt rund, glatt. Wirbelsäule mit Hohl- wirbeln. Steinkohlenformation. England, Schlesien, Neu-Schottland. Gyroptychius McCoy, sehr nahe mit Rhizodopsis verwandt. Schuppen auf der Innenseite mit einer Leiste. Unteres Oldred. Tristichopterus Egerton. Im Abdomen mit Hohlwirbeln. Hetero- cerk. Unteres Oldred. Eusthenopteron Whiteaver. Im Abdomen mit Hohlwirbeln. Diphy- cerk oder wenig heterocerk; Schwanzflosse sehr groß, ausgeschnitten, in der Richtung der Körperachse mit verlängerten Strahlen. Oberdevon, Kanada. Cricodus Ag. (Polyplocodus Pander), Devon, Rußland, Schottland, Belgien. Sauripterus Hall. Devon (Oldred und Catskill-Gruppe) von Europa und Nordamerika. Familie: Osteolepidae. 1) Schlank, mit rhombischen Ganoidschuppen. Bingwirbel in der Schwanz- region. Interopercula und seitliche Jugularplatten fehlen. Brustfiossen mit kurzer Achse. Zähne nur am der Basis außen gefaltet, die innere Reihe mit einigen großen Fangzähnen. Devon. Fig. 154. Osteolepis macrolepidotus. Mittl. Oldred, Schottland. 1:3. Nach Traquair. Aus »Guide to the fossil Reptilia ete.« mit Genehmigung der Trustees d. British Mus. Nat. Hist. Osteolepis Ag. (Tripterus, Triplopterus McCoy). Die vor den Parie- talien liegenden Knochen des Schädeldaches verschmolzen. Frontallech vor- handen. Zähne im Querschnitt rund. Schuppen glatt oder punktiert. Schwanz ausgeprägt heterocerk. Erste Dorsalis vor den Bauchflossen. Oldred, Schottland. Thursius Traquair. Wie Osteolepis, aber 1. Dor- gegenüber den Bauchflossen. Oldred, Schott- and. Diplopterus Ag. Devon. Glyptopomus Ag. (Glyptolaemus Huxley). Kno- Fig. 155. chen des Schädeldaches nicht verschmolzen und wie nr nn en die Schuppen mit Runzeln und Körnern. Schwanz (Nach Huxley.) diphycerk. Oldred. Schottland. Megalichthys Ag. (Centrodus McCoy, Rhomboptychius Young, Ecto- steorhachis Cope, Parabatrachus Owen). Steinkohlenformation. Familie: Onychodontidae. 2) Schuppen cycloid. Unterkiefer mit einem Präsymphysialknochen, der mit großen Zähnen besetzt und. sigmoidal gebogen oder spiral eingerollt ist. !) Außer Agassiz, Poiss. foss. I. vgl. Pander, Saurodipt., Dendrodont. usw. des devonischen Systems. 1860. — Traquair R. H., Geol. Mag. 1888. Ann. Mag. Nat. Hist. 1890. — Woodward A. Sm., Catalogue 11. 2) Newberry J. S., Bull. National Institute. 1857. Rep. Geol. Survey Ohio. Vol I. pt. 2. 1873. Palaeozoic fishes. of North America. Monogr. U. S. Geol. Surv. XVI. 1889. 2 Onychodus Newberry. (Fig. 156, 157.) Unterdevon, Ohio, Unt ee Oldred, England. 2 an. Fig. 156. % Onychodus sigmoides Newb. In !/, nat. Gr. Mit den symphysealen Zähnen in situ. f (Nach New berry.) Familie: Coelacanthidae | Huxley. Körper mit dünmen, cycloiden Ganoid- schuppen bedeckt. Wirbelsäule nicht verknöchert. Bögen, Dornfortsätze und die Interspinalia der Schwanzflosse von Knochenscheidenumgeben. Chon- drocranium zum Teil verknöchert. Paarige Flossen mit kurzer, stumpfer Achse. Die 2 Dorsalflossen und die Afterflosse durch eine einfache, proxi- De , mal meist gegabelte Platte getragen, auf welche Onychodus Ortoni Newb. In !lı, nat. Gr. i r : - er e Die Interosdibulste: (ssinpfyneale) bei der vorderen Dorsalis unmittelbar die äuße Zahnreihe. ren Strahlen folgen. Schwanzflosse diphycerk, Cuener> durch zahlreiche, einfache Träger gestützt, und in einer weit vorspringenden, kleineren Pinselflosse endigend. Träger der Becken- flosse einfach, nicht in der Mediane verbunden. Nur ein Operculum und ein paar Jugularplatten. Mehrere Splenialia. Schwimmblase verknöchert. Perm bis Kreide. Ooelacanthus Ag. (Hoplopygus Ag., Conchiopsis Cope,: Rhabdoderma Reis). Außenrand der Kiefer ohne Zähne, nur einige wenige der inneren Reihe vorhanden. Kopfknochen und Schuppen runzelig und körnelig; Flossenstrahlen nicht gezähnelt. Karbon, Perm. England, Deutschland .d 5 - 2 I MT | 9% Z N > ) „ _—n > DR IH = Gh GEL EL LER, Undina penicillata Mstr. Ob. Jura. Zandt bei Eichstätt. 1/, nat. GT. ‚J Jugularplatten. d Schuppen aus der oberen Rumpfregion von Undina acutidens. Reis. Ebendaher. X H | ' Actinopteryeü. 89 (Kupferschiefer), Nordamerika. Fraglich Trias, falls Coel. lunzensis Teller aus d. Raibler Sch. hierher gehört. | - Graphiurus Kner, Obere Trias von Raibl. Heptanema Belloti, Oberer Muschelkalk, Perledo. Diplurus Newb. Trias, Nordamerika. Undina Mstr. (Holophagus Egerton). Sämtliche Flossenstrahlen breit, gegen außen fein gegliedert, mit feinen Zähnchen am vorderen Strahl der ersten Dorsalis und der Schwanzflosse. Kopfknochen und Schuppen runzelig und körnelig. Lias und oberer Jura. DU. gulo Ag. Lias von England. U. penicillata Mstr. Oberer weißer Jura, Süddeutschland. Libys Mstr., Cocco- derma Quenst. Oberer weißer Jura. Macropoma Ag. Maxilla, Vomer, Palatina mit konischen Zähnen. Flossenstrahlen kräftig, wenig gegliedert, distal nicht verbreitert. Strahlen der Dorsalis und Caudalis am Vorderrand gezähnelt. Pinselflosse nicht be- kannt. Obere Kreide. England, Frankreich, Sachsen, Böhmen. Familie: Polypteridae Huxley. Dicke, rhombische Ganoidschuppen. Wirbelsäule und Innenskelett verknöchert. Zwei Jugularplatten. Brustflossen mit kurzer, stumpfer Achse; als Stütze der zahlreichen, kurzen Basalstücke dienen zwei divergierende Knochenspangen, die eine mittlere Platte einschließen (als Propterygium, Mesopterygium, Metapterygium bezeichnet). Rückenflosse sehr lang, bis zur Schwanzflosse reichend, mit zahlreichen Stacheln und ebensoviel Flossenträgern. Zähne mit einfacher Pulpa, Dentin nicht gefaltet. Tropisches Afrika, Flußfische. Polypterus, Calamoichthys. Fossil selten im jüngeren Tertiär. | Fig. 159. Polypterus Bichir. Geoffroy. Oberer Nil. Diese Familie steht den eigentlichen Crossopterygiern recht selb- ständig gegenüber, so daß man sie auch als besondere Unterordnung oder Ordnung auffassen kann. A. Sm. Woodward bezeichnet sie als en die hier besprochenen älteren Crossopterygier als Rhipidistia und etinistia. | Abteilung: Actinopterygi. Paarige Flossen mit verkürztem Achsenskelett und kräf- tigen Flossenstrahlen. Meist gelenken eine Anzahl basaler Radien (knorpelig oder verknöchert) direkt am Schultergürtel. Kiemenhaut zwischen den Unterkieferästen mitknöchernen, plattigen Strahlen. A. Smith Woodward teilt sie in 10 gleichartige Unter- ordnungen, von den Chondrostei, den Knorpelganoiden, bis zu den Acanthopterygüi, den in gegenwärtigen Meeren herrschenden Stachel- flossern. Die Grenze zwischen Ganoiden und Teleostiern ist, wie ge- nügend bekannt, keine scharfe, da Ganoiden wie Pholidophorus, Caturus und ähnliche den Clupeiden durch die fossilen Leptolepiden sehr nahe- kommen. Im ganzen wird man aber die beiden großen Gruppen der Actinopterygier als Ordnungen beibehalten können. Die heute noch lebenden Ganoiden weichen von den Teleostiern in wichtigen = Be ei Re we Lk # : n. 4. , Et “ Es 90 Vertebrata, Pisces. inneren Eigenschaften ab; sie stellen die Ausläufer großer Stämme dar, die mit den lebenden Teleostiern nicht direkt genetische Be- ziehungen haben. Auch Amia steht für sich. Die Linie der Abstam- mmung führt von den jurassischen Leptolepis und Tihrissops zu den jurassischen Nebenzweigen der Amia ähnlichen Ganoiden, zu den Pholidophoriden und Caturiden hinüber; in dieser Linie muß der Schnitt willkürlich geführt werden. In anderen Fällen wird man kaum praktisch in Verlegenheit kommen. 4. Ordnung. Ganoidei. Schmelzschupper.') Rumpf und Schwanz mit Ganoidschuppen bedeckt, selten nackt oder mit Knochenplatten- Wirbelsäule kmorpelig oder in verschiedenem Grade verknöchert, Schwanzflosse diphycerk, heterocerk oder hemiheterocerk. Paarige Flossen wohl entwickelt. Flossenstrahlen gegliedert, häufig Fulera vor- handen. Schädel mit Hautknochen bedeckt oder vollständig verknöchert. Kieferstiel durch Ligament am Schädel befestigt. Muskulöser Arterienstiel mit zahlreichen Klappen. Sehnerven nicht vollständig gekreuzt (Chiasma). Darm mit Spiralklappe. Schwimmblase mit Ausführungsgang. Bei Aufstellung der »Ördnung« der Ganoiden hatte L. Agassiz auschließlich das Hautskelett berücksichtigt und unter dieser Bezeich- nung alle Fische mit Schuppen, die aus einer knöchernen Unterlage und einer Schmelzdecke zusammengesetzt sind, zusammengefaßt. Eine auf anatomische Merkmale begründete Definition. der Ganoi- den suchte Joh. Müller zu schaffen. Nach Entfernung der als echte Knochenfische erkannten Plectognathen, Lophobranchier und Siluroiden und nach Versetzung des Lepidosiren zu den Dipnoern blieben als echte Ganoiden noch immer eine große Menge fossiler und rezenter Fische übrig, welche nach Joh. Müller eine eigene Unterklasse zwischen den Selachiern und den Knochenfischen bilden. Während die Beschaffenheit des muskulösen Arterienstieles, die unvollständige Kreuzung der Sehnerven, der mit Spiralklappe versehene Darm mit den ersteren übereinstimmen, weist die Anordnung der Kopfknochen, der Bau der Flossen und häufig auch die Verknöcherung des Skelettes auf die Knochenfische hin. Ja nachdem C. Voigt in Amia einen im anatomischen Bau echten Ganoiden mit dünnen, elastischen Cycloid- schuppen und vollkommen verknöchertem Skelett erkannt hatte, schien die Grenze nach den Teleostei gänzlich verwischt. Lütken entfernte !) Cope Edw., Trans. Amer. Philos. Soc. 1871, XIV S. 445—460 u. American Naturalist. XIX, XX, XXJ, XXIII (1885—89). — Huxley Th., Preliminary essay upon the systematice arrangements of the fishes of the Devonian Epoch. Mem. geol. Survey U. Kingdom 1861. Dec. X. — Kner. Rud., Betrachtungen über die Ganoiden als natürliche Ordnung. Sitzungsber. d. Wiener Akad. 1866. Bd. LIV. S. 519. — Lütken Chr., Über die Begrenzung und Einteilung der Ganoiden. Palaeonto- graphica Bd. XXII (übersetzt aus Videnskabel. Meddelelser fra den naturhistoriske forening; Kjöbenhavn 1868). — Müller Joh., Über den Bau und die Grenzen der Ganoiden, -Abhandl. d. Berl. Akad. d. Wissensch. 1834 (1836). — Traquair R. H., The Ganoid fishes of the British Carboniferous formations. Palaeontogr. Soc. 1877. — Vogt C., Quelques observations qui servent & la classification des Ganoides. Ann. des scienc. nat. Zoologie 3 ser. IV. p. 53—68. — Koken E., Über die natürl. Systematik der Fische. Zeitschr. deutsch. geol: Ges. 1891. S. 154 ff. Ber EN ! Bid er ER a 7 2 Ganoidei. 91 die Placodermen, Acanthodier, Dipnoer und Chondrostei aus der Unter- klasse der Ganoiden und betonte die nahe Verwandtschaft der letzteren , mit den Knochenfischen (Physostomen). Noch entschiedener gingen Kner, Thiolliere, Owen und neuerdings Cope und Sm. Wood- ward vor, indem sie die Ganoiden überhaupt als eine selbständige Gruppe unterdrücken und deren Angehörige, soweit sie nicht zu den Crossopterygiern gestellt werden, mit den Teleostei unter der gemein- samen Bezeichnung Teleostomi vereinigen. Das auffallendste, wenn auch nicht ausschließliche Merkmal der Ganoiden beruht in den Schuppen, welche aus einer dieken knöcher- nen Unterlage und einer äußeren Schmelzschicht bestehen. Eine gelenkartige Verbindung der Schuppen ist wenigstens für die Rhom- benschupper unter den Ganoiden charakteristisch. Freilich gibt es auch Ganoidschuppen von rundlicher Form, welche sich genau wie die Oycloid- und Otenoidschuppen dachziegelartig decken, und welche zuweilen nicht wesentlich dicker sind als die letzteren, allein auch diese Kreisschuppen (Caturus, Megalurus, Macrorhipis, Amia) zeigen unter der Schmelzdecke eine mit Knochenkörperchen ausgestattete Unterlage von zuweilen freilich nur minimaler Stärke. Durch starke Rückbildung der Schuppen, die sich nur im Schwanz erhalten, zeichnen sich die Spatulariden aus; bei den Stören ist der Rumpfmit großen Knochenplatten teilweise bedeckt. wc pie u ya huczze oe Yy / j Das a fi € Kae € / Fig. 160. Fig. 161. Zwei Schwanzwirbel von a Wirbel von Euthynotus. b Wirbel von Caturus furcatus. n obere Pyenodus platessus Ag. Bogen, sp der gespaltene obere Dornfortsatz, hyc Hypozentrum. (Nach Heckel.) plc Pleurozentrum, p Parapophyse, c Rippe. Von besonderem Interesse ist die Ausbildung des inneren Skeletts und namentlich der Wirbelsäule bei den Ganoiden. Vollkommen -knorpelig bleibt die Wirbelsäule nebst ihren Bögen und Anhängen bei einigen Chondrostei (Accipenser),; aber schon bei Spatularia, bei fast allen Heterocerken und Pycnodonten und einem Teil der Lepidostei findet eine von außen nach innen vorschreitende teilweise oder voll- ständige Verknöcherung der Bogen, Dornfortsätze und gleichzeitig auch der unpaaren Flossenstützen statt, wobei jedoch häufig noch ein knorpeliger Kern von den hohlen Hülsen umgeben ist. Diesen »Nacktwirbeln« (Fig. 160) stehen die sog. »Halbwirbel« und »Hohlwirbel« gegenüber. Bei den ersteren (Fig. 161) tritt an der Basis der Chorda eine hufeisenförmige Knochenplatte (Hypocentrum, Intercentrum) auf, an welche sich in der Schwanzregion die unteren Bögen anlegen; die nach oben gerichteten Schenkel dieser Hypo- centra sind meist verschmälert und zugespitzt. Das eigentliche SEN N ENT EN EN TR DDR TEL EEE DT FUR 92 ‚ Vertebrata. Pisces. Wirbelzentrum wird durch zwei seitliche, meist nach unten zuge- spitzte Knochenplatten (Pleurocentra) repräsentiert, welche häufig dorsal verwachsen und ebenfalls einen hufeisenförmigen Halbring bilden. Je nach ihrer Größe umschließen die Hypocentra und Pleu- rocentra die weiche ungegliederte Chorda mehr oder weniger voll- ständig, zuweilen bilden sie auch, indem sich ihre oberen und unteren Hörner nicht zuspitzen, sondern in gleicher Breite dorsal und ventral zusammenstoßen, zwei Halbringe, welche die Chorda vollständig um- hüllen (Fig. 162). Bei manchen Gattungen (Eurycormus) besteht die vordere Rumpfregion aus Halbwirbeln, die Schwanzregion aus Hohl- wirbeln, die aus zwei Hälften zusammengesetzt sind. Durch voll- ständige Verwachsung der beiden Halbringe entstehen einfache, hülsen- artige Hohlwirbel (Fig. 163). Bei den Amiaden sind die Wirbelcentren in der Rumpfregion verknöchert, amphicöl, in der Schwanzregion aber noch in zwei Hälften geteilt, welche den Hypo- und Pleurocentren entsprechen (Fig. 162b). | a a N a 2, 3 TEEN 3” 10 Be: ESICN: ea Bert nr Fig. 163. b Aspidorhynchus. * Fig. 162. Ein Stück der Wirbelsäule aus ii a Schwanzwirbel von Eurycormus speciosus. b Ein Stück der der Schwanzregion mit auf- Ag Wirbelsäule von Amia calva aus dem vorderen Abschnitt der sitzenden Bögen und Dorn- a Caudalregion. . fortsätzen. ZA Br Eine gänzliche Verknöcherung der Wirbelsäule, beobachtet man % nur bei den jüngsten Vertretern der Ganoiden. Bei den Lepidosteiden a sind die Wirbelcentren hinten ausgehöhlt, vorne konvex (opisthocöl). r Das hintere Ende der Wirbelsäule verlängert sich stets in die Schwanzflosse. Sehr häufig findet sich rein heterocerke, hemiheterocerke oder innerlich heterocerke, nur äußerlich homocerke Schwanzbildung (vgl. S. 14). Bei vielen Ganoiden sind die unpaaren und zuweilen auch die paarigen Flossen am Vorderrand mit sog. Fulera, schuppenförmigen, mit Schmelz bedeckten Stacheln oder Platten besetzt, welche in einer Reihe aufeinanderfolgen und sich teilweise bedecken. Sämt- liche Flossenstrahlen bestehen aus zwei Hälften, sind quer gegliedert und distal gespalten. Wie die Wirbelsäule, so bietet auch der Schädel sehr verschiedene Stadien der Verknöcherung dar. Bei den Knorpelganoiden beschränkt sich dieselbe auf eine Anzahl Belegknochen auf dem Schädeldach und der Schädelbasis. Pterygoid und Gaumenbeine sind noch verschmolzen, der Unterkiefer und ein Teil des Zungenbeinbogens verknöchert, der Opercularapparat schwach entwickelt. Bei den Heterocerci, Depidostei und Pycnodonti steht die Verknöcherung jener der Teleostier ziem- lich gleich und auch die Zahl und Anordnung der einzelnen Knochen stimmt im wesentlichen mit den letzteren überein. ee ee DE STE ra NE u BE TR Fe a SEE, 5] TEE TE a ER ee 4 wi Ze a re . \ 1} N u ee ee N, 7 ’ ? RE Ganoidei. 93 Im Bau des Brustgürtels und namentlich der vorderen Extremi- ' täten zeigen die verschiedenen Ordnungen der Ganoiden große Ab- weichungen. Bei den Ühondrostei und Heterocerci besteht die Clavi- cula noch aus drei gesonderten Belegknochen, während bei den Orthogamoidei, Amioider und Pyenodonten der untere Abschnitt (Infra- elavicula) vollständig mit der Clavicula verschmilzt. Die hinter der Clavicula folgenden, der Scapula, dem ÖOoracoideum und Präcoracoi- deum entsprechenden kleinen Gebilde bleiben bei den Chondrostei knorpelig, sind dagegen bei den übrigen Ganoiden genau wie bei den Teleostiern verknöchert. Auch bezüglich der Lage und Zahl der Basalstücke in den Brustflossen stimmen die meisten Ganoiden mit den Knochenfischen überein. Neben der Hautbedeeckung und dem inneren Skelett gibt es noch einige anatomische Merkmale, wodurch sich die Ganoiden als eine selbständige Abteilung erweisen. So ist der muskulöse, etwas ver- längerte Stiel der Hauptarterie (conus arteriosus) im Innern ähnlich wie bei den Selachiern mit mehreren Reihen von Klappen ver- sehen, welche den Rücktritt des Blutes aus der Arterie in die vordere Herzkammer verhindern. Die Kiemen dagegen liegen stets, wie bei den Teleostiern, frei unter einem meist aus mehreren - Knochenplatten bestehenden Deckel. Auch durch den Besitz einer Spiralklappe im Darme sowie in der Ausbildung des Urogenitalsystems nähern sich die Ganoiden mehr den Selachiern als den Teleostiern; dagegen besitzen alle eine Schwimmblase mit Luftgang und zahlreiche kleine Eier. Durch vollständige Kreuzung der Sehnerven unter- scheiden sich die Knochenfische von den Ganoiden, bei denen die in Äste zerteilten Sehnerven ein sog. Chiasma bilden. Die aufgeführten Eigenschaften teilen die Ganoiden aber mit den ÜOrossopterygiern, soweit man diese nach dem lebenden Polypterus beurteilen kann. Die Ganoiden haben ihre Hauptverbreitung in paläozoischen, triasischen und jurassischen Ablagerungen und werden mit Beginn des Kreidesystems mehr und mehr durch die Knochenfische verdrängt. Die wenigen noch jetzt existierenden Ganoiden leben entweder aus- schließlich oder doch zeitweilig in süßem Wasser, während die fossilen vorwiegend in rein marinen Ablagerungen vorkommen. Nur die ter- tiären Ganoiden stammen aus Süßwasserabbildungen. Die Ganoiden sind hier eingeteilt in 7 Unterordnungen: 1. Chon- drostei, 2. Belonorhynchidae, 3. Heterocerci, 4. Pycenodonti, 5. Orthoganoide:, 6. Lepidostei, 7. Amioidei. Es sind zum Teil die von Zittel angegebenen Abteilungen, jedoch sind die lebenden Lepidostei schärfer von den übrigen Ganoiden getrennt, die Zittels Lepidoster bilden, und damit ergab sich die Notwendigkeit, für die bedeutendste Abteilung der Ganoiden einen neuen Namen einzuführen. Sie sind als Ortho- ganoidei und damit auch gleichsam als Kern der ganzen Abteilung hingestellt. Sie decken sich fast mit der Abteilung Protospondyli bei A. Sm. Woodward. Die Belonorhynchiden sind eine kleine, aber sehr isolierte Gruppe, deren Aufführung bei den Chondrostei auf große Be- denken stößt; ihre morphologischen Eigentümlichkeiten rechtfertigen es, sie trotz des geringen Umfangs als Unterordnung gleichwertig neben die Chondrostei zu stellen. Die Aspidorhynchiden habe ich zu den Orthoganoiden gestellt und nicht zu den Lepidosteiden, mit denen NUR Bl EEE Ta De a a a a ES as Ta N Fclare, , ” x ‘ ” x 1 94 2 Vertebrata. Pisces. zusammen sie bei A. Sm. Woodward die Gruppe der Aetheospondyli ausmachen. Es ist kaum mehr als eine habituelle Ahnlichkeit vor- handen (die allen Ganoiden gemeinschaftlichen Züge vorausgesetzt). Sie stehen unter den Orthoganoiden wohl ‘etwas für sich, aber wir haben in dieser Gruppe kaum mehr die Möglichkeit, weitere Teilungen oder Zusammenhänge systematisch anschaulich zu machen. Zittels Amioidei sind ungefähr in ihrem alten Umfange beibehalten; den größten Teil derselben findet man bei Woodward unter den Protospondyli, wo die Amiidae, Eugnathidae und Pachycormidae als gleichwertige Familien erscheinen. Die Pholidophoriden und Oligopleuriden (hier bei den Orthoganoiden geführt) eröffnen im System Woodwards die Ab- teilung der IZsospondyli, zu der weiter auch die Oluwperden und sich anschließende Physostomen gerechnet sind. Für meine Anschauung ist leitend gewesen, daß auch die Clupeiden und ihre Verwandten, trotz mancher mit Ganoidfischen gemeinsamer Züge (es kommen sogar Reste einer Spiralklappe im Darm vor) sich doch von den lebenden Ganoiden weit unterscheiden, und daß dies auch für ihre direkten Vorfahren im Jura gilt. Hiernach habe ich die Grenze zwischen Ganoider und Teleostei gezogen. Daß dabei genetische Linien geschnitten werden, ist zweifellos, wird aber in keiner Systematik sich vermeiden lassen, die nicht allein nach dem Prinzip nachweisbarer Deszendenz arbeitet. Unter den lebenden Ganoiden ist Amia die- jenige Gattung, welche zu den Ülupeiden die nächsten Beziehungen hat; unter den fossilen sind es meines Erachtens die Caturiden und Pachycormiden. So sind sie bei den Amioidei verblieben, zu denen sie auch Zittel gestellt hatte. Unterordnung: Chondrostei.!) Inneres Skelett und Schädel knorpelig, Kopf mit knöchernen Hauischildern bedeckt. Rumpf nackt oder mit Reihen von knöchernen Platten. Echte Ganoid- schuppen im oberen Teil des Schwanzes. Kremendeckel reduziert, Kiemenhaut- strahlen häufig fehlend. Zähne klein oder fehlend. Schwanzflosse echt heterocerk. Der obere Lappen mit Fuleren. Bauchflossen mit einer Reihe knorpeliger Basilar- stücke. Eine RBücken-, eine Afterflosse. Familie: Chondrosteidae. A. Sm. Woodm. Kopf mit verlängerter Schnauze, oberer Kiefer klein, zahnlos. Prämazillen Fehlen. Parietalia und Frontalia paarig; neben den Parietalien ein großes Squa- mosum. Kiemenhautstrahlen kräftig. Operculum klein, Suboperculum groß. Körper nackt, nur das in den oberen Lappen der Schwanzflosse verlängerte Ende mit derben Ganoidschuppen. Bückenflosse über der Bauchflosse. Chondrosteus Egerton. Unterer Lias, England. Kopfdeckknochen teilweise mit Ganoin. Unterkiefer-Suspensorium sehr schief. Flossenstrahlen mit sehr dünnem Belag von Ganoin, sehr fein gegliedert (mit Ausnahme der vordersten in der Brustflosse). Hyomandibulare zum Teil ossifiziert, ebenso das Ceratohyale. Fulcra des oberen Schwanzlappens von besonderen Knorpelstücken gestützt. Keine Rippen. Obere Bögen- und Dornfortsätze !) Browne M., On a fossil fish (Chondrosteus) from Barrow-on-Sear. (Trans. Leicester Literary a. Phil. Soc. 1889). — Woodward A. Sm., Catalogue etc. U, II. wre EEE Sen SE BEN 7. De nr 2, Ganoidei. Accipenseroidei. 95 ‚etwas verkalkt. Im unteren Schwanzlappen kräftige untere Bögen. Ch. aceci- penseroides Eg. IN II sesesss IEIIITESIS 0F Fig. 164. Chondrosteus accipenseroides, Unt. Lias, Lyme Regis. 1:12. Rekonstruktion nach A. Sm. Wood- ward. Aus »Guide to the fossil Reptilia ete.« mit Genehmigung der Trustees d. Brit. Mus. Nat. Hist. Familie: Accipenseroidei. Störe. Große langgestreckte Fische mit verlängerter Schnauze; zahmlos. Parietalia und Frontalia unpaar, gekörnelt. Rumpf mit (5) Längsreihen von gekiellen Schildern. Opercula unvollkommen entwickelt, die Kiemenöffnung nicht vollständig bedeckend; Kiemenhautstrahlen fehlen. Rücken- und Afterflosse mit 2 Reihen an Flossenträgern (Axonoste, Baseoste). Rückenflosse über der Analis. Chordascheide Jibrillär, ungegliedert; Bogenteile mit Intercalarien, knorpelig. Ossifikationen in den Dornfortsätzen, seltener in den Bogenstücken. Fig. 165. Schwanz von Polyodon (Spatularıa) folium L. Zeigt die ganoide Beschuppung des Schwanzes. Polyodon (Spatularia) folium L. Knorpel sind dunkler im Ton. n Nasentasche, dahinter das Auge. sq Squamosum, h.m Hyomandibulare, op sy Symplecticum, p.q Palatoquadratknorpel, m Meckelscher Knorpel, pa Palatopterygoid, m Maxilla, d Dentale, c.h Ceratohyale, 0.p Operculum, br Branchio- stegalia (verwachsen), s.c! Supraclavicula, p.cl Postelavicula, cl Clavicula, &.cl Infraclavicula. (Nach Traquair.) Von den zwei lebenden Gattungen Accipenser (Fig. 17, 20) und Scaphirhynchus leben die Störe in den Meeren der nördlichen Halb- kugel, von wo sie in die Flüsse Europas, Asiens und Nordamerikas auf-. steigen. Fossil nur in vereinzelten Resten vom Eoeän an. Accipenser toliapicus Ag. Kocän, Londonton. Gyrosteus A. Sm. Woodw. Oberer Lias, Whitby. Sehr groß. Deck- knochen ohne Ganoin. Hyomandibulare und Ceratohyale völlig verknöchert. Kleine, verknöcherte Rippen. G. mirabilis Ag. Ob. Lias, England. _ Vertebrata. Pisces. Pholidurus A. Sm. sd, Obere Kreide, Eile Unvollständig . bekannt. en" % 3 9 ie Familie: Polyodontidae. Löffelstöre. Schnauze sehr lang, spatelförmig. Haut nackt, nur der obere Schwanzlappen beschuppt. Kiefer mit kleinen Zähnen. Parietalia und Frontalia unpaar, Kiemen- hautstrahlen ‚fehlen. Von den zwei lebenden Gattungen findet sich Polyodon (Spatularia) (Fig. 165) im Mississippi, Psephurus in chinesischen Flüssen. Orossopholis Cope. Eocän Wyoming, Schnauze kürzer als bei Po- lyodon, Operculum größer. Kleine, dünne, hinten gezackte Schuppen, in Schrägreihen, aber nicht in Kontakt. Or. magnicaudatus Cope. Unterordnung. Belonorhynchidae. Familie: Belonorhynehidae. A. Sm. Woodw.!) Schädel mit verlängerter, zugespitzter Schnauze, in die ein langes Ethmoid eintritt. Die Deckknochen des Kopfes sind im Alter mehr oder weniger ver- schmolzen. Opercula reduziert, keine Branchiostegalia. Unterkiefer hinten sehr hoch. Bezahmung ungleich, zwischen großen Hechelzähnen stehen mehrere kleine. Die Be- schuppung beschränkt auf eine dorsale, eine ventrale und. je eine laterale Längsreihe, welche die Seitenlinie begleitet. Dorsalis und Analis kurz, aber hoch, oppomiert, weit hinten. Caudalıs abgestutzt, symmetrisch dwrch die Wirbelsäule geteilt. Paarige Flossen sehr klein. Chorda persistent, Chordascheide ohne Ossifikationen. Reis möchte die Belonorhynchiden, die er von den Ohondrostei entfernt, zu den Crossopterygiern stellen. Er stützt sich besonders auf die diphycerke Bildung der Schwanzflosse, auf das coelacanthinenartige Ectopterygoid, das anscheinende Fehlen eines Symplecticum und die lappige Pectoralis. Letztere Angabe gründet sich auf die Abbildung des Saurichthys macrocephalus Deecke. Man kann aus ihr keine volle Sicherheit gewinnen, zu betonen ist aber, daß »lappige« Brustflossen solcher Art sich bei manchen Teleostiern, Zz£ BD: Periophthalmus, Bostrichthys finden. Die Grenze zwischen Belonostomus und Belonorhynchus ist hier uni Woodward gezogen. .Belonostomus umfaßt Fische des oberen Jura mit ver- knöcherter Wirbelsäule, praesymphysialen Knochen im Unterkiefer ‘und innerlich heterocerker Schwanzflosse. Saurichthys Ag.) Schädel ganz von Deckknochen umgeben,‘ mit langer zugespitzter Schnauze (Rostrum) und entsprechend langem Unter- kiefer. Das Rostrum wird von den Prämaxillen, zwischen die sich noch die Nasalia und wohl vor diesen das Ethmoid. einschieben , gebildet, doch ist die Begrenzung der Knochen schwer zu verfolgen. Im eigentlichen Schädeldach erkennt man ein kleines Supraoccipitale, große paarige Parie- talia, große, bucklige Frontalia, ein nach vorn lang zugespitztes Ethmoid und große Maxillaria. Auf der Unterseite zeichnet sich das große Para- phenoid aus, dem vorn ein ebenfalls langer Vomer angeschlossen ist. Der Unterkiefer besteht wesentlich aus dem einheitlichen langen Dentale, einem kleineren Spleniale und dem Angulare (mit dem das Articulare verschmolzen ist). Ein Coronoidfortsatz fehlt. Zähne auf schwach gefaltetem Sockel. Muschelkalk, Keuper, Rhät. | 1) Reis O. M., Zur Osteologie und Systematik der Belonorhynchiden und Tetra- gonolepiden. Geogn. Jahresh. München 1892. — Woodward A. Sm., Catalogue ete. IH. 2?) Frech, Lethaea mesoz. Deutsche Trias. S. 11. — Hennig E., Saurichthys- Funde von Rüdersdorf. (Centralbl. f. Mineral. 1909.) >> BEE NEN Heterocerci. | 97 Belonorhynchus Bronn. In der Umgrenzung Woodwards = Sauro- rhynchus Mstr., Reis; Ichthyorhynchus Bellotti, Giffonus Costa, Stylorhynchus Martin). Typus: B. striolatus Bronn, Raibler Sch. Schädelknochen im Alter verschmolzen, daher im einzelnen nicht sicher bekannt. Der steile Hinter- rand des Unterkiefers liest in der Verlängerung des Hyomandibulare. Das Fig.166. Belonorhynchus striolatus Bronn. Karnische Sch. Raibl, Kärnthen. (Nat. Gr.) ovale Operculum dicht dahinter. Das Supraoccipitale springt weit nach hinten vor. Die Orbitae im hinteren Drittel des Schädels, etwas vor ihnen jederseits ein Nasenloch. Im Unterkiefer ist das Articulo- Angulare ähnlich entwickelt wie bei Saurichthys. Kein präsymphysialer Knochen. Chorda persistent, Bögen wohl . entwickelt. Paarige Flossen klein, mit kurzem Stil. Die un Träger der unpaaren Flossen derb, weniger zahlreich als en die Strahlen; keine Fulera. Schuppen auf dem Rücken, zahn von Saurich- dem Bauch und in der Seitenlinie in imbrizierenden Reihen. thys acuminatus Ag. Die Abgrenzung gegen Saurichthys ist unsicher, Reis zieht nee -sie zusammen, Henning reserviert den Namen Belono- rhynchus für Liasformen. B. acutus Ag. Unterer und oberer Lias. England. “ Württemberg. Hawkesbury-Sch., Neu-Südwales. Oberer Muschelkalk von Perledo. Raibler Sch., Seefelder Sch. Unterordnung. Heterocerei.') Mit dicht gestellten rhombischen oder rhombordischen, selten cycloidischen Schuppen. Chorda persistent, Bögen, Dornfortsätze, Flossenträger und Rippen verkmöchert. Schwanzflosse heterocerk. Kiemendeckel groß, Kiemenhautstrahlen zahlreich. Infraclavicula vorhanden. Unpaavre, | häufig auch paarige Flossen mit F'uleren besetzt. Flossenstrahlen der Dorsalis md Analıs ge- gliedert, zahlreicher als ihre Träger. Devon bis Jura. | Die Heterocerci wurden von Traquair mit den Chondrostei zu einer Ordnung 4c- cipenseroidei vereinigt, und es ist auch wahrscheinlich, daß die Störe und Chondıro- steiden von den Palaeonisciden oder ihnen nahestehenden Formen abstammen. Aber Y) Lambe L. L., Palaeoniscid fishes from the Albert Shales of New Brunswick (Oontrib. Fig. 168. Canadian Palaeont. III. Part DD) Tra- Gonatodus punctatus Ag. sp. Unterkar- quarr dr. HH... The Ganoid fishes of the British bon. Restaurierter Kopf schräg von carboniferous formations. Monogr. Palaeont. Soc. unten. 5:4. (Nach Traquair.) 1877. Vol. I. Ferner: Quart. Journ. Geol. Soc. ag ee nentale, r7 D D ® IT rancnl10ostegala, ? nIiracliaVicUu- = 1877. Report, on the fossil fishes collected in es Glavicnls, op. Onerealum,‘ po | Eskdale. Trans. Roy. Soc. Edinburgh 1881. XXX. Präopereulum, viop ‚Interoperculum, — Woodward A. Sm., Catalogue. I, II. so Suborbitale. 7 Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 98 Vertebrata. Pisces. auch mit den Lepidosteiden bestehen Ähnlichkeiten, besonders mit den Stylodonten, so daß die Abtrennungen immer etwas Gezwungenes haben. A. Sm. Woodward zieht den Rahmen seiner Unterordnung Chondrostei so, daß in ihr Palaeoniscidae, Platy- somidae, Catopteridae, Chondro- steidae, Belonorhynchndae, Accipen- seridae und Polyodontidae zu ste- hen kommen, während die $e- mionotiden neben den Macrosemi- iden, Pyenodontiden, Eugnathiden , Amitden und Pachycormiden unter den Protospondyli stehen. Im wesentlichen ist der Grad der Verknöcherung der Wirbelsäule hierfür maßgebend, der aber bei | S Formen verschiedener gene- & me | tischer Verwandtschaft ein glei- N en, cher sein kann; schwache Ver- 29 Eurylepis tuberculatus Newb. Karbon. Linton, Ohio. knöcherung ist auch als Merkmal ee regressiverEntwickelungdenkbar. i} 7% / NN) DZ MRS) Familie: Palaeoniseidae. 5. Körper schlank, mit rhombischen Ganoidschuppen. Hautknochen des Kopfes " mit Schmelz überzogen. Kräftige Fulera. Zähme klein, konisch und griffelartig. un Devon bis oberer Jura. Cheirolepis Ag. Schuppen winzig, rhombisch. Rückenflosse hinter Es der Afterflosse. Kiefersuspensorium schief. Flossenstrahlen dichotom. Kiefer er mit einer äußeren Reihe winziger und einer inneren Reihe stärkerer Zähne. rk. Mittel-Devon (mittleres Oldred); Schottland. Rußland. Oberes Devon; Canada. { Nematoptychius, Rhadinichthys Traqu., Cycloptychius Young. Karbon. Palaeoniscus, Blainv. emend. Traquair. (Fig. 170). Flossen klein, die Strahlendichotom gespalten und gegliedert. Dorsalis vor der Analıs, Caudalis tief ausgeschnitten. Unterkiefer-Suspensorium sehr schief. Zähne es klein, ungleich. Schuppen rhombisch, mit unregelmäßigen schiefen Quer- er furchen, am Hinterrand gewöhnlich gezähnelt. Sehr häufig im Kupferschiefer x von Thüringen und Hessen, sowie im oberen Perm von England, Frank- 5 reich, Rußland. Pygopterus Ag. Analflosse sehr groß. Schuppen klein, glatt oder schwach verziert. Kupferschiefer. Elonichthys Giebel (Rhabdolepis Troschel, Cosmoptychius a fe (Fig. 171, 172). Kieferzähne in zwei Reihen, die inneren groß, kegelförmig. Schuppen groß, schräg skulptiert, der überschobene Vorderrand sehr schmal. Flossen groß, mit Fuleren. Kein Suboperculum. Karbon, Rotiegendes; Europa, Nordamerika. RR Acrolepis Ag. Karbon, England. Kupferschiefer, Deutschland. % Mit dicken, weit übereinander fassenden, schräg skulptierten Schuppen. N Canobius Traquair, Gonatodus Traqu. (Fig. 168). Karbon, Schottland. a. Amblypterus Ag. Unterkiefer-Suspensorium vertikal. Fulcren schwach. Schuppen glatt. Flossenstrahlen geteilt. Rotliegendes; Saargebiet, Böhmen, Frankreich etc. A. latus Ag., A. Duvernoyi Ag. Eurylepis Newb. (Fig. 169). Unterkiefer-Suspensorium vertikal. Flossenstrahlen einfach, Caudalis schief abgestutzt. Schuppen verziert, am R Hinterrande gezackt, in der vorderen Hälfte des Körpers auf - Seiten j sehr hoch. Karbon; Ohio. 4 ni #, \ I AN LE 'D RTL Be ii Heterocerci. Palaeoniscidae. 99 Fig. 170. Palaeoniscus Freieslebeni Blv. Aus dem Kupferschiefer von Fig. 171. Riechelsdorf, A Kopf restauriert. B Schultergürtel restauriert ; er 2% (nach Traquair). pt Posttemporale, scl Supraclavieula, peı Zlonichthys ec Postelavicula, cl Clavieula, ie! Infraclavicula. C Schwanzflosse Schuppe. Ag.sp. Nach 1 (nat. Gr.) a von außen, b von innen. °. EI N IQ NIIÜN I e N Fig. 172. Elonichthys Robisoni Hibbert sp. var. intermedia Traquair. Unterkarbon, Wardie. 2:3. (Nach Traquair.) E T* Ausnahme der distalen Enden. Operculum schmal und hoch. Schuppen | dick, weit übereinander fassend, mit schiefen, welligen Runzeln. Analis E sehr groß. Muschelkalk, Keuper. | | M Myriolepis Egerton. Trias, Australien. Bi Atherstonia A. Sm. Woodw. Hydropesium I Broom. Helichthys Broom. Obere Karru - Schichten E Südafrika. h ee ee y Cleithrolepis Ag. Körper sehr hoch oder 4 ornatus Gieb. Muschelkalk. rhombisch. Obere Karru-Schichten, Südafrika. { N Oxygnathus Egerton (Thrissonotus Ag., (os (Vergn nach Dames.) Y A F molepis Egert.) Flossen groß mit sehr kleinen Fu- cren. Dorsalis vor der Analis. Strahlen der Pectoralis nur distal geglie- dert. Schuppen klein, dick, schief skulptiert, wenig übergreifend. Unterer Lias, England. & Platysiagum Egerton. Unterer Lias, England. Centrolepis Egert. Unterer Lias, England. Coccolepis Ag. Kleine Fische mit großen dünnen, cycloiden Schuppen, die sehr weit übereinander greifen und außen gekörnt sind. Flossen groß, Fulera schwach oder fehlend. Dorsalis vor der Analis. Unterer Lias (Eng- land), oberer weißer Jura (Süddeutschland), Purbeck (England). Obere Hawkes- bury-Schichten, Neu-Südwales. Familie: Platysomidae. Körper seitlich zusammengedrückt, hoch, oval oder rhombisch. Schuppen höher als breit, rhomboidisch, auf der Innenseite mit einem dem Vorderrand paral- lelen Kiel und einem Stachel am Oberrand. Rücken- und Afterflossen sehr lang. Mundöffnung klein, Unterkiefer-Suspensorium fast vertikal. Zähme medriger als bei Palaeonisciden, stumpfkonisch. Die Platysomiden sind den Palaeonisciden nahe verwandt, von denen sie sich wesentlich nur durch die Körperform und die Bezahnung unterscheiden. Karbon, Perm. DEZE EI 7 MET GREHL REZEN CH: Eh Fig. 174. Eurymotus crenatus Ag. Steinkohlenformation. Edinburgh. Restauriert. (Nach Traquair.) Eurynotus Ag. (Plectrolepis Ag.) Körper hoch, spindelförmig. Brust- flossen groß, aber auch die Beckenflossen noch normal entwickelt. Dorsalis sehr hoch über der Beckenflosse beginnend, dann rasch niederer werdend, bis zur Schwanzflosse ausgedehnt. Stumpfkonische bis kuglige Zähne. Unterkarbon, Schottland, Irland, Belgien. E. crenatus Ag. en EIN BIN a EN N 74 v .r = m Heterocerci. Platysomidae. 101 Mesolepis Young (Pododus Ag.) Zähne derb, griffelförmig, einreihig “ } auf dem Unterkiefer. Unterkarbon, Schottland. | Globulodus Mstr. Zähne niedriger; eine innere Reihe kleinerer Reibzähne. Kupferschiefer und Marlslate. Wardichthys Tra- quair. Unterkarbon. Oheirodus Me. Coy (Amphicentrum Young, He- | micladodus Davis). Körper T \% ZANNN 7 177 ZA \\ \ IS N Il hoch, rhombisch. Brust- >. % _ Hossen sehr klein, Bauch- h ww flossen fehlend (? unbe- I = SCH kannt). Rücken- und After- IN SI ar flosse sehr lang, symme- nis UV D D EI MIN trisch gestellt. Kiefer- ’ x ränder zahnlos, innere I Fläche von Maxilla und Pterygoid mit Häufchen kleiner Zähne. Orale Seite des Pterygoids und Sple- niale mit gezackter Leiste. Karbon, England. Cheirodus granulosus Young sp. Steinkohlenformation. North- ’ Cheirodopsis Tra- Staffordshire. Restauriert. (Nach Traquair.) qualur. Karbon 5 Schott- pmx& Prämaxilla, mx Maxilla. e Ethmoideum, n Nasenöffnung, = : or Augenhöhle, So Suborbitalia, af Präfrontale, pf Postfron- land. E twas länger, mit tale, /Stirnbein, p Scheitelbein, sqg Squamosum, pt Posttem- Beckenflossen. porale, op Operculum, pop Präoperculum, {op Interoperculum, a, o d Dentale, ag Angulare, br Branchiostegalia, sc/ Supraclavicula, Pla Ey ee Ag. el Clavicula, öcl Infraclavicula. (Fig. 176, 177). Körper | hoch, rhombisch oder gerundet. Kieferränder mit kleinen griffelförmigen Zähnen, nach innen noch kleine Höckerzähne. Paarige Flossen klein. Kupfer- schiefer, Deutschland. Karbon und Perm, England. Dorypterus!) Germ. Beschuppung auf wenige Bauchschuppen be- schränkt, die sich nach oben fadenförmig ausziehen. Obere und untere X NS RN SÄUL, u Ss (N h . N z ih Fig. 177. Schuppe von Plalıssomus parvulus Ag. Fig. 176. re Platysomus striatus Ag. Magnesian limestone. England. a von außen, Restauriert nach Traquair. (!/, nat. Gr.) b von innen. Bögen kräftig, Chorda persistent. Flossenträger in zwei Reihen geordnet, von denen die baseostalen (proximalen) breite Platten sind. Analis fast so groß wie die Dorsalis, nur niedriger. Schwanz tief ausgeschnitten. Becken- flossen weit vorn, sehr klein. Kupferschiefer. ) Reis, Geogn. Jahreshefte. 1892. \ Pisces. Vertebrata. Familie: Catopteridae. Schwanzflosse mit großem unteren Lappen, daher äußerlich fast homocerk. Kopfknochen gut entwickelt, mit Ganoin, keine mittlere Reihe im Schädeldach. Zähne schlank, kegelförmig. Kiefer-Suspensorium schief; Kiemenhanutstrahlen vor- handen. Dorsalis kur 2, weit zurückliegend. Ihombische Schmelzschuppen. Öatopterus Redfield.e Die Dorsalis beginnt erst hinter der Analis. Trias, Connecticut. Dictyopyge Egerton. Die Dorsalis beginnt vor oder über der Analis. Trias, Virginia. Buntsandstein, Basel; Keuper, Franken. Obere Karroo, Südafrika. Hawkesbury-Schichten, Neu-Südwales. Unterordnung. Pyenodonti.') Lütken, Körper seitlich zusammengepreßt, sehr hoch, oval. Schmelzschuppen rhom- bordisch, höher als lang, zuweilen auf den vorderen Teil des Körpers beschränkt. Vorderrand innen leistenartig verdickt. Die Leisten treffen aufeinander und ordnen sich zu rippenartigen Zügen. Chordascheide ohne Verknöcherungen, Bogenteile, Dorn- Br fortsätze und Rippen verknöchert. Schwanzflosse tief ausgerandet, äußerlich homo- cerk, innerlich schwach heterocerk. Bauchflossen klein, unter die Brustflossen gerückt. Rücken- und Afterflosse hinter der Mitte, hoch und spitz beginnend, als schmaler Saum bis zur Caudalis verlängert. Keine Fulera. Träger der unpaaren Flossen N von gleicher Zahl wie die gegliederten Strahlen, die Bogenteile mit blattförmigen, imbrizierenden Fortsätzen. Operculum schmal und hoch (Supraclwienla autt.), das Präoperculum sehr groß (Operculum autt.), Suboperculum und Interopereulum ‚fehlen. Kiemenbögen oft mit dicht gedrängten Knochenfäden besetzt. Nur 2 Kiemen- ee hautstrahlen (bei Mesturus und Gyrodus beobachtet.) Gularplatte fehlt. Oberkiefer | dünn, hinten ausgebreitet, zahnlos; Vomer mit 5 Reihen rundlicher oder ovaler Mahl- zähne. Zwischenkiefer mit meißelförmigen Schnerdezähnen. Unterkiefer massiv mit i , Ri einem hohen Kronfortsatz und mehreren Reihen von runden Mahlzähnen. Die x kurzen, nach hinten spitzigen und in einer Rinne des Unterkiefers gelagerten Den- u talia (2 Prädentalia) bilden die Schnauze und tragen vorn die meißelförmigen Schneidezähne. Clavienla vertikal gestellt, oben spitz, unten verbreitert. Infra- clavieula fehlt. Coracoıd und Scapula unbekannt. Die Pycnodonten sind vielleicht | Abkömmlinge der Platysomiden, von denen sie sich durch die Bezahmung, die Be- Bet schaffenheit der Kiefer und den unvollständigen Opercularapparat unterscheiden. Jura bis Eocän. “ Gyrodus Ag. (Fig. 178—181.) Körper oval, gleichmäßig beschuppt. | Schnauzesteil abfallend. Caudalis tief gegabelt. Gaumen mit 5 Reihen bohnen- förmiger Zähne, deren gewölbte Krone einen runzlichen Rand und eine ver- tiefte Mitte besitzen. Die Mittelreihe ist viel stärker als die Nebenreihen. ÖOperculare mit 4 Reihen von Mahlzähnen, Dentale (Prädentale) mit 3 meißel- förmigen Schneidezähnen. Häufig im Jura vom Bathonien an, besonders im Oxford, Kimmeridge, Portland el litbographischem Kalkschiefer. Ferner im Tithon Sizilien), Wealden, Neocom und in der oberen Kreide. Einzelne Arten aus dem lithographischen Schiefer (G. titanius Wagn.) erreichen eine Länge und Höhe von 1m. Microdon Ag. (Fig. 182, 183, 185.) Schuppen in der hinteren Körper hälfte sehr dünn, oft fehlend. Schwanzflosse gegabelt. Gaumen mit 5 Reihen —- ı) Hennig, E., Gyrodus und die Organisation der Pyknodontiden. (Palaeonto- graphica. LIII. Bd. 1906.) re ir EEE NP RAR IE, RISSE 7 ERAHNEN FEIERN FE DR TEEN ; Mn? BUN Bess 7 7 Y a N Dr Le N Y a j b fe ee ' 2 n ı e Ne ” ? , N T ERDE EN 2 Er ir POL x Sr e ee: ® N ig R gr Sr Ber \ , j \ Pyenodonti. 103 _ vierseitiger, facher, glatter Zähne. Zwischen die großen Zähne der Mittel- reihe schieben sich alternierend die kleineren Zähne der beiden Seitenreihen ein. Operculare mit einer Reihe großer, vierseitiger, quer verlängerter, glatter Zähne, welche nach innen von einer, nach außen von zwei Reihen kleinerer Zähnehen begrenzt ist. Weißer Jura, vom Oxford bis zum Purbeck. SS nm. a ) IN Fig. 179. a, b Gyrodus titanius-Wagn. Ob. Jura. Kelheim. Eine Schuppe a von innen, b von außen. (Nat. Gr.) Fig. 178. Kopf von Gyrodus macrophthalmus Ag. aus dem lithographischen Schiefer von Kelheim, Bayern. /r Stirnbein, eth Ethmoideum, »pfr Hinterstirnbein, sq Squamosum, pa Scheitelbein, pt Posttemporalia, mx Oberkiefer, pmx Zwischenkiefer, O0 Augenhöhle, sc Seleroticaring, md Unterkiefer, op Operculum, scl Supraclavicula, el Clavyicula, ce Schleimkanäle. Mesodon Wagner. (Fig. 184). Schwanzflosse gerundet. Zähne desGau- mens in 5 geschiedenen Reihen. Die große Zahnreihe des Unterkiefers von Fig. 181. Gyrodus titanius Wagn. Rechter Unterkieferast Fig. 180. Gyrodus titanvus Wagn. Ob. Jura. 3 bis 4 irregulären Reihen kleiner a mit a ee Zähnchen außen und 1 bis 2 Reihen mit Zähnen. Ob. Jura. Kelheim. innen begrenzt. Lias (M. liassicus een SE Egert.) bis untere Kreide. Arthrodon Sauvage. Mit tiefer Symphysialfacette; Zähne des Unter- kiefers unregelmäßiger gestellt, sonst ähnlich Mesodon. Oberster weißer Jura, Purbeck, Cenoman. Mesturus Wagn. Die über den ganzen Körper verteilten Schuppen sind innerhalb der Vertikalreihen durch zackige Nähte verbunden. Vomer mit 3 Reihen größerer Zähne, die durch unregelmäßig gestellte kleinere getrennt werden. Unterkiefer mit 2 Reihen größerer Zähne; kleinere Zähne * U LTR SUB? 3 DIES 0 RE Se Fe FE HDD NE 38" NARTRSE Bel. 10 N a Ki LERNEN Se a RO EL RR ; ; j ) %; aM „N ti { “ N k \ "hal MR, ll g A ı er ’ ec I Ber 4 i A { 7 R r N h u ie ni N fa n.% k jr We; a 104 Vertebrata. Pics. et ©, } g x x P Er esr-" zwischen und neben diesen Reihen‘ M. Leedsi A. Sm. Woode Oxfordton. M. verrucosus Wagn. Ob. weißer Jura. Oxfordton. Solnhofener Schiefer. .% , &) Fig. 182. Microdon Wagneri Thiolliere. Ob. Jura. Cerin, Ain-Dep. !/, nat. Gr. (Nach Thiolliere.) EIS. 188. & Gaumen und Unterkiefer von Microdon elegans Ag. Ob. Fig. 154. Jura. Kelheim, Bayern. Nat. Gr. a Vomer-Palatinum, Unterkiefer von Mesodon macrop- terus Ag. Ob. Jura. Kelheim. b Hauptzahnplatten des Unterkiefers (splenialia), ce Vorder- zähne des Unterkiefers von innen, d dieselben von außen. Nat. Gr. Stemmatodus Hecke. Kleiner Gaumen mit 5, Unterkiefer mit 3 Reihen rundlicher, fast gleicher Zähne. Untere Kreide, Castellamare und Neapel. Coelodus Heckel. (Fig. 186.) Schwanzflosse seicht ausgerandet oder schwach konvex und jederseits der Mitte mit schwacher Ausbuchtung. un 2 „Sr Zac er a a, er ee " h) Gaumen mit einer Mittelreihe großer, quer elliptischer Zähne und jeder- seits 2 Reihen kleiner Zähnchen. Unterkiefer mit 1 Reihe großer, quer ver- längerter Zähne und Nebenreihen. Wealden. Un- tere Kreide (Istrien, Dalmatien, Süditalien, Eng- land). Cenoman, Jura und Senon von England und Nordamerika. Anomoeodus Foriır. Ob. Kreide. Coccodus Pictet, Xenopholis Davis. Occi- pitale mit langem Stachel. Ob. Kreide, Libanon. Fig. 186. Coelodus Münsteri Ag. Grünsand. Kelheim. a Unterkieferzähne, b Vomerplatte, von unten, ce von der Seite. Fig. 185. Ein Teil der Wirbelsäule von Microdon Itieri Thioll. unt. der Rücken- flosse. Cerin. Ain. Nat. Gr: (N. Thiolliere.) 3 —IITTFH SEHR SE ER : RR N (IN & 38 Ss LOHR N S© oa ZZ FR /7 N LEN 9 TIEREN vg y OR DRSS = ELLEIERE DEIBE EN) & 5 u een 2008 ®) aa = E ee ZU IF HG Fig. 187. _ et Pycenodus. q ‚Gaumenzähne, i Fig. 188. Ö Ben Semionotus Kapffi Fraas. Keuper (Stubensandstein). Stuttgart. 2), nat. Gr. (Nach Fraas.) Palaeobalistum Blv. Obere Kreide, Libanon. Eocän, Mite. Bolca. Pyenodus Ag. (Periodus Ag.) (Fig. 187). Körper länglich, mäßig hoch. Rückenflosse viel länger als die Afterflosse. Schwanzflosse mit doppelter, seichter Ausbuchtung. Schuppen nur im vorderen Teil des Körpers, dünn. Gaumen mit 3 Zahnreihen, von denen die Außenreihen etwas größere, ellip- tische Zähne enthalten. Unterkiefer mit 3 Reihen Zähne, von denen die inneren größer und quer elliptisch sind. Die oberen und unteren Bögen umschließen mit ihren verbreiterten Basalteilen die Chorda. P. platessa Blv. sp. ÖObereocän, Mte. Bolca. Unterordnung. Orthoganoidei. Mit rhombischen oder rhomboidischen, ın schiefen Reihen geordneten Schmelz- schuppen. Unpaare, zuweilen auch paarige Flossen mit Fuleren. Schwanzflosse hemiheterocerk, Chordascheide mit angelegten Pleurocentren und Hypocentrum, mit Halb- und Hohlwirbeln, oder ganz verknöchert (amphicöl). Y Vertebrata. Pisces. Familie: Stylodontidae. Wagner. Chorda persistent, die Chordascheide mit Halbwirbeln oder Ringen. Rhom- bische Schmelzschuppen, mit Stachelfortsatz ineinandergreifend. Schwanz innerlich stets heterocerk, äußerlich durch Vergrößerung des unteren Lappens oft fast homo- cerk. Alle Flossen mit Fuleren. Randbezahnung der Kiefer griffelförmig (Krone zuweilen gezackt), auf den inneren Knochen oft Mahlzähme (mit vertikalem Ersatz). : a , Fig. 189. Dapedius pholidotus Ag. Boll, Württemberg. '/), nat. Gr. (Nach Quenstedt.) db, ce Zähne nat. Gr. Semionotus Ag. (Ischypterus Egerton). Körper länglich, mäßig hoch. Schuppen rhombisch, der Rücken mit großen, gekielten Schuppen, Rücken- flosse hoch, ziemlich lang, vor der Analis stehend; die übrigen Flossen klein. | Alle Zähne griffelförmig. Häufig im Keuper von Franken (Semionotus-Sand- 4 stein) und Thüringen. Bunter Sand- X aD stein, Vogesen. Oberer Muschelkalk ‘ PEN der Alpen (Perledo), Raibler Schichten, Seefelder Schichten. Obere Trias von , Nordamerika. Obere Karru-Schichten von Südafrika. Hawkesbury-Schichten, Neu-Südwales. Acentrophorus Traquair. Perm, England. | Dapedius de la BEche.!) (Am- blyurus Ag., Aechmodus Egerton. Tetra- gonolepis Ag. non Bronn. Omalopleurus Costa). Hohe, seitlich zusammenge- drückte Fische, rhombisch bis oval. Schuppen auf den Flanken höher als breit, dorsale und ventrale Kielschup- pen unauffällig. Fulcra uniserial, d.h. gegen die Spitze zu fest verwachsen. Kopf von Dapedius. (Nach Traquair.) _ Dorsalflosse lang, in der Mitte des f Stirnbein, p Scheitelbein, na Nasenbein, PBückens beginnend, Analis etwas kür- BR | sq Schuppenbein, st vordere Nackenplatten . u . Ba (Supratemporalia), pt hintere Nackenplatte ZET, der hinteren Hälfte der Rücken- Bi} (Posttemporale), pmz Zwischenkiefer, m&Ober-. flosse gegenüber. Schwanzflosse kaum kiefer, coinnerer Augenring (Circumorbitalia), so äußerer Augenring (Wangenplatten, Post- Pr orbitalia), op Operculum, sop Suboperculum, 1) M. Browne. Revision of a genus iop Interoperculum, d Zahnbein, ag Eckbein, . > : n ö br mittlereKehlplatte, br’ Kiemenhautstrahlen, of fossil fishes. Dapedius. (Trans. Lei- cl Clavicula, scl Supraclavicula. cester Literary and Phil. Soc. 1890.) 4 F Aurh, a 7 a, } — Orthoganoidei. Sphaerodontidae. 107 ausgeschnitten. Paarige Flossen sehr klein, die Brustflossen hoch auf der Seite inseriert. Opercula vollständig bogenförmig angeordnet, aber Präoper- culum fast oder ganz bedeckt von den Suborbitalien (Postorbitalien). Augen mit geschlossenem Ring von kleinen Circumorbitalplatten. Alle Deckknochen des Kopfes mit Ganoin und höckerig verziert. Auch die Supratemporalia und Posttemporalia sind in größerer Zahl vorhanden. Chordacranium ver- knöchert. Blattförmige Branchiostegalia (ca. 6), zwischen ihnen eine Jugu- larplatte.e. Die Ossifikation der Wirbelsäule beschränkt sich auf die Bogen- teile. Kieferknochen außen mit keulenförmigen, innen mit kleinen, fast bürstenförmigen Zähnen besetzt. Verbreitet im unteren und oberen Lias von Mitteleuropa. D. pholidotus Ag., caelatus Qu., Liase; doch auch in der alpinen Trias (St. Cassian, Seefeld) und in den Gondwana-Schichten Indiens (Kota-Maleri). Aphuelepis A. Sm. Woodw. Pristisomus A. Sm. Woodw. Obere Trias (obere Hawkesbury-Sch.), Neu-Südwales. Serrolepis Qu. Lettenkohle, Württemberg. Crenilepis Dames. Muschelkalk. | Dollopterus Abel. (Dolichopterus Compter.) Mit außerordentlich sroßen Brustflossen. (Flugfisch.) Ob. Muschelkalk. Oleithrolepis Egerton. Körper hoch, Umriß rhombisch, die dicken Schuppen höher als breit. Dorsale und ventrale Kielschuppen ausgeprägt. Ob. Trias, Stormberg beds, Südafrika. Hawkesbury-Schichten, Neu-Südwales. 4Aetheolepis A. Sm. Woodw. Obere Trias (Hawkesbury-Sch.), Neu- Südwales. Tetragonolepis Bronn (Pleurolepis Qu., Homoeolepis Wagn.). Kieine, ovale oder fast kreisrunde Fische mit kleinen Brust- und Bauchflossen. Brust- flosse hoch auf der Seite. Rücken- und Afterflossen sehr lang, die Strahlen durch Träger gestützt, von denen je 2 zwischen 2 Dornfortsätzen einge- schaltet sind. Schuppen auf den Seiten sehr hoch, am Vorderrand verdickt und Hautrippen bildend. Chordascheide mit Pleurocentren und Hypo- centren. Kopfknochen zum Teil mit Schmelzhöckern. Ob. Lias, Württem- berg, Franken, England. T. semicinetus Br. Kota-Maleri-Schichten, Indien. Familie: Sphaerodontidae. Wagner. Dicke, rhombische Schuppen. Oberkiefer, Gaumenbein, Vomer und Unter- kiefer mit mehreren Reihen halbkugeliger Zähne, Zwischenkiefer mit stumpf koni- schen oder meißelförmigen Schneidezähnen. Oberkiefer und Dentale noch mit schwächeren konischen Randzähnen. Keine Gularplatte. Chorda persistent. ARE Km? Euslaulg BER: N ‚RZ Fig. 191. Fig. 192. Fig. 193. Zähne von Colo- Schuppen von Colobodus Sargodon tomicus bodus varius (Gyrolepis Alberti pP. p. Ag.) Plien. Rhätisches Gieb. Muschel- Muschelkalk. Bayreuth. Bonebed. kalk. Bayreuth. (Nat. Gr.) Württemberg. Colobodus Ag. (Asterodon Mstr., Tholodus Meyer, Dactylolepis Kunisch, Eupleurodus Gürich, Nephrotus Meyer, Omphalodus Meyer.) Kopf etwas nieder- gedrückt, vorn gerundet. Zähne halbkugelig, in der Mitte der Krone zitzen- artig erhöht. Schuppen mit parallelen Rippen, am Hinterrand gezähnt. Dor- salıs und Analis sehr hoch. Muschelkalk, Lettenkohle; Cassianer Schichten, Seefelder Schichten der alpinen Trias. Br a a N ea ee a a a a a 5 TEN EL an Ya ne a ah FT 5 Er Fan. Kh a u) 1 Br SR ( Au a N ya SER BER Re N RL RER RE ENER DEAL TRETEN PUT] WERE TI KIBGE, PORN H 4 er, SER TE Aline Yu! a n anf Pe 6 We sin 2 ' FF x u NER r RE, a Cu . DU rl a Piz, ie UA = WAT x Ex . FR Kr - . - £ x | Kr 1 08 5 Veen Pisces. H emilopas Meyer, (enchrodus Meyer. Auf einzelne Zähne aus dem Muschelkalk angewendet. Sargodon Plien. (Fig. 193). Nur Schneidezähne bekannt. Rhät. u ie WED: DLR 26 I} EZ EEE NG CHE AR ! ‚e u GLLEISERL REDEN \ ZH Mm, IE, ICE TG Gh! GER; Z7 AN Fig. 194. Lepidotus notopterus Ag. Lithographischer Schiefer. Solnhofen. !/, nat. Gr. 2 Lepidotus Ag. (Sphaerodus Ag. p. p., Plesiodus Wagner, Prolepidotus: Michael. Serobodus Mstr., Lepidosaurus Meyer). Körper länglich, gedrungen, Fig. 195. Lepidotus. A Kieferfragment mit Ersatzzähnen. B ein Zahn von der Seite und von oben. ÜSchuppe (nat. Gr.). D Fulerenbesatz der Rückenflosse. x unpaare Rückenschuppe, % erste Basalschuppe der tückenflosse, /f Fulerenstücke, z und #’ Seitenschuppen. mit dicken, glatten oder nur schwach verzierten Schuppen. Die imbrizierten Schuppenrän- der sind nach vorn verlängert. Rückenflosse vor der Analis, beide groß. Brustflossen groß, tief inseriert. Beckenflossen sehr klein. Schwanzflosse aus- geschnitten. Kopfknochen alle mit Schmelz überzogen, glatt odergekörnelt. Häufigin Trias, Jura und unterer Kreide in Europa, Asien, Brasilien. 1. elvensis Blv. Ob. Lias &. L. Leedsi A. Sm. Woodw., Oxfordton. L. maximus Ag. Ob. weißer Jura. Solnhofen. L. Mantelli Ag., Wealden. L. Mawsoni Fig. 196. A. Sm. Woodw. Kreide. Kopf von Lepidotus Elvensis Blv. aus dem oberen Lias von Bahia 3oll. !,;,n.Gr. (Nach Quenstedit.) i DEE 2 Familie: Macrosemiidae. Chorda persistent, Chordascheide mit Pleurocentren und Hypocentren oder entsprechenden Ringen. Bezahnung kräftig, auf Kiefern, Pterygopalatinum, Vomer, Dentale und Spleniale.. Wenige Kiemenhautstrahlen. Schwanzflosse mit ziemlich gleichen Lappen, aber innerlich heterocerk. Dorsalis lang und hoch, alle Flossen mit ge- gliederten und geteilten Strahlen. Schuppen rhombisch. Macrosemius Ag. (Disticholepis Thioll.) Rückenflosse vom Nacken bis zum Schwanz reichend. Nur die gerundete Caudalis mit Fulcren. Schwanz ventral mit großen Kielschuppen; die übrigen Schuppen dünn, dorsal und ventral re- duziert. ? Brauner Jura, Stonesfield. Li- thographischer Schiefer vonBayern, Cerin. Histionotus Egerton. (Fig. 198). Erster Strahl der langen Rückenflosse ver- längert, mit Fulcren besetzt. Caudalis tief gegabelt. Fulcra an allen Flossen, Be- schuppung vollständig. Ob. weißer Jura, Kopf von NMacrosemius latiusculus Wagn. Ob. Jura. Kelheim. (Nat. G).) pa Scheitel- bein, psph Parasphenoid, vo Vomer, pmx Prämaxilla, mx& Oberkiefer, pl! Gaumenbein, qu Quadratbein, op Operculum. sop Sub- operculum, pop Präopereulum, d Dentale, spl Spleniale des Unterkiefers, Ay Zungen- beinbogen, br Kiemenhautstrahlen, cl Cla- vieula. . Bayern, Cerin. Purbeck. Ophiopsis Ag. Sehr schlank, Dorsalis die Hälfte bis zwei Drittel der Rückenlänge einnehmend. Caudalis gegabelt, der obere Lappen teil- weise beschuppt. Fulcra an allen unpaaren Flossen. Beschuppung voll- ständig, Schuppen mit Zahngelenk. Dünne Ringwirbel. Vom oberen Muschel- kalk (Perledo) an bis s zum Purbeck. Besonders ob. weißer Jura von Bay- ern, Cerin. 0©. tenniser- rata Ag. Sp. III . 22 NN Fig. 200. Fig. 198. Pholidophorus Wirbelsäule von Histionotus Fig. 19. mieronyx Ag. Oberndorjeri Wagn. Ob. Jura. Pholidophorus striolaris Ag. Ob. Jura. Eich- Schuppen von Kelheim. ‚Bayern. (Nat. Gr.) stätt. Schwanzflosse. der Innenseite. Eusemius Vetter. Flossenstrahlen nicht geteilt, sonst wie Ophiopsis. Ob. weißer Jura. Solnhofen. Legnonotus Egerton. Rhät. Petalopteryx Pictet (Aphanepygıs Bassani). Beschuppung kräftig, aber unregelmäßig, die vertikalen Reihen nach oben und unten zuweilen dichotom. Analis angeblich fehlend. Obere Kreide, Libanon, Dalmatien. Propterus Ag. (Rhynchoncodes Costa). Die große und hohe Dorsalis zweiteilig, der vordere Teil höher. Caudalis tief gegabelt. Paarige Flossen ’ VI A Vertebrata. Pisces. AT um u SE ohne Fulcra. Beschuppung vollständig regelmäßig. Verknöcherung. der. Chordascheide sehr zart, meist Ringwirbel. Ob. weißer Jura. Solnhofen. Notagogus Ag. (Blenniomoeus Costa, Calignathus Costa). Vordere Strahlen der geteilten Dorsalis nicht verlängert, Caudalis nicht gegabelt. Ringwirbel kräftiger. Ob. weißer Jura, Solnhofen, Cerin. Untere Kreide, Neapel. Familie: Pholidophoridae. Schlanke Fische mit rhombischen Ganordschuppen. Zähme klein, spitzig. Flossen mit kleinen Fuleren. Dorsalis und Analis klein. Mundspalte oben von Prämasxilla und Maxilla begrenzt. Chorda persistent; Pleurocentra und Hypo- centra zuweilen zu BRingwirbeln verschmolzen. (Fig. 199— 202.) Fig. 201. Fig. 202. Kopf von Pholidophorus striolaris Ag. Ob. Jura. Pholidophorus pusillus Ag, Norische Eichstätt, Franken. Sch. Seefeld, Tirol. (Nat. Gr.) Pholidophorus Ag. (Brachyichthys Winkler). Schuppen dünn, aber e glänzend, auf den Flanken etwas höher als lang; mit Zahnverbindung. Rückenflosse etwas vor der Analis. Paarige Flossen klein. Schwanzflosse u tief ausgeschnitten, äußerlich große unpaare Dorsalschuppe. \ntlens> Raibler Sch. (Ph. Bronni Kner), ale > Seefelder Sch. Unt. Lias, Lyme Regis (Ph. Bechei Ag.). homocerk;;, vor ihr öfter eine AN nz Fig. 203. Ob Li 7 . Lias (2) von Württember ; Pholidopleurus typus Bronn. Karnische Sch. Raibl, Kärnten. F k o Ivad F & 2), nat. Gr. (Nach Kner.) ranken, Ualvados (Ph. germa- nicus Quenst.). Ob. weißer Jura; Süddeutschld., Cerin. Purbeck. 7a Es OLE \ ES - ERS Fig. 204. Thoracopterus Niederristi Bronn. Raibler-Schichten. Rekonstr. von O. Abel. Orthoganoidei. Aspidorhynchidae. Thoracopterus Bronn (Piterygopterus Kner). (Fig. 204.) Mit sehr großen Brustflossen, die ?/; der Körperlänge erreichen. Raibler Sch. Gigan- topterus Abel. Raibler Sch. Beide Gattungen Flugfische. Pholidopleurus Brown. (Fig. 203.) Klein, schlank. Schuppen dick, glatt, mit dünnem Ganoin, auf den Flanken sehr hoch und kurz, Seitenlinie deutlich. Dorsalis und Analis lang, weit nach hinten gerückt. Beckenflossen fehlen. Wirbel ringförmig. Raibler Sch. Peltopleuwrus Kner. Dorsalis und Analis kurz. Mit Beckenflossen. Raibler Sch. Seefelder Sch. i | Pleuropholis Egerton. Dorsalis und Analis lang, opponiert. Sehr hohe, kurze Schuppen auf den Flanken. Kleine Beckenflossen. Wirbel ringförmig. Ob. weißer Jura, Bayern, Cerin; Pl. Egertonn Wagn. Purbeck. Archaeomene A. Sm. Woodw. Ob. Trias (Hawkesbury beds, Neu- seeland). Ceramurus Egerton. Purbeck. Familie: Oligopleuridae. Wirbelsäule vollständig verknöchert, in den oberen Schwanzlappen verlängert. Dorsalis kurz. Schwanzflosse groß, ausgeschnitten, äußerlich homocerk. Fulera vorhanden. Schuppen dünn, cycloid. Oligopleurus Thiolliere. Schuppen groß, dünn, weit imbrizierend, eycloid. Caudalis mäßig ausgeschnitten. Ob. weißer Jura, Cerin. Wealden. Oligopleurus esocinus Thiolliere.. Ob. Jura. Cerin, Ain. !/, nat. Gr. (Nach Thiolliere.) Oenoscopus Oosta (Attakeopsis Thiolliere, Macrorhipis Wagn.). Rücken- flosse länger, zum Teil vor der Analis. Schwanzflosse tief ausgeschnitten. Ob. weißer Jura, Süddeutschland, Cerin. Untere Kreide, Italien (Pietraroja). Spathiurus Davis (Amphiaphurus Davis). Rückenflosse über den größten Teil des Rückens ausgedehnt. Caudalis mäßig ausgeschnitten. Sp. dorsalis Davis. Ob. Kreide, Libanon. Opsigonus Kramb. aus der unteren Kreide von Lesina ist unge- nügend bekannt, vielleicht mit Spathiurus identisch. Familie: Aspidorhynchidae. Sehr schlanke, langgestreckte Fische, mit rhomboidischen Schmelzschuppen, deren Schmelzbelag bei einigen reduziert ist. Schnauze schnabelartig zugespitzt. Unterkiefer mit isoliertem Prädentale (Präsymphysale). Wirbel ringförmig oder amphicöl. Zähne schlank, spitz. Flossen klein, mit breiten Strahlen, Fulera redu- ziert oder fehlend. Schwanzflosse äußerlich homocerk. Zahlreiche Branchiostegalia. Aspidorhynchus Ag. Schlanke, dünne, bis 1 m lange Fische, mit. mäßig dicken, auf den Flanken hohen, glänzenden, aber nicht mit eigent- lichem Schmelz bedeckten Schuppen. Das lange, den Unterkiefer bedeutend überragende Rostrum ist besonders von Prämaxillen, Vomer und Ethmoiden gebildet. Die Maxilla ist isoliert, schlank. Zähne am größten auf Prä- maxilla, Palatinen und Präsymphysale. Zwischen den Suborbitalien und Präoperculum ein Schaltknochen. Wirbelkörper ringförmig, zart. Bauch- u Br flosse hinter der halben Körperlänge, Afterflosse und Rückenfl A Caudalis tief ausgeschnitten. Von braunem Jura an (Stonesfield slates).. Be 2 BR» ur Sn. ? 1 x n ne | sonders häufig im oberen weißen Jura von Solnhofen, Cerin. Purbeck. Fig. Aspidorhymchus acutirostris Ag. Fig. 207. Aspidorhynchus. a Hohlwirbel von vorn, b ein Stück der Wirbelsäule aus der Schwanz- region mit aufsitzenden Bogen und Dorn- fortsätzen. SR 5 EZ 206. Ob. Jura. Solnhofien, Bayern. Belonostomns Ag. Unterkiefer fast ebensolang als die Schnauze. Schuppen mit Schmelz; die der Seiten- linie höher als die übrigen. Subor- bitalia nicht durch eine Zwischenplatte vom Präoperculare getrennt. amphicöl, aber durchbohrt. Oberer weißer Jura von Süddeutschland und Cerin; B.tenwirostris Ag. Untere Kreide (Italien) und obere Kreide (England, Brasilien, Queensland). Unterordnung. Lepidosteidae. Wirbel verknöchert, opisthocöl. Intercalaria zwischen den oberen Bögen. Kopf mit zahlreichen dicken, schmelzbedeckten Belagknochen, insbesondere um die Orbita und zwischen Squamosum und Opercularen. stücke zerfallen. Na ee el ARRLNNNNNT ei ZI an azaraaERR Masilla in mehrere Teil- Unterkiefer mit großem Dentale, Spleniale, einem gesonderten Fig. 208. Lepidosteus osseus Lin. a Schwanzflosse, db Schuppen. Rezent. Nordamerika. Angulare und Complementare (Coronoideum); kein Prädentale oder Präsymphysale. Derbe Schmelzschuppen, festgefügt. Auf den Kieferrändern eine Anzahl großer spitzer Zähme, dazwischen bedeutend kleinere. Kleine Zähme auch auf dem Pterygo- osse opponiert. Wirbel us a a ee ' ey Ts; ne HR NEN ı 2, an RES: 113 Dr Amioidei. Pachycormidae. keine Gularplatten. Alle Flossen mit biserialen Fulcren, klein, Schwangflosse ge- rundet, innerlich heterocerk. Die einzige Familie der Lepidosteiden (mit der lebenden Gattung Lepidosteus) steht sehr isoliert. Ihre Beziehung zu fossilen Ganoidfischen bedarf weiterer Klärung. Die Zusammenstellung mit den Semionoten, - Lepidoten, Pholidophoren etc. (zu einer Ordnung) ist hier aufgegeben. ® Lepidosteus Lac&pede. Vom Eocän an. Clastes Cope, Eocän von Nordamerika ON yamuıng), ist wohl nicht wesentlich verschieden. E Unterordnung. Amioidei. | Schuppen sehr dünn, dachziegelartig übereinandergreifend, cycloid oder rhom- bisch. Schwanzflosse äußerlich homocerk oder gerundet, innerlich heterocerk. Würbel- 4 süule mit Nacktwirbeln, Halbwirbeln oder vollständig verknöchert. Kiemenhant- strahlen blattförmig, eine mediane Iugularplatte vorhanden. Zähne zugespitzt, konisch. _ Lebend Amia, in Flüssen der südlichen Vereinigten Staaten und Zentral- amerikas. Fossil vom Lias an. Familie: Pachycormidae Döderlein. (Microlepidoti und Cyclolepidoti Zittel.) Össifikationen der Chordascheide beschränkt; Nacktwirbel oder Halbwirbel. Schwanzflosse tief ausgeschnitten, kräftig, nur innerlich heterocerk. Vor der Rücken- ‚flosse meist einige blinde Flossenträger. Fulera klein oder fehlend. Eithmord und Vomer zu einem Rostrum verlängert. Kiemenhautstrahlen sehr zahlreich (30—40). Lias bis untere Kreide. EWR SV Fig. 209. Pachycormus macropterus Ag. Ob. Lias. Ilminster. England. a von der Seite, b von unten Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. fe) nf RK; - x x ES ER a te RENTE IE ae u re 2 . Ar } “2 LE Eee Ne Fi ee a u ee S= Be Se RE ae TI NR N RR A ef a 4 I ED 0 ee a TU Er \ aka . he DI TRENNEN Ne EN ae ae RLLANT Lu y \e Fi vr Da RN Ru N NN x B x N, , ’ f } h ae ] vn 114 OR Vertebrata. Pisten Pachycormus Ag. (Saurostomus Ag., Cephenoplosus Sauv.). Große Fische, vorn mit Nacktwirbeln, hinten mit Halbwirbeln. Schuppen klein, rhombisch. Beide Lappen der tief ausgeschnittenen Schwanzflosse mit stab- förmigen Fuleren. Bauchflossen sehr klein; Rückenflosse vor der Afterflosse beginnend. Flossenstrahlen sparsam gegliedert. Operculum, Suboperculum und Suborbitalia sehr groß. Lias und Jura. P. bollensis Qu. Ob. Lias. Sauropsis Ag. (Diplolepis Vetter). Schuppen klein, die ventralen breiter als hoch. Chordascheide ohne Verknöcherungen. Fulcra fehlen. S. latus Ag. Oberer Lias. S. longimamıs Ag. Oberer weißer Jura. Prosauropsis Sauvage. Oberer Lias. | Euthynotus Wagn. (Heterothrissops, Pseudothrissops Sauvage). Hypo- centra und Pleurocentra als Halbwirbel entwickelt. Schuppen rhombisch, an den Ecken gerundet. Bauchflossen weit nach vorn gerückt. E. speciosus Wagn. Oberer Lias. Fig. 210. a Wirbel, b Schuppen von Euthy- Be notus micropodius Ag. Sp. aus Fig. 211. dem oberen Lias von Boll, Hypsocormus insignis Wagn. Lithographischer Schiefer von Württemberg. Eichstätt. Stück der Wirbelsäule. } Hypsocormus Wagn. Große Fische mit winzig kleinen rhombischen Schuppen. Wirbelsäule nackt, nur Bogen und Dornfortsätze verknöchert. Schwanzflosse mächtig groß, tief ausgeschnitten, die vorderen Strahlen un- gegliedert, durch stabförmige Fulcren getrennt. Weißer Jura. H. Leedsi A. Sm. Woodw. Oxfordton. H. insignis und macrodon Wagn. Oberer weißer Jura (lithogr. Schiefer) Bayerns. Asthenocormus A. Sm. Woodw. (Agassizia Vetter.) Ossifikationen der Chordascheide fehlen oder sind rudimentär. Kleine Fulcera. Keine Beckenflosse. Sehr groß. A. titanius Wagn. sp. Oberer weißer Jura, Solnhofen. Familie: Caturidae. Verknöcherung der Wirbel wnvollkommen. Flossenstrahlen stark gegliedert, oben geteilt. Unpaare Flossen mit Fuleren. Schuppen der älteren Formen dick, rhombisch, später sehr dünn, fast oder ganz cycloid. Zähne kräftig. Schwanzflosse groß, ausgerandet, mit zwei fast gleichen Lappen, innerlich heterocerk. Dorsalıs kurz, hoch. | Caturus Ag. (Uraeus Ag.) Lachsartige Raubfische. Schuppen weit übereinandergreifend, abgerundet rhombisch, fast cycloid. Kleine Hypo- centra und Pleurocentra oder gar keine Ossifikationen der Chordascheide. Ey T Y Kr \ Y \ er YP2 Lepidosteidae. BA: 115 Kieferrand mit großen Zähnen, Zähne des Spleniale viel kleiner, in einer Reihe. Fulcra an allen Flossen, biserial. Unterer Lias (C. heterurus Ag.) — oberer weißer Jura (C. furcatus Ag., Bayern, Württemberg, Cerin). (©. insignis X Au WALLA. Fig. 212. a Caturus maximus Ag. Schwanz. b—g Caturus furcatus Ag. aus dem oberen Jura von Kelheim und Solnhofen, b Schuppen in nat. Gr., c Schuppe vergr. d Wirbel aus der Rumpfregion von der Seite. e ein Rumpfwirbel von vorne. f Schwanzwirbel. g Dornfortsätze der Hämapophysen. Kner (Eugnathus), obere Trias von Seefeld, ist generisch unsicher. Hier- her auch Strobilodus Wagn., Conodus Ag., Eudactis Egert., Thlattodus Owen, Ditaxiodus Owen) von denen einige sich vielleicht als Untergattungen halten ließen). KEUNAN { KR) I TILIELRL ON I S RETURN DON UNS Z Mi N SSINDN N RER : R SRUNLDSISDANGEN VE , / JÄN NI—> SUTT NIS \ ER! KAAMLE MÜHSAM NS | \ RUN, AR N AAN \ Fig. 213. Caturus elongatus Ag. Ob. Jura. Cerin. Ain. 1, nat. Gr. Er “ Be e i Kr Er tz EEE ANNE Aa BEL 1 GE Re en ee Ar a a a LE ad Ra rk a ee a ee BE URLER a RT SE wi 4 N > Zu Ki ur e | fi | \ | M $ i 3 ; N ER a ? | RR = b 116 „Piacen. h ; = e R £ RE ee r ATEM, ur, Callopterus Thiolliere. Sehr ähnlich Caturus; die Dorsalis steht "über der Analis. Lithographischer Schiefer, Bayern, Cerin. AR Osteorhachis Egerton. Hypocentra und Pleurocentra, aber keine Ringwirbel, Schuppen höckerig, dünn, aber mit Gelenkfortsätzen ineinander- greifend. Unterer Lias, England. | Eurycormus Ag. Hypocentra und Pleurocentra, im Schwanz zu ring- förmigen Halbwirbeln entwickelt. Zähne des Oberkiefers und Spleniale klein, PR: des Dentale groß. Schuppen dünn, | | ohne Gelenkfortsätze. Oberer weißer Jura, Bayern, Württemberg, England. d s w Y er 2 ® ar £ © CR u Er , ie 8 Fig. 214. Fig. 215. Wirbel von Callopterus Agassizi Thiolliere. Eurycormus speciosus Wagn. a Rumpfwirbel, a Ob. Jura. Kelheim. (Etwas verkleinert.) b Schwanzwirbel. ” Eugnathus Ag. Schlanke Fische mit dicken, rhombischen Schmelz- schuppen. Chordascheide meist ohne Ossificationen. Kieferränder mit sroßen Zähnen, auf der Innenseite sehr kleine Zähne in Häufchen. Die Kopfknochen stimmen im wesentlichen mit Caturus überein. Unterer Lias, England. (E. orthostomus Ag.) Oberer weißer Jura, Bayern, Württemberg. Nahe verwandt ist Heterolepidotus Egert. Oberer Muschelkalk, Perledo. Oberer alp. Keuper (Seefeld), Unterer Lias (England), oberer weißer Jura (Solnhofen). Deutliche, ossifizierte Halbwirbel. Allolepidotus Dee- cke. Plumpere Form. Keine >, oder nur schwache Ossifi- » cationen in der Chorda- scheide. Oberer Muschel- kalk, Perledo. Oberer alp. Keuper, Seefeld. Ptycholepis Ag. Sehr schlank. Deckknochenstark skulptiert, Schuppen dick, mit longitudinalen Falten. Randliche Zähne klein. Pf. bollensis Ag. Oberer Liasetc., Württemberg. Außerdem Arten im unteren Lias(Eng- land) und in der oberen Trias (Connecticut, U.S. A., Raibl in Kärnten). Fig. Megalurus elegantissimus Wagn. Familie: Megaluridae Zitt. (HalecomorphiCope, Amiidae A. Sm. Woodw.) Schuppen dünn, eycloid. Wirbelsäule verknöchert, hinten in den oberen Teil der abgerundeten Schwanzflosse verlängert. Die Candalregion ans vertikal geteilten Megalurus polyspondylus Mstr. Ob. Jura. Kelheim. a ein Stück der Wirbelsäule (nat. Gr.), b Schuppen vergr. bet E 2 Teleostei. re 117 _ Halbwirbeln bestehend. (diplospondylisch), wovon die hinteren Scheiben die oberen und unteren Bögen tragen. Fulcren meist ganz fehlend. Kiemenhautstrahlen. breit, wenig zahlreich. Dugularplatte groß. Zähme konisch, kräftig. Jura bis jetzt. 4 Megalurus Ag. Rückenflosse lang, über den Bauchflossen beginnend und bis zum hinteren Ende der Afterflosse reichend. Schwanzflosse hinten konvex, sehr kräftig; Wirbelsäule weit in den oberen Teil verlängert. Flossen ohne Fuleren. Caudalregion mit langgestreckten, aus zwei gleichen Hälften bestehenden Wirbeln. Oberer weißer Jura (lithogr. Schiefer) von Süddeutsch- ‘land, Cerin; Purbeck. Be, Amiopsis Kner. Obere Kreide, Istrien. Ungenügend bekannt. | Amiat!) L. (Oyclurus, Notaeus Ag.) - Rückenflosse vor der ventralen beginnend, bis zur Schwanzflosse reichend. Fulcren fehlen. Lebend in Nordamerika; fossil in tertiären Süßwasserablagerungen Europas. ; A. (Notaeus) longicauda Ag. (Montmartre), 4. (Cyclurus) Valenciennesi Ag. (Armissan), A. Kehreri Andreae (Messel bei Darmstadt). x Pappichthys Cope. Eocän. Nord- amerika, Rheims, aus isolierten Resten un- genügend bekannt, ebenso Protamia Leidy und Aypamia Leidy (Eoeän). ı Fig. 219. Kopf von 4mia calva Bonap. von unten. Süd-Carolina. % Hyoideum, brs Kiemen- hautstrahlen, jug Jugularplatte, Ein Stück der Wirbelsäule von Amia calva. md Unterkiefer. Fig. 218. Liodesmus Wagn. (Lophiurus Vetter). Chordascheide ohne Ossifika- tionen. Dorsalis kurz. Caudalis’ hinten konvex oder wenig ausgerandet. Keine Fulcra. Sehr kleine Schuppen. Oberer weißer Jura, Solnhofen. Durch die geringe Verknöcherung der Wirbelsäule steht die Gattung inner- halb der Familie isoliert. | Unterklasse. Teleostei.°) - Haut mit dünnen Cycloid- oder Ctenoidschuppen, seltener mit knöchernen Platten. Wirbelsäule verknöchert, Schwanzflosse homocerk. Fulceren. fehlen. Kiemen- deckel wohl entwickelt. Gräten mehr oder weniger reichlich. Arterienstiel mit nur zwei Klappen. Sehmerven gekreuzt, ohne Chiasma. Darm ohne Spiralklappe. Der Unterschied zwischen Teleostiern und Ganoiden beruht teils im Hautskelett, teils in anatomischen Merkmalen. Beide Unterklassen sind auf !) Leriche, M., Sur la presence du genre Amia dans les Hamstead Beds (Olig. inf.) de lile de Wight (Bull. Soc. belge de G&ol. XXII. 1908). 2) Jaekel, O., Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. 1890. S. 86. — Reis M.O., _ — Paläochistol. Beitr. z. Stammesgeschichte d. Teleostier. Neues Jahrb. 1895. I. — | Woodward A. Sm., Catalogue etc. II.—IV. Teil. ki 0 "1 Da 2 De u N I 1 ol “ Be N ln TR ART NG 1 ; a a er ARTE ah 4 een: (V Er PUR a Aal ! Yu P I DH WM. BR STINE TUN OR k DEU _ 2) ven AP AR Ba 118 | - Vertebrata. Pisces. a a das engste miteinander verknüpft und die Grenzlinie zwischen Amioidea und physostomen Teleostiern häufig nahezu verwischt. Dies gilt insbeson- dere von den Schuppen, welche bei den ersteren bereits dünn und elastisch geworden sind und sich in nichts von denen einiger Physostomen unter- scheiden, bei denen unter der äußeren glänzenden Schicht eine fibrillär gebaute mit Knochenzellen zur Entwicklung gelangt. _ Ä | Bei den Teleostiern ist das innere Skelett sehr dicht und arm an Knochenzellen. Nach Kölliker entbehren fast alle Acanthopterygier (excl. Thynnus), Pharyngognathen, Anacanthinen, Plectognathen und Lophobran- chier, auch mehrere Gruppen der Physostomen, der Knochenzellen im Innen- skelett. | Die Bildung der Wirbelkörper beginnt mit einer Sklerosierung (Ver- kalkung) eines Ringes der Chordascheide; intervertebral kann sich die Chorda noch verdicken. Die Bogen werden knorplig angelegt und durch das Wachstum des knöchernen Wirbelkörpers z. T. in diesen eingeschlossen (Knorpelkreuz auf Querschnitten). Die Schwanzflosse ist stets äußerlich homocerk, während innerlich meist eine starke Aufbiegung des Endes der Wirbelsäule beobachtet wird. Sie wird ausgeglichen durch die starke Entwicklung der ventralen Flossen- träger (unteren Bögen). Im Bereich der letzten Wirbel und der unteren Bögen kommen Verwachsungen vor, bis zur Darstellung einer einheitlichen Platte. Die Bauchflossen rücken bei den differenzierteren Formen zuweilen weit nach vorn. Die Strahlen der Rückenflosse sind bald gegliedert, bald ungegliedert. Die Teleostier werden meist in die zwei Ordnungen der Physostomi und Physoclysti zerlegt, je nachdem die Schwimmblase mit dem Osophagus durch einen Gang in Verbindung steht oder nicht. Physostom sind auch die lebenden Ganoiden. In die Schwimmblase kann aus den Kapillaren der umgebenden Gewebe Sauerstoff abgesondert werden, der bei manchen im Schwimmblasengang wieder zur Atmung verwendet wird (Aale); der Schwimmblasengang dient also nicht dazu, Luft aus der Atmosphäre auf- zunehmen. Die Diffusion von Gasen in die Schwimmblase kommt auch bei Physoclysten vor und ohne daß eine Beziehung zur Atmung nachweisbar wäre; sie kann dann aber als statisches Organ wirksam sein. Unter den Physoclysten sind hier die Unterordnungen der Anacan- thini, Acanthopterygii, der Lophobranchii und Pleetognathi beibehalten. Ordnung. Physostomi. Schwimmblase mit Ausführungsgang. Bauchflossen stets abdominal; alle Flossenstrahlen gegliedert, nur die vorderste der Rücken- und Brustflossen zuweilen ungegliedert. Cycloidschuppen. Die Deckschicht der Schuppen enthält häufig eingeschlossene Knochenkörperchen. Die Basalplatte ist gewöhnlich zellenlos und durch Entwicklung von strah- ligen Kalkkörperchen verkalkt. Die hier summierten Merkmale haben zur Zusammenstellung einer Reihe von Formen geführt, die sicherlich innerhalb des größeren Rahmens noch in Unterabteilungen zu zerlegen sind. Bei E.D. Cope!) und A. Smith Woodward sind die Leptolepiden, Elopiden, Albuliden, Östeoglossiden, Notopteriden, Chirocentriden, Ctenothrissiden, Clupe- ıiden, Salmoniden, Halosauriden, Notacanthiden, Dercetiden, Encho- dontiden, Scopeliden, Gonorhynchiden, Chirotrichiden, Esociden und. !) Pr. Amer. Phil. Soc. XIV. VERTE Physostomi. Leptolepidae. | n 119 Cyprinodontiden als Isopondyli geführt. Die Characiniden, Cypri- _niden und Siluriden bilden bei A. Sm. Woodward die Unterordnung der Ostariophysi, die Muraenidae die der Apodes. Die ameri- kanischen Autoren gehen weiter in der Teilung und Bewertung der Gruppen. Es ist anzunehmen, daß innerhalb der alten Physostomi mehrere genetisch ganz verschiedene Gruppen stehen, von denen ‚einige sich recht gut abgrenzen lassen, so die Clupeiden (mit Lepto- lepiden ünd Salmoniden), die Esociden, die Muraeniden, die Cypri- _ niden und Siluriden (welche auf Grund wichtiger anatomischer Über- einstimmungen trotz verschiedenen Aussehens nicht weit getrennt werden dürfen). Familie: Leptolepidae. Wirbelkörper dunchbohrt. Schwanzflosse ohme verschmolzene oder verbreiterte ventrale Flossenstützen. Keine Fulera. Gräten vorhanden. Schuppen cyclord, Um- brizierend, mit dünnem Schmelz. Parvetalia in Berührung. Oberrand der Mund- spalte von Oberkiefer und Zwischenkiefer gebildet. Fig. 220. HS 921 Kopf von Leptolepis Knorri Ag. Leptolepis sprattiformis Ag. Lithographischer Schiefer. Ob. Jura. Kelheim. Eichstätt, Franken. (Nat. Gr.) Leptolepis Ag. (Tharsıs Gieb., Sarginites Costa, Megastoma Costa). Rückenflosse gegenüber der Bauchflosse. Afterflosse klein. Kopfknochen glatt; Zähne winzig. Dentale vorn mit steilem Fortsatz. Meist kleine, häringartige Fische. Lias bis untere Kreide A. sprattiformis Ag. Oberer weißer Jura, Solnhofen etc. MN ansnsiash nach —.:...... A.Sm. Woodward als’ .«.:.:...; Subgenus von Leptolepis \ zu führen, mit Th. dubius : Ag. Solnhofen. I III Fig. 222. Die beiden Unter- : kiefer von Thris- EDEN! N sops formosus Ag. Fig. 223. DD > ; Se Ein Stück der Wirbelsäule von Thrissops formosus Ag. Ob. Jura. eim. (Nat. Gr.) Kelheim. Bayern. DKL LE RERENENTER 3 BETPEERERTELTFET N EEE OR a PA rl BE EN RE a ZT ee BT REN aa ea er E tie a FR ER Km N ‘ d 5 AR x 1 Als Rt 1 . i a Dar? ON» Rückenflosse gegenüber der großen Afterflosse. Oberer Jura, untere K reide. ThyiBSD. ps Ag. Ziealich N ae kräftig, Dental Auen Forts az ” Be: i Th. formosus Ag. (Fig. 222, 223.) Oberer weißer Jura, Solnhofen- etc. 9: 34 Bu, Aethalion Mstr. Wie Leptolepis, aber Dentale ohne Fortsatz. A. Knorr IB. Ag. Oberer weißer Jura, Solnhofen etc. De Lycoptera J. Müll. Die Wirbelkörper breit durchbohrte Zylinder. Et, Sonst ähnlich Thrissops.. Jura von Transbaikalien und China. Tharrias Jordan und Branner. Operculum sehr viel größer als Sub- E: N Familie: Clupeidae. keine Fettflosse. Parietalia getrennt. Oberrand der Mundspalte vom Oberkiefer und Zwischenkiefer gebildet. Zähne spitzig, klein, seltener fehlend. Kiemendeckel vollständig. aber zur Laichzeit auch in den Flüssen herauf. Von den Salon durch > ns => se \ N >: —ın ER 7 Fig. 224. Clupea ventricosa H. v. Meyer. Unt. Miocän. Unterkirchberg bei Ulm. den Mangel einer Fettflosse unterschieden. Sie leiten sich von Leptolepiden ab und treten von der unteren Kreide an auf. Clupea Cuvier (inkl. Alosa Cuv.). Häring. (Fig. 224.) Auf der Ventral- seite bilden gekielte Schuppen eine sägeartige Bauchkante. Auf Kiefer und Gaumen kleine, auf Vomer und Zungenbein stärkere Zähne. Neocom bis jetzt. Sehr häufig in der oberen Kreide des Libanon (Cl. Bottae Pietet), Eocän des Monte Bolca, Miocän von Schwaben (Kirchberger Se Österreich, Kroatien, Toskana, Sizilien. Meletta sardinites Heckel. Unt. Oligocän. Radoboj, Kroatien. (Nach Heckel.) Chatoessus Cuv. Obermiocän, Österreich. Scombroclupea Kner. Hinter der Analflosse einige vereinzelte Flossen- | strahlen. Untere Kreide, Comen. Obere Kreide, Libanon. Diplomystus Cope. Außer dem Bauchkiel eine Reihe von Buck schildern vom Kopf bis zur Rückenflosse. Vollständige Skelette im Eocän von Wyoming. Obere Kreide des Libanon, Kreide von Brasilien, Oligocän von Wight. “ operculum. Mehr Wirbel als Leptolepis. Kreide von Brasilien. . Be. Schlanke Fische mit cycloiden Schuppen. Wirbelkörper nicht dwrchbohrt, die - a abdominalen mit kurzen Querfortsätzen. Rückenflosse kurz, in der Mitte des Rückens, Die Ulupeiden leben in Schwärmen in der Nähe der Küste, steigen KR 2 Ss => N RN > 8 5 N N >> Rn mis > 2) 2 2» —° — ZH HAN] AAN - IN N m G Fig. 225. R f ; . Physostomi. Salmonidae. Osteoglossidae. Albulidae. 121 Meletta Val. (Fig. 225). Kleine Fischchen mit dicken Schuppen, deren jede mit 3—6 Paar radialen Rippen verziert ist. Zahnlos. Bauchschuppen 2 kräftig. Tertiär, lebend. Sehr häufig in den unteroligocänen Meletta- schiefern der Karpaten, in Rumänien, Kroatien: im Unteroligocän des Elsaß, im Flysch (Fischschiefer) von Glarus. Engraulis Cuv. Öberkiefer länger als der Unterkiefer. Lebend und tertiär vom Eocän an. 2 Ohne die charakteristischen Bauchschuppen sind: Pseudoberyx Pietet, obere Kreide. Histiothrissa A. Sm. Woodw., obere Kreide. Halecopsis A. Sm. Woodw., Eocän. Familie: Salmonidae. Lachse. Wie die Clupeiden, aber mit einer Fettflosse hinter der Rückenflosse. Da diese sich fossil nicht erhält, ist die Unterscheidung der fossilen Funde von den (Iupeirden eine unsichere. Salmo L. Obermiocän, Kroatien. Vom lebenden Mallotus villosus Cuv. finden sich Skelette häufig in Konkretionen an der Küste Grönlands und in Glacialablagerungen Canadas. Familie: Osteoglossidae. Große Süßwasserfische von Südamerika, Indien und Afrika. | Dapedoglossus Cope, Anaedopogon Cope. Tertiär von Wyoming und Mexico. Familie: Albulidae. Schlanke, häringsartige Fische. Bauch gerundet, ohne Kielschuppen. Ober- g kiefer vorspringend. Keine Gularplatien. Opercularia vollzählig. Bezahmung schwach oder fehlend. Wenige Branchiostegalia. Albula Bloch u. Schneider. Parasphenoid, Entopterygoid und Zunge mit rundlichen Zähnen; kleine, borstenförmige Zähne auf Prämaxilla, Vomer, Palatinen und Dentale. Maxillen unbezahnt. Tertiär und lebend. A. Oweni Ag. sp. (Owen) (Pisodus Owen, die Bezahnung des Paraphenoids). Eocän. ri u a Istieus mesospondylus v. d. Marek. Ob. Kreide. Sendenhorst. Westfalen. (Nach v. d. Marck.) Istieus Ag. Dorsalflosse über den größten Teil des Rückens aus- gedehnt. Kleine Zähnchen am Kieferrand, größere im Munde. Gegen 100 Wirbel. I. grandis Ag. Obere Kreide. Chanoides!) A. Sm. Woodw., Eocän. Chanos Lacepede, tertiär und lebend. Prochanos Bass. Untere Kreide. Ancylostylus Kramb., obere Kreide. ) Chanoides, Chanos, Prochanos u. A. bilden bei Boulenger eine besondere Unterfamilie der Clupeiden. Auch Day trennt die unbezahnten Chaninae als be- sondere Gruppe ab. Familie: Chirocentridae. Sehr schlanke, komprimserte Fische, Dorsalflosse weit hinten, gegemüber der Analflosse. Bauch kantig, aber ohne sägezähnige Kielschuppen. Oberer Mundrand von Maxilla und Prämasilla gebildet. Große Zähne auf den Kiefern, sehr klene auf Palatinen, Pterygoiden und Zunge. Parietalia durch Supraoceipitale getrennt. l Squamosum verkümmert, Pterolica vorstehend. Gpereularia vollzählig, mur wenige | r Branchiostegalia (8). Keine Gularplatten. Abdominalwirbel mit Quer, orisützen. B Knochenzellen im Innenskelett. ": Einzige lebende Gattung Chirocentrus Cuv., mit horizontal seele E großen Zwischenkieferzähnen. Im Roten Meer, Indischen Ozean und malay- I ischen Gewässern. # A. Sm. Woodward stellt hierher auch die großen Ichthyodectidae (siehe d.). ö Platinx Ag., Coelogaster Ag., Monopterus Volta. Eocän, Monte BEE F Ohiromystus Cope. Obere Kreide, Bahia. a ÖOhirocentrites Heckel. Untere Kreide, Istrien. Spathodactylus Pictet, Neocom. Oladocyclus Ag. Obere Kreide; England, Brasilien. Die Ütenothrissidae umfassen die beiden Gattungen (Ctenothrissa A. Sm. Woodw. (mit Ctenoidschuppen) und Aulolepis Ag. (mit Cycloid- schuppen), beide aus der oberen Kreide. Durch die lockere Verbindung der Maxillen nähern sie sich den Chıpeiden. Die Beckenflossen sind weit nach vorn gerückt. | Familie: Cyprinodontidae. Zahnkarpfen. Kleine Fische mit Oyeloidschuppen. Oberer Rand der Mundspalte nur vom bezahmten Zwischenkiefer gebildet. Unterkiefer und Schlundknochen mit spitzen ’ Zähnen. Keine Fettflossen und Bartfäden. Meist Süßwasserfische, einige auch in Brackwasser und an den Küsten. Prolebias Sauvage (Lebias Cuv. z.T.). Fig. 227. Sehr häufig im Oligocän und Miocän. Lebias Meyeri Ag. Litorinellenthon. Frankfurt a. M. (Nat. Gr.) Familie: Esoeidae. Körper gestreckt, mit großen Oycloidschuppen. Oberrand der Mundspalte von Zwischenkiefer und Oberkiefer gebildet. Maxilla zahnlos; Zwischenkiefer, Vomer, Gaumenbein, Unterkiefer mit starken Hechelzähnen. Rückenflosse weit zurück. Esox L. vom Oberoligocän an nachweisbar. Familie: Seombresoeidae. Körper mit Oycloidschuppen, außerdem jederseits am Bauch eine Reihe ge- kielter Schuppen. Oberrand der Mundspalte von Zwischenkiefer und Oberkiefer gebildet. Untere Schlundknochen zu einem Stück verwachsen. Rückenflosse weit hinten, der Afterflosse. gegenüber. Bauchflossen abdominal. Flossenstrahlen ge- gliedert, weich. Scombresos Cuv., Belone Cuv. Miocän, lebend. Familie: Cyprinidae. Weißfische, Karpfen. Schuppen cycloid. Oberrand der Mundspalte vom Zwischenkiefer gebildet. Kiefer, Gaumen- und Zungenbein zahmlos. Untere Schlundknochen mit 1 bis 3 Reihen TR TR 7 ER EN LE REEL Physostomi- Characinidae. Siluridae. 123 griffelartiger, hohler Zähne besetzt. Meist nur 3 Kiemenhautstrahlen. Bartfäden meist vorhanden. Gehörorgan ausgezeichnet durch Größe und Lage des Asteriscus, wie bei Siluriden. | Die Cypriniden bewohnen die süßen Gewässer der alten Welt und Nordamerikas. Fossil häufigim Tertiär, meist die noch existierenden Gattungen N 1) N um MN an NL RA Fig. 228. Schlundknochen und Schuppen von Leuciscus Oeningensis Schlundzähne von Asptus Ag. Ob. Miocän. Oeningen, Baden. rapax Ag. Rezent. (Nach (Vergr. nach Winkler.) Heckel und Kner.) wie Deuciscus (Fig. 228), Tinca, Gobio, Barbus Cuv., Rhodeus, Aspius (Fig. 229), Cyprinus, Thynnichthys Günth., Nemachilus Cuv., an die sich einige nahe- stehende erloschene Genera wie Amyzon, Diastichus, Oligobelus Cope u. a. an- schließen. Hierher auch Capitodus Mstr. z. T. und Soricidens Mstr. (Schlund- zähne). Mittelmiocän, Österreich. - Familie: Characinidae. Oberrand der Mundspalte teilweise auch vom Kiefer gebildet. Kiefer be- zahnt. Untere Schlundknochen micht sichelförmig. Keine Bartfäden; meist eine Fettflosse vorhanden. Die Characinıden vertreten die COyprimiden im tropischen Amerika und Afrıka. Fossil im Tertiär von S. Paulo, Brasilien (Tetragonopterus). Familie: Siluridae. Welse. (Nematognathi Cuvier). Nackt, schuppenlos oder mit Knochenschildern bepanzert. Kiefer stark be- zahmt. Die Zwischenkiefer bilden meist allein den Oberrand der Mundspalte, die zahnlosen rudimentären Maxillen tragen Bartfäden. Subopercula (zuweilen auch Opercula) fehlen. Brustflosse vorn meist mit starkem Knochenstachel (verwachsene Strahlen). Webersche Knöchelchen vorhanden. Das Labyrinth stimmt in der Lage und Größe des Asteriscus, der Bogengänge etc. mit den Oypriniden überein. Die Panzerwelse besitzen Hautzähnchen (mit Dentin und Schmelz), welche selbständig oft zu mehreren auf einer knöchernen Uhterlage stehen und beweglich durch Bindegewebe verbunden sind. Bei Hypostoma sind kleine, in schrägen Reihen angeordnete Schüppchen zwischen den vorderen Flossen beobachtet (Kner). Fossile Reste dieser sehr formenreichen, über die gemäßigten und tro- pischen Breiten der ganzen Erde verbreiteten Familie von Süßwasserfischen (von denen einige auch die Meeresküsten aufsuchen und in Lagunen leben) sind selten. Sie sind im Eocän von England (Bucklandium, Arius) von Asypten (Fayumia Stromer, Socnopaea Stromer), von Nordamerika (Rhineastıs, Astephus), im‘«Oligocän Deutschlands (Arius), im Miocän von Ungarn (Pime- lodus), im oberen Miocän und Pliocän der Siwalik Hills (Indien) und von ; Br fi - a £ 4’ Padang (Sumatra) vertreten. Von Interesse ist das häufige Vorkommen der leicht kenntlichen Otolithen Europas, von Paleocän an durch alle Stufen des Tertiärs. Die Clariasarten besitzen ein akzessorisches Atmungsorgan für atmo- sphärische Luft und können lange Zeit auf dem Lande leben. Bei Sacco- branchus ist das entsprechende Organ ein an die Kiemenhöhle angeschlos- sener Sack, der sich zwischen die Muskulatur schiebt (Day). ‘ Familie: Plethodidae. Hay. ae Auf dem Parasphenoid und korrespondierend auf dem Glossohyale bzw. den Branchiostegalien entwickeln sich unpaare Kauplatten, die gegeneinander reiben nd mit kleinen Gruben bedeckt sind. Sie bestehen aus dichtem Knochen. Schwanz- flosse tief ausgeschnitten, die A | Flossenstrahlen ungegliedert. Obere und untere Bögen nicht mit dem Wirbel verwachsen. Wirbel am Ende der Wirbelsäule verkürzt und zusammengedrängt, ein Hypurale vorhanden. Dorsal- flosse lang. Anogmins Cope. Obere Kreide, Kansas. Syntegmodus Loomis, Thryptodus Loomis, Pseudo- thryptodus Loomis sind mit Anogmius nahe verwandt und wohl Synonyma. Plethodus Cope. Prä- maxillen und Ethmoide koossi- fiziert. Nur eine Kauplatte (die untere). ObereKreide, Kansas. Fig. 231. Ancgmius aratus Cope. 4 Letzte sp. Schwanzwirbel. 1:2. B Querschnitt durch die Mundhöhle. pal Palatinum, par Parie- tale, ec pt Ectopterygoid, b.br Basibranchialee C1:2. Basi- Fig. 230. - branchiale und Glossohyale. D1:2 Gaumendach. eth Ethmoid, Arius germanicusKoken. Otolith pal Palatinum, par Parasphenoid, vom Vomer. j Unteroligoeän. Lattdorf. 2:1. Nach O. P. Hay. Familie: Elopidae. Drei starke Suborbitalplatten, hinter und unter der Orbita,; Squamosa mit den Parietalien durch Naht verbunden. Opercularapparat mit 20—30 Kiemen- hautstrahlen und einer Gularplatte zwischen den Mandibeln. Rückenflosse kurz, fast in der Mitte; keine Fettflosse. Dünne, imbrizierende Cycloidschuppen. Lebend Elops, Megalops, tropische Gewässer. Hierher werden zahlreiche ausgestorbene Gattungen, besonders aus der Kreide, gerechnet. Ä ) (Fig. 230) in echt marinen Ablagerungen u Re} % * BR; 7) A i rn Physostomi, ’ Dercetidae. Enchodontidae. 125 Elopopsis Heckel.!) Banehälia, in Berührung. Zähne groß. Untere und obere Kreide. Osmeroides Ag. z.T., (A. Sm. Woodw.) Parietalia in der Mittellinie verbunden. Etwa 20 Branchiostegalia. Zähne klein. Obere Kreide von Europa, Kleinasien (Libanon), Turkestan. 0. lewisiensis Mant., Turon und Senon. Rhacolepis Ag. Parietalia durch das Supraoccipitale getrennt. Zähne klein. Schuppen hinten an den Ecken gezähnelt. Obere Kreide, Brasilien. Pachyrhizodus Ag. Dixon.?) Parietalia getrennt. Zähne derb, mit dem Knochen verschmolzen, pleurodont. Obere Kreide, Europa, Nordamerika. Spaniodon Pictet. Parietalia getrennt. Unterkiefersymphyse mit zwei sroßen Zähnen. Obere Kreide. Libanon, Kansas. Thrissopteroides v. d. Marck. Dorsalis nach hinten verschoben. Obere Kreide, Eocän. Ennmeles Jordan u. Branner. Zähne noch weiter gestellt als bei . Pachyrhizodus und etwas ungleich. Kreide, Brasilien. Calamopleurus A. Sm. Woodw., Notelops A. Sm. Woodw. Kreide, Brasilien. Familie: Dercetidae. (Hoplopleuridae Pictet z. T.) Schlanke Raubfische mit großen Zähnen. Oberrand der Mundplatte ganz von den Prämascillen gebildet. Parietalia vereimigt, Squamosa gut entwickelt. Kiefer- ränder bezahnt. Mehrere Reihen großer, gekielter Schuppen. Dercetis Ag. Eine Reihe Hautschilder längs der Seitenlinie,: ventral und dorsal je 2 Reihen. Kleine Schuppen fehlen. Dorsalis fast über den ganzen Rücken ausgedehnt. Obere Kreide, Europa. Leptotrachelus v. d. Marck. Dorsalis kürzer. Analis weiter nach hinten. Obere Kreide, Europa, Libanon, Kansas. Pelargorhynchus v. d. Marck. Mit kleinen Schuppen zwischen den Schildern; zwei Reihen großer Schilder auf den Seiten. Obere Kreide, Westfalen. Stratodus Cope. Obere Kreide, Kansas. Triaenaspis Cope. Obere Kreide, Kansas. Zittels Hoplopleuriden umfassen auch Saurorhamphus, eine mit Eurypholis Pictet idente und zu den KEnchodontiden gehörende Gattung. Von den Stratodontiden gehört gerade Stratodus wahrscheinlich zu den Dercetiden (Hay rechnet ihn allerdings zu den Enchodontiden). Zu den Tiefseefischen Halosauridae dürften Echidnocephalus v.d. Marck und Enchelurus v. d. Marck, obere Kreide Westfalens, Englands, vom Libanon gehören. Zu den ebenfalls abyssisch lebenden (physostomen) Notacanthiden rechnet A. Sm. Woodward die Gattung Pronotacantnıs A. Sm. Woodiw. Obere Kreide, au Familie: Enehodontidae. Schuppen cycloid, klein oder fehlend; einige Gattungen mit Längsreihen großer Knochenschilder. Zähne sehr kräftig, oben nicht nur auf den inneren Mundknochen, auf sockelförmigen Erhöhungen oder pleurodont. Mazilla etwas an der Bildung des oberen Mundrandes beteiligt. Parietalia getrennt, Squamosum reduziert, Ptero- hiea vorstehend. Flossenstrahlen gegliedert. Ausgestorbene Raubfische, mit den abyssisch en Odontostomiden und Alepisanriden vielleicht verwandt. Kreide. 1). Wird auch zu den Enchodontiden gestellt. ?) Hay hält die ursprünglich von Cope aufgestellte Familie der Pachyrhizo- dontiden aufrecht,. bis die hierher gerechneten Formen besser bekannt sind. Hier- her auch Oricardinus Cope. N Bew Br Be a 126 Vertebrata. Pisces. Unterkiefer auf der Innenseite mit großen aufgewachsenen Zähnen, marginal mit sehr kleinen Zähnen. Maxilla mit sehr kleinen Zähnen oder zahnlos. Palatinum mit einem großen Fangzahn, Ec- topterygoid mit einer Reihe hoher Zähne. Hautschilder zwi- schen Hinterhaupt und Dorsalis und längs der Seitenlinie. Fig. 232. Eurypholis Unterkiefer von Enchodus halocyon Ag. Ob. Kreide. Lewes, England. Pictet (Saurorhamphus Schnauze verlängert, Zwischenkiefer mit Fangzähnen. Die kleinen Bauchflossen weit vor der Rückenflosse. Rücken, Flanken, wahrscheinlich auch Bauch mit je einer Reihe großer Schuppen. Untere Kreide, Comen; obere Kreide, Libanon. Pomognathus Dixon, Phylactocephalus Davis. Mit kleinen Schuppen, ohne Schilder. Palatina mit einer Reihe Zähne. Untere und obere Kreide. Fig. 233. Saurorkamphus Freyeri Heckel. Neocom. Comen im Küstenland. (Restauriert, nach Heckel.) Halec Ag. Palaeolycus v. d. Marck. Obere Kreide, Westfalen. Cimolichthys Leidy (? Empo Cope). Ähnlich Enchodus; Palatina mit zwei Längsreihen von Zähnen. Große Schilder auf dem Rücken bis zur Dorsalis; kleinere begleiten die Seien Obere Kreide, England, Kansas. land. Kansas. großen Zähne pfeilspitzenähnlich. Sockel mit starken Längsfurchen. Ob. Kreide, Gizeh. Familie: Tomognathidae. A. Sm. Woodw. Mundspalte sehr weit, Maxilla lose. Starke Be- zahnung, Prämazxilla und Dentale mit langen Fangzähmen. Augenhöhlen sehr groß, weit vorn. Supraoccipitale sehr dick, die Parietalia trennend. Opercularia vollzählig; nur. wenige Branchiostegalia, keine Gularplatte. Vielleicht verwandt mit den rezenten Stoma- :tiden der Tiefsee. = N Tomognathus mordax Dixon sp. Obere Kreide, = Fig. 234. England. A Gigantichthnys Pharao Dames. Ob. Kreide. Wüste unfern Er . | der nn a ) Sitz.-Ber. Naturf. Freunde Berlin. 1887. Enchodus Ag. (Tetheodus Cope; Holcodon Kramb., Solenodon Kramb.). (Nach Agassiz.) Heckel). Hechtartig, Prionolepis Egerton. Obere Kreide, Eng- Gigantichtys Dames (Fig. 234).1) Spitze der Physostomi. Macruridae. 127 Familie: Muraenidae. Aale (Apodes). Körper sehr stark verlängert, ohne Bauchflossen. Haut nackt oder mit rudimentären Cycloidschuppen. Rückenflosse lang, häufig in die Schwanzflosse verlaufend. Brustgürtel nicht mit dem Schädel verbunden. Zwischenkiefer mit Vomer und Ethmord verschmolzen; Oberrand der Mundspalte durch die bezahnten Oberkiefer begrenzt. Chorda mehr oder weniger persistent. Meer- und Süßwasser-Fische; letztere wandern zur Fortpflanzungszeit in das Meer zurück und erlangen dort die Geschlechtsreife. Die junge Brut lebt anfänglich abyssisch im Meer und kehrt dann in die Flüsse zurück. Die ältesten Formen in der oberen Kreide des Libanon (Anguilla Sahel-Almae, hakelensis Davis; nach Storms ist die Gattungsbestimmung un- sicher). Anguilla, Sphagebranchus Cuv., Ophisurus Lacep., Enchelops Ag. Eocän, Monte Bolca. Eomyrus Storms. Wenig verschieden von Myrus. Eocän, Belgien. Urenchelys A. Sm. Woodw., Rhynchorhinus A. Sm. Woodw., Praeanguilla Blecker, Eocän. Anguilla auch im Oligocän (Aix) und oberen Miocän (Oeningen). Familie: Gonorhynchidae. Lebend nur Gonorhynchus Greyi, im indischen und pazifischen Ocean Hierher werden gerechnet Charitosomus v. d. Marck. Obere Kreide, West- falen, Libanon. Notogoneus Cope. Eocän, Oligocän. Europa. Nordamerika. N. longiceps v. Mayer. Oberoligocän, Mombach. Ordnung. Physoclysti. Schwimmblase ohne Ausführungsgang. Bauchflossen nach vorn gerückt. Unterordnung. Anacanthini. Weichflosser. Sämtliche Flossenstrahlen gegliedert, weich. Bauchflossen kehl- oder brrust- ständig. Familie vadidae. Schellfische. Langgestreckt, mit kleinen, glatten, cycloiden Schuppen. Hückenflosse fast den ganzen Rücken einnehmend oder in 2—5 Teile zerlegt. After flosse ebenfalls lang oder zerlegt. Bauchflossen an der Kehle. Kopf breit, Oberrand der Mund- spalte fast ganz von dem kräftig bezahnten Zwischenkiefer gebildet. Fig. 235. Merluccius emarginatus Koken. Oberoligocän. ‚ Sternberger Gestein. 4:1. Sehr verbreitet schon im älteren Tertiär, aber meist nur durch Oto- lithen bekannt. Paleocän von Kopenhagen, Eocän 3 von Frankreich, England, Nordamerika. Oligocän, | Deutschland. Miocän von Österreich, Kroatien, Bor- deaux, Sizilien usw., in den Gattungen Gadus, Brosmius, Merluccius, Strinsia, Raniceps, Phycis (O. elegans Koken). Andere Reste seltener; Nematoptery& Troscheli v. Rath, Unteroligocän, Glarus. Familie: Maeruridae. mie. 26, > Macrurus - Otolith. Pliocän. Tiefseeformen der Gadiden. Oreiano von Pisa. 2:1. ae LIFE ER EP " ER "Vertebrata. Pisces. Otolithen zahlreich im norddeutschen Septarienton, im miodänen -- Regel von Baden, Monte Giozo, im Pliocän von Oreiano und ähnlichen Sedimenten tiefen Wassers. Familie: Ophidiidae. Schlangenfische. Bauchflossen fehlen oder sind rudimentär. Unpaare Flossen meist .zu einem zusammenhängenden Saum vereinigt. Auch die Brustflossen fehlen zuweilen. Fierasfer in tertiären Tonen nicht selten (Otolithen). Ophidium L. Otolithen aus dem Miocän bekannt. | . Familie: Pleuroneetidae. Schollen. Scheibenförmige, seitlich stark zusammengedrückte asymmetrische Fische, mit einer gefärbten Oberseite und einer hellen Unterseite. Beide Augen wandern auf die Oberseite, wodurch die Lage der Kopfknochen, Zähme und Flossen verschoben wird. Schuppen ctenoid oder fehlend. Rücken- und Afterflosse fast den ganzen Rumpf umsäumend. Bauchflossen Jugular, vor den Brustflossen. Schwimm- blase fehlt. Die Pleuronectiden sind vermutlich weiter von den Gadiden zu trennen als gewöhnlich geschieht. Auch die inneren Organe weichen z. T. stark von den anderen Anacanthinen ab. An sandigen Küsten, auch in Flußmündungen. Zkhombus Blainv., Pleuronectes Cuv., Solea Cuv., Oitharus Cuv. auch tertiär, vom Eocän an. Otolithen nicht selten. 3 Unterordnung. Acanthopterygii. Flossenstrahlen, namentlich der unpaaren Flossen und der Beckenflossen, teil- weise umgegliedert, stachelig. Bauchflossen meist weit nach vorn gerückt. Familie: Ichthyodectidae. Crook. € Große ausgestorbene Raubfische mit kräftigem Gebiß. Zähme der Kiefer in Alveolen; Vomer und Parasphenoid zahmlos. Mundrand oben aus der langen Maxilla und der kurzen dicken Prämazilla gebildet. Unterkiefer massig, hoch, vorn steil. abgestutzt. Brust- und Bauchflossen aus derben ungegüiederten, paarigen Knochenstrahlen zusammengesetzt, die innen und außen ungleich ausgebildet sind und sich distal in parallele Stäbe zerteilen. Rückenflosse und die tief aus- geschnittene, mächtige Schwanzflosse mit ungegliederten, geraden, nur distal gespal- tenen Strahlen. Parietalia vor dem Supraoccipitale median vereinigt. Innen- skelett mit Knochenzellen. A.Sm. Woodward stellt diese Formen mit dem jeher Öhrocchtre, in eine Familie, Chirocentridae. Portheus Cope (Hypsodon Ag.) (Fig. 237.) Sehr große Fische, bis 2m. Zähne verschieden groß, vorn einige als Fangzähne ausgebildet, von ovalem Durchschnitt mit zylindrischer Spitze. Ethmoideum und Postfron- tale gelenkig verbunden. Palatinum mit hammerartiger Verdickung. Augen mit Scleroticalring und drei großen Suborbitalien. Kiemendeckel wohl ent- wickelt, groß. P. nolossus Cope. Obere Kreide, Kansas. P. Mantelli Newton. Obere Kreide, Europa. Saurocephalus Harlan (Saurodon Harlan, Daptimıs Cope). Obere Kreide, Kansas, England. Zähne von gleicher Größe, vorn und hinten zu- eeschärft. Saurocephalus- Arten sind auch aus dem Mittelmiocän von Öster- reich angegeben. Einige Arten sind auf einzelne Zähne gegründet und ganz unsicher. | le Si (4 er I EAN sk 2 MI 3: ir DI TR TE hs ERH J Acanthopterygii. Protosphyraenidae. | 129 Ichthyodectes Cope. Wie Portheus, aber kleiner. Zähne klein, alle von gleicher Länge. Obere Kreide, Kansas, England, Libanon. Gillicus Hay. Maxilla sichelförmig. Bezahnung reduziert. Schädel- knochen dünn. Obere Kreide, Kansas. Familie: Protosphyraenidae. Schädel mit langer, solider, zylindrisch-konischer Schnauze, welche von den verschmolzenen Ethmoiden und Vomer gebildet wird .und weit über die dreieckigen vorn zugespützten Zwischenkiefer vorragt. Vomer mit zwei langen, in Alveolen stehenden Fangzähnen. Oberkiefer und Unterkiefer schlank, mit einer inneren Reihe = großer, in Alveolen stehen- der Zähne und zahlreichen äußeren aufgewachsenen N Zähmchen. Dentale vorn ' verdickt mit zwei großen Fangzähmen. Suborbitalia vorhanden. Brustflossen sehr groß. Fig. 237. Schädel von Portheus molossus Cope. Ob. Kreide. Fox Canon, Kansas. !/, nat. Gr. (Nach Cope.) EFRL ER, BE FEITT Ä FEERERG. Ä hi; TERN Proiosphyraena. Nach A. Smith Woodward. a Baseoste. 5b Brustgürtel von außen. cor Coracoid, sc Scapula, pc Präcoracoid, ZI, II, VIII Gelenk- facetten für die Baseoste. c Teil der Brustflosse. 1:2. Obere Kreide. Surrey. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 3 u “ ke ar Da ya DAT u a EA and DE RAR ae BR AZE Ze ö A a a Be er ar Ps Belt, ling ENT RRLIN Ki ia d } 7 - e ie Er g - „ a BERNIE" a a ale, vo r / = 5 ea Re « gr = \ ne AN « t } £ y y nire ) 3 ‚r # ae # v y N 130 A Bi Vertebrata. Pisces. | a EEE ei ; A. Sm. Woodward stellt sie zu den Pachycormiden, jedoch ist der Bau der Flossen sehr abweichend; die Wirbelsäule ist nicht sicher bekannt. Protosphyraena Leidy (Erisichthe Cope). Die Brustflossen von Agassiz als Pelecopterus beschrieben. Zähne in tiefen Gruben. Scapula und Cora- cojd knöchern. Brustflosse sehr lang, aus über 40, distal meist zerteilten, proximal flach komprimierten Strahlen zu- sammengesetzt, die nicht miteinander verschmelzen. Vor- derrand der Flosse mit zahnartigen Hervorragungen, von denen in der proximalen Hälfte je einer auf einen Strahl kommt, während distal (wo die Strahlen zerteilt sind) in einer Vorragung je zwei Strahlenäste endigen. Von diesen Rand- höckern laufen leistenartige Wülste quer über die Flossen- breite. Die Pectoralis gelenkt an Coracoid und Scapula mit — acht Basalgliedern (Baseosten), von denen die beiden oberen _ Fig. 239. Fe i i * ln on pn sich übereinandergelagert haben. Die Angabe eines Präden- hyrae erox ] irr] DR, u tale (Felix) beruht auf irriger Beobachtung. Kreide. Maest- ? 1 1 2 a en re I. ferox Leidy. Obere Kreide von Kansas. Maast richt etc. Familie: Seopelidae. Fische mit sehr weiter Kiemenöffnung. Oberrand der Mundspalte ausschließ- lich vom Zwischenkiefer gebildet. Schuppen meist vorhanden, aber keine Schilder. Zähme meist schwach, nur auf den Prämazillen zuweilen groß. Mit Fettflosse. Fig. 240. Sardinioides Monasterii v. d. Marck. Ob. Kreide. Sendenhorst. Westfalen. !J, nat. Gr. Fossile Vertreter dieser pelagischen und abyssischen Meerfische beginnen in der unteren Kreide von Istrien. (Hemisaurida Kner.) Sardinius v. d. Mark. Schuppen ctenoid, Pectoralis mit gegen 18 Strahlen, Analis mit zirka 20 Strahlen; zirka 45 Wirbel. Obere Kreide, Westfalen. Sardinioides v.d. Marck. Prämaxilla zart. Analis sehr klein, ganz hinter der Dorsalis. Maxilla hinten breit. Brustflossen klein. Schuppen ctenoid. $. Monasterii v. d. Marck. Obere Kreide, Westfalen. Rhinellus Ag. (Ichthyotringa Cope). Kleine Fische. Prämaxillen und Unterkiefer zu einem derben, langen Rostrum verlängert. Große Zähne. Schuppen nicht gezackt. Rückenflosse hoch, Brustflosse sehr groß. Rh. fur- catus Ag. Obere Kreide, Westfalen, Libanon, Kansas. E B u i Acanthopterygii. Berycidae. 131 Leptosomus v. d. Marck. Pectoralis schmal, Analis kurz, gegen 30 Wirbel. Schuppen cycloid (Unterschied von Sardinius). Obere Kreide, Westfalen, Libanon, Kansas. Fig. 241. Rhinellus- furcatus Ag. Ob. Kreide. Sendenhorst, Westialen. (Nach v. d. Marck.) Dactylopogon v. d. Marck, Osmeroides v. d. Marck, Microcoelia v. d. Marck, Acrognathus Ag., Nematonotus A. Sm. Woodw., Opisthopteryx Piet. Humb., Apateodus A. Sm. Woodw. Obere Kreide. Holosteus. Eocän. Monte Bolca. Scopeloides Wettst. Unteroligocän, Glarus. Sehr verbreitet im österreichischen Mittelmiocän (Otolithen). Familie: Beryeidae. Körper kurz, gedrungen, ziemlich hoch, mit Ctenoidschuppen, selten nackt; Seitenlinie deutlich. Orbitae groß, Mundspalte schief, Prämazılla vorstreckbar. Kiefer, meist auch Gaumenbeine mit hechelförmigen Zähnen. Kopf mit großen Schleimhöhlen. Kiemendeckel mehr oder weniger gezackt oder gekerbt. Die lebenden Beryciden sind Meerfische und meist Bewohner größerer Tiefe. Fossil von der Kreide an. eh N‘ | ES I, SAN Fig. 242. Bery& Zippei Reuss. Unt. Pläner. Wehlowitz, Böhmen. '/, nat. Gr. (Nach Fritsch.) Beryzx Cuvier (Hoplopteryx Ag.). (Fig. 242.) Kopf kurz; Rückenflosse hoch mit mehreren Stacheln, Bauchflossen mit sieben oder mehr weichen Vertebrata. Pisces. Strahlen, unter der Brustflosse. Afterflosse mit vier Stacheln. Häufig in der oberen Kreide. B. lewesiensis Mont. / Pycnosterine Heckel, Acrogaster Ag., Hoplopteryx Ag.. Dinopteryx A. Sm. Woodward, Homonotus Dixon, Sphenocephalus Ag., Macrolepis v. d. Marck. Obere Kreide. Pristigenys Ag. Eocän. Monte Bolca. Fig. 244. } Monocentris subrotundus Koken. Fig. 243. Oligocän. Lattdorf. Hoplostethus Lawleyi Koken. Pliocän. Orciano b. Pisa. Nat. Gr. 4:3. a von außen, b von innen. Hoplostethus. (Fig. 243.) Große Otolithen, vom Paleocän an, be- sonders häufig im Oligocän und Pliocän (Orciano). Die noch lebenden Gattungen Holocentrum Gron. und Myripristis Cuv., bei denen der stacheltragende Teil der Dorsalis sich von dem weicheren getrennt hat, im Eocän des Monte Bolca, Myripristis auch im Miocän von Malta. Monocentris. Otolithen nicht selten im Oligocän und jüngeren Tertiär (Fig. 244). | Familie: Aphreidoderidae. Ausgestorbene, den Beryciden ähnliche Süßwasserfische. Prämasilla nicht vorstreckbar, Seitenlinie nicht erkennbar. Amphiplaga Cope, Erismatopterus Cope, Trichophanes Cope. Eocän. Nordamerika. Hierher auch die Asineopidae, mit Asineops Cope. Eocän, Wyoming. | Familie: -Cyttidae. Schädel ohne Schleimhöhlen. Prämazilla vorstreckbar, Seitenlinie nicht erkennbar. Fossil selten. Hierher vielleicht Oyttoides glaronensis W ettst., Unter- oligocän von Glarus. Zeus von Oberoligocän an (Steiermark). Pliocän, Orciano. . Familie: Seiaenidae. Adlerfische, Umberfische. Im Tertiär häufig, aber meist nur durch Otolithen bekannt. Eocän, Nordamerika, Frankreich. Oligocän, Deutschland. Miocän, Österreich etc. Fig. 245. Sceiaena holsatica Koken. Otolith. Miocän von Langenfelde. Etwa um 1/, vergrößert, Familie: Pereidae. Barsche. Längliche Fische mit Otenoidschuppen. Zwischenkiefer, Unterkiefer, Vomer und Craumenbein mit Hechelzähnen. 6—7 Kiemenhautstrahlen. 1 oder 2 große, mit langen Stachelm versehene Rückenflossen. Bauchflossen brustständig, mit einem ei 6 Bac Er ker Eat a Ba ET ” H RS Acanthopterygi. Pomacentridae. Labridae. 133 - Stachel vorn und 5 Strahlen. Raubfische fast aller Meere und süßer Gewässer. (Fossil von der Kreide an.) i Prolates Priem. Ob. Kreide, Mont Aime. Serranus L. Eocän Belgiens, Cyeclo- poma Ag., Enoplosus Ag. Eocän, Monte Bolca. Centropristis (Otolithen), Dentex, Eocän Belgiens; Otolithen häufig. Pe: Krambergeria Simionescu. Oligocän, 2 =n Rumänien. Properca Sauvage. Percichthys N A.Sm.Woodw., Pelates, Dules, Gerres, Labrax, : Lates Cuv., Acanus Ag., Mioplosus Cope, Perca Fig. 246. Smerdis minutus Ag. Oligocän. Art., Smerdis Ag. (Fig. 246), in tertiären Ab- Aix, Provence. lagerungen bekannt. Familie: Pomacentridae. (Glyphidodontidae.) Körper ziemlich kurz, komprimiert. Bezahnung der Kiefer schwach. Gaumen- bein zahnlos. Rückenflosse lang, mit zahlreichen Stacheln, Afterflosse mit 2 bis 3 Stacheln. Bauchflossen brustständig mit einem Stachel und 5 weichen Strahlen. Untere Schlundknochen verwachsen. In tropischen Meeren, wenige Arten im gemäßigten Breiten. Im Skelett von den Chromiden nicht sicher zu scheiden. Odonteus Ag. Eocän. Monte Bolca. Priscacara CGope. Eocän (Green River Shales), Wyoming. Familie: Labridae. Lippfische. Länglich, mit Oycloidschuppen und wulstigen, fleischigen Lippen. Hücken- fosse lang, mit gewöhnlich so viel harten als weichen Strahlen. Bauchfiossen an der Brust, mit einem Stachel und 5 gegliederten Strahlen. Kiefer kräftig bezahnt, Gaumenbein zahnlos. Untere Schlundknochen verwachsen, stark verdickt, mit derben Mahlzähnmen besetzt. Auch die oberen Schlundknochen tragen ähnliche Zähme und stoßen in der Mittelebene zusammen. Vorwiegend in tropischen Meeren, besonders an Riffen. Die Labriden (Scaroidei), Chromiden und Pomacentriden bilden einen Teil der Pharyngognathi, zu denen J. Müller auch die Scombresociden rechnet. Die Verschmelzung der unteren Schlundknochen, die auch bei einzelnen Arten der Percidengattung Gerres vorkommt, kann allein diese Zusammen- stellung nicht rechtfertigen. Die Scombresociden gehören in die Nähe der Cyprinodontiden. Fig. 248. Fig. 247. Nummopalatus multidens Münst. sp. Miocän. Phylloaus medius Ag. Neudörfl a. d. March. a Untere Schlundknochen Londonthon. Sheppey. mit Zahnpflaster, 5b ein oberer Schlundknochen. Nat. Gr. (Nach Cocchi.) Nat. Gr. Phyllodus Ag. Schlundknochen mit glatten, ebenen Pflasterzähnen. Kaufläche der oberen Platte leicht konkav, die der unteren konvex. Zähne in Reihen, die der Mittelreihe sehr groß. Meist liegen mehrere Schichten ie Ze it 134 Vertebrata. Pisces. “x a u Ersatzzähne unter den funktionierenden. Eocän. Ph. toliapieus Ag. London- ton. Ph. cretaceus Reuß, obere Kreide, ist generisch nicht bestimmbar. | Labrodon Gervais (Nummopalatus Renault, Pharyngodopilus Cocchi). (Fig. 248.) Untere Schlundknochen dreieckig, mit einem Pflaster kleiner, rundlicher oder oblonger Mahlzähne bedeckt, von denen stets mehrere über- einander liegen (bei Zabrus ist immer nur ein Ersatzzahn vorhanden). Oberer Schlundknochen kleiner, dreieckig, mit Mahlzähnen. Miocän, Pliocän. Z. multi- 3 dens Mstr. sp. Die lebenden Gattungen Labrus Ag. und Scarus Forsk. (die in mehrere Untergattungen aufgeteilt werden), Julis, Orenilabrus auch im Tertiär. ÖOto- lithen von Crenilabrus (Symphodus Raf.) im Miocän Österreichs. Labrus Valenciennesi Ag. Eocän, Monte Bolca. Egertonia Cocchi, Eocän. Platylaemus Dixon, Eocän. Pseudosphaerodon Noetling, Unteroligocän, Samland. Taurinichthys Cocchi, Miocän. (rom- myodus Cope, Protautoga Leidy, Miocän. Stylodus Sauvage, Miocän. Familie: Chromidae. Untere Schlundknochen vereinigt, mit erhaltener Naht. Süßwasserfische von Afrika, Amerika, Indien. Die Zugehörigkeit von Pyenosterine Heckel und Omosoma Costa (obere Kreide, vgl. S. 138) zu dieser Familie ist sehr: unsicher. Familie: Chaetodontidae. Körper hoch, zusammengedrückt. Mund klein, vorgestreckt, Kiefer mit Borsten- zühnen. Vomer und Palatına unbezahnt. Weicher Teil der Dorsalflosse größer als der stacheltragende. Analis mit 3—4 scharfen Stacheln. Cycloide oder sehr feine ctenoide Schuppen, die sich auf einen Teil der unpaaren Flossen hinauf- ziehen. Tropische Meere. Von den lebenden Gattungen Ephippus Cuv., Scatophagus Cuv., ‘schon Arten im Eocän des Monte Bolca. Ferner Pygaeus Ag., Pomacanthus ım Eocän des Monte Bolca. Die nahestehenden Toxotiden, mit bezahnten Vomer und Palatinen, sind ebenfalls im Eocän des Monte Bolca gefunden. Toxotes antiquus Ag. Gobiidae sind weit verbreitet in limnischen und brackischen Schichten, be- sonders des jüngeren Tertiärs (von Oli- gocän an), aber meist nur durch ihre leicht kenntlichen Otolithen nachgewiesen. Die nahestehenden Trachiniden Fig. 249, sind im Eocän (Monte Bolca) durch Callıp- Gobius Jjrancdfurtanıs Koken. Otolith. teriw Ag. vertreten. Otolithen schon im Untermiocän, Frankfurt a.M. 10:1. Eocän (Paleocän von Kopenhagen, Tr. seelandicus Koken). Die Lophiiden sind fossil selten. Lophius brachysomus Ag. Eocän, Monte Bolca, die älteste Art von Lophius selbst; L. unicus Bassoli, ein Otolith aus dem Miocän. Histionotopterus Eastman (Histiocephalus Zigno), Eocän, Monte Bolca. Familie: Chirotrichidae. Ausgesiorbene, pelagtsche, zum Teil fliegende Fische. Oberer Mundrand von der stabförmigen Prämascilla gebildet. Bezahnung schwach. Paarige Flossen sehr groß; Bbauchflossen weit vorn. Keine Gularplatten, Wirbel in der Abdominal- region mit derben Querfortsätzen. Kreide. Acanthopteryeii. Teuthiidae. 135 | Chirothrix Pictet. Mit enormen, dicht hinter den kleineren Brust- flossen stehenden Bauchflossen. Der 5. Brustflossenstrahl ist fadenförmig verlängert. Ob. Kreide. Libanon, Westfalen. Fig. 250. Chirothrix libanieus Pict. et Humb. Obere Kreide, Libanon. Rekonstruktion von A. Sm. Wood- ward. Catalogue of the Fossil Fishes in the British Museum. IV. Mit Erlaubnis der Trustees des Brit. Museum. Telepholis v.d. Marck. Ob. Kreide, Westfalen. Zxocoetordes Davis. Ob. Kreide, Libanon. | Von den nahe verwandten Familien der Mugiliden, Sphyrae- niden und Atheriniden kommen Vertreter schon in der oberen Kreide von Colorado und Neumexiko vor: Syllaemus, Apsopelix, Pelycorapıs Cope. Im Eocän des Monte Bolca finden sich Sphyraena, Rhamphognathus, Mesogaster, Atherina, im oberen Eocän von Aix Mugil princeps Ag., im Obermiocän Kroatiens Sphyraena. Familie: Teuthiidae. Perciden mit nur einem Zahn auf dem Kieferrand. Fossil selten. Archaeoteuthis Wettst., Unteroligocän, Glarus. Familie: Sparidae. Meerbrassen. Bunte, ziemlich hohe Fische mit Feingezackten Otenoidschuppen. Opercularia ohne Stacheln. Kiefer vorn mit schnei- denden oder kegelförmigen Zähnen, hinter z Fig. 252. Fig. 251. Oberkiefer eines rezenten Sargus aus Oberkiefer von Chrysophrys aurata Lin. dem Mittelmeer. a von außen, b von Rezent. Mittelmeer. innen. (Nat. Gr.) welchen meist mehrere Reihen rundlicher oder ovaler Pflasterzähne folgen. Gaumen- beine uud Vomer zahnlos. Rückenflosse ungeteilt, der stachlige Teil dem weichen { } Et he I 136 ziemlich gleich. Analis mit 3 Stacheln. Bauchflossen brustständig, mit einem, Stachel und 5 Strahlen. Verbreitet besonders in tropischen Meeren, an muschel- reichen Küsten und Riffen. Sie leben hauptsächlich von Mollusken und Krebsen (conchivore Bezahnung). Pagrus Cuv. und Pagellus Cuv. Lebend und tertiär. Pagellus besonders durch Otolithen nachgewiesen. Pagellus leptosteus Ag., ob. Kreide, Libanon, ist sehr zweifelhaft. P. microdon Ag. Eocän, Monte Bolca. Sparnodus Ag., Eocän, Monte Bolca; Chrysophrys Cuv., Sargus Cuv. (Trigonodon Sismonda, Fig. 252), Box (Otolithen), tertiär und lebend. Die nahestehenden Pristipomatiden sind schon aus dem Eocän des Monte Bolca bekannt (Pr. furcatum Ag.), die Apogonidae ebenfalls aus dem Eocän (Apogon macrolepis Storms, Eocän, Belgien). Otolithen von Apogon von Paleocän an. | Familie: Palaeorhynchidae. Langgestreckte, seitlich zusammengedrückte Fische. Schnauze in einen langen Schmabel ausgezogen. Kiefer zahnlos oder mit winzig kleinen Zähnchen. Rücken- flosse vom Nacken bis zum Schwanz, Afterflosse vom After bis zur gespaltenen Schwanzflosse reichend. Bauchflossen brustständig, mit mehreren Strahlen. Wirbel lang, Fortsätze und Rippen dünn. Palaeohrynchus Blv. (Hemirhynchus Ag.) (Fig. 254.) Fig. 253. Palaeorhynchus Zitieli Kramb. sp. Ob. Eocän.- Rajceza, Galizien. !/, nat. Gr. P. Deshayesti Ag. Lutetien von Paris. Buchsweiler im Elsaß. P. Zitteli Kramb., Obereocän von Galizien. P. glarisianus Blv., Unteroligocän, Glarus. Familie: Trichiuridae. Degenfische. Fast bandförmige, zusammengedrückte Raubfische mit weite Mundspalte. Kiefer und Gaumenbeine mit kräftigen, konischen Zähnen. RBückenflosse und After- flosse sehr lang, mit ungegliederten. Strahlen. Bauchflossen brustständig, zuweilen verkümmert, Schwanzflosse oft fehlend. In tropischen und subtropischen Meeren, in der Nähe der Küsten, aber auch abyssisch. Lepidopus Gouan (Anenchelum Blv., Lepidopides Heckel), aus den unteroligocänen Schiefern von Glarus, den Melinitschiefern der Karpathen (L. carnathieus Kramb.) Obermiocän, Sizilien, Toskana. ae ET N ep ED. x in E ; 28 Acanthopterygii. Carangidae. - Acronuridae. 137 n 1 Trichiurichthys Sauvage, Hemithyrsitess Sauv., Miocän von Licata (Sizilien.) Familie: Carangidae. Bastard-Makrelen. Körper zusammengedrückt, meist hoch, nackt oder mit nur kleinen Schuppen. Mundspalte klein, Bauchflossen brustständig, zuweilen rudimentär oder fehlend. 'Stacheliger Teil der Rückenflosse kürzer als der weiche. Im Lauf der Seitenlinie, meist größere Schuppen oder Schilder. Raubfische in tropischen und gemäßigten Breiten. Fossil von der Kreide an. N Platax Cuv. Körper sehr hoch und komprimiert, mit enormen | Rücken- und Afterflossen. Keine Schilder in der Seitenlinie. Kleine Utenoid- R schuppen. Zähne bürstenförmig, an der Spitze dreiteilig. Fraglich obere Kreide, Libanon. Eocän, Monte Bolca; Crag von Norfolk und lebend. le Fig. 254. Lepidopus (Anenchelum) Glarisianus Ag. Obereocäner Schiefer von Matt bei Glarus. z a Kopf, b ein Stück des Rumpfes nat. Gr. (Nach Wettstein.) Semiophorus Ag. (Fig.255). Stacheltragender Teil der Rückenflosse ausgedehnt und viel höher als der hintere Abschnitt. Eocän. 8. velifer Ag., Eocän, Monte Bolca. Belgien. Proantigonia Kramb. Oligocän, Rumänien. Obermiocän, Kroatien. Hierher auch Amphistium Ag.!), Vomer Cuv., Caranz Cuv. (Eocän, Monte Boleca; Obermiocän, Österreich), Carangopsis Ag., Lichia Cuv., Ductor Ag., Trachynotus Lacep., Seriola, Eguula Cuv., Acanthonemus Ag. (Fig. 256) u.a. Familie: Acronuridae (Acanthuridae).?) Körper komprimiert, hoch, mit sehr kleinen Schuppen. Am Schwanz seitlich gewöhnlich 1—3 Hautschüder oder Stacheln. Afterflosse mit 2—3 Stacheln. Bauch- flossen brustständig. Kieferzähme in einer einzigen Reihe, oft gelappt, vorn häufig als Schneidezähme entwickelt. Tropische Meere, besonders in der Nähe von Riffen. Aulorhamphus Zigno (Calamostoma Steind. non Ag.), Eocän, Monte Bolca. Apostasis Kramb., Oligocän, Miocän. Die rezenten Gattungen Acanthurus Lacep. und Naseus Commerson vom Eocän an (Monte Bolca, Lutetien). Miocän, Wiener Becken. !) Amphistiidae Easton. 2) Werden auch zu den Chaetodontiden gestellt. x es 'Pisces. 138 N ARENRS Familie: Stromateidae. Vor der langen Dorsalis und Analıs einige verkürzte Stacheln. Körper hoch. In tropi- 4 schen und gemäßigten Breiten. i Omoso ma Costa. Obere Kreide Libanon. Platycormus v. d. Marck, Obere rkreide, 75 Westfalen. Berycopsis Dixon, Obere Kreide, England. % Familie: Coryphaenidae. Körper seitlich zusammen- gedrückt. Eine lange Dorsalis ohne Stacheln, auch die lange Analis ohme Stacheln. Kleine Öycloidschuppen. Pelagisch in tropischen und gemäßigten Brei- ten. Goniognathus Ag. Eo- cän, Monte Bolca (auch als Scorpaenide aufgeführt). Mene Lacep. Körper oval, sehr kom- primiert, mit sehr entwickel- tem, scharfkantigem Abdomen. Bauchflossen brustständig, vorn mit sehr langem Stachel. Fig. 255. Vom Eocän an. M. rhombus, Semiophorus velifer Ag. Eocän. Monte Bolca. !/, nat. Gr. ’ (Nach Agassiz.) z Monte Bolca. Fig. 256. “Acanthonemus filamentosus Ag. Eocän. Monte Bolca. °/, nat. Gr. (Nach Agassiz.) > i { Acanthopterygii. Scombridae. 139 Familie: Scombridae. Makrelen. > Körper gestreckt, nackt oder kleinschuppig.. Zähne konisch.- Zwei Rücken- flossen, deren hintere meist aus getrennten Büscheln besteht. Buauchflossen brust- ‚ständig. Vom Eocän an. Fig. 257. Mene (Gasteronemus) rhombeus Ag. Eocän. Monte Bolca. !j, nat. Gr. Thynnus Cuv. (Orcynuıs Cuv.) Thunfisch. Meist große, zylindrische Fische. Vordere Dorsalis mit 12—14 nicht sonderlich langen Stacheln; auf die sehr genäherte zweite Dorsalis folgen 6—9 getrennte Flossenbüschelchen. Zähne klein. Mehrere Arten im Eocän des Monte Bolca. Miocän, Pliocän (Urag). Oybium CGuv. Eocän, Oligocän (Belgien), Miocän. Hierher auch Scomberodon. Pelamycybium Toula, Kongerienschichten bei Wien. Sphyraenodus Ag. (= Dictyodus Owen). Oligocän (Mainzer Becken), Mioecän. Scomber Art., Ausxis Cuv. vom Miocän (Kroatien) an. Eothynnus A. Sm. Woodw. (Coelocephalus Ag.) Untereocän. Aeropoma Owen, Eocynodon Owen, Xiphopterus Ag., BKocän, Monte Bolca. Fig, 259. Lepidocottus brevis Ag. sp. Miocän. Oeningen. Trigla elliptica Koken. Otolith. £ Baden. Nat. Gr. (Nach Agassiz.) Mitteloligoeän, Söllingen. 7:1. } N w a PAS FWE e EA. TEN NE BETA ER Ir Zu rt er ) k zE ER ee ht . u RT ARIEIE “ ' NE N 3 f P AR » Vertebrata. Dan 140 x a , ” Palimphyes, Isurichthys % Sm. Woodw. (Asus Ag.), Echeneis Art. ä Unteroligocän, Glarus. Familie: Xiphiidae. Schwertfische. Langgestreckte Fische. Die Prümazxillen sind zw einem Rostrum entwickelt. Zähne schwach oder fehlend. Dorsalis sehr lang, mit wenigen Stacheln. Im tropi- schen und. subtropischen Meeren. Lebend Histiophorus Lac. (auch tertiär), Tetrapterus Cuv., Xiphias L. Xiphiorynchus Beneden, Brachyrhynchus Ben., Eocän. Familie: Seorpaenidae. Präoperculum oder mehrere Knochen des Kopfes mit en Circum- orbitalia dwrch eine Knochenbrücke mit dem Präoperculum verbunden. Brustflosse mit breiter Basis. Beckenflosse brustständig, mit 1 Stachel und höchstens 5 Strahlen. Ampheristus König. Eocän. Histiocephalus Zigno, Scorpaenoides Priem, Eocän. sScorpaenopterus Steindachn., (tenopoma Heckel, Miocän. Scorpaena von Miocän an. Familie: Cottidae. Kopf flach, breit. Posttemporale frei. Supraclavicula normal. Eocottus A. Sm. Woodw. Eocän, Monte Bolca. Lepidocottus Sau- vage, Oligocän, Miocän. (Fig. 258.) Cottus L., Mitteloligocän, Belgien. Familie: Triglidae. Wangen von den großen Suborbitalien bedeckt. Posttemporale mit dem. Schädel verschmolzen, Supraclavicula rückwärts verlängert und mit dem Posttempo- rale im Kontakt. Trigla L. (Fig. 259.) Otolithen vom Eocän an. Miocän. Trigloides Beneden; Miocän, Pliocän. Auch Podopteryc Sauvage, Miocän, gehört wohl hierher. | "Familie: Aulostomidae. Langgestreckte Fische mit röhrenförmiger Schnauze und kleinem, endständigem Munde. Dorsalis weit nach hinten gerückt. Stacheln wenig entwickelt. Zähne klein. Schuppen fehlend oder klein. Hinterhaupt gelenkig mit der Wirbelsäule verbunden. In tropischen und subtropischen Meeren. Solenognathus Pictet u. Humb. Obere Kreide, Libanon. Fistularia L., Aulostoma Lacep., Urosphen Ag., Rhamphosus Ag. schon im Eocän, Monte Bolca. Familie: Centriseidae. Schnauze röhrenförmig, mit klei- nem, endständigem Munde. Keine Zähne. Schuppen fehlend oder klein. Hücken Fig. 260. mit einheitlichem Panzer oder einzelnen en Hecict. Qu Boeln 51, Hauschildern. Zwei Rückenflossen, weit zwrückgeschoben, die vordere mit Sta- cheln. Bauchflossen reduziert. Amphisyle (Klein) Cuv. Lang, seitlich zusammengedrückt. Rücken- panzer hinten mit langem Stachel. Ind. und pazif. Ozean. Obereocäne Menilitschiefer von Galizien (A. Heinrichi Heck.); Melettaschichten im Ober- Elsaß und Wiener Becken. Familie: Blochiidae. Langgestreckte Fische mit sehr langer, schmabelartiger Schnauze, welche von den gleichmäßig verlängerten, mit Bürstenzähmen besetzten Kiefern gebildet wird. En d F ER EB a ae a ER BE N BE EM iR 100 EEE Fu An ud E Sn IR BR LE RG U a Er nt 7 vi ee 141 Der ganze Körper mit herzförmigen oder rhombischen, meist gekielten, imbrizieren- den Knochenschuppen bedeckt. Rückenflosse im Nacken beginnend und fast bis zum Schwanz reichend, aus entfernt stehenden langen Stacheln zusammengesetzt; NY Afterflosse ähnlich, in der Mitte des Rumpfes beginnend. Bauchflossen klein, unter den Brustflossen. Schwanzflosse groß. Fig. 261. Blochius longirosiris Volta. Eocän. Monte Bolca bei Verona. !/, nat. Gr. (Nach Agassiz.) Einzige Gattung Blochius Volta (Fig. 261), Eocän, Monte Bolca. Pterygocephalus Ag. (Eocän, Monte Bolca) gehört vielleicht zu den Blenmüiden. ’ Familie: Ophiocephalidae. Körper lang, vorn rundlich. Dorsalflosse lang, ohne Stacheln; A,fterflosse ebenso, aber kürzer. Bauchflossen brustständig oder fehlend. Schwanzflosse ge- rundet. Akzessorische Hohlräume neben der Kiemenhöhle. Suprabranchialorgan angeblich fehlend. In Flüssen und Sümpfen, oft am Lande. Afghanistan — indische Inseln. — Familie: Labyrinthici. Anal- und Dorsalflossen mit Stacheln Körper kürzer als bei Ophiocepha- liden. Unteres Suprabranchialorgan der Luftatmnung angepaßt. Flüsse, Sümpfe und Brackwasser, oft lange auf dem Lande. Asien, Südafrika. Anmabas Cuv., Polyacanthus Cuv., Osphromenus Lacep., Trichogaster Bl. Selten tertiär. Unterordnung. Lophobranchii Kiemen in Büscheln an den Kiemenbogen, durch einen einzigen Deckel ye- schützt (Opercularıa zu einer Platte verschmolzen). Schnauze röhrenförmig ver- längert, Mund klein, terminal, Kiefer zahmlos. Haut mit dünnen Knochenplatten Brustflossen, häufig auch Schwanz- und Afterflossen verkümmert. Die Fische schwimmen in aufrechter Haltung mittels der Rückenflossen. Die langgestreckten Solenostomiden haben in Solenorhynchus Heckel einen eocänen Vorläufer (M. Postale); Siphonostoma (lebend im Mittelmeer) im Obermiocän von Licata (Sizilien) und Gabbro (Toskana). Fig. 262. Siphonostoma Albyi Sauvage. Ob. Miocän. Licata, Sizilien. (Nach Sauvage.) Auch die Syngnathiden treten schon eocän auf. Syngnathus im Eocän, Monte Bolca, Oligocän, Rumänien, und Obermiocän, Österreich. Pseudosyngnathus und Calamostoma, Eocän, Monte Bolca. Einige Arten der Syngnathiden (so von Dorcichthys) gehen in die Flüsse. Die Hippocampiden (Seepferdchen), die sich mit ihrem Wickel- schwanz an treibende Sachen klammern, sehr selten im Tertiär. 2 N 142 Ä Serena Pieeee, Unterordnung. Plectognathi. Haut mit rauhen Schuppen, knöchernen Stacheln oder Schildern, selten nackt. Skelett unvollständig verknöchert. Wirbel wenig zahlreich. Kiemen kammförmig. Kiemenspalte eng und klein. Oberkiefer und Zwischenkiefer unbeweglich mit- einander verwachsen. Bückenflosse gegliedert, der Afterflosse gegenüber; Bauch- flosse fehlend oder durch Stacheln ersetzt. Familie: @ymnodontidae. Körper kurz, bauchig; Kiefer schnabelartig, oben und unten mit schneidender, ungeteilter oder aus zwei Hälften zusammengesetzter Zahnplatte. Keine BRücken- stacheln. Körper mit Knochenstacheln. Tertiär und lebend. Portis!) unterdrückt alle für fossile Gymnodonten vorgeschlagenen Gattungen (Heptadiodon, Gymnodus, Progymnodus) und unterscheidet nur drei Sektionen innerhalb Diodon. Diodon im Eocän, Oligocän, Miocän. Progymnodus Da Ober- eocän. Ägypten. Heptadiodon, Eocän des Monte Postale. Tetrodon L. Eocän, Pliocän, Italien. Orthagoriscus L., Pliocän, Belgien. Familie: Selerodermidae. Kiefer mit einer kleinen Anzahl getrennter Zähne. Haut mit Schuppen oder rauh. Meist Rückenstachel vorhanden. Tertiär und lebend. b [47 Fig. 264. Schlundzähne von a An- eistrodon libyeus Zitt. Ob. Kreide. Gasr Dachl. Libysche Wüste. Fig. 263. b Ancistrodon armatus Gervais Calamostoma Camossae Heckel sp. sp. Eocän. Mokkatam bei Cairo. Eocän. Monte Bolca. (Nat. Gr.) (Nach Dames.) Östracion L. und Protobalistum Massal. im Eocän, Monte Bolca. Acanthoderma Ag., Acanthopleurus Ag., Unteroligocän, Glarus. Die als Ancistrodon Roemer (Fig. 264) beschriebenen Zähne aus der oberen Kreide, dem Eocän und Oligocän sind nach Dames Schlund- zähne von Sclerodermiden. | !) Di alecuni gimnodonti fossili italiani. Boll. comit. Italia. 1889 N \ Amphibia. 143 9. Klasse. Amphibia. A m ph l bi en. Lu rc h e.') (Bearbeitet von F. Broili.) Wechselwarme, nackte, seltener mithornigen Schuppen oder Hautverknöcherungen ausgestattete Wasser- oder Landtiere mit Lungen und vorübergehender oder per- sistenter Kiemenatmung. Entwicklung ohne Amnion und Allontois, in der Regel mit Metamorphose. Herz mit einer Kammer und zwei Vorkammern. Hinterhaupt mit zweiGelenkköpfen. Ein Sacralwirbel. Extremitäten zum Gehen, Springen oder Schwimmen geeignet, selten fehlend. Nur die äußere Gestalt der Amphibien erinnert — einige Anuren ausgenommen — in der Regel mehr an Reptilien als an Fische. Der meist walzenförmige Körper endigt häufig in einem stark entwickelten Ruderschwanz, doch. gibt es auch völlig schwanzlose Formen von gedrungenem Bau (Anura). Bei den schlangenartigen, in feuchtem Boden lebenden Blindwühlern und einzelnen fossilen Stegocephalen fehlen die Extremitäten ganz, in anderen Fällen sind dieselben ver- kümmert oder reduziert, in der Regel aber sind zwei Paar Extremitäten vorhanden, die bei den geschwänzten Formen als Nachschieber zur Fort- bewegung des langgestreckten Rumpfes dienen, während sie bei den schwanzlosen Aımphibien zum Laufen, Springen, ja selbst zum Klettern gebraucht werden. Unter den lebenden Amphibien besitzen nur die Blindwühler (Coecilia) zwischen den Hautringen eingesprengte Schuppen, ferner entwickeln einige Anuren (z. B. Ceratophrys) in ihrer Rückenhaut Ver- knöcherungen, die in einem Falle (Brachycephalus ephippium) mit den Dornfortsätzen der Wirbel in Verbindung treten; unter den aus- gestorbenen Formen zeichnen die Stegocephalen sich durch den Besitz eines in Form von knöchernen Schuppen und Stäbchen oder Knochen- platten ausgebildeten Hautskeletts aus, von denen letztere verschiedent- lich auch hier sich mit den Dornfortsätzen vereinigen können. Die Wirbelsäule besteht je nach der Länge des Körpers und namentlich des Schwanzes aus einer sehr verschieden sroßen An- zahl von Wirbeln und differenziert sich in Hals, Rumpf-, Becken- und Schwanzregion. | Bei den meisten paläozoischen Stegocephalen verknöchert die Wirbelsäule unvollkommen, insofern die Chorda nur teilweise von den durchweg einen embryonalen Charakter tragenden Össifikationen ver- 1) Bütschli O., Vorlesungen über vergl. Anatomie 1. Leipzig 1910. — (laus- Grobben, Lehrbuch d. Zoologie, 7. Aufl. Marburg 1905. — Eastman-Zittel. Text- Book of Palaeontology. vol. II. Vertebrata. London u. New York 1902. — Gegen- baur Ü., Vergleichende Anatomie der Wirbeltiere. Leipzig 1895. — Gadow H., Amphibia and Reptilia (Cambridge Nat. Hist. VID). 1901. — Hertwig R., Lehrbuch d. Zoologie, 9. Aufl. Jena 1910. — Hoffmann C. K., Amphibien (Bronn’s Klassen und Ordnungen etc. 1873 bis 1878). — Sedgwick 4A., A students textbook of Zoology. Bd. 2. Amphioxus and Vertebrata. Cambridge 1905. — Steinmann G. und Döderlein L., Elemente der Paläontologie. Leipzig 1890. — Steinmann G., Ein- führung in die Paläontologie. 2. Aufl. Leipzig 1907. — sSchimkewitsch W., Lehrbuch d. vergl. Anat. d. Wirbelt. Stuttgart 1909. — Wiedersheim R., Ver- gleichende Anatomie der Wirbeltiere. 7. Aufl. Jena 1909. BRAND, TUN TE \ r s ER HF 144 Vertebrata. Amphibia. drängt wird. Bei den lebenden Amphibien wird aber, wenn auch die Chorda vielfach persistieren kann (Gymnophionen, Perennibran- chiaten u. a.) stets ein knöcherner Wirbelkörper (Wirbel- zentrum) ausgebildet. Derselbe wird amphicöl (auf der vorderen und hinteren Verbindungsfläche ausgehöhlt), wenn der zwischen zwei aufeinander folgenden Wirbelkörpern entwickelte Intervertebralknorpel reduziert wird; ein opisthocöler (vordere Verbindungsfläche konvex, hintere konkav) oder procöler (vordere Verbindungsfläche konkav, hintere konvex) Wirbelkörper und damit gleichzeitig eine gelenkige Intervertebralverbindung zweier aufeinander folgender Wirbelkörper entsteht, wenn der sich ausdehnende Intervertebralknorpel die Chorda verdrängt. Der Wirbelkörper ist mit dem das Rückenmark umschließen- den oberen Bogen (Neurapophyse) entweder nur durch Nähte ver- bunden oder vollkommen zum eigentlichen Wirbel verschmolzen. Dieser meist früher und vollständiger als der Wirbelkörper ver- knöchernde, ursprünglich aus zwei getrennten Anlagen hervorgegan- gene obere Bogen verwächst dorsal in der Regel zu einem mehr oder weniger entwickelten Dornfortsatz (spina dorsalis, processus spinosus). Der gegenseitige Zusammenschluß der oberen Bogen wird durch meist schräg gestellte vordere und hintere Gelenkfortsätze (Prä und Postzygapophysen) derart vermittelt, daß die hinteren Fortsätze eines Wirbels die vorderen des nächsten Wirbels überlagern (Fig. 269). Neben dieser Art der Gelenkung kommt es noch in seltenen Fällen (Diplocaulidae) zu der bei den Reptilien häufiger auftretenden Artikulation von Zygosphen und Zygantrum, wobei ein zwischen den Präzygapophysen entwickelter keilförmiger Fortsatz (Zygosphen) in eine entsprechend geformte, zwischen den Postzygaphysen des vor- ausgehenden Wirbels liegende Vertiefung (Zygantrum) gelenkig ein- greift (Fig. 268b). In der Regel geht von den oberen Bögen auch ein Querfortsatz aus (processus transversus: Diapophyse), welcher zur Anheftung der Rippen dient, da aber die letzteren häufig zwei- köpfig sind, so entsendet in diesem Falle auch der Wirbelkörper einen meist kürzeren Querfortsatz die Parapophyse. Untere Bogen (Haemapophysen, chevron-bones, untere Rippen) sind in der Regel nur an den Schwanzwirbeln vorhanden, wo sie von den Wirbelkör- pern ausgehend den Caudalkanal umschließen. Bei den Batrachiern verschmelzen sämtliche Schwanzwirbel zu einem langen dolchförmigen _ Knochen (Coccyx). Der Halsabschnitt wird durch den ersten Wirbel, den Atlas, repräsentiert, dessen mit zwei Gelenkfacetten versehene Vorderfläche (Fig. 274) mit den beiden verknöcherten oder verknorpelten Gelenkköpfen des Hinterhauptes einlenkt; häufig (Uro- delen) ist sein Körper in einen vorderen, zwischen die Condylen hineinragenden Fortsatz ausgezogen. Am hinteren Ende des Rumpfes stützt ein einziger Sacralwirbel (nur bei einigen ÄAnuren und Stegocephalen finden sich deren zwei) das Becken, das sich entweder direkt an eine ungewöhnlich starke Diapophyse oder an eine meist ab- weichend geformte Sacralrippe anheftet. Im Gegensatz zu den bei den meisten der Stegocephalen stark gekrümmten, zur Umschließung der Leibeshöhle dienenden und viel- fach differenzierten Rippen sind dieselben bei den rezenten Amphi- wi EN S BET: Me: ; A _ Amphibia. Ba 145 bien, wo sie mit Ausnahme des ersten Wirbels an der gesamten Rumpfregion und den ersten Schwanzwirbeln entwickelt sein können, klein und unbedeutend und verbinden sich nie mit dem Sternum. Der Schädel (Fig. 265) verknöchert nur unvollständig, indem nur einzelne Teile des knorpeligen Primordialcraniums in Ossificationen — die sog. primären Knochen — umgewandelt werden, während andere Teile zeitlebens ihre knorpelige Beschaffen- heit beibehalten. An der Hinterhauptsregion verknöchern die Ex- occipitalia lateralia (Pleuroceipitalia) in der Regel (mit Aus- nahme eines Teiles der Stegocephalen), sie werden vom Nervus vagus durchsetzt, umschließen das Foramen oeceipitale größtenteils und bilden die Condyli oceipitales; ein Oceipitale superius und ein Basioceipitale Fig. 265. Froschschädel A von oben, B von unten, C von der Seite, D von hinten. In A und B sind von der rechten Hälfte des Schädels die Deekknochen entfernt, so daß das Primor- dialecranium mit seinen Ossifikationen vollständig sichtbar wird. Die primären Knochen sind punk- tiert, die Belegknochen weiß, der Knorpel schraffiert. Knorpeliges Primordialeranium: @K Gehörkapsel, NN, Nasenkapsel, PP Palatinspange, As Alisphenoidknorpel, Qu Quadratknorpel, ob, os Knorpel, aus dem sonst Basioccipitale u. Supra- oceipitale hervorgehen. Primäre Knochen: Exo Exoceipitale lat. mit Condyl. oceip. C., Pro Prooticum mit dem Trigeminusloch T., Sph Sphenethmoid, os en ceinture. Belegknochen: Pmx Prämaxillare, Mx Maxillare, Jg Jugale, N Nasale, Sp Septomaxillare, Vo Vomer, P Palatinum, Pt Pterygoid, Fp Frontoparietale, Ps Parasphenoid, Sq Squamosum. Unterkiefer: mk Meckelscher Knorpel, d Dentale, an Angulare. Zungenbeinbogen: Co Columella, h’ h’ Hyoid u. Copula. (Nach Gegenbaur, Bütschli, Parker, Wiedersheim und R. Hertwig.) kommt bei den Amphibien nicht zur Entwicklung, da beide Regionen knorpelig bleiben (das sog. Supraoceipitale der Stegocephalen ist ein Belegknochen). Die Ohrgegend wird vorne von dem an seinem Vor- derrand vom Nervus trigeminus durchbohrten und die Ohröffnung (Fenestra ovalis) begrenzenden Prooticum (Petrosum) bedeckt, außer- dem können noch ein Opisthoticum und ein Epioticum auftreten (das Epioticum der Stegocephalen ist ein Belegknochen). In der Augengegend der Urodelen kommt es zur Bildung eines paarigen Knochens des Sphenethmoids (Orbito-Sphenoid), welcher bei den Anuren in der Nasenregion sich durch mediane Verschmelzung zu einem ringförmigen Gürtelbein (os en ceinture) umgestalten kann. Zu diesen Verknöcherungen am Primordialcranium kommen noch als ‚sekundäre Belegknochen, die Ossificationen des Hautskeletts: Am Schädeldach die paarigen Nasalia (Nasenbeine),, Frontalia (Stirnbeine) und Parietalia (Scheitelbeine) — die bei den Anuren zu Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 10 RT UN = we Eu. d X 146 Tr =" Vertebrata, 'Amphibia. Frontoparietalia verschmelzen — ferner bei den meisten Urodelen | und einigen Gymnophionen ein Praefrontale und in seltenen Fällen ein Lacrimale, auf der Schädelunterseite entwickelt sich wie bei den Fischen ein großes ungeteiltes Parasphenoid. Ein kleiner Deckknochen der Nasenhöhle wird Septomaxillare bezeichnet. Bei den »Stegocephalen kommen außerdem noch verschiedene andere Belegknochen zur Ausbildung, so außer den obengenannten ein Post- orbitale, Postfrontale und Supratemporale. Hierzu treten als Ergänzung die Verknöcherungen des Visceralskeletts: Am hinteren, unteren Abschnitt des Palatoquadratums, dem Quadratknorpel, entsteht mehr oder weniger ossificiert das Quadratum, während es oben durch einen Belegknochen vom Schädeldach her, das meist ausgedehnte Squamosum (Tympanicum) geschützt wird, nach vorne entwickeln sich auf der Palatinspange als Belegknochen Vomer, Palatin und Pterygoid und vor denselben Prämaxillare und Maxillare. Die Verbindung zwischen letzterem Element und dem Quadratum kann durch eine meist ansehnliche, von Jugale und ev. Quadratojugale gebildete Knochenspange hergestellt werden. Am Unterkieferknorpel, dem Mandibulare, können wie bei den Fischen . 3—4 Belegknochen sich bilden: ein die Gelenkung mit dem Quadra- tum vermittelndes, selten verknöchertes Articulare, das zahntragende und die Reste des Meckelschen Knorpels umschließende Dentale, das Angulare und manchmal ein Operculare (Spleniale). Hyo- mandibulare und die Gehörknöchelchen: Columella auris und Operculum, die bei den Gymnophionen sich zu einem einheit- lichen Knochen, dem Stapes, vereinigen können, werden von vielen Autoren in genetische Beziehung gebracht. Das übrige Visceralskelett wird aus 2 starken knöchernen, durch 1—2 unpaare Copulae verbundene Hyoidea (Zungenbeinbögen) ge- bildet, auf welche bei den Kiemenatmern noch bis 4 teilweise ver- knöchert erhaltene Kiemenbögen folgen. Die Zähne sind spitzkonisch und stehen in der Regel auf Prämaxillare, Maxillare, Unterkiefer, Vomer und Palatinum. Aus- nahmsweise können auch Parasphenoid und Pterygoid und manche andere, Zähnchen tragen. Vollkommen zahnlose Gattungen kommen nur bei den Fröschen vor. Der Zahnsockel befestigt sich bei den Amphibien entweder auf dem freien Kieferrand (acrodonte Be- zahnung) oder seitlich an dem etwas erhöhten Außenrand des Kiefers (pleurodonte Bezahnung). Der Zahnwechsel erfolgt, wie bei den Ganoid- und Knochenfischen, nicht durch einen unter dem funktionierenden Zahn befindlichen Ersatzzahn, sondern der junge Zahn entwickelt sich neben dem vorhandenen und stellt sich, nach- dem der Sockel und der Knochenfortsatz des letzteren resorbiert ist, allmählich an dessen Stelle. Die Amphibienzähne unterscheiden sich von den Fischzähnen hauptsächlich durch den Mangel an Vasodontin; ihre große Pulpa enthält zelliges Bindegewebe und ist an fossilen. Zähnen entweder hohl oder durch fremde, infiltrierte Substanzen (am häufigsten Kalkspat) ausgefüllt. Die Stegocephalenzähne zeichnen sich vielfach durch eine starke, häufig labyrinthische Faltung der Dentinsubstanz aus, die an gewisse paläozoische Ganoiden erinnert. Nicht selten sind außerdem bei den Stegocephalen große Massen dicht - Stegocephali. | 1 147 gedrängter kleiner (Chagrin-) Zähnchen entweder in verschiedenen - Gruppen oder ziemlich gleichmäßig auf der ganzen Schädelunterseite als Stachelpolster verteilt. Extremitäten fehlen nur wenigen Amphibien. Am Brustschulter- gürtel ist der dorsale Abschnitt, die Scapula, wenigstens in seinem unteren Teil, wo er mit dem ventralen Abschnitt dem Goracoid und der Clavicula bzw. dem Procaroid zusammenstößt und mit dem ersteren die Gelenkpfanne für den Humerus bildet, ossificiert. Coracoid und Clavicula können mehr oder weniger verknöchert sein und ebenso erhält die weiterhin dorsal an die Scapula angegliederte knorpelige Suprascapula nicht selten einen Knochenbelag. Außerdem läßt sich bei einer Reihe von Stegocephalen in Verbindung mit der Clavicula ein Cleithrum nachweisen. Der ventrale Zusammen- schluß des Brustschultergürtels bleibt bei den meisten Amphibien . noch ein sehr lockerer, da die mit dem Coracoid bzw. mit der Olavi- ceula in Verbindung tretenden Knorpel: Sternum und Episternum (Omosternum) nicht oder unvollständig verknöchern. Die vorderen Extremitäten selbst bestehen aus einem stämmigen langen Humerus (Oberarm), zwei Vorderarmknochen, Radius und Ulna, einem knor- peligen oder aus zwei Reihen kleiner Knöchelchen bestehenden Carpus (Handwurzel), 3—5 Metacarpalia (Mittelhandknochen), denen sich die aus 3—4 (?5) Fingern (mit 1—3 Phalangen) zusammen- gesetzten Hände anschließen. Of. Fig. 313, 319. Am Beckengürtel heftet sich fast stets der dorsale Abschnitt, das in der Regel völlig verknöcherte Ilium, an die Rippe oder den Quer- fortsatz des einen Sacralwirbels an; das Hium bildet ferner mit dem hinteren Ast des ventralen Abschnittes, dem gleichfalls ossificierten Ischium, bei den lebenden Amphibien die Gelenkpfanne (Acetabulum) für den Femur, an deren Umgrenzung sich auch der vordere Ast des ventralen Abschnittes: das bei den Stegocephalen meist verknöcherte Pubis beteiligen kann, welches bei den lebenden Amphibien gewöhn- lich knorpelig bleibt. Der Femur (Oberschenkel) ist zumeist lang- gestreckt, der Vorderfuß besteht aus Tibia (Schienbein) und Fibula (Wadenbein), welche bei den Fröschen verschmelzen, ihre Gelenk- enden bleiben wie diejenigen der entsprechenden Elemente der Vorder- extremitäten häufig knorpelig. Der Tarsus (Fußwurzel) bleibt gleich- falls knorpelig oder ist mit einer Anzahl kleiner Knöchelchen ver- sehen, der Hinterfuß dem Vorderfuß ähnlich, jedoch meist fünfzehig. Die Amphibien werden in vier Ordnungen eingeteilt: Stego- cephali, Coecilia, Urodela und Anura. 1. Ordnung. Stegocephali. Panzerlurche. Schuppenlurche.!) Salamander-oderkrokodilähnliche geschwänzte Amphibien, mit einem aussoliden Deckknochen bestehenden, nur von Augen- und Nasenlöchern und dem Foramen parietale und in seltenen Fällen von einer Facialgrube durchbrochenen Schädeldach. 2) Literatur (vergleiche auch weiter unten): Ammon v., Die permischen Amphibien der Rheinpfalz. München, Str aub, 1889. — Broili, F'., Permische Stegocephalen und Reptilien aus Texas. Palaeontoegraphica, 51. Bd. 1904. ibid. Ausführliche Literatur bis 1904. Beobachtungen an Cochleo- 10° MIN NN LER, 148 _ Vertebrata. Amphibia. Zähne spitzkonisch, meist mit großer Pulpa und einfacher oder radial gefalteter Dentinsubstanz. Wirbelkörper mit Chordaresten, . teils hülsenförmig, teils aus getrennten Stücken bestehend, oder solid verknöchert und amphicöl. An der Kehle drei außen kulp- . tierte, dermale, zum Brustgürtel gehörige Platten Häufis knöcherne Schuppen oder Stäbchen vorhanden. Oberes Devon. !) Karbon-Trias. saurus bohemicus. ibid. 52. 1905. Über Sclerocephalus aus der Gaskohle etc. Jahrb. d.k.k. geol. Reichsanstalt. 58. 1908. — Burmeister, H., Die Labyrinthodonten aus dem bunten Sandstein von Bernburg, zoologisch geschildert. Berlin 1849. Laby- rinthodonten aus dem Saarbrücker Kohlengebirge. Berlin 1850. — Case, E. C., The Vertebrates of the Permian Bonebed of Vermilion Co. Ill. Journ. of Geology. Vol. VII, 1900. — Cope, E. D., Synopsis of the extinct Batrachia and Reptilia of North America. Transact. Americ. Philos. Soc. XIV. 1869. Synopsis of the extinct Batrachia from the Ooal Measures. Rep. of the Geol. Surv. of Ohio. Palaeontology II. 1875. De- scription of extinct Batrachia and Reptilia from the Permian formation of Texas. Proc. Americ. Philos. Soc. XVH. 1878. XIX. 1880. Pal. Bulletin. 32. XX. 18832. XXI. 1884. The Batrachia of the Permian Period of North America. Americ. Naturalist 1884. — Credner, H., Die Stegocephalen und Saurier aus dem Rotliegen- den des Plauenschen Grundes bei Dresden. I—X, Zeitschr. d. d. geol. Gesellschaft. 33.—45. Bd. 1881—1893. — „Fraas, E., Die Labyrinthodonten der schwäbischen Trias. Palaeontographica. 35. 1889. — Fritsch, A. v., Fauna der Gaskohle und der Kalksteine der Permformation Böhmen». Prag, Bd.TI. 1883. Bd. II. 1885. Bd. IH. 1895. Bd. IV. 1901. — Fürbringer, M., Zur vergleichenden Anatomie des Brustschulterapparates und der Schultermuskeln. Jenaische Zeitschr. £. Naturwissenschaft. 34. 1901. — Gaudry, A., L’Actinodon. Paris 1887. Ferner: Les enchainements du monde animal dans les temps geol. Foss. primaires. Paris 1883. — Hay, O. P., Bibliographie and Catalogue of the foss. Vertebr. o£ North America. Bull. U.S. geol. Surv. No. 79, 1902. — Hwuene, F'.v., Neubeschreibung des permischen Stegocephalen Dasyceps Bucklandi aus Kenilworth. Geol. u. Pal. Abhandl. XIL. 1910. — Huxley, Th. D., Description of Vertebrate Remains from the Jarrow Colliery, Kilkenny. Trans. Roy. Irish. Soc. Dublin 1867. Vol. 24. — Jaekel, O., Über die Klassen der Tetrapoden. Zool. An- zeiger, Bd. 34, 1909. Die Labyrinthodonten der Trias, in Frechs Lethaea. Trias. 1903. Über Oeraterpeton, Diceratosaurus und Diplocaulus. Neues Jahrb. für Mineralogie etc. 1903. Bd. I. — Lydekker, R., Catalogue of the fossil Reptilia and Amphibia in the British Museum. 1888—90. ibid. weitere Literatur. — Maggi L., Plache osteodermiche interparietali degli Stegocephali etce. Rendiconti R. Ist. Lombardo d. Sc. e Lett. Ser. 2. Vol. XXAXI. Milano 1898. — Meyer, H.v., und Plieninger, Th., Beiträge zur Paläontologie Württembergs. Stuttgart 1844. — Meyer, H. v., Über d. Archego- saurus der Steinkohlenformation. Palaeontographica I. 1848. Weitere Arbeiten ibid. VL VIL XV. — Miall, L. C.,, Report on the Structure and classification of the Labyrinthodonts. Rept. of the 42. 43. meet. Brit. Assoc. f. th. advance. of Science. Bradford 1873. Belfast 1874. — Moodie, R. L., The Lateral Line System in extinct Amphibia. Journ. of Morphol. Vol. XIX. 1908. A. contribut. to a Mongoraph of the extinet Amphibia of North America etc. Journ. of Geol. Vol. XVII. 1909. Car- boniferous air-breathing Vertebrates of the U. S. National Museum. Proc. U. S. Nat. Museum. No. 1696. 1909. — Thevenin, A., Amphibiens et Reptile du terrain houiller de France Ann. de Paleontologie T. I. 1906. Les 'plus anciens Quadru- pedes de France. ibid. T. V. 1910 (ibid. Literatur.) — Versluys, J., Die Salamander und die ursprünglichsten vierbeinigen Landwirbeltiere. Naturwissensch. Wochen- schrift. N.F. VII. Bd. 3. 1909. — Williston, S. W., The skull and extremities of Diplocaulus. Kans. Acad. of Science. Geol. Pap. (Separat.) 1910. New or little-known Permian Vertebrates. Trematops, Journ. of Geol. Vol. XVII. 1909. The Faunal relations of the early Vertebrates. ibid. Dissorophus Oope. ibid. Vol. XVIH. 1910. — Wintrebert, P., Sur le Determ. d. 1. Metamorphose chez les batraciens. Comp. rend. des seanc.d. 1. Soc. d. Biologie. Bd. 58 u.59. 1910. Masson, Paris. — Wiman, ©, Ein paar Labyrinthodontenreste aus der Trias Spitzbergens. Bull. Geol.-Instit. Ups. Vol. IX. 1910. — Woodward, A. S., On two new Labyrinthodont skulls of the genera Capitosaurus and Aphaneramma. Proc. Zool. Soc. London 1904. Vol. 1I. !) Fußspuren, die mit ziemlicher Sicherheit auf Stegocephalen zurückzuführen sind, finden sich nach Marsh bereits im obersten Devon (Chemung Stufe) von W. Pennsylvanien. Stegocephali. 149 Im Gegensatz zu den lebenden Amphibien besitzen die Stego- cephalen in der Regel ein wohlausgebildetes, aus verknöcherten Schuppen oder Stäbchen bestehendes Hautskelett (Fig. 266) das namentlich auf der Bauchseite zur Entwicklung kommt, zuweilen die Unterseite der Extremitäten bedeckt und vereinzelt auch auf der Dorsalseite des Körpers beobachtet wird. Die Bauchschuppen zeichnen sich gegen- über den meist dünneren Rückenschuppen zuweilen durch ansehnliche Stärke aus und bilden einen sehr dichten, schützenden Panzer, welcher aus schrägen, nach vorne konvergierenden und in der Mitte des Bauches winklig zusammenstoßenden Reihen gebildet wird. In der Hals- und Kehlregion, sowie unter dem Schwanz und den Extremitäten zeigen die Schuppen eine abweichende Anordnung. Die Form dieser aus - Knochensubstanz bestehenden Bildungen ist oval, rhombisch, oblong, spindel-, haferkorn- oder sogar dünnstabförmig. Außer diesen kleineren Hautverknöcherungen können dorsal solide, kräftige, skulp- tierte Knochenplatten auftre- ten, die sich mit den distal verbreiterten Dornfortsätzen der Wirbel verbinden und so Ah zur Bildung eines teilweise :. vollständig geschlossenen Rü- ale ekenpanzers beitragen (z. B. N Aspidosaurus, Dissorophus, N Cacops). a Als Kammplatten (clas- 3 ping organs) werden kamm- rn förmige, gekrümmte Knochen- e Day, N stäbchen bezeichnet, die wahr- SITD scheinlich nur bei fußlosen Ss SG G; Stegocephalen (Ophiderpeton, a Molgophis) in der Kloaken- — gegend als Hilfsorgan bei der Fig. 266. Paarung dienten. a Bauchpanzer von Branchiosaurus, b Schuppen von D . EL 1 i Branchiosaurus ce von Hylonomus, d von Pelosaurus, Die Wirbelsäule ) des, Archegosaurus, f von Sclerocephalus, g von Disco- Stegocephalen bewahrt meist saurus, h von Petrobates. (Naeh Credner.) einen embryonalen Üharakter | und erinnert in vielem an diejenige der Ganoidfische, nur bei den höchststehenden Formen kommt es zur Bildung amphicöler, manch- mal noch von der Chorda durchbohrter Wirbel, bei allen übrigen !) Bezüglich der Literatur über den Wirbelbau der Stegocephalen und die Homologien derselben zu den Wirbeln der Ammoniten siehe: Baur @., Archegosau- rus. Americ. Naturalist. XXXI. 1897. The Stegocephali: a phylogenetic study. Anat. . Anzeiger XI. 1896. — Branson E. B., Structure and Relationships of Americ. La- byrinthodontidae Journ. o£ Geol. Vol. XII. 1905. — DBroili F., Ein Beitrag zur Kenntnis von Eryops megacephalus. Paläontographica 44. Bd. 1899. Über die rhachitomen Wirbel der Stegocephalen. Zeitschrift d. d. geol. Gesellsch. Bd. 60. 1908. (Monatsberichte 8/10). — Cope, On the intercentrum of the Terrestrial Ver- tebrata Trans. Am. Philos. Soc. Bd. XVI. — Credner H., Die Urvierfüßler (Eotetra- poda) des sächsischen Rotliesenden. Allgemein-verständl. naturwissenschaftl. Ab- handl. Heft 15. Berlin, Dümmlers Verlag 1891. — Gadow H., Evolution of the vertebral Column of Amphibia and Amniota. Philos. Transact. of the Royal Soc. x 4 a n 5) > N y TEE UT Te ER NA Ni Nr 2 Na A a N 9 { Er A RR PL Ar I Each 150 DR Vertebrata. Amphibia. bleiben stets mehr oder weniger umfangreiche Chordareste neben unverkalkten knorpeligen Teilen am unvollkommen verknöcherten Wirbelkörper bestehen. | Der unvollkommenste Wirbelbau kommt den Phyllospondyli (Blattwirblern) zu. Ein phyllospondyler Wirbel (Fig. 267) besteht aus einer von vier zarten Knochenblättern gebildeten und sowohl Rücken- mark wie Chorda umschließenden Röhre. Die zwei oberen dieser Knochenblätter, welehe, im Besitze vorderer und hinterer Gelenkfort- sätze, dorsal zu einem median noch nicht verschmolzenen Dornfortsatz Fig. 267. verlängert sind und mitihren Seiten- Phyllospondyler Rumpfwirbel von Branchio- schenkeln die Oberfläche des meist sadurus. a von der Seite, b von vorne. (In a sehr kräftigen knorpeligen Querfort- sind die 4 Teile voneinander getrennt). l WK Wirbelkörper, OB Ob. Bogen, Pr Präzyga- satzes bedecken, bilden den oberen pophyse, Ps Postzygapophyse, Sp Processus B 2 spinosus, Pt Processus transversus. Stark vergr. Bogen; die zwei unteren Knochen- (Nach Credner und Thevenin.) blätter, welche die ventrale Hälfte der Chorda rinnenförmig umfassen, in der ventralen Mittellinie aneinander grenzen und sich seitlich auf die Unterseite der Querfortsätze erstrecken, sind als die Verknöche- rungen des Wirbelkörpers selbst anzusehen. Fig. 268. Lepospondyle Rumpfwirbel a von Hylonomus (von der Seite und im Vertikalschnitt) (nach Credner); b von Diplocaulus von der Seite und von vorne. (Nach Broili). c Schwanzwirbel von Urocor- dylus (nach Schwarz.) d Diapophyse, P Parapophyse, Zsp Zygosphen, Za Zygantrum, UB unterer (Bogen) Dornfortsatz, Ch Chorda, N Neuralrohr. Sonstige Bezeichnungen wie früher. a u. c stark vergrößert, b ca. !/a nat. Gr. "a Bei den Hülsenwirblern Lepospondyli (Fig. 268) umgibt der Wirbelkörper als kontinuierliche knöcherne Hülse die meist stets peri- stierende Chorda, die intervertebral sich erweitert, intravertebral hin- London. Vol. 187, 1897. — Gaudry, Les enchainements du monde animal. I. Fos- siles primaires. Paris 1883. — @Götte A., Über den Wirbelbau bei den Reptilien und einigen and. Wirbelt. Zeitschr. f. wissenschaftl. Zool. Vol. 62. 1897. — Jaekel O., Die Organisation von Archegosaurus. Zeitschr. d. d. geol. Gesellsch. Vol. 48. 1896. Über die Bildung der ersten Halswirbel u. die Wirbelbildung im allgemeinen. Ibid. Bd. 56. 1904. — Osborn H. F., Intercentra and Hypapophysis in the cervical region of Mosasaurs, lizards and Sphenodon. Amerie. (Nat. 34; Nr. 397. 1900). — Schwarz A., Über die Morphogenie der Wirbelsäule der Tetrapoden. Sitzungsbericht d. Gesellsch. naturforsch. Freunde. Berlin 1908. Nr. 10. Über die Wirbelsäule u. d. Rippen holo- spondyler Stegocephalen (Lepospondyl Zitt.), Beitr. z. Pal. u. Geol. Österreich-Un- garns u. d. Orients. Bd. XXI. 1908. Ibid. weitere Literatur. — Williston S. W., Cacops, Desmospondylus, new genera of Permian Vertebrates. Bull. Geol. Soc. of Americ. Vol. 21. 1910. — Rhachitomus Vertebrae. Journ. Geol. Vol. XVII. 1910. Stegocephali. | 151 gegen etwas eingeschnürt zeigt, wodurch der gewöhnlich langgestreckte Wirbelkörper eine sanduhrähnliche — tief amphicöle — Gestalt erhält. Die gelenkige Verbindung wird außer den meist wohl entwickelten paarigen Prä- und Postzygapophysen des dem Wirbelkörper nur lose aufsitzenden oder mehr oder weniger mit ihm verschmolzenen oberen Bogens zuweilen durch Zygosphen und Zygantrum (s. 0.) sowie durch unpaare, über den Prä- bzw. Postzygapophysen am Processus spinosus entwickelte Gelenkfortsätze vermittelt. (Nach H. Schwarz sollen auch vereinzelt am Wirbelkörper selbst untere Gelenkfortsätze zur Ausbildung gelangen. Dolichosoma.) Querfortsätze können sowohl am oberen Bogen wie am Wirbelkörper an- @ gelegt sein, außerdem kommt es an den Schwanzwirbeln einiger Formen, z. B. Uro- cordylus, zur Bildung besonders speziali- sierter Haemapophysen sog. unterer Dorn- fortsätze. | Einen anderen Bau besitzen die aus mehreren getrennten Stücken zusam- mengesetzten Kranzwirbel (Schnitt- wirbel), die Temnospondyli. Auch hier be- ginnt wie in den übrigen Fällen die Ossifika- ie oeh tion mit dem oberen Bogen und zwar bleiben krhachitomer Rumpf Wirbel von die beiden seitlichen Schenkel desselben an- us, E Ernorentmun PD bian fänglich getrennt (Discosaurus) und wachsen rocentrum. (Sonstige Bezeichnun- erst später unter Bildung eines meist kräf- forsale bschuikt os usa, distal. zuweilen verdiekten Dornfort- -witDornfortsatzete.nichterhalten). satzes zusammen. Die Gelenkfortsätze zeigen (Nach Broili.) sich gut ausgebildet. Der Wirbelkörper selbst weist entweder rhachitome oder embolomere Beschaffenheit auf. Im ersteren Falle besteht er (Fig. 269—71 aus einem vorderen Bro 27% Rhachitome Rumpfwirbel von Rhachitome Schwanzwirbel von Archegosaurus. Archegosaurus. sp Dornfortsatz, 22’ Zygapophysen, n oberer Bogen, hye Hypocentrum, plc Pleuro- centrum, pla unteres Stück desselben in der Schwanzregion, ha Hämapophysen. ventralen Knochenstück, dem Hypocentrum (Intercentrum) und zwei hinteren, lateralen Ossifikationszentren: Pleurocentra. Ersteres hat bei nach oben zugespitzten Seiten im allgemeinen halbmondför- migen Umriß, ist dorsal median für die persistierende Chorda rinnen- förmig vertieft und repräsentiert den ventralen Halbring des Wirbel- körpers; die Pleurocentra sind von keilförmiger Gestalt, können aber in der Schwanzregion (Archegosaurus) jederseits in ein oberes und unteres Stück zerfallen (das untere Paar soll bei Sphenosaurus!) zu einem Hypocentrum pleurale verschmelzen), bei relativ höher ent- wickelten Formen (Eryops) vereinigen sich dieselben über der Chorda zum dorsalen Halbring des Wirbelkörpers. Unter Bögen (Hämapo- physen) zeigen sich bei Archegosaurus mit den Hypocentra der Schwanz- region im Zusammenhang (ha). Die Rippen des rhachitomen Typus legen sich sowohl an die Diapophysen des oberen Bogens als auch, bei zweiköpfigen Rippen, an eine schwach konkave Vertiefung — para- pophyse Facette — am oberen Hinterrand des Hypocentrums an. Der sehr seltene embolomere (Cricotus, Diplovertebron, Nummulo- saurus) Typus des Wirbelkörpers besteht darin, daß je zwei Knochen- ringe einem Körpersegment entsprechen (Fig. 273). Der vordere —i stützt den oberen Bogen, trägt die Hämapo- physen in der Schwanzregion und ist Träger der Rippen. Dieser Typus scheint gewissermaßen eine Modifikation des rhachitomen Wirbels dar- zustellen, insofern der vordere Ring durch dor- sales Zusammenwachsen des Hypocentrums, der hintere Ring durch dorsale sowie ventrale Verschmelzung der Pleurocentra entstanden sein dürfte, im Gegensatz zu dieser Fig. 273. 2 u Na) Embolomere Wirbel von Anschauung betrachtet Götte —Z 7 Diplovertebron punctatum - 2 a . Fig. 272. Rückenwirbel von Fritsch. Aus der Gaskohle die rachitomen Wirbel als Loxomma Allmani Huxley. vonNürschan. Nat. Größe. Ubergangsstadium von embo- Schräg v. hinten. !/, nat. Gr. (Nach Fritsch.) logeren zu Vollwirbeln Ein noch weiter vorgeschrittenes Stadium in der Verknöcherung der Wirbelsäule zeigen die Stereospondyli (Vollwirbler).. Der Wirbelkörper bildet hier eine solid verknöcherte, kurze, schwach am- phicöle Scheibe, welche zuweilen im Zentrum durchbohrt ist (Fig. 272) (Loxomma) oder unter dem Medullarkanal einen ursprünglich von der Chorda erfüllten Ausschnitt erkennen läßt (Mastodonsaurus). Merk- würdigerweise begegnet uns ersteres auf die relativ höchste Entwick- lungsstufe der Stegocephalen hinweisende Stadium unter den ältesten carbonischen Formen. Soweit der erste Halswirbel, der Atlas (Fig. 274) der Stego- cephalen erhalten ist, besitzt er bei den Lepospondylen (Diplocaulus) und Stereospondylen (Mastodonsaurus) auf seiner Vorderseite zwei konkave Gelenkfacetten für den doppelten Condylus. Bei Diplocaulus ist der obere Bogen nach vorn in ein kurzes Rohr verlängert, durch welches das Rückenmark in das Foramen magnum eintritt. Bei den Temnospondyli (Eryops, Dissorophus) finden sich zwei große Articulationsflächen am stark verbreiterten Hypozentrum und die beiden Hälften des oberen Bogens sind median nicht miteinander ver- schmolzen und legen sich eng an die Seiten des Dornfortsatzes des 1) Sphenosaurus ist vielleicht ein Reptil. h 5 , 2 £ Stegocephali. 153 zweiten Wirbels an. Rippen fehlen dem Atlas stets, hingegen sind die Postzygapophysen immer zur Ausbildung gelangt. Hinter dem Atlas folgen bis zum Becken die in der Regel nur wenig voneinander verschiedenen Rumpfwirbel, die gewöhnlich ein- oder zweiköpfige Rippen tragen. Zum Becken gehört ein einziger Sacralwirbel mit starkem Querfortsatz und kräftiger Sacralrippe. Ausnahmsweise können auch zwei Wirbel vorkommen (Cacops, die Mierosauiier: Hylonomus und Petrobates). Fig. 274. Atlas 4 von Diplocaulus (nach Broili) « von unten, b von vorne. Altas B von Dissorophus (nach Williston.) a von hinten, b von vorne. e Gelenkfacetten für die Condyli, R rohrförmige Verlängerung des oberen Bogens für das Rückenmark, Ch Chorda. Ca. !/; nat. Größe. Der Schädel (Fig. 275) besitzt die für die Amphibien charakte- ristische flache, breit dreiseitige Gestalt, ist jedoch oben durch ein solides Knochendach geschützt, dessen Zusammensetzung sich ver- schiedentlich von der Schädeldecke der übrigen Amphibien unterschei- det. Die, infolge eines Überzuges einer Modifikation von Osteodentin, oft schmelzartig glänzende Ober- Häche der Kopfknochen ist entweder radial gestreift oder von rauher, gru- biger, an Honigwaben erinnernder Beschaffenheit und zeigt ähnlich gewissen Ganoiden (Amia und Polyp- terus) häufig ein Furchensystem von Schleimkanälen (Fig. 306), die in der mittleren Region des Schädel- daches zwischen Augen- und Nasen- öffnungen eine sog. Lyra bilden kön- nen. Neuerdings glaubt Moodie?), die diesen Sinnesorganen ähnlichen, bei Fischen und Urodelen (Necturus) entwickelten »Seitenlinien« im Cochleosaurus bohemicus Fritsch. Schädeldach ann a Zen ea (Nach Broili.) Bei unsicheren 1) Mosdie R: m Be krehline ne Stellen sind die Nähte und Begrenzungslinien stem in extinct. Amphibia. Journ. of Mor- phology Vol. XIX. Nr. 2. 1908 u. A Oontri- bution to aMonograph of the extinct Am- phibia of North America. New forms from the Carboniferous. Journ. of Geol. 17. 1909. The clasping organs of extinct and recent Amphibia. Biological Bullet. 14. 1908. Bi: Wr punktiert eingezeichnet. O Augen mit Seleroticaring, Os Ohrenschlitze, Ch Nasenlöcher, PP Postparietale mit den löffelförmigen Fortsätzen, Tb Tabulare, P Parie- tale, # Frontale, N Nasale, Pm Prämaxil- lare, M& Maxillare, L Lacrimale, Prf Präfron- tale, Ptf Postfrontale, Po Postorbitale, J Ju- gale, It Intertemporale, St Supratemporale, S Squamosum, @j Quadratojugale, C Condyli occipitales. ea MELANOR A 3 u ‚a 0 FE, “ * ı ea} ed u) "en Na % ee vs g x Bas nun, ih nt # er KUN 4 154 | Vertebrata. Amphibia. RR Abdruck der fleischigen Teile eines Branchiosauriers (Micrerpeton) ent- deckt zu haben. Außer den meist ziemlich großen Augenöffnungen und den in der Nähe des vorderen Schnauzenrandes befindlichen Nasenlöchern befindet sich eine unpaare, rundliche Ofinung innerhalb der Parietalia. Dieses auch bei lebenden Reptilien noch zur Ausbildung gelangte Foramen parietale (Fig. 306, 7) stellt die Epiphysenöffnung dar, in welche unter der Haut ein unpaares dorsales Sinnesorgan (? Auge) ein- gelagert ist. Die Augenhöhlen sind häufig mit einem von den Aug- äpfeln ausgeschiedenen, aus einem Kranze vierseitiger Knochentäfel- chen bestehenden Scleroticaring versehen. In seltenen Fällen zeigt sich auch, wie bei vielen Urodelen, zwischen Praemaxillaria und Nasalia (resp. Frontalia) eine sog. »Facialgrube« (= Cavum internasale) cf. Fig. 289 (Dasyceps, Trematops, Acanthosoma, Microbrachis), in welcher sich bei den Urodelen eine schleimabsondernde Drüse findet. Eine Eigentümlichkeit verschiedener triadischer Stegocephalen sind ferner die Foramina intermaxillaria, Durchbrüche in den Prä- maxillaria, die bestimmt sind, bei geschlossenem Rachen die Fangzähne des Unterkiefers aufzunehmen. (Bezügl. der Ohrenschlitze s. w. unten!) Ausnahmsweise kommt es auch zur Bildung einer (sonst nur bei gewissen Sauropsiden entwickelten) Präorbitalöffnung, die bei Trematops mit den Nasenlöchern und bei Loxomma anscheinend mit den Augendurchbrüchen verschmilzt. Die in der Regel wenig dicken, plattigen Schilder des Schädel- daches sind, wie ‘bei den Ganoiden und vielen Teleostiern Ver- knöcherungen der Haut; nur selten sind die Suturen bei stär- kerer Össifikation und bei älteren Individuen verwischt, bei der über- wiegenden Mehrzahl aber kann man die einzelnen Knochenelemente auseinanderhalten. Demnach finden sich median paarweise: über dem Hinterhaupt die Postparietalia!) (— Supraoceipitalia —= Dermo- supraoccipitalia), über dem Gehirn die breiten, das Foramen parietale umschließenden Parietalia, zwischen den Augen die langgestreckten Frontalia, denen sich nach vorne die Nasalia anschließen, die gewöhnlich mit den, den Schnauzenrand bildenden Prämaxillaria . die Nasenöffnungen begrenzen. An die Supraoccipitia legt sich jeder- seits das Tabulare (=Epioticum) an. An der Umrahmung der Augen nimmt das Frontale nur selten Anteil, gewöhnlich wird das- selbe innen und oben von Prä- und Postfrontale, außen und unten‘ von Jugale und Postorbitale und zuweilen durch das zwischen Jugale und Präfrontale sich zurückschiebende Lacrimale eingefaßt. Die hintere untere Ecke des Schädels wird von dem nach vorne in das zahntragende Maxillare übergehenden Quadrato- jugale eingenommen, auf dessen Unterseite sich zuweilen ein kleines aber deutlich umgrenztes verknöchertes Quadratum zeigt, welches die Gelenkung für den Unterkiefer vermittelt. Der Zwischenraum !) Da die bisher in der Regel verwendeten Benennungen für die dermalen Elemente des Stegocephalenschädels: Supraoceipitale u. Epioticum im Vergleiche mit den ebenso bezeichneten primären Ossifikationen der Amnioten vielfach zu Miß- deutungen führten, wurde hier für das Supraoccipitale die von Broom ge- brauchte und bereits in die Literatur übernommene Bezeichnung Postparietale und für das Epioticum das Copesche Tabulare zur Verwendung gebracht. Een na 7 u _E = 2 F x, rn ET N" a MI Te { EA - Stegocephali. - 155 zwischen dem Quadratojugale, dem Tabulare und Parietale, sowie den die Umrahmung des Auges bildenden Elementen wird von 2—3 Belegsknochen ausgefüllt, von denen der untere als Squamosum (Supratemporale aut, Prosquamosum Owen, Paraquadratum), der obere als Supratemporale und das vor dem letzteren sich ev. einschal- tende Element als Intertemporale (Intersguamosum) bezeichnet _ wird. Squamosum, Supratemporale und Tabulare (Epiotieum) begrenzen sehr häufig einen buchtartigen Einschnitt am Hinterrand des Schädels, den Ohrenschlitz; ausnahmsweise kann derselbe auch völlig von den genannten Elementen zu einer ‚falschen‘ Schläfenöffnung ein- gefaßt (Uyclotosaurus, Cacops, Trematops) oder völlig überwuchert werden (Diplocaulus) (Fig. 277, 278, 293, 300). * Das Hinterhaupt (Fig. 276) bleibt bei vielen Stegocephalen noch knor- pelig, bei einer großen Anzahl verknöchern aber die Exoccipitalia lateralia, und ihr basaler Teil En ER? ZP bildet die zwei Condyli oceipi- I4 nn yurt tales.!) Die Unterseite des Schä- af 5 / SM dels (fig. 277, 78) zeichnet sich Z\ Al WFT) N [A Pt e Fm 'Eob Fig. 276. Hinterhaupt von Mastodonsaurus gigan- teus Jäger. (nach E. Fraas u. A. S. Woodward). Fm Foramen magnum, PP Postparietale, Tb Tabulare, S Squamosum, @ Quadratojugale, @ Quadratum, Pt Pterygoid, EO Exoccipitale laterale, C Condyli oceipitales, Eol Seitlicher Flügel, Eob Basale Ver- schmelzung des Exoccipitale laterale. Stark verkl. Fig. 278. Cyelotosaurus robustus H. v. Meyer. Schädel- unterseite.. C Condylus oceipitalis, Pf Ptery- Branchiosaurus. Unterseite des Schädels. goid, Ps Parasphenoid, V Vomer, Pa Palatinum, Restauriert. 2. (Nach Credner.) Pmx Zwischen- NM Maxillare, Pm Prämaxillare, @ Gaumen- kiefer (Prämaxillare), Mx Oberkiefer (Maxillare), QuJ gruben, GS Gaumenschläfengruben, OS hinten Quadratjochbein, Pi Flügelbein (Pterygoideum), geschlossene Ohrenschlitze (falsche Schläfen- PSph Parasphenoid, Pl! Gaumenbein (Palatinum), öffnung). Schilfsandstein des untern Keuper Vo Pflugscharbein (Vomer). Stuttgart. (Stark verkleinert. Nach E. Fraas). Fig. 277. durch ungemein große Gaumengruben aus. In der Mitte werden sie durch den vorderen, spanförmigen Teil des meist ansehnlichen Parasphenoids getrennt, dessen hinterer, an die Pterygoidea an- srenzender Teil gewöhnlich sich verbreitert zeigt. Der vordere Teil ») Nach den Beobachtungen Willistons bei Cacops und Trematops soll hier ein verknöchertes Basisphenoid vorkommen. kn x &r N a R R Eu ig N a N eh, { ‘ re 156 | Vertebrata. Amphibia. des Parasphenoids (Processus eultriformis) fügt sich in den unmittel- bar davor gelegenen, paarig angelegten, zuweilen aber zu einer ein- heitlichen Platte verschmolzenen Vomer ein; letzterer wird vorn und seitlich von den Prämaxillaria und Maxillaria begrenzt. Vom hinteren Teil des Parasphenoids geht jederseits ein sich teilendes Pterygoid aus, der eine Ast desselben erstreckt sich nach rück- wärts und aufwärts zum Quadratojugale, wobei ihm gleichzeitig die Aufgabe zufällt, den Schädel nach rückwärts abzuschließen. Der vor- dere Ast, welcher zugleich mit dem hinteren jene, die hintere Ecke des Schädels einnehmende, große Gaumenschläfengrube von innen begrenzt, bildet eine Brücke zum Maxillare bzw. auch zum Pala- tinum. In einigen Fällen ist auch ein zwischen Pterygoid, Palati- num und Maxillare sich einschaltendes Os transversum nachge- wiesen worden. Das Palatinum, das in der Regel sich vom Vomer an ziemlich weit nach rückwärts an das Maxiilare anlegt, umschließt gewöhnlich mit diesen beiden Elementen die innere Nasenöffnung, die Choane. Der Unterkiefer (Fig. 279, 308) besitzt fast bei allen Stegocepha- len einige wenige Gattungen wie Diplocaulus, Diceratosaurus ausgenom- men, die Länge des ganzen Kopfes. Von den drei Hauptstücken, aus welchen jede Hälfte besteht, bildet das Dentale den bezahnten Oberrand und den Vorderrand des Kiefers, das Angulare den Unterrand; die Verbindung mit dem Schädel wird durch das hinter dem Dentale und über dem Angulare liegende Articulare vermittelt, das nicht selten mit einer doppelten Gelenkpfanne ausgestattet ist. Außer diesen können noch weitere Belegknochen, ein Operculare (Spleniale) Complementare, Infradentale, Supraangulare entwickelt sein. Die zahl- reichen spitzen Zähne des Unterkiefers stehen in einer Reihe und nehmen von vorn nach hinten an Stärke ab; nur in der Symphysen- region, wo die beiden Äste in vielen Fällen offenbar nur durch Liga- ° ment verbunden waren, stehen zuweilen jederseits ein oder zwei große Fangzähne, denen dann auf den Praemaxillaria ebensolche ent- sprechen. Ahnliche Fangzähne, häufig in paarweiser Entwicklung, begegnen uns auch auf dem Vomer und auf den Palatium in der Nähe der Choanen. Außerdem können sämtliche Knochen der Schädel- unterseite mit kleinen (Chagrin) Zähnchen dicht besetzt sein. Die Zähne!) der kleineren paläozoischen Stegocephalen stellen glatte, schlanke Kegel mit großer Pulpa dar (Fig. 279) und sind ent- weder direkt oder durch eine Zementbasis mit den zahntragenden Knochen verwachsen. Sehr häufig sind die untere Hälfte oder zwei Drittel der Außenseite der Länge nach gefurcht oder gestreift, und in diesem Falle zeigt die Dentinsubstanz bis zur gleichen Höhe eine von der Pulpa ausgehende radiale Faltung (Fig. 280). Von den radialen Pulpaausstülpungen, welche diese Falten bilden, strahlen dichtgedrängte Dentinröhrchen nach den Seiten und nach der Peripherie aus. Die Ausbuchtungen der Pulpa können sich bei den komplizierter gebauten Zähnen noch verzweigen und die sekundären Äste wieder laterale Ausstülpungen aussenden; gleichzeitig dringen alsdann zwischen die !) Öredner Herm., Zur Histologie der Faltenzähne paläozoischer Stegocephalen. Abhandl. k. sächs. Ges. Wissensch. math.-phys. Kl. 1893. Bd. XX. N DE RA TEE, Die, Be al EN RE TV a. 2 U ZU BETT 0 5 BE ae = Su EL en x Mar ER ea Ye ER e EN > ae, fi Stegocephali. | 157 radialen Dentinbündel von außen dünne Streifen von Zementsubstanz, welche die Oberfläche des Zahnes bedeckt, in das Innere ein und machen dabei wellige oder mäandrische Biegungen. Dadurch ent- steht jene überaus charakteristische Labyrinthstruktur, welche vorzugs- weise bei den geologisch jüngeren und größeren Vertretern der Stego- cephalen vorkommt (Fig. 281). Da die Ausstülpungen der Pulpa nur so weit reichen, als äußerlich die Furchung oder Streiiung vorhanden ist, so wird die Struktur der Zähne nach oben immer einfacher, und die eigentliche, mit Schmelz bedeckte Krone zeigt nur noch eine enge einfache Pulpa, von welcher radiale Dentinröhrchen nach außen ausstrahlen. as Fig. 279. Unterkiefer von Branchiosaurus mit einfachen glatien Kegel- zähnen. a nat. Gr., b vergr. (Nach Credner.) (op 3 SS = i N D il Sn d Fig. 280. \ Sn Zahn von Archegosaurus. Vergr. su a.von außen, b untere Hälfte Fig. 231. aufgebrochen, um die Faltung Querschnitt durch einen Zahn von Mastodonsaurus Jaegeri. *®ı- der Dentinsubstanz zu zeigen. (Nach R. Owen.) P Pulpa, ce Zement. Neben acrodonter und pleurodonter Bezahnung (s. b. Amphibien) finden sich auch Formen, bei denen die Zähne in seichten Alveolen (oder in Alveolarrinnen) stehen), auf deren Boden sie festgewachsen sind (protothecodont). Der Brustgürtel(Fig. 282, 83) besitzt bei den Stegocephalen einen höchst charakteristischen, von dem der übrigen Amphibien erheblich abweichenden Bau. Die auffallendsten, größten und meist auch best erhaltenen Knochen liegen auf der Bauchseite und bilden unter der Kehle einen aus drei Platten zusammengesetzten, meist noch in der Haut gelegenen, äußerlich sichtbaren und in der Regel wie die Schädel- knochen mit starken Skulpturen bedeckten Kehlbrustpanzer. Die Mittelplatte, das Episternum (Interclavicula, Entosternum) un- terscheidet sich bei den verschiedenen Gattungen sehr erheblich nach Größe und Form; am häufigsten ist sie von rhombischer, zuweilen ı) ©. Röse, Das Zahnsystem der Wirbeltiere. Frgebnisse d. Anat. u. Entwick- lungsgesch. v. Merkel u. Bonnet. II. Abt. 1894. RT 0% eo 1 A a N } f FANE du y' af er ER 158 Vertebrata. Amphibia. auch von quer ovaler Gestalt oder verlängert sich hinten in einen stielförmigen Fortsatz. Die beiden seitlichen, meist dreiseitigen Platten, die Olaviculae, lagern sich entweder nur den Seiten des Episternums an, oder sie legen sich teilweise auf dasselbe oder aber sie vereinigen sich gegen- seitivr vor seinem Vorderrand. Nach hinten und oben ist die Clavieula stielartig verlängert und tritt hier mit einem dünnen, spangen- oder Fig. 282. Fig. 283. C Schultergürtel von A Schultergürtel von Branchiosaurus. B Schultergürtel von Cacops aspidephorus (nach Willi- Melanerpeton. (Vergr. nach Credner.) ston). Dorsalansicht. icl Epister- num, cl Clavicula, Co Coracoid, icli Mittelplatte (Episternum) Interclavicula, c/ Seitenplatte, (Clavicula), Sc Scapula, cl’ Cleithrum. cl’ Cleithrum, co Coracoid. 