Eh te 2 $ en ge ee Te en SITE - en, an A LSNI NVINOSHLINS S3IUWYEIT LIBRARIES SMITHSONIAN IN z = En X 2 = = Ir Pe N = = zZ 4 ‚nf Sa 2 N z zZ 5 $ ie) L .7 YH Oo RN I ON r GH, ZN 2 2 = 2 77 = N z E = 2 = > = 77) 2 w) a zZ (72) lIES SMITHSONIAN _ INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLIWS S: n % z TEN ve PET zZ N. E 4N nn ei | | ä = Y ARE S || i >- Mr) v " je == N L> N IN Fe N es) t >) ] :> < a 4 m 1077 | S_ SE 7) Pi En w j — N bil Mer I. > 1: Division of Mollusks = Zr ie 3 Sectional Library Al nun pP: 4 a vY N ERTTE, EIEYYEY N INSTITUTION NOILNLILSNI = / ‚@ h- @ Ns EG 2? E EN ET Th » rund > N Nu N | = 7 = 5 ” N Fi z 5 LSNI_NVINOSHLIWS, S31UVYAIT_LIBRARIES SMITHSONIAN IN 7 . ., Z zZ R = | < & 5 < VEREDELTER : E dE3 BGH 2 3 2 | EU ET EN 2 E —_ UN oc — E >> 7) E 5 we = IES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLIWS $% 5 z # z r = rd . n . Fr a’? 2 7 X . — X —_ [04 ng : = = : | = Zr, 4 1 [00) BETA —_ (0%) _ 0} N NOILNLILSNI NVINOSHLINS 53 ıIuvyg Li BRARI ES „SMITI 2 ‚< Z < AT: = z = zSN 3 > 7 > 7) ü X > [@) = [e) Es \ [e) 2 = z E EN = > { = > 9“ = > z 7) = 17) a 7_LIBRARI ES SMITHSONIAN _ INSTITUTION NOILNLILSNI NVING z Ins > v, * 5 es z x LG j — = N = 1, DP : & ZEN © 27773 e X = = r 0 = m = e) = # (=) = [e) 2 en 2 En zZ Y_NOILNLILSNI NVINOSHLINS _S314W4911 LIBRARIES SMIT 5 = E 2 Z 2 = en = m 4 = = > ad =) 7 b= I = >= GL r 2 F 2 2 ,% an m (42) 7), , = 7 = Br z 1 _LIBRARIES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NYIN RR 2) Be 7) z < = < = | 2.04 3 x 4 Qn Q N UN 0 . @ I ®) = RR, IN [®) E = > = ER >" = 7) = (77) Ars = 177) \ _NVINOSHLINS S31I4VYA17 LIBRARIES SMITI (72) = n 12) 2 N wu 77) ul 77 1 = = = - :.; < ZEN .<£ jr < . S na m S en Er z —) zZ ] LIBRARIES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVING 2 Z 2 z =; jo") = ee) = zei R Eu 5 2» = 5 x > m: > F= > NN 3 = = Hm 2 2) == en % al z n v NOILNLILSNI NVINOSHLINS S31UV49117 SMITI u zZ u z u“ En Z S Be: = er 4 Be AR er: en z E 2% = = > = > = S >» 2 7) = 7 ae 4 7_LIBRARIES SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVING BRAR IES ILNLILSNI BRARIES ILNLILSNI ILNLILSNI Handbuch Gonchyliologie una Malacozoologie Division of Mollusks Sectional Library von N w ge D D- R. A. Philippi, Mitglied der kk. Akademien der Wissenschaften von Neapel, Turin, u. m. a. 8. Gesellschaften etc. KIEFFE FE Halle, Verlag von Eduard Anton, 1853. Br sr e } ’ f ET ‚tgenl nr una au una A ah be AR r A vr | BR Be EINS er 2 o- Zn 5 “ ’ PR zn in Ri 1 N h ‚alla N + \ N ‚auinA hinab go ‚is ua ie N 3 Ka ü; a A Re ER re In dem vorliegenden Werke habe ich versuchen wollen, ein möglichst getreues und vollständiges Bild des gegenwärtigen Zustandes der Malakozoologie zu geben, und die Resultate der zahlreichen Arbeiten über diesen Zweig der Naturgeschichte zu- sammenzustellen, welche in den letzten Jahren erschienen sind. Ich hoffe dadurch einem vielfach gefühlten Bedürfniss derjenigen abgeholfen zu haben, denen es an Zeit oder literarischen Hülfs- mitteln gebricht, sich mit dem gegenwärtigen Stand dieser Wis- senschaft vertraut zu machen, namentlich denjenigen Personen, welche, ohne Zoologen von Fach zu sein, an der Beschäftigung mit der Conchyliologie-ihre Freude finden. Doch dürfte auch für den Gelehrten dieses Werk nicht ohne allen Nutzen sein. Schon bei mehreren Gelegenheiten habe ich meine Ueber- zeugung dahin ausgesprochen, dass die Conchyliologie nicht auf dem gleichen Standpunkt mit den meisten übrigen Zweigen der Zoologie steht, indem man im Allgemeinen die Untersuchung der Thiere vernachlässigt, und sich mit dem Sammeln und Be- trachten der leeren Gehäuse vorzugsweise beschäftigt hat, welche durchaus keine so wesentliche Theile des Geschöpfes sind, wie die Knochen bei den vollkommneren Thieren. Hieraus entspringt das Unsichere und Schwankende der Systematik, welches demjeni- gen, der sich speciell und vom wissenschaltlichen Standpunkt mit dem Studium der Conchyliologie beschäftigt, so peinlich ist, und daher kommt es auch wohl, dass noch immer manche Gelehrte dieses Studium als eine nicht recht ebenbürtige, um nicht zu sagen, unwürdige Beschäftigung betrachten. Auf der andern Seite ist die genaue Untersuchung der blossen Gehäuse um so nothwendiger, als dieselben sich in den Eingeweiden un- serer Erde als die häufigsten Ueberreste und Denkmäler der frü- heren längst untergegangenen Schöpfungen erhalten finden, und daher ihre Kenntniss nicht nur im Allgemeinen für die Erfor- schung der Urgeschichte des Erdballs, sondern ganz besonders für den Geognosten von der höchsten Wichtigkeit ist. Dass diese Kenntniss aber nothwendig auf der Grundlage der lebenden Con- \ 1% IV chylien beruhen muss, ist wohl von selbst einleuchtend, und wird zum Ueberfluss durch die zahlreichen Missgriffe, welche diejenigen Paläontologen, die mit der Conchyliologie nicht ver- traut sind, täglich begehen, bewiesen. Ich babe mich bemüht, das was wir von der Beschaf- fenheit des Thieres der CGonchylien wissen, so vollständig und dabei so kurz wie möglich wiederzugeben, und namentlich auch die Untersuchungen von Loven über die Beschaffenheit der Zähne an der Zunge der Schnecken sorgfältig berücksichtigt: möchten doch diese Untersuchungen recht bald über sämmtliche Genera der Mollusken sich erstrecken! Die Geschichte und Systematik der Malakozoologie habe ich nur kurz behandelt, mich auf Angabe der wesentlichsten Momente beschränkt, und nur die neuesten Systeme vollständig aufgeführt. Ueber das Sammeln, Reinigen und Aufbewahren der Conchylien bin ich etwas weitläuftiger gewesen, und hoffe dadurch vielen Lesern dieses Buches einen Dienst geleistet zu haben. Eben so habe ich die Terminologie der Gonchylien umständlich abgehandelt. Ich habe alsdann eine Systematische Aufzählung aller Genera und der meisten Subgenera, sowohl der fossilen wie der lebenden Conchylien folgen lassen, mit Ausschluss der meisten zweilelhaften, und solcher, welche nach einer — meines Erachtens — selır tadelnswerthen Methode auf die Weise errich- tet sind, dass ein blosser Name mit Beifügung eines oder ein paar Artnamen, die den Typus des neuen Genus oder Subgenus bilden sollen, hingestellt ist, wobei es lediglich dem Leser über- lassen bleibt, zu errathen, durch welche Kennzeichen das neue Genus sich wohl von den älteren unterscheiden möge. Ich habe dabei in Beziehung auf die Synonymik den Grundsatz zu befolgen mich bestrebt, dass der älteste systematische Name festgehalten werden muss, wenn er auch weniger bekannt gewor- den sein sollte, und mir nur seltene Ausnahmen hiervon ge- stattet; so habe ich mich z. B. nicht entschliessen können, für Planorbis Muerr. und Physa Drar. die älteren Adansonschen Namen Coretus und Bulinus zu substituiren. Ich bin aber nicht der Meinung, dass jeder ältere Name ein Recht darauf hat, die neueren wieder zu verdrängen, sondern dass erstlich alle Namen V von nicht wissenschaftlichen oder vielmehr nicht systematischen Schriftstellern durchaus unberücksichtigt bleiben müssen; so z.B. die generischen Namen von Martyn, Chemnitz etc. Auch glaube ich nicht, dass die Namen von Humphrey Anspruch machen kön- nen in der Wissenschaft zu figuriren; ich habe sie daher nur dann aufgeführt, wenn sie ein späterer Schriftsteller wieder her- vorgesucht hat, und ihnen dann das Datum dieses letzteren ge- ‘geben. Zweitens glaube ich, dass ein bestimmter Abschnitt fest- gesetzt werden muss, über den nicht hinausgegangen werden darf, und als solchen habe ich das Jahr 1757 angenommen, in welchem die zehnte Ausgabe von Linne’s Systema naturae sowie Adanson’s histoire naturelle du Senegal erschienen sind, und die älteren Namen ignorirt. In manchen Fällen ist es sehr schwer, das richtige Datum eines Namens zu ermitteln, namentlich bei den Werken, welche in Lieferungen während eines längeren Zeitraums erschienen sind, oder wenn man gezwungen ist, die unvollständigen Citate der Franzosen oder Engländer zu benutzen. Die Cirripedien habe ich als einen Anhang ebenfalls in dieses Werk aufgenommen, ungeachtet sie nicht zu den Mol- lusken gerechnet werden können, da wohl die meisten Lieb- haber die Gehäuse derselben in ihre Sammlungen aufnehmen. Obgleich ich selbst eine ziemliche Zahl conchyliologischer Werke besitze, und mehrere Reisen nach Göttingen gemacht habe, um die dortige Bibliothek zu benutzen, so habe ich doch versäumt, manche Schriftsteller, z. B. Bolten, Klein, Humphrey, Scopoli selbst nachzusehn. Der Umstand, dass ich durch die Folgen der glorreichen Schlacht bei Bronzell mich veranlasst ge- sehn habe, meine frühere Stellung als Direktor der höheren Ge- werbschule in Kassel aufzugeben, und eine Reise nach Chile an- zutreten, hat mich verhindert, dieses nachzuholen, manche kleine Lücken meines Conceptes auszufüllen, und überhaupt dem Werke die Vollendung zu geben, welche ich demselben gern ertheilt hätte. Ich habe das Manuscript auf dem Schiff während der Reise ins Reine geschrieben, und dabei nur einen sehr kleinen Vorrath von Büchern consultiren können. Ich habe in dieser Beziehung die Nachsicht meiner Leser recht sehr in Anspruch zu nehmen, hofle aber, dass mehreren dieser Uebelstände durch Freundes-Hand abgeholfen werden wird, indem Herr Dr. Giebel VI in Halle die Güte gehabt hat, meine Arbeit durchzusehen, und die Lücken auszufüllen, wofür ich demselben auch öffentlich meinen Dank abzustatten, mir nicht versagen kann. Mit der Herausgabe dieses bis auf «die letzte Revision fertigen Werkes wollte ich nicht länger warten, da ich nicht vorauszusehn ver- mag, ob es mir die nächsten Jahre möglich gemacht haben wür- den, selbst die erwähnten Lücken auszufüllen. Bei den Genus-Namen habe ieh die Etymologie jedes Mal angegeben, und zur Bequemlichkeit der Anfänger die Aussprache in Beziehung auf die Betonung der Sylben, wo es nöthig schien, auf die gewöhnliche Weise bezeichnet. Leider habe ich hierbei das vortreffliche Werk von Herrmansen, und den Agassizschen Nomenklator nicht vergleichen können. Das dreifache Register am Ende: 1) über sämmtliche nicht im systemalischen Theile berücksichtigten Genera und Subgenera der Mollusken und Rankenfüsser, 2) das alphabetische Verzeich- niss der Kunstausdrücke, 3) das allgemeine Register über sämmtliche im Buche vorkommende systematische Namen — werden, glaube ich, die praktische Brauchbarkeit dieses Hand- buches nicht wenig erhöhen. Es war anfangs meine Absicht, dieses Werk mit Holzschnit- ten zu versehen, und — wenn auch nur in blossen Umrissen — die Formen sämmtlicher Genera anzugeben, allein die Umstände haben dies nicht erlaubt. Vielleicht wird es mir möglich, spä- terhin in einem besondern Werkehen dieselben nachzuliefern, Geschrieben am 18. Oetbr. 1851 in der Nähe von Cap Hoorn an Bord der Hamburger Brigg Bonito. D" Rs A, Philippis — HOFFE Inhaltsverzeichniss. Erste Abtheilung. Von den Mollusken im Allgemeinen, vom Sammeln derselben, ihrer Reinigung und Aufbewahrung, endlich Terminologie der Gehäuse. Erstes Kapitel. Von den Mollusken im Allgemeinen. ar — 9 Stellung der Mollusken im Thierreich 1. — Innerer Bau der Weich- thiere 2. — Körperbedeckung derselben 3. — Entstehung und Bildung des Gehäuses 4& — Textur der Schale 6. — Epidermis 8 — Nahrung der Mollusken 8, — Zweites Kapitel. Geographische Verbreitung der Mollusken. 9—16 Wohnort 9. — Tiefe, bis zu welcher sie im. Meer leben 9. — Vor- kommen im Süsswasser und Salzwasser 10. — Verbreitung der Landschne- cken 11, — der Süsswassermollusken 11, — der Meeresconchylien im All- gemeinen 12. — Fauna des nördlichen Eismeeres 13, — des Mittelmeeres 13, — der grossen Afrikanisch-Arabischen Wüste 13, — Südafrikas 14, — der Kanarischen Inseln 14, — des Westindischen Meeres 14, — des Fest- landes von Südamerika 14, — der Westküste Amerikas 14, des Stillen Oceans 15. — von Neuholland, von Java 15, — des inneren Asiens 16, — des In- dischen Oceans 16. Drittes Kapitel. Nutzen und Schaden der Weichthiere für den Menschen . . . a a ar er ne rn ISO Mollusken dienen als Nahrung 16, — als Köder 17, — zum Schmuck 17, — zur Bereitung von Farben etc. 18, — als Geld 18, — zum Kalkbren- nen 19; — schaden den Gewächsen durch ihre Gefrässigkeit 19, — und dem Holzwerk im Meere 19. Viertes Kapitel. Kurze Geschichte der Malakozoologie. . 19—38 Zeit vor Linne 19. — Linne’s System 20. — System von Adanson 22. — P. S. Pallas 23. — X. Poli 24. — Cuvier stellt zuerst die Klasse der Mollusken auf 25. — Dumeril und Lamarck, Ordnungen derselben 25. — Schriftsteller, welche durch Beschreibung der Arten sich Verdienste erworben haben: Martini und Chemnitz, Kiener,, Reeve, Sowerby 25. — Systeme von D. Montfort, Megerle von Mühlfeldt, Schuhmacher 27. — Systeme von Cuvier 28, — von Lamarck 30, — von d’Orbigny 32, — von Gray 35. Fünftes Kapitel. Vom Sammeln der Conchylien . . . . 38—43 Sammeln am Strande 38. — Fischen mit dem Rechen 39, — mit dem Sacknetz 39, — mit dem Schleppnetz 40), — in Schwämmen, Korallen, im vi Magen der Seefische 41. — Aufsuchen der Süsswassermollusken 41, — und Landschnecken 42. — Heimbringen nach Hause 42. Sechstes Kapitel. Vom Reinigen der Conchjlien . . . 43-46 Herausnehmen des Thieres aus dem Gehäuse 43. — Abwaschen der Con- chylien 44. — Entfernen des fremdartigen Ueberzuges auf mechanischem We- ge, und durch Säure 44. — Entfernen der grünen Färbung 45. — Ausbes- sern von Löchern 45. — Wiederherstellung des natürlichen Glanzes 45. — Anleimen abgebrochener Stücke 46. Siebentes Kapitel. Vom Aufbewahren der Gonchylien . . 46-50 Conchylienschränke 46. — Ankleben der Conchylien auf Brettchen oder ” Pappen 47. — Kästchen für die Conchylien 47. — Gläser für Conchylien 45. — System, nach welchem die Sammlung zu ordnen ist 48. — Vollstän- digkeit und Mangelhaftigkeit der Exemplare 49. Achtes Kapitel. Terminologie der Gehäuse . . . . . 50—54 Aechte und unächte Gehäuse 50. — Einschalige, zweischalige und mehr- schalige 5l. — Unterschied von Land-, Süsswasser -- und Meeresconchylien 51. — Struktur der Conchylien 92. — Veränderungen, welche der Versteine- rungsprocess mit den Conchylien hervorbringt 53. 1) Von den einschaligen Gehäusen oder Schneckengehäusen 54—73 Gestalt im Allgemeinen 54. — Symmetrische Gehäuse 56. — Spiralför- wige Gehäuse 56. — Schneckeuförmige Gehäuse 57. — Spindel 58. — Ba- sis 59. — Nabel 60. — Spitze 61. — Rechts- und linksgewundene Gehäu- se 62. — Gewinde 63. — Beschaffenheit der einzelnen Windungen 63. — Naht 64. — Mündung 65. — Mundsaum 67.— Aussenlippe 69. — ıInnenlippe 69. — Schlund 70. — Innere Fläche des Gehäuses 70. — Deckel der Schnecken 72. 2) Von den zweischaligen Gehäusen oder Muscheln . . 73—82 Lage in der die Muscheln zu betrachten sind 74. — Gestalt im Allge- meinen 75. — Wirbel 77. — Schlossband 77. — Schild 79. — Schildehen 79. — Schloss 79. — Innere Fläche 80. — Rand 82. 3) Oberfläche der Conchylien . . . . . . B2—S6 Epidermis 82. — Sculptur 83. — Färbung Sb. Zweite Abtheilung. Systematische Aufzählung der Genera der Mollusken. pag. pa. ErsteKlasse. Cepha- 2. Pinnoctopus d’Orb. . 94 lopoda. Kopffüsser ss 3. Moschites Schrei. „. — P ? P 4. Girrotenthis Eschrichtt, —- I. Ordnung. Dibran- 5. Argonauta Linn . . — iata, Zweikiemer . 9M nem chiata, Zweikiemeı ( IL: Sektion. Dacapodm I. Sektion. Octopoda, Zehnfüsser 95 Achtfüsser” '. . . "93 | 9, Fam. Sepiacen,.. . . 96 I. Polypus Schneid. (Octo- l, Cranchia Leach.. .;. _ — pus, Philonexis, Cistopus, 2. Loligopsis Lamk. (Chi- Tremoctopus) . NEE 93 roteuthis d’Orb.).. . . == pag. 3. Histioteuthis d’Orb. . 97 4. Onychoteuthis Licht. (Enoploteuthis, Aneistro- cheirus, Abralia, Octopo- teuthis, Acanthoteuthis, Onychoteuthis, Ancistro- teuthis, Onychia). B 5, Ommastrephes d’Orb. . 6. Loligo Schneid, . . 7. Gonatus Gray . . 8. Sepiola Schneid. (Sepio- la, Rossia, Heteroteuthis, Sepioloidea) . Fidenas Gray . . Sepioteuths . . . Sepia Linne . Teuthopsis Deslongeh, . Leptoteuthis v. Meyer . Beloteuthis v. Münst. . 101 102 3. Fam. Belemnitacea 1. Beloptera Desh. 2. Conoteuthis d’Orb. 3. Belemnoteuthis Pearce 4. Belemnites 103 104 4. Fam. Spirulacea 1, Spirula Lamk. . 2. Spirulirostra d’Orb. II. Ordnung. Tetra- branchiata, Vierkiemer 105 l, Fam. Nautilacea . „. 107 4: Nautilus L.. „... . — 2. Glymenia v. Münst. 109 3. Gyroceras v. Meyer — 4. Lituites Breyn. (Trocho- tites Hall) 5. Ascoceras Barrande 6. Cyrtoceras Goldf. . 7. Phragmoceras Brod. . 8. Gomphoceras v. Münst. (Oncoceras Hall) 9. Orthoceras Breyn. (Or- thoceras, Gonioceras, Mel- lea, Endoceras , Camero- corash ; 10. Trochoreras. Brando, 110 112 IX 2. Fam. Ammonitacea , 1. Ammonites Breyn. (Go- niatites, Ceratites, Ammo- nites) \ . Scaphites Bar . . Crioceras Lov. . . Ancyloceras d’Orb. . Hamites Park. . . . Ptychoceras d’Orb. . Toxoceras d’Orb. . Baculites Lamk. . Trurrilites Montf. . Helicoceras d’Orb. . SQ 1o9unawmD paar Anhang. CGonchorrhynchus Blainv. Rhyncholithes Faure Biguet. Zweite Klasse. Ga- stropoda, Bauch- füsser I. Ordnung. Pectini- branchia, Kammkiemer 1. Fam. Strombacea . 1. Pterocera Lamk. 2. Strombus Linne . . 3. Rostellaria Lamk. (Hip- pocrene, Rimella) . Dibaphus Ph. . Terebellum Lamk. Rostrotrema Lycett . Pterodonta d’Orb. Spinigera d’Orb. eusne 2. Fam. Aporrhoidea 1. Aporrhais Da Costa 2. Struthiolaria Lamk, 3. Fam. Conea Conus-L: . . 4. Fam. Pleurotomacea . . Pleurotoma Lamk. . Perrona Schum. . Clavatula Lamk. . Defrancia Mill. . . Daphnella Hinds 6, Mangilia Risso . . » pag. 114 7. Bela Gray . . . S. Borsonia Bell. . 9. Conopleura Hinds . Muricea l. Fusus Brug. 2. Fasciolaria Lamk. 3. Turbinella Lamk. . . 4. Fieula Swains, il 5. Cochlidium Gray . 6. Pyrula Lamk. . . . 7. Murex L. (Trophon) gi Typhis Montf. „ . . 9. Tritonium Cuv. ae . Ranella Lamk.. . . . Purpura Brug. 5. Fam. 12. Concholepas Lamk. 13, Leptoconchus Rüpp. . . Purpuroidea Lye. , . 15. Monoceros Lamk. , „ 16. Rieinula Lamk. . 17. Engina Gray „. . . 18. Columbella Lamk. . 19. Golumbellina d’Orb. . Pollia Grayni er 1% 21. Pisania Bivon ses 22. Nassa Lamk. (Phos) , 23. Demoulia Gray 24. Cyllene Gray . ı; . 25. Buceinum Linn. , 26. Bullia Gray . 27. Terebra Adans, 28. Cancellaria Lamk. . 29. Admete Kröyer 6. Fam. Cassidacea , l. Cassis Lamk. . . 2. Morio Montf. 3. Oniscia Sow, . . 4. Dolium Lamk. (Bord, oe > R . Eburna Lamk. 7. Fam. Volutacea 1. Voluta L. (Cymbium, Melo, Voluta) i 2, Mitra Lamk. 137 144 8. Fam. Olivacea 1. Oliva Brug. (Oliva, Oli- vina, Scaphula, Agaronia) 2. Ancilla Lamk. . 3. Harpa Lamk. 9. Fam. Cypraeacea l. Cypraea L. . 2. Erato Risso 3. Ovula Brug. 4. Marginella "Lanik: (Gla- bella, Persicula, Volvaria) 10. Fam. Coriocellacea . l. Marsenia Leach (Corio- cella, Lamellaria) . Fam. Turritellacea ; Turritellä 5. nioosnta . Proto Defr. Murchisonia d’Arch. Cerithium Adans, (Po- tamides, Lampania) . 5. Triforis Desh. 12. Fam. Paludinacea . 1. Paludina (Bithynia, Ne- natura, N HIy- drobia) 2. Melania Lamk. "(Angy- lotus, Paludomus, Mela- nopsis, Faunus, Jo, Schi- zostoma, Trieula) . Litiopa Rang . Planaxis Lamk. . Quoyia Desh, . Holopea Hall Rissoa Desm. . Rissoina d’Orb. . Jeflreysia Ald. . . Lacuna Turt. . Fossarus Gray . . Adeorbis S. Wood . Skenea Flem. . Orbis Lea . Assiminea Leach . Litorina Fer. (Nina, Pa- godus). « u ESPIE _ zoo nmnuRPrw 17: 18, 19. Modulus Gray : . Risella Gray Solarium Lamk. (Tori- nia) 20. 21 Bifrontia Wespen . Valvata Müll. 13. Fam. Scalariacea Scalaria Lamk. . .» 14. Fam. Janthinacea . Janthina Lamk. . 15. Fam. Stylinacea Stylina Flem. 16. u -Dy uvren ou run. 184 . Fam. Fam. Naticacea Natica Adans. Gernina Gray . Deshayesia Raul. Sigaretus Lamk. Amaura Möll. . Laguncula Bens. Velutinacea Velutina Gray _. ‚ Triehotropis Brod, et Sow. Calcarella Sowb, Fam. Naricacea a Nariea Rech... .,; . Neritopsis Grat. 19. Fam. Xenophoracea Xenophora Fisch. v. Waldh. 20. . Dispotaea Say. . . Grucibulum Schum. . Mitrularia Schum. . Trochita Schum, . Galerus Gray } . Crepidula Lamk. . NINO PuN- 8. Fam. Calyptraeacea . Capulus Montf. (Ama- thina, Hipponyx, a: Spiricella 9. Brocchia Bronn . . 0: =1: 1: Pedicularia Swains. Fam. Ringiculacea . Ringieula Desh, . . 157 2. Tylostoma Sharpe . 3 . Globieoncha d’Orb. . Pyramidella Lamk. 1 2. Odontostoma Flem. 3. Monoptygma Gray . E h) . Turbonilla Risso . Nerinea Defr. . Fam. Eulimacea . . Fam. Pyramidellacea . Eulima Risso (Niso) 1 2. Subulites Cenr. 3. Aclis Loven 4. Rissoella Gray . Fam. l. Vermetus Adans. 2. Magilus Montf. . 3. Siliquaria Brug. 2.5; Caecaceqa Caecum Flem. Fam. 26. Fam. 1. Siphonaria Sow. 2. Gadinia Gray 1. Acmaea Eschh. 2. Lepeta Gray 3. Jothia Forbes . Ordn. chia, Schildkiemer l. Fam. Neritacea Vermetacea Siphonariacea . Fam. Acmaeacea . Scutibran- 1. NeritaL. (Neritina, Chi- thon, Neripteron , peolum, Velates) . 2. Navicella Lamk. 3. Pileolus Sow. 2. Fam. Trochacea . Phasianella Lamk. » Turbo E: . Liotia Gray . . Vitrinella Adans. . Calear Montf. , own . Delphinula Lamk. : ° Cly- 7. Astralium Phil. 8. Globulus Schum, - , 9. Trochus L. (Pyramis, Polydonta, Claneulus, Cra- spedotus, Euchelus, Labio, Diloma, Chlorostoma, Oxv- stele, Osilinus, Trochus, Phoreus, Cittarium, Om- phalium, Margarita) 10. Euomphalus Sow. (Stra- parolus, Maclurites, Eccu- liomphalus,, nn Gontrifugus) n 11. Rhaphistoma Hall . . Scalites Conr. . Cyrtolites Gonr. . Bankivia Beck . Stomatia Helb. . . Stomatella Lamk. . Broderipia Gray . Anatomus Montf. . Pleurotomaria Defr. . Trochotoma Lye. 21. Cirrus Sow. 22. Ditremaria d’Orb. . 23. Haliotis L. . 3. Fam. Fissurellacea 1. Emarginula Lamk. (Sub- emarginula) » . » =» 2. Seutus Montf. . 3. Rimularia Defr. . 4. Fissurella Lamk. (Ma- eroschisma) x 5. Deridobranchus Ehrenb. IH. Ordn. Cycelobran- chia, Kreiskiemer 1. Fam, Patellacea 1. Patella L. (Nacella, Hel- cion, Scutellina) 2. Carinaropsis Hall . 2. Fam. Chiton L. Chitonacea . (Cryptochiton, pag, 208 Cryptoconchus, Chitonellus) 220 xl |— ll user nm es TT — — — IV. Ordnung. Cirribran- chiata, Büschelkiemer 1. Dentalium L. 2. Cadulus Ph. V. Ordnung. Teetibran- chia, Deckelkiemer l. Fam. Pleurobranchea 1. Umbrella Lamk, Tylodina Ralf. Pleurobranchus Üas. Pleurobranchaea Meckel Posterobranchaea d’Orb. 2. Fam. Aplysiacea . 1. Aplysia Linne (Dolabel- la, Dolabrifera, Thallopus, Aclesia, Bursatella) . 2. Icarus Forbes . 3. Notarchus Cuv. 4. Lophocerus Krohn 5. Lobiger Krohn 3. Fam. Bullacea . . Aplustrum Schum. . Cylichna Lov. . Amphisphyra Lov. . . Bullinula Beck . . Bullal. . . Atys Montf. . Glauconella Gray . Cryptophthalmus Ehrb, Xanthonella Gray . Alicula Ehrbg. . . Acera Müll. | 2. Seaphander Montf. . Philine Ase. . Doridium Meck. . Gastropteron Meck. . Atlas Lesueur . . Oxynoö Raf. . Actaeon Montl. . . Itiera Math. ; . Actaeonella d’Orb. . Volvaria Lamk. ‚ Cylindrites Lye. SID PD VI. Ordnung. Pulmo- nata, Lungenathmer . l. Fam. Oneidiacea . 1. Oneidium Buchan. 2. Peronia Blainv, 3. Onchidella Gray 4. Buchanania Less. 5. Oria Riss.. 2. Fam. Limacea 1. Vaginulus Fer. (Veroni- cellus, Eumelus, Meghi- matium)- tr 2. Incilaria Bens. . 3. Limax L. (Arion, Dero- geras) 5 . 4. Philomycus Rat. 5. Geomalacus Alm. . . 6. Janella Gray . ..» 7. Parmacella Cuv. 8. Testacella Faure Big. . 9. Plectrophorus Fer, se #um. Hoelicea ., . » Daudebardia Hartm. . Vitrina Drap. . Suceinea Drap. 12119 Fe . Anostoma Fisch. . Tomigeres, Spix.... « . Streptaxis Gray . Proserpina Gray 9. Bulimus Brug. . 10. Achatinella Swains. 11. Achatina Lamk. (Spiraxis) 12. Halia Risso . - Far Eupa Drape ac . Cylindrella Pf. . . Megaspira Lea. . . Baled "Pre er . Tornatellina Beck. . Glausilia Drap. . . Lychnus Mather, 4. Fam. Auriculacea . 1. Scarabus Mont. . . 2. Auricula Lamk. (Auri- XII 3. 3. on wD— s. 6. Amphibola Schum. . 2 1 pag. cula, Cassidulus, Cary- chium, Melampus, Pythia, Ophicardelus) . . 252 Pedipes "Ad. : 2.0253 Fam. Limnaeacea — . Chilina Gray . — . Limnaea Lamk. . 254 . Amphipeplea Nils. . — ‚ Physa Drap. (Aplexa) 255 . Physopsis Krauss... . — . Planorbis Müller nn kein en ern . Camptoceras Bens. 256 Aneylus Geoff. — Fam. Amphibolacea . 257 Fam. Cyclostomacea . Cyelostoma Lam. (Ape- ropoma, Ghoanopoma, Ja- maicia, Craspedopoma, Farcimen, Aulopoma, My- xostoma, Pterocyclus, Cy- elophorus, Leptopoma, Tropidophora, Pomatias) 257 SD WD 8. . Menestho Möll. . . Strophostoma , . 260 . Pupina Vign. 261 . Stoastoma Ad... . — . Heliecina Lamk. . — . Acme Hartm. 262 . Geomelania Pfr. _ . Truncatella Risso , 263 Fam. Ampullariacea Ampullaria Lamk. (Pachy- stoma, Asolene, Lanistes) 264 YII. Ordnung. Nudibran- chia, Nacktkiemer E 1. Actinodoris, 262 Fam. Doridiacea , 266 Doris L. (Glossodoris, Pterodoris, Dendrodoris, Asteronotus, Actinoeyelus, Acanthodo- ris, Ceratodoris) . 267 2. Villiersia d’Orb. 3. Hexabranchus Ehrenb. 4. Altagema Gray . . 5. Goniodoris Forbes (Pe- lagella) R 6. Brächychlanis Klirbg. = Triopa Johnst. 8. Idalia Leach 9. Aneula Loven . . , 10. | 12, Aegiris Lov. ° . Polgcera Cuv, . . . Thecacera Flem, 33. Plocamophorus ° Rüpp. 13. Ceratosoma Gray . 2. Fam N. Tritonia Cuv, 2. Dendronotus Ald, et ea „ Doto ‚Oken u 4 Duvaucelia Leach , a 3 a . Nerea Less. re - 2a . Melihoea Rang, . . Tethys L, . . . Bornella Gray . . 3. Fam, Aeolidiacea . l, Glaucus Forst. (Lanio- gerus) 0.1. 2. Aeolis Cuv. (Phidiana, Flabellina, Favorinus, Aeo- lis, Phyllodesmium, Mon- tagua) . 3. Pterochilus Ald. el Hanc, 4. Calliopaea d’Orb. . 5. Tergipes Cuv, . . 6. Gellina Gay . . . 7 8 Tritoniacea . Lomanotus Ver, . . Stiliger Ehrbg. 9, Hermaea Loven . o:Cloelia Lovenlidhnd - Alderia Alm. . . . . Proctonotus Ald. et Hane, 13. Ber, ef; 0a 4, Fam, Placobranchiacea 1. Placobranchus van Hass, 2. Elysia Risso 0. Chalidis Quatref. . . Actaeonina (uatrel, , Ietis Ald, et Hanc, . . Fucieola Q. et Gaim, Dermatobranchus van et, Non PB w 5. Fam, Phyllidiaceae . 1. Phyllidia Cu. .. . 2. Hypobranchiaea Ad. . 3. Pleurophyllidia Stamm VIH. Ordnung. Hetero- poda, Kielfüsser l. Fam. 1. Carinaria Lanik. °, % 2. Cardiopoda d’Orb. . 3. Cerophora d’Orb. . 4. Pterotrachaea Forsk. (Anops). 2.1930 4 2. Fam. Atlantacea . . . Alaula Les. “00% . Oxygyrus Bens. . Bellerophon Montf, ‚-Bueanfä® Hal "U, . Porcellia Lev. . 3. Fam. Phyllirrhoö Per... 2... 4, Fam. Sagillacea . . 1. Sagitta Quoy et Gaim, 2. Sagittella Les. „ . - Anhang. l, Timoriena Quoy et G, 2. Monophora Quoy et G. 3, Pterosoma Lesson, Nucleobranchia sw. Phyllirrhoacea Dritte Klasse. Pter o- poda, Flossenfüsser I. Ordnung. Theecoso- mata, Schalen tragende l. Fam. t. Cavolinia Gioni , . 2, Clia Linn (Pleuropus Eschh;)\). dach udes Cavoliniacea , 3. Balantium Leach . . 4, Vaginella Daud, . . 5. Creseis Rang. . 6. Theca Sharpe . 7. Conularia Mill. . 8. Coleoprion Sandb, 9, Pugiuneulus Barr, . x Triptera Bu Alan . Tentaculites . 2. Fam. Cymbuliacea 1. Cymbulia Per, et Les. 2. Eurybia Brug. 3. Psyche Rang . i 4, Tiedemannia Delle Chiaje 3. Fam. Limacinacea . Limacina Cuv. (Heterofu- sus, Brownia) . . II. Ordnung. Gymno- somata, nackte Fl. . 1 Fam, Clionacea . 1. Clione Pall. he 2. Cliodita Quoy et Gaim, 3. Pelagia Quoy et G. 2. Fam. Pneumodermacea 1. Pneumodermon Cuv, , 2, Spongiobranchiaea d’Orb, 3, Trichoeyelus Eschh, 3. Fam. Cymodoceacea . Cymodocea d’Orb. . Vierte Klasse. Con- chifera, Muschel- Jeret e e I. Ordnung. Dimyaria, zweimuskelige Muscheln l. Fam. Tellinacea i a) Meeresbewohner. 4. Venus.L.. jonas »% 2 Artemis’ Pol an. <. 3. Thelis Sowb. „7, ", 4, Cyprina Lamk, . . 3 ’Donaz.L, 0% nie; v 6. Amphichaena Ph. , . 7. Gräteloupia... ‚sun Srlellma ti. pn N! 9. Psammobia L. . . . 10. Sanguinolaria Lamk. . 11. Capsa Brug. ... . 12, Mactra L. (Schizodes- ma, Spisula, Mulinia) . l3:.„ Cardilia Desh, . . 14. Donacilla Lamk, , . 15, Semele Schum. 16. Cumingia Sow. . 17. Serobieularia Schum. . 18, Eryeina Lamk. . , 19. Embla Loven pag. 307 308 309 310 3ıl l. Süsswasserbewohner, 20. 21. Galatea Brug. . 22. Villorita Gray . 23... Cyelas Deus. »2 . u 24. Pisidium Pf. . .. 25. Cyrenoida de Joann. . 26. Iphigenia Schum. . 21: 28. 2. Fam. Lithophaga 1. Saxicava Fleur. - 2. Petricola Lamk. (Cho- ristodon) Glauconome Gray . Gnathodon Gray 3. Rupellaria Fleur. as Bell (Saxıdomus) .... . . 4, Clotho 3. Fam. Analinacea . l. Anatina Lamk. (Cerco- mya, Rhynchomya) . 2. Periploma Schum. N rimya) . Bi E . Thracia Leach . Myodora Gray . Pandora Gray . Anatinella Sow. . Cochlodesma Couth. Entodesma Ph. A: Myochama Stutch. seowmmanpw Cyrena Lamk. (Corbicula) Magdala Leach (Ceromya) 314 315 4, Fam. Corbulacea 1. Corbula Brug. 2. Neaera Gray . . 3. Poromya Forbes 5. Fam. Myacea . 1. Lutaria Lam. (Cryptodon) 2. Myal. Sa Tu- gonia) . a - Panopaea Min. Pholadomya Sow. . . Allorisma King . . Edmondia de Kon. . Glyeymeris Lamk. . Tellinomya Hall . Areinella Ph, 6. Fam. Solenacea 1. Solen L. (Vagina, Cul- tellus, Siliqua, Macha) . 2. Psammosolen Risso 3. Cleidophorus Hall. 7. Fam. Pholadea 1. PholasL. (Barnesia, Mar- tesia, Pholadidea) . 2. Jouannetia Desm. 3. Xylophaga Turt. 4. Teredo L. 9. Cyphus Guett. . 6, Teredina Larmk. S, Fam. Gastrochaenacea l, Gastrochaena Spengl. 2. Clavagella Lamk. . 3. Aspergillum Lamk. 9. Fam. 1. Cardium L. Cardiacea (Cardissa, Monodacna, Didacna, Ada- EMA),.><;, » . . Protocardia Beyr. . . Conocardium Bronn Isocardia Lamk. . Goldfussia Casteln . . Cardiomorpha Kon. . . Fam. Chamacea Chama Ins? sure --oonShWN pag. 324 XVI 2. Diceras Lamk. 3. Chamostrea Roissy ll. Fam. Lucinacea 1. Lueina Brug. (Phacoi- des, Loripes) , » . Fimbria Meg. v. Mühlf, . Diplodonta Bronn . . Ungulina Daud. . . Scacchia Phil. . . Thyasira Leach Chironia Desh, . Kellya Turt. . Lasea Leach . Lepton Turt. ll. Cyamium Ph. . . 12. Montacuta Turt. 12. De sen nouBwm Fam. - Galeommacea Galeomma .Turt. 13. Fam. Astarlacea =. 1:5Astarte Sowunnik) . 2. Pronoe Ag . .. 3. Crassatella Lam. . . 4, Cardinia Ag. =: . » 5. Megalodon Sow. . . 14. 1. Cardita Brug. . . 2. Trapezium Meg. v, Mühlf, 34 cOpis ‚Deft.. uns fh 4, Myoconcha Sow. „ . 15. Solenomyacea Solenomya Lamk. . . .» 16. a 1 A 2. Cueullaea Lanık. 3. Scaphula Bens. 4. Orthonota Con. . . 5 6 Fam. Cardilacea . Fam. Fam. Arcacea . . . Pectuneulus Lamk. . . Limopsis Sassi. . . . Fam. Nuculacea . 1. Nueula Lamk. . . . 2. Nuculina d’Orb. . . 3. Leda Schun. . . s 4. Yoldia Möll. . . . 9. Malletia Desm. . . 6. Lyrodesma Conr. . 18. Fam. Trigoniacea . 1. Lyrodon Sow. (Myo- phoria Bronn) . . 2; Schizodus King . . 19. Fam. Unionacea « ha Unio. Retz a 5 wor 2. Paxyodon Schum, . , 3. Castalia Lamk, . 4. Monocondylaea Orb, 5; Margaritana Schum, 6. Anodonta Cuv, (Dipsas) 7. Iridina Lamk, DAR Leilä) ., - & 8. Mycetopus dOrb. & 20. Fam. Aetheriacea Aetheria Lamik, . II. Ordnung. Hetero- myaria, mit zwei un- gleichen Schliessmuskeln I. Fam. Mytiacea . %.. Mytilus..bi eV „095 2. Modiola Lam. . . . 3. Modiolaria Beck 4, Grenella Bronn . . 3. Lithophagus v. Mühif. , 6. Dreissenia Vanb, 7, Mytilimeria Conr. . . 8. Byssanodonta d’Orb. . 9. Modiolopsis Hall . . v0 10. Hippopodium Conyb, , 2, Fam. Pinnacea . FF Pınna L.2u:0.%.% 2. Pinnogena Sauss. . Il. Ordnung. Mono- myaria, mit einem Schliessmuskel . . 1. Fam. Tridacnacea . I. Tridaena Brug. . . 2. Hippopus Lamk. . , XVit pag. 355 -— 366 367 2, Fam. Malleacea : 1. Avicula Brug. (Marga- ritiphora) . ER . Pterinea Goldt. Ra . Vulsella Lamk. . . Myalina Kon. s . Ambonychia Hall . , . Posidonomya Bronn . . Malleus Lamk. .„ ; . Crenatula Lamk, ‚ Melina Retz.; . . . Gervillia Defr. . . Catillus Brong. . Inoceramus Park. . . Pulvinites Defr. . . Pachymya Sowb. . . 3. Fam. . Pedum Bruge'nii su - Lima Brugx »’ mi . Limea Bronn . . . Pecten Müll. , ‚ Hinnites Defr.. . . . Spondylu L.. . . . Plicatula Lamk.. . . . Sphaera Sowb, . . 4. Fam, Ostracea . Ostrea L. . Gryphaea Lamk, . Exögyra Say . Carolia Canfr. . . Pododesmus Ph. . Bldeunla’ 801.7 2: . Placunanomia Brod. . . Anomia L. . RR: . Aenigma Koch . . en Solo PRwm Pectinea . . DJ wm SODTDTNIOUBWDD Fünfte Klasse. Bra- chiopoda, Arm- BUSSeL. 02.0, 30. I. Ordnung. Ancylopa- AR. . 382 336 1. Fam. Terebratulidae M’Coy — 1. Terebratula Retz . . I — XV pag. 2. Terebratella d’Orb. .„ 357 3. Magas Sow. x . 358 4. Bouchardia Davids. —_— 5. Terebratula d’Orb, . 389 6. Gryphus Megerl. . — 7. Terebratulina d’Orb. . == 8. Terebrirostra d’Orb. „. 390 9, Fissurirostra d’Orb. _ 2.Fam. Theeideadae Gray 391 1. Megathyris d’Orb. . — 2. Theeidium Defr, — I. Ordnung. Helicto- poda Gray. . » — 1. Fam. Spiriferidae (ray 392 1. Spirifer Sow. . . . Cyrtia Dalm. , °. Atrypa Dalm, . 2. „Athyris M’Coy . 0'393 Martinia M’Coy . . . Strigocephalus Defr. 2. Fam. Rhynchonellidae Gray 394 1. Rhynchonella Fisch. 2. Hemithvris d’Orb. 3. Camerophoria King 4, Uncites Defr. 5. Pentamerus Sowb. oupwm 395 3. Fum, Productidae Gray . Produetus Sow. . Strophalosia King . Chonetes Fisch. . Aulosteges v. Helm . Leptaena Dalm. Davidsonia Bouch. £ . Orthis Dalm. . Orthisina d’Orb. . . Strophomena Ralf, , Calceola Lamk, 4. Fam. GratiamBBlz. lt Nana Dee — _— sseonoumwm fer Craniadae , 5. Fam. Discinidae , . -— 1, Discina sk, »streiine 2, Siphonotreta Vern. . 3, Orbicella d’Orb. . 6b. Fam. Lingulidae . l. Lingula Brug. . 2. Obolus Eichw, II. Ordnung. 1. Fam. Radiolitidae Gray 1. Radiolites Lamk. . 2. Caprina d’Orb. Rudistae 2. Fam, Hippuritidae 1. Hippurites Lamk, . 3, Fam, Caprotinadae . 1. Caprotina d’Orb, 2. Caprinula d’Orb. 3. Gaprinella d’Orb. . Sechste Klasse. nicata, Sackthiere I. Ordnung. cea, l. Fam. Aseidiae simplices . Boltenia Sav,. U. 4 . Gystingia Mac L. . . . Cynthia Sav, . Phallusia Sav. . ‚„ Alina Risso . Glavellina Sav, . Rhopalaea Ph, . Ascidia- Aseilliaceen PelonaeaFurb, et Good, Fodia Bose, Mammaria Müller . Do nuoup$uD- u ed 2. Fam. Zusammengesetzte Ascidien . . . Koss l, Sekt. Perophorea, Perophoreen , . .., 1. Perophora List. . „ 2. Sekt, Polyelinacea, Polyclinaceen 2. Sigillina Sav. 3. Polyelinum Sav, Tu-: . GhelyosomaBrod, et Sow, 411 412 414 4. Aplidium Sav, . . . 5. Synoicum Phipps . . 6. Amoroueium M. Edw. 3. Sekt. Didemniacea, Didemniaceen 7, Distomus Gärtn, 8. Diazoma Sav. 9. Didemnium Sav, d 10. Leptoclinum M. Edw. 4, Sekt. Botryllacea, Botsyllaceen „u... ..... 11. Botryllus Gärin. . . 12, Botrylloides Miln. Edw., 5. Sekt. Pyrosomacea, Pyrosomaceen 13. Pyrosoma Peron Zweifelhafte Genera; 1. Pyura Moln . . ‚ Mariana Q. et G.., Holozoa Less. . ', ..8ycozoa Less, . . sholrauasbesse 2. . Fimbria Risso . . m umrwmD II. Ordnung. Salpacea, Salpaceen T. Salpa' Porsk. . , 2. Doliolum Q. et 6. 3. Monophora 0. et G 4. Pterolyra Lesson . . Cirripedia, Rankenfüsser. (421.) I. Ordnung. Sitzende Rankenfüsser . l. Fam. Pyrgomacaea 1. Pyrgoma Sav. . ; 2. Megatrema Leach (Adna) 3° Daracia Gray (Nobia, Savignium) ee 4. Creusia Leach . . 5. Conopea Say . . . 2. Fam. Balanaea . Verruca Schum, . Tetraclita Schum, . . Elminius Leach , . GChthamalus Ranz , . Chironia Gray . . Balanus Gronov . Acaste Leach £ - Octomeris Sowb, , . Catophragmus Sow, SONO D- 3. Fam Coronulacea 1. Tubieinella Lamk. 424 2. Diadema Schum, . , 3. Cetopirus Ranz, 4. Platylepas Gray . . 3, Coronula Lamk, II. Ordnung. Gestielte Rankenfüsser . a) Pollicipedidae Gray. l, Conchotrya Gray 2. Brisnaeus Leach 3. Ibla Leach (Clyptra Sav. ) 4. Lithotrya Sow. 5. Mitella Oken k 6. Rhamphidioma Schum. 7. Calantica Gray . S. Scalpellum Leach . b) Anatiferidae Gray. 9, Octolasmis Gray . Anatifera Brug. . . 11. Trilasmis Hinds. . . . Senoclita Schum. . . Gonchoderma v. Olf. „AlepassBaneı 4... 429 XX Dritte Abtheilung. Alphabetisches Verzeichniss aller nicht im systematischen Theile berücksichtigten lebenden und fossilen Genera der Weichthiere, » ... wllele - 0 0.0. .0,10,434-500 Alphabetisches Verzeichniss der terminologischen Ausdrücke a) der lateinischen . . - 2 2... 901=507 b) der deutschen . . ., 2.» .s +, SUIraiR Register as 4 Io yet ib ara ee — RE — Erste Abtheilunse. Von den Mollusken im Allgemeinen, vom Sammeln derselben, ihrer Reinigung und Aufbewahrung und Terminologie der Gehäuse. Erstes Kapitel. Von den Mollusken im Allgemeinen. Stellung der Mollusken im Thierreich. Die Weichthiere oder Mollusken (Mollusca, vom latei- nischen Wort mollis weich) bilden eine Hauptabtheilung oder Klasse der wirbellosen Thiere, allein die Naturforscher sind nicht einig über die Stelle, welche sie in der Stufenfolge der Geschöpfe einnehmen. Während z. B. Cuvier sie an die Spitze der wirbellosen Thiere stellt, lassen andre Naturforscher sie erst auf die Glieder- thiere folgen. Berücksichtigt man die vollkommensten Mollusken, die Cephalopoden, so wird man geneigt sein, Cuvier zu folgen, der sie für die vollkommensten wirbellosen Thiere erklärt; da aber die Klasse der Mollusken von diesen sehr hoch organisirten Geschöpfen bis zu solchen, welche, wie die Botryllus, auf einer sehr niedrigen Stu- fe des thierischen Lebens stehen, eine lange fast ununterbrochene Reihe bildet, so wird die Entscheidung schwierig. Dazu kommt, dass, wenn wir die Mollusken mit den Gliederthieren im Ganzen verglei- chen, wir in jeder dieser Hauptatbheilungen des Thierreiches eine Reihe von Organen weit höher organisirt finden als bei der andern, und umgekehrt. Sehen wir indessen auf den respektiven Charakter dieser Organe, so werden wir schwerlich der Ansicht Cuvier’s bei- pflichten können. Es sind nämlich die Organe des thierischen Lebens, welche bei den Gliederthieren so hoch entwickelt sind, während nur die Ausbildung der Organe des vegetativen Lebens bei den Mollusken auf einer höheren Stufe der Vollkommenheit steht als bei den ersteren; da wir nun das thierische Leben höher stellen als das vegetative, so werden wir wohl — im Ganzen und Allge- meinen —- die Gliederthiere auch auf eine höhere Stufe stellen als die Weichthiere, und übrigens dabei nicht vergessen, dass die Geschöpfe Philippi, Conchyliologie. 1 \ 2 keine einfache Stufenleiter vom unvollkommensten bis zum vollkom- mensten bilden, sondern dass wir in mehr als einem Falle Reihen von Thier- und Pflanzenformen parallel mit einander laufen sehen. Es gibt Thierklassen, wie z. B. die der Vögel, in welchen alle dahin gehörenden Geschöpfe sehr übereinstimmend gebildet sind, und ziemlich dieselbe Stufe der Vollkommenheit des thierischen Lebens zeigen, während in andern Klassen enorme Verschiedenheiten hierin Statt finden, so dass einzelne Thiere sehr hoch organisirt, andre da- gegen sehr wenig entwickelt sind. Zu diesen letzteren gehören un- sere Mollusken, und wie es in solchen Fällen zu geschehen pllegt, stössen sie in deu niedrigsten Formen am meisten mit andern Thier- klassen zusammen. In der That zeigen die Weichthiere durch die zusammengesetzten Ascidien eine grosse Annäherung an die Moos- thiere oder Bryozoen, und somit an die Klasse der Zoophyten, und von den unvollkommenen Crustaceen schliessen sich offenbar die Rankenfüsser oder Cirripeden nahe an die Mollusken an, während die vollkommneren, höher ausgebildeten Thiere dieser Klasse sehr eigenthümlich und isolirt dasteln. Innerer Bau der Weichthiere. Betrachten wir die Organisation der Weichthiere im Allge- meimen, so finden wir Folgendes. Das Nervensystem vereinigt sich nicht in einem Rückenmark, sondern nur in einzelnen Nerven- knoten oder Ganglien, deren hauptsächlichster über der Speiseröhre liegt, welche von einem Nervenringe umgeben zu sein pllegt. Die- ser Nervenknoten ist in sofern mit dem Gehirn zu vergleichen, als von ihm die Nerven, die zu den Sinneswerkzeugen laufen, entsprin- gen. Es ist ein vollkommenes Gefässsystem vorhanden, und zwar (mit Ausnahme der Tunicata) deutlich in Venen und Arterien geschieden, mit einem deutlichen Herzen, welches stets das von den Athemwerkzeugen zurückkehrende Blut empfängt, und durch den Körper verbreitet, also ein sogenanntes Aortenherz ist. Das Blut ist weiss oder bläulich, bei einigen Schnecken mit nackten Kiemen aber auch grün, roth und braun. Meist sind besondere Athem- werkzeuge vorhanden, mehrentheils Kiemen, um die dem Wasser beigemengte Luft zu atlımen, selten Lungensäcke, in denen das Blut mit der athmosphärischen Luft selbst in Berührung gebracht wird; doch scheint in einigen Fällen (bei Clio, Phylirrhoe, den Brachiopoden ete.) die äussere Haut oder der s. g. Mantel die Funktionen eines Athem- organes mit übernehmen zu müssen. Die Verdauungswerkzeuge bestehen aus einem Darmkanal mit Mund und After, einer sehr ent- wickelten Leber, und in der Regel auch aus Speicheldrüsen. Bei den Gephalopoden soll sogar nach neueren Untersuchungen ein Pankreas vorkommen. Die Organe der Fortpflanzung zeigen grosse Verschiedenheiten. Die vollkommneren Mollusken sind alle getrenn- ten Geschlechtes; andere z, B. unsere Gartenschnecken vereinigen beide Geschlechter in einem Individuum, bedürfen aber doch der Paa- 3 ‚rung; noch andre sollen Zwilter sein und sich selbst befruchten. Doch wird die Zahl dieser letzteren immer kleiner, indem sich im- mer häufiger bei solchen für Zwitter gehaltenen Mollusken herausge- stellt hat, dass sie getrennten Geschlechtes sind, und nur das ver- schiedene Geschlecht sowohl äusserlich, wie auch innerlich in Bezie- hung auf Gestalt und Lage der Geschlechtswerkzeuge nicht wohl zu unterscheiden ist. Die meisten Mollusken legen Eier; bei einigen kommen die Jungen schon im Mutterleibe aus den Eiern aus. Einige wenige erleiden eine auffallende Metamorphose, z. B. die Mee- resschnecken mit nackten Kiemen. — Sehr gross ist in der Regel ‚die Fähigkeit, verloren gegangene Organe wieder zu erzeugen. Die Sinneswerkzeuge, bei den vollkommensten Mollusken sehr voll- kommen entwickelt, gehen allmählig immer mehr verloren, so dass die auf der niedrigsten Stufe stehenden von Sinnesorganen nichts weiter als einen Tastapparat zu besitzen scheinen, der auch keine hohe Ausbildung zeigt. Die geistigen Fähigkeiten stehen bei den meisten auf einer niedrigen Stufe, und bei keinem einzigen Mol- lusk treffen wir eine Spur von Kunsttrieben an. Die Organe für die Ortsbewegung sind stets symmetrisch, und überaus verschie- den, bei den vollkommneren Mollusken kreisförmig um den Mund gestellte Fangarme, bei andern Flossen, bei noch andern ein unpaa- rer Fuss von sehr verschiedener Gestalt; bei den unvollkommensten endlich fehlt jede Spur eines solchen Organes; sie bleiben, gleich der Koralle, ihr ganzes Leben, die kurze Dauer des Embryonalzustandes abgerechnet, auf einer und derselben Stelle unbeweglich sitzen. Dass sich über die Gestalt und Bildung des Körpers im Allge- meinen nichts sagen lässt, indem dieselbe die grössten Verschieden- heiten darbietet, geht schon aus dem Gesaglten zur Genüge hervor, und ist nur zu erwähnen, dass den Mollusken Alles abgeht, was sich mit dem Skelett der Wirbelthiere vergleichen lässt, (in wiefern bei den Cephalopoden eine Ausnahme Statt findet, siehe später). Eben- sowenig zeigt die Oberlläche ihres Körpers eine Hautbedeckung, welche der der Crustaceen oder Insekten zu vergleichen wäre; der ganze Körper ist vielmehr weich, in einem hohen Grade contrakti, und fähig seine Gestalt zu verändern, so dass man gar nicht von der Körpergestalt eines Weichthieres in der bestimmten Weise sprechen kann, wie bei einem Wirbelthier, einem Insekt ete., daher der Name Weichthier für diese Klasse von Geschöpfen sehr passend ist. Körperbedeckung der Weichthiere. Die Körperbedeckung ist eine weiche, feuchte, schwam- mige, mit Muskelfaserr durchwebte, und oft drüsige Schleimhaut, welche häufig sack- oder mantelartig verlängert ist, und einen grös- seren oder geringeren Theil des Körpers einschliesst. In diesem letzteren Fall nennt man sie Mantel, pallium. Dieser Mantel er- zeugt häufig in seinem Innern oder auf seiner Oberfläche ein kalki- ges Gehäuse, welches aus einem oder mehreren Stücken bestehen 1* A kann, und keinesweges in dem nothwendigen, organischen Verhältniss zu den weichen Theilen steht, in welchem die Knochen bei den Wir- belthieren oder die kalkige Körperbedeckung eines Krebses, stehen. So finden wir oft die ähnlichsten Thiere ohne alles Gehäuse (Dori- dium Mecker), mit einer inneren Schale (Bullaea) oder mit einer äusseren Schale (Bulla); sehr verschieden aussehende Gehäuse wer- den von höchst ähnlichen Thieren bewohnt z. B. Pupa und Caro- colla, und umgekehrt werden höchst ähnliche Gehäuse von sehr ver- schiedenen Mollusken hervorgebracht z. b. Planorbis und Ceratodes, Ampullaria und Amphibola; jaın einzelnen Fällen ist es sogar schwer zu sagen, ob das Gehäuse von einem Weichthier herstamme, oder von einem Ringelwurm; man vergleiche z. B. die Gehäuse von YVer- metus und Dentalium mit Serpula und Ditrupa, Der Schluss von der Beschaffenheit des Gehäuses auf die des Thieres ist also in vielen Fällen ein sehr trügerischer. Leider kennen wir von sehr vielen Thie- ren noch nichts weiter, als dieses in physiologischer Beziehung so unwichtige Gehäuse! und daher ist auch in sehr vielen Pune- ten die systematische Eintheilung der Mollusken noch so ungewiss und willkührlich. Wenn indessen die Haupteintheilungen nach andern, wesentlicheren Organen bereits gemacht sind, so gibt die Bildung des Gehäuses oft untergeordnete Kennzeichen von Werth, und der Natur- forscher sucht dieselben so viel als möglich anzuwenden, theils weil ihm in vielen Fällen bei Unbekanntschaft mit dem Thier nichts anderes übrig bleibt, theils auch weil er diese Kennzeichen allein auf die fos- silen Ueberreste der Mollusken untergegangener Schöpfungen anwen- den kann, deren Kenntniss eben so interessant an und für sich, wie wichtig für den Geognosten ist. Entstehung und Bildung des Gehäuses. Wir werden den Verschiedenheiten, welche das Gehäuse dar- bietet, ein eigenes Kapitel widmen, und hier nur im Allgemeinen die Entstehung und Bildung desselben betrachten. Diese ist dieselbe, sei es, dass die Schale ganz im Innern des Körpers verborgen sei, in welchem Fall man die Thiere eben so wohl nackte Mollusken nennt, wie diejenigen, denen alle Schale fehlt, sei es, dass sie nur einen kleinen Theil des Körpers beschützt, sei es, dass das Thier sich ganz in dieselbe zurückziehen könne. (In den beiden ersten Fällen dient sie häufig zum Schutz der Athemorgane, dass dieses aber kei- nesweges ihre nothwendige Bestimmung sei, zeigt das Beispiel von Pleurobranchus und Testacella sehr deutlich.) Die Schale entsteht bereits im Ei, und es hat an der Bildung derselben bald nur ein Theil des Mantels, bald der ganze Mantel Antheil. Sie besteht, ähn- lich wie die Knochen, aus einer erdigen und einer thierischen Sub- stanz, welche letztere aber nicht organisirt, nicht mit Gefässen, Ner- ven etc. durchzogen ist, wie die Knochen der Wirbelthiere, Die er- dige Substanz besteht ganz aus kohlensaurem Kalk, welcher meist in krystallinischer Gestalt abgelagert erscheint. Der thierische Stoff be- 5) steht aus häutigen Schichten, welche mit dem kohlensauren Kalk ab- wechseln, und aus Zellen, welche denselben einschliessen, wovon man sich in manchen Fällen überzeugen kann, wenn man den kohlensau- ren Kalk durch eine schwache Säure auflöst, wodurch oft die thieri- sche Substanz in Gestalt eines zusammenhängenden Häutchens übrig bleibt, dessen Struktur sich erkennen lässt. Da die Oeflnung des Gehäuses immer der weiteste Theil desselben ist, und beim Wachs- thum desselben der Raum für das Thier stets mitwächst, so war of- fenbar keine Nothwendigkeit vorhanden für die Bildung solcher abge- sonderter Platten, mit einer Vorrichtung für das individuelle Wachs- ihum einer jeden, wie dies bei den Cirripeden der Fall ist, noch war ein periodisches Abwerfen und Erneuern nöthig wie bei den Crusta- ceen, Die Schalen der Mollusken entstehen gleichzeitig mit der er- sten Bildung des Thieres, und man findet sie schon den Embryo be- deckend bei dessen erster Entwickelung im Ei. Sie bildet in diesem Zustand, selbst bei den spiralförmig gewundenen Schnecken einen kurzen stumpfen mehr oder weniger gekrümmten Kegel, der höch- stens ein paar Windungen gemacht hat, wenn das Junge aus dem Ei herauskommt. Dieser Theil ist blass, hornfarbig, stets ohne alle Strei- fen, was selbst noch bei der ausgewachsenen Schale in vielen Fällen zu erkennen ist, daher man diese Embryonal- Windungen mit einem besonderen Namen, Kern, nueleus bezeichnet hat. In einigen Fäl- len ist die erste halbe Windung des nueleus nicht regelmässig ge- krümmt, sondern ins Kreuz über die Spitze der andern Windungen gebogen, wie bei Pyramidella, oder einfach schief gegen dieselbe gestellt, wie bei manchen Voluten. Sehr gross und breit pflegt der nucleus bei den lebendig gebärenden Thieren zu sein, z. B. Vo- luta, Cyelas; sonst richtet er sich nach der Grösse des Eies; so haben z. B. Bulimus Oratus, Achatina bicarinata, Bulimus decol- latus grosse Eier, und auch grosse, breite nuclei. Einige andre Schnecken dagegen, deren Eier noch unbekannt sind, haben einen sehr langen, schmalen, spitzen, thurmförmigen nueleus, z. B. Styli- na und Jonthina. Damit die Grösse des Gehäuses mit dem fortschreitenden Wachs- thum des Thierkörpers im Verhältniss bleibe, sondert der Mantel von Zeit zu Zeit neue Schichten des Gehäuses ab, welche dasselbe auf der innern Fläche verstärken, und am Rande über dasselbe hinaus- ragen. Der Theil, welcher auf diese Weise über den alten Rand hervorragt, ist gewöhnlich dicker und fester als der übrige Theil der neuen Lage, und pflegt allein gefärbt zu sein. Der entsprechende Theil des Mantels, welcher dieses Randstück absondert, ist auch dicker und schwammiger, und besitzt beinahe eine drüsenartige Textur. lier sitzen auch allein diejenigen Drüsen, welche den Farbstoff ab- sondern, der dem Aeusseren des Gehäuses seine prachtvollen und man- nigfaltigen Farben gibt, während alle Kalkmasse, die vom übrigen Theil des Mantels abgesondert wird, stets ungefärbt ist; in einigen Fällen scheint aber auch der Fuss Kalkmasse abzusondern, und we- 6 sentlichen Antheil an der Bildung der Schale zu nehmen z. B. bei Oliva und Anecillaria. Gewöhnlich liegt die neue Schalenschicht unmittelbar auf der früheren, bisweilen aber ist sie davon entfernt, so dass ein leerer, mit Luft oder mit Wasser erfüllter Raum zwischen den Schichten der Schale entsteht. Dies sieht man nicht selten bei Austern, beim Spondylus varius, in der Spitze des Gehäuses vieler Schnecken, und am regelmässigsten bei den vielkammerigen CGephalo- poden, Nautilus, Spirula, Ammoniten etc, Das Thier besitzt aber nicht nur die Fähigkeit, Kalkmasse aus- zuschwitzen, und neue Schalensubstanz zu erzeugen, sondern auch die Fähigkeit schon vorhandene aufzulösen und zu resorbiren. So werden bei allen stacheligen Schnecken die rauhen Hervorragungen, welche beim Wachsthum des Gehäuses nach innen kommen, resorbirt und wie abgeschliffen, desgleichen bei vielen Trochus- und Purpura- Arten die Stelle der sogenannten Innenlippe ete. Ja manche Mollus- ken können sogar fremde Körper, die aus Kalksubstanz bestehen, an- fressen, wie das Muschelgeschlecht Lithophagus, die Arten Capulus, welche Gray Sabia genannt hat, die Vermetus-Arten ete. Es kann wohl keinem grossen Zweifel unterliegen, «dass das Thier in diesen Fällen den kohlensauren Kalk auf chemische Weise wegnimnt, indem es einen Saft absondert, welcher irgend eine Säure, vielleicht blosse ‘ Kohlensäure enthält. Das Organ, wodurch dieses bewirkt wird, ist in vielen Fällen offenbar der Fuss. — Es gibt aber auch Mollus- ken, welche auf mechanischem Wege bohren, wie z. B. das Ge- schlecht Pholas, bei welchem nicht bloss die Oberfläche des Ge- häuses wie eine Raspel beschaflen ist, sondern wo wir auch sehr kräftige, zum Hin- und Herbewegen des Gehäuses geeignete Muskeln finden. Textur der Schale. Die Textur der Schale*) zeigt bei den einzelnen Geschlechtern bedeutende Verschiedenheiten, welche nicht selten sehr wohl als cha- rakteristische Merkmale einzelner Gruppen betrachtet werden können, In dem einen Fall sind die Kalktheilchen, aus welchen die Schale gebildet ist, krystallisirt, im andern bloss körnig, und scheinen die ersteren weniger thierische Materie zu enthalten als die letzteren. Das krystallinische Gefüge ist wieder ein doppeltes: in dem einen Fall scheinen die Krystalle rhomboedrisch, im andern Falle prismatisch zu sein. Diejenigen Schalen, welche aus rhomboedrischen Krystallen bestehen, zeigen beim Bruch drei verschiedene Lagen. Diese bestehen aus sehr dünnen Lamellen, welche senkrecht auf der Ebene der Lage stehen, und in lange schmale rhomboedrische Krystalle zerfallen. Die Lamellen der inneren und äusseren Lage haben allemal die Richtung von der Spitze der Schale nach deren Mund; die Plättehen der mitt- leren Lage dagegen bilden concentrische Ringe parallel dem Mund- *) Gray Philos. Trans. 1833. p. 771 sq. 7 rande, so dass beide Richtungen sich rechtwinklig durchschneiden. Die relative Dicke der drei Schalenschichten variirt in den verschie- denen Arten, im Allgemeinen ist die mittlere Platte die diekste, und die äusserste die dünnste. Die Schalen mit. prismatischen Kalktheilchen bestehen ebenfalls aus mehreren Lagen, welche in manchen Fällen z. B. bei Pinna deut- lich von einander getrennt sind; nichts desto weniger sind aber die einzelnen Prismen durch alle Lagen fortgesetzt. Am ausgezeichnet- sten sind diese Prismen in der Röhre von Septaria arenaria, Bei Oliva und Ancillaria, welche zu allen Perioden ihres Wachsthums eine polirte Oberfläche besitzen, die dadurch entsteht, dass ihr Fuss mehr oder weniger die Schale in einer Vertiefung aufnimmt, ist die äussere Lage ebenfalls krystallinisch aber sehr hart und compakt, und zwischen ihr und der mittleren Lage ist ein mattes, weisses, pulve- riges Häutchen. Die Thiere von Cypraea, Ovula etc. legen, wenn sie ausgewachsen sind, nachträgliche Lagen über die Lippen der Mün- dung so wie über die ganze Aussenseite des Gehäuses, welche als eine Fortsetzung und Verdiekung der inneren Lage betrachtet werden können. Jedoch ist diese Schicht härter, compakter und anders ge- färbt. Sie wird von den Seiten des Mantels abgesondert, die flügel- förmig sind und über die Schale zurückgeschlagen werden. Die Schalen, bei welchen die Kalkmasse nur eine körnige Struk- tur zeigt, zerfallen, wenn man sie erhitzt in zahlreiche, dickere und dünnere Blättchen, und wenn man sie in eine schwache Säure legt, bleibt eine grosse Menge dünner Platten von thierischer Materie über, welche ganz die ursprüngliche Gestalt der Schale behalten. Je nach- dem diese Schichten dicker oder dünner, und mehr oder weniger eng mit einander verbunden sind, erscheint das Gehäuse dicht, perl. mutterartig, oder blättrig. Der perlmutterartige und schil- lernde Glanz scheint hauptsächlich von der grossen Dünne und An- zahl der Lamellen abzuhängen. Diese Beschaffenheit zeigen die gan- zen Schalen der Anomien und Placunen so wie die innern Lagen von Haliotis, Turbo, Trochus, Unio, Avicula. Wenn solche Schalen zerfallen, so trennen sie sich in zahlreiche dünne Schüppchen von perlgrauer Farbe und Silberglanz. Die Chinesen benutzen dies, und machen aus der Placuna eine Silberfarbe zu ihrer Malerei mit Was- serfarben. Das blättrige Ansehn entsteht, wenn die Kalklagen dicker, und die thierische Materie dazwischen in grösserer Menge abgelagert ist. Die Kalkschichten sind dann oft sehr dick, matt, weiss und er- dig, wie Kreide. Am ausgezeichnetsten sieht man dies bei der ge- wöhnlichen Auster. Bei den Süsswassermuscheln sind zwischen den Kalklagen sehr auffallende Lagen thierischer Materie befindlich. Bei Aetheria findet sich dieselbe zwischen jeden zwei Kalkschichten, und gibt diesen Muscheln eine sehr eigenthümliche, olivengrüne, metallisch glänzende Farbe. Diese Schalen scheinen sehr leicht vom Wasser angefressen zu werden, und die successiven Ablagerungen thierischer 8 Materie scheinen dazu zu dienen, die Kalkschichten besser zu be- schützen. Eine ähnliche Ablagerung findet sich oft in der Schale von Unionen, z. B. Unio margaritifer und U. auratus, und scheint ebenfalls die Bestimmung zu haben, dem weitern Anfressen des Was- sers eine Grenze zu setzen. Das specifische Gewicht der Conchylien beträgt durchschnittlich 2,83, und fällt bis 2,43 bei Argonauta tuberculosa, steigt aber bis 2,87 bei Helix eitrina*). Epidermis. Die meisten Gehäuse sind von einer Haut überzogen, welche eine hornartige Beschaffenheit zeigt, und gewöhnlich Epidermis, auch wohl Drap marin (Lamarck) oder periostraca (Gray) genannt wird. Gray meint, dieselbe sei durch die äusseren Ränder der thieri- schen Materie der einzelnen Schichten gebildet, aus denen die Schale besteht, welche aussen gewissermassen zusammengelöthet seien, allein es scheint dieselbe, in vielen Fällen wenigstens eine Fortsetzung der Oberhaut des Thieres zu sein, wie man an wohlerhaltenen Schalen von Cytherea, Mytilus ete, sehen kann, ja diese Epidermis setzt sich bei Mya, Anatina ete. selbst über die Athemröhren des Thieres so deutlich fort, dass man schwerlich daran zweifeln kann, beide seien ein Gebilde. In vielen Fällen ist die Epidermis ein dünnes, einfaches Häutchen, das noch dazu leicht verloren geht, daher vielen Gonchylien eine Epidermis abgesprochen ist, welche sie in Wirklichkeit besitzen ; in andern Fällen ist die Epidermis dick, Jamellös, in Haare, Borsten, Schuppen etc. verlängert. Nahrung der Mollusken. Die Nahrung der Mollusken ist sehr verschieden. Einige sind gewaltige Raubthiere, und werden den Crustaceen namentlich sehr gefährlich, ja selbst den Fischen, und in einzelnen Fällen sogar dem Menschen. Dies gilt hauptsächlich von den Cephalopoden. Aber auch unter den Schnecken gibt es sehr viele, welche nicht bloss lleischfressend, sondern wahre Raubthiere sind, welche andere Mollus- ken aufsuchen, ein Loch in deren Schale bohren, und den Einwohner trotz seines soliden, wohl verschlossenen Hauses verzehren. Andere Schnecken fressen am liebsten Korallenthiere, Sertularien u. dgl.; noch andere weiden Pflanzen ab, sei es Tang und Scegras, seien es Landpllanzen, und sehr viele geniessen nur weiche, bereits in der Zersetzung begriffene Substanzen, faules Holz u, dgl. Was aber die kopflosen Mollusken anbetrifft, so begnügen sich diese mit den Nah- rungstheilchen, die in dem Wasser schweben, welches sie durch ihren Mund einziehen. In kalten Ländern verfallen die Mollusken während des Winters in einen Winterschlaf, verkriechen sich, und verschliessen *) De la Beche Researches in theoret. Geology 1834. p. 75. Zoologia Journ. 1. 9 häufig die Mündung ihres Gehäuses; in heissen Ländern bringt die Trockenheit dieselbe Wirkung auf sie hervor. Fast sämmtliche Mol- lusken können unglaublich lange fasten. Zweites Kapitel, Geographische Verbreitung der Mollusken. Die Mollusken sind über den ganzen Erdboden verbreitet; so weit man auch gegen den Nordpol und Südpol vorgedrungen ist, hat man immer noch Mollusken im Meere und zum Theil selbst noch auf dem Lande angetroffen, allein freilich in weit geringerer Mannig- faltigkeit der Formen, und mit weit weniger lebhafter Färbung als in der gemässigten Zone, welche wiederum in beiden Beziehungen von der heissen Zone übertroffen wird, in welcher wir die grösste Anzahl der Arten, die grösste Mannigfaltigkeit der Formen, die grösste Pracht der Farben, und die beträchtlichsten Dimensionen antreffen. In Be- ziehung auf die Zahl der Individuen steht der Norden nicht in glei- chem Masse gegen die wärmeren Gegenden des Erdballs zurück, wie das Beispiel der Clione borealis beweist, welche in so ungeheurer Menge in den eisigen Meeren Grönlands und Spitzbergens wohnt, dass das riesenhafteste aller Geschöpfe, der Wallfisch seine hauptsäch- lichste Nahrung darin findet. Wohnort der Mollusken. Betrachten wir das Vorkommen und die geographische Verbrei- tung der Mollusken etwas genauer, so müssen wir die Landbe- wohner, die Bewohner des süssen Wassers und des Meeres unterscheiden, und unter den letzteren wieder solche, die stets auf der hohen See schwimmend angetroffen werden, oder die pelagi- schen Arten, von denen die nur in der Nähe der Küsten angelrof- fen werden, oder von den littoralen Arten. Auch muss man bil- lig die Arten, welche nur in einer grossen Tiefe des Meeres zu leben pllegen, wie z. B. die Terebrateln, von denen sondern, die nur in seichtem Wasser vorkommen. — Tiefe, bis zu welcher Mollusken im Meere leben. Die Tiefe, in welcher die Gonchylien im Meere leben, ist für die einzelnen Arten ziemlich constant in demselben Meere, scheint jedoch in verschiedenen Meeren zu variiren. So ist es auffallend, dass im hohen Norden, und schon an den Küsten Norwegens viele Arten erst in grosser Tiefe vorkommen, die im Mittelmeer näher an der Oberfläche wohnen. Eine sehr sorgfältige Untersuchung über die Tiefe, in welcher die verschiedenen Mollusken im Aegeischen Meere leben, hat Edw. Forbes gegeben, (Repert. of the British Association for the advancement of science for 1843). Er theilt das Aegeische Meer je nach der verschiedenen Tiefe in acht Zonen, von denen die 10 letzte bei 600 Fuss Tiefe beginnt. Mit 1500 Fuss Tiefe hört dort vermuthlich alles thierische Leben auf; unter 600 Fuss Tiefe leben aber noch 56 Arten (p. 169.); die zahlreichsten Arten leben aber in der obersten Zone, die von der Oberfläche bis 12‘ Tiefe reicht, indem darin 147 Arten angetroffen werden. Vorkommen im Süsswasser und Salzwasser, Viele Mollusken haben die Fähigkeit sowohl im salzigen, wie im süssen Wasser zu leben, und Versuche, die man darüber ange- stellt hat, zeigen, dass die Süsswasserconchylien gewöhnlich sterben, wenn man sie plötzlich in Meerwasser bringt, und dass dasselbe ge- schieht, wenn man umgekehrt Meeresconchylien in süsses Wasser bringt, dass sie dagegen häufig die Veränderung des Wassers, in welchem sie leben ertragen, wenn dieselbe eine sehr allmählige ist. So lebt Cardium edule im Graben eines Torfstiches bei Cocklesbury in Eng- land 40 engl. Meilen von der See; dieselbe Art mit Mytilus edulis und Cardium caspium lebt S0 Werst oberhalb Astrachan in der Wolga, also 21 deutsche Meilen vom Caspischen Meer; Voluta magni. fica lebt ziemlich weit entfernt vom Meere in brackischem Wasser bei Port Jackson; Venus decussata und ein paar andere Venusarten habe ich in einem Bach bei Augusta in Sicilien gefunden, dessen Wasser keine Spur von salzigem Geschmack zeigte. Seltener sind die Bei- spiele von Süsswassermuscheln die im Salzwasser leben; so soll Anodonta anatina in Menge in den Ostindian- und Commereial-Docks bei London leben. Im Liefländischen Meerbusen leben nach Freminville Unionen, Cycladen, Anodonten mit Cardien, Tellinen und Venus zusammen, während an vielen Stellen der Ostsee Neritinen mit Mya arenaria, Cardium ete. gemeinschaftlich vorkommen. Freilich steht die Ostsee wegen ihres geringen Salzgehaltes gewissermassen in der Mitte zwi- schen einem Meer und einem Süsswassersee, und in solchem bracki- schen Wasser begegnen sich öfter Süsswasser- und Meeres-Mollusken. So gibt Rang an, er habe auf der Insel Bourbon in einer fast ganz süssen Pfütze nahe am Strande Avicula margaritifera, Aplysia do- labrifera, Neritina auriculata und eine Melania zusammen lebend angetroffen. Besondere Conchylien - Arten, die nur in brackischem Wasser lebten, oder für dasselbe charakteristisch wären, sind mir un- bekannt; die Potamiden, eine Abtheilung von Cerithium, gelten in- dess für solche. Merkwürdig ist es, dass einige Genera von Meeresconchylien einzelne Arten enthalten, welche nur im süssen Wasser leben; so lebt Corbula nimbosa im Laplata-Strom, eine Art Arca oder Cucul- laea (Scaphula Bexsox) im Jumna bei Hamirpur 1000 englische Mei- len vom Meer; eine Nucula im Ganges bei Banda, ein Solen im Gan- ges (Genus Novaculina Bexsox), und ein anderer im Missisippi (Ge- nus Loneosilla Bar.) etc. In Westindien leben die Neritinen fast sämmtlich im Meer, und dies ist schon in Südeuropa mit Neritina 11 viridis der Fall; während Neritina dubia auf den Philippinen das Wasser ganz verlassen kann, und auf Bäumen lebt. Ebenso ist eine Art Bulla bekannt, B. haliotidea Raxs, vwiridis Ranse, welche stets oberhalb des Meeresspiegels lebt. Hart oberhalb des Meeresspiegels leben überhaupt mehrere Mollusken z. B. Litorina neritoides Lıxnt (non auet.) und andere Litorinen, so wie auch Planaxis-Arten etc. Die Landmollusken finden sich theils an schattigen und feuchten Orten, wie Limax, Vitrina, viele Helix-Arten, theils lieben sie aber auch offene und der ganzen Gluth der Sonne ausgesetzte Orte, Felsen, Stengel holziger Pflanzen ete. z. B. Helix pisana, variabilis, Bulimus acutus ele. Einige entfernen sich nie weit von der Seeküste z. B. Helix pyramidata, conica, conoidea, variabilis, elegans, albella; andere finden sich mitten im Lande. Man trifft sie in den Ebenen und auf den Bergen bis zur Gränze des ewi- gen Schnees, doch nehmen sie mit der Höhe meist an Häufigkeit, oft auch an Grösse ab. Die meisten derselben lieben den Kalkboden, Sie haben im Allgemeinen eine geringere Verbreitung als die See- conchylien, und als die Süsswasserconchylien, wenngleich einzelne Arten eine ungemein weite Verbreitung haben. Verbreitung der Landschnecken. Mehrere Helix-Arten bewohnen ganz Europa, und einige der- selben finden sich auch in den Vereinigten Staaten Nordamerikas. Da- hin gehört Helix nemoralis, H. aspersa, die von England, wo sie ihre nördlichste Gränze erreicht, durch Frankreich, Spanien und Ita- lien gemein ist, und sich nach Ferussae nicht bloss in Algier und auf den Ganarischen Inseln, sondern auch bei Charleston in Nordamerika, in den Wäldern Guyanas, Brasiliens, am Fusse des Chimborasso fin- det; von den Antillen und von Buenos Ayres besitze ich sie selbst. Limax variegatus, Helix aspersa, hortensis, fulva (Chersina SAY), pulchella, Bulimus lubricus etc. sind Europa und den Vereinigten Staaten gemein; Helix candidissima, welche in Frankreich, Spanien, Sardinien, Sicilien, Tripolis, in der Berberei lebt, will Gaudichaud auf den Marianen gefunden haben (?), und Helix similaris kommt be- kanntlich in Brasilien, auf Bourbon, Cuba, Java und in China vor. Die Süsswasser - Mollusken. Die Süsswasser-Mollusken bewohnen theils Quellen, Teiche und Gräben, theils grössere Flüsse und Seen, und finden sich sowohl im Schlamm, wie im klarsten rasch fliessenden Wasser. Viele erwarten, wenn das Wasser in ihrem Wohnsitz austrocknet, im feuchten Schlamm die Rückkehr desselben, wie dies z. B. sehr auffallend bei den Am- pullarien Ostindiens ist, die in den Reisfeldern leben, welche nur einen Theil des Jahres unter Wasser stehen. Selbst in heissen Quellen leben noch Mollusken, wie z. B. die Melanopsis acicularis in den heissen Quellen von Vösslau bei Wien, und die Paludina thermalis in denen von Abano bei Padua; während umgekehrt in Grönland 12 Mollusken im Wasser leben, das mehr als die Hälfte des Jahres ge- froren ist. Im Allgemeinen scheinen die Süsswassermollusken ein weiter ausgedehntes Vaterland zu besitzen als die Landschnecken. So findet sich u. a. Paludina viripara, Physa hypnorum, Unio margaritifer so gut in Europa wie in Nordamerika, und Paludina bengalensis kommt im südlichen Theil der Vereinigten Staaten und in Bengalen ver. Melania tuberculata Murrrer (fasciolata OLıv.) findet sich von Ostafrika bis Hinterindien u. s. w. Die Meeresconchylien im Allgemeinen. Gehen wir zu den Bewohnern des Meeres über, so finden wir, dass die pelagischen Arten fast in sämmtlichen Meeren vorkom- men. Argonauta argo z. B. ist vom Mittelländischen und Chinesi- schen Meere bekannt, Spirula Peronii ist im Atlantischen wie im In- dischen Meere zu finden, von Salpa, Glaucus, Scyllaea u. a. zu schweigen. Allein auch die littoralen Arten haben zum Theil eine sehr weite, überraschende Verbreitung. Viele finden sich im ganzen nördlichen Eismeer von den Küsten Spitzbergens bis zum Ochotskischen Meere; andere reichen von Norwegen bis Sicilien ; viele Arten sind Westindien und dem Senegal gemein; sehr viele Ar- ten gehen von den Sandwich-Inseln im Stillen Ocean bis zum Rothen Meere, ja manche Arten finden sich im Rothen Meere und in West- indien, während sie an den dazwischen liegenden Küsten zu fehlen scheinen, wie z. B. Lucina tigerina und Petricola lucinalis. Auffal- lend ist es, dass im Gegensatz hiervon oft nahe gelegene, durch eine schmale Landenge geschiedene Meere wenig Mollusken mit einander gemein haben. Dies gilt in einem hohen Grade vom Mittelmeer und vom Rothen Meere, so wie vom Mexikanischen Meerbusen und dem ge- genüberliegenden Stillen Meer. Leider ist unsere Kenntniss von der geographischen Verbreitung der Mollusken erst in der Kindheit; die meisten Reisenden haben diesem Gegenstand sehr wenig Sorgfalt ge- widmet; auf die Angaben über das Vorkommen bei den Systemali- kern, bei Lamarck oder gar bei Gmelin ist häufig gar kein Verlass, und von sehr wenigen Punkten unserer Erde besitzen wir Lokal- faunen *). Dazu kommt, dass wir häufig noch über die Ausdehnung oder Einschränkung des Begrilles der Art schwankend sind, *) Die wichtigsten Lokalfaunen sind: Grönland Möller Index Mollus- corum Groenlandiae. Hafniae 1542. -— Massachusets: (Gould) Report on the Invertebrate animals of Massachusets. Cambridge 1841 klassisch. — New- York: (Dekay) Natural history of the State of New York, Boston, Albany 1842 sq. — Meerbusen von Mexiko: d’Orbigny, in Ramon de la Sagra histoire physique ete, de !’Ile de Cuba. — Südamerika überhaupt: d’Or- bigny, Voyage dans l’Ameriqne meridionale 1834 s[. — Scandinavien: Loven Index Molluscorum Litoria Scandinaviae oceidentalia habitantium 1846, — En’gland: das Hauptwerk ist Montagne, Testacea britannica London 1803 sq., eine kurze Uebersicht: Thorpe, British marine Conchology London 1844. Tur- ton, Manual of the land and fresh water shells. 2 edit. London 1841, — Mittelmeer: Philippi, Enumeratio Molluscorum Siciliae vol. I. Berol. 1836, 13 Einige wenige Andeutungen werden indessen hier erwünscht sein, wenn auch Zweck und Umfang des Buches keine irgend auf Vollständigkeit Anspruch machende Angaben erlaubten. Fauna des nördlichen Eismeeres. Das nördliche Polarmeer ernährt ziemlich überall diesel- ben Mollusken, wie schon erwähnt, und steigt diese polare Fauna an der Ostküste Amerikas weit hinab, bis zu den Küsten Neu-Eng- lands. Die Conchylien sind meist unscheinbar, ohne lebhafte Far- ben, ohne Glanz, oft angefressen. Die Vereinigten Staaten sind, in ihrem nördlichen und mittleren Theil wenigstens, arm an Landcon- chylien, dagegen unverhältnissmässig reich an Süsswasserconchylien, Unionen, Anodonten, Limnaeen, Melanien etc, Fauna des Mittelländischen Meeres. Das Mittelländische Meer ist, wenn man es mit den Amerikani- schen unter gleicher Breite liegenden Küsten vergleicht, sehr reich an Mollusken, worunter viele eigenthümliche sind, während andre sich einerseits bis zum Senegal hin erstrecken, andre sich bis nach Nor- wegen hin ausbreiten. Auch seine Küstenländer haben eine sehr eigenthümliche Fauna von Mollusken, und auffallend ist das Vor- konımen zahlloser Clausilia-Arten auf der ganzen Halbinsel östlich vom Adriatischen Meere. Fauna der grossen afrikanisch-arabischen Wüste. Der ungeheure Wüstendistrikt, der sich von der Westküste Afri- kas bis über den persischen Meerbusen hinaus erstreckt, ernährt we- nige, aber zum Theil eigenthümliche Landconchylien, die trotz der ungeheuren Ausdehnung eine grosse Uebereinstimmung zeigen. Die Mollusken, welche die Westküste Afrikas bewohnen, sind uns nur unvollständig bekannt, ungeachtet wir von einem Theil derselben die früheste Lokalfauna durch Adanson besitzen, welche für die damalige Zeit ein Meisterwerk war, und noch jetzt oft consultirt werden muss. Diese Küste zeigt viel Eigenthümliches, z. B. das Vorkommen der Galateen in den grossen Flüssen, welche das sonderbare Geschlecht Aetheria mit dem oberen Nil gemein haben, der Voluta Cymbium und Y. Neptuni, das Geschlecht Ungulina ete., während viele Ar- ten mit dem Mittelmeer übereinstimmen, andere zugleich in West- indien vorkommen, wie Fusus morio, Turbo pica L., Litorina muricala elc, vol. I. Hal. 1844. — Russische Reich: v. Middendorf, Beiträge zu ei- ner Malakozoologia Rossica. Petersburg 1847 sg. — Java: Mousson, die Land- und Süsswasser-Mollusken von Java, Zürich 1849. — Kanarische In- seln: d’Orbigny, in Webb et Berthelot Hist. naturelle des Iles Canaries. Paris 1835 sg. — Cap: F. Krauss, die Südafrikanischen Mollusken, Stuttgart 1848. — Neuholland’s Ostküste: Menke, Molluscorum Novae Hollandiae spe- cimen Hannov. 1843. 14 Fauna Südafrikas. Ganz Südafrika, südlich von Hochsudan an, zeichnet sich durch die grossen Achatina-Arten, sowie durch die links gewundenen Am- pullarien (Lanistes), aus, die in keinem andern Welttheil vorkom- men. Die Küsten des Caplandes haben zwar manche eigenthüm- liche Arten, allein keine auffallende, eigenthümliche Physiognomie ih- rer Fauna; merkwürdig ist die grosse Zahl von Patelien, Chitonen, Gypraeen, welche letztere sehr eigenthümliche Formen darbieten. Fauna der Canarischen Inseln. Eine merkwürdige Fauna von Landeonchylien zeigen die Ca- narischen Inseln mit Madeira, indem man hier eine grosse Mannigfaltigkeit von Arten findet, die zum Theil nirgends weiter vorkommen. Fauna des Westindischen Meeres. Das Westindische Meer bildet eine besondere Fauna für sich, wenn dasselbe gleich sich allmählig nach Norden und Süden verliert; dieselbe ist im Ganzen arm zu nennen, wenn man sie mit dem Indischen, Chinesischen oder rothen Meere vergleicht. Wie we- nig Cypraeen, Conus, Voluten, Strombus, Conus-Arten kommen dort vor! Dagegen scheinen die einzelnen Inseln sehr reiche und eigen- thümliche Faunen von Landeonchylien - zu besitzen, die namentlich reich an Cyelostoma, Helicina und Cylindrella sind, und zwar scheint jede Insel ihre eigenen Arten zu ernähren. Fauna des Festlandes von Südamerika. Diese eben genannten Geschlechter sind dafür auch auf dem Festlande Südamerikas um so schwächer vertreten, wo das Geschlecht Bulimus mit überaus zahlreichen, und zum Theil sehr son- derbar gestalteten Arten vorherrscht. Unter den Süsswasser-Conchy- lien fallen zahlreiche Ampullarien auf, wogegen Melania und Neri- tina-Arten sehr selten sind. Der Südspitze von Chile und Buenos Ayres sind die Chilinen eigenthümlich, Es fehlt keinesweges an Unionen und Anodonten, allein trotz des ungeheuren Systems was- serreicher Flüsse ist die Mannigfaltigkeit der Formen in diesen Ge- schlechtern bei weitem nicht so gross wie in Nordamerika. (yrenen und Cyelas sind selten, Fauna der Westküste Amerikas. Betrachten wir jetzt die Fauna der Westküste Amerikas, so finden wir dieselbe im Süden nicht eben sehr artenreich und man- nigfaltig, aber eigenthümlich und ausgezeichnet durch zahlreiche Ar- ten von Chiton, Fissurella, Concholepas, Voluta magellanica etc. Je weiter man nach dem Feuerlande kommt, um so mehr verschwinden Glanz und lebhafte Farben, und es tritt der Charakter der Conchylien 15 des nördlichen Polarmeeres auch bei den Bewohnern des südlichen Eismeeres auf. Gegen den Aedquator hin nimmt die Zahl der Arten sehr zu, und kann sich die Fauna von Panama ete. durch ihren Reichthum, die Pracht der Farben ete. fast mit der des Rothen Mee- res oder der Chinesischen See vergleichen. Bis nach Californien hin scheint dieser Reichthum an Conchylien anzuhalten, und dann erst allmählig in die Armuthı der Nordpolfauna überzugehn. Fauna des Stillen Oceans. Ungemein reich an Conchylien der mannigfaltigsten Art, der prachtvollsten Farben und der seltsamsten Gestalten ist der Stille Ocean, und zwar scheint der grösste Reichthum sich in der Gegend der Mollusken und Philippinen zu finden. Hier treffen wir die Thi- daenen, die polnischen Hämmer, die Placunen, die grossen Voluten, zahllose Oliven und Conus, Mitra, Pterocera, die ächte Wendeltreppe, die noch lebenden Arten Nautilus ete. Der Gegend von Neu-Seeland scheint das Geschlecht Struthiolaria ausschliesslich eigen zu sein, den Küsten Neu-Hollands der einzige lebende Repräsentant des Ge- schlechtes Trigonia (Lyrodon), welches so zahlreiche Arten in frü- heren Lebensperioden unseres Erdballs aufzuweisen gehabt hat. Ei- genthümlich sind auch die Land- und Süsswasserconchylien. Ausser ziemlich zahlreichen Helix- Arten, sind den Inseln des Stillen Oceans die Achatinellen und die ächten Partula-Arten eigen, die Sunda- Inseln, und Philippinen haben zahlreiche Arten Neritina, Me- lania, Cyrena, letztere auch in China und Hinterindien, und die Phi- lippinen haben die ganze conchyliologische Welt in Erstaunen gesetzt, durch die Unzahl von prachtvollen Helix, Bulimus, Helicina, Cyelo- stoma, welche Cuming von dort mitgebracht hat. Merkwürdig ist es, dass das Geschlecht Clausilia in Hinterindien und auf Java wieder auftritt, welches man früher auf Europa allein angewiesen glaubte. Fauna Neuhollands. Neuhollands Küsten nehmen grösstentheils am Charakter der Fauna des Stillen Oceans Theil; sie haben viele eigenthümliche Arten und, wie schon erwähnt das Geschlecht Lyrodon, wozu man das Chama nahe verwandte Geschlecht Cleidothaerus, so wie Myo- chama rechnen kann; von den Trochus - Arten zeichnen sich viele durch einen so eigenthümlichen Habitus aus, dass man daraus ein eigenes Geschlecht Eleuchus hat machen wollen. Das Festland ist nicht bloss sehr arm an Land- und Süsswasserconchylien, sondern hat auch gar keine eigenthümliche Gestalten aufzuweisen, mit Aus- nahme des merkwürdigen Geschlechies Amphibola, dessen beide be- kannte Arten auf Neuholland und Neuseeland beschränkt sind. Fauna Javas. Ueber die Fauna der Insel Java haben wir, was die Land- und Süsswassermollusken betrifft, höchst dankenswerthe Angaben durch 16 Mousson erhalten. Die ächten Helices sind in wenig Arten vorhan- den, und sämmtlich unscheinbar, wogegen Nanina mehr grosse und schöne Arten aufzuweisen hat, als irgendwo anders vorkommen; Bu- limus, mehrentheils links gewunden, und Cyelostoma sind sehr arten- reich, Melania, Neritina, Navicella, Cyrena ebenfalls. Fauna des inneren Asiens. Von den Mollusken des ungeheuren Chinesischen Reiches, Hin- terindiens, Persiens, des ganzen Inneren Asiens wissen wir zu We- nig, als dass sich etwas über den Charakter ihrer Fauna sagen liesse ; höchst auffallend ist es, dass aus Vorder-Indien eine so unglaublich geringe Menge von Land- und Süsswasserconchylien bekannt: ist. Sollte dieser ungeheure Erdstrich wirklich so arm an Geschöpfen aus der Klasse der Mollusken sein? Von Sibirien ist dies ausgemacht. Dieser Landstrich, 250,000 Quadratmeilen gross, von den mächtigsten Flüssen durchströmt. mit Teichen, Wäldern und einer reichen schö- nen Vegetation bedeckt, scheint in Beziehung auf Mollusken der ärm- ste Landstrich der Welt-zu sein, vielleicht noch ärmer als Grönland, oder das dürre, wüste Arabien. Fauna des Indischen Oceans. Wir haben zum Schluss noch einen Blick auf das Meer zwi- schen Asien und Afrika zu werfen. Dasselbe hat im Allgemeinen sanz den Charakter des Stillen Oceans, einen grossen Reichthum an schönen, prachtvollen Gonchylien und grossentheils sogar dieselben Arten, wie sie noeh jenseits der Strasse von Malacca und der Sun- dastrasse vorkommen, ja dieser grosse Reichthum dehnt sich in das Rothe Meer bis Suez aus. Vermuthlich ist der persische Meerbusen eben so gesegnet, allein er ist uns in conchyliologischer Beziehung durchaus ein mare incognitum. Die Inseln, welche darin liegen, Mau- ritius, Ile Bourbon, und namenllich Madagaskar haben ihre eigenthümlichen Arten von Land- und Süsswasserconchylien, welche aber, so viel ich weiss, keine besonders eigenthümliche Physiognomie zeigen. Drittes Kapitel. Nutzen und Schaden der Weichthiere für den Menschen. Mollusken dienen als Nahrung. Eine Unzahl von Mollusken dienen dem Menschen zur Nahrung. In Europa sind es vorzugsweise die Austern, welche selbst von den Feinschmeckern sehr hoch geachtet werden, die gemeinen Miesmu- scheln , Mytilus edulis, Cardium edule, viele Arten Venus , Dona:, Solen, Patella, Haliotis, Pholas, Lithophagus, die täglich auf die Märkte Südeuropas kommen; an den Küsten Grossbritanniens isst ınan ausserdem 17 ausserdem Litorina litorea. Alle grösseren Helices sind den Süd- europäern eine willkommene Speise, und in den katholischen Gegen- den Deutschlands wird die gemeine Weinbergsschnecke zur Fastenzeit in grosser Menge eonsumirt, und zu dem Ende selbst eigens gezogen und gemästel. Sie ist auch nur deshalb nach Gegenden von Euro- pa verpllanzt worden, wo sie nicht ursprünglich einheimisch ist z. B, nach Livland. Kalmare und Dintenfische sind eine sehr häufige Speise der Anwoliner des Mittelmeeres, namentlich der ‘Griechen , selbst die Ascidien werden häufig genossen. In den Vereinigten Staaten sind Austern, Venus mercenaria und andere, elam genannt, im südlichen Theil Perna obliqua als Nahrungsmittel geschätzt. Von weit grösse- rer Wichtigkeit sind aber die Mollusken als Nahrungsmittel für eine grosse Menge roher Völker. Die Einwohner des Feuerlandes leben fast ausschliesslich von denselben, auf Chile liefern Mytilus - Arten, Venus Dombeyi, Solen macha, Mesodesma chilensis, Balanus pico, Molina, Concholepas peruviana, Menschen, Hunden und Schweinen eine reichliche Nahrung; die Neu-Seeländer eonsumiren enorme (uan- titäten von Struthiolaria und Amphibola (Ampullacera) avellana; die Einwohner des Senegals die Galatea radiala etc. Ebenso wer- den die grösseren Landschnecken in Amerika ganz allgemein gegessen. Wäre es möglich, die Quantität der Gonchylien, welche vom Men- schen genossen werden, einigermassen annäherungsweise zu berechnen, so würde man über die grosse Masse animalischen Nahrungsstoffes erstaunen, welchen die Klasse der Mollusken uns liefert. Im Allge- meinen sind die Mollusken zwar nahrhaft, aber schwer zu verdauen ; in seltenen Fällen hat das Fleisch derselben giftige Eigenschaften ge- zeigt, was namentlich bei Miesmuscheln beobachtet ist. Blainville be- hauptet, dass in diesem Falle die Miesmuscheln ihre giftige Eigen- schaft durch den Laich der Seesterne erhielten, ich weiss aber nicht, auf welchen Thatsachen diese Angabe beruht, und ob sie wahr ist. Als Köder. Einige Mollusken sind wichüg als Köder beim Fischfang und namentlich Stockfischfang. Zum Schmuck. Manche Conchylien liefern Gegenstände des Schmucks. Viele wilde Völker hängen durchbohrte Conchylien in ihre Ohren, z. B. die Cypraea aurantium, Achalina bicarinata und eolumnaris, oder machen Halsbänder davon, wie von Yolvaria monilis; die Cypraea moneta wird zum Besetzen von Pferdegeschirr gebraucht; in Ostin- dien werden Ringe aus dem Tsjankohorn Turbinella rupa etc. ge- schnitten, sehr geschätzt. Bekannt sind die schönen Cameen, welche aus den Schalen von Strombus, Cassis, Pectunculus geschnitten wer- den; in früheren Zeiten waren Trinkgeschirre und ähnliche Geräthe aus dem Gehäuse des Nautilus pompilius gemacht, kunstvoll ausge- schnitten, abgeschliffen, und mit eingeätzten Zeichnungen versehen, beliebt. Noch jetzt wird häufig die Cypraea tigris zu Tabaksdosen, Punschlöffeln ete. verarbeitet, so dass, um nur eins anzuführen, in Philippi, Conchyliologie. 2 18 Hamburg jährlich über 20000 Stück verkauft werden; und so lies- sen sich noch viele andre namhaft machen, die zu allerhand Verzie- rungen und Schmucksachen angewandt werden. Allein die wichtigste Conchylie ist unstreitig in dieser Beziehung die Perlenmuschel. Die Perlen, ein krankhaftes Gewächs im Fleisch des Thieres, welche zu den kostbarsten Artikeln des weiblichen Putzes gehören, und de- ren blendende Weisse weit entfernt dem Glanz einer schönen Haut zu schaden vielmehr dazu dient, ihr einen neuen Reiz zu verleihen, kommen von zwei verschiedenen Muscheln, der Avicula margaritifera, die fast in allen Meeren der heissen Zone angetroffen wird, und dem Unio margaritifer, der in vielen Bächen Europas lebt. Die erstere liefert auch die gewöhnliche Perlmutter, die zu so vielen Schmuck- gegenständen verarbeitet wird. Zur Bereitung von Farben etc. Unbedeutend ist dagegen die Benutzung der Dintenfische zur Bereitung der bekannten braunen Malerfarbe, der Sepie, welche den Namen des Thieres führt, von welchem sie gewonnen wird, oder gar die Anwendung des Byssus der Pinna, um daraus Handschuhe, Strüm- pfe u. dgl. zu machen, welche Stolfe nie einen Gegenstand «des Han- dels abgegeben haben. Sehr wichtig ist in früheren Jahrhunderten im Mittelmeer und namentlich an den Küsten Phöniziens die Anwen- dung verschiedener Schnecken, namentlich des Murex trunculus und brandaris (nicht der Purpura lapillus , welche dort gar nicht ange- trolfen wird) zum Purpurfärben, und lange haben die mit dem Saft jener Schnecken in verschiedenen Tönen von Roth und Violett gefärbten Stoffe zu den Kostbarkeiten dieser Erde gehört. Da eine ungeheure Menge Schnecken erforderlich ist, um eine geringe Masse Zeug zu färben, und wir in neueren Zeiten Farbstoffe kennen gelernt haben, welche eben so schön und dauerhaft färben wie z. B. die Cochenille, und die dabei weit wohlfeiler sind, so wird die Purpurfärberei der Alten schwerlich wieder ins Leben gerufen werden. Als Geld. Für viele Völker sind Conchylien von grosser Wichtigkeit, in- dem sie statt Geld im Verkehr gebraucht werden. Dies ist nicht nur bei den roheren Völkern Afrikas der Fall, sondern selbst in Indien. Es sind dies die s. g. Kauri’s, verschiedene Cypraea Arten, na- mentlich €. moneta. Ein Engländer, der in Guttak residirte, hat zum Spass die Erbauung seines Bungalav's ganz in Kauris bezahlt. Das Gebäude kostete ihm gegen 4000 Sikka Rupien (400 Pf, Sterl.) und da 64 dieser Muscheln einer „piece“ und 64 pice einer Sikka Rupie gleich kommen, so hat er zu seiner Zahlung gegen 16 Millionen die- ser Muscheln verwendet. Man begreift daher leicht, dass das Fischen ‚lieser Kauris für manche Völkerschaften ein sehr wichtiger Erwerbszweig ist, aber auch für den Europäischen Handel ist dieser Gegenstand nicht unwichtig. Besteht doch die Ladung, welche deutsche Schille an der Ostküste Afrikas einnehmen, bisweilen zur Hälfte in solchen Kauris! 19 Zum Kalkbrennen u. s. w. Endlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass Muscheln in vielen Küstengegenden zum Kalkbrennen dienen, z. B. Mytilus edulis und Cardium edule in Holland, Concholepas in Chile, Cyrena orientalis in China, ein Strombus in Martinique, eine fossile Auster am Sene- sal; dass andere zum Pflastern der Strassen dienen, wie Arca seni- lis in Niederguinea, @nathodon in Alabama; dass die Schalen der Perlmuttermuscheln in manchen Gegenden statt der Ziegel zum Dach- decken dienen; dass gespaltene Schalen von Placuna von den An- wohnern des Chinesischen Meeres statt Fensterscheiben angewendet werden etc, Schaden der Weichthiere. Das Gesagte wird hinreichend bewiesen haben, dass der Nutzen, welchen die Weichthiere dem Menschen gewähren, ein sehr bedeuten- der, und weit grösser ist, als man gemeiniglich glaubt. Vergleichen wir hiermit den Schaden, den diese Geschöpfe uns zufügen, so ist derselbe dagegen höchst unbedeutend. Manche Landschnecken, na- mentlich die nackte Ackerschnecke, Limax agrestis, schaden durch ihre Gefrässigkeit unsern Aeckern und Gärten, und die grösseren Bu- limus- und Achatina-Arten sollen in heissen Ländern den Pflanzungen bisweilen noch nachtheiliger sein; allein das schädlichste Geschöpf unter allen Mollusken ist unstreitig der Schiffsbohrwurm, wel- cher alles im Meere befindliche Holzwerk durchlöchert, so dass man gezwungen ist, die Schiffe durch eine Bedeckung mit Kupferplatten gegen seine Angriffe zu schützen, und das Pfahlwerk in den Häfen oft zu erneuern. Viertes Kapitel. Kurze Geschichte der Malakozoologie. Die Zeit vor Linne. Die alten Schriftsteller, Aristoteles, Plinius ete., erwähnen nur einer sehr geringen Anzahl von Mollusken, welche sie indessen z. Th. recht genau gekannt haben, und rechnen sie zu ihren blutlosen Thieren, d. h. zu derjenigen Abtheilung der Thiere, welche kein ro- thes Blut besitzt, und welche den Thieren mit weissem Blut des Linne, so wie den wirbellosen Thieren der neuern Zoologen entspricht. Die Schriftsteller des Mittelalters begnügten sich ihre Vorgänger zu copiren und zu commentiren, und selbst die Na- turforscher, welche zur Zeit des Wiederauflebens der Wissenschaften schrieben, Belon (1551), Rondelet (1554), Aldrovandi (1642), Jon- ston (1655) fügten nur wenig neue Thatsachen hinzu. Nachdem aber die Portugiesen den Weg um das Vorgebirge der Guten Hoffnung nach Indien gefunden, Columbus Amerika entdeckt hatte, und alle Meere von Seefahrern durchschifft wurden, kamen eine grosse Menge 0. g* 20 Conchylien aus allen Weltgegenden nach Europa, und wurden wegen ihrer mannigfaltigen, schönen und sonderbaren Formen, und wegen ihrer prachtvollen Farben bald der Gegenstand des eifrigsten Sam- melns, so dass sie von den heimkehrenden Seefahrern theuer verkauft, und die seltenern Arten oft mit ganz enormen Preisen, einzelne Stücke der ächten Wendeltreppe z. B. mit 600 Gulden bezahlt wur- den, so dass Linn& nicht ganz unrecht hatte, wenn er 1760 sagt*): Die schönen Varietäten der Admirale, der Wendeltreppe, des Polni- schen Hammers, welche mit einander welteifern, hat eine gelehrte Ignoranz zu hohen Ehren gebracht, die Thorheit zu so hohen Preisen getrieben, als der Reichthum nur irgend erlaubt, und ein barbarischer Luxus zum Handelsgegenstand geniacht, und dass Martini klagt, manche Sammler liessen sich und die Familie darben, um nur einen Admiral oder eine andre seltene Conchylie kaufen zu können. Die meisten dieser Sammler verfolgten keine wissenschaftliche Richtung ; sie sahen in den Conchylien nur ein buntes Spielzeug, welches sie mit den sonderbarsten Namen belegten, wie z. B. Abrikosenstein, Babelsthurm, Bauernmusik , Fischweiberhaube, Gelbschmutz , Pferde- fuss, Pimpelchen, Schwarzohr, Schweizerhose, Strohhut, Vogelfuss, altes Weib, armes Weibchen ete., allein sie hatten doch das Verdienst, das Material zu wissenschaftlichen Untersuchungen herbeizuschaflen, welches bald durch seinen Reichthum die Naturforscher zwang, wis- senschaftliche Anordnungen desselben zu versuchen. Die meisten sy- stematischen Eintheilungen nahmen indess leider nur auf das scha- lige Gehäuse und nicht oder nur ganz beiläufig auf das Thier Rücksicht, während das Gehäuse nur ein sehr unwesentlicher Theil des Geschöpfes ist, und keinesweges in der innigen Beziehung zum ganzen übrigen Körper steht, wie das Knochengerüst bei den Wirbel- thieren. So rechnete man in früheren Zeiten ganz allgemein die Ge- häuse der Seeigel, und die kalkigen Wohnungen mancher Glieder- würmer, Thiere, welche in ihrer ganzen Organisation überaus ver- schieden von den Mollusken sind, zu den Conchylien oder Schalthie- ren, während man die nackten Schnecken von denselben ausschloss, ungeachtet bei diesen schon der Sprachgebrauch die richtige syste- matische Stellung derselben nahe bei den andern, mit einem Haus ver- sehenen Schnecken andeutete. System von Linne. Linne, dieser ausserordentliche Mann, von dem es schwer ist zu sagen, ob er als Botaniker oder Zoologe grösser gewesen sei, war der erste, welcher in der zehnten Ausgabe seines Systema nalurae 1757 ein dem damaligen Bedürfniss fast vollständig entsprechendes System der Conchyliologie aufgestellt hat, ein System, welches daher seine Geltung noch in manchen Kreisen behauptet hat, selbst nach- dem die weiteren Fortschritte der Wissenschaft die Mangelhaftigkeit *) Syst, nat, ed. X, p. 713. not 21 desselben klar an den Tag gelegt hatten. Er theilte bekanntlich die Thiere in sechs Klassen, Säugethiere, Vögel, Amphibien, Fische, In- sekten und Würmer. Diese letzte Klasse zerfällt weiter in fünf Ord- nungen, 1) Eingeweidewürmer (zu denen er damals noch einen Fisch Myzine, und ein Weichthier Teredo rechnete, 2) Mollusken, zu denen er nicht nur wahre, schalenlose Mollusken, wie Lima«, Doris, Tethys, Scyllaea, Sepia, sondern auch zahlreiche Gliederwürmer, die Holothurien, Seesterne, Seeigel und die Medusen stellte, 3) Schal- thiere, welche Ordnung mit wenigen Ausnahmen alle Schalen tra- genden Mollusken ohne Vermengung mit f[remdarligen Thieren be- greift, 4) Lithophyten und 5) Zoophyten. (Letztere beiden Ord- nungen entsprechen der Klasse der Polypen, Zoophyten oder Koral- len, und enthalten nur wenige fremdartige Geschöpfe.) Die Schalthiere werden in vielschalige, zweischalige, spiralförmig gewundene einschalige, und einschalige ohne regelmässige Windung geschieden, und in folgende Geschlechter getheilt: * Vielschalige , Chiton, mit mehreren in eine Längsreihe gestellter Rückenschalen. Lepas, mit einem vielklappigen, ungleichklappigen, sitzenden Gehäuse. ** Zweischalige (Conchae, Muscheln.) Pholas; Gehäuse mit einem zurückgekrümmten Schloss, Mya, Gehäuse mit einem dicken, ausgehöhlten Zahn im Schloss, Solen, Gehäuse mit einem zugespitzten, ausgehöhlten Zahn im Schloss. Tellina, Gehäuse mit ausgehöhlten Seitenzähnen in der einen Schale. Cardium, Gehäuse mit entfernten, gegenseitig in einandergreifenden Seitenzähnen, Donax, Gehäuse mit einem entfernten hohlen Seitenzahn. Venus, Gehäuse mit genäherten, divergirenden Schlosszähnen. Spondylus, Gehäuse mit zwei Schlosszähnen und einem zwischenliegenden Grübchen. Chama, Gehäuse mit zwei schiefen, stumpfen Schlosszähnen. Arca, Gehäuse mit zahlreichen, in einander greifenden Schlosszähnen. Ostrea, Gehäuse mit einem zahnlosen Schloss, in welchem eine eiförmige Gruhe. Anomia, Gehäuse mit zahnlosem, linealischen Schloss am Rande. Mytilus, Gehäuse mit zahnlosem, pfriemenförmigen, deutlich geschiedenen Schloss. Pinna, Gehäuse mit zahnlosem, zusammengewachsenen Schloss. *** Einschalige, regelmässig spiralförmig gewundene (Schneckenhäuser). Aryonauta, Gehänse einschalig; Bewohner ein Dintenfisch. Nautilus, Gehäuse vielkammerig, die Kammern durch eine Oeflnung mit ein- ander communieirend. Conus, Gehäuse mit einer verlängerten, linealischen, zahnlosen Mündung. Cypraea, Gehäuse mit einer verlängerten, jederseits gezahnten Mündung. Bulla, mit einer etwas verlängerten, schiefen Mündung. Voluta, Gehäuse mit einer ausgegossenen Mündung und gefalteten Spindel, Buccinum, Gehäuse, dessen Mündung einen rechts gebogenen Kanal hat. Strombus, Gehäuse, dessen Mündung einen links gebogenen Kanal hat. Murex, Gehäuse, dessen Mündung einen graden Kanal hat. Trochus, Gehäuse mit einer verengerten, ziemlich viereckigen Mündung. Turbo Gehäuse mit einer verengerten, kreisföormigen Mündung. Helix, Gehäuse mit einer verengerten, mondförmigen Mündung. 22 Nerita, Gehäuse mit einer verengerten, halbkreisföormigen Mündung. Haliotis, Gehäuse mit einer erweiterten, durchlöcherten Aussenlippe der Mündung, *** Einschalige, ohne regelmässige Spiralwindung. Patella, Gehäuse kegellörmig oflen. Dentalium, Gehäuse frei, pfriemenförmig, jederseils ollen. Serpula, Gehäuse angewachsen, röhrenformig, unten geschlossen, In der zwölften Ausgabe des Systema naturae, der letzten vom grossen Linne selbst besorgten, finden sieh nur wenige Veränderun- gen. Der Schillsbohrwurm, Teredo, ist aus der Ordnung der Inte stina zu den Schalthieren, in die vierte Abtheilung derselben versetzt worden ; zu den Mollusken sind (von wirklich dazu gehörigen Thie- ren) die Geschlechter Aseidia, Aplysia, (Clio gekommen; bei den Schalthieren ist das Genus Pholas zu den vielschaligen versetzt, un- ter den zweischaligen das neue Geschlecht Mactra aufgestellt, und durch einen zusammengefalteten Mittelzahn des Schlosses charakteri- sirt, endlich noch bei den einschaligen ohne regelmässige Spiralwin- dung das Geschlecht Sabella hinzugefügt, ein aus Sandkörnern zu- sammengekittetes Wurmgehäuse. Auf die Bewohner der Gonchylien ist noch ımmer keine besondere Rücksicht genommen, ausser dass Linne bei jedem Geschlecht das (nackte) Mollusk namhaft macht, mit welchem seiner Meinung nach der Bewohner der CGonchylie überein- stimmt; so heisst es z. B. bei Tellina: Thier eine Tethys. - Es war dieses unstreitig ein grosser Fehler um so mehr, als bis zum Erschei- nen der zehnten Ausgabe des Systema naturae schon sehr schätzbare Beobachtungen über die Thiere vieler Geschlechter bekannt geworden waren, namentlich durch die 1757 erschienene histoire naturelle du Senegal von Adanson, in welcher dieser die von ıhm am Senegal beobachteten Schalthiere mit besonderer Berücksichtigung des Thie- res vortrelllich beschreibt und alle wichtigen äusseren Theile berück- sichtigt; auf eine Zergliederung des Thieres hat sich Adanson noclhı nicht eingelassen. System von Adanson. Hauptsächlich mit Berücksichtigung des Thieres stellte Adanson folgende Geschlechter auf: Il. Schnecken. A. einschalige (d. Ih, ohne Deckel). /ymbium jetzt Bulla, Bulimus jetzt Physa. Coretus jetzt Planorbis, Pedipes. Cochlea jetzt Helix und Bulimus. Lepas jetzt Patella, Gadinia, Fissurella, Crepidula, Chiton. Haliotis jetzt Haliotis und Siyaretus. Yetus jetzt Voluta oder Cymbium. Terebra begreift Arten von Buceinum, Terebra« und Fusus. 10. Porcellana begreift Maryinella und Olive, ll, Cypraea wie bei Liune, N 23 12. Peribolus begreift den Jugendzustand von Cypraea und 3 Arten Vol- varia Lank. B. Gedeckelte Schnecken. 1. Strombus begreift Conus L. 2. Purpura begreift Purpura, Dolium, Cassis, Cancellaria, Fusus, Mu- rex, Mitra, Columbella der Neneren. 3. Buccinum begreift Buccinum L. 4. Cerithium begreift Cerithium und Turritella. 9. Vermetus. 6. Trochus enthält Litorina und Rissoa. 7. Turbo entspricht T’rochus L. 8. Natica begreift Natica und Fossarus (die Beschreibung des Thieres ist von Fossarus). 9. Nerita. II. Muscheln. A. Zweischalige Muscheln. 1. Ostreum begreift Ostrea und Spondylus. 2. Jataronus — Chama der Neueren. 3. Perna umfasst Mytilus, Pinna, Avicula, Pecten und enthält auch eine Art Cardita. 4. Chama begreift Venus, Cardita, Lucina, Tellina, Mactra, Lutraria, Psammobia und Tridina. 5. Tellina entspricht Donax und begreift noch Cytherea tripla und eine andere Cytherea. 6. Pectunculus enthält die Geschlechter Cardium, Arca und Pectunculus. 7. Solen. B. Vielschalige Muscheln. 1. Pholas enthält ausser einer Pholas eine Mya. 2. Teredo enthält ausser einer ächten Teredo einen Lithophagus. Man sieht Adanson hat nichts Fremdartiges seinen „Coquillages“ beigemischt, allein er hat die schalenlosen Mollusken gänzlich aus- geschlossen. Die meisten nachfolgenden Schriftsteller folgten fast unbedingt dem System des grossen Schweden, und selbst Bruguiere, welcher sich zuerst veranlasst sah, die Zahl der Linne’ischen Geschlechter zu verdop- peln und strenger zu umschreiben, (Dietionnaire eneyelopedique par ordre des matieres. Paris 1789) hat keine wesentlichen Fortschritte in der Systematik gemacht. Namentlich begreifen seine nackten Mol- lusken noch die heterogensten Dinge, und die wesentlichste Verbesse- rung gegen Linne ist wohl die, dass die Seesterne und Seeigel eine besondere Abtheilung bilden. P. S. Pallas. Das Verdienst, zuerst gefühlt zu haben, auf welche Art die Klasse der Mollusken zu umschreiben sei, gebührt unstreitig unserm grossen Landsmann Peter Simon Pallas (S. dessen Miscellanea Zoolo- gica Aphrodite p. 73 sq.) Derselbe zeigt, dass man mit Unrecht bei der Klassifikation ein so grosses Gewicht auf die Schale gelegt, und deshalb die nackten und die schalentragenden Weichthiere so scharf getrennt habe, dass zu den einschaligen Testaceen die Limax (Doris, 24 Tethys, Scyllaea ete.) gerechnet werden müssten, (mit Unrecht will er dahin auch die Sepien und vielleicht, wie er meint, die Medusen ziehn); und dass zu den zweischaligen Testaceen auch die Ascıdien gestellt werden müssten, welche deren Analogon, oder vielmehr de- ren nackter Typus zu sein schienen. System von Poli. Eben so richtig fasste der grosse Neapolitaner Saverio Poli die Klasse der Mollusken auf, (s. dessen Testacea ulriusque Sieiliae Fol, Parma 1791—95). In seiner Vorrede theilt er die Mollusken in drei Ordnungen: 1) M. brachiata mit mehreren Armen um den Kopf; (hierher rechnet er Sepia L., aber auch Triton L. und Serpula L., welche letztere Thiere mit den Mollusken wenig gemein haben); 2) M. reptantia, welche vermittelst eines Fusses kriechen, und stets einen Kopf mit Augen haben, 3) M. subsilientia zwar ebenfalls mit einem Fuss versehn, aber stets ohne Kopf und Augen. Sehen wir von der Beimengung der fSremdartigen Thiere Triton und Serpula ab, so begreift die Ordnung brachiata die gegenwärligen Gephalopoden, die Ordnung reptantia, was wir jetzt Gastropoda nen- nen, und die Ordnung der M. subsilientia unsere Conchiferen, Bra- chiopoden und die Cirripeden, welche letztere man erst in ganz neuen Zeiten von den Mollusken geschieden, und den Crustaceen zu- gewiesen hat. Die Tunicata sind von Poli nicht berücksichtigt. Poli hat nur die dritte Ordnung selbst bearbeitet, von einer sehr gros- sen Anzahl von Arten nicht bloss die Thiere genau beschrieben, sondern auch sorgfältig zergliedert, und verdient daher mit Recht den Namen des wahrhaften Begründers der Klasse der Mollusken, wie ihn Meckel nennt. Ganz abweichend von allen seinen Vorgängern und Nachfolgern hat Poli Geschlechter gegründet, indem er allein auf das Thier und niemals auf das Gehäuse Rücksicht genommen hat. Er theilt seine Geschlechter in sechs Familien, je nachdem sie einen Fuss haben oder nicht, und je nachdem der Mantel eine oder zwei Oellnungen hat, oder ganz gespalten ist. Seine Geschlech- ter sind: Criopus begreift die Brachiopoden, Echion = Anomia der Neneren.. Peloris = Ostrea der Neneren. Daphne = Arca Lamk. Arinaea — Pectunculus Lamk. Argus = Pecten und Spondylus. Glaucus —= Lima. Chimaera — Pinna. Callitriche = Mytilus. Loripes —= Lucina. Limnaea = Unio und Anodonta, Hypogaea — Solen, Pholas, Pandora. Peronaea = Tellina und Donawr. Callista = Venus et Oytherea. Artemis = einem Theil von Cytherea Lanik. Cerastes —= (ardium, 25 Cwier, Dumeril, Lamarck. Dem berühmten G. Cuvier gebührt das Verdienst, die Klasse deı Mollusken zuerst unter diesem Namen aufgestellt, bestimmt und rich- tig definirt zu haben. (S. dessen Tableau elementaire de l’Histoire na- turelle des animaux 1798.) Er theilte sie in drei Sektionen, näm- lieh in Gephalopoden, Gasteropoden, und Acephalen, und rechnete zu den letzteren auch die schalenlosen Aseidien und Salpen, so wie die Cirripeden. (Die Physalien und Lernäen sind irrthümlicher Weise noch zu den Gastropoden gestellt.) In einer Menge einzelner Abhandlun- gen gab er die Anatomie vieler Mollusken, als solide Basis des syste- matischen Baues. In ziemlich rascher Folge wurde nun auf diesen Grundlagen das System der Mollusken weiter ausgebaut: Cuvier selbst stellte wenige Jahre später (1504 Ann. du Mus. d’hist. nat. vol. IV. p. 232.) — die Ordnung der Pteropoden; €. Dumeril im Jahr 1506 in der Zoologie analyligue — die Ordnung der Brachiopo- den auf, worunter derselbe freilich ausser den ächten Brachiopoden auch die sehr verschiedenen Cirrhipoden begriff, welche Lamarck i.J. 1509 in seiner Philosophie zoologique als eigene Klasse zuerst ab- trennte. Lamarck ist auch der Urheber der Abtheilung der Man- telthiere oder Sackthiere, die er, als eigene Klasse freilich, unter dem Namen Tuniciers in seinem Systeme des animaux sans vertebres 1501 aufgestellt hat. Er hat auch zuerst die Mollusken in die beiden Hauptabtheilungen der kopftragenden und kopflo- sen getheilt (1501 Systöme des animaux sans verlehres). Auf diese Weise ist nach und nach die folgende Eintheilung der Klasse der Mollusken in Ordnungen entstanden: Klasse der Mollusken (Cuvier 1798). A. Kopftragende Mollusken (Lamarck 1501). 1. Kopffüssler oder Cephalopoden Cnuvier 1798. 2. Flossenfüssler oder Pf&ropoden (uvier 1804. 3. Bauchfüsser oder Gastropoden Gwier 1798. B. Kopflose Mollusken (Lamarck 1801). 4, Brachiopoden, Armfüsser (Dumcril 1506). 5. Gonchiferen, Muscheln (ans den Acephalen Cuvier’s durch Abtrennung der andern Ordnungen übrig geblieben). 6. Tunicata, Mantelthiere, Sackthiere (Lamarck 1801). Während auf diese Weise das Hauptgerippe des Systemes ent- standen ist, haben sich zahlreiche Naturforscher um den weiteren Ausbau desselben bemüht, theils durch Abbildung und Beschreibung der Arten, theils durch Vervielfältigung und schärfere Begränzung der Genera, theils durch Gruppirung derselben in Familien. r Schriftsteller die hauptsächlich einzelne Arten beschrieben haben, Martini, Chemnitz u. A. Die Beschreibung der Arten hat sich lange Zeit auf dıe blosse Betrachtung der Schale beschränkt, Das ausgezeichnetste und um- fassendste ältere Werk der Art ist das von Martini angefangene, von 26 Chemnitz fortgesetzte Conchylien-Cabinet, eilf Bände in 4to mit 403 illuminirten Tafeln, auf denen über 3000 Arten von Conchylien dar- gestellt sind. Die Abbildungen sind namentlich vom ten Bande an recht gut, und ebenso sehr sind die Beschreibungen, soweit sie von Chemnitz herrühren, zu loben, und oft, für die damalige Zeit zumal, meisterhalt. Im Jahr 1529 erschien nach langer Unterbrechung ein zwölfter Band, bearbeitet von G. IH. Schubert und J. A. Wagner mit 23 Kupfertafeln. — Dieses Gonchylien-Cabinet ist das hauptsächlichste Quellenwerk für die Bestimmung der Arten bei Gmelin und Lamarck, und es ist daher zu bedauern, dass bei der neuen llerausgabe dieses Werkes nicht sorgfältig genug darauf Bedacht genommen worden ist, die alten Figuren und Beschreibungen unverändert beizubehalten, und von den neuen Zusätzen zu sondern. In den neuesten Zeiten sind als Sammelwerke wegen ihrer Vollständigkeit, wegen der Treue und Vortrefflichkeit der Abbildungen besonders zu erwähnen Kiener Species general et Iconographie des coquilles vivantes ete. Svo. mit vortrefllichen fein ausgemalten Kupferstichen, leider aber ohne Syno- nymik, und nicht mit besonderer Kritik, und zwei weit vollständigere Englische Werke: NR eeve Conchologia ieonica 410 mit vortrefllichen eolorirten Lithographien, die indessen gewöhnlich nur eine Ansicht des Gegenstandes darbieten, und die kleinen Arten zwar vergrössert darstellen, aber meist ohne Angabe der natürlichen Grösse, so wie G, B. Sowerby jun. Thesaurus Conchyliorum or figures and deseri- plions of recent Shells, Svo mit Kupfertafeln, auf denen die grösse- ren Gegenstände verkleinert sind. Bei beiden Werken vergisst man ungern die Synonymik, und die Beschreibungen sind in manchen Fäl- len zu kurz, und daher bisweilen ungenügend, wo es sich um die Unterscheidung zweier nahe verwandten Arten handelt. — Die neue Ausgabe des Gonchylien-Gabinets von Martini und Chemnitz wird sich diesen Werken würdig an die Seite stellen, und übertrilft sie in ein- zelnen Theilen durch Kritik, Anführung der Synonyme und genauere Beschreibung der Arten. Mit der extensiven Entwickelung der Gonchyliologie in Beziehung auf die Menge verschiedener Formen, die bis jetzt bekannt geworden sind, hat die intensive Entwickelung d.h. die genauere Kenntniss der einzelnen Arten und namentlich des wesentlicheren Theiles derselben, des Thieres, nicht gleichen Schritt gehalten. Die meisten im Innern des Landes lebenden Sammler und sogar Naturforscher haben sich um die Thiere selbst sehr wenig bekümmert, und selbst solche Män- ner, die an den Küsten des Meeres gewohnt oder auf grossen See- reisen Gelegenheit gehabt viele Conchylien selbst an Ort und Stelle zu sammeln, haben häufig entweder die Thiere der Gonchylien gar nicht oder weit weniger berücksichtigt als die nackten , schalenlosen Mollusken, so dass nicht bloss von der Mehrzahl der Gonchylien das Thier völlig unbekannt oder nur sehr oberflächlich und unvollständig beschrieben ist, sondern dass wir sogar von einer ziemlichen Zahl von Genera nur die Gehäuse kennen, Eine rühmliche Ausnahme hier- 27 von haben die Herren Quoy und Gaymard gemacht, welche in der grossen Besehreibung der unter Freyeinet auf dem Schiff Astrolabe ausgeführten Weltumsegelung die Beschreibung, Abbildung und oft so- gar die Zergliederung von einer grossen Menge von Bewohnern der Gonchilien gegeben haben. In dem Masse, als die Zahl der Schalthiere wuchs, und man anfıng, die einzelnen Formen genauer zu studiren, stellte sich das Bedürfniss heraus, eine grössere Zahl von Gruppen, Geschlechtern und Familien zu schaffen. Es bedarf keines Beweises, «dass diese Unter- abtheilungen des Systemes nur dann naturgemäss sind, wenn sie die wesentlichsten Organe hanptsächlich berücksichtigen, also namentlich, wenn sie auf die Bildung des Thieres begründet sind. Da indessen diese in so seltenen Fällen bekannt waren, wurden die meisten Ge- nera nur nach dem Gehäuse errichtet. Besonders glücklich in Auf- stellung und genauer Umschreibung nener Genera war nach Bru- guiere Lamarck, weleher die Zahl der Geschlechter verdoppelt hat, und dessen vortreflliches Werk Ilistoire naturelle des anımaux sans vertebres, welches in den Bänden V. VI u. VIl. die Mollusken abhan- delt, noch immer das Hauptwerk für diese Thierklasse ist. (Eine zweite Ausgabe ist von Deshayes mit vielen Zusätzen leider ohne festen Plan bereichert worden.) Weniger Beifall haben mit Recht die nur auf die Gehäuse gegründeten Systeme und Genera von DenysMont- fort (Conchiliologie systematique 2 vol. Svo. 1508 u. 1510 mit Holzschnitten, in welchem eine grosse Menge neuer Geschlechter un- ter den Schnecken aufgestellt sind), Megerle von Mühlfeldt (im Magazin der Berliner Gesellschaft naturforschender Freunde vol. V. 1811 enthält nur die Muscheln), und Chr. Fr. Schumacher (Essai d’un nouveau systeme des habitations des vers lestaces 1 vol. 4to mit XXI Tafeln, Gopenhagne 1817) gefunden, obgleich nicht zu leugnen ist, dass manche Genera dieser Schriftsteller theils die Prio- rität vor den Lamarckschen haben, theils scharf umgränzte Gruppen von Arten umfassen, und angenommen zu werden verdienen. Wenn es in der Natur der Dinge liegt, dass man um so mehr geneigt wird, Abtheilungen — Familien, Genera, Subgenera, Gruppen — zu machen, je specieller man sich mit dem Studium einer Klasse von Geschöpfen beschäftigt, so haben doch manche Schriftsteller die Aufstellung von Familien und Geschlechtern in hohem Grade über- wrieben, zumal da diese Genera häufig von ihnen gar nicht vollständig charaeterisirt, sondern nur auf irgend ein aullallend scheinendes Merk- mal einer Art basirt sind, wobei es dem Scharfsinn des Lesers über- lassen bleibt, zu errathen, welche andere Arten der Urheber des Ge- nus vielleicht dazu gezogen haben würde. Dies gilt namentlich von einer Menge Genera die D. Montfort, Leach, Rafinesque, Swainson, Agassiz, Gray u. A. aufgestellt haben, und von denen die Wissenschaft eine sehr grosse Menge als unnützen Ballast mit sich herumschlep- pen muss*). *) Ueber diese Genusmacherei beklagte sich einst mein würdiger verewig- 28 Es würde die Grenzen dieses Werkes überschreiten, wenn ieh alle Systeme der Mollusken anführen wollte, zumal viele derselben sich von den andern fast nur durch andere Benennungen der Oridl- nungen und eme andere Stellung derselben unterscheiden; ich be- gnüge mich, die hauptsächlichsten, und die neuesten derselben hier anzuführen. Ich beginne mit dem System von Cuvier. Das System der Mollusken, welches Cuvier 1517 Regne animal vol. IH. aufgestellt hat, zeichnet sich durch eine sehr angemessene Eintheilung in grössere Gruppen aus, während seine Unterabtheilungen unstreitig weit weni» ger glücklich sind als bei Lamarek. Wir finden bei Cuvier die Mol- lusken in fünf Klassen getheilt, nämlich in Cephalopoden, Pteropo- den, Gasteropoden, Acephalen und Brachiopoden; die Sackthiere oder Mantelthiere, welche bei Lamarck eine eigene, weit von den Mollus- ken entfernte Klasse bilden, sind bei ihm eine blosse Unterabtheilung der Acephalen, während er mit Recht die Gephalopoden und Brachio- poden, welche bei Lamarck nur Unterabtheilungen von Ordnungen sind, zu Hauptabtheilungen gemacht hat. Die Gasteropoden zerfallen nach der Beschaffenheit der Athemwerkzeuge in 7 Ordnungen, näm- lieh in Nudibranchia, Inferobranchia, Teetibranchia, Pulmonata, Scutibranchia, Cyelobranchia; «die ächten Muscheln sind hauptsäch- lieh nach der Beschaffenheit des Mantels in Familien gebracht. Die Unterabtheilungen sind bei weitem nicht so zahlreich, aber auch nicht so zweckmässig und scharf begrenzt wie bei Lamarck. System von Cuvier 1517. Zweite grosse Abtheilung des Thierreichs: Mollusken. l. Klasse Cephalopoda. 3. Klasse Gasteropoda. Sepia (Octopus, Kledone, Loligo, Se- pia). Nautilus (Nautilus, Spirula und viele Geschlechter der Foraminiferen, Or- thoceratites, Belemnites. Hippurites. Ammonites (Bacnlites, Turrilites). Argonanta. 2. Klasse Pteropoda, * mit deutlichem Kopf. Clio, Cleodora, Cymbulia, Limacina, Pneumodermon, * ohne deutlichen Kopf. Ilyalaea. ter Lehrer Rudolphi gegen mich , und änsserte sich, l. Ordnung. Nudibranchia. Doris, Polycera, Tritonia, Tethys, Seyl- laen, Glaneus, Kolidia (Aeolis), Ter- gipes. 2. Ordnung, Inferobranchia. Phyllidia, Diphyllidia. 3. Ordnung. Tectibranchia, Pleurobranchus, Aplysia, Dolabella, No- tarchus, Acera (Bullaea, Bulla, Acera). 