1, n. Gr. löffelförmigen Knochen, dem Cleithrum, in Verbindung. Scapula und ÖOoracoid verknöchern vielfach nicht oder nur als unvollständige Knochenkerne; so wird ein scheibenförmiger, an einem Ende bogen- förmiger, abgerundeter, am anderen Ende abgestutzter oder auch aus- geschnittener Knochenkern gewöhnlich als Coracoid (Omoplate) gedeutet, in andern Fällen sind aber beide Elemente verknöchert und z. B. bei Eryops, Trematops, Cacops zu einem einheitlichen Knochen ver- schmolzen, der außer einem Foramen supracoracoideum und einem fensterartigen Durchbruch (Fenestra coraco-scapularis), auch eine von beiden gebildete Gelenkhöhle für den Humerus (Fossa glenoidalis) aufzuweisen hat. Extremitäten fehlen nur in seltenen Fällen (Aistopodidae), die Knochen der Vorderextremitäten stimmen vielfach (Phyllospondyli, Lepospondyli) in Form, Zahl und Anordnung mit denen der jetzt le- benden Urodelen überein. Der Humerus (Fig. 284) Big, 281.22 besitzt nur ausnahmsweise Gelenkköpfe und bleibt us nr oe in der Regel knorpeliz. Bei den Temnospondyli sicht) mit Foramen dürfte bei der Mehrzahl der bekannten Formen der entepicondyloi- B } - deum F. n.wili- proximale Teil des Humerus um den distalen um ston. anal. Gr. 900 gedreht sein. Ein Foramen entepicondyloideum findet sich selten (Diplocaulus, Cochleosaurus). Radius und Ulna, die beiden Vorderarmknochen, sind stets getrennt und ohne Gelenk- flächen. Der Carpus bleibt vielfach knorpelig, in anderen Fällen (z. B. Eryops) sind zwei Reihen von Knöchelchen nachgewiesen. Die Metacarpalia und die Phalangen der 4 oder 5 Finger sind längliche Knöchelchen. H da Eu See Ko) ur7 ee, Te EN ER ee RT LEN, im R nt ER a A Be a Ne | = Stegocephali. 2 | 159 Der Becken gürtel (Fig. 285) ist kräftig entwickelt, jedoch selten günstig erhalten. An die eine Sacralrippe heftet sich jeder- seits ein stämmiges, median gewöhnlich etwas verengtes Ilium (Hüft- bein) an, der hintere Ast des ventralen Abschnittes das Ischium (Sitz- bein) vereinigt sich zuweilen mit dem vorderen, häufig durch ein Foramen obturatorium charakterisierten Element, dem Pubis (Scham- bein) zu einer einzigen Platte (Eryops), die dann mit der entsprechenden Platte der Gegenseite in der Symphyse sich vereinigt. Häufig bleibt das Pubis, namentlich bei kleinen Formen überhaupt knorpelig, zuweilen bleiben auch die beiden Ossifikationen getrennt (Mastodonsaurus). an III TI ER Fig. 285. Becken von Mastodonsaurus giganteus Jaeg. (Nach Eb.Fraas.) I! (Ilium) Darmbein. I/sch (Ischium) Sitzbein. Pu Schambein (Pubis). Ac Pfanne (Acetabulum) für das Femur. Die Hinterfüße übertreffien die Vorderfüße fast immer etwas an Länge. Der Femur (Oberschenkel) ist ein im Verhältnis zum Humerus kräftiger, schlanker Knochen ohne verknöcherten Gelenk- kopf, aber nicht selten unterhalb der proximalen Gelenkfläche mit einer kräftigen Vorragung (Trochanter minor) ausgestattet, distal sind hingegen die Condylen häufig wohl ausgebildet. Tibia und Fibula sind getrennt und gleichen den homologen Vorderarmknochen. Der Tarsus ist knorpelig oder mit zwei (drei bei Trematops) Reihen von Knöchelchen versehen. Die Metatarsalia und Phalangen sind wenig verschieden von denen des Vorderfußes; von den fünf Zehen ist bald die zweite, bald die dritte am längsten. Die Stegocephalen bilden eine im oberen Devon schon durch Fußspuren nachgewiesene, im Karbon bereits verbreitete und in der oberen Trias aussterbende Ordnung, welche die größten Vertreter der Amphibien enthält. Sie durchlaufen wahrscheinlich alle ein Larven- stadium mit Kiemenatmung, deren Reste uns in den häufig erhaltenen Kiemenbogenzähnchen jugendlicher Individuen vorliegen. Sämt- liche genauer bekannte Gattungen sind mehr oder weniger geschwänzt, die meisten vierbeinig, einige wenige fußlos. Aus ihrem Vorkommen in den petrographisch verschiedenartigsten Sedimenten der genannten 160 | | Vertebrata. Amphibia. \ Zeitdauer ergibt sich, daß diese teils kleinen, salamandergleichen, teils mittelgroßen, plumpen und schwerfälligen, häufig an Krokodile erinnern- den Lurche in süßen, brackischen, selbst in Küsten-Gewässern (Trias, von Spitzbergen), in sumpfigen Deltaniederungen (Texas) und auf dem Festland gelebt haben. Die kleineren Formen scheinen sich vielfach in hohlen Baumstämmen eingenistet zu haben, da ihre Reste in Neuschottland vorzugsweise in Sigillarien- und Lepidodendron- stämmen vorkommen. Die größeren Stegocephalen waren meistens Raubtiere, die sich von kleineren Amphibien oder Reptilien, Fischen und Crustaceen nährten. Sie unterscheiden sich von den übrigen Amphibien, unter dien die Gymnophionen mit ihrem solid verknöcherten Schädel und ihren verschiedentlich auftretenden Hautverknöcherungen eine gewisse Ähn- lichkeit nicht verkennen lassen, durch die konstant größere Zahl der das geschlossene Schädeldach bildenden Belegknochen, ferner durch den Besitz des Foramen parietale, durch den charakteristischen Bau des Brustgürtels und die enorme Entwicklung eines Hautpanzers sowie vielfach noch durch die labyrinthische Struktur der Zähne. Das von Deckknochen gebildete Schädeldach mit seinen Schleim- kanälen, die von Moodie nachgewiesene Seitenlinien, die Entwicklung der Wirbel, die Faltung der Zähne, der Besitz eines an zahlreichen Koprolithen konstatierten Spiraldarmes!) sind Merkmale, die an die Fische, in ihrer Gesamtheit aber an Dipnoer, besonders die Ganoiden (Amia, Polypterus, Dendrodus, Caturus, Eurycormus) erinnern, ein wirklich vermittelndes Glied hat sich indessen noch nicht nachweisen lassen. Weit inniger gestalten sich aber die verwandtschaftlichen Be- ziehungen der temnospondylen Stegocephalen zu den Cotylosauriern unter den Reptilien, die, abgesehen vom Gesamthabitus, in der An- ordnung der, die gleichfalls geschlossene Schädeldecke bildenden, Beleg- knochen (Seymouria), im Bau des Schultergürtels und Beckengürtels sich von höher entwickelten Stegocephalen kaum unterscheiden, so daß diese beiden Gruppen wohl im innigen genetischen Zusammen- hange stehen dürften. 1. Unterordnung. Phyllospondyli (Credner). Blattwirbler. Wirbel tonnenförmig von zwei ventralen und zwei dorsalen zarten Kmochen- blättern gebildet, die Rückenmark und die nicht eingeschmürte ‘Chorda umschließen. Prä- und Postzygapophysen und Processus spinosus an den zwei dorsalen Blättern entwickelt. Zähme einfach mit großer Pulpa. Karbon und Perm. 1. Familie. Branchiosauridae. Fritsch. Salamanderähnliche, kurzgeschwänzte Lwrche, mit breitem, stumpfem Schädel. Hinterhaupt nicht verknöchert. Carpus und Tarsus knorpelig. Rippen kurz, dick, gerade. Keine verknöcherten Schambeine vorhanden. Bauchschuppen dünn, schmal und zugespitzt, in Reihen angeordnet. Branchiosaurus Fritsch (= Protriton Gaudry?), Syn. Pleuronura Gaudry) Fig. 266, 67, 77, 82, 86, 87. Körper 15—120 mm lang, kurz ge- ') Neumayer L., Die Koprolithen des Perms von Texas. Palaeontographica. 5. Bali "1904. ?) Nach Lydekker u. Thevenin gebührt »Protriton« die Priorität. Aus Zweck- mäßigkeitsgründen ist hier noch der alte allgemein gebrauchte Name vorangesetzt. a LE ENTER. W TEN Ren "MEET Da E47 Ne Eu 2 Ban 5 STEG Bea VER RTRR N A EE ERe it # NR Aue REN ey 2 . 14 x Zi = Stegocephali. Phyllospondyli. Branchiosauridae. 161 schwänzt. Schädel fast ebenso breit als lang, vorn stumpf abgerundet, hinten gerade abgestutzt. Neben den Tabularia ein seichter Ohrausschnitt. Kopfknochen dünn, radial gestreift und mit Grübchen bedeckt. Augenhöhlen sehr groß, rundlich-oval, mit einem aus ca. 30 Plättchen zusammengesetzten Sceleroticaring und einem aus kleinen Plättchen bestehenden Augenlidpflaster. Schädelbasis (Fig. 277) hauptsächlich vom langgestielten Parasphenoid ge- bildet, an dessen hintere große schildförmige Platte sich jederseits ein in zwei Arme sich gabelndes Pterygoid anschließt. Vomer paarig, quer dreieckig. Palatin unsicher bekannt. Praemaxillare und Maxillare, Dentale (Fig. 279) mit je einer Reihe dichtsteheder, schlanker, spitzkonischer Zähne besetzt. Episternum abgerundet vier- seitig, gekrümmt. Iliakräftig; Ischia dünn, dreiseitig; Hände mit vier, Füße mit fünf Zehen. N UN = Be SAFE Be Be m (| N EA di US Nihin j (it H am A nl Il I Fig. 286. 5 RENT Branchiosaurus (Protriton) amblystomus Credner. Rot- ; 'e liegendes. Niederhäßlich bei Dresden. Fig. 287. A Skelett eines ausgewachsenen Individuums (nat. Gr.). Branchiosaurus (Protriton) petrolei B Restauration einer Larve mit Kiemenbogen. Gaudry. Rotliegendes. Autun. (Nach Credner.) Nat. Gr. (Nach Gaudry.) Zahl der präsacralen Wirbel (je nach dem Altersstadium) 20—26, 15 Schwanzwirbel. Rumpf, Schwanz und Extremitäten ventral mit Reihen dachziegelartig sich deckender Schuppen von quer ovaler Gestalt bedeckt (Fig. 266a). Dieselben sind in fünf Systemen angeordnet: die auf der Kehle bilden horizontale Querreihen, die auf der Brust schiefe, nach hinten kon- . vergierende und in der Mitte zusammenstoßende Reihen; die Bauchschuppen dagegen bestehen aus parallelen, schräg nach vorn gerichteten und in der Mitte winklig sich vereinigenden Fluren; Schwanz und Extremitäten werden von schwach gebogenen Querreihen bedeckt. Die Larven von Branchio- saurus besaßen knorpelige, mit verkalkten und infolgedessen fossil häufig erhaltenen Zähnchen besetzte Kiemenbögen. Neben Archegosaurus ist Branchiosaurus die häufigste und bestbekannte paläozoische Amphibiengattung. Sie findet sich häufig im grauen, dünn- plattigen Kalkstein des mittleren Rotliegenden von Niederhäßlich im Plauen- schen Grund unfern Dresden. Die Knochen der kleinen Skelette heben sich durch ihre weiße Farbe scharf von dem grauen Gesteine ab. Credner konnte seinen sorgfältigen Untersuchungen über die Anatomie und Ent- wicklung dieser Art mehr als 1000 Exemplare zugrunde legen. Branchiosaurus ist außerdem noch aus gleichalterigen Schichten von Oberhof und Friedrichsroda, dem Oberkarbon (Gaskohle) von Nürschan in Böhmen, aus dem unteren Rotliegenden von Braunau (Böhmen), aus den Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 11 ea a a. En, EL AERE N , er TERROR Vertebrata. Amphibia. Lebacherschichten der Rheinpfalz und dem ? obersten Karbon (Stephanien und dem unteren Perm von Autun (Frankreich) bekannt geworden. Micrerpeton Moodie. Branchiosaurus sehr nahestehend. 17 Schwanz- wirbel. (Zähne und Seleroticaring nicht beobachtet.) In der Schwanzregion durch Moodie Seitenlinien nachgewiesen. Oberkarbon. (Allegheny Series) Illinois. Pelosaurus Credner (Fig. 266d). 18—20 cm lang. Kopf sehr groß, vor der Augenhöhle ein Lacrimale vorhanden. Im Rotliegenden von Nieder- häßlich bei Dresden. Im unteren Perm von Autun. P. laticeps Credn. Melanerpeton Fritsch. 25—130 mm lang. Schädeldach ähnlich Branchiosaurus, jedoch der hintere Teil desselben stark hinter die flügel- artig ausgeschweiften Squamosa zurückspringend. Episternum hinten in einen stielförmigen Fortsatz auslaufend (vgl. Fig. 282B). Ein eigentlicher Bauchpanzer nicht bekannt, dagegen zuweilen winzige chagrinartige Kalk- pünktchen in großer Menge vorhanden. Jugendliche Exemplare mit Kiemen- bögen. Im Rotliegenden von Braunau (Böhmen), Niederhäßlich (Sachsen) und Lhotka in Mähren. Dawsonta Fritsch. Sämtliche obere Mundknochen mit Zähnen be- Ob. Karbon. Böhmen. 162 setzt. 2. Unterordnung. Lepospondyli (Zitt. Hülsenwirbler (= Mierosauria Dawson). Wirbelkörper aus einheitlichen, sanduhrähnlichen Knochenhülsen bestehend, welche Reste der Chorda umschließen. Ob. Bogen mit denselben fest verwachsen, durch Naht verbunden oder nur lose aufsitzend. Zähme einfach, mit großer Pulpa. Karbon. Perm. 1. Familie. Mierosauridae Dawson. Salamander- oder eidechsenühnliche Stegocephalen mit wohlausgebildeten, zum Gehen oder Schwimmen brauchbaren Vorder- und Hinterextremitäten. Carpus und Tarsus verknöchert oder Imorpelig. Rippen dünn, gebogen, häufig zweiköpfig. Schambeine meist verknöchert. Bauch (selten auch Rücken) mit rundlichen bis schmal spindelförmigen Schuppen bedeckt. Die Systematik der Microsauridae, bei denen verschiedentlich ein ver- knöchertes Hinterhaupt und Schleimkanäle beobachtet werden, ist eine unbefriedigende. Manche Formen von noch wenig differen- ziertem Gesamthabitus (Hylonomus, Petrobates) werden von ver- schiedenen Autoren zu den Reptilien gestellt?). | Einen relativ kurzen Schwanz besitzen folgende Vertreter (Hylonomidae, Microbrachidae Fr., Limnerpetontidae Fr.) : Hylonomus Dawson (Hyloplesion Fritsch) (Fig. 268, 288). 4 Schädelknochen glatt oder leicht skulptiert. Augenhöhlen Fig. 288. klein, nach vorne gerückt. Tarsus, Carpus und Pubis ver- a Wirbel und knöchert. 22—23 präsacrale Wirbel. Ob. Bogen dem Wirbel- ippe von Hylo- nomus Lyelli Dawson. Kar- bon. Joggins, Neuschottland. c Wirbelkörper, n Ob. Bogen, 2 Prä-, 2’ Postzy- gapophyse, sp Dornfortsatz. bei Credner, daß bei diesen zwei Sacralwirbel vorhanden wären. körper nur lose aufsitzend. Rippen zweiköpfig. Schwanz halb so lang als der Rumpf. Rücken und Bauchseite nach Fritsch mit dachziegelartig sich deckenden ovalen Schuppen gepan- zert. Ob. Karbon Neuschottland. Nürschan, Kounova. Mittl. Rotliegend. von Niederhäßlich. !) Baur G. (Anat. Anz. XIV, 1897, S. 148) schließt auf die Rep- tiliennatur von Hy/onomus und Fetrobates aus den Abbildungen Abgesehen davon, daß dies den tatsächlichen Beobachtungen Credners widerspricht, wäre der Besitz von zwei Sacralwirbeln nicht ausschlaggebend, da solche sowohl bei lebenden Anuren als bei temnospondylen Stegocephalen beobachtet werden. re RB We SE a Fe ra A aeg or Zar SEE SE Zar aR=R RE EEE RETTR Ene a er & vL n ar na 5 “> > ir - r nr; 2 EN Be € 4 [a a : A De _ Stegocephali. Lepospondyli. Mierosauridae. | 163 0. Petrobates, Credner (Fig. 266%). Schädel schlanker wie der von Hylonomus, ca. 19 präsacrale Wirbel. Ob. Bogen mit dem Wirbelkörper ver- wachsen. Schwanz fast so lang wie der Rumpf. »Bauchrippen« aus spiiz- spindelförmigen Elementen zusammengesetzt. Mittl. Rotl. von Sachsen. Seeleya Fritsch. Klein, eidechsenförmig, großköpfig, kurzschwänzig. Schädelunterseite stark bezahnt. Rippen zweiköpfigs. Ganzer Körper be- ‚schuppt. Ob. Karb. Nürschan, Böhmen. Orthocosta, Ricnodon Fr. Ob. Karbon. Nürschan. Gephyrostegus Jaekel. Schädeldach an Stelle der Schläfendurchbrüche verdünnt. Ob. Karbon. Nürschan. Odonterpeton Moodie. Ob. Karb. Linton, Ohio. i Limnerpeton Fr. Schädel groß, breit, mit großen, in der vorderen Schädelhälfte gelegenen Augen. 24 präsacrale Wirbel. Schwanz mäßig lang. Rippen einköpfig.. Pubis verknöchert. Nur ventral zwischen Vorder- und Hinterextremitäten beschuppt. Ob. Karb. Nürschan. Dendrerpeton Dawson. Öberkarbon Neuschottland und Böhmen. Amphibamus Cope. Im Gesamthabitus ähnlich Limnerpeton, nur kürzerer Schwanz. Pubis unverknöchert. Ob. Karb. Illinois. Pelion Wyman. Ob. Karb. Nordamerika. Die Gattungen: Hylerpeton Owen, Brachy- dectes Cope, Amblyodon, Eoserpeton, Erpetosaurus Moodie, aus dem Oberkarbon von Neuschottland und Nordamerika sind ungenügend und unvollständig bekannt. Acanthostoma Credner (Fig. 289). Schädel spitz parabolisch, grubig skulptiert. Facialgrube vorhanden. Augen mäßig groß, rund, in der hinteren Schädelhälfte. Elemente der Schädelunterseite mit einzelnen größeren Zähnen und Chagrinbezahnung ; dicht besetzt. Os trans- en versum entwickelt. Rot- liegendes. Niederhäßlich bei Dresden. MicrobrachisFr. Schädel länglich drei- eckig. Skulptiert. Facial- srubevorhanden. Augen mäßig groß, ca.36Rumpf- And wirbel. Vorderextremi- / u täten bedeutend kleiner Fig. 289. als die Hinterextremitä- Unterseite des Schädels von Fig. 290. . thost IO0raLT. i i ten. Ob.Bogendem Wir- leer Nach Oreaner) " _ Urocordylus Wandesjordü belkörper nur lose auf- 4Augenhöhle, N Cavyuminternasale Huxley. Steinkohlenfor- . . (Facialgrube) Pmxz Prämaxilla, Mix : : sitzend. Unt. Bogen zw1l- Öberkiefer, QuJ Quadrato-Jugale, mation. Kilkenny, Irland. schen den Schwanzwir- PSph Parasphenoid, Pt Pterygoid. Schwanzwirbel. Nat. Gr. beln. Ob. Karb. Nür- VoVomero-palatina mit d. Choanen. (Nach Huxley.) schan. Mit einem sehr langen, seitlich komprimierten Ruderschwanz sind in der Regel folgende Formen ausgestattet (Nectridae Miall, Piyonidae Cope): Urocordylus Huxley und Wristh (Fig. 268, 290). Schädel dreieckig, hinten fast gerade abgestutzt. Kleine Augen in der vorderen Schädelhälfte. Schwanz fast doppelt so lang als der Körper, präsacrale Wirbel 20—27. Ob Bogen mit dem Wirbelkörper fest verwachsen. An den hinteren Rücken- wirbeln am Processus spinosus, unpaarer vorderer und hinterer Gelenk- fortsatz. Schwanzwirbel mit oberen und unteren fächerförmig ausgebreiteten Dornfortsätzen, von denen die oberen durch Zygosphen und Zygantrum gelenken. Vordere Extremitäten kleiner als die Hinterfüße. Bauchseite mit “ knöchernen, spindelförmigen Stäbchen bedeckt. Ob. Karb. Kilkenny Irland, Nürschan Böhmen. Ähnlich: Oestocephalus, Ptyonius Cope. Ob. Karb. von Linton (Ohio) und Nürschan Böhmen. 1083 sr Ö —_ * ex - 3 h wnJ ET A _ ee m Zi > = ® e Augen klein, weit vorne liegend. Ob. Bogen mit dem Wirbelkörper ver- wachsen. Ob. und unt. Bogen der Schwanzwirbel als seitlich gekerbte Platten ausgebildet. Carpus und Tarsus verknöchert. Bauchseite zwischen Schulter- gürtel und Becken von vierseitigen kräftigen Knorpelschuppen bedeckt. Ob. Karbon Nürschan. MIHIDNNE NEE HTITTIITTN TI nn ul)! NUN || N s Ill! | m Nu III | III x % 5 ER ER Ss N > x a Deszet u SC SEE nn en = Fe EB a R SE 25 a SEIEN REIN] SGCAÄLTICHTTEN og R NS . e 57 MARS eat m ® ER ET A 5 7 IR Tr (ee Ep 3 Sn RD ng WE > TAN Er ® EEE TEE TEST UT rn we > ) u al HN r IN N | \ N Il kanıı Mi H Fig. 291. Fig. 292. 3 A Seincosaurus cerassus. Fritsch. Oberkarbon. Gaskohle. Lepterpeton Dobbsö Huxley. Steinkohlen- Niürschan. Nat. Gr. Restauriert. (Nach Fritsch.) Die formation. Kilkenny, Irland. ?, nat. Gr. stachelartigen Fortsätze am Schädelhinterrand sind wahr- (Nach Huxley.) scheinlich unrichtig. h Keraterpeton Huxley. Schädel dreiseitig, vorne abgestutzt, rück- wärts in zwei »supraoccipitale« (postparietale) stachelartige Fortsätze ver- längert. Augen groß. Präsacralwirbel 15—20. Bis zu 75 Schwanzwirbel, mit oberen und unteren Dornfortsätzen. Carpus und Tarsus unverknöchert. Füße gleich groß. Oberkarbon von Schottland und England. Diceratosaurus Jaekel. Die hinteren seitlichen Belegknochen des gsrubigen Schädeldaches (Squamosum, Tabulare, Supratemporale und Inter- - temporale) zu einem großen, rückwärts stark verlängerten Knochen ver- schmolzen (Perisguamosum). Schädelunterseite mit Os transversum und ver- brata. RN VEN # R a E23 Scincosaurus Fritsch (Fig. 292). Schädel breit, dreiseitig gerundet. k « NN v . 4 . BT WISE TE & sr Eh P Du, Stegocephali. Lepospondyli. Diplocaulidae. Aistopodidae. 165 knöcherten Exoccipitalia lateralia. 12 präsacrale Wirbel. Bis zu 100 Schwanz- wirbel. Rückenwirbel mit Zygosphen und Zygantrum. Dornfortsätze, distal verbreitert, in Verbindung mit grubigen Hautplatten. Ob. Karb. Linton, Ohio. Lepterpeton Huxley (Fig. 291). Schädel länglich, dreieckig, Schnauze verschmälert. Augen in der Mitte der Schädellänge. Carpus und Tarsus nicht verknöchert. Hinterfüße etwas stärker als die vorderen, fünfzehig. Bauchschuppen länglich rhomboidisch. Ob. Karb. Kilkenny Irland. Tuditanus, Sauropleura, Ötenerpeton, Pleuroptyx Cope, Stegops Moodie etc. aus dem Karbon von Nordamerika, sind unvollständig bekannt. 2. Familie. Diplocaulidae. Cope. Körper langgestreckt, Froschlarvenähnlich, mit unverhältnismäßig kleinen Vor- der- und Hinterextremitäten. Rippen kräftig, zweiköpfig, Hinterhaupt verknöchert. Diplocaulus Cope (Fig.268, 274,293). Schädel halbmondförmig, sehrflach, grubig skulptiert. Nähte und Foramen parietale bei jugendlichen Individuen wahrnehmbar. Augen sehr weit nach vorne gerückt. Belegknochen rückwärts der Frontalia und Postfrontalia abnorm vergrößert, die Ohrenschlitze über- wuchernd und seitlich flügelartig verbreitert. Frontalia miteinander ver- schmolzen. Quadratum in der vorderen Schädelhälfte. Maxillarzahnreihe BRSETER RS 0c c.lak (& Fig. 293. Diplocaulus magnicornis. Cope. Schädelunterseite. AT - (Nach Broili.) Fig. 294. O0 Augenöffnungen, Ch Choanen, V Vomerregion, Pa Palatin- Kopf von Dolichosoma longissimum region, M Maxillarregion, Pm Prämaxillare, Quj Quadrato- Fritsch. Ob. Karbon. Nürschan jugale, P Parasphenoid, Pt Pterygoid, Occ. lat Ocecipitalia la- Böhmen. Restauriert in dreifacher teralia, G Gaumengruben, G@s Gaumenschläfengruben, Os Vergr. Sq Supratemporale, S? Squa- Ohrenschlitzgruben (geschlossen.) Perm. Seymour, mosum, So Postparietale, Ep Tabülare Baylor Co. Texas. ca. !/, nat. Gr, Sonstige Bezeichnungen wie früher. ca. 1/)—!/; der ganzen Schädellänge einnehmend. Auf dem Palatin- bzw. Vomer zweite Zahnreihe. Zähne klein, gleich groß. Wirbelkörper tief amphicöl, fest mit oberem Bogen verschmolzen. Zygosphen-Zygantrum. Dorn- fortsätze nicht verknöchert. Vorderextremitäten kleiner als die Hinterextremi- täten. Humerus mit Foramen entepicondyloideum. Diplocaulus war wahr- scheinlich nur ein Wasserbewohner. Perm. Nordamerika. Crossotelos Case. Perm. Oklahama. 3. Familie. Aistopodidae. Miall. Körper sehr lang, schlangenartig, ohne Esctremitäten und Brustgürtel. Rippen dünn, grätenartig. ER \ T ET A r ne ul I. Br,.% a .“ u La a » 5 Finde Ru, P A , “ f u A% a WW [ 1, vu WR . , u! > \ y ! Y NY , x ö u u BT * / 166 .. Vertebrata. Amphibia. Dolichosoma Huxley (Fig. 294). Schädel schmal, dreieckig, mit zugespitzter Schnauze; die Kopfknochen glatt. Scheitel-, Stirn- und Nasen- beine bei .D. longissimum miteinander verschmolzen. Zwischenkiefer sehr klein. Wirbel sanduhrförmig. Oberer Bogen breit mit niederem Dorn- fortsatz. Rippen einköpfig, zart. Bauchpanzer scheint zu fehlen. Stein- en von Kilkenny, Irland und Gaskohle von Nürschan, öhmen. Phlegethontia, Cope. Zygosphen zwischen den Postzygapophysen. Rippen und Schuppen kaum entwickelt. Oberer Karbon. Nordamerika. — Ophiderpeton Huxley (Fig. 295). Schädel unvoll- ,i) © ständig bekannt, kürzer und stumpfer als bei Dolichosoma. Oberer Bogen fest mit dem Wirbelkörper verwachsen. Dorn- fortsatz nieder. Unterer Querfortsatz als breite Platte in der vorderen Hälfte des Wirbels entwickelt. Rippe zweiköpfig aus einem ventralen Abschnitt (Capitulum und langen Fort- satz) und einem dorsalen Teil (Tuberculum und kurzen Fort- satz) bestehend. Bauchschuppen haferkornförmig, schmal, lang, vorn und hinten zugespitzt; Rückenschuppen ähnlich Chagrinkörnern. O©. Brownriggi Huxley aus Kilkenny in Ir- Fig. 295. 4 £ : alas land wird 40—60 cm lang. Fünf kleinere Arten in der Gas- granulosum kohle von Nürschan, Böhmen. Fritsch. Rippe ae x . e x ee Tyrsidium Cope. Ähnlich den vorigen. Oberes Kar Vergr. Ob. Kar- bon. Nord-Amerika. ee, Molgophis Cope. Unterer Querfortsatz als kräftige pitulum, d Tu- Leiste ausgebildet, ohne Schuppen. Oberes Karbon. Nord- berceulum. . (NachFritsch) amerika. 3. Unterordnung. Temnospondyli (Zitt). Kranz- oder Schnittwirbler. Wirbelkörper aus mehreren getrennten Knochenstücken bestehend, meist rhachi- tom, selten embolomer. Chorda persistierend. Hinterhaupt knorpelig oder ver- knöchert. Carpus und Tarsus verknöchert. Zahmsubstanz radial gefaltet. Karbon. Perm und untere Trias. | | A. Rhachitomi. Archegosaurus H. v. Meyer (Fig. 266, 270, 271, 296, 297). Körper bis 1,5m lang, mit ziemlich langem, seitlich komprimierten Schwanz. Schädel in der Jugend stumpf, dreieckig, wenig länger als breit, im Alter stark verlängert, mit schmaler, vorn abgerundeter Schnauze. Die Kopf- knochen mit von Össificationszentren ausstrahlenden Leisten und unregel- mäßigen Gruben verziert. Augenhöhlen in der hinteren Hälfte, an jungen Individuen in der Mitte der Schädellänge; Scleroticaring aus 20—23 Plättchen bestehend. Nasenlöcher länglich. Hinterhaupt nur bei alten Individuen verknöchert, sonst knorpelig. Auf Palatin und Vomer einzelne größere Zähne vorhanden. Os transversum entwickelt. Kieferzähne bis zur halben Höhe mit tiefen Furchen, mit einfachen, radialen Einstülpungen der Zahnsubstanz (Fig. 280). Jugendliche Individuen besitzen Kiemenbögen mit Zähnchen. Ca. 25 Rumpfwirbel. In der Schwanzregion heften sich starke untere Bögen an die Hypocentra an und die Pleurocentra bestehen jederseits aus zwei Stücken. (Fig. 270, 271 plc, pla). | Die rhomboidische mittlere Kehlbrustplatte (Episternum) ist halb so lang als der Schädel, und wie die dreieckigen seitlichen Claviculae radiär skulptiert. Rippen sehr verschieden geformt. Pubis anscheinend nicht ver- knöchert. Vorderfüße vierzehig, viel schwächer als die fünfzehigen Hinter- füße. Bauchpanzer aus schmalen und langen gekielten, an einem Ende zu- Le . ao h A ae ad, : a ice ru Stegocephali. Temnospondyli. A. Rhachitomi. 167 gespitzten Schuppen gebildet, welche dachziegelartig übereinander liegen. (Fig. 266 e.) Sehr häufig in den Sphärosideritknollen des Rotliegenden von Lebach bei Saarbrücken. Rotliegendes von Sachsen. N Yllır / m / N \\ A | I" IN AL AN | N) Zum) v UN = ,_— — De — Fig. 296. Archegosaurus Decheni H. v. Meyer. Aus dem Rotliegenden von Lebach bei Saarbrücken, in nat. Gr. Junges Exemplar mit Kiemenbögen (Nach H. v. Meyer.) . Als Archegosaurus ornatus wird von A. S. Woodward ein Schädelrest eines Stegocepha- len aus dem Permokarbon von Kashmir beschrieben. Sparagmites Fritsch, Discosaurus Credner (Fi- gur 2669). Rotliegendes von Niederhäßlich und Böhmen. Nu 97 D) EN Fig. 297. Archegosaurus Decheni H. v. Meyer. Schädel eines ausgewachsenen Exem- plars. Rotliegendes, Lebach bei Saar- brücken ca. !/, nat. Gr. nach Jaeckel. Bezeichnungen wie früher. Cochleosaurus Fritsch (Fig. 275) (? Gaudrya Fritsch). Postparie- talia (Supraoccipitalia) löffelförmig verlängert. wachsenen Individuen verknöchert. Condyli occipitales bei er- Palatin mit einigen größeren Zähnen und wie die meisten übrigen Knochen der Schädelunterseite dicht mit Chagrinzähnchen besetzt. Humerus mit Foramen entepiconyloideum. Bauch- panzer aus spinGelförmigen Knochenstäbchen. Böhmen. Oberes Karbon. Nürschan Chelydosaurus Fritsch. Tabulare (Epioticum) nach hinten spitz aus- gezogen. Unteres Rotliegendes. Braunau. Böhmen. Nyrania Fritsch. Oberes Vertebrata. ‚Amphibia, PD RR Karbon. Nürschan. Böhmen. ? Sphenosaurus von Meyer. Möglicherweise ein Cotylosaurier. Perm. Böhmen. Actinodon Gaudry (Euchirosaurus Gaudry) (Fig. 289... Vomer und Palatin mit je einem großen Zahn und zahlreichen Körnchenzähnen. Augen groß. Becken ähnlich dem von Eryops. Unteres Perm. Autun. Frankreich. Fig. 298. Actinodon Frossardi Gaudry. Schädel von oben. Ca. !/; nat. Gr. (nach Thevenin.) Perm von Autun. Frankreich. Dasyceps Lloyd em. v. Huene. Mit großer Facialgrube. Perm. Kenil- worth b. Warwik). | Sclerocephalus Goldf. (Onchiodon Gein., Weissia Branco, Osteophorus H. v. M.) Für den auffallend breiten, stark skulptierten Schädel sind die kleinen, runden, im hinteren Drittel gelegenen Augen bezeichnend. Nasenlöcher weit vorn. Palatina mit kräftigen Fangzähnen. Bauchschuppen haferkornförmig. Die Gat- tung kann bedeutende Größe bis zu einem Meter, erreichen. Oberes Karbon. Nür- schan. Rotliegendes der Pfalz und Nie- derhäßlich, Sachsen. Melosaurus, Chalcosaurus, H. v. Meyer, Zygosaurus Eichw., Pla- tyops Trautsch. Perm, Rußland. | 2 Pholidogaster Huxley. Unteres Karbon. Edinburg. Schottland. EryopsCope. (Rhachitomus, Epicor- dylus, Parioxys) Cope (Fig. 269, 299). Größ- ter bis jetzt in Nordamerika nachgewiesener a fu (Ara \EnL® Y- nm 17 N £ NER = = NN - SF G Fig. 299. Eryops megacephalus Cope. Perm. Texas. A Schädel von der Seite. !/, nat. Gr. B Stück der Wirbelsäule. !/, nat. Gr. (Nach Cope.) > BE #00 ni a na un. > a Ed u Hi ku Be n x { “ r ” J ERS Stegocephali. Temnospondyli. A. Rhachitomi. 169 > Stegocephale. Schädel bis über 60 cm lang und hinten 30—46 cm breit. ' Nähte und Foramen parietale im Alter verwischt. Skulptur höckerig, grubig. Augen relativ klein, in der hinteren Schädelhälfte. Nasenlöcher groß. Zähne verhältnismäßig klein, auf Palatin und Vomer einige größere Zahnpaare. Quadratum und Condyli verknöchert. Parasphenoid dolchförmig. 25—26 präsacrale Wirbel. Schwanz kurz. Rippen stark differenziert. Sacralrippe blatt- förmig. Becken in der Symphyse verschmolzen, alle 3 Elemente verknöchert. Vorderfuß mit 5, Hinterextremität mit ? 4 Zehen. Perm, Nordamerika. Trimerorhachis, Zatrachis, Acheloma, ? Anisodexis Cope. Car- diocephalus Broili. (Gymnarthrus Case.) Tersomius Case. Perm. Texas und Neu-Mexico. | Cacops Williston. Fig. 283. Schädel rauh skulptiert. Nasenlöcher und Augen ziemlich groß, weit voneinander getrennt. Foramen parietale groß. Die großen Ohrenschlitze von rückwärts geschlossen, so daß eine »falsche« S 7: > D ea" T SI Elan, AM DA ar IM A M IN ZEN NS \q SD ri ee a Fig. 300. Trematops Milleri. Williston. Schädeloberseite. Fig. 301. Perm von Texas (nach Williston). ET REN LE Z Faeialdurchbruch, AO Präorbitalöffnung Micropholis (Petrophryme) granulata und Nasenloch, O Augen, OS hintere geschlos- year Trias. Tafelberg, Südafrika. sene Ohrenschlitze (falsches Schläfenloch). Schädel a von oben, b von der Seite. (Nach Williston.) °. nat. GT. In nat. Gr. (Nach Owen.) Schläfenöffnung entsteht. Quadratum und Condyli verknöchert. Parasphenoid in der Mitte spachtelförmig verbreitert. Vor und hinter der Choane ein größerer Zahn. 21 präsacrale Wirbel, zwei Sacralwirbel. Die distal ver- breiterten -Dornfortsätze bilden mit dazwischen sich einschiebenden Haut- verknöcherungen einen Rückenpanzer. Die vorderen Rippen zweiköpfig. Am Schultergürtel Cleithrum auffallend groß. Vollständige Skelette beschreibt Williston aus dem Perm von Texas. Dissorophus Cope. Fig. 274B. Besitzt einen ähnlich gebildeten, aber ‚viel mächtiger entwickelten, halb-tonnenförmigen Rückenpanzer. Perm. Texas. Otocoelus Cope. Nahe verwandt, wenn nicht identisch mit Disso- tophus. Perm. Texas, Aspidosaurus Broili. Rückenpanzer dem First eines Daches ähnlich. Die Hautverknöcherungen grenzen aneinander. Perm. Texas. Trematops Williston (Fig. 300). Schädel mit großem Facialdurch- bruch, langgestreckte Präorbitallücken, deren vorderer Teil von den Nasen- löchern eingenommen wird. Ohrenschlitze wie bei Cacops von rückwärts DER ONE auge DER & a EST SANS Ph ö EEE WINE, ER ' 170 er ' Vertebrata. Amphibia. AT EN TR RT Re rw. BR ERBE NEN DR ze . I“ . . x - wIN, 7 gi R x | or er geschlossen. Zwei Condyli occipitales. Basisphenoid vorhanden. Parasphenoid reduziert oder fehlend. Palatinum mit zwei Paar größeren Zähnen. Zirka 23 präsacrale rhachitome Wirbel. Nur ein Sacralwirbel. Rippen kurz. Perm. Texas. Micropholis Huxley (Petrophryne Owen) (Fig. 301). Nur der flache, niedrige Schädel erhalten; Augenhöhlen groß, vor der Mitte, Nasen- löcher weit vorne. Zwischen den Unter- kiefern kleine polygonale Knochenschuppen (Gularplatten). Trias. Süd-Afrika. BatrachosuchusBroom. Trias Süd- Afrika. TESTS N\SS77U! ) > N AN \ N A, _ No SU 9 ISIN d- A Den a ii IR, \ NEZZNDIS S Mh BGE 3 Q = ko FINE IESIES AAN ZZ, IN) ZU} N nun) RÄRLÜN oa RN RER Fig. 302. Querschnitt eines Zahnes von Loxomma Allmanni Huxley in der Nähe der Basis. Steinkohlenformation. Northumberland. Vergr. (Nach Embleton u. Atthey.) k Knochensubstanz des Kiefers, c’ Zahn- sockel aus Zement, d Dentin u. Zement- einstülpungen, P Pulpa. Fig. 303. Fig. 304. Schädel von Tremulosaurus Brauni Bur- _ Metopias diagnosticus. H. v. Meyer. meister, mit deutlicher Lyra aus dem Skelettfragment von der Unterseite. Keuper- Buntsandstein von Bernburg. 1/, nat. Gr. sandstein von Hahnweiler bei Stuttgart. (Nach Burmeister.) 1, n. Gr. (Nach Eb. Fraas.) Brachyops Owen, Gondwanosaurus Lydekker. Perm. ? Trias (Gond- wana-Schichten). Ostindien. Bothriceps Huxley. Schädel dreieckig; Kopfknochen rauh skulptiert. Nasenlöcher weit vorn. Parietalia sehr sroß. gefurcht. Trias. Australien und Südafrika. Zähne spitzkonisch,. außen x PN ia aan au x er / Stegocephali. Stereospondyli. 171 B. Embolomeri. Cricotus Cope. Körper langgestreckt, mit kurzen stämmigen Extremi- täten. Schädel verlängert, dreieckig. Schnauze verschmälert. Augenhöhlen groß, länglich oval, etwa in der halben Länge des Schädels gelegen. Kopf- knochen schwach 'skulptiert, Schleimkanäle vorhanden. Zähne spitz, von ungleicher Größe. Wirbel embolomer, aus zwei getrennten, in der Mitte durchbohrten Scheiben bestehend, wovon nur die vordere obere Bögen und Rippen trägt. Bauchschuppen rhomboidisch Perm. Texas und Illinois. Diplovertebron Fritsch (Fig. 273). Nur Fragmente vom Schädel und der Wirbelsäule bekannt. Ob. Karbon. Nürschan. Böhmen. Nummulosaurus Fr. Wirbel anscheinend wie bei Diplovertebron. Ob. Karb. Tremosna Böhmen. 4. Unterordnung. Stereospondyli. (Zitt.) Vol Iwirb ler. (— Labyrinthodontidae Owen, Euglypta Miall.) Wirbelkörper aus einer vorn und hinten etwas ausgehöhlten amphicölen, im Zentrum zuweilen durchbohrten Knochenscheibe bestehend. Hinterhaupt verknöchert. Dentinsubstanz der Zähme labyrinthisch gefaltet. Schleimkanäle häufig zwischen den Augenhöhlen und den Nasenlöchern eine Lyra bildend. Unteres Karbon bis obere Trias. Die Stereospondyli sind in der Regel durch gewaltige Fangzähne auf Vomer und Palatinum ausgezeichnet und ihr Schädel ist stark skulptiert. Ein Scleroticaring und Bauchpanzer ist bis jetzt bei den triadischen Formen noch nicht beobachtet worden. Anthracosaurus Huxley. Schädel breit, dreieckig, bis !/, m groß, grubig skulptiert. Augenhöhlen gerundet. Wirbelkörper amphicöle, leicht von der Chorda durchbohrte Scheibe. Bauchschuppen an einem Ende zu- gespitzt. Ob. Karbon. England. Schottland. Loxomm.a Husley (Fig. 272, 302). Schädel mit sehr gut entwickelten Schleimkanälen. Augenhöhle nach vorne in eine Präorbitalöffnung über- gehend, wodurch seitlich am Schädel ein langgestreckter Durchbruch entsteht. Die ältesten Reste finden sich bereits im Eisenstein von Gilmerton (Unteres Karbon), Edinburg, Schottland. Oberes Karbon England. Eosaurus Marsh. Nur große amphicöle Wirbelkörper bekannt, die auf ein sehr großes Tier schließen lassen. Oberes Karbon. Neuschottland. 2 Baphetes Owen. Unvollkommenes Schädelfragment. Oberes Karbon. Neuschottland. ?Macrerpeton Moodie. Oberes Karbon Linton, Ohio. Erpetosuchuws Moodie. Unt. Perm. Kansas. Anaschisma Branson. Der über !/; m große Schädel fast dreieckig, skulptiert. Ohrenschlitze klein. Augen in der vorderen Schädelhälfte, klein. Die großen Nasenlöcher mit den Prämaxillardurchbrüchen der großen Vomerzähne zusammenfallend. Os transversum entwickelt. Wirbelkörper platycöl Trias (Lander region) Wyoming. Zu dieser Gattung dürfte auch Metoposaurus Fraasi Lucas aus der Trias von Arizona gehören. Dictyocephalus Leidy. Ähnlich Trematosaurus. Trias. Chatham Co. North Carolina. Eupelor, Pariostegus Cope. Trias. Nordamerika. Aphaneramma A. S. Woodward. Schädel sehr langgestreckt mit schlanker Schnauze. Schleimkanäle. Wirbelkörper amphicöl. Mit dieser Form zusammen findet sich der nahestehende Lonchorhynchus Wiman, in Ablagerungen marinen Charakters in der Trias (Muschelkalk Spitzbergens). Trematosaurus Braun (Fig. 303). Schädel länglich dreieckig mit vorn abgerundeter Schnauze. Augenhöhlen in der Mitte des Schädels. Lyra sehr deutlich. Auf dem Palatin eine zweite Zahnreihe, außerdem über den Re ar Y > 7: a Ns Er BAU. ML ee LE N 1 Zr WerTeRl A, z % "© a lee K \ er \ > STE TER RE ER AR ODE TER EL TTREL TR NO . ? r Hi, u n 1 Y 172 "> Yertebrata. Amphibia. Choanen und dem Vomer einige größere Zähne. Unterkiefer mit großen Fangzähnen, denen am Schädel zwei getrennte Prämaxillardurchbrüche ent- sprechen. Episternum lang, gestielt. Buntsandstein. Bernburg. ? Trias (Burghersdorp beds, Südafrika). Metopias H.v.M. (= Metoposaurus Lydekker)!) (Fig. 304). Schädel breit, mit stumpfer Schnauze. Augen groß, in der vorderen Schädelhälfte, weit voneinander getrennt. Episternum hinten gerundet. Bezahnung ver- hältnismäßig schwach. Keuper. Württemberg. Capitosaurus H. v. M. (Fig. 307, 308). Kopf vorne breit, gerundet. Augen klein, in der hinteren Schädelhälfte. Nasalia ungemein groß. Kleiner Ohrenschlitz. Buntsandstein. Bernburg. Muschelkalk. Schlesien; Keuper. Franken; ? Trias. Südafrika. 4 $ Fig. 306. Fig. 305. Mastodonsaurus giganteus Jaeger. Mit deut- Oyclotosaurus robustus H. v. Meyer. licher Lyra. Lettenkohle Gaildorf b. Stuttgart. Schilfsandstein d. unt. Keuper. Bezeichnungen Alle übrigen Bezeichnungen wie früher. - Ca. wie früher. (Nach E. Fraas.) !/, nat. Gr. (Nach E. Fraas.) Cyclotosaurus E. Fraas (Fig. 305). Schädel ähnlich Capitosaurus, aber bedeutend größer und Ohrenschlitz von hinten zu einer »falschen« Schläfenöffnung geschlossen. Keuper. Württemberg. Hierher dürfte wegen der geschlossenen Ohrenschlitze auch Capitos. stantonensis A. Woodward aus der mittleren Trias Spitzbergens zu stellen sein. ? Trias. (Burghersdorp beds) Südafrika. MastodonsaurusJaeger em.E. Fraas (Fig. 276, 281, 285, 306). Schädel bis 1m lang. Frontalia, nehmen wie bei Capitosaurus und Cyelotosaurus an der Begrenzung der Augen teil. Augenhöhlen sehr groß, mit ihrem Vorder- rand bis in die Mitte der Schädellänge reichend. Vor den Nasenlöchern zwei Prämaxillardurchbrüche. Palatin mit zweiter Zahnreihe. Die Fang- zähne des Vomer und Pa. auf der Innenseite von einer Reihe kleiner Zähnchen begrenzt. Episternum rhombisch und wie die dreieckigen Cla- vieulae stark skulptiert. Ischium groß. Pubis klein, nicht miteinander ver- schmolzen. Wirbelkörper dorsal für die Chorda ausgebuchtet. Buntsand- stein, Muschelkalk und Keuper von Württemberg. Alaunschiefer Gaildorf und Franken. ? Buntsandstein Elsaß. ? Keuper England. ? Indien. !) Metopias ist nach Lydekker bereits 1842 für eine Coleoptere verwendet. En Le 2 en m u a le Lk aa une a le 0 mh Sense an Zn Fate Ze a a 2 A u u a Zah 1 wi Zul sylvanien!), nicht selten in der ‚ringen, Böhmen und Sachsen?), i# Stegocephali. " Stereospondyli. | SIT Labyrinthodon Owen. Keuper. Schwaben. England. Plagiosternum E. Fraas. Muschelkalk und Lettenkohle- Schwaben. Rhytidosteus Owen. Trias. Oranje Republik. Rhynesuchus Broom. Perm. Südafrika. | Aus der Trias von Ostindien werden neben anderen unvollkommenen Resten, die vielfach mit einer der zuletzt genannten Genera identifiziert werden, Pachygonia, Gonioglyptus Huxley beschrieben. Auch aus permokarbonischen (? triadischen) ——- Ablagerungen von Australien werden verschiedentlich | y. Reste von Labyrinthodonten angeführt. “ Fußspuren (Fährten) von Stegocephalen finden sich bereits im obersten Devon Thinopus antiguus Marsh (Chemung-Stufe) von W. Penn- IN F AN Steinkohlenformation von Neu- Schottland 2), Pensylvannien und Kansas, im Rotliegenden von Thü- ım Karoo-Sandstein von Südafrika und namentlich im Buntsandstein von Thüringen (Fig. 309) und Franken (Chirotherium), sowie im Fig. 308. - Unterkiefer von E Fig. 309. Capitosaurus nasutus Fährten von Chirotherium Barthi. Fig. 307. Er nn Mey 15 Kaup. Buntsandstein von Heßberg on Bernburg. pP > Capitosaurus nasutus H.v.Meyer. Wie oben. Verkl. art Artieulare, ang An- bei Hildburghausen. 1); nat. Gr. Buntsandstein Bernburg. Bezeichnungen wie früher. gulare, d Dentale. (Nach R. Owen.) Keupersandstein von Thüringen und England. Die vertieften Fährten be- finden sich stets auf Schichtablösungsflächen; die darüber liegende Sand. *) Marsh, Americ. Journ. Science 1896. Vol. 2. S.. 374. 2) Matthew @. F., An attempt to classify Palaeozoic Batrachian footprints Proc. and Transact. Roy. Soc. Canad. 2. Ser. Vol. IX. 1903. New Species and a new genus of Batrachian footprints of the Carb. Syst. in Canada. Ibid. Vol. X. 1904. ®) Pabst W., Beiträge zur Kenntnis der Tierfährten in dem Rotliegenden Deutschlands. Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch: 52. u. 57. Bd. (ibid. weitere Li- teratur). Siehe auch Ziitel, Handbuch LI. Mr} ae 10 a N En on VS An ER \ k x “ E “ ‚ WR 7 v er i 174 | Non: Vertebrata. Amphibia. stein- oder Schieferschicht enthält auf der Unterseite den erhabenen Relief- abdruck der Fährten und meist auch ein Netzwerk unregelmäßig sich kreuzender , leistenförmiger Wülste, die offenbar den Ausfüllungen von Spalten entsprechen, welche sich beim Austrocknen des ursprünglich feuchten Bodens gebildet hatten. Die Tiere, von denen diese in Reihen Auf einan- der folgenden Fährten hinterlassen wurden, besaßen meist fünfzehige, seltener vierzehige Extremitäten, wovon die vorderen meist kleiner als die hinteren sind. 2. Ordnung. Coeciliae (Gymnophiona). Blindwühler.!) Körper wurmförmig, mit in ringförmigen Hautfalten ein- selagerten, kleinen Schuppen. Schädel solid verknöchert. Wir- bel amphicöl mit Chordaresten. Kiefer, Palatinum und Vomer mit kleinen gekrümmten Zähnchen, Extremitäten sowie deren Gürtel fehlen. Die infolge der unterirdisch grabenden Lebensweise mit kleinen unter der Haut gelegenen Augen ausgestatteten Blindwühler bilden eine kleine, auf die Tropen der Alten und Neuen Welt beschränkte Ordnung, von welcher sichere fossile Vertreter bis jetzt nicht bekannt sind. Der wie bei den Stegocephalen solid verknöcherte Schädel unterscheidet sich von diesen durch den Mangel eines Foramen par. sowie auch die geringe Anzahl der sich entwickelnden Belegknochen, von denen ihnen neben anderen stets die Postparietalia (Supraoceipi- talia) und Supratemporalia fehlen. 3. Ordnung. Urodela. Schwanzlurche.) Nackthäutige, langgestreckte, geschwänzte Lurche mit oder ohne äußere Kiemen und meist mit vier kurzen Extremitäten. men: gewöhnlich solid verknöchert. Foramen parietale ehlt. Die Urodelen unterscheiden sich von den Stegocephalen hauptsäch- lich durch nackte Haut, durch verknöcherte (nur selten von der Chorda durchbohrte), gestreckte, amphicöle oder opisthocöle Wirbel mit schwach entwickelten Quer- und Dornfortsätzen, durch den Mangel eines Foramen parietale und durch den abweichenden Bau des Brustgürtels, sowie durch die wesentlich geringe Zahl der das Schädeldach bildenden Belegknochen. Der flache, breite, vorne abgerundete Schädel besteht auch im ausgewachsenen Zustande noch teilweise aus Knorpel, ist aber durch Deckknochen geschützt, oder aus Knorpelknochen zusammengesetzt. Am Schädel finden sich außer den Exoceipitalia lateralia, dem Pro- oticum und dem Sphenethmoid stets Parietalia, Frontalia und in 1) Wiedersheim, Die Anatomie der Gymnophionen. Jena 1879. 2) Dollo L., Note s. 1. Batracien (Hyaelobatrachus) de Bernissart. Bull. d. Mus. R. d’hist. nat. de Belg. 1884. III. — Laube @., Andriasreste aus d. böhmischen Kreide- formation. Abhandl. d. deutsch. naturwiss. Ver. f. Böhmen »Lotos«. Prag 1897. Amphibienreste aus dem Diatomaceenschiefer von Sullowitz im böhm. Mittelgebirge. Ibid. 1898. — Meyer H. v., Zur Fauna der Vorwelt. Fossile Säugetiere, Vögel u. Rep- tilien aus dem Molassemergel von Oeningen 1845. S. 18—40. — Palaeontographica Bd. I p. 70, VII p. 46—73 und X p. 292. — Stefano G. de, Sui batraci urodeli delle fosforiti del Quercy. Boll. d. 8. Geol. Ital- Vol. XII. 1903. — Wiedersheim Rob., Salamandrina perspicillata. Versuch einer vergleichend. Anatomie d. Salamandrinen. Würzburg 1875. 8°. — Das Kopfskelett der Urodelen. Leipzig 1877. der Regel auch Nasalia. Präfrontalia sind meist, Lacrimalia nur selten zur Ausbildung gelangt. Quadratum, Squamosum sind ebenso .wie ein kleines Operceulum verknöchert, während das Quadratojugale durch ein Ligament ersetzt ist. Auf der Schädelunterseite ossifiziert das Palatinum nur in seltenen Fällen, in der Regel zeigt es sich mit der Vomer verschmolzen, Parasphenoid und Pterygoid sind gewöhn- lich durch ihre ansehnliche Größe ansgezeichnet; letztere können in- dessen ebenso auch wie die Maxillaria in seltenen Fällen nicht zur Ausbildung gelangen, während die Prämaxillaria stets entwickelt sind. Kleine spitzkonische Zähnchen können auf sämtliche Elemente der Schädelunterseite auftreten (Fig. 310). Pt-—-. PX N 1 IS 111107 %; r Kan x AR \ - IRIN SE TR N " ) u N ‚ ie ES, RR Fig. 310. Schädel von Cryptobranchus japonicus v. d. Hoeven. A von oben, B von unten, C Unterkiefer. Pmx Prämaxillare, Mx Maxillare, Na Nasale, Prf Präfrontale, Fr Frontale, Pa Parietale, Osph Sphene- thmoid, Exo Exoceipitale laterale mit Condvlus oceipitalis, Qu Quadratum, Sq Squamosum, Pt Fr Pterygoid, Psph Parasphenoid, Vo Vomer, G Gaumenöffnung, N Nasenloch, d Dentale, ang Angu- Er lare, art Articulare. Bei Fig. B ist zwischen Exo und PSph das kleine Operculum (Gehörknöchelchen) sichtbar (das andere Gehörknöchelchen, die Columella, ist auf der Abbildung undeutlich). Der Schultergürtel bleibt zum größten Teil knorpelig. Nur am ventralen Teil der Scapula kann eine Ossifikation eintreten, welche auch auf Coracoid (und ? Procoracoid) übergreifen kann. Am Beckengürtel sind nur das Ischinm und der mittlere Teil des Ilium verknöchert, das Pubis bleibt ebenso wie das sich gabelnde Epipubis gewisser Salamandrinen knorpelig. Die Extremitäten stimmen im wesentlichen mit den Stego- cephalen überein. Carpus und Tarsus sind bald knorpelig, bald ver- knöchert. Die Urodelen leben in süßen Gewässern oder an feuchten, schat- tigen Plätzen und ernähren sich von Würmern, Schnecken, kleineren Wassertieren und Fischlaich. Fossile Überreste kommen nur in Süß- wasserablagerungen vor, die ältesten in der Wälderstufe, die meisten im jüngeren Tertiär. 176 en Vertebrata. nokia ee ab, 5 a te I a RN Et Ar 1. Unterordnung. Ichthyoidea. Fischlurche, Kiemenlurche. Wirbel amphicöl, mit Chordaresten. Drei Paar persistierende äufsere Kiemen 2—3 Kiemenspalten (Perennibranchiaten) oder ein Kiemenloch- (Derotremen) vor- handen. Augen klein, ohme deutliche Lider. Wasserbewohmer. j Zu dieser Gruppe gehört wahrscheinlich Hyaelobatrachus Dollo aus dem Wälderton von Bernissart in Belgien, wovon nur ein einziges Exemplar be- kannt ist; ferner der schon von J. J. Scheuchzer als Homo diluvü tristis tests beschriebene Riesensalamander (Andrias Scheuchzeri) von Oeningen inBaden (Fig. 311). Derselbe erreicht eine Länge von mehr als 1 m und unterscheidet sich von dem in Japan lebenden Oryptobranchus v. d. Hoeven (Megalo- batrachus Tschudi) nur durch unerhebliche Differenzen im Skelettbau. Eine zweite kleinere Form (Andrias Tschudii Meyer) findet sich in der Braunkohle von Rott bei Bonn, auch aus oberoligocänen Kohlenschichten von Böhmen wird durch Laube eine Art beschrieben. ‘ ‚2. Unterordnung. $alamandrina. Molche. Wirbel amphicöl, selten (Desmognathinae) opisthocöl, vollständig verknöchert. Kiemen ‚oder Kiemenlöcher fehlen. Augenlider vorhanden. Verschiedene, den jetzt leben- den Salamandern nahestehende fos- sile Gattungen (Polysemia, Heliarchon, Archaeotriton H. v. Meyer, Chelotriton Pomel, Heteroclitotriton de Stef., Fig. 311. Fig. 312. Andrias Scheuchzeri Tschudi. Mio- Wirbelsäule von Rana esculenta. A von oben, cän. Oeningen, Baden. - B von unten. (Nat. Gr.) atl Atlas, d Quer- Das Scheuchzersche Originalexem- fortsätze (Diapophysen), z vordere, z’ hin- plar nach der Bearbeitung durch tere Gelenkfortsätze (Zygapophysen), Cuvier. 1/, nat. Gr. sc Sacralwirbel, coe Coceyz. Megalotriton Zitt.) sind aus de Tertiär (Querey, Sansan; Rott und Erpel bei Bonn, Böhmen etc.) bekannt, jedoch überall selten. f N a he ART ER 1 2 Fee L An Er Te ER Le 4 Yo) $ 2 N 4 r Br\ A \ . E “ 177 4. Ordnung. Anura. Froschlurche.') | Nackthäutige, schwanzlose Lurche von gedrungenem Kör- perbau. Wirbel meist procöl. Schwanzwirbel zu einem dolch- förmigen Knochen (Coccyx) verwachsen. Foramen parietale fehlt. Entwicklung durch Metamorphose. Der gedrungene Körperbau der Anuren wird durch die geringe Anzahl der meist procölen (selten opisthocölen: Aglossa, Discoglossidae, einige Pelobatidae) Wirbel veranlaßt, insofern bereits der 6. (Hyme- nocheirus) meistens aber der 9. Wirbel als einziger Sacralwirbel mit dem Jlium sich verbindet. In seltenen Fällen (Pelobates, Pipa, Hymenochirus) sind als alleinige Ausnahme unter den lebenden Amphibien zwei Sacralwirbel entwickelt. Hinter dem Sacralwirbel folgt ein langer, dolehförmiger Knochen (Coccyx), welcher aus der Verschmelzung mehrerer Schwanzwirbel hervorgehen dürfte (Fig. 312). Kurze Rippen kommen nur bei den Discoglossiden vor, dagegen sind die Querfortsätze (Diapophysen) gewöhnlich als kräftige dornartige Gebilde entwickelt. Für den Schädel (Fig. 265) sind die zu einem Knochenpaar (Frontoparietalia) vereinigten Parietalia und Frontalia bezeichnend, ebenso wie das ringförmige, teilweise von den Nasalia bedeckte Gürtel- bein (Os en ceinture), das durch mediane Verschmelzung der Spheneth- moidea hervorgegangen ist. Exocecipitalia lateralia und Prooticum sind verknöchert ebenso das T-förmige Parasphenoid, ferner Pterygoid, Palatin (kann fehlen), Squamosum und Jugale, welches den Quadrat- knorpel mit dem Maxillare verbindet. Kleine, bürstenförmige Zähnchen fin- den sich auf diesem wie auf den Prä- maxillare und Vomer (sehr selten auf Parasphenoid und Palatin). Der Brustgürtel (Fig. 513) be- steht aus einer großen, meist mit einer unvollkommen oder gar nicht ossifizierten Suprascapula, beweglich verbundenen Scapula, mit welcher Clavicula und Coracoid auf die gleiche Fig. 313. Weise in Zusammenhang treten. Das Brustschultergürtel von Rana temporaria. große, gewöhnlich knorpelige Brust- ”* "eseanus 01 Gravieula, Co Coracoid bein enthält zwei verknöcherte Stücke, ein vorderes Episternum und ein hinteres Sternum, welches in einer knorpeligen, halbkreisförmigen Platte endigt. In der vorderen 4finge- !) Dall W. H., An historical and systematic review of the frog shells and tritons. (Smiths. Mix. Coll.) Vol. 47. 1904. — Meyer H. v., Zur Fauna der Vor- welt. Fossile Wirbeltiere von Oeningen. 1845. — N. Jahrb. f. Mineralogie 1843. S. 395, 580. 1845 8.798. 1846 8. 351. 1847 8.192. 1851 8. 78. 1852 S. 57, 465. 1853 S. 162. 1858 S. 202. 1863 8. 187 und Palaeontographica Bd. I u. VI. — Vidal L. M., Sur la presence de l’&tage kimeridgien au Montsech (etc.) et de&couverte d’un Batracien dans ses assises (M&m. de I. R. Acad. de Ciencas y Artes de Barce- lona 4. Nr. 18. 1902). — Wolterstorff W., Über fossile Frösche, insbesondere Palaeo- batrachus. Jahresber. des naturw. Vereins in Magdeburg für 1885 und 1886 (mit vollständigem Literaturnachweis) I. II. 1886. 1887. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 12 178 Vertebrata. Amphibia. rigen Extremität (der 5. Finger bleibt rudimentär) verwachsen Ulna und Radius, die kleinen Carpalia liegen in zwei Reihen. Im Beckengürtel bilden ‘das stark verlängerte Iium mit dem kleinen Ischium die Gelenkpfanne für den Femur. Das unbedeutende Pubis verknöchert nur in Ausnahmefällen. Tibia und Fibula ver- wachsen, von den Tarsalia sind die zwei der proximalen Reihe (Astra- galus und Calcaneus) stark verlängert und können gleichfalls mit- einander verwachsen; die Füße fünfzehig. Fossile Frösche sind selten. Die ältesten sicher bestimmbaren Reste finden sich im ob. Jura (Kimmeridgien) von Montsech (Pro- vinz Lerida, Spanien), wo ein Abdruck eines vollständigen Indi- viduums entdeckt wurde Palaeobatrachus Gaudryi Vidal), im Eocän von Fig. 315. Fig. 314 Larven von Palaeobatrachus Fritschii : d Wolterst. Miocäne Braunkohle yon Palaeobatrachus grandipes Giebel. Braunkohle. Orsberg. Kaltennordheim, Rhön. Nat. Gr. im Siebengebirge. ?/;, nat. Gr. (Nach Wolterstorff). (Nach Wolterstorfi u. Meyer.) Ostindien (Oxyglossus pusillus Owen sp.) und Wyoming; sie werden zahlreicher im oberen Eocän, Oligocän und unteren Miocän von Süd- frankreich, Oberitalien und Mitteleuropa, wo namentlich die Gattungen kana und Palaeobatrachus durch zahlreiche Arten vertreten sind. In den Phosphoriten von (Quercy findet man Mumien von kana pli- cata Filhol., auch aus dem jüng. Tertiär Böhmens werden verschiedene Reste angeführt. In der Braunkohle des Siebengebirgs (Rott) und der Rhön (Sieblos) sind auch Larven von Palaeobatrachus (Fig. 314, 315) häufig. Von dem ersten Fundort wird auch Discoglossus ge- nannt. Vollständige Skelette von großen Kröten (Latonia Seyfriedi v. Meyer und Pelophilus Agassizi Tschudi) sind aus dem miocänen Süßwassermergel von Oeningen bekannt; auch die gleichalterigen Ab- lagerungen von Günzburg, Sansan und Sinigaglia enthalten Reste von Anuren. Die diluvialen Frösche rühren wie die daselbst vorkommenden Urodelen von noch jetzt lebenden Gattungen her. RE, nr " U t ar {al Die De r2 r ” ne u en ac VERER VRR EEE ER TERN I RN RL EN IE ee A NEE en A VAR BUS Dh NEN Sa ; m a KUH ” } N } a f Ra A ; ) ! N n Br, wen } z Beptila. ,\ 179 Zeitliche Verbreitung der Amphibien. | S = = = q z E =) ° S ee = alsla 5/2 88/8 = > 588 vi © — er BD zer. Klealoele)nmıs Stegocephali Pisllospondyli.. |... u | 2... Meporpondyli | luca] Temnospondyli . |......-..... ee EEE 1-0). Siersosmonaha | ee Üsechliaa. Sea an el RN RE DEI LE EEE EEE: BERN Urodela Ientlordlea ee el N Be N AL ul 93 DENE MB ESEL meadema 0. 0... AN SEAL U BECBIE La EB FE ES An UTIa ... 0.0.00 e [hersseereelenseegeen | oneesenee | omas] Eensnnnen mE |--------- u d. Klasse. Reptilia. Reptilien. Kriechtiere.') (Bearbeitet von F. Broili.) Wechselwarme, beschuppte, mitknöchernen Platten gepanzerte oder nackte Land- oder Wassertiere mit aus- schließlicher Lungenatmung. Herz mit doppelter Vor- kammer und meist unyollkommen zweigeteilter Kammer. Skelett vollständig verknöchert. Entwicklung der Em- bryonen ohne Metamorphose mit Amnion und Allantois. Elrmserhaupt mit einem Gelenkkopf. Im allgemeinen herrscht ein langgestreckter, walzenförmiger Leib vor. In der äußeren Erscheinung (Fig. 316) stehen die Reptilien in bezug auf den langgestreckten walzenförmigen Leib den Amphibien am nächsten, zeichnen sich aber zum Teil durch viel bedeutendere Dimen- sionen und verschiedentlich auch durch weit größere Mannigfaltigkeit aus, insoferne manche von ihnen einen äußerst gedrungenen Bau (Schild- kröten), andere eine an die Vögel erinnernde Gestaltungsform (Flug- saurier) besitzen. Außerordentlich verschieden gestaltet sind nament- !) Baur @., On the phylogenetic arrangement of the Sauropsida. Journal of Morphology. Vol. I. 1887. Boston. — Brühl, Reptilienkopf. Wien 1886. — Cope Edw., Synopsis of the extinct. Batrachia, Reptilia and Aves of North America. Trans- actions Amer. Philos. Soc. 1869. vol. XIV. — Gadow H., Amphibia and Reptiles. Cambridge Nat. Hist. Vol. VIII. 1901. — Hay O. P., Bibliographie and Catalogue of the fossil Vertebrata of North America. U. S. Geol. Surv. Bull. 179. 1902. — Hoffmann C. K., Die Reptilien in Bronn’s Klassen und Ordnungen des Tierreichs. Bd. VI 3. Abt. 1879—1889. — Lydekker R., Catalogue of the fossil Reptilia and Amphibia in the British Museum. Part. I-IV. London 1888—189%. — Meyer H. v., Zur Fauna der Vorwelt. 1.—4. Abt. Frankfurt a. M. 1847—59. Folio. — Owen Rich., Report on British fossil Reptilia. I. Rep. of the IX. meet. Brit. Assoc. for the ad- vancement of Science for 1839 p. 43—126. II. Ibid. for. 1841 p. 60—204. Siehe auch bei Amphibia. | 122 180 N Vertebrata. Reptilia. lich die Extremitäten. Bei den Pterosauriern fungieren die Vorderfüße als Schwingen und besitzen eine fein gefältelte Flughaut, bei gewissen Dinosauriern erlangen die Extremitätenknochen eine Länge und Stärke, wie sie sonst nur bei den größten Land- säugetieren. vorkommen, bei den Meer- sauriern nehmen sie paddelartige Gestalt an, bei den meisten Eidechsen, Thero- moren, Krokodilen u. a. sind es Geh- füße, und bei den Schlangen und man- chen Eidechsen fehlen sie vollständig. Die Haut der Reptilien ist von derberer Beschaffenheit als bei den Am- phibien und häufig durch Verknöche- rung der Cutis und Verhornung der Epidermis zu einem förmlichen Haut- skelett umgestaltet. In der Regel haben die Verhornungen und Verknöcherungen die Form von Schuppen (squamae), Schildern (scuta) oder Platten; er- stere legen sich dachziegelförmig über- einander, die Schilder und Platten stoßen mit ihren Rändern häufig einfach an- einander und bilden zuweilen einen förmlichen Panzer. Die Wirbelsäule ist stets ver- knöchert, doch können teilweise noch Chordareste persistieren. Wo überhaupt Extremitäten vorhanden sind, nnter- scheidet man Hals-, Rumpf-, Becken- Krokodilskelett. D Rückenabschnitt, Z Lendenabschnitt, S die 2 Sacralwirbel, € der erste Schwanzwirbel, Ri Rippen, Sc Scapula, 7 Humerus, R Radius, 316. Fig. u STE JA © en: - a und Schwanz-Region; ja in vielen Fällen NN läßt sich an der Rumpfregion noch ein 7 Brust- und ein Lenden-Abschnitt unter- scheiden. . Die vorderen und hinteren Endflächen der Wirbelcentra sind ent- weder ausgehöhlt oder in verschiedener Weise gewölbt, so daß amphicöle, platycöle (vorn und hinten schwach U Ulna. J Ischium, Fe Femur, 7 Tibia, ? Fibula, Sta Bauchrippen. ei vertiefte), procöle und opisthocöle a Wirbel vorkommen. Mit den oberen ERN Bögen sind die Wirbelkörper entweder nur durch knorpelige Epiphysen und Sutur verbunden oder vollständig ver- wachsen. DieDornfortsätze sind stets solid verknöchert, zuweilen ungemein verlängert, zuweilen vergabelt oder ho- rizontal ausgebreitet und mit Hautplat- ten verschmolzen (Schildkröten). Die etwasschiefen oder fast horizontalen,noch oben gerichteten Gelenkflächen der vorderen Präzygapophysen werden von den hinteren Postzygapo- physen des vorhergehenden Wirbels bedeckt. Zuweilen sind die Wirbel auch noch durch einen medianen Fortsatz an der Vorderseite oder = ei Fi} ww PRRT ine r BT ” ee je 63 a es Reptilia. 181 Hinterseite der oberen Bögen (Zygosphen, Hyposphen), welcher in eine Grube an der Hinterseite oder Vorderseite des vorhergehenden Wirbel- bogens (Zygantrum, Hypantrum) paßt, miteinander verbunden. Die rippentragenden Querfortsätze (Processus transversus) gehen ent- weder vom Wirbelkörper selbst oder vom oberen Bogen an seiner Grenze gegen den letzteren aus. Der auf den Atlas folgende Wirbel. wird bei den Reptilien zum Epistropheus. Ihre von den übrigen Wirbeln ab- weichende Gestalt erhalten diese beiden dadurch, daß der knorpelige Wirbelkörper des Atlas mit demjenigen des Epistropheus frühzeitig verwächst und zum Zahnfortsatz — Processus odontoides — des- selben wird, der seinerseits in die selbständig gebliebenen und durch ventralen Zusammenschluß ringförmig verknöcherten Bogenhälften des Atlas eingreift. Auf diese Weise wird eine größere Beweglichkeit des Kopfes erreicht. Wie bei den Amphibien können auch hier an den Schwanzwirblern Untere Bogen (Chevron bones) zur Entwick- lung gelangen. Am Sacralabschnitt nehmenbei den lebenden Reptilien nie mehr als zwei Wirbel teil, bei den fossilen schwankt die Zahl der Sacralwirbel zwischen 2 und 10. Sind mehr als drei vorhanden, so verschmelzen sie häufig zu einem beweglichen Heiligenbein. Durch den Mangel eines differenzierten Sacralabschnittes zeichnen sich die Schlangen, verschiedene Lacertilier, Pythonomorpha und Ichthyosauria aus. Nicht selten schalten sich vom Epistropheus an bis in die Schwanzregion hinein, ventral, zwischen alle Wirbelkörper kleinere keilförmige Knochenscheiben, die Intercentra, ein. Fig. 317. A Vorderer, B hinterer, procöler Brustwirbel von Alligator lueius. (Nach Gegenbaur.) WKE Wirbelkörper, OB Ob. Bogen, sp (Dornfortsatz), Processus spinosus, Pr Vorderer Gelenkiortsatz (Präzygapophyse), d Ob. Querfortsatz (Processus transversus) — Diapophyse, p Unterer Queriortsatz = Parapophyse, { Tubereulum, c Capitulum der Rippe R, M Rückenmarkskanal. Mit Ausnahme der letzten Schwanzwirbel können vom Epistro- pheus ab sämtliche Reptilienwirbel Rippen tragen. (Fig. 317.) Die Halsrippen sind in der Regel kurz, am distalen Ende meist vorn und hinten verbreitert und beilförmig gestaltet. Ist ein Brustbein vorhan- den, woran sich die in der Regel nur knorpeligen distalen Abschnitte (= Sternocostalia) der Rippen (Sternalrippen) im Gegensatz zu den Amphibien anheften, so sind Hals und Rumpf scharf geschieden; fehlen jedoch Sternalrippen, so bleibt die Grenze zwischen Hals- und Rückenabschnitt etwas unsicher. Hinter den Sternalrippen folgen eine Anzahl freier, nicht am Brustbein befestigter Rippen, und gehen dem Sacralabschnitt rippenlose Wirbel (Lumbar, Lendenwirbel) voraus, so wird’der Rumpf in eine Rücken- und Lendenregion zerlegt. Die Rippen sind entweder ein oder zweiköpfig, im letzteren Fall unter- scheidet man an den proximalen Gelenkköpfen ein unteres Capi- tulum und ein oberes Tuberculum, von denen das erstere durch die a TER Arne Fl LEE en er MET, gr 0 a ee ur. 2 a wa») ee iR 4 er? R an) ia et, AZ, ut u a a? At a 1 7 - De KEES, 5 rY - 0% he . ‘ RAT ee a RR = j ß . ac’ # ‚ ’ 182 Vertebrata. Reptilia. Parapophyse, das letztere durch die Diapophyse des Wirbels (unterer j und oberer Querfortsatz) getragen wird. Vereinzelt (Rhynchocephalen) findet sich auch an der oberen hinteren Hälfte der Rippe ein nach hinten und aufwärts gerichteter Fortsatz (Processus uncinatus). Bei den Schildkröten verwachsen die Rippen gewöhnlich mit breiten Knochenplatten des Hautskelettes. In seltenen Fällen ist bei einigen paläozoischen Reptilien (Va- ranosaurus) ein ventrales Hautskelett in Gestalt verknöcherter Stäb- chen beobachtet worden; bei anderen Formen (Sauropterygier,. Cro- codilier, Rhynchocephalen ete.) kommen auf der Bauchseite dünne, rippenartige Gebilde vor, welche in der Regel aus einem Mittelstück und zwei oder mehr Seitenteilen bestehen. Diese sog. Bauchrippen sind Ossifikationen des Bindegewebes und entsprechen jenen Knochen- stäbehen und den Bauchschuppen, die wir bei den Stegocephalen be- reits kennen gelernt haben. Der Schädel (Fig. 318) stimmt in den allgemeinen Verhältnissen seines Baues mehr mit den Vögeln als mit den Amphibien überein und namentlich die Verknöcherung des Primordialeraniums ist in der Regel viel vollständiger als bei letzteren. In der Hinterhauptsregion verknöchern außer den Exoccipitalia lateralia (Pleuroceipitalia), noch das Basiocceipitale und das Supraoccipitale, die sich entweder alle oder teilweise an der Umrahmung des Foramen magnum beteiligen können. Ein unpaarer, häufig dreigeteilter Con- dAylus occipitalis, der entweder vom Basioceipitale allein oder im Verein mit den Exoccipitalia lateralia gebildet wird, lenkt sich in die ringförmige Vertiefung des Atlas ein. An das Hinterhaupt schließen sich seitlich die Knochen der Gehörkapsel an und zwar ist das an seinem Vorderrand von dem 3. Ast des Trigeniums durchbohrte Prooticum (Petrosum), das neben der Fenestra ovalis noch eine weitere Durchbrechung, die Fenestra rotunda, begrenzt, stets ein gesonderter Knochen, während Epioticum und Opisthoticum (Paroceipitale) häufig mit den Exoceipitalia lateralia verschmelzen. Wie bei den Amphibien findet sich auch hier ein besonderer Gehörknochen in die Fenestra ovalis eingefügt: Columella auris (Stapes). An der Schädelbasis folgt auf das Basioccipitale des Basisphenoid, das nach vorne in einen zugespitzten Fortsatz (Rostrum, Präsphenoid aut.) — dasrudimen- täre Parasphenoid ausläuft. Ein selbständig ossifiziertes Parasphenoid findet sich bei den Reptilien als Seltenheit (Schildkröten: Dermochelys). Die übrigen bei den Reptilien in seltenen Fällen entwickelten Sphenoidalia werden als ? Alisphenoid und Orbitosphenoid (Crocodilia) gedeutet, an ihre Stelle tritt zuweilen (z. B. Hatteria) das häufig entwickelte, umfangreiche knorpelige, manchmal teilweise ver- knöcherte Interorbitalseptum. Das Schädeldach wird vorzugs- weise von Belegknochen gebildet; diese sind die paarigen, manchmal verschmolzenen Parietalia und Frontalia, ferner Präfrontalia (= Lacrimalia) und Postfrontalia, Postorbitalia und Nasalia und nicht selten auch Lacrimalia (Adlacrimalia, Gaupp) !), manchmal auch Septomaxillaria. Wie bei den Amphibien bleibt bei den Reptilien vom Visceralskelett der hintere Abschnitt des Palato-Quadratum, das ') Gaupp E., Das Lacrimale des Menschen u. d. Säuger u. seine morphologische Bedeutung. Anat. Anzeiger. Bd. 36. 1910. far wer iR . I a I Rropkilia. | 183 hier stets verknöcherte Quadratum bestehen, das bei nahezu sämt- lichen Eidechsen, Schlangen und Pythonomorphen mehr oder weniger beweglich durch Bänder (Streptostylica), bei den übrigen Reptilien hingegen mehr oder weniger fest (Monimostylica) meist durch das Squamosum (Paraquadratum) mit dem übrigen Schädel ver- bunden ist. Zwischen das letztere und das Parietale kann sich ein weiterer Belegknochen, das Supratemporale einschieben. Die Fig. 318. Sphenodon (Hatteria) punctatum Gray von Neu-Seeland.!) 4A Schädel mit Unterkiefer v. d. Seite. B Schädel v. unten. - C Desgl. v. oben. D Desgl. v. hinten. E Unterkiefer von innen. Na Äußere Nasenlöcher, 08p Augenöffnung mit Interorbitalseptum, Fp Foramen parietale, S, $ obere und untere Schläfenöffnung, Pmx Prämaxillare, M& Maxillare, N Nasale, Prf Präfrontale, F Frontale, Pif Postfrontale, Po Postorbitale, P Parietale, So Supraoceipitale, Sq Squamosum, Eo Exoc- eipitale laterale, Op Opisthotieum, Pro Prooticum, Ept Epipterygoid, Co Columella auris, Bo Basi- oceipitale, Bs Basisphenoid mit dem dolchförmigen Rostrum, ‘Pt Pterygoid, Pa Palatin, V Vomer, Ch innere Nasenlöcher (Choanen), Tr Transversum, J Jugale, Qj Quadratojugale, Qu Quadratum, A Articulare, Ag Angulare, Sp Spleniale (Operculare), Sa Supraangulare, © Complementare mit Co- ronoidiortsatz, D Dentale. *, nat. Gr. Verbindung des Quadratum mit den Belegknochen der Maxillar- reihe: Maxillare und Prämaxillare, wird durch das Quadrato- jugale und Jugale hergestellt, innerhalb der Maxillarreihe begegnen !) Der Figur liegt das Original F'. Siebenrocks in Wien zugrunde (Sitzungs-Ber. Akad. Wissensch. Wien, Vol. 102, 1893, der mir dasselbe in liebenswürdigster Weise zur Verfügung stellte. Herrn Dr. H. Fuchs (Straßburg) verdanke ich wertvollen Auf- schluß bezüglich des Quadratojugale. Beiden Herren sei auch hier bestens gedankt. NEST N IR TEC RUSETEN TE NR I0T 7 da, a a ur. yi u 184 ...... Vertebrata. Reptilia. uns wiederum die Elemente der Palatinreihe: Pterygoid, Pala- tinum und Vomer. Bezeichnend für die meisten Reptilien ist das aus einem Fortsatz des Quadratknorpels hervorgegangene Epiptery- goid (Columella aut.), das in senkrechter Richtung sich als schlanker, säulenförmiger Knochen gewöhnlich vom Parietale zum Pterygoid erstreckt. Ebenso charakteristisch für die Mehrzahl der Reptilien ist ein, Pterygoid mit dem Maxillare verbindendes, bereits bei einigen Stegocephalen entwickeltes Os transversum. Nur bei einer Gruppe den Öotylosauriern kommt es konstant durch Auftreten weiterer Belegknochen im dorsalen Abschnitt des Schädels noch zu einem vollkommen geschlossenen Schädel- dach wie bei den Stegocephalen; sehr häufig finden sich bei den Reptilien hinter den Augen und von diesen durch Postfrontale, Postor- bitale und einem Fortsatz des Jugale getrennt große Durchbrüche, die obere und untere (seitliche) Schläfengrube, die durch eine von Squamosum und Postfrontale bzw. Postorbitale gebildete Knochen- spange (ob. Schläfenbogen) geschieden werden. Der untere Abschluß der auf diese Weise gebildeten unteren Schläfenlücke erfolgt durch die, Maxillare und Quadratum verbindende, Brücke (unt. Schläfen- bogen) von Jugale und Quadratojugale. Die rückwärtige Begrenzung der Schläfengruben wird durch das Quadratojugale, Squamosum und eventuell noch durch das Supratemporale erreicht. Beide Schläfen- gruben finden sich z.B. bei den Rhynchocephalen und Crocodiliern wohl entwickelt, durch den Verlust bzw. die Reduktion des unteren bzw. des oberen Bogens begegnet uns dann nur eine Schläfengrube, Verhältnisse wie wir sie im ersten Falle z. B. bei vielen Lacer- tiliern, im zweiten Falle z. B. bei den Vögeln antreffen.!) Eine Reduk- tion beider Bögen findet bei den Schlangen und einigen Lacertiliern und Schildkröten statt. An weiteren Schädeldurchbrüchen zeigt sich zwischen der Nasen- öffnung und dem Augenloch bei Dinosauriern und Pterosauriern, Parasuchiern etc., eine sehr große Präorbitallücke, welche zuweilen mit der Nasenöffnung verschmilzt. Für die meisten Reptilien ist die Epiphysenöffnung, das große Foramen parietale, bezeichnend, in welche unter der Haut ein dorsales unpaares Sinnesorgan (? Auge) eingelagert ist. Auch die Hypophyse tritt in einem weiten Kanal (can. cranio-pharyngeus, pituitary canal) z. B. auf der Ventralseite des Basisphenoids bei der Gattung Ichthyosaurus, Opthalmosaurus und: einigen Sauropoden aus. Wie bei den Amphibien ist der Unterkiefer aus Dentale, dem Angulare und Articulare, sowie in der Regel aus einem Oper- culare (Spleniale) zusammengesetzt, zu denen meist noch ein Supra- angulare und innen das häufig in einen Coronoidfortsatz aus- gezogenes Complementare kommen. Ein vor dem Dentale entwickeltes Prädentale bei gewissen Dinosauriern kann im Öberkiefer mit einem vor den Prämaxillaren befindlichen Rostrale korrespondieren. Auch bei den Reptilien finden sich häufig noch Reste des Meckelschen Knorpels. ı) Osborn H. F., The Reptilian Subelasses Diapsida and Synapsida ete. Mem. Americ. Mus. Nat. Hist. Vol. I. 1903. — Fuchs H., Betrachtungen über die Schläfen- gegend am Schädel der Quadrupeda. Anat. Anzeiger 35. Bd. 1909. 185 Reptilia. “ Die je nach e. Nahrung verschieden ausgebildeten Zähne!) fehlen nur bei Schildkröten und vereinzelten Vertretern anderer Ordnungen. In der Regel stehen sie in größerer Anzahl auf den Kiefern, können aber auch auf Palatinum, Pterygoid, Vomer und anderen Elementen der Schädelunterseite vorkommen. Im wesentlichen be- stehen die Zähne ausdichtem Dentin und einem Überzug von Schmelz. Zement, d.h. dichteres Knochengewebe, nimmt nur in untergeord- netem Maß an ihrer Zusammensetzung teil; Vasodentin fehlt gänzlich. Vereinzelt lässt sich ähnlich wie bei den Stegocephalen eine Faltung des Dentins feststellen wie bei den Champsosauridae und Ichthyosauridae. Die Form ist in der Regel spitzkonisch oder hakenförmig, doch gibt es auch niedrige, halbkugelige oder pflasterförmige, seitlich zugeschärfte, blatt- oder schaufelförmige, zuweilen sogar mehrspitzige Zähne. Außer den schon von den Amphibien her bekannten acrodonten, pleu- redonten und protothecodonten (z. B. Ootylosaurier, Pelycosau- rier) Zähnen finden sich bei den Reptilien auch in Alveolen ein- gelassene — thecodonte Zähne, im letzteren Falle sind eine oder selten auch zwei Wurzeln ausgebildet. Abgesehen von den Schlangen und einigen Eidechsen besitzen alle Reptilien zwei paar Extremitäten ?); (Fig. 316) die vorderen lenken sich in den Brust- oder Schultergürtel ein, welcher stets aus zwei Knochen- paaren (Coracoideum, Scapula) besteht, von denen das Coracoid häufig eine größere Ausdehnung hat und entweder allein oder mit dem nach oben und hinten gerichteten Schulterblatt (Scapula) die Gelenkpfanne für den Humerus bildet. Hiezu treten meist noch Clavieula und Episternum (Interelavicula). Während Cora- cold und Scapula niemals fehlen, gehören Clavicula und Episternum zu den unbeständigeren Elementen. Ein nach vorne gerichteter, häufig knorpelig gebliebener Fortsatz, das Coracoid, wird als Procoracoid (Praecoracoid) bezeichnet. Das Schlüsselbein (Clavicula) liegt dem vorderen Scapularrand an und verbindet ventral den Schultergürtel mit dem vorderen unpaaren Schlußstück Episternum, das rhom- bische, kreuzförmige oder T-Gestalt besitzt. Vereinzelt ist außer der Clavicula das bei den Stegocephalen noch mehr verbreitete Cleithrum nachweisbar (z. B. Pareiasaurus). Hinter dem Episternum und diesem sowie dem Üoracoid als Träger dienend, folgt häufig ein flaches, rhomboidisches oder schildförmiges Brustbein, das Sternum (s. str.) (Prosternum), das von den vorderen Rumpfrippen getragen wird; nach hinten ist das Sternum meist in rippenartige Fortsätze aus- gezogen oder stabförmig verlängert — Xiphisternum (Metasternum). Ist das Sternum nicht entwickelt, so stoßen dann die Coracoidea in der ventralen Symphyse zusammen (z. B. Sauropterygier) oder sind durch Ligamente verbunden. Nicht selten bleibt das Sternum knor- pelig; außerdem können am Schultergürtel noch weitere mehr oder weniger ausgedehnte Knorpelteile auftreten wie Suprascapula und Epicoracoid. DD R. Burckhardt, Das Gebiß der Sauropsiden. Morphologische Arbeiten. DB V. 189. 2) Fürbringer M., Zur vergleichenden Anatomie des Brustschulterapparates u. d. Schultermuskeln. Ibid. Literatur. Jenaische Zeitschr. f. Naturwissenschaft. 34. 1900. Jena. 186 _ Vertebrata. Raptilia. Während Scapula, Coracoid und Procoracoid (primärer Schulter- gürtel) und Sternum (primäres Brustbein) knorpelig präformiert sind, sind Clavieula, Cleithrum (sekundärer Schultergürtel) sowie Epister- num (sekundäres Brustbein) Deckknochen und dermaler Abkunft. Die vorderen Extremitäten (Fig.319) bestehen aus einem mehr oder weniger stämmigen Oberarm (Humerus) und zwei Vorderarm- knochen (Radius und Ulna), welche in der Regel den entsprechenden Knochen bei Amphibien ähnlich sind. Der Humerus zeigt sich sowohl in seinem proximalen wie in seinem distalen Teile stark verrbeitert und gewöhnlich ist der letztere um den ersteren in einem Winkel von 90° gedreht. Häufig findet sich auf seiner medialen (ulnaren) Seite ein Foramen entepicondyloideum, dem auf der la- x teralen (radialen) Seite ein Foramen { Tarsus ectepiecondyloideum entsprechen kann. “ radiale” Nicht selten ist die Ulna etwas länger Radius als der Radius und zuweilen mit einem Tibia _ proximalen olecranonartigen Vorsprung Phalangen 5 Metacarpalia Metatarsalia "" 5 Carpalia, Tarsalia - Be: Centrale """"" Ulnare, Fibulare intermedium --" Ulna, Fibula --- zwei Reihen von Knöchelehen, wovon die proximale Reihe meist 3 Elemente (ulnare, intermedium, radiale) zu denen Fig. 319. . ne Schema der Gliederung von Hand oder Fuß. noch am ulnaren Carpusrand un Pisi- (Nach Gegenbaur.) forme (? Rudiment eines 6. Fingers) kommen kann, die distale aus 3—6 Knöchelchen besteht, dazwischen treten noch 1 bis 2 Centralia; Meta- carpus und Zehen sind je nach der Lebensweise außerordentlich ver- schieden. Die Zahl der Zehen schwankt zwischen 2 und 5, über- schreitet bei manchen Ichthyosauriern sogar die Fünfzahl. Am dritten und vierten Finger ist die Zahl der Phalangen meist am größten. Auch das Becken und die Hinterfüße bieten große Ver- schiedenheiten. Mit Ausnahme der Ichthyosauria, Pythonomorpha und Humerus, Femur *- der Schlangen besitzen alle Reptilien einen Sacralabschnitt, welcher . aus 2—6 oder mehr Wirbeln besteht. Das Becken ist bei der Mehr- zahl der Schlangen und einigen fußlosen Lacertilien, zumeist bis auf geringe Rudimente reduziert. Bei den übrigen Reptilien sind überall drei Knochenpaare (Ilium, Pubis, Ischium) vorhanden, welche meist alle (ausgenommen die Crocodilia nur mit Iium und Ischium) an der Bildung der in ihrem Grund (Crocodilia, Dinosauria) manch- versehen. Der Carpus enthält stets’ mal durchbohrten Gelenkpfanne (Acetabulum femoris). teilnehmen. Das Darm- oder Hüftbein (Ilium) ist dorsal häufig mehr oder weniger stark nach vorne und hinten verlängert; der Canalis obturatorius tritt durch das Foramen obturatum entweder im Pubis selbst aus, z. B. Cotylosaurier, Rhynchocephalen, Lacertilia oder unterhalb der Gelenk- pifanne zwischen Pubis und Ischium (z. B. Anomodontia); häufig. (Crocodilia, Schildkröten, Dinosauriern) fällt seine Mündung auch mit dem Pubis und Ischium trennenden Foramen pubo-ischiadicum zu- sammen; Pubis und Ischium sind in der Symphysenebene direkt oder durch Knorpel mit den entsprechenden Knochen der Gegenseite ver- bunden. Bei den Dinosauriern erhält das Becken durch das sehr ar nt Pr \ N a a A A N Te SF a a u ER re VE Ne nd I Te 1 a BE a u VE 7 Rn BEE DS ERBE Fl Kae ee Ey E EEE eh a : Be A, 2 7 8 ER RE hr AT NEN TE ET Le Se De RE N BR. } EN RL N | c yr ® r \ € £ Reptilia. 187 stark nach hinten und unten gerichtete, langgestreckte Ischium und einem diesem parallel ebenso verlängerten Fortsatz des Pubis (Post- pubis) sowie durch das dorsal nach vorne verlängerte Dium ein vogel- artiges Gepräge. Die Hinterextremitäten ähneln in der Regel den vorderen und bestehen aus einem verlängerten Femur (Ober- schenkel), welcher proximal mit einem oder zwei vorragenden Tro- chantern versehen ist, zwei Vorderfußknochen (Tibia und Fibula), einem aus einer oder zwei Knöchelchenreihen bestehenden Tarsus, den Metatarsalien und Phalangen. Die proximale Reihe des Tarsus erfährt vielfach durch Verschmelzung der einzelnen Bestandteile eine Umgestaltung, so können bei verschiedenen Schildkröten und Lacer- tilien sich sämtliche Elemente zu einem Knochen vereinigen, bei den Crocodiliern geht aus der Concrescenz von Tibiale, Intermedium und Centrale der Astragalus hervor, während das mit einem Fersen- höcker ausgestattete Fibulare als Calcaneus bezeichnet wird. Auch im Hinterfuß bieten die verschiedenen Ordnungen der Reptilien große Verschiedenheiten, welche im speziellen Teil näher erörtert werden sollen. Als ausschließliche Lungenatmer sind die Reptilien vorzüglich auf terrestrische oder amphibische Lebensweise angewiesen. Die wenigen Schildkröten, Eidechsen und Krokodile, welche im Meere oder an der Meeresküste leben, kommen wenigstens zeitweilig ans Land und legen ihre Eier im Sande ab, nur einige wenige gebären lebende Junge wie die Ichthyosaurier, unter den Eidechsen die Blindschleiche und unter den Schlangen die Kreuzotter. Unter den fossilen Reptilien waren die Ichthyosauria, Sauropterygia und Pythonomorpha Meeresbewohner, deren paddelartige Extremitäten am Ufer keine oder nur eine höchst unbeholfene Fortbewegung gestatteten. Die Mehrzahl der fossilen Reptilien gehörte zu den Landbewohnern; ja die Pterosaurier konnten sich sogar mittels wohl ausgebildeter Flugorgane in die Luft erheben. Es sind über 4000 lebende Reptilien beschrieben, welche meist wärmere und heiße Klimate bevorzugen, denen eine zwar numerisch viel geringere Menge fossiler Formen gegenübersteht, die aber in der Organisation weit größere Mannigfaltigkeit aufweisen als die recenten, so daß ein volles Verständnis des Bauplanes der Reptilien nur durch Berücksichtigung der erloschenen Formen zu gewinnen ist. Die ersten Reptilien erscheinen im Oberkarbon; ihre Blütezeit fällt in das meso- zoische Zeitalter und namentlich in die Trias- und Jurazeit. Systematik. Die Reptilien wurden zuerst von Blainville (1816) und Merrem (1820) den Amphibien als gleichwertige Klasse gegenübergestellt. Eine befriedigende Systematik konnte jedoch erst begründet werden, nachdem durch R. Owen, H. v. Meyer, Hux- ley, Marsh, Cope u. a. auch die fossilen Formen genauer unter- sucht worden waren. Nach dem Besitz von ein oder zwei Schläfen- bogen teilt H. F. Osborn die Reptilien in zwei Unterklassen, die Synapsida und Diapsida. Eine völlige Übereinstimmung in der Abgrenzung der verschiedenen Ordnungen ist allerdings bis jetzt noch nicht erzielt, doch wird von den meisten neueren Autoren die Ein- teilung in 10 Ordnungen: Theromora, Rhynchocephalia, Lepido- sauria, Ichthyosauria, Sauropterygia, Testudinata, Parasuchia, Crocodilia, Dinosauria und Pterosauria angenommen. 2,7 nF RE va af A ZEBmEEe WTA Wo a 6 bi on \ 188 | Vertebrata. Reptilia. 1. Ordnung. Theromora Cope. (Theromorpha Cope) Schädeldach geschlossen oder mit einem Paar (? selten | zwei Paar) großer Schläfenöffnungen. Foramen parietale zumeist beobachtet. Quadratum fest mit dem Schädel ver- bunden. Zähne protothecodont oder acrodont. Foramen entepicondyloideum in der Regel nachgewiesen. Scapula, Coracoid und das große Procoracoid, ferner Ilium, Ischium und Pubis entweder vollständig miteinander verschmolzen oder durch Naht unbeweglich gegenseitigverbunden. Wirbel tief amphicöl.. Gewöhnlich zwei oder vier, selten drei Sacralwirbel. Vorder- und Hinterextremität fünfzehig, meist mit Krallen. Ob. Karbon. Perm. "Trias. Die Theromora, die in der Hauptsache land- oder küsten- bewohnende Formen umfassen, zerfallen in mehrere Unterordnungen, die Cotylosauria, Pelycosauria, Theriodontia und Ano- modontia. Unter diesen weisen die Pelycosaurier, trotz mancher Ähnlichkeit in der Zusammensetzung des Schädels mit den Rhyncho- cephalen, auf Grund vieler gemeinsamer Merkmale im Bau des Schulter- und Beckengürtels und der Extremitäten auf eine nahe Verwandtschaft zu den primitiven Cotylosauriern hin. Die Theriodontier und nament- lich die Anomodontia erscheinen gegenüber den Pelycosauriern und Cotylosauriern als mehr differenzierte und spezialisierte Gruppen, die indessen unter sich auch eine große Reihe gemeinsamer Punkte aufzuweisen haben; immerhin scheint eine Verwandtschaft zwischen Theriodontiern und Pelycosauriern zu bestehen, die sich besonders in der Art der Bezahnung geltend macht. Es erscheint deshalb gerecht- fertigt, Theriodontier und Anomodontier bei den Theromora zu belassen. 1. Unterordnung. Cotylosauria. Cope.') Schädeldach vollkommen von soliden, meist skulptierten Deckknochen ge- schlossen. Foramen parietale groß. Nasenlöcher getrennt. Zähme entweder konisch oder quer verlängert mit Höckern, in einer oder mehr Reihen auf den Kiefern. Chagrinbezahnung häufig. Wirbel tief amphicöl. In der Regel zwei Sacralwirbel. Rippen ein- und zweiköpfig. Scapula, Coracoid und Procoracoid sowie Ilvum, Ischium und Pubis bei ausgewachsenen Individuen gewöhnlich verschmolzen. Becken in der Symphyse zusammenstoßend. Pubis mit Foramen obturatorium. Hwumerus meist mit Foramen entepicondyloideum. Vorder- und Hinterextremität fünfzehig. ? Ob. Karbon. Perm. Trias. Die Cotylosaurier bilden eine auf das Perm und die Trias von Nord- amerika, Europa und Südafrika beschränkte Gruppe primitiver, altertüm- licher Reptilien, die mit den ihnen sehr nahe verwandten Stegocephalen noch 1) Boulenger G. A., On the Characters and affinities of the Triassie Rep- tile Telerpeton elginense. Proc. Zool. Soc. Lond. 1904. — Broili F., Permische Ste- gocephalen u. Reptilien von Texas. Palaeontographica. Bd. 51. 1904. ibid. weitere Literatur. Stammreptilien. Anatomischer Anzeiger 25. Bd. 1904. Ein montiertes Skelett von Labidosaurus etc. Zeitschr. der deutsch. g. Geselisch. 60. Bd. 1908. — Broom R., On an almost perfect skeleton of Pareiasaurus serridens. Annals South. Afrie. Mus. Vol. IV. 1903. On the classification of the Theriodonts and their allies. Rpt. South Afrie. Asoc. f. the adv. of Sci. 1903. On the Pareiasaurian genus Propappus. Ann. South Afric. Mus. Vol. IV. 1908. On the origin of the mammal like Reptiles. Proc. Zool. Soc. London 1907. II. ibid. weitere Literatur. — F Theromora. Cotylosauria. 189 eine Reihe gemeinsamer Merkmale teilen, die sich im Bau des vollkommen geschlossenen Schädeldaches und der Extremitätengürtel sowie des verschie- dentlichen Auftretens von Ohrenschlitzen (Conodectes, Seymouria), eines Olei- thrums (Pareiasaurus, Propappus, Stephanospondylus, Diadectes), von Hautpan- zerung (Pareiasaurus, Sclerosaurus) und von Bauchrippen (Pariotichus, Procolophon) dokumentieren. ‘Ihre Bezahnung ist häufig wie bei manchen Stegocephalen eine protothecodonte, d. h. ein Übergang von acrodonter-pleurodonter zu thecodonter Bezahnung, insofern es zur Bildung von Alveolen kommt, an deren Boden aber der Zahnsockel ebenso wie an dem umwallenden Kiefer- knochen festgewachsen ist. Es sind kleine bis mittelgroße, vereinzelt (Pareiasaurus) auch sehr große Formen und zumeist plumpe, niedrig gestellte Tiere mit offenbar trägen, schwerfälligen Bewegungen. In der Hauptsache scheinen sie Strandbewohner gewesen zu sein. Ihr Gebiß weist teilweise wenigstens auf Pflanzennahrung hin (Diadectes), die überhängenden Prä- maxillarzähne anderer (Labidosaurus und Pariotichus) lassen auf die Fähigkeit schließen, kleinere Tiere (wie Lysorophus) aus ihrem Bau zu graben, die meist in Krallen endigenden Phalangen dürften außer als Waffe auch für letzteren Zweck gedient haben. Die mangelhafte und dürftige Erhaltung einiger Gat- tungen gestattet in systematischer Beziehung noch kein abschließendes Urteil. Auf Grund der Bezahnung lassen sich folgende Gruppen auseinanderhalten: 1. Kieferzähne in emer Reihe, transversal nicht verbreitert: Pareiasauridae Seeley. Seymouria Broili (Fig. 320). Die mäßig großen Augen seitlich in der hinteren Hälfte des gerundet dreiseitigen, skulptierten, noch alle Beleg- knochen der Stegocephalen aufweisenden und mit Ohrenschlitzen aus- gestatteten, ca. 12 cm langen Schädeldaches. Kehlbrustapparat wie bei den Stegocephalen aus einer mittleren rhomboidalen, nach hinten verlängerten Platte und zwei seitlichen Elementen zusammengesetzt. Basioccipitale mit Case E. C., A redescription of Pariotichus incisivus. Zool, Bull. Vol. II. Nr. 5, Boston 1899. The osteology of the Diadectidae and their relations to the Chely- dosauria. Journ. of Geol. Vol. XIII. 1905. Restoration of Diadectes ibid. 1907. New or little known Reptiles and Amphibians from the Permian of Texas. Bull. Americ. Mus. nat. Hist. Vol. 28. 1910. — Cope E. D., Americ. Naturalist 1830. S. 304. The Reptilian order Cotylosauria Proc. Americ. Philos. Soc. Vol. 35. 1895. Sec. Contribution to the history of the Cotylosauria ibid. Vol. 36. 1896. — Fürbringer M., Zur vergl. Anatomie d. Brustschulterapparates u. d. Schultermuskeln. Jenaische Zeitschr. f. Naturw. 34. 1900. — Hwuene F. v., Übersicht über die Reptilien der Trias. Geol. u. Pal. Abhandl. N. F. VI. 1902. — Über die Procolophoniden etc. Zentralblatt für Mineralogie 1911. Nr. 3. — Lydekker R., Catalogue of the fossil Reptilia and Amphibia in the British Museum (I—IV). 1888 bis 1890. — Newton E. T., On some Reptiles from the Elgin sandstone. Philos. Trans. Roy. Soc. Lond. 1893 u. 94. — Osborn H. F., The Reptilian subclasses Diapsida and Se and the early history of the Diaptosauria. Mem. Americ. Mus. Nat. Hist. Vol. I. 8. 1903. — Owen R.,. Descriptive and illustrated Catalogue of the fossil Reptiles of South Africa in the Collections of the British Museum. — Seeley, On Pareiasaurus bom- bidens und the significance of its affinities to Amphibians, Reptiles and Mammals. Philos. Trans. Roy. Soc. Vol. 179. 1888. Further observations on Pareiasaurus ibid. Vol. 183. 1892. The armour of the extinct Reptiles of the genus Pareiasaurus Proc. Zool. Soc. Lond. 1908. On an Anomodont Reptile, Aristodesmus, Rütimeyeri etc. Quart. Journ. Geol. Soc. Vol. 56. 1900. On the primitive Reptile Procolophon. Proc. Zool. Soc. Lond. 1905. — Stappenbeck R., Über Stephanospondylus u. g. u. Phanero- saurus H. d.M. Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1905. — Thevenin M., Les plus anciens Quadrupedes de France. Ann. d. Pal&ontol. T. V. 1910, — Williston S. W., The Cotylosauria. Journ. of Geology Vol. XVI. 1909. New or little known Permian Ver- tebrates. Pariotichus. Biol. Bull. Vol. XVII. 1909. The skull of Labidosaurus. Americ. Journ. of Anat. Vol. 10. 1910. i . ” 190 Vertebrata. Reptilia. Condylus. Basisphenoid mit kräftigen seitlichen Fortsätzen. Rostrum kurz, dolchförmig. 24 präsacrale Wirbel!) Perm. Texas. Desmospondylus Williston. Perm. Texas. Labidosaurus Cope. (Fig. 321—23). Skelett, ca. 70 cm lang, mon- tiert in München. Schädel skulptiert, herzförmig, mit schnabelartig über die Unterkiefer übergreifenden Prämaxillen, von denen jedes drei rechen- artig hervortretende Zähne besitzt. Maxillaria mit je 17 ziemlich gleich- artigen pleurodonten Zähnen. Transversum vorhanden. Außer den Post- parietalila noch ein unpaares Supraoccipitale. Unterkiefer mit 16 Zähnen. Ca. 24 Präsacralwirbel.e 2 Sacralwirbel. Ca. 25 Schwanzwirbel. Intercentra vorhanden. Rippen einköpfig. Episternum T-förmig, mit den beiden seitlichen Platten verschmolzen. Humerus mit Fo- ramen entepicondyloideum. Femur gedrungen, mit kräftigem Trochanter. Extremitäten fünf- zehig. Perm. Texas. Fig. 320. Seymouria Baylorensis Broili. (Ca. /, n. Gr.) Perm. Texas. (Die punktierten 7777 Linien geben an beschädigten Stellen /7/ YG den vermutlichen Verlauf der Suturen Y ,/ an.) Pm Prämaxillare, N Nasale, F Frontale, P Parietale, #p Foramen pa- rietale, Po Postparietale, Prf Präfron- e tale, Ptf Postfrontale, Po Postorbitale, Fig. 321. L Lacrimale, J Jugale, M Maxillare, Labidosaurus hamatus Cope. Perm. Texas. Becken a rechte It Intertemporale, St! Supratemporale, Hälfte, b von unten. Sq Squamosum, @j Quadratojugale, ZZ Ilium, Is Ischium, Pb Pubis, A Acetabulum femoris, Fo Fo- PP Postparietale, 7b Tabulare. ramen obturatorium. Ca. !/, nat. Gr. (Nach Broili.) ? Conodectes Cope. Perm. Texas. Sclerosaurus H. v. Meyer (Aristodesmus Seeley). Schädeldach 8 cm lang, mit Kopfstacheln, ähnlich Elginia. Die kegelförmigen Zähne in einer Reihe I] SEE > RE me = : ZIG ; eg = se -jesl, TE ee u ee en SQ — z ZT a STpREIEe Lu, TE _ De ——————— TA. Dirkmaier = == — z Fig. 322. Labidosaurus hamatus Cope. (Ca. !/; nat. Gr... Perm. Seymour. Baylor Co. Texas. Montiertes Skelett in der Münchner Sammlung. auf den Kiefern. Ca. 22—24 präsacrale Wirbel. Wahrscheinlich 2—3 Sa- cralwirbel. Rumpf geschwänzt. Intercentra vorhanden. Episternum T-förmig. !) Nach freundlicher Mitteilung von Herrn Prof. Williston. Pe Theromora. Cotylosauria. 191 Auf dem Rücken vom Sacrum bis zum Beginn des Halses 6 Längsreihen von _ Hautpanzerplatten. Oberer Hauptbuntsandstein von Riehen bei Basel. Pareiasaurus Owen (Fig. 324, 25). Skelett (Britisches Museum, Cap- stadt, Petersburg) bis 3 m lang. Schädel niedergedrückt, breit und kurz, mit seitlichen, mäßig großen Augen, rauh oder mit kräftigen Höckern verziert, von denen einer, zapfenartig verlängert, für die mittlere Hälfte der Unter- seite jedes Unterkieferastes charakteristisch ist. Bis 20 präsacrale Wirbel, 2 (4) Beckenwirbel, ca. 30 Schwanzwirbel. Intercentra zwischen den Rumpfwirbeln. Schwanzwirbel mit Chevrons. Rippen, mit Ausnahme der 5—8 vorderen zwei- 9.92% Labidosaurus hamatus Cope. Perm, Texas. Schädelvon hinten, man sieht die überhängen- den Zähne TderPrämaxillaria. N. Williston. Pareiasaurus Baini Seeley (sehr verkleinert)- Ob. Perm. Südafrika. Restauration des Brust- schulterapparates nach Seeley u. Fürbringer. PP Postparietale, Tb Tabulare, So Supraocci- pitale, Bo Rasioccipitale, Eo Exoccipitale la- terale, Op Opisthoticum, St Stapes, Pt Ptery- goid, Qu Quadratum, Ar Articulare, An An- Cl Clavieula, Clih Cleithrum, Est Episternum, Gl Fossa glenoidalis pro humero, F Foramen supracoracoideum, J Incisura (Fenestra?) coracoscapularis, Co Coracoid, Pco Procoracoid, Sn gulare. 1}, nat. Gr. Sc Scapula. en köpfigen, einköpfig. Dem Vorderrand der Scapula ein stabförmiges Clei- | thrum aufliegend. Episternum T-förmig. Der stämmige Humerus mit e Foramen entepicondyloideum. Die 5 Phalangen der Vorder- und Hinter- En extremität krallenartig zugeschärft. 1—3 Reihen plattiger Hautverknöche- rungen auf dem Rücken. Untere Beaufort beds. Perm von Südafrika. Idente - oder nahestehende Form von N. Rußland. Suchona. ? Obere Dyas oder pe Untere Trias. & > 2 PIE üb Ü Fig. 325. Skelett von Pareiasaurus Baini Seely. Ob. Perm. Tambor Fontein, Kapkolonie. 1/,, nat. Gr. (Nach Seeley.) Placerias Lucas. Obere Trias. Arizona. Brachibrachium Williston. Trias. Wyoming. Propappus Seeley. Ähnlich Pareiasaurus, aber Rücken dicht Knochenplatten gepanzert. Perm. Südafrika. Anthodon Owen. Perm. Südafrika. mit ER 7” 192 Vertebrata. Reptilia. Elginia Newton. Schädel dreieckig, vorne verschmälert, hinten breit, mit fast terminalen Nasenlöchern. Außer der rauhen Skulptur zeigt das Schädeldach, besonders an seinem Hinterrande verschiedene, hornartig ver- längerte, konische Knochenzapfen. Zähne mit etwas eingeschnürtem Hals, } die Krone kammförmig eingeschnitten. Unt. ob. Trias. Elgin. Schottland. . 2. Kieferzähne in mehr als einer Reihe, transversal nicht verbreitert: Pariotichidae Cope. Pariotichus Cope (Ectocynodon Cope). Kleine Tiere mit bis 6cm langem, unregelmäßig skulptiertem, dreiseitigem Schädel. Augen groß, unge- fähr in der Mitte, Prämaxillare mit einer Reihe größerer Zähne und 2—3 Reihen kleiner protothecodonter auf Sockeln stehender Zähnchen auf den Kiefern. Episternum T-förmig. 24 präsacrale Wirbel mit Rippen. Intercentra vor- handen. Zwei Sacralwirbel. Schwanzwirbel mit Chevrons. Vorder- und Hinterextremität fünfzehig mit Krallen. Nach Williston mit Bauchrippen. Perm. Texas. Captorhinus, Pantylus, Hypnopous Cope. Perm. Texas. Stephanospondylus Stappenbeck. Schädel gerundet dreiseitig, skulp- tiert, mit großem Scheitelloch. Zähne acrodont. Prämaxillarzähne einfach kegelfömig. Maxillare mit ?2 Reihen kegelförmiger, unterhalb der Krone eingeschnürter, quer zur Kieferachse gestellter Zähne. Wirbelkörper mit oberem Bogen fest verwachsen. Die zwei Beckenwirbel miteinander ver- schmolzen. Intercentra nicht beobachtet. Episternum rhomboidal und wie die plattenförmigen Claviculae rauh skulptiert. Cleithrum sehr groß. Die Elemente des Schulter- und Beckengürtels nicht miteinander verschmolzen. Rippen ein- und zweiköpfig. Humerus mit Foramen entepicondyloideum. Phalangen mit Klauen. Mittleres Rotliegendes von Sachsen. Phanerosaurus H. v. Meyer. Schädel unbekannt. Wirbelkörper von oberem Bogen durch. Naht getrennt, Sacralwirbel nicht miteinander ver- schmolzen. Mittleres Rotliegendes von Sachsen. 3. Seitliche Kieferzähne mit den Kronen quer zwr Kieferachse verbreitert, Diadeetidae Cope. Diadectes Cope (Nothodon Marsh). Schädel zirka 20 cm lang, ober- flächlich tief gefurcht. Augen klein, seitlich; Foramen parietale auffallend groß. Schläfengegend breit. Prämaxillare mit flach meißelförmigen Zähnen, auf dem Maxillare zirka 11 quer zur Kieferachse gestellte protothecodonte Zähne, mit zwei ungleich hohen Spitzen. Rostrum sehr reduziert. Epi- sternum T-förmig. Cleithrum mit dem Vorderrand der Scapula verschmolzen. 22—24 präsacrale Wirbel, 2 Sacralwirbel. Schwanzwirbel mit Chevrons. Die präsacralen Wirbel mit Hyposphen-Hypantrum-Articulation. Intercentra vor- handen. Die 3.—5. Rippe distal verbreitert, die 6.—8. Rippe von schmalen, dünnen knöchernen Hautplatten überlagert. Extremitäten auffallend ge- drungen und kurz. Oberes Karbon. Perm. Nordamerika. Empedias, Chilonix Cope. Perm. Texas. Diasparactus Case. Perm. Neu-Mexico. ae Bolosaurus Cope. Eine kleine Form. Schädel zum größten Teil ohne Skulptur. Kieferzähne quer gestellt mit einer Spitze auf der Außen- seite am Oberkiefer, auf der Innenseite am Unterkiefer. Rostrum sehr lang. Perm. Texas. | Desmatodon Case. Perm. Pittsburg, Pa. Telerpeton Mantell. Skelett ca. 24 cm lang, Schädel dreiseitig, platt. Schläfengegend schmal. Augen auffallend verlängert (nach Huene: Augen- und Schläfenöffnung). Maxillarzähne verbreitert, quer zur Kieferachse ge- Sg APRASE 50 2m Ay Sul. ea Em Fang ar" VL Theromora. Pelycosauria. 193 stellt, zweihöckerig, acrodont auf Sockeln. Zirka 23 Präsacralwirbel. 2 Sacral- wirbel. Schwanz lang. Intercentra fehlen. Bauchrippen beobachtet. Untere obere Trias von Elgin. Schottland. Procolophon Owen. Schädel und Bezahnung ähnlich wie bei Teler- peton. Einige Arten, bei einer Pr. laticeps Seeley, hinter den Augen ein sehr kleines als ? Schläfenöffnung gedeutetes Loch. Episternum T-förmig. Bauchrippen vorhanden. Trias. Südafrika. | Kotloskiosaurus v. Huene. Zähne einen quer gestellt. Bauch- rippen vorhanden. Oberer Buntsandstein. Koburg. Incertae sedis: Sauravus Thevenin. Schädel platt, zirka 25 prä- sacrale Wirbel, mindestens 2 Sacralwirbel. Über 25 Schwanzwirbel. Bauch- rippen vorhanden. Intereentra nicht beobachtet. Episternum T-förmig. Oberstes Karbon (Stephanien). Unterstes Perm. Autun. Frankreich. Isodectes Cope.!) Schädel unbekannt. Zwei Sacralwirbel. Oberes Karbon. Linton. Ohio. 2. Unterordnung. Pelycosauria. Cope.?) Schädeldach mit einem (selten zwei) Paar seitlicher Schläfenöffnungen. Foramen parietale vorhanden. Nasenlöcher getrennt. Zähne protothecodont, häufig die vordere und hintere Kante gezähnelt. Prämasillar- und vordere Maxillarzähne in der Regel größer. Außerdem Körnchenzähne besonders auf Palatinum und Pterygoid. Wirbel amphicöl, Intercentra gewöhnlich vorhanden. Rippen ein- und zweiköpfig. Dornfortsätze bei den mehr spezialisierten Formen sehr hoch. Episternum gewöhnlich T-förmig. Coracoid und Procoracoid erst im Alter mit der Scapula verschmolzen. Oleithrum vorhanden. Pubis, Ilium und Ischium miteinander verschmolzen, Becken in der Symphyse zusammenstoßend. Pubis mit Foramen obturatorium. Humerus mit Foramen entepicondyloideum. Vorder- und Hinteresxttremität fünfzehig. Oberstes- Karbon. Perm. Tvrias. Die vor allem in Nordamerika, seltener in Mitteleuropa sich findenden Pelycosaurier sind teils schlanke, langgeschwänzte, in ihrem Habitus an gewisse Lacertilier (Varanus) erinnernde, wahrscheinlich ziemlich behende Tiere, teils sehr spezialisierte, infolge ihrer enorm verlängerten Dornfortsätze äußerst bizarre und plumpe Geschöpfe. Wie die Cotylosaurier dürften sie in der Hauptsache Strandbewohner gewesen sein; ihre teilweise furchtbare Bezahnung (Dimetrodon) läßt auf eine Raubtiernatur schließen, während das Gebiß anderer Formen (Edaphosaurus) eher auf Mollusken- oder Crustaceen- nahrung hinzuweisen scheint. 1) Williston, Journ. of Geol. Vol. XVI. 1908. Moodie. Proc. U. S. Nat. Mus. Vol. 37. 1909. ?) Siehe auch Cotylosaurier! Ferner: Case E. C., Revision of the Pelycosauria o£ North America. Carnegie Inst. of Washington. Publication Nr. 55. 1907. Dort ausführliche Literatur bis 1907. — Cope E. D., Proc. Philos. Acad. Philadelphia 1870 XI. 1877 X'VI. 1878 XVII. 1880 XIX. 1556 XXIII 1887 XXIV. etc. Trans. Americ. Philos. Soc. Philad. 1888 X VI. 1892 XVII. Americ. Naturalist. 1878. 80. 81. 82. 84. 85. 86 etc. Literatur siehe bei Case! — Huene F.v., Neue u. verkannte Pelycosaurier-Reste aus Europa. Zentral- blatt £. Mineral. etc. 1908. Nr. 14. Pelycosaurier im deutschen Muschelkalk. Neues Jahrb. f. Mineral.etc. Beilageband 20. 1905. — Jaekel O., Naososaurus Credneri im Rotliegenden v. Sachsen. Zeitschr. (Monatsb.) d. deutsch. geol. Gesellsch. Bd. 62. 1910. Nr. 8/10. — Matthew W. D., A four horned Pelycosaurian from the Permian of Texas. Bull. Americ. Mus. Nat. Hist. Vol. XXIIL 1908. — Osborn H.F., A mounted skeleton of Naosaurus etc. Bull. Americ. Mus. Nat. Hist. Vol. XXIII. 1907. — Seeley H. @., Farther evidences of the skeleton in Deuterosaurus and Rhophalo- don etc. Philos. Trans. Roy. Soc. 1894 B. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 13 Fe ”e % Fr 9, ” j EV nr BT Te a! +23 ea Rh ur L A ‘ " ar BR» Di HK 3 2, Y > I + A a * ar" a Pr - PR u 4, „ 3 or u Bi 194 Vertebrata. Reptilia 0030000 1. Familie. Poliosauridae. Case. Schädel niedrig, langgestreckt und zugespitzt. Lücke zwischen Prämazxillar- und Maxillarzähnen nicht oder kaum entwickelt. Dornfortsätze nieder. 2 Sacral- wirbel. Langgeschwänzt. Perm. ? Trias. Poliosaurus Case. Schädel unvollständig erhalten. Oberer Bogen nicht mit dem Wirbelkörper verschmolzen. Intercentra anscheinend fehlend. Hautverknöcherungen vorhanden. Zirka 70 cm langes Tier. Varanosaurus Broili. Schädel langgestreckt, leicht skulptiert, mit spitzer, überhängender Schnauze, zirka 15 cm lang. Zirka 54 meist gleich- artige, kleine ungezähnelte Zähne auf Prämaxillare und Maxillare. Zwei größere vorne am Maxillare. Körnchenzähne auf dem Pterygoid. Eine große seitliche Schläfenöffnung beobachtet. Oberer Bogen mit dem Wirbel- körper verschmolzen. Intercentra vorhanden. Rippen einköpfig (Capitulum? rudimentär). 26 präsacrale Wirbel. Schwanz sehr lang. Schwanzwirbel mit Chevron bones und Intercentra.. Endphalangen mit Klauen. Skelett 60 cm bis 1m: lang. Perm. Texas. Poecilospondylus Case. Perm. Texas. Theropleura Cope (Diopeus Cope, Ophiacodon Marsh).!) Schädel unvollständig erhalten. 5 Zähne auf dem Prämaxillare, zirka 30 aüf dem Maxillare, von denen der 5. und event. 6. stärker sind. 30 gleichartige, durch Intercentra getrennte Präsacralwirbel. Intercentra und Chevrons nicht an den Schwanzwirbel beobachtet. Skelett 2—5 m lang. Perm. Texas. Stereorhachis Gaudry. Zirka 1,50 m lang, mit mäßig hohen Dorn- | fortsätzen, Hautverknöcherungen und wohl entwickelten Gelenkflächen an den Extremitäten. Intercentra sind nicht beobachtet. Unteres Perm von Autun, Frankreich. Elcabrosaurus Case. Perm. Neu-Mexiko. Incertae sedis: Archaeobelus Cope. Perm Illinois. Pleuristion Cope. Perm - Oklahoma. Dolichobrachium Williston. Trias. Wyoming. Anomosaurus v.Huene. Auf eine großere Anzahl pelycosaurier- ähnliche Wirbel hin begründet, aber mit Hyposphen. Deutscher Muschelkalk. Oxzyodon v. Huene. Perm. Kenilworth. England. 2. Familie. Clepsydropidae. Cope. Schädel seitlich komprimiert mit erhöhter Gesichtsregion, Einschnitt zwischen Prämazillare und Maxillare vorhanden. Dornfortsätze sehr hoch. 3 Sacral- wirbel. Gelenkflächen der Esxtremitätenknochen gut ausgebildet. Oberstes Kar- bon. Perm. Trias. Clepsydrops Cope. Schädel unvollständig erhalten. Der Einschnitt zwischen Prämaxillare und Maxillare mit kleineren Zähnen ausgefüllt. 1—2 sehr große Zähne auf dem Maxillare (insgesamt 21 Zähne). Prämaxillare mit 4 Zähnen. Alle Zähne mit schneidenden nicht gezähnelten Kanten. Oberer Bogen in der Jugend frei, im Alter verwachsen, Intercentra- vor- handen. Hautverknöcherungen nicht beobachtet. Perm. Texas. Illinois. Dimetrodon Cope (Embolophorus p. p.Cope). (Fig. 326,327.) Der bis 45cm lange hoch gebaute Schädel mit verhältnismäßig weit zuürckliegenden mäßig - großen Augen und einem Paar seitlicher ebensolcher Schläfenlöcher. Ein zweites Paar oberer kleinerer Schläfendurchbrüche kann außerdem zur Ausbildung gelangen, aber auch völlig fehlen. Prämaxillare mit einigen Fangzähnen. Hinter dem meist zahnfreien Einschnitt folgt das Maxillare mit ein bis zwei gewaltigen Fangzähnen, denen zirka 20 kleinere folgen. Oberer Bogen 1) Prof. Williston in Chicago hatte die große Liebenswürdigkeit, mich über die Identität der Marsh’schen Typen mit denen von Cope aufzuklären. it : PR = Ba A Die vn use N +3 G Clepsydropidae. _ Theromora. Pelycosauria. sehr frühzeitig mit dem Wirbelkörper verschmolzen. Dornfortsätze sehr groß. Intercentra vorhanden. Zirka 27 präsacrale Wirbel. Die vorderen Rippen zweiköpfig, vom 10. Wirbel ab einköpfig, vom 24. ab verschmilzt die Rippe mit der Diapophyse. Schwanz relativ kurz mit niederen Dorn- fortsätzen. Hautverknöcherungen nicht beobachtet. Endphalangen mit Krallen. Vorhandene Reste lassen auf Tiere bis 3 m Länge schließen. Perm. . Texas, Neu-Mexiko. Ind. Territorium. \ Fig. 326. Anl IN Dimetrodon incisivus Cope. Perm Texas. Schädel v. d. Seite. = all il Hinter den Augen die große seitliche Schläfenöffnung. Der Ein- .) sehnitt zwischen Prämaxillare Pm und Maxillare M tritt sehr deutlich hervor. Na Nasenöffnung, O Augen-., S seitl. Schlä- fenöffnung, @ Quadratum. !/; nat. Gr. (Nach Case.) Fig. 327. Dimetrodon gigas Cope. Perm Texas. Schädel v. unten. Rekonstr. nach Case. Pmx Prämaxillare, Mx Maxillare, V Vomer, \ Pi Palatinum, Pt Pterygoid, Bs Basisphenoid, Bo Basioccipitale, Fig. 328. St Stapes, Q Quadratum, Qi Quadratojugale. J Jugale, Ch Choanen. Naosaurus elaviger Cope. Aus per- mischen Ablagerungen von Texas. a Wirbel Die kleine obere Schläfenöffnung S kann bei anderen Arten ge- von vorn, b zwei Wirbel von der Seite. - schlossen sein. Ca. !/, nat. Gr. lj, nat. Gr. (Nach Cope.) Otenosaurus v. Huene aus dem mittleren Buntsandstein von Rhein- hausen bei Göttingen dürfte auf Grund der mit zirka 60 cm hohen Dorn- fortsätzen ausgestatteten Wirbel auch hierher zu stellen sein. Naosaurus Cope (Fig. 328). Schädelreste unsicher. 26 Präsacral- wirbel. Die hohen Dornfortsätze mit seitlichen Fortsätzen. Die Dornfort- sätze der hinteren Lendenregion stark nach rückwärts gebogen, so daß der letzte lange Dornfortsatz über die plötzlich stark verkürzten Dornfortsätze der Sacral- und Schwanzwirbel übergreift. Bauchrippen vorhanden. Perm. 13* 196 Vertebrata. "Reptilia. Texas. Pennsylvanien. Oberstes Karbon (Grenzschicht) von Kounova (Böh- men), Rotliegendes von Sachsen. Edaphosaurus Cope. Schädel nieder, mit kleinen Augen. Eine große seitliche Schläfenöffnung sicher nachweisbar. Prämaxillarzähne flach, meißelförmig. Von den 14 Maxillarzähnen die 5 vorderen dünne, dreiseitige, j hinten und vorne zugeschärfte Platten, die hinteren konisch. Palatin und I Pterygoid zum großen Teil mit plumpen kegelförmigen Zähnen besetzt.: Möglicherweise der Schädel von Naosaurus. Perm. Texas. Tetraceratops W. Matthew. Zahnfreie Lücke zwischen Maxillare und Prämaxillare sehr groß. Schädel mit 2 Paar »hornartigen« Knochen- zapfen, die an den Prämaxillaria bzw. den Präfrontalia aufsitzen. Perm. Texas. Incertae sedis: Bathygnathus Leidy. Kieferreste aus dem Perm von Prince Edward Island, Kanada. Dürfte wahrscheinlich in die Nähe von Dimetrodon zu stellen sein. Tomicosaurus Case, Metamosaurus Cope. Casea Williston. Perm Texas. Embolophorus p.p. Cope. Trispondylus Williston. Perm Texas. Sphenacodon Marsh. Perm Neu-Mexiko. ?Geosaurus cynodus Gervais aus dem Perm von Moisset (Departement Jura). Anhang. Im System vorläufig noch unsicher ist die auf unvollständige Reste hin begründete Familie der Deuterosauridae Seeley aus dem Perm von Rußland. Deuterosaurus Eichwald und Rhophalodon Fischer zeigen ähnliche große gezähnelte Fangzähne auf Prämaxillare und Maxillare wie Dimetrodon und anscheinend nur eine Schläfenöffnung. Bei Rhophalodon findet sich im Auge ein Scleroticaring. Wirbel amphicöl. 2 Sacralwirbel. Schultergürtel und Beckenreste pelycosaurierähnlich. Die Gattungen Brithopus, Orthopus, Syodon Kutorga und Dinosaurus und Eurosaurus Fischer sind auf vereinzelte Fragmente errichtet und gehören höchst wahrscheinlich zu Deuterosaurus und Rhophalodon. Ebenso zweifelhaft ist die Stellung von (Cliorhizodus Twelvetrees. 3. Unterordnung. Theriodontia. Owen.!) Schädel unskulptiert, in der Regel mit einem Paar großer oberer Schläfen- Öffnungen. Prämasillar-- und Masxillarzähne ähnlich wie bei den Mammalia differenziert in Schneidezähne, Eckzähne und Molaren. Zähne auf dem Gaumen unbedeutend und selten. Die Elemente des Schulter- und des Beckengürtels durch Naht unbeweglich verbunden. 2—4 Sacralwirbel. Hinterhauptscondylus häufig zwei- geteilt. Unterkiefer mit großem Processus coronoideus. Scapula meist mit ansehn- lichem F'oortsatz (Acromion). Wirbel amphicöl. Perm. Trias. (Karooformation.) !) Broom R., On the classification of the Theriodonts and their allies. Rpt. South. Afric, Assoc. Advanc, Science 1903. On an almost perfect skull of a new primitive Theriodont. (Lycosuchus Vanderrieti). Transact. South. Afric. Philos. Soc. 1903. On the remains of Lystrosaurus etc. Rec. Alb. Mus. Vol.I. 1903. On ‘two new Therocephalian Reptiles. ibid. 1904. On the structure and affinities of the Endothiodont Reptiles ibid. 1904 (Vol. XVD. On some new primitive Therio- donts in the South Afric. Mus. Vol. IV. 2. 1903. On the Inter-relationships of the known Therocephalian genera. ibid. 8. 1908. Fossil Reptiles of the Karoo For- mation in: An introduction to the Geology of Cape Colony by Rogers and du Toit. London 1909. — On the origin of the Mammal-like Reptiles. Proc. Zool. Soc. London 1907. II. ibid. weitere Literatur über diese Frage! — Broili F., Ein Diey- nodontierrest aus der Karooformation. Neues Jahrbuch für Mineralogie etc. 1908. — Fürbringer M., Vergl. Anatomie des Brustschulterapparates etc. Jen. Zeitschr. für Naturwissensch. 34. Bd. 1900. — Jaekel O., Über den Schädelbau der Dicyno- donten. Sitzungsb. d. Ges. Naturforsch. Freunde. Berlin 1904. — Lydekker R., Ca- No > dis‘ 2 y ER > \ ar By: ui 197 Theromora. Theriodontia. Die Theriodontia sind durchschnittlich mittelgroße Reptilien, von denen indessen einzelne (Cynognathus) die Größe eines Tigers erreichen können. Ihr _ teilweise furchtbares, raubtierartiges und ähnlich den Säugern in Schneide- { zähne, Eckzähne und Molaren differenziertes Gebiß, der Bau des Schädels mit - seinem unbeweglichen, unbedeutenden Quadratum und seinem Doppelcon- dylus bei den höher stehenden Formen (Cynodontia), die Beschaffenheit des Schultergürtels und Beckens hat vielfach zu Vergleichen mit Säugetieren, besonders mit Marsupialiern Veranlassung gegeben, indessen erscheinen die uns bekannten Reste der Theriodontia bereits viel zu hoch differenziert, als daß sie in direkten genetischen Zusammenhang mit denselben gebracht werden könnten. Viele der unten genannten Gattungen werden als Ver- 3» \ Si ——— nie Ro N A Lyeosuchus Vanderrieti Broom. Schädel (primitiver _ Theriodontier) von der Seite. Perm Südafrika. B Cynognathus platyceps Seeley. Schädel (spezialisier- RE ter Theriodontier). Trias Südafrika. Ä O Auge, Pm Prämaxillare, Mx Maxillare, Na Nasale, Fig. 330. _Prf Präfrontale, L Lacrimale, J Jugale, Po Post- Galesaurus planiceps Owen. Karooformation (Trias). ‚orbitale, Sq Squamosum, P Parietale, Qu Quadratum, Theba-Mou, Basutoland. F Frontale. Ag Angulare, Ar Articulare, D Dentale Schädel, a von der Seite, b von unten, c von oben. bei Zycosuchus mit großer Proc. coronoideus. Etwas restauriert, !/, nat. Gr. d Backenzahn vergr. ach Broom.) Ca. !/, nat. Gr. (Nach R. Owen.) - treter selbständiger Familien wie der Scylacosauridae, Aelurosauridae, G.ale- . sauridae, Gomphognathidae etc. angesehen. a Als primitive Theriodontier — Therocephalia Broom) werden haupt- sächlich aus dem Perm (Untere Beaufort beds) von Südafrika eine Reihe, vielfach auf mangelhafte Reste hin begründete Gattungen beschrieben, die talogue of the foss. Rept. a. Amph. Brit. Mus. P. 4. 1890. — Newton E. T., Some new Reptiles from the Elgin Sandstone. Philos. Transact. R. Soc. Lond. 1893. Vol. 184. R — ÖOsborn H. F., The origin of the Mammalia. Americ. Naturalist 32. 1898. — Owen R., On Dicynodon. Trans. geol. Soc. 1845. VII. On Dieynodont Reptiles Philos. Trans. 1862. Vol. CLI u. Quart. Journ. geol. Soc. 1860. Vol. XVI, Vol. XXXVIJ, Vol. XXXVIl Descriptive and illustrated Catalogue of the fossil Reptiles of South Africa in the Collections of the British Mus. London 1876. — Seeley H. @., Re- searches on the Structure, organization a. classific. of the foss. Reptilia III u. V. Philos. Trans. Roy. Soc. Lond. Vol. 179. 1888. VI. ibid. Vol. 180. 1889. IX. ibid. Vol. 186. 1895. Ferner eine Reihe von Aufsätzen im Quarterl. Journ. Geol. Soc. u. = Annals and Magaz. of Nat. Hist. — Woodward A. S., Outlines of Vertebrate Pale- ». ontology etc. Cambrigde 1898. 198 | Vertebrata. Reptilia. im Gegensatz zu den jüngeren Gattungen in der Regel 1—3 Eckzähne, einfache konische »Molaren«, ein großes Quadratum, ebensolches Foramen parietale sowie einen ? einfachen Hinterhauptscondylus besitzen ferner eine Scapula ohne Acromion: Cynodraco, Oynochampsa, Tigrisuchus, Cynosuchus, Aelurosaurus Owen, Pristerognathus Seeley, Ictidosuchus, Lycosuchus (Fig. 329 A), Scylacosaurus, Ictidosaurus, Scymnosaurus, Alopecodon, Hyaenosuchus, Pardosuchus, Trochosuchus, Arnognathus Broom. Die noch permischen Formen Lycosaurus Owen von Süd- afrika und Inostranzewia Amal. von Nordrußland sowie Bauria Broom aus der unt. Trias Südafrikas scheinen die vermittelnden Bindeglieder zu den mehr spezialisierten jüngeren Formen — Gynodontia Owen aus der Trias (ob. Beaufort, Burghersdorp beds) darzustellen. Die wichtigsten Vertreter der letzteren sind: Galesaurus Owen (= Nythosaurus Owen. Fig. 330). Der kleine Schädel mit vereinigten terminalen Nasenlöchern. 4 Paar Schneidezähne oben, 3 Paar unten, ein Paar Eckzähne auf jedem Kiefer, denen die seitlich verschmälerten meist teilweise dreispitzigen Molaren folgen. Trias. Südafrika. Cynognathus Seeley. Fig. 329B. Bis 6 Fuß großes Raubtier. Schädel bis 40 cm lang, verhältnismäßig schmal und hoch mit terminalen getrennten Nasenlöchern. Eine kleine seitliche Schläfenöffnung vorhanden oder fehlend. Hinterhauptscondylus zweigeteilt. Unterkieferäste in der Symphyse mit- einander verschmolzen. Coronoidfortsatz hoch. Prämaxillaria mit 4 Paar gezäh- nelten Schneidezähnen. Unterkiefer mit ?3 Paar. Auf den oberen sehr kräf- tigen, teilweise gezähnelten Eckzahn, folgen auf dem Maxilare 9 seitlich ver- schmälerte konische, teilweise dreispitzige Molaren. 29 amphicöle präsacrale Wirbel, die vorderen mit Intercentren. Rippen zweiköpfig. 4 (2) Sacralwirbel. Zwischen Pubis und Ischium ein großes Foramen obturatorium. In der Sym- physe ziemlich ansehnliches Foramen pubo-ischiadicum. Trias. Südafrika. ? Dieranozygoma Seeley ?Trias. Südafrika. Gomphognathus Seeley. Ähnlich Gynognathus, aber Schädel nieder und breit und Molarzähne verbreitert. Vermutlich herbivor. Hinterhaupts- condylus doppelt. Trias. Südafrika. Microgomphodon Seeley. 2 Sacralwirbel. Triarchodon. Diademodon. ? Theriodesmus Seeley. Sesamodon, Melinodon Broom. Trias. Südafrika. ? Galechirus Broom. Schädel unvollständig bekannt. Scapula, Cora- coid und Procoracoid sowie Beckenelemente miteinander verschmolzen. Perm. Südafrika. Nach Broom Repräsentant der Dromasauria Broom. Die Gruppe der Dinocephalia Seeley mit Tapinocephalus Owen (Phoca- saurus Seeley) und Delphinognathus, Titanosuchus, ? Gorgonops Owen Ecca- saurus, Pelosuchus Broom aus dem Perm Südafrikas und ? Eubrachio- saurus Williston Trias. Wyoming, die im Gegensatz zu den übrigen Theriodontiern mit einem Quadratojugale versehen ist scheint von der Therocephalia zu den Anomodontiern überzuleiten. 4. Unterordnung. -Anomodontia.. Owen. (Dicynodontia.) Schädel unskulptiert mit einer weiten, oberen Schläfenöffnung. Foramen parietale vorhanden. Squamosum und Quadratum sehr groß. Prämazillaria verschmolzen, zahnlos und weit ausgedehnt. Ein unvollständiger sekundärer Gaumen von den Maxillaria und Palatina gebildet. Condylus occipitalis einfach, drei- geteilt. Scapula mit Acromion. Scapula, Coracoid und Procoracoid sowie die Elemente des Beckens durch Naht unbeweglich verbunden. 4 oder ? mehr -Sacral- wirbel. Extremitäten fünfzehig mit Klauen. Wirbel amphicöl. Perm. Trias. Die Anomodontia sind herbivore, kleine bis mittelgroße, die Größe eines kleinen Flußpferdes erreichende, Reptilien, dem sie auch in bezug auf ihre schwerfällige Gestalt und wahrscheinlich ebenso in den Lebensgewohnheiten ie = _ Er E gr B Be A +2 \ He SF Theromora. Anomodontia. am meisten geähnelt haben dürften. An dem meist plumpen Kopf fehlt die Bezahnung auf den verschmolzenen, ursprünglich wohl mit Hornscheiden be- setzten Prämaxillaria ebenso auch auf den Maxillaria entweder*gänzlich, oder sie ist an den letzteren auf kleine zahlreiche Molarzähnchen oder auf zwei mächtige Hauzähne reduziert, welche in einer langen, durch eine An- schwellung des Kiefers auch äußerlich sichtbaren Alveole ruhen. Der Schädel ist häufig sehr solid verknöchert und die Suturen infolgedessen verwischt, die Nasenlöcher liegen wie die Augen, in welch letzteren gelegentlich ein Scleroticaring beobachtet wird, seitlich. Charakteristisch für die Anomodontier ist das Squamosum, welches, meist mit dem Qua- dratum verschmolzen, ungewöhnlich vergrößert ist und nicht nur den größten Teil der Begrenzung des Schläfen- lochs bildet, sondern auch abwärts in einen stielför- migen Fortsatz ausgezogen ist, dessen untere Seite von Fig. 332. Ju Au ‘Oberarm von Dicynodon par- Fig. 331. Dicynodon pardiceps Owen. Perm (Karooformation). Fort diceps Owen. 1/, nat. Gr. Von Beaufort, Kapkolonie. Von unten. !/, nat. Gr. (NachR. Owen.) Pmx vorn gesehen. 5 crista delto- Prämaxillare, Mx Maxillare, Pl Palatin, Vo Vomer, Pt Pterygoid, Bo pectoralis, c foramen entepi- Basioccipitale, Qu Quadratum, c Zahn. condyloideum. (Nach Owen.) Die Hinterhauptsregion bildet eine gerade, ebene Fläche, die gewöhnlich zwei kleine Durchbrüche (Gehöröffnungen) zeigt. Die zwei zahnlosen, offen- bar auch mit Hornscheiden besetzt gewesenen Unterkiefer, sind in der Sym- physe verschmolzen und weisen seitlich noch eine große Öffnung für den Meckelschen Knorpel auf. Die nur von wenigen Formen bekannte Becken- gegend läßt 4 Sacralwirbel erkennen. Am Ilium findet sich eine vom Ace- Fig. 334. Schultergürtel (rechte Seite) eines Diceynodon- tiers. Perm Südafrika. Fig. 333. Sc Scapula mit Acro- Die 4 Sacralwirbel und Becken eines Dicynodontiers ? Dieynodon Seeleyi. mion a, C Coracoid, Pc Broili. ?Perm Südafrika. A von oben und B von der Seite. Procoracoid, @ Gelenk- I! Dium, Is Ischium, Pb Pubis, J Incisur am Ilium, A Acetabulum fe- fläche für den Humerus. moris, FO Foramen obturatorium, Fpi Foramen pubo-ischiadieum, S, bis (Nach Lydekker.) Sı die 4 Sacralwirbel. Ca. ı/, nat. Gr. Ca. 1, nat. Gr.- ART Nr / ET en RITA a DR TRETEN NE RE RN ER > j RER x ZW, = nd Pa rY L 200 | Vertebrata. ehe RC tabulum ausgehende Ineisur, zwischen Ischium und Pubis das Foramen ob- turatorium und in der Symphyse ein Foramen pubo-ischiadicum. Dicynodon Owen (Keirognathus Seeley. Fig. 331—334). Scheitel und Stirnregion allmählich mit mehr oder weniger starker Krümmung in Nasen- und Prämaxillarregion übergehend. Augen und Schläfenlöcher gewöhnlich groß. Jedes Maxillare mit einem kräftigen Hauzahn. Schultergürtel mit Cleithrum. Zahlreiche Formen im Perm und in der Trias von Südafrika von der Größe einer Ratte bis zu der eines kleinen Flußpferds (Schädellänge bis 0,5 m). u \ L} “ 4 Fig. 335. Gordonia Traquairi. Newton. Unt. Keuper v. Elgin, Schottland. Schädel von der Seite. Pmx das zahnlose Prämaxillare und der eben- solche Unterkiefer D, Mx Maxillare mit einem Zahn t, Na Nasale, Pr Präfrontale, L Lacri- male, Pf Postfrontale, F Frontale, P Parietale, Sq Squamosum, Sqp Stielförmige Verlängerung derselben, Qu Quadratum, Pt Pterygoid, O Augen-, S Schläfenloch. Nach Newton und A.S. Woodward. Ca. !/, nat. Gr. Fig. 336. Schädel von Lystrosaurus declivis Owen. A von der Seite, B von oben, C von hinten. 1, nat. Gr. Trias (Karooformation). Rhenosterberge, Kapkolonie. (Nach R. Owen.) Bo Basioceipitale mit dem dreigeteilten Condylus, Exo Exoccipitale, So Supraoceipitale, Sq Squa mosum, Qu Quadratum, Pa Parietale, Fr Frontale, Ptf Postfrontale, Prf Präfrontale, Ju Jugale, La Lacrimale, Na Nasale, Mx Oberkiefer, Pmx Zwischenkiefer, A A genhöhle, N Nasenloch, ang Angulare, :d Dentale, c Eckzahn des Oberkiefers. Oudenodon Owen. (Platypodosaurus. Owen.) Sehr ähnlich Dieynodon, aber zahnlos oder nur Rudimente von Zähnen. Vielleicht die Weibchen von Dicynodon. Perm. Trias. Südafrika. / Lystrosaurus Cope. (Fig. 336.) (Piychognathus Owen, Ptychosiagum Lydekker.) Prämaxillar — Nasalgegend gegen die Frontal-Parietalregion und diese gegen das Hinterhaupt stark winklig abgesetzt. Augen sehr groß mit Scleroticaring, Nasenlöcher weit zurückliegend. Auf jedem Maxillare ein Hauzahn. Cleithrum nicht beobachtet. Extremitäten stämmig. Gelenk- enden anscheinend nicht verknöchert. Perm. Südafrika, Indien. .d BR E A a 3 0 Zos : Br ee u Da er a 4 - ER } “ - Rhynchocephalia. Gordonia Newton. Fig. 335. Schädel bis 18cm lang, ähnlich Dicy- nodon, nur schwächere Kopfknochen und die 2 Zähne bedeutend kleiner. Unt. ob. Trias. Elgin. Schottland. ? Perm. Nordrußland. Geikia Newton. von ebendaher, völlig zahnlos. Kistecep halus Owen. Perm. Südafrika. Diesen Formen, welche auch als Dicynodontidae und Lystrosauridae auseinander gehalten werden, reihen sich noch die Endothiontidae an, Gat- tungen, die auf den Maxillaria und auf den rückwärtigen Teilen des Unter- kiefers eine oder mehrere Reihen von kleinen Zähnchen und außerdem ein serundetes Episternum besitzen. Endothiodon Owen. Kopf verhältnismäßig groß. Uleithrum vor- handen. 4 Sacralwirbel. Perm. Südafrika. Von dort stammen auch Eso- terodon Owen, Cryptocynodon Seeley, Prodicynodon Broom. Opisthoctenodon Broom Pristerodon Huxley. Chelyposaurus Broom. 2. Ordnung. Rhynchocephalia.) Körper meist eidechsenähnlich. Wirbel in der Regel am- phicöl, zuweilen mit Chordaresten. Intercentra gewöhnlich gut entwickelt. Fast stets nur zwei Sacralwirbel. Rumpfrippen einköpfig. Bauchrippen entwickelte Quadratum unbeweglich. Oberer und unterer Schläfenbogen vorhanden. Unterkieferäste in der Symphyse durch Ligament verbunden. Zähne acrodont. Brustgürtel mit knorpeligem Sternum. Extremitäten fünfzehig, manchmal dem Wasserleben maspilz Haut mit hornigen Schuppen. Perm bis jetzt. Gleichzeitig mit den Theromora im Ben treten die Rhyncho- cephalen auf, von denen gegenwärtig nur noch eine Gattung Spheno- (don (H atteria) in Neu-Seeland lebt. Die Rhynchocephalen zeigen sich ı) Barnum Brown, The ÖOsteology of Champsosaurus. Mem. Americ. Mus. Nat. Hist. Vol. IX. P.I. 1905. — Baur @., Palaeohatteria and the Proganosauria. Amer. Journ. Sc. 1889. XXXVI. p. 310. — Boulenger G. A., On Reptilian Remains from the Trias of Elgin. Philos. Transact. Roy. Soc. London, Ser. B, Vol. 196. 1903. — Burckhardt R., On Hypercdapedon Gordoni. Geol. Magaz. Dec. IV. 7. 1900. — Credner H., Über Palaeohatteria und Kadaliosaurus. Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. 1888 Bd. XL und 1889 Bd. XLL — Dames W., Beitrag zur Kennt- nis der Gattung Pleurosaurus. Sitzungsb. d. k. pr. Akad. d. Wissenschaft. 1895. II. — Dollo L., Bull. Mus. Roy. d’hist. nat. Belg. III, Bull. Soc. Belge de Ge&ol. Pal. et Hydrol. 1891 V und Revue des questions scientif. 1885. — Etzold, Über Pro- terosaurus. Neues Jahrbuch 1898. II. S. 449. — Günther Alb., On the Anatomy of Hatteria. Philos. Trans. 1867. vol. 15%. — Huene F. v., Über einen echten Rhynchocephalen aus der Trias v. Elgin etc. Neues Jahrb. für Mineral. etc. 1910. II. ibid. weitere Literatur. — Die Dinosaurier d. europ. Triasformation etc. Kapitel IX. Geol. u. Pal. Abhandl. Suppl. I. Jena 1907—08. — Huxley Th., Quart. journ. geol. Soc. London 1859 XV, 1869 XXV und 1837 XLII. — Le- moine V., Etude sur les charact. gener. du Simaedosaurus. Reims 1884 und 1885. — Lortet L., Les Reptiles foss. du Bassin du Rhone. Arch. Musee d’hist. nat. Lyon 1892. vol. V’. — Merriam J. C., The Thalattosauria ete. Memoirs Calitf. Acad. Science. Vol. V. N.I. 1905; ferner: Bull. Dep. Geol. University of Oalif. Publicat. Vol.5 Nr. 13. Berkeley 1908. — Meyer H. v., Zur Fauna der Vorwelt. Saurier aus dem Kupferschiefer 1857 und Reptilien aus dem lithographischen Schiefer 1860. — Osborn H. F., The Reptilian subclasses Diapsida and Synapsida and the early history of the Diaptosauria. Mem. Americ. Mus. Nat. Hist. Vol.I. P. VII. 1903. — Seeley H. G., On Protorosaurus. Phil. Trans. 1887. vol. 178. — Stefano, @. de, Nuovi rettili degli strati a fosfato della Tunisia, Boll. d. Soc. Geol. It. Vol. XXI, 1903. — Wagner A., Saurier aus dem lithograph. Schiefer. Abhandl. bayer. Akad. I1. Cl. 1852. Bd. VI. 1853 Bd. VII. 1861 Bd. IX. — Woodward A. $8., On Rhyncho- saurus articeps. Rep. British Assoc. Advanc. Science York 1906. 202 A | . | Vertebrata. Reptilia her, in der Hauptsache als Küstenbewohner, von denen die meisten wie Sphenodon befähigt gewesen sein dürften, stundenlang, ohne zu atmen, unter Wasser zu bleiben; einzelne von ihnen besitzen die Bauart vor- trefflicher Schwimmer wie Pleurosaurus; einige wie die Thalattosau- ridae erscheinen endlich als marine, vollständig dem Wasserleben angepaßte Tiere. Ihr Körper ist in der Regel eidechsenähnlich, lang- geschwänzt und wie bei dem lebenden Sphenodon finden sich bei ein- zelnen fossilen Formen Schuppen. Die Wirbel mit ihren Fertsätzen Fig. 337. Sphenodon (Hatteria) punctatum Gray. Neuseeland rezent. Erklärung Ss. o. zeigen sich wohl ausgebildet, die Rippen der Halsregion sind zumeist zweiköpfig, die der Rumpfregion einköpfig. Intercentra können außer am Halse auch zwischen sämtlichen übrigen Wirbeln auftreten. Auf der Ventralseite liegen zwischen dem Brustgürtel und dem Becken zahlreiche, aus mehreren Stücken zusammengesetzte, gegen die Mitte zu konvergierende Bauchrippen. Der Schädel ist ausgezeichnet (Fig.337) durch große, seitliche Augen, ein kleines selten fehlendes Foramen parietale, getrennte oder vereinigte Nasenlöcher und zwei große 'Schläfengruben, die durch eine bei Sphenodon von Postorbitale und Squamosum gebildete Knochenspange getrennt sind. Das Quadratum ist unbeweglich mit dem Schädel verbunden, die Pterygoidea bilden mit den beiden Palatina und Vomera zumeist einen festgeschlossenen aa I | A N; i y ; r R - } » j K Bond 203 | Rhynchocephalia. Protorosauridae, harten Gaumen. Außer auf den Kiefern können auf Vomer, Palatin und Pterygoid acrodonte oder in ganz seichten Gruben stehende Zähne auftreten. Zahnlose Formen sind selten (Sauranodon). Der Schultergürtel enthält noch ziemlich viel Knorpel. Die Scapula ist verknöchert, die Suprascapula bleibt knorpelig, das gleiche gilt auch für den medialen Teil des Coracoids; die schlanke, gebogene Olavieula verbindet die Scapula mit dem T-förmigen oder langgestielten rhombischen Episternum, das über dem großen knorpeligen Sternum liest. Der Humerus kann neben dem Foramen entepicondyloideum auch ein Foramen ectepicondyloideum aufweisen, die Gelenkenden sind, wie auch die von Radius und Ulna, meist unvollständig ossifiziert, Carpus und Tarsus verknöchern. Die drei Beckenelemente beteiligen sich an der Gelenkpfanne für den Femur. Das Ilium ist ziemlich schlank, das scheibenförmige Pubis und Ischium werden durch ein Foramen getrennt. An die lebende Gattung Sphenodon schließen sich einige meso- zoische Formen an, auch in paläozoischen Sedimenten kommen ver- wandte Formen vor; verschiedene unvollständig bekannte wie Proto- rosaurus bleiben freilich vorläufig im System unsicher und andere, wie die triadischen Thalattosauriden, erinnern vielfach an die Pythono- morphen. 1. Familie. Protorosauridae. Wirbel amphicöl, Prämasillare, Mazxillare, Dentale und Palatinum mit kräftigen spützkonischen protothecodonten oder acrodonten Zähnen. Vomer mit Chagrinzähnchen. Meist Bauchrippen beobachtet. Rippen einköpfig. Episternum quer rhombische Knochenplatite mit langem Stil. Humerus mit Foramen_ ente- picondyloideum. Perm. Palaeohatteria Üredner (Fig. 338). Körper 40—45 cm lang, rhyncho- cephalenartig, jedoch von primitiverem und mehr generalisiertem Gepräge. Wirbelcentra amphicöle Knochenhülsen mit persistierender Chorda, oberer Bogen durch Naht getrennt. Intercentra vorhanden, die der Schwanzregion zu Chevrons modifiziert. Zwei (?3—4) Sacralwirbel, ca. 25—27 präsacrale Wirbel. Extremitäten fünfzehig, mit Krallen. Bauchrippen stabförmig. Mittleres Rotliegendes von Niederhäßlich bei Dresden. Haptodus Gaudry. Sehr nahe verwandt, wenn nicht identisch mit Palaeohatteria. Unterstes Perm. Autun. Frankreich. Callibrachion Boule et Glang. Ähnlich Palaeohatteria. Fundort wie vorige. Kadaliosaurus Credner, mit außerordentlich starkem Abdominal- skelett. Extremitäten sehr lang und schlank. Gelenkenden verknöchert. Lacertilierähnlich. Mittleres Rotliegendes von Niederhäßlich bei Dresden. ? Datheosaurus Schröder. Schlecht erhaltenes, 90 cm langgeschwänztes Skelett. Im System unsicher. Unterstes Rotliegendes von Neurode, Schlesien. Protorosaurus. H. v. Meyer. Im System unsicher. Körper bis 1l/, m lang. Wirbeleentra vollständig verknöchert und mit dem oberen Bogen verschmolzen. Intercentra zwischen den präsacralen Wirbeln, Zahl der letzteren ca. 24. Sacralwirbel ?3. Rippen einköpfig, die der langen (8) Halswirbel spießförmig. Kiefer mit starken protothecodonten spitz- konischen Zähnen. Vomer mit kleinen Zähnchen besetzt. Schädel sehr unvollkommen erhalten mit ? Präorbitaldurchbrüchen. Vorderfüße kürzer 204 | Vertebrata. ee RR ERS als die Hinterfüße. Bauchrippen vorhanden. Oberes !Perm. Deutschland und England. ” b Aphelosaurus. Gervais. Ähnlich Protorosaurus. Unterstes Perm. Autun. Frankreich. 4 ci ee u Fig. 338. Palaeohaltteria longicaudata Credner. Rotliegendes. Niederhäßlich bei Dresden. gt a ”. A Schädel (nat. Gr.). Einzelne Elemente sind dislociert. Na Nasenbein, Prf Präfrontale, La Lacrimale, Por Postorbitale, Sq Squamosum, Ju Jugale, @ Quadratum, Mx Maxillare, Pmx Prämaxilla, Vo Vomer). | . B Schultergürtel (cl Episternum (Interelavicula), cl Clavieula, cor Coracoideum, sc Scapula). C 4 Beckengürtel (l Ilium, pw Pubis, is Ischium, f Femur, e Foramen puboischiadieum). o Ineisura ar obturatoria. D Rückenwirbel von der Seite, v Wirbelkörper, n Oberer Bogen, kh Humerus, 2 Prä- . . zygapophyse, 2’ Postzygapophyse, sp Processus spinosus, ic Intercentrum). E Schwanzwirbel von, vorn. UB Unterer Bogen (Cheyron), Übrige Bezeichnungen wie bei D. (Nach Credner.) » 2. Familie. Champsosauridae. (Choristodera Cope.) x Wirbel amphicöl. Intercentra nur in der Halsregion entwickelt. Schädel sehr verlängert, gavialähnlich. Äußere Nasenlöcher vereinigt, terminal. Zähne auf Ober- und Unterkiefer, spitzkonisch, acrodont. Dentin gefaltet. Außer- dem kleine Zähnchen auf Vomer, Palatin, Pterygoid und Transversum. Hals- A 24 rippen zweiköpfig, Bückenrippen einköpfig. Bauchrippen kräftig. Episternum T-förmig. Zwischen Pubis und Ischium kein Foramen. Foramen obturatorium Ber im Pubis. Unterkieferäste in der Symphyse verschmolzen. Foramen parietale fehlt. Obere Kreide. Eoeän. Champsosaurus Cope. Skelett bis 11/;, m lang. 26 präsacrale Wirbel, zwei Sacral- und ein Sacrocaudalwirbel. Äußere Nasenlöcher von Le); . h 2 e E, k a Zi a a he en % = E 3 2 ® r Rhynchocephalia. Rhynchosauridae. Sauranodontidae. 205 Prämaxillaria und Nasalia begrenzt. Maxillare von der unteren Begrenzung des Auges ausgeschlossen. 40 Zähne auf jeder Unterkieferhälfte. Obere Kreide und unteres Eocän von Nordamerika. Simoedosaurus Gervais. Skelett bis 2!/, m lang. Zwei Sacralwirbel. Maxillare die untere Begrenzung des Auges bildend. Außere Nasenlöcher von Prämaxillaria, Maxillaria und Nasalia begrenzt. 60 Zähne auf jeder Unterkieferhälfte. Obere Kreide und Unteres Eocän von Nordfrankreich und Belgien. Hierher dürften auch die unvollständig bekannten Dryosauridae de Stefano (Dryosaurus) (Unt. Eocän. ? Kreide von Tunis) gehören. 3. Familie. Rhynchosauridae. Wirbel amphicöl. Iniercentra nicht beobachtet. Prämazxillare zahnlos, schnabelartig abwärts gekrümmt. Maxillare und Palatin mit je einer oder mehreren Reihen kleiner, pyramidaler Zähnchen besetzt. Kein Foramen parietale. Außere Nasenlöcher vereinigt. Bauchrippen kräftig. Bauchschuppen polygo- nal. Trias. Rhynchosaurus Owen. Schädel mäßig breit mit großen Augen. Schnabel rückwärts gekrümmt zwischen kurzen Fortsätzen des Unterkiefers. Zähne auf Palatinum und Maxillare in einer Reihe. ? 23 präsacrale Wirbel. Keuper. England. Hyperodapedon Huxley. (Fig. 339.) Skelett bis 2m lang. Schädel sehr breit mit kleinen Augen. Schnabel zwischen divergierenden zugespitzten Fortsätzen des Unterkieferss. Zähne auf Palatinum und Maxillare in zwei und mehr Reihen. Ca. 22—23 präsa- A crale Wirbel, die der Halsgegend an- S scheinend opisthocöl. Unt. ob. Trias v.Schottland. Maleri Sandstein (? Trias) v. Indien. Fig. 339. Hyperodapedon Gordoni. Huxley. Unt. Keuper. Elgin, Schottland. A Schädel von oben. B Gaumen. € vorderes Ende des Unterkiefers von unten. 1!/, nat. Gr. (Nach Huxley.) (Pmx Zwischenkiefer, M. jOberkiefer, Pl Gaumenbein, 4A Augenhöhle, S oberes, S’ seitliches Schläfenloch, Mad Unterkiefer.) Stenometopon Boulenger. Schädel bis 18 cm lang, mäßig breit mit kleinen Augen. Schnabel nach vorwärts gerichtet, nicht umfaßt von den nach aufwärts gerichteten Fortsätzen des Unterkiefers. Zähne auf Palatinum und Maxillare in zwei und mehr Reihen. Unt. ob. Trias. Elgin. ' Howesia Broom. Schädel fragmentär ohne Schnauze und Nasen- gegend. Mehrere Reihen von Zähnen auf der Schädelunterseite. Foramen parietale rudimentär. Episternum T-förmig. Trias. Südafrika. 4. Familie. Sauranodontidae. Wirbel procöl. Zähne fehlen. Ober- und Unterkiefer schnabelartiy gekrümmt, mit scharfen Rändern. Schädeldach mit kleinen oberen und seitlichen Schläfen- gruben. Postorbitale groß. Foramen parietale fehlt. Nasenlöcher getrennt. Zweite Kar BE “Er EP TE EEE Te De Po 4 vn wo » ‘ N REN v A h 5 206 | Vertebrata. Reptilia. Sacralrippe distal gespalten. Bauchrippen kräftig. Schuppen gestreckt A Vorderfüße kürzer als die Hinterfüße; beide fünfzehig. Oberster Jura. Einzige Gattung der langgeschwänzte Sauranodon Jourdan (Sapheosaurus H. v. Meyer) mit 22 präsacralen Wirbeln. Die prachtvollen Skelette von - S. incisicus Jourdan aus dem obersten Jura von Cerin (Dpt. Ain) erreichen ‚eine Länge von über 60 cm. 5. Familie. Sphenodontidae.. Wirbel amphicöl, mit Chordaresten. Intercentra vorhanden. Das überhängende Prämazillare mit einem schneidenden Zahn oder ? zahnlos. Maxillare, Palatinum und Unterkiefer mit.einer Reihe abgeplatteter, dreieckiger, acrodonter Zähne. Nasenlöcher getrennt. Vomer in der Regel zahnlos. Foramen parietale vorhanden. Epister- num Tförmig. Badchrippen kräftig. Bauchschuppen quer vierseitig. Halsrippen zweiköpfig, Rumpfrippen einköpfig. Trias. Oberster Jura. Rezent. Eifelosaurus Jaekel. Buntsandstein. Eifel. ? Polysphenodon Jaekel. Keuper. Hannover. Palacrodon Broom. Trias. Südafrika. Brachyrhinodonv. Huene. Kurzschnauzig. Augen groß. Ca. 25 Präsacralwirbel. Untere obere Trias. Elgin. Schottland. Homaeosaurus H. v. M. (Fig. 340). Sehr ähnlich dem lebenden Sphenodon, aber kleiner (15—20 cm lang) und Intercentra nur in der Hals- und Schwanzregion. Ca. 23 Präsacralwirbel. Rippen ohne Processus uncinatus, die zweite Sacralrippe gegabelt. Bauchrippen kräftig. Scleroticaring. Ober- ster Jura (Tithon) von Mitteleuropa. Ardeosaurus H.v. Meyer. Oberster Jura. . Solnhofen. Opisthias Gilmore. Nur Kiefer bekannt. Oberer Jura. Wyoming. Sphenodon Gray (Hatteria Gray). (Fig. 337.) 25 präsacrale Wirbel. Intercentra auch in der Rumpf- region. Vomer in der Jugend bezahnt. Lebend. Neuseeland. Pleurosaurus H. v. Meyer (Anguisaurus £ Mstr., Saurophidium Jourdan). Körper schlangen- va ee artig, bis 11/, m lang. Schwanz 2/; der Körper- RN länge einnehmend. Schnauze zugespitzt. Bauch- Homaeosaurus pulchellus Zittel. Ob. Jura. Keikenm Bayern. Iippen kräftig. Über 45 Prä-sacralwirbel. Vorder- Von unten. */ nat. Gr. füße kürzer als die Hinterfüße. Oberster Jura von Bayern und Cerin -(Ain). Acrosaurus H.v. M. Mit Scleroticaring. Oberster Jura. Solnhofen. Wird mit Pleurosaurus auf Grund eines ? einfachen Schläfenbogens auch als Familie der Acrosauridae abgetrennt. 6. Familie. Thalattosauridae (= Thalattosauria Merriam). Wirbel amphicöl. Schädel verlängert. Außere Nasenlöcher getrennt, weit zurück vor den großen, mit Scleroticaring versehenen Augen liegend. Zwei Paar Schläfenöffnungen und Foramen parietale vorhanden. Quadratum unbeweglich. Vordere Kieferzähme leicht gekrümmt und konisch, hintere Kieferzähne abgeplattet. Vomer und Pterygoid dicht bezahnt. Rückenrippen einköpfig. Bauchrippen vorhanden. Trias. a . 5 » | a 2 Z ‚| j nz r Ei ” 3: Yc# a = ran ß we Be ER REN } £ h i Lepidosauria. Lacertilia. 207 Hierher gehören die in der mittleren und oberen marinen Trias des westlichen Nordamerika sich findenden bis 2 m großen Gattungen T’halatto- saurus und Nectosaurus Merriam mit mehr (Nectosaurus) oder weniger gestreckten (Thalattosaurus), Hossenartigen Extremitäten. Die Thalattosauridae, die namentlich in der Art der Bezahnung an Pythonomorphen erinnern, dürften nach Merriam vielleicht aus dem Formenkreis der Protorosauridae hervorgegangen sein und sich frühzeitig dem Aufenthalt im Wasser an- gepaßt haben. ; Zeitliche Verbreitung der Rhynchocephalia. | 258 ai ,Ssı|ı@< la la. F Protorosannidae : . .. Bye AB Serwe a een a a Zeehampsosaundae. 7... Se ln | NE SPEER Sekchnnehosauridae..... ... |.-.....|8es a Ban I SR RE SR RS IE Fr meanedontidaen. . nn. | nn oo aaa ansnnnenee |esnenmeenensen| ausesnnnnn- | Saspkenodontidae ">. 5 .|--eusuales- AI an | BNrnalattosauridae 2: ln... WE N N Eee 3. Ordnung. Lepidosauria (Sgquamata). Schuppensaurier. Wirbel proeöl, sehr selten amphicöl. Sacrum mit 2 Wirbeln oder fehlend. Rippen einköpfig. Bauchrippen fehlen. Quadrat- bein fast stets beweglich, nur proximal am Schädel befestigt. Gaumen von größeren oder kleineren Öffnungen durchbrochen. Nasenlöcher getrennt. Haut mit hornigen, seltener ossifizierten Schuppen bedeckt. Trias-jetzt. Zu den Lepidosauria gehören die Lacertilia und Ophidia Sie stehen den Rhynchocephalen in ihrem äußeren und ihrem ana- tomischen Bau verwandtschaftlich sehr nahe und lassen sich höchst wahrscheinlich auf eine gemeinsame Wurzel zurückführen. 1. Unterordnung. Lacertilia (Saurü). Eidechsen.!) Körper beschuppt, langgeschwänzt zuweilen schlangenartig. Schädel meist mit stabförmigem Epipterygoid und in der Regel mit beweglichem Quadratum. Unterer Schläfenbogen stets, oberer Schläfenbogen zuweilen fehlend. Ali- und Orbito- sphenoid nicht verknöchert. Unterkieferäste in der Symphyse gewöhnlich durch Sutur verbunden. Zähne zumeist acrodont oder pleurodont. Am Brustgürtel ein Sternum fast stets vorhanden. Gliedmaßen fünfzehig, zuweilen rudimentär oder fehlend. Trias bis jetzt. !) Broom R., On the skull of a true Lizard from the Triassic beds of South Africa. Rec. Alb. Mus. Vol.I, Nr. 1 1903. — Boulenger. Crataceous Lizards and Rhynchocephalians. Ann. Magaz. Nat. Hist. 1893. — Cope Edw., Rep. of the U. S. geol. Survey of the Territories vol. III. The Vertebrata of the tertiary formations of the West 1883. p. 101 und 777—781. — Fürbringer M., Zur vergl. Anatomie des Brustschulterapparates etc. Jen. Zeitschr. £. Naturwissensch. 34. Bd. 1900. — Gor- ganovic-Kramberger C., Aigialosaurus, eine neue Eidechse etc. Societas historic. nat. levatica. VII. Zagrab. 1892. — Kornhuber A., Carsosaurus Marchesetti. Abhandl. en } \ w . aa ER BE La a WATTE, Tu 3 ki, \ Pi \ „ N a ER m N N / “r . 1 Te! + x ne; 2 r A ie 7 PA adv EL RE, rc Me | WU EA RER h “ ‘ it ? F & rr.nen ur 208 Vertebrata. Reptilia. Die meisten Eidechsen besitzen ein äus hornigen, seltener aus ver- knöcherten Schuppen, Platten, Schildern oder Stacheln bestehendes Haut- skelett, das sowohl den Kopf als auch den ganzen Körper bedecken kann. Die Wirbelsäule besteht aus zahlreichen procölen Wirbeln (nur die Gec- konen und Uroplatiden besitzen amphicöle), deren obere Bögen fest mit dem Wirbelkörper verschmolzen sind. Die Halsregion enthält bei den lebenden Formen höchstens neun Wirbel, davon besteht der Atlas aus zwei dorsal getrennten oder vereinigten Bogenstücken und einem ventralen Mittelstück. Der Processus odontoideus ist fest mit dem Epistropheus verbunden. Am Sacrum beteiligen sich in der Regel zwei Wirbel. Außer den Zygapophen kann auch die Gelenkung mit Zygosphen-Zygantrum eintreten (z. B. Iguano- Fig. 341. Schädel von Varanus monitor.‘) A von unten, B schräg von der Seite, © von hinten. Pmx Prämaxillare, Mx Maxillare, Sp Septomaxillare (Concha), N Nasale, Prf Prä- frontale, L Lacrimale, Ao Supraorbitale, F Frontale, P Parietale mit Foramen par., So Supraocecipitale, Eo Exoceipitale laterale, St Supratemporale, Sq Squamosum, Po Postirontale (Postorbitale), Co Columella (Stapes), @ Quadratum, Pro Prooticum, Bo Basioccipitale, Bs Basisphenoid, Pt Pterygoid, Ept Epipterygoid, Tr Transversum, Pa Palatinum, V Vomer. ?/, nat. Gr. donten). Die Schwanzwirbel tragen statt der Rippen kräftige Querfort- sätze und sind mit Haemapophysen (Sparrenknochen, chevron bones) versehen. Die Querfortsätze der Hals- und Rumpfregion sind schwach entwickelt, die Rippen selbst sind einköpfig und können an allen Wirbeln mit Ausnahme des Atlas und des letzten und vorletzten präsacralen Wirbels d. k. k. geol. Reichsanstalt Wien. Bd. XVIH. Heft 3. 1893. Opetiosaurus Buschichi etc. ibid. Bd. XVII. Heft 5. 1901. — Meyer H. v., Lacerten aus der Braunkohle des Siebengebirges. Palaeontographica. VII. S. 74—78. — Nopcsa F'. v., Über die varanus- artigen Lacerten Istriens. Beiträge z. Geol. u. Paläontol. Österreich- Ungarns etc. Bd. XV. 1903. Zur Kenntnis der fossilen Eidechsen. Ibid. Bd. XXI. 1908. Dort ausführliche Literatur! — Stefano de G., I Sauri del Quercy etc. Atti Soc. Ital. Science Nat. Vol. 42. 1904. — Versluys J., Die mittl. u. äußere Ohrsphäre der Lacertilia u. Rhynchoceph. Jena. Fischer 1898. !) Das Exemplar, dem die Zeichnung in der Hauptsache zugrunde liegt, er- hielt ich durch die freundliche Vermittlung von Herrn Prof. Goldschmidt aus dem hiesigen Zoologischen Institut. Lepidosauria, Lacertilia. 209 auftreten. Die vorderen Rumpfrippen befestigen sich mit einigen wenigen Ausnahmen (z. B. Amphisbaenidae und andere fußlose Formen) mit ihrem in der Regel nur knorpeligen ventralen Abschnitt am Sternum. Der Schädel, Fig. 341, 342, unterscheidet sich von dem der Rhynchoce- phalen vor allem durch das bewegliche, freistehende Quadratum — aus- ‚genommen die Chamaeleontidae — und durch den Mangel eines unteren Schläfenbogens. Das sehr schlanke vom Pterygoid zum Parietale bzw. dem Prooticum aufsteigende Epipterygoid fehlt nur den Amphisbaenidae, Chamaeleontidae und Anniella. Die äußeren Nasenlöcher sind getrennt und meist in die Nähe der Augen gerückt. Das gewöhnlich unpaare Parietale besitzt fast stets ein Foramen parietale. Das Opisthoticum ist mit dem Exoccipitale laterale verschmolzen, der distale Fortsatz bildet mit dem Squamosum und Supratemporale die Stütze für das Quadratum. Das Supra- temporale schiebt sich zwischen Parietale und dem mit dem Postfrontale (-- Postorbitale = Postorbitofrontale) den oberen Schläfenbogen bildende Squamosum ein. Zwischen Präfrontale und Lacrimale kann sich ein Supra- orbitale einfügen. ae Der unpaare (selten ' 27 doppelte: bei Amphi- Nnifi baena) Hinterhaupts- N scondylus wird von Basioccipitale und den beiden Exoccipi- talia lateralia gebil- det. In der Nasen- Ber er a ee . : : nterkiefer von Iguvana mit pleurodonten Zähnen. ac uvier. höhle findet sich jeru.g Dentale, op Operculare (Spleniale), ang Angulare, art Articulare, derseits ein meist an- — - s.ang Supraangulare, & Coronoidfortsatz. Fig. 342. sehnliches Septoma- xillare (Concha). Die Unterkieferäste sind durch Sutur verbunden. Alle Eidechsen besitzen auf den Kiefern Zähne, seltener auf dem Palatinum, Pterygoid und Vomer; dieselben sind entweder spitz- oder stumpfkonisch, blattförmig, pfeilspitzenförmig mit gezackten oder zugeschärften vorderen und hinteren Rändern, zuweilen auch halbkugelig. Sie verwachsen meist 'im Alter an ihrer Basis vollständig mit dem anliegenden Knochen und sind entweder pleurodont oder acrodont. Die neuen Zähne entwickeln sich neben der Basis der alten auf der Innenseite. In der Regel sind die vier fünfzehigen Gliedmaßen entwickelt, zu- weilen aber kann ein oder beide Paare reduziert werden oder gänzlich ver- schwinden (z. B. Anguis, Ophisaurus). Der Brustgürtel ist immer vorhanden, ein Sternum fehlt nur einigen Amphisbaenidae, die Clavicula und das T- oder 7 förmige Episternum fehlt nur den Chamaeleontidae und einigen fußlosen Formen. Die Scapula besteht aus zwei Stücken, einem ventralen mit dem Coracoid verschmolzenen, verknöcherten Abschnitt und einem dorsalen, meist knorpeligen, seltener verkalkten Teil. Die Knochen der Vorderextremität ähneln gewöhnlich den entsprechen- ‘den Elementen der Rhynchocephalen, doch findet sich im Humerus kein Foramen entepicondyloideum. Bei den fünfzehigen Formen zeigt der Carpus in der proximalen Reihe 3, in der distalen 5 kleine Knöchelchen auf. Der Daumen hat bei den lebenden Formen meist 2, der zweite 3, der dritte 4, der vierte 5 und der fünfte 3 Phalangen. Die letzten Zehenglieder tragen Krallen. Der Beckengürtel kann bei den fußlosen Formen stark reduziert werden, verschwindet indessen nie vollständig. Häufig ist ein knorpeliges oder verkalktes Epipubis vorhanden. Ä Das Ilium gelenkt fast stets beweglich mit den knorpeligen Enden der Sacralrippen. Pubis und Ischium stoßen in der medianen Symphyse zusammen. Der Femur übertrifft den Humerus meist an Länge, Tibia und Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 14 210 ' Vertebrata. Reptilia. Fibula bleiben getrennt. Im Tarsus besteht die proximale Reihe aus zwei größeren Knöchelchen (dem tibialen Astragalus und dem fibularen Calcaneus); in der distalen Reihe findet sich häufig nur ein großes mit dem Calcaneus articulierendes Cuboideum IV und ein Tarsale III, die übrigen Tarsalia sind ' meist mit den Metatarsalia verschmolzen. Zahl der Phalangen an den fünf Zehen gewöhnlich 2, 3, 4, 5, 4. Die Eidechsen halten sich gegenwärtig hauptsächlich in den warmen und gemäßigten Zonen auf; man kennt über 1800 rezente Arten. Nach den Einteilungsprinzipien von M. Fürbringer und S. W.Williston läßt sich die Unterordnung der Lacertilier folgendermaßen gliedern in: 1. Super- familie Platynota (Familien: Varanidae, Dolichosauridae, Aigialosauridae). 2. Superfamilie Mosasauria (Familie Mosasauridae). 3. Superfamilie Lacertilia vera (Kionocrania). 4. Superfamilie Amphisbaenia. 5. Super- familie Chamaeleontia (Rhiptoglossa). Im Vergleich zu der großen Menge der lebenden Eidechsen gegenüber treten die fossilen Vertreter der Lacertilia vera, Amphisbaenia und Rhiptoglossa relativ zurück: Eine auf einen nicht vollständig erhaltenen Schädel hin begründete Gattung Paliguana Broom, aus der südafrikanischen Trias, wird von Broom zu den Iguaniden gestellt. Im obersten Jura (Tithon) von Cerin (Ain) findet sich Euposaurus Jourdan, welche zu den Anguiniden gerechnet wird, während die systematische Stellung von Macellodus Owen aus dem Purbeck unsicher scheint. Auch in der Kreide sind Lacertilier recht spärlich und meist infolge SS Don Fig. 343. Fig. 344. } Iguana europaea Filhol. Plestiodon Cadurcensis Fig. 345. Phosphorit. Quercy. Dentale Filhol. Phosphorit. Palaeovaranus Cayluxi Filhol. des Unterkiefers von außen und Quercy. Unterkiefer Phosphorit. Labenque. Quercy. innen. (Nat. Gr.) von innen. (Nat. Gr.) Oberkieferfragment. (Nat. Gr.) ihrer höchst ungenügenden Erhaltung im System schwankend.: Chamops Marsh aus der ob. (Laramie) Kreide Nordamerikas dürfte vielleicht zu den Teiidae zu stellen sein. Im Eocän werden die Reste etwas häufiger, aus dem Unter- eocän von Wyoming werden an Helodermatidae (Thinosaurus), von Anguinidae (Glyptosaurus, Saniva, Xestops), von Iguanidae (Iguanavus und Chamaeleontidae (Chamaeleo) genannt; in den obereocänen — bis miocänen Phosphoriten von Quercy und den obereocänen Mergeln von Apt in Frankreich finden sich Vertreter der Agamidae (Agama), Iguanidae (Iguana) (Fig. 343), Angui- nidae (Diploglossus, Propseudopus) Helotermatidae (Placosaurus), Lacertidae (La- certa), Scincoidae (Plestiodon) (Fig. 344) etc. Aus dem Oligocän von Nord- amerika (Dakota) werden auch einige Amphisbaenidae (Rhineura, Acıprion, Diacium, Platyrachis etc., Cope, Hyporhina G. Baur, genannt. Von Interesse ist, daß die jetzt auf die westliche Hemisphäre Dpe- schränkte Iguana auch im Tertiär von Europa auftritt. Die aus dem Miocän der Auvergne, der Braunkohle von Rott, den Süßwassermergeln von Stein- heim, Haslach, Günzburg, Sansan und Colorado bekannten Reste gehören teils zu noch jetzt existierenden Gattungen oder gestatten keine genauere Fest- stellung ihrer systematischen Beziehungen. Das gleiche gilt für die aus pliocänen und pleistocänen Fundorten bekannten Formen. Weit wichtiger sind die fossilen Vertreter der Platynota und Mosasauria: Superfamilie: Platynota. Terrestre, aber meist wasserliebende oder dem Wasserleben mehr oder weniger angepaßte procöle Lacertilia mit 7—13 Halswirbeln. Clavicula und Episternum wohl entwickelt. Neocom bis jetzt. Lepidosauria, Mosasauria, 211 Von der 1. Familie der Varanidae finden sich die ältesten Vertreter (Palaeovaranus) (Fig. 345) in den obereocänen Phosphoriten von Quercy in Frankreich, ferner verdient eine Riesenform aus dem Pleistocän von Queensland, die eine Größe von 10 m erreicht haben soll, Varanus (Mega- lania) priscus Owen, Beachtung. 2. Familie. Dolichosauridae. Kramb. em. Nopcsa. Wasserbewohnende Reptilien mit kleinem Varanusähnlichem Kopf, langem, aus 13 Wirbeln bestehendem Hals, 26—27 Rumpf-, zwei Sacralwirbeln und einem aus über 60 Wirbeln zusammengesetztem mit kräftigen Hämapophysen versehenem |. Ruderschwanz. Rippen kurz, gleich lang. Keine Ventralrippen. Extremitäten reduziert. Ruderfüße. Vorderfuß etwa halb so lang als der hintere. Zähne pleurodont. Untere bis Obere Kreide. Die hierher zu stellenden Formen sind kleine, dem Wasserleben an- gepaßte Lacertilia mit walzenförmig verlängertem, schlangenähnlichem Leib. Die Genera Actaeosaurus H. v. Meyer, Adriosaurus Seeley, Pontosaurus G. Kramberger finden sich im Neocom von Dalmatien, Dolichosaurus Owen, ? Coniosaurus Owen in der oberen Kreide Englands. 3. Familie. Aigialosauridae. Kramb. em. Nopcsa. Reptilien mit großem pythonomorphenartigem Schädel, kurzem, aus sieben Wirbeln bestehenden Hals, 21 Rückenwirbeln, zwei Sacralwirbeln und zahlreichen Schwanzwirbeln, Rippen lang und gebogen. Sechs Ventralrippen treten mit dem Sternum in Verbindung. Vorder- und Hinterfuß annähernd gleich groß und nur wenig reduziert. Neocom. Die Aigialosauridae sind Küstenbewohner mit verhältnismäßig ge- drungenem kurzen Rumpf; sie zeigen im Bau der Extremitäten bereits An- passungserscheinungen an aquatische Lebensweise auf und erreichen eine Größe von 1—21/), m. Ihr Schädel ähnelt ganz auffallend dem der Mosa- sauridae und unterscheidet sich eigentlich nur von diesem durch das Fehlen der Zähne auf dem Pterygoid. Sie nehmen eine Zwischenstellung ein zwischen den Varaniden und Mosasauridae, aus ihnen haben sich offenbar die letzteren entwickelt. Hierher gehören die Gattungen Aigialosaurus G. Kramberger, Carsosaurus, Opetiosaurus Kornhuber und ? Mesoleptos Cornaglia aus dem Neocom von Dalmatien. Superfamilie Mosasauria.!) Familie Mosasauridae Gervais. /(Pythonomorpha.) Große, langgestreckte, beschuppte Meersaurier mit paddelförmigen Extremi- täten. Wirbel procöl. 7 Halswirbel. Halswirbel mit Hypapophysen. Ein Sacral- wirbel. Schädel eidechsenartig. Nur der obere Schläfenbogen vorhanden. Nasalia zumeist mit den Prämazillaria zu einem einzigen Knochen (Naso -Prämazcillare) verschmolzen. Quadratum groß, beweglich, durchbohrt. Ein Foramen parietale im 1) Baur G., Morphology of the skull of Mosasauridae. Journ. of Morpho- logy. 1892. vol. XII. — Cope Edw., The Reptilian orders Pythonomorpha and Strepto- sauria. Proceed. Boston Soc. nat. hist. 1869. XII. 250. — Rep. U. S. geol. Surv. of Territ. 1875. vol. II, The Vertebrata of the cretaceous formations of the West p-. 113—178 und p. 264. — Dollo L., Bull. Mus. Roy. d’hist. nat. de Belgique 1882 t.I. u. 1885 t. IV. Bull. Soc. Belge de Geol., Pal&ont. et Hydrologie 1889 III. 1890 IX. 1892 VI. 1895 VIL. Les Mosasauriens d. 1. Belgique. Bull. d. 1. Soc. Belge de Geologie ete. T. XVIH. 1904. Un Nouvel opercule tympanique de Plioplatecarpus Mosasanrien plongeur. Ibid. T. XIX. 1905. Les ancetres des Mosasauriens. Scient. Giard. Vol. 38. Brüssel 1903. L’origine des Mosasauriens. Bull. d. 1. Soc. belg. de Ge&ol. 1904. Me&m. — Gaudry A., Les Pythonomorphes de France. Me&m. Soc. 14* DT NE TTRAFRE Va FERZEG ww u Ta ZEN / > ei TE { R NR nie, N, 212 « Vertebrata.. Reptilia. unpaaren Parietale. Augen mit Scleroticaring. Unterkieferäste in der Symphyse durch Ligament verbunden, außerdem jeder Ast ungefähr in der Mitte durch gegenseitige Gelenkung der einzelnen Elemente beweglich gemacht. Zähme groß, konisch auf den Kiefern und den Pterygoidea, in Gruben stehend und mit den angrenzenden Kno- chen verwachsen. Brust- und Beckengürtel ent- wickelt. Esctremitäten- knochen kurz, mit 5 aus schlanken, öfters über- zähligen Phalangen zu- sammengesetzten, krallen- losen Fingern. Obere Kreide. Marin. Die Mosasauridae sind eine völlig dem Leben im Meer ange- paßte Gruppe langge- streckter, meist großer, ähnlich Varanus be-. schuppterReptilien, die nach den Untersuchun- gen durch L, Dollo zumeist Oberflächen- schwimmer (Mosasau- rus),seltenerTauchtiere (Plioplatecarpus) gewe- sen sein mögen. Wie bei den Ich- thyosauriern erscheint auch hier der lange Schwanz in der Haupt- Fig. 346. A Clidastes velox. Marsh, ca. !/, nat. Gr., Schädel von der Seite, B Tylosaurus proriger Cope, ca. !/, nat. Gr., von oben, C von unten. Ob. Kreide von Kansas. (N.Williston.) Na Nasenöffnung, O Augenöffnung, S Schläfenloch, Pmx Prämaxillare, Mx Maxillare, F Frontale, Prf Präfrontale, Pif Postorbitale (Postorbitofrontale), P Parietale mit Foramen, So Supraoceipitale, Z Lacrimale, J Jugale, St Supratemporale, Sq Squamosum, @ Quadratum, Pro Prooticum, Bo Basioccipitale, Bs Basisphenoid, Pi Pterygoid (das Epipterygoid ist nicht erhalten!), 7r Transversum, Pa Palatin Y Vomer, D Den- tale, Ag Angulare, Sp Spleniale, C Complementare, A Articulare. sache als der eigent- liche Locomotionsap- parat. Den Feststellun- gen von L. Dollo, Kramberger, Nop- csa, Williston u.a. zufolge stammen die Mosasauridae von den Aigialosauridae, die . | ihrerseits zu landbe- wohnenden Lacertiliern überführen. Ihre Reste, deren kräftige Bezahnung auf gefährliche Raubtiere schließen läßt, finden sich in der marinen Ober- kreide von Neuseeland, Nord- und Südamerika und Europa. geol. de France. No. 10. 1892. — Goldfuß, Nova acta Acad. Leop. nat. cur. Bd. XXI. — Huene F. v., Ein ganzes Tylosaurus Skelett. Geol. Pal. Abhandl. N. F, Bd. VII. (XII) 6. 1910. — Leidy Jos., Cretaceous Reptiles of the U. S. Smithson. Contrib. 1864. — Rep. U. S. geol. Suryey of Territ. I. Extinct vertebrata fauna of - the Western Territories. Washington 1873. — Marsh O., Amer. Journ. Sc. and arts 1871 Bd. 101. 1872 Bd. 103 u. 1880 Bd. 119. — Merriam F. C©., Die Pythonomorphen der Kansas-Kreide. Palaeontographica 1894. XLI. — Nopcsa F. v., Origin of the Mosasaurs. Geol. Magaz. N. S. Dec. 4. Vol. X. 1903. — Osborn H. F., A complete Mosa- saur skeleton. etc. Mem. Americ. Mus. Nat. Hist. Vol. I. P.4. 1899. — Owen Rich. Lepidosauria.. Lacertilia. Mosasauridae. 213 Die ersten Mosasauridae wurden in der obersten Kreide von Maestricht gefunden (1780) und anfänglich für Cetaceen oder Krokodile ge- halten. Erst Cuvier erkannte die große Übereinstimmung des Schädels mit der Eidechsengattung Varanus. Der Schädel (Fig. 346 u. 347) weicht nicht erheblich von dem der Eidechsen, namentlich von Varanus ab. Parietale und Frontale sind ebenso wie das Prämaxillare unpaar. Selbständige Nasalia sind in der Regel nicht entwickelt. Die oberen Schläfenlöcher werden außen von den meist mit dem Postfrontale vereinigten Postorbitale (Postorbitofrontale) und dem Squamosum und Supratemporale — welches Element zwischen Parietale und Squamosum eingeschaltet liegt — innen vom Parietale begrenzt. Das Jugale vereinigt sich mit einem absteigenden Ast des Postorbitale und umrahmt mit Lacri- male und dem ansehnlichen Präfrontale die großen, in der Regel seitlichen, von einem Scleroticaring eingefaßten Augen. Das Prooticum ist wohl entwickelt, während das Opisthoticum mit dem Exoccipitale ver- schmilzt. Das Quadratbein hat ansehnliche Größe, ist beweglich mit dem Squamosum und Supratemporale verbunden und für den Gehörgang (meatus auditorius) entweder ge- Um > fenstert oder eingebuchtet. Das Quadratum Er Fig. 347 (Fig. 348 u. 349) variiert erheblich bei den ver- pyatecarpus coryphaeus Cope. Ob. schiedenen Gattungen und liefert gut systema- Kreide. Kansas. Von hinten (nach tische Merkmale. Neben der verknöcherten Co- Ypstale ra Or. Eo Exoc- lumella (Stapes) kann auch noch eine teil- Co Columella (Stapes), So Supra- weise oder vollständige ossificierte Extracolu- °@“ritsle; Übrige Bezeichnungen mella und ein calcifiziertes Trommelfell (oper- culum tympanicum) (Plioplatecarpus) auftreten. Das Transversum ist!in der Regel klein, das Epipterygoid schlank. Die beiden Aste des Unterkiefers sind vorne nur durch Ligament verbunden, außerdem ist jeder Unterkieferast ungefähr in der Mitte durch eine quere, gegenseitige gelenkige Verbindung Q m e i II K m ir ; ( RN er — u A Ber 1. z ; Fig. 348. N Quadratbein von Clidastes propython Quadratbein von Mosasaurus Camperi H. v. Meyer. A von Cope, von außen. ?/; nat. Gr. innen, B von außen. 1, nat Gr. (Nach R. Owen) (Nach Cope.) m Oberrand, n Unterrand, ! Meatus auditorius, k Stapedialgrube, al Aügelartiger Fortsatz des Oberrandes. Quart. Journ. geol. Soc. 1877. Bd. 33 p.682 und 1878 Bd. 34 p. 748. — Pompeckj J. F., Über einen Fund von Mosasaurierresten im Ob. Senon v. Haldem. 3. Jahresbericht d. niedersächs. geol. Ver. Hannover 1910. — Thevenin A., Mosasauriens d. ]. craie grise etc. Bull. Soc. geol. de France. 3. Ser. 24. 1896. — Williston S. W., Kansas Mosasaurs. Univ. Geol. Surv. Kansas. Vol. 4. P.I. Topeka 1898. The Relationships and habits of the Mosasaurs. Journ. Geol. Vol. XII. Nr. 1. 1904, ferner in Zittel- Eastman Textbook of Palaeontology II. 1902. — Williston and Case, Kansas Mosa- sauridae. pt. I. u. II. Kansas University Quaterly 1892. 1893. 1895. “1 Fi EA x Te AAErAE BEN “+ E ‚r / 214 Vertebrata. Reptilia. A von Dentale und Supraangulare, und Operculare und Angulare beweglich ge- macht, wodurch dem Rachen das Verschlingen größerer Bissen erleichtert wird. i Ansehnlich große, spitzkonische Zähne stehen in einer Reihe auf den Kiefern und den Pterygoidea. Ihre glänzende, mit Schmelz bedeckte Krone ist meist vorn und hinten zuge- schärft oder durch mehrere Kanten facettiert. Alle Zähne stehen in seichten Alveolen und sind mit den angrenzenden Knochen fest verwachsen. Die Ersatzzähne entwickeln sich auf der Innenseite der funktionierenden Zähne, um diese all- mählich durch Druck zu verdrängen. In der Wirbelsäule (Fig. 350 u. 351) zählt man bis zu 130 und mehr Wirbel, welche sich als Hals-, Rücken: und Schwanzwirbel unterscheiden lassen. Die oberen Bögen sind fest mit den procölen Wirbelkörpern verschmolzen, die Dorn- fortsätze mäßig hoch, zuweilen aber in der hinteren Schwanz- region relativ ziemlich verlängert. Die Querfortsätze der prä- sacralen Wirbel sind kurz und dick, sie tragen einköpfige Rippen, die der Schwanzwirbel erscheinen verlängert, ohne Rippen zu tragen. Die Zygapophysen sind in der Hals- und vorderen Rückengegend gut entwickelt, um nach rückwärts schwächer zu werden und in der Schwanzregion zuweilen völlig zu verschwinden. Zuweilen kommt zu denselben noch die bei den Schlangen und verschiedenen Eidechsen be- > kannte Verbindung der Wirbel durch Zygosphen und Zygan- SO trum hinzu. Der Atlas besteht aus einem keilförmigen ven- SL = tralen Mittelstück (Intercentrum, Hypapophyse), zwei seit- PTR: »& lichen Bogenstücken und dem als Zentrum gedeuteten Zahn- ı 88 fortsatz (Processus odontoideus) des Epistropheus. Zwischen 2 diesem und dem Atlas befindet sich ein zweites Intercentrum. ZS Der Epistropheus und die folgenden fünf Halswirbel be- =2S sitzen ungewöhnlich große und verlängerte, mit dem Wirbel- 2 = körper verschmol- ES zeneHypapophysen en welche, ventral ab- —S gestutzt, mit einem TZ freien, zapfenarti- SR sen Fortsatz (Epi- = physe) gelenken, = 2 welcher das Inter- = centrum repräsen- SS tieren dürfte. Am SS letzten Halswirbel vermissen wir die- sen Fortsatz. Mit Ausnahme der er- sten auf den einen Sacralwirbel folgen- den Wirbel (Pygal- wirbel) Be ar le RE Schwanzwirbe - Fig. 350. Fig. 351. förmige Hämapo- Restauriertes Olidastes stenops Cope. Halswirbel A von der Seite, Skelett von B von vorn, c Zentrum, sp Dornfoıtsatz, d Quer- physen (chevron bo- Platecarpus. fortsatz, prz Präzygapophyse, Ay Hypapophyse, E Ca. 1/,, nat. GT h zapfenartiges Endstück der Hypapophyse. !/, nat. Gr. nes), welche mit den (Nach Merriam.! (Nach Cope.) zugehörigen Wirbel- körpern gelenken. Im Brustgürtel (Fig. 352) zeichnet sich das Coracoid durch ansehnliche Größe aus; das verdickte Gelenkende zeigt zwei Facetten auf, während der Lepidosauria, Lacertilia. Mosasauridae. 215 gegenüberliegende flachere Innenrand bogenförmig und häufig mit einem tiefen Einschnitt versehen ist. Außerdem findet sich noch ein kleines Foramen supracoracoideum. Hinten grenzen die Coracoidea an das Sternum an, welches wahrscheinlich nicht verknöcherte, sondern ebenso wie die mit ihm in Verbindung tretenden Sternalrippen aus verkalktem Knorpel be- stand. Die Scapula ist jener der Rhynchocephalen ähnlich. Zuweilen findet sich ein spanförmiges Episternum. Claviculae sind bis jetzt noch nicht nachgewiesen. Der Humerus ist sehr kurz, gedrungen und Fig. 352. Brustgürtel von Clidastes velox Marsh. Von oben gesehen. !/, nat. Gr. (Nach Marsh.) ce Coracoideum, sc Scapula, % Humerus, r Radius, u Ulna, me Metacarpus, 7 erster, V fünfter Finger. an beiden Enden verbreitert und distal mit zwei Facetten für die gleichfalls sehr kurzen, getrennten Vorderarmknochen versehen. Die Carpalia schwanken in der Zahl zwischen 7 (in zwei Reihen) bei Clidastes etc. und 1—2rudimentären Knöchelchen bei Tylosaurus. Die fünf Metacarpalia tragen die aus einer wechselnden Anzahl von Gliedern zusammengesetzten Finger. Fig. 358. Platecarpus simus Marsh sp. :Ob. Kreide. Smoky Hill, Kansas. Beckengürtel und Hinter- extremitäten. il Ileum, pb Pubis, is Ischium, f Femur, ? Tibia, /‘ Fibula, mt Metatarsus, I erste, V fünfte Zehe. 1l,; nat. Gr. (Nach Marsh.) Der Beckengürtel (Fig. 353) ist schwächer als der Brustgürtel. Das Ilium ist ein stabförmiger Knochen, sein Oberrand war entweder frei oder durch lockeres Ligament leicht mit dem einen Sacralwirbel verbunden, Ischium und Pubis erinnern an Eidechsen. Femur, Tibia und Fibula ähneln den homoiogen Knochen der Vorderextremität, bleiben aber schmäler und schlanker. Am Tarsus sind 1—3 Knöchelchen beobachtet. Die 4 oder 5 Zehen sind auf gleiche Weise wie die Finger zusammengesetzt. Im all- gemeinen übertreffen die Vorderextremitäten die hinteren an Länge. Mosasaurus Conyb. (Leiodon Owen) (Fig. 348, 354, 356). Schädel 1,2 m, Körper über 12 m lang. Rumpf langgestreckt. Wirbel ohne Zygosphen- Zygantrum. Über 130 Wirbel, davon 46 präsacral (7 Hals, 39 Rückenwirbel). Nasalia nicht mit den Prämaxillaria verschmolzen. Die mächtigen Zähne „2 ENIS U Pak BL CZ 2 BEE SER A BE EEE FE N 3 3 nat 02 EN a SE a a a Pe V Re N Ei; En a re en, In4E, a a ELE ZER 2 a 4 Ki e fa ir Wr y Da vi Na i * ‚ PP: Mi 216 “8% 97 Vertebrata. "Beptilias\. 0%.07 , . 0 Do Me Tal (auf dem Oberkiefer 14, auf dem Pterygoid 8) vorne und hinten kantig begrenzt. Quadratum klein, oben mit kurzem Fortsatz. Hinterextremität mit 4 Zehen. Höchstzahl der Phalangen 6. Tarsus und Carpus vollständig verknöchert. Chevrons der Schwanzwirbel mit den Wirbeln verwachsen. ? Cenoman. Neuseeland. Ober-Turon. Senon von Maestricht (Holland), Belgien, Norddeutschland, Frankreich, Norditalien!) und Nordamerika. Mosasaurus Camperi H. v. Meyer. Oberste Kreide. Petersberg bei Maestricht. Schädel im Brüsseler Museum, von der Seite. Ca. !/,; nat. Gr. (Nach Dollo.) Olidastes Cope (Edestosaurus Marsh) (Fi- | gur 346 A, 349, 351, 352). Schädel 40—70 cm lang, ” schmal, niedrig. Zähne, facettiert auf der Außen-, | glatt auf der Innenseite, oder auf beiden Seiten glatt. Dentale mit ca. 17 Zähnen. Maxillare mit 15, Pterygoid mit 12—15. Präsacralwirbel ca. 43. Wir- bel mit Zygosphen-Zygantrum. Dornfortsätze in der hinteren Schwanzregion verlängert. Chevrons und Extremitäten wie bei Mosasaurus. Oberes Turon. Unteres Senon. Nordamerika. Fig. 356. Schädel von Mosasaurus (Liodon) restauriert (nach Owen), von oben. A Augenhöhle, $ Schlä- fenlochh N Nasenloch, Pa Scheitelbein, Fr Stirnbein, Prf $ Präfrontale, Pif Postfrontale, Fig. 355. La Lacrimale, Ju Jochbein, Platecarpus coryphaeus Cope. Obere Kreide. Logan County Mx Oberkiefer, Pmx Zwischen- Kansas. Schädel von oben und von der Seite. !/, nat. Gr. kiefer, NaNasenbein, Si? Supra- (Nach Merriam.) Qj Squamosum, $Sq Supratemporale, temporale, Qu Quadratbein, op Spleniale, Sang. Supraangulare, K Komplementare, Sq Squamosum, Bo Basioccipi- An Angulare, D Dentale. tale. 1) Der von R. Nicolis (R. Ist. Venet. Sci. 59. 2. 1900) aus der Scaglia (Senon) - beschriebene Mosasaurier ist in seiner generischen Zugehörigkeit unsicher. Ri ji NN # u 'Lepidosauria. Lacertilia. Paterosauridae. >17 Platecarpus Cope (Lestosaurus Marsh) (Fig. 347, 350, 353, 355). Körper- länge ca. 5m, von welcher auf den Schädel 1/; fällt. Scheitelloch groß, am Vorderrand des Parietale, Augen seitlich. Quadratum groß, oben mit langem Fortsatz. Öffnung für den Meatus auditorius groß, nicht vollständig umschlossen. Zähne schlank und leicht rückwärts gekrümmt, auf der Außen- seite facettiert, auf der Innenseite gestreift. Rumpf gedrungen. Höchstens 30—32 präsacrale Wirbel (nach Williston 7 Halswirbel, 23 Rückenwirbel). Zygosphen rudimentär. Coracoid medial mit Ausschnitt. Episternum vor- handen. 4 Carpalia und 3 Tarsalia. Hinterextremität fünfzehig. Chevrons groß, locker gelenkend. Häufig im oberen Turon und Untersenon von Kansas, Wyoming, Colorado, North Dakota, Texas und Frankreich. Holosaurus Marsh. Ähnlich dem vorigen Genus, vielleicht ident _ nur Coracoidea medial ohne Ausschnitt. Obere Kreide. Kansas. Sironectes Cope. Obere Kreide. Kansas. Plioplatecarpus Dollo (Oterognathus, Phosphorosaurus Dollo). Ähnlich Platecarpus. Bezahnung reduziert, Augen nach oben gerichtet. Extracolu- mella verknöchert. Trommelfell caleifiziert. Foramen parietale sehr groß. Basioccipitale mit medianem Kanal. 38 präsacrale Wirbel. Senon. Maestricht und Belgien. 2 Iserosaurus, Hunosaurus Fritsch. Turon. Böhmen. Prognathosaurus Dollo. Schädel ca. 0,6 m lang. Pterygoidea fast ebenso groß wie die Maxillaria und mit sehr kräftigen Zähnen. Quadratum mit großem oberen Fortsatz, der sich mit einem von unten aufsteigenden Fortsatz vereinigt. Chevrons frei. Senon. Belgien. Brachysaurus Williston. Ähnlich Prognathosaurus, aber die Chev- rons mit den zugehörigen Wirbelcentra verschmolzen. Obere Kreide. S. Dakota. Baptosaurus Marsh. Obere Kreide. Nordamerika. Taniwhasaurus Hektor. Verwandt mit Platecarpus. Cenoman. Neu- seeland. Tylosaurus Marsh (Liodon Cope, Macrosaurus Owen, Rhinosaurus Marsh). Fig. 346B. Schädel 70 cm bis 1,20 m. Skelett bis 81/, m lang. Zwischenkiefer schnabelartig verlängert; Quadratum dick, mit kurzem oberen Fortsatz. Maxillare mit ca. 13 Zähnen. Rumpf gedrungen. 7 Halswirbel, 22—23 Rücken- wirbel. Kein Zygosphen. Über 70 Schwanzwirbel. Chevrons leicht gelenkend. Coracoid ohne Einschnitt. Ein oder zwei Carpalia und Tarsalia vorhanden. Hinterextremität fünfzehig. Zahlreiche Phalangen. Oberes Turon. Unteres Senon. Nordamerika. Hainosaurus Dollo. Schädel bis über 1,50 m lang. Prämaxillare schnabelartig verlängert. Zähne verschiedenartig.. Weniger Phalangen als bei Tylosaurus. Paddeln relativ größer. Femur länger als der Humerus. Oberes Turon. Oberes Senon.. Belgien. Anhang. Paterosauridae.') Schädel solid verknöchert, langgestreckt, schmal, Lacertilier ähnlich mit un- beweglichem, nach vorne gerichtetem Quadratum. Foramen parietale fehlt. Hinter- haupt mit dreiteiliger, von Basioccipitale und Exoccipitale lateralia gebildeter Ge- lenkung. Interorbitalseptum verknöchert. seitliche Schläfenlücke und Orbital- Öffnung nicht voneinander durch eine knöcherne Spange getrennt. Erstere unten 1) Broili F., Systematische u. biologische Bemerkungen zu der permischen Gattung Lysorophus. Anat. Anz. Bd. XXXII. 11 u. 12. 1908. — Case E. C., Notes on the skull of Lysorophus tricarinatus Cope. Bull. americ. Mus. Nat. Hist. Vol. XXIV. Art. 26. 1908. — Williston S. W., Lysorophus a Permian Urodele. Biol. Bull. Vol. XV. Nr. 5. 1908. New Permian Reptiles. Rhachitomous vertebrae. Journ. Geol. Okt./November 1910. nn vu] 218 . Vertebrata. Reptilia. Ophidia. nicht knöchern begrenzt. Basioccipitale und Basisphenoid ähnlich wie bei Amphis- i baena als breite Platten entwickelt. Unterkiefer sehr kurz, nicht zwei Drittel der : Schädellänge betragend. Zähme gleichmäßig groß, spitz. Auf dem Vomer eine | zweite Zahnreihe. Zwischen den Unterkiefern Hautverknöcherungen (Jugular- 4 B platten). Ein Paar verknöcherter Ce- ratobranchtialia und drei Paar eben- solcher Epibranchialia. Körper lang- gestreckt. Wirbel amphicöl mit persi- stierender Chorda, oberer Bogen nicht mit Wirbelkörpern verwachsen und 2 dorsal noch durch eine Sutur getrennt. Fig. 357. Intercentra fehlen. Rippen lang, ein- Lysorophus tricarinatus Cope. Perm. Texas. A von köpfig. Perm. Texas. Illinois. der Seite, n. Case. B von hinten, n. Broili. So . . . . ._: Supraoccipitale, Exo Exoccipitale laterale, Sq Squa- Die einzige hierhergehörige, mosum, Q Quadratum, I, Lacrimale, N Nasenöffnun, mit den genannten Merkmalen aus Osp Interorbialgepkuin (sonsige Bercichnungen wi gestattet Form ist Lysorophus Cope, Fig. 357, aus dem nordameri- kanischen Perm. Mit der einspringenden Gelenkung des Hinterhauptes stand wahrscheinlich noch Knorpel in Verbindung. Extremitäten sehr klein. Bei seinem wurmförmigen Körper dürfte Lysorophus ähnlich Amphisbaena ein unterirdisches, grabendes Leben geführt haben. Die systematische ne ist noch umstritten. S. Williston und Case stellen die Form zu den rodelen. 2. Unterordnung. Ophidia.. Schlangen.!) Körper mit Hornschuppen, stark verlängert, ohme Brustgürtel, fußlos. Parvetale ohne Foramen. Wirbel procöl mit Zuygosphen und Zygantrum; die vorderen mit starken ungegliederten Hypapophysen. Temporalbögen und Epiptery- goid fehlen. Quatratbein ebenso wie Pterygoid, Maxillare und Palatinum be- weglich und lose mit dem Schädel verbunden; Zwischenkiefer sehr klein; Unter- kieferäste in.der Symphyse durch Ligament verbunden. ? Kreide. Eocän bis.jetzt. Das Skelett besteht nur aus Schädel und Wirbelsäule mit ihren An- hängen. Brustgürtel und Vorderextremität fehlen stets, vom Beckengürtel und der Hinterextremität finden sich nur Rudimente (z. B. Boiden, Opotero- donten). Die Zahl der Wirbel ist eine sehr beträchtliche (zuweilen mehr als 400); sie sind procöl, hinten mit halbkugeligen Gelenkflächen versehen, und sowohl durch diese, als auch durch Zygapophysen, sowie durch Zygosphen und Zygantrum sehr fest miteinander verbunden, die oberen Bögen stets vollständig mit dem Centrum verschmolzen. Die vordersten (bis ca. 30) besitzen ungegliederte Hypapophysen auf der Unterseite (Fig. 358); die Querfortsätze sind kurz, knotig. Die langen, gebogenen, häufig hohlen Rippen, welche schon am dritten Wirbel beginnen, sind in der Schwanz- region durch verlängerte Querfortsätze ersetzt. Sie sind einköpfig und äußerst beweglich. Untere Bögen (Hämapophysen oder Chevrons bones) fehlen den Schlangen, dagegen vertreten deren Stelle kräftige absteigende Fort- sätze der Diapophysen (Fig. 359). Der Schädel (Fig. 360) unterscheidet sich von dem der Lacertilier durch die solide Verknöcherung der Schädelkapsel — was durch die Ver- ı) Filhol H., Ann. des Sc. geol. 1887 VIII p. 270—273. — Owen Rich., Fossil Reptilia of the London clay; part. II Palaeont. Soc. 1850. — Janensch W., Über Archaeophis ete. Beitr. zur Pal. u. Geol. Österr.-Ungarns ete., Bd. XIX. 1906. Pterosphenus Schweinfurthi etc. Archiv f. Biontologie. I. 1906. Berlin. Friedländer. — Rochebrune A. F. de, Revision des Ophidiens fossiles, Nouy. Archives du Musee d’hist. nat. de Paris. 1880. 2. ser. vol. III. Ophidia. schmelzung des Prooticums mit dem unpaaren Parietale und dadurch, daß die stark abgebogenen Seitenränder des letzteren und der paarigen Fron- talia sich bis zum Basisphenoid erstrecken, erreicht wird, — ferner durch den Mangel der Schläfenbögen und des Epipterygoids sowie die geringe Entwicklung des Prämaxillare.. Das große Quadratum und meist auch das Squamosum sind in der Regel beweglich mit dem Schädel verbunden, ferner zeigt das meist bezahnte Pterygoid wie Maxillare und Palatin, die durch ein langgestrecktes Transversum in Verbindung stehen, ebenso wie die in der Symphyse durch Ligament verknüpften Unterkieferäste große Verschiebbarkeit. Die Schädelknochen sind derb, fast elfenbeinartig und a glatte Nähte verbunden, die Exoceipitalia mit den Opisthotica ver- wachsen. Fig. 358. Die 6 vorderstenWirbel von Python bivittatus. Nat. Gr. (Nach d’Alton.) a Atlas, ep Epi- stropheus, hyp Hypapophysen, r Rippen, D sp Dornfortsätze. Fig. 360. Schädel der Klapperschlange (Crotalus horridus.) (Nach Claus.) Ocb Basioceipitale, Ocl Exoceipitale laterale, 5 Ose Supraoceipitale, Pr Prooticum, Bs Basisphenoid, Sq Fig. 359. Squamosum, P Parietale, # Frontale, Pf Postirontale, Ein Schwanzwirbel von Python bivitiatus Prf Präfrontale, Et Ethmoideum, N Nasale, Qu Qua- von hinten. c Gelenkkopf des Zentrum, dratum, Pf Pterygoideum, Pl Palatinum, Mx Maxillare, za Zygantrum, d Querfortsatz mit abstei- Pmx Prämaxillare, Tr Transyverum, D Dentale, Art gendem Ast (d’). Articulare des Unterkiefers. Die spitzkonischen, nach hinten gekrümmten, acrodonten Zähne können auf Oberkiefer, Zwischenkiefer, Palatina und Pterygoid und dem Dentale des Unterkiefers stehen. Sie fehlen zuweilen (Uropeltis etc.) auf den Palatina, sehr häufig auf den rudimentären Zwischenkiefern, selten sind sie nur auf dem Oberkiefer bzw. Unterkiefer beschränkt. (Opoterodonten.) Bei den Giftschlangen sind einzelne der vorderen Maxillarzähne mit einem inneren Kanal versehen, welcher an der Zahnspitze mit einer schlitzförmigen Öffnung endigt oder sie sind mit einer Längsfurche ausgestattet. Die Bewegung der Schlangen erfolgt hauptsächlich durch seitliche Krüm- mung der Wirbelsäule, sowie durch die mit den Wirbeln gelenkig verbun- denen Rippen, die vor- und zurückgeschoben werden können und so die Bewegung des Körpers unterstützen. Die Schlangen sind vorzugsweise in den wärmeren Zonen verbreitet und größtenteils Landbewohner. Man unterscheidet etwa 400 lebende Gattungen mit nahezu 1800 Arten. Im Vergleich damit haben die spär- lichen fossilen Vertreter — die aus der Kreide beschriebenen Reste sind alle mehr oder weniger problematisch, vielleicht mit Ausnahme der Gattung Symoliophis Sauvage aus dem Cenoman von der Charente und von Portugal — welche aus tertiären oder diluvialen Ablagerungen stammen, nur geringe \ A II N a Be We EFT 7:7 7 Nr Ya KT - 4 ; PL >, 220 Vertebrata. Reptilia.! Bedeutung; auch lassen die überlieferten Reste meist nur unbedeutende Abweichungen von recenten Formen erkennen. Da von der Mehrzahl der fossilen Arten nur Wirbel bekannt sind, so bleibt die zoologische Be- | stimmung in manchen Fällen ziemlich zweifelhaft. Ganze Skelette wurden bis jetzt nur im Eocän des Monte Bolca bei | Verona, im miocänen Süßwasserkalk von Oeningen und Euböa und in | der Braunkohle von Rott im Siebengebirge aufgefunden. Die überwiegende Mehrzahl der fossilen Reste gehört zu den giftlosen Schlangen. Im älteren Tertiäir von England und Cuise la Mothe, ferner in Belgien finden sich Wirbel von großen Pythoniden (Palaeophis Owen), im Eocän von New Yersey eine vikarierende Gattung (?—= Palaeophis, Titanophis Marsh), im Mitteleocän des Fayum in Agypten neben anderen unvollstän- digen Schlangenresten und im Eocän von Alabama die Palaeophis nahe stehende Gattung Pterosphenus Lucas. Aus der obersten Kreide (? Tertiär) Patagoniens beschreibt A. S. Woodward eine Ilysıa nahestehende Gattung: Dinilysia. Die eocänen Ablagerungen von Neu-Mexiko liefern Helagris Cope, die von Wyoming Boavus, Lithophis und Limnophis Marsh. Im Eocän des Fig. 361. Palaeopython Cadurcensis Filhol sp. Ob. Eocän (Phosphorit). Escamps. Quercy. Wirbel in nat. Gr. a von vorn, b von der Seite, ce von unten, d von hinten. (c Gelenkkopf des Zentrum, sp Dornfort- satz, d Querfortsatz (Diapophyse), z Zygapophyse, zsp Zygosphen, za Zygantrum.) Monte Bolca tritt eine hochspezialisierte Wasserschlange Archaeophis Mass. em. Janensch auf. Die Phosphorite von Quercy und die eocänen Ablage- rungen in der Schweiz, im Pariser Becken und in England enthalten Palaeo- python (Fig. 361) Paleryx Owen und Scytalophis Rochbr. Unter den miocänen Schlangen zeichnet sich das stattliche Skelett- fragment von Heteropython Euboeicus Roem. von Kumi auf Euböa durch treffliche Erhaltung aus; verschiedene Gattungen, namentlich Colubriden (Elaphis) und Eryciden sind aus dem miocänen Süsswasserkalk von Oeningen, Steinheim, Mosbach-Biebrich (Provipera Kink., älteste Giftschlange), Günz- burg, Haeder, Sansan, der Touraine u. a. O., sowie aus der intermiocänen Braunkohle von Rott und dem Süßwasserkalk von Weisenau bei Mainz und Ulm beschrieben. Im Miocän von Colorado und Oregon kommen mehrere Erycidae und eine COrotalide vor. Die pleistocänen Schlangenreste gehören zu noch jetzt lebenden Gattungen. 