4. Ordnung. Pulmonata. *auf dem Lande lebende. Limax (Testacella , Parmacella), Helix (Helix, Vitrina, Pupa, Scarabus, Chon- (rus, Succinea,) — es sei nachgerade dahin sekommen, dass man um das Verdienst eines Naturforschers zu beurtheilen, vor allen Dingen fragte: Combien de nouveaux genres a-t-il fait? Clansilia, Achatina (Achatina, Lignus, Polyphemus). **im Wasser lebende. Onchidium, Planorbis, Limnaeus, Phy- sa, Aurieula, Melampus, Actaeon, Py- ramidella. 5. Ordnung, Peectinibranchia. 1) Trochoides: Turbo (Turbo, Del- phinula, Vermetus, Turritella, Scala- via, Cyelostoma, Valvata, Paludina, Monodonta). Trochus (Trochus, So- larium) Conchylium (Ampnullaria, Me- lania, Phasianella, Janthina), Nerita (Natica, Nerita, Neritina). 2) Buccinoides : Cypraea, Ovula, Te- rebellum , Voluta (Oliva, Cymbium, Voluta, Marginella, Golumbella, Mi- ira, Cancellaria), Buceinum (Bueei- num, Eburna, Dolium, Harpa, Nassa, Purpura, Cassis, Cassidaria, Terebra), Cerithium (Potamides), Murex (Mu- rex, Brontes Typhis, Aquila, Chico- rax, Lotorium, Triton, Trophon, Ra- nella, Fusus, Pleurotoma, Pyrula, Fa- sciolaria, Turbinella), Strombus (Pte- rocera Rostellaria). 3) Sigareti: Sigarelus. 6. Ordnung. Scutibranchia. Haliotis (Stomatia), Pileopsis, Crepi- dula, Fissurella, Emarginula, Septa- ria, Carinaria, Calyptraca. 29 7. Ordnuns. Patella, Chiton, Cyelobranchia. Vierte Klasse: Acephala. l. Ordnung: Schalentragende. Ostracea: Ostrea (Ostrea, Gryphaeca, Pecten, Lima, Pedum), Anomia, Pla- euna, Spondylus (Plicatula), Malleus, Vulsella, Perna, Avicula, Crenatula, Pinna, Arca (Cucullaea, Pectunculus, Nucula), Trigonia. Mytilacea: Mytilus (Modiola, Lithodo- mus), Anodonta, Unio, Cardita, Ve- nericardia, Crassatella. Tridaenaea: Tridacna, Hippopus. Cardiacea: Chama (Isocardia) , Car- dium (Hemicardium), Donax, Cyelas, Corbis, Tellina, Loripes, Lueina, Ve- nus (Cytherea, Capsa, Petricola), Cor- bula, Mactra (Lavignon). Inclusa: Mya (Lutraria, Analina, Gly- eymeris, Panopaea, Pandora), Ga- strochaena, Byssomya, Hiatella, So- len (Sanguinolaria), Pholas, Teredo, Fistulana. 2. Ordnung. Schalenlose Acephalen. * Isolirte Thiere. Salpa, Asecidia. ** Zusammengesetzte Thiere. Botryllus, Pyrosoma, Polyelinum. 5. Klasse. Brachiopoda. Lingula, Terebratula, Orbieula. Lamarck (s. dessen histoire naturelle des anımaux sans verle- bres) zählt die Thiere in aufsteigender Reihe auf, von den unvoll- kommensten Geschöpfen beginnend. Den Anfang der Mollusken ma- chen daher bei ihm die Mantelthiere oder Sackthiere, die er, wie be- reits oben erwähnt, als besondere Klasse betrachtet, und ziemlich weit von den Mollusken entfernt hat. Diese haben wir in seiner eilftien Klasse: Conchifera, welche ausser den ächten Muscheln auch die Brachiopoden enthält, so wie in der zwölften Klasse, Mollusca im engeren Sinne genannt, vollständig und frei von fremden Beimi- schungen, nur dass er, wie dies damals ganz allgemein geschehen ist, die Foraminiferen mit den Cephalopoden vereinigt hat. Die Mu- scheln theilt er in zwei Ordnungen: zweimuskelige und einmuskelige, und verbindet, was nur getadelt werden kann, die Brachiopoden mit letzteren. Die Mollusken, worunter er sämmtliche kopftragende Mollusken begreift, zerfällt er weiter in 5 Ordnungen: Pteropoda, Gasteropoda, Trachelipoda, Cephalopoda und Heteropoda, welche Eintheilung keinen Beifall verdient, indem einerseits die Tracheli- poden und Gasteropoden durchaus keinen erheblichen Unterschied zeigen, während die Cephalopoden in ihrer ganzen Organisation sehr wesentlich abweichen. Seine Trachelipoden zerfallen in zwei 30 - Sektionen, je nachdem das Gehäuse eine ganze Mündung ohne Ein- schnitt besitzt, oder aber einen Einschnitt an der Basis und selbst einen Kanal zeigt. Lamarck glaubte, die erstere Abtheilung besässe niemals eine Athemröhre und bestände nur aus pflanzenfressenden Geschöpfen, während die zweite Abtheilung stets eine Athemröhre hätte und lediglich von Nleischfressenden Thieren gebildet werde. In beiden Voraussetzungen hat er sich indessen geirrt. Man sieht, in der Bildung der Hauptabtheilungen ist Lamarck nicht glücklich gewe- sen, und sein Verdienst besteht mehr in der glücklichen Bildung von Geschlechtern und Familien. System Lamarck’s 1818. Vierte Klasse. Tunicata. Erste Ordnung. Vereinigte oder Botrvllusartige. Aplidium Sav. Eucaelium Sav. Synoiceum Phipps. Sigillina Sav. Distomus Gaertn. Diazoma Sav. Polyelinum Sav. Polyeyelus Lanik. Botryllus Pall. Pyrosoma Peron et Les. Zweite Ordnung. Freie oder Ascı- dienartige. Salpa Forsk. Aseidia L. Bipapillaria Lamk. Mammaria 0. Fr. Müll. Eilfte Klasse. Conchifera. Erste Ordnung. Conchifera di- myaria. Zweimuskelige Muscheln. 1) Regelmässige Muschel, meist gleichklappig. a) Muschel im Allgemeinen, vorn und hinten klaffend. * Dicekfüssige Muschel. 1. Tubicola*): Aspergillum, Clavagella, Fistulana, Septaria, Teredina, Teredo. 2. Pholadaria: Pholas, Gastrochaena. 3. Solenacea: Solen, Panopaeca, Gly- cymeris. 4. Myaria: Mya, Anatina. %%* Diünnfüssige Muscheln. 5. Mactracea: Lutraria, Mactra, Cras- saltella, Eryeina, Ungnulina, Solemya, Amphidesma. 6. Corbulea: Corbula, Pandora. 7. Lithophaya: Saxicava , Petricola, Venerupis. 8. Nymphacea: Sanguinolaria, Psam- mobia, Psammotea, Tellina, Tellini- des, Corbis, Lucina, Donax, Capsa, Grassina. b) Muschel beiderseits geschlossen, Lamellenfüssige Muscheln, 9. Conchae: Cyclas, Cyrena, Galatea, Cyprina, Cytherea, Venus, Veneri- cardia. 10. Cardiacea : Cardium, Cardita, Cy- prieardia, Hiatella, Isocardia. ll. Arcacea: Cucullaea, Arca, Peetun- eulus, Nucula. 12. Trigonaea: Trigonia, Castalia. 13. Najades : Unio, Hyria, Anodonta, Iridina. 2) Gehäuse unregelmässig, immer un- gleichschalig. 14. Chamacea: Diceras , Chama, Ae- theria. Zweite Ordnung. Conchifera mo- nomyaria. Einmuskelige Muscheln. I. Sektion. Ligament am Rande, ver- längert, linealisch. a) Gehäuse quer, gleichschalig, der Mus- keleindruck verlängert, am Rande der Muschel, 15. Tridacnaea: Tridacna, Hippopns. b) Gehäuse longitudinal oder quer, der Muskeleindruck vom Rande entfernt. 16. Mytilacea: Modiola, Mytilus, Pinna, 17. Malleacea: Crenatula, Perna, Mal- leus, Avicula, Meleagrina. II. Sektion. Ligament nicht randstän- dig, sondern einen kurzen Raum un- ter den Wirbeln einnehmend. 18. Pectinides: Pedum, Lima, Plagio- stoma, Pecten, Plicatula, Spondylus, Podopsis. *) Die Namen der Familien hat Lamarck nur in französischer Sprache angegeben. 19. Ostracea: Gryphaea, Ostrea, Vul- sella, Placuna, Anomia. III. Sektion. Kein Ligament, oder das Ligament durch einen sehnigen Strang ersetzt, welcher das Gehäuse trägt. 20. Rudistae: Sphaerulites, Radioli- tes, Calceola,, Birostrites , Diseina, Crania. 21. Brachiopoda: Orbicula, Terebra- tula, Lingula. Zwölfte Klasse. Erste Ordnung. Pteropoda. Hyalaeca, Clio, Cleodora, Limacina, Cyınbulia, Pneumodermon. Mollusca. Zweite Ordnung: Gasteropoda , Bauchfüsser. Der Körper gerade, niemals spiral- förmig noch in eine Schale eingehüllt, die ihn fassen könnte. Ein muskulö- ser Fuss ist in seiner ganzen Länge mit diesem Körper verbunden, unter dem Bauche befindlich, und dient zum Kriechen. J. Sektion. Es sind Kiemen vorhan- den, die Thiere athmen nur im Wasser. 1. Tritoniana: Glauceus, Aeolis, Tri- tonia, Scyllaea, Tethys, Doris. 2. Phyllidiana: Phyllidia, Chitonellus, Chiton, Patella. 3. Semiphyllidiana : Pleurobranchus, Umbrella. 4. Calyptraeiana: Parmophorus, Emar- ginula, Fissurella, Pileopsis, Calyp- traea, Crepidula, Ancylus. 9. Bullaeana: Acera, Bullaea, Bulla. 6. Laplysiana: Laplysia, Dolabella. II. Sektion. Keine Kiemen, die Thiere athmen Luft. 7. Limaciana : Onchidium, Parmacel- la, Limax, Testacella, Vitrina. Dritte Ordnung. Trachelipoda. Halsfüsser. Der Körper grösstentheils spiralför- mig gewunden, vom Fuss getrennt, im- mer in ein schneckenförmiges Gehäuse gehüllt. Ein freier plalter Fuss an der untern Seite des Halses befestigt, dient zum Kriechen. I. Sektion. Thier ohne vorspringende 31 Athemröhre, das Gehäuse mit gan- zer Mündung, ohne Einschnitt oder Kanal an der Basis. * Trachelipoben, men. 8. Colimacea: Helix, Carocolla, Ano- stona, Helieina, Pupa, Clausilia, Bu- limus, Achatina, Suceinea, Auricula, Cyelostoma. 9. Limnaeana: Limnaeus. die nur Luft ath- Planorbis , Physa, ** Trachelipoden, die nur Wasser athmen. 10. Melaniana: Melania, Melanopsis, Pirena. 1l. Peristomiana: Valvata, Paludina, Ampullaria. 12. Neritacea: Nerita, Natica. 13. Janthinea: Janthina. 14. Macrostoma: Sigarelus, Stoma- tella, Stomatia, Haliotis. 15. Plicacea : Toruatella, Pyramidella, 16. Scalariana: Vermetus, Scalaria, Delphinula. 17. Turbinacea: Solarinm, Rotella, Trochus , Monodonta, Turbo, Plana- xis, Phasianella, Turritella. II. Sektion. Trachelipoden mit her- vorragender Athemröhre. Das Ge- häuse hat einen Ausschnitt oder Ka- nal an der Basis. 18. Canalifera: Cerithium, Pleuroto- ma, Turbinella, Cancellaria, Fascio- laria, Fusus, Pyrula, Struthiolaria, Ranella, Murex, Triton. 19. Alata: Rostellaria , Strombus. 20. Purpurifera: Cassidaria, Cassis, Rieinula, Purpura, Monoceros, Con- cholepas, Harpa Dolium, Buceinum, Eburna, Terebra. 21. Columellaria: Columbella, Mitra, Voluta, Marginella, Volvaria. 22. Involuta: Ovula, Cypraea, Tere- bellum, Ancillaria, Oliva, Conus. Navicella,, Neritina, Pterocera, Vierte Ordnung. Cephalopoda. 1. Abtheilung: Vielkammerige Ce- phalopoden. *) Orthocerea: Belemnites, Orthocera, Hippurites, Conilites. Lituolaea : Spirula. Nautilacea : Nautilus. Ammonaea: Ammonites, Orbulites, *) Bei Aufzählung der Geschlechter lassen wir die Foraminiferen weg, die nichts mit den Mollusken gemein haben, und von Lamarck mit den ächten Cepha- lopoden wunderlich durch einander geworfen sind. 32 Ammonoceralites, Turrntiles, Baeu- 3. Abtheil.: Nackte Cephalopoden. lites. Octopus, Loligopsis, Loligo , Sepia. 2, Abtheilung: Kinkammerige Ce- Fünfte Ordnung, Heteropoda, Ne- phalopoden. teropoden. Argonanla. Carinaria, Pterotrachaea, Phylliroe. Die meisten späteren eonchyliologischen Systeme haben das Guvier’sche zur Grundlage. Blainville hat grosses Gewicht auf das Geschlecht der Mollusken gelegt, und die Schnecken in diöeische, mo- nöeische und hermaphroditische getheilt, und ausserdem fast sämmt- liche Unterabtheilungen Klassen, Ordnungen, Familien, mit neuen Na- men benennen zu müssen geglaubt, die keinen Anklang gefunden ha- ben. Die Rücksicht auf das Geschlecht ist unstreitig eine sehr wich- tige, allein wir wissen davon zu wenig, und viele Geschlechter sind daher bei Blainville irrthümlich oder aufs Geradewohl zu den monö- eischen, diöcischen oder hermaphroditischen gemacht worden. Die wichtigsten systematischen Arbeiten der letzten Jahre sind die von d’Orbigny und Gray. D’Orbigny hat sein System der Mollusken in dem Voyage dans l’Amerique merilionale, in Ramon de la Sagra’s Deseription de Cuba ete. aufgestellt, und öfter modilieirt. Es ist folgendes. CGephalopoda. 1. Ordnung. Acetabulifera. Die Gasteropoden 1. Tribus Octopoda. theilt er in der Histoire physiqne etc. de Ille de Cuba par Ramon de la Sa- gra in folgende sieben Ordnungen, welche zusammen in 40 Familien zer- 2. Tribus Decapoda. fallen. Doch hat er später mit die- 2. Fam. Scpidne: Cranchia, Sepiola, Sem System in dem Voyage dans F’Ame- Rossia, Sepia, Beloptera. rique meridionale und in andern Wer- 3. Fam. Loligidae: Loligo, Sepio- NN manche Veränderungen vorgenom- nen, l. Fam. Octopidae, Octopus, Ele- done, Philonexis, Argonaula. teuthis. 4. Fam. Loligopsidae: Loligopsis, % Ordnung. Nuecleobranchiata. Histioteuthis. 5. Fam. Teuthidae: Onycholeuthis, Enoploteuthis, Ommastrephes , Be- lemnites. D) 6. Fam. Spirulidae. Spirula, 1. Fam. Nucleobranchidae: Sagilta, Anops, Firola, Cerophora, Cardia- poda, Carinaria. . Fam. Atlantidae: Helicophlegma, Atlanta, Heliconoides. 2. Ordnung. Tentaculifera 3. Fam. Phylliroidae: Phylliroe, enthält von lebenden Geschlechtern 2, Ordnung. Nudibranchiata . o' 4 ; n nur Nautilus, A R 5 - IN, 4. Fam. Doridae: Doris, Onchidoris, Die Pteropoden zerfallen in: Plocamocera, Polycera, Villiersia. 1. Hyalinaea: Hyalaca (Cleodora, Cre- 5. Fam. Tritonidae: Tethys, Sceyllaca, seis), Cuviera, Limacina, Cymbulia, Tritonia, Spirialis, Eurybia, Pleuropus, Ba- 6. Fam. Aeolidae: Laniogerus, Glau- lantium, Vaginella. ens, Carolina, Calliopaea, Tergipes, 2. Pneumodermacea: Pneumodermon, 7. Fam, Placobranchidae: Placo- Spongiobranchaea, Cymodocea, Clio- branchus. ne, Cliodita, Triptera, Pelagia, Psy- 8. Fam. Diphyllidiae: Diphyllidia, che, Tiedemannia, Trichocyelus. Phyllidia. 33 3. Ordnung. Tectibranchiata. 9. Fam. Sinistrobranchidae: robranchia, 10. Fam. Pleurobranchidae: Pleuro- branchus, Pleurobranchaea, Umbrella. 11. Fam. Aplysidae: Aplysia, Notar- chus. 12. Fam. Bullidae: Akera, Bullaea, Bulla. Poste- Gaslropleron, 4. Ordnung. Pulmobranchiata. 13. Fam. Limacidae: Vaginulus, Li- max, Arion, Parmacella, Cryptella, Testacella. 14. Fam. Colimacidae: Vitrina, Suc- cinea, Helix, Achatina, Bulimus, Pu- pa, Clausilia. 15. Fam. Auriculidae: Carychium, Scarabus, Auricula, Pedipes. Die Familie der Limnäaceen war ver- gessen ! 5. Ordnung. Pectinibranchiata. A. Monoica. 16. Fam. Litorinid«e: Litorina. 17. Fam. Pyramidellidae: Eulima, Chemnitzia, Bonellia, Nerinea, Py- ramidella, Tornatella. 18. Fam. Siphonaridae: Siphonaria. 19. Fam. Vermetidae: Vermetus , Si- ‚ liqnaria, B. Dioica. 20. Fam. Cyclostomidae: Odontosto- ma, Helieina, Cyelostoma, 21. Fam. Ampullaridae: Ampullaria, Ampulloidea. 22. Fam. Paludinidae: Paludina, Pa- Indestrina, Melania, Turritella, Sca- laria, Rissoa, Rissoina, 23. Fam. Naticidae: Natica, Sigare- tus, Narica. 24. Fam. Neritidae: Nerita, 'Neritina, Pileolus, Navicella. 25. Fam. Trochidae: Trochus, Rotel- Ceratodes, la, Solarium, Delphinula, Phorus, Turbo, Phasianella. 26. Fam. Pleurotomaridae: Pleuro- tomaria, Rimulus, Cirrus. 27. Fam. Janthinidae: Janthina. 28. Fam. Cypraeadae: Ovula, Cy- praea, Erato, Marginella, Ringicula. 39. Fam. Olividae: Oliva, Olivina, Olivaneillaria, Aneillaria, Conus. 30. Fam. Strombidae: Strombus, Ro- stellaria, Pterocera. 31. Fam. Volutidae: Voluta, Volutel- la, Mitra, Cancellaria, Struthiolaria. 32. Fam. Buceinidae: Oniscia, Co- lumbella, Sinusigera, Planaxis, Nas- sa, Purpura, Terebra, Cerithium. 33. Fam. Cassidae: Cassis, Cassida- ria, Dolium. 34. Fam. Muricidae: Pleurotoma, Fu- sus, Pyrula, Fasciolaria, Turbinella, Triton, Ranella, Murex. 35. Fam. Lamellaridae: Lamellaria. Das Genus Harpa ist vergessen, des- gleichen Trichotropis. 6. Ordnung. Scutibranchiata*) 36. Fam. Crepidulidae: Calyptraca, Crepidula. 37. Fam. Haliotidae: Scissurella, Ha- liotis, Stomatıa. 35. Fam. Fissurellidae: Parmopho- rus, Emarginula, Rimula, Fissurella, Fissurellidea, Acmaea. Pileopsis, 7. Ordnung. Cyelobranchiata. 39. Fam. Patellidae: Patella. 40. Fam. Chitonidae: Chiton. Die Acephala theilt d’Orbigny (Voyage dans l’Amer. merid. p. 495) folgendermassen ein: 1. Ordnung. Orthoconchae. Thier und Gehäuse symmetrisch ; nor- male Lage des Thieres die vertikale. 1. Unterordnung. "Sinupalleales. 1. Fam. Clavagellidae: Clavagella etc. 2. Fam. Pholadidae: Pholas, Teredo. 3. Fam. Myavidae: Solen, Panopaea, Pholadomya, Glyeymeris, Mya, Lu- traria. 4. Fam. Anatinidae: Anatina, ploma, Lyonsia, Thracia. 5. Fam. Saxicavidae: Gastrochaena, Saxicava, Galeomma. 6. Fam. Solecurtidae: Solemya, Leguminaria. 7. Fam. Tellinidae: Lavignon, Dona- cilla, Amphidesma, Arcopagia, Tel- lina, Capsa, Donax. (Psammobia wird p. 934. mit Tellina vereinigt.) 8. Fam, Solenellidae: Solenella, Leda. Peri- Solecurtus, *) Diese Ordnung war a. a. O. in Crepidulidae, Haliotidae, Lottidae getheilt, im Voy. dans l’Am. mer. finden wir keine Lottidae mehr, dafür Siphonaridae und Fissurellidae, die Siphonaridae sind schon Nr. 18 aufgeführt. Philippi, Conchyliologie, 3 34 9. Fam. Venusidae: Petricola, Venus, 18. Fam. Arcacidae: Pectunenlus, Thetis, Arca. 10. Fam. Cyclasidae: Galatea, Cyz 19. Fam. Mytilidae: Pinna, Dreisse- clas (Cyrena). nia, Myoconcha, Mylilus, Lithodo- ll. Fam. Corbulidae: Corbula, Sphe- mus. na, Azara, Pandora, Ervilia. 20. Fam. Limidae: Lima, 2. Unterordnung: Integropal- 2. Ordnung: Pleuroconchae. leales. Thier und Gehäuse nicht symmetrisch, 12. Fam. Astartidae: Astarte, Opis, normale Lage anf der Seite liegend, Crassatella, Megalodon ? 21. Fam. Aviculidae: Avienla (Vul- 13. Fam. Carditidae*): Cardita, Cy- sella), Gervillia, Perna, Inoceramus, prina, Hippopodium. Pulvinites, Malleus. 14. Fam. Lucinidae: Corbis, Lucina, 22. Fam. Pectinidae : Pecten (Pedum, Ungulina, Erycina. Hinnites), Janira, Spondylus, Pli- 15. Fam. Cardidae: Cardium, Cardi- catula. ; lia, Isocardia. 23. Fam. Chamacidae: Chama. 16. Fam. Unionidae: Iridina, Casta- 24. Fam, Ostracidae: Ostrea, Plaeu- lia, Mycetopus, Unio, Monocondylaea, ‚na, Anomia, Plaeunanomia, Anodonta, Byssanodonta. Die Tridacnaceen sind in dieser Aul- 17. Fam. Nuculidae: Nucula, Nucu- zählung vergessen. lina, Trigonocoelia. Man sieht die Eintheilung der Muschelthiere in Orthoconchae und Pleuroconchae und die der ersteren in Sinupalleales und In- tegropalleales ist eine bedeutende Abweichung von den früheren An- sichten über die Klassifikation dieser Ordnung, aber sie ist weder glücklich noch consequent durchgeführt, und beruht in sehr vielen Fällen auf blossen Hypothesen. In der That wissen wir noch gar nicht, ob alle Orthoconchae in ihrer normalen Lage senkrecht stehen, und ist dieses von Pandora, sowie von den oft höchst ungleichscha- ligen Corbula-Arten mehr als zweifelhaft, so wie man umgekehrt fra- sen muss, ob es denn wahr ist, dass alle Pleuroconchae auf der Seite liegen? Von den gleichschaligen oder nahe gleichschaligen Arten Avicula, Perna, Malleus, Pecten, Spondylus, Plicatula ist (lies sogar unwahrscheinlich. Will man aber sich bloss nach der symme- tischen Beschaffenheit des Gehäuses je nachdem dasselbe gleichscha- lig oder ungleichschalig ist, richten, so müssen die meisten Arten Corbula, viele Tellinen, alle Pandora-Arten oflenbar zu den Pleuro- conchae, und die oben genannten Malleus-, Perna-, Avicula-, Pee- ten-Arten etc. zu den Orthoconchae wandern. Ebensowenig glücklich und consequent durchgeführt ist die Ein- theilung der Orthoconchae in Sinupalleales und Integropalleales. Wenn mit Recht ein grosses Gewicht darauf gelegt werden muss, ob der Mantel ganz gespalten, oder hinten mit einer oder mit zwei Oellnungen versehen ist, so erscheint es weil weniger wichtig, ob der Rand dieser Oelfnungen röhrenförmig verlängert ist oder nicht. So sehen wir in der That bei Venus (und Cytherea) manche Arten ohne Mantelbucht, und bei Nucula und Cyrena gibt es umge- kehrt Arten mit deutlicher Mantelbucht, und wenn man eonsequent *) In der Uebersicht früher Cyprinidae genannt. 3) sein will, so muss man einige Arten Venus zu den Integropalleales, und umgekehrt einige Arten Cyrena zu den Sinupalleales stellen, jedenfalls aber besondere Geschlechter aus diesen machen. Auch hat d’Orbigny p. 495. Zeile 21 und Zeile 6 die Cyelasidae einmal zu den Sinupalleales und das andere Mal zu den Integropalleales ge- stellt, und Nucula in zwei Familien zerrissen, von denen die Sole- nellidae zu den Sinupalleales, die Nuculidae zu den Integropallea- les gestellt sind. Das System von Gray ist stückweise publieirt und vielfach, fast jedes Jahr modifieirt. Seine Klassifikation der Gephalopoden und Pteropoden siehe bei diesen Klassen; seine letzte Klassifikation der Gastropoden in Maria Emma Gray’s Figures of Molluscous ani- mals vol. IV. 1850. p. 63 ist folgende: Gastropoda. Subelass. 1. Ctenobranchiata. Fam. 9. Lamellariadae. Tamellaria A 5 Coriocell: Marsenia. Order I. Pectinibranchiata. (Coriacella) , Marsenia Suborder 1. Zoophaga. Suborder 2. Phytophaga. Fam. 1. Strombidae. Strombus. Pte- Sect. 1. Podophihalma. rocera. Fusus (Rostellaria). Sera- Fam. 10. Ampullariadae. Ampullaria, phys (Terebellum). Marisa, Pomus, Pomella, Lanistes, Fam. 2. Aporrhaidae. Aporrhais (Che- Meladomus, Asolene. nopus), Struthiolaria, Dolium. Fam. 3. Muricidae. Apollon (Ranella), Triton, Persona, Murex, Trophon, Pisania, Euthria, Enzina, Colus (Fu- sus), Cassidulus, Latirus (Turbinel- E Au Na ' la pars), Fasciolaria, Turbinellus, Fam, 12. Litorinidae. Assiminea, Li- Cynodonta, Lagena, Chrysodomus, torina, Lithoglyphus, Hydrobia, Fos- Clavella (Cyrtulus), Cochlidium, Sy- sar, Lacuna, Trieula, Risella, Pago- cotypus, Cancellaria, Pusionella, Ra- dus, Nina, Modulus. pana, Chorus, Cuma. Fam. 13. Architectomidae. Architecto- Fam. 4. Buccinidae. Cassis, Bezoar- ma (Solarium), Torinia. dica, Morio, Malea, Harpa , Colum- Fam. 14. Melaniadae. Rissoa, Ske- bella, Purpura, Concholepas , Acan- TERN Melania , Vibex, Faunus; Mela- Ihiza (Monoceros), Sistrum (Riei- nalrıa, Clionella , Rhinoclavis, Ceri- nula), Campulotus (Magilus), Bucei- phasis, Cerithium , Bittium, Lampa- num, Planaxis, Quoya, Liliopa, La- nia, Beruikiden, Tympanotomus, Te- Iruneulus (Eburna), Acus (Terebra), lescopium ‚ Pyrazus , Triphoris, Te- Dorsanum, Bullia, Nassa, Northia, rebellum (Turritella), Zaria. Phos, Cominella, Strephona (Oliva), Fam. 15. Naticidae. Natica, Natico- Sect. 2. Edriophthalma. Fam. 11. Viviparidae. Viviparus (Pa- Indina), Paludomus, Bithinia, Nema- tura. Ölivella, Scaphula, Agaronia, Aneilla psis, Neverita, Lunatia, Polinices, (Aneillaria). Mammilla, Stomatia (Sigaretus). Fam. 5. Trichotropidae. Trichotropis, Fam. 16. Velutinidae. Velutina. Pedieularia. Fam. 17. Vermetidae. Siphonium, Fam. 6. Conidae. Conus, Pleurotoma, Vermetus, Bivonia, Serpuloides, Le- Drillia, Clavatula, Tomella, Defran- mentina, Cladopoda, Siliquaria. eia, Daphnella. Fam. 18. Capulidae. Capulus, Hippo- Fam, 7. Volutidae. Vetus, Cymbium, nix, Amalthea. Volutella, Cymbiola, Scapha, Mitra, Fam. 19. Calyptraeidae. Crypta (Cre- Turris, Imbricaria, Porcellana (Mar- pidula, Galerus, Grneibulum, Caly- ginella), Persicula. pira, Trochita. Fam. 8. Cypraeadae, Cypraea, Tri- Fam. 20. Phoridae. Phorus, Onustus, via, Erato, Amphiceras (Ovula). Fam. 21. Vanicoroidae. Vanicoro, Sr Fam. 22. Valvatidae. Valvata, Fam. 23. Scalariadae, Scalaria. 3. Sect. Iniophthalma. Fam. 24. Cuecidae. Caccum. en 25. Truncatellidae. Truncatella. Fam. 26. Pyramidellidae. Vbeliseus (Pyramidella), Odostomia, Turbonil- la, Eulima, Stylina. Fam. 27. Actaeonidae. Actaeon (Tor- natella). Order 2. Scutibranchiata. Sect. 1. Podophthalına. Fam. 1. Turbinidae. Sarmaticus, Tur- bo, Marmarostoma, Modelia, Callo- poma, Ninella, Collonia, Uvanilla, Calcar, Pomaulax, Guildfordia, Pa- chypoma, Lithopoma, Imperator, Tu- bicanthus, Bolma, Eutropia (Phasia- nella). Fam. 2. Liotiadae. Liotia, Adeorbis. Fam. 3. Trochidae. Pyramis, Cardina- lia, Trochus, Polydonta, Clanculus. Ziziphinus, Cantharidus, Monodonta, Labis, Chlorostoma, Helicina (Rotel- la), Livona, Cyelostoma (Delphinus), Gibbula, Philippia, Aradasia. Fam. 4. Stomatellidae. Stomatella, Gena. Fam. 5. Haliotidae, Haliotis. Fam. 6. Neritinidae. Nerita, la, Catillus (Navicella). Sect, 2, Edriophthalma. Fam.7. Fissurellidae. Scutus (Parino- phorus), Emarginula, Puneturella, Fissurella, Fissurellidea, Pupillia, Lucapina. Fam. 8. Dentaliadae. Dentalium, En- talis. Fam.9. Tecturidae. Tectura (Acmaca, Lottia, Patelloida), Scurria. Fam. 10. Lepeditae. Lepeta, Sotlıa, er ll. Gadiniadae. Gadinia. Fam. 12. Patellidae. Patella, Nacella, Fam. 13. Chitonidae. Lophura, Gore- phium, Acanthochetes, Chitonellus. Lippistes, Neritel- Subelass. II. Heterobranchiata. Order 3. Pleurohranchiata. Fam. 1. Philinidae. Doridium, Phili- ne, Hirundella, Eryptophthalmus, AR BR Glauconella, X Xanthonel- la, Alicula, Rhizophorus, Gastropte- ron, Atlas. Fam. 2. Bullinadae. Bullina. Fam. 3. Bullidae, Akera, Bulla, Ha- minea. Fam. 4. Amplustridae. Hydatina, Bullinula, Fam. 5. Aplysiadae, Dolabella, Dola- brifera, Aplysia, Notarchus , Bursa- tella, Adesia. Fam. 6. Lophocereidae. Lophocereus, Lobiger. Fam, 7. Pleurobranchidae. Umbrella, Tylodina, Pleurobranchus, Oscanius, Pleurobranchaea, Posterobranchaea. Fam, 8. Pterotracheidae. Anops, Ple- rotrachea, Cerophora, Cardiapola, Carinaria. Fam. 9. Atlantidae. Oxygyrus, Atlante, Steira. Fam. 10. Janthinidae. Jantlıina. Amplustrum, Order 4. Gymnobranchiata. Fam. 1. Dorididae. Glossodoris, Acti- nodoris, Asteronotus, Dendrodoris, Doris, Acanthodoris, Ceratodoris, ÖOnchidoris, Villiersia, Hexabranchus, Heptabranchus, Atagema, Goniodoris, Brachychlanis, Triopa, Idalia, Ancu- la, Aegires, Thecacera, Polycera, Plocamoceros, Ceratosoma, Pelagella. Fam. 2. Tritoniadae. Tritonia, Den- dronotus, Doto, Gellina, Lomanotus, Seyllaea, Nerea, Tethys, Bornella. Fam. 3. Glaucidae. Glaucus, Lanio- gerus, Eolidia, Montagua, Phidiana, Flabellina, Favorinus, Coryphella, Tergipes, Calliopaea, Hermaea, Al- deria, Janus, Stiliger, Proctonotus, Fam, 4. Phyllidiadae. Phyllidia, Hypo- branchiaea. Fam. 5. Diphyllidiadae. Diphyllidia. Fam. 6. Phyllirrhoidae. Phyllivrho®. Fam. 7. Placobranchidae. Placobran- chus. Elysia. Fam. 8. Limapontiadae. Limapontia, Pelta, Acteonia, letis, Fucola. Fam. 9. Sagitadae. Sagita, Sagitella. Order 5. Pneumobranchiata, Suborder I: Fam. 1. Arionidae. Arion, Helicarion, Stenopus, Nanina, Ariophanta. Fam, 2. Helicidae. Philomycus, Me- ghimatium, Janella, Limax, Geoma- lacus, Plectrophorus, Testacella, Par- macella, Cryptella, Vitrina, Helico- phanta, Omalonyx, Helisiga, Sucei- nea, Helix, Acavus, Arianta, Vallo- nia, Iberus, Polygyra, Theba, Heli- cella, Drepanostoma, Streptaxis, Bu- limus, Partula, Zua, Bulimulus, Pu- Adelopneumona. pa, Vertigo, Clausilia, Balea Brachy- pus, Achatina, Columna, Lignus, Oleacina, Helicteres. Fam. 3. Veronicellidae, Veronicella. Fam. 4. Onchidiadae. Onchidium, Buchanania, Peronia, Onchidella. Fam. 5. Auriculidae. _Auricula, Me- lampus,, Cassidula , Pedipes, Ophi- cardelus, Alexia, Scarabus, Chilina. Fam. 6. Lymnaeadae. Lymnea, Am- phipeplea, Bulinus, Physa, Goretus, Segmentina, Ancylus. 37 Fam. 7. Siphonariadae. Siphonaria. Fam. 8. Amphibolidae. Amphibola. Suhorder 2. Phaneropneumona. Fam. 9. Oyelophoridae. Cyelostomus, Cyelotus, Leptopoma, Otopoma, Rea- lia, Pomatias, Megalomastoma, Pu- pina. Fam. 10. Oliyyradae. dia, Steganostoma. Fam. I1. Aciculadae. melania. Oligyra, Alca- Acicula , Geo- Seine Klassifikation der Conchiferen in den Zoologie. Proceed. 1847. p. 183 ist folgende: Glassis II. Ord. I. Phyllopoda. Fam. 1. Veneridae. Dosinia, Merc- trix, Guneus, Grateloupia, Trigona, Dione, Circe, Venus-Mercenaria, Ano- malocardia, Cyprina, Chione, Tapes, Rupellaria, Clementia, Glauconome, Capsa, Petricola. Fam. ‚2: Corbiculadae. Corbieula, Cyrena, Velorita, Sphaerium, Pisum. Fam. 3. Cardiadae. Cardium, Car- dissa, Aphrodite, Papyridea , Gar- dium. Fam, 4. Mactradae. Mactra, Schizo- desma, Spisula, Cyprieia, Lutraria, Cryptodon, Mulinia, Gnatliodon, Ana- tinella, Mactrula. Fam. 5. Paphiadae. Ervillia. Fam. 6. Tellinidae. Psammobia, Gari, Tellina, Arcopagia, Strigilla, Semele, Arenaria, Abra, Donax, Iphigenia, Galathea. Ord. II. Cladopoda. Fam. 1. Pholadidae. Pholas, Dacty- lina, Zirfaea, Pholadidea, Talona, Xylophaga, Jouannetia, Martesia, Te- redina, Cuphus, Guetera, Xylolıya, Teredo. Fam. 2. Gastrochaenidae. Penicillus, Foegia, Bryopa, Clavagella, Chaena, Gastrochaena. Fam. 3. Solenidae. Solen, Ensis, Pharus, Macha, Azor, Sangninolaria, Tagelus, Siliqua, Cultellus, Soletel- lina, Glyeymeris, Cyrtodaria. Fam. 4. Nuculidae. Nucula, Nueuli- na, Leda, Yoldia Solynella. Fam. 5. Myadae. Mya, Platiodon, Sphenia, Tugonia. Fam. 6. Anatinidae, Papbia, Anapa, Laternula, Pe- Gonchifera. riploma, Cochlodesma, Cardilia, Ru- picola, Thracia, Magdala, Myodora, CGamostrea, Myochama, Poromya. Fam. 7. Corbulidae. Corbula, Azara, Erodina, Harlea, Tomala, Raleta, Neara. Fam.8. Pandoridae. Vaudora. Fam. 9. Solenomyadae. Solemya. Fam, 10. Galeommidae. Galeomma. Fam, 11. Lasiadae. Lasea, Kellia, Cyamium, Montacuta, Clausina, Em- bla. Fam. 12. Leptonidae. Lepton. Fam. 13. Saxicavidae. Saxicava. Hia- tella, Entodesma. Ord. III. Goniopoda. Fam. 1. Chamidae. Chama, Arcinella. Fam. 2. Etheriadae. Eiheria, Mul- leria. Fam. 3. Carditidae. Venericardia, Cardita, Mytilicardia, Trapezium, Li- bitina, Coralliophaga, Byssomya, Opis, Myoconcha, Hippopodium. Fam. 4. Pholadomyadae. mya. Fam. 5. Astartidae. dinia, Megalod on. Fam. 6. Crassatellidae. Fam. 7. Glossidae. cardia.) Fam. 8. Lucinidae. Luciua, Mysia, Cyrenoida, Thyasira, Fimbria, Lori- pes, Scacchia, Codakia. Fam, 9. Unionidae. Anodonta, Mar- garitana, Monocondylaea, Unio, Bar- bala, Lamproscapha, Anodonta noch ein Mal, Byssodonta. Fam. 10. Muteladae. Mutela, Leecta, Pleiodon, Paxyodon, Prisodon. Fom, 11. Mycetopodidae. Mycetopus, Pholado- Astarte, Car- Crassalella. Glossus. (Iso- 38 Fam. 12. Trigoniadae, Trigonia. Fam. 5. Pteriadee. Malleus, Baphia. Fam. 13. Arcadae. Arca, Trisis, Bar- lteria, Margariliphora, Crenatula, batia, Scaphula, Senilia, Argina, Lu- Dalacia, Melina. naria, Anadara, Scapharea, Guenllaca, Axinea, Limopsis, Trigonoevelia, Gan- Order V. Mieropoda, Baia Fam, 1. Pectinidae. Argus, Pecten, Order IV. Pogonopoda. Amusinmy, Pallium, Neithea, Lima, Fam. 1. Tridacnidae. Hippopus, Tri- Limatula, Limea, Pedum. Aaona) Fam. 2, Spondylidae. Spondylus, Pli- Fam. 2. Mytilidae. Mytlus, Volsella, catula, Hinnites. Lithophagus, Brachydontes, Crenella, Fam. 3. Ostreidae. Ostrea, Gryphaca, Lanistia, Modiolaria. Exogyra, Carolia. Fam. 3. Pinnidae. Pinna, Atrina. Fam. 4. Placentadae, Vlacenta, Fam.4. Dreissenidae. Dreissenia, Eno- Fam. d. Anomiadae. Anomia, Placu- cephalus, Congeria, Mytilimeria, Myo- nanomia, Pododesmus. concha. S. Carditidae. Es fehlt diesem System eine jede, wenn auch noch so kurze Angabe der Merkmale, woran die Ordnungen und Familien zu erken- nen sind, und bleibt es lediglich dem Scharfsinn der Leser überlas- sen, dieselben zu erratlen, Fünftes Kapitel. Vom Sammeln der Conchylien. Die Gonchylien finden sich entweder in dem Meere, oder ın süssen Gewässern, oder auf dem Lande, und je nach der Verschie- denheit dieses Aufenthaltsortes muss man verschiedene Mittel anwen- den, sich derselben zu bemächtigen. Sammeln am Strande. Diejenigen Meeresconchylien, welche man, oft in ungeheuren Massen, am Strande findet, sind der Mehrzahl nach ganz unbrauch- bar, indem sie mehrentheils von den Wellen hin- und hergerollt, ab- gerieben und zerbrochen, oder doch vom Sonnenlicht gebleicht sind, wenn sie längere Zeit am Ufer gelegen haben. Hat indessen ein Sturm das Meer lief aufgeregt, so trifft man unmittelbar nachher eine Menge sehr wohl erhaltener, zum Theil selbst noch lebender Gon- chylien am Strande. Wo das Meer eime grosse Menge Tang und Seegras ausgeworfen hat, wird man auch stets unter diesem mit Er- folg nach Gonchylien suchen, Zahlreiche kleine Gonchylien findet man unter dem s. g. Muschelsand, der fast nur von solchen Gonchylien, den Bruchstücken von grösseren Arten von Seeigeln, Korallen ete. besteht, und bisweilen einzelne Stellen des Strandes bedeckt. Solchen Sand muss man heim bringen, und wenn man Musse hat, die Gon- chylien herauslesen. Derselbe pflegt auch jedesmal sehr reich an Foraminiferen zu sein. Zur Zeit der Ebbe kann man den trocken gewordenen Theil des Meeresbodens untersuchen, in den zurückgeblie- benen Lachen, unter Steinen etc, wird man viele Gonchylien finden, 39 und wo der Boden aus Sand oder Schlamm besteht, wird man man- che Muschel in demselben ausgraben können, die sich gemeiniglich durch ein Loch im Sande verrätlh, aus dem sie nicht selten Wasser herausspritzt. Im ausgeworfenen Holze, welches längere Zeit im Meere gelegen hat, findet man den Bohrwurm und kleine Pholaden, in heissen Ländern - die Fistulanen etc. Wo tGonchylien gegessen werden, wird man sich natürlich bei den Fischern nach diesen um- sehen, und oft unter den gemeinen Arten seltenere zugleich mit die- sen gefangene entdecken. Eine grössere Mannigfaltigkeit von Con- chylien erlangt man, wenn man die Fischer veranlasst, wenn sie mit Netzen gefischt haben, die Unreinigkeiten, welche in denselben zu- rückbleiben, nachdem die Fische herausgenommen sind, nicht wegzu- werfen, sondern einem zu bringen. Man findet darin stets eine Un- zahl von Krebsen, Seesternen, Würmern und Gonchylien aller Art. An den Steinen und Klippen sitzen Patellen und Chitonen, deren man nur durch einen besonderen Kunstgriff habhaft werden kann, ohne sie zu beschädigen. Man muss ganz plötzlich mit einem stumpfen Messer zwischen das Thier und den Felsen fahren, denn wenn das- selbe durch die geringste Berührung gewahr wird, dass man ihm nachstellt, so saugt es sich so fest an den Felsen an, dass es un- möglich ist, dasselbe ohne Verletzung des Thieres nicht nur, sondern auch der Schale loszumachen. Fischen mit dem Rechen. In vielen Fällen muss man eigens auf das Fischen der Conchy- lien ausgehen, gleich den Fischern, welche diese Geschöpfe zur Nah- rung in Masse sammeln. Hierzu bedienen sich dieselben meistentheils einer Art Rechen, der dem Rechen eines Gärtners sehr ähnlich ist. Er hat natürlich eiserne Zähne, und von seinen Endpunkten gehen zwei eiserne Bügel aus, die zusammen einen Halbkreis bilden, und an dem Stiel des Rechens befestigt sind. An diesen Bügeln, so wie am Eisen das die Zähne trägt, ist ein sackförmiges Netz befestigt. Bis über die Kniee im Wasser stehend durchfurchen die Neapolitani- schen Fischer mit diesem Rechen den Meeresboden hauptsächlich um den Donax trunculus zu fischen. Die Englischen Fischer dagegen befestigen ein Tau am Rechen und ziehen denselben vom Boote aus am Grunde des Meeres hin. Glaubt man, dass das Netz hinreichend gefüllt sei, so zieht man das Instrument aus dem Wasser heraus, und sieht nach, was ınan für einen Fang gemacht hat. mit dem Sacknetz. Noch einfacher ist es mit einem Sacknetz zu fischen, dessen Mündung durch einen quer befestigten Stab oflen gehalten ist; unter- halb des Stabes bringt man am Umfange des Netzes Bleistückchen, oberhalb desselben dagegen Korkstückehen an. Lässt man nun die- ses Netz an einem Seil von einem Boote hinunter ins Meer, so stellt sich die Mündung desselben senkrecht, wegen des Bleies, welches die 40 untere Hälfte beschwert, während der leichte Kork die obere Hälfte nach oben zieht, und wird nun das Netz auf dem Grunde des Mee- res hin- und hergezogen, so gelangen die Muscheln, Seepllanzen ete., welche den Boden desselben bedecken, hinein. mit dem Schleppnetz. Das vorzüglichste Instrument zum Conchvlienfischen ist aber eine Art Schleppnetz, drague Franz., dredge Engl., älnlich dem- jenigen dessen sich die Austernfischer im Kanal !a Manche bedienen, nur stärker. Dasselbe hat folgende Beschaffenheit. Man stelle sich ein gleichseitiges Dreieck vor, dessen Seiten etwa fünf Fuss Länge haben, und von dem zwei Seiten aus einer runden Eisenstange be- stehen. An dem Winkel, in welchem diese beiden Seiten zusam- menstossen, befindet sich ein Ring. Die Basis des Dreiecks wird von einer Eisenplatte gebildet, welche etwa 6 Zoll breit, oben einen Zoll diek, unten dagegen dünn und schneidend ist, und etwa unter einem Winkel von 60% gegen die Ehene des Dreiecks gebogen ist. Wo die Schenkel des Dreieckes an diese Platte angeschmiedet sind, gehen sie durch eine sanfte Biegung in dieselbe über. Durch den Ring an der Spitze des Dreiecks wird ein Seil gezogen, und das Instrument so herabgelassen, dass die Schneide auf den Grund des Meeres zu liegen kommt, und indem das Werkzeug vorwärts gezo- gen wird, Alles vom Grunde des Meeres abkratztt Um aber bewir- ken zu können, dass das Instrument diese Lage annimmt, und um ein Netz befestigen zu können, welches die vom Boden abgerissenen Gegenstände aufnimmt, müssen noch folgende Stücke dem Apparat hinzugefügt werden. Erstlich ein Bügel, welcher etwa 2 Fuss von dem Kratzeisen entfernt mit diesem parallel geht, aber nach oben gebogen ist, wenn die Schneide dieses Eisens nach unten liegt. Eine Eisenstange geht von der Spitze des Dreiecks bis zur Mitte dieses Bügels, und drei andere Eisenstangen gehen von diesem Bügel nach dem Kratzeisen, welches zu dem Ende drei Löcher bekommt, dureh welche diese Eisenstangen hindurchgesteckt und dann festgeschmiedet werden. Ausserdem bekommt das Kratzeisen S Löcher, an welchen die eine Seite der Mündung des Netzes befestigt wird, während die übrigen Seiten derselben am Bügel ete. befestigt werden. Die Mün- dung des Netzes soll von ledernen Riemen gemacht sein, das Netz selbst, von sackförmiger Gestalt, besteht am besten aus ungegerbtem Hanf, damit es, während es am Boden fortgeschleift wird, der Rei- bung besser Widerstand leisten kann, Soll dieses Instrument zum Fischen von Conchylien gebraucht werden, so wird ein Tau durch den Ring gezogen, welcher sich an der Spitze des eisernen Gerüstes befindet, ein zweites Tau wırd an der Mitte des Bügels befestigt, indem es zugleich um die senkrecht von der Spitze des Dreiecks bis zum Bügel, und sodann von diesem zum Kratzeisen verlaufende Eisenstange geschlungen wird. Hat das Boot nun den Platz erreicht, wo gefischt werden soll, so wird das 4 Schleppnetz an der Spitze desselben auf ähnliche Weise ausgewor- fen, wie ein Anker. Das zweite Tau dient dazu das Werkzeug in der gehörigen Lage zu erhalten, bis es auf dem Boden des Meeres ankommt, so dass das Kratzeisen nach unten zu liegen kommt, und verhindert, dass es nicht unterweges umgekehrt wird. Hat dasselbe den Boden des Meeres erreicht, so wird es hin- und hergezogen in- dem man rudert oder segelt. Sollte das Schleppnetz durch einen Felsenvorsprung oder durch irgend eine Unregelmässigkeit des Grun- des aufgehalten werden, so muss man das am Ring befestigte Tau anziehen. Wenn man annehmen darf, das Netz sei gefüllt, so wird es an Bord vermittelst des Flaschenzuges gezogen, und seines Inhal- tes entleert. Will man sich dieses Apparates bedienen, der gegen S0 Fuss wiegt, so muss man ein Boot mit S—12 Leuten zu seiner Verfügung haben. in Schwämmen, Korallen und im Magen der Seefische. Manche Conchylien finden sich nur in Schwämmen, z. DB. Vul- sella, Crenaluta ete. und sehr viele leben in Korallen eingebohrt ; man darf daher nicht vernachlässigen die Madreporenblöcke am Strande mit einem Hammer zu zerschlagen, und nach solchen Gonchylien fleıs- sig zu suchen. Da sich sehr viele Fische von Muscheln und Schnecken nähren, die sie ganz verschlingen, so findet man häufig im Magen derselben brauchbare Exemplare oft der seltensten Arten. Dies gilt namentlich vom Stockfisch, dessen Magen daher auch von den Gonchyliologen der Vereinigten Staaten sorgfältig untersucht wird, und ihnen reiche Aus- beute gewährt. Aufsuchen der Süsswasser-Mollusken. Weit leichter bemächtigt man sich der im süssen Wasser le- benden Muscheln und Schnecken. Anodonten und Unionen findet man leicht in grosser Menge in solehen Lachen, welche übrig blei- ben, wenn grosse Flüsse seicht und schmal werden, man kann sıe dann mit der Hand auflesen, oder von einem Boote aus mit einer Stange aus dem Sand und Schlamm des Grundes hervorstossen und mit einem Netz herausfischen. Die Cyelas-Arten und namentlich die Pisidien fischt man am besten mit einem Sieb oder durchlöchertem Löffel von Eisenblech, dessen Löcher höchstens 3/, Linien im Durch- messer haben müssen, und den man auf eine passende Weise an veinem Stock befestigt. Die meisten Süsswasserschnecken findet man ausser- dem auf Wasserpflanzen herumkriechend, auf der Unterseite der Blät- ter von Nymphaea und ähnlichen Wasserpflanzen, sowie auf Steinen. Auch wird man häufig noch lebende und wohl erhaltene, zum Theil sogar recht seltene Arten zur Bildung des Gehäuses verwendet fin- den, in welchem die Larven der Phryganeen leben. Ist das Wasser übergetreten und hat es bei seinem Zurückzuge am Ufer Massen von Genist hinterlassen, so versäume man nicht, diese zu untersuchen, in- 42 dem man mehrentheils darin eine Menge hrauchbarer Land- und Süss- wasser-Gonchylien finden wird. der Landschnecken, Die Landschnecken findet man in Wäldern, Hecken und Gärten, an Baumstämmen, unter Rinde und faulem Holz, in Felsenspalten, in den Löchern alter Mauern, unter Steinen, zwischen Moos und abge- fallenem Laube. An Baumstämmen findet man sie niemals in be- trächtlicher Höhe. Gewöhnlich halten sich die Thiere während des Tages an ihren Schlupfwinkeln versteckt, wo man sie daher sorgsam aufsuchen muss, in der Nacht dagegen kriechen sie umher, um ihrer Nahrung nachzugehen. Ist das Wetter aber feucht und regnerisch, so kriechen sie auch bei Tage munter herum. Wenn man auch in jeder Jahreszeit Schnecken und Muscheln antrifft, mit Ausnahme der strengen Winterszeit, so wird man doch vorzugsweise im Herbst und im ersten Frühjahr die ausgewachsenen Individuen antreffen, im Sommer findet man viele junge, noch uner- wachsene Gehäuse, welche den Anfänger leicht in die Irre führen können. Auch an milden Wintertagen soll man nicht vernachläs- sigen sich nach Schnecken umzusehen; an solchen habe ich stets die Glasschnecke Vitrina beryllina sehr häulig gefunden, die ich oft zu andern Jahreszeiten vergeblich gesucht habe, Ueber die Lokalitäten an welchen man in Deutschland vorzugs- weise Schnecken zu suchen hat, gibt Rossmäsler in seiner Iconogra- phie der Land- und Süsswassermollusken, welches Werk Niemandem fehlen darf, der sich mit dem Studium der deutschen Gonchylien be- fassen will p. 6 sq. sehr genügende Auskunft. Heimbringen der gesammelten Mollusken. Um die gesammelten Conchylien nach Hause zu bringen genügt es, sie so zu verwahren, dass sie sich nicht durch Schütteln oder gegen- seiligen Druck beschädigen können, und selbst, wenn man die Thiere derselben lebendig heimbringen will, um sie beobachten zu können, hat man selten andere Vorsichtsmassregeln nöthig. Solche die man an feuchten Stellen gefunden hat, muss man jedoch vor dem Ver- trocknen schützen, indem man sie mit befeuchtetem Moos in ein Gläs- chen bringt. Sperrt man viele Thiere zusammen ein in einer wohl ver- schlossenen Flasche, so sterben auch leicht mehrere derselben, und sind daher in mancher Beziehung hölzerne Schachteln, die freilich nur gebunden, nicht geleimt sein dürfen, vorzuziehen. Wasserschnecken, und sogar Muscheln leben weit länger, wenn man sie mit feuchtem Moos oder Wasserpflanzen verpackt, als wenn man ihrer viele in ein (efäss mit verhältnissmässig wenigem Wasser hält; in einem solchen sterben sie weit schneller, als wenn man sie ganz trocken liegen lässt. Dies gilt namentlich auch von Seeconchylien. Merkwürdig ist es, wie lange Gonchylien am Leben bleiben können, ohne alle Nahrung. Ich habe oft Landschnecken aus fernen 43 Gegenden erhalten, die, nachdem sie Monate lang eingepackt unter- weges gewesen, wieder lebendig geworden sind, wenn ich sie auf feuchte Erde unter ein umgestülptes Glas legte. Hatten sie zu lange gelastel, so starben freilich die meisten wenige Tage nach ihrer Wie- derbelebung. Bekanntlich hat man Ampullarien aus Aegypten in Frank- reich wieder lebendig werden sehen, und Cerithien lebend nach Eng- land gebracht, ja Rumph erzählt, dass er auf Amboina. 12 grosse Exemplare Litorina pagodus von der Insel Messval bekommen und dieselben, wiewohl sie schon einen Monat unterwegs waren, in einer Schüssel ohne Nahrung noch zwei Monat am Leben erhalten habe. Die dann gefütterten starben bald, während die ohne Nahrung er- haltenen noch lange lebten und die letzten erst im neunten Monat starben. Kine andere soll ein ganzes Jahr fastend gelebt haben. Auch die Bewohner von Manipa und Keling legen diese Litorinen in Strohkästchen neben ihre Kleider, wo sie dann ohne alle Nahrung sehr lange leben sollen. Sechstes Kapitel. Vom Beinigen der Conchylien, Herausnehmen der Thiere aus dem Gehäuse. Die Schneeken und Muscheln werden in vollkommen siedendem Wasser getödtel, und bleiben darin so lange liegen, bis das Wasser so weit abgekühlt ist, dass man sie leicht mit den Fingern heraus- nehmen kann, Die so getödteten Schnecken haben sich ganz in das Gehäuse zurückgezogen, und nur das Ende des Fusses pflegt noch aus der Mündung herauszuhängen. Nun nimmt man je nach der Grösse des Gehäuses eine stärkere oder schwächere, an der Spitze ın einen krummen Haken umgebogene, und auch übrigens etwas ge- krümmte Insektennadel, der man den Kopf genommen, und die man dann mit einem kleinen Handgriff’ versehen hat. Mit diesem Haken zieht man das Thier aus dem Gehäuse, welches vollkommen und ohne dass ein Stück davon im Gehäuse zurückbleibt, geschehen wird, wenn dasselbe lange genug im siedenden Wasser gelegen hat. Sollten dennoch manche Thiere sich noch nicht von der Schale ge- löst haben, so muss man sie nochmals brühen. Bisweilen bleibt aber bei aller Vorsicht die grosse, braune, die obersten Umgänge einneh- mende Leber abgerissen zurück. Diese lässt sich oft durch starkes ruckweises Schleudern des Gehäuses aus demselben entfernen, da sie darin nicht festgewachsen ist. Bei ganz kleinen Schnecken, oder bei solchen, wo die Mündung des Gehäuses durch Zähne sehr verengt ist z. B. Pupa und Clausilia, ist es sehr schwierig und selbst un- möglich das Thier zu entfernen, und es bleibt nichts anderes übrig, als dasselbe in seinem Gehäuse eintrocknen zu lassen. Er Dies hat in der Regel weiter keinen Uebelstand, als dass die- selben vor dem vollständigen Eintrocknen einigen Geruch verbreiten, und nachher die Kästehen, in denen man sie aufhebt, mit Wurmmehl erfüllen, indem verschiedene kleine Insekten späterhin die trockenen Schneckenleichname verzehren. Bei gedeckelten Schnecken vergesse man ja nicht, auch den Deckel vom Thier zu entfernen, und wieder in der Mündung festzu- kleben. Oder noch besser, man steckt etwas Baumwolle in die Mündung, und klebt den Deckel auf dieser Baumwolle fest. Bei Muscheln muss man, nachdem die Thiere auf dieselbe Weise getödtet sind, oft mit dem Messer die Schliessmuskeln von ihrer An- heftungsstelle im Gehäuse trennen, ehe man das Thier herausnehmen kann. Dann muss man die Schalen zusammenbinden, sonst bleiben sie beim Trocknen von einander klaffend. In den meisten Fällen thut man wohl, das Ligament, so lange es noch nass und weich ist, durehzuschneiden, damit man beide Schalen von einander nehmen und das Schloss einer jeden aufmerksam betrachten könne. Abwaschen der Conchylien. Die äussere Seite der Gonchylien ist meist schmutzig, mit Schleim, Staub, Schlamm, Algen und fremdartigen Körpern, Meereicheln, Wurm- röhren ete. bedeckt. Um sie hiervon zu reinigen lege man sie in laues Seifenwasser und bürste dann die Oberfläche mit einer Zahnbür- ste, Uhrmacherbürste und selbst mit einer grössern Bürste ab. Ist dieselbe nur mit Schmutz und Staub bedeckt, so genügt das Abbür- sten mit Seifenwasser vollkommen, und muss man sich bei Gonchylien mit haariger Epidermis nur ın Acht nehmen, nicht zu scharf zu bür- sten, damit nicht die Härchen der Epidermis oder diese selbst abge- rieben werden. Manche Süsswasserschnecken haben einen sehr festen fremdar- tigen Ueberzug von schwarzer Farbe, z. B, die meisten Melanien, welche davon ihren Namen haben, oder auch von rostbrauner Farbe, z.B. Unio auratus, welcher nur äusserst schwer, selbst bei der schärfsten Bürste weicht, und oft nieht von Säuren angegriffen wird, so «dass man [roh sein muss, einzelne Stellen des Gehäuses durch Schaben mit einem Messer von diesem Ueberzuge zu befreien, um die eigentliche Beschaffenheit der Oberfläche, Färbung ete. sehen zu können, Reinigung durch Schaben und Säuren. Noch schwieriger ist es, Seeconchylien zu reinigen. Nachdem sie durch die Bürste und Seifenwasser von Schmutz befreit, sieht man oft zahlreiche kleine Korallen, Serpeln ete., vor allem aber eine ab- scheuliche Kalkalge darauf sitzen, welche bisweilen */, Linie dick wird. Diese fremden Substanzen entfernt man am besten mit einem Federmesser oder irgend einem Gravirinstrumente, (ein Stück von einer Stricknadel in einem Grill befestigt und am andern Ende drei» 45 kantig und spitz zugeschliffen ist zu dem Ende ganz passend) ; dann betupft man vermittelst eines Pinsels das Gehäuse mit verdünnter Salzsäure, und spült diese in Wasser ab, wobei man sorgfältig dar- auf achtet, dass die Oberfläche des Gehäuses selbst gar nicht oder doch nicht zu stark angegriffen werde. Das Abkratzen mit dem Messer, das Graviren und das Betupfen mit Salzsäure wiederholt man so lange bis der fremdartige Körper verschwunden ist. Entfernen der grünen Färbung. Bisweilen ist die Oberfläche einer Conchylie grün gefärbt, wel- che Färbung wie es scheint, vegelabilischen Ursprungs ist, und von einer Alge herrührt. Diese fremdartige Färbung verschwindet fast allemal, wenn man die Conchylie in Chlorkalk, den man mit Wasser zu einer dünnen Milch angerührt hat 12—24 Stunden, erforderlichen Falls auch länger liegen lässt, worauf sie wieder sorgfältig abgewa- schen wird. Durch zu langes Liegen in Chlorkalk, oder gar durch Kochen mit demselben löst sich leicht die Epidermis auf, so wie das Ligament der Muscheln. Ausbessern von Löchern. Bisweilen trifft es sich, dass eine seltene Gonchylie, die man nicht leicht durch eine andere ersetzen kann, kleine Beschädigungen zeigt, z. B. Wurmlöcher oder eine abgebrochene Spitze hat. Man kann diesen Schaden oft ausbessern, so dass er nur bei der gröss- ten Aufmerksamkeit zu entdecken ist. Man nimmt zu dem Ende 2 Unzen feines Bleiweiss, 2 Unzen arabisches Gummi, */, Unze feines Weizenmehl, und einen Theelöffel voll Ochsengalle, und mischt die- ses wohl untereinander mit etwas Wasser, bis es einen dünnen Teig gibt. Mit diesem Teig füllt man die Löcher aus, lässt ıhn dann trocknen, gibt demselben die Gestalt der natürlichen Oberfläche des Gehäuses, und bemalt ihn auch mit Wasserfarben nach der natürli- chen Färbung, und ölt dann das ganze Gehäuse, in der gleich anzu- gebenden Weise. Wiederherstellung des natürlichen Glanzes. Um den Conchylien ihren natürlichen Glanz zu geben, oder gar um sie durch künstlichen Glanz schöner erscheinen zu lassen, haben von jeher die Sammler und namentlich die Händler mancherlei Kunstgriffe angewendet. Man hat die Gonchylien mit Tripel und einem Handschuh, oder wo dies nicht anging mit einer grossen Bürste po- lirt, die man rasch darüber hin und herführt, als wollte man Schuhe ‚wichsen, oder man hat die Gonchylien mit einem Firniss von Gummi arabicum, von Copal ete. überzogen. Diese Verschönerungen und Ver- besserungen sind aber eines wissenschaftlichen Conchyliologen unwürdig. Dagegen ist das Einölen der Conchylien sehr zu empfehlen, indem es denselben nur den natürlichen Glanz wiedergibt, die natürlichen Farben vollständig in ihrer ganzen Frische zum Vorschein treten 46 lässt, welche verblassen oder selbst verschwinden, wo die Oberfläche durch das Sonnenlicht oder auf eine andere Weise matt und kreide- artig geworden ist, und die Epidermis vor dem Aufspringen und Ab- springen besser schützt, als irgend ein anderes Mittel. Man nimmt einen Tropfen Leinöl oder noch besser Nussöl auf die Bürste, und bürstet damit die Gonchylie über und über, so dass die Oberfläche derselben so eben von Oel benetzt wird. Sollte irgend wohin zu viel Oel gekommen sein, so nimmt man dies mit einem wollenen Lappen oder mit einer trockenen Bürste weg. Thäte man dies nicht mit der grössten Sorgfalt, so würde die Gonchylie nicht nur überall Fettllecke machen, sondern das Oel würde allen darauf fallenden Staub festhalten, und zu einer anfangs zähen, klebrigen, zuletzt freilich trock- nen Haut werden, die den Zweck des Einölens gänzlich verfehlen liesse. Nur wo die Epidermis hydrophan ist, wie bei einigen Phi- lippinischen Helix- und Bulimus-Arten darf man kein Oel anwenden. Bekommt man von Händlern oder aus alten Sammlungen gelirnisste oder gar künstlich bemalte Gonchylien — dann und wann kommt die Betrügerei vor, dass gemeine Gonchvlien befeilt und bemalt werden, um für seltene zu gelten, so befreit man sie von diesem Firniss durch Waschen mit Seifwasser, oder, wenn sie einen NHarzlirniss haben, durch Waschen mit Spiritus oder Terpentinöl. Anleimen abgebrochener Stücke. Bricht von einer Gonchylie ein Stück ab, so leimt man dieses am besten mit etwas Gummi arabicum an, dem man Ochsengalle oder etwas weissen Zucker zugesetzt hat, weil das Gummi arabieum, al- lein zu spröde ist. Oft bekommt man Gonchylien in die Hände, bei denen ein Theil der Aussenlippe abgebrochen ist; viele Händler und Sammler feilen in einem solchen Fall diese Aussenlippe wieder glatt und gerade, und wenn diese künstliche Aussenlippe genau den An- wachsstreifen parallel ist, so erkennt man die Täuschung bisweilen erst dann, wenn man genau zusieht; es ist dies Verfahren aber nur in seltenen Fällen zu billigen. Siebentes Kapitel. Aufbewahren der Conchylien in Sammlungen. Conchylienschränke. Ein Privatınann wird, schon des Raumes wegen, den eine Con- chyliensammlung einnimmt, wenn sie einigermassen vollständig ist, seine Sammlung in Schränken aufbewahren. Diese können entweder Schiebladen oder blosse Schiebehretter haben, die einen erhabenen Rand besitzen. Letztere sind wohlfeiler, und wenn sie eine Glasthür haben, durch welehe man einen Theil der Conchylien erblickt, vielleicht eleganter; wenn man aber mit einem oder gar mit mehreren solcher 47 Schränke in ein anderes Lokal ziehen muss, so ist dies sehr um- ständlich. Auch ist den Conchylien das Licht nicht zuträglich, indem es mit der Zeit die Farben ausblasst. Dass dergleichen Schränke gut schliessen müssen, um den Staub abzuhalten, braucht nicht be- sonders hervorgehoben zu werden. Aufkleben der Conchylien. Einige Personen kleben die Conchylien auf dünne Brettchen oder auf dicke Pappe auf, wenigstens die kleineren, und schreiben die Etiketten unmittelbar auf. diese Brettchen oder Pappen. Dies hat unstreitig den Vortheil, dass nicht leicht eine Verwechselung möglich ist, hat aber den Nachtheil, dass man die Gonchylien niemals so gut betrachten kann, als wenn man dieselben in der Hand halten, und nach allen Seiten drehen und wenden kann. Auch muss man von einer Art immer zwei Exemplare haben, indem man an die Muscheln die Aussenseite und die Innenseite, an den Schneckengehäusen die Rückenseite und die Bauchseite mit der Mündung muss sehen können. Zweckmässiger und gebräuchlicher ist es daher, die Gonchylien lose in Kästehen zu legen. Wenn freilich bei dieser Einrichtung einmal eine Schublade vom Tisch heruntergeworfen wird, so ist dies, wenn auch kein Stück gebrochen sein sollte, bisweilen ein unheilbarer Schaden, da es in manchen Fällen unmöglich sein kann, die zusam- mengehörenden Conchylien und Kästchen herauszufinden. Kästchen für die Conchylien. Am elegantesten sehen solche Kästchen aus, wenn sie von dün- ner aber steifer und fester Pappe durch den Papparbeiter über For- men gemacht, und mit Glanzpapier, etwa von grüner Farbe überzo- gen sind. Wer das Geld, was solche Kästchen kosten, nicht daran wenden will, kann sich übrigens sehr leicht passende Kästchen von dünner Pappe selbst machen. Es genügt, dass man die Linien, wel- che den Boden des Kästchens einschliessen etwas einschneidet, so- dann rund herum den Rand abmisst, je nach der Höhe, welche die Kästehen erhalten sollen, und die vier kleinen Quadrate, welche an den vier Ecken des Bodens entstanden sind, ausschneidet. Dann biegt man die Ränder in die Höhe, und verklebt die Ecken mit einem Strei- fen Papier. Den beiden Dimensionen des Kästchens gibt man zweck- mässig das Verhältniss 1: v3; und richtet die verschiedenen Grös- sen der Kästchen so ein, dass das eine stets ein Multiplum der an- dern ist, damit man sie an einander schieben kann, ohne dass unan- genehme Zwischenräume entstehen. Meine kleinsten Kästchen sind etwa 14/, Zoll lang. Die leeren Räume in den Schiebladen füllt man am besten durch umgekehrte Kästchen aus; so verhindert man, dass beim Heraus- und Hlereinschieben die Gonchylien ihre Stellung ver- ändern, und hat gleich Kästchen bei der Hand, um eine neue Art einzuschalten. Um das Hin- und Herrollen der Conchylien in den Kästchen zu vermeiden, thut man in einzelnen Fällen wohl, auf den 48 Boden derselben ein Stück baumwollene Watte zu legen. Kleine und sehr zerbrechliche Conchylien empfehle ich in kleinen Glasröhrchen zu verwahren, zu «denen man sich leicht einen Korkstöpsel schneidet, und die jeder Glasbläser billig macht. Das Hundert kostet gewöhn- lieh 15—-20 Sgr. Man muss sie von verschiedenem Durchmesser haben. In diesen Gläschen sind sie nicht der Gefahr ausgesetzt, zer- brochen zu werden, oder verloren zu gehen, sie sind vor Staub ge- schützt, man kann sie von allen Seiten betrachten, leicht herausneh- men, ersetzen elc. Etiketten, auf denen der Name der Conchylie, der Fundort, der Geber etc. bemerkt sind, dürfen bei keiner Conchvlie fehlen; man lest sie meist auf den Boden des Kästchens, ich klebe sie senkrecht an die hintere Wand desselben, damit man um den Namen zu finden, nicht erst nöthig hat, die Gonchylie aufzuheben. Man wird sehr wohl thun, wenn man eine Partie Conchylien, etwa eine Sektion, oder ein ganzes Genus, in einen grössern Kasten zusammenstellt; es gewährt dieses Verfahren viele Bequemlichkeit, und erleichtert die Ordnung und Uebersicht sehr. System, nach welchem die Sammlung zu ordnen. Ein wissenschaftlicher Sammler wird seine Conchylien syste- matisch ordnen wollen, aber nach welchem System? Wäre die wis- senschaftliche Conchyliologie bereits soweit vorgeschritten, dass schon ein System ziemlich fest stände, so wäre diese Frage bald entschie- den, Allein da dies nicht der Fall ist, so kommt so sehr viel auf das System nicht an, welches man wählen will. Am bequemsten ist es unstreitig, wenn ein Sammler, zumal ein Anfänger im Sammeln, dasjenige System zum Ordnen seiner Sammlung wählt, welches in demjenigen Buche befolgt ist, das er täglich in die Hand nehmen muss, und dies wird in den meisten Fällen Lamarck’s Histoire naturelle des animaux sans verlebres sein. Ueber Vollständigkeit und Mangelhaftigkeit der Exemplare. Rossmäsler sagt über diesen Punkt sehr richtig Folgendes: Es ist eine ärgerliche Sache, wenn man in seiner Sammlung aus Mangel an unbeschädigten Exemplaren unvollkommene und mangelhafte auf- nehmen muss, und Mancher wirft dann dieselben aus Unwillen lieber weg, als dass er sich seine Sammlung dadurch verunstalten lässt; eine Massregel, die mir aber stark nach Sammler-Pedanterie schmeckt! Besser bleibt immer ein schlechtes als gar kein Exemplar! Aber das Aergerliche und Hässliche eines unvollständigen Ex- emplars ist noch sein geringster Nachtheil; ein weit grösserer Nach- theil liegt darin, dass es uns durch seine Mangelhaftigkeit oft ein ganz falsches Bild von seiner Art gibt, also uns täuscht und zu Irrthum verleitet. Wer zumal in Ermangelung eines vollständigen Exemplares nach einem unvollständigen beschreiben muss, der muss entweder eine lü- 49 eine lückenhafte, oder, indem er seine Phantasie vielleicht zu kühn das Fehlende ergänzen lässt, gar eine unrichtige Beschreibung liefern. Exemplare, an denen etwas zerbrochen ist, sind darum nicht gänzlich unbrauchbar; nur wenn bei einer Schnecke die Spitze oder der Mundsaum stark verletzt, und bei einer Muschel die Ränder stark beschädigt und die Schlosszähne abgebrochen sind, ist das Stück nicht zu brauchen. Dies gilt besonders von Landschnecken, bei Seeschne- cken fehlt die Spitze nicht selten, und bei manchen z. B. Turritella sieht man nur selten eine ganz unversehrte Mündung, und sind der- gleichen Stücke doch oft noch recht gut. Wo freilich der Mundsaum bei den einzelnen Arten Verschiedenheiten darbietet, darf er nicht beschädigt sein, wenn die Conchylie Werth behalten soll. Conchylien, denen die Epidermis fehlt, haben in allen den Fällen einen sehr geringen Werth, wo diese erhebliche Kennzeichen bei den- selben abgibt, z. B. bei Helix, Bulimus, Arca, Pectunculus, Cyrena, Unio etc. Sehr viele Seeconchylien sieht man leider mehrentheils ohne Epidermis, so dass namhafte Conchyliologen einzelnen Geschlech- tern sogar die Epidermis ganz abgesprochen haben. Mit Recht haben die Sammler in neueren Zeiten viel Werth auf solche Exemplare ge- legt, die noch mit ihrer Epidermis versehen sind. Verwitterte Gehäuse schleichen nicht selten mitunter, und sollten eigentlich im Verkehr nicht geduldet werden. Hierhin gehö- ren die meisten Conchylien, welche von Nichtkennern namentlich am Seestrande gesammelt werden, und diese sind meist zugleich zerbro- chen, und oft gradezu wegzuwerfen. Unvollständige Gehäuse sind bei den gedeckelten Schnecken solche, denen der Deckel fehlt, was leider in Sammlungen so häufig der Fall ist, ungeachtet nicht selten die Deckel für die systematische Eintheilung von der grössten Wichtigkeit sind, z. B. bei Trochus, Natica, Paludina und Hydrobia ete., und bei den zweischaligen oder Muscheln, wenn nur die eine Schale derselben vorhanden ist. Solche einzelne Schalen sollte man in vielen Fällen ganz wegwerfen, da man zumal bei ungleichschaligen Muscheln die Art nur sehr unvollständig aus einer Schale erkennen kann. Kann man die andere Schale von einem andern Exemplar dazulegen, so entsteht freilich ein vollstän- diges Bild der Art. Nicht selten sieht man in Sammlungen falsche Paare, d. h. zwei Schalen, die nicht zusammengehören, sind zusam- mengeklebt. Dergleichen sind mir weit weniger lieb, weil man meh- rentheils mit der Feile geholfen, und dadurch wesentliche Theile wie namentlich die Schlosszähne beschädigt hat, Unvollendete d. h. noch nicht ausgewachsene Gehäuse sind stets von grossem Interesse, wenn man sie zu vollendeten, ausge- wachsenen legen kann, zumal wenn sie von diesen sehr abweichen. Viele Schneckengehäuse haben unausgewachsen einen scharfen Kiel, andre einen Nabel, und beides verschwindet gänzlich, nachdem mit dem letzten Umgang der Gehäusebau vollendet ist; bei andern ist die Gestalt der Windung in der Jugend ganz anders als im erwachsenen Philippi, Conchyliologie. 4 J0 Zustand, z. B, bei Cypraea, wo auch häufig die Färbung eine total verschiedene ist, und oft finden sich, bei Landschnecken namentlich am Mundsaum der ausgewachsenen Gehäuse Eigenthümlichkeiten, die vorher nie da sind. Nicht bloss Anfänger werden dadurch getäuscht, sondern selbst erfahrene Naturforscher. Man denke nur an Peribolus, welches Geschlecht für den Jugendzustand von Cypraea aufgestellt ist, an Physa scaluriginum Drar., welche der Jugendzustand von Achatina folliculus ist, u. m. a. Viele Schneckengehäuse haben un- ausgewachsen einen scharfen Kiel, andere einen Nabel, und beides verschwindet gänzlich, sobald das Gehäuse mit dem letzten Umgang vollendet ist, und sehr häufig ist die Mundform, sobald das Gehäuse ausgewachsen ist, eine ganz andere, als vorher z. B, Strombus , Cy- praea, viele Helices etc. Achtes Kapitel. Terminologie der Gehäuse. Wie jede Kunst oder Wissenschaft besitzt die Conchyliologie eine Menge von Ausdrücken, welche ihr eigenthümlich sind, welche genau zu bestimmen und richtig anzuwenden von grosser Wichtig- keit ist, während eine andre Zahl von Ausdrücken dem gemeinen Le- ben angehört, oder der Conchyliologie mit andern Zweigen der Na- turgeschichte gemein sind. Die Erfahrung zeigt leider zur Genüge, dass manche Schriftsteller es namentlich mit den letzteren Ausdrücken nicht genau nehmen, und dadurch manche Verwirrung veranlassen. So findet man z. B, nicht selten eiförmig, länglich, verlängert für eine und dieselbe Form gebraucht, ja sogar von einem und demsel- ben Schriftsteller, eonisch und pyramidal wird häulig verwechselt, ungeachtet jeder Anfänger in der Geometrie einen Kegel von einer Pyramide zu unterscheiden weiss etc, Aechte und wunächte Gehäuse. Man hat dieGehäuse (testae) in ächte verae, undunächte spuriae, eingetheilt, und unter dem letzteren Namen solche Gehäuse verstanden, welche nicht von Mollusken herrühren, welche aber doch von den älteren Conchylien-Sammlern mit in ihre Sammlungen aufge- nommen zu werden pllegten, wie die Gehäuse der Seeigel, die Röh- ren der Serpeln, selbst der Larven der Phryganeen. Wir haben es hier nur mit den ächten, d.h. von Mollusken erzeugten Gehäusen zu thun, und schliessen selbst die Schalen der Rankenfüsser von un- seren Betrachtungen aus. Es ist in einzelnen Fällen überaus schwierig, vielleicht unmög- lich, einer blossen Schale anzusehen, ob sie von einem Weichthier herrührt oder nicht. Vermetus, ein Molluskengeschlecht, und Serpula, ein Geschlecht der Ringelwürmer, unterscheiden sich vielleicht nur 51 dadurch sicher von einander, dass ersteres von Zeit zu Zeit unregel- mässige Scheidewände macht, doch haben auch die meisten Serpula- Arten ein mehr kreideartiges, die Vermetus dagegen ein mehr por- zellanartiges Gehäuse. Wer hätte es aber dem Gehäuse angesehn, dass Dentalium Entalis von einem Mollusk, Dentalium strangulatum von einem Gliederwurm gebildet sei*)? und dass Dentalium corneum die Wohnung einer phryganeenartigen Insektenlarve sei? Eintheilung in einschalige, zweischalige und mehrschalige Gehäuse. Die ächten Gehäuse der Weichthiere bestehen entweder aus ei- nem Stück d.h. sie sind einschalig, einklappig testae, wni- valvea, Schneckenhäuser, cochleae, oder sie bestehen aus zwei Stücken, das heisst sie sind zweischalig, zweiklappig, bi- valvea, Muscheln, conchae, oder sie bestehen aus mehr als zwei Stücken, d. h. sie sind vielschalig, vielklappig, multivalvea. (Einige haben ausserdem noch t. subbivalves unterschieden, welche aus einer Hauptschale und einem accessorischen Stück bestehen, und dahin die gedeckelten Schnecken gerechnet, so wie I. tubivalves, wel- che ans zwei Schalen und einem accessorischen dritten Stück beste- hen, wie bei Teredo, allein diese Unterscheidungen scheinen mir überflüssig und minutiös zu sein.) — Die einschaligen Gehäuse kom- men bei den Ordnungen der Kopffüsser, der der Flossenfüsser und der Bauchfüsser vor**); die zweischaligen bei den Ordnungen der Armfüsser und der Muschelthiere, die vielschaligen finden sich bei den Bauchfüssern und bei den Muschelthieren, doch zeigen die viel- schaligen Gehäuse der letzteren stets zwei Hauptschalen und die an- dern Stücke geben sich leicht als accessorische kund. Unterschied zwischen den Land-, Süsswasser- und Meeresconchylien. Es ist in vielen Fällen sehr wichtig, einem Gehäuse anzusehen, ob dasselbe von einem Landbewohner herstamme, oder eine lesla terrestris sei, oder ob das erzeugende Thier im süssen Wasser lebe (testa fluviatilis), oder ob es im Meere wohne, und eine testa ma- rina sei; es gibt aber keine völlig sichere Kennzeichen, welche am Gehäuse den Wohnort des Thieres mit Gewissheit erkennen liessen, Die erstere Abtheilung kommt nur unter den einschaligen Gehäusen vor. Wenn diese von Landthieren abstammen, so sind sie meist dünn- schalig, glatt oder höchstens mit Anwachsstreifen und Anwachslamel- len versehn, gewöhnlich mit einer deutlichen Epidermis, die oft Haare trägt. Die Mündung ist nie in einen Kanal verlängert, und häufig ıst die Aussenlippe innen oder aussen verdickt, oder nach aussen um- geschlagen. Süsswassermollusken gibt es unter den einschaligen, wie unter den zweischaligen. Die einschaligen haben mehrentheils eine dünne *) Leizteres bildet daher jetzt das Geschlecht Ditrupa BeErkeLEY. **) Genau genommen muss man die Schale von Aspergillum (Arytene) auch dahin rechnen, und dann gäbe es auch einschalige Muschelthiere. Yı Bi 52 Schale, eine deutliche Epidermis ; die Mündung ist ganz, ausgegossen oder ausgerandet, der Mundsaum stets einfach. Das Gehäuse hat bis- weılen Rippen, Höcker und Stacheln. — Die Flussmuscheln sind oft sehr dickschalig, perlmutterartig, haben eine ziemlich dieke, oft grün- liche Epidermis, welche mehrentheils an den Wirbeln abgerieben und abgefressen ist. Dies letztere Kennzeichen fehlt aber vielen, und kommt auch bei nordischen Meeresmuscheln des Geschlechtes Astarte vor. Einige Schriftsteller haben gar gemeint, man könne dem Ge- häuse ansehn, ob dasselbe an der Mündung der Flüsse in brackischem Wasser gelebt habe, allein dies ist noch weit trügerischer. Eben so wenig kann man es einem Gehäuse ansehn, ob das Thier im Sande, im Schlamm, auf Felsengrund gelebt, oder sich in Holz und Steine eingebohrt hatte, dagegen kann man meistentheils leicht erkennen, ob eine Muschel mit der einen Schale fest gewachsen war, oder nicht, indem die festgewachsene Schale die Eindrücke des Körpers, auf wel- chem sie fest sass, deutlich zu zeigen pllegt; ja wenn das Gehäuse dünn ist, so zeigt gewöhnlich sogar die Oberschale die Ober- fläche jenes fremden Körpers sehr deutlich. Dass Thiere, welche frei im Meere schwimmen, nur ein sehr dünnes, leichtes Gehäuse besitzen können, ist leicht einzusehen, aber man kann keinesweges umgekehrt schliessen, dass ein dünnes Gehäuse einem frei im Meere herum- schwimmenden Thiere angehört habe. Mit ziemlicher Sicherheit lässt sich dagegen erkennen, ob das Gehäuse ein inneres, im Thiere ver- borgenes, oder ein äusseres, frei sichtbares sei. Im ersten Fall ist es allemal ungefärbt, und von einem leicht davon löslichen Häutelien umgeben, meist dünn, und oft von einer Gestalt oder Bildung, die bei den übrigen Gehäusen nicht vorkommt. Struktur der Conchylien. Was die Struktur der Conchylien betriflt, so finden sieh zunächst alle Grade der Dicke von der grössten Dünnheit bis zur Dicke eines halben Zolles und darüber. Bei einer und derselben Art scheint das Gehäuse um so dicker zu sein, je mehr das Wasser bewegt ist, ın welchem die Art sich aufhält, und um so dünner, je ruhiger dieses ist; bei Landeonchylien scheint die Menge Kalk, welche das Thier in seiner Nahrung findet, auf die Dicke des Gehäuses von Einfluss zu sein. Häufig zeigt die Kalkmasse, welche das Gehäuse bildet, sehr deutlich die verschiedenen Schichten, aus denen sie hervorgegangen ist, Ja manche Schalen sind ausgezeichnet blättrig, /amellosa, z. B. viele Austern; umgekehrt zeigen andre eine fibröse Struktur testa fibrosa, indem sie im Bruch senkrecht auf der Oberfläche stehende Fasern von Kalkspat zeigen, z. B. Pinna, das fossile Geschlecht Tri- chites etc. Am schönsten habe ich diese Bildung unter den leben- den Conchylien an der Röhre der Septaria arenaria gesehn. Die verschiedene Art und Weise, in welcher die Kalktheilehen im Gehäuse mit einander verbunden sind, hewirkt ferner bald ein mehr glasar- tıges testa vitrea, oder porcellanartiges £, porcellanea, bald 93 ein mehr kreideartiges t. eretacea Ansehn, bald jenen eigen- thümliehen Lichtreflex, den wir perlmutterartig festa margari- facea, nennen, weil er bei den Perlenmuscheln am ausgezeichnetsten ist. Diese letztere Bildung kommt bei mehreren Familien der Mu- scheln, unter den Schnecken aber wohl nur bei der Familie der Tro- chaceen, wohin ich auch Haliotis rechne, vor. Einige Gehäuse schei- nen fast ganz aus einer hornartigen Masse zu bestehn testa cor- nea, Discina Lauk. (Orbicula auctorum), und das innere Gehäuse der Limax-Arten im engeren Sinne besteht aus Kalkkörnchen, die kaum einen festen Zusammenhang haben. Den mikroskopischen Bau der Gehäuse, welcher dieses verschiedene Aussehen hervorbringt, habe ich bereits im ersten Kapitel angegeben. Veränderungen, welche der Versteinerungsprocess mit den Conchy- lien hervorbringt. Für den Geognosten ist es von Wichtigkeit die Veränderungen zu betrachten, welche die Gonchylien nach ihrem Tode erleiden, bis sie im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende zu wirklichen Ver- steinerungen werden. Wenn die leeren Gehäuse am Strande abwech- selnd der Sonne und den Wogen ausgesetzt sind, werden sie nicht nur abgerollt, ihrer Spitzen, Ecken etc. beraubt, sondern sie verlieren auch ziemlich bald die Farben, und werden mehr oder weniger krei- deartig. Bleiben sie im Wasser liegen ohne in Schlamm und Sand begraben zu werden, so werden sie oft durch und durch grün ge- färbt, was auch sehr häufig mit ihnen während des Lebens des Thie- res geschieht. Diese Färbung ist vegetabilischen Ursprungs, und ver- liert sich oft durch Behandlung der Schale mit Chlorkalk, Im Schlamm nehmen die Schalen häufig eine bläuliche oder schwärzliche Färbung an, die nicht wieder zu entfernen ist. Werden die Conchylien im Grunde des Wassers mit den Bruchstücken anderer Conchylien, See- igel, Korallen, mit Sand oder Schlamm erfüllt und darin begraben, so behalten sie ihre Gestalt, die Beschaffenheit ihrer Oberfläche ete. auf das vollkommenste, doch gehen die Farben verloren, und nur die rothe oder violette Färbung bleibt bisweilen Jahrtausende. So zeigen Pecten laevigatus des Muschelkalkes so wie Terebratula vul- garis derselben Formation noch jetzt rothe vom Wirbel ausstrahlende Streifen. Ebenso geht der thierisehe Theil der Schale verloren, so dass diese an der Zunge klebt. Mehrentheils nehmen solche Gehäuse, die lange im Grunde des Meeres gelegen haben, eine blassbräunliche oder grauliche Färbung an. Viele Versteinerungen der Tertiärforma- tion erscheinen ganz in diesem Zustand, so namentlich die von Paris, welche meist schneeweiss sind, von der Umgegend von Bor- deaux, von der Subappeninenformation Italiens. Wird aber das Erd- reich, in welchem die Gonchylien einer frühern, untergegangenen Schö- pfung liegen, von Flüssigkeiten durchzogen, welche entweder den kohlensauren Kalk der Schale auflösen, oder Niederschläge bilden, so wird die Substanz der Conchylien mehr oder weniger verändert, 34 Bald wird sie mit kohlensaurem Kalk, Eisenoxydulhydrat etc. getränkt, und schwerer und dicker als sie war, bald wird sie in Kalkspath verwandelt (dies ist besonders auffallend bei den freilich nicht zu den Mollusken gehörenden Gehäusen und Stacheln der Seeigel, wel- che im Leben eine sehr poröse Textur besitzen, im versteinerten Zu- stande aber späthig erscheinen). Dass die Gehäuse zufolge ihrer ver- schiedenen Struktur durch diese auf sie einwirkenden äusseren Um- slände mehr oder weniger verändert, melır oder weniger zerstört werden, ja dass sogar einzelne Schichten des Gehäuses während des Processes der Versteinerung auf sehr verschiedene Weise verändert werden, begreift sich im Allgemeinen eben so leicht, als die Erklä- rung des einzelnen Falles schwierig ist. Besonders aullallend ist die Umwandlung gewisser Schalen in Kieselmasse. Oft wird die Substanz des Gehäuses selbst aufgelöst, und ver- schwindet, so dass nur die Auslfüllung der innern Höhlung, der so- genannte Stein-Kern übrig bleibt, aus dem der Paläontologe zu errathen suchen muss, wie das Gehäuse beschallen gewesen sein möge, dem dieser Kern seinen Ursprung verdankt. Biswerlen wird nur die eine Schicht der Gonchylie erhalten, die andre dagegen auf- gelöst, und durch Gesteinsmasse ersetzt, wie bei mehreren Muscheln der Kreide. Abdrücke von der Oberfläche der Gonchylien kom- men fast eben so häufig wie die Steinkerne vor, und sind in man- chen Fällen die einzigen Ueberreste mancher unlergegangener Gon- chylien-Arten einer früheren Schöpfung. Die älteren Gonchyliologen benannten die Versteinerungen nur im Allgemeinen nach dem lebenden Geschlecht, mit welchem sie Aehnlichkeit darboten, und dessen Namen sie die Endung ites anhängten z. B. Myacites, Muricites ete. Von den einschaligen @ehäusen oder Schneckenhäusern, lat, cochlea. Gestalt im Allgemeinen. Die allgemeine Form der Gehäuse gibt wohl kaum zu eigen- thümlichen Kunstausdrücken Veranlassung, man macht aber oft die Erfahrung, dass die allgemeinen zu deren Beschreibung dienenden Ausdrücke ungenau und selbst ganz falsch angewendet werden. Die am häufigsten vorkommenden allgemeinen Formen dürften folgende sein: kugelig, globosus, was sich so ziemlich der Kugelgestalt nähert, z. B, Helix candidissima. oval, ovalis, wenn das Gehäuse unten und oben gleichmässig zu- gerundet ist z. B, Bulimus ovatus. länglieh, ablang, oblongus, von der ovalen Gestalt dadurch ver- schieden, dass der Längendurchmesser im Verhältniss zum Quer- durchmesser beträchtlicher ist, Aurieula Judae. eiförmig, ovatus*), unten breiter und runder, oben spitzer und schmaler z. B. Dolium. *) Diese drei Ausdrücke werden sehr häufig nicht genau genug ange- wendet, ja sogar geradezu mit einander verwechselt, 5B) halbkugelig, semiglobosus, hemisphaerieus, von Gestalt einer hal- hen Kugel, z. B. manche Arten Natica. kegelförmig, conicus, von der Gestalt des geometrischen Körpers, den man Kegel nennt z. B. Trochus conulus. Ich sehe keinen Grund, hiervon kreiselförmig, furbinatus zu unterscheiden. Diese Form kommt sehr häufig vor, und zeigt viele Modifikationen. Das Verhältniss der Höhe zur Basis ist sehr verschieden, und kann im Allgemeinen durch die Ausdrücke depresso-, elato-, turrito- eonicus, Nlach- conisch, erhaben - conisch, thurmförmig - conisch be- zeichnet werden. Ferner kann man unterscheiden concavo - coni- eus concav-conisch, wenn die Linie von der Spitze bis zur Basis concav ist, wie z. B. bei Trochus papillosus, und comvexo - coni- cus, convex-conisch, wenn diese Linie convex ist. Diese Form geht in die conoidische unmerklich über. Einige Schriftsteller z.B. Reeve gebrauchen für, ich weiss nicht welche Modifikation von ke- gelförmig, den Ausdruck pyramidenförmig, pyramidalis, aber sehr mit Unrecht, denn eine Pyramide unterscheidet sich vom Ke- gel nur dadurch, dass sie eine eckige Figur, ein Dreieck, Vier- eck, Sechseck ete. zur Basis hat, während die Grundlläche des Ke- gels ein Kreis ist. Die pyramidenförmige Gestalt kommt unter den Gonchylien selten vor, wenn man will bei einigen Patellen, beı Trochus hexagonus Pn., Cerithium hexagonum Cnenv. rundlich-kegelförmig, econoidisch, conoideus, wenn die Gestalt das Mittel zwischen der kegelförmigen und eiförmigen hält, eine überaus häufige Gestalt. thurmförmig, gethürmt, furritus, wenn das Gehäuse von einer breiten Basis allmälig ın eine lange Spitze ausläuft z. B. Sealaria pretiosa, pfriemenförmig, subulatus, wenn das Verhältniss der Länge zum Durchmesser der Basis noch weit grösser ist, als bei der thurm- förmigen Gestalt z. B. Terebra babylonia. keulenförmig, elavatus, wenn ein kurzes dickes Gehäuse in eine stielartige Verlängerung ausläuft, z.B. Murex haustellum. birnförmig, pyriformis, von der Gestalt einer Birne z.B. Pyrula fieus. spindelförmig, fusiformis, ein sehr langes, nach beiden Enden spitz auslaufendes Gehäuse, das in der Mitte am dicksten ist z. B. Fusus turrieula, Clausilia bidens. walzenförmig, eylindrisch, cylindricus, einer Walze glei- chend, z. B. Oliva maura, Drehrund, teres ist wohl nur durch grössere Dünnheit von walzenförmig zu unterscheiden, z. B. mehrere Cylindrella-Arten. zusammengedrückt, compressus, ist ein Gehäuse, welches seit- lich zusammengedrückt, wo eine der beiden horizontalen Axen ver- kürzt ist, z. B. Ranella spinosa. niedergedrückt, depressus, ein Gehäuse, dessen Breitendurch- 56 messer gegen den Höhendurchmesser sehr überwiegend ist z. B. Solarium perspectivum. scheibenförmig, discoideus, wenn die obere und die untere Seite eines Gehäuses eine horizontale Ebene bilden, oder gar con- cav sind z. B. Planorbis corneus, Helix polygyrata. Von dem scheibenförmigen Gehäuse noch ein flaches, testam planam, zu unterscheiden, scheint mir überflüssig. linsenförmig, Zenticularis, niedergedrückt, unten und oben etwas gewölbt, und an der Peripherie gekielt, z. B. Helix lapicida. Wir unterscheiden ferner die symmetrischen symmetricus und die unsymmetrischen Gestalten, asymmetricus. Die ersteren kann man durch eine Ebene in zwei vollkommen ähnliche Hälften theilen, bei den letzteren ist dies nicht möglich. Symmetrische Gehäuse. Symmetrische Gehäuse sind bei den Schnecken selten ; wir finden sie von kegelförmiger Gestalt bei ovaler oder eiförmiger Basis mit spitzem undurchbohrtem Wirbel bei Patella, mit durch- bohrtem Wirbel bei Fissurella, fast ganz Nlach bei Parmophorus. Bei manchen Napfschnecken zeigt indessen schon der Wirbel die Nei- gung sich symmetrisch einzurollen, während derselbe bei Ancylus sich etwas seitwärts neigt, und den Uebergang zu den unsymmetri- schen Formen macht, Endlich finden wir ein regelmässig und schwach gekrümmtes röhrenförmiges Gehäuse festam tubulosam bei den Dentalien. Spiralförmige Gehäuse, Die Gehäuse der Gephalopoden sind fast sämmtlich sym- metrisch, (nur Turrilites, ein ausgestorbenes Geschlecht der Kreide- formation macht eine Ausnahme von dieser Regel), zwar sind die äusseren Gehäuse derselben spiralförmig eingerollt, testa revo- luta, so dass bei ihnen die rechte und die linke Seite des Gehäuses vollkommen ähnlich sind, während die Gehäuse der Bauchfüsser stets schneekenförmig oder unregelmässig gewunden sind, selbst wenn dieselben fast ganz scheibenförmig erscheinen. In bei- den Fällen befolgt übrigens die spirale Wındung des Gehäuses das- selbe Gesetz, dass die Entfernung der einzelnen Windungen der Spi- rale nach einem bestimmten geometrischen Verhältniss wächst. Die- ses Gesetz mit mathematischer Schärfe auszudrücken, hat für die Be- schreibung indess keinen Nutzen, gilt auch nicht mit der mathemati- schen Strenge, wie sie etwa die Formen der Krystalle zeigen. So sehen wir z. B. dass bei manchen Gephalopoden das Gehäuse, nach- dem es eine gewisse Anzahl von Spiralwindungen gemacht hat, diese Richtung verlassen und eine andere annehmen kann (Scaphites, Ha- mites), und bei vielen Schnecken ist einmal das Gehäuse nicht auf einen regelmässigen Kegel aufgewickelt, sondern auf einen eonoidi- schen Körper, bei andern sind die Windungen im Einzelnen nicht 57 parallel (Tritonium distortum ete.), und bei sehr vielen verlässt die letzte Windung die Richtung der vorigen, und senkt sich zur Mün- dung hin auffallend herab (sehr viele Helices), oder sie steigt in die Höhe (manche Mitrae und am auffallendsten Anostoma), oder die letzten Windungen zeigen eine ganz andere Achse als die vorher- gehenden (Streptaxis). Wir haben hierin wieder einen Beweis, dass die organische Natur, selbst wo sie ein mathematisches Gesetz auf den ersten Anblick streng zu befolgen scheint, dennoch keinesweges sclavisch demselben gehorcht, und ihre Gestalten in starre mathema- tische Formeln bannen lässt. Doch kehren wir nach dieser Digres- sion zur Betrachtung der symmetrischen, spiralförmigen Formen der Molluskengehäuse zurück. Die symmetrisch-spiralförmigen, d. h. in eine Ebene aufgeroll- ten Gehäuse zeigen entweder alle Windungen frei, so dass sie sich nicht berühren, z. B. Spirula und Crioceras, oder die Windungen legen sich an einander. In diesem Fall sieht man entweder äusser- lich alle Windungen wie z. B. die fimbriaten Ammoniten, oder die letzte Windung umfasst die früheren vollständig, so dass sie von aus- sen nicht erblickt werden können, z.B. Nautilus pompilius. Die Windungen nehmen entweder sehr rasch zu, wie z. B. bei Argo- nauta, so dass die letzte Windung allein den grössten Theil des Ge- häuses bildet oder nicht. Merkwürdig ist es, dass man unter den fossilen Geschlechtern der Gephalopoden fast eine vollständige Reihe aller Uebergangsformen zwischen einem geraden eylindrisch-conischen Gehäuse und dem vielfach eingerollten Gehäuse und bei letzteren von dem mit völlig freien bis zu dem mit ganz involuten Windun- gen findet. Unregelmässige Gehäuse. Die nicht symmetrischen einschaligen Gehäuse sind entweder ganz unregelmässig von Gestalt, örregulares, wie z. B. die Geschlechter Vermetus, Siliquaria, oder sie sind schnecken- förmig gewunden, helicoides oder spiralis schlechthin. Dieser Fall tritt bei der immensen Mehrzahl der Schnecken ein, und selbst die unregelmässigen Gehäuse derselben zeigen, zumal im Ju- gendalter eine Hinneigung zur spiralen Bildung, ja oft bilden sie zu dieser Zeit eine recht regelmässige Spirale, und werden erst mit zu- nehmendem Alter regellos. Schnecekenförmig gewundene Gehäuse. Das schneckenförmig gewundene Gehäuse zeigt nur in seltenen Fällen freie, sich nicht unmittelbar berührende Windun- gen, anfraclus liberos z. B. Scalaria pretiosa; in den meisten Fäl- len liegen die Windungen an einander, und zwar erblickt man sämmt- liche Windungen entweder unten und oben, z. B. Helix ericetorum, Solarium perspectivum, oder man sieht die Windungen nur auf der Oberseite z, B. Helix pomatia, Trochus maculatus, Conus, oder es 58 sind weder auf der untern, noch auf der obern Seite die Windungen des Gehäuses z. B. bei Ovula äusserlich sichtbar. Im ersten Fall nennt man das Gehäuse genabelt, umbilicatus, oder (uneigentlich) scheibenförmig, discoideus, wenn die Vertiefung auf der untern Seite sehr seicht ist, und kaum auffällt; im zweiten Fall hat man eine testa exumbilicata oder imperforata, ein ungenabeltes oder undurchbohrtes Gehäuse; im dritten Fall ein eingerolltes Gehäuse, testa inwoluta oder convoluta. Spindel. In dem zweiten Fall berühren sıch die Windungen dergestalt, dass die Axe des Gehäuses eine Art gedrehter Säule darstellt, welche entsteht, indem die verschiedenen Windungen hier mit einander ver- wachsen sind, wie man sehr schön sieht, wenn man eine in diese Abtheilung gehörige Gonchylie aufsägt oder aufschleif. Man nennt daher diesen Theil im eigentlichen Sinne des Wortes columella, Säul- chen, Spindel, Engl. pillar. Häufig versteht man unter diesem Ausdruck aber auch denjenigen Theil der Mündung, welcher, mehr oder weniger vollständig, der Axe entsprieht, und die meisten der folgenden Ausdrücke beziehen sich auf den letzteren Fall. Man nennt sie spitz, aculta, wenn sie in eine Spitze ausläuft, wie z. B. beı Harpa. abgestutzt, (runcata, wenn sie am Ende wie abgeschnitten aussieht, z. B. Achatina. vorspringend oder geschwänzt, caudafa, wenn sie über die Mündung des Gehäuses hervorragt, z.B. Janthina. platt, plana, z. B. bei Purpura patula, bei Litorina neri- toides L. drehrund, feres, z. B. Fusus. schneidend, seindens, mit scharfem, schneidenden Rand, z.B. bei Neritina, bei Natica. gefaltet, plicata, wenn sie schräge oder quere Falten trägt z. B. Voluta, Mitra, Marginella. aufgetrieben, inflata, wenn der über die Mündung des Ge- häuses hervorragende Theil verdickt ist, z. B. Terebra. gedreht, contorta, spiralis, wenn die Spindel am Ende spi- ralförmig gedreht ist, Cerithium telescopium, Trochus obeliscus. durchbohrt, perforata, wenn die Spindel in ihrer ganzen Länge hohl ist, z.B. Niso Rısso, geöhrt, aurita, wenn die Spindel am Ende eine lappenartige Ausbreitung zeigt, z. B. Turbo marmoratus. Stellung des Gehäuses. Bei der Beschreibung halten Linne, Bruguiere, Lamarck und wohl die meisten Conchyliologen das Gehäuse so, dass die Mündung desselben nach unten kommt und dem Beschauer zugekehrt ist, wäh- 59 rend die Spitze nach oben gerichtet ist, woraus die Benennungen unten infra, inferius und oben supra, superius, rechts dexter und links sinister sich von selbst ergeben. Eine Linie von der Spitze des Gehäuses bis zur Basis, die ideelle Axe, bestimmt dann die Höhe (altitudo); der grösste Querdurchmesser von Breite oder Dicke (latitudo) des Gehäuses. Man muss diesen Durchmesser nicht rechtwinklig mit der Höhe, sondern parallel der Windung nehmen. In der Regel fällt derselbe mit dem Durchmesser der letzten Win- dung zusammen, da diese die grösste zu sein pflegt. Andere Natur- forscher betrachten das Gehäuse in der Richtung, welche es ein- nimmt, wenn das Thier vor dem Beschauer sich befindet, und von demselben fortkriecht. In diesem Fall nimmt dasselbe eine diago- nale Richtung an, bei welcher die Spitze nach hinten gerichtet ist. Die Benennungen rechts und links bleiben dieselben, aber was bei den meisten Gonchyliologen unten ist, wird dann vor n, anlice, an- terius, und was bei denselben oben ist, wird hinten, postice, po- sterius. Endlich stellen manche Personen, namentlich wenn sie Con- chylien abbilden, die Gehäuse mit der Spitze nach unten, und mit der Basis nach oben. — Die Bauchseite, venter, und Rücken- seite, dorsum, sind Benennungen, die sich von selbst ergeben, so- bald man bedenkt, welche Stellung das Gehäuse hat, wenn das Thier sich, auf dem Bauche kriechend, fortbewegt; zu bemerken ist nur, dass keinesweges immer die Basis des Gehäuses, basis, pagina. in- ferior, mit der Bauchseite desselben, oder die obere Seite pa- gina, pars superior desselben mit dem Rücken einerlei ist. Basis. Wenn die Basıs zugleich die Bauchseite ist, so ist sie gewöhn- lich anders beschaffen als die Rückenseite, namentlich glatter und we- niger lebhaft gefärbt. Die Basis ist bisweilen sehr breit und rund z. B. bei Trochus, oder umgekehrt in eine lange Spitze cauda, Schwanz vorgezogen, in welcher dann eine rinnenförmige Verlän- gerung der Mündung liegt. Die alten deutschen Conchyliologen nann- ten diesen Theil weit passender die Nase, indem er bei den Bewe- gungen des Thieres die vorderste Stelle einnimmt, In einigen Fällen wird die Grundfläche, wie bei Patella, ganz von der Mündung des Gehäuses gebildet. Im ersteren Fall ist die Grundfläche ausgehöhlt, concava z. B. Trochus concavus. flach, plana, Trochus obeliscus. gewölbt, comvexa, Globulus vertiarius L. (Rotella lineo- lata Lan.) halbkugelig, semiglobosa z. B. Helix candidissima. Der Schwanz (besser Nase) ist allmählig vom Körper entspringend, sensim oriunda z.B. Mures salebrosus. 60 plötzlich abgesetzt, abrupte oriunda, z. B. Murex hau- stellum. lang, longa, d. h. länger als der letzte Umgang des Gehäuses, wie bei Murex haustellum. kurz, brevis, kürzer als der letzte Umgang des Gehäuses: Ra- nella gigantea. abgestutzt, fruncata, kurz, breit, und am Ende wie abge- stutzt. Murex trunculus. aufsteigend, adscendens, nach dem Rücken des Gehäuses gekrümmt: Cassis. rechts gebogen, dewtrorsa, bei Murex. links gebogen, sinistrorsa, bei Strombus und noch auflal- lender bei Pterocera. grade, recta, bei Murex haustellum. dornentragend, spinosa wie bei Murex tenuispina. unbewehrt, inermis etc. bei Murex haustellum. Nabel, Im Gentrum der Grundfläche findet sich bei vielen Gehäusen bisweilen eine eigenthümliche Ablagerung von Kalkmasse wie eine Schwiele, Nabelschwiele, callus umbilicalis (ein Hauptkennzei- chen bei @lobulus, Rotella), und dann heisst sie natürlich schwie- lig, callosa; häufiger zeigt sich ein sogenannter Nabel, umbilicus, eine trichterförmige, weitere oder engere Vertiefung. Als ächten Nabel, w. verus kann man diejenige Vertiefung bezeichnen, welche bis zur Spitze durchgeht, z.B. bei Trochus umbilicaris L., als un- ächten Nabel, u. spurius, eine jede nabelähnliche Vertiefung, die dies nicht thut, sondern nur etwa die letzte Windung durchbohrt z. B. bei Tr.pharaonius und Tr. maculatus. Unzweckmässig scheint es mir einen ächten Nabel, wenn er eng ist, mit dem besondern Ausdruck foramen zu bezeichnen. Viele Gehäuse zeigen anstatt des Nabels eine enge Ritze, Nabelritz, fissura umbilicalis, indem die Innenlippe den engen Nabel fast gänzlich schliesst bis auf eine feine enge Spalte; bisweilen wird diese Spalte auch lediglich durch die erwähnte Innenlippe hervorgebracht, und dringt nicht tiefer in das Gehäuse ein. Umgekehrt nimmt aber auch der Nabel bisweilen die ganze Unterseite des Gehäuses ein, wie bei Planorbis. Aullallend ist es, dass manche Conchylien in der Jugend sehr auflallend genabelt sind, die im erwachsenen Zustand keine Spur eines Nabels zeigen, z. B. Turbo rugosus. Nach dem Nabel nennt man das Gehäuse genabelt, wumbilicata, wenn der Nabel weit offen ist z. B. Solarium perspectivum ; durehbohrt, perforata*), wenn der Nabel sehr eng ist z. B. Trochus declivis; *) Blainville u. A, verwechseln diesen Ausdruck pervius, durchgehend s. u. 61 geritzt, rimata, wenn ein blosser Nabelritz vorhanden ist, z. B. Clausilia similis. Man unterscheidet auch noch bedeckt genabelt, obtecte umbilicata (umbilicus consolidatus von Blainville u. A.), und be- deckt durchbohrt, obtecte perforata, wenn zwar ein weiterer oder engerer Nabel vorhanden, aber durch eine Ausbreitung des Spin- delrandes verdeckt ist, z. B. Helix pomatia, Natica mammilla. Oft muss der Nabel selbst genauer beschrieben werden. Er ist trichterförmig, umbilicus infundibuliformis z. B. Trochus Richardi; drehrund, teres, wenn er in jeder einzelnen Windung ey- lindrisch ist, wie z. B. bei Trochus umbilicaris L. (nicht Desh.) gekerbt, erenatus, wenn die einzelnen Windungen innerhalb desselben gekerbt sind; eins der wesentlichsten Merkmale von Solarium ; gezähnt, dentatus, wenn an seinem Eingang sich ein zahn- arliger Vorsprung befindet, z. B. Turbo (richtiger Trochus) pica L. rinnenförmig, canaliculatus, mit einer spirallörmig auf den Windungen herablaufenden Rinne versehen ; zweispaltig, bifidus, wenn eine spiralförmige Leiste*) jede Windung in zwei Theile theilt, z. B. bei vielen Natica-Arten ; durchgehend, pervius, wenn er bis zur Spitze durchgeht (jeder ächte Nabel s. 0.); halb durchgehend impervius oder semipervius, wenn er nnr durch einen Theil des Gehäuses durchgeht. Jeder unächte Nabel abweichend, dehiscens, wenn er, indem die letzte Windung die spirale Richtung verlässt und sich gerade ausstreckt, in eine ge- rade Rinne ausläuft, z. B. Helix. Spitze. Die Spitze apex (head Engl., sommet Franz.) des Gehäu- ses wird allemal von den ersten Windungen gebildet, die das Thier hervorbringt ; man kann von der Spitze noch die Embryonal-Win- dungen (nucleus) unterscheiden, welche bereits innerhalb des Eies entstanden sind, und die sich oft in ihrer Bildung wesentlich von den späteren unterscheiden. Indem das Thier wächst und dicker wird, zieht sich dasselbe bei manchen Arten, namentlich bei solchen, wo das Gehäuse sehr zahlreiche Windungen bekommt aus der Spitze zu- rück. In diesem Fall schliesst es bald seinen Körper durch Bildung einer Art kalkiger Scheidewand von dem leeren Raum in der Spitze ab, und diese bricht dann leicht ab bis auf diese Scheidewand, in welchem Fall man eine testa truncata oder decollata ein abge- stutztes oder geköpftes Gehäuse erhält. Dieses findet bei vielen Land- und besonders Süsswasserschnecken statt z. B. bei mehreren Clausilien, bei Bulimus decollatus, bei vielen Melanien, wo ein sol- *) Diese Leiste oder Wulst muss in der Regel noch specieller beschrie- ben werden, und die allgemeine Angabe, der Nabel sei bifidus ist fast immer ungenügend, 62 ches Verhalten Regel ist. Oder die Spitze wird ganz mit Schalen- masse ausgefüllt, am auflallendsten bei Magilus. Diese Spitze ist: vertikal, verticalis bei den Patellen; Linne nennt sie in die- sem Fall vertex, Scheitel, Wirbel; randständig, marginalis bei Emarginula ; nach vorwärts gerichtet anteversus, anticus, bei Patella; rückwärts gerichtet retroversus, posticus bei Emarginula ; links gewunden sinistralis bei Ancylus ; rechts gewunden de«xtralis bei den meisten Schnecken ; warzenlörmig, mammillaris, einer Brustwarze ähnlich, bei den meisten Voluten ; fein zugespitlzt, acuminatus, bei Limnaea stagnalis; kurzspitzig, muceronatus, wenn er eine kurze, vom übrigen Körper des Gehäuses deutlich abgesetzte Spitze bildet, Limnaea aurtcularia ; abgestumpft, retusus, wenn umgekehrt, eine ganz flache Spitze sich vom übrigen Theil des Gehäuses auffallend unterscheidet, wie bei Conus distans ; genabelt, umbilicatus, wenn sich anstatt einer Erhöhung eine Vertiefung an der Spitze vorlindet, also eine negative Spitze wie bei Bulla striata ; durchbohrt, perforatus, wenn die Spitze ein Loch hat, wie bei Dentalium und Fissurella. Rechts und linksgewundene Gehäuse. Gehen wir nun zu den einzelnen Windungen, Umgängen, Stockwerken der Aeltern, anfractus (tours de spire Franz., whirls Engl.), über, so haben wir zunächst die Richtung der- selben zu berücksichtigen. Die meisten Schnecken sind rechts gewunden, dextrorsae, das heisst wenn man das Gehäuse auf- recht, mit der Spitze nach oben vor sich hält, die Mündung dem Beschauer zugekehrt, so liegt diese auf der rechten Seite des Be- schauers. Doch kommen auch viele linksgewundene Schnecken- gehäuse, testae sinistrorsae, vor; in diesem Fall sind bald sämmtli- che Individuen der Art linksgewunden z.B. Pyrula perversa, Üeri- thium perversum, ja es sind selbst alle oder fast alle Arten eines Geschlechtes linksgewunden, wie bei Clausilia, und diese Art der Windung ist die Regel*); oder aber man findet einzelne Individuen einer Art, die rechtsgewunden sein sollte, linksgewunden. Diese sind dann als Monstrositäten zu betrachten, so gut wie ein Mensch, dessen Eingeweide eine verkehrte Lage haben, so dass Herz und Magen rechts, die Leber links liegen, und solche auf anomale Weise links- gewundene Individuen werden meist von den Sammlern als grosse Seltenheiten sehr geschätzt. Merkwürdig ist es, dass man solche Mon- strositäten nur bei wenigen Geschlechtern angetroffen hat. *) Ich weiss nicht wie Herr Agassiz zu der Behauptung gekommen ist, dass alle Cypraeen linksgewunden seien. 63 Zahl der Windungen. Man zählt die Windungen von der Spitze anfangend, da diese vom Thier zuerst gebildet ist; (die Alten z.B. Chemnitz zählten oft umgekehrt von der Mündung an). Die Zahl der Windungen steigt von sehr wenigen bis auf etliche zwanzig; je geringer die Zahl der- selben ist, um so constanter pflegt sie zu sein. Dass die jüngeren Individuen weniger Windungen besitzen, als die ausgewachsenen, be- darf jetzt wohl keines Beweises mehr, und es ist nur als eine histo- rische Sonderbarkeit anzuführen, dass es Leute gegeben hat, die be- hauptet haben, der Embryo einer Schnecke im Ei habe bereits so viele Windungen als die ausgewachsene Schnecke, da es Jedermann so sehr leicht ist, die Entwickelung von Schnecken zu beobachten, und sich vom Gegentheil zu überzeugen. Das Gewinde. Sehr häufig unterscheidet man von der letzten Windung, welche in der Regel die grösste ist, die übrigen Windungen, und nennt die- selben zusammengenommen das Gewinde, spira, elavicula (unsere alten Conchyliologen nannten es den Zopf). Namentlich ist es in sehr vielen Fällen wohlgethan, sein Verhältniss zur letzten Windung anzugeben. Die Ausdrücke, welche zur Bezeichnung der Beschaffen- heit des Gewindes dienen sollen, fallen grösstentheils mit denen zu- sammen, welche sich auf die Gestalt im Allgemeinen oder auf die Spitze beziehen. Man findet angegeben, das Gewinde sei: erhoben, emersa oder elata, flach, plana, eingesenkt, demersa*). Das Verhältniss der Höhe zur Breite ergibt sich theils von selbst, wenn man die Masse des Gehäuses angibt, theils bedient man sich derselben Ausdrücke, die schon bei Beschreibung der Gestalt im All- gemeinen, oder der Spitze erwähnt sind, so dass nur wenige beson- dere Ausdrücke zu erwähnen sein dürften. Dahin gehören folgende: gekrönt, coronata, heisst das Gewinde, wenn die Ränder je- der einzelnen Windung Höcker, Spitzen oder Dornen tragen z. B. Conus marmoreus, Voluta aethiopica ; treppenartig, terrassenartig, conlabulata, wenn die einzelnen Windungen fast wie die Stufen einer Treppe absetzen, z.B. Eburna lutosa. Beschaffenheit der einzelnen Windungen. Hinsichtlich der einzelnen Windungen: ist: es in vielen Fällen geratlhen, das Verhältniss ihrer Höhe zu ihrem Durchmesser anzuge- ben, indem dieses oft ein wesentliches Merkmal: zur Unterscheidung *) Wer ein Freund von einer mathematischen Betrachtumgsweise der Ge- stalten ist, kann füglich die erhobene Spira als positiv, die eingesenkte'Spira als negativ betrachten, und die flache Spira — 0. setzen. 64 der Arten abgibt, und besonders dann sehr wichtig ist, wenn andere, mehr in die Augen fallende Merkmale fehlen. Sie sind getrenntoder losgelöst, anfractus soluti, disjuneti, wenn sie sich nicht berühren, z. B. Scalaria pretiosa; vereinigt conligui, wenn sie sich unmittelbar an einander legen, wie bei den meisten Schneckengehäusen ; flach oder eben, plani, z. B. bei Terebra, Trochus ; concav, hohl, eoncavi z. B. bei Turritella exoleta; gewölbt, comvexi, in verschiedenen Graden, so dass man sie auch bauchig, ventricosi, selbst aufgetrieben, inflati tumidi, 2. B. bei Paludina vivipara nennt. Oft muss man genauer bestim- men, ob sie regelmässig gewölbt, oder oben stärker gewölbt als un- ten, oder umgekehrt, unten stärker gewölbt als oben sind; drehrund, teretes sind die Windungen bei Scalaria pretiosa; kantig, angulati, wenn sie in der Mitte, oben oder unten, was dann genauer zu bestimmen ist, eine stumpfe Kante haben. Oft ist in diesem Fall die obere Hälfte des Umganges abschüssig wie ein Dach, die untere senkrecht; z. B. bei Fusus syracusanus ; gekielt, carinati, mit einem scharfen Rande oder Kiele, carina, versehn, z. B. Pleurotoma carinata, Helix lapieida. Bis- weilen ist dieser Kiel gekerbt z. B. Pleurotoma dentata; fadenrandig, filocinetus, wenn sich anstatt des Kieles ein vorspringender runder Faden findet, z. B. Helix rugosa, H. filimargo; gerandet, marginati, wenn die Windungen unten oder oben einen besonders ausgezeichneten, (etwa einen vorspringenden Rand ete.) haben, z. B. wie Trochus conulus ; übergreifend, imbricati, prominuli, wenn der untere Rand der Windung über den obern Rand der folgenden Windung vorsteht, 2. B. Turritella imbricata ; verschmolzen, undeutlich, obsoleti, wenn die einzelnen Windungen sich nieht wohl unterscheiden lassen, z. B. bei Ancilla- ria, wo das Thier später Kalkmasse abgesondert hat, welche die Trennungslinie der Windungen verdeckt. Das Gegentheil hiervon sind: geschiedene Windungen, anfractus distineti. Naht. Die Linie, welche die einzelnen Windungen von einander trennt, heist Naht, sutura, seltener commissura. Bei den meisten Conchy- lien ist nur eine Naht vorhanden, auf der oberen Seite, da man nur auf dieser die verschiedenen Windungen sieht, aus denen das Gehäuse besteht. Bei denjenigen Gehäusen aber, welehe auch auf der unte- ren Seite sämmtliche Windungen erkennen lassen z. B. Planurbis, Solarium, vielen Helices ete. muss man eine obere und eine un- tere Naht unterscheiden. Die Naht ist seichter oder tiefer, und zeigt sonst noch manche Eigenthümlichkeit. Man nennt sie linienförmig, linealis, wenn sie gar nicht vertieft ist, sondern nur einer blossen eingeritzten Linie gleicht z, B. Terebra maculata, tief, pro- 65 mittelmässig medioeris, tief, profunda, rinnenförmig, canaliculata, wenn sie einen förmlichen Ka- nal bildet, der oft durch eine besondere Kante scharf begränzt ist; Ampullaria canaliculata, bedeckt, obtecta, mit der Schalensubstanz, wie mit einem be- sonderen Kitt ausgefüllt, wie z. B. bei Helix eitrina, warzentragend, papillifera, wenn dicht unter der Naht kleine rundliche Wärzchen stehen, z. B. viele Arten Clausilia. gekerbt, crenata, wenn die obere Windung an der Naht kleine Einkerbungen hat, z. B. Bulimus rosaceus. Richtiger sagl man un- streitig in diesem Fall, die Windungen seien an der Naht gekerbt. gedoppelt, duplicata, wenn die Windungen etwas unterhalb der Naht eine parallele, vertiefte Linie zeigen, wie dies bei vielen Arten Terebra der Fall ist. herabsteigend, descendens, wenn sie kurz vor der Mündung von der früheren Richtung nach unten abweicht z. B. viele Helices. aufsteigend, adscendens, wenn sie kurz vor der Mündung von ihrer früheren Richtung nach oben abweicht, z. B. Mitra caffra. Mündung. Die Mündung des Gehäuses, Mundöffnung, apertura (Franz. owverture bouche, Engl. mouth), ist die Oeflnung, durch ‘welche das Thier hervorgeht. Sie ist allemal derjenige Theil des Gehäuses, welcher zuletzt vom Thier hervorgebracht ist, und zeigt oft je nach dem Alter des Thieres eine grosse Verschiedenheit. Für die Charakteristik der Arten und selbst der Geschlechter und Fami- lien ist sie von der grössten Wichtigkeit. In Beziehung auf die Axe des Gehänses ist sie stels etwas schief, und zwar meist so, dass ihr unterer Theil gegen den oberen zurückweicht, wenn daher eine Mün- dung schief obliqua genannt wird, so geschieht dies nur, wenn die Schiefe der Neigung sehr beträchtlich ist. Selten ıst der untere Theil der Mündung vorgezogen z. B. bei Turritella apertura versus basin produeta; und noch seltener ist die Mündung nach der Rücken- seite des Gehäuses oder aufwärts gerichtet, resupinata, wie bei Anostoma. Die vorzüglichsten Gestalten, die bei der Mündung vorkom- men, sind: kreisförmig, eircularis, z. B. viele Arten Cyelostoma, rund, rotundata, orbicularis, der Gestalt des Kreises sehr nahe kommend z. B. bei manchen Arten Turbo, eiförmig, ovata, bei Paludina, halbkreisförmig, semicircularis, viele Arten Nerita, Natica, halbeiförmig, semiovata; z. B. viele Natica-Arten. halbmondförmig, semilunata *) sehr viele Helices. Man *) Rossmäsler bemerkt, man sollte lieber bloss mondförmig, luna- tus sagen, da man bei diesem Ausdruck doch nur an den halben Mond denke, Philippi, Conchyliologie, 5 66 unterscheidet noch lunato-rotundatus,, lunato-ovatus , Iransverse lu- natus, oblique lunatus, anguste lunatus, gerundet-mondförmig, ei- mondförmig, quer-, schief-, schmal-mondförmig ete., wie denn über- haupt zwischen den mit bestimmten Kunstausdrücken bezeichneten Ge- stalten unzählige Zwischenformen liegen ; \ dreiwinklig, dreieckig, Iriangularis bei @lobulus (Rotella), rautenförmig, rhombea, bei mehreren Arten Trochus im engern Sinne, trapezial, trapezialis, viereckig mit graden Seiten, von denen zwei parallel sind, bei mehreren Trochus, beilförmig, securiformis, «durch eine concave, eine convexe und eine grade Seite gebildet; z, B. Helix albella, herzförmig, cordata, z. B. bei Planorbis nitidus, birnförmig, pyriformis, bei den meisten Glausilien, linealisch, linealis wie beim Geschlecht Conus, erweitert, ampliata, dilatata, patula z». B. Limnaea au- riceularia, verengert, zusammengezogen, anguslala, conlracla, sei es, dass der Mundrand innen einen Wulst hat, oder sieh nach innen einbiegt, wie letzteres im höchsten Grade bei Cypraea der Fall ist; buchtig, sinuata, wenn der Mundrand hie und da eingebogen ist, z. B. Helix holosericea, gezähnt, dentata, wenn sie innen zahnartige Lamellen und Falten trägt z. B. Cypraea, rachenförmig, ringens, wenn die Zähne so stark entwickelt sind, dass nur eine sehr enge Oeflnung zwischen ihnen bleibt, wie dies im höchsten Grade bei Tomigeres der Fall ist, ganz, integra, wenn die Mundöllnung unten (oder vorn) kei- nen Einschnitt oder Kanal hat, eingeschnitten, incisa, wenn sie unten einen Einschnitt be- sitzt, wie z. B. Buccinum, in einen Kanal verlängert, canalifera, wie bei Mure«x, Fusus etc. durch diesen Ausschnitt oder Kanal steckt ‚as Thier je- desmal eine Nleischige, aufgeschlitzte Röhre, durch welche das Wasser zu den Kiemen geleitet wird. (Man kann aber umgekehrt nicht aus dem Mangel des Einschnittes oder Kanales am Gehäuse einen Mangel jener Röhre folgern, denn Ampullaria hat ein Gehäuse mit ganzer Mündung und doch eine sehr auffallende, sogar lange Athemröhre.) mit einem Ausguss versehn, e/usa, wenn anstatt des vorhin erwähnten Ausschnittes nur eine seichte Ausbiegung vorhanden ist, die in der Regel wenig auffällt, sich aber sehr wohl mit dem Ausguss an einem Topfe vergleichen lässt, wie z. B, bei manchen Melania-Arten. und nicht an den kreisföormigen ganzen Mond. Man versteht aber unter halb- mondförmig noch weniger als den halben Mond, der ja genau halbkreisför- mig ist, sondern eigentlich eine sichelförmige Gestalt. 67 Jener Kanal setzt immer eine cauda, eine Nase oder Schwanz des Gehäuses voraus, in welchem er sich befindet, und ist offen, apertus, wie bei Fusus colus, geschlossen, ejlausus, wie bei Typhis. Mundsaum. Mundsaum, peristoma, nennt man den ganzen Umfang der Mündung und spricht von einem zusammenhängenden p. con- tinuum, wie bei Paludina und von einem getrennten p. disjunc- tum, wie bei Conus, Von peristoma continuum unterscheidet Rossmäsler noch das peristoma connexum, den verbundenen Mundsaum, wenn die Verbindung der ohnehin schon genäherten Ränder nur durch eine dünne, auf der Mündungswand dicht aufliegende Wulst (Innenlippe) bewirkt wird, während er vom zusammenhängenden Mundsaum ver- langt, dass die Innenlippe sich mit ihrem Rande vom Gehäuse ab- löse, und je nachdem dies mehr oder weniger der Fall ist, unter- scheidet er ein p. continuum affiıxum, einen angehefteten, zu- sammenhängenden Mundsaum wie bei Cyelostoma elegans, ein p. conlinuum solutum, einen gelösten zusammenhängen- den Mundsaum, wie bei Helix lapieida, und ein p. continuum produclum, eingezogenen, zusammenhängenden Mund- saum, wie bei Clausilia exarala. Ist der Mundsaum getrennt, so sind die Ränder genähert, margines approximati (auch wohl conniventes), wie bei Helix cingulata; oder sie sind entfernt, m. remoli, oder distantes, wie bei Helix nemoralis, wenn sie durch die Wölbung des letzten Umganges weit getrennt werden. Ausgeschnitten, exeisum, nennt Rossmäsler einen zusam- menhängenden Mundsaum, der an der Einfügung des Innenrandes ei- nen Ausschnitt hat, wie bei Cyelostoma auritum. (Also an der ent- gegengesetzien Stelle, wie bei der eingeschnittenen Mündung.) Seine äussere Hälfte wird von der Aussenlippe, labium externum, oder, da die meisten Gehäuse rechts gewunden sind, und folglich die Aussenlippe rechts steht, auch wohl rechte Lippe la- bium dextrum, oder labrum schlechtweg, gebildet, seine innere Hälfte von der Innenlippe, labium internum, (oder weniger passend labium sinistrum, linke Lippe, da bei den linksgewundenen Schne- cken die Benennung rechts und links grade umgekehrt werden müs- sen), oder schlechtweg labium genannt, wozu in manchen Fällen noch drittens der Spindelrand margo columellaris kommt s. oben p. 55. Wo ein solcher Spindelrand vorhanden ist, oder wo die Mündung einen Kanal oder Ausschnitt hat, ist die Gränze beider hier- durch ganz scharf angegeben; bei mancher ganzen Mündung ist man aber oft sehr zweifelhaft, wie weit man die Aussenlippe ausdehnen, und wo man die Innenlippe anfangen lassen soll. Oft zeichnet sich indessen die Innenlippe durch eine besondere Bildung aus, und zeigt sich als eine über oder nur oberhalb der Spindelwand abgelagerte Kalkplatte z. B. bei Cassidaria. An der Stelle die gewöhnlich diese 5 * 68 Platte einnimmt, findet man im Gegentheil oft einen Theil des Gehäu- ses wieder aufgelöst, z. B. bei Turbo marmoratus. Man kann in diesem Fall von einer angefressenen Innenlippe, labium ero- sum, oder von einer negativen Innenlippe sprechen. Die Aussenlippe, labrum, ist entweder grade, rectum, wenn sie sich genau in der Richtung des Um- ganges fortsetzt, ohne nach innen oder aussen gebogen zu sein, z. B. Trochus, Helix cellaria, offen, patulum, wenn sie sich leicht nach aussen erweileıl, z. B. Helix pomatia, zurückgebogen, reflexum, wenn sie stark nach aussen um- gehogen ist z. B. Helix nemoralis. (Diese Beschaffenheit der Aus- senlippe findet sich nie bei Meeresschnecken.) eingerollt, involutum, wenn er sich einwärts rollt, z.B. Cy- praea, Ovula, gezähnt, dentatum, wenn er aussen in Zähne ausläuft z. B. Murex radix, Er kann auch innen gezähnt oder gekerbt sein, l, intus dentalum, inlus cerenalum, verbreitert oder geflügelt, dilatatum,, alatum , wenn sie beim vollkommen ausgewachsenen Gehäuse in die Breite ausgedehnt ist z. B. Strombus, sefingert, digilatum, wenn diese Erweiterung in mehrere fin- gerförmige Spitzen getheilt ist, woraus denn auch die Benennungen vierfingrige, fünffingrige, vielfingrige Aussenlippe, labrum tetradactylum, pentadactylum, polydactylum ete. sich von selbst erklären, bei Ptlerocera, scharf, dünn oder schneidend, aculum, tenue, scindens z. B. Helix cellaria, stumpf oder dick, hebes, obtusum, crassum, z. B. Helix pomatia, aussen gerandet, exius marginatum*), wenn er in Folge eines aussen aufgelegten Wulstes von Schalensubstanz verdickt ist, z. B. Bulimus ovatus, Cassis vwibex, Buccinum mutabile, innen gerandet, intus marginatum, wenn die Aussenlippe innen mit einem deutlichen, lippenförmigen Wulst belegt ist, z. B. Helix rugosa Lanmk. äusserlich mit Grübchen extus serobiculatum wie z. B. Helix Iychnuchus. (Diesen äusserlichen Grübchen entsprechen in- nere Zähnchen.) ganzrandig, integerrimum, ohne Einschnitte ete. gebuchtet, sinwatum **) mit einer Einbucht. Unten gebuch- *) Rossmäsler will die aussen gerandete Aussenlippe geschichtet Inbrum superstructum, die innen gerandete Aussenlippe aber gelippt, la- biatum genannt wissen, und unterscheidet noch ein labrum sublabiatum, eine schwachlippige Aussenlippe, Blainville nennt unsere innen gerandete Aussenlippe doppelt gerandet bimarginatum, **) Bei Blainville solutum, was ein lapsus calami zu sein scheint, 69 eingeschnitten, scissum, mit einem (stets der Naht paralle- len) Einschnitt, z. B. Pleurotoma tigrina, Pleurotomaria, Seissurella. Eine eigne Art der Aussenlippe ist der varix. Man versteht darunter auswärts gebogene Aussenlippen, welche durch das periodi- sche Wachsthum des Gehäuses in regelmässigen Intervallen wieder- holt auf dem Gehäuse erhalten sind. Diese Varices sind blattartıg oder lJamellenartig, foliacei, lamelliformes in Gestalt einfacher Lamellen z. B. bei Murex magellanieus Lank. Wenn diese Lamellen sich sehr hoch erheben, und in geringer Zahl vorhan- den sind, nennt sie Lamark alae, Flügel (z. B. bei Murex phyllo pterus, M.tripterus. Häufig sind diese einfachen Lamellen gefaltet und gezähnt varices plicati, serrati, so bei Murex brassica Lanuk. ; oder blattartig zerschnitten, frondosi, wie bei Murex endivia. Oft haben sie unmittelbar einen Wulst oder eine Rippe hinter sich z. B. bei Tritonium, und dieser Wulst wird dann von einigen Gon- chyliologen allein als der varix betrachtet, aber mit Unrecht. Den Gegensatz zu diesen blattartig zerschnittenen Varieibus bil- den die einfachen, simplices; die nur halbrunde Wülste bilden, z.B. Murex cunicularius Nyst (M. simplex Pn.). mit Grübchen versehen, scrobiculati, heissen sie, wenn die dicke Rippe hinter dem Mündungsrand auf der einen Seite oder beiderseits eine Reihe von Grübchen hat, z. B. Tritonium (Murex scrobieulator L.) zusammenhängend, continui, heissen sie, wenn die Varices der einen Windung in derselben Richtung mit denen der nachfolgen- den verlaufen, und so mit ihnen zusammenhängen, z. B. bei Ranella, Scalaria pretiosa. nicht zusammenhängend, discontinui, wo dieses nicht der Fall ist. In manchen Fällen ist es schwer, Varices von blossen Rippen zu unterscheiden. Nacken, cervix, nennt Rossmäsler dasjenige Wendstück des letzten Umganges, welches nach vorn in den Aussenrand sich endigt, und rückwärts etwa einen halben Umgang weit sich erstreckt. An ihm sind bei den Glausilien eigenthümliche für die Artunterscheidung brauchbare Merkmale vorhanden. Der Aussenlippe entgegengesetzt ist die Innenlippe, labium (s. oben p. 67.) und der Spindelrand margo columellaris, der oft schlechtweg Spindel genannt wird (s. oben p. 58.). Die ächte Innenlippe wird immer von einer besonderen, dickeren oder dün- nern, ganz aufliegenden oder mit dem einen Rande freien Kalkplatte gebildet, die oft glatt, laeve, oft gekörnt, granulatum, wie bei einer Cassis, oft runzelig, rugosum, wie bei (assis saburon ist. Man benennt aber auch häufig, wenn gleich uneigentlich, den ganzen der Aussenlippe entgegengesetzten Theil der Mündung so, möge es nun die blosse Mündungswand, paries aperturalis, wie sie Rossmäs- ler nennt, sein, d. h. die zwischen den Einfügungen der Mundrän- der liegende Wölbung, welche halb dem letzten, und halb dem vor- 70 letzten Umgang angehört, oder die Stelle, wo man die Gränze zwi- schen dem vorletzten und letzten Umgang anzunehmen hat; oder möge es der Spindelrand sein, und- schreibt so z. B. den Gypraeen eine ge- zähnte Innenlippe (richtiger Mündungswand), den Neriten ebenfalls eine gezähnte Innenlippe (richüger Spindelrand margo columellaris) zu. In manchen Fällen kommt es auf eine genaue Unterscheidung nicht an, in andern dagegen, z. B. wenn man die Mündung von Pupa und Clausilia beschreiben will, ist die scharfe Unterscheidung der einzelnen Theile der Mündung unerlässlich. Schlund, fauces (nicht faux), ist derjenige Theil des Innern des Gehäuses, den man durch die Mündung erblickt. Derselbe bietet wenig Auflallendes dar; bisweilen ist er mit feinen erhabenen (uer- linien geriffelt oder gestreift f. striatae, wie bei Fasciolaria tulipa, oder mit einer erhabenen @nuerlinie durchzogen, wie bei $i- garetus cymba Messe; oder sehr verengert, f. contractae wie bei Clausilia exarata. Rossmäsler hat im Schlunde den Gaumen, palatum (nicht palatus, wie Rossmäsler schreibt), unterschieden, und nennt so die innere, hinter dem Aussenrand liegende Seite des Na- ckens, die namentlich bei den Glausilien oft Lamellen trägt, welche man bei der Diagnostik berücksichligen muss. Das Innere des Gehäuses. Das Innere des Gehäuses wird entweder von einer ein- zigen, einfachen Höhlung gebildet, oder aber durch Scheidewände, septa, in mehrere llöhlungen getheilt, in welchem Fall das Thier nur die letzte Höhlung bewohnt. Diese Scheidewände entstehen oflenbar, indem das Thier bei seinem Wachsthum sich periodisch aus den oberen, älteren und engeren Theilen seines Gehäuses zurückzieht, und indem das hinterste Ende seines Körpers sieh durch Absonderung neuer Schalen- masse von dem entstandenen leeren Raum abscheidet. Bei dem Ge- häuse der Schnecken sind diese Scheidewände unregelmässig und un- durchbohrt imperforata, und werden gewöhnlich nicht berück- sichtigt, so dass man allen Schnecken oder Gastropoden ein ein- kammeriges Gehäuse, eine testam unilocularem seu monotha- lamiam zuschreibt; bei den Gehäusen der Kopffüsser oder Üe- phalopoden ist dagegen die Bildung von Scheidewänden Regel, und man nennt die Gehäuse derselben alsdann vielkammerige Gehäuse, lestas multiloculares, polythalamias. Die Scheidewände sind entweder einfach, simplices, wenn sie mit der Wandung des Gehäuses in einer einfachen Bogenlinie zusammenstossen z. B. Nautilus pom- pilius, im Zickzack gebogen, in ziezac flexa, bei Clymenien und Goniatiten, ausgezackt, laciniata, bei den meisten Ammoniten. Diese Scheidewände sind natürlich erst deutlich zu sehen, wenn die eigentliche Schale durch Kunst, Verwitterung oder Ablösung ent- fernt ist. Man erkennt alsdann in dem letzteren Falle mehr oder 71 weniger deutlich sechs rückwärts laufende, und sechs dazwischen lie- gende, vorwärts (d. h. nach der Mündung hin) laufende Biegungen. Jene heissen Lappen, lobi, diese Sättel, sellae; und zwar wer- den nach ihrer Lage Rücken- oder Dorsal-, Banch- oder Ventral-, und Seiten- oder Lateral-Lappen, und ebenso Rücken-, Ventral- und Late- ral-Sättel unterschieden, je nachdem dieselben aussen in der Periphe- rie, oder innen nach dem Centrum hin, oder auf beiden Seiten lie- gen. Beiderlei Biegungen dieser Ränder sind entweder einfach und ungezähnt, bei den meisten Ammoniten (&oniatiten) unterhalb der Steinkohlenschichten, oder gezähnt, bei den Ammoniten im Muschel- kalk und vielen Arten in alpinen Formationen (CGeraliten), oder wie- der in secundäre Läppchen und Sättelchen vielfach ausgezackt, wie bei den meisten Ammoniten im Jura- und Kreidegebirge. Umschliessen die äusseren Umgänge die innern mit einem grösseren Theil ihrer inneren oder Bauchseite, so reichen die sechs Hauptlappen und Sät- tel nicht mehr aus und es bilden sich auf dem umfassenden Theile der Windung noch Hülfslappen, welche vom untern Seitenlappen bis zur Naht und von hier bis zum Bauchlappen auf der Innenseite des umschliessenden Theiles gezählt werden. Ihre Form entspricht der der Seitenlappen und ihre Grösse nimmt von diesem bis zur Naht ab, ihre Zahl hängt meist von dem Grade der Involubilität der Win- dungen ab, steigert sich aber mit zunehmendem Alter. In frühester Jugend fehlen sie völlig. Hinsichtlich der Formen der einzelnen Lap- pen ist bemerkenswerth, dass der dorsale und ventrale als gerade auf der Windungsebene liegend symmetrisch und ein- oder zweispitzig ist. Bei den Sälteln und Seitenlappen ist wichtig, ob sie in zwei oder drei Hauptäste zerspalten sind, d. h. ob sie paarig oder unpaar ge- theilt sind. Bei der Zähnelung und Theilung bilden sich an den Säl- teln allermeist, doch nicht ohne Ausnahmen, runde, ovale, blattförmige Läppchen, an den Lappen dagegen nadelspitzige Zäckchen. Die Zähnelung, Theilung und Verästelung der Lappen und Sättel nimmt sowohl bei jedem Ammonitengehäuse von frühester Jugend bis ins späte Alter zu als auch bei der ganzen Familie der Ammoniten von ihrem ersten Auftreten im Uebergangsgebirge bis in das Jura- und Kreidegebirge, wo sie wieder von der Erdoberfläche verschwunden ist. Die For- men der Lappen und Sättel sind für die Systematik von hoher Wich- tigkeit. Bei sämmtlichen ächten, vielkammerigen Gehäusen sin die Schei- dewände von einem Loch durchbohrt, durch welches eine kalkige oder häutige Röhre, der Sipho hindurchgegangen ist, der ein seh- nenartiges Anhängsel des Thieres bildet. Von Wichtigkeit ist die Lage des Sipho; er ist nämlich dorsal, dorsalis d. h. in der Pe- ripherie des Gehäuses gelegen, bei Ammonites;‘ central, centralis in der Mitte der Scheidewand gelegen, bei Nautelus pompilius ; ven- tral, ventralis, wenn er nahe der vorhergehenden Windung liegt wie bei den Clymenien. Bei einer grossen Anzahl fossiler Nautilinen schwankt er in seiner Lage, welche dann als centroventral, centro- 72 dorsal, subventral, subeentral, subdorsal bezeichnet wird. Die Ge- stalt des Sipho ist gewöhnlich eylindrisch, doch kommen auch trichterförmige, eiförmige, dreieckige, zwischen den Scheidewänden aufgeblasene, perlschnurförmige etc. vor, Bei einigen Orthoceratiten zeigt der perlschnurförmige Sipho im In- nern Strahlenlamellen, welche von einer in seiner Mitte liegenden Röhre ausstrahlen. Die Beschaffenheit der Oberfläche des Gehäuses oder die Sculp- tur will ich später, wenn auch von den Gehäusen der Muscheln ge handelt ist, beschreiben. Deckel, Sehr viele Schnecken, namentlich unter den Meeresbewohnern tragen auf dem Rücken ihres Fusses und oft auf einem besondern Theil desselben einen Deckel, operculum, welcher, wenn sie sieh in ihr Gehäuse zurückziehen, den Eingang in dasselbe mehr oder we- niger vollständig verschliesst. Adanson hat auf das Vorhandensein oder Fehlen des Deckels seine Eintheilung der Schnecken in zwei Abtheilungen gegründet. Wir unterscheiden beim Deckel die innere Fläche oder Fleischseite, pagina interna, mit welcher der Deckel am Thier befestigt ist, und die äussere Fläche p. externa; einen oberen und unteren, so wie einen äusseren und inneren oder Co- lumellarrand, indem wir den Deckel betrachten, wie er in der Schale steckt, wenn sich das Thier darin zurückgezogen und mit dem Deckel verschlossen hat. Seiner Substanz nach ist der Deckel entweder kalkartig, steinschalig, calcareum, testaceum (concha- ceum Rosswmaester), wenn er fast ganz aus kohlensaurem Kalk be- steht, z. B. Turbo rugosus (die innere Fläche ist gewöhnlich mit einer dünnen Hornplatte belegt); oder hornartig, corneum, z. B. Mure«. Seiner Stellung nach ist der Deckel: endständig, lerminale, wenn er ganz vorn in der Mündung auf dem Mundsaume steht, z. B. bei Paludina; oder häufiger eingesenkt, immersum, tiefer im Schlunde stehend. Er verschliesst entweder die Höhlung des Gehäuses vollstän- dig, und dann nennt ihn Blainville similare*), weil er ganz die Ge- stalt des Durchschnittes der Höhlung (die nicht immer einerlei mit der Gestalt der Mündung ist) hat, wie bei Trochus; oder nur zu einem Theil wie bei Strombus, Cassis, Conus (dann nennt ihn Blain- ville mit einem wenig passenden Ausdruck dissimilare); ja er ist bisweilen ganz rudimentär rudimentarium, wie z.B. bei Sigaretus. Gewöhnlich hat der Deckel mit dem Gehäuse gar keine Verbin- dung, dann wird er wohl einfach, simplex genannt; bei Nerita, *) Bläinville's operculum subsimilare scheint mir nıchts als ein ganz ächtes operculum similare immersum zu sein, 73 Nawicella und Rissoina hat er dagegen Fortsätze, welche ein schein- bares Gelenk mit der Spindel bilden. Linne und Bruguiere nannten einen solchen Deckel zusammengesetzt, compositum. Die Art und Weise, wie der Deckel wächst, ist sehr verschie- den, ja es zeigen oft die äussere Fläche und die innere Fläche des- selben Deckels hierin grosse Verschiedenheiten. So ist der Deckel z. B. bei Trochus innen und aussen spiralförmig gewunden, bei Tur- bo rugosus innen spiralflörmig gewunden, aussen nicht. Die häufigsten Verschiedenheiten der Bildung sind folgende: eoncentrisch geringelt, concentrice annulalum,, concen- tricum (schuppig, squamosum nach Blainville), Paludina, Ampul- laria, wo Jas Centrum ziemlich in der Mitte liegt, Tritonium nodi- ferum wo es nahe am Rande liegt; spiralförmig gewunden, spiratum, und zwar sehr dicht gewunden bei den Trochus- Arten mit hornigem Deckel, wenig ge- wunden, bei Turbo rugosus auf der innern Seite; fast gewunden, subspiratum, mit einem schwachen Anfang von spiralförmiger Windung z. B. bei einigen Melania-Arten ; klauenförmig, unguiculatum, ohne Spur von Windung, der Kern liegt im untern Winkel des Deckels, die Anwachsstreifen laufen dem obern Rande parallel z. B. Fusus, Fasciolaria. hlättrig, Zamellosum, ebenfalls nicht gewunden, der Kern liegt aber in der Mitte der innern Seile, und die Anwachsstreifen ge- hen dem äussern Rande parallel bei Purpura, Buccinum undatum, oder sie sind dem innern Rande parallel bei Fusus. Die Oberfläche der kalkigen Deckel ist sehr mannigfaltig, glatt, gefurcht (bei Natica canrena), gekörnelt (bei Turbo setosus) , mit Leisten versehen und diese stachelig (bei Turbo fluctuosus), mit blu- menkohlähnlichen Auswüchsen (bei Turbo sarmaticeus) ete. etc. Sehr sonderbare Deckel haben mehrere Arten Solarium, Cyelo- stoma, Siliquaria, Navicella ete., kurz die Mannigfaltigkeit der Deckel ist sehr gross, und das oft bei einem Geschlecht z. B. Cyelostoma, während wiederum eine ganze Reihe von Geschlechtern oft dieselbe Bildung des Deckels zeigen. Von den zweischaligen Gehäusen oder Muscheln, Conchae. Wahrhaft zweischalige Gehäuse finden sich nur bei den Bra- chiopoden, und bei den Gonchiferen (Lamellibranchiaten, Pelecypoden oder Muscheln). Die Gehäuse beider Ordnungen sind ziemlich leicht zu unterscheiden. Bei den Brachiopoden sind beide Schalen oder Klappen, valvulae, in der Regel ungleich, indem die eine Schale dem Bauche, die andere dem Rücken des Thieres entspricht (Bauch- schale, valwula ventralis, Rückenschale, valvula dorsalis), wogegen die rechte und die linke Hälfte einer jeden Schale ganz gleich sind, so dass jede Schale streng symmetrisch ist. Bei den 74 eigentlichen Muscheln dagegen entspricht die eine Schale der rechten, die andere der linken Seite des Thieres, so dass das Gehäuse häufig gleichschalig, jede einzelne Schale aber wohl nie vollkommen symme- trısch ist. Man unterscheidet indessen die Gehäuse der Brachiopoden und der Lamellibranchiaten nicht durch verschiedene Bezeichnungen, sondern benennt beide mit dem Namen concha, Muschel, Genau ge- nommen sind alle Muscheln zweischalig, zweiklappig, bival- ves, doch gibt es einige Geschlechter unter den Seemuscheln, bei de- nen noch accessorische Schalen hinzutreten, und die man daher mehrschalige nennt, plurivalves. Lage in der die Muscheln zu betrachten sind. Am zweckmässigsten ist es offenbar, bei der Betrachtung der Muschel das Gehäuse so zu stellen, wie es zu stehen kommt, wenn das Thier sich vor dem Beschauer befindet, und von demselben fort- kriecht, in welchem Fall der Mund desselben vorn, der After hinten liegt. Alsdann ergibt sich von selbst was die vordere Extremi- täl, exiremitas antica, oralis, buccalis und die hintere Extre- mität, exir. postica, analis ist, was der Rückenrand margo dorsalis, und was der Bauchrand margo ventralis ıst. Höhe, al. titudo, nennen wir die grösste Entfernung des Rückenrandes vom Bauchrande, Länge, longiötudo, die grösste Entfernung der vorderen Extremität von der hintern, und Breite, besser Dieke, latitudo, crassities, die grösste Entfernung in der dritten Dimension. Im Rü- ckenrande findet allemal die Verbindung der beiden Schalen durch das Schloss und Ligament statt. Bei Linne und denjenigen Conchy- liologen, die ihm gefolgt sind, werden alle diese Ausdrücke grade im umgekehrten Sinn gebraucht: Linne’s Höhe ist unsere Länge; Linne’s Breite unsere Höhe; was wir Rückenrand genannt haben, ist bei Linne die Basis der Muschel; den vordern Theil der Muschel, wo der Mund des Thieres liegt, nennt er die Hinterseite; dagegen nennt er Vorderseite die hintere Extremität der Muschel, wo sich der Af- ter des Thieres befindet; die rechte Schale heisst bei Linne die linke, und umgekehrt. Diese wunderliche, verkehrte Bezeichnung entstand daher, dass Linne, um eine Terminologie für die Muscheln zu erhal- ten, diese auf eine sehr poetische und geistreiche aber auch obscöne Weise mit den weiblichen äusseren Genitalien verglich *). Es ist oft nicht leicht, dem leeren Gehäuse anzusehen, welches die vordere Seite, und welches die hintereSeite ist. DasLiga- ment liegt allemal auf der hinteren Seite der Wirbel, und wenn *) Linne sagt (Systema nal, ed.X. unter Venus Dione): Venerem filiam Dionis, s. e concha maris nalam finxere poelae; hujus Iypus praecipne deter- minabit concharum partium metaphoricam denominationem. Daher schreibt er denn etliche Zeilen weiter dem Gehäuse nates, und einen anum zu, vorn ist Pubes eiliaris, utrinque e natibus ad summum montis veneris, cingens vulvam spinis subulatis ete. Er unterscheidet in der vulva ferner die labia Taeviora incarnata, die rima, clausa hymene und die nymphae, 75 eine Mantelbucht vorhanden ist, so befindet sie sich ebenfalls al- lemal auf der hintern Hälfte, auch sind die Wirbel meist nach vorn eingerollt. Endlich ist gewöhnlich die vordere Extremität mehr ab- gerundet, die hintere mehr winklig, abgestutztete. Wo sich ein Aus- schnitt für einen Byssus befindet, bezeichnet er stets die Vorderseite. Wo aber diese Merkmale fehlen z. B. bei einigen Arten Pectuneulus kommt man oft in grosse Verlegenheit, wenn es sich um die Bestim- mung von vorn und hinten ete. handelt. Gestalt der Muschel. Die Gestalt der Muschel bietet wenig Gelegenheit zu besonderen Kunstausdrücken. Sie ist lang, longa, wenn der Durchmesser vom vordern bis zum hin- tern Rande sehr überwiegend ist, wie z.B. bei Solen (dies ist bei Linne eine quere Muschel (concha transversa). hoch, alta, wenn der Durchmesser vom Rückenrand bis zur Bauchwand auffallend vorwaltet, z. B. bei Vulsella. oval, eiförmig, ovata, z. B. bei Venus decussala. rund, orbicularis, rotundata, z.B. bei Pecten opercularis. dick, crassa (aufgeblasen inflata, tumida), wenn die seit- liche Entfernung einer Schale von der andern sehr gross ist, z. B. bei dem Geschlecht Cardium. zusammengedrückt, compressa, wenn im Gegentheil beide Schalen einander sehr genähert sind z. B. Tellina planata, Placuna. herzförmig, cordata, wenn das Gehäuse von der vordern oder von der hintern Extremität aus betrachtet herzförmig erscheint, z. B. Cardium. 2 geschnäbelt, rostrata, wenn die hintere Extremität sehr viel schmäler ist als die vordere z. B. Tellina rostrata. geöhrt, aurita, wenn das Gehäuse im Rückenrande einen oder zwei ohrförmige Erweiterungen zeigt. Einöhrig, wniaurieulata, ist das Gehäuse bei Meleagrina, doppelt geöhrt, biauriculata, bei dem Geschlecht Peeten. Diese Ohren, auriculae, werden nun weiter beschrieben, ob sie gleich oder ungleich, grade oder schief, gross, oder wenig auflallend, undeutlich, obsoletae,, obliteratae wie z. B. bei Lima sind, dreilappig, triloba, nennt Linne das Gehäuse von Malleus vulgaris ete., indem dasselbe im Rückenrande jederseits in einen lan- gen, von dem übrigen Gehäuse deutlich gesonderten Fortsatz ausläuft. zweilappig, biloba, nennt er das Gehäuse von Avicula, in- dem bei diesem der vordere Fortsatz weniger auffallend abgesetzt ist. Indem dieses Geschlecht, wenn beide Schalen geöffnet sind, Aehnlich- keit mit einem fliegenden Vogel hat, ist die Benennung rostrum, Schnabel für die vordere Extremität, Schwanz, cauda, für die hintere Extremität, und Flügel, ala, für den Haupttheil des Gehäu- ses entstanden. 76 dreieckig, triangularis, oder da die Ecken meist stumpf und abgerundet sind, gewöhnlicher trigona, wie bei Dona:r. abgestutzt, fruncata, wenn die eine Extremität gleichsam abgeschnitten ist, z. B. Donaxw trunculus ete. ungleichseitig, inaequilatera, wenn die vordere und die hintere Hälfte ungleich lang sind, z. B. Unio pietorum. gleichseitig, aequilatera, wenn die vordere und die hintere Hälfte gleich lang sind, z. B. Pecten Jacobaeus. sleichschalig, gleichklappig, aequivalvis, wenn beide Schalen gleich sind. ungleichschalig, ungleichklappig, inaequivalvis, wenn eine Schale kleiner, schwächer gewölbt ist ete. z. B. Corbula. geschlossen, clausa, wenn beim Schliessen des Gehäuses die Ränder beider Schalen dergestalt auf einander passen, dass keine Oellnung bleibt z. B. bei Venus. klaffend, hians, wenn dagegen beim Schliessen des Gehäuses irgendwo eine Oellnung bleibt. Tridaena klafft auf dem Rücken vorn vor den Wirbeln; Galeomma auf der ganzen Bauchseite; Anatina auf der Hinterseite, Solen auf beiden Seiten, hinten und vorn. frei, libera, wenn das Gehäuse auf keinerlei Weise befestigt ist, sondern mit dem Thiere überall hin frei bewegen kann, Unio, Venus, einbohrend, Bohrmuschel, perforans, wenn das Thier sich mit seinem Gehäuse in fremde Körper, Holz, andere Muscheln, Korallen, Felsen einbohrt, und in diesen versteckt lebt, wie Veneru- pis, Lithophagus. eingeschlossen, inclusa, wenn die Muschel stets in einer vom Thier hervorgebrachten Röhre steckt, wie bei Teredo. befestigt, affixa, wenn die Muschel vermittelst des sogenann- ten Bartes, byssus, der von einer Drüse an der Basis des Fusses des Thieres abgesondert wird, oder vermittelst Muskeln und Sehnen an fremden Körpern befestigt ist. Ersteres ist der Fall bei Pinna, Mytilus ete., letzteres bei Anomia, Lingula, Terebratula. angewachsen, adnata, wenn die eine Schale der Muschel mit ihrer Aussenseite auf einem fremden Körper festgewachsen ist, wie die Austern, Chama, Crania. Bei den Brachiopoden ist die festgewach- sene Schale stets die Bauchschale, bei den eigentlichen Muscheln bald die rechte, bald die linke Schale, wie bei (hama, welches Geschlecht darnach sogar in zwei Sektionen getheilt ist. regelmässig, regularis, wenn das Thier allein die Gestalt seines Gehäuses bestimmt: Unio, Venus, Solen. unregelmässig, irregularis, wenn die Gestalt des Gehäuses durch die umgebenden Körper bedeutend modifieirt wird. Dies ist bei manchen bohrenden, und noch mehr bei den angewachsenen Mu- scheln der Fall, wo nicht bloss die untere angewachsene Schale, son- dern wenn das Gehäuse dünn ist, sogar die freie obere Schale sich nach dem fremder Körper richten, So wachsen z. B. Austern, die 77 auf gewundenen Gehäusen festsitzen mit diesen spiralförmig, und auf einer solchen zufälligen Gestalt hat sogar Lamarck seine Ostrea ha- liotoidea gegründet; Anomien, welche auf gerippten Gehäusen sitzen, zeigen die Rippen dieser fremden Gehäuse, ja alle Zufälligkeiten der- selben, z. B. aufsitzende Serpeln, auf beiden Schalen. Wirbel. Betrachten wir die einzelnen Schalen, so fällt zunächst der Wir- bel*), apex (crochet im Franz., beak, tip, summit im Engl., nates bei Linne) auf; es ist diese Spitze allemal der älteste, schon im Em- bryoleben gebildete Theil der Muschel, und er ist gewöhnlich etwas spiralförmig gewunden und zwar nach vorn. Fällt diese schnecken- artige Windung sehr auf, so heisst der Wirbel gewunden, spiralis, bei Isocardia, eingebo gen, inflexus, incurvatus, wenn beide Wirbel sich genau gegen einander kehren, z. B. bei Cardium, Cardissa, zurückgebogen, reflexus, recurvalus, wenn die Wirbel nach vorn gekrümmt sind (im Linne’schen Sinne sind sie alsdann nach hinten gekehrt) wie bei den meisten Venus, Cardium etc. genähert, berührend, approximati, contigui, wenn die Wirbel beider Schalen einander genähert sind, oder sich sogar be- rühren, z. B. bei Tellina. entfernt, remoti, wenn im Gegentheil die Wirbel weit von einander abstehen, wie bei Arca Noae etc. vorgezogen, productus, wenn der Wirbel in eine lange Spitze vorgezogen ist, wie dieses bei der angewachsenen Schale von Ostrea und Spondylus nicht selten der Fall ist (diesen Wirbel nennen viele Franzosen talon), hornförmig, corniculatus, wenn der Wirbel die Gestalt eines Hornes hat. Dies kommt bisweilen bei Chama vor, aber als zufäl- lige Gestalt, in Folge der Unregelmässigkeit des Gehäuses, angefressen, erosus, decorlicatus, wenn die Oberhaut und ein Theil der Schalensubstanz verloren gegangen ist, was bei den Süsswassermuscheln, und unter den Seemuscheln bei Astarte der Fall zu sein pflegt. Schlossband. Verbunden sind die beiden Schalen durch das Schlossband, ligamentum (hymen bei Linne), und das Schloss, cardo. Jenes Band ist ein elastischer, sehnig knorpeliger Körper, welcher zwi- schen beiden Schalen befestigt ist, und durch seine Elasticität dazu dient, die beiden Schalen etwas von einander zu entfernen, oder sie zu öffnen, und den Schliessmuskeln entgegenwirkt, welche bei ihrer Contraction die Schalen nähern oder vollständig schliessen. Nur sehr *) Rossmäsler will die Wirbel umbones genannt wissen, allein unter die- ser Benennung versteht man den am meisten anfgetriebenen Theil der Schalen. 78 wenigen ächten Muscheln z. B. Teredo, Pholas fehlt das Ligament gänzlich; die Gehäuse der Brachiopoden haben aber niemals ein sol- ches. Gewöhnlich ist nur ein Schlossband vorhanden, und dann heisst es einfach, simplex; bei Perna, Crenatula, Gervillia sind aber mehrere hinter einander liegende da, und dann spricht man von einem mehrfachen oder vielfachen Schlossband, ligamen- tum multiplex. Häufig besteht das Ligament deutlich aus zwei verschiedenen Theilen, einem äusseren, faserigen, pars fibrosı, und einem inneren, knorpeligen, pars cartilaginea. Einige Englische Con- chyliologen wollen den Namen Sehlossband, ligamentum auf den faserigen, äusseren Theil allein einschränken, und den innern, knor- peligen Theil Schlossknorpel nennen. Bisweilen schliesst das Ligament ein kleines Knöchelchen, ossiceulum, d.h. ein Stück- chen von Schalensubstanz zwischen sich, wie bei Osteodesma, (lei- dothaerus ele. Gewöhnlich liegt das äussere, faserige Ligament unmittelbar auf (dem innern kvorpeligen auf, so dass man beide nur mit Mühe un- terscheidet, und dann ist das Ligament stets äusserlich sichtbar; bis- weilen sind aber beide durch einen Theil des Schlossrandes deutlich von einander getrennt, und dann sprechen Lamarck u. A. von einem doppelten Ligament Zig. duplex; in diesem Fall ist stets das faserige Ligament äusserlich sichtbar. Wo nur ein inneres Liga- ment vorhanden ist, ist dieses stets knorpelig, und das faserige Li- gament fehlt ganz. Die Lage des Ligaments ist demnach eine vierfache, es ist nämlich innerlich, internum, bei Ostrea, Pecten, Spondylus, Anomia. doppelt, duplex, bei Mactra, Amphidesma, äusserlich, externum, bei Venus verrucosa, Cytherea Dio- ne, Cardium. vertieft, profundum, wenn es zwar äusserlich liegt, aber so tief zwischen beiden Schalen versteckt ist, dass man es nur deutlich sieht, wenn man beide Schalen von einander trennt. Das Band ist übrigens bald flach, planum, bald gewölbt, convexum, bald kurz, breve, bald verlängert, elongatum, bald abgestutzt, (runcatum, welche Ausdrücke keiner Erklärung bedürfen. Das innere Ligament sitzt gewöhnlich in Gruben der Schloss- platte, das äussere Ligament auf zwei mehr oder weniger vorsprin- genden Leisten, die Linne nymphae, Nymphen genannt hat, wolür Andere den Namen fulera Stützen vorgeschlagen haben, doch ist der Linnöische Namen im Gebrauch geblieben, da man nicht leicht an die anatomische Bedeutung des Wortes denkt, Diese Nymphen sind nun klaffend, hiantes, wenn sie sich gegenseitig nicht berühren, wie bei Cytherea meretrix (in diesem Fall spricht Linne auch von einer vulva hians). 79 vertieft, refractae, intractae, wenn sie tiefer als der Rücken- rand liegen z, B. Venus, abgestutzt, (runcalae, wenn sie am hintern Ende wie ab- geschnitten ‚sind, z. B. Psammobia. vorspringend, prominentes, wenn sie auffallend hervortre- ten, was ebenfalls bei mehreren Psammobia-Arten beobachtet wird. Die Gegend von den Wirbeln bis zur hintern Extremität, wel- che Linne regio vulvae nannte, nennt man jetzt gewöhnlich die hin- tere Abdachung, declivitas posterior, (posterior slope Engl., pu- bes*) oder corselet Franz.), und wenn eine Stelle sich durch beson- dere Färbung, hestimmte Begränzung etc. darin auszeichnet, so be- kommt diese den Namen area, Schild, (eeusson, Franz.) (vulva, Schirm, der Nachfolger Linne’s). Indem sich in der Mitte dieser Area beide Schalen der Muscheln berühren, entsteht eine Spalte fissura, (rima vulvae bei Linne), deren Ränder die labia Lippen (labia vulvae bei Linne) sind. Häufig sind diese Lippen ungleich, und es legt sich eine derselben über die andre, was man labia incumbentia ge- nannt hat. Mit dem Namen area, Schlossfeld bezeichnet man auch denjenigen scharf begränzten Raum zwischen den Wirbeln, wel- chen die Gehäuse von Arca und Pectunculus zeigen. Lünula, Schildchen. Oftmals findet sich unmittelbar vor den Wirbeln ebenfalls ein durch Seulptur und Färbung ausgezeichneter, häufig scharf umschrie- bener Raum, die Zunula Brug., areola Schildchen (anus, After bei Linne). Diese Lunula ist herzförmig, eiförmig, lanzettförmig, ver- tieft, eben, zusammengedrückt, gewimpert, gesägt, gezähnt, wenn sie am Rande mit Zähnchen umgeben ist, wie bei Lucina spinifera Mont. etc. Die ganze Strecke von den Wirbeln bis zur vordern Ex- tremität kann man passend vordere Abdachung, declivitas an- terior, anterior slope Engl., nennen, Schloss. Das Schloss, cardo (charniere Franz., hinge Ergl.) wird in den meisten Fällen durch zahnartige Vorsprünge und Vertiefungen in beiden Schalen, welche sich gegenseitig entsprechen gebildet. Es be- finden sich dieselben auf der Schlossplatte, lamina cardinalis. Wenn ein dergleichen Schloss gänzlich fehlt z.B. bei Lingula, Crania , Pholas, so spricht man von einer concha acardis (auch wohl inarti- culata), einer schlosslosen Muschel. Fehlen einer Muschel die Sehloss- zähne, während nahe Verwandte deren besitzen, so spricht man von einem zahnlosen Schloss cardo edentulus, z. B. bei Anodonta. Bisweilen finden sich an der Stelle der Schlosszähne blosse schwie- lenartige Höcker oder Vorsprünge z. B. bei Pholas crucigera, Avi- *) Linn nannte so die Stacheln, welche bei Oytherea Dione um die vulva herumstehen. 80 cula, am häufigsten aber werden wirkliche Schlosszähne, dentes cardinales bemerkt. Bei My. findet sich in der linken Schale ein horizontaler, fast löffelartiger Vorsprung, welchem in der gegenüber- stehenden Schale eine Vertiefung entspricht, diesen nannte Linne einen dens vacuus (oder depressus), einen hohlen Zahn, allein da der- selbe das Ligament trägt, kann man ihn nur sehr uneigentlich zu den Schlosszähnen rechnen. Eben so wenig darf man dahin die gekrümm- ten, lölfelförmigen Fortsätze rechnen, welche bei Pholas und Teredo in beiden Schalen aus dem Innern des Wirbels entspringen, und zum Ansatz der Muskeln des Fusses dienen. longitudinal, longitudinalis heisst ein Schloss, welches den ganzen Rückenrand der Muschel einnimmt z. B. Arca, sradlinig, reclus, wenn es eine grade Linie bildet, wie bei dem eben genannten Geschlechte, gebogen, curvalus, wenn dasselbe, wie bei Pectunculus, ei- nen Bogen bildet. gebrochen, angulatus, wenn es, wie bei Nucula unter einem Winkel gebrochen ist. Den Zähnen des Schlosses, dentes, (dents Franz., tooth, teeth Engl.) entsprechen in der Regel in der gegenüberstehenden Valve Grübchen fossulae, fossettes Franz. Grübchen, denen keine Zähne entsprechen, unterschied Linne mit dem Namen sinus oder scerobieulus. Unter den Schlosszähnen unterscheidet man die Mittelzähne, dentes primarü s. cardinales, welche unmittelbar unter den Wirbeln stehen, von den Seitenzähnen, d. laterales. Das Geschlecht Venus hat nur solche Mittelzähne oder Cardinalzähne ; das Geschlecht Cyrena hat ausserdem Seitenzähne. Die Gestalt der Zähne bedingt schwerlich besondere Kunstaus- drücke; sie sind kurz, lang, diek, dünn, lamellenartig, grade, ge- krümnıt, schräg, eonvergirend, ganz, zweispaltig, glatt, senkrecht ge- streift (bei vielen Maetra- und Cyrena-Arten); sparrenförmig, complicati, nennt man die beiden unter einem Winkel verbundenen Cardinalzähne von Mactra ete. Innere Fläche. Die innere Fläche, pagina interna, der Muscheln entspricht in der Regel der äusseren, so dass sie nicht selten die Rippen der- selben innen zeigt, aber niemals die Streifen, Schuppen, Stacheln ete. Bisweilen zeigt sie inwendig erhabene Linien, während die äussere Seite ganz glatt ist, z. B. Peeten pleuronectes. Verlängert sich die Höhlung des Bauches tief in die Wirbel hinein z. B. bei Isocardia, so nennt Linn‘ dieselbe fornicata, mit einem Gewölbe versehen; bil. det eine vorspringende Lamelle eine Abtheilung in der Höhlung, so nennt man diese mit einer Kammer versehn, concamerala, z. B. bei Cucullaea, Galatea concamerata, Cardita concamerata. (Blainville will die Innenseite solidificata genannt wissen, wenn die Schale + 81 die Schale hier eine vom Wirbel auslaufende rippenartige Verdickung (costa adnata angewachsene Rippe bei Linne) besitzt; eben so will er die Höhlung der Muschel appendiculata genannt wissen, wenn sie unter dem Wirbel einen löffelförmigen Fortsatz haben, wie Pholas; allein so viel ich weiss, werden diese Ausdrücke von Niemand an- gewendet. Von besonderer Wichtigkeit sind die Eindrücke, welche die Muskeln des Thieres im Innern der Schale hinterlassen haben. Am meisten fallen die Eindrücke der Schliessmuskeln auf, die man schlecht- weg Muskeleindrücke, impressiones musculares, nennt. Bei den Austern, Kammmuscheln ete. ist nur ein solcher Eindruck da, da sie nur einen Schliessmuskel haben und dies sind die testae monomya- riae, einmuskelige Schalen; die Mehrzahl der Muscheln haben aber deren zwei (testae dimyariae, zweimuskelige Schalen), und dann unterscheidet man den vordern und den hintern Muskel- eindruck. Diese Muskeleindrücke sind in der Regel rund, eiförmig, halbrund, und der vordere pflegt kleiner zu sein als der hintere ; eine schmäle, linealische Form des vorderen Muskeleindrucks ist cha- rakteristisch für das Geschlecht Lueina. Ist der vordere Muskelein- druck sehr klein, wie bei Mytilus, so nennt Blainville die Muschel eine submonomyaria, und wenn die Schliessmuskeln in mehrere Bün- del gespalten sind, und daher drei oder mehr Eindrücke hinterlassen, so spricht er von teslis trimyarüs und polymyarüs. Diese Aus- drücke sind aber nicht gebräuchlich geworden, da die Unterschei- dungen, worauf sie beruhen, keinen Nutzen haben. Wenig beachtet, und in den meisten Fällen auch wenig in die Augen fallend, sind die Eindrücke, welche diejenigen Muskeln hinterlas- sen, die den Fuss in die Schale zurückziehen. Man findet sie in der Höhlung der Wirbel. Der lange, linealische Muskeleindruck,, welcher bei Lucina in der Mitte des Gehäuses auffällt, ist unstreilig ein sol- cher Eindruck des musculi retractoris pedis. Auffallender ist der Manteleindruck, impressio palliaris (pallealis bei Blainville), welcher gemeiniglich dem Bauchrande parallel von einem Schliess- muskeleindruck zum andern verläuft, und die Stelle bezeichnet, wo die Muskelfasern des Mantels vom Gehäuse abgehen. Alle Muscheln, welche Athemröhren und Afterröhren besitzen, zeigen den Eindruck der Insertion der Muskelfasern, welche diese Röhren zurückziehen, in Gestalt einer hinten offenen Bucht des Mantelrandes, sinus palliaris, welche je nach der Länge der erwähnten Röhren tiefer oder weniger tief nach vorn und nach den Wirbeln hin eindringt, bald spitz und eckig, bald abgerundet ist ete.*) Wo diese Bucht an den Manteleindruck stösst, entsteht ein Winkel, der Mantelwinkel, angulus palliaris, welcher spitz oder stumpf etc. sein kann, und von dessen Scheitelpunkt der Manteleindruck oft noch in Gestalt einer *) Merkwürdig ist, dass bei Tellina bisweilen die Mantelbucht in bei- den Schalen ungleich ist, wie Herr Anton, glaube ich, zuerst bemerkt hat. Die Ursache dieser Erscheinung ist mir noch unbekannt, Philippi, Conchyliologie, 6 8 einfachen Linie nach hinten weiter verlängert ist. Da diese Eindrücke mit der Organisation des Thieres im genanesten Zusammenhang stehn, so geben sie weit wesentlichere Merkmale ab, als die meisten ande- ren Kennzeichen, die man gewöhnlich angeführt findet, und es ist sehr zu beklagen, dass so viele Conchyliologen bei Beschreibung ei- ner Muschel derselben gar nicht erwähnen. Wo der Mantel sehr muskulös und fleischig ist, sieht man z. B. einen breiten, sehr in die Augen fallenden Manteleindruck wie bei Panopaea, Glycymeris; aus der Mantelbucht folgt nicht bloss das Vorhandensein, sondern auch die Länge der Athem- und Afterröhren ete. Rand der Muschelschalen. Der innere Rand, margo, der Schalen bleibt uns noch zu be- trachten, wobei vorzüglich in Betracht kommt, ob derselbe dünn und schneidend ist, ienuis, aculus, wie z. B. bei Mactra, oder dick und gerundet, crassus, oblusus, wie bei Cytherea Chione; ob er glatt, laevis, ist, wie z. B. bei Cytherea Chione, oder mehr oder weniger fein gekerbt, crenatus, erenulatus ist, wie bei Do- nax trunculus. Bei Blainville finden wir noch ein paar andere Kunst- ausdrücke angeführt, welche aber meines Wissens keine Anwendung gefunden haben: unguiculatus, wenn die Rippen am Bauchrande ver- längert in Gestalt von Krallen in einander greifen, wie bei Tridacna; lamellosus, wenn das ganze Gehäuse aus blattartigen Schichten be- steht, die am Rande nicht fest verwachsen sind, wie bei den Austern. Von der Oberfläche der Conchylien. Superficies, pagina exterior, Wir haben die Betrachtung der Oberfläche der Conchylien bis zuletzt verschoben, weil die Beschaffenheit derselben ziemlich diesel- ben Kunstausdrücke bei den verschiedenen Ordnungen der Mollus- ken bedingt. Epidermis. Die meisten Gehäuse zeigen zu äusserst eine hornartige mehr oder weniger dicke, oft mit Borsten, Haaren, Blättern ete. versehene Haut, welche von verdünnten Säuren nicht angegriffen wird, die Oberhaut, epidermis, cuticula, periosteum, und heissen daher mit Epidermis bedeckte. Sehr wenige Gehäuse haben keine solche Epi- dermis *), namentlich diejenigen Schnecken, bei denen während des Kriechens der Mantel des Thieres das ganze Gehäuse einhüllt, wie dies bei Cypraea, Ovula, Marginella der Fall ist. Bei den Landschne- cken liegt die schöne Färbung derselben meist in dieser Oberhaut, und die Schalen erscheinen daher, wenn dieselbe entfernt wird, un- ansehnlich, matt und blass gefärbt oder farblos. Sehr sonderbar ist *) Sehr vielen Geschlechtern wird die Epidermis mit Unrecht abgespro- chen, weil man in den Sammlungen selten frische mit der Epidermis versehene Schalen derselben sieht, zumal wo sie leicht abgeht, wie bei den meisten Ar- ten Natica. 83 die hydrophane Eigenschaft mancher Arten Helix und Bulimus von den Philippinen, indem die Epidermis derselben, wenn das Ge- häuse trocken ist, stellenweise durchscheinend, stellenweise aber un- durchscheinend graulich weiss ist, welche letztere Stellen aber, wenn das Gehäuse in Wasser gelegt wird, durch Einsaugen von Wasser ebenfalls durchscheinend werden, und ihre graulich weisse Farbe ver- lieren, die indessen beim Trockenwerden wiederkommt. Die verschie- dene Beschaffenheit der Epidermis bietet oft ein sehr wichtiges Kenn- zeichen zur Unterscheidung der Arten dar, und mit Recht legen da- her die Sammler gegenwärtig ein grosses Gewicht auf solche Gehäuse, bei denen die Epidermis wohl erhalten ist. Rossmäsler hat die Ver- schiedenheiten der Epidermis am ausführlichsten behandelt. Er un- terscheidet: wenig glänzend, nitidulus; glänzend, nitidus; stark glänzend, nitidissimus oder splendidus. matt, glanzlos, opacus; seidenglänzend, sericinus; lettglänzend, lardeus; bereift, prwinosus, entsteht durch einen unendlich feinen Ueber- zug von den kleinsten ganz dicht stehenden Schüppehen, so dass die Oberfläche bereift, wie an Pflaumen, aussieht, z. B. Helix incarnata, sammtartig, holosericeus, mit ganz kurzen, dichtstehenden, anliegenden Härchen z. B. Helix holosericea, weichhaarig, hirtus, mit kurzen, diehten, weichen gekrümm- ten Härchen, die länger sind, und weniger dicht stehen, z. B. He- lix hirta, striegelig, hispidus, mit entfernten graden, steifen Härchen, 2. B.-Helix personata; behaart, pilosus, mit ziemlich entfernten, langen, weichen Härchen, z. B. Helix obvoluta; zottig, villosus, mil längeren, ziemlich dichten gekrümmten Haaren z. B. Helix setigera, villosa; nadelborstlich, setulosus, mit kleinen, steifen, nadelartigen zerbrechlichen Borstchen weitläufig besetzt z. B. Helix setipila; scharf, scaber, entsteht durch dichte, kurze, steife Borstchen, oder scharfe Höckerchen, z. B. Helix denotata Say; kleinschuppig, squamulosus, mit ganz kleinen, kurzen Schüpp- chen dicht besetzt, z. B. Planorbis hispidus ; lamellenrippig, lamellicostis, wenn die Epidermis in lamel- lenartigen Streifen, die quer über den Umgängen liegen, sich erhebt, z.B. Helix costata. Skulptur Die Erscheinungen, welche die Oberfläche der eigentlichen, kal- kigen Schale darbietet, begreift man unter dem Namen Skulptur, sculptura. Sie sind sehr mannigfaltig, und zur Unterscheidung der Arten von weit grösserer Wichtigkeit, als manche andere mehr in die Augen fallende Merkmale, z. B. die Färbung. In einzelnen Ausnahmefällen 6* 84 ist freilich auch die Skulptur bei einer und derselben Art sehr ver- änderlich. Bevor ich die Kunstausdrücke anführe, muss ich ein paar Worte über die Anwendung der Worte Quere und Länge sagen, welche leider von verschiedenen Conchyliologen sowohl bei den Schnecken wie bei den Muscheln gerade in entgegengesetzter Bedeutung genom- men werden, wodurch häufig Verwirrung entsteht. Bei den Schne- cken sagen nämlich einige Conchyliologen: die Entfernung von der Spitze des Gehäuses bis zur Basis ist die Länge, also muss ich Alles was dieser Linie ungefähr parallel ist, lang, longitudinalis, und Alles was diese Linie etwa unter einem rechten Winkel schnei- det (also der Naht parallel geht) quer, transversus, nennen. Nein, sagen Andere, die Länge der Windungen wird durch die spiralför- mige Linie bezeichnet, welche in der Mitte der Windungen (parallel der Naht) verläuft, folglich muss ich lang Alles nennen, was dieser Linie d. h. der Naht parallel verläuft, und quer, was diese Linie rechtwinklig schneidet. Diese letztere Ansicht geht von einem sehr richtigen, aber in der Praxis sehr unbequemen Grundsatz aus, nach welchem man, will man irgend eonsequent bleiben, die Länge des Gehäuses gar nicht unmittelbar messen kann, sondern erst die Länge der Spiraliinie, welche die wirkliche Länge des Gehäuses bildet, durch eine transcendente Gleichung berechnen muss. Es ist daher wohl ollfenbar besser, der erstern Ansicht zu folgen, zumal es manche Un- bequemlichkeiten hat, dieselbe Richtung wenn man vom ganzen Ge- häuse spricht, mit dem entgegengesetzten Ausdruck zu bezeichnen, als wenn man von einer Windung desselben redet. Will man jeden Zweifel vermeiden, so kann man die Ausdrücke spiralförmig, spi- raliter, und strahlenartig, radiatim, gebrauchen. — Ganz ähn- lich verhält es sich bei den Muscheln, wo Linne und Lamarck ete. vorn und hinten, rechts und links, Länge und Quere grade im ver- kehrten Sinne gebraucht haben. Da die meisten Schriftsteller der Linn@’schen Terminologie gefolgt sind, so entsteht unstreitig die ge- ringste Verwirrung, wenn man dieselbe in Beziehung auf Länge und Quere beibehält, ungeachtet dies allerdings eine grosse Inkonsequenz ist, wenn man das Mundende nicht auch mit Linne hinten, und den Bauch- rand nicht auch oben nennt. Sehr passend und zu keiner Zweideu- tigkeit Veranlassung gebend ist es, wenn man hier für längs und quer die Ausdrücke strahlenartig, radiatim und concentrisch, concentrice gebraucht. Die Glätte und der Glanz wird mit den oben unter Epidermis erwähnten Ausdrücken bezeichnet liniirt, /ineata, ist die Skulptur, wenn feine, regelmässige, wenig vertiefte Spirallinien das Gehäuse umgeben, z. B. Helix mul. tilineata (da lineatus auch von der Färbung gebraucht wird, so kann man besser sagen: von feinen, eingeritzten Linien durch- zogen, lineis angustis impressis exarala). 85 gestreift, siriatus, mit feinen unregelmässigen eingeritzten Linien versehen wie z. B. bei Trochus venustus. fein gestreift, striatulus, und gestrichelt, striolatus, wenn die vertieften Linien noch feiner und dichter sind: Helix alata. gefurcht, sulcatus, wenn die vertieften Linien breiter und tiefer sind z. B. Cyelostoma multisulcatum. mit Leisten versehn, lratus und porcalus, muss man wohl von gefurcht unterscheiden, die meisten Conchyliologen thun dies aber nicht, und reden bald von erhabenen, bald von vertieften Furchen. umgürtelt, eingulatus, mit breiten, abgerundeten Leisten be- deckt, z. B. Purpura trochlea. gekielt, carinatus, mit schmaleren in eine scharfe Kante aus- laufenden Leisten, z. B. Pleurotoma babylonia. gerippt, costatus, und fein gerippt, costulatus, wenn gröbere oder feinere Leisten in regelmässiger Entfernung sich wie- derholen. So ist z. B. Cardium edule gerippt. Diese Rippen können halbrund, dreikantig, viereckig, also oben platt und jederseits mit einer rechtwinkligen Kante versehen sein; bald sind sie von der übrigen Oberfläche des Gehäuses deutlich ab- geselzt, bald gehen sie unmerklich darin über; bald sind sie höcke- rig, tubereulosae, bald stachelig, spinosae, z. B. Cardium acu- leatum, bald schuppig, squamosae, mit hohlziegelförmigen Schup- pen besetzt z. B. Cardium Isocardia und im höchsten Massstab Tri- dacna squamosa; bald durch eine Furche zweigetheilt, bipartitae. Werden die Rippen von entfernten Anwachsstreifen durchschnitten, so nennt sie Linne antiquatae, z. B. Cardium edule. höckerig, luberculosus mit stumpflichen Höckern besetzt z. B. Purpura patula. Diese Höcker können nun wieder seitlich zusammengedrückt sein Strombus tricornis, oder flachgedrückt Strombus gallus, sie kön- nen in 1, 2, 3 oder mehreren Reihen stehen. warzig, verrucosus, z, B. Cypraea pustulata. stachelig, spinosus, z. B. Murex tenuispina. schuppig, squamosus, mit hohlziegelförmigen Schuppen bedeckt, z. B. Tellina scobinata. gekörnt, granosus, granulatus, mit grössern oder kleinern Körnern besetzt z. B. Cypraea staphylea, poraria. Stehen diese Körner in regelmässigen Reihen, so nennt man sie perlenschnur- artig, granula moniliformia, z. B. bei Trochus pharaonius. punktirt, punetata, mit vertieften Punkten z. B. Mitra pa- palis. Da man den Ausdruck punktirt auch von der Färbung braucht, so sagt man oft besser: mit vertieften Punkten, punctis impressis seulpta, kreuzweise gestreift, decussatus, wenn dichte Streifen sich kreuzweise durchschneiden, z. B. Venus decussata. gegittert, clathratus, cancellatus, wenn erhahene Leisten sich kreuzweise durchschneiden. 86 grubıig, serobiculatus, mit kleinen Grübchen z.B. Cassis cornuta. gefaltet, plicatus, mit parallelen Falten bedeckt, z. B. Helix rugosa Lank. runzelig, rugosus, mit unregelmässigen Runzeln bedeckt z.B, Tellina rugosa. feinrunzelig, rugulosus, mit feineren, unregelmässigen Run- zeln bedeckt, z. B. Helix adspersa. lamellis, lamellosus, mit blattarligen Vorsprüngen z, B. Ve. nus casina, Ostrea edulis. Färbung. Die Färbung bedarf wohl keiner Erklärung. Die Zeich- nung, pictura, ist etwa: punktirt, punctata, mit sehr kleinen runden Pünktchen z. B. Helix lactea. getropft, gultata, mit grösseren, tropfenförmigen, runden Fleckchen, z. B. Nerita virginea in manchen Varietäten. gefleckt, maculosa, mit grösseren Flecken von unregelmässi- ger Gestalt. Trochus maculatus L. besprengt, adspersa, wenn die Flecken denjenigen gleichen, welche man mit einem vollen Maurerpinsel auf eine Wand spritzt, z. B,. Helix arbustorum. zeichenfleckig, beschrieben, signata, seripta, wenn die Flecke eine entfernte Aehnlichkeit mit hebräischen oder arabischen Buchstaben haben, z. B. Cypraea arabica, Donazx scripta, Cerithium literatum. gewürfelt, tessellata, mit viereckigen zumal schachbrettartig gestellten Flecken z. B. Trochus turbinatus Born. (Monodonta fraga- rioides LAnAnck.) seflammt, flammulata, wenn die Flecken die Gestalt von Flam- men nachahmen, z. B. Achatina perdir. schuppenfleckig, squamulata, wenn die Zeichnung an Fisch- schuppen erinnert, Nerita virginea in manchen Varietäten. marmorirt, marmorata, wenn die Oberfläche mit einem Ge- flecht von Flecken, Strichen und Aderzeichnungen wie Marmor bezeich- net ist z. B. Conus mediterraneus, wolkig, nebulosa, mit unregelmässigen, undeutlich begränzten, von der Färbung des Grundes wenig abstechenden Flecken z. B. Natica fluctuata. geadert, venulosa, mit feinen Adern von anderer Färbung durchzogen z. B. Conus venulatus. netzartig, reliculata, wenn anders gefärbte Linien auf dem Grund eine netzartige Zeichnung hervorbringen, z. B, Venus geo- graphica, Conus mercator, zickzackstreifig, fulminata, wenn gröbere Linien zickzack- förmig hin und her gebrochen sind, z. B. Oliva senegalensis, liniirt, lineata, lineolata, mit feinen, von der geraden Rich- tung wenig abweichenden Linien verziert, Natica lineata. 87 streifig, zebrina, mit abwechselnden, gleich breiten Strei- fen von zwei Farben, wie das Zebra bedeckt z. B. Achatina zebra, Trochus constrictus. bordirt, faeniata, mitbunten, verschiedentlich gefärbten und ge- bildeten, oder aus Flecken und andern Zeichnungen zusammengesetzten, daher einer gewirkten Borde ähnlichen Binden z. B. Helix pisana. bandirt, faseiata, mit schmäleren Binden, die gewöhnlich ein- farbig, bisweilen aber unterbrochen, interruptae, oder regelmäs- sig mit einer andern Farbe gegliedert articulatae, calenatae sind: Helix hortensis. umgürtet, viltata, mit breiteren Binden. Die meisten Gon- chyliologen unterscheiden die Ausdrücke taeniala, fasciata, vitlata, wozu man noch zonala setzen kann, nicht so scharf, sondern ge- brauchen sie sogar oft als vollkommen gleichbedeutend. gestrahlt, radiata, wenn Streifen regelmässig, wie Radıen, vom Wirbel auslaufen, z. B. Solen radiatus, Mactra stultorum, Bwu- limus radiatus. striemig, sirigata, weun mehr oder weniger schmale Strei- fen minder regelmässig in der Richtung der Strahlen herablaufen z.B. Trochus radialus. Zweite Abtheilung. Systematische Aufzählung der Genera der Mollusken. In einem Anhange sind die Genera der Cirripedien abgehandelt, Erste Klasse. CTephalopoda, Kopffüsser. Die Kopffüsser sind ohne Frage die vollkommensten Mol- lusken, ja man kann wohl behaupten, dass sie in manchen Punkten ihrer Organisation höher stehen, als die unvollkommensten unter den Fischen. Der Mantel bildet bei ihnen einen Sack, welcher alle Einge- weide einschliesst, und bei einigen Arten jederseils eine Flosse trägt; in vielen Fällen bringt er eine innere oder äussere Schale hervor, die aber stets symmetrisch ist. Der Kopf ıst gross, tritt aus dem Mantel hervor, und trägt die kreisföürmig um den Mund gestellten Bewegungsorgane, Arme oder Füsse, von denen der Name entnommen ist (zepaAn Kopf, zroüg Fuss). Der Mund ist mit zwei sehr kräftigen, hornartigen oder halbkalkigen Kiefern bewall- net, welche einem Papageienschnabel ähnlich sehen. Die Zunge ist mit zahlreichen mikroskopischen, hornartigen Widerhäkchen besetzt, die in Querreihen und Längsreihen stehen, im Allgemeinen ganz so, wie bei vielen Gastropoden. Die Speiseröhre schwillt, bevor sie in den Magen mündet, zu einem Kropf an; dieser Magen ist in seinem vordern Theil oft so fleischig wie ein Vogelmagen, in seinem hintern Theil ist er häutig, und spiralförmig; hier hinein ergiesst die sehr grosse Leber ihr Sekret. Der übrigeDarmkanal ist einfach und ziemlich kurz; der Mastdarm öffnet sich in den gleich zu er- wähnenden Trichter. Ausser der Leber besitzen die Gephalopoden wohl entwickelte Speicheldrüsen und ein Pankreas, welches sich von der Leber durch seine gelblichweisse oder goldgelbe Farbe unterscheidet. Für Milz erklärt H. Meyer bei den Zweikiemern eine braunrothe, längliche Fleischmasse neben jeder Kieme, und für Nie- ren hält er und P. Savi gewisse drüsige Anhängsel an den Hohlve- nen. — Ein fleischiger Trichter, an der Oellnung des Sackes auf der Bauchseite vor dem Hals gelegen, dient zum Austritt des Was- 89 sers, der Exkremente und der Sekretionen, und wird im Leben auf verschiedene Weise an den Mantelsack festgehalten. Diese Vorrich- tungen nennt d’Orbigny den appareil de resistance, und legt ihnen bei der systematischen Eintheilung eine grosse Wichtigkeit bei, die sie nicht zu verdienen scheinen. Die Athemwerkzeuge liegen im Sack, und bestehen jeder- seits aus einer oder zwei mehrfach gefiederter, einem Farrnkrautblatt ähnlicher Kiemen. Das Herz liegt zwischen den Kiemen in der Mittellinie des Körpers und besteht aus einer einzigen Kammer. Es empfängt das oxygenirte Blut aus den Kiemen durch die Kiemenve- nen, und vertheilt es durch die Aorta in den ganzen Körper. Das venöse Blut sammelt sich in eine grosse Hohlvene, welche sich in der Nähe des Herzens in zwei Aeste für die Kiemen theilt; diese Aeste zeigen bei den Cephalopoden mit zwei Kiemen, ehe sie in diese Organe eintreten, merkwürdige Erweiterungen, die mit Muskelfasern unterwebt sind, und als wahre venöse Herzen betrachtet werden können, so dass man bei diesen Kopffüssern von drei Herzen spre- chen kann. Bei den Kopffüssern mit vier Kiemen fehlen diese venö- sen oder Lungenherzen. Die Gehirnganglien sind in einer besonderen knorpeligen Kapsel des Kopfes eingeschlossen. Das Auge ist sehr gross und vollkommen, meist von der Haut bedeckt, welche da, wo sie das Auge überzieht, durchsichtig wird, und zuweilen Falten bildet, welche die Stelle der Augenlider vertreten. Das Gehörorgan besteht aus einer Höhle, welche jederseits im Kopfknorpel neben dem Gehirn liegt, ohne halbzirkelförmige Kanäle und ohne Gehörgang; in der Höhle befindet sich ein häutiger Sack, welcher ein kleines Gehörknö- chelehen oder Steinchen enthält. Die Organe für den Geruch sind noch nicht mit Sicherheit ermittelt. Die Geschlechter sind getrennt. Das Ovarıum der Weibchen befindet sich im Grunde des Sackes; der Eierleiter, bisweilen dop- pelt, ist mit Drüsen umgeben, welche eine klebrige Masse um die Eier absondern, und diese zu einem traubenförmigen Körper verbin- den. Der Hoden der Männchen hat dieselbe Lage wie das Ovarium der Weibchen; der Samenleiter endet mit einer fleischigen Ruthe, welche links vom After lieg. Zum männlichen Geschlechtsapparat gehört noch eine Art Prostata und eine Samenblase. Diese enthält zur Begattungszeit eine Menge kleiner fadenförmiger Körper, welche sich, sobald sie in das Wasser kommen, schnell bewegen, platzen, und ihren Inhalt ausleeren. Mehrere Naturforscher haben sie für Eingeweidewürmer gehalten (Needhamia expulsoria Garus Act. Acad. Leopold. T. XIX. 1. p. 3.), allein es sind nur Behälter des Samens, Spermatophoren, bestimmt, die befruchtende Flüssigkeit sicher in die weiblichen Theile zu bringen. Eine wirkliche Begattung findet bei diesen Thieren nicht Statt. Die Cephalopoden leben nur im Meer, und zahlreiche Ueberre- ste derselben finden sich von 'den ältesten Bildungen an im Schosse 90 der Erde, doch gehören die Mehrzahl der letzteren Geschlechtern an, die jetzt nicht mehr existiren, Die Gephalopoden zerfallen in zwei Ordnungen. Erste Ordnung. DIBRANCHIATA Owen (Acetabulifera d’Onn., Cryptodibranchiata Braıyv., Antepedia Gray etc.). Die Augen sind sitzend; die Arme, nur acht oder zehn an der Zahl, ver- längert, auf der inneren Seite mit Saugnäpfen, und bisweilen mit hornigen Haken versehen; der Mantel dick und flei- schig; zwei Kiemen; zwei Kiemenherzen; ein Tintenbeutel; ein vollständiger Trichter. (Bald ohne Schale, bald mit einer innern, bald mit einer äussern Schale.) 2 Zweite Ordnung. TETRACRANCHIATA Owes (Tentaculifera W’Ors.; Polarnaxia Gray). Die Augen beinahe gestielt; die Arme verkürzt, mit zurückziehbaren Fühlfäden besetzt; der Mantel dünn und häutig, vorn mit zwei Oeffnungen, stets von einer viel- kammerigen Schale beschützt, deren letzte Kammer allein vom Thier eingenommen wird; vier Kiemen; keine Kiemenherzen; kein Tintenbeutel ; der Triehter der Länge nach gespalten. Erste Ordnung. Dibranchiata Owexs, zweikiemige Kopffüsser, Tintenfische, Die Augen sind sitzend; die Arme, nur acht oder zehn an der Zahl, verlängert, auf der innern Seite mil Saugnäpfen und bisweilen mit hornigen Haken verse- hen; der Mantel diek und fleischig und mit einer ein- zigen Oeffnung; zwei Kiemen; zweikiemenherzen; ein Tintenbeutel; der Trichter vollständig. Die Bewegungsorgane, Füsse oder Arme der Cephalopoden haben keine Analogie mit den Füssen der Wirbelthiere, oder mit der Illei- schigen Scheibe, durch welche sich die Schnecken fortbewegen, es sind vielmehr verlängerte Lippentaster. Beim Geschlecht Nautilus, welches den Gastropoden am nächsten steht, sind sie sehr zahlreich, für Greiforgane schwach, dagegen sehr nervenreich, und auf der an- dern Seite finden wir ausserdem eine lleischige, dem Fuss der Schne- cken analoge, und wahrscheinlich auch zum Kriechen dienende Scheibe. Die Dibranchiaten aber besitzen Neischige, muskulöse Arme, die auf ihrer inneren Seite mit Saugnäplen besetzt sind, durch welche sich der Arm mit grosser Kraft an jedem Körper festsaugt, den er umfasst, Jeder Saugnapf kann als eine Halbkugel betrachtet werden, deren ebene Fläche frei und zum Festsaugen eingerichtet ist; sie hat nämlich einen fleischigen, oft gekerbten Rand, von welchem strahlen- artig Fasern nach dem Centrum gehn. In diesem Centrum bewegt sich ein Muskel wie ein Stempel. Sobald die Fläche des Saugnapfes auf irgend einem Gegenstand aufliegt, und der stempelartige Muskel das Innere der Saugfläche in die Höhe zieht, entsteht ein luftleerer Raum, der Rand des Saugnapfes wird mit Gewalt gegen den Gegen- 91 stand gedrückt, und hält denselben fest; bringt das Thier den stem- pelförmigen Muskel in Ruhe, so hört der luftlleere Raum und die Adhäsion auf. Diese Saugnäpfe wirken also auf dieselbe Weise, wie die nassen ledernen Scheiben, in deren Mitte ein Seil befestigt ist, mit welchen unsere Knaben sogar Pflastersteine aus dem Pflaster herausziehen. — Der Nervenast, welcher einen Arm dieser Kopflüsser durchläuft, trägt eine Reihe von Ganglien, welche an Lage und Zahl den Saugnäpfen entsprechen. Ein Theil des Nerven läuft über die ganze Ganglienreihe fort, olıme in diese einzutreten, und giebt nur jedem Saugnapf seinen Zweig ab, so dass derselbe durch die Ein- richtung in unmittelbarer Verbindung mit dem Gehirnganglium steht, und durch den Willen des Thieres in Thätigkeit gesetzt wird. Auf der andern Seite bekommt jeder Saugnapf Nervenfäden von dem ihm entsprechenden Ganglion, und kann zum Saugen angetrieben werden, wenn diese Nervenfäden durch die Berührung mit einem festen Kör- per. gereizt werden, selbst wenn der Arm gänzlich vom Körper los- gelöst ist. Wenn also ein Tintenfisch sich mit seinen Armen an einem andern Thier festgesogen hat, so kann man ihn in Stücke schneiden, ohne dass die Saugnäpfe loslassen, indem ihre Thätigkeit noch immer durch ihr Ganglion bedingt wird. Solcher Saugnäpfe hat bisweilen ein einziger Arm 120 Paare, — Einige Kopffüsser ha- ben an ihren Armen auch hornige Haken oder Klauen. Bei allen Tintenfischen stehen acht Arme in einem vollständigen Kreise um den Mund herum; die meisten haben aber ausserdem noch zwei Arme, welche innerhalb dieses Kreises entspringen, und aus einem cylindrischen Styl bestehen, der am Ende eine platte, keu- lenartige Ausbreitung trägt, deren innere Fläche mit Saugnäpfen oder Haken besetzt ist, während der Stiel niemals solche Organe trägt. Diese Arme können oft vollständig in die Höhle zurückgezogen wer- den, aus welcher sie entspringen. Viele Tintenfische schwimmen nach Art der Fische, indem der Körper verlängert und mit Flossen versehn ist; bei diesen sind die Arme im Verhältniss zum Körper klein. Andre, bei denen die Arme mehr oder weniger durch eine Haut verbunden sind, welche mit den- selben einen trichterförmigen Sack bildet, schwimmen, indem sie die- sen Sack stossweise verengern, wodurch sie, das dem Kopf entge- gengesetzte Körperende nach vorn gerichtet, fortgetrieben werden. Ein sehr eigenthümliches Organ dieser Thiere ist der s. g. Tintenbeutel; ein Behälter, welcher meist in der Leber liegt, und eine, von einer besonderen Drüse abgesonderte, gefärbte Flüs- sigkeit enthält; derselbe mündet sich mit seinem Ausführungsgang neben dem After. Wenn sie von Feinden verfolgt werden, so suchen sich die Tintenfische dadurch zu schützen, dass sie den im erwähn- ten Behälter enthaltenen Saft, der bald schwarz, bald braun, bald (bei Onychoteuthis) milchweiss ist, in das Wasser spritzen, und die- ses dadurch trüben, so dass ihre Verfolger sie nicht sehen können. Aus diesem Saft macht man die bekannte Malerfarbe Sepia, aber 92 nicht die Chinesischen Tusche, wie in manchen Büchern steht. — Wunderbar ist es, dass man den Tintenbeutel urweltlicher Tintenfische noch mit seinem Inhalt wohlerhalten im Schoss der Erde angetroffen hat, so dass man mit dieser urweltlichen Sepia hat tuschen können, Zu den grössten Merkwürdigkeiten der Dibranchiaten gehört ihre Fähigkeit, die Färbung der Haut zu verändern, welche bei ihnen noclı weit aullallender als beim Chamäleon ist. Bewegen sich diese Thiere, oder werden sie gereizt, so findet auf der Hautoberfläche, namentlich der Rückenseite, ein wunderschönes Farbenspiel statt. An die Stelle der ursprünglichen Färbung tritt eine dunklere, indem der Körper auf ein Mal von dunkeln Flecken und breiten Bändern wie übergos- sen wird. Dabei bleibt aber die Form der Flecken kaum eine Se- kunde dieselbe, sondern wie ein Wellenspiel, oder wie eine unter der Haut ergossene Flüssigkeit, scheint die dunkle Färbung von einer Stelle zur andern zu fliessen, und was im Augenblick hell gefärbt war, ist im nächsten Augenblick ganz dunkel übergossen. Die Ur- sache dieser wunderbaren Erscheinung sind besondere, in der Haut liegende Behälter, welche mit verschiedenem Farbstoff erfüllt sind. Gewöhnlich pflegt eine obere Schicht einen mehr dunkeln , violetten, eine tiefer liegende Schicht einen helleren, gelben Farbstoll zu ent- halten. Ein Apparat von Fasern, zu denen Nerven gehen, dient dazu, diese Pigmentsäckchen zusammenzuziehn und auszudehnen, und zwar können sie sich um das Fünffache ihrer Fläche vergrössern, wobei sie dann buchtige und zackige Ränder bekommen. Die Cephalopoden sind sehr gesellig, und werden daher oft zu hun- derten an den Strand geworfen; die Ommatostrephen sieht man gar zu tausenden beisammen, dagegen leben die Polypus-Arten einsam unter Fel- sen. Sie sind oft weit verbreitet, fast alle wandern, nähern sich den Küsten um zu laichen, und ziehen sich dann wieder in das weite Meer zurück ; andre bleiben immer im hohen Meer, und diese, vielleicht alle, sind Nachtthiere. Einige schiessen wie ein Pfeil vor und rückwärts, bald mit Hülfe der Arme, bald mit der der Flossen, ja die Sepioteurhis und einige Ommastrephes springen zehn bis funfzehn Fuss aus dem Wasser, und fallen oft auf grosse Schiffe, während andre, wie Po- Iypus, fast nur auf dem Grunde des Meeres fortkriechen. Sie sind sehr gefrässig und gierig, besonders auf Fische und Schalthiere, doch sreifen sie selbst Thiere aus ihrer Klasse an; sie fangen die Beute mit den Armen, halten sie mit den Saugnäpfen fest, und zerlleischen sie mit dem fürchterlichen Schnabel. Sie haben dagegen auch viele Feinde, besonders Fische und Vögel, namentlich die Albatros und Sturmvögel, und im nördlichen Eismeer lebt der Entenwal fast allein von ihnen. In der Neufundlandfischerei werden sie sehr als Köder geschätzt. Ueberall beinah achtet sie auch der Mensch für eine wohl- schmeckende Speise. Derselbe benutzt auch den Farbstoll, der in ihrem Tintenbeutel enthalten ist, zur Bereitung einer braunen Farbe, der Sepia, und benutzt den porösen Rückenknochen des gemeinen Tintenfisches, das s. g. weisse Fischbein zum Poliren etc. 93 In den heissen Meeren gibt es eine grössere Anzahl von Arten, in den gemässigten und kalten vielleicht mehr Individuen. Einzelne von ihnen erreichen eine bedeutende Grösse. Man kennt Onycho- teuthis von sechs Fuss, und die Eingebornen der Polynesischen In- seln fürchten diese, mit kräftigen, hornigen Klauen am Ende ihrer langen Arme bewallneten Thiere sehr, wenn sie nach Schaalthieren tauchen. Man hat sogar Erzählungen von noch grösseren Thieren dieser Abtheilung, welche mit ihren Armen aus dem Meer hervor- sreifen, und Menschen auf den Schiffen, ja selbst die Mastbäume umschlingen sollen, allein dieselben sind wohl in das Reich der Fa- beln zu verweisen. Die zweikiemigen Kopffüsser zerfallen in zwei Sektionen, in Achtfüsser und in Zehnfüsser, je nachdem sie acht oder zehn Arme besitzen, Erste Sektion. OCTOPODA, Achtfüsser. Nur acht, mit Saugnäpfen besetzteArme um den Mund. Gray theilt diese Abtheilung noch in drei Familien: Octopidae, Philo- neridae und Ocythoidae. Erste Familie. Octopoda, Achtfüsser. 1. Polypus Scuxeıper. (roA0s viel, zovs der.Fuss), Name des Thieres bei den Alten. — özrw zıovs achtfüssig. Polypus Schneider 1784. Sammlung vermischt. Abhandl. p. 116. Oc- topus Lamk. 1798. Journ. d’hist. nat. vol. I. etc. Das Thier ohne innere oder äussere Schale, ohne Flossen, die Arme mit zwei Reihen Saugnäpfen. Der ovale Mantelsack enthält nur zwei kleine, conische, hornartige Körn- chen auf beiden Seiten des Rückens, welche man als Analoga einer innern Schale betrachten kann. Die acht Arme sind sehr lang im Verhältniss zum Körper, und nur am Grunde mit einer Haut verbun- den. Die Saugnäpfe stehen abwechselnd in zwei Reihen. Die Augen sind verhältnissmässig klein, und das Thier kann die Haut so über sie zusammenziehen, dass sie ganz verdeckt werden. Der Tintenbeu- tel steckt in der Leber, die Drüsen am Eierleiter sind klein. Man hat das Geschlecht wieder zerspalten: Der Mantel ist nämlich entweder durch ein fleischiges Band an den Kopftheil befestigt, Octopus d’Orb., oder es fassen zwei Knöpfe an der Basis des Trichters in entsprechende Vertie- fungen des Mantels, Philonewis (yılEw ich liebe, vn$ıs das Schwimmen) d’Orb. Voy. dans l’Amer. merid. — Von Octopus d’Orb. trennt Gray den O. indicus Rüpp. unter dem Namen Cistopus (zı0T05, nous Fuss) generisch ab, weil er ein System von Wasserkanälen an der Basis der Arme habe, s. Catal. of the Moll. of the Brit. Mus. I. p.20. und Tremoctopus (Etymol.? tonjue Loch, özrwnovs achtfüssig?) nennt Delle Chiage Memorie edit. 2. t. LXX., und nach ihm Gray diejenigen Arten Philonewis d’Orb., bei denen das oberste Armpaar eine häutige Ausbreitung, ähnlich wie Argonauta zeigt, wie O. velifer Fer. 94 Gray zählt 45 Arten Octopus, 1 Cistopus, 6 Philonexis, und 2 Tremoetopus auf. Die bekannteste Art ist Polypus vulgaris, Octo- pus vulgaris Lauk, aus dem Mittelmeer und Atlantischen Meer. 2. Pinnoetöpus d’Ors. von pinma Flosse, und ozrorovs achlfüssig. Zwei seitliche Flossen, sonst Alles wie bei Polypus. Dieses von d’Orbigny Moll. viv. et foss. p. 193 aufgestellte Geschlecht be- ruht auf dem Octopus cordiformis Qvoy et Gamm., welchen man nur nach den von diesen beiden Naturforschern gegebenen Figur kennt. Er stammt von Neu-Seeland. 3. Moschites, Scuseiper von 100405 Moschus, wegen des Geruchs — "Ol«we kommt schon bei Ari- stoteles vor. — 2edwrn oder &)edwvn Name des. Thieres bei den Alten. Moschites Schneid. 1784 Samml. vermischter Abh. p. 118. — Ozaena Rafin. 1815 Ann. Nat. p. 129.— KEledone Leach 1817 Zool. Misc, 111. p. 137. Von Polypus nur dadurch verschieden, dass die Arme mit nur einer Reihe von Saugnäpfen besetzt sind. Es gibt zwei Arten der Europäischen Meere, die beide durch ihren Moschusgeruch ausgezeichnet sind, und bei den Alten unter den Namen Eledone, Heledone, Bolitaena und Ozolis bekannt waren. 4. Girrotetithis, Esemkicht eirrus Bartfaden, Franse, revdts Tintenfisch, Gztadngp6oos Schirmtragend. Cirroteuthis Eschr. Nov. Act. Acad. Leopold. 1838. XVII. p. 625. Sciadephorus Reinh. et Prosch 1846. Kong. Dansk Selbsk. Natury. XII. Die acht Arme sind mit äusserst kleinen, nur in eine Reihe gestellten Saugnäpfen besetzt, die mit Fäden abwechseln, und dureh eine bis zu der Spitze reichende Schwimmhaut verbunden sind. Der Mantel trägt zwei quergestellte Flossen, und hat einen innern Knorpel. Von diesem höchst merkwürdigen Cephalopodengeschlecht ist nur eine Art bekannt, €. Mülleri Eschr. von Jacobshave in Grön- land. Der Körper ist 3%. die Arme 4", Zoll lang, letztere haben 30 Saugnäpfe und 32 Cirren; der Kopf ist klein, die Augen ebenfalls. 5. Argonaula L. doyovavıns der Argusschiller — &zUF00g schnell laufend. Argonauta L. Syst. nat, edit. X. p. 645. — Ocythoö Rafin. 1815. Ann. ol. Nat.— Nautilus Schneider Samml. vermischt. Abh. p. 120. Das Thier unterscheidet sich sehr wenig von Polypus; die acht Arme tragen zwei Reihen Saugnäpfe, die beiden Rückenarme dehnen sich aber an der Spitze in eine breite Haut aus, welche sie von drei Seiten umfassen, (ähnlich wie bei Tremoctopus). Es fehlen die bei- den knorpeligen Körner im Rücken, welche Polypus besitzt. dafür haben sie eine papierdünne, durchsichtige, in eine Ebene aufgerollte Schale, mit rasch zunehmenden Windungen, welche auf dem Rücken einen doppelten gezähnten Kiel, und an den Seiten symmetrische Fal- ten oder Höckerreihen hat. In dieser Schale sitzt das Thier, ohne im mindesten darin festgewachsen zu sein, so dass seine Bauchseite 95 dem Kiel der Schale entspricht, und die beiden segelartigen Arme über die Schale zurückgeschlagen werden können. Mehrere Naturforscher haben bezweifelt, dass das Thier seine Schale selbst bilde, und letztere einem unbekannten Kielfüsser zugeschrieben , unge- achtet niemals ein Argonaut ohne die Schale, oder jemals die Schale mit ei- nem andern Thier gefunden worden ist. In dieser Voraussetzung nannte Ra- finesque das Thier Ocythoe, indem er der hypothetischen Kielfüsser den Na- men Aryonauta lassen wollte. — Die Naturgeschichte dieses Geschlechtes ist noch immer nicht vollkommen ins Klare gestellt, wenn gleich es wohl nicht melır bezweifelt werden kann, dass das Thier seine Schale selbst macht. Die Eier sind ungewöhnlich klein für einen Cephalopoden, und der Embryo enthält keine Spur von Schale; die Absonderung der Schale scheint grössten- theils von den geflügelten Armen bewirkt zu werden, wenigstens bessern diese verletzte Stellen der Schale wieder aus, und haben einen drüsigen Apparat. Sehr sonderbar ist es, dass man nur Weibchen gefunden hat, und so erscheint die Ansicht derjenigen nicht unwahrscheinlich, welche den bisher für einen Eingeweidewurm gehaltenen Hectocotyle Cuvier für das Männchen der Argo- nauta halten. Man kennt drei Arten, welche alle in der oflenen See leben, und nur gelegentlich an die Küsten getrieben werden. Den Alten waren sie unter dem Namen Nautilus bekannt, und von ihnen wird erzählt, ihre Schale habe die Anleitung zum Bau der Schiffe gegeben. Dass das Thier seine breiten Arme als Segel gebrauche, während es mit den anderen rudere, ist eine Fabel. Die bekannteste Art A. Argo wird nicht selten im Mittelmeer gefunden, kommt aber auch im In- dischen und Chinesischen Ocean vor. u In der Subappenninenformation Piemonts sind in neueren Zei- ten fossile Ueberreste der lebenden A. hians gefunden worden. Zweite Sektion. DECAPODA, Zehnfüsser. Acht Arme umgeben in einem Kreise den Mund wie bei den Achtfüssern, und sind vom Ursprung an mit Saugnäpfen (oder Haken) besetzt; zwei andre, welche zwischen dem dritten und vierten Paare der- selben und dem Maule stehen, haben einen cylindri- schen Stiel, und tragen nur am Ende Saugnäpfe (oder Haken); der Mantel trägt zwei seitliche Flossen. Auf der Mitte des Rückens befindet sich stets eine innere Schale von verschiedener Beschaffenheit, bald hor- nig, bald kalkig. Diese Abtheilung ist sehr viel zahlreicher, als die der Achtfüs- ser, und von d’Orbigny und Gray in viele Unterabtheilungen gebracht. D’Orbigny theilt sie Moll. Deser. de Cuba ete. in Myopsidae, bei de- nen die Augen mit einer Fortsetzung der Haut bedeckt sind, und in Oigopsidae, bei denen die Augen in unmittelbare Berührung mit dem Wasser kommen. Die Myopsidae theilt er in Sepidae mit einem untern Augenlid und ohne zügelartigen Haltapparat am Trichter, und in Loligidae olıne Augenlid und mit einem complieirtern Haltapparat am Trichter; die Oigopsidae zerfallen in die drei Familien Loligo- psidae und Teuthidae, welche ebenfalls durch die Verschiedenheit des 96 Haltapparates am Trichter charakterisirt werden, und Spirulidae, aus- gezeichnet durch die kalkige, vielkammerige Schale. Die Belemni- ten stellt er zu den Teuthidae. — Gray (Catal. of the Moll. Brit. Mus.) theilt die zehnarmigen Gephalopoden in acht Familien: A) mit einer hornigen inneren Schale 1. Cranchiadae, 2. Loligopsidae, 3. Chiroteuthidae, 4. Onychoteuthidae, 5. Loligidae; B) mit einer cel- lulösen, kalkigen inneren Schale, 6. Sepiadae; C) mit einer gekam- ınerten Schale, 7. Spirulidae, S. Belemnitidae. Beide Naturforscher legen ein grosses Gewicht auf die Art, wie der Trichter am Mantel festgehalten wird, und auf die Wasserkanäle; welche Merkmale we- niger Berücksichtigung zu verdienen scheinen, als ihnen von den genannten Naturforschern zu Theil geworden ist; namentlich das Letztere, welches man erst von .so wenigen Arten kennt. Für unsere Zwecke dürfte es genügen, wenn wir die zehnar- migen Cephalopoden in Sepiaceen mit ungekammerter innerer Schale, in Belemnitaceen mit gekammerter, grader Schale, und in Spirula- ceen, mit gekammerter, spiralförmiger Schale theilen. Zweite Familie. Sepiacea, Sepiaceen. Eine vollkommen innere Schale, bald hornartig, bald kalkartig unddann cellulös, aber niemals gekam- mert, um einen Theil des Körpers darin aufzunehmen. 1. Granchia Leacn. zu Ehren des durch seine Reisen nach dem Congo bekannten Englischen Na- turforschers J. Cranch. Cranchia Leach 1817. Zool. Miscell. II. p. 137. Die Flossen stehen ganz am Ende auf einer besonderen Ver- längerung des Körpers nahe bei einander; der Mantel ist mit dem Kopf ein Mal durch ein schmales Nackenband, und dann auf der Bauchseite durch zwei lleischige Bänder, eins auf jeder Seite des Trichters, verbunden; er enthält ein hornarliges, in der Mitte zusam- mengeschnürtes, an beiden Enden spitzes Bein, von der Länge des Mantels. Der Kopf ist klein; die Augen sind von einer Fortsetzung der Haut bedeckt; die sitzenden Arme sind kurz, mit zwei Reihen Saugnäpfen; die gestielten lang; die Mundhaut hat keine Saugnäpfe. Es sind nur zwei Arten aus dem Atlantischen Ocean bekannt, die nur auf der hohen See vorkommen, 2. Loligopsis Lau. Loliyo Kalmar, os Ansehn. Loligopsis Lamk. 1822 hist. nat. etc. vol. VII. p. 659. — Leachia Lesueur Journ. Acad, nat. sc. Philad. vol. II. p. 89. — Perothis KEschholtz 1835 Mem. Say. etrang. Petersb. II. p. 149. Der Körper ist langgestreckt, mit zwei Flossen am Ende, wie bei Loligo, und hat eine überaus schmale, hornige Lamelle im Rücken. Der Kopf ist ausnehmend gross; die Augen sind nackt, von keiner Fortsetzung 97 Fortsetzung der Haut bedeckt; die acht kürzeren Arme sehr ungleich, die beiden längeren, welche man fast immer abgerissen gefunden, enorm lang, wohl acht Mal so lang wie der Körper; ihr fadenför- -miger Stiel ist in seiner ganzen Länge mit entfernten kleinen Ballen besetzt, am Ende sind sie wie gewöhnlich erweitert, und mit Saug- näpfen besetzt. Die Augen sind weit geöffnet, und in unmittelbarer Berührung mit dem Wasser; sie haben keine Thränengrube, der Trichter hat keine innere Klappe, und keine Zügel. Nicht minder sonderbar als die äussere Gestalt ist der innere Bau, den Grant an Zoligopsis guttata untersucht hat. S. Proceed. Zool. soc, III. 1833. Isis 1835. p. 540. Die Mantelwände sind sehr dünn und los, ausser wo sie von dem durchsichtigen Rückenblatt, und von zwei dünnen, knorpeli- gen laminis unterstützt werden, welche sich von dem freien Mantelrand un- gefähr bis zur Hälfte auf den Seiten erstrecken, und mehr auf der Bauch- seite des Thieres liegen. Diese seitlichen Laminae sind elwas sehr Abwei- chendes bei den Cephalopoden ; jede schickt 12—13 kegelförmige Höcker ab, jeder eine Linie dick an ihrer Wurzel und eine Linie weit über die Mantel- fläche hervorragend. Die Eingeweide nehmen einen auflallend geringen Raum ein, und namentlich sind die beiden Kiemen sehr klein. Die Kiemenarterien sind vor ihrem Eintritt in die Herzohren von einem rundlichen Haufen Bläs- chen umgeben, gleich denjenigen, die sich bei Nautilus in diese Gefässe öffnen; die Merzohren haben nicht die sonderbaren Anhängsel, welche ge- wöhnlich an denselben bei den nackten Cephalopoden hängen. Die Herzkam- mer ist sehr muskulös und spindelförmig, und hat an jedem Ende einen Aor- tenstamm. An der grossen absteigenden Rückenaorta ist wie bei Nautilus eine deutliche knollenarlige Erweiterung. Die Leber erinnert auch an Nau- tilus , indem sie in vier Hauptlappen getheilt ist, die ganz von einander ge- trennt sind; die einzelnen Läppchen sind aber nicht getrennt. Rathke fand (bei Perothis Escnu., welches wohl identisch mit Zoligopsis ist) keinen Tin- tenbentel, eine Analogie mehr mit Nautilus. Man kennt nur wenige Arten aus den verschiedensten Meeren. Typus ist Zoliyo pavo LEsuEur. Chirotheutis (von yeio die Hand, und reviFis Tintenfisch) ist ein von d’Or- bigny 1841 Ann. Sc. nat. 2 ser. XVI für diejenigen Loligopsis- Arten errich- tetes Geschlecht, hei denen der Mantel ausser den erwähnten knorpeligen La- mellen noch ein Nackenband besitzt, während er den Namen Loligopsis auf die Arten beschränkt, denen das Nackenband fehlt. 3. Histiotettthis d’Ors. ioriov Segel, revdis Tintenfisch. Histioteuthis d’Orb. 1839 CGephal, Acetab. Unterscheidet sich von Loligopsis hauptsächlich durch den deut- lich vom Leibe gesonderten Kopf, ein breites, federförmiges, horn- artiges Bein in der Mitte des Rückens. Der Kopf ist so lang wie der Körper, die acht kürzeren Arme sind so lang wie der Kopf mit dem Sack, und sechs derselben sind zu zwei Drittheilen mit einer Haut verbunden. Man kennt eine oder zwei Arten aus dem Mittel- ländischen Meere. 4. Onychoteüthis Lienressteis. övvF, Gvvzog Nagel, Kralle, 7ev445 Tintenfisch. Onychoteuthis Licht. 1818 Isis p. 1591. Der Körper ist verlängert, schmal, und trägt am Ende zwei drei- eckige, auf dem Rücken vereinigte Flossen, wie Loligo ; der Kopf ist Philippi, Conchyliologie. 7 98 mittelmässig gross; die Augen sind nackt, von keiner Fortsetzung der Haut bedeckt; die acht sitzenden Arme sind kurz, und tragen Saug- näpfe oder Krallen; die beiden gestielten Arme sind schlank, und tragen am Ende zahlreiche Haken in mehreren Reihen, bisweilen auch noch einige Saugnäpfe; das Rückenbein ist hornartig, gestreckt, fe- Jderförmig. Man hat jetzt dieses Geschlecht wieder zerspaltet, folgendermassen : A. Die langen und kurzen Arme mit Krallen besetzt. 1. Enoploteuthis [£vorrAos, bewaflnet, ev, Tintenfisch.] d’Orb. 1545 (Moll. viv. et foss. 1. p. 398.) Flossen am Ende des Rückens, rhombisch ; die sitzenden Arme tragen nur Haken, die in einer Reihe stehen; die ge- stielten Arme tragen ebenfalls nur Haken; das Rückenbein ist lanzettförmig ohne Anhängsel. Gray führt 6 Arten auf, darunter eine fossile (Loliyo sub- sagittata MuEnst.); von den lebenden kommen zwei im Mittelmeer vor. 2. Ancistrocheirns Gray [«yzıoroor Haken, z8do Hand.] (Catal. Moll. Brit. Mus. p.49) 1849. Die Flossen nehmen fast die ganze Länge des Rückens ein; die sitzenden Arme sind sehr lang, und tragen nur Haken in zwei Rei- hen undentlich abwechselnd; das Rückenbein ist schmal, lanzettförmig. — Eine Art, Onychoteuthis Lesueuri F. aus dem Indischen Ocean, 3. Abralia Gray 1849 (Catal. Moll. Brit. Mus. p. 50). Die Flossen stehen ziemlich am Ende; die sitzenden Arme haben am Grunde Haken, und an der Spitze Saugnäpfe. — Eine Art Onychoteuthis armata Q. et G@. von den Mollucken, eine zweite im Atlantischen Ocean, 4. Octopoteuthis [öxrwrrovs achtfüssig und revig Kalmar. — Veranya, zu Ehren des Piemontesischen Naturforschers Verany.] Rüppel et Krohn 1544 Giorn. del Gabin. di Messina (Verania Krohn). Die Flossen am Ende des Rückens, gross, abgerundet, hinten verwachsen. Die sitzenden Arme tragen zwei Reihen kleiner Haken; die gestielten Arme sind sehr kurz. (Als Rüppell das Thier zuerst beschrieben, hat er die gestielten Arme übersehn.) Eine Art aus Sicilien, Hierhin gehört auch das fossile Geschlecht: 5. Acanthoteuthis [«zav9« Dorn, revörfs Kalımar Celaeno]. R. Wagner 1839. Hr. Münster Beiträge I. p. 104. (Kelaeno v. Münst. Mser., d’Orb. Pa- leont. Franc. 1842 Jur. 1. p. 140.) Die zehn Arme mit zwei Reihen Haken bewaffnet; das hornige Rückenbein ist oben breit und verschmälert sich all- mählig nach unten; es hat keinen Anhängsel. Eine Art Loligo priscus Rurpr, ans dem oberen Oxford clay und den Solenhofer Schiefern. B. Nur die langen Arme tragen Krallen; die kurzen haben nur Saugnäpfe. 6. Onyehoteuthis im engeren Sinn, Die Flossen stehen am Ende; die sit- zenden Arme tragen Sangnäpfe in zwei Reihen abwechselnd; die Keule der geslielten Arme trägt unten und oben eine Partie kleiner, sitzender Saugnä- pfe und zwei Reihen Krallen; das Rückenbein ist lanzettförmig, federförmig, mit einem Kiel in der Mitte, Zwei Arten aus dem Atlantischen und Indischen Ocean, 7. Ancistroteuthis [«@yz«oroov Haken, reurfs Kalmar]. Gray 1849 (Ca- tal. Moll. Brit. Mus. p. 59.) Von Onychoteuthis im engeren Sinn nur durch das Rückenbein verschieden, welches sehr schmal, linealisch, an den Seiten- rändern verdickt ist, und mit einer langen, eonischen, schief verlängerten Spitze endigt. — Zwei Arten aus dem Mittelmeer ; eine dritte aus dem Indi- schen Meer. 8. Onychia [öwvf, övvyos Kralle, daher nicht Onykia zu schreiben]. Lesueur 1821 (Journ. Acad. nat, sciene. Philad. 1, p. 98.) Von Onychoteuthis durch weiter nichts verschieden, als dass die Keule der gestiellen Arme im Cen- 99 trum zwei Reihen Haken und an jeder Seile eine Reihe kleiner Saugnäpfe hat. Das Rückenbein ist lanzetlförmig, federartig, mit einem Kiel in der Mitte. — Zwei Arten aus dem Atlantischen und Stillen Meer. 5. Ommaästrephes d’OrsıcxY. our Auge, 0roEyw drehen. Ommastrephes d’Orb. 1845. (Moll. viv. et foss. 1. p. 412.) Der Körper ist verlängert, eylindrisch, hinten spitz; die Flossen stehen am Ende desselben, und bilden zusammen eine Raute; die Augen sind nackt; die sitzenden Arme sind dreikantig, ungleich; die gestielten Arme sind nicht retraktil, stark, dick, kaum am Ende ver- breitert, wo sie vier Reihen von Saugnäpfen tragen. Das Rückenbein ist hornig, biegsam, so lang wie der Körper, schmal, mit drei Rip- pen, an der Spitze mit einer conischen Höhlung ohne Scheidewände, mit schiefer Oeffnung. Es gibt zahlreiche Arten in allen Meeren (Gray führt 14 an), und oft in ungeheurer Menge, namentlich an der Küste von Peru; O. gigas wird 4'/, Fuss lang, wovon auf den Sack 19 Zoll kom- men. ©. sagittatus (Loligo s, Laux.) ist im Atlantischen Ocean und im Mittelmeer häufig. Die eigenthümliche Bildung der Spitze des Rückenbeins ist offenbar eine Annäherung an die Belemnitaceen, namentlich an Conoteuthis. — d’Orbigny und Gray stellen Ommastrephes mit Onychoteuthis in eine Familie zusam- men, und entfernen sie von Loliyo, weil Ommastrephes wie Onychoteuthis nackte Augen haben, bei Loligo ete. aber die Augen mit einer Fortsetzung der Haut bedeckt sind. b. Loligo Schneider. Loligo, Name des Thiers bei den Römern. Loligo Schneid. 1784. Samml. vermischt. Abhandl. p. 110. — Lamarck 1798 Journ. d’hist. nat. I. ex parte. Pteroteuthis [nreoo» Flügel, reusfs Tintenfisch] Blainv. 1825 Manuel de Malac. p. 367. Der Körper ist gestreckt; die Flossen halb so lang wie der Leib, am Ende desselben, dreieckig; beide zusammen rautenför- mig; die Mundhaut trägt kleine Näpfe; die Saugnäpfe an den acht kurzen Armen sind kurz gestielt und stehn abwechselnd in zwei Rei- hen. Die gestielten Arme sind nur theilweise retraktil, und tragen amı Ende vier oder mehr Reihen von Saugnäpfen; die Augen sind mit einer Fortsetzung der Haut bekleidet. Das Rückenbein ist hor- nig, so lang wie der Leib, federartig, lanzettförmig, mit einer Rinne in der Mitte, ohne Napf an der Spitze. — Die Eier sind in zwei Reihen zu Schnüren verbunden, und bilden bisweilen Klumpen von drei Fuss Länge und 2 Fuss Breite. Die zahlreichen Arten kommen fast in allen Meeren vor; laichen an den Küsten, und verschwinden dann; vermuthlich ziehen sie sich in die Tiefe zurück; Gray zählt 19 Arten auf. Typus ist Z. vulgaris Lamk., Sepia Loligo L. von den Europäischen Küsten. d’Orbigny bringt die fossile Teudopsis Pyriformis Muesster (Tev$ig'Tintenfisch, owıg Ansehn, also Teutho- psis zu schreiben) aus dem oberen Lias zu diesem Geschlecht. 7b 100 Gray trennt unter dem Namen Teuthis Schneider 1784 Samm!. vermischt. Abhandl. p. 113 diejenigen Arten, welche herzförmige Flossen und keine Nä- pfe an der Mundhaut haben, wie Loligo subulata Lamk. und L. suma- trensis. 7. Gonalus Gray. Gonatus 1849 Catal. Moll. Brit. Mus. p. 67. Der Körper ist eylindrisch, hinten spitz; die Flossen stehen am Ende, sind rautenförmig, hinten verwachsen; die Augen sind gross, mit einer Fortsetzung der Haut bedeckt, ohne Augenlid; diesitzenden Armehaben kleine NäpfeinvierReihen; diegestielten Arme sind innen flach, an den Rändern mit Körnchen besetzt, und tragen amEndezahlreiche, gleich grosse, kleine Näpfe und in der Mitte einen grossen, sitzen- den Napf mit einem Haken. Das kückenbein ist hornig, dünn, federartig, lanzetlörwig. — Eine einzige Art Onychoteuthis? amoena Moerr. aus Grönland, Mit Onychoteuthis durch den Haken der gestielten Arme verwandt, aber durch die von einer Fortsetzung der Haut bedeckten Augen verschieden, 8. Sepiola Scenseipen. Sepiola, Diminutiv von Sepia, schon bei den Alten gebraucht, Sepiola Schneider 1784 Samml. vermischt. Abhandlungen p. 116. Dies Geschlecht ist auf den ersten Blick zu erkennen. Der Körper ist kurz, hinten abgerundet, und die Flossen stehen nicht am Ende, sondern in der Mitte desselben; die Augen sind mit einer Fortsetzung der Haut bedeckt; die gestielten Arme können in eine grosse Höhlung zurückgezogen werden; das Rückenbein nimmt nur die vordere Hälfte des Rückens ein, oder ist noch kleiner. Man hat dieses Geschlecht wieder in mehrere abgetheilt: l. Sepiola im engeren Sinne. Der Mantel ist auf dem Rücken durch ein breites Nackenband mit dem Kopf verbunden; die sitzenden Arme haben langgestielte Saugnäpfe ; die gestielten Arme haben sehr kleine, ebenfalls langgestielte Saugnäpfe in acht Reihen. Typus ist Sepia Sepio- la L. 2. Rossia (zu Ehren des bekannten Polarreisenden J. Ross.) Owen 1834 J. Ross Voy. Append. nat. hist. p. 93. Der Mantel ist auf dem Rücken nicht mit dem Kopf verbunden ; die sitzenden Arme haben auch sitzende Näpfe in zwei bis vier Reihen. 3, Heteroteuthis (£reoos verschieden, revis Kalmar) Gray 1849 Catal. Brit. Mus. p. 90. Drei Paare der sitzenden Arme mit sehr grossen, gestiel- ten Saugnäpfen; die andern sitzenden Arme mit kleinen gedrängten Näpfen. 4. Sepioloidea (Sepiola und &idog Gestalt) d’Orbigny 1845 Moll. viv. et foss. p. 242. Nach d’Orbigny wäre dies Geschlecht durch den gänzlichen Mangel einer inneren Schale sehr ausgezeichnet; er scheint indessen diese Schale übersehn zu haben. Nach Gray ist dieselbe breit, in der Mitte zu- sammengezogen, und Sepioloidea ausserdem von Sepiola nur durch die hö- ckerige Beschaffenheit der Haut auf der Bauchseite verschieden. Die Sepiola-Arten kommen fast in allen Meeren vor, und sind zum Theil sehr wohlschmeckend. Gray zählt 6 Rossia incl. Hete- roteuthis, und 6 Sepiola incl, Sepioloidea auf, 101 9. Fidenas Grar. Fidenas Gray 1849 Catal. Moll. Brit. Mus. p. 9. Ein sehr unvollkommen gekanntes, Sepiola nahe verwandtes Geschlecht. Die sitzenden Arme haben sehr kleine, langgestielte Saugnäpfe in zwei Reihen; die gestielten Arme fehlten; unbekannt ist es, wie das Rückenbein beschaffen ist. Die einzige Art von Singapore ist vielleicht nicht verschieden von Rossia subulata. 10. Sepiotetthis Bramvirze. Inade Tintenfisch, rev9is Kalmar. Sepioteuthis Blainv. 1825 Manuel de Malacol. p. 367. — Chondrosepi« (z5v0oos Knorpel, anrıi« Tintenfisch.) Leuckart 1823 Rüppell, All. z. Reise im nördl, Afrika p. 21. Der Körper ist länglich, beinahe eylindrisch, und trägt je- derseits eine schmale Flosse von der Länge des Kör- pers; der Mantel hat keinen Nackenzügel; die Augen sind mit einer Fortsetzung der Haut überkleidet; auf den sitzenden Armen stehen die Saugnäpfe in zwei Reihen, am Ende der gestielten Arme in vier Reihen. Das Rückenbein ist hornig, von der Länge des Rückens, federartig, lanzettförmig, mit einem Kiel in’der Mitte. Man kennt an 13 Arten von Westindien, dem Rothen Meer, dem Indischen und dem stillen Ocean; sie sind sehr hurtig, und kön- nen sich hoch aus dem Wasser schnellen. 11. Sepia Lixs£ (nach Lamarcks engerer Begränzung) Tintenfisch, Sepia, Name des Thieres bei den Alten. Sepia L. Syst. nat. ed, X. p. 644. — Lamarck 1801 Syst. anim. s. vert. p. 99. Der Körper ist oval oder länglich, und trägt jederseits eine schmale Flosse von der Länge des Körpers; die Augen sind nicht nur mit einer Fortsetzung der Haut überkleidet, sondern haben auch ein unteres Augenlid; die sitzenden Arme haben gestielte Saug- näpfe in vier Reihen; die gestielten Arme können ganz zurückgezo- gen werden, Das Rückenbein ist kalkig, so lang wie der Rücken, zusammengedrückt, oval oder länglich, aussen schwach convex, run- zelig, und endigt unten mit einer kegelförmigen Spitze. Es bestelit aus einer grossen Menge dünner, paralleler Lamellen, welche durch zahlreiche, senkrechte Sänlchen mit einander verbunden sind, die bis- weilen eine kleine Höhle vor der Spitze lassen. — Im gemeinen Le- ben ist dasselbe unter dem Namen weisses Fischbein bekannt. — Der Tintenbeutel ist nicht mit der Leber verbunden; diese ist zwei- lappig. Die Drüsen am Eierleiter sind enorm gross. Die Eier, in ästigen Trauben vereinigt, sind unter dem Namen Seetrauben bekannt. Gray führt 30 lebende Arten auf. Zwei Arten finden sich f[os- sil in der Pariser Tertiärformation, und fünf in den Solenhofer- Schiefern. 102 Folgende Geschlechter sind nur im fossilen Zustand bekannt: Teuthopsis, Leptoteuthis, Beloteuthis. 12. Teuthöpsis DesLoxsenanrs. Tevsis Kalmar, vs Ansehn, daher die Schreibart: Teudopsis fehlerhaft ist. Teudopsis Deslongeh. 1835 Mem. Soc. Linn. Normand. V. p. 74. Das Rückenbein ist hornig, spatelförmig, vorn sehr schmal und verlängert, hinten ausgebreitet; in der Mitte verläuft eine schmale Rippe; die Ausbreitung ist oben convex, unten concav, und bildet eine Art Löffel. Alle Arten kommen im obern Lias vor; man kennt deren drei. 13. Leptoteüthis v. Meyer. )errtös dünn, revFis Kalmar. Leptoteuthis v. Meyer 1824 Mus. Senkenb. II. p. 202. Das Rückenbein ist hornig, lanzettförmig, vorn sehr breit und abgerundet; die Mittelrippe schwach eonvex, sehr breit. Die einzige Art L. gigas im Solenhofer Schiefer soll nach Meyer mit Acantho- feuthis identisch sein. 14. Beloteuthis v. Muenster. Ps2os, Geschoss, revdis Kalmar. Beloteuthis v. Münst. 1843 Beitr. z. Petrefaktenk. VI. 1.5. f. 1. Das Rückenbein ist hornig, lanzettförmig, flach, vorn zugespitzt, hinten verbreitert und geflügelt, mit einer convexen Mittelrippe, und zwei seitlichen divergirenden concaven Rillen auf der unteren con- eaven Seite. Eine Art im obern Lias Würtembergs, aus welcher Münster mehrere Species gemacht hat, Dritte Familie. Belemnitacea, Belemnitaceen. Diese Abtheilung von CGephalopoden ist nur im fossilen Zustand bekannt. Das Gehäuse ist wesentlich vielkammerig, grade, mit einem nahe am Rande auf der Bauchseite lJiegendenSipho, und wird gewöhnlich aussen noch von concentrischen Schichten umgeben, l. Belöptera Desuaves. felos, Geschoss, rregöw Flügel. Beloptera Deshayes 1826 Blainville Manuel de Mal. Suppl. t. X. f. 8. Das Gehäuse ist auf der Rückenseite eonvex, auf der Bauchseite eoncav, und besteht aus zwei sich mit der Spitze berührenden Ke- geln; der hintere endigt mit einer stumpfen Spitze; der vordere ist glatt, faserig, wie die äussere Hülle der Belemniten, im Innern hohl, sekammert mit queren Scheidewänden, die durch einen Sipho in der Mitte durchbohrt sind. Zwischen beiden Kegeln findet sich entweder jederseits ein llügelförmiger Fortsatz (B. belemnitoidea), oder der- selbe ist kaum durch einen Kamm angedeutet, 103 Man kennt drei Arten aus den ältesten Tertiärschichten, zwei von Paris, eine aus dem Londoner Becken. Aus der letzteren, B. anomala Sow., hat F. Edward (Cephal. of the Lond. clay p. 40 Gray Catal. Moll. Brit. Mus. p. 157.) das Genus Belemnopsis (Be)suvov, Geschoss, Orpıs Ansehn) errichtet, welches bei Gray also charakterisirt ist: Gehäuse ınnerlich, länglich, halbkonisch; die Spitze nach der Bauchseite eingebogen, und in einen ambo verlängert; der vordere Theil mit einer tie- fen, halbeonischen Höhlung, welche innen mit einem Porus auf der Bauchseite des umbo endigt; die Höhlung ist innen mit zwei concentrischen, kalkigen Schichten ausgekleidet, die sich über die Bauchseite fortsetzen und eine Reihe von Scheidewänden umhüllen, die durch einen ventralen Sipho durchbohrt werden. Dies Geschlecht Beloptera macht offenbar den Uebergang zwischen Se- pia und Belemnites. 2. Conoteuthis d’OrsıcnY. zwvos Kegel, rev9is Kalmar. Conoteuthis d’Orbigny 1942. Ann. des Sc. nat. t. XVII. p. 377. t. 12. Das Gehäuse vermuthlich innerlich, hinten in einen kurzen, schiefen, gekammerten Kegel auslaufend; die Scheidewände durch einen auf der Bauchseite liegenden Sipho durchbohrt; keine äussere Schalenschicht. — Man hat noch kein Exemplar mit dem Rücken- fortsatz gefunden, allein die Anwachsstreifen steigen in der Mitte des Rückens in die Höhe nach einer kleinen Längsrippe. Durch diese Streifung unterscheidet sich Conoteuthis leicht von losgelösten inne- ren Theilen von Belemniten. Die einzige Art: ©. Dupinianus findet sich in den oberen Thon- schichten des Neocomien von Hervies, Dept. de P’Aube (nicht im Paris. Basin, wie Gray behauptet). 3. Belemnoteuthis Pearce. Eigentlich Belemnito-teuthis um anzudeuten, dass dies Geschlecht zwischen Be- lemnites und Teuthis in der Mitte stehe. Belemnoteuthis Pearce 1842 Proceed. Geol. Soc. II. p. 593. — Belem- nites Owen 1844 Philos. Trans. p. 65. — Belemnosepia Desh. in Lamk. hist, nat. des anim. s. vert. edit. 2. Xl. p. 245. Das Thier ist verlängert, beinahe eylindrisch, mit abgerundeten Flossen an den Seiten; die sitzenden und die gestiellen Arme tragen zwei Reihen von Haken. Das Gehäuse steckt ganz innerlich, ist dünn, verlängert, beinahe eylindrisch; die Spitze ist conisch, gekam- mert, die Scheidewände concav, sogar eckig; der Sipho liegt nahe der Ecke der Scheidewände. Das Gehäuse ist noch mit einer dün- nen, äusseren Schicht bekleidet, die nach der Spitze hin dünner wird. Die Anwachsstreifen sind vorn kreisförmig, und beweisen, dass das Gehäuse auf dem Rücken nicht in eine Platte verlängert gewesen ist. Man kennt eine Art aus dem Oxford-clay von Wiltshire, die daselbst von Herrn Pratt entdeckt ist. Owen, und nach ihm d’Orbiguy u. A. haben dies Geschlecht falschlich für Belemniten gehalten, und demigemäss das durch einen wunderbaren Zufall er- kennbar erhaltene Thier als das Thier der Belemniten beschrieben. 104 4. Belemnites Lister. Prksuvor Pfeil. Belemnites Lister 1678, und alle späteren Conchyliologen und Palaon- tologen. Das Gehäuse ist grade, verlängert kegelförmig, und besteht aus „wei verschiedenen, von einander trennbaren Theilen: die innere ist sehr viel kürzer als die äussere, vielkammerig; die Scheidewände ha- ben einen ventralen Sipho; der äussere Theil ist solide, faserig, und besteht aus zahlreichen über einander gelegten Schichten. Wo beide Theile sich berühren ist die Schale überaus dünn, und immer abge- brochen; Voltz hat bei einer Art geglaubt, aus den Anwachsstreifen auf das Vorhandensein eines dem eigentlichen Rückenknochen der Sepien ähnlichen Rückenfortsatzes schliessen zu dürfen, so dass der Belemnit bloss der Spitze des jetzigen Sepienknochens entspräche und diese Ansicht ist gegenwärtig allgemein verbreitet. Es gibt zahlreiche Arten von Lias bis in die oberste Kreide, aber keine Spur von Belemniten in jüngeren oder in älteren Bildungen, Miller Trans. Zoo1. Soc. 1841 Il. p. 64 hat den alten Montfortschen Na- men Actinocamax («zrıs Strahl, zeues) wieder hervorgesucht und diejeni- gen Belemniten so genannt, welche eine Längsspalte in der untern oder Bauch- seite der Alveole haben, und nur in der Kreide angetroffen werden. Diesel- ben hat d’Orbigoy 19 Jahr später zum Genus Belemnitella erhoben Bull. Soc. Geol. 1841. Paleont. univ. etc, Es scheint angemessener , diese Arten als eine blosse Sektion von Belemnites zu betrachten. Die übrigen Arten kann man in folgende Sektionen vertheilen : 1) ohne Rückenfurche und ohne Bauchfurche,, Acoeli. * ohne Seitenlinie, Acuarü. ** mit zwei Seilenlinien auf jeder Seite, Clavati. 2) mit einer dentlichen Bauchfurche Gastrocoeli, * ohne Seitenlinien, Canaliculati. mit zwei Seitenlinien auf jeder Seite, Hastati. 3) mit einer deutlichen Rückenfurche, Notocoeli. * mil zwei Seitenlinien auf jeder Seite, Dilatati. ”“r Organe, die man füglich für die Kiefer von Belemniten halten kann, sind von Nilson, Faujas St. Fond und Bronn (in der Lethaea) abgebildet. Vierte Familie. Spirulacea. Mit einer spiralförmig aufgerollten, vielkammerigen Schale. 1. Spirula Lawancr. Diminutiv von spira, kreisformige Windung. Spirula Lamk. 1799 Journ, d’hist. nat. (Gray will den 1756 von Brown Jam. ete. gebrauchten Namen Lituus wieder aufwärmen, was nicht zu bil- ligen ist.) Der Körper des Thieres ist länglich, etwas zusammengedrückt, hinten abgerundet; der Mantel frei, am oberen Rande abgestutzt, nit einem Vorsprung in der Mitte des Rückens, und einem an jeder Seite des Trichters, Zwei kleine Flossen stehen jederseits am Ende 105 des Rückens, welcher bisweilen einen centralen, ringförmigen, ver- diekten Gürtel hat, der eine abgerundete Vertiefung einschliesst. Der Kopf ist ziemlich zusammengedrückt; die Augen gross, mit einer Fortsetzung der Haut überzogen, und mit einem unteren Augenlid versehn. Die acht sitzenden Arme sind dreieckig, aussen ge- rundet, mit zahlreichen, gleich weit entfernten, sehr kleinen, schwach gestielten Saugnäpfen in sechs Reihen besetzt; die zwei gestielten Arme haben einen eylindrischen Stiel (ihr Ende ist nicht bekannt); der Trichter hat an der Spitze eine Klappe. Zwei Kiemen. — Das Gehäuse ist kalkig, innen perlmutterartig, drehrund, dünn, beinahe durchsichtig, in einer Ebene spiralförmig aufgerollt, aber so, dass sich die Windungen nicht berühren, und vielkammerig ; die Scheidewände stehen in gleicher Entfernung, und sind nach aussen concav; der Sipho liegt nahe am innern Rande, und ist unterbro- chen. — Peron und Lamarck stellen das Thier so dar, dass das Gehäuse theilweise frei am Ende des Körpers erscheint, und so ver- hält es sich auch bei dem unvollkommenen Exemplar, welches Capt. Belcher mitgebracht, und Owen beschrieben hat; die unvollständigen Exemplare von Granch und Blainville dagegen, so wie die fast voll- kommenen Exemplare, die Herr Carl nach England gebracht, haben die Schale gänzlich im hintern Theil des Körpers eingeschlossen. Hängen diese Verschiedenheiten vom Geschlecht des Thieres ab? oder sind sie speecifisch ? So selten wie das Thier ist, so gemein ist das Gehäuse, und trifft man dasselbe im Atlantischen Ocean, an den Küsten von Neu- holland, Neu-Seeland, Timor, im Indischen Ocean an. 2. Spirulirostra d’OrzıcaY. spirula kleine kreisförmige Windung, rostrum Schnabel. Spirulirostra D’Orbig. 1842 Ann. des Sc. nat, vol. XVII. p. 362. ı. 11, Die Schale ist kalkig, innerlich, nnd endet hinten in einen dicken, conischen, sehr spitzen Schnabel; vorn ist er hohl, und vor der Höhlung erhebt sich in der Mittellinie ein stumpfer, runzeliger Höcker; die Höhlung ist eng, etwas spiralförmig gekrümmt, so dass sie eine halbe Windung beschreibt, und gekammert; die Scheidewände sind regelmässig entfernt, und haben einen ventralen Sipho. — Eine Art, Sp. Bellardii, ist von Bellardi in den tertiären Schichten von Turin gefunden. Dieses merkwürdige Geschlecht schliesst sich offenbar durch die spiralförmig gewundene Höhlung und den ventralen Sipho der Scheidewände an Spirula, erinnert aber auf der andern Seite auch stark an Beloptera. Zweite Ordnung. Tetrabranchiata Owen, vierkiemige Kopffüsser. Die Augen sind beinahe gestielt; die Arme ver- kürzt, mitzurückziehbaren Fühlfäden besetzt; der Man- 106 teldünn und häutig, vorn mit zwei Oeffnungen, stets von einer vielkammerigen Schale beschützt, deren letz- te Kammer allein vom Thier eingenommen wird; vier Kiemen; keine Kiemenherzen; kein Tintenbeutel; der Trichter der Länge naclı gespalten. Die jetzige Schöpfung besitzt nur ein einziges in diese Ord- nung gehörendes Geschlecht, Nautilus, wogegen die früheren un- tergegangenen Schöpfungen eine ungemein grosse Zahl von Thieren aufzuweisen haben, welche offenbar in diese Ordnung zu hringen sind. Während wir bei den zweikiemigen Kopffüssern Geschlech- ter ohne alle Spur von Schale, andre mit einer innern, hornigen oder kalkigen sehr mannigfaltig gebildeten Schale, andre mit einer äusseren Schale antreffen, haben die vierkiemigen, wie es scheint, olıne Ausnahme ein äusseres, vielkammeriges, kalkiges Gehäuse besessen, dessen letzte Kammer allein vom Thier eingenommen wird, während die übrigen leer sind. Die Scheidewände sind durchbohrt, und durch diese Löcher geht ein sehniger Fortsatz des Thieres hindurch, wel- cher vom hintern Leibesende entspringt, und häufig von einer mehr oder ‘weniger unterbrochenen kalkigen Röhre umgeben wird. Es ist dies der s. g. Sipho. Diese Sehne scheint nur zur Befestigung des Thieres zu dienen, und kann keinesweges, wie man wohl früher sich anmulhig ausgedacht hatte, bald Luft absondern, die leeren Kammern damit erfüllen, und so «das Gehäuse so leicht machen, dass es aul die Oberfläche des Meeres steigt und schwimmt, bald die Luft wieder absorbiren oder auspumpen, und die Kammern mit Wassern anfüllen, damit das Gehäuse wieder untersinkt. Die hauptsächliche Befestigung des Thieres an die Schale wird durch zwei grosse seitliche Muskeln bewirkt. Das Gehäuse ist (mit alleiniger Ausnahme von Turrilites und Trochoceros) symmetrisch, bald ganz gerade, bald nach Art ei- nes Krummstabes, bald scheibenförmig, spiralförmig oder nach andern Gesetzen gewunden. Die zahlreichen CGephalopodengeschlechter dieser Ordnung zerfallen in zwei Familien: 1. Familie: Nautilacea, Nautilaceen ; der Sipho des Gehäuses ist niemals dorsal; die Scheidewände der Kammern sind einfach, selten ziekzackförmig gebogen. 2. Familie: Ammonitacea, Ammonilaceen; der Sipho des Ge- häuses liegt stets auf dem Rücken (der äusseren, peripherischen Seite) der Windungen; die Scheidewände sind meistens so vielfach hin und her gebogen, dass sie auf der innern Seite des Gehäuses oder auf der Oberfläche der Kerne der Versteinerungen farrnkrautähnliche Zeiclı- nungen hervorbringen. Merkwürdig ist es, wie viele Geschlechter sich in diesen Familien gegen- seitig dergestalt entsprechen, dass sie im äusseren Ausehn einander vollkom- men gleich sind, und nur durch die Merkmale sich unterscheiden, welche auch zugleich die beiden Familien von einander unterscheiden. So haben wir 107 Nautilaceen Ammbonilaceen Nautilus mit vollständig eingerollter Schale, wo alle Ammonites Windungen sich berühren Gyrocerus mit vollständig eingerollter Schale, alle Windun- Crioceras gen frei Lituites Gehäuse in Gestalt eines Krummstabes Ancyloceras Cyrtoceras Gehäuse in Gestalt eines Bogens gekrümmt Toxoceras Ascoceras Gehäuse knieförmig geknickt mit sich berühren- Plychoceras den Armen. Orthoceratites Gehäuse ganz gradlinig Baculites Trochoceras Gehäuse schneckenartig gewunden Turrilites. Erste Familie. Nautilacea, Nautilaceen. Der Sipho des Gehäuses ist niemals völlig dorsal: die Scheidewände der Kammern sind einfach, selten ziekzackförmig gebogen. Das Geschlecht Nautilus findet sich in allen geognostischen For- mationen vom Uebergangsgebirge an, und kommt ebenfalls noch in der jetzigen Schöpfung vor; sämmtliche übrigen Geschlechter finden sich, mit wenigen Ausnahmen, nur in den verschiedenen Abtheilungen des Uebergangsgebirges. Es gibt auch einige Nautilaceen, bei denen der Sipho ziemlich dorsal ist; er tritt aber niemals, wie bei den Ammoniltaceen aus dem Gehäuse selbst heraus, und ist immer mit einfach gekrümmten Scheidewänden verbunden, Nautilus *) Liyst. Nautilus Linne 1757 Syst. nat. ed. X. (genauer begränzt durch Sowerby, Lamarck etc.) Das Gehäuse ist spiralförmig, innen perlmutterartig, in einer Ebene aufgerollt, vielkammerig; die Windungen schliessen einander ein; die Scheidewände sind in der Mitte von einem Sipho durch- bohrt, nach aussen convex, einfach, selten in Ziekzack gebogen. So gemein die Schale einer der hierher gehörigen Arten ist, so selten hat man das Thier gesehen, und lange kannte man von demselben nichts, als eine ungenügende Abbildung und Beschreibung vom Rumph (Amboin, tab. 17. fig. B.), bis im Jahr 1832 ein vollständiges weibliches Exemplar, von G. Bennett gefangen, durch R. Owen meisterhaft zergliedert werden konnte. (S. Memoir on the Pearly Nautilus Lond. 1832. Isis 1835. p. 1.) Später sind noch ein paar Exemplare, z. Th. aber der Eingeweide beraubt, nach Eu- ropa gekommen, und von Valenciennes und Vanbeneden untersucht worden. — Das Thier steckt nur in der letzten Kammer, und zwar so, dass seine Bauchseite der Peripherie, dem s. g. Rücken der Schale zugekehrt ist; eine häutige Röhre geht durch den Sipho der Schale hindurch. Dieselbe sollte nach der Hypothese einiger Naturforscher dazu dienen, die hintern Kammern nach dem Belieben des Thieres bald mit Luft, bald mit Wasser zu füllen, und so das Aufsteigen und Untersinken des Thieres zu bewirken, al- lein, da die Röhre nicht nach aussen communieirt, und in einem geschlosse- nen, kalkigen Kanal steckt, so ist dies nicht wohl möglich. Der Mantel *) Der Name kommt schon bei Aristoteles vor, welcher aber darunter eigentlich den Papiernautilus, unser jetziges Geschlecht Aryonauta ver- standen hat, und wurde von Linne auf alle einschaligen vielkammerigen Gehäuse, selbst auf die zu den Foraminiferen oder Rhizopoden gehörenden, übertragen. 108 des Thieres kleidet die letzte Kammer vollständig aus, und schlägt sich noch über den anstossenden Theil der vorletzten Windung herüber, den er mit ei- ner dünnen Perlmutterschicht bedeckt. Eine dicke, fleischige, beinahe drei- eckige Masse, welche nach aussen gewölbt, hinten ausgerandet ist, kann die ganze Oellnung verschliessen, und der hintere Ausschnitt derselben nimmt genau den schwarz gefärbten Theil der Schale ein. Diese Art Kappe dient nach Rumph dem Thier zum Kriechen, und ist dem Fuss der Schnecken zu vergleichen. Zwei kräftige Muskeln, deren Eindrücke in der letzten Kammer deutlich zu sehn sind, befestigen das Tbier an die Schale. Der Trichter ist nicht, wie bei den zweikiemigen Cephalopoden eine geschlossene Röhre, sondern er ist auf der Bauchseite aulgeschlitzt, und der rechte Rand ist über den linken geschlagen; innen hal er eine zungenförmige Klappe, welche den Eintritt des Seewassers verhindern kann. Valenciennes vergleicht eine knor- pelige Platte, die in jeder Hälfte steckt, mit Aptychus. Der Kopf bildet eine kegelförmige Vertiefung, und das Maul liegt im Grunde derselben versteckt, auf der Bauchseite durch den Trichter, auf der Rückenseite durch die Klappe, auf jeder Seite durch die Fühler oder Arme verdeckt. Dieser letzteren zählt man jederseits 19; sie sind mit einander verwachsen, und nur an der Spitze frei, welche hohl ist, und einen gegliederten Faden austreten lässt. Auch die Spitze der Kappe hat zwei Oeflnungen, aus deren jeder ein ähnli- cher Fühlfaden tritt. Vier andre sehr sonderbare Fühler stehen um die Au- gen, jederseits einer vor und einer hinter demselben; sie sind nämlich durch tiefe, quere Einschnitte getheilt, so dass sie beinahe aus einer Reihe auf der einen Seite verwachsener Lamellen zu bestehen scheinen. Die sehr grossen, ge- stielten Augen sitzen nahe am Rande der Kappe, aussen vor dem Fühlerpacket. Um den Mund herum finden sich vier breite, Nache Lippenfortsätze, von denen jeder von zwölf Kanälen durchbohrt ist, «die einen, den äusseren Fühlfäden ähnlichen Faden enthalten. Eine kreisformige l.ippe innerhalb derselben umgibt den Mund, der, wie bei den zweikiemigen Cephalopoden, aus zwei einem Papageienschnabel ähnlichen, hornigen, aber an der Spitze kalkigen Kielern gebildet ist. Die Zunge ist gross, und endet in drei weiche, papillöse Carunkeln, offenbar Geschmacksorgane; nach hinten hat sie eine Hornplatte. die mit vier Reihen rückwärts gekrümmter Stacheln besetzt ist. Die Speicheldrüsen sind wenig entwickelt. Die Speiseröhre erweitert sich in einen geräumigen Kropf, der Magen gleicht einem Hühnermagen. Gleich hinter demselben liegt ein kleiner, runder , blättriger Sack, analog dem spiralförmigen Magen oder Blinddarm der Sepien, in wel- chen sich die Galle ergiesst. Der After öffnet sich zwischen den Kiemen, am Grunde des Trichters. Die Leber ist vier-, oder wenn man will, fünl- lappig, und diese Lappen sind wieder in zahlreiche Läppchen getheilt. Ein Tintenbeutel ist nicht vorhanden. Es sind nicht zwei Kiemen, wie bei den übrigen Cephalopoden, son- dern vier vorhanden, ebenfalls fast dreimal gefiedert, aber die beiden Kiemen- herzen fehlen gänzlich. Die Hohlvene hat ähnliche, schwammige Anhängsel, aber ausserdem hat sie mehrere Oeflnnngen, welche mit der Banchhohle com- inunieiren, ähnlich, wie es bei mehreren Gastropoden beobachtet ist. Die Herzkammer hat die Gestalt eines queren Vierecks, in dessen Ecken die vier Kiemenvenen münden, und schickt zwei Arterien aus. — Man kennt nur die weiblichen Geschlechtstheile. Der Eierstock liegt im Grunde des Sackes, der Eierleiter ist nicht mit ihm verwachsen, sondern fängt unten mit einer freien Oellnung an; er ist ungetheilt, und mündet neben dem After. Gegen sein Ende ist er mit Drüsen besetzt. Ausserdem scheint ein doppelter drüsiger Apparat, welcher am Mantel in der Nähe des Trichters liegt, zu den weiblichen Geschlechtstheilen zu gehören. Das Nervensystem ist weniger vollkommen, als bei den andern Cephalopoden; das Gehirn wird nicht voll- ständig von dem Kopfknorpel eingeschlossen. Als Geruchsorgan betrachtet Owen eine Partie weicher Lamellen, welche am Eingang zum Munde zwischen den innern Lippenfortsätzen liegen, — 109 Von der Lebensart wissen wir sehr wenig; der Inhalt des Ma- gens beweist, dass die Hauptnahrung des Thieres Krabben sind. Das in Folge des Wachsthums Statt findende Fortschreiten des Thieres von den hintern zu den vorderen Kammern geschieht nicht allmählig, sondern ruckweise, und ist um so wunderbarer, als alsdann das Thier eine Zeit lang keinen andern Zusammenhang mit der Schale als durch die fadenförmige Röhre des Siphos haben kann. Man kennt nur wenige Arten, welche theils genabelt, theils un- genabelt sind, und im Stillen Ocean so wie im Meerbusen von Bengalen leben. Die bekannteste Art ist der ungenabelte N. pom- pilius, das Perlboot, und man pllegte sie früher vielfälug zu Trink- geschirren u. dgl. zu verarbeiten, indem man die äussere Schalen- schicht ganz oder stellenweise wegnahm, bis dıe darunter liegende Perlmutterschicht zum Vorschein kam, auf welche man allerhand Land- schaften und Figuren einätzte. Weit zahlreicher sind die fossilen Arten, und finden sich in al- len Formationen vom Uebergangsgebirge an bis in das Tertiärgebirge einschliesslich. Clymenia vos Mursster. zA\vuevn, eine Nymphe. Clymenia v. Münst. 1339. Beitr. z. Petrefkde.1. 6. — Planulites v. Münst. 1832. Planulit. und Goniat. des Fichtelgeb. (nicht Lamk *). Dies Genus ‚unterscheidet sich von Nautilus dadurch, dass die Ränder der Scheidewände etwas lappig sind, wobei die Seitenlappen, von denen meist nur einer jederseits sichtbar ist, wellenförmig oder schiefwinklig sind; die dazwischenliegenden Seiten - Sättel, so wie die nicht durch einen Lappen von einander getrennten Rückensättel sind abgerundet und ungezähnelt; der Sipho ist sehr fein, und geht immer nahe am innern oder Bauchrand durch die Scheidewände, wo diese daher trichterförmig und am tiefsten sind. Dabei ist der Rücken abgerundet, und der Nabel jederseits weit, so dass alle Nähte sichtbar sind. Man kennt ziemlich viele Arten, von denen die meisten dem Uebergangskalk des Fichtelgebirges angehören. 3. Gyröceras v. Meyer. yövoos Kreis, z£o«s Horn, Gyroceras v. Meyer 1829. Nov. Act. Acad. Leopold. XV. p. 73. Das Gehäuse ist vielkammerig, scheibenförmig, in einer Ebene . aufgerollt, mit regelmässiger Spira, deren Windungen sichnicht berühren. Die Scheidewände sind regelmässig, mit einfachen, sym- metrischen Rändern; die letzte Kammer ist sehr gross, und nimmt *) Planulites hatte Lamarck 1801 Syst. des anim. sans vertebr. die fos- silen Nautilus-Arten genannt, welche scheibenförmig sind, und alle Windungen sehen lassen. — Die Genera Discites und Omphalia de Haan (1825 Monogr. Ammonit. etc. specim.) waren ebenfalls auf solchen unwesentlichen Modifikatio- nen der äussern Gestalt gegründet, und neuerdings in gleicher Weise die Gat- tung Temnocheilus von M’Coy (1844, Foss. carb. Ireld). 