4. Ordnung. Ichthyosauria. Fischsaurier.') Marine, langgeschwänzte, nackthäutige Reptilien mit fisch- artigem Körper ohne ausgebildeten Hals. Extremitäten paddel- förmig, zuweilen mit mehr als 5 Phalangenreihen, von Schwimm- haut umgeben. Der schmale, hohe Schädel mit stark verlänger- 1) Andrews ©. W., Notes on the osteology of ophthalmosaurus icenicus etc. Geol. Magaz. Dec. 5. 4. Bd. 1907. A descriptive Catalogue of the Marine Reptiles of the Oxford clay ete. Part.I. London printed b. o. the Trustees British Mus. 1910. — Bauer F., Die Ichthyosaurier d. ob. weiß. Jura. Palaeontographica 44. Bd. 1898. Ichthyosaurus bambergensis. XVII. Ber. d. naturf. Gesellsch. in Bamberg. 1900. Osteologische Notizen über Ichthyosaurier. Anat. Anz. XVII. Bd. 1905. — Baur @G., Amer. Naturalist 1887. XXI. S. 837. Über den Ursprung der Extremitäten -_ x Ichthyosauria. I 221 ter, zugespitzter Schnauze; die seitlichen meist großen Augen mit Scleroticaring. Die kleinen Nasenlöcher getrennt vor den Augenliegend. Ein Paar großer oberer Schläfenöffnungen. Außer dem hier zwischen Parietalia und Frontalia austretenden an- sehnlichen Foramen parietale, im Basisphenoid (bei Ichthyo- saurus, Ophthalmosaurus) ein Hypophysenloch. Quadratbein fest mit dem Schädel verbunden. Zähne spitzkonisch, gewöhnlich in gemeinsamen Alveolarrinnen auf dem sehr langen Prämaxil- lare, Maxillare und Dentale eingefügt, zuweilen in der Zahl | reduziert. Wirbel zahlreich, sehr kurz, tief amphiecöl. Bauch- _ _ rippen vorhanden. Sternum nicht verknöchert. Schultergürtel aus dem T-förmigen Episternum, den Coracoidea, Scapulae und Claviculae zusammengesetzt. Nackthäutig. Marin. Trias bis Kreide. Die nackthäutigen marinen Ichthyosaurier entfernen sich durch - Ihren zugespitzten, delphinähnlichen Kopf, durch ihren fischartigen Körper mit seinen kurzen amphicölen Wirbeln, durch ihre paddelför- migen aus Reihen polygonaler Knochenplättchen zusammengesetzten | Extremitäten am weitesten von allen jetzt lebenden Reptilien; sie ver- halten sich in bezug auf Körperformen, Extremitätenbildung und Lebens- , weise zu den typischen Reptilien wie die Cetaceen zu den übrigen Säugetieren und nehmen wie jene eine ganz isolierte Stellung ein. der Ichthyopterygier. Bericht 20. Versamml. d. oberrh. geol. Vereins 1887. Palatin- gegend d. Ichthyosaurier. Anat. Anzeiger X. Bd. 14. 1894. — Boulenger G. A., Proc. geol. Soc. London. 1904. I. S.424, — Branca W., Sind alle im Innern von Ichthyosaurier liegenden Jungen ausnahmslos Embryonen? Abhandl. d. k. pr. Akad. d. Wiss. 1907. Ferner Sitzb. k. pr. Akad. d. W. 1908. XVIIL — Broili F'., Ein neuer Ichthyosaurus aus der nordd. Kreide. Palaeontographica 54. Bd. 1907. Neue Ichthyosaurier aus der Kreide Norddeutschlands und das Hypophysenloch etc. Ibid. 55. Bd. 1909. Ichthyosaurierreste aus der Kreide. Neues Jahrb. Beilageband XXL. 1908. — Dames W., Über die Ichthyoperygier der Triasformation. Sitzungsb. d. k. pr. Ak. d. W. Berlin 46. 1895. — Dollo L., L’audition chez les Ichthyosauriens. Bull. Soc. Belge de G£ologie XXI. 1907, Brüssel. — Fraas Eberh., Die Ichthyo- saurier der süddeutschen Trias- und Jura-Ablagerungen. Tübingen 1891. — Die Hautbedeckung von Ichthyosaurus. Jahresh. für vaterl. Naturk. Württembergs. 4 1894. — Gilmore K. W., Osteology of Baptanodon. Mem. Carnegie Mus. Pittsburg E. Pa. Vol. I. N.2 u. 9. 1905. — Hawkins Thom., Memoirs of Ichthyosauri and Plesio- e: sauri. London 1834. gr. folio. — Jaekel O., Eine neue Darstellung von Ichthyo- saurus. Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. Bd. 56. 1904. — Koken E., Die Rep- tilien d. norddeutschen unteren Kreide. Zeitschr. d. d. geol. Gesellsch. 1883. — E Lydekker P., Note on the classification of the Ichthyoperygia. Geol. Magaz. 1888. : Dec. III. Vol. V.— Maggi L., Omologie craniale fra Ittiosauri etc. Il canale cranio- | faringeo negli Ittiosauri ete Rendiconti R. Istituto Lombardo Sc. e Lettere. Ser. 2. 31. Bd. Milano 1898. — Merriam J. C., Triassic. Ichthyosauria with spec. reference to the Americ. forms. Mem. Univ. calif. Vol.I. N.1. 1908. Ibid. weit. Literatur. — Owen Rich., Monograph on the fossil Reptilia of the liassie formations 1881 p. II. Paläont. Soc. p. 88—130 und Monograph on the fossil Reptilia of the cretaceous formations. Ibid. 1851. p. I p. 68—79. — Osburn R. C.,; Adaptive modifications of the limb skeleton in aquatic Reptiles and Mammals. Ann. N. J. Acad. Science. Voi. XVI. 1905. — Repossi E., Il Mixosauro degli strati triasici di Besano in Lom- bardia. Att. soc. Ital. Sc. Nat. Vol. 41. 1902. — Sauvage, Recherches sur les ver- tebres du kimmeridgien superieur de Fumel. Mem. d. 1. Soc. geol. d. France. 9. Fasc. 4, M&m, 25. 1902. — Stromer E., Neue Forsch. über fossile lungenatmende Meeresbewohner. Fortschritte der naturwissenschafll. Forsch. 2. Bd. Berlin, Urban & Schwarzenberg. 1910. — Theodori C., Beschreibung des kolossalen Ichthyosaurus trigonodon in der Lokal-Petrefaktensammlung zu Banz. München 1854. — Wiman C., Ichthyosaurier aus der Trias Spitzbergens. Bull. Geol. Inst. Upsala. Vol. X. 1910. — Woodward A. $., Outlines of Vertebrate Palaeontology Cambridge 1898. — ‘Yakowlew N., Neue Funde von Trias-Saurien auf Spitzbergen. Verhandl. d. k. r. mineral. Gesellsch. Bd. 40. 1902 u. Bd. 41. 1904. N AN, E rd s # x Miei, rc 2 , a ei Ps nt ea Na 5 era 222 Vertebrata. Reptilia. Die gestreckten Vorderarmknochen der älteren tria- dischen Formen (Mixosaurus ete.), die relativ noch nicht in so hohem Grade dem Wasserleben angepaßt erscheinen wie die ent- sprechenden stark verkürzten plattenähnlichen Elemente der geologisch jüngeren Ichthyosaurier, sprechen für eine Abstammung von land- bewohnenden Vorfahren. | Daß die Ichthyosaurier durch Lungen atmeten, geht aus der Abwesenheit von Kiemenbögen und aus der Form der Zungenbeine hervor. Auch über Fortpflanzung und Ernährung geben günstige Funde sicheren Aufschluß. Die in den Leibern von Ichthyosauriern verschiedentlich aufgefundenen Jungen lassen darauf schließen, daß sie vivipare Tiere waren, oder daß die Jungen bei oder kurz nach der Geburt die Eihüllen zerrissen. Nach den Darlegungen Brancas scheinen andere Jungen von den Muttertieren gefressen worden zu sein, außer- dem finden sich im Mageninhalt der äußerst gefräßigen Tiere Reste von Sepien, Belemniten sowie zahlreiche Gräten und Fischschuppen. Mad d Fig. 362. Schädel von Ichtyosaurus longifrons Owen. (Nach E. Deslongcehamps.) Ob. Lias. Curcy, Cal- vados. 1/, nat. Gr. A Auge, Sci Seleroticaring, S Schläfenloch, N Nasenloch, Pa Parietale, $q Squa- mosum, Fr Frontale, Ptf Postfrontale, Prf Präfrontale, La Lacrimale, J Jugale, Por Postorbitale, Qj Quadratjugale, St Supratemporale, Na Nasale, Pmx Prämaxillare, Mz Maxillare, Md Unterkiefer (d Dentale, op Operculare, ang angulare, k supraangulare). Der mit einer langen delphinartigen Schnauze ausgestattete Schädel (Fig. 362) zeichnet sich durch große bis riesige, seitliche, mit einem (je nach den Gattungen) aus 14—20 Knochenplatten bestehenden Scleroticaring versehene Augenhöhlen aus. Das Scheitelloch tritt zwischen der paarigen, ansehnlichen Parietalia und den kleinen Frontalia aus. Neben den Parietalia befindet sich jederseits ein elliptisches Schläfenloch, das außen und unten von Postfrontale und Squamosum begrenzt ist. Die weit zurückliegenden, ge- trennten äußeren Nasenlöcher sind durch eine mehr oder weniger schmale, von Präfrontale und Lacrimale gebildete Knochenbrücke von den Orbiten getrennt. Das Lacrimale bildet auch mit dem schlanken spangenförmigen Jugale die untere, das schmale, etwas förmiges Supraoccipitalia gebildet. Ichthyosauria. 2923 gebogene Postorbitale mit dem stattlichen Postirontale die hintere und obere Begrenzung der Augen. Zwischen dem sich an das Jugale an- schließendenund die äußere hintere Schädeldecke bildenden Quadrato- jugale und dem mit sehr kräftigen Gelenkteil ausgestatteten haken- föormigen Quadratum liegt ein ansehnliches Fenster. Hinter dem Postorbitale befindet sich eingeschaltet zwischen diesem, dem Squamo- sum, Postfrontale und Quadratojugale ein unregelmäßig drei- oder vier- seitiges Element, das gewöhnlich Supratemporale bezeichnet wird. Die vor den Augen sich verlängernde Schnauze besteht aus den Nasalia und den langgestreckten, durch eine gerade Naht mitein- ander verbundenen Prämaxillaria. Das Maxillare ist ein kleines, länglich dreieckiges, zwischen Prämaxillare, Lacrimale und Jugale eingeschaltetes Knochen- stück. Am Hinterhaupt wird die Begrenzung des Foramen magnum durch das kleine, aber sehr kräftige, den runden Gelenkkopf bildende Basioceipitale, die beiden seitlichen Ex- oceipitalia lateralia und ein unpaares bogen- Seitlich vom Basioceipitale bzw. teilweise noch vom Exoceipitale liegt die keulenförmige Oolu- mella (Stapes) und das Opisthoticum, von denen erstere sich in eine rinnenförmige Vertiefung auf der Oberseite des Pterygoids einlegt und mit ihrem distalen Teil in eine runde Grube im Quadratum eingreift, während Fig. 363. das letztere die Verbindung mit dem Squa- mosum anstrebt. Vor dem Opisthoticum liegt jederseits ein kleines Prooticum. Auf der Schädelunterseite (Fig. 363) folgt auf das Basi- oceipitale ein gedrungenes vierseitiges Basi- sphenoid das eine einfache oder durch eine Unterseite von Ichthyosaurus longifrons Owen (schemat.) Bs Basisphenoid, Ps Rostrum, Hy Hypophysenöffnung, Pa Pala- tinum, V Vomer, Mx Maxil- lare, Pmx& Prämaxillare. Vor V die Choane (innere Nasenöff- nung), &? Ansatzstelle des nicht erhaltenen Transversum. !/, nat. crista geteilte Hypophysenöffnung auf- zeigt, und das ein langes dolchförmiges, die | großen Gaumenöffnungen teilendes Rostrum aussendet. Das Ptery- goid ist langgestreckt und schmal. Auf seinem hinteren Ende steht dorsal das senkrechte Epipterygoid. An der Begrenzung der inneren Nasenlöcher nehmen die ansehnlichen Palatina, Maxilla- rıa, Prämaxıllarıa und Vomera teil. Ein Transversum ist wahrscheinlich entwickelt. In der Hinterregion des Schädels unter den Flügelbeinen bemerkt man zuweilen zwei rippenartige starke Zungenbeinhörner, auch ein plattiges Hyoid ist beobachtet wor- den. Die beiden schlanken Aste des Unterkiefers vereinigen sich vorne in einer sehr langen Symphyse und besitzen keinen eigent- lichen Coronoidfortsatz. Zähne (Fig. 364 u. 365) von spitzkonischer Form mit rundlicher, oder vorne und hinten zugeschärfter Krone und gewöhnlich dicker Wurzel finden sich — einige meist geologisch jüngere Formen aus- genommen — in der Regel in sehr großer Zahl auf den Kiefern. Sie sind gewöhnlich in eine gemeinsame tiefe Rinne, seltener in geson- Gr. (Nach A. S. Woodward.) BE, TER “an, \ a a nm [nn m DIT Ka Na ih) 4 AR . \ { 224 Vertebrata. Reptilia. derte Alveolen (Mixosaurus), eingelassen und wurden darin im ersten Falle lediglich vom Zahnfleisch gehalten. Die aus demselben hervor- tretende Krone ist sehr fest auf Dentin aufgebaut und mit einem Fig. 364. Fig. 365. Ichthyosaurus platyodon Conyb. Unt. Lias. Schnauzenfragment von I. Quenstedti Zitt. aus Lyme Regis, England. Zahn von der Seite und dem oberen Jura (Bohnerz) von Melchingen (nach von vorne. Nat. Gr. Quienstedt). Na Nasenbein, Pmx Zwischen- (Nach Lydekker.) kiefer, Md Unterkiefer. zarten glänzenden Überzug von Schmelz versehen; der untere Teil, die Wurzel, zeigt eine rauhe, gefurchte Oberfläche und ist aus einer von starken Gefäßen durchzogenen und mit Knochenkörperchen er- füllten knochenähnlichen Zementmasse zusammengesetzt, die einen mehr oder weniger gefalteten Dentinring umgibt. Fig. 366. Ichihyosaurus trigonus Owen. Zentrum eines Fig. 367. hinteren Rumpfwirbels. a, b tuberkularer und capitularer Schwanzwirbel von Ichthyosaurus aus Gelenkhöker für die Rippe. Kimmeridge elay. Wootton- dem oberen Lias von Banz, Franken. Basset, England. !/, nat. Gr. (Nach Lydekker.) Nat. Gr. Die Wirbelsäule (Fig. 366 u. 367) zerfällt, da ein größerer Halsabschnitt nicht entwickelt ist, in einen präcaudalen und caudalen Abschnitt. Die Zahl sämtlicher Wirbel ist stets eine sehr große und kann bei ausgewachsenen Formen 200 erreichen. (Bei verschie- denaltrigen Individuen derselben Art kann ein Unterschied bis über 30 Wirbeln bestehen.) Die Vermehrung der Wirbel erfolgt ausschließ- lich im caudalen Teile; ca. 2]; aller Wirbel entfallen auf den Schwanz, 1, auf den Rumpf. Die Wirbelkörper (Zentra) sind ungemein kurz und tief amphicöle, fischwirbelähnliche Scheiben. Die der ersten Wirbel besitzen zumeist einen fünfseitigen, alle übrigen in der Regel nahezu einen kreisrunden, seltener einen sechseckigen Umriß. Die oberen Bogen waren nur durch Knorpel am Wirbel- körper befestigt und lösen sich beim Fossilisationsprozeß leicht ab; auf der Dorsalseite der infolgedessen häufig isolierten Wirbelkörper lassen sich daher neben der schwach vertieften Rinne für das Rückenmark unregelmäßig dreieckige oder länglich vertiefte rauhe Insertionsstellen für die oberen Bogen erkennen. Letztere vereinigen sich zu einem starken, seitlich zusammengedrückten Dornfortsatz. Die Prä- und Postzygapophysen sind schwach aus- gebildet. Die zwei vordersten Wirbel bilden als Atlas und Epistropheus den Hals- abschnitt. Ihre Wirbelkörper sind — abgesehen von den triadischen Formen — bei ausgewach- senen Individuen miteinander fest verwachsen, RB 2 A IR Doe90o, 20 Kl S$ Fig. 368. Brustgürtel und Vorderextremität des latipinnaten Ichthyosaurus communis. Conyb Unt.Lias England. icl Episternum, cl Schlüssel- bein (clavicula), cor Coracoideum, sc Scapula, A humerus, R Ra- dius, U Ulna, r radiale, © intermedium, u ulnare des Carpus. Cı 6a ; INN \ DARAN a! \ er Fig. 369. Vorderfuß d.longipinnaten Ich- thyosaurus trisceissus Quenst- Ob. Lias von Boll, Württem- berg. H Oberarm (Humerus). R Radius, U Ulna, r Radiale, « Ulnare, i Intermedium des Carpus, c’ Platten der distalen Carpusreihe. Das mittlere ec’ unter i = das eine Centrale. p Pisiforme, mc Metacarpalia. die beiden Centralia. jedes von ihnen läßt ventral vorn und hinten (bei sehr guter Er- haltung) ein kleines Intercentrum erkennen. Untere Bögen sind in der Schwanzregion bei den triasischen Gattungen, wo sie sich ver- einigen, besonders wohl entwickelt, können aber auch bei den meisten jüngeren Formen auftreten, wo sie getrennt bleiben. Vom Atlas an besitzen die Wirbelkörper von Ichthyosaurus, Baptanodon, Ophthalmo- saurus statt der Querfortsätze zwei getrennte Höcker zur An- heftung der zweiköpfigen, namentlich in der vorderen Rumpfregion besonders langer und stark gebogener, häufig mit einer tiefen Längs- furche versehenen Rippen. Gegen hinten rücken die beiden Höcker, unter gegenseitiger Annäherung immer tiefer an den Seiten des Wirbelkörpers herab, bis sie schließlich von der Beckengegend ab Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 15 ee en ER A DIT 8 'Vertehrata. Reptilia. DET DRSD BE NET — a. = j 1“ zu einer einzigen Protuberanz verschmelzen. Die Schwanzrippen selbst sind einköpfig, kurz und gerade und begleiten einen großen Teil des Schwanzes als kurze seitliche Fortsätze. Bei Cvmbospondylus, Del- phinosaurus, Shastasaurus tragen nur einige vordere Rückenwirbel zweiköpfige Rippen, alle hinteren sind einköpfig. Der letzte Abschnitt des Schwanzes ist nach abwärts gebogen (Cymbospondylus, Mixosaurus) oder vollständig nach unten ab- geknickt (Ichthyosaurus) und verläuft in den unteren Lappen einer gewaltigen vertikalen Schwanzilosse, welche in der Hauptsache den eigentlichen Locomotionsapparat des Tieres darstellte. Dieselbe ist an Exemplaren aus dem Lias von Holzmaden und dem lithogra- phischen Schiefer im deutlichen Abdruck erhalten. Die Paddeln dürften im Gegensatz zu Plesiosaurus zumeist nur als Balancemittel gedient haben. Zwischen den Extremitätengürteln liegen zahlreiche dünne grätenartig gebogene Bauchrippen. Für die Fähigkeit der Ichthyosauren, im Wasser sich energisch zu bewegen, spricht auch die Zusammensetzung des ungemein kräf- tigen Brustgürtels. (Fig. 368.) Ein knöchernes Sternum ist nicht erhalten, dagegen findet sich stets ein dreiseitiges, in der Regel aber T-förmiges \yY> uw“ ID Sara BE RO Fig. 371. a Rechte Beckenhälfte von Cymbospondylus pe- Fig. 370. trinus Leidy. Ventral-Ansicht. Mittl. Trias. RechteVorderextremität vonMi- Nevada. Pb Pubis mit Foramen obturat Eo; xosaurus cornalianusBassani. Ob. Js Ischium, H IDium, ca. !/;, nat. Gr. (nach alp. Trias. Besano. Lombardei. Merriam). b Linke Beckenhälfte von Ichthyo- H Humerus, U Ulna, R Radius, saurus communis Conybeare. Unt. Lias. Eng- U’ Ulnare, R’ Radiale, i Interme- land. V. d. Seite, 2, nat. GT. dium, PPisiforme. N.Repossi. (Nach A. S. Woodward.) | Episternum, welches den schlanken, leicht gebogenen Claviculae anliegt oder zwischen sie eingeschaltet ist. Die Coracoidea sind große breite, hinten abgerundet endende Knochenplatten, deren Innen- ränder sich gegenseitig berühren, ihr Vorderrand zeigt gewöhnlich einen mehr oder weniger tiefen Ausschnitt, am Außenrand ragt ein kurzer, stark verdickter, breiter Fortsatz mit zwei Gelenkflächen vor, wovon die vordere zur Aufnahme der länglichen, in der Mitte etwas eingeschnürten, proximal verdickten und verbreiterten Scapula, die hintere für den kurzen stämmigen Humerus bestimmt ist, Der proximal verdickte Humerus (Fig. 369, 370) gelenkt zum größten Teil mit dem Öoracoid zum kleineren mit der Scapula, distal ist er ab- geplattet und mit zwei, seltener mit drei Facetten versehen, von denen die vordere den Radius, die hintere die Ulna und im letzteren Falle die mittlere, das Intermedium, aufnimmt. Ichthyosauria. 2237 Radius und Ulna, die bei triasischen Gattungen noch relativ gestreckte median eingeschnürte Elemente darstellen, sind bei den späte- ren Formen polygonale oder rundliche Knochenplatten (Fig. 370, 369). Die zwei folgenden Querreihen kleiner, meist polygonaler oder rundlicher Platten werden dem Oarpus (in der proximalen Reihe häufig ein ulnares, seltener auch ein radiales Sesambein — Pisiforme), die dritte dem Metacarpus zugeschrieben, an welchem 3—5 Längsreihen eben- solcher Knöchelchen beginnen, welche gegen das Ende der Paddel immer kleiner werden. Durch dichotome Spaltung einzelner Strahlen kann die Zahl der Finger auf 8&—10 erhöht werden. Die Menge der eine solche Paddel zusammensetzenden Täfelchen ist sehr wechselnd, kann aber mehr als 100 betragen. Häufig bemerkt man am Radius und den folgenden Platten des Vorderrandes einen tiefen Einschnitt. Je nachdem in der distalen Reihe des Carpus mit dem Intermedium ein oder zwei Oentralia- gelenken unterscheidet man Longi- ‚pinnati oder Latipinnati Ichthyosaurier. Am Beckengürtel (Fig. 371) sind bei den triasischen Formen (Mixosaurus, Oymbospondylus) Pubis und Ischium breite, ansehn- liche Platten, von denen ersteres meist das Foramen obturatorium 3 4 ar al RT TrneIUNERTTRENR Fig. 372. Skelett von Ichihyosaurus quadriscissus Quenst; zeigt den Umriß der (etwas beschädigten) Rücken- und Schwanzflosse. Ob. Lias. Holzmaden, Württemberg. (Nach Ek. Fraas.) x aufzeigt, bei den jüngeren Gattungen (Ichthyosaurus) hingegen sind diese beiden Elemente beträchtlich reduziert, und bei einigen Arten, z. B. Ophthalmosaurus, verschmelzen sie völlig miteinander. Das Ilium ist ein mehr oder weniger schlanker Knochen, der, da weder Sacralwirbel noch Sacralrippen existieren, frei im Fleisch steckt. Die Hinterpaddel ist ähnlich wie die vordere gebaut, nur bei den späteren Formen kleiner und schwächer (ausgenommen J. longirostris). Die Ichthyosaurier waren nackthäutige Reptilien’ mit hoher, feischiger Rückenflosse und bedeutend größerer Schwanzflosse (Fig. 372). Die polyongalen Knochenplatten der paarigen Paddeln lagen in sehr muskulöser Haut, welche, distal sich zuspitzend, ziem- lich weit über das Skelett vorragte. Der Paddelvorderrand war mit Hornschuppen bekleidet. Die mehr oder weniger gesellig lebenden Ichthyosaurier finden sich im marinen Mesozoicum, sie treten zuerst im unteren Muschel- kalk auf, finden sich im Lias (England, Süddeutschland) in erstaun- ‚licher Fülle und Formenreichtum, wo einzelne Arten eine Länge von über 10 m erreichen, werden auffallend selten in Dogger, um dann 19% Zur “er DEE £4 es I, BORN N 5 E # - * er Ve d / a 28 Vertebrata. Reptilia. ‚a gegen Schluß des oberen Jura und im Neocom-Gault erneuten Auf- schwung zu nehmen. Die aus späteren cretaceischen oder dem Tertiär beschriebenen Reste sind teils, abgesehen von einem Schnauzenfrag- mentausder Scaglia (oberer Kreide)der Emilia (Italien), mangelhaft, teils unvollständig beschrieben, teils(Miocän von Malta), höchst problematisch. Mixosaurus Baur (Fig. 370). Verhältnismäßig kleine (bis ca. 1 m) 4 Tiere mit leicht abgebogenem, nicht geknicktem Schwanzende. Schwanz wirbel mit Y-ähnlichen Chevrons. Episternum dreiseitig. Radius und Ulna, Tibia und Fibula verhältnismäßig gestreckt. Vorderextremität beträchtlich größer als die Hinterextremität. Pubis und Ischium plattenförmig. Schädel Im Verhältnis zum Körper groß. Augen groß. Zähne mehr oder weniger dichtstehend in Alveolen. Rippen ? einköpfig (bei J. Nordenskiöldi die vorderen Wirbel zweiköpfig). Obere alpine Trias (? Wengener). Südalpen. Mittlere Trias, Spitzbergen. Hierher dürften auch die wenigen Reste aus dem unteren Muschelkalk Süddeutschlands (M. atavus Quenst.) gehören. Phalarodon Merriam. Zähne in Alveolen. Vordere konisch, hintere zusammengepreßt. Verwandt mit M. atavus. Mittl. Trias. Nevada. Cymbospondylus Leidy (Fig. 371a), em. Merriam. Große Formen. Schädel über 1 m lang, Schwanzende nur leicht abgebogen. Vorderextremität kaum größer als die Hinterextremität. Humerus, Radius und Ulna ge- streckt. Pubis und Ischium plattenförmig. Die vorderen Rückenrippen zweiköpfig, die hinteren einköpfig. Augen relativ klein. Zähne zahlreich, teilweise in Alveolen. Mittlere Trias. Nevada. Toretocnemus Merriam. Rückenrippen zweiköpfig. Hinterextremität nahezu so groß wie die Vorderextremität. Radius und Ulna, Tibia und Fibula gestreckt. Obere Trias. Californien. | Merriamia Boulenger. Rückenrippen einköpfig. Coracoid ohne Einschnitt. Hinterextremität kleiner als die vordere. Obere Trias. Cali- fornien. Delphinosaurus Merriam. Obere Trias. Nordamerika. Shastasaurus Merriam. Nur die vorderen Rückenrippen zweiköpfig. Humerus, Radius und Ulna relativ stark verkürzt. Hinterextremität sehr klein. Obere Trias. Californien. Pessosaurus Wiman. Mittlere Trias. Spitzbergen. ? Pessopteryx Wiman. Zähne pflasterartig. Wurzel mit Schmelz- falten. Mittlere Trias. Spitzbergen. Ichthyosaurus König (Fig. 362, 363—369, 372, 371b). Bumpf- rippen zweiköpfig, Schwanzrippen einköpfig. Schwanzende geknickt. Episternum T-förmig. Pubis und Ischium stark reduziert. Radius und Ulna, Tibia und Fibula gewöhnlich sehr klein, in gegenseitigem Kontakt. Augen sehr groß. Zähne zahlreich in einer gemeinsamen tiefen Rinne eingelassen. Obere Trias bis Kreide. Das Hauptlager für Ichthyosaurier ist der Lias, und zwar finden sich die schönsten Skelette im unteren Lias von England (Lyme Regis), im oberen Lias von Yorkshire (England), Calvados und ganz besonders im oberen Lias von Württemberg (Boll, Holzmaden) und Franken (Banz, Altdorf); ferner wird Ichthyosaurus aus oberen weißen Jura von Bayern, Frankreich, England, Südamerika angeführt. Die weiteste Verbreitung erreicht Ichthyosaurus i in der Kreide (Neocom, Gault), wo er nicht nur aus Europa, sondern auch aus Indien, von Ceram, von Australien, Neuseeland, Patagonien genannt wird. Ba ptanodon Marsh. Zähne in der Zahl reduziert, aber sich auf die ganze Kieferlänge erstreckend. Claviculae miteinander verschmolzen. Humerus distal mit drei Gelenkfacetten, welche mit drei unregelmäßig polygonalen Elementen gelenken. Alle übrigen Knöchelchen der Paddel mehr oder weniger gerundet und durch Knorpel zusammengehalten. Oberer Jura. Nordamerika. { nA 229 Sauropterygia. Opthalmosaurus Seeley. Augen sehr groß. Zähne klein, leicht befestigt und nur auf die vorderen Teile der Kiefer beschränkt. Claviculae durch Sutur miteinander verbunden. Episternum T-förmig. Vorderextremität ähnlich Baptanodon. Hinterextremität klein, Femur mit. zwei distalen Gelenk- flächen. Das mit dem Ischium verschmolzene Pubis mit Foramen obturat. Oberer Jura bis untere Kreide. England. 5. Ordnung. Sauropterygia. Owen.!) Der eidechsenähnliche Körper (ausgenommen diePlaco- dontier) mit langem Hals und kurzem Schwanz. Extremitäten fünfzehig, mehr oder weniger paddelartig. Schädel klein mit Foramen parietale und einem Paar großer oberer Schläfenöff- nungen. Außere Nasenlöchergetrennt. Quadratum unbeweg- lich mit dem Schädel verbunden. Gaumendach mehr oder weniger geschlossen, Pterygoideasehrgroß, in der Mittesich vereini- send. Zähne zugespitzt, inAlveolen. Wirbelmäßigamphicöl- ») Andrews ©. W., On the Development of the shoulder-girdle of a Plesiosaur (Oryptoclidus) etc. Ann. Magaz. Nat -Hist. Ser. 6. Vol. XV. 1895, ferner ibid. Über Muraenosaurus. Vol. XVI. On the structure of the skull in Peloneustes Vol. X'VI, ferner Geol. Magaz. Dec. 4. Vol. 3. 1896. On the struct. of a skull of a Pliosaur. Quart. Journ. Geol. Soc. Lond. 53. 1897. On the struct. of the Plesiosaurian skull ibid. 52. 1896. On some new Plesiosauria etc. Ann. Magaz. Ser. 8 Vol. 3 1909. A descriptive Catalogue of the marine Reptiles of the Oxford Clay. 1. c. British Museum 1910. — Boulenger @. A., On a Nothosaurian Reptile ete. Transact. Zool. Soc. London Vol. XIV. 1896—98. — Dames W., Die Plesiosaurier der süddeutschen Liasformation. Abhandl. d. k. pr. Akad. d. Wissensch. Berlin 1895. — Deeke W., Über Lariosaurus und einige andere Saurier der lombardischen Trias. Zeitschr. d. deutsch. geolog. Ges. 1886 Bd. XXX VIII S. 170. — Saurierreste aus den Quiriquina- Schichten. Neues Jahrb. Beilageband. X. 1896. — Fraas E., Die schwäbischen Trias-Saurier etc. Stuttgart 1896. Schweizerbart. Plesiosaurier aus dem ob. Lias v. Holzmaden. Palaeontographica 57. Bd. 1910. — Frech. (Philippi. Volz). Lethaea geognostica. Mesozoicum. Stuttgart 1903—08. S. 15 etc. Dort Literatur über Notho- sauridae. — Fürbringer M., Zur vergl. Anatomie des Brustschulterapparates etc. Jena- “ ische Zeitschr. f. Naturwissensch. 34. 1900. Jena. — Hawkins Th., Memoirs on Ichthyo- sauri and Plesiosauri. London 1834. — Hulke T. W., Proceed. Roy. Soc. 1892. vol. 51. — Jaccard F., Sur le Peloneustes philarchus etc. Bull. Soc. Vaud. Sc. Nat. Vol. 43. 1907. — Jaekel O., Über den Schädelbau der Nothosauriden. Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde. Berlin 1905—06. — Knight W. C., Some new Juras- sic Vertebrates from Wyoming. Americ. Journ. Science. Vol. 5. 1898. — Ko- ken E., Beiträge zur Kenntnis der Gattung Nothosaurus. Zeitschr. d. deutsch. geol. Gesellsch. 45. Bd. 1893. Die Dinosaurier, Sauropterygier und Crocodiliden des nord- deutschen Wealden. Pal. Abhandl. Bd. IH. 1887 u. Bd. VII. 1896 (Fischer, Jena). — Lydekker R., Catalogue fossil Rept. etc. 1. c. P. II. — Meyer H. v., Zur Fauna der Vorwelt. Die Saurier des Muschelkalks. Frankfurt 1847—55. — Owen Rich., Mo- nograph of the Reptilia of the liassic formations. Sauropterygia. Palaeontographical Society und Fossil Reptilia of the Cretacoous formations. Pal. Soc. p. 58—68 und Supplement Nr. IV. — Riabinin A., 2 Plesios. aus der Jura- u. Kreide-Abl. Rußlands. Mem. Com. Geol. N. Ser. 41—50. 1908—09. — Seeley H. @., Ann. Mag. nat. hist. ö ser. XV. p. 49 und 232. — Quarterly-Journal geol. Soc. London Vol. XXX, XXXILI. XXXIU. u. XXXVII und (Shouldergirdle) Proceed. Royal. Soc. 1892 vol. 54 und 1893 vol. 54. — Sollas W. (and Whidborne) On a new species of Plesiosaurus etc. Quart-Journ. geol. Soc. London 37. 1881. — Volz W., Proneusticosaurus, eine neue Sauropterygiergattung etc. Palaeontographica 49. Bd. 1902. — Watson D., A prelim. Note on two new genera of upper Liassic Plesiosaurs. Mem. Proc. Manchester Lit. Philos. Soc. Vol. 54. P.I u. HI 1909-10. — Williston S. W., Nortb American Plesio- saurs. P. I. Field Columb. Mus. Publ. 73. Geol. Ser. Vol. II. Nr. 1, Chicago 1903. N. A. Plesiosaurs. Elasmosaurus ete. Americ. Journ. Science. Vol. XXI. 1906. N. A. Plesiosaurus: Trinacromerum. Journ. of Geology Vol. XVI. 1908. — Woodward A. S$., Vertebrate Palaeontology etce. Cambridge 1898. u —. ® w z Be Se} En ae WE ENTE EZ 230 Vertebrata. Reptilia. platycöl. Halsrippen nur mit den Wirbelkörpern, nie mit den oberen Bogen gelenkend. Rückenrippen einköpfig. Bauch- rippen zwischen den mächtigen Extremitätengürteln sehr kräftigentwickelt. Sacrummitzweibissechs Wirbeln. Brust- gürtel ohne knöchernes Sternum. Nackthäutig. Trias. — Obere Kreide. Die geologische Verbreitung der Sauropterygier erstreckt sich über Trias, Jura und Kreide. Aus dem Vorkommen ihrer Über- reste in marinen Schichten und aus der ganzen Organisation läßt sich schließen, daß sie zumeist auf den Aufenthalt im Meere an- gewiesen waren. Die Sauropterygier s. str. zerfallen in 1. Notho- sauridae und 2. Plesiosauridae, zu denen die in ihrem Skelett noch unvollständig bekannten Placodontidae kommen dürften. Die Nothosauridae gehören ausschließlich der Trias an; einige von ihnen scheinen, wie der zierliche Neusticosaurus, in der Hauptsache Land- bewohner gewesen zu sein, andere, deren Extremitäten, wie z. B. bei Lariosaurus, nicht nur zum Schwimmen dienlich waren, sondern auch die Möglichkeit der Fortbewegung auf dem Lande gestatteten, dürften Bewohner des Strandes oder der Küste darstellen, während sich manche (Nothosaurus) schon bereits mehr dem Wasserleben angepaßt zeigen. Das letztere ist in weit höherem Maße bei den Plesiosauridae der Fall, ihre Extremitäten sind als kräftige Ruderpaddeln aus- gebildet und dürften kaum mehr zu einer Bewegung auf dem Lande gedient haben. Die Reste der Sauropterygier sind von der oberen Trias an bis zur oberen Kreide aus allen Weltteilen bekannt geworden. Die mehr langlebigen Plesiosaurier und die nur auf die Trias beschränkten Nothosaurier sind einander nahe verwandt, in mancher Beziehung, wie z. B. im Bau der Schädelunterseite, sind aber die letzteren voll- kommener organisiert als die Plesiosaurier. Aller Wahrscheinlichkeit nach lassen sich beide Familien auf eine gemeinsame Stammform zurückführen. Die hier als Anhang angeführten Mesosauridae sind infolge ihres ungenügend bekannten Schädels im System noch unsicher, der Bau der Wirbel und der Extremitätengürtel zeigt indessen mit gewissen Nothosauridae (Proneusticosaurus) viele gemeinsame Merkmale. 1. Familie. Nothosauridae. Extremitäten noch mit den Merkmalen von Gehfüßen mit verlängertem Radius und Ulna, Tibia und Fibula; fünfzehig. Brustgürtel mit großen. Ola- viculae. Coracoidea mäßig groß, nicht mit den Scapulae bzw. dem Episternum verbunden. Trias. Nothosaurus Münster (Opeosaurus H. v. M.) (Fig. 373, 374, 375, 376, 377). Schädel langgestreckt, vorne etwas verschmälert (bei N. mira- bilis bis 35 cm, bei anderen Formen 65 cm bis 1m lang), niedrig gebaut, mit einem Paar großer (oberer) Schläfenlöcher, die durch das schmale, un- paare vom Scheitelloch durchbohrte Parietale getrennt werden. Von den Schläfenlöchern durch Postorbitale und Postfrontale getrennt liegen etwas vor der Mitte die relativ kleinen, ovalen, durch das gleichfalls unpaare Frontale geschiedenen Augen (ohne Seleroticaring) und nicht weit vor den- selben die Nasenlöcher. Die Nasalia sind paarig entwickelt, die beiden Prämaxillaria bilden die etwas verlängerte Schnauze. Dem Maxillare fällt mit dem kleinen Präfrontale die vordere Begrenzung der Augen und mit Ei aL 025 Sauropterygier. Nothosauridae. 231 dem sich nach oben und rückwärts sich anschließenden Jugale auch die untere Begrenzung zu; nach rückwärts ist es in einen Fortsatz, den ? Rest des unteren Schläfenbogens, ausgezogen. Die den Schläfenbogen nach “unten abschließende Knochenspange wird vom Postorbitale und einem Fort- satz des Squamosum gebildet, welch letzteres auch die äußere hintere Ecke des Schädels bildet und nach abwärts in das die Gelenkung mit dem Unter- kiefer vermittelnde Quadratum übergeht. Auf der Unterseite erreichen Pterygoidea und Palatina eine stattliche Größe und bilden mit den kleinen Transversa und den beiden Vomera, die auch verschmelzen können, ein geschlossenes Gaumendach, das weit vorne von den getrennten Choanen Fig. 374. Zahn von Notho- saurus mirabilis H. v. Meyer. Muschelkalk. Bayreuth. (Nat. Gr.) Fig. 375. Fig. 373. Körper eines Hals- Nothosaurus mirabilis Münster. ob. Muschelkalk. Bayreuth. (Nach Quen- wirbels von Notho- stedtu.H.v.Meyer ergänzt). A von oben. B von der Seite. Pmx saurus. (nat. Gr.) Prämaxillare, Mx Maxillare, N Nasale, F Frontale, P Parietale, Prf Prä- b von der Seite, frontale, Pif Postfrontale, PoPostorbitale, Sq Squamosum, BoBasiocci- a von oben. pitale, POPterygoid, Tr Transversum, PaPalatinum, V Vomer, Na Nasen- Muschelkalk. löcher, O}Augen, SSchläfenlöcher, Ch Choanen, Fp Foramen pariefale. Bayreuth. durchbrochen wird. Die Kiefer sind mit konischen, etwas gekrümmten und gerieften, thecodonten Zähnen versehen, wovon sich die am vor- deren. Teile der Schnauze befindlichen und einige des Maxillare durch ansehnliche Größe auszeichnen. Die platycölen, eingeschnürten Zentra der Wirbel sind mit den Bögen, die relativ hohe Dornfortsätze tragen, durch Naht verbunden, sie trennen sich leicht von denselben, wobei auf der Dorsalseite der Zentra eine kreuz- förmige Zeichnung entsteht (Fig. 375). Der lange Hals enthält ca. 22 Wirbel, die mit Ausnahme des Atlas und Epistropheus kurze, hakenförmige, zwei- köpfige, nur mit dem Wirbelkörper gelenkende Rippen tragen, an den (20—?30) Rückenwirbeln gehen die einköpfigen Rippen von kräftigen Diapophysen der oberen Bogen aus; an den Schwanzwirbeln, die außerdem ventral zwei Höcker zur Gelenkung mit den unteren Bogen besitzen, rücken N 17%” u r Ba, a a a ut En RR Dr N KR RE TE a RR N ad u* { . Rz RAN ARE al u RE a TE m 21,0 U Na LEER LEN Hi w Ba “ Ef au’ a - BE Sa IN ER II R 232 ertebrata. Reptilia. . die einfachen Querfortsätze wieder auf das Zentrum. Die Zahl der Beckenwirbel ist unsicher (? 2—3). Die kräftigen Bauchrippen bestehen aus einem winklig gebogenen Mittelstück, dessen Schenkel nach hinten spitz auslaufen, und je einem zwischen letztere sich einschaltenden Seitenstück. Im Brustgürtel schließen die inneren Enden (Fig. 377) der starken Claviculae das kleine ovale Epi- sternum ein und heften sich mittels Naht an den stämmigen ventralen Ab- = Inh a || Fig. 376. Nothosaurus mirabilis Mst. Muschelkalk. Bayreuth. a die vier vordersten Halswirbel, b zwei Rückenwirbel, c drei Schwanzwirbel. !/, nat. Gr. (Nach H. v. Meyer.) schnitt der Scapula, von deren verdicktem Gelenkende ein aufwärts und rückwärts gerichteter, Dorsalfortsatz ausgeht. Die großen abgeplatteten Coracoidea senden am Vorderrand einen breiten abgestutzten Fortsatz aus. Zwischen den Coracoidea und dem Episternum befindet sich ein großer = leerer Raum, welcher zu Leb- zeiten des Tieres vielleicht von einem knorpeligen Procora- coid ausgefüllt war. Der ge- krümmte, ziemlich lange Hu- merus ist von dem Foramen entepicondyloideum durch- bohrt. Die beiden Vorder- lang und schlank, die 4—5 Me- tacarpalia längliche, in der Mitte eingeschnürte Knochen. Zahl der Carpalia und Pha- langen nicht genauer bekannt. Die ebenso wie der Schultergürtel sehr kräftigen, aber gegenseitig weniger fest verbundenen Elemente des Beckengürtelsfindensich meist nicht mehr im Zusammen- Brustgürtel von Nothosaurus mirabilis Mstr. Dorsalansicht. . . . . Muschelkalk. Bayreuth. !, nat. Gr. cl Episternum, el hang sondern isoliert, sıe sind Schlüsselbein (Clavieula), sc Schulterblatt (Scapula), cor Fort- proximal ziemlich dicke, distal arten mehr oder weniger verbreiterte Elemente; das Pubis besitzt neben der proximalen Gelenkfläche am Vor- derrand einen Ausschnitt oder ein Foramen. Der Femur ist länger und schlanker als der Humerus, fast gerade, an beiden Enden mäßig verdiekt, mit gewölbten Endflächen. Von sonstigen Hinterfußknochen ist wenig bekannt. armknochen sind ziemlich ES REN ee Br Sauropterygia. Nothosauridae. 233 Die Gattung Nothosaurus ist auf die Trias beschränkt, die ältesten seltenen Reste finden sich im Buntsandstein von Sulzbad in den Vogesen, sie wird etwas häufiger im unteren Muschelkalk (subg. Eurysaurus Frech) und erreicht im oberen Muschelkalk und der Lettenkohle ihre Hauptver- breitung. In der Hauptsache zeigt sie sich in der germanischen Trias. Die in gleichalterigen Ablagerungen der Alpen gefundenen Reste sind für eine exakte Identifizierung zu unvollständig. N. mirabilis Mstr. war mindestens "3m lang. COymatosaurus N. Fritsch. Unterer Muschelkalk. Schlesien. Thü- ringen. Lamprosaurus. Conchiosaurus H.v.M. Muschelkalk. Pistosaurus H. v. Meyer. Nur der Schädel mit der spitz zulaufenden, von den Prämaxillaria gebildeten Schnauze bekannt. Nasenlöcher klein, un ve, DGAm ) N N | - 4 Fig. 378. Simosaurus Gaillardoti H.v.M. Ob. Muschelkalk. Crailsheim. A Schädel von oben. B von unten. Na Nasenöffnungen, O Augen, S Schläfenlöcher, N Nasale, Pn Postnasale, Pmx Prämaxillare, M&x Maxil- lare, FFrontale, PParietale mit Foram. par., Fp. Prf. Prae = Ptf Postfrontale, J Jugale, Po Postor- bitale, Sq Squamosum, @ Quadratum, Bo Basioceipitale, Eo Exocecipitale laterale, So Supraoccipitale, Op Opisthoticum, VY Vomer, Pa Palatin, Pt Pterygoid, Tr Transversum. 1/s nat. Gr. (Nach Jaekel.) von Maxillare und Prämaxillare eingeschlossen. Nasalia klein, nach hinten geschoben. Gaumendach mit einem unpaaren Foramen zwischen den Prä- maxillaria und Vomera. Oberer Muschelkalk. Bayreuth. Simosaurus H. v. Meyer. (Fig. 378.) Schädel breit, niedrig, mit gerundeter Schnauze; Zähne kräftig, stumpfkonisch gerieft. Transversa sehr groß. Oberer Muschelkalk und Lettenkohle. Partanosaurus, Microleptosaurus Skuphos. Alpine Trias (Part- nachschichten) Vorarlberg. Anarosaurus Dames. Schläfenlöcher sehr klein. Ca. 24 Halswirbel, ca. 26 Rückenwirbel. Mindestens 3 Sacralwirbel. Muschelkalk. Provinz Sachsen. Lariosaurus Cur. (Macromerosaurus Curioni) (Fig. 379). Kleine, 20 bis 90 cm lange, eidechsenähnliche Saurier mit langem (ca. 20—21 Wirbel) Hals, gedrungenem Rumpf (ca. 24—26 Wirbel) und kräftigen fünfzehigen Geh- füßen. 5 Sacralwirbel, ca. 40 Schwanzwirbel. Halsrippen kurz, beilförmig, zweiköpfig.. Rumpfrippen einköpfig, stark gebogen. Die Dornfortsätze niedrig. Bauchrippen aus drei Elementen zusammengesetzt. Carpus in der proximalen Reihe mit zwei, in der distalen mit fünf kleinen Knöchelchen. Fünf längliche Metacarpalia. Phalangen kurz, eidechsenähnlich. Hinter- extremität schlank, länger als die Vorderextremität. In der proximalen Reihe des Tarsus zwei querverlängerte, scheibenförmige Knochen besonders ‘ a Er n N RR. al Di BURF INNEN ae er Bat Er u h € h, 17 u ae ’ \ Fre are Y NT m N er in? y wer ar I Ct IR * Pe. ra 7. nr 934 N Vertebrata. Reptiiaa RR, ? 2 PER = Bit. groß. Macromerosaurus stellt offenbar die Jugendformen von Lariosaurus dar. Die Unterseite eines solchen Exemplars zeigt das Gaumendach noch nicht in dem Maße geschlossen wie bei Nothosaurus und läßt die inneren Augenöffnungen noch unbedeckt. “ Lariosaurus dürfte deshalb und auf Grund der noch sehr eidechsenähn- lichen Extremitäten einen ursprüng- lichen Vertreter der Nothosauriden darstellen. Alpine Trias (?Wengener). Lombardei. D> Fig. 379. Fig. 380. Lariosaurus Balsami Curioni. Plesiosaurus Hawkinsi Owen. Nahezu vollständiges ? Wengener Schichten. Perledo am Skelett (von 5 Fuß 8 Zoll Länge) aus dem unteren Comersee. !/; nat. Gr. Lias von Lyme Regis. Dorset. (Nach Hawkins.) Proneusticosaurus Volz. Die platycölen Wirbel tönnchenförmig, mit gedrungenem oberen Bogen, niederem Dornfortsatz und kurzer Diapo- physe. Wahrscheinlich sechs Sacralwirbel. Bauchrippen aus einem Mittel- stück und zwei Paar Seitenstücken bestehend. Extremitäten fünfzehig, dem Wasserleben angepaßt. Unterer Muschelkalk. Schlesien. Dactylosaurus Gürich, Doliovertebra v. Huene. Unterer Muschelkalk. Neusticosaurus Seeley (Pachypleura Curioni). Eidechsenartig, klein, 16—35 cm groß, mit kurzem, 16 Wirbel zählendem Hals, 23 prä- Sauropterygia. Plesiosauridae. 235 sacralen und 3 Sacralwirbeln. Lettenkohle. Schwaben. Alpine Trias (? Wen- gener Schichten). Lombardei. 2. Familie. Plesiosauridae. Extremitäten paddelartig. Vorderarm und Vorderfußknochen stark verkürzt und die fünf Finger durch überzählige Plättchen vermehrt. Claviculae und Epis- iernum auf Kosten der Scapulae reduziert, die eine gegenseitige Verbindung bzw. eine Vereinigung mit den vorderen F'ortsätzen der großen plattenförmigen, in der Symphyse zusammenstoßenden Coracordea erstreben, welch letztere außerdem auch noch mit den Olaviculae und Episternum sich vereinigen können. Trias bis Kreide. Plesiosaurus Conybeare (Fig. 380 u. 381). Schädel klein mit kurzer Schnauze. Augen rundlich, ungefähr in der Mitte der Schädellänge. Die großen Schläfenlöcher unregelmäßig vierseitig.. Außere Nasenlöcher klein, dicht vor den Augen. Parietalia gering entwickelt, kammartig aneinander gefügt mit kleinem Foramen parietale. Squamosum sehr groß, unten von dem kleinen aber kräftigen Quadratum begrenzt, nach vorne mit dem Post- - orbitale die untere Begrenzung des Schläfenbogens bildend. Gaumen nicht vollständig geschlossen (im Gegensatz zu Nothosaurus) sondern einzelne Fig. 382. 3 Brustgürtel von Plesiosaurus Fig. 381. Hawkinsi Owen. Unt. Lias von Plesiosaurus macrocephalus, Buckland. Unt. Lias v. Lyme Regis. Dorsetshire.. Von der Ventral- Schädel von der Seite. Nach Andrews u. A,S. Woodward. seite nachLydekker u.Für- S Schläfenloch, O Augenöffnung, * Lage der äußeren Nasen- bringer. Verkl. Zst. Mittel- löcher, Sq Squamosum, Q Quadratum, P Parietale, Po Postorbitale, stücke (Episternum Claviculae). J Jugale, Prf Präfrontale, Mx Maxillare, Pmx Prämaxillare, Ag An- Sc Scapula, Co Coracoid. Stark gulare. !/,; nat. Gr. verkleinert. Lücken freilassend. Unterkiefer in der kurzen Symphyse fest verschmolzen. Zähne zugespitzt, konisch, schlank, fein gestreift bis tief gefurcht, in tiefen Alveolen; oben und unten in einer Reihe, vorne meist einige größere. Hals auffallend lang, zuweilen die Länge der ganzen übrigen Wirbel- säule erreichend, je nach den Arten aus ca. 30—40 Wirbeln zusammen- gesetzt. Wirbelkörper kurz, flach platycöl, seitlich eingeschnürt. Die oberen Bogen verhalten sich zu ihnen wie bei Nothosaurus. Zentrum des Atlas mit stumpfer dicker, Epistropheus mit etwas größerer Rippe, die übrigen Centra der Halswirbel mit zuerst beilförmigen, später gestreckten, zwei- köpfigen Rippen. Bei den vorderen Rückenwirbeln (Brustwirbel) die Quer- fortsätze auf den Zentren allmählich zum oberen Bogen rückend. Hintere Rückenwirbel mit einköpfisen, vom oberen Bogen ausgehenden Rippen. Die zwei Sacralwirbel mit kürzeren Querfortsätzen und distal verbreiterten Rippen. Der relativ kurze gedrungene Schwanz kann bis über 40 Wirbel erreichen, die mit Ausnahme der hinteren, kurze, vom Zentrum ausgehende einköpfige Rippen und ventral nicht verschmelzende Hämapophysen tragen. Bauchrippen sehr kräftig aus einem Mittelstück und jederseits aus ? 1, 2—5 Seitenstücken bestehend. Am Brustgürtel (Fig. 382) zeichnen sich die Coracoidea durch ansehnliche Größe aus; sie sind länger als breit, tafelförmig und stoßen in der Mittellinie geradlinig zusammen. Nach vorne sind sie in einen Fortsatz 236 Vertebrata. Reptilia. ARE 0° VER NT a RE EN = DIE NETDE RE DUDEN, Worte ; IN ausgezogen, der mit dem Mittelstück bezw. dem vorderen Schenkel der Scapula in Verbindung tritt. Ein eigentliches Brustbein fehlt, dagegen bildet ein einheitliches. oder aus drei Elementen (ein mittleres und zwei seitliche) bestehendes Mittelstück, das dem Episternum und dem Claviculae entspricht, den vorderen Abschluß des Brustgürtels.. Die an- fänglich schwache, von oben und hinten, nach unten und vorne verlaufende Scapula teilt sich in einen hinteren mit dem Coracoid sich fest ver- bindenden Schenkel und bildet die Gelenkung für den Humerus, während ihr vorderer, medial gerichteter Schenkel (? Procoracoid) mit dem Mittel- stück oder (bei Thaumatosaurus) mit dem vorderen Fortsatz des Coracoids sich vereinigt. Humerus stämmig, distal verbreitert und abgeplattet mit zwei winklig zusammenstoßenden Facetten für die kurze plattige Ulna und dem eben- solchen Radius. Die 7—10 Carpalia in zwei Reihen, sie tragen fünf schlanke, in der Mitte verdünnte Metacarpalia, die sich von den darauf folgenden, in ihrer Zahl sehr unkonstanten Phalangen wenig unterscheiden. Der dritte und vierte Finger ist stets der längste. Die Hinterfüße gleichen in jeder Hinsicht den Vorderfüßen. Wahrscheinlich waren die Extremitäten mit einer knorpeligen Schwimmhaut umgeben. Am Becken das plattenförmige Pubis und das in der Mitte eingeschnürte Ischium ein Foramen obturatorium umschließend und in der Symphyse vollständig oder größtenteils verwachsen. Ilium meist von der Bildung des Acetabulum femoris ausgeschlossen. Die Gattung Plesiosaurus läßt sich bis in das Rhät, vielleicht schon in den Muschelkalk zurückverfolgen und findet ihre Hauptverbreitung im Lias. Im unteren Lias von Lyme Regis in England kommen prachtvoll erhaltene Skelette von P. dolichodeirus Conyb. (3 m lang) und P. Congbeari Sollas (5 m lang), vor. Auch im oberen Lias von Yorkshire, von Banz in Franken und Holzmaden in Württemberg finden sich Reste. Von letzterer Lokalität befindet sich im Berliner Mu- seum für Naturkunde und im Naturalienkabinett in Stuttgart je ein ganzes Skelett von P. Guilelmi imperatoris Dames. Auch aus der unteren Kreide werden von verschiedenen Punkten Europas Ple- siosaurus genannt. Es handelt sich hier fast durch- wegs um isolierte Wirbel, die teilweise zu anderen Gattungen der Familie gehören, teilweise aber auch wie P. Degenhardti Koken (Wealden) sich mit le = e: ER Plesiosaurus identifizieren lassen. aumatosaurus victor E. Fraas. a BIER, Oh Tiasv Holsmaden Schädel Thaumatosaurus H. v. Meyer em. Lydek von unten. Bo Basioceipitale, ker (Rhomaleosaurus Seeley) (Fig. 383). Sehr nahe a 2: verwandt mit Plesiosaurus, aber Schädel relativ sehr Palatinum, V Vomer, Ma Maxi- groß, Unterkiefersymphyse kurz, Hals verhältnis Bu an ae NAohRe Trans, mäßig kurz (25—27 Wirbel). Unterer Lias bis Oberer Jura. Europa, Indien. Eretmosaurus Seeley. Hinterer und vorderer Schenkel der Scapula mit dem Coracoid fest verwachsen. Unterer Lias. England. Colymbosaurus Seeley. Oberer Jura von Frankreich und England. Muraenosaurus Seeley. Schädel klein, kurz und breit. Der dritte, vierte und fünfte Maxillarzahn größer. Untersymphyse kurz. Ca. 44 Hals- wirbel. Episternum wohl entwickelt. Claviculae reduziert. Vorderextremität etwas größer als die hintere. Unterer oberer Jura. England. Oryptocleidus Seeley. Ähnlich Plesiosaurus aber durchaus nur mit einköpfigen Rippen. Ca. 32 Halswirbel und ca. 25 Rückenwirbel. ?3—4Sacral- ” Sauropteryeia. Plesiosauridae. . ’ _ wirbel. Bauchrippen aus einem mittleren und je drei seitlichen Stücken zusammengesetzt. Am Brustgürtel das Mittelstück aus zwei kleinen drei- seitigen (Claviculae) und zuweilen einem rudimentären Episternum be- stehend, an ausgewachsenen Individuen der in der Jugend noch ge- trennte vordere Schenkel der Scapula den vorderen Fortsatz des Coracoids erreichend. Oxford. (Unterer oberer Jura.) England. Tricleidus Andrews. Schädel kurz, breit. Zähne lang, schlank, scharf zugespitzt, 5 am Prämaxillare, 15 am Maxillare, am Maxillare größere, 26 Präsacralwirbel mit konkaven. Zentren. Am Schultergürtel Mittelstück aus großem Episternum und ebensolchen Olaviculae bestehend. Humerus außer mit Radius und Ulna noch mit einem Pisiforme und einem kleinen akzessorischen Knochen gelenkend. Unterer oberer Jura. England. Picrocleidus Andrews. Über 39 Halswirbel mit einköpfigen Rippen. Schultergürtel mit kleinem Episternum und dünnen blattartigen Clavi- culae. Humerus nur mit Radius und Ulna gelenkend. Unterer oberer Jura. England. Microcleidus Watson. Schädel klein, Hals sehr lang aus 40 Wirbeln mit zweiköpfigen Rippen. 32 Rücken- wirbel mit sehr hohen Dornfortsätzen. Brustgürtel ähnlich Oryptocleidus, ohne Episternum mit zwei kleinen Olaviculae. Drei Sacralwirbel. Radius und Ulna lang. Oberer Lias. England. Stenar o- saurus Watson. Oberer Lias. Eng- land. Cimolia- saurus, Oligosi- mus,Piratosau- rus, Brimosau- rus Leidy, Pipto- merus, Oropho- saurus, Emba- phias, Taphro- saurus, Üronau- tes Cope, Mani- saurus Hector, : He - Ä Brustgürtel von Elasmosaurus ig. 385. sind meist nur auf platyurus Cope.. Kreide von Zahn von Poly- Zahn von Pliosaurus ungenügende Re- Kansas. cor Coracoid, sc Sca- ptychodon inter- - grandis Owen. !lı pula. Die schattierten Teile ruptus Owen. nat. Gr. Ob. Jura. ste hin aufgestellt sind nicht erhalten. Stark ver-r Grünsand. Kel- Kimmeridge.Dorset. und finden sich kleinert. (Nach Cope.) heim. Nat. Gr. (Nach R. Owen.) selten in der un- teren, meist in der mittleren und oberen Kreide von Europa, Nord- und Südamerika, Australien und Neuseeland. PliosaurusOwen (IschyrodonH.v.M., Peloneustes Lydd., Lio- pleurodon Sauvage, Spondylosaurus Fischer) (Fig. 386). Saurier von riesenhaften Dimensionen mit verhältnismäßig großem niedrigem Kopf (bis 1,3 m lang), kurzem Hals und sehr langer Symphyse der Unterkiefer. Auf den Kiefern jederseits eine Reihe (bis 35) von mächtigen, in der oberen Hälfte häufig dreikantigen, bis 25 cm langen, in Alveolen stehenden Zähnen. Die ca. 20 kurzen, scheibenförmigen Wirbelkörper des Halses mit zwei Gelenkfacetten. Extremitätengürtel ähnlich Plesiosaurus. Lias bis Oberster Jura. England, Frankreich, Schweiz, Bayern (Kelheim), Rußland, Indien. . Stimolestes Andrews. Schädel breit, kurzschnauzig, Zähne ungekielt, ca. 26 auf jeder Seite; 5 oder 6 vordere auf der ausgedehnten Symphyse +W “ ne NT AL rat ‚ah Ob ee en x AX a a CF r, \ EWR % - er J 238 Vertebrata. Reptilia. vergrößert. Hals aus 20 Wirbeln mit zweiköpfigen Rippen. Unterer oberer Jura. England. | Megalneusaurus Knight. Vorderextremität über 2m lang, Radius und Ulna sowie die erste Reihe des Carpus polygonale miteinander ge- lenkende Platten. Oberer Jura Wyoming. Elasmosaurus Üope (Fig. 384). Ein Skelett im Museum von Philadelphia mißt über 13m Länge. Unterkiefersymphyse kurz. Die oberen Bögen der Wirbel sind mit dem Zentrum verschmolzen, die 60—76 Halswirbel länger als hoch mit kurzen, einköpfigen Rippen. Die Chevrons gelenken mit den Schwanzwirbeln. Schultergürtel ähnlich Crypto- cleidus. Obere Kreide Nordamerika. Trinacromerum Cragin (Dolichorhynchus Williston). Kopf groß, langschnauzig. Augen mit Scleroticaring. Symphyse der Unterkiefer sehr lang. Zähne klein, zahlreich. Vomer sehr groß. Innere Nasenlöcher klein, von Vomer und Palatin eingeschlossen. Der 19 bis ca. 23 Wirbel zählende Hals nur wenig länger als der Kopf mit einköpfigen Rippen, ca. 30 Rücken- wirbel. 3 Sacralwirbel. Episternum und Clavicula selbständig, nicht mit- einander verschmolzen, die Clavicula mit dem vorderen Fortsatz des Cora- coids gelenkend. Obere Kreide von Kansas. Polycotylus Cope. Nahe verwandt, wenn nicht identisch mit Trina- cromerum. Kreide. Nordamerika. ; Brachauchenius Willist. Über 1m großer relativ breiter Schädel mit kurzer Unterkiefersymphyse. Pterygoid mit kräftiger Kante. Hals sehr kurz (13 Wirbel) mit einköpfigen Rippen. Kreide. Nordamerika. Polyptychodon Owen (Fig. 385). Unvollständig bekannt. Zähne mit zahlreichen Schmelzleisten, wovon nur die stärksten die Spitze er- reichen. Mittlere und Obere Kreide. Europa. ? Mexico. 3. Familie. Placodontidae. ') Schädel mehr oder weniger niedrig, mit Foramen parietale. Ein Paar von Schläfenlöchern groß, nach oben gerichtet. Augen- und die getrennten Nasen- Öffnungen seitlich. Prämaxillare und Symphyse des Unterkiefers mit prothecodonten, zylindrisch-konischen Schmeidezähnen oder zahnlos. Palatinum mit großen, pflaster- artigen Zähnen. Macsillare mit einer Reihe acrodonter rundlicher Backenzähne, Unterkiefer rückwärts mit großen Pflasterzähnen und ansehnlichem Processus coronoideus. Wirbel flach amphicöl. Gelenkenden der mäßig gestreckten Extremi- täten nicht verknöchert. Trias. Mitteleuropa. Da das Skelett der sehr spezialisierten Placodontier noch recht un- vollständig bekannt ist, läßt sich ihre Stellung im System nicht völlig sicher präzisieren. Der Bau der Schädelunterseite sowie die platycölen Wirbel scheinen indessen für ihre Verwandtschaft zu den Sauropterygiern zu sprechen. Die Placodonten zeichnen sich in erster Linie durch ihre auffallende Bezahnung aus. Die acrodonten Zähne auf Gaumen und Unterkiefer erreichen zuweilen ansehnliche Größe, ihre Krone ist schwach gewölbt oder fast eben, glatt oder mit feinen Runzeln bedeckt, lebhaft glänzend und meist von tiefschwarzer oder dunkelbrauner Farbe. Unter denselben ent- ı) Gürich, Über einige Saurier des oberschles. Muschelkalks. Zeitschr. d. d. geol. Gesellsch. '36. 1884. — Huene F. v., Übersicht über d. Rept. d. Trias. Geol. u. Pal. Abhandl. N. F. VI. 1902. — Jaekel O. ‚ Placochelys placodonta aus der Ober- trias des Bakony. Result. d. wiss. Erforsch. des Balatonsees I. Bd. 1. Teil. Pal. Anhang. 1907. Budapest. — Meyer H. v, Palaeontographica 1862. X. 1863. XI. — Münster G., Graf v., Über einige ausgezeichnete fossile Fischzähne etc. 1830. Bei- träge zur Petrefaktenkunde 1843. Heft 4. — Owen R., Description of the skull and teeth of Placodus laticeps etc. Philos. Transact. Roy. Soc. 1858. | Sauropterygia. Placodontidae. | | 239 wickeln sich die Ersatzzähne. Beachtenswert ist die Vereinigung der Ptery- goidea, Palatina und des unpaaren Vomer zu einer fast die ganze Schädel- unterseite einnehmenden Gaumenplatte. Die weit nach vorne gerückten Choanen werden durch einen Fortsatz des Vomer getrennt. Die ersten Reste von Placodontiern wurden von H. v. Meyer und Agassiz für Fische gehalten und erst R. Owen erkannte sie als Reptilien. N, | 0 Placochelys placodonta Jaekel. Unt. Keup. Veszprem. Ungarn. Fig. 387. Schädel von der Seite. Pmx Prämaxillare, Mx Maxillare, Z Lacri- Placodus gigas Ag. Muschelkalk. male, Prf Präfrontale, N Nasale, F Frontale, Pif Postfrontale, Bayreuth. Po Postorbitale, JJugale, P Parietale, Sq Squamosum, Qj Qua- aSchädelvon derUnterseite, vvon dratojugale, QQuadratum, NaNasen-, O Augen-, S Schläfenloch, oben, c Unterkiefer von oben, D Dentale, Pc Processus coronoideus, Ag Angulare, Sag Supra- d von der Seite. 1/, nat. Gr. angulare, Art Artieulare, B Knochenbuckeln. !/; nat. Gr. . Sie waren wahrscheinlich auf seichte Uferlinien beschränkte Meeres- bewohner und ihrem Gebiß nach in der Hauptsache Muschelfresser, zu deren Abstoßen von ihrem Standort bei Placodus und Cyamodus das Schneidegebiß, bei Placochelys ein mit Hornschutz versehener Schnabel gedient haben mag. Placodus Ag. (Fig. 387). Schädel länger als breit, oben schwach gewölbt, Schnauze etwas verlängert. Zwischenkiefer und Symphyse des Unterkiefers mit zylindrisch-konischen Schneidezähnen. Palatinum und Unterkiefer jederseits mit drei großen, vierseitigen Pflasterzähnen, Oberkiefer mit kleineren, bohnenförmigen Zähnen besetzt. Isolierte Zähne häufig im x ER N FE N EAN? Da 0 TER DIEN al 2 ae hi u. h l \ Ks 4 ker me 4 RN SChL Ar ar 240 | Vertebrata. Reptilia. Muschelkalk von Deutschland und Frankreich, selten im Keuper. Ver- einzelte Zähne in der alp. Trias. (Kössener.) Ganze Schädel bei Bayreuth. Cyamodus H. v. Meyer. Schädel dreieckig. Schnauze stark ver- schmälert. Schläfenlöcher bis dreimal so groß als die im vorderen Drittel der Schädellänge gelegenen Augenhöhlen. Nasenlöcher klein, nahe am Schnauzenende. Auf dem Palatinum jederseits 2—3 schwarze Pflasterzähne von elliptischer oder rundlicher Form, wovon der hintere mindestens doppelt so groß als der vordere ist. Sonstige Bezahnung ähnlich Placodus. Muschel- kalk. Deutschland. | Placochelys Jaekel (Fig. 388). Schädelumriß spitzig herzförmig, der Hinterrand des Squamosum mit konischen Knochenbuckeln besetzt. Prämaxillaria und Symphyse der Unterkiefer zahnlos, ursprünglich wohl | mit einem Hornschnabel versehen. Palatinum mit zwei, Maxillare mitdrei, Unterkiefer mit zwei Pflasterzähnen. Von den flach amphicölen Wirbeln fallen 7—10 auf die Hals-, ca. 12 auf die Rumpf- und Becken- und ca. 10 bis 15 auf die Schwanzregion. Ein aus knöchernen Buckeln von wech- Fig. 389. selnder Größe zusammengesetzter ge- BR ne. Ben schlossener, von kräftigen Rippen * Ruhpolding, Oberbayern. i gestützter Rückenpanzer und ein ent- sprechender kräftiger Bauchpanzer ist vorhanden. Extremitäten langgestreckt, ohne Epiphysen. Unterer Keuper. Veszprem, Ungarn. ? Psephoderma H. v. M. (Fig. 389). Nur der aus ziemlich gleich- mäßigen Platten gebildete Panzer bekannt. Rhät. Bayer. Alpen. Lombardei. England. Anhang. Mesosauridae.!) (Proganosauria Osborn.) Wirbel plump, amphicöl. Schädel verlängert. Äußere Nasenlöcher getrennt, weit zurückliegend. Kieferzähne un- gemeinzart,lang, bürstenförmig, diehtgedrängtinAlveölen. Kleine Zähnchen am Vomer. Zwei Sacralwirbel Humerns mit Foramen entepicondyloideum. Bauchrippen vorhanden. Brust- und Beckengürtel plattenförmig. Rippen einköpfis, beweglich, sehrdick, anallen Präsacralwirbeln mit Ausnahme des Atlas. Carpus und Tarsus verknöchert., Fünfzehig.*Perm. Die Mesosauridae sind kleine (60—70 cm lange), Süßwasser bewohnende Reptilien. Von den beiden hierher gehörigen Gattungen findet sich der mit verknöcherten Schuppen ausgestattete Mesosaurus Gervais (Ditrochosaurus Gürich) mit 11 Halswirbeln und 18 Rückenwirbeln im Perm von Süd- amerika und Südafrika. | Stereosternum Cope mit 12 Halswirbeln und 22 Rückenwirbeln im Perm von Südamerika. Infolge der ungenauen Kenntnis der rückwärtigen Schädelpartie (? nur ein oder zwei Schläfenlöcher) ist die Stellung der Mesosouridae im System !) Broom R., Observations on Mesosaurus. Transact. S. Afric. Philos. Soc. vol.XV. 1903. — Mc. Gregor J. H., On Mesosaurus Brasiliensis ete. Commissäo de Estudos das Minas de Carväo de Pedro do Brazil. 1908. Rio de Janeiro. — Gürich G., Ditrochosaurus capensis ete. Zeitschr. d. d. geol. Gesellsch. 1889. — — ÖOsborn H. F., The Reptilian Subelasses Diapsida et Synapsida ete. Mem. Americ. Mus. Nat. Hist. I. P. VIII. 1903. — Seeley H. G., The Mesosauria of South Africa. Quart Journ. Geol. Soc. 1892. . 241 Testudinata.; 3 unsicher. Trotz mancher Ähnlichkeit mit den Rhynchocephalen scheinen sie besonders auf Grund der Ähnlichkeit im Bau der Extremitätengürtel eher auf eine Verwandtschaft zu gewissen Sauropterygiern (Proneusticosaurus V oltz) hinzuweisen. 6. Ordnung. Testudinata. Schildkröten.) Rumpf gedrungen und kurz, in eine knöcherne Kapsel (Theca) eingeschlossen, welche aus einem gewölbten Rücken- und einem flachen Bauchschild besteht. Kiefer zahnlos, von Hornscheiden umgeben. Quadratum unbeweglich. Nasenlöcher vereinigt am vorderen Ende der Schnauze gelegen. Nur ein Paar von Schläfenöffnungen vorhanden. Extremitäten fünf- zehig, entweder Schwimmfüße oder Gehfüße. Trias bis jetzt. ı) Andrews Ch. W., A descriptive Catalogue of the Tertiary Vertebrata of the Fajüm, Egypt. London. Print. by th. ord. of the British Museum. 1906. — Arthaber G. v., Über Trionyx rostratus etc. Beiträge zur Geologie Österreich- Ungarns etc. Ba. XI. 1898. — Capellini G,, Il Chelonio Veronese etc. (Protosphargis Veronense) etc. R. Accad. dei Lincei. Mem. d. Cl. di Sci. fis. mat. e nat. Vol. 18. 1884. — Case. E. C., On the osteology and relationships of Protostega. Journ. of Morph. Vol. XIV. 1897. — Coker R. E., Diversity of the skutes of Chelonia. Journ. of morphology. Philad. Vol. 21. 1910. — Dames W., Die Chelonier der nord- deutschen Tertiärformation. Paläont. Abhandl. von Dames und Kayser. 1894 Bd. VI. .— Dollo L., Bull. Musee Roy. d’hist. nat. de Belgique 1884 vol. III p. 63 IV.p. 69, 129. V. p. 59. — Premiere note sur les Cheloniens oligocenes et neogenes d. |. Belsique Bull. Mus. R. nat. Belg. 1888. Sur l’origine de la Tortue Luth. (Der- mochelys coriacea). Bull. Soc. R. Sc. med. et nat. Brux. 1901. Eochelone brabantica etc. et l’Evolution des Cheloniens marins. Bull. Acad. R. Belg. 1903. Nouv. Note sur les Reptiles de l’Eocene inferieure etc. Bull. Soc. belg. G&ol., Pal&ont. et Hydr. 1907. — Fraas E., Proganochelys Quenstedtii Baur. Jahreshefte d. V.f£. vaterl. Naturkunde in Württ. 1899. Thalassemys marina E. Fraas aus dem ob. weißen Jura von Schnaitheim nebst Bemerkungen über die Stammesgesch. d. Schildkröten. ibid. 1903. — Fueini A., Le Chelone Sismondai etc. Palaeontographica ital. 15. 1909 — Gray J. E., Notes on the families and genera of Tortoises and on characters afforded. by the Study of their skulls. Proc. zool. Soc. London 1869. XII p. 165. — Hay O. P., On the group of turtles known as the Amphichelydia etc. Bull. Americ. Mus. Nat. Hist. XXI 1905. — The fossil Turtles of North America. Carneg. Instit. of Washington. Publication 75. Washington 1903. Mit 113 Tafeln und 704 Textfiguren. Dort ausführliche Literaturnachweise! Ferner Proc. U. S. Natio- nal Museum. Vol. 35. 1908 u. Vol. 38. 1910. — Hoffmann C. K., in Bronn’s Klassen u. Ordnungen des Tierreichs. Bd. VI. Chelonii 1879. — Jaekel O., Placochelys pla- codonta 1. c. s. 0.! — Lörenthey E, Zwei neue Schildkrötenarten aus dem Eocän von Kolozsvär. Földteni Közling. Bd. XXXIL 1903. — Lydekker R., Sivalik and Narbada Chelonia. Palaeont. Indica. Ser. X vol. III 1886. — Maack G. A., Die bis jetzt bekannten fossilen Schildkröten ete. Palaeontographica Bd. XVII. 1869. — Meyer H. v., Zur Fauna der Vorwelt. I. u. IV. Frankfurt 1845 u. 1860. Folio. — Owen .R. and Bell, Palaeontogr. Soc. 1851 u. 1853. — Palmer W., A new species of Leatherback Turtle etc. (Miocän Maryland.) Proc. U.S. Nat. Mus. Vol. 36. 1909. — Pictet et Humbert, Monographie des Cheloniens de la Molasse Suisse. Mater. pour la Paleont. Suisse. Geneve 1856. 4°. — Portis Aless., Palaeontograph. 1878 Bd. XXV. — Mem. Soe. pal&ont. Suisse 1882. vol. IX. — Reinach A. v., Schildkrötenreste im Mainzer Tertiärbecken etc. Abhandl. Senkenberg. Naturforsch. Gesellsch. Frankfurt. Vol. 28. 1900. Schildkrötenreste aus dem ägyptischen Tertiär. ibid. Bd. 29. 1903. — Rüti- meyer L., Verhandl. naturforsch. Gesellsch. Basel 1872. Bd. III 8.255. — Die fos- silen Schildkröten von Solothurn und der übrigen Juraformation. I. Abt. Denk- schrift d. schweiz. naturf. Gesellsch. 1867. Bd. XXII. I. Abt. ebenda 1873 Bd. XXV. — Sacco F., Trionici di Mt. Bolca. Atti d. R. Acc. d. Science di Torino. 29. 1894. Trioniei di Monteviale. ibid. 30. 1895. I Cheloni Astiani del Piemonte. Memorie d. R. Ac. d. Soc. di Torino 39. 1889. — Siebenrock F., Synopsis der rezenten Schild- kröten mit Berücksichtigung der in historischer Zeit ausgestorbenen Arten. Zool. Jahrbücher. Fischer, Jena. Suppl. 10. Heft 3. 1909. — Stache @., Sontiochelys etc. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 16 242 | Vertebrata. Reptilia. Die Schildkröten bilden durch ihre eigentümliche Organisation eine nach allen Seiten hin abgeschlossene Ordnung, deren Ursprung vorläufig noch völlig im dunkeln liegt. Die Morphologie ihres Schädels erinnert an Rhynchocephalen und Lacertilier, aber auch die Sauropterygier zeigen im Bau des Gaumens und Schultergürtels mit den Testudinaten gemeinsame Merkmale auf. Die Schildkröten treten schon in der Trias vollkommen fertig mit allen typischen Merkmalen auf und erleiden von da an bis in die Jetztzeit keinerlei durchgreifende Veränderung; erst verhältnismäßig spät, in der Kreide, erfolgt die vollkommene Anpassung einer Gruppe: der Üheloniidae an das Meerleben. Das auffallendste Merkmal der Schildkröten ist die Umkapselung des kurzen und gedrungenen Rumpfes durch einen festen knöchernen Panzer (Theca), welcher teils aus Verbreiterungen der Dornfortsätze und Rippen, teils aus Hautknochen zusammengesetzt ist, die mit jenen in mehr oder weniger innige Verbindung treten. Diese knö- cherne Kapsel, in welche oft Kopf, Füße und Schwanz zurück- gezogen werden können, ist von einer lederartigen Haut oder verhornten Epidermis (Schildpatt) überzogen, welch letztere durch vertiefte Nähte in eine Anzahl Schilder (Scuta) zerlegt wird. (Siehe Fig. 398.) Auf dem Rückenpanzer zählt man 5 mittlere Verte- bral-Scuta und je 4 (zuweilen 5) seitliche Lateral- oder Costal-Scuta, zu denen noch 24 oder mehr kleiner Randschilder (Marginalscuta) kommen. Auch der Bauchschild (Plastron) ist in der Regel mit 6 (oder 5) Paar Hautschildern bedeckt, wovon die vordersten als Gular- Scuta, die andere als Humeral-Pectoral-Abdominal, Femoral und Anal (Caudal)-Scuta bezeichnet werden. Diese Epidermisverhornungen die in der Hauptsache nur den Trionychiidae und Dermochelidae fehlen und denen in systematischer Hinsicht eine erhebliche Bedeutung zu- kommt, entsprechen in ihrer Größe und Form keineswegs den darunter liegenden knöchernen Platten, auf deren Oberfläche ihre Grenzen ver- tiefte Nähte hinterlassen. Letztere sind bei fossilen Formen allein erhalten, da die eigentlichen Hornschilder durch den Fossilisations- prozeß meist vollständig zerstört werden. Bei den Dermochelyidae (Lederschildkröten) findet sich in der Lederhaut ein Pflaster poly- gonaler schuppenartiger Knochenplatten, das sich panzerartig (Cara- pace atheque) über den spärlichen Verknöcherungen des Rücken- und Bauchschildes zusammenfügt. Der knöcherne Rückenpanzer (Rückenschild, Carapace) (Fig. 390 A) verdankt seine Entstehung teils horizontalen Ausbreitungen der Dornfortsätze und Rippen, teils den damit in Verbindung treten- Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1905. — Stefano G. de, Ptychogaster mioc. della Francia ete. Palaeontographica italica. 9. 19V3. Studio sul Emys Cuvieri de Stef. dell’ Eocene sup. parig. Boll. della Soc. Zool. Ital. XI. Ser. 3 (1, 2, 3) 1902. — Cheloniani fossili cenozoici. Boll. S. g. ital. XXI. 1901. Nuovi rettili degli strati a fosfata ibid. XXII. 1903. — Wagner A., Abhandl. der k. bayer. Akad. math.- phys. Kl. 1853 Bd. VII 8. 291 und 1861 Bd. IX. I. Abt. S. 68—94. — Wieland G. R., ÖOsteology of Protostega.. Mem. Carn. Mus. Vol.2. 1906. Revision of the Proto- stegidae. Americ. Journ. Science Vol. XXVII. 1909. ibid. Literatur! (Siehe auch ibid. Vol. XIV. XVII XVII. XX). — Woodward A. S., On some extinct Reptiles from Patagonia, of the Genera, Miolania, Dinylisia a. Genyodectes. Proc. Zool. Soc. London 1901. 1. Testudinata. 245 + den, darüber gelagerten Hautverknöcherungen. Die Zahl und Anord- nung der den Rückenpanzer bildenden Knochenplatten ist daher wesent- lich bedingt durch die darin enthaltenen Wirbel und Rippen. Die acht rippenlosen Halswirbel, die amphicöl, procöl und opisthoecöl sein können, verschieben sich sehr leicht aneinander, während die zehn Rückenwirbel meist unbeweglich verbunden sind. Die oberen Bogen des verlängerten zweiten bis neunten Rückenwirbels breiten sich zu acht (selten mehr) medianen Knochenplatten, Neural- (Vertebral)-Platten, aus, von denen einzelne zuweilen nicht zur Entwicklung gelangen, bei australischen Pleurodiren fehlen dieselben gänzlich. Auch die Rippen (zweite bis neunte) wandeln sich in breite Chelonia midas Latr. Atlantischer Ozean. 4A Rückenschild von außen, B Querschnitt des Panzers, C Bauchschild von unten. Nu Nuchal- oder Nackenplatte, N und 1—8 Neural- platten, Py Pygalplatte, O!—(C®Costalplatten, VRand- platten, £ Rippen, W Wirbel, P Plastron, e Ento- plastron, Ep Epiplastron, Hyp Hyoplastron, Hpp Hypoplastron, Xp Xiphiplastron. Knochenplatten (Costalplatten) um, welche untereinander und mit den Neuralplatten in Verbindung treten. Die Rippen selbst bleiben auf der Innenseite der Costalplatten häufig mehr oder weniger deut- lich sichtbar und ragen, wenn das Rückenschild keinen vollkommen geschlossenen Panzer bildet, mit ihren distalen Enden über die Oostal- platten hinaus. Vor der vordersten Neuralplatte wird der erste Rücken- wirbel und manchmal auch der letzte Halswirbel von einer quer verbreiterten Hautknochenplatte bedeckt (Nuchal- oder Nackenplatte), die entweder frei ist oder in Verbindung mit den Dornfortsätzen der beiden Wirbel treten kann. In gleicher Weise sind die letzten Wirbel in der Regel von einer bis drei Suprapygal- (Supraneural, Supra- caudalia, Pygalia)-Platten bedeckt, auf welche noch eine Pygal- platte folgt. Zur Vervollständigung des aus Neural- und Costal- platten zusammengesetzten »Diskus« (Scheibe) dienen gewöhnlich 11 16* wu ID TE N Me), en w; « FT Fl 244 | Vertebrata. Reptilia. (seltener 12) Paar nebst einer unpaaren hinteren Platte: Randplatten Marginalia (Peripheralia). Bei den Trionychia fehlen in der Regel die Randplatten. Während den Neural- und Costalplatten Wirbel und Rippen, somit Teile der Wirbelsäule zugrunde liegen, sind die Nuchal-, Marginal- und Pygal-Platten reine Hautverknöcherungen. Auch das Bauchschild (Plastron) ist vollständig eine dermale Bildung. In der Regel besteht dasselbe aus neun Stücken, einem medianen unpaaren am Vorderrand gelegenen Entoplastron (Episternum, Interclavieula) und vier Paar seitlichen, die als Epiplastron (ÜOlaviculare), Hyo- plastron, Hypoplastron und Xiphiplastron bezeichnet werden. Fig. 39. Schädel von Trionyz Gangeticus Cuv. A von oben. B von unten. N Nasenlöcher, S Schläfenloch, Bo Basioccipitale, Exo Exoccipitale, SO Supraoceipitale, Op Opisthoticum, Pro Prooticum, Sq Squa- mosum, Pa Parietale, Fr Frontale, Ptf Postfrontale, Prf Präfrontale, @ Quadratum, QuJ Quadrato- Jugale, J Jugale, Mx Maxilla, Pmx Prämaxilla, Ch innere Nasenlöcher, Vo Vomer, Pl Palatinum, Pt Pterygoideum, BSph Basi-Sphenoid. (Nach Hoffmann.) Bei den Chelonidae sind Hyoplastron und Hypoplastron durch eine große Lücke (Fontanelle) getrennt (Fig. 390B), bei anderen (z. B. Chersidae) (Fig. 398) vereinigen sich die Stücke gegenseitig und bilden so eine geschlossene Platte, zwischen diesen Extremen können alle UÜbergangsstufen vorkommen. Zuweilen fehlt das Entoplastron (z. B. Cinosternidae, Dermoche- lyidae) oder es schaltet sich zwischen Hyoplastron und Hypoplastron ein (bis 2) Mesoplastron ein. Die Verbindung zwischen Rücken- und Bauchschild ist entweder nur eine verhältnismäßig lockere, teils durch Ligamente, teils durch seitliche Fortsätze von Hyo- und Hypoplastron oder ediese beiden sind mit den umgeknickten Marginalia fest durch Sutur verbunden. Es entsteht im letzteren Falle dann eine Brücke (Sternalbrücke). Verlängern sich die vorderen und inneren Flügel Testudinata. Medi) der Sternalbrücke nach innen und heften sie sich an die Innenseite von Öostalplatten an, so entstehen sogenannte Sternalkammern. Am Sacrum nehmen in der Regel zwei (selten drei oder mehr) Wirbel teil, deren Rippen durch Sutur mit dem Wirbelkörper und dem oberen Bogen verbunden und distal — namentlich die ersten — verbreitert sind. Der biegsame kurze Schwanz besteht aus procölen (selten opisthecölen) sehr beweglichen Wirbeln mit nur sehr niederen oder völlig fehlenden Dornfortsätzen, deren kurze Rippen in der Regel mit den Wirbelkörpern und den ob. Bögen sich zu querfortsatz- artigen Gebilden verschmelzen. | Die Knochen des Schädels, dem ein’ Foramen parietale fehlt (Fig. 391), bilden ein häufig verlängertes, breites gewölbtes Dach, welches sich in einen starken, supraoceipitalen Hinterhauptskamm fortsetzt. Die seitlichen Augenhöhlen (A) liegen vor der Mitte, die weiten, vereinigten, vertikalen Nasenöffnungen (N) vorn am Schnauzen- ende. Das paarig entwickelte ansehnliche Parietale sendet mit Ausnahme der Dermochelyidae einen von manchen Autoren in Be- ziehung zum Epipterygoid gebrachten breiten Fortsatz zum Pterygoid (an Stelle des fehlenden ? Alisphenoids), die Seitenwandungen der Schädelkapsel werden von dem meist ansehnlichen Prooticum und Opisthoticum eingenommen. Das Epioticum verschmilzt mit dem Supraoceipitale. Die paarigen Frontalia und Präfrontalia, welche die Augenhöhlen innen und vornebegrenzen, sind kräftig entwickelt, Nasalia kommen nur bei den meisten Ohelyidae vor und Lacrimalia und Post- orbitalia fehlen stets. Der Vorderrand der Schnauze wird von den kleinen und gewöhnlich getrennten Prämaxillaria gebildet. Das Squa- mosum begrenzt Prooticum und Opisthoticum und ruht auf dem Quadratum, das durch einen nach oben verlängerten Fortsatz sich fest in die Gehörgegend eingefügt und durch eine Naht vom Quadratojugale getrennt ist. Dieses letztere begrenzt als Jochbogen mit dem Jugale und den Fortsätzen des Squamosum und Postfrontale von unten die Schläfen- öffnung, die aber durch seitliche plattige Ausbreitungen dieser Ele- rnente und des Parietale, namentlich bei den Seeschildkröten, mehr oder weniger vollständig geschlossen werden kann. Ausnahmsweise kann der Jochbogen durch Reduktion des Quadratojugale auch voll- ständig fehlen (z. B. Terrapene, Cistudo). Ein hinterer Abschluß der Schläfenöffnung wird manchmal durch einen Parieto-Squamosal- bogen erzielt. An der Umgrenzung des Foramen magnum nehmen Supraocci- pitale, Exoccipitalia und manchmal auch das Basioceipitale teil, das mit den letzteren den in der Regel dreiteilisen Condylus bildet. Bei Dermochelys bleibt derselbe knorpelig. Der knöcherne Gaumen wird von den ausgedehnten Maxillaria und den in der Regel ziemlich verbreiterten Palatina sowie dem un- .paaren Vomer gebildet, der die einander sehr genäherten Choanen von innen begrenzt. Auch die Pterygoidea sind als breite Knochen- platten entwickelt. Der Stapes (Columellae auris) ist verknöchert. Am Unterkiefer unterscheidet man 6 Knochen (Dentale, Angulare, ‚Complementare, Operculare, Supraangulare, Articulare), welche sich jedoch an ausgewachsene Individuen so fest aneinander schließen, daß der Kiefer wie aus einem Stück zusammengesetzt erscheint. Zähne 246 Vertebrata. Reptilia. fehlen vollständig, dagegen sind Ober- und Unterkiefer wie bei den Vögeln an ihren Rändern mit scharf schneidenden Hornplatten über- kleidet. Ä Schulter- und Beckengürtel (Fig. 392) befinden sich auf- fallenderweise innerhalb des Panzers, da dieselben jedoch im Fötus vor und hinter sowie außerhalb der Rippen liegen, so erhalten sie ihre abnorme Lage erst bei fortschreitender Entwicklung. Der Schultergürtel ist ein dreischenkeliger Skelettkomplex. Der dorsale, stabförmige Schenkel, die Scapula, wird durch Band oder Knorpel am Rückenschild in der Nähe des vordersten Wirbels befestigt, der vordere ventrale Schenkel das Procoracoid verbindet sich ebenso mit dem En- toplastron (Episternum), während der hintere ven- trale Schenkel, das Cora- coid, sich unter distaler Verbreiterungnachinnen erstreckt. Derhäufig stark gekrümmte Humerus zeichnetsich durch seinen dicken, kugeligen Gelenk- kopf aus, im Vorderarm bleibt die Ulna bei den Chelonidae gegenüber dem Radius an Länge zurück. Der Oarpus ent- Fig. 392. « RE EN 4 rn. Pält in der Regel in der mys orbicularis Linne. Skelett von unten gesehen, nach Ent- - . - fernung des Bauchschildes. Nu Nuchalplatte, C Costalplatte, PT oximalen Reihe4,in der M Marginalplatten, Py Pygalplatte, e Entoplastron, Ep Epi- 1 A plastron, Hyp Hypoplastron, Hpp Hypoplastron, Xp Xiphi- distalen d Knöchelchen nn CoCoracoid, PSe Procoracoid, Sc Scapula, H Humerus, _— doch kommen häufig Radius, U Ulna, I! Ilium, Pb Pubis, Is Ischium, Fe Femur, ‚T Tibia, F Fibula. Verschmelzungen vor. Die 5 Metacarpalia zeigen bei den verschiedenen Familien große Differenzen und auch die Finger- glieder weichen an Länge und Zahl stark voneinander ab. An dem lacertilierähnlichen Beckengürtel heften sich die Hia gewöhnlich an den Sacralrippen an, häufig sind sie auch mit den letzten Costalplatten knorpelig durch Naht verbunden. Bei den Pleurodiren sind auch Pubes und Ischia an dem Plastron unbeweg- lich befestigt. Der Femur ist ein gekrümmter, zylindrischer Knochen, Tibia und Fibula erreichen nahezu gleiche Länge. Im Tarsus treten in der Regel Konkreszenzen ein, so entsteht durch Verschmelzung des Tibiale und Intermedium ein Astragalus und aus dem Fibulare ein Calcaneus — bei den Emydae können beide Knochen oft zu einem einzigen Element verwachsen, die distale Reihe des Tarsus enthielt 4 (Chelonidae) oder 5 Knöchelchen. Die 5 Metatarsalia und Zehen gleichen dem Vorderfuß. Testudinata. Pleurodira. Amphichelydidae. Die Schildkröten leben teils auf dem Festland, teils im süßen Wasser, teilsim Meer. Gegenwärtig kennt man ca. 270 Arten, die größten- teils auf warme und tropische Zonen beschränkt sind. Sie pflanzen sich durch Eier fort, welche in der Erde oder bei den wasserbewohnen- den Formen am Ufer im Sande eingescharrt werden. Ihre Nahrung besteht vorherrschend aus Pflanzen, viele von ihnen nähren sich aber auch von Fischen, Mollusken und Crustaceen. 1. Unterordnung. Pleurodira. Lurchschildkröten. Rücken- und Bauchschild vollständig verknöchert, Becken mit dem Rücken- schild und gewöhnlich auch mit dem Plastron unbeweglich verbunden. Mesoplastra vorhanden oder fehlend. Hals und Kopf seitlich bewegbar. Halswirbel mit starken Querfortsätzen. Hornschilder vorhanden. Schwimmfüße mit 4—5 Krallen. Trias bis jetzt. Sämtliche lebende Pleurodiren sind Süßwasserbewohner und finden sich in Afrika, Madagaskar, Südamerika, Australien und Neu-Guinea. 1. Familie. Amphichelydidae. Mesoplastra vorhanden. Becken häufig noch nicht mit dem Plastron ver- wachsen. Intergulare Scuta wahrscheinlich immer entwickelt. Epiplastra in Kontakt mit dem Hypoplastra. Trias bis ?Miocän. Die hier vereinigten fossilen Vertreter aus Trias, Jura und Kreide in Europa und Nordamerika, die sich vielleicht in Proganochelynae, Pleurosterninae und Baeninae gliedern lassen, vereinigen noch Merk- male der Cryptodira und Pleurodira; Lydekker, dem sich G. Baur und Hay!) anschlössen, nannte sie darum Amphichelydia und betrachtete sie als eine den übrigen gleichwertige Unterordnung der Schildkröten. ? Chelyzoon v. Huene. Wirbelkörper 3cm hoch und 9cm lang, opisthocöl. Muschelkalk. Bayern und Schwaben. Proganochelys Baur em. E. Fraas. (Psammochelys Quenstedt. ? Chelytherium H. v. Meyer.) Sehr große (65 cm lange) Form. Plastron mit dem Rückenschild unter Bildung von Sternalkammern verwachsen. 5 Verte- bralscuta außerordentlich groß und breit auf Kosten der Lateralscuta, im vorderen und hinteren Winkel zahlreiche, mit Höckern versehene Supra- marginalscuta.. Rückenwirbel weit vom Rückenschild abstehend und mit ihm durch die dünnen Dornfortsätze verbunden. Becken mit dem Rückenschild und Bauchschild verwachsen. Keuper (Stubensandstein) Schwaben. Proterochersys E. Fraas.?2) Halb so groß wie Proganochelys, hoch- sewölbt, mit mächtig entwickeltem, fest an Ober- und Unterschale verwach- senem Becken. Keuper (Stubensandstein) Schwaben. Pleurosternum Owen. Rückenschild sehr flach, hinten gerundet, Neuralia mäßig verlängert; Nuchalscutum fehlt, Rückenschild mit Plastron durch eine große Brücke fest verbunden. Mesoplastron sehr breit. Oberer Jura und Wealden von England und Norddeutschland. ? Miocän. Lausanne, Schweiz. : Helochelys v. Meyer. Cenoman. Kelheim. 1) Hay teilt dieselben in Proganochelydae, Pleurosternidae und Baenidae, 2) Nach einer freundlichen Mitteilung von Herrn Prof. E. Fraas. x SR © 'Vertebrata. Reptilia. Platychelys A. Wagner (Helemys Rütimeyer). (Fig. 393.) Rücken- schild schwach gewölbt, mit drei Längsreihen, starker kegelförmiger Höcker, von denen radiale Rippen ausstrahlen. Diese Höcker entsprechen den darüber liegenden Vertebral- und Costalscuta. Neuralplatten breit, ungleich groß. Plastron kreuzförmig, durch kurze Brücke mit dem Rückenschild verbunden. Becken nicht mit dem Pla- stron verwachsen. Oberst.Jura.Bayern, Frankreich, Engl. Giyptops Marsh (Compsemys Leidy). Rückenschild flach, mit dem Plastron durch Suturfest ver- bunden. Becken nicht mit dem Bauchschild ver- wachsen. Halswir- bel amphicöl. Obe- rer Jura bis Obere Kreide. Vereinigte Staaten von Nord- amerika. Platychelys Oberndorferi W iR ie Kelh B 1), nat. G Probaeng say. latychelys Oberndorferi Wagn. ura. Kelheim, Bayern. '/, na Tr. = 4A Rückenschild, B Bauchschild. n 1—8 Neuralplatten, ce 1—8 Costal- Nahe verwandt mit er na Pygalplatte, Rn ee de ee I en Platychelys. Untere scuta, SmS Supramarginalscuta, MS Marginalscuta, e Entoplastron, : Ep Epiplastron, Hyp Hyoplastron, Mp Mesoplastron, Hpp Hypoplastron, Kreide (Como beds). Xp Xiphiplastron, /GS Intergularscutum, GS Gularscutum, BS Bra- Nordamerika. chialcsutum, x Anheftstelle des Darmbeins, PS Pectoralsecutum, AS Baöna Leid Abdominalscutum, FS Femoralsecutum, AnS Analscutum. en y. Rückenschild flach, fest mit dem Plastron durch Sutur verbunden. Mesoplastron ansehnlich, mit ausgebreiteten äußeren Enden. Obere Kreide Eocän. Nordamerika. Eubaena Hay. Chisternon Leidy. Boremys, ? Neurancylus Lambe. ? Thescelus, Charithemys Hay. ?Polythorax Core ? Nao- michelys Hay. Obere Kreide. Nordamerika. 2. Familie. Pelomedusidae. Plastron aus 11 Elementen zusammengesetzt. Mesoplastron vorhanden, ein knöcherner Schläfenbogen, aber kein Parieto-Squamosalbogen vorhanden. Nasalia Fehlen. Präfrontalia miteinander verbunden. ?.Gault. Obere Kreide bis jetzt. Die lebenden Gattungen Sternothaerus Bell, Pelomedusa Wagl, Po- docnemis Wagl. finden sich in Afrika, Madagaskar und Südamerika, die beiden ersten fossil im Mittelpliocän von Ägypten, letztere schon im Mitteleocän, Podocnemis (Fig. 396) wird bereits aus dem Eocän von England, dem Mittel-Obereocän und Untermiocäin von Ägypten und ? Indien genannt. Stereogenys Andrews. Mittel-Obereocän Ägypten. Die systematische Stellung von Rhinochelys Seeley (Fig. 395) aus dem Gault von England ist unsicher. Die Gattungen Bothremys Leidy, Taphrosphys Cope, Amblypeza, Naiadochelys Hay aus der oberen Kreide Nordamerikas werden auch auf Grund eines wohl entwickelten Vomers als eigene Familie: Bothremydidae betrachtet. 3. Familie. Chelyidae. Plastron aus 9 Elementen zusammengesetzt. Keine Mesoplastra. Schläfen- bogen in der Regel fehlend, dafür ein Parieto-Squamosalbogen vorhanden. Palatina ! BN, Te | - ta. Pleurodira.. Miolanidae. Plesicchelyidaee 249 I { P restudin durch den Vomer getrennt. Nasalia vorhanden. Präfrontalia von einander getremnt. 'Eoeän bis jetzt. Lebend (10 Gattungen) in Südamerika, Australien, Neu- Guinea. Chelodina Fitz. Pleistocän und rezent. Hydraspis Bell. Südamerika rezent und Eocän Indien. Emydura Bonap. Australien. ? Pleistocän. 4. Familie. Miolanidae. Panzer unvollständig bekannt. Becken mit den Costalia verwachsen. Schädel mit vollkommen überwölbten Schläfenöffnungen und mit hornähnlichem Knochen- zapfen skulptiert. Schwanz in einer aus Verschmelzung ähnlicher Hautossifikationen hervorgegangenen knöchernen Scheide eingeschlossen. ? Kreide. Pleistocän. Die einzige riesige Gattung Miolania Owen. (Schä- del am hinteren Ende bis 0,58 m breit) wurde zuerst aus dem Pleistocän von Queensland (Australien) be- schrieben. Neuerdings sind sehr vollkommene Reste aus der ?obersten Kreide (? Tertiär) von Patagonien bekannt geworden. 5. Familie. Plesiochelyidae. Mesoplastra fehlen. Nur Pubis mit dem Plastron ver- wachsen. Schläfenregion überwölbt. Oberer Jura bis Un- tere Kreide. Plesiochelys Rütim (Fig. 394). Rückenschild bis 1/. m lang, massiv, kreis-herzförmig. 8 Neuralia, lang Fig. 395. Rhinochelys Cantabrigiensis Lyd. Schädel in nat. Gr. aus dem Grünsand von Cam- bridge. (Nach Lydekker.) 4A Augenhöhle, N Nasen- loch, Pa Parietale, Fr Fron- tale, Prj Prä-, Pif Postfron- tale, Na Nasale, Pnx Zwi- schenkiefer. Fig. 396. Podocnemis expansaWagl. Rezent. Brasilien. Hinteres Ende des Fig. 394. Bauchschildesvoninnen;m.den Plesiochelys Solodurensis Rütimeyer. Ob. Jura (Kimmeridge.) Anheftstellen fürScham-u. Sitz- Solothurn, Schweiz. !/; nat. Gr. (Nach Rütimeyer.) bein (2,9). (Nach Rütimeyer.) schmal, 3 Suprapygalplatten. 11 Paar Marginalia mit einer unpaaren, in die Quere gestreckten Nuchalplatte. Sternalbrücke sehr groß. Entoplastron und Epiplastra sehr klein. Hyoplastra groß. Plastron mit oder ohne bleibende Fontanelle. Oberer Jura. Untere Kreide. Deutschland, Frankreich, Schweiz. Idiochelys H.v. Meyer. (Chelonemys Jourdan.) Höchstens 7 Neuralia und ein Suprapygale vorhanden. ÖOberster Jura. Bayern und Cerin. (Ain.) Hydropelta H.v. Meyer. Oberer Jura. Von eben dort. 2 Chelonides Maak. Oberer Jura. Norddeutschland. Ayaelochelys Lyd. Oberer Jura und Wealden. Europa. 250 _Vertebrata. Reptilia. ? Sontiochelys G. Stache. Neuralia fehlen vollständig. _ Cenoman. Karst. 2. Unterordnung. Cryptodira. Rücken- und Bauchschild mehr oder weniger vollständig verknöchert, gegen- seitig nur leicht verbunden. Epiplastra im Kontakt mit den Hyoplastra. Mar- ginalia vorkanden. Kopf und Hals in vertikaler Richtung in die Schale zurück- ziehbar. Halswirbel ohne oder nur mit kurzen Querfortsätzen. Becken nicht mit dem Plastron verwachsen. Klump- oder Schwimmfüße mit 4—5 Krallen. Horn- schilder. Ob. Jura-jetzt. 1. Familie. Thalassemydidae. Panzer mehr oder weniger unvollständig verknöchert. Plastron gewöhnlich mit großer Mittelfontanelle. Häufig Fontanellen zwischen Marginalia und Costalia. Plastron mit der Rückenschale durch seitliche Fortsätze verbunden. Schläfengegend mehr oder weniger überdacht. Hals kurz. 5 Krallen. Jura bis Kreide. Eocän. Diese ausgestorbene Familie enthält Schildkröten aus marinen Abla- gerungen, welche während der Jura-Eocänzeit die Meerküsten bewohnten und in ihrer ganzen Erscheinung eine Ver- bindung von Merkmalen der heutigen Cheloniidae (Meerschildkröten) und Emy- didae (Sumpfschildkröten) zur Schau tra- gen. Die meist unvollständige Verknö- cherung des Rückenschildes, sowie die bleibenden Fontanellen im Bauchschild drücken den Thalassemyden äußerlich den Stempel der Meerschildkröten auf; allein die Form der Plastronstücke, die stark verlängerten und etwas aufwärts gebo- genen Flügel der Hyo- und Hypoplastra erinnern weit mehr an die Sumpfschild- kröten als an die Cheloniidae. Ebenso ähnelt die Beschaffenheit der Extremitä- ten denen der Emydidae. Die fünf mäßig verlängerten, gelenkig verbundenen Zehenglieder endigten mit Krallen und waren ursprünglich wahrscheinlich durch eine Schwimmhaut vereinigt, konnten so- mit zum Gehen und Schwimmen ge- braucht werden. Eurysternum Wagler (Aplax, Aci- chelys, Achelonia, Palaeomedusa v. Meyer) (Fig. 397). Das Rückenschild verknö- chert erst in hohem Alter vollständig, BEER se Re ER a das Plastron bewahrt stets größere Fon- urysternum Wagleri H. v. Meyer. . Jura. a o = 0 h Zandı pe en a tanellen. Schläfengegend vollständig über dacht. Extremitäten mit 5 kurzen Zehen. Im Lithographischen Schiefer von Solnhofen (Bayern) und Cerin (Dep. Ain). Thalassemys Rütimeyer (Hnaliochelys Seeley). Ähnlich Eurysternum, aber hintere Neuralia mit dachähnlichem Rücken. ? Verwandt mit Glyptops. Ob. Jura. Purbeck. Schweiz. Schwaben. England. Chitracephalus Dollo. Schädel stark verlängert, niedrig. Gesichts- | teil kurz. Schläfengegend nicht überdacht. Wealden. Belgien. Tropi- demys Rütimeyer, Pelobatochelys Seeley. Ob. Jura und Wealden. Europa. In ihrer Stellung unsicher sind folgende Formen, die manche Autoren auch mit den Cheloniidae vereinigen. $ € > ER “ kr 4 2 a Py N Testudinata. Pleurodira. Chelydridae. Emydinae. Osteopygis Cope. BRückenpanzer nahezu geschlossen. 8 Paar Co- stalia, 11 Paar Marginalia. Plastron relativ klein. Ob. Kreide. Nordamerika. Nahe verwandt, wahrscheinlich identisch ist Propleura Cope. Das gleiche gilt für Catapleura Cope. Ob. Kreide. Nordamerika. - LZytoloma Cope, (? Euclastes Cope, ?Glossochelys Seeley). Unvollständig bekannt. Ob. Kreide. Eocän. Europa, Nordamerika, Afrika (Tunis). Erquelinnesia Dollo (Pachyrhynchus Dollo). Obk.. Kreide. Eocän. Nordamerika. Europa. Rhetechelys Hay. Ob. Kreide Nordamerika. 2. Familie. Chelydridae. Am Rickenschild Nuchale mit rippenartigen Fortsätzen. Sämtliche Neuralia vorhanden. 25 Marginalia. Plastron aus 9 Elementen bestehend, klein, kreuz- Jörmig, mit dem Rückenschild locker (durch Gomphose) verbunden. Schläfenregion unvollständig überdeckt. Schwanz lang mit meist opisthocölen Wirbeln. Füße mit Fünf mäßig langen, dwrch Schwimmhaut verbundenen Zehen, vorne fünf, hinten ‚ vier Krallen. Ob. Jura bis jetzt. Tretosternum Owen (Peltochelys Dollo,. Rückenschild mit grubiger Oberfläche, sein Vorderrand tief ausgeschnitten. Purbeck u. Wealden. Eng- land und Belgien. Ä Gafsachelys de Stefano. Unt. Eocän. (? Kreide). Tunis. ? Acherontemys Hay. Miocän. Nordamerika. Macroclemys Gray (Machochely Gray). Fossil im Pleistocän von Nordamerika. Lebend in Flüssen und Sümpfen von Nordamerika. Chelydra Schweig. Lebend in Nord- und Zentralamerika. Fossil im Miocän von Europa, Pleistocän von Nordamerika. Devisia D. Ogilby. Rezent. Neu-Guinea. 3. Familie. Testudinidae. Nuchalplatte ohne rippenähnliche Fortsätze. Panzer vollständig geschlossen, Plastron mit dem Rückenschild in der Regel durch Sutuwr verbunden. Schläfen- gegend nicht überwölbt. Unterfamilie. Emydinae. (Sumpfschildkröten.) Rückenschild schwach gewölbt, Plastron in der Regel durch Sutwr, selten dwrch Ligamente mit dem Rückenschild verbunden, aus 9 Elementen zusammengesetzt, Meso- plastron fehlt. Sternalkammern wohl entwickelt. Quadratum hinten offen. Zehen kurz, kräftig, die mittleren gewöhnlich mit drei Phalangen (Terrapene mit zwei), durch Schwimmhaut verbunden. 4 bis 5 Krallen. Eocän bis Jetzt. Im Bau der knöchernen Schale stehen die Emydinae den Testudininae (Landschildkröten) sehr nahe, mit denen sie von verschiedenen Autoren auch direkt vereinigt werden, unterscheiden sich von diesen aber haupt- sächlich durch flachere Wölbung des Rückenschildes, tieferes Eingreifen der Sternalflügel nach innen und die dadurch bewirkte Ausbildung von Sternal- kammern, sowie durch den Bau ihrer Extremitäten, denen überdies Haut- verknöcherungen fehlen. Sielassen sich als zwei deutlich getrennte Gruppen bis in das Eocän zurück verfolgen. Die Emydinae (20 Genera) leben gegenwärtig in Flüssen und Sümpfen in allen wärmeren Teilen der Erde mit Ausnahme des Australischen Gebiets, fossile Formen sind mit Sicherheit erst aus dem Tertiär bekannt. Die ältesten Reste in Europa stammen aus dem Eocän von England, ihre genorische Stellung zu Ohrysemys Gray erscheint fraglich, Die Gattung Emys Dum. (Cistudo) wird in Europa bis in das Obereocän zurück genannt. Die unter dem Namen Emys (Fig. 392) aus dem Oligocän und Miocän Europas 952 | Vertebrata. Reptilia. beschriebenen zahlreichen Schildkröten scheinen fast alle eher auf Olemmys Wagl. und Okadia Gray hinzuweisen. Ptychogaster Pomel zeigt sich im Oligocän und Miocän in ziemlich weiter Verbreitung. In den Vereinigten Staaten ist im Eocän Ectomatemys Hay und Clemmys Wagl. häufig, im Oligocän findet sich Graptemys Agass. und im jüngeren Tertiär verteilen sich die Funde auf Trachemys Agass.. Terrapene Merrem, Chrysemys Gray, Olemmys Wasgl. u. a. Unterfamilie. Testudininae. Landschildkröten. (Chersidae.) Rückenschild hoch gewölbt. Plastron durch Sutur mit dem Bückenschild verbunden, aus 9 Elementen zusammengesetzt. Sternalkammern kaum entwickelt. Quadratum hinten geschlossen. Kurze Klumpfüße mit Hautverknöcherungen, die Mittelzehen nur mit zwei Phalangen. Vorne gewöhnlich mit fünf, hinten mit vier geraden, dicken Nägeln. Ohne Schwimmhäute. Eocän bis Jetzt. Die Verteilung der lebenden Testudineae (5 Genera) ist dieselbe wie der Emydinae. Im australischen Gebiet fehlen sie gleichfalls. Fig. 398. Stylemys Nebrascensis Deigm., Miocän. Mauvaises terres des White River, Dakota. !/, nat. Gr. (Nach Leidy.) Die älteste und relativ häufig bekannte Landschildkröte ist Hadria- nus Cope aus dem Eoeän der Vereinigten Staaten, seltener erscheint Achilemys “ Hay, im Oligocän und älteren Miocän findet sich neben Stylemys Leidy (Fig. 398) bereite Testudo Linne sehr verbreitet, welch letztere sich von da ab im Tertiär Nordamerikas allein findet. In dem Obereocän des Fajum in Agypten zeigt sich neben kleineren Arten, die sehr ansehnliche Testudo Ammoni Andrews. Die oligocänen Reste dieser Gattung in Europa sind nicht völlig sicher, dagegen wird sie ziemlich häufig aus dem Miocän und Pliocän genannt. Eine Riesenform T. Perpiniana Gaudry aus dem Pliocän von Serrat (Östpyrenäen) hat einen Rückenpanzer von 1,20 m und T. Allas Falc. und Cantley aus dem ob. Miocän von Sivalik (Indien) sogar von 2m Länge. Auch aus dem Pliocän von Malta sind Reste von gewaltigen Landschildkröten bekannt. 3. Unterordnung. Cheloniidea. Rücken und Brustschild unvollkommen verknöchert. Hals unvollständig in die Schale zurückziehbar. Sehr kurze Querfortsätze an den Halswirbeln vorhanden. Rn - . _ Testudinata. Cheloniidea. Dermochelyidae. Becken mit dem Plastron nicht fest verbunden. : Ruderfüße. Epidermis verhornt. oder Haut lederartig und mit einem Pflaster polygonaler dünner Knochenplatten (Carapace atheque = mosaique superficielle Dollo). Obere Kreide bis jetzt. 1. Familie. Dermochelyidae. (Lederschildkröten.) (Athecae Cope.) Wirbel und. Rippen Jrei. Vom Rückenschild nur die Nuchalplatte ent- wickelt. Plastron von 8 Knochen gebildet. Ento- plastron fehlt. Der ganze Rumpf von einer lederar- tigen Haut überzogen, in welche ein dichtes Mosaik- pflaster polygonaler, in Reihen angeordneter Kno- chenplätichen eingelagert ist. Parietalia ohne ab- steigende Fortsätze. Ru- derfüße ohne Krallen. Eocän bis Jetzt. Die einzige lebende Lederschildkröte Der- mochelys Blainv. (Sphargis), deren Kopf nicht zurückziehbar ist, gehört zu den größten und weitverbreitetsten, aber auch seltensten Gattungen; sie findet sich im Atlantischen, In- dischen und Stillen Ozean, gelegentlich auch im Mittelmeer. Kopf mit kleinen Schildern be- deckt. Der Hinterhaupts- condylus soll unverknö- chert bleiben, ein selb- ständig ossificiertes Para- sphenoid ist vorhanden. Das dünne Mosaikpla- stron der Rückenseite mit 7 Reihen, das der Bauchseite mit 5 Reihen größerer als Kiele her- vortretenden Plättchen. Fig. 399. Archelon ischyros Wieland. Ob. Kreide. Dakota. Avon oben. B von unten. N Nuchalplatte, hinter derselben 11 Sn Supraneuralplatten und eine Pygalplatte, $ Rippen, M Marginalia, E Entoplastron, H Hyoplastron, Hy Hypoplastron. !/, nat. Gr. (Nach Wieland.) Die Elemente des Plastrons, Epiplastron, . Hyo- plastron, Hypoplastron und Xiphiplastron sind dünn und schlank und um- schließen eine weite Fontanelle. Cope und Dollo stellen Dermochelys und Verwandte als Athecae allen übrigen Schildkröten den Thecophora gegen- über; jedenfalls stellen sie die meist spezialisierte Gruppe unter den Che- loniidea dar. 254 Vertebrata. Reptilia. Psephophorus v. Meyer. Schädel dicker, kürzer und relativ größer als bei Dermochelys. Rücken- und Bauchpflaster aus einem dichten Mosaik ‘von kleinen, stets ungekielten Knochenplatten bestehend. Mitteleocän, Oli- gocän, Miocän, Pliocän. Europa. Miocän. Maryland. Obereocän. ? Ägypten. 2. Familie. Protostegidae. Rückenschild stark reduziert, Rippen mit ihrer größeren Hälfte über den Discus hervorragend. Marginalia vorhanden. Plastron kräftig, nur wenig reduziert. Entoplastron Tförmig. Epiplastra sehr klein; Hyoplastron und Hypoplastron sehr groß, fingerförmig gelappt. Xiphiplastron kurz. Eine Lederhaut mit eingelagerten Knochen wahrscheinlich vorhanden. Schläfenregion überdacht. Parietalia mit ab- steigenden Fortsätzen. Ruderfüße mit drei oder mehr Krallen. Ob. Kreide. Oligocän. Protostega Cope. Prämaxillare zu einem kurzen Schnabel ausge- zogen. Unterkieferäste sehr frühzeitig miteinander verschmolzen. Neuralia normal, ohne Gruben. Ob. Kreide. Nordamerika. Archelon Wieland. (Fig. 399.) Prämaxillare zu einem großen und stark sekrümmten Schnabel ausgezogen. Unterkieferäste erst in hohem Alter mit- einander verschmolzen. Nuchale sehr groß und sehr dünn. Die Neuralia sehr dünn und reduziert, das vorderste anscheinend fehlend, über den Neu- ralia und den proximal plattenartig verbreiterten (9 Paar) Rippen, eine Reihe (11) dünner, median gekielter Supraneuralplatten, die offenbar wie bei Dermochelys in der inneren Lederhaut eingebettet waren. Entoplastron Tförmig. Ob. Kreide. S. Dakota. Nordamerika. Protosphargis Cap. Ca. 3 m große Schildkröte, nicht vollständig er- halten. Plastron ähnlich dem von Protostega, aber Entoplastron nicht be- obachtet. Marginalia vorhanden. Ob. Kreide. (Scaglia). Valpolicella bei Verona. Pseudosphargis Dames. Schädelfragment groß, ca. 38 cm breit, 15 cm hoch. Sehr ähnlich Dermochelys aber mit absteigenden Fortsätzen a, Ob. Oligocän. Norddeutschland. Möglicherweise eine Dermo- chelide 3. Familie. Cheloniidae. Meerschildkröten. FRückenschale gewöhnlich herzförmig, flach, in der Regel noch mit Fontanellen zwischen Marginalia und Costalia, Plastron mit 9 Knochen, gewöhnlich mit mitt- lerer und seitlicher Fontanelle, nur durch Ligamente mit der Rückenschale in Ver- bindung. Schläfenregion vollständig überdacht. Parietalia mit absteigenden Fort- sätzen. Der ganze Panzer von dichten Hornschildern bedeckt. Buderfüße mit 1—2 Krallen. Obere Kreide bis jetzt. Die lebenden Meerschildkröten Chelonia Latr. (Fig. 390), (Chelone Brgt., Eretmochelys) und Caretta Rafinesque (Thalassochelys Fitz.) (Fig. 400), von denen letztere in erwachsenem Zustand eine vollständig verknöcherte Rückenschale besitzt (5 Costalia), sind auf tropische und gemäßigte Meere beschränkt. Chelonia fossil: ? Eocän von Nordamerika (p. p. Puppigerus Cope). ? Mitteleocän von Europa und Ägypten. Mitteloligocän von Belgien. Unvoll- ständige Reste, ebenso wie von Caretta im Miocän und Pliocän von Europa. Allopleuron Baur. (Fig. 401.) Durch das langgestreckte, schmale Rückenschild und das vorne ausgeschnittene, große Nuchale ausgezeichnet. Obere Kreide von Belgien. Nahestehende, wenn nicht idente Reste sind aus gleichaltrigen Sedimenten von England bekannt. Argillochelys Lyd. Ähnlich Caretta, aber nur mit Costalia. Eocän. Ensland, Belgien. Eosphargis Lyd.!) Rückenpanzer sehr stark reduziert nur von Nuchale, Neuralia Costalia, Pygalia und Marginalia zusammengesetzt. Unteres Eocän. England, Belgien. !) Nach einer freundl. schriftl. Mitteilung von Herrn Prof. Dr. Dollo, stellt derselbe Eosphargis auf Grund neuer Funde zu den Cheloniidae. Testudinata. Chelonoiidea. Dermatemydidae, 255 . Eochelone Dollo. Schädel dick, niedrig. Choanen sehr weit vorne. Rückenpanzer gestreckter wie bei Chelonia, ungekielt. Mitteleocän. Belgien. Ohelyopsis, Bened. Aus dem Oligocän von Belgien und Norddeutsch- land, Peritresius Cope aus der oberen Kreide, Lembonax Cope aus dem Eocän, Scyllomus Cope aus dem Miocän, Procolpochelys Hay aus dem Miocän der Vereinigten Staaten sind alle auf mehr oder weniger dürftige Reste begründet und mit Ausnahme der letzteren im System unsicher. Nahe verwandt mit den Cheloniidae sind die auch von manchen Autoren als selbständige Familie betrachteten Toxochelydae, deren Rücken- panzer mit dem Plastron leicht gelenkt, deren Vorderfuß zum mindesten 2 Krallen besitzt und noch nicht vollständig als Ruderfuß entwickelt ist. >08 NZ Vs f y Vi IE \ 2? 7, Fig. 401. Fig. 400. Rückenschild von Allopleu- Skelett von Caretta L. sp., aus dem Mittelmeer. Von unten gesehen. ron Hofmanni Gray. Ob. Das Plastron ist entfernt. Cor Coracoid, PSc Procoracoid. Sc Scapula, Kreide. Petersberg bei Mae- H Humerus, R Radius, U Ulna. stricht, Holland. !/; nat. Gr. Hierher schört Toxochelys Cope und Porthochelys Williston aus der _ oberen Kreide von Nordamerika, von denen letztere wohl entwickelte Nasalia besitzt, die der ersteren fehlen. ? Oynocercus Cope. Obere Kreide. Kansas. Auch die Desmatochelydae mit Desmatochelys Williston, die mit sroßen Nasalia ausgestattet sind, aus der Kreide von Kansas dürften hier mit ? Neptunochelys Wieland und ? Atlantochelys Agass. anzureihen sein. 4. Familie. Dermatemydidae. Rückenschale und das große Plastron vollständig verknöchert und zumeist durch feste Naht miteinander verbunden. Nuchale mit oder ohne rippenähnliche 'Y a DT \ | De KITENN a AS ER “I = N ’ Hrn - AR fe er ’ 256 Vertebrata. Reptilia. 7 Fortsätze. Neuralia in der Zahl gewöhnlich reduziert. 11—12 Paare von Mar- ginalia. Schläfengegend nicht überwölbt. Schwanz kurz, aus procölen Wirbeln. Obere Kreide bis jetzt. Zu dieser gegenwärtig in Zentralamerika verbreiteten Familie (Derma- temys Gray) wird eine ganze Anzahl fossiler Formen gestellt, so: Basi- lemys Hay, Compsemys Leidy, Adocus, Agomphus, Zygoramma, Homorophus Cope aus der oberen Kreide. Alamosemys, Hoplochelys, Kallistina Hay, Notomorpha, Baptemys, Anosteira Leidy aus dem Kocän. Xenolchelys Hay aus dem Oligocän, sämtliche aus den Vereinigten Staaten Anosteira auch aus dem Oligocän von England. Trachyaspis H. v. Meyer aus dem Oberen Mitteleocän. Miocän von Europa und Afrika. Von der Familie der Cinosternidae (Claudius Cope, Mexiko, Stauro- iypus Wagl. Zentralamerika, Cinosternum Spix (Aromochelys) Nord- und Süd- Südamerika) sowie von der Familie der Platysternidae (Platysternum Gray, Südchina, Birma, Siam, Philippinen) sind fossile Vertreter bis jetzt nicht mit Sicherheit nachgewiesen. | I 4. Unterordnung. Trionychia. Flußschildkröten. Rücken und Bauchschild unvollständig verknöchert, mit rauher, wwrmförmiger Oberfläche, nur von Haut bedeckt, ohme Hornschilder. Marginalia vorhanden (21) mit dem Discus durch Naht verbunden (Carettochelydae), oder nur eine wnwoll- ständige Reihe im Lederrand des Discus ohme festen Zusammenhang mit dem- selben oder fehlend. Entoplastron platten- (Carettochelys) oder stabförmig. Epi- plastron von Hyplastra nur durch eine Naht (Carettochelys) oder durch das Ento- plastron getrennt. Plastron in der Regel mit großer Fontanelle. Becken mit dem Plastron nicht fest verbunden. Hals in vertikaler Ebene in die Schale zurück- ziehbar, Halswirbel ohne oder nur mit kurzen Querfortsätzen. Zehen gelenkig ver- bunden und mit Schwimmhaut umgeben, vorn und hinten mit 2 (Carettochelydae) oder 3 Krallen (Trionychidae). Obere Kreide bis jetzt. | Unter den Schildkröten lassen die Trionychia den allgemeinen Organisationsplan dieser Reptilien noch deut- lich erkennen. Der Panzer ist schwach ausgebdilet, das Plastron zeigt in der Regel große Fontanellen und ist mit der Rückenschale durch Haut verbunden (ausgenom- men Caretiochely, wo eine feste Verbindung des soliden Plastron erfolgt). Das Rücken- schild besteht gewöhnlich aus einer unvollständigen Decke von Verknöcherungen, aus welcher die Rippenenden meist frei herausragen. Zu der durch die ein- zige auf Neu-Guinea vorkom- menden Gattung Caretto- Fig. 402. Rückenpanzer von Triony& Styriacus Peters. Miocäne PR . Braunkohlenschichten von Eibiswald, Steiermark. Y, nat. € helys Ramsay repräsentierten Gr. (Nach Peters.) Die rauhen Hautknochen des Rücken- und durch die obengenannten panzers haben sich auf der rechten Hälfte von den Merk Er der; aan Rippen abgelöst. erkmale von der Lrionychidae F F R 3 E 4 i Ä Parasuchia. denen Familie der Carettochelyidae dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach Pseudotriony& Dollo aus dem Mitteleocän von Belgien und England gehören. Die zahlreichen, noch jetzt lebenden Trionychiidae (ca. 26 Arten) halten sich in den größeren Flüssen der gemäßigten und heißen Zone in Asien, Afrika und Nordamerika auf, sie fehlen in Australien und Süd- amerika. Die fossilen Reste dürften zum größten Teil zu der noch lebenden Genus Gattung Trionyxz Geofir. (Fig. 402) gehören und sind als Amyda Oken, Aspideretes, Conchochelys, Helopanoplia, Axestemys (Axestus), Temnotrionyxz Hay, Platypeltis Fitzinger, Castresia de Stefano etc. be- schrieben worden. Die ältesten Reste finden sich spärlich in der oberen Kreide von Nordamerika, zahlreiche Arten dagegen werden aus allen Ab- teilungen des Tertiärs von Europa, Afrika, Ostindien, Nordamerika genannt. 7. Ordnung. Parasuchia.!) Körper eidechsenartig und in der Regel mehr oder weniger mit Knochenplatten gepanzert. Frontalia und Pa- rietalia paarig. Zähne thecodont. Außere Nasenlöcher ge- trennt. Zwischen Nasen- und Augenöffnungen ein großer präorbitaler Durchbruch. Zwei Paar Schläfenlöcher Fo- ramen parietale fehlt fast stets. Quadratbein unbeweglich. Kein harter Gaumen. Schultergürtel mit wohl entwickelter Clavicula Augen ohne Scleroticaring. Gelenkpfanne des Beckens von Illium, Ischium und Pubis gebildet. Wirbel ‚platycöl bis amphicöl. Rippen zweiköpfig. Schwanzwirbel mit Chevron bones. Extremitäten fünfzehig. Femur meist S-förmig gekrümmt. Episternum dolchförmig. Außer dem Postfrontale ein Postorbitale vorhanden. Unterkiefer noch mit ansehnlichen Resten des Meckelschen Knorpel ebenso wie die Crocodilier. Trias. Die auf die Trias beschränkte, kurz- und langschnauzige Formen - umfassende Gruppe der Parasuchia gleicht zwar durch ihren äußeren ' Habitus, die Panzerung des Rumpfes und die Bezahnung sehr den Crocodilia, allein ihr Skelettbau weicht doch so erheblich von diesen ab, daß,eine direkte Vereinigung mit diesen nur eine gezwungene wäre. :) Brühl C., Das Skelett der Crocodiliden, Wien 1862. — Fraas E., Die schwäbischen Trias-Saurier. Stuttgart 1896 etc. 1. c. Aetosaurus crassicanda n. sp. Jahreshefte d. Ver. f. vat. Naturkunde in Württemberg 1907. — Fraas O., Aöto- saurus ferratus. Württemb. naturw. Jahreshefte 1867. XXIII. — Me. Gregor, The Phytosauria, with especial reference to Mystriosuchus and Rhytidodon. Mem. Americ. Mus. Nat. Hist. Vol. IX. Part. II. 1906. ibid. ausführl. Literatur! — Huene F. v., Die Dinosaurier der europ. Triasformation etc. Geol. Pal. Abhandl. Suppl. I. 1907—08. Kapitel 9, ferner Zentralblatt für Mineral., Geol. u. Pal. 1909. Nr. 19. Über Erythrosuchus, Vertreter der neuen Reptilordnung Pelycosimia ‚und Beiträge zur Kenntnis und Beurteilung der Parasuchier. Geol. und Pal. Abhandl. N. F. Bd. 10 (14). 1911. — Huene und Luli R. S., The Triassic Reptile Hal- lopus. Americ. Journ. Science. Vol. 25. 1908. — Huxley Th., Quart. journ. geol. Soe. London 1859 vol. XV p. 440—460 und 1875 XXXI p. 423. — Jaekel O., Über einen neuen Belodonten aus d. Buntsandstein von Bernburg. Sitzungsberichte Gesellsch. naturforsch. Freunde. Berlin. Nr.5. 1910. — Meyer H.v., Über Belodon. Palaeontographica Bd. VII, X und XIV. — Newton E. T., Reptiles from the Elgin Sandstone. Philos. Trans. 1894. vol. 185. Williston J. W., Notice on some new Rep- tiles from the upper Trias of Wyoming. Journ. of Geol. XI. 1904. — Wodward A. S., On a new Dinosaurian Reptile (Scleromochlus) etc. Quart. Journ. Geol. Soc. Lond. 63. 1907. On some fossil Rept. Bones from the State of Rio Grande do Sul. Brazil. Geol. Magaz. 5. 1908 Dec. 5. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. " 17 358 Wertebrata. Reptilia. Die allgemeine Morphologie des Schädels erinnert ebenso wie der Schultergürtel sehr an die Rhynchocephalen, besonders an Pro- torosaurus; mit den Ichthyosauriern teilen die langschnauzigen Formen neben anderen gemeinsamen Merkmalen die von den Prämaxillarien gebildete lange Schnauze, die rückwärtige Stellung der durch die Nasalia getrennten äußeren Nasenlöcher sowie die Lage der durch die Vomeres geschiedenen Choanen. Größere Verwandtschaft scheint zu den Dinosauriern, speziell nach v. Huene zu den Theropoden (The- codontosauridae, Plateosauridae) zu bestehen, was durch die gemein- same charakteristische Präorbitalöffnung und namentlich durch die große Ähnlichkeit der Beckenelemente Pubis und Ischium, sowie den Bau der Extremitäten dokumentiert wird. Die Parasuchier sind in der Hauptsache wasserliebende Rep- tilien, welche die Flüsse, Seen und Sümpfe der Triaszeit bevölkerten. ' Die Bewegung im Wasser dürfte manchen von ihnen durch Schwimm- häute zwischen den Zehen sowie durch den langen als Ruder wirkenden Schwanz erleichtert worden sein. Die lange Schnauze verschiedener Vertreter dürfte außer zum Ergreifen der Nahrung auch zum Wühlen im Schlamm gedient haben. Sie finden sich in der Trias von Deutschland, England, Schottland, den Vereinigten Staaten von Nordamerika, in Indien und Südafrika. Familie Phytosauridae. Me. Gregor. Ansehnliche große Parasuchier mit sehr langer, beinahe vollständig von den Prämazillaria gebideier Schnauze. Außere Nasenlöcher von den Nasalia begrenzt, weit zurück in der Nähe der nach oben gerichteten Augen gelegen, innere Nasenlöcher direkt darunter. Schädeldach rauh skulptiert. Seitliches Schläfenloch groß, die rückwärtige knöcherne Begrenzung des kleinen, oberen Schläfenloches (hinterer Schläfenbogen) in der Regel nach abwärts verlagert. Epipterygoid und sSeptomazxillare vorhanden. Wirbel platycöl. Zwei Sacralwirbel. Bauch- rippen vorhanden. Hals, Rücken und Schwanz und manchmal auch der Bauch mit kmöchernen Platten bedeckt. Trias. Mesorhinus Jaekel.e Schädel lm lang. Obere Schläfenlöcher ' hinten vollständig knöchern von den Parietalia umgrenzt. Ein kleines Foramen parietale erhalten. Zähne ziemlich groß, spatelförmig komprimiert. Choanen hinter den Nasenlöchern in einer von den inneren Flügeln der Palatina und Pterygoidea gebildeten Rinne mündend. Mittlerer Buntsand- stein. Bernburg. Staganolepis Huxley. Rückenpanzer aus 2 Reihen schmaler stark skulpierter Mittelplatten und je einer Seitenreihe. Bauchpanzer aus 6 bis 8 Reihen vierseitiger Platten gebildet. Pubis Theropoden ähnlich. Unt. Obere Trias. Elgin. Schottland. Phytosaurus Jäger (Belodon H. v. M.) (Fig. 403, 404). Der bis über Im ‘große Schädel nach vorne in einelange, allmählich sich verschmälernde, aber hohe Schnauze auslaufend ; vordere Zähne mit rundlichem Querschnitt, hintere Zähne hinten und vorne zugeschärft, glatt. Rückenpanzer mit zwei Reihen großer Platten, seitlich mit.je einer Reihe kleinerer Randplatten. Vordere Teil der Bauchseite gepanzert. Keuper Württemberg (Naturalienkabinett Stutt- gart). Franken. Braunschweig. Trias. Vereinigte Staaten von Nordamerika. Mystriosuchus E. Fraas. An dem bis 80 cm langen Schädel ist die ?2/; der Länge einnehmende,schlanke, vorne löffelartig verbreiterte Schnauze von dem eigentlichen sehr hohen, schmalen Cranium scharf abgesetzt. Die zahlreichen Zähne, von denen 23—24 auf das Prämaxillare treffen, Parasuchia. Phytosauridae. 259 Rn - schwach gerieft meist mit rundem Querschnitt. Rückenpanzer aus vier Reihen gleichartiger Platten zusammengesetzt. Ventral ein aus ca. 35 kleinen Knochenplättchen zusammengesetztes Halsschild. Stubensandstein (mittl. Keuper) Württemberg. Rhytidodon (Rutiodon) Emmons (Fig. 405). Nahe verwandt, wenn nicht E ' identisch mit Mystriosuchus. Ca. 26 präsacrale Wirbel. Trias. Vereinigte Staaten v. Nordamerika. 5 A B j Fig. 403. Phytosaurus (Belodon) Kapffi H. v. Meyer. 4A Schädel von oben, B von unten, C Schädel und Unter- kiefer aus dem oberen Keuper (Stubensandstein) von Stuttgart (ca. !/, nat. Gr.) A Augenhöhle, N Nasenloch, S S’ Schläfenöffnungen, D Präorbitalöffnung, Pmx& Zwischenkiefer, M& Maxillare, Fr Frontale, Prf Präfrontale, L Lacrimale, Pa Parietale, Pif Postfrontale, Por Postorbitale, Sq Squamo- sum, Quj Quadratojugale, Q Quadratum, Ju Jugale, Vo Vomer, Pi Palatin, Pi Transversum, das Pterygoid schließt sich nach innen an und ist beschattet. Bo Basioccipitale, davor das Basi- sphenoid, OhInnere Nasenlöcher (Choanen) d Da ang Angulare, art Articulare, D’ Meckelscher Knorpel. Fig. 405. Schultergürtel von Rhytidodon (? Phytosaurus) carolinensis Emmons. Trias. Nord-Carolina (nach Me. Gregor). Ventralansicht. Linke Scapula in Fig. 404. normaler Stellung. Die rechte verschoben, um Phytosaurus (Belodon) Kapjfii H. v. Meyer. die Verhältnisse klarer zu zeigen. Est Epister- a Rückenplatte. !/s nat. Gr. (Nach H. v. Meyer.) num, Co Coracoid, Se Scapula, Cl Clavicula. 1 Ws kr \ *\ Y 260 "Vertebrata, ' Beptilia. 10°. Sol Palaeorhinus Williston. Schädel 73 cm lang. Nasenlöcher relativ weit voran. Obere Trias. Wyoming. | Parasuchus Huxley ? Trias. (Maleri Sandstein). Indien. ? Episcoposaurus Cope. Trias. Texas. Neu-Mexiko. ? Clepsysaurus Lea. Trias. Nordamerika. Rileya v. Huene. Unt. ob. Trias. England. ? Erythrosuchus Broom. em. Huene. Schädel Parasuchier ähnlich mit 2 Schläfenöffinungen und kleiner Präorbitalöffnung aber Prämaxillaria kurz und Nasenlöcher an der Schnauzenspitze. Femur pelycosaurierähnlich. Trias. Südafrika. Neuerdings betrachtet von Huene diese Form mit Sca- phonyx. A. S. Woodward aus der Trias von Rio Grande do Sul (Brasilien) als Vertreter einer eigenen Ordnung der Pelycosimia. Familie Aetosauridae. (Pseudosuchia Zittel.) Meist kleine zierliche Parasuchier mit kurzer Schnauze. Außere Nasenlöcher seitlich, weit vorne zwischen den kurzen Prämasillaria und den großen Nasalia ge- legen.. Innere Nasenlöcher weit vorne gelegen oder nach rückwärts verschoben. Schädeldach meist glatt. Seitliche und obere Schläfenlöcher groß und normal aus- gebildet (ausgenommen Aetosaurus). Augen sehr groß, seitlich. Wirbel amphicöl bis platycöl. 2—4 Sacralwirbel. Vorderfüße kürzer als die hinteren. Rücken in der Regel mit zwei Reihen quer oblonger Knochenplatten bedeckt. Trias. Aetosau- rus ©. Fraas. (Fi- gur 406.) Körper langgeschwänzt. (A. ferratus bis 0,86 m, A. crassi- cauda ca. 1,50 m lang); der Rücken mit zwei : Längs- reihen von großen quer vierseitigen, strahlig verzierten Platten, Seitenund Bauch mit kleine- Fig. 406. Attosaurus ferratus. Fraas. Stubensandstein (Mittl. Keuper). Heslach bei ren, fast quadra- Stuttgart. Kopf und vorderer Teil des Rumpfes. !/, nat. Gr. (Nach tischen Platten ge- O. Fraas.) A Augenhöhle, S seitliches Schläfenloch, D präorbitale » Öffnung, N Nasenloch. panzert. Schädel dreieckig, zuge- spitzt. Zähne nur in der vorderen Kieferpartie. Zwischen den großen Augenöffnungen und den seitlichen fast am Schnauzenende gelegenen ansehnlichen Nasenlöchern eine weite Präorbitallücke. Anscheinend nur ein Paar kleine seitliche Schläfenöffnungen. Nasalia sehr groß. Prämaxillaria - winzig. 28 präsacrale Wirbel, 2 Sacralwirbel. Zähne zugespitzt. Im Stuben- sandstein von Heßlach bei Stuttgart auf einer Platte 24 vollständige Indi- viduen von verschiedener Größe. Naturalienkabinet Stuttgart. Dyoplax O. Fraas. U. Keuper. Württemberg. Typothorax Cope. Trias. Neu-Mexiko. Stegomus Marsh. Obertrias. Connecticut. Erpetosuchus Newton. Schädel vorne verschmälert und abgerundet, Augen oval nach oben und vorne gerichtet. Obere Schläfenlöcher rundlich, seitliche dreieckig. Präorbitalöffnung stark verlängert, niedrig. Innere Nasenlöcher getrennt, weit vorn gelegen. Zähne konisch, schlank und rückwärts gekrümmt, nur auf der vorderen Kieferhälfte.e Wirbel amphicöl. Am Hals und Rücken zwei Reihen quer vierseitiger, rauh skulptierter Platten beobachtet. Unt. Obere Trias. Elgin. a. rn Gocodika. 261 Proterosuchus Broom. Trias. Südafrika. Ornithosuchus Newton. Schädel vorn zugespitzt, sehr ähnlich Aetosaurus (11 cm lang). Präorbitalöffnung sehr groß. Obere Schläfen- löcher klein, rundlich, seitliche hoch, >-förmig. Innere Nasenöffnungen weit zurück gelegen. Zähne leicht gekrümmt, zugeschärft und fein gekerbt. Wirbelcentra amphicöl. Von den 3 Sacralwirbeln die 2 hinteren anscheinend miteinander verschmolzen. Pubis lang und schmal. Panzerplatten rundlich, Unt. Obere Trias. Elgin. Scleromochlus A. S. Woodward. Ca. 20 cm lang, große lang- geschwänzte Form mitschlanken hohlen Extremitäten, von denen die hintere fast doppelt so groß als die vordere ist. Schädel verlängert, dreieckig. Präorbitalöffnung groß. Zähne nicht beobachtet. 21 Präsacralwirbel, 4 Sacral- wirbel.e Becken mit dem schlanken gedrehten Pubis Theropoden-ähnlich. Rückenpanzer fehlt, Bauchpanzer von dicht liegenden Bauchrippen gebildet. Unt. Obere Trias. Elgin. ? Hallopus Marsh. 3 Sacralwirbel. Obere Trias. Wyoming. 8. Ordnung. Crocodilia.!) (Mesosuchia und Eusuchia Huxley. Crocodilia vera Koken.) Körper eidechsenartig, lJanggeschwänzt, meist von an- Ssehnlicher oder mittlerer Größe. Außere Nasenlöcher am vorderen Ende der Schnauze vereinigt. Innere Nasenlöcher (Choanen) vereinigt, weit nach hinten gerückt. Maxillaria, Palatina und zuweilen auch Pterygoidea in der Mittellinie zusammenstoßendundeingeschlossenesGaumendach (harter Gaumen) bildend. Das unpaare Parietale ohne Foramen. Zwei Paar Schläfenöffnungen. Quadratbein unbeweglich. Zähne ») Abel O., Zentralbl. f. Mineral. etc. Bd. VIII. 1907. — d’Alton u. Burmeister, Der fossile Gavial von Boll. Halle 1854. — Ammon L.v., Über jurassische Krokodile aus Bayern. Geognost. Jahresh. 1905. 18. Jg. — Andrews ©. W., A descriptive Catalogue of the Tertiary Vertebrata of the Fajüm etc. London. British Museum 1906. — On some new Steneosaurs etc. Annals a. magaz. Nat. hist. Vol.3. Serie 8. 1909. — Arthaber v., Beiträge zur Kenntnis etc. des Genus Metriorhynchus. Beitr. zur Paläontol. u. Geol. Österreich-Ungarns etc. Bd. 19. 1906; ferner Zentralbl. f. Mineral., ete. Bd. VIII. 1907. — Auer E., Über einige Krokodile der Juraformation. Palaeontographica 55. Bd. 1908 bis 1909. ibid. Literatur! Ferner Zentralblatt für Mineral., Geol. u. Pal. Bd. VIH. 1907. — Bronn H. G. und Kaup J., Über die gavialartigen Reptilien der Lias- formation. Stuttgart 1841. Folio. — Deslongchamps- Eudes J. A., Mem. sur les Teleosauriens de l’eEpoque jurassique du departement du Calvados. Mem. Soc. Lin. Norm. 1863. vol. XIIL. — Deslongchamps-Eudes, Eugene, Notes pal&ontologiques 1863—1869. — Dollo L., Premiere note sur les crocodiliens de Bernissart. Bull. Mus. R. Not. Belg. T.2. 1883. — Fraas E., Die Meerkrokodilier (Thalattosuchia) d. ob. Jura etc. Palaeontographica 49. Bd. 1902. — Gilmore A., Leidyosuchus_ete. Proc. U. St. Nat. Mus Vol. 38. 1910. — Hooley R. W., On the skull and greater Portion of the skeleton of Goniopholis ete. Quart-Journ. Geol. Soc. London 53. 1907. — Hulke J.: W., Skeletal anatomy of the Mesosuchia based on fossil Remains from Peterborough. Proceed. zool. Soc. London 1888 part. IV p. 417. — Huxley Th., Notes on the specific and generic Characters of recent Crocodilia. Proceed. Linn. Soe. (Zoology) 1860. vol. IV pt. I. — Koken E., Die Dinosaurier, Crocodiliden und Sauropterygier des norddeutschen Wealden. Paläont. Abh. von Dames und Kayser 1887. III. Die Reptilien d. norddeutschen unt. Kreide. Z. d. deutsch. geol. Ges. 35. 1883, ferner ibid. 40. 1888. — Lambe L., On a new Crocod. Genus etc. Trans. Roy. S. Canada. 3. Ser. Vol. I. Sect. 4. Oktober 1908. — Leeds E., On Metriorhynchus etc. Quart. Journ. Geol. Soc. Vol. 54. 1908. — Lortet L., Les Rep. foss d. Bassin du Rhöne. Arch. Mus. d’hist. nat. de Lyon. Vol. II. 1892. — Lydekker R., Siwalik Cro- codilia ete. Palaeont. Indica. 1886. Ser. X Bd. III. S. 209—235. — Nopesa F. v., Über Neustosaurus etc. Centralblatt für Mineralogie etc. 1903. — Owen R., On the Associat. of dwarf Crocodilier with the dim. Mammals etc. Quart. Journ. geol. ET DR ea Re a ala RS N "Wii; - fr . \ f 1} ’ y® N Et , a - nn ” 262 | Vertebrata. Reptilia. thecodont. Augen meist ohne Scleroticaring. Wirbel platyeöl oder procöl. Zwei Sacralwirbel. Bauchrippen vorhanden. Brust- gürtel mit knorpeligem Sternum, aber ohneClavicula. Pubis vonderGelenkpfanne fürden Femurausgeschlossen. Vorder- füße mit fünf, Hinterfüße mit vier Zehen und einem rudi- mentären Stummel, zum Gehen und durch Schwimmhäute zwischen den Zehen auch zum Schwimmen geeignet. Ganzer Körper mit hornigen Schuppen bedeckt, unter welchen sich meist auf Rücken und Bauch Reihen von Hautknochen be- finden. Lias — jetzt. ’ Fig. 407. Schädel von Caiman niger. Spix. rezen!. Brasilien. A von unten, B von oben, C' von der Seite, D von hinten. Na Nasenlöcher, O Augen, $1, S? Obere und seitliche Schläfenlöcher, Ch Choanen, Pmx Prämaxillare, Mx Maxillare, N Nasale, F Frontale, Prf Präfrontale, Pif Postfrontale, L Lacrimale, P Parietale, SO Supraoccipitale, Sq Squamosum, Bo Basioceipitale, Bs Basisphenoid, Eo Exoceipi- tale laterale, Al? Alisphenoid (Orbitosphenoid), @j Quadratojugale, @ Quadratum, Pf Pterygoid, Tr Transversum, Pa Palatin, Y Vomer, Fm Foramen magnum. ?/, nat. Gr. Die wasserliebenden Krokodile oder Panzerechsen nehmen durch ihre innere Organisation unter den lebenden Reptilien die höchste Rangstufe ein. Sie ähneln durch ihre äußere Erscheinung am meisten den Parasuchiern und Lacertiliern, unterscheiden sich aber von beiden durch fundamentale Unterschiede im anatomischen Bau. Soc. Vol. XXXV. 1879. Monograph on the fossil Reptilia of the Wealden- and Purbeck-Formations. Pal. Soc. 1853—1864. — Monograph on the fossil Reptilia of the London clay. Ibid. 1849—58. — Sacco F., I Cocodrilli del Monte Bolca. Mem. Crocodilia. | 263 Der Schädel (Fig. 407) ist oberflächlich, meist rauh skulptiert. Die rundlichen Augen sind bei den älteren Formen ringsum geschlossen und nach oben oder nach der Seite gerichtet, bei den jüngeren und den rezenten Krokodilen durch eine Ausbuchtung äußerlich mit den seit- lichen Schläfenlöchern verbunden. Näasenlöcher vereinigt, am Schnauzenende gelegen; beide Schläfenlöcher wohl ent- wickelt. Die Größe der seitlichen Schläfenlöcher steht gewöhnlich im umgekehrten Verhältnis zu jener der oberen. Das meist kleine Parie- tale und gewöhnlich auch das Frontale ist bei ausgewachsenen Indi- viduen unpaar. Die obere Schläfenöffnung wird hinten und außen vom Squamosum, vorne vom Postfrontale begrenzt, das seinerseits zugleich als hintere Begrenzung des Auges mit seinem absteigenden 'Fortsatz nebst dem Jugale und Transversum die vordere bzw. untere Umrahmung des hinten und oben vom Quadratojugale umfaßten seit- lichen Schläfenloches übernimmt. Am Vorderrande der Orbita be- teiligen sich Präfrontalia und Lacrimalia von verschiedener Größe. Die langen, dreieckigen Nasalia erreichen mit ihrer Spitze bei den kurzschnauzigen und einem Teil der langschnauzigen Krokodile (z. B. Tomistoma) die Prämaxillaria, bei den ersteren sogar die Nasen- löcher, in welchen sie alsdann eine mediane knöcherne Scheidewand bilden können. Bei den übrigen langschnauzigen Krokodilen sind die Nasalia durch einen ansehnlichen Zwischenraum von den Prämaxillaria geschieden und vorne vollständig von den sehr lang- gsestreckten Maxillaria umschlossen, die kurzen paarigen Prä- maxillaria umgeben hier ringsum die nach oben gerichteten Nasen- löcher. Auf Grund dieser Merkmale hat man unter den Krokodilen Brevirostres und Longirostres unterschieden. Dieselben sind aber, wie aus den rezenten Formen hervorgeht, durch Übergänge mit- einander verbunden, daß eine so scharfe Trennung nicht mehr ge- rechtfertigt erscheint. Die Unterseite des Schädels wird zum größten Teil von dem harten Gaumen, einer die Nasenhöhle von der Mundhöhle ab- trennenden knöchernen Scheidewand, bedeckt, welcher durch hori- zontale Ausbreitungen der Prämaxillaria, Maxillaria, ferner der Pala- tina und zuweilen der Pterygoidea gebildet wird und unter den Augen zwei Gaumenlöcher enthält. Durch das Zusammenstoßen der Maxillar- und Palatinlamellen wird der meist vom Gaumendach ausgeschlossene paarige Vomer nur selten sichtbar (z. B. Tomistoma, Caiman niger). Infolge dieses geschlossenen Gaumendaches münden die vorne von den Vomeres umgebenen inneren Nasengänge bei den älteren Formen hinter den Palatina aus = Mesosuchtia Huxley (Fig. 408); bei einigen cretaceischen, den tertiären und rezenten Orocodiliern hingegen, bei R. Acc. Science Torino. Ser. 2. T. 45. 1894. — Sauwvage H. E., Oontrib. & l’etude des poiss. e. d. Reptiles du Jur. et du Cret. Vertebres foss. du Portugal. Mem. des trav. geol. du Portugal. Lisbonne 97. 98. — Vaillant Leon, Etudes zool. sur les Crocodiliens foss. tertiaires de St. Gerand le Puy, Annales des sciences geolog. 1872. vol. III. — Voeltzkow A., Biologie u. Entwickl. d. äußeren Körperformen von Croc. mada- gascariensis. Abhandl. d Senkenbg. naturf. Gesellsch. II. Bd. 1899. ibid. Literatur! — Williston S. W., Americ. Amphic. Crocodiles. Journ. Geol. Vol. XIV. 1906. — Woodward A. S., On the Literature and nomenclature of British fossil Crocodilia. Geol. Mag. 1885. 3 Dec. II. p. 496. — On two Mesoz. Crocod. ete. Annales Mus. La Plata. Paleont. Argentina IV. 1896. WEIT ELMIITENF ; TORE ke re NET FO * Mi f} EN Bil: JE aaEn BRAIN 264 Vertebrata. Reptilia. welchen die Pterygoidea durch horizontale Verbreiterungen an der Ausbildung des harten Gaumens teilnehmen, liegen die inneren Nasen- löcher (Öhoanen—=Ch) innerhalb der Pterygoidea in ganz geringer Ent- fernung vom Hinterhaupt (Pusuchia Huxley Fig. 409). Die bei den Orocodiliern verknöcherten Spenoidalia — bisher allgemein als Alisph&@noide bezeichnet — sollen nach E. Gaupp die Orbitosphenoide repräsentieren. Das Transversum ist stets wohl ausgebildet. Beim lebenden ausgewachsenen Gavial kommen neben den Palatina große halbkugelige Knochenblasen vor, die mit den über dem Gaumendach verlaufenden inneren Nasengängen kommunizieren und offenbar als Luftbehälter dienen (Fig. 409). Der Unterkiefer besteht jederseits aus den bekannten 6 Stücken. Das Articulare ist pneumatisch. Die im hinteren Drittel befindliche Öffnung für den Meckelschen Knorpel ist sehr groß. An der sutu- rösen Symphyse der beiden Äste kann bei den langschnauzigen Formen auch das Operculare teilnehmen. Fig. 409. Unterseite des hinteren Schädelteiles vom Gavial , mit eusuchen Choanen. M«x Oberkiefer, Pi Pala- Fig. 408. tinum, Pt Pterygoid, J Jugale, 7 Transversum, Pelagosaurus temporalis Blv. Ob. Lias Q@ Quadratum, Bo Basioceipitale, Ch Choanen, Celvados. Unterseite des Schädels mit x Öffnung des intertympanischen Kanals, bu knö- mesosuchen Choanen (Ch). cherne Luftblasen. Die zahlreichen in tiefen Alveolen stehenden kegelförmigen, häufig vorne und hinten zugeschärften, glatten oder gestreiften Zähne sind auf die Kiefer beschränkt; die Zahl der in einer Reihe stehenden, häufig in Größe und Form verschiedenen Zähne, bleibt bei ein und derselben Art, zuweilen sogar bei einer ganzen Gattung, konstant. Die Wirbelsäule besteht aus 24—25 präsacralen, 2 Sacral- und 35 oder mehr Schwanzwirbeln. Bei den lebenden Crocodiliern sind alle Wirbel mit Ausnahme von Atlas und Epistropheus, des 2. Sacralwirbels und des vordersten Schwanzwirbels procöl, bei den mesozoischen in der Regel platycöl, die oberen Bögen meist durch eine bleibende Sutur an dem Wirbelkörper befestigt und die Dorn- fortsätze kräftig entwickelt. Zum Hals werden die vorderen 7—9 Wir- bel gerechnet. Der Atlas (Fig. 410) besteht aus 4 Stücken: aus einem ventralen unpaaren, jederseits mit einer spießförmigen, einköpfigen Rippe versehenen Mittelstück, das bald für das Zentrum (Hypocen- trum), bald für ein Intercentrum, bald für eine Hypapophyse ange- sehen wird, ferner aus zwei seitlichen, symmetrischen Bogenstücken je) J Er ai "0 2 re “ a nei FE EEE MEERE I WE Dt et U er nn ea u ’ ro N .köpfigen, mit dem Brustbein verbundenen a a ne ae h G aAN’E wet rt 4 a BE Me u NT Fr Dr a Kuat Bar Ei DPA u a en ER ET ee ET, 2 „ * F y u 2:7 _ 2 er iz x 2 3 > - Crocodilia. 265 und einem unpaaren dorsalen Dachstück, welches meist als das Rudiment eines besonderen Wirbels (Proatlas), von manchen Autoren auch als Hautknochen, angesehen wird. Der Atlas ist mit dem eroßen Processus odontoideus des Epistropheus durch Sutur verbunden. Die 5—7 folgenden kürzeren Halswirbel besitzen wohlausgebildete Gelenk- und Dornfortsätze, auf der Ventralseite häufig eine Hypa- pophyse, außerdem am oberen Bogen jederseits einen Querfortsatz und in der vorderen Hälfte des Wirbelkörpers, ziemlich tief unten, einen zweiten Gelenkhöcker. Die kurzen zweiköpfigen Halsrippen sind distal beilförmig ausgebreitet. An den zwei vordersten Rückenwirbeln sind Diapophysen und Parapophysen nur noch wenig voneinander entfernt, und vom dritten Rückenwirbel an rückt der Capitularfortsatz auf den oberen Bogen, verbindet sich mit der stark verlängerten Diapophyse und bildet an der Basis derselben eine Art von Staffel, welche das Oapitularende der langen zwei- Bett: Vorderf ne kodil Die vier vordersten Halswirbel von Crocodilus vulgaris. dee as ns Pr Proatlas (Dachstück), n Seitenstück des Atlas, x Basalstück diale. u Nina p Mair des Atlas, p. od. eigentliches Zentrum des Atlas (processus c4_3 Carpalia der distalen odontoideus), II. IH. IV. zweiter bis vierter Halswirbel, Reihe, IV erster bis fünf- x r!—r* Rippen. ter Finger. Rippen aufnimmt, während sich das Tuberculum an das verlän- gerte Ende der Diapophyse anfügt (Fig. 317). In den folgenden Rückenwirbeln rückt die Staffel immer weiter nach außen, bis sie schließlich die Gelenkfläche des Tuberculum erreicht und mit dieser verschmilzt, so daß die Rippen des hintersten Rückenwirbels ein- köpfig werden. Die (4—6) Lendenwirbel haben lange, von den oberen Bögen entspringende Querfortsätze aber keine Rippen. Die kurzen, kräftigen Sacralrippen sind in der Regel distal verbreitert und proximal durch Naht mit den oberen Bögen und den Wirbel- körpern verbunden. Der letzte Sacralwirbel ist opisthocöl, der erste Schwanzwirbel bikonvex. Die Wirbel der vorderen Schwanzhälfte tragen ziemlich lange, horizontal abstehende Fortsätze, welche wie die Sacralrippe durch Naht an der Vereinigung vom oberen Bogen und Zentrum befestigt sind. Hämapophysen, sog. Chevron bones, heften sich mit Ausnahme der vordersten und der hintersten Schwanz- wirbel an den ventralen Hinterrändern der Wirbelkörper an. 266 | Vertebrata. Reptilia. Mit dem knorpeligen, großen, rhombischen Sternum des Brust- gürtels treten 6—9 Brustrippen in Verbindung; dem Sternum auf- gelagert ist das stabförmige Episternum. Eine Clavicula fehlt dem Brustgürtel. Die Scapula ist ziemlich lang, distal und proximal verbreitert, das Coracoid ebenfalls verlängert, der Scapula ähnlich und von einem Foramen (supracoracoideum) durchbohrt. Der schlanke, etwas gekrümmte Humerus besitzt wohlausgebildete Gelenke und einen ansehnlichen Processus lateralis. Die Ulna ist — abgesehen von den Metriorhynchidae — meist etwas länger als der Radius. Die proximale Reihe des Carpus (Fig. 411) besteht in der Regel aus einem Radiale und Ulnare, sowie einem kleinen an die Hinterseite der Ulna befestigten Pisiforme, das durch Bänder mit dem V. Meta- carpus verbunden ist. Die distale Reihe ist nur sehr unvollständig verknöchert. Die drei radialen Zehen sind etwas stärker als die ulnaren. Hinter dem Brustbein liegen in der Bauchwand in der Regel 7 Querreihen von Bauchrippen. Das Becken (Fig. 412) besteht aus 3 Knochen, wovon sich jedoch nur zwei (llium und Ischium) an der Bildung der in ihrem il RN II \ N Mm 4 N RN m ) \ NN 099 N \,;|l /) ‘ N ® =: I NE 4 7 Ins. &] ni 1 77, far £ IM Y. Mm In HH TADHHNM EN Fig. 413. Fig. 412. Eine aus zwei Stücken zusammen- Rechte Beckenhälfte vom Krokodil. /Ilium, gesetzte Bauchplatte von Diplo- Is Ischium, pu Pubis. cynodon von außen. Grund von einem Foramen durchbohrten Gelenkpfanne beteiligen, während das nach vorne und innen gerichtete, distal mehr oder weniger spatelförmig verbreiterte Pubis davon ausgeschlossen ist. An diese Verbreiterung schließt sich ein knorpeliges Epipubis an, das sich mit dem der Gegenseite durch Band vereinigt. Mit dem kräftigen, am Ober- rand bogig gerundeten und nach vorne und hinten verlängertem Ilium treten die 2 distal verbreiterten Sacralrippen in Verbindung; die ventral beilartig verbreiterten Ischia stoßen in der Symphyse zusammen. Der Femur ist länger und schlanker als der Oberarm ohne vorsprin- genden inneren Trochanter. Tibia und Fibula sind schlanke, fast gleich lange und gleich starke Knochen. In der proximalen Reihe des Tarsus liegen 2 größere Knöchelchen, ein Calcaneus oder Fibulare (nach hinten in einen ansehnlichen Fortsatz für die Sehne des Haupt- streckmuskels ausgezogen) und ein Astragalus (Tritibiale). Die dista- len Tarsalia sind meist auf 2 Knöchelchen beschränkt, ebenso ist der 5. Finger bis auf das 5. Metatarsale reduziert. Die drei inneren Zehen der Vorder- und Hinterfüße sind mit spitzen Krallen bewehrt. ’ u a u ee m u LE u ae PARTEI ie En) r BETTEF 7 enger aD a a Fu ht re EIER erh se RE BE NE Gar Eee As Na mM 7, y “ er re - x =. F rt EL 7 . 2. ET 1 BR - % # K ah x 5% A % 9 RT, { 2 5 1,6% er N Crocodilia. Teleosanridae. 3 | 25 967 Sämtliche rezente und fast alle Orocodilia besitzen auf dem Rücken, zuweilen auch auf dem Bauch, ein aus knöchernen Platten bestehendes (auf dem Rücken) rauh skulptiertes Haut- skelett (Fig. 413), über welches noch stets Hornschilder gelagert liegen. Die lebenden Formen leben in der Hauptsache im süßen, einige auch im brackischen Wasser. 1. Familie. Teleosauridae. Wirbel platycöl, Schnauze sehr lang, schmal. Zähme zahlreich, schlank. Nasalia durch einen weiten Zwischenraum von den kleinen Prämazxillaria ge- trennt. Choanen am hinteren Ende der Palatina ausmündend. Augen ringsum geschlossen, erheblich kleiner als die sehr großen, oberen unregelmäßig vierseitigen Wo. { Fig. 414. Teleosaurus Cadomensis Cuv. sp. Großoolith. Caen, Calvados. Schädel A von oben, B von unten, C von der Seite. D Unterkiefer (nach Eug. Deslongehamps.) Bo Basioccipitale, Qu Quadratum, QuJ Quadrato-Jugale, Ju Jugale, Bsph Basisphenoid, Pl Palatinum, Mx Oberkiefer, Pmx Zwischen- kiefer, Na Nasale, Fr Frontale, Prf Präfrontale, La Lacrimale, Pa Parietale, Sq Squamosum, 4 Augenhöhle, Chinnere Nasenlöcher (Choanen), S oberes, S’ seitliches Schläfenloch, D Durchbruch (Heckelscher Knorpel), art Articulare, op Operculare, d Dentale, x Complementare des Unterlfefers. Schläfenlöcher. Zuweilen eine kleine Präorbitalöffnung vorhanden. Präfrontale klein, Lacrimale groß. Vorderfüße kaum halb so lang als die Hinierfüße. Rücken mit zwei Reihen von größeren, Bauch mit mehreren Reihen von kleineren Knochen- schildern bedeckt. Marin. Jura. ? Ob. Kreide. | Die Teleosauridae stehen in ihrer ganzen Erscheinung und Größe dem lebenden Gavial nahe, unterscheiden sich aber durch kleineren Kopf, Kr, [4 ROT H ‘ lee ine e Bes 2687", .... Vertebrata. Reptilia. kürzere und zierlichere Vorderfüße, starken Bauchpanzer, platycöle Wirbel, die Lage der Choanen, die sehr großen oberen Schläfenöffnungen und den Mangel von Hypapophysen an den Halswirbeln. Die fünfzehigen noch als Schreitfüße entwickelten Extremitäten dürften den in der Hauptsache wohl im Wasser sich aufhaltenden Tieren eine wenn auch schwerfällige, | watschelnde Bewegung im Schlamm und im Seichtwasser gestattet haben. . | 'Stenosaurus (Geofiroy (Mystriosaurus Kaup, Leptocranius Bronn, 3 Sericodon H.v. M.). Schädel sehr flach, Schnauze stark verlängert, vorne Bun löffelförmig verbreitert. Bei manchen Formen kleine Präorbitalöffnung vor- Wr. handen. Augen und die sehr großen, lang gestreckten oberen Nasenlöcher nach oben gerichtet. Die zahlreichen Zähne zweikantig. Am hinteren Ende Fig. 415. ; Teleosaurus Cadomensis Cuv. sp. Ein Stück der Rücken-, Lenden- und Schwanzregion mit Du», a Rücken- und b Bauchpanzer. Restauriert. (Nach E. Deslongcehamps.) 18 der Palatina die rundliche große Choanenöffnung. Nicht selten die ver- R knöcherten Ringe der Luftröhre erhalten. Oberer Lias bis Malm. Europa. Madagaskar. Besonders schöne Reste finden sich im oberen Lias von Württemberg (Boll, Holzmaden), Franken (Banz) und den Oxford von Eng- | land und Frankreich. St. bollensis Jäger aus dem oberen Lias wird ie. 4 m und St. Ohapmanni ca. 6 m lang. Pelagosaurus Bronn (Fig. 408) aus dem oberen Lias der Nor- “ mandie England und Württemberg bleibt erheblich kleiner als Stenosaurus u und hat bei einem höheren Schädeldach die Augen statt nach oben nach N den Seiten gerichtet, ferner breitere obere Schläfenlöcher. Die Choanen enden vorn in einer Spitze, die sich zwischen die Palatina einschiebt. Teleosaurus Geofiroy (Fig. 414 u. 415). Schädel vor den Augen schroff zur langen, dünnen Schnauze verschmälert. Zähne abwechseld höher AR re} SET, weg RT NE 1a; re Me rR ’Y Ba N RE ER ER a ME AEEN a ee % u u ii m B N I = * 5 £ rw en n f 6 , < EERTEN ’ - > De Croeodilia, Macrorhynchidae. "0.269 und tiefer stehend, zahlreicher und schlanker als bei Stenosaurus. Dogger bis Malm. | Teleidosaurus Deslonch. Suchodus Lydd. Aeolodon v. Meyer. Crocodileimus Jourd. G@nathosaurus Münster. Oberer Jura. ? Teleorhinus Osborn. Obere Kreide. Nordamerika. 2. Familie. Metriorhynehidae. (Thalattosuchia E. Fraas.) Wirbel platycöl, Schmauze mäßig lang, hinten breit. Nasalıa groß, bei manchen Formen die Prämazillaria erreichend. Choanen am hinteren Ende der Palatina. Präfrontalia sehr groß, dachartig über die Augen vorspringend. Lacri- malia klein. Augen vorn und hinten ausgebuchtet, mit Scleroticaring, kleiner als die oberen Schläfenlöcher. Haut ohne Knochenplatten. Marin. Ob. Dogger-Neocom. Die Metriorhynchiden sind im hohen Grade dem Wasserleben angepaßte nackthäutige Crocodilier, ihre Vorderextremität zeigt die Um- wandlung eines Schreitfußes zu einem Schwimmfuß — einer Paddel in . geradezu klassischer Weise, eine Erscheinung, die sich teilweise auch an der . Hinterextremität (Tarsus von Geosaurus) geltend macht; ihre hintere, nach abwärts geknickte Schwanzpartie stand offenbar wie bei Ichthyosaurus mit einer vertikalen Schwanzflosse in Verbindung. Wie die Teleosauridae sind sie auf landbewohnende — bisher unbekannte — Vorfahren zurückzuführen. Metriorhynchus. H.v. Meyer. Schnauze sedrungen, allmählich sich verschmälernd, mehr oder weniger lang. Bei manchen Formen er- reichen die Nasalia die äußere Nasenöffnung. Zähne gewöhnlich zahlreich, gekielt mit 2 schar- fen Kanten. Zahlreiche Arten im oberen Dogger und im Oxford von Nordfrankreich und Eng- land. Jura von Patagonien. Dacosaurus Quenstedt. (Plesiosuchus Owen, Plerodon H. v. M.) Schädel bis 1 m lang, 1/,; m breit. Schnauze mäßig lang, gedrungen, vorn ge- rundet. Zähne kräftig, leicht gekrümmt mit seit- licher Schneide. Nasengrube ausschließlich von den Prämaxillaria umschlossen. Ein fast voll- “ B . Fig. 416. ständiges fast 6 m langes Skelett von D. maxi- yorderextremität von Geosaurus mus aus Staufen bei Giengen a.d. Br. im Stutt- suevicusE. Fraaszeigtdie Umbildung des Gehfußes zur Paddel. !/, nat. garter Museum. Oberer Jura, Schwaben, Franken, gr. H Humerus, R Radius. U Ulna, Frankreich, England. r’ Radiale, U’ Ulnare, Mc Meta- Geosaurus Cuvier (Oricosaurus Wagner, een Rhacheosaurus H. v. Meyer). (Fig. 416). Schädel fast glatt mit spitzer Schnauze und tiefliegenden kleinen Augen. Die Tar- salia in polygonale Scheiben umgewandelt. Oberer Jura. Franken und Schwaben. Neustosaurus Raspail. Unteres Neocom. Vaucluse ? Enaliosuchus Koken. Neocom. Norddeutschland. 3. Familie. Maecrorhynchidae. Wirbel platycöl. Schnauze stark verlängert, schmal, hinten scharf vom cranialen Teil absetzend. Zähne rundlich, längs gefurcht und gerippt. Nasalia schmal und lang, die nach hinten verlängerten, spitzen Fortsätze der Prämascillaria erreichend. Ohoanen am hinteren Ende der Palatina, jedoch seitlich von den beträchtlich vergrößerten Pierygoiden begrenzt. Augen nach der Seite gerichtet, oval, hinten ausgebuchtet und äußerlich mit den seitlichen Schläfenöffnungen verbunden, wenig kleiner als die oberen Schläfenlöcher. Rücken- und Bauchpanzer vorhanden. Oberer Jura bis untere Kreide. Me. 3 Li N a A | a ar A RN De, I Eu 4 Da a " \ REN SE rl NR UT HEN BERN RE EN 1 “ih, Ne ALL: y\ 270 | ARE >, Vertebratar. Reptilia. Die Macrorhynchiden, die sich nur fossil in brackischen und $Süß- wasserablagerungen des Purbeck, Wealden und der unteren Kreide finden, zeigen nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu den Gavialidae. Pholidosaurus H. v. M. (Macrorhynchus Dunker). Wealden von’Hannover und England. R Petrosuchus Owen. Purbeck. England. Hylaeochampsa Owen.“; Wealden England. ; 4. Familie. Atoposauridae., Körper klein, eidechsenartig. Schnauze kurz. Wirbel amphicöl. Augen beträchtlich größer als die oberen Schläfenlöcher. Nasenlöcher durch die verlängerten Nasalia geteilt. Rücken mit zwei Lüängsreihen, unmittelbar hinter dem Kopf beginnender Platten von quer oblonger Form bedeckt. Bauchpanzer nicht beobachtet. Fossil in marinen Seichtwasserbildungen des oberen Jura. Alligatorium Jourd. 40 cm lang. Hinterextremität kräftiger und länger als die vordere. Oberer Jura. Frankreich (Cerin) und Painten (Oberpfalz). Alligatorellus Jourd. (Fig. 417.) Skelett 22 cm lang. Schädel drei- eckig. Augen fast dreimal so groß als die oberen Schläfenlöcher. Schwanz sehr lang. Oberer Jura. Frankreich, Cerin (Ain). Atoposaurus H. v. Meyer. Klein, eidechsenartig. Oberer Jura. Frankreich. Cerin (Ain) und Painten (Oberpfalz). Fig. 417. Alligatorellus Beaumonti Jourdan. Ob. Jura. Cerin, Ain. !/, nat. Gr. 5. Familie. Goniopholidae. Körper mittelgroß. Wirbel platycöl. Schnauze breit, mäßig verlängert. Choamen weit zurückliegend, von den Palatina und Pterygoiden begrenzt. HFücken mit zwei oder mehr Reihen, vorne und hinten gelenkig verbundener Platten. Jura. Kreide. Eocän. Zumeist im Purbeck und Wealden. Machimosaurus H. v. Meyer (Fig. 419). Zähne stumpf konisch, längs gerieft. Dogger. Malm. Ä @Foniopholis Owen (Diplosaurus Marsh, Amphicotylus Cope). (Fig. 418). Skelett bis 2m lang. Schnauze mäßig verlängert. Nasalia nicht vollständig. die äußere Nasenöffnung erreichend. Augen kleiner als die Schläfengruben. Zähne (23 auf jedem Kiefer) dick, mit zwei Kanten und mit Längsfurchen. - Bauchpanzer aus 7—10 Längsreihen allseitig durch Sutur verbundene Platten zusammengesetzt. Oberer Jura. Nordamerika. Purbeck und Wealden von Europa. Kreide von Brasilien und Nordamerika. Nannosuchus, Theriosuchus. Owen. Purbeck. England. Hyposaurus Owen, Coelosuchus Williston. Kreide. Nordamerika. ° ’ Wat ae Gavialidae. ST Ä Bernissartia Dollo. Bis 1 m lang. Augen größer als obere Schläfen- löcher. Nasalia die äußere Schläfenöffnung nicht erreichend. 20 Zähne auf jedem Kiefer. Vorderextremität beträchtlich kürzer als die hintere. Rücken- panzer mit mehr als 2 Reihen von Knochenplatten. Wealden. Belgien. | Notosuchus A. S. Woodward. Schädel ca. 18cm lang. Kurzschnauzig. Nasalia die äußere Nasenöffnung erreichend. Eine kleine Präorbital- öffnung vorhanden. Obere Schläfenöffnung, kleiner als die großen Augen. Prämaxillare mit 4, Ma- xillare mit 7 Zähnen. Vorderfuß nicht viel kleiner als der hintere. Panzer nicht beobachtet. Obere Kreide. ?Eocän. Nord-Patagonien. Cynodontosuchus A. S. Woodward. Von ebendort. = Fig. 418. Wirbel procöl. Schnauze schmal, stark verlängert. Zähme zahlreich, gleich- artıg zugeschärft, glatt oder fein gestreift. Nasalia weit getrennt von der äußeren Nasenöffnung. Choanen weit nach hinten gerückt und vollständig von den Ptery- goidea umgeben. Kanäle der Eustachischen Röhre ringsum geschlossen. Augen unregelmäßig oval, fast ebenso groß oder größer als die oberen Schläfenlöcher, äußerlich mit den seitlichen Schläfenlöchern verbunden. Bauchpanzer fehlt. Fossil in marinen Uferbildungen der oberen Kreide und im Tertiär. Lebend im Süßwasser. Thoracosaurus Leidy. Zwischenkiefer spatelförmig erweitert, an die Nasalia angrenzend. Obere Schläfenlöcher quer vierseitig. Lacrimale sehr groß, davor eine ?Präorbitalöffnung. Obere Kreide von New-Jersey, Holland, Frankreich. Schonen. Holops Cope. Obere Kreide bis Eocän. New-Jersey, k Eosuchus Dollo.. Eocän. Belgien. Tomistoma Müller (Rhynchosuchus Huxley, Gavialosuchus Toula und Kail). (Fig. 420.) Schnauze allmählich in den cranialen Teil übergehend. Nasalia an die Prämaxillaria angrenzend. Lacrimale nicht sehr groß. Parie- tale klein. Vomeres an der Bildung des Gaumendaches beteiligt. Lebend (7% Goniopholis simus Owen. ME, et Aus dem mittleren Pur- ? Be: beckkalk von Swanage. in an SEE aD Dorset. Hinterer Teil des Zahn von Machimo- Fig. 420. % Gaumendachs. Pi Pala- saurus Hugi H. v. Tomistoma (Gavialosuchus) Eggen- ER tin, Pt Pterygoid, Bo Meyer. Kimmeridge. burgensis Toula und Kail. Miocän. % Basioccipitale, Ch Choa- Lindnerberg bei Eggenburg bei Horn. Niederöster- nenöffnung. Hannover. Nat. Gr. reich. Schädel von oben. !/,, nat. GT. (Nach Hulke.) i (Nach Toula.) | . 6. Familie. Gavialidae. & - IE >12 u RR Vertebrata. EA u wem > Re in Borneo, Sumatra und Malaischen Halbinsel. Fossil im Tertiär des Mittelmeergebietes und Ungarn. Gavialis Oppel (Rhamphostoma Wagl). Schnauze scharf vom crani- alen Teil abgesetzt. Nasalia durch einen weiten Zwischenraum von den Prämaxillaria getrennt. Lebend im südlichen Ostindien und in Birma, fossil im Pliocän der Sivalikschichten (Ostindien) mit dem riesigen (15 m lang) Rhamphosuchus erassidens Fale und Cantley zusammen. Leptorhamphus, Oxydontosaurus Amegh. Tertiär. Argentinien. 7. Familie. Crocodilidae. Wirbel procöl. Schnauze in der Regel breit und mäßig verlän- gert. Augenhöhlengrößer als die zuweilen rudi- mentären oberen Schlä- Ffenlöcher, mit den seit- lichen Schläfenlöchern äußerlich verbunden. Nasalia in der Regel die äußere Nasenöffnung er- reichend, bisweilen eine knöcherne Nasenscheide- wand bildend. Der 4. Un- terkieferzahn gewöhnlich in eine Grube des Ober- kiefers eingefügt. Zähne stark differenziert. Die er weitzurückliegendenCho- Diplocynodon Gervaisi Aymard. ÖOligocän. Ronzon bei le Puy. anen vollständig von den Schädel von oben und unten. !/, nat. Gr. Sq Squamosum, Pa Parietale, Pterygoiden umschlossen. F Frontale, Ptf Postfrontale, Präfrontale, J Jugale, La Lacrimale, Rückenpanzer aus mehr Na Nasale, Mx Oberkiefer, Pmz Zwischenkiefer, A Augenhöhle, “+ s z S oberes Schläfenloch, N Nasenloch. als zwei Reihen gelenkig verbundenen oder frei in der Haut liegenden Knochenplatten bestehend. Bauchpanzer vorhanden oder fehlend. Obere Kreide bis jetzt. Diplocynodon Pomel (Fig. 421). Zähne ungleich groß, der erste Unterkieferzahn oben in eine Grube eingefügt, der 3. und 4. in einer Nische des Oberkiefers. Rücken- und Bauchpanzer stark entwickelt. Obereoeän bis Miocän von Europa (besonders England, Frankreich, Deutschland). Eocän Neu Mexico. Bottosaurus Agass. Obere Kreide. Nordamerika. | Alligator Cuv. Zähne sehr ungleichmäßig, jederseits 17—20 Zähne oben und 18—20 unten. Mit knöcherner Nasenscheidewand. Rückenpanzer- platten nicht gegenseitig gelenkig. Nordamerika. China (Jangtse). Caiman Spix (Jaccare Gray). Fig. 407. 13—20 Zähne oben und 17—22 unten. Keine knöcherne Nasenscheidewand. Obere Schläfenöffnung klein oder fehlend. Rücken- und Bauchplatten gelenkig. Zentral- und Südamerika. Osteolaemus Cope. Auf jeder Seite 16—17 Zähne oben und 14—15 unten. Nasalia eine knöcherne Nasenscheidewand bildend. Afrika. Leidyosuchus Lambe. Eine Mittelform zwischen Crocodilus und Alligator. Obere Kreide. Nordamerika. Deinosuchus Holland. 35—40 Fuß lang. Obere Kreide. Nordamerika. Dinosauria. 273 Crocodilus Laur. Fig. 410, 411. 17—19 Zähne oben, 17—15 Zähne unten auf jeder Seite. Kurz- bis sehr langschnauzig.. Ohne knöcherne Nasenscheidewand. Bauchpanzer fehlt. Trop. Asien. Trop. Afrika. Trop. Amerika. Nordaustralien. Neuguinea. Polynesien. Die ältesten Reste kommen aus der oberen Kreide von Europa (Provence, Gosau, ? Italien). Zahlreiche Arten aus dem Tertiär von Europa, Nordafrika, Nordamerika und Ostindien. Zeitliche Verbreitung und Stammesgeschichte der Crocodilia. Sichere Anhaltspunkte für die Entstehung der Crocodilier fehlen bis jetzt noch völlig. Aller Wahrscheinlichkeit nach haben sie von bis jetzt noch unbekannten landbewohnenden Formen ihren Ursprung genommen. Die ältesten Crocodilier (Teleosauridae) mit platy- eölen Wirbeln und mesosuchen Choanen treten unvermitteltim oberen Lias von Europaauf und lassen sich bis zum oberen Jura (? Ob. Kreide) verfolgen. Etwas später imDogger stellen sich die den Teleosauridae nahe verwandten, aber bereits weit mehr dem Wasserleben ange- paßten Metriorhynchidae ein, von denen einzelne Gattungen riesige Größe erlangen und von denen sich die jüngsten Vertreter im Neocom finden. Die Angehörigen dieser beiden Familien kommen in marinen Ablagerungen vor und haben anscheinend keine lebenden Nach- kommen hinterlassen. Am Schluß des Jura und zu Beginn der Kreide i in den brackisch- limmischen Ablagerungen des Purbeck und den Süßwassersedi- menten des Wealden zeigen sich die platycölen Macrorhynchidae entwickelt, deren Uhoanen bereits seitlich von den Pterygoidea be- grenzt werden; von ihnen leiten procöle, eusuche Formen wie T’hora- cosaurus und Holops aus. der oberen Kreide und dem Eocän zu Tomistoma und Gavialis über. Ob die Crocodilidae (Alliga- toridae) zu diesen letzteren in nähere Beziehungen zu bringen sind oder ob sie sich auf die mehr kurzschnauzigen Goniopholidae oder auf beide Gruppen zurückführen lassen, läßt sich noch nicht entscheiden. Gegenüber der gegenwärtigen Verbreitung der einzelnen Gattungen (s. oben) ist zu beobachten, daß Crocodilus und der mit Alligator sehr nahe verwandte Diplocynodon sich zumeist im älteren und mittleren Tertiär besonders von Europa und Nordamerika finden, während von Tomistoma bis jetzt nur Reste aus dem Tertiär des Mittelmeergebietes und Ungarns sich nachweisen ließen. 9. Ordnung Dinosauria. Owen.') Körper langhalsig und langgeschwänzt, meist von an- sehnlicher, zuweilen sogar von gigantischer Größe. Schädel ohne Koramen parietale. Obere. und untere Schläfenöff- Dumeen knochern. umpgrenzt. Zähne thecodont. Sternum häufig teilweise verknöchert. Clavicula und Episternum unbekannt. Scapula sehr groß, zuweilen mit dem kleinen !) Abel O., Die Rekonstruktion d. Diplodocus. Abh. d. k. k. Zool.-bot. Ge- sellsch. Wien. Bd. 5. 1910. Dort weitere Literatur! — Ameghino, Notes on the Geology and Palaeontology of Argentina. Geol. Magaz. 1897. Ferner An. Soc. Cient. Argent. Vol. 47. 1900. — Barnum Brown, The Ankylosauridae etc. Bull. Americ. Mus. Nat. Hist. Vol. XXIV. 1908. — Baur G., Remarks on the Reptiles generally called Dinosauria. Amer. Naturalist 1891 S. 434. — DBeecher, Chas. The Recon- struction of a Cret. Dinos. Olaosaurus etc. Transact. Conn. Ac. Vol. XI. 1902. — Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 18 ER Pa u % 7 yr ana kl ci 274 Vertebrata. Reptilia. scheibenförmigen Coracoid verschmolzen. Procoracoid fehlt. Wirbel opisthocöl, amphicöl oder platycöl, cavernös hohl oder massiv. 3—10 Sacralwirbel. Rippen zweiköpfig. Ilium großnach vorneundhinten verlängert. Ischiumlang,schlank, sewöhnlich in der Symphyse verbunden. Pubis nach vorne und abwärts gerichtet, zuweilen mit einem dünnen, nach hinten gewendeten, dem Ischium parallelen Postpubis. Pubis, Ilium und Ischium an der Bildung des Acetabulum beteiligt. Vorderbeine kürzer als die Hinterbeine Haut nackt oder mit Hautverknöcherungen. Trias bis Oberste Kreide (? Eocän),. Zu den Dinosauriern gehören nur ausgestorbene Reptilien, von äußerst mannigfaltiger, bald an Parasuchier, bald an Rhynchocephalen und an Lacertilier, bald an Vögel erinnernder Gestalt. Sie beginnen zur Zeit des Niederganges der Stegocephalen und Theromoren in der Trias und dominieren von diesem Zeitpunkt an als hauptsächliche Landbewohner während des ganzen Mesozoicums um gegen Schluß der Kreide (? Beginn des Tertiärs) allmählich den Mammalia zu weichen. Sie nährten sich teils von Pflanzen, teils von Fleisch und hielten sich wahrscheinlich mit Vorliebe in sumpfigen Niederungen auf. Ihre Extremitäten waren entweder plantigrad (Sohlengänger) oder digiti- grad (Zehenspitzengänger) oder in Verbindung beider Merkmale semi- plantigrad. Ein großer Teil von ihnen benutzte alle 4 Extremitäten zum Gehen (Quadrupedal), während andere ihre Fortbewegung aus- schließlich auf den Hinterextremitäten bewerkstelligten (Bipedal). Cope Edw., Palaeontological Bulletin Nr. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. in Proceed. Amer. Phil. Soc. Philadelphia 1876—77. — Deslongchamps Eudes, Poikilopleuron. Mem. Soc. Linn. de Normandie 1838. vol. VI. 36. — Dollo L., 1.—5. note sur les Dinosauriens de Bernissart. Bull. Musee roy. d’hist. nat. de Belgique. 1882—84. T.I. II. III. — Les Allures des Iguanodons etc. Bull. scient.d. 1. France et d.]. Belg. T. 40. 1905. — Fraas E., Ostafrikanische Dinosaurier. Palaeontographica 55. 1908. — Gilmore Cbas., Morosaurus agilis ete. Proc. U. St. Nat. Mus. Vol. 32. Washington 1907. — ÖOsteology ofthe jur. Rept. Camptosaurus. Proc. U.S. Nat. Mus. Vol. 36. Was- hington 1909. — Hatcher J. B., Diplodocus, its osteology etc. Mem. Carn. Mus. Vol.I 1901. Osteology of Haplocanthosaurus etc. ibid. Vol. II 1903. — Hatcher J. B., Marsh O0. C., Lull R. S., The Ceratopsia.. Monographs U. S. Geol. Surv. Vol. 49. 1907. Ibid. Literatur! — Hay O. P., On the manner of Locomotion of Dinosaurs etc. Proc. Wash. Acad. Sc. Vol. XH. 1910. — On the skull and the brain of Tricera- tops etc. Proc. U. S. Nat. Mus. Vol. XXXI. 1909. On certain genera and species of carniv. Dinos. etc. ibid. Vol. 35. 1908. — Holland U. J., Osteology of Diplo- docus Mem. Carn. Mus. Vol. II. 1906. — Huene F. v., Über die Dinosaurier der außereurop. Trias. Geol. u. Pal. Abhandl. 12 (8) 1906. — Die Dinosaurier der europ. Triasform. etc. ibid. Suppl. Band I. 1907—08. Dort ausführliche Literatur! — Zur Be- urteilung der Sauropoden. Monatsbericht d. d. geol. Gesellsch. Bd. 60. 1908. — Skizze zu einer Systematik u. Stammesgeschichte der Dinosaurier. Zentralblatt f. Mine- ralogie etc. 1909. — Ein primitiver Dinosaurier aus der mittleren Trias v. Elgin. Geol. u. Pal. Abhandl. N F. Bd. VIII (XII) 1910. — Hulke J. W., On Polacanthus. Philos. Transactions 1881 u. 1887. — On Hypsilophodon Foxii. Quart. Journ. geol. Soc. 1873 XXIX p. 522 und 1874 XXX p.18 und Philos. Trans. 1882. Bd. 173. — On Iguanodon. Quart. journ. geol. Soc. 1871 XXVL p. 199, 1874 XXX p. 24, 1878 XXXIV p. 744, 1885 XLI p. 473, 1886 XLII p. 435. — Hulke J. W., Presidential adresses to the geological Society. Quart. journ. 1883 and 1884 vol. XXXIX and XL. — Huxley Th., On the animals intermed. between Birds and Reptiles. Proceed. Roy. Soc. 1868 p. 278 and Ann. Mag. nat. hist. 1868. 4. ser. vol. II. und Quarterly journ. geol. Soc. London 1869 XXVIp. 3, 12 und 32. — On Hypsilophodon. Quart. journ. geol. Soc. 1870 XXVI p.3. — Koken E., Die Dinosaurier, Crocod. etc. des norddeutschen Wealden. Pal. Abhandl. 3. Bd. 1887. 7. 1896. — Lambe L. M., (Os- born). On Vertebrata of the Mid-Cretaceous of- the Northwest Terr. Geol. Surv. Canad. Contr. Can. Palaeont. 3. 1902; ferner Transact. R. Soc. Canad. Vol. 10 sec. Dinosauria. 275 Ein verknöchertes Hautskelett besitzen verschiedene Präden- taten und einige Theropoden, bei den übrigen Dinosauriern war die Haut wahrscheinlich nackt oder verhornt. Das Hautskelett selbst besteht entweder aus isolierten, meist in Reihen angeordneten Knochen- platten und Stacheln oder aus einem geschlossenen, aus festen Platten zusammengesetzten Panzer, der größere Partien des Körpers vollkom- men umhüllte (z. B. Polacanthus). Die Wirbel sind entweder opisthocöl, platycöl oder seltener amphieöl; die Zahl der Halswirbel schwankt zwischen 7 und 15, die der Rückenwirbel zwischen 10 und 19, die der mehr oder weniger mit- einander verschmolzenen Sacralwirbel zwischen 3 und 10, und am Schwanz sind bis 70 Wirbel beobachtet worden. Die oberen Bogen sind meist «durch Sutur mit dem Wirbelkörper verbunden. Die Dorn- fortsätze der Halswirbel (und zuweilen auch der vorderen Rückenwirbel) sind häufig sehr niedrig und manchmal gegabelt und nehmen erst weiter nach hinten an Größe zu. Mit Ausnahme der beiden vordersten tragen die übrigen Halswirbel zweiköpfige Rippen, deren Tuber- eulum an die Diapophyse des oberen Bogens, deren Capitulum an die Parapophyse des Wirbelkörpers sich einfügt. An den Rücken- wirbeln rücken die Parapophysen von den Üentren auf die Bogen hinauf. Die Schwanzwirbel tragen in der Regel kräftige, manchmal sehr verschiedenartig gestaltete Hämapophysen (Chevrons). Ver- schiedentlich sind Bauchrippen beobachtet worden. - Bei den Sauropoden und Theropoden kann die gelenkige Ver- bindung außer durch die Post- und Präzygapophysen auch durch einen 4.1904. — Lull R., Two new Ceratopsia ibid. Vol. 20. 1905. — The cranial muscu- latur ete. in the Ceratops. Dinos. ibid. 25. 1908. — The armor of Stegosaurus. Amer. Journ. Sci. 29. 1910. — Dinosaurian Distribution. Americ. Journ. Sci. Vol. 29. 1910. — Lydekker R., The Dinosaurs of Patagonia. Annales del Museo d. 1. Plata. 1890 bis 1891. — Mantell G. Alg., Philos. Trans. 1825. 1841. 1848. 1849. — Marsh O., The Dinosaurs of North America. 16. Ann. Rpt. U. S. Geol. Surw. Washington 1896. — Zahlreiche Abhandl. in American journ. of Sciences and Arts. 1878—1894. 3. ser. vol. XVI—XLVIH — Matthew W. D., The Pose of Sauropod. Dinosaurs. Amer. Naturalist 1910. — Nopcsa F. v., Dinosaurierreste aus Siebenbürgen. Denkschrift math.-naturwissensch. Klasse d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Bd. 68. 1899. Bd. 72. 1902. Bd. 74°1904. Synopsis u. Abstammung der Dinosaurier. Földtani Közlöny. 31. Bd. 1901. British Dinosaurs Geol. Magaz. Dec.5. Vol. II. Mai-Juni-Juli 1905. Vol. VII. 1911. — Neues über Compsognathus. Neues Jahrbuch für Mineralogie etc. Beilageband XV]. 1903. — Osborn H. F., A Skeleton of Diplodocus Mem. Americ. Mus. Nat. Hist. Vol. I. P.5, 1899. Ornitholestes Hermanni etc. Bull. Americ. Mus. Nat. Hist. Vol. 19. 1903. The skull of Creosaurus ibid. — Tyrannosaurus etc. ibid. Vol. 22. 1906. — Owen Rich., A Monograph of the fossil Reptilia of the mesozoic forma- tions. Palaeont. Soc. 1874—89. — A Monograph of the Reptilia of the Wealden and Purbeck formations. T. I—V. — Palaeont. Soc 1855—61l. and Supplements I bis IX. 1858— 79. — Philipps J., Megalosaurus. Geology of Oxford. 1871 p. 196— 219. — Plieninger Th., Zanclodon. Württemb. naturw. Jahreshefte VIII. — Rigys E., Structure and Relationships of opisthoc. Dinos. P.]J. u. Pt. II. Field Columb. Mus. Publ. 82. 1903. ibid. 94. Chicago 1904. — Seeley H. G., Quart. journ. Geol. Soc. 1881 XXXVI p. 620 und Bunzel E., Abhandlg. geol. Reichs-Anstalt. Wien 1871. Bd. V. — On the classification of the Dinosauria. Proceed. Roy. Soc. 1878. — Thevenin A., Pal&ontologie de Madagascar. Dinosaurs. Annales de Pal&eontologie II. 1907. — Tornier @, Über alte und neue Diplodocus-Arbeiten. Monatsberichte d. d. geol. Gesellsch. Bd. 62. 1910. — Versluys J., Streptostylie bei d. Dinosauriern ete. Zool. Jahrb. Abt. f. Anatomie etc. 30. Bd. 1910. Waren die sauropoden Dinosaurier Pflanzen- . fresser? ibid. Abt. f. Systematik etc. 29. Bd. 1910. — Wagner And., Compsognathus. Abh. k. Bayer. Ak. I. Kl. 1861 IX. — Woodward A.S., On a skull of Megalosau- rus. Quart. Journ. Geol. Soc. Vol. 66. 1910. 18* ae KR ae rt Pe Bo 2 er ED 276 - vorehain, Reptilia. keilförmigen, unterhalb der Postzygapophysen befindlichen Fortsatz da £ Hyposphen, erfolgen, der in eine, unter den PISnyERpOP TE aus- “ gebildete Grube, Hypantrum, eingreift. | , Der Schädel bildet bei den Tlhieropoda und einem Teil der x Prädentata einen rechten Winkel ‚mit dem Hals, während bei den ; Sauropoden und den übrigen Prädentata (Ceratopsidae, Stegosauridae) | seine Längsachse mehr oder weniger in die Verlängerung der Wirbel- | säule fällt. Die großen Augen richten sich nach den Seiten, die Br Nasenöfinungen sind in der Regel getrennt und seitlich. Zwischen I, Orbita und Nasenlöchern befindet sich häufig, wie bei den Para- “ suchiern, Pterosauriern und Vögeln eine oder mehrere Präorbita- sy öffnungen. Die oberen und seitlichen Schläfenlöcher sind knöchern B: umgrenzt und von verschiedener Größe und Form. Das an das Squa- Be: mosum und das Quadratojugale angrenzende Quadratum ragt häufig stielförmig vor und scheint nach Nopesa und Versluys bei einigen Formen wie das Pterygoid (ähnlich wie bei den Vögeln) teilweise ver- schiebbar gewesen zu sein. Die paarigen Prämaxillaria sind ziemlich groß und entweder bezahnt oder zahnlos. Die beiden Äste des Unterkiefers sind in der | Symphyse nur knorpelig verbunden, zuweilen entwickelt sich vor dem Dentale ein zahnloser, scharfrandiger, halbmondförmiger Knochen, das Prädentale, welches wahrscheinlich mit Hornscheiden besetzt war. Ihm kann im Oberkiefer vor den Prämaxillaren ein Rostrale ent- sprechen. Nur die Kiefer tragen Zähne, die entweder in tiefe Gruben oderin nach innen offene Alveolarrinnen des Kieferrandes eingefügt sind. Eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit der Dinosaurier bildet die geringe Größe der Gehirnhöhle. Marsh hat Ausgüsse derselben | von verschiedenen Gattungen beschrieben und gezeigt, daß die relative t Größe des Dinosauriergehirns hinter dem aller landbewohnenden ; Wirbeltiere zurückbleibt. Im Gegensatz zu dieser schwachen Ent- wicklung des Gehirns tritt zuweilen eine beträchtliche Anschwellung des Rückenmarks, namentlich in der Sacralregion ein, so ist z. B. der Sacralkanal von Morosaurus zwei- bis dreimal, derjenige von Stego- saurus aber mindestens zehnmal so weit als die Schädelhöhle. Diese merkwürdige Anschwellung des Rückenmarks bei den Stegosauridae steht offenbar im Zusammenhang mit der massiven Ausbildung der hinteren Extremitäten (cfr. Fig. 443.) Das Sternum ist bei den meisten Dinosauriern nur unvoll- kommen in Gestalt einer oder zweier Platten verknöchert, Clavi- cula und Episternum sind bis jetzt noch nicht beobachtet. Der ‘ Schultergürtel besteht aus einer mächtig entwickelten und gewöhnlich stark verlängerten Scapula und einem nicht selten mit ihr verschmol- zenen, mehr oder weniger gerundeten Coracoid, das in der Nähe des Gelenkes von einer Gefäßöffnung durchbohrt ist. Die langen Knochen der Extremitäten sind bald massiv, bald hohl. Die Vorderextre- mitäten bleiben an Größe meist beträchtlich hinter den Hinter- extremitäten zurück. Der Humerus ist gewöhnlich kürzer als die Scapula, Radius und Ulna sind kräftig und vollständig getrennt. Der Carpus ist oft unvollständig verknöchert und die Zahl der Meta- carpalia häufig auf drei reduziert. Die Endphalangen sind entweder stark gekrümmt, krallenförmig oder breit hufähnlich. Dinosauria. ZT Sind die Vorderextremitäten der Dinosaurier im wesentlichen nach dem Typus der Reptilien gebaut, so zeigen Becken und Hinter- beine wenigstens bei den Ornithopodiden gewisse äußere Ähnlichkeit mit Vögeln. Das Ilium ist melır oder weniger in der Richtung von vorne nach hinten verlängert und relativ niedrig, ein nach vorne und unten gerichteter Gelenkfortsatz dient zur Aufnahme des Pubis, an einem entsprechenden hinteren Fortsatz befestigt sich das Ischium. Das Acetabulum, an dessen Begrenzung sämtliche drei Knochen teil- nehmen, ist teilweise durchbohrt. Die Ischia sind lange, schräg nach hinten, unten und innen gerichtete Knochen, welche zumeist in der Symphyse zusammenstoßen. Das ventral sich vereinigende Pubis der Sauropoden und Theropoden ist einander sehr ähnlich. Bei den meisten Prädentata (Fig. 422) teilt sich das Pubis in einen kürzeren und breiteren nach vorne gerichteten und einen schlanken nach hinten ge- wendeten, dem Ischium pa- rallelen Ast. Die vorderen Äste ragen frei vor und vereinigen sich nicht ın einer Symphyse. »Sie ent- sprechen dem Pubis der übrigen Dinosaurier, wäh- rend der hintere Fortsatz, den Marsh Postpubis nannte, in Lage und Form an dasSchambein der Vögel erinnert. Nach den embry- | ologischen Untersuchungen Fig. 422. von Bunge und Mehnert ent- Becken von Iguanodon. Von links. Y,,. il IDium, p Pubis, spricht je doch das Präpubis p’ Postpubis, is 2 Be, obturatorius, der Prädentata keineswegs dem Processus pectinalis der Vögel, es macht vielmehr das anfänglich nach vorre oder vertikal nach unten gerichtete Schambein der Vögel im Verlauf der Entwicklung eine Drehung nach hinten und ist somit . dem eigentlichen Pubis der Reptilien homolog. Das Postpubis (Pubis) der Prädentata erscheint darum als eine besondere Differenzierung, welche in der Gewohnheit dieser Tiere, sich auf die Hinterbeine und den Schwanz zu stützen, ihre physiologische Erklärung findet. Der Femur übertrifft den Humerus gewöhnlich an Länge. Im Tarsus sind zwei Reihen von Knöchelchen vorhanden. Die proximale Reihe besteht aus einem niedrigen, oben konkaven, unten kon- ‘vexen Astragalus (Tibiale) und einem kleineren Calcaneus (Fibulare). Bei den Stegosauridae verwächst der Astragalus mit der Tibia und bei den meisten 'Theropoden sendet er einen Fortsatz nach oben, der sich in eine seichte Vertiefung am distalen Ende der Tibia ein- legt — eine Erscheinung, die mit gewissen Pterosauriern und Embryo- nen von Ratiten übereinstimmt. Die distale Reihe enthält, wenn sie überhaupt verknöchert ist, 2—3 flache, häufig zu einem einzigen Stück verschmolzene Knochen. Der Hinterfuß ist entweder fünf- oder dreizehig, doch pflegen gewöhnlich die Metatarsalia I und V, NET DR Bert F r 278 - Vertebrata. Reptilia. auch wenn sie keine funktionierenden Zehen tragen, wenigstens ange- _ deutet zu sein. Dinosaurierreste finden sich von der Trias bis in die oberste Kreide (? Eocän); ihre Reste sind aus allen Weltteilen bekannt geworden, be- sonders häufig aus Nordamerika und Europa. Die ersten Überreste wurden im Anfang dieses Jahrhunderts im Groß-Oolith und der Wälder- stufe von England entdeckt und durch Buckland und Mantell beschrieben. R. Owen errichtete für dieselben die Ordnung der Dinosaurier. Eine richtige Vorstellung von der Eigentümlichkeit dieser Reptilien erlangte man jedoch erst, als in Nordamerika und Europa eine Fülle, zum Teil vorzüglich erhaltener Skelette entdeckt wurde. Die Einteilung der Dinosaurier in drei Unterordnungen: Theropoda, Sauropoda, Prädentata (Orthopoden) stützt sich auf die Untersuchungen von O.C. Marsh. Manche Autoren stellen auch die Vertreter der T'hero- poden und Orthopoden als Saurischia den Prädentaten als Ornith- ischia gegenüber. 1. Unterordnung. Theropoda. Marsh. Schädel klein, ungefähr einen rechten Winkel mit dem Hals bildend. Kiefer- rand in der Regel mit Zähmen besetzt. Zähme thecodont. seitlich zusammen gedrückt, zugespitzt. Unterkiefer ohne Processus coronoideus mit seitlicher Öffnung (Meckelscher Knorpel). Wirbel massiv oder hohl. Die Halswirbel in der Regel opisthocöl, die übrigen platycöloder amphicöl. Extremitätenknochen meist röhrenartig. Vorderbeine beträchtlich kürzer als die hinteren. Hinterfüjse digitigrad. Zehen meist ungleich lang, mit spitzen gekrümmten Klauen. Sternum nicht verknöchert. Pubis schlank, nach vorne gerichtet, in der Symphyse — ähnlich wie die Ischia — gewöhnlich verschmolzen und verbreitert. Femur mit innerem Trochanter. Fleisch- /resser. Trias bis oberste Kreide (? Eocän). Die Theropoden sind fleischfressende Landbewohner mit spitzen, etwas rückwärts gekrümmten Zähnen, deren Dimensionen in weiten Grenzen, zwischen der Größe einer Katze (Compsognathus) und eines Elefanten schwanken (Megalosaurus). Ihre äußere Erscheinung erhält durch die hohen, geknickten Hinterbeine und die kurzen Vorderextremitäten ein absonderliches Gepräge. Ihre Bewegung war entweder, wie bei den Kängurus, eine sprungweise, hüpfende, oder sie konnten, wie die Vögel, auf den Hinterbeinen einher- schreiten und die Vorderfüße zum Greifen benutzen. Bei einigen älteren Formen (Thecodontosaurus antiquus) scheint nach v. Huene auch noch eine vierfüßige Gangart möglich gewesen zu sein. Der enorm lange, überaus kräftige Schwanz diente den Tieren als Stütze des Körpers, wenn sie in hockender Stellung ruhten, wobei die in der Symphyse verbundenen Schambeine und Sitzbeine wohl den Boden berührten. Das Skelett der meisten Theropoden war überaus leicht gebaut, bei den meisten sind nicht nur die Extremitätenknochen hohl, sondern häufig sind auch die Wirbel mit Hohlräumen versehen. Schädel sind nur von wenigen Gattungen /(Anchisaurus, Thecodonto- saurus, Ceratosaurus etc.) bekannt. Die Nähte der dünnen Kopfknochen sind meist undeutlich. Bei manchen Gattungen sind zwei (Ornitholestes), vielleicht sogar drei (Tyrannosaurus) Präorbitalöffnungen entwickelt. Die meist opisthocölen Halswirbel sind in der Regel länger als die platycölen oder amphicölen Rückenwirbel, ihre Gelenkfortsätze für die langen geraden zweiköpfigen Rippen befinden sich am Wirbelkörper und am oberen Bogen. it ah ER De ee EN a I Fr e' RT. 6 Re z 5 Mr ; f = ' Dinosauria. Plateosauridae. Anchisauridae. | "979 Die zweiköpfigen langen Rumpfrippen hingegen artikulieren nur mit dem oberen Bogen; den hinteren Schwanzwirbeln fehlen Rippen, dagegen sind die Hämapophysen stark entwickelt. Die Verbindung der hinteren Rücken- wirbel wird häufig durch Hyposphen-Hypantrumgelenkung verstärkt. Verschiedentlich sind Bauchrippen beobachtet worden. Am Brust- | gürtel bildet die Scapula meist eine schmale lange Platte und ist stärker und länger als der Humerus. Das Coracoid ist mehr oder weniger halb- mond- oder halbkreisförmig, der Carpus in der Regel unvollständig ver- knöchert, die Zehen von mäßiger Länge und mit Krallen bewehrt. Im Beckengürtel zeichnet sich das llium durch seine niedrige langgestreckte Form aus, der präacetabulare Fortsatz ist kürzer und höher als der hintere Flügel. Charakteristisch ist eine mehr oder weniger horizontale, nach hinten gerichtete Verlängerung des distalen Endes der Schambeine. Die Hinterextremitäten zeichnen sich durch ansehnliche Länge aus. Die proxi- male Tarsusreihe besteht aus Astragalus und Calcaneus. Der Astragalus sendet sehr häufig einen Fortsatz nach oben, der sich unbeweglich an das distale Ende der Tibia anlegt. Die Theropoden zerfallen in sechs Familien Plateosauridae, Anchisauridae, Megalosauridae, Labrosauridae, Coeluridae, Compsognathidae und lassen sich von der Trias bis zur obersten Kreide (? Eocän) verfolgen. 1. Familie. Plateosauridae. Mittelgroße bis große Theropoden. Knochen hohl. Wirbel amphicöl, ? 13 Halswirbel, 15 Rückenwirbel, 3 Sacralwirbel. Alle Rippen zweiköpfig. Bauch- rippen vorhanden. Pubis breit, verlängert, distal coossifiziert. Ischium schaufel- Förmig, distal stielförmig verlängert, der Sförmige Femur länger als die Tibiva. Astragalus ohne aufsteigenden Fortsatz. Vorderfuß mit rudimentärer 5. Zehe. Hinterfuß mit verkürzter 1. und 5. Zehe. Trias. Jura. Plateosaurus H. v. Meyer. (p. p. Zanclodon.) Zähne vorn und hinten zugeschärft und gekerbt. Außer der oben angegebenen Zahl noch ca. 42—45 Schwanzwirbel, die lange Hämapophysen tragen. Oberer Keuper. Rhät. Deutschland. Frankreich. Gresslyosaurus Rütim. Keuper-Rhät. Mitteleuropa. Pachysaurus v. Huene. Oberer Keuper. Deutschland. Poikilopleuron Deslong. Callovien. Frankreich. . Teratosaurus H.v. M. Mittlerer Keuper. Deutschland. Euskelo- saurus. Huxley. Rhät. Kap-Kolonie. Zanclodon Th. Plieninger (Z. laevis!) Zähne messerförmig, etwas rückwärts gekrümmt, glatt ohne Kerbung. Lettenkohle Deutschland. Sellosaurus v. Huene. Mittlerer Keuper. Deutschland. v. Huene be- trachtet Zanclodon und Sellosaurus als Repräsentanten selbständiger Familien. 2. Familie Anchisauridae (Thecodontosauridae). Kleine, schlank gebaute Theropoden. Wirbel platycöl oder amphicöl. Knochen hohl. Ilium hinter dem Acetabulum verbreitert. Pubis stabförmig, distal nicht verwachsen. Extremitäten kräftig. Zehen teilweise rudimentär. Astragalus ohne aufsteigenden Fortsatz. Trias. Anchisaurus Marsh. (Fig. 423.) Schädel vogelähnlich, mit sehr großen Augen- und Präorbitalöffnungen. Nasenlöcher relativ klein. Obere Schläfenlöcher gerundet dreiseitig, seitliche sehr hoch. Quadratum nach vorne gerichtet. Die Kiefer oben und unten bis zur Schnauzenspitze mit Zähnen mit schneidenden Kanten. 9 langgestreckte Halswirbel, 14 Rücken- Y m f L ; ” R r LTR VEN ’ MR SE M N Ei L 280 | Sn ehr, Vertebtata.Bepulia.) N N . wenig mehr als 1m. Rhät. Östliches Nordamerika. Da RT Rr UHR { m ) a en a N Fr PEARL ME RUN DERRU ROT ! VERS ur SER PE ü Na a BT a Pe Aa i N wirbel, ? 3 Sacralwirbel. Vorderfuß ungefähr 2/, der Größe der Hintern. it 7 mität, vorne die 4. und 5, hinten die 5. Zehe reduziert. Länge des Skeletts "4 Thecodontosaurus Riley und Stuchb. (Megadactylus Hite.) Muschel- kalk-Rhät. Deutschland, England, östl. Nordamerika, Ostindien, Südafrika, Australien. Massospondylus Owen. ‘Obere Trias Kap-Kolonie.e Ammo- Mn saurus Marsh. Rhät. Trias. Östliches Nordame- | rıka. Alle meist nur in dürftigen Resten bekannt. | 3. Familie. Labrosauridae. | i Unterkiefer vorne zahnlos. Hals- und Rücken- wirbel opisthocöl, hohl oder cavernös, Pubis kräftig mit: Interpubis. Femur länger als die Tibia. Astra- galus mit aufsteigendem F'ortsatz. Unterste Kreide. Labrosaurus Marsh, mit den Merkmalen der Familie. Unterste Kreide. (Como beds.) Westliches Nordamerika. ? Antrodemus Leidy. Kreide. Westl. Nordamerika. 4. Familie. Coeluridae. Kleine bis mittelgroße Theropoden. Halswirbel opisthocöl. Rückenwirbel platycöl. Neuralkanal stark | erweitert. Wirbel und übrige Skelettknochen hohl. ‚ Halsrippen mit den Wirbelkörpern verschmolzen. Ex Femur kürzer als die Tibia. Metatarsalia sehr lang und dünn. Trias bis oberste Kreide (? Eocän). Coelurus Marsh (Aristosuchus Seeley). Unvollständig bekannt. Sämtliche Wirbelkörper nebst ihren Bögen und Fortsätzen sind hohl. Die oberen Bogen durch Sutur mit dem Zentrum Da verbunden. 5 Sacralwirbel. Untere Kreide Nord- Anchisaurus major Marsh. . Rechter Hinterfuß von vorne. amerika. Wealden. England. ß a a Coelophysis Cope. Obere Trias. West- F Fibula, "Tr Mibia, 5 en, liches Nordamerika. Calamospondylus Lyd. galus, c Oaleaneus ? 2-4 Tarr Wealden. England. Thecospondylus Seeley. salia der distalen Reihe, / erste, V fünfte Zehe. Wealden. England. Fig. 424. Ceratosaurus nasicornis Marsh. Unt. Kreide. Colorado. Schädel a von vorne, b von der Seite. !/o nat. Gr. N Nasenloch, D präorbitale Öffnung, A Augenhöhle, S seitliches Schläfenloch. (Nach Marsh.) Erw Ehen nn Een y FEN a na , % we a Be Ba ne Er w wre, FR bey i Er S ir Dinosauria. Coeluridae. 581 Be eheens H.:v»Meyer. Nur one mit kamm- artigem Dornfortsatz bekannt. Muschelkalk. Keuper Deutschland. ? Salto- pus. v. Huene. Untere obere Trias. Elgin-Schottland. Tyrannosaurus Osborn (Dynamosaurus Osborn.) Skelett über 5 m hoch. Schädel jederseits mit 2 (? 3) Präorbitalöffnungen. Ca. 23 Präsacral- wirbel, 5 Sacralwirbel. Pubis distal fußförmig verbreitert. Bauchrippen. aus einem mittleren und 2 seitlichen Stücken bestehend. Obere Kreide. West- liches Nordamerika. Albertosaurus Osborn. Obere Kreide. Kanada. Ceratosaurus Marsh. (Fig. 424 u. 425.) Skelett 4—-5 m lang. Schädel auf dem hohen Nasenbein mit hoher rauher Crista. Präfrontalia dachartig über Augen, die kleiner als in seitlichen Schläfenöffnungen sind, vorspringend. Die Wirbel des langen Schwanzes mit starken Dorntortsätzen und Hämapophysen. 5 Sacralwirbel, Beckenelemente in der Pfanne fest Fig. 425. Ceratosaurus nasicornis Marsh. Restauriertes Skelett aus der unteren Kreide von Colorado. 1/an nat. Gr. (Nach Marsh.) » verschmolzen. Vorderbeine sehr kurz mit 4 funktionierenden Fingern. Der Femur ist stark gekrümmt. Nur drei Zehen vorhanden. Die 3 Metatarsalia sind untereinander und mit den distalen Tarsalia verschmolzen (Patho- logisch ?) Hautverknöcherungen über dem Hals beobachtet. Unterste Kreide (Como beds.). Westl. Nordamerika. Deinodon, Aublysodon Leidy, Oberste Kreide. Nordamerika. ?Nuthetes Owen. Purbeck. England. Loncosaurus Ameghino, Genyodectes A. S. Woodward. Oberste Kreide (? Eocän).!) Patagonien. 