110 wenigstens den dritten Theil der letzten Windung ein; der Sipho ist gemeiniglich dünn, zusammenhängend, und subdorsal; die Mün- dung ist oval, zuweilen eckig. Man findet die nicht zahlreichen Arten dieses Geschlechtes in den drei Abtheilungen des Uebergangsgebirges. Gyroceras verhält sich zu Nautilus genau wie Crioceras zu Ammoni- tes ; von Spirula unterscheidet es sich durch die subdorsale Lage des Sipho, und die Grösse der lelzten Kammer. 4. Lituites Brevs. Lituus Krummstab, Lituites Breyn 1724. Diss. phys. de Polythal. Das Gehäuse ist vielkammerig, anfangs spiralförmig in einer Ehene aufgerollt, wobei sich die Windungen entweder berühren, oder frei sind, zuletzt gradlinigt verlängert; die Scheidewände stehen quer, haben einfache Ränder und einen ventralen Sipho; die letzte Kam- mer ist sehr gross; die Mündung kreisförmig, einfach, mit schnei- denden Rändern. Man kennt sehr wenige Arten aus dem Uebergangsgebirge, Trocholites (rooyos Kreisel) J. Hall 1848 Palaeont. ol New York aus dem silurischen System von New-VYork, scheint nicht wesentlich verschieden, ist aber zu unvollkommen beschrieben, um ein bestimmtes Urtheil zu er- lauben. Nicht ausgewachsene Exemplare lassen sich von Nautilus und Gyro- ceras durch die Lage des Sipho unterscheiden. — Lituwites verhält sich zu Nautilus, wie Ancyloceros zu Ammonites. — Man hüte sich, Lituites mit Lituola Lamk., einem Geschlecht der Foraminiferen oder Rhizopoden zu verwechseln. 5. Ascöceras BarranDE. «0205, Schlauch, #&o«s Horn Ascoceras Barrande 1817 Wien. Mittheil. III. p. 264 — 269, früher Cryptoceras Barr. Notice prelim, Dieses neue Geschlecht der Nautilaceen wird a. a, O. durch die eigenthümliche Stellung seiner Kammern charakterisirt. Diese stehen nicht senkrecht auf die Achse der Schale, sondern beinahe derselben parallel, und der gekammerte Theil der Schale umfasst theilweise den nicht gekammerten letzten Theil, (d. h. die letzte Kammer; dies ist nicht wohl ohne Abbildungen zu verstehen). Barrande gibt an, die untere Etage des oberen Silurischen Sy- stems von Böhmen enthalte fünf Arten Ascoceras. Analog diesem Geschlecht ist Ptychoceras aus der Familie der Ammo- nitaceen, doch umfasst dort der gekammerte Theil nicht den ungekammerten. 6. Gyrtöceras GonDrFUss. xvorög krumm, »&o«s Horn, daher Cyrthoceras fehlerhafte Schreibart ist, — Cyrtoceras Goldf. 1832, Dechens Geognosie. — Campulites Desh. bei Lamarck hist. nat. ete, edit. 2. vol. XI. p. 253. Das Gehäuse ist vielkammerig, in einer Ebene nicht spiral, sondern nur in Gestalt eines schiefen, mehr oder weniger gebogenen Hornes gekrümmt, nie einen vollen Umgang bildend ; die Scheidewände sind quer, schief, mit einfachen Rändern; der Sipho ist bald subdor- 111 sal, bald central, bald steht er nahe an der Bauchseite ; die Mündung ist gewöhnlich oval, von vorn nach hinten zusammengedrückt. Man findet ziemlich viele Arten in der devonischen Formation, weniger in der Silurischen und Kohlen-Formation. Cyrtoceras ist unter den Naulilaceen, was Toxoceras unter den Am- monitaceen ist. 7. Phragmoceras Broperır. yoayuos, #E0RS. Phragmoceras Broderip bei Murchison Silurian Syst. Il. p. 621. Das Gehäuse ist vielkammerig, seitlich zusammengedrückt, in einer Ebene bogenförmig gekrümmt, ohne einen vollen Umgang zu beschreiben; die Scheidewände sind quer, einfach, mit einem grossen, subventralen Sipho; die letzte Kammer ist sehr gross, und hat eine verengte, longitudinale spaltenartige Mündung, deren hinteres Ende sich in einen breiten queren Sinus ausdehnt, während das vordere Ende in einen kleineren, beinahe kreisförmigen, etwas röhrenarlig hervortretenden Sinus ausläuft. Die wenigen Arten dieses Geschlechtes, welches man nicht wohl mit irgend einem andern verwechseln kann, finden sich in den Silu- rischen Schichten Englands und Deutschlands. 3. Gomphoceras MurnsTer. youpos Pflock, Nagel, z£o«s Horn. Da der Name Gomphoceras bereits von Thunberg an ein Insektengeschlecht vergeben war, so hat Fischer dafür den Na- men Apioceras von «rıov Birne und zeo«s vorgeschlagen. Gomphoceras v. Münster Beitr. z. Petref. III. t. 20. Das Gehäuse ist gerade, kurz, beinahe eiförmig, vielkamme- rig, und erweitert sich nach vorn in die eiförmige, beinahe spindel- förmige letzte Kammer, die das ganze Thier aufgenommen hat; die Mündung ist verengert beinahe dreieckig, indem der Mundsaum drei ungleiche Lappen bildet, die sich nach innen einschlagen; die Schei- dewände stehen quer, sind zahlreich, einfach, von einem kleinen, bei- nahe eentralen Sipho durchbohrt. Man kennt nur wenige Arten, welche dem Uebergangskalk eigenthümlich sind. Oncoceras (0yx0s Haken, #£o«s Horn) J. Hall 1848. Palaeont. of New York scheint nicht wesentlich von Gomphoceras verschieden; der kleine Sipho ist dorsal, die Scheidewände sind beinahe flach, auf dem Rückenrand in die Höhe gezogen. Eine Art aus der Silnurischen Formation Nordamerikas. 9. Orthöceras Brern. 60905 grade, z£o«s Horn. Orthoceras Breyn 1724 Diss. de polythal. Parkinson, Sowerby etc. von Orthocera Lamk. u. Lapeyrouse verschieden. Das Gehäuse ist vielkammerig, und hat die Gestalt eines sraden, mehr oder weniger schlanken Kegels; die Scheidewände ste- hen quer, und sind nach aussen coneav; die letzte Kammer ist gross, und konnte vermuthlich das ganze Thier einschliessen; ein Sipho; wahrscheinlich haben alle Arten ursprünglich, wie Nautilus, und wie 112 fast alle Schnecken, eine doppelte Schalenschicht gehabt, von denen die äussere sich nur in seltenen Fällen erhalten zu haben scheint, Man kennt zahlreiche Arten von Orthoceras, von denen ein- zelne eine Länge bis zu 10 Fuss und darüber erreicht haben. Lange hat man geglaubt, dies Geschlecht sei ausschliesslich dem Uebergangs- gebirge eigen, bis man in neueren Zeiten unzweifellhafte Orthoceras- Arten in den jüngern Alpenkalken, namentlich im Jurakalk des Oester- reichischen Salzkammergutes bei Hallstadt und ebenso auch bei St. Gassian aufgefunden hat. Die Orthoceras-Arten zeigen mancherlei Verschiedenheilen in Beziehung auf die Beschaffenheit der Sipho und die Gestalt des Querdurchschniltes , so dass man: in neueren Zeiten vielfältige Genera davon abgezweigt, und z. Th. auf sehr unvollständig erhaltene Exemplare gegründet hat. 1. Als Orthoceras im engeren Sinne betrachtet man diejenigen Arten, welche einen kreisförmigen Durchschnitt haben, einen centralen oder subcentralen Sipho und eine einfache Mündung besitzen, wie z. B. ©. regularis. . Gonioceras nennt J. Hall (Palaeont. of New York 1848. p. 54. yorios Winkel, z£o@s Horn) solche Orthoceratiten, bei denen das Gehäuse stark zusammengedrückt ist, so dass der Querschnitt eine ziemlich lang gezogene Ellipse mit ziemlich scharfen Winkeln ist; der Sipho ist ventral; die Scheidewände haben stark gebogene Ränder. — Eine Art aus der Silurischen Formation von New-Vork. . Mellea, Fisch. v. Waldh. (1829 Bull. Soc, Mosc. I. p. 325, zu Elıren des Jac. von Melle, Verf. der comment. de lapidibus figuratis agri Lubecensis 1720, fehlerhaft Melia geschrieben; und ohne Noth später Sannionites Oryctogr. de Moscou p. 125, und Thoracoceras 1844 Bull. Moscou p. 755 genannt), von Orthoceras durch eine zweite kalkige Schalenschicht, welche die® eigentliche Schale nach aussen umgibt, und durch den am Rande stehenden Sipho verschieden , welcher wegen die- ser Lage nicht vollständig von den Scheidewänden umfasst werden kann. Fischer zählt 12 Arten auf, darunter Orth. trochleare Hising. — Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass alle Orthoceratiten eine doppelte Schale besitzen, von de- nen nur die äussere leichter zerstörbar ist, als die innere; so dass also Mellea sich lediglich durch die randliche, anch bei andern Arten beobachtete Lage des Sipho un- terscheiden würde. — Hormoceras Stokes 1637. Geol. Trans, 2d ser. vol. V. p. 709, 6ouos Schnur, z£ges Horn, fehlerhaft Ormoceras geschrieben und Conotubularia Troost (1838 Mem. Soc. geol. France IH. p. 88 conus Kegel, tu- bulus Röhre) sollen nach einigen Paläontologen mit Mellea identisch sein. — Huronia Stokes 1837 Geol. Trans. 2d ser. V. p. 705. beruht, wie Stokes selbst wegen des Vor- kommens am Huronen See später berichtigt hat, auf Frag- menten des Sipho von Hormoceras. 4. Endoceras J. Hall (1848 Palaeont. of New-York p. 58. Erdor innen, z&o«s Horn) nennt Hall diejenigen Arten Orthoceras, welche einen weiten, meist seitlichen oder excentrischen Sipho haben, wel- cher anf seiner äusseren Fläche in Folge der schiefen Stel- lung der Scheidewände spiralformig gefurcht zu sein scheint, während darin vier bis fünf, bisweilen sogar noch mehr Röh- ren stecken, — Nach Hall würde Actinoceras Castelnau (@xrıs, vos Strahl; z&o«@s Horn) hiermit identisch sein, und td w 113 das Vorkommen der Strahlen, durch welche Aectinoeeras charakterisirt ist, anf einem Irrtham beruhen. Mehrere Ar- ten kommen in der Silurischen Formation Nordamerikas vor. 5. Cameroceras Conrad (1842 Journ. Acad. nat. sc. Philad. VIN. p. 267. ca- mera Kammer, z£o«s Horn) wird a.a. 0. also charakterisirt: „Schale grade; derSipho am Rande, eine longitudinale Schei- dewand, welche eine Rolle oder Involution mit dem Rande der Röhre bilden.“ Hall glaubt, dass die Annahme dieses longitudinalen Septums auf einem Irrthum beruhe, will aber das Genus doch wegen der Eigenthümlichkeit seines Sipho’s beibehalten, welcher zwischen den Scheidewänden zusammen- gezogen, und an der Verbindung mit denselben schief gerin- gelt ist. — Eine Art aus der Silurischen Formation der Ver- einigten Staaten. 6. Conoceras Bronn. (1837 Lethaea geogn. 98. zwros Kegel, »£o«s Horn) Schale kegelförmig, kurz, grade, mit abgerundeter Spitze; Scheidewände sehr dicht beisammen, von der Spitze aus concay (im Gegensatz der Orthoceratiten) ; Sipho unbekannt. Dies Genus findet sich im Uebergangskalk der Vereinigten Staaten. 7. Bactrites Sandberger (1851. Versteiner. rhein. Schichtensyst. 298.— Steno- ceras d’Orbigny, Pal. stratogr. 1851. I.) begreift 2 Ortho- ceratilen mit deutlichem Rückenlappen, Ungenügend beschrieben aber vielleicht zu Orthoceras gehörig sind: Sidemina (Etymol.?) de Castelnau 1843 Systöme Silur. Amer. sept. p. 33. l. > f. 1., so wie Neilimenia (Etymol.?) desselben, ebendaselbst p. 33. 1. 10. 1.4, Bemerkung. Mit den Orthoceratiten Breyn’s darf man ja nicht das Geschlecht Orthocera Lamk. hist. nat. anim. sans vert. VII. p. 593 ver- wechseln, welches zu den Rhizopoden gehört, und nicht von Nodosaria zu trennen ist, so wenig wie die Orthoceratiten von Picot de la -Peyrouse, welche Hippuriten sind. 10. Trochöceras Barraxpe, tooyos Kreisel, z£oes Horn. Trochoceras Barrande 1847 Wiener Mittheil. III. p. 264. Das Gehäuse ıst vielkammerig, und unsymmetrisch, schnecken- artig aufgerollt, wie Turrilites unter den Ammonitaceen ; die Scheide- wände sind aber einfach wie bei Nautilus oder Orthocera. Eine genauere Beschreibung fehlt noch. Nach Barrande kommen zwölf Ar- ten im oberen silurischen System Böhmens vor. Ganz zweifelhafte Geschlechter sind Microceras J. Hall (Sillim. Journ. XLVI. p. 292. wızoos klein, z&£o«s Horn), welches nach Hall sich Con- rad’s Oyrtolites nähert; und Cycelora J. Hall (zUx)05 Kreis) ebendaselbst, beide aus den Mergeln des silurischen Systems von Cineinnati. Beide sind viel- leicht nicht von Spirorbis verschieden. Das Genus COyrtolites Conrad (zuoros gebogen) ist mir unbekannt. Das Genus Ophileta Vanuxem (1843? Geol. Rep. p.36. öyıs Schlange, &iAntos gewunden), also charakterisirt: ‚‚scheibenförmig, mit zahlreichen schlanken Windungen,‘‘ welches zwei Arten aus dem Silurischen Gebirgssystem der Ver- einigten Staaten enthält, ist, wie Hall vermuthet, nicht von Euomphalus ver- schieden, während andere glauben , Ophileta könne nicht von Spirorbis ge- trennt werden, Ebenso verhält es sich mit Trocholites, welchen d’Orbigny für einige Clymenien in Anwendung bringt, - Philippi, Conchyliologie, Io) 114 Zweite Familie. Ammonitacea, Ammonitaceen. Der Sipho des Gehäuses liegt stets auf dem Rü- cken der Windungen; die Scheidewände sind (mei- stens) so vielfach hin und her gebogen, dass sie auf der innern Seite des Gehäuses oder auf der Oberfläche der Kerne der Versteinerungen farrnkrautähnliche Zeichnungen hervorbringen. Man kennt aus dieser Familie nur fossile Arten, und kommen dieselben in allen Formationen, mit Ausnahme der jüngsten, der Ter- tiärformation vor. Im Uebergangsgebirge zählt man schon 100 Ar- ten, welche sich als Goniatiten durch die wenigen, einfachen Bie- gungen der Scheidewände an die Nautilaceer innig anschliessen); ın der Juraformation, und in der Kreideformation erreichen die Ammo- nitaceen einen überaus grossen Reichthum verschiedener Geschlechter und Arten, und erscheint es daher um so wunderbarer, dass man keine einzige Art mehr im Tertiärgebirge oder in der lebenden Schö- pfung antrifft. Häufig hat man in der Endkammer der Ammonitaceen, namentlich von Ammonites und Scaphites Körper gefunden, welche man geglaubt hat, für Deckel derselben ansprechen zu können. So fand Strickland in der End- kammer eines neuen Ammoniten, welcher dem A. Turneri verwandt ist, ei- nen dünnen, einem kalkigen Deckel ähnlichen Körper, der auf der innern Seite schwarz und concentrisch gestreift, auf der äusseren Seite dagegen strahlig gestreift ist; in einem Liaskalk in Warwickshire dünne, beinahe hornarlige Körper von ähnlicher Beschaffenheit, die er geneigt ist für Deckel von Am- monites planorbis und ähnlichen Arten zu halten. Noch häufiger hat man in der leizten Kammer von Ammoniten die sonderbaren Körper gefunden, welche die ältern Paläontologen Trigonellites, Tellinites, Germar Lepadites, Bourdet 1822 (Notice sur des foss. incon.) aber Ichthyosiayones (?y405 Fisch, o1«yw) nannten, die aber unter dem Namen Aptychus v. Meyer (1831 Act. Acad. Leop. Carol. Nat. Cur. XV. 2. p. 125. & privativum, zzuyn Falte) bekannter geworden sind. Es sind zwei symmetrische, ungefähr dreieckige, kaum gewölbte Platten, welche zusammenhängen, ohne durch ein Schloss ver- bunden zu sein; die inwendige, concavere Seite besitzt einen Schalenüberzug mit Anwachsstreifen, die äussere Schicht ist dagegen aus Röhrchen zusam- mengesetzt. Voltz erwähnt fünf Arten, welche hornartig, elastisch und unge- theilt sind, sämmtlich im Lias und unteren Oolith vorkommen, und ebenfalls öfters im Innern der Ammoniten gefunden worden, also wohl identisch mit den von Strickland in England angetroffenen Körpern sind. Nach Quenstedt ist jedoch die kalkige Schicht dieser hornigen Aptychen zufällig zerstört und ursprünglich vorhanden gewesen, Nach Burmeister haben die zusammen- klappbaren Aptychus-Schalen im Mantel der Ammoniten an der Bauchseite auf den Kiemen gelegen, dieselben beschützt, und die beim Athmen sich öffnende und schliessende Bewegung des Mantels gestattet und unterstützt. Man findet indessen sehr häufig Schichten mit zahlreichen Ammoniten ohne alle Spur von Aptychus, und wenn diese räthselhaften Bildungen wirklich Ammonitendeckel wären, so müsste man wenigstens annehmen, dass nur einige Arten oder Ah- theilungen von Ammoniten gedeckelt, andre dagegen deckellos gewesen sind, eine Annahme, welche nicht unmöglich ist. Noch Andere halten die Aptychen für innere Schalen vom Acetabuliferen, 1. Ammonites. Ammonites Breyn (1732 Dissert. de Polythal.) Cornu Ammonis nach Ju- piter Ammon, 115 Das Gehäuse ist regelmässig scheibenförmig, meist etwas zusammengedrückt und genabelt, mit engerem oder weiteren Nabel, durch wellenförmige, am Rande mehr oder weniger ausge- zackte Scheidewände in zahlreiche Kammern getheilt; der Sipho ist dorsal. Das Thier hat nur die letzten zwei Drittheile des letzten Umganges bewohnt, und daher die Mündung selten erhalten ist, in- dem wegen des Mangels der Scheidewände das Gehäuse fast immer zusammengebrochen ist. Bei den sehr seltenen Exemplaren, wo sie voll- ständig erhalten angetroffen ward, ist sie meist den Wachsthumsstrei- fen entsprechend gerandet, zuweilen aber auch etwas zusammengezo- sen, der Rand durch einen regelmässigen, symmetrischen Wulst ver- diekt, oder seitlich geöhrt, seltener ausgebuchtet. Es lassen sich ziemlich scharf zwei Subgenera abtrennen; die jedoch nicht von allen Paläontologen anerkannt werden. l. Goniatites*) De Haan (1825 Monogr. Ammonit. etc. specim. 39. yord« Winkel). Das Gehäuse ist regelmässig, scheibenförmig, der enge Sipho liegt nicht am Bauch, sondern oben in der Rückenwand der Umgänge selbst, weshalb der Rückenlappen mitten auf dem Rücken gewöhnlich wieder durch einen kleinen Sattel getheilt erscheint, uud dıe auf dem Rücken vorwärts ziehende Zuwachsstreifung in dessen Mille wieder etwas nach hinten bogenförmig zurückweicht; die Lappen und Sättel sind schwach gebogen, zungenförmig oder spitz, und beide immer ungezähnt. Man kennt weit über 100 Arten, die den verschiedenen Abtheilungen des Uebergangsgebirges angehören, in welchem die Ammoniten mit aus- gezackten Loben ganz fehlen. (Die Clymenien unterscheiden sich, ab- gesehen von der ganz andern Lage des Sipho’s, durch den Mangel des hervorspringenden Dorsallobus). 2. Ceratites de Haan (1825 Monogr. Ammonit. etc. specim. p. 39. zeo«s Horn). Das Gehäuse ist regelmässig, scheibenförmig, vıelkammerig; die Scheidewände sind am Rande stark bognig, die Sättel ganz, die Lappen gezähnelt, mit einem bis fünf Zähnen; der Sipho ist nicht hinreichend bekannt. Man kennt über zwanzig Arten, aus dem Muschelkalk und den alpinen Bildungen, von denen ©. nodosus (Ammonites nodosus Bry.) sehr be- kannt ist. 3. Ammonites im engern Sinne. Die Scheidewände sind nicht bloss ziekzack- förmig gebogen und in Lappen und Sättel getheilt; sondern Lappen und Sättel sind wieder farrnkrautartig eingeschnitten. — Die Oberfläche ist fast ohne Ausnahme mit mannigfaltig gestalteten ra- dialen Rippen geziert, welche einfach, ästig, knotig u. s. w. sind; der Rücken ist stumpf oder gekielt. Bei jungen Individuen sind alle Zeichnungen der Ober- Näche schärfer; je mehr Umgänge sie bekommen, desto Nächer und stum- pfer werden ihre Knoten und Rippen, desto schmäler auch ihr Rücken, desto schärfer und höher ihr Kiel. Bei den radial gerippten Arten sind die Rippen eines jeden folgenden Umganges bis zu einem gewissen Alter zahlreicher als auf dem nächst vorhergehenden kleineren. Dagegen rücken die Scheidewände immer näher zusammen; die letzten zwei Drittel Umgänge aber sind immer völlig leer von ihnen, weshalb sie leicht zusammenbrechen und selten erhalten gefunden werden. Ist Letzteres aber dennoch der Fall, so sieht man die natürliche Mündung der Schale mit mannigfach gestalteten Verdickungen,, Za- cken u. dergl. versehn. *) Für diesen Namen bringt d’Orbigny (Pal. stratogr.I.) neuerdings den Mont- fort'schen Namen Aganides in Anwendung, den er früher für die Clymenien gebrauchte und der nach Montfort's Beschreibung und Abbildung keine zuverlässige Deutung ge- stattet, also auch ganz unterdrückt werden muss. 8 * 116 L. von Buch und d’Orbigny ordnen die Ammoniten, deren Zahl weit über 300 beträgt, und die zu den wichtigsten Versteinerungen der Secundärlorma- tion gehören, in folgende Familien : A. Arietes. Der Rücken breit jedoch gekielt; Seiten mit fast graden, starken, entfernt stehenden, einfachen, und am Rücken vor Erreichung des Kieles plötzlich und meist mit einer Verdickung aufhörenden Radialrippen. Der Seitensattel der Nähte ragt doppelt so hoch hervor als der Rücken oder Bauchsattel; der obere Seitenlappen senkt sich nur halb so tief herab, als der Rückenlappen. — Die Arten finden sich fast ohne Aus- nahmen im untern Lias. B. Falciferi. Der Rücken meistens schmal: die Seitenfllächen der Umgänge in einen scharfen , oft nicht weiter begränzten oder gegen dieselben abge- setzten, ungekerbten Kiel zusammenlaufend; gegen den Nabel hin aber mittelst einer fast rechtwinkligen Kante treppenartig absetzend; die Ober- fläche mit zahlreichen , schwächeren, oft büschelweisen und diehotomen sichelförmig gestalteten Falten, deren Ende vorwärts und bis zu dem Kiel geht, Die Sättel der Nähte liegen alle in gleicher Linie, ebenso die kleinen Zähne auf dem Rücken der einzelnen Sättel unter sich, und die Lappen, zu welchen die Seiten der ersten senkrecht abfallen,; nur die zum Rückenlappen gehende Seite ist schief; der Rückensattel ist gewöhn- lich doppelt so breit als der obere Seitenlappen; Rückenlappen minder tief als die andern ; seine Arme etwas schief auseinander gehend. — Die Arten kommen grösstentheils im Lias, und zwar hauptsächlich in den obern Gliedern vor, gehen aber auch bis in den Coralrag fort. C. Amalthei. Rücken meist scharf, gekielt; Kiel abgesetzt oder nicht, stets gekerbt, da die nicht sichelförmigen, oft bewehrten, radialen Rip- pen über denselben fortlaufen; Umgänge stark umschliessend. Nähte mit Hülfslappen; alle Lappen und Sättel mehrfach tief getheilt. Einige Arten haben einen undeutlich gekerbten Kiel, bei andern sind nur so viel Kerben als Rippen durch die sie entstehen, bei noch andern viel mehr. — Die Arten finden sich im Lias und im Jura. D. Capricorni. Rücken breit, ungekielt; radiale Rippen einfach, unbewehrt, grade, meistens stark, in gleicher Dicke fortlaufend, und von beiden Seiten über dem Rücken zusammenkommend ; Umgänge wenig oder nicht umschliessend. — Die Nähte haben senkrechte Dorsallappen und Seiten- lappen; wie bei den Amaltheen beschaffen, weniger tief als breit und ofl an der Basis breiter als an ihrer Mündung. — Die Arten kommen nur im Lias vor, E. Planulati. Rücken und Seiten zugerundet und ungekielt; Umgänge wenig umschliessend, und meist zusammengedrückt; Radialfalten in der Hälfte ihrer Höhe ein-, zwei- und mehrmals zweitheilig, über den Rücken ohne Kiel von beiden Seiten zusammenlaufend, ohne Knoten an den Theilungs- punkten. Nähte sehr ausgezeichnet: der obere Seiten-Lappen doppelt so tief als breit, der untere viel kleiner; unter ihm nimmt die Naht mit noch zwei bis drei Hülfs-Lappen eine schiefe Richtung nach hinten an, so dass die Hülfslappen nicht parallel zu jenen, sondern mit ihrer Spitze schief gegen dieselben, und mit ihrer Mündung weiter hinten stehen als der untere Seitenlappen. — Sie finden sich schon im Lias, häufiger in den Oolithen, und sehr sparsam in der Kreide, F. Dorsati. Umgänge wenig umfassend. Rücken breit, ungekielt, oft fast recht- winklig zu den noch breiteren Seiten, welche mit einfachen Radial- Rippen bedeckt. Diese theilen sich nahe am Rücken gabelförmig, bilden meistens im Winkel der Gabel einen Knoten, und setzen dann über den Rücken fort. Die schiefen Hülfslappen der Plannlaten finden sich nur noch bei einigen Arten. (Es gibt Mittelformen zwischen beiden Familien. — Die Dorsaten finden sich im Lias.) G. Coronariü. Rücken ungekielt, breiter als die Seiten, fast Nach ; die Seiten bedeckt mit Strahlenrippen, welche auf der Kante zwischen Seiten und 117 Rücken je einen spitzen Knoten bilden, und sich von diesem Punkte aus sogleich in zwei bis fünf Aeste theilen, und in grader Richtung über den Rücken hin mit denen der entgegengesetzten Seite zusammenlaufen ; Nabel tief. Nähte: der obere Seitenlappen stets über, der untere unter der Knotenreihe, wodurch sich diese Arten von ähnlichen sehr scharf un- terscheiden ; Rückenlappen länger als der obere Seitenlappen ; die Hülfs- lappen manchmal noch wie bei den Planulaten. — Diese Arten sind mit wenigen Ausnahmen auf die Oolithe beschränkt. H. Macrocephali. Die Umgänge nehmen ausserordentlich schnell zu, besonders in die Breite, wie bei den Coronarien, daher der Rücken ungekielt, breit, die Seiten schmal, der Nabel tief und steil ist; die Rippen pflegen wie bei jenen zu sein. Aber zum Unterschied von den Coronarien steht der untere Seitenlappen stets über der Seitenkante ; der sehr grosse Bauchlappen hat noch zwei grosse abstehende Arme, und ausser diesen stehen auf der Bauchfläche noch jederseits ein Hülfslappen einem andern auf der Nabelfläche entgegen. — Die Arten finden sich in den Oolithen und in der Kreide. I. Armati. Mehrere oder nur eine Reihe spitzer Knoten oder Stacheln ziehen längs der Seiten hin, seltener auch Querreihen bildend ; der flache, unge- kielte Rücken ist oft breiter als die Seiten und mit ihnen durch eine rechtwinklige Kante verbunden, auf welcher die obere Knotenreihe steht, zwischen welcher und der folgenden (sofern sie nicht fehlt) sich der obere Seitenlappen einsenkt. HRückenlappen etwas tiefer als der obere Seitenlappen, und dieser oft dreimal so tiel als breit; Rückensattel immer sehr breit, immer doppelt so breit als der obere Seitenlappen, oben ganz flach und in der Mitte zweitheilig durch einen Secundär-Lappen, der so gross wie der (kleine) untere Seitenlappen ist. Diese scharf bezeich- nete Familie bietet im Lias nur eine Art, eine oder die andere in den Oolithen. K. Dentati. Rücken Nach oder vertieft, schmal und ungekielt; an die grossen und fast parallelen Seitenflächen mittelst je einer rechtwinkligen gezähn- ten Kante angrenzend , deren Zähne von den Radien der Seitenfläche oft unabhängig (minder zahlreich) sind. Diese zeigen nämlich feine Radial- rippen,, welche in ihrer Mitte gegabelt und an diesen Theilungspunkten mitten auf der Fläche öfters mit je einem kleinen Knötchen besetzt sind. Zum Unterschied von der vorigen Familie ist der Rückenlappen viel we- niger tief als der obere Seitenlappen. — Die zierlichen Arten dieser Familie gehören dem Oxfordthon und den höhern Oolithen an, doch fin- den sich auch Arten in der Kreide, namentlich Ornaten., Früher unterschied L. v. Buch noch die Familie der Ornati, hat sie aber später mit den Dentaten vereinigt. L. Flewwosi. Rücken noch schmal, und von beiden Seiten durch eine knotig gezähnte Kante eingefasst, wie vorhin, aber etwas gewölbt, und in sei- ner Mitte (wenigstens in der Jugend) mit einer Knotenreihe — einem gekörnelten Kiele -— besetzt. Radialrippen gewöhnlich schon unter der Hälfte unmittelbar oder aus einem länglichen Knoten gegabelt, und die Gabel nach dem Rücken hin stark vorgebogen (etwas sichelförmig). Rü- ckenlappen viel kürzer als der obere Seitenlappen. — In den obersten Juraschichten bis in die Kreide. M. Fimbriati. Die Umgänge drehrund oder nur leicht comprimirt, sich nur berührend und gar nicht involut oder nur sehr wenig umfassend ; Rip- pen fein und ringförmig, in grössern Abständen einzelne verdickt; Naht- linie ohne Hülfslappen, Lappen und Sättel paarig getheilt, am Grunde schmal, am Ende breit, Rückenlappen oft verlängert und der Bauchlappen breit. Arten vom obern Lias bis in die untere Kreide verbreitet. N. Heterophylli. Gehäuse comprimirt, Umgänge mit flachen Seiten und gerun- delem schmalem Rücken, sehr involut oder mit ganz geschlossenem Na- bel; Oberfläche glatt oder fein gestreift; Nähtlinie vielfach und sehr re- 118 gelmässig getbeilt, mit zahlreichen Huülfslappen, Lappen sehr langspitzig, ' Sättel breitblättrig, Rückenlappen kürzer als der obere Seitenlappen. Ar- ten vom obern Lias bis in die Kreide, 0. Clypeiformes. Gehäuse völlig comprimirt, Rücken sehr scharf ohne abge- setzten Kiel; Seiten glatt oder mit schwachen Sichelfalten; Nahtlinie viel- lappig, Lappen und Sättel breit und kurz, Hülfslappen zahlreich. Arten im Jura und der Kreide. P. Ligati. Gehäuse comprimirt, meist glatt, Umgänge mit periodischen Ein- schnürungen, Rücken gewölbt; Nahtlinie mit unpaar getheilten Lappen und paarig gelheilten Sätteln, Hülfslappen schief. Arten meist in der untern. Kreide. 0. Anyulicostati. Umgänge fast rund mit leichten Höckern am Rücken, der schmäler als die Seiten ist; starke Rippen auf den Seiten und über den Rücken gehend, Nahtlinie mit unpaar getheilten Lappen und oft paarig gelheilten Sätteln. Arten nur in der Kreide. R. Cristati. Gehäuse comprimirt mit gekrümmten und sich theilenden mehr- fache Höckerreihen tragenden Rippen. Rücken mit hervorstehendem Si- phonalkiel; Lappen unpaar,, Sättel paarig getheilt. Arten in der Kreide, Orbulites Lau. (1801. Syst. des anim. s. vert. VII. 642) begreift (die Ammoniten , bei denen die letzte Windung alle übrigen einschliesstz; das Geschlecht Ammonoceratites Lauk. (1912 Extrait du cours etc.) beruht auf einem beschädigten Bruchstück von Ammonites fimbriatus. — Globites nannte de Haan 1825 Monogr. Ammonit,. etc. spec. die beinahe kugeligen , und Pla- nites (ebendaselbst) die zusammengedrückten Ammonitenarten, welche alle Windungen sehen lassen. 2. Scaphites Parkınson. ozcyn, ein Nachen. Scaphites Parkins. 1811 Organic Remains II. tab. 10. Das Gehäuse ist vielkammerig, symmetrisch, eilörmig; es be- ginnt mit einer vollkommenen Spirale, deren Windungen sich berüh- ren, meist aber sich weit umfassen; die letzte Windung löst sich von der Spira ab, geht gerade aus, und krümmt sich dann zurück, so dass die Mündung der Spira gegenüber zu stehen kommt ; dieselbe ist ganz, zusammengezogen, und durch einen inneren Mundsaum noch mehr verengert; die Scheidewände sind wie bei Ammonites beschal- fen, und die symmetrischen Loben aus paarigen Theilen gebildet. Man kennt erst wenige Arten, welche sämmtlich der Kreide- formatıon angehören. 3. Crioceras Leveırnk. zoios Widder, z£o«s Horn, Crioceras Leveill& 1836 Mem. Soc. geol. de France vol. I. p. 313. — Tropaeum Sow. 1837 Proceed. Lond. geol. Soc. I. p. 535. (roon«tor Sie- geszeichen.) Das Gehäuse ist vielkammerig, scheibenförmig, symmetrisch ; die Spira ist in jedem Alter regelmässig, die Windungen frei, berüh- ren sich nicht; die letzte Kammer nimmt etwa zwei Drittheile der letzten Windung ein; die Scheidewände sind, wie bei Ammonites, regelmässig in sechs ausgezackte Loben aber ohne Hülfslappen ge- theilt; der Sipho ist dorsal, zusammenhängend. Man kennt mehrere Arten sämmtlich aus der unteren Kreide, 119 Dieses Geschlecht entspricht genau dem Geschlecht Gyroceres unter den Nautilaceen. 4. Ancylöceras d’Orsıcny. ayzulos krumm, z£oes Horn. Ancyloceras d’Orb. 1840 Paleont. Franc., Terr. Cret. I. p. 491. Das Gehäuse ist vielkammerig, spiral, in derselben Ebene aufgerollt, zuletzt nach Art eines Krummstabes verlängert; die Win- dungen der Spira berühren sich nicht; der gerade Theil des Gehäu- ses ist ohne Scheidewände; diese sind ım Allgemeinen wie bei Am- monites mit sechs sehr ungleichen Loben, die aus sehr verlängerten, unpaaren Theilen bestehen; der Sipho ist zusammenhängend , dorsal. Man kennt schon mehr denn 20 Arten aus dem Jura und der untern Kreide. Von Crioceras und Toxoceras unterscheidet sich Ancyloceras durch die krummstabarlige Gestalt; von Scaphites durch die getrennten Windungen der Spira; von Hamites, Scaphites und Baculites durch die aus unpaaren Thei- len gebildeten Loben. — Ancylocer«s entspricht dem Geschlecht Lituites unter den Nautilaceen. 5. Hamites Parkınson. hamus, Haken. Hamites Parkins. 1811 Organic Remains Il. p. 10. Das Gehäuse ist vielkammerig, in derselben Ebene aufgewun- den, unregelmässig spiralförmig; die Spira ist nämlich elliptisch, an den beiden Enden stark gebogen, dazwischen gerade oder schwach gekrümmt; die Windungen berühren sich niemals; die Scheidewände sind symmetrisch, und bestehen aus sechs sehr ungleichen Loben, von denen der obere Seitenlobus immer aus paarigen Theilen be- steht; der Dorsallobus ist sehr kurz. Man kennt viele Arten, die sämmtlich in der Kreide vorkommen. Vollständige Exemplare sind an ihrer Gestalt sehr leicht zu erkennen; Bruchstücke kann man mit Crioceras, Ancyloceras und Ptychoceras ver- wechseln; bei Orioceras und Ancyloceras besteht aber der Seitenlobus aus unpaaren Theilen; bei Ptychoceras ist der Dorsallobus lang. 6. Ptychöceras d’Orsıcnv. aruyn Falte, z£oa@s Horn. Ptychoceras d’Orb. 1840 Paleont. Franc. Terr. Cretac. I. p. 954. Das Gehäuse vielkammerig, drehrund oder zusammeugedrückt, nicht spiral, gegen sich selbst zurückgeschlagen, so dass der letzte Theil mit dem vorhergehenden der ganzen Länge nach verwachsen ist; die Scheidewände sind symmetrisch, mit sechs wenig ungleichen Loben, von denen der obere Seitenlobus paarige Theile zeigt, und der Dorsallobus der längste ist; der Sipho ist zusammen- hängend, dorsal. d’Orbigny beschreibt sieben Arten aus dem Neocomien des Dept. des Basses Alpes. 120 Ein vollständiges Gehäuse ist sehr leicht an seiner monströsen Gestalt zu erkennen; Bruchstücke kann man für Hamiten halten, von denen sie sich indessen durch den langen Dorsallobus unterscheiden. — Unter den Nan- tilaceen entspricht diesem Geschlecht Ascoceras BarkanDe. 7. Toxoceras d’Onsıcay. 1o£oy Bogen, z£p«s Horn. Toxoceras d’Orb. 1840 Palsont. Frang. Terr. Cretac. I. p. 472. Das Gehäuse ist vielkammerig, in Gestalt eines Bogens ge- krümmt, der niemals eine volle Windung beschreibt; die letzte Kam- mer nimmt einen sehr grossen Raum ein; die Mündung ist sehr we- nig schief; die Scheidewände sind symmetrisch mit sechs Loben; der Sipho zusammenhängend, dorsal. Man kennt bereits mehrere Arten aus der untern Kreidefor- matıon. Toxoceras ist unter den Ammonilaceen, was Cyrtoceras unter den Nautilaceen ist. 8. Baculites Lanancr. baculus, ein Stab. Baculites Lamk. Mem. Soc. d’hist. nat. de Paris 1799, Das Gehäuse ist vielkammerig, verlängert conisch, grade dreh- rund oder zusammengedrückt; die Scheidewände sind gelappt, ähn- lich wie bei Ammonites; die letzte Kammer ist gross, und hat wahr- scheinlich das ganze Thier umfasst. Man kennt mehrere Arten, sämmtlich aus der oberen Kreide. Es bedarf wohl keiner besondern Erwähnung. dass dieses Geschlecht sich zu Ammonites wie Orthoceras zu Nautilus verhält. — Rhabdites (ö«ßdos Stab) de Haan (1825 Monogr. Ammon, etc. specim,) begreift einen Bacu- liten und Ichthyosarkolithen, 9. Turrilites D. Monxtronr. Turris, Thurm. Turrilites D. Montfort 1799. Journ. de Phys. 143. Das Gehäuse ist vielkammerig, schneckenförmig eingerollt, ge- nabelt, rechts oder links gewunden; die Windungen berühren einander; dieMündung ist ganz, mit wulstigen Rändern, oder vorn mit einem kapuzenförmigen Vorsprung versehen; der Sipho zusammen- hängend, entweder auf dem Rücken der Windungen, oder am Grunde derselben, nahe an der Naht gelegen; die Scheidewände haben sechs Loben ; der Dorsallobus ist der längste. Die Turrilites-Arten finden sich sämmtlich in der Kreide, und beschreibt d’Orbigny allein aus Frankreich 23 Arten, Bei einigen Arten löst sich die Wohnkammer von der Spirale ab und diese hat d’Orbigny (Pal. stratogr. 1851, 11.) zum Typus der Gattung Heteroceras erhoben, 121 10. Helicöceras d’Orsıcny. &)1£ schneckenartig gewunden, z£o«s Horn. Helicoceras d’Orb. 1840. Paleont. franc. Terr. eret. I. p. bll. Das Gehäuse ist vielkammerig, spiral, schneckenartig ein- gerollt, rechts oder links gewunden; die einzelnen Windungen sind vollständig von einander getrennt; die Mündung ist ganz, oval; die Scheidewände sind wie bei Turrilites beschaflen ; der Sipho liegt oben. d’Orbigny beschreibt zwei Arten aus dem oberen Gault Frank- reichs. Anhang. Man findet unter den Versteinerungen Körper, welche man für Schnäbel von Cephalopoden halten muss; man kann indessen nicht angeben, welchem Geschlecht oder gar welcher Art von Gehäusen sie zugehört haben mögen. Man hat daraus die beiden Geschlechter Conchorrhynchus und Rhyncholithes gemacht. 1. Gonchorrhynchus Braivirze. #0yzn Schale, öuygos Schnabel. Conchorrhynchus Blainv. 1827. Mem. Belemn. p. 115. Die Kiefer sind dreieckig, breit; der obere? ist vorn kantig, convex, aussen kantig, mit strahlenartigen Rippen, drei in der Mitte, drei seitlich; die innere Seite ist concav; die Zahnkante mit regel- mässigen Hervorragungen und Vertiefungen versehn; — der untere Kiefer hat ebenfalls strahlenartige Rippen und vorn eine Kapuze; das vordere Ende ist stumpf, und der Zahntheil hat starke Facetten. Es sind drei Arten bekannt, sämmtlich aus dem Muschelkalk. 2. Rhyncholithes Favre Bısvrr. öuyyos Schnabel, Al9os Stein. Rhymncholithes Faure Bigu. 1819. Belemnites 58. — Rhynchoteuthis d’Orb. 1847 Moll. viv. et foss. I. p. 993. (öuyyos und revis Kalmar, daher Teu- torrhynchus zu schreiben, nicht umgekehrt.) Die Kiefer sind flach gedrückt, dreieckig oder verlängert, brei- ter als diek; oben kantig, glatt, convex, vorn zugespitzt, hinten breit, in zwei flügelartige Fortsätze auslaufend. Es werden 11 Arten angegeben aus dem Jura und der älteren Kreide. Anmerkung. Es gibt eine Unzahl kleiner, oft mikroskopischer Gehäuse, welche aus vielen Kammern bestehen, die nur durch feine Löcher sich nach aussen öfl- nen und mit einander communieiren. Man hat dieselben lange Zeit für Ce- phalopoden gehalten, und mit den Ammonitaceen und Nantilaceen zusammen- gestellt, man weiss aber jetzt, besonders seit den Entdeckungen von Dujardin, dass diese Geschöpfe nicht die entfernteste Aehnlichkeit mit den Cephalopo- ‚len haben, ja gar keine Mollusken sind, sondern eher zu den Infusionsthier- 122 chen gerechnet werden müssen. Dujardin hat ihnen den Namen Rhizopo- den beigelegt, und d’Orbigny, welcher sich vorzugsweise mit Fesstellung der Genera und Species derselben beschäftigt hat, nennt sie Foraminiferen. Zweite Klasse. Gaströpoda Cvvirr, Bauchfüsser, Schnecken. Die Gastropoden, Bauchfüsser, Sohlenschnecken, Schnecken sind die zahlreichste Abtheilung der Mollusken. Sie bewegen sich in der Regel vermittelst einer fleischigen, unter dem Bauche befindlichen Scheibe, des Fusses, (daher ihr Name von YyaoTno, YaorooS Bauch und zzovg, Fuss*), welche aber biswei- len die Gestalt einer blossen Furche (bei Sceyllaea), oder einer senk- rechten Flosse, (bei den Heteropoden) annimmt, und in letzterem Falle nur zum Schwimmen dient, selten ganz fehlt, (wie bei Phyl. lirrhoö, Sagitta). Auf dem Rücken finden wir mit seltenen Aus- nahmen einen Mantel, welcher mehr oder weniger ausgedehnt ist, und bei den meisten Geschlechtern eine Schale hervorbringt; er fehlt nur in seltenen Fällen ganz z. B. bei Pterotrachaea, bisweilen ist er sehr rudimentär wie bei Limax. Der Kopf ist stets deutlich zu unterscheiden, und trägt 2 bis 6 Fühler, welche oberhalb des Mundes, niemals kreisförmig um denselben herumstehen, und nur sel- ten fehlen (bei Pterotrachaea, Amphibola, Assominca, Bulla). Die Augen sind mehrentheils klein, (am grössten und vollkommensten bei Strombus), und sitzen bald unmittelbar am Kopfe, (Amphibola, Pterotrachaea), ball auf besondern Stelen (Trochus), bald am Grunde der Fühler (Paludina), bald in der Mitte derselben (Conus), bald am Ende (Helix). Als Gehörorgan muss man zwei mit ei- ner Flüssigkeit, in welcher zahlreiche kleine Gehörsteinchen schwe- ben, erfüllte Blase betrachten, welche unmittelbar auf der hintern Wölbung des vordern Ganglienpaares der unteren Gentralnervenpor- ion aufsitzen, (z. B. bei unsern Land- und Süsswasser-Schnecken), oder durch einen ziemlich langen Nerven mit dem Kopfganglion ın Verbindung stehen, (bei Ptlerotrachaea und Carinaria). Das Ge- ruchsorgan, welches wenigstens einige von ihnen zu besitzen scheı- nen, ist unbekannt **). Die Athemwerkzeuge zeigen sehr grosse Verschiedenheiten. Einige Schnecken athmen die Luft unmittelbar in Höhlungen, deren Wände mit einem Gefässnetz ausgekleidet sind (so unsere Landschne- cken); andre atımen die dem Wasser beigemischte Luft durch Kie- men (die meisten Seeschnecken); noch andre scheinen gar keine *) Die Schreibart : Gasteropoda mit einem e ist fehlerhaft. **) cf. Moquin-Tandon. Journ. de Conchyl, I. p. 151. und Ann. sc. nat, 1851. XV. 151. 123 besondere Athemwerkzeuge zu besitzen. Immer haben die Schnecken nur ein Aortenherz zwischen der Lungenvene und der Aorta, und besteht dieses ohne Ausnahme aus einer Kammer und einer Vorkam- mer; es liegt stets auf der den Fortpflanzungsorganen entgegenge- setzten Seile, selten in der Mittellinie des Körpers, wie bei Doris. Der Blutumlauf ist sehr häufig unvollkommen, indem sich die Aorta in eine ollne Lücke ergiesst, welche die sämmtlichen im Kopftheil enthaltenen Organe umgibt, während die Bauchhöhle einen venösen Sinus bildet, in welchem die Baucheingeweide vom Venenblut frei um- spült werden. Auch die Verdauungsorgane zeigen mancherlei Verschie- denheiten. Der Mund ist mit contraktilen Lippen umgeben, und kann bei vielen Thieren weit nach aussen hervorgestreckt werden, so dass er einen Rüssel bilde. Die Zunge ist ein langes Band, welches (mit wenigen Ausnahmen?) mit zahlreichen, regelmässig in Reihen gestellten, rückwärts gerichteten, hornigen, bisweilen selbst kieseligen Häkchen besetzt ist, und mitunter eine sehr beträchtliche Länge erreicht. Indem die Thiere ihre Speise zwischen diese Zunge und die oft mit hornigen Kiefern besetzte obere Wandung des Mun- des pressen, und die Zunge dann zurückziehen, reissen sie mit den Häkchen derselben die Nahrung in ihren Schlund hinein. Der Magen enthält oft hornige, knorpelige und selbst kalkıge Zähne, die zum abermaligen Zerkleinern der Speisen dienen z. B. bei den Bullaceen, bei Sceyllaea u. a. Der Darmkanal macht ein paar Windungen zwischen Leber und Geschlechtstheilen, und der After öffnet sich fast immer auf der rechten Seite des Halses. Gewöhnlich sind zwei Speicheldrüsen vorhanden, so wie auch die Leber stets sehr gross ist. Die vollkommneren Gastropoden sind getrennten Geschlech- tes; bei andern sind zwar beide Geschlechter in einem Individuum vereinigt, aber zur Befruchtung ist eine Paarung nothwendig z. B. bei unsern gemeinen Landschnecken; noch andre hat man lange für Zwitter gehalten, die sich selbst genügen könnten (die Seutibranchier und Gyelobranchier). Neuere Untersuchungen vindiciren indessen auch diesen ein getrenntes Geschlecht, doch ist dieses nicht äusserlich zu unterscheiden und findet keine Begattung statt. Die Oeflnung der Geschlechtstheile findet sich meist auf der rechten Seite am Halse. Viele Schnecken haben zwischen den beiden Platten der Athem- höhle ein drüsiges Organ, welches Swammerdam für eine Kalk- drüse, die die kalkigen Theile aus dem Blut führe, Guvier für eine Schleimdrüse hielten; es ist aber wohl, wie Jacobson, Wohnlich, Blainville etc. gemeint haben, als Niere anzusehen, da das Sekret derselben Harnsäure enthält. — Es sondert zwar die ganze Oberfläche der Schnecken Schleim ab, man kann aber mehrentheils noch besondere Schleimdrüsen nachweisen, die an verschiede- nen Stellen liegen, bei unsern Wegschnecken z. B. hinten am Ende des Rückens, bei vielen Seeschnecken am Halskragen des Mantels etc, \ 124 — Mehrere Schneckengeschlechter sondern einen eigenthümlichen, fürbenden, meist violelten Saft ab, den die Alten unter dem Namen Purpur zum Färben von Stoffen anwendeten. Swammerdam hielt einen Behälter, welcher mit den Geschlechtstheilen zusammenhängt, für den Behälter des Purpursaftes, was nach Cuvier irrig ist, der bei mehreren Murex-Arten den Purpursaft aus den Rändern des Man- tels ausschwitzen sah. Auch bei Aplysia, die eine so reichliche Menge Purpursaft ergiesst, ist dieser in einem schwammigen Gewebe des Mantels enthalten. Bei den meisten Schnecken sondert der Mantel eine Schale ab, welche aus einem thierischen Gewebe besteht, in dem mehr oder weniger kohlensaurer Kalk abgelagert ist. Bei der Abtheilung der nackten Wegschnecken, welche Ferussac Arion genannt hatte, besteht dieselbe aus unzusammenhängenden Kalkkrümelchen ; in den meisten Fällen erreicht die Schale aber einen bedeutenden Zusammenhang, grosse Festigkeit, und oft ein grosses Gewicht. Sie ist selten inner- lich, im Mantel des Thieres versteckt, gewöhnlich liegt sie ganz äus- serlich, und das Thier kann sich vollständig in dieselbe zurückzie- hen. Ein zweites, kalkiges oder horniges Schalenstück sitzt bei vie- len Schnecken auf dem Rücken des Fusses, und verschliesst, wenn das Thier sich in sein Gehäuse zurückzieht, den Eingang desselben mehr oder weniger vollständig, daher man dieses Schalenstück den Deckel nennt. Bei allen Schnecken, welche eine Schale haben, besteht dieselbe aus einem einzigen Stück, nur das Geschlecht Chi- ton macht eine merkwürdige Ausnahme von dieser Regel, indem seine Schale aus acht hinter einander liegenden Stücken besteht. — Die verschiedenen Modifikationen der Bildung und Gestalt des Gehäuses habe ich oben p. 57 1, ausführlich aufgezählt. Alle Schnecken pflanzen sich durch Eier fort, doch kommen bisweilen die Eier schon im Mutterleibe aus z. B. Clausilia, Partu- lus Fervss. etc. Oft sehen die Jungen, sobald sie aus dem Ei kriechen, bereits den Alten vollkommen gleich, z. B. bei unsern Land- und Süsswasserschnecken, oft erleiden sie eine höchst auflallende Me- tamorphose. Verhältnissmässig wenige leben auf der Erde, und dann meist im Feuchten; noch geringer ist die Zahl derjenigen Arten, welche im süssen Wasser leben; die bei Weitem grösste Zahl der Schne- cken lebt im Meere. Die meisten können nur kriechen, und selbst _ wenn sie schwimmen, so ist dies eigentlich nur ein Kriechen an der Oberfläche des Wassers, an welcher sie dann mit der Fusssohle den Körper nach unten hängen, und durch dieselbe Bewegung weiter kommen wie beim Kriechen; wenige können nur schwimmen, wie Janthina, Phyllirrhoö, die lHeteropoden; einige verändern ihren Wohnplatz gar nicht, sondern bleiben beständig an demselben sitzen, Patella, Calyptraea, Crepidula, Capulus, ja ihr Fuss frisst mit der Zeit eine Vertiefung in diejenigen Schalen, auf denen sie sitzen, oder 125 er erzeugt umgekehrt eine Kalkplatte an dieser Stelle (Hippony«) ; noch andere sind mit ihrer Schale ganz festgewachsen, wie Magilus und Vermetus. Ein Geschlecht lebt parasitisch wie eine Laus auf Seeigeln und Seesternen (Stylina). Eine genügende Klassifikation ist noch nicht möglich, da wir bei sehr vielen Geschlechtern noch über die wichtigsten Punkte der Organisation nicht im Reinen sind, z. B. nicht wissen, ob sie Zwit- ter oder getrennten Geschlechtes sind. Ich begnüge mich vor der Hand im Allgemeinen Cuvier zu folgen, und die Schnecken in folgende 8 Ordnungen zu theilen: l. Pectinibranchia Cuvier, Kammkiemer. Die Kiemen sind kammförmig, meist in einfacher Zahl vorhanden: die Thiere sind getrennten Geschlechtes mit Begattung, und haben allemal ein Gehäuse. 2. Scutibranchia Cuvier, Schildkiemer. Die Kiemen sind kammförmig, nicht selten doppelt; die Thiere sind hermaphro- ditisch, und befruchten sich selbst; der Mastdarm geht oft durch das Herz hindurch; die Zunge hat zahlreiche Zähne und Ha- ken. Sie haben stets ein regelmässiges, entweder schneckenförmi- ges oder napfförmiges symmetrisches Gehäuse. Nur Seethiere. 3. Cyclobranchia, Kreiskiemer; die Kiemen in Gestalt klei- ner Blättchen rings um den Körper herum; das Geschlecht getrennt ? (nach Cuvier Zwitter, die sich selbst befruchten.) Nur Seethiere. 4. Cirribranchia, Büschelkiemer. Die Kiemen sitzen in Gestalt zahlreicher Fäden auf zwei Lappen oberhalb des Halses. Der Fuss ist rüsselförmig, die Organe der Fortpflanzung sind unbekannt. Das Gehäuse ist regelmässig, symmetrisch, röhrenförmig, schwach bogenartig gekrümmt, beiderseits offen. 5. Tectibranchia, Deckelkiemer; die Kiemen sind unsym- metrisch, mehr oder weniger vom Mantel bedeckt; eine Schale, die bald das Thier ganz einschliessen kann, bald rudimentär und inner- lich ist; oder ohne Schale; Zwitter, die sich gegenseitig befruchten. Nur Seethiere. 6. Pulmonata, Lungenathmer. Athmen die Luft durch eine Lungenhöhle, haben bisweilen daneben Kiemen. Leben auf der Erde und im süssen Wasser. Die meisten sind Zwitter, die sich ge- genseitig befruchten. (Umfasst mehr als Cuvier’s Pulmonaten.) 7. Nudibranchia, Nacktkiemer; atlımen durch Kiemen von verschiedener Gestalt, die nackt sind, und auf dem Rücken stehen; haben niemals eine Schale, leben ohne Ausnahme im Meer, und sind Zwitter, die sich gegenseitig befruchten. Diese Ordnung umfasst zu- gleich die Inferobranchia Cuvier’s. 8. Heteropoda, Kielfüsser; der Fuss ist in eine senkrechte Flosse verwandelt, die zum Schwimmen dient; sind getrennten Ge- schlechtes oder Zwitter, und leben nur im Meer. 126 Erste Ordnung. Pectinibranchia, Kammkiemer. Die Kiemen sind kammförmig, meist in einfacher Zahl vorhanden; die Thiere sind getrennten Geschlech. tes mit Begattung, und haben allemal ein Gehäuse. Diese Ordnung ist die zahlreichste der Kammkiemer, und von der weitern Eintheilung derselben in Familien gilt dasselbe, was we- nige Zeilen vorher von der systematischen Eintheilung der Schnecken im Allgemeinen gesagt ist. So lange wir von manchen Geschlechtern die Thiere gar nicht, oder so unvollständig kennen, dass uns ihre Fortpflanzungsorgane, die Verdauungswerkzeuge, namentlich auch die Bewaffnung der Zunge ete. nicht bekannt sind, bleibt die Klassifika- tion dieser Geschlechter nicht allein, sondern auch die der andern in manchen Fällen sehr willkührlich. Ich habe im Nachstehenden folgende Familien angenommen, A) Die Thiere haben eine deutliche Athemröhre, das Gehäuse hat (mit Ausnalıme der Coriocelleen, wo es innerlich ist) unten ei- nen Ausschnitt oder Kanal. 1) Strombacea. Das Thier hat grosse gestielte Augen; die Fühler entspringen aussen, von der Mitte des Augenstieles, oder feh- len; der Fuss dient nicht zum Kriechen, sondern zum Sprin- gen; das Gehäuse hat die Mündung unten ausgeschnitten, oft in einen nach links gerichteten Kanal verlängert; die Aussenlippe hat unten eine Bucht, und erweitert sich im Alter oftmals Nügelartig. Meeresschnecken. 2) Aporrhaidea, Aporrhaiden. Das Thier hat den Kopf in eine lange Schnauze verlängert; an deren Grunde stehen zwei lange eylindrische Fühler, welche die Augen aussen am Grun- de tragen; die Zunge hat in der Mittellinie eine Reihe Zähne, und jederseits drei Reihen Haken. Das Gehäuse ist eilör- mig oder spindelförmig; die Mündung endet unten in eine Spitze, die bisweilen kanalarlig vorgezogen ist; die Aussen- lippe ist nach aussen umgeschlagen, verdickt oder in Flügel erweitert. Nur Meeresbewohner. 3) Conea, Coneen, Das Thier hat einen kleinen, schnauzenlörmi- sen Kopf, kleine eylindrische Fühler, welche die kleinen Au- gen nicht weit von der Spitze tragen; die Zunge hat jeder- seits eine Reihe grader, mit einer Rinne versehener Stacheln. Das Gehäuse isteingerollt, meist verkehrt kegelförmig, selten beinahe eylindrisch, der Spira kegellörmig, die Mündung unten ausgegossen, oben mit einer Spur von Kanal. Ausschliess- lich Meeresbewohner. 4) Pleurotomacea. Das Thier hat keine Schnauze, sondern die Füh- ler stossen in einem spitzen Winkel zusammen; die Zunge trägt jederseits eine Reihe Stacheln, ähnlich wie bei Conus. Das Gehäuse ist spindellörmig, die Mündung unten in ei- 127 nen Kanal verlängert oder einfach ausgeschnitten; die Aus- senlippe hat einen der Naht parallelen Einschnitt, oder eine blosse Einbucht an der Naht. Nur Meeresbewohner. 5) Muricea, Muriceen. Das Thier hat meist einen kleinen Fuss ohne Anhängsel; der Kopf ist meist klein, niemals in eine lange Schnauze verlängert; die Fühler, mehrentheils klein, tragen die Augen in halber Höhe; ein weit hervorzustrecken- der Rüssel; die Zunge ist mit nur drei Reihen Zäh- nen bewaffnet. Das Gehäuse ist von mannigfalliger Ge- stalt, stets mit einem Ausschnitt oder Kanal; meist ist ein horniger Deckel vorhanden. — Ausschliesslich Meeresbewohner. 6) Cassidacea, Gassidaceen. Das Thier hat einen grossen, brei- ten Fuss, einen grossen, dicken Kopf, mit langem diekem Rüssel; die Fühler sind lang und dick, die Zunge hat in der Mittellinieeine, und jederseits drei Reihen Zähne. Das Gehäuse ist eiförmig aul- getrieben; die Mündung ist unten ausgeschnitten, oder in einen kurzen, nach hinten umgebogenen, tief ausgeschnittenen Kanal. Nur Seethiere. 7) Volutacea, Volutaceen. Das Thier hat einen grossen Fuss, einen platten, meist breiten Kopf, entfernte Fühler; der Rüs- sel kann ganz eingezogen werden; die Zungenhaut ist linea- lisch, in der Mittellinie gezähnt, an den Seiten unbewehrt, die Athemröhre hat an der Basis einen Anhang. Das Ge- häuse ist aufgeblasen und beinahe kugelig bis schmal spin- delförmig; die Mündung demgemäss verschieden gestaltet ; die Spindel stets mit Falten besetzt. — Ausschliesslich Mee- resbewohner (Voluta pacifica steigt jedoch in die Flüsse hinauf). 8) Olivacea, Olivaceen. Das Thier hat einen sehr grossen, brei- ten Fuss, der vorn jederseits durch einen tiefen Einschnitt in einen kürzeren vorderen, und einen längeren hinteren Theil getheilt ist; der hintere Theil wird jederseits über die Schale zurückgeschlagen, und glättet dieselbe; eine lange Athemröhre; der Kopf ist wenig deutlich, die Zunge ist nach Quoy und Gaimard unbewehrt (s. jedoch Aneilla); das Ge- häuse ist verschieden gestaltet, ohne Epidermis; die Mündung unten mit einem breiten Ausschnitt; die Spindel wulstig, oft gestreift. Nur Meeresbewohner. 9) Cypraeacea, Gypräaceen. Das Thier hat einen ziemlich di- cken Kopf, mit langen, schlanken, einander genäherten Füh- lern, an deren Grund aussen auf einem Höcker die Augen sitzen; die Zunge hat sieben Reihen Zähne; der Mantel ist auf beiden Seiten sehr weit ausgebreitet, und kann grössten- theils oder ganz über das Gehäuse zurückgeschlagen werden. Das Gehäuse ist daher ohne Epidermis, stets glänzend, spiralförmig eingerollt; im Alter hat die Spindel Zähne oder 128 Falten; die Aussenlippe ist oft eingerollt. Kein Deckel. Nur Meeresbewohner. 10) Coriocellacea, Goriocellaceen. Das Thier hat einen halbkuge- ligen Mantel, der von allen Seiten den übrigen Körper über- ragt, und eine dünne innerliche Schale einschliesst; der Kopf hat zwei lange entfernte Fühler, welche die Augen aussen an ihrem Grunde tragen. Das Gehäuse ist dünn, durchsichtig, ohrförmig, mit wenigen, rasch zunehmenden Windungen; die Mündung ist sehr gross, ganz. B) Die Thiere haben keine deutliche Atliemröhre, das Gehäuse hat keinen Ausschnitt oder Kanal (Cerithium, Melanopsis machen hier- von eine Ausnahme, lassen sich jedoch nicht zu den vorherge- henden zehn Familien bringen). a) Die Augen sitzen aussen am Grunde der Fühler. 11) Turritellacea, Turritellaceen. Das Thier hat einen schnauzen- förmigen Kopf, zwei lange Fühler, die an ihrem Grunde aussen die Augen tragen; der Mantel ist am Rande gefranst, die Zungenmembran ist klein, linealisch, in der Mitte mit einer Reihe Zähnen, jederseits mit drei Reihen Ha- ken besetzt. Das Gehäuse ist thurmförmig mit zahlreichen Windungen; die Mündung eiförmig bis kreisförmig, oftmals unten mit einem Ausguss, und selbst mit einem Kanal. Ein horniger Deckel von verschiedener Beschaffenheit. 12) Paludinacea, Paludinaceen. Das Thier hat eine kurze, vor- stehende, abgestutzte, nicht zurückziehbare Schnauze; die Fühler sind lang und schlank; die Augen sitzen aussen am Grunde derselben; die Zungenmembran ist schlank, lang, linealisch, und liegt zum Theil in der Höhle für die Eingeweide; sie trägt in der Mittellinie eine Reihe Zähne, und jederseits drei Reihen Haken. Das Gehäuse ist spi- ralförmig, von allen Gestalten; die Mündung ganz, oder un- ten ausgegossen, selbst ausgeschnitten, von verschiedener Gestalt. Die Thiere leben im Meer und im süssen Wasser. 13) Scalariacea, Scalariaceen. Das Thier hat den Kopf in eine Schnauze vorgezogen, zwei lange, schlanke Fühler, welche die Augen am Grunde tragen; die Zunge hat zahlrei- che Reihen Zähne. Das Gehäuse ist mehrentheils (hurmförmig, die Mündung ist ganz, der Mundsaum zusam- menhängend, aussen verdickt. Nur Meeresbewohner. 14) Janthinacea, Janthinaceen, Das Thier hat einen kleinen zum Kriechen nicht geeigneten Fuss, an welchem hinten ein Ap- parat von Blasen befestigt ist, vermittelst dessen das Thier auf der hohen See schwimmend herumtreibt. DasGehäuse ist dünn, mit dreieckiger Mündung und senkrechter Spindel. 15) Stylinacea, Stylinaceen. Das Thier hat einen kleinen rudimen- tären Fuss, einen becherförmigen Mantel, zwei drehrunde dieke Fühler. Das Gehäuse ist glasartig, kreisellörmig, unregel- 129 unregelmässig, mit griffelförmiger Spitze ; die Mündung ist eiför- mig, oben spitz; der Mundsaum nicht zusammenhängend, die Aussenlippe scharf, buchtig. Kein Deckel. — Schma- rotzer auf Seeigeln und Seesternen. 16) Naticacea, Naticaceen. Das Thier hat einen enorm grossen Fuss; der vordere Theil desselben ist dicker, über die Schale zurückgeschlagen; der Kopf ist verborgen, schnauzenförmig, die Fühler stehen entfernt, die Augen, fehlen. Das Ge- häuse ist eilörmig, kugelig oder platt gedrückt, mit rasch zunehmenden Windungen; die Mündung ganz, halbkreisför- mig, oft erweitert, die Aussenlippe scharf und schneidend. Ausschliesslich Meeresbewohner. Kein Deckel, ein kleiner, oder ein vollständiger Deckel. 17) Velutinacea, Velutinaceen. Das Thier hat einen langen, zu- rückziehbaren Rüssel, ziemlich kurze Fühler, die nach Loven . durch eine Haut verbunden sind; die Augen sitzen aussen am Grunde der Fühler; der Mantelrand ist sehr dick; die Zunge hat in der Mittellinie eine Reihe Zähne, und jederseits drei Reihen Haken. Das Gehäuse ist von verschiedener Gestalt, mit einer starken, hornigen, oft mit einer behaarten oder bewimperten Epidermis versehen; die Mündung ist ei- förmig, oder nah kreisrund, im Grunde ganz, oder mit der Spindel einen spitzen Winkel bildend. Kein Deckel, oder ein kleiner, der nicht im Stande ist, die Mündung zu ver- schliessen. — Nur Seethiere. 18) Naricacea, Naricaceen. Das Thier hateinen schnauzenförmi- gen Kopf, spindelförmige Fühler; zwischen Kopf und Fuss ein Anhängsel wie bei Lithedaphus, und jederseits am Fuss ist ein horizontaler, vorn in eine Spitze auslaufender Lap- pen. — Das Gehäuse ist halbkugelig, weiss, gestreift, ge- gittert oder gekörnelt; die Mündung ist ganz; der Mund- saum ist einfach. Der Deckel ist kleiner als die Mündung. Nur Meeresbewohner. 19) Xenophorea, XNenophoreen. Das Thier hat eine lang vorge- streekte Schnauze, lange Fühler, einen kleinen, gleichsam ge- stielten Fuss, dessen Sohle kaum zum Kriechen geschickt ist. Das Gehäuse ist kreiselförmig, und dadurch merkwürdig, dass es immer fremde Körper, wenigstens an der Spira an- klebt; die Mündung ist sehr schief, nach aussen sehr spitz. Der Deckel ist eiförmig, hornartig, mit radienarligen An- wachsstreifen. Nur Meeresbewohner. 20) Calyptraeacea, Calypträaceen. Das Gehäuse ist nicht sym- metrisch, nie genau regelmässig. Das Thier hat einen sehnauzenförmig verlängerten, gespaltenen Kopf; zwei lange Fühler, welche die Augen aussen am Grunde tragen; die Zungenmembran ist im vordern Theil jederseits gellügelt, die Philippi, Conchyliologie. 9 130 Flügel unten. verwachsen; in der Mittellinie steht eine Reihe Zähne, jederseits drei Reihen Haken. — Nur Meeresbewohner. b) Die Augen sitzen innen am Grunde der Fühler. 21) Ringieulacea, Ringieulaceen. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist meist kugelig, selten läuglich eiförmig; die Mündung halbmondförmig, ohne Kanal oder Ausschnitt; die Aussenlippe meist verdiekt und umgeschlagen; die Spin- del gefaltet. - 22) Pyramidellacea, Pyramidellaceen. Das Thier hat einen schnauzenförmigen, platten, vorn ausgerandeten Kopf, zwei platte oder gefaltete, ohrförmige Fühler; die Augen innen am Grunde derselben; die Athemhöhle ist weit offen, mit einer einzigen Kieme; die Zunge soll gar keine oder nur rudimentäre Zähne besitzen. Das Gehäuse ist thurmför- mig mit ziemlich zahlreichen Windungen; die Mündung ist eiförmig, ganz; die Spindel senkrecht oft gefaltet. Der Deckel hornartig. Meeresbewohner. 25) Eulimacea, Eulimaceen. Das Thier ist sehr unvollkommen bekannt, unterscheidet sich aber jedenfalls wesentlich von den Pyramidellaceen durch lange, schlanke, eylindrische Fühler. Das Gehäuse ist thurmförmig, aus zahlreichen Windungen zusammengesetzt; die Mündung ist eiförmig, ganz. Meeresbewohner. Zweifelhaft ist die Stellung folgender Familien: 24) Vermetacea, Vermetaceen. DerFuss des Thieres ist nicht zum. Kriechen geeignet, oft keulenförmig; der Kopf hat die Gestalt einer kurzen Schnauze und trägt häufig vier Fühler; die Augen sitzen aussen am Grunde. derselben; die Bewall- nung der Zunge, die Fortpflanzungsorgane sind unbekannt. Das Gehäuse ist angewachsen, röhrenförmig, unregelmäs- sig, der Wirbel allein regelmässig, spiral.— Leben nur im Meer. 25) Caecacea, Cäcaceen. Die Augen des Thieres sitzen auf dem Kopf zwischen oder vielmehr hinter der Basis der Füh- ler; diese sind einfach; der Fuss ist kurz. Das Gehäuse ist beinahe eylindrisch, schwach gebogen, mit plötzlich ab- gesetzter Spitze, die leicht abfällt. Der Deckel ist kreis- rund, hornig, spiralförmig gewunden. Leben nur im Meer. 26) Siphonariacea, Siphonariaceen. Das Thier hat einen zweilappigen Kopf, keine Fühler; die Augen sitzen auf den Kopflappen; eine Kieme in einem quer über dem Nacken liegenden Kiemensack; es sind Zwitter, die sieh selbst be- fruchten (?). Das Gehäuse ist napflörmig, beinahe sym- metrisch, mit einem fast in der Mitte liegenden Wirbel. Nur Meeresbewohner. 131: 27) Acmaeacea, Acmäaceen. Das Thier hat einen schnauzen- föürmigen Kopf, zwei, lange eylindrische. Fühler, die aussen die Augen tragen (bisweilen fehlen die Augen); über. dem Nacken befindet sich eine Höhle mit, einer. oder zwei feder- förmigen Kiemen; selten fehlen die Kiemen ganz; die Ge- schlechtstheile sind noch nicht gehörig bekannt. Das Ge- häuse ist napfförmig, vollkominen symmetrisch. Erste Familie. Strombacea, Strombaceen. Das Thier ist sehr sonderbar: der Fuss ist fast unter einem rechten Winkel geknickt, etwas zusammengedrückt, am Rande gerun- det, sein vorderer Theil kürzer, ausgerandet, der hintere sehr. lang, am: Ende mit einem beinahe sichelförmigen, hornigen Deckel, wel- cher die Mündung nicht verschliessen kann. Wegen der Beschaffen- heit des Fusses können die Thiere daher nicht kriechen, sondern sie springen. Der Kopf trägt zwei dicke eylindrische Stiele, an deren Ende die meist überaus grossen, lebhaft gefärbten, sehr vollkomme- nen, mit Iris versehenen Augen sitzen, während die Fühler auf der Innenseite dieser Stiele in Gestalt dünner Fäden entspringen. Zwi- schen den Augenstielen ist der Kopf in eine lange, nicht zurückzieh- bare Schnauze verlängert; der Mantel ist gross, aber sehr dünn, und hat meist ein fadenförmiges Anhängsel, welches im oberen Kanal der Schalenmündung liegt; je nach der Beschaffenheit der Aussenlippe ist er mehr oder weniger ausgedehnt und vorgezogen. — Das Ge- häuse. hat die Mündung unten ansgeschnitten, in einen längeren oder kürzeren links gerichteten Kanal verlängert; die Aussenlippe hat unten eine Bucht, und: erweitert sich oft im Alter flügelarlig. Alle hierher, gehörigen Schnecken leben in den Meeren der heissen. Zone: oder sind fossil. 1. Pteröcera Lanarck. nıteoov Flügel, z£o«s Horn. Pterocera Lamk. 1799. Journ. d’hist. nat.; Anim,. s. vert, VIT. 194. Das Thier ist ganz so wie es oben beschrieben ist. Das Gehäuse ist oval, spindelförmig, unten in einen verlängerten Kanal auslaufend; die Mündung ist linealisch; die Aussenlippe zeigt, wenn das Gehäuse ausgewachsen ist, unten eine sehr deutliche Bucht, und einen gelingerten Flügel, dessen Finger zuletzt geschlossen sind. Man kennt kaum ein Dutzend Arten, die zum Theil eine sehr bedeutende Grösse erreichen, wie z,. B. Pt. truncata. Fossile Pterocera-Arten finden sich. in der, Kreideformation und in der Oolithbildung, und Deslongehamps hat allein aus der letzteren 10 Arten beschrieben; in andern Formationen sind noch keine an- getroffen worden. 2. Strombus Lınne. otooußos, eine Schnecke. Strombus L. 1757. Syst. nat. ed. X. p. 645. enger begränzt. Das Thier ist gauz so beschaffen, wie in der Charakteristik g* 132 der Familie angegeben worden. — Das Gehäuse ist bauchig bis thurmförmig, und endet unten in einem kurzen, ausgerandeten oder abgestutzten, links (oder auf den Rücken) gebogenen Kanal; die Mündung ist linealisch, die Aussenlippe ist oft Nügelartig ausgedehnt, und hat unten, über dem Kanal, eine deutliche Einbucht; der Flügel ist unzertheilt, oder oben in einen Lappen verlängert, selten oben eingeschnitten (nie mit Fingern versehn), Die Zunge hat in der Mitte einen oben breiteren, convexen Zahn mil breiter, siebenspitziger Schneide; die angrenzenden Haken haben den oberen Rand convex, zurückgeschlagen, dreizähnig, die beiden angränzenden sind ein- fach, hakenförmig. Die Speiseröhre ist unter dem Gehirn verengt, erwei- tert sich in der Leber zu einem sehr grossen, aufgeblasenen, häuligen Ma- gen; der Darm ist anfangs sehr dünn, geht aber in einen weiten Mastdarm über. Die beiden Kiemen sind: sehr ungleich. Der Uterus besteht bei den grösseren Arten aus langen, wellenförmigen, einander berührenden Bän- dern, welche an die Windungen des Gehirns erinnern. Es sind über 60 Arten Strombus bekannt, von denen auch viele eine bedeutende Grösse und Schwere erreichen, wie der sehr gemeine Str. gigas L. aus Westindien, Man kennt etwa zwanzig fossile Strombus - Arten, welche dem Tertiärgebirge angehören, und acht Arten aus der Kreideformation. 3. Rostellaria Lamarck. rostellum , Schnäbelchen. Rostellaria Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat. — Fusus (Humph.) Gray 1847 Zool. Proceed. p. 132. (fusus Spindel.) Das Thier ist genau so, wie es in der Charakteristik der Fa- milie geschildert ist. — Das Gehäuse ist spindelförmig oder thurm- förmig, unten in einen schnabelförmigen Kanal auslaufend; die rechte Lippe ist ganz oder gezähnt, bisweilen fNlügelförmig erweitert, und oben in einen der Spira anliegenden Kanal verlängert, unten mit ei- ner Ausbucht, welche unmittelbar an den Kanal stösst. Es sind fünf lebende, z. Th. sehr seltene Arten aus dem Indi- schen Ocean beschrieben. Die Zahl der fossilen Arten beläuft sich auf beinah 90, von denen aber vielleicht manche zu Aporrhais gehören; dieselben finden sich vom obern Lias an in allen Formationen. Man hat aus diesen ein paar Genera abgetrent: l. Hippocrene (innozonvn, der Musenquell) D. Montfort (1810 Conch. syst. II. p. 923.) durch die sehr grosse, fast kreisföormige Aussenlippe aus- gezeichnet, und auf die im tertiären Becken von London und Paris vor- kommende R. macroptera gegründet, und 2. Rimella (Diminutiv von rima, Ritze) Agassiz, (Sow. Miner, Conch. deutsche Uebers. p. 137) dadurch ausgezeichnet, dass die Aussenlippe sich in ei- nen gespaltenen Kiel bis zur Spitze der Schale verlängert. Hierher R. fissurella aus derselben Formation. 4. Dibaphus Purzierr. dis zweimal, 3a«yn das Färben. Dibaphus Phil. 1847 Arch. für Naturgesch. p. 61. Das Thier ist unbekannt, Das Gehäuse ist eingerollt, fast ey- 133 lindrisch, mit spitzem Gewinde; die Mündung schmal, linealisch, zahn- los, unten ausgeschnitten; die Spindel unten zurückgekrümmt; die Aussenlippe verdickt, gradlinigt, unten verkürzt, mit einer schwa- chen Andeutung von Einbucht; die Innenlippe fehlt. Die einzige bekannte Art rechnetle Swainson zu Mitra als Co- noelix edentula, und Reeve wollte sie zu Conus bringen; ıhr Fund- ort ist unbekannt. 3. Terebellum Lauarer. terebellum Bohrer. Terebellum Lamk. 1799 Journ, d’hist. nat.; Anim. s. vert. V.352. — Sera- phys Gray 1847. Zool. Proceed. p. 132. Das Thier ist von Adams beobachtet. Der Kopf ist in einen langen Rüssel verlängert; die Augen sind sehr lang gestielt; die Fühler fehlen ganz; die Bildung des Fusses kann ich aus der Abbildung nieht deutlich erkennen: es scheint ein Deckel vorhan- den zu sein. Das Gehäuse isteingerollt, beinahe eylindrisch, glatt, oben spitz; das Gewinde ist aussen sichtbar oder versteckt; die Mün- dung ist oben ganz schmal, unten etwas weiter, ausgerandet; die Aussenlippe dünn, schneidend, unten verkürzt; die Spindel glatt, un- ten abgestutzt. Es ist nur eine lebende Art bekannt, 7, subulatum Lan., wel- che im Chinesischen Meer vorkommt. In der Tertiärformation von Paris und London finden sich zwei Arten fossil, von denen die eine, T. convolutum, wegen der verbor- genen Spira von D. Montfort 1510 (Gonch. syst. II. p. 375) zu einem eigenen Geschlecht Seraphs erhoben ist. 6. Rostrotrema Lycert. rostrum Schnabel, royju« Loch. Rostrotrema Lycett. 1848 Ann. a. mag. nat. hist. b. II. p. 248. Das Gehäuse unterscheidet sich von Rostellaria dadurch, dass demselben der obere oder hintere Kanal am Gewinde fehlt, und die äussere Lippe sich nur wenig, höchstens über den vorletzten Um- gang ausdehnt, auch innen nicht die jenen Kanal begränzende Ver- diekung hat. Von Strombus weicht das Gehäuse durch den Mangel der Flügelbucht ab. Es sollen 11 Arten aus der Oolithformation von Gloucester- shire zu diesem Genus gehören. 7. Pterodonta d’Orsıcav. nreoöv Flügel, odovs Zahn. Pterodonta d’Orb. 1842. Paleont. franc. Terr. Cret. II. p. 315. Das Gehäuse ist oval, länglich, bauchig; das Gewinde conisch, verlängert, in jedem Alter regelmässig, mit einfachen, glatten Windun- gen; die letzte mit einer ausgehreiteten, ganzen Lippe versehen, welche bisweilen aussen gerandet ist; ohne Bucht oder Ausschnitt, bisweilen nach hinten verlängert ist; die Mündung oval, wenig verengt, vorn 134 mit einem kurzen, schiefen Kanal, oder mit 'einem einfachen Aus- schnitt; man bemerkt immer, innerhalb der Aussenlippe einen Zahn, oder vielmehr eine längliche, longitudinale Hervorragung, welche auf dem Kern durch eine Vertiefung ausgedrückt ist. Diese Mündungen wiederholen sich bisweilen. d’Orbigny beschreibt sechs Arten aus der chloritischen Kreide Frankreichs. S. Spinigera d’Onsıcyv. spina Dorn. Spinigera d’Orbigny, Prodr. Pal. univers. 1850. I. 270. Rostellaria-ähnliche Strombinen, welche von oben nach unten zusammengedrückt sind und an beiden Seiten des Gewindes eine Reihe von Mundwülsten haben, aus denen je eine lange Spitze her- vorsteht. d’Orbigny begründete diese Gattung auf drei Arten aus der Oolithforma- tion, nämlich auf Ranella longispina Dessen, Murex rostellariformis Buen, Chenopus spinosus Msrr. Zweite Familie. Aporrhaidea, Aporrhaideen. Das Thier hat den Kopf in eine lange Schnauze verlängert; an deren Gründe stehen zwei lange, eylindrische Fühler, welche die Augen aussen am Grunde tragen; die Zunge hat in der Mittellinie eine "Reihe Zähne und jederseits drei Reihen Haken. Das Gehäuse ist eiförmig oder spindelförmig; die Mündung endigt unten in eine Spitze, die bisweilen kanalartig vorgezogen ist; die Aussenlippe ist nach aussen umgeschlagen, verdickt oder in Flügel erweitert. — Von den Muriceen unterscheiden sich die Aporrhaideen wesentlich durch die Bewehrung der Zunge; von den Strombaceen durch die Fühler und Augen. 1. Aporrhais Da Costa. arodders Name einer Schnecke bei den Alten. Aporrhais Da Costa 1778 Brit. Conch. — Chenopus (yyv Gans, zodg Fuss.) Philippi 1836 Euum. Moll. Sicil. I. p. 214. Das Thier hat den Kopf in eine flach gedrückte, ‘vorn ausge- randete Schnauze verlängert; zwei lange fadenförmige Fühler, welche die Augen aussen am Grunde auf einem Höcker tragen; der Fuss ist klein aber zum Kriechen eingerichtet, beiderseits abgerundet; der Mantel nicht sehr erweitert, nur in Winkel vorgezogen, wo die Schale Finger hat; vermuthlich ist er aber zur Zeit, wo diese Schalentheile gebildet werden, stärker entwickelt. — Das Gehäuse ist spindel- förmig, am Grunde in einen Kanal, oder vielmehr in einen breiten, gefurchten Zipfel ausgehend; die Aussenlippe im Alter geflügelt, in mehrere, gefurchte Finger getheil. — Ein hömiger Deckel. Man kennt nur zwei oder drei lebende Arten aus dem Euro- päischen Meere und der Küste Labrador, von denen Strombus pes pelecani L. in den Sammlungen sehr häufig ist, 135 Die Zahl der fossilen Arten ist weil grösser, es ist aber zwei- felhaft, ob die im Secundärgebirge vorkommenden Formen hierher oder vielleicht zu Rostellaria gehören. Loven hat die Bewaffnung der Zunge genau beschrieben; die mittleren Zähne sind schmal,.oben breiter, convex, die Schneide in der Mitte stache- lig, jederseits gezähnt; die ersten Haken sind beinahe quer, der obere Rand zurückgeschlagen, unbewehrt; die Haken der beiden äusseren Reihen sind sehr schlank und klauenförmig. Lamarck vereinigte dies Geschlecht mit Rostellaria, wovon Aporrhais durch die ganz verschiedene Bildung des Kopfes, der Füh- ler, des Fusses ete. wesentlich abweicht. 2. Struthiolaria Lananck. struthio, der Vogel Strauss. Struthiolaria Lamk. 1812 Extrait du Cours. ; Anim. s. vert. Vll. 147. Das Thier ist sehr auffallend durch seinen Kopf, welcher cy- lindrisch, -allmählig verdünnt, länger als das Gehäuse ist, und am Ende den Mund trägt; an der Basis des Kopfes sitzt jederseits ein sehr sehlanker, spitzer, ziemlich langer Fühler, welcher aussen am Grunde das Auge trägt; der Mantel bildet keine Athemröhre; der Fuss ist eiförmig und sehr dick, ‘und trägt einen kleinen, hornartigen, rudi- mentären Deckel. — Das Gehäuse ist eiförmig mit erhabenem Gewinde; „die. Mündung eiförmig, buchtig, ‚mit einem ‚sehr kurzen, ge- raden, nicht ausgeschnittenen Kanal; die Innenlippe ist schwielig über die letzte Windung ausgebreitet; die Aussenlippe ist gebuchtet, zu- rückgeschlagen, ‚aussen gerandet. Es‘ sind vier Arten aus den :Meeren von Neuseeland und. Neu- holland bekannt. Eine fossile Art ist aus den Tertiärschichten Patagoniens bekannt. Lamarck stellte dieses Geschlecht neben Ranella, ‘Menke und Kiener wollen es zu Cassidaria stellen, Deshayes und Gray mit Aporrhais zusammenbringen. Die Kenntniss des inneren Baues wird die Frage entscheiden. Dritte Familie. Cönea, Coneen, ‘Das Thier hat einen langen, schmalen Fuss, der’ einen kleinen, schmalen, nagelförmigen Deckel trägt, welcher jedoch bei den Ar- ten mit weiterer Mündung, wie C. tulipa, fehlen soll; der Kopf ist klein, ‚schnauzenförmig; die Fühler klein, eylindrisch, und tragen die kleinen Augen nicht weit von der Spitze; ‘die Alhemröhre ist bald kurz, bald halb so lang wie die Schale; die Zunge hat jederseits eine :Reihe grader, -mit einer Rinne versehener Stacheln. — Das Gehäuse ist eingerollt, meist verkehrt kegelförmig, selten beinahe eylindrisch, mit einer mehr oder weniger dieken Epidermis überzo- gen; die Spira ist kegelförmig; «die Mündung linealisch unten ausge- gossen, oben mit einer Spur von Kanal. Die Aussenlippe: einfach, gradlinig. -Das einzige hierher gehörige Geschlecht ist: 136 l. Gonus Lıssk, Kegelschnecke, conus, der Kegel. Conus Linne 1757 Syst. nat. ed. X. p. 645. Die Kennzeichen des Thieres und des Gehäuses sind oben ange- geben. Ich bemerke noch: die beiden Kiemen sind weniger ungleich als bei den meisten übrigen Kammkiemern. Die Zunge ist schlank, concav, ihre Stacheln bestehen aus einer dünnen, zusammengerollten Platte, welche in- wendig in der Mitte einen Kamm besitzt, der in der Hälfte seines äusseren Randes gezähnelt ist, an der Spitze hat er einen Widerhaken. Dieser Stachel ist durchbohrt, und Loven vermuthet daher, er sei vielleicht giftführend. Der Magen ist eng, kaum von der Speiseröhre zu unterscheiden, der Darm kurz, der Mastdarm ziemlich voluminös; es ist nur eine auf der rechten Seite gelegene Speicheldrüse vorhanden, die von nierenför- miger Gestalt ist, und einen sehr dünnen Ansführungsgang hat, welcher mit seinen zahlreichen Wirdungen einen grossen Theil der Bauchhöhle ausfällt. Die Kegelschnecken leben in der Tiefe des Meeres, sind sehr furchtsam, und bewegen sich wenig, daher ihr Gehäuse gewöhnlich inerustirt und angefressen ist: sie sollen sich von Pflanzen nähren, was mit der Bewafllnung der Zunge nicht übereinzustimmen scheint. Sie finden sich fast nur in den Meeren der heissen Zone, und Reeve beschreibt deren nicht weniger als 268 Arten, von denen viele äus- serst selten, theuer und von den Liebhabern gesucht sind. Trotz dieser grossen Anzahl von Arten ist es nicht möglich, dies Genus in Unterabtheilungen zu bringen, wenn man diese charakterisiren soll. Man kennt ziemlich viele fossile Arten, die meisten aus dem Tertiärgebirge ; unzweifelhafte Conus-Arten finden sich in der untern Kreide, allein die Conus-Arten aus dem Lias gehören vielleicht einem andern Geschlecht an; wie denn auch d’Orbigny neuerdings dieselben in die eigenthümliche Gattung Actaeonina aufgenommen hat (d’Or- bigny, Pal. france. terr, jurass. tom. Il. 1852.). Vierte Familie. Pleurotomacea, Pleurotomaceen. Das Thier hat keine Schnauze, sondern die Fühler stossen in einem spitzen Winkel zusammen, wie bei Fusus, und tragen die Augen etwa in halber Höhe. Aus dem Maule können sie einen Rüs- sel hervorstrecken; dıe Zunge trägt jederseits eine Reihe Stacheln, die einfach glatt, ohne Widerhaken sind, und am Grunde ein ver- dicktes Köpfchen tragen. Das Gehäuse ist spindelförmig; die Mün- dung unten in einen Kanal verlängert, oder einfach ausgeschnitten ; die Aussenlippe hat einen Einschnitt, der mehr oder minder tief ist und in einiger Entfernung von der Naht mit dieser parallel verläuft, oder eine blosse Einbucht an der Naht. Lamark vereinigte alle hierher gehörige Schnecken in das Ge- schlecht Pleurotoma, welches er neben Fusus stellte. Allein die Bewehrung der Zunge ist so eigenthümlich, dass man die Pleuroto- maceen weit von Fusus entfernen, und gewiss neben Conus stellen muss, ohne sie jedoch mit diesen in eine Familie bringen zu dürfen, da die Conus eine Schnauze haben ete. Sodann zeigt das Gehäuse, das Thier und der Deckel so viele Verschiedenheiten, dass man die 137 Pleurotomaceen, deren Zahl sich jetzt auf ein paar hundert beläuft, nothwendig in mehrere Genera theilen muss. Leider kennen wir von mehreren auffallenden Gruppen weder Thier noch Deckel. Die Pleu- rotomaceen wohnen in den Meeren aller Zonen, und die meisten sind klein. Man zählt mehr als 300 lebende Arten. 1. Pleurötoma Lanmarck. r)Ev00rv die Seite, roum der Einschnitt. Pleurotoma Lamk. 1799 Journ. d’hist, nat.; Anim. s. vert. VII. 90. Das Gehäuse ist spindelförmig, unten in einen langen Kanal vorgezogen; die Aussenlippe hat einen tiefen Spalt, innerhalb eines erhabenen Kieles. Thier mit einem Deckel. Hierher Pl. babylonia. 2. Perröna Schumacher. perron (Französisch) Freitreppe. _Perrona Schumacher 1817 Essai nr. 64. — Drillia Gray 1838. Ann, nat. hist. I. p. 28. Das Gehäuse ist spindelförmig, unten in einen langen Kanal vorgezogen; die Aussenlippe hat oben einen Spalt, und zwischen Spalt und Kanal eine Einbucht. Das Thier trägt einen Deckel. Hierher Pleurotoma spirata und Pl. lineata Lamk. 3. Clavatula Lamarck. clavatus keulenförmig. Clavatula Lamk. 1801. Systeme; Anim. s. vert. 84, Das Gehäuse ist thurmförmig mit kurzem Kanal; die rechte Lippe zeigt eine Einbucht parallel der Naht, welcher eine mit Hö- ckern, Knoten, Schuppen etc. besetzte Rippe des Gehäuses entspricht, Das Thier trägt einen Deckel. Hierher Pleurotoma auriculifera etc. 4. Defrancia MiLLer zu Ehren des berühmten Paläontologen DEFRANcE. Defrancia Millet 1826 Ann. de la Soc. Linn. de Paris. Das Gehäuse ist thurmförmig, mit einem kurzen, deutlichen Kanal; die Mündung eiförmig-länglich, die Aussenlippe durch eine Bucht von der Naht abgelöst; das Thier hat den Fuss abgestutzt, vorn jederseits in einen Haken vorgezogen; kein Deckel. Hierher Pleurotoma harpula. 5. Daphnella Hıxos. Lateinisches Diminutiv des Griechischen Nymphennamens Acdyrn ? Daphnella Hinds 1844 Voy. of the Sulphur. Unterscheidet sich, wie es scheint, von Defrancia durch den gänzlichen Mangel eines Kanals; das Thier ist nicht bekannt. Typus ist Pleurotoma limmaeiformis Kırn. 138 6. Mangilia Rısso. Mangili, ein Lombarde, der über vergleichende Anatomie geschrieben. Mangelia (fälschlich) Risso ‘1826 hist. nat. Eur. merid. IV. p. 219. Das Gehäuse ist spindelförmig, längs gerippt; die Mündung linealisch, dicht an der Naht mit einer schwachen Bucht; kein deul- licher Kanal. Das Thier hat einen schmalen, vorn abgestutzten, an den Ecken abgerundeten Fuss; ‘kein Deckel. Hierher Pleurotoma Vauquelini ete. Sollte -Cithara Schumacher 1817 -Essai nr. 106 auf Chemn, IN. t. 142. f. 1330 nicht hiermit identisch sein? 7. Bela Gar. Bela (Leach mser.) Gray 1847. Zool. Proceed. p. 134. — Defrancia Möller 1842 Ind. Moll. Grönl. p. 12. — non 'Defraneia Millet. Das Gehäuse ist spindelförmig, mit Längsrippen, und einer Kante wenig unterhalb der Naht; die Mündung länglich unten etwas verengt, oben keine Einbucht, oder Einschnitt. Typus ist Murex turrieula Mont. Loven rechnet 1546 im Index Moll. Scand. diese Arten noch zu Tritonium, so wenig haben ‘sie das Ansehn einer Pleurotoma! 8. Borsönia Beuvannr. Zu Ehren des Piemontesischen Paläontologen Borsoni. Borsonia Bellardi, Mem. Acad. Turin. 1846. b. IX. p. 531 sq. Das Gehäuse ist spindelförmig, die ‚Lippe einfach; der Ein- schnitt derselben tief und von der Naht getrennt; die Spindel mit einer Falte versehn. Die einzige Art B..prima Bell. ist in der Subappeninenforma- tion Norditaliens gefunden. 9. Gonopletra Hıyns zovog Kegel, nAsvo0or Seite, Rippe. Conopleura Hinds 1844 Voy. of the Sulphur, p. 24. Die Gestalt des Gehäuses erinnert an Conus, der Ausschnitt der Aussenlippe ist am Rande schwielig. Hierher ©. striata Hinds. Das nicht charakterisirte Geschlecht Sinusigera d’Orb. Voy. Amer. mer. p. 429. ist wahrscheinlich dasselbe. Die Zahl der fossilen Pleurotoma- Arten beträgt weit über 300; sie finden sich mit sehr wenigen auf St. Cassian und die obere Kreide kommenden Ausnahmen sämmtlich in der Tertiärformation. Bellardi hat in den Mem. Acad. di Torina 1846 eine Monographie der fossilen Arten Piemonts gegeben, und darin eine sehr zweck- mässige Eintheilung aufgestellt, aber leider die Arbeiten über die le- benden Pleurotomaceen nicht gehörig berücksichtigt. Fünfte Familie. Muricea, Muriceen. Der Fuss ist klein, ohne Anhängsel, der Kopf meist klein, nie- mals in eine lange Schnauze verlängert; die Fühler, mehrentheils klein, tragen die Augen in halber Höhe. Ein weit hervorzustrecken- 139 der Rüssel; die Zunge mit drei Reihen Zähnen besetzt. Das Gehäuse ist von mannigfaltiger Gestalt, stets mit einem Ausschnitt oder Kanal; meist ein horniger Deckel. Ich finde mich genöthigt, nach dem Vorgang von Loven die 'Canaliferen Lamarcks mit den Purpuriferen desselben zu vereinigen; die Thiere beider zeigen keinen wesentlichen Unterschied, und noch viel weniger lässt sich ein scharfer Unterschied in den ‘Gehäusen aulfinden, ja es ist eine bekannte Sache, dass tüchtige Conchyliologen eine und dieselbe Art oft in verschiedene Geschlech- ter der Muriceen und Purpuriferen gebracht haben. Dagegen müs- sen von den Muriceen folgende Geschlechter ausgeschlossen wer- den, die Lamarck mit diesen oder mit seinen Purpuriferen zusam- mengestellt hatte: 1) Cerithium, ist pflanzenfressend, hat eine lange Schnauze etc. 2) Pleurotoma, dureh seine Zungenbildung wesent- lich verschieden, 3) Cancellaria, 4) Cassidaria, 5) Cassis, 6) Har- pa, 7) Dolium, 5) Eburna. Cassidaria, Cassis, Dolium, Eburna ‚haben einen ganz anders gebildeten Rüssel; Harpa weicht in jeder Be- ziehung ab; endlich scheint auch Struthiolaria und Cancellaria sehr abweichend zu sein, doch sind die Thiere leider erst sehr unvollstän- dig bekannt. Struthiolaria habe ich nach dem Vorgang von Deshay- es und Gray mit Aporrhais zusammengestellt; Cancellaria und Ad- mete, welche vielleicht mit Trichotropis zusammenzustellen sind, vor der Hand am Ende der Muriceen stehen lassen. 1. Fusus Brusvsire. fusus, Spindel. Fusus Brug. Encyel. meth. p. XV. nr. 45. Das Thier hat einen 'sehr kleinen Kopf, die Fühler stossen ‘unter einem spitzen Winkel zusammen, und tragen die Augen in hal- ‘ber Höhe; der Fuss ist verhältnissmässig klein, einfach, ohne Anhäng- se. Das Gehäuse ist nach Lamarck spindelförmig oder beinahe spindelförmig, an der Basis in einen Kanal auslaufend, in der Mitte oder unterhalb derselben bauchig, ohne Varices, mit verlängertem Ge- ‘winde; die Aussenlippe ist ohne Einschnitt; die Spindel glatt, ohne ‘Falten. Der Deckel ist hornig, und der Kern der Anwachsstreifen liegt im unteren Winkel desselben. Das Gehäuse zeigt in seiner Gestalt manche Verschiedenhei- ten, und es gibt nicht wenige Arten, welche bald zu Fusus, bald zu Buccinum, bald zu Purpura, bald zu Pyrula gerechnet sind. Um- gekehrt haben Reeve und einige andre diejenigen Murices, welche recht viele Varices haben zu Fusus gebracht. Manche Fusus-Arten 'Lamareks müssen aus diesem Geschlecht entfernt werden, und gibt der Deckel in vielen Fällen einen guten Anhaltspunkt. Man kennt etwa 100 Arten aus allen Meeren, doch finden sich, wie immer‘, die zahlreichsten, grössten und schönsten Arten in der heissen Zone. Cyrtulus Hinds, (lateinisches Diminutiv von zugros Fischreuse?) (1843 ‚Ann, of nat, hist. -Xl, 256) also charakterisirt: Gehäuse spindelförmig; die 140 letzte und vorletzte Windung kreiselförmig; die Spira alsdann plötzlich auf- steigend; die Mündung linealisch, in einen kurzen, weiten Kanal endigend; die Spindel sehr gekrümmt, oben schwielig, die Aussenlippe scharf; der Na- bel eng; die Epidermis platt; Deckel?, Thier? — scheint mir als eine Art ° Monstrosität von Fusus betrachtet werden zu müssen. Das junge Thier ıst in nichts von Fusus zu unterscheiden; erst die beiden letzten Windungen be- kommen eine andre Richtung, indem ihre Naht beinahe horizontal verläuft, und erst mit ihnen fängt die Verdiekung der Spindel an. — Genau dieselbe Bildung findet sich bei einer von mir beschriebenen Mitra der Marquesas und bei Buccinum distortum. Gray vereinigt dies Geschlecht mit Olavella Swaıns., welches Genus auf Fusus (Murex) longaevus Branver gegründel ist, und rechnet dahin auch Bueccinum distortum. Fossile Fusus sind im Tertiärgebirge häufig; es werden deren auch aus dem Secundärgebirge angegeben. De Konick beschreibt sogar eine fossile Fusus-Art aus dem Kohlenkalk Belgiens, 2. Fasciolaria Lamanck. fasciola, ein Bändchen. Fasciolaria Lamk. 1799 Journ. O’hist. nat.; Anim. s. vert. VII. 117 Das Thier ist wie bei Fusus; das Gehäuse unterscheidet sich von Fusus allein durch zwei oder drei sehr schiefe Falten auf der Spin- del in der Nähe des Kanals. Der Deckel ist ebenso wie bei Fusus. Die Arten dieses Geschlechtes, etwa 20 an der Zahl, leben in den wärmeren Meeren, und erreichen zum Theil eine bedeutende Grösse; eine kommt bereits im Mittelmeer vor, F, turentina, der Murex lignarius L. Fossile Fasciolaria - Arten sind nur aus der Tertiärformation bekannt. 3. Turbinella Lawanecx. Diminutiv von turbo, turbinis Kreisel. Turbinella Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat.; Anim. s. vert. VII. 102. Das Thier ist im Aeussern nicht von Fusus, Murex, Purpura, Columbella verschieden. Das Gehäuse ist etwas spindelförmig, oder birnförmig, am Grunde in einen Kanal auslaufend, ohne Varices; die Spindel hat 3 bis 5 zusammengedrückte, quergestellte Fal- ten. Der Deckel ist wie bei Fusus. Man findet in Reeve’s CGonch. icon. 73 Arten beschrieben, wel- che sämmtlich den wärmeren Meeren angehören, und von denen ei- nige eine bedeutende Grösse und Schwere erreichen. Die Bildung der Gehäuse zeigt bedeutende Verschiedenheiten, und vielleicht muss man später einige der von den Engländern ab- getrennten Geschlechter annehmen. Da dieselben aber gar nicht, oder nur sehr unvollständig charakterisirt sind, so habe ich sie nur im Register anführen können. Man kennt nur sehr wenige fossile Arten aus dem Tertärge- birge von Paris und Bordeaux. 4. Ficula Swaısson. Diminntiv von fieus, Feige. Ficula Swains. 1840 Treatise p. 307. — Sycotypus Gray 1947 Zool. Pro- ceed. p. 135 (eigentlich Browne). ouzor Feige, zurrog Gestalt. Das Thier hat einen sehr grossen, vorn jederseils in einen 141 hakenförmigen Winkel vorgezogenen Fuss, der hinten spitz ausläuft ; der Mantel ist dünn, und dehnt sieh jederseits in einen Lappen aus, welche beide, beim Kriechen, einen grossen Theil des Gehäuses be- deeken; der Hals ist sehr lang, der Kopf schmal; die Fühler sind lang und zugespitzt, und lragen grosse Augen aussen am Grunde. Das Gehäuse ist birnförmig oder feigenförmig, bauchig, dünn, auf der Oberfläche feiner oder gröber gegittert, unten in einen weiten Kanal auslaufend; die Spira ist sehr kurz; die Mündung weit, die Aussenlippe dünn, ganzrandig. Kein Deckel, Man kennt fünf Arten; drei aus dem indischen und Chinesi- schen Meer, eine von den Küsten von S. Blas, und eine aus dem Meerhbusen von Mexiko. Man kennt ein paar fossile Arten aus dem Tertiärgebirge. 5. Cochlidium Gray. Cochlidium Gray 1850 M. E. Gray Fig. of Moll. anim. IV. p. 68. Das Thier hat einen verlängerten, conischen Kopf wie eine Schnauze, mit einem Rüssel, der sehr weit herausgestreckt werden kann; die Fühler sind sehr klein, und stehen auf der Seite des Mundes; die Augen sind klein, und sitzen aussen an der Basis der Fühler; der Fuss ist eiförmig vorn abgestutzt; der Penis gross. — Das Gehäuse ist beinahe birnförmig in einen langen Kanal ausge- zogen, quer gereilt; die Mündung ist birnförmig allmählig in den weiten Kanal übergehend ; die Aussenlippe dünn, einfach, ganzrandig. Kein Deckel. Hierher gehört mit Sicherheit nur Pyrula tuba Lamarck aus dem Chinesischen Meer; vielleicht muss man noch P. ternatana und ein paar ähnlich gestaltete Arten hierher rechnen. 6. Pyrula Lanarcr. Diminutiv von pyrum Birne. Pyrula Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat. — Cassidulus Gray 1847 Zool. Proceed. 1847. p. 135. Diminutiv von Cassis Helm. Das Thier hat einen sehr verlängerten, schmalen Kopf, der an seinem Ende zwei kleine Fühler trägt, an deren Basis aussen die Fühler sitzen. Der Fuss ist mittelmässig gross. Das Gehäuse ist eiförmig, beinahe birnförmig, (genabelt und ungenabelt), an der Ba- sis in einen Kanal auslaufend, ohne Varices, mit kurzer Spira; die Spindel ist glatt; die Aussenlippe ohne Einschnitt. Ein horniger, ei- förmiger, unten spitzer Deckel. Es ist nicht leicht, dies Geschlecht ganz scharf zu begränzen, und sind einzelne Arten zu Fusus, andre zu Murex und Purpura gebracht. Deshayes vermuthet, dass man vielleicht nach erhaltener Kenntniss des Thieres Pyrula spirillum, und P. papyracea abson- dern müsse, und dies ist mir nicht unwahrscheinlich, namentlich in Bezug auf die erstere Art. Montfort, Schumacher, Gray und Swain- son haben, wie leicht zu erachten, eine Zahl neuer Genera aus Pyrula gemacht, die im Register angeführt sind. 142 Reeve zählt in der Conch. icon. 29 Arten Pyrula auf; die grösstentheils in den Meeren der heissen Zone lehen. Man kennt fast ebensoviel fossile Arten, die meist im Tertiär- gebirge angetroffen werden; die Arten aus der Kreideformation schei- nen die nächste Verwandtschaft mit Pyrula spirillum zu haben. 7. Murex Linse murex, Name der stacheligen Purpurschnecke bei den Römern, Murex Liune 1757 Syst. nat. p. 645. in der engern von Lamarck gege- benen Begränzung, Das Thier hat einen Fuss von mässiger Grösse, vorn abge- stutzt, hinten stumpf; der Kopf ist sehr klein, und besteht fast nur aus den in einem spitzen Winkel zusammenstossenden, fadenförmigen oder pfriemenförmigen Fühlern, welche die Augen aussen etwa in halber Länge tragen; die Athemröhre ragt nicht viel über den Kanal des Gehäuses hervor, — Das Gehäuse ist eiförmig oder länglich, (bisweilen keulenförmig), mit: einem Kanal am Grunde, und aussen mit rauhen, dornigen oder höckerigen (oft nur blattartigen) Varices, deren drei oder mehr auf jeder Windung stehen, und von denen die untere sich in schiefer Richtung mit denen der vorhergehenden Win- dungen in Längsreihen vereinigen; die Mündung ist rundlich oder ei- fürmig. Der Deckel ist hornig, ziemlich diek, der Kern desselhen liegt im untern Winkel *). Reeve führt in der Conch. icon. 158 Arten auf, die in. allen Meeren vorkommen; wie gewöhnlich ernährt die heisse Zone aber die meisten, grössten, die am lebhaftesten gefärbten. Zwei Arten dieses Geschlechtes, M. brandaris und M. trunculus lieferten den Al- ten die Purpurfarbe, und nicht das Geschlecht Purpura Lamk., am wenigsten P. lapillus, wie Einige behauptet haben, da diese letzteren Thiere gar nicht im Mittelmeer vorkommen. Die äussere Gestalt des Thieres habe ich so beschrieben, wie ich sie bei ‚en fünf Arten des Mittelmeeres beobachtet habe; die Figuren bei Quoy und Gaimard sind wohl theilweise unrichtig, und aus dem Kopf gezeichnet, und die genannten Herrn sagen selbst vol. 11. p. 656: ‚ses formes ne sont pas trop alterees, et l’habitnde, que nous avons d’en observer, nous a per- mis de les rendre ä-peu-pres telles, qnelles devaient elre.** — Der Rüssel ist ziemlich diek, und das Zungenband mit drei Reihen Häkchen besetzt; ausser den beiden gewöhnlichen Speicheldrüsen, welche, Nach und unregelmässig sind, findet sich noch eine dritte, welche fast die ganze rechte Seite des Abdomen einnimmt. Auf die Speiseröhre folgt ein kuge- liger, drüsiger Blinddarm (Kropf); der Magen ist sehr verengt, und unterscheidet sich nicht vom dünnen Darm; der Mastdarm ist. ziemlich voluminös; die Purpurdrüse ist sehr entwickelt; der Penis ist klein für das Thier. Die Gehäuse zeigen bedeutende Verschiedenheiten, und sind na- mentlich die Arten mit zahlreichen Varieibus in einzelnen Fällen schwer von Purpura, Fusus etc. zu unterscheiden. Denys Montfort, Conrad, Swainson ete, haben das Geschlecht Murex, *) So bei M. brandaris etc.; bei M. caleitrapa liegt der Kern etwas von der Spitze entfernt, und die Anwachsstreifen sind melr concentrisch. 143 wie. es. Lamarek. hegränzt hatle, in mehrere Genera. und. Subgenera, getheilt, von denen, ausser Typhis, vielleicht Trophon. Montf. (1810. Conch. Syst. II. p. 483) am meisten Berücksichtigung verdient. Dasselbe. unterscheidet sich dadurch von Murex, dass die Varices sehr zahlreich sind, und aus ein- lachen Lamellen bestehen : Typus ist M. inagellanieus Lamarck. Reeve bringt die meisten. Trophon-Arten zu. Fusus, während er. andre Arten, ich weiss nicht wesshaib, bei Murex lässt, wie z. B. Tr, Fabriei. Beck. Die Zahlen der fossilen Murex- Arten. beträgt nach, Deshayes über 100; sie gehören sämmtlich der Tertiärformation an, und sind in den jüngsten Schichten derselben theilweise identisch mit leben- den Arten. 8. Typhis D. Montrorr. Typhis D. Montf. 1810 Conch. syst. II. p. 615. Das Thier, welches ich von. T. tetrapterus. Broxx beobachtet, ist äusserlich nicht von Murex: verschieden; das Gehäuse ist da- durch ausgezeichnet, dass es im oberen Theil der Windungen zwi- schen je zwei Varicibus eine Röhre hat, welche bis auf die letzte verschlossen ist, auch ist. der Kanal unten stets geschlossen. Es ver- hält sich. demnach dies Geschlecht zu Murex genau wie sich. Trifo- ris zu Cerithium verhält. Es. mögen S bis 12 lebende Arten bekannt sein, die den wär- meren Meeren angehören, mit Ausnahme des T. tetrapterus Bronn, der im Mittelmeer angetroffen wird. Man kennt fast eben so viele fossile Arten aus dem Tertiär- gebirge. 9. Tritönium Cuvier, Triton, ein Meergott. Tritonium Cuv. 1817 Regne animal. — Triton Lamarer Anim, s. vert, VIl. 176.*) Das Thier weicht auffallend von Murex ab; es ist fast immer lebhaft gefärbt und bunt; der Fuss meist kleiner aber dieker; der Kopf ist gross, zwischen den Fühlern hervortretend; diese sind lang, kegelförmig, und tragen die Augen aussen, ungefähr in der halben Länge; aus der Mundspalte unterhalb des Kopfes kann das Thier einen ziemlich langen, eylindrischen Rüssel herausstrecken. — Das Gehäuse ist eilörmig oder länglich (spindelförmig, birn- förmig, keulenförmig), unten in einen Kanal verlängert; Varices, wel- che stets dornenlos sind, stehen entweder abwechselnd auf, den Win- dungen, oder seltener und einzeln, und bilden nie eine zusammen- hängende Reihe wie bei Ranella; bisweilen ist nur die Wulst. der Aussenlippe vorhanden; die Mündung ist länglich, oft durch Runzeln und Falten verengt. — Der Deckel ist allemal hornartig, dick, mit vingförmigen Anwachsstreifen, doch liegt der Kern sehr nahe an der Peripherie. *) Der Name Trita ist 1757 von Linne für Alepas Rang, oder für eine- von: der Schale: entblösste Anatifa, und 1768 von Lanrenti für die Wasser- salamander gebraucht; Tritonium OÖ. Fr. Müller ist etwas ganz. Anderes, 144 Auch der innere Bau weicht sehr bedeutend von Murex ab. Tritonium hat nur zwei Speicheldrüsen, keinen drüsigen Blinddarm, dagegen ei- nen sehr ausgezeichneten, deutlichen Magen ete. ; Reeve zählt in seiner Gonchol. iconica 102 Arten auf, welche meist in den wärmeren Meeren leben; eine sehr grosse Art: Tr. no- diferum Lau. lebt im Mittelmeer, und dient theilweise noch jetzt den Fischern etc. als Trompete. Es ist dies die Buceina der Römer, von welcher der Dichter sagt: Buccina jam priscos cogebat ad arma Quirites. Auch aus Tritonium Lamk. sind mehrere Genera gemacht worden, von denen Persona Montf. 1810 Conch. syst. Il. p. 603. (persona Maske) von Reeye angenommen ist. Das Gehäuse ist allerdings ausgezeichnet durch den schiefen , buckeligen Wuchs, die grosse Ausdehnung der Innenlippe und die durch starke Runzeln hervorgebrachte Verengerung des Gehäuses, Reeve führt 5 Arten von Östindien und Westeolumbien an, von denen Tritonium anus Lauk. die bekannteste ist. Uebergangsformen verbinden indess meiner Ansicht nach diese Arten zu genau mit den übrigen Arten T’ritonium, als dass eine Trennung rälhlich wäre, und kann ich nicht finden, dass — wie angegeben wird — der Deckel abweichend ist, Eben so wenig kann ich wahrnehmen, Jass das Thier von den übrigen Tritonium-Arten erheblich verschieden, und wie Quoy und Gaimard behaupten, Cassis ähnlich sei; ihre eigene Abbildung und Beschreibung widerspricht, meines Erachtens, dieser Behauptung. — Die Arten, welche nur einen Varix auf der Aussenlippe haben, stehen zum Theil Cassidaria sehr nahe, und verdienten weit cher als eigenes Genus abgesondert zu werden. Man kennt über 30 fossile Arten Tritonium, welche sämmtlich der Tertiärformation angehören. 10. Ranella Lanmanck. Diminutiv von rana Frosch. Ranella Lamk. 1812 Extrait de Cours ete. Das Thier ist wie bei Tritonium beschallen. Das Gehäuse ist nach Lamarck oval oder länglich, etwas zusammengedrückt, mit einem Kanal am Grunde, und aussen mit zweizeiligen Wülsten ; diese sind gerade oder schief, eine halbe Windung von einander entlernt, und bilden jederseits eine Längsreihe; die Mündung ist rund oder eiförmig. Die Arten, deren Reeve in der Conchol. iconieca 46 aufführt, leben mit wenigen Ausnahmen in den Meeren der heissen Zone. Manche Conchyliologen wollen Ranella mit Tritonium verbunden wis- sen, und scheint allerdings die eigenthümliche Anordnung der Varices nicht hinreichend zu einer generischen Trennung, um so mehr als dieselbe keines- weges immer so regelmässig ist, wie die obige Diagnose es angibt, Unter einander zeigen die zu Ranella gerechneten Arten noch manche erhebliche Verschiedenheiten ; und ist namentlich die Innenlippe oft sehr bedeutend ent- wickelt, und die Mündung oft durch Höcker und Zähne sehr verengt, eben so haben manche Arten im oberen Winkel einen sehr auffallenden Kanal, der auch bei einigen Arten Tritonium beobachtet wird. Es ist daher nicht schwer gewesen, die Lamarckschen Ranellen in mehrere Genera zu zerfällen, Es gibt nicht viele fossile Ranella-Arten, die sämmtlich dem Ter- tiärgebirge angehören. 11. Pürpura 145 11. Purpura Brusuree. Purpura hiess die Purpurschnecke bei den Alten, welche indess ihren Purpur nicht von Arten dieses Geschlechts, sondern von Murex-Arten nahmen, Purpura Brug. 1792 Enceyel. meth. p. XV. Nr. 41. Das Thier ist äusserlich ganz wie bei Murex, Fusus, Colum- bella, Mitra beschaffen: der Kopf ist klein, und besteht fast nur aus den beiden Fühlern, die unter einem spitzen Winkel zusammenstos- sen, und die Augen aussen auf ihrer halben Länge oder noch höher tragen; der Fuss und die Athemröhre sind die einzigen Organe, die ausserdem noch äusserlich sichtbar sind, und diese zeigen nichts Auf- fallende. Das Gehäuse ist nach Lamarck eiförmig, unbewehrt, höckerig oder eckig; die Mündung erweitert, unten in eine schiefe, beinahe kanalförmige Ausrandung geendigt; die Spindel ist platt, unten in eine Spitze auslaufend. — Der Deckel ist zur Unterschei- dung dieses Geschlechts wesentlich; er ist dünn, hornartig, und seine Anwachsstreifen sind dem Aussenrande parallel. Reeve zählt in seiner Conchologia iconica SO Arten auf, welche in allen Meeren, selbst im Polarmeere, vorkommen, aber am zahl- reichsten in der heissen Zone angetroflen werden. In manchen Fällen ist es schwer zu erkennen, ob eine Schnecke zum Geschlecht Purpura gehöre oder nicht, so dass namhafte Con- chyliologen Arten zu Purpura bringen, die andere zu Murex, Fu- sus, Pyrula, Bucceinum rechnen! In den meisten dieser zweifelhaften Fälle wird indess der Deckel die Frage entscheiden. Einige von La- marck zu Purpura gerechnete Arten müssen jedenfalls davon ge- trennt und andern Geschlechtern zugewiesen werden, z.B. P. sertum und P. francolinus. Adanson ist zwar der erste, welcher das Geschlecht Purpura aufgestellt hat, allein er begriff darunter nicht allein unser gegenwär- tiges Geschlecht Purpura, sondern auch Dolium, Cassis, Cancella- ria, Fusus, Murex, Columbella, Mitra. Fossile Purpura-Arten, welehe mit Sicherheit diesem Geschlecht angehören, sind nur aus den mittleren und jüngeren Schichten des Tertiärgebirges bekannt. 12. Conchölepas Lanarcr. +0y%n zweischalige Muschel, Aezz&s Napfschnecke. Concholepas Lamk. 1801 Syst. etc. p. 69. Das Thier ist ganz wie bei Purpura beschaffen. Das Ge- näuse ist eiförmig auf dem Rücken gewölbt, mit ungemein rasch wachsenden Windungen, so dass die kleine, spitze Spira, welche oben nahe am linken Rande liegt, beinahe gegen die letzte Windung ver- schwindet. Die Mündung ist sehr gross, eiförmig, unten schwach ausgerandet. Der Deckel ist weit kleiner als die Mündung, übri- gens ganz wie bei Purpura beschaffen. Man kennt nur eine einzige Art, die früher eine grosse Selten- heit war, ungeachtet sie an den Küsten von Chile sehr gemein ist, Philippi, Conchyliologie, 10 146 wo man sie häufig verspeist; Molina hatte sie als Murex loco be- schrieben, 13. Leptocönchus Rurrreı, Aerrtos dünn, z6yZn Schale. Leptoconchus Rüppell 18934 Proceed. Zool. Soc. p. 105. Das Thier hat einen verlängerten, aber ganz zurückziehbaren Rüssel; der Mund anscheinend ohne Bewaffnung; zwei platte, kurze, dreieckige Fühler, die an ihrer Basis vereinigt sind, und die Augen aussen in der halben Länge tragen; der Fuss ist mittelmässig; der Mantel hat einen kreisförmigen Rand mit einer schwachen Verlänge- rung auf der linken Seite (Andeutung der Athemröhre); die Kieme besteht aus einem einzigen Kamm. — Das Gehäuse ist beinahe kugelförmig, zerbrechlich, durchsichtig, längsgestreift; die Spira nie- drig, undeutlich, durch Ablagerungen von den folgenden Windungen bedeckt; die letzte Windung ist bauchig, aufgetrieben; die Mündung eiförmig, unten etwas buchlig; die Mundränder sind oben getrennt; die Aussenlippe ist dünn und schneidend, die Spindel unten leicht abgestutzt. Kein Deckel. Man kennt nur eine hierher gehörige Art, welche im rothen Meer in Korallen lebt, und durch diese Lebensart an Purpura ma- dreporarum erinnert, Da vom inneren Bau nichts weiter bekannt ist, so ist die systematische Stellung zweifelhaft; vielleicht ist Leptocon- chus in die Nähe von Magilus zu stellen; mit Janthina, in dessen Nähe Rüppel dies Geschlecht bringen will, hat es keine Achnlichkeit, 14. Purpuroidea Lycert. Purpura Purpurschnecke , &idog Gestalt. Purpuroidea Lycett. Ann. nat. hist. 1848. b. II. p. 248. — Purpurina d’Orbigny 1851 Prodr. Palcont. II. 357. Das Gehäuse ist thurmförmig-bauchig, mit weiter Mündung und spitzem Gewinde aus mehreren, meist convexen und knotig dor- nigen Windungen; die Spindel ist glatt, rund gewölbt, gegen die Ba- sis hin einwärts gebogen; der Ausschnitt am Grunde derselben ist breit, seicht, nicht zurückgekrümmt; die äussere Lippe etwas bognig, und mit ihrem hinteren Ende unter spitzigem Winkel an den vorigen Umgang anschliessend; — die Kerne sind ungerippt. Hierher gehören Natica subnodosa Porn. und Murex tubero- sus Sw. sowie ein paar andere Arten aus dem Oolith. 15. Monöceros Lananck. uovozeows das Einhorn. Monoceros Lamk. 1809 Philos. Zool. — Acanthina Fischer v. Waldh. 1807 Mus. Demid. — Rudolphia Schum. 1817. Das Thier ist ganz wie bei Purpura beschaffen. Das Ge- häuse ist eiförmig, die Mündung longitudinal, unten mit einem schrä- gen Ausschnitt; ein conischer Zahn sitzt unten an dem inneren Rande der Aussenlippe, — Der Deckel ist genau wie bei Purpura, 147 Die Französischen Conehyliologen vereinigen Monoceros mit: Purpura; die Englischen Conchyliologen erhalten dagegen dieses Geschlecht aufrecht, rechnen aber z. Th. Arten dahin, welche überhaupt einen Zahn auf der Aus- senlippe haben, er mag stehen wie er wolle, und dehnen folglich das Ge- schlecht viel weiter aus als Lamarck, was ich nicht billigen möchte, Sämmtliche Monoceros im Lamarck’schen Sinne sind (mit Aus- nahme von M. cingulatum, welches wohl zu Turbinella zu rechnen ist, an der Südspitze Amerikas zu Hause, und sehr variabel, oder wenn man mehrere Arten annehmen will, äusserst schwer zu un- terscheiden. Es ist eine fossile Art, Buceinum monacanthos Broc., aus der Subappenninenformation Italiens bekannt, zu denen d’Orbigny noch 5 hinzufügt. 16. Ricinula Lamarex. Diminutiv von Ricinus, mit dessen stacheligen Früchten man die Conchylien verglichen hat. Ricinula Lamk. 1812 Extrait du Cours. — Sistrum Montf. 1810 Conch. syst. II. p. 594. “Das Gehäuse ist eilörmig, öfters aussen höckerig oder sta- chelig; die Mündung ist länglich, unten in einen auf den Rücken zu- rückgebogenen Halbkanal auslaufend, der mit einem schiefen Aus- ‚schnitt endet; auf der Spindel sowohl, wie auf der inneren Wand der Aussenlippe stehen ungleiche Zähne, welche gemeiniglich die Oefl- nung verengern. — Thier und Deckel sind wie bei Purpura. Deshayes und andere Conchyliologen vereinigen Rieinula geradezu mit Purpura, und es ist nicht zu leugnen, dass es Uebergangsformen zwischen beiden Geschlechtern gibt. Allein es gibt auch Uebergangsformen zwischen Ricinula und Columbella. Reeve zählt in der Conchologia iconica 54 Arten Rieinula auf, welche alle in den wärmeren Meeren leben. Fossile Ricinula-Arten sind bis jetzt nicht bekannt geworden. 17. Engina Gray. Engina Gray 1839 Zool. of Beech. Voy. p. 113. — Enzina Gray 1850 NM. E. Gray fig. of Moll. anim. p. 67. Das Gehäuse spiral; die Mündung eiförmig, linealisch, vari- cös, concav, mit einer breiten, schiefen Falte unten an der Columella; die Innenlippe ausgebreitet, geadert; die Aussenlippe innen verdickt und gezähnt, oben gefurcht. Dies Geschlecht nähert sich durch seine Gestalt einigen Arten Ricinula und Purpura, es unterscheidet sich durch die ausgebreitete, geaderte Innenlippe. In der Jugend sind die Lippen einfach, der Schlund glatt, die Innenlippe concav, mit deutli- cher Falte am Rande des Kanals. Zu Engina rechnet Gray Zool. Proceed. 1847 p. 133 Co- lumbella pyrostoma Sow., und in M. E. Gray fig. Moll. anim. vol. IV. p. 67. Purpura turbinella. » 18. Columbella Lanarcx. Diminutiv von Columba Taube ; brütende Täubchen bei Martini. Columbella Lamarck 1799 Journ, d’hist. nat.; System. 75. 10* 148 Das Thier ist ganz wie bei Purpura beschaffen, von dem es sich im änsseren Ansehn allein durch den schmaleren Fuss unter- scheidet. Das Gehäuse ist eiförmig, auch wohl verlängert kegel- förmig; die Mündung ziemlich linealiseh, unten ausgeschnitten, ohne Kanal; auf der Spindel stehen kleine Knötchen; die Aussenlippe ist in der Mitte nach innen zu verdickt, wodurch die Oellnung mehr oder weniger stark verengert wird. Der Deckel ist sehr klein, dünn, hornig, fast klauenförmig oder elliptisch. Das Gehäuse geht eines Theils in das grosse, so viele verschiedene Formen umfassende Genus Buceinum Lawanck über, anderntheils schliesst es sich an Rieinula an, und selbst an Mitra, doch wird man nur selten zwei- felhaft sein, ob eine Conchylıe zu Columbella gehört oder nicht. Die zahlreichen Arten, Sowerby zählt deren im thesaurus Con- chvliorum 102 auf, sind klein, lebhaft gefärbt, und leben in den wärmeren Meeren; die nördlichsten Arten kommen im Mittelmeer vor. Fossile Arten kennt man nur aus den beiden oberen Abthei- lungen des Tertiärgebirges, wo d’Orbigny 15 Arten in der Subappe- ninenformation und den Faluns unterscheidet. 19. Columbellina d’Orsıcxv. Diminutiv des Diminulivs columbella Täubchen. Columbellina d’Orbigny 1842 Palcont, Frang. Terr. Cret. I. p. 346. Das Gehäuse ist oval, dick, bauchig; die Mündung schmal, gebogen, oft in der Mitte verengt, der vordere (untere) Theil aus- geschnitten, ohne Kanal, der hintere Theil mit einem nach aussen verlängerten Kanal; die Aussenlippe innen in der Mitte der Länge stark verdickt; der Spindelrand aussen sehr verdickt. Von diesem Geschlecht, welches sich von Columbella durch den Kanal im oberen Winkel der Mündung unterscheidet, beschreibt W’Orbigny a. a. O. zwei Arten aus der Französischen Kreideforma- ton, von denen eine, C. monodactylus, von Deshayes für eine Ro- stellaria gehalten war. 20. Pollia Gnav. Pollia Gray 1839 Zool. of Beech. Voy. p. 111. Wir lesen a. a. O0. weiter nichts als folgende Worte: „Dies Genus begreift mehrere Schnecken, welche in verschiedene Geschlech- ter zerstreut sind, aber alle einen gemeinsamen Charakter zu haben scheinen. Die Mündung ist der von Tritonium sehr ähnlich; sie ha- ben aber viele Varices, und können deshalb nicht zu jenem Geschlecht gerechnet werden.“ Unter Varices versteht Gray hier of- fenbar keine Varices sondern Rippen, allein unbegreiflich ist es, wie Gray zu Pollia Buceinum Calmeili, Fusus articulatus, und Bucei- num maculosum rechnen kann, die keine Spur von Rippen zeigen! Beschränkt man Pollia auf die Formen, als deren Typus Buceinum Iranquebaricum , Tritonium undosum Lank. ete, zu betrachten sind, so bilden sie meines Erachtens eine natürliche Gruppe, die ange- nommen zu werden verdient. 149 Die hierher gehörigen Arten lässt Reeve mit Buceinum ver- einigt; sie finden sich in den Meeren der heissen und gemässig- ten Zone. Hierher gehören unstreitig einige der unter Buceinum beschrie- benen Fossilien des Tertiärgebirges. 21. Pisania Bıvoxa. Zu Ehren eines Barons Pietro Pisani in Palermo. Pisania Bivona 1832 Nuovi Generi etc. p. 13. Bivona vereinigte in diesem Geschlecht Buceinum maculosum Lank., B. Orbignyi Payr. welches eine Pollia ist, und B. Lin- naei Payr., welches man jetzt zu Columbella rechnet. Beschränkt man das Geschlecht Pisania auf die Arten, welche B. maculosum ähnlich sind, so ist es eine sehr natürliche Gruppe. Das Thier ist äusserlich nicht verschieden von Purpura. Das Gehäuse ist länglich, spindelförmig, meist quergestreift oder quer- gefurcht; die Windungen wenig gewölbt. Die Mündung ist länglich, nach unten allmählig verengert und daselbst ausgeschnitten, ohne ei- nen Kanal zu bilden; die Aussenlippe ist einfach; die Innenlippe hat im oberen Winkel einen queren Zahn oder Wulst. Die hierher gehörigen Schnecken leben in den Meeren der heis- sen und gemässigten Zone. Ich rechne dahin Buccinum maculosum Laux., Fusus articulatus Lamk., Purpura sertum Link. etc. Fossile Arten dieses Geschlechtes finden sich nur im Tertiär- gebirge. 22. Nassa Lawarck, nassa Fischreuse. Nassa Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat.; Syst. Anim. s. vert. 76. Das Thier.hat einen breiten, vorn beinahe abgestutzten Fuss, der jederseits in einen hakenförmigen Zipfel verlängert ist, und am Schwanzende zwei Fädchen trägt, oder daselbst zweispitzig ist; der "Kopf ist platt; die grossen spitzen Fühler stossen beinahe unter einem spitzen Winkel zusammen, und tragen die Augen aussen im dritten Theil der Länge; die Athemhöhle ist länger als der Kanal des Ge- häuses. Das Gehäuse ist eiförmig, selten fast kugelförmig oder verlängert, mit länglich eiförmiger Mündung, die unten in einen kur- zen aber tief ausgeschnittenen Kanal ähnlich wie bei Cassis ausläuft; die Spindel ist meist mit einer starken und weit ausgedehnten callö- sen Innenlippe (die an Cassis, Persona etc. erinnert) bedeckt, bis- weilen aber auch einfach. Der Deckel ist hornartig, dünn, weit kleiner als die Mündung des Gehäuses, an der Seite gezähnelt. ? Zu Nassa gehören zahlreiche Arten von geringer Grösse, wel- che in den Meeren der heissen und gemässigten Zone vorkommen; als Typus kann man Buceinum mutabile L. betrachten. Fossile Nassa-Arten finden sich nur im Tertiärgebirge, wo d’Or- bigny für die Faluns und Subappeninenformation 56 Arten aufzählt, 150 Das Genus Phos (yws Mann, y@s Licht?) Montf. 1810 Coneh. syst. I, p. 495, dessen Typus Murex senticosus L. ist, scheint mir nicht hinläng- lich von Nassa verschieden zu sein. 23. Demoulia Gray. Etymologie: etwa corrumpirt von Des Moulinsia ? Demoulia Gray 1838 Jardine Ann. 1. p. 29. — Desmoulea Gray 1847 Zool. Proceed. p. 140. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist eiförmig, fast kugelig, bedeckt mit einer wolligen Epidermis; die Spira kurz, co- nisch, die Spitze warzenförmig; die Windungen gedrückt; die Mün- dung eiförmig, die Innenlippe verdickt, hinten mit einer Rinne; die Aussenlippe ist eingedrückt, nach aussen verdickt, ohne Varix, innen stark gefaltet; der Kanal kurz, stark gekrümmt. Gray rechnet hierher Buceinum retusum Lank. und eine neue Art, D. pulchra vom Senegal. Ein paar fossile Arten finden sich in der Subappenninenformation. 24. Cyllene Grar. Cyllene Berg in Arkadien. Cyllene Gray 1828 Griff. edit. of Cuvier’s anim. Kingd. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist oval, dick, mit einer kurzen, spitzen Spira; die Mündung ist eiförmig, und endigt mit einer seichten Ausrandung; oben ist ein kurzer Kanal; am untern Ende der Hauptwindung ist eine Falte; die Aussenlippe ist dick, innen gestreift; die Windungen sind oben kantig, und ist diese Kante mit Höckern besetzt. Ausser €. Oweni Gray gehört olfenbar Buceinum Iyratum Lauk. hierher. Diese Schnecken weichen sehr von Buecinum ab, und haben wie Gray richtig bemerkt, den Habitus von Yoluta (musica), aber keine Falten auf der Spindel. 25. Büceinum Lisnt. Buceinum oder Buceina, Name des Tritonium nodiferum bei den Römern, Buccinum Linne 1757 Syst, nat, ed.X. p. 3491. (sehr viel enger begränzt). Linn begriff eine Menge verschiedener Geschlechter unter der gemeinsamen Benennung Buceinum, und sind nach und nach durch Bruguiere und Lamarck von demselben die Geschlechter Cassis, Pur- pura, Terebra, Harpa, Dolium, Eburna, Nassa etc, abgetrennt wor- den, so dass das Geschlecht Buccinum bei Lamarck nur einen klei- nen Theil des ebenso genannten Linneischen Geschlechtes begreift. Dennoch enthielt es noch so disparate Formen, dass die Neueren Pollia, Pisania, Bullia, Cyllene getrennt haben. Was nun noch übrig bleibt, dürfte also zu charakterisiren sein. Das Thier (von B. undatum) hat einen platten vorn abge- stutzten Kopf, an dessen beiden Ecken die ziemlich langen Fühler stehen, an deren Grunde aussen die Augen stehen; der Fuss ist 151 gross, hinten und an den vorderen Ecken abgerundet. — Das Ge- häuse ist eiförmig oder oval-kegelförmig; die Mündung longitudinal, am Grunde mit einem Ausschnitt, ohne Kanal. Die Spindel ist rund, in ihrem oberen Theil aufgeblasen; die Innenlippe fehlt; die Aussen- lippe ist einfach nicht verdickt. — Der Deckel ist (bei B. unda- tum) oval mit beinahe concentrischen Anwachsringen, der Kern liegt fast in der Mitte und nahe dem inneren Rande. Reeve zählt 118 Arten Buceinum auf, lässt aber Polli« und Pisania mit Buecinum vereinigt, während offenbar Gehäuse und Thier eine solche Vereinigung nicht erlauben. Fossil finden sich ächte Bucceinum-Arten im Tertiärgebirge, so- wie in älteren Formationen, da aber der Begriff von B. ein sehr schwankender ist, so sind wohl manche Arten von den Paläontologen dahin gerechnet, die bei strengerer Prüfung zu andern Geschlechtern gebracht werden dürften. 26. Bullia Grar. Bullia Gray 1839. Zool. of Beech. Voy. p. 125. — Buccinanops d’Orb. Voy. Amer. p. 344. — Leiodoma Swains. 1840 Trealise. Das Thier hat einen enorm grossen, beinahe kreisförmigen Fuss, der über die Schale zurückgeschlagen werden kann, und hinten zwei kurze Fädchen wie bei Nassa trägt; der Kopf ist gross, platt gedrückt, ausgebreitet wie bei Voluta, bisweilen verkehrt herzförmig; die Fühler sind verlängert, spitz, ohne Augen; die Athemröhre sehr lang. Das Gehäuse ist länglich eiförmig bis thurmförmig; die Mün- dung gross, eiförmig, oben spitzwinklig, unten weit, mit einem grossen, kanalförmigen Ausschnitt; die Innenlippe ist ausgebreitet, an- gewachsen, nicht abgelöst, oben oft schwielig, und hoch hinauf verlängert, so dass die Nähte doppelt und oft schwielig sind. Der Deckel ist klein, dünn. Die bekannten Arten, deren Reeve in der Conchologia iconica 26 aufzählt, leben südlich in der gemässigten Zone auf sandigem Meeresgrund, in welchen sie sich schnell einzugraben vermögen. Es gehören hierher Buceinum laevissimum, achatinum Lamk. ete. Fossile Arten sind nicht bekannt. - 27. Terebra Avanson. terebra der Bohrer. Terebra Adans. 1757 Seneg. p. 49 (begreift Terebra, Buccinum und Fusus); Brug. 1792 Eneyel. meth. p. XV. nr. 47..— Subula Schumacher 1817 Essai etc. — Acus (Humphreys) Gray 1847 Zool. Proceed. p. 139. Das Thier hat einen kurzen, dieken Fuss, welcher selten län- ger ist als die letzte Windung; der Kopf ist gross, schnauzenförmig, eylindrisch, und trägt auf jeder Seite einen kurzen, conischen Füh- ler, welcher das Auge auf der äusseren Seite der Basis trägt; der Mantel hat einen deutlichen Sipho. — Das Gehäuse ist sehr ver- Jängert, thurmförmig, sehr spitz; die Mündung ist longitudinal, mehr- 152 fach kürzer als das Gewinde, unten ausgeschnitten; die Basis der Spindel ist gedreht oder schief. — Der Deckel ist hornig, eiför- mig, mit einer Spitze, und mit schindelförmigen Wachsthumslamellen. Es sind schon über 100 lebende Arten beschrieben, welche sämmtlich in «len Meeren der heissen Zone, oder wenigstens im wär- meren Theil der gemässigten Zone leben. Es sind dreissig fossile Arten bekannt, welche sich durch alle Tertiärformationen meist aber in den mittlern und jüngern verbreiten 28. Cancellaria Lawaner. Cancelli Gitter. Cancellaria Lanık,. 1799 Journ. d’hist, nat,; Auim,. s. vert, VIl. 111. Das Thier (von Cancellaria cancellata) hat nach Deshayes einen Fuss, welcher beinahe so lang wie die Schale, sehr dünn, und sehr flach gedrückt ist, und dessen beinah abgestutzter Vorderrand etwas über den Kopf hinausragt; dieser ist sehr breit und sehr flach, sein vorderer dünner und schneidender Rand ist stark gebogen, und an den Enden dieser Biegung stehen die verlängerten, schlanken, ke- gelförmigen Fühler, welche an der Basis aussen die Augen tragen. — Das Gehäuse ist eiförmig, spindelförmig, oder thurmförmig, ge- rippt, gegittert oder gestreift, genabelt oder ungenabelt,; die Mündung ist Jänglich eiförmig, und endet unten in eine Spitze, welche bald einen Ausschnitt, bald kaum eine Andeutung desselben hat; die Spin- del hat zwei bis vier quere Falten; die Aussenlippe ist innen quer- gefurcht. — Kein Deckel, Sowerby beschreibt in den Conchological Illustrations 48 Ar- ten, welche fast sämmtlich den Meeren der heissen Zone angehören, und bis auf wenige Arten, selten in Sammlungen angetroflen werden. Die Zahl der fossilen Concellarien beläuft sich auf mehr denn 50, welche sämmtlich dem Tertiärgebirge, und namentlich der Sub- appeninenformation angehören. 29. Admete Knorven. Admete eine Meernymphe. Admete Kröyer 1842 bei Möller Index Moll. Grönl. p. 15. Das Thier hat einen grossen Fuss, der länger als das Ge- häuse, vorn breit abgestutzt, und hinten lanzettförmig ist; der Kopf ist klein abgerundet, ohne Rüssel und Zungenmembran ; die Fühler sind lang, fadenförmig, und die kleinen Augen sitzen auf einem Hö- cker aussen am Grunde. — Das Gehäuse ist eilörmig, durchschei- nend, zerbrechlich mit erhabenen Querlinien; die Mündung ist eiför- mig, unten kaum ausgerandet, die Spindel gebogen, ohne Falten, un- ten schief abgestutzt; die Lippe ist dünn, grade. Kein Deckel. Die einzige Art, A. erispa Moeıı., Tritonium viridulum, Can- cellaria Conthonoyi Govrn, lebt von Grönland bis Maine, Dass Admete nahe mit Cancellaria verwandt ist, unterliegt keinem Zwei- fel; da aber die Falten auf der Spindel und die Skulptur von Cancellaria feblen, auch die Gestalt des Thieres einige Verschiedenheit darzubieten scheint, 153 x x so mochte ich beide Geschlechter nicht ohne Weiteres zusammenwerfen, Zwei- felhaft ist es, welche Stellung beide im System einzunehmen haben ; und wird sich dies erst entscheiden lassen, wenn der innere Bau bekannt sein wird; ich möchte glauben, dass Trichotropis mit den beiden genannten Geschlech- tern zusammengestelit werden muss, Sechste Familie. Cassidäcea, Cassidaceen, Das Thier hat einen grossen, breiten Fuss, einen grossen, dieken Kopf mit langem, dickem Rüssel; die Fühler sind lang und dick, und tragen die Augen aussen am Grunde auf einer Verdickung ; die Zunge hat in der Mittellinie eine, und jederseits drei Reihen Zähne (wenigstens bei Dolium). Das Gehäuse ist eiförmig, aufge- trieben; die Mündung unten ausgeschnitten, oder in einen kurzen, nach hinten umgebogenen, tief ausgeschnittenen Kanal verlängert; die Aussenlippe aussen oft mit einem auffallenden Wulst versehn. Von den Muriceen unterscheidet sich diese Familie hauptsäch- lich durch den dicken Kopf, den dicken Rüssel, und die Bewaffnung der Zunge. 1. Cassıs Lamarcr. cassis Helm. Cassis Lamarck 1799 Journ. d’hist. nat.; Anim. s. vert. VII. 218. Das Thier hat einen breiten, eiförmigen Fuss, einen grossen, dicken, in eine kurze Schnauze verlängerten Kopf, ziemlich lange, dicke Fühler, welche die Augen aussen am Grunde auf einer Ver- dickung tragen; der Mantel macht nach Quoy und Gaimard einen schleierförmigen Fortsatz über den Kopf, und verlängert sich in eine lange, zurückgeschlagene Athemröhre. Das Gehäuse ist aufgehla- sen, mit kurzem, spitzem Gewinde; die Mündung bald eng, beinahe linealisch, bald weiter, länglich eiförmig, immer unten mit einem kur- zen, plötzlich auf den Rücken gebogenen Kanal; die Innenlippe zeigt eine stark entwickelte Lamelle, welche am Columellarrand gerunzelt oder gefaltet ist; die Aussenlippe ist aussen verdickt, innen häufig gezähnt. — Der Deckel ist dünn, hornartig, weit kleiner als die Mündung, bald halbeiförmig, mit einem in der Mitte des inneren Ran- des gelegenen Kern, von welchem vertiefte Linien ausstrahlen, die bei einigen Arten den Aussenrand gezähnt machen. Der Rüssel ist lang und dick; die Zunge schwach und sehr kurz ; die Speiseröhre dick, mit einem blinddarmähnlichen, zuweilen wenig auf- fallenden Anhängsel; der Magen ist einfach, birnförmig, ziemlich gross; die beiden Speicheldrüsen sind sehr gross, nehmen einen grossen Theil der Bauchhöhle ein, und bestehen aus zwei, durch einen Stiel verbundenen Theilen. Man kennt gegenwärtig etwa 40 lebende Arten Cassis, fast sämmtlich aus den heissen Meeren, wo sie auf sandigen Stranden leben, in welche sie sich leicht eingraben ; mehrere von ihnen errei- chen eine bedeutende Grösse und Schwere, z. B. €. madagascarien- sis, luberosa, cornuta. 154 Die Zahl der fossilen Arten mag nalı an 30 betragen; diesel- ben gehören sämmtlich dem Tertiärgebirge an. 2. Mörio D. Moxtronr. - Morio D. Montf. 1810 Conch. syst. Il. p. 478, — Cassidaria Lamk. 1812 Extrait du Cours, Das Thier hat einen breiten, eiförmigen, vorn beinah abge- stutzten Fuss; der Kopf ist ziemlich gross und dick, und endet in zwei lange, allmählig zugespitzte Fühler, an deren Grunde aussen die Augen sitzen; das Maul sitzt unter dem Kopfe; der walzenförmige Rüssel, den das Thier aus demselben hervortreten lässt, erreicht bis- weilen die Länge des Fusses. — Das Gehäuse ist eiförmig, auf- geblasen, mit kurzem Gewinde; der letzte Umgang in einen ziemlich langen, gekrümmten, aufsteigenden Kanal verlängert; die Mündung ist länglich, an beiden Enden verschmälert; die Spindel schwach gebo- gen; die linke Lippe bildet eine grosse, nach unten freie Platte; die rechte Lippe ist verdickt, nach aussen umgeschlagen. — Der De- ekel ist hornartig, länglich eiförmig, glatt, und hat, ähnlich wie bei Purpura, seine Anwachsstreifen dem äusseren Rande parallel. Man kennt nur zwei oder drei Arten, von denen eine M. echi- nophorus (Buceinum ech.) L. im Mittelmeer häufig ist. Die zwölf fossilen Arten Morio gehören sämmtlich dem Tertiär- gebirge an, und die eine davon ist identisch mit M. echinophorus. Lamarck vereinigte mit seinem Geschlecht Cassidaria die Oniscia-Arten, welche indessen mit Recht davon getrennt sind. — Gray 1850 fig. of Moll. anim. p. 69 spricht dem Geschlecht Morio sehr mit Unrecht den Deckel ah. 3. Oniscia Sowenpy. Oniscus Kelleresel. Oniscia Sow. 1825 Genera of shells. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist länglich, beinahe eylindrisch, mit kurzer, stumpfer Spira; die Mündung ist longitudinal, schmal mit parallelen Rändern; die Spindel grade einfach, mit einer ziemlich breiten, lamellenartigen und gekörnelten Innenlippe bedeckt; die Aussenlippe ist verdickt gezähnelt; der Kanal kurz, schmal aus- gerandet. Es sind bis jetzt 6 Arten bekannt, sämmtlich aus den Meeren der heissen Zone, Die beiden fossilen Arten finden sich in den tertiären Ablage- rungen von Bordeaux und Turin. 4. Dolium Lanmarer. dolium Tonne. Dolium Lamarck 1801, Systeme etc. p. 79. Das Thier hat einen länglich eiförmigen, grossen und dicken Fuss, der vorn etwas geöhrt ist, und von dem Thier durch die Auf- nahme einer enormen (Quantität Wasser stark aufgeblasen werden kann; der Kopf ist flach und breit zwischen den Fühlern beinahe 155 gradlinig; diese sind lang, conisch, und tragen die Augen aussen an ihrem verdickten Grunde; die Athemröhre ist dick, ziemlich lang, über die Schale zurückgeschlagen. — Das Gehäuse ist dünnscha- lig, bauchig, aufgeblasen, oft beinahe kugelig, selten länglich, quer gereift; die Mündung ist weit, länglich, unten ausgeschnitten, nicht in einen Kanal verlängert; die Aussenlippe ist meist verdickt, und in der ganzen Länge gekerbt. — Kein Deckel. Die Athemhöhle ist sehr gross, weit offen; die grössere Kieme hat ihre Lamelle in einer Reihe, die kleinere in zwei Reihen; der Rüssel ist sehr gross und diek; man findet zwei knorpelige Oberkiefer, zwei klei- nere, sehr dünne, hornige Unterkiefer, eine kurze Zunge, die jederseits drei Reihen Häkchen, in der Mitte aber dreizähnige Lamellen hat. Die Speise- röhre ist gross, aulgeblasen, unten mit einem blinddarmähnlichen Anhang ; ann folgen zwei Magen; der erste ist erweitert und verlängert, der zweite kleiner, häutig, nimmt die Gallengänge auf. Zwei grosse Speicheldrüsen nehmen fast die ganze Bauchhöhle ein, und bestehen, wie bei Cassis, aus zwei durch einen kurzen Stiel zusammenhängenden Theilen. Man kennt etwa 15 Arten, welche die wärmeren Meere bewoh- nen, mit Ausnahme von D. Galea, das im Mittelmeer vorkommt. Eine mehr eiförmige als kugelige Art mit längerem, spitzerem Gewinde hat D. Montfort als Perdix, eine Art mit einer verdickten Aussenlippe und verengerter Mündung Valenciennes als Malea ab- getrennt. Im Tertiärgebirge Südeuropas kommt eine fossile Art vor, wel- che Brocchi mit dem lebenden D. pomum verwechselt hatte. 5. Ebirna Lamarcxr. ebur Elfenbein. . Eburna Lamk. 1801. Systeme etc.; Anim. s. vert. VII. 280. Das Thier hat einen breiten Kopf, entfernte Fühler, welche die Augen aussen am Grunde tragen; der Rüssel, welcher aus dem Maul hervorgetrieben wird, ist sehr dick, lang und cylindrisch. — Das Gehäuse ist oval, glalt, mit einer Epidermis überzogen; die Mündung länglich eiförmig, unten mit einem tiefen Ausschnitt, oben mit einem unterhalb der Naht verlaufenden Kanal; die Aussenlippe ist einfach und schneidend ; charakteristisch ist der Nabel des Gehäuses. Die Zunge ist ziemlich kurz mit dreireihigen Stacheln (?); die Spei- cheldrüsen sehr klein; der Magen besteht aus zwei Theilen, von denen der vordere verlängert und weit, der hintere in ein Divertikel aufgetrieben ist; auf denselben folgt unmittelbar ein kurzer Darmkanal, Das männliche Glied ist sehr klein, platt, gekrümmt, spitz. Man kennt sieben Arten aus dem Indischen und Chinesischen Meer. Die angeblich fossilen Arten dieses Geschlechtes sind von d’Or- bigny in die Gattung Buccinanops versetzt worden. Die Eburna glabrata Lamk. gehört nicht hierher, sondern zu Ancilla- via. Die systematische Stellung von Eburna ist zweifelhaft, vielleicht ge- hört sie zu den Muriceen. Siebente Familie. Volutacea, Volutaceen. Das Thier hat einen grossen Fuss, einen platten, meist brei- ten Kopf; entfernte Fühler; der Rüssel kann ganz eingezogen wer- 156 den; die Zungenhaut ist linealisch, in der Mittellinie gezähnt, an den Seiten unbewehrt; die Athemröhre hat an der Basis einen An- hang. Das Gehäuse ist aufgeblasen und beinahe kugelig bis schmal spindelförmig; die Mündung dem gemäss verschieden gestaltet; die Spindel stets mit Falten besetz. — Kein Deckel. Mit Sicherheit gehört hierher nur das eine Geschlecht: 1. Volüta Lixse. voluta, die Schnecke an den Säulen. Voluta Linne 1757. Syst. nat. ed. X. p. 645 (jedoch in der engeren De- srenzung, in welcher Lamarck dieses Geschlecht genommen hat). Das Thier hat einen grossen Fuss; der bisweilen doppelt so lang, und doppelt so breit ist, wie das Gehäuse, bisweilen aber kaum so lang, und nur wenig breiter ist. Der Kopf ist bei allen Arten sehr (lach, und meist sehr breit, die Fühler stehen entfernt von einander, und die Augen sitzen aussen am Grunde derselben, meist auf einer Verbreiterung des Kopfes; im Uebrigen zeigt dieses Organ manche Ver- schiedenheiten: bei V. vespertilio ist der Kopf beinahe dreilappig, und die Fühler stehen in den Einschnitten zwischen den Lappen; die Augen sitzen mitten auf den Seitenlappen; bei P, undulata ist der Kopf zwischen den langen Fühlern abgestutzt, und die Augen stehen am Rande der Seitenlappen; bei V. pacifica sind die Fühler sehr kurz, und die Augen stehen etwas entfernt von ihrem Grunde; bei den von Kiener als Thier von Y. Neptuni abgebildeten ist der Kopf halbmondförmig, halb so breit wie die Schale; die Fühler klein, drei- eckig, flach; die Augen stehen oben auf dem Kopf, von der Basis der Fühler entfernt; bei V. aneilla ist. der Kopf auch halbmondför- mig, die Fühler sehr kurz, und scheinen (nach der Abbildung bei M. E. Gray) keine Augen vorhanden zu sein ete. Die Athemröhre ist lang, zurückgeschlagen, und hat am Grunde jederseits einen nach vorn gerichteten Anhängsel. Der Mantel ist bei den meisten Arten we- nig entwickelt, bei Y. angulata jedoch ist der linke Mantellappen ungeheuer ausgedehnt, schlägt sich über den grössten Theil der Schale hinüber, und lagert auf dieser eine dünne Kalkplatte ab; daher d’Or- bigny aus dieser Art im Voy. Amer. mer. ein eigenes Geschlecht, Volutella bildet, das nicht mit Volutella Swaıns. zu verwechseln ist, Das Gehäuse zeigt ebenso grosse Verschiedenheiten als das Tlier; bald ist es aufgeblasen, beinahe kugelförmig, mit kurzer Spira und enorm weiter Mündung, bald schmal, spindelförmig, mit ziemlich lan- ger Spira und enger Mündung; letztere ist unten allemal ausgerandet, ohne Kanal; die Spindel ist stets mit Falten besetzt, von denen die untersten die grössten sind; die Innenlippe feht; die Aussenlippe ist stets grade und einfach. Die Spitze ist bald zitzenförmig, bald spitz. — Kein Deckel. Die Thiere sind langsam und furchtsam, und lieben sandigen Meeresgrund, Die Zahl der bekannten Arten beläuft sich auf etwa 70, 157 welche sämmtlich in der heissen Zone und in der südlichen gemäs- sigten Zone leben. Im inneren Bau scheinen die Volnten auch ziemliche Verschiedenheiten darzubieten. Der Rüssel ist sehr dünn, nach Quoy und Gaimard bei einigen Arten — leider sagen sie nicht bei welchen — unbewehrt, bei andern z. B. bei V. undulata mit Häkchen bewaffnet; bei V. olla hat die Zunge in der Mitte eine Reihe kurzer querer Zähne, deren Schneiden drei lanzetlförmige grosse, jederseits gestrichelte Zähne zeigt, von denen der mittlere kürzer ist. Die Speiseröhre ist sehr lang, und sitzt an derselben ein sehr grosser, zusammengewundener Blinddarm; der Magen ist sehr gross, aufgeblasen, fleischig, innen gefaltet; der Darmkanal überaus kurz. Einige Arten, die Yetus Avıns., bringen lebendige Junge zur Welt, andre legen Eier. Bei der grossen Verschiedenheit, welche die Thiere und nicht minder die Gehäuse zeigen, ist es gewiss zweckmässig, weitere Abtheilungen zu ma- machen. Sowerby im Thesaurus Conch. hat lolgende drei: 1) Cymbium Montfort (Yetus Anıns.) das Gehäuse gross, aufgeblasen, nahe an der Naht eine Kante, welche oft Dornen trägt; der Wirbel zitzenförmig. 2) Melo Broperır. ebenso, aber ohne Kante; 3) Voluta im engeren Sinne, die eiförmigen oder spindelförmigen Arten mit engerer Mündung und mit spitzem Wirbel begreifend ; allein diese Ein- theilung genügt nicht, und sind noch unter Voluta Arten mit sehr ver- schieden gebildeten Thieren und Gehäusen begriffen. Gray hat 1847 Zool. Proceed. p. 141 nicht weniger als 12 Genera aus Voluta gemacht, wie gewöhnlich, ohne dieselben zu charakterisiren, so dass man in grosser Verlegenheit ist, zu errathen, welche Kennzeichen er seinen Generibus zuschreibt, und noch viel weniger den Werth derselben zu beurtheilen vermag. Fossile Voluten finden sich im Tertiärgebirge und in der Krei- deformation im Pariser Becken sehr zahlreich; man zählt überhaupt mehr denn 70 Arten. 2. Mitra Lamarcr, Zitra Bischoffsmütze. Mitra Lamarck 1799 Journ. d’hist, nat.; Anim. s. vert. VII. 297. Das Thier hat einen schmalen, vorn abgestutzten Fuss, einen sehr kleinen Kopf, der fast allein von den beiden kurzen, in einem stumpfen Winkel zusammenstossenden Fühlern gebildet wird, welche die Augen meist noch oberhalb der Mitte auf der Aussenseite tragen ; der Rüssel, welcher aus dem Maul hervorgetrieben wird, ist nach Quoy und Gaimard bisweilen länger als das Gehäuse, am Ende keu- lenförmig; die Athemröhre ist meist ziemlich lang. — Das Ge- häuse ist meist thurmförmig oder spindelförmig, bisweilen kürzer und selbst einem Conus ähnlich; die Mündung ist linealisch, unten ausgeschnitten, aber nicht in einen Kanal verlängert; die Spindel trägt parallele, quere Falten, von denen die obersten die grössten, die un- tersten die schwächsten sind. — Kein Deckel. Reeve zählt in der Conchol. iconica 334 Arten Mitra auf, die fast sämmtlich in heissen Meeren leben, doch findet sich noch eine Art im nördlichen Grönland. Bei dieser grossen Zahl von Arten empfindet man das Bedürf- niss nach Unterabtheilungen, und sind einige Gruppen, wie z. B. Imbricaria Scaun, (Conoelix Swaıns) die Arten mit Conus-ähnlichem 158 Gehäuse begreifend, Cylindra Senun. die olivenförmigen Arten mit vielfach gefalteter Columella umfassend, ziemlich scharf begränzt, doch bin ich nicht im Stande, die zahlreichen Abtheilungen, welche Swainson und Gray gemacht haben, gehörig zu würdigen. Lamarck, Quoy, Deshayes, Gray stellen sämmtlich Mitra und Voluta zusammen, ungeachtet sich Mitra von Voluta durch folgende Verschieden- heiten meines Erachtens wesentlich unterscheidet: 1) durch den schmalen Fuss, 2) durch den äusserst kleinen Kopf, 3) durch die kurzen Fühler, 4) durch die Stellung der Augen, 59) durch den Mangel des blinddarmähnlichen Anhanges an der Speiseröhre, 6) durch einen ganz andern Magen, 7) durch ganz andre Speicheldrüsen ete., so dass ich für meine Person nicht weiss, worin die Aehnlichkeit beruhen soll. Leider kennen wir den innern Bau von Mitra, und namentlich die Bildung der Zunge noch nicht genau. Quoy und Gaimard geben an, die Zunge sei sehr schlank und lang, nur an der Spitze mit Häkchen besetzt, die leicht abfallen; die beiden Speicheldrüsen sind in eine Kugel zusammengeballt; die Speiseröhre ist einfach, der Magen lang, aufgeblasen, cylindrisch, innen der Länge nach gefaltet, und enthält vier lleischige, nur mit einem Ende festgewachsene, frei im Innern liegende Bal- ken; der Penis ist klein, gekrümmt, Es ist mir daher sehr zweifelbaft, dass Mitra hier an ihrem rechten Platze steht; das Aeussere des Thieres stimmt auf das Genaueste mit Co- lumbella, Purpura, Murex überein. Man kennt beinah SO fossile Mitra-Arten, von denen nur sehr wenige dem Kreide-, die übrigen dem Tertiärgebirge angehören. Achte Familie. Olivacea, Olivaceen. Das Thier hat einen sehr grossen Fuss, der jederseits durch einen tiefen Einschnitt in einen kürzeren vorderen, und einen länge- ven hinteren Theil getheilt ist; der hintere Theil wird jederseits über dieSchale zurückgeschlagen, und glättet dieselbe; eine lange Athem- röhre; der Kopf wenig deutlich ; die Zunge nach Quoy und Gaimard unbewehrt. S. jedoch Aneilla. — Das verschieden gestaltete Gehäuse ist ohne Epidermis; die Mündung unten mit einem breiten Ausschnitt, die Spindel ist wulstig, oft gestreift. 1. Oliva Brusviire. Oliva, die Olive. Oliva Brug. 1792 Eneycl. meth. p. XV. Nr. 38. Das Thier hat einen eiförmigen, sehr breiten Fuss, der von der Seite über die Schale zurückgeschlagen wird, und dieselbe glät- tet; der vordere Theil ragt weit über den Kopf hinaus, ist jederseits (durch einen tiefen Einschnitt vom übrigen Theil des Fusses geschie- den, dreieckig oder abgerundet, zweilappig, geöhrt, oben durch eine Längsfurche getheilt; der Kopf ist klein, wenig deutlich; die Fühler stossen in einem ziemlich spitzen Winkel zusammen, und tragen die Augen aussen, ziemlich entfernt vom Grunde; ihre Spitze läuft in einen dünnen, oft gedrehten Faden aus; die Mundöffnung ist sehr klein; der Mantel ist nicht über die Schale ausgedehnt, und vorn nicht nur in eine lange zurückgeschlagene Athemröhre, sondern auch in einen verlängerten, dreieckig fadenförmigen Anhang, welcher den 159 Grund der Athemröhre umgibt, hinten aber in einen Faden verlän- sert, welcher in dem Kanal der Naht des Gehäuses liegt. — Das Gehäuse ist fast eylindrisch, eingerollt, glatt, glänzend, ohne Epi- dermis; die Spira mehrentheils kurz; die Nähte stets vertieft, rin- nenförmig; die Mündung ziemlich linealisch, unten ausgeschnitten ; die Spindel schräg gestreift. — Die grösseren Arten haben keinen Deckel, die kleinen haben dagegen einen. Die Thiere besitzen zwei ungleiche sehr lange Kiemen; der Rüssel enthält eine conische, spitze (nach Quoy und Gaimard) unbe- wehrte (2) Zunge; die sehr dünne Speiseröhre ist in einen spitzen Winkel gebogen; der Magen wenig erweitert, sehr lang. Die Oliven lieben sandigen Meeresgrund und helles Wasser, kriechen sehr schnell, und fressen Fleisch, an welchem sie indess wegen der Beschaffenheit ihrer Zunge und Speiseröhre nur saugen können. Man findet sie in allen wärmeren Meeren, und es giebt über 100 Arten, die oft in der Färbung sehr veränderlich und schwer zu charaklerisiren sind 1) Olivella Swaıns. 1840 Treatise p. 322. (Diminuliv von Oliva.) — Olivina d’Ors. Voy. Am. mer. p. 417. mit Deckel; Thier wenig voluminös; Naht des Gehäuses rinnenförmig, z. B. O. volutella Lank. 2) Oliva (Strephona Gray) ohne Deckel; Thier voluminös; die Naht des Ge- häuses rinnenförmig. 0. porphyrea ete. 3) Scaphula Swaınson 1840 Treatise p. 132. (Diminutiv von Scapha Kahn.) — Olivancillaria d’Ors. 1846 Voy. Am, mer. p. 420. (Oliva und Ancilla, gleichsam Mittelding zwischen beiden) ohne Deckel , Thier vo- luminös, Fuss hinten abgestutzt, ein breiter Anhang hinten am Mantel; Naht des Gehäuses nicht rinnenförmig. 0, brasiliana und auricula- via. (Gray schreibt dieser Abtheilung im Gegensatz zu d’Orbigny einen Deckel zu.) 4) Ayaronia Gray 1839 Zool. Beech. Voy. (Ayaron ist der Name der Art bei Adanson) mit Deckel, scheint sich nur durch das Gehäuse zu unterschei- den, dessen Mündung unten auffallend erweitert ist. O0. hiatula. Fossile Arten kommen gegen 20 nur in der Tertiärperiode vor. 2. Ancilla Lanarck. amcilla Magd. Ancilla Lamarck 1799 Journ. d’hist. nat. — Wegen der curiosen Furcht, man könne Aneilla mit Ancylus verwechseln, hat Roissy diesen Namen in Anaulax (« privat. «u)e£ Röhre) umgeändert 1805 hist. nat. Moll. V. p. 432 und Lamarck in Ancillaria 1811 Ann. Mus. XVI, Das Thier hat einen sehr grossen eiförmigen Fuss, der das Gehäuse grösstentheils bedeckt; der vordere Theil desselben ragt weit über den Kopf hinaus, und ist jederseils durch einen tiefen Einschnitt vom übrigen Fuss geschieden; er ist von Gestalt dreieckig und zweilappig; der Kopf ist kaum deutlich; die Fühler sind sehr klein, stossen in einen spitzen Winkel zusammen, und tragen keine Augen; sie sind äusserlich nicht sichtbar, indem sie vom vorderen Lappen des Fusses verdeckt werden; der Mantel ragt nicht über die Schale hinaus, und ist vorn in eine lange, schlanke Athemröhre ver- längert; der Rüssel ist kurz, und enthält eine kurze, unbewaflnete 160 Zunge. (Im Widerspruch hiermit gibt Loven von A, candida an, die Zurge habe drei Reihen Zähne, der mittlere ist quer beinahe halb- mondflörmig, auf der Schneide mit spitzen Zähnen bewallnet; die Sei- ten haben einfache, ganzrandige Haken.) Das Gehäuse ist länglich, fast eylindrisch, eingerollt, mit kur- zer Spira; die Naht ist nicht rinnenförmig; die Mündung beinahe Hli- nealisch, unten kaum ausgeschnitten; am Grunde der Spindel ist eine schräge, schwielige Verdickung. Ein kleiner, dünner, horniger, eiför- miger Deckel. Die Ancillen sind sehr lebhafte Thiere, welche schlammigen Meeresgrund zu lieben scheinen, und, wie Harpa, eine ungeheure Menge Schleim absondern. Ungeachtet ihr Fuss so enorm ist, so können sie sich ganz in ihr Gehäuse zurückziehen. Sowerby zählt in den Spee. conch. 20 lebende Arten auf; sie scheinen auf den In- dischen Ocean und den westlichen Theil des Stillen Oceans beschränkt zu sein. Auch im anatomischen Bau stimmen diese Thiere sehr mit Oliva über- ein. Sie haben eine einzige Speicheldrüse; der Magen ist wenig weiter als der übrige Nahrungscanal; an der Speiseröhre hängt ein ziemlich langer Blind- darm wie bei Voluta. Man kennt mehr denn 20 fossile Ancillen, welche sämmtlich dem Tertiärgebirge angehören. 3. Harpa Lawaner, Harpa, Harle. Harpa Lamarck 1799 Journ. d’bist. nat.; Anim. s. vert. VII. 253. Das Thier hat einen sehr grossen Fuss, der weit breiter als das Gehäuse, doppelt so lang, hinten spitz ist; durch einen Einschnitt jederseits ist der vordere Theil — wie bei Oliva und Ancilla — abgetrennt, halbkreisförmig, jederseits in einen spitzen Winkel aus- laufend, und über den Kopf hinausragend; der Mantel ist auf der linken Seite etwas verlängert, und läuft vorn in eine lange Athem- röhre aus; der Kopf ragt zwischen den ziemlich dicken und langen Fühlern nicht hervor; die Augen sitzen aussen etwas über der Basis der Fühler. Der Mund ist äusserlich kaum zu erkennen, der Rüssel klein, ohne Spur einer mit Häkchen bewaffneten Zunge. Das Gehäuse ist eiförmig, mehr oder weniger aufgeblasen, mit parallelen, geneigten, scharfrandigen Längsrippen; das Gewinde ist kurz; die Mündung ist eiförmig, unten ausgerandet, ohne Kanal; die Spindel glatt, flach, unten spitz. — Kein Deckel. Die Harfenschnecken, deren Reeve in der Conch. ieonica 9 Arten aulführt, leben im Indischen und Stillen Ocean, in der heis- sen Zone; merkwürdig ist es, dass sie bei heftigen Contractionen den hinteren Theil des Fusses abwerfen. Man kennt zwei fossile Arten aus der Pariser Tertiärformation. Die meisten Conchyliologen stellen das Geschlecht Harpa zu Dolium, Cassis ete., und Deshayes sagt, es stände wirklich in der Mitte zwischen Buccinum und Dolium, Ich kann diese Ansicht nicht theilen, Der Fuss ist ganz anders, 161 ganz anders, und die Theilung in eine vordere und hintere Hälfte ist nur bei Oliva und Ancilla ähnlich; Dolium, Cassis elc. haben einen üheraus gros- sen, Jangen, kräftigen Rüssel, während Harpa denselben sehr klein hat, und anch in dieser Beziehung mit Oliva und Ancillaria übereinstimmt. Dasselbe gilt von mehren anderen Punkten des inneren Baues. Die Speiseröhre ist sehr dünn, enger als die Aorta; bei Oliva und Ancillaria ist sie ebenfalls sehr dünn, bei-Dolium gross, aufgeblasen, bei Cassis ebenfalls dick. Der Magen ist bei Harpa kaum weiter als der übrige Nahrungskanal; bei Cas- sis ist er birnförmig und ziemlich gross, Dolium hat zwei Magen, von denen der erste besonders erweitert und verlängert ist; wogegen Ancilla und Oliva ebenfalls den Magen kaum weiter als die Speiseröhre haben. Es ist also ganz offenbar Harpa in Beziehung auf den innern Bau sehr viel näher mit An- cilla und Oliva als mit Cassis und Dolium verwandt. Neunte Familie. Cypraeäcea, Üypräaceen. Das Thier hat einen ziemlich dieken Kopf, mit langen schlan- ken, einander genäherten Fühlern, an deren Grund aussen auf einem löcker die Augen stehen; die Zunge hat sieben Reihen Zähne; der Mantel ist auf beiden Seiten sehr weit ausgebreitet, und kann gröss- tentheils oder ganz über die Schale zurückgeschlagen werden. Das Gehäuse ist daher ohne Epidermis, stets glatt und glänzend, spi- ralförmig eingerollt, im Alter hat die Spindel Zähne oder Falten; die Aussenlippe ist oft eingeroll. — Kem Deckel. 1. Cypraea Linse. Kunoıg Venus; die Alten nannten diese Muscheln conchae venereae. Cypraea L. 1757 Syst. nat. ed. X. p. 645. Das Thier hat einen grossen eilörmigen Fuss, welcher seitlich in die Schale zurückgezogen wird, einen ziemlich dicken Kopf mit langen, schlanken, einander genäherten Fühlern, welche die Augen aussen auf einem Höcker tragen; eine kurze Athemröhre; die beiden grossen Mantellappen pflegen bei den einfarbigen glatten Arten glatt, bei den gefurchten, warzigen oder gefleckten Arten aber mit Höckern, einfachen oder baumartig verästelten Anhängseln besetzt zu sein. — Das Gehäuse ist eiförmig oder länglich eiförmig, convex, eingerollt, die Spira kurz, im ausgewachsenen Zustand meist ganz verdeckt; die Mündung schmal, linealisch, an beiden Enden ausgegossen; die Innen- lippe, so wie die eingerollte Aussenlippe gezähnt. In der Jugend hat das Gehäuse eine sehr abweichende Gestalt und meist eine ganz andere Färbung; es ist dünnschalig, besitzt eine deutliche Spira, eine weite Mündung ohne alle Zähne, und ist meist querbandirt. Diesen jugendlichen Zustand hielt Adanson für ein eigenes Geschlecht, wel- ches er Peribolus nannte. Erst späterhin rollt sich die Aussenlippe ein, beide Mundränder verdicken sich, bekommen Zähne, und die beiden Lappen des Mantels lagern nun über die ganze Schale eine neue Kalkschicht ab, welche eine vom Jugendzustand sehr verschie- dene Färbung zeigt. Da wo sich die beiden Mantellappen begegnen, entsteht auf der Schale eine Furche oder eine besonders gefärbte Linie. Man findet bei einer und derselben Art oft ausgewachsene Philippi, Conchyliologie, kl 162 Individuen von sehr verschiedener Grösse, wodurch Bruguiere und Lamarck zu dem Glauben veranlasst worden sind, die Cypraeen könn- ten, gleich den Krebsen, willkührlich ihr altes Gehäuse verlassen und ein nenes absondern. Diese Ansicht ist in neueren Zeiten wieder von Reeve vertheidigt worden. Das Thier besitzt zwei ungleiche schiefe Kiemen; der Mund hat zwei hornige Kiefer, und auf der Zunge stehen sieben Reihen Zähne ; die Zäh- ne der Mittelreihe sind breiter, ihre Schneide ist spitzig, jederseits gezähnt ; die seitlichen Zähne sind hakenförmig. Die Speicheldrüsen liegen in einen runden Knäuel zusammengewickelt auf der linken Seite der Speiseröhre ; der Magen ist weit, birnformig; der Darm ist enge, er macht in der Le- ber eine zweite, gekniete, magenarlige Erweiterung, und endet mit einem lan- gen Mastdarın. Die Cypräen sind scheue furchtsame Thiere, welche von Pflan- zen leben, dessen ungeachtet aber doch von den Systematikern zu den „Zoophagen“ gestellt werden. Reeve zählt 154 Arten auf, welche mit wenigen Ausnahmen den Meeren der heissen Zone angehören. Der kalten Zone fehlen sie ganz. Die grossen Arten werden vielfach zu Ta- hacksdosen, Punschlöffeln u. dgl. verarbeitet. Gray und Swainson ha- ben sich bemüht dies Genus in mehrere zu zerfällen, die im Regi- ster nachzusehen sind, aber sie haben damit keinen Beifall gefunden. Fossile Cypraeen sind nur aus dem Tertiärgebirge bekannt. 2. Erato Rısso, 'Eoero eine der Musen, auch eine der 50 Nereiden. Erato Risso 1826 hist. nat. etc. IV. p. 240. Das Thier ist ganz wie bei Cypraea beschallen. Das Ge- häuse ist eingerollt, birnförmig, mit sehr kurzer Spira, sehr enger etwas gebogener, unten ausgerandeter Mündung; parallelen, oft ge- zähnelten Mundrändern ; die Aussenlippe ist aussen und innen geran- det; die Spindel ohne Falten. Man kennt ein halbes Dutzend Arten, die sämmtlich nur klein sind; eine davon E. laevis (Voluta laewis Doxav., Erato eypraeola Rısso) lebt in den Europäischen Meeren. Von Cypraea unterscheidet sich Erato durch die sichtbare Spira, die nicht eingerollte Aussenlippe, von Marginella durch den Mangel der Falten auf der Spindel. Zwei fossile Arten sind aus dem Tertiärgebirge bekannt. 3. Ovula Bnusviene. Diminutiv von ovwum Ei, richtiger ovulum, Ovula Brug. 1792 Encyel. meth. p. XV. nr. 37. Das Thier ist ganz wie bei Cypraea beschallen. Das Ge- häuse ist eingerollt, gewölbt, an beiden Enden zugespitzt, olıne Spira, ganz glatt, ohne Epidermis; die Mündung linealisch, an beiden Enden ausgegossen; der Spindelrand ungezähnt; die Aussenlippe ein- gerollt, oft gezähnt. Sowerby hat in seinen Species Conchyliorum 1530 schon 27 165 lebende Arten aufgeführt, die fast alle aus den Meeren der heissen Zone sind, doch kommen deren drei im Mittelmeer vor; die grösste Art ist Ovula oviformis. Es ist eben so leicht wie unnöthig, dieses Genus in mehrere zu zerfällen, wie namentlich die Engländer gethan haben. Fossile Arten kommen im Tertiärgebirge vor, sehr wenige auch in der Kreide Amerikas und Indiens. 4. Marginella Lanarcx. margo, marginis Rand. Maryinella Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat.; Anim. s. vert. VII. 354. — Porcelluna Adanson 1757 Seneg. p. 95 ex parte, “ Das Thier ist ganz wie bei Cypraea beschaffen. Das Ge- häuse ist länglich eiförmig, glatt, ohne Epidermis, mit kurzer oder ganz versteckter Spira; die Mündung ist länglich, unten kaum aus- seschnitten ; die Spindel trägt mehrere Falten. Sowerby zählt im thesaurus Gonchyl. 100 Arten auf, welche fast alle in den Meeren der heissen Zone leben. Man kann dies Geschlecht in drei Abtheilungen bringen: A) Die Aussenlippe aussen gerandet. a) die Spira ist hervortretend (Glabella Swaınson). b) die Spira ist äusserlich nicht sichtbar. (Persicula Scuun.) B) Die Aussenlippe ist einfach, gerade, nicht gerandet: Volvaria Lamk. hist. nat. VII. 362. (non Lamk. 1801. Systeme.) Fossil findet sich dies Geschlecht nur in der Tertiärformation mit etwa 30 Arten. Zehnte Familie. Coriocellacea, Coriocellaceen. Das Thier hat einen halbkugeligen Mantel, der von allen Sei- ten den übrigen Körper überragt, und eine dünne innerliche Schale einschliesst; der Kopf hat zwei lange entfernte Fühler, welche die Augen aussen an ihrem Grunde tragen; der Mund sitzt auf der un- tern Seite des Kopfes; der Fuss ist länglich, etwas kürzer und viel schmaler als der Mantel. Eine Athemröhre führt zur Kiemenhöhle, in weleher eine Kieme mit zarten Lamellen sitzt. Die Thiere sind getrennten Geschlechts, und ragt das ziemlich grosse männliche Glied auf der rechten Seite des Halses hervor. Das Gehäuse ist dünn, durchsichtig, ohrförmig, mit wenigen, rasch zunehmenden Win- dungen; die Mündung ist sehr gross, ganz, die Aussenlippe gerade, schneidend. 1. Marsenia Lvacı. Marsenia Leach. 1823 in Isis. — Coriocella Blainv. 1824 Diet. Sc. nat. vol. 32. p. 259. (corium Leder? cella Ableitungssilbe?) — Sigaretus Cuvier (non Lamk.) — Cryptothyra Menke 1830 Synops. p. 87. (zountös verborgen, Ido« Thür.) — Chelinotus Swains. 1840 Treatise p. 359. (7n- )n Kerb, vwros Rücken.) — Lamellaria Gray 1850. — Oxyno& Couth. (non Raf.) 11° 164 Die Kennzeichen sind die der Familie. Man kennt mit Sicherheit erst wenige Arten aus den Europäi- schen Meeren, dem Indischen und dem Stillen Ocean. _Merkwürdig ist die verschiedene Bewaffnung der Zunge. Bei M. perspieua (He- lix p.) Lisse hat die Zunge nur drei Reihen Zähne; die Zähne der Mittelreihe sind klein, an ihrer Wurzel mit zwei divergirenden Schen- keln, und haben eine dreieckige, gezähnelte Schneide; um so grösser sind die Haken jederseits; sie sind lamellenartig, und ihre hakenför- mig umgebogene Spitze ist jederseits gezähnelt. -—— Dei einer nenen Art, Lamellaria prodita Loves, dagegen sind jederseits drei Reihen Haken vorhanden; die der äussersten Reihe sind einfach, die der bei- den andern Reihen haben noch einen Anhängsel; die Zähne der Mit- telreihe sind länger als hoch, oben gerundet; die Schneide in der Mitte einspitzig, jederseits gezähnelt. — Dieser Art lässt Loven den Namen Lamellaria, während er Coriocella für die Arten braucht, deren Zunge drei Reihen Zähne trägt, Gray dagegen überträgt den Namen Marsenia Leacn auf die Lamellaria prodita Loves, welche Leach gar nieht gekannt hat, und nennt die andern Arten Lamella- ria. Unter Lamellaria begriff Montagu 1815 Linn. Trans. Xl. p. 194. die beiden Geschlechter Marsenia und Pleurobranchus, und kann meines Erachtens daher der Montagusche Name keine Anwendung finden. In der Tertiärformation kommt die eine oder «ie andere Art fossil vor. Eilfte Familie. Turritellacea, Turritellaceen. Das Thier hat einen schnauzenflörmigen Kopf, zwei lange Füh- ler, die an ihrem Grunde aussen die Augen tragen, der Mantel ist am Rande gefranst; die Zungenmembran ist klein, linea- lisch, in der Mitte mit einer Reihe Zähnen, jederseits mit drei Rei- hen Haken besetzt. — Das Gehäuse ist thurmförmig, mit zahlreichen Windungen, die Mündung eiförmig bis kreisförmig, oftmals unten mit einem Ausguss, und selbst mit einem Kanal, Ein horniger Deckel von verschiedener Beschaffenheit. Ich rechne hierher die beiden Geschlechter Turritella und Ce. rithium, die im äusseren Ansehen des Thieres nicht von den Paludi- naceen verschieden sind, während zugleich das Gehäuse von (eri- thium fast dieselben Modifikationen wie das von Melania im weite- ren Sinne zeigt, so dass in dieser Beziehung beide Geschlechter fast parallel laufen. Leider kennen wir den inneren Bau von Cerithium bis jetzt zu unvollständig, um die Stellung dieses Geschlechtes im Sy- stem mit einiger Sicherheit angeben zu können! Turritella weicht, meines Erachtens von den Paludinaceen hinreichend durch die kleine Zunge ah. 1. Turritella Lawanex. Diminuliv von turritus gelhürmt. Turritella Lamarck 1799 Journ, d’hist, nat, — Haustator D, Monti. 1810 165 (kaustus das Schöpfen) Coneh. Syst. p. 183. — Terebellum Gray 1847 fterebellum Bohrer.) Zovl. Proceed. Das Thier hat den Kopf in eine lange, platte ausgerandete Schnauze verlängert, die mit Papillen vorn besetzt ist, und das Maul unten trägt; die Fühler sind laug und eylindrisch; die Augen stehen aussen am Grunde derselben ;- der Mantelrand ist gefranst, und aus- serdem liegt quer über dem Nacken eine gefranste Hautfalle. — Das Gehäuse ist thurmförmig, und besteht aus sehr zahlreichen, meıst mit Querrippen versehenen Windungen; die Mündung ist rund, die Mundränder oben nicht zusammenhängend, die Aussenlippe schnei- dend, zurückweichend, etwas ausgebogen:; der Deckel ist hornartig, spiralförmig, mit zahlreichen Windungen. Die Zunge hat in der Mittellinie einen beinahe quadratischen Zahn mut ılreieckiger fein gezähnelter Schneide ; die drei Reihen Seitenzähne sind ziem- lich gleich, unter einem Winkel gebrochen, die letzte Hälfte zungenförmig, bei- derseits gezähnelt. Es lässt sich denken, dass man auch dies Geschlecht in mehrere zerfällt hat, und so finden wir bei Gray 1847 Zool. Proceed. deren nicht weniger als sechs, deren Namen hinten im Register zu finden sind. Man kennt etwa 40 Arten aus allen Meeren; die zahlreich- sten und grössten Arten finden sich in der heissen Zone; die Thiere sind träge, und man sieht sie selten aus ihrem Gehäuse heraustrelen. Man zählt zahlreiche fossile Arten im Tertiärgebirge und in der Kreide; in älteren Formationen sind sie weit seltener, und scheinen in der Uebergangsperiode durch die Murchisonien ersetzt zu sein. 2. Proto Derranck. Proto Defrance 1823 Dict. des science, nat. vol. 43. p. +10. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist thurmförmig, mit zahlreichen, ziemlich aufgetriebenen Windungen, und einem an der Naht herablaufenden Streifen wie bei Terebra; die Mündung ist schief, rund, erweitert; der Mundsaum nicht zusammenhängend; die Aussen- lippe ist schneidend, und fängt hinten viel früher an als die linke, die sehr ausgeweitet ist. — Dies Genus ıst auf eine lebende? Art zweifelhaften Ursprunges gegründet. Defrance giebt eine fossile Art aus dem Tertiärgebirge von Bor- deaux an. Es scheint kaum der Mühe werth, dies Geschlecht von Turri- tella zu scheiden, 3. Murchisonia d’Arcnrac ET DE VERNEUIL, R.J. Murchison, berühmter Geologe. Murchisonia d’Arch. ei de Vern. 1841. Bullet. soc. geol. de France Al. 154. Das Gehäuse ist Ihurmförmig, gewöhnlich mit Kielen oder Knoten versehen; die Mündung ist oblong, bald gerundet, bald mit einem sehr kurzen oder abgestutzten Kanal; die Spindel ist meist ge- krümmt, bisweilen leicht nach Aussen gebogen; eine mehr oder we- niger tiefe Spalte auf der Aussenlippe mit beinahe parallelen 166 Rändern. Man kann demnach «die Murchisonien kurz als Turritellen oder Gerithien mit gespaltener Aussenlippe betrachten. Man kennt mehrere Arten, die in der Silurischen, Devonischen und Kohlenformation angetrolfen werden. 4, Gerithium Anınson. Cerithium Adanson 1757 Seneg. p. 152. — Brug. 1792 Ene. meth. p. XV. — (Adanson begrill unter dem Namen Cerithium auch noch das Geschlecht Turritella.) Das Thier hat eine lange, platte ausgerandete Schnauze, lange fadenförmige, stumpfe Fühler, welche die Augen aussen am Grunde tragen. (Die meisten bei Quoy und Gaim. abgebildeten Arten haben die Augen auf den Fühlern selbst im vierten Theil der Länge; ist dies richtig?) Die Zunge ist kurz, mit vier Reihen Haken??? — Das Gehäuse ist thurmförmig, selten kürzer, die Mündung länglich, schief, an der Basis durch einen kurzen, abgestntzten, oder länge- ren, zurückgekrümmten Kanal heendigt, von welchem indessen manch- mal kaum eine Spur zu finden ist, oben mit einer Rinne versehen. Der Deckel ist kreisförmig oder oval, mit zahlreichen Windungen wie bei Trochus, oder mit wenigen Windungen wie bei Litorina. Die zahlreichen Arten — Kiener hat deren bereits S1 aufge- zählt — leben in der gemässigten und namentlich in der heissen Zone, die meisten im Meere, andere in Lagunen, andere im Brack- wasser und an der Mündung der Flüsse, und nähren sich von Pflanzen, Man hat nicht ermangelt Cerithium in zahlreiche Genera zu zerfällen, und Gray nimmt deren 1847 Zool. Proceed. neun an, und gewiss sind meh- rere derselben als Subgenera nnd Sektionen zu gebrauchen; sie sind aber meistens gar nicht charakterisirt, und müssen in das Register verwiesen wer- den ; nur zwei verdienen hier besprochen zu werden. Potamides nannte Brongn. Ann. Mus. XV. 1. 22, f. 3 die Arten, welche in den Flussmündungen leben, indem er glaubte, die letzteren hätten allemal nur eine Andeultung von Kanal und einen Deckel mit zahlreichen Windungen ; allein es scheint, dass weder der Mangel des entwickelten Kanals an das Vorhandensein eines solchen Deckels gebunden ist, noch dass das Vor- kommen an der Mündung der Flüsse oder im Braekwasser nolhwendig mit einem dieser beiden Kennzeichen verbunden ist, Lampania Gray 1940 Synops. brit. Mus. — Batillarie Benson 1542 Ann. Magaz. nat. hist. IN. p. 448 (batilla Feuerschaufel) ein auf ©. Zonale Kırn. gegründetes Geschlecht, das sich durch seine in einen sehr kurzen und schr weiten Kanal ausgehende Mündung sehr auffallend auszeichnet. Das Geschlecht Cerithium hat in der Tertiärperiode zahlreiche Arten gehabt, und namentlich in dem Pariser Becken; in der Kreide sind sie noch ziemlich zahlreich, in älteren Formationen erscheinen sie nur selten. Eine Art aus dem Kohlenkalk Belgiens ist von De Koniuck beschrieben, von d’Orbigny aber zu Loxonema gestellt worden, d. Triforis Desnaves. res, tria drei, foris die Thür. Triforis Desh. 1830 Eneyel. meth. I. p. 1053. 167 Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist thurmförmig, linksgewunden, aus vielen Windungen zusammengesetzt; die Mündung beinahe kreisrund, mit einem kurzen, vollständig geschlossenen Ka- nal; auf dem Rücken der letzten Windung findet sich eine dritte, kreisrunde Oeflnung. — Es verhält sich also dies Geschlecht zu Ce. rithium genau so wie Typhis zu Murex. Man kennt nur ein paar lebende Arten. Fossil kommt Triforis in der Tertiärformation vor. Hinds versteht unter Triforis alle linksgewundenen kleinen Cerithien, auch wenn sie keinesweges die merkwürdigen Kennzeichen besitzen, die oben angegeben sind, und theilt diese kleine Gruppe noch in drei Subgenera, die so unwesentlich verschieden sind, dass die verschiedenen Individuen von Üe- rithium perversum in seine beiden Subgenera Ino und Mastonia gehören. Zwölfte Familie. Paludinacea, Paludinaceen. Das Thier hat eine kurze, vorstehende, abgestutzte, nicht zu- rückziehbare Schnauze; die Fühler sind lang und schlank; die Au- gen sitzen aussen am Grunde derselben; die Zungenmembran ist schlank, lang, linealisch, liegt zum Theil in der Höhle für die Eingeweide; sie trägt in der Mittellinie eine Reihe Zähne, und jederseits drei Reihen Haken; die Kiemen sind kammförmig ; sie sind getrennten Geschlechtes. — Das Gehäuse ist porzellanarlig, spiralförmig von allen Gestalten, die Mündung ganz oder unten aus- gegossen, selbst ausgeschnilten, von verschiedener Gestalt. Die Thiere leben im Meer und im süssen Wasser. Ich nehme die Familie in demselben Umfang, wie Loven seine Turbineen, und sie begreift demnach die Viviparidae, Litorinidae, Melaniadae mit Ausnahme der Geschlechter Cerithium und Turritella. 1. Paludina Lamarer. palus, paludis Sumpf. "Paludina Lamarck 1812 Extrait du Cours — Viviparus Cuvier 1808. (viriparus lebendig gebärend) — Vivipara Lamk. 1509 Philos. zool. Das Thier hat den Kopf in eine kurze, abgerundete Schnauze verlängert, lange, fadenförmige Fühler, welche die Augen aussen am Grunde auf einem kleinen Höcker tragen; die Kiemen bestehen aus drei Reihen Fäden. (Ob bei allen Arten?). — Das Gehäuse ist ungenabelt, oder doch nur eng durchbohrt, conoidisch, eiförmig, auf- geblasen bis thurmförmig, meist glatt, und bei den grösseren Arten mit einer ziemlich dicken Epidermis bedeckt; die Windungen sind in der Regel gerundet; die Mündung ist oval, oben winklig, mit zu- sammenhängendem, schneidendem Mundsaum. Ein Deckel von ver- schiedener Beschaffenheit. Die Zunge (von P. vivipara) hat in der Mittellinie platte, eilörmige Zahne mit umgeschlagener, gekerbter Schneide, und jederseits drei Reihen ziemlich ähnlicher nur mehr in die Länge gezogener Haken. Am Verdauungs- kanal ist der Schlund von sehr beträchtlicher Länge, gekrümmt, und innen längs gefaltet; der Magen ein langer, äusserlich mehrfach verengter, Innen durch Querfalten getheilter Sack, in der zweiten Windung des Gehäuses vorn 168 und rechts gelegen; der Darm zerfällt in einen Dünndarm und einen noch einmal soweiten Dickdarm; zwei sehr entwickelte Speicheldrüsen liegen oben und binten am Schlundkopf; die gelbe oder braune Leber ist dreilappig; das Herz hat keinen selbständigen freien Herzbeutel, und ist sehr scharf in Vor- kammer und Herzkammer gesondert; das Blut ist hell mit einem leichten Stich ins Bläuliche; die Niere liegt als dreieckiger, schön grün gefärbter Körper hinter den blattartigen Kiemen zwischen Herz und Mastdarm. Die sehr zahlreichen Arten leben im süssen Wasser fast aller Zonen, die kleinen auch im Brackwasser und selbst im Meer. Man kann sie ziemlich scharf besonders nach der Beschaffenheit des Deckels in passende Unterabtheilungen bringen. 1) Paludina im engeren Sinne. Der Deckel ist hornartig, mit eoncentrischen Ansätzen, der nucleus liegt nicht ganz in der Mitte, sondern nahe der in- nern Seile, — Hierher gehören die grösseren Arten z. B. P. vivipara. 2) Bithinia Gray (1524 Phil. Magaz. vol. 63. p. 274, auch Bythinia geschrie- ben, weil wahrscheinlich von Bu9«m, $uNros hergeleitet). Der Deckel ist kalkig, dünn; ebenfalls mit ringförmigen, eoncentrischen Ausälzen. Hierher P. tentaculata (impura Lamk.) 3) Nematura Benson (1836 Caleutta Journ. Se. vıjır« Faden, oto« Schwanz). Das Gehäuse ist eiförmig mit zusammengezogener Mündung: der Deckel nach Gray kalkartig, mit ringförmigen Ansätzen, wie bei Bithinia, nur dicker. N. deltae B. aus Ostindien. 4) Lithoglyphus Ziegl. (1325 Pfeil. Nat. Deutsch. Moll. II. p. 47 34905 Stein, yahuy 0) aushöhlen). Gehänse eiförmig, Mündung schräg, Mündungswand mit einer Schwiele belegt, der Deckel nur gewnnden. Hierher Paludina fusca und P. naticoides. 5) Hudrobia Hartmann (1821 Sturm Deutsch, Fauna VI. p. 47. Udo Was- ser, 3100 leben. — Leachia Risso 1326 hist. nat. kun merid. IV. p. 246. zu Ehren Leach’s. — Paludestrina d’Orbigny 1840 Voy. Am. merid. p- 382. — Amnicola Gould et MHald. Invertebr. Massach. p. 225. — Litorinella Al. Braun. 1348 Amtl. Bericht Vers. Ae Naturf, Mainz p. 148. — Paludinella Loven 1846 Ind. Moll. Scand. 25 (non Pfeill.). Der Deckel ist hornartig, dünn mit wenigen rasch a en Windungen; das Gehäuse ist meist verlängert conoidisch, selbst Ihurmförmig. — Hierher gehören die kleinen Arten, von denen viele im Brackwasser und selbst im Meere leben, wie Paludina viridis, P. anatina, P. co- novnla u. a. A. Schmidt scheidet hiervon noch eine Untergaltung Subulina (1851 Jahresber. naturw. Verein in Halle IV. 22.): Gehäuse thurm- bis pfriemenförmig, Mündung senkrecht, Deckel wie bei Lithoglyphus und Hydrobia. Diese drei Unterabtheilungen vereinigt Schmidt eben wegen der übereinstimmenden Beschaffenheit des Deckels unter Paln. dinella Rossu, Als Typus von Subulina wird Paludina acuta, P. thermalis, P. balthica betrachtet. Es gibt viele fossile Arten in den Süsswasserbildungen des Lias, Wealden und besonders in der Tertiärformation. Melania Lawanck. u£)as, 1s)avog schwarz. Melania Lamarck 1799 Journ. d’hist. nat. — Melas Montf. 1810 Conch. syst. Il. p. 322. Das Thier ist äusserlich sehr wenig von Paludina verschieden, wie sehon Ferussae und Rang sehr richtig bemerkt haben, doch ist 169 die Schnauze länger als bei Paludina und der Rand des Mantels gefranst; nach Quoy und Gaimard ist nur eine, aus rigiden, eylin- drischen Fäden zusammengesetzte Kieme vorhanden. Das Ge- häuse ist bald eiförmig, beinahe kugelig, bald verlängert, sehr häu- fig thurmförmig, mit einer starken Epidermis, und meist noch mit einem glatten, schwarzem, fremdartigen Ueberzug bedeckt, woher der Name; die Windungen sind meist eben, oft rauh, gerippt, höckerig, selbst dornig, und die obersten brechen im Alter leicht ab. — Die Mündung ist eiförmig, unten etwas ausgegossen, bei einigen Arten ja selbst beinahe in einen Kanal verlängert. — Der Deckel ist hor- nig, meist dünn, bald mit concentrischen Elementen, bald mit spiral- förmigem Wachsthum, bald mit einem Kern im untersten Winkel, wie hei Fusus. Die Arten sind sehr zahlreich in ‚en Gewässern der heissen Zone und selbst in denen der gemässigten, namentlich in den Ver- einigten Staaten, und sind bereits über 200 beschrieben. Es unterliegt keinem Zweifel, dass man sie sehr passend in Unterabthei- lungen bringen kann, namentlich anch nach der verschiedenen Beschaffenheit der Deckel; und sind auch von Swainson, Gray, Lea elc. eine grosse Menge Genera aus Melania abgetrennt, allein die meisten dieser Genera oder Sub- genera sind gar nicht oder höchst ungenügend charakterisirt, oft nur nach einer einzigen Species aufgestellt, und den Deckel kennen wir leider von den wenigsten Arten. Ich muss daher die meisten dieser Genera in das Register verweisen, und begnüge mich, folgende hier anzuführen. 2) Ancylotus Say (1821 Journ. Acad. nat. Se. Philad. I. p. 178. Say selbst schreibt bald Anculosa , bald Anculotus nach &yzuAos krumm). Das Gehäuse ist eiformig oder kugelig, und der obere Winkel der Mündung in einen Kanal verlängert. Es gibt viele Arten in Nordamerika z. B. A. praerosus. 3) Paludomus Swainson (1840 Treatise p. 340. palus Sumpf, dou« Haus) von Swainson wieder in die drei Subgenera Paludomus, Anculotus und Hemimitra zerfällt, von Ieeve Goneh. iconica als Genns angenommen und also charakterisirt: Gehänse eiformig, etwas bauchig, mit kurzer, hald niedergedrückter, bald vorgezogener Spira; Columella etwas ausge- höhlt, ziemlich breit, eben, an der Basis ganz und gerundet; die Mün- dung weit, beinah halbkreisformig, oben eine Art Kanal bildend ; die Lippe einfach. Die Epidermis olivenfarbig, braun oder schwarz. Der Deckel hornig, dreieckig eilorınig, eoncentrisch gestreift. — Das Thier un- bekannt. Es sind a. a. O0. 15 Arten angeführt, dreizehn von Ceylon, eine von Sumalra, eine vom Himalayah. 4) Melunopsis (Ferussae palter 1807 Essai d’une meth. etc. Melania, ars Ansehn). Das Gehäuse ist Ihurmförmig; die Oellunng ganz, länglich ei- förmig ; die Spindel oben schwielig, unten abgestutzt, durch eine Bucht von der Aussenlippe geschieden. Das Thier ist äusserlich von Melania nicht unterschieden, und auch die Gestalt der Gehäuse ist nicht so scharf hegränzt, als zu wünschen wäre. Die Zähne der Zunge des Thieres sind von Loven untersucht. Der Mittelzahn hat eine fünfspitzige Schneide; die Seitenzähne sind un- gleich, und haben 5 und 3 Zähne an der Schneide. Es mögen 16 Ar- ten beschrieben sein. 5) Faunus D. Montfort. (1810 Conch. system. IT. p. 427. Faunmus Enkel des Salurnus ete. — Pyrena Lamk. 1812 Extrait du Cours (rvonv Kern.) Ebena Schumacher 1817 Essai ete. nr. 46. (Ebenum Ebenholz.) Das 170 Gehänse ist thurmförmig, die Mündung länger als breit; die Aussenlippe schneidend,, wenn das Gehänse ausgewachsen ist, oben mit einer tiefen Einbucht versehn; unten ist in jedem Alter eine Ausbucht ; die Basis der Spindel ist nach der rechten Lippe hin gekrümmt. Typus ist P, atra Lamk, 6) Jo Lea 1832 Trans. Amer. Philos. Soe, (Jo, Tochter des Inachus.) — Me- lafusus Swaıns. 1840 Treatise. p. 341. (uses schwarz, fusus Spin- delschnecke,) Das Gehäuse ist spindelförmig; die Mündung unten allmäh- lie in einen Kanal verlängert. Hierher zwei Arten aus den Vereinigten Staaten Fusus fluviatilis Sıy, und Jo spinosa Lea. 7) Trieula Benson 1842 Caleutta Jonrn. Il, Das Gehäuse hat ein mässig ver- längertes Gewinde, eine schiefe ganze, oben winklige Mündung, einen zusammenhängenden, etwas zurückgeschlagenen Mundsaum 5 die letzte Win- dung beinahe genabelt. Das Thier nicht von Melania verschieden. Die einzige Art Tr. montana lebt in Ostindien. — Gray bringt dies Geschlecht 1850 zu den Litorinaceen und gibt an, der Deckel sei hor- nig mit zwei Windungen, Hierher gehört auch noch Schizostoma Lea mit einigen ameri- kanischen Arten, welche wohl zu unterscheiden sind von Bronn’s fos- silem Geschlecht Schizostoma. Es werden eine Menge fossiler Arten von Melania aufgeführt, welche den Süsswasserbildungen der Tertiär- und Secundärformwation angehören; die Melania-Arten, welche aus Meeresbildungen angeführt werden, gehören ohne Frage andern Geschlechtern an, z. B. M. stria- ta zu Phasianella, heddingtonensis zu Chemnitzia, andere zu Ris- soa, Bulima, Loxonema und andern Geschlechtern. 3. Litiopa Rane. Litiopa Rang 1929 Ann. Sc. nat. AVI. p. 303. — Bombyainus Belanger 1831 apud Lesson Illustr. de Zool. Das Thier hat einen schmalen, zum Kriechen anf den Fueus- Arten, auf denen es sich aufhält, eingerichteten Fuss; der Kopf ist in eine lange Schnauze verlängert, und trägt zwei conisch-pfriemen- förmige Fühler, an deren Grund aussen die Augen sitzen. — Das Gehäuse ist verlängert, conisch, dünn, durehscheinend, mit dünner Epidermis überzogen; die Windungen sind ziemlich eben, und bilden einen spitzen Wirbel; die Mündung ist eiförmig unten breiter; die Aussenlippe scharf, die Innenlippe undeutlich; die Spindel gebogen, abgerundet, an der Basis abgestutzt, mit der Ecke in die Mündung hineinstehend. Kein Deckel. Hierher gehören mehrere wenig gekannte Arten, welche auf der hohen See im Atlantischen und im Stillen Ocean auf den schwimmen- den Fueus-Arten in Menge angetrollen werden, und höchstens ein paar Linien lang werden. Nach Belanger soll der Fuss einen Faden spinnen können, mit dem sich das Thier an den Tangen befestigt, 4. Planaxis Lamaner. planus eben, awis die Achse. Planaxis Lamk, 1822 Anim, s. vert. VII. p. 50. Das Thier hat eine Schnauze vollkommen wie Melania, Li. torina ele., zwei lange Fühler, welche die Augen auf einer Verdi- 171 ckung der Basis tragen, kurz, es sieht äusserlich ganz aus, wie eine Paludinacee ; von seinem innern Bau ist leider nichts weiter bekannt, als dass das Thier zwei sehr ungleiche Kiemen besitz. — Das Gehäuse ist oval-conisch, diekschalig; die Mündung oval, etwas länger als breit; die Columella platt, am Grunde abgestutzt, durch eine enge Einbucht vom der Aussenlippe geschieden; die Innenseite der Aussenlippe ist gefurcht oder gestreift mit einer herablaufenden Schwiele unter dem oberen Rande. Der Deckel ist eilörmig, dünn, hornartig, jederseits zugespitzt, mit einer kleinen Spira am untern Ende. Es mögen etwa zwölf Arten bekannt sein, die den wärmeren Meeren angehören, und nur eine geringe Grösse erreichen. Eine fossile Art kommt nach Deshayes in den Tertiärschichten von Dax vor. 5. Quoya Desuaves. zu Ehren von Quoy so genannt. Quoya Desh. 1830 Ene. meth. IM. p. 553. — Leucostoma Swaıns, 1840 Treatise p. 172 und 336. (Aevzös weiss, oröua« Mund.) Das Thier ist äusserlich nicht von Plana.xis verschieden. Das Gehäuse ist thurmförmig, oft decollirt; die Mündung sehr ausge- zeichnet, indem die Golumella oben einen Wulst hat, der mit der Spindel einen rechten Winkel macht, sonst ist auch das Gehäuse nicht von Planaxis verschieden. Die einzige Art ist Planaxis decollata Q. et G. von Neu-Guinea. 6. Macrocheilus Pınrivrs, #102905 lang, Zei20s Lippe. Machrocheilus Phill. 1541 Palaeoz. foss. t. 60. Gehäuse verlängert oder beinahe eiförmig, mit spitzem Gewinde; Mündung länglich eiförmig, oben gebogen, im unteren Theil kantig; Aussenlippe schneidend, im Profil buchtig; Spindel gefaltet, ziemlich schmal und schwielig, die Schwiele dehnt sich nur über einen Theil des inneren Mundsaumes aus. Man kennt einige Arten, die sich in den verschiedenen Ab- theilungen des Vebergangsgebirges finden. 7. Holöpea J. Harz. 01.05 ganz, 67) Oeflnung. Holopea J. Hatl iS4S Palaeont. of New-York p. 169. Das Gehäuse ist conisch, bauchig, mehr oder weniger schiel, oder beinahe grade; Mündung rundlich eiförmig; Mundsaum ganz; die Oberfläche mit feinen gekrümmten Anwachsstreilen oder gegiltert. Es werden vier Arten aus dem Silurischen System der Verei- nigten Staaten angegeben. Das Gehäuse hat die grösste Aehnlichkeit mit Paludina. 8. Rissoa Frenusvisge. Risso Naturforscher in Nizza. Rissoa Freminv, 1814 Bull. Soc. philom. p. 7. — Cingula Flem, 1828 172 hist. brıt. anım. (cingulum Gürtel 2) — Loxwostoma Bivona 1832 Nuovı ge- neri etc. (46805 schiel, orsre Mund.) Das Thier hat eine rüssellörmige, ausgerandete Schnauze, dop- pelt so lange fadenförmige Fühler, die die Augen aussen am Grunde tragen; der Fuss ist bei mehreren Arten, deren Gehäuse einen ver- dickten Mundsaum besitzt, unten jederseits durch einen Einschnitt gleichsam in zwei Theile getheilt; der den Deckel tragende Lappen desselben trägt nach Loven einen einfachen Cirrus. — Das behäu- se ist kugelig bis thurmlörmig, ungenabelt, oder höchstens mit einer engen Nabelspalte durchbohrt; die Mündung ist eiförmig ; der Mund- saum oben nicht zusammenhängend, bald einfach und schneidend, bald innen verdickt, bisweilen auch aussen verdickt. Der Deckel ist eı- förınig, hornig, mit wenigen, rasch zunehmenden Windungen, R. membranacea hat in der Mittellinie der Zunge einen fast quadrali- schen Zahn mit stark übergebogener, gekerbter Schneide; die Seitenzähne sind breit, quer; die ersten haben eine vorn mit einem Lappen, hinten mıt Zähn- chen besetzte Schneide, die zweiten und dritten sind klauenförmig, und zu einem Theil fein gezähnelt. Die Arten sind sämmtlich klein, und kommen in allen Meeren vor; sie sind sehr zahlreich, doch mögen kaum S0 beschrieben sein. Eine Eintheilung in Sektionen ist schwierig. Man hat vorgeschlagen, die Arten mit einem verdickten Mundsaume Risso«a, die mit einfacher, grader Aussenlippe Cingula zu nennen; es hält aber schwer, die Gränze zwischen beiden zu finden. Alvania Rısso begreift «ie kugeligen, längsgerippten und quergefurchten Arten; sie lassen sich aber nicht scharf von KRisson s. slr. sondern. Fossile Rissoen sind in grosser Anzahl aus dem Tertiärgebirge, er Kreideformation und dem Juragebirge bekannt, 9. Jeilreysia Auen. zu Ehren Jellveys. Alder, 1850. Hist. brit. Moil.; Ann. a, mag. nat. hist. 1551. VI, 193. 460. Das Thier wie bei Rissoa, aber mit vier platten Fühlern, von denen entfernt die Augen, gross und vorspringend, am Rücken stehen; der deckeltragende Fortsatz ist klein und rund, ohne Fäden oder An- hänge, der Fuss länglich, vorn zweilappig; die Zunge mit einem brei- ten, gezähnelten Mittelzahn und zweien seitlichen Zähnen jederseits. — Die Mündung des Gehäuses eiförmig, mit dünnem und vollständi- gem Peristom; der Deckel hornig, dünn, unvollständig eiförmig, fast serade an einer Seite, nicht spiral, sondern mit eoncentrischen An- wachsstreifen und seitlichem Nueleus, innen an der Spindel mit einer Leiste versehen, die einen Ast nach der Mitte sendet und von der sich eine stark und rechtwinklig vorspringende Platte erhebt. Hierher nur zwei Arten Rissoa diaphana und R, opalina, welche Clark unter Chemnitzia bringen will. 10. Rissoina d’Ornienv. Diminutiv von Rissoa. Rissoina W'Orb. 1840 Voy. Amer. merid. p. 395. Das Gehäuse ist thurmförmig, fast ganz wie bei Rissoa, meist 173 längsgerippt, die Mündung eiförmig, hat unten einen Ausguss; der Deckel ist kalkig, innen mit einem zahnartigen Fortsatz, ganz wie bei Nerita. Das Thier ist leider unbekannt. Eine Art, R. Inca d’Orb., von ‚Peru. Neuerdings rechnet d’Orbigny hierher auch 18 fossile Rissoa- Arten, welche zuerst im Oolithgebirge, sparsamer dann in der Kreide- formation und zumeist in tertiären Bildungen verbreitet sind. Es gibt mehrere Schnecken, welche ganz dieselbe Gestalt und dieselbe Mündung hesilzen, wie Rissoina, aber nach Adams einen hornigen Deckel haben. Sie sind bisher zu Rissoa gerechnet worden, dürften aber, wenn das Thier bekannt ist, eine eigne Gruppe bilden. Hierhin gehören R. Bruguieri Payr. P. Chesnelii Mich. ete. Von dieser letzteren Abtheilung kennt man fossile Arten ans dem Tertiärgebirge. 11. Lacuna Tuxron. lacuna, Lücke, Grübchen. Lacuna Turton 1327. Zool. Journ. IN. p. 190. Das Thier hat einen schnauzenförmigen Kopf, zwei lange Fühler, die auf einem Höcker aussen am Grunde die Augen tragen; keine Stirnlappen; auf jeder Seite des Fusses steht hinten ein Faden. Das Gehäuse ist dünnschalig, verlängert, conoidisch oder kugelig, bisweilen mit niedergedrückter Spira, mit deutlicher Epidermis; die Mündung ist ganz, rundlich eiförmig; der Mundsaum oben getrennt; die Spindel ist eben, mit einer Längsfurche, die bei den meisten Ar- ten oben in einen Nabel ausläuft; der Deckel ist hornig, mit we- nigen, rasch wachsenden Windungen. Die Zunge von L. canalis hat in der Mitte beinahe sechsseitige Zähne mit grob gezähnter Schneide ; die ersten Seitenzähne breit mit fünfzähniger Schneide, die zweiten schmaler ebenfalls fünfzähnig, die dritten klanenförmig. Man kennt etwa ein Dutzend Arten, die sämmtlich klein sind, und im nördlichen Atlantischen Ocean. selbst im Eismeer leben; man rechnete sie früher theils zu Turbo, theils zu Natica. Wood rechnet als fossile Art hierher den Macromphalus reti. eulatus aus dem (rag. 12. Fossarus Pnuvier. fossar Name einer Art bei Adauson. Fossarus Phil. 1841 Arch. f. Naturgesch. 1. p.42. — Forsar Gray 1840. List of Genera. — Maraviynia Aradas et Maggiore 1842. Catal (Maravigna, Prof. der Chemie in Catania). — Phasianema S. Word 1342. Monog. Crag foss. Das Thier hat den Kopf in eine Schnauze verlängert, zwei lange Fühler, welche die Augen aussen am Grunde tragen, zwei Stirn- lappen: der Fuss hat keine Anhängsel. — Das Gehäuse ist halb- kugelig oder eilörmig, genabelt; die Mündung ganz, halbrund, die Innenlippe gradlinig; der Deckel ist hornig. Man kennt nur ein paar kleine Arten aus dem Mittelmeer und vom Senegal. Dieselben kommen in den jüngsten Schichten der Tertiärfor- malion fossil vor. 174 13. Adeörbis Seanıes Woon. adeo ich trete hinzu, orbis Kreis, Adeorbis Searl. Wood. 1842. Catalogue; Ann. a. mag, nat, hist. 1842. IN. 530. (in engerer Begränzung), ’ Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist halbkugelig, ge- nabelt, und besteht aus wenigen, rasch zunehmenden Umgängen ; die Mündung ist erweitert, sehr schief in Beziehung zur Achse, eilörmig oder halbkreisförmig, der Mundsaum getrennt. Der Deckel ist un- bekannt. Typus ist Trochus subcarinatus der Engländer, aus den Euro- päischen Meeren. Dieselbe Art kommt in den jüngsten Tertiärschichten fossil vor. Wood begränzt dies Genus ganz anders , und rechnet dahin mehrere Ar- ten, die meiner Ansicht nach Skenea-Arten sind. 14. Skenea Frenuse. Dr, Skene, Arzt in Aberdeen. Skenea Flem. 1828 hist. of Brit. anim. p. 313. Das Thier hat nach Forbes einen schnauzenförmig vorgezoge- nen Kopf, lange eylindrische Fühler, welche die grossen Augen aussen am Grunde tragen, und einen kurzen Fuss ohne Anhängsel. Nach Loven ist der deckeltragende Lappen jederseits mit einem gerundeten Flü- gel versehen, und hinten lanzettförmig vorgezogen. Das Gehäuse ist niedergedrückt, beinahe scheibenförmig, unten sehr weit genabelt, so dass man alle Windungen sehen kann;, die Mündung ist kreis- rund, der Mundsaum einfach. Der Deckel ist dünn, hornarlig, mit wenigen Windungen. Es sind sehr kleine Schneckehen aus dem nördlichen Atlanti- schen Ocean und dem Mittelmeer; Typus ist Turbo planorbis ©. Fahr. Die blossen Gehäuse sind schwerlich von NValvata zu unter- scheiden. Fossile Arten kommen in den jüngsten Tertiärschichten vor. 15. Orbis Lea. orbis Kreis. Orbis Lea 1833 Contrib. to geol. p. 123. Das Thier ist unbekannt; das Gehäuse ist vollkommen schei- benförmig, beiderseits platt, und besteht aus zahlreichen Windungen ; die Mündung ist niedergedrückt, vielmals breiter als hoch, der Mund- saum einfach. Man kennt nur eine kleine Art, O. foliaceus Ph. aus dem Meer von Sieilien, die den Anschein einer Foraminifere hat. Dieselbe kommt in Sieilien auch fossil vor; eine zweite Art, O. rotella Lea, ist in den tertiären Schichten von Alabama gefunden. 16. Assiminea Lean. Assiminea Leach 1826 apud Gray Lond. Medic. Rep. Das Thier hat den Kopf in eine tief ausgerandete, geriegelte 175 Schnauze verlängert, und trägt jederseits auf einem kurzen stumpfen Höcker, den man vielleicht auch als Fühler ansehen kann, das Auge; die Kiemen sind kammförmig. Das Gehäuse ist kegelförmig, spitz, durchbohrt, glatt; die Mündung eiförmig, oben winklig, die Mund- ränder oben nicht zusammenhängend. Der Deckel ist dünn, eiför- mig, hornig, spiral gestreift. Das Gehäuse dürfte oft schwer von Litorina zu unterscheiden sein. Die Zunge hat nach Loven in der Mitte trapezförmige Zähne mit dreiecki- ger lief gezähnter Schneide und jederseits drei Reihen Haken; die ersten sind breit, ihre Schneide tief gezähnt, die zweiten schmal mit feiner kammförmig gezähnter Schneide, die dritten an der Spitze abgerundet, gewimpert. Man kennt mit Sicherheit nur zwei Arten Turbo Francesü Woon aus Bengalen, und Assaminea Grayana von der Nordsee. Fossile Arten sind nicht bekannt. 17. Litorina Ferussac. Titus, Titoris das Ufer. Litorina Fer. 1822 tabl. elöment. p. X. — Trochus Adans. ex parte, — Turbo Linne ex parte. — Phasianella Lamk. ex parte. Das Thier hat den Kopf in eine kurze runde Schnauze ver- längert, lange fadenförmige Fühler, welche die Augen aussen am Grunde tragen, und keinerlei Anhängsel am Fuss. Das Gehäuse ist ungenabelt, oder höchstens mit einer nicht durchgehenden Nabelritze, kugelig, eiförmig, oder conoidisch, im Umfange nicht selten kantig, porzellanartig; die Mündung ist eiförmig, ganz, oben kantig, unten bisweilen mit einer Andeutung von Ausguss; die Spindelwand einfach oft platt. Der Deckel ist hornartig, und hat mit Ausnahme der L. nodulosa Prr. wenige, rasch zunehmende Windungen. Quoy und Gaimard geben an, die Thiere seien Zwitter, was man wohl als einen Irrthum betrachten darf. Die Zunge der L. litorea hat nach Loven in der Mittellinie grosse quadratische Zähne mit kleiner, dreieckiger, gezähn- ter Schneide ; die ersten Seitenzähne sind breit, und ihre Schneide ist in drei grosse Lappen getheilt; die zweiten und dritten Seitenzähne sind elwas schma- ler, sonst sehr ähnlich. Man kennt gegenwärtig an 100 Arten Litorina aus fast allen Meeren; man kann sie amphibiotisch nennen, da sie meist über dem Meeresspiegel an Klippen, Bäumen etc. sitzen, wo die Fluth sie nur eben beneizt. Wir haben mehrere Arten an den Europäischen Küsten Turbo litoreus, obturalus, neriloides L. etc. Gray trennt folgende zwei Geschlechter von Litorina : 2) Nina Gray (1850 M. E. Gray Fig. Moll. anim. IV. p. 78.). Das Gehäuse ist genabelt, die Mündung beinahe kreisrund. Typus ist Trochus (spä- ter Litorina) Cumingü Pu. 3) Tectus D. Montfort 1810 Conch. Syst. I. p. 187. (tectum Dach.) — Te- etaria Cuvier 1817 Regne anim. — Pagodus Gray 1839 Zool. Beech. Voy. (pagodus Indischer Tempel.) — Pagodella Swains. 1840 Trea- tise p. 391 und Echinella Swains. I. c. p. 352. (Echinus Seeigel.) — Monodonta Lamk. ex parte. — Das Gehäuse ist conoidisch, undurch- bohrt, die Mündung etwas viereckig, die Spindel ist nicht platt. Hier- her Turbo pagodus Lixsü etc. Die fossilen Litorina-Arten sind bei Weitem nicht so zahlreich 176 als die lebenden, und finden sich meist in der Tertiärformation. Auf- fallend ist es, dass De Koninck drei fossile Litorina-Arten aus dem Kohlenkalk Belgiens beschreibt. d’Orbigny verweist sämmtliche fossile Arten in andere Geschlechter. 1S. Modulus Grar. modulus, ein Mass bei den Römern, Modulus Gray 1840 Syn. Brit. Mus. — Monodonta Swainson 1840 Trea- tise p. 352 (non Monodonta Lamk.) (usyos einzeln, GJovs Zahn.) Das Thier hat eine sehr lange Schnauze; die Fühler tra- gen die Augen aussen in der halben Länge; keine Stirn- lappen; «der Fuss einfach, ohne Seitenanhängsel. — Das Gehäuse ist scheibenförmig, unten stark gewölbt, genabelt oder kaum durch- bohrt, nicht perlmutterartig, die Mündung ist abgerundet rautenför- mig; die Spindel endet unten mit einem scharfen Zahn, und ist durch einen tiefen Einschnitt von der Basis der Aussenlippe geschieden; der Deckel ist kreisrund, dünn (mit zahlreichen Windungen ? wenigstens), mit centralem Nucleus. Man kennt nur wenige Arten aus den Meeren der heissen Zone. Nierher Monodonta modulus und M. tectum Lan. Dies Geschlecht ist offenbar durch Gehäuse und Thier gleich ausgezeichnet, scharf begränzt, und mit keinem andern zu verwechseln. Fossile Arten kennt man nicht. 19. Risella Grav. Risella Gray 1840 Synops. Brit. Mus. — Bembicium Phil. 1846 Zeitsch. f. Malakoz. p. 130. (Diminutiv von Agupız Kreisel.) Das Thier hat einen schnauzenförmigen Kopf, verlängerte Füh- ler, welche die Augen aussen am Grunde tragen; keine Stirnlappen ; der Fuss ist einfach, ohne Anhängsel. — Das Gehäuse ist undurch- bohrt, kreiselförmig, meist ziemlich niedrig, nicht perlmutterartig; der letzte Umgang kantig, oft schneidend:; die Mündung niedergedrückt, schief, rautenförmig; die Spindel schief, einfach, schneidend, oben von einer halbkreisförmigen Furche begränzt. Der Deckel ist dünn, hornartig, spiralförmig, mit wenigen Windungen. Man kennt höchstens S bis 10 Arten, alle von Neuholland oder ılen benachbarten Inseln. Typus ist Trochus melanostomus Gum. Bei einiger Aufmerksamkeit ist das Gehäuse ohne Schwierigkeit von Trochus zu unterscheiden, mit der es auf den ersten Blick leicht verwechselt werden kann. Fossile Arten sind noch nicht bekannt. 20. Solarium Lauk. Perspektivschnecke. solarium Sonnenuhr. Solarium Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat.; Anim. s. vert. VII. 2. — Ar- chitectoma Bolten. Gray 1847. Zool. Proceed. p. 151. Das Thier hat eine kurze, zurückziehbare Schnauze, zwei cylindrische an der Basis genäherte Fühler, an deren Basis aus- sen auf 177 sen auf einem deutlichen Höcker die Augen stehen; der Fuss hat keinerlei Anhängsel. Die Kiemenhöhle ist durch eine Längsfalte ge- theilt. — Das Gehäuse ist kreiselförmig,, mit einem meist weiten Nabel, der alle Windungen erkennen lässt, und einen gekerbten Rand hat; die Mündung ist rautenförmig bis kreisrund. Der Deckel ist sehr verschieden, bald eben, dünn, hornig, mit wenigen Windungen z.B. S. perspectivum , bald ebenso aber mit einem kalkigen Nucleus bei S. Zuteum, bald oben schwach gewölbt mit zahlreichen lamellen- artigen senkrechten Windungen, S. stramineum, bald besteht der Deckel aus einer spiralförmig in einen Kegel aufgerollten Lamelle wie bei Solarium variegatum Lank. etc. Leider ist der innere Bau ganz unbekannt, und daher die syste- malische Stellung noch zweifelhaft. Man kennt etwa 25 Arten aus den Meeren der heissen und gemässiglen Zone. Gray und d’Orbiguy haben die Arten mit kegelförmigem, vielfach gewun- denem Deckel abgesondert ; ersterer hat sie (1840 Syn. Brit. Mus.) Torinia, letzterer (1842 Ramon de la Sagra Deser. de Cuba) Heliacus genannt. Fossile Arten, die unzweifelhaft diesem Geschlecht angehören, sind in der Tertiärperiode nicht selten, und — wie gewöhnlich — in den jüngsten Schichten finden sich auch solche, die mit lebenden Arten identisch sind; ferner in den Schichten der Kreideformation. Es frägt sich, ob Euomphalus nicht vielmehr hierher als zu den Trochaceen zu stellen sei. 21. Bifrontia Desuaves. bis zwei Mal, frons Stirn. Bifrontia Desh. 1833 Deser. Coq. foss. de Paris, antea in Encycel. meth. Omalawis. (öu«)og gleichmässig, «Sg Achse). — Schizostoma Bronn. 1841. Lethaea geogn. I. p. 95. (oyiLw spalten, orou« Mund.) Das Gehäuse ist scheibenförmig, oben platt, die Windungen bisweilen zuletzt von einander getrennt; die Unterseite ist weit ge- nabelt, der Nabelrand gekielt; die Mündung beinahe dreieckig; die rechte Lippe dünn und schneidend, vom übrigen Mundsaum durch eine Einbucht im oberen und unteren Rande geschieden. Es gehören hierher sechs Arten aus der Tertiärformation von Paris und Belgien, z. B. Solarium bifrons Lauk. und eine aus dem Uebergangsgebirge Euomphalus catillus Sow. Durch die frei heraustretenden Kiemen weicht sehr ab 22. Valvata 0. Fr. Murrıer, valvatus mit einer Doppelthür. Valvata ©. Fr. Müll. 1773 hist. verm. II. p. 198. Das Thier hat eine rüsselförmige Schnauze, lange, eylindri- sche, stumpfe Fühler, welche hinten an ihrem Grunde die Augen tra- gen; die langen, federförmigen Kiemen können weit aus ihrer Höhle her- austreten. Das Gehäuse ist scheibenförmig oder conoidisch, meist Philippi, Conchyliologie. 12 178 senabelt; die Windungen sind drehrund, die Mündung beinahe kreis- rund, mit zusammenhängendem, schneidendem Mundsaum, Der Deckel ist hornartig, kreisförmig, mit ringförmigen Ansätzen. Die Zunge hat in der Mitte eine Reihe beinahe quadratischer Zähne mit dreieckiger, kammlörmig gezähnter Schneide; die Nakenzähne, die jederseits in drei Reihen stehen, sind ziemlich gleich, lamellenartig, beiderseits gezähnt, Die Valvaten sind kleine Schneckehen, welche fast nur in den süssen Gewässern Europas und Nordamerikas vorkommen ; Men- ke zählt deren 11 Arten auf, von denen Y. piseinalis die bekann- teste ist. In der Tertiärformation kommen mehrere fossile Arten vor. Die blossen Gehäuse sind in manchen Fällen schwerlich von Skenea zu unterscheiden. Dreizehnte Familie. Scalariacea, Skalariaceen. Das Thier hat den Kopf in eine Schnauze vorgezogen, zwei lange schlanke Fühler, welche die Augen am Grunde tragen. Die Zunge hat zahlreiche Reihen Zähne. Das Gehäuse ist mehrentheils thurmförmig; die Mündung ganz; der Mundsaum zusam- menhängend, aussen verdickt, Scalaria Lanaror. scala Treppe. Scalaria Lamarck 1801 Systeme ete. p. 88. — Clathrus ÖOken 1815 Lehrb. p. 257. (clathri Gitter.) Das Thier hat einen Kopf mit kurzer abgerundeter Schnauze, aus welcher es einen langen Rüssel herausstrecken kann; zwei lange fadenförmige Fühler, an deren Grunde aussen die kleinen Augen sitzen; der Fuss ist länglich, vorn abgestutzt, ohne Anhängsel. — Das Gehäuse ist thurmförmig, fast immer mit erhabenen Varices oder Längsrippen versehen; ‚ie Mündung eirund, ganz, die Mund- ränder vereinigt, aussen verdickt. Der Deckel ist dünn, hornig, mit wenigen, rasch zunehmenden Windungen. Es gibt Scalaria-Arten in allen Meeren, vom nördlichen Eis- meer bis zur Magellanstrasse, in der heissen Zone und im Indischen Meer namentlich sind sie aber am grössten und zahlreichsten. Die Zahl der bekannten Arten beläuft sich auf etwa 100; die berühmteste ist Se, pretiosa, die s. g. ächte Wendeltreppe, von der frü- her einzelne Exemplare von den Conchylienliebhabern mit 600 fl. be- zahlt sind. Die genabelten Arten hat Leach 1815 Zool. Misc. Il. p. 79 zu einem besondern Geschlecht Aciona (« privativum, und zw» Säule) erhoben, das aber keine Beachtung verdient. Die äussere Gestalt des Thieres ist nicht sehr verschieden ‘von einem Cerithium, einer Melania, allein die Zunge ist sehr abweichend und stimmt mehr mit den Bullaceen, und selbst mit den Lungenathmern überein. In der Mittellinie hat sie keine Zähne, jederseits aber zahlreiche Reihen (14 in der Abbildung bei Loven) breiter klauenförmiger Haken mit ganzrandiger Schneide, 179 Man kennt zahlreiche fossile Arten aus der Tertiärformation, mehrere aus der Kreide, Vierzehnte Familie. Janthinacea, Janthinaceen. Das Thier hat einen kleinen, zum Kriechen nicht geeigneten Fuss, an welchem hinten ein Apparat von Blasen befestigt ist, ver- mittelst dessen das Thier auf der hohen See schwimmend herum- treibt. Das Gehäuse ist dünn, mit dreieckiger Mündung, senkrech- ter Spindel. Janthina Lanancr. ?ayıvos, veilchenfarbig. Janthina Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat.; Anim. s. vert, VIb 204. Der Fuss ist klein, eiförmig, vorn etwas abgestutzt, concav, fähig verschiedene Formen anzunehmen; an jeder Seite sitzt noch ein Hautblättchen, ähnlich wie bei Trochus und Narica; am hintern Theil desselben ist ein eigenthümlicher Apparat mit Luft erfüllter Blasen, die s. g. spuma cartilaginea des Fabius Columna, welche das Thier auf der Oberfläche des Meeres schwimmend erhält, und zugleich (nach Quoy und Gaymard) die Hülsen der Eier in zwei Reihen enthalten soll, was entschieden unrichtig ist (s. u.). Vielleicht, dass in einer spätern Periode die Jungen darin eine Zeitlang verweilen. Der Kopf hat einen langen Hals und ist in eine lange Schnauze vorgezogen, die das Maul an der Spitze trägt, aus welchem oft die Haken der Zunge heraustreten; die Fühler sind dick, walzenförmig, ziemlich lang, stumpf, und besitzen aussen einen etwas kürzeren, fühlerähnlichen Anhängsel, welcher nach Rang an seiner Spitze Augen trägt. In der Athemhöhle findet man zwei sehr ungleiche Kiemen. Die Zunge stimmt in ihrer Bewehrung am meisten mit der von Scala- ria überein; in der Mittellinie fehlen die Zähne, und jederseits stehen zahlreiche (nach der Abbildung bei Loven 13) Reihen schlanker, vorn in einen langen stumpfen Griffel vorgezogener Haken mit ganzrandiger Schneide. — Die Jan- thinen sind lebendig gebärend, und bringen viele Tausend Junge zur Welt. Schon im obersten Theil des Eierstockes lindet man die Embryonen in einer Schale von 1% Windungen eingeschlossen; ihr Fuss hat einen Deckel und vorn am Kopf haben sie einen, unten in zwei abgerundete Lappen getheilten, am Rande mit Wimpern besetzten Schleier; durch die Flimmerbewegung die- ser Wimpern schwimmen sie munter umher; am Kopf erkennt man deutlich grosse schwarze Augen. Man kennt etwa acht Arten, welche in der gemässigten und heissen Zone auf der hohen See oft in grossen Schaaren umbhertrei- ben, und durch Stürme an die Küsten getrieben werden; sie geben einen schönen, violetten Purpursaft von sich, und man meint, die Alten hätten denselben ebenfalls zum Färben benutzt, Fossile Janthinen kennt man nicht. Funfzehnte Familie. Stylinacea, Stylinaceen. Das Thier ist erst unvollständig bekannt; es hat nach Owen einen dicken, fleischigen, becherförmigen Mantel, der die letzten Win- 127 180 dungen des Gehäuses bedeckt; einen sehr langen, zurückziehbaren Rüssel; zwei drehrunde, dicke, etwas zugespitzte Fühler, welche die sehr kleinen Augen am Grunde tragen; einen rudimentären Fuss. Das Gehäuse ist durchsichtig, glasarlig, kreiselförmig, unregelmäs- sig, indem die Spitze grilfelförmig ist; die Mündung ist ziemlich eiför- mig, oben spitz; der Mundsaum ist nicht zusammenhängend; die Aus- senlippe scharf, buchtig. — Kein Deckel. Das einzige hierher gehörige Geschlecht ist Stylina Frenise. orvLos Griffel. Stylina Fleming 1828 hist. of brit. anim. p. 327. — Stilifer Brod. 1932 Zool. Proceed. p. 60. (stilus Griffel, fero ich trage.) Die Charakteristik ist dieselbe, wie die der Familie. Alle Arten, deren man fünf kennt, schmarotzen auf Seeigeln und Seesternen. Das Gehäuse hat am meisten Aehnlichkeit mit Eulima. Fossile Arten kennt man nicht. Sechszehnte Familie. Naticacea, Naticaceen. Der Fuss des Thieres ist enorm gross; der vordere Theil desselben ist dieker über die Schale zurückgeschlagen, der Kopf des Thieres verborgen, schnauzenförmig, die Fühler stehen entfernt; die Augen fehlen. Die Schale ist eiförmig, kugelig oder platt gedrückt, mit rasch zunehmenden Windungen; die Mündung ganz, halbkreis- förmig, oft stark erweitert; die Aussenlippe scharf und schneidend. Die hierher gehörigen Thiere sind nicht pflanzenfressend wie Gray behauptet; sie sind es im Gegentheil nach Gould, welche in an- dere Schalen die glatten, kreisrunden Löcher bohren, welche man so oft an denselben antrillt, um die Thiere darin zu fressen. 1. Natica Ananson. no, navi, natum, nare schwimmen; der Name kommt schon bei den Alten vor. Natica Adans. 1757 Senegal. p. 182. Das Thier kann sich bei den meisten Arten ganz in «ie Schale zurückziehn, ungeachtet der Fuss ganz enorm ist; derselbe ist beim Kriechen doppelt so lang wie die Schale, und meist breiter als die- selbe, oft vorn abgestutzt, hinten abgerundet; der vordere Theil ist dicker, über der Rand der Schale zurückgeschlagen, und verbirgt den Kopf des Thieres ganz, so dass nur die Fühlerspitzen heraussehen ; auch der hintere Theil des Fusses umgibt einen Theil der Schale, und hat einen grossen lappenförmigen Fortsatz, welcher den Deckel trägt. Der Kopf ist ziemlich gross und in eine Schnauze verlängert; die Fühler stehen seitlich, und sind am Grunde durch eine Querla- melle verbunden; die Augen fehlen wohl den meisten Arten. — Das Gehäuse ist kugelig, halbkugelig oder eiförmig, meist genabelt; der Nabel ganz frei, oder mit ein (selten zwei) spiralförmigen Schwie- 181 ‚len, bisweilen ganz ausgefüllt; die Mündung ıst ganz, halbrund ; dıe Aussenlippe schneidend, innen glatt; die Innenlippe schwielig unge- zähnt. Der Deckel ist hornig oder kalkig, und hat nur wenige, rasch zunehmende Windungen; bei N. melanostoma und Verwandten ist er kleiner als die Mündung, und machen diese Arten daher den Uebergang zu Sigaretus. Die Athemhöhle ist klein, und enthält zwei ungleiche Kiemen; der Mund hat zwei hornige Kiefern und eine kurze, linealische Zunge, die in der Mitte eine Reihe (bei N. ylaucina L. dreispitziger) Zahne, und jederseits drei Reihen Haken hat; zwei kleine Speicheldrüsen, eine lange dünne Speiseröhre, aber ein grosser, kugeliger Magen; der Darmkanal ist kurz. Sie sind ge- trennten Geschlechtes. Die Eier legen sie in grossen Klumpen, der sie um- gebende Schleim erhärtet, wird cellenartig, und ist früher als Flustra are- nosa beschrieben und für ein Pllanzenthier gehalten. Man kennt Natica - Arten in allen Meeren, wo sie auf dem Grunde herumkriechen, aber niemals schwimmen. Die Zahl derselben mag etwa 100 betragen. Man hat nicht ermangelt Natica in mehrere Geschlechter zu zerfällen, und Gray zählt deren 10 auf, die zum Theil als Sektionen brauchbar sein mö- gen. S. das Register. Man kennt sehr zahlreiche Natica - Arten im fossilen Zustande aus allen Formationen, von denen ebenfalls mehrere als besondere Geschlechter aufgeführt werden. ‘ 2. Gernina Gray. Cernina Gray 18340 Synops. Brit. Mus. — Globularia Swains. 1840 Trea- tise p. 345. (non Linne — globulus Kugel). — Anumphala Jonas 1546 apud s Herrmannsen, Index gener. p. 6l. (« privativum, dugelos Nabel.) Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist kugelig- eiför- mig, olne alle Spur von Nabel, aber mit einem sehr grossen, vor- zugsweise in der Mitte der Spindel stark verdickten Wulst, die Mün- dung ist sonst wie bei Natica. — Der Deckel ist unbekannt. Hierher von lebenden Arten die schöne Natica fluctuata GRAY. Fossile Arten aus diesem Geschlecht sind N. sigaretina, patu- la, depressa, aus dem Tertiärgebirge. 3. Deshayesia Raurın. Zu Ehren von Deshayes. Deshayesia Raulin 1844 Guerin. Mag. de Zool. ıb. 111. Von Natica durch den gezähnten Spindelrand verschieden, Hierher nur die in der Pariser Tertiärformation vorkommende Natica mutabilis Desn. 4. Sigaretus Lanmanck. Sigaret, Name einer hierher gehörigen Art bei Adanson. Sigaretus Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat. (non Cuvier). — Uryptostome Blainv. 1817 Edinb. Eneyel. Suppl. (zovrros verborgen). — Osxynoe- Rafın. Giorn. ene. Sicil. nr. 12. (non Couth.) — Stomatia (Browne 1756) Gray 1847 Zool. Proceed. p. 150. (orou« Maul.) Das Thier ganz wie bei Natica, nur in Verhältniss zur Schale weit grösser, so dass es sich nicht in dieselbe zurückziehen kann. Das Gehäuse ist im Umfang kreisförmig oder eilörmig, niederge- 182 drückt, ohrförmig, mit rasch zunehmenden Windungen; die Mündung ist sehr erweitert, länger als breit, mit unzusammenhängenden Mund- rändern ; die Iunenlippe ist kurz, spiralförmig sehr dünn ; die Aussen- lippe einfach, schneidend. Ein kleiner, rudimentärer, horniger Deckel. Man kennt etwa 30 Arten, die in den wärmeren Meeren leben, Es gibt auch fossile Arten in der Tertiärformation, 5. Amarıra Moerzen. auevoös blind. Amaura Moll. 1842 Index Moll. Grönl. 7. Das Thier hat einen kleinen Fuss, der nicht länger und nicht breiter ist als die Schale; der vordere Theil des Fusses ist tief ge- buchtet; die Augen sitzen unter der Haut. — Das Gehäuse ist ver- längert, eiförmig, undurchbohrt; die Spira verlängert; die Mündung nimmt die halbe Länge der Schale ein, und ist verkehrt birnförmig. Ein dünner horniger Deckel. Eine Art, A. candida, von Grönland, die viel Aechnlichkeit mit Natica canaliculata hat, Gray stellt Zool. Proceed. 1847. p. 160 dies Geschlecht, welches er fälschlich Amoura schreibt, neben Turbonilla, 6. Lagtuneula Benson. laguncula kleine Flasche. Laguncula Benson 1842 Ann. Mag. Zool. Bot. IX. p. 488. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse gewunden, beinahe kugelig, mit grosser, ganzer, länglicher Mündung; der Mundsaum un- terbrochen; die Lippe etwas umgeschlagen; ein tiefer gewunde- ner Nabel. Eine Art, L. pulchella Bexs., aus China, Ich bin, indem ich Laguneula zu den Nalieaceen bringe, Gray gefolgt, weil derselbe das Thier gesehen zu haben scheint; nach Benson’s Beschreibung würde ich Laguneula zu den Limnäa- ceen bringen. Siebzehnte Familie. Velutinacea, Velutinaceen. Das Thier hat einen langen, zurückziehbaren Rüssel, ziemlich kurze Fühler, die nach Loven durch eine Haut verbunden sind; «die Augen sitzen aussen am Grunde der Fühler; der Mautelrand sehr dick, Die Zunge hat in der Mittellinie eine Reihe Zähne, und jeder- seits drei Reihen Haken. Das Gehäuse ist von verschiedener Ge- stalt, mit einer starken, hornigen, oft behaarten oder hewimperten Epidermis versehen; die Mündung ist eiförmig oder nahe kreisrund, am Grunde ganz, aber bisweilen mit der Spindel einen spitzen Win- kel bildend. Kein Deckel, oder ein kleiner, der nicht im Stande ist, die Mündung zu verschliessen. 1. Velutina Gaav. velutum, Sammet, Velutina Gray 1821 Medic. Repos. — Galericeulum Brown 1827 Illustr. Couch. Great, Brit, Ib. 33. (galericulum eine Art Mütze.) — Oxinoe Couth. 1839 Bost. Journ, (non Rafin). 183 Das Thier hat einen kleinen Kopf, mit zwei ziemlich kurzen Fühlern, die aussen am Grunde die Augen tragen; zwischen ihnen ein halbkreisförmiger Stirnlappen, das Maul unten am Kopf; der Fuss ist eiförmig, vorn abgestutzt, mit einer sehr tiefen Furche; der Man- telrand ist sehr dick, nach Gray in zwei Kanäle gefaltet; die Kie- menhöhle ist gross, und enthält zwei ungleiche kaımmförmige Kiemen ; die grosse Ruthe tritt an der Wurzel des rechten Fühlers heraus. — - Das Gehäuse ist dünn, aber mit einer starken Epidermis bekleidet, und besteht aus wenigen, rasch zunehmenden Windungen ; die Spira liegt seitlich; die Mündung ist gross, beinahe kreisförmig, beinahe zusammenhängend; kein Deckel. Die Mittelzähne der Zunge sind kräftig, beinahe viereckig, quer, mit tief gezähuter Schneide, die angränzenden Haken sind ähnlich, breit, beinahe qua- dratisch, die Schneide ebenfalls tief gezähnt; die Haken der zweiten und drit- ten Reihe sind einfach klauenformig. Man kennt drei oder vier. Arten aus dem nördlichen Meere; es sind langsame Thiere, die sich wenig von der Stelle bewegen; Typus ist Bulla velutina 0. Fr. Muerzen. Fossile Velutinen finden sich nur in den allerjüngsten Schich- ten der Tertiärformation. . 2. Trichötropis Broperır et Sowerer. »oiE, toıyös Haar, rooms Kiel. Trichotropis Brod. et Sow. 1829 Zool. Journ. IV. p. 273. & Das Thier hat einen ziemlich dicken, schnauzenförmig verlän- serten Kopf mit zwei ziemlich langen, die Augen aussen in der Mitte tragenden Fühlern; der Mantelrand einfach; die Kiemenhöhle ganz wie bei Buccinum mit zwei sehr ungleichen Kiemen ; der Fuss von mässiger Grösse, vorn mit einer Randfurche. Die Bewehrung der Zunge ähnlich wie bei Velutina, und noch mehr wie bei Capulus und Ca- Iyptraea! — Das Gehäuse ist dünnschalig, ziemlich spindelför- mig, mehrmals gekielt, und mit einer starken hornartigen Epidermis überzogen, welche auf den Kielen sich in lange Borsten fortsetzt; die Mündung ist eiförmig, oder nahe kreisrund, am Grunde ganz, aber mit der etwas schief abgestutzten Spindel einen spitzen Winkel bil- dend; das Peristom ist zusammenhängend, die Aussenlippe schneidend, der Deckel ist weit kleiner als die Mündung, hornartig, dünn, mit wenigen Windungen. Man kennt zehn Arten aus dem nördlichen Eismeer und dem, Atlantischen Ocean bis an die Englischen Küsten hinab. Fossil findet sich nur eine Art im Ürag. Brod, et Sow, wollten dies Geschlecht zwischen Buccinum und Turbo stellen, was heisst das? Deshayes reiht es an Concholepas an, Gray stellt es 1847 zwischen Eburna und Terebra! und 1850 in eine eigene Familie mit Pedicularia zusammen! Ich bin Loven gefolgt, indem ich Wrichutropis mit Velutina in Gesellschaft gebracht habe; und vermuthe, dass Trichotropis mit Cancellaria nahe verwandt ist, welche — die Zähne der Spindel abge- rechnet — fast genau dieselbe Mündung hat, wie denn auch Wood Zricho- tropis wirklich neben Cancellaria stellt, indem er behauptet, dass das Thier Buceinum sehr ähnlich ist bei einiger Hinneigung zu Canecellaria, 184 3. Galearella Sovrrver. Diminutiv von calcar Sporn. Calcarella Souleyet, Journ. Conch. 1850. I. p. 247. Thier unbekannt. Das Gehäuse ist beinahe kugelig, hornig durchscheinend, mit drei starken Kielen; die Kiele sind weit von einander getrennt, gezähnt, die Zähne schlank, dreikantig, regelmässig; das Gewinde besteht aus drei oben platten Windungen und hat einen zitzenförmigen Gipfel; die Mündung dreiseitig, halbmondförmig; die Aussenlippe mit drei Stacheln; die Spindel verdickt, buchtig. Der Deckel unbekannt. Ausser durch die dünne hornige Beschaffenheit der Schale und die regelmässige Anordnung der «drei Kiele unterscheidet sich diese Gattung von Trichotropis besonders dadurch, dass die Zähne der Kiele nicht von der Epidermis, sondern von der Schale selbst aus- gehen, ferner durch die abgerundete Mündung, die schwielige Spindel ete, Die einzige Art ist (€, spinosa aus der Südsee. Achtzehnte Familie. Naricäcea, Naricaceen. Das Thier hat einen schnauzenförmigen Kopf, spindelförmige Fühler, zwischen Kopf und Fuss ein Anhängsel wie bei Lithedaphus Owen, und jederseits am Fuss einen horizontalen, vorn in eine Spitze auslaufenden Lappen. — Das Gehäuse ist halbkugelig, weiss, ge- streift, gegittert oder gekörnelt; die Mündung ist ganz, der Mundsaum einfach. Der Deckel ist kleiner als die Mündunse. 1. Nariea Rrouvz. Narica alter Name für eine Schnecke. Narica Wecluz 1836 Ramon de la Sagra Deser. de Cuba eie. — NVani- coro Quoy et Gaim. Voy. (Vanicoro Fundort des Thieres.) — Merria Gray 1839 Zool. Beech. Voy. — Leucotis Swans 1840 Treatise p. 346. (Aeuzös weiss, ovUs Ohr. ) Das Thier hat einen schnauzenförmigen Kopf, spindelförmige Fühler, die aussen am Grunde kleine Augen tragen, zwischen Kopf und Fuss ein Anhängsel wie Lithedaphus, und jederseits am Fuss einen horizontalen, vorn in eine Spitze auslaufenden, breiten Flügel; die einzige Kieme ist gross und besteht zum Theil aus freien Blätt- chen. — Das Gehäuse ist halbkugelig, immer weiss, gestreift, ge- rippt oder gegittert; die Spira kurz, die Oellnung weit, beinah halb- kreisförmig, die Mundränder nicht zusammenhängend ; die Aussenlippe einfach ; die Spindellippe ziemlich grade, dahinter ein einfacher Na- bel. — Ein kleiner Deckel, der die Mündung nicht verschliesst. Reeluz macht 21 Arten namhaft, fast sämmtlich aus den Meeren der heissen Zone, doch soll eine Art, Nerita tuberosissima, an den Englischen Küsten vorkommen. Die Thiere sollen sich sehr wenig bewegen. Fossile Arten kommen im Tertiärgebirge vor; eine Art aus der Kreide beschreibt d’Orbigny, und De Koninck gibt auch eine fossile Art aus dem Kohlengebirge Belgiens an. 185 2. Neritopsis GRATELoUP, Nerita und oıyıs Ansehn. Neritopsis Grateloup 1811. Act. soc. Linn. Bordeaux V. 129. — So- werby, Voyage 172. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist beinahe kugelig, stets weiss und gekörnelt, ungenabelt; die Mündung ist rundlich ei- förmig, ganz; die Aussenlippe einfach, stumpf; die Spindel in der Mitte ausgeschnitten, der Ausschnitt jederseits mit einem rechtwinkli- gen Zahn begränzt; der Deckel ist unbekannt. Man kennt nur eine oder zwei Arten dieses merkwürdigen Ge- schlechtes, die als Nerita radula von Gmelin aufgeführt sind, und de- ren Vaterland nicht mit Gewissheit bekannt ist. Fossile Arten beschreibt d’Orbigny aus der Kreide und dem Oolithgebirge. Neunzehnte Familie. Xenophörea, Xenophoreen. Das Thier hat eine lang vorgestreckte Schnauze, lange Fühler, welche die Augen aussen am Grunde tragen, einen kleinen, gleichsam gestielten Fuss, dessen Sohle kaum zum Kriechen geschickt ist, und einen eben so grossen, deckeltragenden Lappen. Der innere Bau ist noch unbekannt; der Penis tritt unter dem rechten Fühler hervor und ist sehr lang und schlank. Das Gehäuse ist kreisellörmig, nicht perlmutterarig, der Rand eimfach kantig, in Dornen, oder in eine dünne Lamelle verlängert; die Mündung sehr schief, nach aussen sehr spitz. Der Deckel ist eiförmig, hornartig, die Anwachısstreifen radienarlig, und machen mit dem innern Rande einen Winkel. Diese Bildung erinnert am meisten an Cassis. Das Gehäuse erscheint besonders dadurch merkwürdig, dass es entweder auf seiner ganzen Oberfläche, oder nur an den Nähten und nahe der Spitze fremde Körper, Steinchen, Bruchstücke von Gonchy- lien, ganze Schneckehen u. s. w. angeklebt hat. Man kennt nur das eine Geschlecht Xenöphora Fıscuer von Warpnein. Xenophora Fisch. 1307 Mus. Demid. — Phorus D. Montf. 1810. Conch. syst. II. p. 159. Die Kennzeichen sind die der Familie. Man kennt 11 Arten aus den heissen Meeren, Gray will nur den Arten, welche eine einfache Kante haben, wie Trochus conchyliophorus Borx den Namen Phorus lassen, da- gegen die Arten, wo die Kante in eine Lamelle ausläuft, in ein neues Geschlecht Onustus erheben, z.B. Phorus corrugatus Rerve. LÜonse- quenter Weise müsste Trochus solaris L., bei dem der Rand in Dor- nen ausläuft, ebenfalls ein eigenes Genus bilden. Man kennt ziemlich viele fossile Arten, welche dem Tertiärge- birge angehören; eine Art aus der Kreide beschreibt d’Orbigny. 186 Zwanzigste Familie. Calyptraeäcea, Calypträaceen. Das Gehäuse ist nicht symmelrisch, nie genau regelmässig. Das Thier hat einen schnauzenförmig verlängerten, gespalteuen Kopf, zwei lange Fühler, welche die Augen aussen am Grunde tragen; auf dem Nacken in einer grossen oder in der Mitte der Kiemenhöhle ein oder zwei Kiemen; die Zungenmembran im vorderen Theil jederseits ge- Nügelt, die Flügel unten verwachsen ; in der Mittellinie steht eine Reilıe Zähne; jederseits drei Reihen Haken, Die Thiere verändern ihren Wohnplatz gar nicht, und das Ge- häuse wird dadurch stets etwas unregelmässig. Lamareck hatte diese Familie irrigerweise mit den Fissurellaceen zu einer vereinigt, welch’ letztere durch den symmetrischen Körper, die Bewehrung der Zunge ete. sich wesentlich unterscheiden. l. Dispotaea Sar. Dispotaea Say 1524 Journ. Acad. n. Se. Phil. vol, IV. — Calypeopsis Lesson 1830. Voy. Coq. (fehlerhafte Zusammensetzung von Calyptraea und Pileopsis). — Bicatillus Swains. 1840 Treat. p. 354. (bis zwei Mal, Ca- tillus Napf). -— Calyptraea Lamk. ex parte (zeiunoe Decke, Schleier.) Das Gehäuse ist kegelförmig mit kreisrunder Basis, mehr oder weniger erhaben, ohne Windungen, mit centralem Wirbel; von dem- selben hängt innen eine Lamelle in Gestalt einer ganzen, offnen Dute herab, die mit der rechten Seite verwachsen ist. Hierher gehören Calyptraea auriculata, C. rugosa, C. imbri. cala und ©. quiriquina, welche sämmtlich im Stillen Ocean leben. Eine fossile Art aus den Tertiärschiehten Virginiens führt Gon- rad auf. 2. Grucibulum Senusacnen. crueibulum Schmalztiegel. Crucibulum Schumacher 1817 Essai nr. 8. — Siphopatella Lesson 1829 Voy. de la Coquille (sipho Röhre, patella Napfschnecke) — Biconia Swains. 1840 Treatise p. 363 (bis zweimal, conus Kegel) — Calyptraea Lak. ex parle. Das Gehäuse ist kegelförmig, mit kreisförmiger Basis, meist hoch, ohne Windungen, mit centralem Wirbel; von. diesem hängt in- nen eine Lamelle senkrecht herab, die auf der rechten Seite ange- wachsen ist, nd nach der Axe des Kegels hin in eine zusammenge- drückte sehr enge Röhre endigt. 3. Mitrularia Seuumachen. mitrula eine kleine Haube, Mitrularia Schum. 1817. Essai nr. 9. — Cemoria Risso 1926 hist. Eur. merid. IV. p. 258. (zmuös Maulkorb?) — Calyptraen Lesson 1529 Voy, Coq. — Lithedaphus Owen 1942 Zool. Proceed. p. 147. (Arros Stein, Eda- «pos Fussboden — nicht Litholepas wie Gray Zool. Proceed. 1547 angibt), Ca- Iyptraea pars Lamk, 187 Das Gehäuse ist kegelförmig, mit kreisrunder Basis, ohne Windungen, meist hoch, mit erhabenem, centralem Wirbel, innen hängt vom Gewölbe eine Lamelle in Gestalt einer der Länge nach in der Mitte durchgeschnittenen Tute herab, und ist an der rechten Seite fest- gewachsen. Das Thier ist ähnlich wie bei Hipponyx; es hat näm- lich zwischen Kopf und Fuss eine, einem zweiten Fuss ähnliche Ver- längerung des Mantels; die Kiemen bestehen aus zwei kurzen, pa- rallelen Reihen conischer Fortsätze. Das Thier sondert nach der Ent- deckung von Guming mit der Sohle des Fusses auf dem fremden Kör- per, auf welchem es aufsitzt, ganz wie Hipponyx, eine kalkige Platte ab. Hierher gehört €. equestris, 4. Trochita Sceuunacher. 100z05 Rad, Kreise. Trochita Schum. 1815 Essai nr. 11. — Siynpatella Lesson 1829 Voy, Coq. (Fehlerhafte Zusammensetzung von Siyaretus und patella). — Infun- dihulum d’Orb. 1811 Voy. Amer. mer. p. 463. — Trochus pars Lamk. Das Gehäuse ist conisch mit kreisförmiger Basis, und be- steht aus mehreren Windungen; der Wirbel ist central; immer ist eine horizontale Scheidewand, welche sich in die Golumella fort- setzt. — Das Thier ist einförmig blassgelb, der Fuss quer oblong, vorn gleichsam zweilappig, die Fühler lang, im untern Drittel ihrer Länge die Augen. Als Typus kann man Calyptraea radians Desm., Trochus ra- dians Laux. betrachten. 9. Galerus Gray. Galerus Gray 1547 Zool. Proceed, p. 157. — Calyptraea Lamk, pars. Das Gehäuse ist conisch mit kreisförmiger Basis, und zeigt aussen keine Windungen; der Wirbel ist central; innen ist eine horizontale Scheidewand. Typus ist Calyptraea sinensis Linn. Von dieser Art hat Deshayes das Thier anatomisch untersucht. Dasselbe hat zwei etwas platte Fühlfäden, welche aussen in der Mitte ihrer Länge die Augen tragen, einen kleinen, abgeplatteten, beinahe vierlappigen Kopf, der auf einem ziemlich langen, platten Hals sitzt. In der grossen Kiemenhöhle auf dem Nacken sieht man eine Kieme, aus knorpeligen, elastischen, inwendig hohlen Fäden. Das Herz liegt links neben und unter dem Magen, und hat ein ziemlich dreieckiges Herzohr. Die Zunge hat (nach Loven) in der Mittelli- nie eine Reihe trapezförmiger Zähne mit dreieckiger gezähnelter Schneide, und jederseits drei Neihen Haken; die Haken der innersten Reihe sind breit und gezähnelt, die der beiden äussern klauenförmig. Der Magen ist Neischig, mit dicken inwendig gerunzelten Wänden. Die Thiere sind getrennten Ge- schlechtes. Lesson, Deshayes und andere vereinigen nieht nur die fünf hier aufgeführten Genera unter dem Namen Calyptraea Lamarck, sondern wollen auch noch damit Crepidula Laux. verbunden wissen, indem sie sich auf allmählige Uebergänge in der Bildung des Gehäuses und auf die Gleichheit der Thiere berufen. Dass letztere keinesweges so gleich sind, lehrt die Vergleichung des Baues von Calyptraea chinen. sis und €. equestris, und was die Uebergänge in der Gestalt des 188 Gehäuses betrifft, so sind diese keinesweges allmähliger als beı an- dern Geschlechtern, die Jedermann annimmt, Bulimus unterscheidet sich weniger von Helir und Pupa, Fusus von Buceinum und Pur- pura ete. als die hier aufgeführten Geschlechter sich von einander unterscheiden. Fossile Calyptraea-Arten (im weiteren Lamarekschen Sinne des Wortes) sind im Tertiärgebirge nicht selten, eine Art aus der Kreide beschreibt d’Orbignv. 6. Crepidula Lasanck. crepida Sandale. Crepidula Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat. — Sandalium Schum, 1817 Essai nr. 1811. — Crypta Gray 1847. Zool. Proceed. p. 157. Das Gehäuse ist eiförmig oder länglich, auf dem Rücken meist convex; der Wirbel liegt am hintern Ende entweder unmittel- bar am Rande, oder nicht weit davon, und ist im letzteren Fall et- was spiralförmig eingerollt; innen befindet sich eine horizontale La- melle, welche etwa die halbe Oeflnung einnimmt. — Das Thier ist nicht wesentlich von Calyptraea chinensis verschieden, und be- sitzt namentlich auch eine einzige, aus getrennten Fäden bestehende Kieme. Die Zunge weicht in ihrer Bewaffnung ebenfalls nur sehr wenig ab, Deshaves führt 25 Arten auf, die in allen Meeren mit Ausnalı- men der Polarmeere leben; im nördlichen Atlantischen Ocean ist Cr. unguiformis nicht selten. Lesson unterscheidet die Arten mit spiral- förmigem Wirbel als Crepipatella — fehlerhaft aus den beiden Na- nen Crepidula und Patella zusammengesetzt). Fossile Arten finden sich ziemlich häufig im Tertiärgebirge. 7. Gapulus D. Moxrronrt. capulus Griff, Heft. Capulus D. Montl. 1810 Conch. syst. Il. p. 54. — Pileopsis Lamk. 1812. Extrait du Cours (pileus Hut, örpıs Ansehn.) — Amalthea Schum, 1817 Es- sai ete. p. 181. (Amalthea Amme des Zeus). — Actita Fischer 1844 Bull. Mosc. 802. — Acroculia Phillipps, Palaeoz. foss. Cornw. 1841. p. 93. (soll eigentlich Acrocyllia heissen). Das Thier hat einen deutlichen Kopf mit einem Rüssel, und zwei ziemlich langen, eylindrischen Fühlern, welche die Augen aus- sen am Grunde tragen; vor dem Rande des Fusses ist eine doppelte Haut, welche viele Falten macht; der Mantel einfach, eine einzige Kie- me aus langen, getrennten Fäden; die Zunge ist nicht wesentlich in ihrer Bewehrung von der von Calyptraea und Crepidula verschieden. — Das Gehäuse ist unregelmässig, conisch, der Wirbel liegt hin- ter der Mitte und ist bei einigen Arten spiralförmig eingerollt; die Veflnung ist rund, aber unregelmässig, nach dem Ort geformt, wo die Thiere sitzen; der Muskeleindruck ist hufeisenförmig. Man kennt nicht sehr viele Arten, die fast in allen Meeren le- ben; hat aber doch dies Geschlecht in mehrere zerspalten. 189 1) Capulus im engeren Sinne, Der Wirbel ist spiralförmig eingerollt, und steht beinahe in der Mitte. C. hungaricus. 2) Amathina Gray 1840 Syn. Brit. Mus. Der Wirbel ist kaum spiralförmig, und liegt am hintern Ende; das Gehäuse ist dreirippig. Patella trica- rinata L. 3) Hipponya (imnos Pferd, oruS Nagel, Huf). Der Wirbel ist conisch, nicht eingerollt, der Fuss sondert eine hnfeisenförmige Kalkmasse auf dem Ge- genstand ab, auf welchem das Thier aufsitzt. Patella mitrula. 4) Sabia Gray 1833 (ubi?) Der Wirbel ist conisch, nicht spiralformig einge- rollt; der Fuss bringt im Gegentheil eine Vertiefung auf der Muschel hervor, auf welcher das Thier aufsitzt, indem er die Schale derselben theilweise auflöst. Hipponyx acuta Quor. Nach Reeve soll aber dieselbe Art, je nach den Uinständen bald eine Kalk- platte absondern, bald durch Resorption eine Vertiefung erzeugen; beide Mit- tel erreichen denselben Zweck, sichere Befestigung des Thieres. Man kennt ziemlich viele fossile Arten aus der Tertiärperiode, welche sowohl der Abıtheilung Capulus im engeren Sinne wie Hip- pony& angehören; auch den älteren Formationen fehlt das Geschlecht nicht und zwar hat Phillips die Arten im Uebergangsgebirge zu einem besondern Geschlecht Acroculia erhoben, welches jedoch von d’Or- bigny und andern Paläontologen nicht angenommen worden ist. 8. Brocchia Bronx. Zu Ehren des Italienischen Geologen und Paläontologen Brocchi. Brocchia Bronn 1831 Italiens Tertiärgebilde. p. 82. Das Gehäuse ist einschalig, schief und aufgeblasen conisch, mützenförmig; der Wirbel ist nach hinten spiralförmig eingerollt, so dass die Ebene der Spirale über dem Hinterrand beinahe senkrecht steht. Die Mündung ist beinahe kreisrund, auf der rechten Seite tiefausgeschnitten durch eine Einbucht; eine vertiefte Falte entspringt zwischen dieser Bucht und dem Hinterrand, und verläuft bis zum Wirbel. Der Muskeleindruck ist verlängert, gekrümmt, quer. Man kennt zwei Arten aus der Subappeninenformation Italiens. Dies Geschlecht unterscheidet sich im Gehäuse von Capulus eben- so, wie sich Siphonaria von Patella unterscheidet und gehört vielleicht in eine andre Familie. 9. Spiricella Rasc. Spira, Gewinde. Spiricella Rang 1828 Bull. Soc. Linn, de Bord. II. p. 3. Das Gehäuse ist sehr flachgedrückt, verlängert, gebogen, mit schneidenden Rändern; der Wirbel ist spiralförmig, links gewun- den, horizontal gedreht, und liegt nach hinten und links; er ist nach der unteren Seite ollen; ein wenig deutlicher Muskeleindruck zeigt sich auf dem hintern Theil des Gehäuses, und scheint dem Rande parallel zu verlaufen. Die einzige Art, Sp. unguiculus, ist in den Faluns von Me- rignac gefunden. 10. Pedicularia Swaınson. pediculus Laus. Pedicularia Swains. 1940 Treatise p. 245. — Thyreus Ph, 1844 Enum, Moll. Sie. IL, p. 92. (Hvoscs eine Art Schild.) 190 Das Gehäuse ist solide, beinahe porcellanartig, eiförmig, un- regelmässig, mit einem sehr stumpfen, abgerundeten, nach hinten lie- genden Wirbel; innen an der hinteren Seite liegt ein longitudinaler, linealischer Muskeleindruck. Das Thier ist noch nicht lebend beob- achtet; an einem getrockneten und aufgeweichten Exemplar finde ich, dass der Kopf auf einem sehr langen Halse sitzt, in eine ausge- randete Schnauze vorgezogen ist, und zwei fadenförmige, kurze Füh- ler trägt, an deren Grund aussen die Augen sitzen. Die Zunge ist nach Loven sehr eigenthümlich bewehrt: die Mittellinie trägt eine Reihe quer viereckiger Zähne mit gezähnelter Schneide, und jeder- seits stehen 3 Reihen Zähne, von denen die ersten quer und vier- spitzig, die beiden folgenden sehr verlängert, schlank und in drei un- gleiche sehr lange, gekrümmte Pfriemen gespalten sind. Man kennt nur eine einzige Art P. sicula Sw. (Th. paradoxus Ph.), welche im Mittelmeer auf Korallen festsitzt, und einige Aehnlich- keit mit einer monströsen Cypraea europaea hat. Fossile Pedicularia-Arten sind nicht bekannt. Einundzwanzigste Familie. Ringiculäcea, Ringi- culaceen. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist meist kugelig, selten länglich eiförmig; die Mündung halbmondförmig, ohne Kanal oder Ausschnitt; die Aussenlippe meist verdickt und umgeschlagen; die Spindel gefaltet. Von Marginella ete. unterscheidet sich diese Familie durch den Mangel des Ausschnilts am Grunde der Mündung, von den Bullaceen durch die verdiekte Aussenlippe ete.; doch kann erst die Kenntniss des Thieres über die Verwandtschaft entscheiden. l.. Ringicula Desuayes. ringere, den Rachen aufsperren. Ringieula Desh, 1838 in edit. 2. Lamk. hist. nat. anim. s. vertebr. VII, p. 342. Das Thier ist unbekannt; das Gehäuse klein, kugelig, mit kurzem, spitzem Gewinde; die Mündung ist schmal, unten kaum aus- serandet; die Spindel ist kurz, gebogen, mit zwei oder drei Falten und einem vorspringenden Zahn im oberen Theil; die Aussenlippe ist sehr stark verdickt, nach aussen umgeschlagen und gerandet, Man kennt wohl ein halbes Dutzend lebender Arten, die alle weiss sind, und von denen eine, Marginella auriculata M&x. im Mit- telmeer vorkommt; die anderen sind aus wärmeren Meeren, Die Zahl der fossilen Arten ist bedeutender; dieselben finden sich alle im Tertiärgebirge. 2. Cinulia Gray. Cinulia Gray 1840 Syn. Brit. Mus. — Avellana d’Orbigny 1942 Paleont, franc. Terr, eretae. Il. p. 131. (avellana die Haselnuss.) — KRinginella d’Orbigny I. c, 126. 