5. Familie. Megalosauridae. Meist große Theropoden. Halswirbel opisthocöl, Rückenwirbel amphicöl. Unterkiefer vorne zahnlos. ? 4—5 Sacralwirbel. Bauchrippen vorhanden. Ilium ‚nach vorne verbreitert. Pubis schlank, distal coossificiert. Femur länger als die Tibia. Astragalus mit aufsteigendem Fortsatz. Vorderesxtremität mit 4—5, Hinter- extremität mü 3—4 Zehen. Lias bis oberste Kreide (? Eocän). ') Das Alter der betreffenden Schichten in Patagonien ist noch nicht sicher. ne a Ent ln ala rn RER 4 BE Ne ER 5 ’ u B h ya “ Y;» 3 ER FR ." 282 . Vertebrata. Reptilia. _ as. . Megalosaurus Buckland (Streptospondylus Cuvier). (Fig. 426.) Schädel i mit großer Präorbitalöffnung. Zähne vorn und hinten zugeschärft und ge- kerbt. Extremitätenknochen hohl. Femur a ! 1m, Scapula 0,8 m lang. Meist isolierte, zu dieser Gattung gestellte Reste wurden aus dem unteren Lias bis oberste Kreide (? Eocän) von Mittel- und Südeuropa, In- dien, Madagaskar, Australien und Südame- rika beschrieben. Fig. 426. Megalosaurus Bucklandi Fig. 427. Meyer. Großoolith. Allosaurus agilis Marsh. Unterste Kreide. Colorado. Stones-field. a Vorderiuß, b Hinterfuß, restauriert. 1, nat. Gr, Zahn nat. Gr. (Nach Marsh.) Allosaurus Marsh. (Fig. 427.) Schädel jederseits mit 2 Präorbital- öffnungen. Untere Kreide. (Como beds.)!) Westliches Nordamerika. Antro- demus. Leidy. , Creosaurus Marsh. Von eben dort. Coelosaurus Leidy. Obere Kreide. Nordamerika. | Dryptosaurus Marsh. Schädel und Femur je 0,60 m lang. Prä- frontalia kammförmig angeschwollen. Augen ungemein groß, durch eine dünne Knochenbrücke von der Präorbitalöffnung getrennt. Zähne und . Skelett ähnlich Megalosaurus. Obere Kreide. Nordamerika. Laelaps Cope. Von ebenda. Sehr ähnlich Dryptosaurus. 6. Familie. Compsognathidae. Wirbel und Esxtremitätenknochen hohl. Halswirbel leicht opisthocöl; die übrigen Wirbel platycöl. Hals lang, biegsam mit spießförmigen Halsrippen. Pubis kräftig, länger als das schlanke Ischium. Femur kürzer als die Tibia. Astra- galus mit langem, aufsteigendem Fortsatz, dem distalen Ende der Tibia dicht an- liegend. Metatarsalia lang. Hand und Fuß mit drei mit Krallen bewaffneten FJunktionierenden Zehen, die übrigen rudimentär. Trias. Jura bis obere Kreide. Compsognathus Wagner. (Fig. 428, 429.) Ein im Münchener Museum befindliches Skelett gehört dem kleinsten bis jetzt bekannten !) Grenzschichten von Jura und Kreide, die meist zur unteren Kreide se- rechnet werden. I RE ET ee BET U g Pax Bo Bir cn RD A fol a. DE De u Ber Bar 3% a \ x IR & E rasante Sauropoda. 283 Dinosaurier Europas an; dasselbe rührte von einem vollständig ausgewach- senen Individuum her, das in seiner Leibeshöhle Reste enthält, die nach Marsh ein Embryo darstellen, nach v. Nopcsa aber auf einen Lacertilier hindeuten. Der vogelähnliche Schädel ist 75mm lang und bildet gegen den ungewöhnlich langen Hals einen rechten Winkel. Die Länge der 22 prä- sacralen Wirbel beträgt 0,20 m und fast ebenso lang sind die überlieferten 15 Schwanzwirbel. Vorderbeine nur halb so lang als die Hinterbeine. Distale Tarsalia drei kleine Knöchelchen. Oberster Jura von Kelheim in Bayern. Eine verwandte Form im Keuper (Stubensandstein) von Pfaffen- hofen (Stromberg) Württemberg. OrnithomimusMarsh. Untere Kreide (Como beds). Westl. Nordamerika. Ornitholestes Osborn. 2,22 m lang. Schädel jederseits mit 2 Prä- orbitalöffnungen. 4 verschmolzene Sacralwirbel. Finger stark verlängert, 4. Finger reduziert, 5. feh- lend. Obere Kreide. Nord- amerika. Linker Hinterfuß von Compso- gnathus longipes Wagn. Nat. Gr. > 2 £ T Tibia, F Fibula, 12—5 Tarsalia Compsognathus longipes A. Wagn. Lithogr. Schiefer von Kelheim der zweiten Reihe, mt Metatar- (Bayern). !/; nat. Gr. (Nach v. Nopesa). salia. (Nach Baur.) Halticosaurus v. Huene. Keuper-Deutschland. Incertae sedis: Craierosaurus Seeley. Untere Kreide. England. Diplotomodon Leidy. Obere Kreide. Nordamerika. Hypsirrhophus. Oberer Jura und Kreide. Nordamerika. 2. Unterordnung. Sauropoda. Marsh. Schädel klein. Kiefer ganz oder teilweise bezahnt. Zähne lang, dünn, spatel- oder stiftförmig. Vor den großen Augen eine (selten zwei) mehr oder weniger große Präorbitalöffnung. Hals und die meisten — selten auch alle — Rücken- würbel opisthocöl. Die hinteren Rückemwirbel und die Schwanzwirbel gewöhnlich platycöl oder amphicöl (selten procöl). Die präsacralen, zuweilen auch die Sacral- und ersten Caudal-Wiürbel mit seitlichen Hohlräumen oder cavernös. Neuralkanal in der Sacralregion sehr erweitert. Extremitätenknochen fast ganz massiv. Vorder- extremitäten wenig kürzer oder ebensogroß als die Hinterextremitäten. Alle ie 05 } Wen h N ’*r 284 ie Vertebrata. Reptilia. 4 Füße plantigrad en Dzehig, mit teilweise reduzierten Phalangen. Jura bis oberste Kreide (? Eocän). Die Sauropoden sind plumpe, schwerfällige Dinosaurier, die nahezu sämtliche mehr oder weniger gigantische Dimensionen (bis 20 m Länge) erreichen. Als Bewohner von mit langsam fließenden Gewässern und mit seichten versumpfenden Seen bedeekten Gegenden (z. B. Wealden) dürften sie fast alle mehr oder weniger wasserliebende Reptilien gewesen sein, die sich in der Hauptsache von Pflanzen und zum Teile wahrscheinlich auch von Fischen nährten. Ganze Schädel sind von Diplodocus, Morosaurus und Bronto- saurus bekannt, jedoch nur von den ersten beiden genauer beschrieben. Die paarigen Prämaxillaria und mindestens der vordere Teil der Maxillaria sind mit einfachen spatel- oder stiftförmigen Zähnen besetzt. Vor den Fig. 430. Pelorosaurus aus dem Wealden von Wight. Ein Rückenwirbel 4 von vorne, B von der Seite, C'verti- kaler Durchschnitt des Zentrums. !/;, nat. Gr. (Nach Hulke.) b vordere, c Hintere Gelenkfläche des Zentrums, f seitliche Öffnung zu dem inneren Hohlraum, o Medianpfeiler, n Rückenmarkskanal, z vordere, z’ hintere Zygapophysen, za Hypantrum, hsp Hyposphen, d Diapophyse, p Capitulargelenk der Rippe, s Dornfortsätze. großen seitlichen Augen befinden sich eine oder zwei präorbitale Öffnungen von verschiedener Form und Größe. Die großen Nasenlöcher liegen ent- weder getrennt seitlich (Morosaurus) oder vereinigt weit zurück auf das Schädeldach hinaufgerückt (Diplodocus). Die Halswirbel und die meisten Rückenwirbel (selten alle) sind opisthocöl und die zweiköpfigen Rippen teilweise mit ihren Wirbelkörpern bezw. oberen Bogen verschmolzen. Häufig zeigen sich die Dornfortsätze der Halswirbel und vorderen Rückenwirbel niedrig gebaut und gegabelt, die Gelenkung der einzelnen Wirbel kann außer den Zygapophysen auch durch Hyposphen-Hypantrum erfolgen. Die Wirbel- körper der Rumpfwirbel (Fig. 430) zuweilen auch noch anderer Regionen enthalten große Hohlräume, welche zu Lebzeiten des Tieres wahrscheinlich mit Luft erfüllt waren. Diese Hohlräume bilden in der Regel zwei große seitliche, durch eine mediane Längsscheidewand getrennte Kammern, die ENTE EDEN. ee ’ ee? Dinosauria. Sauropoda. _Cetiosauridae. Atlantosauridae. 285 nach außen in einer rundlichen oder länglichen unter der Basis des oberen “ Bogens befindlichen Öffnung münden. Auch die oberen Bögen und Dorn- fortsätze der präcaudalen und zuweilen auch noch der vorderen Schwanz- - wirbel können cavernöse Beschaffenheit aufzeigen. Die 4—5 Sacralwirbel können, teilweise nicht nur mit ihren Wirbelkörpern und Gelenkfortsätzen sondern auch mit ihren Dornfortsätzen gegenseitig verschmelzen. Die meist soliden Schwanzwirbel sind entweder amphicöl, seltener procöl, unten gewöhnlich mit langen, sehr variierenden Hämapophysen (Chevrons) aus- gestattet. Rückenmarkkanal in der Sacralgegend erweitert, zwei- bis dreimal so groß als die Gehirnhöhle. Die Extremitätenknochen sind fast ganz solide gebaut. Das Sternum ist durch eine unpaare oder zwei Ossifikationen vertreten. Das Becken ist Theropoden ähnlich, aber das Ilium ohne hintere Spitze. Der gerade, mit dickem Gelenkkopf versehene Oberschenkel übertrifft den Unterschenkel beträchtlich an Länge. Der Astragalus besitzt keinen aufsteigenden Fort- satz. Die Phalangen sind kurz, und die Klauen waren wahrscheinlich mit Hornscheiden umgeben oder hufähnlich. Die Sauropoden finden sich in mittel- und oberjurassischen Ablage- rungen und in der Kreide von Europa, Nordamerika, Afrika, Madagaskar, dien. Die jüngsten Reste stammen aus der obersten Kreide (? Eocän) Patagonien. 1. Familie. Cetiosauridae. Halswirbel opisthocöl, vordere Rückenwirbel schwach opisthocöl, hintere Rückenwirbel amphicöl. Dornfortsätze nicht gegabeli. Alle Präsacralwirbel mit seitlichen Höhlungen. Sacral- und Schwanzwirbel solid. Eine unpaare Sternal- platte. Pubis plattenförmig. Foramen obturatorium groß. Scapula distal und proxt- mal verbreitert. Vorderextremitäten nahezu ebensogroß oder gleichgroß wie die Hinterextremitäten. Jura bis Kreide. Cetiosaurus Owen (Cardiodon Owen). Skelett zirka 12 m lang und 3m hoch. Humerus und Femur fast gleichgroß, letzterer 1,7 m lang. Scapula 1,85 m lang. Ischium schwächer als Pubis und distal verschmälert. Dogger bis unterer Malm, England. Brachiosaurus Riggs. Humerus und Femur über 2 m lang, Centra der Rückenwirbel nicht verlängert. Hypantrum-Gelenkung sehr kräftig entwickelt, 5 Sacralwirbel, von denen 1—4 mit den Gelenkfortsätzen 2 und 3 auch mit den Dornfortsätzen verschmolzen sind. Untere Kreide (Como beds). Westliches Nordamerika. Haplacanthosaurus Hatcher. Centra der 14 Rückenwirbel ver- längert. Oberer Bogen der hinteren Rückenwirbel sehr in die Höhe gezogen. Querfortsätze der Rückenwirbel nach oben und außen gerichtet. 5 Sacral- wirbel. Untere Kreide (Como beds). Westliches Nordamerika. Distrophaeus Cope. Mittlerer Jura. Westliches Nordamerika. 2. Familie. Atlantosauridae. Halswirbel und vordere Rückenwirbel opisthocöl. Hintere Rückenwirbel amphieöl. Präsacral-, Sacral- und vordere Schwanzwirbel cavernös. Halswirbel und vordere Rückenwirbel mit gegabelten Dornfortsätzen. Halsrippen mit sehr langem Capitulum und Tuberculum. Paarige verknöcherte Sternalplatten. Scapula distal nicht verbreitert. Untere Kreide. Apatosaurus Marsh. (Brontosaurus, Titanosaurus Marsh). (Fig. 431, 434.) Skelett zirka 18 m lang. Schädel auffallend klein, Hirnhöhle winzig. Hals lang (13 Wirbel), Rumpf gedrungen (10 Wirbel). 5 Sacralwirbel (von denen ba Dal RR FR 1 A a A EEE? RE Se RE 286 Vertebrata. Reptilia. die 3 mittleren frühzeitig und vollständig, die 2 äußeren erst in hohem Alter mit diesen und nur teilweise verschmelzen). Die Halsrippen, von denen die vorderen mit den Wirbelkörpern verschmolzen sind, beilförmig. Sämtliche Wirbel mit Ausnahme der hinteren Caudalwirbel mit großen Hohlräumen. Das Ischium viel schlanker als das proximal und distal ver- breiterte Pubis. Untere Kreide (Como beds). Westliches Nordamerika. IB Fig. 432. Apatosaurus excelsus Marsh. Ob. Jura. ß e P Wyoming. 4 sechster Halswirbel von Morosaurug grandis Mazeh: hinten, 5 Rückenwirbel von der Seite. On. a WITHUNE: b vordere, c hintere Gelenkfläche des 4, B Zahn von der Seite Zentrums, f seitliche Öffnung des in- und von vorn. neren Hohlraums, n Neuralkanal, d Dia- 1/, nat. Gr. pophyse, p Parapophyse, s Dornfortsatz, z vordere, 2’ hintere Zygapophyse, r Rippe. (Nach Malrsh.) Fig. 433. Morosaurus grandis Marsh. A, B vierter Halswirbel von der Seite und von hinten. !/; nat. Gr. b vordere, c hintere Gelenk- fläche, z vordere, z’ hintere Zygapophyse, d Diapophyse, p Para- pophyse, f seitliche Öffnung, ne Neuralkanal. € Becken von vorne. !/,, nat. Gr. a erster, p letzter Sacralwirbel, Dd, c, d, e Querfortsätze, il Ilium, Pb Pubis, is Ischium. (Nach Marsh.) + Atlantosaurus Marsh. Von ebendort. Barosaurus Marsh. Von ebendort. 3. Familie. Morosauridae. Die (10) Hals- und (15) Rü- ckenwirbel opisthocöl mit gegabelten Dornfortsätzen. Hals- und Rücken- wirbel cavernös. Die 4—5 Becken- wirbel beinahe solid. Schwanzwirbel solid. Scapula proximal stark, di- stal wenig verbreitert. Vorderextre- mitäten wesentlich kürzer als die Hin- terextremitäten. Kreide (? Eocän). Morosaurus Marsh. (Fig. 432 u. 433). Schädel mit großer Nasen- öffnung und kleinem dreieckigen Präorbitaldurchbruch. Chevrons mitden Wirbelkörpern der Schwanz- wirbel gelenkend. 4 Sacralwirbel. Pubis distal um 90° gedreht, so daß die Symphyse durch die Seiten- flächen anstatt durch die End- flächen gebildetwird. Untere Kreide (Como beds). Westliches Nord- amerika und Wealden, England. CamarosaurusCope, Pleu- rocoelus Marsh. Untere Kreide (Como beds). Westliches Nord- amerika, letztererauch Westeuropa. Gigantosaurus E. Fraas, non Seeley. Zirka 14—15 m lang. 4 Sacralwirbel. Vordere Schwanz- wirbel procöl. Obere Kreide. Deutsch - Ostafrika. Titanosaurus Lydekker. (non Marsh.) Wealden von West- europa, mittlere Kreide Indien, obere Kreide Madagaskar. Oberste Kreide ? Eocän Patagonien. Pelorosaurus Mantell. Bo- thriospondylus, Chondrosteosaurus, Chondrosteus Owen, Gigantosaurus Seeley non Fraas, Eucamarotus Ischyrosaurus Hulke, Neosodon Mous- saye, Oplosaurus Gervais. Ornithopsis Seeley. (Figur 430.) Rückenmarks- kanal der Rumpfwirbel sehr weit. 4 Sacralwirbel. Zahlreiche Wirbel- und Skelettknochen von beträcht- licher Größe finden sich im obersten Jura und im Wealden v. England, außer dem im Jura und Wealden von Westeuropa und Madagaskar. Dinosauria. Sauropoda. ER ER ge Le Fig. 434. Wyoming. Be Morosauridae. 287 (Nach Marsh.) I, nat. Gr. Ganzes Skelett, restauriert. Unt. Kreide. Apatosaurus (Brontosaurus) excelsus Marsh. BER Ne ur u ee" NN at NEN EN ME N EU N BEL RE r 0% - Bi LEER wi $ . aA ARUR \r e- 2 Arge 6 - NEN RER > nt Dr A E Ei EEE EN OR a TR 9 288 | 0 Vertebrata. Reptilia. ee LT 4. Familie. Diplodoecidae. Zähne zylindrisch, schlank, auf den vorderen Teil der Kiefer beschränkt. Nasenlöcher weit zurück und oben zwischen der hinteren Präorbitalöffnung und den Augen gelegen. Die 15 Halswirbel und die 10 Rückenwirbel opisthocöl, Hals- wirbel und vordere Rückenwirbel mit gegabelten Dornfortsätzen. Präcaudal- und vordere Caudalwirbel cavernös. 2 paarige verknöcherte Sternalplatten. Pubis und Ischium distal verdickt. Scapula distal und besonders proximal stark ver- breitert. Untere Kreide. Diplodocus Marsh. (Fig. 435.) Mit den Merkmalen der Familie, erreichte eine Länge bis 20 m. Der 0,60 cm lange Schädel jederseits mit 2 Präorbitalöffnungen und weit zurückliegenden, nach oben auf das Schädel- dach geschobenen, vereinigten und durch einen Fortsatz der Nasalia teil- weise geteilten (zwischen den großen hinteren Präorbitalöffnungen und den wei- ten Augenhöhlen gelegenen) Nasenlöchern. 5 Sacralwirbel. Über 70 Schwanzwirbel, von denen die vorderen mehr oder weniger procöl sind, mit sehr verschiedenartigen Chevrons. Untere Kreide (Como beds.) Westliches Nordamerika. Sauropoden incertae sedis: Aepyosaurus (Gervais. Untere Kreide. Frankreich. Algaosaurus Broom. Kreide. Südafrika. Argyrosaurus Ly- dekker. Oberste Kreide.?Eocän Patagonien. ? Astrodon Leidy. Untere 'Kreide. Nordamerika. Caulodon Cope. Untere Kreide. Westliches Nordamerika. Di- nodocus Owen. Kreide. Eng- land. Elosaurus Pet. und Gilm. Kreide Nordamerika. Epanterias Cope.Untere Kreide. Westliches Nordamerika. Ay- pselosaurus Mather. Obere Kreide. Südfrankreich. Micro- PER ' Be / ; coelus Lyd. Oberste Kreide. Schädel von Diplodaeıs Iongus March. Unt, Kreide, Cahon 2 Bocäin Patagonien. Morinosau. A von der Seite. B von oben. Vor den rundlichen großen FUS Sauv. Malm Frankreich. Augen die beiden Präorbitalöffnungen. Die vereinigten Symplhyrosaurus Cope. Untere Nasenlöcher (Fig. B) auf dem Schädeldach zwischen Kreid Westlich Nord Augen und hinterer Präorbitalöffnung. relae. estilcnes ord- ’ A amerika. 3. Unterordnung. Praedentata Marsh. (Orthopoda Cope.) R Prämazillaria meist zahnlos. Unterkiefer mit einem zahnlosen Symphysen- E bein (Praedentale.) Zähme in einer oder mehreren funktionierenden Reihen Bi angeordnet. Zähne blattförmig, zusammengedrückt, am Vorder- und Hinterrand gezackt, bei längerem Gebrauch abgekaut. Äußere Nasenlöcher sehr groß, weit vorn, seitlich. Wirbelcentra gewöhnlich solid, opisthocöl, amphicöl-platyeöl. Pubis 2. mit einem dem Ischium parallelen Postpubis von verschiedener Länge. Exitre- mitätenknochen hohl oder massiv. Füße digitigrad oder plantigrad. Astragalus N her a a a ai ar DE a a m Veit. = 0 mi FE ne aa 5 A a SEI 0 : An Zn Hz E ie RR Bang RE 3 a a a EN EN EG Ph NG; PY-De, € Dinosauria. Praedentata. Ornithopodidae. 289 ohne aufsteigenden Fortsatz. Hautskelett sehr stark entwickelt oder Jehlend. Obere Trias bis obere Kreide. Zu den Praedentata gehören meist sehr große bipedale oder quadru- pedale, herbivore Landtiere, die sich vor allem durch den Mangel an Zähnen am Vorderende der Schnauze und in der Symphyse des Unterkiefers, sowie den Besitz eines meist sehr langen Postpubis auszeichnen. Sie zerfallen in die Familie Ornithopodidae, Stegosauridae und Ceratopsidae. 1. Familie. Ornithopodidae. Schädel klein, ungefähr einen rechten Winkel mit dem Hals bildend. Prä- mazillarıa in der Regel zahnlos. Zähne blattförmig, am Vorder- und Hinter- rand zugeschärft und gezackt, zuweilen mit Mittelkiel. Wirbel solid, Halswirbel in der Regel und zuweilen auch vordere BRückenwirbel opisthocöl. Präorbital- Öffnung häufig sehr klein. Nasenlöcher getrennt, groß, weit vorne gelegen. Vorder- beine viel kürzer als die Hinterbeine. Hinterbein digitigrad, allein zum Gehen verwendet, mit Krallen oder mit Hufförmigen Endphalangen. Pubis mit langem, schlankem Postpubis. Hautskeleti fehlt in der Regel. Obere Trias bis Kreide. Die Ornithopodidae sind herbivore Dinosaurier, die sich in mehr oder weniger aufrechter Haltung ausschließlich auf ihren ungemein mächtigen Hinterbeinen fortbewegen. ‚ft. Unterfamilie. Hypsilophortidae. Prämascllaria zahntos, Zähne auf den Maxillaria in einer Reihe. Vor- dere Wirbel platycöl oder opishocöl. Sacralwirbel verschmolzen. Femur kürzer als Tibia. Hand mit 5 Fingern, Fuß mit 4 Zehen. Oberste Trias. Untere Kreide. Nankosaurus Marsh. Altester unvollständig bekannter kleiner Ortho- podide. Oberste Trias. Westliches Nordamerika. Laosaurus Marsh. S—10 Fuß hoch. Untere Kreide (Como beds.) Westliches Nordamerika. Dryosaurus Marsh. Von eben dort. Hypsilophodon Hulke. Nach v. Nopcsa mit Hautverknöcherungen. Verknöcherte Sehnen in der Dorso-caudal-Region. Wealden. England. 2. Unterfamilie. Camptosauridae. Prämazsillaria zahnlos. Vordere Wirbel opisthocöl. Sacralwirbel nicht verschmolzen. Ilium mit langem, präacetabularem Fortsatz. Postpubis schlank, ebenso lang wie das Ischium. Femur länger als die Tibia. Hand mit 5 Fingern, Fuß mit 4 (3 funktionierenden) Zehen. Jura. Kreide. . Camptosaurus Marsh. (Camptonotus Marsh, Cumnoria Seeley.) Bis 10 m lang. Mit den Merkmalen der Unterfamilie. Zähne auf dem Maxillare groß, unregelmäßig. Pubis wohl entwickelt, mit breitem, vorderen Blatt. Femur gekrümmt. 4 (? 5. Sacralwirbel.) Untere Kreide. (Como beds.) West- liches Nordamerika. ? Oberer Jura, England, Frankreich. Wealden in England. _ : Mochlodon Seeley. Obere Kreide. Osterreich-Ungarn. Öryptosaurus (Üynodraco.) Seeley. Unterer Malm. England. ? Oraspedodon Dollo. Obere Kreide. Belgien. 3. Unterfamilie. Iguanodontidae. Prämasıllaria zahnlos, vordere Wirbel opisthocöl. Sacralwirbel mit einander verschmolzen. Postpubis sehr schlank, nicht so lang wie das Ischium. Sternum verknöchert. Femur länger wie Tibia. Hand mit 5 Fingern, Daumen stachelartig; Fuß mit 4 Zehen (von denen nur 3 funktionieren.) Untere Kreide. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 19 2 v .; u REN. u 4 pi de ww. Er a NE REN ni VL a TR RE TERN SR Ra 290 | ° _ Vertebrata. Reptilia. Iguanodon Mantell (Fig. 436—438). Schädel verhältnismäßig klein mit verlängerter, seitlich zusammengedrückter Schnauze. Auge höher als lang, kleiner als die hohen, schlitzartigen oder unregelmäßig dreieckigen, Ein art Fig. 436. Iguamodon Bernissartensis Boulenger. Wealden. Bernissart, Belgien. Schädel !/,; nat. Gr, (Nach Dollo.) A Augenhöhle. N Nasenloch, S seitliche Schläfenöffnung, Pm& Prämaxillare, Mx Maxillare, Na Nasale, La Lacrimale, Fr Frontale, Pf/ Postfrontale, &, y Supraorbitalia, Ju Jugale, Pa Parietale, Sq Squa- mosum, Qu Quadratum, QuJ Quadrato-Jugale, Pd Prädentale, d Dentale, art Articulare. seitlichen Schläfenlöcher und die ovalen, am Schnauzenende gelegenen seit- lichen Nasenöffnungen. Obere Schläfenlöcher klein, durch einen schmalen Parietalkamm getrennt. Vor den Augen seitlich der kleine ovale Präorbital- Fig. 437. Iguanodon Bernissarten- sis Boulenger. Wealden. Bernissart, Belgien. /go nat. Gr. (nach dem im Brüsseler Museum aufgestellten Skelett). sc Scapula, co Coracoid, Ierster, V fünfter Finger, p Pubis, pp Postpubis, is Ischium, I—IV Zehen. Neben den Dornfort- sätzen verknöcherte Sehnen. (Nach Dollo.) durchbruch. Frontale unpaar, sehr breit. Quadratum zu einem ungewöhn- lich langen Gelenkfortsatz für den Unterkiefer ausgezogen, derselbe wird durch ein ansehnliches Quadratojugale mit dem halbmondförmigen, den Unterrand der Augenhöhle bildenden Jugale verbunden. Den Oberrand der u A " ” we | Fr | TE ta RR r nt eh I Dinosauria. Praedentata. Trachödontitae. 291 Augenhöhle bilden 2 kleine Supraorbitalia. Lacrimale klein. Nasalia sehr lang. Prämaxillaria sehr lang, mit scharfen Rändern. Unterkiefer mit hohem Processus coronoideus, das Dentale vorne schräg abgestutzt und die Symphyse durch ein zahnloses‘ scharfrandiges Prädentale gebildet. Auf Maxillare und Dentale in einer Reihe die zahlreichen, spatelförmigen Zähne, vorne und hinten gekerbt, nur außen in Nena eingefügt, ich innen freistehend. 10 Halswirbel, 18 Rückenwirbel, 4—6 Sacralwirbel, 40 bis 50 Schwanzwirbel. Die Halswirbel und vorderen Rückenwirbel opisthocöl. Hintere Rückenwirbel platycöl. Fast alle PB alen Wirbel tragen Rippen. Neben den hohen Dorntortsätzen der Rumpf- und Schwanzwirbel liegen häufig verknöcherte Sehnen (cf. Fig. 437). Scapula lang und schlank, Coracoid klein gerun- det, Sternum von 2 verknöcherten gestielten Platten gebildet. Ilium vor und hinter der Pfanne stark verlängert. Iguanodon Mantelli Owen aus dem untern Grünsand von England und den Wealden von Bernissart (Belgien) erreicht eine Länge von 5—6 m; J. Berniss- artensis Bouleng. aus den Weal- den von Bernissart und Eng- land eine solche von 18 m. Frag- | Fig. 438. B ] 2 Unterkieferzahn von Iguanodon Mantelli Owen we Reste finden sich be aus dem Wealden der Insel Wight. A von reits im Purbeck von England. innen. B von hinten. Nat. Gr. (? Mittlerer Jura von Portugal.) (Nach Mantell.) Ziemlich häufig sind drei-zehige Fährten im Wealdensandstein von England und Deutschland, welche sich auf Iguanodon zurückführen lassen. Im Wealden von Bernissart wurden 1873 nicht weniger als 23 meist vollständige Skelette ausgegraben, die jetzt im Museum von Brüssel aufgestellt sind. Die herbivoren Tiere schritten in aufrechter, leicht nach vorne gebeugter Haltung und benutzten lediglich die Hinterbeine zum Gehen und Laufen, in der Ruhe stützen sie sich auf den mächtigen Schwanz. 4. Unterfamilie. Trachodontidae. Prämascllaria zahnlos. Zähne in mehreren Reihen. Vordere Wirbel opistho- cöol. Femur länger wie Tibia. Hand mit 4 Fingern. Fuß mit drei funktio- nierenden Zehen. Obere Kreide. Trachodon Leidy (Hadrosaurus, Thespesius Leidy, Diclonius Cope). (Fig. 439—441.) Schädel verlängert, niedrig mit verbreiterter schnabelartiger Schnauze, großen Nasen- und Präorbitalöffnungen, vierseitigen Augenhöhlen und länglichen oberen und hohen seitlichen Schläfenöffnungen. Parietale sehr schmal. Unterkiefer mit Prädentale.. Zähne dicht stehend, in einer rach innen offenen Alveolarinne eingelassen, die Ersatzzähne in mehreren Reihen übereinanderstehend. An der Kaufläche nehmen stets mehrere Reihen ver- schieden alter Zähne teil. Rückenwirbel opisthocöl. Schwanzwirbel platy- cöl. Skelett ähnlich Iguanodon. Extremitätenknochen hohl. Obere Kreide. Nordamerika. Claosaurus Marsh. Bis 9 m groß. Schädel ähnlich Trachodon, jedoch Schnauze vorne wenig verbreitert. Von den zahlreichen Zähnen anscheinend nur 'eine Reihe in Gebrauch. 30 (? 33) präsacrale Rippen tra- sende Wirbel... 9 miteinander verschmolzene Sacralwirbel und über 60 mit 19* mitätenknochen massiv. Obere Kreide. Nordamerika. % SE a LEST SEN a a a a a ran f Ve i Re De EL RT : Koch A TE 292 un Vertebrata. Reptilia. a Art langen Chevrons ausgestattete Schwanzwirbel. Die präsacralen und vorderen Schwanzwirbel opisthocöl. Sternum von 2 Knochen gebildet. Vorder- extremitäten ungewöhnlich kurz, an der Hand ist der erste Finger rudi- mentär und fehlt der 5. Fuß mit 3 mächtigen hufförmigen Zehen. Extre- a. Ju Pınx Fig. 439. Trachodon mirabilis Leidy. Ob. Kreide (Laramie-Stufe). Dakota. Schädel von der Seite und von oben. 1/,, nat. Gr. (Nach Cope.) Pmx Prämaxillare, Mx Maxillare, Na Nasale, F Frontale, P Parie- tale, ‘So Supraoceipitale, Prf Präfrontale, La Lacrimale, Pitf Postfrontale Ju Jugale, Qj Quadrato- jugale, Q'Quadratum, N Präorbitalöffnung, A Auge, S Seitliche, S’ Obere Schläfenöffnung, art Arti- culare, ang Angulare, Prd Prädentale. Fig. 440. Fig. 441. Trachodon Foulkei Leidy. Ob. Kreide. New-Yersey. Trachodon breviceps Marsh. Ob. Kreide. Unterkieferzahn in nat. Gr. a von innen, b von Montana. A rechtes Dentale des Unterkiefers . außen (etwas abgekaut), c von der Seite. (Nach von innen. Z von oben, !/, nat. Gr. Leidy.) (Nach Marsh.) . x Telmatosaurus v. Nopcsa (Limnosaurus v. Nopcsa). Obere Kreide. Osterreich-Ungarn. Hieher dürften vielleicht manche aus der oberen Kreide als Tritanosaurus beschriebenen Reste zu stellen sein. Orthomerus Seeley. Obere Kreide. Belgien. Cionodon Cope. Obere Kreide. Nordamerika. Sphenospondylus Seeley. Wealden. England. Alle mit Telmato- saurus nahe verwandt, vielleicht teilweise identisch. Dinosauria. Praedentata. Stegosauridae. 293 Ornithotarsus Cope (Pneumatoarihrus Cope). Obere Kreide. Nord- amerika. 2 Claorhynchus, Hypsibkema Cope. Obere Kreide. Nordamerika. 2? Rhabdodon Matheron. Obere Kreide. Südfrankreich. F 3. Familie. Stegosauridae. (Scelidosauridae.) Schädel klein. Prämazillare und Prädentale zahnlos. Nasenlöcher groß, weit vorne gelegen. Keine Präorbitalöffmng. Wirbel amphicöl- oder platycöl, und in der Regel wie die Extremitäten massiv. _Schambein mit starkem Postpubis. Vorderbeine kürzer als die Hinterbeine. Füße plantigrad, 5—3 zeig mit kurzen hufartigen Endphalangen. Hautskelett sehr stark entwickelt. Lias bis obere Kreide. Die Stegosauridae sind wie die Sauropoden quadrupedale Pflanzen- fresser und teilweise von sehr stattlicher Größe. Sie zeichnen sich haupt- sächlich durch das mächtig entwickelte Hautskelett aus, das bald aus getrennten _ mächtigen Hautplatten und Stacheln besteht, bald einen geschlossenen - Panzer bildet. Die Wirbel sind in der Regel massiv und amphicöl oder _ platycöl, ferner zeigt der Rückenmarkskanal in der 4 ' Beckenregion zuweilen eine ungemeine Erweiterung. B% T Im Becken erinnert das starke Postpubis an die Or- - nithopodidae, mit denen die Stegosauridae auch die - bedeutende Verlängerung der Hinterbeine teilen. Fig. 443. Stegosaurus ungulatus Marsh. A Aus- guß des Neuralkanals im Sacrum von oben. a vorderes, p hinteres Ende, f Öffnungen zwischen den Sacralwirbeln. !/, nat. Gr. B Aus- guß der Gehirnhöhle von oben. 1/, nat. Gr. ol lobus olfactorius, } Fig. 442. c große Hemisphären, op Sehhügel, Schädel von Stegosaurus stenops Marsh. Untere Kreide. cb Kleinhirn, m verlängertes Mark. ; Colorado. !/, nat. Gr. (Nach Marsh.) (Nach Marsh.) Scelidosaurus Owen. Schädel zirka 25 cm lang bei einer Länge = des ganzen Tieres von zirka 4m. Zähne spatelförmig und an den Kanten - gezähnelt. Wirbel amphicöl, teilweise mit Höhlungen. 6—7. Halswirbel, - 17 Rückenwirbel, 4 Sacralwirbel und zirka 40 Schwanzwirbel. Femur, Tibia - und Fibula sind hohl, Vorderfüße mit 4, Hinterfuß mit 3 funktionierenden = Zehen. Rückenmarkskanal nicht erweitert. Der Panzer scheint aus Längs- reihen kleiner Knochenhöcker und dreiseitiger oder konischer Schilder zu © bestehen. Unterer Lias. England. w Stegosaurus Marsh (Fig. 442—444). Schädel lang und niedrig. “ Gehirn winzig klein. Augen oval, seitlich; obere Schläfenlöcher klein, rund- 294 ß Vertebrata. Reptilia. 7 h\ Yı lich; seitliche länglich. Nasalia sehr lang, fast die Hälfte des Schädeldaches bildend. Unterkiefer hoch, mit zahnlosem Prädentale. Zähne zahlreich, spatelförmig, leicht befestigt, in einer einzigen funktionierenden Reihe. Wirbel amphicöl-platycöl. Halswirbel mit kurzen Rippen, Rückenwirbel mit sehr erhöhten oberen Bogen nebst langen Rippen und ansehnlichen Dorn- fortsätzen. 4 miteinander verschmolzene Sacralwirbel, deren Rückenmarks- kanal an Volumen jenes der Gehirnhöhle um .das Zehnfache übertrifft. Vordere Schwanzwirbel die größten der ganzen Reihe mit langen Chevrons. Vorderfüße mit 5 Fingern, Hinterfüße mit drei funktionierenden Zehen. Astragalus mit der Tibia verschmolzen. Auf Hals, Rücken und dem größten Teil des Schwanzes standen 2 Reihen großer vertikaler, ursprünglich mit Horn überzogener Knochenplatten, auf welche am Hinterende des Schwanzes 4 Paar lange Stacheln folgten. Ein Pflaster von kleineren Verknöcherungen bedeckte die Kehle. Skelette bis 9m lang. Untere Kreide (Como beds). Westliches Nordamerika. Oxford von England. Fig. 444. Skelett von Stegosaurus ungulatus Marsh. Untere Kreide. Kolorado. !/;, nat. Gr. (Nach Marsh.) Diracodon Marsh. Vielleicht ein jugendliches Individuum von Stegosaurus. Untere Kreide. (Como beds.) Westliches Nordamerika. Omosaurus Owen (Dacentrurus Lukas) aus dem Dogger und Malm Englands ist mit Stegosaurus sehr nahe verwandt. 5 Sacralwirbel. Polacanthus Hulke. Lenden und Sacralgegend von einem geschlos- senen, aus skulptierten Knochenplatten bestehenden, Glyptodonten ähn- lichen Panzer umhüllt. Hals, Rücken und Schwanz mit 2 Längsreihen knöcherner Stacheln. Wealden. England. Stegopelta Williston. Obere Kreide. Nordamerika. Sehr ähnlich Polacanthuıs. Palaeoseincus Leidy, Stereocephalus Lambe (Ankylosaurus Brown). Obere Kreide. Nordamerika. Hierosaurus Wieland. Nodosaurus Marsh. Obere Kreide. Nord- amerika. Echinodon Owen. Purbeck England, Stenopelix H.v. Meyer. Wealden Deutschland. Priconodon Marsh. Untere Kreide. Westliches Nordamerika. Hoplitosaurus Lucas. Untere Kreide. Nordamerika. Hyaeolosaurus Owen. Untere Kreide. England, Frankreich, ? Deutschland. Uestisaurus Hulke. Wealden, Acanthopholis (Macrurosaurus) Seeley. Mittlere Kreide. Crataeomus Seeley (Danubiosaurus Bunzel). Struthiosaurus Bunzel. Obere x : BE & „u E32. 20 | | : \ eu Ei u müs 2 Te it u u. a rl an le De Tr a a Ti a Da Je m a ae Dinosauria. Praedentata. Ceratopsidae. 295 Kreide. Oligosaurus, Hoplosaurus Seeley. Obere Kreide. Österreich, Frankreich, England. ?2Sarcolestes Lyd. Malm England. ?Regnosaurus Mantell. Wealden England. Anoplosaurus, Eucerosaurus, Syngonosaurus, Priodontogna- thus Seeley. Obere Kreide. England. ? Apatodon, Brachyrophus, Mace- lognathus Marsh. Untere Kreide (Como beds). Westliches Nordamerika. 3. Familie. Ceratopsidae. Schädel sehr groß, mit langen zugespitzten hornähnlichen Knochenzapfen und schirmförmigem, nach hinten vorspringendem Parietale und Squamosum. Keane Präorbitalöffnungen. Prämazsillaria zahnlos, miteinander verschmolzen, vor ihnen ein zugespitztes Schmauzenbein (Rostrale), welches dem zahmlosen Prädentale des Fig. 445. Triceratops fabellatus Marsh. Oberste Kreide. Montana. !/,, nat. Gr. (Nach Marsh.) Schädel von der Seite und von oben. N Nasenloch, A Augenhöhle, S oberes Schläfenloch, p Parietale, s Squa- mosum, e Randknochen der Parietale und Squamosa, Ah Stirnzapfen, h’ Nasenzapfen, f Gehim, r Rostrale, @ Quadratbein, Pd Prädentale. Unterkiefers entspricht. Zähne anfangs mit einer, später mit 2 Wurzeln 4 (3) Hals- wirbel miteinander verschmolzen. Wirbel platycöl und wie die Extremitäten solid. Postpubis sehr reduziert. Neuralkanal in der Beckengegend nicht erweitert. Vorder- beine den Hinterbeinen an Größe wenig nachstehend. Femur länger wie Tibia. Ulna mit Trochanter. Alle Zehen mit hufförmigen Endphalangen. Hautskelett äußerst unvollständig. Obere Kreide. Nordamerika (Vereinigte Staaten und Canada). Br ons. 3 nt RN" 4W. wi! Kurve Br BA EL LI UEN 2 A Fr ag Et ve * EL NE RT.” Rn? äh a ar RR a ae ei i : ) ch | ra > Re u X a St 209, x u. ) Yoame tn fr AAN N 296 | Vertebrata. Reptilia. A Das auffallendste Merkmal dieser meist gigantische Proportionen er- reichenden pflanzenfressenden, quadrupedalen Dinosaurier besteht in den massiven, kräftigen, supraorbitalen Hörnern auf den Frontalia, die an die knöchernen Stirnzapfen der Bovidae erinnern. Sie zeigen auf der rauhen, porösen Oberfläche deutliche Gefäßeindrücke und waren wahrscheinlich von Hornscheiden umgeben; auch die Nasalia können einen kurzen, medianen Knochenzapfen tragen. Gewissermaßen als Gegengewicht zu diesen gewal- tigen Protuberanzen in der mittleren und vorderen Schädelpartie wirken die nach hinten dachartig über die vordere Hals- region ausgezogenen, an den Rändern mit einem Kranz kleiner Hautknochen be- setzten Parietalia und Squamosa. Ebenso bezeichnend ist das unpaare, an Schild- krötenschnäbel erinnernde Rostrale. Triceratops Marsh (Sterrholophus Marsh). (Fig. 445—447.) Skelett ca. 8m lang, Schädel bis 2m lang, vorn zuge- spitzt, hinten breit. Die supraorbitalen Hörner nach vorwärts und aufwärts ge- Fig. 446. richtet. Nasal-Horn mäßig groß und bei- Triceratops serratus Marsh. Oberkieferzahn nahe gerade nach vorwärts gestellt. Squa- ER BR Nat. Gr. mosum kurz und breit. Oberes Schläfen- loch von elliptischem Umriß zwischen Pa- rietale und Squamosum, seitliches Schläfenloch klein, rückwärts unterhalb der Augen gelegen. Ein (bis zwei)postfrontales Foramen (Gefäßöffnung) vorhanden oder fehlend. Zähne spatelförmig mit seitlichem Kiel und im Alter mit 2 Wurzeln. Unterkiefer mit großem Processus coronoideus. Von den 8 (7) Halswirbeln sind die ersten 4 miteinander verschmolzen, um den gewal- Fig. 447. Triceratops prorsus Marsh. Ob. Kreide. Montana. Skelett restauriert. !/.„nat. Gr. (Nach O. C. Marsh.) tigen Kopf besser tragen zu können. 14 Rückenwirbel. Sacrum aus 10 verschmolzenen Wirbeln zusammengesetzt. Verknöcherte Sehnen sind nach- gewiesen. Halsrippen zweiköpfig gerade, Rückenrippen zweiköpfig stark gekrümmt. Schwanzrippen einköpfig. Obere Kreide. Nordamerika. Monoclonius Cope. Nasalhorn mächtig, groß und nach rückwärts gekrümmt. Obere Kreide. Nordamerika. | Diceratops Lull. Ohne Horn auf der Nase. Ob. Kreide. Nordamerika. Öentrosaurus Lambe. Agathaumas Cope. Ob. Kreide. Nordamerika. Ceratops Marsh. Torosaurus Marsh. « Be ‘ f fi A Y , ' { h Dinosanuria. 2971 Zeitliche Verbreitung der Dinosaurier. | a 5) o E fe Be kel.)e H = = p & es | 1. Theropoda | 1. Plateosauridae . . . . Nr 02... 14.0.0. ENDE LAN CN EHEN BL; | 2. Anchisauridae . . 2 mm ne anmensen Nnsseeenenf sense Bennett | = Lahosemiiae a ee ee A ee Al on aBoelunidae 2 ... I ee — ER meMesalosaunidae. . . I... Se: 6. Compsognathidae . . . N... er en un ae 2. Sauropoda | Bernie Eee le er he a a ne ntosaundaer. . 0. kennen FEIERN EEE zer SH Morosaurnidae -.. . Mu. BETE N IE EAN a a | zeBiplodoeidae, . 1.9... |. all. ann EREELNEN We RER: | 8. Prädentata | r@ruithopodidae. . ... . |... Een 4 RR er | 2. Stegosauridae . 2. 2. en... | 2. SVenalon Sen | ee aa ee ae en u 4 Die Dinosaurier beginnen in der Trias und erlangen in dem - oberen Jura und der unteren Kreide den Höhepunkt ihrer Entwicklung um in der obersten Kreide (?Eocän Patagonien) auszusterben. Für die ehemalige Existenz zahlreicher triasischer Dinosaurier sprechen ' auch die in erstaunlicher Menge vorkommenden Fußspuren in den roten oder dunkel gefärbten Triassandsteinen in Massachusetts, Con- necticut, Pennsylvania, Virginia, North-Carolina. Man hat namentlich im Connecticuttal etwa 100 verschiedenartige Fährten entdeckt, deren Größe zwischen 2,5 cm und 60 cm schwankt. Die meisten von ihnen sind dreizehig, einige aber auch 4- und 5-zehig. Da die ersteren von Tieren herrührten, die wahrscheinlich auf zwei Beinen einhergingen, so wurden sie vielfach (u. a. Hitcheok) für Spuren von Vögeln ge- halten (Ornithichnites). Im auffallenden Gegensatz zu den häufigen Spuren stehen in den betreffenden Ablagerungen die seltenen Funde eigentlicher Skelettreste. Uber die Verwandtschaft, Entstehung und Entwicklung der Dino- saurier gewähren die bis jetzt bekannten Tatsachen noch keine be- stimmte Auskunft. Ahnliche Merkmale, wie eine Präorbitalöffnung, treffen wir bereits bei den Stegocephalen (Trematops), der Bau des Schultergürtels erinnert teilweise ebenso wie die größere Zahl der Sacralwirbel an gewisse Theromora. Eine größere Zahl gemeinsamer Charaktere zeigen die Parasuchier (die ihrerseits Protorosaurus unter den Rhynchocephalen nahezustehen scheinen). Diese Eigenschaften sind besonders am Schädel der Parasuchier ausgeprägt, die, außer in der Präorbitalöffnung, in der Lage und Größe der Augen- und Nasen- Eu, a a a EI a > Pa Ds % < r 1, a no 2 . { VAL LIP =! 298 | Vertebrata. Reptilia. | löcher, in der knöchernen Umgrenzung der beiden Schläfenlöcher und in der Anordnung der Schädelknochen zum Ausdruck kommen, auch ım Bau des Beckens zeigt sich zwischen ihnen und den Theropoden Ähnlichkeit. Innerhalb der Dinosaurier selbst erscheinen die Sauropoden ge- genüber den Theropoden als eine mehr spezialisierte Gruppe. Die Übertragung der Körperlast auf die hinteren Extremitäten, der auf- rechte Gang verlieh vielen Dinosauriern ein vogelartiges Aussehen und diese äußere Ähnlichkeit findet auch in sehr bestimmter Weise im Knochenbau des Beckens und der Hinterbeine ihre Bestätigung, auf welche Merkmale bereits früher hingewiesen wurde. Obwohl nan diese Merkmale in der Hauptsache auf einer Convergenz mit den Vögeln begründet sein dürfte, so scheint es nicht ausgeschlossen, daß hierbei gemeinsam ererbte Anlagen eine Rolle spielen. Dafür spricht auch die teilweise Beweglichkeit des Schädels (durch Verschiebung der Ptery- goidea und der unteren Enden der Quadratbeine) bei einigen Dino- sauriern, welche Eigentümlichkeit gleichfalls den Vögeln zukommt. Vögel und Dinosaurier haben daher mit einiger Wahrscheinlichkeit gemeinsame Ahnen, dürften aber dann bereits sehr frühzeitig selb- ständige, in verschiedener Richtung spezialisierte Seitenäste ein und desselben Hauptstammes geworden sein. 10. Ordnung Pterosauria (Patagiosauria, Flugsaurier.!) Reptilien von vogelähnlichem Aussehen, mit kurzem oder langem Schwanz. Wirbel- und Extremitätenknochen hohl, pneumatisch.‘ Hals kräftig, ziemlich lang, mit dem Schädel nahezu einen rechten Winkel bildend. Präsacral- wirbel procöl. Schwanzwirbel amphicöl. Sacrum aus 4-10 gewöhnlich mehr oder weniger verschmolzenen Wirbeln be- stehend. Hals und vordereRumpfrippen zweiköpfig. Bauch- rippen vorhanden. Schädel mit zugespitztem Schnabel, Su- turen in der Regel undeutlich oder obliteriert. Zähne theco- dont, auf die Kieferränder beschränkt oder fehlend. Quadratum lang, unbeweglich am Schädel befestigt. Foramen parietale fehlt. Augen groß, seitlich, meist mit Scleroticaring. Obere und seitliche Schläfenöffnungen vorhanden. Präorbitalöffnug groß, zuweilen mit der Nasenöffnung vereinigt. Sternum groß, schildförmig, vorne gekielt:. Scapula und Coracoid schlank, Clavicula fehlt. Vorderfüße durch starke Verlängerung des 5. Fingers, woran sich eine Flughaut (Patagium) anheftet, als Flugorgan entwickelt. ? Pubis vom Acetabulum ausgeschlossen. Tarsus mit zwei Reihen von Knöchelchen. Die 5. Zehe selten ohne Phalangen. Haut nackt. Obere Trias bis obere Kreide. 1) Ammon L. v., Über ein Flughautexemplar von Rhamphorhynchus. Geognost. Jahreshefte. 21. Bd. 1908. Branca W., Fossile Flugtiere u. Erwerb des Flugvermögens. Abhandl. d. k. pr. Akad. d. Wiss. 1908. — Döderlein L., Über die Erwerbung des Flug- vermögens bei Wirbeltieren. Zool. Jahrb. 14. Bd. 1900. — Eaton @. F., Osteology of Pteranodon. Mem. Connecticut Acad. Arts and Sci. Vol. II. New Haven 1910. — Fraas O., Palaeontographica 1878. XXV 8.163. — Fürbringer M., Vergl. Anat. des Brustschulterapparats l.c. — @Goldfuß, Reptilien aus dem lithographischen Schiefer. Nova Acta Acad. Leop. 1831. XV p.63. — Marsh O. C., Amer. Journ. Sc. 1871 I p- 472. 1872 III p. 241. 1876 XI p. 507. 1876 XII p. 479. 1878 X VI p. 233. 1881 XXI p. 342. 1882 XXIO p. 251. 1884 XXVI p. 423. — Meyer Herm. v., Reptilien aus dem lithographischen Schiefer. Fauna der Vorwelt 1859 S. 7—90. — Palaeonto- + riet ah Naar a AR Br a Be en A Eee NE u 1 ae ek ET a Re ; f Fi EN TR = ai ige ' r “ % I A B> Pterosauria. | 9299 Die Flugsaurier sind ausgestorbene Reptilien, welche in ihrer äußeren Erscheinung und in ihrer Lebensweise die größte Ähnlichkeit mit Vögeln besaßen. Sie finden sich eingeschwemmt in marinen und brackisch-limnischen Schichten vom Rhätan bisan das Ende der Kreide. Sie dürften sich von Insekten, einige von ihnen, als Strandbewohner, auch außerdem von Fischen genährt haben und es erscheint nicht aus- geschlossen, daß sie ihre Krallenfinger zum Aufhängen bei der Ruhe gebrauchten. Ihre Vorderextremitäten waren zu einem Flugorgan umgestaltet, jedoch nicht mit Federn, sondern mit einer häutigen im anatomischen Bau wesentlich vom Vogelflügel verschiedenen Mem- bran (Patagium) versehen. Die Flugfähigkeit der Pterosaurier war, wie jene der Fledermäuse, ohne Zweifel beschränkter als die der Vögel; immerhin zeichnet sich aber das Skelett, wie jenes der Vögel, durch pneumatische Beschaffenheit aus. Die Größe der Flugsaurier ist eine schwankende, manche von ihnen waren kaum größer als ein Sperling, während andere eine Spannweite der Schwingen von fast 7 m erreichten. Der rechtwinklig zum langen, kräftigen Hals stehende Kopf, die schnabelartig verlängerten und bei einigen Formen zahn- losen Kiefer erhöhten noch das vogelähnliche Aussehen dieser merk- würdigen Geschöpfe. Die Wirbelsäule gliedert sich in einen Halsabschnitt mit 8 (bei Pteranodon 9), in einen Rumpfabschnitt von 10 bis zirka 15, in einen Sacrum von 4—10 und einen Schwanz von 10—40 Wirbeln. Auch können bis 2 Lendenwirbel (Rückenwirbel ohne Rippen) auf- treten. Atlas und Epistropheus sind verschmolzen, ebenso können bei einigen Gattungen (z. B. Nyctosaurus, Pteranodon) die vorderen Rückenwirbel durch gegenseitige Anchylose sich zu einem sogenann- ten Notarium vereinigen. Die Dornfortsätze dieser so verschmol- zenen Wirbel sind bei Pteranodon (ebenso wie die der 10 Sacral- wirbel) miteinander durch eine dünne, überlagernde Verknöcherung, dieSupraneuralplatte, verbunden. Die präsacralen Wirbel sind pro- graphica Bd. I. VII. X. — Newton E. T., Philos. Trans. 1888. vol. CLXXIX S. 503. — Nopesa F. v., Ideas on the Origin of Flight. Proc. Zool. Soc. London 1907. — Owen Rich., Reptilia of the Liassic Formations. Palaeontogr. Soc. pt. II. 1863. — Plieninger F., Campylognathus Zitteli. Palaeontographica 1894 Bd. XLI. — Bei- träge zur Kenntnis der Flugsaurier. Palaeontographica 48. Bd. 1901. — Die Ptero- saurier der Juraformation Schwabens. Ibid. 53. 1907. Dort ausführliche Literatur! Ferner Zentralblatt für Mineralogie etc. 1906. (Nr. 10 u. 13) — (Quenstedt F. A., Über Pterodactylus Suevicus. Tübingen 1855. 4°. — Seeley H. @G., The Ornitho- sauria: an elementary study of the bones of Pterodactyles.. Cambridge 1870. — Dragons of the air. London 1901. — sStromer E. v., Bemerkungen zur Rekon- struktion eines Flugsaurier-Skelettes. Monatsb. d. deutsch. geol. Gesellsch. Bd. 62. 1910. — Wagner Andr., Abhandl. k. Bayer. Akad. math.-phys. Cl. 1837 II S. 163. 1851/52 VI S. 129 u. 690. 1858 VIII S.439. — Wanderer K., Rhamphorhynchus Gemmingi H. v. M., Palaeontographica 55. Bd. 1908. — Williston S. W., Kansas Pterodactyls I u. II. Kansas Univ. Quarterl. Vol. I u. Vol. II 1892 u. 93. — On the skull of Ornithostoma ibid. Vol. 4. 1896. Restoration of Ornithostoma ibid. Vol. 6. 1897. On the skeleton of Nyctodactylus with restoration. Americ. Journ. of Anat. Vol.1. 1902. On the skull of Nyctodactylus ete. Journ. of Geol. Vol. 10. 1902. On the Osteology of Nyctosaurus etc. Field Columb. Mus. Public. 78. Geol. Ser. Vol. 2. Nr. 3. Chicago 1902. The Fingers of Pterodactyls.. Geol. Magaz. Dez. 5. Vol. 1. 1904. Ferner in Zittel-Eastman 1. c. 1902 (Abschnitt über Pterosaurier!). — Woodward A. S., On two skulls of the Ornithosaurian genus Rhamphorhynchus. Ann. and Magaz. Nat. Hist. Ser. 7. Vol. IX. 1902. — Zittel K. A., Über Flugsaurier aus dem lithographischen Schiefer Bayerns. Palaeontographica 1882 XXIX S. 49. “rg N, MrAr vY., BELA Hi Du ya F N ERW Te 7 WE BITTE DÜSEN BE aa FT a at TEE RE Dave nr VENEN An RINDE Sn" STE 3 AR RER ER ZN ET NG RR U . ZN Y » A EL ’ a - 2 uhr Er . Sl I 300 j Vertebrata. Reptilia. N g cöl, die Schwanzwirbel amphicöl. Die oberen Bögen sind in der ‚Regel fest mit den Wirbelkörpern verschmolzen und die Seiten der letzteren zeigen stets mehr oder weniger tiefe Gruben und Öffnungen, welche in das grobzellige, pneumatische Innere führen. Am Hals fehlen Rippen entweder ganz oder sie sind beträchtlich kürzer als i die dünnen, verlängerten Rumpfrippen, die vorne zwei, hinten einen 1 Gelenkkopf besitzen. Die vorderen Sacralwirbel haben starke Quer- fortsätze. Der Schwanz ist entweder kurz (Pterodactyloidea) oder er ist sehr lang (Ramphorhynchoidea) und besteht dann aus 30 bis 40 Wirbeln, die in einer förmlichen Scheide verknöcherter Sehnen stecken. Die dünnen Bauchrippen bestehen aus einem mittleren und 1—2 seitlichen Stücken. Der Schädel (Fig. 448) erinnert in seiner ganzen Form, in der Anordnung und in der innigen, häufig, ganz nahtlosen Verbindung der Kopfknochen an Vögel, und diese Ahnlichkeit wird bei den ober- jurassischen Pterodactylen durch das Schwinden der Knochenbrücken zwischen Nasen-, Präorbital-Augenöffnungen noch erhöht. Die letzteren sind sehr groß, nach der Seite gerichtet und enthalten ge- Fig. 448. Schädel von Scaphognathus crassirostris Goldf. sp. Ob. Jura, Eichstätt. N Nasenloch, D präorbitale Öffnung, Pmx Zwischenkiefer, Mx Oberkiefer, Fr Stirnbein, Qu Quadrat- bein, Ju Jochbein. wöhnlich einen aus zahlreichen dünnen Plättchen bestehenden knö- chernen Scleroticaring. Vor der Augenhöhle befindet sich wie bei Dinosauriern, Parasuchiern und Vögeln eine Präorbitalöffnung, welche entweder durch eine Knochenbrücke von dem auf jeder Seite entwickelten großen, langgestreckten Nasenloch geschieden oder mit demselben vereinigt ist. Die oberen kleinen Schläfenlöcher sind ringsum knöchern umgrenzt. Die seitlichen Schläfenlöcher bilden schmale, schräger nach vorne und unten verlaufende, hinten vom Quadratum begrenzte Schlitze, die hinter der Augenöffnung liegen. Das Schädeldach wird von den großen Frontalia und den kleinen Parietalia gebildet, denen ein Foramen fehlt. Die in der Regel mit- einander verschmolzenen Frontalia bedecken nicht nur das Gehirn, sondern erstrecken sich bis zur Mitte oder bis zum vorderen Ende der Augen und bilden die seitliche und einen Teil der hinteren Um- wandung der letzteren. Ein dreigabeliges Postfrontale trennt die Augenhöhle von der seitlichen Schläfenöffnung, der nach hinten ge- richtete Ast begrenzt zugleich das obere Schläfenloch von außen und vereinigt sich mit dem Squamosum. In der vorderen Ecke der Augen- höhlen liegt ein kleines Präfrontale (? Lacrimale + Präfrontale), das ee, RR Pe .d ’ 11 ni . Pterosauria. | 301 -sich mit einem von unten entgegenkommenden schmalen Fortsatz des langen, schlanken Jugale vereinigt und mit diesem die vordere Be- grenzung der Augenhöhle bildet. Das Quadratum ist ein ziemlich langer, schmaler, stielförmiger Knochen, dasoben durch Sutur mitdem Squamosum sich verbindet, wäh- rend es unten mit dem Pterygoid in Zusammenhang tritt. Die Suturen der Nasalia sind schwer zu finden; die anscheinend stets verschmol- zenen Prämaxillaria bilden das zugespitzte, selten abgerundete Ende der vogelartigen Schnauze. Die Grenzen zwischen Maxillare und Prämaxillare sind meist verwischt. Die Kiefer sind mit einer Reihe thecodonter, spitzkonischer, schlanker, in unregelmäßigen Abständen stehender Zähne besetzt, oder völlig zahnlos (z. B. Pteranodon); in diesem Falle dürften sie, wie bei den Vögeln, mit Hornscheiden be- setzt gewesen sein. Die Ohrkapsel und das Hinterhaupt sind voll- ständig verknöchert. Die Gehirnhöhle besitzt eine geringe Größe und der Ausguß des Gehirns zeigt auffallende Ahnlichkeit mit dem Vogel- GG Fig. 449. Flugfinger von Rhamphorhynchus Gemmingi mit wohlerhaltener Flughaut. Ob. Jura. Eichstätt. (Das Original im paläontolog. Museum in München.) hirn. Die beiden Unterkieferäste, die weit vorne unter den Angen mit dem Quadratum gelenken, sind in der Symphyse fast stets ver- schmolzen, besitzen keinen Coronoidfortsatz. Die Suturen der ein- zelnen Elemente zeigen sich in der Regel verwischt. Für den Brustschulterapparat ist das ansehnliche, schildförmige, median vorn gekielte und in einen Fortsatz (Oristospina) auslaufende Sternum bezeichnend, das an die verkalkten oder verknöcherten Sternocostalia der Rippen befestigt ist. Der Schultergürtel besteht lediglich aus einer langen, schlanken und manchmal etwas gekrümm- ten Scapula und einem ebenfalls verlängerten Coracoid, das mit dem Sternum gelenkt. Procoracoid und Clavicula fehlen. Das proximale Ende des mäßig langen Humerus ist stark ausgebreitet, der Processus lateralis und medialis sind wohl ausgebildet. Radius und Ulna er- reichen zuweilen die doppelte Länge des Humerus. Die Zahl der den zweireihigen Carpus bildenden Knöchelchen schwankt beträchtlich. Der Metacarpus enthält 4 gleich lange Kno- chen, der äußere derselben übertrifft aber die 3 anderen um das 3- oder 4fache an Stärke und trägt den aus 4 ungewöhnlich langen —_—_ 7 ee ix uk -; 38 j m er Ar Bad. & ü ".t _ Vertebrata. Reptilia.. f “ Phalangen zusammengesetzten ulnaren Flugfinger. Die übrigen M carpalia liegen dicht nebeneinander und sind zuweilen zu ganz dünnen, fadenförmigen Knochenstäbchen reduziert, die von außen nach innen gezählt 4, 3, 2 krallentragende Phalangen tragen. Die letzteren ragen hervor, die Flughaut heftet sich lediglich an den innersten Finger an. Ein faden- und rippenförmiger dünner Knochen lenkt sich auf der Radialseite dem Oarpus ein, wendet sich nach rückwärts und folgt dem Radius. Dieser „Spannknochen‘“, der verschiedentlich auch als verknöcherte Sehne angesehen wurde, wird bald als rudimentärer Daumenknochen (Metacarpale des1.Fingers), bald als Sesambein betrach- tet und infolgedessen der Flugfinger als 5. oder 4. Finger gezählt. Die Flughaut (Patagium) (Fig. 449) hat nur geringe Breite und bildet mövenähnliche Schwinge, welche sich an den Rumpf anheftet. Die Flugmembran besitzt eine Anzahl größerer Längsfalten und außer- dem feine, in ziemlich engen Abständen ste- hende, fast geradlinige Streifen, die anfänglich den Fingergliedern parallel laufen, innen aber sich in einem spitzen Winkel dem Außenrande nähern. Bei Rhamphorhynchus ist an ver- schiedenen Exemplaren am distalen Ende des Schwanzes eine blattähnliche Schwanzsegel- membran erhalten. | Das Becken (Fig. 450, 451) der Flugsaurier enthält ein niedriges, vor und hinter dem un- durchbohrten Acetabulum stark verlängertes Ilium, das am meisten Ähnlichkeit mit dem Ilium der orthopoden Dinosaurier, besitzt. Sein nach vorn gerichteter Fort- zuweilen verbrei- tert (Rhamphor- hynchus) oder schlank und ver- schmälert (Ptero- dactylus). Das Becken, Schwanz und Hinter- beine von Rhamphorhynchus 3 2 Isehium ver- Gemmingi H. v. Meyer. Ob. Jura. Fig. 451. Eichstätt, Franken. Nat. Gr. Becken von an ee schmilzt häufig il Ileum, pu Schambein, is Sitz- Soemm. sp. a Acetabulum, &, iW 2 . . bes. 7 Peman, ib Tleum, is Ischium, pu Pubis. vollständig mit dem Ilium und schließt das ? Pubis von dem Acetabulum aus, das letztere selbst heftet sich an das etwas verdickte vordere Ende des Ischium an und scheint ziemlich lose daran befestigt gewesen zu sein, da man es in der Regel etwas abgerückt und dislociert findet. Manche Autoren deuten diesen Knochen als Präpubis und be- trachten das gewöhnlich nur als Ischium angesprochene Element, als das verschmolzene Ischiopubis, zumal unterhalb des Acetabu- lums nicht selten ein deutliches — bei den übrigen Reptilien ım ES 76% ‘ eine zugespitzte, schmale, schwalben- oder satz ist entweder 2 ie De u FAR = F 7 =} REN E 3 2 4 : s _ Pterosauria. Rhamphorhynchoidae. 303 _ Pubis allein (Foramen obturatorium) oder an der Grenze von Pubis und Ischium Foramen puboischiadicum nie aber im Ischium selbst ent- wickeltes — Foramen auftritt. (Fig. 451, ebenso Pteranodon!) Bei Pterodactylus sind die in der Fig. 451 als Pubis bezeichneten Knochen gestielte, distal scheibenförmig ausgebreitete Elemente, die wahrscheinlich in der Symphyse knorpelig verbunden waren; bei Rhamphorhynchus, Nyctodactylus sind sie schmal, bandförmig und bestehen jederseits aus einem gerade nach vorne gerichteten Ast, welcher distal eine knieförmige Knickung macht, sich nach innen wendet, um mit dem korrespondierenden inneren Ast des anderen Astes in der Mitte der Bauchseite zusammenzuwachsen. Bei Ptera- nodon, dessen Pubis (Präpubis) distal eine ähnliche Verbreiterung zeigt wie Pterodactylus, verschmelzen die Ischia (Ischiopubes) in der Symphyse, auch bei Nyctodactylus bilden diese letzten eine Sym- physe, möglicherweise waren sie aber auch hier und bei Rhamphorhyn- chus durch einen medianen Knorpelstreifen verbunden. Der Femur ist schlanker und häufig etwas länger als der Ober- arm; die gerade und kräftige Tibia übertrifft den Femur, wie bei den Vögeln, beträchtlich an Länge. Die Fibula ist ein dünner, gräten- artiger Knochen, welcher mit seinem zugespitzten distalen Ende höch- stens kaum über die halbe Länge der Tibia hinausreicht, manchmal verschmilzt sie mit derselben, in anderen Fällen scheint sie völlig zu fehlen (amerikanische Kreideformen). Der Tarsus besteht aus zwei Reihen von Knöchelchen, von denen die proximale mit der Tibia verschmelzen kann. Der Hinterfuß ist ganz reptilienartig gebaut. Die vier inneren Metatarsalia sind meist schlank und dünn und haben nahezu die gleiche Länge und Stärke, der Metatarsus der kleinen Zehe dagegen ist kurz, stummelartig und trägt zuweilen manchmal nur eine einzige, zuweilen aber auch bis 3 Phalangen (Ornithocheiridae gar keine). An . den übrigen Zehen ist die Zahl der Phalangen von innen nach außen 2, 4, 5. Die Endphalangen sind krallenförmig, spitz und waren offen- bar mit Horn umgeben. Auf Grund der Untersuchungen Seeleys, F. Plieningers und Willi- stons lassen sich die Pterosaurier in zwei Unterordnungen, Rham- phorhynchoidea (Pterodermata) und Pterodactyloidea (Ornithochei- roidea) gliedern. | 1. Unterordnung. Rhamphorhynchoidea. F. Plieninger. (= Pierodermata Seeley.) Schwanz lang. Metarcapale des Flugfingers kürzer als der halbe Vorderarm. Präorbital- und Nasenöffnung voneinander getrennt. Kiefer bezahnt. Jura. Diese Unterordnung umfaßt, so weit bis jetzt bekannt, ausschließlich Jurassische, mehr generalisierte Pterosaurier, deren langer, steifer Schwanz mit einer Scheide verknöcherter Sehnen umgeben war. Die Zähne nehmen nach hinten an Stärke und Größe ab, und die Schnauzenspitze ist zuweilen zahnlos. Scapula und Coracoid zeigen sich häufig proximal verschmolzen, ebenso ist die proximale Reihe der Tarsus mit der Tibia verschmolzen. Erd es a le FAHRT A WEILRIRTEN 12 er RE RE a Ta ein SB nu “ ER 'Vertebrata. Reptilia. 1. Famjlie. Rhamphorhynchidae. Mit den Charakteren der Unterordnung, Dimorphodon Owen. Schädel relativ ungewöhnlich groß aber sehr leicht gebaut. Präorbital- und Nasenöffnungen viel größer als die kleinen gerundet drei- seitigen Augenlöcher. Kiefer bis zum Schnauzenende bezahnt. Die vor- deren Zähne kräftig, leicht gekrümmt und in unregelmäßigen Abständen stehend, die hinteren klein, dicht aufeinanderfolgend.. Wahrscheinlich Fig. 452. Rhamphorhynchus Gemmingi H. v. Meyer. Ob. Jura. Eichstätt, Franken. A Augenhöhle, N Nasen- loch, D präorbitale Durchbruchsöffnung, s seitliches, s’ oberes Schläfenloch, Pmx Zwischenkiefer. st Brustbein, r Rippe. 4 Sacralwirbel, Schwanzwirbel ca. 30, an einigen Chevrons beobachtet. Der Schädel der einzigen bekannten Art wird bis 20 cm groß. Unt. Lias. Dorset- shire, England. Dorygnathus Opp. Ob. Lias. Württemberg und Franken und Rhamphocephalus Seeley aus dem Dogger von Stonesfield sind noch un- . genügend bekannt. Campylognathus F. Plieninger. Ein fast vollständiges Skelett aus dem ob. Lias von Holzmaden. Der ca. 13 cm lange Schädel bis zur Schnauzen- spitze bezahnt. Auge größer als Nasen- und Präorbitalöffnung. Letztere größer als die dreieckige Präorbitalöffnung. Unterkiefer mit seinem vor- Re a®. ws =; DEE 2 Sn \ ek Pterosauria, Pterodactyloidea. 305 deren Drittel nach abwärts geschwungen, an der Spitze zahnlos, die beiden Hälften in der Symphyse nicht verwachsen. Scapula und Coracoid ver- wachsen. Erste Flugfingerphalange mehr als doppelt so lang als der Vorder- arm. 4 Sacralwirbel. Fibula sowie proximale Tarsusreihe mit Tibia ver- wachsen. C. Zitteli. x Scaphognathus Wagner. (Fig. 448). Ahnlich der vorigen, aber Unter- kiefer vorne bezahnt und nicht abwärts gebogen. Nasenöffnung und Auge kleiner als die ovale Präorbitalöffnung. Ob. Lias. Yorkshire, England und ob. Jura (Solnhofen) Bayern. Rhamphorhynchus v. Meyer (Fig. 449, 450, 452). Schädel manchmal bis 20 cm lang. Schnauze verlängert, zugespitzt, das vorderste Ende des Prämaxillare und Unterkiefers zahnlos. Zähne lang, unregelmäßig groß, nach vorne gerichtet. Nasen- und Präorbitalöffnung klein. Augenhöhle sehr groß mit Scleroticaring. Scapula und Coracoid gewöhnlich verschmolzen. Pubis (Präpubis) schmal, bandförmig, in der Symphyse verwachsen. Ob. Jura von Bayern und Württemberg. 2. Unterordnung. Pterodactyloidea. F. Plieninger. (Ornithocheiroidea Seeley). Schwanz kurz. Metacarpale des Flugfingers mindestens ebenso lang als der Vorderarm. Präorbital und Nasenöffnung ganz oder teilweise miteinander ver- einigt. Zähme manchmal fehlend. Oberer Jura bis Kreide. i Fig. 454. Fig. 453. { } Pterodactylus spectabilis Meyer. Lithograph. Pterodactylus elegans Wagn. Lithographischer Schiefer. Eichstätt, Mittelfranken. 3/, n. Gr. Schiefer. Eichstätt, Bayern. Nat. Gr. (Nach H. v. Meyer.) Die Angehörigen dieser Unterordnung, von denen einzelne die Größe eines Sperlings besitzen, während bei anderen die Spannweite der Schwingen beinahe 7 m beträgt, finden sich vom oberen Jura bis zur oberen Kreide. Die generische Bestimmung der aus der obersten Trias (Rhät) beschriebenen Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 20 f | MAN In. ’ A ji ne er a ER NS RL RER EHEN 306 Vertebrata. Reptilia. ‚N on } i ist Tribelesen $ Reste zu Pterodactylus ist unsicher. Ungenau bekannt N Bassani aus den Raibler-Schichten der Südalpen. % - 1. Familie. Pterodaetylidae. u Schädel mit zugespitzter Schnauze und kleinen seitlichen Schläfenöffnungen. 4 Die große Augenhöhle nicht völlig gegen die, unvollständig von der Nasenöfnung ” getrennte Präüorbitallücke abgeschlossen. Vordere Rückenwirbel nicht zu einem d RN sog. Notarium verschmolzen. Kiefer bis zur Spitze bezahnt. Fibula vorhanden. ? Rhät. Lias. ‘Ob. Jura. ., | Pterodactylus Cuvier (Ornithocephalus, Sömmering, Diopece- Wr phalus, Cycnorhamphus, Seeley, Ptenodracon Lyd.) (Fig. 451, 453— 454). je 4—5 Sacralwirbel. Pubis (Praepubis) in der Symphyse wahrscheinlich nur Re durch Knorpel verbunden. Pterodactylus, dessen Arten in der Größe zwischen a einem Sperling und einem Adler schwanken, finden sich in zahlreichen x Spezies und in prachtvoll erhaltenen ganzen Skeletten im lithographischen | Schiefer des ob. Jura von (Solnhofen, Eichstätt, Kelheim) Württemberg (Nusplingen) und Gerin (Dep. Ain). Vereinzelte Knochen aus dem Kim- meridgeton von England dürften ebenfalls hieher gehören, dagegen ist die Bestimmung von Flugfingergliedern aus dem Rhät und Lias unsicher. 32. Familie. Ornithocheiridae. Schädel langgestreckt, schlank. Augenhöhle von der mit der Präorbitalöffnung vereinigten Nasenöffnung vollständig getrennt. Vordere Rückenwirbel zu einem EN Notarium verschmolzen. Kiefer bezahnt oder zahnlos. Die proscimale Tarsus- ER reihe mit der Tibia verschmolzen. Fibula nicht gesondert entwickelt. Ob. Jura iR bis ob. Kreide. Fig. 455. Pteranodon Marsh. Auf Grund verschiedener Individuen restauriertes Skelett. Der Deutlichkeit der Darstellung halber sind die rechten Extremitäten weggelassen und die linken Schwingen mehr gebogen, als es in Wirklichkeit der Fall wäre. (Stark verkleinert nach Eaton.) 1. Unterfamilie. Ornithocheirinae. Distales Ende der Scapula verdickt, mit der Supraneuralplatte gelenkend. Schädel mit Supraoceipitalerista. ahls Ra Pterosauria. Pterodactyloidea. 307 Pteranodon Marsh (Fig.455). Schädel stark verlängert mitschlanken, zu- gespitzten, zahnlosen Kiefern und zu einem langen, hohen, dabei sehr dünnen, möglicherweise beweglichen Supraoccipitalkamm (an dem vielleicht noch Temporalmuskeln inserierten) ausgezogen. Auge mit Scleroticaring. Sternum flach mit schmalem Kiel. 9 Halswirbel. 11 Rückenwirbel, von denen die Wirbelkörper der 8 vorderen fest zu dem sog. Notarium verschmolzen, und , deren Dornfortsätze durch eine dünne knöcherne Supraneuralplatte gegen- seitig verbunden sind. Letztere zeigt zwischen dem 3. und 4. Wirbel eine Gelenkfläche für die Scapula. Die 10 Sacral- wirbel gleichfalls fest miteinander verschmolzen und dorsal durch eine ebensolche bandähnliche Knochenplatte verbunden. Pubis (Präpubis) distal verbreitert, ebenso wie Ischia (Ischiopubes) in der Symphyse verschmolzen. Schwanz sehr kurz. Car- pus zweireihig mit 3 Knochen. Hinterextremität relativ klein. Femur kurz und gekrümmt. Distale Reihe des Tarsus mit 2 Knochen. 4 Phalangen mit Klauen, der 5. Finger durch ein kleines klauen- ähnliches Metatarsale repräsentiert. Spannweite der Schwingen bis 7 m. Ob. Kreide. Kansas. Ornithostoma Seeley. Grünsand von Üam- bridge unvollständig bekannt. Vielleicht ident mit Pteranodon. Ornithocheirus Seeley. Ähnlich Pteranodon, aber bezahnt. Wealden bis oben Kreide. England. 2. Unterfamilie. Nyetosaurinae. Distales Ende der Scapula verbreitert, nicht mit der Supraneuralplatte gelenkend. Schädel ohne Supra- occipitalerista. Nyctosaurus (= Nyctodactylus) Marsh (Fi- gur 456). Kopf schlank, Kiefer zahnlos. 8 Hals- wirbel, 10 Rückenwirbel, von denen die vorderen 3 zum Notarium verschmolzen sind. 6 Sacralwirbel, ca. 10—14 Schwanzwirbel. Vordere Rippen stämmig zweiköpfig, hintere Rippen auffallend schlank, ge- rade und einköpfig. (Standen möglicherweise wie bei Draco mit der Flughaut in Verbindung.) 3 Paar vförmige Bauchrippen. Humerus kurz. 3 Carpalia. Spannweite der Schwingen 2m. Ob. Kreide. Kansas. Fig. 456. Nyctosaurus (Nyetodactylus) gra- & Br Nee cilis Marsh. Schädel von unten. Incertae sedis: Ornithodesmus, Dorato- PmxPrämaxillare, MxMaxillare, rhyncehus Seeley, Palaeornis Mantell. Purbeck. C%% Choane, Tr Transversum, Kreide Eneland D dactyl Marsh. U Pt Pterygoid, J Jugale, Q Qua- 8 E ermoqaactiytus Marsh. nt. dratum, Bs Basisphenoid, Bo Kreide (Como beds) Wyoming. Apatomerus Wil- nn nu : 7 5 q Squamosum, arietale. liston. Unt. Kreide. Kansas. 1, nat. Gr. (Nach Williston.) Zeitliche Verteilung und Stammesgeschichte der Pterosaurier. Abgesehen von dem problematischen Tribelesodon aus den Raibler- schichten sowie von einigen nicht genauer bestimmbaren Resten aus dem Bonebed der rhätischen Stufe sind die Flugsaurier auf Jura und > N \ _ Sn ———_ > N N, K.Sch.gez. uncinatus. Zu diesen reptilien- D IV ı NN !) Owen Rich., On the Ar- SIT I hf chaeopteryx.Phil. Trans. Lon- II ji \) 9 don 1863, p. 33—47. — Dames W.., I A u En Über Archaeopteryx. Palä- A vu N IN ont. Abhandl. von Dames und u N\ ud Kayser 1884. II. Bd. V. Sitzungs- DE ber. d. k preuß. Akad. d. Wiss., R I, Berlin 1897, Bd. 38, p. 818. — Archaeopleryx Sie D : Berliner Skelett aus dem 2 3 ; ; fhostarhischr a KCHIcEr von Eichstätt. 2], nat. Gr. Pyeraft W.’ P., The Wing of cl Clavicula, co Coracoid, A Humerus, r Radius, u Ulna, a Science. c Carpus. (Aus Steinmann-Döderlein.) Vol. VUI, » P- . “2 WET is i Se (ET DAT ern an ud 2 TERRA : © Orrithurse Odontoleae, 317 ähnlichen Rippen kommen noch 12—13 Paare feiner Bauchrippen, die jedoch nicht durch ein abdominales Sternum verbunden waren. Der an dem Berliner Exemplar (Fig. 465) erhaltene Kopf erinnert in seiner Form, in der Größe des Craniums, in dem Mangel von Schläfen- ‚löchern, in der Beschaffenheit der Orbita, der großen präorbitalen Öffnung, und der schlitzartigen weit -vorne stehenden Nasenlöcher durchaus an die echten Vögel, mit denen er auch die Verschmelzung der ‚Suturen gemein hat. Das Auge ist wie bei den Pterosauriern von einem aus vielen Knochen- plättchen bestehenden Scleroticalring umgeben. Scheitel- und Stirnbeine sind groß, Post- und Präfrontalia nicht gesondert, das Tränenbein ziemlich ausgedehnt, das Quadratum frei, Zwischenkiefer mäßig lang und wie die Oberkiefer mit in Alveolen steckenden Zähnchen versehen. Die Zahl der Zähne ist oben 13, am Unterkiefer sind noch drei erhalten. . Im Brustgürtel stimmt die lange schlanke Scapula mit Vögeln und terosauriern überein und zeigt, wie bei den Carinaten, ein gut entwickeltes Acromion. Coracoid und Furcula sind durchaus vogelartig. Das Brustbein ist leider nicht vollständig erhalten. Radius und Ulna sind gerade und etwas kürzer als der Humerus. Vom Carpus ist nur das Radiale bekannt. Von den drei Metacarpalien bleiben /7 und III voneinander getrennt. Me. II ist das längst und mit drei langen Phalangen versehen, Me. I, das kürzeste, trägt zwei und Me. III vier Phalangen. Die Endphalangen sind als Krallen ausgebildet. ER Das Becken besteht aus drei anscheinend miteinander verwachsenen Knochen und besitzt ein durchbrochenes Acetabulum. Die im Wesentlichen vogelartige Hinterextremität hat eine nur schwache Cnemialcrista der Tibia und vier bekrallte Zehen mit der Phalangenzahl 2.3. 4. 5 (von Mt. I—IV). Die Befiederung besteht am Flügel aus 7 Primär- und 10 Sekundärschwung- | | federn nebst Deckfedern. Die Steuerfedern des Schwanzes sind paarweise “ an je einem Wirbel angeordnet und schräg nach hinten gerichtet. Am Ä Hals und neben der Tibia bemerkt man Konturfedern. Archaeopteryx schwankt in der Größe zwischen einer Taube — A. Siemensi Dames — und eines Huhns — A. lithographica v. Meyer —. Er konnte sich jedenfalls frei in der Luft bewegen trotz der noch etwas mangel- haften Flugorgane und mittels seiner Krallen an Bäumen und Felsen empor- klettern. Dreizehige Fährten aus dem lithographischen Schiefer von Solnhofen zwischen denen eine Furche den langen nachschleppenden Schwanz an- deutet, hat Oppel auf Archaeopteryx bezogen. 2. Subklasse. Ornithurae. Lucas. Schwanzfedern fächerförmigumdie verkürzten, meist teilweise zu einem Pygostyl verschmolzenen Schwanz- wirbel gruppiert. Sternum wohl entwickelt. Brustrippen mit Processus uncinatus, Halsrippen mit den Wirbeln, und Beckenknochen miteinander proximal verwachsen. Metacarpalia fest miteinander vereinigt. 1. Überordnung, Odontolcae. Marsh. Kiefer mit konischen, in einer Rinne eingepflanzten Zähnen, Unterkiefer nicht zu einer festen Symphyse ver- wachsen, nur durch Ligament miteinander verbunden. Ohne BaSipterygoidfortsatz, Quadratumeinköpfig. Beckenknochen hinten frei. Wirbelgelenke sattelförmig. BETErE a be U EN ER“. N FRE EN p} as ; NE BENDER LIT { UM ü a ‚ N # A iu Fir N we, ER 4 kei, - NT N 1 7 N ee or ’ Wr a ur! & ERSTE Li; 7% ar I, vu Mn 7 918.» ‚ Vertebrata. Aves.. # rar; ö be ce Ordnung. Hesperornithes. Marsh. i Flügelrudimentär nur aus dem verkümmerten Humerus bestehend, Hinterbeine sehr kräftig, als Schwimmfüße aus- gebildet. Zähne auf den Unterkiefer und Oberkiefer be- schränkt, Zwischenkiefer zahnlos. Hesperornis Marsh (Fig. 466). Von diesem Vogel ist das Skelett ziemlich vollständig bekannt. Am Brustbein fehlt die Carina. Das Coracoid ist kurz und breit und mit der Clavicula gelenkig verbunden. Erwähnung ver- dient die riesige Entwicklung der Patella. Obere Kreide von Kansas. Fig. 466. ; Hesperornis regalis Marsh. Obere Kreide von Kansas. Restauriertes Skelett. !/; nat. Gr. (Nach Marsh.) Baptornis Marsh, obere Kreide von Kansas und Enaliornis Seeley aus dem Grünsand von Cambridge, beide nur auf einzelne Knochen be- gründet. 2. Überordnung. Odontormae. Marsh. Zähne in Alveolen des Ober- und Unterkiefers. Unter- kiefer nicht in einerSymphyse verwachsen. Quadratum ein- 7 % Be IE EEE ER DE TIEEN. eE Dromaeognathae. | RT 319 En Sternum mit hoher Carina. Pelvisknochen hinten voneinander getrennt. Ichthyornis Marsh (Fig. 467 u. 468). Von der: Größe einer Taube, war ein guter Flieger, was aus der Länge des Humerus und der Höhe der Brustbeincarina hervorgeht. Hat wohl auch stammesgeschichtliche Bedeutung. H. victor, dispar Marsh. Obere Kreide von Kansas. Hargeria Loomis und Apa- tornis Marsh. Ebenda. } Fig. 468. Fig. 467. Iehthyornis dispar Marsh. Obere Kreide von Ichthyornis vietor Marsh. Obere Kreide von Kansas. A Unterkiefer. 3, nat. Gr. B Hals- Kansas. Restauriertes Skelett. 1), nat. Gr. wirbel a von der Seite, b von vorne. ?/, nat. (Nach Marsh.) Größe. (Nach Marsh.) 3. Überordnung. Dromaeognathae. Pycratt. Vomer breit und vorne mit den Maxillopalatina ver- wachsen. Vorderende der Pterygoide das Sphenoidrostrum‘ nicht berührend, Quadratum einköpfig. Unterkiefer eine feste Symphyse bildend. Ischia schlank und frei, nur mit dem distalen Ende am llium angewachsen. Oberende des Tarsus ohne Sehnenkanäle Schwanzwirbel frei, nicht zu einem Pygostyl verwachsen. Die Dromaeognathae umfassen wenige, aber zumeist sehr große Vogel- typen, welche vielleicht den Überrest der alten Vogelfauna darstellen und untereinander größere Verschiedenheit aufweisen als alle übrigen Vögel. Die Strauße haben keinen Kiel auf dem Sternum. Der Schultergürtel zeigt ver- schiedene Grade der Rückbildung, von der Abwesenheit der Schlüsselbeine bis zum vollständigen Fehlen der Flügel. Die Pelvisregion varliert in der Ausbildung des Ischium und des Pubis. 1. Ordnung. Struthiones. Große Vögel ohne Flugvermögen. Basypterygoidfortsatz am Körper des Parasphenoid entspringend. Nasenlöcher holorhinal. Sternum ungekielt, Scapula und Coracoid kurz und miteinander verwachsen. Flügel rudimentär. ee Fer a Ze u e hi Be & Ne LE a i > u: ar, [24 wın en har {ri v . ‚a Diese Ordnung umfaßt ni echten Strauße, die Rheas, die Kan Ad | Emus, die Moas oder Dinornithiden und die madagassischen Aepyornithiden. 1. Familie. Struthionidae. Strauße. Beide Pubes zu einer Symphyse verwachsen, Anwesenheit von mur zwei Zehen, der dritten und vierten. Körperlast auf die dritte Zehe verlagert infolge der An- passung an das Laufen. | | In der Gegenwart auf Afrika beschränkt. Fossile Strauße im Pliocän der Siwalik und auf Samos. Fossile Eier aus Südrußland und Nordchina als Struthiolithus beschrieben. Eremopezus Andrews im Oligocän von Ägypten hat auch Anklänge an Emu, Kasuar und Aepyormnis. 2. Familie. Rheidae. Ischia einwärts gedreht und unter den Ilia zusammenstoßend. Vordere Schwanz- wirbel zum Teil resorbiert. Fuß dreizehig. Fossile Rhea-Reste kennt man aus dem Pleistocän von Südamerika, ebendaselbst noch lebend. | 3. Familie. Dromaeidae. Flügel stark reduziert. Fuß dreizehig. Dromaeus, Emu, lebend in Australien, Casuarius, Kasuar auf Neu- seeland, daselbst auch fossil. Genyornis mit massivem, fast 1/, Meter langem Schädel im Pleistocän von Australien, Hypselornis im Pliocän von Indien. 4. Familie. Aepyornithidae.!) Nur fossil bekannt, aus Pleistocaen oder sogar Alluvium von Nord-Mada- gascar. Diese Riesenvögel haben einen relativ kleinen Schädel, ein sehr kurzes breites Sternum mit deutlichen Coracoidgelenken und meist einen vierzehigen Fuß. Die Eier sind fast dreimal so groß als Straußeneier. Aepyornis. Die Tibia der größten Art hat eine Länge von 80 cm. Müller- ornis. Diese Vögel waren sicher noch Zeitgenossen des Menschen. 5. Familie. Dinornithidae.?) Moas. Flügel und Brustgürtel stark reduziert oder ganz fehlend. Schnabel kurz, Hinteresctremität sehr massiv. Femur ohne Luftgänge. Fuß dreizehig, zuweilen mit Hallux. Die Überreste dieser meist riesigen Vögel verteilen sich auf minds- stens vier Gattungen und etwa 20 Arten, welche jedenfalls zum Teil noch mit dem Menschen zusammengelebt haben, zum Teil aber angeblich in das Pliocaen hinabgehen. Die Knochen finden sich zuweilen noch als Skelette vereinigt in Sümpfen, auch ‘in alten Lagerplätzen der Maori kommen sie en mit Eischalen in größerer Menge vor. Federn ähnlich wie beim asuar. 1) Bianconi G. G., Recherches sur ’Aepyornis maximus. Mem. Acad. di Scienze Bologna 1861, XII, 1863 IV, 1865 I, 1874 IV. — Milne Edwards A. et "@randidier A., Ann. Sc. nat. (5 Ser.) 1870 XII, p. 167. — Andrews C. W., Geolog. Magaz. Vol. IV, 1897, p. 241. 2) Hamilton A., Bibliography of Dinornithidae. Trans. New Zeal. Inst. XX V], 1893, p. 229. — Hutton F. W., New Zeal. Journ. Sc. 1891, p.6. — Parker T. J., On the Cranial Osteology of Dinornithidae. Trans. Zool. Soc. London 189, p. 188. — Andrews C. W., Skeleton ofMegalapteryx. Novitat. Zoologicae. Vol. I, 1897, p. 188. new { h + Pan lerne a 2 u Dromaeognathae. Apteryges. Crypturi. 391 Er - Dinornis Owen. Schnabel breit und spitz zulaufend. Tarsometatarsus und Tibiotarsus lang und schlank. D. maximus Owen hatte aufrecht- stehend eine Höhe von 3,5 Metern. = Palapteryc Owen (Eurapteryx Haast). Fig. 469. Kleiner, aber plumper - als der vorige. Schnabel abgerundet. Hallux stets vorhanden. Höhe kaum 2 Meter. ‚Anomalapteryx. Reich. Kleine, relativ schlanke Vögel mit spitzigem Schnabel, Tarsometatarsus kürzer als Femur. Mit Hallux. Megalapteryx, Mesoptery& Haast sind nicht vollständig bekannt. Fig. 469. Palapteryx elephantopus Owen sp. Pleistocän. Neuseeland. 1/,, nat. Gr. (Nach Owen.) 14 Sul es er RR ER 2) ün aara DaSE n DuP Z S un n2 #22 uam tea = El „ni 2 een 2. Ordnung. Apteryges. Kleine Vögel mit langem schlanken Schnabel, an dessen Spitze die Nasenlöcher stehen. Sternum breit, Flügel ganz rudimentär, Fuß vierzehig, erste Zehe klein, über den an- deren stehend. Apteryx lebend und fossil in Neu-Seeland. 3. Ordnung. Crypturi. Die Crypturi oder Tinami haben ein langes, gekieltes Sternum, auch in der Gaumenbildung nähern sie sich den Ewornithes und zwar den Gallinaceiden, in der übrigen Organisation und in ihrem äußeren Habitus Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 21 ı £ Vertebrata. Aves. 322 dagegen den Straußen. Sie haben nur ein beschränktes Flugvermögen und bewohnen Südamerika und Mexiko. Tinamaus fossil in brasilianischen Höhlen. 4. Überordnung. Euornithes. Vomer hinten zwischen den Palatina das Sphenoidalrostru umschließend. Pterygoidea und Sphenoid mit den Palatina artikulierend. Sternum gekielt, außer bei Nichtfliegern. Ilium und Ischium hinten miteinander verschmolzen. Tarsometatarsus mit ein oder mehr Kanälen für Sehnen. * 1. Ordnung. Impennes. Pinguine. Die Pinguine zeigen hochgradige Spezialisierung zum Schwimmen, denn die kurzen Flügel sind zu Rudern umgewandelt. Die Schädelknochen bleiben zum Teil lange Zeit frei. Die Scapula ist hinten verbreitert, die Rücken- wirbel sind opisthocöl, der breite kurze Tarsometatarsus zeigt mehr oder weniger unvollständige Verwachsung der Metatarsalien. Die Pinguine be- wohnen die antarktische Region, gehen aber an der Westküste von Süd- amerika bis zum Aquator. Palaeeudyptes, ein riesiger Pinguin im angeblichen Eovcän von Neu- Seeland. Auch Anthropornis aus dem Eocän der Seymour-Insel hat riesige Dimensionen. Die übrigen dort vorkommenden Gattungen, Pachypteryx, Eospheniscus, Delphinornis und Orthoptery& sollen nach Wiman primitiver orga- nisiert sein. Zahlreiche Gattungen und Arten haben auch Ameghino, Mer- cerat und Moreno aus dem Miocän von Patagonien beschrieben — Palaeo- spheniscus (Fig. 470), Perispheniscus, Paraptenodytes etc, von denen manche nach Ameghino mit Wimanschen Gattungen identisch sind. Cladornis | und Cruschedula stammen aus den Pyro- _ therienschichten von Patagonien. Fig. 470. Fig. 471. Palaeospheniscus planus Ameghino. Miocän. Phororhacus inflatus Ameghino. Miocän. Santacruz. Patagonien. Metatarsus q von vorne, b von Patagonien. Schädel und Unterkiefer von der Seite. hinten. (Nach Ameghino.) ı/, nat. Gr. (nach Ameghino.) 2. Ordnung. Cecomorphae Schwimmvögel. Schwimmvögel mit abgestutztem Kiefergelenk. Sturmvögel — Puffinus im Miocän von Dep. Allier und ‘Maryland. Albatroß — Diomeda im Red Crag. Taucher-Colymboides im europäischen Eocän und Miocän. Colymbus und Podiceps im Pliocän von Italien, Möven- Larus im Miocän von Dep. Allier und Mancalla, mit den Alken verwandt, im Obermiocän von Kalifornien. 3. Ordnung. Grallae. Sumpfvögel. Kraniche — Grusin Europa im Eocän, Miocän und Pliocän. Charadrius im Eocän von Colorado, Aletornis im Eocän von Wyoming. — Schnepfen — Totanus, Numenius im ganzen europäischen Tertiär, Tringa im Miocän von RER: Euornithes. Chenomorphae. Herodii. Steganopodes. 3923 Dep. Allier. An die Rallen, von denen Rallus und Fulica in Europa schon im Eocän auftreten, schließen sich am besten an Orthocnemus und Elaphro- cnemus aus den Phosphoriten von Quercy und Gypsornis aus dem Pariser Gips, während Dolichopterus von Ronzon, Osteornis aus den Glarner Schiefern und ‚Hydrornis aus Dep. Allier in die Nähe von Numenius gestellt werden. Die ältesten Grallae sind Palaeotringa und Telmatornis Marsh aus der Kreide von New-Jersey. | Die patagonischen Riesenvögel Phororhacus (Fig. 471) und Pelecyornis aus den Pyrotheriumschichten und dem Santacruzeno sind grallenartige Vögel, verwandt mit Cariama, die zugleich auch Merkmale der Reiher an sich haben. Sie zeichnen sich durch den hohen komprimierten, scharf zuge- _ spitzten Schnabel, durch die Kleinheit des Sternum und des Schultergürtels und der Flügel und die unverhältnismäßig großen Halswirbel aus. Der Schädel ist über 1/, Meter lang. Der mit ihnen vergesellschaftete Brontornis hat einen kurzen dicken Tarsometatarsus, Diatryma aus dem Eocän von Neu-Mexiko ist wahrscheinlich mit Phororhacus verwandt. Otis, Trappe, ist aus dem Miocän von Frankreich beschrieben. 4. Ordnung. Chenomorphae Entenvögel. Dieser im ganzen wohlumgrenzten Ordnung schließen sich die süd- amerikanischen Gattungen Palamedea und Chauna an, welche äußerlich den Hühnervögeln gleichen und ebenso die Flamingo — Amphimorphae Huxley — welche Anklänge an die Reiher zeigen und vielleicht den Über- rest jener Gruppe darstellen, aus der sowohl die Enten als auch die Reiher hervorgegangen sind. Flamingo ähnliche Formen sind Scaniornis aus der Kreide von Schweden, Agnopterus aus dem Eocän von Paris und England, Elornis aus dem Oligo- cän von Ronzon, Palaelodus aus dem Miocän von Dep. Allier, Phoenicop- terus ebendaselbst und im Pliocän von Oregon. Gastornis aus dem Eocän von Frankreich, zeichnet sich außer durch seine Größe auch dadurch aus, daß seine Schädelknochen nicht verwachsen. Entenvögel beginnen vielleicht schon in der oberen Kreide von Nordamerika, Laornis Marsh. Anas häufig im europäischen Miocän, selten im Eocän und Pliocän. Chenornis im Obermioeän, Fuligula und Spatula im Pliocän von Europa. Cygnus im Miocän von Böhmen und Belgien und Mergus im Pliocän der Siwalik, beide auch im Pleistocän. Aus Südaustralien kennt man fossile Reste von Archaeocygnus, Chenopsis, Biziura und Drias.. Aus dem Pleistocän von Neu- Seeland stammt der große ungeflügelte Cnemiornis. Aus dem Miocän von Patagonien werden zu den Anatiden gestellt Koneornis und Eutelornis. 5. Ordnuhg. Herodi. Reiher. k Fossil sind bekannt Proherodius aus dem Eocän von England, Prope- largus und Pelargopsis aus den Phosphoriten von Quercy, Amphipelargus aus dem Pliocän von Samos, Ardea aus den Phosphoriten und aus dem euro- päischen Miocän, Ibidopsis aus dem Eocän von England, Ibidopodia und - Ibis aus dem Miocän von Dep. Allier, Zeptopilus im Pliocän der Siwalik, - Xenorhynchus aus Pliocän (?) von Südaustralien, daselbst auch Ibis. Protibis _ aus den miocänen Santacruzschichten von Patagonien. 6. Ordnung. Steganopodes. Miocän und Pliocän und aus dem Pliocän der Siwalikhügel. Zu den Steganopoden gehören auch Actiornis aus dem Eocän von England sowie Argillornis, Eupterornis und der mit zahnartigen Vorsprüngen des Kiefers ver- 21* i | Kormorane — Phalacrocorax sind fossil bekannt aus dem europäischen 2 h ES ap Ce Ne RE N N ET nd Kt PN RR PR, > \ ’ Br & a ; Fa; Sr $ a ” ar ig a We OT Auf Se B 324 I .... Vertebrata. Aves. sehene Odontopteryx aus dem Untereocän von England und aus dem Tertiär ' von Brasilien und Graculavus aus der Kreide von Nordamerika. Prophaeton im London Clay. Sula kommt im Oligocän von Ronzon und im Miocän von Dep. Allier und von Nord Carolina vor. Pelecanus fossil im europäischen Miocän, im Pliocän der Siwalikhügel und im Pliocän (?) von Südaustralien, hier auch Plotus. COyphornis im Eocän von Vancouver. 7. Ordnung. Opisthocomi. Nur die einzige Gattung Opisthocomus, Hoactzin von Südamerika. 8. Ordnung. Gallinae. Hühnervögel. Echte Hühner sind Palaeortyx im europäischen Obereocän und Miocän, Palaeoeryptonyx im Eocän und Pliocän, Paraortye in den Phosphoriten von Quercy. Taoperdic und Palaeoperdie im Miocän. Phasianuıs im Miocän und Pliocän, Gallus und Tetrao im Pliocän. In Nordamerika Meleagris schon im Oligocän. Überreste von Schneehuhn — Lagopus — finden sich sehr häufig in jungpleistocänen Ablagerungen der europäischen Höhlen zu- sammen mit Lemming und Pfeifhase. Anissolornis im Miocän von Patagonien, Gallinuloide im Eocän von Wyoming. 9. Ordnung. Columbae,. Tauben. Columba im Miocän des Dep. Allier und in brasilianischen Höhlen, Goura im Pleistocän von Queensland und Leucosarica im Pliocän von Süd- australien. Pfierocles in den Phosphoriten von Quercy und im Dep. Allier. Didus ineptus von der.Insel Mauritius und Pezophaps von Rodriguez sind vom Menschen ausgerottet worden. 10. Ordnung. - Accipitres. Tagraubvögel. Aqwia ist fossil im europäischen Miocän und in den Phosphoriten von Quercy und im Pliocän von Nebraska. Palaeocircus im Obereocän und Haliaetus, Melvus und Palaeohierae im Miocaen von Frankreich, Falco im Pliocän von Italien, Teracus im Oligocän von Ronzon. Aus dem Londonclay kennt man Lithornis, aus den Phosphoriten von Quercy Amphi- serpentarius und Tapinopus, beide sowie Serpentarius aus dem Miocän des Dep. Allier, Verwandte des in Afrika lebenden Schlangengeiers, während Plesiocathartes aus den Phosphoriten mit den Sarcorhamphen des tropischen Amerika verwandt ist. Aus dem Miocän von Afrika wird Gypogeranus er- wähnt, aus dem Pliocän von Mexiko Palaeoborus, aus den Santacruzschichten von Patagonien Thegornis, aus dem Pliocän von Südaustralien Taphaetus und Aeturaetus und aus dem Pleistocän von Neuseeland der riesige Harpa- gornis. | E12 Ordnung. Psittaci. Papageien. Im Gegensatz zu den übrigen Vögeln entspringen hier am Lacrimale, Postfrontale und Squamosum Fortsätze, welche öfters eine suborbitale Spange bilden. Psittacus fossil im Miocän des Dep. Allier. | 12. Ordnung. Picariae. Diese Ordnung umfaßt die Spechte — Pici —, Eisvögel — Alcedines —, die Colii — Trogon —, die Racken — Üoraciae —, Nashornvögel — Buceros —, Mauerschwalben — Macrochires —, Ziegenmelker — Oaprimulgi —, Kuckucke — Ouculi — und die Musophagi. Von diesen kommen fossil vor: Spechte — Pieus ri eine DAUERT Passeres. Mammalia, Säugetiere. 3925 : im Miocän vom Dep. Allier, Colii — Trogon ebendaselbst und Archaeotrogon in den Phosphoriten von Querey, Coraciae — Geranopterus ebendaselbst, Mauerschwalben — Aigialornis und Cypselavus in den Phosphoriten und Öypselus und Callocalia im Miocän vom Dep. Allier —. Fülholornis aus den Phosphoriten und Necrornis aus dem Miocän von Frankreich sind Ver- wandte der Musophagi, Halcyornis aus dem Eocän von England ist angeb- lich ein Eisvogel. Aus dem Eocän von Wyoming stammt Dintornis, ein Specht, aus dem Eocän von Frankreich Oryptornis, verwandt mit den Nashornvögeln, und aus dem Miocän des Dep. Allier Limnatornis, ein Wiedehopf. An die Ziegenmelker schließen sich in ihrer Organisation die Eulen an, von welchen Bubo aus dem Eocän von Wyoming, aus den Phosphoriten von Querey, aus dem Miocän des Dep. Allier und aus dem Forestbed bekannt ist, während Asio, Necrobyas und Strigogyps auf die Phosphorite von Quercy BP rheinkt sind a Stric im Miocän durch zwei Arten vertreten ist. 13. Ordnung. Passeres. Singvögel. Diese Ordnung umfaßt beinahe die Hälfte aller lebenden Vogelarten, welchen freilich nur sehr werig echt fossile Arten gegenüberstehen. Die Skelettunterschiede sind so gering, daß man hiernach nur zwei Gruppen gut begründen kann. Die ältesten Singvögel sind Cimolopteryc aus der oberen Kreide (Laramiebed), Palaeospiza aus dem Eocän von Wyoming und Laurillardia und Palaeogithalus aus dem Pariser Gips. Aus dem Miocän vom Dep. Allier wird erwähnt Motacilla und Lanius, aus dem Obermiocän und Pliocän von Frankreich Corvus und aus dem Pliocän von Italien Sitta und Alauda. Überreste von Singvögeln kennt man auch aus den bra- "silianischen Höhlen, darunter von Hirundo, Schwalbe. Nicht selten sind Knochen von Turdiden — Drosseln — und Corviden — Raben —, darunter 5 auch Alpendohle, Pyrhocorax, in Mitteleuropa in postglazialen Ablagerungen _ zusammen mit vielen Resten von Schneehuhn, Lemming und Pfeifhase. Turdus auch schon im Pliocän von Roussillon. Die Stammesgeschichte der Vögel wird sich schwerlich jemals in voll- kemmen befriedigender Weise klarstellen lassen. Wir wissen nur, daß sie _ aus Diapsiden -Reptilien hervorgegangen sind und zwar aus solchen, aus Ä 2 Zeugin Fri Ki ze) a welchen auch die Dinosaurier entstanden sind. Aber zwischen Archaeopterys, welcher noch viele Reptilienmerkmale aufweist und den Vögeln aus der oberen Kreide, welche ihrerseits schon zum Teil bedeutende Spezialisierung zeigen, — Hesperornithidae — und sicher sehr bald erloschen sind, besteht - eine gewaltige Lücke, die auch kaum so bald ausgefüllt werden dürfte. Immerhin sind wir berechtigt, einem Teil der bis jetzt bekannten Kreide- vögel, den Ichthyornithiden, eine gewisse phylogenetische Bedeutung zu- zuschreiben. Mit dem Beginn des Tertiärs erscheint bereits ein großer Teil der noch jetzt lebenden Ordnungen und schon vom Öbereocän an treffen wir eine Anzahl moderner Gattungen. Im Miocän endlich hat nahezu jede Ordnung der heutigen Vogelwelt Vertreter aufzuweisen, von denen weitaus die meisten sogar modernen Gattungen angehören, während fast alle rezenten Säugetiergattungen erst im Plicän beginnen. 3% Klasse. M amm al i d. Säugetiere. ) (Bearbeitet von M. Schlosser.) Warmblütige, meist behaarte, seltener nackte oder _ mitknöchernen Platten oder hornigen Schuppen bedeckte Land- und Wassertiere mit ausschließlicher Lungen- !) Ameghino Fl., Contribucion al conocimiento de los Mamiferos de la Re- _ publica Argentina. Buenos Aires 18389. — Enumeration synoptique des especes de Mammiferes fossiles des formations &ocenes de Patagonie. Buenos Aires 1894. A Vertebrata. Mamm alia. 326 atmung. Herz mitdoppelter Kammer und doppelter Vor- kammer. Hinterhaupt mit zwei Gelenkköpfen. Coracoid (fast immer) verkümmert und mit der Scapula verschmol- zen. Jeder Unterkieferast aus einem Stück bestehend und mit dem Schläfenbein artikulierend. Gliedmaßen als Gehfüße, seltener als Hände oder Flossen ausgebildet. Die Säugetiere nehmen unter den Vertebraten die höchste Rangstufe ein. Ihre Funktionen sind spezialisierter, ihr Nerven- system, ihre Sinnesorgane entwickelter, ihr Gebiß und ihre Bewegungs- organe verschiedenartiger differenziert als in irgend einer anderen Tierklasse. Auch an Größe und Mannichfaltigkeit der äußeren Er- scheinung können sich nur die Reptilien und Fische mit den Säuge- tieren messen. Mit einziger Ausnahme der Monotremen gebären die Premiere contribution a la connaissance de la faune des couches a Pyrotherium. Boletin del Inst. geogr. Argentino T. XV 1895. — Mammiferes cretaces de l’Argen- tine. Ibidem. T. X VIII 1897. — Ongules nouveaux des terrains cretaces de Pata- gonie. Boletin. Acad. nac. de Cordoba 1901. — Mammiferes nouveaux des terrains eretaces. Ibidem 1902. — Paleontologia Argentina. Public. de la Univers. de la Plata 1904. — Andrews ©. W., Descriptive Catalogue of the Tertiary Vertebrata of the Fayum. Egypte. London. 1906. — Blainville H., Ducrotay de, Osteographie ou description iconographique des Mammiferes. 4 Bände. Text u. Atlas mit 323 Taf. Paris 1839—64. — Cope E. D., Tertiary Vertebrata of the West. Rep. U. S. Geol. Survey of Territories. Book I 1884. — Synopsis of the Fauna of the Puerco Series. Trans. Amer. Phil. Soc. 1889. Vol. XVI. — Cwver @G., Recher- ches sur les ossements fossiles. 1 Ed. Paris 1812. 4 Ed. 1834—1836. — Deperet Ch., Archives Museum hist. nat. Lyon. IV. 1886, V. 1892. — Les animaux pliocenes de Roussillon. Mem. soc. geol. de France 1890. — Les vertebres olig. de Pyri- mont (Savoie). Mem. soc. paleont. suisse XXIX 1902. — Falconer H. and Cautley P. T., Fauna antiqua sivalensis London 1846—49. — Fihol H., Ann. sc. geol. 1872 III. 1874. V. 1876. VII. 1877. VIII. 1879. X. 1883. XIV. 1885. XVII. 1891. XXI — Flower W. H., Introduction to the Osteology of the Mam- malia. 3th ed. London 1885. — Gaudry Alo., Animaux fossiles et Geologie de l’Attique. Paris 1862—67. — Animaux fossiles du Mont Leberon (Vaucluse) Paris 1873. — Enchainements du Monde animal dans les temps geol. Mammiferes tertiaires. Paris 1878. — Fossiles de Patagonie. Annal. de Paleontol. T. 1. 1906. T. 11. 1996. — Gervais P., Zoologie et Pal&eontol. franc. Paris 1859. — Giebel G. und Leche W., Die Säugetiere, in Bronn’s Klassen u. Ordnungen des Tierreichs Bd. VI. 5. Abt. 1874—1906. — Gregory W. K., The orders of Mammals. Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. 1910. — Hofmann A., Die Fauna von Göriach, Abh. k. k. geol. Reichs- anst. Wien 1893. — Leidy Jos., The extinct Mammalian Fauna of Dakota and Nebraska. Journ. Acad. Nat. Sc. Philad. VII. 1869. — Lemoine V., Mammiferes fossiles de Reims. Bull. soc. geol. France 1883—85. 89. — Lydekker R., Cata- logue of the fossil Mammalia in the British Museum. Part I—V London 1885—87. — Indian Tertiary and Praetertiary Vertebrata. Palaeontol. Indica. Mem. geol. Surv. East. India ser. X. vol. I—IV. 1875—86. — Palaeontologia Argentina. Ann. Museo de la Plata II. 1894. — Matthew W. D., Zahlreiche Abhandl. in Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1897—1909. — Fossil Mammals of Northeastern Colorado. Mem. Amer. Mus. 1901. — Osborn H. F., Zahlreiche Abhandl. in Bull. Amer. Mus. New York 1892—1910. — Osborn and Scott. Trans. Amer. Phil. Soc. XVI. 1889. — Roger O., Verzeichnis der fossilen Säugetiere. Ber. nat. Ver. Augsburg. 1896. — Rütimeyer L., Eocäne Säugetiere aus dem Schweizer Jura. Denkschr. der schweiz. Ges. für die gesammte Naturwiss. XIX. 1862. — Abh. schweiz. paläont. Ges. XVII. 1891. — Schlosser M., Die Säugetiere aus den süddeutsch. Bohn- erzen. Paläont. Abh. Koken 1902. — Die fossilen Säugetiere Chinas. Abh.k. bayr. Akad. d. Wiss. I. Cl. XXI. 1908. — Scott W. B. and Sinclair W. B., Mam- malia of the Santa Cruz beds. Rep. Princeton Universitys Expeditions to Patagonia 1903—09. — Weber M., Die Säugetiere. Jena 1904. — Wortman J. L., Zahlreiche Abhandlungen in Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1892—99 und Journ. of Se. and Arts. 1901—02. L a ® DE A Re a SE EB Een a Na A a a Pa es PIE NE LE BIN er RR DNEER ER REN FEN, EN e MT TREN Sr « N a a ER xt Kay a BT ii NE RR a PIE EEE £ TE, 1, / 2 . f x ve Vertebrata. Mammalia. 397 Säugetiere lebendige Junge; die Embryonen sind von einem Amnion umgeben, mit Allantois versehen und besitzen keine äußeren Kiemen. Die Jungen werden nach der Geburt mehr oder weniger lang durch in Milchdrüsen (Mammae) der Mutter abgesonderte Milch ernährt. Das Herz ist in zwei Kammern und zwei Vorkammern abgeteilt, das Blut warm. Die Wirbelsäule der Säugetiere besteht aus Hals-, Rücken-, Lenden-, Sacral- und Schwanzwirbeln; ein besonderer Sacralabschnitt fehlt nur den Oetaceen und Sirenen. Die Verbindung der Wirbel wird nicht durch Gelenke bewerkstelligt, wie bei Vögeln und Rep- tilien, sondern durch zwischengelagerte elastische Knorpelscheiben ; es sind darum auch die vorderen und hinteren Flächen der Wirbel- zentren eben; nur die Halswirbel vieler Huftiere zeigen opisthocöle Gelenkverbindung. Die oberen Dornfortsätze haben in der Rücken- und Lendenregion ihre stärkste Entwicklung, verkümmern dagegen häufig in der Hals- und Schwanzregion. Die Bögen verwachsen früh- " zeitig mit dem Zentrum; dagegen bilden sich am vorderen und hinteren Ende des Wirbelkörpers durch selbständige Verknöcherung besondere dünne Knochenscheiben (Epiphysen)aus, welche später mit dem Zentrum verschmelzen. Fig. 474. Sechster Halswirbel vom Hund (von hinten). ce Zentrum, sp Spina dor- Fig. 475. salis, n oberer Bogen, Zweiter Halswirbel vom Hund d Diapophyse, p Para- Fig. 472. (von d. Seite). sp Spina dorsalis, pophyse mit der nach ce Zentrum, d Diapophyse, 2 Post- unten verlängerten La- Erster Halswirbel (Atlas) vom zygapophyse, v Arterienkanal, mina, v Arterienkanal, Hund (von oben) d verbreiterter sn Nervenkanal, po processus m Rückenmark- (Medul- Querfortsatz, v® Arterienkanal, odontoideus, co Gelenkfasette lar-) Kanal, z vordere, sn Nervenkanal. für den Atlas. 2’ hintere Zygapophyse. Der Hals besteht fast regelmäßig aus 7 Wirbeln. Die Länge des Halses wird also nicht, wie bei den Reptilien und Vögeln durch die Zahl, sondern durch die Streckung der einzelnen Wirbel bedingt. Durch Verbindung der nach abwärts gebogenen Enden der vom oberen Bogen ausgehenden Diapophysen (d) mit den vom Zentrum entspringenden Parapophysen (p) entsteht jederseits vom Zentrum ein Loch (v), durch welches die Halsarterie verläuft. Der erste Hals- wirbel oder Atlas (Fig. 472) zeichnet sich durch den Mangel des Zentrums und Dornfortsatzes, sowie durch starke Verbreiterung seiner Querfortsätze aus, an deren Basis sich vorne die beiden concaven - Gelenkflächen für die Gelenkköpfe des Hinterhaupts und hinten die - @elenkfasetten für den zweiten Halswirbel oder Epistropheus (Axis) befinden. Dieser (Fig. 473) hat am vorderen Ende seines Zentrums einen starken, bald konischen, bald halbzylindrischen oder löffel- förmigen Fortsatz, Processus odontoideus 90), der entwicklungsgeschicht- \ lich als Zentrum des Atlas zu betrachten ist. Hy IR Vertebrata. Mammalia. mit Gelenkfasetten für das sog. Tuberculum der Rippen versehene Diapophysen und biplane Zentren aus. Die Gelenkflächen der vor- deren Zygapophysen sind nach oben, jene der Postzygapophysen nach unten gerichtet. dessen Rippen mit dem Brustbein in Verbindung treten. In der a Regel sind 13 (seltener 10—20) Dorsalwirbel vorhan- den. Fig. 475: A zweiter Rückenwirbel vom (von der Seite.) B zweiter Lendenwirbel vom Hund (von der Seite.) c Zentrum, sp Dornfortsatz, d Diapo- physe,z vordere, z’ hintereZygapophyse, m Metapophyse, a Anapophyse, t Fa- sette für das Tuberculum, ca Fasetten für das Capitulum. Hund An die Lendenwirbel (Fig. 475 B) heften sich keine Rippen an; dagegen sind ihre Querfortsätze sehr stark entwickelt, die kräftigen Dornfortsätze meist schräg nach vorne gerichtet, und die Zentren erheblich länger als jene der Brustwirbel. Das Kreuzbein oder Sacrum dient zur Anheftung des Hüftbeines und fehlt als differenzierter Teil der Wirbelsäule nur bei den Walen und Sirenen, deren hintere Extremitäten durch Verkümmerung verloren gegan- gen sind. Ander Bildung des Saerums nehmen meist 3—4, zuweilen auch 2, oder 8—9 Wirbel teil. Ihre Zentren und oberen Bögen und öfters auch ihre Dornfortsätze sind mehr oder weniger vollständig miteinander verschmolzen, so daßdasSacrum einen unbeweglichen, von vorne nach hinten an Breite abnehmen- den Abschnitt der Wirbelsäule darstellt. Die Schwanzwirbel bieten nach Zahl und Form die größte Mannigfaltigkeit. Die vorderen besitzen in der Regel wohl ausgebil- dete obere Bögen, Dornfortsätze, Diapophysen, Zygapophysen und zuweilen \/ förmige Hämapophysen (Chevron-bones). Weiter hinten tritt eine allmähliche Modifikation der Wirbel ein. Die Zentren ver- längern sich, die oberen Bögen und sämtliche Fortsätze verkümmern oder verschwinden gänzlich, und das allein übrigbleibende Zentrum nimmt zylindrische oder mehrkantige Form an. Rippen verbinden sich nur mit den Brustwirbeln; die vorderen (wahren Rippen) heften sich durch besondere knorpelige oder unvoll- Als ersten Brustwirbel betrachtet man denjenigen, kommen verknöcherte Sternocostalstücke an das Brustbein an, die hinteren »falschen« Rippen endigen frei in den Muskeln des Brust- korbes. Das Tuberculum lenkt sich in eine schwach vertiefte Fasette der Diapophyse ein, während das Capitulum aın vorderen Teil des Wirbelkörpers oder an der Basis des oberen Bogens befestigt ist. Sehr häufig liegt die vertiefte Fasette für das Capitulum zwischen zwei Wirbeln, so daß ihre vordere Hälfte noch auf das hintere Ende de Zentrums des vorhergehenden Wirbels übergreift. ; Das Brustbein (Sternum) besteht nicht aus einer einfachen Knochenscheibe wie bei Vögeln und Reptilien, sondern aus einer Reihe von abgeplatteten Knochenstücken, die in der ventralen Mittel- linie in einer Längsreihe hintereinander liegen. u Va a a De WERTE |, - } 3 3 | Mammalia, Säugetiere. Der Schädel (Fig. 476, 477) der Säugetiere unterscheidet sich ‘von dem der Fische, Amphibien, Reptilien und Vögel durch geringere Zahl der ihn zusammensetzenden Knochen, durch die unbewegliche Verbindung des Oberkiefers mit der Schädelkapsel, dureh die Unter- drückung des Kieferstielee und direkte Einlenkung des Unterkiefers am Schläfenbein. Der Mangel eines gesonderten Quadratbeines und die Anwesenheit von zwei Hinterhauptsgelenkköpfen sind weitere Merk- male der Säugetiere. Die Form des Schädels wird. wesentlich von der Größe des Gehirns, von der Entwicklung der Kiefer, von dem Vorhandensein vorspringender Kämme, Knochenprotuberanzen, Stirn- zapfen ete. bedingt und bietet bei den verschiedenen Ordnungen und Familien außerordentlich große Abweichungen. \ 4 B Fig. 476. Schädel vom Hund (Canis jamiliaris). A von unten, B von oben. (Nach Flower.) SO oberes Hinterhauptsbein. Pa Scheitelbein, ZIP Interparietale, Sq Schläfenbein, Fr Stirnbein, Z Tränenbein, Ju Jochbein, Mx Oberkiefer, Pmz Zwischenkiefer, Na Nasenbein, BO Basiocceipitale, Exo Exocecipitale, Per Perioticum, Ty Tympanicum, BS Basisphenoid, PS Präsphenoid, 4S Alisphenoid, Pt Pterygoid, Vo Vomer, P/ Palatinum, po Processus postorbitalis, io Foramen infraorbitale, oc Condylus oceipitalis, »p Processus paroceipitalis, 9p Processus postglenoidalis, gf Gelenkgrube für den Unterkiefer, /m Foramen magnum (Hinterhauptsloch), c/ Foramen condyloideum, Ap Foramen lacerum posterius, eam meatus auditorius externus (äußerer Gehörgang), pg/ Foramen postglenoidale, fm Foramen lacerum medium, jo Foramen ovale, as hintere Öffnung des Alisphenoid-Kanals, fr Foramen rotun- dum und vordere Öffnung des Alisphenoid-Kanals, s/ Keilbeinspalte oder Foramen lacerum anterius, op Foramen optiecum, ppf hintere Gaumenlöcher, ap und apf vordere Gaumenlöcher. Man unterscheidet am Kopf die eigentlichen Schädelknochen, welche die Hirnhöhle, und die Gesichtsknochen, welche die Nasenhöhle und Mundhöhle umschließen. Von den Schädelknochen, welche das Hinterhauptsloch (Foramen magnum fm) umgeben, sind die seitlichen Hinterhauptsbeine oder Exoceipitalia (Ocecipitalia lateralia &xo) mit gewölbten Gelenkköpfen (Condyli occipitales oc) ver- sehen und oben durch das unpaare große Hinterhauptsbein (Supraocci- pitale SO) verbunden. Am vorderen Teil der Exoceipitalia springt ’ 4 Mammalia. 330 Vertebrata. ein von den Condylen durch eine tiefe Depression getrennter Fortsatz (Processus paroccipitalis p. p., Processus paramastoideus, Pr. jugularis) vor, der zur Anheftung von Muskeln dient und bei den Huftieren besonders stark entwickelt ist. Auf der Unterseite schiebt sich das untere Hinterhauptsbein oder Basioccipitale (BO) zwischen die Exocei- pitalia, erstreckt sich aber mehr nach vorne und bildet einen ansehn- lichen Teil der Schädelbasis. Es ist von dem kleinen runden Foramen condyloideum (cf), welches den Zungennery durchläßt, durchbohrt. Auf das Basioceipitale folgt nach vorne in der Schädelbasis das hintere Keilbein oder Basisphenoid (BS$), auf dieses das vordere Keilbein oder Praesphenoid (PS) und vorne das kleine Pflugscharbein (Vomer Vo). Das Basisphenoid ist oben in der Mitte etwas ausge- höhlt, steigt aber am vorderen und hinteren Ende wieder etwas an und bildet den sog. Türkensattel (Sella tureica) zur Aufnahme der Fig. 477. Schädel vom Beutelwolf (Thylacıinus cynocephalus) in sagittaler Richtung durchgeschnitten, nebst Unterkiefer. ‘!, nat. Gr. (Nach Flower.) SO Supraoceipitale, ExO Exoceipitale, BO Basioceipitale, Per Perioticum, BS Basisphenoid, PS Präsphenoid, AS Alisphenoid, OS Orbitosphenoid, Sq Squa- mosum, Pa Parietale, Fr Frontale, ME Mesethmoideum, Na Nasale, ET Ethmoturbinale, MT Maxillo- turbinale, Pmx Prämaxilla, Mx Maxilla, Vo Vomer, Pi Palatinum, "Pt Pterygoideum, cd Unterkiefer- Condylus, a angulus. Hypophyse (pituary body) des Gehirns. Die beiden Keilbeine ver- schmelzen häufig frühzeitig zu einem sog. Wespenbein. Von dem Basisphenoid entspringt jederseits eine flügelartige, nach oben und außen gerichtete Knochenplatte, das Alisphenoid (AS ala major) und vom Praesphenoid ein entsprechender Knochen, das Orbito- sphenoid (OS ala minor). Das Alisphenoid ist meist von drei Öffnungen durchbohrt, von denen das hintere (Foramen ovale fo) einem Nerven Austritt gewährt, während das mittlere (Canalis alisphe- noideus as) die äußere Schlagader (Oarotis) und das vordere (Foramen rotundum fr) den zweiten Ast des Trigeminus- Nervs durchläßt. Zwischen dem Orbito- und Alisphenoid befindet sich das Foramen lace- rum anterius (s/) als Durchgang für Nerven. Auch das Orbitosphenoid besitzt eine Öffnung (Foramen opticum op) für den Sehnerv. Die seitlichen Flügel der Keilbeine bilden die untere Seitenwand der Hirnhöhle und grenzen oben an die großen Scheitelbeine j i Mammalia, Säugetiere. Sa: (Parietalia Pa) und Stirnbeine (Frontalia Fr), welche das Schädel- dach und den oberen Teil der Seitenwand des Schädels bilden. Zwischen die Scheitelbeine und die Hinterhauptsschuppe schaltet sich manchmal das kleine Interparietale (/P) ein, das zuweilen ge- trennt bleibt, zuweilen mit den Scheitelbeinen (Huftiere), noch häufiger mit der Hinterhauptsschuppe (Carnivoren) verschmilzt. Die mehr oder weniger steil abfallende Hinterhauptsfläche (Occiput) wird in vielen Fällen durch einen vorspringenden Kamm (cerista occipitalis) begrenzt, welcher zur Anheftung der Nackenmuskeln dient. Die Scheitelbeine sind in der Mitte des Schädeldachs durch die zackige Pfeilnaht (Sagittal-Naht) verbunden; sie verschmelzen meist vollständig miteinander und bilden zuweilen über der Pfeilnaht einen vorspringenden Kamm (crista sagittalis), welcher sich nach vorne meist in zwei divergierende Aste teilt. Sie sind mit der Hinterhauptsschuppe durch die Lambdanaht, mit den Stirnbeinen durch die quer zur Längsachse des Schädels verlaufende Kronennaht verbunden. Die Stirnbeine verwachsen zuweilen miteinander und tragen bei vielen Huftieren knöcherne Fortsätze (Stirnzapfen, Geweihe). In der Regel springt das Stirnbein hinter den Augenhöhlen vor und nimmt durch den Processus postorbitalis (pof) an der hinteren Umgrenzung der Augenhöhlen teil. Bei vielen Huftieren, namentlich bei den gehörnten Wiederkäuern ist nicht nur das ganze Stirnbein, sondern häufig auch das Scheitelbein, ein Teil des Oberkiefers und namentlich auch das Praesphenoid mit Luftzellen erfüllt, und bei den Proboscidiern zeichnen sich fast alle Schädel- und Gesichtsknochen durch unge- wöhnlich starke Entwicklung dieser Luftzellen aus. Zwischen dem Stirnbein, dem vorderen Keilbein (Praesphenoid) und Vomer schließt eine vertikale, mehr oder weniger ausgedehnte Knochenplatte, das Siebbein (Mesethmoideum ME), die Hirnhöhle nach vorne ab. Dasselbe besteht aus einer dem Vomer aufruhenden medianen, in der Längsrichtung ausgedehnten Lamelle (lamina perpendicularis oder erista galli) und zwei seitlichen querstehenden meist siebförmig durch- löcherten Platten (laminae cribrosae), durch welche die Riechnerven aus dem Gehirn in die Nasenhöhle eindringen. Die Lamina perpen- dieularis geht nach vorne in die fast immer knorpelig bleibende Nasenscheidewand über. Zwischen dem Alisphenoid und Supraoccipitale liest oben vom Scheitelbein und zuweilen auch vom hinteren Teil des Stirnbeins be- grenzt das Schläfenbein (Schuppenbein, Squamosum Sg), das mit seinem oberen flachen, schuppenartigen Teil (Schuppe) die seitliche Begrenzung der Hirnhöhle vervollständigen hilft, an seiner Basis aber einen sehr starken, dem Quadratojugale der Reptilien entsprechenden Fortsatz (Processus zygomaticus) nach außen sendet, welcher sich bald nach vorne biegt und auf seiner Unterseite eine konkave Gelenkfläche (Fossa glenoidalis gf) zur Aufnahme des Unterkiefercondylus besitzt. Der Hinterrand dieser Gelenkfläche ragt häufig als Fortsatz (Processus postglenoidalis gp) vor. Der Raum zwischen dem Schläfenbein und dem Exoccipitale wird von den Knochen der Gehörkapsel aus- gefüllt. Aus einer gemeinsamen Knorpelmasse, in welcher die Ossi- fikation von drei Zentren beginnt, die dem Prooticum, Opisthoticum und Epioticum entsprechen, entsteht ein sehr fester Knochen, das 332 | Vertebrat. re Felsenbein oder Periotieum (Per), welches .das Gehör-Labyahh und das innere Ohr umschließt und öfters einen nach unten gerich- teten Fortsatz (Processus mastoideus) besitzt. Das Pauckenbein oder Tympanieum besteht in frühester Jugend aus einem einfachen knö- chernen Ring und behält bei den Marsupialiern und manchen Insec- tivoren diese Beschaffenheit auch zeitlebens bei. In der Regel ver- längert sich aber bei weiterer Entwicklung der äußere Rand des Ringes in horizontaler Richtung nach außen und bildet den zur Ohr- muschel führenden äußeren Gehörgang (meatus auditorius externus eam); die Unterseite wird durch eine Knochenplatte bedeckt, welche sich zuweilen zu einer blasig aufgetriebenen, hohlen oder mit zelligem Knochengewebe erfüllten Anschwellung (Bulla tympanica 7y) um- gestaltet. Am vorderen Ende des Tympanicum ragt zuweilen ein griffelförmiger zugespitzter Fortsatz (Processus styloideus) nach. unten vor. In dem Zwischenraum zwischen Perioticum und Tympanicum und zwar zwischen dem vom Trommelfell geschlossenen äußeren Gehörgang und der Fenestra ovalis liegen die drei Gehörknöchelchen Ambos (Incus), Hammer (Malleus) und Steigbügel (Stapes). Am vor- deren und inneren Ende des Paukenbeins liegt die Mündung der Eustachischen Röhre, welche Luft in die Gaumenhöhle führt, und hinten dringt die innere Kopfblutader durch das Foramen lacerum posterius (fp) ein und tritt am vorderen Ende des Tympanicums durch das Foramen lacerum medium (im) wieder aus. Die Physiognomie des Schädels wird sehr wesentlich durch die Entwicklung der Gesichtsknochen und namentlich des Ober-, kiefers (Maxilla Mx) bedingt. Der untere Außenrand des Oberkiefers ist meist mit Zähnen besetzt, nach innen sendet er eine horizontale Platte, welche an der Zusammensetzung des harten Gaumens teil- nimmt. Am Hinterrand ragt ein zuerst nach außen gerichteter Fort- satz (Processus zygomaticus) vor, welcher sich dann nach hinten ver- längert und durch das Jochbein (Jugale, Malare j«) mit dem Pro- cessus zygomaticus des Schläfenbeins in Verbindung tritt. Die beiden genannten Fortsätze und das Jochbein setzen den Jochbogen zu- sammen, welcher die untere Begrenzung der Augenhöhlen und der Schläfengruben bildet. Am vorderen Rand der Augenhöhle zwischen Stirnbein, Oberkiefer und Ethmoideum liegt das vom Tränenkanal durchbohrte Tränenbein (Lacrimale La). Die paarig entwickelten Zwischenkiefer (Praemaxillae Pmx) bilden den vorderen und meist auch einen Teil des Seitenrandes der Schnauze. In der Regel enthalten sie an ihrem Alveolarrand Schneidezähne Die Nasen- beine (Nasalia Na) fügen sich in einen einspringenden Winkel am Vorderrand der Stirnbeine ein und werden seitlich vom Oberkiefer und meist auch noch vom Zwischenkiefer begrenzt. Die Nasenhöhle selbst enthält mit Ausnahme der Wale und Sirenen eigentümliche, sehr dünne, stark eingerollte und durchlöcherte Knochenlamellen, die bei Tieren mit scharfem Geruch stark labyrinthisch entwickelt sind und eine Schleimhaut tragen, in welcher sich die Verzweigungen der Riechnerven ausbreiten. Diese Riechmuscheln (conchae interiores) gehören zum Siebbein und sind lediglich als Fortsätze desselben zu ' betrachten; sie erscheinen in mehrere Gruppen angeordnet und werden hinten von der Lamina perpendicularis des Mesethmoids in zwei a : Mammalia, Säugetiere. 335 Hälften zerlegt. Die Lamellen, welche den hinteren und oberen Raum der Nasenhöhle jederseits ausfüllen, werden Ethmoturbinalia (ZT) genannt, während die dem harten Gaumen aufliegenden und den vorderen und unteren Teil der Nasenhöhle einnehmenden Blätter als Maxilloturbinalia (MT) bezeichnet werden. Die Unterseite des Schädels wird im hinteren cranialen Teil vom Basioccipitale und den Keilbeinen gebildet. Vom Basisphenoid und Alisphenoid springt eine kurze vertikale Knochenplatte, das Flügel- bein (Pterygoid Pt); nach unten vor und begrenzt jederseits den hin- teren Nasengang, dessen Basis durch die Haut des weichen Gaumens gebildet wird. Vorne schließt sich das Flügelbein an den vom Prae- sphenoid und Orbitosphenoid absteigenden Teil des Gaumenbeins (Palatinum P?) an,’ welcher sich nach vorne und oben verdickt und eine horizontal ausgebreitete Platte bildet und mit der horizontalen Platte des Oberkiefers und dem Zwischenkiefer den harten Gaumen, die Basis der Nasenhöhle bildet. Der Hinterrand des Gaumenbeins ist seitlich meist etwas ausgeschnitten, springt in der Mitte häufig in eine Spina nasalis posterior vor und zeigt den Ausgang der hinteren Nasenlöcher (Choanen) in die Mundhöhle an. Der harte Gaumen wird von mehreren kleinen Öffnungen zum Austritt von Blutgefäßen und Nerven durchbohrt. Der Unterkiefer besteht aus zwei symmetrischen, nach hinten divergierenden Ästen, welche vorne in der Mitte mit einer rauhen Fläche (Symphyse) zusammenstoßen und entweder durch Bindegewebe aneinander befestigt sind oder im Alter fest miteinander verwachsen. Der Oberrand oder Alveolarrand ist meist gerade und mit Zähnen besetzt, der Unterrand etwas verdickt und konvex, in der Symphysen- region ansteigend; das hintere Ende des Unterrandes bildet den Winkel (Angulus «), der öfters in einen vorspringenden Fortsatz ausgezogen oder nach innen gekrümmt ist. Der obere Rand steigt hinter dem letzten Backenzahn in der Regel zu einem hohen, seitlich zusammengedrückten Kronfortsatz (Processus coronoideus) an, welcher dem Temporalmuskel zur Anheftung dient. An der mehr oder weniger tief ausgehöhlten oder mit erhabenen Leisten versehenen Außenfläche des Kronfortsatzes befestigt sich der starke Masseter- muskel. Der Hinterrand des aufsteigenden Astes endigt oben über dem Winkel in einem verdickten und gewölbten Gelenkkopf (Con- dylus cd), welcher sich in die Gelenkgrube des Schläfenbeins einfügt und bald quer verlängert, bald rundlich, bald schräg von oben nach unten gerichtet ist. Der Unterkiefer wird der Länge nach von einem ziemlich weiten Kanal durchzogen (Alveolarkanal), in welchem ein Blutgefäß und der Unterkiefernerv verlaufen, die zahlreiche Seitenäste in die Zähne aussenden. Auf der Innenseite jedes Astes verläuft zuweilen eine seichte Furche (Sulcus mylohyoideus), die bei gewissen Beuteltieren besonders deutlich entwickelt ist. Die Hirnhöhle besitzt bei den Säugetieren meist eine viel größere Ausdehnung als bei den übrigen Wirbeltierklassen. Im all- gemeinen zeigt sich bei den verschiedenen Ordnungen’eine beträcht- liche Abstufung in Größe und Ausbildung des Gehirns, so daß dasselbe von Owen als Basis der Systematik verwendet wurde. Sehr bemer- kenswert ist die von Marsh zuerst beobachtete’ Tatsache,‘ daß der Pa a LET Er % a DE x ai ar PERS WASF: br 7 I ku ’ “ > ‚. an y ö } Mammalia. 354 Vertebrata. Gehirnumfang bei den Säugetieren der Eocänzeit durchwegs geringer ist als jener bei verwandten Formen aus dem jüngeren Tertiär oder aus der Jetztzeit. Ja bei den riesigen eocänen Amblypoden ist die Hirnhöhle so winzig, daß man deren Ausguß durch den Medullarkanal der Wirbel- säule ziehen kann. Entwicklung und Umgestaltung des Schädels. Wie bei den Reptilien und Vögeln ist die Schädelbasis knorpelig präformiert, während sich die Knochen der Schädeldecke in einer häutig fibrösen Grundlage entwickeln. Die verschiedenen Knochen sind anfänglich alle getrennt und entstehen von besonderen Össifikationszentren, nach und nach stoßen sie aneinander, werden durch Nähte verbunden oder verschmelzen vollständig. Je nach der Art, wie sich diese Knochen im Verlauf der Entwicklung gestalten, hängt die Ausbildung und äußere Erscheinung des Kopfes ab und auf Grund ontogenetischer oder phylogenetischer Erfahrung lassen sich bestimmte Zustände als ursprünglich, andere als mehr oder weniger weitgehende Umgestaltungen bezeichnen. Fortgeschrittener spezialisierter Zustand. Schädelknochen verschmolzen. Hirnkapsel groß, breit, gewölbt. Stirnregion gewölbt oder steil ansteigend. Gesichtsteilkurz, steilabfallend oder Vorder- partie der Kiefer gestreckt. Nasenbeine kurz oder verkümmert; Nasen- löcher weit zurückreichend oder nach e: oben gerichtet. Öberkiefer hoch. Primitiver Zustand. Schädelknochen durch Nähte vereinigt. Hirnkapsel klein, schmal. Schädel niedrig, Profil fast gerade. Schnauze vor der Hirnhöhle verlängert. Nasenbeine lang; Nasenlöcher nach vorn gerichtet. Oberkiefer niedrig. Jochbogen geschlossen. Augenhöhle hinten offen, in die Schläfen- grube übergehend. Stirnbein und Praesphenoid dicht oder mit schwach entwickelten Luftzellen. Knochen der Schädeldecke glatt. Tympanicum ringförmig, unten offen, frei. Gelenkgrube für den Unterkiefer seicht, hinten mit Processus postglenoidalis. Unterkieferäste in der Symphyse durch Ligament verbunden. Jochbogen unterbrochen oder rudimentär. Augenhöhle hinten geschlossen. Stirnbein, zuweilen auch benachbarte Kopf- knochen und Schädelbasis mit Luftzellen erfüllt. Scheitel-, Stirn- und Hinterhauptsbeine mit vorragenden Kämmen, Protuberanzen, Stirnzapfen oder Geweihen. Tympanicum unten geschlossen oder auf- geblasen, mit äußerem Gehörgang; mit dem Perioticum verwachsen. Gelenkgrube eine stark vertiefte Quer- oder Längsrinne bildend; Processus post- glenoidalis fehlt. _ Unterkieferäste in der Symphyse ver- schmolzen. Der Schultergürtel hat im Vergleich mit den niedrigen Verte- bratenklassen eine bedeutende Reduktion erlitten und besteht häufig nur aus dem Schulterblatt, zu dem bei denjenigen Formen, welche ihre Vorderextremitäten mehr zum Greifen als zur Fort- bewegung benutzen, noch ein Schlüsselbein (Clavieula) kommt. Ein selbständig entwickeltes Coracoid nebst einem Präcoracoid findet sich nur bei Monotremen, bei allen übrigen ist dasselbe mit der Scapula verschmolzen und stark reduziert. 4 i Ey | a A 1 a | . “ r a3 A br Dee" . ne FÜ; < - Mammalia, Säugetiere. 33D Das Schulterblatt (Scapula) (Fig. 478) ist eine ziemlich große, aus Knorpeln hervorgehende Knochenplatte von oval-dreieckiger Form, welche auf der Außenseite durch eine vorspringende Leiste (Spina oder Crista scapulae) in einen vorderen und hinteren Abschnitt ‚geteilt wird. Das untere Ende dieser Leiste ragt in der Regel als ein etwas verlängerter und gekrümmter Fortsatz (Acromion) vor. Der verschmälerte Unterrand ist zu einer vertieften Gelenkfläche (Fossa glenoidalis g) zur Aufnahme des Oberarms verbreitert und endigt vorne in einem kurzen Oaracoidfortsatz (c), der aus einem besonderen Ossifikationszentrum hervorgeht, in frühester Jugend auch noch durch Sutur mit der Scapula vereinigt ist, später aber vollständig damit verschmilzt. Fig. 479. Rechter Oberarmknochen (Humerus) des Wom- bat (Phascolomys wombatus) von vorne. !/, nat. Fig. 478. Gr. (Nach Flower.) c oberer Gelenkkopf Rechtes Schulterblatt vom Hund. (caput), 2 tubereulum majus, 2 tuberculum ® Kamm (spina scapulae), a Acromion, minus, bgfossa bicipitalis, d Deltoidrauhigkeit, e Coracoidfortsatz, g Gelenkfläche, sr erista supinatoria, ent Foramen entepicondy- v vorderer (Coracoid) Rand, AR hinterer loideum, ec äußerer, ic innerer Gelenkknorren, (Glenoidal-) Rand, o oberer Rand. ar radiale, au ulnare Gelenkrolle. Das Schlüsselbein (Olavicula) ist ein paariger, dünner, zylin- drischer, etwas gebogener Knochen, welcher sich am Acromion des Schulterblattes und am vordersten Ende des Brustbeins mittels Liga- ments befestigt. Es fehlt den Cetaceen, Sirenen, Ungulaten und den meisten Carnivoren, wo es übrigens häufig noch als Rudiment in den Muskeln liegt. | Der kräftige, gerade oder etwas gebogene Oberarm (Humerus) (Fig. 479) hat am oberen (proximalen) Ende einen ziemlich dıcken, gerundeten Gelenkkopf (c) und zwei vorstehende, zur Anheftung von Muskeln bestimmte Höcker (tuberculum majus und tub. minus), welche durch die Fossa bieipitalis (bg) getrennt werden. Von dem außen gelegenen großen Höcker zieht sich in der Regel ein etwas vorstehender, breiter rauher Kamm zur Anheftung des Deltoidmuskels eine Strecke weit am Schaft des Humerus herab (crista deltoidea d). Das untere oder distale Ende ist quer verbreitert und mit einer breiten, halbzylindrischen Gelenkrolle (Trochlea) versehen, die meist durch eine mediane Vertiefung oder durch eine erhabene Leiste (crista intertrochlearis) in eine radiale (ar) und eine ulnare (a«) Gelenk- RE U TEN a N a AR TRY RN Mi | ES NEN N N N vy r 4 % S ‘ { i Pr E 336 ie, Vortebiate” Ba fläche detail wird. Neben der Gelenkrolle ht außen ein knorriger i Vorsprung, der äußere Gelenkkopf (Ectocondylus ec) und auf der in- neren Seite der interne Condylus (ic) vor. Über dem letzteren ist der Humerus bei den primitiveren Formen der Säugetiere von einem Foramen entepicondyloideum (ent) zum Durchtritt eines Nervs und Blutgefäßes durchbohrt. Uber der Gelenkrolle befindet sich auf der Hinterseite eine mehr oder weniger tiefe Grube zur Aufnahme des Ellenbogenfortsatzes der Ulna (Fossa olecrani), die zuweilen den Humerus durchbohrt. In der Jugend sind die beiden Gelenkextremi- täten durch Epiphysen vom eigentlichen Schaft (Diaphyse) getrennt. Der Vorderarm (Fig. 480) besteht aus zwei Knochen, der Speiche (Radius) und der Elle (Ulna, Cubitus), wovon der Radius mit der äußeren und vorderen, die Ulna mit der inneren und hin- teren Gelenkrolle des Humerus artikuliert. Bei denjenigen Säuge- tieren, welche die Vorderextremität mehr zum Greifen als zum Gehen B benützen, sind beide Knochen wohlausgebildet, jedoch in der Art übereinander gekreuzt, daß am distalen Ende die Ulna außen, der Radius innen liegt, bei den übrigen steht die Ulna° hinter dem Radius. Bei den vorgeschritteneren Huftieren verkümmert der untere Abschnitt der Ulna und verwächst vollständig mit dem Radius. s Fig. 480. Pr A Linker Radius vo und von vorne. c obere, 9 untere Gelenkfläche, ps processus sty- Fig. 481. loideus, e Epiphyse. A linker Vorderfuß von Procavia (Dendrohyraz) arborea. B Linke Ulna vom Hund von B Tapirus americanus. Crechter Vorderfuß vom Pferd. R Radius, vorne. ol Olecranon, fs Fossa U Ulna, s Scaphoideum, /Lunare, c Cuneiforme, p Pisiforme, sigmoidea, fi Fossa lunaris, ce Centrale, tm Trapezium, td Trapezoid, m Magnum, uw Unci- .c Capitulum, e Epiphyse. forme, I—Y erster bis fünfter Finger. Das obere Ende des Radius hat eine seichte, quer ovale Ge- lenkgrube, deren konvexer Innenrand sich dicht an die Ulna anlegt. Der Schaft ist etwas abgeplattet, das untere Ende quer verbreitert und die ausgehöhlte Gelenkfläche innen durch einen kurzen zuge- schärften Vorsprung (Processus styloideus ps) begrenzt. Am oberen Ehe PB ET RE A FO Ne NEE 3 WE Si E Mammalia, Säugetiere. 337 Ende der Ulna ragt ein starker, vierseitiger, distal abgestutzter und verdickter Knorren (Ellenbogenfortsatz, Olecranon ol) mehr oder weniger weit vor, dessen Vorderseite durch eine halbmondförmige Gelenkfläche (Fossa lunaris), an welche sich der Radius anlegt, senk- recht abfällt. Das untere distale Ende der Ulna ist in den meisten Fällen schmäler als der Radius, hat eine konvexe Gelenkfläche und meist auch einen Processus styloideus auf der Außenseite. Der Carpus oder die Handwurzel (Fig. 481) besteht bei allen Säugetieren aus zwei Reihen kleiner platter Knöchelchen. Bei den primitiveren Formen schaltet sich, wie bei den Reptilien, ein kleines Os centrale zwischen die beiden Reihen ein. Von den drei Knöchelchen der ersten oder proximalen Reihe entspricht das innere (Scaphoideum) dem Radiale, das äußere (Cuneiforme) dem Ulnare, das mittlere (Lunare) dem Intermedium der Reptilien; ein viertes äußeres und etwas nach hinten gerichtetes Knöchelchen (das Erbsen- bein oder Os pisiforme) wird nicht zu den eigentlichen Carpal- knöchelchen gezählt, sondern bald als Rudiment eines sechsten Fingers, bald als ein großes Sesambein betrachtet. Die Knöchelchen der distalen Reihe werden entweder Oarpalia I bis V, oder Trapezium, Trapezoid, Magnum und Unciforme (Fig. 481) genannt. Im primi- tiven Carpus (Fig. 481 A) bleiben sämtliche Knochen getrennt und sind eher etwas alternierend als serial angeordnet. Wird von der Hand nicht nur Beweglichkeit, sondern auch Stärke und Tragfähigkeit ver- langt, so erleidet der Carpus sehr verschiedenartige, dem jeweiligen Bedürfnis entsprechende Umbildungen. Die obere Reihe gewinnt zu- weilen dadurch eine größere Festigkeit, daß Scaphoideum und Lunare miteinander verschmelzen und ebenso findet in der zweiten Reihe eine Verschmelzung von zwei oder mehr benachbarten Knöchelchen statt. In anderer Weise erfolgt eine Verfestigung des Carpus dadurch, daß sich die Oarpalia der zweiten Reihe derart von außen nach innen verschieben, daß eine alternierende und verschränkte Anordnung zu- stande kommt. Denselben Erfolg hat auch eine ungewöhnliche Breitenausdehnung eines Knöchelchens, z.B. des Magnum (Fig. 481). Die seitliche Verschiebung oder ungleiche Ausdehnung der distalen Carpalia führt häufig zur gänzlichen Verdrängung des Trapezium. Auf den Carpus folgen die Metacarpalia oder Mittelfuß- knochen, und zwar artikulieren am Unciforme stets die zwei äußeren Metacarpalia (IV und V), während die übrigen Mittelhandknochen je einem Carpale als Stütze dienen. Ursprünglich lagen die proximalen, häufig schwach ausgehöhlten Gelenkenden der Metacarpalia in gleicher Ebene; meistens greifen dieselben aber ziemlich weit in den Carpus herein und verstärken dadurch das Knochengefüge. Der distale gewölbte Gelenkkopf der Metacarpalia wird häufig durch einen vorspringenden, zugeschärften Kamm (Leitkiel) in zwei Hälften geteilt. Von den fünf Fingern heißt der erste oder innere Daumen (Pollex). Mit Ausnahme der Cetaceen hat kein Säugetier mehr als drei Phalangen an jedem Finger, doch verkümmern am Daumen und kleinen Finger in der Regel ein oder zwei Glieder und bei den Edentaten tritt zuweilen eine Verschmelzung von zwei Phalangen ein. Bei den Fledermäusen verlängern sich sowohl die Metacarpalia Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 22 A * a A Wi AMT BES Mas ee ER Sa 1 U a SA Rn EEG Se 6 u F pas .n 1 IL KURT n N 4 338 Vertebrata. Mammalia.. PETERS als die Phalangen in ungewöhnlicher Weise zur Befestigung der Flughaut. | Die Endphalangen haben sehr verschiedene Form und werden ringsum oder vorne von hornigen Hufen, Krallen oder Nägeln um- schlossen. An den Gelenkverbindungen von Metacarpus und den ersten Phalangen liegen auf der Hinterseite der Hand sehr häufig paarig entwickelte, kleine, halbmondförmige Sesambeine, die im Binde- gewebe entstehen. Das Becken (pelvis Fig. 482) wird jederseits aus drei in der seitlich gelegenen Gelenkpfanne für den Oberschenkel zu- sammenstoßenden, meist sehr frühzeitig zu einem sog. Osinnominatum verschmolzenen Knochen, dem Hüftbein oder Darmbein (IHium ZI), dem Schambein (Pubis Pb) und dem Sitzbein (Ischium Is) gebildet. In der Mitte der Bauchseite stoßen die Fig. 483. Rechtes Femur vom = Hund von hinten. Linke Tibia (7) und Fibula (Fi) Fig. 482. ce Condylus, ir! großer, nebst Patella (Pa) vom Hund Rechte Beckenhälfte vom Hund tr? kleiner, von vorne. c oberes Gelenk- von vorn gesehen. Il Ilium, ci innerer Gelenkkopf, ende, g unteres Gelenkende der Pb Pubis, Is Ischium, a Pfanne, (Entocondylus), Tibia, cn Procnemialkamm, mi Jo Foramen obturatorium, ca äußerer Gelenkkopf, malleus internus, co unteres s Symphyse. JFossaintercondyloidea. Gelenkende der Fibula. beiden Beckenhälften in einer Symphyse zusammen und umschließen jederseits eine große, mit Muskeln und Bindegewebe erfüllte Offnung (Foramen obturatorium fo). Der Oberschenkelknochen (Femur Fig. 483) ist meist lang zylindrisch. Am oberen Ende ragt ein halbkugeliger, durch eine Einschnürung (Hals) vom eigentlichen Schaft getrennter Gelenkkopf nach innen und vorne vor. Dem Kopf gegenüber befindet sich auf der hinteren und äußeren Seite ein kräftiger Muskelansatz, der große Trochanter (Trochanter major ir!), begrenzt von einer mehr oder weniger vertieften Grube (Fossa digitalis). Ein kleiner, konischer Höcker, der kleine Trochanter (Trochanter minor ir?) liegt unmittel- te 339 bar unter dem Kopf auf der vorderen Innenseite. Ein dritter Tro- chanter (Trochanter tertius tr?) ragt am Hinterrand in einiger Ent- fernung unter dem großen Trochanter vor, ist jedoch nur bei Huf- tieren, Nagern, Insectivoren und Edentaten deutlich entwickelt. Das distale Ende des Femur wird durch die stark verdickte, vorne schmale und jederseits von einem vorragenden Kamm begrenzte Ge- lenkrolle gebildet. Dieselbe wird außen und innen durch je einen großen knorrigen gerundeten Gelenkkopf (Ectocondylus und Ento- condylus) begrenzt, zwischen denen auf der Hinterseite eine ziemlich tiefe und breite Grube (Fossa intercondyloidea f) liegt. Fig. 485. Rechter Hinterfuß A von Palaeotherium, B vom Schwein, C von Hipparion. ca und c Calcaneum, a Astragalus, n Navieulare, cd Cuboideum, c?, c2, c! Cuneiforme tertium, secundum, primum, m Metatarsalia, II—YV zweite bis fünfte Zehe. Das verdickte obere Ende der Tibia (Fig. 484) bildet eine drei- eckige, wenig vertiefte Gelenkfläche (c), die durch eine mediane Er- höhung in zwei Hälften zerlegt wird; die Hinterseite des Schaftes ist abgeplattet und jederseits kantig begrenzt; die Vorderseite bildet unter dem oberen Gelenkende einen mehr oder weniger zugeschärften Kamm (Procnemialcrista cn), und das distale Ende eine quer ver- breiterte Gelenkfläche (g), die häufig durch eine gerundete Mittel- erhebung halbiert wird; auf der Innenseite wird dieselbe durch einen Vorsprung (Malleolus internus mi) begrenzt. Das Wadenbein (Fibula Fi) ist stets ein dünner Knochen, dessen unteres Ende (co) häufig als ein dem Malleolus internus entsprechender Fortsatz vor- ‚ragt und sich auf die vordere Außenfläche des Astragalus oder auf das Calcaneum stützt. Bei den vorgeschritteneren Huftieren ver- kümmert die Fibula entweder vollständig oder bis auf ein kleines distales, seltener proximales Rudiment. 22* ' doch stets ein wohl entwickeltes Zwischenknöchelchen (Naviculare ar a I a u > ar AT WW FT DEN DE DENE ae BEN. ge SF ®, . bi at 13 er ” EN Par x 4 Ta iR A RL H BEN MN: HE ö Kr R { va, NE N N LEN NER Kay, N KR Me DON a A ea J > J Are . 3 340 | Vertebrata. Mammalia. Zwischen Femur und Tibia liegt auf der Vorderseite die kleine, durch Bänder mit der Tibia verbundene Kniescheibe (Patella Pa). | Die Fußwurzel oder der Tarsus (Fig. 485) besteht wie die Handwurzel aus zwei Knöchelchenreihen, zwischen welche sich je- 4 “ 3 . oder Centrale) einschiebt. Die proximale Reihe besteht lediglich aus Sprungbein (Astragalus) und Fersenbein (Calcaneum). Der Astragalus (Fig. 486) liegt auf der inneren, das Calcaneum auf der äußeren Seite; ersterer bildet mit dem distalen Ende der Tibia das Sprunggelenk; seine nach vorne und oben gerichtete tibiale Gelenkfläche ist bei den plumpsten Huftieren (Amblypoda, Probos- cidea) fast eben, in der Regel jedoch als ein vorspringender halb- ’ zylindrischer Gelenkkopf ausgebildet, der sich durch eine mehr oder weniger tiefe mediane Aushöhlung in eine Gelenkrolle (Trochlea) umwandeln kann. Der distale Teil des Astragalus verlängert sich häufig zu einem Hals und wird entweder durch eine flache oder Ds. ee Fig. 486. Linker Astragalus vom Hund. A von vorne und oben, B von hinten und unten. ©. D. Linker Astragalus eines großen Wiederkäuers (Helladotherium). C von vorne und oben, D von hinten und unten. 1!/, nat. Gr. (Nach Gaudry.) £ tibiale Gelenkrolle (Trochlea), c, ce’ der mit dem Calcaneum zusammenstoßende Seitenrand, a Grube zur Aufnahme des Unterrandes der Tibia, n Fasette für das Naviculare, cub Fasette für Cuboideum, cal Fasetten für Calcaneum. schwach gewölbte Gelenkfläche für das Naviculare abgestutzt oder‘ besitzt am distalen Ende eine breite, gewölbte, nach hinten ver- längerte Gelenkrolle, die sich auf Naviculare, Cuboideum und Cal- caneum stützt (Fig. 487 B). Auf der Hinterseite hat der Astragalus 'ein pis zwei Fasetten für das Calecaneum und eine für das Cuboideum. Bei altertümlichen Formen befindet sich oberhalb der proximalen Fasette ein Foramen. Das Calecaneum (Fersenbein, Fig. 487) ist ein länglicher, kan- tiger Knochen, dessen hinterer Teil zu einem abgestutzten Stiel (Tuber caleis ic) ausgezogen ist, der bei den Sohlengängern auf dem Boden aufruht und die Ferse bildet, bei den Zehengängern und Huftieren aber schräg nach oben und hinten gerichtet ist. Am distalen Ende stößt das Calcaneum mit dem Cuboideum (cwb) zusammen, während es mit der vorderen und oberen ausgehöhlten Seite den Astragalus stützt. Ein nach innen vorspringender Fortsatz (sustentaculum) enthält die innere oder sustentaculare Fasette (as) für den Astra- galus, während am entgegengesetzten äußeren Teil sich die häufig j The 3417 ee a A Ze NUR AR LE za h IE ERBEN x a a G ds i Erg) SUmTg R Mammalia, Säugetiere. 34l durch einen Querkamm geteilte ektale oder peroneale Fasette (p') befindet. Zuweilen ist noch eine Gelenkfläche (p) für die Fibula vorhanden. Das Cuboideum (Würfelbein) ist ein würfelförmiger oder un- regelmäßig vierseitiger Knochen, dessen Höhe die Breite meist über- trifft. Das Naviculare breitet sich über die drei nebeneinander liegenden Cuneiformia aus. Die Metatarsalia (M?) stimmen im wesentlichen mit den Meta- carpalia überein, doch sind ihre proximalen Gelenkflächen fast immer abgeplattet, dicht an die distalen Fasetten der Tarsalia angepreßt und. meist in einer Ebene gelegen. Am Öuboideum ar- tikulieren die zwei äußeren Metatarsalia (Mt IV und V), alle übrigen Tarsalia A werden nur durch je einen Mittelfußknochen gestützt. Durch Verstärkung und Aus- dehnung von M?IIIund MiIV treten am Hinterfuß dieselben Reduktionen ein wie am Vor- derfuß, und zwar fällt der- selben zuerst die große oder erste Zehe (Hallux), darauf die fünfte, dann die zweite und im äußersten Falle (beim Pferd) auch die vierte Zehe zum Opfer. Bei den Wiederkäuern ver- Fig. 487. schmelzen Mt Z/I und /V wie Linkes Calcaneum A vom Hund, B von Macrauchenia- : RR te tuber caleis, sw Sustenta culum, as sustentaculare am Vorderfuß zu eınem Canon. Fasette für den Astragalus, p’ ectale Fasette für den Die Phalangen und Astragalus, u en a as Cuboideum, Sesambeine der LHinterextre- mitäten unterscheiden sich in Zahl, Form und Größe in der Regel nicht wesentlich von denen der Vorderfüße; die Endglieder sind auch hier von Krallen, Hufen oder Nägeln umgeben. Im allgemeinen steht die Ausbildung der. Extremitäten im engsten Zusammenhang mit den Verrichtungen derselben, also auch mit der Lebensweise des Tieres. Da nun die Extremitäten in vielen Fällen ausschließlich zum Gehen, in anderen zum Gehen und Greifen, zum Klettern und Graben, zum Fliegen oder Schwimmen dienen, so ent- spricht jeder dieser Funktionen eine besondere Einrichtung, die unter Umständen in ähnlicher Weise bei Tieren von sehr verschiedener Organisation wiederkehrt. Es setzt diese Tatsache eine gewisse Plasti- zität des ganzen Organismus und damit auch des Knochengerüstes voraus, welche sich häufig sehr deutlich in den verschiedenaltrigen Vertretern einer bestimmten Gruppe in Gestalt phylogenetischer Durch- gangsstadien kund gibt. Das Studium der Veränderungen im Säuge- tierskelett während der phyletischen Entwicklung, die sog. »Kineto- genese r / areas Säugetiere. 343 begriffenen Zähnen ist die Pulpa an der Basis des Zahnes weit ge- öffnet und nach vorne verengt. Diese Beschaffenheit erhält sich dauernd bei allen wurzellosen, mit sog. persistenter Pulpa versehenen Zähnen. Zähne mit niedriger Krone, wohl entwickelten Wurzeln und an der Basis verengter Pulpa werden brachyodont, solche von hoher zylindrischer oder prismatischer Gestalt mit weit offener Pulpa, ohne oder mit nur im hohen Alter vorhandenen schwachen Wurzeln hypselodont oder hypsodont genannt. Die Ausbildung der Säugetierzähne wird wesentlich durch ihre physiologische Funktion beeinflußt. Dienen sie lediglich zum Er- greifen und Festhalten der Nahrung, so entspricht der einfache Kegel- zahn am besten dieser Aufgabe; werden sie als Waffe oder als In- strumente zur Beseitigung von Hindernissen verwendet, so verlängern sie sich, ragen aus der Mundhöhle vor und wandeln sich in Stoß- zähne um. Ist die Nahrungszufuhr reichlich, und bedarf es zur Zer- kleinerung derselben einer vollkommeneren Einrichtung, so tritt Arbeitsteilung und Spezialisierung des Gebisses ein. Gewissen Zähnen fällt die Funktion zu, die Nahrung zu ergreifen und festzuhalten, anderen dieselbe zu zerreißen oder zu zerschneiden oder zu zermalmen, und da diese Arbeiten meist in verschiedenen Teilen der Mundhöhle ausgeführt werden, so erleiden die vorderen Zähne andere Differen- zierungen als die hinteren. Ein gänzlicher Mangel an Zähnen tritt nur dann ein, wenn, wie bei den Walen, Ameisenfressern und Schnabeltieren eine Zerkleinerung der Nahrung überhaupt nicht erforderlich ist; eine gleichförmige Aus- bildung aller Zähne (lIsodontie) kommt nur bei Meersäugetieren vor, deren Zähne, wie die der meisten niederen Vertebraten, lediglich zum Festhalten der Nahrung dienen. Weitaus die meisten Säugetiere be- sitzen ein »anisodontes« differenziertes Gebiß, dessen Zähne sich in den beiden Kieferhälften symmetrisch wiederholen. Die im Zwischen- kiefer und in der Symphyse des Unterkiefers eingepflanzten, stets _ einwurzeligen oder mit persistenter Pulpa versehenen Zähne heißen Schneidezähne (dentes incisivi J. Auf die Schneidezähne folgt jederseits im Oberkiefer unmittelbar hinter der Zwischen- und Ober- kiefernaht ein meist konischer, ein- selten zweiwurzeliger Eckzahn _i(dens caninus oder laniarius ©), dem im Unterkiefer ein ähnlich ge- dormter Zahn entspricht, welcher bei geschlossenem Kiefer unmittelbar vor dem oberen Eckzahn eingreift. Hinter dem Eckzahn beginnen die Backenzähne (dentes molares), wovon die vorderen, meist etwas einfacher gebauten als Lückenzähne oder Praemolares (Molares — spurii P), die hinteren als echte Molaren (Molares veri M) bezeichnet werden. Sind in einem Gebiß sämtliche Sorten von Zähnen vor- - handen, so gilt dasselbe für vollständig; es ist unvollständig, wenn entweder Schneidezähne, Eckzähne oder Backenzähne fehlen. Bei den Zahnwalen, Sirenen und den meisten Edentaten bleiben die einmal vorhandenen, meist sehr einfachen Zähne zeitlebens in Gebrauch. Diesen wenigen monophyodonten Formen steht die große Mehrzahl der übrigen diphyodonten Säuger gegenüber, bei denen ein Zahnwechsel stattfindet. Die Ersatzzähne bilden sich jedoch - nicht wie bei Fischen, Amphibien und Reptilien das ganze Leben ; hindurch, sondern nur ein einzigesmal; sie verdrängen die zuerst vor- FE a na ET TR > Due N > T 4 sel he: PL a ae BEN ER N Fe DS BAT EEE . I “ Dar > ar wi, SEM iur ? Ed i Le N 4 RL: N 4 € il N u \ pr RR AL EI 1% 1 £ y \ ; , a ne 3» 2 \ E f d R Zu) " % re DR } \ its “ 3Y k “ 344 Vertebrata. Mammalia. handenen sog. Milchzähne und treten als definitives oder Er- satzgebiß (Dauergebiß) an deren Stelle. Im Milchgebiß werden ebenfalls Schneidezähne, Eckzähne und Backenzähne unterschieden, wovon die beiden ersteren fast immer mit ihren Ersatzzähnen.in Zahl und Form übereinstimmen, während die Milchbackenzähne in ge- ringerer Anzahl vorhanden sind und in ihrer Ausbildung häufig mehr den hinteren echten Molaren als ihren Ersatzzähnen entsprechen. Den echten (d.h. hinteren) Molaren des definitiven Gebisses gehen nie- mals Milchzähne voraus, dagegen werden die Milchbackenzähne durch Praemolaren verdrängt. Nicht immer folgen sämtlichen Zähnen des Milchgebisses Ersatzzähne. Bei Huftieren treten z. B. öfters nur drei Praemolaren an Stelle von vier Milchbackenzähnen, ja bei den Beutel- tieren wird meist nur ein einziger (der letzte) Milchbackenzahn ersetzt, die vorderen bleiben dauernd in Funktion und vertreten die Ante- molaren der übrigen Säugetiere. Der Zahnersatz ist offenbar im Ver- schwinden begriffen, denn selbst bei den Säugetieren mit vollständigem Milchgebiß erfolgt der Zahnwechsel in einem früheren Altersstadium als bei ihren Ahnen im älteren Tertiär. Die Zahl der Zähne ist bei monophyodonten Säugern höchst variabel. Bei den Diphyodonten sind nicht nur die beiden Kiefer- hälften symmetrisch bezahnt, sondern es herrscht auch eine bestimmte Regel in der Zahl und Verteilung der verschiedenen Zähne. Beinahe in sämtlichen Ordnungen und Familien der Säugetiere besitzen die geolo- gisch jüngeren Formen weniger Zähne als die älteren Vertreter dersel- ben Entwicklungsreihe. Eine Vermehrung der normalen Zahnzahl im Verlauf der phyletischen Entwicklung kommt dagegen bei diphyo- donten Säugern niemals vor. Die Reduktion beginnt fast immer mit den am Ende einer bestimmten Kategorie stehenden Zähnen, z.B. mit dem ersten J, dem vordersten P oder dem letzten M und schreitet von da nach vorne oder hinten weiter.!) Form und Größe der verschiedenen Zähne hängt ab von ihrer Stellung, von ihrer Funktion und ihrer Ernährung. Als primitives Gebiß der Säugetiere darf man wohl eine aus konischen, einwurze- ligen Zähnen bestehende, durch gleichmäßige Lücken getrennte Zahnreihe annehmen. Die geringste Abweichung vom ursprünglichen Kegelzahn zeigen die Eckzähne. Sie sind in den meisten Fällen konisch, einspitzig, öfters etwas rückwärts gekrümmt, einwurzelig (nur !) Zur Abkürzung der sog. Zahnformeln wird in der Regel nur die Bezahnung einer Kieferhälfte aufgenommen. Die Bezeichnung für das Tapirgebiß lautet dem- nach folgendermaßen: ee = pP = M - A 3 3 SSR RTL ED DE 2 CE RREE oder abgekürzt: RT en 44 B. Milckedkiß, 07: —. I DM 98 | N N 3 oder abgekürzt: D — Sr RE Fre 28. Sind Reduktionen eingetreten, so ergeben sich dieselben sofort aus der Zahn- formel. Es hat z. B. die Ziege im definitiven Gebiß folgende Zahnformel: 0% BL STE 99 SET BR SE Pe" P2 en 4 . k 5 Pe ar a era NE a ET N a a Sr Fr A ae AED! ’ We #7 b 2 ee RR" ir Sa % Av 2 R RT Z I rNEte Pe £ 8: r ri Pen 2 wr3 mA v a \ r nr war ul z SE Mammalia, Säugetiere. 345 bei einigen fossilen Beuteltieren und Insectivoren zweiwurzelig) und TERET DR TE PSTIBER © IR, NE r u nAa N 2 kan „= n sale nl achten io vo r MD RE N a 52 re u A a th 1 men Zu a > KT ae ae | dienen hauptsächlich zum Ergreifen und Zerreißen der Nahrung, sie sind darum auch bei Fleischfressern am stärksten entwickelt. Den Schneidezähnen liest in der Regel die Funktion ob, die Nahrung zu ergreifen und zu zerschneiden. Im ersteren Fall be- halten sie konische Form und gleichen den Eckzähnen, im zweiten plattet sich die Zahnkrone in der Richtung von vorne nach hinten ab, erhält einen schneidenden Rand und wird meißel- oder schaufel- förmig. Sie sind stets einwurzelig. Fallen den Schneidezähnen be- sondere Verrichtungen zu, so modifiziert sich demgemäß ihre Form. So werden die zum Nagen benützten Incisiven groß, gekrümmt, an der Krone zugeschärft, meist sehr lang und sind häufig nur auf der Voerderseite mit Schmelz bedeckt. Die starken, konischen oberen Schneidezähne der Sirenen werden zum Herausreißen von Wasser- pflanzen benützt; die gewaltigen, mit persistenter Pulpa versehenen, entweder schmelzlosen oder nur mit einem Schmelzband bedeckten Stoßzähne der Proboscidier und des Narwal dienen als Waffe oder zur Beseitigung von Hindernissen etc. Mit der Größenzunahme und besonderen Differenzierung einzelner Schneidezähne verbindet sich in der Regel die Verminderung ihrer Zahl; gänzlichen Mangel an Schneide- zähnen findet man bei den meisten Edentaten; bei den Ruminantiern gehen die oberen, bei den meisten Proboscidiern die unteren J durch Schwund verloren. | Bei weitem die mannigfaltigsten Verrichtungen kommen den Backenzähnen zu, und demgemäß weisen dieselben auch die größten Differenzierungen auf. _Im allgemeinen haben sie die Tendenz, ihre Krone zu vergrößern, mit Spitzen, Höckern oder Leisten auszustatten und dadurch zum Zerkleinern der Nahrung geeigneter zu machen. Bei Fleisch- und Insektenfressern dienen die Backenzähne lediglich zum Zerschneiden der Beute und zum Zermalmen von Knochen. Zähne mit schmalen, verlängerten, zugeschärften und mehrspitzigen - Kronen werden für die erste Verrichtung, breitere, mit spitzen Höckern versehene Kronen für die zweite am geeignetsten sein. Bei allen Insekten- und Fleischfressern haben demgemäß die besonders tätigen Backenzähne schneidende, mehrspitzige (sekodonte) Kronen und arbeiten wie die Blätter einer Schere, indem die unteren Zähne von den oberen umschlossen werden und letztere über die ersteren vor- ragen. Tiere, welche sich von gemischter Kost ernähren, haben bunodontes Gebiß, sie suchen die niedrigbleibende Krone der Backenzähne zu vergrößern und mit konischen Höckern auszustatten. Die Bewegung des Unterkiefers ist wie bei den Insekten- und Fleisch- fressern vertikal (orthal) und der Condylus quer gestellt. Die verschiedenartigste Ausbildung erlangen die Backenzähne der reinen Pflanzenfresser. Auch hier zeigt sich das Bestreben, die Zahn- krone in die Breite und Länge zu vergrößern, mit Höckern aus- zustatten und zum Zerreiben der Nahrung geeignet zu machen. Die konischen Höcker des ursprünglich bunodonten Zahnes nehmen \/för- mige Gestalt an, indem sich zwei konvergierende Grenzkanten bilden. Durch kräftige Entwicklung der Schenkel dieser \/förmigen Hügel und durch Zusammenstoßen ihrer Enden oder aber durch direkte Verbindung von zwei Höckern durch gerade oder gebogene Quer- u 1 N “ I, 2 in “ R t a \ - ! ’ » # 5 1% = \ > TER 4 x u Vertebrata. Mammalia. 346 kämme entstehen komplizierte, mit Jochen versehene, lophodonte Kronen. Einen wesentlichen Einfluß auf die Formierung und Rich- tung dieser Leisten und Joche übt die Bewegung ‘des Unterkiefers; wird derselbe beim Kauen wie bei den meisten herbivoren Huftieren von außen nach innen (ektal) oder von innen nach außen (ental) be- wegt, so sind die Vförmigen Höcker hintereinander nach der Längs- achse des Zahnes angeordnet, und die Seitenleisten der Höcker, sowie die Querjoche stehen schief zu derselben. Sehr häufig runden sich die Spitzen der V-Höcker ab und bilden alsdann halbmondförmige (selenodonte) Joche. Schiebt sich der Unterkiefer beim Kauen wie bei den meisten Nagern von vorne nach hinten (proale Masti- kation), wobei der Condylus in einer Längsrinne der Schläfenbein- basis bewegt wird, so stellen sich die Joche quer zur Längsachse. Fig. 489. Hypothetische Entwicklung des trituberkulären Zahnes. A Obere und untere Molaren von innen. Bobere und untere aufeinander gezeichnet. pr Protocon, pa Paracon, prd Protoconid, pad Paraconid, med Metaconid, end Entoconid, tald. Talonid. (Nach Gregory.) Fig. 490, A Dryolestes. Oberer Jura. Untere M noch trituberkulär, ohne Hypoconid, obere M trituberkulär mit Parastyl. B Triisodon. Unterstes Eocän. Untere M tuberkulärsektorial.e. Beide Zahnreihen aufeinandergezeichnet; pr, pa, prd, pad, med, end wie in Fig. 489. me Metacon, »s Parastyl, mi Metaconulus, hyd Hypoconid. (Nach Gregory.) Dieselbe Anordnung der Joche zeigt sich auch bei den Proboscidiern, deren Unterkiefer sich von hinten nach vorne (palinal) bewegt. Durch Fältelung der Schmelzjoche, durch Bildung von spornförmigen Fort- sätzen, durch Einschaltung von Neben- und Zwischenhöckern, durch Entwicklung von Basalwülsten und schließlich durch Ansatz von Höckern und Jochen am hinteren Ende des Zahnes kann sowohl die bunodonte als auch die lophodonte Zahnkrone eine kompliziertere Ausbildung erlangen. Im allgemeinen sind die oberen Backenzähne, da sie über die des Unterkiefers vorragen, fast immer breiter als die unteren; die letzteren hingegen dehnen sich in der Längsrichtung aus. E. Cope und H. F. Osborn haben versucht, die mannigfachen Modifika- tionen der Backzähne von dem einfachen kegelförmigen Reptilienzahn abzuleiten. Aus diesem »haplodonten« Zahn wird durch Hinzutreten von Nebenspitzen und Mammalia, Säugetiere. 347 ech ehnnönde Teilung der Wurzel der »protodonte« Zahn. Wenn seine _ Nebenspitzen fast ebenso groß geworden sind wie die ursprüngliche Hauptspitze, so entsteht entweder der strikonodonte» Zahn, dessen Spitzen sämtlich in einer spitzen seitlich von der Hauptspitze stehen und mit ihr alternieren. Beide Zahn- typen besitzen je zwei Wurzeln, jedoch erfolgt mit fortschreitender Komplikation _ des oberen trituberkulären Zahnes eine Zweiteilung seiner Außenwurzel. } Der trikonodonte Zahn ist _ auf ganz wenige Säugetiere be- schränkt und hat auch keines- — wegs die Bedeutung für die wei- tere Entwicklung der Molaren, _ welche ihm früher beigelegt wurde, denn dieser liegtunzweifel- haft der trituberkuläre Zahn- typus zugrunde, dessen erste An- fänge bereits bei gewissen (y- Fig. 191. nodontia, denreptilienartigen Vor- Entwicklung der Huftiermolaren. Obere und untere M auf- läufern der Säugetiere wahrnehm- einandergezeichnet. pr, pa, me, mi, prd, pad, med, end, hyd bar Sn wie in Fig. 490. en Hypocon, pl Protoconulus. Der »trituberkuläre« ae Oshorn,) Zahn »Trigon«i im Oberkiefer, »Trigonid« im Unterkiefer — nontiete zwar, so lange die Tiere geringe Körpergröße ‘ besaßen und sich hauptsächlich von Insekten nährten. Die allmähliche Zunahme der Körperdimensionen und die hiermit verbundene Anpassung an Fleischnahrung oder gemischte Kost erforderte jedoch eine weitere Verstärkung der Backenzähne, welche dadurch bewerkstelligt wurde, daß an den unteren Molaren ein zwei- oder drei- spitziges »Talonid« als Antagonist der Hauptspitze des entsprechenden oberen Fig. 492. A- Elotherium, unterer M bunodont, B Hyrachyus, unterer M lophodont, (C Anoplotherium, Außen- hügel halbmondförmig. Innenhügel konisch. N, mit drittem Halbmond. Molaren entstand und an den oberen Molaren die beiden Außenspitzon sich ver- erößerten und außerdem zwei kleine Zwischenspitzen sich bildeten, von welchen die hintere bei gemischter Kost öfter in einen zweiten Innenhöcker umgewandelt wurde; dieser zweite Innenhöcker erweist sich aber auch nicht selten als eine aus dem Basalband hervorgegangene Neubildung. Die einzelnen Bestandteile des fünf- resp. sechshöckerigen Zahnes führen folgende Namen: A. Obere trituberculäre Molaren. abgekürzt Vordere Innenspitze oder Höcker — Protoconus — pr. hintere » » » — Hypoconus — hy. vordere Außenspitze > » — Paraconus -— pa. hintere > » » — Metaconus -—. me. vordere Zwischenspitze » » — Protoconulus— pl. hintere > » » — Metaconulus — ml. B. Untere tuberculärsektoriale Molaren. Vordere Außenspitze oder Höcker — Protoconid — prd. hintere > » » — Hypoconid — hyd. vordere unpaare Spitze » » — Paraconid —. pad. hintere > Sehen » — Mesoconid — msd. vordere Innenspitze » >» « — Metaconid — med. hintere >». > > — Entoconid — end. re EB RT De a a ET je vl KEN re ur. Te Pr 4 u, N ! e 348 | | elehraie "Manreilia Y Die weitere Differenzierung äußert sich an den oberen Molaren in dem Auf- j treten vonAußenpfeilern — Parastyl, Mesostyl, Metastyl-—- bei omnivorer oder herbivorer Lebensweise in Vergrößerung des Hypoconus und in Verschmelzung des vorderen Zwischenhöckers mit dem Protoconus (Fig. 493A) quadrituber- kulärer Zahn, oder es verbinden sich die Zwischenhöcker mit dem benachbarten Innenhöcker zu je einem Querjoch (Fig. 4930) lophodonter Zahn. An den un- teren Molaren verschwindet das Paraconid und alle Innen- und Außenhöcker werden gleich groß, wobei auch hier die Höcker sich paarweise zu Jochen verbinden können | (Fig. 492B). Am letzten un- teren Molaren entsteht nicht selten ein dritter Lobus (Fi- gur 4920. Durch Hinzutreten von Querjochen kommen po- lylophodonte’Zähne (Fi- Vier-, fünf- und sechshöckerige obere Molaren von unten. au 495) zustande. In ähn- A Prodremotherium, B Anoplotherium, © Lophiotherium. licher Weise könnte man sich auch die multituberku- lären Zähne (Fig. 494) entstanden denken, allein sie treten bereits gleichzeitig mit dem Trituberkulär- und Trikonodontentypus auf, was sich mit der Ableitung von einem dieser beiden Typen nicht gut vereinbaren läßt. Bei den Fleischfressern hingegen verkümmern nach und nach die oberen sowie die beiden letzten unteren Molaren, desgleichen auch das Metaconid und Talonid des ersten unteren Molaren. Dafür wird jedoch Paraconid und Protoconid sowie der letzte obere Prämolar ver- stärkt und beide Zähne wirken zusammen als eine Schere. Die Praemolaren erlangen in der Regel nicht den hohen Grad der Diffe- renzierung wie die Molaren. Sie sind meist einfacher, und selbst wenn sie ihnen gleich werden, ist doch die Reihenfolge der neu auftretenden Höcker eine andere als bei den Molaren, weshalb auch die einzelnen Höcker nicht mit denen der Molaren homologiiert werden können. Scott!) nennt sie: Fig. 494. Multituberkuläre Backzähne von Allotherien. Fig. 495. A, B Oberkieferzahn von Cimolomys. C Unter- 3 kieferzahn von Cimolomys. 3), nat. Gr. Polylophodonter oberer M von Stegodon. Ca. !]s (Nach Marsh.) natürl. Größe. Untere P. | Obere P. 1 Außenhöcker Protoconid. 1 Außenhöcker. Protoconus. Vorderhöcker Paraconid. 1 Innenhöcker Deuteroconus. 1 Innenhöcker Deuteroconid. 2 Außenhöcker Tritoconus. 2 Außenhöcker Metaconid. 2 Innenhöcker Tetartoconus. 2 Innenhöcker Tetartoconid. Die Systematik der Säugetiere ist durch die Entdeckung zahl- reicher fossiler Formen wesentlich beeinflußt worden, denn einerseits werden nicht selten durch sie scheinbar nicht verwandte lebende Gattungen und selbst Familien und Ordnungen miteinander verbun- den und die vermeintlichen scharfen Grenzlinien zwischen ihnen mehr oder weniger verwischt, anderseits kamen aber auch fossile Formen zum Vorschein, für welche nicht bloß besondere Familien, sondern ı) The Evolution of the Premolar Teeth. Proc. Acad. Nat. Sc. Philad. 1892. eu Tr NE N BT u er et up EN Se Bee a KT N N N ‚er NA AR aD. 4 fi ar ya E37; ER en = Sen Bo a an Ra SE RE TE a > Br Er Pa zung & Bi en ‘ 0x . Eplacentalia. Monotremata. 349 - sogar in einem Falle eine besondere Ordnung errichtet werden mußte, - weil sie den übrigen Säugetieren durchaus fremdartig gegenüberstehen. - In weitaus den meisten Fällen läßt sich die Stammesgeschichte der — einzelnen Gattungen, Familien und Ordnungen mit viel größerer Sicherheit ermitteln als bei den übrigen Wirbeltieren, in keiner an- deren Abteilung des Tierreiches finden wir ein so massen- haftes und geeignetes Material zur Aufstellung geneti- Escher Formenreihen. | 5 Was die Abstammung der Säugetiere von anderen Vertebraten betrifft, so kommen Vögel und Fische als deren Ahnen nicht in Be- ” tracht. Auch die Amphibien, von welchen sie Huxley ableiten wollte, - stehen den Säugetieren viel ferner als die Reptilien. Unter diesen zeigen die Theromorpha so viele Beziehungen zu den Säugetieren, daß schon Owen und Üope sie als deren Vorläufer bezeichneten, - und durch die neuesten Untersuchungen Osborns wird es zur völligen - Gewißheit, daß die Säugetiere von synapsiden Reptilien, und zwar von = Cotylosauriern und Theriodontiern abstammen, welche ihrer- seits aus Stegocephalen hervorgegangen sind. Die Säugetiere werden in der Regel nach ihrer Embryonal- entwicklung in zwei Unterklassen, Zplacentalia und Placentalia ein- geteilt. Die ersteren enthalten die Ordnungen der Monotremata und Marsupialia, die letzteren die Ordnungen der Insectivora, — inkl. Tullo- - dontia — Chiroptera, Carnivora, Cetacea, Rodentia, Edentata, Ungulata, - _Notoungulata, Subungulata — inkl. Sirenia — und Primates. A. Unterklasse. Eplacentalia. Embryonalentwicklung ohne Placenta. 1. Ordnung. Monotremata.!) Kloakentiere. (Ornithodelphia Blv.) Brustgürtel mit selbständigem Coracoid, Praecoracoid ‘ und Interclavicula. Becken mit Beutelknochen. Schulter- © blatt ohne Crista. Kiefer gestreckt, zahnlos oder mit Zahn- “ rudimenten. Fortpflanzung durch Eier. Milchdrüsen ohne _ Zitzen, auf getrennten Drüsenfeldern mündend. Harnröhren und Genitalgänge in die Kloake mün- dend, welche in das untere Ende des Mastdarms führt. Körpertemperatur nicht überall gleich. So interessant diese Ordnung ist hinsicht- me N Si: lich ihrer vielen Anklänge an Reptilien einer- re ei seits und ihrer hochgradigen Spezialisierung Fig. 196. EB änderseits, so hat sie doch für die Paläonto- Srfhortynerus jung. Molaren des , = x S inken Unterkiefers. °/) nat. Gr. - logie nur geringe Bedeutung, denn die wenigen (Nach Osborn.) - bekannten sicheren Überreste stammen aus dem - Pleistocän von Australien und gehören den beiden noch lebenden Gattungen - Ormithorhynchus (Fig. 496) — in der Jugend mit 23 M — und Echidna an. Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß manche der im folgenden erwähnten meso- zoischen Säugetiere Monotremen waren, wenigstens die Protodonta. !) Gregory W.-K., The Orders of Mammals. Bull. Am. Mus. Nat. Hist. 1909, p. 144—162. — Van Bemmelen J. F., Der Schädelbau der Monotremen. Semon. Zoolog. Forschungsreisen in Australien. 1901. Be a ae SE IE ul, ur N | a i i k ; ‚FE . e ie m , d 350 = vr Vertebrata, Mammalia. 2. Ordnung. Marsupialia.') (Didelphia Blv., Metatheria Huxley.) Verschiedenartig bezahnteheterodonte Pflanzen-oderFleisch- fresser mit sehr unvollständigem Zahnwechsel. Schultergürtel ohne Coracoid, Becken mit Beutelknochen. Zitzen der Milch- drüsen meist von einer Hautfalte umschlossen, welche einen Beutel bildet, worin die ohne plazentale Entwicklung in unreifem Zustande geborenen Jungen längere Zeit getragen werden. Die Beuteltiere bilden einen ziemlich großen Formenkreis, in welchem Fleisch- und Insektenfresser sowie huftier- und nagerähnliche Typen ver- treten sind, und diese mannigfachen Differenzierungen äußern sich nicht bloß im Gebiß sondern auch im Skelett. Das Gehirn ist klein, die glatten Hemi- sphären des Großhirns bedecken weder die Sehhügel und Riechlappen noch das Kleinhirn. Die Nasenbeine sind groß, die Jochbogen vollständig, die Augenhöhlen hinten offen. An der Bildung der Gehör- kapsel beteiligt sich das Alisphenoid, sel- tener das Mastoid und das halbringför- mige Tympanicum. Der harte Gaumen ist stets von größeren oder kleineren Öff- nungen durchbohrt. Die hintere Ecke des Unterkiefers ist nach innen einge- bogen. Das Gebiß erinnert teils an das von Herbivoren oder von Nagern, teils an das von Insectivoren oder von Fleischfressern. Bei den ersteren ist die Zahl der J und P sowie der © reduziert, dafür ist jedoch in jedem Kiefer ein J sehr stark ausge- bildet, die letzteren haben ein vollständiges A + B Fig. 497. 5 = > 3 A Trichosurus, Hinterfuß mit Gebiß, in welchem meist bis zu 3 J vor- fünf fast gleichgroßen Zehen. 1 aftı 1 B Macropus, I—III Zehe reduziert (nach handen und die C kräftig entwickelt Dollo). sind und zuweilen je zwei Wurzeln be- - Sitzen. Die P haben in der Regel einen sehr einfachen Bau und geringe Größe, nur der hinterste ist meist groß und oft stark spezialisiert. Die meist in der Vierzahl vorhandenen M sind entweder sekodont, bunodont oder lophodont. Der Zahnwechsel beschränkt sich auf den letzten P, aber die Embryonen der lebenden Beuteltiere be- _ sitzen viel mehr Anlagen von Zähnen als im definitiven Gebiß vorkommen. !) Ameghino F. C., Los Diprotodontes del order de los Plagiaulacoideos. Anal. Museo Nacion. Buenos Aires. T. IX, 1903. — Cope E. D., The tertiary Mar- supialia. Amer. Naturalist, 1884. — Goodrich E. $, Mammalia from the Stones- field slate. Quart. Journ. microscopical Science. Vol. 35. — Gregory W. K., The Orders of Mammals. Bull. Am. Mus. Nat. Hist. 1909. p. 162—231. — Marsh 0. C., Amer. Journ. Sc. and Arts 1880 XX, 1881 XXI], 1889 XXXVII 189 XLOL — Osborn H. F., Proceed. Ac. nat. Science. Philad. 18871888. Journ. Ac. nat. hist. Philad. 1888. Vol. IX. — Evolution of the Mammalian Molar Teeth. New York 1907. — Owen R., Monograph of foss. Mammalia of the British Mesozoic Forma- tions. Palaeont. Soc. 1871. — Rech. on the foss. remains of the extinct Mammals of Australia with a notice of the extinct Marsupials of England. London 1877. — Sinclair W. J., Marsupialia of the Santa Cruz Beds. Rep. Princetons Univ. Ex- pedit. to Patagonia. Vol. IV. Part. III. 1906. — Thomas Oldfield, On the Homologies and Succession of the teeth in the Dasyuridae. Philos. Trans. 1887. Vol. 178b. 5 ws A NE re Er INT Semdl ET En Le Ba ZB ee ae DER RD) RE 0 a 1 EEE a 2 vi Y r FL A = Ay Sy U IR r x P aite.ir \ x ya 0.0. Marsupialia. Allotheria. Tritylodontidae. 351er Charakteristisch für die Beuteltiere ist die Anwesenheit von je einem stabförmigen Knochen am Vorderrand des Schambeins. Diese Beutel- knochen finden sich bei beiden Geschlechtern, sind aber bei den Thylacy- niden durch Faserknorpel ersetzt. Die Länge der Hinterbeine übertrifft häufig die der Vorderbeine. Der Hinterfuß (Fig. 497) hat fünf oder vier Zehen, von denen die vierte stets am längsten ist, während die zweite und dritte bei -Herbivoren sehr dünn werden können und stets von einer gemeinsamen Haut umgeben sind. Jedoch bestehen zwischen dieser spezialisierten und der ursprünglich fünfzehigen Extremität vielfache Übergänge. Der Hallux steht öfters den übrigen Zehen rechtwinklig gegenüber oder verküm- mert ganz. Dollo leitet alle Marsupialier von fünfzehigen arborikolen Formen ab. Mit Ausnahme der in Amerika verbreiteten Didelphidae und der süd- amerikanischen Caenolestidae sind die Beuteltiere gegenwärtig auf Australien und die benachbarten Inseln beschränkt. Die pleistocänen Formen hatten dieselben Wohnsitze wie die lebenden. Dagegen besaß im Tertiär und in der Jurazeit nicht bloß Nordamerika — hier auch in der Kreide — sondern auch Europa eine Anzahl fossiler Marsupialier, und aus dem Tertiär von Südamerika kennt man eine ziemliche Menge verschiedenartiger Typen. Man unterscheidet am zweckmäßigsten drei Unterordnungen, die Allotheria, die Diprotodontia und die Polyprotodontia, obschon die Caenolestidae zwischen den beiden letzteren den Übergang bilden. 1. Unterordnung. Allotheria. Marsh. Multituberculata Cope.}) Kleine ausgestorbene herbivore oder ommivore Säuger mit vielhöckrigen M, deren Höcker in zwei oder drei Längsreihen angeordnet sind. P entweder den M ähnlich, aber einfacher oder seitlich zusammengedrückt. - In jedem Kiefer ein J kräftig, nagezahnartig entwickelt. Ohne Ö. Unterkiefer meist mit einwärts ge bogenem Eckfortsatz. Coracoid vielleicht selbständig ausgebildet. Die Allotheria finden sich in der Trias von Europa und Südafrika, im Jura von Europa und Nordamerika, in der Kreide von Nordamerika und im untersten Tertiär von Europa und Nordamerika. Auch gehören hierher möglicherweise einige Formen aus dem Eocän von Südamerika. Von den meisten Gattungen liegen nur vereinzelte Zähne, Unterkiefer, selten Oberkiefer und Schädelteile vor. Nur von Piilodus kennt man den Schädel und einige Knochen. Die systematische Stellung ist daher bei mancher sehr unsicher, der größere Teil gehört jedoch zu den Masupialiern, wennschon die Zähne meist eher an die rudimentären Backenzähne von Ornithorkynchus erinnnern. Der Astragalus von Polymastodon gleicht nach Cope dem von Känguru. | 1. Familie. Tritylodontidae Cope. Schnauze abgestutzt, Zwischenkiefer mit je eimem starken O© ähnlichen J und dahinter ein kleiner stüftförmiger J. P den M ähnlich, aber einfacher, M mit drei Höckerreihen. Trias von Südafrika und Europa. . ı) Ameghino Fl., Anales Mus. Nac. Buenos Aires. T. IX, 1904. — Cope E. D., Amer. Naturalist 1881. 86. — Gidley J. W., Proceed. Unit. St. Nat. Mus. XXXVI. 1909, p. 611. — Lemoine V., Bull. soc. geol. Fr. 1883. 3 ser. — Marsh O. C., Amer. Journ. Sc. 1878 — 81 1889, 1892. — Osborn H. F., Journ. Acad. Nat. Sc. Philad. 1888. Proc. Acad. Nat. Sc. Phil. 1891. Amer. Naturalist July 1891. Bull. Amer. - Mus. Nat. Hist. 1893. BR RT BES ER Ne DIREn HN N, ER IE RE 359 | NR Vertebrata. ENTER kr r Mi v ; RR: ET 4 A a RE MEER ’ v ° wer ET 4 E} N N ak aa Mammalia. ne Tritylodon Owen (Fig. 498.) Trias Kasutomnatier Südafrika, Gebärt nach Seeley zu den Reptilien (Theriodontia). Triglyphus Fraas. Nur winzige viereckige Zähnchen mit zwei oder drei Höckerreihen bekannt. Im rhätischen Bonebed von Hohenheim bei Stuttgart. Fig. 498. Tritylodon longaevus Owen. Trias von Basutoland. Schädel von oben und von unten. 2, nat. Größe. (Nach Owen.) 2. Familie. Plagiaulacidae Gill. Zwischenkiefer mit ein bis drei J, Unterkiefer mit einem J; Jı in beiden Kiefern nagezahnähnlich. Obere P drei- bis fünfhöckerig, der letzte manchmal mit mehr Höckern. Untere P seitlich zusammengsedrückt, schneidend und mit vielen Einkerbungen versehen. Untere M mit nur zwei, obere mit drei, selten mit nur zwei Höckerreihen. Unterkiefer viel kürzer als die B Schnauze. Gelenk bis auf den Eckfortsatz ausgedehnt. a c | A Fig. 499. Microlestes antiquus Plieninger. . Fig. 500. Backzahn aus dem Bonebed . ; : ; 5 I Plagiaulax Becclesi Fale. Purbeck-Schichten von Swanage, von el Württem- Dorsetshire.. A Unterkiefer (!/,). B Plagiaulax minor Owen, erg. ®h- ebendaher. a Molar vergrößert, b Unterkiefer vergrößert, c derselbe in nat. Gr. (Nach Falconer.) M Ber lesten Plieninger (Hypsiprymnopsis Dawkins). (Fig. 499.) Nur kleine, länglich vierseitige, in der Mitte vertiefte und außen und innen mit Höckern versehene Zähnchen aus dem rhätischen Bonebed von Württem- berg und Sommerset bekannt. Plagiaulazx Falconer (Bolodon Owen). (Fig.500, 501. 255 r = 5: Unterkiefer mit hohem Kronfortsatz und niedrigem, über den Eckfortsatz sich erstreckenden Condylus. Vorderster oberer J vertikal nach unten, unterer J schräg nach ‚oben und vorne gerichtet. Obere P aus zweireihig angeordneten Höckern bestehend, letzter P M-artig, untere P von vorne nach hinten größer Au. (/ = a BE RT I. VE EN Di A 9 ., wur FE 7 „A REN nE = m TE BETT ER Er: SR or _ Allotheria. _Plaeiaulacidea. | 353 werdend, schneidend, blattartig, mit gerieften Seitenflächen. Obere und untere M mit je zwei Reihen von Höckern. Purbeck von England. Allodon Marsh. Oberkiefer ähnlich Plagiaulax, jedoch mit 3 J. Oberer Jura. Wyoming. Allacodon Marsh (Fig. 502.) Obere Kreide. Nordamerika. Otenacodon Marsh. (Fi- gur 503.) Untere P am Öber- randschwach gestreift. Obere M mit nur zwei großen Außen- höckern. Ober. Jura.W yoming. Neoplagiaulax Le- moine (Liotomus Cope). Unter- kiefer nur mit einem großen, gerieften P und zwei M. Un- tereocän von Reims und Neu- mexiko. Fig. 501. Bolodon erassidens Owen. Purbeck-Schichtenvon Dorsetshire. Bi 2502. 4A Oberkieferfragment in nat. Gr. B dasselbe in vierfacher Allacodon pumilus Marsh. Ob. Kreide. Vergrößerung. (Nach ÖOsborn.) mx Öberkiefer, pmx Wyoming. Die drei Prämolaren des Zwischenkiefer, s Naht zwischen Ober- sınd Zwischenkiefer, Oberkiefers a in nat. Gr. bin drei- fi Foramen infraorbitale, pm Lückenzähne, m Backzähne. facher Größe. (Nach Marsh.) Ptilodus Cope (Chirox Cope). (Fig. 504.) 17°”: Schädel niedrig und 1.03272. flach mit langer breiter Schnauze, Gaumen mit großen Lücken, Kiefergelenk nahe dem stark verbreiterten Hinterhaupt. Oberer C ähnlich aber kleiner als J, Pl mit 3, P2 mit 4, P3 mit 6 Höckern, P* langgestreckt mit zahl- reichen Höckern. M! schmäler als Pi. P, reduziert, P, kräftig, an beiden Seiten gerieftt. M}, mit mehr Höckern als Ms. Humerus massiv, mit engem Entepicondylarforamen. Auch Becken, Ober- und Unterschenkel bekannt. Un- _ tereoeän von Montana und Neumexiko. 2 Fig. 503. E Ctenacodon potens Marsh. Ob. Jura. Wyo- 3 i ming. Rechter Öberkiefer von unten. Y #,. (Nach Marsh) a’ erster, 5 vierter 4 Prämolar, m Jochbogen. 3 . a b N ° a => 2 - ä ? £ er ee E Fig. 505. Fig. 504. e Cimolomys (Cimolodon\ nitidus Marsh. Obere Ptilodus gracilis Gidley. Unterstes Eocän. Fort Kreide. Wyoming. (Nach Marsh.) Unionbed Montana. 4 Schädel und Unterkiefer. 2 a vorletzter unterer Backzahn. B Oberkiefer (Unterkiefer). ?/, nat. Gr. (N. Gidley.) Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 23 - Vertebrata. Mammalia. Cimolomys Marsh (Cimolodon, Nanomys, Marsh, Ptilodus, Halodon Osborn). (Fig. 505.) Obere M mit drei Höckerreihen. Obere Kreide. Laramiebed von Wyoming und Montana und mittlere Kreide von Nordwest-Canada. M eniscoessus Cope (Dipriodon, Tripriodon, Selenacodon, Oracodon Marsh). (Fig. 506.) Fast nur isolierte Zähne bekannt. Obere M mit drei Höckerreihen. Obere Kreide. Laramiebed von Nordamerika. 3. Familie. Polymastodontidae Cope. Beide Kiefer jederseits mit einem starken, nagezahmartigen J und zwei großen M, vor denen sich ein kleiner einfacher P befindet, der von J durch eine lange Zahmlücke getrennt ist. Hinter dem großen oberen J noch ein kleiner J vorhanden. Die unteren M mit zwei, die oberen mit drei Längsreihen von stumpfen Höckern. Unterkieferecke wmgebogen. Kiefergelenk fast in der Hinterhauptsfläche gelegen. Im untersten Tertiär, Puerco von Neu-Mexiko. Fig. 506. a le TE A Meniscoessus conquistus Cope. Oberer Molar aus ZZ 7; 7 der obersten Kreide (Laramie-Stufe) von Dakota. ) REDE? %, 2]. (Das Cope’sche Original nach Osborn.) B Tripriodon coelatus Marsh. Ob. Kreide. Wyo- Fig. 507. Polymastodon attennatus Cope. Unterstes ming. Wahrscheinlich letzter oberer Molar in Eocän. Neu-Mexiko. Gaumen mit beiden Zahn- natürlicher und in doppelterGr. (NachMarsh.) reihen. Nat. Gr. (Nach Osborn.) ’ 1 nie lt 7: 2.0.1, 2% Polymastodon Cope (Taeniolabis, Catopsalis Cope). (Fig. 507.) 5,5 von den Dimensionen eines Bibers. 4. Familie. Polydolopidae. Ameghino. Untere J fast horizontal. P? und P* und unterer P, höher als die M und meist als gezähnelte Schmeide entwickelt. Obere M mit zwei oder drei, untere stets mit zwei Höckerreihen und von vorne nach hinten hleiner werdend. Meist drei, e SEN 10R2BR selten fünf Höcker in einer Reihe. 75-3 A D Im älteren Tertiär von Patagonien (Notostylops - Schichten). Sie sind wahrscheinlich die Nachkommen von Plagiaulaciden. Ihre Verwandtschaft mit den Caenolestiden ist schon wegen ihrer beträchtlichen Größe unwahrscheinlich, wenn auch zwischen Polydolops und Ab- derites einige Ähnlichkeit vorhanden ist. Von den zahlreichen Gattungen, welche Ameghino meist nur auf ein- zelne Zähne begründet hat, zeichnen sich Orthodolops und Amphidolops durch undeutlich, Polydolops (Fig. 508), Pseudo- E a lops und Pliodolops durch scharf von stylops-@chiehten. Patagonien. 4 Ob. Zenn einander geschiedene Höcker aus, An reihe, B unt. Zahnreihe von außen, C von denoberenM von Pliodolops (Fig. 508.D) oben. D Pliodolops primulus Ameghino. Eben- SER D da. Obere M. ® nat. Gr. (nach Ameghino.) stehen sie in mehreren Reihen. Fig. 508. ; } % 2 ‚4 f Bi 2 Diprotodontia. Caenolestidae. _ 355 10.083 Propolymastodon (Promysops?) Ameghino 7'575 unterscheidet sich von den übrigen Gattungen durch den Besitz von nur einem, überdies ganz einfachen, ungekerbten P. Eommanodon Ameghino. Miocän Colpodon-Schichten. Systematische Stellung unsicher. 2. Unterordnung. Diprotodontia. Owen. Meist Pflanzenfresser mit je vier vierhöckerigen oder zwetjochigen M. P den M ähnlich oder blattartig und schneidend. C fehlend oder sehr schwach entwickelt. Oben 4—1 J, davon der vorderste vergrößert, unten nur ein einziger aber sehr kräftiger nagezahmartiger J. Die Diprotodontia sind wahrscheinlich Nachkommen von Poly- protodontia, welche sich einer gemischten oder ausschließlich vegetabilischen Kost angepaßt haben. Mit Ausnahme der südamerikanischen Gattung Caenolestes sind sie jetzt auf Australien beschränkt, wo sie auch im Pleisto- cän vorkommen. Aus dem Tertiär von Patagonien kennt man eine Anzahl erloschener Gattungen und Arten. 1. Familie. Caenolestidae. Trouessart. (Pauecituberculata Ameghino.) Kleine, höchstens mittelgroße Beutler mit 3—-4 kleinen vertikalen oberen J und einem großen horizontal gestellten unteren J. Dahinter drei bis vier einfache stiftförmige Lückenzähme, von denen einer im Oberkiefer zuweilen als kräftiger C entwickelt ist. Obere P? und P® klein, P* größer und schneidend wie die beiden unteren P. M. vierhöckerig, von vorne nach hinten kleiner werdend. Unterer Mı häufig vergrößert, fünfhöckerig und zusammen mit dem oberen P* als Schere Jumktionierend, die übrigen M vierhöckerig lophodont. Obere M mit schwachem zweiten Innenhöcker. Fuß nicht syndaktyl. Lebend und fossil in Südamerika. 1. Unterfamilie. Caenolestinae. BEA ına5 93 Kein P oder M schneidend ausgebildet. Untere M tuber- kulärsektoral. P und M denen von Beutelratten ziemlich ähnlich. A Caenolestes Thomas. Lebend ın Ecuador. 4 B a“ Fig. 510. A Garzonia typica Ameghino. Miocän. Santa Fig. 509. Cruz. Oberer M von unten und hinten. Abderites meridiondlis Ameghino. Miocän. 3, nat. Gr. B Stilotherium dissimile Amegh. Santa Cruz. Patagonien. A Unterkiefer, Ebenda. Unterkiefer, nat. Gr. (nach B Oberkiefer. Nat. Gr. (Nach Ameghino.) Ameghino,) Garzonia (Fig. 510) und Halmarhiphus Ameghino aus dem Miocäen von Santacruz, die erstere Gattung mit trituberkulären oberen M. Stilotherium (Fig. 510B) und Cladoclinus Ameghino /Pitheculites COlenialites) Amegh. Miocän von Patagonien. Zygolestes Ameghino Pliocän. Parana-Stufe von Argentinien. 23, Vertebrata. Mammalia.. Se 2. Unterfamilie. Palaeothentinae. 4 EEE S | 45 ra Oberer P! und unterer M, zu einer Schere umgestaltet. Im Unter- kiefer hinter J, drei bis vier kleine Lückenzähme. Schädel, namentlich Hinterhaupt stark verbreitert. Jochbogen weit vorspringend. A Palaeothentes Moreno (Fig. 511) (Epanorthus. Metepanorthus, Parepan- orthus Ameghino). Miocän von Patagonien. Alle M fast gleich groß. P kräftig. Callomenus, Decastis, Acdestis Ameghino. Ebenda. M von sehr ungleicher Größe. Dipilus, Metriodromus, Halmaselus, Pichipilus, Essoprion Amegh. ganz unvollständig bekannt. Palaepanorthus Amegh., Untermiocän Pyrotherium- schichten. 3. Unterfamilie. Abderitinae. oo Pt vergrößert, unterer Mı schneidend ausgebildet und an beiden Seiten mit Biefen versehen, die übrigen M bunolophodont, vierhöckerig. Der untere M} hat große Ähnlichkeit mit dem P, der Allotheria, aber er besitzt ein Talonid, das aber bei den Arten aus den Colpodonschichten noch schwach ist. Miocän von Patagonien. Abderites Ameghino. (Fig. 509.) Zwischen dem J, und dem kleinen, seitlich stehenden P, vier Lückenzähne. Miocän-Santacruz. Fig. 511. A Palaeothentes intermedius Ameghino. Fig. 512. Obere Backenzähne. B P. minutus Am. Untere Backenzähne. Obermioeän. Bettongia Grayi Gould. Schädel. Lebend. Santa Cruz. 3, nat. Gr. (n. Sinclair.) Australien. Parabderites Ameghino. Zwischen J, und dem relativ großen P; fünf Lückenzähne. Miocän Colpodonschichten und Pyrotheriumschichten. 2. Familie. Phalangeridae. Mannigfach spezialisierte Beuteltiere, teils omnivor, teils herbiwor, teils zum, Springen, teils zum Klettern und sogar zuweilen zum Fliegen befähigt. Gebiß . .. [3 52 1. —/f. 4. .. . .. . . wemals vollständig. in Oberer J! größer als die übrigen, untere J hori- zontal, nagezahnähnlich. Oberer C stets klein, P, in beiden Kiefern in der Regel schneidend, öfters gerieft, oder sämtliche P M-artig. M vierhöckerig, Höcker gleich groß und paarweise zu Jochen verbunden. Vorderbeine meist kürzer als die Hinter- beine, an welchen die vierte Zehe stets am kräftigsten ist. Zweite und dritte Zehe reduziert und von einer gemeinsamen Haut umgeben. Schwanz meist lang und kräftig und teils als Greiforgan, teils zum Abschmellen dienend. Lebend in Australien, Neuseeland, zum Teil auch in Neuguinea. Fossil im Pleistocän von Australien. Diprotodontia. Phascolomyidae. = DIT 1. Unterfamilie. Hypsiprymninae. Känguruh-Ratten. Langgeschwänzte Beutler, höchstens von Kaninchengröße. ——n Pan beiden Kiefern schneidend und an beiden Seiten gerieft. Extremitäten gleich lang. Hinterfuß meist fünfzehig. Aepyprymnus und Bettongia (Fig. 512), letztere ohne Hallux, lebend in Australien, fossil im Pleistoeän von Neu-Süd-Wales. Hypsiprymnodon mit zwei P. Wynyardia Baldwin. Tertiär (Turritella Sandstein von Tablecap) vereiniet im Schädel- und Extremitätenbau Merkmale der Diprotodontia und Polyprotodontia. Systematische Stellung wegen des Fehlens der Zähne durchaus unsicher. 2. Unterfamilie. Thylacoleoninae. Owen. —_—— Gro/se ausgestorbene Beutler mit kräftigem ersten Incisiven- paar und langen schmeidend entwickel- ten Pı. Die Lückenzähne und M stark reduziert. Thylacoleo Owen. (Fig. 513.) Schädel dem des Löwen an Größe gleich kommend, hinten breit, Sehnauze stark verkürzt und ver- Fig. 518. “ Knie Tylacoleo carnifex. Owen. Schädel von der Seite. schmälert. Jochbogen sehr kräftig, /,nat.Gr. Pleistocän. Queensland (nach Owen.) weit ausladend. Skelett unvollstän- dig bekannt. Endphalangen der Füße große stark gekrümmte Krallen. Im Pleistocän von Australien, namentlich in Knochenhöhlen. 3. Unterfamilie. Phalangerinae. Kletter- und Flugbeutler. = = —— = Vorder- und Hinteresxtremität fünfzehig, an der letzteren die zweite und dritte Zehe dünn und miteinander verbunden. Einige der in Australien lebenden Gattungen sind auch im Pleistocän vertreten. : 4. Unterfamilie. Macropodinae. Kängurus. 3. 0—1. 2—1. 4. . Se = . . Ps 7 0 rg Obere J meißelartig, untere nagezahnähnlich, horizontal. P und M mit hohen Querjochen. Hinterbeine stark verlängert, fünfte, zweite und dritte Zehe reduziert, und die beiden letzteren in einer gemeinsamen Haut steckend. Hallux rudimentär. | Neben den in Australien lebenden Gattungen Ma cropus Shaw (Halma- turus Illiger) finden sich im dortigen Pleistocän eine Anzahl fossiler Formen (Sthenurus, Palorchestes etc.) von zum Teil riesiger Größe. 