191 Das Gehäuse ist kugelig, bauchig, kurz, der Quere nach ge- streift, oder punktirt-gestreift; die Spira sehr kurz; die Mündung ist halbmondförmig, zusammengedrückt und gebogen, vorn ohne Aus- sehnitt; die Aussenlippe ist sehr dick, oft nach Aussen umgeschlagen, fast immer innen gezähnt; der Spindelrand ist mit drei bis vier Zäh- nen versehen, von denen der vordere der stärkste ist. Von Cassis unterscheidet sich Cinulia durch den Mangel des Kanals; auch mit Auricula hat dieses Geschlecht einige Aehnlichkeit. Sämmtliche Arten, deren d’Orbigny 22 beschreibt, finden sich im Kreidegebirge. d’Orbigny trennte anfangs die Arten ohne Zähne an der Aus- senlippe als besonderes Geschlecht Ringinella, welches er neuerdings aber selbst wieder mit seiner Avellana vereinigt hat, 3. Tylöstoma Snarpe. rv2os Schwiele, oror« Mund, Tylostoma Sharpe 1849 Lond. geol. Quart. jonrn. V. p. 376. Das Gehäuse ist oval oder kugelig, dick, fast glatt, mit mäs- sig hohem Gewinde; die Mündung eihalbmondförmig; die zwei Lip- pen oben in einem spitzen Winkel verbunden; die äussere Lippe ist innerlich ihrer ganzen Ausdehnung nach mit einem verdiekten Rande oder Wulst versehen (wie bei Dolium), der sich in gleichen Abstän- den wiederholt, und dann zugleich einer Verlängerung der Mündung aufwärts entspricht; die innere Lippe ist schwielig und verdeckt fast die ganze Spindel. Tylostoma unterscheidet sich von Dolium und Pterodonta durch den mangelnden Kanal oder Ausschnitt der Mündung, von Globiconcha durch die verdickte, nicht „dünne‘‘ Lippe. In der suberetaceischen Formation von Coimbra, (intra ete. kommen drei Arten vor. 4. Globieöncha d’Onsıexv. globus Kugel, concha Schale. Globiconcha d’Orb. 1842 Paleontol. france. Terr. Cret. II. p. 143. Das Gehäuse ist fast genau kugelig; die Spira sehr kurz, selbst concav; die Mündung halbmondförmig, gebogen (am Grunde ohne Ausschnitt oder Kanal); die Aussenlippe dünn, ungezähnt; der Spindelrand ohne Zähne oder Falten. Es sind von diesem Geschlecht nur Steinkerne bekannt; diesel- ben sind jedoch so auffallend gebildet, dass man sie sogleich als ein eigenthümliches Geschlecht erkennt. d’Orbigny beschreibt vier Arten aus der chloritischen Kreide Frankreichs. Zweiundzwanzigste Familie. Pyramidellacea, Py- ramidellaceen. Das Thier hat einen schnauzenförmigen, platten, vorn ausge- randeten Kopf, zwei platte, oder gefaltete, ohrförmige Fühler; die 192 Augen innen am Grunde derselben; die Athemhöhle weit, offen, mit einer einzigen Kieme. Sie können einen langen Rüssel hervor- strecken, haben aber nach Gray auf der Zunge gar keine oder nur rudimentäre Zähne? Die Geschlechtstheile sind noch unbekannt. — Das Gehäuse ist thurmförmig, mit ziemlich zahlreichen Windungen ; die Mündung eiförmig, ganz; die Spindel senkrecht, oft gefaltet; der Deckel hornartig. Die Thiere leben sämmtlich im Meer, und fehlen nur den kal- ten Zonen. 1. Pyramidella Lanarer. Diminutiv von pyramis, Pyramide. Pyramidella Lamarck 1799 Jonrn. d’hist. nat.; Anim. s. vert. VIh 221. Das Thier hat einen abgerundeten Fuss ohne Randfurche, der vorn in Gestalt eines zweilappigen Schildes ausgebreitet ist, hinten aber eine Furche besitzt, die dem grösseren Zahn auf der Spindel des Gehäuses entspricht; der Kopf ist flach, breit, tief zweilappig; die Fühler stehen auf der oberen Seite desselben, sind einander genä- hert, spitz, gefaltet, ohrförmig, so Jang wie der Kopf; die Augen sitzen an der innern Seite. Die Schale ist thurmförmig, ohne Epi- dermis, glatt oder längsgefaltet; die Mündung ganz, halbeiförmig; die Aussenlippe schneidend, innen bisweilen quergefaltet; die Spindel un- ten vorstehend, eng durchbohrt, mit drei Querfalten; ein dünner, hornarliger Deckel, der ein oder zweimal gekerht ist. Man kennt erst wenige Arten aus den wärmeren Meeren, von den P. dolabrata wohl am längsten bekannt ist. Man kennt ein paar fossile Arten aus der Tertiärformation, und eine von d’Orbigny beschriebene aus der Kreide, Gray macht aus Pyramidella zwei Geschlechter ; die glatten Arten nennt er Obeliscus nach Humph., die gefaltelten Pyramidella s. Zool. Proceed. 1547 p. 159. 2. Odontöstoma Frenins. edovUs, Gdoyros Zahn, oröu« Mund, daher die Schreibart Odostomia ein Schnitzer ist. Odostomia Fleming 1817 Edinb. Eneyel. p: 130? — Jaminea Brown, Couth, ete. (non Jaminea Risso.) Das Thier hat einen platten, viereckigen, nur schwach ausge- randeten Kopf, zwei ziemlich kurze spindelförmige, aussen gespaltene Fühler, die Augen genähert, innen zwischen den Fühlern. Das Ge- häuse ist meist thurmförmig, glatt und glänzend, selten kürzer oder gefaltet; die Mündung ist eiförmig, ganz, oben spitz; am Spindelrand befindet sich eine einzige, scharfe, zahnartige Falte. Der Deckel hat in dem untern Winkel kaum eine Spur von Windung, und auf dem in- neren Rande einen schwachen Einschnitt. Hierher gehören lauter kleine, weisse Seeschneckchen , deren etwa zwanzig Arten in den Europäischen Meeren, und an den Küsten der Ver- 193 der Vereinigten Staaten vorkommen mögen, die aber auch den tro- pischen Meeren nicht fehlen. Man kennt fossile Arten aus dem Tertiärgebirge, namentlich aus der jüngern Abtheilung desselben. 3. Monoptygma Grar. uoyos einzeln, nruyu Falte, daher die Schreibart: Monotigma fehlerhaft ist. Monotiyma ‚Gray 1842 apud Sowerby Manual p. 192. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist thurmförmig, quergefurcht, mit ebenen Windungen; die Mündung eiförmig, mit senkrechter Spindel. Ich finde weder in der Abbildung noch an meinem Exemplar eine Falte, Typus ist M. striata Gray 1. e. f. 371. aus Java, auch rech- net Gray dahin die Auricula acicula Lanmk. Die Skulptur scheint den einzigen Unterschied zwischen Mono- ptygma und Turbonilla zu machen. 4. Turbonilla Rısso. Turbonilla Risso 1826 hist. nat. Eur. mer. IV. p. 224. — Chemnitzia . d’Orbigny 1839 hist. nat. Canar. (H. Chemnitz, der trefliche Conchyliolog.) — Pyrgiscus Ph. 1841. Arch. f. Naturgesch. I. p. 50. (nvoyiozos Thürm- chen.) — Parthenia Lowe 1841. Ann. Mag. of nat. hist. VI. p. 511. (nao- I£vıog jungfränlich.) — Orthostelis Arad. et Magg. 1844? Catal. region, p. 189. (vo90s grade, ornin Säule.) - Das Thier hat nach Loven einen breiten Kopf, ohrförmige, aussen und vorn rinnenartig gespaltene Fühler, deren hintere Hälfte mehr oder weniger auf den Nacken verlängert ist, während die vor- dere, dünnere oft mit der entgegengesetzten vor den Augen verwach- sen; an der Spitze mit einem getrennten, kreisförmigen, ausgezeich- net vibrirenden Lappen; die Augen sitzen zwischen der Basis der Fühler, und sind ziemlich gross, in der Haut vertieft; der Rüssel kann unter der Basis der Fühler verborgen und eingerollt werden; ausgerollt ist er ebenso breit wie der Nacken, so lang oder länger als der Fuss, gegen die Spitze allmähliıg verschmälert, mit einer klei- nen Mundöffnung am Ende. Das Kinn ist von der Fusssohle getrennt, breiter als die obere Seite, nach vorn abschüssig, daselbst breiter, abgerundet, oder -zweilappig, und erreicht den Vorderrand der Sohle nicht; diese ist breit, vorn abgestutzt und spitzwinklig, ausgerandet oder gespalten, in der Mitte schmaler, hinten zungenförmig, es ist ein deutlicher, den Deckel tragender Lappen vorhanden, der jeder- seits einen kleinen conischen Anhängsel trägt; der Mantel hat auf der rechten Seite einen rinnenarligen, dünnen, zungenförmigen Fortsatz. Die Schale ist thurmförmig, längsgerippt; die Mündung eiför- mig, ganz, die Spindel senkrecht, mit der letzten Windung einen deut- lichen Winkel bildend, ohne Falten. Der Deckel ist halbherzförmig, der Mündung des Gehäuses angepasst, kaum spiralförmig, mit rand- ständigem Kernpunkt. Philippi, Conchyliologie. 13 194 Man kennt über 20 Arten aus fast allen Meeren, die sämmt- lich klein sind. Fossil scheint dies Geschlecht in allen Formationen vorzukom- men, und beschreibt z. B. De Koninck zehn oder eilf Arten aus dem Kohlenkalk Belgiens; freilich ist es keinesweges von allen sicher, dass sie wirklich diesem Geschlecht angehören. 5. Nerinea Derraxcr. Nerinea Defr. 1825 Dict. sc. nat. vol. 34. p. 462. „Das Gehäuse ist thurmförmig, die Umgänge flach oder in dder Mitte vertieft, und zuweilen knotig, die Nähte meist erhöht; die Mündung hat einen kurzen Kanal, die äussere Lippe bleibt oben zu- rück, und bildet dicht an der Naht eine Art Einschnitt; die Spindel hat 1—3 Kiele, die sich spiralförmig bis zur Spitze verfolgen lassen, und auf der innern Fläche der Aussenwand der Windungen laufen deren ebenfalls 1—2 herab, die sich in der Nähe der Mündung all- mählig verlieren, und in den vorhergehenden Windungen mit dem Al- ter immer dicker werden.“ Man kennt zahlreiche Arten aus der Juraformation wie aus der Kreide, welche Sharpe (Geol. Quarterl. Journ. 1550 p. 101.) in vier Subgenera auflöst: 1) Nerinea: schlank kegelförmig, genahelt oder nicht, 2 bis 3 innere, 1 bis 2 äussere einfache Falten. 2) Ne- rinella: fast eylindrisch, ungenabelt, auf der Spindel eine und aussen eine einfache Falte, Mündung gewöhnlich länger als breit, 3) Tro- chalia: gross, kurz kegelförmig, weit genabelt, Mündung rhomboi- dal, keine innere und keine oder höchstens eine äussere einfache Falte. 4) Piygmatis: schlank, genabelt oder ungenabelt, gewöhnlich 3 innere und I bis 3 äussere Falten, wenigstens z. Th. von zusam- mengesetzter Form, indem sich dieselben an ihrem freien Rande ver- dicken oder spalten. Dreiundzwanzigste Familie. Eulimacea, Eulimaceen. Das Thier ist sehr unvollkommen bekannt, unterscheidet sich aber jedenfalls wesentlich von den Pyramidellaceen durch lan- se, schlanke, eylindrische Fühler. Das Gehäuse ist thurm- förmig, aus zahlreichen Windungen zusammengesetzt; die Mündung ist eiförmig, ganz, 1. Eulima Rısso. Fulima Risso 1826 hist. nat. Eur. merid,. IV. p. 123. Das Thier ist sehr unvollständig bekannt, bei den beiden Ar- ten, bei denen man es beobachtet hat, hochroth; der Fuss ist von der halben Länge der Schale, hinten spitz, vorn abgestntzt; die Füh- ler sind pfriemenförmig, lang, am Grunde verwachsen. Das Ge- häuse ist thurmförmig, ungenabelt, aus zahlreichen, ebenen Windun- gen zusammengeselzt, porcellanartig, sehr glatt und glänzend; die 195 Mündung ist ganz, länglich eiförmig, oben sehr spitz. Ein horniger Deckel, der der Mündung angepasst ist. Es werden zehn Arten aus den Meeren der heissen und ge- mässigten Zone angeführt. Niso Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. IV. p.218. — Pasithea Leafh 1833 Contrib. to Geol. p. 103. (Pasithea eine Nereide.) — Janella Grate- loup 1838 tabl. stat. foss. Adour. — Bonellia Desh. 1838 in edit. 2 Lamk. VIH. p. 286. (non Bonellia Rolando — Bonelli, Zoologe in Turin) unter- scheidet sich von Eulima allein durch das Vorhandensein eines Nahels, — Man führt sechs lebende Arten aus den wärmeren Meeren an. Fossile Eulima- und Niso - Arten sind im Tertiärgebirge nicht selten, fehlen aber auch nicht in älteren Formationen; de Koninck beschreibt sogar eine Eulima aus dem Kohlenkalke Belgiens. 2. Subulites Coxran. subula Pfrieme. Subulites Conrad 1842 bei Emmons Geol. Rep. p. 39. f. 3. Das Gehäuse ist pfriemenförmig; die Windungen breit mit einer sehr schiefen Naht; die Mündung unbekannt, vermuthlich wie bei Terebra. Dies Geschlecht, von welchem nur eine Art aus dem Siluri- schen System Nordamerikas beschrieben ist, wohin aber auch Pha- sianella gigantea Eıenw. gehören soll, kann möglicherweise auch in die Nähe von Eulima gehören. 3. Aclis Lovex. d@z)ejs unberühmt ? Aclis Loven 1846 Index Moll. Scandin. p. 16. Das Thier ist schlank; der Kopf nicht schnauzenförmig; die Fühler schlank, eylindrisch, an der Spitze etwas aufgetrieben, am Grunde genähert; die Augen an der Basis derselben eingesenkt, ziem- lich seitlich; ein langer kräftiger, zurückziehbarer Rüssel; die Zunge unbewehrt? Das Kinn ziemlich frei, vorgezogen, schmaler als die Sohle; der den Deckel tragende Lappen gross, auf der rechten Seite grösser, drei- oder viermal gefaltet; auf der linken Seite in einen ab- gerundeten, hinten gefalteten Lappen vorgezogen; die Sohle zungen- förmig, vorn abgestutzt. — Das Gehäuse ist thurmförmig, mit einem Nabelritz, die Windungen sind zahlreich, mit erhabenen, scharfen Querleisten; die Mündung eiförmig. Nach der Abbildung weiss ich es nur allenfalls durch den Nabelritz von Turritella zu unterschei- den. Die einzige Art ist Alvania supranitida S. Woon. Dieselbe findet sich fossil im Crag. In keine einzige der früheren Familien passt: Rissoella Gray. Diminutiv von Rissoa. Rissoella Gray 1850 M, E. Gray Fig. of Moll. anim, IV. p. 86. 1.125. f.3. 13.) 196 Das Thier hat vier stumpfe eylindrische Fühler, indem die Winkel der Mundgegend fühlerartig vorgezogen sind, und ist dies zweite Fühlerpaar wenig kürzer als das erste; der Kopf tritt nicht schnauzenförmig hervor; die Augen liegen weit hinter den Fühlern oben auf dem Rücken; der Fuss zeigt nichts Auflallendes. Das Ge- häuse ist verlängert eiförmig, glatt, und scheint nicht von Rissoa verschieden; der Deckel aber ist halbeiförmig, mit ringförmigen Elementen ; der Kern liegt nahe der inneren graden Kante, und hat einen inneren centralen Fortsatz. Hierher bis jetzt nur Rissoa? glabra Auver von den Englischen Küsten. Thier und Deckel sind so eigenthümlich gebildet, dass Rissoella wohl eine eigene Familie bilden muss. Vierundzwanzigste Familie. Vermetacea, Verme- taceen. Der Fuss ist nicht zum Kriechen geeignet, oft keulenförmig ; der Kopf hat die Gestalt einer kurzen Schnauze und trägt häufig vier Fühler, die Augen aussen am Grunde derselben ; die Bewallnung der Zunge; die Fortpllanzungsorgane sind unbekannt. Das Gehäuse ıst angewachsen, röhrenförmig, unregelmässig; der Wirbel allein regel- mässig, spiralförmig. l. Vermetus Apanson. Fehlerhafte Ableitung von vermis Wurm, Vermetus Adans. 1757 Senegal p. 160. — Vermicularia Schumacher 1817 Essai Nr. 130. (vermicularis warmförmig.) — Serpulorbis Sassi 1827. Giorn, ligustico p. 482. (Serpula Wurmröhre, orbis Kreis.) — Serpula l.. ex parte, Das Thier hat einen vorn abgerundeten Kopf, und trägt vier Fühler, zwei obere, welche die Augen aussen am Grunde haben, und zwei untere zwischen Kopf und Fuss, welche stärker contraktil sind ; der Fuss ragt über den Kopf hinaus, ist walzenförmig, am Ende ab- gestutzt; es ist nur eine Kieme vorhanden, welche auf der linken Seite liegt, nebst einem Rudiment der zweiten. Das Gehäuse ist grösstentheils an fremde Körper angewachsen, unregelmässig, höch- stens an der Spitze regelmässig spiralförmig gewunden, inwendig drehrund, glasartig, durch Scheidewände in unregelmässige Kammern getheilt, von denen nur die letzte durch das Thier bewohnt wird. Ein Deck el von verschiedener Gestalt, der bisweilen fehlt. Es giebt in den wärmeren Meeren ziemlich viele, von den Gon- chyliensammlern meist vernachlässigte Arten. Die meisten Serpula-Arten haben ein beinahe kreideartiges Ge- häuse, und niemals besitzen dieselben Scheidewände. Fossile Arten kennt man mit Sicherheit nur aus dem Tertiär- sebirge; es ist mir zweifelhaft, ob die fossilen Vermetus-Arten, wel- che d’Orbigny aus der Kreide beschreibt, wirklich diesem Geschlecht angehören, 197 Gray hat hauptsächlich nach der Verschiedenheit der Deckelbildung aus Vermetus sechs Genera gemacht, es erscheint aber zweekmässiger, mit einer solchen Zerspaltung zu .warten, bis die Thiere besser bekannt sind. 2. Mägilus D. Moxtrorr. Maygilus D. Montf. 1810 Conch. syst. II. p. 43. Das Thier hat einen kleinen, schnauzenförmigen Kopf, ein Paar kleiner Fühler. Das Gehäuse ist überaus fest, weiss, glasar- tig, durchscheinend, anfangs eiförmig und regelmässig gewunden mit drei bis vier Windungen, dann in eine grade oder schwach gebogene Röhre verlängert, welche unten einen Kiel hat; die Mündung ist ei- förmig, unten in einen spitzen Winkel auslaufend; der Mundsaum zu- sammenhängend. Ein horniger Deckel, mit Elementen in Gestalt eines Halbringes; der Kern in der Mitte des Innenrandes, also wie bei Purpura. Es ist nur eine Art bekannt, M. antiquus, die im Rothen Meer in Korallen steckend angetroffen wird. Fossile Arten kennt man nicht. 3. Sıliquaria Bausviere. Siliqua, eine Schote, Siligquaria Brug. 1792 Ene. meth. p. XV. nr. 34. — Anguinaria Schu- macher 1817 Essai nr. 129. (anyuis, Schlange.) Das Thier hat einen sehr kleinen Kopf, mit zwei kleinen, die Augen aussen am Grunde tragenden Fühlern; der Fuss ist, wie bei Vermetus, eylindrisch über den Kopf verlängert und trägt daselbst einen Deckel, der das Gehäuse ganz verschliesst; zwischen diesem Kopf und dem Deckel ist ein Rudiment von einer Fusssohle; der Man- tel ist auf der rechten Seite gespalten. Das Gehäuse ist unregel- mässig gewunden, innen drehrund, auf der rechten Seite gespalten, entsprechend dem Schlitz im Mantel. Der Deckel ist hornartig, ey- lindrisch, und wird (bei S. anguina) aus sechs am Rande frei über einander liegenden Windungen gebildet. Man kennt nur wenige Arten, die in Schwämmen und Aleyo- nien stecken, und von denen eine, S. anguina, im Mittelmeer vorkommt, Fossile Arten sind nur in der Tertiärformation beobachtet. Fünfundzwanzigste Familie. Caecacea, Cäcaceen. Die Augen des Thieres sitzen auf dem Kopf zwischen oder vielmehr hinter der Basıs der Fühler; diese sind einfach; der Fuss ist kurz. Das Gehäuse ist beinahe cylindrisch, schwach gebogen, mit plötzlich abgesetzter Spitze, die leicht abfällt; der Deckel ist kreisrund, hornig, spiralförmig gewunden. Hierher das einzige Geschlecht: Caecum Frenise. caecum Blinddarm. Caeceum Flem. 1824 Edinb. Eneyel. VII. p. 67, — Brochus Brown 1927. 198 Ill. of the Conch. of Great Brit. (306y205 Luftröhre, daher Bronchus zu schreiben). — Odontina Zborzewski 1834 Mem. Soc. Moscou Ill. p. 310. Odontidium Ph.1836 Enum. Moll. Sieil. I. p. 102. (odovs, odovrog Zahn.) — (Caecalium Macgillive. 1843. Moll. Aberdeensh. Man kennt nur wenige Arten von den Europäischen Küsten, lie höchstens zwei Linien lang werden. Ein paar Arten finden sich fossil in den jüngsten Tertiärschichten. Sechsundzwanzigste Familie. Siphonariäcea, S$i- phonariaceen. Das Thier hat einen zweilappigen Kopf; keine Füh- ler; die Augen sitzen oben auf den Kopflappen; eine Kieme ineinem quer über dem Nacken liegenden Kie- mensack; Zwitter, die sich selbst befruchten (?) Das Gehäuse ist napfförmig, beinahe symmetrisch, mit einem beinahe in der Mitte liegenden Wirbel, 1. Siphonaria Sowensr, sipho Röhre. Siphonaria Sowerb. 1825 Append. to Tankers. Cat. — Liria Gray Mser, — Trimusculus Schmidt 1532 Isis p. 132 (tres drei, musculus Muskel). Das Thier hat den Kopf vorn in zwei abgerundete Lappen getheilt, die die Augen auf ihrer oberen Seite tragen, keine Fühler; der Mantel ist an der rechten Seite, wo die Schale elwas vorspringt, in einen zungenförmigen Lappen verlängert, welcher wie eine Klappe den Zugang zur Athemhöhle verschliesst. Das Gehäuse ist napl- förmig, gerippt, wie eine Patella, allein der Wirbel liegt nach hinten, und auf der rechten Seite befindet sich ein mehr oder weniger deut- licher Vorsprung für den Zugang zur Athemhöhle; an dieser Stelle ist innen der hufeisenförmige Muskeleindruck unterbrochen. Die Athemhöhle liegt auf dem Nacken, quer von der rechten zur linken Seite und mündet durch eine runde Oellnung rechts; sie enthält eine, beinahe Sförmig gekrümmte Kieme; wo diese auf der linken Seite endigt, liegt das Herz; die Bewehrung der Zunge bedarf einer genaueren Beschreibung; zwei Speicheldrüsen; der Magen ist wenig unterschieden; «der Darmkanal macht eine Windung in der Leber und geht dann in den auffallend engeren Mast- darm über, welcher dem Uterus anlıegl, Der Eierstock ist mit der Leber verbunden, der Eierleiter ist vielfältig gewunden, und geht in einen dudelsack- förmigen Uterus über, der sich kurz vor dem Eingang in die Athemhöhle mündet; auf diesem Organ liegt der Kanal der Blase, welche bei mehreren Lungenathmern vorkommt, und deren Zweck noch unbekannt ist. Nahe am Kopf liegt der Hoden, der einen langen gewundenen Ausführungsgang hat ; der penis ist hakenförmig gekrümmt, und tritt auf der Seile des rechten Kopflappens heraus; Quoy und Gaim. haben ihn bei mehreren Arten nicht fin- den können. Es sind über zwanzig Arten beschrieben, von denen die mei- sten der südlichen Halbkugel angehören. Fossile Siphonarien sind sehr selten, und finden sich nur im Tertiärgebirge. 199 2. Gadinia Grar. Gadin, Name einer Art bei Adanson, Gadinia Gray 1824 Phil. Mag. and Jourm. 63. — Mouretia Sow. 1835 Zool. Proceed. (Mouret, Name einer Art bei Adanson). Das Thier unterscheidet sich lediglich von Siphonaria da- durch, dass die beiden Kopflappen grösser, stärker verlängert, und mehr dreieckig sind, so wie dadurch, dass dem Mantel die Klappe fehlt, die den Eingang zur Athemhöhle bei Siphonaria verschliesst. Das Gehäuse unterscheidet sich von Siphonaria durch den Mangel des Vorsprunges auf der rechten Seite, und den zusammenhängen- den, hufeisenförmigen Muskeleindruck. Hieher @. Garnoti (Pileopsis G. Payn); Mouretia peruviana, Sow. efc. Die erstere findet sich auch im italienischen Tertiärgebirge lossil. Siebenundzwanzigste Familie. Acmaeacea, Acmäa- ceen. Das Thier hal einen schnauzenförmigen Kopf, zwei lange, ev- lindrische Fühler, die aussen die Augen tragen, (bisweilen fehlen die Augen); über dem Nacken befindet sich eine Höhle mit einer oder zwei federförmigen Kiemen; selten fehlen die Kiemen ganz. Die Ge- schlechtstheile sind noch nicht gehörig bekannt. — Das Gehäuse ist naplförmig, vollkommen symmetrisch. 1. Acmaea Esenuortz *). az) Spitze. Acmaea Eschh. 1833 Zool. All. — Lottia Gray 1833 in Sowerby gen. of shells (Lottia hat keine Etymol.) — Patelloids Quoy et Gaim. 1834 Voy. Astrol. III. p. 349. (Patella und e&idos Gestalt.) Das Thier ist äusserlich ganz wie Patella beschaffen, hat ei- nen deutlichen Kopf, zwei lange, spitze Fühler, die aussen am Grunde die Augen tragen etc., aber mit einer Kiemenhöhle über dem Nacken, in. welchem eine einzige, pyramidalische, gefiederte Kieme schwimmt, die nur mit ihrem Grunde an der linken Seite angewachsen ist, mit ihrer freien Spitze aber in der Gegend des rechten Fühlers heraus- kommt. — Das Gehäuse ist in nichts von Patella zu unterschei- den; es ist flach conisch mit eiförmiger Basis und nach vorn geneig- tem Wirbel; der Muskeleindruck ist hufeisenförmig, ununterbrochen. Die Zungenmembran ist zwar ebenfalls erstaunlich lang, wie bei *) Nach Gray sollen Auduin und Milne Edwards dies Geschlecht schon 1830 in den Ann. de Se. nat. XXI. p. 325. unter dem Namen Tectura aufge- stellt haben. Da aber der Name ohne jede nähere Bezeichnung nur in Cnvier’s Bericht über eine Abhandlung jener Herren angeführt wird: so lässt sich die Bedeutung desselben gar nicht ermitteln und er ist als unbegründet zu verwer- fen, Nur auf Gray’s Autorität hat Wood den Namen aufgenommen. 200 Patella, aber anders bewehrt: die Mittellinie trägt zwei Reihen qua- dratischer Platten, von denen jede drei Zähne trägt. Man kennt schon zahlreiche Arten, und sehr viele bisher für Patella gehaltene Arten mögen hierher gehören; von Europäischen Arten gehören Patella testudinalis und P, virginea hierher. Wenn fossile Arten dieses und der beiden folgenden Geschlech- ter vorhanden sind, so sind sie nicht von Patella zu unterscheiden, 2. Lepeta Grav. Lepeta Gray 1844 Synops. Brit. Mur.? — Propilidium, Pilidium, Jo- thia E. Forbes 1849 Athen. ex parte. Das Thier hat keine Augen und zwei federförmige Kiemen auf dem Nacken, sonst ist es wie bei Acmaea beschaffen. Das Gehäuse ist napfförmig, ganz wie bei Patella. Die Zunge hat nach Loven in der Mitte eine Reihe quadratischer Plat- ten, die je einen Zahn tragen, und jederseitls zwei Reihen breiter Haken. Die einzige Art, von welcher mit Sicherheit bekannt ist, dass sie hierher gehört, ist Patella caeca 0. Fr. Murrı. (Propilidium an- cyloides Fonses) von den Küsten des nördlichen Atlantischen Oceans, 3. Jothia Forses. Jothia Forbes 1849 Alhenaeum. Das Thier ist äusserlich ganz wie Patella oder Acmaea be- schaffen, hat aber keine Augen, und keine Spur von Kiemen, — Die Schale ist nicht von Patella zu unterscheiden. Die Zunge ist ähnlich bewehrt, wie bei Lepeta, nur sind die Zähne etwas anders gestellt und namentlich die Haken schmal, und der umgebogene Theil der- selben aussen gewimpert. Die einzige Art ist Patella fulva 0. Fr. Mverter aus dem nördlichen atlantischen Ocean. Zweite Ordnung. ®8cutibranchia, Schildkiemer. Die Kiemen sind kammförmig, nicht selten doppelt; die Thiere sind hermaphroditisch, und befruchten sich selbst (2); der Mastdarm seht oft durch das Herz hindurch ; die Zunge ist sehr eigenthümlich ; das Zungenband ist sehr lang, kräftig, linealisch, grösstentheils in der Eingeweidehöhle verborgen; der Mitteltheil ist vielzähnig, und die Seitentheile sind mit überaus zahlreichen Hakenreihen besetzt. Das Gehäuse, welches nur beim zweifelhaften Geschlecht De- ridobranchus fehlt, ist entweder schneckenartig aufgerollt, oder sym- metrisch, schwach aufgerollt, und selbst vollkommen napfförmig. Die Zahnbildung ist höchst eigenthümlich. Diese Ordnung zerfällt in drei Familien: 1) Neritacea, Neritaceen. Die Augen des Thieres sind ge- stiell; keine Stirnlappen und keine Anhängsel an den Seiten des Fusses; das Gehäuse ist porzellanartig, spiralförmig, kugelig-conoi- 201 disch, ungenabelt; die Spindel abgeplattet, die Mündung halbkreisför- mig; ein kalkiger Deckel. 2) Trochacea, Trochaceen. Die Augen sind gestielt; das Thier hat Stirnlappen und fransenartige oder fadenförmige Anhängsel an den Seiten des Fusses; das Gehäuse ist perlmutterartig, spi- ralförmig gewunden, übrigens von sehr verschiedener Gestalt, meist gedeckelt; niemals ist die Spindel abgeplattet; mit gradlinigtem Rande. 3) Fissurellacea, Fissurellaceen. Die Augen sind sitzend ; das Thier ist symmetrisch ; die Schale symmetrisch, ungedeckelt, sel- ten fehlend, napfförmig. Erste Familie. Neritacea, Neritaceen. Die Augen des Thieres sind gestielt, keine Stirnlappen und keine Anhängsel an den Seiten des Fusses, das Gehäuse ist porzellan- artig, spiralförmig, kugelig, conoidisch, ungenabelt; die Spindel ab- geplattet; die Mündung halbkreisförmig; ein kalkiger Deckel. Diese Familie ist ziemlich scharf begränzt; Linne vereinigte sie mit Natica, mit welchem Geschlecht das Gehäuse allerdings eine ent- fernte Aehnlichkeit hat, so verschieden die Thiere auch sind. Die Neritaceen bewohnen theils das Meer, theils die süssen Gewässer, ja einige finden sieh selbst ausserhalb des Wassers an feuchten Orten, und sind gesellig; sie fehlen den kalten Zonen gänzlich, und sind in der heissen Zone am häufigsten. 1. Nerita Lısxt. »noirys, Name des Thieres bei den Alten. Nerita Linne 1757 Syst. nat. ed. X, p. 645 enger begränzt. Das Thier hat einen breiten, flachen, verkehrt herzförmigen Kopf, auf dessen unterer Seite der grosse, gefaltete Mund sitzt; zwei lange, spitze Fühler; aussen am "Grunde derselben sitzen die Augen auf einem kurzen Stiel; der Fuss ist eiförmig, wenig länger als die Schale. Das Gehäuse ist halbkugelförmig, unten flach, ungenabelt; die Mündung ganz, halbkreisrund; die Spindel abgeplattet, der Rand derselben schneidend, oft gezähnt. Der Deckel ist kalkartig, innen mit einem Fortsatz, welcher beim Verschliessen der Schale hinter den Spindelrand greift, Der anatomische Bau ist noch nicht vollständig gekannt. Es ist eine einzige lange, dreieckige Kieme vorhanden; das Herz ist einfach und liegt auf der linken Seite, die Kammer desselben liegt auf dem Ende der Windung des Darmkanals , welche dieselbe zu durchbohren scheint (Q. et G.). Der Mund hat bei N. fluviatilis nach Troschel keine seitlichen Kiefern, bei N. exuvia sind nach Q. et G. deren zwei vorhanden; die Zunge hat bei N. flwviatilis in der Mitte sieben Reihen Zähne, der mittlere ist klein, stumpf, der angränzende seitliche ist sehr gross, quer, lamellenartig; dann folgen zwei sehr kleine Zähnchen; die Seiten haben gegen 60 Haken, der innerste ist sehr viel grösser, und sehr abweichend gestaltet, die folgenden sind gleich- förmig, schmal, die hakenförmige Spitze jederseits schwach gezähnelt. Die Sp eiseröhre ist eng, ein Magen kaum zu unterscheiden; der Darm dringt in die Leber, macht eine grosse Schleife, kehrt zur Speiseröhre zurück, und 202 geht unter dem Herzen weg. Die Geschlechtstiheile sind noch nicht gehörig untersucht. Nach Quoy und Gaimard liegt am Ende des Oviduktes ein ver- längerter biruförmiger Körper, zum Theil von einer quergestreiften Drüse um- geben, der viele länglich keulenförmige, in einen Faden auslaufende Körper- chen enthält. Man hat die zahlreichen Arten, deren jetzt weit über hundert bekannt sind, vielfach in Unterabtheilungen zu bringen gesucht. 1) Nerita Lamarck (1809 Phil. zool. Peloronta Oken 1815 Lehrb. p. 262, (Pulo, Holländisch Poelo, Ront, Insel im Molluckischen Meer). Die Aus- senlippe ist innen verdickt und daselbst meist gezähnelt. Die Arten le- ben alle im Meere und in der heissen Zone. 2) Neritina Lamk. (1809 Philos. zool. Nerita Oken 1815 Lehrb. p. 262.) Neritella Gray 1850 M. E. Gray fig. Moll. anim. IV. p. 91. (Diminutiv von Nerita). Die Aussenlippe ist innen nicht verdickt, und niemals ge- zähnelt; der Spindelrand ist oft zahnlos. — Lamarck glaubte, die hier- her gehörigen Arten lebten sämmtlich im süssen Wasser, allein dies ist irrig, indem sehr viele derselben im Meere leben, und bis jetzt hat man keine sichern Merkmale, um daran zu erkennen, ob das Thier im Meer oder im süssen Wasser gelebt hat. — Man hat Neritina wieder in Un- terabtheilungen gebracht. a) Clithon Montfort (1810 Conch. syst. Il. p. '327.). Gehäuse kugelig oder Ihurmförmig, glatt oder spiralig ges streift, oft lebhaft und bunt gefärht, Spindelrand erenulirt, selten ganz. Diese Gruppe zählt die meisten Arten, welche fast ohne Ausnahme in den Tropen leben, so N. tiyrina, N. vwariegata, N. turrita, N. meleagris, N. cornea u. v. a. b) Theodo.wrus Montf. (1810 Conch. syst. II. p. 351.) Gehäuse quer, glatt oder fast glatt, Spira seitlich, gegen die Mündung geneigt, und wenig oder gar nicht hervortretend; Spindelrand Nach oder gezähnt. Die meisten hierher gehörigen Arten sind europäisch wie N. nigrita, N. fluviatilis, N. Danubialis u. a. c) Corona Chemnitz. Gehäuse kugelig, im oberen Theil der Windungen steht eine Reihe Stacheln (bei manchen Arten sind die Stachelo nur kurz, und sie fehlen dann wohl einzelnen Iudividnen gänzlich); Spindelrand ge- zähnt, einer der mittleren Zähne immer stärker hervortretend als = übri- gen; Deckel diek mit markirter Furche. Hierher zahlreiche tropische Arten wie N. corona, N. diadema, N. spinosa, N. aculeata u. v. a. d) Neripteron Lesson (1829 Voy. de Duperr.; »nodıns Nerite, und nısoor Flügel). Der Spindelrand ist fein gezähnt; die beiden Extremitäten der rechten Lippe verlängern sich weit über die Mündung hinaus, und bilden indem sie sich mit der Spindelwand vereinigen, ein paar ohrförmige Lap- pen z.B. N. auriculata, N. yranosa. Diese Arten scheinen ausschliess- lich auf den Südseeinseln vorzukommen. e) Clypeotum Rechnz (1842 Rev. zool. p.234.) Gehäuse schildförmig, quer, elliptisch, mit seitlicher oder fehlender Spira Spindelrand Nach, gestreift, fein gezähnt. f) Mitrula Menke. Gehäuse mülzenformig, nur mit einer halben seitlich gele- genen Windung, Spindelrand leicht gebogen, in der Mitte und gezähnt, g) Velates Montfort (1810 Conch. syst. I. p. 355). Gehänse kegelformig, mit seitlichem Gewinde, Grundfläche oval, Spindelrand sehr convex, verdickt, unregelmässig gezähnt, die Zahnreihe jederseits durch einen tiefen Aus- schnitt begränzt, Mündung schmal, Aussenlippe erweitert. Hierher die tertiäre Art, Neritina Schmiedeliana CuEnn. Fossile Arten finden sich in allen Formationen bis zum Ueber- gangsgebirge, aber selten. 203 2. Navicella Lanarcr. Diminuliv von navis, Nacella Lamk. 1809 Phil. zool,, 1812 im Extrait du cours in Navicella verbessert. — Cimber D. Montf. 1810 Conch. syst. Il. p. 83. — Septaria Fer. pat. 1810 Essai etc. ed. 2, (septum Scheidewand) — Catillus (Hum- phrey) Gray. Die Schale ist elliptisch oder länglich, oben convex, unten con- cav; die Spira grade, auf dem hinteren Rand aufliegend,; die Mün- dung sehr gross, mit zusammenhängenden Mundrändern; die Innen- lippe schmal, flach, schneidend, zahnlos. Der Deckel ist kalkig, eben, hinten mit einem scharfen Seitenzahn, und liegt innen, im Thier, so dass er die Eingeweide von der Masse des Fusses trennt. Hierin besteht der Hauptunterschied des Thieres von Nerita. Das- selbe zeichnet sich übrigens noch aus durch einen sehr breiten, hall- mondformigen Kopf, durch kegelförmige weit von einander getrennte Fühler, an deren Basis die kurz gestielten Augen stehen, durch den srossen länglichen Mund ohne obern Zahn und durch den sehr gros- sen, dünnrandigen Fuss u. s. w. Quoy und Gaimard geben ausserdem an, es sässen im Munde vier Knorpel, die Zunge habe sieben Reihen Häkchen (?), und die weiblichen Geschlechtstheile entbehrten jenes sonderbaren, den Neri- ten eigenthümlichen Apparates. Man hat bereits 18 Arten Navicellen beschrieben, meist aus den süssen Gewässern der Inseln Hinterasiens und Polynesiens. Fossile Arten sind unbekannt. 3. Pileolus Sowervy. Diminutiv von pileus Hut. Pileolus Sow. 1823 Genera of shells. nr. 19. — Tomostoma Deshayes (1924 Ann. se. nat. 1. 197; zowos Schnitt, orou« Mündung). F Das Gehäuse ist elliptisch oder kreisrund, kegelförmig; die Win- dungen liegen fast mitten über dem Kegel, sind sehr kurz, grade aufrecht oder nach hinten eingerollt; die Grundfläche ist concav mit scharfem Rande; die Mundöffnung klein, halbkreisrund, am Ende der Grundfläche; die innere grade Lippe ist gekerbt. Dies sonderbare Geschlecht hat die Form einer Patelle mit ei- ner horizontalen, die Basis kaum halb oder zum Drittheil einnehmen- der Mündung, die zu einer kurzen spiralförmig gewundenen Höhlung führt, und deren gezähnte Innenlippe an Neritina erinnert, daher sie Recluz auch als Untergattung derselben betrachtet. Man kennt nur wenige Arten, die grösstentheils in der Jurafor- mation vorkommen, nur zwei sind Lertiär. Zweite Familie. Trochacea, Trochaceen. Die Augen sind gestielt; das Thier hat Stirnlappen und Iran- senarlige oder fadenförmige Anhängsel an den Seiten des Fusses; das Gehäuse ist perlmutterartig, spiralförmig gewunden, übrigens von 204 sehr verschiedener Gestalt, meist gedeckelt; niemals ist die Spindel abgeplattet mit gradlinigtem Rande, Ich vereinige die Haliotideen unbedenklich mit den Trochaceen, indem ich keine scharfe Gränze zwischen beiden zu finden vermag; so finden wir einen allmähligen Uebergang in der Gestalt und Bil- dung des Gehäuses von Turbo durch Turbo papyraceus zu den ge- deckelten Stomatella-Arten, von diesen zu den ungedeckelten Sto- matellen und diese schliessen sich eng an Haliotis an, dessen Thier bekanntlich im Bau seiner wesentlichen Organe nicht erheblich von Trochus abweicht. Eben so vermittelt unter den fossilen Geschlech- tern Cirrus auf eine sehr schöne Weise den Uebergang zwischen den Trochaceen und Haliotis. Dagegen muss man manche früher zu den Trochaceen gerechnete Geschlechter davon entfernen, indem ihre Thiere ganz abweichend gebildet sind: so Solarium, NXenophora, manche Arten Trochus, die zu den Calyptraeen gehören, oder das Genus Risella Gray (Bembicium Pu.) bilden ete. Gray hat die Trochaceen in fünf Familien getheilt, 1) Turbini- dae, 2) Liotiadae, 3) Trochidae, 4) Stomatellidae, 5) Haliotidae. Die Unterschiede zwischen den 3 ersten Familien sind höchst uner- heblich, und beruhen theils auf der verschiedenen Beschaffenheit der Deckel, theils auf der unrichtigen Annahme: die Trochaceen mit hor- nigem Deckel besässen keine Stirnlappen. Allein auch die Unterschiede der Stomatellidae und Haliotidae erscheinen mir, wie ich bereits oben bemerkt, nicht erheblich genug zu einer solchen Absonderung. D’Orbigny trennt gieichfalls die Stomatellidae und Haliotidae Gray’s, die er unter dem Namen Haliotidae zusammenfasst, und rechnet da- hin Stomatia, Pleurotomaria, Rimulus, Cirrus und Haliotis (s. Paleont. France. Terr. Cret. II. p. 235); Scissurella hat er vergessen; die Vereinigung von Pleurotomaria und Haliotis, und die Entfernung der Pleurotomarien von Trochus erscheint nicht zweckmässig, und soll der Einschnitt im Mantel des Thieres die Haliotidae charakteri- siren, wie kommt dann Stomatia dahin? Die zahlreichen hierher gehörigen Geschlechter lassen sich al- lenfalls folgendermassen abtheilen : A. Kein Spalt und keine Löcher in der letzten Windung. a) Mündung mässig, b) Mündung mässig, c) Mündung erweitert, rund «) Deckel kalkig Turbo Phasianella CGollonia P) Deckel halbkalkiz, halbhornig Liotia y) Deckel horuig Delphinula Ö) Deckel unbekannt Vitrinella eckig «) Deckel kalkig Galcar Astralium P) Deckel hornig Globulus Trochus y) Deckel unbekannt Euomphalus Rhaphistoma Gyrtolites Bankivia Gehäuse ohrförmig Stomalta Stomatella (sena Broderipia ? 205 B. Eine Spalte oder Löcher in der letzten Windung. a) eine Spalte b) ein oder mehrere Löcher Seissurella Cirrus Pleurotomaria Ditremaria Trocholoma Haliotis. Die Trochaceen finden sich in allen Meeren, und sind entschie- dene Pflanzenfresser, auch haben sie von Anbeginn der Schöpfung existirt, wenn gleich zum Theil in ausgestorbenen Geschlechtern. l. Phasianella Lank. Phasianus, Phasan. Phasianella Lamk. 1809 Philos. z00l. — Phasianus D. Montf. 1810 Conch. Syst. II. p. 354. — Tricolia Risso 1826 hist. nat. Europ. mer. IV. p. 122, — Eutropia Humph. Gray 1847. Zool. Proceed. p. 144. Das Thier hat zwei Stirnlappen, die den kleineren Arten bis- weilen zu fehlen scheinen, jederseits am Fuss Seitenfäden ete. wie bei Trochus. Das Gehäuse ist oval oder verlängert, un- durchbohrt oder höchstens eng durehbohrt, sehr glatt und glän- zend; die Mündung ganz, oval, länger als breit, der Mundrand oben getrennt; der Deckel ist eiförmig, kalkig, aussen convex, glatt. Die Zunge von Ph. pulla hat nach Loven in der Mitte eilf Zahnreihen, die mittelste besteht aus grossen, quereiförmigen Zähnen, die fünf seitlichen ans ziemlich gleich grossen Zähnen ; und jede Seite hat etwa 70 Haken. Lamarck vereinigte irriger Weise mit Phasianella die verlän- serten Arten Litorina. Man kennt gegenwärtig etwa 20 Arten, die in -der gemässigten und heissen Zone vorkommen; die grösste Art, Ph. bulimoides Lanux., findet man an den Küsten Neuhollands. Fossile Arten sind aus dem Tertiärgebirge und der Kreidefor- mation bekannt, 2. Turbo Linse. Turbo, Kreisel. Turbo Linne 1757. Syst. nat. ed. X. p. 645. im engeren Sinne, Das Thier hat den Kopf in eine Schnauze verlängert, zwei lange Fühler, an deren äusserer Seite die gestielten Augen stehen, zwei Stirm- lappen zwischen den Fühlern; an jeder Seite des Fusses meist drei Fäden, und häufig noch eine gefranste Membran. — Das Gehäuse ist eonoidisch, im Umfange stets abgerundet; die Oeflnung ganz, gerundet, beinahe kreisförmig, durch die vorletzte Windung nicht mo- difieirt; die Mundränder oben nicht zusammenhängend; die Aussen- lippe einfach, innen glatt; die Spindel gebogen glatt, unten nicht ab- gestutzt. Der Deckel ist kalkig, beinahe kreisrund, auf der inne- ren Seite mit zahlreichen Windungen; aussen sehr verschieden gebildet. Die Athemhöhle ist weit, durch eine horizontale Membran getheilt, an welcher oben und unten die Kiemenblättchen sitzen; das Herz verlängert, sehr dünn, liegt auf dem Mastdarm, und hat zwei Herzohren ; der Mund hat einen: zweispaltigen, hornigen Kiefer; die Zunge hat zahlreiche Plattenreihen 5 206 die Speiseröhre ist lang, inwendig mit vier zottigen Längsfalten besetzt, wie hei Parmophorus; der Magen, zum Theil in der Leber liegend, ist weit, kugelig, innen gleichsam in zwei Fächer getheilt; der Darm macht bald dar- auf über der Speiseröhre mehrere Windungen, aus denen die grosse Schlinge hervorgeht, die mit dem Mastdarm endigt. Die Bildung der Geschlechtstheile ist noch zweifelhaft. Die Arten, deren man weit über 100 kennt, leben mit Aus- nahme von T. rugosus, der im Mittelmeer vorkommt, in der heissen Zone, und erreichen z. Th. eine sehr bedeutende Grösse, wie z. B. T. olearius L. Das Geschlecht Turbo begriff bei Linne die heterogensten Dinge, und sind nach und nach Turritella, Scalaria, Pupa, Clausilia, Litorina, Del- phinula etc. davon abgetrennt; bei Lamarck sind noch die Litorina-Arten da- mit vermengt. Deshayes will Turbo als eine blosse Unterabtheilung von Trochus angesehen wissen, umgekehrt theilen Swainson und Gray Trochus in mehrere Geschlechter. Gray hat, lediglich auf die Verschiedenheit des Deckels sich stützend, 7 Genera daraus gemacht. 1) Sarmaticus Gray (1550 M. E. Gray Fig. etc. IV. p. 87.), der Deckel aussen mit zahlreichen Warzen, T. sarmaticus. 2) Turbo, der Deckel aussen convex und schwach gekörnt. T. marmoratus, chrysostomus elc. 3) Marmarostoma Swains. Zool. Ill. Der Deckel hat eine undentliche spirale Rippe in der Mitte, und einen breiten Nlachen Rand, T, undulatus, versicolor. 4) Modelia Gray (1850 M. E. Gray Fig. ete. IV. p. 87.), Deckel mit einer convexen, beinahe centralen, gekörnelten Rippe, und einem scharfen Kiel nahe am Rande. T. granosus Mantyn. 5) Callopoma Gray (1850 M. E. Gray fig. ete. IV. p. 87; zwiös schön, n@- s0@ Deckel), Deckel mit einer breiten, centralen und drei oder fünf näher am Rande stehenden, z. Th. gezähnten Rippen. T. fluctuosus, sawosus. 6) Rinella Gray (1550 1. c.) Deckel aussen concav, mit zwei erhabenen Rip- pen und einem dünnen Rande eingefasst. T. torguatus, lamellosus. 7) Collonia Gray (150 1. e.), Deckel äusserlich die Windungen zeigend, mit einer Grube in der Mitte, und einem verdickten Rand. T, sanyuineus L. Man kennt fossile Turbo-Arten am zahlreichsten aus dem Ter- tiärgebirge, aber sie fehlen keiner der früheren Formationen. Turbo schliesst sich eng an Calcar an, 3. Liotia Gnav. Liotia Gray 1840 Syn. Brit. Mus. Thier wie bei Trochus, aber ohne Stirnlappen zwischen den Fühlern, dagegen aussen neben den Augenstielen jederseits am Kopfe mit einem kegelförmigen Lappen. Das Gehäuse ist niedergedrückt, genabelt; die Mündung kreisrund, der Mundsaum zusammenhängend; die Aussenlippe diek, stumpf. Der Deckel ist hornartig mit einer äusseren kalkigen Bekleidung, welche aus zahlreichen getrennten, in Spirallinien gestellten Partikelchen besteht, der Rand mit hornigen Fasern versehen. Hierher Delphinula cancellata Gnav, Delph. granulosa Dk., Solarium cancellatum Krauss. und einige andere Arten. Zu Liotia stellt Gray ferner Lippistes Mostr. (1510 Conch. syst, II, p. 127), ein auf Turbo niveus Cneus. Delphinula n. Kien 207 segründetes Geschlecht, und verbindet damit Cyelostrema MaRrr yATT 1818 Linn. Trans. XI. p. 338. (zUxAog Kreis, oro&uua das Ge- drehte), welches letztere Geschlecht ausser einer wenig bekannten Art nach Loven noch eine Art Rissoa enthält und von Adams neuer- dings auf 13 Arten erweilert worden ist. — Auch Adeorbis wird zu den Liotiadae von Gray gerechnet. So vielich weiss, kennt man von Lippistes und Adeorbis weder Thier noch Deckel. 4. Delphinula Lawaner. Fehlerhaft gebildetes Diminutiv von Delphinus. Delphinula Lamarck 1804 Ann. Mus. IV. p. 108. — Deiphinus Monif. 1810 Coneh. syst. II. p. 130. — Cyclostoma Gray 1847 Zool. Proceed. p. 145. (non Lamarck) (zu2)0s Kreis, oröre Mund). Das Thier weicht nach Quoy und Gaim. nicht wesentlich von Turbo oder Trochus ab, soll aber keine Stirnlappen und keine Sei- tenfäden haben. Das Gehäuse ist beinahe scheibenförmig, oder flach conisch, genabelt; die Mündung ganz, kreisrund; der Mundsaum zusammenhängend, oft gefranst, oder mit einem dieken Saum umge- ben. Der Deckel hornig (oder kalkig??), Reeve zählt in seiner Monographie 27 Arten auf, sämmtlich aus den wärmeren Meeren. Wahrscheinlich wird man das Geschlecht Delphinula auf die Arten beschränken müssen, welche gefärbt sind, einen einfachen Mundsaum und einen hornigen Deckel mit zahlreichen Windungen haben. Man kennt ein Dutzend fossiler Delphinula-Arten aus den älte- ren und mittleren Schichten des Tertiärgebirges; d’Orbigny gibt noch eine aus dem Lias und eine aus der Kreideformation an. 5. Vitrinella Avans. Diminutiv von Fitrina, Glasschnecke. Vitrinella Adams 1850 Monogr. of V, Das Gehäuse ist kreiselförmig, sehr klein, glasartig; die Mün- dung sehr gross, kreisförmig; unten ist das Gehäuse genabelt oder stark vertieft. Thier und Deckel sind unbekannt. Adams führt fünf Arten an, die er im Muschelsand bei Port Royal in Jamaika gefunden, und von denen die grösste noch nicht >/10 Linien misst. Von allen Trochaceen unterscheidet sich dies Geschlecht durch die glasartige Textur und die schnelle Zunahme der Windungen, wo- durch eine sehr grosse Mündung entsteht; die am weitesten genabel- ten Arten erinnern an Skenea, und können auch leicht für Helices genommen werden, 6. Calecar D. Moxtrorr. Calcar Sporn, Calcar D. Montf. 1810: Conch. syst. I. p. 135. Das Thier ist nicht von Turbo oder Trochus verschieden, 208 Das Gehäuse ist conoidisch oder eonisch, meist rauh, schuppig und stachelig; der Umfang oft kantig; die Mündung ist sehr schräg, brei- ter als hoch; der Deckel kalkig, länglich eiförmig, auf der inneren Seite mit wenigen, rasch zunehmenden Windungen, aussen meist mil einer undeutlichen spiralen Rippe. Es gehören hierher sämmtliche mit kalkigem Deckel versehene Trochus-Arten, die Lamarck anführt, z. B. Tr. caelatus, tuber, stel. laris ete. und vielleicht sollte man, wegen der Beschaffenheit des Deckels und der Sculptur ete. auch Turbo rugosus hierher rechnen ; die Gränze zwischen beiden Geschlechtern ist schwer zu ziehen. Gray hat zum Theil auf höchst geringfügige Modifikationen des Deckels hin, aus Calear Moxrtr. die Geschlechter Uvanilla, Calcar, Pomaulax, Pachypoma, Lithopoma, Imperator, Tubicanthus und Bol- ma gegründet. Im Tertiärgebirge finden sieh fossile Formen, welche hierher zu rechnen sind. 2, Astralium PırLieer. Astralium Ph. 1847. Zeitschr. f. Malakoz. p.23. — Guildfordia Gray 1850 M. E, Gray Fig. of Moll. anim. IV. p. 87. Das Gehäuse ist ungenabelt, kegelförmig, am unteren Rande in strahlenartige Dornen verlängert, die Oberfläche gekörnt; die Lippe macht gleich an der Naht eine Bucht und ist dann stark nach vorn gezogen, wodurch sich dieses Geschlecht ganz besonders von vorigem und von den folgenden unterscheidet. Der Deckel ist nach Gray kalkig, Nach, mit einer schwachen Kante nahe am Aussenrande. Die einzige Art, Trochus triumphans Pn, stammt von Japan. 8. Glöbulus Scuunacnen. Globulus, Diminutiv von globus Kugel. Globulus Schum. 1817. Essai etc. nr. 23. — Rotella l.amk. 1822 hist. nat. ete. VM. p. 6. (Diminutiv von rota, Rad.) — Helicina Gray 1847 Zool. Proceed. p. 145. (non Lamk.) Das Gehäuse ist beinahe linsenförmig, glatt, ohne Epidermis, mit niedriger Spira; die Unterseite ist convex und in der Mitte schwie- lig; die Mündung beinahe halbkreisförmig ganz; der Spindelrand gradlinig, nach innen geneigt. Der Deckel ist hornig, kreisförmig, mit zahlreichen Windungen. — Das Thier ist ähnlich wie bei Turbo aber mit auffallend langen Augenstielen, und vier Fäden auf jeder Seite des Fusses. Man kennt etwa 10 Arten; die grösseren, gefärbten leben im Indischen Ocean; kleine farblose, beinahe mikroskopische in Westindien, Man kennt eine fossile Art R. Defrancei aus der Tertiärforma- tion von Bordeaux; d’Orbigny beschreibt eine aus der Kreide, bringt aber neuerdings für das Geschlecht den MontforUschen Namen Pito- nellus in Anwendung. 9. Trochus Lixs£. to6yos Rad, Kreisel. Trochus L. Syst. nat. ed. X. p. 645. weit enger begränzt, Das Gehäuse ist kegelförmig oder conoidisch, im Umfange mehr oder 209 mehr oder weniger kantig; die Mündung niedergedrückt, oft rauten- förmig; die Mundränder hängen oben nicht zusammen; die Spindel ist gebogen, und springt gewöhnlich am Grunde mit einem Höcker vor; der Deckel ist hornartig, kreisförmig, und zeigt zahlreiche Windungen. Das Thier ist wie bei Turbo beschaffen, und ein Irr- thum ist.es, wenn behauptet wird, es fehlten ihm stets die Stirnlappen. Man kennt jetzt etwa 200 Arten, die in allen Meeren leben. Trochus, wie ich es oben begränzt, umfasst theils weniger als bei La- marck, indem davon einige Calyptraea-Arten, die Calcar- und die Bembicium- oder Risella-Arten entfernt sind, theils mehr, indem ich damit die meisten Monodonta-Arten Lamarcks vereinigt habe. Dennoch sind die Formen so zahlreich, und zeigen unter einander solche Verschiedenheiten, dass man Un- terabtheilungen machen muss, Gray hat aus Trrochus, wie ich dies Genus oben begränzt, nicht weniger als zweiundzwanzig Genera gemacht, die im Alphahelischen Register nachzusehen sind. Ich habe Zeitschr. f, Malak. 1847 folgende 15 Abtheilungen angenommen: 1) Pyramis Schumacher 1817 Essai nr. 82. (pyramis, Pyramide.) Das Gehäuse ist kegelförmig, undurehbohrt, aus zahlreichen Windungen zusammenge setzt; die Mündung sehr viel breiter als hoch; die Spindel ist unten ge- dreht, in einen Zipfel vorgezogen. Tr. obeliscus. 2) Polydonta Schumacher 1817 Essai nr. 81. (morVs viel, ödovs Zahn.) Das Gehäuse ist kegellörmig, fast immer gekörnelt; an der Stelle des Nabels befindet sich eine trichterförmige Vertiefung, welche kaum die letzte Win- dung durchbohrt; die Mündung ist genan rautenförmig. Tr. miloticus, manculatus, concavus. 3) Clanculus D. Montfort 1810 Conch. Syst, Il, p. 191. — Das Gehänse ist eonoidisch,, fast immer gekörnelt, unten mit einem falschen Nabel fast wie bei Polydonta ; die Mündung ist durch allerlei Zähne auf der Aus- senlippe und oft auch auf der Innenlippe verengt, Tr. corallinus, Tr. pharavnius L. 4) Craspedotus Ph. 1847 Zeitschr. f. Malakoz. p. 28. (zo«onedov, Saum.) — Das Gehäuse ist beinahe kugelig, gegiltert; ein falscher Nabel und eine durch Zähne verengte Mündung wie bei Clanculus, ein auffallender runder Wulst aussen an der Aussenlippe wie bei Cassis ete. Tr. limbatus Pa. 5) Füchelus Ph. 1847 Zeitschr. f. Malakoz. p. 20. (ev schön, yn74n der vorragende Rand, die Kerbe.) — Das Gehäuse ist beinahe kugelig, mit Querleisten, genabelt oder ungenabelt; die Aussenlippe dick, stumpf, abgerundet, oft- mals innen gekerbt; der Deckel hat nach Quoy und Gaim. nur wenige Windungen. Tr. quadricarinatus Cuexs., Turbo atratus Gn. = Ara- dasia Gray 1850. 6) Labio Oken 1815 Lehrh. p. 263. (labio grosslippig.) Das Gehäuse ist conoidisch, undurchbohrt; die Mündung eiförmig; die Spindel mit Zäh- nen und einer senkrechten Grube; die Aussenlippe ist innen dreifach, nach aussen porcellanartig gesäumt, dann perlmutterartig, ganz nach in- nen mit einem erhabenen porcellanartigen gefurchten Saum. Tr. Tabio L. 7) Diloma Ph, 1845 Abbild. ete. vol. I. p. 168. (dis zweimal, Aou« Saum,) Schliesst sich innig an Oxystele an, aber der Spindelrand geht nicht in den äussersten Rand des Labrums über, sondern bildet einen erha- benen Saum innerhalb desselben und mit ihm parallel, der sich mehr weniger hoch hinaufzieht. Die Arten leben in Chili, Neuseeland, Neu- holland, z. B. Turbo aethiops. 8) Chlorostoma Swains. 1840 Treatise p. 350. (ZI woös grüugelb, oröue Mund.) Gehäuse tief genabelt, meist bis zur Spitze des Gewindes; die Aussen- lippe der Mündung an der Basis winklig, mit ein oder zwei Höckern ; Philippi, Conchyliologie. 14 210 die Mündung schief; die Windungen unten meist Nach und fast gekielt am Rande. Hierher Tr. argyrostoma, Tr. umbilicaris. 9) Oxystele Ph. 1847 Zeitschr. f. Malak. p. 19. (6SU5 scharf, arm Säule.) Das Gehäuse ist conoidisch,, glatt, ungenabelt , anstatt des Nabels eine dünne porzellanartige Ausbreitung der Spindel; diese ist platt, schnei- dend, geht allmählig in die dünne Anssenlippe über. Tr. merula. 10) Osilinus Ph. 1947 Zeitschr. f. Malak. p. 20. (Osilin, Name einer hierher gehörigen Art bei Adanson,) Das Gehäuse ist im Alter undarchbohrt, conoidisch, solide, glatt; die Mündung ziemlich rautenförmig; die Spin- del diek, drehrund, unten mit einem stumpfen oft wenig in die Augen fallenden Höcker sich endigend. Tr. turbinoides Borx (Monodonta frayarioides Lan.) elc. 11) Trochus Risso. Das Gehäuse ist kegelförmig, oft genau conisch, im Um- fang kantig, ungenabelt, selten genabelt (Tr. striyosus) ; die Mündung ist viereckig; die Spindel endet oft in einen spitzen Zahn. Tr. conu- lus L. wird allmählig immer thurmförmiger und geht so, ohne dass man eine Gränze ziehen könnte, in die Neuholländischen Formen über, die die Namen Cantharidus und Elenchus erhalten haben. 12) Phorcus Risso 1826 hist. nat. Eur. merid. IV. p. 133. (Poozos, Vater der Gorgonen.) Das Gehäuse ist conoidisch, mehrentheils genabelt, der Nabel eylindrisch oder triehterföormig; die Mündung rhombisch mit ab- gerundeten Winkeln; die Spindel oben nicht abgelöst, einfach unten bis- weilen mit einem Höcker oder Zähuchen besetzt. Tr. einerarius, Tr. umbilicaris, Magus elc. 13) Cittarium Ph. 1847 Zeitschr. f. Malakoz. p. 21. (Diminutiv von zirze, Elster.) Das Gehäuse ist solide, conoidisch genabelt; der Nabel mit ei- nem zahnartigen Wulst am Eingang. Hierher nur Zurbo pica L. 14) Omphalius Ph. 1847 Zeitschr. f. Malak. p. 21. (öupeAös der Nabel.) Das Gehäuse ist genabelt; der Nabel zum Theil von einem Callus ringför- mig umgeben ; die Columella ausgeschnitten. Durch Schwächerwerden der Nabetschwiele und des Zahnes am Ende der Columella gehet diese Gruppe in Phorcus über. Hierher Tr. nigerrimus, Tr. rusticus, Tr. quadricostatus u. A. 15) Margarita 1819 Leach Thoms. Ann. of Philos. (margarita die Perle.) Das Gehäuse ist dünnschalig, ohne rechte Färbung, genabelt, conoidisch, meist mit abgerundeten Windungen, glatt oder quergereilt, die Mündung beinahe kreisförmig. Leben alle im nördlichen Eismeer. — Sowerhy hat in den Conch. Ill. auch ungenabelte, weit solidere oft lebhaft gefärbte Arten «damit vereinigt, die wohl eine eigene Gruppe bilden müssen. Sobald die Thiere genauer untersucht sein werden, namentlich auch in Beziehung auf ihren anatomischen Bau, werden erst mit bleibendem Erfolg Abtheilungen zu machen sein. Die Zähne auf der Zunge von Tr. cinerarius (Phorcus) und Tr. zizyphinus L. (Trochus s. striet.) weichen ebensosehr von einander ab, wie die von Haliotis, Rotella, Phasianella und Trochus unter einander, wenn auch der allgemeine Typus: fünf Reihen Zähne in der Mitte, und zahlreiche Zahnreihen jederseits, derselbe bleibt. Man kennt zahlreiche versteinerte Trochus-Arten (dies Wort im weiteren, Lamarckschen Sinn genommen, Calcar etc. eingeschlos- sen) aus allen Formationen, die ältesten nicht ausgenommen. 10. Euomphalus Sowenrsv. ev schön, Öuperös Nabel, Euomphalus Sow. 1816. Min. Conch. H. 45. Das Gehäuse ist bald regelmässig eonisch, bald niedergedrückt und scheibenförmig, mit einem weit offenen, platten oder einfach ge- 211 streiften, niemals gekerbten Nabel, der alle Windungen sehen lässt; die Spira ist regelmässig, die Windungen meistens kantig, und oben oder unten plattgedrückt; die Mündung ist gewöhnlich kantig, selten rund; die Aussenlippe schneidend , mit einer mehr oder weniger tie- fen Einbucht, die aber keinen entsprechenden Gürtel in der Seulptur hervorbringt. Die Euomphalus - Arten sind am zahlreiehsten im Uebergangs- gebirge, und ihre Arten nehmen in den jüngeren Schichten ab. Die systematische Stellung ist nicht ganz sicher, vielleicht ge- hören die Arten zu Solarium, mit welchem Geschlecht d’Orbigny Euomphalus früher ganz vereinigen wollte, während er neuerdings die generelle Eigenthümlichkeit wieder einräumt und den Namen Stra- parolus Moxrr. 1510 (Conch. syst. nr, 44. p. 174.) dafür in An- wendung bringt, der von Montfort für einen durch Verdrückung el- lipuisch gestalteten Steinkern eines ächten Euomphalus zuerst ange- wandt worden ist. Serpularia Römer 1943 (Verstein Harzgeb. 31) beruht auf einem Gehäuse aus dem Uebergangskalke des Harzes, dessen Windungen sich nicht berüh- ren, vielmehr steis weiter von einander entfernen, Maclurites Lesueur 1817 Journ. Acad. nat. se. Phil. I. p. 312. (Maclure, Ge- lehrter in den Vereinigten Staaten.) Das Gehäuse ist oben vollkommen platt. Ecculiomphalus Portlock 1843 Geol. Rep. Londond. p. 412. Die Windungen berühren sich nieht wie bei Ecc. Bucklandi. Schizostoma Bronn 1837 Leth. geogn. I. 95. (oyiLw ich spalte, oröue Mund) (nicht Lea.) Durch eine tiefere Einbucht am oberen Rande der Mün- dung vor den übrigen Arten ausgezeichnet wie Eu. catillus. Centrifugus Hisinger Antekn. V. T. 1. f. f. c. d. (Centrum, Mittelpunkt, fuga Flucht) enthält nur Steinkerne, ähnlich denen des gewundenen Theiles von Cyrtolites und Spirula, deren Windungen sich wie bei Bcculiom- phalus nicht berühren, ohne Spur von Scheidewänden. Es werden ein paar Arten aus dem Uebergangskalk von Gothland hierher gerechnet, — Sollte Centrifugus und Eeculiomphalus nicht zusammenfallen ? il. Rhaphistoma Harr. öayn Naht, Saum, orou« Mund. Rhaphistoma Hall 1848 Palaeont. of New-York p. 28. Das Gehäuse ist niedergedrückt kegelförmig, mit drei bis fünf Windungen ; die Windungen sind nicht von einander abgelöst; der Nabel ist mässig weit; die Mündung beinahe dreieckig; die obere Seite der Windungen ist mit einer Art Kante bezeichnet, welche da- durch entsteht, dass die Anwachsstreifen hier plötzlich zurück wei- chen; ihnen entsprechend zeigt die Aussenlippe eine seichte Ein- kerbung. Es werden drei Arten aus dem Silurischen System der Verei- nigten Staaten angeführt. Rhaphistoma vermittelt den Uebergang zwischen Euomphalus und Pleurotomaria; von Euomphalus unterscheidet es sich durch die in Folge der Einkerbung entstandene Kante, von Pleurotomaria durch die geringe Tiefe derselben, 14* 212 12. Scalites Coxran, Scala Treppe. Scalites Conrad 1842 bei Emmons Geol. Rep. p. 312. Nach der bei Hall Palaeont. of New-York t. 6 gegebenen Ab- bildung ist dieses Geschlecht von Rhaphistoma nur durch höhere Gestalt und. höheres Gewinde verschieden und vereinigt d’Orbigny auch beide Geschlechter. Die einzige Art kommt unter denselben geognostischen Verhält- nissen vor. 13. Cyrtolites Coxran. zuorös krumm, buckelig. Cyrtolites Conr, 1833 Ann. geol, Report. p. 118. Das Gehäuse ist scheibenförmig eingerollt; das Gewinde beiderseits gleichmässig niedergedrückt; die Windun- gen wachsen rach und sind bisweilen von einander abgelöst; sie sind auf dem Rücken scharf gekielt, an den Seiten undeutlich gekantet; die Mündung ist wenig ausgebreitet, viereckig. Es werden vier Arten aus der Silurischen Formation der Ver- einigten Staaten angeführt, von denen einige vielleicht zu Eeculiom- phalus gehören. Phragmolites Conrad 1838 Ann. geol. Report p. 119. (poayua Zaun) ist dasselbe, und war nur in der irrigen Voraussetzung von Cyrtolites geschieden, dass das Gehäuse Kammern habe, 14. Bankivia Beex. Der Name soll wohl an das Bankiva- Huhn erinnern, Bankivia Beck 1848 bei Krauss Südafrikan. Mollusken. Das Gehäuse ist thurmförmig, glatt, glänzend, ohne Epidermis, mit beinahe ebenen Windungen; die Mündung ist beinahe viereckig, die Spindel etwas gedreht, unten abgestutzt; die Aussenlippe grade, dünn, schneidend. Eine Art, B. varians, von Neuholland. Die systematische Stellung ist zweifelhaft, da man weder Thier noch Deckel kennt; Menke hatte Bankivia mit Phasianella, Gray mit Cantharidus Montr, vereinigt. 15. Stomatia Heısuıng. oröue Mund. Stomatia Helbl. 17792 Abh. Böhm. Privatges. IV. 1. 2.— Stomax Montf. 1810 Conch. Syst. II, p. 110. Das Thier sehr gross, Fühlerlappen getheilt, Fuss sehr gross, höckerig, nach hinten verlängert, die gefranste Membran an der lin- ken Seite unter dem Augenstiele in einen Schopf endend, an der rechten Seite in eine kleine Falte ausgehend. — Das Gehäuse ist ohrförmig, mit hervorragendem Gewinde, innen sehr lebhaft perlmut- terglänzend; die Mündung ist sehr weit, ganz, länger als breit; der 213 rechte Rand ist ebenso stark erhaben wie der Spindelrand, auf dem Rücken verläuft eine knotige Querrippe. Kein Deckel. Lamarck führt zwei Arten aus dem Indischen Ocean auf, von denen St. phymotis die bekannteste ist. Adams unterscheidet eine Art als Mierotis (Ann. a. mag. nat. hist. 1851. VII. 223.), deren Fuss vorn eine tiefe Spalte hat und deren Stirn zweilappig ist. d’Orbigny beschreibt eine fossile Art aus der Kreide und rech- net ausserdem noch mehre bisher unter andern Geschlechtern aufge- führte Arten aus älteren Formationen dazu. 16. Stomatella Lawarcer. Diminuliv von Stomatia, Stomatella Lamk. 1809 Philos. Zool. Das Thier weicht äusserlich nicht von Trochus ab, hat aber an den Seiten keine Fäden. Das Gehäuse ist kreisförmig oder länglich, ziemlich niedergedrückt, undurchbohrt, innen stark perlmut- terartig; die Mündung ganz, länger als breit, weit offen. Einige Ar- ten haben einen Deckel, der kleiner als die Mündung, dünn, horn- artig, mit unregelmässigen Anwachslamellen. Es gibt etwa zehn Arten, welche auf den Inseln zwischen In- dien und Neu-Guinea, sowie auf Neuholland gefunden werden. Das Gehäuse von Stomatella unterscheidet sich von Stomatia eigentlich nur durch den Mangel der Rippe auf dem Rücken, und schliesst sich durch Turbo papyraceus an Turbo an. Gray unter- scheidet Stomatella mit Deckel und gekerbtem Mantelrand, und Gena ohne Deckel, mit einfachem nicht gefranstem, die Schale bedeckendem Mantelrand des Thieres und ganz flacher Spira des Gehäuses. Man kennt keine fossile Arten. 17. Broderipia Grar. Zu Ehren des bekannten Englischen Conchyliologen Broderip. Broderipia Gray 1847 Zool. Proceed. p. 146. — Scutella Brod. 1534 Zool. Proceed. p. 146. (nicht Scutella Lamarck. — Scutum Schild.) Das Gehäuse ist napllörmig, im Umriss eiförmig, gewölbt, symmetrisch, innen perlmulterglänzend; der Wirbel liegt nach hinten und ist schwach eingerollt; zwei länglich eiförmige, seitliche Muskel- eindrücke. Deckel und Thier ist unbekannt. Es werden drei Arten aus der Südsee angegeben, die sämmt- lich klein sind. Typus ist Sc. rosea Bro». Ich bin Gray gefolgt, indem ich Broderipia in die Nähe von Stomatella gebracht, vielleicht findet Broderipia aber seine richtige Stelle bei Acmaea. Man kennt keine fossile Arten. 18. Anatomus D. Moxtronrt. aver&uvo aufschneiden, abschneiden. Anatomus D. Montf. 1810 Conch. syst. II. p. 279. — Scissurella d’Orb. 1823 Mem. Soe, d’hist, nat. I. p. 340. (Diminutiv von seissura Schlitz,) 214 Das Gehäuse ist klein, dünn, durchscheinend, mit wenigen, rasch zunehmenden Windungen; die Mündung ist sehr gross, die Mundrän- der sind nicht zusammenhängend; die Aussenlippe ist schneidend, oben in einiger Entfernung von der.Naht mit einem langen Einschnitt, welcher auf dem vorhergehenden Theil der Schale eine erhabene Leiste hervorbringt. Kein Deckel. — Das Thier ist nach einer brief- lichen Mittheilung von Sars Trochus sehr ähnlich. Man kennt etwa 8 Arten, die meist mikroskopisch klein sind. Im Tertiärgebirge finden sich auch fossile Arten. 19. Pleurotomaria Derranxer. zrreUoe Seite, ron Einschnitt. Pleurotomaria Defr. 1326 Diet. Sciences nat. vol. 41. p. 251. Das Gehäuse ist kegelförmig gewunden, an der ziemlich Na- chen Basis zuweilen mit einer scharfen Kante versehen, mit oder ohne Nabel; die Mündung ist schief, rundlich viereckig, mit getrennten Rändern; die Aussenlippe scharf, mit einer schmalen, tiefen Spalte, welche sich auch aus der Anwachsstreifung erkennen lässt, und der meist eine erhabene, der Naht parallele, schmale Leiste in der Sculptur entspricht. Man unterscheidet gegen 400 Arten, welche in allen Formatio- nen vom Uebergangsgebirge an verbreitet sind. Piychomphalus Agassiz (rervyr) Falte, oupahog Nabel) Vebers. von Sow. Min. Gonch. I. p. 23. unterscheidet sich durch die schwie- lige Nabelgegend; andere behaupten, Piychomphalus sei nicht von Globulus Sceuun. verschieden. 20. Trochötoma Deswsen. (ro0z05 Kreiselschnecke, roun Einschnitt.) Trochotoma Deslongchamp, Mem. soc. Linn. Calv. 1842, VII. 95. und Lycett 1848 Ann. of nat. hist. b, II. p. 248. — Ditremaria d’Orbigny 1843. Pal. France. terr. eret,. II. 276. (dis zweimal, ronte Oellnung, mit lateini- scher Endung.) Unterscheidet sich von Pleurotomaria dadureh, dass der auf dem Hauptgewinde vorhandene Querspalt sich der äusseren Lippe nur nähert, ohne sie zu erreichen; ausserdem bildet die Basis eine nabel- artige Vertiefung, welche die Mündung halbmondförmig macht; die äussere Lippe ist dick, die Windungen sind gewöhnlich kantig, und eoncentrisch gestreift. Die Arten kommen nur im Lias und Juragebirge vor, doch ist nur eine häufig. Das Geschlecht wurde zuerst von Deslongchamp aufgestellt und Lycett behauptet sieben Jahre später es gleichzeitig erkannt und mit demselben Namen belegt zu haben. Diesem Namen gibt d’Orbigny nur ein späteres Datum, um dem seinigen die Priori- tät zu sichern. 21. Cirrus Sowenny. Cirrus Sowerb. Mineral. Conchol. II. 93. (nach d’Orbigny's engerer Be- gränzung). Das Gehäuse ist conisch oder kreisellöürmig, mit abgerundeten 215 Windungen; die Mündung ganz, rund; ın geringer Entfernung vom Rande befinden sich röhrenförmige Löcher, wie bei Haliotis. Man kennt nur wenige Arten meist aus ältern Formationen; Typus ist €. Leachi Sow. aus dem Jura und Zuomphalus spinosws aus dem Uebergangsgebirge. 22. Haliotis Lıxnv. @)s Meer, ovVs, wros. Ohr. Haliotis Lione 1737. Syst. nat. ed. X. p. 645. Das Thier ist ähnlich wie bei Turbo, hat einen schnauzen- föormigen Kopf, zwei lange Fühler, zwei gestielle Augen, zwei Slirn- lappen, an den Seiten des Fusses Fransen und Fäden, der Mantel ist aber auf der linken Seite gespalten, und es sind zwei sehr lange, ungleiche, kammförmige Kiemen vorhanden. Das Gehäuse ist ohr- förmig, ziemlich flach, mit sehr rasch wachsenden Windungen, sehr grosser Mündung, flachern Spindeirand, und hat auf der rechten Seite eine dem Rande parallele Reihe Löcher, durch welche das Thier die linken Seitenfäden seines Fusses steckt; die Innenseite zeigt eine schöne Perlmutter. Auch der innere Bau von HMaliotis stimmt ganz mit den Trochaceen überein, das Herz mit zwei Ohren, welches auf dem Mastdarın liegt, die Be- wehrung der Zunge etc, In der Mittellinie findet sich eine Reihe kleiner Zähne mit ganzrandiger Schneide; es folgen jederseits fünf Reihen grösserer, breiter Hakenzähne ebenfalls mit ganzrandiger Schneide, und dann gegen 70 schmaler Haken mit ovaler gezähnelter Schneide. Reeve zählt in seiner Monographie 73 Arten auf; die meisten leben im Stillen Meer, eine Art, H. tuberculata, geht aus dem At- lantischen Meer bis in den Canal la Manche. | Das Genus Padollus Montf. (1510 Conch. syst. I. p. 115) unterscheidet sich lediglich dadurch, dass der Rücken der Windungen eine spiralförmige Rippe hat, und verdient nicht angenommen zu werden. Man kennt nur in den jüngsten Tertiärschichten eine oder zwei fossile Haliotis-Arten, welche mit lebenden ıdentisch zu sein scheinen, Dritte Familie. Fissurellacea, Fissurellaceen. Das Thier ist symmetrisch und hat sitzende Augen; die Schale ist symmetrisch, ungedeckelt, selten fehlend, meist napfförmig. 1. Emarginula Lamarer. emarginulatus, am Rande etwas eingeschnitlen, Emarginula Lamk. 1801 Systeme des anim. etc. p. 69; Anim. s. vert, Vlb. 212. Das Gehäuse ist symmetrisch, in Gestalt eines conischen Schil- des; der Wirbel ist nach hinten geneigt, und zeigt bisweilen auf der rechten Seite I—1!/, Embryonalwindungen; in der Mittellinie findet sich vom Vorderrand ausgehend ein tiefer oder seichter Einschnitt. — Das Thier hat eine starke Schnauze, dieke lange Fühler, die Augen 216 aussen am Grunde derselben beinahe gestielt; der Mantel hat einen dicken, körnigen Saum, der bei einigen Arten (nach Savigny) über den Rand der Schale zurückgeschlagen wird; vorn ist er gespalten und bildet einen unvollkommenen Kanal; an den Seiten des Fusses sitzen zahlreiche kurze Cirren; am Ende desselben ein stärkerer Fa- (len, wie Loven vermuthet, „vielleicht ein Rudiment des deckeltragen- den Lappens“ der andern Gastropoden. Diese Stelle hat Gray ganz missverstanden, indem er Emarginula ein Rudiment von Deckel zuschreibt. Man kennt 15 Arten von Emarginula, aus fast allen Meeren, Man muss sie in zwei Abtheilungen bringen. 1) Emaryinula s. stwiet. mit tiefem Spalt. 2) Subemaryinula Blainv. 1825 Man. Malac. p. 501 (sub beinahe, Emaryinu- la) — Hemitoma Swains. 1840 Treatise p.356; nıu halb, roun Ein- schnitt) mit schwacher Einkerbung am Rande. Diese letzteren Arten kann man leicht mit Patella verwechseln, von denen sie der Muskelein- druck unterscheidet, der in der hinteren grösseren Hälfte halbeiformig, ın der vorderen, durch eine tiefe Abschnürung jederseits deutlich abge- sonderten Hälfte aber zweilappig ist. Fossile Arten dieses Geschlechtes sind aus der Tertiärformation und aus der Kreide, in sehr geringer Anzahl auch aus älteren For- mationen bekannt, 2. Sceutum D. Mostrorr. Scutus D. Monti. 1810 Conch. syst. II. p. 39. (scutum Schild, daher nicht Scutus zu schreiben). — Parmophorus Blainv. 1817 Bull. des Science. p- 28. (zeoun ein leichter Schild, yooös tragend). Das Thier hat einen sehr dicken Fuss, der unterhalb des Mantels mit einer Reihe Papillen umgeben ist; der Mantel ragt über- all über das Thier hervor, und ist am Rande aus einem doppelten Blatt gebildet; das untere schlägt sich nach dem Fuss herab, das obere über die Schale; der Kopf ist gross, in eine Schnauze verlän- sert, die Fühler sind lang, und tragen die Augen aussen am Grunde. Das Gehäuse ist länglich, symmetrisch, sehr flach gedrückt, der Wirbel ist wenig ausgezeichnet und liegt hinter der Mitte; der Vor- derrand ist schwach ausgebogen, der Hinterrand abgerundet, die Sei- tenränder parallel; der Muskeleindruck ist hufeisenförmig. Die Athemhöhle ist vorn weit geöflnet; das Herz liegt über dem Darımkanal, und hat jederseits ein freies, trichterförmiges, gefranstes Herzohr; der Mund hat zwei grössere und zwei kleinere Kiefer; die Zunge ist sehr lang mit siebenreihigen (?) Häkchen; die Speicheldrüsen bestehen jeder- seits aus einem Bündel wurmförmiger, weisser, verästelter Anhänge, beinahe wie bei Turbo; die Speiseröhre ist ziemlich lang und dünn, und hat wie bei Turbo drei bis vier zoltige Längsfalten; der Magen ist weit, birnformig, und nimmt einen grossen Theil der Bauchhöhle ein; er empfängt durch zwei grosse Vellnungen die Galle unmittelbar von der Leber; der Zwöllfinger- darm macht eine Windung auf der linken Seite der Leber, darauf umgibl der Darmkanal die Leber, macht abermals eine Windung und begibt sich als- dann als Mastdarn zum After, der am Grunde der Kiemen liegt. Die Ge- schlechtstheile sind nicht zur Genüge bekannt. Man kennt gegenwärtig 5 Arten, welche den Indischen Ocean 217 bewohnen; es sind träge Thiere von schwarzer Farbe, welche sich unler Steinen verborgen halten, und von Tangen und biegsamen Zoo- phyten leben. Es finden sich ein paar fossile Arten in der Tertiärformation von Paris. 3. Rımula Derraxer. rimula, kleine Ritze. Rimula Defr. 1827 Diet. Se. nat. XLV. p. 472. — Diadora Gray 1825 apud Blainv. Man. Mal. p. 501. (Diadora oder Diodora Eigenname ?) — Sypho Brown 1827 (of/ywv, Röhre). — Puncturella Lowe 1827 Zool. Journ. III. p. 77. (punctura Stich.) — Cemoria Leach apud Gould 1841. (Cemoria Eigenname ?) Das Gehäuse ist stark kegelförmig, und hat einen spiralför- mig eingerollten Wirbel, wie viele Emarginula-Arten ; vor demselben öffnet sich eine kurze Spalte, die sich nach innen erweitert, und in eine Art kurzer Röhre fortsetzt. Das Thier ist nach Loven wie bei Emarginula beschaffen, nur tritt aus der Ritze des Wirbels ein röh- renförmiger mit Papillen besetzter Theil des Mantels hervor (es ist demnach nicht wesentlich von Fissurella verschieden). Von Fissu- rella verschieden durch den eingerollten Wirbel, und die schmale Spalte vor demselben. — Gray gibt an, Rimularia, deren Typus die fossile R. conica ist, sei von Diadora Gray (Cemoria GousD) verschieden, sagt aber nicht wodurch. Man kennt mit Sicherheit nur eine lebende Art aus dem nörd- lichen Atlantischen Ocean, Patella noachina L. R. conica d’Ors. findet sich fossil im Tertiärgebirge, und De- france gibt a. a. O. zwei, R. Blainvillei und R. fragilis aus dem Grobkalk von Hauteville an. Auch aus dem Juragebirge erwähnt d’Orbigny einige Arten. 4. Fissurella Brucvıere. Diminutiv von Fissura Spalte. Fissurella Brug. 1791 Encyel. meth. p. XIV. ur, 29, Das Thier hat einen schnauzenförmigen, vorn abgestulzten Kopf, zwei grosse kegellörmige Fühler, welche die Augen aussen am Grunde tragen; ein einfaches Maul ohne Kiefern; der Mantel ragt in Gestalt einer kurzen Röhre aus einer Oeflnung im Wirbel der Schale heraus: diese Röhre führt in die Kiemenhöhle, in welcher zwei sym- ınetrische kammförmige Kiemen liegen. — Das Gehäuse ist schild- förmig oder conisch, im Umriss oval, im Wirbel, welcher im er- wachsenen Zustand nicht eingerollt ist, mit einem ovalen oder läng- lichen Loch durchbohrt. Man kennt mehr denn SO Arten, die in der gemässiglten und heissen Zone leben. Man kann Fissurella füglich in zwei Sektionen (heilen. 1) Der Mantel schliesst das Gehäuse grösstentheils ein: Macroschisma (u«xoos lang, gross; oyisue Spalt) Swains. 1840 Treatise p. 356. — Pupillia Gray 1840 Synops. Brit, Mus. — Fissurellidea d’Orb. 1841 Voy. Am. merid. p. 477. 218 2) Der Mantel ist nicht viel grösser als das Gehäuse: Fissurella im engeren Sinne. Gray und Swainson haben noch eine Partie Genera aus Fissurella gemacht, allein wie mir scheint, beruhen sie auf sehr unwesentlichen Verschiedenheiten. Fossile Fissurellen finden sich im Tertiärgebirge, jedoch selten. M’Coy beschreibt eine Art aus dem Kohlenkalk Irlands. 5. Deridobranchus Eurexgens. deom Hals, Bodyzıe Kiemen. Deridobranchus Ehrbg. 1828 Symb, phys. Das Thier ist ganz wie eine schalenlose Emarginula beschal- fen: der Mantel bildet oben über der Stirn eine Falte, und bedeckt daselbst zwei symmetrische, kammförmige Kiemen; ein Paar Fühler, welches die Augen unten an seinem Grunde trägt. Eine Art, D. Argus Ehrbg., aus dem Rothen Meer. Dritte Ordnung. Cyclobranchia, Kreiskiemer. Die Thiere sind symmetrisch, und haben die kiemen in Gestalt kleiner Blättehen rings um den Körper herum sitzen; das Geschlecht ist getrennt, (nach Cuvier sind es Zwitter, die sich selbst be- fruchten). Nur Seethiere. Die beiden hierher gehörenden Familien, die Patellaceen und Chitonaceen, stimmen in ihrem innern Bau wesentlich überein, so verschieden sie auch äusserlich sind. Sie haben eine enorm lange Zunge, mit einer ähnlichen Art der Bewehrung; die Mittellinie hat mehrere Reihen Zähne, und ebenso haben die Seiten mehrere Rei- hen Haken. Sie zerfallen in zwei Familien: 1) Patellacea, Patellaceen, mit einer einzigen, meist flach kegel- förmigen Schale; das Thier hat Fühler und Augen; das Herz sitzt vorn. 2) Chitonacea, Chitonaceen. Das Gehäuse besteht aus acht in einer Reihe hinter einander liegender Schalen; das Thier hat keine Fühler und keine Augen, und sein lerz liegt hinten. Erste Familie. Patellacea, Patellaceen. Mit einer einzigen, meist flach kegelförmigen Schale; das Thier mit Fühlern und Augen; das Herz vorn. Hierher gehört nur 1. Patella Liyst, Napfschnecke. Patella Napf. Patella Liune 1757 Syst. nat. ed. X. p. 645. in weit engerer Begränzung. — Lepas Adanson 1757 Senegal. p. 25. (Aerr«g Name des Thieres bei den alten Griechen). — Goniclis Ralin. 1819 Journ. Phys. t. 88, p. 426. (yw- vos Winkel, zAlvo ich neige). Das Thier hat den Kopf in eine kurze dicke Schnauze ver- längert, mit zwei langen, spitzen, eylindrischen Fühlern, und zwei Augen aussen am Grunde derselben; ‘unter dem Mantelrand verläuft 219 rings herum mit Ausnahme des Kopfes ein Kranz von kleinen Kie- menblättchen; der After und die Oeffnung der Geschlechtstheile liegen rechts, ein wenig über dem Kopf. — Die Schale ist flach kegel- förmig, mit eiförmiger Oeflnung, und ihr Wirbel ist nach vorn ge- riehtet; innen sieht man einen ringförmigen, vorn wo der Kopf des Thieres sitzt, unterbrochenen Muskeleindruck. Die Zunge ist enorm lang, ihre Mittellinie ist mit sechs Reihen Zähnen besetzt, die beiden äusseren Reihen stehen niedriger; jede Seite der Zunge trägt drei Reihen Haken. Der Magen ist häutig; der Darmkanal lang,‘ dünn und vielfach gewunden, Die Speicheldrüsen sind so klein, dass sie leicht übersehen werden. An jeder Seite verläuft eine starke Kiemenvene, das Herz liegt voru, el- was nach links und hat zwei Herzohren. Cuvier und Blainville haben die Patellen für Zwitter erklärt, die sich selbst befruchten; nach neueren Unter- suchungen sollen sie getrennten Geschlechtes sein, und die Männchen einen weissen Hoden mit lebhaften Spermatozoen ähnlich denen der Muscheln besitzen. Es gibt kein sicheres Kennzeichen, um an der blossen Schale dıe Geschlechter Patella, Acmaea, Lepeta, Jothia elec. zu unter- scheiden. Man hat weit über 100 Arten Patellen aufgeführt, die in allen Meeren, am zahlreichsten in denen der heissen Zone leben, am Felsen festsitzen, wo sie ihren Standpunkt selten verlassen, und die häufig segessen werden, es ist aber von vielen zweifelhaft, ob es wirkliche Patellen sind. Nacella Schum. 1817 Essai nr. 3. (Fehlerhaftes Diminutiv von navis Schiff?) begreift die dünnschaligen, glatten Arten, deren Wirbel fast senkrecht über dem Vorderrand liegt wie P. mytiloides und caerulea. Helcion D. Montf. 1810 Conch. syst. II. p. 62. die stark erhabenen, diekscha- ligen und stark gewölbten Arten, wie P. pectinata. Scutellina Gray 1847 Zool. Proceed. p. 168 (Diminutiv von Scutella) ist ein nicht charakterisirtes, auf Scutella erenulata Bron. gegründetes Geschlecht. Diese drei Abtheilungen sind aber durchaus nicht scharf begränzt, sondern verlaufen durch Zwischeuformen allmählig in einander. Fossile Patella-Arten sind sehr viel seltener, doch kommen sie in allen Formationen bis in die älteste, das Uebergangsgebirge, vor. 2. Garinaröpsis J. Hauı. Carinaria, öwıs Ansehn. Carinaropsis J. Hall. 1848, Palaeont. New-York p. 183. Das Gehäuse ist symmetrisch, beinahe conisch, patellenförmig, etwas winklig oder gekielt auf der Rückenlinie; die Mündung ist oval, hinten verengert. A. a. 0. werden drei Arten aus der Silurischen Formation der Vereinigten Staaten angeführt. Zweite Familie. Chitonacea, Chitonaceen. Das Gehäuse besteht aus acht in einer Reihe hinter einander liegenden Schalen; das Thier hat keine Fühler und keine Augen, und sein Herz liegt hinten. 220 l. Chiton Liste. yıroy Ünterkleid. Chiton Linne 1757 Syst. nat. edit. X. p. 645. Das Thier hat keine Fühler und keine Augen; ein häutiger Schleier über dem Kopf vertritt die Stelle dieser Sinnesorgane ; rings um den Leib liegen die Kiemen in Gestalt blättriger Pyramiden. Der Rücken des Thieres wird von acht in einer Reihe liegenden Schalen bedeckt (siebenschalige Chitonen sind Monstrositäten), die gegen ein- ander beweglich sind und im Mantel stecken, welcher sie namentlich von aussen, ringförmig verdickt, umgibt, und einen grösseren oder kleineren Theil derselben bedeckt. Das Herz liegt nicht vorn, wie bei Patella, sondern hinten, und be- steht aus einer Kammer und zwei Herzohren. Die Zunge ist lang wie bei Patella; in der Mitte hat sie mehrere unpaare Reihen Zähne, die ungleich sind, und nicht in einer Linie stehen ; die Seiten haben mehrere Reihen fast gelenkartig mit einander verbundener Zähne, von denen einer hakenartig, die andern plattenförmig sind. Der Magen ist häulig, gefaltet, der Darmkanal sehr lang und sehr gewunden; der After liegt hinten am Ende des Leibes. Die Chitonen sind getrennten Geschlechtes Der Eierstock liegt über den an- dern Eingeweiden, "und scheint sich jederseits durch einen Eierleiter zu öfl- nen. Die männlichen Geschlechtstheile haben dieselbe Lage und Gestalt wie die weiblichen. Man kennt gegenwärtig über 200 Arten aus allen Meeren, am zahlreichsten sind sie an den Küsten von Chile und Peru. Sie sitzen an Felsen fest, und können sich zusammenrollen. Man hat dies Geschlecht vielfach gespalten und an 50 Genera daraus ge- macht, die aber, wie Middendorf *) gezeigt hat, auf sehr unwesentlichen Ver- schiedenheiten beruhen. und z. Th. selbst auf mangelhaften Beobachtungen, Am meisten weicht unstreilig der gigantische Ch. Stelleri Mınppr. aus Kam- schatka ab, bei welchem die Schalen vollkommen innerlich, sehr dünn, und mit centralem Nucleus versehen sind (Subgenus Uryptochiton v. Midd. 1947. Bull. Acad. Petersb.; zovrtös verhorgen, Chiton). — Andre Arten aus dem- selben Meer haben ebenfalls scheinbar nur innere Schalen, bei genauerer Un- tersuchnng findet man aber über einer jeden eine kleine Oeflnung im Mantel (Oryptoconchus Guild. 1929 Zool. Journ. V. p 28 [zourros verborgen, #6yzn Schale] auf Ch. porosus Bwr. gegründet). — Andere Arten haben ei- nen grösseren Theil der Schalen frei, bis man allmählig zu denjenigen For- men gelangt, bei denen nur der Rand der Schalen verborgen ist, — Der Rand des Thieres ist selten vollkommen nackt, meist mit kalkigen Schüppchen bedeckt, die bald gross und deutlich, bald klein und nur bei scharfer Ver- grösserung zu erkennen sind; in andern Fällen trägt er kalkige Stacheln, in andern Bündel horniger Borsten. Sehr langgestreckte Formen, deren Schalen grösstentheils vom Mantel bedeckt sind, so dass sie sich nicht berühren, bil- den das Geschlecht Chitonella Laus. (Diminutiv von Chiton.) Längere Zeit hindurch hat man nur in der Tertiärformation Ueberreste von Chiton gekannt; in neueren Zeiten hat man dies Ge- schlecht aber auch in älteren Formationen, im Magnesian Limesto- ne, und namentlich häufig im Uebergangsgebirge aufgefunden. Das Genus Metaptoma Phillipps 1836 Geol, of Yorksh, I. p. 224. besteht mehrentheils aus Endplatten von Chitonen. *) Mem, del’ acad. de St. Petersbourg sc. nat, VI. ser. VI. 221 2. Nototrema RArınEsouE. voros Rücken, ronu« Oeffnung, daher Nototrema zu schreiben. Notrema Ratin. 1819 Journ. de Phys. vol. 88. p. 427, Später hat Rafin. ohne Noth diesen Namen in Tremezia verändert 1820 Aun. d. Sc. nat. Ein höchst problematisches, wahrscheinlich durchaus falsch beob- achtetes Thier: ‚das Thier saugt sich fest nach Art der Patellen; der Kopf ist verlängert, abgestutzt; die Augen sitzend. Das Gehäuse besteht aus drei verschiedenen Stücken, das eine oder mittlere ist gross, oval, conisch, in der Spitze durchbohrt; das zweite klein, seit- lich, und unterständig, dient als Support; das dritte deckelförmig, verschliesst die Spitze des ersteren.“ Vierte Ordnung. Cirribranchia, Büschelkiemer. Die Kiemen sitzen in Gestalt zahlreicher Fäden auf zwei Lap- pen oberhalb des Halses, der Fuss ist rüsselförmig. Die Organe der Fortpflanzung sind unbekannt. Das Gehäuse ist regelmässig, sym- metrisch, röhrenförmig, schwach bogenartig gekrümmt, beiderseits of- fen. — Es sind nur Seethiere. 1. Dentalium Layne. dens Zahn. Dentalium L. 1757 Syst. nat. ed. X. p. 785. Das Gehäuse ist röhrenförmig in einen schwachen Bogen gekrümmt, allmählıg nach hinten verschmälert, vorn erweitert, beider- seits offen, vorn mit schneidendem Rand. Das Thier hat einen Mantel, welcher vorn mit einem sphinkterähnlichen, gefransten oder gefalteten, ver- dickten Saum endet; der Fuss ist rüsselförmig, und endet mit einem co- nischen Anhang, der in eine Art Kelch mit gekerbten Rändern aufgenom- men wird; der Kopf ist deutlich geschieden und gestielt, hat weder Augen noch Fühler, dagegen tragen die Lippen Fühler. Die Zunge ist breit, eiförmig, hat in der Mittellinie eine Reihe viereckiger Zähne, und jeder- seits eine einfache Reihe Haken, die am Rande Platten haben; die Kiemen bestehen aus zwei symmetrischen Büscheln von kurzen Fäden in der Nackengegend; der After ist am schmalen Ende des Gehäuses, in einer Art Trichter, welcher aus der Schalenöffnung heraustreten kann. Man kennt ziemlich viele Arten aus fast allen Meeren; einige haben am Afterende der Schale eine Spalte, andre nicht; einige sind ganz glatt, andre längsgestreift oder gerippt. Zuweilen ist das After- ende abgebrochen und vom Thier neu construirt (Entalium Defrance 1819 Diet. Sc. nat. XIV. p. 517.). Es gibt ganz ähnliche Gehäuse, deren Mundsaum aber verdickt ist; diese werden von einem Ringelwurm erzeugt, und bilden das Geschlecht Ditrupa BERKELEY. — Gray lässt den gerippten Arten den Namen Dentalium, die glatten erhebt er zum Geschlecht Entalis 1344 Synops. Brit. Mus., und die glatten Arten mit verengter Mündung, wie D. Gudus Mont. bilden bei ihm Zool, Proceed. 1847 p. 159 das Geschlecht Gadila. 222 Im fossilen Zustand sind viele Arten Dentalium bekannt, am zahlreichsten aus dem Tertiärgebirge, aber auch aus älteren Forma- tionen bis in das Uebergangsgebirge. 2. Cadulus Pmunipei. Diminutiv von. Cadus, Fass. Cadulus Ph. 1844 Enum. Moll. Sieil. H. p. 209. Das Gehäuse unterscheidet sich von Dentalium durch die ganz kurze vollkommen eiförmige Schale mit fast gleichen kreisrunden Oell- nungen, von denen die hintern etwas kleiner ist und ein gekerbtes Peristom hat. Die einzige Art, Dentalium ovulum, findet sich in tertiären Schichten. Fünfte Ordnung. Tectibranchia, Deckelkiemer. Die Kiemen sind unsymmetrisch, mehr oder weniger vom Man- tel bedeckt; eine Schale, die bald das Thier ganz einschliessen kann, bald rudimentär und innerlich ist, selten ganz fehlt; es sind Zwitter, die sich selbst befruchten. Nur Seethiere. Von den Kammkiemern unterscheiden sich die Deckelkiemer durch die Vereinigung beider Geschlechter in einem Individuum, in welchem Kennzeichen sie mit den Nacktkiemern und der Mehr- zahl der Lungenathmer übereinkommen, an welche letztere sie sich auch zum Theil durch die Bewaflnung der Zunge anschliessen ; mit den ächten Kreiskiemern sind sie nicht wohl zu verwech- seln. Die Kiemen sind unsymmetrisch, in Gestalt mehr oder weniger zertheilter Blätter, und sitzen meist auf der rechten Seite, bisweilen fast auf der Mitte des Rückens; der Mantel bedeckt sie meist voll- ständig, und erzeugt meist in seinem Innern eine kleine Schale; doch fehlt diese bisweilen, und umgekehrt ist sie bisweilen so stark ent- wickelt, dass das Thier sich vollständig in dieselbe zurückziehen kann, und zwar finden sich diese Modifikationen bei sehr nahe verwandten Thieren. Eben so finden wir hier eine grosse Verschiedenheit in der Bewehrung der Zunge, im Gegensatz zu den übrigen Schnecken, wo in den einzelnen Familien die Zunge sehr übereinstimmend gebil- det ist. Man kann die Deckelkiemer passend in folgende drei Familien theilen:: 1) Pleurobranchea, Pleurobrancheen. Die Kiemen sitzen unter dem einfachen Mantelrand. 2) Aplysiacea, Aplysiaceen. Die Kiemen sitzen auf dem Rücken, und werden von einem besondern Schild bedeckt, der bis- weilen ein Schalenrudiment erzeugt; die Fühler sind deutlich. 3) Bullacea, Bullaceen. Die Kiemen sitzen auf dem Rücken, und werden vom Mantel selbst bedeckt; die Fühler fehlen häufig 223 ganz; gar keine Schale, eine innere Schale, oder eine äussere Schale, und letztere oft so gross, dass sich das Thier vollständig darin zu- rückziehen kann. Fossile Schnecken aus dieser Ordnung scheinen nur in der Tertiärformation vorzukommen;, man gibt zwar .deren aus der Secun- därformation an (einige Arten Actaeon), allein es ist zweifelhaft, ob sie hierher gehören. Erste Familie. Pleurobranchea, Pleurobrancheen. Die Kiemen sitzen unter dem einfachen Mantelrand. l. Umbrella Lamarck. umbrella Schirm, umbraculum desgl. Umbrella Lamk, 1812 Extrait du Cours. — Umbraculum Schum. 1817 Essai etc. ur. 2. -— Gastroplax Blainv. 1820 Diet. Sc. nat. vol. 16. p. 176. — Acardo Megerle 1811 Entwurf ete,. p.63, der diese Schale für die Hälfte einer Muschel gehalten (nicht Acardo Brug.). Das Thier hat einen eiförmigen, überaus dicken Fuss, der vorn eine tiefe senkrechte Furche hat; der Mantel ist klein, sehr dünn- wandig, von einer fast ganz ebenen, im Centrum mit einem kleinen schiefen Spitzchen versehenen eiförmigen oder beinahe kreisförmigen Schale bedeckt, die Kiemen liegen auf der rechten Seite, nach hin- ten und fast bis zur linken Seite verlängert, und bestehen aus zahl- reichen, fiederspaltigen Blättchen,; über der Furche des Fusses befin- den sich zwei ziemlich lange, aussen gespaltene Fühler, welche innen die kleinen Augen tragen; im obern Theil der senkrechten Furche des Fusses liegt die Geschlechtsöllnung, von mehreren Lippen umge- ben, und unten in der Furche die Mundöffnung, ebenfalls von meh- reren Lippen umgeben. Man kennt zwei Arten, U. mediterranea aus dem Mittelländi- schen, und U. indica aus dem Indischen Meere. Die Schale der ersteren kommt in den jüngsten Tertiärschich- en Siciliens fossil vor. 2. Tylodina Rarınesaue. zulog Buckel ? Tylodina Rafın. 1813 Journ. de Phys. 89. p. 152. Das Thier kann sich ganz unter eine kegelförmige, flachere oder erhabenere Schale zurückziehen, deren Spitze (immer?) ein paar Embryonalwindungen zeigt. Der Kopf (das Kinn) ist verlängert, aus- gerandet, beiderseits in eine platte Spitze oder Fühler vorgezogen ; zwei grosse, röhrenförmige, aussen gespaltene Fühler sitzen auf dem Nacken, innen am Grunde derselben stehen deutliche Augen; die Kie- men sitzen auf der rechten Seite in Gestalt eines eiförmigen, doppelt gefiederten Blattes; dahinter liegt der After, etwas röhrenförmig her- vortretend; der Fuss ist kräftig, dick, mit eiförmiger Sohle; die Oefl- nung der Geschlechtstheile ist nicht beobachtet. Es sind vier Arten beschrieben, drei aus dem Mittelmeer, eine 224 von der Norwegischen Küste, 7. punetulata Rar., T. Rafinesquii Pu., T. eitrina de Joannis, T. Dubenii Loves, die alle nur ein Mal beob- achtet sind. 3. Pleurobranchus Cuvier, n)vo« Seile, Bo@yyıa Kieme. Pleurobranchus Cuv. 1804. Ann. Mus. V. p. 269. — Lamellaria Mont. 1825 Linn. Trans. Xl. p. 184. ex parte (Lamella Blättchen). Der Körper ist eilörmig, etwas flach, überall ebensowohl vom Mantel wie vom Fuss etwas überragt; im Mantel befindet sich ein mehr oder weniger entwickeltes Schalenrudiment; die Kiemen sitzen auf der rechten Seite in der Furche zwischen Mantel und Fuss, und sind farrnkrautartig zertheilt; es sind zwei ohrförmige Fühler vorhan- den; die Oeflnung der Geschlechtstheile liegt vor, der After hinter den Kiemen. Sie- haben keinen Oberkiefer, die Zungenhaut bildet zwei Ebe- nen, und ist mit kurzen, feinen, im Quincunx gestellten (?) Zähnchen bewaffnet; es sind vier Magen vorhanden; der zweite davon ist flei- schig, bisweilen mit knochigen Stücken besetzt, der dritte ist innen mit hervortretenden Längslamellen versehn; der Darm ist kurz. Es gibt ziemlich viele, zum Theil sehr grosse und lebhaft ge- färbte Arten; die meisten in den heissen Meeren. Das Genus Berthella Blainville (1825 Manuel Mal, p. 469) unterschei- det sich nur dadurch, dass der Mantel vorn nicht ausgeschnitten ist (Typus ist Bulla plumula Moxtr.), und Oscanius Gray (1850 M.E. Grays fig. of Moll. anim. IV. p. 99.) dadurch, dass der Mantel stärker ausgebreitet, und unregelmässig gestaltet ist, Typus ist Lamellaria membranacea Mont) 4. Pleurobranchaea Meexeı. Pleurobranchus. Pleurobranchaea Meckel 1813 apud Leue de Pl. dissert, — Pleurobran- chidium Blainv. 1825 Man. Malae. p. 471. — Cyanogaster Rudolphii (zUe- vos blau, yeorno Banch). Der Mantel steht mit seinem Rande nur sehr wenig vor, und läuft vorn in vier Fühler aus, welche nur kurz sind; die hintern sind ebenfalls ohrförmig; er enthält keine Spur einer Schale; die Kieme tritt wenig hervor, und ist nicht so tief getheilt, wie bei Pleu- robranchus, und der After liegt nicht dahinter, sondern darüber. Eine Art, Pl. Meckelii Leu, lebt im Mittelmeer; eine zweite, Pl. maculata (. et G. ist exotisch, 5. Posterobranchaeca d’Onsıcnv. posterus hinten, branchia Kieme, Posterobranchaea d’Orb. 1837. Voy. Am. merid. t. 17 fig. 6—8. Der Mantel ist breit, eiförmig, wie bei Pleurobranchaea ohne Schalenrudiment, vorn durch einen seichten Einschnitt vom Kopf ge- trennt; die Fühler fehlen ganz; After, Kiemen und Geschlechtsöffnung liegen auf der linken Seite, weit nach hinten; der Fuss ist hinten durch 225 durch einen queren Einschnitt abgetheilt, und endigt in Lappen, die zum Schutz der Kiemen dienen, Es ist eine Art, Pl, maculata d’Ors, bekannt, die an den Kü- sten von Chile lebt. Zweite Familie. Aplysiacea, Aplysiaceen. Die Kiemen sitzen auf dem Rücken und werden von einem be- sondern Schild bedeckt, der bisweilen ein Schalenrudiment erzeugt; die Fühler sind deutlich. 1. Aplysia Linse. «@n)voie Ungewaschenheit. Aplysia Linne 1767 Syst. nat. ed. XII. p. 1072. fehlerhaft Zaplysia ge- schrieben. — Lepus marinus der Alten. Der Kopf von einem längeren oder kürzeren llals getragen, zeigt vier Fühler, zwei platte dreieckige Lippen- und zwei ohrförmige Nackenfühler ; vor den letzteren liegen die Augen; die Kiemen befinden sich auf der rechten Seite des Rückens in Gestalt sehr zusammengesetzter Blätter, bedeckt von einem kleinen, dünnhäutigen Mantel, welcher eine dünne, schwach gewölbte, ganz hornige, mit einer sehr dünnen Kalk- schicht überzogene, oder ganz kalkige Schale enthält; zwei flügelar- tige Fortsätze des Körpers, mehr oder weniger gross, können von den Seiten über die Kiemen herübergeschlagen werden; der After ölfnet sich hinter den Kiemen, die vulva davor, und eine Furche führt von dieser bis unter den rechten Fühler, unter welchem die Ruthe heraustritt. Die Zunge hat in der Mittellinie eine Reihe breiter Zähne mit drei- spitziger gezähnelter Schneide, und jederseits 13 Reihen kleinerer beiderseits gezähnelter Häkchen ; der Magen ist vierfach; der erste Magen ist sehr gross und häulig, der zweite muskulös, innen mit knorpeligen, pyramidalischen Körpern bewaffnet, der dritte ist mit Haken besetzt, und der vierte hat die Gestalt eines Blinddarmes. Der Darmkanal ist voluminös. Eine besondere Drüse ergiesst durch eine Oeflnung in der Nähe der vulva eine wasserhelle Flüssigkeit, die in einigen Arten sehr scharf sein soll; aus den Rändern des Mantels dringt eine dunkelviolette Flüssigkeit in reichlicher Menge, wenn das Thier sich in Gefahr glaubt. Man kennt ziemlich viele Arten, meist aus wärmeren Meeren, doch findet sich noch eine, A. punctata, in Norwegen, Sie leben von Tangen. Ihre Eier legen sie in langen zusammengeknäuelten Fä- den, wie dünne Bindfaden ab. — Die Jungen besitzen, wenn sie aus dem Ei kommen, nach van Beneden eine Schale, in welche sie sich zurückziehen, und die sie mit einem Deckel verschliessen können. Dolabella Lamarck (1801 Systeme etc. p. 62.; dolabella kleiner Hobel) un- terscheidet sich von Aplysia durch die solide, feste Kalkschale, auch liegen die Kiemen ganz nach hinten, die Mantelllügel sind kleiner. Sie gehören sämmtlich der heissen Zone an. Gray unterscheidet noch Do- labrifera (1847 Zool. Proceed. p. 162. dolabrum Hobel, fero tragen), indem er Dolabell« eine dreieckige, Dolabrifera eine trapezlörmige Schale zuschreibt. Philippi, Conchpyliologie. 15 . 226 Thallopus Swains. 1840 Treatise p. 359. (9«)205 Zweig, zovs Fuss) beruht auf einer blossen, von L. Guilding hinterlassenen Zeichnung; die Lappen des Mantels sind kürzer als bei den ächten Aplysien, und die untern Füh- ler fehlen. Eine Art Th. ornatus von Westindien. Aclesia Rang (1828 hist. nat. des Apl.) unterscheidet sich von Aplysia durch den gänzlichen Mangel der Schale; auch sind die Mantellappen weit klei- ner, und der Körper mit sonderbaren, fühlerähnlichen Anhängseln be- setzt; die Figur zeigt vier Nackeufühler , die vor den Augen stehenden verästelt; der Typus ist A. Pleei Ranc. Gray bringt diese Arten zu Bursatella. Aclesia Gray (1850 M. E. Gray fig. Moll. anim. p. 98) ist dagegen auf die kleinen langgeschwänzten Aplysien gegründet, bei denen die Mantelspalte noch enger ist, als deren Typus Aplysia longieauda Ranc. Bursatella Blainv. 1825 Man. de Mal. p. 473. (bursa Beutel) nach einem in Weingeist aufbewahrten Exemplar errichtet, und also charakterisirt: der Körper beinahe kugelig, die Mantelöflnung klein, keine Flügel, vier ge- spaltene, mit fadenförmigen Anhängseln besetzte Fühlern ; ausser den bei- den Lippenanhängseln keine Spur von Schale. (Gray vereinigt hiermit die Aclesien Rangs, wie es scheint mit Recht, doch sind die hinteren Fühler bei Aclesia Raxc einfach. 2, Icärus Fonses. Icarus, Vater der Erigone. Icarus Forbes 1844 Report etc. Aegeen Sea. 134. Von Aplysia nur dadurch verschieden, dass zwei Fühler vor- handen sind, der Leib hinten in einen langen Schwanz ausläuft, und die Schale einer Bullaea ähnlich (also wohl etwas spiralförmig ge- wunden) ist. ine 19 Linien lange Art aus dem Aegeischen Meer, I. Gra- vesiüt F. Die Beschreibung ist zu unvollständig, um das Genus mit Si- cherheit zu erkennen, es fällt möglicherweise mit Lophocereus Kronn zusammen, 3. Notärchus Cuvier. vorog der Rücken, «ozös der Hintere. Notarchus Cuv. 1817 Regne animal. — Busiris Risso 1826 hist, nat. ete. IV. p. 34. (Busiris fabelhafter König in Aegypten.) Unterscheidet sich von Aplysia, indem die Flügel dergestalt mit einander vereinigt sind, dass nur eine Längsspalte übrig bleibt, durch welche das Wasser zu den Kiemen tritt, dass kein Mantellap- pen und keine Schale zur Bedeckung der Kiemen da ist, und dass die Fusssohle ganz schmal ist. Es sind etwa 4 Arten bekannt, von denen eine N. punelatus Pu, im Mittelmeer lebt. Das Genus Busiris ist dadurch entstanden, dass auf der Abbildung bei den Fühlern der Umriss der einen Seite fehlt, so dass Risso die Nackenfüh- ler für Kiemen angesehn, und als solche beschrieben hat. 4. Lophocereus Krom. Loos Helmbusch, x20205 Schwanz. Lophocercus Krohn 1847 Ann. des Sc. nat. p. 59. Der Kopf ist abgestutzt und trägt an den Ecken zwei ohrför- 227 mige Fühler; Lippenanhängsel fehlen; der Mantel ist auf der Mitte des Rückens gespalten, und lässt eine Bulla-arlige, eingerollte Schale theilweise erblicken; der Schwanz ist sehr verlängert, zusammenge- drückt. — Die beiden Oeffnungen für die Geschlechtstheile befinden sich dieht bei einander, in einem gemeinschaftlichen WHöcker nahe beim rechten Fühler. Die Kiemen sind regelmässig kammförmig. Eine Art L. Sieboldii Kronn. 5. Löbiger Kroun. lobus Lappen, gero ich führe. Lobiger Krohn 1847. Ann. des Sc. nat. p. 59. Unterscheidet sich von Lophocereus dadurch, dass der Körper jederseits vier Fortsätze hat, welche Schmetterlingsflügeln ähnlich sehn, und dass die Schale nur eine Spur von Einrollung zeigt. Eine Art L. Philippi Kroun. Die beiden eben erwähnten Geschlechter machen offenbar den Uebergang zu den Bullaceen. In den jüngsten Schichten der Tertiärbildung finden sich bei Palermo ein paar fossile Schalen, welche offenbar einem Thier dieser Familie angehört haben, aber wie es scheint, in keines der jetzt le- benden Geschlechter passen. Es sind Aplysia? grandis und A. de- perdita Pmiriprı (Molluse. Sieil. I. 99.). Dritte Familie. Bullacea, Bullaceen. Die Kiemen sitzen auf dem Rücken, und werden vom Mantel selbst bedeckt; die Fühler fehlen häufig ganz; gar keine Schale, eine innere Schale, oder eine äussere Schale, und letztere oft so gross, dass sich das Thier vollkommen darin zurückziehen kann. Lamarck hat drei Genera in dieser Familie, Acera, Bullaea und Bulla und Deshayes will, man solle Bullaea mit Bulla vereini- gen; Gray dagegen macht aus den Bullaceen vier Familien, und zählt darin 18 Genera auf! Man kann wohl schwerlich das Genus Bulla so beibehalten, da die Arten, welche Lamarck dahin rechnete in der äusseren Gestalt, in der Bildung der Schale und des Gebisses zu be- deutende Verschiedenheilten zeigen, allein Gray scheint doch in seinen Abtheilungen zu weit gegangen zu sein. Darin kommen alle früher zu Bulla Laux. gerechneten Geschlechter überein, dass ihr Magen mit drei kalkigen oder hornigen Körpern bewaflnet ist, dass der Al- ter und die Mündung der Geschlechtstheile beide auf der rechten Seite, aber entfernt von einander liegen, dass die Kieme ziem- lich übereinstimmend gebildet ist, und die Schale niemals eine Spin- del zeigt. 1. Aplüstrum Scaunacuen. aplustrum Flagge. Aplustrum Schum. 1817. Essai etc. {nr. 48 und Hydatina Schum., ibid. nr, 14. (üderıvos von Wasser), — Bullina Feruss. 1822 tablean p. XXX. 15 * 228 (Bullina, Diminntiv von Bulla), der dem Thier aber irrthümlich zwei Füh- ler beilegt. Der Kopf hat vier grosse, ohrförmige Fühler, hinter dem hin- teren Paar zwei Augen, und sendet nach hinten zwei breitlanzeltför- mige Lappen, die sich über die Schale zurückschlagen; der Fuss ist weit breiter und länger als die Schale, vorn abgestutzt und jederseits in eine sichelförmige Spitze auslaufend. Die Schale ist eiförmig- kugelig, dünn, mit wenigen rasch zunehmenden Windungen, die im ebenen Wirbel sichtbar sind; die Mündung ist weit, unten ganz, oder in einen kurzen Kanal (bei B. aplustre) verlängert. Es gehören hierher Bulla aplustre, B. physis, B. velum. Bei B. physis fehlt auf der Zunge die Mittelreihe der Zähne; jederseits sind 13 Reihen kräftiger, auf der inneren Seite vierzähni- ger Haken. 2. Cylichna Loves. zuliyvn kleiner Becher. Cylichna Loven 1846 Ind. Moll. Scand. p. 10. — Bullina Risso 1826 hist. nat. Eur, merid, IV, p. Sl, (Bullina, Diminutiv von Bulla). Das Thier ist kurz und breit, der Kopf, flach gedrückt, bei- nahe quadratisch, vorn abgestutzt, hinten jederseits in einen breiten, lachen, rückwärts gerichteten Fühler verlängert, die Augen stehen un- ter der Basis dieser Fühler; die Fusssohle ist kurz, oval-quadratisch ; der Mantel verschliesst mit verdicktem Rande hinten die Mündung des Gehäuses. Die Schale ist klein, eylindrisch oder spindelförmig; die Spindel schwielig oder gefaltet. Die Zunge hat in der Mitte eine Reihe beinahe quadratischer Zähne mit dreieckiger, gezähnelter Schneide; jederseits liegt eine Reihe kräftiger Haken an, und mehr nach aussen 5 Reihen kleinerer Haken. Hierher B. cylindracea Pexn., B. truncata Ap., B. umbilicata Moxt., B. acuminata Brs. Auf letzterer Art beruht das Genus Rhizo- rus Mostr. 1810 Conch. syst. II. p. 338. Ziemlich viele Arten kommen im Tertiärgebirge fossil vor, und mehrere davon sind identisch mit den lebenden. 3. Amphisphyra Lovun. @upl beiderseits, opvo« Hammer. Amphisphyra Loven 1846 Ind. Moll. Scand. p. 10. — Utriculus Brown 1827. Ill. Conch. Great. Brit. (Utriculus kleiner Schlauch). Das Thier ist diek, breit, kann sich aber doch ganz in sein Gehäuse zurückziehen; der Kopf ist breit, kurz, quer; zwei conische, entfernte, seitwärts stehende Fühler; die Augen stehen hinten, sind klein, in die Haut eingesenkt; geschwollene Lippen bilden eine auf- seblasene Schnauze, die in der Mitte eine kleine Mundöffnung zeigt; die Fusssohle ist kürzer als das Gehäuse, beinahe quadratisch, vorn erweitert, abgestutzt, hinten durch eine Spalte in zwei Lappen ge- theilt; der Rand des Mantels ist ziemlich verdickt, und umgibt die Mündung des Gehäuses. — Die Schale ist älınlich wie bei Bulla 229 im engeren Sinne, dünn, eiförmig, an der Spitze abgestutzt; die Spira niedergedrückt, in der Mitte sieht man den warzenartig hervortreten- den, aufgeblasenen, durchsichtigen Anfang der Windungen. Die Zunge hat in der Mitte eine Reihe beinahe quadratischer Zähne, und jederseits eine Reihe kräftiger Haken. Hierhin Utriculus pellueidus Brown und A. globosa Loves, 4. Bullimula Beck. Diminutiv des Diminutivs Bullina von Bulla. Bullinula Beck. 1840 bei Swainson Treatise p. 360. Der Kopf ist kreisförmig, jederseits in einen stumpfen horizon- tal abstehenden Fühler verlängert; zwei länglich ovale Lappen gehen von demselben aus, und sind rückwärts über das Gehäuse zurück- geschlagen ; der Fuss ist sehr gross, weit breiter und länger als das Gehäuse, Die Schale ist eiförmig, quer gestreift, mit convexem Gewinde, die Mündung ist gross. Hierher Bulla undata Bruc. und B. scabra Cuens. (non Müll.), Von Bulla durch den grossen Fuss, und die deutlich vom Kopf abgesetzten Lappen verschieden. 5. Bulla List: (sensw strietissimo). Bulla Blase. Bulla L. 1757 Syst. nat. ed. X. p. 645. Das Thier hat einen beinahe quadratischen Kopf, welcher vorn zwei wenig vorspringende Spitzen als Andeutung von Fühlern hat, oben zwei Augen trägt, und hinten in zwei Zipfel vorgezogen ist, die über die Schale zurückgeschlagen sind; der Fuss ist länglich, so lang wie das Gehäuse; der Mantel mässig, — Die Schale ist so- lide, länglich oder eiförmig, der Wirbel abgestutzt, genabelt. ; Im Magen sind 3 längliche in der Mitte verengte Knöchelchen mit gan- zer Schneide. Hierher B. ampulla, B. striata und Verwandte. Die beiden genannten Arten finden sich in den jüngsten Ter- tiärbildungen fossil. 6. Atys D. Moxtrorr, Atys, Günstling der Cybele, Atys Montf. 1810 Conch. syst. II. p. 343. — Naucum Schum. 1817 Es- sai elc. nr. 126. a Nus ln — Haminea Gray 1850 M. E. Gray Fig. of Moll. anim. IV. p. 96. Das Thier hat auf dem Kopfschild kaum noch eine schwache Andeutung der Fühler und eine schwache Andeutung der hinteren Lappen, die Augen oben wie bei Bulla; der Fuss ist sehr gross, seitlich in zweiLappen ausgedehnt, welche über die Schale zurückgeschlagen werden, und dieselbe ganz bedecken. — Das Gehäuse ist sehr dünn, eiförmig, aufgeblasen , mit abgestutzter ge- nabelter Spitze. Der Magen hat drei hornige, dreieckige und dreikanlige Zähne, mil ge- wölbter, gezähnelter Schneide. 230 Hierher B. hydatis Lamk. und Verwandte. Ein paar Arten kommen fossil in der Tertiärformation vor. 7. Glauconella Grav. glaucus blaugrün. Glauconella Gray (1850 M. E. Gray Fig. Moll. anim. IV, p. 95. — The- caphorus Nutall. in coll, an etiam in libro aliquo in lucem prodito ? (9jzn Büchse, pooös Lragend). Das Thier hat ein quadratisches Kopfschild, welches oben zwei Augen trägt, keine Fühler, keine nach hinten gerichteten Fortsätze; der Fuss ist ziemlich gross; der Mantel ist jederseits in zwei grosse Flügel ausgedehnt, die über die Schale zurückgeschlagen werden kön- nen, Das Gehäuse ist sehr abweichend, eiförmig, kaum eingerollt, innen an der Spira mit einer kurzen eingerollten Lamelle versehen. llierher Bulla viridis Q. et G., B. glauca ete. (Jetzt Xanthonella). 8. Gryptophthalmus Enkexpere. zountog verborgen, OyIaluos Auge. Cryptophthalmus Ehrbg. 1828 Symb. phys. dee. 1. Das Kopfschild ist klein, hinten tief ausgerandet, ohne alle An- deutung von Fühlern, und trägt die Augen seilwärls; der Fuss ist sehr gross, beiderseits (wie bei Atys) lNügelarlig erweitert; diese Flügel sind über die Schale zurückgeschlagen; die Schale ist ei- förmig, in der halben Höhe der linken Seite «nur wenig eingerollt, Hierher Cr. smaragdinus Eunse. 9. Xanthonella Gray. Eavos gelh. Xanthonella Gray 1850 M. E. Gray Fig. Moll. anim. p. 95. Das Thier hat einen kleinen, beinahe quadratischen, hinten ausgerandeten Kopf, der die Augen oben trägt, die Fusssohle ist länglich, weit grösser als das Gehäuse; der Mantel ist jederseits in einen flügelartigen Lappen vorgezogen, und werden diese über den Rücken zurückgeschlagen. Das Gehäuse ist klein, einer Dolabella ähnlicher als einer Bulla, länglich eilörmig, aussen convex, innen con- cav, hinten in einen Schnabel verlängert, auf der rechten Seite mit einer einwärts gebogenen Lamelle versehn, welche die Stelle der Spira vertritt. Ilierher Bulla lutea Quoy und Gaim. Scheint mir füglich mit @laueconella vereinigt werden zu können. 10. Aliceula Eunexpens. Alicula, ein Kinderkleid. Alicula Ehrbg. 1828 Symb. phys. dee. I Das Thier ist eylindrisch; das Kopfschild rautenförmig, trägt die Augen seitlich; der Fuss ist dreilappig, die zwei Seitenlappen sind von beiden Seiten über den vorderen Theil des Gehäuses, der hintere Lappen über den hintern Theil des Gehäuses zurückgeschla- 231 gen. Das Gehäuse weicht nicht wesentlich von Bulla im engern Sinne ab. Hierher A. eylindriea Eunse., aus dem Rothen Meer. ll. Acera 0. Fr. Muerrer. @x8005 ohne Horn. Acera 0. Fr. Müller. 1777 Zool. Dan. Il. p. 40. — Vitrella Swains. 1840 Treatise p. 360. (vitreus gläsern). Aus Müllers Beschreibung und Ab- bildung des Thieres kann ich mir kein deutliches Bild von demselben machen. Das Gehäuse ist eiförmig, sehr dünn, biegsam oben abge- stutzt, alle Windungen zeigend; dieselben sind oben rinnenförmig, und in der Rinne mit einem tiefen, der Naht parallelen Einschnitt versehn. Hierher Bulla akera Müll. Zool. Dan, und B. ceylanica Be. Das Thier legt seine Eier in einer vielfach verschlungenen Schnur ab. Die Zunge hat in der Mitte eine Reihe kleiner, etwa viereckiger Zähne, und jederseits etwa 21 Reihen langer, spitzer Haken. 12. Scaphänder Moxrrorr. oz«yn Kahn, «vo Mann’? Scaphander Montf. 1810 Conch. syst. II. p, 335. — Assula Schum. 1817 Essai etc. nr. 123. (Assula Breitchen). Das Thier kann sich nicht vollständig in das Gehäuse zurück- ziehn, hat einen grossen, sehr dicken, Nleischigen, hinten ausgerande- ten, vorn abgerundeten Kopfschild, ohne Augen, und ohne alle Spur von Fühlern; der Mantel tritt kaum aus der Mündung der Schale heraus, der Fuss ist sehr dick und fleischig, eilörmig; die Schale ist solide, locker eingerollt, nach der Spitze verschmälert; der Wirbel abgestutzt oder genabelt. Die Zunge hat nur zwei Reihen klauenförmiger, am Grunde mit einem lJappenartigen Anhängsel versehener Haken; der Magen hat drei grosse kalkige Zähne; zwei sind gleich gross, platt rundlich, der dritte ist viel kleiner, zusammengedrückt. Diesen Magen hat Gioöni als ein eigenes Molluskengeschlecht beschrieben, und Gioenia benannt. Man kennt drei Arten aus den Europäischen Meeren, von de- nen Bulla lignaria L. sehr bekannt ist. Dieselbe kommt auch in Tertiärgebirge fossil vor. 13. Philine Ascanıas. Philine Ascan, 1772 Acta Holm. — Lobaria 0. Fr. Müll. 1772. Zool. Dan. II. p. CI. non Blainv. — Bullaea Lamk. 1801. Conch. syst. p. 63. Der Körper des Thieres ist länglich eiförmig, schwach con- vex, oben und unten durch eine Querfurche in zwei Theile getheilt; der vordere Theil des Fusses hat seine Seitentheile nach oben um- geschlagen; keine Spur von Fühlern oder Augen; der Mund eine ein- fache Oeffnung am vordern Körperende, Eine dünne, auf der einen 232 Seite schwach eingerollte Schale liegt im hintern Theil des Körpers verborgen, und beschützt die Kiemen. Die Zunge scheint bei den verschiedenen Arten nicht überein- stimmend gebildet zu sein: bei Ph. aperta trägt sie nur zwei Rei- hen einfacher Haken, bei Ph, scabra tritt jederseits nach aussen noch eine Reihe kleiner Haken hinzu; der Magen ist mit drei sehr dicken, rhomboidalen Knochenstücken bewaffnet. Es gibt ziemlich viele Arten, die zum Theil klein sind. Abweichend durch zwei lange fadenförmige Anhängsel am Ende des Leibes, und einen vorn abgestutzten Kopftheil ist Bulla hirundo Quoy und Gaimard, woraus Gray das Genus Hirundella gemacht hat (1850 M. E. Gray fig. Moll. anim. IV. p. 95.). In der Tertiärformation finden sich mehrere fossile Arten, die grösstentheils mit lebenden identisch sind. 14. Doridium Meeker. Diminutiv von Doris. Doridium Meckel 1808 Beitr. z. vergl. Anat. vol. I. — Bullidium Meckel 1513 in Leue dissert. de Pleurobr. (Bullidium fehlerhaft gebildetes Diminntiv von Bulla). — Acera Cuvier (18172) Ann. du Mus. XVI., non Müll. (@ze- 005 ohne Horn.) — Lobaria Blainv. 1525. Manuel. Mal. p. 478. (lobus, Lappen). — Eidothea Risso 1926 hist. nat. Eur, mer. IV. p. 46. (Eidothea, eine Okeanide). Das Thier sieht äusserlich ganz wie Philine aus, jedoch sind die Seiten des Fusses stärker und fügelartig verlängert, und es ist keine Spur von Schale vorhanden. Es leben ein paar Arten im Mittelmeer. 15. Gaströpteron Meeker. yaoryo yeoroos Bauch, areocr Flügel. Gastropteron Meckel 1813 in Kosse dissert, de Plerop. — Opiptera Ra- fin. 1814 Giorn. eneyel. Sieil. nr. 12. (onıoser hinten, daher Opisthoptera zu schreiben). — Sarcopterus Ralin. 1814. Preeis de Semiol, (o«o£ Fleisch). — Parthenopia Oken 1815. Lehrb. p. S30. (Parthenope alter Name von Neapel). Der Fuss ist jederseits in einen sehr grossen abgerundeten Flügel verlängert, welcher mit dem der andern Seite zusammenstösst, und über den Rücken geschlagen werden kann; der Kopfschild ist auch auf den Seiten zurückgeschlagen, und bildet so eine Röhre; die Körpermasse ist eiförmig; die Kiemen liegen frei auf der rechten Seite, dahinter ist ein fadenförmiger Anhängsel; der Magen ist unbewallnet. Es ist keine Spur von Schale vorhanden. Man kennt eine Art, @. Meckeli, aus dem Mittelmeer. 16. Atlas Lesveun. Atlas, der Träger des Himmels. Atlas Lesueur 1817 Journ. de Phys. vol. 85. Der Körper des Thieres in zwei Theile getheilt, die durch eine Art Stiel mit einander verbunden sind; der hintere Theil ist ei- förmig; der vordere kreisförmig erweitert, und an den Rändern ge- 233 wimpert aber mit einem sehr kleinen deutlichen Fuss unten, und ei- nem Paar sehr kleiner ohrförmiger Fühler oben versehn; der Alter ist in der Mitte der rechten Seite der hinteren Masse; die Athemor- gane sind unbekannt, ebenso die Geschlechtstheile. Die einzige Art ist A. Peronit. Blainville vermuthet, dies Geschlecht sei mit Gastropteron verwandt. 17. Oxyno& Rartyesoue. e£Euvow ich schärfe ? Oxyno& Rafın. 