3. Familie. Phascolomyidae. Wombate. Nagerähnliche plumpe Pflanzenfresser mit dickem Kopf, kurzem Hals, kurzen Beinen und stummelartigem Schwanz. in J oben und unten verlängert Backenzähne brachyodont oder prismatisch. "Esctremitäten plump, fünfzehig, vordere und hintere fast gleich lang. Lebend und im Pleistocän von Australien. Phascolarctus Blainv. — J. Backenzähne brachyodont mit je vier, teils \/-förmigen, teils mehr konischen Höckern. y Fr TE vun er Rah NIE RE rd X F y Wr ea RT 64 role MAN. 97 ERA TA N EEE 1 aa EN BE 75 ‚ Fe RD: * un ” a N Fi AR fr un Bin , Be l Dr Mr 4 AR 7 N ki AAN . RN ! ) et u 5 in 3B8.. x | Vertebrata. Mammalia. ei . Phascolomys Geoffroy. + J. Backenzähne zylindrisch, aus zwei Quer- | jochen bestehend, von denen jedes aus zwei \/-förmigen Höckern zusammen- Be, gesetzt ist. Phascolonus Owen, fossil im Pleistocän, unterscheidet sich nur durch seine viel beträchtlichere Größe. Nothotherium und Diprotodon Owen. z J. (Fig.514.) Von der letzteren Gattung, welche fast Rhinozerosgröße besaß, kennt man eine Anzahl Ske- lette vom Kallabonnasee. Am Hinterfuß sind alle Knochen der ersten Zehe zu einem einzigen Stück verschmolzen. Hand.und Fuß bestehen praktisch | fast nur aus den vergrößerten Carpalien und Tarsalien und dem fünften f Metapodium. P und M aus je zwei durch ein breites Tal getrennten Quer- a jochen gebildet. Beide Gattungen nur fossil. 3. Unterordnung. Polyprotodontia. Owen. Fleisch- oder Insektenfresser von meist geringer oder mittlerer Größe. Gebiß 1 vollständig. Im Oberkiefer 4—5, selten 3, im Unterkiefer 3—4 kleine J. C spitz und hoch, zuweilen zweiwurzelig, P einspitzig, seltener mit Nebenspitzen, meist | zweiwurzelig, M bei fossilen Formen öfters in größerer Anzahl, bei den rezenten in Vierzahl vorhanden, trikonodont oder trituberkulär. Zu den polyprodonten Beuteltieren gehören die australischen Myr- mecobüidae, Peramelidae, Dasyuridae, die amerikanischen Didelphyidae und eine große Anzahl fossiler Formen, unter denen sich die pleistocänen und ter- | tiären enge an lebende anschließen, während die mesozoischen eigentüm- liche primitive Merkmale auf- weisen, die ihre Einteilung in das zoologische System er- schweren. Owen betrachtete die letzteren als Vorläufer der Polyprotodontia, betonte jedoch bereits ihre Beziehun- gen zu den placentalen Insek- tivoren. Fig. 514. Fig. 515. Diprotodon australis Owen. Pleistocän. Kallabonna - See. ‚ Dromatherium sylvestre Emmons. Australien. A rechter Vorderfuß, B rechter Hinterfuß, stark Ob. Trias. Chatham, Nordearo- verkleinert. (Nach Stirling und Zietz.) Ya lina. Unterkiefer nat. Gr. A f 1. Familie. Dromatheriidae Osborn. (Protodonta Osborn? Promammalia Haeckel). P griffelförmig, einspitzig. M mit großer Hauptspitee und schwacher Vorder- und Hinterspitze, die Wurzel unvollkommen geteilt. Unterkiefer hauptsächlich aus dem Dentale bestehend, höchstens mit schwachem Eckfortsatz. Diesen winzigen und nur durch spärliche Überreste vertretenen Formen wird jetzt eine hervorragende phylogenetische Bedeutung beigelegt, weil sie die Oynodontia mit den Säugetieren verbinden sollen. Dromatherim Emmons (Fig. 515) mit 3. 1.4. 6 im Unterkiefer. Un- tere .J aufrecht, vordere P vorwärts geneigt, Unterkiefer ohne Eckfortsatz und Microconodon Osborn mit niedrigeren M und schwachem Eckfortsatz, vielleicht mit getrenntem Angulare am Unterkiefer. Obere Trias von Nord- Carolina. wen > “8 e ar "U ; / : I $ “ WER N 359 TEN Polyprotodontia. Peramelidae. Notoryctidae. Wurzelteilung, ohne Eckfortsatz und Karoomys Broom aus der Trias von Südafrika, der letztere ganz ungenügend bekannt. 2. Familie. Trieonodontidae. Osborn. Kleine Beutler mit 4 P und 3—6 M. Wurzeln der Backenzähne vollständig geteilt. P ähnlich den M aber einfacher. M mit je drei in einer Reihe stehender Spitzen und starkem Basalband. C zuweilen zweiwurzelig. Winkel des Unter- kiefers einwärts gekrümmt. (Condylus nicht scharf vom Eckfortsatz geschieden. | Kronfortsatz breit, Zahmwechsel auf den letzten P beschränkt. Jura von England und Nordamerika. Ara > Triconodon Owen (Tricanthodon Owen). (Fig. 516.) E Oberer it 3 (€ zweiwurzelig.. P mit kleiner Vorder- und Hinterspitze, M mit drei fast gleich starken Spitzen. Purbeck-Schichten von England. Priacodon Marsh. Oberer Jura von Wyoming. Fig. 516. Triconodon mordax Owen. Purbeck-Schichten von Durdlestone Bay, Dorset. A Unterkiefer (nat. Gr.) nach Owen. B Oberkieferzähne und Unterkiefer ?/, restauriert. (Nach Osborn.) Dr a a a ai; 6: , Amphilestes Owen. 4.1.45. P und M wenig verschieden. Mittelspitze höher als die vordere und hintere. Großoolith. Stonesfield. England. Phascoloiherium Owen. 4.1.2.5. Hinter dem C eine Lücke. Mittelspitze der P und M höher als die Nebenspitzen. Großoelith von England. Menacodon Marsh. ?. 1.3.4. Nebenspitzen kleiner als Hauptspitze und etwas einwärts gerückt. Oberer Jura. Wvyomins. Tinodon Marsh. Ebendaher. Spalacotherium Owen. 3.1.4.6. Purbeck. England. Sp. trieuspidens £ Ze Owen. ; : 2 i f 4 Y B : 3 : Die in Australien lebende Gattung Myrmecobius steht den meso- - zoischen Pantotheria in der Zahnzahl und in der Kieferform sehr nahe. 4. Familie. Peramelidae. | E Extremitäten stark spezialisiert. Hand öfters zum Graben eingerichtet. Fuß mit reduzierten Seitenzehen. Im Pleistocän von Australien durch spärliche Reste vertreten. 4 5. Familie. Notoryetidae. d Extremitäten ähnlich wie beim Maulwurf zum Graben spezialisiert. Notoryctes Stirling. Lebend in Australien. e > . Br 3. Familie. Myrmecobiidae. U: Fribolodon Seeley. M mit kräftigen Nebenspitzen, aber undeutlicher 360 ET TN DRG Vertebrata. Mammalia. 6. Familie. Pantotheriidae. (Trituberculata Osborn, Pantotheria Marsh.) Kleine Insektivoren, ohne umgebogenen Unterkiefereckfortsatz, mit primitiven tuberkulärsektorialen unteren M und trituberkulären oberen M. Untere J meist vorwärts geneigt, P;s und P, größer als M. Meist 11 Zähne —4P,7M — hinter dem meist zweiwurzeligen ©. Jura und Kreide von England und. Nord- amerika. Diese kleinen, auf das jüngere Mesozoicum beschränkten Formen werden jetzt von Osborn zu den Placentalia gestellt. Es läßt sich zwar nicht läugnen, daß manche von ihnen gewiß den Ausgangspunkt für In- sectivora und allenfalls auch für Oredontia darstellen, allein sie schließen sich doch auch einerseits an die Triconodonta und anderseits an Myrme- cobius an, von welchen der letztere trotz der kaum bemerkbaren Umbie- gung des Eckfortsatzes zu den Marsupialia gehört und dürften daher schon wegen der zahlreichen M doch besser ebenfalls zu diesen gestellt werden. An den unteren M ist das aus Protoconid, Paraconid und Metaconid bestehende Trigonid wohl entwickelt, das Talonid hingegen noch sehr klein und meist nur durch einen Zacken repräsentiert. Auch werden die M zu- weilen durch Reduktion einspitzig. Zu den drei Höckern der oberen M kommen manchmal noch Nebenhöcker. 1. Unterfamilie. Amphitheriinae. Owen. Untere J fast senkrecht, untere M tuberkulärsektorial mit kräftigem Talonid, zweiwurzelig. Kronfortsatz breit, Eckfortsatz gerundet, abwärts gerichtet. Gelenk tiefstehend. Hinter C 9—12 Zähne. Amphitherium Owen (Thylacotherium Val.). (Fig. 517.) Dogger von England. 41.5.6. Ein schon im Jahre 1818 gefundener Kiefer wurde von Cuvier einem Beuteltier, von Blainville hingegen einem Reptil zugeschrieben. Amphitylus Owen. Ebenda. Peramus, Leptocladus Owen. Oberer Jura. Purbeck von England. 4A SS hun 2 > / - / ” Fig. 517. Fig. 518. Amphitherium Prevosti Blv. Dogger. Stones- Amblotherium soricinum Owen. Ob. Jura. Purbeck. field bei Oxford. Linker Unterkiefer von England. Rechter Unterkieferast. A in nat. Gr. B vergr. außen, ain nat. Gr., bvergr. (Nach Owen.) (Nach R. Owen.) 2. Unterfamilie. Amblotheriinae Osborn. (Stylacodontidae Marsh.) M allmählich einspitzig und einwurzelig werdend. C einwurzelig, Coronoid- fortsatz schlank, Unterkiefereckfortsatz nicht scharf abgesetzt. J vorwärts geneigt, P; und P; größer als M. Hinter © 11—12 Zähne. Amblotherium Owen. (Fig. 518.) Oberer Jura. Purbeck England. 4.1. 4.7. Hierher vielleicht die oberen M von Peralestes Owen, die außer Protocon, Metacon und Paracon auch Parastyl und Metastyl besitzen. Peraspalax Owen und Achyrodon Owen. Oberer Jura. Purbeck England. Phascolestes (Dryolestes.) Marsh. Oberer Jura. Wyoming. x = = ; x RENT IMS ö . u Be And at re ih Er ae Or 5 2 5 Zi + | Polyprotodontia. Dasyuridae. 2 ' 361 Daodon und Asthenodon Marsh. Ebenda. Stylodon Owen. (Stylacodon? Marsh.) Obere M Kurtodon Owen. (Fig. 519.) Oberer Jura. Purbeck von England. 3. Unterfamilie. Paurodontinae Marsh. M zweiwurzelig, undeutlich tuberkulärsektorial, mit winzigen Nebenzacken. Unterkiefer kurz und massiv. Hinter CO höchstens 7 Zähne. Jura von Wyoming. Paurodon Marsh. Wohl 3.1.4.3. wie die meisten Placentalier. 4. Unterfamilie. Diploeynodontinae Marsh. - Obere M mit großem Protocon, untere M mit breitem, beckenförmigem Ta- lonidd. Jura von Wyoming. Diplocynodon Marsh. (Dicrocynodon Marsh.) 3.1.4.8. (Fig. 520). _ _Mittelspitze der M und P hoch. a breit. Eckfortsatz klein. ; Kiefergelenk höher als die i — Zahnreihe. Enneodon, Docodon Marsh. Fig. 519. Kurtodon Osborn. Obere Backenzähne. Oberer Jura von England, vergrößert. i (Nach Osborn.) fortsatz, d Winkel. Fig. 520. Dieroeynodon victor Marshsp. Ob. Jura. Wyoming. Recht. Unterkiefer von außen. 2. (Nach Marsh.) «a Eckzahn, 5b ÖGondylus, c Kron- 7. Familie. Dasyuridae. Raubbeutler. Carnivore Beutler von mittlerer Größe. zn . J und © normal ent- 2 wickelt. Obere M trituberkulär mit zwei äußeren Spitzen, einer großen Innen- spitze, Protocon, und einem schneidenden Metastyl. 2 M* meist stark reduziert. Untere M mit schneidendem Vorderzacken — Paraconid — und Hauptzacken — Pro- ; toconid — und. kleinem grubigen oder sekodonten Ta- j lonid, aber ohme Metaconid. P in beiden Kiefern ein- Fig. 521. Cladosictis lustratus Ameghino. Obermiocän. Santa Cruz. Patagonien. 4A Hand, 5 Fuß, nat. Gr. (nach Sinclair.) spitzig, zweiwurzelig, von vorne nach hinten gleichmäßig größer werdend, selten Ps vergrößeert. Vorderfuß mit fünf bekrallten Zehen; Hinterfuß mit 5 oder 4 Zehen, Hallux häufig reduziert, zuweilen fehlend. Unterkiefereckfortsatz einwärts gebogen. Be ae Ka se lee 5 ZI BE a a A a ES EB a De ER DENT UNE WERT 7a 2 7 er v2 ER 6-6 Far, Tomas «‘ 5 ° & 1" Yin. rar Lei, ni Ri R =, 3 en Ne N Y nd a UA ET Be - ENTE, y a ar x n ur Wi ET re A .e . A Y Pr er u RL a Ar. Bat N Fe, BERAR I 1% u N vs k2 NE “; HUT ri a “ NETTER NEE BU SER ER N ES EN ae | ’ x | BER ER al RL rg A Vase u har V ‘ - \ WEc® A in # mali ae . DR Sl a A u” . | At er 1 ni ” Id be} IE ie" Lese a : 1 Bei den noch in Australien lebenden und daselbst auch im Pleistocän vorkommenden Gattungen Dasyurus Geoffr. Sarcophilus Cw. und Thyla- cinus Temm. wird nur der hinterste der drei P gewechselt. Auch hat der Gaumen eine Lücke. | Bei den folgenden, auf das patagonische Tertiär beschränkten Gat- tungen — den Sparassodonta Ameghinos — fehlt die Gaumenlücke und der Zahnwechsel soll sich auch auf den ©, sowie auf zwei P erstrecken. Der Schädel ist groß, Hals und Schwanz lang, Beine kurz. Cladosictis Ameghino (Fig. 521). $J. M 1-3 mit kräftigem Protocon M* stark reduziert. Untere M mit mäßig starkem Talonid. P gleichmäßig an Größe zunehmend. Schädel mit Alisphenoidbulla. Hallux reduziert. | Humerus mit Foramen entepicondyloideum. Krallen spitz, komprimiert. Miocän. Santa Cruz. Hathlyacynus _ Mercerat. Ebenda. Procladosictis, Pseu- | docladotictis Ameghino. Eocän. Notostylopsschichten. 1 Amphiproviverra (Protopro- | viverra) Ameghino. (Fig. 522.) #J. ° Obere M mit drei kräftigen Spitzen und kurzem Metastyl. M% wenig reduziert. Untere P und M schlank, die M mit großem beckenförmigem | Talonid. Hallux groß, opponierbar. Humerus ohne Foramen. Krallen spitz. Miocän. Santa Cruz. Fig. 522. Perathereutes, Sipalocyon, Amphiproviverra manzaniana Ameghino. Ober Agustylus, Acyon, Ictioborus miocän. Santa Cruz. A obere, B untere Zahnreihe. ins Aınra at. Cr (nach Kin laaer Ameshino. Miocän. Santa Cruz. | Prothylacinus Ameghino. #4 J. M! und M? mit deutlichem, M® ohne Protocon, M* mit kleinem Protocon und Metacon, P* wenig größer als P3. Untere M mit schwachem Talonid. Schädel lang, ohne Alisphenoidbulla. Unterkiefer mit fester Symphyse. Hallux stark reduziert. Krallen spitz, zusammengedrückt. Miocän. Santa Cruz. Napodonictis Ameghino. Ebenda. Pseudothylacinus Ameghino. Miocän. Colpodonschichten. | Borhyaena Ameghino. 2 J. Zähne plump, dicht aneinanderschließend. M* knopfartig. Talonid nur an M} und Ma, gut entwickelt. Schädel kurz, mit weit abstehenden Jochbogen. Ohne Alisphenoidbulla. Humerus ohne Entepicondylarforamen. Endphalangen stumpf, rundlich, an der Spitze ge- spalten. Miocän. Santa Cruz. Acrocyon, Conodonictis Ameghino. Ebenda. Pseudoborhyaena. Miocän. Colpodonschichten. Proborhyaena, Pharsaphorus. Ameghino. Pvrotheriumschichten. / S. Familie. Didelphyidae. Beutelratten. Meist kleine karnivore Beutler. —- = z J klein, dicht gedrängt. C stark ent- wickelt. Dem letzten, meist sehr hohen P geht ein lange funktionierender Milch- zahn voraus. Obere M trituberkulär dreieckig, Protocon, Paracon und Metacon \/förmig, am Außenrand in der Regel einige kleine Basalhöcker vorhanden. Un- a gi ER Polyprotodontia. u : 363 Br, tere M tuberkulärsektorial mit kräftigem Metaconid und mehrhöckerigem, wohl- ausgebildetem Talonid. Extremitäten fünfzehig, Halluc opponierbar. Humerus mit Entepicondylarforamen. Die beiden lebenden Galtungen Didelphys und ÜOhironectes sind Er in Amerika verbreitet von Patagonien bis Canada. Fossile Vertreter sind im älteren Tertiär von Europa und Nordamerika nicht selten, in Südamerika im Tertiär und Pleistocän. Die ältesten Formen kennt man aus der Kreide. Laramiebed von Nordamerika. Von den Gattungen Didelphops, Cimo- lestes, Pediomys, Telacodon und Batodon Marsh aus der oberen Kreide von Wyomine sind nur isolierte Zähne und Kieferfragmente bekannt. Didelphys Lin. (Peratherium Aymard. Oxygomphius Meyer, Amphi- Be F peratherium Filhol, Herpetotherium, Embassis Cope. (Fig. 523.) ; = 2 Außer den drei vVförmigen Haupthöckern auch Nebenhöcker am Kabad der. = > oberen M vorhanden. Untere M schlank. In Europa vom Öbereocän bis 1 Untermioeän, in Nordamerika im Eocän, Oligocän und Pleistocän. Fig. 523. Didelphys (Oxyomphius) jrequens H. v. Meyer. Miocän. Eckingen bei Ulm. a, b, c drei Oberkiefer- zähne vergr. 3). e Unterkiefer in natürl. Gr. und d vergr. (Nach Schlosser.) Microbiotherium Ameghino. J kräftig. Obere M aus drei konischen Höckern und einfachem Basalband bestehend, untere massiv mit großem Talonid. Obermiocän. Santa Cruz. Daselbst die problematischen Gattungen R Hadrorhynchus, Stylognathus, Eodidelphys. Im Eocän, Notostylops- “ schichten von Patagonien Ideodidelphys Ameghino. Proteodidelphys Fe Ameshino aus angeblichen Kreideschichten Patagoniens. 9. Familie. Caroloameghinidae Ameghino. $ 3 n z= z © klein, P einfach langgestreckt. Obere M trituberkulär Bi Zwischen- höcken. Untere M mit niedrigem Trigonid und großem Talonid und Nebenhöcker vor und hinter dem hohen Metaconid. Unterkiefer schlank und niedrig. Fig. 524. Caroloameghinia mater Ameghino. Eocän. Notostylopsschichten. Patagonien. A oberer Molar. B unteren Molaren. ®lı nat. Gr. (C Unterkiefer, nat. Gr. (nach Ameghino.) Die Form der M erinnert teils an Primaten, teils an Nager. Caroloameghinia Ameghino. (Fig. 524) Eocän. Notostylops- schichten von Patagonien. „rar D die »& NEE Sur "Vertebrata. sc « ' a re T a Mammalia. r ns P _ T n _ -„i% Zeitliche und räumliche Verbreitung der Marsupialier. „N © > ke} & .— f &n Oberer, 2 "R E Trias g Jura | = Tertiär Re) 1 | ° j & | t Se 48 S4alal le |& 515 52/2 |s|2|s) 4 S|js 8|818|8 leg alE | 9 = .8 (or siel+|9|1#|0 J :|ı3/5/5|18|$ s'2/2/813[35 Si2lalalzsıs 212 ie I. Allotheria | | } 1. Tritylodontidae .. = Fe — ln |... len] nen] 2. Plagiaulacidae ee ee re Be a N vun unae|eee che nF] ee ee 3. Polymastodontidae |....... PRAE VER Wer IN Eee 8175; i 4. Polydolopidae ... |..... Jet; BE N RE 2 Pa . DENE r«. BE. A a | II. Diprotodonta | | | | 1 sQsendlestidae 1. Sk |. al A | en a 22 EIN, 2.:Phalangendae”.-.. 1.:2-1...0.242 [2% a a PR EN. er 3. Phascolomyidae .. ||...... RE ERNRE, 4.122.222 ee RN III. Polyprotodonta Dromatheriidae .. Trieonodontidae.. . . Myrmecobiidae Peramelidae .... . Notoryctidae ... . Pantotheriidae... . | ;Dasyuridae'.. ..... | . Didelphyidae.... | Ä .,Caroloameghinidae |.-...\........ lu. | EARTN man] 21 Pe 1: HE ® SO SI DI B. Unterklasse. Placentalia. 1. Ordnung. Insectivora. Insektenfresser.!) Meist kleine, in der Regel fünfzehige, bekrallte Sohlen- gänger. J manchmal teilweise vergrößert, nicht seltem teilweise reduziert. C wenig von den J und P verschieden, "manchmal auch groß und zweiwurzelig oder auch verkümmert, P zuge- spitzt, letztere öfters sekodont, M lophodont oder bunodont, die unteren mit meist fünf scharfen Höckern, die oberen tri- ı) Dobson G. E., Monograph of the Insectivora, systematical and anatomical. London 1882—90. — Gaillard Cl., Mammiferes miocenes. Arch. Mus. Hist. nat. Lyon. T. VII. 1899. — Gregory W. K., The orders of Mammals. Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. 1910. .— Leche W., Zur Entwicklungsgeschichte des Zahnsystems der Säugetiere. Bibliotheca zoologica. Bd. XV. 1902. Bd. XX. 1907, — Matthew C. W., The Carnivora and Insectivora of the Bridger Basin. Middle Eocene. Mem. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1909. — Osborn H.F., American Eocene Primates and the Mixodectidae Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1902. — Schlosser M., Beitr. z. Paläontol. Österr.-Ung. Bd. VI 1887. / * % Bi Pe ‘ ai = 2 we a ee E a ae u a Ba nr a re Fra ER en en er r hu N ee, SA Wi Ben u % 43 wi ( Y “ a Ara, a MR TE eh TR rt y % EN TE Rn SD rl a re ah» ) Pie E = Bu a N u 5 ’ Rt R * . | Placentalia. Insectivora. 5 ERICH oder quadrituberkulär, Milchgebiß meist frühzeitig ausfallend, selten funktionierend. Gehirn klein, mit glatten Hemisphären. Schlüsselbeine fast immer vorhanden. Die typischen Insectivoren sind kleine, häufig unterirdisch lebende, grabende, nächtliche, seltener kletternde oder schwimmende Landtiere, welche sich von Insekten und Würmern nähren. Sie bilden unter den Placentaliern die primitivste Ordnung und haben enge Beziehungen zu den polyprotodonten Beuteltieren, wenigstens zu den Pantotheriidae. Jetzt werden ihnen auch eine Anzahl gänzlich erloschener Formen angereiht, die zum Teil ansehnliche Körpergröße besitzen und früher teils zu den Primaten gestellt, teils für eine besondere Ordnung angesehen wurden. | Gegenwärtig bewohnen die Insectivoren nur die Alte Welt und Nordamerika, sie fehlen dagegen in Südamerika und Australien. Die fossilen Formen haben im wesentlichen die nämliche Verbreitung, nur eine Gattung ist bloß auf Südamerika beschränkt. Sie beginnen mit ziemlich vielen, großenteils erloschenen Formen im Eocän und Oligoeän von Nordamerika, spielen aber hier im späteren Tertiär nur eine untergeordnete Rolle, während sie in Europa vom Oligocän bis in das Obermiocän trotz ihrer Kleinheit keineswegs zu den Sel- tenheiten gehören. | Der Schädel zeichnet sich durch gestreckte, niedrige Form, durch das breite Hinterhaupt, durch die meist starke Entwicklung der Gesichtsknochen, die hinten meist offenen Augenhöhlen, die un- vollständige Verknöcherung der Gehörkapsel, durch das ringförmige Tympanieum und durch die Kleinheit der Gehirnhöhle ‚aus. Die Großhirnhemisphären sind glatt, der Jochbogen ist zuweilen ver- kümmert. Die Lendenregion besitzt öfters Intercentren. Der Humerus hat in der Regel ein Entepicondylarforamen. Ulna und Radius bleiben getrennt, dagegen sind Tibia und Fibula häufig distal verwachsen. Das Femur trägt manchmal einen dritten Trochanter. Die planti- grade Hand ist fast immer fünf-, sehr selten vierfingerig. Der Hallux kann verschwinden. Bei den grabenden Formen sind die Knochen der Vorderextremität stark spezialisiert. Das Gebiß enthält alle Arten von Zähnen, doch sind die Ü und die vorderen P oft sehr wenig voneinander verschieden. Die normale Zahnzahl = = I erleidet manchmal eine Reduktion. Die J sind zuweilen stark verlängert, fast nagezahnartig und mit Nebenzacken versehen und der C hat nicht selten zwei Wurzeln. Die Zahl der M übersteigt niemals die Zahl 3. Der letzte ?P wird manchmal M-artig. Die M sind secondont, die oberen meist trituberkulär, selten quadrituberkulär, ihre Höcker frei oder durch Joche verbunden. Die unteren bestehen aus einem dreizackigen Trigonid und einem nied- rigen, oft sehr kleinen zweispitzigen Talonid. Der Zahnwechsel er- tolgt häufig schon im Embryonalzustand, bei einigen Gattungen er- hält sich hingegen das Milchgebiß sehr lange. Die Insectivoren zer- fallen in zwei Unterordnungen: die Menotyphla, deren Symphyse von den beiden Pubes und Ischia gebildet wird und die Lipotyphla, bei welchen eine Symphyse entweder fehlt oder sich nur auf die beiden Pubes erstreckt. Die Menotyphla umfassen die in Ostasien lebenden Vertebrata. Mammalin. Tupajidae und die afrikanischen Macroscelididae. here fossile Formen 0 sind hiervon nicht bekannt. s Die Lipotyphla werden eingeteilt in Zalambdodonta und Dilamb- dodonta, welchen jetzt noch mehrere ausgestorbene Familien angereiht werden, die teils Anklänge an Primaten, teils an Creodontier, teils an Nager aufweisen. N 1. Unterordnung. Zalambdodonta. Gill. ° Obere M infolge der Reduktion der Außenhöcker undeutlich trituberkulär, untere mit kräftigem Trigonid und stark reduziertem Talonid. 1. Familie. Chrysochloridae. Diese jetzt in Südafrika lebende und nach Art der Maulwürfe spe- zialisierte, aber mit hypselodonten P und M versehene Familie soll in Nord- amerika im Oligocän (White Riverbed) einen Vertreter besitzen in Xeno- therium Douglass. 2. Familie. Neerolestidae. Scott.) Necrolestes Ameghino. 2 2 ce J klein, © normal entwickelt, P, in beiden Kiefern zweiwurzelig, der untere mit Vorder- und Hinter- spitze, die übrigen wie die M hypselodont und trituberkulär. Im Schädel-, Zahnbau und Spezialisierung der Extremitäten sehr ähnlich den südafrika- nischen Chrysochloridae, aber langschnauziger. Obermiocän von Santa Cruz. Patagonien. 3. Familie. Centetidae. Diese Familie ist heutzutage auf Madagaskar beschränkt, mit Ausnahme der auf Kuba lebenden Gattung Solenodon und mit den westafrikanischen Potamogalidae nahe verwandt. Fossil in Nord- amerika. Oligocän (White Riverbed) von Mon- tana. Micropternodus Matthew. (Figur 525.) Re ee 3.1.3.3. M wie bei Centetes aus hohem Trigonid Ans und kleinem Talonid bestehend. Apternodus Matthew. en Talonid sehr stark reduziert. P* in beiden Kiefern M-artig. Fig. 525. Schädel dem von Ericulus ähnlich, aber durch die Micropiernodus borealis Matthew. : a » Oleonan UnterstesWhiteRiver. starke Entwicklung des Mastoids ausgezeichnet. bed Montana. Unterkiefer von außen und innen. ?/, nat. GT. ae 2. Unterordnung. Dilambdodonta. Gill. Obere M echt trituberkulär, oft mit Hypocon versehen. Untere M tuber- kulär sektorial, mit kräftigem Talonid. 1. Familie. Leptietidae. Cope. — Obere M sehr breit, dreieckig, trituberkulär, meist mit schwachem Hypocon. Außenhöcker konisch. J spitz, wenig verschieden von den 0. Pı in beiden Kiefern M-artig. Schädel meist mit zwei Scheitelkämmen, schlanken Joch- bogen und spitzer, mäßig langer Schnauze. Humerus mit Entepicondylarforamen. ) Report of the Princeton Univers. Exped. to Patagonia. 1905. Vol. V. Part. H. Insectivora. Talpidae. | 367 Felneicto ps Sehhe Untereocän (Wasatchbed) von Nordamerika, Phenacops Matthew, Diacodon Cope. 24 Leptietis, Ictops Leidy. (Fig. 526.) Schädel mit doppeltem Scheitel- kamm. Oligocän. White Riverbed von Nordamerika. F A B (’% . Fig. 526. ; ; Leptietis Haydeni Leidy. Unt. Miocän. Dakota. Schädel von oben, von der Seite und unten. i : Nat. Gr. (Nach Leidy.) 2. Familie. Talpidae. Maulwürfe. Be Obere M trituberkulär, Außenhöcker \/ förmig. Schnauze stark verlängert, Jochbogen dünn. Bullae osseae gewölbt. Vorderextremität als breites, schaufelartigess Grabwerkzeug entwickelt. Tibia und Fibula distal ver- schmolzen. Becken stark verlängert. Schwanz kurz. | Die Talpiden sind kleine, unterirdisch lebende Wühler mit verkümmer- - ten Augen und langer Schnauze. Beim Maulwurf reicht das Manubrium bis unter den zweiten Halswirbel und nimmt vorne das kurze fast qua- dratische Schlüsselbein auf, welches mit dem distalen Ende des kurzen, stark verbreiterten Hume- rus artikuliert und durch Bänder mit der schmalen langgestreckten Scapula verbunden ist. Der Hu- merus besitzt einen weit vorspringenden Deltoid-. kamm und neben jedem Condvi 8 J B Talpa Meyeri Schlosser. Unt. Miocän. Weisenau bei Mainz. ondylus einen spornarti- Humerus a von innen, 5 von hinten, c von außen, d von gen Fortsatz. In den oli- vorne, e von unten. Nat. Gr. (Nach Schlosser.) gocänen Phosphoriten von Quercy Amphidozotherium Filhol, im europäischen Miocän die Gat- tungen Scaptonyzx M. Edwards, Proscapanus Gaillard und Talpa Linn (Fig. 527), die letztere auch im Pliocän und Pleistocän. Eine Art auch im Miocän von Montana. Proscalops Matthew. (Fig. 528.) J vergrößert. P mit Ausnahme von P* klein. Zähne niedriger als bei Scalops. Schädel hinten stark ver- breitert. Untermiocän. Colorado. Domnina Cope. Oligocän. White Riverbed von Nordamerika. Nyetitherium (Talpavus, Nyctiestes) Marsh. Obere M mit kräftigem Hypocon. Mittleres Eocän. Bridgerbed von Nordamerika. S rn . 368 a Be: eeheia? Mammalio. Ed AR Y I nen (Centracodon) Marsh. Myolestes und Entomolestes. 2 Matthew. Ebendaselbst. Echinogale Pomel im Untermiocän von Frankreich. Systematische Stellung unsicher. Myogale Cuvier. Lebend und im Pleistocän von Europa. 3. Familie. Sorieidae. Spitzmäuse. Die Spitzmäuse zeichnen sich durch kräftige, im Oberkiefer vierzackige M und durch die Vergrößerung des vordersten J aus. Der .obere J ist hakenförmig, der untere steht horizontal und besitzt einen zugeschärften oder gezackten Oberrand. Die zwischen diesen J und den M befindlichen Zähne = sind mit Ausnahme des P* wenig, die Extremitätenknochen da- gegen stark differenziert. Überreste von Soriciden finden sich in Europa vom Oligocän an, Phos- phorite von Quercy, im Untermiocän von Ulm und Mainz, im Obermiocän von La Grive St. Alban und im Pleistocän. Sie gehören den Gattungen Sorex Lin. (Fig. 529.) Crocidura und Crosso- pus Wagler an. Protosorex Scott. Im Oligocän (White Riverbed) von Nordamerika mit zahlreichen P. Fig. 528. Proscalops miocaenus Matthew. Miocän. Colorado. Schädel und Unterkiefer. ?/, nat. Gr. (nach Matthew.) Sm, a = Pe u a BE Necrogymnurus Caylusi Filhol. Phosphorit. Querey. a Schädel von unten, 5b Unterkiefer mit drei 2 & > RE u : T B laren und P, von der Seite, c der- Sorez pusillus Meyer. Miocän. La Grive St. Alban. Isere. Unter selbe vente er. kiefer von innen in nat. Gr. und vergr. (Nach Deperet.) (Nach Filhol.) Fig. 529. 4. Familie. Dimylidae. . M, davon M, in beiden Kiefern sehr groß. J, 0, P mit Ausnahme von RN en einfach. Humerus ähnlich dem von Talpa. Nur aus dem europäischen Miocän bekannt. Dimylus und Cordylodon Meyer. Letzterer mit knopfförmigen P. Im Untermioeän. Plesiodimylus Gaillard und Metacordylodon Schlosser im Ober- miocän. "Insectivora. Erinaceidae. Adapisorieidae. Hyopsodontidae. 369 5. Familie. Erinaceidae. Igel. Obere M meist vierhöckerig, viereckig. P* M-ähnlich, die übrigen P einfacher. ae ner: Gymnurinae 37-453 € kräftig. Necrogymnurus (Cayluxotherium) Filhol. (Fig. 530.) Eocän. Phos- phorite von Quercy. Tetracus Aymard. Oligo- cän Ronzon. Galerix Pomel. (Para- sorex v. Meyer.)‘ (Fig. 531.) Im Obermiocän von Europa. : d Er: - : - d N Erinaceinae mit weniger RI AR Balnt pP. | B.s Fig. 531. enaeeuE ; Linn. 2.1.2.3. Galerix exilis Blv. sp. (Parasorex socialis H. v. Meyer.) Vorderster J vergrößert, die übrı- Miocän. Steinheim, Württemberg. a Unterkiefer nat. - 2 . Gr., b Unterkieferzähne vergr., c Oberkiefier von Grive- gen, SOWIE C und M?# reduziert. St. Alban nat. Gr., d vergr. (Nach Deperet.) Obermiocän bis Gegenwart. Palaeoerinaceus Filhol.e Untermiocän. | Proterix Matthew. 3.1.3.3. Oligocän. White River. Süd-Dakota. 6. Familie. Adapisoricidae Lemoine. Kleine ausgestorbene, unvollständig bekannte Insectiworen mit 2J, 10,4 P; 3 M im Unterkiefer. Obere M trituberkulär. Untere J klein, nagezahnartıg. C klein. P zweiwurzelig mit Hauptspitze und Talonid. M mit hohem dreizackigem Trigonid und starkem, grubigem Talonid. Systematische Stellung durchaus un- sicher. Adapisorex und Adapisoriculus Lemoine im untersten Eocän von Cernays und Ay bei Reims. £ f 7. Familie. Hyopsodontidae Schlosser. 8.1.4.3. 5 Rem: a N i : 5123 = Schädel niedrig, Schnauze mäßig lang, mit breiter Stirn und breitem Hinterhaupt. Obere M viereckig, sechshöckrig, untere vierhöckerig, Trigonid kaum höher als Talonid. Alle vorderen Zähne einspitzig, fast aneinander schließend und allmählig in einander übergehend, obere Ps bis P, mit Innenhöcker, unterer Pa sehr kompliziert. Hyopsodus paulus Leidy. Eocän _‚(Bridgerbed.) Wyoming. A obere . Backzähne von unten vergr. 2], nat. _ » Gr. B untere Backzähne von oben, Hyopsodus deeipiens Matthew. Mitteleocän. Bridgerbed. Wyo- 2], nat. Gr. ming. Schädel und Unterkiefer nat. Gr. (nach Matthew.) ”> ” j R Diese gänzlich erloschene Familie wurde bisher vor kurzem wegen der } Ahnlichkeit ihrer Zähne zu den Primaten gestellt. Der Schädel zeigt jedoch Anklänge an den von Erinaceus, und die Metapodien haben keine knopf- 4 Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 24 a Be li Yen DR ie TR Se NE Be RN 1 F Bi 370 Vertebrata. -:Mammalia. förmige, sondern eine gekielte distale Gelenkfläche. Auch fehlt die Oppo- nierbarkeit der ersten Zehe und des Daumens. Wir haben es vermutlich mit dem Überrest einer Insectivorengruppe zu tun, welche dem Ausgangs- punkt der Primaten sehr nahe steht. Sie schließt sich anderseits auch wie- der an die kleineren Mioclaeniden an. Hyopsodus Leidy (Lemuravus Marsh). (Fig. 532, 533.) J, C und die vordersten P spitz, kegelförmig, P® und P* mit großen, dieken Außen- und \/ förmigem Innenhöcker. Obere M mit zwei kantigen Außen-, zwei \/för- migen Innenhöckern und zwei kräftigen Zwischenhöckern. Unterer P, mit großer Innenspitze und zweihügeligem Talonid. Untere M mit vier stumpfen, undeutlich alternierenden Höckern und kleinem Hinterhöcker. An dem breiten Schädel steht die Augenhöhle seitlich; das Tympanicum bildet keine knöcherne Bulla. Humerus mit Entepicondylar- und Supratrochlearformen. Extremitätenknochen denen von Erinaceus ähnlich. Astragalus mit flacher Trochlea. Endphalangen klein, rundlich, nicht gespalten. Zahlreiche Arten im Eocän von Nordamerika. Wasatchbed. H. lemoinianus; miticulus Cope, Wind Riverbed. H. Wortmani Osborn, Bridgerbed. AH. paulus, minusenlus Leidy. Uintabed wintensis Osborn. 8. Familie. Mixodectidae Cope (Proglires Osborn). 5—21.3.#. Obere M nicht viel breiter als lang, mit konischen Außen- und DE BER E ’ kleinen Zwischenhöckern, \/ förmigem Protocon und schwachem Hrypocon. Un- terer und oberer J} vergrößert und vorwärts geneigt. Jı und Js meist fehlend . klein, ebenso P, oder Pa oder fehlend, oder P, wie P, schneidend, mit hoher Spitze. Pt anfangs zweihöckerig, später kompliziert. Untere M mit fünf undeutlich alter- nierenden Höckern, die beiden inneren konisch, Protoconid und Hrypoconid \/ för- mig. Paraconid nur als Kante entwickelt. Trigonid nicht viel höher als Talonid, das namentlich an M3 sehr groß wird. Die Backenzähne haben große Ähnlichkeit mit jenen der Anaptomor- phiden, weshalb die Mixodectiden früher zu den Primaten gestellt wurden. Wegen der Vergrößerung des J. und der Reduktion der übrigen J und der vorderen P hielt sie Osborn für die Vorläufer der Nager und nannte sie Proglires. Wegen der Ähnlichkeit der M mit denen der Hypsodontidae dürfte es sich empfehlen, sie ebenfalls provisorisch zu den Insectivoren zu stellen, obschon eine ge- wisse Verwandtschaft mit Primaten — Ohiromys— nicht ausgeschlossen zu sein scheint. Olbodotes Osborn. Mit 3 unteren J. Unter- eocän. Torrejonbed. Neu-Mexiko. 0. Copei Os- Be born. Ein ähnlicher M auch aus dem Fort Union- Beet bed von Montana bekannt. 8. 534. Z ee een Mixzodectes Cope. J, stark vergrößert. Pz Oberkiefer. 2 an Dr öfters noch vorhanden. Trigonid höher als Talo- sıeier. Mıtteleocan. rıdgerbe ® { Microsyops Leidy. (Fig. 534.) (Limnothe- | rium, Bathrodon, Mesacodon Marsh, Palaeacodon Leidy.) Talonid fast ebenso hoch wie Trigonid. Wind Riverbed. M. scottiamıs Cope. Bridgerbed. M. gra- cilis Leidy, speciosus Marsh. Indrodon Cope. 2.1.3.3. Nur Oberkiefer bekannt. P einfach. Unter- eocän. Torrejonbed. Cynodontomys Cope. Cklein. P, M-ähnlich. Untereocän. Wasatch- bed. C. latidens Cope. | Smilodectes Wortman. P, kurz. Mitteleocän. Bridgerbed. S. gra- cilis Marsh sp. a “ Insectivora. Pantolestidae. Tillodontidae. Metol bodotes Schlosser. Mit 3 J. Höcker der M innig miteinander verbunden. M|>M, und M;>M;. Oligocän Fajum. Agypten M. Stro- mert. Schl. Ä 9. Familie. Plesiadapidae Lemoine. 9 2 ß : 2 2 N 2 Unterkiefer hoch mit breitem Kronfortsatz und Diastema hinter ER 22703 2.28. dem vergrößerten J. Oberer J2 zweispitzig, J® und C klein. Obere P und M tri- tuberkulär. Untere M tuberkulärsektorial mit mäßig hohem Trigonid und großem niedrigem Talomid. Untereocän von Europa. Die Form des Unterkiefers und die Beschaffenheit des Gebisses spricht dafür, daß wir es möglicherweise mit einem Vorläufer der Nager zu tun haben. Plesiadapis Lemoine. Untereocän von Reims und Belgien, viel- leicht auch im Bohnerz von Egerkingen. Protoadapis Lemoine. 2.1.3.3.- Ohne Diastema. Eocän von Reims. Systematische Stellung ganz unsicher. 10. Familie. Pantolestidae Matthew. tt Ra : i — 7 - C normal. Obere J isoliert, P einfach schneidend. Obere M trı- tuberkulär, untere tuberkulärsektorial mit dreispitzigem Trigomid und Talonid. Schnauze kurz und breit, Oranium lang und verbreitert mit hoher Supraoceipital- crista und schwachem Scheitelkamm, ohme knöcherne Bulla. Die Pantolestiden wurden zuerst für Artiodactylen gehalten. Matthew stellt sie jetzt zu den Insectivoren wegen der Anwesenheit eines Mental- foramens unter M, und der Kürze und Breite der Schnauze. Abgesehen von diesen Verhältnissen könnte man sie auch bei den Creodonten unter- bringen. Der stark gekrümmte Humerus besitzt eine kräftige Deltoidcrista, und ein Entepicondylarforamen, das Femur ist mit einem dritten Trochan- ter versehen und Tibia und Fibula sind distal miteinander verwachsen. Der . Astragalus hat eine breite, ausgefurchte Trochlea und einen kurzen Hals, die Krallen sind abgeflacht und breit. Der Schwanz hat beträchtliche Länge. Die Extremitäten zeigen Anpassung an das Leben im Wasser. Pantolestes Cope. (Passalacodon, Anisacodon Marsh.) Paraconid klein. Mitteleocän. Bridgerbed. | | Palaeosinopa Matthew. Paraconid kräftig. Untereocän. Wasatchbed. Pentacodon Cope. Untereocän. Torrejonbed. Neu-Mexiko. 2 Ptolemaia Ösborn. Paraconid schwach. J und vordere P redu- ziert. Oligocän von Agypten. 11. Familie. Tillodontidae. (Tillodontia Marsh.)!) Ausgestorbene, fünfzehige, bekrallte Sohlengänger mit vergrößertem, nagezahn- ähnlichen Jg und brachyodonten M. Obere M trituberkulär, mit Nebenhöckern, untere mit hohem, halbmondförmigem Trigonid und etwas niedrigerem halbmond- Förmigem Talonid. Scaphoid getrennt vom Lumatum. Der Schädel ist im ganzen raubtierähnlich. Die Breite der Schnauze und des Hinterhauptes, das Fehlen einer postorbitalen Einschnürung und die Beschaffenheit der Ohrregion — flache Bulla — sowie die Form des Unterkiefergelenkes gestatten die Augliederung dieser Familie an die Insec- tivoren, womit sich auch die Differenzierung der J und C gut in Ein- klang bringen läßt. Von den J geht das erste Paar verloren, das zweite ' wird vergrößert, die € verwandeln sich in kleine Lückenzähne, wofür die hinteren P M-ähnlich werden. !) Cope E. D., Vertebrata of the Tertiary Format. of the West 1877. — Ter- tiary Vertebrata 1884. — Gregory W. K., Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1910 p. 292. — Marsh O. C., Amer. Journ. Sc. 1875. IX. 1876 XI. 24* a ER Z Vertebrata. Mammalia. » ‚* ‘ N Von Tillotherium ist das Skelett ziemlich vollständig, von Es thonyz aber nur teilweise bekannt. Nur im Eocän von Nordamerika und von England. 1. Unterfamilie. Esthonychinae. 2 DR: . ya nf ringsum von Schmelz bedeckt, mit Wurzeln. Ü ziemlich groß. Esthony& Cope (Fi- gur 535.) Im unteren Eocän. Wasatchbed vonW yomingund RR Neu-Mexiko. Fig. 535. Esthonyx Burmeisteri Cope. Untereocän (Wasatch Beds) Platychoeropus Char- von Big Horn. Wyoming. A Zahnreihe des Oberkiefers, lesworth im Londonton von B des Unterkiefers, von der Kaufläche gesehen, ?/, nat. Gr. ! (nach Cope.) England. Plesiesthonyxz Lem- moine. Untereocän von Reims. Durchaus problematisch. 2. Unterfamilie. Tillotheriinae. 37135 Oberer und unterer Jo stark entwickelt, nur am der Vorderseite mit Schmelz bedeckt und mit persistierender Pulpa. Zwischen den J, den kleinen C und den vordersten P kurze Lücken. Fig. 536. Tillotherium fodiens Marsh. Eocän. Bridger. Wyoming. Schädel und Unterkiefer. !/, nat. Gr. (Nach Marsh.) Tillotherium Marsh. (Fig. 536.) Schädel von Bärengröße mit kleiner Gehirnhöhle und verschmälerter Schnauze. Orbita hinten nicht von den Schläfengruben abgetrennt. Stirnbeine groß mit Luftzellen. Wirbel raub- tierartig. Humerus mit Entepicondylarforamen. Femur mit drittem Trochanter. Fibula dünn, Astragalus niedrig. Mitteleocän. Bridgerbed. Wyoming. Trogosus (Anchippodus) Leidy. Ebendaseibst. As 2 ee es Chiroptera. 373 2. Ordnung. Chiroptera. Fledermäuse.!) Kleine Insekten-, selten Früchtefresser mit stark ver- längerten und durch Flughaut verbundenen Vorderextremitäten. Gebiß vollständig, J reduziert, C groß, meist mit kräftigem Ba- salband, P zugespitzt. M sekodont, oder bunolophodont, obere trituberkulär mit \/förmigen Höckern, untere tuberkulärsekto- rial. Milchgebiß rudimentär. Hirn klein und glatt. Zwei brust- ständige Zitzen. Die Fledermäuse bilden einen spezialisierten Seitenzweig von primitiven Insectivoren. Sie unterscheiden sich von den echten In- sectivoren nicht bloß durch die eigentümliche Ausbildung der Vorder- extremität, sondern auch durch die meist verkürzte Schnauze, den in der Regel sehr kräftigen Scheitelkamm, durch die starke postorbitale Einschnürung und die solid verknöcherte Gehörblase. Die Vorderextremität ist zu einem Flugorgan umgebildet. Das lange Schlüsselbein verbindet das Brustbein mit dem Acromion des Schulterblattes.. Der Humerus ist schlank und im Verhältnis zur Größe des Oaput und des Deltoidkammes sehr lang. Die Länge des Vorderarms übersteigt die des Oberarms mindestens um ein Drittel, Fig. 537. Vespertilio murinus Lin. Skelett. (Nach Blainville.) oft aber um das Doppelte. Die Ulna ist stark reduziert. Die proxi- malen Carpalia verschmelzen miteinander. Die Phalangen sind mit Ausnahme des kurzen, opponierbaren Daumens zu dünnen, langen, nadelähnlichen Gebilden umgestaltet und durch Flughaut verbunden, welche sich auch am Rumpf und am Schwanz sowie an einem langen knöchernen Sporn, der vom Calcaneum ausgeht, anheftet. Im Gegen- satz zur Vorderextremität ist die Hinterextremität und das Becken ») Gaillard C., Mammiferes miocenes de la Grive St. Alban. Arch. Mus. Hist. Nat. Lyon. T. VI. 1899. — Schlosser M., Die Affen Lemuren. Chiropteren des euro- päischen Tertiärs. Beitr. Pal. Öst.-Ung. 1887. VI. — Weithofer A., Sitzungsbericht. Wien. Akad. math.-phys. Abt. Bd. 96. 1887. — Winge H., Jordfundne og nulevende Flagermus (Ohjroptera) fra Lagoa Santa. E. Museo Lundii. Kejbenhavn 1892. ht = "les IF CH ee x Ay Den fi u Vertebrata.‘ Mammalia.. , =. u 22 a % TE schwach entwickelt. Der Fuß hat fünf gleichlange, mit Krallen ver- sehene Zehen. | Die Fledermäuse zerfallen in die zwei Gruppen der Megachirop- tera, welche nur große frugivore Formen enthalten und in die kleinen, insektenfressenden Microchiroptera. Zu den Megachiroptera gehört wahrscheinlich die Gattung Ar- chaeopteropus Meschinelli aus dem Oligocän von Monteviale. Überreste von Microchtropteren fanden sich in größerer Menge nur in den Phosphoriten von Quercy sowie im Pleistocän in euro- päischen Höhlen und in Höhlen Brasiliens, aber diese pleistocänen Reste gehören fast ausschließlich rezenten Arten an. Im Eocän — Paris und Aix — sowie im Miocän sind Fledermausreste sehr selten mit Ausnahme von der Lokalität La Grive St. Alban. Die Chiropteren aus den Phosphoriten verteilen sich auf die Gattungen Pseudorhinolophus (Fig. 538) und Vespertiliavus Schlosser, Taphozous Geoffr., Alastor und Necromantis Weithofer, von welchen sich die letzte Gattung an lebende südamerikanische Formen anschließt, was auch wohl für Provampyrus Schlosser aus dem Oligocän von Agypten gilt. Im Miocän finden sich neben der ausgestorbenen Gat:- tung Palaeonycteris schon die n x lebenden Gattungen Vespertilio, Vesperugo, Rhinolophus und Cy- nonycteris. d er, n, m, m, Fig. 538. Pseudorhinolophus sp. Phosphorit. Quercy. a Schädel mit Unterkiefer von der Seite !/,, b derselbe von oben !/,, c obere Zahnreihe von unten, vergr., d unten Zahnreihe von außen, vergr. (Nach Schlosser.) 3. Ordnung. Carnivora. Fleischfresser. Zu den Fleischfressern gehören ausgestorbene und noch jetzt lebende, in der Größe sehr verschiedene Land- und Wasserbewohner mit vollständigem Gebiß und sehr kräftig entwickelten Caninen. Die vorderen Backenzähne sind meist schneidend, zum Zerkleinern von Fleischnahrung geeignet, die hinteren M in der Regel höckerig und die oberen stark verbreitert. Das Gehirn zeichnet sich bei allen lebenden Formen durch ansehnliche Größe und starke Furchung der \ großen Hemisphären aus, bei den ältesten fossilen Formen — (reo- dontia — ist es wesentlich kleiner und auch weniger gefurcht. Die Extremitäten sind bekrallte digitigrade oder plantigrade Gehfüße mit 4—5 Zehen, zuweilen — Pinnipedia — aber auch flossenartig. Die Fleischfresser zerfallen in drei Unterordnungen — Üreo- dontia, Fissipedia und Pinnipedia. Chiroptera. Creodontia. | 375 1. Unterordnung. Creodontia.‘) Urfleischfresser. Ausgestorbene digitigrade oder semiplantigrade Fleischfresser mit kleinem schwachgefurchtem Gehirn, vollständigem Gebiß und Zahnwechsel. Meist TER M schneidend oder höckerig, meist gleichartig ausgebildet. Bulla tympanica nur ausnahmsweise verknöchert. Carpus in der Regel mit Centrale, Scaphoid und Limatum nur selten verwachsen. Astragalus flach gewölbt, nur wenig ausgefurcht. Endphalangen meist stumpf und an der Spitze gespalten, selten seitlich komprimiert. Die von Cope von den Carnivoren abgetrennten Creodontia zeigen sowohl Anklänge an die Marsupialia als auch an die Carnwora fissipedia, mit welchen sie durch die Familie der Miacidae verbunden sind, bei welcher auch bereits P* und M, als Reißzähne entwickelt sind. Der Schädel ist raubtierartig, aber meist sehr groß im Verhältnis zum Rumpf, die Schnauze oft verlängert. Das Cranium hat geringe Kapa- zität und gestreckte Form. Vom Gesichtsschädel ist es durch die starke postorbitale Einschnürung scharf abgesetzt. Die Bullatympanica verknöchert nur ausnahmsweise. Das Gehirn ist klein und nur mit schwachen, wenig zahlreichen Windungen versehen. Der Gaumen hat keine Lücken, sondern nur zuweilen kleine Löcher, und der Unterkieferrand ist nur ausnahmsweise hinten schwach umgebogen. Das Gebiß besteht normal aus nn z 2 jedoch kann die Zahl der Jauf 2, die der Pauf3 und der M auf 2 sinken, welche Reduktionen indes niemals gleichzeitig eintreten. Die geringe Zahl der J unterscheidet die Creodontia von den Marsupialia, die stets normale Entwicklung aller J und die Einwurzeligkeit des C von den Insectivoren. Die P sind komprimiert, einfach und höchstens mit Basalhöckern versehen, nur der hinterste kann namentlich im Öberkiefer annähernd M ähnliche Zusammensetzung erreichen. Die Krone der oberen M besteht in der Regel aus zwei äußeren und einem inneren Höcker, Protocon, von denen der letztere öfters \/-förmig ist. Er kann aber auch zuweilen ebenso wie der Metacon starke Reduktion erfahren, wofür aber dann der Parastyl und namentlich der Metastyl sehr kräftig werden. Die M des Unterkiefers sind normal tuberkulärsektorial, mit grubigem Talonid. Jedoch wird das Meta- conid sehr häufig reduziert, und der Talonid verwandelt sich in eine Schneide, die auch sehr klein werden kann. Im Gegensatz zu den echten Carnivoren ist bei den echten Creodontia My, in der Regel kleiner als die folgenden M. Von den Milchzähnen gleicht der letzte dem vordersten M, der vorletzte dem hintersten P. Im Vereleich zur Größe des Schädels haben die Extremitäten ge- ringere Länge als bei den lebenden Raubtieren und sind auch in der Regel etwas plumper und gedrungener. Der Humerus besitzt fast immer ein Entepicondylarforamen und meist eine ungeteilte Gelenkrolle, die bei vor- geschritteneren Formen bis an die Fossa Olecrani reicht. Ulna und Radius 1) Cope E. D., The Creodontia. American Naturalist. 1884. p. 255 u. 478. — Filhol H., Ann. Sc. geol. 1872 III. 1876 VII. 1877 VII Ann. a et nat. Tou- louse 1882. — Martin Br Revision der Creodonten Europas. Revue suisse de Zoo- logie Geneve. 1906. — Matthew W. D., Additional observations on the Creodonta Bull. Amer. Mus. New York 1901. — The Osteology of Sinopa. Proc. U. S.”Nat. Mus. Vol. XXX.1906. — The Carnivora and Insectivora of the Bridger Basin. Mem, Amer. Mus. New York 1909. — Osborn and Wortman, Bull. Amer. Mus. New York 1892. 1900. — Schlosser M., Die Affen — Creodonten des europ. Tertiärs. Beitr. z. Paläont. Österr.-Ung. 1887. VI. — Scott W. B., Journal. Acad. Nat. Scienc. Philad. 1887, 1895. — Proceed. Acad. Nat. Sc. Philad. 1892 p. 291. — Wortman. Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1894. 1899 und Eocene Mammalia in the Marsh Collection. I. Carnivora. Amer. Journ. of Science 1901. 1902. MR: R ER! % BITE 12 BEN #5 Be RR N hai: a Ne Y N en L u ar % Vertebrata. Mammalia. #7 verwachsen niemals, das Olecranon kann beträchtliche Höhe erlangen. Zu- weilen findet sich am Humerus ein Supratrochlearforamen. Die Carpalia bleiben immer getrennt — nur bei den zeitlich jüngsteriı Gattungen kommt es manchmal zur Verschmelzung von Scaphoid und Lunatum. In der Regel ist ein freies Centrale vorhanden. Das Ilium ist schmäler als bei den echten Carnivoren und dem der Marsupialier und Insectivoren ähnlicher. Am Femur ragt meist ein dritter Trochanter vor. Die Anordnung und Form der Tarsalia stimmt im wesentlichen mit jener der lebenden Car- nivoren überein, doch haben Astragalus und Calcaneum häufig gedrungenere Gestalt und liegen weniger fest aufeinander. Der Astragalus hat nicht selten ein Foramen und seine tibiale Gelenkfläche ist häufig nur schwach gewölbt und nur wenig oder gar nicht ausgefurcht. Matthew teilt die Creodontia in die drei Gruppen der Acreodi, der Pseudocreodi und der Eucreodi ein, von welchen die letzten den Ausgangspunkt der echten Carnivoren darstellen. 1. Tribus. Acreodi. Ohne scherenartige Ausbildung von Backenzähnen. Mpri- mitiv, obere trituberkulär, untere tuberkulärsektorial oder mit stumpfen Zacken. 1. Familie. Oxyelaenidae. Scott. M primitiw, die oberen trituberculär, dreieckig oder oblong, die unteren tuberculärsectorial mit scharfkantigen Spitzen, aus hohem Trigomid und niedrigem Talonid bestehend. P einfach, nur P*, selten auch P? mit Innenhöcker. Be N Die unvollständig bekannten, meist. } DRS BEN IN nur durch Backenzähne vertretenen Genera £ Re gehören dem älteren Eocän von Neu-Mexiko TR N 2 und Montana an. OÖxyclaenus, Loxolophus, Carci- nodon Cope, Protochriacus Scott. Puerco- Fig. 539. bed. Chriacus, Tricentes (Fig. 539), Del- Tricentes subtrigonus Cope. Unterstes tatherium Cope. Torrejonbed von Neu- en een Mexiko. Mexiko und im Fort Unionbed vonanie: obere und untere Zahnreihe, nat. Gr. (nach Matthew.) tana. 2. Familie. Mesonychidae. Cope. 9? My. Obere M trituberkulär, untere durch Reduktion des Metaconids trikonodont, mit stumpfen Zacken. P* meist M ähnlich. Hand und Fuß paraxo- nisch, häufig digitigrad, 5 selten 4zehig. Humerus mit Supratrochlearforamen. Fibula am Calcaneum articulierend. Krallen flach- und hufartig. Zuygapophysen der Lendenwirbel zylindrisch oder eingerollt. Die Mesonychidae erreichen zum Teil die Größe von Bären und ihre Extremitäten erfahren eine ähnliche Spezialisierung wie bei den Hunden, welche sie zu raschem, ausdauerndem Laufen befähigt, festgefügter Carpus und Tarsus, tiefausgefurchte Astragalusrolle, Verlust der ersten Zehe, parallele Stellung der Metapodien verbunden mit Digitigradie. — Die oberen M zeich- nen sich durch die Dreizahl der Höcker und das Fehlen eines Metastyls und’ die unteren durch Reduktion des Metaconid und einfache Form des Talonid aus, wodurch sie sekundär den Triconodontentypus erlangen. Obere und untere M bilden niemals eine Schere. Im älteren Eocän von Nord- amerika, Frankreich und Belgien. SM KEN nee "Mesonychinae. 1. a Triisodontinae. Matthew. Untere M mit Metaconid und beckenförmigem. Talonıd. Außenhöcker der oberen M frei. # E Mitteleocän. (Grobkalk von Triisodon Cope. Puercobed. Sarcothraustes, Goniacodon, Micro- don Cope. Torrejonbed. 2. Unterfamilie. Mesonychinae. Matthew. Untere M mit schneidendem Talonid. Außenhöcker der oberen M verwachsen. DissacusCope. Unt. Mmitkleinem Metaconid. Untereocän. Torrejonbed. A B N =——h N | “ \ (8 Y ON \ Ser \ N \\ \V Fig. 540. Vorderfuß A von Mesonyz, B von Hvaenodon. ca. 2), nat. Gr. (Nach Scott.) sc Sca- phoideum, Z Lunare, c Cuneiforme, ce Centrale, tz Trapezium, td Trapezoid, m Magnum, u Unciforme, I—YV erster bis fünfter Metacarpus. C die zwei letzten Phalangen von Hyaenodon. Hyaenodictis Le- n moine. Untereocän. Üer- nays bei Reims und Erque- linnes Belgien. Hapalodectes Mat- thew. Zähne komprimiert. Eocän. Wasatch- und Wind- Riverbed. Pachyaena Cope. Erreicht die Größe eines Bären. Eocän von Nord- amerika, Wasatchbed und Paris.) Harpagolestes Wortman.Schädel kurz und breit. Ohne M?®. Eocän. Bridgerbed. AH. immanis Wortman. Von Bärengröße. Uinta. H. (Mesonyx) win- tensis Scott. -...Synoplotherium Cope (Dromocyon Marsh). Fig. 541. B FE Mesonyx obtusidens Cope. Mitteleocän. Bridgerbed. Wyoming. Schädel und Beine mäßig 4 Schädel von unten. B Hinterfuß '/, nat. Gr. (n. Matthew). 2 | Ka E E er N Mammalia. Vertebrata. verlängert, Hand und Fuß vierzehig. Astragalus mit tofausre re Mroch. lea. Bridgerbed. S$.vorax. Marsh. sp. Mesonyx Cope. (Fig. 5404, 541.) Schädel und Beine Anz Ohne M>- Eocän. Bridger. M. obtusidens Cope. 2. Tribus. Pseudocreodi. M = oder z als Reißzähme entwickelt. Krallen gespalten. Hand und Fuß mesasconisch. Fibula am Calcaneum articulierend. Zuygapophysen der Lendenwirbel zylindrisch oder eingerollt. 3. Familie. Oxyaenidae Cope. zm M! und Ms als Reißzähne ausgebildet, meist Ma >M},. Schädel plump, mit breiter Basıs Crami. Unterkiefer massiv, mit kräftiger Symphyse. Esctremitäten fünfzehrg. Zehenstellung bei aquatilen Formen gespreizt, bei Land- bewohnern plantigrad. Krallen stumpf, gespalten. | Ösborn hielt die Gattung Palaeonictis für den Ahnen der BedeR, und Wortman vermutete in Patrio felis den Ahnen der Pinnipedia. Nach den Untersuchungen Matthews kommt jedoch keiner von beiden Gattungen besondere stammesgeschichtliche Bedeutung zu. Der Schädel hat im Ver- gleich zum Körper ziemlich normale Dimensionen. Von den oberen M ist der zweite klein und quergestellt und manchmal ganz verschwunden, M1 besitzt außer den drei Hauptzacken einen schneidend entwickelten Metastyl. Die unteren M bestehen aus einem hohen Trigonid und einem niedrigen Talonid, welches ebenso wie das Metaconid verschwinden kann. 1. Unterfamilie. Nur P* mit Innenhöcker. Lange Schnauze. Limnocyoninae Wortman. Intere M tuberkulärsektorial. IM. Gebiß un- Kleine bis mittelgroße Formen. Limnocyon (Telma- tocyon) Marsh. (Fig. 542 A). J® reduziert. Erster P in beiden Kiefern zweiwurze- lig, nur P*, mit Innen- höcker; M! mit kräftigem Protocon. M? quergestellt. reduziert. gem Trigonid und becken- förmigem Talonid. Schädel breit. Unterkiefer hoch und plump. Beine kurz, gebo- gen. Mitteleocän. Bridger. Thinocyon Marsh. Fig. 542. A Limnocyon medius Wortman. Mit- Beine lang und schlank. tel Bridgerbed. Wyoming. e 3 bee re Die (nach Größe von Hauskatze. Mit- Wortman.) B Patriofelis jerox teleocän. Bridger. Marsh. Ebenda. Unterkiefer. !/, nat. } ö Gr. (nach Matthew.) . Thereutherium Fil- hol. Mardergröße. Meta- conid reduziert. Unterkiefer dick. Eocän. Phosphorite von QueBaE Th. thylacodes Filhol. Oxyaenodon Wortman. P dichtgedrängt und reduziert. M wie Bi Limnocyon. Unterkiefer mäßig hoch. Obereocän. Uintabed. M, und M, mit dreispitzi- Be a Pseudocreodi. Hyaenodontidae. 379 Machairoides Matthew. Unterkiefersymphyse nach unten in einen - Lappen ausgezogen. Mitteleocän. Bridgerbed. 2. Unterfamilie. Oxyaeninae Wortman. P3 und P* mit Innenhöcker. Frühzeitig spezialisierte Formen mit kurzer ‚Schnauze, mit reduzierten P, häufig ohne M? und Ms. Alle P und M schneidend ausgebildet. Oxyaena Cope. —— Obere P sämtlich mit Innenhöcker. M1 mit kräftigem Protocon, M? quergestellt. Untere M mit kleinem Talonid. Meta- conid neben Protoconid stehend. Unterkiefer hoch, aber dünn. Beine mäßig lang. Untereocän. Wasatchbed. ©. Tupina Cope. In den Phosphoriten von Quercy O. Galliae Filhol problematisch. Patriofelis Leidy (Limnofelis, Oreocyon Marsh, Aelurotherium Adams, Protopsalis Cope). (Fig. 542 B) ;; -- = en Pı und M?fehlend. M, mit schwachem Talonid und kleinem econid- Ms groß, mit rudimentärem Talonid und Metaconid. Schnauze und Unterkiefer massiv. Beine kurz und plump. Zehen gespreizt. M, gleicht dem M,, und M! dem P* von Felis. Eocän. Wasatch- und Bridgerbed. P. ulta Leidy. PalaeonictisBlv. 1:42: Nur P3 und P* mit Innenhöcker. M! mit 3.1.4.2. scharf geschiedenem Paracon und Metacon, großem Protocon und Zwischen- höckern. M? rudimentär. Untere M mit kräftigem Paraconid und Meta- conid und beckenförmigem Talonid. Ma > M,. Untereocän. Wasatchbed von Nordamerika und von Frankreich (Soissons). Ambloctonus Cope. 4 M. Untere M fast gleich groß. Untereocän. Wasatch. 4. Familie. Hyaenodontidae Üope. 2 =. M= als Reißzahn entwickelt, vordere M und P* ebenfalls als Scheren EEE end, Schädel meist lang, seltener kurz und plump mit konkaver Stirn. Extremitäten meist zum Laufen adaptiert, mesasconisch. Fibula am Calcaneum artikulierend. Krallen an der Spitze gespalten. Bulla tympanica nur ausnahms- weise vollkommen verknöchert. Die Hyaenodontid«e umfassen Formen von Fuchs- bis Wolfsgröße, nur wenige Arten erreichen allenfalls die Größe von Tigern. Bei Hyaenodon- Arten kommt es zuweilen zur Verwachsung von Scaphoid und Lunatum, auch bekommt der Humerus häufig eine massive hohe Trochlea und ein Supratrochlearforamen und Pollex und Hallux können beträchtliche Reduk- tion erleiden. Der Schädel ist in der Regel gestreckt und schmal, bei Ptero- don und manchen Hyaenodon-Arten hingegen kurz und plump. M?° - kann vollständig verschwinden. M? bildet mit” M; zusammen eine Schere, doch funktionieren auch schon Mı und M,» mit "Pi und M1 in ähnlicher Weise. Die ursprünglich trituberkulären oberen und die tuberkulär- sektorialen unteren M können sich in schneidende Platten umbilden, wobei von den oberen M fast nur Paracon und Metastyl und an den unteren nur Paraconid und Protoconid erhalten bleiben. 1. Unterfamilie. Proviverrinae. = M. Obere M trituberkulär, M? quergestellt, untere tuberkulärsektorial, stets mit Metaconid versehen. Mäßig scherenartige Ausbildung der Zähne. Körper schlank. Extremitäten fünfzehig. Zehen fast gleichlang. Krallen komprimiert. Die Proviverrinae haben meist ungefähr die Größe von Fuchs und ein Viverrenähnliches Aussehen. a ee Bei ra FR RD eo A 2 N re nf KH rare FR 1 N fe - r ee AR ee nz Vertebrata. ' Mammalia.’ 1°... oe x Sinopa Leidy. (Stypolophus, Prototomus Cope) P lang und isoliert Bam stehend. Außenhöcker der oberen M voneinander getrennt, Talonid groß rt und beckenförmig. Zahlreiche Arten, zum Teil durch vollständige Skelette vertreten. Untereocän. Wasatchbed. S. hians Cope. Mitteleocän. Bridger. S. rapax Leidy, Grangeri Matthew. Angeblich auch im Untereocän von Belgien (Orsmael). | Tritemnodon Matthew. (Stypolophus Cope, Limnocyon Marsh.) Außen- höcker der oberen M zusammengedrängt. Talonid klein. Mitteleocän Bridge. T. agilis Marshsp. Metasinopa Schlosser. Nur M} mit Metaconid. Talonid schneidend. Oligocän. Agypten. Proviverra Rü- timeyer. Mitteleoeän. Bohnerz von Egerkingen P kurz und hoch. Ta- lonid groß und becken- förmig. Außenhöckerder oberen M getrennt und Uynohyaenodon Fil- hol (Fig. 543). Phospho- rite von Quercy. Außen- höcker der ober. M dicht beisammenstehend. Anacodon Cope. Höcker undeutlich. Un- tereocän Wasatchbed. A. ursidens Cope. Fig. 548, : Proviverra (Cynohyaenodon) Cayluxi Filhol. Phosphorit. el R Prorhizaena A, B Schädel von oben und unten. 2, nat. Gr. (Nach Gaudry ütimever. Bohner und Filhol.) oc Supraoceipitale, Pa Scheitelbein, Fr Stirnbein, E YA e 5 = ‚Ju Jochbein, Sq Squamosum, LaTränenbein, Na Nasenbein, VeOber- VON Bgerkimgen. yste- kiefer, Pmx Zwischenkiefer, ers Sagittalerista, m Medulla elongata, matische Stellung un- ce Kleinhirn, op Sehhügel, h große Hemisphäre, lolf Riechlappen. - n ae 20 4 Er sicher. Galethylax PBlainville.e Eocän. Pariser Gips. Ebenfalls unvoll- ständig bekannt. 4 Quercytherium Filhol. P stark verdickt. Phosphorite von Quercy. Unterfamilie Hyaenodontinae. 3, 3 = . . . 2 3 M, schmeidend entwickelt, untere ohne Metaconid, mit nur kleinem oder ohne Talonid, obere meist mit verlängertem Metastyl, und reduziertem Paracon, zuweilen ohme Protocon, P4 meist höher als M,. Körper plump. Beine meist zum Laufen adaptiert. Krallen dick. Die Hyaenodontinen sind aus Proviverrinen entstanden, von welchen sie sich durch die schneidende Ausbildung der M unterscheiden. In Europa erscheinen sie im jüngeren Eocän, in Nordamerika hingegen erst im Oligocän. Pterodon Blv. (Hemipsalodon Cope). (Fig. 545.) 2 M. M? quergestellt, M! und M2 mit dicht zusammengedrängten Außenhöckern und kräftigem Protocon. Untere M mit hohem dicken Protoconid, kräftigem Paraconid Be Br Ba N Pseudocreodi. Hyaenodontinae. 381 IE v _P, und J, öfters fehlend. C massiv. Schädel plump mit kurzer Schnauze. Obereocän. Pariser Gips, Debruges, Phosphorite von Quercy, Insel Wight P. dasyuroides Blv. Oligocän. White Riverbed von Kanada P. grandis Cope sp. und Oligocän von Ägyp- ten P. africanus Andrews. Beide von Tigergröße. Propterodon Mar- tin. 4 P. Mitteleocän. Bohn- erz von Egerkingen. Pseudopterodon Douglass.. Klein, unvoll- ständig bekannt. Oligocän. Unt. White Riverbed. Apterodon Fischer (Dasyurodon Andreae). Pa- raconid niedrig, Talonid groß, schneidend. Obere M mit drei großen Haupt- höckern und sehr schwa- chem Metastyl. Schädel und Schnauze lang. Ex- tremitäten kurz, gebogen, Fig. 544. 2 : Hyaenodon leptorhynchus Laizer et Parieu. Ob. Eocän (Phos- zu Schwimmen adaptiert. phorit.) Caylux. Vorderer Teil des Schädels nebst Unter- Oligocän. Phosphorite von kiefer. !/, nat. Gr. (Nach Filhol.) Quercy und Meeressand von f Flonheim. A. jlonheimensis Andreae. Im Oligocän von Agypten mehrere Arten A. macrognathus Andrews. Hyaenodon Laizer et Parieu (Taxotherium Blv., Tulodon Gerv.). (Fig. 540B, 544.) Schädel und Extremitäten bald lang und schlank, bald kurz und plump. SH =, DR NNISSET, ya au) h Hull SZ, TAN EI Eu || i in \" 7 wen ||| N \\ N Ne Ah Mn a, RED — = ya Wire — 21h Fig. 545. Pterodon dasyuroides Gerv. Ob. Eocän (Phosphorit). Mouillac bei Caylux. A linke Oberkieferzähne von unten, nat. Gr. B rechter Unterkiefer von außen, ?, nat. Gr. und rudimentärem Talonid, selten mit kleinem Metaconid. P einfach, dick, ge PA Vertebrata. Mammalia. 382 M? fehlend; meist nur 3 J. M} und Ms mit kurzem Protoconid und rudi- mentärem Talonid, M; ohne dieses. Protoconid in eine lange Schneide ver- wandelt, ebenso der Metastyl an den oberen M. Paracon und Metacon mehr oder weniger fest verschmolzen, Protocon an M! rudimentär, an M? fehlend. Erste Zehe oft stark reduziert. Humerus mit kräftiger Trochlea. In Europa wohl schon im Bohnerz von Egerkingen, häufig im ÖObereocän, Phosphorite, Gips von Paris, Lignit von Debruge, Euzet les Bains (Gard) H. Reqwieni Gerv. Oligocän, Phosphorite von Quercy, zahlreiche Arten. Oligocän von Ronzon und Cournon. In Nordamerika zahlreiche Arten im Oligocän. « White Riverbed. H. horridus Leidy. . 3. Tribus. Euereodi. P* und My, oder kein Zahn als Reifszahn entwickelt. Krallen komprimiert, nicht gespalten. Hand und Fuß fast paraxonisch, Fibula nicht am Calcaneum artikulierend, Zygapophysen der Lendenwirbel flach. 5. Familie. Aretocyonidae Gervais. 3 » M. Ohme Reifzähne, M niedrig, obere vielhöckerig, untere mit großem o Talonid und reduziertem Paraconid. P verkümmert, einfach. Hand und Fuß fünfzehig, plantigrad. Centrale mit Scaphoid. verwachsen. Diese meist ziemlich großen Tiere zeigen vielfache Anklänge an die Ursiden, jedoch handelt es sich nur um eine frühzeitig erfolgte ähnliche Spezialisierung von Creodontia. Im Unter- eocän von Reims und Nordamerika, hier Torrejon und Wasatchbed. Fig. 547. Arctocyon Gervaisi Lemoine. Unt. Eocän. Fig. 546. Cernays bei Reims. A drei obere Molaren | Arctocyon primaevus Blainv. Unterstes von unten (nat. Gr... B untere Molaren Eocän. La Fere bei Reims. Schädel von oben und von der Seite Ih- 1), nat. Gr. (Nach Gaudry.) (Nach Lemoine.) Arctocyon Blv. (Fig. 546, 547.) Untereocän von Reims. Obere M mit fünf großen und zahlreichen ‚kleinen Höckern. Arctocyonoides Lemoine. h Claenodon Scott (Mioclaenus Cope). Obere M wie bei vorigem, P* mit kräftigem Innenhöcker. Hand und Fuß Bärenähnlich, jedoch Astragalus mit langem Hals. Untereocän. Torrejon Neu-Mexiko. (. ferox, corru- gatus Cope: - Eucreodi. Miacidae. 383 6. Familie. Miaeidae. Cope. P* und M, als Reißzahn entwickelt, obere M trituberkulär, untere tuber- kulärsektorial mit stark reduziertem Trigonid. Hand und Fuß fünfzehig. Die Miaciden sind kleine bis mittelgroße Raubtiere, welche im Gebiß teils den Viverriden teils den älteren Caniden und Ursiden ungemein nahestehen und auch zweifellos deren Ahnen darstellen. Sie unterscheiden sich nur durch das Fehlen einer knöchernen Bulla tympanica, durch die Trennung von Scaphoid, Centrale und Lunatum und durch den Besitz eines allerdings schon schwachen dritten Femurtrochanters. Dagegen zeigt das Gehiin schon erhebliche Fortschritte gegenüber den anderen Creodontia. Bei genauerer Kenntnis des Skelettes dürften sich auch manche europäische Formen — wie eocäne »Viverra M. Innenzacken des P* und Hinterzacken von. Pı groß. Zehen dicht Bender gedrängt, digitigrad. Humerus mit miedriger Deltoiderista und großem Tuberculum majus. Femur mit vorspringendem dritten Trochanter. Astragalus Viverravus Marsh. A mit schmalem Caput und (Didymictis Cope). Zähne etwas ausgefurchter Trochlea. komprimiert. M, mit kurzem N} Fibula am Calcaneum arti- srubigem Talonid. Obere M kulierend. Schädel gestreckt. ohne Zwischenhöcker, Mi mit kleinem Hypocon. Mit- teleocän, Bridger. V. daw- kinsianus Cope, minutus W ort- man. Vielleicht auch im Obereocän von Quercy. »Vi- verra« Filhol, Schlosser. Angeblich im Landenien von Fig. 548. Erquelinnes. Belgien. Didymictis Haydenianus Cope. Unteres Eocän. Puerco. Neu- x R . . Mexiko. Linker Oberkiefer mit zwei M u. zwei P von unten. DidymiectisCope. (Fi- B Unterkiefer. (Nach Cope.) gur 548.) Zähne massiver, M! ohne Hypocon. Untereocän. Torrejonbed. D. haydenianus Cope. Wa- satch und Wind Riverbed. D. protenus Cope. 2. Unterfamilie. Miacinae. Matthew. - M. Innenzacken des P* klein oder fehlend. Zehenstellung gespreizt, plantigrad. Humerus mit hoher Deltoriderista und schwachem Tuberculum majus. Femur mit niedrigem, langgestrecktem dritten Trochanter. Astragalus mit breitem Caput und flacher Trochlea. Fibula vom Calcaneum getrennt. Schädel von mäßiger . Länge. Miacis und Uintacyon haben Beziehungen zu den Hunden und Bären. Miacis Cope. P und Mı, mäßig bis groß, die beiden letzten M klein. M, mit grubigem Talonid. M1 meist mit kleinem Hypocon. M. parvivorus Cope. Wasatchbed. M. (Lycarion) Hargeri Wortm. M. (Harpalodon) sylvestris Marsh. Bridgerbed. M. (Prodaphaenus) wintensis Osborn. Uintabed. Uintacyon Leidy. P und M, klein, der letztere mit schneidendem Talonid. M! ohne Hypocon, hintere M eroß. Wasatchbed. U. massetericus Cope. Bridgerbed. U. vorax Leidy. U. (Miocyon) (Prodaphaenus W. und M.) mit reduziertem P und großen M. Obereocän. Uinta. U. Scotti W. und M, Vassacyon Matthew. M mit grubigem Talonid, P klein. Unterkiefer hoch. Untereocän. Wasatch. Y. promicrodon W. und M. 4 g E.® ‘B ’ 4 PArpi ü N a 384 5 Vertebrata. Mamma. 000.0... Fr | Die drei folgenden Gattungen sind nach Matthew Verwandte der Cercoleptiden. Reißzähne wenig differenziert. Alle M einander sehr ähnlich. Oodectes Wortman. Alle unteren M mit wohlentwickeltem hohem Trigonid und schneidendem Talonid.. Obere M mit Protoconulus, ohne Hypocon. P kurz und hoch. Bridgerbed. O. herpestoides Wortm. Vulpavus Marsh. 3 P. Untere M mit niedrigem, dreispitzigem Trigonid und breitem Talonid. P massiv. Obere M mit Zwischenhöckern und dickem inneren Basalwuist. Wind Riverbed. V. canavus Cope. Brid- serbed, V. palustris Marsh. V. (Phlaodectes) ovatus Matthew. Palaearctony& Matthew. P reduziert. M niedrig, flach, obere groß, oblong. Bridgerbed. P. Meadi Matthew. 2. Unterordnung. Fissipedia (Carnivora vera). Raubtiere.!) Digitigrade oder plantigrade Fleischfresser, teilweise ommivor, mit großem gefurchtem Gehirn und vollständigem Gebiß. In der Regel 5 J. © kräftig, höher als die übrigen Zähme. P schneidend. P* und M, als Reißzahn entwickelt. Die oberen M und die unteren Ms und M, höckerig, zuweilen verkümmert. Zehen getrennt. Extremitäten fünfzehig, selten Pollex und Hallux reduziert. Scaphoid mit Lunatum und Centrale ver schmolzen. Endphalangen komprt- miert, spitz, gekrümmt, zuweilen retraktil. Die echten Raubtiere oder Fissipedia stehen in ihrem Habi- tus und im Schädel- und Skelett- bau den Creodontia am nächsten und unterscheiden sich von den Miaciden eigentlich nur durch die Verwachsung des Lunatum mit dem Scaphoid, durch die vollständige Verknöcherung der Bulla tympanica und die höhere Entwicklung des Gehirns. Die stark gefurchten Großhirnhemi- sphären bedecken zum großen Teil auch das Kleinhirn und die Riechlappen. Das Gebiß zeichnet sich durch starke Ent- wicklung der C und die scheren- artige ‘Ausbildung des oberen P% und des unteren M} aus, die hier, wie bei den Miaciden, als »Reißzähne« (Figur 549) funk- tionieren. Die oberen M sowie die unteren M, und M3 sind hö- ckerig ausgebildet, die ersteren Fig. 549. trituberkulär, die letzteren tuber- A oberer Reißzahn vom Hund, B vom Löwen, von kulärsektorial , jedoch ist bei der Seite und von unten. C unterer Reißzahn von ihnen im Gegensatz zuM]j, welcher aD D wo LOwen: sich in der Regel durch kräftige 1) Cope E. D., Amer. Naturalist 1880 p. 833, 1883 p. 235. — Filhol H., Archiv. Museum d’hist. nat. Lyon. Tome IH 1883. — Flower W. H., Proceed. zool. Soc. London 1869. — Gaillard Cl., Archiv. Museum d’hist. nat. Lyon. Tome VII. 1899. [> EN s £ “R u Ei lt a3" Sub Zu Hu ne un Zr in ln an cin ER ae NENNE a Ve RR 1 RT AN # Eucreodi. Fissipedia. x 385 Entwicklung des Protoconid und Paraconid auszeichnet, das Protoconid sehr niedrig, und das Paraconid mehr oder weniger verkümmert. Die oberen M haben außer Paracon, Metacon und Protocon auch häufig Zwischenhöcker und einen Metastyl, auch kann manchmal ein Hypocon auftreten, allein in den meisten Fällen ist der eine oder andere dieser Bestandteile unterdrückt. Auch nimmt die Größe der M vom ersten bis zum letzten in beiden Kiefern meist sehr rasch ab und von den oberen verschwindet sehr häufig M3, öfters auch M?, und ebenso fehlt von den unteren sehr oft Ms. Bei den Feliden geht fast stets M; und manchmal sogar M! verloren, während der untere M, sich in eine zweiteilige Schneide verwandelt. Bei omnivorer Lebensweise wird die Oberfläche der übrigbleibenden M oder auch der obere P# durch Hinzutreten von Sekundärhöckern vergrößert. Der obere Reißzahn unter- scheidet sich von P? durch den Besitz einer langen Schneide hinter dem Hauptzacken, auch ist er in den meisten Fällen mit einem Innenhöcker und einem Basalhöcker am Vorderrande versehen. Im Milchgebiß (Fig. 550) gleicht D, im wesentlichen dem Mı, der untere Reißzahn, D; dem P,, auch im Oberkiefer hat D* im ganzen die | Zusammensetzung von M! und D® die von P#, während D2 sich dem P? nähert, ı IN 1 N D 1 ' d } de dm dım, ?, dm PR ı I D I Fig. 551. Fig. 550. Vorderfuß A vom Hund, B vom Bären. R Radius, Milchgebiß von Viverra civetta Lin. (Nach U Ulna, !--sc Scapho-lunare, c Cuneiforme (Tri- Mivart.) A, B Oberkiefer von unten und von Quetrum), p Pisiforme, u Uneiforme, m Magnum, der Seite. C,; D Unterkiefer von der Seite und td Trapezoid, tz Trapezium, mc Metacarpalia, I-V von oben. erster bis fünfter Finger. jedoch sind die D durchwegs zierlicher als ihre Ersatzzähne und der obere D* besitzt in der Regel keinen inneren Basalwulst, der untere D, hat ein verhältnismäßig großes Talonid, und an D3 steht der Innenzacken weiter zurück als an Pt. An allen D divergieren überdies die Wurzeln viel mehr als an den P. — Lydekker R., Siwalik and Narbada Carnivora. Palaeontologia Indica. Ser. X vol. H. 1884, — Mivart G., Proceed. zool. Soc. London 1882. 18855. — Winge H., Jordfundne og nu levende Rovdyr (Carnivora) fra Lagoa Santa. E. Museo Lundi. Kjebenhavn. 1895. — Wortman J. L. and Matthew ©. W., Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1899, p. 103. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 25 F Ps u ni At an 19 a A EN Kr - vn. Mn ar + 386 = | Vertebrata. Mammalia. Der Brustgürtel enthält zuweilen eine rudimentäre Clavicula. Der Humerus besitzt öfters ein Foramen entepicondyloideum. Radius und Ulna bleiben getrennt. Im Carpus sind Scaphoid, Centrale und Lunatum ver- schmolzen (Fig. 551). Meist sind fünf Zehen vorhanden, wovon der Daumen oft viel kürzer ist als die übrigen. Die spitzen, komprimierten Krallen können bei den Katzen und Viverren über die zweiten Phalangen zurückgebogen werden. Dem Femur fehlt ein dritter Trochanter, und die Fibula hat ein Gelenk für das Calcaneum. Die Tarsalia sind dicht aneinander gepreßt, bleiben aber sämtlich frei. Der Astragalus ist unten konvex, selten gerade abgestutzt und oben mit meist tief ausgefurchter Trochlea versehen. Die echten Raubtiere werden in die sieben Familien der Canidae, Ursidae, Procyonidae, Mustelidae, Viverridae, Hyaenidae und Felidae eingeteilt. 1. Familie. Canidae. Hunde. 1) Be RER GERT) Pt mit mäßigem Innenhöcker, kräftigem Hauptzacken und langer Schneide, P? und P,, meist auch P3 mit Nebenzacken. Obere M trituber- kulär, breiter als lang, öfters mit Zwischenhöckern. M} mit hohem Trigonid, mäßig großem Metacomid und grubigem, selten schneidendem Talonid, Ma viel nied- riger und kleiner als M}. Paroccipitalfortsatz vorragend, an Bulla stoßend. Ex- tremitäten digitigrad, anfangs fünfzehig, später Pollex und Hallux reduziert. Krallen nicht retraktil. Schwanz lang. Penis mit Knochen. Die Caniden sind gegenwärtig über die ganze Erde verbreitet und stehen in ihrem Habitus und im Gebiß den Viverren am nächsten, obwohl sie schon im Creodontenstadium als Miaciden von ihnen getrennt waren. Sie beginnen im Obereocän von Europa, sind im Oligocän und Unter- miocän hier ziemlich selten — nur durch Amphicyoninae vertreten — und werden erst wieder im Pliocän und Pleistocän häufig. Die Entwicklung während der mittleren Tertiärzeit ist in Nordamerika vor sich gegangen, von wo aus sie sich sowohl nach Eurasien als auch im Pleistocän nach Süd- amerika verbreitet haben. 1. Unterfamilie. Cynodietinae. ZM. P schlunk mit Nebenzacken. Obere M viel breiter als lang, meist mit Zwischenhöckern. Mı mit hohem Trigomid und mäjßıgem, grubigem Talonid. Humerus mit Entepicondylarforamen, Extremitäten fünfzehig. Metapodien mit halbkugelförmiger distaler Gelenkfläche. Astragalus distal konvex. Im Skelett und Zahnbau gleichen die ältesten Cynodictinen, abgesehen von dem Besitz von M2, eher Viverren als Hunden. Procynodictis Wortman. Obere M ohne Zwischenhöcker. Ober- eocän. Uintabed. Protemnocyon Hatcher. C komprimiert, P mit Nebenzacken. Obere M mit Protoconulus. M? reduziert. Untere M mit schneidendem Talonid. Oligocän. White River. ı) Hatcher J. B., Oligocene Canidae. Memoirs Carnegie Museum. Vol. I 1902. — Huxley Th., Dental and cranial characters of the Canidae. Proceed. Zool. Soc. London 1880. — Merriam J. C., Pliocene and quaternary Canidae. University of California Publ. 1903. — Peterson O. A., Descr. of new Üarnivores from the Mio- cene. Mem. Carnegie Mus. Pittsburgh. IV 1910. — Scott W. B., Notes on the Ca- nidae of the White River Oligocene. Transact. Amer. Philos. Soc. Philadelph. Vol. XIX. 1898. — Studer Th., Die prähist. Hunde. Abhandl. Schweiz. paläont. Ges. XXVIIH. 1901. — Woldrich J., Caniden aus dem Diluvium. Denkschr. Wien. Akad. math. naturw. Kl. 1878. Bd. 89. — Wortman J. L. and Matthew C. W., Bull. Am. Mus. Nat. Hist. New York 1899. “ . urn . er P. 8 pr ser A; z Ar . "ER Fissipedia. Amphieyoninae. ; 387 Be. - Temnocyon Cope. Untermiocän. John Daybed. Oregon. T. altigenis Cope. Vorläufer von Oyon. j Mesocyon Scott (Hypotemnodon Eyermann). Untere M mit schnei- dendem Talonid. Ebenda. M. coryphaeus Cope sp. Cynodictis Bravard und Pomel. (Fig. 552.) Obere M sehr breit, drei- eckig, mit zwei Zwischenhöckern, untere mit grubigem Talonid. P# lang. Obereocän. Pariser Gips, Debruge, Phosphorite von Quercy. C. lacustris Gervais, intermedius Filh. Galecynus Owen (Cynodictis Wortman). Obere M gerundet dreieckig. P* kurz. Oligocän. White River. @. paterculus Matthew sp. gregarius Cope. | B ER HD le We NR AN N a N! = A a Aut u Äsao- we Fig. 552. Oynodictis lacustris Gerv. Oberes Eocän (Phosphorite). Quercy. A rechtes Oberkieferfragment. B rechter Unterkiefer von innen (nat. Gr.). Ma N ass dr ie KH Fh N Er one Untermiocän. John Daybed. @. oregonensis Merriam sp. Obermiocän. Europa. .@. oeningensis v. Meyer ? E Nothocyon Wortman (Galecynus Cope). Obere M groß. P* klein. Un- - tere M mit großem Hypoconid. Untermiocän. John Day. N. geismarianus h Cope sp. Vorläufer der südamerikanischen lebenden Uaniden. & Cynodesmus Scott. Mähnlich denen von Wolf. Extremitäten fünf- zehig. Hallux verkürzt. Miocän. Montana. C. thooides Scott. Süd-Dakota. 0. Thomsoni Matthew. Philothrax Merriam. Mit nur 3 P. Untermiocän. John Day. Oregon. 2. Unterfamilie. Amphieyoninae. z = M. Pt kurz, plump, mit kleinem, ziemlich weit vorne stehendem, öfters nach der Mitte verschobenem Innenhöcker, die übrigen P in der Regel klein und, einfach gebaut. M1 gerundet drei- oder viereckig, mit starkem inneren und meist auch äußerem Basalband, mit zwei komischen Außenköckern und einem, seltener zwei Innenhöckern; im ersteren Falle mit Zwischenhöckern versehen. M2 und M3 oval. Untere M mit kleinem Metaconid und grubigem oder schneidendem Talonid. M3 und Ms öfters fehlend. Humerus mit Foramen entepicondylordeum. Hand und Fuß fünfzehig, mit verhältnismäßig kurzen Metapodien. Krallen etwas retraktil. Schwanz lang. Bei den späteren Formen, welche hauplehlich aus dem Obermiocän und Pliocän von Nordamerika stannmen, tritt Verkürzung des’ Schädels ein, die mit dem Verlust von M® und Verkürzung von M, und M; und häufig auch mit Reduktion der Zahl der P verbunden ist,. wofür jedoch P* kom- plizierter wird, und Ma bei Verlust des M3 ein langes Talonid bekommt. Amphicyon Lartet. (Fig. 553.) 2 M. M? stets klein. M! und M? trituberkulär, untere M schlank, mit mehr oder weniger schneidendem Talo- nid. Oligocän. Phosphorite von Quercy. A. ambiguus Filh. Untermiocän. 25* F “ N TR ORTEN OR : REES tn, 388 Vertebrata. Mammalia. & a Sue EV gi . X 273 u | Europa A. lemanensis Pomel. Obermiocän A. major Blv. Pliocän. Siwalik- N hügel A. palaeindicus Lydekker. | Daphaenus (Daphaenodon Peterson). % M. Sehr ähnlich Amphicyon lemanensis. Durch mehrere vollständige Skelette vertreten. Oligocän White River. D. felinus Scott, vetus Leidy. Untermiocän. D. superbus Peterson. Paradaphaenus Matthew. Untermiocän. John Daybed. P. cuspi- gerus Cope sp. | Pseudamphicyon Schlosser. P, und M, mit hohem Hauptzacken. h Obere M mit schwachem Basalband. 3 M. Metapodien sehr kurz. Eocäne \ und oligocäne Bohnerze. P. Iupimus Schlosser. . | 7 | [l [ Hi Ni I Amphieyon giganteus Laurill. Miocän. Sansan. Gers. Linker Oberkiefer von unten. 3/, nat. Gr. (Nach Gaudry.) Pseudocyon Lartet. 2 M. Talonid verkürzt, Protocon der oberen M schwach. Basalband kräftig entwickelt. Miocän Tuchorschitz P. bohe- micus Schlosser. Sansan (Gers). _P. sansaniensis Lartet. Pseudarctos Schlosser. P und M, klein, M, und M, groß und flach. Obermiocän. Tutzing. P. bavarıcus Schl. Simocyon Wagner. Schnauze kurz, vordere P stark reduziert. 2M. M, mit langem Talonid. Unterpliocän. Pikermi, Eppelsheim. Borophagus Gope (Dinocyon Matthew). 3 M. Obere M sehr breit, P schwach. Schädel kurz und plump. Miocän. Montana und Texas. B. Gid- leyi Matthew. Nebraska. »Am- phicyons« americanus Matthew von unsicherer Stellung. Ischyrocyon Matthew. 4 P. Obermiocän. Loup. Fork. Süd-Dakota. | Aelurodon Leidy. (Fi- gur 554.) #P.3M. P mit Aus- nahme des letzten klein, aber mit Nebenzacken. P* mit großem Innenhöcker und starkem Zacken vor dem Hauptzacken. M} ziem- ee lich lang. Obermiocän Nebraska, Aelurodon wheelerianus Cope. Miocän. Süd -Dakota. Kans A Leid y ‘ A obere, B untere Zahnreihe !/, nat. Gr. ansas. e. SQeUUS LiE1AY, WNEE- (nach Matthew.) lerianus Cope. | Hyaenognathus Merriam. #P.2M. P, in beiden Kiefern plump und groß, hintere M und vordere P sehr klein, J3 fast ebensogroß wie C, die unteren J nebeneinander stehend. Plio- cän. Kalifornien. H. pachyodon Merriam. Hyaenide? Enhydrocyon Cope (Hyaenocyon Cope). Schädel stark verkürzt. 2P. 2M. P* ohne Vorderhöcker. M2% sehr klein. M, mit schneidendem Talonid, ohne Metaconid. Untermiocän. John Day. E. stenocephalus Cope. Montana. E. crassidens Matthew. | Fissipedia. Cynodontinae. Caninae | 389 3. Unterfamilie. Cynodontinae 2—1 5>M. P* mit großem, nach rückwärts verschobenem Innenhöcker, die üb- rigen P klein und einfach. Obere M mit je zwei konischen Außenhöckern, großem Protocon und Metaconulus, stets ohne Protoconulus und mit mäßigem inneren Basalband. M! nicht viel kürzer als breit, dreieckig, M? elliptisch., Mı mit schwachem Metaconid und meist grubigem, großem Talonid. Diese Unterfamilie beginnt mit kleinen Formen, welche aber im Plio- cän die Größe von Bären erreichen. Sie umfaßt zwei Stammesreihen, von welchen die eine ein Canis ähnliches Gebiß bewahrt und im Pliocän er- lischt — Cephglogale — Dinocyon, während die andere — Cynodon — ‚ unter Vergrößerung der M sich zu den Ursiden entwickelt. Bei der ersten Gruppe findet Reduktion der M und P und Verdickung der bleibenden - Zähne statt. Die Cynodontinae scheinen auf Europa beschränkt zu sein. Cephalogale Jourdan. 2M. M! gerundet, dreickig, M? schräg oval. P klein. Untere M mit großem Trigonid und kurzem, schneidendem Hypo- conid. Lange, schlanke Metapodien. Oligocän. Phosphorite von Quercy, _ Untermioeän, St. Gerand le Puy. F Dinocyon Jourdan. Zum Teil schon von Bärengröße. Obermiocän Sansan (Gers), Steiermark. D. göriachensis Toula. La Grive St. Alban. D. Thenardi Jourdan. Im Unterpliocän Frohnstetten, Eppelsheim ? Hemicyon Lartet. 2 P* mit weit zurückste- hendem Innenhöcker. M wie bei Cephalogale. Zehen digitigrad. Ober- miocän. Sansan. Ä CynodonAymard. x E (kieur 555.) P klein, mit Ausnahme.des mit - großemInnenhöcker ver- te ne 555. 4 Cynodon leptorhynchus Filhol sp. Phosphorite. Mouillac. Quercy. sehenen P“. Obere M A rechter Oberkiefer von unten. B linker Unterkiefer von innen. ' wenig breiter als lang. (nat. Gr.) Metaconulus fast ebenso stark wie Protocon. Talonid der unteren M ziemlich groß, grubig. Hand und Fuß mit gespreizter Zehenstellung. Oligocän. Phosphorite von Quercy. ©. leptorhynchus Filh. sp. Ronzon. Ulm. C. velaunus Aymard. Paracynodon Schlosser. Schmelz stark gerunzelt. Oligocän. Ulm. P. vulpinus Schlosser. E Pachycynodon Schlosser. Unterkiefer sehr hoch. Pklein. P* mit ' sehr großem, weit zurückstehendem Innenzacken. Obere M oblong, untere M - mit sehr großem grubigem Talonid. Oligocän. Bohnerze von Schwaben und Phosphorite von Quercy. P. crassirostris Filhol sp. \ B al RL Un Sn Pre 25 2 Sn nn na a an Zur fa Erg een Zn m 3 on Zu net ne hen teens 4. Unterfamilie. Caninae. — M. P schlank, hintere mit Nebenzacken. Untere M mit grubigem oder schneidendem Talonid, M} mit schwachem Metaconid. Obere M mit starkem inne- ren Basalband. Esctremitäten vierzehig, mit rudimentärem Hallux und Pollex. Humerus ohne Entepicondylarforamen. Metapodien mit zylindrischen distalen ‚Gelenkflächen. Astragalus distal ahgestutzt. Canis Linn. Talonid schneidend mit rudimentärem Hypoconid. Die ältesten fossilen Vertreter der Gattung Canis sind: (©. (Tephrocyon) temerarius Leidy im Obermiocän von Nordamerika, Cautleyi Bose im Pliocän der Siva- lik, vielleicht auch in China, (. eiruscus Major im Oberpliocän von Toskana. Im Pleistocän von Europa (C.lupus Linn, in Nordamerika 0. latrans Say, 3 Ri y Dr Y £ Ei Binder, A N 1 A 3 dm. dr alu. Keane Sa Be 7. © 2a DT ET ER vr % , ‘ i I N RN SEE ENTSNEHLENE . t 2 e ZT”, £ 7 ee i- 390 Vertebrata. | Mammalia. indianensis Leidy, occidentalis Rich ete. Als Canis Mikii, intermedius und her- cynicus wurden Reste von angeblichen Wildhunden aus dem europäischen Pleistocän beschrieben. In Australien wurde der Dingo fossil nachgewiesen. Achte Haushunde — C. familiaris — erscheinen erst in der jüngeren Stein- zeit in den Pfahlbauten, (. f. palustris und der große Inmostranzewi, in der Bronzezeit ©. f. matris optimae und Leineri. Nach Studer ist die einheit- liche Abstammung der zahlreichen lebenden Rassen sehr wahrscheinlich. Sie sind aus einer oder mehreren pleistocänen, wolfähnlichen wilden Hunde- arten hervorgegangen und später durch Züchtung und zum Teil auch Kreu- zung mit Wölfen und Schakalen in der mannigfachsten Weise umgebildet worden. Die südlichen Hunderassen sollen aus einer Dingo-ähnlichen Form entstanden sein. -,Vulpes Brisson. Talon der unteren M grubig. C und M schlank. V. vulgaris Linn sp. fossil im Pleistocän von Europa. V. Donnezani Deperet im Mittelpliocän von Roussillon, V. borbonicus Brav. und megamastoides Pomel im Pliocän der Auvergne. V. sinensis Schlosser im Pliocän von China und V. curvipalatus Bose, in den indischen Siwalik. Der älteste Vertreter der Gattung Vulpes ist vielleicht Canis vafer Leidy im Obermiocän von Nord- amerika. Leucocyon lagopus Pallas. Eisfuchs, häufig im europäischen Pleisto- cän zusammen mit Ren und Lemming. Cyon Blanford, meist mit nur 3 M; untere M mit schneidendem Talonid. Lebend in Asien, fossil im europäischen Pleistocän. Icticyon und Palaeocyon Lund. Fossil in Knochenhöhlen Bra- siliens. Otocyon 2 M. lebend in Südafrika. 2. Familie. Ursidae.!) EN Da ®. (dick und groß, P-im Verhältnis zu den M. stets sehr klein, 31278 ITOP, | Po, und P; oft, seltener P, fehlend. 1 kurz, der obere mit zwei stumpfen Außen- höckern und einem weit nach hinten verschobenen Innenhöcker. Obere M mehr oder weniger deutlich vierhöckerig und viel länger als breit. M} mit niedrigem Trigonid, Talonid an Mı und Ms groß und beckenförmig. Ms mit rundlicher Krone. Ex- tremitäten fünfzehig, plantigrad, fünfte Zehe stärker und länger als die übrigen. Schwanz kurz, Penisknochen groß. Schädel gestreckt. Bulla tympanica flach. Processus paroccipitalis und mastoideus kräftig entwickelt. Zu den Bären gehören große, meist omnivore Raubtiere, welche sich durch ihre großen quadratischen oder länglich vierseitigen, vielhöckerigen . M und den Mangel von eigentlichen Reißzähnen auszeichnen. Ihr Skelett ist dem der Amphicyoninen ähnlich, aber plumper und gedrungener und die plantigraden Extremitäten sind zum Greifen und Klettern geeignet. Sie bewohnen gegenwärtig Europa, Asien, Nordafrika und Nord- und Südamerika. Die fossilen Formen verteilen sich auf das nämliche Verbreitungsgebiet, jedoch erscheinen sie in Amerika erst im Pliocän oder sogar erst im Pleisto- cän. Ihre ursprüngliche Heimat ist wahrscheinlich Europa, wo sie sich aus Cynodontinen entwickelt haben, welche ihrerseits von Miaciden abstammen. Hyaenarctos Falc. und Cautley. (Fig. 556.) Vordere P klein, hin- fällig, obere M vierhöckerig, quadratisch, gleich groß. Im Pliocän von Mont- . pellier, Alcoy, Pikermi und in den Siwalik. H. sivalensis, punjabiensis Falc. Der letztere auch in Maragha. Eine Art auch noch im Pleistocän von China. !) Schlosser M., Die Bären des europäischen Tertiärs. Palaeontogr. Bd. XLVI. 1899 und: Parailurus und Ursus aus den Ligniten von Baroth. Mitteil. Jahrb.d.k. ungar. geolog. Anstalt.’ Budapest 1899. Fr 7 a Zu wert zu — £ N 2 a 26 Fr a BR, ei “* en Er a a BA BE ee 3 AALEN a RS En? Fi; My er a Re a a NE u N 6 FERpe: \ 4 Fissipedia. Procyonidae. 391 Ursavus Schlosser. P klein. P* mit großem Innenhöcker, obere M vierhöckerig, untere M mit schwachen Runzeln. Nicht größer als Wolf. Obermiocän von Steiermark, Schlesien TU. brevirkinus Hofmann sp., La Grive St. Alban U. primaevus Gaillard sp. und in pliocänen schwäbischen Bohn- erzen. | Ursus Lin. Obere M viel länger als P* und wie die unteren mit vielen Runzeln bedeckt. Vordere P sehr klein, öfters fehlend. Die ältesten Arten der Gattung Ursus finden sich in den Siwalik (U. Theobaldi Lyd.) und im Pliocän von China. Im Pliocän von Siebenbürgen U. Boeckhi Schlosser, im Pliocän von Toskana U. etruscus Cuv., in Roussillon und der Auvergne U. arvernensis Croiz.. Der Höhlenbär (U. spelaeus Blumb.) ist das häufigste Raubtier im europäischen Pleistocän. Viele Höhlen haben mehrere hundert Individuen in allen Altersstadien geliefert. Er unter- scheidet sich vom braunen Bären durch seine stattlichere Größe, .die viel Fig. 556. 4. Hyaenarctos Sivalensis Fale. Unt. Pliocän. Sivalik, Ostindien. Linker Oberkiefer von unten. 3), nat Gr. (Nach Gaudry.) B Hyaenarctos Punjabiensis Lyd. Rechter Unterkieferast. ®/;, nat. Gr. (Nach Lydekker.) plumperen Knochen, die gewölbte Stirn und das Fehlen von Pl. Sein Vor- läufer war U. Deningeri Reichenau im älteren Pleistocän. U. priscus Cuv. ebenfalls im europäischen Pleistocän, steht dem Grizzlybären nahe. Im Pleistocän von Nordamerika U. americanus Pallas und amplidens Leidy. Arctodus Leidy (Arctotherium Bravard). Kiefer stark verkürzt, P dicht stehend. Pleistocän von Kalifornien, Süd-Karolina A. pristinus Leidy. Penn- sylvanien, Mexiko A. simus Cope sp. Südamerika A. bonariensis Gervais sp. 3. Familie. Proeyonidae (Subursi Blainville). m = — - P* und My, nicht als typische Reißzähne entwickelt. Obere M und P* gerundet, viereckig, trituberkulär oder quadrituberkulär. Untere M mit stumpfzackigem Trigomd und zweihöckerigem Talonid. Schädel kurz und breit. Extremitäten fünfzehig, plantigrad. 'Vertebrata. Mammalia, Die Procyoniden bewohnen in ‚der Gegenwart Nord- und Süd- i amerika, mit Ausnahme der auf den Himalaya beschränkten Gattung Adlurus. Sie haben sich aus Miaciden entwickelt. Procyon Storr. Waschbär. Lebend uAd im Pleistocän von Nord- und Südamerika. a HE Bassariscus Coues. Lebend und im Pleistocän und Pliocän von Nordamerika. B. antiguus Matthew. Nasua Storr. Lebend und fossil im Pleistocän von Südamerika. Oyonasua, Pachynasua Ameghino in der Paranastufe und Amphinasua Moreno in der araukanischen Stufe — Pliocän — von Argentinien. Phlaocyon Wortm. und Matthew. (Fi- gur 557.) 4 P. 3 M. Schädel und Skelett Pro- cyon-ähnlich. P* mit zwei Innenhöckern. Große Bullae osseae. Untermiocän von Colorado. P. leucosteus Wortm. und Matthew. Leptarctus Leidy. : 3.7.3027 ZT lonid. Miocän Loup. Fork. Süd-Dakota. Parailurus Schlosser. Sehr komplizierte M, aber einfachere P als bei der lebenden Gat- tung Atlurus. Pliocän — Red Crag — von England und Lignite von Baroth, Siebenbürgen. Oynarctus Matthew. 3 M im Unterkiefer. | Auch Ms» mit Protoconid und M, mit Zacken Fig. 557. an Außenseite des Protoconid.. Von Mat- Phlaocyon leucosteus Matthew. 3 1 Inrä Miocan Colorado, Schädel von thew zu den Amphicyoninen gestellt. Obermioeän, unten. !/, nat. Gr. Loup Fork, Colorado. (0. saxatilis Matthew. (Nach Matthew.) . 4. Familie. Mustelidae. Marder. De 57T 4 3» P% mit langer Schneide hinter dem Hauptzacken und mit kräf- tigem Innenzacken. M} mit wohlentwickeltem, grubigem oder schneidendem Talonid, meist auch mit kleinem Metaconid. M! querverbreitert, öfters groß und viereckig, in der Regel mit sehr starkem Basalband. M?2, wenn vorhanden, sehr klein, Me ebenfalls stark reduziert, aber öfters zweiwurzelig. Bulla ohme Septum, gewölbt, meist klein, getrennt vom Processus paroccipitalis. Ohne Alisphenoidkanal. Körper gestreckt, Füße meist fünfzehig, plantigrad oder digitigrad. Die Musteliden sind kleine bis mittelgroße, schlanke, bewegliche Räuber; die gegenwärtig mit Ausnahme von Australien über die ganze Erde ver- breitet sind, hauptsächlich aber die nördliche Hemisphäre bewohnen. Die fossilen haben die nämliche Verbreitung und erscheinen zuerst im Oligocän von Europa und Nordamerika. Auf Grund der Schädelbasis werden sie zu den ae gestellt. Die ältesten Formen haben große gewölbte Bullae und ;—; M und sind gegen die ältesten Viverren nicht scharf abzugrenzen. Sie Ken wohl auf Viverravinen zurück. 1. Unterfamilie. Putoriinae. Anfangs mit 5, später Z 2 M, ausgezeichnet durch Reduktion en m des M? und des Metaconid an M} sowie durch das kleine Talonid von M;j. Palaeoprionodon Filhol. 2 M. Obere M trituberkulär. M, klein, zwei- wurzelig, M} mit Metaconid und grubigem kleinen Talonid. Oligocän. Phos-'‘ phorite von Quercy. Stenoplesictis Filhol. (Fig. 558.) Oligocän. Phosphorite von Quercy. KBRty 40. 1ER ” 77 RE BEE TR UF l Fissipedia. Mustelidae. | | 393 Bumaelurus Cope. (Fig. 559.) Oligocän. White River. Colorado. B. lagophagus Cope. Schädel gut bekannt. _ Parictis Scott. Untermiocän. John Daybed. Haplogale Schlosser. 4 M. M, mit sehr kurzem Talonid und kleinem Metaconid. M, einwurzelig. Oligocän, Phosphorite, bis Obermiocän. Proputorius Filhol. Obermiocän, Sansan. Stenogale Schlosser. M} mit Metaconid, M3 schneidend, einwurzelig. Oligocän bis Obermiocän. | Pseudictis Schlosser. M, zweiwürzelig. Obermiocän. | Palaeogale v. Meyer. M,} ohne Metaconid, M, zweiwurzelig. Oligo- .cän bis Obermiocän. | Putorius Cuv. Wiesel. M, ohne Metaconid, M, einwurzelig. Plio- cän der Auvergne. Lebend und im Pleistocän von Europa, besonders häufig P. vulgaris zusammen mit Lemming. In Nordamerika im Obermiocän, Loup fork P. nambianus Cope. - Paroligobunis Peter- son. 4 P. 2 M. Metaconid klein. Talonid schneidend. Un- termiocän. Nebraska. P. sim- plicidens Peterson. Fig. 559. Fig. 560. Fig. 508. Bunaelurus lagophagus Plesietis lemanensis Pomel. Stenoplesictis CayluxiFilhol. Phosphorite. Cope. Oligocän. White Unt. Mioceän. St. Gerand- Quercey. A Linker Oberkiefer von unten, Riverbed. Colorado. le-Puy. Allier. A Schädel B Linker Unterkie“er von innen. Schädel von unten, nat. von unten. 3/, nat. GT. (Nat. Gr.) Gr. nach Matthew.) (Nach Filhol.) Aelurocyon Peterson, 3 P. Megalictis Matthew, & P, beide groß, mit verkürzter Schnauze. M, ohne Metaconid, M? winzig. Miocän. Süd-Dakota. M. ferox Matthew. Gulo Storr. Vielfraß. = Pund M dick, M! zweihöckerig, M, ohne 4.2. Metaconid. Gegenwärtig zirkumpolar. Fossil im Pleistocän von Europa und Nordamerika. 2. Unterfamilie. Martinae. M, stets mit Innenzacken und grubigem Talonid. M! klein, Pt mit sehr kleinem Innenhöcker. Plesictis Pomel. (Fig. 560.) 3 M. M! trituberkulär. M. zweiwurzelig. M? klein oder fehlend. Oligocän, Phosphorite, und Untermiocän von Allier, Ulm, Mainz. Obermiocän, Steiermark, La Grive St. Alban. . Mustela Linn. + M. M, einwurzelig. Obermiocän. Sansan, La Grive St. Alban, Steiermark. Pliocän. Pikermi und Siwalik. Pleistocän Europa. In Nordamerika, Miocän von Colorado M. ogygia Matthew. Pliocän M. minor Douglass. | | Galvctis Bell. Lebend in Südamerika. Fossil im Pleistocän von Brasilien und Maryland. ’ wT ns ’ „T » Fr EINS Eh 7: RE N Be 394 | Vertebrata. Mares E Oligobunis Cope. EPTM. Dachsgröße. Untermiocän. John Day bed O. crassivultis Cope. Dakota O. lepidus Matthew. 3. Unterfamilie. Lutrinae. Mittelgroße aquatile Formen. M,} mit Metaconid und schmeidendem Talonid. Pt mit breitem Inmenhöcker. Plesiocyon Schlosser: 2 M. Oligocän. Phosphorite von Quercy. Amphictis Pomel 2M. M, mit langem Talonid. Ebenda u. Untermiocän. Potamotherium Geoffroy (Lutrichs Pomel, Stephanodon v. Meyer). 2 (Fig. 561.) 1 P* mit verbreitertem Innenhöcker. MI! querverlängert tri- “ tuberkulär. M2 sehr klein, M, mit großem Talonid. Bullae osseae flach. | Skelett stärker spezialisiert als bei Lutra. Metapodien und Zehen abgeplattet. Untermiocän. Dep. Allier, Ulm, Mainz. Im Miocän von Nordamerika P. Iycopotamicum Cope, Pliocän lacota Matthew. Wohl generisch verschieden. Lutra Erxleben Otter. + M, gedrungener als bei voriger Gattung. Lebend auf der nördlichen Hemisphäre. Fossil im Miocän, Pliocän und Pleistocän von Europa, Asien und Nord- amerika. Brachypsalis Cope. Ms, sehr lang. Pliocän, Nebraska. Enhydriodon Falconer. Unterplio- cän, Monte Bamboli und Pliocän Siwalik. rt Fig. 562. 15: x Promeles. palaeattica Weithofer sp. Potamotherivum Valetoni Geoffroy St. Unt Pliocän. Pikermi bei Athen. Hilaire. Unt. Miocän. St. Gerand- A Gaumen von unten, B Unterkiefer le-Puy. Schädel von unten ?/, nat. Gr. von oben, nat. Gr. (Nach Weithofer.) 4. Unterfamilie. Melinae. J M. My, mit großem grubigem Talonid und meist mit Metaconid. M! stark vergrößert und kompliziert. Vordere P stark reduziert. Trochictis v. Meyer. M, mit kurzem Talonid. Obermiocän. Europa. Trochotherium Fraas. M abgeplattet. Obermiocän. Steinheim. Promeles Zittel. (Fig. 562.) => P* gestreckt. M! trituberkulär, vier- eckig, mit starkem Basalband, M, mit langem, vielhöckerigem Talonid. Unterpliocän. Pikermi. Meles Storr. Dachs. P* kurz. Lebend in Europa und Asien. Fossil im Unterpliocän von Maragha und China und im Pleistocän von Europa. 'B Fissipedia. Viverridae. 395 Taxidea Waterh. Lebend und im Pleistocän von Nordamerika. Mellivora Storr. Lebend in Südasien und Südostafrika. Fossil im Plioeän der Siwalik. y Trocharion Major. Ma, zweiwurzelig.. Obermiocän. La Grive St. Alban. | Promephitis Gaudry. P bis auf 3 reduziert. Unterpliocän. Pikermi. Fe Mephitis Cuv. Lebend und fossil im Pleistocän von Nordamerika. ® Thiosmus llliger in Südamerika. | Brachyprotoma Brown. %J. Pleistocän von Nordamerika. 5. Familie. Viverridae. Zibetkatzen. —— = & - Pi gestreckt mit Vorderzacken vor dem Hauptzacken und kräftigem, .“ weit vorne stehendem Innenhöcker. Obere M trituberkulär. Mı mit hohem, drei- zackigem Trigonid und beckenförmigem, zackiıg begrenztem Talonıd. M Zähmlich M7- Schädel gestreckt, niedrig, mit ziemlich langer Schnauze. Bulla ossea groß, durch ein Septum vom Tympanicum geschieden. Extremitäten kurz, schlank, plantigrad oder digitigrad, fünf-, selten vierzehig. Schwanz lang. Die Viverren sind meist kleine schlanke, schnellfüßige Raubtiere, welche jetzt aus- schließlich Asien, Afrika und Südeuropa be- li IN). .; h A | N | \ RL ? | | Id nt A NG nz m‘ j Fig. 564. Fig. 563. Herpestes lemanensis Pomel (Viverra - Viverra simplicidens Schloss. Phosphorite. Quercy. antiqua Blainv.). Unt. Miocän. Tretaux. e Rechter Unterkiefer von innen, nat. Gr. —_Allier. Gaumen von unten, nat. Gr. wohnen und auch fossil im europäischen Tertiär und im Pliocän und Plei- stocän von Südasien vertreten sind. Sie stammen von den Viverravinen des nordamerikanischen Eocän ab. Im Gebiß und Skelett weisen sie noch viele primitive Merkmale auf und zeigen vielfach Anklänge an die ältesten Caniden—Cynodietinae und die ältesten Musteliden— Palaeoprionodon. Viverra Linn. (Fig. 563) und Herpestes llliger (Fig. 564) leben jetzt in Südasien, Südeuropa und Nordafrika. Fossile Formen — »Viverra« — ZaUdT Fig. 565. Ietitherium robustum Nordm. sp. Unt. Pliocän. Pikermi bei Athen. Linker Oberkiefer von unten. Nat. Gr. (Nach Gaudry.) Vertebrata. Mammalia. mit kleinem Talonid und kleinem M, im Eocän von Quercy und England. Auch die »Viverra-« und »Herpestes<-Arten des europäischen Untermiocän weichen noch von den echten ab. Erst im Obermiocän — Progenetta in- certa Lartet — und im Pliocän von Südfrankreich, Roussillon — Viverra Pepratsi Deperet — und in den Siwalikschichten von Ostindien treten typische Vierra-Arten auf. Ictitherium Wagner (Thalassietis Nordmann, Palhyaena Gervais). (Fig. 565.) Schädel lang, schmal. M! und M? klein im Verhältnis zu Pt. Unterpliocän. Pikermi, Samos, Maragha, Leberon, Bessarabien, China und Ostindien. 6. Familie. Hyaenidae. Hyänen. nn P: langgestreckt, kräftig, vor der Hauptspitze ein Vorder- zacken und dahinter eine lange Schneide. Vordere P klein, hintere und © sehr massiv, kegelförmig. M! klein, quer verlängert, von P* verdeckt. M} mit zwei langen Schneiden und schwachem Talonid, selten mit Metaconid. Untere J stets nebenein- anderstehend. Schädel kurz und dick. Bulla ossea ohne Septum. Hinter beine etwas kürzer als Vorderbeine. Hand und Fuß digitigrad. Hand meist, Fuß stets vierzehig. Metacarpale II stark über III übergreifend, Penisknochen schwach. Das Gebiß der Hyänen zeichnet sich durch Reduktion des M! und des Ms, und durch Reduktion des Talonıd und Metaconid des M, aus, wofür jedoch sein Paraconid und Protoconid zu kräftigen Schneiden umgestaltet Fig. 566. Hyaena eximia Roth und Wagn. Unt. Pliocän. Pikermi bei Athen. !/, nat. Gr. (Nach Gaudry.) werden, und die P mit Ausnahme des vordersten sich in dicke Kegel um- wandeln, wodurch das Gebiß zum Zermalmen von Knochen vorzüglich ge- eignet wird. ER Die Hyaeniden werden gewöhnlich von den Viverren abgeleitet, wobei Ictitherium das Zwischenglied bilden soll. Sie bewohnen in der Gegenwart Afrika und Westasien, fossil treten sie zuerst im Pliocän von Europa und Asien auf. Es darf nicht verschwiegen werden, daß gewisse Caniden des nordamerikanischen Obermiocän, Aelurodon, Hyaenognathus, im Gebiß auffal- lende Ähnlichkeit mit den Hyänen aufweisen. Lycyaena Hensel (Agnotherium, Agnocyon Kaup.) und Hyaenictis Gaudry aus dem Unterpliocän von Pikermi, Eppelsheim, Baltavar unter- scheiden sich von Hyaena durch die schlankeren Zähne und den Besitz eines kleinen M;». Rt Hyaena Linn. (Fig. 566.) Zuerst im Unterpliocän von Pikermi, Samos, Maragha, Baltavar, Mont Leberon AH. eximia Roth u. Wagn. Im Pliocän 1 = Ei a LATE a a 37 Kar ZN Als Aa au EBEN FEB a Fa a 1a RE BF SEE KIT ar a Te ae Sr Tre a a 23 A Fa TOR a Wale PR SER g% NER MEI RAN TEN De Fissipedia. Felidae. 397 - der Siwalik Colvini, macrostoma Lydekker, felina, sivalensis Bose; in China H. gigantea Schlosser. Im Oberpliocän der Auvergne und von Val d’Arno H. arvernensis — auch in Roussillon und im Pleistocän von Mosbach —, Perrieri Croiz. Job. und brevirostris Aym. Im älteren Pleistocän von Süd-Europa H. striata, der arvernensis ähnlich, im jüngeren europäischen Pleistocän Hyaena crocula var. spelaea Goldf., der Perrieri ähnlich, auch in den indischen Karnul- höhlen. Im Pleistocän von China H. sinensis Owen. 7. Familie. Felidae. Katzen.!) et 3.1.82. 1.0) C kräftig, am Vorder- und Hinterrand meist zugeschärft. P* verlängert, schmeidend, mit Innenhöcker und drei Außenzacken. M, mit zwei kon- vergierenden, aus Paraconid und Protoconid entstandenen Schneiden und rudimen- tärem Talonid, selten auch mit rudimentärem Metaconid. M! und M; stets klein. Zahl der P stets reduziert, die bleibenden P mit Nebenzacken versehen. Bulla tympanica hochgewölbt, durch ein Septum geteilt, ohne verlängerten äußeren Gehör- gang. Schnauze kurz. Cranium gewölbt, Extremitäten lang und. schlank, digitigrad. Humerus mit Foramen entepicondyloideum. Hand mit fünf, Fuß in der Regel mit vier Zehen, Krallen retraktil. Penisknochen klein. Die Feliden sind gegenwärtig über die ganze Erdoberfläche mit Aus- nahme von Australien verbreitet; fossil finden sie sich in denselben Gebieten, jedoch erscheinen sie zuerst in Europa und fast gleichzeitig auch in Nord- amerika. Die Katzen besitzen das reduzierteste aber zugleich spezialisierteste, ; zum Zerschneiden von Fleisch geeignetste Gebiß. Auch das Skelett ver- 2, einigt die zierlichste Form mit der größten Stärke. Von den übrigen Raub- tieren sind sie scharf geschieden und selbst ihre ältesten Vertreter geben j: uns keine befriedigende Auskunft über ihre Abstammung, da sie schon alle . typischen Merkmale besitzen. Selbst wenn die miocäne Gattung Proailurus, welche Filhol wegen der Ähnlichkeit mit der lebenden Gattung Crypto- procta von Madagaskar für den Ahnen der Feliden hält, wirklich zu dieser Familie gehören sollte, so kann sie höchstens der Stammvater der echten Katzen, aber nicht auch der Machairodontinen sein, weil diese bereits im Oligocän oder sogar im Obereocän beginnen. Matthew leitet sowohl den Stamm der Machairodontinen als auch den der Felinen von Dinictis ab. 1. Unterfamilie. Machairodontinae. Einkerbung von P* und My, seicht. Innenzacken von P* schwach. Obere ; C allmählich größer, untere C kleiner werdend. P3 klein, P3 rudimentär oder - Jehlend. Occiput hoch, schmal, Mastoidfortsatz vorspringend und größer werdend. i Extremitäten massiv, Zehen gespreizt, Hallux und Pollex kräftig. Eusmilus Gervais. 2. 1. 1. 1. Mı ohne Talonid und Metaconid. Sym- | physenlappen weit herabhängend. Phosphorite von Quercy. E. bidentatus Filhol. Oberoligocän. Dakota. E. dacotensis Hatcher. Hoplophoneus Cope. (Pogonodon Merriam.) en M, mit Metaconid. P2 und P 2 klein, P, meist fehlend. Oberer C schlank. Bulla unvollständig verknöchert. Oligocän. White River. H. occidentalis Leidy. Machairodus Kaup. nn P* meist mit vier Außenspitzen. | M, ohne Metaconid und meist ohne Talonid. P% rudimentär. C lang, am Hinterrand gezähnelt, Symphysenlappen groß. Bullae vollständig ver- knöchert. _Obermiocän. Sansan, Steinheim M. palmidens Blv. La Grive D) Fabrini E., I Machairodus di Valdarno. Boll. Comitato geolog. Roma 1390. — Matthew W. D., The Phylogeny of the Felidae. Bull. Amer. Mus, Nat. Hist. New York 1910. AN B-.; ur - rei aiar ARTE, U a (1 rg R # ae I 2 f ee use. BR Fi . Fa e x » re Bd rs Ep “; a 4 _ Vertebrata. Mammalia. St. Alban M. Jourdani Filhol. Unterpliocän von Pikermi, Eppelsheim, Samos (Ägypten) M. aphanistus Kaup, Maragha M. orientalis Macquenem. China M. horribilis Schlosser. Siwalik M. siwvalensis Lyd. Im europäischen Mittel- und Oberpliocän M. cultridens Cuv. und im europäischen Pleistocän M. latidens Owen. i Smilodon Lund (Trucifelis Leidy, Dinobastis Cope, Smilodontopsis Brown). j . a = _ 7 P* meist nur mit drei Außenzacken, M, ohne Talonid und Metaconid. P3 klein, P, meist fehlend. Hallux kräftig. Nur in Amerika. Pleistocän von Nordamerika $. gracilis Cope, floridanus Leidy. Südamerika S. neogaeus Lund. 2. Unterfamilie. Felinae. Einkerbung an P* und M; tief. P* mit kräftigem Innenzacken. Oberer C allmählich kleiner, unterer C allmählich größer werdend. P® groß, Ps und 4 fast gleich stark. Mastordfortsatz reduziert, Unterkieferkronfortsatz vergrößert. Ex- tremitäten verlängert, digitigrad, Hallux reduziert. Aelurictis Trouessart (Aelurogale Filhol). 2 P, 4 M. M, schwach. M-} ohne Metaconid, mit kräftigem Talonid, Metapodien lang, Symphyse mit Außenkante. Öbereocän? . Phosphorite von Quercy. A. intermedia, minor Filhol. —G 3 ISIS ba u W III Fig. 567. Dinictis felina Leidy. Oligocän. White Riverbed. Schädel u. Unterkiefer. !/, nat. Gr. (nach Matthew.) Dinictis Leidy (Daptophilus Cope). (Fig. 567.) 2 P, ; M, öfters mit 4 unteren P und zuweilen mit M?. M, mit Talonid und Metaconid. Clang, Hinterseite schwach gekerbt. Unterkiefersymphyse mit herabhängendem Lappen. Carotidforamen getrennt vom Foramen lacerum posterius. Bulla unvollständig verknöchert. Hallux funktionierend. Metapodien kurz. Oli- gocän, White Riverbed, Nordamerika D. felina Leidy, squalidens Cope. Untermiocän, John Day, Oregon D. cyclops Cope. | a; Nimravus Cope (Archaelurus, Pogonodon Cope), = 2 >M, sehr ähn- | lich Aelurietis. M} ohne Metaconid, © mäßig entwickelt. Symphyse ohne Lappen. Untermiocän, John Day, Oregon N. debilis, platycopis, gomphodus Cope. Süd-Dakota sectator Matthew. ‚Pseudaelurus Gervais. (Fig. 568.) en D, IM. M,„ ohne Metaconid, mit kleinem Talonid, C normal. Symphyse ohne Lappen. ÖObermioeän. Sansan P. quadridentatus Blv. La Grive St. Alban P. Lorteti Gaillard. | Pinnipedia. 399 > Felis Lin. °P, 2 M. P* mit drei Außenzacken. M, ohne Meta- B - eonid und Talonid. M! rudimentär, Condylar- und Carotidforamen mit - F. lacerum posterius verbunden. Mastoidfortsatz klein, dicht an die knöcherne Ber Bulla gerückt. Symphyse ohne Lappen und ohne Kante. Lebend in der > Alten Welt und Amerika, fossil im Obermiocän. Sansan F. media, pygmaea we Gerv., Steiermark turnauenis Toula. La Grive St. Alban F. Zitteli Gaillard. 5 Unterpliocän. Pikermi F. attica Wagn. Eppelsheim F. antediluviana Kaup. Pliocän von Roussillon und Maragha F. brevirostris Croiz. In Toskana und Auvergne F. pardinensis, arvernensis Croiz. Im Pleistocän Europas Felis leo _(L. spelaea Goldf.), pardus, Iyne ete. In Nordamerika (F. atrox Leidy), Süd- amerika (F. onca Lin) und Östindien. ; r ——— ———— n mS\ —— > N WW Ds f t i \ I\ Ein \ \. W (IM Mn M N N nn ug Ä Fi Fig. 568. Pseudaelurus quadridentatus Blv. (Felis hyaenoides Lartet). Miocän. Sansan. Gers. A rechtes Ober- 4 kieferfragment, B oberer Reißzahn von unten, C rechter Unterkiefer von außen. ?/; nat. Gr. ! ö (Nach Filhol.) ce BE ac a Zu 3. Unterordnung. Pinnipedia. Flossenfüßer.!) % Marine Fleischfresser mit kurzen Flossenfüßen, großem, stark gefurchtem x Gehirn und vollständigem Gebiß mit gleichartig ausgebildeten P und M, entweder konisch oder aus hoher Hauptspitze und vorderer und hinterer Nebenspitze bestehend. Die zwei hinteren M meist fehlend. J an Zahl häufig reduziert, konisch, (© ziem- lich kräftig. Estremitäten fünfzehig. Scaphoid mit Lunatum und Centrale ver- ; wachsen. Sämtliche Zehen durch Schwimmhaut verbunden. Die Pinnipedia schließen sich im anatomischen Bau und in der Entwicklungsgeschichte ziemlich eng an die übrigen Carnivoren an, die Abweichung im Körperhabitus und in der Gestalt der Extremitäten sowie = die Spezialisierung des Gebisses, bestehend teils in Reduktion der Zahl, teils Ne in Vereinfachung der Zähne, öfters aber auch in Komplikation der P, be- ; ruht auf der Anpassung an das Wasserleben. Sie bewohnen die kälteren Regionen beider Hemisphären. Fossile Reste sind stets sehr selten und ag beginnen erst im Miocän. Über die Herkunft der Pinnipedia gibt uns weder die Ontogenie noch auch die Paläontologie eine befriedigende Aus- !) Beneden van P. J., Descer. des oss. foss. des environs d’Anvers. Ann. Musee | d’hist. nat. de Belgique T.I. 1877. — Toula F., Phoca vindobonensis. Beitr. z. R Paläont. Österr.-Ungarns. 1897. u A , OSVE'YN ‚sy a VS VN VS UN WSV VS VN IV SV WwevH IV SV H'VE'VN sy 'VS'VN IV SV H'VN ny FV SV A VS 'VN 1230 f Nu YvNu my 'vs'VN IV eV VS 'VN vsv u a SY'H'VS'VN "VS 'VN IV SV IL'VS'VN my JV sv VS 'VN UROOISTOLA jci VNu ny'vs JY SV 'H'VS'VN ee Sn sy ı VS VN v8 SYVuvN SV 'U'VN UROONd a, Bilefray'e ange f waeene ar ufnaigel Sera "H'VN in are EL Te CE Sn 350 a) HE nu Er re om A PRO PR CHEN WrLTEe ee Gele una a cotlileer.e,ie, ne UBOOIJ | UROOIM | UR90S | UW009 "40 ume2i210 240 UB909 | UBI09 TORE | -19I40 Bu OPWOYT 'E ST ORELD IDPNADIO' RE wepadauurg 'LII Br DPA "2 RER onpruanfirt g Be IOPIMIEUA 'S a IDPNHSnN 7 Bart onpwmohso4t "E RE ee mPISAN '& et mpg ‘I mrpodassıd II BERN onpramımT '9 2 3DpWmohoop.y 'C * 9Ppuuopoumohf 7 Fire onpiwuanfixg 'E " 9npryahiuosail ‘GC BE HpWu2VPÄXO "T Dı42W0oPoaA) 'T -BIOATULE) Op Sunyloagaaa Ayaıungı pun Sy9Ty19dZ [u 0 LE 1 E — NN j u / > T 4 Y 5 Tinnipedia. Cetacea. r kunt Wo an leitet sie von Patriofelis, einem Creodonten, Weber ‘von Ursiden ab. Mehr Beachtung verdient die Vermutung M atthe ws, daß sie den Pantolestiden nicht ganz fernestehen dürften. Von den drei Familien der Otariiden, Phociden und Triche- chiden ist die erste im Miocän von Maryland —, "Pontoleo True —, im Ter- tiär und Pleistocän von Argentinien sowie im Pleistocän von Nordamerika — Otaria — im Pliocän von Victoria und im Pleistocän von Neu-Seeland — tee Fig. 569. Phoca Groenlandica Nilss. Nordsee. (Nach Owen.) _ Arctocephalus — nachgewiesen. Fossile Reste von Trichechiden — Wal- _ roß — kennt man aus dem Pleistocän von England, Belgien (hier auch im - Pliocän), Holland und Nordamerika. Phociden fanden sich im Miocän von Agypten. Von Maryland Leptophoca True, von New Jersey Lobo- - don, von Virginien Phoca. Im Miocän des Wiener Beckens Phoca vindo- _ bonensis Toula, Ungarn P. holitschensis Brühl, Südrußland P. pontica Nord- _ mann, im Pliocän von Montpellier Pristiphoca, von Belgien Monatherium, - Prop ho ca, im Pliocän von Orciano in Italien Monachus von Antwerpen, Phoca, Palaeophoca etc. Phoca auch im Pleistocän von Schottland, Eng- F land, Norwegen und N ismmenlae Orca in Holland. 4. Ordnung. Cetacea. Wale!) a Nackte, glatthäutige, fischähnliche Wasserbewohner mit @ zylindrischem Körper. Kopf nicht vom Rumpf abgesetzt. Nasen- - löcher auf der Öberseite, weit hinten gelegen. Vorderfüße - flossenförmig, Hinterextremitäten rudimentär. Schwanzflosse horizontal. Milchdrüsen in der Leistengegend neben der Scheide. 4 Uterus bicornis, Placenta diffus, AST LaE 4 !) Abel O., Hautbepanzerung fossiler Zahnwale. Beitr. Paläont. Österr.-Ung. BEXT. 1901. — Les Dauphins longirostres du Bolderien. Mem,. Musee roy. Belgique I. 1901. II. 1902. — Les Odontocetes du Bolderien. Ibid. III. 1905. — Die fossilen " Platanistiden des Wien. Beckens. Denkschr. Akad. Wien. Bd.68. 1899. — Beneden van P. J. et Gervais P., Osteographie des Odtaces vivants et foss. Paris 1868—80. 4°, — Beneden van, Descript. des ossem. foss. d’Anvers. Ann. Musee d’hist. nat. de Belgique I 1877 — Mas ne Brandt J. F., Die foss. und subfoss. Cetaceen Euro- - pas. Mem. Acad. St. Petersbourg VII Ser. XX 1873 u. XXI 1874. — Capellini Giov., - Mem. Acad. Sc. di Bologna. 2 ser. III 18654. 4 ser. III 1882. IV 1883. 5 ser. I 1891. - 6 ser. I 1901. — Mem. Acad. dei Lincei 1885. 4 ser. Vol. L. — Cope E. D., The Ce- -tacea. Amer. Naturalist. 1890. — Eastman C. R., Bull. Mus. of comparat. Zool. annbridse, Mass. Vol. L 1906. Vol. LI 1907. — Owen R., Monograph of the British _ fossil Cetacea from the Red Crag. Palaeont. Soc. London 1870. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. _ 26 4 y Er PB LE MT ee ER TE ei er Erg Re act a, wur BB RE LEER KANNE ig BELRRSL x u N a ae A j BER © 401 Me 'Vertebrata. Mammalia, Die Waltiere bilden eine durch Lebensweise und fischähnliche Gestalt von allen übrigen Säugetieren abweichende Ordnung. Den Körper umgibt eine dicke, glatte Haut, unter welcher sich eine die Wärme schlecht leitende, dieke Fettschicht befindet. Haare fehlen im erwachsenen Zustand entweder gänzlich oder sind bei einigen Gattungen auf wenige Gesichtsborsten reduziert. Die Skelettknochen der Cetaceen und namentlich die Wirbel zeichnen sich durch schwammige, grobmaschige Struktur aus und sind meist stark mit Fett imprägniert. Die Epiphysen bleiben nicht nur an den Wirbeln, sondern auch an den marklosen Extremitäten- knochen lange getrennt. Die vorderen und hinteren Flächen der A a2 .yx 7 Fig. 570. Tursiops (Delphinus) tursio Fabr. sp. Atlantischer Ozean. A Schädel von oben, B von der Seite (nach Cuvier), !/, nat. Gr. Pmx Zwischenkiefer, Mx Oberkiefer, ME Mesethmoideum, Na Nasenbein, N Nasenlöcher, Fr Stirnbein, Pa Scheitelbein, Ju Jochbogen, Sq Schuppenbein, So oberes Hinter- hauptsbein, co Condylus, Exo Exoccipitale, Md Unterkiefer. Wirbelkörper sind eben und durch dicke Knorpelscheiben ver- | bunden; die Halswirbel zwar vollzählig vorhanden, jedoch häufig | außerordentlich verkürzt, scheibenförmig und zuweilen alle oder einige miteinander verschmolzen. .Hinter den 7 meist stark verkürzten Hals- wirbeln folgen 9—16 Rücken-, 3—24 Lenden- und 18—30 Schwanz- wirbel. Ein Sacrum fehlt. Die oberen Bögen und verknöcherten | Epiphysen der Rumpfwirbel bleiben lange vom Zentrum getrennt und | verschmelzen erst im Alter vollständig mit demselben, die Zygapo- physen verkümmern mehr oder weniger. Die Diapophysen dagegen sind namentlich in der Lendenregion lang und kräftig. Die Rippen der Cetaceen unterscheiden sich von denen der übrigen Säugetiere ER ER IE PORT STEERO TED TH Sl Cetacea. Ä 405 Aurch ihre lockere Verbindung mit der Wirbelsäule und mit dem 2 Brustbein. Das Brustbein selbst besteht bei den Bartenwalen aus einer einfachen, breiten, schildförmigen, am Vorderrand häufig aus- geschnittenen Knochenplatte, bei den Zahnwalen liegen 2—5 Knochen- stücke hintereinander. Der Schädel (Fig. 570) erleidet höchst auffällige, wahrscheinlich durch die Lebensweise verursachte Umbildungen und besteht aus leichten, grobzelligen und dünnen Knochen. Die Gehirnhöhle zeichnet sich durch ungewöhnliche Höhe, ansehnliche Breite, aber sehr geringe Länge aus, und da sie sich nach oben verengt, so erhält das Gehirn die Form eines abgestutzten Kegels mit allseitig gerundetem Umriß. Die sehr stark gewundenen Hemisphären des Großhirns bedecken das Kleinhirn fast vollständig. Die Riechlappen fehlen gänzlich oder sind nur ganz schwach angedeutet, die Nasenhöhlen haben keine Muscheln und können nicht als Riechorgane, sondern lediglich zum Atmen verwendet werden. Mit Ausnahme von Zeuglodon stoßen die Scheitel- beine nicht in einer Sagittalnaht zusammen und berühren sich in der Mittelebene überhaupt nur bei den Bartenwalen. Aber auch bei diesen legt sich die ungemein große Hinterhauptsschuppe (Os supra- oceipitale) über die Scheitelbeine und über das zwischengeschobene Interparietale und bildet den größeren Teil des Schädeldaches. Durch die Verkürzung und seitliche Abdrängung der Scheitelbeine stoßen das Supraoccipitale und Interparietale bei den Zahnwalen und den meisten Bartenwalen direkt mit dem ungemein kurzen Stirnbein zu- sammen, das sich nach außen jederseits in große, die Augenhöhlen - überdachende Knochenplatten erweitert. Die hohe, schräg nach hinten abfallende Hinterhauptsfläche wird fast ganz vom Supraoccipitale ge- bildet. Das tief gelegene Schläfenbein (Squamosum Sg) sendet einen - starken Fortsatz nach vorne und oben, welcher sich mit dem hinteren Seitenflügel des Stirnbeins verbindet und dem bei den Zahnwalen dünnen, stabförmigen, bei den Bartenwalen ziemlich kräftigen, die länglichen Augenhöhlen unten begrenzenden Jochbein (Ju) als Stütze dient. s Die stark verlängerte, meist niedergedrückte und verschmälerte Schnauze besteht aus den häufig asymmetrischen Zwischenkiefern, den Oberkiefern, dem Vomer und Mesethmoid. Die Zwischenkiefer legen sich vorne entweder dicht aneinander an oder lassen eine nach oben offene Furche zwischen sich frei, die sich nach hinten erweitert. An ihrem hinteren Ende, also unmittelbar vor den Stirnbeinen, befinden sich die fast senkrecht nach oben, oder schräg nach vorne gerichteten Nasenlöcher, aus denen Wasserdampf ausgeatmet wird (Spritzlöcher). Die äußeren Nasenlöcher sind bei den Bartenwalen von kurzen, aber wohl ausgebildeten, bei den Zeuglodonten von sehr langen Nasen- beinen (Na) überdacht, während bei den Zahnwalen eine starke Ver- kümmerung der Nasenbeine stattfindet, so daß sie häufig nur durch 3 kleine Knochenhöcker angedeutet sind. Die Embryone zeigen noch primitive Verhältnisse. Das Zurückweichen der Nasenlöcher bewirkt Streckung der Ober- und Zwischenkiefer bis hinter die Orbita und. Verkürzung der Stirn-, Scheitel- und Nasenbeine, welche hierbei auch meist auf die Seite rücken. Die Hirnhöhle wird nach vorne durch eine steil abfallende, breite und hohe Knochenplatte (Mesethmoideum) 26: % u > ES A NEE EN SEE RAN RE REN, 1 EN ET ER N Ne ER NE ER, Br 4 ag 2 BL HR % Nr en 47 KR 3 } BL“ i ; £ a a 2 bi Eh 2 404 Vertebrata. , Mammalia. abgeschlossen. Bei allen lebenden Cetaceen sind die Zwischenkiefer ihrer ganzen Länge nach seitlich von den Oberkiefern (M&x) um- schlossen und werden nur am vorderen Rand der Schnauzenspitze frei; bei den fossilen Zeuglodontiden und bei den Squalodontiden ragen die Zwischenkiefer vorne über die Oberkiefer heraus und sind am Unterrand mit Zähnen besetzt. Tränenbeine existieren nur bei einigen Bartenwalen und bei den Physeteriden. Die Unterseite der Schnauze wird vorherrschend aus den hori- zontalen Ästen der Oberkiefer gebildet, doch nimmt häufig auch noch der Vomer, als eine schmale, zwischen den Oberkiefern gelegene Medianleiste an der Zusammensetzung des Gaumendaches teil. An die Oberkiefer legen sich hinten die Gaumenbeine als kurze, band- förmige Knochen an und werden hinten von den stark entwickelten, in der Mitte ae: Flügelbeinen begrenzt, welche den harten | Gaumen verlängern und die seit- lichen Wände der Choanen bilden. Besonderes Interesse bean- spruchen diezwischen dem Schup- penbein und Exoceipitale gele- genen Ohrknochen (Fig. 571) (Perioticum und Tympanicum). Sie zeichnen sich durch unge- I 1 et wöhnliche Dicke und dichte er Kenn Be: SIRERCONE un aus Struktur aus sind nur lose mit em Crag von Oxford, von der dem Tympanicum y zugenandeten, Seite 'seschen. „„uälbkuseliger den Schädelknochen verbunden und fallen darum beim Fossili- sationsprozeß leicht heraus. Isolierte Felsenbeine oder Paukenbeine (Cetolithen) finden sich fast überall, wo Überreste von fossilen Cetaceen vorkommen, und auch aus der Tiefe des Ozeans wurden Gehör- knochen von Walen herausgeholt. Die Bezahnung der ÜOetaceen besteht meist aus gleichartigen, konischen, einwurzeligen Zähnen, die zuweilen in sehr großer Zahl (bis 60 in jedem Kiefer) vorhanden sind. Nur bei Zeuglodonten und Squalodonten unterscheiden sich die hinteren zwei- oder dreiwurzeligen Seitenzähne durch zusammengedrückte Krone von den einwurzeligen Vorderzähnen. Bei den Bartenwalen fehlen Zähne vollständig. Beim Narwal entwickelt sich beim Männchen im rechten Oberkiefer ein mächtiger, nach vorne gerichteter Stoßzahn. Ein Zahnwechsel findet niemals statt, wenn auch bei manchen Zahnwalen Ersatzzähne in der Anlage vorhanden sind, die aber nie zum Durchbruch kommen. Aus dem ursprünglich heterodonten Gebiß entwickelt sich ein homodontes Gebiß. Homodontie und Reduktion der Zähne beginnt an der Spitze des Rostrum. Zuerst verschwinden die Zähne des Unterkiefers, später auch die des Oberkiefers, wobei jedoch die frühere Anwesenheit von Zähnen noch durch eine Rinne angedeutet bleibt. Entsprechend der auf das Wasser beschränkten Lebensweise haben sich die Extremitäten der Cetaceen in eigentümlicher Weise um- ‚gestaltet und erinnern in ihrem Habitus weit mehr an die Flossen ausgestorbener Meersaurier als an die Gehfüße der Säugetiere. Dem Schultergürtel fehlt ein Schlüsselbein, sowie ein diskretes Ooracoid. Die Scapula zeichnet sich durch ungewöhnlich breite, lache und ver- Cetacea. Archeoceti. Zeuglodontidae. 405 4 Fe nismaßig kurze Gestalt aus. Der Humerus ist kurz, stämmig, am . proximalen Ende mit halbkugeligem Gelenkkopf, am distalen mit zwei flachen, in stumpfem Winkel zusammenstoßenden Gelenkfasetten ver- sehen, an welche sich die seitlich zusammengedrückten, weder am Humerus — außer bei Zeuglodon — noch aneinander beweglichen Vorderarmknochen anlegen. Mit Ausnahme einiger Bartenwale, bei _ denen sonderbarerweise nicht der erste, sondern der dritte Finger durch Schwund in Verfall kommt, haben die Cetaceen fünf Finger. Dieselben sind nicht gelenkig, sondern durch Knorpel und Binde- gewebe verbunden und vollständig von einer gemeinsamen Haut um- hüllt. Sie bestehen aus länglichen, abgeplatteten, an den Enden ge- rade abgestutzten, in der Mitte etwas eingeschnürten Phalangen, deren Zahl im 2. und 3. Finger auf 9—15 steigen kann. Die hinteren Ex- tremitäten und das Becken sind entweder total verkümmert oder zu winzigen, äußerlich nicht sichtbaren und im Fleisch steckenden Rudi- menten des Ischiums herabgesunken., Als eigentliches Bewegungsorgan dient bei den ÜCetaceen statt der Extremitäten eine große horizontale Schwanziflosse, die nicht durch Knochen, sondern durch dichtes Fasergewebe gestützt wird. Poly- gonale Kalkplatten an der Rücken- und Brustflosse gewisser Wale 4 werden von Kückenthal und Abel als Rudimente eines Haut- panzers gedeutet, der aber sicher nicht den ganzen Rumpf bekleidet hat. | Trotz aller durch Anpassung an ähnliche Existenzbedingungen _ verursachter äußerer Übereinstimmung der Cetaceen mit Fischen und Meersauriern erweist sich das Skelett doch in jeder Hinsicht nach dem Grundplan der Säugetiere gebaut und läßt nicht die geringste Beziehung zu jenem der Fische oder Reptilien erkennen. Die Oetaceen stammen nicht von wasserbewohnenden Reptilien, sondern wahr- scheinlich von fleischfressenden placentalen Landsäugetieren mit nor- . SA > 5 Sr malem heterodonten Gebiß, 77,5, ab, erreichen nicht selten riesige Größe und leben teils im offenen Ozean, teils in der Nähe der Küsten. Fossile Cetaceen beginnen im Eocän mit der bald erlöschenden Gattung Zeuglodon, gewinnen aber erst im Miocän und Pliocän eine größere Verbreitung und einen größeren Formenreichtum. 1. Unterordnung. Archeoceti. Flower. 7 Äußere Nasenlöcher nach vorne und oben geöffnet, auf der Oberseite der Schmauze gelegen. Nasenbeine kurz. Oberkiefer nicht über das Stirnbein geschoben. = Zähne in Zwischenkiefer, Ober- und Unterkiefer, die vorderen einwurzelig, die hinteren zweiwurzelig, im Oberkiefer zum Teil dreiwurzelig. 1. Familie. Zeuglodontidae.!) u Kopf verlängert, Hirnhöhle klein; Schläfengrube weit ausgedehnt, Sagittal- = erista wohlausgebildet. Scheitelbeine verlängert, schmal, am Schädeldach teilnehmend; H !) Fraas E., Neue Zeuglodonten aus dem Mitteleocän von Mokattam. Geol. - paläont. Abh. von Koken. Bd. X 1904. — Lucas F. A., Notes on the Osteology of - Zeuglodon. Amer. Naturalist. 1895. — Müller Joh., Über die fossilen Reste der Zeug- - lodonten von N. Amerika. Berlin 1894. — Stromer v. C., Zeuglodontenreste aus dem _ Mitteleocän des Fayum. Beitr. Paläont. Österr.-Ung. u. des Orients. Bd. 15. 1903 und m Die Archaeoceti des ägypt. Eocäns. Ibidem Bd. XXI 1908. 406 Vertehrata. Mammalia. Stirnbeine breit, kurz, die Orbita überdachend. Jochbogen stabförmig. Schmauze lang, zusammengedrückt, Nasenbeine lang und schmal. Unterkiefer lang, niedrig, ohne feste Symphyse. Zähne differenziert — — . = — — vollständiges Milchgebiß. Vor- dere Zähne J—Psz (inkl.) isoliert, hintere dicht geschlossen. J, C und meist auch P, gleichartig konisch, einwurzelig, hintere Zähme zweiwurzelig, Pay bis P, meist am Vorder- und Hinterrande, M nur am Hinterrande mit Zacken versehen, die beiden letzten oberen P, selten auch die oberen M dreiwurzelig. Halswirbel kurz, nicht verschmolzen. Mindestens 12 Rückenwirbel, der letzte, sowie die Lendenwirbel oft stark verlängert. Schwanzwirbel kurz. Rippen zweiköpfig. Scapula breit, mit Acromion und Cora- cotdfortsatz und rudimentärer Spina versehen. Humerus kurz, mit kräftiger Deltoideristaund wohlentwickelter Troch- lea. Radius vor der Ulna stehend, mit zwei distalen Gelenkflächen. Becken schwach. Brustbein mehrgliedrig. Viel- leicht Hautpanzer vorhanden. Protocetus Fraas. 2M. Die beiden letzten P nur mit einem Hin- Fig. 572, terzacken, M auch mit Vorderzacken. Zenglodon Osiris (CF, undeutlich zweiwurzelig, P? DEE b.s M® mit je drei Wurzeln. Wir- Ägypten. scha. bel klein, raubtierähnlich. Mittel- zZ del u. vorderer eocän. Mokattam P. atavus Fraas. Teild. Rumpfes. 2 an 1/,, nat. Gr. Eocetus (Mesocetus) Fraas. Mit ? (N. Stromer) großen, gestreckten Lendenwirbeln. E. Schweinfurthi Fraas. Ebenda. Zeuglodon Owen. (Fig. 572.) Basilosaurus Harlan, Dorudon Gibbes, Pontobasıleus Leidy. 2M. Ps—P, mit mehreren Zacken an Vorder- und Hinterrand, M nur am Hinterrand mit Zacken versehen. Im Obereocän von Ägypten. Z. Osiris Dames und Zitteli Stromer mit kurzen, Z. Isis Beadnell (Prozeuglodon atrox Andrews) mit langen Lendenwirbeln. Im Eocän von Alabama ZN N Müller, von England Z. Wanklyni Seeley. Z. Har- woodi Sanger aus dem Eocän von Südaustralien und der von Wiman beschriebene Zeuglodon von der Seymour-Insel, sowie Kekenodon omata Hector aus dem Miocän von Neuseeland sind wahrscheinlich Squalodontiden. ‚2. Unterordnung. Odontoceti. Zahnwale. Äußere Nasenlöcher zu einem einfachen Spritzloch vereinigt, weit hinten ge- legen und mach oben gerichtet. Nasenbeine verkümmert. Oberkiefer hinten aus- gebreitet, das Stirnbein teilweise bedeckend. Zähne zahlreich, zuweilen auf ein Paar reduziert. Vordere Rippen zweiköpfig. Brustbein aus zwei oder mehr Stücken bestehend. Z. cetoides Owen, serratus Gibbes, brachyspondylus- * Cetacea. Odontoceti. _ Squalodontidae Physeterinae. SANT 1. Familie. Squalodontidae.!) E- Zwischenkiefer, Ober- und Unterkiefer bezahnt. Die vorderen Zähne konisch, > einwurzelig, die Backenzähne zwei- bis dreiwurzelig, komprimiert, am Vorder- und _Hinterrand gezackt. Scheitelbeine an der Bildung des Schädeldaches teilmehmend. = Die Squalodontiden haben sich wahrscheinlich aus Zeuglodontiden entwickelt. Microzeuglodon Lydekker. Eocän? vom Kaukasus. Nur Zähne und Humerus bekannt. M. caucasicus Lyd. Neosqualodon Dal Piaz. Mit zahlreichen, vielfach gezackten Backen- zähnen. Mittelmiocän Sizilien. N. Assenzae F. Major sp. Fig.' 573. Squalodon Bariensis Jourdan sp. Miocän. 1/,, nat. Gr. Schädel restauriert aus Bari im Dröme-Dep. (nach Döderlein). co Hinterhauptsgelenk, os Occipitale superius, f Stirnbein, j Jochbein, ? Tem- porale, {y Tympanicum, tm Zwischenkiefer, mx Oberkiefer, md Unterkiefer. | Squalodon Grat. (Pachyodon, Arionius Meyer, Phocodon Ag. Rhizoprion E Jourdan, Delphinodon Leidy.) (Fig. 573.) I Die letzten 7-—8 Zähne - zweiwurzelig. Im Miocän, Pliocän von Europa und Nordamerika zahlreiche ‘ Arten. Auch schon im Oligocän von Bünde, Westfalen (Phoca ambigua Münster). De eetgaon a 5 Zähne zweiwurzelig. Miocän von Argen- tinien. 2. Familie. Physeteridae Flower. Schädel stark asymmetrisch. Zwischenkiefer und Oberkiefer bei den späteren Formen zahnlos, Unterkiefer mit einer wechselnden Zahl von eimwurzeligen, koni- schen Zähmen. Schädelknochen hinter den Nasenlöchern steil ansteigend, und einen vorragenden, zuweilen überhängenden Querkamm bildend. Orbita klein. Tränen- beine groß. Unterkiefersymphyse anfangs lang, später kurz. Vordere Rippen zwei- köpfig. Lebend und fossil im Miocän, Pliocän und Pleistocän von DR Nord- amerika eg Australien- 4 | 1. Unterfamilie. Physeterinae. Halswirbel mit Ausnahme des Atlas verschmolzen. Zähne fast gleich groß, — anfangs mit Schmelz. Scaldicetus du Bus. (Balaenodon, Eucetus, Homoeocetus, Eudelphis, Palaeodelphis du Bus, Hoplocetus, Physodon Gerr.) Miocän und Pliocän von Europa, Nordamerika und Patagonien. 3 obere J. 19 Zähne im Ober-, 24 im Unterkiefer. 2 Thalassocetus, Prophyseter Abel, Belgien. Placoziphius von Bened. Belgien, Italien. Physeterula von Bened. Im Miocän von Europa. Physeter, Kogia lebend, ohne obere Zähne. !) Beneden van P. J., Mem. Acad. Roy. de Belgique. 1853 t. XXXV u. 1867 t. XXXVIH. — Grateloup, Actes de la Soc. Linn. de Bordeaux 1840. t. II. — Jourdan, Rhizoprion Bariense. Ann. sc. nat. 1867. 4 ser. t. XVI. — Lortet L., Archives du Mus. d’hist. nat. Lyon. 1887. t. IV. — Paquier V., Mem. soc. g£ol. fr. Paleont. IV. 1894. — Piaz G. dal, Neosqualodon. Mem. soc. pal&eont. suisse Bd. 31. 1904. — Zittel K. A., Palaeontographica. 1877. Bd. XXIV. werdirea Mae) 2. Unterfamilie. Ziphiinae. Von den Zähmen des Unterkiefers ein oder zwei Paar vergrößert. Atlas stets mil Axıs verwachsen, die übrigen Halswirbel frei. Palaeoziphius Abel. (Champsodelphis du Bus, Acrodelphis Abel par- tim.) Unterkiefer mit 14 Alveolen, 1. und 7. Zahn vergrößert und Mio- ziphius Abel (Placoziphius Gerv.). Die zwei vorderen Zähne vergrößert. Beide im Miocän von Belgien, Cetorhynchus Gerv. (Champsodelphis Gerv., Oyrto- delphis Abel) auch in Frankreich. Ohoneziphius Duvernoy, Mesoplodon Flower (Dioplodon Gerv., Belemnoziphius Huxley). Miocän und Pliocän von Europa und Süd- Carolina und lebend. Ziphrus Cuv. Berardius. Duvernoy und Hyperoodon Lacep. Lebend. 3. Familie. Eurhinodelphidae Abel. Rostrum stark verlängert, schmal, mit sehr langem Zwischenkiefer. Schädel schwach konvex oder mit Querkamm. Oberkiefer und Unterkiefer mit vielen ein- - wurzeligen Zähnen. Oberkiefer unterhalb der Orbita verdickt, Stirnbein oft vom Supraoccipitale bedeckt. Alle Halswirbel frei. Vordere Rippen zweiköpfig. Eurhinodelphis du Bus (Priscodelphinus du Bus). Häufigster aller Wale im Miocän von Belgien. Auch in Nordamerika. 4. Familie. Acrodelphidae Abel. Rostrum ursprünglich lang, später verkürzt. Oberkiefer öfters bis an das Vorderende des Rostrums reichend. Zähne polyodont, heterodont, einwurzelig. Schläfengrube unbedeckt, Oranium sehr wenig gewölbt, Supraorbitale viereckig. Hals- wirbel frei. Rumpf-, Lenden- und Schwanzwirbel lang. Vordere Rippen zweiköpfig. 1. Unterfamilie. Argyrocetinae. Schädel flach. Stirnbeine ausgedehnt auf dem Gipfel des en Rostrum sehr lang. Zähne ungemein zahlreich, die vorderen spitz, die hinteren konisch. Cyriodelphis Abel (Champsodelphis Gerv.). Im europäischen auoesn sehr häufig. C. sulcatus Gerv. : Argyrocetus, Pontivaga und Ischyrorhynchus Ameghino en Saurodelphis Burmeister. Im Miocän und Pliocän von Argentinien. 2. Unterfamilie. Acrodelphinae. Schädel flach, Stirnbeine schmal, Rostrum lang, Zähne mit kleinen Höckerchen. Acrodelphis Abel (Champsodelphis Brandt, Gerv., Phocaenopsis du Bus, Delphinodon Cope.) Im europäischen Miocän sehr verbreitet. Von Heterodelphis leiondontus Papp fand sich im Miocän (Leita- kalk) des Soproner Comitats Ungarn ein fast vollständiges Skelett. Priscodelphinus Leidy. Rhabdosteus, Lophocetus, Zarhachis, Ixacanthus Cope. Miocän von Nordamerika. Die Unterfamilien der Iniinae und Beluginae sind fossil nicht be- kannt. Die erstere. enthält die langschnauzigen Gattungen Platanista, Inia, Pontistes und Pontoporia, welche nur 14—2 m lang werden und . die Mündungen sroßer Flüsse bewohnen, die letztere die kurzschnauzigen Gattungen Beluga und Monodon. 5. Familie. Delphinidae. Flower. Schnauze kurz, Zwischenkiefer zahnlos, vom Oberkiefer umschlossen. Ober- und Unterkiefer mit einer wechselnden Zahl konischer eirwurzeliger Zähne. Unter- Rippen zweiköpfig. ne ‘Die Delphine bilden jetzt die formenreichste Familie der Odontoceten. - Ihre zahlreichen Gattungen sind in allen Meeren verbreitet und bewohnen _ zum Teil auch die Mündungen großer Flüsse. - Fossile Reste kommen in spärlicher Zahl im Mio- <än, Pliocän und Pleistocän von Europa und - Amerika vor und werden teils als Delphinus “Lin. Sieno Gray, Tursiops Gervais (Fig. 570), — Orca Gray, Pseudorca Reinh. und Globice- * phalus Lesson bestimmt, teils werden sie als besondere Gattungen beschrieben. Aus dem Mio- ‘ eän von Belgien Protophocaena Abel, aus der Krim Palaeophocaena Abel, aus Kroatien — Rado- boj — Delphinopsis Freyeri Joh. Müller mit Panzer — zu den Phocaeninen gehörig, aus dem Miocän von Belgien Pithanodelphis Abel, ein Delphinine. | | DR 3. Unterordnung. Mystacoceti. Bartenwale. Schädel symmetrisch. Nasenbeine kurz, die zwei Spritzlöcher etwas überdachend. Funktionierende Zähne fehlen, Oberkiefer mit Barten besetzt, hinten stark nach - der Seite verbreitert, aber nicht über das Stirnbein F geschoben. Tränenbeine klein. Unterkveferäste nicht 2 in einer Symphyse zusammenstoßend, nach außen kon- 4 vex. Meist alle Rippen einköpfig. Sternum kurz, breit, aus einem Stück bestehend und nur mit dem vordersten Rippenpaar verbunden. = il ’ Die Bartenwale erweisen sich durch die Ver- - kümmerung des Gebisses und den Ersatz der Zähne durch Barten als die fremdartigste und speziali- sierteste Gruppe der Üetaceen, allein der Umstand, — daß bei Embryonen noch winzige, hinfällige, im Fleisch verborgene Zähnchen vorkommen, zeigt, daß. auch sie von bezahnten Tieren abstammen. Im Schädelbau, namentlich in der Entwicklung der Nasenbeine, Stirnbeine und Scheitelbeine bleiben die Bartenwale auf einer primitiveren Stufe stehen als die Zahnwale. 1. Familie. Balaenopteridae. Furchenwale. Kopf kürzer als der vierte Teil der Körperlänge. Auf der Bauchseite meist zahlreiche Furchen. Rücken- Jlosse vorhanden; Brustflosse vierfingerig, schmal und ziemlich lang. Barten kurz und breit. Halswirbel Fig. 574. 2 ; EP 7 ; Plesiocetus Cuvieri Desm. - Frei, mit mäßig verlängertem Centrum. Tympamcum Escn:: Monte Pusnesco länglich, stark angeschwollen, allseitig gerundet. Lebend bei Piacenza. 1], nat. Gr. und fossil im Miocän und Pliocän. Dach Ourlent E Plesiocetus v. Bened. (Fig. 574.) Im Miocän von Frankreich und Süd- E deutschland. Vollständige Skelette von 6 m Länge im Pliocän von Oberitalien. Vertebrata.. Mammalia. 2. Familie. Balaenidae. Glattwale. Schädel sehr groß, mindestens !/; der Körperlänge einnehmend, Haut der Bauchseite glatt. HBückenflosse fehlt. Brustflossen breit und abgestutzt. Barten sehr lang und schmal. Unterkiefer schmal, stark gebogen, innen abgeplattet, mit kugeligem Gelenkkopf. Alle oder die meisten Halswirbel verschmolzen; Lenden- und Schwanzwirbel kurz. Tympanicum fast vierseitig, winklig, wenig angeschwollen. Brustflossen kurz, fünffingerig. Die Glattwale sind gegenwärtig auf die polaren Gebiete der beiden | Hemisphären beschränkt. Fossile Formen der Gattung Balaena Lin. finden sich spärlich in den jüngsten Tertiärablagerungen und im Pleistocän von Europa. Cetotherium Brandt (Aulocetus v. Bened.). Miocän. Heterocetus, Herpetocetus, Mesocetus v. Bened. Balaenoptera Lacep. Megap- tera Gray im Pliocän von Belgien und England. Von Mesocetus ein vollständiges Skelett in Ungarn (Soproner Comit). Im Miocän von Nord- amerika Siphonocetus, Cetotherium und Mesoteras. 5. Ordnung. Edentata. (Bruta Lin.)!) Gebiß in der Regel nur aus prismatischen, schmelzlosen Backenzähnen bestehend, zuweilen vollständig fehlend. End- phalangen als lange, spitze, seitlich zusammengedrückte Kral- len, selten hufartig entwickelt. Haut mit Haaren oder Horn- schuppen oder Knochenschildern bedeckt. Die Edentaten nehmen unter den placentalen: Säugetieren eine ganz isolierte Stellung ein und wurden schon von Cuvier den Un- gulaten und Unguiculaten als gleichwertige Gruppe gegenübergestellt. Das meist monophyodonte, aus prismatischen Zähnen bestehende Gebiß, in dem Eckzähne und Schneidezähne fast immer fehlen, der Mangel an Schmelz bei allen rezenten Formen, die schwankende Zahl der Rücken- und Schwanzwirbel bei vielen Gattungen, die Verbin- dung des Sitzbeins mit dem Sacrum, die Vermischung der Harn- und Geschlechtswege bei den Weibchen, und die Entwicklung eines knöchernen Hautskelettes bei den Gürteltieren bilden die auffallendsten Merkmale der in ihrer äußeren ee überaus verschieden- artigen Edentaten. Uber ihre Herkunft wissen wir nur, daß Nomarthra in Europa schon im Eocän oder Oligocän auftreten, und daß etwa gleichzeitig mit ihnen auch schon in Südamerika Gürteltiere gelebt haben, die aber freilich im Eocän in Nordamerika bereits früher erscheinen und möglicherweise auch in Europa im Eocän existiert haben. Ob die Ganodonta des nordamerikanischen Untereocäns die Ahnen der Gra- vigrada darstellen, ist etwas zweifelhaft, obschon ihr zeitliches Auf- !) Ameghino Flor., Contribucion al conocimiento de los Mamiferos fosiles de la Rep. Argentina. Actas del Acad. nac. de cienc. en Cordoba 1889. — Les Eden- tes. foss. de France et d’Allemagne. Anal. Mus. Nac. de Buenos Aires. Tomo XII. 1905. — Burmeister H., Anal. del Mus. publ. de Buenos Aires. Entrega. I-XH. — Cope E. D., The Edentata of North America. Amer. Naturalist 1889. — Filhol H., Annales scienc. nat. Zoologie et Pal&eontologie. T. XVI. 1894. — Lydekker R., Pa- leontologia Argentina III. Anal. Museo de la Plata 1894. — Owen Rich., Description of the skeleton ofan extinct gigantic Sloth (Mylodon robustus). London. Phil. Trans. 1851—59. — On Glyptodon. 1838. — Reinhardt J., Vetensk. selsk. skin. Kjebenhavn 5. Raekke XI. XII. -— Scott W. B., Reports of the Princeton University Exped. to Patagonia. Vol. V. Palaeontology. 1903. 1904. | Edentata. treten sich mit dieser Annahme sehr gut vereinbaren ließe, denn ‘in Südamerika treffen wir echte Gravigrada erst im Untermiocän, in - den Pyrotherium-Schichten. Die Wirbelsäule enthält wohl differenzierte Hals-, Rücken-, Lenden-, Sacral- und Schwanzwirbel. In der Regel sind 7, selten - 9 Halswirbel vorhanden, wovon die hinteren zuweilen verschmelzen. Die Zahl der Rückenwirbel schwankt zwischen 12 und 24, die der Lendenwirbel zwischen 3 und 9. Bei den Glyptodontia verschmelzen sämtliche Dorsalwirbel nebst ihren Dornfortsätzen zu einer unbeweg- - lichen Röhre und in gleicher Weise auch die Lendenwirbel mit dem _ 8acrum; auch die hinteren Schwanzwirbel bilden durch Ankylose der 3 Centra ein unbewegliches Knochenstück. Der Schädel ist bald stark verlängert, bald kurz, abgestutzt. Meist bleibt das Schädeldach eben, und nur bei den Gravigraden bilden die Parietalia zuweilen eine schwache Crista. Die Zwischenkiefer sind bei allen Edentaten schwach entwickelt und nehmen an der seit- lichen Begrenzung der nach vorne gerichteten, meist großen Nasen- löcher keinen Anteil. Der Jochbogen ist entweder vollständig oder unterbrochen, zuweilen sogar rudimentär. Bei den Gravigraden, Tardi- graden und Glyptodontia zeichnet er sich durch einen langen, nach unten, und einen etwas schwächeren, schräg nach oben und hinten 2 gerichteten Fortsatz aus. Fast alle Edentaten sind monophyodont; da jedoch bei den Gat- tungen Tatusia und Orycteropus Milchzähne dem definitiven Gebiß vorausgehen, so darf wohl angenommen werden, daß die Edentaten von diphyodonten Ahnen abstammen. Die Backenzähne sind oben und unten gleichartig oder doch nur wenig voneinander verschieden; ihre Zahl schwankt zwischen 4 und 10, wird zuweilen aber auch größer. Sie bestehen aus Dentin und einem Überzug von Zement. Die Dentinsubstanz des Zahnes ist in der Regel aus Schichten von verschiedener Härte und Struktur zusammengesetzt, die äußere, här- teste Schicht lediglich von feinen Dentinkanälchen durchzogen; sie umgibt einen zentralen Vasodentinkern, in welchem zahlreiche gröbere Kanäle verlaufen. Die Backenzähne sämtlicher Edentaten haben pris- matische Form und erreichen oft ansehnliche Höhe; sie sind wurzel- los, unten offen und wachsen beständig in dem Maße weiter, als 5 ihre Krone durch Gebrauch erniedrigt wird. Letztere ist meist eben, i | F seltener schief abgekaut, oder es können sich auf der Krone auch einfache, abgedachte Querjoche bilden. Nicht selten besitzen alle oder ein Teil der Zähne auf der Außen- oder Innenseite oder auch innen und außen vertikale Furchen, welche eine Einschnürung des Zahnes bedingen und denselben zuweilen in zwei oder drei durch schmale Brücken verbundene Pfeiler zerlegen. Die Extremitäten sind bald gleichmäßig ausgebildet, oder die hinteren kürzer und stämmiger als die vorderen. Die hohe mediane Spina des Schulterblattes endigt in einem sehr langen, überhängenden Acromion, das bei den Gravigraden sogar mit dem meist ungewöhnlich starken Processus coracoideus verwächst. Neben und in einiger Ent- fernung vom Hinterrand verläuft zuweilen eine zweite schwächere Crista. , Eine Clavicula besitzen nur die Gravigrada und einige Gürteltiere. DENE er Arge nn VE RE Paar u PN te A BETH WEN ER Bi ’ . j .P [1 FR f je = 412 | | Vertebrata. Mammalia. Der Humerus ist gedrungen und fast stets mit einem Foramen entepicondyloideum und einer sehr kräftigen Deltoiderista versehen. Radius und Ulna bleiben getrennt. Der Carpus besitzt nur bei Manis ein Centrale und besteht meist aus sieben getrennten OCarpalknöchelchen und einem Pisiforme. Nicht selten tritt eine Verschmelzung von Magnum und Trapezoid, oder von Scaphoideum und Lunare ein, oder das Trapezium verwächst mit dem Scaphoideum oder dem ersten Metacarpale. Von den Metacarpalia kommen bald alle, bald nur vier, sehr selten nur drei zur Entwicklung. Sie sind von verschiedener Länge und stützen sich auf 5—3 Phalangen, wovon die letzten als schmale, lange, zusammengedrückte, meist zugespitzte Klauen ent- wickelt sind. Das Becken ist bei den Faultieren und Gravigraden nach vorne weit geöffnet, bei allen übrigen Edentaten verlängert und schmal. Mit Ausnahme von Orycteropus befestigen sich die ungemein stark ent- wickelten Sitzbeine am hinteren Teil des Sacrums. Die Schambeine sind schlank und dünn, die Symphyse kurz, das Foramen obturatorium groß. Tibia und Fibula sind bald getrennt, bald an ihren Enden verschmolzen. Tarsus und Hinterfuß zeigen bei den Erdferkeln, den Ameisen- fressern und Gürteltieren den normalsten Bau und sind meist fünf- zehig; bei den übrigen verkümmern häufig die inneren oder äußeren Metatarsalia. Das Calcaneum hat einen verlängerten, rauhen Stiel, der Astragalus eine gewölbte Gelenkfläche für die Tibia und auf der Außenseite eine Grube für den konischen Fortsatz der Fibula. Die ersten und zweiten Phalangen sind kurz, zuweilen miteinander oder mit einem Metatarsale verschmolzen; die Endphalangen bald krallen- förmig, bald (Glyptodontia) breit, hufartig und mit Nägeln bedeckt. Die Gehirnhöhle der Edentaten hat höchstens mäßige Größe, das Gehirn differiert bei den verschiedenen Familien beträchtlich, in- dem das Großhirn glatt oder gefurcht und das Corpus callosum klein oder groß sein kann. Bei den altweltlichen Formen erinnert die Beschaffenheit der Geschlechtsorgane an Huftiere.. Die Hoden liegen in der Leisten- gegend, der Penis ist äußerlich, der Uterus zweihörnig, die Vagina ungeteilt und die Placenta diffus oder breit zonenförmig. Bei den amerikanischen Edentaten liegen die Hoden in der Bauchhöhle zwischen Mastdarm und Blase, der Penis ist klein, der Uterus einfach kugelig und die Placenta domförmig. Die ersteren werden als Nomarthra den amerikanischen Xen- arthra gegenübergestellt. 1. Unterordnung. Nomarthra. Gill. Die altweltlichen Edentaten zeichnen sich durch die einfache Gelen- .kung der hinteren Rücken und den Lendenwirbel aus. Die Familie der Orycteropodidae (Erdferkel) ist im Unterpliocän von Samos und Pikermi durch eine fossile Art, Orycteropus Gaudryi Forsyth Major, vertreten und durch einen Humerus — Palaeorycteropus Quercyi Filhol in den Phosphoriten von Quercy. Von hier stammen auch der Schädel von Lepto- 5 RIES, N Eu a A rl a Edentata. Xenarthra. Anicanodonta. Ganodonta. 413 manis Edwardsi und Humerus, Femur und Tibia von Necromanis _ Quereyi Filhol. Eine teils an Orycteropus, teils an Manis erinnernde Form — »Lutras franconica Quenstedt aus der miocänen Spaltaus- füllung von Solnhofen wird von Ameghino Teutomanis und Galliae- tatus benannt. Ein ganz ähnlicher Knochen, Metacarpale, auch im Miocän - von Mont Ceindre bei Lyon. Immerhin zeigen diese dürftigen Reste, daß die scheinbar so weit entfernt stehenden Familien der Orycteropidae - und Manidae einerseits und der Dasypodidae anderseits höchst wahr- - scheinlich doch gemeinsamen Ursprungs sind. 2. Unterordnung. Xenarthra. Gill. | Die Xenarthra, ausgezeichnet durch den Besitz ‚von mehreren akzessorischen Gelenken an den hinteren Rücken- und den Lendenwirbeln - enthalten die »Unterordnungens der Anicanodonta ohne oder höchstens ' mit Spuren eines Hautpanzers und der Hicanodonta Ameghino mit einem aus Knochen- und Hornplatten bestehenden Panzer. 1. Tribus. Anicanodonta. Ameghino. Von den hierhergehörigen Familien sind die der Ma yrmecophagidae und Bradypodidae fossil nur durch spärliche Reste im Pleistocän von Südamerika vertreten. Um so zahlreicher sind dafür die der ausgestorbenen Familie der Gravigrada im Tertiär von Patagonien und im Pleistocän von Südamerika. In Nordamerika ist sie auf Oberpliocän und Pleistocän - beschränkt. Sie dürfte wohl aus den Ganodonta des älteren Eocän von - Nordamerika hervorgegangen sein. 1. Familie. Ganodonta. Wortman. Zahl der J stets reduziert, C groß, P und M meist bewurzelt und mehr oder weniger vollständig mit Schmelz versehen. Wirbelgelenke ziemlich einfach. Untereocän von Nordamerika. Puerco bis Wind Riwverbed. Schädel und die massiven Extremitäten haben große Ähnlichkeit mit denen von Gravigrada. Auch das primitive Gebiß kann sich sehr gut in das der Gravigraden umgewandelt haben. Die geringe Schwierigkeit dieser Ableitung, welche darin besteht, daß diese Familie schon im älteren Tertiär von Patagonien auftritt, wird sehr leicht überwunden, wenn man annimmt, daß nur die Gattungen aus dem Torrejonbed für die südamerikanischen Formen stammesgeschichtliche Bedeutung haben, während die aus Wasatch- und Bridgerbed ohne Hinterlassung von Nachkommen erloschen sind. Die Ganodonta haben wahrscheinlich gemeinsamen Ursprung mit den bei den Insectivoren angeführten Tillodontidae. "x Der Humerus ist plump und mit kräftiger Deltoidcrista und Foramen _ entepicondyloideum versehen, die dicke Ulna besitzt ein hohes Olecranon. - Die Form und Art der Gelenkung der Carpalia, Metacarpalien und Phalangen - gleicht fast schon vollkommen der der Gravigrada, namentlich Mylodon, _ ebenso das flache Ilium. Nur der Astragalus unterscheidet sich durch seine primitive Form — langer Hals — wesentlich von dem der Gravigrada. Dagegen spricht das allmähliche Auftreten von akzessorischen Wirbelgelenken sehr für nahe Verwandtschaft. In Mi 0 PR EEE I he DAR MELTLR FRE VD, Ay: n va Paz I WM er 4 AT ya BEN ER NEL JO E ee RE N RT Re A ER a 1a dei Be d f 5 3 Bi N u N a ae a ar v 7 . ! x m Y ß 7 i EN ER Any 28 | 414° | Vertebrata. Mammalia. 1. Unterfamilie. Conoryectinae. en = Schädel lang, niedrig und mit Scheitelkamm versehen. Unter- kiefer gestreckt, Gelenkkopf nicht viel höher stehend als die Zahnreihe. I klein, Ö lang, P; und P, nicht querge- stellt. Obere M trituberkulär, untere Alle Zähne brachyodont, bewurzelt. Kaufläche bald starke Usuren zeigend. Onychodectes Cope. $ P, untere M mit Paraconid. Unter- stes Eocän. Puercobed von Neu- Mexiko. Conoryctes Cope. (Fi- gur 575.) $ P. M? sehr klein, untere M ohne Paraconid. Unter- Conoryetes comma Cope. Unterstes Eocän. Torrejonbed. eocan. Torrejonbed. Neu-Mexico. 4 Schädel und Unterkiefer, B untere Zahnreihe, C obere Backenzähne. !/, nat. Gr. (Nach ar 2. Unterfamilie. Stylinodontinae. nn - = ° Schädel und. Unterkiefer kurz. Kiefergelenk viel höher gelegen 1 als die Zahnreihe. © groß, mit sehr langer Wurzel oder mit persistierender Pulpa. P; und P, quergestellt. Wirbel mit Nebengelenken. Hemiganus Cope. 2.1.4.3. Obere C allseitig, untere nur an Vor- derseite mit Schmelz bedeckt. P und M bewurzelt. Unterstes Eocän. Puerco. ibh u r er | Fig. 576. 3 Psittacotherium mulitifragum Cope. Unterstes Eocän Torrejonbed. Neu-Mexico. Schädel und Unterkiefer. !/s nat. Gr. (Nach Wortman.) Psittacotherium Cope. (Fig. 576.) Obere und untere Ü nur an Vorderseite mit Schmelz überzogen, bewurzelt.e. Wurzel an den P und M verschmolzen. & P. Untereocän. Torrejon.e Von P. multifragum Cope ist das Skelett ziemlich vollständig bekannt. Der Schädel sieht dem von Megalonyx ähnlich. Ä Calamodon Cope (Dryptodon Marsh). 1. 1. 4. 3.. © mit persistierender Pulpa, Nagezahn-ähnlich. P und M bewurzelt, M aus vier jochartig grup- pierten Höckern bestehend. Untereocän Wasatchbed. Wyoming, wohl auch im Fort Unionbed von Montana. In den mitteleocänen Bohnerzen von Egerkingen ein isolierter Zahn. (. europaeus Rütimeyer.. fünf- oder vierhöckerig, Talonid etwas miedriger als das Trigonid. PURE VER NARBE Wi ET N TE TE Mr Re rn SE ns 22407 2 REN BIC WE Be 3a EEE BE Rt Ra, Se Pa PEN = ak Bee aa ar ERST MER EIER, RE N RS: N 5 x Ka, . N Edentata. Anicanodonta. Gravigrada. 415 Stylonodon Marsh. Alle P und M hypselodont ohne Wurzeln, nur mit Schmelzbändern versehen. Mitteleocän. Bridgerbed von Wyoming. St. mirus Marsh. 2. Familie. Gravigrada. Riesenfaultiere. Ausgestorbene, zum Teil große und plumpe Pflanzenfresser mit länglich zylin- drischem Schädel. Jochbogen sehr stark, mit abwärts gerichtetem Fortsatz. —_: — Zähne zylindrisch. Schwanz ungemein dick und lang, Beine plump, mäßig lang. Hand als Greiforgan entwickelt, Hinterfuß plantigrad. Astragalus flach, höchstens mit kurzem Hals, distal abgestutzt. Za den Gravigraden gehören die plumpsten und unbehilflichsten Vertreter der Edentaten, welche sich von den heutigen Faultieren durch den längeren Schädel, den stärkeren Jochbogen und den langen un- gemein kräftigen, als Stütze dienenden Schwanz, durch die kürzeren plum- peren Extremitäten und häufig auch durch beträchtlichere Größe unter- scheiden. Sie finden sich im Tertiär und Pleistocän von Südamerika und im Pliocän und Pleistocän von Nordamerika. Die älteste Form ist die ganz mangelhafte bekannte Gattung Proto- bradys Ameghino aus den Notostylopsschichten von Patagonien. Im Mio- cän von Santa Cruz sind dagegen schon alle drei Unterfamilien Megathe- riinae (Planops), Megalonychinae und Mylodontinae vertreten, unter welchen sich die Repräsentanten der Megalonychinae durch einen großen Artenreichtum auszeichnen. Diese älteren Formen sind fast insgesamt viel kleiner als ihre pleistocänen Verwandten. Hautossifikationen konnten bei keiner nachgewiesen werden. Die Zahnzahl ist stets 2, und der erste Zahn in beiden Kiefern immer C-artig entwickelt. Der Schädel zeichnet sich durch eine lange Schnauze und ein geräumiges Cranium aus. Rumpf und Scapula sind jenen von Bradypodiden (Üholoepus) ähnlicher als denen der pleistocänen Gravigraden. Die Extremitätenknochen sind noch durch- gehends schlanker und der Humerus besitzt stets ein Foramen entepicondy- loideum. Verwachsung von Carpalien, Tarsalien oder Phalangen kommt nicht vor. Das mittlere Metapodium ist zwar schon viel kürzer und dicker als die übrigen, aber de m beidenäußerensindnoch viel weniger spezialisiert als bei den späteren Gra- _ vigraden, weildie Außen- seite des Fußes noch nicht auf dem Boden aufliest. Im Skelett nä- hern sich die miocänen Gravigraden noch. viel- | 2 fach den Bradypodiden Fig. 577. und den Myrmecopha- Megatherium americanum Blumb. Pampasformation (Pleistocän). giden Argentinien. Unterkiefer, obere Ansicht. !/; nat. Gr. (Nach Owen.) 1. Unterfamilie. Megatheriinae. Backenzähne prismatisch, vierkantig, in geschlossener Reihe, der letzte etwas kleiner als die übrigen. Hinterast des Alveolarkanals auf der Innenseite des Unter- kiefers mündend. Megatherium Cuv. (Fig. 577.) Das erste vollständige Skelett wurde schon 1789 in Argentinien ausgegraben und nach Madrid geschickt. Neben M. americanum Blumb. (= giganteum Pander) finden sich noch andere Arten im Pleistocän von Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Zentral- amerika und den südlichen vereinigten Staaten. a 1 Ban DH En an ih Pi WEL ie u acer a PR u ale nd \ av TE a 3 Er “ El NRTTERESE N NnErz KR ENT ae Ada h ar ann Da RA LE N 1 \ r j win u ih Le) N AT IN RR, . N ı N I ten y ara I ’ tr h “ er By N N 416 | _Vertebrata. ’Mammalia. Nothroiherium Lydekker (Ooelodon Lund) erheblich kleiner als Me- gatherium. Pleistocän. Brasilien. | Neoracanthus, Essonodontherium Ameghino. Pleistocän von Argentinien. Zamicrus, Promegatherium und Interodon Ameghino, im Pliocän von Argentinien. Als Vorläufer der Megatherien betrachtet Scott die Planop- sinen (Prepotheriiden Ameghino) aus dem Obermiocän von Santa Cruz in Patagonien mit den Gattungen Planops und Prepotherium Amegh., die letztere Gattung auch schon in den Colpodonschichten. Es sind die größten Gravigraden aus dem Miocän von Santa Cruz. Mit den Megatheriiden haben sie bereits gemein den massiven Schwanz, die Verlängerung von Ischium und Pubis, den kurzen breiten Astragalus und das lange Sustentaculum des Calcaneums, dagegen bilden die Kauflächen noch keine Joche. 2. Unterfamilie. Megalonychinae. Backenzähne prismatisch, vierseitig bis quer elliptisch, der vorderste von den übrigen weit abstehend und C ähnlich. Letzter Zahn klein. Alveolarkanal vor der Basis :des aufsteigenden Astes oder auf der Außenseite, selten auf der Innenseite mündend. Megalonyx Jefferson (Fig. 579) im Pleistocän von Nordamerika (Megalonyx Bed.) daselbst auch in Höhlen. Auch im Pliocän (Blancobed.) von Texas. M. leptostoma Cope. Hiyperleptus garzonianus Amegh. Obermiocän. Santa Cruz. Pa- Fig. 579. tagonien. !, nat. Gr. (Nach Megalonyx Jeffersoni Leidy. Pleistocän. Kentucky. Schädel Ameghino.) nebst Unterkiefer ca. !/, nat. Gr. (Nach Leidy.) Ameghino und Scott beschreiben aus dem Miocän von Santacruz in Patagonien eine Anzahl kleiner Gattungen — Hapalops, Eucholoeops, Hy- perleptus (Fig. 578). Schismotherium, Megalonychotherium, Analeimorphus und Pele- cyodon, unter welchen die Gattung Hapalops, (Geronops, Parahapalops Ame- gshino) bei weitem die häufigste und artenreichste und auch sehr vollständig bekannt ist. Alle diese Gattungen haben noch einen dritten Femurtrochanter. Noch ältere Reste sind die von Proplatyarthus Amegh. aus den Astraponotus- von Hapalops aus den Pyrotherium- und von Hapaloides und Proschismotherium aus den Öolopodon-Schichten von Patagonien. 3. Unterfamilie. Mylodontinae. Backenzähne prismatisch, von elliptisch dreieckiger Form. Letzter unterer Zahn größer als die übrigen und zweilappig. Hinterer Ast des Alveolarkanals außen mündend. Ben RE EN a er - » } N De en N r..F P.- r r = y , * 72 Edentata. Anicanodonta. Gravigrada. % 417 Mylodon Owen. (Fig.580.) 3, mit breiter abgestutzter Schnauze und rudi- mentärem Zwischenkiefer. Jochbogen unterbrochen mit stark entwickeltem unteren Fortsatz. Vorderfuß fünf-, Hinterfuß vierzehig.. Haut mit vielen Ossifikationen. Im Pleistocän von Argentinien M. robustus Owen. In Nord- amerika, Oberpliocän, Blancobed von Texas, im Pleistocän M. Harlani Owen. Auch in Höhlen. Paramylodon Brown. #. M; dreiteilig. Pleistocän Nebraska. t Lestodon Gerv. Kiefer vorne verbreitert. Pleistocän Argentinien. | Pseudolestodon Ameghino. Altpleistocän. Tarija Tal. Bolivien. STRNITIIIIIITITII _ IH TIRINS IN N DIES ANKANUUE R N x N, AIIDIIIAN SHARE THE FAIIMUSTTIEITT Fig. 580. _ Mylodon robustus Owen. Pampasformation. Buenos Aires. 4 Schädel - nebst Unterkiefer von der Seite. B Schädel von unten. C linker Vorder- fuß. (R Radius, U Ulna, s Scaphoideum, ! Lunare, c Cuneiforme, p Pisi- — fjorme, id Trapezoid, m Magnum, u Uneiforme, I—YV erster bis fünfter - Finger.) D linker Hinterfuß. (ca Calcaneum, a Astragalus, n Naviculare, eb Cuboideum, c’’ c’” Cuneiformia II und III. II-V zweite bis fünfte Zehe.) Alle Figuren !/, nat. Gr. (Nach Owen.) Scelidotherium Owen. Schädel lang, niedrig. Schnauze verlängert. Vorne vier, hinten drei Zehen. Pleistocän Südamerika. : Sphenotherus Amegh. (Platyony& Lund). Pleistocän Südamerika. a Glossotherium Owen (Neomylodon Ameghino). Zwischenkiefer die Nasenöffnung vorne abschließend. G@. Listai Amegh. sp. (Grypotherium domesticum Roth) war sicher noch ein Zeitgenosse der Menschen. In der Höhle Eberhardt am Meerbusen von Ultima Esperanza in Patagonien fanden - sich zahlreiche Reste, darunter auch Fellstücke mit Knochenkernen. E Im Miocän von Santa Cruz in Patagonien sind die Mylodontinen nur spärlich vertreten durch kleine Formen Nematherium (Ammotherium, Limodon) und Analcitherium Ameghino, von welchen sich die letztere Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 3 27 af gan JR MEN, RS a Ai 7 RG TE En 2 A se a A m Rn NE VE gr Be HE ET in BE ARE a a SE a ee ee ya in Aber a TR N A A 1, ui v ı P ’ x x 418 r Vertebrata. eataahar Gattung enger an Scelidotherium anschließt. Im Schädelbau haben , sie noch große Ähnlichkeit mit den gleichaltrigen Megalonychinen. Im älteren Tertiär von Patagonien (Pyrotherium-Schichten), die ungenügend bekannten Gattungen Octodontherium und Orophodon Ameghino. 2. Tribus. Hicanodonta, Ameghino. (Loricata. Gürteltiere.) Rumpf, Kopf und Schwanz von einem aus knöchernen Platten zusammen- gesetzten Panzer bedeckt. Mehr als 5 (meist 8&—10) Backenzähne in jeder Kiefer- hälfte. Unterenden von Tibia und Fıbula fest verwachsen. Radius, Ulna, Car- palia, Tarsalıa und Metapodien stets frei. Hand und Fuß meist fünfzehig. Astra- galus mit vertiefter, breiter Trochlea, ziemlich langem Hals und konvexer Gelenk- fläche. Lebend und fossil in Süd- und Zentralamerika und in den südlichen Vereinigten Staaten von Nordamerika, 1. Familie. Glyptodontidae. Ausgestorbene, zum Teil sehr große Gürteltiere mit dickem, unbeweglichem, aus polygonalen, durch Sutwr verbundenen Knochenplatten bestehendem Panzer. Schädel kurz, hoch, vorne abgestutzt; Jochbogen mit abwärts gerichtetem Fortsatz. Backenzähne 2, länglich-prismatisch, meist durch zwei tiefe Quereinschnürungen in drei Pfeler geteilt. Gehirn sehr klein. Sämtliche Rückenwirbel zu einer Röhre verwachsen und die Lendenwirbel mit dem Sacrum verschmolzen. Hand und Fuß Ffünfzehig mit hufähnlichen Klauen. Die Glyptodonten begleiten im Tertiär und, Pleistocän von Amerika überall die Gravigraden und stellen einen ausgestorbenen, eigentümlich spezialisierten Seitenzweig der Gürteltiere dar. Ihr auffallendstes Merkmal 2% he el“ > or \ 0) m EZ Panochthus tubereulatus Owen sp. Restauriertes Skelett ohne Panzer. Pampasformation. Argentinien. Ilja nat, Gr. (Nach Burmeister.) beruht in der Zusammensetzung des ungemein dicken, halbkugeligen oder länglich ovalen, unbeweglichen Rückenpanzers aus sechs-, fünf- oder vierseitigen, verschiedenartig verzierten Knochenplatten, die durch Sutur fest miteinander verbunden sind. Bei den älteren Formen sind sie noch in Querreihen angeordnet, die auch noch eine gewisse Beweglichkeit besitzen. DieWirbelsäule enthält” Hals-, 12 Rücken-, 7—9 Lenden-, 7—8 Sacral- und 20—24 Schwanzwirbel. Von den Halswirbeln hat der Atlas mäßige Größe und bleibt stets frei; der Epistropheus verschmilzt mit den 3 oder 5 en ERS * Fe = x Se „ / ; ' Edentata. Hicanodonta. Glyptodontidae, | 419 folgenden sehr kurzen Wirbeln; der letzte Halswirbel ist immer von den vorhergehenden getrennt, kann aber mit den Rückenwirbeln verwachsen. Die Centra und kurzen Dornfortsätze der letzteren sind sämtlich oder teilweise fest miteinander verschmolzen und bilden eine unbewegliche Röhre, deren Gliederung nur durch die Querfortsätze und seitlichen Nervenlöcher angedeutet wird. Diese dorsale Röhre artikuliert mit einem hinteren, eben- falls unbeweglichen Teil der Wirbelsäule, welche aus den innig ver- schmolzenen Lenden- und Sacralwirbeln besteht und sich durch einen hohen, aus der Verwachsung der Dornfortsätze gebildeten Kamm auszeichnet. Die 7 vorderen Schwanzwirbel sind beweglich miteinander verbunden und mit starken Hämapophysen versehen. An dem sehr kurzen, hohen Schädel ver- schwinden die Suturen frühzeitig, der Gaumen ist von zahlreichen Offinungen _ durchbohrt, die Jochbogen mit starkem, nach abwärts gerichtetem Fortsatz und der Unterkiefer mit ungewöhnlich hohem aufsteigenden Ast versehen. Von den Extremitäten sind die hinteren länger und plumper als die vorderen. Die Hüftbeine stehen fast rechtwinklig zur Körperachse, die Sitzbeine sind gewaltig verbreitert und mit der Wirbelsäule verwachsen. Fig. 582. Glyptodon reticulatus Owen (— Schistopleurum typus Nodot). Pampasformation. Rio Salado, Argen- tinien. Restauriertes Skelett mit Panzer im Pariser Museum (nach Gaudry). !/s nat. Gr. Glyptodon Owen. (Fig. 582, 583.) Schwanz kurz zugespitzt, von zahl- reichen, aus konischen oder stacheligen Platten zusammengesetzten Quer- ringen umgeben. Die Platten des Rückenpanzers außen rosettenartig ver- ziert. In der Pampasformation von Argentinien und Uruguay. Selten im Pleistocän von Florida, Neu-Mexiko. Die Höhe von @!. reticulatus Owen beträgt 1,2 m, die Länge 2 m. Hoplophorus Lund. (Fig. 585.) Schwanz lang, allseitig mit ovalen oder rundlichen Platten bedeckt, deren Zwischenräume durch kleinere, poly- gonale Platten ausgefüllt sind. Pleistocän. Argentinien und Brasilien. Panochthus Burm. (Fig. 581, 584.) Panzerplatten vier- oder fünf- seitig, außen -mit zahlreichen Höckerchen bedeckt. Schwanz vorne mit beweglichen Querringen, hinten von einer langen, gekörnelten Röhre um- geben, worin größere ovale oder rundliche, radial gestreifte Platten einge- bettet sind. Pleistocän. Argentinien. Sämtliche Arten sehr groß. Eleutherocercus Koken. Pleistocän. Doedicurus Amegh. Panzerplatten außen mit Grübchen verziert. Schwanzröhre am Ende kolbig verdickt. Pampasformation. Argentinien. | Neuryurus, Lomaphorus, Sclerocalyptus Amegh. Pliocän. Argentinien. 27* er * TER“ AN r pr ac A N A ET A N ER A TS EURE EN WAL" EBEN x \ tr N ki. c h 5 Va HN Re Yr a en U) Er # N A ) R Ach, i u Dr . co a SR 13 a" h ler Dee ‘ j Mammalia. N 420 h | Vertebrata. N. Glyptotherium Osborn. Pliocän. Blancobed von Texas. 3 Im Miocän von Santa Cruz in Patagonien sind die Glyptodontia durch ! die Gattungen Propalaeohoplophorus, Cochlops, Eucynepeltus, Asterostemma und Metopotoxus Ameghino vertreten. Sie sind sämtlich viel kleiner als die der A B C D Fig. 583. Gluyptodon reticulatus Owen. Pampasformation. Argentinien. A Backenzähne des Oberkiefers. B Backenzähne des Unterkiefers. C Schwanzröhre. 1/,, nat. Gr. D ein Schwanzwirbel nebst den umhüllen- den Platten. !/, nat. Gr. Pampasformation und unterscheiden sich durch den niedrigeren Unterkiefer, die längere Schnauze, durch den einfachen Bau des vordersten Zahnes und Er durch die schlankeren Beine, EEE LT EEE N Fig. 584. Panochthus tuberculatus Owen sp. Pampasfiormation. Prov. Buenos-Aires. Panzer restauriert. 1/,, nat. Gr. (Nach Burmeister.) ir Von Propalaeohoplophorus, mit Glyptodon nahe verwandt, kennt man das Ki Skelett ziemlich vollständig. Atlas frei, Epistropheus mit 3 bis 4 Hals- rer - wirbel. Auch bereits in den etwas älteren Colpodonschichten. Br} 14 Edentata. Hicanodonta. Dasypodidae. 421 ; wirbeln verwachsen, 6. frei, 7. mit 1. und 2. Rückenwirbel fest verbunden. 3. bis 5. frei, die 6 übrigen Rückenwirbel mit einem Lendenwirbel, die fol- genden 5 oder 6 Lendenwirbel verwachsen. Sacrum aus 7—8 Wirbeln gebildet. Nur 12 oder 13 Schwanz- Metopotoxus ist der Vor- fahre von Panochthus. In den Pyrotheriumschich- Fig. 585. ten von Patagonien Palaeopeltis Hoplophorus Heusseri Amesh. Pampasformation. Argen- 4 tinien. Schwanzröhre von der Seite. !/, nat Gr. (Nach und Glyptatelus Ameghino. enae) 2. Familie. Dasypodidae. Gürteltiere. Hautpanzer entweder ganz aus beweglichen Querreihen von Knochenplatten oder aus einem unbeweglichen Schulter- und Beckenpanzer und dazwischen liegenden beweglichen Querringen bestehend. Schädel lang, niedrig mit verschmälerter Schnauze. Jochbogen ohne abwärts gerichteten Fortsatz. Zähne prismatisch, häufig he- terodont. Alle Rücken- und Lendenwirbel frei. Esctremitäten fünfzehrg. Die Dasypodid« unterscheiden sich von den Glyptodontiden durch ihre primitivere Organisation — beweglicher Panzer, langgestreckter Schädel, einfachere Zähne, Fehlen von Randplatten und freie Wirbel. In der Größe bleiben sie mit Ausnahme von Chlamydotherium beträchtlich hinter den Glyptodontiden zurück. | Ser Die Gürteltiere bewohnen das tropische und gemäßigte Südamerika, nur die Gattung Tatusia verbreitet sich von Zentralamerika bis nach Mexiko und Texas. Fossile Dasypodiden sind mit Sicherheit nur in Südamerika nachgewiesen. Das von Filhol aus den Phosphoriten von Quercy be- schriebene Panzerfragment Necrodasypus Galliae, mit welchem Ameghino auch den Schädel von Necromanıs Edwardsi Filhol vereinigt, wird von an- deren als das der eocänen Gattung Placosaurus gedeutet. Die reduzierte Bezahnung 1. 1. 2. von Metachiromys Wortman aus dem Bridgereocän von Wyoming läßt sich schwer mit der Annahme Osborns vereinbaren, wonach diese Reste a panzerlosen Dasypodiden angehören sollen. Fig. 586. Fig. 587. } Proza@dius proximus Amegh. Miocän. Stegotherium tesselatum Amegh. Miocän. Santa Cruz. Schädel Santa Cruz, Panzerplatten. Nat. Gr. 1), nat. Gr. (Nach Scott.) Die Dasypoda aus dem Pleistocän von Südamerika, Pampasformation von Argentinien und. aus brasilianischen Knochenhöhlen, gehören zumeist noch lebenden Gattungen — Tatusia, Dasypus, Tolypeutes, Xenurus etc. an. Chlamydotherium Ameghino zeichnet sich durch seine gewaltige Größe aus, auch schon im Pliocän zusammen mit Proeuphractus und Eutatus Amegh. Sehr vollständige Reste beschreibt Scott aus dem Miocän von Santa Cruz in Patagonien. Sie verteilen sich auf die Gattungen Proeutatus, Pro- zaedius (Fig. 586), Stenotatus Amegh., Pareutatus Scott und Stegotherium und 422 I | Vertebrata.. Mammalia. Peltephilus Amegh., von welchen die beiden letzteren besonderes Interesse verdienen. sStegotherium (Fig. 587) leitet durch seine langgestreckte Schnauze | und die stark reduzierten, auf den hin- tersten Kieferteil beschränkten Zähne zu den Myrmecophagiden hinüber. Pel- tephilus hat eine kurze, breite Schnauze und ein ausgedehntes, aber nur aus einer mäßigen Anzahl von Platten bestehendes Kopfschild, an welchem zwei Platten als Hörner entwickelt sind. Die nämlichen Gattungen treten auch in den Colpodon- Schichten auf, während die Pyrotherium- Schichten auch noch einige Gattungen . enthalten, welche solchen aus den eocänen Fig. 588. Notostylops-Schichten sehr nahe stehen. TR RE RR Rn Auf den ältesten Dasypodiden-Resten ba- Meteu . gh. Ä z E © Untermiocän. Pyrotherium - Schichten. sieren die Gattungen Prostegothervum, Uta- Patagonien. tus, Meteutatus (Fig. 588), Machlydotherium Panzerplatten nat. Größe. etc. Amesh. 6. Ordnung. Rodentia. (Glires) Nager.!) ExtremitätenmitKrallen, selten mithufartigen Nägeln. Gebiß mit +J, selten mit 2J. J sehr lang, mit persistierender Pulpa, meist nur vorne und außen mit Schmelz versehen und mit zu- geschärfter meißelförmiger Kaufläche. Backenzähne 2=%, durch weites Diastema von den J getrennt, brachyodont, bunodont, lophodont oder prismatisch. Gelenkkopf des Unterkiefers in einer Rinne eingefügt und vorwärts und rückwärts beweglich. Die Nager bilden eine einheitliche, gegen die übrigen Placen- talier scharf abgegrenzte, vielleicht aus primitiven Insectivoren her- vorgegangene Ordnung, welche namentlich im Gebiß hochgradige Spezialisierung aufweist. Es sind meist kleine Pflanzenfresser, welche sich unterirdische Wohnungen graben, zuweilen aber auch zum Klet- tern und zum Schwimmen befähigt sind. Gebiß und Skelett sind durch die Art der Ernährung und Lebensweise stark beeinflußt. Der Schädel (Fig. 589) ist meist niedrig, die Schnauze lang und das Hinterhaupt fällt steil nach unten ab. Die glatten Großhirn- hemisphären lassen das Kleinhirn und die Riechlappen frei, die Nasen- höhle ist geräumig und mit Ethmoidalconchen ausgefüllt. Die Nasen- löcher öffnen sich stets nach vorne. Die Zwischenkiefer reichen bis zu den Stirnbeinen. Der Processus paroccipitalis hat häufig ansehn- !) Brandt J. F., Mem. Acad. imper. St. Petersbourg 1835. VI. Ser. T. III p. 77 bis 336. — Cope E. D., The extinet Rodentia of North America. Amer. Natur. 1883. p. 43, 165, 370. — Major Forsyth C. J., Nagerüberreste aus Bohnerzen Süd- deutschlands u. d. Schweiz. Paläontogr. 1873. Bd. XXII. — On Fossil and Recent Lagomorpha. Trans. Linn. Soc. London 1899. — Matthew W. D., Bulletin Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1902. Art. XXII. 1910. Art. VL — Nehring A., Beitr. z. Kenntnis d. Diluvialfauna (Nager). Zeitschr. für ges. Naturw. 18/6. XLVI u. XLVII. — Schlosser M., Nager d. europ. Tertiärs. Palaeontogr. 1884. Bd. XXXI. — Scott W. B., Report of the Princeton Expeditions to Patagonia 1905. Vol. V. Part. III. — Tullberg T., System der Nagetiere. Nova Acta Soc. Scienc. Upsala 1899. — Winge H., Jordfundne og nu levende Gnavere (Rodentia) fra Brasilien. E Museo Lundii. Kjebenhayn 1888. A ETER Ne . 'Rodentia. 493 liche Länge. - Die Augenhöhlen sind hinten offen. Der kräftige Pro- cessussygomaticus des Oberkiefers ist vom Infraorbitalforamen durch- bohrt, das häufig einen so weiten Kanal bildet, daß nicht nur der Nervus facialis sondern auch der vordere Ast des Massetermuskels darin Platz findet. Bei den Aystricoidea und Anomaluroidea übertrifft die Weite dieses Kanals nicht selten die Weite der Augenhöhle. Der Jochbogen ist immer wohl entwickelt und das Tränenbein hat eine ziemliche Ausdehnung. Die vorderen Gaumenlöcher haben ansehn- liche Größe. Der Unterkiefer besitzt außen häufig eine vorspringende Leiste zur Anheftung des Massetermuskels. Der gewölbte Gelenkkopf ist länger als breit und ziemlich hochgelegen. Im Schultergürtel ist häufig die Clavicula vorhanden. Die beiden Unterarmknochen sind zuweilen rotationsfähig. Der Carpus enthält nicht selten ein Centrale. Scaphoid und Lunatum verschmelzen häufig miteinander. Von den 5 Fingern verkümmert oft der erste. Die spitzen Endphalangen sind mit Krallen versehen. Im’ Becken- gürtel zeichnet sich das Hüftbein durch schlanke, dreikantige Gestalt aus, Scham- bein und Sitzbein sind groß und die beiden Schambeine werden durch eine lange Sym- physe verbunden. Das Femur trägt öfters einen dritten Trochan- ter. Fibula und Tibia verwachsen nicht sel- ten mit ihren Unter- enden,dagegen bleiben alle Tarsalia frei. Die ie Zehenzahl ıst häufig Hydrochoerus capybara Erxl. ee Schädel und Unter- fünf, selten drei, aber kiefer, !/, nat. Gr. (Nach Flower.) Pmx Zwischenkiefer, Mx Ober- iınletzteren Fallekann 54 schlätenein, Ju Tochbein, Per Perlotieum: ? oberer, 1, unterer Verschmelzung der Schneidezahn, io Infraorbitalkanal, pz Processus zygomaticus des r > Oberkiefers, pp Processus paroccipitalis, co Condylus, a Angulus, drei Metatarsalıa eT- er Massetercrista des Unterkiefers. folgen. Im Gegensatz zu dem primitiven Bau des Schädels und des Skelettes erscheint das Gebiß sogar schon bei den ältesten Nagern hochgradig spezialisiert. Die Zahnformel schwankt zwischen = - nn 21% 0:2. . . . en . > und 5, Die Caninen sind gänzlich verschwunden und die Backen- zähne trennt eine weite Lücke von den Incisiven, von welchen in der Regel auch nur je einer in jedem Kiefer und zwar der ursprüng- liche J, vorhanden ist. Nur bei den Duplicidentata steht hinter dem oe J? noch ein kleiner J?. Die J, hier wegen ihrer Funk- tion Nagezähne genannt, wachsen in dem gleichen Maße weiter, als ihre Krone durch Abkauung abgenutzt wird. Die Backenzähne sind niemals vollzählig vorhanden, die P können ganz fehlen und von 4A "0 YVrertebrate, ""Menımalia, den M der letzte verkümmern. Abgesehen vom vordersten P haben alle Backenzähne übereinstimmenden Bau. Sie sind bald kurz, brachyodont und bewurzelt, bald hoch, hypselodont, prismatisch und unten offen und selbst im Alter wurzellos. Die ersteren haben buno- donte oder lophodonte Kronen, die letzteren bestehen aus Prismen oder Zylindern, die auf ihrer Kaufläche häufig Schmelzinseln — die Überreste früherer Quertäler — tragen oder aus komprimierten La- mellen. Ursprünglich bestanden die oberen Backenzähne aus drei oder vier und die unteren aus vier Höckern und dem kammartigen Vorder- und Hinterrand. Dann erfolgte Verbindung der benachbarten Höcker, welche sich zugleich zu Kämmen umgestalteten. Da die Schmelzdecke an den erhabenen Stellen der Krone stets durch die Abkauung entfernt wird, so unterbleibt hier die Schmelzbildung nicht selten sogar beim frischen Zahn. Die Vertiefungen des Zahnes liefern die Schmelzfalten und Schmelzinseln, welche wegen ihrer oft nur geringen Tiefe bei der Abkauung teilweise oder ganz verschwinden. Der Zahnwechsel beschränkt sich bei den Nagern in der Regel auf die P, die J werden nur bei den Duplicidentata ge- wechselt. Bei den Nagern mit vier Backenzähnen sind die drei letzten die M, der vorderste ein P, der aber öfters keinen Vorläufer mehr besitzt. In den meisten Fällen geht ihm jedoch ein Milchzahn, D, voraus, welcher bei den geologisch älteren Nagern meist viel kom- plizierter ist und auch länger funktioniert als bei den jüngeren, wo er sogar wie bei den Caviinae schon beim Fötus gewechselt wird. AnE mbryonen von Seturus hat A dloff Anlagen von drei J und dem C beobachtet. Die Nager sind gegenwärtig die formenreichste Ordnung der Säugetiere. Man zählt mehr als 900 lebende Arten, von denen ein sroßer Teil Südamerika bewohnt. Nordamerika und Eurasien haben viele Gattungen miteinander gemein. In Afrika finden sich neben einer Anzahl eigentümlicher Typen auch Vertreter europäischer und asiatischer Familien und Gattungen. Trotz ihrer Kleinheit und Zerbrechlichkeit ist die Zahl der fos- silen Nagerreste nicht unbeträchtlich. In Europa kennt man ziemlich viele Arten und Gattungen aus dem Obereocän und Oligocän, na- mentlich aus den Phosphoriten von Quercy und aus miocänen Ab- lagerungen im Dep. Allier, von Mainz und Ulm, sowie von Sansan (Dep. Gers), La Grive St. Alban (lsere), von Steinheim und aus dern Ries bei Nördlingen. In Nordamerika sind Nagerreste etwas seltener und fast nur im Bridger-Eocän, im White River Oligocän, im John Day und Loupfork-Miocän vertreten, dagegen hat Südamerika nament- lich im Santacruzeno von Patagonien und im jüngeren Tertiär und im Pleistocän von Argentinien eine reiche Nagerfauna aufzuweisen. Reich an Nagerresten sind auch manche pleistocänen Höhlenablage- rungen in Europa sowie in Nord- und Südamerika. Die Systematik der Nager bietet erhebliche Schwier gkeiten, denn so gut auch die beiden Unterordnungen der Duplicidenitata und Simplicidentata gegeneinander abgegrenzt sind, so schwierig ist die Einreihung gewisser Formen in die bisher üblichen drei Hauptgruppen der Sciuromorpha, Myomorpha und Hwystricomorpha. Die Aufstellung einer vierten Abteilung, der Protogomorpha, ist nur ein Notbehelf, BE a 7 r in, ‚ . ER Rodentia. Simplieidentata. N Aplodontoidea. SEN 425 rssch lchen ebenso wie durch die von Tullberg vorgenommene Biene in die beiden Tribus der Sciurognathr und Hystricognathi der Zusammenhang zwischen vielen fossilen Formen und ihren lebenden _ Verwandten verschleiert wird. Am zweckmäßiesten erscheint die von - Weber gegebene Systematik, die auch hier "mit Ergänzungen bei- “ behalten wird. 4 = Unterordnung. SmpEr Intern. Stets nur = sehr Enge Je meist I BR öfters 0 f. Schmelz der J fast Hl! stets gelb gefärbt und auf die Vorderseite Bahr Obere Zahmreihen näher |” beisammenstehend als die unteren. Gelenkgrube für den Unterkiefer schmal. Sca- phoid und Lunatum meist verwachsen. Frbula nicht am Calcaneum artikulierend. 1. Familie. Aplodontoidea. Gill. - > . M. Schädeldach eben. Masseter nicht durch das in der Regel enge Infraorbitalforamen gehend. Ohne Postorbitalfortsatz. Tibia und Fibula frei. 1. Unterfamilie. Aplodontiinae. Thomas. Backenzähne in de Regel brachyodont. Am Stelle der Höcker unregelmäßig verlaufende Känme. Sciurodon Schlosser. Phosphorite von Quercy. Meniscomys Cope (Allomys Marsh). Untermiocän. John Day bed. E Oreson. | E Mylagaulodon Sinclair. Untermiocän. Montana. | Haplodon Rafın. ey pselodont. Lebend und im Pleistocän von Nord- F amerika. - 2. Unterfamilie. Ischyromyinae. Alston. Backenzähne brachyodont. Eocän und Oligocän von Nordamerika. Ischyromys Leidy. (Fig. 590.) Beide Höckerpaare der oberen M Eapamien: an den unteren alternierend. Oligocän. White Riverbed. Fig. 590. y Ischyromys typus Leidy. Oli- Fig. 591. gocän. White Riverbed. A Paramys delicatus Leidy. Mitteleocän. Bridgerbed obere, B untere Zahnreihe, Wyoming. Schädel und Unterkiefer. !/, nat. Gr. 3/, nat. Gr. (Nach Matthew.) ' Mysops Leidy (Tillomys Marsh). Eocän. Bridgerbed. “ Titanotheriomys Matthew. Oligocän. White Riverbed. BR Paramys Leidy (Pseudotomus Cope). (Fig. 591.) Obere M trituber- | "4 kulär, zweites Höckerpaar der unteren M den Hinterrand des Zahnes bil- dend, denen von Sciurus ähnlich. Zahlreiche Arten im Eocän von Nord- amerika. Plesiaretomys Bravard. Eocän. Debruge. Seiuravus Marsh. Obere M vierhöckerig.. Eocän von Nordamerika. TEN NA RENT SER SR EB Er NER RRSNENR LAN NO BEA RR ” . / er e, n wlıN fi ri De ws n ! ' ft 2 IR ef 496 e - Vertebrata, ; Mammhalaı - 2. Familie. Seiuroidea. - Pi m M. Schädel gewölbt. Infraorbitalkanal eng. Vorderer Ast des Mas- seter an der Vorderseite des Jochbogens angeheftet. Postorbitalfortsatz vorhanden. Tibia und Frbula frei. Unterfamilie. Seiurinae. backenzähne brachyodont, bunodont oder lophodont. Letztes Höckerpaar den Hinterrand der unteren Backenzähne bildend. Obere M und P* trituberkulär. Die Sciuriden gehen auf Paramys zurück und sind fast über die ganze Erde verbreitet. Plesiospermophelus Filhol. Phosphorite von Quercy. Spermophrilus Guvier. Ziesel. Lebend auf der nördlichen Hemi- sphäre Fossil im Pleistocän. 7 Prosciurus Matthew. White River Oligocän und John Day Miocän. Übergang von Paramys zu Sciurus. Arctomys Gmelin. Murmeltier. Fossil im europäischen Pleistocän. ÖOynomys Rafinesque. Nordamerika. Fossil vom Obermiocän an. Sciurus Linn. Eichhörnchen. Fossil in Europa und Nordamerika im Miocän und Pleistocän. Tamias Nliger. Lebend und im Pleistocän von Nordamerika. Sciuropterus QCuvier. Flughörnchen. Lebend in Asien und im Norden von Europa und Nordamerika. Pteromys Cuvier lophodont. Lebend in Südasien. 3. Familie. Castoroidea. Z BR. a M. Schädeldach eben, meist olme Postorbitalfortsatz. Infraorbital- foramen eng. Backenzähne schmelzfaltig, ohme Höcker, mehr oder weniger hypse- lodont. ’ 1. Unterfamilie. Castorinae. Biber. - . . 2} “ . Schädel niedrig. ; M. Backenzähne mehr oder weniger hypselodont. Obere meist mit drei Außen- und einer Innenfalte, untere mit drei Innen- und einer bend in Europa und Nordamerika, hier auch fossil vom Oligocän an, in Europa erst vomMiocän an. Steneofiber Geofiroy (Chalicomys, Chelodus Kaup, Palaeocastor Leidy) (Fig. 592). Zahlreiche Arten im Untermiocän von Nordamerika, häufig im europäischen Miocän, selten im Pliocän. Die Steneofiber Eseri H. v. Meyer (— St. Vieiacensis Gervais). Unt. Miocän. Fig. 59. St. Gerand-le-Puy. Allier. Schädel Vertikallängsschnitt durch einen Biberschädel (Castor fiber von unten. ?°/, nat. Gr. Lin.), um die Einpflanzung des Schneidezahns und der (Nach Filhol.) Backenzähne zu zeigen. (Nach Flower.) REN . Außenfalte. Falten senkrecht oder quergestellt zur _ Zahmreihe. Tibia und Fibula distal verwachsen. Le- amerikanischen Arten haben einen breiteren Schädel. - EN + 27 & Rodentia. Simplieidentata. Geomyoidea. Anomaluroidea. 4927 Castor Lin. Biber. (Fig. 593). Zähne stark hypselodont. Lebend ; in Europa und Nordamerika. Fossil in Europa im Pliocän und Pleistocän, in Nordamerika im Pleistocän. Trogontherium Fischer. Älteres Pleistocän von Europa. Castoroides Forster. Von Bärengröße. Pleistocän von Nordamerika. Amblyrhiza Cope. Pleistocän der Insel Antigua. Euhapsis Matthew und Eucastor Leidy (Sigmogomphius Merriam), Miocän von Nordamerika und Dipoides Jäger, im Pliocän von Europa, China und im Miocän von Nordamerika. Zeichnen sich durch geringe Faltenzahl aus. Eutypomys Matthew hat zwei obere P. Backenzähne mit vielen 3 kleinen Schmelzinseln. Oligocän White Riverbed. 2. Unterfamilie. Mylagaulinae. Schädel stark verbreitert mit Postorbitalfortsatz. = Backenzähne hoch, mit zahlreichen, parallel zum Kiefer gerichteten Schmelzinseln. Extremitäten plump, zum Graben geeignet. Tibia und Fibula frei. Im Miocän und Unterpliocän von Nordamerika. Nach Riggs Nachkommen von Meniscomys. Mylagaulus Cope, Mesogaulus Riggs, Ceratogaulus Matthew, ABO | gaulus Gidley. 4. Familie. Geomyoidea. = ER; — M. Schädel meist mit engem Infraorbitalforamen, ohne Postorbital- Jortsatz, mit großen Bullae ossene. Backenzähne meist hypselodont mit einer den Zahn halbierenden Falte. Tibia mit Fibula verwachsen. Nur in Nordamerika. i ı 1. Unterfamilie. Protoptychinae. Infraorbitalkanal weit. Zähne bewurzelt. Protoptychus Scott. Obereocän Uintabed. 2. Unterfamilie. Geomyinae. Infraorbitalforamen eng. Backenzähne wwrzellos, mit Außen- und Inmen- Jalte oder nur mit einer (uerfalte. Entoptychus und Pleurolicus Cope. Untermiocän Nordamerika. ‚Geomys Raf. Mit nur je 2 M. Miocän und lebend in Nordamerika. Thomomys Wied. Miocän, Pliocän, Pleistocän und lebend in Nord- amerika. 5. Familie. Anomaluroidea. z P: = M Backenzähne brachyodont, bunodont oder lophodont. Infraorbital- foramen weit. Tibia und Fibula frei. Die lebenden, auf Afrika beschränkten Familien der Anomalurinae und Pedetinae sind fossil nicht bekannt. Die ‘hier angeschlossenen fossilen Formen haben vielleicht nur zufällige Ähn- lichkeit mit den Anomalurinen. 1. Unterfamilie. Pseudoseiurinae. Backenzähne bumodont. Höcker paarıg gruppiert. D kleiner als P. Sciuroides F. Major. Höckerpaare aller Backenzähne jochartig mit- einander verbunden. Obere M mit undeutlichen Zwischenhöckern. Eocän en Oligocän. Schweizer und Schwäbische Bohnerze und Phosphorite von Quercy. . ) Vertebrata. ye MTRM N, EN Es) 428 Mammalla. N STR ji PP R > “ y = Bi ix 13 Pseudosciurus Hensel. (Fig. 594.) Höcker isoliert. Obere M mit deutlichen Zwischenhöckern. Bohnerze von Württemberg. RRRTZZIENN u A JM) Sl ID) a 5, I ir 1 NN IF N) Li - A nr u a a EEE u Fr 3 PU De 4 1 N 2 Fig. 594. Pseudosciurus swevicus Hensel. Oligocän (Bohnerz). Eselsberg bei Ulm. 4 Schädel, B Unterkiefer von aussen, nat. Gr., € obere, D untere Backzähne vergr. 2. Unterfamilie. Theridomyinae. Backenzähne lophodont. Höcker nur bei den ältesten Arten kenntlich, später Kaufläche eben, mit 3 bis 4 Außenfalten und einer Innenfalte an den oberen und 3 bis 4 Innenfalten und einer oder 2 Außenfalten an den unteren Zähnen. D meist komplizierter als P. Tibia und Fibula frei. Im Eocän,-Oligocän und Untermiocän von Europa. « Diese Familie hat mit der vorigen den Ursprung gemein und ist der Anfang ’gewisser Hystricoidea — Capromyinae, Erethizontinae, Octo- dontinae, Chinchillinae und Echinomyinae —. Theridomys , Jourdan. -(H1275935) P stets größer als M. Eocän. Debruge, Vaucluse. Schwäbische und Schweizer Bohn- erze. Oligocän. Phosphorite und Ronzon. Trechomys Lartet. P meist viel kleiner als M. D einfach. Eocän. Paris. Phosphorite von Quercy. Phiomys Osborn. „Mittlerer Quer- kamm kurz. Oligocän. Agypten. Protechimys Schlosser. Falten schräg. Backenzähne durch Vereinigung von Außen- und Innenfalte gespalten. Zahnkronen etwas erhöht. Phosphorite von Quercy. Archaeomys Laiz. et Parieu. : Ähn- Fig. 595. lich. Zahnkronen ziemlich hoch. Oligocän. 1 A dom Vlens. Geiy, NEE: Dep. Allier. eocän. Debruge. ere und M. : WON. EN nat. Gr. ei 5 Rhodanomys Deperet. Untermiocän B Theridomys gregarius Schlosser. Oli- RERIC gocän. Phosphorite von Quercy. von Savoien und Ulm. ® 3 Öbere P und M. ?Cylindrodon Douglass. White River. C oberer Milchzahn. #/, nat. Gr. . = & er ee Oligocän. Nordamerika. E untere P und M. F unterer Milchzahn. #, nat. Gr. 6. Familie. Myoxoidea. Siebenschläfer. == 3.M. ' Backenzähme stets brachyodont mit parallelen oder konvergie- renden Schmelzleisten. Infraorbitalkanal weit und hoch gelegen. Tibia und Fibula | verwachsen. Lebend im paläarktischen und äthiopischen Gebiet. | _ Rodentia. Simplieidentata. Dipodoidea. Myoida. 49 Von den mit vier Backenzähnen versehenen Gattungen haben fast alle schon im europäischen Tertiär Vertreter. Myoxus Schreber. (Fig. 596 4.) Vielleicht schon ım Eocän (Phosphorite, Pariser Gips?), sicher im Mioeän. Eliomys Wagner. (Fig. 596.B.) Im Miocän und Muscardinus Wagner. Fossil im Pleistocän. u Fig. 596. & = 5 x. A Myoxus sansaniensis Leithia Adams. Pleistocän von Malta. ee oberen hie Obere Backenzähne. 6/, nat. Gr. 7. Familie. Dipodoidea. Springmäuse. B Eliomys hamadryas F. ala BE re can 3 2 an = Major. Obermiocän. Stein- I heim. Untere Backenzähne. 7 = oder — = M. Backenzähne brachyodont, 6), nat. Gr. _ mevst bewurzelt, mit alternierenden Höckern. Infraorbi- lalkanal weit, gerundet. Fibula und Tibia verschmolzen. Hinterextremität verlängert, Metatarsalia öfters verschmolzen. Die Springmäuse bewohnen gegenwärtig die Wüsten und Steppen der - nördlichen Hemisphäre. Die fossilen Überreste gehören lebenden Gattungen und Arten an und sind nur aus dem europäischen Pleistocän bekannt. Die Zapodinae haben fünf freie Metatarsalia. Sminthus Keys. Auch fossil in Europa. R Bei den Dipodinae sind die drei mittleren Metatarsalia stark ver- - längert und miteinander der ganzen Länge nach verwachsen. Alactaga Üuvier. Dreizehiger Hinterfuß. Pleistocän von Europa. Dipus Gmelin. Fünfzehiger Hinterfuß. Sciuromys Schloser. 1P 2 M. Zähne ähnlich wie bei Alactaga. Phosphorite von Quercy. Systematische Stellung unsicher. N Re re nl 5 8. Familie. Myoidea. (Myomorpha.) (? = P) = M. Infraorbitalloch weit. Jochbogen klein. Backenzähne brachyo- - dont, bunodont oder lophodont oder prismatisch. Erster M in der Regel größer und komplizierter als Mo und Ms. Unterkiefer mit hohem Kronfortsatz. Eck- fortsatz am Unterrand der Alveole entspringend. Frbula mit der Tibia verwachsen. Die Myoidea haben fast immer nur geringe Körpergröße und sind jetzt über die ganze Erde verbreitet. & 1. Unterfamilie. Eomyinae. = re . M. Backenzähne brachyodont, mit je zwei opponierten Höckerpaaren, erhabenem Vorder- und Hinterrand und Kamm in Mitte des Zahnes. Oligocän von Europa und Nordamerika. Diese durchwegs sehr kleinen Nager werden von Winge zu den Di- poidea und von Scott zu den Geomyidae gestellt. Die Zusammensetzung teilweise als primitive Murinae zu betrachten sind. Eomys Schlosser. Phosphorite von Quercy. Gymnoptychus Leidy. Oligocän. White Riverbed. 2. Unterfamilie. Cricetinae. Hamster. E n Backenzähne, bunodont, bewurzelt, mit vier paarig angeordneten Höckern. M, mit 5 oder 6 Höckern. | Die Cricetinae bewohnen die nördliche Halbkugel. der Zähne wie bei Cricetodon macht es wahrscheinlich, daß sie wenigstens At Eh A Ne PP RE b, iv Bu ET KONAR BG De ana SET ma SZ A Ele ln N ER, \ BURN “if g PB Er an N PO y KLAR NG R 1 na Ka rt > t Y r OR, ir y I, SE LEN NER er h x ser \ > 2 L ei A H N: { M \ 12 ’ BR, N 430 Vertebrata. i Mammalia. \ ER IR er | Cricetodon Lartet. (Fig. 597.) Mı fünfhöckerig. Eocän. Bohnerze. Oligocän. Phosphorite, Ronzon. Unter- und Obermiocän von Europa. Eumys Leidy. Oligocän. White Riverbed. Oricetus Pallas. M, sechshöckerig. Lebend und fossil im Pleistocän. Europa. Pliocän von Roussillon. 9. Unterfamilie. Hesperomyinae. M. Im Zahnbau ähnlich den Oricetinen. Lebend in Nord- und Süd- amerika. | Hesperomys Waterhouse. (Fig. 598.) Lebend im Pliocän und Pleisto- cän von Südamerika. Neotoma Say. Lebend und im Pleistocän von Nordamerika. Paciculus Cope und Peromyscus Gloger. Im A Untermiocän von Oregon. Habrothrix, Oxymyeterus, Colomys etc. Le- bend und im Pleistocän von Südamerika. Fig. 597. Öricetodon cadur- censis Schlosser. Phosphorit c. Mouillac, Tarn-et Garonne. A Obere Backzähne stark ab- Fig. 598. Fig. 599. en Hesperomys molitor Winge. A Arvieola arvalis Blasius. Tr Höhle von Escrivania, . e ; es B untere Backen- “prasilien. Schädel’ von umten B Cuniculus torquatus Pallas sp. Pleistocän. zähne. */, nat. und oben in nat. Gr. (Nach Velburg. Unterkiefer von innen und un- Größe. Winge.) tere Molaren von oben vergr. 4. Unterfamilie. Murinae. Ratten und Mäuse. 5 Backenzähne brachyodont bewurzelt, obere mit 3, untere mit 2 Höcker- reihen. Die Murinen sind altweltlich, haben sich jedoch über die ganze Erde verbreitet. Fossile Reste finden sich spärlich im europäischen Plio- cän und Pleistocän. Auch aus Asien und Australien kennt man fossile. Reste; sie gehören den Gattungen Mus, Gerbillus und Nesokia an. Mus Linne. Zuerst fossil im Pliocän von Roussillon, Acomys Geofiroy. Fossil im Unterpliocän von Pikermi. Im Miocän von La Grive St. Alban ein Nesomyine — Anomalomys Gaillard. 5. Unterfamilie. Arvicolinae. Wühlmäuse. 5 Backenzähne prismatisch, aus zwei Längsreihen von 3 bis 6 kamtigen mehr oder weniger deutlichen Prismen bestehend. Die Wühlmäuse bewohnen Europa und die nördlichen Teile von Asien und Nordamerika. Arvicola Lacepede (Hypudaeus Uliger) (Fig. 5994). J hinter dem letzten M endend. Zahlreiche rezente Arten im Pleistocän von Europa. Cuniculus Wagner (Halsbandlemming). (Fig. 599B). J unter dem letzten M endend. Lebend im nördlichen Europa. Fossil im Pleistocän. Myodes Pallas (Lemmus Linck) (Fig. 599). Vorkommen wie bei vorigen. r R H < P ei R} 2 Rodentia. ‚Simplicidentata. Hystricoidea. | 431 En Microtus Schrank und Fiber Cuvier. Lebend und im Pleistocän _ von Nordamerika. Anaptogonia, Sycium Cope. Pleistoeän von Nord- _ amerika. Mimomys F. Major. Zähne bewurzelt, ziemlich hoch. Pliocän ‘ von Norwich. Ruscinomys Deperet. Pliocän von Roussillon. Lophio- - _mys Deperet ebenda, von unsicherer Stellung. e. 6. Unterfamilie. Spalacinae. Schädel und Zahnbau den Dipodinen ähnlich. Siphneus Brants. Lebend und fossil im nördlichen Asien. Rhizomys Gray. Lebend in Asien, fossil im Pliocän der Siwalik. | Spalax Güldst. Fossil im Pliocän und Pleistocän von Ungarn. 9. Familie. Hystrieoidea. (Hystricomorpha.) E; Processus angularis von der Seitenwand der Alveole des Unterkiefers aus- gehend. Kronfortsatz niedrig, Kiefer nur vor- und rückwärts beweglich. Schädel flach, ohne Postorbitalfortsatz mit sehr weitem Infraorbitalkanal. a. Backen- zähne schmelzfaltig, meist prismatisch-hypselodont, selten brachyodont. Fibula frei. Die Hystricoidea erscheinen zuerst als Hystricinae, Theridomyinae und Issiodoromyinae in Europa. Die Hystricinae verbreiten sich später über die östliche Halbkugel, die beiden anderen Unter-Familien wandern nach Südamerika aus und entwickeln sich dort zu Erethizontinae, Capromyinae, Chin- chillinae, Octodontinae und Cavimae. Die Ütenodactylinae und Bathyerginae sind auf Afrika beschränkt und bis jetzt nicht fossil vertreten. Vielleicht Nachkommen von (Cylindrodon. - 1. Unterfamilie. Hystrieinae. Altweltliche Stachelschweine. Backenzähne bewurzelt, mäßig hypselodont. Kaufläche mit Schmelzfalten und Inseln. Hystrie Lin. Fossil in Europa vom Oligocän bis in das Pleistocän. Im Pliocän und Pleistocän auch in Indien. Eine große verwandte Gattung schon im Eocän von Quercy »Hystrie« Lamandini Filhol. 2. Unterfamilie. Erethizontinae. Neuweltliche Stachelschweine. Backenzähne brachyodont. Nachkommen von Trechomys ? Eosteiromys Amegh. Colpodon-Schichten von Patagonien; Steiromys Ameghino im Miocän von Santa Cruz. Coendu Lacep. Lebend in Südamerika. Fossil in Knochenhöhlen Brasiliens. Erethizon Em. Lebend und im Pleistocän von Nordamerika. Sciamys und Acaremys Amegh. im Miocän von Santa Cruz und Protacaremys Amegh. in den Colpodonschichten von Patagonien sind kleinere Formen. 3. Unterfamilie. Capromyinae. Zähme biberähnlich. Meist mittelgroße Formen. Nachkommen von T’heri- = domys? Myocastor Herr. (Myopotamus Geoffr.). Lebend Südamerika. Fossil vom Pliocän. Morenia, Discolomys etc. Ameghino. Pliocän von Argentinien. Neoreomys Ameghino, im Santacruzeno von Patagonien. Hier auch die Gattungen Scleromys und Lomomys Ameghino. EEE ET Me er vr * 3 An Unterfamilie. Octodontinae. | | £ | Die Gruppe der Otenodontinae beginnt im Pliocän von Argentinien — Dicoelophorus, Plataeomys Ameghino. (Otenomys Blv. erst im Pleistocän von Südamerika. Die Gruppe der Loncherinae hat schon Vertreter im älteren Miocän von Patagonien — Colpodon-Schichten — aufzuweisen — Protadelphomys, Prospaniomys. Im Miocän von Santa Cruz Stichomys, Adelphomys, Spaniomys ete. Ameghino. Loncheres Dliger, Echinomus, Mesomys Desm. fossil in brasilianischen Höhlen. 5. Unterfamilie. Chinchillinae. Meist nur eine, quer über die ganze Kamfläche verlaufende Falte. Diese Familie geht wohl auf die europäische Gattung Archaeomys zurück. ING Prolagostomus, Pliolagostomus Ameghino ANAL A in Santacruzeno. Vorläufer von Lagostomus Brooks, fossil vom Pliocän an und lebend. | Perimys Ameghino. (Fig. 600.) Colpodon-Schichten und Santacruzeno von Patagonien. 22 Scotaeumys, Sphodromys Ameghino. Fig. 600. Megamys Laurillard. Der größte fossile Nager. Perimys ineurvatus Pliocän und Pleistocän von Argentinien. Ameghino. Miocän. Colpodon-Schichten. Patagonien. A obere, B 6. Unterfamilie. Caviinae. untere Backenzähne ; Dal Backenzähne aus zwei, seltenmehr kantigen Prismenbestehend. Cephalomys Ameghino. Pyrotherium-Schichten von Patagonien. Eocardia, Procardia, Schistomys, Phanomys Ameghino im Santa- Cruzeno. Vorläufer von (avia. | | Cavia, Pallas. Dolichotis Desmarest, Kerodon Cuv. lebend und im Pleistocän von Südamerika. Für die pliocänen Vorläufer hat Ameghino zahlreiche Gattungen aufgestellt — Cardiodon, Anchimys etc. Hydrochoerus Brisson. (Fig. 589.) Der größte lebende Nager. Fossil im Pleistocän von Süd- und Nordamerika. Fig. 601. AR Fig. 602. Nesokerodon Quercyi Schlosser. Oligocän. Prolagus _ oeningensis König. Phosphorite von Quercy. 4A obere P Obermiocän. La Grive St. Alban. und M, B oberer Milchzahn #, nat. Gr. Aobere, B untere Backenzähne. C Unterkiefer nat. Gr. D untere P und 3, nat. Gr. (Nach Forsyth M. E unterer Milchzahn *, nat. Gr. Major.) 7. Unterfamilie. Issiodoromyinae. Diese auf das europäische Oligocän beschränkte Familie vermittelt im Zahn- und Kieferbau den Übergang von den Theridomyinae zu den Ca- viinae. D kompliziert und funktionierend, P und M bewurzelt. BR} Duplicentata. 2 Orelonidae, 433 Rodentia. ER N esokerodon Schlosser. (Fig. 601.) Zähne frisch noch mit Außen- - und Innenfalten und mit Schmelzinseln. Phosphorite von Quercy. Issiodoromys Croizet, Oligocän. Dep. Allier. 2. Unterordnung. Duplicidentata. (ZLagomorpha). T = allseitig von ne umgeben, zweiter oberer J — J? — klein und hinter den En 32 gestellt 2 —. Backenzähne hypselodont, wurzellos, aus je zwei, selten drei kantigen Prismen Behr: Abstand der beiden oberen Zahn- - reihen größer als der beiden unteren. Gelenkgrube für den Unterkiefer breit. Car- palia frei. Fibula mit Calcaneum artieulierend. Diese meist Lagomorpha genannte Gruppe unterscheidet sich von - den übrigen Nagern durch den Besitz von zwei oberen Incisiven. Auch sind diese Zähne allseitig mit Schmelz bekleidet, der jedoch hinten und an den Seiten dünner ist als vorne. Der größere der beiden oberen J ist mit einer Längsfurche versehen. Die Backenzähne sind wurzellos, unten offen, - und die oberen im Querschnitt merklich breiter als lang. Sie bestehen aus Pfeilern, die von vorne nach hinten zusammengedrückt erscheinen und durch Zement miteinander verkittet sind. Die Einbuchtungen zwischen den Pfeilern haben an den unteren Zähnen gleiche Tiefe, an den oberen sind die an der Außenseite viel seichter als die an der Innenseite. Der vorderste obere P und der letzte untere M bestehen manchmal nur aus je einem Pfeiler, zuweilen hat der letzte untere M jedoch drei Pfeiler. Der vorderste untere und die beiden vordersten oberen P zeigen häufig einen von den M stark abweichenden Bau. Manchmal kann man auf der Krone noch Schmelzinseln und Kämme unterscheiden, als Andeutung des ursprünglich bunodonten und lophodonten Zahnbaus. Den P gehen niedrige, bewurzelte D voraus, welche ausfallen, sobald der letzte M in Funktion tritt. Im Milch- gebiß sind oben drei J D vorhanden. 1. Familie. Leporidae. Hasen. - Pr IM. P2 stiftförmig, die übrigen P den M gleichend. Schädel seitlich zusammengedrückt, Clavicula unvollständig. Hinterbeine und Ohren lang, Schwanz kurz. Palaeolagus Leidy. Oligocän White River, Untermiocän John Day. Oregon. Panolax Cope. Miocän Nordamerika. Lepus Linn. In Nordamerika vom John Day Miocän bis in die Ge- genwart, in Europa und Asien vom Unterpliocän bis in die Gegenwart. 2. Familie. Ochotonidae (Lagomyidae). Pfeifhase n. -_ R, = M. Nur PR=M. Schädel niedergedrückt. Clavicula vollstän- dig. ebene und Ohren kurz. Schwanz fehlt. In Europa vom Oberoligocän bis in die Gegenwart. _ Lebend im öst- lichen Teil von Europa, in den Gebirgen Asiens und Nordamerikas — hier auch fossil. Prolagus Pomel (Myolagus Hensel) (Fig. 602). — Miocän bis Pleisto- cän von Europa. Titanomys v. Meyer = > Ober Oligocän und Miocän. T. viseno- viensis v. Meyer, Fontannesi Deperet. Lagopsis Schlosser. nn Miocän. Ochotona Linck (Lagomys Cuv... Lebend auf der nördlichen Hemisphäre, fossil im Pliocän und Pleistocän von Europa. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 23 N Ve Pe Er MR N ud 2 ANA VEN RT ARE iR fi A N Av ? Ra) f t BR | \ Bu I _ Vertebrata. Mammalia. Zeitliche Verbreitung der Nager. Die ältesten Nager sind bis jetzt die aus dem Eocän von Nord- amerika — Wasatch und Bridgerbed — und zwar sind es Para- myinae und Ischyromyinae Zu ihnen gesellt sich im Obereocän, Uintabed, der Vorläufer der noch jetzt lebenden aber stets auf Nord- amerika beschränkten Geomyinae — Protoptychus. Die Paramyınae werden in Nordamerika zu Sczurinae und Haplodontinae, von welchen wenigstens die ersteren sich bald auch über Europa verbreiten. Die Ischyromyinae erlöschen im White-River-Oligocän, wo auch bereits . Leporidae, Castorinae und Cricetinae erscheinen. Die Castorinae ent- senden frühzeitig auch Repräsentanten nach Europa, während die letztgenannte Familie offenbar altweltlichen Ursprungs ist und die Leporidae erst im Pliocän über Asien nach Europa gelangen. Die gegenwärtige Nagerfauna Nordamerikas ist im wesentlichen die näm- liche wie die von Eurasien. Zu den Nachkommen der schon im Tertiär einheimischen Familien gesellten sich im Pleistocän die aus Europa stammenden Arvicolinae und Ochotonidae und die aus Süd- amerika eingewanderten Krethizontinae. In Europa entfalten die Nager schon im Eocän und noch mehr ım älteren Oligocän einen nicht unbeträchtlichen Formenreichtum. Außer den von Nordamerika gekommenen Sciurinae finden wir die Pseudosciurinae, die mit ihnen ursprünglich verwandten T’heridomyinae, ferner Alystricinae und Myoxinae, sowie Üricetinae, welch letztere Familie im Oligocän Vertreter nach Nordamerika ausschickt, aus welchen die Hesperomyinae entstehen, wofür dann Castorinae in Europa einwandern. Fast schon etwas früher treffen wir in Europa Ocho- tonidae, deren Herkunft bis jetzt freilich noch in Dunkel gehüllt ist. Alle genannten Familien erhalten sich hier mit Ausnahme der bald erlöschenden Pseudosciuringae und der Theridomyinae während des ganzen Tertiärs und ergreifen zum Teil auch Besitz von Asien und Afrika. Die im allgemeinen ziemlich spärlich vertetenen Oricetinae entwickeln sich in Europa zu Murinae und Arvicolinae von welchen die ersteren sich allmählich über die ganze Erde verbreiten, während die letzteren hauptsächlich die nördlichen Teile von Nordamerika und Eurasien besiedeln. Hervorragende stammesgeschichtliche Bedeutung kommt den Theridomyinae zu. Vom Untermiocän an verschwin- den sie zwar sämtlich aus Europa, sie erreichen aber bald darauf in Südamerika ihre Blüteperiode, denn sie erweisen sich nicht nur als die Stammeltern der Zrethizontinae und Capromyinae, sondern auch der Octodontinae und Chinchillinae und durch die ebenfalls aus T’herzdo- myinae entstandenen Zssiodoromyinae sogar als die Ahnen der Cavüinae. In Patagonien erscheint zuerst in den Pyrotheriumschichten ein Caviine, in den Colpodonschichten treten auch Zrethizontinae und Octodontinae auf, und im Obermioecän von Santa Cruz entwickeln sich aus ihnen zahlreiche Gattungen und Arten, so daß diese Nagerfauna an Mannigfaltigkeit nur wenig zurücksteht hinter jener, welche wir in Südamerika im jüngsten Tertiär, im Pleistocän und in der Gegenwart antreffen. Die heutige Nagerfauna Südamerikas unterscheidet sich von jener des Santacruzeno eigentlich bloß durch die Anwesenheit von Leporidae und Hesperomyinae. Im Gegensatz zu den Hystricoidea, b. Der A E73 E- $ R' ws BR Der j N FEN S Das | 435 welche nur aus Europa gekommen sein können, sind diese beiden Familien von Nordamerika her eingewandert, wofür aber Erethizontinae von Südamerika nach Nordamerika vordrangen. 7. Ordnung. Ungulata. Huftiere.!) Die Huftiere zeichnen sich dadurch aus, daß ihr Gebiß für pflanzliche, selten gemischte Kost eingerichtet ist und die Extremitäten ausschließlich zur Bewegung auf dem Boden dienen. Die Zehenend- glieder sind daher meist breit, abgeplattet, seltener kantig oder ge- krümmt und mit hornigen Hufen umgeben. Der primitive Huftierfuß war nach Oope fünfzehig, planti- grad, dem der Raubtiere ähnlich, die ganze Extremität kurz und gedrungen. Die Entwicklung von Hand und Fuß vollzog sich in - verschiedenen Etappen und zwar: 1. durch Umwandlung des plantigraden Fußes mittels steilerer Stellung der Metapodien in den semiplantigraden Fuß, wobei die End- phalangen und die hinten durch ein Muskelpolster gestützten und verstärkten Metapodien den Körper tragen. Aus dem semiplantigraden Fuß entwickelt sich einerseits der unguligrade Fuß, in welchem die Metapodien sich ganz vom Boden entfernen und fast senkrecht auf- richten, so daß nur die Endphalangen die Körperlast tragen, und anderseits der bei den Huftieren ziemlich seltene digitigrade Fuß — Cameliden — bei dem zwar die Metapodien sich frei erheben, die durch ein Muskelpolster verstärkten Phalangen aber sämtlich noch auf dem Boden ruhen, 2. durch Streckung der Metapodien, 3. durch Ausdehnung und Verstärkung einzelner Metapodien und Zehen auf Kosten der benachbarten, womit gleichzeitig Reduktion oder Schwund der seitlichen Metapodien und manchmal auch von Carpalien und Tarsalien verbunden ist, 4. durch seitliche Verschiebung und festere Verkeilung der ur- sprünglich in parallele Reihen — serial angeordneten Carpalien, Tar- salien und Metapodien, 9. durch Verschmelzung von ursprünglich getrennten Carpalien, Tarsalien und Metapodien. Neben dem Bau der Extremitäten liefert das Gebiß die besten Anhaltspunkte für die Systematik der Huftiere. Die primitiven Un- gulaten hatten ein vollständiges Gebiß mit 4, in welchem die Zähne, mit Ausnahme etwa der vorderen P, dicht aneinander schlossen. Durch Verlängerung der Kiefer bildeten sich größere Lücken zwischen den Ü und den J sowie zwischen den P. Die Schneidezähne sind stets einwurzelig und ursprünglich wie bei den Fleischfressern konisch, !) Cope E. D., The Classification of the Ungulate Mammalia. Proceed. Amer. Philos. Soc. 1882. — Gregory W. K., The Orders of Mammals. Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1910. — Kowalevsky W., Monographie der Gattung Anthra- cotherium. Palaeontographica 1874. XXII. — Osborn H. F., Evolution of Mam- _ malian Molar Teeth. New York 1907. — The evolution of the Ungulate foot. Trans. Amer. Philos. Soc. 1889 X VI. — Rütimeyer L., Beiträge zur vergleichenden Odonto- graphie der Huftiere. Verh. d. naturf. Ges. Basel 1863. — Schlosser M., Beiträge zur Stammesgeschichte der Huftiere. Morpholog. Jahrb. 1886. XII. 23° EINE TATRE Ua PER) u» JE, a WEL a RE az ae “ Re ER = ER .. var EN = En i En PUR, an TE. t A . un EN 3 ’ >. rs ER 4% en IR Le ne N * i iu Er g ur be: 47 : 7 Fr R Fe Ger er BR Frg } g; A Bi werden aber durch Differenzierung meißel- oder schaufelförmig, zu- I weilen sogar stoßzahnartig. Ihre Zahl kann Reduktion erfahren, ja es kann sogar vollständiger Verlust der J, wenigstens der oberen, stattfinden. Die Eckzähne, welche ursprünglich den (C der Fleisch- fresser ähnlich waren, werden entweder zu kantigen Hauern, oder sie verkümmern oder es gehen zwar die oberen vollständig verloren, die unteren hingegen nehmen die Gestalt und Funktion eines vierten J an — »Ruminantia«. Die oberen Molaren bleiben nur selten auf der trituberkulären Stufe stehen und besitzen auch hier schon zwei Zwischenhöcker. Aus dem hinteren — Metaconulus — oder auch aus einem Basalhöcker entwickelt sich ein zweiter großer Innenhöcker — Hypocon. Verbinden sich die Höcker untereinander durch Joche oder Halbmonde, so werden die ursprünglich bunodonten Zähne lophodont oder selenodont. Weitere Differenzierungen ergeben sich aus der Verstärkung der Basis durch Basalwülstchen oder Pfeiler, durch Fältelung des Schmelzes, durch Entwicklung von Zement etc. Die unteren Molaren lassen sich insgesamt vom Tuberkulär-sektorial- Zahn ableiten, aus einem Zahn mit hohem dreispitzigem Trigonid und einem niedrigen, wohl ebenfalls dreispitzigen Talonid. Durch Ver- lust der Vorderspitze — Paraconid — und Erhöhung und Vergrößerung des Talonids entstehen vierhöckerige Zähne, die sich von den oberen hauptsächlich durch geringere Breite unterscheiden und wie jene lo- phodont oder selenodont werden können. Der letzte untere M besitzt häufig einen unpaaren großen Hinterhöcker oder ein bogenförmiges Joch. Die Prämolaren bleiben bei allen primitiven Ungulaten ein- facher als die Molaren. Homoedontie wird nur bei vorgeschritteneren Formen erreicht. Reduktion der Backenzähne beginnt stets beim vordersten P und erstreckt sich höchstens auf zwei oder drei P. Ursprünglich waren die Backenzähne der Huftiere niedrig — brachyodont — und die unteren zwei-, die oberen dreiwurzelig. Durch Teilung der beiden Wurzeln der unteren und der breiten Innenwurzel der oberen M entstehen vierwurzelige Zähne. Häufig erfolgt bei reinen Pflanzenfressern Erhöhung der Zahnkrone und schließlich werden ihre Backenzähne hypselodont oder sogar prismatische Säulen- zähne, die lange Zeit von unten in dem Maße nachwachsen, als sie oben durch Abkauung erniedrigt werden, und erst im späten Alter Wurzeln ansetzen. Das Milehgebiß besteht normal aus Schneide, Eck- und Backenzähnen. Die JD und CD unterscheiden sich nur durch ihre Schwachheit von den J und (, dagegen bieten die PD mancherlei charakteristische und systematisch wichtige Eigentümlichkeiten. Ihre normale Zahl 4 kann auf 3 herabsinken, aber umgekehrt auch un- verändert bleiben bei Anwesenheit von nur 3 P. Der hinterste D hat stets die Zusammensetzung eines M, im Unterkiefer der Artio- dactylen besitzt D, sogar ein drittes allerdings kleines Höckerpaar, während bei den Perissodactylen der untere D, öfters etwas komplizierter ist als die M. Neben dem Gebiß und den Extremitäten liefert auch der Schädel wichtige systematische Anhaltspunkte. Bei den primitivsten Huftieren ist die Hirnhöhle sehr klein, die Hemisphären des Großhirns sind schwach gewunden und lassen das Kleinhirn unbedeckt. Bei den . a 4 Ungulata, _Condylarthra. 2 vorgeschritteneron Bormen nimmt der Umfang des Großhirns und die - Zahl seiner Windungen beträchtlich zu. Der Schädel selbst läßt bei den - ältesten Vertretern der einzelnen Huftiergruppen kaum wesentliche Unter- - schiede erkennen. Er ist niedrig, hat ein flaches Dach und auf dem schmalen Cranium einen kräftigen Scheitelkamm, bei fortschreitender Entwicklung treten jedoch mancherlei Spezialisierungen ein. Sokönnen sich die Stirnbeine mit Lufthöhlen füllen oder es sprossen aus ihnen Geweihe oder Stirnzapfen hervor — Artiodactyla. Die in der Regel horizontale Schädelachse erleidet in diesem Falle größere oder ge- _ zingere Knickung. Auch die Größe und Ausbildung der Nasenbeine und der Augenhöhle verleihen dem Schädel ein charakteristisches - Aussehen, das zuweilen noch durch knöcherne Auswüchse auf der Nase verstärkt wird. 4 Die Huftiere sind gegenwärtig in allen Weltteilen mit Ausnahme von Australien verbreitet. Im Tertiär spielten sie eine kaum minder _ wichtige Rolle als jetzt. Als echte Huftiere können nur jene bezeichnet werden, welche von bunodonten Formen abstammen oder doch wenigstens von solchen, welche normale Ü besaßen und außerdem starke Spezialisie- rungen der Extremitäten aufweisen. In dieser Fassung gliedern sie sich in 5 Unterordnungen: Condylarthra, Litopterna, Perisso- dactyla, Artiodactyla und Amblypoda. Bei den letzten ist aller- dings der Zusammenhang mit bunodonten Formen etwas zweifelhaft. 1. Unterordnung. Condylarthra. Oope.!) Ausgestorbene plantigrade Huftiere mit fünfzehigen Esctremitäten. Astragalus mit verlängertem Hals und konvexer distaler Gelenkfläche, meist mit Foramen. Carpalia in geradlinige Reihen angeordnet. Gebiß vollständig. Zn — M buno- 3 dont. Humerus mit Foramen entepicondyloideum. Femur mit drittem Trochanter. Die Condylarthren sind mit Ausnahme von einigen spärlichen Resten aus dem ältesten europäischen Eocän auf das älteste Tertiär des westlichen Nordamerika — Puerco-, Torrejon- und Wasatchbed — beschränkt und erweisen sich als die primitivsten Huftiere, aus welchen teils die Perissodactylen, teils die Artiodactylen und vielleicht auch die südamerikanischen Litopterna hervorgegangen sind. Sie teilen im Schädel- und Skelettbau sowie im Gebiß mancherlei Merkmale mit den Creodontia und haben wohl mit ihnen einen gemeinsamen Ursprung. Der niedrige langgestreckte Schädel ist wenig differenziert und ver- einist Merkmale der Creodontia und der ursprünglichen Paar- und Unpaar- hufer. Die Orbita ist hinten weit geöffnet, die Profillinie des Schädels fast horizontal, das Cranium mit einer Sagittalerista versehen, das Gehirn klein und das Kleinhirn hinter den glatten Hemisphären des Großhirns gelegen. Der Processus postglenoideus ist wohl entwickelt, das Gebiß voll- ständig. Die J und C stimmen mit jenen der Creodontia und der. primi- tiven Paar- und Unpaarhufer überein. Die P sind viel einfacher als die brachyodonten, mehrwurzeligen, trituberkulären oder vierhöckerigen M. : !) Cope E. D., The Condylarthra. Amer. Naturalist 1884 p. 790. 892. Trans. Amer. Philos. Soc. 18838 p. 298. — Matthew W. D., Bull: Amer. Museum Nat. Hist. New York 1897 p. 293. — Osborn H. F. and Earle, Ibidem 1895 p. 47. — Osborn = #. F., Ibidem 1898 p. 159. Vertebrata. Mammalia. I Der Zahnwechsel ist vollständig, D, gleicht dem M,. Die oberen M haben zwei Außen-, meist einen Innen- und zwei Zwischenhöcker, die unteren M vier Haupthöcker und ein oder zwei Nebenhöcker. Die plantigraden oder semidigitigraden Extremitäten haben vorne und hinten fünf Zehen, wovon die drei inneren stärker entwickelt sind als die beiden äußeren. Ein Schlüsselbein fehlt, der Humerus besitzt wohl immer ein Foramen entepicondyloideum und das Femur einen dritten Trochanter. Radius und Ulna sowie Tibia und Fibula bleiben getrennt. Die Fibula endet wie bei den Carnivoren frei. Die Carpalia sind beinahe serial angeordnet, auch dürfte öfters noch ein Centrale vorhanden sein. Der Tarsus stimmt im wesentlichen mit dem der Creodontia überein. Die ge- wölbte Endfläche des Astragalus greift tief in das Naviculare ein und berührt nur seitlich das hohe Cuboid. Die Trochlea besitzt häufig ein Foramen für den Flexor digitorum. Die Endphalangen sind distal abgeplattet, oder wie bei den Oreodontia zugespitzt. Im äußeren Habitus waren die Condylarthra omnivoren Raubtieren , ähnlicher als Huftieren. Die Beschaffenheit von Hand und Fuß gestattete keine sehr rasche Bewegung. Das Gebiß läßt auf gemischte Kost schließen. Die größten Formen erreichten meist die Dimensionen eines Wolfs, die kleinsten die eines Fuchses oder Marders. 1. Familie. Mioelaenidae. Osb. und Earle. Obere M gerundet, dreieckig, breiter als lang, ohne zweiten Innenhöcker, untere M vierhöckerig, höchstens mit kleinem unpaaren Vorderhöcker. P einfach. P? und Pt mit Innenhöcker. Skelett nicht bekannt. | | Untereocän, Puerco und Torrejonbed von Neu-Mexiko. Sämtliche Arten kaum von "Fuchsgröße. Die Halbmondform der Außenhöcker der unteren M spricht für Ver- wandtschaft mit den Paarhufern. Matthew stellt die Mioclaeniden als Hyopsodontiden zu den Insectivoren, was aber = wegen der Länge der P 93 nicht zulässig ist. Mioclaenus Cope (Fig. 603.) Zahnreihe ge- schlossen. Prelativ kurz. M. twrgidus, acolytus Cope. Eine Art auch im Fort Fig. 603. : Mioclaenus lemuroides Matthew. Unterstes Eocän. Torrejonbed. Unionbed, Montana. : Neu-Mexico. Unterkiefer und obere Zahnreihe. P3—M? nat. Gr. Protoselene Mat- (mach Matthew.) thew. P gestreckt (Mvo- claenus) opisthaca Cope sp. Oxyacodon Osborn und Earle. Kurze einfache P, untere M fünf- höckerig. O. (Amisonchus) agapetillus Cope Sp. ?Coryphagus Douglass.. Fort Unionbed. Montana. 2. Familie. Periptychidae. Cope. Obere M trituberkulär oder quadrituberkulär. Obere und untere P sehr groß, meist einspitzig oder mit miedriger Innenspitze. Trbiale Gelenkfläche des breiten kurzen Astragalus gewölbt, in der Mitte vertieft. Naviculare seitlich mit Calcaneum und Oubord. verbunden. Im Untereocän, Puerco und Torrejonbed von Neu-Mexiko. Nach Matthew schließen sich die Periptychiden im Extremitätenbau an die Amblypoden an. Die M unterscheiden sich jedoch wesentlich durch ihre Bunodontie. En = a, | » 47 en Van, 9 Ungulata. _ Condylartlıra. Phenacodontidae. Meniscotheriidae. 439 Periptiychus Cope. Mit stark differenzierten großen P und qua- _ dratischen oberen M. Etwa Größe von Schaf. P. rhabdodon Cope. u; Ectoconuws Cope. Ebenfalls groß mit vielhöckerigen M. . Haploconus, Hemithlaeus, Anisonchus (Zetodon) Cope. Conacodon Matthew. Alle klein, obere M viel breiter als lang, ohne Hypocon. 3. Familie. Prnsoodontidse. Cope. Obere M viereckig, breiter als lang mit je zwei Außen-, zwei Zwischen- and zwei Innenhöckern. Untere M meist mit sechs Höckern. Vordere P einfach, Ps mit Nebenspüzen. P* trituberkulär mit Nebenspitzen, Pı fast wie M, nur schmäler. Astragalus mit ausgefurchter Trochlea. Fibula nur mit Astragalus, - — Naviculare mit Calcaneum und Cubord artıkulierend. Schwanz lang. ® Die Phenacodontiden : af unterscheiden sich von den Periptychiden durch die kleineren P, durch den hö- heren, fester gefügten Tarsus und durch den längeren Astragalushals. P, und P p3 p* m! m? m3 Fig. 604. Fig. 605. Meniscolherium terrae - rubrae Cope. Unt. Eocän (Wasatch- Stufe). Neu-Mexico. Die drei oberen Molaren u. zwei letzten Prämolaren in nat. Gr. (Nach Cope.) einfach, P; mit Nebenspitze, P, M-artig, aber schmäler. P% trituberkulär. Phenacodus Cope. Von zwei Arten dieser Gattung kennt man das sanze Skelett. Die größere, P. primaevus Cope, hatte beinahe die Größe von Tapir, die kleinere, Wortmani Cope, die einer Dogge. Untereocän Wasatchbed. Tetraclaenodon Scott (Protogonia Cope, Euprotogonia Matthew). (Fig. 604.) M Hyracotheriumähnlich, P sehr einfach. Zierliche Extremi- täten. Untereocän. Torrejonbed. Neu-Mexiko und Montana. Protogonodon Scott (Mioclaenus pentacus Cope) sehr groß, mit fünf- höckerigen M. Ist vielleicht der Vorläufer gewisser ee (Achaeno- don). Untereocän. Puercobed. Neu-Mexiko. Tetraclaenodon puercensis Cope Sp. A obere Backenzähne, B untere Backen- zähne (D, My)... P,) nat. Gr. (Nach Osborn.) C Hinterfuß '!/, nat. Gr. (Nach Matthew.) 4. Familie. Meniscotheriidae. Zahnreihe fest geschlossen. Obere M mit W-förmiger Außenwand, zwei ge- bogenen Zwischenhöckern und zwei ungleichen konischen Innenhöckern. Hintere P trituberkulär. Untere M und P, mit zwei V-förmigen Außenmonden, Pı_3 ein- spitzig. Astragalus stark verlängert und mit konvexem Naviculargelenk. Schwanz lang. Die Meniscotheriiden sind die Ahnen der Chalicotheriiden. Meniscotherium Cope. (Fig. 605.) (Hyracops Marsh?) aus dem unteren Eoeän, abe von Neu-Mexiko. Urin Beh a Sarkis abend end ler De 5. Familie. Pleuraspidotheriidae. Lemoine. Gebiß vollständig, J, C und P konisch. Vor und hinter P, ein kurzes Diastema. Obere M mit zwei V-förmigen Innen- und zwei komischen Außenhöckern x ch j Fr NE hs ee A q 4 2 SR Mar > br Fr \ ie % r 440 Vertebrate. ee, BR ß und einem kleinen vorderen Zwischenhöcker. Pt = Mi. 'P® mit einfachem Innen- höcker. Untere M, P; und P, mit vierpaarig opponierten konischen Höckern und einem unpaaren Vorderhöcker. Endphalangen der fünfzehigen Extremitäten schmal, distal, jederseits etwas verbreitert. Astragalus mit breiter Rolle und kurzem Hals. Pleuraspidotherium Lemoine aus dem untersten Eocän von Reims hat möglicherweise phylogenetische Bedeutung für europäische Perisso- en 2. Unterordnung. Litopterna.. Ameghino.!) Ausgestorbene, digitigrade Huftiere mit serial angeordneten Carpalien und Tarsalien, Hand und Fuß fünf-(?), drei- oder einzehig. Astragalus mit aus- gefurchter Trochlea und konvexer distaler Gelenkfläche. Calcaneum mit Fibula arti- kulierend. Gebiß vollständig oder J reduziert. Zähne häufig in geschlossener Reihe. Backenzähne bunolophodont, selenolophodont, meist brachyodont. Humerus ohne Foramen entepicondyloideum. Endphalangen breit abgeplattet. Die Litopterna sind eine auf Südamerika beschränkte Unterordnung der Huftiere, welche sich aus eingewanderten bunodonten nordamerikanischen Condylarthren entwickelt und dabei eine ähnliche Zahnform und Reduktion der Seitenzehen erlangt haben wie manche Perissodactylen. Die Reduktion erstreckt sich teils nur auf die erste und fünfte Zehe, teils auch auf die zweite und vierte, welche hierbei entweder bloß dünner oder kürzer werden, oder auch bis auf kurze Stummel verschwinden können. Die Zähne werden nur ausnahmsweise hypselodont, bei den brachyodont bleibenden äußert sich der Fortschritt in der Teilung der Wurzeln, so daß jeder Zahn im Unterkiefer mit vier Wurzeln versehen ist. Mit den Noto- ungulaten haben sie zwar die Kürze des Metalophs der oberen M gemein, sie unterscheiden sich aber von ihnen, abgesehen von der Brachyodontie, schon dadurch, daß Trigonid und Talonid der unteren M gleiche Größe besitzen. Die oberen M bestehen aus zwei Außenhöckern, welche ein mit Para- und Mesostyl versehenes Ectoloph bilden, einem großen Protocon und zwei Zwischenhöckern und einem kleinen Hypocon. Der Protocon ver- bindet sich mit dem Protoconulus zu einem schrägen Protoloph, dagegen entsteht das kurze Metaloph aus dem Hypocon und aus dem erhabenen Hinterrand des Zahnes. Der Metaconulus vereinigt sich eher mit dem Proto- con als mit dem Hypocon. Die unteren M bestehen aus zwei gleichgroßen Halbmonden, der für die Notoungulata so charakteristische Innenhöcker seitlich vom zweiten Halbmond tritt nur bei den Macraucheniidae auf. Die P sind einfacher als die M und werden nach vorne zu dem C ähnlich. Von den J kann der letzte verschwinden, und der zweite größer werden als Jı. Alle Zähne sind meist brachyodont und schließen ziemlich dicht aneinander. Die einzelnen Knochen haben vielfache Ähnlichkeit mit jenen von Perissodactylen. !) Ameghino Flor., Contrib. al conocim. de los Mammiferos fosiles de la Rep. Argent. Actas Ac. nac. Cordoba 1889. VI. — Sur les Ongul&s fossiles de l’Argent. Revista del Jard. zoolog. Buenos Aires 1894. — Enumerat synopt. des mammiferes foss. eocenes de Patagonie. Buenos Aires 1894. — Mammiferes cretaces de l’Argen- tine. Bol. Instit. geograf. Argent. Buenos Aires. t. XVIII. 1897. — Rech. de morpho- logie sur les molaires super. des Ongules. Anal. Mus. Nac. Buenos Aires. t. IX. 1904. — Burmeister Herm., Anal. Mus. Publ. Buenos Aires 1864. t.I. Nova Acta Acad. Leop. Carol. 1885. XLVII. — Cope E.:D., The Litopterna. Amer. Naturalist. 1889. XXV. — Gaudry C., Fossiles de Patagonie. M&m. Soc. g&eol. France. Pal&ont. t. XIII. 1904. Annal. de Paleont. 1906. — Lydekker R., Palaeontologia wo; Anal. Museo de la Plata. 1893. Bau. Ungulata. _ Litopterna. Bunolitopternidae. Macraucheniidae. 441 1. Familie. Bunolitopternidae. Obere M aus je zwei mehr oder weniger isolierten Außenhöckern, zwei Zwischenhöckern und zwei ungleich großen Innenhöckern bestehend, öfters auch mit einer Anzahl von Nebenhöckern versehen. Untere M mit je zwei konischen Innen- und zwei V-förmigen Außenhöckern. P viel einfacher als die M. Von den Condylarthren — Phenacodontiden — unterscheidet sich diese Familie hauptsächlich durch die Kleinheit der C und das Fehlen von Zahn- lücken. Die Extremitäten waren möglicherweise noch fünfzehig. Von den zahlreichen Gattungen, welche Ameghino vorwiegend auf isolierte M begründet hat, führen Lambdaconus, Oroacrodon etc. zu =: den Macraucheniiden, Notoprogonia, Lonchoconus, Proectocion ete. zu den Proterotheriiden, während an- dere Ricardolydekkeria, Josepholeidya, Argyro- lambda etc. gänzlich erloschen sind. Nur von Dido- lodus (Fig. 606) ist die Zahnreihe ziemlich vollständig bekannt. Alle Gattungen stammen aus dem Eocän — No- eiyop- Schichten — und Oligocän — Astraponotus- Schichten — von Patago- nien. a En, a De Su a Zunan 29 aan, 2 Die “ 4 Fig. 607. Protheosodon coniferus Ameghino. Untermiocän. Pyrotherium-Schich- ten. Oberer Molar. Nat. Größe. (Nach Ameghino.) B i Fig. 608. Fig. 606. Cramaucheniainsolita Ameghino. Didolodus crassicuspiss Ameghino. Obereoeän. Miocän. Colpodon-Schichten. Notostylops Schichten. Patagonien. A obere, Bun- A linker oberer M, B rechter tere Backenzähne nat. Gr. (Nach Ameghino.) unterer P, und M,. Nat. Gr. 2. Familie. Macraucheniidae. Gervais. Schädel langgestreckt, schmal, mit kleinem Cramium und weit zwrückliegender aufwärts gerichteter Nasenöffnung. Nasenbeine klein oder verkümmert. —. - - _ Alle Zähne in geschlossener Reihe und allmählich ineinander übergehend. M lophodont. Untere M aus zwei Halbmonden und einem Innenhöcker bestehend, obere mıt W-förmigem Ectoloph, großem Protocon, der mit Protoloph und Metaloph verbunden ist, und einem kleinen Hypocon. Vorder- und Hinterfuß dreizehig. Femur mit drittem Trochanter. Fibula am Calcaneum articulierend. Leitkiele nur auf der Hinter- seite der Metapodien gut entwickelt. Die Macraucheniiden beginnen im Eocän von Patagonien mit buno- donten-brachyodonten und erlöschen im Pleistocän von Argentinien mit selenolophodonten-hypselodonten Formen. Sie erreichen sehr ansehnliche Größe und zeichnen sich durch hohe, digitigrade Extremitäten, langen Hals und langgestreckten Schädel mit weit zurückliegenden Nasenlöchern aus. Die Zähne erinnern etwas an Anoplotherium. Vorder- und Hinterrand bilden einen hohen Kragen an der Innenseite der oberen M und P. Die Lebensweise scheint aquatil gewesen zu sein. Oontiopternium, Protheosodon Ameshino. (Fig. 607.) Untermiocän. Pyrotherium-Schichten. Oramauchenia Amesh. (Fig. 608) und Theosodon EN Vertebrata. Mammalia, Amegh. Miocän von Santa Cruz. Alle brachyodont. Orbita hinten offen, Nasenbeine kurz, frei vorragend. Vorder- und Hinterfuß dreizehig. Oxyodontherium, Scalabinitherium Amegh. Pliocän. Argentinien. Zähne mäßig hypselodont. - IV, Fig. 609. Fig. 610. Macrauchenia patachonica Macrauchenia patachonica Owen. Pleistocän (Pampas-Stufe) von Buenos Owen. A Vorderfuß (nach Aires. Argentinien. Schädel von unten und oben, !/, nat. Gr. Gervais). . (nach Bravard). Macrauchenia Owen (Opisthorhinus Brav.) (Fi- guren 609, 610, 611.) Na- senbein rudimentär, großes Nasenloch inmitten des Schädels gelegen. Orbita hinten geschlossen. Plei- stocän. G a N 3. Familie. u Proterotheriidae. Ameshino. EL Schädel mäßıg lang mit verschmälerter Schnauze. Na- Macrauchenia patachonica Owen. Restauriertes Skelett. senbeine lang, Orbita hinten Sach Bun ie geschlossen. a Alle Zähne brachyodont. Im Oberkiefer kurze Zahnlücke. Obere M mit W-förmigem Ectoloph, zwei ungleich großen Innen- und ein oder zwei Zwischenhöckern. Die beiden letzten P öfters M ähnlich. Untere M und P,_, aus zwei Halbmonden bestehend und vierwurzelig. Ja vergrößert, C klein. Extremitäten drei- oder ewn- - zehig, nur die dritte kräftig entwickelt. Leitkiel über die ganze distale Fläche der Metapodien verlaufend. Epitherium Ameghino. Zweite und vierte Zehe kurz und dünn. Älteres Pleistocän. Monte Hermoso. Argentinien. Eoauchenia Amegh. Ebenda. Zahnkronen hoch. a Mar ko) arııı Ba 7 Se °r 2 REN 7 # er 28 Er % a“ ö Er 7” a A u Hallen geh 5 Een > ne ni u Un gulata. | Diadiaphorus (Fi- sur 612) und Proterotherium Ameghino. Mioeän und Plio- cän. Dreizehig. An dem Innen- ende der Halbmonde der unte- ren M bei letzterer Gattung isolierte Pfeiler. Brachytherium Ameg- hino. Pliocän von Argentinien. Licaphrium Ameghino Tetramerorhinus Ameghino. Miocän von Patagonien. Thoatherium Ameg- hino. (Fig. 613.) Ebenda. Mit nur einer Zehe. Eoproterotherium, Deuterotherium Ameghino. Untermiocän. Pyrotherium- Schichten von Patagonien. Diadiaphorus majusculus Ameghino. Obermiocän. Patagonien. A linker Oberkiefer' (Nach Ameghino.) B oberer M!:°2. C unterer M, und M, nat. Gr. D Calcaneum, EF Astragalus ?/, nat. Gr. Fig. 613. Thoatherium crepidatum Ameg- hino. Obermiocän. Santa Cruz. Patagonien. A Vorderfuß, B Hinterfuß. 1, nat. Gr. C Th. minusculum Ameghino. Unterkiefer. 2» nat. Gr. (Nach Ameghino.) Se wo 444 | | AL Neekran _ Mammalia. er 4. Familie. Adiantidae. Ameghino. - Adiantus, Proadiantus Ameghino. Miocän von Patagonien. Nur Unterkiefer bekannt mit geschlossener Zahnreihe, 3. 1. 4. 3., J und C meißel- förmig, M ziemlich hoch aus zwei Monden und Innenpfeilern bestehend. Systematische Stellung unsicher. | 3. Unterordnung. Perissodactyla.) Owen. | j Unpaarzeher (Mesaxonia Marsh). Unguligrad, mit vorwiegend entwickelter Mittelzehe, Hinterfuß meist dreizehig, Vorderfuß drei- oder vierzehig, zuweilen an beiden Füßen nur eine Zehe. Astra- galus mit tief ausgefwrchter Gelenkrolle, distal abgestutzl. Hand- und Fußwurzel- knochen alternierend, Gebiß meist vollständig. Backenzähne lophodont, selten buno- dont. Femur mit drittem Trochanter. Fibula nicht am Calcaneum articulierend. Die Perissodactylen sind heutzutage nur mehr durch die drei Gattungen Tapirus, Rhinoceros und Equus vertreten, während sie im Tertiär einen großen Formenreichtum aufzuweisen haben. Sie sind ausgezeichnet durch die kräftige Entwicklung der dritten oder Mittelzehe an Vorder- und Hinter- fuß, welche bei den spezialisiertesten Formen, den Equiden, ganz allein die Körperlast trägt und auch bei den übrigen stets die Hauptachse der ‘ Extremitäten enthält. Der Schädel gewinnt durch das Überwiegen der Gesichtsknochen über die Gehirnkapsel verlängerte Form. Das Hinterhaupt fällt steil ab, die Condyli sind quer konvex, die großen Schläfengruben von einer Crista temporalis überdacht. Die Nasenbeine ragen frei über die seitlich offenen, weit zurückreichenden Nasenlöcher vor, welche unten von den Zwischen- kiefern und öfters auch vom Oberkiefer begrenzt werden. Zuweilen (Rhinoce- ros) tragen die Nasenbeine auf rauhen, polsterartigen Flächen Hörner, oder es können sich auf ihnen knöcherne Protuberanzen erheben (Titanotherüdae). Die Augenhöhlen sind in der Regel weit offen und nur bei den jüngeren Equiden ringsum knöchern begrenzt. Das definitive Gebiß der Perissodactylen besteht in seiner typischen Entwicklung aus je ee Diese Zahnformel gilt fast für alle eocänen Gat- tungen. Die Modernisierung des Gebisses veranlaßt bei jüngeren und vor-. geschritteneren Formen eine Reduktion, zuweilen sogar vollständige Ver- kümmerung der J, der oberen und selbst der unteren C und der vordersten P. Die Backenzähne sind bei den primitiveren Formen brachyodont, bei ein- zelnen vorgeschritteneren prismatisch. Die älteren Perissodactylen haben vorwiegend heterodonte, die jüngeren homöodonte Backenzähne. Die ur- sprünglich praktisch vierhöckerige, aber doch mit Nebenhöckern versehene Krone bleibt selten rein bunodont, meist sind die Höcker durch Joche ver- bunden (lophodont). Durch Vorsprünge an der Außenseite — Parastyl, Mesostyl, Metastyl—, an der Innenseite der Außenwand — Crista — und an den Querjochen — Crochet und Antecrochet — der oberen Backenzähne wird die Zahnkrone häufig verstärkt und bei vorgeschritteneren Formen bekommt der Schmelz öfters auch eine Zementhülle. Im Milchgebiß stimmen die JD und CD mit denen des definitiven Gebisses überein, die D gleichen nur bei den homoeodonten Formen ihren Ersatzzähnen, bei den heterodonten besitzen nur die zwei hinteren Milch- 1) Cope E. D., The Perissodactyla. Amer. Naturalist. 1887 p. 985. — Osborn H. F., Mammalia of the Uintaformation. The Perissodactyla.. Trans. Amer. Phi- los. Soc. 1889 X'VI. pag. 505. — Osborn H. F., and Wortman J. L, Perissodactyla of the lower Miocene. Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 189, p. 343. — Owen R., Quart. Journ. geol. Soc. London 1847. IV. p. 103. — Stehlin H. G., Die Säugetiere des schweiz. Eocäns. Abh. schweiz. paläont. Ges. 1903. 1904. 1906. : € Ungulata. Perissodactyla. „ol 445 zähne die Gestalt von Molaren und der vorderste zeichnet sich in der Regel durch einfachere, P ähnliche Form aus. Die Wirbelsäule besteht aus 7 Hals-, 22 Rücken- und Lendenwirbeln, 5—6 Sacral- und mindestens 13 Schwanzwirbeln. Ein Schlüsselbein fehlt. Humerus kurz, gedrungen, ohne Foramen entepicondyloideum. Fossa ole- crani niemals durchbohrt. Radius und Ulna bald gleichmäßig entwickelt, getrennt, bald distal verschmolzen. Verwachsungen von Carpalia finden nicht statt, wohl aber werden die Carpalia durch seitliche Verschiebung der distalen Reihe und durch Streckung nach rückwärts fester ineinander verkeilt. Das Scaphoideum ruht nicht bloß auf dem Trapezoid wie bei den Condylarthra, sondern auch teilweise auf dem Magnum, das Lunare stützt sich auf Magnum und Unciforme, und nur das Cuneiforme wird bloß von einem Carpale, dem Unciforme getragen. Das Centrale ist nicht mehr vorhanden. Bei den Formen mit drei annähernd gleich langen Zehen ist der Carpus hoch, bei den jüngeren Equiden mit ungemein starker Mittelzehe verbreitert sich das Magnum und schiebt Trapezoid und Unciforme nach der Seite, wobei das Trapezium ganz aus dem Carpus verdrängt wird und zuletzt voll- ständig verschwindet. Die Zahl der Metacarpalia ist im Maximum vier, meist drei, beim Pferd nur eins. Ein Daumen fehlt stets, der fünfte Finger ist, wenn überhaupt vorhanden, kürzer als die übrigen. Die Metacarpalia greifen mit ihren schwach konkaven proximalen Gelenken etwas zwischen die Carpalia herein und alternieren mit ihnen. Die Länge der Metapodien ist sehr verschieden. Verlängerung von Meta- podien bedeutet in der Regel einen Fortschritt und ist meist mit Reduktion der Seitenzehen verbunden. Wird die ganze Körperlast auf die Mittelzehe verlagert, so bildet sich am distalen konvexen Gelenk von Metacarpale III (und Metatarsale III) ein zugeschärfter Leitkiel aus, welcher eine seitliche Verschiebung der Zehe verhindert. Bei den älteren drei- oder vierzehigen Perissodactylen sind die Leitkiele auf die Hinterseite der distalen Gelenkfläche be- schränkt. Die dreieckigen, unten abgeplatte- ten Endphalangen sind von Hufen umgeben. Der Oberschenkel zeichnet sich durch einen vorspringenden, öfters sehr stark entwickelten dritten Trochanter aus. Tibia und Fibula sind bei den Formen mit wenig 'überwiegender Mittelzehe vollständig ent- wickelt und getrennt, bei den jüngeren Equi- Fig. 615. Palaeotherium. Astragalus. tTrochlea, n, eub Fasetten fürdas den verkümmert die Fibula zu einem kurzen Fig. 614. proximalen Griffelbein. Palaeotherium. c’ Berührungs- T IE Calcaneum. fläche mit dem Von den arsa nochen hat das as, p’ Fasetten Calcaneum, Calcaneum (Fig. 614A) einen verlängerten, für den Astra- a Grube zur Auf- Bl h Stiel b Ic galus, cub Fa- nahme des un- am Ende rauhen Stiel (tuber calcis) und "sette-für das teren Endes der ein nach innen vorspringendes Sustentacu- Cuboideum. Tibia. lum mit drei Fasetten für den Astragalus (Fig. 615 B). Dieser letztere hat oben und vorne eine tiefausgefurchte Rolle für die Tibia, innen und hinten drei Gelenkflächen für das Calcaneum und an dem abgestutzten oder höchstens schwach gewölbten distalen Ende eine sroße Fasette für das Naviculare (n) und eine kleine für das Cuboideum (cub). Zwischen der proximalen und der distalen Tarsusreihe liegt, aus- schließlich vom Astragalus bedeckt, das von den drei Cuneiformia getra- sene Naviculare. Das Cuboideum ist hoch, trägt das Calcaneum, artikuliert aber auch stets mit dem Astragalus. Alle Tarsalia bleiben getrennt, nur bei den vorgeschritteneren Equiden kommen Verwachsungen von Cunei- formia vor. Die Reduktion der Seitenzehen ist am Hinterfuß vollständiger ER r ET ae 5 IT Le iS 2 Eh ah Fe Te Fe a er Fk ne HER ee 446 4 Martelrate‘ Mammalia. 5 und konstanter als am Vorderfuß. Der Hinterfuß ist somit entweder drei- zehig oder, bei den jüngeren Equiden, einzehig, Die meist ebenen proxi- malen Gelenkflächen der Metatarsalia greifen nicht in die untere Tarsus- reihe ein. Die Perissodactylen lassen sich in fünf Familien, Tapiridae, Rhinoceridae, Equidae, Titanotheriidae und Chalicotheriidae ein- teilen, von denen die vier ersten auf eine gemeinsame Stammform zurück- gehen, welche der Condylarthengattung Tetraclaenodon vermutlich sehr ähn- lich war, während die Chalicotheriidae ungezwungen von der Condyl- arthrengattung Meniscotherium abgeleitet werden können. 1. Familie. Tapiridae.!) Nasenbeine kurz, frei vorragend. un J meißelförmig, © konisch. Backenzähne brachyodont. P anfangs einfacher als M, bei den späteren Formen gleich M. Obere M mit zwei untereinander verbundenen Außenhöckern und zwei geraden (werjochen, welche die Außenhügel mit den beiden Innenhügeln verbinden. Parastyl kräftig. Untere M mit zwei rechtwinklig oder schief zwr Längsachse gerichteten Querjochen. Vorderfuß meist mit vier, Hinterfuß mit drei Zehen. Die Tapiriden enthalten kleine, mittelgroße und ausnahmsweise auch große Formen. Die einzige noch existierende Gattung lebt in Südasien und im tropischen Amerika. Fossile Ta- piriden beginnen im Untereocän von Europa und Nordamerika und reichen in Europa bis in das Pliocän. Im Pleistocän haben sie sich in ihre je- tzigen Wohnsitze zurückgezogen, sind aber auch noch fossil in China und Nordamerika vertreten. Ihre nächsten Beziehungen haben sie zu den Rhino- ceriden. Fast alle Tapiriden besitzen ein vollständiges Gebiß. Die C sind meist durch ein Diastema von den stets brachyodonten Backenzähnen getrennt. Das in der Regel gut entwickelte Cingulum bildet an der Vorderaußen- ecke der oberen ‚M und oft auch der P einen Pfeiler (Parastyl). Die Quer- joche, welche die Außenhöcker mit den Innenhöckern verbinden, verlaufen Fig. 616. fast geradlinig (ortholophodont). Im Tapirus americanus Lin. A linker Vorderfuß, Unterkiefer sind die vorderen Schenkel B rechter Hinterfuß. !J, nat. Gr. der ursprünglich V-förmigen Joche fast ganz verwischt, so daß in der Regel nur die hinteren Schenkel einfache Querjoche bilden. Bei allen alttertiären Gattungen unterscheiden sich die P durch einfacheren, im Öberkiefer häufig noch trituberkulären Bau von den M, beim lebenden Tapir haben die P, 1) Deperet Ch., Etudes sur les Lophiodon. Archiv. Mus. Lyon. 1903. — Filhol H., Etudes sur les vertebres fossiles d’Issel. Mem. Soc. geol. de France. 1883. — Gau- dry A, La dentition des ancätres des Tapirs. Bull. soc. geol. France 1897. — Hatcher J. B., Recent and fossil Tapirs. Amer. Journal of Science 1896. — Maack G., Unters. über Lophiodon von Heidenheim. Jahresber. naturhist. Ver. Augsburg 1865. — Meyer v. H., Fossile Reste des Genus Tapir. Palaeontogr. 1867. Bd. XV. — Osborn H. F. und Wortman J. L., Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York. 1892. — Wortman J. L. and Earle, Ibidem 189. Mm a | Ungulata. Perissodactyla. Tapiridae, Lophiodontinae. 447 mit Ausnahme des vordersten, das Aussehen von echten M erhalten. Im Oberkiefer sind meistens 4, im Unterkiefer 3 bis 4 P vorhanden, welchen die M ähnlichen D vorausgehen. Im Unterkiefer tritt häufig Verlust des vordersten P ein, während der Oberkiefer meist die volle Zahl (4) behält. Nur die Gattung Lophiodon besitzt trotz ihres hohen geologischen Alters oben und unten nur 3 P. Der Schädel der Tapiriden ist in der Regel gestreckt, die Schnauze verschmälert, die Gehirnhöhle mäßig groß, die Or- bita sind hinten nicht knöchern umgrenzt, die Nasenbeine frei vorragend, bei den älteren Formen sehr lang und groß, bei Tapir kurz und dreieckig, Raum für einen kurzen Rüssel lassend. Nasenöffnung groß und weit zurück- reichend. Postglenoid und Paroccipitalfortsätze wohl entwickelt. Die Extre- mitäten (Fig. 616) haben mäßige Länge, sie sind schlanker als bei den meisten Rhinoceriden aber plumper als bei den meisten Equiden. Ulna und Radius _ sind getrennt und nahezu gleich stark. Im Carpus ruht das Scaphoid auf ar BE Er erEN. einfacher als die M. Un- Trapezoid und Magnum, und das Lunatum zum größten Teil auf dem Unciforme. Das Magnum trägt die Hauptlast und wird von Metacarpale II und III gestützt. Der Vorderfuß ist vier-, der Hinterfuß dreizehig. Das Femur hat einen mäßig entwickelten dritten Trochanter, die Fibula ist stets vollständig. Der Astragalus besitzt eine tief ausgefurchte Trochlea und distal eine große abgestutzte Gelenkfläche für das Naviculare und eine kleine für das Cuboid. Der Bau von Carpus und Tarsus hat bei den Tapiriden während des ganzen Tertiärs keine nennenswerten Veränderungen erfahren. 1. Unterfamilie. Lophiodontinae. Obere und untere M mit zwei schiefen Querjochen. Sämtliche P oder doch die vordersten einfacher als die M. Metacon der oberen M konkav. Nur fossil ım Eocän von Europa und Nordamerika. Heptodon Cope. = Alle P einfacher als die M. Unterer M; ar dreijochig. Untereocän. (Wasatch- und Wind Riverbed). Wyoming. H. ventorum. caleiculus Cope. Helaletes Marsh (Dilophodon, Desmatotherium Scott). # P, P3 und Pt mit Nachjoch. Mitteleocän, Bridgerbed und Obereocän, Uintabed. Chasmotherium Rütimeyer. 4 P, davon die beiden letzten Mähn- lich. Unterer M, nur | mit zwei Jochen. Mit-& teleocän von Frankreich und Schweizer Bohnerze. Lophiodon Ouv. (Tapirotherium Blv.) (Fi- gur 617). 2 P, sämtlich terer M; dreijochig. Schä- del niedrig, lang, mit hohem Scheitelkamm. Hinterhaupt überhän- send. Nasenbeine bis Fig. 617. 1 E Lophiodon isselense Cuv. Mittel-Eocän. Issel bei Castelnaudary. oberhalb J reichend. Aude. Zahnreihe des linken Oberkiefers und Uniterkiefers, !/, nat. Hand vierzehig. McV Gr: „fNach,Filhol.) kurz. Zahlreiche Arten im europäischen Eocän, in der Größe zwischen Schwein — L. oceitanicum Gerv. — und Rhinoceros — L. rhinocerodes Rüt. — schwankend. Lophiodochoerus Lemoine. Untereocän von Reims. DEE a ET; Vertebrata. Mammalia. er 2. Unterfamilie. Tapirinae. Untere M mit zwei rechtwinklig zur Längsachse stehenden Querjochen. Zuweiter Außenhöcker der oberen M in der Regel konisch. P bei den älteren Formen ein- facher, bei den jüngeren M. ähnlich. Fossil im Eocän bis Pleistocän von Nordamerika, in Europa von Oli- gocän bis Pliocän, in Asien und Südamerika erst im Pleistocän. Systemodon Cope. P, in beiden Kiefern nahe an C. Außenhöcker der oberen M fast gleich stark. Querjoche mit deutlichen Zwischenhöckern. P! klein, einspitzig, die übrigen P dreihöckerig. Unterer M3; dreijochig. Im unteren Eocän (Wasatchbed) von Wyoming und Neu-Mexiko. $. semihians Cope. { ; Isectolophus Scott und Osborn. Obereocän. Bridger und Uintabed. 9 Protapirus Filhol (Fig. 618). Obe- rer P2 mit zwei äußeren Höckern und einem zweispitzigen Innenhöcker und zwei konvergierenden Jochen. Unterer M; zweijochig. Oligocän. Phosphorite von Quercy und Bohnerz von Ulm. P. priscus Filhol. Die amerikanischen Arten P. ro- EN: fl RER A Dustus Sinclair (Untermiocän von Oregon), Are TEN obliquidens und simplece Wortman (Oligocän wel White Riverbed) sind wohl generisch ver- — a schieden — Nachjoch der unteren M aus zwei fast isolierten Höckern bestehend. B Colodon Marsh. Ohne unteren J} und unteren Pı. Obere P, bis P, mit Nachjoch. Paracon der oberen M konkav. Unterer M3; zweijochig. Metapodium III viel kräftiger als die übrigen. Oligocän. White Riverbed. Tapiravus Marsh. Miocän von BR Mae New Jersey und Pliocän der Rocky Moun- Protapirus priscus Filhol. Quercey. Aletzter oberer P und drei M. B die drei hinteren tains, sehr unvollständig bekannt. M des Unterkiefers innat.Gr.(Nach Filh ol.) Palaeotapirus Gaudry /Parata- pirus Deperet) (Fig. 619). P! dreieckig und undeutlich dreihöckerig, P2 mit kurzem Vor- und langem Nach- joch. P3 und P* oblong, mit gleichlangen Querjochen. M trapezoidal im Umriß. Parastyl an den oberen P schwach, an den M kräftig entwickelt. B Fig. 619. Palaeotapirus helveticus Meyer. Unt. Miocän. Eselsberg bei Ulm. A P?, P* und M! des Oberkiefers. B Ein Unterkiefer-Molar (nat. Gr.). Untermiocän Ulm, Mainz, Brüx und Schweiz, Dep. Allier und Savoyen. P. heWweticus Meyer sp. Tapirus Linne (Elasmognathus Gill). Obere P mit Ausnahme von P! M ähnlich aber oblong und mit schwächerem Parastyl. Unterer P? PN ec 924, -:% 2 _ Perissodaetyla. Rhinoceridae. 449 werlängert,, Schädel mit sehr kurzen, vorne zugespitzten und zuweilen — durch eine Wand gestützten Nasenbeinen. Lebend in Süd- und Zentral- - amerika und in Südindien. Fossil in Europa im Obermiocän 7. Telleri - Hofmann in Steiermark, im Unterpliocän T. priscus Kaup Eppelsheim, Mittel- pliocän, T. Tungaricus Meyer Steiermark und Ungarn, Oberpliocän, T. arvernensis Croiz. und Job. Auvergne. Im Pleistocän von Südchina lebte lg der riesige T. sinensis Owen. Im Pleistocän von Nordamerika T. Haysü. n. Leidy, in dem von Südamerika (Tarija) T. tarıjensis Ameghino. Bi E 3 Ta a 3 a n E a a ee en 2. Familie. Rhinoceridae.') ER Nasenbeine frei vorragend, häufig mit einem rauhen Polster für ein oder M zwei Hörner. Nasenlöcher weit zurückreichend. m —- _— = J und © öfters fehlend. P den M mehr oder weniger ähnlich, bei den älteren Formen einfacher. Ba Obere M mit dicker Aussenwand, Ectoloph, und zwei schrefen, schwach gebogenen I und mit dem Ectoloph innig verbundenen Querjochen. Untere M mit zwei fast rechtwinklig geknickten Jochen, wovon sich das Nachjoch — Metalophid — mit | pr seinem vorderen Schenkel an das Vorjoch anschließt. M3 ohne drittes Joch. Vorder- ; Fuß mit drei oder vier, Hinterfuß mit drei Zehen. Re | “ Zu den Rhinoceridae gehören vorwiegend große, kurzhalsige, plumpe, kurzbeinige und kurzgeschwänzte Grasfresser, welche noch jetzt in sumpfigen Niederungen des tropischen Indien, der Sundainseln und in Zentralafrika Hl, leben, fossil im oberen Eocän von Europa und Nordamerika beginnen und a im Oligocän, Miocän und Pliocän einen großen For- ir menreichtum entfalten. Im Miocän erscheinen sie auch in Nordafrika und bald darauf auch in Asien. In Europa haben sie ihre letzten Vertreter im Plei- stocän. Sie zeichnen sich teilweise durch den Besitz starker Hörner aus, die als echte Hautgebilde aus innig verwachsenen Haarbüscheln entstehen und auf rauhen Protuberanzen dem Nasenbein, zuweilen auch dem Stirnbein aufsitzen. Sind zwei Hörner vorhan- den, so stehen sie meistens hintereinander. Das Gebiß ist nur bei den älteren Formen voll- ständig, bei den jüngeren verkümmern zuerst die Ü les Be und dann allmählich auch die J. Bei den älteren operer N N. j Pe = alle oder doch die zwei vorderen P ein- geros. Y, mat, Gr. E eto- Br acher erbaut als die M;, bei allen jüngeren Rhino- , SB u 0 Ha i ceriden zeigen die P und M mit De nähme des vor- A Anteerochet” No Grocher‘ a dersten P im wesentlichen gleiche Zusammensetzung. In das von den Querjochen der oberen M (Fig. 620) begrenzte Quertal ragen Br häufig Vorsprünge, Sporne, vom Vorjoch, Protoloph, Antecrochet A, : von der Außenwand, Ectoloph Crista Or, und vom Nachjoch, Metaloph SB Crochet C nach Osborns Bezeichnungsweise herein, die sich auch be- OEM 3 2) Abel O., Über die paläogenen Rhinocerotiden Europas. Abhandl. k. k. Mr geolog. Reichsanst. XX. 1910. — Brandt J. F., Mem. Acad. imp. Sc. St. Petersb. 1864 VIII 1877 XXIV. 1878. XX VI — Cope E. D., On the American Rhinoceroses - 5 Amer, Naturalist 1879. — Douglass Earl, Annals of the Carnegie-Museum. Vol. IV. = 1908. — Duvernoy @. L., Nouv. etudes sur les Rhinoceros fossiles. Arch. du Mu- seum Paris 1853. — Flower W. H., On cranial and dental characters of the existing species of Rhinoceroses. Proceed. zool. Soc. 1876. — Hatcher J. B., New fossil Vertebrates. Ann. Carnegie Mus. 1901. — Meyer H.v., Die diluvialen Rhinozeros- _ arten. Palaeontogr. 1864. — Osborn H. F., Memoirs Amer. Mus. Nat. Hist. New- York 1898. — Bull. Amer. Mus. New York 1900 und 1904. — Pavlow M., Etudes sur V’histoire des Ongul&s III. Rhinoceridae et Tapiridae VI. Les Rhinoceridae de la Russie. Bull. Soc. imp. Nat. Moscou 1892. — Roman F'., Le Cadurcotherium. Arch. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 29 Nr =, au age “u E% = ih. er RS aan LA EN "Rare } RENNER a. Mammalia, % f - N } 0 RE a | rühren und dann inselartige Räume umschließen können. An der Vorder- außenecke der oberen P und M befindet sich der Parastyl. Der letzte untere M besitzt nie ein drittes Joch. | Der Schädel ist niedrig, langgestreckt, das Hinterhaupt durch einen scharfen Occipitalkamm begrenzt, die Orbiten sind hinten offen und die Schläfengruben sehr groß. Die frei vorragenden Nasenbeine sind bei den hornlosen Formen schmal, bei den behornten stark und breit und werden zuweilen durch ein verknöchertes Mesethmoid gestützt. Die Nasenlöcher können bis zum ersten M reichen. Postglenoid und Mastoidfortsatz stehen zuweilen dicht beisammen. Die Extremitäten sind meist kurz und plump, Radius und Ulna kräftig, ähnlich wie bei den Tapiriden und wie bei ihnen vollständig getrennt. Auch der Carpus ist, wenigstens bei den älteren Formen, dem der Tapiriden ähn- lich. Von den Metacarpalien ist Mc III kräftiger als Me IT und IV. MeV ist, wenn überhaupt vorhanden, kurz. Der Oberschenkel zeichnet sich durch den Besitz eines großen, in Mitte der Diaphyse gelegenen dritten Trochan- ters aus. Tarsus und Metatarsus sind bei den primitiveren Formen etwas verlängert und schmal, bei den jüngeren kurz und breit. 1. Unterfamilie. Hyracodontidae. Cope. Schädel kurz mit Sagittalerista und seitlich sichtbarem Perioticum. Nasen- beine vorragend, hornlos. ee C schwach und dicht an die meißelartigen J. stoßend, von den Backenzähnen durch ein Diastema getrennt. P und M entweder Fig. 621. Hyrachyus eximius Leidy. Eocän (Bridger-Stufe).. Wyoming. 4 Letzter oberer Prämolar und erster oberer Molar. B letzter unterer Backzahn (nat. Gr... C Vorderfuß (nach einem Gipsabguß). D Hinterfuß (ca. !J nat. Gr... (Nach Cope.) heterodont oder nahezu homoeodont. Die oberen M aus Außenwand und zwei schiefen Querjochen, die unteren aus zwei geknickten Halbmonden bestehend. Hals lang, Esctremitäten lang und schlank. Vorderfuß vier- bis dreizehig ‚Hinterfuß dreizehig. Mus. Hist. nat. Lyon. 1908. — Les Rhinocerides de l’Oligocene d’Europe, Ibid. 1911. — Scott W. B., Östeologie von Hyracodon. Festschr. f. Gegenbaur 1896. — Toula Fr., Das Nashorn von Hundsheim. Abhandl. k. k. Reichsanstalt 1902. 1906. — Weber M., Über tertiäre Rhinocerotiden der Insel Samos. Bull. Soc. imp. Nat. Moscou 1904. 1905. an EEE SE ngulata.. | Porissodactyla. Rhinoceridae. | 451 ER f.: _ Diese erhehen. hochbeinigen, Sichlanien, langhalsigen Tiere erinnern N ie an ältere Equiden als an Rhinoceriden, obwohl Schädel und Backen- - zähne im ganzen mit den letzteren übereinstimmen. Im Skelett stehen sie den Tapiriden nahe. Sie bilden einen gänzlich erloschenen Seitenzweig der Rhinoceriden, der auf Obereocän und Oligocän von Nordamerika beschränkt ist. u. Hyrachyus Leidy (Fig. 621) (Colonoceras Marsh?) P einfacher als M, - die oberen P dreihöckerig. Vorderfuß vierzehig, Hinterfuß dreizehig. Ober- eocän (Bridgerbed). Wyoming. - Triplopus Cope. Vorderfuß dreizehig. Obereocän (Bridger- und Uintabed). 5 Hyracodon Leidy (Fig. 622). Die drei hinteren P Martig. Vorder- fuß dreizehig. Oligocän White Riverbed. Fig. 622. 1 Hyracodon nebrascensis Leidy. Oligocän. White Fig. 623. Riverbed. Nebraska Schädel. 1/, nat. Gr. (Nach Metamynodon planifrons Osborn. Oligocän. White River- Scott.) bed. !/ıo nat. Gr. (Nach Osborn.) 2. Unterfamilie. Amynodontinae. Scott and Osb. Schädel vor .der Orbita tief ausgehöhlt, Vorderrand der Schnauze breit. _ Nasenbeine sehr kurz, hornlos. C oben und unten viel stärker als die J, hauerartig. M ähnlich wie bei Rhinoceros. Obere M ohne Sporne. P viel kleiner und einfacher als die M. Vorderfuß vier- und. Hinterfnß dreizehig. , Von einer Gattung dieser plumpen Tiere (Metamynodon) ist das Skelett vollständig bekannt. Der Schädel gleicht eher dem eines Bären als eines Rhino- ceriden. In Nordamerika im Obereocän und Oligocän, in Europa im Oligocän. Amymodon Marsh (Orthocynodon Scott et Osb.) nn M nicht _ komprimiert. Obereocän. Uintabed. ; Metamynodon Scott u. Osb. (Fig. 623). 72% Zahnkronen sehr hoch, stark komprimiert. Oligocän. White Riverbed. Dakota. Cadurcotherium Gervais 1 S: M seitlich stark komprimiert. Oligocän Phosphorite von Quercy und Gips von Isle-sur-Sorgues. .B 3. Unterfamilie. Rhinocerinae. Schädel langgestreckt, hinten ansteigend, ohme Sagittalerista, aber mit Supra- occipitalkamm. Perioticum nicht an der Außenseite des Schädels hervortretend. - Nasenbeine lang, vorspringend, nicht selten mit Hornpolster. — = = —— a Obere C fast immer, untere stets fehlend, J frühzeitig teilweise und später zuweilen ganz reduziert oder oberer J! und unterer Js stark spezialisiert. Obere Backenzähne mit Außenwand und zwei schiefen Querjochen, häufig mit Antecrochet, Orista und Orochet oder nur mit einem oder zwei dieser Sporne versehen. Obere und untere P häufig den M gleich. Hals kurz, Extremitäten plump. Vorderfuß vier- bis drei- zehig, Hinterfuß dreizehia. 29* Sämtliche Angehörige dieser Unterfamilie rd von Co der einzigen Gattung Rhinoceros vereinigt, die jetzt in eine Anzahl von Sub- genera zerlegt wird. Die fossilen Formen bilden zum Teil sehr vollständig geschlossene Formenreihen. Prohyracodon Koch. Extremitäten schlank. Obere M ohne Sporne. Mitteleocän. Siebenbürgen Trigonias Lucas. ne Oberer J; und unterer Jo viel größer als die übrigen. P viel einfacher als M. Nasenbeine und Zwischenkiefer lang. Vorderfuß vierzehig. Oligocän White Riverbed. T. Osborni Lucas. Leptaceratherium Osborn Vorderfuß dreizehig. Ebenda ho trigonodum Osborn. | Meniatherium Abel. Oligocän. Krain. P und M einfach, klein. Epvaceratherium Abel. Oli- gocän. Monte Bolca. P% dreieckig. Ronzotherium Aymard. P einfach. Nur Unterkiefer bekannt. Oligocän Ronzon. R. velaunum Ay- mard. En u ANSE > BIENEN Fig. 624. Aceratherium tetradactylum Fig. 625. Lartet. Obermiocän. Sansan Aceratherium sp. Miocän: Nord- Aceratherium tridactylum -Osborn. Oligocän. (Gers.) Vorderfuß !/, nat. amerika. Hinterfuß !/, nat.Gr. Oberes White Riverbed. Nebraska Schädel Gr. (Nach Blainville.) (nach Osborn.) 1), nat. Gr. (Nach Osborn.) Praeaceratherium Abel. (Eggysodon Roman?) Obere M ohne Crochet und Antecrochet. P mit parallelen, ungleich langen Jochen und gerundeter Innenseite. Oligocän Phosphorite, schwäbische Bohnerze, Meeres- molasse von Alzei, P. minus Filh. sp. E. Osborni Schl. mit oberem C. Protaceratherium Abel. Obere M mit Crochet und Antecrochet, P vierseitig mit konvergierenden Jochen. Oligocän. Phosphorite von Quercy, Stampien und Braunkohlen von Böhmen und Piemont. FP. cadibonense Roger sp., minutum Cuv. sp. er AceratheriumKaup (Oaenopus Cope) (Fig. 624—627). 579 4.35, Policho- cephal, Nasenbeine schmal, hornlos. Oberer J! komprimiert, Jı hinfällig, Ja lang, eckzahnähnlich mit dreikantiger Schneide. P stets einfacher als die M. Obere P und M anfangs nur mit Antecrochet. Vorderfuß dreizehig, zuweilen mit kurzem, dünnen, vierten Finger (Fig. 624). Oligocän. White Riverbed von Nordämerika. A. occidentale Leidy, tridactylum, platycephalum, Osborn, mite Cope, Miocän, Colorado persistens Osborn. Untermiocän Europa A. lemanense Pomel, Mittelmiocän platyodon Mermier, Obermiocän Zetra- Br 2 ü dieser nordamerika- s Ungulata. Perissodactyla. Rhinoceridae. E daciylum Lartet, Unterpliocän, incisivum Kaup. Im Unterpliocän von Samos A. samium, Schlosseri Weber, im Pliocän der indischen Siwalik und in China A. Blanfordi Lydekker, von Maragha A. Persiae Pohlig. | Diceratherium Marsh. En Kleine Tiere, dolichocephal. Nasen- beine mit zwei kleinen, seitlichen Hornpolstern. P fast stets M ähnlich. In Europa im Oligocän D. Zitteli Schlosser, im Mittelmiocän D. Douvillei Osborn, im Obermiocän D. steinheimensis Jaeger. In Nordamerika im Oligocän D. proavitum Hateher, im Untermiocän (John Daybed) D. armatum, nanım Marsh, D. Cooki, niobrarense Peterson. BER Us Z IN \ 5 N RS UZ SIR | alu N nl \} R P2 Ei 7m 3 Fig. 627. Aceratherium platycephalum Osborn. -Oligocän. White Riverbed. Obere Backenzähne. \ 1, nat. Gr. (Nach Osborn.) Brachypotherium Roger. in Brachycephal, brachyodont. J! und, Js sehr kräftig. Obere P und M nur mit Antecrochet. P einfacher als M. Schädel’hornlos, Extremitäten kurz und plump. In Europa im Mittelmiocän B. aurelianense Nouel, im Obermiocän B. brachypus Lart., im Unterpliocän B. Goldfussı Kaup. In Ostindien B. perimense Lydekker. Teleoceras Hatcher (Fig. 629) = S: = Brachycephal mit kleinem Horn an der Nasen- spitze und Aphelops, Peraceras (Cope) ebenso, jedoch ohne Horn. Backenzähne bei beiden mehr oder weniger hypse- lodont. Extremitäten überaus kurz und plump, so daß der Habitus des Tieres eher einem Hippopo- tamus als einem. Rhi- noceros gleicht. Im Miocän A. megalodus Cope, im Unterplio- cän Teleoceras fossiger Cope. Stammvater nn an ist Fig. 628. Fig. 629. wo racnypo verwum. Rhinoceros (Ceratorhinus) Teleoceras fossiger Cope. Ober- Cera torhinus machen. DR a miocän. Kansas. Schädel von 5 pliocän Eppelsheim. erer unten. ! nat. Gr. (Nach Gray, D ihoplus Brandt Molar. 2], nat. Gr. "Marsh.) (Fig. 628), mäßig do- lichocephal. no Oberer J! und unterer J, ähnlich wie bei Acerathe- rium, zuweilen noch ein oberer J? vorhanden. P häufig M ähnlich und wie diese mit Crochet, Crista und Antecrochet. Alle P und M brachyodont. Nasenbeine lang, mit Hornpolster, ein zweites zuweilen auf den Stirnbeinen. Die jüngeren Arten verlieren die J, dagegen entwickelt sich ein knöchernes Nasenseptum. Im Untermiocän (. tagicis Roman. Im Obermiocän C. san- EROEL %8 j h m VRR ee x PEN PM Er a S Fi ( hr ABA Vertebrata. Mammalia. ER BR s@niensis und simorrensis Lartet, im Unterpliocän €. Schleiermacheri Kaup. Im Pleistocän von Niederösterreich 0. hundsheimensis Toula. Lebend (0. sumatrensis. Rhinoceros s. str. Gray (Zalabis Cope) re Backenzähne häufig hochkronig. Schädel mit nur einem Horn. Oceiput vorwärts geneigt. Pro- cessus postglenoideus und posttympanicus unten verwachsen. Lebend in Süd- indien (R. sondaicus Horsf.) Fossil in den Siwalikschichten, Rh. palaeindieus und sivalensis Falc., und im Pleistocän von Ostindien und Borneo. Diceros Gray (Atelodus Pomel) (Fig. 630). a : ÖOceiput nach hinten geneigt. Processus postglenoideus und posttympanicus unten frei. Schädel mit zwei Hörnern. Lebend in Afrika (Rh. bicornis Lin). Fossil in Europa und auf Sa- mos im Unterpliocän Rh. pachygnathus Wagn., in Persien (Maragha) Rh. Morgani B Mecquenem, im Mittelpliocän Ih. leptorhinus Cuv., (Rh. me- garhinus Christol), im Pleisto- cän von Ostindien Ph. dec- canensis Lyd. und von China Rh sinensis Owen. Zweifelhaft ist die Stellung von Rh. pla- tyrhinus Lyd. aus den Siwalik- schichten und von Rh. Ha- bereri Schlosser von China. Öoelodonta DBronn. Fig. 630. 0.0.4. 3. 0. 0. Rhinoceros (Coelodonta) antiquitatis Blumb. A Oberer Molar. 3: 3. Nasenbeine groß, Pleistocän. Kent’s Höhle bei Torquay. ?/; nat. Gr. (Nach durch eine knöcherne Scheide- Owen.) B unterer Molar von innen. !/, nat. Gr. Be . wand gestützt. Occiput nach hinten geneigt. Je ein Horn auf Nase und Stirne Im Oberpliocän und im ältesten Pleistocän von Europa Rh. etruscus Falconer, im Pleistocän von Europa und Nordasien Rh. Mercki Jäger (in China durch Rh. simplieidens Koken ersetzt) und Rh. antiquitatis Blumb. (Rh. tichorhinus Fisch.) In Sibirien hat man zwischen dem Jenisei und der Lena Leichen von Rh. Mercki und antiquitatis im gefrorenen Boden gefunden, die noch mit Wollhaar bekleidet waren. Die Vertiefungen der Backenzähne enthielten noch Futterreste (Co- niferennadeln und Weidenblätter). Rh. Mercki, der Nachkomme von etruscus, erlosch bereits vor Ende des Pleistocäns, und erst nach ihm wird Rh. antiqwitatis häufig, der wahrscheinlich von Rh. platyrhinus abstammt. Rh. etruscus geht vermutlich auf Schleiermacheri zurück. 4. Unterfamilie. Elasmotheriinae. Schädel langgestreckt, mit zugespitzter Schnauze und großer halbkugeliger Protuberanzg auf dem Stirnbein. Nasenbeine schmal, nur an der Spitze mit einer kleinen Rauhigkeit versehen. u - Ohne J und ©. Backenzähne prismatisch, wurzellos. Obere M aus Außenwand und zwei schiefen Jochen, untere M aus zwei eckigen Halbmonden bestehend. Schmelz stark gekräuselt. P einfacher und kleiner als M. Skelett plump. Vorder- und Hinterfuß dreizehig. Elasmotherium Fischer. Die einzige Art (E. sıbiricum Fischer) im älteren Pleistocän von Südrußland und Sibirien, sehr selten auch im Rheintal. 3. Familie. Equidae.!) Nasenbeine frei vorragend, vorne zugespitzt, hornlos. Gebiß en J meißelförmig, © stets kräftiger als die J; P bei den geologisch älteren Formen 1) Burmeister H., Die fossilen Pferde der Pampasformation. Buenos Aires 1875. Suppl. 1889. — Cope E. D., Proceed- Amer. Philos. Soc. 1889. XXVI — A a Ungulata. Perissodactyla. Equidae. 4 ‚einfacher, bei den jüngeren gleich M. Obere M aus zwei in der Regel zu einer Außenwand verbundenen Außenhöckern, zwei Innenhöckern und meist zwei konischen - oder leistenartig verlängerten oder halbmondförmig gebogenen Innenhöckern bestehend. Zwischen- und Innenhöcker meist jochartig verbunden. Untere M bei den primitiv- sten Formen praktisch vierhöckerig, in der Regel aber aus zwei \/- oder halbmond- förmigen, nach innen geöffneten Jochen zusammengesetzt. Vorderfuß vier- oder drei- oder einzehig, Hinterfuß drei- oder einzehig. Die Equiden bilden die formenreichste, in ihren Endgliedern am meisten spezialisierte Familie der Perissodactylen. Sie beginnen im älteren Eocän und gipfeln in der jetzt noch lebenden Gattung Equus. Wie groß nun auch der Unterschied zwischen einem Pferd und den kleinen vier- zehigen eocänen Anfangsformen sein mag, so sind doch die einzelnen Gat- tungen der Equidenreihe morphologisch aufs engste miteinander verbunden. Die Unterfamilien der Hyracotherüinae, Anchitheriinae und Equinge weichen bloß durch graduelle Unterschiede voneinander ab und stellen lediglich zeitlich getrennte Entwicklungsstufen dar. Nur die bald erlöschende Unter- familie der Palaeotheriinae nimmt eine gesonderte Stellung ein. Der Schädel ist langgestreckt, niedrig, die Stirne breit, das Gehirn sroß und stark gefaltet. Die hornlosen zugespitzten Nasenbeine ragen frei über die zuweilen weit zurückreichende Nasenöffnung vor, welche unten vom Ober- und Zwischenkiefer begrenzt wird. Die Orbiten sind bei den ‘ älteren Gattungen groß, hinten offen, bei den jüngeren kleiner und ringsum u 2. Al knöchern begrenzt. Lacrimalia ausgedehnt. Processus postglenoidalis und paroceipitalis wohl entwickelt. Sämtliche Equiden besitzen oben und unten jederseits drei J, einen C und sieben oder sechs Backenzähne. Das Diastema zwischen den C und P ' vergrößert sich bei den jüngeren Formen infolge von Verlängerung der Gesichtsknochen. Die anfänglich kurzen, brachyodonten Zähne werden pris- matisch, hypselodont, und die anfangs einfacheren P bekommen den Bau der M. Die oberen M besitzen vier Haupthügel, zwei äußere und zwei innere von V-förmiger Gestalt und in der Regel kleine Zwischenhöcker. Bei den älteren Formen sind die Außenhügel von den Innenhügeln getrennt und nur die letzteren mit den Zwischenhügeln durch schwache Leisten verbunden. Bei weiterer Entwicklung vereinigen sich nicht nur die Außen- höcker zu einer W-förmigen Außenwand, sondern auch die Innen- und Zwischenhügel zu schrägen Jochen. Die Außenwand besitzt drei Vorsprünge, am Vorderaußeneck, Parastyl, in der Mitte, Mesostyl, und am Hinteraußeneck Metastyl. Von den oberen P ist der vorderste klein und einfach. Er fehlt niemals bei den eocänen Formen, bei den jüngsten verschwindet er in der Regel vollständig. Die hinteren P sind bei den älteren Formen trituber- kulär, bei den späteren werden sie nacheinander, vom hintersten beginnend, den M gleich. Die P des Unterkiefers eilen in der Molarisierung denen des Oberkiefers etwas voraus. Bei Hyracotherium stehen die vier konischen Höcker einander paarweise oder alternierend gegenüber und bleiben ent- Deperet Ch., Revion des Hyracotherides europeens. Bull. soc. g6ol. de France 1901. — Douglass E., Annals of the Carnegie Mus. Vol. IV 1908. — Gidley F. W., Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1901. 1905. — Granger W, Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1906. — Huxley Th., Adress delivered at the anniv. meet. of the geol. Soc. Quart. journ. 1870. — Kowalewsky W., Sur l’Anchitherium et sur Y'hist. palaeont. des Chevaux. Mem. de l’Acad. St. Petersb. 1873. — Major C©. For- syth, Beitr. zur Geschichte der Pferde, insbesonders Italiens. Abh. Schweiz. pal. Ges. IV. 1877. VII. 1880. — Marsh O. C., Amer. Journ. Sc. 1879. XVIL 1892 XI. III. — Matthew W. D., Suppl. to Amer. Museum Journal. New York 1903. — Maithew W. D. and Gidley J. W., Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1906. — Nehring A., Fossile Pferde aus deutsch. Dilluvialabl. Berlin 1884. — Scott W. B., On the Osteology of Mesohippus. Journ. of Morphology 1891. V.3. — Wortman B J. L., Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1896. Vertebrat, a re R ES g | Be weder isoliert oder sind nur dich erde Suerjache verbu Bei “2 allen jüngeren Equiden sind die Backenzähne lophodont und zwar die unteren selenolophodont. Den P gehen drei oder vier D voraus, von denen schon bei den ältesten Formen der hinterste stets und der vorletzte nahezu die Zusammensetzung eines Molaren besitzt. Der Komplikation der P eilt die Molarisierung der D immer um einen Zahn voraus, jedoch werden sie niemals hypselodont wie die P und M. Die Extremitäten sind bei den ältesten Formen gedrungen, bei den jüngeren schlank und lang. Die Knöchelchen der beiden Carpalreihen alternieren miteinander. Das ursprünglich kleine Os magnum verbreitert Fig. 631. Carpus und Metacarpus von A Equus, B Hipparion, C Anchitherium, D Palaeotherium. c Cuneiforme, l Lunare, sScaphoideum, u Unciforme, m Magnum, td Trapezoid, I—YV Metacarpalia ZZ, III, IV und V. Fig. 632. Rechter Hinterfuß. 4A Equus, B Hipparion, C Anchitherium, D Paloplotherium, E Palaeo- therium. sich bei den jüngeren Formen, drängt das Trapezoid nach innen und stützt gleichmäßig das Lunare und Scaphoideum. Die primitivsten Gattungen haben vier Metacarpalia. Bei Anchitherium gewinnt das Me III infolge der Ausdehnung des Magnum ein starkes Übergewicht über die seitlichen Metapodien, deren Zehen jedoch den Boden noch berühren. Bei Hipparion (Fig. 631) und Protohippus nimmt der Metacarpus an Länge zu, die seit- as nn a ee a Un gulata. 5 457 lichen Metacarpalia II und IV sind dünn, aber fast ebenso lang wie Me III, jedoch berühren ihre Zehen nicht mehr den Boden. Mc V ist nur als win- _ ziger Stummel angedeutet. Bei Eguus, Hippidium und Pliohippus endlich wandeln sich die seitlichen Metacarpalia in dünne, nach unten zugespitzte - Griffelbeine um, die kaum halb so lang sind wie Mc III. Metacarpale III allein besitzt drei kräftige Zehenglieder, von welchen das letzte von einem sroßen Huf umgeben ist. MeV verschwindet vollständig. Eine ähnliche Umbildung erleiden Tarsus und Hinterfuß (Fig. 632), so daß auch hier als Schlußresultat ein einzehiger Fuß mit zwei schwachen - seitlichen Griffelbeinen entsteht. Die Leitkiele am distalen Ende der Meta- - podien sind anfangs auf die Hinterseite beschränkt, werden dann immer stärker und teilen bei den jüngsten Gattungen das ganze Gelenk in zwei gleiche Teile. Die Equiden zerfallen in die vier Unterfamilien der Hyracotheriinae, der Palaeotherünae, der Anchitheriinae und der Egquinae, welche jedoch zum Teil nur Entwicklungsstadien verschiedener Formenreihen darstellen. 1. Unterfamilie. Hyracotheriinae. Orbita hinten offen. rn Backenzähne sehr niedrig, mit starkem - Basalband. P meist einfacher als M. Obere M mit vier Haupt und zwei kleineren - Zwischenhöckern, untere M mit vier Höckern. Höcker entweder konisch, oder im Oberkiefer jochartig verbunden und die äußeren im Unterkiefer V-förmig. Radius - und Ulna getrennt, gleich stark. Vorderfuß fast stets mit vier, Hinterfuß mit drei Zehen. Eocän von Nordamerika und Europa. == [Fig. 634. Eohippus venti- colus Cope sp. Untereoeän. Wasatchbed. i ; 2 Wyoming, } Fig. 633. £ A Vorderfuß, Hyracotherium leporinum Owen. Unt. Eocän (London.- B Hinterfuß. ' elay). Herne Bay. Insel Wight. A Schädelfragment !/, nat. Gr. (nach _ von unten. B zweiter oberer, C erster unterer Molar Cope). I 2), nat. Gr. (Nach Owen.) | Die Hyracotheriien haben zum Teil noch bunodontes Gebiß. Die koni- schen Außenhöcker bleiben anfangs noch isoliert, verbinden sich aber bald zu einer mit Parastyl und Mesostyl versehenen Außenwand und bilden dann mit den Zwischen- und Innenhöckern schräge Joche. Die Joche der _ Unterkieferzähne werden V-förmig. Die P sind fast stets einfacher als die M. Die Hyracotheriinen lassen sich von der fünfzehigen Condylarthrengattung 458 pin Vertebrata, Mammalia. pr > ni En D ” E a N x rt hun, a N a 1 f Be 5 EHE ., . SohB, ‚ A { ir® £ * x Dr HERR Tetraclaenodon, (Euprotogonia) ableiten, welche somit den Ausgangspunkt | der Equiden darstellt. Sie hat jedoch nur für die nordamerikanischen Formen phylogenetische Bedeutung, weil nur sie mit einem für jene charakteristischen Hypostyl, dem Höcker inmitte des Hinterrandes der oberen M, versehen sind. Auch sind nur von ihnen die Extremitäten bekannt, weshalb auch die Zugehörigkeit der europäischen Gattungen wenigstens von Pachyno- lophus, Lophiotherium, Anchilophus und Propalaeotherium zu den Hyracothe- riinen nur provisorisch sein kann. Die letzte der vier Gattungen gehört wohl schon zu den Palaeotheriinen, Anchilophus vielleicht zu den Anchi- theriinen. Paloplotherium hingegen wird wegen der Einfachheit der P zu den Hyracotheriinen gestellt, obwohl der Vorderfuß nur dreizehig ist. Hyracotherium Owen (Pliolophus Owen). (Fig. 633.) Alle P ein- facher als die M. Höcker der M und P höchstens zu undeutlichen Jochen verbunden. Unterer M3 mit unpaarem Hinterhöcker. Untereocän. England. FH. leporinum Owen. M weniger bunodont als bei Hyraco- therium. Untereocän Reims. Erquel- lines (Belgien). P. Maldani, Gaudryi Lemoine sp. HyracotheriumCope, Protorohippus W ort- man). (Fig. 634, 635.) M deutlich lophodont. Obere P einfacher als M. Fig. 635. Extremitäten schlank, ziemlich lang, Eohippus tapirinus Cope. Untereocän. Wasatch- digitigrad. Metacarpale V viel kürzer bed. Wyoming, A obere, B untere Backen- als Mc II. Untereocän Wasatch und DR a a Wind Riverbed. Nordamerika. Eohippus venticolus, index etc. Cope. | Pachynolophus Pomel. Obere M mit zwei pyramidalen Außen- höckern, mit schwachem Parastyl und Mesostyl und zwei nahezu konischen Innenhöckern nebst zwei Zwischenhöckern. P, in beiden Kiefern fast M-artig. Untere M mit zwei eckigen Außenmonden, deren Enden hohe Spitzen bilden. Im Mitteleocän von Frankreich, Belgien und in Schweizer Bohn- erzen. P. Prevosti Gervais. Orohippus Marsh (Oligotomus, Helotherium, Hyracotherium Cope) wie Pachynolophus, jedoch obere M mit Hypostyl. P, mehr oder weniger M-artig. Mitteleocän. Bridgerbed. O. pumilus Marsh, osbormianus Cope. schließend, P; und P, M-artig. Vorderfuß vierzehig. Ober- eocän. Uintabed. E. gracılıs Marsh. j Lophiotherium Gerv. (Pachynolophus Pictet, Ta- pinodon v. Meyer (Fig. 636), die beiden hinteren P M-artig. Höcker und Halbmonde dick. ÖObereocän. Frankreich, Schweiz. L. cervulum Gervais. Lophiotherium cervu- Propalaeotherium Gervais. Obere M ähnlich wie lum Geryais. Ober bei Pachynolophus, aber meist größer. P* trituberkulär, von Querey Oberer auch unterer P, etwas einfacher als M. Am vorderen Molar. ®%, nat.Gr.. Halbmond der unteren M ist der vordere Schenkel etwas verkümmert. Innenhügel plump, vorderer zweispitzig. Mittel- eocän von Frankreich. P. argentonicum und isselanum Gervais, die letztere Art auch in den Schweizer Bohnerzen, hier auch das kleine P. parvulum Laurillard. Anchilophus Gervais. Die beiden letzten P M-artig. Obere M viel breiter als lang. Erster Innenhöcker der unteren P und M dick, zweispitzig. Obereocän Frankreich, Schweizer Bohnerze und Phosphorite von Quercy. ne ee \ Propachynolophus Deperet. Eohippus Marsh (Orotherium, Epihippus Marsh, ähnlich Orohippus, P aneinander- Ve IE y i £ "ja re : a Ungulata. Perissodactyla. Equidae. 459 00 Paloplotherium Owen (Plagiolophus Pomel). (Fig. 637.) Schädel _ pferdeähnlich. 2 P, alle einfacher als die M, die oberen Pdreihöckerig. Obere M etwas länger als breit. Innenenden der Halbmonde an den unteren P und M als hohe Spitzen entwickelt. Backenzähne häufig mit Zement ver- sehen und relativ hochkronig. Carpalia schmal und hoch. Extremitäten dreizehig, schlank, seitliche Metapodien sehr dünn. Häufig im europäischen Obereocän. P. annectens Owen, minus Cuv. etc. Selten im Oligocän. Ronzon P. ovinum Aymard und in schwäbischen Bohnerzen. I. IS y, SE DI — eG Fig. 637. Paloplotherium minus Cuv. Ob. Eoeän (Lignit). Debruge bei Apt. A Oberkieferzähne, B Unterkieferzähne. ?/,; nat. Gr. 2. Unterfamilie. ar Palaeotheriinae. AS Orbita hinten weit offen. P meistens M- artig. Obere M mit . Wförmiger Außenwand Fig. 638. und zweischrägen@Quer- Falaeoiherium crassum B ‘ Cuv. Erster unterer jochen. Parastyl und Molar. 1. Mesostyl schwach ent- wickelt. Die zusammenstoßenden Innenenden der beiden Halbmonde der unteren M bilden eine einfache Spitze. M; mit drittem Halb- mond.. Extremitäten relativ kurz und. dick. Vorder- und Hinterfuß dreizehig. Seitenzehen nur wenig schwächer als die Mittelzehe. Nur im Eocän und Unteroligocän von Europa. Palaeotherium Cuvier. (Fig. 638, 639.) Zahl der P oben stets vier, unten meist drei. Extremitäten und Schädel tapirähnlich. Die Körpergröße dieser artenreichen Gattung wechselt zwischen der von SE Schwein (P. curtum Cuv.) und der von m Rhinoceros (P. magnum Cuv.), die meisten mo Arten haben die Dimensionen eines Ta- er pirs ( P. medium Cuv., Mühlbergi Stehlin), unse Raul crassum Cuv. Dienu: ee: an welchen auch der Schädel und die berApiVauchıse. Bee des Schädels einzelnen Knochen am ehesten erinnern. "‘ sämtlichen Zähnen. 'h nat. Gr. U Mil) nm hl N ) (N NN, {it N Kat: FLUT £ r r In h D ns F Vortehraie, Manallar Br | e Bir } \ Ki f ng) ; u Die Molarisierung der P erfolgt hier sehr rasch, jedoch hat eine der ältesten Arten (P. Rütimeyeri Stehlin) sogar noch einen sehr einfachen P*. Im Pariser Gips finden sich ganze Skelette, in den Ligniten von Debruge (Vaucluse) verdrückte Knochen und Schädel. 3. Unterfamilie. Anchitheriinae. Orbita hinten offen, zuweilen vollständig knöchern begrenzt. Backenzähme brachyodont. Obere M mit W-förmiger Außenwand und zwei schrägen (uer- jochen. Parastyl, Mesostyl und Hypostyl wohl entwickelt. Innenenden der Halb- monde deutliche Kegel bildend. Dritter Halbmond des unteren M3 stets rudimentär. Radius und Ulna anfangs getrennt. Esctremitäten hoch und schlank, dreizehig. Seitenzehen den Boden berührend, aber dünner als die Mittelzehe. Im Oligocän und Untermiocän von Nordamerika, im Mittel- und Ober- miocän von Europa und im Unterpliocän von China. Mesohippus Marsh (Fig. 640, 641). J meißelförmig, ohne Marke. P mit Ausnahme von P, M-artig. Zwischenhöcker der oberen M und Hypostyl kräftig entwickelt. Mittlerer Innenhöcker der unteren M undeutlich zwei- spitzig. Vorderfuß mit griffelartigem Metacarpale V. Oligocän (White River- bed) von Dakota M. Bairdiüi Leidy von Schafgröße. Im Untermiocän von Oregon M. equiceps Cope. | Mesohippus Bairdi Leidy sp. Unt. Miocän. Dakota. Obere und untere Backenzahnreihe, nat. Gr. (Nach Osborn.) Fig. 640. Mesohippus celer Marsh. Unt. \ Miocän. Dakota. A Vorder- Fig. 642. i fuß, BHinterfuß, !/snat.Gr., Anchitherium aurelianense Cuv. sp. Miocän. Georgensgmünd, Bayern. restauriert (nach Marsh.) A oberer, B unterer Molar !J,. Anchitherium v. Meyer (Miohippus Marsh ?). (Fig. 642.) P mit Aus- nahme der kleinen P, M-artig. Zwischenhöcker der oberen M schmal, joch- artig mit den Innenhöckern verbunden. Innenhöcker der unteren M zwei- spitzig. J mit undeutlicher Marke. Ulna nach unten dünner werdend und distal am Radius angewachsen. Scaphoid und Lunatum unten abgestutzt, beide auf dem breiten niedrigen Magnum ruhend. Unciforme schmal. Metacarpale II und IV viel dünner als Mc III, aber fast ebenso lang und mit drei Zehengliedern. Fibula schwach, griffelartig, mit der Tibia ver- wachsen. Hinterfuß dreizehig, seitliche Metatarsalia schwach. Die einzige europäische Art, A. aurelianense Cuv. sp. (Palaeotherium hippoides Bilv.) a EEE EEE vr rn en | | .Perissodactyla. Equidae. ne ACH. charakterisiert das Obermiocän von Frankreich, Deutschland und Österreich. Be: a In China noch im Unterpliocän A. Zitteli Schlosser. In Nordamerika schon 2 - im Untermiocän A. praestans Cope sp., A. Condoni Leidy. : Be E: Archaeohippus Cope. au # ° Mioeän. | 2 id Altippus Douglass. P und @ M. schon etwas erhöht. P?2 ge- - streckt. Metapodien sehr lang. i Mittelmiocän. A. zaxus Douglass. Hypohippus Leidy. Zähne ähnlich Anchitherium, jedoch etwas höher. Seitenzehen lang. Mittelmiocän. H. eguwinus Scott sp., affinis Leidy. 5 j P arahıp US (Anchipp US) Parahippus en Miocän ar a u Leidy. (Fig. 643.) Obere J mit Schädel !/, nat. Gr. (nach Peterson.) vi Marken. Zähne mäßig erhöht. - | Orbita hinten geschlossen. Seitennzehen verkürzt. Mittelmiocän. P. (Des- Re. matippus) crenidens Scott sp., nebrascensis Peterson. "1 A r ; Ungulata. 4. Unterfamilie. Equinae. EN Orbita hinten vollständig geschlossen. Backenzähne hypselodont, meist, mit Ku reichlichem Zement. Pı sehr klein, öfters fehlend, die übrigen P M-artig. Obere eo M mit verlängerten Zwischenhöckern, welche zu je zweien eine Marke bilden. Erster | Innenhöcker groß, einem Basalpfeiler ähnlich, zweiter klein. Untere M mit großem Se als Doppelschleife entwickelten Innenpfeiler an der Vereinigung der beiden Halb- monde. J meißelförmig mit einer durch Einstülpung des Schmelzes entstandenen = Marke. Radius und Ulna verwachsen, letztere in der distalen Hälfte sehr dünn. Vorder- und Hinterfuß drei- oder einzehig, die seitlichen Metapodien dünn, entweder mit drei kurzen Phalangen versehen oder zu distal zugespitzten Griffelbeinen ver- ee! Leitkiel des dritten Metapodiums über die ganze distale Gelenkfläche reichend. Fossil in Nordamerika vom ÖObermiocän bis in das Pleistocän, in Europa, Asien und Nordafrika vom Unterpliocän bis in die Gegenwart, in Südamerika nur im Pleistocän. Ä Merychippus Leidy. (Fi- gur 644.) P und M mäßig hy- pselodont, mit viel Zement, Schmelzfältelung der oberen M gering. D brachyodont. Seiten- zehen stark verkürzt. Mittel- miocän von Nordamerika. M. sejunetus Cope. Obermiocän. M. insigmis Leidy. Fig. 644. -Protohi ppus Leidy. (Fi- Merychippus mirabilis Leidy. A ob. Milchmolar, B unt. Molar. 1}. ar | gur645D.) Vorderer Innenhöcker. eur Leidy, > Protocon .der oberen M mit dem ersten Zwischenhöcker verbunden. Fälte- lung des Schmelzes der oberen M gering. M mäßig hypselodont. Vorder- und Hinterfuß dreizehig. Seitenzehen kurz. Obermiocän von Nordamerika. P. perditus, placidus, mirabilis Leidy. Pliocän. P. Cumminsi Cope. Pliohippus Marsh. Wie vorige Gattung. Seitenzehen zuweilen ohne Phalangen. Pliocän Texas. P. simplicidens Cope. ‚Hipparion Christol (Hippotherium Hensel). (Fig. 645B). J mit Marke, C bei beiden Geschlechtern vorhanden. Backenzähne hypselodont, aber niedriger als beim Pferd. Pl klein, hinfällig, P2 dreieckig, länger als die | K EP # u, Pa ee N KE ARE PR 7 ET He Va, a7 AR NT Be I KA et Ze Ka ne LEE BET ERINNERN I EN LO WB RU TERN ge 5 BER RER TER ER. a N a aha Sa N a AAN h 1 \ r H Ma ) - £ \ Ava a De SR Lahn h ee fr x hr N r BR 462 Vertebrata. Mammalia. Ss ne ie FEN RE “ Oberer Molar von A Equus Stenonis Cocchi, B Hipparion gracile Kaup, C Neohipparion dolichops Ye De: } D / ET a EN EEE I im Querschnitt quadratischen P und M. Protocon der oberen P und M einen isolierten, im Querschnitt ovalen oder kreisrunden Pfeiler bildend. Schmelz an den Marken stark gefältelt. Innenenden der Halbmonde der unteren P und M als aneinanderstoßende langgestreckte Schleifen entwickelt. Zement der P und M sehr dick, an den D dünn. Untere D mit Außen- pfeiler. Schädel etwas niedriger als beim Pferd. Vor dem Tränenbein eine lange, unten von der Crista maxillaris begrenzte Grube. Extremitäten drei- zehig. Seitenzehen dünn, die Endphalange weit vom Boden abstehend. Körpergröße etwa zwischen der von Esel und Zebra. Hipparion lebte in Rudeln und die im Unterpliocän von Europa allenthalben verbreiteten und überaus häufigen Überreste von H. gracile Kaup (mediterraneum Hensel) gehören zu den wertvollsten Leitfossilien. Außer Europa kommt diese Art auch auf Samos, bei Troja und bei Maragha sowie in Agypten und in Algier vor. In China ist sie vertreten durch H. Richthofen Koken, in den in- dischen Siwalikhügeln durch H. antilopinum Falc. und Theobaldi Lyd. In Südrußland und auf Samos existiert neben ihr auch das kleine H. minus Pavlow. Im Mittelpliocän von Roussillon H. erassum Gervais. Fig. 645. Matthew, D Protohippus sp. Neohipparion Gidley. (Fig. 645 C). Gebiß ähnlich Hipparion, jedoch Schmelzfältelung schwächer, und Protocon der oberen P und M elliptisch wie bei Eguus. Seitenzehen etwas stärker reduziert. Nur in Nordamerika. Obermiocän. Pliocän. N. occidentale, gratum Leidy, niobrarense Gidley. Hippidium Owen (Rhinippus Burmeister). Backenzähne ohne Fältelung, sehr ähnlich denen von Protohippus, sehr niedrig und die oberen stark gekrümmt. Beide Innenhöcker der oberen P und M fast gleichgroß. Nasenbeine ungemein lang, Nasenausschnitt erst oberhalb M3 endend. Meta- podien kürzer und gedrungener als bei Eguus. Seitenzehen nur als Griffel- beine entwickelt. Unteres Pleistocän. Südamerika. Onohippidium Moreno wie Hippidium, jedoch mit langer tiefer Grube vor dem Tränenbein. Pleistocän. Südamerika. Equus Lin. (Fig. 645A). J mit Marke. Backenzähne stark hypselodont. P! klein, stiftförmig. Schmelzfältelung viel schwächer als bei Hipparion. Erster Innenhöcker viel größer als der zweite und langelliptisch, jedoch ebenfalls mit dem entsprechenden Zwischenhöcker verbunden. Zement- belag dick. Vorderfuß ohne Trapezium und ohne Rudiment von Me V- Die seitlichen Metapodien als kurze, unten zugespitzte Griffelbeine endend. Zuweilen finden sich jedoch Individuen, bei welchen, wie bei Hipparion, sie zu vollständigen Seitenzehen ausgebildet sind. Solche Fälle dürfen nicht verwechselt werden mit Mißbildungen, wie das Marsh getan hat, denn es handelt sich bei den letzteren nur um Verdoppelungen der Mittelzehe, was aus der Anwesenheit eines zweiten Os magnum hervorgeht. Die Gattung Eguus tritt zuerst in Ostindien im Pliocän auf, in China anscheinend sogar zusammen mit Hipparion. In Europa ist die älteste Art _ Ungulata. Perissodactyla. Equidae. _E. Stenonis Cocchi im Oberpliocän und Altpleistocän, hierauf folgt E. süssen- bornensis Wüst und zuletzt E. caballus Lin. im Pleistocän von Europa, Nord- - asien und Nordafrika. Im indischen Pleistocän E. namadicus Falc. Fossile Reste von Dschiggetai (E. hemionus) und Esel (E. asınus) sind selten, solche von Zebra kennt man aus Diamantseifen von Südafrika. In Nordamerika ist die Gattung Equus im älteren Pleistocän durch E. intermedius Gidley, complicatus und crenidens Cope, im jüngeren durch E Scotti Gidley, fraternus Leidy ete. vertreten. Die südamerikanische Pampasformation enthält ebenfalls Reste von Fguus, E. curvidens Owen, Andium Wagner. Noch vor der histo- rischen Zeit erlosch die Gattung Equus in ganz Amerika. Alle heutigen Pferderassen sind Zähmungsprodukte von altweltlichen Wildpferden. Über die Abstammung des Pferdes und der übrigen Equiden-Gattungen sind verschiedene Hypothesen aufgestellt worden. Schon Cuvier hatte auf die Verwandtschaft von Palaeotherium und Equus hingewiesen. Huxley bezeichnete Kguus, Hipparıon, Anchitherium und Paloplotherium (Plagiolophus) _ als Entwicklungsstufen einer genealogischen Reihe. Durch Kowalewsky wurde eingehend die allmäliche Umformung des Equidenfußes und -Gebisses geschildert, so daß der Stammbaum des Pferdes mit den genannten Etappen gesichert erschien. Die Entdeckung zahlreicher Gattungen in Nordamerika ermöglichte es jedoch, daß Marsh eine weit vollständigere Reihe von Ent- wickelungsstufen aus nordamerikanischen Formen zusammenstellen und Nordamerika als wirkliche Heimat der Pferde bezeichnen konnte. TE, De a msn Nach dem jetzigen Stand unserer Kenntnis ist der Stammbaum der Equiden etwa: £ 4 r Europa (Asien) Nordamerika. Südamerika. E Dog ar 12 ‚Equus Equus k neh, ' Pliohippus Hippidium (Onohippidium) ea Neohipparion F a Piotohippus Anchitherium er ee Pirahinpiia Hypohippus En Anciliiciun Msolippes Hotkispns Orchippus efirpue Tetraclaenodon | Die europäischen Gattungen Palaeotherium, Paloplotherium, Propa- laeotherium, Anchilophus, Lophiotherium und Pachynolophus sind für die Stammesgeschichte der Pferde ohne Bedeutung. Sie treten fast gleichzeitig miteinander auf und haben auch zum Teil die gleiche Lebensdauer. Ihr ; Beamer Ahne ist etwa in einem Hyracotherium der Fauna von Reims zu suchen. a ee Vertebrata. Mammalia 4, Familie. Titanotheriidae.!) Nasenbeine frei vorragend, glatt oder mit zwei Knochenfortsätzen versehen. Orbita hinten offen. = 5: = ne J bei den jüngeren Formen klein, hinfällig, bei den älteren sehr kräftig. Zwischen C und P ein sehr kurzes Diastema. Bei den älteren Formen alle P einfacher als die M, bei den jüngeren Ps und P, M ähnlich. Obere M mit W-förmiger Außenwand und zwei niedrigen konischen Innenhöckern, untere M aus je zwei V-förmigen Halbmonden bestehend. Ms mit drittem Halbmond. Vorderfuß vier-, Hinterfuß dreizehig. Hufe mäßig breit. Diese völlig erloschene und fast ganz auf das Eocän und Oligocän von Nordamerika beschränkte Familie besteht aus meist sehr großen, plumpen Huftieren, welche in ihrer äußeren Erscheinung teils an Tapir, teils an Rhinoceros erinnern und zuletzt Elefantengröße erreichten. Sie lebten, wie ihr Gebiß vermuten läßt, von saftigen Pflanzen. Die Kronen der Backenzähne sind sehr niedrig. Die oberen M haben zwei Außenhöcker, welche zusammen eine W-förmige Außenwand mit Para-, Meso- und Meta- styl bilden. Die beiden konischen Innenhöcker stehen meist ganz isoliert; der vordere ist immer größer als der hintere. Die C sind klein, konisch und etwas gebogen und von den P nur durch eine kurze Lücke getrennt. Die kleinen J sind bei den eocänen Formen vollzählig, bei den oligocänen. hinfällig. Die hinteren P unterscheiden sich von den M nur durch ihre geringere Größe, die oberen auch durch das Fehlen des zweiten Innen- höckers, die vorderen P sind etwas einfacher. Im Unterkiefer bestehen alle M und P mit Ausnahme des vordersten aus je zwei V-förmigen Halb- monden. Der Schädel ist lang und niedrig, das Gehirn klein. Bei den jüngeren Fig. 646. Palaeosyopes major Leidy. Mittel Eocän (Bridgerbed). Green River. Wyoming. A Backenzähne des Oberkiefers, B Unterkiefer. Formen erheben sich am hinteren Rand der Nasenbeine zwei stumpfkonische Knochenzapfen, die beim Männchen viel größer werden als bei den Weibchen. Die Extremitäten sind denen von Tapir ähnlich, der Carpus breit. Die Carpalia der beiden Reihen stehen alternierend und sind wenig seitlich ver- schoben. Der Vorderfuß besitzt vier funktionierende, der Hinterfuß nur drei Zehen. Das Calcaneum artikuliert mit der Fibula. Die a sind distal abgestumpft und etwas verbreitert. !) Earle ©. H., A Memoir upon the Genus Palaeosyops. Journ. Acad. nat. Sc. Philad. 1892 Vol. IX. — Hatcher J. B., Cranial elements of Titanotherium. Annals Carnegie Mus. 1901. — Amer. Naturalist 1895 p. 1084. — Marsh O. C., Amer. Journ. Sc. 1876 XI. 1889 XXX VI. 1890 XXXIX. — Osborn H. F., Bull. Am. Mus. Nat. Hist. New York 1902, 1908. | 465 - Formenreihen feststellen. 1. Unterfamilie. Palaeosyopinae. Sämtliche P einfacher als die M. Drei, selten zwei konische J in jedem Kiefer. C relativ groß. Obere M mit deutlichem Zwischenhöcker. Im Eocän von Nordamerika und von Europa. 4 Lambdotherium Cope schlankbeinig. Verbindet die Titano- theriiden mit den übrigen Perissodactylen. Untereocän Wyoming. Palaeosyops Leidy (Limnohyus Marsh). (Fig. 646.) = 2,0 oo 31.008 - zugespitzt. Obere P dreihöckerig. Vorderfuß vier-, Hinterfuß dreizehig. - Häufig im Eocän von Nord- E amerika. E Limnohyops Marsh. - Schädel breit. Manteoceras Osborn. Mesatirhinus und Mesorhinus Osborn mit schmalem Schädel. Mittel- und Obereocän. Dolichorhinus Ös- born mit gestrecktem Schä- del und langer Schnauze. Obereocän. | Telmatherium Marsh (Fig. 647) lange Nasenbeine mit knöchernen Protube- ranzen. Obereocän. Uinta- bed. Diplacodon Marsh Nasenbeine kurz, öfters mit Fig. 647. zwei knöchernen Auswüch- Telmatherium cornutum Osborn. Obereocän. Uintabed. Schädel sen. Extremitäten plump. von der Seite und von oben. 1j, nat. Gr. (nach Osborn.) Obereocän. Uintabed. Brachydiastematherium Boeckh und Maty. Mitteleocän Sieben- bürgen. Nur Unterkiefer bekannt. | “ 2. Unterfamilie. Titanotheriinae. Ein oder mehrere P den M ähnlich. J mehr oder weniger reduziert. C relativ klein. Im Oligocän von Nordamerika. Einige Zähne auch in Europa gefunden. E- EA . . . ei BE RE 5>0.1.@35,5 in geschlossener Reihe, im Milchgebiß >77. J klein, in verschiedener Zahl vorhanden, zuweilen ganz fehlend. C konisch, im all- gemeinen klein. P kleiner als M, aber ähnlich. An der Grenze der Stirn- und Nasenbeine ein paar stumpfe Knochenzapfen, welche bei den jüngsten Gliedern der einzelnen Stammesreihe riesige Dimensionen erreichen. Von diesen gewaltigen Tieren, welche dem Elefanten nur wenig an Größe nachstanden, hat man zahlreiche Schädel und viele vollständige sSkelette im unteren Oligocän, in der unteren Abteilung des White Riverbed von Dakota, Nebraska und Colorado gefunden, welche sich angeblich auf eine große Anzahl von Arten und Gattungen verteilen, deren genauere Ab- grenzung jedoch schon durch sexuelle und Altersdifferenzen erschwert wird. Die Extremitätenknochen sind lang und kräftiger, aber doch etwas schlanker als bei Rhinoceros. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 30 a a I af s In dieser Familie lassen sich verschiedene sehr vollständig geschlossene 4 Ta Pa) a 4 ha I E ! a“ BEN Ba 1 RN: DE ai rg N ’ “N EN a rn j REN I \L EEE 4 Ku KEN Zi u n NR. Ge ) 4 B n A | F Ä ” FR r RR in $ ; ö { « # ’ 0 D Ir x u lau" 2 - i- ) N wr . 466 ? Vertebrata.. Mammalia. Hure 6 5 2 | ’ a eo r . } . E Protitanotherium Osborn, riesige Form. Nur Unterkiefer bekannt. 2 Obereocän Uintabed. 2 Menodus Pomel, Brontotherium, Menops Marsh). (Fig. 649.) Oligocän von Diplacodon stammend. Restauriertes Skelett von Titanotherium (Brontops) robustum Marsh. Oligocän. Dakota. ca. !/,, nat. Gr. (Nach Marsh.) Fig. 649. Titanotherium (Brontops) dispar Marsh. Oligocän. Dakota. Schädel von der Seite und von oben, ı/, nat. Gr. (Nach Marsh.) he | ie: ae Perissodactyla. Chalicotheriidae. 467 Megacero 5 s Leidy (Brontops Marsh) Fig. 648, von Palaeosyops aus- gehend. i > Allops (Diploclonus) Marsh. Symborodon Cope. Brontotherium (Titanops) Marsh. Mit riesigen Hörnern auf den Nasenbeinen. Ohne J. Als Menodus rumelicus hat Toula einige Zähne aus Rumänien beschrieben. 5. Familie. Chalicotheriidae.!) E Vorder- und Hinterfuß dreizehig, semidigitigrad Endphalangen gespalten, krallenförmig. Astragalus niedrig, Femur mit schwachem dritten PROC & : \ i i - : i EINER E Nasenbeine lang, frei vorragend. Orbita hinten nicht umgrenzt. gu 3 5 J 28 umd © schwach oder fehlend. P einfacher als die M ; obere P mit nur einem Außen- und einem Innenhöcker. Obere M mit W-förmiger Außenwand und zwei ungleich großen Innenhöckern. Untere M, auch M;, nur aus zwei „Vförmigen Halb- _ monden gebildet, deren Enden sich als Spitzen erheben. Im Tertiär von Europa, Nordamerika, im Pliocän von Ostindien und im Pleistocän von China. Die Chalicotheriiden wurden früher in die Ordnung der Ancylopoda eingereiht, welche außerdem auch die Homalodontotherüidae umfaßte, welche jedoch ganz auf Südamerika beschränkt sind, mit jenen bloß die krallen- Fig. 650. Pig. 651. Macrotherium giganteum Gervais. Mioeän. Sansan. Chalicotherium Goldfussi Kaup. Unt. B Gers. 4A Vorderfuß, B Hinterfuß, 1), nat. Gr. Pliocän. Eppelsheim bei Worms. a Astragalus, c Calcaneum, n Naviculare, ch Cuboi- 4 zweiter oberer Molar. B letzter deum. (Nach Gervais.) unterer Molar. 2/, nat. Gr. artıge Beschaffenheit der Endphalangen gemein haben und im folgenden als Subordnung der Entelonychia besprochen werden. Die Chalicotheriiden hingegen sind, wie das schon aus der Gestalt des Astragalus hervorgeht, unzweifelhaft Perissodactylen, unter welchen ihnen die Titanotheriiden im Zahnbau ungemein nahe stehen. Der Carpus stimmt in der alternierenden Anordnung der einzelnen Knöchelchen mit dem der Perissodactylen überein. Der Tarsus weist Merkmale von Perissodactylen und Condylarthren auf. !) Deperet Ch., Archiv. Mus. d’hist. nat. Lyon V. 1892. — Filhol H., Mammi- 2 ieres de Sansan. Ann. sc. geol. XXI 1891. — Peterson O. B., American Naturalist Fe 1907. 30* SE 75 468 | bu a Vertebrata. Mammalia. Die Körperlast ruht niemals auf der Mittelzehe, sondern auf den äußeren Zehen. Die spitzen Endphalangen können, wie bei den Edentaten, weit zurückgebogen werden. In Europa erscheinen die Chalicotheriiden im Oli- gocän und dauern bis ins Unterpliocän, in Asien sogar bis in das Pleistocän. In Nordamerika sind sie auf Untermiocän und Mittelmiocän beschränkt. Sie sind die Nachkommen der Meniscothertidae. Schizotherium (Limognitherium) Gervais, basiert auf Fußknochen, zu welchen die von Gaudry als Chalicotherium modicum beschrie- benen Zähne gehören. ÖOligocän. Phosphorite von Quercy. Macrotherium Lartet (Anisodon Lartet) (Fig. 650). En n 2: 4 Zwischen C und P eine Lücke. Vorderbeine länger als Hinterbeine. Endphalangen mäßig gekrümmt. Untermiocän von Ulm (Chalicotherium Wetzleri Kowa- lewsky) und ÖObermiocän von Frankreich und Deutschland. Bei Sansan (Gers) fand sich ein vollständiges Skelett, bei La Grive St. Alban (Isere) ein Schädel von M. grande Lartet. Ohalicotherium Kaup (Ancylotherium Gaudry). (Fig. 651.) Wie Ma- crotherium, aber weder obere noch untere J vorhanden. Untere (Ü sehr klein. Unterpliocän. Pikermi, Samos, Eppelsheim, Baltavar, Maragha, Ost- indien. Pleistocän von China. Moropus Marsh. Vorderfuß mit rudimentärem Metacarpale V. Obere M gestreckter als bei Chalicotherium. Untermiocän, Chalicotherium bilobatum Cope — Moropus elatus Marsh —, bis Mittelmiocän von Nord- amerika. | 4. Unterordnung. Artiodactyla. Owen. Paarhufer.!) (Paraxonta Marsh.) Unguligrade oder digitigrade Huftiere mit paarigen Zehen, wovon die beiden mittleren gleichmäßig entwickelt und stärker sind als die öfters stark reduzierten oder verkümmerten seitlichen. Astragalus mit ausgefurchter Trochlea und distaler Gelenkrolle.e Hand- und Fußwurzelknochen alternierend. Gebiß vollständig, oder J und CO namentlich im Oberkiefer fehlend. Backenzähne bunodont, bunoselenodont oder selenodont. Femur ohne dritten Trochanter. Fibula mit Calcaneum artı- kulierend. Im Gegensatz zu den im Niedergang begriffenen Perissodactylen bilden die Artiodactylen gegenwärtig die formenreichste, lebenskräftigste und ver- breitetste Gruppe unter den Huftieren. Sie kulminieren in den bunodonten Schweinen und den selenodonten Wiederkäuern, die zwar in auffallender Weise voneinander abweichen, aber gleichwohl gemeinsamen Ursprung be- sitzen. Das entscheidende Merkmal der Artiodactylen beruht in der paarigen ° Anzahl der Zehen und der Metapodien. Die beiden mittleren (III u. IV), sind stets gleichmäßig entwickelt, die seitlichen schwächer oder ganz ver- kümmert und die erste Zehe oder der Daumen nur bei einigen wenigen ausgestorbenen Formen (Oreodontidae, Anthracotheriidae) überhaupt vorhanden. Die Körperlast wird von den beiden Mittelzehen getragen, zwischen denen auch die Extremitätenachse verläuft. Die A Deiien sind teils schlank und hochbeinig, teils plump und kurzbeinig. Der Schädel erinnert bei den primitiveren Formen an Raubtiere und Unpaarhufer, bei den vorgeschritteneren Typen gewinnt er durch Verlängerung ) Cope E. D., The Artiodactyla.. American Naturalist. 1388—89. Vol. XXII XXIH. — Kowalewsky W., Palaeontographica XXII 1873—74. — Stehlin J. H. G., Abh. schweiz. paläont. Gesellsch. XXIII 1906. XXV 1908. XXVII 1910. TERN ENTER 258 a9 | Ungulata. Artiodactyla. 469 der Gesichtsknochen, durch die Entwickelung von Luftzellen in der Stirn- region, von Stirnzapfen oder Geweihen ein sehr mannigfaltiges Aussehen. Die Tränenbeine nehmen einen relativ großen Raum auf der Schädelober- ' fläche ein und weisen bei den Wiederkäuern oft ziemlich tiefe Gruben ‚(Tränengruben) zur Aufnahme von Talgdrüsen auf. Die Stirnbeine nehmen : stets an der Bedeckung des Gehirns teil und gewinnen zuweilen sehr große - Ausdehnung. Bei den Wiederkäuern tragen sie paarige Geweihe oder _ knöcherne von Hornscheiden umgebene Stirnzapfen. Der Unterkiefer ist _ bei ihnen lang, schlank und niedrig mit gerade aufsteigendem Kronfortsatz. E- Das Gebiß besteht ursprünglich aus 44 Zähnen, die bei den primi- _ tivsten Formen eine geschlossene Reihe bilden. Durch Verlängerung der Kiefer oder durch Verkümmerung der vordersten P, zuweilen auch der oberen (©, entstehen Lücken zwischen den Vorderzähnen und den Backen- zähnen, die bei den Wiederkäuern am größten sind, weil hier der untere C _ dieht an die J heranrückt und auch die Gestalt und Funktion eines J er- - langt. Reduktion und Verlust der J und € beginnt im Oberkiefer, jedoch _ sind Spuren der oberen J selbst noch beim Embryo vom Schaf erhalten. Die Backenzähne sind bei den primitiveren und älteren Formen _ brachyodont, bei den Wiederkäuern nicht selten prismatisch und häufig mit Zement versehen. Die Krone der unteren M war wohl ursprünglich sechshöckerig, aber von diesen sechs Höckern ist der unpaare Vorderhöcker, “ Paraconid, und der unpaare Hinterhöcker, Mesoconid, schon sehr frühzeitig verschwunden oder zu einer Basalwarze zusammengeschrumpft und an den oberen M verschmilzt der vordere Zwischenhöcker, Protoconulus, schon sehr _ bald mit dem benachbarten Innenhöcker, Protocon. Von Mitte des Tertiärs an bestehen die M nur mehr aus je zwei paar opponierten Höckern. Der - zweite Zwischenhöcker, Metaconulus, der oberen M ist in den meisten Fällen " zu dem zweiten Innenhöcker geworden, ein wirklicher Hypocon ist nur ausnahmsweise vorhanden und dann immer aus dem Basalband hervor- - gegangen. Sind die Höcker konisch, so ist das Gebiß bunodont, nehmen sie \/förmige oder halbmondförmige Gestalt an, so wird das Gebiß buno- “ selenodont oder selenodont. Bei selenodonten oberen M stoßen die Außen- - höcker mit ihrer Basis aneinander und entwickeln an der Vereinigungsstelle > eine mit vorspringender Vertikalfalte, Mesostyl, versehene Außenwand. Die Innenhöcker sind entweder konisch oder \/förmig oder sie umschließen, wenn sie als Halbmonde ausgebildet sind, gebogene Marken. Die unteren - M unterscheiden sich von den oberen durch ihre geringere Breite. Ihre - vier Höcker sind bei den bunodonten Formen konisch und meist deutlich " getrennt, jedoch ‚waren auch bei ihnen, wie das bei den selenodonten E Formen stets der Fall ist, die Außenhöcker ursprünglich \/förmig. Die “ Innenhöcker sind bei dieser letzteren Gruppe mehr oder weniger kompri- “ miert und bilden zusammen eine Innenwand. Der letzte untere M hat " fast stets einen fünften Höcker oder Halbmond. Völlige Übereinstimmung zwischen P und M kommt bei Artiodactylen fast niemals vor, jedoch - können bei Endgliedern mancher Formenreihen die P, in beiden Kiefern den D oder den M ähnlich und die vorderen P ziemlich kompliziert werden. - Im ganzen ist das Gebiß der Artiodactylen typisch heterodont und der Bau > der P viel einfacher als der der M. Äuch werden die = im ee zu ’_ den M niemals prismatisch. E Im Milchgebiß weichen die JD und CD nur wenig von ihren Nachfolgern, den T und © ab, dagegen bieten die D größere Mannipgfaltig- 'W keit als bei den Unpaarhufern. Der letzte obere D hat die Zusammen- © setzung eines echten M, der letzte untere D trägt im Gegensatz zu den un- teren M drei Paare Höcker oder Halbmonde, ist aber vorne viel schmäler "E e> die WM. Der obere D? Be in seiner hinteren Partie einem halben M, den M. %“ al h ER \ Ä . ATO . | ; Vertebrata. Mammalia. ET . k A l h AOL 7 Er etwas komplizierter als die P, aber ihnen doch sehr viel ähnlicher als Das Schulterblatt hat schmale dreieckige Form. Schlüsselbeine fehlen. Der Humerus ist bei den primitiveren Formen länger, bei den spezialisierteren aber kürzer als der Radius. Ulna und Radius bleiben ent- weder getrennt, oder die mittlere Partie der Ulna wird sehr dünn und der distale Teil verschmilzt mit dem Radius. Der Carpus enthält dieselben « 4 j 4 Ä Elemente wie bei den Perissodactylen und zeigt die nämliche seitliche Ver- schiehung der distalen Reihe, so daß Magnum und Unciforme stets je zwei Carpalia der proximalen Reihe stützen. Bei vorgeschritteneren selenodonten Formen erfolgt Verschmelzung von Magnum und Trapezoid und öfters Ver- lust des Trapeziums. Fünf Metacarpalia sind bis jetzt nur bei Oreodontiden und Anthracotheriiden beobachtet worden, doch ist Metacarpale I auch hier klein und stummelartig und trägt nur bei den Oreodon kurze Phalangen. Die vier übrigen Mc bleiben bei den primitiveren Formen aller Linien und bei den Hippopotamiden und allen Suiden getrennt. Bei den Wieder- käuern verkümmern die seitlichen Metacarpalia und die dazu gehörigen Zehen stecken entweder als kurze Afterklauen frei in der Haut, oder sie gehen vollständig verloren. Sind die seitlichen Metapodien griffelartig oder ganz verschwunden, so zeigen die mittleren Neigung, zu verschmelzen. Der so entstehende »Canon« hat jedoch stets zwei Markhöhlen, das distale Ende bleibt gespalten und ist mit zwei Gelenkflächen versehen. Die Verwachsungs- stelle wird äußerlich auf der Vorderseite des Canon durch eine Furche an- gedeutet. Die Länge‘ der Metapodien bedingt die Lauffähigkeit, sie sind daher bei den Wiederkäuern schlank und lang, bei den Suiden und Hippo- potamiden kurz und dick. Stets übertreffen die zwei gleichgroßen mittleren Metacarpalien (III u. IV) die beiden seitlichen (II u. V) an Stärke und Länge und zwar um so beträchtlicher, je mehr die Extremitäten zum Laufen und Springen dienen. Die distalen Gelenkköpfe der vorderen und hinteren Metapodien tragen Leitkiele, die namentlich bei den vorgeschritteneren Formen sehr gut ent- wickelt sind, indem sie sich auch über die ganze Vorderseite erstrecken. Fig. 652. Vorderfuß A von Oreodon, B von Xiphodon mit inadaptiver Reduktion, C von Sus, D von Tragulus mit adaptiver Reduktion. Ungulata. Artiodactyla. 471 E- Im ursprünglichen Artiodactylenvorderfuß artikulierte Mc T mit dem - Trapezium, Mc II mit Trapezium, Trapezoid und Magnum, Mc III mit - Magnum und Unciforme und Mc IV und V mit dem Unciforme. Diese An- ordnung kann festgehalten werden bei Reduktion der Seitenzehen, es be- hauptet bei dieser von Kowalewsky als »inadaptive Reduktion« (Fig. 652 AB) bezeichneten Umbildung jedes Metacarpale hartnäckig seinen Platz unter den dazugehörigen Handwurzelknochen, namentlich gilt dies von dem Me II. Bei der sadaptiven Reduktion« (Fig. 652 CD) rücken die beiden mittleren Metacarpalia fast in gleiche Höhe, ihre proximalen Gelenkflächen breiten sich aus, drängen die seitlichen Metapodien ‚nach außen und hinten und bemächtigen sich ihrer Ansatzstellen am Carpus. Mc II wird von der Verbindung mit dem Magnum ausgeschlossen und artikuliert nur mehr mit dem Trapezium und einem Teil des Trapezoids. Der Fuß erlangt hiedurch größere Festigkeit und Schnelligkeit. Alle noch jetzt existierenden Artio- dactylen mit reduzierten Extremitäten gehören in die »adaptive« Reihe. 4 Fig. 653. Fig. 634. Calcaneum von Anoplotherium Astragalus (Sprungbein) von Helladotherium Duvernoyi. commune von vorne. as Gelenk- 4A von vorne und B von hinten. !/, nat. Gr. (Nach Gaudry.) fläche für den Astragalus, p Ge- t tibiale Gelenkfläche (Trochlea), n naviculare Gelenkfläche, lenkfläche für die Fibula, cub cub cuboidale Gelenkfläche, cal hintere Calcaneumfasette, für das Cuboideum, !/, nat. Gr. ce, €’ seitliche Fasette für das Calcaneum, ex freier Innenrand (Nach Gaudry.) des Astragalus. | Das Becken ist gestreckt, das Hüftbein schmal. Dem Femur fehlt der dritte Trochanter. Tibia und Fibula sind bei den primitiveren Formen getrennt, und die letztere ist wohl entwickelt. Bei den vorgeschrittenen ver- kümmert die Fibula zu einem griffelartigen Knochen, von dem zuletzt nur ein kurzes, distales Stück erhalten bleibt. Das Calcaneum (Fig. 653) hat an seiner Vorderseite eine gewölbte Gelenkfläche für die Fibula. Am Astra- galus (Fig. 654) ist die obere und vordere Gelenkrolle für die Tibia tief ausgehöhlt, sein distales, dem Naviculare und Ouboid aufruhendes Ende ist nicht abgestutzt wie bei den Perissodactylen, sondern bildet ebenfalls eine konvexe Gelenkrolle, welche auf der Hinterseite in eine große gewölbte Fläche (cal) übergeht. Bei den primitiveren vierzehigen Formen mit gut ausgebildeten Seitenzehen bleiben alle Tarsusknochen getrennt. Bei den Traguliden und den Wiederkäuern verschmelzen Naviculare und Cuboid, ebenso verwachsen Unciforme III und II und zuweilen sogar alle Tarsalia mit Ausnahme von Cuneiforme 1. Auch am Hinterfuß verkümmern oft die seitlichen Metapodien und Zehen. M£I ist, wenn überhaupt anwesend, nur als Stummel vorhanden. Bei Anoplotheriiden und bei Dicotyles wird der Hinterfuß durch einseitige Verkümmerung einer Seitenzehe dreizehig. Auch die zwei mittleren Meta- tarsalia können zu einem Canon verwachsen und zwar sogar schon früher als die Metacarpalien (Hyaemoschus, Gelocus, Dicotyles). Bei der inadap- tiven Ausbildung der Extremitäten bewahren die einzelnen Metatarsalia 179 Vertebrata. Mammalia. ihren Platz unter den entsprechenden Tarsalien. Bei der ee Be tion werden die seitlichen Metatarsalia von den sich ausbreitenden mittleren nach außen und hinten verdrängt. Die Zehen beider Extremitäten sind gleichartig gebaut, die Endphalangen dreieckig — nur bei den Anoplo- theriiden und bei Agriochocerus krallenartig — und von Hufen umgeben. Für das phylogenetische Verständnis der Extremitätenumbildung bei den Artiodactylen ist es von großem Interesse, daß selbst bei den vorgeschrit- tensten Paarhufern' (Cavicornia) die im späteren Alter verschmolzenen Knochen bei Embryonen getrennt angelegt sind und somit den geologisch älteren Formen entsprechen. Die scheinbar so weit auseinander liegenden Entwicke- lungsstadien des plumpen, kurzen, vierzehigen Hippopotamusfußes und der schlanken, langgestreckten, zweihufigen Wiederkäuerextremitäten werden somit gewissermaßen in kurzer Folge auch in der Ontogenie der höchst- stehenden Paarhufer durcheilt. Nach dem Gebiß zerfallen die Artiodactylen in drei Hauptgruppen: A. Bunodontia. DB. Bunoselenodontia. CC. Selenodontia. 1. Suidae 5. Anthracotherüidae 8. Ariphodontidae 2. Elotheriidae 6. Anoplotheriidae 9. Caenotheriidae 3. Leptochoeridae 7. Dichobunidae 10. Oreodontidae 4. Hippopotamidae 11. Camelidae 12. Tragulidae 13. Hypertragulidae 14. ÜCervicornia 15. Antilocapridae 16. Cavicornia. A. Bunodontia. 1. Familie. Suidae. Schweine.!) 3 1455 Ödrachyodont und bunodont. Obere und untere M mit vier stumpf konischen Höckern und häufig mit vielen warzenartigen Nebenhöckerchen. Alteste Formen mit einem Zwischenhöcker — Metaconulüs — in der Vorderhälfte der oberen M. P einfacher als M. C stark vorragend. Carpalia und. Tarsalia nicht verschmolzen. Untere Hälfte des Astragalus gegen die obere etwas seitlich verschoben. Extremitäten vierzehig, der Hinterfuß zuweilen dreizehig. Metapodien getrennt. Seitenzehen dünner und kürzer als die Mittelzehen. Fig. 655. A Cebochoerus Rütimeyeri Stehlin. Mitteleoecäne Bohnerze von Egerkingen, Schweiz Obere Backen- zähne nat. GT. (nach Stehlin.) B Cebochoerus minor Gervais. Obereocän. Phosphorite von Quercy. Unterkiefer nat. Gr. (Nach Gaudry.) Die Suiden stehen den Anthracotheriiden wenigstens anfangs ziemlich nahe. Beide dürften auf eine gemeinsame Stammform zurückgehen. In der Gegenwart bewohnen Suiden alle Kontinente mit Ausnahme von Austra- lien. Achte Suiden beginnen in Europa im Mitteleocän, in Nordamerika im Oligocän. Die Hauptentwicklung der Schweine fällt in die Zeit vom Miocän bis in die Gegenwart. fr "\ Stehlin H. G., Geschichte des Suidengebisses. Abhandl. schweizer. paläont. Gesellsch. 1899. 1900. Bunodontia. Ungulata. Sui dae AT3 Cebochoerus Gervais (Dichobune Rütimeyer, Acotherulum Gervais). (Fig. 655.) Oberer C vertikal, dolchförmig, unterer © als vierter J und der 'zweiwurzelige untere P, als [6 entwickelt, obere M fast quadratisch, mit fünf Höckern, davon drei in der vorderen Hälfte. Unterkiefer hinten sehr hoch, mit gerundetem Eckfortsatz. Mitteleocän. Bohnerz von Egerkingen C. Rütimeyeri Stehlin. Obereocän. Mormont (. helveticus Picetet. St. Hip- polyte de Caton, Phosphorite von Quercy C. minor Gerv. Debruge (. sa- turninus Gervais Sp. Ohoeromorus Pictet (Leptacotherulum Filhol). Obere M etwas breiter als lang. Unterer © und P, normal ausgebildet. P, mit Innenhöcker. Außenhöcker der unteren M V-förmig. Stammvater der echten Schweine. Obereocän. Mormont. Ch. helveticus Pictet. RN Eohyus Marsh. Eocän. Wyoming, durchaus problematisch. E Choeropotamus Cuvier. Oberer ( dolchförmig, Pl vergrößert, unterer € Jähnlich, P, Cartig.. M mit vier Haupt- und vielen Nebenhöckern, obere EB auch mit Mesostyl. Unterer Pk, ohne Innenhöcker. Unterkiefer niedrig, * hinten weit ausgezogen. Obereocän. Frankreich und England. Ch. pari- siensis Blv. Palaeochoerus Pomel. (Fig. 656.) Zahnreihe fast noch geschlossen. C© nicht viel stärker als J ua P. Obere und untere M mit vier konischen Höckern und Basal- M band, unterer Ms mit fünf Höckern. Unter- miocän Europa. P. Meisneri Meyer, typus Pomel. Mittelmiocän. P.aurelianensis Stehlin Propalae- ochoerus Stehlin. Oligocän. Phospho- rite von Quercy. ‚2 Choerothe- — rium Deperet (Üolo- _ bus Fraas). Klein, sehr einfache P und M. z B D .. . Fi 656. Obermiocän. Stein- ai | ar, Palaeochoerus Meisneri v. Meyer. Untermiocän. Ulm. 4 obere, B untere heim, Sansan, Schle- Backenzähne, nat. Gr. siıen etc. e p! p? p® p* mi m2 m> . Xenochoerus Zdarsky. Sehr kom- plizierte, M-ähnliche P. Obermiocän. Stei- ermark. Hyo therium Meyer. (Figur 657.) Fig. 657. @ Ahnlich Palaeochoe- Hyotherium Sömmeringi v. Meyer. Obermiocän. Eibiswald. Steiermark rus, jedoch größer. Oberkiefer. 1/, nat. Gr. (nach Peters.) Oberer © zweiwurze- lig.. Höcker der M kantig. Im europäischen Mittel- und Obermiocän weit verbreitet. A. Sömmeringt Meyer. Unterpliocän Indien. AH. perimense Lydekker. br Perchoerus Leidy. + P. Oligocän (White Riverbed) und Chaeno- — hyus, Bothrolabis Cope, Desmathyus Matthew. Untermiocän (John Day) und Thinohyus Marsh im Obermiocän von Nebraska mit nur drei unteren P sind = die palaeochoerusähnlichen Vorläufer von: Dicotyles Cuvier. er Oberer © dreikantig, vertikal, hintere E P wie die M mit zwei Höckerpaaren und Nebenwarzen. Metatarsale III re er Y e: ” % “, Pe 5: ” % au in AA 00000 Vertebrata. Mammalia. und IV proximal verschmolzen. MtV zu einem kurzen Stummel reduziert. Lebend und im Pleistocän von ganz Amerika. Platygonus Le Conte. Vor den drei P langes Diastema. Höcker der M zu Jochen verbunden. - Seitenzehen fast ganz reduziert. Obermiocän bis Pleistocän von Nordamerika. Maylohyus Leidy. 3 J. Höcker konisch. Metacarpale II und V noch mit Zehengliedern. Pleistocän Nordamerika. B Prosthenops Mat- m2 thew. Diastema nicht sehr lang, Oben nur 2 J, 1 Ga zEssnaber: miocän und Pliocän von Nebraska. Doliochoernus Filhol. Höcker jochar- ee Ex z a EN tig angeordnet. Oligo- ‚istriodon splendens v. Meyer. Miocän (Sarmatische Stufe.) Nußdorf „5 = bei Wien. 4 Prämolaren und erster Molar des Oberkiefers. can. Phosphorite von B zweiter Molar des Unterkiefers. ?°/, nat. Gr. UETCY. ListriodonMeyer. (Fig. 658.) #& P. Obere J mit breiten Kronen, untere horizontal, meißel- förmig. Oberer (' dick und kurz, dreikantig und aufwärts gekrümmt. Untere C lang, dreikantig, bogenförmig. P* dreihöckerig, die übrigen kurz und dick. M mit zwei Querjochen. Mittel- und Obermiocän von Europa L. splendens Meyer und in den indischen Siwalikschichten. Hippohyus 3 p* m! m? m? Falconer. Molar- | = höcker mit zahl- walik. Ostindien. SusLin.(Fi- gur 659.) J und € wie bei Listriodon, M mit vier stump- fen, niedrigen Fig. 659. H höck Sus erymanthius Roth und Wagner. Unterpliocän. Pikermi bei Athen. aupt 0C ern Backenzähne des Oberkiefers, !/, nat. Gr. (Nach Gaudry.) und zahlreichen Nebenhöckern. M3 mit langem Talon. Lebend in Europa, Asien und Nordafrika. Fossil im Unter- pliocän von Montebamboli — S$. choeroides Pomel — im Unterpliocän von Eppelsheim, Pikermi etc. 5. antiguus Kaup, erymanthius Roth. Mehrere Arten in China und in den Siwalik. Im Oberpliocän von Toskana $. Strozzii Meneghini und im Pleistocän von Europa $. scrofa Linn. 2. Familie. Elotheriidae.?!) SE 31 335 Schädel mit schmalem kleinem Oranıum und langer Schnauze. J, CO und P kräftig entwickelt. J und C konisch. P höher als die M und mit Ausnahme von P* einspitzig. Hwypocon der oberen fünfhöckerigen M aus dem Basalband entstanden. Vordere Hälfte der unteren M höher als die hintere. Extre- mitäten vier- oder zweizehig. er, Die Elotheriidae unterscheiden sich von den Suiden hauptsächlich durch die primitive Ausbildung der J, © und P, sowie dadurch, daß der zweite Innenhöcker der oberen M nicht aus dem Metaconulus, sondern aus einer Basalwarze entstanden ist. 1) Peterson O. A., A Revision of the Entelodontidae. Memoirs of the Oar- negie Museum 1909. — Scott W. B., The Osteology of Elotherium. Transact. Amer. Phil. Soc. 1898. reichen Falten. Si- En. Se aha | a BER re 7 ME 25 ' ee aa ee a ren). PR FETTE sr 7 - \ x > e— Bunodontia. Leptochoeridae. Hippopotamidae. 475 Achaenodon Cope (Parahyus Marsh?). Schädel bärenähnlich, 2 P. Obereocän. Uintabed. Wyoming. A. insolens Cope. Protelotherium Osborn. Jochbogen ohne Fortsatz, breite Stirn. Nur drei obere P vorhanden, obere M fünfhöckerig. Extremitäten vier- zehig. Obereocän. Uintabed. P. uintense Osborn. Elotherium Pomel (Entelodon Aymard, Archaeotherium Leidy). (Fig. 660.) Obere M fünfhöckerig, mit Zwischenhöcker in der Vorderhälfte, alle mit starkem ‚Basalband. Unterer M,; ohne Hinterhöcker. Jochbogen mit nach unten ge- richtetem Fortsatz. Unterkiefer mit Protuberanzen am Unterrand. Extre- mitäten zweizehig. 13 Brust- und 6 Lendenwirbel. Oligocän von Ronzon (Hite. Loire), Lobsann im Elsaß, Phosphorite von Quercy (E. magnum Aymard) und im Oligoeän (White River) E. Mortoni Leidy, Untermiocän (John Day) von Nordamerika E. (Boochoerus, Daeodon) humerosus Cope. Dinohyus Peterson, ähnlich Klotherium. Miocän. Nebraska. 3. Familie. Leptochoeridae. Leidy. Obere M viel kürzer als breit, trituberkulär mit Zwischenhöckern, untere M vierhöckerig. Vorderhälfte viel höher als die Hinterhälfte. P gestreckt, die unteren sehr kompliziert. Metapodien dünn. > 3) £ N DH N \ S NUN > IS RN I ID SY DIET EN N l/ Fig. 660. Elotherium crassum. Oligocän (White Riverbed.) Dakota. Schädel von der Seite u. von oben, !/, nat. Gr. (Nach Marsh.) I N) D llua, 7 AN Kan (= GGG Am LAY mr Kleine Formen von nicht ganz sicherer systematischer Stellung und auf das Oligocän von Nordamerika beschränkt. . Leptochoerus Leidy. (Laopithecus Marsh, Menotherium, Stibarus Cope, Oligoeän (White Riverbed). 4. Familie. Hippopotamidae. Flußpferde. BEER | BE 5 N -Sr T 25 Obere und untere M mit vier stumpfen gefalteten Höckern, bei der Abkauung eine kleeblattartige Figur bildend. P einfach. Obere C sehr dick, kurz, vorne abgekaut. Untere C gewaltig groß, dreikantig, bogenförmig, hinten mit Abkauungsfläche. Untere J zylindrisch, sehr lang, wurzellos, nach vorne gerichtet. Alle Carpalia, Tarsalia und Metapodien getrennt. Füße vierzehig, seitliche Zehen = viel schwächer und kürzer als die mittleren. Endphalangen mit nagelartigen ufen. fe N Ye a yr EN . . al - Ar Vertebrata. Mammalia. Die einzige noch jetzt lebende Gattung dieser Familie ist auf das tropische Afrika beschränkt. Fossil findet sie sich im Pliocän und Pleisto- cän von Asien, Europa und Afrika. Hippopotamus Lin. wird je nach der Zahl der J in die Subgenera Hexaprotodon und Tetraprotodon Falconer zerlegt. Im Pliocäin von Ostindien H. sivalensis Falconer, im Mittelpliocän von Ägypten und Algier H. hippo- nensis Gaudry, im Oberpliocän von Val d’Arno H. major und Pentlandi Fal- coner im europäischen Altpleistocän dem lebenden amphibius nahestehend. Im Altpleistocän von Trinil (Java) sivajavanicus Dubois. Aus Algier be- schreibt Pomel mehrere Arten. Zwergformen sind aus Höhlen auf Malta, Cypern und Kreta bekannt, sowie aus sehr jungen Ablagerungen von Mada- gaskar, H. madagascariensis Grandidier. B. Bunoselenodontia. 5. Familie. Anthracotheriidae.!) Ausgestorbene Paarhufer mit vollständigem Gebiß. 5 Obere M mit vier Haupthöckern und einem Zwischenhöcker in der vorderen Hälfte, untere M mit je zwei konischen Innen- und halbmondförmigen Außenhöckern. P meist kurz, die drei vorderen einspitzig, meist durch ein Diastema vom Ü getrennt. Carpalia, Tarsalia und Metapodien nicht verwachsen. Füße vierzehig, die Seitenzehen meist dünner und kürzer als die mittleren. Untere Astragalus- trochlea nicht gegen die obere ver- schoben. Die Anthracotheriiden bilden eine primitive Gruppe der Paar- hufer, welche vorzugsweise in Eu- ropa, spärlicher in Nordamerika, Nordafrikaund Ostindien verbreitet war. Die ältesten Überreste finden sich im Eocän (Bohnerze, Phos- phorite), das Hauptlager für Anthra- cotherien ist das Oligocän. Die jüngsten Formen erlöschen im Miocän. Anthracotherium Cuv. (Fig. 661.) Obere M breiter als lang, mit vier \/-förmigen oder konischen Höckern und einem vor- deren sichelförmigen Metaconulus. drittem Halbmond. J oben und unten schaufelförmig, Csehr kräftig entwickelt. Diastema klein. Häufig imOligocän von Europa,namentlich in kohleführenden Ablagerungen, u a Roche, selten im Miocän? von Östindien. bei Lausanne. A Oberkiefer, B Unterkiefer. ih nat. gr. Die Arten variieren in der Größe zwischen Rhinoceros (A. magnum !) F’ilhol H., Mammiferes fossiles de Ronzon. Ann. Sc. geol. 1882. XII. — Kowalewsky W., On the Osteology of the Hyopotamidae. Philos. Trans. 1873. Mo- nographie der Gattung Anthracotherium. Palaeontographica 1873. XXII. — Scott W. B., Structure and Relationship of Ancodus. Journ. Acad. Nat. Sc. Philad. 189. N > Untere M vierhöckerig, M; mit Bunoselenodentia, Anoplotheriidae. a7 Ch. A. alsaticum Cuv.) und Schwein (4. minus Cuv. valdense Kow.). Auch im Öligoein (White Riverbed) von Nordamerika kommen Anthracotherium und ähnliche Formen vor — Heptacodon, Octacodon Marsh. Brachyodus Gervais. Backenzahnreihe geschlossen. Obere M quad- ratisch. Oberoligocän B. porcinus Gerv., und Mittelmiocän von Europa 2. onoideus Gerv. und Untermiocän ven Ägypten B. africanus Andrews. | Ancodus Pomel (Hyopotamus Owen, Bothriodon E = Aymard). (Fig. 662, 663.) Schädel länger und nied- | riger als bei Anthracotherium. C schwächer und durch langes Diastema vom ersten P getrennt. Hügel der oberen M ausgezeichnet \/-förmig. die Innen- höcker der unteren M spitz konisch. Oligocän, be- Ancodus (Hyopotamus) velau- nus Cuv. sp. Oligoeän. Ronzon bei Le Puy. 4 Vor- Fig. 663. derfuß, B Hi B. P : & & 1], ne Ancodus (Hyopotamus) velaunus Cuv. sp. Oligocän. Ronzon bei Le Puy. lewsky.) Schädel von oben und unten, !/, nat. Gr. (Nach Filhol.) sonders häufig in Ronzon (Hte. Loire). A. velaunus Cuv., bovinus Owen. Im Oligocän von Ägypten A. Gorringei Andrews, in dem von Nordamerika A. americanus Leidy. Die nordamerikanischen Formen unterscheiden sich durch die kürzere Schnauze und durch den Besitz eines großen Daumens. Elomery& Marsh. Arretotherium Douglass.. Oligocän. Montana. Obere M mit nur vier \/-förmigen Höckern. Vordere P schwach. Merycopotamus Falcon. und Cautley. Obere M mit nur vier \/-för- misen Hügeln. Untere Siwalikschichten von Ostindien. M. nanus Lydekker. Rhagatherium Pictet (Hyopotamus Rütimeyer). Obere M mit fünf spitzen Höckern und mit Mesostyl. P* M-artig, unterer P, und die übrigen P sehr kompliziert und gestreckt. Zahnlücke vor Ps. Eocäne Bohnerze. R. valdense Pictet von Mormont, frohnstettense Kow. von Sigmaringen. Haplobunodon Deperet (Dichodon, Acotherulum BRütimeyer, Anthra- cotherium Lydekker). M wie beim vorigen, P einfach, P, Cartig, weit von P,abstehend. Unterkiefer niedrig. Eocän. Bohnerze der Schweiz. H. Müller: Rütimeyer und solodurense Stehlin von Egerkingen. Thaumastognathus Filh. Phosphorite von Quercy. Lophiobunodon Deperet. Obereocän. 6. Familie. Anoplotheriidae. = = = z Zahnreihe meist vollständig geschlossen. J! öfters vergrößert, ver- hkal und voneinander getrennt. Alle J, C und P meist allmählich ineinander über- si Be NEIN. Re I ach 23 LER =. 7 b 1 Be Be IF - Vertebra e a. Mammal En cr und seitlich abstehend. Carpalia und Tarsalia frei, Endphalangen krallenähnlich. Schwanz sehr lang. Der Schädel hat, abgesehen von der .Kürze und Breite der Schnauze, einige Ähnlichkeit mit dem von (amelus. Durch die Länge des Schwan- zes und die mit krallenähnlichen Endphalangen versehenen Extremitäten h gleichen die Anoplotherien eher Carnivoren he | als Huftieren. Sie sind auf das Eocän und ältere Oligocäin von Europa beschränkt. 4 nn ee —— \ WPD Bo | SU 7 Mm e DER | air \ SY ? WISH), Al N 1 IN) N I! | | I Mm N. ı u THh,; 4 1 IN \ \ N (| Ni WEN Ir DE SA mrs \%“ GIER ua nn —_ 4 0% \ Re Aue 2), I N 76° EN NIIDEIERZIIY N ee ———g —— — Fig. 665. oh, Anoplotherium latipes Gerv. sp. Ob. Eocän Fig. 664. (Phosphorite) Escamps. Querey. A die zwei Anoplotherium commune Cuv. Ob. Eocän (Gips). Mont- hinteren P und der vordertise M des Ober- > martre bei Paris. Schädel !/, nat. Gr. kiefers. B die zwei letzten M des Unter- (Nach Blainville.) kiefers (nat. Gr.). Anoplotherium Cuv. (Eurytherium Gervais). (Fig. 664, 665.) Außenwand der oberen M W-förmig, Zwischenhügel nur in der vorderen Hälfte klein, vorderer Innenhöcker konisch, hinterer \/-förmig. Untere M mit zwei Halb- monden auf Außenseite und drei spitzen Höckern auf Innenseite, davon zwei in der Vorderhälfte des Zahnes. (/ in beiden Kiefern P ähnlich. Die Anoplotherien waren kurzbeinige, gedrungene, mit langem kräftigen Schwanz versehene Huftiere von Tapir-Größe, die wahrscheinlich den Schwanz als Schwimmorgan benutzten. Ihre drei Zehen waren wohl durch Schwimm- haut verbunden. Im Öbereocän von Paris A. commune Cuv. ‘Hand mit nur zwei Zehen. Debruge bei Apt A. (Eurytherium) latipes Gervais. Hand _ dreizehig. Diplobune Rütimeyer (Hyracodontherium Filhol). (Fig. 667.) Sehr ähnlich Anoplotherium, jedoch kleiner. Oberer erster J vergrößert. Die oberen M sind relativ breit, und an den unteren M stehen die beiden vorderen Innenhöcker ganz dicht beisammen. Extremitäten dreizehig. Wangenfläche ohne Grube. Im Oligocän, Bohnerz von Ulm und Pappenheim und in den Phosphoriten von Quercy. D. Quercyi Filhol, D. bavarıcum Fraas. Im Eocän D. secundarium Cuv. sp. Dacrytherium Filhol (Plesidaerytherium Filho]). Wangenfläche mit tiefer Infraorbitalgrube. Vorderer Innen- höcker der unteren M schwach entwickelt. P relativ ein- fach. Zwei wohlentwickelte, aber dünne Seitenzehen. Mittel- _ Ortnaspidotherium. Wad Obereocän. Phosphorite. Schweizer Bohnerze. Unt. Eocän von Reims. Leptotheridium Stehlin (Rhagatherium, Caenotherium Pic- A oberer Molar, B un- ? a terer M, ?ı nat. Gr. tet, Hyopotamus Kütimeyer). Klein. Eocän. Schweiz. Bohnerze. Fig. 666. ur A 5 u ri Pa EEE E : BER A a H b j Aesp> a Nee) ® s nr Se a OR EETRIE IE, WERE An. EEE SER Ray ee Ye ie a Bunoselenodontia. Dichobunidae. 479 - A Catodontherium Deperet. Wange mit seichter Vertiefung. Schnauze schmal. P gestreckt. P* einfach. Vorderster Innenhöcker der unteren _ ai WM sehr schwach. Eocän. Schweizer Bohnerze (. fallax Stehlin. Robiac u. O. robiacense Dep£ret. Mixtotherium Filhol (Adrotherium Filhol, Hyopotamus Rütimeyer). P! fast M-artig. C fast normal entwickelt. Schnauze kurz, Unterkiefer sehr hoch, Schädel mit kleinem Cranium und weit abstehenden Jochbogen. Eocän. Phos- phorite. Orthaspidotherium Lemoine (Fi- - sur 666). Untereocän. Reims. Sehr klein. SUR AR). S ul HPS ——— = — Diplobune Quercyi Filhol. Bohnerz. Eselsberg bei Ulm. A Backenzähne und Prämolaren des Ober- kiefers. B rechter Unterkiefer von der Seite. C Unterkieferzähne von oben (2; nat. Gr.) D Vorderfuß, E Hinterfuß (!/, nat. Gr.). 7. Familie. Diehobunidae. er ILIEES. Ausgestorbene, kleine Paarhufer mit vollständigem Gebißs S=—;—> Obere M mit drei Höckern in der hinteren Hälfte, die Innenhöcker \/-förmig, die übrigen meist konisch. Untere M mit komischen Inmen- und \/-förmigen Außenhöckern. Vorderer Innenhöcker meist doppelt. Vorderhälfte der unteren M etwas höher als die hintere. Esctremitäten vierzehig. Seitenzehen dünn. Schädel Tragulusähnlich. Durch den Besitz von drei Höckern in der Hinterhälfte der oberen M unterscheidet sich diese Familie von allen übrigen Paarhufern, obwohl sie im übrigen viele Ähnlichkeit mit primitiven Suiden, Anthracotheriiden und Traguliden aufweist. Die Dichobuniden beginnen in Europa schon im ' ältesten Eocän, sterben aber im Oligocän aus. In Amerika sind sie auf das Obereocän beschränkt. Dichobune Cuvier (Fig. 668). (Microchoerus Wood, Hyopotamus Rüti- meyer. Obere Zahnreihe geschlossen. Obere M mit Mesostyl. Alle Höcker I Su en: + AN A BR Fr N OH ale Vertebrata. Memimalia:. 2 one Ba Me“ Kar, RN mehr oder wenig konisch. P einfach. Obereocän, Bohnerze, Pariser Gips bis Oligocän. D. leporina Cuv. Hyperdichobune Stehlin. Oberer P! kompliziert. Eocän. Schweizer Bohnerze. e; Mowillacitherium Filhol (Necrolemur, Hyopsodus Rütimeyer). Ohne | Zwischenhöcker in Vorderhälfte der oberen M. Untere P gestreckt. Eocän. M. Cartieri Rütimeyer sp. Meniscodon Rütimeyer (Phenacodus, Protogonia Bütimeyer). Mittel- eroße Tiere. Obere M ohne Mesostyl, mit großem Parastyl. Mitteleocän. 2 A Bohnerz von Egerkingen. M.ewropaeus Rütimeyer sp. RER Metriotherium Filhol (Deilotherium, Spa- a niotherium Filhol). Groß. Phosphorite von Quercy. Ne) Na, Protodichobune Stehlin. Untereocän von N a Epernay. Homacodon Marsh. Obere M sechshöckerig, ® B untere M vierhöckerig, dichobuneähnlich und Helo- hyus Marsh. Obere M mit fünf Höckern, untere M mit zwei Innenhöckern in der Vorderhälfte. Mitteleocän. Bridgerbed. Wyoming. Fig. 668. Sarcolemur Üope. Sehr spitze Höcker an Dichobune leporina Cuv. Phos- den unteren M. FEbendaselbst. phorite. Escamps. Quercy. | JR A zwei Molaren des Oberkieiers, Trigonolestes Cope. Obere M dreihöcke- B letzter Milchzahn und die rjg (?). Untereocän, Wasatchbed von Wyoming. zwei vorderen Molaren des {= Unterkiefers. (Nat. Gr.) T. (Pantolestes) brachystomus Cope. En C. Selenodontia. 8. Familie. Xiphodontidae. : IE 2 " a Zahnreihe geschlossen. =——-—= Backenzähne selenodont. Obere M mit vier 5 Bi 23075 18 oder fünf Halbmonden, der Zwischenhügel in der vorderen Hälfte. Untere M mit zwei komprimierten Innenhöckern und zwei dußeren Halbmonden. Vordere P ge- streckt, unterer P4, seltener auch der obere P* sehr kompliziert. Unterer P, als Eckzahn ausgebildet, oder J, Ü und P ineinander übergehend. Estremi- täten lang, schlank, zweizehig. Seitliche Metapodien zu kurzen. prosimalen Stummeln reduziert, mittlere getrennt. Im europäischen Obereocän. Phosphorite von Quercy, Bohnerze, | Debruge bei Apt. Ei B Die Xiphodontiden sind schlanke, hochbeinige, an Hirsche erinnernde Selenodonten, die aber sehr bald vollständig erlöschen. Xiphodon Cuv. (Fig. 669.) Xiphodon gracile Cuv. Ob. Eocän. Debruge bei Apt Pur 2 na Halbmonden. ee Backenzähne des Oberkielen.. B des P* einfach. Cuboid und Navicu- Unterkiefers. ®, nat. Gr. lare getrennt. Eocän. X. gracile Cuv., castrense Kowalewsky. Amphimerye Pomel (Hyaegulus Pomel, Xiphodontherium Filhol). Außenhöcker der fünfhöckerigen oberen M halbmondförmig. Zahnlücke zwischen den unteren P, und P;. Unterkieferrand ohne Einbuchtung. Eocän. Bohnerze der Schweiz, Pariser Gips, Debruge, Phosphorite von Quercy. Oligocän. Ronzon. Fig. 669. | Ä | | | | u, = /i8 Yan "ai = FR Be HE EHRE ER a - $ Selonndantia. Caenotheriidae. u 481 ; Ungulata. - Pseudam phimerysx Stehlin (Cnenotherium Pictet, Mioclaenus, Plesio- merya Rütimeyer). Ohne Zahnlücke zwischen P, und P. Unterkieferrand _ eingebuchtet. Schweizer Bohnerze. Phosphorite von Quercy. | Eine oder beide Gattungen besitzen fadenartige seitliche Metapodien. _ Cuboid und Naviculare verschmolzen. E Dichodon Owen. Obere M mit vier Halbmonden. Ecken der Außen- - monde der oberen und der Innenhöcker der unteren M weit vorspringend. ‘ Letzter P in beiden Kiefern sehr kompliziert, der obere Pt M-artig, P, D, ähnlich. ÖObereocän. England. D. cuspidatuss Owen. Bohnerz von Sigmaringen D. frohnstettensis Fraas. Ri Haplomeryx Schlosser. P mäßig kompliziert. Obere M anfangs mit 1 ‘ fünf, später mit vier Halbmonden. Eocän. Phosphorite, Schweizer Bohnerze. : Tapirulus Gervais. Obere M fünfhöckerig, ohne Mesostyl. Höcker der oberen und Innenhöcker und Monde der unteren M paarweise zu Jochen _ verbunden. Zahnreihe geschlossen. P mit Ausnahme von P, trikonodont. Phosphorite. Schweizer und Ulmer Bohnerze. Systematische Stellung un- sicher, vielleicht eine Suide. 9. Familie. Caenotheriidae. Zahnreihe fast vollständig geschlossen, in der Regel res Obere M aus fünf halbmondförmigen Höckern bestehend, der Protocon in die Hinterhälfte der ; Krone verschoben. Untere M mit zwei äußeren Halbmonden und zwei konischen = Imnenhöckern, von denen der zweite nach vorwärts gerückt ist. P ziemlich einfach, Er © oberer Ü klein, unterer als vierter J, und P, als Eckzahn entwickelt. Extremitäten N - wierzehig, die Seitenzehen kürzer und dünner als die Mittelzehen. Cuboid und - Nawiculare getrennt. Obereocän bis Untermiocän. Europa. e. Die Überreste dieser zierlichen, kaum Hasengröße erreichenden Tiere, die offenbar in Rudeln lebten, finden sich besonders häufig in den Phosphoriten von Quercy und im Untermiocän der Auvergne und des Mainzer Beckens. B Fig. 671. x 3 Les Caenotherium sp. Oligoeän. Phosphorite. Fig. 670. Quercy. A Vorderfuß, B Hinterfuß. = «Caenotherium elongatum Filhol. Oligocän. Phos- # nat. Gr. (Nach Schlosser.) © phorite von Quercy. A Schädel ?/, nat. Gr. B obere (Die nicht schattierten Carpalia und $ P? bis M®, C untere Zahnreihe. J, bis M;. Tarsalia sind ergänzt.) Ei Oxacron Filhol (? ya u Pomel). Protocon der oberen M fast in = der Mitte des Zahnes gelegen. 3 P. Obereocän. Phosphorite, Debruge, Mormont. 1-4 Caenotherium Bravard (Microtherium Meyer). (Fig. 670, 771.) Unter- _ kiefer und Extremitäten relativ plump. Oligocän und Untermiocän. Plesiomeryx Filbol. Extremitäten und Unterkiefer schlank. Ebenda. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. sl „ NN a ae RR a ei 2.2 INTER ORS uhr n Er er EEE Di che 2 ui ‚S. HT ; N, Re Zu & „ ar r Yu Phi Yiy » ‚ Ahr , #| 4 Tut Kun: \ “ ae Ks y ER zahle e Ä 482 “ Vertebrata. Mammalia. dr "le “ N n x | 10. Familie. Oreodontidae. Leidy.!) | = Be ED TED RE i Gebiß meist vollständig. 57, in geschlossener Reihe, manchmal mit Diastema. Backenzähme selenodont. Obere M mit vier, selten mit fünf Halb- monden. P in der Regel einspitzig, seitlich komprimiert, ziemlich kurz. P, zu- weilen M-artig. Unterer Pı stets als Eckzahn, C als vierter Incisiv fungierend. Ulna, Radius, Carpalia, Tarsalia und Metapodien getrennt. Extremitäten vierzehig, f Seitenzehen dünner und etwas kürzer als die Mittelzehen. Zuwweilen noch ein Daumen vorhanden. En | Die Oreodontiden sind vollkommen ausgestorben und bis jetzt nur aus | dem Obereocän, Oligocän und Miocän von Nordamerika bekannt. Sie haben Er, vermutlich mit den Cameliden die Stammform gemein. 1. Unterfamilie. Agriochoerinae. Obere M mit tief ausgefwrchten Außenhöckern. Humerus mit niedriger Drochlea. Endphalangen krallenartig. Schwanz lang. Augenhöhle nicht geschlossen. Die Agriochoerinen haben äußerlich mehr Ähnlichkeit mit Car- nivoren als mit Huftieren und gleichen hierin auffallend den Ano- plotheriiden, von denen sie sich je; doch durch den Besitz von zwei Seitenzehen unterscheiden. Protagriochoerus Scott. 4P. Obere M mit fünf Höckern. P, in beiden Kiefern einfach. Ober- eocän. Uintabed. Agriochoerus Leidy (Arti- ES RB A ony& Osborn, Merycopater, Coloreodon ggiomorulatironsteiäy, Oligecan. White River Cope, Agriomerya; Marsh). (Fig, 672, reihe. ®/, nat. Gr. (Nach Seott.) Ohne obere J. #P. P, in beiden | Kiefern kompliziert. Obere M mit nur vier Höckern. Hand mit Daumen versehen. Oligocän. White River- bed. A. major Leidy. 2. Unterfamilie. Oreodontinae. Obere M mit W-förmiger Außenwand. Humerus mit hoher Trochlea. End- phalangen hufartig. Schwanz kurz. Augenhöhle meist geschlossen. Die älteren Oreodontiden haben sowohl in ihrem Habitus als auch in der Größe Ahnlichkeit mit den amerikanischen Schweinen, Dicotyles, die jüngeren erlangen zum Teil durch Verdickung und weites Ausbiegen der Jochbogen eine gewisse Ähnlichkeit mit Hippopotamus. Protoreodon Scott und Osborn (Hyomeryx, Eomeryx Marsh). Zahn- reihe geschlossen. Obere M mit Zwischenhöcker, Protoconulus, in der Vorderhälfte. Orbita hinten offen. Obereocän Uintabed. P. parvus Scott. Limnenetes und Bathygenys Douglass.. Ähnlich, jedoch M ohne Zwischenhöcker. Unterstes White Riverbed. 1) Cope E., Proceed. Amer. Philos. Soc. Philad. 1884 XXI. — Matthew W. B., Mem. Amer. Mus. Nat. Hist. New York. Vol. I. Part. VI 1901. — Scott W. B., Beitr. zur Kenntnis der Oreodontidae. Morph. Jahrb. 1890. XVI. On the Östeology of Agriochoerus. Proc. Am. Phil. Soc. Philad. 1894. — Wortman J. L., Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New -York 189. ur - je 1 Tee | Ungulata. Selenodontia. Oreodontide. 183 Ben Leidy. (Fig. 673, 674.) Zahnreihe geschlossen. Obere M aus _ vier Halbmonden bestehend. 'Orbita hinten geschlossen. Tränengruben F Eon. Schnauze kurz. Hand mit kurzem Daumen. Sehr häufig im Oligo- -cän. White Riverbed von Nordamerika O. Oulbertsoni, gracilis Leidy. Eporeodon Leidy (Eucrotaphus Leidy). H E Schädel gestreckt. Ohne Daumen. ÜUnter- _ miocän. John Daybed. Nordamerika. E. E major Leidy. E Mesoreodon Scott. Zahnkronen ziem- ‚ lich hoch. Mittelmiocän. Deep Riverbed. A 2: m. Fig. 673. i a reodon Oulbertsoni Oreodon Culbertsoni Leidy. Oligocän. White Leidy. 4A Vorderfuß, © Riverbed. Nebraska. Schädel und Unterkiefer B Hinterfuß !/, nat. Gr. % !/; nat. Gr. (nach Scott.) (nach Scott.) M EM reochoerus Leidy. Cranium hoch. Schädel kürzer als bei Oreodon. - Jochbogen stärker und weiter vorragend. Schnauze lang. Prämolarreihe > kurz. Skelett größer und plumper. Mittelmiocän. M. proprius Leidy. | Promery- A cochoerus Doug- lass. (Fig. 675.)Schä- del und Prämolar- reihe lang. Joch- bogen hinten ver- © dickt. Untermiocän. = John Daybed. Phemacocoe- - lus Peterson. Mit- telmiocän. 4 Merychyus © Leidy (Ticholeptus r E Cope). Schnauze - verkürzt, mit Lücke = zwischen Tränen- _ und Stirnbein und - Oberkiefer. Zähne ziemlich hochkro- © nig. Seitenzehen _ stark reduziert. Mit- - tel-und Obermiocän { . .. » k und Plioeän. 4 Promerycochoerus macrostegus Cope. Schädel von der Seite. !/, nat. Gr. B Promeryeochoerus superbus Leidy. Schädel von unten. Unt. Miocän. ! Lep tauche- John-Daybed. Oregon. !/, nat. Gr. (Nach Cope.) _ niaLeidy. Schnauze verkürzt, Jochbogen hoch. Nur zwei untere J vorhanden. Zahnkronen > ziemlich hoch. Oberstes Oligocän (White Riverbed) und Untermioecän. 31* | Verlebrai Märiale, Pi: Oycelopidius Cope (Pithecistes Cope). Schädel flach. Mehrere rc Be; im kurzen Gesichtsschädel, J weit vorragend. Mittelmiocän. Deep Br Riverbed. 11. Familie. Camelidae. Tylopoda Illig.?) Gebiß mehr oder weniger vollständig rn: Backenzähne selenodont, jr vom CO und häufig auch vom vordersten P durch Diastema getrennt. Obere M Be: stets länger als breit. P häufig reduziert, der vorderste in beiden Kiefern C ähnlich. | Halswirbel ohme Arterienkanal. Carpalia und Tarsalia frei, mit Ausnahme von Y Ouneiforme II und III. Estremitäten vier- oder zweizehig. Seitenzehen bei den | späteren Formen gänzlich verschwunden. Mittlere Metapodien stets ohne vordere Leitkiele, bei den späteren Formen verschmolzen. Magen mit drei Abteilungen. Von den zwei lebenden Gattungen bewohnt die eine — (amelus — Nordafrika und Asien, die andere — Auchenia — das westliche Südamerika. N; Die Familie stammt aus Nordamerika, wo sie vom Obereocän bis zum Pleisto- N cän vertreten war. Im Pliocän selangte sie nach Asien und von da nach . Nordafrika. Die fossilen nordamerikanischen Formen bilden eine geschlossene Stammesreihe und führen auf indifferente, vierzehige eocäne Urformen mit getrennten Metapodien und vollständigem Gebiß zurück. Der Schädel trägt weder Geweihe noch Hörner, seine langgestreckte Form, die schräg abfallende Schnauze mit den kurzen, aber hohen Zwischen- BY kiefern, die stark vorspringenden, geschlossenen Augenhöhlen und die geringe Neigung der Gesichtsachse gegen die kraniale Achse verleihen ihm eine IR gewisse Ähnlichkeit mit dem Pferdeschädel. Das Gebiß unterscheidet sich von dem der Wiederkäuer durch die gestreckteren oberen M und durch die Anwesenheit von einem oberen Ü und mindestens einem oberen J. Die P können starke Reduktion erfahren. Trotz der früh eintretenden Verschmelzung der Metapodien bleiben die Carpalia und Tarsalia frei mit Ausnahme von den miteinander verwach- senen ÜCuneiforme II und III. Das Trapezium kommt bei den jüngeren Formen in Wegfall. An den distalen Gelenken fehlen Leitkiele. Die fossilen Cameliden bilden in bezug auf Gebiß- und Skelettentwicklung eine aus- gezeichnete, eng geschlossene Reihe, deren ältere Glieder sich mit Embryonen der lebenden Gattungen Camelus und Auchenia vergleichen lassen. 1. Unterfamilie. Feplnr LEE Cope. Gebiß vollständig, ohne Zahnlücke. = - —- " brachyodont, © größer als I. P mit Ausnahme von P, schneidend. Obere M aus vier Halbmonden bestehend. Meta- ‚podien nicht verwachsen, Hand vierfingerig, Fuß zweizehig mitproximalen Griffelbeinen. Radius und Ulna erst im Alter fest verbunden. Schädeldach eben. Schnauze kurz. Bunomeryx Wortman. Obere M mit fünf \/-förmigen Höckern. 4 P, Molaren an Homacodon erinnernd, aber echt selenodont. Wohl eher verwandt mit Protoceras als mit den Cameliden. Obereocän. Uintabed B. elegans Wortman. Leptotragulus Scott und Osborn (Parameryc Marsh). Uinta- bis Titanotheriumbed. Unvollständig bekannt, ebenso Oromerys Marsh. Protylopus Wortman. Schnauze kurz. Orbita hinten nicht ge- schlossen. Obereocän. Uintabed. P. Peterson Wortman. Eotylopus Matthew. Oligocän. Titanotheriumbed. ı) Cope E. D., The Phylogeny of the Camelidae. Amer. Naturalist 1886. — Matthew C. W., Mem. Am. Mus. New York I. 1901. — Scott W. B., On the Phylo- geny of Poebrotherium. Journ. of Morphology. 1891. V. und The selenodont Artio- dactyls of the Uinta Eocene. Transact. Wagners free Institut Philad. 1899. — Wortman J. L., The Extinet Camelidae of North America. Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York. 1898. Fi u 2 | ee | } Al er w < r San: a ef 2 ER PAR, ET PETE b; Se u "Selenodontia. Camelidae. 485 2. Unterfamilie. Po&@brotheriinae. Cope. Gebiß vollständig, meist mit —_— Zwischenkiefer und Symphyse verlängert. _ Orbita hinten nicht vollständig geschlossen. Metapodien getrennt. Hand und Fuß zweizehig, digitigrad. Endphalangen hufartig. Seitenzehen nur durch proximale - Stummel angedeutet. Ulna und Radius verwachsen. Oligocän und Untermiocän von Nordamerika. - E Poebrotherium Leidy (Fig. 676). Mit kleinem unteren 0. Größe _ von Reh. Oligocän (White Riverbed). P. Wilsoni Leidy. E Paratylopus Douglass (Gomphotherium Cope). (Fig. 677.) Unterer C | eroß. Orbita fast. geschlossen. Gesicht verkürzt. Von Wildschafgröße. - Untermioeän, John Day- und Oligocän, Protocerasbed. E: Oxydactylus Douglas. Protomeryx Leidy. Mittelmiocän. A Fig. 676. Poebrotherium Wisoni Leidy. Oligocän. White Riverbed. Nebraska. 4 Schädel und Unterkiefer 2; nat. Gr. B Vorder- fuß. € Hinterfuß !/; nat. Gr. (nach Wortman.) ER 7 DIN 5 N Fig. 677. Paratylopus Sternbergi Cope sp. Untermiocän. John Daybed. Oregon. Schädel und Unterkiefer. !/, nat. Gr. (Nach Wortman.) 3. Unterfamilie. Protolabinae. Cope. . Gebiß vollständig. Orbita vollständig geschlossen. Extremitäten zweizehig, - semidigitigrad. Hauptmetapodien meist zu einem Canon verwachsen. Ulna und > Radius verwachsen. Im Miocän von Nordamerika. Lama- bis Kamelgröße. Protolabis Cope. ae P, zuweilen fehlend. Metapodien nicht - verschmolzen. Obermiocän. Colorado. .. _Stenomylus Peterson. M langgestreckt und hochkronig. Mittel- _ mioeän. | Procamelus Cope. Plioeän. DeRı3ls i : ie RE RER Selten mit vier P. Obermiocän und > > Os x TTS EEE RR ERROR EN ER 486 Vertebrata. Mammalia. Pliauchenia Cope. Ohne Ps. Obermiocän und Pliocän von Texas und Nebraska. | Alticamelus Matthew. Ohne obere J! und J?, jedoch mit # P. ‚Hals, Metapodien, Femur und Tibia ungewöhnlich lang. Obermiocän Fon q Colorado und Pliocän von Nebraska. | 4. Unterfamilie. Camelinae. Cope. Gebiß mehr oder weniger reduziert. Ulna mit Radius verwachsen. Extre- mitäten zweizehig. Alle drei Zehenglieder dem Boden aufliegend. Metapodien verschmolzen. Im Pliocän und Pleistocän von Nord- und Südamerika und im Unter- pliocän von Indien und China. Lebend in Asien, Nordafrika und Süd- amerika. Camelus Lin. (Merycotherium Bojanus). 2: >: n Im Milchgebiß noch drei obere Schneidezähne. J;, C-ähnlich. Zahnlücke vor und hinter C und hinter dem vordersten P. Untere J schaufelartig, C kräftig. P® und Pt aus Außenwand und innerem Halbmond bestehend. M ziemlich hoch. Lebend in Nordafrika und Asien. Fossil im Unterpliocän von Indien C. sivalensıs Fale. Cautl. und China und im Pleistocän von Sibirien und Südrußland, (©. sibiricus BoJ. sp., von Rumänien C. alutensis Stefanescu, von Algier ©. Thomasi Pomel und von Nordamerika C. americanıs Wortman. Protauchenia Branco, Palaeolama Gervais, Hemiauchenia, Stilauchenia, Lamaops Ameghino im Pleistocän von Südamerika. Auchenia IJlliger. 5 = ee Lebend und im Pleistocän von Süd- anıerika. Camelops Leidy, Holomeniscus und Eschatius Cope stehen Au- chenia nahe, sind aber nur unvollständig bekannt. Pliocän? und Pleisto- cän von Oregon, Kalifornien und Mexiko. 12. Familie. Tragulidae. Zwerghirsche. !) Schädel geweihlos. _—_ı. Ohne obere J. Oberer C säbelartig, unterer als vierter Incisiv ausgebildet. Zahmlücke ziemlich weit. M selenodont, mit nur vier Höckern, die oberen allseitig vom Basalband umgeben. FP verlängert, seitlich kom- primiert und mit Ausnahme von P* schneidend. Carpalia und Tarsalia teilweise verschmolzen. Mittlere Metapodien viel stärker als die vollständig erhaltenen seit-. lichen, getrennt oder zu einem Canon verwachsen. Reduktion der Seitenzehen adaptıv. Magen mit drei Abteilungen. Die Traguliden erreichen höchstens die Dimensionen vom Reh. Sie beginnen im Oligocän von Europa ‚und gehen wohl auf Dichobime ähn- liche Formen zurück. Im Miocän sind sie bereits überaus selten und nur durch Dorcatherüım vertreten, aus welchem sich die jetztin Westafrika lebende Gattung Hyaemoschus entwickelt hat. Dagegen ist der Vorfahre der jetzt in Südindien und auf den Sundainseln verbreiteten Gattung Tragulus bis jetzt noch nicht ermittelt. Der hornlose Schädel, die freibleibende Ulna, die unvollständige Ver- schmelzung der Hauptmetapodien, die Persistenz der seitlichen Metapodien, ‘die bei den Gelocinen freilich in der Mitte aufgelöst werden, und die ge- streckten "einfacheren und schneidenden P verleihen den Traguliden ein ursprünglicheres Gepräge gegenüber den Cervicornia und den Cavicornia, von welchen sich die beiden lebenden Gattungen auch durch die diffuse Placenta und den dreiteiligen Magen unterscheiden. Hingegen fehlen auch 1) Kowalewsky W., Gelocus. Palaeontogr. Bd. XXIV. 187. — Milne Edwards | A. Annals scienc. nat. Zoologie 5. Ser. II 1864. ERTL Ungulata. re aodonin. Camelidae. ee, en schon die oberen J, und die M haben große Ähnlichkeit mit jenen _ der (Cervicornia, welche auch sicher auf gewisse Traguliden — Gelocinen _ — zurückgehen, denn sie sind mit diesen “durch die geweihlosen Gattungen Amphitragulus und Dremotherium innig verbunden. Auch für die Cavicornia mit hirsch- und rinderähnlicher Bezahnung ist die Abstammung von den Gelocinen sehr wahrscheinlich. 1. Unterfamilie. Tragulinae. Hinterhaupt groß und schmal. Bullae mit zelligem Gewebe erfüllt. „. P ein- Jach, langgestreckt, mit Ausnahme von P*. Untere M meist mit schräger, von der Spitze des ersten Innen- und öfters auch des ersten Außenhöckers nach hinten ver- laufenden Leiste. Obere M mit starkem Cingulum. Seitliche Metapodien vorne und hinten vollständig. Cuboid und Naviculare, ‘später auch die Cuneiformia zu einem Knochen verschmolzen. Fossil im Oligocän, Miocän und Unterpliocän von Europa und im Pliocän und Pleistocän von Südasien. Lebend in Südostasien und Westafrika. Die oligoeänen Gattungen haben keine Nachkommen hinterlassen. Fig. 678. a Fig. 679. Doreatherium Naui Kaup. Unt. Pliocän. Eppelsheim Ü Dorcatherium cerassum Lartet sp. Ober- bei Worms. Schädel, !/;, nat. Gr. (Nach Kaup.) miocän. Günzburg. A obere P®, W3, M?, B unterer Ps, M,, NM». Cryptomeryx Schlosser. 2 P. Untere M mit Leiste am ersten Innenhöcker. Oligocän? Phosphorite von Quercy. Lophiomeryxz Pomel. Obere M vierhöckerig, untere ohne Leiste, mit konischem ersten Innenhöcker. Metapodien getrennt. Oligocän. ' Cournon, Frankfurt a. M., Phosphorite von Querey. Dorcatherium Kaup. (Fig. 678, 679.) 3 P, obere M vierhöckerig, untere M mit Leiste am ersten Innen- und Außenhöcker. Oberer © dolchartig. Vordere Metapodien getrennt, hintere verschmolzen. Seitenzehen sehr dünn. Obermioeän von Europa. D. guntianum Meyer, crassum Lart sp. Unter- plioeän. D. Naui Kaup. Pliocän von Indien. D. majus Lyd. Hyaemoschus Gray. $% P. Lebend in Westafrika. | Tragulus Brisson. (Fig. 652D.) Kleiner. Mittlere Metapodien im Alter fest verwachsen. Pliocän und Pleistocän von Südindien 7. sivalensıs _ Lyd. Lebend T. meminna Gray. . Unterfamilie. Geloeinae. ich M ohme Leisten am ersten Innen- und am ersten Aujsenhöcker. Mittlere Metapodien mehr oder weniger fest zu einem Canon verwachsen, seitliche dünn und in der Mitte aufgelöst. Cuboid und Naviceulare miteinander verschmolzen. Oligocän von Europa. Unter den Gelocinen haben wir owe die Ahnen der Hirsche, als auch die Stammeltern der Cavicornier mit hirsch- oder ieh: . Backenzähnen zu suchen. EN“ EEE er} GREY FE ; BEWERTEN 23° KEBNEN F De NE" Pre - Be a Vertebrata. Manmalia. Gelocus Aymard. (Fig. 680.) Obere M N; mit vier Hecke : # Ba . Innenhöcker der unteren M massiv. P einfach, langgestreckt. Kleiner Fr y unterer P, vorhanden. Im ÖOligocän von Ronzon, Ulm, Böhmen und Phos- A phorite von Quercy. | Fig. 680. " Gelocus communis Aymard. Oligocän. Ronzon (Haute Loire). ü A obere Backenzähne, B untere P und M von außen. Ü' von oben. D Vorderfuß, E Hinterfuß !%, nat. Gr. (n.Kowalewsky.) | Paragelocus Schlosser. Obere M mit fünf X Höckern und Pseudogelocus Schlosser mit kompli- zıerten unterem P,. Oligocän. Bohnerze von Ulm. Bachitherium Filhol. 2 P, unterer P, kompli-, ziert und Prodremotherium Filhol. (Fig. 681, 682.) einfach gebaut. Oligocän. Phosphorite von Quercy. 13. Familie. Hypertragulidae.!) Schädel anfangs ohne knöcherne Auswüchse, später mit Geweih versehen, das stets von Haut bedeckt bleibt, mit Eth- motdallücken, meist mit großen Bullae osseae und mit vorspringender, hinten ge- | schlossener Orbita. Un- terkiefer lang und schlank. Ohme obere J; oberer © meist klein, unterer Ü als J ent- wickelt. M brachyo- dont, selenodont, untere M ohne Falte auf Hin- terseite des ersten Aupßenmondes. Obere 2) Matthew W. D., Revision of the Hypertragulidae. Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1902 und OÖsteology of Blasto- meryx. Ibid. 1908. — Scott W. B., White Ri- ver Selenodonts, Trans- act. Wagners free In- Fig. 681. Prodremotherium elongatum Filhol. Oligocän (Phosphorite). Quercy. stit. of Science. DZ A Oberkiefer von unt., B Unterkiefer von oben u. von innen. ?/, nat. GT. 1899. ESTER INNE ‘ AA 4 abe St E ar N 477 % Kl „3 Y Phi f EAN N & ar N ZA ee he N} r Kayr Ü "af I; pr ; N 1 j y 5 KR Ar 2 - - 3 _ Selenodontia. Hypertragulidae. 31 10 0 ae i _M vierhöckerig. P ziemlich einfach. Vorderextremität vierzehig, mittlere Meta- Ye carpalien niemals zu einem Canon verwachsen. Seitenzehen wohl entwickelt. Hiinter- a esctremität zweizehig. Mittlere Metatarsalien zu einem Camon verschmolzen. Seiten- Fre zehen rudimentär. Cuboid und Naviculare verwachsen. = F Die Hypertraguliden sind auf Nordamerika beschränkt. Sie treten PR - hier zuerst im Oligocän (White Riverbed) auf und erreichen im Mioeän Be: ihre höchste Entwicklung in der Gattung Blastomeryx, welche nach Matthew en, - den Vorfahren der südamerikanischen Hirschgattung Mazama darstellt. IR i : a Mr B FR A B Ki R, ve - j IB: ; Ä Fig. 682. # Prodremotherium elongatum Filhol. Oligocän (Phospho- rite). Querey. 4 Metacar- Y pus von hinten. B Tibia, ER Tarsus und Metatarsus von 5 y vorne. C Metatarsus von Fig. 683. hinten. (7 Tibia, F Rudi- blastomery&s gemmifer Cope. Unt. Plio- | ment der Fibula, Ca Calca- ceän (Loup Fork-Stufe). Nebraska. ar neum, a Astragalus, cb-+-sc 4 teleometacarpaler Vorderfuß, , j - Cubo-seaphoideum.) B Hinterfuß, 2/, nat. Gr. (Nach Seott.) i &% r EB frei. = P kurz. 1 M brachyodont, untere ohne Palaeomeryxfalte. Die Hypertraguliden wurden früher mit den Traguliden vereinigt, von welchen sie sich jedoch durch das Fehlen der Falte an der Innenseite des Metaconids und des ersten Außenmondes der unteren M unterscheiden. Leptomeryx Leidy. Ohne Pl, unterer P, klein. Radius und Ulna Oligoeän. White Riverbed. L. Evansı Leidy. Untermiocän von Mon- Ist der Vorfahre von Blastomeryx. Hypertragulus Cope. Oberer © und unterer P, groß, die folgenden Radius und Ulna verwachsen. Oligocän und Untermiocän (John Daybed von Oregon). H. calcaratus Cope. Allomeryx Merriam und Sinclair. Sr Blastomery«x Cope. 743: tana. Untermiocän. Oregon. Schädel geweihlos, oberer (' lang, P einfach. Oberer P? und Ey Vertebrata. Mammalia. . Is P3 mit kleinem Innenhöcker, untere P mit unverästelten Kulissen anı der Innenseite. Radius und Ulna getrennt. Vorderfuß vierzehig, mittlere Meta- ' podien getrennt, Hinterfuß zweizehig mit proximalen Resten der Seitenzehen. Untermiocän. B. Olcotti, primus Matthew. Bl. gemmifer Cope (Fig. 683.) mit kurzem Gablergeweih und rudimentären Seitenzehen ist jünger und auch generisch verschieden. 14. Familie. Cervicornia. Geweihträger. Schädel der Männchen in der Regel mit Geweih oder knöchernen Fortsätzen 00,808 . versehen. rn Oberer C bald lang und säbelartig, bald schwach oder ganz Fehlend, unterer als vierter J fungierend. Langes Diastema hinter den ©. Backen- zähne selenodont, brachyodont. Obere P kurz, mit däußerem und innerem Halbmond. Carpalia — Magnum und Trapezoid — und Tarsalia — Cuboid und Naviceulare — teilweise verschmolzen. Hauptmetapodien stets zu einem Canon verwachsen. Seit- liche Metapodien dünn, meist nur als proximale oder distale Reste erhalten, mit kurzen Afterzehen. Das Skelett der (ervicornia zeichnet sich wie das der Traguliden durch spröde Krfochensubstanz mit reichlichen Osteoblasten und durch die dünnen Schädelknochen aus. Der Schädel ist lang gestreckt, und seine faziale Achse ist nicht gegen die kraniale Achse geknickt wie bei den meisten Cavicornia. Die gewölbte Hirnkapsel wird oben vorzugsweise von den Scheitelbeinen und nur zum geringeren Teil von den Stirnbeinen gebildet, seitlich gewinnen die Schuppen der Schläfenbeine ansehnliche Ausdehnung. Die ungewöhnlich großen Tränenbeine sind außen mit Vertiefungen, den Tränengruben, versehen. Zwischen Tränenbein, Nasenbein, Stirnbein und Öberkiefer ist sehr häufig eine »Ethmoidallücke« vorhanden, die zu einem von dünnen Knochen- lamellen und Lufthöhlen erfüllten Raume führt. Die seitlich vorstehenden Orbiten sind hinten geschlossen. Das Geweih hat nur geringen systematischen Wert, denn es fehlt den weiblichen Individuen außer beim Renntier immer und bei den ältesten fossilen Formen auch den Männchen. Auch können ähnliche Geweihformen bei Hirscharten vorkommen, die nicht näher mit- ander verwandt sind. Auf die Gesamtbildung des Schädels übt es einen viel geringeren Einfluß aus als die knöchernen Stirnzapfen der Cavicornia. Bei den Giraffen und Protoceratinen bleiben die Knochenfortsätze auf den Stirnbeinen dauernd von Haut bedeckt. Meist aber wird sie nach und nach abgerieben, »gefegt«, und die Geweihe ragen dann frei vor. Die basalen Knochenzapfen, welche die eigentlichen nach der Brunstzeit abwerfbaren Geweihe tragen, heißen Rosenstock, der knotige Wulst an der Basis des Geweihes Rose. Bei den mit mehrfach gegabeltem Geweih versehenen For- men beginnt es mit einem einzigen Sprossen, Spießer, der sich im zweiten Jahre in zwei Äste gabelt. In den folgenden Jahren kommt jedesmal ein neuer Sproß zu den bereits vorhandenen hinzu. In ähnlicher Weise ver- läuft auch die phylogenetische Entwicklung. Die ältesten, untermiocänen Formen besitzen überhaupt kein Geweih, bei mittel- und obermiocänen Formen besteht es lediglich aus einer oder zwei Sprossen, ebenso bei Diero- cerus, doch wird es hier schon bei einer Art abgeworfen. Im Pliocän be- - ginnen Hirsche mit kurzem Rosenstock, langer Stange und zwei bis drei N Brook V., Classification of the Cervidae. Proceed. zool. Soc. London 1878. — Dawkins Boyd, British Pleistocene Cervidae. Palaeont. Soc. London 1887. — Matthew W. D., Osteology of Blastomeryx and Phylogeny of Am. Cervidae. Bull. Am. Mus. Nat. Hist. New York 1908. — Pohlig H., Die Cerviden des thüring. Di- luvialtravertins. Palaeontogr. Bd. 39. 1892. — Rütimeyer L., Beitr. zu einer natürl. Geschichte der Hirsche. Abh. Schweiz. palaeont. Ges. 1830—83. Bd. VH, VIIL X. a Fr RR Fu WERTE a ee ED rar u 0 Se u Zeh a s Eh) Erst x Ne ne a RN a 9% = . 2 he + Bun a ar u a AT So DEE N RES Ahle en 9b Zeh nn 2 2 Pr ER EEE, EN FE ee DE DA GEE RE ar N ; EREI RE NE : FR ei = * a a Der RE der mer N 4 Be Ar Ungulata. Selenodontia. Cervicornia. 