1514 Giorn. encyel. Siecil. nr. 12. Ein sehr problematisches Schneckengeschlecht mit ‚grosser vorn auf dem Rücken sitzender, Bulla-artiger Schale mit einfachem Gewinde, Fuss schmal, Kiemen am Rande, quergestreift; der Mantel in zwei seitliche Flügel ausge- dehnt, zwei nicht zurückziehbare Fühler. Eine Art aus dem Mittelmeer. Einige glauben, dies Geschlecht falle mit Coriocella zusammen; das Beste_ wäre unstreitig, ein so ungenügend beschriebenes Geschlecht ganz zu Ignoriren. 18. Actaeon D. Moxrtronr. Actaeon, der bekannte Enkel des Cadmus. Actaeon D. Montf. 1810 Conch. syst. II. p. 315. non Montagu. — Soli- dula Fischer (solidus fest). — Tornatella Lamk. 1812 Extrait du cours. (tornatus gedrechselt). — Dactylus Schum. 1817 Essai nr. 86. (dezrv- 205 Dattel, Finger). — Speo Risso 1826 hist. nat. Eur, merid. IV. p. 235., nicht Montagu (Znerw eine Nereide). Das Thier hat fast ganz genau dieselbe Gestalt wie Bulla im engern Sinne. Der Fuss ist ziemlich gross, hinten abgerundet, vorn abgestutzt, jederseits in ein lläkchen vorgezogen; der Kopfschild ist nicht nur nach hinten in zwei spitze Lappen verlängert, welche einen Theil der Schale bedecken, sondern durch eine Längsfurche ganz gelheilt, vorn ist er abgestutzt, jederseits in einen Winkel vor- gezogen; keine Fühler. — Die Schale ist eingerollt, länglich ei- förmig, fast eylindrisch, meist quergestreift; die Mündung verlängert ganz mit schneidender Aussenlippe, die Spindel trägt am Grunde ein oder zwei Falten. Ein hornartiger Deckel, zu klein um die Oefl- nung zu verschliessen. Die systematische Stellung dieses Geschlechtes ist lange proble- malisch gewesen, Ferussae hat sie schon geahnt s. tableau p. 108. Ich habe im Archiv für Naturgeschichte durch Abbildung des von Scacchi beobachteten Thieres die nahe Verwandtschaft mit Bulla nach- gewiesen, und Loven hat dieselbe durch Beschreibung der Zunge be- stätigt. Dieselbe hat in der Mittellinie keine Zähne und jederseits eilf Reihen langer, gleich am Grunde plötzlich gebogener Haken. Die Anatomie des Thieres ist leider noch unbekannt. Es sind nur wenige Arten bekannt, von denen eine, YVoluta tornatilis L., in den Europäischen Meeren vorkommt. Es gibt ziemlich viele fossile Arten, namentlich im Tertiärge- birge, von denen einige mit den lebenden identisch sind; von den 234 Arten, welche in der Seeundärformation, bei Gosau ete. angetrollen werden, ist es zweifelhaft, ob sie wirklich zu diesem Geschlecht gehören. 19. Itieria Marninon. Zu Ehren des Herrn Itier. Itiera Mather. 1842 Bullet. Geol. p. 493. Das Gehäuse ist bauchig, beinahe eiförmig oder (ausgewach- sen) beinahe eylindrisch; die Spira in der Jugend eingeschlossen, im Alter hervortretend; die Windungen sind zahlreich, die letzte sehr gross; die Spitze schr stumpf; die Mündung ist longitudinal, schmal, vorn (oder unten) verbreitert, ausgerandet, oder in einen undeutli- chen Kanal verlängert; die Aussenlippe ist innen gefaltet, die Spindel gefaltet, hohl. Die einzige Art ist I. Cabaneti (Tornatella Cabaneti d’Orr.); und findet sich im Korallenoolith des Aine Departements, 20. Actaeonella d’Onnıcnv. Diminutiv von Actaeon. Actaeonella d’Orb. 1842 Palcont. frang. Terr, eret. II. p. 106. Das Gehäuse ist verkürzt, bauchig oder blasenförmig, glatt; die Spira eingeschlossen oder frei, stets schr kurz; die Mündung ist schmal longitudinal, vorn erweitert, hinten stark verengt, wo sie in jedem Alter einen leichten Kanal bildet; die Aussenlippe ist einfach, schneidend; der Spindelrand sehr stark schwielig verdickt; die Spin- del mit drei grossen, wenig schiefen Falten, die sich in das Innere fortsetzen. Von Bulla durch die Falten der Spindel, von Actaeon durch den Mangel der Querstreifen, und den Kanal im hintern Theil der Mündung verschieden. Alle Arten gehören der chloritischen Kreide an, 21. Volvaria Lanarck. volva Wulst. Volvaria Lamarck Ann, du Musce. V. p. 29. Das Gehäuse ist eylindrisch, in die Quere punktirt gestreift; die Mündung linealisch, unten kaum ausgeschnitten; die Aussenlippe dünn, grade, schneidend ; die Spindel am Grunde mit vier Falten versehn. Man kennt zwei hierhergehörige Arten, welche in der Tertiär- bildung von Paris und London vorkommen. Lamarck hat später in der hist. nat. des anim, s. vert. VII. schr mit Unrecht mehrere Maryinella -Arten mit Volvaria vereinigl, Die dünne, schneidende Aussenlippe, und die Skulptur unterscheidet Volvaria wesentlich von Maryinella und letztere weist diesem Geschlecht seine Stelle in der Nähe von Actaeon an, wie d’Orbigny sehr richtig bemerkt hat, 22. Gylindrites Lyertr. zulıvdoos Walze. Cylindrites (Lihwyd) Lycett 1848 Ann. vat, hist, b. Il. p. 248. 235 Das Gehäuse ist eylindrisch, das Gewinde klein, spitz, nicht immer über die Umgänge vorragend, welche mehrzählig, flach, und durch eine Furche getrennt zu sein pflegen; die Mündung ist lang, schmal, fast linear, ohne Ausschnitt am Grunde; die Spindel hat an der etwas nach aussen gekrümmten Basis zwei Falten, Lycett rechnet hierher sechs Arten aus dem untern Oolith, von denen 3 von Sowerby als Actaeon, eine von d’Archiac als Conus aufgeführt waren. Sechste Ordnune. Pulmonata, Lungenathmer. Schnecken, welche die Luft durch eine Lungen- höhle unmittelbar einathmen. Cuvier, welcher diese Ordnung aufgestellt hat, rechnete dahin nur solche Gastropoden, welche ausschliesslich Luft athmen, und wel- che Zwitter sind, die sich selbst befruchten; ich rechne dagegen auch noch diejenigen Schnecken hiezu, welche neben der Lungenhöhle noch Kiemen besitzen, so wie diejenigen, welche zwar auch die Luft un- mittelbar einathmen, aber getrennten Geschlechtes sind, und theile sie in folgende acht Familien. 1) Oneidiacea, Oneidiaceen. Der Körper ist nackt, in seiner sanzen Länge mit dem Fuss verwachsen; neben der Lungenhöhle besitzen sie Kiemen; es sind Zwilter. 2) Limacea, Limaceen. Der Körper ist nackt, oder be- sitzt doch nur eine rudimentäre, innere, oder nur einen sehr kleinen Theil des Körpers bedeckende Schale, und ist in seiner ganzen Länge mit dem Fuss verwachsen; meist vier Fühler, von denen zwei auf der Spitze Augen tragen; es sind Zwitter und leben ohne Ausnahme auf dem Lande. 3) Helicea, Meliceen. Der Körper ist mehr oder weniger spiralförmig, vom Fuss getrennt, und in eine spiralförmige, ungedeckelte Schale eingeschlossen; vier Fühler, von denen zwei auf der Spitze die Augen tragen; es sind Zwitter, und leben auf dem Lande. 4) Auriculacea, Auriculaceen. Der Körper kann sich ganz in eine spiralförmige Schale zurückziehn, deren Mündung schmal und an der Spindel mit starken Falten besetzt ist; zwei kegelförmige Fühler, die Augen innen am Grunde derselben; kein Deckel. Zwitter, die auf dem Lande an feuchten Orten leben. 5) Limnaeacea, Limnäaceen. Der Körper kann sich ganz in eine spiralförmige Schale zurückziehen, welche stets eine schnei- dende Aussenlippe besitzt, und deren Mündung durch das Hereintre- ten der vorletzten Windung modifieirt wird; zwei Fühler von ver- schiedener Gestalt; die Augen innen am Grunde derselben; kein Deckel, Zwitter, die im süssen Wasser leben. 6) Amphibolacea, Amphibolaceen, Der Körper kann sich ganz in eine spirallörmige Schale mit ganzer, runder Mündung zurückziehen; der Kopf ist breit, flach, ausgerandet, ohne Fühler, und 236 trägt die Augen auf der Oberseite; ein Deckel. Zwitter, die im Brack- wasser leben. 7) Cyelostomacea, Gyelostomaceen. Der Körper kann sich ganz in eine spiralförmige Schale mit ganzer, runder Mündung zurückziehen; zwei Fühler; die Augen am Grunde derselben, auf der äusseren oder inneren Seite; ein Deckel. Die Thiere sind getrenn- ten Geschlechts und leben auf dem Lande, 5) Ampullariacea, Ampullariaceen. Der Körper kann sich ganz in eine spiralförmige Schale mit ganzer, oben winkliger Mündung zurückziehen; der Kopf verlängert, jederseits in einen füh- lerarligen Anhängsel vorgezogen; zwei lange Fühler; die Augen auf einem kurzen Stiel an der äusseren Basis derselben; in der Athem- höhle befinden sich ausserdem auch Kiemen; ein Deckel. Die Thiere sind getrennten Geschlechtes und leben im süssen Wasser. Die Ordnung der lungenathmenden Schnecken geht einerseits durch die Oneidiaceen in die Nacktkiemer über, und schliesst sich andrerseits auf doppelte Weise an die Kamm- kiemer eng an, indem ein Mal die Ampullariaceen neben der Lungenhöhle Kiemen erhalten haben, andrerseits die Cyelostoma- ceen und Ampullariaceen wie die Kammkiemer getrennten Ge- schlechtes sind. Die Zahnbildung der Zunge stimmt bei den Lungen- alımern am meisten mit der der Bullaceen überein, welche eben- falls Zwitter sind (2) — Wegen des getrennten Geschlechtes und der Zahnbildung stehen die Cyelostomaceen und Ampullariaceen vielleicht besser bei den Kammkiemern. Erste Familie. Oncidiacea, Oncidiaceen. Der Körper ist nackt, in seiner ganzen Länge mit dem Fuss verwachsen; neben der Lungenhöhle besitzen sie Kiemen. l. Oneidium Bucnanan. 6yzos Ecke, Geschwulst, daher Oneidium und nicht Onchidium zu schreiben. Onchidium Buchan. 1500 Linn. Trans, vol. V. p. 132, Der Körper ist länglich, ganz vom fleischigen Mantel mit war- ziger Oberfläche bedeckt; sehr schmal, und kann sehr weit ausge- dehnt werden; es sind vier contraktile Fühler vorhanden, von denen die oberen und hinteren die Augen an der Spitze tragen, die vordern kürzer, breit und flach sind ; der Fuss ist etwas kürzer und schmäler als der Körper, der Kopf klein, der Mund an der Unterseite dessel- ben, längsgespalten; die Geschlechter sind getrennt, ihre Oellnung mit dem After in einer Kloake unmittelbar am hintern Ende des Fus- ses; der Penis ist von beträchtlicher Länge. Buchannan begründete dieses Geschlecht auf die einzige Art 0. Typhae, welche in Bengalen an den Blättern der Typha elephan- tina lebt, 237 2. Perönia Bramviste. Zu Ehren des bekannten Reisenden und Naturforschers Peron. Peronia Blainv. 1325 Man. de Malac. p. 489. — Onchis Feruss. 1821 tableau elem. p. XXX. — Onchidium Ehrenb. 1828 Symb. phys. dee, I. Ehrenberg charakterisirt dies Geschlecht also: der Körper ist länglich, ganz vom fleischigen Mantel bedeckt; dieser trägt hinten hbaumförmige zerstreute Kiemen, welche in Gestalt von Warzen zu- sammengezogen werden können, und am hintern Rande den Eingang zu einer Lungenhöhle; es stehen zwei kurze, eylindrische Fühler, die auf der Spitze die Augen tragen auf der Stirn unter dem Mantel; der After ist am Ende des Fusses unter dem Mantel; nahe dabei liegt auf der rechten Seite die Vulva, von wo eine Furche nach vorn verläuft bis zur Oeflnung für die Ruthe, welche unter dem rechten Fühler liegt; sie haben keine Kiefer aber eine Zunge mit Hornspitzen, einen muskulösen Kropl[ und zwei häutige Magen. Man kennt etwa ein halbes Dutzend Arten, welche fast sämmt- lich in der heissen Zone am Meeresufer leben, wo sie oft von. der Ebbe trocken gelegt werden. 3. Onchidella Gray. Art Diminutiv von Onchidia. Onchidella Gray 1850. M. E. Gray fig. of Moll. anim, p. 117. Von Peronia dadurch verschieden, dass die Kiemen auf der hinteren Hälfte des Körpers fehlen. 4. Buchannania Lesson. Fr. Hamilton Buchannan , Verfasser des Werkes: die Fische im Ganges. Buchannania Lesson 1829, Voy. de la Cognille. Der Mantel ist gross, schildförmig, und überragt Kopf und Fuss ; der After sitzt mitten auf dem Rücken; die blättrigen Kiemen an den Seiten des Fusses; vier Fühler. Augen? Geschlechtsöffnung ? Eine 3'/, Zoll lange Art, B. conchidioides, an der Küste von Chile gefunden. Dieses Geschlecht vereinigt, vorausgesetzt dass die Angaben richtig sind, den Mantel von Oncidium, den After von Doris, und die Kiemen von Phyllidia. 9. Oris Rısso. Oris Risso 1826 hist. nat. etc. vol. IV. p. 57. Ein fleischiger, glatter Mantel ragt über den Fuss hervor, und selbst über den Kopf, wenn dieser zurückgezogen wird, und hat eine runde Athemölfnung (wo? und was heisst das?); der Kopf hat vier ziemlich gleiche Fühler, und die kleinen Augen sitzen am Grunde des innern Paares derselben; der Mund hat zwei hornige Kiefer; der Vormagen ist muskulös; der eigentliche Magen ist dünn und häutig. Die einzige Art lebt im Meer bei Nizza in mittleren Tiefen. Man darf wohl an der Richtigkeit der Beschreibung zweifeln, 238 Zweite Familie. Limacea, Limaceen. Der Körper ist nackt, oder besitzt doch nur eine rudimentäre, innere, oder nur einen sehr kleinen Theil des Körpers bedeckende Schale, und ist in seiner ganzen Länge mit dem Fuss verwachsen ; der Mantel ist entweder eben so lang, oder sehr viel kürzer, 1. Vaginulus Ferussac. vagina Scheide. Vaginulus Fer. 1821 hist. nat. ete. t. VII. — Veronicella Blainv. 1817 Journ. Phys. p. 440. Der Körper ist Limax-ähnlich, aber der Mantel über den gan- zen Körper ausgedehnt, ohne Spur einer Schale; vier Fühler, die oberen mit Augen an der Spitze, die unteren kurz, am Ende ge- spalten; die Lungenhöhle in der Mitte des Körpers, öffnet sich durch einen langen Kanal am Ende desselben, der vom After nur dureh eine Haut getrennt ist; die weibliche Gesehlechtsölfnung legt in der Mitte der rechten Seite; die Oellnung für die Ruthe unter dem rechten- Fühler. Man kennt sechs bis acht Arten aus der heissen Zone der al- ten und neuen Welt. Das Geschlecht Veronicella Braısv., welches nach Gray einerlei mit Fa- ginulus sein soll, sollte ein Rudiment von Schale besitzen, ist aber von seinem Urheber später wieder aufgegeben und für identisch mit Oneidium Buen, er- klärt worden. — Gray eilirt auch ohne Weiteres Eumelus Rarın. (1820 Ann, of nat. p. 10.; Evumkos, Sohn des Admetus) als Synonym von Vaginulus (s. Zool. Procced. 1347 p. 178); allein nach Blainv. Man. Malac. p. 464 hat Eumelus gar keinen deutlichen Mantel (bouclier)! Die vier Fühler stehen fast in einer Linie an der Stirn, sind eylindrisch, und beinahe gleich gross. Zwei Arten sollen in den Vereinigten Staaten vorkommen. — Cuvier vereinigt auch mit Yaginulus das Geschlecht Meghimatium van NHasselt (1824 Bullet. univ. p. 82. — u£yas, ueyaios gross, iuerıov Mantel, daher Me- galimation zu schreiben), welches sich nach den von Ferussae milgetheilten Figuren nur durch die ungetheilten kleineren Fühler unterscheidet, und hierin mit Imeilaria übereinsiimmt. Gray entfernt dagegen Meyhimatium weit von Vayinulus, und stellt es zwischen Philomycus und Janella, 2. Incilaria Bexson. Incile, ein kleiner Graben. Incilaria Benson 1842 Ann. and Magaz. Zool. IX. p. 486. Der Körper ist verlängert, überall vom Mantel gerandet; vier Fühler, die oberen tragen die Augen, die unteren sind ganz; die ge- meinschaftliche Oeflnung für die Athemhöhle, den After und die Vul- va (2) auf der rechten Seite, nicht weit von der vorderen Extremi- tät des Mantels. Eine 1'/, Zoll lange Art aus China. 3. Limax Lisst. Limax, Name des Thieres bei den Alten. Limax Lin. 1757. Syst. nat, ed. X. p. 644. — Phosphorax Wehb et Berth. 1833. Aun, Sc. nat. XVII. p. 307. (y@s Licht, gog«s ??) Der Körper ist verlängert, und trägt in seinem vorderen Theil 239 ein Schild, den verkürzten Mantel, welcher die Lungenhöhle bedeckt, deren Eingang am rechten Rande dieses Schildes ist; der After mün- det im Rande dieser Oeflnung. Die vier Fühler stülpen sich wie Handschuhlfinger aus und ein, und können nebst dem Kopf unter den Rand des Schildes zurückgezogen werden; die Augen stehen am Ende der grösseren Fühler; die Oellnung der Geschlechtstheile liegt unter dem oberen rechten Fühler. Der innere Bau zeigt viel Uebereinstimmung mit dem von He- lix. Der Darm macht eine Windung mehr; es fehlt die Tasche für den Liebespfeil, so wie dieser selbst, und die fingerarlig gespaltenen Bläschen an den Geschlechtstheilen; die beiden Geschlechtsorganen gemeinschaftliche Scheide ist weit ansehnlicher als bei Helix, und bildet eine dickwandige, rundliche Tasche. Ferussac bildet zwei Geschlechter daraus: 1) Arion (Limacia Hartmann 1821 Neue Alpina p. 208); der Eingang zur Athemhöhle liegt mehr nach vorn; am Ende des Schwanzes befindet sich eine Schleimdrüse; im Mantel unzusammenhängende Kalkkörner; 2) Limax im engeren Sinne; der Eingang zur Athemhöhle liegt mehr nach hin- ten, sie besitzen keine Schleimdrüse am Ende des Afters, aber ein kleines Schalenrudiment im Mantel. Rafinesque unterscheidet noch Deroceras (1820 Ann. of nat.; d&on Hals, z&o@g Horn), es ist mir aber unbekannt, worauf er dieses Subgenus gründet. Man hat ziemlich viele Arten in Europa, die im gemeinen Le- ben unter dem Namen Wegschnecken, oder nackte Schnecken bekannt sind, und oft durch ihre Gefrässigkeit den Gärten und Fel- dern schr nachtheilig werden, namentlich L. agrestis L., die Arten andrer Welttheile sind mehrentheils erst unvollständig bekannt. 4. Philomycus Rarıszsoue. yılEa lieben, uvzns Pilz. Philomycus Rafin. 1820 Ann. of nat. p. 10. — Tebennophorus Binney 1842. Deser. of Limac. nach Gray Zool. Proceed. 1847 p. 170. (znPery« Toga, poo0s Lragend.) Die einzigen Kennzeichen, welche Rafinesque zur Unterschei- dung von Limax angibt, sind: keine Lippententakeln; die grossen Fühler terminal und keulenförmig, die kurzen lateral und länglich ; kein Mantel. Nach Gray fehlt die Schleimdrüse am Schwanzende. Es werden vier Arten aus den Vereinigten Staaten angeführt. 5. Geomälacus Auznan. y» die Erde, u@lezog weich, Geomalacus Allm. 1842 Athenaeum p. 851. Die von Allman gegebene Beschreibung ist mir nicht zugäng- lich, die von M. E. Gray Fig. of Moll. anim. t. 280 f. 1. gegebene Zeichnung lässt keine Verschiedenheit von Limax erkennen. 6. Janella Gray. Janella Gray 1850 M. E, Gray fig. of Moll. anim, vol, IV, p. 112, 240 Dieses auf den bei Quoy und Gaim. abgebildeten Limax biten- taculatus gegründete Geschlecht, unterscheidet sich von Limax da- durch, dass nur die zwei augentragenden Fühler vorhanden sind, dass — wie bei Philomyeus — kein Schild vorhanden ist, die Lungen- öffnung fast in der Mittellinie des Rückens im vorderen Drittheil liegt, und dass eine Furche vom Kopf bis zum Schwanzende über den Rücken verläuft. Die einzige, oben erwähnte Art ist auf Neu-Seeland gefunden. 7. Parmacella Cuvıer. parma ein kleines Schild. Parmacella Cuvier 1804. Ann. du Musce vol. V. 442. Das Thier hat die allgemeine Gestalt von Limax, allein das Mantelschild ist grösser, fast in der Mitte des Körpers gelegen, vorn ganz frei, nur hinten angewachsen, die Athemhöhle liegt daher viel weiter nach hinten ; die Schale, welche im Mantel verborgen steckt, ist stärker entwickelt als bei Zimax, Nach, in die Quere schwach gewölht. Im s. g. Purpursack fanden van Beneden und Robb einen hor- nigen Griffel, mehrere Male aufgerollt wie ein Ammonshorn, braun und geringelt wie ein Wurm, hohl, das dickere Ende mit Schleim verschlossen, das andre olfen; bisweilen zwei in einem Sack. Dieses Gebilde unterscheidet sich vom Liebespfeil der Helix durch seine Lage in einem andern Sack, seine Hohlheit, Einrollung und ehemi- sche Beschaffenheit. Es sind sechs oder sieben Arten aus den wärmeren Gegenden angegeben. Aus Parmacella ambigua Fer. haben Webb und Berth. das Ge- nus Cryptella (Diminuliv von eryplta Grolte) gemacht (1533 Ann. Se. nat. XXVII.), doch kann ich keinen zu einer generischen Tren- nung genügenden Unterschied auffinden. Höchst merkwürdig ist die Beobachtung, dass die Jungen Anfangs einen Deckel am Fuss haben, sich ganz in die Schale zurückziehen und diese verschliessen können. Ebenso kann ich das Genus Peltella van Bexeven und Rons 1836 (Guerin Mag. de Zool. t. 75.; Diminutiv von pelta, kleines Schild) nicht für gerechtfertigt halten, welches auf Parmacella palliolum Fix. gegründet ist, und sich lediglich dadurch unterscheidet, dass der Man- tel, anstatt diek und fleischig zu sein, nur so eben das Schalenrudi- ment bedeckt und vorn nicht weit über dasselbe hinausragt. S. Testacella Cuvvien. testaceus mit einer Schale versehen. Testacella Cuvier 1800 Anat. comp. vol. I. tabl. Die Gestalt des Körpers ist ziemlich wie bei Limax, der Ein- gang zur Lungenhöhle und der After befinden sich aber am hinteren Ende des Körpers, bedeckt von einem sehr kleinen Mantel, der eine ovale Schale mit einer kleinen Spira enthält, fast wie bei Uryptella 241 Cryptella und Parmacella; die Fühler, die Oeffnung der Geschlechts- theıle u. s. w. sind wie bei Limax. Nach Ferussac entwickelt sich der kleine, gewöhnlich unter der Schale versteckte, gelappte Mantel, wenn das Thier ins Trockne kommt, ausserordentlich, und ist im Stande den ganzen Körper einzuhüllen. Man kennt nur wenige Arten, von denen die eine, T. halio. toidea in Südfrankreich gemein ist, und Regenwürmer frisst. 9. Pleetröphorus Ferussac. 71))2100v Hahnensporn, «pog0S tragend. Plectrophorus Fer. hist. ete. p. 84 (nach Gray wäre dies Genus schon 1801 von Bose aufgestellt, aber wo ?) Das Thier ist äusserlich einem Limax sehr ähnlich, trägt aber am hintern Körperende eine kegelförmige, hohle, kalkige Schale, Das Mantelschild liegt in der vordern Hälfte des Körpers, und der Ein- gang in die Lungenhöhle befindet sich wie gewöhnlich auf der rech- ten Seite in der Mitte dieses Schildes. Es gehören hierher drei wenig bekannte Arten, von denen eine auf Teneriffa vorkommen soll. Bemerkung. Scutelligera Spix 1825 Isis p. 588. (scutellum Schildehen, gero ich trage), und Parmula v. Heyden 1823. p. 1247. (parmula, kleines Schild- chen), welche von ihren Urhebern zu den Limaceen gerechnet waren, sind nichts als die Larve von Microdon mutabilis, einer Art Fliege, Dritte Familie. Helicea, Heliceen. Der Körper ist mehr oder weniger spiralförmig, vom Fuss ge- Irennt, und in eine spiralförmige, ungedeckelte Schale eingeschlossen ; vier Fühler, von denen die äusseren auf der Spitze die Augen tra- gen; die Thiere sind Zwitter und leben auf dem Lande, Diese Familie, welche Lamarck Colimaces nannte, begreift die Mehrzahl unserer ein Gehäuse tragenden Landschnecken ; Lamarck be- griff indessen unter seinen Colimaces auch die gedeckelten, nur zwei Fühler und die Augen aussen am Grunde tragenden Geschlechter Cy- clostoma und Helicina, so wie das zwar ungedeckelte, aber: eben- falls nur zwei Fühler und die Augen aussen am Grunde derselben tragende Geschlecht Auricula, welche nothwendig in andre Familien gebracht werden müssen, Die Heliceen schliessen sich eng an die Limaceen an, so dass manche Conchyliologen beide Familien nicht ein Mal trennen. Wie bei den Limaceen so finden wir bei den He- liceen Arten mit und ohne Schleimdrüse am Ende des Fusses; auf diesen Umstand legen einige Conchyliologen ein grosses, andre gar kein Gewicht. Den kleinsten Arten Pupa (Vertigo) fehlen ausnahms- weise die inneren Fühler. Ueber die weitere Eintheilung der Heliceen in Geschlechter herrscht die grösste Verschiedenheit der Ansichten. Ferussace nahm nur fünf Geschlechter an: 1) Helixarion, 2) Helicolimax, 3) Helix, Philippi, Conchyliologie, 16 242 4) Vertigo, 5) Partula; Lamarek hat deren acht: 1) Helix, 2) Caro- colla, 3) Anostoma, 4) Pupa, 5) Clausilia, 6) Bulimus, 7) Achatina, S) Suceinea; Beck hat folgende Genera angenommen: 1) Vitrina, 2) Heliearion, 3) Helieopsis, 4) Nanina, 5) Stenopus, 6) Daudebar- dia, 7) Helix, 8) Artemon, 9) Bulimus, 10) Achatina, 11) Pupa, 12) Clausilia, 13) Suceinea; Andere haben überaus zahlreiche Ge- schlechter aufgestellt, die hinten im Register nachzusehen sind. Wir folgen hier dem Monographen der Heliceen L, Pfeiffer, welcher sich für die Annahme folgender Geschlechter entschieden hat: 1) Daude- bardia, 2) Vitrina, 3) Suceinea, 4) Helix, 5) Anostoma, 6) Tomige- rus, 7) Streptaxis, 8) Odontostoma, 9) Bulimus, 10) Achatinella, 11) Achatina, 12) Pupa, 13) Cylindrella, 14) Megaspira, 15) Ba- lea, 16) Tornatellina, 17) Clausilia. Unstreitig zeigen die zahlreichen, in diese Familie gehörenden Schnecken sowohl in dem Gehäuse wie in der Bildung des Thieres Verschiedenheiten, die eine weitere Trennung rechtfertigen, wie z.B. Stenopus Gun. durch die schmale Fusssohle, Nanina durch den Mantel etc. von Helix sehr abweichen; einige sind lebendig gebärend, andere legen Eier etc., allein wir wissen noch viel zu wenig von den Thieren, um angeben zu können, welche anatomische Verschiedenheit des Thieres mit dieser oder jener Modifikation in der Bildung des Gehäuses zusammentrifft, als dass von einer soliden, wissenschaftli- chen Begründung der Mehrzahl der vorgeschlagenen Geschlechter die Rede sein könnte. Man hat sich fast immer lediglich an das Ge- häuse gehalten, welches aber — überblickt man die Totalität der Arten — so wenig scharl begränzte Gruppen, und so viele und un- merkliche Uebergänge von einer Form in die andere zeigt, dass es kein Wunder ist, wenn selten zwei Conchyliologen in ihren Ansich- ten über die Ausdehnung und Begränzung der Genera zusammen- trelfen. 1. Daudebardia Hanrmann. Zu Ehren von Daudebard de Ferussac. Daudebardia Wartm. 1521 Deutschl. Fauna p. 41. — Helicophanta Fe- russac 1822 tableau p. NAA. (Helix und yeivo ich scheine). Die Schale ist ein vollständiges, rechtsgewundenes, sehr dün- nes Gehäuse, rundlich oder beinahe ohrförmig, welches nur aus we- nigen Windungen besteht; die Mündung ist sehr weit, halbmondför- mig; das Thier ist zu gross, um in die Schale zurückgezogen wer- den zu können, ganz Limax ähnlich. Beck und Pfeilfer haben dies Geschlecht angenommen, welches nur drei in Europa einheimische Arten zählt. 2. Vitrina Draransaun. vitrum Glas. Vitrina Drap. 1801. Tableau etc. p. 33. 98. Das Gehäuse ist undurchbohrt, sehr dünn, Nachgedrückt, ku- 243 selig oder ohrförmig, mit rasch zunehmenden Windungen ; die Spira ist kurz; die Mündung gross und rund; die Aussenlippe einfach, schneidend; der Spindelrand gebogen. — Das Thier ist gestreckt, der runzelige Mantel tritt weit aus dem Gehäuse hervor und bedeckt einen Theil des Rickens; auf der rechten Seite legt sich ein zun- senförmiger Fortsatz desselben von aussen an das Gehäuse, welcher immer in einer wellenförmigen Bewegung ist. Es sind etwa dreissig Arten dieses Geschlechtes bekannt, meist aus der alten Welt, von denen sich ein paar in Deutschland finden. Mehr oder weniger synonym sind Cobresia, Helixarion, Heli- colimax, Hyalina, Limaeina. 3. Suceinea Drarannaun, Bernsteinschneck e, Succinum, Bernstein. Succinea Drap. 1801. Tableau etc. p. 32. 59. — Üochlohydra Fernss. 1819. Prodr. 26. Das Gehäuse ist oval, undurchbohrt, dünnschalig, und be- steht aus wenigen, rasch zunehmenden Windungen; die Mündung ist gross, longitudinal, eiförmig, oben spitz; «die Aussenlippe einfach, schneidend; die Spindel einfach, schneidend. — Das Thier ist dick, fleischig; die untern Fühler sind sehr kurz, die oberen in der unteren Hälfte verdickt. Das Thier unterscheidet sich in anatomischer Beziehung von Helix durch grössere Einfachheit ın der Bildung der Geschlechts- theile, indem die vielspaltigen Bläschen und der kalkige Liebespfeil fehlen, und das vas deferens einen andern Verlauf nimmt. Die Zunge hat in der Mitte eine Reihe dreispitziger Zähne, und jederseits zahl- reiche Reihen ebenfalls dreispitziger Haken. Die Bernsteinschnecken halten sich in der Nähe des Wassers auf, und die einzelnen Arten, deren etwa 60 aus allen Weltgegenden bekannt sein mögen, sind schwierig zu unterscheiden. Man hat das Geschlecht in die Subgenera Amphibulima, Sucei- nea, Simpulopsis und Pelta getheill; ausserdem sind noch Amphi- bina, Helisiga, Lucena, Omalonyx, Tapada mehr oder weniger syn- onym mit Succinea, s. das Register. Ein paar fossile Arten kommen in der Tertiärformalion vor, und sind zum Theil identisch mit noch lebenden Arten. 4. Helix Lisst. €)ı& gewunden. Helix Lin. 1757. Syst. nat, ed. X. p. 768. (enger begränzt). Bei Linne begriff dieses Geschlecht, ausser den gegenwärtig so genannten Arten, eine Menge der verschiedenartigsten Land-, Süsswas- ser- und See-Conchylien, von denen es nach und nach, durch Ab- irennung vieler Geschlechter gereinigt worden ist. Dennoch enthält es so disparate, aber durch Zwischenformen eng mit einander ver- bundene Arten, dass man durchaus keine, auch nur einigermassen auf alle Arten zutreffende Charakterisirung geben kann. Das Gehäuse Een 24 ist undurehbohrt oder mehr oder weniger genabelt, scheibenförmig, kugelförmig, kegelförmig; die Mündung ist mehrentheils breiter als hoch, schief, dureh das Hereintreten der vorletzten Windung modifieirt, am Grunde nicht ausgeschnitten, zahnlos oder gezähnt; die Mundränder sind am häufigsten getrennt; die Aussenlippe einfach, schneidend, oder innen gesäumt, oder nach aussen umgeschlagen, oder verdiekt. — Das Thier kann sieh vollstän- dig in sein Gehäuse zufückziehn, in welchem der Mantel stets einge- schlossen bleibt; die vier Fühler sind stumpf, die oberen weit länger, an der Spitze knopfförmig verdickt, und tragen daselbst die Augen ; sie können alle wie Handschuhfinger eingezogen werden. Hinsichtlich des inneren Baues ist zunächst die nach hinten geschobene, kropfartig erweiterte, diekwandige Mundhöhle eigenthümlich , in deren Grunde die sehr muskulöse Zunge liegt. Diese ist mit sehr zahlreichen Längs- und Querreihen kleiner Zähnchen besetzt, welche auf einer vierseitigen, oben ein- gekerbten Basis stehen und nach Troschel gar nicht von denen der Limaei- nen abweichen. Der Oberkiefer ist einfach halbmondförmig, an der concaven Seite mit 2—9 je nach den Arten verschieden gestalteten leistenartigen Zäh- nen bewaffnet. Die Speiseröhre erweitert sich alsbald in den länglichen, dünn- wandigen, innen mit Drüsen und Längsfalten bekleideten Magen. Hinter dem Pförtner ist ein kurzes Divertikel, in welches die beiden Gallengänge der Le- ber münden. Der Darm bildet zwei Windungen und der Mastdarm liegt am hintern äussern Rande der Athemhöhle. Die Leber ist sehr gross, meist vier- lappig. Auf der obern Seite des Magens befinden sich zwei grosse, plalte, weisse Speicheldrüsen, deren Ausführungsgänge hinten in der Mundhöhle mün- den. Die Geschlechtsdrüsen liegen hinten in dev Leber versteckt, die Hoden in den Eierstock im wahren Sinne eingeschachtelt. Letzterer erscheint baum- förmig verästelt und geht in einem erweiterten, vielfach sich windenden Kanal über, der sich dann zu den weiten und langen Uterus ausbildet. Der Aus- führungsgang der Hoden tritt erst vor dem Uterus aus dem gewundenen Ka- nal heraus und setzt dann bis zum Penis fort. An den männlichen und weib- lichen Genilalien finden sieh ausserdem noch höchst eigenthümliche, drüsen- arlige Organe, so eine Samenblase, zwei büschelförmige Organe, ein peil- schenförmiger Anhang ganz nahe der Geschlechtsöflnung, wo auch der Sack mit dem kalkigen, nadelförmig gestalteten Liebespfeil liegt, der nach Schmidts Beobachtungen specilische Diiferenzen bietet. Die Athemhöhle ist sehr gross, dreiseilig, in der untern Windung des Körpers vorn und oben gelegen und ist mit einem aus baumartigverzweigten Lungenvenen bestehenden Gefässnelz ausgekleidet. Das Herz befindet sich in einem besondern Behälter im obern Theile der Athemhöhle und besteht aus zwei mit ihren Basen vereinten Ke- geln, deren kleinerer dünnwandiger die Vorkammer darstellt. Das Nervensy- stern bietet keine beachtenswerthen Eigenthümlichkeiten. Auch äusserlich zeigen manche Arten Helix aullallende Verschiedenheiten, So weichen manche Ostindische Arten, welche Gray unter dem Namen Nani- na, Benson unter dem Namen Tanychlamys zu einem eigenen Geschlecht erhoben haben, durch den Mantel sehr ab; dieser ist nämlich sehr gross und mit zwei Fortsätzen versehen, von denen der eine am oberen Winkel der Mündung des Gehäuses liegt, der andere den untern Theil der letzten Win- dung der Schale umgibt. Der Fuss ist hinten abgestutzt, mit einem kleinen kegellörmigen Fortsatz über der Abstutzung, an dessen Ursprung eine Schleim- drüse liegt. Eben so abweichend ist das Thier des von Guilding uuter dem Namen Stenopus errichteten Geschlechtes, indem es eine überaus schmale Fusssohle besitzt, die weit schmaler als der Fuss ist; dabei hat es mit Na- nina den Anhängsel des Schwanzes. und die Schleimdrüse gemein, Unstreitig sind diese Kennzeichen zur Begründung eigener Genera hin- reichend, allein betrachten wir die leeren Gehäuse welche in unseren Samm- 245 lungen liegen, so ist es uns leider nicht möglich denselben anzusehen, ob ste zu Nanina, zu Stenopus oder zu Helin gehören. Alle zu Helix gerechnete Arten legen, so viel wir wissen, Eier, die eine dünne kalkige Schale haben. Wenn die Kälte der nördlichen Klimate, oder die Dürre der heisseren Gegenden sie zu einer Art Winterschlaf bringt, so verschliessen sie ihr Gehäuse ent- weder mit einem hinfälligen kalkigen Deckel, der aus einer schaumig- schleimigen Absonderung erhärtet, und nicht mit dem wirklichen Deckel andrer Schnecken verwechselt werden darf, oder mit einem dünnen papierarligen Häutchen, welches letztere sie auch wohl mehr- mals hinter einander anbringen. Die meisten Arten leben im Schatten, und lieben die Feuchtig- keit, daher sie bei Tage und im Sonnenschein in Felsenritzen, unter Steinen, im Moos etc. versteckt sind; einige setzen sich auch der glühendsten Sonnenhitze aus. In der Pfeifferschen Monographie der Heliceen sind 1150 Arten dieses Geschlechtes aufgeführt, die über alle Welttheile zerstreut sind. Bei dieser enormen Artenzahl fühlt man das Bedürfniss einer natürlichen Gruppirung um so lebhafter; allein alle Versuche einer solchen werden von geringem Erfolg sein, wenn sie nicht besser durch die Kenntniss des Baues des Schalenbewohners unterstützt wer- den, daher hat auch keine der vielfach versuchten Gruppirungen ir- gend Anklang gefunden. Beck hat folgende Eintheilung: A) Tenui- labres: 1) Subgenus Helicella, 2) Mesomphix, 3) Zonites, 4) Eu- ryomphala, 5) Sagda, 6) Pitys; B) Intusmarginatae: 7) Turrieula, S) Theba, 9) Leucochroa, 10) Ochthephila, 11) Bradybaena; C) Pla- nilabres: 12) Petasia, 13) Daedalochila, 14) Tridopsis, 15) Poly- syra; D) Reflewilabres: 16) Circinaria, 17) Machrocyelis, 18) Cam- pylaea, 19) Solaropsis, 20) Iberus, 21) Chilotrema, 22) Carocollina, 23) Vortex, 24) Chloritis, 25) Planospira, 26) Obba, 27) Ampelita, 28) Carocolla, 29) Polydontes, 30) Labyrinthus, 31) Pleurodonta, 32) Anostoma; E) Crassilabres: 33) Dentellaria, 34) Otala, 35) Helicostyla, 36) Acavus, 37) Helicogena, 38) Arianta, 39) Galaxias, 40) Pomatia, 41) Polymita, 42) Eurycratera, 43) Stylodon, 44) He- licophanta, 45) Geotrochus. Albers hat folgende Eintheilung: 1) Zonites, 2) Patula, 3) Hyalina, 4) Fruticicola, 5) Conulus, 6) Acanthinula, 7) Xenophila, 8) Crenea, 9) Macularia, 10) Campylaea, 11) Arianta, 12) Camaena, 13) Glaphyra, 14) Ochthephila, 15) Gastrodonta, 16) Eudodonta, 17) Sagda, 15) Atopa, 19) Ophiogyra, 20) Aegista, 21) Chloritis, 22 Erigone, 23) Phasis, 24) Sterna, 25) Drepanostoma, 26) Gonosto- ma, 27) Ulostoma, 28) Patera, 29) Archelix, 30) Phaedra, 31) Cho- ryda, 32) Galaxias, 33) Pomatia, 34) Helicostyla, 35) Callicochlias, 36) Aglaja, 37) Pachya, 38) Erepta, 39) Acavus, 40) Leiocheila, 41) Amphidoxa, 42) Helicophanta, 43) Corasia, 44) Parthena, 45) Chloraea, 46) Axina, 47) Dialeuca, 48) Geotrochus, 49) Mitra, 50) Rotula, 51) Trochomorpha, 52) Discus, 53) Chilotrema, 54) Thea, 246 55) Philina, 56) Carocolla, 57) Labyrinthus, 58) Pleurodonta, 59) Dentellaria, 60) Mycena, 61) Janira, 62) Pachystoma, 63) Eurystoma, 64) Isomeria, 65) Solaropsis, 66) Ampelita, 67) Macroeyclis, 65) Paryphanta. Man kennt eine ziemliche Anzahl fossiler Arten, sämmtlich aus dem Tertiärgebirge; diejenigen, welche in den jüngsten Schichten desselben vorkommen, sind zum Theil identisch mit noch lebenden Arten, >. Anoöstoma Fısenen. er oben, orötce Mund. Anostoma Fisch. v. Waldh. 1807 Mus. Demidof. — Tomogeres D. Montf. 1810. Conch. Syst. p. 359. — Anyystoma Schum. 1817 Essai nr. 77. («y- 20 zuschnüren? orcıa Mund). Das Gehäuse ist ziemlich kugelig; die Spira convex und stumpf; die Mündung durch eine abnorme Drehung des letzten Umgangs nach oben gerichtet, zugerundet, gezähnt; die Aussen- lippe zurückgeschlagen. Das Thier ist unbekannt. Man kennt drei Arten dieses durch die merkwürdige Lage seiner Mündung sehr auf- fallenden Geschlechtes, von denen die eine (und wahrscheinlich auclı die andere) in Brasilien zu Hause ist. Albers trennt die eine Art, A. Boystüi, als besonderes Geschlecht, Hypostoma (1550, Helie. p. 130), weil ihr die umgewendete untere Hälfte des letzten Umganges und die Lamellen der Mündung gänzlich fehlen. Ausserdem ist ihr das bogenförmige Hinaufsteigen des letz- ten Umganges bis zum obern Rande des vorletzten ganz eigenthümlich. 6. Tomigerus Srıx, Ob fehlerhafte Schreibart für Tomogeres ? Tomigerus Spix 1828 Testac. brasil. ı. 15. f. 4. 5. nicht Tomogeres D. Montf. Das Gehäuse ist conoidisch, die letzte Windung dergestalt vorgezogen, dass auf der Grundfläche an der Stelle des Nabelritzes eine horizontale Furche entsteht, welelre die beiden Hälften der letz- ten Windung von einander trennt; die Mündung ist eiförmig, durch zahlreiche Zähne im höchsten Grade verengt; die Aussenlippe ist um- geschlagen. — Das Thier ist leider unbekannt. Es sind drei Arten aus Brasilien beschrieben. Deshaves vereinigt dies Geschlecht mit Bulimus, Beck mit Ano- stoma, Reeve gar mit Searabus. 7. Streptaxis Gray. oroentös gedreht, awis die Achse, Streptaxis Gray 1837 Lond. Magaz. new ser. J. p. 484. — Artemon Beck 1837 Index. p. 48. (aoreuwv Bramsegel). Das Gehäuse ist kugelförmig, oder oval, unregelmässig, in- dem die letzten Windungen einer Axe folgen, welche mit der Axe der oberen Windungen einen Winkel macht; die Mündung ist halb. mondförmig, ungezähnt oder gezähnt, der Mundsaum zum Theil um- 247 geschlagen. Alle Arten sind ungelärbt, oben fein gestreift, unten ganz glatt und sehr stark glänzend. — Das Thier weicht äusser- lieh nicht von Helix ab. Es sind 23 Arten bekannt, die in Sidamerika, Senegambien und Hinterindien angetroffen werden. 8. Proserpina Gray. Proserpina, Tochter der Ceres. Proserpina Gray 1940 Synops. brit. Mus. — Odontostoma d’Orbigny 1342 in Ramon de la Sagra Descer. de Cuba Moll. p. 237. (odovs, ödor- zos Zahn, oröue Maul). Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist deprimirt, he- lixartig, die Basis mit einem glänzenden Callus überzogen; die Mün- dung hat innen Lamellen; das Peristom ist einfach, scharf. Man kennt 5 Arten, die auf Cuba und Jamaica leben. 9. Bulimus Brucviere, Bulimus Brug. 1792 Eneycl. meth. XVI. nr. 51. emendatus a Lamarckio. Das Gehäuse ist eiförmig, länglich oder thurmförmig; die Mündung ganz, länger als hoch, der äussere Theil des Mundsaumes ist weit länger als der innere; die Spindel ist grade, ohne Abstu- tzung und ohne Ausschnitt am Grunde. Von Helix weicht demnach Bulimus durch die höhere, longitudinale Mündung, von Pupa durch die Ungleichheit der beiden Mundränder, von Achatina durch die nicht abgestutzte Spindel ab. Uebrigens ist der Mundsaum bald gra- de und schneidend, bald grade und dick, bald umgeschlagen, die Mündung bald zahnlos, bald gezähnt; die meisten Arten sind unge- nabelt, einige haben aber auch einen sehr auffallenden Nabel. Auch in ihrem anatomischen Bau weichen die Thiere von Helix etwas ab, namentlich fehlen ihnen die Vesiculae multifidae; man hat aber bis jetzt zu wenig Arten anatomisch untersucht, um ein allgemeines Ur- theil fällen zu können. Die meisten Arten legen Eier, die zum Theil auffallend gross sind; das Ei von B. ovalus ist fast so gross wie ein Taubenei, andre gebären lebendige Junge (das Genus Partula Ferussac). Es sind an 600 Arten Bulimus beschrieben, und Südamerika ist die Weltgegend, welche die meisten Arten dieses Geschlechtes hervorbringt. Beck hat in seinem Index folgende Eintheilung: A. Crassila- bres 1) Orthostylus, 2) Helicteres, 3) Bulimus, 4) Gonyostomus, 5) Odontostomus, 6) Pelecocheilus, 7) Olostomus, 8) Pachyotus, 9) Pia- costylus, 10) Partulus; B. Tenuilabres: 11) Pleetostylus, 12) Or- thalieus, 13) Limieolarius, 14) Obeliscus, 15) Cochlicellus, 16) Bu- limulus, 17) Buliminus, 18) Brephulus, 19) Mastus, 20) Macroceramus. Albers hat folgende Untergattungen aufgestellt: 1) Orthostylus, 2) Phengus, 3) Eudoxus, 4) Amphidromus, 5) Hapalus, 6) Chry- sallis, 7) Caryodes, 8) Borus, 9) Orphnus, 10) Placostylus, 11) 248 Conielus, 12) Pachyotus, 13) Anthinus, 14) Aspastus, 15) Gonyosto- mus, 16) Odontostomus, 17) Pelecocheilus, 18) Charis, 19) Otosto- mus, 20) Hamadryas, 21) Drymaeus, 22) Leiostracus, 23) Mesem- brinus, 24) Scutalus, 25) Naesiotus, 26) Peronaeus, 27) Ataxus, 28) Rabdotus, 29) Leptomerus, 30) Notaeis, 31) Eurytus, 32) Ple- ctostylus, 33) Orthalieus, 34) Liparus, 35) Limicolarius, 36) Oxychei- lus, 37) Obeliscus, 33) Opeas, 39) Rumia, 40) Pyrgus, 41) Colo- bus, 42) Cochlieellus, 43) Napaeus, 44) Merdigerus, 45) Cylindrus, 46) Brephulus, 47) Rachus, 48) Petraeus, 49) Mirus, 50) Chondrus. Im Tertiärgebirge kommen mehrere fossile Bulimus-Arten vor, und zwar in den jüngsten Schichten «desselben viele, welche mit noch lebenden Arten identisch sind. 10. Achatinella Swarssox. Diminutiv von Achatina. Achatinella Swains. 1928 Journ. of sc. and arts \XV. — Helicteres Fer. 1519 Prod. p. 56. (&Aızrno elwas gewundenes) non Linne, Das Gehäuse ist verlängert kegelförmig oder Ihurmförmig, mit stumpfer Spitze; die Aussenlippe ist innen verdickt; die Spindel endet mit einem starken, gedrehten Zahn. Das Thier weicht äusser- lich nicht von Helix ab. Alle Arten, deren man gegen 25 kennt, sind lebendig gebärend, und leben auf den Sandwich- und Gesellschafts - Inseln. 11. Achätina Lananer. Achates, «ler Achalstein. Achatina Lamk, 1799 Journ. d’hist. nat, Das Gehäuse ist eiförmig, länglich oder thurmförmig; die Mün- dung länger als breit, bisweilen unten ausgeschnitten ; die Aussenlippe ist immer schneidend, nie zurückgeschlagen oder verdickt; die Spin- del glatt, unten abgestutzt. -— Das Thier zeigt keine erheb- lichen Verschiedenheiten von Helix in seinem äussern Ansehn. Es gehören etwa 150 bis 160 Arten hierher, die zum Theil srosse Verschiedenheiten unter einander zeigen. j Beck hat folgende Unterabtheilungen: 1) Chersina, 2) Acha- tina, 3) Columna, 4) Subulina, 5) Glandina, 6) Acicula, 7) Leptina- ria, S) Cionella, 9) Azeca, 10) Tornatellina. Albers nimmt dagegen folgende Untergattungen an: 1) Arch- achatina, 2) Pseudachatina, 3) Columna, 4) Corona, 5) Chersina, 6) Electra, 7) Melia, $) Subulina, 9) Homorus. Das Subgenus Achatina Beer ist auf Afrika beschränkt, und enthält zugleich die grössten Landschnecken. Von Achatina trennt Adams noch Spiraxis ab (1850 Contrib. to Gonchol. p. 57. orreto@ Windung). Das Gehäuse ist klein, thurm- förmig; die Spindel in der Mitte in eine spiralförmige Lamelle vor- gezogen, welche sich allmählig verliert, nachdem sie zwei bis vier Windungen von der Mündung an aufwärts gestiegen ist; die Mün- dung ist eiförmig, aber durch eine Contraktion der Aussenlippe und 249 das Hervortreten der erwähnten Spindellamelle oft fast von Gestalt einer 8; die Aussenlippe ist einfach. Hierher drei Arten von Jamaica, von denen die eine vielleicht mit Achatina aberrans Prr. zusammenfällt. Man kemnt bis jetzt erst äusserst wenige fossile Arten, die sich im Tertiärgebirge finden. 12. Halia Rısso. Asia die Tochter des Nereus. Halia Risso 1826 hist. nat. IV. p. 52. — Priamus Beck 1838 Lamk. hist. nat. edit. 2. vol. VIII. p. 299, Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist eilörmig, unge- nabelt, bauchig, dünnschalig, mit kurzem Gewinde; die Mündung ist eiförmig -dreieckig, unten mit einen liefen Ausschnitt; die Spin- del ist eingerollt; die Aussenlippe scharf. Es gibt nur eine Art, Buceinum stercus pulicum Cuems., die von Portugal stammen soll. Dieselbe Art findet sich im Tertiärge- birge Italiens fossil, und war von Brocchi Bulla helicoides genannt. Das Gehäuse hat die täuschendste Aehnlichkeit mit Achatina, allen nach Beck ist das Thier mit einem Deckel versehn, und ein Bewohner des Meeres. Fossil kommt dieselbe Art in der Subappeninenformation Ita- liens vor. 13. Pupa Lamancx. Pupa, Puppe, Pupa Lamk. 1801. Systeme des anim. sans vert, Das Gehäuse ist eylindrisch oder eiförmig; die Mündung halh- eiförmig, gezähnt oder ungezähnt, die beiden Ränder beinahe gleich lang, zurückgeschlagen, oben getrennt, indem eine Columellarplatte dazwischen tritt. — Das Thier weicht äusserlich nicht von Helix ab, bei den kleineren Arten verschwinden jedoch die unteren Fühler; es sind dies die Vertigo Müller’s. Die Arten sind mit wenigen Ausnahmen klein, und man kennt ihrer an 150, von denen die Mehrzahl in Südeuropa lebt. Deshayes will, sonderbarer Weise, dieses Geschlecht mit Clau- silia vereinigen, wogegen andre Conchyliologen es in mehrere Ge- schlechter zerfällen.. Beck hat folgende Subgenera: 1) Gibbulina, 2) Pupa, 3) Uroeoptis, 4) Pupilla, 5) Vertigo, 6) Alaea, 7) Torquilla, 8) Ghondrula, 9) Cyelodontina, 10) Pyrgelix, 11) Brachypodella. Albers hat folgende Eintheilung: 1) Gibbulina, 2) Strophia, 3) Torquilla, 4) Pupilla, 5) Vertigo, 6) Scopelophila. Im Tertiärgebirge finden sich, ausser mehren Arten, die mit den lebenden identisch sind, auch ein paar ausgestorbene Arten. 14. Cylindrella Preırrer. Cylindrus Walze. Cylindrella Pfr. 1840 Archiv f. Naturgesch, I. p. 41. — Siphonostoma Swains. 1840 Treatise etc, p. 333. (ofiyo» Röhre, oröıe« Mund). 250 Das Gehäuse ist ziemlich walzenförmig, aus vielen Windun- gen bestehend, meist deeollirt, durehbohrt; die Mündung zahnlos, bei- nahe kreisförmig, der Mundsaum zusammenhängend, abgelöst; bis- weilen ist ein Theil der letzten Windung abgelöst. Das Thier ist äusserlich wie bei Helix beschallen. Die hierher gehörigen Arten, deren man etwa 45 kennt, leben sämmtlich in Westindien und Mexiko, Sie wurden früher theils zu Pupa, theils zu Clausilia gerechnet, ungeachtet sie eine sehr natürliche Gruppe bilden. Beck trennt sie in drei Subgenera: Urocoptis, Bra- chvpodella und Apoma, und rechnet die beiden ersteren zu Pupa, das letzte zu Clausilia. Albers nimmt folgende Abtheilungen an: 1) Lira, 2) Thauma- sia, 3) Mychostoma, 4) Gongylostoma, 5) Casta, 6) Acera, 7) Auo- ma, 8) Diaphera. 15. Megaspira Lea. u£fyas gross, orreioe Gewinde, Megaspira Lea 1337 Trans. Amer. Phil. Soc. VI. — Pyrgelix Beck 1837. Index p. 88. (nVoyos Thurm, &15 Schnecke). Das Gehäuse ist sehr verlängert, aus zahlreichen Windungen zusammengesetzt; die Mündung ist ziemlich eiförmig, mit ungleichen, getrennten Rändern; die Spindel ist mit mehreren Falten besetzt. — Das Thier ist unbekannt. Typus ist Pupa elatior Svıx aus Brasilien. Albers betrachtet dieses Geschlecht nur als Subgenus des fol- genden. 16. Balea Pripeaux. Balea Prideaux bei Gray 1824 Zool. Journ. I. p. 61. Das Gehäuse ist sehr lang gezogen, einer Clausilia ähnlich; der Mundsaum unvollständig, dünn; die Innenlippe hat eine Falte; es ist kein Clausilium vorhanden. — Das Thier weicht äusserlich nicht von Helix ab. Man kennt drei Arten. Typus ist der in Europa nicht sel- tene Turbo perversus Lisst. 17. Tornatellina Beer. Diminutiv von Tornatella. Tornatellina Beck 1837 Index p. 80. — Strobilus Anton 1839 Ver- zeichn. p. 46. (oro0B1205 Fruchtzapfen). — Elasmatina Petit, (£iaose Platte). Das Gehänse ist undurchbohrt, eiförmig oder verlängert; die Mündung longitudinal, mit ungleichen, oben getrennten Rändern ; die Columella ist gedreht, abgestntzt; eine Lamelle auf der Gaumenwand. Das Thier ist unbekannt. Es sind etwa 8 Arten bekannt, kleine Schneckehen von der Südsee, 15. Glausilia Draransaun. clausus geschlossen. Clausilia Drap. 1801 Tableau des Moll. p. 24. 251 Das Gehäuse ist schlank, spindelförmig, linksgewunden (nur ein oder zwei Arten sind rechts gewunden); die Mündung ist un- regelmässig, birnförmig, durch Lamellen verengt, und "oft gezähnt oder gefaltet; der Mundsaum zusammenhängend; es ist ein Qlausi- lium vorhanden. So nennt man ein sonderbares kalkiges Stückchen, welches von einem dünnen, elastischen Stiel getragen auf der Spindel im vorletzten Umgang befestigt ist; es erfüllt die Verrichtungen eines Deckels, gibt dem geringsten Druck des Thieres nach, wenn sich dasselbe herausstrecken will, und nimmt durch die Elastieität seines Stieles seine Lage wieder an, sobald das Thier sich zurückgezogen hat. Dieses ist äusserlich wie bei Felix beschaffen, und, wenigstens bei einigen Arten, lebendig gebärend. Man kennt etwa 180 Arten, von denen bei weitem der grösste Theil ın Dalmatien, der Türkei und den angränzenden Ländern lebt; aus Ostindien und China sind etwa 15 Arten, aus Amerika zwei bekannt. Ferussae vereinigt dieses überaus natürliche Geschlecht mit He- lix, Deshayes will es mit Pupa verschmelzen, Beck vereinigt damit Balea und eine Abtheilung von Cylindrella; umgekehrt macht Gray daraus zwei Subgenera Iphigenia und Marpessa. Auch von diesem Geschlecht kennt man im Tertiärgebirge fos- sile Arten, die theils mit den lebenden identisch, theils ausgestorben sind; unter den letzteren hat Clausilia maxima die Länge von 2 Zollen erreicht, und ist demnach der Riese ihres Geschlechtes gewesen. 19. Lychnus Marninox. Lychnus Matheron 1832 Ann. Sciene. da midi de la France. Dieses Geschlecht soll in der Jugend wie eine Natica, und später wie eine Helix aussehen, wo die letzte Windung der Schale die ersten nur noch schief stehend erblicken lässt; die Mundränder sind zurückgebogen. Zwei Arten kommen in den Süsswasserschichten der Rhone- mündungen vor, gehören aber nach d’Orbigny zu Tomogeres Montr. Vierte Familie. Auriculacea, Auriculaceen. Der Körper kann sich ganz in eine spiralförmige Schale zu- rückziehen, deren Mündung schmal, und an der Spindel mit starken Falten besetzt ist; es sind nur zwei kegelförmige Fühler vorhanden; die Augen sitzen innen am Grunde derselben; kein Deckel. Zwitter, die auf dem Lande an feuchten Orten leben. l. Searabus Moxtrorr. Scarabus Montf. 1810 Conch, syst. II. p. 307. — Pythia Schum. 1817 Essai etc. nr. 76. (Pythia Priesterin in Delphi). — Polydonta Fischer (Mus. Demidof? — zoAus, viel Udovs, öduyros Zahn). Die Schale ist eiförmig, zusammengedrückt, mit zwei stumpfen Kanten, gebildet durch zusammenhängende Varices; die Aussenlippe 252 ıst schneidend, innen verdickt, mit quergestellten Zähnen; die Spindel ist mit Falten und Zähnen besetzt. Das Thier ist beschaffen, wie es die Diagnose der Familie angibt. Man unterscheidet jetzt 10 Arten von Ostindien und von den Inseln des Stillen Meeres, 2. Auricula Lawarck. auricula „ Ochrchen. Auricula Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat. (Eigentlich müsste das Geschlecht Carychium Muerı. heissen). Die Schale ist eiförmig oder verlängert, nicht zusammenge- drückt; die Mündung schmal, unten nicht ausgeschnitten, oben ver- engt; die Spindel ist mit einer oder mehreren Falten besetzt, die Aussenlippe grade und schneidend, oder verdickt und etwas umge- schlagen, oft innen gezähnelt; kein Deckel. Quoy und Gaimard haben die Anatomie von Au. Midae gegeben. Das Maul hat einen hornigen Kiefer, die Zunge ist mit vierseitigen Rauhig- keiten bedeckt; (bei Au. livida finden sich nach Loven in der Mitte eine und jederseits 31 Reihen spitziger, stumpfer, fast ganz gleicher Zähne); es sind zwei verlängerte Speicheldrüsen vorhanden; ein sehr grosser, kugelförmiger, muskulöser Kropf; der eigentliche Magen ist häutig, mit einem kurzen, spiralförmigen Anhängsel; die beiden Oeffnungen für die Geschlechtstheile liegen nahe bei einander in der Gegend des rechten Fühlers. Man kennt ziemlich viele Arten, von denen die meisten in der heissen Zone vorkommen, und fast alle nieht weit vom Meere leben. Man hat vielfach versucht, dies Geschlecht in mehrere zu zer- fällen, die indess lediglich auf Verschiedenheiten der Schale beruhen. Beck zerfällt Auricula in 1) Polydonta (= Scarabus), 2) Aurieula, 3) Garychium, 4) Cassidulus, 5) Melampus, 6) Ophicardelus, 7) Pythia. — Gray hat 1847 Zool. Proceed. dazu noch 1) Marinula, 2) Alexia, 3) Leueonia gefügt. Von diesen Geschlechtern ist Cassidulus am schärfsten begränzt. Auricula im engern Sinne =Marsyas Oken (1815 Lehrb. p. 305. Marsyus ein Satyr) Geovula Swains. 1840 Treatise p. 344. (y) die Erde, ovu- lum ein Eichen) begreift die Arten von Jänglich eiförmiger Gestalt mit ziemlich hohem Gewinde, und innen verdickter aber ungezähnter Aussen- lippe wie Au. Midae, Judae. Cassidula Fer. (1819 Prodrom. p. 105. Diminutiv von cassis Helm) begreift die Arten mit aussen gerandeler, etwas umgeschlagener Aussenlippe, die innen mit einer erhabenen quer gezähnelten Längsleiste versehen ist, wie du. felis, nucleus ete. — Man kennt etwa 7 Arten von Neuhol- land, Hinterindien und den angränzenden Inseln. Carychium OÖ. Fr. Müller 1774 (hist. verm.; z«ouxıov Dorisch für znoVzıov eine Meeresschnecke ?) begreift die kleinen, im Binnenlande lebenden Arten mit einer kurzen Mündung und einer umgeschlagenen Aussenlippe. Alle sind weiss. Man kennt drei oder vier Arten aus Europa und Nordamerika. Melampus D. Montf. (1510 Conch. system, = Conovulus Lamk. 1812 Extrait du cours nach Gray, conus Kegel, ovulum Eichen) begreift die eiförmi- gen, oder verkehrt kegelförmigen Formen mit enger, linealischer Mün- dung, und schneiderder Aussenlippe, die innen meist dieht mit Querfal- 253 ten besetzt ist. Man kennt etwa ein Dutzend Arten aus den wärmeren Ländern der Alten und Neuen Welt. Pythia Gray (wo? Beck Index p. 103. Pythia, die delphische Orakelsprecherin). Die hierhergehörigen Auricula-Arten sind ausgezeichnet durch eine schlanke, länglich eiföürmige Gestalt, ein hohes Gewinde, welches der Mundöffnung beinahe gleich kommt, und etwas umgeschlagene Aussenlippe. Typus ist Au. myosotis. Gray zerspaltet diese Abtheilung in die beiden Genera Alexia und Leuconia. Ophicardelus Beck (1837 Index p. 108. ophicardelus ein Edelstein) ist auf Auricula australis Q. et G. gegründet, aber nicht charakterisirt. Man kennt ein paar fossile Arten, sämmtlich aus dem Tertiär- gebirge. Pedipes Avanson. pes pedis der Fuss, also Fussfuss ? Pedipes Adans. Senegal p. 11. Das Thier hat zwei fadenförmige, divergirende Fühler mitten auf dem Kopf; die eiförmigen Augen sitzen innen am Grunde der- selben; der elliptische Fuss ist unten durch eine tiefe Quer- furche in zwei Theile getheilt. Das Gehäuse ist eiförmig mit sehr kurzer Spira; die Mündung länglich, die Aussenlippe sehr schief, schneidend, innen zum Theil verdickt und gezähnt; die Spin- del ist oben mit einer starken Falte, unten mit ein paar Zähnen am Rande besetzt. Eine Art lebt am Senegal, eine zweite in Westindien, eine dritte Sad) 3 auf den Sandwich-Inseln, eine vierte im Rothen Meer. Fossile Arten sind nicht bekannt. Fünfte Familie. Limnaeacea, Limnäaceen. Der Körper kann sich ganz in eine spirallörmige Schale zu- rückziehen, welche stets eine schneidende Aussenlippe besitzt, und deren Mündung durch das Hereintreten der vorletzten Windung mo- difieirt wird; zwei Fühler von verschiedener Gestalt; die Augen in nen am Grunde derselben; kein Deckel. Zwitter, die im süssen Was- ser leben. 1. Chilinia Grav 1829. Chile, das Vaterland der meisten Arten. Chilina Gray 1829 Spieil. Zool. I. — Dombeya d’Orb. 1837. Voy. Amerie, merid. p. 336. (Dombey, durch seine naturhistorischen Reisen in Südamerika berühmt). — Potamophila Swains. 1840 Treatise p. 338. (mor«uog Fluss, yılka lieben). Das Thier hat zwei ganz kurze, platte, winklige Fühler, auf deren Mitte die Augen sitzen; zwei starke Seitenanhänge am Mund ; die Oeffnung der Kiemenhöhle hat rechts einen sehr lang vorstehenden Ka- nal, der im hintern Winkel der Mündung der Schale liest; die Ge- schlechtstheile sind wie bei den Limnäen. — Die Schale ist eiför- mig oder länglich, ziemlich dünn, die Mündung verkehrt birnförmig ; die Spindel unten stark verdickt, mit ein bis zwei stärkeren oder schwächeren Falten. 254 Man kennt etwa ein Dutzend Arten, welche die süssen Gewäs- ser Südamerikas bewohnen, und fast alle hell und dunkel artieulirte Querbinden haben, die durch dunkle, der Länge nach verlaufende Zick- zacklinien verbunden sind, Fossile Arten hat man noch nicht gefunden, welche diesem Ge- schlecht mit Sicherheit angehörten. 2. Limmaea Lananck. Ziurn Teich, die verschiedenen Schreibarten mit y sind daher fehlerhaft. Limnaea Lamarck 1799 Journ. d’hist. nat.; Anim. s. vert. VIb. 157. Das Thier hat zwei breite, Slachgedrückte, dreieckige Fühler, die innen an ihrer Wurzel die Augen tragen; der Mantel kann nicht über die Schale zurückgeschlagen werden. Die Schale ist rechts- sewunden, dünn, durchscheinend ; die Mündung länger als breit; die Aussenlippe schneidend, bisweilen ausgebreitet; die Spindellippe ist mit einer Spalte versehen. Die Zunge hat in der Mitte eine Reihe sehr kleiner Zähne mit eilör- iniger Schneide, und jederseits 32 Reihen kräftiger, zweizähniger Hakenzähne. Der Magen ist fast ganz wie (der eines körnerfressenden Vogels beschaffen, indem er aus zwei halbkugeligen Muskeln besteht, die einen geringen Raum zwischen sich lassen. Unter dem rechten Fuhler twilt die Ruthe hervor; die Oeffunng für die weiblichen Geschlechtstheile ist ziemlich weit davon ent- fernt, vor dem Eingang in die Lungenhöhle, so dass nicht, wie bei Helir, jedes Thier zugleich, indem es befruchtet auch befruchtet werden kann ; ge- wöhnlich wiederholt daher ein Paar die Begattung, indem das Thier, welches erst als Männchen befruchtete, sich nachher als Weibchen verhält. Auch sol- len bisweilen mehrere Individuen an einander hängen, von denen die mittle- ren zugleich empfangen und befruchten, während die beiden äussersten nur eine Geschlechtsfunktion ausüben. Die Eier sind gallertartig, und werden in länglichen Klumpen an Wasserpllanzen u. dgl. abgelegt. Beck zählt 52 Arten auf, die fast sämmtlich in der gemässigten nördlichen Zone, und besonders zahlreich in Nordamerika sind ; er theilt sie in vier Subgenera: 1) Omphiscola Rarın., 2) Limnophysa Fırz , 3) Limnaea und 4) Gulnaria Lesen. Andere haben noch mehr Ge- nera und Subgenera gemacht; die Unterschiede zwischen denselben sind aber alle höchst unerheblich. Man kennt eine grosse Zahl fossiler Arten, die sämmtlich der Tertiärformaltion angehören. 3. Amplupeplea Nirsos. ereyl herum, zrer)os Mantel, Amphipeplea Nils. 1822 Moll. Suec. p. 59. Von dem sehr nahe verwandten Geschlecht ZLimnaea unterschei- det sich das Thier dadurch, dass der sehr grosse Mantel das ganze Gehäuse umgibt; die Schale ist noch dünner und zarter, beinahe kugelig, mit sehr kurzer Spira und sehr weiter Mündung. Es werden vier oder fünf Arten angegeben; die grösste lebt auf den Philippinen, eine Limnaea glutinosa auch in Deutsehland. Viele Conchyliologen betrachten Amphipeplea als blosses Sub- 255 genus von Limnaea, welches sich zu Limnaea verhält, wie Bulinus im engeren Sinn zu Aplexa, Fossile Arten sind nieht bekannt. 4. Physa Drararnaun. guo« Blasebalg. Bulinus Adans. 1757. Senegal p. 9. (der Name ist wohl, wie alle Adan- son schen, mit dessen machine a faire des mols gemacht), — Physa Dra- parn, 1801. Tableau ete. Das Thier hat zwei lange, borstenförmige Fühler, welche die Augen innen an ihrer Wurzel tragen, und ist linksgewunden; der Mantel ist in keine Athemröhre verlängert. Die Schale ist links- sewunden, sehr zerbrechlich; die Mündung länglich, die Aussenlippe schneidend, die Spindel gedreht, ohne Falte, unten nicht abgestutazt. Beck zählt 14 Arten auf, aus allen Welttheilen. Man kann sie mit Beck passend in zwei Subgenera theilen: 1) Aplexa Fleming (1828 hist. of brit. anim. p. 276. «@rr)exrog ungeflochten ?) Der Mantelrand ist unzertheilt und kann nicht über die Schale zurück- geschlagen werden. Ph. hypnorum. 2) Bulinus im engeren Sinne; der Mantel ist zweitheilig, jeder Theil gelappt und kann über die Schale zurückgeschlagen werden. Ph. fontinalis ete. Isidora Ehrenberg (18283 Symb. phys. dee. I. Isis ägyplische Götlin, d@- 00» Geschenk) unterscheidet sich von Physa allein dadurch, dass der Mantel in eine Athemröhre von der Länge des Körpers vorgezogen ist. Ehrenherg gibt zwei Arten aus Aegypten an. (ray vereinigt dies Ge- schlecht ohne Weiteres mit Aplexa, was unmöglich geschehen kann, wenn Ihrenberg’s Angabe richtig ist. Die Tertiärformation hat ein paar fossile Arten nachzuweisen, von denen Ph, columnaria die bedeutende Grösse von 26 Linien erreicht. 9. Physopsis Krauss. Physa und öipıs Ansehen. Physopsis Krauss. 1848 Südafrikan. Moll. p. 85. Das Gehäuse ist linksgewunden, undurchbohrt, dünnschalig, eiförmig; die Mündung longitudinal; die Aussenlippe schneidend ; die Spindel ist gedreht, gefaltet, an der Basis abgestutzt; ein be- sonderer Golumellarrand fehlt. Es ist nur eine Art aus Südafrika bekannt. Dies Geschlecht verhält sich zu Physa, wie Achatina zu Bu- limus. 6. Planorbis 0. Fr. Muerzer. planus eben, orbis Kreis. Planorbis OÖ. Fr. Müller 1773 hist. verm. — Coretus Adanson 1757 Se- negal. p. 7. Das Thier hat zwei lange borstenförmige Fühler, welehe in- nen an ihrem Grunde die Augen tragen; die Oeffnung der Lungen- höhle, des Afters, der Geschlechtstheile befindet sich auf der linken Seite. — Die Schale ist scheibenförmig; die Mündung mehr oder 256 weniger halbmondförmig; die Aussenlippe grade, schneidend oder et- was umgeschlagen, Aus den Rändern seines Mantels kann das Thier einen reich- lichen rothen Saft, eine Art Purpur, ausscheiden ; Troschel glaubt, er werde vom Schleimorgan Guvier’s, den Nieren des Tlieres, abgeson- dert, und sei daher der Harn. Beck zählt 64 Arten auf, von (denen die meisten in der ge- mässigten Zone der nördlichen Hemisphäre leben, und unterscheidet als Subgenus Segmentina Flem. 1828 hist. brit. anim. p.279., (seymentum Abschnitt), bei welchem das Gehäuse innerlich durch unvollkommene, aus drei Reihen bestehende Scheidewände gleichsam in Kammern abgetheilt ist. Typns dieser letzteren Abtheilung ist Planorbis nitidus. Man kennt ziemlich viele fossile Arten aus der Tertiärformation. 7. Camptoceros Benson. zauntos gebogen, z£o«s Horn. Camptoceros Benson 1843 Calentta Journ. II. p. 465. Das Thier hat zwei stumpfe, fadenförmige Fühler, grosse Au- gen zwischen denselben; eine mässige Schnauze; der Mantel ragt nicht über die Mündung des Gehäuses hinaus; der Fuss ist kurz. — Das Gehäuse ist verlängert, links gewunden, mit wenigen, vorge- zogenen, nicht verbundenen Windungen; die Spira ist vorspringend, beinahe grade; die Mündung länglich, frei, ganz; der Mundsaum zu- sammenhängend scharf. Schliesst sich zunächst an Ancylus an. Die einzige Art, €. terebra, aus Bengalen, hat drei Windungen mit zwei Winkeln. Gray betrachtet Camptoceros ohne Frage als Synonym von Aplexa oder Physa, was aber aus der Beschreibung nicht hervorgeht. 8. Ancylus Grorrrov, eyzUkos krumm. Ancylus Geollr. 1767 Coqu. de Paris. p. 122. Das Thier hat einen grossen Kopf, zwei grosse, eylindrische, eontraktile Fühler; die Augen innen am Grunde derselben; am Maul eine Spur von Lippenanhängseln ; der Fuss ist elliptisch, gross; die Veffnung der Lungenhöhle liegt auf der linken Seite, darunter die Vulva; die Ruthe tritt an der Basis des linken Fühlers heraus. — Die Schale ist dünn, eiförmig, Nachkegelförmig; die Spitze etwas zur Seite gebogen. Beck theilt dieses Geschlecht in zwei Subgenera: 1) Ancylus, mit mit- telständiger Spitze, wie A. fluviatilis, und 2) Acrolowus mit seitensländiger Spitze («200» Spitze, A6$os schief), wie bei A. lacustris. Ueber die systematische Stellung von Ancylus ist man lange zweifelhaft gewesen; Blainville hatte Ancylus mit Haliotis zusammengestellt; Lamarck dieses Geschlecht in seine Familie der Calyptraciens mit Parmophorus, Emarginula, Capulus, Calyptraea, Crepidula vergesellschaftet; man kann aber wohl nicht mehr daran zweifeln, dass A. zu den Limnäaceen gehört; anch die Zunge spricht dafür; in der Mitte hat sie eine Reihe zusammenge- drückter 257 drückter, einspitziger Zähne, und jederseits etwa dreissig gekrümmter , ein- spitziger Haken, Es gibt ziemlich viele Arten in Europa, so wie in Nord- und Südamerika. Auch kommen in den jüngsten Schichten der Tertiärformation ein paar Arten vor, welche mit den lebenden identisch sind. Sechste Familie.e. Amphibolacea, Amphibolaceen. Der Körper kann sich ganz in eine spiralförmige Schale mit ganzer, runder Mündung zurückziehen ; der Kopf ist Nach, ausgeran- det, ohne Fühler, und trägt die Augen auf der Oberseite; ein Deckel. Es sind Zwitter, die im Brackwasser leben. Amphibola Schumacher. aupiBokog schwankend. NEN Schumacher 1817 Essai etc. p. 190. — Ampullacera Quoy et Gaim. 1832 Voy. Astrol. II. p. 196. (« privativum und z£oes Horn !!). Thallicera Swains. 1840 Treatise p. 339. (Y«)Aös Zweig, z£oas Horn y Der Kopf ist breit, lach, ausgerandet, trägt auf seiner oberen Seite zwei entfernte Augen; keine Fühler; der Fuss ist kurz, vier- seitig, vorn mit einer Furche; die Lungenhöhle ist weit, durch eine Oeffnung im rechten Mantelrande mit der Luft communieirend; es sind Zwitter, die Ruthe tritt unter dem rechten Auge heraus; die Mund- theile sind nicht näher beschrieben; es sind zwei linealische Spei- cheldrüsen vorhanden; der Magen ist muskulös, wie bei den Auricu- laceen und Limnäaceen. — Die Schale ist eiförmig oder beinahe kugelförmig, eng genabelt; die Mündung eiförmig, ganz; ein dünner, horniger Deckel mit wenigen, rasch zunehmenden Windungen, oder mit concentrischen Anwachsstreifen um einen randständigen Mittelpunkt. Man kennt zwei oder drei Arten, welche in Neuholland und Neuseeland in Seewassersümpfen leben, und von Lamarck zu Ampul- laria gerechnet waren, namentlich A. nux avellana. De Koninck beschreibt eine fossile Art aus dem Kohlenkalk Belgiens. Siebente Familie. Cyclostomäcea, Cyclosiomaceen. Der Körper kann sich ganz in eine spiralförmige Schale mit ganzer runder Mündung zurückziehen; zwei Fühler; die Augen am Grunde derselben auf der äussern oder innern Seite; ein Deckel. — Die Thiere sind getrennten Geschlechts, und leben auf dem Lande. 1. Gyelöstoma Lananck, zux)os Kreis, oroue Mund. Oyclostoma Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat. enger begränzt. Das Thier hat zwei ziemlich lange, fadenförmige, stumpfe Füh- ler; die Augen stehen auf einem Höcker aussen am Grunde dersel- ben; der Kopf ist in eine Schnauze vorgezogen; zu der Athemhöhle Philippi, Conchyliologie. 17 258 führt eine weite Spalte wie bei den Kammkiemern, — Das Gehäuse hat eine sehr verschiedene Gestalt; es ist immer spiralförmig und rechts gewunden, aber bald niedergedrückt, fast scheibenförmig, bald kegellörmig, bald thurmförwig; die Mündung ist ziemlich kreisrund, ganz, mit zusammenhängendem, oft zurückgeschlagenem Mundsaum ; der Deckel ist sehr verschieden, hornartig oder kalkartig, mit vielen oder mit wenigen Windungen ete. Man kennt gegenwärtig über 200 Arten, die meistens der heis- sen Zone angehören. Mehrere Conchyliologen haben versucht dies Geschlecht in mehrere zu zerfällen. Pfeiffer hat nenerdings, besonders auf den Deckel gegründet, fol- gende Abtheilnngen angenommen: 1) Cyelotus (Guilding) Swainson, 1840 (Treatise p. 336.; zuzAwrös ahgerun- det) — 4Isperostoma part. Troschel 1846 (Zeitschr. f. Malak. p. 44.; among unversehrt, oröue Mund). Der Deckel ist kreisrund, kalkig, eng gewunden, auf der äussern Seite leicht concav , mit fast centralem Nucleus; das Gehäuse ist flach kreiselförmig oder scheibenförmig; der Mundsaum mit ununterbrochenen oder durch Gallus verbundenen Rändern, einfach oder doppelt, gerade oder verbreitert, z. B. ©. giganteum , ©. brasiliense, ©. transluceidum. 2) Pterocyclus Benson (1832 Journ. Asiat. Soc. I. areoo» Flügel, zU2)05 Kreis). — Steganotoma Troschel 1837 (Arch. f. Naturgesch. 1.p. 163.; orey«- vös bedeckt, zoun Einschnitt). Das Gehänse ist niedergedrückt, weit genabelt; der Mundsaum doppelt, der innere schneidend, oben mit einem Einschnitt; der änssere umgeschlagen, über jenem Einschnitt ein gewölb- tes Dach bildend. Hierher einige Ostindische Arten, wie ©. Dbreve, ©. hispidum, C. rupestre. 3) Craspedopoma Pfeiller (1846 Zeitschr. f. Malak. p. 48.; zo«enedor Leiste, awue Deckel). — Bolania Gray, Syn. Brit. Mus. Der Deckel ist fest, sehr eng gewnnden, mit centralem Nneleus, aussen Nach, grösser als die Mün- dung, Innen tief concay mit einer erhabenen, ringförmigen Leiste, welche genan in die Mündung passt, so dass der Deckel das Ansehn eines Do- sendeckels hat; das Gehäuse ist kreiselförmig, ungenabelt, der letzte Um- gang verengert, Hierher nur C. lTueidum und C. Lyonnetianum von Madera. 4) Aulopoma Troschel (1846 Zeitschr. f. Malakoz, p.43.; «los Röhre, rw- uc Deckel). Das Gehänse ist weit genabelt und selbst scheibenförmig, der Mundsanm einfach und getrennt; der Deckel gleicht ganz einem Nla- chen Planorbis, indem er aus zahlreichen, innen hohlen Windungen be- steht. Mehrere Arten aus Ceylon gehören hierher z. B. ©. planorbu- lum, ©. cornu venatorium,. — (Cyclotus Guild. 1840 bei Swains, Treatise p. 336 ist wohl dasselbe, und hat die Priorität). 5) Cyclophorus D. Montfort (1810 Conch. syst. I, p. 291.; zUx2og Kreis, 0005 twagend). Das Gehäuse ist niedergedrückt, genabelt ; der Mund- saum einfach; der Deckel dünn, hornarlig, mit vielen Windungen. Hierher die Ostindischen €. volvulus, involvulus, tuba, tigrinum. 6) Leptopoma Pfeiffer (1846 Zeitschr. f. Malakoz. p. 47.; Aenrös dünn, zwo- wc Deckel). Das Gehänse ist kreiselförmig; der Mundsaum nicht zu- sammmenhängend, umgeschlagen; der Deckel hautarlig dünn, mit vielen, ziemlich engen, in einer Ebene liegenden Windungen. Hierher die Ostindischen ©. immaculatum, nitidum, pileus. 7) Alycaeus Gray, Catal. Cyel. p. 27. Der Deckel kreistund, fast kalkig, un- deutlich vielfach gewunden ; das Gehäuse kegelförmig oder deprimirt, das Gewinde regelmässig, der letzte Umgang aufgeblasen , dann comprimirt, 259 neben der Mündung stark eingeschnürt. Hierher nur ©. gibbum, C. strangulatum und ©. constrictum. 8) Diplommatina (Benson) Gray, Catal. Cyel. p. 54. Deckel fast kalkig, dünn, mit wenigen Windungen, anssen mit verdünntem, lamellenartigen Rande ; das Gehäuse dünn, fast eiförmig; die Mündung beinah kreisrund ; der Mundsaum unterbrochen, erweitert. Hierher nur wenige indische Arten wie ©. minus, C. costulatum. 9) Megalomastoma Swainson 1840 (Treatise p. 336.; ueyas, ueyakos gross, 10) 11) 12) 13) 14) 15) 16) 17) ou Rand, oröue Mund). — Farcimen Troschel 1846 (Zeitschr. f. Malakoz. p. 44.; füurcimen Wurst). Der Deckel ist fast kreisrund, dünn, hornig, eng gewiünden und Nach; das Gehäuse ist verlängert thurmförmig oder walzenförmig; die Mündung fast kreisrund, bisweilen mit einem leichten seitlichen Kanal; der Mundsaum doppeit, erweitert oder verdickt. Hieher gehören ©. eylindraceum, C. croceum, C. bituberculatum, €. pauperculum. Cataulus Pfeiffer 1852 Conspeet. Cyclost, p. 21. Der Deckel ist unbe- kannt; das Gehäuse walzen- oder spindelförmig, an der Basis mit einem fadenförmigen Kiele; die Mündung ganz, mit deutlicher Rinne; der Mund- saum zusammenhängend, an der Stelle des Kieles erweitert, Hieher nur ©. tortuosum, C. Tenplemani und ©. Layardi. Pupinella Gray, Catal. Cyel. p. 33. Der Deckel ist hornig, eng gewunden, das Gehäuse eiföormig, mit dünner Epidermis; die Mündung kreisrund, übergeschlagen, an der Basis linkerseits canalieulirt. Die einzige Art ist C. pupiniformis. Rhegostoma Agassiz 1847 (Nomenel. zool. emend. pro Registoma van Has- sel, 1823 Gray, Syn. Brit. Mus. 91; önyn rima, oröue Mündung). — Moulinsia Grateloup 1840, Ann. soc. Lin. de Bord. Der Deckel ist kreisrund, dünn, honig, eng gewunden; das Gehäuse eiförmig, glatt; die Mündung kreisrund, heinah ganz; der Mundsaum etwas umgeschla- gen, Spindel mit einer Rinne. Hieher C, fuscum, C. exiguum u. a. Jamaicia Adams (1850 Contrib. to Conchol. p. 88.; nach dem Vaterland Jamaica so genannt) unterscheidet sich von Choanopoma durch den einfachen, nicht sehr scharfrandigen Mundsaum, durch den Deckel, der aussen sehr convex ist, eine spiralförmige Lamelle, und spiralför- mige Anwachsstreifen hat, Die beiden Arten sind ©, anomalum und C. Moussonanum. Lieina Gray, Catal. Cyel. p.6l. Der Deckel ist unbekannt; das Gehäuse kegelförmig, die letzte Windung vorgezogen; die Mündung verlängert oder rund; die Mündung etwas übergebogen, erweitert. - Diesem noch fragli- chen Geschlecht werden 4 Arten zugeschrieben. Choanopoma Pfeiffer (1846 Zeitschr. f. Malak. p. 47.; zo«avos Trichter, rrouc Deckel), der Deckel ist kalkartig, dünn, nach aussen tief con- cav, mit ziemlich engen, nach aussen in eine freie, scharfe, aufgerich- tete Lamelle endenden Windungen ; das Gehäuse ist conisch-kreiselförmig ; der Mundsaum doppelt, der innere kreisrund, einfach, der äussere meist rechtwinklig umgeschlagen, z. B. ©. lineinum, lima, fimbriatum. Adamsiella Pfeiffer 1852, Consp. Cyclost. p. 27. — Der Deckel ist kreis- rund, dünn, fast knorplig, mit wenigen allmählig wachsenden Windun- gen und centralem Kern; das Gehäuse ist walzenförmig oder verlängert thurmförmig ; die Mündung klein, beinah kreisrund; der Mundsaum meist doppelt, mehr weniger erweitert. Hieher mehre Arten wie C. mirabile, ©. variabile, C. intermedium u. a. Lithidion Gray, Catal. Cyel. p. 39. Der Deckel ist beinah kreisrund, kal- kig, mit schnell wachsenden Windungen, starkem Kiel und einfachen Rändern; das Gehäuse deprimirt, weit genabelt; die Mündung kreisrund ; der Mundsaum einfach. Hieher ©. sulcatum, ©. depressum u. a, 1762 260 18) Otopoma Gray, Gatal. Cyel. p. 35. Der Deckel ist kalkig, mit wenigen Windungen, convexer Mitte und einfachem Rande; das Gehäuse kegelför- mig fast kugelig oder deprimirtz die Mündung beinah oval; der Mund- saum gerade oder etwas umgeschlagen, mit erweitertem Columellarrande ; der Nabel z. Th. verdeckt. Hieher ©. auriculare, 19) Cyelostoma im engeren Sinne begreift die Arten, bei denen der Deckel kal- kig, mit wenigen, schnell an Breite zunehmenden Windungen ist; der Mundsaum ist grade, z. B. ©. eleyans. 20) Tudora Gray, Catal. Cyel. p. 48. Der Deckel ist oval, kalkig, Nach, mit 3 bis 3 schnell wachsenden Windungen, schiefbognig gestreift, mit ex- centrischem Kern; das Gehäuse eiförmig länglich oder thurmförmig ; die Mündung eckig oval; der Mundsaum erweitert, einfach oder doppelt. Hie- her ©. costatum, C. maritimum, C. violaceum. 21) Leonia Gray, Catal. Cycl. p. 34. Der Deckel ist oval, kalkig, aussen sehr convex, mit einer Windung, und neben dem Columellarrande gelegenen Kern; das Gehäuse eiförmig kegelförmig; die Mündung oval; der Mund- saum fast einfach. Die einzige Art ist ©. mammillare. 22) Cistula Gray, Catal. Cycl. p. 57. Der Deckel ist oval, dünn, knorplig, aussen mit einem-schwachen Kalkbeleg und mit wenigen langsam wach- senden Windungen, mit excentrischem Kern; das Gehäuse kuglig kegel- förmig oder eilörmig bis verlängert thuımförmig; die Mundung oval; der Mundsaum einfach erweitert oder verdoppelt. Hieher ©. limbiferum, ©. radiosum, CO. scabrosum elc. 23) Chondropoma Pfeiler 1852, Consp. Cyelost, p. 44. Der Deckel ist oval, beinah knorplig, Nach, mit wenigen schnell zunehmenden Windungen und meist sehr excentrischem Kern; das Gehäuse verlängert thurmförmig, seltener kuglig kreisellörmig; die Mündung oval; der Mundsaum einfach oder mehr weniger verdoppelt, etwas erweitert oder umgeschlagen. Hie- her ©. plicatulum, ©. pictum, ©. erenulatum. 24) Pomatias Studer (1820 System. Verz. ete.; wueries Schnecke , welche ihr Haus mit einem Deckel verschliesst). Das Gehäuse ist thurmförmig, längsgestreift oder gerippt, durchbohrt; der Mundsaum zurückgeschlagen ; der Deckel ist knorplig, wenig gewunden, aus 2 Platten zusammengesetzt, innen gekammert. Hieher ©. auritum, ©. striolatum, C. tesselatum. 25) Realia Gray, 1849, Proceed. Zool. p. 167. Der Deckel ist dünn, hornig, wenig gewunden; das Gehäuse thurmförmig; die Mündung oval; der Mundsaum ununterbrochen, doppelt. Die einzige Art ist ©. Eyea. 26) Omphalotropis Pfeiffer 1851. Proceed. Zool. Der Deckel wie vorhin, aber das Gehäuse ist perforirt oder eng genabelt, thurmförmig oder kuglig kreiselförmig und der Mundsaum getrennt, gerade oder erweitert. Hie- her €. hieroglyphicum, ©. rubens, ©. aurantiacum. 27) Bourciera Pfeiffer, 1852, Consp. Cyelost. p. 49. Der Deckel ist oval, hornig, mit wenigen schnell wachsenden Windungen; die Spindel an der Basis gezähnt; die Mündung oval; der Mundsaum erweitert. Die einzige Art ist C, helieinaeformis. Die nicht zahlreichen fossilen Arten Cycelostoma finden sich sämmtlich in der Tertiärformation. 2. Ferussina GrarteLour. Zu Ehren von Ferussac, daher fehlerhaft gebildet, Ferussina Gratel. Bull. Soc. Linn. Bord. — Strophostoma Deshayes, 1828 Ann. sc. nat. XII. 282. (orospw ich wende, oröu« Mund). Das Gehäuse ist eiförmig, oder ziemlich kugelig; die Mün- dung schief, einfach gerandet, ungezähnt, gegen die Spira zurückge- 261 bogen, ungezähnt; der Mundsaum ist gerandet; ein weiterer oder engerer Nabel. — Vermuthlich ist ein Deckel vorhanden gewesen. Von diesem Geschlecht, welches sich fast genau zu Cyclostoma@ so verhält, wie Anostoma zu Helix, sind etwa ein halbes Dutzend Arten aus den Süsswasserformationen der Tertiärperiode bekannt, 3. Pupina Vıexarn. Diminutiv von Pupa. Pupina Vignard 1829 Ann. Science. nat. XVII. p. 439. Das Thier ist unbekannt. — Die Schale ist beinahe wal- zenförmig, glasartig stark glänzend, mit 5 bis 6 Windungen, de- ren letzte etwas eingezogen ist; die Mündung ist kreisförmig ; der Mundsaum dick, zurückgeschlagen, am Grunde der Golumella einge- schnitten oder ausgerandet. Der Deckel ist hornarlig, spiralförmig. Man keunt 11—12 Arten, welche von den Philippinen, Neu- Guinea und Neu-Irland stammen. Gray hat auf P. lubrica das Callia-Geschlecht begründet (za@Aog schön?), weil hier die Mündung keinen Einschnitt hat. S. Ann. of nat. hist. 1840. VI. p. 77. 4. Stoastoma Anans. or0on Säulenhalle, orou« Mündung. Stoastoma Adams 1849 Monogr. of St. Das Thier ist unbekannt. — Das Gehäuse ist kugelig-conisch oder scheibenförmig, spiralgestreift; die Mündung hat genau die Ge- stalt eines Halbkreises; die Aussenlippe ist nicht zurückgeschlagen ; sie ist über die Innenlippe vorgezogen, und am äussersten Rande ver- dickt; die Embryonalwindungen sind bleibend, und stets glatt und glänzend. — Der Deckel ist kalkartig, aussen tief concav, mit Jamel- lenartig, wenig erhabenen, unregelmässigen Anwachsstreifen ; sein Rand liegt in der Ebene der Innenlippe, und parallel dem Rand der Aus- senlippe, welche also über dem Deckel eine Art Säulenhalle bildet, woher der Name. Sämmtliche Arten, deren 18 aufgezählt werden, sind äusserst klein, die grösste Art ist nur 2 Linien lang, und finden sich zwi- schen Kalkfelsen in Jamaica. Nach Adams schliesst sich dies Genus eines Theils an die Ab- theilung Aperostoma von Cyelostoma, anderntheils an die Abtheilung Lueidella von Helicina. 9. Helicina Lawarck. Helix, Schnirkelschnecke. Helicina Lamk. 1799 Journ. de Zool. — Oliyyra Say 1818 Journ. Acad- nat. Sc. Philad. (6Alyos wenig, yVoos Kreis, daher Oligoyyra zu schreiben). — Pitonnillus Montf, 1810 Conch. Syst. IL. p. 171. Das Thier hat eine kurze Schnauze, zwei lange fadenförmige Fühler, welche aussen an ihrem Grund die Augen tragen; der Rand des Mantels ist verdickt, — Das Gehäuse ist spiralförmig, meist 262 ziemlich niedergedrückt, mit ziemlich rasch zunehmenden Windungen, die letzte mehr oder weniger kantig; die Mündung ist halbeiförmig, der Mundsaum schneidend, verdickt, oder zurückgeschlagen ; die Spin- del ist meist am Grunde schwielig; der Deckel ist verschieden. Man kennt etwa 90 Arten, welche in der heissen Zone zumal in Westindien und auf den Philippinen leben; aus Afrika sind keine bekannt. Man hat in neueren Zeiten folgende Abtheilungen gemacht: Trochatella Swainson 1840 (Treatise p. 337; — Ampullina Blainville 1825 Malac. p. 491). Der Deckel ist dünn und pergamentarlig, das Gehäuse kreisellörmig mit sehr unentwickeltem oder ganz fehlendem Callus an der Spindel. Der Typus ist H. pulchella Gnax. Lucidella Swainson 1840 (Treatise p. 330.). Der Deckel ist unbekannt; das Gehäuse ist beinah kreiselförmig; der Callus der Basis fehlt ganz. Hier- her die einzige Art H. aureöla Fer. Helicina Lamarck 1799 (s. str.) unterscheidet sich von vorigen beiden durch den Callus an der Spindel und den kleinen Spalt im Mundsaum, Hier- her gehören 90 Arten. Swainson trennt noch Pachytoma auf H. occidentalis begründet durch den Mangel des Spaltes, Say auf MH. rhodostoma das Geschlecht Oligoyyra und Gray das Geschlecht Alcadia, welche aber nicht wesent- lich von Helicina verrschieden sind. Die fossilen Conchylien, welche Sowerby in seiner Miner. Con- chol. zu Helicina gerechnet hat, gehören diesem Geschlecht schwer- lich an. 6. Acme Hanrtmasn, @zun Spitze. Acme Hartmann 1821 in Sturm Deutschl. Fauna VI. 5. p. 37. — Acicula Hartm. (acicula kleine Nadel; non Risso nec Blainv.) — Pupula Agass. (1837. pupula kleine Puppe). Das Thier hat zwei schlanke, eylindrische Fühler, die doppelt so lang sind, wie die Schnauze; die Augen sitzen hinter den Füh- lern; der Fuss ist in der Mitte getheilt durch einen queren Einschnitt. — Das Gehäuse ist thurmförmig, beinahe eylindrisch, stumpf, sehr glatt und glänzend; die Mündung halbeiförmig, oben spitz; der Deckel ist dünn, durchsichtig, mit wenigen, rasch zunehmenden Windungen. Typus ist A. fusca, ein kleines Schneckchen Mitteleuropas, wel- ches hie und da an feuchten Orten zwischen abgefallenen Baumblät- tern leht, 7. Geomelania Preırrer. yn die Erde, Melania ein Schneckengeschlecht. Geomelania Pfr. 1845 Zool. Proceed. p. 45. Das Thier ist ungenügend bekannt*), — Das Gehäuse ist thurmförmig, undurehbohrt; die Mündung ganz, ausgegossen; der Mundsaum einfach, zurückgeschlagen, an der Basis mil ei- nem aufgerichteten Anhängsel versehn. Ein Deckel. Es sind lauter kleine Schneckchen von Jamaica, deren Adams 19 Arten aufzählt, ) Adams, Proceed. of Zool. Soc. Dec. 11, 1850. 263 8. Truneatella Rısso. truncatus , abgestutzt. Truncatella Risso 1826 hist. nat. Eur. mer. IV. p. 124. — Choristoma De Cr. et Jan 1832 Catal. etc. Das Thier hat eine ziemlich lange, ausgerandete Schnauze, kurze, stumpfe, abstehende Fühler, welche die Augen an ihrem Grunde auf der inneren Seite tragen, und einen kurzen, vorn abgestutzten, hinten abgerundeten Fuss, so dass das Thier beim Kriechen sich auf seine Schnauze stützt. Das Gehäuse ist verschieden, meist thurmförmig, und im Alter dekollirt, bisweilen aber auch kreiselför- mig, selbst: scheibenförmig; die Mündung ist oval, der Mundsaum meist zusammenhängend; der Deckel hornig. Pfeiffer führt 15 Arten auf, will jedoch aus den nicht walzen- förmigen Arten ein eigenes Geschlecht, Paludinella bilden, (das nicht mit Paludinella Beck und Love zu verwechseln ist); es sind lauter kleine Arten, die am Ufer des Meeres leben. Die Athemwerkzeuge, und der innere Bau sind noch unbekannt, daher die systematische Stellung noch zweilelhaft ist. Gray bringt Truncatella zu sei- ner Abtheilung der Iniophthalmen, und stellt dies Geschlecht zwischen Cae- cum und Pyramidella. Fossile Arten sind nur in den jüngsten Schichten des Tertiär- gebirges vorgekommen. 9. Menestho Moerrer. Mevso4o, eine Okeanide. Menestho Möll. 1842 Ind. Moll. Grönl. p. 10. — Pyramis Couth. non Brown. Das Thier ist nach einer handschriftlichen Zeichnung des sel. Möller ganz wie bei Truncatella beschalfen, allein der Fuss ist verlängert; der Mund ist einfach, ohne Zungenmembran. Das Gehäuse ist (hurmförmig, nicht dekollirt. Die einzige Art ist Turbo albulus Fasr, Fn. Grönl. = Pyramis striatulus Gourn. Gray vereinigt Menestho ohne Weiteres mit Turbonilla Rısso. Achte Familie. Ampullariacea; Ampullariaceen. Der Körper kann sich ganz in eine spiralförmige Schale mit ganzer, zusammenhängender, oben winkliger Mündung zurückziehn; der Kopf ist verlängert, jederseits in einen fühlerartigen Anhängsel vorgezogen; zwei lange Fühler; die Augen auf einem kurzen Stiel an der äusseren Basis derselben; in der Athemhöhle befinden sich ausserdem noch Kiemen; ein Deckel. — Die Thiere sind getrennten Geschlechtes, und leben im süssen Wasser. Während diese Familie sich durch die zum Luftathmen einge- richtete Lungenhöhle an die übrigen Lungenathmer anschliesst, steht sie auf der anderen Seite den Kammkiemern, namentlich dem Geschlecht Paludina sehr nahe. Durch die Zahnbildung der Zunge weicht sie von allen Lungenathmern ab, und Kommt dadurch mit den Kammkie- nern überein, — Es gehört hierher nur das Geschlecht 264 Ampullaria Lanarck. ampulla Blase. Ampullaria Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat. Das Thier hat die oben angegebenen Kennzeichen. Das Ge- häuse ist meist kugelförmig, doch variirt die Gestalt von der ver- längert conischen bis zur scheibenförmigen; es ist glatt, und mit ei- ner olivengrünen Epidermis bedeckt, darunter meist braun gebändert; die Mündung ist ganz, länger als hoch, durch das Hereintreten der letzten Windung mehr oder weniger modilieirt; die Aussenlippe ist meist grade, bisweilen innen verdickt, bisweilen etwas umgeschlagen ; der Deckel ist hornig oder kalkig, mit ringförmigem Wachsthum und excentrischem Nucleus. Die Kiemenhöhle ist wie bei den Kammkiemern gebildet, und enthält eine, aus Blättchen bestehende, querverlaufende Kieme; an ihrer Decke liegt die weite, durch eine muskulöse Klappe verschliess- bare Athemhöhle. Der Mund hat einen Oberkiefer; die Zunge ist sehr gross, und trägt eine Mittelreihe und jederseits drei Seitenreihen Zähne; der Magen ist kugelig, dünnhäutig. Die mei- sten Arten haben eine Athemröhre, die oft recht lang ist, und nur einer Art, der A. Platae fehlt. Die Geschlechtstheile sind noch nicht gehörig gekannt, man weiss nur, dass die Ampullarien getrennten Geschlechtes sind und Eier legen. Man kennt SO—100 Arten, welche oft schwer zu unterschei- den sind, und zum Theil eine bedeutende Grösse erreichen. Diesel- ben leben in langsam fliessenden Gewässern und Sümpfen der heissen Zone, und verkriechen sich, wenn diese austrocknen in den Schlamm ; sie sind eine Lieblingsspeise der dortigen Sumpfvögel. Man kann dies Geschlecht in folgende Unterabtheilungen bringen: A. Der Deekel ist kalkartig. Pachystoma Guild. (1828 Zool. Journ. III. p. 539. Pachylabra Swains. 1840 Treat. p. 339; zeyüs diek, oröte Mund, labrum Lippe). Die Arten sind sämmtlich in Asien und Afrika zu Hause, B. Der Deckel ist hornartig. a) Das Gehäuse ist rechts gewunden. «) Das Thier hat eine Athemröhre, Ampullaria im engeren Sinne, Alle Arten sind in Amerika zu Hause. 3) Das Thier hat keine Athemröhre Asolene d’Orb,. (1837 Voy. Am, mer. später Ampulloidea von ihm genannt; « privativum , ow4nv Röhre, ampulla Blase, &7Jos Gestalt); die einzige Art, A. Platae, lebt in Südamerika. b) Das Gehäuse ist links gewunden. Lanistes D. Montf. 1810 Conchyl. syst. Il. p. 123.) Das Thier unterscheidet sich ebenfalls, indem die Kiemen- reihe von vorn nach hinten verläuft, der Eingang in die Kiemenhöhle links, wie bei den rechtsgewundenen Ampullarien liegt, und der Kiefer aus zwei Platten besteht. Es gehören hierher 9—10 Arten, die sämmt- lich in Afrika zu Hause sind. Wahrscheinlich werden die in Madagaskar einheimischen Arten eine eigene Unterabtheilung bilden, sobald man die Thiere kennt. — Sehr abweichend erscheinen auf den ersten Blick die scheibenförmigen Formen, welche La- marck für Planorbis gehalten, und aus der Gray (1824 Philos. Magaz. vol. 63. p. 274.) das Genus Marisa, Guilding aber (1828 Zool, Journ. III. p. 265 540.) das Genus Ceratodes gemacht hat; allein sie gehen durch Zwischen- formen in Ampullaria (s. siriet.) dergestalt über, dass ich unyermögend bin, die Gränze zwischen beiden zu ziehen, und die Thiere bieten, so weit man sie jetzt kennt, keine Verschiedenheit dar. Leider kann man dem Gehäuse nicht ansehn, ob das Thier eine Athem- röhre hat oder nicht, ja in vielen Fällen nicht ein Mal, ob der Deckel kalkig oder hornig ist. Ampullaria avellana und fragilis Lank. gehören nicht hierher, son- dern bilden das Geschlecht Amphibola. Man hat früher ziemlich viele fossile Arten Ampullaria aufge- zählt, allein die meisten derselben gehören offenbar dem Geschlecht Natica und Cernina Gray (oder Anomphala Joxas) an, und selbst hei denen, welche man nicht umhin kann, wegen der Beschaffenheit des Gehäuses zu Ampullaria zu bringen, ist es sehr zweifelhaft, ob sie wirklich zu diesem Geschlecht gehören, da sie stets in Gesell- schaft entschiedener Meeresconchylien vorkommen. Es werden Arten aus dem Uebergangsgebirge, der Juraformation und der unteren Kreide angeführt, allein weit zahlreicher sind sie in den Tertiärschichten. Siebente Ordnung. Nudibranchia Civıerr, Nacktkiemer. Die Thiere athmen durch Kiemen von verschiede- ner Gestalt, die nackt sind, und auf dem Rücken sym- metrisch stehen, (selten gänzlich fehlen); siehaben niemals eine Schale, leben ohne Ausnahme im Meer, und sind Zwitter, die sich gegenseitig befruchten. Wir vereinigen nach dem Vorgange von D’Orbigny die Infe- robranchien Cuvier’s mit seinen Nacktkiemern, da sie sich ledig- lich dadurch unterscheiden, dass ihre Kiemen nicht oben auf dem Rücken, sondern jederseits unter dem hervorstehenden Mantelrand liegen. — Alle hierher gehörigen Schnecken kriechen auf Seepflan- zen und Zoophyten herum, von denen sie sich nähren, doch können viele von ihnen auch schwimmen, was sie wie alle Gastropoden in verkehrter Richtung, die Fusssohle nach oben thun. In der Stellung und Bildung der Kiemen, der Fühler, in der Ertwickelung des Mantels etc. zeigen sie grosse Verschiedenheiten unter einander; noch auffallender ist es, dass einige einen einfachen Darmkanal, wie gewöhnlich zeigen, während bei anderen, den Phlebenterata QuAarrerases (Ann. sc. nat. 3 ser. I. p. 129.; pA&ıy Ader, &vreoov Eingeweide) der Magen sich in mehr oder weniger zahlreiche Aeste zerspaltet. Die Nackt- kiemer erleiden, wie es scheint ohne Ausnahme, eine auffallende Me- tamorphose. Die Eier werden in bandförmigen Schnüren abgelegt und an Seepflanzen befestigt. Ihre Zahl ist ganz ungeheuer, und Darwin hat ein Mal in einer solchen Eierschnur auf den Falklands - Inseln 600,000 Eier gezählt. Jedes Ei enthält aber noch mehrere Dotter, bei Aeolis 2—7, bei Tritonia 8—11, bei Scyllaea bis 30 (bei Doris findet sich nur eins), und dies sind die eigentlichen Eier, da 266 sich aus jedem Dotter ein Embryo entwickelt. Dies geschieht ohne Bildung von Eihäuten. Der Embryo ist knieförmig gebogen, und zeigt vorn zwei runde Lappen, Flügel oder Flossen, die mit Wimpern be- setzt sind, und vermittelst derer sich der Embryo im Ei, und später im Meere bewegt. Der hintere Theil des Körpers steckt in einer Schale, welche anfangs gelatinös, zur Zeit der Reife des Embryos aber fest und kalkig ist. Sie hat alsdann so ziemlich die Gestalt eines Nautilus, und kann durch einen Deckel vollkommen verschlos- sen werden. Diesen Jugendzustand hatte Sars (1525 Beskriwelser etc.) früher als ein Pteropodengeschlecht Cirropteron (Cirrus Franse, zrre- eo» Flosse) beschrieben. Die weitere Entwickelung ist noch nicht beobachtet worden, doch fand Loven bei ganz jungen Individuen von Doris muricata die Fühler noch einfach, nicht kolbig, und nicht ge- blättert, und die Kalktheile des Mantels sehr regelmässig geordnet, — Forbes fand, dass die schöne Färbung, welche so viele Nacktkiemer im Leben zeigen, häufig von der Farbe ihres Blutes abhängt; in ge- wissen Arten Montagua ist es grün, bei einigen Aeolis roth, bei andern braun. Polycera quadrilineata hat weisses Blut, und ihr Herz schlägt 114 Mal in der Minute. Die Blutkügelchen dieser Thiere sind sehr gross. Man hat nach und nach eine überaus grosse Anzahl von Ge- schlechtern unter den Nacktkiemern aufgestellt, die am passendsten in folgende fünf Familien vertheilt werden, 1) Doridiacea, Doridiaceen. Die Kiemen stehen auf der Mitte des Rückens, und umgeben den After. 2) Tritoniacea, Tritoniaceen; die Kiemen stehen an den Seiten des Rückens, und sind ästig; der Magen ist einfach, (mit Ausnahme von Dendronotus). 3) Aeolidiacea, Aeolidiaceen; die Kiemen stehen an den Seiten des Rückens, und sind einfach; der Magen ist stets verästelt. 4) Placobranchiacea, Placobranchiaceen; es sind gar keine Kiemen vorhanden, der Magen ist äslig. 5) Phyllidiacea, Phyllidiaceen; die Kiemen sitzen jederseits unter dem hervorstehenden Mantelrande versteckt. Erste Familie. Doridiacea, Doridiaceen. Die Kiemen stehen auf der Mitte des Rückens, und umgeben den Alter. Die hierher gehörigen Nacktkiemer sind sehr zahlreich; keiner ist zum Schwimmen geeignet, und man findet sie daher nie ın der lıohen See, Der After ist bei ihnen am hintern Körperende in der Mitte des Rückens gelegen, und wird von den Kiemen umgeben. Bisweilen tragen die Ränder des Mantels kiemenähnliche Fortsätze, die wohl auch beim Athmungsprocess dienen. Man kann die sehr zahlreichen Geschlechter der Doridiaceen folgendermassen abtheilen : 267 A. DerMantel ist gross, an den Rändern stets einfach, und bedeckt Kopf und Fuss. a) Die Kiemen können in eine gemeinschaftliche Höhle zurückge- zogen werden. (Doris Cuv.), G@lossodoris, Actinodoris, Aste- ronotus, Dendrodoris, Doris, Acanthodoris, Ceratodoris. b) Jede Kieme kann in eine besondere Höhle zurückgezogen wer- den, Onchidoris, Villiersia, Hexabranchus, Heptabranchus, Atagema. B) Der Mantel ist schmaler als der Fuss, bedeekt daher diesen so wie den Kopf nicht. a) Der Mantelrand ist einfach. @Goniodoris, Brachychlanis, Pelagella ? b) Der Mantelrand hat kiemenartige Fortsätze. Triopa, Idalia, Ancula. c) Der Mantel ist ganz undeutlich. Aegires, Thecacera, Poly- cera, Plocamophorus, Ceratosoma. 1. Doris Lixse. Doris, Meernymphe, Gemahlin des Nereus. Doris L. Syst. nat. ed. X. p. 644., aber in engerer Begränzung. Der Körper ist eiförmig, ziemlich niedergedrückt; der Mantel ist sehr gross, breiter und länger als der Körper, und bedeckt diesen vollständig; vorn auf dem Rücken sitzen zwei Fühler, die in eine Scheide zurückziehbar sind, und am Ende eine blättrige Keule tra- gen; zwei andre fühlerartige Verlängerungen sitzen neben dem Maul; Augen sind bei einigen Arten vorhanden, aber unter der Haut ver- steckt, äusserlich nicht sichtbar; der After liegt in der Mittellinie des Rückens, umgeben von den Kiemen, welehe nebst dem After in eine gemeinschaftliche Grube zurückgezogen werden können. Die Geschlechtsöffnung ist auf der rechten Seite. Der Mund bildet einen vollkommenen Rüssel, dessen Oellnung eine senkrechte, schmale Spalte ist; die Zunge ist breit, trägt in der Mittellinie eine Reihe kleiner Zähne, und jederseits etwa zwanzig Reihen Haken; die Speiseröhre ist lang, stark gerunzelt, der Magen häutig und dünn. Es sind zwei Speicheldrüsen vorhanden, und ausserdem ein grosser drü- siger Körper, der das Gehirn und die Muskelmasse des Mundes zum Theil bedeckt, dessen Bestimmung aber noch unbekannt ist; die Leber ist sehr gross und körnig, die Gallengefässe münden durch viele Oeffnungen direkt in den Magen. Ein eigenes, inwendig mit conischen Papillen besetztes Bläschen entleert seinen Inhalt gleichfalls in den Magen. Das Athmen geschieht nach Alder und Hancock nicht allein durch die Kiemen, sondern auch zum Theil durch den Mantel, indem zahlreiche aus dem Mantel entspringende Venen nicht zu den Kiemen, wie. Cuvier glaubte, sondern direkt zum Herzohr gehen, Die Geschlechtstheile zeigen nichts Besonderes; die sogenannte Swammerdamsche Purpurblase verbindet sich nicht nur mit dem Ausfüh- rungsgange des Hodens, sondern öffnet sich auch durch einen zweiten Gang nahe am Ende der Ruthe. Eine von der Leber schwer zu unterscheidende Drüse (Niere?) ınündet durch einen Kanal neben dem After, nachdem dieser Kanal sich vorher mit einem eignen Bläschen, in welchem wahrscheinlich das Sekret aulbewahrt wird, vereinigt hat. Ehrenberg hat (Symbol. physicae 1928) dies Geschlecht passend. in Uu- terabtheilungen gebracht. 268 a. Der After steht in der Mitte der Kiemen; die Grube, in welche After und Kiemen zurückgezogen werden, ist kreisförmig. 1) Glossodoris Ehrb. (yA000« Zunge), die Kiemen sind einfach zungenförmig. 2) Actinodoris Ehrb. (ezriv, Strahl), die Kiemen sind zungenförmig, an der Spitze gegabelt oder eingeschnitten. 3) Pterodoris Ehrb. (nreoo» Flügel), die Kiemen sind einfach gefiedert. 4) Dendrodoris Ehrb. (d£vdgo» Baum), die Kiemen sind baumförmig verästelt (Doris Gray). b. Der After steht in der Mitte der Kiemen; die gemeinschaftliche Grube, in welche diese Organe zurückgezogen werden, ist sternförmig. 5) Asteronotus Ehrb. («oreoöovwros mit gesterntem Rücken). c. Der After liegt abgesondert hinter den Kiemen. 6) Actinocyclus Ehrb. (ezriv, Strahl, zuzAos Kreis) Dendrodoris Gray. Gray unterscheidet ferner 7) Acanthodoris Gray (M. Emma Gray’s fig. of Moll. IV. p. 103. «zarde Dorn), die Kiemen sind nicht zurückziehbar, die Fühler sind aber zu- rückziehbar (D. pilosa Mur«ı.). 8) Ueratodoris Gray (l. c. z£oas, zeo«ros Horn), die Fühler sind fadenför- mig, nicht zurückziehbar (D, eolida Quoy et G.). Es gibt zahlreiche Doris-Arten in allen Meeren; in den heissen Meeren kommen sie am häufigsten vor, erreichen hier die bedeutend- sten Dimensionen, und zeigen die prachtvollsten Farben. Gray unterscheidet von Doris noch Onchidoris Braınvir.e (1836 Nouv. Bull. Soc. philom. Onchidium und Doris, indem das Geschlecht gleichsam die Mitte zwischen beiden halten soll) und gibt (Maria Emma Gray’s Fig.'ete. p. 103.) an: Der Mantel ist sehr gross, breiter und länger als der Körper, und enthält eine Menge kalkiger Nadeln; jede Kieme kann (nach Gray) in eine besondere Höhle zurückgezogen werden. Er rechnet hierhin Doris muricata Murrr. und mehrere andre Europäische Arten; allein die Art, auf welche Blainville sein Geschlecht Onchidoris gegründet hat, ©, Leachii, hat nur eine gemeinsame Höhle für After und Kieme, wie seine in dem Manuel de Mal. gegebene Beschreibung und seine Figur beweist; so dass kein anderer Unterschied als die Kalknadeln im Mantel übrig bleiben. 2. Villiersia d’Onsıcnv. Zu Ehren eines Grafen Villiers du Terrage. Villiersia d’Orb. 1837 in Guerin Mag. de Zool. t. 109, Der Körper ist eiförmig, flach, mit sehr grossem Mantel, der im Innern ein kreideartiges, ovales, von auseinanderstrahlenden Kör- perchen gebildetes Schild enthält. Die keulenförmigen Fühler sind nach der Abbildung ohne Scheide; jederseits neben dem After steht eine ästige Kieme, (die jede in eine besondere Höhle zurückgezo- gen werden kann?). Ein gefranzter Ring von ziemlich grossem Durchmesser umgibt After und Kiemen., Die einzige Art, Y. scutigera d’Orb., ist 4—5 Linien lang, und lebt bei la Rochelle. 3. Hexabranchus Ennesper. &5 sechs, Po@yzıe Kiemen. Hexabranchus Ehrbg. 1828 Symbol. phys. dee. 1. Der Körper ist eiförmig, Nach, mit sehr grossem Mantel; die sechs baumförmigen Kiemen stehen rund um den Alter, und können 269 jede in eine besondere Grube zurückgezogen, aber nicht darin ver- borgen werden; die Lippenfühler sind verbreitert und gekerbt. Gray gibt 6 Arten an, Typus ist H. praetextus Ennee. aus dem Rothen Meer. Heptabranchus Adams (M. Emma Gray’s fig. Moll. anim. p, 104. ; &rre sieben, Bo«yyır Kiemen) unterscheidet sich dadurch, dass die Kiemen nicht in einem vollständigen Kreise, sondern in einem vorn offnen Halbkreis stehn. 4. Atagema Gnar. Atagema Gray (M. Emma Gray’s fig. Moll. Anim. p. 104). So nennt Gray ein auf Doris carinata Quoy et G. gegründe- tes Geschlecht, welches sich durch sehr kleine, am Ende eines dor- salen Sackes gelegene Kiemen auszeichnen soll. 9. Goniodöris Fonses. yovia Ecke, Doris. Goniodoris Forbes 1841 Ann. and Mag. of nat. hist. V. p. 13. Der Körper ist prismatisch, der Mantel schmal, mit schmalen Rändern, ohne Anhängsel, und bedeckt weder Kopf noch Fuss; die Fühler sind keulenförmig, nicht zurückziehbar, ohne Scheiden ; die Kiemen sind lanzetiförmig, gefielert. Pelagella Gray (1850 Maria Emma Gray’s fig. Moll. anim. IV. p. 105. Pelagus das hohe Meer) ein auf D. Paretii Verany gegründetes Geschlecht, unterscheidet sich von Goniodoris lediglich dadurch, dass der freie Saum des Mantels hinten nicht weiter als bis an die Kiemen reicht. Sonderbarer Weise stellt Gray Pelaygella in die Abtheilung mit undeutlichem Mantel. 6. Brachychlanis Euresgere. Poagis kurz, xAavis Oberkleid. Brachychlanis Ehrbg. 1828 Symb. phys. dec. 1. Von Doris durch den kleinen Mantel verschieden, und dadurch mit Goniodoris näher verwandt, von beiden Geschlechtern abweichend durch die Stellung der Fühler, welche nicht innerhalb des Mantels sondern an dessen vorderem Rande stehen. Es ist nur eine Art Dr. pantherina aus dem Rothen Meer bekannt. 7. Triopa Jonsston. roeis, toia drei, on Ansehn. Triopa Johnst. 1838 Jardines Ann. of nat. hist. — Cladophora Gray 1840 Syn. Brit. Mus. (z2«dös Ast, gyopös tragend). Der Körper ist prismalisch, der Rand des Mantels mit keulen- förmigen, fühlerähnlichen Anhängseln besetzt; der Kopfrand trägt ebenfalls ähnliche Anhängsel; die keulenförmigen, blättrigen Fühler sind in Scheiden zurückziehbar ; die Kiemen stehen vor dem After. Man kennt mehrere Arten aus den Europäischen Meeren; Ty- pus ist Doris clavigera Mueır. Die Zunge dieser Art hat in der Mittellinie keine Zähne, und jederseits acht Hakenreihen, während T'r. lacera in der Mittellinie eine Reihe quadra- 270 lischer Zähne zeigt. Zu Triopa gehört nach Gray Zool. Proceed. 1847 p. 165. Psiloceros, Menke (1844 Zeitschr. f. Malakoz. p. 149.), welches Genus aber nach Menke folgende Kennzeichen hat: ‚Körper wie bei Limax gestal- tet; vier Fühler anf der Stirn, ohne Scheide am Grunde; keine Lippenan- hängsel; Kiemen einfach, in zwei Reihen,‘ und demnach, vorausgeselzt, dass diese Kennzeichen richtig sind, schwerlich hierher gehört, sondern vielmehr mit Aeolidia zu verbinden ist. Typus ist Doris clavigera Bomwer (nicht Müller) aus der Nordsee. S. Idalia Leveranr, Idalia Beiname der Venus. Idalia Leuckart 1828 brev. anim. descript. ete. — Euplocamus Ph. 1836 Ennm. Moll. Sieil. I. p. 103. (eUniozeuos schön gelockt). — Okenia Leuck. 1826 bei Bronn, Ergebn. naturhist. Reisen vol. 1. Der Körper ist verlängert, ziemlich fach; der After sitzt auf der Mitte des Rückens von den Kiemen umgeben wie bei Doris; kein wahrer Mantel, dafür an der Stelle des Mantelrandes zahlreiche, kie- menarlige Anhängsel; der Stirnrand einfach; die Fühler keulen- förmig oder linealisch (in keine Scheide zurückziehbar ?). Es werden neun Arten aus den Europäischen Meeren beschrieben. Der Hauptunterschied zwischen Triopa und Idalia scheint im Gebiss zu liegen, bei J. cirrigyera hat die Zunge in der Mittellinie keine Zähne, und jederseits nur zwei Hakenreihen; die Haken der innersten Reihe sind sehr viel grösser, als die der äusseren. Peplidia Lowe (1842 Zool. Proceed. p. Sl. zzerrAidıor, Diminutiv von rıenkog Kleid, Mantel, daher richtiger Peplidium zu schreiben), scheint zu Triopa oder zu Idalia zu gehören. Dies Geschlecht wird also beschrieben: Körper Limax-ähnlich‘, hinten dreikantig, die obere Kante gekielt, beinahe gelügelt; Kopf mit einem halbkreisförmigen, am Rande gefransten Schleier ; zwei Fühler (nicht näher beschrieben); Kiemen zweierlei; die einen um den After auf der Mitte des Rückens, baumförmig; die andern jederseits in zwei Reihen, kegelförmig, an der Spitze getheilt. Eine Art von Madeira, 9. Ancula Loven. Ancula Loven 1846 Index Moll. lit. Scand. p. 9. Der Körper ist verlängert, schlank; der Mantel ganz und gar festgewachsen ; mit griffelförmigen Rückenfortsätzen besetzt; der Lip- penschleier ist jederseits in eine kurze Papille vorgezogen; die Füh- ler sind durchblättert, und an der Basis mit ein paar Fäden besetzt. Die einzige Art, Polycera eristata Au. lebt in der Nordsee. 10. Aegires Loves. Aegires Loven 1844 Ofoers. kongl. Acad. p. 49. Der Körper ist verlängert, etwas kantig, ohne deutlich abgeson- derten Mantel, mit grossen Tuberkeln bedeckt, und mit Kalkstacheln ; die Kiemen sind von Papillen beschützt, die Fühler sind einfach, nicht durchblättert, an der Basis von einer Scheide umgeben. Es sind drei Arten bekannt, Typus ist Polycera punctilucens d’Orr, von den Europäischen Küsten. Die Zunge dieser Art hat in der Mittellinie keine Zähne, und jederseits 17 Reihen einfacher Haken. 271 ll. Polycera Cuvier. noAus viel, zeo@s Horn. Polycera Cuvier 1817 Regne anim. vol.II. — Themisto*) Oken ex parte. Der Körper ist verlängert, kantig, ohne deutlichen Mantel; der After steht auf der Mitte des Rückens und ist von den Kiemen um- geben, die von zwei oder mehr Blättehen beschützt wer- den; die Fühler sind keulenförmig, nicht retraktl durchblättert, ohne Scheide am Grunde; ein Schleier über dem Kopf, mit ein- fachen, fühlerähnlichen Spitzen besetzt. Man kennt über sieben Arten aus den Europäischen Meeren. 12. Thecäacera Frenisc. 37zn Scheide, zeo«s Horn. Thecacera Fleming (wo?) wach Alder und Hancock brit. nud. Moll, Unterscheidet sich von Polycera einzig und allein dadurch, dass die Fühler am Grunde eine Scheide haben. 13. Plocamöphorus Rurrreır. n40xauog Locke, pooos Lragend. Plocamophorus Rüppell 1828 Atlas Reise nördl. Afrika p. 17. — Durch einen Schreibfehler bei Cuvier etc. Plocamoceros genannt. Der Körper ist nackt, verlängert, der Mantel wenig deutlich; der Mund ist einfach, jederseits mit einem Lippententakel; der Stirn- rand des Mantels trägt zahlreiche ästige Fühler; auf dem Nacken sitzen zwei retraktile, keulenförmige Fühler; der Af- ter in der Mitte des Rückens, von verästelten, gefiederten Kiemen umgeben. Eine Art aus dem Rothen Meer. 14. Ceratosoma Gray. +£oas Horn, o@ue Leib. Ceratosoma Gray (1850 Maria Emma Gray Figures etc. IV. p. 105.) Soll von-Polycera nur durch den einfachen abgerundeten, nicht mit Fortsätzen versehenen Kopfschleier verschieden sein. Eine Art, die Adams beschreiben wird. Die Figur I. e. vol. I. t. 67 f. 14 zeigt nur einen deutlichen Mantel, und zeigt die zum Schutz der Kiemen dienenden Blättchen nicht, welche Po- Iyera auszeichnen. Zweite Familie. Tritoniacea, Tritoniaceen. Die Kiemen stehen an den Seiten des Rückens, und sind ästig; der Magen ist einfach, nicht verästelt (mit Ausnahme von Dendrono- tus und Doto, wo er verästelt ist). *) Themisto Oken 1815 Lehrb. p. 278 (@ewio9u eine Nereide) war auf verschiedene Arten T’riopa und Polycera gegründet, und konnte desshalb nicht angenommen werden. 272 l. Tritonia Cuvier, Triton, ein Meergoti, der Sohn Neptuns. Tritonia Cuv. 1802 Ann. Mus. I. p. 483. — Sphaerostoma Mac Gillivray 1843 hist. Moll. Aberdensh. p. 355. (oyero« Kugel, oroue Mund). Der Körper ist verlängert, einer Limax ähnlich; zwei keulen- förmige an der Spitze zerschlissene Fühler stehen im Nacken am Grunde von einer Scheide umgeben; ein Kopfschleier ; an jeder Seite eine Reihe baumförmiger Kiemen; After und Mündung der Geschlechts- theile auf der rechten Seite, weit von einander getrennt, ersterer in der Mitte der Länge, letztere bald hinter dem rechten Fühler, Man kennt etwa zehn Arten aus dem nördlichen Atlantischen Ocean, dem Mittelmeer und dem Rothen Meer. Der Mund hat zwei seitliche Kiefer mit scharfem gezähneltem Rand; die Zunge ist noch nicht genauer beschrieben; die Speiseröhre ist der Länge nach gefaltet; der Magen kaum erweitert; der ganze Nahrungskanal kürzer als das Thier; die Speicheldrüsen sind lang gestreckt, sehr zertheilt; die Leber klein; die Geschlechtstheile um so voluminöser; die Ruthe ist sehr lang, im Zustand der Ruhe in viele Schlangenwindungen gelegt; das Herz liegt quer auf dem Rücken, und theilt die Masse der Eingeweide in zwei gleiche Hälften. 2. Dendronötus Auver und Hancock. derdoov Baum, voros Rücken. Dendronotus Alder und Hancock 1845 Brit. nudibr, Moll, * Zwei keulenförmige, durehblätterte Fühler, in Scheiden zurück- ziehbar; die Stirn mit ästigen Anhängseln besetzt; ästige Kiemen in einer Reihe jederseits auf dem Rücken; der Magen verästelt; sonst ähnlich wie bei Tritonia. Die Zunge hat in der Mitte eine Reihe kräftiger Zähne mit dreieckiger beiderseits gezähnelter Schneide, und jederseits zehn Reihen linealischer schräg abgeschnittener, auf dieser schrägen Fläche gezähnelter Zähne. Man kennt nur eine Art, D. arborescens, vom nördlichen At. lantischen Ocean, 3. Doto Oken. Ioro, eine Nereide. Doto Oken 1815 Lehrbuch p. 278. Der Körper ist Limax-ähnlich, hat nur zwei Fühler, die auf dem Rücken stehen, linealisch sind, und an ihrem Grunde grosse, be- cherförmige Scheiden haben; die Kiemen sind eiförmig, traubenartig zusaminengesetzt, und stehen auf jeder Seite in einer einfachen Reihe; Alter und Geschlechtsöffnung stehen auf der rechten Seite. Man kennt vier Arten aus dem Englischen Meer; Typus ist Doris coronata Gx. 4. Duvaucelia Leacı. Duvaucelia Leach apud Risso hist. nat. etc. vol. IV. p. 39. Die Beschreibung von Risso ist ungenügend. Das Thier hat sechs Fühler, die vier vorderen sind gleich gross, eonisch, retraktil ; die beiden andern ästig, und in Scheiden zurückziehbar ; die Kiemen stehen an 273 stehen an den Seiten des Rückens, sind ungleich, und bestehen aus mehreren contraktilen Fäden. Vom Verdauungsapparat, der Lage des Afters, der Genitalöffnung ist nichts gesagt! Eine Art aus dem Meer von Nizza. d. Scyllaea Linse. Scylla Meernymphe, Tochter des Phorcus. Scyllaea Linn. 1757. Syst. nat. ed. X. p. 644. Der Körper ist stark zusammengedrückt, und hat anstatt der Fusssohle eine Rinne zum Umfassen der Stengel des Seetanges; kein Kopfschleier,;, das Maul rüsselförmig; die Fühler zusammengedrückt, oben breiter mit einer Vertiefung, in welcher eine Papille steckt; auf dem Rücken zwei Paar flossenähnlicher Anhängsel, welche auf ihrer inneren Seite die Kiemen in Gestalt von Büscheln kleiner Fädchen tragen; der After liegt auf der rechten Seite zwischen den beiden Flossen, die Geschlechtsöffnung vorn, bald hinter dem rechten Fühler. Mund und Speiseröhre sind wie bei Tritonia. Die Zunge hat in der Mitte eine Reihe beiderseits gezähnelter Zähne, und jederseils 24 Reihen Häkchen, die ebenfalls beiderseits gezähnelt sind; der Magen hat in der Mitte einen fleischigen Ring, der mit 12 hornigen La- mellen besetzt ist, die wie eine Messerklinge schneiden; die beinahe getrenn- ten Lappen der Leber ergiessen die Galle in die Speiseröhre, vor ihrem Ein- tritt in den Magen; das Herz liegt in der Mitte des Rückens zwischen den beiden vorderen Flossen. Eine Art, Se. pelagica, welche im Ocean der wärmeren Zone weit verbreitet vorzukommen scheint. 6. Nerea Lesson. vnosıos, Adjectiv von Nereus, ein Seegott, Nerea Lesson 1830. Voy. Coquille t. 14. f. 9. Der Körper ist länglich, in der Mitte breiter, hinten dünn, ke- gelförmig; der Fuss ist sehr schmal, zum Umfassen kleiner Fucus- stengel; jederseits stehen zwei Kiemen nahe beisammen gegen die Mitte des Leibes hin, und bestehen aus rundlichen, convexen und etwas länglichen Krausen, welche am Rande mit gedrängten Blättchen besetzt sind; der Kopf ist kurz, abgestutzt, mit einem kleinen Stirn- schleier;, zwei kurze dicke, kegelförmige, am Gipfel sehr fein ge- streifte Fühler. Geschlechtsöffnung (?) zwischen beiden Kiemen. After? Eine Art, N. punctata, von Neu-Guinea, 10 Linien lang. 7. Meliboea Rune. Meliboea, Stadt in Thessalien, Meliboea Rang 1829 Manuel de Mal. p. 129. Der Kopf ist deutlich von einem trichterförmigen, innen mit Cirren bedeckten Schleier umgeben; der Mund rüsselförmig; zwei Fühler sitzen am Grunde des Schleiers, sind sehr verlängert, verkehrt kegelförmig, am Ende mit einem Napf, in welchem eine Papille steckt; Philippi, Conchyliologie, 18 274 der Fuss ist so lang wie das Thier, schmal, furchenförmig; die Kiemen bestehen aus zwei Reihen länglicher, gestielter Keulen, die mit kleinen Höckern besetzt sind; Geschlechtsöffnung und After sind rechts, erstere zwischen dem Fühler und der ersten Kieme, letzterer vor der zweiten Kieme. Die einzige Art, M. rosea, ist auf Tangen in der Nähe des Caps gefangen. 