491 _ Nebensprossen. Erst im Oberpliocän und Pleistocän entfalten die Geweihe jene Uppigkeit, Größe und reiche Verzweigung, wie sie beim Edelhirsch, Renntier, Elch und in höchster Potenz beim Riesenhirsch beobachtet werden. Im Gebiß (Fig. 684) fehlen die oberen J stets und die oberen C sind bei den jüngsten Formen meist nur bei den Männchen vorhanden. Der untere © hat die Form und Funktion eines J. Die Backenzähne sind brachyodont und die oberen drei-, die unteren zweiwurzelig. Die Krone ist mit dickem, runzeligem Schmelz bedeckt und in der Regel mit einem Basalpfeiler ver- sehen, der sich an den oberen M auf der Innen-, an den unteren M auf der Außenseite befindet. Die Außenseite der oberen M trägt stets zwei Vertikalfalten — Parastyl und Mesostyl. Zwischen jedem Außenhöcker und dem benachbarten inneren Halbmond befindet sich die Marke, in welche meist vom inneren Halbmond aus ein spornartiger Fortsatz hineinragt. Die oberen P sind kurz und stellen scheinbar halbe Molaren dar. Die unteren M sind niedrig, typisch selenodont. Die ziemlich kurzen unteren P bestehen aus einem kürzeren hinteren und einem län- geren vorderen Abschnitt und tragen auf ihrer Innenseite vertikale Vorsprünge, Kulissen. Die ältesten fossilen Formen besaßen zum Teil noch vier P, bei den übrigen sind immer nur drei P vorhanden. I 2 Fig 685. Fig. 686. Plesiometacarpaler Hinterfuß vom Hirsch Vorderfuß von dCervus (Cervus elaphus), '/, nat. elaphus Lin., !/, nat. Gr. Gr. (Nach Flower.) Fig. 684. (Nach Flower.) m’ und ce Caleaneum. a Astra- Cervus (Polycladus) dieranius Nest. Ob. Pliocän. m proximaleStückeder galus, eb +- be Cubo- Val d’Arno. Toskana. A die drei P und der S@itlichen Metacarpalia, scaphoideum, c? Cunei- erste M des Oberkiefers. B desgleichen vom //-V zweite bis fünfte forme, mIl und mIII Unterkiefer. Nat. Gr. Zehe. Metatarsalia. Von den Carpalien verwachsen Magnum und Trapezoid miteinander, die mittleren Metapodien verschmelzen frühzeitig zu einem Canon, die seit- lichen (II und V) sind meist unvollständig, indem bald nur die proximalen (Plesiometacarpi) (Fig. 685), bald nur die distalen Teile (Teleometacarpi) (Fig. 683) als griffelartige Rudimente zur Entwicklung kommen. Kurze Afterzehen sowohl an der Vorder-als an der Hinterextremität besitzen alle echten Hirsche, dagegen fehlen sie den Giraffen. Im Tarsus verwachsen stets Cuboid und Naviculare und ebenso Cuneiforme II und III, dagegen bleibt das kleine Cuneiforme I stets frei. Von den äußeren Metatarsalia sind nur die proxi- malen Enden ausgebildet, aber auch häufig mit dem Canon verwachsen. Die Cervicornia bewohnen gegenwärtig ganz Asien, Europa und Amerika “und in der Form von Giraffen auch das zentrale und südliche Afrika. In der alten Welt sind die plesiometacarpischen Formen, in der neuen die teleo- metacarpischen vorherrschend. Die echten Hirsche beginnen im unteren METZ EN Ver dur m 4 a tebrata. mmalia. EI Miocän von Europa. Im oberen Miocän und Pliocän haben sie auch Ver- treter in Nordamerika, im Pliocän auch in Asien. Den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreichen sie im Pleistocän und in der Jetztzeit. 1. Unterfamilie. Moschinae. Moschushirsche. A Schädel geweihlos, obere © lang, säbelartig. 3 P. Distale Rudimente der seitlichen Metapodien mit langen dreigliederigen Afterzehen. Dei beiden lebenden Gattungen (Moschus, Hydropotes) bewohnen die zentralasiatischen Hochländer. Fossile Reste von Moschus werden aus den Siwalikschichten von Indien erwähnt. 2. Unterfamilie. Cervulinae. Muntjakhirsche. Schädel geweihlos, oder Männchen mit kurzem, meist nur dichotom gegabeltem oder wenig sprossigem (Geweih, das auf einem hohen Rosenstock sitzt und bei den älteren Formen nicht abgeworfen wurde. Obere C long, säbelartig, hinten schneidend. M aus vier Monden bestehend. Untere M mit Leiste hinter dem ersten Außenmond. P wenig verlängert, untere mit Kulissen. Vorderfuß meist plesiometacarpisch, selten telemetacarpisch. Lebend in Südostasien. Fossil in Europa vom Miocän an. Amphitragulus Pomel. Schädel geweihlos, ohne Tränengrube und Ethmoidallücke. M niedrig, die unteren mit Palaeomeryxleiste. 4 P im Unterkiefer. Häufig mit distalen Resten der seitlichen Metapodien nebst Phalangen. Im } Untermiocän. Auvergne, Ulm, Mainz, Pyri- | mont (Savoyen). 4. elegans,, lemanensis, gra- eilis Pomel. Hasen- bis Rehgröße. Fig. 687. Dierocerus furcutus Henselsp. Obermioeän. Steinheim Württem- Fig. 688. Dicrocerus elegans Lartet. "Ober- X; B ä ‚ Mi R D3 ;eroc € berg. A obere, B untere Backenzähne, (' obere Milchzähne ( Inioeän.' Sansan. Ges ea und D#), D unterer D, nat. Gr. i/, nat. Gr. (nach Gaudry.) Dremotherium Geoffroy. Nur drei untere P. Molarhöcker plump. Seitliche Metapodien nur -durch proximale Griffel angedeutet, sonst wie vorige Gattung. Untermiocän. Auvergne, Ulm, Mainz. D. Feignouxi Pomel. Micromerysx Lartet. Klein, mit relativ hohen M. Obermioeän. Sansan, Steinheim, La Grive St. Alban. AM RD. EN DEP sn Selenodontia. Cervicornia. | Be eameryr v. Meyer. Schädel seweihlos, M mit runzeligem Schmelz. _ Untere M mit Leiste an Außenseite des vorderen Halbmondes. Meist große Formen. Mittelmiocän. Böhmen annectens Schlosser. Obermiocän P. Bojani, eminens v. Meyer. Im Pliocän ) von Nebraska kommen große Palaeomeryc ähnliche Formen vor, welche durch die schwache Ausbildung der Falte an den unteren _M und die. Komplikation des unteren P, scheinbar den Übergang zu den Camelopardaliden vermitteln. Dicrocerus Lartet (Procervulus Gaudry) (Fig. 687, 688). Wie vorige Gattung, jedoch Schädel mit zweisprossigem, selten dreisprossigem Geweih. -Obermiocän. Schlesien, Steinheim etc. D. furcatus Hensel, Geweih ohne Rose, wohl persistierend. Sansan, Steiermark, bayerische Hochebene. D.elegans _ Lartet, Geweih mit Rose und wechselnd. Lagomeryx Roger. Ähnlich, aber klein. Mit Spießer- oder kurzem verästeltem Geweih. Mittelmiocän Solnhofen, 2. simplicicornis Schlosser. Obermiocän, Steiermark, Südbayern L. Meyeri Hofmann. Cervavus Schlosser. Obere C ziemlich kräftig, untere M noch mit Spuren der Palaeomeryxfalte. Geweih dichotom. Größe von Reh. Unter pliocän von China. C. Oweni Koken sp Cervulus Blainv. Lebend in Südasien und fossil im Pleistocän von Indien und Java. 3. Unterfamilie. Cervinae. _Geweih mit kurzem Rosenstock, mehrfach gegabelt, periodisch wechselnd und abgesehen von Ren, nur bei den "Männchen vorhanden. Obere C schwach oder ‚fehlend. Backenzähme brachyodont. Vorderfuß plesiometacarpal bei den altweltlichen Hirschen (mit Ausnahme von Elentier, Ren und Reh), te- j leometacarpal bei den neuweltlichen (mit Ausnahme von / Cervus canadensis,. Lebend auf der nördlichen He- | misphäre und in Südamerika. Fossil vom Pliocän an in Europa und Asien, in Amerika erst im Pleistocän. # Fig. 689. Cervus (Axis) pardinensis Croizet : und Jobert. Oberpliocän. Fig. 69%. Auvergne. Geweih. !/, nat. Gr. Cervus (Megaceros) hibernieus Owen. Torf von Irland. Weiblicher (Nach Gaudry.) € Schädel. !/, nat. Gr. (nach Owen.) ‚plioeän von Cucuron, Baltavar C. Matheroni Gerv., im Mittelpliocän. C. australis u d Fa a er a hr Fl a u Hille. _ ee Ne ne a? 2, 2 Ir er ”. are R Er 494 x | | " "Vertebrata. Mammalia. Der Gattungsname Cervus sollte nur mehr für nicht näher bestimm- bare Hirschreste Anwendung finden, die besser erhaltenen fossilen lassen sich meist ziemlich ungezwungen unter die folgenden Subgenera verteilen. Capreolus Ham. Smith. Geweih aufrecht, dreisprossig. Im Unter- de Serres, ruscinensis Deperet, im Oberpliocän der Auvergne ( cusanus Croiz. et Job. Im Pleistocän (©, capreolus Linn. Furcifer, Blastoceras Gray, Mazama Rafınesque. Lebend und fossil in Südamerika. Odocoileus. Pleistocän und Gegenwart in Nordamerika. Axis Ham. Smith. (Fig. 689.) Geweih schlank mit drei bis vier zylindrischen Nebensprossen. Plesiometacarpal. Pliocän der Auvergne (©. borbonicus, pardinensis Croiz, et Job.), im Crag von England. Lebend und im Pleistocän von Indien. Im Pleistocän von Trinil auf Java A. Lydekkeri Martin. Rusa Ham. Smith. Asien. Fossil im Pleistocän von China. (. Ari- stotelis Cuv. j | Elaphus Gervais. Geweih vielsprossig, im Querschnitt gerundet. Pliocän (€. Perrieri, arvernensis, tssiodorensis Oroiz. et Job., Pleistocän von Europa C. elaphus und canadensis, auch in Nordasien und Nordamerika. Ähnliche Zähne schon im Unterpliocän von China. Polycladus Gerv. (Fig. 684). Geweih vielsprossig, Sprossen distal abgeplattet. Pliocän Europa C. ramosus Croiz. Job., Sedgwicki Falcon. Dama Ham. Smith. (Megaceros Owen). (Fig. 690.) Geweih anfangs zylindrisch, distal abgeplattet, später schaufelartig? Lebend C. dama Lin. Südeuropa und Kleinasien. Fossil im Pliocän und Pleistocän von Europa 0. Browni Dawkins. Die größte Art ist der Riesenhirsch Megaceros eury- ceros Aldrov. im älteren Pleistocän. In Torfmooren von Irland finden sich sanze Skelette von Megaceros hibernicus Owen. Weibchen geweihlos. Cervalces Scott. Pleistocän von Nordamerika. Alces Ham. Smith. (Elentier). Lebend und im Pleistocän von Europa, Nordasien und Nordamerika. Im europäischen Unterpleistocän A. latöfrons Dawkins. Rangifer Ham. Smith. Beide Geschlechter mit starkem, gegabeltem (reweih, Sprossen abgeplattet. Das Renntier (C. tarandus Lin.) bewohnt die Polarländer der nördlichen Hemisphäre. Im Pleistocän in ganz Mitteleuropa verbreitet, besonders häufig als Begleiter des Magdalenien-Menschen. In pliocänen Bohnerzen finden sich Rangifer-ähnliche Zähne. Im Pliocän von Piemont (. pliotarandoides de Alessandrini. = 4 4 _ . 4. Unterfamilie. Protoceratinae. Marsh. !) 7 Backenzähne brachyodont, mit runzeligem Schmelz. Obere und untere © bei beiden Geschlechtern vorhanden. Schädel lang und flach, ohme Bulla, bei den späteren Formen mit paarigen knöchernen Auswüchsen. Carpalia getrennt. Vorderfuß mit zwei starken mittleren und zwei schwächeren seitlichen Metapodien. _ Hinterfuß anfangs mit vier freien Metatarsalia, später mit wmvollständig ver- schmolzenem Canon und proximalen Seitengriffeln. Alle Tarsalia frei. Die Protoceratinen sind auf Nordamerika beschränkt, aber wahrschein- lich die Ahnen der Sivathertinae. Camelomeryx Scott mit 2 J und Leptoreodon Wortman mit 3 J. Beide mit großem oberen ©. Unterer CÜ als vierter J und unterer P als C entwickelt. Hinter P, in beiden Kiefern ein langes Diastema. Schädel ı) Marsh ©. C., Amer. Journ. of Science 1891 p. 81. — Osborn H. F. and Wortman J, L.. Bull. Amer. Mus. nat. hist. 1892 p. 351. — Scott W. B., Journal of Morphology. Boston 1895 p. 301. hitr: | Ungulata. _Selenodontia. ‚Cervicornia, 495 2 ohne erähzenr Hand und Fuß vierzehig, mittlere Metapodien nicht - verwachsen. Systematische Stellung unsicher. Obereocän. Uintabed. Heteromerys Matthew. Orbita hinten geschlossen. Vorderfuß vier- zehig, Hinterfuß zweizehig. Oligocän. Unteres White Riverbed. Protoceras Marsh. (Fig. 691.) 2 J. Schädel beim Männchen mit knöchernen Zapfen auf Stirn- und Scheitelbeinen, und vertikalen Knochen- Fig. 691. Protoceras celer Marsh. Oligocän. Oberstes White Riverbed. Nebraska. ?, nat. Gr. (nach Osborn.) platten auf Oberkiefer und Stirnbeinen, Weibchen nur mit schwachen Aus- wüchsen auf Scheitelbeinen. Vorderfuß vierzehig, Seitenmetacarpalia dünn, Hinterfuß zweizehig mit unvollständig verschmolzenem Canon und proxi- malen Resten der seitlichen Metatarsalia. Oberes Oligocän (White Riverbed). - Calops Marsh, Schädel ohne Hornzapfen. Ebendaselbst. Syndyoceras Barbour, je ein einfaches Hornpaar auf Nasen- und Stirn- beinen. 5. Unterfamilie. Giraffinae. Große hochbeinige Tiere mit langgestrecktem, entweder glattem oder mit kurzen paarigen, einfachen Stirnzapfen versehenem Schädel ohne Tränengrube, mit kleinen ringsum geschlossenen Orbita. Schädelknochen pneumatisch. Obere Ü fehlen, untere zweilappig. Dackenzähne niedrig, gedrungen, hirschartig. Seitliche Metapodien und Afterzehen vollständig verkümmert. . ne 692. Samotherium Boissierri Forsyth Major. Unt. Pliocän. Samos. Schädel verkleinert. (Nach Lydekker.) Lebend in Zentralafrika, fossil im Unterpliocän von Südeuropa, Per- sıen, Indien und China. Helladotherium er Schädel ohne Stirnzapfen. Untere P und M ziemlich hoch. Hals mäßig lang. Hinterfuß und Vorderfuß fast RN EAU TERN EN RE FERE Bat a a re ver N AN er, a re EN u PA B [ , RR 0 Tl Vertebrata. Mammalia. . [2 t gleich lang. Unterpliocän von Pikermi und Maragha. Ein ähnlicher Schädel “ aus den Siwalik gehört wohl zu Hydaspitherium grande. Palaeotragus Gaudry. Klein. Schädel niedrig, mit weit vorne stehenden Hörnern. Zähne plump. Unterpliocän Pikermi. P. Roueni Gaudry. Alcicephalus Rodler. Samotherium Forsyth Major. (Fig. 692.) Männlicher Schädel mit zwei stumpfen Knochenzapfen über den Orbita. Zähne plump. Hals kürzer als bei Giraffe. Unterpliocän von Samos, 1 Persien und China. F f j Camelopardalis Schreber. Auf der Grenze von Stirn- und Scheitel- bein ein Paar kurze Knochenzapfen und auf den Nasenbeinen eine Protu- beranz. P sehr kompliziert, M ziemlich schlank. Hals lang. Vorderbeine länger als Hinterbeine. Unterpliocän von Pikermi, Samos, Maragha, Siwalik, China und lebend. Okapia R. Lancaster. Lebend Zentralafrika. 6. Unterfamilie. Sivatheriinae. Große Wiederkäner mit stark ausgedehnten Stirnbeinen und pmeumatischem Schädeldach. Vor der Occipitalkante, auf den hinteren Außenecken der Stürnbeine zwei mächtige, öfters auf gemeinsamer Basıs stehende, abgeplattete, schwach ver- dstelte, unten mit Hohlräumen versehene Knochenzapfen. Zuweilen auch ein Paar konischer Kı sochenzapfen auf dem vorderen Teil der Stirnbeine. Backenzähne massiv und brachyodont. Lydekker und Forsyth Major schließen die Sivatheriinen an die Giraffen an, während Murie und Rütimeyer Antilopencharaktere erkennen wollen. Das Gehörn erinnert an das Schaufelgeweih von Alces. Sämtliche besser bekannte Vertreter dieser Gruppe (Stvatherium, Brama- therium Falconer und Hydaspitherium megacephalum Lydekker stammen aus den indischen Siwalikschichten. Im Unterpliocän von China kommen Zähne von Sivatherünen vor, und aus Sanden von Adrianopel hat Abel einen Sivatherium-ähnlichen Hornzapfen beschrieben. 15. Familie. Antilocapridae.!) Schädel antilopenähnlich mit weit ausgedehnten Scheitelbeinen. Stirnbeine auf den supraorbitalen Teil des Schädeldaches beschränkt, mit gegabelten Knochenzapfen, welche von einer jährlich erneuerten Hornscheide umgeben sind. Lacrimale groß, mit Grube, an Ethmoidallücke - stoßend. Backenzähne hypselodont. Meist ohme obere Eckzähne und Schmeidezähne. Außenseite des oberen M, nach rückwärts verlängert. 3 sehr kurze P. Auf Nordamerika beschränkt. Hypisodus Cope. (Fig. 693.) Kaninchengröße. Schädel ohne Stirn- zapfen. & J. Hand und Fuß ohne Canon, mit vollständigen seitlichen Metapodien. Oligocän, White Riverbed. Merycodus (Cosoryx) Leidy. (Fig. 694.) Schädel mit zwei- oder drei- sprossigem, aufrechtstehendem und mit einem Rosenstock versehenen Geweih. Vorder- und Hinterfuß mit Canon und mit Afterzehen. Mittelmiocän bis Pliocän von Colorado und Kansas M. Osborni Matthew, furcatus Leidy. Capromeryx Matthew. Nur Unterkiefer bekannt mit hypselodonten M und reduzierten P. Pleistocän Nebraska. Antilocapra Ord. Lebend und fossil. Nordamerika. 2) Matthew W. D., Hypisodus Bull. Amer. Mus. Nat Hist. 1902. — Merycodus. ITbidem 1904. 16. Familie. Cavicornia. Hohlhörner.!) Schädel beider Geschlechter, seltener nur der Männchen mit kmöchernen, von * Hornscheiden umgebenen Fortsätzen. Gebiß nn Zahl der P zuweilen nur 2. Backenzähme selenodont und brachyodont oder hypselodont. Carpus und Tarsus wie bei den Cervicornia. Hauptmetapodien zu einem Canon verschmolzen, mit scharfen distalen Leitkielen. Seitliche Metapodien niemals vollständig, häufig ganz verkümmert. Afterzehen öfters vorhanden. Die Cavicornier sind in mancher Hin- sicht vorgeschrittener und spezialisierter als die Cervicornier. Die horizontal gestellte Hypisodus minimus Cope. Oligocän. White Riverbed, Colorado. Schädel mit Unter- Pu 7 kiefer. ?/, nat. Gr. Fr 0945 IQ \ Id € eh U D Dh EI ch Fig. 69. Schädel eines hornlosen Schafes, in der Mittelebene vertikal durchschnitten, !/; nat. Gr. (Nach Flower.) PMx Zwischen- kiefer, Na Nasenbein, MT Conchae des maxillaren, ET des eth- moidalen Riechrohres, ME Mesethmoideum, Vo Vomer, Pl Gaumen- bein, Pt Flügelbein, PS Präsphenoid, Fr Stirnbein mit Lufthöhlen, OS Orbitosphenoid, AS Alisphenoid, BS Basisphenoid, Pa Scheitel- bein, Per Felsenbein (Perioticum), Ty. Griffelfortsatz des Tympanicum, Bi 2 Fig. 694. SO Supraoccipitale, ExO Exoccipitale, BO Basioceipitale, pp Pro- Meryeodus Osborni Matthew. Obermiocän. cessus paroceipitalis, cp Kronfortsatz, cd Condylus, s Symphyse Colorado. Schädel !/, nat. Gr. des Unterkiefers. sh, eh, ch, bh, th verschiedene Abschnitte des (nach Matthew.) Zungenbeins. kraniale Achse bildet mit der Gesichtsachse einen stumpfen Winkel. (Fig. 695.) Die Stirnbeine zeigen eine ungewöhnliche Ausdehnung. Die Frontalzone nimmt hinter den Orbiten den größten Teil des Schädeldaches ein und I 2) Rütimeyer L., Die Rinder der Tertiärepoche. Abh. schweiz. paläont. Ges 1877—78. — KBRodler und Weithofer, Die Wiederkäuer der Fauna von Maragha. Denkschr. k. k. Akad. Wiss. Wien 1890. — Schlosser M., Versuch einer Odonto- graphie der Antilopen. Abh. II Cl. k, bayr. Akad. d. Wiss. XXI. Bd. 1905. — Die fossilen Cavicornier der Insel Samos. Beitr. Paläont. Öst.-Ung. Bd. XVII 1904. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 32 ”. ia >. 7 er ara Br Dr r ur 7 a '4 5 BEE a EA Da ae iv r Se RN N ae SR; . y EEE NP RE # R 2 - e re > e N 498 ° ; Ra Vertebrata. Mammalia. drängt die stark verkürzten Scheitelbeine nach hinten, bei den extremsten Formen verlagern sich letztere sogar ganz auf die Hinterhauptsfläche. Mit der Ausdehnung der Stirnbeine ist häufig eine bedeutende Erweiterung der Sinus frontales verbunden, die Diploe wird durch Lufthöhlen ersetzt und die Stirn wird pneumatisch. Die verschiedenen Antilopen zeigen alle Stadien dieser Ausbildung der Frontalzone, z.B. bei gewissen Gazellen haben die Stirnbeine noch wie bei den Hirschen eine Knochendiploe, bei anderen treten schon kleinere oder größere Lufträume auf. In der hinteren Stirn- region über oder hinter den mehr oder weniger vorragenden geschlossenen Orbiten erheben sich — zuweilen nur beim Männchen — die knöchernen, bald massiven, bald pneumatischen Hornzapfen, deren hohle Basis mit den Lufträumen im Stirnbein kommuniziert. Bei den primitiveren Formen stehen die Zapfen aufrecht oder schräg nach hinten gerichtet zwischen den Augenhöhlen, bei den extremsten — Bos — rücken sie weit nach hinten und außen in die Hinterecken des Schädels und richten sich fast recht- winklig und horizontal nach außen. Nasenbeine, Oberkiefer und Tränen- beine sind meist stark entwickelt, die Jochbogen dagegen dünn und kurz. Tränengruben und Ethmoidallücken finden sich häufig bei Antilopen, nie- mals bei den Rindern, Schafen und Ziegen. _ Das Gebiß ist unvollständig und ohne obere J und ©. Der untere © hat sich in einen vierten J verwandelt. Von den 2 P kann zuweilen der vorderste verschwinden. Die selenodonten Molaren blieben bei den primitiveren Formen — gewisse Antilopen — brachyodont, bei den vorge- schritteneren sind sie dagegen hypselodont und nicht selten sogar pris- matisch. Der Schmelz ist bald glatt, bald runzelig, akzessorische Pfeilerchen fehlen entweder oder sie werden (Bovinen) sogar ungewöhnlich stark. An den oberen M besteht die durch Vertikalfalten verstärkte Außenwand aus zwei sichelförmig gebogenen Blättern, die halbmondförmigen Innenhügel bilden meist geschlossene Marken. Die unteren M unterscheiden sich, ab- gesehen von ihrer Schmalheit dadurch, daß ihre Innenseite den Bau der Außenseite und ihre Außenseite den Bau der Innenseite der oberen M imi- tiert. Basalpfeiler finden sich nicht selten an der Außenseite der unteren und an der Innenseite der oberen M. Die kurzen oberen P bestehen aus einem äußeren und einem inneren Halbmond, die unteren aus einem nach innen etwas konkaven, nach vorne und hinten abfallenden Kamm, dessen Innenseite kulissenartige Vorsprünge trägt, deren Zahl am letzten P am größten ist. Die J und Ü sind als horizontal gestellte Schaufeln ausgebildet, von denen die innerste die breiteste ist. | Das Skelett unterscheidet sich nicht wesentlich von dem der Cer- vicornier, jedoch erreicht die Reduktion der Seitenzehen einen höheren Grad als bei diesen. Die Hauptmetapodien verschmelzen schon frühzeitig zu einem vorne ausgefurchten Canon. Von den seitlichen Metapodien bleiben manchmal noch Griffel erhalten. Afterzehen sind häufig vorhanden. Carpus und Tarsus sowie Uterus und Placenta verhalten sich wie bei den Cervi- cornia. Die Cavicornia sind die jüngste und formenreichste Gruppe von allen Huftieren. Sie haben erst in der Gegenwart den Höhepunkt ihrer Ent- wicklung erreicht und zeigen durch ihre Umbildungsfähigkeit bei der Züch- tung, daß ihnen noch eine gewisse Plastizität und Jugendlichkeit innewohnt. Der Schauplatz, auf welchem sich die Cavicornier entwickelt und ausgebreitet haben, ist in der Hauptsache die Alte Welt, jedoch hat auch Nordamerika einen gewissen Anteil an ihrer Stammesgeschichte. Heute erscheint Afrika als ihr Verbreitungszentrum, in Wirklichkeit wurde es aber erst ziemlich spät von Asien und Europa her besiedelt. Die bisherige Einteilung der Cavicornia in Antilopen, Ovinen. und Bovinen wird der Stammesgeschichte nicht gerecht, es empfiehlt sich re Be De & IE a ne LE Ka ,7 : > nr A F v 3 Br re ee EN re N 3 u NE f den 2 b% > DR = - e A a 2 Sa Pr: R- _Ungulata. Selenodontia. Cavicornia. 499 ‘4 _ vielmehr, die unnatürliche, umfangreiche Gruppe der Antilopinen nach dem Zahnbau in zwei Abteilungen zu zerlegen und diese mit den Ovinen, bzw. den Bovinen zu vereinigen, so daß sich zwei große Familien ergeben, die Aegodontia mit schon frühzeitig hypselodont werdenden Molaren, von denen auch die oberen bedeutend länger als breit sind und die Boodontia, mit mehr oder weniger hirschähnlichen Molaren, von denen die oberen fast quadratischen Umriß besitzen. Die ältesten fossilen echten Cavicornier finden sich im Miocän von Europa. Sie gehen auf hirschähnliche Formen, vielleicht auf Dremotherium zurück und sind ihrerseits die Stammeltern aller Boodontia, welche vom Pliocän an einen großen Formenreichtum entfalten, aber erst im Pleistocän einen Vertreter auch in Nordamerika aufzuweisen haben. Hier sind jedoch aus Antilocapriden, etwa aus der oligocänen Gattung Hypisodus, die Aego- dontia entstanden, welche dann im Pliocän in Asien mit zahlreichen Boodontia zusammentrafen. Von Asien aus verbreiten sie sich mit diesen über Afrika und entsenden auch schon bald, hauptsächlich aber erst im Pleistocän Repräsentanten nach Europa. Eine Anzahl von ihnen scheint jedoch in Nordamerika einen selbständigen Entwicklungsgang genommen zu haben, wenigstens die Moschusochsen. 1. Unterfamilie. Aegodontia. Schädel fast stets gewölbt, häufig mit Tränengruben oder Ethmoidallücken oder auch mit beiden, oder mit einem Spalt neben den Nasenbeinen. Scheitelbeine ausgedehnt, Schädelachse meist geknickt, Lufthöhlen in der Regel auf die Basis der dicht an den Orbiten beginnenden Hornzapfen beschränkt. Hörner selten gerade und zylindrisch, meist seitlich komprimiert und rückwärts gebogen, selten spiralig oder auswärts gedreht. M fast immer hypselodont, selten mit Basalpfeiler, und nur ausnahmsweise mit schwachen Vertikalrippen an den Außen- resp. Innenhöckern. P und M stets mit glattem Schmelz. Die Aegodontia umfassen die Neotraginen, Gazellinen (Antilo- pinen Sclaters), die Rupicaprinen, Ovicaprinen und die Ovibo- vinen. Die beiden ersteren unterscheiden sich von den übrigen Antilopen im weitesten Sinne sehr wesentlich in ihrem Zahnbau, dagegen schließen sie sich hierin den Ovicaprinen so enge an, daß ihr gemeinsamer Ursprung überaus wahrscheinlich wird, und zwar kommen als ihre Ahnen die nord- amerikanischen Antilocapriden in Betracht, unter welchen die Gattung Hwypisodus bereits im Oligocän einen hohen Grad von Hypselodontie er- reicht hat. Für die Verwandtschaft der Ovicaprinen mit den Gazellinen spricht auch der Umstand, daß sie noch lange Griffelbeine besitzen, die bei den ersteren — Üapra — allerdings auf Metacarpale V beschränkt sind, während bei den Boodontia wie bei den plesiometacarpischen Hirschen Verkürzung oder völliger Verlust dieser Rudimente eintritt. Bei den Gazellinen findet öfters Verlust des vordersten P statt. 1. Gruppe. Neotraginae. . Schädel wenig gewölbt, olme Ethmoidallücken, mit Tränengruben, Hörner zylindrisch nach rückwärts geneigt. Spitze vorwärts gedreht. M brachyodont. Neotragus, Oreotragus, Raphiceros, Madoqua und Ourebia nur lebend in Afrika. 2. Gruppe. Gazellinae. Schädel höchstens mäßig gewölbt, meist flach, mit Tränengruben und Eth- ı - moidallücken, Hörner zylindrisch oder seitlich komprimiert, rückwärts gebogen, mur selten. spiralig, niemals gekielt. Zähne in der Regel stark hypselodont. 32* s NE IR (BR F Pe Au! RE, 2 u : 2 ODER: Vertebrata. Mammalia. z R ”.w u. Ep Lithocranius Kohl, lebend in Afrika und 7 RT Antilope Ogilby im Pleistocän und lebend in Indien, beide brachyodont. @azella Blv. (Fig. 696.) Hornzapfen steil aufgerichtet oder rückwärts gebogen, meist zylindrisch, selten komprimiert. Unterpliocän von Pikermi, Cucuron, Baltavar, Maragha @. brevicornis Wagn. deperdita Gervais, Samos und Maragha G. Gaudryi Schloss. Mehrere Arten im Pliocän von China. Im Oberpliocän der Auvergne @. borbonica Bravard, der Bresse @. burgundiea Deperet, und von England @. anglica Newtgn. Lebend in Asien und Afrika, fossil in Algier. Saiga Gray (Oolus Wagner). (Fig. 697.) Stirnzapfen kurz, steil auf- gerichtet. Im Pleistocän von Mitteleuropa und lebend in den Steppen des östlichen Europas und des westlichen Asiens. Pantholops Hodgson. Im Pliocän von Tibet. P. humndesiensis Lyd. Lebend in Asien. Ä ? h, Fig. 696. Gazella dorcadoides Schlosser. Unter- pliocän. China. A obere Backen- zähne. P3 bis M?2, B oberer M von innen, C unterer a von außen. Hornzapfen von Saiga tatarica T. Nat. Forst. & Pleistocän. Twickenham. England. 1), nat. Gr. (Nach Smith Woodward.) 3. Gruppe. Rupicaprinae. Schädel mit oder olme Tränengruben und mit spaltförmiger Ethmoidallücke. Hornzapfen zylindrisch, aufrecht oder rückwärts geneigt. Zähne schwach ky- pselodont. Rupicapra Ham. Smith. Gemse, selten fossil im Pleistocän von Mitteleuropa. Nemorrhaedus Ham. Smith. Nur lebend in Asien. 4. Gruppe. Ovicaprinae. Schädel stark gewölbt, Schädelachse geknickt, Hornzapfen meist hohl, gekielt, einfach gebogen oder spiralig. Tränengruben und Ethmoidallücken höchstens schwach entwickelt. Zähme meist stark hypselodont und. seitlich komprimiert. Oioceros Gaillard (Antidorcas Roth, Helicophora Lydekker?) mit kleiner Tränengrube und Ethmoidallücke. Hornzapfen spiralig, gekielt. Zähne schwach hypselodont. Unterpliocän. Pikermi O. Rothi Gaudry sp., Maragha O. Atropatenes R. u. W., Samos O. proaries Schlosser. ' Ovis Linne. (Fig. 695.) Mit Tränengrube, ohne Ethmoidallücke, Stirnbeinnähte nach vorwärts konvergierend. Scheitelnähte geradlinig. Stirn- zapfen dreikantig, vorne breit, spiralig. Selten im europäischen Pleistocän O0. Savinü Newton, O. argalioides Nehring. IE EN RT EN, Ki un ” ROM STR ER ES TE TE N Sa © E x EN 5 ı sap ES w “ — Uneulata. Selenodontia. Cavicornia. 501 Capra Linne. Ohne Tränengrube, mit spaltförmiger Ethmoidallücke. Stirnbeinnähte geradlinig. Scheitelbeinnähte nach vorne konvergierend. - Hörner komprimiert, rückwärts gebogen. Im Pliocän von Ostindien C. sı- $ valensis, perimensis Lydekker. Im Pleistocän Europas C. pyrenaica Schimp., Ibex cebennarum Gervais, fossilis Nehring. - Haploceros Ham. Smith (Oreamnus Rafin).. Lebend und pleistocän in Nordamerika, in Höhlen von Kalifornien. Bucapra Rütimeyer. Großer Schädel aus dem Pliocän der Siwalik. ERS 4 B. Daviesi Rüt. £ Pseudobos Schlosser. Zähne von Rindergröße, hypselodont. M stark - komprimiert, P reduziert. Unterpliocän von China und von Maragha. ' 5. Gruppe. Ovibovinae. 3 Schädel kaum gewölbt. Basis der Hörner meist stark verdickt, Hornspitzen - auswärts gerichtet. Zähne mäßig hypselodont, M stark komprimiert. 3 Ovibos Blainv. (Symbos Osgood). Basis der hinter den Augen gele- genen Hornzapfen stark angeschwollen, aus schwammiger Knochensubstanz bestehend. Metapodien plump. O.. moschatus Blv., der Moschusochse, be- wohnt heutzutage nur die nördlichsten Teile von Nordamerika. Im Pleistocän war er nicht nur in Nordamerika, sondern auch in Europa weit verbreitet. Euceratherium Sinclair. Schädel rinderähnlich. Scheitelbeine auf die fast vertikal stehende Hinterhauptsfläche verdrängt. Hörner kompri- miert, weit hinter den Orbiten stehend, mit auswärts und vorwärts gedrehten Spitzen. Zähne mäßig hypselodont. Metapodien kurz und plump. Pleisto- cän, Höhlen von Kalifornien. E. collinum Sinclair und Furlong. Preptoceras Furlong. Ahnlich, jedoch Hornzapfen mit rundem Querschnitt. Ebendaselbst. - EN 2. Unterfamilie. Boodontia. Schädeldach gerade oder gewölbt, mit oder ohme Tränengrube und Ethmoidal- Tücken, selten mit beiden. Scheitelbeine meist ausgedehnt. Schädelachse mehr oder weniger stark geknickt. Lufthöhlen in der Basis der Hornzapfen oder einen großen Teil der Schädelknochen erfüllend. Hornzapfen bald nahe an den Augenhöhlen beginnend, bald mehr oder weniger weit nach hinten verschoben, in der Regel von rundem Querschnitt, zuweilen auch gekieli. M brachyodont, selten hypselodont, häufig mit Basalpfeilern und mit. Vertikalrippen an den Außenhöckern der oberen und an den Inmenhöckern der unteren M. Schmelz rauh, öfters mit starkem Zementbelag. Die Boodontia beginnen mit Formen, deren Zähne jenen der Hirsche noch sehr ähnlich sind. Die Tragelaphinen und Cephalophinen verharren noch jetzt in diesem Zustande, dagegen werden die Bubalidinen, Hippotra- ginen und Cervicaprinen im Zahnbau den Bovinen sehr ähnlich. Die Pseudotraginen nehmen bezüglich der Höhe ihrer M eine Mittelstellung ein. - Reduktion von P findet nur sehr selten statt. Der anfangs gerade Schädel - _ erleidet Veränderung teils durch Knickung der Schädelachse, teils durch Verlagerung der Hörner, wobei die Scheitelbeine immer mehr nach rück- wärts und auf die Seiten verdrängt werden, so daß sie kaum mehr an der Bildung des Schädeldaches teilnehmen oder ganz verkümmern. Die Unter- schiede zwischen den bisher als »Antilopen« bezeichneten Bubalidinen, Hippotraginen und Cervicaprinen gegenüber den Bovinen bestehen, abge- sehen von der Beschaffenheit der Hörner nur darin, daß diese Formen immer bloß einen Teil der für die Bovinen charakteristischen Spezialisierungen erreichen, nämlich entweder nur deren Zahnbau oder nur deren Schädelbau. Von Seitenzehen finden sich meist nur proximale Rudimente, die bei den Bovinen auch vollständig fehlen. u | m örtebrats: ala ben Die Boodontia sind ein altweltlicher Stamm, welcher sich wohl schon im Untermiocän von geweihlosen Cervicorniern abgezweigt hat und im europäischen Obermiocän durch mehrere indifferente, als „Antilope“ cristata, clavata und Martiniana beschriebene Formen mit hirschähnlichem Gebiß und durch die mäßig hypselodonte Gattung Protragocerus vertreten ist. Ihre Organisation gestattet die Ableitung fast aller späteren Formen. 1. Gruppe. Cephalophinae. Schädel wenig gewölbt, Schädelachse nicht geknickt, große Tränengruben, ohne Ethmoidallücken, Hörner kurz, zylindrisch, nach rückwärts geneigt, M brachyodont, ohne Basalpfeiler. Protetraceros Schlosser. Unterpliocän von China. P. Gaudryi Schl. Tetraceros Leach. Pliocän bis Gegenwart in Indien. Cephalophus S. Smith. Lebend in Afrika, fossil im Pleistocän von Algier. Boselaphus Blv. (Portax S. Smith). Pliocän, Pleistocän und lebend in Indien, von Rütimeyer zu den Cephalophinen, von den meisten an- deren Autoren dagegen zu den Tragelaphinen gestellt, bildet wohl eine be- sondere Gruppe und steht der Urform der Rinder sehr nahe. Duboisia Stremme, Sehr ähnlich, Altpleistocän von Java. Paraboselaphus Schlosser. Zähne aus den schwäbischen Bohnerzen und aus dem Unterpliocän von China. 2. Gruppe. Pseudotraginae Schlosser. Schädel mäßig oder stark gewölbt, mit großer Tränengrube, ohme Ethmoidal- lücken. Hörner gerade oder gebogen, Spitzen stets nach rückwärts geneigt, mit elliptischem oder rnndem (@wuerschnitt. Backenzähne brachyodont oder schwach hypselodont, zuweilen mit Basalpfeilern. Mittelmiocän bis Unterpliocän. Diese Gruppe umfaßt die ältesten Cavicornier, die aber nur zum Teil Nach- kommen hinterlassen haben. Die unter- pliocänen Gattungen dürften VREage erloschen sein. Eocerus Schlosser. (Figur 698.) Größe von Schaf. Hörner gerade, stark nach hinten geneigt, mit rundlichem oder elliptischem Querschnitt. Zähne brachyo- Fig. 698. dont, Cerviden-ähnlich. Obermiocän von Eocerus (Antilope) cristatus Biedermann sp. Sansan, Steiermark, Süddeutschland An- Obermiocän. Leoben. Steiermark. A obere - NEN: : - M® und M® von unten, B unterer M, von tilope Martiniana, sansaniensis, clavata Lar- oben und außen (nat. Gr.) tet, ceristata Biedermann, ‚(ervus“ lunatus und haplodon Meyer. Pseudotragus Schlosser. Schädel ähnlich Capra. Zähne brachyodont. Unterpliocän von Samos P. capricornis Schlosser. Pachytragus Schlosser. Hörner nur wenig gebogen, von gerundet polygonalem Querschnitt. Zähne schwach hypselodont. Unterpliocän. Samos P. crassicornis Schlosser. Protory& Major. Schädel lang und schmal. Hornspitzen rückwärts gebogen. Hornquerschnitt elliptisch. Zähne mäßig hypselodont. Unter- Buoean von Samos, Maragha und Pikermi, vielleicht auch bei Odessa . Carolinae Major. Protragocerus Deperet. Hörner gerade, kurz, von gerundet drei- eckigem Querschnitt. Zähne fast brachyodont. Obermiocän. La Grive St. Alban (Isere) P. Chantrei Deperet. rs) Fr SEE Te N. 2 ET er N 27: 5 - et ei, Ko T . un Re 1a r i & u # n\ x DEE) a Ri ? 7 r ee "Ungulata.. PSefentghnte, Cavicornia. 503 u, 4 ET re “ ee Tra gocerus Gaudry. Schädel lang, schmal. Hörner stark kom- E _ primiert, wenig gebogen, an Vorderseite gekielt. M fast brachyodont. Unter- - plioeän von Pikermi, Cucuron, Baltavar etc. 7. amaltheus Wagn. sp., eine _ Varietät auch in Maragha und auf Samos. Unterpliocän von China T. gregarius Schlosser. Neotragocerus Matthew. Hornzapfen kurz, gerade mit ovalem. Querschnitt. Zähne brachyodont. Pliocän Nebraska. N. improvisus Matthew. 3. Gruppe. Bubalidinae. Schädel lang und schmal, mit oder ohne Tränengrube, ohne Ethmoidallücken, Hörner weit nach hinten gerückt, meist von rundlichem Querschmitt, mehr oder weniger gedreht. Zähne meist hypselodont, ohne Basalpfeiler. Bubalis Cuvier (Alcelaphus Blv.). Lebend in Mittel- und Südafrika, fossil im Pleistocän von Algier. Damaliscus Sclater. Hörner lang, Scheitelbeine kurz. Lebend und fossil in Afrika. Fossil Unterpliocän der indischen Siwalik D. palaeindicus Lyd. Prodamaliscus e Schlosser. Scheitelbeine lang, Hörner stark rück- wärts geneigt. Zähne mäßig hypselodont. Unterpliocän von Samos P. gracılidens Schlosser. ConnochaetesLich- tenst. Schädel und Hörner rinderähnlich. Lebend Süd- afrıka. Pleistocän von Al- gier. In den schwäbischen Bohnerzen kommen Zähne vor — Antilope Jägeri Rü- timeyer —, welche denen vom Gnu nicht unähnlich sind. Criotherium Major (Urmiatherium Rodler). (Fi- Fig. 699. gur 699.) Scheitelbeine fast Criotherium argalioides Forsyth Major. Unterpliocän. Samos. auf die Hinterhauptsfläche ERS Da ST verdrängt. Cranium mit zahlreichen Lufthöhlen, Hörner weit nach hinten verschoben, kurz, spiralig und gekielt. Zähne fast brachyodont. Unterpliocän von Samos und Ma- ragha Ü. argalioides Major. 4. Gruppe. Hippotraginae. Schädelachse geknickt. Schädel lang, mit Ethmoidallücken, ohne Tränen- gruben. Hörner lang, dicht an den Orbita gebogen oder gerade, von rundlichem Querschnitt. Zähne teils hypselodont und mit starken, teils brachyodont und mit schwachen Basalpfeilern. Hippotragus Sundew. Hörner gebogen. Zähne hypselodont mit starken Basalpfeilern. Pliocän von Indien AH. palaeindicus Lydekker. Plei- stocän von Algier, lebend in Afrika. Oryx Blv. Hörner lang, gerade, rückwärts geneigt. Lebend in Afrika Palaeoryx Gaudry. Groß. Hörner rund, mäßig lang, wenig gekrümmt, wenig nach rückwärts geneigt. Zähne brachyodont. Unterpliocän von Pikermi und Maragha P. Pallasi Wagn., Samos Majori, Stützeli Schlosser, Are, % ? Vertebrata, N, ‚ -Majori auch bei Odessa. Oberpliocih Meneghimii Rütimeyer, P. boodon = und Cordieri Gervais. | Tragoreas Schlosser. Klein. Hörner stark rückwärts geneigt. Der. pliocän von Samos. T. oryxoides Schlosser. Addax Rafinesque. Leierförmige, spiralige, lange Hörner. Lebend in rika. Plesiaddax Schlosser. Mäßig hypselodonte, Addaz a Zähne. Unterpliocän von China. P. Depereti Schlosser. 5. Gruppe. Cervicaprinae. Schädel schwach gewölbt, mit Ethmoidallücken, ohne Tränengruben, Hörner wenig geneigt, leierförmig. Zähme bovinen-ähnlich. Cobus A. Smith. Zweifelhafte Arten aus dem Pliocän der Siwalik. Pleistocän von Algier, lebend in Afrika. Öervicapra lebend in Afrika. Pleistocän von Algier. Pelea nur lebend in Afrika. 6. Gruppe. Tragelaphinae. Schädel wenig gewölbt, mit Ethmotidallücken, bei den fossilen meist auch mit Tränengruben. Hörner lang, leierförmig, gekielt und spiralig, meist von rundem Querschnitt. Zähme stets brachyodont, bei den fossilen mit schwachen Basalpfeilern. Tragelaphus Blainv., Strepsiceros Ham. Smith, Taurotragus Sclater, Oreas Desmarest. Lebend in Afrika. Von Strepsiceros und Oreas je eine Art im Pliocän der Siwalik (St. Falconeri Lyd., O. latidens Lyd.). Strepsiceros- ähnliche Zähne auch im Unterpliocän von China. Strepsiceros kudu fossil im Pleistocän von Algier. Palaeoreas Gaudry. Hörner mit zwei Kielen. Unterpliocän von Pikermi und Maragha P. Lindermayeri Wagner sp., eine Art auch im Unter- pliocän von China. Im Pliocän der Auvergne ‚Antilope‘‘ torticornis Aymard, vielleicht identisch mit P. Montis Caroli Major aus Val d’Arno. Protragelaphus Dames. Hörner mit nur einem Kiel. Unterpliocän von Pikermi — P. Skouzesi Dames — und Samos und Maragha. Prostrepsiceros Major. Hörner mit zwei Kielen und dreieckigem Querschnitt. Unterpliocän von Maragha. ‚Tragelaphus‘‘ Houtum-Schändleri Rodler. Illingoceras Merriam. Hörner spiralig, gerade und gekielt. Viel- leicht ein Antilocaprine. Pliocän? West-Nevada. I. Alexandrae Merriam. Helicophora Major. Hörner mit nur einem ns und einwärts ge- drehten Spitzen. Unterpliocän von Pikermi. 7. Gruppe. Bovinae.') Hornzapfen hohl, kräftig, zylindrisch oder dreikantig, meist rechtwinklig nach außen gerichtet, ziemlich weit hinter den Orbita und an die Kante des Schädels gerückt. Stirnbeine groß, bis zum Occiput reichend. Scheitelbeine sehr kurz. M prismatisch, oft mit starken Basalpfeilern und mit ziemlich dicker Zement- schicht. | Bei den Rindern haben die Merkmale der Cavicornier ihre höchste. Ausbildung erlangt. Die mit Lufträumen erfüllten Stirnbeine gewinnen die größte Ausdehnung und bilden fast die ganze Bedachung des Gehirns. ı) Dürst, U., Notes sur quelques Bovides prehistoriques. L’Anthropologie. Paris 1900. — Rütimeyer, Versuch einer natürlichen Geschichte des Rindes. Neue Denkschrift. Schweiz. Ges. f. Naturw. 1866. 67. Bd. XXII. XXI. — Turner, On the genera and subdivisions of the Bovidae. Proc. Zool. Soc. London 1849. Et ee, > Zur 3 & LTE: Nee A ET _——— ’ oT . er — . - eh FE ” ES t RE 5 a RER EN © Da = = gr z EEE TIIRT BT = R x e ed; Sr en rt MN, ja a E Ungulata. Selenodontia. Cavicornia. Dagegen werden die Scheitelbeine zuweilen ganz auf die Hinterhauptsfläche gedrängt und die Hörner rücken weit nach hinten und außen. Tränen- gruben und Ethmoidallücken fehlen, Tränenbeine und Nasenbeine haben ansehnliche Länge. Fossil erscheinen die Rinder zuerst im Pliocän der indischen Siwalik, später auch in Europa, jedoch werden sie erst im Pleistocän häufiger und gelangen auch nach Nordamerika. Rütimeyer unterscheidet fünf Typen: A. Bubalus. Büffel. Stirnzone stark gewölbt. Scheitelbeine noch etwas auf der Oberseite des Schädeldaches liegend. Hornzapfen abgeplattet, meist dreikantig, zuerst nach hinten, dann nach außen gerichtet, nahe an der Mittellinie des Schädels beginnend. M mit ungemein kräftigen, oft gefältelten Basalpfelern. Die Büffel verbinden in osteologischer Hinsicnt die Rinder mit der Gattung Boselaphus (Portax). Im Tertiär von Ostindien die erloschenen Gattungen Probubalus Rüti- meyer (Hemibos, Peribos Falconer) und Amphibos Falconer. Ebendaselbst und im Pleistocän, sowie in dem von Java Bujfelus Blumb. Im Pleistocän von Europa und Indien Bubalus Rütimeyer. B. Leptobos. Schädel miedrig, lang. Hörner dicht hinter den Orbiten, weit außen entsprin- gend, micht sehr kräftig, fast zylindrisch, nach hinten gerichtet. Scheitelbeine relativ groß, noch auf der Oberseite des Schädels gelegen. Leptobos Rütimeyer. Im Pliocän, L. Falconeri Rütimeyer, und Plei- stocän von Östindien. Nach F. Major gehört auch Bos etruscus Falconer aus dem Oberpliocän von Val d’Arno, der Auvergne und von Spanien zu Leptobos. C. Bibos. Stirnbeine hinten quer verbreitert. Stirn groß und flach. Scheitelzone auf das Hinterhaupt gedrängt. Hörner mehr oder weniger abgeplattet, nahe dem Hinterhaupt beginnend, ‘in der Jugend nach hinten, im Alter seitwärts gerichtet. Bibos Hodgson. Lebend und fossil in Indien und im Pleistocän von Java. : D. Bison. Schädel niedrig, Stirn flach, übernus breit, relativ kurz. Hörner nahe den weit vorspringenden Orbiten beginnend, zylindrisch, nach außen und oben gerichtet. Scheitelbeine kurz und breit, stets noch auf der Oberseite des Schädeldaches. Gesichts- teil kurz. Nasenbeine kurz, hinten breit. Die Gattung Bison erscheint zuerst im Oberpliocän von Indien (B. sivalensis Falconer). Spuren hiervon auch im Pliocän von Nordamerika. Im Pleistocän von Europa und Nordasien B. priscus v. Mey., im Pleistocän von Nordamerika B. antiquus Leidy und latifrons Harlan. Der fossile euro- päische B. priscus, Wisent, steht den amerikanischen Bisonten näher als dem B. europaeus. E. Taurus. Ochsen. . ‚Stürnbein enorm ausgedehnt, das ganze Schädeldach bildend, die kurzen Scheitel- beine ganz auf das Hinterhaupt gedrängt. Hörner zylindrisch, an den hinteren Außenecken des Schädels sitzend. L Vertebrata. Mammalia. 2 In den Taurina hat der Schädelbau der Bovinen seinen Kulminations- i punkt erreicht bezüglich der Ausbreitung der Stirnbeine und der Reduktion der Scheitelbeine. Die einzige Gattung Bos erscheint zuerst in — jedenfalls jüngeren — Siwalikschichten von Indien B. planifrons, acutifrons Lydekker. Im Pleisto- cän von Indien B. namadicus Falc., im Pleistocän von Europa, Asien und 4 Nordafrika B. primigenius Bojanus und als Ur noch bis in die Bronzezeit. Er stammt nach Dürst von planifrons ab, während acutifrons und namadieus ‚sich an die Bibovina und die Zebu anschließen. In Europa ist er gezähmt worden und der Ahne der Primigenius- oder Trochoceros-Rasse, aus der wahr- scheinlich auch die Frontosus-Rasse hervorgegangen ist. Dagegen wurde die ‚Brachyceros-Rasse — Brachyceros palustris — Torfkuh der Pfahlbauten, wohl aus Asien oder Nordafrika eingeführt. 5. Unterordnung. Amblypoda.!) Cope. Ausgestorbene, meist große plantigrade Huftiere mit kurzen, fünfzehigen Füßen und breiten, von Hufen umgebenen Endphalangen. Zweite Reihe des Carpus mit der ersten alternierend. Astragalus sehr breit und niedrig, mit Tibia und mit Fibula artikulierend, die tibiale Gelenkfläche schwach gewölbt oder eben, nicht ausgehöhlt. Gebiß meist vollständig. Backenzähme brachyodont und lophodont. Gehirn sehr klein. Zu den Amblypoden gehören die größten Landsäugetiere der Eocänzeit. Ihre Extremitäten und Zähne und ihr ganzer Knochenbau zeigen neben primitiven Merkmalen auch sehr weitgehende Spezialisierungen, die sich zum Teil bei Perissodactylen, zum Teil auch bei Artiodactylen, zum Teil aber bei den Proboscidiern und Astrapotheria wieder finden. Sie beginnen in der Puerco-Stufe (Unterstes Eocän) mit verhältnis- mäßig kleinen und schlanken Formen (Pantolambda), die durch trituberkuläre obere Molaren und semidigitigrade Extremitäten ihr primitives Gepräge verraten; in der Wasatchstufe und in den gleichaltrigen alteocänen Ab- lagerungen Europas dominieren die plumpen und großen Coryphodonten mit einem vollständigen Gebiß, in welchem die Molaren bereits lophodonten Bau erlangt haben. Stärker differenziert sind die auf Nordamerika be- schränkten mitteleocänen riesigen Dinoceratidae. Hier verkümmern die oberen J; die oberen C ragen als mächtige Hauer über den Unterkiefer vor, während die unteren Eckzähne winzig klein werden und den Schneide- zähnen gleichen. Die Backenzähne werden ausgezeichnet lophodont und die P den M ähnlich. Die Extremitäten sind stämmig, mäßig hoch, vorne und hinten fünfzehig. Die Carpalia bilden schwach alternierende Reihen; zu- weilen ist ein Os centrale vorhanden. Im Hinterfuß zeigen die Tarsalia eine starke, seitliche Verschiebung. Der niedrige, ungemein breite Astra- galus bedeckt nicht nur das Naviculare, sondern im Gegensatz zu den Probosceidiern auch einen großen Teil des Cuboideums. Das Naviculare ruht auf den drei Cuneiformia. Dem Astragalus fehlt sowohl ein abge- setzter Kopf, als auch eine eigentliche Trochlea, indem die schwach gewölbte tibiale Gelenkfläche keine Ausfurchung besitzt, weshalb nur eine sehr un- vollkommene Beugung des Fußgelenkes ermöglicht wird. Ein Flexor- 1!) Cope E. D., The Amblypoda. Amer. Naturalist 1884—85. — KEarle Ch., Revision of the species of Coryphodon. Bull. Amer. Mus. nat. hist. N. Y. 1892. — Hiöbert Ed., Ann. sc. nat. Zoologie 1856, p. 87. — Marsh O. C., Amer. Journ. Sc. Arts. 1877—81. — Dinocerata, A monograph of the extinct order of gigantice mam- malia. U. 8. Geol. Survey 1884. — Osborn H. F., Complete skeleton of Cory- phodon. und Evolution of the Amblypoda. Bull. Amer. Mus. nat. hist. 1898. Bee N see racon, Metacon und Protocon mebst zwei Zwi- ee ap = aan a Aha En Ze BR are Alan dba N ac ar a ee dh x. Kr re a fh Ma ee ee .. a gar, NE UBRERE ART 37 SR en ie FR an San a Ba a BT N ER a FR SR a DIRTER BR EN se nz Ela ar = H BERNSN RRPE u 7 u ERBEN) RR N a PN ir ‚ Urn. Amblypoda. | LER 507 * foramen, sowie eine Fasette am Hinterrand des Astragalus für ein sogenann- tes Tibiale (Sesamoid) sind wie bei den Condylarthra vorhanden. Das Cal- caneum und die kurzen, plumpen Metatarsalia erinnern an den .Probos- cidierfuß. Am Femur ist ein dritter Trochanter bei den ältesten Formen vorhanden, fehlt aber bei den Dinoceratiden. Die Fibula artikuliert bei diesen nur mit dem Astragalus. Die Amblypoden besitzen unter allen Huftieren die kleinste Gehirn- höhle. Das Großhirn ist nahezu glatt und bedeckt weder die Riechlappen noch das Cerebellum. Osborn leitet die Amblypoda von den Gattungen Protolambda, Ecto- conodon und Synconodon aus der Laramiekreide ab, die jedoch nur auf iso- lierte trituberkuläre resp. tuberkulärsektoriale Molaren begründet sind. Auch vereinigt er die bunodonten FPeriptychidae mit den Pantolambdidae in eine Unterordnung, die Taligrada. 1. Familie. Pantolambdidae (Taligrada). Cope. Schädel raubtierähnlich, mit hoher Sagittalerista. ii I. und normal entwickelt. Obere P aus einem äußeren und einem inneren eckigen Halb- mond bestehend, obere M mit \/-förmigem Pa- schenhöckern. Untere M mit hohem \/-för- migem Trigonid und einem niedrigen, ebenfalls \/-förmigem Talonıd, das an den P sehr klein bleibt. Humerus mit Foramen entepicondylov: ldeum, Femur mit drittem Trochanter. Astraga- us flach mit schwach gewölbter Gelenkfläche Jür die Tibia und mit Foramen. Carpus mit freiem Centrale. Schwanz lang. Fig. 700. Pantolambda Cope (Fig. 700, 701.) _Pantolambda cavirietus Cope. Unterstes elers Eocä m A bed ? N Eocän. Torrejonbed. Neumexiko. 2 n eTS es oOCan. öorre] on ec von eU- A Obere p4 bis M?®. B Untere Backen- mexiko. P. bathmodon, cavirictus Cope. zähne. ?/, nat. Gr. (nach Osborn.) B | ' 4 N N 9 N N Fig. 701. Pantolambda bathmodon Cope. Unterstes Eocän. Torrejonbed. Neumexiko. A Vorderfuß. B Hinterfuß. 1/, nat. Gr. (nach Osborn.) vu g „tr 2) h . FD M X BT SE f Fr EEE u. Bi Vertebrata. 'Mammalia. “ 2. Familie. Coryphodontidae. Owen. | R RE Schädel länglich, mit breiter, schräg abfallender Stirn. Gebiß vollständng. Br. Obere M mit Vorjoch und zwei durch ein \/-förmiges Joch verbundenen Außen- Pe höckern nebst einem oder zwei ungleich starken Innenhöckern, von denen Joche Ku nach den Außenhöckern verlaufen. Untere M mit zwei \/-förmigen, nach innen Ex, geöffneten Jochen, wovon der vordere Schenkel mehr oder weniger verkümmert. P einfacher als M. Schneidezähme konisch, obere und untere Eckzähne spitz, stark vorragend. Rumpf im Verhältnis zum Schädel sehr klein. Humerus ohme Foramen entepicondyloi- deum. Femur mit drittem Trochanter. Astragalus sehr niedrig, ohme Kopf, % mit schwach gewölbten Ge- lenkflächen für Tibia und für Fibula. Die Coryphodon- tiden waren plumpe, vorne digitigrade, hinten plantigrade Tiere von ansehnlicher Größe. Ihr | Ss = zz Gebiß spricht für omni- e%, rt il vore Nahrung, der Bau Fig. 702. des Hand- und Fußge- Coryphodon testis Cope. Untereocän. Wasatchbed. Wyoming. lenkes für langsame und al Schädel und Unterkiefer. !/, nat. Gr. (nach Osborn.) + Br, ungeschickte Bewegung. 1 Dem Schädel fehlen die sonderbaren Stirnzapfen der Dinoceraten, dagegen Sn dienten die mächtigen, spitzen Eckzähne als gefährliche Waffen. Im Habitus BRENZ hatte Coryphodon mehr Ähnlichkeit mit Bär als mit einem wirklichen Huftier. Von den Gattungen Cory- phodon Owen (Bathyopsis, Bath- modon, Metalophodon Cope) (Fi- sur 702—704), Ectacodon und Manteodon Cope ist nur die erste genauer bekannt und in den Wasatch und Wind River Beds von Wyoming und Neu- Mexiko durch mehr als ein Dut- zend Arten vertreten, unter wel-- chen sich mehrere Entwieklungs- reihen erkennen lassen. Manche Arten kommen teils im Schädel- Fig. 708. bau, teils in der Ausbildung der Coryphodon anax Cope. Unt. Eocän. Wasatch. C oder der J den Dinoceratiden Wyoming. Linker Hinterfuß. 1, nat. Gr. (nach schon sehr nahe. In Europa Osborn.) (tb Tibia, Fb Gelenkfasetten des Astra- finden sich C. eocaenus Owen und 2 galus und Calcaneums für die Fibula, /I7—V dritte bis C. Oweni Hebert in Nordfrank- / fünfte Zehe.) : 2 reich, Belgien und England. a 3. Familie.: Dinoceratidae. Marsh. % Schädel mit je einem Paar vorragender Knochenfortsätze auf Scheitelbein, \ Oberkiefer und Nasenbein. Zahnformel: en Obere J fehlen. Obere P den M ähnlich, wie diese mit zwei nach innen konvergierenden Jochen, untere M mit zwei schrägen Querjochen. Oberer CO gewaltig groß, weit über die untere Zahnreihe vorragend. Untere J und CO klein. Unterkiefercondyli nach hinten gerichtet und nur wenig höher als die Zahnreihe. Femur ohne dritten Trochanter. Häufig im oberen Eocän (Bridger Beds) von Wyoming. a | ra ee | ER | = ERF IL Amblypoda. Dinoceratidae. Ungulata. | ' Die Dinoceraten gehören zu den gewaltigsten und sonderbarsten Land- säugetieren. Die größten Arten von Loxolophodon (Tinoceras) erreichten eine - Rückenhöhe von 2m und eine Länge von nahezu 4 m, standen also dem MR Elefanten an Größe beinahe gleich; andere kleinere Formen übertrafen rs Flußpferd und Rhinozeros nur wenig an Höhe. p! p? p> pt ni m2 m? Fig. 704. Coryphodon hamatus Marsh. Unt. Eocän. Wyoming. Backenzähne des linken Oberkiefers (A) und des linken Unterkiefers (B). 1), nat. Gr. (Nach Marsh.) Fig. 705. Uintatherium mirabile Marsh. Mitteleocän. Bridgerbed. Wyoming. A obere Backenzähne, 3), nat. Gr. B linker unterer M,, !/, nat. Gr. Uintatherium mirabile Marsh sp. Restauriertes Skelett. !/,; nat. Gr. (Nach Marsh.) Uintatherium Leidy (Dinoceras Marsh, Octotomus Cope) (Fig. 705, 706). Die Protuberanzen auf den Nasenbeinen klein, vertikal, die porösen Knochenkämme auf den Scheitelbeinen hoch, über den Condylen des Unter- kiefers. Dem mächtigen oberen Eckzahn entspricht am Unterkiefer ein nach unten vorspringender, breit gerundeter Fortsatz. Die oberen und ‘unteren M und P besitzen zwei nach innen konvergierende Querjoche. Das Gehirn ist winzig klein. Becken und Extremitäten weisen infolge gleicher Funktion große Übereinstimmung mit den Proboscidiern auf. Die Hinter- ir \ Vertebrata. "Mara AL iu. iM we ER beine sind etwas länger als die Vorderbeine. Die Füße fünfzehig. Mehrere Arten im Eocän von Wyoming. N | Loxolophodon Cope (Tinoceras Marsh). Ahnliche, aber Nasenpro- ! tuberanzen stärker, schief nach vorne gerichtet, die Scheitelkämme hinter die Condyli reichend. Zeitliche Verbreitung der Ungulata. Unt. Eoeän Mittl. Eocän Ober. Eoeän Oligocän Mittl. Mioeän Ober Miocän Unt. Pliocän Pleistocän Gegenwart JUnt. Miocän Condylarthra Mioclaenidae - : : °. hr 1... 2er 2 ee Periptychidae . | i Phenacodontidae Meniscotheriidae . Pleuraspidotheriidae Litopterna Bunolitopternidae Macrauchentidae . Proterotheriidae | Adlrantidae a N. | Tann... 2 | a er Perissodactyla | | Tapiridae Ä Rhinoceridae Equidae . Titanotheriidae Chalicotherüdae Artiodactyla Suidae Elotheriidae . Leptochoeridae Hippopotamidae Anthracotherüidae Anoplotheriidae Dichobunidae Xiphodontidae . Caenotheriidae . Oreodontidae Camelidae Tragulidae . & Hypertragulidae . Oervicornia . Antilocapridae. Öavicornia Amblypoda Pantolambdidae . Coryphodontidae . Dinoceratidae . \ Notoungulata. 8. Ordnung. Notoungulata. Santjago Roth!) Ausgestorbene, auf Südamerika beschränkte, plantigrade bis semidigitigrade, fünf- bisdreizehige Pflanzenfresser mit flachem, niedrigem Schädel, breiter Stirne und breitem Hinterhaupt. Jochbogen kräftig, hinten bis zur Supra- occipitalcerista verlängert, Nasalia breit, Nasenöffnung in der Regel endständig. Orbita groß, nur unvollständig von den Schläfengruben getrennt, Mastoidregion meist stark aus- sedehnt. Unterkiefer hoch und massiv, meist mit fester Symphyse. Gebiß in der Regel vollständig, meist ohne Zahn- Tücken, häufig die vordersten J vergrößert, die übrigen J sowie 0, Pund M allmählich ineinander übergehend. Zähne brachyodontbishypselodont, prismatisch. ObereMmitAußen- _ wand — Ectoloph, langem schrägen Vorjoch — Protoloph und kurzem geraden Nachjoch — Metaloph. Untere M aus zwei ungleich großen Halbmonden und zwei Innenpfeilern bestehend. Carpalia alternierend, frei, Centrale fehlend. Astragalus mit schmaler, öfters ausgefurchter Trochlea und konvexem Naviculargelenk. Fibula stets am Galcaneum arti- kulierend. Endphalangen als stumpfe, kleine Krallen oder als Hufe oder als kräftige, gespaltene Klauen entwickelt. Die Notoungulata vereinigen in ihrem äußeren Habitus viele Merkmale der Ayracoides mit solchen der Nager. Die Ähnlichkeit äußert sich namentlich in der Breite und Ebenheit des Schädeldaches, in der kräftigen Ausbildung der Jochbogen, in der Breite des Hinter- haupts, in der Lage und Größe der Orbiten, in der Höhe der Unter- kiefer und in der Vergrößerung der vordersten J. Auch die ein- zelnen Knochen sind jenen der Hyraciden und mancher Nager nicht unähnlich. Bei näherer Betrachtung ergeben sich jedoch fundamen- tale Unterschiede. So sind die J im Gegensatz zu denen der Nager nicht seitlich, sondern von vorne nach hinten komprimiert und die Zahnzahl erleidet nur geringe Reduktion. Von den Hyracoiden unter- scheiden sich die Notoungulata durch die alternierende Anordnung der Oarpalia, durch die Artikulation der Fibula mit dem Calcaneum, durch die einfache seitliche Gelenkung des Malleolus der Tibia am Astragalus, und vor allem ist das Gebiß der Hyracoidea ursprünglich bundont, und die später entstehenden beiden Joche der oberen M, so- wie die beiden Halbmonde der unteren M sind stets gleichgroß, während bei den Notoungulaten der Metaloph der oberen und. der vordere Halbmond der unteren M stets viel kleiner ist als der Proto- loph und der hintere Halbmond. 1!) Ameghino Flor., Contrib. al conocimiento de los Mamiferos de la Republica Argentina. Buenos-Aires 1889. — Mamiferes cretac&s de l’Argentine. Bolet. del Instit. geografico argentino. T. XVIII 1897. — Rech. de Morphologie phylogenetique sur les Molaires superieurs des Ongules. Anal. Mus. Nac. Buenos Aires T. IX 1904, — Notices sur des Ongules nouveaux de terrains cretaces de Patagonie. Bol. Acad. Nat. de Cienc. de Cordoba. 1901. 1902. — Burmeister H., Description phys. de la Re- publica Argentina. 1879. t. II. — Gaudry A., Dentition de quelques Mammiferes. Mem. Soc. geol. de France. Pal&eont. 1906. — Fossiles de Patagonie. Annal. de Pal&ontologie 1906. 1908. — Gregory W. K., The Orders of Mammals. Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New-York 1910. XXVIl. — Lydekker R., Paleontologia Argentina I. Anal. Mus. de la Plata. Fol. 1893. — Roth Santjago, Los Ungulados sudamericanos. Anal. Mus. de la Plata. Paleontologia 1903. — Scott W. B., Classificat. of the Noto- ungulata. Science. Vol. XXI 1905. A en ID na 7 9 mree - N ER. EN m ä iR r | Vertebrata.. Maramalia. ce j S 35 y; 5 he ’ Br Den Molaren der Notoumgulata (Fig. 107 ) liegt ein Arituberkulkrer 4 bzw. tuberkulärsektorialer Bauplan zugrunde. An den oberen M ver- binden sich die beiden Außenhöcker sehr innig zu einer Außenwand — Ectoloph, der vordere Innenhöcker — Protocon, wird zu einem lan- gen schrägen Protoloph und der Hypocon zu einem kurzen geraden Metaloph. Sehr häufig bilden sich an diesen M auch Crista- oder Crochet-ähnliche Sporne und am Vorderrand entwickelt sich ein Parastyl, so daß die Zähne eine gewisse Ahnlichkeit mit den oberen M von Rhinoceros erlangen. Am Hinterrand kann sich aus einem be- sonderen Pfeiler noch ein weiteres Joch entwickeln. Bei den primi- tiveren Formen sind die M bedeutend breiter als lang. Die unteren M bestehen aus je zwei äußeren Halbmonden, von denen der vordere viel kürzer ist als der hintere, und aus zwei mehr oder weniger Fig. 707. Obere und untere Molaren von Notoungulaten von oben. Obere: A Pleurostylodon, B Protypotherium, ?], nat. Gr., C Rhynchippus, D Rhynchippus. M3 von hinten, Untere: A Pleurostylodon. B Protypotherium, 2], nat. Gr. C Morphippus. E Eetoloph, P Protoloph, M Metaloph, Ps Parastyl, Cr Crista, C Crochet, PP hinterer Pfeiler, ac vorderer Halbmond, pc hinterer Halbmond, md Metaconid, pp hinterer Pfeiler. komprimierten Innenhöckern gebildet wird, von welchen sich der vor- dere mit dem Hinterende des ersten Halbmondes innig verbindet, während der hintere dem zweiten Halbmond gegenüberliegt und häufig gänzlich isoliert bleibt. - Mit den M der Litopterna haben diese M zwar die ursprüngliche Anlage gemein, aber es geht ihnen kein eigentliches Bunodontenstadium voraus. Die J, C und P gehen ihrer Zusammensetzung nach ganz all- mählich in die M über, öfters kommt es zur Vergrößerung von einem . oder zwei Incisivenpaaren, manchmal verschwinden auch ein oder zwei J sowie C, oder es werden die Ü zu echten hauerähnlichen Eckzähnen, womit zuweilen Verlust von 1 bis 3 P verbunden ist. Die Zähne sind anfangs brachyodont, später werden sie hypselodont und bewur- zelt und zuletzt prismatisch wurzellos, jedoch bleiben auch in diesem Falle die P erheblich niedriger als die M. Als wesentlichstes Merkmal der Notoungulata bezeichnet Sant- jago Roth die Verbreiterung und Auftreibung der Mastoidregion IR MT ee # : N in - Ir ie Beer RETTET ELBE ET TERATTETERE EHE HTTN D " “x % Be‘ ” A und die Verbindung dieses oft mit blasigem Knochengewebe erfüllten Hohlraums mit der Bulla tympanica. Wennschon diese Organisation bereits bei den ältesten Formen zu beobachten ist, so bestehen doch _ hinsichtlich des Grades dieser Auftreibung erhebliche Unterschiede, weshalb auch kaum ein zwingender Grund vorliegt, die Astrapotherioidea wegen des Fehlens dieses Merkmals von den Notoungulata auszu- schließen. | | Die Extremitätenknochen zeigen je nach den Körperdimen- sionen große Verschiedenheit und weitgehende Spezialisierungen. Im allgemeinen lassen sie sich jedoch eher mit denen von Fleischfressern und Nagern, als mit solchen von echten Huftieren vergleichen. Bei kleinen Formen sind die langen Röhrenknochen schlank, ihr Humerus besitzt ein Entepicondylarforamen und das Femur einen dritten Tro- chanter. Die Ulna ist sehr kräftig entwickelt und nicht mit dem Radius verwachsen. Beide stehen häufig gekreuzt. Die Carpalia sind sämtlich irei und alternierend angeordnet. Der Astragalus hat stets ein konvexes, meist sogar halbkugelförmiges und langgestieltes Naviculargelenk, und die meist frei bleibende Fibula artikuliert stets mit dem Calecaneum. Die Zahl der Metapodien schwankt zwischen fünf und drei, die Leitkiele ihrer distalen Gelenkfläche sind immer auf die Hinterseite beschränkt. Die Zehenendglieder sind bald krallenartig, aber vorne etwas abgeplattet, bald wirkliche breite Hufe, bald gebo- gene, tief gespaltene, plumpe Klauen. Die Notoungulata zerfallen in vier Unterordnungen: T'ypotheria, Toxodontia, Entelonychia und Astrapotherioidea. 1. Unterordnung. Typotheria. Zitt) Ausgestorbene plantigrade oder digitigrade Pflanzenfresser mit meist vier- zehigen Vorder- und Hinterfüßen. Gebiß in der Regel vollständig, die inneren oberen J vergrößert, die äußeren J und die C öfters reduziert, oder alle Zähne ineinander übergehend und in dicht geschlossener Reihe. Backenzähne oben lophodont, unten selenolophodont, anfangs brachyodont bewurzelt, später hypselodont prismatisch und wurzellos. Clavicula öfters vorhanden. Carpalia alternierend, Centrale feh- lend. Humerus mit Foramen entepicondyloideum. Femur mit drittem Trochanter. Astragalus mit halbkugelförmigem Kopf. Fibula am Calcaneum artikulierend. Die Typotheria sind auf das Tertiär und Pleistocän von Südamerika beschränkt. Sie stehen den Toxodontia sehr nahe, und sehen äußerlich manchen Nagern und den Hyracoideen sehr ähnlich, jedoch beruht dies nur auf Konvergenz und nicht auf wirklicher Verwandtschaft. Der Schädel erinnert durch seine langgestreckte Form und die ge- radlinige Quernaht zwischen den Stirn- und Scheitelbeinen an Nager. Die nach vorne gerichtete Nasenöffnung wird seitlich durch die hohen Zwischen- kiefer und oben durch die langen bis zur Schnauzenspitze reichenden Nasenbeine begrenzt. Die Scheitelbeine haben einen schwachen Sagittal- 'kamm. Die hinten sehr kräftigen Jochbogen liegen sehr hoch und die weiten Orbiten sind hinten öfters von einem Processus postorbitalis des Stirnbeines begrenzt. Das Foramen infraorbitale steht vor dem Jochbogen. Das breite . .D) @ervais P., Remarques sur le Typotherium. Zool. et Paleont. generales. I. 18697—69. — Sinclair W. J., Report of the Princeton Univers. Exped. to Pata- gonia. Vol. VI. Part. I. 1909. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 38 Mr ET N x SER EEE ar NT a a BTL TR RE „ ‚ } wie red re Vertebrata. Mammalia.. _ Hinterhaupt ist mit Supraoccipitalerista und mit langem Paroceipitalfortsatz | versehen. Die Ausdehnung und Auftreibung der Squamoso - mastoidregion erreicht bei den Typotheria den höchsten Grad unter allen Notoungulata, Pachyrucos, ist aber keineswegs bei allen gleich stark ausgeprägt. Diese bald hohle, bald mit blasigem Knochengewebe erfüllte Kapsel steht mit der Bulla tympanica in Verbindung und umschließt den weiten, nach aufwärts gerichteten äußeren Gehörgang. Das Gaumendach ragt oft weit hinter die letzten M hinaus. Das hohe Unterkiefer bildet eine feste Symphyse und hat mit dem von Hyrax die Breite des aufsteigenden Astes und die Kürze des Kronfortsatzes gemein. 3 1.4.3 Das Gebiß ist in der Regel vollständig mit 5--;,; in geschlossener Reihe, manchmal entsteht durch Verkümmerung der äußeren J, der C und von einigen P ein weites Diastema. Bei den älteren Formen sind alle Zähne brachyodont, später nur die Milchzähne. Die unteren J zeigen häufig in der Mitte einen tiefen Einschnitt. Die oberen J! und die unteren Jı und Ja werden größer und länger und Nagezahn-ähnlich, jedoch sind sie in der Richtung von vorne nach hinten, anstatt seitlich komprimiert. Die folgenden J, © und P gehen entweder ganz allmählich in die M über, oder die J und © werden zu schwachen Stiften oder fehlen sogar vollständig. Die P sind meist einfacher als die M, da ihre hintere Hälfte kleiner bleibt als die vordere. Die oberen P und M sind bei prismatischer Ausbildung nach innen, die unteren nach außen gekrümmt. Im ÖOberkiefer bestehen die M aus einem Ectoloph, der mit einer A B vorspringenden Leiste versehen ist, einem schrägen Protoloph, einem etwas kürzeren Metaloph und einer Crista nebst einem hinteren Pfeiler. Im Unterkiefer haben sie Fig. 708. Adpithecus secans Amegh. Obereocän. Notosty- Fig. 709. lops-Schichten Patagonien. Obere und untere Protypotherium australe Ameghino. Obermiocän. Zahnreihe, nat. Gr. Oberer und unterer M, Santa Cruz. A Vorderfuß, ?/, nat. Gr. B Hinter- . 2, nat. Gr. Unterkiefer, Oberkiefer, 2/, nat. Gr. fuß, !/, nat. Gr. (nach Sinclair.) zwei Außenmonde und zwei stark komprimierte Innenpfeiler, welche sich bald zu einer Innenwand vereinigen. Der untere M; ist stets viel größer als M3. Von den M der Toxodontia unterscheiden sich die der Typotheria dadurch, daß ihre vordere und hintere Partie fast gleich groß ist, und die Vertie- fungen bei der Abkauung sehr rasch verschwinden, die oberen überdies durch die beträchtliche Streckung ihrer Kaufläche und den Besitz von sekundären Spornen. Die Zähne sind öfters mit einer dünnen Zement- schicht versehen. Die Zahl der Rückenwirbel ist 15, die der Lendenwirbel 7 und der Sacralwirbel 5, wenigstens bei den Typotherien aus dem Miocän von Santa- ne u. r- % Notoungulata. Typotheria. Notopithecidae. Interatheriidae. 515 Cruz. Der Schwanz dürfte meist sehr lang gewesen sein. Das Schulterblatt _ ist mit einem Acromial- und einem Coracoidfortsatz versehen, und daran schließt sich wohl öfter eine gut entwickelte Clavicula. Der Humerus hat ein Entepicondylarforamen. Ulna und Radius sind frei und etwas ge- bogen. Der Carpus besitzt stets alternierende Anordnung. Das Centrale ist mit dem Scaphoid verwachsen. Die Zahl der Metacarpalia ist vier, der Daumen ist ganz verschwunden und der fünfte Finger etwas verkürzt, bei Typotherium hingegen ist der 2. bis 5. von fast gleicher Länge und der 1. zwar kurz, aber noch mit Phalangen versehen. Die Zehenendglieder sind zugespitzt, aber an der Unterseite in eine dreieckige Platte ausgezogen oder hufähnlich und an der Spitze gespalten. Das Femur trägt einen mäßig vorspringenden dritten Trochanter. Tibia und Fibula sind bald frei, bald an dem oberen und unteren Ende verwachsen. Das Calcaneum hat einen langen, dicken Tuber, eine breite konvexe Gelenkfläche für die Fibula und eine große Fläche für das Cuboid, SS Fig. 710. Interatherium robustum Ameghino. Obermiocän. Santa Cruz. Patagonien. A Schädel von oben, B Gaumen von unten, C Unterkiefer von oben, D von außen, nat. Gr. dagegen ragt das Sustentaculum nur ganz wenig vor. Der Astragalus zeichnet sich durch die schmale, nicht sehr tiefe Trochlea und das wohl- gerundete, gestielte Caput aus. Von den vier Metatarsalien sind die seit- lichen öfters etwas schwächer. Im allgemeinen zeigt das Skelett den ursprünglichen Typus der Fleischfresser nebst zahlreichen, den Nagern eisentümlichen Spezialisierungen. 1. Familie. Notopithecidae. Ameghino. 8.1.4.8 3745 Un geschlossener Reihe, brachyodont, bewurzelt. J, C und P allmäh- lich ineinander übergehend. J1 bis P1 schmeidend, untere J und C meißelför- mig, P? bis P* dreieckig, M! bis M?, rhombisch, M® gerundet dreieckig — mit Außenwand, zwei ungleichen, an der Innenseite verbundenen Querjochen und hin- 33* ER 1% 3 - = h F Je 73 BE N h a Pe BER h x En ur, u wo Ah, . a u. 2% 2 a0, ehr Mammalia. De . I Br; terem Basalwulst, nebst Spornen im Zentrum. Untere M mit zwei äußeren Halb- ei monden und zwei Innenhöckern, davon der erste mit dem ersten Halbmond ver- bunden, der zweite frei. Unterkiefer ziemlich schwach. Diese auf das Eocän — Notostylopsschichten — und Oligoeän von Patagonien beschränkten Tiere von Kaninchengröße sind die Vorläufer der beiden folgenden Familien. Notopithecus, Adpithecus (Fig. 708), ran Infrapithecus 3% Amegh. Notostylops Schichten? Guilelmoscottia Amegh. Astraponotus chichten. | 2. Familie. Interatheriidae. Ameghino. \r pr d. I: a Jı bewurzelt, alle übrigen prismatisch. Ps; und Py einfach gebaut. Obere Mm nit Innenfurche. Mastoid mit blasigem Gewebe erfüllt, Malare weit hinter dem Maxillare beginnend. Unterkiefer hoch. Jochbogen mit nach unten gerichtelem Fortsatz. Tibia und Fibula frei. Seitenzehen reduziert. Protypotherium (Patriarchus) Ameghino. (Fig. 709). Jochbogenfort- satz schwach, Zähne gleichmäßig ineinander übergehend. Miocän von Santa Cruz. P. australe, attenuatum Amegh. Interatherium (Ieochilus) Ameghino. (Fig. 710). Seitliche J und C reduziert. Jochbogen mit kräftigem Fortsatz. Humerus mit undeutlichem Foramen. Miocän von Santa Cruz. J. robustum, extensum Amegh. Cochilius Amegh. Miocän. Colpodon-Schichten. Plagiarthrus Amegh. Zähne im Alter bewurzelt. Pyrotherium- Schichten. 3. Familie. Hegetotheriidae. Ameghino. Jı in beiden Kiefern vergrößert. Ps3 und P, M-artig. Obere M innen konvex, außen glatt. Mastoid hohl, Malare an das Maxillare stoßend. Tibia und Fibula verwachsen. Seitenzehen ungleich reduziert. 2; Hegetotherium (Selatherium) Ameghino. 5774; hintere J und O etwas reduziert. Endphalangen abgeplattet. Miocän. Colpodon-Schichten und Santacruzeno. H. mirabile Amegh. Schwanz lang. Fuchsgröße. Archaeopilus, Prohegetotherium Amegh. Unt. Miocän. Pyro- therium-Schichten. 1.0.4.3. Prosotherium Amegh. 5'543. FPyrotherium-Schichten. Eohegetotheriuw net Zähne noch bewurzelt. Oligocän. Astra- ponotus-Schichten. 1.0.3.3. Pachyrucos Amegh. (Paedotherium Burmeister) 5553. Mastoidregion ungewöhnlich stark aufgetrieben. Endphalangen hufartigz. Schwanz kurz. Miocän. Santa Cruz. P. Moyani Amegh. Kaninchengröße. Schon in den Colpodon-Schichten. Auch im Pliocän und im Pleistocän. Monte Hermoso. P. typieus Amegh. | Eopachyrucos, Pseudopachyrucos Amegh. Astraponotus-Schichten. Propachyrucos Am. Pyrotherium-Schichten. Argyrohyrax Amegh. 31.43. Die hinteren J, C und Pl ad P? ineinander übergehend. P3 und Pi M-artig. Pyrotherium- -Schichten. | 4. Familie. Typotheriidae. Amegh. 0.2.18: 5015 J! breit, gekrümmt, an der Basis offen, an Vorderseite mit Schmelz versehen, unterer Jo klein. Hinter den J ein langes Diastema. Obere P mit zwei, M mit drei Jochen. Vorderpartie der unteren M viel kürzer als die hintere. Alle Backenzähne prismatisch und teilweise mit Zement versehen. (Car- palia alternierend. Hand mit dünnem Daumen. Fibula nicht mit dem Calcameum artikulierend. | Er | | ER otheria. Archaeopithecidae. 2 > 1, N T Be rc } > x { - e; B = 4 3 £ S Notoungulata. Typ Nr NE i 5iN a ä i Typotherium Bravard (Fig. 711) erreicht fast die Größe eines Schweins. Älteres Pleistocän von Argentinien. 2 Trachytypotherium Ameghino. Pliocän. Eutrachytherus und Proödrium Amegh. mit u aus den Pyro- 3 PN therium-Schichten von Patagonien von 3 a 9 a unsicherer Stellung. “ uf =) N Ri N \' ER N I % An die Typotheria reihen sich am besten an die Archaeopithecidae und Acoe- lodidae Ameghino, beide brachyodont aus dem Eocän, Notostylops-Schichten, und die Archaeohyracidae mit prismatischen Zähnen aus dem Untermiocän, Pyrothe- rıum-Schichten, von Patagonien. Die ‚Archaoepitheciden sind wohl die Vorfahren der Archaeohyraciden und die Acoelodi- N piden. Mit Primaten oder Hoyracidae haben sie natürlich nichts zu schaffen. Extremitätenknochen nicht mit Sicher- heit bekannt. On = = = = = AN D z Er = IQ DIE > Fig. 711. Typotherium cristatum Serres. Pampas-Formation. Buenos-Aires, Argentinien. A Schädel von oben. B Oberkiefer und Zwischenkiefer von unten. !/, nat. Gr. (Nach Gervyajis.) 5. Familie. Archaeopitheeidae (Henricosborniidae, Pantostylopidae) Ameghino. 4 P einfacher als M. Obere P und M?® dreieckig, M* und M? oblong, viel breiter als lang. Außenwand mit Parastyl, häufig auch mit Mesostyl und Metastyl. Protoloph schräg und länger als der gerade Metaloph. Beide Joche öfters an der Innenseite miteinander verbunden. Zuweilen Oristae und Orochet vorhanden. ° Hinterer Halbmond der unteren P kleiner, an den M größer als der vordere. P mit nur einem Innen- höcker — an der Vereinigung der beiden Halbmonde —, M mit zweitem Innenhöcker ın der Nähe des Hinter- endes des zweiten Mondes. Alle Zähne brachyodont. Unterkiefer (Selenoconus Ameghino) ziemlich niedrig. Kaninchengröße. Nur im Eocän, Notostylops-Schichten, von Patagonien. Henricosbornia, Othnielmarshia, Fig. 712. Oldfieldthomasia sp. Obereocän Archaeopithecus, Pantostylops etc. Ameghino, a ‚Notostylopsseh. Patagonien, Die Acoelodidae unterscheiden sich von h IE nzann 2 . . . s | MM, und If, nat Gr. den Archaeopitheciden im wesentlichen nur durch ihre beträchtlicheren Dimensionen — etwa Fuchs- größe — und durch den mehr schräg trapezoidalen Umriß der oberen M. Acoelodus, Oldfieldthomasia (Fig. 712), Eohyrax, Acoelohyrax etc. Amegh. Eocän. Notostylops-Schichten von Patagonien. Bis ı En u, Vertebrata. Mammalia. 2 6. Familie. Archaeohyraeidae. Ameghino. Schädel dem von Hegetotherium ähnlich, jedoch mit schwächerem Jochbogen N u A EL & : und schlankerem Unterkiefer, nn J1 mäßig vergrößert, die unteren J und © stiftförmig, die unteren P M-ähnlich. Oben alle Zähme ineinander übergehend, M von schräg dreieckig gerundetem Umriß und wie die P mit Parastyl versehen. Alle Zähne prismatisch. Ms mit großem dritten Lobus. Wohl die Vorläufer von Typotherium. Untermiocän-Pyrotherium- schichten und Oligocän-Astraponotus-Schichten. Archaeohyrax. Ameghino. 2. Unterordnung. Toxodontia. Owen.!) Ausgestorbene, digitigrade oder semiplantigrade Pflanzenfresser mit drei- zehigen Esctremitäten. (Grebiß meist vollständig. Ü stets schwach, öfters fehlend. Backenzähnme gekrümmt, lophodont. Clavicula fehlt. Carpalia alternierend. Astra- galus mit mäßig gewölbtem, schwach ausgefurchtem Tibialgelenk, distal abgestutzt, nur mit dem Naviculare artikulierend. Calcaneum plump, mit großer Gelenkfläche für die Fibula. Humerus ohne Foramen entepicondyloideum. Die Toxodontia sind große bis mittelgroße, auf Südamerika be- schränkte Pflanzenfresser, welche im Oligocän? von Patagonien beginnen und im Pleistocän von Argentinien und Brasilien aussterben. Der Schädel ist mäßig hoch, das Dach häufig von der frei vor- ragenden Nasenspitze bis zum Hinterhaupt fast eben, die Schnauze ver- schmälert und ziemlich lang. Die Stirnbeine sind groß, die Scheitelbeine bilden einen schwachen Sagittalkamm. Das hohe breite Hinterhaupt fällt senkrecht ab, die Syquamosomastoidregion ist nicht sehr stark aufgetrieben, und der äußere Gehörgang mündet schräg aufwärts. Die Condylen ragen ziemlich weit vor. Die Jochbogen sind ungemein hoch, aber nicht sehr dick, unter den nach hinten offenen Orbiten abwärts gebogen und zum größeren Teil aus dem Fortsatz des Squamosum gebildet. Zwischenkiefer verlängert und hoch, Tränenbein klein. Das gewölbte Gaumendach ragt über die letzten M hinaus, so daß die inneren Choanen weit nach hinten rücken. Die vorderen Gaumenlöcher liegen ganz in den Zwischenkiefern. Unterkiefer mit sehr starker Symphyse, breitem Kronfortsatz und hochgelegenem, querem Condylus. Das Gebiß ist häufig vollständig und hochspezialisiert und bildet öfters eine ganz oder nahezu geschlossene Reihe. Die J sind bald schaufel- förmig, ganz oder fast allseitig von Schmelz umgeben und sämtlich oder zum Teil bewurzelt, bald stark verlängert, nagezahnähnlich, unten offen und nur vorne und hinten oder bloß auf der Vorderseite mit Schmelz bedeckt. Von den oberen J ist in der Regel J?, von den unteren J3 kräftiger entwickelt. Oben gehen alle Zähne von J® an, unten von Can allmählich ineinander über. Von den vier P können die beiden vorderen verkümmern, die hinteren werden M-ähnlich. Die oberen M haben schief vierseitigen oder dreiseitigen Querschnitt und meist einen Parastyl. Sie bestehen aus einer Außenwand und zwei ungleichen Jochen, zwischen welchen sich ein tiefes Quertal befindet, in welches eine oder zwei Cristae hineinragen. Am Hinterrand bildet sich oft noch ein weiteres Joch. Durch Abkauung verbinden sich alle Erhabenheiten der Kaufläche, und die Ver- 1) Burmeister H., Anales del Museo de Buenos Aires I 1867 und II. — — Cope E. D., On Toxodon. Proceed. Amer. Philos. Soc. 1881.— Lydekker R., Ana- les del Museo de la Plata. Paleontologia Argentina 1890. — Owen R., (Toxodon) in the Zoology of H.M. S. Beagle 1840. — Descript. of some sp. of Nesodon. Philos. Trans. 1853. — Roth Santjago, Catalogo de los Mamiferos fosiles on el Museo de la Plata. Orden Toxodontia 1898. MIZAN Din Br 2 a Aa RT a ET Fa Tl Sr a a ae ao Pe a TE = En Eee PN a ae 9), ae [an Ey RT BIERE Een as ERBE De I a a ee Eee > 1 a RE BUN VOREL, Fe ee u . { » D-\ Bil ul 4 an Be \ vo ER - Notoungulata. Toxodontia. Notohippidae. Nesodontidae. 519 tiefungen werden zu Inseln, die später auch zum Teil oder vollständig ver- schwinden. Bei den primitiveren Formen sind die Kronen ganz von Schmelz umgeben, bei den spezialisierteren werden die Backenzähne prismatisch, die Wurzeln verschwinden und der Schmelz beschränkt sich auf die Außen- und Vorderseite oder auf die Außen- und Innenseite. Öfters tritt eine Zementschicht auf, die den Zahn ganz oder teilweise umhüllt. Die unteren Backenzähne bestehen aus einem kurzen vorderen und einem viellängeren, gestreckten hinteren Halbmond und zwei Innenpfeilern, von denen der vordere mit dem Hinterende des ersten, und der zweite mit seiner Basis mit dem Vorderende des zweiten Halbmondes verschmilzt. Durch die Ab- kauung der Erhabenheiten der Innenseite kommt eine Art von Innenwand zustande. Die ursprünglichen Vertiefungen werden auch hier zu Schmelz- inseln. Die oberen J und M sind stark nach innen gekrümmt, die unteren nach vorwärts geneigt, M, ist in beiden Kiefern verlängert. Die hinteren Milchzähne gleichen im wesentlichen den M, haben jedoch immer kurze, \ getrennte Wurzeln. Das Skelett der Toxodontia ist im wesentlichen dem der Typotheria ähnlich und vereinigt viele primitive Merkmale mit hochgradigen Speziali- sierungen. Die große Scapula ist ähnlich der von Rhinoceros, nur mit einem rudimentären Acromion versehen, was auch die Abwesenheit einer Clavicula bedinst. Der kurze kräftige Oberarm hat eine niedrige einfache Trochlea, aber kein Foramen entepicondyloideum. Die stämmige Ulna mit langem, starkem Olecranon und der kurze, etwas schwächere Radius stehen sekreuzt; sie sind aber sonst denen von Rhinoceros nicht unähnlich, was auch für die Beckenknochen gilt. Die Carpalia sind alternierend ange- ordnet, die Metacarpalia kurz und gedrungen. Das kurze Femur besitzt einen schwachen dritten Trochanter, sein erster Trochanter ragt weit nach außen vor. Die kräftige Fibula kann mit der Tibia verwachsen. Die erstere artikuliert innig mit dem plumpen Calcaneum (Fig. 714B). Der Astragalus © (Fig. 714B) hat eine schwach gewölbte und mäßig vertiefte Trochlea und an — dem kurzen einwärts gedrehten Hals eine schwach konvexe Gelenkfläche für das Naviculare. Die kurzen, plumpen Metatarsalia sind wie die Meta- carpalia nur auf ihrer Rückseite mit schwachen, stumpfen Leitkielen ver- sehen, die Zehenglieder bilden abgeplattete Hufe. Hand und Fuß haben nur je drei Metapodien. 1. Familie. Notohippidae. Ameghinc. B1.423. 37343 Alle Zähme in geschlossener Reihe, hypselodont, im Alter bewurzelt F. und von J, bis Ms; fast ummerklich ineinander übergehend, oder die unteren I 3 und C meißel- und die oberen schaufelförmig gestaltet, niemals vergrößert. 3 ‚Schädeldach eben, Nasenöffnung endständig. Astragalus mit ziemlich langem Hals. _ Die Spezialisierung der J und © ist hier noch nicht so weit vorge- schritten wie bei den Nesodoniiden. Die P und M sind noch auf allen Seiten mit Schmelz versehen. Der Hinterrand der oberen M bildet ein drittes Joch. Die Auftreibung des Mastoid ist hier noch sehr gering. Notohippus Amegh. Miocän von Patagonien. Rhynchippus Amegh. (Fig. 707D.) J und C meißelförmieg. Morphippus Amegh. (Fig. 707C.) J und C schaufelförmig, den J von Equus ähnlich. | Coresodon Amegh. Alle im Untermiocän, Pyrotheriumsschichten. | Argyrohippus Amegh. Zähne mit dickem Zement, Stylhippus, Perhippidium Amegh. Miocän. Colpodonschichten. | Eomorphippus und Interhippus Ameghino Oligocän. Astraponotus- Schichten. I x ”" De Y 7: Kin ER Vertebrata.. Mammalia. => 2. Familie. Nesodontidae. E e = Zähne meist in geschlossener Reihe. J! und J? vergrößert, J Bi meißelförmig, nur vorne mit Schmelz bedeckt, J? dreikantig, hinten schmelzlos, J Rn OÖ und Pi klein, allmählich den übrigen P ähnlich werdend und durch kurze Lücken . voneinander getrennt. Untere J meißelförmig, Jz vergrößert. Obere P und M i nach hinten an Größe zumehmend, prismatisch, nur an der Außen- und Vorderseite rn mit Schmelz bedeckt, stark nach innen gekrümmt, Innenenden der beiden Querjoche bei der Abkauung miteinander verschmelzend und eine inselartige Marke um- I schließend. Untere M nur außen und innen mit Schmelz versehen und stark kom- Y primiert. Zähne nur teilweise und erst im Alter Wurzeln ansetzend. j Fig. 713. Nesodon imbriecatus Owen. Obermiocän. Santa Cruz. Patagonien. Schädel mit Unterkiefer von der Seite (!/, nat. Gr.) Nesodon Owen (Fig. 713, 714) (Gronotherium, Phobereotherium Ameghino) von mehr als Tapirgröße, ist eines der häufigsten Säugetiere im Miocän von 4 B Santa Cruz. Patagonien. N. imbri- catus Ow. | Stenostephanus Amegh. Unvollständig bekannt. Miocän und Pliocän. Trigodon Ameghino. Pleisto- cän von Monte Hermoso. Adinotherium Ameghino. » (Fig. 715).. Oberer I, Os P! sehr klein. Miocän, Colpo- donschichten und Santacruzeno. A. (Nesodon) ovinum Owen. Pronesodon, Proadino- therium Amegh. Miocän, Pyro- therium und Colpodonschichten von Patagonien. Fig. 714. Acrotherium Ameghino. Nesodon imbricatus Owen. Obermiocän. Santa Cruz. ähnlich Adinotherium, Miocän San- Patagonien. A Vorderfuß !, nat. Gr. B Hinterfuß C R : (1, nat. Gr. nach Sinclair.) ta Cruz. ’ or % 4 Notoungulata. Entelonychia. 3. Familie. Toxodontidae. Ameghino. Backenzähne stark komprimiert, schmäler und durch Verschmelzung von Vorsprüngen an der Innenseite auch einfacher als bei den Nesodontiden. Obere M scheinbar nur aus Ectoloph und Protoloph bestehend. Zahnreihe durch Verküm- merung von C und P öfters mit Diastema. Alle Zähne prismatisch, wurzellos; allseitig mit Schmelz bedeckt, der jedoch durch schmelzlose Streifen unterbrochen ist. Astragalus mit flacher Trochlea. Fig. 715; Adinotherium Sp. Obermiocän von Santa Cruz. Patagonien. A Ob. Prämolar von innen. DB Ob. N 2 Molar von innen, (© von hinten. D Unt. Backenzahn von innen, E von außen und oben. ?/3 nat. Gr. 8.1.3.8 3.1.3.3 A Toxodontherium Amegh. (Haplodontherium, Trigodon Amegh.) - Obere P und M noch ziemlich breit. Xotodon Amesh. 27: Beide im Pliocän und Pleistocän von Ar- ah 9.1.4.5 gentinien. ER RER) Toxzodon Owen. 577, Größter aller Toxodontier, übertrifft in seinen Dimensionen die gewaltigsten Rhinoceroten. Nasenbeine kurz, Nasenlöcher ziemlich weit zurückgerückt. Pliocän und Pleistocän (Pampasformation) von Argentinien. T. ptlatensis Owen. 3. Unterordnung. Entelonychia Ameghino!) (Ancylopoda, Tillodontia Amesh.). Ausgestorbene, plantigrade oder semidigitigrade Pflanzenfresser mit voll- ständigem, selten reduziertem Gebiß. J, C und P entweder ineinander übergehend, * oder oben und unten je ein J kräftiger entwickelt. C manchmal eckzahnartig. - — P und M lophodont, brachyodont bis hypselodont, stets mit Wurzeln versehen. _ Peinfacher als die M. Obere M fast immer breiter als lang, aus Ectoloph und zwei ungleichen Querjochen bestehend, und stets mit Crochet, oft auch mit Crista versehen. Untere M mit einem sehr kurzen vorderen und einem langgestreckten © hinteren Halbmond und zwei Innenhöckern, von denen der erste stark in die Quere f gezogen ist. Carpalia alternierend. Calcaneum lang, mit kleiner, meist schräg- stehender Gelenkfläche für die Fibula. Astragalus mit Foramen oberhalb der 1!) Ameghino Flor., Enumeration synopt. des mammiferes fossiles de Pata- gonie. Buenos-Aires 1894 p. 55. — Sur les ongules fossiles del’ Argentine, Revista de Jardin zoologico Buenos-Ayres 1894. — Notices preliminaires sur des Ongules des terrains cretaces. Boletin Acad. nacional de cienc. de Cordoba. 1901. — Flower W., Homalodontotherium. Philos. Trans. 1874. . dagegen spricht die Bezahnung mit aller Entschiedenheit für eine nahe Ver- I Baker u Rn! en LE RN 1 an Ak, . here NIT, ad acR Fe) “ Az N Ü En F Bi RR * A ” UARS Br 522 Vertebrata. ee flachen, am Oberrand tief inneren tibialen Gelenkfläche. Endingen 7 öfters als plumpe, gebogene Krallen oder als breite Hufe entwickelt, stets an der Spitze gespalten. Hand und Fuß fünfzehig. Die Entelonychia sind mittelgroße bis große Pflanzenfresser und auf das Tertiär von Patagonien beschränkt. Mit den Copeschen »Ancylo- poden«, jetzt Chalicotheriüidae, haben sie zum Teil Form und Zurück- ziehbarkeit der Endphalangen gemein — Homalodontotherium, Asmodeus —, wandtschaft mit den Toxodontia, von welchen sie sich durch den Besitz von bewurzelten, allseitig von Schmelz umgebenen, niemals prismatisch werdenden Zähnen unterscheiden. Auch sind die oberen immer fast min- destens ebenso breit als lang und mit Crochet versehen, das allerdings durch die Verschmelzung mit den Spornen an der Innenseite des Ecto- lophs sehr bald undeutlich wird. Die unteren M sind ebenfalls massiver als bei den Toxodontia. Auch besitzen die M meist ein Basalband, das an den oberen auf der Vorder-, Hinter- und oft auch an der Außen- und In- nenseite, an den unteren an der Außenseite entwickelt ist, bei den Toxo- dontia hingegen stets fehlt. Der Schädel ist nur von Notostylops, Leone und Homalodonto- therium bekannt und im wesentlichen wie bei Nesodon gebaut, jedoch ist meist die Nase viel tiefer ausgeschnitten und bei Homalodontotherium die Mastoidregion viel weniger aufgetrieben, und Notostylops hat eine viel kürzere und spitzere Schnauze. Vom Skelett kennt man, abgesehen von Calcaneum und Astragalus, nur Humerus, Ulna und Tibia, sowie Hand und Fuß von Homalodontotherium. Der Humerus hat eine kräftige Deltoidcrista und eine Andeutung des Foramen entepicondyloideum und seine distale Partie ist stark verbreitert. Ulna und Tibia sind sehr plump, die letztere auch sehr kurz. Hand und Fuß haben je fünf Metapodien, die Metacarpalia sind auffallend schlank, die Metatarsalia kurz und dick. 1. Familie. Notostylopidae. Ameg.ino. sn. Jı in beiden Kiefern vergrößert. J?2 bis J® und O reduziert, untere Jo, Js und C meist fehlend. P den M ähnlich, jedoch die oberen mit nur einem Innenhöcker. Obere M wiel breiter als lang, ohne Crista, mit Ürochet. Hinterer Innenhöcker der unteren M sehr schwach. Alle Zähne brachyodont. Schnauze kurz und zugespitzt. Hinterhaupt breit mit aufgetriebenem Mastoid. Fig. 716. A Entelostylops triplicatus Ameghino. Obereocän. Patagonien. Obere Backenzähne, nat. GT. B Untere Backenzähne, nat. Gr. C Notostylops murinus Ameghino. Schädel von unten, !/;, nat. Gr. (nach Ameghino.) Diese frühzeitig spezialisierte Familie hat keine Nachkommen hinter- lassen. Sie erlischt schon am Ende des Eoecän. Notoungulata. Entelonychia. Isotemnidae. Leontiniidae. | 523 K ters Amegh, (Fig. 716) mit En —. Catastylops Amegh. mit @ FA oberen, Pliostylops mit 4 unteren P, Homalostylops Amegh. mit E vollständigen Gebiß, Eostylops, Entelostylops etc. Amegh. KEocän. Notostylopsschichten von Patagonien. 2. Familie. Isotemnidae. Amegh. = = — Zähne in geschlossener Reihe und ineinander übergehend, nur oberer C manchmal vergrößert. Backenzähne mäßig hypselodont; obere P und M mit mehreren Spornen, Üristae, an der Innenseite des Ectoloph und mit Crochet am Metaloph. Untere P und M mit sehr kräf- - tigem, komprimiertem Höcker am Innenende des vorderen Halbmondes. Isotemnus Ameghino. ( klein, * obere P dreieckig, M oblong. Eocän. No- tostylopsschichten von Patagonien. Pleurostylodon Amegh. (Fig. 717), Tychostylops, Plexotemnus, Dialophus Ame sh. etc. Eocän etc. Eochalicotherium Amegh. Dicke untere M. Ebenda. | Timerostephanus Amegh. Oligo- cän, Astraponotus- und Untermiocän, Py- rotheriumschichten. EEE EEE EEE SEHETTEEEETEZEEEEE TEE TEEN Fig. 717. Pleuro coelodon,. Kanose elus _Pleurostylodon biconus Ameghino. Ober- Ame ghino. Untermioeän. Pyrotherium- eocän. Notostylopsschichten. Patagonien. . A Oberer Pt M? und M®. B unterer P,, Schichten. M, und Ms, nat. Gr. 3. Familie. Leontiniidae. Ameghino. en Oberer J?2 und unterer Jz vergrößert, © klein, manchmal ‚fehlend, die P und M ineinander übergehend, die oberen M etwas länger als breit, ohne Parastyl. Joche an der Innenseite innig verschmolzen. Schädel plump, mit breitem Hinterhaupt, mit massiven, weitabstehenden Jochbogen und tief ausgeschnittener Nasenöffnung zwischen den verdickten Zwischenkiefern und den etwas aufwärts ge- richteten Nasenbeinen. Endphalangen als breite Hufe entwickelt, Astragalus und Calcaneum plump, Nesodon ähnlich (nach Gaudry). Leontinia Amegh. mit ©, Ancylocoelus Amesh. ohne 0, Henrico- filholia Amegh. Untermiocän. Pyrotheriumschichten. Colpodon Burm. Miocän. Colpodonschichten. Carolodarwinia, Stenogenium Amegh. Öligocän, Astraponotus- schichten und Untermiocän. 4. Familie. Homalodontotheriidae. Lydekker. (Ancylopoda Zittel, partim). 223 ar uRRE - ® BI SH < BR: LE => C in beiden Kiefern vergrößert, alle übrigen Zähne ineinander übergehend und dicht aneinandergeschlossen, brachyodont. Obere M breiter als lang, ohne Sporne an der Innenseite des Ectoloph, aber mit äußerem und innerem, untere M mit äußerem Basalband. Schädel mit kleinem, am Mastoid schwach auf- getriebenem Cranium, kurzen, weit zurückstehenden Nasenbeinen und kräftigen Jochbogen. Hand mit fünf schlanken Metacarpalien und zurückziehbaren, an der Spitze gespaltenen Krallen. Hinterfuß mit fünf kurzen Metatarsalien, langem Calcaneum und distal gerundetem Astragalus. . BE EN ENG AR ig a rn { Eigen fh IE m i Eh i Rn: en Vertebrata. Mammalia. Be. | ee ;, ü nn . A f At MEER TEEN a 5 > SE % Homalodontotherium Huxley. (Fig. 718, 719.) Obere M gerundet trapezoidal. Humerus massiv, mit breitem Unterende und langer Deltoid- crista. Tibia kurz und diek. Miocän. Santa Cruz, Patagonien. Fig. 718. Homalodontotherium Cunninghami Flower. Miocän. Rio Gallegas. Patagonien. Obere und untere Backenzähne. ?/, nat. Gr. (Nach Flower.) = B Thomashuxzleya Ameg- YB hino. Obere M gerundet, sehr breit. Eocän. Notostylops- schichten von Patagonien. Proasmodeus Amegh. Oligocän. Astraponotusschich- ten. Asmodeus Ameghino. Obere M quadratisch. Unter- miocän Pyrotheriumschichten. Diorotherium, Pro- chalicotherium Amegh. Unter- miocän.Pyrotheriumschichten. 4. Unterordnung. Astrapotherioidea. Amegh.!) Fig. 719. Homalodontotherium Segoviae Ameghino. Obermiocän. Santa (Am b l yPp® d a Amegh.) Cruz. A Schädel von oben, 1/, nat. Gr. B Vorderfuß, Tr D 4 1), nat. Gr. (nach Ameghino.) Mittelgroße bis 9 oRe Pflanzenfresser mit brachyodon- tem Gebiß, mit meißelförmigen J und hauerartig entwickelten C. P, zuweilen auch J teilweise atrophiert, P kleiner als die M. Obere M in der Regel länger als breit, mit Parastyl und oft auch mit Crista am Ectoloph, mit gebogenem Protoloph und kurzem Metaloph. Untere M mit zwei ungleich langen Halbmonden und zwei Innenhöckern, von denen der erstere mit dem Hinterende des ersten Halb- mondes inmig verbunden ist und der zweite später mit dem Vorderende des zweiten Halbmondes verschmilzt. Astragalus mit flachem Tibvalgelenk. Die Astrapotherioidea schließen sich eng an die Entelonychia an. Sie unterscheiden sich von ihnen hauptsächlich durch die hauerartige Ausbil- dung der C und meist auch durch die mehr an Rhinoceroten erinnernde !) Ameghino Flor., Sur les Ongules fossiles del’Argentine. Revista del Jardin zoologico. Buenos-Aires 1894. — Notices preliminaires sur des On gules nouveaux des terrains cretaces. Bol. Acad. nacion. de cienc. de Cordoba. T. XVI. 1901. — Gaudry A., Memoires de la Soc. geolog. de France. Pal&ont. Tome XI. 1904. Annales de Pal&ontologie. 1906. — Lydekker R., Anales del Museo de la Plata. Palaeontologia. II 1892. RUTEWTER RG EEE TWEWEZNLEEZE LEE BESTE dig za { 2) “ m x a - sich der kleine Innenhöcker verbindet. eg 'Notoungulata. Astrapotherioidea. Trigonostylopidae. Astrapotheriidae. 525 F on der M. Auch findet keine Auftreibung der Squamosomastoidregion statt, wenigstens nicht bei Astrapotherium. Die Trigonostylopiden stehen den Entelonychia am nächsten und weichen von ihnen nur ab in der Form der J und C, in der hochgradigen Brachyodontie und dem einfachen Bau ihrer M. Der anfangs noch gewölbte Astragalus wird mit der Zunahme der Körper- sröße ganz flach und büßt seine Beweglichkeit fast vollkommen ein. 1. Familie. Trigonostylopidae. Ameghino. nn J klein, C kräftig entwickelt. Vor und hinter dem kegelförmigen [2 eiue lange Zahnlücke. Obere P und M im Umriß gerundet vier- oder drei- eckig, sehr einfach, nur mit Parastyl, Ectoloph, Protoloph und Andeutung eines Metalophs. Untere P und M aus kurzem, schrägem Querjoch und einem Halb- mond bestehend, mit dessen Hinterende Astragalus mit ziemlich langem Hals. Die Trigonostylopidae haben \| unter allen Säugetieren des südameri- kanischen Tertiärs die einfachsten und niedrigsten Jochzähne. Nachkommen dieser Familie sind nicht bekannt. Kig. 720. Sie erlischt bereits im Oligocän. Trigonostylops Wortmani Ameghino. Obereocän. Trig ono stylop s (Figur 720), Patagonien. A Oberer P*, B oberer M, C un- Pleurystylops Ameghino. Obere M NIE a NEL dreieckig. Eocän. Notostylopsschichten. Pseudostylops, Edvardocopeia Ameghino. Obere M viereckig. Oligocän. Astraponotusschichten. 2. Familie. Albertogaudryidae. Ameghino. Se142. 3 135 Obere M breiter als lang, rundlich viereckig, mit kurzem Proto- | loph und einem isolierten Innenhöcker. Untere P und M aus zwei Halbmonden und einem isolierten Innenhöcker bestehend. J schwach, oberer C dreikantig. P einfacher als M. Astragalus mit kurzem Hals. Diese Vorläufer der folgenden Familie hatten etwa Tapirgröße und gehörten zu den größten von allen Säugetieren des südamerikanischen Foeän. Albertogaudrya, Rütimeyeria Ameghino. Obere M von gerun- detem Umriß. Eocän. Notostylopsschichten. Scabellia Ameghino. Obere M vierseitig.. FEocän. Notostylops- schichten. 3. Familie. Astrapotheriidae. Ameghino. E88: 512-135 J klein, besonders die oberen, spatelförmig, zweilappig. C als kräftige, dreikantige Hauer ausgebildet, die mit ihren Spitzen aneinander schleifen. P einfacher und kleiner als die M und wenig zahlreich. Obere M länger als breit, aus geradem Ectoloph, schrägem Protoloph und kurzem, geradem Meta- loph bestehend und mit Parastyl und Crista versehen. M® ohne Metaloph. Untere M aus zwei gestreckten Halbmonden und einem bald mit dem Vorderende des zweiten Mondes verschmelzenden Innenhöcker bestehend. Hand fünfzehig. Astragalus flach mit sehr kurzem Hals. Diese großen, im Zahnbau an Rhinoceroten, namentlich an Metamyno- don, erinnernden Huftiere besitzen einen verhältnismäßig kurzen Schädel mit breiter Stirn, breitem Gaumen und schmalem Cranium, ohne die für die Notoungulaten charakteristische Auftreibung der Squamosomastoidresion. 526 Be Vertebrata.. Mammalia. Der Humerus hat eine weit herabreichende Deltoidcrista und eine niedrige einfache Trochlea, aber kein Foramen entepicondyloideum. Die Ulna ist kräftig, das Femur von vorne nach hinten komprimiert und mit einem lamellenartigen dritten Trochanter versehen und nicht viel länger als die ziemlich schlanke, nicht mit der Fibula verwachsene Tibia. Das Cal- caneum ist kurz und dick. Der abgeplattete breite Astragalus artiukliert sehr innig mit Fibula und mit Cuboid und sieht dem der Amblypoden sehr ähnlich. Hand und Fuß sind fünfzehig, die Metapodien kurz und dick. Die Endphalangen waren vermutlich kurze breite Hufe. Im Milchgebiß sind noch # D vorhanden. Fig. 721. Astrapotherium magnum Ameghino. Obermiocän. Santa Cruz. A oberer, B unterer Eckzahn, !/, nat. Gr., C obere P3 bis M3, D untere P, bis M,, !/,; nat. Gr. (nach Ameghino), E Astra- z galus, !/, nat. GT. Astrapotherium Burm. (Fig.721AbisE), (Mesembriotherium Moreno, Listriotherium, Xylo- therium Mercerat). 2 P. Nur von dieser Gat- tung sind auch Schädel und Extremitäten be- kannt. Miocän. Patagonien. Astrapothericulus Ameghino. Miocän. Parastrapotherium Ameshino. 3 P. Liarthrus Ameghino. Unter- miocän. Pyrotheriumschichten. Astraponotus Amegh. Angeblich mitnoch vollständigem Gebiß. Oligocän. Proplanodus Ameghino. Eocän. Notostylopsschichten. 5. Unterordnung. Pyrotheria.*) Schädel kurz und nach vorne gezogen. Gebiß reduziert. —— Untere J lang und dick, vorwärts gerichte. Backenzähne mit je zwei parallelen Jochen» Extremitätenknochen plump. Zehenzahl vermutlich fünf an Hand und Fuß. 1) Ameghino Flor., Mammiferes ceretaces de l’Argentine. Boletin del Inst. geografico Argentino 1897. — Linea filogenetica de los Proboscideos. Anales del Museo Nacional Buenos-Aires 1902. — Gaudry A., Fossiles de Patagonie. Annales de Paleont. Paris 1909. ae a 7 FESTE IE ERH i - Tibialgelenk dicht ne- r galus gelegen, daher | Notoungulata. Pyrotheria. 527 Die Pyrotheria sind auf das ältere Tertiär von Patagonien beschränkt und gehören zu den größten aller südamerikanischen Huftiere. Sie treten _ zuerst in den Notostylopsschichten auf und erlöschen, nachdem sie in den Pyrotherium-Schichten den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht haben. Der Schädel kann nur kurz gewesen sein, weil die Backenzähne schon in der Nähe der stoßzahnartigen J beginnen. Die Orbita liegt beim er- wachsenen Tier oberhalb P% Im definitiven Gebiß fehlen obere J. P?2 ist dreieckig und besteht aus zwei Außen- und zwei kleinen Innenhöckern, P; hat einen Vorderhöcker und ein Querjoch. Alle übrigen P den M gleich und wie diese mit zwei parallelen Querjochen und Basalband, das an den oberen M außen und vorne, an den unteren innen und hinten verdickt ist. Unterkiefer mit breitem aufsteigenden Ast und schwachem Coronoidfortsatz. Scapula mit kräftigem Coracoidfortsatz. Oberarm und Oberschenkel viel länger als Unterarm und Unterschenkel. Humeru® von vorne nach hinten stark komprimiert, ohne Foramen entepicondyloideum, aber beider- seits mit weit hinaufragenden Epicondylarcristae und mit starker, außen selegener Deltoidcrista. Nach Gaudry spricht diese Organisation für gra- bende Tätigkeit verbunden mit großer Beweglichkeit der Finger. Radius kurz, mit der Ulna verwachsen. Olecranon hoch. Ileum auf lange Strecken am Sacrum befestist. Femur nur mit erstem Trochanter, aber mit hoch- stehendem Oaput. Ti- bia und Femur stehen senkrecht übereinan- der. Fibula oben und unten mit der Tibia ver- wachsen. Astragalus ab- geplattet, mit ebenem ben den Gelenkflächen fürNaviculare und Cal- caneum. Naviculare ganz unter dem Astra- wahrscheinlich verti- kale Zehenstellung. Sowohl die Zähne als auch die Extremitä- Fig. 722. : Pyrotherium Romeroi Ameghino. Untermiocän. Patagonien. A obere tenknochen sind denen Backenzähne von unten, !/, nat. Gr., B Unterkiefer, !/,, nat. Gr. der Proboscidier, na- | (Nach Gaudry.) mentlich Dinotherium ähnlich, weshalb auch Ameghino die Proboscidier von Pyrotherium ab- ” leitet. Im Zahnbau besteht auch große Ähnlichkeit mit Diprotodon. Es - kann jedoch weder von einer Verwandtschaft -mit diesem Marsupialier noch, mit den Proboscidiern die Rede sein. Die Herkunft der Pyrotheria ist vorläufig vollständig unbekannt. SENT I. Pyrotherium Ameghino. 55 (Eie.722) Joche der gerundet vierseitigen Backenzähne senkrecht zur Zahnreihe, an den unteren M nach rückwärts, an den oberen nach vorwärts konvex. Untermiocän von Chubut. Patagonien. P. Romeroı Ameghino. Propyrotherium Ameghino. Kleiner. Oligocän. Astraponotus- schichten. P. saxaeum Ameghino. | Carolozittelia Ameghino. Unterer J mit langer Wurzel. Obere M kreisrund mit zwei schräg nach rückwärts verlaufenden Jochen. Untere M oval, mit zwei zur Zahnreihe fast senkrechten Querjochen. M3 mit drittem Joch. Tapirgröße. Obereocän von Patagonien. Notostylopsschichten. Ricardowenia und Archaeolophus Ameghino. Ganz problematisch. Wr 27 EA er - j NY, r au Ka, N 27 2 ie Be hi AR £ 528 | ! Vertebrata. Marihaa 9. Ordnung. Subungulata. Meist große plantigrade oder digitigrade oder dem Was- serleben angepaßte Pflanzenfresser mit ursprünglich voll- ständigem,brachyodont-bunodontemGebiß. EinIncisivenpaar ‚ Trühzeitig vergrößert, häufig zu Stoßzähnen umgewandelt, die übrigen J und C© reduziert oder ganz fehlend oderin ein- ander übergehend. M anfangs praktisch quadrituberkulär, die oberen mindestens ebensolang wie breit. P bald den M ähnlich. Carpusund Tarsus schwach alternierend oder serial, Centrale Carpiöftersvorhanden. Extremitäten mannigfach # spezialisiert, bei Wasserbewohnern die hintere vollkommen reduziert. Schädel anfangs lang gestreckt und niedrig, mit breitem Hinterhaupt. Uterus bicornis, Placenta zonal, meist ? deziduat. Wegen der hochgradigen Spezialisierungen, welche alle Skelett- elemente der hierher gestellten Unterordnungen erfahren haben, ist eine präzisere Diagnose nicht möglich. Sie treten sämtlich fast gleich- zeitig in Ägypten auf und zwar mit Formen, welche einen niedrigen Schädel mit breitem Hinterhaupt, wohl entwickeltem Scheitelkamm und schmalem Cranium besitzen, und meist Vergrößerung eines In- cisivenpaares, verbunden mit Reduktion der übrigen J und © auf- weisen. Die M sind. bunodont, brachyodont und praktisch quadri- tuberkulär. Ihre Höcker verbinden sich ‚paarweise zu Jochen, die im Unterkiefer öfters halbmondförmig werden. Die P werden ziemlich bald M-ähnlich und die J, O und P gehen, wenn keine Vergrößerung eines vorderen Incisivenpaares erfolgt, allmählich ineinander über. Auch die Beschaffenheit der Peer scheint bei allen ziemlich ähnlich gewesen zu sein. Die Extremitäten zeigen allerdings Rs bei den ältesten Ver- tretern der Subungulata sehr verschiedene Spezialisierung. Die älte- sten Ayracoidea haben, abgesehen von dem bunodonten Gebiß, bereits alle wesentlichen Merkmale der lebenden Formen, dagegen nähert sich Moeritherium, der primitivste Proboscidier, den Sirenen nicht bloß im Zahnbau, sondern auch in der Gestalt gewisser Knochen wie Humerus, Scapula und Pelvis, so daß die gemein- same Stammform beider nicht mehr allzuweit zurückliegen dürfte, und die Embrithopoda zeigen trotz ihrer stark abweichenden Be- zahnung im Extremitätenbau so viele Anklänge an die Probos- cidier, daß an einer, wenn auch entfernten Verwandtschaft kaum zu zweifeln ist. Daß die Abzweigung der vier Unterordnungen aus einer gemein- samen bunodonten Stammform schon lange vor dem Obereocän erfolgt sein muß, sehen wir unter anderem auch daraus, daß bei keiner mehr das primitive Merkmal der Anwesenheit eines Entepicondylarforamen am Humerus vorhanden ist. Verwandtschaftliche Beziehungen zu den Notoumgulata dürften vollkommen ausgeschlossen sein, denn das Gebiß dieser südamerikanischen Typen ist anscheinend direkt aus einem sekodonten hervorgegangen, während dem der Subumgulata un- „weifelhaft ein bunodontes zugrunde liegt, weshalb wir vielleicht doch eine Anknüpfung an ein Condylarthrenstadium erwarten dürfen. N Subungulata. Embrithopoda. Arsinoitheriidae. 1. Unterordnung. Embrithopoda. Andrews. Riesige Pflanzenfresser mit lophodonten M. Vorderextremität ähnlich der der Proboscidier, Hinterextremität Amblypoden-ähnlich. Obereocän und Ol- gocän von Ägypten. Familie. Arsinoitheriidae. Andrews. Riesige Huftiere mit einem Paar großer knöcherner Hornzapfen auf den Nasen- und zwei schwachen Hörnern auf den Stirnbeinen. Kurze, hohe Schnauze mit vorne abgeschlossener Nasenöffnung. Hinterhaupt nach vorne geneigt, mit dickem Supraoccipitalwulst. Orbita hinten offen. (Gebiß vollständig. Zi J, C und P allmählich ineinander übergehend und dicht aneinanderschließend. FETTE u Se a B zu ne —— au 72 Se DRITTE IE \ 5 Yo ie u\ \} h N Fig. 723. Arsinoitherium Zitteli Beadnell. Oligocän. Fayum. Ägypten. A Schädel 1, nat. Gr. B obere, C untere Zahnreihe ?/, nat. Gr. (nach Andrews.) P einfacher als die M. Obere und untere M aus je zwei \/-artigen Kämmen gebildet, deren vorderer Schenkel verkümmert ist. Humerus und Femur lang und massiv. Tibia und Fibula kurz, Ulna viel dicker als Radius. Astragalus flach mit schwach gewölbter Trochlea und mit Gelenkfläche für das Cuboid. Vorder- und Hinterfuß sehr kurz, fünfzehig. Die Arsinoitheria sind auf das Oligocän von Ägypten beschränkt. Der Schädel hat ungefähr die Größe und auch in seiner Form eine gewisse Ähnlichkeit mit dem von Rhinoceros, allein die Nasenöffnung wird hier im Alter vorne durch eine Knochenspange abgeschlossen. Die Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 34 Be 62 - & gr Vertebrata. Mammalia., hohen, auf den Nasenbeinen sitzenden vorderen Hornzapfen erinnern etwas an jene der Titanotheriiden. Der aufsteigende Ast des Unterkiefers ist sehr hoch und schmal. Die Zähne stehen dicht aneinander und gehen vom vordersten meißelförmigen J bis zum P, ganz allmählich ineinander über. Die oberen P haben eine gerade Außenwand und ein schräges Querjoch, die unteren bestehen aus zwei stark zusammengedrückten Halbmonden. Sie sind insgesamt sehr kurz und weichen hierin stark von den M ab. Die M bestehen aus je zwei \/-förmigen Halbmonden, deren vorderer Schenkel bis auf eine scharfe Kante verkümmert, während der hintere ein breites hohes, etwas schräg nach rückwärts gerichtetes Joch bildet. Bei vorgeschrit- tener Abkauung kommt es scheinbar zur Bildung einer Innenwand. Die unteren M erinnern etwas an jene von Coryphodon, die oberen an die von Uintatherium. Von den Milchzähnen gleichen die beiden letzten vollkommen den M. | Die Extremitätenknochen sind ungemein plump, die Scapula ist breiter als hoch, der Humerus besitzt eine mächtige Deltoidcrista, aber kein Entepicondylarforamen. Die Ulna ist viel dicker als der Radius und mit einem riesigen Olecranon versehen. Sie ruht halb auf dem Lunatum. Das Becken zeichnet sich durch die ganz ungewöhnliche Vergrößerung des Ilium aus. Das von vorne nach hinten komprimierte Femur hat nur einen, den großen Trochanter. Die Knochen der Vorderextremität lassen sich am ehesten mit jenen von Uintatherium, die der Hinterextremität mit jenen von Elephas vergleichen. Mit Elephas stimmt auch die Form und Anordnung der Carpalia, Tarsalia und Metapodien fast vollkommen überein, nur der Astragalus unterscheidet sich durch die Anwesenheit einer Gelenkfläche für das Cuboid. Mit den Proboscidiern besteht jedenfalls eine Verwandtschaft. Die einzige bekannte Gattung ist Arsinoitherium Andrews (Fig. 723). Oligocän von Agypten. A. Zitteli Beadnell. 2. Unterordnung. Hyracoidea. Klippschliefer.!) a J1 lang, vertikal gestellt, nagezahnähnlich, untere Jı und Jo meißelförmig. P mehr oder weniger M-ähnlich. M bunodont bis lophodont, vierwurzelig. Jochbogenunterrand mit besonderer Gelenkfläche für den Unter- kiefer. Aufsteigender Unterkieferast stark verbreitert, mit schwachem Coronoid- fortsatz und einem Foramen hinter Ms. Humerus ohne Entepicondylarforamen. Extremitäten plantigrad oder semidigitigrad. Vorderfuß vierzehig, Hinterfuß drei zehig. Carpus serial mit freiem Oentrale. Astragalus distal abgestutzt, mit aus gefurchter Trochlea und tiefer, grubiger Gelenkfläche für den Malleolus tibiae. Die Hyracoidea waren bis vor kurzem nur durch die kleine Formen enthaltende Gattung Hyrax repräsentiert, welche ursprünglich wegen der Beschaffenheit ihrer J und der äußeren Schädelform zu den Nagern gerechnet wurde. Cuvier wies auf die Ähnlichkeit der Zähne und der Extremitäten mit jenen von Rhinozeros hin und Cope errichtete für Hyrax wegen der serialen Anordnung der Carpalia die Ordnung der Taxeopoda. Die Hyracoidea zerfallen in die Familien der Hyracıdae und der Saghatheriidae. ı) Adloff P., Zahnsystem von Hyrax. Zeitschr. f. Morph. und Anthrop. 1902. — Andrews C. W., Catalogue 1906. — Geolog. Magazine 1908. — Brandt J. F., Untersuch. über die Klippschliefer (Hyrax). Mem. Acad. impe£r. St. Peters- bourg 1869. 6 ser. XIV. — Major, Forsyth E. J., Pliohyrax graecus from Samos. Geological Magazine 1899. — Schlosser M., Säugetiere aus dem Oligocän von Ägypten. Beitr. Paläont. Öst.-Ungarns und des Orients. 1911. an er . 3 riss, Hyracoidea. Hyracidae. Saghatheriidae. 531 1. Familie. Hyracidae. — P den M gleich, wie diese brachyodont und lophodont. Obere M ‚mit Wförmiger Außenwand und zwei schrägen Querjochen. Untere M aus zwei Halbmonden bestehend. Schädeldach eben, Schnauze kurz. Die Hyraciden bewohnen das südliche und östliche Afrika, Arabien . - und Syrien. Fossile Arten sind nicht © bekannt. Von den Saghatheriiden unterscheiden sie sich, abgesehen von ihrer Kleinheit, durch das ebene Schädeldach, die weit vorne liegenden, hinten meist geschlossenen Orbita, durch die Anwesenheit von zwei Tem- poraleristae an Stelle einer Sagittal- - erista und durch die Verkürzung der Schnauze, womit Verlust der C, von J2 und J? und von J; verbunden war. Das Milchgebiß enthält noch a, wodurch die frühere Anwesen- Fig. 724. ‚heit von J3,J2 und der Cangedeutetwird. zen. men) Die Extremitäten sind plantigrad, die "aer guten Hoffnung. Endphalangen distal abgeplattet und 4 Vorderfuß, B Hinter- B > fuß (nat. Gr.). mit Nägeln versehen. Die Backenzähne der Gattung Procavia Storr (Hyrax Herm., Hetero- hyrax und Dendrohyrax Gray) (Fig. 724) erinnern teils an Rhinoceros, teils an Paloplotherium oder Anchilophus. | 2. Familie. Saghatheriidae. Andrews. 2142 Fra YJ' groß, dreikantig, untere J; und Js meißelartig, mit zwei Ein- kerbungen am Oberrand- Oberer C P-artig, unterer C und Js, sowie J2 und JS knopfförmig oder Partig und meist durch Lücken voneinander und von den vordersten J und den Ü getrennt. P in der Regel einfacher als die M, jedoch die oberen meist vierhöckerig oder mit einem vollständigen vorderen und einem kurzen hinteren Querjoch. Obere M mit W förmiger, Parastyl und Mesostyl tragender Außenwand und zwei schrägen, aus je einem kleinen Zwischenhöcker und einem niedrigen Inmenhöcker gebildeten Querjochen. Untere M mit zwei mehr oder weniger deutlichen äußeren Halbmonden und zwei Innenhöckern. Ms — _ steis mit drittem Halbmond. Schnauze meist lang und schmal, Cranium gewölbt, "= mit Sagittalerısta verstehen. Orbita weit hinten gelegen, unvollständig geschlossen. "= DÜUnterkiefer hoch, mit weitem Kanal unterhalb der Zahnreihe, der unter M; aus- | mündet. Seitenzehen kürzer und dünner als die Mitielzehe. Carpus serial, hoch und schmal. Distales Astragalusgelenk schwach konvex. £ Die Saghatheriiden erscheinen zuerst im Oligocän von Agypten | - und entfalten sofort einen ungewöhnlichen Formenreichtum. Ihre Körper- ° größe schwankt zwischen der von Fuchs und der von Tapir. Im Zahnbau bestehen alle möglichen Übergänge zwischen bunodonten, schweinsartigen — Geniohyus — und lophodonten, Paloplotherium -artigen M—Saghatherium, Die oberen M von Geniohyus und Bunohyrax haben Ähnlichkeit mit jenen von Anthracotheriiden, die von Megalohyrax mit jenen von Palaeotherium. In Agypten erlöschen die Saghatheriiden sehr bald, nur die Gattung Sagha- therium hat in der unterpliocänen Gattung Pliohyrax einen Nachkommen. x Geniohyus Andrews. P einfach, untere M Sus-artig, obere Brachyodus- ähnlich. @G. mirus Andr. ® ie 34* Verlebrala a Bunohyrazx Schlosser. Pkompliziert, obere Serumdeh dreieokige Keulere 4 \ M mit echten Halbmonden. ge Misxohyrax Schlosser (Fig. 725). Obere P viereckig,. M lophodont. % M. niloticus .Schl. | Pachyhyrax Schlosser. Sporne an den Jochen der oberen M. Y [- 3 # z Sl: Fig. 725. Mixohyrax niloticus Schlosser. Oligocän. Fayum. Ägypten. RB Schädel von unten, B Unterkiefer von innen, !/, nat. Gr. . Saghatherium Andrews, höchstens Schafgröße. Obere P viel einfacher als M, obere M lophodont, untere lophoselenodont. Zahnlücke sehr kurz. S. antiguum Andr. ; Megalohyrax Andrews. Größter aller Saghatheriiden. P fast sämtlich gleich M. M. eocasnus Andr. Pliohyrax Osborn (Lepiodon Gaudry). Unterkiefer ohne Zahnlücke. Js, beide C sowie J? und J® Pähnlich. Unterpliocän von Pikermi und Samos. FP. graecus Gaudry sp. 3. Unterordnung. Proboscidea.!) Rüsseltiere. Große fünfzehige, meist hochbeinige, semidigitigrade Pflanzenfresser mit Rüssel. Schädel groß, meist mit grobzelligen Luftikammern in der Diploe. 1) Adams A. Leith, Fossil British Elephants. Palaeont. Soc. 1877. — Andrews E. W., Cataloge 1906 und Evolution of the Proboscidea. Philos. Trans. Ser. B 1903 — Bach F., Mastodon aus Steiermark. Beitr. z. Paläont. Öst.-Ungarns. Bd. XXIH 1910. — Cope E. D., The Proboscidea. Amer. Naturalist 1889. — Deperet Ch., Archiv. du Musee de Lyon. t. IV 1887 p. 190. — Falconer and Cautley, Fauna antiqua sivalensis 1846 und Palaeont. Mem. ed. by Murchison. 1863. Vol. I pag. 43. — Kaup J. J., Ossements foss. de mammiferes. 1832—35 Cah. I. IV und Akten der Urwelt. 1841 Heft IV und Beitr. z. Kenntnis urweltl. Säuget. 1857 Heft III. — Lartet Ed., Bull. Soc. geol. de Fr. 1859. — Lortet et Chantre, Arch. Mus. de Lyon. t. I 1872. t. II 1879. — Lydekker R., Catal. British Mus. t. V. 1886. — Meyer H. v., Mastodon. Palaeontogr. 1867 Bd. XVII. — Pohlig H., Nova Acta Acad. Carol. Leopold. 1888—91. — Sismonda E., Osteographia di Mastodonte. Mem. Acad. Torino. XII. 1851. — Vacek M., Österr. Mastodonten. Abh. k. k. geol. Reichsanst. 1877. Bd. VH. — Weithofer K. A., Proboseidier des Arnotales. Beitr. Paläont. Öst.- Ung. Bd. VIII 1890. x j “ Br; B} Subungulata. _Proboscidea. 533 Anfangs ein paar obere und untere J vergrößert, später nur — J vorhanden, C nur bei der primitivsten Gattung anwesend. Backenzähne erst bunolophodont, , dann lophodont und zuletzt aus vielen schmalen Querlamellen bestehend. Femur fast immer ohne dritten Trochanter. Carpalia serial angeordnet. Astragalus breit mit schwach gewölbter Trochlea. Calcaneum mit Frbula artikulierend. Die Herkunft der Proboscidier war bisher in völliges Dunkel gehüllt, doch vermutete schon Blain ville verwandtschaftliche Beziehungen zu den Sirenia, was jetzt durch die Funde im Oligocän von Agypten bestätigt wurde, denn die ältesten Formen haben unter anderem auch die hohe Zahnzahl und den Bau des Schädels und der Backenzähne mit den Sirenen gemein. - Das Gebiß der Proboscidier enthält außer bei Moeritherium nur Incisiven und Backenzähne und selbst hier ist schon ein Paar J vergrößert. Bald verschwinden die übrigen J vollständig, die bleibenden werden zu riesigen gekrümmten Stoßzähnen, auch das bei den älteren Mastodon-Arten noch vorhandene untere Incisivenpaar geht verloren. Die Stoßzähne bestehen aus dichtem elastischem Elfenbein, welches im Querschnitt bogenförmige, vom Zentrum nach der Peripherie gerichtete Linien zeigt, die in zweierlei Richtung verlaufen und sich W-förmig, wie die Guillochierung eines Uhr- gehäuses schneiden. Namentlich der hintere Teil der Stoßzähne wird häufig mit einer dünnen Schmelzschicht überzogen. Die Zähne liegen in tiefen Alveolen der -Zwischenkiefer und haben eine große offene Pulpa. Die Backenzähne der lebenden Elefanten unterscheiden sich durch ihre gewaltige Größe, durch die hohe Zahl der stark komprimierten Quer- joche und durch die starke Entwicklung von Zement in den Quertälern von allen Huftierzähnen, stehen jedoch durch Übergänge mit den buno- lophodonten Zähnen von Moeritherium in Verbindung, welche aus je zwei Paar jochartig verbundener Höcker und einem kleinen Talon gebildet sind. Bei Palaeomastodon nimmt die Zahl der Joche zu, die Zahl der Unterkiefer- zähne hingegen um einen ab. Bei Mastodon erfolgt immer weitergehende Reduktion der gleichzeitig fungierenden Zähne, wofür jedoch die Zahl der Joche allmählich größer wird. Noch bedeutender ist die Zahl der Quer- joche bei Siegodon — 6 bis 12 —, dessen Quertäler auch schon mit Zement ausgefüllt sind. Bei Elephas steigt die Jochzahl bei jedem neuauftretenden Zahn und beträgt zuletzt bis zu 27. Die von Moeritherium bis Stegodon noch brachyodonten Zähne werden bei Elephas hypselodont. Die Joche werden zu Platten, die mittels Zement aneinander gekittet sind, das auch anfangs die Oberseite der Krone überzieht. Durch die Abkauung entsteht aus diesen »elasmodonten« Zähnen eine ebene Fläche, in welcher breitere Quer- ‚streifen von Zement mit dünnen Lamellen von Schmelz und Dentin mit- einander wechseln und so eine zur Zerkleinerung der pflanzlichen Nahrung trefflich geeignete. Reibfläche erzeugen. Bei Dinotherium haben sich je zwei benachbarte Höcker in schmale, scharfe Joche umgewandelt, ähnlich wie bei Tapir. Auch unter den Mastodon-Arten gibt es solche »tapiroide« Formen. Die Zahl der M beträgt je drei in einem Kiefer. Vor ihnen stehen ursprünglich drei P. Dann geht die Zahl der P auf zwei zurück. Sie sind viel einfacher gebaut als die M und ersetzen die drei D. Bei Elephas, Stegodon und den meisten Mastodon fehlen P. Alle Backenzähne stehen anfangs in horizontalen Reihen und die P treten von unten an die Stelle der D. Von Mastodon an sind nie mehr als drei Zähne gleichzeitig in Funktion, später nur zwei und zuletzt nur einer. Sie entwickeln sich dann in großen Zeitintervallen und rücken, indem sie einen Bogen beschreiben, nach vorne, wobei sie den vorhergehenden Zahn allmählich ausschieben. Dieser Zahnwechsel dauert so lange das Tier lebt, und die Backenzähne werden bis auf unscheinbare Kronenreste abgerieben. Die Abkauung beginnt am vordersten Teil des Zahnes. Wortebrata: Mammalar 534 Der Schädel (Fig. 726) erfährt von Moeritherium bis Elephas folgende | Veränderungen. Die allmähliche Entwicklung des Rüssels und der Stoßzähne verursacht Verkürzung der Zwischenkiefer und Aufwärtsrücken der Nasen- löcher und diese Vorgänge wieder Wölbung des Schädels, die Bildung von Luftzellen und Verbreiterung des Hinterhauptes. höher und die Jochbogen schwächer. Fig. 7274. Vorderfuß von Elephas indicus Lin. (U Ulna, R Radius, sc Scaphoideum, ! Lunare, c Cuneiforme [Triquetrum], u Uneiforme, m Magnum, td Trapezoid). Fig. 726. Schädel von Elephas indicus (vertikaler Längsschnitt). So Supraoceipitale, co Hinterhauptscondylus, Pa Scheitelbein, Fr Stirnbein, Mx Oberkiefer, Pmx Zwischenkiefer, ME Mesethmoideum, ce Hirn- höhle, n Nasenhöhle, © Schneidezahn, m! m? erster und zweiter Backenzahn. Fig. 727 B. Rechter Hinterfuß von Elephas indicus. (ca Calca- neum, a Astragalus, n Navi- culare cb Cuboideum, c III, cLII Cuneiforme tertium und secundum, I—-YV erste bis fünfte Zehe. Die Oberkiefer werden Dagegen verlängert sich zuerst der Symphysenteil der Unterkiefer, um sich dann später nach Verlust der unteren Stoßzähne wieder zu verkürzen. Der auf- steigende Ast wird höher, aber dafür schwächer und das Kiefergelenk rückt immer höher hinauf. Die Extremi- täten der Probosci- dier (Fig. 727) sind hoch und stämmig, die langen Knochen ohne Markhöhlen. Ein Schlüsselbein fehlt. Die Ulna ist namentlich distal viel dicker als der Ra- dius. Die Carpalia sind mehr oder weni- ger serial angeordnet. Ant PT ar INES SENT WER e. N A ENG RE a A r ME, EIER 2) EIER va Be 1% AR Ei Bay 15 N a ER “ en Net MOHN ie EM a Re Rh Subungulata. Proboscidea. Moeritheriidae. 535 Der Elefant besitzt in der Jugend ein Centrale. Die seitlichen Metacarpalia ‚(I und V) sind kürzer und schwächer als die mittleren. Der ganze Fuß steckt in einer gemeinsamen Hülle, aus welcher die einzelnen, von hufartigen Nägeln bedeckten Zehen nur wenig vorragen. Am Femur fehlt meist ein dritter Trochanter. Tibia und Fibula sind getrennt, die letztere distal ver- dickt. Sie ruht auf Astragalus und Calcaneum. Der Astragalus hat eine mäßig gewölbte Trochlea und artikuliert distal nur mit dem Naviculare. Die Proboscidier sind heutzutage auf die tropischen Teile von Afrika und Asien beschränkt. Sie beginnen im Eocän von Agypten, verbreiten sich im Miocän über die nördliche Halbkugel und erreichen erst im Pleistocän auch Südamerika. Als Leitfossilien sind ihre Backenzähne wegen der viel- fachen Übergänge zwischen den zeitlich aufeinander folgenden Arten und wegen der bedeutenden Größenschwankungen bei ein und derselben Art nur mit Vorsicht verwendbar. 1. Familie. Moeritheriidae. —— z J, oben und unten vergrößert und der obere als gekrümmter Hauer entwickelt. J“ und J?® sowie C klein. P einfacher als die M, wie diese brachyo- dont. Obere P trituberkulär, untere P aus zwei vorderen und einem hinteren Höcker bestehend. M mit je zwei Höckerpaaren und einem Talon. Vorderpartie der unteren P und M höher als die hintere. Schädel niedrig, fast eben, mit langem schmalem Cranium und massiven, vorspringenden Jochbogen. p* Fig. 728. Moeritherium Lyonsi Andrews. Obereocän. Fayum. Ägypten. Schädel. /, nat. Gr. B untere Backen- zähne, !/, nat. Gr. (nach Andrews). A Moeritherium. Oligocän. Fayum. Obere Backenzähne. (!/, nat. Gr.) Die Moeritheriiden treten zuerst im Obereocän von Ägypten auf und erlöschen daselbst im Oligocän. Sie vermitteln im Schädelbau und in der Zahl und Beschaffenheit der Zähne den Übergang von den Sirenen zu den Proboscidiern und zeigen aufs deutlichste, daß beide einen gemeinsamen Ursprung besitzen. Moeritherium Andrews (Fig. 728). Untere J meißelförmig, nach vorne gerichtet, obere J und. C fast vertikal gestellt. Ja in beiden Kiefern vergrößert, der obere als gekrümmter, massiver Hauer entwickelt. Die übrigen J und C relativ klein. J und C allseitig mit Schmelz bedeckt. Obere P mit zwei Außen- und einem Innenhöcker. P2 dreieckig. M in beiden Kiefern aus je zwei Außen- und Innenhöckern bestehend, die sich paar- weise zu Querjochen verbinden. Die unteren M mit kräftigem, die oberen mit schwachem Talon. Untere P mit unpaarem Vorderhöcker, vordere Hälfte höher als die hintere. Nasenöffnung weit vorne stehend, mit kurzem Rüssel versehen, Schädeldach fast vollkommen eben, Orbita weit vorne gelegen. Nasenbeine kurz. Stirn- und Scheitelbeine lang, Cranium schmal und niedrig, mit Sagittalcrista versehen. Hinterhaupt vertikal, Jochbogen ? u sa ‘ ” rn EL ae EN BR ETN ? Be N a 7 Ba ie ne on Kl Fa I “ x En” u \ h PR; vr ’ , A, 2 5 a Tr AN .33 de 7 \ b . n. IE ven , ı% t r “ Ts ‚der‘ . - wc a4 “ He i% 536 1 Vertebrata. Mammalia. a 8 er # ” > 8 vorne und hinten massiv, weit vorspringend und hinten nahe am Oceiput endend. Obereocän M. Lyonsi Andr. Oligocän M. Andrewsi Schlosser. Die Extremitätenknochen sind schlank. Das Femur hat einen dritten Trochanter und der Astragalus einen relativ langen Hals. Das Sacrum verjüngt sich unmerklich nach hinten, was auf einen langen Schwanz schließen läßt, und das Ilium zeichnet sich durch seine Länge und Schmal- heit aus. Es gleicht fast dem von Creodontiern. Moeritherium hatte etwa die Größe von Tapir. 2. Familie. Barytheriidae. Andrews. = z Sr Unterer J groß, vorwärts geneigt, durch eine lange Lücke von P, getrennt. P? dreieckig, P? und P, mit einem dicken Querjoch, die unteren P gleich den M aus zwei fast geraden Querjochen bestehend. Ms mit einem dritten Joch. Untere M vierwurzelig. Joche der oberen M nach hinten: etwas konkav. Unterkiefer massiv, mit breitem aufsteigendem Ast. Barytherium Andrews. Die systematische Stellung dieser nur un- vollständig bekannten Gattung ist ziemlich unsicher. Ihr Zahn- und Kiefer- bau — massiv, mit breitem aufsteigendem Ast — und die gewaltige Körper- größe erinnert an Dinotherium. Der distal stark verbreiterte Humerus ist mit einer außerordentlich starken Deltoidcrista versehen, und der stäm- mige Radius artikuliert gleichmäßig mit Lunatum und Scaphoid. Ober- eocän von Agypten. B. grave, Andrews. 3. Familie. Dinotheriidae. 0.0.2.2, Unterkiefersymphyse nach unten gebogen, mit einem Paar rück- 1.0.2.8° wärts gekrümmter Stoßzähne. M, in beiden Kiefern mit drei, die übrigen mit zwei einfachen, zugeschärften, durch breite Täler getrennten Querjochen. Ohne Zement. Alle Zähne in einer Ebene, Zahnwechsel normal. | Fig. 729. Dinotherium bavaricum Meyer. Ob. Miocän. Breitenbronn b. Augsburg. A Backenzähne des Ober- kiefers, B Backenzähne des Unterkiefers. ca. !/, nat. Gr. Dinotherium Kaup (Fig. 729) hat einen nur mäßig hohen Schädel mit langen Zwischenkiefern und breiten Stirnbeinen. Unterkiefersymphyse vorn mit breiter Furche, stark abwärts gekrümmt. Die gewaltigen, nach unten gerichteten und nach hinten gebogenen J sind in tiefe Alveolen ein- gefüst. Mı} in beiden Kiefern mit drei, die übrigen mit zwei Querjochen, die an den oberen nach vorne konvex, an den unteren nach vorne etwas konkav verlaufen. Obere M fast quadratisch, dreiwurzelig, untere länger als breit. M;, mit starkem Talon. Skelett ähnlich dem von Mastodon. Dinotherium übertrifft an Größe die meisten Elefantenarten. je } .* | Subungulata. Proboscidea. Elephantidae. gi 537 3 "Im Obermiocän von Europa D. bavaricum Meyer (levius Jourdan). - Im Unterpliocän von Europa und auf Samos (?) D. giganteum Kaup. In Östindien D. sindiense Lydekker. 4. Familie. Elephantidae. Obere J als große gerade oder gekrümmte Stoßzähne ausgebildet. Untere J schwächer und gerade, meist fehlend. M groß, aus mehr als zwei Querjochen zusammengesetzt. Quertäler öfters mit Zement ausgefüllt. P einfacher als M, häufig fehlend. Zahnwechsel anfangs normal, später durch Ausschieben der vor- deren Zähne von hinten erfolgend. Oligocän bis Gegenwart. Palaeomastodon (Phiomia) Andrews (Fig. 730) = Backenzähne in gerader Reihe, gleichzeitig funktionierend. Obere J relativ kurz, seitlich komprimiert, säbel- förmig. Untere J als lange Schaufeln ent- wickelt. Alle J auf der Außenseite mit Schmelz versehen und mit persistieren- Eder Pulpa. P?2 und Ps; einhöckerig mit Talon, P3 mit großem Außen- und kleinem Innenhöcker. Ptoben und unten mit vier paarig angeordneten Höckern. M wie bei Mastodon, mit je drei aus zwei Höckern be- stehenden Querjo- chen. M, meist mit Talon. Unterkiefer- symphyse verlängert. Nasenöffnung hoch und weit zurückge- schoben. Schädel ziemlich hoch und kurz, Scheitelbeine gewölbt, mit Sagittal- _ erista versehen. Oli- © gocän von Ägypten. Fig. 730. P. Beadnelli Andr. Palacomastodon. Oligocän. Fayum. Ägypten. Schädel ca. !/,. nat. Gr. besaß einen mäßig (nach Andrews.) A Obere, B untere Backenzähne, !/; nat. Gr. langen Rüssel. | Mastodon Cuvier. (Fig. 731—733.) Schädel ähnlich dem von Elephas, jedoch Stirne bei den älteren Arten weniger hoch ansteigend, Oberkiefer nied- © Tiger, Unterkiefersymphyse anfangs verlängert. Skelett plumper. a Obere J meist gerade, seltener gebogen, bei den älteren Arten außen mit breitem - Schmelzband. Untere J kürzer, bei den späteren Arten fehlend. Backen- zähne oblong, mit drei, vier, seltener fünf bis sechs hohen, entweder ein- fachen (Zygolophodon, tapiroid) oder in zitzenförmige Höcker aufgelösten - Querjochen (Bunolophodon), die durch tiefe, zuweilen mit etwas Zement ' versehene Täler getrennt sind, in welchen häufig Sekundärhöcker auftreten. Jedes Joch und somit auch die ganze Krone wird durch einen medianen ' RRETETETTTTTE Vertebrata. Mammalia. Spalt in zwei Hälften zerlegt. Die Krone der oberen Zähne ist innen stärker abgekaut als außen. Die etwas schmäleren unteren Zähne verhalten sich umgekehrt. Auch sind ihre Wurzeln einfach, die der oberen hingegen geteilt. Der letzte M hat häufig ein Joch mehr als der vorletzte. j Das Milchgebiß besteht aus ‚=. Die zwei hinteren D werden bei 1 den älteren Arten von unten her durch zwei P ersetzt, bei den späteren werden die D wie bei Elephas von vorne nach hinten ausgeschoben. Nach der Zahl der Joche unterscheidet man zwei Untergattungen: Trilophodon mit DI (P55), M2%4 und Tetralophodon mit D 224 (P23) M 4 Jedoch kann die Zahl der Joche individuell um eins zunehmen. re Im Mittel- und Obermiocän von Europa M. (Tril.) angustidens Cuv. (auch in Nordafrika) und turicensis Schinz (tapiroid) sehr häufig, der erstere in Ostindien durch M. palaeindieus vertreten. Im Unterpliocän von Europa M. (Tetral.) longirostris Kaup, von Pikermi, Samos, Persien M. Penteliei Gaudry (tapiroid) — in ÖOstindien. M. | (Tri.) Falconeri Lyd., Pandionis Falc. (auch in China), M. (Tetral.) sivalensis Cautl., perimensis Lyd. (auch in China), j . Fig. 732. A Mastodon anguslidens Cuv. Miocän. Il-en- Dodon. Letzter unterer Backenzahn. !/, nat. Gr. B Mastodon turicensis Cuv. Miocän. Simorre. Gers. Letzter unterer Backzahn. 1/5 nat. Gr. (Nach Gaudry.) Fig. 731. Mastodon angustidens Cuv. Miocän. Simorre. = ; Gers. Rechter Unterkieferast von innen im Fig. 733. Zahnwechsel, d! d?2 d? Milchbackenzähne, 93 Mastodon (Tetralophodon) longirostris Kaup. p, Ersatzprämolaren, m! erster Molar. Unt. Pliocän. Eppelsheim. Die drei oberen ı/, nat. Gr. (Nach Lartet.) Milchbackenzähne. !/, nat. Gr. (Nach Kaup.) Cautleyı Lyd., latidens Clift. in ganz Ostasien. Im Obermiocän von Nord- amerika M. (Tril.) proavus und breviceps Cope, im Unterpliocän M. (Tril.) productus, euhypodon, campester, serridens Cope, floridanus Leidy, im Unter- und Mittelpliocän von Europa M. (Tril.) Borsoni Hays (tapiroid), im Ober- pliocän in Europa M. (Tetral.) arvernensis Croiz. und Job, in Nordamerika | M. (Tril.) Shepardi, tropicus Cope und M. (Tetral.) mirificus Leidy. — Die Gat- tung Mastodon existiert in Amerika auch noch im Pleistocän, sie wird hier im Schädel- und Kieferbau ganz Elephas ähnlich und es fungieren nie mehr als zwei Zähne gleichzeitig. In Nordamerika M. (Tril.) americanus Cuv. öfters in vollständigen Skeletten erhalten, in Süd- und Zentralamerika M. (Tetral.) Humboldti Cuv., im westlichen Südamerika M. Andium Cuv. und M. bolivia- nus Phil. Mastodon findet sich auch in den Diamantseifen von Südafrika. [2 4 } E E I I - = Subungulata. Proboscidea. Elephantidae. | 539 Er Stegodon Falconer (Fig. 734, 735). Übergangsform von Mastodon zu - Elephas, mit dem ersteren durch M. latidens verbunden. Ohne untere J. Obere J ‚lang, ohne Schmelzband. M mit 6—12 niedrigen, dachförmigen, etwas kon- vexen und meist vielwarzigen Jochen. Täler teilweise mit Zement ausge- füllt. M, und M, mit gleicher Jochzahl. Obere M mit etwas weniger Jochen als die unteren. Mittel- und Oberpliocän von Süd- und Ostasien. St. insignis Fale., bom- bifrons Falc. Im Pleistocän des Narbadatales Si. Ganesa Falc., von Java Si. Airawana Martin.& Fig. 734. Stegodon Clifti Falcon. u. Cautley. Pliocän (oder Pleistocän) von Birma. Erster oberer Molar. !J, nat. Gr. D Dentin, ce Zement. (Nach Clift.) 'Stegodou insignis Faleon. Siwalik. Ost- Fig. 736. Indien. Oberer Molar, der Länge nach Elephas primigenius Blumb. Diluvium. Essex. Oberer durehgeschnitten. 1!/; nat. Gr. Backenzahn von der Seite und von unten. 1/, nat. Gr. (Nach Faleoner.) (Nach Owen.) e Schmelz, d Dentin, ce Zement. Elephas Lin. (Fig. 736). as seltener u. J ohne Schmelzband. M aus 5—27 hohen, komprimierten, am Oberrand gekerbten Querjochen bestehend. Täler ganz mit Zement ausgefüllt. Durch Abkauung entsteht eine ebene Fläche. Beim indischen Elefanten fällt D, im zweiten, D; im 5. und D4im 9. Lebensjahr aus. M, tritt erst im 15. Jahre in Funktion. Meist nur ein Zahn in jedem Kiefer im Gebrauch. Die Zahl der Querjoche vermehrt sich bei jedem neu auftretenden ' Zahn, so daß »isomere« Zwischenzähne mit gleicher Jochzahl hier nicht vorkommen, während sie bei Mastodon häufig sind. Die Jochzahlen sind bei den wichtigsten Arten folgende: Di DAN LITE M, M, M, Elephas africanus B) 6 T KB 8 10 u. plamıfrons 6 7 7 8—9 il 3 er : 3 6 7—8 8—9 8—11 10—14 > meridionalis = ra BRUT 8-9 ga ee 3 3 95—7 8—11 9—12 12-13 15—20 » antıquus BB gar a1. 11238 16-28 El Eh ine a u a } ee I ; } ET; r ar DR f FERN a ER Ta j 4 j Be - 5 A 2 ) > 5 Fan 540 e Vertebrata. Bea D, D, D, M, N 4 8 12 19-14 ICE 4 Zitepas: TInalaols ee g BB Pa BE a7 TER 4 6-9 9-12 9-15 14-16 18—27 Re 4 6-3: 9-2 ..9-5 (BES Falconer teilt die Gattung Elephas in zwei Subgenera: Loxodon mit niedrigen, breiten, wenig zahlreichen Jochen, die bei der Abkauung rhombische Figuren bilden, und Euelephas mit hohen, schmalen, zahl- reichen Jochen, die vollkommen parallel verlaufen. Die Zähne zer- fallen leicht in die einzelnen lamellenartigen Joche. Fossile Elefanten erscheinen zuerst im Pliocän von ÖOstindien, E. (Zox.) planifrons und (Euelephas) hysudricus Falc. Im Oberpliocän von Europa Euelephas meridionalis Nesti, das größte aller bekannten Landsäugetiere, in Italien mit ihm vielleicht schon zusammen der sonst für das ältere europäische Pleisto- cän charakteristische Euel.antiquus Falc. Zwergrassen von diesem sind E. mnaidri- ensis Leith Ad. und melitensis Falc. auf den Mittelmeerinseln. E. namadicus Falc. vertritt den antiguus im älteren Pleistocän von Ost- und Südasien. Auf Java E. hysudrindicuss Dubois. Im Pleistocän des südlichen Nordamerika E. imperator Leidy, des mittleren E. Columbi Falc., und im nördlichen der auch in Europa und Nordasien so verbreitete E. primigenius Blumb., das Mammut. Es ist charakteristisch für das jüngste Pleistocän. In Sibirien finden sich im gefrorenen Boden ganze Leichen mit Fleisch und wolligem Haar. Im europäischen Altpleistocän außer antiguus auch E. trogontherii Pohlig. Er. 4. Unterordnung. Sirenia Seekühe.!) Dickhäutige, nackte, kurzhalsige, meist monophyodonte Pflanzenfresser. Nasen- löcher nach vorne gerichtet. Vorderfuß flossenartig. Hinterfuß frühzeitig reduziert. Schwanzflosse horizontal. Zwei Zitzen an der Brust. Die Sirenen bewohnen den Unterlauf größerer Flüsse und Meeres- küsten. Ihr zylindrischer, mit horizontaler Schwanzflosse versehener Körper, dessen Vorderfüße zu beweglichen Flossen umgestaltet sind, während die Hinterfüße höchstens durch Rudimente von Pelvis und Femur angedeutet werden, erinnert zwar an Cetaceen, die einzelnen Knochen haben jedoch viele Ähnlichkeit mit denen von primitiven Proboscidiern. Sie besitzen eine ungemein dichte Struktur, namentlich die Rippen und Wirbel zeichnen sich durch elfenbeinähnliche Beschaffenheit und bedeutende Schwere aus. Die langen Extremitätenknochen haben keine Markhöhlen. . Auch die Schädelknochen sind zum Teil sehr dicht. Die sehr kurzen Körper der Halswirbel bleiben in der Regel getrennt, die der Rückenwirbel haben annähernd dreieckigen Querschnitt und unten einen Kiel. Dornfortsätze und Zygapophysen sind wohl entwickelt. Die Zahl der Lendenwirbel ist 2—3, die der Sacralwirbel 1—2. ı) Abel O., Die Sirenen der mediterranen Tertiärbildungen Österreichs. Ab- handl. k. u. k. geol. Reichsanst. 1994. Bd. XIX. — Andrews W. C., Catalogue of the Tertiary Vertebrata of the Fayum 1906. — Capellini Giov., Mem. Accad. Sc. di Bologna 1872. 3 ser. t. I und 1886. 4 ser. t. VII. — Cope E. D., American. Naturalist. 1890. — Deperet Ch., Sitz.-Ber. Akad. Wien. 189%. P- 395. — Dollo L., Sur les Si- reniens de Boom. Bull. Soc. Belge de G&ol. 1889. — Kaup J., Beitr. zur Kenntnis d. urweltl. Säugetiere (Halitherium). 1855 Heft II u. V. — Lepsius R, Halitherium Schinzi. Die fossile Sirene des Mainzer Beckens. Darmstadt 1882. — Yoshiwara S. und /wasaki J., Journ. of University Tokyo. t. XVI. 1902. _ Subungulata. Sirenia. | ” HE Der Schädel (Fig. 738) zeichnet sich durch starke Jochbogen, große 'Schläfenbeine und eigentümlich gestaltetes Perioticum und Tympanicum aus. Scheitel- und Stirnbeine bilden das Schädeldach. Die Nasenbeine sind verkümmert und die Nasenlöcher weit nach hinten gerückt. Die plumpen Unterkiefer besitzen einen hohen auisteigenden Ast. Das Gebiß besteht fast nur aus lophodonten oder bunodonten Backenzähnen, welche etwas an die von Tapir resp. von Schwein erinnern. - Ihre Zahl schwankt zwischen 4 und 10. Bei den Halicoriden werden die D - anfangs durch P ersetzt, später unterbleibt der Zahnwechsel. Dagegen - bilden sich bei den Manatiden hinten immer neue Zähne, so daß gleich- zeitig in einem Kiefer 7—11 Zähne funktionieren. C fehlen meistens, da- gegen sind die J, na- A; mentlich die oberen, öfters sehr kräftig. Fig. 738. Halitherium Schinzi. Kaup. Oligocän. Flonheim b. Alzey, Rheinhessen. A Schädel von oben. B von unten. \, nat. Gr. (Nach Lepsius.) dl == Fig. 737. " Protosiren Fraasi Abel. Ober- — eoeän. Fayum. Ägypten. Schä- ; Fe ln wat. Gr. Fig. 739. Skelett von Halitherium Schinzi. Kaup. Restauriert E (Nach Andrews.) nach Lepsius. !/;, nat. Gr. B Becken, f Oberschenkel. Die Knochen der Vorderextremität sind gelenkig verbunden und beweglich. Schlüsselbeine fehlen, die Scapula ist sichelförmig, Radius und Ulna haben gleiche Stärke und Länge. Die proximale Carpusreihe besteht ursprünglich aus drei, die distale aus vier Knöchelchen, die zum Teil mit- \? einander verwachsen. Die fünf Finger haben schlanke Metacarpalien und 77 die normale Phalangenzahl. Das Becken besteht in der Halitherium — | Halicore-Reihe aus einem langen dicken Ilium und aus einem kurzen breiten Ischium. Bei Eotherium befindet sich zwischen Pubis und Ischium noch 5 ein weites Foramen obturatorium. Bei den Manatidae wird das Ilium redu- _ ziert. Das rudimentäre, in der Haut verborgene Femur ist bei den späteren - Formen nur durch Ligament mit dem Becken verbunden. Becken und Schädel sowie das Gebiß der ältesten Sirenen gleichen fast ganz jenen von Moeritherium, wodurch die schon von Blainville vermutete Verwandtschaft mit den Proboscidea vollkommen sichergestellt wird. Die Sirenen sind . ae! s MEN,Y 2 war Dig a, I RE a as ER A, ERST 2% 542 cs N Vertebrata. Mara ”; Li Pr’ also dem Wasserleben angepaßte Huftiere. Die beiden lebenden Gattungen Manatus und Halicore bewohnen die Küsten von Afrika, Ostasien, Zentral- und Südamerika. Fossile Sirenen erscheinen zuerst im Mitteleocän, Eotherium, aus welchem sich die Manatiden und Halicoriden entwickelt haben. Die Gattungen Halitherium, Metaxytherium und Felsinotherium bilden eine genetische Reihe, welcher auch Halicore und Rhytina nahestehen. A. Manatidae. Prorastomus Owen. Gebiß vollständig. es 1 J im Querschnitt rund, oberer © groß. Obere M mit zwei rechtwinklig zur Längsachse stehen- den Querjochen. Eocän. Jamaica. P. sirenoides Owen. Manatus Rondel. (Ribodon Ameghino.) J und C rudimentär. Oben und unten je 8—10 Backenzähne; die oberen dreiwurzelig mit zwei Quer- jochen und Basalband, die unteren schmäler, zweijochig, mit Talonid. Beim Embryo Anlagen von 3 J,1C. Lebend an der Ostküste von Amerika. Fossil im Pliocän von Süd-Carolina und Argentinien. | Manatherium Hartlaub mit Manatus verwandt. Oligocän Belgien. B. Halicoridae. Eotherium Owen. > 2: °. Alle J ziemlich groß. Eocän. Mokattam- Schichten. Ägypten. Eosiren Andrews. = 2. Jı groß, J? und J? später verschwindend. Schnauze überhängend. Obereocän von Ägypten. Protosiren Abel. (Fig. 737.) Obereocän Ägypten. Halitherium Kaup. (Fig. 738 u. 739.) Zwischenkiefer nach ab- wärts gekrümmt mit je einem langen J. Scheitelbeine lang, schmal, Stirn- beine kurz. Nasenbeine kurz, schildförmig, hinter der großen Nasen- öffnung gelegen. J mit Ausnahme des großen oberen J! sowie (© früh- zeitig ausfallend. Backenzähne,

= DEM. Obere J groß. P klein, einwurzelig, stiftförmig. Lebend. Afrika. Rhytina lliger. Ohne Backenzähne, dafür eine hornige Kauplatte 2 ne en Rh. Stelleri Cuv., ausgerottet am Ende des 18. Jahr- underts. Desmostylus Marsh. 5: o: 2: — Schädel schmal und niedrig, Schnauze gestreckt, nicht abwärts gebogen. J stoßzahnartig, mäßig lang, vorwärts gerichtet, P klein, zweiwurzelig, M groß, zweiwurzelig, aus zahlreichen, mit- € N Yeitfiche Verbreitung der Notoungulata und Subungulata. 543 Be. verwachsenen, in Reihen geordneten Zylindern bestehend. Marines _ Miocän von Japan und Kalifornien. Osborn hält dieses Tier für einen - Proboseidier. Zeitliche Verbreitung der Notoungulata und Subungulata. Notoungulata. Typotheria Notopithecidae Interatheriidae Hegetotheriidae Typotheridae . Archaeopithecidae Archaeohyracidae Toxodontia Notohippidae Nesodontidae Toxodontidae . Entelonychia Notostylopidae Isotemnidae Leontiniidae i Homalodontotheriidae . Astrapotherioidea Trigonostylopidae Albertogaudryidae Astrapotheriidae . Pyrotheria Subungulata. Embrithopoda Ärsinoitheriidae . Hyracoidea Hyracidae Saghatheriidae Proboscidea Moeritheriidae Barytherüdae . Dinotherüdae . Elephantidae Sirenia = en} (>) @) ı- = = & = = je) Obermiocän Pliocän Pleistocän Gegenwart Obereocän Oligocän ne a “) Er of ee Mammalia in the Marsh Collection. Part. II Primates. Americ. ou of RER RENTEN. LASER, DENT arten Be REN EIER RN ET DW PRIR j ’ nei r j KR fV Sr sr x % * Sn Ur FEN f 544 Vertebrata. Mammalia. 10. Ordnung. Primates. Herrentiere. Linne hat unter dem Namen Primates den Menschen, die Affen, Lemuren, Fledermäuse und Edentaten zusammengefaßt. Abge- sehen von den beiden letzten, bilden diese Gruppen eine in anatomi- scher Hinsicht wohl umgrenzte Ordnung, deren älteste Glieder freilich auch viele Anklänge an Insektivoren oder an Creodontier aufweisen. 1 — LEE nn u - ZUREETRTHEREEN 50 Die Primaten wurden bisher meist eingeteilt in die drei Unterord- nungen der Prosimiae, Simiae und Dimana. Die Unterscheidung der beiden letzteren Unterordnungen ist jedoch in der Natur nicht be- gründet. Es empfiehlt sich daher, die von Wortman vorgenommene Zweiteilung in die Lemuroidea und die Anthropoides anzunehmen. 1. Unterordnung Lemuroidea. (Prosimiae, Halbaffen.)!) Plantigrade, meist fünfzehige, frugivore oder omnivore Klettertiere mit opponierbarer erster Zehe. Finger und Zehen entweder sämtlich mit Nägeln oder leilweise mit Krallen versehen. Gebiß mehr oder weniger vollständig. Obere M quadri- oder trituberkulär, untere quadri- oder quinquetuberkulär. P einfacher als M. Schnauze meist verlängert, Orbita in der Regel etwas seitlich gestellt, hinten knöchern umgrenzt, aber nicht immer durch eine Wand von den Temporal- gruben getrennt. Lacrimale und Lacrimalgrube fast immer außerhalb der Augen- höhle gelegen. Gehirn schwach gefurcht. Kleinhirn nicht vom Großhirn bedeckt. Zitzen brust- oder bauchständig. i Die Halbaffen bewohnen gegenwärtig vorzugsweise Madagaskar, zum Teil auch Afrika und Südasien, früher lebten sie in Nordamerika und Mittel- europa. Von den Anthropoidea unterscheiden sie sich durch das kleinere, wenig gefurchte Gehirn, durch das freie Kleinhirn, durch den unvollstän- digen hinteren Abschluß der Augenhöhle, durch das außerhalb der Augen- höhle gelegene Lacrimale, durch die manchmal bekrallten Zehen, durch die großen, stets opponierbaren Pollex und Hallux, durch behaartes Gesicht, zwei- hörnigen Uterus und zum Teil abdominale Zitzen. Die Placenta ist diffus und adeciduat. Das Skelett der Halbaffen ist in vielfacher Hinsicht primitiver als das der Affen und erinnert an Insektivoren, Creodontia und Carnivoren. Die Hinterextremitäten sind manchmal stark verlängert, sogar Astragalus und Calcaneum. Der Humerus hat fast stets ein Entepicondylarforamen, das Femur einen dritten Trochanter. Im Carpus treten nie Verschmelzungen ° | ein, dagegen ist oft noch ein freies Centrale vorhanden. Das Gebiß ist bald | geschlossen, bald hat es ein Diastema. Auch Verlust oder Spezialisierung 1) Brown Al., On some points in the Phylogeny of the Primates. Proc. Acad. Natur. Science. Philadelphia 1901. — Cope E. D., The Lemuroidea and the Insec- tivora of the Eocene of N. America. American Naturalist 1885. — Fühol H., Ann. scienc. g6ol. t. V. t. VIII. t. XIV. t. XVII. — Gervais P., Zoologie et Pal&ontologie generales. Tome II. 1876. — Leche W., Untersuchungen ‚über das Zahnsystem lebender und fossiler Halbaffen. Festschrift für Gegenbaur, Leipzig 1896. — ÖOs- born H. F., American Eocene Primates. Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New York 1902. — Schlosser M., Die Affen, Lemuren, Chiropteren etc. des europäischen Ter- tiärs. Beiträg. zur Paläont. Öst.-Ung. 1887. VI. — Beitrag zur Osteologie von Necro- lemur und zur Stammesgeschichte der Primaten. Neues Jahrb. für Mineral. 1908. Festband. — Winge Herluf, Jordfundne og nu levende Aber (Primates) fra Lagoa Santa, Brasilien. E. Museo Lundii. Kopenhagen 1895. — Wortman J. L, Studies Science. 1903. 1904. REN Primates. Lemuroidea. Adapidae. EN BAR von J, CO und P kann vorkommen. Die oberen M sind entweder trituber- kulär oder quadrituberkulär. Ihr Protocon ist oft noch \/-förmig und durch seine beiden divergierenden Schenkel mit den Außenhöckern verbunden. Der Hypocon bleibt immer kleiner als der Protocon, auch kann er ganz fehlen. Ein Basalband ist fast immer vorhanden und öfters als Innenwall entwickelt. Die älteren Formen besitzen meistens ein oder zwei Zwischen- höcker. Die unteren M bestehen aus einem zweihöckerigen Talonid und einem ursprünglich höheren, oft noch dreihöckerigen Trigonid, jedoch ver- schwindet nicht allzuselten der unpaare Vorderhöcker, Paraconid, auch bleibt er öfter nur am ersten Molar erhalten. Die in der Vierzahl vorhandenen Höcker stehen opponiert oder alternierend und sind dann meistens durch rechtwinklige oder schräge Joche verbunden. Die P sind stets einfacher als die M. Ihre Zahl beträgt ursprünglich vier, kann aber stark reduziert werden. Bei den lebenden Lemuren ist sie in der Regel drei, und der vor- derste des Unterkiefers nimmt hier fast stets die Form eines C an, während der wirkliche © sich in einen dritten J verwandelt. Der erstere macht sich aber dadurch als P kenntlich, daß er hinter dem oberen C stehen bleibt. Bei den ältesten Formen sind alle J und © normal entwickelt und mehr oder weniger vertikal gestellt. Die J sind meißel- oder schaufelförmig und in der Zweizahl vorhanden. | Das Milchgebiß enthält individuell noch zuweilen einen dritten JD —, die © haben die Form eines echten Eckzahnes. Die Reduktion von J und P tritt auch schon bei manchen geologisch alten Gattungen auf. Bei den jüngeren Halbaffen werden die oberen J sehr klein, die unteren J und der untere C hingegen zu horizontal gestellten Pfriemen. Cope nannte einen Teil der eocänen Formen Mesodonta, einen anderen Teil stellte er zu den Prosimiae, Filhol nannte alle europäischen Pachy- lemuridae. Wortman erkannte die Beziehungen eines Teils der nord- amerikanischen Formen zu den echten Affen. Er wählte daher für sie die Bezeichnung Palaeopithecini. Schlosser stellte für die Formen mit nor- malem Gebiß die Familie der Pseudolemuridae auf. Diese letzteren umfassen jetzt nach der Ausscheidung der zu den Insektivoren gestellten Hyopso- dontidae nur mehr die Adapidae. Die Misxodectine mit ihren spezialisierten und in der Zahl stark reduzierten J schließen sich zwar im Bau ihrer M enge an die Primaten an, allein für die Ermittlung der wirklichen syste- matischen Stellung der einzelnen, hierher gerechneten Gattungen bedarf es noch weiterer Untersuchungen. Ein Teil, wenn nicht alle, gehört sicher zu den Insektivoren, bei welchen sie hier ausgeführt wurden. Die Prosimiae oder Lemuroidea gliedern sich freilich am natur- semäßesten in die drei Abteilungen der Pseudolemuroidini, der Palaeopithecini und der Neolemuroidini, allein es dürfte hier genügen, die erste Gruppe nur als Familie der Adapidae anzuführen, die zweite zerfällt in die Anaptomor- pkidae und die lebenden Tarsiidae und die dritte in die Familien der Lemu- ridae, Archaeolemuridae und Chiromyidae. Be ek dan a der Be a a ig nee; + K . = \ % a dr Ziget Sn nn Sa u a N ie ER EEE Zap ee u gi DR 1. Familie. Adapidae. SMEILD 3733 Zahnreihe meist geschlossen. J oben und unten meijßel- oder schaufelförmig, mehr oder weniger vertikal gestellt. C als echter Eckzahn ent- wickelt, stets größer als die J. P einfacher als M, jedoch P, öfters beträchtlich kompliziert. Untere M aus vier oder noch fünf, meist alternierenden und unter einander verbundenen Höckern bestehend. Ms mit kräftigem Talonid. Obere M trituberkulär, mit kleinem Hypocon und mit ein oder zwei Zwischenhöckern. Außenhöcker mehr oder weniger konisch. Obere P und M allseitig von einem äußeren Basalband umgeben, untere in der Regel nur mit einem äußeren Basalband versehen. Schnauze und Unterkiefer ziemlich lang. Letztere öfters eine feste Symphyse bildend. Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 35 a ae re ad a Na dere pa > Ta # - g Frl 546. | Nartebnkle‘ Mammalia. Fossil im Eocän von Nordamerika und Europa. Der nur von Adapis und Pronycticebus bekannte Schädel hat ein nied- riges, aber breites Cranium, das bei Adapis mit einem hohen Sagittalkamm versehen ist. Hinter den ziemlich großen, hauptsächlich nach vorwärts sehenden und hinten durch eine breite Knochenspange abgegrenzten Augen- höhlen schnürt sich der Schädel stark ein. Die Schnauze ist ziemlich lang und schmal. Das Lacrimale befindet sich innerhalb der Augenhöhle, das Tympanicum liegt als freier Ring innerhalb der vom Petrosum gebildeten. großen Bulla wie bei den madagascarischen Lemuren. Der Carotidkanal ist sehr eng. Das Gehirn zeigt einen sehr primitiven Bau. Die Unterkiefer bilden bei den späteren Formen in der Regel eine feste Symphyse. Der Schädel hat im ganzen ziemlich große Ähnlichkeit mit dem der Lemuriden. Dagegen unterscheidet sich der vordere Teil des Gebisses durch die normale Ausbildung der J und C sehr wesentlich von dem der Lemuriden. Es gleicht hierin fast ganz dem der echten Affen. Von den P bleiben die drei vordersten sehr klein, und selbst P, hat wohl immer nur eine Wurzel. Dagegen erreicht der obere P! meistens den Trituberkulärtypus, und der untere P, kann fast ganz M-ähnlich werden. Die oberen Mlassen den Trituber- kulärtypus noch deutlich erkennen, obwohl sie einen Hypocon besitzen. Von Zwischenhöckern sind meistens zwei, seltener nur einer vorhanden. Auch die vier- oder fünfhöckerigen unteren M haben keine besonders charak- teristische Form; sie erinnern teils an solche von primitiven Huftieren, teils an solche von Lemuren, jedoch ist die hintere Hälfte selten niedriger als die vordere. Die bis jetzt bekannten Skelettknochen besitzen am meisten Ähnlichkeit mit jenen der Lemuren. Der Humerus hat eine lange Deltoid- crista und ein wohlentwickeltes Entepicondylarforamen. Das Olecranon der dünnen Ulna ist kurz, die proximale „“ £. Fasette des schlanken Radius kreisrund. Papas Die Länge des .Femurs ist anscheinend ziemlich verschieden. Calcaneum und Astragalus sind echt primatenartig, eben- so die Metapodien und Zehenglieder. 4 pe 2 = ES Pelycodus Cope (Prototomus, Tomi- “ therium Cope). (Fig. 740.) Obere M un- deutlich dreieckig, mit zwei pyramiden- förmigen Außenhöckern, einem kräftigen \/-förmigen vorderen und einem kleine- ren hinteren Innenhöcker und zwei Zwi- Fig. 740. schenhöckern. Außenwand ohne Mittel- eycodus jrugivorus Cope. Tntereocän. pfeiler, M, reduziert. Untere M mit zwei asatchbed. Unterkiefer von innen. Nat. . .. Gr. B Notharctus sp. Obere Backenzähne. Paar opponierten stumpfen Höckern und #ı nat. Gr. (nach Osborn.) einem unpaaren Vorderhöcker, Paraconid. M;, mit großem Talonid, Vorderhälfte höher als Hinterhälfte. Unterkiefer niemals verwachsen. Astragalus mit fast flachem Tibialgelenk. Endphalangen krallenartig. Im Eocän von Wyoming. P. tutus, frugivorus Cope. Wasatchbed. P. nunienus Cope Wind Riverbed. Cryptopithecus Schlosser. Unterkiefer ohne feste Symphyse P, kurz, aber M-artig. M mit zwei hohen Vorderhöckern und niedrigem drei- höckerigem Talonid. M3 kleiner als Ma. Obereocän. Bohnerz von Frohn- stetten. _C. sideroolithicus Schlosser. Pronycticebus Grandidier. Vermutlich der Schädel von Cryptopi- thecus. P! und P?sehr klein, P? und P* zweihöckerig. M dreihöckerig mit | kleinem Innenhöcker, denen von Pelycodus sehr ähnlich. Eocän. Phos- ei phorite von Quercy. P. Gaudryi Grandidier. | Primates. Lemuroidea. Adapidae. AT ER Notharctus Leidy (Tomitherium Cope, Thinolestes, Limnotherium, Tel- _ matolestes Marsh; Hipposyus Leidy); J, C und P, und P, klein, durch kurze _ Lücken voneinander getrennt. P3 kräftig, mit Innenhöcker. P! dreihöckerig, - obere M vierseitig, außen mit Mittelpfeiler. Hypocon kräftig entwickelt. - Untere P mit Ausnahme von P, einfach aber dick und einwurzelig. Höcker der M schneidend entwickelt. Vorderhälfte kaum höher als Hinterhälfte. M, mit großem Talonid. Unterkiefer mit fester Symphyse. Femur lang, ohne dritten Trochanter. Mitteleocän, Bridgerbed von Wyoming N. tenebrosus, formosus Leidy, rostratus Cope. Diese aus Pelycodus entstandene Gattung ist vielleicht der Stammvater von: er Adapis Cuvier (Palaeolemur Filhol, Aphelotherium, Leptadapis Gervais). (Fig. 741.). Zahnreihe geschlossen, höchstens Lücke hinter ©. Obere J JM Er ER TER RReN Fig. 741. Adapis parisiensis Cuv. var. min. Phosphorite. Querey. A Schädel mit Unterkiefer von der Seite, B von oben, C obere, D untere Zahnreihe. ?/, nat. Gr. E Astragalus von vorne und hinten, nat. Gr. schaufel-, untere meißelförmig, oberer € klein, unterer aufrecht, kräftig mit abgestutzter Spitze. P,_3 in beiden Kiefern einfach, obere mit innerem Basalband, P* dreihöckerig. Obere M fast quadratisch, mit zwei pyramiden- förmigen Außenhöckern, einem großen \/ -förmigen Protocon und schwachem Hypocon und vorne mit einem kleinen Zwischenhöcker. P, und die unteren M mit zwei Paar alternierenden, komprimierten, jochartig verbundenen Höckern. Schädel hinter den Augenhöhlen stark eingeschnürt mit breitem | niedrigen Cranium und hohem Scheitelkamm. Schnauze lang, Unterkiefer mit fester Symphyse und hohem aufsteigenden Ast. Femur mit drittem Trochanter, nicht viel länger als Humerus. Adapis ist wahrscheinlich der Ahne der ausgestorbenen Gattung Megaladapis, vielleicht auch der von Lemur. Im Obereocän. Gips von Montmartre, Phosphorite von Quercy. 35* 2 Pa j' .- DE Su, RE = . 2 \ n r h 17 y u = IN } 4 ‚ e) Be Ber. 7% K Mi 548 Vertebrata. Mammalia. ARE 2 RUE N ” L; E3 A. parisiensis Cuv. Phosphorite von Quercy und Mergel von St. Hippolyte 4 de Caton (Gard). A. magnus Filh. Caenopithecus Rütimeyer. Nur obere M bekannt, wahrscheinlich identisch mit Adapis. CO. lemuroides Rütimeyer, im Bohnerz von Egerkingen. 2. Familie. Anaptomorphidae. Cope. WERE 9-11 3-2 5: J und C normal, aber letztere klein. P in beiden Kiefern klein und einfach, untere kurz und dick, obere meist mit Innenhöckern. Obere M drei- oder vierhöckerig, meist mit Zwischenhöckern, untere M mit zwei Paar nied- rigen, meist dicken und deutlich alternierenden Höckern. Unpaarer Vorderhöcker an den hinteren M häufig reduziert. Unterkiefer niedrig, ohne feste Symphyse. Schädel meist brachycephal. Lacrimale und Lacrimalgrube ganz oder größtenteils vor der weiten, hinten durch eine Knochenspange abgegrenzten Augenhöhle. Extre- mitäten zuweilen spezialisiert. Wortman vereinigt die Anaptomorphiden mit den Tarsiiden in der Gruppe der Palaeopithecini, die er auch schon zu den echten Affen, den Anthropoidea stellt. Im Eocän von Europa und Nordamerika. Anaptomorphus Cope (Microsyops Leidy). (Fig. 742.) Zahnformel 57% Obere J unbekannt, © klein, stiftförmig, durch eine Lücke von den kurzen, aber breiten, zweihöckerigen P getrennt. M trituberkulär, viel breiter als lang. Innenhöcker \/-förmig. Untere P hoch mit innerem Basalband, untere M mit schmaler kurzer Trigonid- und breiterer Talonid- hälfte, aus zwei Paar alternierender Höcker und einem undeutlichen Vorder- höcker, Paraconid, bestehend. Schädel kurz, mit geräumigem Cranium und Fig. 742. Anaptomorphus homunceulus Cope. Untereocän. Wasatchbed. A Schädel, nat. Gr.., B obere P® bis M®, C Unterkiefer von oben, ?/, nat.Gr. (nach Osborn.) weit abstehenden Jochbogen, Augenhöhlen hinten durch den Postorbital- fortsatz des Stirnbeins geschlossen. Im Eocän von Nordamerika. Wasatch- bed. A. homunculus Cope. Bridgerbed A. aemulus Cope. Uintabed A. wintensis Osborn. Anaptomorphus sowie die folgenden nordamerikanischen Gattungen sind wahrscheinlich der Ausgangspunkt aller Anthropoidea, zum mindesten aber die Ahnen der Simiiden. Omomys Leidy (Palaeacodon, Hemiacodon, Euryacodon Marsh). Gebiß mit sehr breiten, ovalen, trituberkulären oberen M und mit unpaarem Vorderhöcker an den unteren M. Mitteleocän. Bridgerbed von Wyoming. O. Carteri Leidy. Hemiacodon Marsh. Obere M viereckig, stark in die Breite gezogen, jr SEHE 1 sl a6 Fond a PP Wr Zn - mit drei konischen Höckern und mit kräftigen Zwischenhöckern. Vorder- in j at lt $ EL ES ® VEREIN, RN) 1, le R ja Ra u we R 4 LAS FEN BERGEN: aa . ‚ Tr {-er Primates. Lemuroidea. Tarsiidae. Lemuridae. 549 "hälfte der unteren M dreispitzig und bedeutend höher als die hintere. Bridger- Eocän. AH. gracilis Marsh. Washakius Leidy. Nur acht Zähne im Unterkiefer. Vorderhälfte der unteren M mit viertem Höcker. Ms3 mit vierhöckerigem Talonid. Nur ein J im Unterkiefer vorhanden. Obere M mit drei großen vierkantigen Höckern, mit zwei Zwischenhöckern und mit Hypocon. Mitteleocän. Brid- gerbed W. insignis Leidy. Trogolemur Matthew. Nur Unterkiefer bekannt. Drei einfache, dicke P. M fünfhöckerig. Kronen aller Zähne stark vorwärts geneigt. Eocän. £ Bridgerbasin. T. insignis Matthew. Necrolemur Filhol (Fig. 743). es Zahnreihe geschlossen. Obere M vierhöckerig mit zwei pyramidenförmigen Außen-, zwei \/-förmigen Innen- und zwei kleinen Zwischenhöckern. M3 reduziert. P, in beiden Kiefern verdickt. Nur Mı mit wohlentwickeltem Paraconid. M; mit ‘starkem Talonid. Der vorderste untere P und ein oberer J gehen später Fig. 743. Neerolemur antiguus Filhol. Phosphorite. Querey. A Schädel von der Seite, nat. Gr. (Nach E Filhol.) B Unterkiefer von oben. ?/, nat. Gr. verloren. Schädel niedrig, Cranium breit. Fibula mit dem unteren Drittel der schlanken Tibia verwachsen. Calcaneum und Astragalus gestreckt wie bei der lebenden Gattung Tarsius. Obereocän. Phosphorite von Quercy und Bohnerze von Mauremont. N. antiquus, Edwardsi Filhol, Züteli Schlosser. Microchoerus Wood. Nur Öberkiefer bekannt. Zähne ähnlich Necrolemur. Obereocän von Hordwell. England. M. erinaceus Woodw. 3. Familie. Tarsiidae. ER 12 —— J klein, C mäßig groß, untere P einfach, aber dick, obere P zwei- höckerig. Untere M fünfhöckerig, obere M trituberkulär. Gesicht kurz, Cranium geräumig. Hinterextremität stark verlängert, namentlich Astragalus und Cal- caneum. Die ungemein primitive Form der P und M, welche mit jenen der Primaten aus dem Oligocän von Ägypten sehr große Ähnlichkeit haben, © und die scheibenförmige deciduate Placenta, welche Tarsius mit den echten - Affen gemein hat, machen es sehr wahrscheinlich, daß Tarsius auf die nämliche Urform zurückgeht wie die Anthropoidea. Anderseits steht er in der Zahl und Zusammensetzung der Zähne den nordamerikanischen Ana- ptomorphiden sehr nahe. 4. Familie. Lemuridae.!) n——— = Obere J klein, im Alter oft verschwindend, C Holchurkig, P klein, nur P* mit Innenhöcker. M dreihöckerig. Untere J und C© stiftförmig, horizon- 2. 2. !) Grandidier G., Les Lemuriens disparus. Nouvelles Archives du Museum Paris 1905. — Forsyth "Major ©. J., Summary of the present knowledge of extinct Primates from Madagascar. Geolog. Magazine 1900. a A a N RM 550 Verkäbtara, 1 Mömmalle: tal gestellt, vorderster unterer P in einen kleinen Eckzahn umgewandelt. Untere M aus alternierenden, durch Joche verbundenen Höckern bestehend. Extremitäten unspezualisiert. Femur nur wenig länger als der Humerus. Letzterer mit Ente- - picondylarforamen, ersteres mit drittem Trochanter versehen. Alle lebenden und fossilen Gattungen sind auf Madagaskar beschränkt. Die letzteren finden sich in Torfmooren bei Ambolisatra, Antisirabe, Belo und in Höhlen bei Andrahomana und stammen aus der jüngsten Vergangen- heit. Die größten haben die Dimensionen von Mensch. Lemwur Linne. Kleine Formen, lebend. L. insignis Grandidier fossil, ungefähr Paviangröße. | Megaladapis Major (Thaumastolemur Filhol, Peloriadapis Grandidier, Palaeolemur, Mesoadapis Lorenz v. Liburnau). 4 2 5: 2: J kräftiger als bei Lemur, obere M gerundet dreieckig, untere M und Schädel Adapis- ähnlich. Unterkiefer mit fester Symphyse, Humerus ähnlich dem der An- thropoidea, aber mit Entepicondylarforamen. Femur von vorne nach hinten abgeplattet. M. madagascariensis Major, Edwardsi Grandidier. Wahrschein- lich die Nachkommen der ErOB DEN Gattung Adapis. Palaeopropithecus Grandidier 2 3 2 = S Schädel länger und niedriger und feste Symphyse, sonst wie bei der lebenden Gattung Propithecus, jedoch viel größer. 5. Familie. Archaeolemuridae. Grandidier. Obere J und P kurz und dick. M in beiden Kiefern quadra- tisch, mit je zwei Paar opponierten Höckern. ran groß, ohme Sagittalkamm, | Augen vorwärts gerichtet. Schädel- und Backenzähne erinnern an Cercopitheciden, namentlich an Colobus. Nur fossil in Höhlen und Torfmooren von Madagaskar. Archaeolemur Filhol (Lophiolemur Filhol, Nesopithecus, Globilemur Forsyth Major, Protoindris Lorenz v. Liburnau). A. Majori Grandidier. Bradylemur Grandidier. B. ingens Gr. Hadropithecus Lorenz v. Liburnau. Höcker der P und M durch Joche verbunden. H. stenognathus L. v. Liburnau. so|&o 6. Familie. Chiromyidae. Diese nur durch die auf Madagaskar lebende Gattung Chiromys ver- tretene Familie zeichnet sich durch kurzen, na un durch das stark reduzierte Gebiß mit & u = an ‚im Milchgebiß zahnähnlichen vorderen J und die stark en ee aus. Wortman stellt hierher einen Unterkiefer mit nur einem J und. zwei winzigen Zähnchen sowie Humerus und Tibia aus dem Bridgerbed von Wyoming und begründet hierauf die Gattung Mefachiromys. Osborn hält sie jedoch für einen Dasypus ähnlichen Edentaten. Die von Wortman hierher gerechneten Microsyopiden gehören eher zu den Insektivoren, jedoch | sind genetische Beziehungen zu Chiromys nicht ganz ausgeschlossen. 2. Unterordnung. Anthropoidea. Mivart.!) Plantigrade, mit der ganzen Sohle oder dem äußeren Fußrand auftretende Land- oder Klettertiere, mit opponierbarem Daumen und meist auch opponierbarer !) Ameghino Fl., Les formations sedimentaires de Patagonie. Anal. Museo .de Buenos-Aires 1906. — Beyrich C., Über Semnopithecus pentelicus. Abh. Berlin. RER ET TREE EN =, de masse, kn en a u re Ana", BT ae 2 rl ER; ' a a LASER EN ER: RS. = ET Dee Ges c a k EX Key y Ir Se . Primates. Anthropoidea. | 551 großer Zehe. Sämtliche Endphalangen (außer bei den Hapaliden) abgeplattet und mit Nägeln bedeckt. Gebiß vollständig, mit nur zwei Paar Schneidezähmen. Öfters kurzes Diastema. Backenzähne bunodont, P in der Regel zweihöckerig, untere M vier- oder fünfhöckerig, obere M vier- oder dreihöckerig. Orbita nach vorne gerichtet, hinten durch eine knöcherne Scheidewand von den Schläfengruben getrennt. Foramen lacrimale innerhalb der Augenhöhlen gelegen. Gehirn groß, stark ge- Jurcht. Zwei Zützen an der Brust. Die Affen bewohnen heutzutage vorwiegend die heißen Regionen von Afrika, Asien und Amerika, nur eine Art lebt bei Gibraltar. Die ersten fossilen Affen treten im Oligocän von Ägypten auf, im Mittelmiocän erscheinen sie auch in Europa und etwas später in Südamerika, im Pliocän auch in Asien. Aus dem Pleistocän kennt man einzelne Arten sowohl aus Europa als auch aus Nordafrika und Südasien. Auch Südamerika besitzt im Miocän und Pleistocän Vertreter der noch jetzt dort lebenden Formen. Die niedrigsten und kleinsten Formen schließen sich noch etwas an gewisse Halbaffen an, die hochstehenden und größten werden in ihrem Körperbau ganz menschenähnlich. Der Schädel hat ein sehr geräumiges Cranium. Die tiefgefurchten Hemisphären des Großhirns bedecken das Kleinhirn fast vollständig. Die großen rundlichen Augenhöhlen sind nach vorwärts gerichtet und hinten durch eine vom Jugale ausgehende knöcherne Scheidewand von der Schläfen- grube getrennt. Lacrimale und Foramen lacrimale liegen innerhalb der Orbiten. Die nur selten etwas längeren Gesichtsknochen steigen steil nach hinten an. Die Nasenbeine sind kurz, die Nasenlöcher nach vorne gerichtet und seitlich und unten von den Zwischenkiefern begrenzt. Die Stirnbeine verschmelzen miteinander und die nur selten mit einem Scheitelkamm ver- sehenen Scheitelbeine vereinigen sich in der Sagittalnaht. Auch die Orbital- crista ist meistens nur schwach entwickelt. Der aufsteigende Ast der eine feste Symphyse bildenden Unterkiefer ist in der Regel hoch und breit. Das Kinn steigt senkrecht oder schräg nach vorne zu an. Das Gebiß weist nur oben vor, unten hinter dem, namentlich bei den Männchen, meist kräftigen konischen C eine kurze Lücke auf. Die beiden J sind oben und unten meißelförmig ausgebildet. Die P bestehen in beiden Kiefern aus einem spitzen Außenhöcker und in der Regel aus einem niedrigen Innenhöcker. Der erste untere P ist häufig in seiner Vorderpartie verstärkt, weil sie dem oberen Eckzahn als Antagonist dient. Die Zahl der P beträgt bei den neu- weltlichen Affen und bei den Parapitheciden 2, bei den altweltlichen 2. Die oberen M besitzen bei den letzteren vier rechtwinklig oder schief gegenüberstehende, stumpf-konische oder kantige Höcker, von denen der zweite innere häufig schwächer ist als der vordere, bei den ersteren kann er auch vollständig fehlen. Die unteren M haben zwei opponierte oder alternierende Höckerpaare. In letzterem Falle und fast immer am M; kommt ein weiterer Höcker am Hinterrand hinzu. Akad. 1860. — Branco W., Die menschenähnlichen Zähne aus den Bohnerzen der schwäbischen Alb. Jahresh. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württemberg 1898. — Dubois E., Über drei ausgestorbene Menschenaffen. N. Jahrb. für Miner. 1897. I. — Gaudry A., Le Dryopitheque. Mem. Soc. geol. France. Paleontol. 1890. I. — Harle Ed., Une machoire de Dryopitheque. Bull. Soc. g&ol. France 1893. — Nouvelles pieces de Dryopitheque. Ibid. 1899. — Lydekker, Palaeontologia Indica. Ser. X, Vol IV Siwalik Mammalia Suppl. L 1886. — Ristori G., Scimmie fossile italiane. Boll. comitato geol. ital. 1890. — Schlosser M., Beitr. z. Kenntnis der Säugetiere aus den süddeutsch. Bohnerzen. Geol. u. paläont. Abhandl. Jena 1902. — Die neueste Literatur über die ausgestorbenen Anthropomorphen. Zool. Anzeig. 1900. — Die menschenähnlichen Zähne aus dem Bohnerz der schwäbischen Alb. Zool. Anz. 1901. — Wagner A., Abhandl. k. bayr. Ak. I. Cl. Bd. IH 1. Abt. Bd. VII 2. Abt. Bd. VIH 1’ Abt. 552 | Vertebrata. Mammalia. Die Zahl der Wirbel ist 7 Hals-, 11—14 Rücken-, 4—7 Lenden- und meist 5 Sacralwirbel. Die Zahl der Schwanzwirbel ist sehr verschieden. Die Form der einzelnen Wirbel gleicht im wesentlichen den menschlichen Wir- beln. Die Länge des Schwanzes und das Längenverhältnis von Vorder- und Hinterextremität variiert außerordentlich. Bei den lebenden Simiiden fehlt der Schwanz, und ihre Vorderextremität ist beträchtlich länger als die Hinterextremität. Der Humerus hat öfters ein Entepicondylarforamen. Radius und Ulna sind getrennt, kräftig und umeinander drehbar. Der mit dem Vorderarm artikulierende Hinterrand des breiten kurzen Carpus ver- läuft konvex. Die Carpalien bleiben sämtlich frei. Ein Centrale ist häufig vorhanden. Das Trapezium hat eine sattelförmige, nach außen und unten gerichtete Gelenkfläche für den opponierbaren Daumen, der übrigens zuweilen bloß aus einem kurzen Metacarpalstummel besteht. Die Phalangen sind auf der Rückenseite konvex, auf der Unterseite flach. Die letztere ist schmal abgeplattet und kaum gekrümmt. Dem schlanken Femur fehlt ein dritter Trochanter, Tibia und Fibula sind kräftig und nur oben und unten mit- einander verbunden. Astragalus mit konvexer, nicht gefurchter Tibialfasette und einer seitlichen Artikulation für die Fibula. Calcaneum mit langem Tuber, unten gerade abgestutzt. Der kurze Hallux ist fast immer opponier- bar, so daß der Hinterfuß als Hand funktionieren kann. Die Anthropoidea gliedern sich in die Familien der Hapalidae, der Cebidae, der Cynopithecidae, der Simiidae und der Hominidae, denen jedoch eine weitere hinzuzufügen sein dürfte, die Parapithecidae. Die beiden ersteren Familien sind auf Amerika, die übrigen mit Ausnahme der Hominidae auf die Alte Welt beschränkt. 1. Familie. Hapalidae. Krallenafien. —_—n Die beiden oberen M trituberkulär, mit \/ -förmigem Innenhöcker. Obere P breit, mit spitzem Außen- und Imnenhöcker. Untere M vierhöckerig, hinteres Höckerpaar niedriger als das vordere. C stark vorspringend. Schädel rundlich. Augenhöhle relativ klein. Alle Finger und Zehen mit Ausnahme des Hallux mit Krallen versehen. Schwanz länger als der übrige Körper. Von den beiden im tropischen Südamerika lebenden Gattungen Hapale Dlig. und Midas Geoffroy ist nur die erste durch eine in brasilianischen Knochenhöhlen vorkommende Art — Hapale penicillata Geoffroy — auch fossil vertreten. 2. Familie. Cebidae. 2128 35-1353 Obere und untere M vierhöckerig, P zweihöckerig. Alle Zehen mit Nägeln. Schwanz lang. Lebend in Süd- und Zentralamerika, fossil im Pleistocän von Brasilien und im Tertiär von Patagonien. Mycetes seniculus L., Callithrix personata Geofir. und Cebus fatuel- lus L. auch fossil in brasilianischen Knochenhöhlen, daselbst auch der aus- gestorbene Eriodes protopithecus Winge (Protopithecus brasiliensis Lund.) Homunculus Ameghino (Ecphantodon Mercerat). _C wenig vorragend und wie die einwurzeligen, kleinen P mit Basalband, das an der Innenseite mit kleinen Höckerchen versehen ist. M gerundet viereckig mit fünf schwachen, bogenförmig miteinander verbundenen Höckern. Vorderhälfte der M höher als die Hinterhälfte. Unterkiefer hoch, fast parallel gestellt, eine feste Symphyse bildend. Obermiocän von Santa Cruz. Patagonien. H. patagonicus Ameghino. Anthropops und Eudiastatus Ameghino. Nur Unterkiefersymphyse bekannt. Pitheculus Ameghino nur Unterkieferfragment. Alle drei aus dem Obermiocän von Santa Cruz. a ER I RENT Va ı WET Pen ‚Ke\ LEN ERNST N ob Aa Ta un WE AU a RT A a M 9 I = A a a a FR) , I Dr { N; \ DIR FERNE IR.“ SG Pruimates. Anthropoidea. 'Parapithecidae. Cynopithecidae. 553 | Clenialites und Pitheculites Ameghino aus den Oolpodonschichten ' von Patagonien sind überhaupt keine Primaten. 3. Familie. Parapithecidae. Schlosser. RE sd) klein, © (2) nur wenig größer als J und ebenfalls etwas era geneigt, P mit Ausnahme von P, einfach, ohme Innenhöcker. M aus je zwei Paar dicken Höckern und einem kleinen Hinterhöcker bestehend. Vordere Hälfte der M etwas höher als die hintere. Höcker an Mı und M; alternierend, an Ma oppo- niert. Unterkiefer niedrig, stark divergierend, mit schräg ansteigendem hinteren Ast, ohne feste Sym- . physe. Zahnzahl, Form der Zähne und Beschaffen- heit der Kiefer und Körpergröße vermitteln - vollständig den Übergang von den Anaptomor- phiden und Tarsiiden zu den Simiiden, nament- lich zu Pliopithecus. Zweifelhaft ist dagegen die Verwandtschaft mit den Oynopitheciden. Di- rekte Vorläufer der Cebiden können die Para- pitheciden nicht sein wegen der Einzahl der unteren J. Fig. 744. g Parapithecus Fraasi Schlosser. Oli- Parapithecus Schlosser. (Figur 744.) eocän. Fayum. Ägypten. Unter, Oligocän des Fayum Ägypten P. Fraasi. ae Moeripithecus Schlosser. Nur Unterkieferfragment bekannt. Eben- da M. Markgrafi Schl. i 4 4. Familie. Cynopitheeidae. Hundsafien. M oben und unten vierhöckerig, Höcker paarig opponiert. Außen- höcker von den Innenhöckern bald durch eine Längsfurche getrennt, bald durch Querjoche verbunden. Ms mit drittem Lobus. Po, zweihöckerig, unterer Pz vergrößert. Schnauze vorspringend, häufig verlängert. Extremitäten plantigrad. Arme und Beine fast gleich lang. Schwanz meist lang. : Die lebenden Cynopitheciden zerfallen in die altweltlichen Paviane, - Makak, Meerkatzen, Stummel- und Schlankaffen. Sie gehen fast immer auf allen Vieren, treten mit der ganzen Sohle auf und haben meist einen langen Schwanz, sowie Backentaschen und Gesäßschwielen. Die in Europa, Asien und Afrika fossil vorkommenden Formen schließen sich ziemlich enge an lebende Gattungen an. Oreopithecus Gervais. Eckzähne oben und unten schwach. Obere - _M gleich groß, mit zwei Paar opponierten, durch eine mediane Längsfurche getrennten, konischen Höckern und starkem Basalband. Die oberen P mit hoher Außen- und kräftiger Innenspitzee Untere M schmäler als die oberen mit zwei Höckerpaaren und unpaarem Hinterhöcker, der an M3 sehr groß ist. Unterpliocän. Monte Bamboli, Toscana. O. Bambolii Gerv. Cynocephalus Lacepede. Pavian. Lebend in Afrika und Arabien. Fossil in den Siwalikschichten von Ostindien (0. (Semnopithecus) subhima- layanus Mey. sp. C. Falconeri Lyd. und in pleistocänen Knochenhöhlen von Madras. Semnopithecus Cuv. Lebend in Südostasien. Fossil im Pliocän von Montpellier und von Casino in Toskana $. monspessulanus Gerv., in den Siwalikschichten von Indien $. palaeindicus Lyd., im Pleistocän von Madras S. entellus Düf. 2 Mesopithecus Wagner. Schädel und Gebiß wie bei Semnopithecus, Skelett plumper, Macacus ähnlicher. C beim Männchen viel stärker als 7% tie). BRFEHTR: N DE nn % L u N a BER Fre 1 AN Ne BEE An REN AR | | a RT Ei BR DR 554 RER IIEE Vertebrata. Mammalia. er en x ER beim Weibchen. Sn lang. M. Pentelici Wagner aus ken Unkerplgchrl von Pikermi bei Athen, Baltavär (Ungarn) und Maragha (Persien) ist der ° häufigste und am vollständigsten bekannte fossile Affe. & Dolichopithecus Deperet. Ähnlich Semnopithecus, jedoch Schnauze länger und Extremitäten kürzer und plumper. Im Pliocän von Perpignan D. ruscinensis Dep. | F Zeitliche und räumliche Verbreitung der Primaten. Afrika Europa Asien Nordamerika | Südamerika | 2 Schimpanse Simia Gorilla Hylobates Jetzt- | Cynopithecidae Macacus Cynopithecidae Cebidae zeit | Lemuridae Lorisinae 4 Chiromyidae Tarsiidae Hapalidae Galaginae ? Macacus Cebus Cynocephalus Pithecanthropus Mycetes Megaladapis Semnopithecus Eriodes Plei- | Lemur Macacus Cynocephalus Callithrix stocän| Palaeopropithecus Hapale Archaeolemur Bradylemur Hadropithecus Anthropodus 5 Dryopithecus Palaeopithecus Plio- re Macacus cän Semnopithecus de Mesopithecus ee Oreopithecus Homuneculus Mio- ? Dryopithecus Anthropops? cän Pliopithecus Eudiastatus ? Pitheculus ? oi- Propliopithecus , RL > re rn A „_ | Parapithecus ee Moeripithecus Adapis Notharctus j Caenopithecus Pelycodus ai Eoeän Cryptopithecus Anaptomorphus F | Pronycticebus Omomys % Necrolemur Washakius | Microchoerus Trogolemur ze Macacus Lacepede (Inuus Geoffroy, Aulaxinuus Cocchi). Obere M niedrig, vierseitig mit zwei Paar konischen oder kantigen, bald durch eine Längsfurche getrennten, bald durch Joche verbundenen Höckern. P mit Außen- und Innenhöcker. Untere M wie die oberen, nur schmäler. C beim Männchen sehr kräftig. M. (Inuus) ecaudatus Geoffr. ist der einzige in Europa (Gibraltar) lebende Affe. Die übrigen Arten sind weit verbreitet im südlichen und östlichen Asien und bewohnen zum Teil Gebirge — 2 er ER u BE Sem 3, BEN . A *5 En ! rn u : = er N % ie f a N SE Primates. Anthropoidea. Simüdae. 312127 we t - Tibet, Himalaya, Japan. — Im Pliocän von Montpellier M. priscus Gerv., im Pliocän des Val d’ Arno M. (Aulaxinuus) florentinus Cocchi. In den 8iwalikschichten von Ostindien M. sivalensis Lyd. und im Pleistocän von Java, M. (Inuus) nemestrinus var. saradana Deninger. Aber auch im euro- päischen Pleistocän haben sich Überreste von Macacus gefunden. Im ‚Heppenloch bei Kirchheim in Württemberg M. (Inuus) suevicus Hedinger, in - „einer Höhle bei Montsaunes (Haute Garonne) fand Harl& einen Unter- kiefer zusammen mit Resten von Hyaena striata — M.tolosanus Harle, und _ kürzlich fand Forsyth Major zahlreiche Kiefer bei Cap Faro auf Sardinien. " Aus dem Pleistocän von Algerien stammt Macacus trarensis Pomel. 5. Familie. Simiidae. Menschenaffen. 2.1.2.3. = 37.23 Obere und untere M vierhöckerig, Innen- und Außenhöcker mit- einander alternierend. An den unteren M in der Regel ein dritter Außenhöcker oder ein Höcker am Hinterrand vorhanden. An den oberen M Außenhöcker mit dem ersten Innenhöcker mehr oder weniger innig verbunden, zweiter Innenhöcker kleiner als der erste. P kürzer als lang, zweihöckerig. Schädel mit Sagittal- und Supratemporalkamm oder mit Supratemporalwülsten. Vordere Extremität länger als die hinter. Gang meist aufrecht. Ohne Schwanz und ohne Gesäßschwielen (abgesehen von Hylobates). Die Simiiden stehen dem Menschen im Skelettbau und in der Be- schaffenheit des Gehirns am nächsten. Auch besitzen sie die Fähigkeit auf- recht zu gehen, wobei sie freilich nicht mit der Sohle, sondern mit dem äußeren Rand des Fußes auftreten. Auch das Gebiß nähert sich dem des Menschen, es unterscheidet sich haupt- .sächlich durch die etwas größere Länge der M und die stärkere Entwicklung der Eckzähne, die mit der Ausbil- dung eines Scheitel- und Hinterhaupt- kammes oder doch von Schläfenwülsten verbunden ist. Fig. 745. Fie. 746 - Propliopithecus Haeckeli Schlosser. Oligocän. En Fayum. Ägypten. Unterkiefer und untere Pliopithecus antiquus Gervais. Obermiocän. C bis M,; von oben, nat. Gr. Göriach in Steiermark. Oberkiefer, nat. Gr. Propliopithecus Schlosser. (Fig. 745). J und C klein und aufrecht, P einfach, nur der hintere mit Innenhöcker, M niedrig mit kleinem Höcker am Hinterrand. Unterkiefer hoch, parallel gestellt, mit hohem, breitem auf- steigenden Ast. Sicher der Ahne der folgenden Gattung und wohl auch ‚allerSimiiden und Hominiden. Oligocän des Fayum, Ägypten. P. Fraasi Schl. Pliopithecus Gervais (Protopithecus Lartet) (Fig. 746). -J schmal, ziemlich lang, C individuell sehr kräftig. Vorderer unterer P einspitzig, untere M mit zwei Paar stumpfen Höckern und einem unpaaren Hinter- höcker. Obere und untere M, abgesehen von dem starken Basalband, denen von Hylobates sehr ähnlich. Im Miocän von Sansan (Gers.), La Grive S. Alban (Isere), des Orleanais und von Oppeln in Schlesien, ferner im bayrisch- schwäbischen Dinotherinmsand, und in den Braunkohlen von Elgg (Schweiz) . und Göriach (Steiermark). P. antiguus (P. platyodon Biederm.) Blainv. sp. Größe wie vom lebenden Gibbon, jedoch Unterkiefer viel höher. 2 ” ” > \ rs «< ee ER REN 5 Be! ", re Eu Ri FR: ic ee N re ER, DE Er Ze LE “1 BI RE rt U | rL ETUI HERE NE ai Se e # E . y größer gewesen sein können als die J. Auch kann der untere P, nicht a I N in; ee Te N a BR TEDTR N ET 2 NR 556 hf Mertebrata, Mammalia. ” Palaeopithecus Lydekker. Nur Öberkiefer bekannt. P relativ klein und breit. M vierhöckerig, glatt, menschenähnlich. Schimpansengröße Pliocän der Siwalik von Jobi im Pundschab. P sivalensis Lyd. Dryopithecus Lartet (Paedopithex, Pohlig, Pliohylobates Dubois) Unter- kieferäste hoch, fast noch parallel gestellt, mit schwachen, vorwärts geneigten J, starkem C, großem einspitzigen P, und langem zweihöckerigem, mit Talon versehenen P,. An Stelle des fünften Höckers des M, und M,, an M; ein Doppelhöcker. Obere M mit zwei großen Außen- und zwei un- gleichen Innenhöckern, von denen der vordere, größere, mit beiden Außen- höckern verbunden ist. Schmelz aller M stark gerunzelt. Humerus — von St. Gaudens — schlank, viel kürzer als das gerade, dünne Femur — von Eppelsheim. Dryopithecus hatte die Dimensionen des Schimpanse und ist auch wohl dessen Stammvater sowie von Orang Utang und Gorilla. Im Miocän von St. Gaudens (Haute Garonne) D. Fontani Lartet, im Unterpliocän von Eppelsheim und in Bohnerzen von Schwaben D. rhenanus Pohlig sp. Dryopithecus Darwini und Gryphopithecus Suessi Abel, aus dem Miocän von Neudorf im Wiener Becken sind durchaus problematisch. Anthropodus Schlosser. Nur unterer M; bekannt, viel länger als breit, mit vier niedrigen Höckern und großem Talonid. Runzelung mäßig. Unterpliocän, Bohnerz von Salmendingen. A. Brancoi Schl. Verwandt- schaft mit Pithecanthropus und Homo nicht ausgeschlossen. 6. Familie. Hominidae. Aufrechter Gang. Hand mit opponierbarem Daumen. Füße planligrad, große Zehe nicht opponierbar. = x z 5 in geschlossener Reihe, halbkreisförmig angeordnet. C schwach, nicht höher als die J. Schädel ohme Scheitelkamm und ohne Schläfenwülste. Augenhöhle hinten durch eine Wand abgeschlossen. Gehirn groß mit zahlreichen Windungen. Pithecanthropus Dubois. Schädeldach schmal, wenig gewölbt, mit postorbitaler Einschnürung. Ohne Sagittälerista und ohne Schläfenwülste, M?° stark reduziert, ohne deutliche Höcker mit vielen Runzeln. Femur lang. schlank, für aufrechten Gang geeignet. Unterpleistocän von Trinil in Java. P. erectus Dubois.!) Man kennt zwar nur das Schädeldach, einen Zahn und das Femur von -Pithecanthropus, allein gerade diese Stücke sind am geeignetsten, uns ein Bild von seiner Organisation zu geben. Weil der Schädel trotz seiner Größe weder Scheitelkamm noch Schläfenwülste besitzt, so kann es nicht dem geringsten Zweifel unterliegen, daß die Eckzähne nicht spezialisiert gewesen sein wie bei den eigentlichen Menschen-Affen. Es kann sich daher nur um einen Vertreter der Hominiden handeln. Auch die Form des M® kann höchstens beim Menschen, aber niemals bei einem Menschen-Affen vorkommen, und selbst das Femur läßt sich nur dem menschlichen an die Seite stellen. Während manche Anthropologen in Pithecanthropus einen riesigen Hylobates erblicken wollten, betonen Turner, Topinard, Manouvrier und andere die große Ähnlichkeit mit dem I Menschen. Auch Schwalbe findet im Schädelbau weitgehende Unter-- schiede gegenüber dem der Menschen-Affen. Es ist überhaupt ziemlich 1 wahrscheinlich, daß wir es nur mit einer alten Spezies des Genus Homo zu tun haben. i !) Dubois E., Pithecanthropus erectus, -eine menschenähnliche Übergangsform ‚ aus Java. Batavia 1894. — Schwalbe G., Studien über Pithecanthropus. Zeitschrift für Morph. u. Anthr. 1899. Homo L.!) Der Mensch wurde schon von Linne zu den Primaten 3 gestellt, denen er sich in körperlicher Hinsicht auch aufs engste anschließt. - Die rundliche gewölbte Form der sehr geräumigen Schädelkapsel, das Über- wiegen des Gehirnschädels über das Gesicht und die fehlende Sagittalcrista unterscheiden zwar den Kopf des Menschen von dem aller Simiiden, dafür stehen aber manche Cebiden in dieser Hinsicht sehr nahe. Auch das Gehirn unterscheidet sich nur in der relativen Größe von dem der Affen. Es hat sonst den nämlichen Bauplan. Die frühzeitige Verschmelzung der Zwischen- kiefer mit dem Oberkiefer sowie das Fehlen von Zahnlücken sind unerheb- liche Merkmale. Das steil abfallende orthognathe Gesicht, die damit in Zusammenhang stehende, fast vertikale Unterkiefersymphyse mit dem etwas _ vorspringenden Kinn, die Hufeisenform der Unterkiefer und der hierdurch geschaffene breite Raum für die Zunge unterscheiden den Menschen von den Simiiden, allein die ältesten bekannten Menschenschädel zeigen bereits einen gewissen Grad von Prognathismus, das Kinn ist wenig oder gar nicht entwickelt, die Wölbung und Kapazität des Schädels wird geringer, die Supraorbitalwülste werden größer, so daß sich die Unterschiede gegenüber den Affen immer mehr verwischen. Das Gebiß stimmt in Zahl und Form der Zähne mit dem der Simiiden überein, jedoch sind die © schwächer und schließen dicht an ihre Nachbarn an, und die Höcker der Molaren ‘sind stumpfer und breiter als bei den Affen. Obere und untere Molaren bestehen aus je vier Höckern, zu welchen jedoch im Unterkiefer in der Regel noch ein fünfter kommt, wie bei den Simiiden, während im Ober- kiefer der kleine zweite Innenhöcker verschwinden kann. Bei den Negritos und den Negern erscheint zuweilen wie beim Orang Utang ein vierter Molar, während bei den zivilisierten Rassen der letzte Molar (Weisheitszahn) nicht selten ausbleibt. Der aufrechte Gang des Menschen wird bedingt durch die doppelte S-förmige Krümmung der Wirbelsäule, die beträchtliche Länge und Mus- kulatur der Beine und die Breite der Schulter. Dagegen ist die relative Kürze der Arme viel eher ein primitives Merkmal als eine Folge des auf- rechten Ganges. Die menschliche Hand übertrifft an Beweglichkeit, nament- lich des Daumens, bei weitem die der Affen. Die Fußsohle liegt horizontal, Metatarsus und Tarsus bilden ein Gewölbe und die große Zehe dient nicht mehr als Greiforgan, sondern nur als Stütze des Körpers. Unsere Kenntnis des prähistorischen Menschen hat in den letzten Dezennien ungeheure Fortschritte gemacht. Aus fast ganz Europa und den benachbarten Teilen von Asien sowie aus Nordafrika sind erstaunliche Mengen von Erzeugnissen menschlicher Kultur aus der Eisen- und Bronze- und aus der jüngeren Steinzeit zum Vorschein gekommen, nicht minder auch Überreste der Tiere, welche der Mensch gezüchtet oder gejagt hatte, und selbst zahlreiche mehr oder weniger vollständige menschliche Skelette 1) Birkner F., Die ältesten menschlichen Knochenreste. Beiträge zur Anthr. _ und Urgeschichte Bay. Bd. XVIII. 1909. — Boule M., Les Grottes de Grimaldi. B =) B- ; = $ L’Anthrop. 1906. — Observat. sur un silex taillee et sur la Chronologie de M. Penck. L’Anthrop. 1908. — Gorjanovic Kramberger, Der diluviale Mensch von Krapina. Wiesbaden 1906. — Klaatsch H, Die neuesten Ergebnisse der Pa- läontologie d. Mensch. Zeitschr. f. Ethnol. 1909. — Lehmann-Nitsche, Nouvelles recherches sur la format. Pampe&enne et l’'homme fossile de la Rep. Argentine. Re- vista del Museo de la Plata XIV 1907. — Öbermaier H., Les restes humaines qua- ternaires L’Anthr. 1905, 1906. — Les formationes glaciaires des Alpes. L’Anthr. 1909. — Die Steingeräte des franz. Altpaläolithikums. Mitteil. prähist. Komm. kaiserl. Akad. Wien 1908. — Schoetensack, Der Unterkiefer des Homo heidelbergensis Leipzig 1908. — Schwalbe G., Der Neandertalschädel. Bonner Jahrbuch 1901. — Zur Frage der Abstammung d. Menschen. Zeitschr. £f. Morph. u. Anthr. 1906. — Verneau R., Les fossiles aux Baousse Rousse. Un nouyeau type humain. L’Anthr. 1902. — Les Grottes de Grimaldi L’Anthr. 1906. Primates. Anthropoidea. Hominidae, 557 Re, gi? Pu RS ed a ET a ET a ER Er a Zr 1, Tal 2 a EA LER N) U. Dale el ee ET AD RER VID ALTEN AR ’ % a ae Te # nr A x Ta u % Er TE ER N RA E“ ir be 7 a, ” : ' N MR Hr . u . h j N \ % Her $ ER (a nhih Kat | 558 A ur Vertebrata. Mammalia.: un m ) .* ' 4 \ P hat die Forschung zutage gefördert. Für den Paläontologen bieten jedoch diese Funde kein weiteres Interesse, denn die Zeit, zu welcher diese Menschen lebten, war hinsichtlich des Klimas, der Pflanzen- und Tierwelt und der geologischen Verhältnisse von der Gegenwart nicht mehr verschieden. Diese Menschenreste und die damalige Kultur fallen daher ganz in das Gebiet der’ Anthropologie und Archäologie. Uns interessieren nur jene Über- reste des Menschen und seiner Kultur, welche noch dem eigentlichen Pleistocän angehören, also den Perioden der mehrmaligen Vergletscherungen, der Zwischeneiszeiten und der unmittelbar auf die letzte Vergletscherung folgenden Postglazialzeit. Der damalige „paläolithische“ Mensch besaß noch keine Haustiere, er kannte noch keinen Feldbau, die Kunst der Töpferei A B C N u Fig. 747. Paläolithische Steinwerkzeuge. 4A Chelleen, 1/, nat. Gr. B Acheuleen, 2, nat. Gr. ( Mousterien, nat. Gr. D Magdal£nien, nat. Gr. - und die Bearbeitung von Metallen war ihm noch gänzlich fremd, ja selbst die Anfertigung von polierten, den „neolithischen“, Steingeräten hatte er noch nicht erlernt, er war vielmehr darauf beschränkt, durch Schlag, Ab- sprengen und Nacharbeiten der Ränder seine Steinwerkzeuge zweckdienlich zu gestalten. Die Form dieser Steinwerkzeuge und die Art ihrer Herstellung bietet nun ein Mittel für die Bestimmung der Zeit, in welcher der Mensch sich ihrer bediente. Man benennt diese verschiedenen Perioden nach den Fundorten, die zuerst die charakteristischesten Objekte geliefert haben und unterscheidet so von den jüngsten bis zu den ältesten Magdalenien, Solu- treen, Aurignacien, Mousterien, Acheuleen und Chelleen (Fig. 747). a EEE EEE u a re EEE wi s f Im letzten Abschnitt des »Paläolithicums«, dem Magdalenien, hatte der Mensch zwar nur kleine Feuersteingeräte, die Mehrzahl seiner Waffen und Gebrauchsgegenstände verfertigte er aus Knochen und Geweihen von Renntier, aber er versah sie nicht selten mit Ornamenten, die zumTeil zwar nurin Linien bestehen, zum Teil aber auch Tiere, namentlich Ren, Pferd (Fig. 748) und Mammut, in durchaus künstlerischer Ausführung darstellen. Selbst die Wände vieler von ihm bewohnter Höhlen in Südfrankreich und Spanien hat er mit farbigen Abbildungen solcher Tiere geschmückt (Fig. 749), unter Dig ce isn EBENE 1540 ee N - Primates. Anthropoidea. Hominidae. | 559 welchen besonders Bison sehr häufig vertreten ist.!) Auch der Vorgänger dieses Menschen der »Renntierzeit«, der Mensch des Solutreen, war bereits ein Künstler, jedoch hinterließ er keine Gravierungen auf Knochen, oder Stein, oder farbige Bilder, sondern Schnitzereien in Stein, Knochen und Elfenbein, _ welche vorwiegend menschliche Figuren darstellen. Man kennt solche aus _ Frankreich, Mähren und Niederösterreich. Die auch in Ungarn und Süd- - deutschland gefundenen, lorbeerblattähnlichen Steingeräte des Solutreen bilden einen schroffen Gegensatz zu den roh bearbeiteten Kratzern und Schabern. des Mousterien, zu welchen jedoch die Steinwerkzeuge des Auri- _ gnacien den Übergang vermitteln. Das in ganz Mitteleuropa verbreitete F SS Q y Sy N St Fe Fig. 748. „Kommandostab‘‘ aus Renntiergeweih mit Gravierung. Magdalenien. und in Frankreich besonders häufige Mousterien fällt wahrscheinlich teils in die letzte Eiszeit, teils in die ihr vorhergehende zweite — die kalte — ' Phase des letzten Interglazials. Diese Industrie ist vergesellschaftet mit - Rhinoceros tichorhinus und Elephas primigenius in Krapina jedoch mit Rki- Mousterien kein Zweifel bestehen. - Säugetierarten zusammen mit sind es immer solche des Chel- - in Taubach keine ganz typischen - Mousterien-Werkzeuge vor, da- gegen kann in Krapina über die noceros Mercki, in Taubach auch mit Zlephas antiquus. Freilich kommen GN = Gleichzeitigkeit der zahlreichen Reste des Menschen und des Rhi- noceros Mercki mit typischem Wo jedoch sonst diese beiden, ein warmes Klima anzeigenden Steinwerkzeugen vorkommen. leen, charakterisiert durch die großen Faustkeile, deren Rän- der nicht sorgfältig nachretu- Fig. 749. schiert wurden. Zwischen Chel- Bild eines Mammut aus der Höhle von Combarelles. ]een und Mousterien vermitteln die Steinwerkzeuge des Acheuleen zeitlich und auch in ihrer Bearbeitung den Übergang. Das Klima hat sich während des Acheuleen verschlechtert. E. Mit dem Chell&een enden die sicher vom Menschen hergestellten Stein- We Te We werkzeuge. Man kennt zwar aus noch älterem Pleistocän und sogar aus dem Tertiär bis in das Oligocän die sog. Eolithe, deren Schlagspuren und Absplisse dem Menschen oder doch seinem Vorgänger zugeschrieben werden. Auch sollen sie ihre Form nicht einer wirklichen Bearbeitung, sondern nur ı) Nach den neuesten Untersuchungen Obermaiers fällt die einfache Umriß- zeichnung in das Aurignacien, die Anfertigung schattierter und modellierter Bilder _ in das Solutreen und die polychrome Darstellung in das Magdalenien. ER a N 8 en RE a A ET z Th Zr Be Sa Be aa A De u Fu a a DR 0 a ae RL I u me ET TE Rn x « nf “ . . F Ar 4 In. # 560 | Vertebrata. Mammalia, TE Fr RR U der Benutzung von seiten des Menschen verdanken. Allein solche Eolithe können auch auf rein natürlichem Wege entstehen, bei dem Transport von Feuersteinen in wirbelndem Wasser und in Brandungswellen und sind daher kein Beweis für die einstige Anwesenheit des Menschen. Vor allem spricht gegen die Deutung der Eolithe als Gebrauchsgegenstand des Menschen der Umstand, daß sie bereits im Oligocän den nämlichen Charakter haben wie im Pleistocän, also keinerlei Fortschritt zeigen. Es müßte daher der Mensch ° schon im Oligocän fertig entwickelt gewesen sein und somit auch schon ° seine jetzige Körpergröße erreicht haben, eine Annahme, welche mit unseren Erfahrungen über die Entwicklung der Säugetierstämme gänzlich unver- einbar ist. Entsprechend den zahlreichen Funden von Geräten des paläolithi- schen Menschen hat auch die Zahl seiner körperlichen Reliquien in der letzten Zeit einen so gewaltigen Zuwachs erfahren, daß wir jetzt nur mehr jene Reste zu berücksichtigen haben, deren geologisches Alter vollkommen sicher gestellt ist. Die jüngsten paläolithischen Menschenreste sind jene aus dem Magdalenien. Sie gehören der Cro-Magnon-Rasse an, welche sich im Schädel- und Kieferbau schon enge an die lebenden Europäer an- schließt. Skelette der Cro-Magnon-Rasse kennt man aus mehreren Höhlen in der Dordogne, aus einer Höhle bei Roussillon und aus einer Höhle bei Mentone. Außerdem werden zu dieser Rasse gestellt die Schädel von Brünn, von Brüx, von Podblaba, von Egisheim im Elsaß, von Engis in Belgien und von Tillbury und Galley Hill in England, jedoch sollen einige von ihnen, namentlich der von Tillbury, schon den Übergang zu der Neandertalrasse, dem Homo primigenius bilden, welche für das Mousterien charakteristisch ist. Diese Rasse zeichnet sich durch geringere Schädelkapazität, durch die geringe Wölbung der Stirn, durch die schwache Aufrichtung der Hinter- hauptsfläche, durch die vorspringenden Supraorbitalwülste und durch das Fehlen eines vorspringenden Kinnes aus, welche Merkmale Klaatsch auch bei den lebenden Australiern beobachtet hat. Man sollte daher konse- quenterweise auch für diesen lebenden Typus eine besondere Spezies errichten. Außer Schädeln kannte man bisher auch schon Extremitäten- knochen vom Neandertal im Rheinland und von Spy in Belgien. Sie unter- scheiden sich durch ihre Plumpheit und Krümmung, durch die gleichmäßigere Rundung des Diaphysenquerschnittes, durch die Rückwärtsverlängerung der Femurcondyli und durch ihre Platyknemie von den Schenkelknochen des lebenden Menschen. Erst vor kurzem wurden Skelette dieser Menschen- rasse auch bei Le Moustier in der Dordogne und bei La Chapelle aux Saints (Correze) gefunden, dagegen scheint der Schädel des neuentdeckten Skeletts von Montferrand de Perigord in der Dordogne dem von Galley Hill ähnlicher zu sein. Die Grimaldi-Grotte bei Mentone enthielt Skelette, welche nach Verneau negroide Merkmale zur Schau tragen, nämlich stark vorstehende Kiefer und Backenknochen und flache Nase. Sie waren vergesellschaftet mit Resten von Rhinoceros Mercki, Hippopotamus und Elephas antiquus und mit Steinwerkzeugen des Mousteriens. Auch in Krapina in Kroatien fanden sich zahlreiche Menschenreste zusammen mit RBhinoceros Mercki und mit Industrie des Mousteriens. Schwalbe stellt auch den Menschen von Krapina zu seinem Homo primigenius, er unterscheidet sich aber von dem echten Neandertalmenschen durch die starke Runzelung des Schmelzes und den auffallend hohen Wurzelhals seiner Backenzähne. Aus der Zeit des Acheuleen und Chelleen sind bis jetzt keine menschlichen Reste gefunden worden, abgesehen etwa von den erwähnten Skeletten von Mentone, welche wenigstens Boule in die Zeit des Chell&en zu versetzen geneigtist. Umso größeres Interesse verdient daher der in Mauer bei Heidelberg gefundene Unterkiefer des Homo heidelbergensis, denn er stammt aus den ältesten be- kannten außeralpinen Pleistocänschichten. Schon seine Begleitfauna, welche zum Teil aus Arten der pliocänen Val d’Arno-Fauna besteht, würde die a es ee wa un Lim a N Bm in nn BU en ee nn De D um nn ne En een menu Be I Eu we EISEN Be. Primates. Anthropoidea. Hominidae. 561 BIN F Aufstellung einer besonderen Spezies vollständig rechtfertigen. Der Unter- kiefer gleicht vollkommen dem der Anthropomorphen, die Zähne sind jedoch echte Menschenzähne. Durch die Reduktion seines letzten Molaren schließt sich Homo heidelbergensis enge an Pithecanthropus an. Ein genetischer Zusammenhang zwischen diesem und der Gattung Homo ist überaus wahr- scheinlich, zum mindesten gehen beide auf eine gemeinsame Stammform zurück. In Nordamerika fehlt es zwar keineswegs an Überresten des prä- historischen Menschen, allein ihr geologisches Alter ist nur in den seltensten Fällen näher zu ermitteln und dürfte höchstens bei einigen wenigen Funden in die letzte Interglazialzeit fallen, wie etwa bei dem Menschen von Lansing - im Kansas. Somatische Unterschiede gegenüber dem jetzigen Menschen - scheinen nicht zu bestehen. Die ältesten Steinwerkzeuge. sollen nach Wilson dem Chelleentypus angehören. Sie stammen von der atlantischen Küste, von Ohio und vom Mississippi. Den Calaveras-Schädel hält Wilson für echt fossil, Sinclair hingegen ist der Ansicht, daß er erst später in die dortigen goldführenden Sande gekommen sein dürfte. Menschenknochen in Gesellschaft von ausgestorbenen Tieren wurden an verschiedenen Orten sefunden, bei Trenton zusammen mit Mammut, Mastodon und Ovibos, bei — Natchez am Mississippi zusammen mit Mylodon, Megalonyx und Mastodon. - Auch Steinwerkzeuge hat man im Missouri. neben einem Mastodon-Skelett - und in Kansas neben Bisonresten beobachtet. Dagegen sind alle Menschen- _ reste, welche in Höhlen zusammen mit ausgestorbenen Tieren gesammelt - wurden, anscheinend jünger als diese Tiere. Mindestens ebenso gering wie das Alter des prähistorischen Menschen in Nordamerika ist auch das der menschlichen Überreste aus Südamerika. Der scheinbar älteste, von hier bekannte menschliche Knochen ist ein Atlas aus den unteren Pampasschichten von Monte Hermoso. Aus den mittleren stammt der Schädel von Baradero in Argentinien. Der oberen Pampasfor- mation gehören die Menschenknochen von Carcaranä, Frias und Saladero, von - Fontezuelas, vom Ufer des Samborombön, von Arrecifes, Chocore und von La Tigra an. In Knochenhöhlen Brasiliens hatte schon Lund Menschen- schädel zusammen mit UÜberresten von lebenden und ausgestorbenen Säuge- tieren gefunden, aber weder diese, noch auch die vorher erwähnten, von _ Lehmann-Nitsche genau studierten Menschenreste aus Argentinien zeigen Unterschiede gegenüber den jetzigen südamerikanischen Indianern. Die ‘ Gleichzeitigkeit von Mensch und ausgestorbenen Säugetieren, z. B. Riesen- edentaten, scheint in Südamerika noch in die jüngste Vergangenheit zu fallen, wie die Funde in der Höhle von Ultima Esperanza in Patagonien | beweisen, wo ein Mylodon -ähnliches Tier anscheinend sogar in Gefangenschaft gehalten wurde, von welchem hier auch noch Fellstücke und Kotballen erhalten geblieben sind. % Was den paläolithischen Menschen Afrikas betrifft, so scheint seine Existenz in Ägypten, vielleicht auch in Algerien ziemlich sicher gestellt zu - sein, obschon über körperliche Überreste bisher nichts berichtet wurde und - seine Anwesenheit bloß durch bearbeitete Feuersteine bewiesen ist. Im * Kapland wurden vor kurzem Menschenreste in Zinkminen gefunden, deren Alter indessen kaum sehr weit zurückdatieren dürfte, denn die mit ihnen aulgesammelten Säugetierknochen gehören noch lebenden Arten an. e Asien wird voraussichtlich noch manche interessante Funde der - _ paläolithischen Menschen liefern. Bis jetzt kennt man freilich erst aus - _ Höhlen in Syrien Stationen des jungpaläolithischen Menschen, dagegen | hat man auf Java in den Kendengschichten, welche bei Trinil auch die Reste des Pithecanthropus enthielten, einen Menschenzahn gefunden, welchem unzweifelhaft ein altpleistocänes Alter zukommt. In Birma wollte man auf Grund von wirklich geschlagenen Feuersteinen die Existenz des pliocänen Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 36 BE) 2 RR EDEN Te äh . Aral En De A. 1a Dad DE A a gi; Br. Bi % Me Y 5 u Me wur RR j Kin ap “. n PR a hi Ru r Y Ka, a (\ er Yepg Te 0, rc h BE u 8 “ he a zum! Er b TRY 8 NE er rn Krai Art Ex BE Pe a N. Vortehrata. Mammalia. SLR Bin, Be rs MERSCheR bereits zusammen mit Ren nachgewiesen Haba a lein genauere Untersuchungen ergaben, daß diese Silex nur auf der Oberfläche vorkommen. Gleichwohl dürfte Asien noch eine reiche Ausbeute an Werk- zeugen und körperlichen Resten der ältesten Menschen in Aussicht stellen, denn nur Asien und Europa können als Urheimat des Menschen ernsulich ; Ri in Betracht kommen. Chronologische Übersicht. Geologische Gliederung Penck und Obermaier | Boule | Obermaier [4 Magdalenien letzte Phase Magdalenien | Solutreen Nacheiszeit Nacheiszeit | Magdalenien | Aurignacien erste Phase Solutreen ö PESBAFEERBE SER EHPEIERNER SER ERS NE en IV. Würmeiszeit Ill. Eiszeit | Solutreen Mousterien z ’ Kalte Phase Er, Moust£rien 3. Zwischen- Side Chelleen ältester Typus Eiszeit A Eiszeit ‘| Acheuleen WarmePhase Mousterien | | 'Chellden II. Rißeiszeit II. Eiszeit N ze (}* | Gemäßigte | | Acheulden 2. Zwischen-| Phase 1. Zwischen- Eiszeit — | Eiszeit —— WarmePhase Chelleen II, Mindeleiszeit 1. Zwischeneiszeit I. Eiszeit I. Günzeiszeit a RE Re . De a r,. I u £ b ? ee Bee re R TRETEN n ka une . x A, DRAHT / . » Rückblick auf die geologische Entwicklung, Herkunft und Verbreitung der Säugetiere.!) Bisher sind uns keine Säugetierreste bekannt, welche in vor- triadischen Ablagerungen gefunden worden wären. Auch in der Trias sind Säugetiere noch überaus spärlich, aber immerhin repräsen- tieren sie doch schon zwei wesentlich verschiedene Typen, nämlich die Allotheria und die teils an Insektivoren, teils. an polyprotodonte Beuteltiere erinnernden Dromatherüdae. Die ersteren verteilen sich auf die Gattungen Microlests und Triglyphus aus dem rhätischen Bonebed von Württemberg und auf die Gattung Theriodesmus aus den Karrooschichten von Südafrika. Sie zeigen uns wenigstens, daß die im Eocän erlöschenden Allotheria schon damals sehr weit verbreitet waren. Die zweite Gruppe ist vertreten durch die Kiefer- chen der Gattungen Microconodon und Dromatherium aus der oberen Trias von Nordcarolina, und vor einigen Jahren wurde aus der Trias des Kaplandes ein winziges Kieferchen als Karoomys beschrieben, dessen Säugetiernatur jedoch mehr als zweifelhaft ist. Wesentlich zahlreicher sind die Reste von Säugetieren aus dem Jura, denn sowohl die Allotheria als auch die polyprotodonten Marsu- ptialıa entfalten hier bereits einen nicht unbeträchtlichen Formenreich- tum. In Europa sind zwar zu den längst bekannten Füundplätzen, dem Großoolith von Stonesfield und dem »Dirtbed« des Purbeck von England keine neuen hinzugekommen, dafür lieferte aber das Atlanto- saurusbed von Wyoming und Colorado eine Anzahl von Säugetieren, die mit den aus England bekannten Formen teils nahe verwandt sind, teils sogar den nämlichen Gattungen angehören. Die Allotheria haben in England Vertreter in der Gattung Plagiaulax, in Nordamerika in den Gattungen Allodon und Ütenacodon. Die übrigen Säugetiere des Jura besitzen ein sekodontes Gebiß und wurden Yon Owen wegen !) Ameghino Fl., Les formations sedimentaires de Patagonie. Anal. del Museo de Buenos Aires T. XV. 1906. — Lydekker R., Die geographische Verbreitung und geologische Entwicklung der Säugetiere. Jena 1897. — Marsh O. C., Introduction and Succession of Life in America. Amer. Assoc. for advancement of Science Nashville 1877. — Matthew W. D., Classification of the Fresh Water Tertiary of the West. Bull. Amer. Mus. Nat. Hist. New-York 1899. — Cenozoie Mammal Hori- zons of Western North America. Bull. U. S. Geolog Survey Nr. 361. 1909. — Osborn H. F., The Rise of the Mammalia in North America. Amer. Assoc for ad- vancement of Science. Madison 1895. — Correlations between Tertiary Mammal Horizons of Europe and America. Annals New York. Acad. of Science. Vol. XII. 1900. — Stehlin H. G., Die Säugetiere des schweizerischen Eocäns. Abhandl. d. schweizer. paläont. Gesellsch. 1905—1910 und Mammiferes &ocenes et oligocenes du bassin de Paris. Bull. soc. geol. de France. 1909. 36* BEN PEUTERR GE TÄNTENGE CE lg ARE a EN EEE RE u A a a ae B6A Rückblick. auf die geologische Entwicklung, von diesen Formen im Zahn- und Kieferbau gewissen Insektivoren recht ähnlich sind, und daß bei einer Gattung, Peramus, sogar die Zahnformel mit jener der ursprünglichen Placentalier vollkommen übereinstimmt. Andere Formen hingegen, die Triconodontidae erweisen sich schon durch die Gestalt des Unterkiefereckfortsatzes als unzweifel- hafte Marsupialia. Bei der Unvollständigkeit des vorhandenen Mate- riales dürfte es sich empfehlen, auch die übrigen sekodonten Formen vorläufig nicht weiter in Familien und Ordnungen zu zerlegen und sie insgesamt den Marsupialia anzureihen. | In der Kreide kamen Säugetierreste erst im Jahre 1832 zum Vorschein. Die ersten Funde aus der Wealdonstufe Englands bestan- den in Zähnchen der schon aus dem Jura bekannten Gattung Plagi- aulax. Bald darauf entdeckte Cope in den Laramieschichten von Dakota einen Zahn von Meniscoössus und kurz nachher glückte es Hatcher, in Wyoming und Colorado eine ziemliche Anzahl meist isolierter Zähne zu sammeln, auf welche Marsh eine Menge Gat- tungen und Arten begründete, die freilich durch Osborn eine ge- waltige Reduktion erlitten haben. Durch diese Funde wurden zwar unsere Kenntnisse der fossilen Säugetiere nicht so bereichert, wie man gehofft hatte, denn die Mehrzahl dieser Zähne gehört den Allo- theria an — Ptilodus, Meniscoössus — aber nichtsdestoweniger verdienen sie doch insofern Interesse, als sie für diese Gruppe die Kluft zwischen Jura und Tertiär überbrücken. Unter den etwas weniger häufigen trituberkulären und tuberkulärsektorialen Formen glaubt Osborn sogar einige als Creodontier, Pediomys, und andere, Protolambda, als den Vorläufer von Pantolambda, mithin von Amblypoden ansprechen zu dürfen. Wäre das Material etwas zahlreicher und vollständiger, so ließen sich wahrscheinlich viel bessere phylogenetische Schlüsse ziehen. Eoeän. Der Beginn der Tertiärzeit bedeutet einen entscheidenden Wende- punkt in der Entwicklung der Säugetiere, denn es treten jetzt schon mehrere Ordnungen von unzweifelhaften Placentaliern auf, während die Allotheria allmählich erlöschen. Die ältesten Säugetierreste des europäischen Tertiär stammen aus der Gegend von Reims. Lemoine unterscheidet hier zwei zeitlich aufeinanderfolgende Faunen, die des Cernaysien und die des Ageien. Die erstere enthält noch Vertreter ‚der Allotheria, Neoplagiaulax, Creodontia-Arctocyon, Dissacus, Hyaeno- dietis, die zweifelhaften Insectivoren Plesiadapis, Protoadapis, Adapısorex, einen Condylarthren — Pleuraspidotherivm — und das auf Anoplotherium weisende Orthaspidotherium. Die Fauna des Ageien werden wir besser im folgenden besprechen. Freilich bedürfen diese beiden Faunen wegen der höchst sonderbaren, von Lemoine gegebenen Abbildungen dringend einer Neubearbeitung. Viel reicher sind nun die dem Cer- naysien ungefähr gleichalterigen Faunen des Puercobed von Neu- mexiko und des etwas jüngeren Torrejonbed von Neumexiko und Montana. Die erstere enthält noch mehrere Allotheria, darunter die wichtigen Gattungen Neoplagiaulax und Polymastodon, Creodontia — ee ee a up Fa ’ { ED ER Ace RZ a a a gr | } Herkunft und Verbreitung der Säugetiere. 565 Triisodon, Oxyclaenidae, Condylarthra — Mioclaenus, Oxyacodon, Protogono- don, Periptychidae und Taeniodontia, in der letzteren finden wir die letzten Allotheria und die Creodontia werden mannigfaltiger. Sie sind ver- treten durch Arctocyonidae, Mesonychidae, Oxyclaenidae, Triisodontidae - und die den echten Raubtieren schon sehr nahe stehenden Miacidae. Die Condylarthren sind durch zahlreiche Mioclaenidae, die ersten Phenacodontidae und Periptychidae, die Taeniodontia durch Conoryctes und die Insectivoren allenfalls durch die Müxodectidae repräsentiert. Zugleich erscheint der erste Amblypode Pantolambda. | Für die Systematik ergeben sich freilich nicht selten erhebliche Schwierigkeiten, denn die Organisation ist bei vielen dieser Former sehr primitiv, das Gebiß enthält fast immer raubtierähnliche Ineisi- ven, Caninen und Prämolaren, die Molaren sind bunodont oder seko- dont, die unteren mehr oder weniger tuberkulärsektorial und die oberen trituberkulär, die Extremitätenknochen haben fast immer eine sehr indifferente Gestalt, der Humerus ist mit einem Entepicondylar- foramen und das Femur oft mit einem dritten Trochanter versehen, und die kräftige Fibula stößt nicht an das Calcaneum. Hand und Fuß sind fünfzehig und, soweit bekannt, mehr oder weniger plantigrad, und die Endphalangen sind weder als echte Hufe noch auch als echte Krallen entwickelt. Es darf uns daher nicht wundernehmen, daß so viele Arten schon wiederholt ihren Platz nicht nur innerhalb der Gattungen, sondern sogar innerhalb der Ordnungen gewechselt haben, und daß selbst die Grenzen von Familien und Ordnungen öfters Verschiebungen erfahren haben. Nichtsdestoweniger ist dies doch ein schwerwiegender Beweis . für die Richtigkeit der Deszendenztheorie, denn die so einförmige Organisation der ältesten Placentalier gestattet eben keinen anderen Schluß, als daß alle oder doch die meisten Ordnungen der höheren Säugetiere auf eine oder doch auf nur wenige Stammformen zurück- gehen. Die Fauna von Reims und die des Puerco- und Torrejonbed werden jetzt meist als Basaleocän bezeichnet. Das Untereoeän umfaßt in Europa das Sparnacien und Ypresien- Londonton, Teredinensande von Epernay, Landenien von Erquelinnes und Orsmael in Belgien und den plastischen Ton und Lignit des Pariser Beckens, in Nordamerika das Wasatchbed von Wyoming und Neu- mexiko und das etwas jüngere Wind Riverbed von Wyoming und Colorado. In Europa scheinen die Beziehungen zu der älteren Fauna des Oernaysien noch ziemlich innig zu sein, wenigstens enthält das Ageien und das Landenien noch Plesiadapis, Protoadapis, Dissacus, Didymictis, jedoch treten jetzt auch schon echte Nager — Plesiarc- tomys —, vorgeschrittenere (Creodontia — Protoproviverra, Palaeonictis, Pachyaena und echte Perissodactylen — Hyracotherium, Propachyno- lophus, Pachynolophus, Chasmotherium und Lophiodon, ein Artiodactyle — Protodichobune, und angeblich ein Condylarthre — Phenacodus? sowie die Amblypodengattung Coryphodon auf, welche im Wasatch- und Wind Riverbed den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht. Während in Europa nur die Paar- und Unpaarhufer, die Nager und gewisse Oreodonten ein neues Element in der Zusammensetzung der Säugetierwelt darstellen, scheint in Nordamerika die Kluft zwischen der Fauna des Basal- und der des Untereocän etwas beträchtlicher zu ee a . 0: D Ir u) A Dh a El BE et En Ev FE A ER RTL ae ae Fr f af j h te N f A IE > % Me r“ ev EN Ki S y EURER re ae N I - a \ 44 k - A NA L KIN, AP i BER jr ER RN N F* NEN j " Bat , 2 } . galten bis vor kurzem vielfach als eine Mischung von Säugetierzähnen I “ { r ‚ K'ER., RE ‚ Se rt a et : ı rar N vs DOREHE" Rückblick auf die geologische Entwicklung, sein. Es erscheinen dort echte Primaten — Anaptomorphidae, Pely- codus, Notharctus, zahlreiche, zum großen Teil den Primaten nahe- stehende Insectivoren — Mixodectidae — und die artenreichen Hyopso- dontidae, zum Teil durch ihre Größe von den eigentlichen Insekten- fressern abweichend — Esthonyx, Palaeosinopa, teils ihnen sehr ähn- lich — Palaeictops, ferner die ersten Nager — Paramys, fast alle Familien der späteren Oreodontia — Palaeonictidae, Oxyaenidae, Hyaeno- dontidae und Mesonychidae und die Miacidae entfalten einen nicht unansehnlichen Formenreichtum. Neue Erscheinungen sind endlich die Meniscothertidae, ferner die zahlreichen Perissodactylen — Hepto- don, Systemodon, Eohippus und Lambdotherium, gewisse Artiodactylen — Trigonolestes, Parahyus, dagegen schließen sich die Taeniodontia — Calamodon, Stylinodon, von den Amblypoden Coryphodon und von den Condylarthren die Phenacadontidae doch ziemlich eng an Formen des Torrejon an, auch ist der Unterschied zwischen den älteren Mesony- chiden, Arctocyoniden und Miaciden und ihren untereocänen Ver- tretern doch nicht so groß, daß man jeden genetischen Zusammen- hang zwischen diesen Faunen bestreiten müßte. Während in Nordamerika schon die Faunen des Untereocän eine stattliche Anzahl von Arten, Gattungen und Familien aufzuweisen haben, tritt in Europa erst im Mitteleocän eine formenreichere Tierwelt auf. Die wichtigsten Fundplätze sind hier Argenton (Indre), der Pariser Grobkalk, La Liviniere, Öesseras und Issel in Südfrank- reich, Bracklesham in England, Buchsweiler im Elsaß und die Bohn- erze von Lissieu, Chamblon und Egerkingen. Die Bohnerzfaunen aus den verschiedensten Stufen des Tertiärs, da ja auch wirklich von ein und derselben Lokalität die verschiedensten Tierreste durchein- andergemengt vorlagen. Allein dies beruhte darauf, daß nur aus- nahmsweise Sachverständige die Aufsammlungen überwacht und die Reste nach ihrem Erhaltungszustand und ihrer Herkunft aus den einzelnen Spalten geschieden hatten. Genauere Sichtung des Mate- rials ermöglichte sowohl für die süddeutschen als auch für die Schweizer Bohnerze eine sehr exakte Unterscheidung der verschiedenen Faunen, so daß wir wohl behaupten dürfen, daß in einer Spalte auch immer | nur gleichalterige Reste eingeschlossen sind. li In der Fauna des europäischen Mitteleocän spielen die Perisso- dactylen entschieden die wichtigste Rolle. Die tapirähnlichen sind ver- treten durch Chasmotherium und Lophiodon, die pferdeähnlichen durch Palaeotherium, Propalaeothervum, FPaloplotherium, Lophiotherium, An- chilophus und Pachynolophus. Dagegen haben die Artiodactylen anfangs nur ganz wenige Repräsentanten, im unteren Lutetien nur in den Dichobunidae — Dichobune, Meniscodon und Anoplotheriidae — Catodon- therium, Dacrytherium, sowie in der etwas rätselhaften Gattung Tapirulus. Erst im oberen Lutetien erscheinen Suidae — Cebochoerus und Choero- morus, Anthracotheriidae — Haplobunodon, Lophiobunodon, Fehagatherium, von Anoplotheriidae Misxtotherium und das kleine Leptotheridium und die ersten Xiphodontidae — Pseudamphimeryz, Dichodon und Haplomeryx: Nager, Creodontia und Primaten fehlen zwar gewiß nicht, allein sie sind hauptsächlich auf die Schweizer Bohnerze beschränkt und von Stehlin noch. nicht näher untersucht worden. Um so genauer kennen wir Herkunft und Verbreitung der Säugetiere. 567 3 jetzt die nordamerikanischen Vertreter dieser Ordnungen. Von Primaten - finden sich im Bridgerbed Notharctidae und Anaptomorphidae, von Inseetivoren Pantolestidae, Hyopsodontidae, Mixodectidae und die rie- sigen Tillotheriidae — Tillotherium — sowie verschiedene, den Talpiden, - _ Centetiden und Leptictiden nahestehende kleine Formen. Von den E Carnivoren entfalten die Miacidae — Viverravus, Miacıis, Vulnavus, - Oodectes ihren größten Artenreichtum. Die Oxyaenidae — Patriofelis, - Limnocyon, Thinocyon sind ebenfalls gut vertreten, die Mesonychidae erlangen eine ähnliche Spezialisierung der Extremitäten wie sie jetzt die Hunde besitzen und die primitiven Ayaenodontidae — Sinopa sind schon etwas formenreicher als im Wasatchbed. Das nämliche gilt auch von den Nagern, Paramys und Sciuravus, denen sich jetzt auch noch einige neue Gattungen beigesellen. Wie in Europa werden auch in Nordamerika die Perissodactylen noch formenreicher als : im Untereocän, die Artenzahl der Tapiriden, Helaletes, Isectolophus und der Equiden — Orohippus — bleibt zwar ziemlich konstant, aber dafür werden die Titanotheriidae um so formenreicher — FPalaeosyops, Limnohyops, Telmatherium. Die Artiodactylen sind bloß durch Dicho- dunidae vertreten, die jedoch hier einen größeren Formenreichtum — Homacodon, Sarcolemur, Helohyus — aufweisen als im Wasatchbed. Die Condylarthren sind jetzt vollständig verschwunden, die Ambly- poden erreichen ihre höchste Blüte in den riesigen abenteuerlichen Dinoceratidae. Die Taeniodontia haben nur mehr einen einzigen Repräsentanten in der Gattung Stylınodon, die sich aber durch ihre hypselodonten Zähne gegenüber den früheren Formen als ein höchst vorgeschrittener Typus erweist. Besondere Erwähnung verdient die fast zahnlose Gattung Metachiromys, welche Osborn für einen noch panzerlosen Verwandten der Gürteltiere hält. Im Obereoeän — Bartonien und Ludien in Europa, oberstes Bridgerbed von Wyoming und Uintabed von Utah in Amerika — ‘“ nimmt der Formenreichtum der Säugetierfauna in Europa eher noch zu, dagegen verarmt sie in Nordamerika in auffallender Weise. Das Bartonien ist entwickelt in Südfrankreich, Minervois, Robiac und Castres, als Sables moyens im Pariser Becken und als Sande von Headonhill und Bracklesham in England. Auch gehört dem Alter nach hierher die Bohnerzfauna von Mormont und sogar schon ein Teil der Phosphorite von Quercy. Die Ludienfaunen stammen aus dem Pariser Gips, aus den Ligniten von Debruge (Vaucluse), aus den Mergeln von St. Hippolyte de Caton (Gard), von Lamandine (Tarn et Garonne) und aus dem Bembridgekalk von England. Auch enthalten ‘die Bohnerze von Mormont und Obergösgen und die Phosphorite von Quercy zahlreiche charakteristische Arten des Ludien. Der Ge- samthabitus der Faunen des europäischen Obereocäns weicht nur wenig ‚vondem desMitteleocänsab. Die Perissodactylen machen sich auch jetzt noch als das vorherrschende Element geltend. Lophiodon hat zwar im Bartonien den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht, und Chasmo- therium tritt daselbst zum letzten Male auf, ebenso Propalaeotherium und Pachynolophus, dafür gedeihen um so besser die Gattungen Palaeo- * therium, Paloplotherium sowie die freilich artenarmen Gattung en Lophio- therium und Anchilophus. Die Artiodactylen werden jetzt “allmählich ‘ zahlreicher. Von Swidae erscheint jetzt neben dem schon früher vor- a EEE 7 ae ww Kr De Zr 5 a N T a R ui . PEN! Pt Bu at DE , a wi ur a 4 HZ r VER Ti £ er 7 rg Val be, yir Bi; Kirr ihr ? 4 vi RR vr EPROR NE. da ET | a u GREEN N a a RN : | 9. IK PATH TRIEB e ei Sr MEN TLT KEN Wehe v Br 7 IM: fr Se ee ” / GR i a: 5 568 | Rückblick anf die NR > a % -. | RER handenen Cebochoerus auch Choeropotamus, die schon Brake a I Anthracotheriidae — Haplobunodon, Rhagatherium — setzen sich fort, ebenso die Anoplotheriidae — Mixtotherium, Catodontherium, Daerytherium BE und ZLeptotheridium, aber jetzt auch vergesellschaftet mit Anoplotherium Bi und Diplobune, desgleichen die Xiphodontidae, Dichodon, — Pseudamphi- meryx, Haplomery& vermehrt durch Xtphodon und Amphimeryz. Die Dichobunidae sowie Tapirulus erfahren zwar keine weitere Bereicherung, dafür erscheint jedoch eine neue Familie, die Caenotherüdae mit der Gattung Oxacron. Die Raubtiere, von welchen im Mitteleoeän nur 3 Hyaenodontidae — Sinopa, re und Propter odon und allenfalls auch Miacidae und Amphicyonidae in Europa existierten, zeigen eine bedeutend größere Mannigfaltigkeit, denn es gliedern sich die Hyuaenodontidae in mehrere Gattungen — Hyaenodon, Pterodon, Quercy- therium, Cynohyaenodon, von Miacidae „Viverra“ liegen jetzt auch voll- ständigere Reste vor, es erscheintein kleiner Oxyaenide — T'hereutherium, sowie zahlreiche Arten der Gattungen Cynodictis, des primitivsten Caniden mit viverrenähnlichem Skelett. Von Nagern beginnen an- scheinend Sciuroides und Plesiarctomys, vielleicht auch Theridomyidae und Cricetodon schon im Lutetien und werden im Obereocän etwas artenreicher. Ebenso dürften sich auch die Primaten — Adapis, Orypto- pithecus, Microchoerus und Necrolemur verhalten. Im Ludien gibt es auch bereits echte Didelphyidae, im Lutetien vermutlich sogar schon Talpa ähnliche Insectivoren und Chiropteren. In Nordamerika bilden die obereocänen Faunen durch ihre Formenarmut einen starken Kon- trast gegenüber der Bridgerfauna. Die tiefere Abteilung des Öber- eocän enthält noch einen Primaten — Notharctus, einige Oxyaenidae, Mesonychidae, von Nagern Paramys, von Perissodactylen Ayrachyus, Amynodon, Heptodon, Dolichorhinus und Telmatherium, von Artiodac- tylen Achaenodon und den ersten Oameliden Leptotragulus. Besonders charakteristisch für diese Fauna ist die Anwesenheit des letzten Dino- ceratiden, Eobasileus. In der etwas jüngeren Uintafauna finden wir die letzten Miacidae, Oxyaenidae, Mesonychidae, den ersten Öaniden Procynodictis, und die letzten Ayopsodontidae. Zu der jetzt allmählich erlöschenden Gattung Paramys kommt ein neuer Nagertypus, wohl ein Geomyide, Protoptychus. Die Perissodactylen sind etwas formen- reicher als in der vorausgehenden Fauna, denn zu den schon vor- handenen Amynodontinen und Palaeosyopinen — Diplacodon, Telma- therium, Manteoceras gesellt sich auch ein Tapirine /sectolophus und vor allem die in stammesgeschichtlicher Beziehung so überaus wichtige Equidengattung Zpihippus, während der Hyracodontine Hyrachyus durch den zierlicheren Triplopus ersetzt wird. Auch die Artiodactylen bekommen hier einen nicht ganz unansehnlichen Zuwachs, denn für die erloschene Gattung Achaenodon treten jetzt die ersten Oreodon- tiden — Protoreodon und Protagriochoerus auf, die Cameliden werden zahl- reicher — Leptotragulus, Protylopus, Camelomeryx, auch erscheint die Gattung Dunomeryx, die wohl den Vorläufer von Protoceras darstellt. Das genauere Studium dieser Faunen der nördlichen Hemr sphäre hat nun freilich die Vermutung, daß zwischen Nordamerika und Europa während des ganzen Eocäns ein lebhafter Formenaus- tausch stattgefunden hätte, keineswegs bestätigt, denn die Zahl der beiden Kontinenten gemeinsamen Gattungen ist verschwindend gering, = # > > Kr $ ae we 5 za Be e a a a 2 a ob Herkunft und Verbreitung der Säugetiere. 569 \ wohl aber hat sich aus diesen Untersuchungen eine anliche Menge - vyikariierender Formen ergeben, die noch dazu auf beiden Kontinenten die gleiche oder doch sehr ähnliche fortschreitende Entwicklung zeigen und die Aufstellung einer Menge ungemein vollständiger genetischer Reihen gestatten. Dabei zeigt sich aber in der Regel nicht, wie man erwarten sollte, eine nach oben. immer mehr zu- nehmende Verzweigung und Abstammung aus einer einzigen Urform, sondern meistens treten von einer Gattung schon gleichzeitig mehrere ‘Arten auf und diese bilden dann unabhängig voneinander Parallel- reihen. Die sorglältigen Untersuchungen der europäischen Perisso- dactylen und Artiodactylen, welche wir Stehlin verdanken, lieferten - uns eine große Anzahl solcher genetischer Reihen, die sich manchmal sogar vom Untereocän bis in das Oligocän erstrecken. Es seien - hier nur erwähnt die Reihen innerhalb der Gattungen Choeropotamıs, Cebochoerus, Choeromorus, Rhagatherium, Diplobune, Pseudaphimeryx, Dichodon, Anchilophus, Palaeotherium, Paloplotherium und Lophiodon. Das Studium der Creodontier, Nager und Primaten wird uns in nicht zu ferner Zeit eine willkommene Ergänzung bringen. Ähnliche Entwieklungsreihen haben Osborn, Wortman und Matthew aus dem nordamerikanischen Material gewonnen und zwar erstrecken sie sich hier auch auf Primaten, Creodontier, Nager, Ganodonta, Ambly- poda und nicht bloß auf Perissodactylen und Artiodactylen. Was ‘ uns an diesen Reihen besonders in Erstaunen setzt, ist der Umstand, - daß wenigstens in Europa nur ausnahmsweise die Entstehung von neuen Gattungen aus geologisch älteren zu beobachten ist, was sich kaum anders erklären läßt als durch wiederholte Einwanderung aus _ einem uns vorläufig unbekannten Entwicklungszentrum, das bald in - Asien, bald in einem arktischen Kontinent, bald im nordöstlichen Teilvon Nordamerika gesucht wird, eine Frage, welche freilich erst zu- - künftige Entdeckungen beantworten können. Die Fortschritte innerhalb der einzelnen Reihen äußern sich vorwiegend in Zunahme der Körper- - größe, bei den Perissodactylen und manchmal auch bei Artiodactylen in Komplikation der Prämolaren, in Spezialisierung gewisser Inci- siven und der Caninen, bei den Ganodonten kommt es sogar schon zur Bildung hypselodonter wurzelloser Zähne, dagegen erfahren bei - den Creodontia die anfangs trituberkulären bzw. tuberkulär-sektorialen Molaren Spezialisierung, meist in der Weise, daß an den oberen ein langes schneidendes Metastyl entsteht und dafür der Protocon Re- duktion erleidet, während an den unteren häufig das Metaconid ver- - sehwindet und das Talonid beträchtlich reduziert wird; auch können sich Protoconid und Paraconid in lange Schneiden umwandeln. Zu- weilen erfolgt auch Verringerung der Molarenzahl und bei den Stamm- formen der ächten Carnivoren eine gewisse Reduktion der hinteren Molaren. Was die Extremitäten betrifft, so sind sie zwar bei den europäischen Säugern nur ausnahmsweise bekannt, aber das vorhandene Material zeigt uns doch, daß sowohl bei den Paar- als bei den Un- paarhufern die Reduktion der Seitenzehen schon frühzeitig begonnen hat, wobei bei den ersteren die dritte und vierte, bei den letzteren nur die dritte die Hauptfunktion übernommen hat, obgleich nicht selten die Hand noch vier und der Fuß noch drei Zehen besitzt. Auch bei Creodontiern erfolgt zuweilen Verlust der ersten Zehe. Bari m ae ua Al ce u I ae Hm ir a ® “= ? ! a ia > R NUT ERS et . in h 570 | Rückblick auf die geologische Entwicklung, N FRE Pr Im Eocän erscheinen auch die ersten Meeressäugetiere. Die Wale sind zwar bloß durch die Familie der Zeuglodontidae vertreten, aber sie haben schon eine ziemlich weite Verbreitung, im südlichen Teil von Nordamerika, in Europa, Ägypten und auf Neu-Seeland, und ebenso finden wir Sirenia in Westindien, Europa und in Ägypten. Die ersteren gehen höchstwahrscheinlich auf Creodontier zurück, die letzteren haben mit den Proboscidiern die Stammform gemein. Beide haben sich jedenfalls aus landbewohnenden Placentalia entwickelt. 1 Das Oligoeän zeigt in Nordamerika eine viel schärfere fau- nistische Gliederung und zugleich auch einen viel beträchtlicheren Formenreichtum alsin Europa. Die White River-Schichten von Nebraska, Dakota, Montana, Colorado und Wyoming lassen sich leicht in drei Horizonte gliedern. Der tiefste, das auch in Kanada vorhandene Titano- theriumbed, ist charakterisiert durch die riesigen Titanotherüdae, die größten aller Unpaarhufer und durch Chrysochloridae-ähnliche Insecti- voren, der mittlere durch die Häufigkeit der Oreodontidae und den Reichtum an Insectivoren und Didelphyiden und der oberste durch die Gattungen Leptauchenia und FProtoceras, dagegen sind hier die Hyaenodontiden, welche zusammen mit Elotherium, Anthracotherium, Ancodus und dem Suiden Perchoerus ein europäisches Faunenelement repräsentieren, und von den Insektivoren die Leptictidae bereits voll- ständig erloschen. Allen Abteilungen des White-River-Oligocän sind ge- meinsam Caniden — Amphicyoninae und Oynodictinae — Musteliden, primitive Feliden — Dinictis, Hoplophoneus —, zahlreiche Nager — besonders Castoridae, Ischyromyinae und Leporidae, von Perissodactylen | die Vorläufer der Pferde — Mesohippus —, Tapiriden und Rhinoceri- | den. Jedoch ist von den ersteren Colodon und von den letzteren Hyracodon und Metamynodon auf die älteren Schichten beschränkt, Protapirus erscheint erst etwas später, Aceratherıum hingegen geht durch das ganze Oligocän. Zu den schon im Uintabed vorhandenen Cameliden und Oreodontiden, welche hier als Poebrotherium, Agriochoe- rus, Oreodon und Leptauchenia schon erhebliche Fortschritte in ihrer Organisation aufzuweisen haben, gesellen sich jetzt von Selenodonten auch die kleinen Aypertragulidae, sowie zuletzt Protoceras, von Buno- selenodonten Anthracotherium, Ancodus und von Bunodonten Zlothe- rium, die Leptochoertiden und ein echter Suide — Perchoerus. In Europa ist das Oligocän vorwiegend charakterisiert durch das Auftreten der Gattung Anthracotherium und die Anwesenheit zahl- reicher primitiver Aceratherium-ähnlicher Rhinoceriden. Eine zeitlich wohlumgrenzte und auch ziemlich formenreiche Fauna kennen wir aus Ronzon, Haute Loire. Es fehlt zwar an dieser Lokalität de Gattung Anthracotherium, allein sie hat sicher schon gleichzeitig mit den für Ronzon so charakteristischen Ancodus gelebt, wie die Funde bei Hampstead auf der Insel Whigt beweisen. Mit den Mergeln von Ronzon sind auch gleichzeitig die Bohnerze von Vehringen und Ulm, der Kalk von Brie, die Sande von Fontainebleau, ein großer Teil der Phosphorite von Querey, Braunkohlen von Dalmatien, von Ober- italien — Monte Bolca, Monteviale — und von Böhmen und die As- phaltschichten von Lobsann im Elsaß. Besonderes Interesse verdient die | Lokalität Calaf bei Barcelona, weil hier noch Diplobune zusammen‘ ae I 571 Herkunft und Verbreitung der Säugetiere. _ mit Ancodus vorkommt. Aus dem Eocän reichen außer Diplobune aueh noch FPaloplotherium und angeblich auch Palaeotherium in das Oligoeän hinauf, von kleineren Artiodactylen Amphimeryz, Caenotherium und Plesiomeryx, ferner Metriotherium, Dichobune, Tapirulus, von Carni- - voren Hyaenodon, Amphieyoninae, Cynodontinae — die vermutlichen Vorläufer der Bären — von Nagern Theridomys, Sciuroides und Pseudosciurus sowie Insectivoren — Erinaceinen — und Beutelratten, so daß, wenn man auf diese Formen das Hauptgewicht legen will, man wirklich von einer verarmten Eocänfauna sprechen könnte. Allein diesem allmählichen Erlöschen älterer Elemente, namentlich der eocänen Perissodactylentypen, steht denn doch ein nicht unbe- trächtlicher Zuwachs an neuen Formen gegenüber, es erscheinen Rhinoceriden — darunter (adurcotherium —, Protapirus, Chalicotherium, Vorläufer der Hirsche — Gelocus, Bachitherium, Prodremotherium —, und der Suiden — Palaeochoerus, Doliochoerus —, ferner die Gattungen Anthracotherium, Ancodus und Elotherium und von Raubtieren kleine Hyaenodon, zahlreiche Musteliden Palaeoprionodon, Stenogale, Steno- plesictis, Plesictis, sowie Vorläufer von Bären — ÜUynodon, Pachycynodon und Cephalogale. Auch die zahlreichen Insectivoren, Chiropteren und der überwiegende Teil der Nager aus den Phosphoriten — die meisten Theridomys, sowie Protechimys, Nesokerodon, Üricetodon, Eomys — ge- hören wohl erst dem Unteroligocän an. Die nächstjüngere Fauna — Stampien — aus den Mergeln von Cournon, Peublane, Gergovia, in der Auvergne, St. Henri bei Mar- seille und Briatexte (Tarn) bilden zwar die Fortsetzung der Fauna von Ronzon, was sich aus der Anwesenheit der letzten Ayaenodon und der vorgeschrittenen Organisation der Nager — Archaeomys, Issiodo- romys — ersehen läßt, allein sie ist unvergleichlich ärmer an Arten. Die wichtigsten Formen sind ein großes Anzhracotherium mit fast un- reduzierten Seitenzehen, Lophiomeryce — auch in den Cyrenenmergeln des Mainzer Beckens —, auch treten Dremotherium und Amphitragulus sowie die ersten Ochotoniden — Titanomys — auf. Daneben erhalten sich noch Caenotherium und Plesiomeryx, auch fehlen wohl ebensowenig Paiaeo- choerus, Rhinoceriden und Tapire. Die jüngste Oligocänfauna ist die von La Milloque, Gannat, welcher auch die Tierreste aus den Braun- kohlen von Cadibona, Rochette und von Rott angehören. Sie hat nur wenig Arten geliefert, unter welchen jedoch dem echten Anthra- cotherium magnum und den kleinen Microbunodon wegen ihrer Häufig- keit besondere Bedeutung zukommt. Ein großer Teil des europäischen Oligocän ist jedoch marin entwickelt und alsdann ausgezeichnet durch die Häufigkeit der Überreste von Sirenen — Halitherium —, während - Cetaceen sehr selten und nur durch Squalodontidae vertreten sind, - neben welchen aber auch vereinzelt Reste von Landtieren — Apterodon, Anthracotherium und primitiven Rhinoceriden vorkommen. Das Miocän beginnt in Nordamerika mit dem John Daybed von Oregon, welches sich besonders durch den Reichtum an Nagern - und durch die Anwesenheit von Diceratherium und Pı omerycochoeı "US ‚ auszeichnet. Aus dem White-River-Oligocän reichen noch herauf von Perissodaetylen Aceratherium, Protapirus und Mesohippus, von Artio- dactylen Elotherium, Perchoerus, Agriochoerus, Paratylopus und Hyper- tragulus, als neu gesellen sich aber zu den ersteren Diceratherizm, a GR , Na \ u Aal, & - AN A ) a ar dr Fin Ab Ye BEN SR Abs { aa TERR Ber Bin Pie”! e % _ \ a ar vr. i EB ar eg ” Nager, 2 ie 3% iR BERENn N: {9 Ki Fr ur ir n wo E { DIE Rückblick ha die zeologische Entwicklung, IR Gr er, F er Miohippus und der Chalicotheriide Moropus, zu den en Tnoreaclh j und ‚Promerycochoerus. Die zahlreichen Carnivoren verteilen sich auf die Gattungen Nothocyon, Mesocyon, Temnocyon, Enhydrocyon, Nimravus, Pogonodon und Hoplophoneus, die Nager auf die Gattungen Prosciurus, Steneofiber, Entoptychus, Pleurolicus, Meniscomys, Mylagaulodon, Paci- culus, Peromyscus und Lepus. Die etwas jüngeren Faunen der Harrison- Schichten von Montana, der Rosebud-Schichten von Süd-Dakota, der Monroe Creek-Schichten von Nebraska etc. sind im ganzen ziemlich arm an Arten und Gattungen, als charakteristische und zugleich als 4 neue Typen verdienen Interesse die Carnivoren-Gattungen Phlaocyon, Oynodesmus, Oligobunis, Megalictis und Aelurocyon, die Perissodactylen Parahrppus, Anchitherium, Miohippus und die Artiodactylen Dinohyus, Desmathyus, Mesoreodon, Merycochoerus, Merychyus, Leptauchenia, Steno- mylus, Protomeryx, Oxydactylus und namentlich die Gattung Blasto- meryx, ein Hypertragulide.e Auch die nächstfolgende Fauna des Deep-River und Flint Creek von Montana, des Pawnee Creek von Colorado und die Mascall-Schichten von Oregon bieten keineswegs eine solche Mannigfaltigkeit wie die des nordamerikanischen Oligocän. Sie enthalten im wesentlichen nur Nachkommen von früheren Caniden Rhinoceriden, Equiden, Oreodontiden, Cameliden und Suiden, jedoch haben sie sich fast sämtlich so stark verändert, daß die Aufstellung zahlreicher neuer Gattungen notwendig erschien. Von Caniden werden genannt Tephrocyon, Oynaretus, Amphicyon, Canis, von Feliden Pseudaelurus, von Rhinoceriden Caenopus, Aphelops, Teleoceras, von Equiden Merychippus, Hypohippus, Parahippus, von Suiden ein Dico- tyline — Hesperhys —, von ÜOreodontiden Merycochoerus, Pro- ' merycochoerus, Mesoreodon, Merychyus und Cyclopidiuss und von Cameliden Miolabis, Procamelus, Protolabis und Alticamelus. Die Nager sind fast nur durch Mylagaulus-ähnliche Formen repräsentiert. Was jedoch diesen jüngeren Faunen besondere Wichtigkeit verleiht, ist das erstmalige Erscheinen der Proboscidier — Trilophodon — in Nordamerika. Einen fremdartigen Charakter gewinnen sie auch durch das Auftreten von ebenfalls an europäische Verhältnisse gemahnenden 1 Rhinoceriden Aphelops und Teleoceras, von Palaeomerycinae und von Musteliden — Potamotherium und Mustela. Dagegen sind Blastomeryx und Merycodus sicher Autochthonen. Während die Zusammensetzung der eben besprochenen Fauna entschieden eine Einwanderung altweltlicher Elemente bedingt, ist die nächstjüngere offenbar das Produkt einer ruhigen Weiterent- wicklung der vorhandenen Typen wohl ohne fremde Beimischung. 41 Leider steht auch sie an Mannigfaltigkeit ziemlich weit zurück hinter den älteren nordamerikanischen Tiergesellschaften, was jedoch teil- weise durch einen nicht unbeträchtlichen Individuenreichtum ausge- E# glichen wird. Die etwas ältere Arikaree-Stufe hat anscheinend eine weitere Verbreitung — Nebraska (Niobrara), Süd-Dakota, Montana, Neu-Mexiko und Texas — als die jüngere Olagalla-Stufein Kansas und i Nebraska, die allerdings auch in Florida und Oregon durch spärlicke Überreste angedeutet wird. Zeitlich schalten sich beide Stufen zwischen das europäische Obermiocän und Unterpliocän ein, wie überhaupt eine strikte Parallelisierung der nordamerikanischen und europäischen Fauna kaum gerechtfertigt erscheint, da es sich eher um ein zeitliches NE FRE PP DEREN BEL TEFESSE, DEREEEREN VE 2 ! SERIE _ i 1 > Herkunft und Verbreitung der Säugetiere. 573 _ Alternieren handelt. Die Caniden sind vertreten durch Aelurodon, Amphieyon, Dinocyon, Canis, Ischyrocyon, die Musteliden durch Maustela, Putorius, Potamotherium, Lutra, Brachypsalis, die Feliden durch Machai- rodus und Pseudaelurus, die Proboscidier durch mehrere wohlcharak- terisierte Arten von Trilophodon, die Rhinoceriden durch die letzten aber sehr häufigen Zeleoceras, Peraceras und Aphelops. Sehr groß ist die Zahl der aus diesen Schichten beschriebenen Arten der Equiden, Protohippus und Neohipparion, neben welchen sich aber auch primi- tivere Formen Hypohippus, Parahrppus und Merychippus erhalten haben. Von Artiodaetylen’ finden sich Suiden — Platygonus, Prosthenops, von Cameliden Procamelus, Protolabis und Pliauchenia. Die Oreodontiden erlöschen allmählich mit den Gattungen Promerycochoerus und Mery- - chyus, wofür jedoch Palaeomeryx-ähnliche Hirsche sowie Blastomeryx und der Antilocapride Merycodus ziemlich häufig werden. Die Nager endlich haben Repräsentanten in den Gattungen Sciurus, Palaearctomys, Dipoides, Sigmogomphius, Mylagaulus, Epigaulus, Geomys, Hesperomys, Panolax und Lepus. | Als untere Grenze des europäischen Miocän eignen sich am besten die durch das Vorkommen von Helix rugulosa charakterisierten Süßwasserablagerungen von Ulm und Mainz, welchen auch der In- dusienkalk von St. Gerand le Puy, die Asphalte von Pyrimont- Challonges, Savoien, und die Braunkohlen von Brüx im Alter gleich- stehen. Von oligocänen Typen erhalten sich noch das hier besonders zahlreiche Caenotherium und Palaeochoerus, von Carnivoren Palaeogale, Plesictis, Stenogale, Amphictis und Oephalogale, auch finden sich die letzten Beutelratten. Die Perissodactylen — Chalicotherium, Paratapirus, Acera- therium und Diceratherium sind nur vorgeschrittenere Entwicklungs- ‚stadien der schon bisher vorhandenen Typen. Das nämliche gilt auch von den ÜÖerviden, Amphitragulus und Dremotherium. Eine her- vorragende Rolle spielen Amphicyon, Potamotherium und Herpestes unter den Carnivoren, und Steneofiber, Plesiospermophilus, Myoxus, Oricetodon und Titanomys unter den Nagern. Ihre Abstammung von bisher in Europa vorhandenen T'ypen erscheint, wenigstens für einen Teil dieser Gattungen, einigermaßen zweifelhaft. Die Insectivoren und Fleder- mäuse schließen sich sehr enge an lebende Formen an und gehören zum Teil sogar lebenden Gattungen an. Die Anthracotheriiden sind jetzt durch einen neuen Typus — Drachyodus — vertreten. Nach dieser Periode ergriff das Meer wieder Besitz von einem großen Teil des mitteleuropäischen Festlandes, weshalb auch Reste von Landsäugetieren im Mittelmiocän ziemlich selten und nur an - nichtüberfluteten Orten in größerer Menge erhalten geblieben sind, wie bei Tuchorschitz in Böhmen und auf dem Juraplateau von Soln- hofen. Sie gehören einer Fauna an, welche im wesentlichen mit der des Obermiocän übereinstimmt, aber mit jener des Untermiocän noch die Gattungen Brachyodus, Palaeochoerus, -Amphicyon, Cephalogale, und Plesictis gemein hat. Die Caenotherien sind nahezu, die Beutelratten vollständig verschwunden. Von den Hirschen — Palaeomeryx — zeichnen sich die kleineren schon durch den Besitz eines Geweihes aus, die - _ Rhinoceriden erweisen sich zum Teil — Aceratherium, Diceratherium — als direkte Nachkommen von bereits vorhandenen Typen, daneben tritt jedoch eine neue Form Brachypotherium auf. Das wichtigste BERNER Be. REN NEL RE ER a an BER 7 RR RL I ER ER Er n 2 . TA Rückblick auf die N Ehkmitldung” ie » f Ereignis ist ndach das erstmalige Erscheinen von De Ser Ei Gattung Mastodon. In den Sanden des Orleanais kommt auch bereits Dinotherium sowie Anchitherium und sogar schon ein Anthropoide Pliopithecus vor. Das marine Miocän enthält im Gegensatz zum Oligocän nicht nur Sirenen — neben Metaxytherium auch noch Hali- therium — und Squalodontidae, sondern auch zahlreiche modernere Zahnwale, darunter Physodon, Acrodelphis, Oyrtodelphisund Delphinus und sogar schon einen Bartenwal Plesiocetus, Auch erscheinen jetzt Robben — Phoca. Während die Faunen des Oligocäns und Eocäns und selbst noch des Untermiocäns im. ganzen doch immer nur auf eine verhältnis- mäßig geringe Anzahl von Fundplätzen beschränkt sind, erstreckt sich die Fauna des Obermioeän fast über ganz Mitteleuropa, sie findet sich aber auch bei Lissabon, Madrid und Südrußland. Es dürfte genügen, von den zahllosen Fundstellen nur Sansan (Gers), La Grive St. Alban (Isere), Steinheim, Georgensgmünd, Oningen, die bayerisch-schwäbische Hochebene, die Braunkohlen von Steiermark und den Landschneckenkalk von Oppeln in Schlesien zu nennen. Aus dem Untermiocän erhalten . sich fast unverändert die Amphicyoninen, Viverriden, Musteliden, jedoch erscheinen jetzt auch Vorläufer von Meles — Trochictis, echte Bären Ursavus und vor allem zahlreiche Feliden, sowohl Machairodus als auch echte Felis. Die Nager, Chiropteren und Insectivoren sind im wesentlichen die Nachkommen der schon im Untermiocän vör- handenen Gattungen, neu ist nur die fast allenthalben vertretene Gattung Galerix. Bei den Paarhufern läßt sich trotz des Formen- 1 reichtums ein nur geringer neuer Zugang konstatieren, nämlich ‚primitive Antilopen mit hirschähnlicher Bezahnung und Hyaemoschus, gewissermaßen als Ersatz für die erloschenen Caenotheriiden und für Brachyodus, dagegen scheinen die zahlreichen und in der Größe verschiedenen Palaeomeryx- Arten, von denen die kleinen und mittel- großen jetzt auch mit Geweihen versehen sind, nur weitere Ent- wicklungsstadien der verschiedenen untermiocänen Amphitragulus- Arten zu sein. Ein direkter genetischer Zusammenhang mit früheren Formen besteht nicht minder auch bei den Suiden, denn Hyotherium und die zum ersten Male vorhandene Gattung Sus sind die Nach- Ei ns kommen von Palaeochoerus, und Listriodon der von Doliochoerus. Unter |) den Perissodactylen lassen sich Chalicotherium, die Tapire und Acera- therium ungezwungen von untermiocänen Formen ableiten, und Drachy- potherium und Ceratorhinus haben wenigstens Vorläufer im Mittel- miocän, wo auch schon, wie wir gesehen haben, Anchitheriuum zum ersten Male nachweisbar ist. Im Mittelmiocän muß also eine be- schränkte Einwanderung stattgefunden haben und zwar aus einem uns vorläufig nicht näher bekannten Gebiet, das aber jedenfalls auch mit Nordamerika in Verbindung war. Diesem Gebiet verdankte 41 Europa die Einwanderung der ebengenannten Perissodactylen und wohl auch der Feliden und der Gattung Galerix, dagegen können ® | die gleichzeitig mit auftretenden Proboscidier, Mastodon und Dino- therium, sowie die Affen — -FPliopitheus — nur aus Afrika 8% al kommen sein. Hat schon die obermiocäne Säugetierfauna eine weite Verbreiik in Europa, so gilt dies in noch höherem Grade von jener des Unter- | RUN < ‘ ah £ a = ak Dumas ur, Br BR TE OT Bu EP a SDR, RR eg na BR a Se DE Eee 5 rl hi enge 9 RER, SZ Ale DB hr Lt 4 5 {1 IR wit * y‘ « I, *i ur Herkunft ‚und Verkieitune der Säugetiere. ER 575 - plioeäns, der pontischen Stufe. In Süddeutschland hat sie freilich, abgesehen von Eppelsheim bei Worms und gewissen Bohnerzen der Schwäbischen Alb, keine Tierreste hinterlassen, auch in Frankreich sind solche nur von Cucuron und Mont Leberon (Vaucluse) und aus der Gegend von Lyon bekannt, dagegen ist sie auf der hispanischen Halbinsel wahrscheinlich sehr verbreitet -- man kennt sie sowohl aus der Gegend von Lissabon als auch von Concud in der Provinz Teruel — und im östlichen Europa finden sich Überreste dieser Fauna vom “ Wiener Becken an bis in das südliche Rußland und fehlen auch nicht in Rumänien. Besonders reich entwickelt war jedoch diese Tierwelt in Griechenland — Pikermi —, im westlichen Teil von Kleinasien _ — Samos — und im westlichen Persien — Maragha — allein je weiter - östlich die Fundorte liegen, desto mehr treten neue, der europäl- schen Fauna fremde Elemente auf, namentlich unter den Wiederkäuern. Während in Europa die Antilopen nur eine ziemlich geringe Rolle spielen und dafür die Hirsche besser vertreten sind, verschwinden diese letzteren im Osten fast vollständig, dagegen entfalten hier die Antilopen einen um so größeren Formenreichtum. In Mitteleuropa ist die Unterpliocänfauna, abgesehen von der Anwesenheit der Gattung Hipparion, an Stelle der erloschenen Gattung Anchitherium, streng ' genommen nur die Fortsetzung der obermiocänen Säugetierwelt, denn die Carnivoren, die Perissodactylen — Brachypotherium, Aceratherium, - Tapirus, Chalicotherium — die Proboscidier Mastodon und Dinotherium sind nur wenig veränderte Nachkommen der obermiocänen Arten. Das nämliche gilt auch unter den Paarhufern für die Suiden, Hirsche, Dorcatherium und die wenigen Antilopen, und selbst die Primaten Dryopithecus und Anthropodus sind wohl aus Pliopithecus hervorgegangen. Die Nagerfauna ist recht ärmlich, weil fast alle Ablagerungen aus . dieser Periode von Hochfluten oder aus geröllführenden Flüssen abgesetzt wurden und daher alle kleinen Knochen zugrunde gingen; sie besteht vorwiegend aus (astor, Lepus und Dipoide. Die beiden letzteren Gattungen sind von Osten über Asien aus Nord- amerika gekommen, offenbar zugleich mit Feliden und Hipparion. Auch HAyaena ist wohl von Osten her eingewandert. Diese wenigen neuen Faunenelemente des westlichen Europa bilden einen scharfen Gegensatz zu der Menge neuer Typen, welchen wir im südöstlichen Europa und in Westasien begegnen. Die Unterpliocänfauna von - Pikermi enthält einen von den europäischen verschiedenen Rhino- - -.ceriden, Atelodus pachygnathus, auf Samos und in Maragha noch weitere, > an chinesische und indische Typen erinnernde Aceratherien, auch - „erscheint hier ganz unerwartet ein großer Hyracoide — Pliohyrax —, besonders charakteristisch sind ferner die im Westen ganz fehlenden Giraffen Camelopardalıs, Helladotherium, Samotherium, Palaeotragus ete., ferner Palaeoryx, Protory&, Protragelaphus und andere Antilopen, _ während bis Mittel- und Westeuropa von solchen nur Palaeoreas, T'ra- gocerus und Gazella vorgedrungen sind. Auch die Hyänen sowie Ick- - therium und Mesopithecus stellen entschieden östliche Typen dar. Die ‘ Fauna der ebenerwähnten Lokalitäten Samos und Maragha führt uns naturgemäß zur Besprechung der Fauna der indischen Siwalik und ' von China. In den Siwalik gehört zwar der größte Teil der fossilen Tierreste dem Unterpliocän an, aber es ist doch auch eine ältere Br 5 @ ut R. B Is) wer Be K Fauna europäischen Ne wenigstens Re. durden Anthra- cotherium, Merycopotamus und durch eine primitive Mastodon-Art. Auch Dinotherium und Listriodon gehören vielleicht in diese ältere Fauna. Die Pliocänfauna zeichnet sich aus durch das Vorkommen von mehreren Primaten, Palaeopithecus, Simia, Macacus und Uynocephalus. Die Raub- tiere sind vertreten durch Camis, Amphicyon, Hyaenarctos, Ursus, Melli- vora, Enhydriodon, Vwerra, Machaerodus und verhältnismäßig viele Arten von Hyaena und Felis. Die Gattung Mastodon ist ebenfalls ziemlich artenreich, unter den Rhinoceroten finden sich neben europäischen Typen auch einige neue, die für lebende und wohl auch für Rhino- ceros tichorhinus stammesgeschichtliche Bedeutung haben. Zugleich mit Hipparion tritt hier wie in China scheinbar auch schon Zguus auf. Die zahlreichen Suiden haben schon sehr modernes Gepräge. Neben vielen Hirschen finden wir Giraffen und die abenteuerlichen sSiva- theriinae und eine Menge Antilopen, welche zum Teil wie Strepsiceros, Hippotragus, Alcelaphus heutzutage in Afrika leben, wie ja auch die Gattung Hippopotamus zum erstenmal in der Sivalikfauna auftritt. Nicht minder wichtig ist das Vorkommen von Camelus, von Capra, und von Bubalus und anderen Boviden, die aber vielleicht doch schon der jüngeren, im ganzen südlichen Asien so weit verbreiteten Ste- godonfauna angehören. Die in China teils in roten Tonen, teils in rötlichen Sandsteinen eingeschlossenen Tierreste verteilen sich in der Hauptsache auf die nämlichen Gattungen, die wir eben als die Fauna der Siwalik kennen gelernt haben oder doch auf sehr nahe- stehende, ja einige Arten sind sogar vollkommen identisch mit indischen, jedoch gibt es hier auch einige Formen — Anchitherium und Cervavus, welche augenscheinlich nur die Nachkommen von europäischen Mio- cäntypen darstellen. Uber China erfolgte offenbar auch am Ende des Miocäns die Einwanderung nordamerikanischer Faunenelemente, welche teils wie die Leporiden, Dipoides, Hipparion sowie Canis und Vulpes, vielleicht auch Hyaena, bis nach Europa gelangten, teils sich vorerst nur über Asien verbreiteten, Camelus, aegodonte-Antilopen und wohl auch der Sivatheriinae, der Nachkommen von Protoceras. Als Gegen- gabe erhielt Nordamerika die Aphelops-artigen Rhinoceriden, Palaeomery&- ähnliche Cerviden und vor allem die Gattung Mastodon und von Raub- tieren Dinocyon und vielleicht auch schon Ursus. a Eine eigentümliche Stellung nimmt die Fauna von Monte Bam- boli und Casteani in Toskana ein, denn sie enthält den ersten euro- päischen Cynopitheeinen Oreopithecus. Von den hier vorkommenden Carnivoren ist Ayaenarctos primitiver als der von Pikermi, die Mustela ist einem Marder von Pikermi und Znhydriodon einer Art aus den Siwalik sehr ähnlich, die Antilopen lassen sich am ehesten mit solchen von Pikermi vergleichen und der Suide findet sich auch in Eppels- heim; dieser Fauna dürfte also doch am ehesten ein unterpliocänes Alter zukommen. Dagegen schließt sich die von Casino trotz ihrer Armut schon eher an die von Roussillon und Montpellier an, obwohl ihr die Anwesenheit von Hippopotamus fast ein etwas jüngeres Gepräge verleiht. Gegenüber der unterpliocänen Tierwelt erscheint die mittel- pliocäne ziemlich dürftig. Eine nicht unbeträchtliche Anzahl wich- tiger Arten, wie Machairodus crenatidens, Hyaena arvernensis, Ursus arver- nensis, Mastodon arvernensis, Tapirus arvernensis und Gazella borbonica nl > A LE me re er ER er erh Er Te RL R = ME E ENG. m 3 FE v u‘ B ae Eh LIT Herkunft und Verbreitung der Säugetiere. 577 sowie Lagomys corsicanus hat sie mit der oberpliocänen gemein, da- gegen verleiht ihr die Anwesenheit von Hipparion, Mastodon Borsoni und allenfalls auch von Rhinoceros leptorhinus und einer Viverra einen altertümlicheren Charakter, auch die zahlreichen Hirsche sind noch etwas primitiver. Von den Antilopen leitet Palaeoryx boodon einiger- maßen zu den Rindern hinüber. Während die Nager und die Feliden trotz ihrer nicht geringen Mannigfaltigkeit kein besonderes Interesse ‚beanspruchen können, verdient das Vorkommen von mehreren Cyno- pithecinen Dolichopithecus, Semnopithecus und Macacus um so mehr Be- achtung. Ungefähr gleichzeitig mit dieser Landfauna lebten zahlreiche Meeressäugetiere, vorwiegend Zahnwale. daneben auch einige Phociden und Sirenen — Felsinotherium, deren Überreste, namentlich bei Antwerpen, Montpellier, in Piemont und bei Siena in reichlicher Menge zum Vorschein gekommen sind. Die oberpliocäne Säugetierfauna der Auvergne war schon früh- zeitig Gegenstand eingehender Untersuchung, später wurden die wich- tigsten der hier vorkommenden Arten auch im Arnotal in Toskana nachgewiesen, auch in England — COrag von Norwich —, in Sieben- bürgen und selbst bei Giurgewo in Rumänien fanden sich manche der charakteristischsten Formen. Während die meisten Hirsche und Antilopen, die Suiden, Tapir, Ahinoceros, Mastodon, die Nager und Raubtiere sich nur wenig von ihren mittelpliocänen Vorläufern unter- scheiden und zum Teil sogar noch den nämlichen Arten angehören, erhält diese Fauna doch ein wesentlich jüngeres Gepräge durch das erstmalige Auftreten der Gattungen Klephas, Equus und Bos. In Nordamerika ist unzweifelhaftes Pliocän nur von Texas und vielleicht auch von Nebraska bekannt. Die »Blanco-Beds« ent- halten große Caniden — Borophagus, Amphicyon, einen Musteliden — Canimartes, einen Feliden — Felis hillanus — Edentata — Glypto- therium, Megalonyx und Mylodon, mehrere Proboscidia — Trilophodon, Dibelodon, Equiden — Pliohippus, FProtohippus und Neohipparion, Suiden — Platygonus und Cameliden — Pliauchenia. Abgesehen von der Anwesenheit der aus Südamerika stammenden Edentata ist diese Fauna charakterisiert durch das vollständige Erlöschen der Oreodon- tüden und Rhinoceriden. Allenfalls dürfen auch noch die Schichten mit Elephas imperator von Texas und Mexiko in das Pliocän gestellt werden. Das Pleistoeän beginnt sowohl in Nordamerika als auch in Europa mit einer Fauna, die noch Arten eines warmen Klimas und sogar erloschene Gattungen enthält. In Nordamerika ist die Sheridan- . formation von Nebraska und das Rock Creek-Bed von Texas charak- _ terisiert durch das erstmalige Erscheinen der Gattungen Zguus, Antt- locapra und Castoroides neben Elephas, Platygonus, Eschatius, Camelops, Felis, Canis, Lutra und Mylodon, während der Merycodus-ähnliche Capro- mery& im Aussterben begriffen ist und die Nager, abgesehen von Castoroides, nur durch lebende Gattungen vertreten sind. In Europa finden wir die älteste pleistocäne Tiergesellschaft im Cromerforest-Bed von England und Holland, bei St. Prest und in Mauer bei Heidelberg, welch letztere Lokalität vor kurzem durch den Fund eines Menschen- kiefers so große Berühmtheit erlangte. Neuere Untersuchungen der an diesen Orten gesammelten Tierreste haben den Nachweis erbracht, Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. 37 Ir . g ee Y Ne er I ve LEE Wa X 3 NR Kr Fre a a Br N hr X SL r rt, kin re ze) / ch % ne “ res a + red ih S a r vor 2% REN x ” x rn ji Kb w% % Beh % . au h 2 n 14 x en = BrYE% ö ee 318 ' Rückblick auf die geologische En Ze daß zwischen Pliocän und Pleistocän keineswegs eine so scharfe Grenze besteht, wie es bis dahin den Anschein hatte, denn wir treffen hier noch pliocäne Arten, nämlich Hippopotamus major, Equus Stenonis, Rhino- ceros etruscus, Elephas meridionalis, Ursus arvernensis, Canis meschersensis, Lim issiodorensis und Hyaena arvernensis, ja einige dieser Arten reichen sogar noch in die etwas jüngere Fauna von Mosbach bei Mainz hin- auf, wo sich zu ihnen Capreolus caprea, Cervus.elaphus, Alces latifrons, Bison priscus, Sus scrofa und Castor fiber gesellen, welche dann mit Ausnahme von Ursus Deningeri und Alces latıfrons in allen jüngeren Pleistocänablagerungen, die während eines wärmeren Klimas ent- standen, wiederkehren, wie z. B. in Taubach, Krapina und in den Höhlen von Mentone. Neben ihnen kommt gelegentlich auch noch ein Inuus, Hippopotamus und Machairodus latidens sowie Hyaena striata vor. In Asien (China) lebten während des älteren Pleistocäns noch Ayaen- arctos, Chalicotherium und ein riesiger Tapir neben Rhinoceros sinensis und plicidens, gewissermaßen die Stellvertreter des europäischen Mercki, ferner Elephas namadicus, Hyaena, Hirsch und Schwein. In das Alt- Pleistocän fällt außer der Fauna des Narbadatales auch die durch das Vorkommen von Pithecanthropus so berühmt gewordene Fauna von Trinil auf Java mit Macacus, Mececyon, Feliopsis, Stegodon, Rhinoceros, Hippopotamus, Sus, Cervulus, Axis, Duboisia, mit Boselaphus verwandt, buffelus und Bibos, welche insgesamt nur durch ausgestorbene Arten repräsentiert sind, was deutlich genug für das hohe Alter dieser Fauna spricht. In Nordamerika scheint das eigentliche Mittelpleistocän charak- terisiert zu sein durch das Verschwinden von Camelus, Arctotherium und von Elephas Columbi, an deren Stelle Mammut, Mastodon, Odocoileus, Haploceras, Bison, Alces, Ovibos, Rangifer, Cervus und Ursus treten, je- doch erhalten sich anfangs noch Machairodontinen, Megalonyz, Mylodon, Equus, Tapirus und Mylohyus. Eine Fauna aus dieser Periode scheint in der berühmten Port Kennedy-Höhle von Pennsylvanien enthalten zu sein, vielleicht auch in Mergeln von Westkansas. Auch in der Potter Creek-Höhle in Kalifornien und am Silver Lake in Oregon hat man noch Megalonyxz und Nothrotherium sowie Equus und Elephas ge- funden. Die Mehrzahl der Tierreste verteilt sich jedoch schon auf noch lebende Arten der Carnivoren, Nager, Hirsche, Bison, neben welchen allerdings Mastodon americanus zum erstenmal erscheint. Auch finden sich hier eigentümliche Ovibos-ähnliche, vollkommen ausgestorbene For- men — Preptoceras und Euceratherium. Die jüngsten Pleistocänfaunen Nordamerikas z. B., die aus einer Felsspalte in Arkansas bestehen, ab- gesehen von Zguus, einem Machairodontinen und einem Moschus- ochsen, Symbos, nur mehr aus solchen Arten, welche noch heutzutage Nordamerika bewohnen. Die Veränderungen in der Zusammensetzung der Tierwelt, das Aussterben oder doch Auswandern von wärmeliebenden Formen war in Nordamerika und in Europa vor allem bedingt durch die ausgedehnte Vergletscherung, allein in Nordamerika kennt man anscheinend außer der eben erwähnten Conard-Spalte in Arkansas keine Lokalität, wo eine größere Anzahl der nunmehr ein- gewanderten kälteliebenden oder doch der Kälte angepaßten Arten zum Vorschein gekommen wäre. In Europa hingegen spielt die Fauna ee ee nn EEE TEE ET T ER A Te er DE De x en. nr aa go rg en Da a Eh EEE ni sh r- v k c ED RER TR EEE RU DR >22 er BET ee EEE RER ER ER Ne Herkunft und Verbreitung der Säugetiere. ar 579 . der eigentlichen Eiszeit eine viel wichtigere Rolle als die präglaziale und interglaziale wärmeliebende Säugetierwelt. Fast in keiner Höhle von England, Belgien, Frankreich, Deutschland und Österreich-Ungarn wird man vergeblich nach Knochen und anderen Resten von Höhlen- bär, Höhlenhyäne, Renntier, Khinoceros antiquitatis und Mammut suchen, auch Höhlenlöwe, Vielfraß, Gemse und Steinbock sowie Saigaantilope und Moschusochse sind zuweilen mit ihnen vergesellschaftet. Die nämlichen Arten haben auch öfters im Löß, seltener in fluviatilen Ablagerungen Überreste hinterlassen. Ein nicht unwesentliches Ele- ment der jüngsten europäischen Pleistocänfauna sind ferner auch gewisse Nager — Cuniculus, Lemmus, Ochotona, Dipus, Alactaga, Bobak, welche heutzutage teils die arktischen Tundren, teils die Steppen Rußlands und des westlichen Asien bewohnen. Nach dem definitiven Zurück- weichen der Gletscher zogen sie sich freilich in ihre heutigen Wohnsitze zurück. Auch Ren und Moschusochse wichen aus dem gemäfigten Teile Europas, während Löwe und Hyäne wohl nur durch den Menschen aus Europa verdrängt wurden. Um so rätselhafter ‘ erscheint uns dagegen das Aussterben von Mammut, Rhinoceros und Höhlenbär, denn es ist kaum anzunehmen, daß der Mensch allein sie ausgerottet hätte, wie das mit dem Riesenhirsch, mit Bison und Auer- ochs der Fall war. Aus Afrika waren bis vor kurzem keine fossilen Säugetiere bekannt mit Ausnahme von jenen aus dem Pleistocän von Algier und einigen spärlichen Resten aus dem dortigen Tertiär. Nichtsdesto- weniger spielte jedoch Afrika bei zoogeographischen Spekulationen eine hervorragende Rolle. Es sollte vor allem die Heimat aller pliocänen Säugetiere von Europa und Asien sein, auch soll es einen großen, afrikanisch-südamerikanischen Kontinent gegeben haben, und selbst die dann und wann im europäischen Eocän auftauchenden neuen Formen sollten unfehlbar aus Afrika stammen. Jetzt, wo wir Reste von Landsäugetieren sowohl aus dem Eocän und Oligocän, als auch aus dem Miocän und Pliocän von Agypten kennen, stellt sich her- aus, daß diese beiden jüngeren Faunen keine anderen Elemente ent- halten als die gleichalterigen Tiergesellschaften von Europa und Asien, und daß mithin Afrika, wenigstens Nordafrika. auch damals schon faunistisch zu Eurasien gehörte. Im Eocän ist die Landsäugetierfauna nur aufzwei Gattungen, Moeritherium und Barytherium, beschränkt, die ‚beide Subungulaten sind, und die Fauna des Oligocäns erweist sich als eine eigentümliche Mischung von einheimischen Formen, Subungu- laten — Proboscidia, Palaeomastodon und Moeritherium —, Hyracoidea — den zahlreichen Saghatheriidae — und Arsinoitheria einerseits undvon. Einwanderern aus Nordamerika und Europa anderseits. Aus Europa stammen Ancodus, Apterodon, Pterodon und ein nicht näher bestimm- - barer großer Creodontier, die Nager Phiömys und Metaphiomys und wohl auch die Fledermaus, Provampyrus. Nachkommen alter nordamerika- nischer Typen sind hingegen die Primaten — Parapithecus, Moeripithecus und Propliopithecus, wohl hervorgegangen aus Anaptomorphiden, der Insectivore Metolbodotes und wahrscheinlich auch Pfolemaia und Meta- sinopa. Es sind also nur die Subungulata ein wirklich afrikanisches Element und selbst diese könnten schließlich auch aus Condylarthren oder doch aus den primitivsten Placentaliern hervorgegangen sein und EYE Be a an En, j ER EEE \4 E . E. 7 3 i ; E 3 R Wi ch UN RE WINDE x i RE en N, WI. N Er N ae N r N . KT BR se. vw IR KgrEr 3 Fr) x MPN Kiezı \ b BLUE Y RE Z h RE Baer; NL Rückblick auf die geologische Entwicklung, vr Ar RT RE 73 u LEER 2; ; NER RIIEN, mithin praktisch auch nur Glieder der alten arktogäischen Fauna. Auf keinen Fall sind sie mit den südamerikanischen Notoungulata näher verwandt. | | 2 Die lebende und subfossile Säugetierwelt der Insel Madagaskar stellt ein eigentümliches Gemisch von primitiven und modernen Typen dar. Die letzteren sind vor allem repräsentiert durch die Zwergform von Hippopotamus, der offenbar erst spät vom Kontinent her einge- wandert ist, und Cryptoprocta ist wohl nur der Nachkomme eines miocänen europäischen Carnivoren. Dagegen lassen sich sowohl die noch lebenden als auch die ausgestorbenen, zum Teil riesigen Lemuriden nur von den Adapiden des europäischen Eocäns ableiten, und als Verwandte der Centetiden kommen nur gewisse Insectivoren des nordamerikanischen Oligocäns in Betracht, mit welchen sie auch geographisch durch die westafrikanische Gattung Potomogale und den auf Kuba lebenden Solenodon verbunden sind. Aus den übrigen Teilen der südlichen Halbkugel waren von fossilen Säugern lange Zeit nur die Pampastiere und die Reste aus brasilianischen Höhlen sowie die ausgestorbenen Beuteltiere und die Monotremen Australiens bekannt. Nur allmählich erwei- terten sich unsere Kenntnisse ein wenig durch Funde im Tertiär von Patagonien. Erst die umfassenden Aufsammlungen Ameghino's in diesem Gebiete gaben uns ein wirkliches Bild von der Mannigfaltig- keit der hier begrabenen Tierwelt, welche allerdings einen ganz fremd- artisen Charakter aufweist. Statt der uns gewohnten Paar- und Un- paarhufer und der Proboscidier treffen wir hier Huftiere, die infolge des kurzen Schädels, der meist hohen Unterkiefer, des gewölbten Rückens, der niedergedrückten Vorderextremität, der tiefen Kopf- stellung und der kurzen, meist dreizehigen und häufig mit stumpfen Krallen, nur selten mit Hufen versehenen Extremitäten eher das Aus- sehen von Nagetieren wie etwa von Capybara besitzen. Andere er- innern mehr an Hasen. Statt der Fledermäuse, Insectivoren und Raubtiere finden wir Beuteltiere, die zum Teil an die australischen Raubbeutler, zum Teil noch an die mesozoischen Allotheria erinnern. Ein wichtiges, Südamerika eigenes Element bilden auch die hier schon frühzeitig auftretenden Edentaten und selbst die etwas später erscheinenden Nager gehören Familien an, die noch heutzutage fast ausnahmslos auf Südamerika beschränkt sind. So fremdartig diese Tierwelt uns nun auch beim ersten Anblick erscheint, so ergeben sich bei näherer Betrachtung doch gewisse Anklänge an Formen der nörd- lichen Hemisphäre, denn ein Teil der Huftiere, die Liiopterna, die in Gebiß und Extremitäten ein allerdings karikaturenhaftes Perisso- dactylengepräge zur Schau tragen, zeigt doch gewisse Beziehungen zu den Phenacodontiden, und selbst die so eigenartigen T'ypotheria, Toxodontia, Entelonychia und Astrapotherioidewn beginnen mit Formen, deren Backenzähne sich allenfalls von jenen von Periptychiden — Haploconus, Anisonchus — ableiten lassen. Ebenfalls auf Typen des ältesten Eocäns von Nordamerika, auf die Ganodonta, gehen wohl auch die Gravigrada zurück, und der älteste Vertreter der Gürteltiere war vielleicht auch ein Bewohner Nordamerikas, die Gattung Meta- chiromys, und was die oben erwähnten Beuteltiere betrifft, so stammen sie wahrscheinlich ebenfalls aus Nordamerika, und zwar teils von den Er. Allotheria, teils von Didelphys-ähnlichen Typen des Laramie-Bed, der oberen Kreide. Die erst später auftretenden Nager haben allerdings einen anderen Ursprung. Ihre Vorfahren waren in Europa und Nord- s _ afrika beheimatet. Sie wanderten wahrscheinlich passiv, nämlich durch Raubvögel von Insel zu Insel verschleppt, und bedurften hier- bei keiner soliden Landbrücke, es genügte hierfür vielmehr schon die Existenz einer Inselreihe zwischen Westafrika und Brasilien. Die ältesten Schichten in Südamerika, aus welchen Säugetiere in nennenswerter Anzahl zum Vorschein kamen, sind die Notosty- lopsschichten von Casa mayor am Golf St. George in Patagonien, welchen etwa ein obereocänes Alter zukommt. Es sind hier mit Aus- nahme der Nager schon fast alle Typen der fossilen südamerikanischen Säugetierwelt vertreten, aber erst durch kleine oder höchstens mittel- große Formen mit durchwegs brachyodonten Backenzähnen, die Z1ypo- theria durch die Notopithecidae und allenfalls auch durch die etwas ferner stehenden Archaeopithecidae und Acoelodidae, die Eintelonychia durch Notostylopidae, Isotemnidae und Homalodontotheriidae — Thomas- husleya —, die Astrapotheriordea durch die Trigonostylopidae, Albertogaudry- tdae und die Litopterna durch die bunodonten Gattungen Didolodus und eine Anzahl anderer höchst mangelhaft bekannter Formen. Auch gibt es bereits Vertreter der so rätselhaften Pyrotheria, von denen namentlich Carolozittelia fast eine gewisse Verwandtschaft mit Panto- lambda vermuten läßt. An die Allotheria erinnern die ebenfalls zu den Marsupialiern gehörigen Polydolopidae, die Raubbeutler haben schon einige Repräsentanten in Formen wie Procladosichs, Pharsa- - phorus sowie in den Didelphys-ähnlichen Gattungen J/deodidelphys, denen sich die eigentümlichen, bunodonten Caroloameghüinidae am besten an- reihen lassen. Edentaten fehlen zwar keineswegs, allein die meisten der höchst problematischen Gattungen gehören schon in die nächste Nähe der lebenden Dasypodiden, und die einzige Gravigraden- gattung Protobradys ist nur sehr unvollständig bekannt. Die nächstjüngere Säugetierfauna von Patagonien, die der oligo- eänen Astraponotusschichten, läßt sich am besten als die Fortsetzung der Notostylopsfauna charakterisieren, sie ist aber zweifellos viel ärmer an Gattungen und Arten und bis jetzt nur sehr mangelhaft bekannt. Als neue Typen erscheinen eigentlich nur die Notohippidae, deren Zahnkronen erst eine ganz mäßige Höhe erlangt haben, Archaeo- hyracıdae mit prismatischen Zähnen, Astrapotherüidae — Astraponotus — und von Edentaten die ersten Glyptodontia. Die folgende Fauna, die der Pyrotheriumschichten südlich von Cabo Blanco, zeigt erhebliche Fortschritte gegenüber den beiden älteren und hat mit der am besten bekannten und formenreichsten Fauna Patagoniens, dem Santacruzeno, so viele Gattungen gemein, daß über ihr miocänes Alter nicht der leiseste Zweifel bestehen kann. Die rätselhaften, hier zum letzten Male vorkommenden Pyrotheria erreichen jetzt den Höhepunkt ihrer Entwicklung in der gewaltigen Gattung Pyrotherium. Die Typotheria und Toxodontia haben jetzt insgesamt schon prismatische Zähne. Die Notohipptdae sind hier besonders zahl- reich, auch erscheinen die ersten JNesodontidae, anscheinend sogar schon ein großer Nesodon, und Interatherüdae, Plagiarthrus. Von den Eintelonychia sind zwar die Zsotemnidae im Aussterben begriffen, dafür a EB | : i \ ? air RE u De ’ a sh * ae IT a Be v A REN TEN EEE a , P) Ne. I RE ty. Ber : RT gr a N Doye! f £ Dr GP h * ; f% R wir, h “ii Al (A f i eo nn in 1 a Ye a a mi Br v; Ka a a v \ 4 € er 2 Y Pi “ f B j wo k E % a Du, tage EIRRTEN 7 x u: nt Weir „“ NR P 582 ' Rückblick auf die geologische Entwicklung, 000 erreichen die Leontiniidae schon gewaltige Körpergröße — Leontinia, Ancylocoelus —, desgleichen die Astrapotheriidae und ebenso von den Homalodontotherüdae die Gattung Asmodeus. Die Litopterna sind jetzt schon als Protherotheriidae und Macraucheniidae spezialisiert, die letzteren aber nur durch ziemlich kleine brachyodonte Formen vertreten. Unter den Edentata bilden die Dasypoda die direkte Fortsetzung der Formen der Notostylopsschichten, die Glypiodontia und Gravigrada unterscheiden sich kaum mehr von den späteren, und ebensowenig ist dies. bei den Dasyuridae der Fall. Dagegen sind die Polydolopidae verschwunden und gewissermaßen. durch die ersten Cnenolestidae — Palaeothentes, Parabderites und Halmariphus ersetzt. Als besonders wichtiges Moment muß die jetzt erfolgte erste Einwanderung von Nagern — Üephalomys und Eosteiromys — bezeichnet werden. Zwischen diese Fauna und die des Santacruzeno schaltet sich zeitlich und morphologisch die Fauna der Colpodonschichten ein, die nach Tournouer am Coli Huapi-See besonders gut entwickelt sein soll. Ameghino zitiert hieraus höchst zweifelhafte Primaten — Homunceulites und Pitheculites —, von Nagern treten neue Typen auf, Acaremys, Spaniomys und Perimys, unter den Edentaten verdient Pro- palaeohoplophorus und unter den Notohippidae, die hier zum letzten Male vertreten sind, Argyrohippus wegen der dicken Schmelzbedeckung seiner Backenzähne besonderes Interesse. Die Entelonychia werden zwar schon formenärmer, dafür ist jedoch die wichtige hierher gehörige Gattung Colpodon um so häufiger. TZ’ypotheria, Litopterna und Astra- potheriidae sowie Dasyuridae bieten nichts, was besondere Erwähnung verdiente, dagegen darf der Umstand, daß die Nesodontidae jetzt schon typisch ausgeprägt erscheinen, nicht mit Stillschweigen über- gangen werden. Zeitlich scheint diese Fauna der sonst marin aus- gebildeten Patagonischen Stufe zu entsprechen. Die nun folgende Fauna aus den Schichten von Santa Cruz ist die artenreichste und am besten studierte des ganzen südameri- kanischen Tertiärs. Ameghino nennt von hier mehrere Primaten, von denen allerdings nur die Gattung Aomunculus wirklich zu dieser Ordnung gehören dürfte. Die Nesodontidae — Nesodon und Adinotherium — zeichnen sich durch besondere Häufigkeit aus, ebenso von den Typo- theria die Gattungen Protypotherium, Interatherium und Hegetotherium, “| die kleinen Pachyrucos bleiben freilich hinter diesen an Individuenzahl weitzurück. Die Enntelonychia. nur mehr durch Homalodontotherium ver treten, werden jetzt recht selten, auch die Astrapotheriidae sind dem Aus- sterben nahe, dagegen entfalten von den Litopterna die Proterotheriidae | ihren höchsten Formenreichtum, während die Macrauchemüdae sich nur durch beträchtliche Zunahme der Körpergröße von ihren Vor- 4 N 3 SA ae hei we tern a eu läufern unterscheiden. Ungemein zahlreich werden die Nager, so- wohl die Caviünae, Chinchillinae als auch von den Octodontidae die Lon- cherinae und Canpromyinae, dagegen zeigen von den Erethizontidae nur die Acaremyinae eine mennenswerte Bereicherung. Unter den Edentaten zeichnen sich die Megalonychinae durch besondere Häufig- keit aus, während die Megatheriinae erst langsam zunehmen. Das nämliche gilt auch von den Glyptodontia, während die Dasypoda ziemlich unverändert bleiben, sowohl in Hinsicht auf ihre Organ» sation als auch auf ihre Häufigkeit. Besondere Erwähnung ver- Herkunft und Verbreitung der Säugetiere. 583 dient die Gattung Stegotherium, die wegen ihrer langen Schnauze und der reduzierten Zähne zu Myrmecophaga hinüberleiten dürfte, sowie die Anwesenheit eines Insectivoren Necrolestes, der etwas an die afrikanischen Chrysochloridae erinnert. Die Beuteltiere er- reichen jetzt in Südamerika den Höhepunkt ihrer Entwicklung und zwar nicht nur die Dasyuridae, repräsentiert durch die stattlichen Borhyaena und Prothylacynus und die kleineren Cladosictis und Amphi- proviverra, sondern auch die Caenolestidae — Palaeothentes, Abderites und Garzonia, von denen jedoch nur die letztere Gattung Nachkommen hinterlassen hat. Zu erwähnen wäre endlich noch die Anwesenheit eines Didelphyiden, Mecrobiotherium. | Plioeän. Die Faunen zwischen dem Obermiocän und dem Plei- stocän stehen sowohl in bezug auf Mannigfaltigkeit als auch hinsicht- lich ihrer Erforschung bedeutend hinter den früheren und den spä- ‚teren zurück. Die Paranästufe ist marin ausgebildet und enthält daher von Säugetieren nur Cetacea, Pinnipedia und Sirenia, unter denen nur ein Zahnwal, Prosqualodon, größeres Interesse verdient. Die Landtierfauna ist charakterisiert durch das Seltenerwerden der Zitopterna und Typotheria und das völlige Verschwinden von Dasyuridae, Palaeo- thentinae und Abderitinae, nur ein Caenolestide — Zygolestes — und Didelphys werden aus dem Pliocän angegeben. Den Haupt- bestandteil der Fauna bilden Toxodontinae, Macrauchaentidae, Edentaten und Nagetiere. Auch unter den Nagern finden wir vielfach For- men, welche sich wie die Vertreter der eben genannten-Gruppen von ihren Vorfahren durch bedeutende Zunahme der Körpergröße unter- scheiden, so unter den Chinchillinen Megamys. Auch erscheinen be- reits noch lebende Gattungen Myopotamus, Lagostomus und Hydrochoerus. Die Gravigrada und Glyptodontia sind teilweise schon durch Gattungen der Pampasformation repräsentiert, dagegen werden die Dasypoda ärmer an Zahl der Gattungen und Arten. Angeblich treten jetzt auch schon echte Carnivoren, Üyonasua, Arctotherium und ein Canide auf. Eine wichtige und interessante Fauna ist die des Tarija-Tales in Bolivien. Sie hat jedenfalls ein wesentlich höheres Alter als jene der Pampasformation und enthält neben den bisherigen südamerika- nischen Faunenelementen — -Gravigrada, Glyptodontia, Dasypoda, Ca- vunae, Octodontinae und Capromyinae auch eine Menge Formen, die bis dahin ausschließlich Bewohner der nördlichen Hemisphäre oder doch von Nordamerika waren. Diese neu auftretenden Typen sind Mastodon, Tapir, Equiden — Hippidium —, Cerviden, Cameliden, Feliden —, Smilodon, Felis —, Bären, Arctotherium, und Hunde. Auch Musteliden, Mephitis, und Procyoniden, Leporiden und Hesperomyinen sowie Dicotyles sind am Ende des Tertiärs nach Südamerika gelangt und bilden dann im Pleistocän einen wesentlichen Bestandteil der südamerikanischen Säugetierfauna. Die ursprüngliche Fauna verarmt allmählich mit Ausnahme der schon länger einheimischen Nagertypen, jedoch erreichen die noch vorhandenen Zoxodontia, Gravigrada, @lyp- todontia und von den Litopterna die Macrauchenüdae gewaltige Körper- dimensionen und vielfach auch weitgehende Spezialisierung. In der älteren Pampasformation — Monte Hermoso — gibt es noch Typotheria — FPachyrucos und Typotherium, sowie Proterotheriidae — Epitherium. Das Erlöschen dieser kleinen oder doch nur mäßig großen Formen dürfen wir unzweifelhaft auf die schädliche Koks der viel besser und zweckmäßiger organisierten Mastodonten und der Paar- und Unpaarhufer sowie auf die Tätigkeit der eingewanderten Raubtiere zurückführen. Allmählich erlagen dieser Konkurrenz und den Nach- stellungen der großen Feliden auch die Macrauchenien, Toxodonten und Riesenedentaten. Soferne der in Südamerika erst sehr spät auf- tretende Mensch an der Ausrottung dieser Tiere beteiligt war, kann es sich nur um die Vertilgung der allerletzten Überbleibsel ‘ der alteingesessenen Fauna handeln. Daß er wirklich noch Zeit- genosse wenigstens eines Gravigraden, des Glossotherium, war, geht aus den Funden in der Höhle Eberhard am Meerbusen von Ultima’ Esperanza mit Sicherheit hervor. Während die bisher entdeckten Säugetierfaunen des südamerika- nischen Tertiärs auf Patagonien beschränkt und ältere Pleistocänfaunen bis jetzt nur aus dem Tarija-Tal in Bolivien und vom Monte Hermoso bekannt sind, hat die des jüngeren Pleistocäns, die sogenannte Fauna der Pampasformation eine viel weitere Verbreitung. Die Haupt- fundplätze sind zwar immer noch die nördlicheren Teile von Argen- tinien, allein auch aus Chile und Brasilien kennt man Überreste von Arten der Pampasformation, auch in den Höhlen von Minas Geraes in Brasilien sind vereinzelte Überreste von Riesenedentaten zum Vor- schein gekommen, ebenso auch in den vulkanischen Tuffen von Eeua- dor, hier allerdings in verschwindend geringer Zahl gegenüber den Pferden und Auchenien. Wir dürfen unsere Betrachtungen der fossilen Tierwelt der süd- lichen Hemisphäre nicht abschließen, ohne auch einen Blick auf Australien zu werfen, dessen Säugetierfauna den Faunen aller übrigen Kontinente so fremdartig gegenübersteht. Aus dem Tertiär kennt man hier allerdings nur die einzige Gattung Wynyardia, deren systematische Stellung wegen des Fehlens von Zähnen leider nicht näher ermittelt werden kann. Dafür sind uns aber im Pleistocän, namentlich aus Knochenhöhlen, Überreste von Monotremen und. einer ziemlichen Anzahl Beuteltiere überliefert worden, die zum Teil riesige Körperdimensionen erreicht hatten. Sie stammen jedoch durchwegs von Formen, welche sich an noch lebende australische Gattungen mehr oder minder enge anschließen und zum Teil sogar noch lebenden Gattungen angehören. Man hielt die australischen. Säugetiere in der Regel für Nachkommen von mesozoischen Formen, welche sich hier in ihrer Abgeschlossenheit unge- stört in der mannigfaltigsten Weise differenzieren konnten. Jetzt aber seit der Entdeckung der nicht unbedeutenden Menge fossiler Polyprotodontia und Diprotodontia im Tertiär von Patagonien muß man sich eben doch die Fragen vorlegen, ob die australischen Typen nicht doch von diesen südamerikanischen Formen abstammen und wann sie etwa nach Australien gelangt sein könnten. Diese Fragen sind allerdings nicht leicht zu beantworten. Der Ableitung der australi- schen Dasyuriden von den patagonischen stehen zwar keine ernst- lichen Hindernisse im Wege, dagegen erscheint es kaum statthaft, die Hypsiprymniden, Macropodiden, Phalangeriden sowie 2 Phascolomys und Diprotodon auf die Caenolestiden zurückzuführen, nur Thylacoleo könnte allenfalls von Adderites abstammen, denn bei j | | j r > Pa SR RN.» Pe er . ERRRENN . w 3 e ” N BE EV ar u ie a rn Te ran N REES EEE EEE EEE ED VAN u Re E73 uw ie LT Zen Bi Eu c BER R F E Eschen eedonlie aber gleiche Größe und udn ist bei den ersteren der vorderste Molar nicht bloß der größte, sondern in der Regel auch stark differenziert. Anderseits ist es aber doch wieder sehr unwahrscheinlich, daß zwischen den australischen Diprotodontia und den Caenolestiden keine verwandtschaftlichen Beziehungen bestehen sollten, während dies doch offenbar der Fall ist bei den australischen und südamerikanischen Dasyuriden. Die Annahme eines gemeinsamen Ursprungs hat also doch eine gewisse Berechtigung. Soferne nun die Stammformen in Südamerika entstanden sind und sich von hier nach Australien verbreitet haben, kann diese Wanderung nur auf einer sehr unvollkommenen Landbrücke erfolgt sein, denn sonst wären auch Edentaten, Litopterna und Notoungulaten nach Australien gekommen. Es wäre jedoch auch nicht ausgeschlossen, daß Südamerika und Australien die Marsupialier aus einem uns vorläufig unbekannten Gebiet erhalten hätten. Jedenfalls wäre es verfehlt, die Frage nach der Herkunft der australischen Säugetiere jetzt schon definitiv beantworten zu wollen. Wie wir gesehen haben, kommt der nördlichen Hemisphäre als Entstehungszentrum der Säugetiere eine ungleich größere Bedeutung zu als allen übrigen Teilen der Erdoberfläche. Selbst das während des Tertiärs so formenreiche Südamerika kann sich\ hierin nicht im _ entferntesten messen, ja es ist nicht einmal ausgeschlossen, daß seine Tierwelt doch in Formen der nördlichen Hemisphäre wurzelt, obschon Verbindungen zwischen Nord- und Südamerika nur etwa bisin die Mitte des Eocäns und am Ende des Pliocäns bestanden haben. Afrika war nur während des Eoeäns ein wirkliches Entstehungszentrum, aber nur für die Archaeoceti und für die Subungulaten, und selbst von diesen ist es keineswegs sicher, ob sie nicht doch aus Säugetieren der europäischen Kreide hervorgegangen sind. Vom Oligocän an gehört Afrika praktisch zu Europa. Was endlich Australien betrifft, so scheint seine Tierwelt erst ziemlich spät, sicher nicht vor dem Tertiär, eingewandert zu sein. Die Annahme eines antarktischen Kontinentes, welcher zugleich auch die Heimat gewisser Säugetier- typen, wie der Notoungulata und der Subungulata gewesen wäre, findet in der Geschichte der Säugetiere keine Stütze. Aale 127 Abderites 356 Abderitinae 356 Acanus 133 Acanthias 50 Acanthidium 50 Acanthobatis 67 Acanthoderma 142 Acanthodes 47 Acanthodi 46 Acanthodopsis 47 Acanthoessus 47 Acanthonemus 137 Acanthopholis 294 Acanthopleurus 142 Acanthopterygii 123 Acanthorhina 70 Acanthostoma 163 Acanthotidae 47 Acanthuridae 137 Acanthurus 137 Acaremys 431 Aceipenser 95 Accipenseroidei 95 Aceipitres 324 Acdestis 356 Acenthrophorus 106 Aceratherium 452 Achaenodon 475 Acheloma 169 Achelonia 250 Acherontemys 251 Achilemys 252 Achyrodon 360 Acichelys 250 Aciprion 210 Acoelodidae 517 Acoelodus 517 Acoelohyrax 517 Acomys 430 Acotherulum 473 Acrania 2 Acreodi 376 Acrocyon 362 Acrodelphidae 408 Acrodelphinae 408 Acrodelphis 408 Acrodobatis 50 Acrodus 54 Acrognathus 131 Acrolepis 98 Acronuridae 137 Acrosauridae 206 Acrosaurus 206 Acrotherium 520 Actaeosaurus 211 Actinobatis 66 Actinodon 168 Actinopterygii 89 Actiornis 323 Acyon 362 Adapidae 545 Adapis 547 Adapisorex 369 Adapisoricidae 369 Register. Adapisoriculus 369 Addax 504 Adelphomys 432 Adiantidae 444 Adiantus 444 Adinotherium 520 Adlerfische 132 Adocus 256 Adpithecus 516 Adriosaurus 211 Adrotherium 479 Aechmodus 106 Aegodontia 499 Aelurictis 398 Aelurocyon 393 Aelurodon 388 Aelurogale 398 Aelurosauridae 197 Aelurosaurus 198 Aelurotherium 379 Aeolodon 269 Aepyornis 320 Aepyornithidae 320 Aepyosaurus 288 Aepyprymnus 357 Aeropoma 139 Aethalion 120 Aetholepis 107 Aeötobatis 68. Aetosauridae 260 Aetosaurus 260 Aeturaetus 324 Agama 210 Agamidae 210 Aganodus 44 Agassizia 114 Agathaumas 296 Agnocyon 396 Agnopterus 323 Agnotherium 396 Asomphus 256 Agriochoerinae 482 Agriochoerus 482 Agriomeryx 482 Agustylus 362 Aigialornis 325 Aigialosauridae 211 Aigialosaurus 211 Aistopodidae 165 Alactaga 429 Alamosemys 256 Alastor 374 Alauda 325 Albertogaudrya 525 Albertogaudryidae 525 Albertosaurus 281 Albula 121 Albulidae 121 Alcedines 324 Alcelaphus 503 Alces 494 Aleicephalus 496 Alepisauriden 125 Aletodus 72 Aletornis 322 Alexandrium 66 Algaosaurus 288 Allacodon 353 Alligator 272 Alligatorellus 270 Alligatorium 270 Allodon 353 Allolepidotus 116 Allomeryx 489 Allomys 425 Allopleuron 254 Allops 467 Allosaurus 282 Allotheria 351 Alopecias 52 Alopecodon 198 Alopiopsis 51 Alosa 120 Alpendohle 325 Alticamelus 486 Altippus 461 Amblocetonus 379 Amblotheriinae 360 Ampblotherium 360 Ampblyodon 163 Amblypeza 248 Amblypoda 506 Amblypristis 65 Ampblypterus 98 Amblyrhiza 427 Amblyurus 106 Amia 117 Amiidae 116 Amioidei 113 Amiopsis 117 Ammosaurus 230 Ammotherium 417 Ampheristus 140 Amphibamus 163 Amphibia 143 Amphibos 505 Amphicentrum 101 Amphichelydia 247 Amphichelydidae 247 Amphicotylus 270 Amphictis 394 Amphicyon 387 Amphicyoninae 387 Amphidolops 354 Amphidophorus 411 Amphidozotherium367 Amphilestes 359 Amphimeryx 480 Amphimorphae 323 Amphinasua 392° Amphioxiden 2 Amphipelargus 323 Amphiperatherium363 Amphiplaga 132 Amphiproviverra 362 Amphisbaenia 210 Amphisbaenidae 210 Amphiserpentarius 324 Amphistium 137 Amphisyle 140 Amphitheriinae 360 Amphitherium 360 Amphitragulus 492 ci Amphitylus 360 Y Amyda 257 Amynodon 451 Amvynodontinae 451 Amyzon 123 Anabas 141 Anacanthini 127 Anacanthus 67 # Anacodon 380 Anaedopogon A211 Analeimorphus 416 i Analcitherium 47° Anaptogonia 431 8 Anaptomorphidae 548 Anaptomorphus 548 Anarosaurus 233 Fe Anas 323 - 1 Anaschisma 171 Anaspida 27 nis Anchilophus 458 N. Anchimys 432 2 7 372 Anchippodus 372? Anchippus 461 Anchisauridae 279 Anchisaurus 279 Anchitheriinae 460 Bee Anchitherium 460 Bar: Ancistrodon 142 TE Ancodus 477 FE Ancylocoelus 523. Ancylopoda 523 Ancylostylus 121 Ancylotherium 468 gi Andrias Scheuchzeri 176 Ri. Andrias Tschudüi 417057 Anenchelum 136 “ Anguilla 127 Anguinidae 210 Anguisaurus 206- Anicanodonta 413 Anisacodon 370 Anisodon 468 Anisodoxis 169 Anisonchus 438 Anissolornis 324 Ankylosaurus 294 Anodontacanthus 4 Anogmius 124 ER Anomalapteryx sl ä G3 Anomalichthys 83 Anomalomys 430 5 Anomaluroidea 427 el 2. Anomodontia 198 %,: Anomoeodus 105 v4 BE Anomosaurus 194 8 # Anoplosaurus 295 Anoplotheriidae 477 Jr Anoplotherium 478 N, Anosteira 256 a Anthodon 191 ER Ye Anthracotheriidae 476 _ Anthracotherium 476 _ Anthropodus 556 Anthropoidea 550 Anthropops 552 Anthropornis 322 Antiarchi 35 — _ Antidorcas 500 - Anitilocapra 496 - - Antilocapridae 495 . Antilope 500 Antilopinen 499 Antliodus 61 _ Antrodemus 280, 282 Anura 177 Apateodäus 131 » Apatodon 295 Apatomerus 307 Apatornis 319 Apatosaurus 285 -Apedodus 86 Aphaelepis 107 Aphanepygus 109 Aphaneramma 171 Aphelops 453 - Aphelosaurus 204 . Aphelotherium 547 - Aphreidoderidae 132 Aplax 250 Aplodontiinae 425 Aplodontoidea 425 Apodes 119, 127 Apogon 136 Apogonidae 136 _ Apostasis 137 - Aprionodon 51 Apsopelix 135 Apternodus 366 Apterodon 381 - Apteryges 321 Apteryx 321 Aquila 324 Archaelurus 398 Archaeobatis 61 Archaeobelus 194 Archaeornithes 316 Archaeocygnus 323 Archaeohippus 461 Archaeohyracidae 518 Archaeohyrax 518 Archaeolemur 550 Archaeolemuridae 550 Archaeolophus 527 Archaeomene 111 Archaeomys 428 Archaeophis 220 Archaeopilus 516 Archaeopithecidae 517 Archaeopithecus 517 Archaeopteryx 316 Archaeoteuthis 31, 135 Archaeotherium 475 Archaeotriton 176 Archaeotrogon 325 38 - Archesosaurus 166 Archelon 254 Archeoceti 405 - Arcogaster 132 - . Aretocephalus 401 Arctocyon 382 Arctocyonidae 382 Arctocyonoides 382 Arctodus 391 Arectoidea 392 Arcetomys 426 Arctotherium 391 Ardea 323 e Ardeosaurus 206 Argillo chelys 254 Argillornis 323 Argyrocetinae 408 _ Argyrocetus 408 Argyrohippus 519 Argyrohyrax 516 Argyrolambda 441 k Argyrosaurus 288 Arionius 407 Aristodesmus 190 Aristosuchus 280 Arius 123 Arius-Otolithen 124 Arnognathus 198 Arretotherium 477 Arsinoitheriidae 529 Arsinoitherium 530 Arthrodira 78 Arthrodon 103 Artiodaetyla 468 Artionyx 482 Arvicola 430 Arvicolinae 430 Ascondylacanthus 72 Asineopidae 132 Asineops 132 Asio 325 Asmodeus 524 Aspideretes 257 Aspidichthys 83 Aspidodus 60 Aspidorhynchidae 111 Aspidorhynchus 111 Aspidosaurus 169 Aspius 123 g Astephus 123 Asteracanthus 56 Asterodermus 66 Asterodon 107 Asterolepis 38 Asterosteidae 84 Asterostemma 420 Asterosteus 84 Asthenocormus 114 Asthenodon 361 Astrabodus 61 Astrape 66 Astraponotus 526 Astrapothericulus 526 Astrapotheriidae 525 Astrapotherioidea 524 Astrapotherium 526 Astrodon 238 Ateleaspis 34 Atelodus 454 Athecae 253 Atherina 135 Atheriniden 135 Atherstonia 100 Atlantochelys 255 Atlantosauridae 285 Atlantosaurus 287 Atoposauridae 270 Atoposaurus 270 Attakeopsis 111 Aubiysodon 281 Auchenaspis 34 Auchenia 4836 Aulacosteus 83 Aulaxacanthus 71 Aulaxinus 554 Aulocetus 410 Aulodus 68 Aulolepis 122 Aulorhamphus 137 Aulostoma 140 Aulostomidae 140 Auxis 139 Aves 308 Axestemys 257 Axestus 257 Axis 494 Tr —m— 0 Bachitherium 488 Baena 248 Baeninae 247 Balaenidae 410 Balaenodon 407 Balaenoptera 410 Balaenopteridae 409 Baphetes 171 ER Regi ster. Baptanodon 228 'Baptemys 256 Baptornis 318 Baptosaurus 217 Barbus 123 Barosaurus 287 Barsche 132. Bartenwale 409 Barytheriidae 536 Barytherium 536 Basilemys 256 Basilosaurus 406 Bassariscus 392 Bastard. Makrelen 137 Bathmodon 508 Bathrodon 370 Bathyerginae 431 Bathygenys 482 Bathygnathus 196 Bathyopsis 508 Batodon 363 Batrachosuchus 170 Bauria 198 Bdellodus 56 Belemnobatis 66 Belemnoziphius 408 Belenorhynchus 96 Belenostomus 96 Belodon 258 Belone 122 Belonorhynchidae 96 Belonorhynchinae 96 Belonorhynchus 97 Belonostomus 112 Beluga 408 Beluginae 408 Berardius 408 Beriophthalmus 96 Bernissartia 271 Beryeidae 131 Berycopsis 138 Beryx 131 Bettongia 357 Beutelratten 362 Bibos 505 Bibovina 506 Bimana 545 Birkenia 27 Birkeniidae 27 Bison 505 Biziura 323 Blastoceras 494 Blastomeryx 489 Blattwirbler 160 Blenniomoeus 110 Blindwühler 174 Blochiidae 140 Blochius 141 Boavus 220 Bolodon 352 Bolosaurus 192 Boodontia 501 Boremys 248 Borhyaena 362 Borophagus 388 Bos 506 Boselaphus 502 Bostrichthys 96 Bothremydidae 248 Bothremys 248 Bothriceps 170 Bothriodon 477 Bothriolepis 39 Bothriospöndylus 2837 Bothrolabis 473 Bottosaurus 272 Bovinae 504 Bovinen 499 Box 136 Brachauchenius 238 Brachibrachium 191 Brachiosaurus 285 Brachyacanthus 48 Brachyceros 506 | Brachydectes 163 | \ Th L——, Brachydiastemathe- rium 465 Brachydirus 82 Brachyichthys 110 Brachymylus 72 Brachyodus 477 Brachyops 170 Brachypotherium 453 Brachyprotoma 395 Brachypsalis 394 Brachyrhinodon 206 Brachyrhynchus 140 Brachyrophus 295 Brachysaurus 217 Brachytherium 443 Bradylemur 550 Bradypodidae 413 Bramatherium 496 Branchiosauridae 160 Branchiosaurus 160 Brevirostres 263 Brimosaurus 237 Brithopus 196 Brontops 467 Brontornis 323 Brontosaurus 285 Brontotherium 466 Brosmius 127 Bruta 410 Bubalidinae 503 Bubalis 503 Bubalus 505 Bubo 325 Bucapra 501 Buceros 324 Bucklandium 123 Büffel 505 Buffelus 505 Bunäelurus 393 Bunodontia 472 Bunohyrax 532 Bunolitopternidae 441 Bunolophodon 537 Bunomeryx 484 Bunoselenodontia 476. Byssacanthus 46 Byzenos 62 Cacops 169 Cadurcotherium 451 Caenolestes 355 Caenolestidae 355 Caenolestinae 355 Caenopithecus 548 Caenopus 452 CGaenotheriidae 481 Caenotherium 481 Caiman 272 Calamodon 414 Calamoichthys 89 Calamopleurus 125 Calamospondylus 280 Calamostoma 141 Calignathus 110 Callibrachion 203 Callipterix 134 Callithrix 552 Callocalia 325 Callomenus 356 Callopristodus 63 Callopterus 116 . Callorhynchus 72 Calomostoma 137 Calops 495 Camarosaurus 2837 Camelidae 484 Camelinae 486 Camelomeryx 494 Camelopardalis 496 Camelops 486 Camelus 484, 486 Campodus 57 Camptonotus 289 Camptosauridae 239 Camptosaurus 289 Campylognathus 304 Campyloprion 59 Canidae 386 Caninae 389 Canis 389 Canobius 98 Cantiosceylliium 50 Capitodus 123 Capitosaurus 172 Capra 501 Capreolus 494 Caprimulgi 324 Capromeryx 496 Capromyinae 431 Captorhinus 192 Carangidae 137 Carangopsis 137 Caranx 137 Carcharias 51 Carchariidae 51 Carchariopsis 45 . Carcharodon 53 Carcinodon 376 Cardiocephalus 169 Cardiodon 432 Caretta 254 Carettochelyidae 257 Carettochelys 256 Cariama 323 Carnivora 374 Caroloameghinia 363 Caroloameghiniidae 363 Carolodarwinia 523 Carolozittelia 527 Carsosaurus 211 Casea 196 Castor 427 Castorinae 426 Castoroidea 426 Castoroides 427 Castresia 257 Casuarius 320 Catapleura 251 Catastylops 523 Catodontherium 479 Catopsalis 354 Catopteridae 102 Catopterus 102 Caturidae 114 Caturus 114 Caulodon 288 Cavia 432 Cavicornia 497 Caviinae 432 Cayluxotherium 369 Cebidae 552 Cebochoerus 473 Cebus 552 Cecomorphae 322 Cenchrodus 108 Centetidae 366 Centracodon 368 Centrina 50 Centriscidae 140 Centrobatidae 66 Centrodus 87 Centrolepis 100 Centrophoroides 50 Centrophorus 49 Centropristis 133 Centrosaurus 296 Cephalaspidae 33 Cephalaspis 33 Cephalogale 389 Cephalomys 432 Cephalophinae 502 Cephalophus 502 Cephenoplosus 114 Ceramurus 411 Ceratodontidae 76 Ceratodus 77 Ceratogaulus 427 Ceratops 296 Ceratopsidae 295 Ceratopterinae 65 Ceratorhinus 453 Ceratosaurus 281 Cervalces 494 Cervavus 493 Cervicapra 504 Cervicaprinae 504 Cervicornia 490 Cervinae 493 Cervulinae 492 Cervulus 493 Cervus 494 Cestracion 56 Cestracionidae 56 Cetacea 401 Cetiosauridae 285 Cetiosaurus 285 Cetorhinus 53 Cetorhynchus 408 Cetotherium 410 Chaenohyus 473 Chaetodontidae 134 Chalcodus 61 Chalcosaurus 168 Chalicomys 426 Chalicotheriidae 467 Chalicotherium 468 Chamaeleo 210 Chamaeleontia 210 Chamaeleontidae 210 Chamops 210 Champsodelphis 408 Champsosauridae 204 Champsosaurus 204 Chanoides 121 Chanos 121 Characinidae 123 Characodus 86 Charadrius 322 Charithemys 248 Charitosomus 127 Chasmotherium 447 Chatossus 120 Chauna 323 Cheiracanthus 42 Cheirodopsis 101 Cheirodus 101 Cheirolepis 98 - Chelodina 249 Chelodus 426 Chelone 254 Chelonemys 249 Chelonia 254 Chelonichthys 38 Chelonides 249 Cheloniidae 254 Cheloniidea 252 Chelotriton 176 Chelydosaurus 167 Chelydra 251 Chelydridae 251 Chelyidae 248 Chelyophorus 82 Chelyopsis 255 Chelyposaurus 201 Chelytherium. 247 Chelyzoon 247 Chenomorphae 323 Chenopsis 323 Chenornis 323 Chersidae 252 Chilonix 192 Chiloscyllium 50 Chimaera 72 Chimaeracanthus 71 Chimaeridae 70 Chimaeropsis 70 Chinchillinae 432 Chirocentridae 122 Chirocentrites 122 Chirocentrus 122 Chiromyidae 550 Chiromys 550 Chiromystus 122 Chironectes 363 Chiroptera 373 Chirotherium 173 Chirotrichidae 134 Chirotrix 135 Chirox 353 Chisternon 248 Chitinodus 60 Chitracephalus 250 Chlamydoselache 49 Chlamydoselachidae 49 Chlamydotherium 421 Choeromorus 473 Choeropotamus 473 _ Choerotherium 473 Choloepus 415 Chomatodus 61 Chondrenchelys 44 Chondrostei 94 Chondrosteidae 94 Chondrosteosaurus 287 Chondrosteus 94, 287 Choneziphius 408 Chordata 3 Choristodera 204 Chriacus 376 Chromidae 134 Chrysemys 252 Chrysochioridae 366 Chrysophrys 136 Cimolestes 363 Cimoliasaurus 237 Cimolichthys 126 Cimolodon 354 Cimolomys 354 Cimolopteryx 325 Cinosternidae 256 Cinosternum 256 Cionodon 292 Cistudo 251 Citharus 128. Cladacanthus 59 Cladoclinus 355 Cladocyclus 122 Cladodontidae 44 Cladodus 45 Cladornis 322 Cladoselache 45 Cladosictis 362 Claenodon 382 Claorhynchus 293 Claosaurus 291 Clastes 113 Claudius 256 Cleithrolepis 100, 107 Clemmys 252 Clenialites 553 Clepsydropidae 194 Clepsydrops 194 Clepsysaurus 260 Clidastes 216 Climatius 48 Climaxodus 62 Cliorhizodus 196 Clupea 120 Clupeidae 120 Cnemiornis 323 Cobus 504 Coccoderma 89 Coccodus 105 Coceolepis 100 Cocecosteidae 80 Coccosteus 81 Cochilius 516 Cochleosaurus 167 Cochliodontidae 59 Cochliodus 59 Cochlops 420 Coeciliae 174 Coelacanthidae 88 Coelacanthus 88 Coelocephalus 139 Coelodon 416 Coelodonta 454 - Coelodus 104 - Craterosaurus 283 Doku ateran a u Coelolepidae 28 Coelolepis 29 $ Coelophysis 280 Coelosaurus 282 Coelosochus 270° Coeluridae 280 Coelurus 280 Coendu 431 y- Colii 324 a, Colobodus 107 Colodon 448 Colomys 430 Colonoceras 451 Coloreodon 482 Colpodon 523 Columba 324 Columbae 324 Colus 500 Colymboides 322 Colymbosaurus 236 Colymbus 322 Compsacanthus 72 Compsemys 248, 256 Compsognathidae 282 Compsognathus 282 Conacodon 439 Conchiopsis 88 Conchiosaurus 233 Conchochelys 257 Conchodus 74 Conchopoma 75 Condylarthra 437 Coniopternium 441 Coniosaurus 211. Connochaetes 503 CGonodectes 190 Conodonictis 362 Conodus 115 . Conoryctes 414 Conoryctinae 414 Copodus 61 Coraciae 324 Corax 52 Cordylodon 368 Coresodon 519 Corviden 325 Corvus 325 Coryphaenidae 138 Coryphagus 438 Coryphodon 508 ch Coryphondontidae 508° er Cosmolepis 100 Cosmoptychius 98 Cosoryx 496 Cottus 140 Cotylosauria 188 Cottidae 140 Cramauchenia 444 Craniota 3 De Craspedodon 2839 U Crataeomus 294 Crenilabris #34 Crenilepis 107 Creodontia 375 Creosaurus 282 Cricetinae 429 Cricetodon 430 ° Cricetus 430 Cricodus 87 Cricosaurus 269 Cricotus 171 Criotherium 503 Crocidura 368 Crocodileimus 269 Crocodilia 261 Crocodilidae 272 Crocodilus 273 Cromyodus 134 Crossopholis 96 Crossopterygi 85 Crossopus 368 4 Crossotelos 165 Crotalide 220 ; 4 Crotalus horridus 219 | Cruschedula 322 Cryptobranchus 176 Cryptocleidus 236 _ Cryptocynodon 201 S Br BI Er E Cryptodira 250 Cryptomeryx 487 Cryptopithecus 546 Cryptoprocta 397 Cryptornis 325 Cryptosaurus 289 Crypturi 321 Ctenacanthus 53 Ctenacodon 353 ‚Ctenerpeton 165 Ctenodactylinae 431 Ctenodontidae 75 Ctenodontinae 432 Ctenodus 75 Ctenomys 432 Ctenopetalus 63 Ctenopoma 140 Ctenoptychius 63 Ctenosaurus 195 Ctenothrissa 122 Ctenothrissidae 122 Cuculi 324 Cumnoria 289 Cuniculus 430 Curtodus 56 Cyamodus 240 Cybium 139 Cyclobatis 67 Cyeloid- und Ctenoid- schuppen 5 Cyclolepidoti 113 Cyelopidius 484 Cyclopoma 133 Cycloptychius 98 Cyelostomi 3 Cyelotosaurus 172 Cyelurus 117 Cyenorhamphus 306 Cyznus 323 Cylindrodon 428 Cymatosaurus 233 Cymbospondylus 228 - Cynarctus 392 Cynocephalus 553 Cynocercus 255 Cynochampsa 198 Cynodesmus 387 Cynodictinae 386 Cynodictis 387 Cynodon 389 Cynodontia 198 Cynodontinae 389 Cynodontomys 370 _ Cynodontosuchus 271 _ Cynodraco 198, 289 Cynognathus 198 Cynohyaenodon 380 Cynomys 426 Cynonycteris 374 _ Cynopithecidae 553 Cynosuchus 198 Cyon 390 'Cyonasua 392 Cyphornis 324 Cyprinidae 122 Cyprinodontidae 122 , Cyprinus 123 Cypselavus 325 Cypselus 325 - _ Cyrtodelphis 408 Cyrtonodus 59 Cythaspis 32 Cyttidae 132 Cyttoides 132 Dacentrurus 294 Dacosaurus 269 - Dacrytherium 478 Dactylodus 62 Dactylolepis 107 Register. Dactylopogon 131 Dactylosaurus 234 Dama 494 Damaliscus 503 Danubiosaurus 294 Dapedius 106 Dapedoglossus 121 Daphaenodon 388 . Daphaenus 388 Daptinus 123 Daptophilus 398 Dasyceps 168 Dasypodidae A421 Dasypus 421 Dasyuridae 361 Dasyurodon 381 Dasyurus 362 Datheosaurus 203 Dawsonia 162 Decastis 356 Degenfische 136 Deilotherium 480 Deinodon 281 Deinosuchus 272 Delphinidae 408 Delphinodon 407 Delphinognathus 198 Delphinopsis 409 Delphinornis 322 Delphinosaurus 228 Delphinus 409 Deltatherium 376 Deitodus 60 Deltoptychius 61 Dendrerpeton 163 Dendrodus 86 Dendrohyrax 531 Dendroptychius 86 Dentex 133 Dercetidae 125 Dercetis 125 Dermatemydidae 255 Dermatemys 256 Dermochelyidae 253 Dermochelys 253 Dermodactylus 307 Desmathyus 473 Desmätippus 461 Desmatochelydae 255 Desmatochelys 255 Desmatodon 192 Desmatotherium 447 Desmognathinae 176 Desmospondylus 190 Desmostylus 542 Deuterosauridae 196 Deuterosaurus 196 Deuterotherium 443 Devisia 251 Diacium 210 Diacodon 367 Diadectes 192 Diadectidae 192 Diademodon 198 Diadiaphorus 443 Dialophus 523 Diapsida 187 Diasparactus 192 Diastichus 123 Diatryma 323 Dicentrodus 45 Diceratherium 453 Diceratops 296 Diceratosaurus 164 Diceros 454 Dichelodus 61 Dichobune 479 Dichobunidae 479 Dichodon 481 Dielonius 291 Dicoelophorus 432 Dicotyles 473 Dicranozygoma 198 Dierenodus 45 Dicrocerus 493 Dicrocynodon 361 Dictaea 62 Dietyocephalus 171 Dietyodus 139 Dicetyopyge 102 Dieynodon 200 Dieynodontia 198 Diceynodontidae 201 Didelphia 350 Didelphops 363 Didelphyidae 362 Didelphys 363 Didolodus 441 Didus 324 Didymaspis 34 Didymictis 383 Didymodus 43 Dihoplus 453 Dilambdodonta 366 Dilophodon 447 Dimetrodon 194 Dimorphodon 304 Dimylidae 368 Dimylus 368 Dinichthys 82 Dinictis :398 Dinilysia 220 Dinobastis 398 Dinocephälia 198 Dinoceras 509 Dinoceratidae 508 Dinocyon 389 Dinodocus 288 Dinohyus 475 Dinopteryx 132 Dinornis 321 Dinornithidae 320 Dinosauria 273 Dinosaurus 196 Dinotheriidae 536 Dinotherium 536 Diodon 142 Diomeda 322 Diopecephalus 306 Diopeus 194 Dipodidae 429 Dioplodon 408 Diorotherium 524 Dipilus 356 Diplacanthidae 48 Diplacanthus 48 Diplacodon 465 Diplacodus 59 Diplaspis 32 Diplobune 478 Diplocaulidae 165 Diplocaulus 165 Diploclonus 467 Diplocynodon 272, 361 Diplocynodontinae 361 Diplodocidae 288 Diplodocus 288 Diplodus 43 Diploglossus 210 Diplognathus 83 Diplolepis 114 Diplomystus 120 Diplopterus 87 Diplosaurus 270 Diplotomodon 283 Diplovertebron 171 Diplurus 89 Dipnoi 73 Dipodoidea 429 Dipoides 427 Dipriacanthus 73 Dipriodon 354 Dipristis 72 Diprotodon 358 Diprotodontia 355 Dipteridae 73 Dipterus 74 Dipus 429 Diracodon 294 Dirrhizodon 51 Discoglossus 178 Discolomys 431 Discosaurus 167 Dissacus 377 Dissorophus 169 : Disticholepis 109 Distrophaeus 285 Ditaxiodus 115 Ditrochosaurus 240 Dittodus 44, 86 Docodon 361 Doedicurus 419 Dolichobrachium 194 Dolichopithecus 554 Dolichopterus 107, 323 Dolichorhinus 465 Dolichorhynchus 238 Dolichosauridae 211 Dolichosaurus 211 Dolichosoma 166 Dolichotis 432 Doliochoerus 474 Doliovertebra 234 Dollopterus 107 Domnina 367 Doratorhynchus 307 Dorcatherium 487 Doreichthys 141 Dornhaie 49 Dorudon 406 Dorygnathus 304 Dorypterus 101 Dremotherium 492 Drepanacanthus 63 Drepanaspidae 29 Drepanaspis 30 Drepanephorus 56 Drias 323 Dromaeidae 320 Dromaeognathae 319 Dromaeus 320 Dromasauria 198 Dromatheriidae 358 Dromatherium 358 Dromocyon 377 Drosseln 325 Dryolestes 360 Dryopithecus 556 Dryosauridae 205 Dryosaurus 205, 289 Dryptodon 414 Dryptosaurüs 282 Duboisia 502 Ductor 137 Dules 133 Duplicidentata 433 Dynamosaurus 231 Dynobatis 67 Dyoplax 260 Eccasaurus 198 Echenesis 140 Echidnocephalus 125 Echinodon 294 Echinogale 368 Echinomyinae 428 Echinomys 432 Echinorhinus 50 Ecphantodon 552 Eetacodon 508 Ectoconodon 507 Ectoconus 439 Ectocynodon 192 Ectomatemys 252 Ectosteorhachis 87 Edaphodon 72. Edaphosaurus 196 Edentata 410 Edestidae 58 Edestosaurus 216 Edestus 583 Edvardocopeia 525 Egertonia 134 Eggysodon 452 Eidechsen 207 Eifelosaurus 206 Eisvögel 324 Elaphis 220 Elaphrocnemus 323 Elaphus 494 Elasmobranchii 39 Elasmodectes 72 Elasmodus 72 Elasmognathus 72, 448 Elasmosaurus 238 . Elasmotheriinae 454 Elasmotherium 454 Elcabrosaurus 194 Elentier 494 Elephantidae 537 Elephas 539 Eleutherocercus 419 Elginia 192 Eliomys 429 Elomeryx 477 Elonichthys 98 Elopidae 124 Elopopsis 125 Elops 124 Elornis 323 Elosaurus 288 Elotheriidae 474 Elotherium 475 Empbaphias 237 Empbassis 363 Embolomeri 171 Embolophorus 194 Embrithopoda 529 Empedias 192 Empo 126 Emydinae 251 Empydura 249 Emys 251 Enaliochelys 250 Enaliornis 318 Enaliosuchus 269 Enchelops 127 Enchelurus 125 Enchodontidae 125 Enchodus 126 Endothiodon 201 Endothiontidae 201 Engraulis 121 Enhydriodon 394 Enhydrocyon 388 Enneles 125 Enneodon 361 Enoplosus 133 Entelodon 475 Entelonychia 521 Entelostylops 523 Entenvögel 323 Entomacodon 368 Entomolestes 368 Entoptychus 427 Eoauchenia 442 Eocardia 432 Eocerus 502 Eocetus 406 Eochalicotherium 523 Eochelone 255 Eocottus 140 Eocynodon 139 Eodidelphys 363 Eohegetotherium 516 Eohippus 458 Eohyrax 517 Eohyus 473 Eomeryx 482 Eommanodon 355 Eomorphippus 519 Eomyinae 429 Eomyrus 127 Eomys 429 Eoneornis 323 Eopachyrucos 516 Eopristis 65 Eoproterotherium 443 Eosaurus 171 Eoserpeton 163 Eosiren 542 Eosphargis 254 Eospheniscus 322 Eosteiromys 431 Eostylops 523 Eosuchus 271 Eotherium 542 Eothynnus 139 Eotylopus 484 Epanorthus 356 Epanterias 2838 Ephippus 134 Epiaceratherium 452 Epiceratodus 78 Epicordylus 168 Epigaulus 427 Epihippus 458 Episcoposaurus 260 Epitherium 442 Eplacentalia 349 Eporeodon 483 Equidae 454 Equinae 461 Equula 137 Equus 462 Erdferkel 412 Eremopezus 320 Erethizon 431 Erethizontinae 431 Eretmochelys 254 Eretmosaurus 236 Erinaceidae 369 Erinaceinae 369 Erinaceus 369 Eriodes 552 Erisichthe 130 Erismacanthus 73 Erismatopterus 132 Erpetosaurus 163 Erpetosuchus 171, 260 Erquelinnesia 251 Erycidae 220 Eryops 168 Erythrosuchus 260 Eschatius 486 Esocidae 122 Esoterodon 201 Esox 122 Essonodontherium 416 Essoprion 356 Esthonyx 372 Estonychinae 372 | Eubaena 248 Euboeicus 220 Eubrachiosaurus 198 Eucamarotus 2837 Eucastor 427 Eucephalaspis 33 Euceratherium 501 Eucerosaurus 295 Eucetus 407 Euchirosaurus 168 Eucholoeops 416 Euclastes 251 Eucrania 3 Eucreodi 382 Eucrotaphus 483 Eucynepeltus 420 Eudactis 115 Eudelphis 407 Eudiastatus 552 Euelephas 540 Euglypta 171 Eugnathus 116 Euhaspis 427 Eukeraspis 34 Eulen 325 Eumylodus 72 Eumys 430 Euornithes 322 Eupelor 171 Eupleurodus 107 Euposaurus 210 Euprotogonia 439 Eupterornis 323 Eurapteryx 321 Eurhinodelphis 408 Eurosaurus 196 Euryacodon 548 Euryarthra 66 Eurycormus 116 Eurylepis 98 Eurynotus 100 Eurypholis 126 Eurysaurus 233 Eurysternum 250 Eurytherium 478 Eusemius 109 Euskelosaurus 279 Eusmilus 397 Eusthenopteron 87 Eusuchia 261 Eutatus 421 Eutelornis 323 Euthacanthus 48 Euthynotus 114 Eutrachytherus 517 Eutypomys 427 Exocoetoides 135 Fährten von Stegoce- phalen 173 Falco 324 Fayumia 123 Felidae 397 Felinae 398 Felis 399 Felsinotherium: 542 Fiber 431 Ficrasfer 128 Filholornis 325 Fische 3 Fischlurche 176 Fischsaurier 220 Fissipedia 384 Fissodus 62 Fistularia 140 Flamingo 323 Fledermäuse 373 Fleischfresser 374 Flossenfüßer 399 Flugsaurier 298 Flußpferde 475 Flußschildkröten 256 Froschlurche 177 Fudica 323 Fuligula 323 Furchenwale 409 Furcifer 494 Gadidae 127 Gadus 127 Gafsachelys 251 Galechirus 198 Galecynus 387 Galeocerdo 51 Galerix 369 Galesauridae 197 Galesaurus 198 Galethylax 380 | Galeus 51 Galictis 393 Galliaetatus 413 Gallinaceiden 321 Gallinae 324 Gallinuloides 324 Gallus 324 ‘ Gampsacanthus 59, 73 Ganodonta 413 Ganodus 71 Ganoidei 90 - Ganoidschuppen 5 Ganolodus 86 Garzonia 355 Gastornis 323 Gastrodus 86 Gaudrya 167 Gavialidae 271 Gavialis 272 Gavialosuchus 271 | Gaza 500 1 - Gazellinae 199° A Geikia 201 Gelocinae 487 Gelocus 488 Gemündenia 29 Gemündenidae 29 Geniohyus 531 PR Genyodectes 281 ' Genyornis 320 Geomyinae 427 Geomyoidea 427 Geomys 427 #2 Geosaurus 196, 269 Gephyrostezus” 163. Geranopterus 325 Gerbillus 430 Geronops 416 Gerres 133 ; Geweihträger 490 1 Giffonus 97 je Gigantichthys 126 Gigantopterus 111 Gigantosaurus 287 Gillicus 129 Ginglymostoma 50 | Giraffinae 495 #, Glattwale 410 Glires 422 Globicephalus 409. Globilemur 550 1“ e Globulodus 101 Glossochelys 251 Glossodus 63 Glossotherium 417 Glyphidodontidae 133 En Glyptaspis 83 Glyptatelus 421 Glyptodon 419 Glyptodontidae 418 2 Glyptolaemus 87 Glyptolepis 86 Glyptopomus 87 Glyptops 248 Glyptosaurus 210 X Glyptotherium 420 «nathacanthus 72 Gnathosaurus 269 Gobiidae 134 Gobio 123 Gomphognathidae 197° Gomphognathus 198 Gomphotherium 485 Gonatodus 98 Gondwanosaurus 170 - = Goniacodon 377 Goniobatis 68 Goniodus 50 Gonioglyptus 173 Goniognathus 138 Goniopholidae 270 328 Goniopholis 270 en Gonorhynchus 127° = Gordonia 201 Pa Gorgonops 198 5, Fu Goura 324 Graculavus 324 Grallae 322 Graphiurus 89 Graptemys 252 Gravigrada 415 Gresslyosaurus 279 Griphosaurus 316 Gronotherium 520 Gryphopithecus 556 Grypotherium 417 l Gürteltiere 421 Guilelmoseottia 516 Gulo 393 % Gymnarthrus 169 1“ Gymnodontidae a Gymnodus 142 ne Gymnophiona 174 Gymnoptychus 429 Gymnurinae 369 4 | | L Er Gypogeranus 324 Gypsornis 323 _ Gyracanthus 46 . Gyrodus 102 Gyrolepis 100 ‚Gyroptychius 87 -Gyrosteus 95 Habrothrix 430 Hadrianus 252 Hadropithecus 550 Hadrorhynchus 363 Hadrosaurus 291 Hainosaurus 217 _ Halbaffen 544 - Haleyornis 325 Halec 126 Halecomorphi 116 Halecopsis 121 - Haliaetus 324 - - Halianassa 542 - Halicore 542 Halicoridae 542 Halitherium 542 Hallopus 261 - Halmarhiphus 355 Halmaselus 356 _Halmaturus 357 Halodon 354 Halsbandlemming 430 Halticosaurus 283 Hamster 429 Hapale 552 Hapalidae 552 - Hapalodectes 377 _Hapalops 416 - Haplacanthosaurus?285 Haplacanthus 46, 72 - Haplobunodon 477 Haploceros 501 _ Haploconus 439 Haplodon 425 Haplodontherium 521 Haplogale 393 = Haplomeryx 481 Haptodus 203 Hargeria 319 Harpacodus 63 _ Harpagolestes 377 Harpagornis 324 Harpalodon 383 = Hasen 433 Hathlyacynus 362 Hatteria 201, 206 Hegetotheriidae 516 Hegetotherium 516 Helagris 220 Helaletes 447 Helemys 248 Heliarchon 176 . Helichthys 100 Helicophora 504 ' Helicoprion 59 Heliobatis 67 Heliodus 74 Helladotherium 495 Helochelys 247 Helodermatidae 210 Helodus 60 Helopanoplia 257 Helotermatidae 210 Helotherium 458 Hemiacodon 548 Hemiauchenia 486 Hemibos 505 - Hemicladodus 101 Hemictenodus 77 Hemicyclaspis 33 Hemicyon 389 Hemiganus 414 Hemilopas 108 ' Hemipristis 51 Hemipsalodon 380 Hemiptychodus 68 Hemirhynchus 136 e Sr MN: a a a at nn 1 a a a a a FE A Br er m ® Hemisaurida 130 Hemithlaeus 439 Hemithyrsites 137 Henricofilholia 523 Henricosbornia 517 | Henricosborniidae 517 Heptacodon 477 Heptadiodon 142 Heptanchus 49 Heptanema 89 Heptodon 447 Herodii 323 Herpestes 395 Herpetocetus 410 Herpetotherium 363 Herrentiere 544 Hesperomyinae 430 Hesperomys 430 Hesperornis 318 Hesperornithes 318 Heteracanthus 72 Heterocerei 97 Heterocetus 410 Heteroclitotriton 176 Heterodelphis 408 Heterodontus 56 Heterohyrax 531 Heterolepidotus 116 Heteromeryx 495 Heteropython 220 Heterosteus 83 Heterostraci 28 Heterothrissops 114 Hexanchus 49 Hexaprotodon 476 Hicanodonta 418 Hierosaurus 294 ‘Hipparion 461 Hippidium 462 Hippocampiden A141 Hippohyus 474 Hippopotamidae 475 Hippopotamus 476 Hipposyus 547 Hippotherium 461 Hippotraginae 503 Hippotragus 503 Hirundo 325 Histiocephalus 134,140 Histionotopterus 134 Histionotus 109 Histiophorus 140 Histiothrissa 121 Hohlhörner 497 Holacanthodes 47 Holaspis 32 Holcodae 126 Holocentrum 132 Holocephali 69 Holodus 74, 75 Holomeniscus 486 Holonema 84 Holophagus 89 Holops 271 Holoptychiidae 85 Holoptychius 86 Holosaurus 217 Holosteus 131 Homacanthus 46, 72 Homacodon 480 Homaeosaurus 206 Homalodontheriidae K615RS Homalodontotherium 52a Homalodus 61 Homalostylops 523 Hominidae 556 Homo 556 Homo diluvi testis 176 Homoecetus 407 Homoeolepis 107 Homonotus 132 Homorophus 256 tristis Homosteus 83 Homunculus 552 Hoplitosaurus 294 Hoplocetus 407 Hoplochelys 256 Hoplophoneus 397 Hoplophorus 419 Hoplopleuridae 125 Hoplopteryx 131 Hoplopygus 88 Hoplosaurus 295 Hoplosthetus 132 Howesia 205 Hühnervögel 324 Hülsenwirbler 162 Huftiere 435 Hunde 386 Hundsaffen 553 Hunosaurus 217 Hyaegulus 481 Hyaelobatrachus 176 Hyaelochelys 249 Hyaelosaurus 294 Hyaemoschus 487 Hyaena 396 Hyaenarctos 390 Hyänen 396 Hyaenictis 396 Hyaenidae 396 Hyaenocyon 388 Hyaenodictis 377 Hyaenodon 381 Hyaenodontidae 379 Hyaenodontinae 380 Hyaenognathus 388 Hyaenosuchus 195 Hybocladodus 45 Hybodontidae 53 Hybodus 53 Hydaspitherium 496 Hydraspis 249 Hydrochoerus 432 Hydropelta 249 Hydropesium 100 Hydropotes 492 Hydrornis 323 Hylaeochampsa 270 Hylerpeton 163 Hylobates 556 Hylonomidae 162 Hylonomus 162 Hyloplesion 162 Hyomeryx 482 Hyopotamus 477 Hyopsodontidae 369 Hyopsodus 480 Hyotherium 473 Hypamia 117 Hyperdichobune 480 Hyperleptus 416 Hyperodapedon 205 Hyperoodon 408 Hypertragulidae 488 Hypertragulus 489 Hypisodus 496 Hypnopous 192 Hypohippus 461 Hypolophites 68 Hypoprion 51 Hyporhina 210 Hyposaurus 270 Hypotemnodon 387 Hypselornis 320 Hypselosaurus 288 Hypsibaema 293 Hypsilophodon 2839 Hypsilophontidae 289 Hypsiprymninae 357 Hypsiprymnodon 357 Hypsiprymnopsis 352 Hypsirrhophus 2833 Hypsocormus 114 Hypsodon 1283 Hypudaeus 430 Hyrachyus 451 ash Be I EEE ER EAN SEN VAR a EN ” ; a de we = t x 3 Kr % = 2.100 591 Hyracidae 531 Br: Hyracodon 451 .i Hyracodontherium478 ern Hyracodontidae 450 x Hyracoidea 530 Dr Hyracops 439 Hyracotheriinae 457 Er Hyracotherium 458 r Hyrax 531 j Hystrieinae 431 Hystricognathi 425 ng Hystricoidea 428 a Hystricomorpha 431 Be; Hystrix 431 ’ Jaccare 272 3 Janassa 62 ee Josepholeidya 441 R Julis 134 TE Ibidopodia 323 Be Ibidopsis 323 rn Ibis 323 . Ichthyodectes 129 TR Ichthyodectidae 128 A Ichthyodorylithen 7,72 3 Ichthyoidea 176 ; Ichthyorhynchus 97 I Ichthyornis 319 RS Ichthyosauria 220 2 Ichthyosaurus 223 Ichthyotomi 41 Ichthyotringa 130 - Icochilus 516 N \ Iceticyon 390 ; ie Ietidosaurus 198 Ta Ictidosuchus 198 ER; Ictinocephalus 48 \ Icetioborus 362 Ictitherium 396 Ictops 367 Ideodidelphys 363 Idiochelys 249 Igel 369 Iguana 210 Iguanavus 210° Iguanidae 210 Iguanodon 290 c e Iguanodontidae 289 . Illingoceras 504 R% Ilysia 220 Impennes 322 - Incerta sedis 283 Er Indrodon 370 Infrapithecus 516 Inia 408 Iniinae 408 - Ra Inostranzewia 198 - z Insectivora 364 DE Insektenfresser 364 Interatheriidae 516 Interatherium 516 Interhippus 519 Interodon 416 Inuus 554 Ischnacanthidae 48 Ischnacanthus 48 Ischyodus 71 Ischypterus 106 Ischyrocyon 388 Ischyrodon 237 Ischyromyinae 425 Ischyromys 425 = Ischyrorhynchus 408 Ischyrosaurus 287 Isectolophus 448 Iserosaurus 217 Isodectes 193 Isospondyli 119 Isotemnidae 523 Isotemnus 523 _ Issiodoromyinae 432 Issiodoromys 433 Istieus 1241 Isurichthys 140 Isurus 140 Ixacanthus 408 Kadaliosaurus 203 Känguruh-Ratten 357 Kängurus 357 Kallistina 256 Karoomys 359 Karpfen 122 Katzen 397 Keiloskiosaurus 193 Keirognathus 200 Kekenodon 406 Keraterpeton 164 Kerodon 432 Kiemenlurche 176 Kistecephalus 201 Kletter- und Flugbeut- le, 351 Klippschliefer 530 Kloakentiere 349 Kogia 407 Krallenaffen 552 Krambergeria 133 Kranz- oder Schnitt- wirbler 166 Kriechtiere 179 Kuckucke 324 Kurtodon 361 Labidosaurus 190 kabrası183 Labridae 133 Labrodon 134 Labrosauridae 280 Labrosaurus 280 Labrus 134 Labyrinthici 141 Labyrinthodon 173 Labyrinthodontidae171 Lacerta 210 Lacertidae 210- Lacertilia 207 Lacertilia vera 210 Lachse 121 Laelaps 2832 Lagarodus 61 Lagomeryx 493 Lagomorpha 433 Lagomydae 433 Lagomys 433 Lagopsis 433 Lagopus 324 Lagostomus 432 Lamaops 486 Lambdaconus 441 Lambdodus 45 Lambdotherium 465 Lamna 52 Lamnidae 51 Lamnodus 86 Lamprosaurus 233 Lanarkia 29 Landschildkröten 252 Lanius 325 Laodon 361 Laopithecus 475 Laornis 323 Laosaurus 289 Lariosaurus 233 Larus 322 Lasanius 28 Lates 133 Latonia 178 Laurillardia 325 Lebias 122 ° Lecracanthus 73 Lederschildkröten 253 Legnonotus 109 Leiacanthus 54 Leidyosuchus 272 Leiodon 245 Leithia 429 Lembonax 255 Lemmus 430 Lemur 550 Lemuravus 370 Lemuridae 549 Lemuroidea 544 Leontinia 523 Leontiniidae 523 Lepidocothes 140 Lepidopides 136 Lepidopus 136 Lepidosauria 207 Lepidosaurus 108 Lepidosiren 77 Lepidosteidae 112 Lepidosteus 113 Lepidotus 108 Leporidae 433 Lepospondyli 162 Leptacanthus 71 Leptaceratherium 452 Leptacotherulum 473 Leptadapis 547 Leptarctus 392 Leptauchenia 483 Lepterpeton 165 Leptictidae 366 Leptictis 367 Leptobos 505 Leptocardii 2, 23 Leptochoeridae 475 Leptochoerus 475 Leptocladus 360 Leptocranius 268 Leptodon 532 Leptolepidae 119 Leptolepis 119 Leptomanis 412 Leptomeryx 489 Leptomylus 72 Leptophoca 401 Leptopilus 323 Leptoreodon 494 Leptorhamphus 272 Leptosomus 131 Leptotheridium 478 Leptotrachelus 125 Leptotragulinae 484 Leptotragulus 484 Lepus 433 Lestodon 417 Lestosaurus 217 Leueiscus 123 Leucocyon 390 Leucosarica 324 Liarthrus 526 Libys 89 Licaphrium 443 Lichia 137 Limnatornis 325 Limnenetes 482 Limnerpeton 163 Limnerpetontidae 162 Limnocyon 378 Limnocyoninae 378 Limnofelis 379 Limnohyops 465 Limnohyus 465 Limnophis 220. Limnosaurus 292 Limnotherium 370,547 Limodon 417 Limognitherium 468 Liodesmus 117 Liodon 217 Liognathus 81 Liopleurodon 237 Liotomus 353 Lipotyphla 365 Lippfische 133 Lisgodus 61 Lispocanthus 72 Lissoprion 59 Listriodon 474 Listriotherium 526 Lithocranius 500 -Lycosuchus 198 Lithophis 220 Lithornis 324 Litopterna 440 . Lobodon 401 Löffelstöre 96 Lomaphorus 419 Lomomys 431 Loncheres 432 Loncherinae 432 Lonchoconus 441 Lonchorhynchus 171 Loncosaurus 281 Longirostres 263 Lophacanthus 44 Lophidiochoerus 447 Lophiobunodon 477 Lophiodon 447 Lophiodontinae 447 Lophiolemur 550 Lophiomeryx 487 Lophiomys 431 Lophiotherium 458 Lophiurus 117 Lophius 134 Lophobranchii 141 Lophocetus 408 Lophocoelus 523 Lophodus 60 Loricata 418 Loxodon 540 Loxolophodon 510 Loxolophus 376 Loxomma 171 Lurche 143 Lurchschildkröten 247 Lutra 394 Lutrictis 394 Lutrinae 394 Lycarion 383 Lycoptera 120 Lycosaurus 198 Lycyaena 396 Lysorophus 218 Lystrosauridae 201 Lystrosaurus 200 Lytoloma 251 Macacus 554 Macellodus 210 Macelognathus 295 Machaeracanthus 72 Machairacanthus 46 Machairodontinae 397 Machairodus 397 Machairoides 379 Machimosaurus 270 Machlydotherium 422 Machochelys 251 Macrauchenia 442 Macraucheniidae 441 Macrerpeton 171 Macrochires 324 Macrolemys 251 Macrolepis 132 Macromerosaurus 233 Macropetalichthys 83 Macropodinae 357 Macropoma 89 Macropus 357 Macrorhipis 411 Macrorhynchidae 269 Macrorhynchus 270° Macrosaurus 217 Macroscelididae 366 Macrosemiidae 109 Macrosemius 109 Macrotherium 468 Macruridae 127 Macrurosaurus 294 Madoqua 499 - Makrelen 139 Mallotus 121 Mammalia 325 ne: a Manaiherfaih 3: A Manatidae 542 Manatus 542° Mancalla 3227 mr: « SER, Manidae 413 a Manis 443 i Manisaurus 237 Manteoceras 465 Manteodon 508 Marder 392 Marsipobranchii 23 ; Marsupialia 350 Martinae 393 Massospondylus 280 Masticura 66 Mastodon 537 Mastodonsaurus 172 Mauerschwalben 324 Maulwürfe 367 Mazama 494 Meeradler 67 Meerbrassen 135 3 Meerschildkröten PET Megacerops 467 Megaceros 494 Megachiroptera 374 Megadactylus 280 Megaladapis 547 Megalapteryx 321 Megalichthys 87 Megalictis 393 Megalneusaurus 238 Megalobatrachus 176 Megalohyrax 532 Megalonychinae 416 ‚Megalonychotherium 2 4416 Megalonyx 416 Megalops 124 Megalosauridae 281 Megalosaurus 282 Megalotriton 176 Megaluridae 116 Megalurus 117 Megamys 432 Dr Megapleuron 76 Megaptera 410 Megastoma 119 Sa Megatheriinae 415 Megatherium 415 Melanerpeton 162 Meleagris 324 > Meles 394 f Meletta 121 nt Melinae 394 BR Melinodon 198 X Mellivora 395 Melosaurus A468 Melsolophodus 63 Menacodon 359 £7 SE n Da PR pr} Pr Bi: ‘ f TR e, Menaspis 60 Be Mene 138 f Meniatherium 452. Es Meniscodon 480 Meniscoössus 354 (Mae LIEF Meniscotheriidae 439° B Meniscotherium 439 Menodus 467 IR Menops 466 Menotherium 475. Menotyphla 365 Menschenaffen 555 Mephitis 395 ar Meristodon 53 Br Merluceius 127 » Merriamia 228 % Merychippus 461 Merychyus 483 Merycochoerus 48 i Merycodus 496 Merycopater 482° ER Merycopotamus eu Merycotherium Mesacodon 370 Er Bi Nr Bu ’ Mesatirhinus 465 Mesaxonia A44 3 Mesembriotherium 526 Mesiteia 50 Mesoadapis 550 Mesocetus 406 . Mesoceyon 387 Mesodon 103 Mesodonta 545 _ Mesogaster 135 Mesogaulus 427 Mesogomphus 61 Mesohippus 460 Mesolepis 101 - Mesoleptos 211 Mesomys 432 Mesonychidae 376 _ _ Mesonychinae 377 Mesanyx 378 Mesopithecus 553 Mesoplodon 408 Mesopteryx 321 Mesoreodon 483 Mesorhinus 258, 465 Mesosauridae 240 Mesasaurus 240 Mesosuchia 261 Mesoteras 410 ‚Mesturus 103 Metachiromys 550 Metacordylodon 368 Metalophodon 508 Metamosaurus 196 Metamynodon 451 Metasinopa 380 Metatheria 350 Metaxytherium 542 Metepanorthus 356 Meteutatus 422 .Metolbodotes 370 Metopacanthus 70 Metopias 172 Metoposaurus 172 Metopotoxus 421 Metriodromus 356 Metriorhynchidae 269 Metriorhynchus 269 Metriotherium 480 Miacidae 383 Miacinae 3833 Miaecis 383 Michrobrachis 163 Micrerpeton 162 Microbiotherium 363 Microbrachidae 162 Microbrachium 39 Microchiroptera 374 Microchoerus 549 Micreclaenodon 377 Mierocleidus 237 Microcoelia 131 Microcoelus 288 _Mieroconodon 358 Microdon 102 £ Microgomphodon 198 Microlepidoti 113 - Microleptosaurus 233 Microlestes 352 - Mieromeryx 492 Micropholis 170 _ _ Micropternodus 366 Microsauria 162 Microsauridae 162 Microsyopiden 550 _ _Mierosyops 370 Microtherium 481 Microtus 431 Microzeuglodon 407 Miksurnia 52 ‚ Milvus 324 — Mimomys 431 - Mioclaenidae 438 Mioclaenus 438, 481. Miocyon 383 ; Miohippus 460 ak .Miolania 249 Miolanidae 249 Mioplosus 133 Miosiren 542 . Mioziphius 408 Mixodectes 370 Mixodectidae 370 Mixohyrax 532 Mixosaurus 228 Mixtotherium 479 Mochlodon 239 Moeripithecus 553 Moeritheriidae 535 Moeritherium 535 Molche 176 Molgophis 166 Monachus 401 Monatherium 401 Monimostylica 183 Monocentris 132 Monoclonius 296 Monodon 408 Monopterus 122 Monotremata 349 Morenia 431 Morinosaurus 288 Moropus 468 Morosauridae 287 Morosaurus 2837 Morphippus 519 Mosasauria 211 Mosasauridae 211 Mosasaurus 215 Moschinae 492 Moschus 492 Moschushirsche 492 Motacilla 325 Mouillacitherium 480 Müllerornis 320 Mugil 135 Musgiliden 135 Multituberculata 351 Muntjakhirsche 492 Muraenidae 127 Muraenosaurus 236 Murinae 430 Mus 430 Muscardinus 429 Musophagi 324 Mustela 393 Mustelidae 392 Mustelus 51 Mycetes 552 Mylagaulinae 427 Mylagaulodon 425 Mylagaulus 427 Myliobatinae 67 Myliobatis 67 Mylodon 417 Mylodonta 413 Mylodontinae 416 Mylognathus 72 Mylohyus 474 Mylorhina 68 Mylostoma 84 Myocastor 431 Myodes 430 Myogale 368 Myoidea 429 Myolagus 433 Myolestes 368 Myomorpha 429 Myopotamus 431 Myoxoidea 4283 Myoxus 429 Myriacanthidae 70 | Myriacanthus 70 Myriolepis 100 Myripritis 132 Myrmecobiidae 359 Myrmecobius 359 Myrmecophagidae 413 Myrmecophagiden 422 | Myrus 127 | Mysops 425 Zittel, Grundzüge der Paläontologie II. Register...» : / Mystacocoeti 409 Mystriosaurus 268 Mystriosuchus 258 Nager 422 Naiadochelys 248 Nannosaurus 289 Nannosuchus 270 Nanomys 354 Naomichelys 248 Naosaurus 195 Napodonictis 362 Narecine 66 Narcobates 66 Naseus 137 Nashornvögel 324 Nasua 392 . Necrobyas 325 Necrodasypus 421 Necrogymnurus 369 Necrolemur 480, 549 Necrolestes 366 Necrolestidae 366 Necromanis 413 Necromantis 374 Necrornis 325 Nectosaurus 207 Nectridae 163 Nemacanthus 72 Nemachilus 123 Nematherium 417 Nematognathi 123 Nematonotus 131. Nematopteryx 127 Nematoptychius 98 Nemorrhaedus 500 Neohipparion 462 Neolemuroidini 545 Neomylodon 417 Neoplagiaulax 417 Neoracanthus 416 Neoreomys 431 Neosodon 287 Neosqualodon 407 Neotoma 430 Neotraginae 499 Neotragocerus 503 Neotragus 499 Nephrotus 107 Neptunochelys 255 Nesodon 520 Nesodontidae 520 Nesokerodon 433 Nesokia 430 Nesomyine 430 Nesopithecus 550 Neurancylus 248 Neuryurus 419 Neusticosaurus 234 Neustosaurus 269 Nimravus 398 Nodosaurus 294 Nomarthra 412 Nostolepis 29 Notacanthiden 125 Notaeus 117 Notagogus 110 Notelops 125 Notharetus 547 Nothocyon 387 Nothodon 192 Nothosauridae 230 Nothosaurus 230 Nothotherium 358 Nothrotherium 416 Notidanidae 49 Notidanus 49 Notogoneus 127 Notohippidae 519 Notohippus 519 Notomorpha 256 Notopitheeidae 515 Notopithecus 516 Notoprogonia 441 Notoryetes 359 Notoryctidae 358. Notostylopidae 522 | Notostylops 523 Notosuchus 271 Notoungulata 511 Numenius 322 Nummopalatus 134 Nummulosaurus 171 Nuthetes 281 \ Nyctilestes 367 Nyctitherium 367 Nyetodactylus 307 ı Nyctosaurinae 307 | Nyetosaurus 307 Nyrania 168 Nythosaurus 198 Ochlodus 44 Ochotona 433 Ochotonidae 433 Ochsen 505 Octacodon 477 Octodontherium 418 .Octodontinae 428, 432 Octotomus 509 Odocoileus 494 Odontacanthus 38 Odontaspis 52 Odonterpeton 163 Odonteus 133 Odontoceti 406 Odontolcae 317 Odontopteryx 324 Odontormae 318 Odontostomiden 125 Oenoscopus 111 Oestocephalus 163 Okadia 252 Okapia 496 Olbodotes 370 Oldfieldthomasia 517 Oligobelus 123 Oligobunis 394 Oligopleuridae 111 Oligopleurus 111 Oligosaurus 295 Oligosimus 237 Oligotomus 458 Omalopleurus 106 Omomys 548 Omosaurus 294 . Omosoma 138 Omphalodus 107 Onchiodon 168 Onchus 72 Oncobatis 67 Onohippidium 462 Onychodectes 414 Onychodontidae 87 Onychodus 88 Oodectes 384 Opeosaurus 230 Opetiosaurus 211 Ophiacodon 194 Ophiderpeton 166 Ophidia 218 Ophidiidae 128 Ophidium 123 Ophiocephalidae 141 Ophiopsis 109 Ophisurus 127 Ophthalmosaurus 229 Opisthias 206 Opisthocomi 324 Opisthocomus 324 Opisthoctenodon 201 Opisthopteryx 131 Opisthorhinus 442 Oplosaurus 2837 Opsigonus 111 Oracanthus 59, 73 Oracodon 354 Orca 401, 409 Oreynus 139 Oreamnus 501 38 Orecyon 379 Oreodon 483 Oreodontidae 482 - Oreodontinae 482 Oreopithecus 553 Oreotragus 499 Ornithischia 278 Ornithocephalus 306 Ornithocheiridae 306 Ornithocheirinae 306 Ornithocheiroidea 305 ÖOrnithocheirus 307 Ornithodelphia 349 Ornithodesmus 307 Ornitholestes 283 Ornithomimus 2833 Ornithopodidae 2839 Ornithopsis 287 Örnithorhynchus 351 Ornithostoma 307 Ornithosuchus 261 Ornithotarsus 293 Ornithurae 317 Oroacrodon 441 Orodus 53 Orohippus 458 Oromeryx 484 Orophodon 418 Orophosaurus 237 Orotherium 458 Orthacanthus 44 Orthacodus 52 Orthagorisceis 142 Orthaspidotherium479 Orthocnemus 323 Orthocosta 163 Orthocynodon 451 Orthodolops 354 Orthoganoidei 105 Orthognathus 86 Orthomerus 292 Orthopleurodus 60 Orthopoda 2383 Orthopteryx 322 Orthopus 196 Orthybodus 53 Orycteropidae 413 Orycteropus 412 Oryx 503 Osmeroides 125 Osphromenus 141 Ostariophysi 119 Osteoglossidae 121 Osteolaemus 272 Osteolepidae 87 Osteolepis 87 Osteophorus 168 Osteopygis 251 Osteorhachis 116 Osteornis 323 Osteostraci 33 Ostinaspis 63 Ostracion 142 Otaria 401 Otariiden 401 Oterognathus 217 Othnielmarshia 517 Otocoelus 169 Otocyon 390 Otodus 52 Otolithen 1283 Oudenodon 200 Ourebia 499 Ovibos 501 Ovibovinae 501 Ovicaprinae 500 Ovinen 499 Ovioceros 500 Ovis 500 Oxacron 481 Oxyacodon 438 Oxyaena 379 Oxyaenidae 378 Oxyaeninae 379 Oxyaenodon 378 Oxyclaenidae 376 Oxydactylus 485 Oxydaenus 376 Oxydontosaurus 272 ‚Oxyglossus 178 Oxygnathus 100 Oxygomphius 363 Oxymycterus 430 Oxynotus 50 Oxyodon 194 Oxyodontherium 442 Oxyrhina 52 Paarhufer 468 Pachyaena 377 Pachycardii 3 Pachycormidae 113 Pachycormus 114 Pachyceynodon 389 Pachygonia 173 Pachyhyrax 522 Pachylemuridae 545 Pachylepis 29 Pachympylus 72 Pachynasua 392 { Pachynolophus 458 Pachyodon 407 Pachyosteus 82 Pachypleura 234 Pachypteryx 322 Pachyrhizodus 125 Pachyrhynchus 251 Pachyrucos 516 Pachysaurus 279 Pachytragus 502 Paciculus 430 Paedopithex 556 Paedotherium 516 Pagellus 136 Pagrus 136 Palaeacodon 370, Palaearctonyx 384 Palaeaspis 32 Palaedaphus 74 Palaeeudyptes 322 Palaeictops 367 Palaelodus 323 _ Palaeobalistum 105 Palaeobates 57 Palaeobatrachus 178 Palaeoborus 324 Palaeocastor 426 Palaeochoerus 473 Palaeocircus 324 Palaeocryptonyx 324 Palaeocyon 390 Palaeodelphis 407 Palaeoerinaceus 369 Palaeogale 393 Palaeogithalus 325 Palaeohatteria 203 Palaeohierax 324 Palaeolagus 433 Palaeolama 486 Palaeolemur 547, 550 Palaeolycus 126 Palaeomastodon 537 Palaeomedusa 250 Palaeomeryx 493 Palaeomylus 84 Palaeonictis 379 Palaeoniscidae 98 Palaeoniscus 98 Palaeonycteris 374 Palaeopeltis 421 Palaeoperdix 324 Palaeophis 220 Palaeophoca 401 Palaeophocaena 409 Palaeopithecini 545 Palaeopithecus 556 Palaeoprionodon 392 Palaeopropithecus 550 Palaeopython 220 Palaeoreas 504 548 Palaeorhinus 260° Palaeorhynchidae 136 Palaeorhynchus 136 Palaeornis 307 Palaeortyx 324 Palaeorycteropus 412 Palaeoryx 503 Palaeoseincus 294 Palaeoscyllium 50 Palaeosinopa 371 Palaeospheniscus 322 Palaeospinax 56 Palaeospiza 325 Palaeosyopinae 465 Palaeosyops 465 Palaeotapirus 448 Palaeoteuthis 31 Palaeothentes 356 Palaeothentinae 356 Palaeotheriinae 459 Palaeotherium 459 Palaeotragus 496 Palaeotringa 323 Palaeovaranus 210 Palaeoziphius 408 Palaepanorthus 356 Palamedea 323 Palapteryx 321 Paleryx 220 Paliguana 210 Palhyaena 396 Palimphyes 140 Paloplotherium 459 Palorchestes 357 Panochthus 419 Panolax 433 Pantholops 500 Pantolambda 507 Pantolambdidae 507 Pantolestes 371 Pantolestidae 371 Pantotheria 360 Pantotheriidae 360 Pantostylopidae 517 Pantostylops 517 Pantylus 192 Panzerlurche 147 Panzerwelse 123 Papageien 324 Pappichthys 117 Parabatrachus 87 Parabderites 356 Paraboselaphus 502 Paracestracion 56 Paracynodon 389 Paradaphaenus 388 Paradosuchus 198 Paragelocus 488 Parahapalops 416 Parahippus 461 Parahyus 475 Parailurus 392 Parameryx 484 Paramylodon 417 Paramys 425 Paraortyx 324 Parapithecidae 553 Parapithecus 553 Paraptenodytes 322 Parastrapotherium 526 Parasuchia 257 Parasuchus 260 Paratapirus 448 Paratylopus 485 Paraxonia 468 Pareiasauridae 189 Pareiasaurus 191 Parepanorthus 356 Pareutatus 421 Parexus 48 Parictis 393 Pariostegus 171 Pariotichidae 192 Pariotichus 192 Parioxys 168 ‚Pelycodus 546 _ Partanosaurus Passalacodon 370. Passalodon 72 Passeres 525 Pastinaca 67 2 Patagiosauria 298 Paterosauridae ur un Patriarchus 516 ” Patriofelis 379 ak Pauecituberculata 355 B2 Paurodon 361 ee Paurodontinae 361 Pedetinae 427 Ba Pediomys 363 ar & Pelagosaurus 268 Pelamyceybium 139° Pelargopsis 3233 Br: X Pelargorhynchus 125 Pelates 133 hi %: Fr Pelecanus 324 RE. Pelecyodon 416 SR Pelecyornis 23 Pelicorapis 135 SE Pelion 163 Br Pelobatochelys 50° Pelomedusa 248 ee Pelomedusidae 218° Ri Peloneustes 237 En Pelophilus 178 x Peloriadapis 550 Bay Pelorosaurus 287° Pelosaurus 162 Pelosuchus 198 x Peltephilus 422 Peltochelys 251 Peltodus 62 N Peltopleurus 111 ae Pelycosauria 193 >era Pelycosimia 260 0 Pentacodon 371 Peraceras 453 Peralestes 360 Peramelidae DI) Peramus 360 Peraspalax 360 Perathereutes 362 Peratherium 363 Perca 133 Perchoerus 473 Pereichthys 133 Percidae 132 a Perhippidium 519 Peribos 505 Perimys 432 Periodus 105 Peripristis 63 Periptychidae 438 Periptychus 439 Perispheniscus Perissodactyla A44 Peritresius 255 Peromyscus 430 Pessopteryx 228 Pessosaurus 228 7723 Petalodontidae 64 Petalodopsis 76 I Petalodus 61 BER I Petalopteryx 1092 WE Petalorhynchus 61 Petrobates 163 E Petrodus 63 Petrophryne 170 Petrosuchus 270 Pezophaps 324 Pfeifhasen 433 P Phalacrocorax 323 Phalangeridae 356 Phalangerinae 357 Phalarodon 228 Phaneropleuridae TA h Phaneropleuron 74 Phanerosaurus 192 Phanomys 432 FURRRT A. ar >? rsaphorus 362 _ Pharyngodophilus 134 Pharyngogsnathi Phascolarctus 357 Phascolestes 360 Phascolomyidae 357 Phascolomys 358 Phascolonus 358 Phascolotherium 359 Phasianus 324 Phenacocoelus 483 Phenacodontidae 439 Phenacodus 439 Bi Phenacops 367 Philothrax 387 Phiomia 537 Phiomys 428 Phlaocyon 392 Phlegethontia 166 Phlycetaenaspis 82 5 Phobereotherium 520 Phocaenopsis 408 Phoca 401 Phocasaurus 198 Phoeciden 401 Phocodon 407 Phoebodus 45 Phoenicopterus 323 Pholidogaster 168 _Pholidophoridae 110 - Pholidophorus 110 Ss Pholidopleurus 111 Pholidosaurus 270 Pholidurus 96 Phorceys 64 Phororhaecus 323 Phosphorosaurus 217 Phyecis 127 Phylactocephalus 126 Phyllodus 133 - Phyllolepidae 84 Phyllolepis 84 Phyllospondyli 160 Physeter 407 Physeteridae 407 Physeterinae 407 Physeterula 407 Physichthys 37 Physoclysti 118 ‚Physodon 407 Physonemus 73 Physostomi 118 Phytosauridae 258 Phytosaurus 258 Picariae 324 Pichipilus 356 Piel 324 - - Pierocleidus 237 Picus 324 Pimelodus 123 Pinacodus 51 Pinguine 322 Pinnipedia 399 Piptomerus 237 Piratosaurus 237 - Pisces 3 — Pisodus 121 Pistosaurus 233 _Pithanodelphis 409 Pithecanthropus. 556 - Pitheeistes 484 - Pitheculites 355, 553 Pitheculus 552 Placentalia 364 Placerias 191 Placochelys 240 Placodermi 26 Placodontidae 238 Placodus 239 Placoidschuppen 4 Placosaurus 210, 421 Placoziphius 407 Plagiarthrus 516 Plagiaulacidae 352 Plagiaulax 352 EEE r Plagiolophus 459 Plagiosternum 173 Planops 416 Plataeomys 432 ‚Platanista 408 Platax 137 Platecarpus 217 Plateosauridae 279 Plateosaurus 279 Platinx 122 Platyacanthus 59 Platychelys 248 Platychoeropus 372 Platycosmus 138 Platygnathus 86 Platygonus 474 Platylaemus 134 Platynota 210 Platyonyx 417 Platyops 168 Platypeltis 257 Platypodosaurus 200 Platyrachis 210 Platyrhina 66 Platysiagum 100 Platysomidae 100 Platysomus 101 Platysternidae 256 Platysternum 256 Plectognathi 142 Plectrolepis 100 Plerodon 269 Plesiadapidae 370 Plesiadapis 370 Plesiaddax 504 Plesiaretomys 425 Plesietis 393 Plesidaerytherium 478 Plesiesthonyx 372 ö Plesiocathartes 324 Plesiocetus 409 Plesiochelydae 249 Plesiochelys 249 Plesiocyon 394 Plesiodimylus 368 Plesiodus 108 Plesiomeryx 481 1esiosauridae 235 Plesiosaurus 235 Plesiospermophilus426 Plesiosuchus 269 Plestiodon 210 Plethodidae 124 Plethodus 124 Pleuracanthidae 42 Pleuracanthus 43 a uuntnerkdae 39 Pleuraspidotherium440 Pleuristion 194 Pleurocoelodon 523 Pleurocoelus 287 Pleurodira 247 Pleurodus 60 Pleurolepis 107 Pleurolicus 427 Pleuronectes 123 Pleuronectidae 128 Pleuronura 160 Pleuropholis 411 Pleuroplax 60 Pleuroptyx 165 Pleurosaurus 206 Pleurosterninae 247 Pleurosternum 247 Pleurostylodon 523 Pleurystylops 525 Plexotemnus 523 Pliauchenia 486 Plicodus 50 Pliodolops 354 Pliohippus 461 Pliohylobates 556 Pliohyrax 532 Pliolagostomus 432 ) Mi Hi, R j “« Regist ‘ Pliopithecus 555 We, y e er. Pliolophus 458 Plioplatecarpus 217 Pliosaurus 237 Pliostylops 523 Plotus 324 Pnigeacanthus 59 Podiceps 322 Podocnemis 248 Pododus 101 Podopteryx 140 Poäöbrotheriinae 485 Po&brotherium 485 Poecilodus 60 Poecilospondylus 19% Pogonodon 397 Poikilopleuron 279 Polacanthus 294 Polacrodon 206 Poliosauridae 194 Poliosaurus 194 Polyacanthus 141 "Polyacrodus 56 Polycladus 494 Polycotylus 238 Polydolopidae 354 Polydolops 354 Polymastodon 354 Polymastodontidae354 Polyodon 96 . Polyodontidae 96 Polyphractus 74 Polyplocodus 87 Polyprotodontia 358 Polypteridae 89 Polypterus 89 Polyptychodon 238 Polyrhizodus 62 Polysemia 176 Polythorax 248 Pomacanthus 134 Pomacentridae 133 Pomognathus 126 Pontistes 408 Pontivaga 408 Pontobasileus 406 Pontoleo 401 Pontoporia 408 ' Pontosaurus 211 Portax 505 Portheus 128 Porthochelys 255 “ Portis 142 Potamogalidae 366 Potamotherium 394 | Praeaceratherium 452 Präanguilla 127 Praedentata 288 Prepotherium 416 Preptoceras 501 Priacodon 359 Priconodon 294 Primates 544 Priodontognathus 295 | Prionolepis 126 Prionodon 51 Priscacara 133 Priscoldelphinus 73, 408 Pristacanthus 72 Pristerodon 201 | Pristerognathus 198 ı Pristicladodus 45 | Pristidae 64 Pristigenys 132 Pristiophoridae 50 Pristiophorus 50 Pristiphoca 401 Pristipomatiden 136 Pristis 65 Pristisomus 107 Pristiurus 50 Pristodus 63 Proadiantus 444 Proadinotherium 520 Proailurus 397 Proantigonia 137 Proasmodeus 524 Probaena 248 Proborhyaena 362 Proboscidea 532 Probubalus 505 Procamelus 485 Procardia 432 Procavia 531 Procladosictis 362 Procervulus 493 Prochalicotherium 524 Prochanos 121 Procolophon 193 Procolpochelys 255 Procynodictis 386 Procyon 392 Procyonidae 391 Prodamaliscus 503 Prodaphaenus 383 Prodieynodon 201 Prodremotherium 488 Proectocion 441 Pro@drium 517 Proeuphractus 421 Proeutatus 421 Proganochelynae 247 Proganochelys 247 Proganosauria 240 Proglires 370 Prognathodus 70 Prognathosaurus 217 Progymnodus 142 Prohalicore 542 Prohegetotherium 516 Proherodius 323 Prohyracodon 452 Prolagostomus 432 Prolagus 433 Prolates 133 Prolebias 122 Prolepidotus 108 Promammalia 358 Promegatherium 416 - Promeles 394 Promephitis 395 : Promerycochoerus 483 Promyliobatis 68 Promysops 355 Pronesodon 520 Proneusticosaurus 234 Pronotacanthus 125 ı Pronycticebus 546 Propächynolophus 458 Propachyrucos 516 Propalaeochoerus 473 Propalaeohoplophorus 420 Propalaeotherium 458 | Propappus 191 Propelargus 323 Properca 133 Prophaeton 324 | Prophoca 401 Prophyseter 407 Proplanodus 526 ' Proplatyarthus 416 Propleura 251 Propliopitheceus 555 Propolymastodon 355 Propristis 65 Propseudopus 210 Propterodon 381 Propterus 109 Proputorius 393 Propyrotherium 527 Prorastomus 542 Prorhizaena 380 Prosauropsis 114 Proscalops 367 Proscapanus 367 Proschismotherium416 Prosciurus 426 Proselachii 41 38° in VW TE ARTE RR a gene ES Dt WR on Zr | Rx NA - Prostrepsiceros 504 - Protopsalis 379 . Protoptychinae 427 Prosimiae 544 Prosotherium 516 Prospaniomys 432 Prosqualodon 407 Prostegotherium 422 Prosthenops 474 Protacaremys 431 Protaceratherium 452 Protadelphomys 432 Protagocerus 502 Protagriochoerus 482 Protamia 117 Protapirus 448 Protauchenia 486 Protautoga 134 Protechimys 4283 Protelotherium 475 Protemnocyon 386 . Proteodidelphys 363 Proterix 369 Proterochersys 247 Proterosuchus 261 Proterotheriidae 442 Proterotherium 443 Protetraceros 502 Protheosodon 441 Prothylacinus 362 Protibis 323 Protitanotherium 466 Protoadapis 370 Protobalistum 142 Protobradys 415 Protoceras 495 Protoceratinae 494 Protocetus 406 Protochriacus 376 Protodichobune 480 Protodonta 358 Protogaleus 51 Protogomorpha 424 Protogonia 439 Protogonodon 439 Protohippus 461 Protoindris 550 Protolabinae 485 Protolabis 485 Protolambda 507 Protomeryx 485 Protophocaena 409 Protopithecus 555 Protoproviverra 362 Protopterus 77 Protoptychus 427 * Protoreodon 482 Protorohippus 458 Protorosauridae 203 Protorosaurus 203 Protoryx 502 Protoselene 438 Protosiren 542 Protosorex 368 Protosphargis 254 Protosphyraena 130 Protosphyraenidae 129 Protostega 254 Protostegidae 254 Prototomus 546 Protragelaphus 504 Protragocerus 502 Protriton 160 Protylopus 484 Protypotherium 516 Provampyrus 374 Provipera 220 Proviverra 380 Proviverrinae 379 Prozaedius 421 Prozeuglodon 406 Psammochelys 247 Psammodontidae 61 Psammodus 61 Psammosteus 30 KEINEN RE “er He) ie. 7 Register, e Ra Pe 240 Psephodus 60 Psephophorus 254 Psephurus 96 Pseudaelurus 398 Pseudamphicyon 388 Pseudamphimeryx 481 Pseudarctos 388 Pseudictis 393 Pseudoberyx 121 Pseudoborhyaena 362 Pseudobos 501 Pseudocreodi 378 Pseudocyon 388 Pseudogaleus 51 Pseudogelocus 488 Pseudolemuridae 545 Pseudolestodon 417 Pseudolops 354 Pseudopachyrucos 516 Pseudopterodon 381 Pseudorca 409 Pseudorhina 64 Pseudorhinolophus 374 Pseudosciurinae 427 Pseudosciurus 428 Pseudosphaerodon 134 Pseudosphargis 254 Pseudostylops 525 Pseudosuchia 260 Pseudosyngnathus 141 Pseudothrissops 114 Pseudothryptus 124 Pseudothylacinus 362 Pseudotomus 425 Pseudotraginae 502 Pseudotragus 502 Pseudotrionyx 257 Psittaci 324 Psittacotherium 414 Psittacus 324 Ptenodracon 306 Pteranodon 307 Pteraspidae 30 Pteraspis 31 Pterichthys 37 Pterocles 324 Pterodactylidae 306 Pterodactyloidea 305 Pterodactylus 306 Pterodermata 303 Pterodon 380 Pteromys 426 Pteronodus 44 Pterosauria 298 Pterosphenus 220 Pterygocephalus 141 Pterygopterus 111 Ptilodus 353 Ptolemaia 371 Ptychacanthus 54 Ptychodonten 65 Ptychodontidae 69 Ptychodontinae 68 Ptychodus 68 Ptychogaster 252 Ptychognathus 200 Ptycholepis 116 Ptychosiagum 200 Ptychotrygon 67 Ptyetodontidae 83 Ptyctodus 83 Ptyonidae 163 Ptyonius 163 Ptyonodus 76 Puffinus 322 Puppigerus 254 Putoriinae 392 Putorius 393 Pyenodonti 102 Pyenodus 105 Pyenosterinx 134 Pygaeus 134 Pygopterus 98 Pyrhocorax 325 DEN WENN Y X Pyrotheria 526 Pyrotherium 527 Pythoniden 220 Pythonomorpha 214 Quercytherium 380 Raben 325 Racken 324 Raja 66 Rajinae 66 Rallus 323 Rana 178 Rangifer 494 Raniceps 127 Raphiceros 499 Ratten und Mäuse 430 Raubbeutler 361 Raubtiere 384 Regnosaurus 295 Reiher 323 Reptilia 179 Rhabdoderma 88 Rhabdodon 293 Rhabdolepis 98 Rhabdosteus 408 Rhacheosaurus 269 Rhachitomi 166 Rhachitomus 168 Rhacolepis 125 Rhadinacanthus 48 Rhadinichthys 98 Rhagatherium 477 Rhamphocephalus 304 Rhamphodus 84 Rhamphognathus 135 Rhamphorhynchidae 304 Rhamphorhynchoidea 303 Rhamphorhynchus305 Rhamphostoma 272 Rhamphosuchus 272 Rhamphosus 140 Rhea 320 Rheidae 320 Rhetechelys 251 Rhina 64 Rhineastus 123 Rhinellus 130 Rhineura 210 Rhinippus 462 Rhinobatinae 66 Rhinobatis 66 Rhinoceridae 449 - Rhinocerinae 451 Rhinoceros 452, 454 Rhinochelys 248 Rhinognathus 52 Rhinolophus 374 Rhinoptera 68 Rhinorajidae 65 Rhinosaurus 217 Rhiptoglossa 210 Rhizodontidae 86 Rhizodopsis 86 Rhizodus 86 Rhizoprion 407 Rhodanomys 428 Rhodeus 123 Rhomaleosaurus 236 Rhombodus 67 Rhomboptychus 87 Rhombus 128 Rhophalodon 196 Rhymodus 61. Rhynchippus 519 Rhynchobatus 66 Rhynchocephalia 201 Rhynchodus 83 Rhynchoncodes 109 Rhynchorhinus 127 Rhynchosauridae 205 Rhynchosaurus 205 Rhynchosuchus 271 a IR 1 £ ei i Rhynesuchus 173 Be En ode RAT ie I, Rhytidosteus‘ 1730 x RE, Rhytina 542 se Rhytiodus 542 ? Ribodon 542 j Ricardolydekkeria Or N Ricardowenia 527 ; Rienodon 163 r Riesenfaultiere 4145 Rileya 260 oe u Rochen 66 5 En , Rodentia 422 N Ronzotherium 452 Pa \ Rüsseltiere 532, "u,7. 78 Rütimeyeria 525 Kr DR Rupicapra 500 ee Rupicaprinae 500° Rusa 494 Rusceinomys 431 Rutiodon 259 Sabursi 391 Saccobranchus 124 Sägefische 64 h j Säugetiere 325 Me ' Sagenodus 76 ER: Saghatheriidae 5314 Saghatherium 531 Saiga 500 Salamandrina 176 Salmo 121 nt. Salmonidae 121 u” Saltopus 281 BT Samotherium 496 Sandalodus 60 Saniva 210 ur Sapheosaurus 206 > Sarcolestes 295 Sarcophilus 362 \ Sarcothraustes 377° x Sardinioides 43047 RE Ze Sardinius 130 RE. Sarginites 119 > Sargodon 108 Sargus 136 Sarolemur 480 Sauranodon 206 Sauranodontidae 205 Sauravus 193 El Saurichthys 96 PR?) \r Saurii 207 a! Saurischia 278 1 Saurocephalus 128 nt Saurodelphis 408 I Saurodon 128 N Saurophidium 206 Sauropleura 165 > Sauropoda 2833 Sauropoden inc. sedis. 288 es Sauropsis 114 RL ®: Sauropterygier 229 Saurorhamphus 125 Saurorhynchus 97 VE Saurostomus 114 ya Saururae 316 Dt Scabellia 525 3 IE 5 Scalabinitherium ML Scaldia 64 gät Scaldicetus 407 Scalops 367 Scaniornis 323 Scapanorhynchus a Scaphaspis 31 Scaphirhynchus 95 Scaphognathus 305 Scaphonyx 260 Scaptonyx 367 Scaroidei 133 Scarus 134 Scatophagus 134 Scaumenacia 74 : Scelidosauridae 293 Scelidosaurus 293 B Scelidotherium 418 Schellfische 127 - Schildkröten 241 Schismotherium 416 Schistomys 432 _ Schizotherium 468 Schlangen 218 Schlangenfische 1283 Schmelzschupper 90 Schollen 128 Schuppenlurche 147 Schuppensaurier 207 "Schwalbe 325 - Schwanzlurche 174 Schweine 472 Schwertfische 140 Schwimmvögel 322 —_ Seiaenidae 132 = ..Seiamys 431 = — Seincoidae 210 — — Seincosaurus 164 . _ Seiuravus 425 — Seiurinae 426 — — Seiurodon 425- Bo: Sciurognathi 425 — Seiuroidea 426 . Seiuroides 427 Sciuromorpha 424 3 Sciuromys 429 Bi: Sciuropterus 426 ir Sciurus 426 B* Sclerocalyptus 419 —— Selerocephalus 168 - — Selerodermidae 142 ER Scleromochlus 261 —- Seleromys 431 - Selerorhynchus 65 — — Selerosaurus 190 Scoliodon 51 Scomber 139 _ Sceomberodon 139 - Scombresocidae 122 Scombresociden 133 =. Seombresox 122 _ Scombridae 139 Seombroclupea 120 Scopelidae 130 ——_ Scopeloides 131 — Sceorpaena 140 u Scorpaenidae 140 E: Scorpaenoides 140 E.- _ Seorpaenopterus 140 ' . Scotaeumys 432 ° Serobodus 108 Seylacosauridae 197 — _ Seylacosaurus 198 =. Seylliidae 50 ° _ Seylliodus 50 ' Seylliium 50 . ssyllomus 255 - Scymnosaurus 198 Scymnus 50 Seytalophis 220 Seekühe 540 ' Seeleya 163 Seelidotherium 417 Seepferdchen 141 Selache 53 - Selachii 48 Selatherium 516 Selenacodon 354 Selenodontia 480 . Sellosaurus 279 = » Semiophorus 137 Semnopithecus 553 -Sericodon 268 Seriola 137 Serpentarius 324 ' Serranus 138 Serratodus 63 Serrolepis 107 E nadon 198 _ . Seymouria 189 Shastasaurus 228 Sicarius 61 Siebenschläfer 428 Sigmogomphius 427 Siluridae 123 Simiae 545 Simiidae 555 Simocyon 388 Simoedosaurus 205 Simolestes 237 Simosaurus 233 Simplicidentata 425 Singvögel 325 Sinopa 380 Sipalocyon 362 Siphneus 431 Siphonocetus 410 Siphonostoma 141 Sirenia 540 Sirenoidea 77 Sironectes 217 Sitta 325 Sivatheriinae 496 Sivatherium 496 Smerdis 133 Smilodectes 370 Smilodon 398- Smilodontopsis 398 Sminthus 429 Socnopaea 123 Solea 128 Solenodon 126. 366 Solenognathus 140 Solenorhynchus 141 Solenostomiden 141 Sontiochelys 250 Sorex 368 Soricidae 368 Soricidens 123 Spalacinae 431 Spalacotherium 359 Spalax 431 Spanidon 125 Spaniomys 432 Sparagmites 167 Sparassodonta 362 Sparidae 135 Sparnodus 136 Spathiurus 111 Spathobatis 66 Spathodactylus 122 Spatula 323 Spatularia 96 Spechte 324 Spermophilus 426 Sphaerodontidae 107 Sphaerodus 108 Sphagebranchus 127 Sphargis 253 Sphenacanthus 53 Sphenacodon 196 Sphenocephalus 132 Sphenodon 201, 206 Sphenodontidae 206 Sphenodus 52 Sphenonchus 53, 56 Sphenosaurus 168 Sphenospondylus 292 Sphenotherus 417 Sphodromys 432 Sphyraena 135 Sphyraeniden 135 Sphyraenodus 139 Sphyrna 51 Spinacidae 49 Spinacorhinus 70 Spinax 50 Spitzmäuse 368 Spondylosaurus 237 Springmäuse 429 Squalifera 64 Squalodon 407 Squalodontidae 407 Squaloraja 70 Squalorajidae 69 Squamata 207 Register. Squatina 64 -Squatinidae 64 Stachelschweine 431. Staganolepis- 258 Staurotypus 256 Stechrochen 66 Steganopodes 323 Stegocephali 147 Stegodon 539 Stegomus 260 Stegopelta 294 Stegops 165 Stegosauridae 293 Stegosaurus 293 Stegotherium 421 Steiromys 431 Stemmatodus 104 Stenarosaurus 237 Steneofiber 426 Steno 409 Stenogale 393 Stenogenium 523 Stenometopon 205 . Stenomylus 485 Stenopelix 294 Stenoplesictis 392 Stenosaurus 268 Stenostephanus 520 Stenotatus 421 Stephanodon 394 Symbos 501 Symoliophis 219 Symphodus 134 Symphyrosaurus 288 Synapsida 187 Synconodon 507 Syndyoceras 495 Synechodus 56 - Syngnathiden 141 Syngenathus 141 Syngonosaurus 295 Synoplotherium 377 Syntegmodus 124 Syodon 196 Systemodon 448 Taeniodus 60 Taeniolabis 354 Tagraubvögel 324 Taligrada 507 Talpa 367 Talpavus 367 Talpidae 367 Tamias 426 Tanaodus 62 Taniwhasaurus 217 Tanystrophaeus 281 Taoperdix 324 Taphaetus 324 Stephanospondylus192 | Taphozous 374 Stereocephalus 294 Stereorhachis 194 Stereospondyli 171 Stereosternum 240 Sternothaerus 248 Sterrholophus 296 Sthenurus 357 Stiparus 475 Stichacanthus 59, 63 Stichomys 432 Stilauchenia 486 Stilotherium 355 Störe 95 Stomatidae 138 Stomatiden 126 Stratodontiden 125 Stratodus 125 Strauße 320 Streblodus 59 Strepsiceros 504 Strepsodus 86 Streptospondylus 282 Streptostylica 183 Strigogyps 325 Strinsia 127 Strix 325 Strobilodus 1145 Strophodus 56 . Struthiones 319 Struthionidae 320 Struthiosaurus 294 Sturmvögel 322% Stylacodon 361 Stylacodontidae 360 Stylemys 252 Stylhippus 519 Stylinodontinae 414 Stylodon 361 Stylodontidae 106 Stylodus 134 Stylognathus 363 Stylonodon 415 Stylorhynchus 97 Stypolophus 380 Subungulata 528 Suchodus 269 Suidae 472 Sula 324 Sumpfschildkröten 251 Sumpfvögel 322 Sus 474 Sycium 431 Syllaemus 135 Symborodon 467 Taphrosaurus 237 TaphrosphySs 248 Tapinocephalus 198 Tapinopus 324 Tapiravus 448 Tapiridae 446 Tapirinae 448 Tapirotherium 447 Tapirulus 481 Tapirus 448 Tarsiidae 549 Tarsius 549 Tatusia 421 Tauben 324 -ı Taurinichtys 134 Taurotragus 504 Taurus 505 Taxidea 395 Taxotherium 381 Teiidae 210 Telacodon 363 Teleidosaurus 269 Teleoceras 453 Teleorhinus 269 Teleosauridae 267 Teleosaurus 268 Teleostei 117 Teleostomi 84 Telepholis 135 Telerpeton 192 Telmatherium 465 Telmatocyon 378 Telmatolestes 547 Telmatornis 323 Telmatosaurus 292 "Temnocyon 387 Temnospondyli 166 Temnotrionyx 257 Tephrocyon 389 Teracus 324 Teratosaurus 279 Terrapene 252 Tersomius 169 Testudinata 241 Testudinidae 251 Testudininae 252 Testudo 252 Tetheodus 126 Tetraceratops 196 Tetraceros 502 Tetraclaenodon 439 Tetracus 369 Tetragonolepis 197 Tetragonopterus 123 i Tetralophodon 538 Tetramerorhinus 443 Tetrao 324 Tetraprotodon 476 Tetrapterus 140 Tetrodon 142 Teutomanis 413 Thalassemydidae 250 Thalassemys 250 Thalassictis 396 Thalassocetus 407 Thalassochelys 254 Thalattosauria 206 Thalattosauridae 206 Thalattosaurus 207 Thalattosuchia 269 Tharrias 120 Tharsis 119 Thaumas 64 Thaumastognathus 477 Thaumastolemur 550 Thaumatosaurus 236 Thecodontosauridae 279 Thecodontosaurus 280 Thecophora 253 Thecospondylus 280 Thectodus 54 Thegornis 324 Thelodus 29 Thelolepis 29 Theosodon 441 Thereutherium 378 Theridomyinae 428 Theridomys 428 Theriodesmus 198 Theriodontia 196 Theriosuchus 270 Therocephalia 197 Theromora 188 Theromorpha 188 Theropleura 194 Theropoda 278 Thescelus 248 Thespesius 291 Theuthiidae 135 Thinocyon 378 Thinohyus 473 Thinolestes 547 Thinopus 173 Thinosaurus 210 Thiosmus 395 ' Thlattodus 115 Thoatherium 443 Tholodus 107 Thomashuxleya 524 Thomomys 427 Thoracopterus 111 Thoracosaurus 271 Thrinacodus 44 Thrissonotus 100 Thrissops 120 Thrissopteroides 125 Thryptodus 124 Thursius 87 Thyellina 50 Thyestes 34 Thylacinus 362 Thylacoleo 357 Thylacoleoninae 357 Thylacotherium 360 Thynnichthys 123 Thynnus 139 Ticholeptus 483 Tigrisuchus 198 Tillodontia 371, 521 Tillodontidae 371 Tillomys 425 Tillotherinae 372 Tillotherium 372 Tinami 321 Tinamus 322 Tinca 123 f Tinoceras 509 Tinodon 359 Titanichthys 83 Titanomys 433 Titanophis 220 Titanops 467 Titanosaurus 287 Titanosuchus 198 Titanotheridae 464 Titanotheriinae 465 Titanotheriomys 425 Titanotherium 466 Tolypeutes 421 Tomicosaurus 196 Tomistoma 271 Tomitherium 546 Tomodus 59 Tomognathidae 126 Tomognathus 126 Toretocnemus 2283 Torfkuh 506 Torosaurus 296 Torpedininae 66 Torpedo 66 Totanus 322 Toxochelys 255 Toxodon 521 Toxodontherium Toxodontia 518 Toxodontidae 521 Toxoprion 59 Toxotes 134 Trachemys 252 Trachiniden 134 Trachodon 291 Trachodontidae 291 Trachyacanthidae 59 Trachyaspis 256 Trachynotus 137 921 Trachytypotherium517 Tragelaphinae 504 Tragelaphus 504 Tragocerus 503 Tragoreas 504 Tragulidae 486 Tragulinae 487 Tragulus 487 Transpithecus 516 Traquairia 47 Trechomys 423 Tremataspidae 35 Tremataspis 35 Trematops 169 Trematosaurus 171 Tretosternum 251 Triacanthodon 359 Triacranodus 43 Triaenaspis 125 Triaenodon 51 Triarchodon 198 Tribelesodon 306 Tribolodon 359 Tricentes 376 Triceratops 296 Trichechiden 401 Trichiurichthys 137 Trichiuridae 136 Trichogaster 141 Trichophanes 132 Trieleidus 237 Triconodon 359 Triconodontidae 359 Trigla 140 Triglidae 140 Triglochis 52 Trigloides 140 Triglyphus 352 Trigodon 520 Trigonias 452 Trigonodon 136 | Trigonodus 60, 64 Trigonolestes 480 Trigonorhina 66 Trigonostylopidae 525 Trigonostylops 525 Triisodon 377 Triisodontinae 377 Trilophodon 538 Trimerorhachis 169 Trimerostephanus 523 Trinacromerum 238 Tringa 322 | Triodus 43 Trionychia 256 Trionychiidae 257 Trionyx 257 ' Triplopterus 87 Triplopus 451 Tripriodon 354 Tripterus 87 Trispondylus 196 Tristichopterus 87 Tristychius 54 Tritemnodon 380 Trituberculata 360 Tritylodon 352 Tritylodontidae 351 Trocharion 395 Trochictis 394 Trochoceros 506 Trochosuchus 198 Trochotherium 394 Trogolemur 549 Trogon 324 Trogontherium 427 Trogosus 372 Tropidemys 250 Trucifelis 398 Trygon 66 Trygoninae 66 Trygonobatus 66 Tuditanus 165 Tulodon 381 Tupajidae 366 Turdiden 325 Turdus 325 Turinia 29 Tursiops 409 Tychostylops 523 Tylopoda 484 Tylosaurus 217 Typotheria 513 Typotheriidae 516 Typotherium 517 Typothorax 260 Tyrannosaurus 281 Tyrsidium 166 Uestisaurus 294 Uintacyon 383 Uintatherium 509 Uintornis 325 Umberfische 132 Undina 89 Ungulata 435 Unpaarzeher 444 Uraeus 114 Urenchelys 127 Urfleischfresser 375 Urmiatherium 503 Urocordylus 163 Urodela 174 Urogymnus 67 Urolophus 67 Uronautes 237 Uronemus 75 Uropeltis 219 Urosphen 140 Ursavus 391 Ursidae 390 Ursus 391 Utaetus 422 | Viverravinae 383 . Zanclodon 279 DR 211 Varanus mor Vassacyon A Vatieinodus 60 Vertebrata 1 y Vespertiliavus I er Vespertilio 374 FR K: Vesperugo 374 » 4 2 ar j Viverra 395 Viverravus 383 Viverridae 395 Vögel 308 NT vollwirbler 11° Vomer 137 a, Vulpavus 3BATr7 7 Vulpes 390 n j wale 401 Wardichthys 101 Washakius 549 _ ü Weichflosser 127° 7% Weißfische 122 17 Weissia 168 a Welse 123 we Wirbeltiere 1 er Wodnika 56 a Wühlmäuse 430 a Wynyardia 357 = Xenacanthus 43 Xenarthra 4143 K Xenochelys 256 = fe X.enochoerus 473 res Xenopholis 105° Xenorhynchus 323 Xenotherium 366 Xenurus 421 Xestops, 240 777 zz Xiphias 140 = Xiphiidae 140 ul Xiphiorhynchus 140 bir Xiphodon 480 Xiphodontherium u Xiphodontidae 480 Xiphopterus 139 Ka xXiphotrygon 67 . 7 zes Xotodon HAT a ar? Xylotherium 526 De Xystracanthus 63 Xystrodus 59 Ur za ahnkarpfen 122? ahnwale 406 WR Zalabis 454 an: Zalambdodonta 366 Zamicrus 416 Zapodinae 429 E Zarhachis 408 Br Zatrachis 169 ii Zebu 506 & Zenaspis 33 #0? Pag Zetodon 439 At. Zeuglodon 406 Ba Zeuglodontidae 405: " Zibetkatzen 3957 Ziegenmelker 324 Ziphiinae 408 Ziphius 408 gi Zitterrochen Ber Zwerghirsche 486 Zygaena 51 Rn Zygobates 68 Zygolestes 355 Zygolophodon 537 iz Zygoramma 2356 Zygosaurus 168 Br “ 7 77 er PM: R Pa BEER KeRose re h = amaWa S m e BES B us ki 7 MÜNCHEN und BERLINW.10 - Grundzüge der Paläontologie (Paläozoologie) von KARL A.von ZITTEL neubearbeitet von Dr. FERDINAND BROILI a. o. Professor an der Universität München I. Abteilung: INVERTEBRATA DRITTE vermehrte und verbesserte Auflage Ei 590 Seiten gr. 8° mit 1414 Abbildungen — Preis in Leinwand geb. M. 18.— INHALTS-ÜBERSICHT: Einleitung Begriff u. Aufgabe der Paläontologie “ Systematik l. Stamm Protozoa (Urtiere) 1. Klasse Rhizopoda 1. Stamm Coelenterata be 1. Unterstamm Porifera B.;: Klasse Spongiae = a" 2. Unterstamm Cnidaria } 1. Klasse Anthozoa (Pilanzentiere) 2. Klasse Aydrozoa III. Stamm Echinodermata (Stachelhäuter) A. Pelmatozoa | 1. Klasse Crinoidea (Seelilien) 2. Klasse Cysloidea 3 ik 3. Klasse Blastoidea . Asterozoa 1. Klasse Ophiuroidea 2. Klasse Asteroidea C. Echinozoa l. Klasse Zchinoidea (Seeigel) 2. Klasse Aolothurioidea IV. Stamm Vermes (Würmer) V. Stamm Molluscoidea l. Klasse Bryozoa 2. Klasse Brachiopoda VI. Stamm Mollusca 1. Klasse Lamellibranchiata 2. Klasse Scaphopoda 3. Klasse Amphineura 4. Klasse Gastropoda 5. Klasse Cephalopoda VII. Stamm Arthropoda (Gliedertiere) l. Unterstamm Branchiata 1. Klasse Crustacea 2. Klasse Merostomata 2. Unterstamm Tracheata l. Klasse Myriopoda 2. Klasse Arachnoidea Handbuch der Be unter Mitwirkung von Ww. PH. SCHIMPER und W. SCHENK Bi herausgegeben von KARL A. von ZITTEL 5 Bände gr. 8° Ermäßigter Gesamtpreis brosch. M. 65.—, geb. M. 77.— Einteilung des Werkes: I. Abteilung: Paläozoologie (vier Bände) 1. Band: Protozoa, Coelenterata, Echinodermata, Mollusca, 772 Seiten mit 558 Abbildungen, 1876—1880 2. Band: Mollusca und Arthropoda, 893 Seiten mit 1109 Abbildungen, 1881— 1885 3. Band: Vertebrata (Pisces, Amphibia, Reptilia, Aves), 900 Seiten mit 719 Ab- bildungen, 1887— 1890 4. Band: Vertebrata (Mammalia), 799 Seiten mit 590 Abbildungen, 1892—1893 II. Abteilung: Paläophytologie (ein Band) 958 Seiten mit 429 Abbildungen, 1890 Geschichte der Geologie und Paläontologie bis Ende des 19. Jahrhunderts von | “ KARL A. VON ZITTEL er h XI und 868 Seiten Preis M. Ka Dieses Werk bildet den 23. Band der "Geschrchie der Wissen- a schaften in Deutschland“, herausgegeben durch die historische Kommission bei der Kgl. Bayer. Akademie der Wissenschaften. INHALTS-ÜBERSICHT A Das geologische Wissen im Altertum — Anfänge der a kunde und Geologie — Das heroische Zeitalter der Geologie von 1790— 1820 Neuere me der Geologie und Paläontologie — Kosmische Ce =. Versteinerungskunde (Paläontologie) = IR ur HN mL 7489