8. Tethys Lixse. Tethys, die bekannte Meergöttin. Tethys Linne 1757 Syst. nat. ed. X. p. 644. Der Körper ist ziemlich platt, und hat auf dem Rücken jeder- seils eine Reihe wundervoller Kiemen, welche spiralförmig aufgerollt und am Rande mit ästigen Fäden besetzt sind, abwechselnd grösser und kleiner, abwechselnd rechts und links gewunden; ein grosser, halbkreisförmiger, am Rande gefranzter Schleier bedeckt den Kopf; am Grunde desselben stehen die Fühler in Gestalt von zwei vierecki- gen Lappen, aus deren Rande eine conische Papille hervortritt. Das Maul ist ein fleischiger Rüssel ohne Kiefer; der After liegt zwischen dem zweiten und dritten Kiemenbüschel; die Mündung der Geschlechts- theile unterhalb des ersten Kiemenbüschels; der Fuss ist breit; das ganze Thier zum Schwimmen eingerichtet. Der Mund ist durchaus zahnlos, selbst ohne Zunge; der Magen einfach, fleischig, inwendig mit einer knorpeligen Haut überzogen, wie ein Vogelma- gen; der Darmkanal sehr kurz ; der Gallengang mündet sich im Magen neben dem Pförtner; aus der Leber entspringt wie bei Doris noch ein anderer Ka- nal, der sich dicht neben dem After öffnet; das Herz liegt in der Mitte des Rückens. Bei jeder kleinen Kieme findet man in ganz unversehrten Exempla- ren einen sonderbaren Anhang, welchen die Zoologen früher für einen para- sitischen Wurm gehalten, und als Vertumnus tethydicola Otto oder Phoe- nicurus Runorenı beschrieben haben, Man kennt nur eine Art aus dem Mittelmeer, die über einen Fuss lang werden kann. Bemerkung. Gray schreibt den Geschlechtern Scyllaea und Tethys einen verästelten Magen zu (Maria Emma Gray’s figures etc. vol. IV. p. 106.): ich weiss nicht, worauf sich diese Behauptung gründet; Cuvier beschreibt den Magen als einfach, 9. Bornella Gray. Bornella Gray (1850 Maria Emma Gray’s figures etc. vol. IV. p. 107). Dieses Genus wird a. a. O. neben Tethys gestellt, und soll „auf dem Rücken drei Büsche von einfachen und ästigen Fühlern“ haben. Die Figur t. 196. f. 6. zeigt neben den drei Büschen einfa- cher oder gegabelter Fäden, kleine federförmige Kiemen; After und Geschlechtsöffnung sind nicht angegeben. Dritte Familie. Aeolidiacea, Aeolidiaceen. Die Kiemen stehen an den Seiten des Rückens, und sind ein- fach, ünverästelt; der Magen ist stets verästelt, ‘275 Die zahlreichen Geschlechter der Aeolidiaceen lassen sich in zwei Unterabtheilungen bringen: A) After auf der rechten Seite. Aeolis (Pterochilus, Phidiana, Fla- bellina, Aethalion, Phyllodesmium ete.), Glaucus, Calliopea, Gel- lina, Montagua, Tergipes ete. B) After auf dem Rücken, Hermaea, Cloelia, Alderia, Proctonotus, Janus, Stiliger. 1. Glaucus Forster. Glaucus, ein Meergott. Glaucus Forst. 1800 Voigl’s Magaz. vol. , — Pleuropus Rafin. 1815 Precis de Somiol. (mAevor Seite, zmoüs Fuss). Der Körper ist verlängert, spindelförmig, unten mit einem blos- sen Rudiment von Fuss versehn; der Kopf ist wenig deutlich, und trägt vier kleine, kegelförmige Fühler; keine Augen; der After im hintern Drittel, die Geschlechtsöffnung im vordern Drittel der rechten Seite; die Kiemen stehen horizontal, sind riemenförmig, in gegenüber- stehende Bündel vereinigt. Die Zunge trägt eine einzige Reihe halb- mondförmiger Zähne, deren Schneide in der Mitte eine Spitze und jederseits kleine kammförmige Zähne hat. Die Glaucus sind Thiere der hohen See, welche nur schwim- men, nicht kriechen können, mit prächtigen, aber sehr vergänglichen Farben; sie fressen besonders Porpitae, die sie mit dem Munde fas- sen, ohne sich je dabei der Kiemen zu bedienen. Während einige Naturforscher zahlreiche Arten unterscheiden, behaupten andre, es gäbe nur eine Art, Laniogerus Blainville 1825 Manuel de Malac. p. 485. (laniger Wolle iragend ? laniere Franz. Riemen ? yero tragen ?) nach einem in Spiritus auf- bewahrten Exemplar aufgestellt, wird von den meisten Conchyliologen für iden- tisch mit Glaucus gehalten, soll aber fein gekämmte Kiemen haben, was wohl ein Versehen ist. 2. Aeolis Cuvier. Aeolis, Tochter des Aeolus; fälschlich Folis und Eolidia geschrieben. Aeolis Cuv. 1788 Tableau elöment. Der Körper hat die Gestalt von Limax, trägt vier Fühler auf dem Rücken, die untern verlängert, pfriemenförmig, ‚die oberen meist keulenförmig und durchblättert, dahinter zwei Augen; die walzenför- migen, conischen, selten blättrigen Kiemen stehen in mehreren Rei- hen zu beiden Seiten; After und Geschlechtsöffnung liegen auf der rechten Seite. Man kennt zahlreiche Arten aus allen Meeren. Ihr innerer Bau wird dadurch sehr merkwürdig, dass der Cireulationsap- parat sehr vereinfacht ist, und namentlich die meisten Venen verschwunden sind, weshalb auch wohl von eigentlichen Kiemen bei ihnen nicht die Rede sein kann. Dagegen ist der Verdauungskanal sehr eigenthümlich gebildet, nämlich verästelt, mit blindsackähnlichen Fortsätzen in jeder s. g. Kieme. Diese sollen nach einigen Beobachtern an der Spitze durchbohrt sein. Die Zunge hat eine einzige Reihe breiter kurzer auf der Schneide kammförmig gezähnter Zähne. 18* 276 Die Stellung der Kiemen und die Beschaffenheit der Fühler zeigen man- che Verschiedenheiten, und machen eine weitere Zerspaltung von Aeolis möglich. A) Die oberen Fühler durchblättert. a) Die Kiemen sitzen jederseits auf kurzen Stielen, wie bei Glaucus, von welchem Geschlecht sie der zum Kriechen eingerichtete Fuss unterscheidet. Flabellina Cuvıer (1817 Pegne anim. vol. IM. 55.; Flabellum Fächer). b) Die Kiemen stehen in Qnerreihen. Phidiana Gray (1850 M. E. Gray’s fig. of Moll. anim, p. 1089) Cavolinia Buve. (Tafeln der Encycl. meth,, nicht Cavolinia Gioäni.) B) Die oberen Fühler haben am Ende eine einzelne, ringförmige Falte, rinus Gray (1850 M. E. Gray’s fig. of Moll. anim. p. 109). lis alba Aıv. et Haxc. C) Die oberen Fühler sind einfach nicht durchblättert. a) Die Kiemen stehen in mehrfachen Längsreihen. Aeolis im engeren Sinne, Aeolidina Quareeraces 1844 Ann. Se. nat. 3 Serie. I. 134. — Etha- lion Rısso 1826 hist. nat. Eur. mer. IV. p. 36. (al4«Alov Beiname der Cicade, daher Aethalion zu schreiben.) b) Die Kiemen stehen vorn in Längsreihen, hinten in Querreihen, Phyllo- desmium Eusessens (1828 Smb. phys.; yuAkor Blatt, Jean Bündel). Drei Arten aus dem rothen Meer. c) Die Kiemen stehen nur in Querreihen. Montagua Fırmins 1828 hist, brit. anim. p.285 (zu Ehren Montagus). Coriphella Gray (1850 M.E. Gray’s fig. of Moll. anim. p. 109.) weiss ich uicht davon zu unterschei- den. Eubranchus Fonses 1838 Malac. Monens. p. 5. (eU schön, Poeyyı« Kieme) und Amphorina Qustneraces 1844 Ann. Se, nat. 3 ser. I. 136 (Diminutiv von amphora Krug) sind Jugendzustände von Aeolis. Favo- Typus ist Aeo- 3. Pterochilus ArLner und Haxcock. nreoov Flügel, geikos Lippe. Pterochilus Ald. et Hanc. 1844 Annals ete. XIV. p. 329. Unterscheidet sich von Aeolis allein durch die Zahl der Füh- ler, welche nur zwei beträgt. Es gehören hierher zwei kleine Arten von der Englischen Küste. 4. Calliopea d’Onsıexv. Calliopea , nach Calliope Muse des epischen Gedichts. Calliopea d’Orb. in Guerin, Magaz, Zool. 1837. ı. 108. Der Körper wie bei Limax gestaltet; der Kopf wenig deutlich, ausgerandet, jederseits in lange, quere Lippenfühler ausgedehnt; keine Rückenfühler; zwei Augen, zahlreiche birnförmige Kiemen, jeder- seits am Körper in einer doppelten Reihe; Oeflnung der Geschlechts- theile vorn, rechts; After ? Eine kaum 3 Linien lange Art, ©, belluta, von Brest. 9. Tergipes Cvvien. tergum Rücken, pes Fuss. Tergipes Cuvier 1817 Rögne anim. vol. II. p.56. — Speo Montag. Linn, Trans, vol. XI, ı. 14. f. 3. Der Körper ist einer Limax ähnlich, hat nur zwei Fühler, und jederseits auf dem Rücken nur eine einzige Reihe eylindri- scher oder keulenförmiger Anhängsel (Kiemen) die mit einer Papille zu enden scheinen. Man glaubte früher irrig, die Thiere könnten auf 277 diesen Anhängseln gehen, daher der Name; After und Geschlechts- - öffnung sind auf der rechten Seite. Man kennt ein halbes Dutzend Arten, die klein sind und fast sämmtlich den Europäischen Meeren angehören. 6. Gellina Grar, Gellina Gray 1850, M. Em. Gray Fig. of Moll. anim. p. 106. Unterscheidet sich von Tergipes einzig und allein durch die Fühler, welche fadenförmig sind, und am Grunde eine weite, becher- förmige Scheide haben. Die einzige Art ist Tergipes affınis d’Or». 7. Lomanötus Verany, Lomanotus Ver, 1844. Revue Zool, p. 302. — Eumenis Ald. aud Hanc. 1845 Ann. nat. hist. Nov. 311. Das Thier hat die Gestalt von Limax; der Stirnschleier hat je- derseits fühlerartige Anhängsel; zwei Fühler auf dem Rücken, keulen- förmig, durchblättert, in eine Scheide retraktil; jederseits einfache Kiemen in einen wellenförmigen, gezackten Saum verwachsen (mit einem freien, wellenförmigen, gezackten Mantelrand jederseits); After auf der rechten Seite im hintern Drittheil, Geschlechtsöflnung auf der- selben Seite im vorderen Drittheil. Eine Art L. Genei aus dem Mittelmeer, eine zweite (Eumenis) marmorala aus dem Englischen Meer. 8. Stiliger Eurexsere. stilus Griffel, gero ich trage. Stiliger Ehrbg. 1828 Symbol. phys. dee. 1. Der Körper ist länglich, einem Limax ähnlich, ohne deutlichen Mantel, und trägt an den Seiten mehrere Längsreihen von griffelför- migen Kiemen; zwei Fühler (vier Fühler); zwei Augen auf dem Schei- tel, der After mitten auf dem Rücken; die Genitalöffnung hinter dem rechten Fühler. Eine Art, St. ornatus, lebt im Rothen Meer, 9. Hermaea Loven. Eouns Merkur. Hermaea Loven 1844 Olvers. Kong. Acad. p. 92. Der Körper Limax-ähnlich, zwei der Länge nach gefaltete Füh- ler ohne Scheide; Kopf ohne Lappen; papillenartige Kiemen an den Seiten; der After zwischen Rücken und Seite. Charakteristisch ist die Beschaffenheit der Fühler. Drei Arten aus der Nordsee, Typus ist Doris bifida Monr. 10. Cloelia Loven. Cloelia Loven 1844 Ofvers. Kong. Acad. p. 49. Der Körper ist schlank und zierlich; die Sohle ziemlich breit; der Mantel angeheftet; die Fühler einfach, contraktil; die Kiemen 278 seitlich; die Lippe gross und verlängert. Typus ist Doris fimbria- ta Vanr, 11. Alderia Auımann. Joshua Alder, noch lebender Englischer Naturforscher. Alderia Allmann 1844 apıud Ald, and Hanc, Brit. nudibr, Moll. — Stilifer Loven, non Ehrbg. Das Thier hat die Gestalt von Limax, Kiemen an den Seiten des Rückens wie Aeolis, aber keine Fühler, der Kopf ist an den Seiten gelappt, der After steht auf dem Rücken. 12. Proctonötus Arver et Haycock. 70@x105 der Hintere, »@rog der Rücken. Proctonotus Ald. et Hane. 1944 Ann, nat, hist. XII. p. 407. — Venilia Ald. et Hanc. ibid. p. 161. (Venilia Mutter des Turnus). — Zephyrina Quatrefages 1844 Ann. Sc. nat. 3 ser. p. 131. (Zephyrus, Zephyr). Der Körper ähnlich wie bei Zimax, der Kopf ist wenig deut- lich, vier Fühler, die vorderen breit und dünn, die hinteren lang, kegelförmig, ohne Scheide; dahinter zwei Augen; die Kiemen griflel- förmig, vorn am Kopf nur jederseits in zwei Längsreihen; After hin- ten in der Mittellinie, Geschlechtsöffnung am Halse rechts; Mund mit zwei starken hornigen Kiefern, und horniger Gaumenplatte. Zwei Arten aus dem Kanal. 13. Janus Venrany. Janus, alte Italische Gottheit, Janus Verany 1944 Revue Zool. p. 302. — Antiopa Ald. et Hanc. (ubi ?) secund. Gray. Der Kopf ist deutlich, und hat vorn jederseits eine fühlerartige Verlängerung; zwei conische, nicht retraktile, an der Spitze durch- blätterte Fühler auf dem Nacken; dahinter zwei wenig deutliche Augen; Kiemen wie bei Aeolis in mehreren Reihen jederseits, die vorn und hinten zusammenstossen; Alfter auf der Mitte des Rückens; Geschlechtsöffnung vorn rechts. Eine Art, J. Spinolae, aus dem Mittelmeer. Das Geschlecht Tomopteris Escnn. (Isis 1825. p. 736 von rouog Schnitt, rreots Farrnkraut); Briaraea Quoy et Gaim. 1832 Voy. de l’Astrol. II. Pp- 284. (Briareus Riese mit hundert Armen) gehört wohl nicht zu den Mollus- ken, sondern zu den Scolopender-artigen Crustaceen. Vierte Familie. Placobranchiacea, Placobran- chiaceen. Es sind gar keine Kiemen vorhanden, der Magen ist ver. ästelt. Die kleineren Arten haben auf den ersten Blick viel Aehnlich. keit mit Planarien. l. Placobranchus vax Hasserr. nhas Tafel, Fläche, Sodyyı« Kieme, Placobranchus van Hasselt 1824 Bullet. univers. Oct. p. 240, 279 Der Körper verlängert, flachgedrückt, beinah linealisch, vorn breiter; jederseits in einefühlerähnliche Spitze auslau- fend; zwei lange, eingerollte, an der Spitze gefranzte Fühler; der Mantel jederseits in zwei Lappen verlängert, welche über den Rücken zurückgerollt eine Röhre bilden, auf deren inneren Seite Gefässe von einem Centrum aus strahlenarlig ausgebreitet sind. Eine Art von den Sunda-Inseln, und vom Stillen Meer, Nach Loven ist sie nicht vom folgenden Geschlecht Elysia verschieden. 2. Elysia Rısso. nAvouos, elysisch ? Elysia Risso 1812 Journ, Phys. vol. 87. p. 376. — Actaeon Oken 1815 Lehrbuch p. 307. (Actaeon, Enkel des Cadnus). — Aplysiopterus Delle Chiaje 1830 Memorie etc. vol. IV. p. 17. (Aplysia und rreoov Flügel). — Rhyzobranchus Cantr. 1327 Correspond. (öıL« Wurzel, Bo«yxıc Kiemen, daher Rhizobranchus zu schreiben. Der Kopf ist nicht deutlich vom Körper geschieden, ausgeran- det, ohne Lippenfühler; zwei Nackenfühler, der Länge nach ge- spalten; jederseits eine flügelartige Ausbreitung; der Penis an der Wurzel des rechten Fühlers; die Vulva zwischen diesem Fühler und dem Mantellappen, der After (nach Risso) am Ende des Körpers; der Mund ist vollkommen unbewehrt; der Magen verästelt. Verästelte Gefässe auf der oberen Seite des Mantellappen münden sich jederseits in eine grosse, der Axe des Körpers parallele Vene; das Herz am Grunde des Halses, etwas hinter der Oeffnung der Geschlechtstheile. Man kennt ein halb Dutzend Arten, meist aus den Europäischen Meeren, die äusserlich viel Aehnlichkeit mit Aplysia haben. 3. Chalidis Quarreraces. x«kıs veiner Wein, Chalidis Quatref. 1944 Ann. Sc. nat. 3 ser. I. p. 1999. — Limapontia Johnst. apud Ald. et Hanc. 1846 Brit. Nudibr. Moll. (Aruc& nackte Schnecke, zrovrogs Meer). — Pelta (uatref. ]. c. p. 15l. non Beck (pelta kleines Schild). Der Fuss steht seitlich und hinten vor, erreicht aber vorn den Mund nicht; der Kopf ist seitlich von zwei blattarligen Lappen um- geben, welche sich hinten in der Mitte vereinigen; keine Fühler, zwei Augen; die Seiten und das Hinterende sind vom Körper durch eine Furche getrennt; der Magen ist mit vier Kiefern bewaffnet; der Darın sackförmig, unregelmässig gebeutelt; das Hirn hat zwei Ganglien. Bei Chalidis soll kein eigentlicher Magen sein, Zwei Arten von der Bretagne. 4. Actaeonina (UATREFAGES. Diminutiv von Actaeon, Actaeonina Quatref. 1844 Ann, Se. nat. 3 ser. vol. I. p. 142. Der Kopf ist deutlich, vorn ausgeschnilten, durch zwei dicke Leisten erweitert, welche nach hinten zwei kurze Fühler bilden; da- 280 hinter zwei Augen ; der Körper kaum breiter als der Kopf, der After oben am Hinterende; jederseits ein dieker Nleischiger Saum, der sich mit dem der entgegengesetzten Seite vereinigt, wie bei Elysia; der Fuss sehr klein, kaum bis ans Ende des Körpers reichend, Eine Art, A. senestra (sie!) von der Bretagne, eine zweite A. corrugata von der Englischen Küste. 5. Icetis Auver et Hascock. Ictis Ald. and Hanc. 1847 Rep. on the 17 Meet. at Oxfort. p. 173. — Cenia Ald. et Hanc. Ann. Mag. Nat. hist. I. t. 19. f. 1. Zwei lange evlindrische Fühler unterscheiden dieses Geschlecht von Actaeonina. Eine Art, I. Cocksi, von der Englischen Küste, 6. Fucicola Quvoy et GarmARD. fucus Taug, colo ich bewohne. Fucola Q. et G. (fehlerhafte Schreibart für Fucicola) 1833 Voy. Astrol. Il. p. 321. Der Körper ist verlängert, einer Limax ähnlich, hinten spitz ; man kann weder Mantel noch Kopf unterscheiden; zwei ziemlich ey- lindrische, spitze Fühler, keine Augen. Die übrigen Organe sind nicht beschrieben. — Scheint mir nicht von Ietis verschieden, 7. Dermatobranchus vax Hasserr. depuc Haut, Aoadyzıe Kiemen. Dermatobranchus van Hasselt 1825 Blainv. Man. Mal. p. 627. Der Körper ist Hachgedrückt, halbkreisförmig, der Fuss ziemlich breit, sehr deutlich; der Mantel erweitert, vorn abgerundet, hinten verschmälert, mit Streifen oder verlängerten Pusteln besetzt; ein paar kurze, genäherte, contraktile Fühler zwischen Kopf und Mantel; keine Augen. Drei Oellnungen auf der rechten Seite: die vorderste für die Geschlechtstheile, die zweite für den Darmkanal, die dritte für die Harnwerkzeuge (?). Es sollen mehrere Arten dieses zweifelhaften Geschlechts an den Küsten Javas vorkommen, Fünfte Familie. Phyllidiacea, Phyllidiaceen. Die Kiemen sitzen jederseits unter dem hervorstehenden Man- telrande versteckt, 1. Phyllidia Cuvıer. yuklov Blatt. Phillidia Cuvier 1798 Tableau element. Der Körper ist länglich, oben gewölbt, mit diekem lederartigem Mantel, der rund herum einen vorstehenden Saum bildet; Kopf klein, unter dem vorderen Rand des Mantels verborgen; Mund in Gestalt eines kleinen Rüssels; vier Fühler, die oberen auf dem Rücken, in Gruben retraktjl, die untern an den Lippen; die Kiemen in Form 281 schiefer Blättchen jederseits unter dem Mantelrand,; der After hinten in der Mittellinie des Rückens; Oeffnung der Geschlechtstheile in ei- nem gemeinschaftlichen Höcker vorn an der rechten Seite. Das Herz liegt in der Mitte des Rückens der Länge nach, der Blutumlauf ist wie bei Tritonia; der Mund hat keine Kinnladen, der Magen ist häu- tig, der Darmkanal kurz; die Speicheldrüsen sind klein, die Leber gross. Man kennt mehrere Arten, die sämmtlich in der heissen Zone leben. 2. Hypobranchiaea Avans. Uno. unten, Bo@yzı« Kieme. Hypobranchiaea Ad. 1847. Proceed. Zool. Soc. p. 24. Die bei M. E. Gray Fig. of Moll. anim. t. 220. f. 1 gegebene Figur zeigt ein längliches plattes Thier mit ungeheurer Sohle; der Mantel ist nur den dritten Theil so breit wie diese, und erreicht weder das vordere noch das hintere Ende derselben; er trägt vorn zwei Fühler. Der Mund, die Kiemen, der After und die Geschlechts- öffnung sind nicht zu sehn, Hierher H. fusca. 3. Pleurophyllidia Sramuen, nlevoov Seite, Phyllidia. Pleurophyllidia Stammer 1816 Meckel Obs. ex anat. comp. — Diphylli- dia Cuvier 1817 Regne anim, Ill. p. 57. — Linguella Blainv. 1825 Man. de Malac. p. 491. (Linguwella Diminutiv von lingua Zunge), — Armina Rafın, 1815 Preeis de Somiol. Dies Geschlecht unterscheidet sich von Phyllidia dadurch, dass der Kopf vorn nicht vom Mantel verdeckt wird, dass keine Rücken- fühler vorhanden sind, und dass der After auf der rechten Seite, hin- ter der Mitte liegt. Bei einigen Arten nehmen die Kiemen nur das vordere Drittheil einer jeden Seite ein, und die Falten dahinter sind rein muskulös. Die Zunge hat in der Mittellinie eine Reihe breiter Zähne, die in der Mitte eine Spitze und auf der rechten Seite eine gezähnelte Schneide haben, und jederseits 30 Reihen klauenförmiger, am untern Rande gezähnelter Haken. Man kennt zwei Arten aus dem Mittelmeer, und ein paar andre aus heissen Meeren., Achte Ordnung. Heteropoda Laue., Kielfüsser. &repos abweichend; zoüs, zrados Fuss, Der Fuss ist in eine senkrechte Flosse verwan- delt (selten fehlt er gänzlich), und die Thiere können sich nur durch Schwimmen fortbewegen; sie sind ge- trennten Geschlechtes oder Zwitter, leben nur im Meer. 282 Die Kiemen sind verschieden, und fehlen bisweilen gänzlich; das Maul ist mit grossen hornigen Haken bewaffnet, zum Anpacken und Zerreissen der Beute. Bisweilen ist der Körper in einen Schwanz verlängert, der an seinem Ende eine Flosse trägt; bald sind Fühler vorhanden, bald fehlen dieselben; das Gleiche gilt von den Au- gen. Die Schale fehlt bald, bald ist sie vorhanden und bedeckt entweder nur einen kleinen Theil des Körpers, oder sie umhüllt den- selben ganz. So wie wir innerhalb der Klasse der Mollusken eine sehr grosse Mannigfaltigkeit des Baues und sehr verschiedene Stufen in der Voll. kommenheit der Organisation wahrnehmen, so wiederholt sich diese Erscheinung bei den Heteropoden, und müssen wir dieselben in meh- rere Familien abtheilen, von denen einige eine ziemlich hohe Stu- fe der Entwickelung zeigen, oder sehr unvollkommen organisirt sind. Ich folge in der Eintheilung d’Orbigny, welcher vier Familien annimmt. 1) Nucleobranchiata, Kernkiemer. Der Leib ist nackt, mit einem gestiellen oder ungestielten Kern auf dem Rücken, der die Leber und die meisten Eingeweide enthält; an diesem Kern sitzen auch äusserlich die Kiemen, die aus kegelförmigen oder geliederten Läppchen bestehn; der Kern ist bald nackt, bald von einer Schale bedeckt; auf dem Bauch eine senkrechte beinahe kreisförmige Flosse ; sind getrennten Geschlechtes. 2) Atlantacea, Atlantaceen. Der Leib kann in eine krei- selförmige Schale zurückgezogen werden; ausser der Flosse noch ein deutlicher Fuss; die kammförmigen Kiemen sitzen unter dem Mantel; sie sind getrennten Geschlechtes. 3) Phyllirrhoacea, Phyllirrhoaceen. Der Leib ist ganz nackt, zusammengedrückt, mit einer Schwanzflosse, ohne Schale, ohne Fuss, ohne Bauchflosse, ohne Kern für die Eingeweide, ohne Kiemen; Zwitter. 4) Sagittacea, Sagittaceen, Der Leib ist spindelförmig, mit einer Schwanzflosse, nackt, ohne Schale, ohne Kiemen, mit einer vertikalen, oder mit mehreren horizontalen Flossen; Zwitter. Die Kielfüsser sind Mollusken, welche frei im hohen Meer herumschwimmen, meist des Nachts oder bei Abend zum Vorschein kommen; sie sind auf die heisse und gemässigte Zone beschränkt, und bedecken besonders in der ersteren das Meer oft zu Millionen, bisweilen mehrere Nächte hindurch, so dass man oft mehrere hun- dert in einem Netz bekommt. Wie die Pteropoden schwimmen sie immer, und zwar indem die Flosse nach oben und der Eingeweide- kern nach unten steht; nie sieht man, dass sie sich festhalten. Ihre Bewegungen sind weit langsamer als bei den Pteropoden; am schnell- sten schwimmen die Atlas. Die Bewegungen der Sagitten glei- chen sehr denen der Fische. Die meisten Kielfüsser sind farblos und durchsichtig wie Wasser, nur die Atlas sind stark gefärbt; diese sind auch wohl hundertmal zahlreicher als die andern. Was sie fres- 283 sen, weiss man nicht recht. Ebenso unbekannt ist ihre Entwickelung. Bei Pterotrachaea sieht man nicht selten die Eier in einer überaus feinen langen Schnur gleich einem dünnen Faden am Kern hängen. Die Atlantaceen machen offenbar einen Uebergang zu Pteropoden. Erste Familie. Nucleobranchiata, Kernkiemer. Der Leib ist nackt, mit einem gestielten oder ungestielten Kern auf dem Rücken, der die Leber und die meisten Eingeweide enthält; an diesem Kern sitzen auch äusserlich die Kiemen, die aus kegelför- migen oder gefiederten Läppchen bestehen; der Kern ist bald nackt bald von einer Schale bedeckt; auf dem Bauch eine senkrechte bei- nahe kreisförmige Flosse; sie sind getrennten Geschlechtes. 1. Carinaria Lamarck. carina, Kiel. Carinaria 1501. Lamk. Systeme an. s. vertebr. 99, Der Leib ist spindelförmig mit einem deutlich abgesetzten Kopf, an dessen Grunde zwei lange, spitze Fühlfäden vor den Augen stehen; der Kern der Eingeweide ist gestielt, und von einer Schale bedeckt. Diese ist überaus dünn, glasartig, spiralförmig und sehr rasch in einer Ebene aufgewunden (die Embryonalwindungen sind aber kegelförmig gewunden). Die Zunge hat in der Mitte einen drei- spitzigen Zahn, und jederseits drei lange, hakenförmige Zähne. Man kennt fünf Arten, von denen eine im Mittelmeer lebt, C©. mediterranea; eine andre, (©. vilrea, aus der Chinesischen See wird von den Conchiliensammlern sehr theuer bezahlt. Fossile Carinarien sind noch nicht gefunden worden. 2. Cardiapoda d’Onsıcay. z«@odiea Herz, moüg Fuss. Cardiapoda d’Orbigny 13835 Voy. Amer. merid. p. 139. 154. (im Regi- ster Cardiopus). Der Leib ist spindelförmig, der Kopf sehr dick, nicht abge- schnürt; zwei Fühler vor den Augen; ein gestielter Nucleus ohne Schale, oder mit einer kleinen häutigen Schale, welche den Em- bryonalwindungen der Carinarien - Schale gleicht, Ausser zwei von ihm zuerst entdeckten Arten des Atlantischen Meeres rechnet d’Orbigny die Firola candina Les. hierher. 3. Ceratöphora D’Onsıcvv. »£oas, »£oetos Horm, Yopos tragend, daher Ceratophora. Cerophora d’Orb. 1835 Voy. Amer. merid. p. 139 t. 10. f. 11. 12. Der Leib spindelförmig, mit abgesetztem Kopf, und zwei lan- gen Fühlern vor den Augen; der Kern der Eingeweide nackt, un- gestielt. Es ist eine Art aus dem Stillen Meer bekannt. Von Carinaria ist Ceratophora durch den Mangel der Schale, von Pterotrachaea durch das Vorhandensein der Fühler verschieden. 284 4. Pterotrachea Forskat. nreoöv Flügel, Flosse, zg«yei« Luftröhre. Pterotrachea Forsk. 1775 Deser. anim. etc. p. 118. — Firola Peron et Les. 1809 Ann. du Mus, vol, XIV, — Hypterus Ralin. 1814 Precis. de So- miol. (v7ro unter, zıreoov Flosse, also Hypopterus zu schreiben). Der Leib ist spindelförmig mit einem abgesetzten Kopf, der in eine spitze Schnauze ausgeht, an dessen Ende der Mund sitzt; die Augen am Grunde des Kopfes sehr vollkommen organisirt; keine Fühler, dafür kleine paarige Spitzchen vor den Augen. Der Einge- weidekern nackt, ungestielt, birnförmig. Der innere Ban ist noch nicht vollständig bekannt; es sind zwei Speichel- drüsen vorhanden, die dicht am Maul liegen; die Speiseröhre läuft gradlinigt bis zum Nucleus ohne auflallende Magenerweiterung; bei den Männchen sieht man eine wurmförmige Ruthe an der rechten Seite des Leibes zwischen Flosse und Eingeweidekern; dieselben haben auch oft einen Napf am Rande der Flosse. Man kennt ziemlich viele Arten aus dem Mittelmeer, dem At- lantischen Ocean und dem Stillen Meer, deren Unterschiede aber noch nicht im Reinen sind. Lesueur theilt (Journ. of the Acad. of nat. Sc. of Philad. 1.) dies Ge- schlecht nach der Beschaffenheit des Schwanzes in zwei Abtheilungen: a) Fi- rola haben hinter dem Nucleus einen langen Schwanz, der mit einer kleinen, horizontalen, zweilappigen Flosse endigt; und b) Firoloides, wo der Körper beinahe plötzlich hinter dem Nucleus mit einem sehr kurzen ungetheilten Schwanz aufhört. Als Subgenus von Pterotrachea kann man Anops d’Orbigny (1835 Voy, Amer. merid. t. 16. f. 8-10. « privativum und wı» Auge) betrachten, welches durch den Mangel der Augen und den nicht abgesonderten Kopf abweicht. Es ist eine Art A. Peroni aus dem Stillen Ocean bekannt, Zweite Familie. Atlantacea, Atlantaceen. Der Leib kann in eine kreiselförmige Schale zu rückgezogen werden; ausser der Flosse ist noch ein deutlicher Fuss vorhanden; die kammförmigen Kiemen sitzen unter dem Man- tel; sie sind getrennten Geschlechtes. 1. Atlanta Lesueun. Atlantis Tochter des Atlas, oder Atalanta Tochter des Schoeneus, Atlanta Lesueur 1817 Journ. de phys. vol. 85. — Steira Eschh, 1825. Isis p. 735. (oreio«@ Kielbalken). Das Thier kann seinen Leib ganz in die Schale zurückziehn ; der Kopf ist deutlich abgesetzt, mehr oder weniger verlängert, trägt grosse Augen, und davor ein paar langer Fühler; der Mund ist rüs- selförmig, mehr oder weniger ausdehnbar; der Fuss besteht a) aus einer zusammengedrückten Flosse, b) einem gestielten Napf, ce) einer Verlängerung nach hinten, welche einen hornigen Deckel trägt. — Die Schale ist kalkig, fängt mit einem kreiselförmigen erhöhten Wir- bel, der aus mehreren Windungen besteht, an, rollt sich dann rad- förmig auf, ist immer zusammengedrückt, und zeigt auf allen Win- dungen einen grossen scharfen Kiel; die Mündung ist oval, vorn ge- spalten. Der Deckel folgt den Aenderungen der Schale; in der Jugend ist er spiral, im Alter hat er concentrische Anhängsel. 285 Die Zunge zeigt in der Mittellinie Zähne mit drei Spitzen, von denen die mittlere die längste ist, und jederseits drei Haken, von denen der inner- ste noch ein Spitzchen trägt. Der Mantel ist sehr weit, oben ausgeschweift, und am oberen Rande mit einer Spalte versehn, welche eine rinnenförmige Verlängerung abgibt, ein Analogon der bei so vielen Gastropoden vorkommen- den Athemröhre. Die kammförmige Kieme sitzt schief auf dem Halse. Die Speiseröhre mündet in einen ziemlich grossen Magen, woraus ein dün- ner Darm kommt, der in der grossen Leber mehrere Wiudungen macht, und sich mit dem After rechts, nahe bei den Kiemen öffnet. Am Grunde des Kopfes auf der rechten Seite des Halses liegt bei den Männchen eine lange Ruthe. Die Geschlechtstheile sind sonst wie bei Pterotrachea. Auch das Nervensystem ist ebenso. Am bekanntesten ist A. Peronii Lesurur, bis 4 Linien gross, in fast allen Meeren. Fossil ist dies Geschlecht noch nicht vorgekommen. 2. Oxygyrus Benson. ö&vg scharf, yügog Kreis. Oxygyrus Benson 1835 Journ. Asiat. Soc. Bengal VI. p. 316. — Ladas Cantr. 1341 Mem. Acad. Brux. vol. XIII. p. 37. (Ladas ein berühmter Läu- fer). — Helicophlegma d’Orb. 1839 Voy. Amer. merid. p. 169. (£I:5 Schnecke, gA£yuc zäher Schleim). — Brownia d’Orb. 1841 Deser. de Cuba ete. (Palrick Browne, Verfasser einer 1756 erschienenen Naturgeschichte von Ja- maica). Dieses Geschlecht unterscheidet sich von Atlanta dadurch, dass anstatt der Fühler eine blosse Hautfalte da ist, und die Schale durch- aus radförmig aufgerollt ist, mit umfassenden Windungen, ähnlich wie bei Bellerophon; dabei ist sie im Alter beinahe häutig. Von den beiden hierher gehörigen Arten ist A. Keraudreni Rang, die im Atlantischen und im Mittelmeer vorkommt, die bekannteste, Brownia unterscheidet sich durch die auf dem Rücken mit zwei gekerbten Kielen versehene Schale. Fossile Oxygyrus-Arten sind nicht bekannt. In dieser Familie finden, wie es scheint, folgende nur im fos- silen Zustand bekannte Geschlechter am besten ihre Stelle. 3. Bellerophon Monxtrorr. Bellerophon, ein bekannter Heros der Griechischen Mythologie. Bellerophon Montf. 1809. Syst. de Conch. I. p. 51. Das Gehäuse ist scheibenförmig, symmetrisch, in einer Ebene eingerollt, die Windungen schliessen einander vollständig ein, so dass sie äusserlich nicht sichtbar sind. Die Mündung ist ziemlich schmal, breiter als hoch; die Aussenlippe einfach; die Stelle der Innenlippe wird durch das Gewinde vertreten. Man kennt jetzt ziemlich viele Arten aus dem Uebergangs- und Kohlengebirge. Ueber die Stellung dieses Geschlechtes sind die Meinungen sehr ver- schieden, Defrance stelli es zu Argonauta, Deshayes zu Atlanta, Blainville zu Bulla, Fleming zu Actaeon, De Koninck meint gar, Bellerophon sei am nächsten mit Eimarginula verwandt. D, Montf, hatte die Schale irrthümlich für eine vielkammerige gehalten, 286 4. Bucania J. Harz. Buzayn Trompete. Bucania J. Hall 1848 Palaeont. of New-York p. 32. Das Gehäuse ist eingerollt, das Gewinde auf jeder Seite gleich convex; die Windungen alle in derselben Ebene, alle sichtbar, die äussere bauchig, die inneren an der Ecke kantig, auf der Bauchseite eoncav; die Mündung rundlich oval, an der inneren Seite durch die Berührung mit der nächsten Windung etwas zusammengedrückt; seit- lich und auf dem Rücken plötzlich ausgebreitet. Es sind sechs Arten aus dem Silurischen Gebirge der Vereinig- ten Staaten beschrieben; auch wird Bellerophon cornu arietis Sow, hierher gerechnet, Von Bellerophon dadurch unterschieden, dass alle Windungen äusserlich sichtbar sind, von Porcellia durch die symmetrische, scheibenförmige Gestalt. 5. Porcellia Liveızık. Porcellus kleines Schweinchen. Porcellia Lev. 1835. Mem. Soc. geol. de France II. p. 39. Das Gehäuse ist scheibenförmig, sehr zusammengedrückt, bei- nahe symmetrisch; die Spira sehr deutlich, in derselben Ebene ein- gerollt, mit Ausnahme der ersten zwei oder drei Windungen, die schwach vorspringen; eine schmale aber tiefe Rückenfurche trennt die Windungen in zwei gleiche Theile, und entspricht einer schmalen aber gewöhnlich ziemlich langen Spalte der Aussenlippe; der Nabel ist sehr weit, und lässt alle Windungen sehen; die Mündung ist oval oder beinahe fünfeckig; die Aussenlippe dünn und schneidend. Man kennt nur wenige Arten, welche dem devonischen System und dem Kohlenkalk angehören, und früher mit Bellerophon verei- nigt waren. Dritte Familie. Phyllirrhoacea, Phyllirrhoaceen. Der Leib ist ganz nackt, zusammengedrückt, mit einer Schwanz- flosse, ohne Schale, ohne Fuss, ohne Bauchllosse, ohne Kern für die Eingeweide, ohne Kiemen; es sind Zwitter, Phyllirrho& P£rox et Lesuron. Philliroö Peron et Les. 1807. Ann. d. Mus, XV. 1. 11. f. 1. — Buri- dice Eschholtz 1825 Isis I. p. 737. (Eurydice Gemahlin des Orpheus). Der Leib ist sehr zusammengedrückt, durchsichtig, läuft vorn in eine Schnauze aus, die zwei lange Fühler ohne Augen trägt; hin- ten ist ein abgestutzter Schwanz, der am Ende eine Flosse trägt. Kein Fuss, keine Kiemen. Die Eingeweide scheinen deutlich hindurch; man sieht zwei Speicheldrü- sen, einen verlängerten aufgeblasenen Magen mit vier grossen verlängerten Blinddärmen, zwei nach vorn, zwei nach hinten; die beiden unteren haben einen gemeinschaftlichen Stamm. Bald hinter dem Abgang derselben hört der Darmkanal auf der rechten Seite mit dem After auf. Das Herz, zwischen den beiden oberen Blinddärmen gelegen, ist beinahe kugelig. Ein verlängerter 287 Kanal, von der Herzgegend nach dem Schwanz hin gelegen, scheint der Uterus zu sein (Eschholtz hielt ihn für das Athemorgan); drei Ovarien liegen hinter dem After; die Ruthe tritt auf der rechten Seite etwas vor und unter dem Herzen heraus, ist sehr gross, gegabelt, mit abgerundeten, stachligen Zweigen; zurückgezogen liegt sie unter dem Magen, und sieht wie eine Drüse aus. Das Nervensystem ist sehr deutlich. Es sind sechs Arten bekannt, von denen Ph. bucephala aus dem Mittelmeer, die andern von den Mollucken und aus dem Stillen Meer herstammen. Dies Geschlecht ist sehr eigenthümlich gebildet, und seine systematische Stellung noch zweifelhaft. Blainville rechnet Phyllirko@ zu den Pteropoden, Gray stellt sie zwischen Diphyllidia und Placobranchus. Das Genus Appendicularia Escunontz (Isis 1825), welches Gray fraglich mit Phyllirrho@ zusammenstellt, scheint mir zu unvollkommen bekannt, um im System aufgenommen werden zu können. Vierte Familie. Sagittacea, Sagittaceen. Der Leib ist spindelförmig, mit einer Schwanzflosse, nackt, ohne Schale, ohne Kiemen, mit einer vertikalen, oder mit mehreren hori- zontalen Flossen; es sind Zwilter, 1. Sagitta Quoy et Gammarn. Sagitta Pfeil. Sagitta Q. et G. 1827. Ann. des Se. nat, vol. X. p. 232. Der Leib ist gallertartig, durchsichtig, walzenförmig, sehr ver- längert; der Kopf vom Rumpf durch eine vertiefte Linie abgeschnürt, ohne Fühler, aber mit Augen; der Mund hat Hakenzähne, wie bei den Heteropoden; sonst keine äusseren Organe als horizontale paa- rige, oder eine vertikale, unpaare Flosse. Es sind hurtige Thiere, die immer in Bewegung sind, und nach Art der Fische schwimmen. Es sind vier Arten beschrieben, aus dem Mittelmeer, aus dem Atlantischen und Stillen Ocean. Die systematische Stellung dieser Thiere ist noch sehr zweifelhaft; Gray stellt sie an das Ende der Nacktkiemer, Krohn will sie sogar zu den Annu- laten bringen. Der Darmkanal ist deutlich, und endet mit einem am Bauch gelegenen After; zwei Eierstöcke münden sich in zwei Oeffnungen am Rücken über dem After; im Schwanz befinden sich zwei durch eine Längsscheide- wand getrennte Höhlungen, welche den Samen enthalten; sie münden sich je- derseits vor der Schwanzflosse in einer kleinen, hohlen Papille. Herz, Ge- fässe, Kiemen, Leber konnte Krohn nicht finden; Darwin sah aber bei ganz jungen Thieren ein deutlich pulsirendes Organ im vordern Drittheil des Kör- pers, und d’Orbigny gibt bei drei Arten ein Herz an, das er schlagen sah, und das bei der einen Art in einem Höcker auf dem Rücken liegt, den man als das erste Rudiment des Nucleus der Kernkiemer betrachten kann. Darwin verfolgte die erste Entwickelung der Eier. 2. Sagittella Lesurun. Diminutiv von Sagitta. Sagittella Lesueur 1817 Journ. of Ihe Acad. of nat, Sc, of Philad. 1. Lesueur und Blainville betrachteten Sagittella als eine Unter- 288 abtheilung von Pterotrachaea, sie scheint aber zu Sagitta gestellt werden zu müssen. Es ist nur eine Art S, aequipinnis Les. bekannt. Sehr unvollständig beschrieben, aber vielleicht zu den Heteropoden gehö- rig sind folgende drei Geschlechter : 1. Timoriena Quoy et GammarD. Nach dem Fundort Timor, einer der kleinen Sunda-Inseln. Timoriena Quoy et G, Ann. Sec. nat. VI. p. 77. Voy. de Freyc, p. 495. Der Körper ist frei, verlängert, walzig, hinten dreieckig, zugespitzt; kein abgesetzter Kopf, keine Fühler; zwei Augen? ein lippenartiger Anhang am Mund, der After fast in der Mitte des Körpers ; keine Flossen, keine Kiemen. Eine Art, über fusslang. 2. Monöphora Quov et Garmann. uövog einzig, (pooös Lragend. Monophora Q. et G. Ann. Sc. nat. VI. p. 79. Voy. de Freyc. p. 495. Der Leib ist gallertartig, frei, durchsichtig, verlängert, pyramidal, etwas zusammengedrückt, vorn abgerundet, hinten zugespitzt; kein Kopf, keine Fühler, keine Kiemen, keine Flossen ; zwei Augen; der Nahrungskanal blind endend. Eine Art, drei Zoll lang, an der Küste Neuhollands gefangen, 3. Pterosoma Lesson. nreoov Flügel, ow@u« Leib. Pterosoma Lesson 1823 Mem. Soc. d’hist. nat. III. t. 10. Der Körper ist nackt, gallertartig, durchsichtig‘, beinahe eylindrisch, in der Mitte dicker, jederseits von einer sehr grossen dünnen, horizontalen Flosse umgeben, welche vom Schwanz anfangend rund um den Körper läuft, mit der der entgegengesetzten Seite zusammenstösst, und so mit dem Körper eine grosse, oben convexe unten etwas concave Scheibe bildet; der Vorderrand derselben ist dieker, etwas abgestutzt, der Hinterrand schmaler und dünner, der Schwanz ist cylindrisch, verlängert, von mässiger Grösse; der Mund sitzt am vorderen Ende des Körpers, ist klein, ohne Rüssel; zwei Augen, sitzend, länglich, einan- der genähert; der Darmkanal durchscheinend, roth, wo der Körper weiter wird, spiralförmig gewunden. Kiemen, After, Geschlechtsöffnung etc. sind unbekannt, Eine Art, Pt. plana, im Meer zwischen den Mollucken und Neu-Guinea gelangen, Dritte Klasse. Pteropoda, Flossenfüsser. Der Kopf ist mehr oder weniger deutlich, und trägt bisweilen keine Augen *). Der Mund hat oft naplförmige Anhängsel. Zwei, selten vier Flossen sitzen zwischen Kopf und Leib, uud sind das Organ der Ortsbewegung, daher der Name (rrregöv Flosse, roüg der *) Gray Catal. Moll. Brit, Mus. spricht ihnen fälschlich die Augen gänzlich ab; bei Pleuropus, Oymbulia, Clione werden Augen angegeben, Fuss) ; bis- 289 der Fuss); bisweilen findet sich ein drittes Läppchen zwischen bei- den, welches wahrscheinlich als Rudiment des Fusses der Gastropo- den zu betrachten ist. Der Körper ist verlängert, eiförmig oder kugelig, bald nackt, bald in eine Schale von sehr verschiedener Be- schalfenheit eingeschlossen. Die Geschlechter sind in einem Indivi- duum vereinigt, doch ist die Fortpflanzung und Entwickelung dersel- ben noch gänzlich unbekannt Nicht alle Naturforscher nehmen diese Abtheilung an; Blainville und Souleyet vereinigen sie mit den Gastropoden, und weisen ihnen eine Stelle neben Bulla, Gastropteron und Aplysia an; wogegen d’Orbigny auf die nahe Verwandtschaft mit mehreren Kielfüssern, na- mentlich mit Alanta aufmerksam macht; die Näpfe an den Armen von Pneumodermon und Spongiobranchaea erinnern entfernt an die Cephrlopoden. Die Pteropoden finden sich in allen Meeren, unter dem Aequa- tor so gut wie im Polarmeer. Sie gehören der hohen See an, 'nä- hern sich selten den Küsten, und sind nächtliche, oder wenigstens Dämmerungsthiere; man trifft deren keine bei brennender Sonnen- hitze. Jede Art hat ihre bestimmten Stunden, wann sie erscheint, Die beiden Flossen sind meist in steter und schneller Bewegung; mit Hülfe derselben bewegt sich das Thier in horizontaler, auf- oder ab- steigender Richtung, wobei der Körper senkrecht oder schwach ge- neigt bleibt. Einige Arten drehen sich auch an demselben Orte und in derselben Höhe ohne sichtbare Bewegung. Beim Erscheinen eines fremden Körpers, oder bei heftiger Bewegung des Gefässes, in wel- chem man sie hält, legen sie die Flossen zusammen, treten ganz in die Schale, und das Thier sinkt zu Boden. Die Cavolinien (Hyaleen) schwimmen schneller als die Cleodoren, die Pneumodermen und Clio- nen sind die langsamsten. Sie erscheinen nicht nur bei ruhiger See auf der Oberfläche, sondern man erhält- sie auch oft bei stürmischen Nächten in grosser Menge. Von ihrer Menge kann man sich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, dass die Clione borealis eine Hauptnahrung des grönländischen Wallfisches ausmacht. Die Nahrung der Pieropoden sind andere pelagische Mollusken, die sie überwältigen können, Orustaceen u. dgl.; die grösseren CGleo- doren fressen z. B. besonders junge Atlanten, die Clione borea- lis frisst die Limacina arctica etc. Die Pneumodermen fangen ihren Raub mit ihren fühlerartigen Näpfen. Sonderbar ist es, dass noch kein Beobachter Individuen mit Eiern, keiner junge Individuen gefunden hat. Je nachdem eine Schale vorhanden ist oder nicht kann man die Flossenfüsser in zwei Ordnungen bringen Thecosomata mit Scha- le, und @ymnosomata ohne Schale. Philippi, Conchyliologie, 19 290 Erste Ordnung. Thecosomata Bıaımıv. Schalentragende Flossen- füsser, Der Körper ist meist in eine Schale eingeschlos- sen; der Kopf nicht deutlich; ein einziges Paar Flos- sen; keine äusserlichen Kiemen. Je nach der Beschaffenheit der Schale kann man diese Orl- nung wieder in drei Familien eintheilen 1) Cavoliniaceen, mit grader, symmetrischer, kalkiger Schale; 2) Cymbuliaceen, mit srader, symmetrischer,, knorpeliger Schale, bisweilen ohne Schale; 3) Limacinaceen, mit schneckenartig gewundener, kalkiger Schale. Erste Familie. Cavoliniacea, Cavoliniaceen. Der Körper des Thieres und die Schale sind grade, vollkom- men symmetrisch; letztere ist kalkartig, dünn, glatt, durchsich- tig; kein Deckel. l. Gavolinia Gioext. Zu Ehren des bekannten Neapolitanischen Naturforschers Ph. Cavolini. Cavolinia Gioeni 1783 Descriz, etc. — Triela Retzius 1788 Dissert. hist, nat, ete. — Hyalaea Lamk. 1799 Prodrome ete. (valsos glasarlig, daher Hyalea zu schreihen) — Archonta D. Montf. 1810. Conch. syst. p. 51. («oyw»v der Herrscher ?) Das Thier hat zwei grosse Flossen, ohne Rudiment eines Fus- ses, keinen deutlichen Kopf, keine Augen, keine Fühler, (nach Blain- ville zwei Fühler, die in einer eylindrischen Scheide stecken); der Mantel ist an den Seiten gespalten; die Kiemen liegen im Grunde dieser Spalten. Das Gehäuse ist ziemlich kugelig, mit einer engen Mündung, seitlich gespalten; die Bauchhälfte ist gewölbt, die Rücken- hälfte Nlacher, vorn länger; hinten, wo beide Hälften verbunden sind, stehen drei spitzige Zähne; im Leben treten aus den Seitenspalten der Schale längere oder kürzere Anhängsel des Mantels heraus. Man kennt etwa zwanzig Arten, meist aus den wärmeren Meeren, die na- mentlich von Lesueur und d’Orbigny beschrieben sind; die bekann- teste und grösste ist ©. tridentata (Anomia) Fonsk. Es befinden sich in dieser Zahl zwei fossile Arten aus der Ter- tiärformation von Bordeaux. Die beiden Flossen oder Flügel werden von einem fleischigen, ziemlich dicken Halse getragen, und bilden nach unten eine Art Schürze von verschie- dener Gestalt. Der Mantel ragt rings herum über die Schale hervor, und zeigt drei Oeflnungen, eine miltlere, die das Wasser zu den Riemen führt, und zwei seitliche für den After und die Geschlechtstheile. Die Kiemen sitzen an den Seiten, und bilden um den Körper eine dem Rücken parallele Schnur von kleinen Blättchen. Die übrigen Eingeweide liegen im gewölbten Theil der Schale. Das Herz liegt anf der linken Seite am innern Rand der Kiemenschnur. Ein eylindrischer Muskel ist in der mittleren Spitze der Schale angeheftet, und geht durch die Masse der Eingeweide hindurch bis an den Hals; er dient dazu, denselben in die Schale zurückzuziehn, Die Speise- röhre ist lang und schlank; der Mund ist einfach die vordere Oeflnung der- 291 selben; die Zähne der Zunge sind nach Loven fast ganz wie hei Lima- cina; in der Mitte steht ein Zahn mit einer Spitze, und jederseits ein einfa- cher Haken. Auf einen häntigen Vormagen folgt ein kurzer eylindrischer Magen mit Neischigen, ziemlich dicken Wänden und vier knorpeligen Blätt- chen. Der Darmkanal ist dünn, in seinem ganzen Verlauf von gleicher Dimension; nachdem er zwischen den Lappen der Leber zwei Windungen gemacht, öffnet er sich durch’den After auf der linken Seite des Halses unter der linken Flosse. Die Leber ist unbedeutend; Speicheldrüsen scheinen ganz zu fehlen. Die Geschlechtstheile sind wie bei den her- maphroditischen Gastropoden beschaffen ; über die Bedeutung der einzelnen Theile sind die Meinungen indessen noch getheiltl. Die Ruthe ist ein von . den übrigen Geschlechtstheilen ganz getrenntes Organ, liegt über der Speise- röhre, und tritt durch eine Oeflnung etwas vor und über dem Munde heraus. Von Cavolinia trennt Gray (1840 Synops. Brit. Mus.) das Genus Dia- cria, ındem er der ersteren eine vorn unterbrochene, der letzteren eine vorn nicht unterbrochene Mündung zuschreibt; Typus ist Hyalea trispinosa LEsuEur. 2. Clio Linxe. Klesıo , eine Muse. Clio Browne 1756 Jam. p. 396. — Linne 1767 Syst. nat. ed. XI. p. 1072. no. 1099. non Pallas, nec Müller. — Cleodora Peron et Lesueur 1810 Annal. de Mus. vol. XV. (AA&ıa die Muse Klio, und d@oov Geschenk , daher Cliodora und nicht Cleodora zu schreiben.) 2 Das Thier ist verlängert, ohne Seitenanhängsel am Mantel; zwei deutliche Fühler; die untere schürzenförmige Verlängerung der Flossen ist zweilappig, und macht den Uebergang zu dem deutlichen fussförmigen Anhängsel von Cuvieria. Das Gehäuse ist verlängert, kegelförmig, kantig, ohne seitliche Spalten; die Mündung ist der wei- teste Theil des Gehäuses. Es sind bis jetzt fünf Arten beschrieben, von denen zwei im Mittelmeer vorkommen. Pleuropus Eschholtz (1825 Isis I. p. 735. mlevo« Seite, zroug Fuss) unterscheidet sich nur dadurch, dass aus den Winkeln der Mündung jederseits zwei Fäden heraushängen. Die Figur zeigt zwei Augen. — D’Orbigny und Deshayes wollen dieses Geschlecht mit Cavolinia verei- nigt wissen, was ich nicht billigen kann, wogegen ich weniger dagegen einzu- wenden habe, dass sie die folgenden Genera Balantium, Vayginella und Oreseis nicht von Clio abtrennen wollen. 3. Balantium Leaen. Paldvrıoy, Beutel. Das Gehäuse ist dreieckig, zweischneidig, die Mündung läng- lich, schmal, schief, das Thier (s. Magaz. Zool. 1834, t. 44.) nicht wesentlich von Clio verschieden. Gray führt vier Arten auf; Typus ist Cleodora balantium aus dem Meerbusen von Guinea. 4. Vaginella Daunın. Diminutiv von vagina Scheide. Vayinella Daudin 1802 apud Bosc, Vers I. p. 195. — Vaginula Sow. Genera, error typogr. Das Gehäuse ist länglich, bauchig, glatt, und endet ziemlich plötzlich mit einer eonischen Spitze; der Mund ist zusammengezogen, ohne Seitenschlitz. Man kennt nur eine fossile Art, aus der Tertiärformation von Bordeaux, 197 292 5. Creseis Rans. Creseis Rang 1828 Ann. des Se, nat, XII. p. 302. Von Clio lediglich durch die sehr verlängerte, nicht kanlige, sondern drehrunde Schale verschieden; der Mund ist wie bei dieser der weiteste Theil des Gehäuses, ohne Seitenschlitz. Es sind sechs lebende Arten aufgeführt; auch rechnet man hierher wohl mit Recht mehrere im Uebergangsgebirge von Wales vorkommende Versteinerungen. 6. Theca Suanee. Onzn Büchse. Theca Sharpe Quart. Journ. geol. Soc. 1846. II. p. 285 ? an eadem Theca J. Hall 1848 Palaeont, of New York p. 313 ? Gehäuse, nach Hall, von schlanker, pyramidaler Form, welche hinten Nach und gerundet, an der weitern Extremität vorn kantig sind; die dünnere Extremität ist spitz; der Querschnitt dreieckig. Drei fossile Arten aus dem Uebergangskalk von Kendal, Neu- Süd-Wales und den Vereinigten Staaten. 7. Gonularia Mırren. conulus, kleiner Kegel. Conularia Miller 1818 in Sowerb. Min. Conch. II. t. 108. Die Schale ist grade, verlängert, pyramidal, vierseilig, quer ge- faltet, sehr dünn; die Kanten sind der Länge nach gefurcht, Jede der vier Seitenflächen zeigt eine mehr oder minder deutliche, vertiefte Mittellinie, über welche die Querfalten oder Rippen in bald Nachbo- gigen, bald winkligen, nach der Mündung hin erhabene Linien verlaufen, Man kennt gegenwärtig funfzehn Arten aus dem Uebergangskalk. 8. Goleoprion SANDBERGER. z0L£05 Scheide, noiwr Säge. Coleoprion Sandberger 1847 Leonh. und Bronn’s N. Jahrb. f. Mineral. elc. p. 24. Die Schale ist röhrenartig, allmählig zugespitzt, mit schiefen, auf einer Längslinie ollenen, wechselsweise in einander greifenden An- wachsringen umgeben; die Innenfläche der Röhre ist glatt. Eine Art aus der feinkörnigen Grauwacke von Oberlahnstein. 9. Pugiuneulus Barrasoe, Diminutiv von pugio, Dolch. Pugiunculus Barrande 1847 Leonh. und Bronn’s N. Jahrb. f. Mineral. ete. p. 554. Die Schale ist pyramidal, verlängert; der Querschnitt von Form eines gleichschenkeligen Dreiecks mit stumpfem Scheitel und gewölb- ten Seiten; die Mündung mit nur wenig aussebogenem Rande, mehr oder weniger schief auf die Längenaxe. Es werden fünf Arten aus dem Böhmischen Uebergangsgebirge von Beraun angeführt. Ist dieses Geschlecht hinlänglich von Clio L. verschieden? und wodurch ? Die problematischen Tentaculites hält Austin (Ann. Mag. nat. hist. 1845. XV. p, 406) für die Schale eines mit Creseis verwand- ten Pteropoden., 293 10. Triptera. Quoy et Garmann. } toeis drei, nreoov Flügel. Triptera Quoy et Gaim. 1825. Ann. des Sc. nat. 1825. p. 76. (Quoy und Gaimard kannten das Thier nur ohne Schale). — Cuwviera Rang 1827. Ann. Sc, nat. XI. p. 320. (zu Ehren des berühmten G. Cuvier). Der Körper des Thieres ist deutlich in einen Kopf- und Bauchtheil geschieden; zwei grosse seitliche Flossen, und zwischen ihnen auf der Bauchseite ein Lappen, der offenbar ein Analogon des Fusses der Gastropoden ist. Das Gehäuse ist eylindrisch oder in der Mündung etwas kan- tig und endet mit einer scharfen Spitze, welche von der vorderen Höhlung durch eine Scheidewand getrennt ist; diese Spitze geht bei erwachsenen Individuen leicht verloren. Man kennt drei lebende Arten. Eine Art ist fossil im Tertiärgebirge von Asti, Zweite Familie. Cymbuliacea, Cymbuliaceen. Der Körper des Thieres ist eiförmig, grade, symmetrisch, und von einer knorpeligen Schale bedeckt. 1. Cymbulia Penox et Lesueur, cymbula, ein Kähnchen. Cymbulia Peron et Les. 1810 Ann. du Mus. d’hist. nat. XV. p. 66. Der Körper des Thieres ist eiförmig; zwischen den beiden Flossen, welche in die Schale nicht zurückgezogen werden können, sitzt noch ein kleiner dreispitziger Lappen, als Analogon des Fusses der Gastropoden; hinter dem Mund sind zwei kleine Fühlfäden, und zwei kleine Augen, Das Gehäuse ist gallertartig-knorpelig, länglich, von Gestalt eines Holzschuhes, mit kleinen, in Längsreihen gestellten Spitzen. Es sind fünf Arten beschrieben, von denen eine, ©. proboscidea Purox et Les, ©. Peronii Guv. im Mittelmeer nicht selten ist. Vanbeneden hat eine Anatomie der letzteren geliefert. Der Leib ist von einem dünnen Mantel umgeben; der Kiemensack erstreckt sich über den gan- zen Rücken des Thieres, und öffnet sich am hintern Theil der Schale; die beiden Kiemen sind kammförmig oder vielmehr fächerförmig; das Maul ist ganz unbewehrt (?), im Magen findet man dagegen vier knorpelige Blätter. Im Uebrigen zeigen sich keine wesentlichen Verschiedenheiten von Clio L. 2. Eurybia Raxc. Eurybia Tochter des Pontus und der Gaea, Buribia ist gar nichts. Der Name ist mehrfach gebraucht. Euribia Rang 1827. Ann. d. Se. nat. XII. p. 320. Das Thier hat zwei horizontale Flossen, an deren Grunde der Mund liegt; einen sehr kleinen, dreieckigen Lappen zwischen den Flossen (Analogon des Fusses der Gastropoden); einen kurzen kugel- förmigen Körper. Weiter ist von seiner Bildung nichts bekannt. Das Gehäuse ist knorpelig-häutig, dünn, durchscheinend, halh- 294 kugelförmig. Rang beschreibt eine Art aus dem Atlantischen Ocean, Eu. hemisphaerica, die seitdem nicht wieder aufgefunden ist, und Eydoux und Souleyet beschreiben eine zweite. 3. Psyche Ranc. ‘Poyn Seele, Schmelterling. Psyche Rang 1825 Ann. d. Sc. nat. vol, V. p. 283. Thier von einem häutigen Mantel eingehüllt, mit zwei seitlichen, sehr langen Flossen, die auf der Bauchseite durch keinen Mittellappen vereinigt zu sein scheinen; kein deutlicher Kopf, keine Fühler. — Guvier schreibt diesem Geschlecht eine Schale zu, allein Rang leug- net sie ausdrücklich. Eine Art, Ps. globulosa, mit erbsengrossem Kör- per, ist bei Neufundland gefunden. 4. Tiedemannia Derre cmasE. Zu Ehren des bekannten Physiologen Fr. Tiedemann in Heidelberg. Tiedemannia D. Ch. 1839 bei Vanbeneden in N. Mem. Acad. Brux. XII. p. 21. Die beiden grossen Flossen sind mit einander verwachsen, so dass das Thier ziemlich die Form einer Scheibe erhält; der Hals ist verlängert; zwei Fühler; keine Zunge, keine Speicheldrüsen; im Ma- gen Knorpelblättchen; der After in der Mitte des Bauches, die Ruthe auf dem Nacken. — Kein Gehäuse. Man kennt zwei Arten aus dem Mittelmeer (die nach Gray aber in eine zusammenfallen), von denen die eine bereits von Fors- kal als G@leba cordata abgebildet, aber nicht beschrieben worden war. Von Cymbulia durch den Mangel der Schale und den verlängerten Kopf verschieden. Dritte Familie. Limacinacea, Limacinaceen. Der Leib des Thieres ist spirallörmig, trägt zwei Flossen, ohne Lappen dazwischen, und steckt in einer Schale. Die Schale ıst spiralförmig gewunden, dünn, durchsichtig, ganz glatt; die Mündung an der Spindelseite in einen Winkel vorgezogen, Ein Deckel. Limaeina Cuvıen. Limax® die nackte Schnecke, Limacina Cuvier 1817 Regne anim. vol. III. p. 380.— Spiratella Blainv. 1825 Man. Mal. p. 494 (spira ein Gewinde, spiratus gewunden). — Hete- rofusus Fleming 1833 Brit. anim. p, 498. (£reoos abweichend, Fusus Spin- delschnecke). — Helicophora Gray 1840 Syn. Brit. Mus. p. 59. (£Aı£ ge- wundene Schnecke, «ooös tragend;) — Spirialis Eydoux et Souleyet 1840 Revue Zool. p. 233. — Atlanta pars d’Orbigny. — Peracle Forbes 1843 Rep. Brit. Ass. p. 132, — Scaea Ph, 1844 Enum, Moll. Sicil. I. p. 164. (oza«tus links), — Campylonaus Benson 1835 Gray 1848 Proceed. Zool. Soc. (zeurviog gekrümmt, veög Schiff). — Heliconoides d’Orb. 1835 Voy. Amer. merid. (&irs schneckenartig gewunden, zwros Kegel, &idos Gestalt.) Das Thier hat einen wundeutlichen Kopf; zwei Flossen wie Cavolinia, dazwischen der Mund mit zwei Lippen, und zwei Fühlfä- den, die sehr klein sind, und keine Augen tragen; am Grunde der 295 Flossen ein rudimentärer Fuss, der einen Deckel trägt. Das Ge- häuse ist schneckenförmig gewunden, bald mehr kugelig, bald mehr thurmförmig, stets links, dünn, durchsichtig, glasartig, glatt; die Mün- dung ist eiförmig, an der Spindelseite in einen Winkel vorgezogen. Es sind bis jetzt zwölf Arten beschrieben, ziemlich aus allen Meeren; die grösste und am längsten bekannte Art L. aretica (Ar- gonauta arctica O. Fapr.) lebt im nördlichen Eismeer, bisweilen in so ungeheurer Masse, dass sie dem Wallfisch zur Nahrung dient. Eine Art (Peracle physoides Fons., Scaea stenogyra Ph.) kommt auch fossil in den jüngsten Tertiarbildungen Siciliens und Ca- labriens vor. Vanbeneden hat die Anatomie von L. arclica gegeben. Das Thier ist demnach fast ganz wie Cavolinia gebaut. Auf dem Nacken ist ein grosser Spalt, wie bei den Kammkiemern, durch welchen das Wasser in den Kiemen- sack dringt, der sehr weit nach hinten reicht, und von der Schale bedeckt ist; die Kiemen sind netzartig an den Wandungen desselben ausgebreitet. Die Zunge zeigt (nach Loven) drei Reihen Haken wie bei Clio L., Hyalea und fast von derselben Gestalt; es ist kein Kropf vorhanden, aber ein weiter muskulöser Magen, worin vier Hornblättchen. Der Darm ist um die grosse Leber gewunden, und öffnet sich rechts in die Kiemenhöhle; Speicheldrüsen fehlen. Das Herz liegt links, und besteht aus einer Kammer und einem Ohr. Es sind Zwitter; die Ruthe, ohne Verbindung mit den übrigen Geschlechtstheilen, öffnet sich im Ausschnitt zwischen den Flossen. Von der grösseren, kugeligen L. arctica ıst kein Deckel bekannt, wahr- scheinlich ist er aber nur überselm worden ; sollte er wirklich fehlen, so müsste das Genus Spirialis Evo. oder Helicophora Gray hergestellt werden. Zweite Ordnung. Gymnosomata BramviLze, nackte Flossenfüsser. Der Körper ist nackt, ohne alles Gehäuse; der Kopf deutlich; zwei oder seltener vier Flossen; die Kiemen, wo sie vorhanden, äusserlich. Die nackten Flossenfüsser lassen sich in drei Familien bringen: 1) Clionaceen, zwei Flossen, keine mit Sauguäpfen versehenen Arme; 2) Pneumodermaceen, zwei Flossen, mit Saugnäpfen versehene Arme; 3) Gymodoceaceen, vier Flossen, der Körper zweitheilig. Erste Familie. Clionacea, Clionaceen. Der Körper ist nackt, trägt zwei Flossen, besitzt aber keine mit Saugnäpfen versehene Arme. 1. Cliöne Parzas. Kisıoyn, Nebenform von Alkcıo. Clione Pallas 1774 Spieil. zool. X. p. 28. — Clio O. Fr. Müller 1776 Zool. Dan. Prodr.. O0. Fabhr., Brug. Cuv, Lamk. etc. non Brown nec Linne. Der Kopf ist wenig deutlich, trägt zwei kleine Fühler, die sich einstülpen lassen, und jederseits kleine Nleischige Kegel, die wahr- scheinlich zum Ansaugen dienen; zwei Augen im Nacken; keine 296 Kiemen; zwischen den beiden Flossen ein Rudiment von Fuss; der Leib spindelförmig. Es sind drei Arten beschrieben, von denen Cl. borealis, 1'/, Zoll lang, 4'/, Linie breit, gallertartig, durchsichtig, blassblau , das Maul und die Spitze des Leibes scharlachroth, überaus gemein im Grönländischen Meere, und die gewöhnliche Speise des Anarrhichas, des Cyelopterus, des Larus tridactylus, und selbst der Wallfische ist. Eine sehr vollständige Anatomie hat Eschricht geliefert. Die Rauhig- keit der Haut, so wie die rotheFarbe derselben rührt von einer Menge Säck- chen ber, die mit einem rothen, öligen Pigment gefüllt sind, und mit ihren spitzen Ausführungsgängen aus der Haut hervorstehen. Die Flossen sind nur Bewegungsorgane, nicht zugleich Kiemen, wie Cuvier glaubte. Besondere Athemorgane scheinen gänzlich zu fehlen. Im Mund sitzen jederseits zwei Bündel kammartig gestellter Zähne, die die Stelle der Kiefern vertreten; die Zunge theilt sich vorn in zwei Spitzen; jede derselben ist mit einfachen, spitzen, nach hinten gekrümmten Zähnen besetzt. (Nach Loven hat die Zunge in der Mitte einen schwach zweilappigen und jederseits zwölf einfache, haken- förmige Zähne, sehr abweichend von Clio L. [Hyalea auct.] und Limaci- na.) Die Leber umgibt den Magen vollständig als ein dünner Ueberzug, und es münden in dieselbe aus dem Magen viele kleine Blindsäcke. Das Herz besteht aus einer Kammer und einer Vorkammer, die mittelst eines dünnen Stieles verbunden sind. Die Geschlechtstheile sind im Wesentlichen wie bei den übrigen Pteropoden beschaffen. Das Nervensystem zeigt acht grosse und zwei kleine Ganglien, welche einen doppelten Ring um die Speiseröhre bil- den. — Die Funktionen des Halskragens und Halszipfels, so wie eines gros- sen Sackes im Hinterleibe (etwa Harnsack ?) sind zweifelhaft. 2. Cliodita Quoy et Garmarn. Cliodita Q. et G. 1824 Voy. de l’Uran. p. 413. t. 66. Von Clione durch den Mangel der Fühler und sonstigen An- hängsel, so wie eine deutliche Einschnürung zwischen Kopf und Leib verschieden, Drei Arten, zwei vom Cap der Guten Hoffnung, eine von Amboina. 3. Pelägia Qvoy et Garmann. zı&)eyos das hohe Meer. Pelayia Quoy et G. 1832 Voy. Astrol. II. p. 392 (nicht Pelagia Per. et Les. 1809 noch Pelagia Lawouroux 1921, daher der Name wohl geändert werden müsste). Der Körper ist länglich, in der Mitte, wo die Flossen entsprin- gen, eingeschnürt; der Kopf abgestutzt, vom Körper nicht unterschie- den, jederseits in einen spitzen Höcker auslaufend; das Maul ver- steckt, mit trichterförmigem Schlund; der After am Grund der rechten Flosse; keine Kiemen. Eine Art P. alba von Amboina. Ich finde keinen wesentlichen Unterschied von Clioditaz; Gray bringt dies Geschlecht zu den Pneumodermaceen, ungeachtet es weder mit Saug- näpfen besetzte Arme, noch Kiemen am hintern Ende des Körpers hat. Zweite Familie. Pneumodermacea, Pneumoder- maceen. Der Leib ist spindelförmig, der Kopf trägt Arme, die mit ge- 297 stielten Saugnäpfen besetzt sind; zwei Flossen mit einem Rudiment von Fuss zwischen ihnen am Grunde des Kopfes. 1. Pneumodermon Cvvier, avsvue Alhem, deou« Haut. Pneumodermon Cuvier 1804. Ann. d. Mus. d’hist. nat. vol. IV. p. 228. — 4Aegle Oken 1815 Lehrb. d. Zool. p. 327. Der Körper ist oval, ohne Mantel; die Kiemen sitzen äusserlich, am Ende des Leibes, in Gestalt eines H; die Flossen sind klein; das Maul ist mit zwei kleinen Lippen versehen, und mit zwei zurückzieh- baren Armen, die viele gestielte Saugnäpfe tragen, und zum Ergreifen der Beute dienen. Ein spitzer, fleischiger Anhang unter dem Kinn ist als Rudiment des Fusses der Gastropoden zu betrachten. Man kennt vier Arten, die im Atlantischen Ocean, im Mittelmeer und bei Amboina zu Hause sind. Der innere Bau stimmt ziemlich mit Clione Part. überein; die Zunge hat hakenförmige in acht Reihen gestellte Zähne; ausserdem erstrecken sich vom Grunde des Mundes bis hinten in die Bauchhöhle zwei Blinddärme, in denen eine hornige Röhre mit Zähnen liegt, und worin wahrscheinlich die Speise zum zweiten Mal gekant wird. Zwei Speicheldrüsen; der Magen ist sehr gross, von allen Seiten innig von der Leber umgeben, welche die. Galle durch eine grosse Anzahl Oeflnungen in ihn ergiesst, genau wie bei den Mu- scheln. Der Darm ist kurz, und der After mündet unter der rechten Flosse. Die Geschlechtstheile sind ähnlich wie bei Clio und Clione. Das Gehirn besteht aus sechs Ganglien. 2. Spongiobranchaea d’OrsıcxY. onoyyiov kleiner Schwamm, Bo«yyzı« Kieme. Sponyiobranchaea d’Orb. Voy. 1840 Amer. merid. p. 132. t. 9, f. 1—6. Aehnlich wie Pneumodermon, aber vorn am einziehbaren Rüs- sel sitzen zwei kegelförmige Fühler, und zwischen den Armen, wel- che weniger und grössere Näpfe haben, noch zwei andere Fühler; die Kiemen bilden hinten am Leibe eine schwammige Haut, welche den Leib rund umgibt, und auch das Ende desselben bedeckt. Es sind a, a. 0. zwei Arten aus dem Atlantischen Ocean be- schrieben. 3. Trichoeyelus Esemmortz. Hoi, roıyog Haar, zUzAog Kreis. Trichocyclus Eschh. 1825 Isis p. 735. Der Kopf ist mit einem Rüssel versehn, und trägt zwei Fühl- fäden; um den Leib stehen drei Kränze feiner Fäden, einer am Grun- de des Rüssels, der zweite auf der Mitte des Leibes, der zweite am hinteren Ende desselben; zwischen den beiden länglichen Flossen ein Rudiment von Fuss. Eine Art, Tr. Dumerilii, ist eine Linie lang, und von Eschholtz in der Südsee beobachtet. Ist dies etwa der Entwickelungszustand eines andern Pteropodenge- schlechtes ? 298 Dritte Familie Cymodoceäcea, Cymodoceaceen. Der Körper ist in zwei Theile getheilt, und trägt vier Flossen, zwei auf jeder Seite, zwischen Kopf und Leib; ein langes fussförmi- ges Anhängsel. Gymodocea d’Ornicyv. Cymodocea Name einer Nymphe. Cymodeocea d’Orb. 1840 Voy. Amer. merid. p. 133. ı. 9. f, 16. 17. Die Charaktere sind die der Familie; doch ist das Geschlecht lediglich auf einem einzigen, verstümmelten, kopflosen Exemplare ge- gründet, welches im, Atlantischen Ocean aufgefischt war. Vierte Klasse. Conchifera, Wuschelthiere. Der Körper der Muschelthiere, die man auch Blattkıe- mer, Lamellibranchia, und Beilfüsser, Pelecypoda, genannt hat, ist von einem Mantel eingeschlossen, wie ein Buch von seinem Deckel, doch sind an der Bauchseite des Thieres «die Mantelränder nicht immer frei, sondern oft mehr oder weniger verwachsen. Dieser Mantel besitzt die Eigenschaft, auf seiner äusseren Fläche und an seinen freien Rändern Kalkmasse auszuschwitzen, welche sich zu zwei Muschelschalen organisirt. Er ist sehr contraktil und oft an seinen freien Rändern noch mit empfindlichen und ceontraktilen Ten- takeln besetzt; auf seiner inneren Fläche ist er aber mit Flimmer- epithelium bedeckt. Die Muschelschalen bestehen meist aus zwei verschiedenen Schichten; die äussere von den Mantelrändern abgesonderte ist aus prismatischen, mit kohlensaurem Kalk angefüll- ten Zellen gebildet, die senkrecht auf der Mantellläche stehen; die innere besteht aus einer Menge ‘dicht über einander liegender blätt- riger Ausbreitungen ohne Zellenstruktur, zwischen denen der Kalk abgelagert ist. Bald bildet die äussere, bald die innere Schicht die Hauptmasse der Schale. Beide verhalten sich oft sehr verschieden bei dem Versteinerungsprocess, und bewahrt in der Regel die innere, Jamellöse und mehr thierische Schicht besser ihre Struktur, während die äussere häufiger in Spath verwandelt wird, oder ganz verschwin- det; auch verwandelt sich eine solche zahlreiche thierische Membra- nen enthaltende Schale häufig in Kieselmasse. Beide Schalen sind auf ihrer inneren Fläche nur dureh die Insertion der Muskeln, und an ihrem ganzen Rande durch eine von den Mantelsäumen ausge- hende Epidermis mit dem Muschelthier verwachsen. Diese Epider- nis überzieht auch die äussere Fläche der Schalen, und läuft hier wie bei den Schnecken bisweilen in Haare und Borsten aus, z. B. bei Arca und Peetunculus. Sie ist von hornartiger Beschallenheit, und überzieht bei Mya und Lutraria auch die Siphonen u. s., w. 299 Die Verbindung der Schalen geschieht durch ein elastisches Band, ligamentum, welches zugleich durch seine Elastieität die Schalen von einander entfernt hält, und den Muskeln entgegenwirkt, welche die Schale schliessen, sei es dass es nach aussen, oder dass es innen lieg. Man unterscheidet daran einen knorpeligen, stets nach innen liegenden, und einen faserigen oder häutigen, stets nach aussen liegenden Theil. Wo das Ligament beide Schalen vereinigt, besitzen dieselben nicht selten zahnartige Vorsprünge, welche in ein- ander greifen, wie ein Gharnier. Diese ganze Verbindung der beiden Schalen durch das Charnier und das Band heisst Schloss, cardo. Geschlossen werden beide Schalen durch einen oder zwei Schliess- muskeln, deren Eindrücke meist leicht auf der inneren Seite der Schalen zu beobachten sind. Als Bewegungsorgan dient den Muscheln der sogenannte Fuss, ein äusserst muskulöser Fortsatz, der aus der Bauchseite des Thieres schief nach vorn tritt, und sich mit vier, selten mit mehreren seh- nenartigen Strängen an die innere Fläche des Schalenrückens fort- setzt. Derselbe ist von sehr verschiedener Gestalt, bald seitlich zu- sammengedrückt und meist zungenförmig, bald hakenförmig oder beil- förmig, bald wurmförmig u. s. w., und dient bald zum Kriechen, bald zum Springen, bald zum Einbohren in den Sand etc. Bei vie- len festsitzenden Arten ist dieser Fuss verkümmert, bei andern be- findet sich am Grunde desselben ein drüsiges Organ, welches horn- artige Fäden, den s. g. Bart oder byssus absondert, mit dem sich die Thiere an Holz, Steine, andre Muscheln etc. festsetzen. Gewöhn- lich hat der Fuss dann eine schmächtige, wurmförmige Gestalt, kann aus- und eingezogen werden und dient in einzelnen Fällen selbst noch zum Kriechen. Dieser Byssus zeigt manche Verschiedenheiten, bei Arca bildet er einen einzigen, zusammengedrückten Körper, bei Pinna besteht er aus Fäden, die von Anfang bis zu Ende getrennt, und so fein sind, dass man sie zu Stollen verarbeiten kann (lana marina). Mund und Afteröffnung sind stets im Innern der Mantel- höhle und auf der Rückenseite angebracht; der erstere hat keine Spur von Kauwerkzeugen, ist aber jederseits von zwei lappenartigen, oft sichelförmigen Tentakeln umgeben, die häufig in ihrer Struktur den Kiemen sehr ähnlich sehen. Der Darmkanal bildet unregelmäs- sige Windungen, die mit den Organen, in welchen er eingebettet ist, namentlich mit Leber und Geschlechtsdrüse innig verschmolzen sind; die Speiseröhre ist kurz, und führt in eine magenartige Erweiterung, sonst zeigt der Darmkanal keine Abtheilungen. Manche Muschelthiere besitzen einen neben dem Pylorus entspringenden Blinddarm, welcher seiner ganzen Länge nach einen knorpeligen, glashellen und eylindrischen Körper, den s. g. Krystallstiel ent- hält. Die Nahrungsmittel, welche aus Schlamm und kleinen organi- schen Körpern bestehen, werden beim Einathmen des Wassers in die Mantelhöhle aufgenommen, und mittelst des Flimmerepitheliums zum 300 Munde geführt, was durch die oben erwähnten Lippententakeln er- leichtert wird. Speicheldrüsen scheinen gänzlich zu fehlen, desto ansehnlicher ist die Leber, welche einen grossen Theil des Rückens einnimmt, und die Galle unmittelbar durch mehrere Oellnun- gen in den Darmkanal ergiesst, Alle Muschelthiere besitzen ein sehr entwickeltes Herz, wel- ches, von einem geräumigen Herzbeutel eingeschlossen, am untern Ende des Rückens liegt, und in der Regel drei Abtheilungen erken- nen lässt, zwei seitliche Vorkammern und eine einfache Herzkammer, welche fast immer vom Mastdarm durchbohrt wird. Aus dieser wird das Blut durch einen oberen und unteren Aortenstamm in den Körper getrieben. Kapillargefässe scheinen nicht vorhanden zu sein, sondern das Blut tritt aus den offenen [?] Euden der Arterien in die Zwischenräume des Körperparenchyms, und kehrt ebenso durch Oefl- nungen an den Enden der Venen in das Venensystem zurück; es sammelt sich dann in besonderen, an «der Basis der Kiemen ange- brachten Behältern, um von da den Kiemen zugeführt zu werden, Das Blut ist farblos. Es sind meist zwei Paar Kiemen vorhanden, welche den Körper von jeder Seite wie zwei Blätter einfassen, und ein Netzwerk von Kanälen zeigen, in denen das Blut strömt. Bei Arca, Pectunculus, Pecten, Spondylus zerfallen die Kiemen in eine Menge dicht neben einander gereihter, bandförmiger Fäden; bei So- lenomya sind sie genau wie ein Federbart gebildet. Das Wasser gelangt durch die Spalte des Mantels, oder wo dieser geschlossen ist, durch eine besondere Oellnung in die Mantelhöhle, und wird zu- gleich mit den Exerementen entleert. Zu dem letzteren Ende hat der Mantel, wenn er nicht gespalten ist, hinten eine oder zwei Oeflnun- gen oder auch Röhren, von denen die obere die Alterröhre, die untere die Alhemrühre ist. Das Vorhandensein solcher Röhren ist durch eine Einbucht des Manteleindruckes auf der inneren Fläche der Schale bezeichnet; je tiefer die Einbucht ist, je länger sind die beiden Röhren. Die s.g. Bojanus’sche Drüse, ein mit drüsigen Wandun- gen versehener geräumiger Sack von schmutziggelber oder schwarz- grüner Farbe, welcher jederseits am Rücken liegt, und mit der Man- telhöhle seiner Seite in Verbindung steht, ist in neueren Zeiten als Niere erkannt worden. Früher hat man sämmtliche Muschelthiere für sich selbst be- fruchtende Zwitter gehalten, doch sind nach neueren Untersuchungen die Zwitter seltener, als die Muscheln mit getrenntem Geschlecht. Zu den ersteren gehören Cyclas, Pecten, Clavagella. Die Eier- stöcke und die Hoden unterscheiden sich übrigens nur durch den Inhalt; sie liegen in der Regel unterhalb der Leber, und ihre Ausführungsgänge münden beiderseits am Grunde des Abdomens mit einer engen, von einem Wulst umgebenen Spalte, entweder dicht neben der Mündung der Nieren m die Mantelhöhle, oder in die Nie- rensäcke selbst ein, Die beiden äusseren Kiemen vertreten grossen- 301 theils die Stelle eines Uterus oder Brutbehälters, in dessen Fächer sowohl die aus den Ovidukten hervorgetretenen Eier, als auch die beim Atmen aufgenommene Samenmasse mit Hülfe der Flimmerei- lien hineinbefördert werden. Die Embryonen erleiden innerhalb der Kiemen eine merkwürdige Metamorphose der Gestalt, so dass Rathke und Jacobson dieselben für Schmarotzerthiere: Glochidium paradoxum angesehen hatten, Die Centralmasse des Nervensystems besteht aus drei Paar Hauptganglien, einem vordern oder Lippenpaar, einem hintern, und einem untern oder Abdominalpaar, welches letztere besonders bei dem mit einem Fuss versehenen Muscheln stark entwickelt ist. Die- selben sind durch Gommunikationsstränge mit einander verbunden, und entsenden die Nerven nach den einzelnen Organen des Körpers. Als Tastwerkzeuge dienen vornehmlich die Tentakeln, welche so häufig am Rande des Mantels stehen, so wie die erwähnten Mund- lappen. Die Gehörwerkzeuge redueiren sich auf zwei einfache, rundliche, mit einer klaren Feuchtigkeit gefüllte Gehörkapseln, welche einen glashellen, kugelförmigen, aus kohlensaurem Kalk bestehenden Otolithen (Gehörsteinchen) einschliessen ; sie liegen im Fuss vor dem Fussganglion verborgen. Augen finden sich bei vielen Arten, und sitzen stets in mehrfacher Zahl, bald gestielt, bald ungestielt am Mantelrand oder an der äusseren Mündung der Mantelröhren. Sie bestehen aus Sclerotica, Cornea, Iris, Glaskörper, Linse, Pigment- schicht, nicht selten mit Tapetum, sind also sehr vollkommen organıi- sirt. Am meisten fallen die schönen, smaragdglänzenden Augen der Pektineen auf, welche auf ihren Stielen zwischen den Tentakeln in grosser Zahl prangen. Ueber die Gestalt und Bildung der Schale ist der Abschnitt über die Terminologie nachzusehen. Die Muscheln leben nur im Wasser, und die grössere Zahl der- selben im Meere, und kommen in allen Zonen vor. Theils leben sie im Sand und Schlamm verborgen, und verrathen ihre. Gegenwart nur durch ein Loch, aus welchem sie dann und wann Wasser aus- spritzen; theils sind sie frei sichtbar, oft ganz festgewachsen, wie die Austern, Spondylus ete., oder mit ihrem Byssus angewachsen ; theils sind sie in Löchern der Felsen, Korallen, in der Dicke andrer Muscheln, im Holz verborgen, und ziemlich viele Muscheln haben die merkwürdige Fähigkeit, solche Löcher selbst zu bohren. Bei Pholas und Teredo sind in dem Vordertheil des Körpers kieselige Körper- chen eingebettet, welche durch die Haut hervordringen, daher diese wie ein Raspelpapier wird und wirkt. Bei Pholas ist auch der vor- dere Theil der Schale vermöge seiner Skulptur geeignet, weiches Ma- terial wie Mergel u. dergl. abzuraspeln. Bei Saxicava rugosa be- steht diese kieselige Raspel ganz aus dem vorderen Theil des Man- tels. Wenn sich das Thier mittelst des Fusses in seiner Höhlung anstemmt oder mit dem Byssus anheftet, so erhält es die nöthige ‘Stütze, um das harte Material zu bearbeiten. Im Gegensatz zu die- 302 sen mechanisch bohrenden Muscheln scheinen die Lithophagus-Arten ihre Löcher chemisch durch Auflösung («des kohlensauren Kalkes mit- telst einer Säure, vielleicht Kohlensäure, Essigsäure oder Milchsäure zu bereiten. Eine merkwürdige Krankheit der Muscheln verdient hier Er- wähnung, da ihr Produkt für den Menschen von Wichtigkeit ist. Man findet nämlich in manchen Muscheln im Fleisch derselben Coneretio- nen von kohlensaurem Kalk, die oft eine sehr regelmässige Gestalt und glatte Oberfläche annehmen, und bei einigen Arten, deren Schale eine perlmutterartige Beschaffenheit hat, denselben schönen Glanz wie die Schale zeigen; es sind dies die Perlen, welche als Schmuck in so hohem Preise stehen. Es sind zwei Muscheln, welche dies kostbare Produkt liefern; die Seeperlenmuschel Avicula margariti- fera, von welcher die s. g. orientalischen Perlen kommen und die Flussperlenmuschel Margaritana (Unio) margaritifera, in welcher die s. g. oceidentalischen Perlen gefunden werden, die bei weitem nicht so geschätzt werden. Die Muscheln sind als Nahrungsmittel für Menschen und Thiere viel wichtiger als die übrigen Klassen der Mollusken, und die Zahl der Individuen dürfte bei den einzelnen Ar- ten auch im Allgemeinen weit grösser sein. Ueber die systematische Eintheilung der Muscheln divergiren die Ansichten der Naturforscher wo möglıch noch mehr als bei den übrigen Abtheilungen der Mollusken, wie aus der in einem vorigen Kapitel mitgetheilten Uebersicht verschiedener Systeme erhellt. Die meisten Naturforscher theilen sie in solche mit einem Schliessmuskel, oder in Monomyaria, und in solche mit zwei Schliessmuskeln Di- myaria ein (die Orthoconchae und Pleuroconchae von d’Orbigny sind eigenllich dasselbe). In jeder dieser Abhtheilungen sieht man die Fähigkeit der Ortsbewegung bis auf Null herabsinken; und eine lı- nealische Anordnung der Familien nach den Graden ihrer Vollkom- menheit ist deshalb nicht möglich. Die Familien der Muscheln, welche ich geglaubt habe anneh- men zu müssen, sind folgende: A) Dimyaria, mit zwei ziemlich gleich grossen, in ziemlich glei- chem Abstand vom Rande gelegenen Schliessmuskeln. I. Zwei deutliche Siphonen, oft verwachsen; die Schale mit Mantelbucht. a) Der Fuss zusammengedrückt zum Kriechen ; der Mantel fast ganz "gespalten Bo . 1. Tellinacea. b) Der Fuss klein, mit einem Byssus versehn .. 2. Lithophaga. ec) Der Fuss klein, der Mantel fast ganz ge- schlossen , zwei dünne Siphonen . . « 3. Analinacea. d) Der Fuss comprimirt, sehr kurz; der Mantel fast ganz geöllnet; zwei getrennte Siphonen 4. Gorbulacea. e) Der Fuss klein, der Mantel fast ganz ge- schlossen, dieke verwachsene Siphonen . . 5. Myacea. 303 i f) Der Fuss diek eylindrisch, das Thier lebt frei am Sande, . Mahl wein za in 6. Selenacea, a) lölfelförm. Fort- 3) Der Fuss ist dick und sälze unter den kurz, das Thier lebt ein-” Wirbeln. . . 7. Pholadea. geschlossen ; kein Schloss jr keine löffelför- mige Fortsätze 8. Gastrochaenacea. If. Zwei kurze mit starken Cirren besetzte Siphonen; keine Mantelbucht. a) Gehäuse, rerelmässig,, Bel iarer “rasante ned ame 9. Cardiacea, b) Gehäuse unregelmässig, festgewachsen . . 10. Chamacea. II. Der Mantel ist vorn halb gespalten, und hat hinten zwei einfache Oelf- TE LE EUER, ITOIISCGAS IV. Der Mantel ist fast ganz gespalten und hat hinten eine einzige Oeflnung. a) Das Thier ist frei, der Fuss wurmförmig, das Gehäuse auf der ganzen Bauchseite klaffend 12, Galeommacea. b) Das Thier ist frei; der Fuss dick eylindrisch; am Ende zusammengeklappt; die Kiemen einer Feilerähnlich..-... „neh. se ED. Insnegi [14 Solenamyacea. c) Das Thier ist frei, ohne Byssus, der Fuss beilförmig, das Gehäuse ist geschlossen . . 14. Astartacea., d) Das Thier ist durch einen Byssus festge- wachsen; der Fuss zusammengedrückt; das Gehäuse ist geschlossen mit zwei ziemlich gleichen Muskeleindrücken . . . ....... 15. Carditacea. V. Der Mantel ist vollständig gespalten (bisweilen hinten geschlossen) selbst in kurze Siphonen verlängert, a) Der Mantel ist vollkommen gespalten, die Kiemen in lauter Fäden aufgelöst . . . 16. Arcacea. b) Die Kiemen sind blättartig, der Fuss hat eine Scheibe . . . : en 17. Nueculacea. c) Die Kiemen blattarüg, der Füss Khieforine mit einer Scheibe”. . '. .. N 18. Trigoniacea. d) Die Kiemen sind blattartig, der Fuss ist zU- sammengedrückt, selten keulenförmig; das Gehäuse regelmässig, frei . . . 2... 19. Unionacea. e) Die Kiemen sind blattarlig, der Fuss gross, dick; das Gehäuse festgewachsen unregel- TASTE PORERe E na. . DDR ACHNEHACEN: B) Heteromyaria, mit zwei ungleichen, namentlich in sehr unglei- chem Abstand vom Rand gelegenen Schliessmuskeln, a) Die Kiemen sind blattartig, der Fuss klein mit einem Byssus, eine gesonderte Al- ter öflnungs a ns 1, Mytilacea, 304 b) Die Kiemen blattartig, der Fuss klein, mit einem Byssus, keine besondere Allter- SEEN TINTE 2. Pinnacea. C) Monomyaria, mit einem Schliessmuskel, a) Der Mantel ist bis auf drei Oellnungen voll- ständig geschlossen, das Gehäuse regelmässig, mit einem äusseren Ligament versehen . 1. Tridaenacea, b) Der Mantel ist in seiner ganzen Länge ge- spalten; das Gehäuse fast immer unregelmäs- sig und mit einem innern Ligament ver- sehen. «&) Der Fuss wurmförmig, mit einem Byssus; das Gehäuse blättrig, unregelmässig, mit sradlinigtem Schlossrand, und verlängertem oder aus mehreren Stücken bestehendem Ligament - .°. BREI Ä TER, 2. Malleacea. P) Der Fuss ist wurmförnig,, oft mit einem Byssus; das Gehäuse regelmässig, nicht blättrig; das Ligament sitzt in einer drei- eckigen Grube . . . . . ER 3. Pectinea. y) Der Fuss ist rudimentär, ohne Byssus, das Gehäuse unregelmässig, blaltarlig, meist fest- gewachsen; ... Hr WDIRRKINRILERS 4. Ostracea. Erste Ordnung. Dimyaria, mit zwei ziemlich gleichen Schliessmuskeln. Erste Familie. Tellinacea, Tellinaceen. Das Thier hat den Mantel in seiner ganzen Länge getheilt, hinten in zwei lange oder kurze Röhren verlängert, der Fuss ist zu- sammengedrückt, meist zungenförmig, erzeugt nie einen Byssus; vier blattartige Kiemen. Die Schale ist zieynlich gleichschalig, das Schloss hat mehrere divergirende Zähne, bisweilen auch Seitenzähne. Die Thiere leben frei im Sande, und in allen Zonen, Die sehr zahlreichen Geschlechter dieser Familie sind folgende: A. Meeresbewohner. B. Süsswasserbewohner. a) mit äusserem Ligament. a) mil äusserem Ligament. Venus Lıxnü. Galatea Bruc. Artemis Porı. Uyrena. Cyprina Lank. Villorita Gray. Donax Lıxne. Cyclas. Amphichaena Pur, Pisidium 6. Preır. Grateloupia, Cyrenoida De Joannıs. Tellina L. Iphigenia Scenun, Psammobia Lank. Glauconome. Sanguinol. 305 Sanguinolaria Lauk. Capsa Brusc. b) mit innerem Ligament. b) mit innerem Ligament. Mactra L. Gnathodon GrarY. Cardilia Desn. Donaeilla Lank, Semele Scnun. Cumingia Sow. Serobieularia Scnun, Eryeina Lank. Embla Loven. Ich halte es für Unrecht diese Familie nach der Beschaffenheit des Ligamentes theilen, und die Mactraceen davon absondern zu wollen, da die Thiere gar keine wesentlichen Verschiedenheiten zeigen, A. Meeresbewohner. a) mit äusserem Ligament. 1. Venus Line. Venus die Göttin der Liebe. Venus Linne 1757 Syst. nat, ed. X. p. 645. etwas enger begränzt. Das Gehäuse ist regelmässig, geschlossen, gleichschalig, meist etwas ungleichseitig, eiförmig bis dreieckig, und hat in der einen Schale drei bis vier, in der andern drei Schlosszähne, welche diver- giren; keine Seitenzähne, ein äusseres Ligament; zwei Muskelein- drücke; der Manteleindruck hat meist hinten eine Bucht. Das Thier hat den Mantel in seiner grössten Länge gespalten, hinten zwei ge- trennte oder verwachsene Röhren, einen zusammengedrückten, breiten oder schmalen oder beilförmigen Fuss; die Kiemen sind normal. Es folgt schon aus der obigen Diagnose, dass hier Muscheln zusammengestellt sind, welche sowohl in Beziehung auf das Thier, wie in Beziehung auf das Gehäuse sehr wesentliche Verschiedenhei- ten zeigen. Schon Poli hat die Nothwendigkeit einer weiteren Tren- nung erkannt, und das Geschlecht Artemis abgesondert, und Lamarck hat Venus und Cytherea unterschieden, indem er dem ersteren Ge- schlecht nur drei Schlosszähne in jeder Schale, den Cythereen dagegen in einer Schale vier Schlosszähne als unterscheidendes Merk- mal zuschrieb. Diese Unterscheidung ist nicht glücklich, und muss man ohne Frage mehr Abtheilungen machen. Gray hat deren 12 unterschieden: Dosinia, Meretrix, Cuneus, Trigona, Dione, (irce, Venus, Mercenaria, Anomalocardia, Chione, Tapes, Clementia , al- lein — wie gewöhnlich — ohne sie zu charakterisiren ! Die Venus-Arten sind überaus zahlreich, und finden sich in al- len Meeren, doch sind sie zahlreicher, grösser und schöner in den Meeren der heissen Zone; durch Seulptur und Farbenpracht gehören viele derselben zu den Zierden der Gonchylien-Sammlungen. Philippi, Conchyliologie, 230 306 Fossile Venus-Arten finden sich häufig im Tertiärgebirge; es werden deren auch aus älteren Formationen namentlich Kreide und Lias angegeben, allein da es meist Steinkerne sind, so ist es zweilel- haft, ob dieselben wirklich zu diesem Geschlecht gehören. 2. Art&mis Ponı. Aoresıs, Griechischer Name der Diana. Artemis Poli 1791 Testac. Sieil. I. p. 30. Dieses Geschlecht unterscheidet sich weit schärfer durch die Be- schaflenheit von Thier und Schale als das Lamarck’sche Genus Cythe- rea von Venus. Das Thier zeichnet sich durch einen halbmondförmigen Fuss aus. Das Gehäuse ist linsenförmig, gleichschalig, die Wirbel klein, gekrümmt; das Schloss ist ähnlich wie bei Cytherea Lauk., in- dem die eine Schale drei, die andere vier Zähne hat, doch ist der vierte Zahn bisweilen sehr klein; das Ligament ist äusserlich, biswei- len vertieft; zwei Muskeleindrücke; die Mantelbucht tief, spitzwinklig, von zwei geraden Linien gebildet; der Rand ungekerbt. Es giebt ziemlich viele Arten, meist von weisser Farbe, und nur bei genauer Betrachtung zu unterscheiden. Fossile Arten finden sich hauptsächlich im Tertiärgebirge. 3. Tethis Soweney. 'ethis Sow. 1826. Min. Conch. Vl. p. 20. t. 513. Das Gehäuse ist gleichklappig, etwas ungleichseitig, fast kreis- rund, gewölbt, mit kleinen Buckeln; das Ligament sitzt äusserlich auf dem Rande; Schlosszähne drei bis vier, zugespilzt, ungleich; die zwei vorderen grösser, kegellörmig, wenig gebogen; «die ein bis zwei hinteren klein; keine Seitenzähne; Muskeleindrücke zwei, rundlich, klein, vom Schloss entfernt; Mantelbucht tief, bis zum Buckel hinauf- reichend. Es werden zwei Arten dieses Geschlechtes, welches von Venus hauptsächlich durch die Form der Zähne verschieden sein soll, aus der Kreide Englands angeführt. 3. Gyprina Lawanck. Közoıs, Zuname der Venus. Cyprina Lamk. 1812, Extrait du eours, ; Anim. s. vert,. V. 566. Das Thier hat einen zusammengedrückten, sichellörmigen, ge- knieten Fuss, welcher am Knie scheidend und gezähnelt ist; der Man- tel ist hinten geschlossen, und hat nur zwei ovale Oellnungen mit Cirren am Rande, «die aber nicht in Röhren verlängert sind. — Das Gehäuse ist gleichschalig, ungleichseitig, herzförmig, mit gekrümm- ten Wirbeln und mit starker Epidermis; drei ungleiche Schlosszähne in der linken Schale, der vordere entfernt, quergestellt, der hintere sehr schief, lamellenartig, kein Seitenzahn; vier Schlosszähne in der rechten, nebst einem sehr entfernten, hinteren Seitenzahn; das Liga- ment sehr stark äusserlich (unter den Wirbeln am Anfange der Nym- 307 phen oft eine ausgefressene Höhlung, die bei Cytherea und Venus auch vorkommt); zwei Muskeleindrücke; ein einfacher Manteleindruck, ohne Einbucht. Man kennt nur eine lebende Art, €. islandica, welche im gan- zen nördlichen atlantischen Ocean vorkommt, Dieselbe findet sich auch fossil im Tertiärgebirge, und sind ihre Varietäten zum Theil für eigene Arten, gehalten worden. 4. Donax Lınne. döva£ Rohr, und was daraus gemacht ist, Donax L. 1757. Syst. nat. ed. X. p. 645. Das Thier hat einen zusammengedrückten, beinahe lanzettför- migen Fuss, und hinten zwei vollkommen getrennte Röhren, von denen die längere, die Athemröhre, etwa die halbe Länge der Schale erreicht, und kammförmige Cirren trägt; der Mantel ist in seinem ganzen Umfange gelranzt, und bis in die unmittelbare Nähe der Röh. ren gespalten; die äussere Kieme ist kleiner als die innere, indem sie nicht so weit nach vorn reicht; die Lippentaster, jederseits zwei Paar, sind oval dreieckig. — Das Gehäuse ist dreieckig, gleichscha- lie, ungleichseilig, die hintere Seite kürzer, meist zusammengedrückt oder keilförmig; die Schlosszähne sind ziemlich veränderlich, meist z oder 7, in der Regel sind Seitenzähne vorhanden; zwei Muskel- eindrücke; der Manteleindruck mit einer Einbucht; der Bauchrand ist bald gekerbt, bald ganzrandig. Es mögen über 40 Arten aus den Meeren der heissen und gemässigten Zone beschrieben sein. Lamarck rechnete zu Donax mehrere Arten, welche man jetzt zu Venus oder Cytherea bringt, ein Beweis wie unstatthaft es ist Donax und Venus in zwei verschiedene Familien zu bringen. Die Donax-Arten ohne Seitenzähne vereinigt Hanley mit Capsa Lank. Fossile Donax-Arten, welche mit Sicherheit diesem Geschlecht angehörten, finden sich nur im Tertiärgebirge und sind nicht häufig; doch führen die Paläontologen auch Donax-Arten aus älteren Bildun- gen an, die indessen vielleicht nicht alle hierher gehören. 5. Amphichaena Pnurıeri. @upı auf beiden Seiten, yalvo klaffen. Amphichaena Ph. 1847 Archiv f. Naturgesch. I. p. 63. Das Thier ist unbekannt, Das Gehäuse ist länglich, fast linealisch, beinahe gleichseitig, auf beiden Seiten klaffend ; die Wirbel klein; die Schlosszähne 2, keine Seitenzähne; ein äusseres Liga- ment auf wenig auflallenden Nymphen; zwei Muskeleindrücke; eine tiefe Mantelbucht. — Dies Geschlecht steht scheinbar in der Mitte zwischen Donax und Solen. Es ist erst eine Art bekannt, A. Kindermanni, von Mazatlan, 20 * 308 6. Grateloupia Deswovriss. Zu Ehren des Paläontologen und Conchyliologen Grateloup. Grateloupia Desmonl. 1828 Bull. Soc. Linn. de Bord. I. p. 41. Das Gehäuse ist gleichschalig, beinah gleichseitig, dreieckig- eiförmig, geschlossen; die Wirbel sind ziemlich hervorstehend ; das Schloss besteht aus einem beinahe quer gestellten, kräftigen Zalın vor den Wirbeln, und mehreren (etwa 4—5) schrägen, allmählig kleiner werdenden Zähnchen hinter denselben; das Ligament ist äusserlich, ziemlich lang; der Rand ist innen ungekerbt; zwei Muskeleindrücke ; der Mantel hat eine schmale und tiefe Bucht. Die einzige Art, Gr. donaciformis Desn., war von Basterot Donax irregularis genannt, und kommt in der Tertiärformation von Bordeaux vor. Das Schloss weicht erheblich von dem von Donax ab, und erinnert an diejenigen Cytherea-Arten, deren hinterer Schlosszahn gestreift und gekerbt ist. 7. Tellina Lıss®. Tellina Linne 1757. Syst. nat. ed. X. p. 645. enger begränzt, Das Thier hat den Mantel grösstentheils gespalten, am Rande mit Cirren besetzt, hinten zwei lange, vollständig getrennte Siphonen, an deren Ursprung (wenigstens bei T. planata) jederseils ein ge- franster Lappen sitzt; einen zusammengedrückten, lanzettförmigen Fuss, zwei Paar ungleicher, blattartiger Kiemen, welche mit ihrer Spitze hinten verwachsen sind, und eiförmige Lippentaster. — Das Gehäuse ist länglich oder kreisförmig, in der Regel zusammenge- drückt; die hintere Seite winklig, mit einer unregelmässigen vom Wirbel auslaufenden Falte; ein oder zwei Cardinalzähne auf dersel- ben Schale; häufig zwei Seitenzähne; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck mit einer tiefen Bucht. Die Tellinen finden sich in allen Meeren, und sind sehr zahl- reich; Hanley zählt im Thesaurus Conchyliorum 209 Arten auf, Das Gehäuse zeigt viele Verschiedenheiten. Bisweilen fehlen die Seiten- zähne gänzlich — solche Arten nennen viele Englische und Nordamerikani- sche Conchyliologen Psammobia — ; bisweilen fehlt hinten die Falte — aus solchen Arten hatte Lamarck sein Genus Tellinides*) (eine in grammatischer Beziehung fehlerhafte Ableitung von Tellina) gemacht —; bisweilen ist für den knorpeligen Theil des Ligamentes eine breite Fläche vorhanden, so dass beinahe von einem inneren Ligament die Rede sein kann. — Aus den eiför- migen, linsenförmigen Arten mit ziekzacklörmiger Streifung in Verbindung mit Lucina divaricata hat Turton (1822 Conch. dithyr, Brit. p. 117.) das Ge- nus Strigilla (Diminutiv von striga, Strich) gemacht; auf den kreisförmi- gen, zusammengedrückten, wie Tellina crassa Penn. hat Leach (1827 Brown Ill. Conch. Great, Brit.) das Geschlecht Arcopagia (Arca Arche und a«yoos fest ?) gegründet, welches letztere jedenfalls angenommen werden muss, wenn — *) Nach Reeluz ist jederseits nur eine Kieme vorhanden, die mit der der entgegengesetzten hinten verwachsen ist, die vier Mundlappen sind ungleich, die vorderen sind dreieckig, längsgestreift, die hintern pfeillörmig, mit dem hin- tern Lappen an die Kieme angewachsen. 309 es sich bestätigt, dass das Thier, wie Valenciennes behauptet hat, jederseits nur eine Kieme hat. Fossile Tellinen sind hauptsächlich aus der Tertiärformation bekannt. 8. Psammobia Lawarer. autos Sand, B10@ ich lebe. Psammobia Lamk. 1828 hist. nat. anim. sans vert. V. p. Ill. — Gari Schumacher 1817. Essai nr. 37.; der Name Gari hat also die Priorität. (Ge- niliv von garum, eine Art Fischsance.) Das Thier ist nach Poli nicht von Tellina verschieden; es hat einen ganz gespaltenen, mit einfachen Cirren besetzten Mantel; zwei sehr lange, vollständig getrennte, geringelte Siphonen, einen zu- sammengedrückten, lanzettförmigen Fuss, ähnliche innere Theile, nur keine gefranzte Lappen am Ursprung der Siphonen. — Das Gehäuse ist elliptisch oder länglich eiförmig, zusammengedrückt, vorn und hin- ten etwas klaffend, mit wenig hervorspringenden Wirbeln ; das Schloss hat mehrere Schlosszähne; keine Seitenzähne; ein äusseres Ligament auf stark vorspringenden Nymphen; zwei Muskeleindrücke, der Man- teleindruck mit einer Einbucht. Man hat etwa 24 Arten ziemlich aus allen Meeren beschrieben. Das Geschlecht Psammotaea Lau. (1818 hist. nat. an, s. vert. V. p. 516.5 wereos Sand und ?) ist unbedingt mit Psammobia zu verbinden, da die Schlosszähne ia der Zahl sehr veränderlich zu sein scheinen oder viel- mehr leicht abbrechen, so dass auf die Angabe ihrer Zahl wenig Gewicht zu legen ist. Viele Englische und Nordamerikanische Gonchyliologen verstehen unter Psammobia ächte Tellina-Arten, wenn diesen die Seitenzähne fehlen. Fossile Psammobien kennt man aus der Tertiärformation. Sanguinolaria Lamarck. sanguis Blut, sanguwinolentus blutig. Sanguinolaria Lamk. 1799. Journ. d’hist. nat.; Anim. s. vert. V. 507. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist gleichschalig, etwas ungleichseitig, zusammengedrückt, dünn, vorn abgerundet, mit einer seichten Einbiegung, hinten etwas geschnäbelt, ohne Falte, bei- derseits etwas klaffend; zwei kleine Schlosszähne in jeder Schale; keine Seitenzähne; das Ligament äusserlich, die Nymphen einge- sunken; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck mit einer tie- fen Bucht. Es gehören hierher nur wenige Arten, namentlich Solen san- quinolentus Gum. von Jamaica. In der hist. naturelle des anim. sans vertebr. vereinigt Lamarck mit sei- nem Genus Sanguinolaria unpassenderweise die Venus deflorata Linse, aus weleher Bruguiere das Genus Capsa gemacht hatte. Von Psammobia unterscheidet sich $. hauptsächlich durch die eingesunkenen Nymphen. Fossile Arten, die wirklich zu Sanguinolaria gehörten, in der obigen Definition, sind zweifelhaft; die Sanguinolaria der Paläonto- logen aus dem Lias, Kohlenkalk etc. gehören sicherlich andern Ge- sehlechtern an. 310 Capsa Brusviere. capsa Kästchen; capsula Diminutiv davon. Capsa Brug. 1791. Eneyel. meth. t. 231 f. 3. 4. ex parte. — Capsa La- marck 1801 Syst. p. 125 or. 126. — Capsula Schum. 1817 Essai p. 130. — Sanguinolaria Desh. 1835 in ed. 2 Lamk. VI. p. 168. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist eiförmig, bau- chig, beinahe gleichseitig, beiderseits klaffend, strahlenartig gerippt; in jeder Schale stehen zwei Schlosszähne; keine Seitenzähne; das Li- gament äusserlich, zwei Muskeleindrücke; Manteleindruck mit einer tiefen Bucht. Hierher zwei Arten aus der heissen Zone, die bisher unter dem Namen Venus deflorata Lınxt oder Sanguinolaria rugosa Lank, zusammengefasst waren. Fossile Arten sind mir nicht bekannt. Bruguiere vereinigte unter diesem Namen Arten von Donax, Corbula und die Capsa_ deflorata; Lamarck schränkte 1799 den Namen auf letztere ein, übertrug aber 1818 denselben Namen auf das Genus Iphigenia Scnun. b) Meeresbewohner mit innerem Ligament. 11. Maetra Lıixxt. maclra der Backtrog. Mactra Lin. 1767 Syst. nat. ed. XII. p. 1125. (enger begränzt.) Das Thier hat den Mantel vorn gespalten, hinten in zwei verwachsene Siphonen verlängert; der Rand desselben hat zum Theil sehr kurze, entfernt stehende Cirren; die Mündung der Sipho- nen ist mit längeren Cirren besetzt; der Fuss ist zusammengedrückt, sehr lang, ziemlich schmal, einer Pflugschaar ähnlich; der Mund ist klein; die Lippentaster mässig, schmal; die Kiemen sind klein, unter einander und mit denen der entgegengesetzten Seite an ihrer Spitze verwachsen. — Das Gehäuse ist gleichschalig, meist dreieckig, hin- ten ein wenig. klalfend; das Schloss hat in der rechten Schale zwei divergirende, dünne, lamellenarlige Schlosszähne, eine Furche für das äussere Ligament; dahinter eine dreieckige Grube für ein inneres Li- gament, und auf jeder Seite zwei lamellenartige Seitenzähne;, in der linken Schale steht ein sparrenförmiger Schlosszahn vor der Grube für das Ligament, und jederseits ein einfacher Seitenzahn ; zwei Mus- keleindrücke, der Manteleindruck mit einer schwachen Bucht. Es sind ziemlich viele Arten dieses Geschlechtes beschrieben, welche in den Meeren der gemässigten und heissen Zone zu Hause sind, Gray hat dies Geschlecht folgendermassen zerfällt: a) Mactra, Das äussere Ligament liegt in einer schrägen Grube am Rande, welche vom innern Ligament durch eine deutliche von der Schale aus- gehende Scheidewand getrennt ist, z. B. Mactra stultorum. b) Schizodesma Gray (1837 Loud. Mag. New Ser. I,; yo ich spalte, de- ouos Band); die Wirbel stehen vom Schlossrand entfernt, und (as aus- sere Ligament sitzt in einer Spalte, die vom Wirbel jederseits bis zum Schlossrand geht. Mactra Spenyleri. ec) Spisula Gray (1837 Lond. Magaz. New Ser. I.; spissulus etwas dick ? und 311 also Spissula zu schreiben ?); die Schlosszähne sind klein, und das äussere Ligament liegt genau im Schlossrande, und wird durch keine kalkıge Lamelle vom innern Ligament getrennt, z. B. M. gigantea. d) Mulinia Gray (1937 Lond. Magaz. New Ser. I.); es ist äusserlich gar kein Ligament sichtbar, indem das laserige, sonst äusserliche Ligament mit in der Vertiefung des knorpeligen Ligamentes steckt. Fast alle hierher gehörigen Arten sind von Südamerika. Fossile Mactra-Arten sind vorzugsweise im Tertiärgebirge ge- funden, doch werden deren auch aus älteren Formationen angegeben. Da diese letzteren meist auf Steinkernen beruhen, so ist es jedoch zweifelhaft, ob es wirkliche Mactra sind. 12. Cardilia Desuaves. zuodie Herz. Curdilia Desh. 1835 in Lamk. hist. nat. ed. 2. VI. p. 448. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist eiförmig läng- lich, herzförmig, mit grossen vorspringenden Wirbeln; das Schloss mit einem kleinen aufgerichteten Cardinalzahn, neben welchem ei- ne Grube, oder ein löffelförmiger Fortsatz für das innere Ligament; der vordere Muskeleindruck ist rundlich, oberflächlich, der hintere sitzt auf einer dünnen, horizontalen, nach innen vorspringenden La- melle. Der Manteleindruck ? Deshayes beschreibt Gucrin Mag. Zool. 1844 drei lebende Arten von der Nordküste Neuhollands und aus der Strasse von Malacca, von denen die eine als Isocardia semisulcata von Lamarck beschrieben war. Eine fossile Art, €. Michelini Desn., ist in der Tertiärforma- tion von Paris gefunden worden. 13. Donaecilla Lamarex. Diminutiv von Donaw. Donacilla Lamk. 1812 Extrait du Cours p. 107. — Mesodesma Desh. 1830 Encycl. meth, III. p. 441, Das Thier, von Poli längst beschrieben, hat die beiden Man- tellappen auf zwei Drittel der Länge verwachsen, und hinten in zwei kurze Röhren verlängert; der Fuss ist: zusammengedrückt; die Kıe- men sind kurz, hinten verwachsen, und das äussere Paar ist kleiner als das innere. — Das Gehäuse ist dreieckig, seltener oval, meist dickschalig, gleichschalig, geschlossen; das Schloss hat unter den Wirbeln eine dreieckige Grube für das Ligament, und jederseits einen einfachen Zahn; keine Seitenzähne; zwei Muskeleindrücke, der Man- teleindruck mit einer mehr oder weniger tiefen Bucht. Deshayes zählt 10 lebende Arten auf; Typus ist Amphidesma donaeilla Lan. hist. nat. = Mactra cornea Ponı. Fossil kommen Donaeilla- Arten nicht nur im Tertiärgebirge sondern auch in älteren Formationen vor. 14. Semele Schumacher. Zesu£)n die Mutier des Bacchus. Semele Schumach. 1817 Essai p. 162. nr. 72. — Amphidesma Lamk. 1818 hist, nat, anim. s.vert.p. 489 ex parte (&rupi beiderseits, deowöos Band). 312 Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist ziemlich kreis- rund, gleichschalig, geschlossen, hinten mit einer schwachen Falte, ähnlich wie bei Tellina ; die Schlosszähne sind klein, die Seitenzähne dagegen gross, besonders in der rechten Schale, ein äusseres fibrö- ses Ligament im Schlossrand ohne besondere Nymphen,, und ein in- neres, in einer vom Wirbel schräg nach hinten verlaufenden Grube, die in beiden Schalen gleich ist; zwei eiförmige Muskeleindrücke; eine tiefe, abgerundete Mantelbucht. — Die meisten Arten sind quer- gestreift, und haben gewöhnlich noch feine vom Wirbel ausstrahlende Streifen. Man kennt ziemlich viele Arten, meist aus den Meeren der heis- sen Zone; Typus ist Tellina retieulata Cuens. (nicht Poli.) Der Name Semele Scuum. hat nicht nur die Priorität von Amphidesma, sondern verdient auch aus dem zweiten Grunde angenommen zu werden, weil Amphidesma Lanx: ein mistum compositum von Semele-, Lucina-, Dona- eilla-, Abra-, Thracia-, Osteodesma, Kellia-Arten etc. ist, Fossile Arten werden aus allen Formationen, selbst aus dem Kohlenkalk angegeben. 15. Cumingia Soweney. Zu Ehren von Hugh Cuming. Cumingia Sowerby 1833 Zool. Proceed, p. 34. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist gleichschalig, ungleichseitig, vorn gerundet, hinten etwas zugespitzt; in jeder Schale steht ein kleiner Cardinalzahn, und in der rechten jederseits ein star- ker Seitenzahn; die linke Schale hat keine Seitenzähne; das Liga- ment sitzt innerlich, in einer fast löffelförmigen Grube hinter dem Schlosszahn ; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck mit einer tie- fen Einbucht. Man kennt etwa sechs Arten aus den Amerikanischen Meeren. Gray vereinigt Cumingia mit Semele, was ich nicht billigen kann. Fossile Arten sind nur aus dem Tertiärgebirge bekannt. 16. Serobieularia Senunacnen. serobicula ein Grübchen. Scrobicularia Schum. 1817 Essai ete, nr. 32.— Lavigmon gallice Cuvier 1817 Regne animal. — Arenaria v. Mühlf. 181 Entwurf. p. 47 non Linne. (arena Sand.) — Listera Turton 1822 Conch. dithyr. Brit. (Lister, der bekannte Englische Naturforscher.) Das Thier unterscheidet sich nicht wesentlich von Tellina; namentlich hat es einen stark zusammengedrückten Fuss, und zwei lange, vollständig getrennte Siphonen. — Das Gehäuse ist eiförmig-dreieekig, gleichschalig, zusammengedrückt, dünnschalig, hinten klaffend; das Schloss hat in der rechten Schale zwei, in der linken ein kleines Schlosszähnchen; dahinter ist in jeder Schale eine schiefe, verlängert dreieckige Grube für ein inneres Ligament; das äussere Ligament ist deutlich; zwei Muskeleindrücke; der Mantelein- druck hat eine sehr tiefe Bucht. 313 Man kennt nicht viele Arten: Typus ist Mactra piperata Gm., Lutraria p. Laux. Von Lutraria weicht dies Geschlecht wesentlich durch die beiden langen, dünnen, getrennten Siphonen ab. Fossile Arten, die mit Sicherheit diesem Geschlecht angehörten, kenne ich nur aus dem Tertiärgebirge. Erycina LAuArck. Eovzivyn, Zuname der Venus. Eryeina Lamarck 1805 Ann. du Mus. VI. p. 413. — Syndosmya Reeluz 1843 Revue Zool. p.292. — Abra Leach 1918 bei Lamk. hist. nat. vol. VI, p. 128. (@ßoos lieblich.) Lamarck charakterisirt a.a.0. dies Geschlecht also: „Gehäuse zweischalig, gleichschalig, ungleichschalig, quer; zwei Cardinalzähne, oben divergirend, mit einer sehr kleinen Grube dazwischen; zusam- mengedrückte, längliche Seitenzähne; das Ligament in einer Grube des Schlosses; bisweilen sieht man nur einen Cardinalzahn, indem der andre sehr klein und grösstentheils abortirt ist; man kennt nur fos- sile Arten.“ Deshayes fügt, auf dieselben fossilen Arten gestützt, auf welche Lamarck das Geschlecht gegründet hat, das wichtige Kenn- zeichen hinzu: „Manteleindruck hinten mit einer Bucht.“ Hiernach kann es keinem Zweifel unterliegen, dass Syndosmya R&- cruz identisch mit Eryeina ist. — Das Thier ist fast gar nicht von Tellina zu unterscheiden ; der Mantel ist weit gespalten, in zwei ge- trennte Siphonen verlängert, von denen der obere kürzer ist; der Fuss ist lang und zusammengedrückt. Man kennt mehrere lebende Arten von den Europäischen Kü- sten, die Lamarck 1818 unter Amphidesma gebracht hatte, z. B. Amphidesma Boysüi, tenuis. prismatica ete., während es sehr zwei- felhaft ist, ob die Eryeina cardioides Lank. wirklich diesem Geschlecht angehört. Fossile Eryeina-Arten finden sich im Tertiärgebirge. 18. Embla Love. Embla l.oven 1846 Index Moll. Scandin, p. 46. Das Thier hat einen offenen Mantel, der hinten lange Gir- ren und zwei Siphonen trägt. Das Gehäuse ist gleichschalig, hin- ten klaffend, abgestutzt; das Ligament liegt innerlich in einer Grube jeder Schale, vor welcher in der rechten Schale ein Schlosszahn, in der linken Schale dagegen eine entsprechende Grube liegt; in der linken Schale jederseits ein genäherter Seitenzahn; in der rechten eine seitliche Grube aber keine Seitenzähne; zwei Muskeleindrücke ; ein breiter, gedoppelter, hinten kaum gebuchteter Manteleindruck. Es ist ein einziges beschädigtes Exemplar aus dem Norwegi- schen Meer bekannt geworden. 314 B, Süsswasserbewohner. 19. Galateca Brucviere, Takareıe Name einer Nymphe. Galatea Brug. 1792 Eneycl. meth. t. 250. — Eyeria Roissy 1805. hist. nat, des Moll. VI. p. 324. (Eyeria Name einer Nymphe). — Meyadesma Bowdich 1822 Elem. of Conchol. (u£yes gross, deouös Band). — Potamo- phila Sow. 1522. Gencra of Shells fase, 3. (zor«uös Fluss, yılEa lieben). Das Thier hat einen grösstentheils offenen Mantel, der hinten in zwei gleiche, getrennte Siphonen ausläuft; der Fuss ist gross, länglich, zusammengedrückt; jederseits sitzen zwei ungleiche Kiemen, von denen die äussere mit ihrer Mitte am oberen Rand der inneren Kieme festsitzt, was bei keiner anderen Muschel beobachtet wird: der Mund ist gross; die vier Lippentaster sind dreieckig, — Das Gehäuse ist gleichschalig, dreieckig, meist sehr solide, mit starker Epidermis bedeckt, geschlossen; auf der rechten Schale sind zwei di- vergirende, einen Sparren bildende Zähne, die bei einigen Arten in einen Zahn verschmelzen, und vor ihnen steht noch ein kleiner Zahn, auf der linken Schale stehen zwei oder drei Schlosszähne; alle diese Zähne sind gefurcht; eine leise Andeulung von Seitenzähnen, das Li- gament ist äusserlich, kurz, stark hervortretend ; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck hinten mit einer Einbucht. Es sind sechs oder sieben Arten bekannt, sämmtlich aus den Flüssen Afrikas, am häufigsten in den Sammlungen ist @. radiata Lank. Fossile @alatea-Arten sind nicht bekannt. 20. Gyrena Lamaner. Kvonvn Stadt in Afrika. Cyrena Lamarck 1818 hist. nat. anim. sans vert. V. p. Sl. Das Thier (welcher Art?) hat keine Siphonen, und einen dün- nen, kleinen, länglichen Fuss. — Das Gehäuse ist aus dem Drei- eckigen zugerundet, aufgeblasen, ziemlich diekschalig, geschlossen, mit starker Epidermis, und meist mit abgelressenen Wirbeln; drei Schlosszähne in jeder Schale, und jederseits ein Seitenzahn; das Ligament äusserlich, stark hervortretend; zwei Muskeleindrücke ; der Manteleindruck bald einfach, bald mit einer kleinen Einbueht, woraus sich schliessen lässt, dass einige Arten Siphonen haben. Man kennt über 20 Arten, welche in den Flüssen der wärme- ren Länder leben. Lamarck hat dies Geschlecht in zwei Sektionen getheilt, die man füglich als besondere Genera ansehn kann, a. Corbieula v. Muhlf. (1811 Entwurf ete. p. 55.). Die Seitenzähne sind sehr verlängert und gezahnelt z. B. C. orientalis. b. Cyrena im engeren Sinn, die Seitenzahne sind kurz, ungezähnelt, z. B. C, zeilanica. Fossile Cyrena-Arten linden sich häufig nicht nur in der Ter- tiärformation, sondern auch in der Wealdenformation. 315 21. Villorita Gray. Villorita Gray 1834 Grifüth anim. Kingd. XI. p. 601. — Velorita Gray 1844 Syn. brit. Mus. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist nach der Figur — denn eine Beschreibung oder Charakterisirung des Gehäuses gibt es nieht —— ist diekschalig, dreieckig, geschlossen, mit starker Epi- dermis versehn, und hat überaus starke Schlosszähne; die Seiten- zähne fehlen; das Ligament ist äusserlich. Die einzige bekannte Art ist V. cyprinoides Gray, unbekannten Fundortes, nicht mit Cyrena eyprinoides Qvov et Gaım. zu verwechseln. Fossile Villoriten sind nıcht bekannt. 22. Cyclas Brucvisre. zuzlos Kreis. Cyelas Brug. 1792 Enceyel. meth. t. 301. im engeren Sinne. — Cornea v. Mühlf. 1811 Entwurf etc. p. 56. — Sphaerium (Scopoli) Gray 1847 Zool. Proceed, p. 194. Das Thier hat einen langen, zusammengedrückten Fuss, und zwei lange, vollständig getrennte Siphonen. — Das Gehäuse ist rundlich-eiförmig, gewölbt, gleichschalig, ziemlich gleiehseitig, dünn, mit starker, festsitzender Epidermis; die Schlosszähne sind sehr klein, bisweilen fast verschwunden, bald zwei auf jeder Schale, von denen der eine zweispaltig, bald ein zweispaltiger Zahn auf der einen Schale, und zwei einfache auf der andern; auf jeder Seite ein verlängerter, lamellenartiger Seitenzahn; ein äusseres Ligament; zwei Muskelein- drücke; der Manteleindruck mit einer Bucht. Die Cyclas sind Zwitter, und gebären sehr grosse lebendige Junge; sie leben in den süssen Gewässern Europas, Nordamerikas, Brasiliens und Neuhollands. Sehr gemein ist in Europa €. cornea, (Tellina ec. Linse). Das Geschlecht Cyelas Baus. begrilf ausserdem noch Oyrena, Corbi- eula und Pisidium. Fossile Cyclas-Arten finden sich in der Tertiär- und in der Wealdenformation. 23. Pisidium Preirrer. Diminutiv von zzioos Erbse, Pisidium C. Pfeiffer 1821 Land- und Süsswasser-Moll. Deutschl. p. 123. — Pisum Megerle v. Mühlf,. 1811 Entwurf ete. p.97 nicht Linne, — Gali- leja Costa 1939 Corrispond. zool, (zu Ehren des berühmten Galilei % Das Thier unterscheidet sich von Cyelas durch seine ganz kurzen und verwachsenen Siphonen; das Gehäuse durch eine mehr ungleichseitige, schiefe Gestalt. Die hierher gehörigen Ar- ten sind durchschnittlich viel kleiner als die Cyelas-Arten; die grösste ist Cyelas obliqua Lank. Fossile Pisidium-Arten finden sich in der Tertiär- und Weal- denformation, 316 24. CGyrenoida De Joannıs. Kvonvn und eidog Gestalt. Cyrenoida de Joannis 1835 Guerın Magaz. de Zool. t. 64. — Cyrenel- la Desb, ibid. (Cyrenella lateinisches Diminutiv von Cyrena.) Das Thier hat einen weit gespaltenen ganzrandigen Mantel, zwei mit einander verwachsene Siphonen von der halben Länge der Schale; der Fuss ist eylindrisch, stumpf, ziemlich gross; zwei ge- streifte Kiemen, vier lanzellliche gestreifte Lippentaster. — Das Gehäuse ist rund, sehr dünnschalig, mit deutlicher Epidermis, gleich- schalig, geschlossen; das Schloss besteht in der rechten Schale aus zwei kleinen auf den Rand der Schlossplatte perpendieulären Zähnen, und zwei grösseren lamellenartigen, unter sich und mit dem Rande parallelen Zähnen dicht vor denselben ; in der Jinken Schale sind nur zwei divergirende Schlosszähne, ein kleiner senkrechter, und ein gros- ser lamellenartiger, dem Rande paralleler; das Ligament ist äusser- lich, ziemlich verlängert, und sitzt ganz am Rande; zwei Muskelein- drücke; der Manteleindruck mit einer Bucht. Typus des Geschlechtes ist €. Duponti De Joansıs vom Sene- gal; mehrere Arten von den Philippmen, die Sowerby als Cyrenella beschrieben, weichen in der Schlossbildung ziemlich erheblich ab. Fossile Arten Cyrenella sind nicht bekannt. 25. Iphigenia Schumacher, Ipıy£veıa Tochter des Agamemnon. Iphigenia Schum. 1817 Essai etc. ur. 65. — Capsa Lamk. 1818 hist. nal. anim, sans vert, vol. V. p. 993. (non Capsa Baus.) Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist gleichschalig, geschlossen, dreieckig, wenig ungleichseilig, mit starker Epidermis be- deckt; das Schloss hat zwei Zähne auf der rechten Schale, einen einzigen, zweispaltigen, welcher zwischen dieselben tritt, auf der lin- ken; keine Seitenzähne; ein äusseres Ligament; zwei Muskeleindrücke ; Manteleindruck mit einer Bucht. Man kennt ein paar Arten aus Brasilien und Centralamerika, so wie eine vom Senegal, die im süssen Wasser leben; z. B. Donax laevigata Gun. Deshayes will dieses Geschlecht mit Donax vereinigen, Hanley bringt umgekehrt alle Donax-Arten ohne Seitenzähne zu Capsa Laur.; der Habitus von Iphigenia ist aber sehr eigenthümlich, und wenn es wahr, dass sie im süssen Wasser leben, so ist das Genus wohl beizubehalten. Fossile Iphigenia-Arten sind mir nicht bekannt. 26. Glaucönome Gnar. Thavzovöun eine Nereide. Glauconome Gray 1828 Spicileg. Zool. p. 6. Das Thier ist unbekannt, Das Gehäuse ist länglich eiför- mig, dünn, bauchig, gleichschalig, ungleichseitig, vorn gerundet, hınten etwas zugespitzt, mit dünner erönlicher Epidermis‘ das Schloss hat 317 in jeder Schale drei Zähne, der mittlere der rechten, und der hintere der linken sind zweispaltig; ein äusseres Ligament mit wenig auffal- lenden Nymphen; zwei Muskeleindrücke, der Muskeleindruck mit tie- fer Einbucht. - Reeve stellt in der Conchologia iconica neue Arten auf, die in den süssen Gewässern ÖOstindiens zu Hause sind. Fossile Arten gibt es nicht, 27. Gnathodon Grar. yvasbos Kiefer, ödovs Zahn. Gnathodon Gray 1830? Amer. Journ. of Science. — Rangia Des Mou- lins 1831 Act. Soc. Linn. de Bord. (Rang Schiflscapitän und Naturforscher.) — Clathrodon Conr. 1833 Sillim. Amer. Journ. (clathrus Gitter, 6dovs Zahn.) Das Thier hat einen bis auf zwei Drittel der Länge gespalte- nen Mantel; hinten zwei genäherte, kurze, etwas verwachsene Sipho- nen; der Fuss ist zusammengedrückt, schief, beinahe viereckig oder beilförmig; die Kiemen sind wie bei Galatea beschaffen, d. h. die äussere ist in ihrer Mitte am oberen Rand der inneren befestigt, so dass es scheint, als ob jederseits drei Kiemen vorhanden wären; die Lippentaster sind gross, dreieckig, verlängert, sehr spitz; der Mund ist klein. — Das Gehäuse ist dreieckig-eiförmig, gleichschalig, un- gleichseitig, geschlossen, mit brauner Epidermis, und an den Wirbeln meist abgefressen, das Schloss hat in der rechten Schale zwei kleine Schlosszähne vor der Grube des Ligamentes, und zwei starke Seiten- zähne; in der linken Schale ist ein kleines Zähnchen vor der Grube des Ligamentes, und zwei Seitenzähne, von denen der vordere beson- ders gross und sparrenförmig ist; das Ligament liegt ganz innerlich in einer liefen dreieckigen Grube jeder Schale; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck mit einer ganz kleinen, spitzen Einbucht. Es gibt zwei Arten, von denen die bekanntere, Gn. cunealus, im See Pontchartrain bei Neu-Orleans lebt, und dort gegessen wird. Fossile Arten gibt es nicht. Zweite Familie. Lithophaga Lauanck, Steinbohrer. Das Thier hat einen vorn mehr oder weniger gespaltenen Man- tel, hinten zwei mehr oder weniger verwachsene Siphonen; jeder- seits zwei blattartige, ungleiche Kiemen; der Fuss trägt einen Byssus, und ist klein. — Das Gehäuse ist eiförmig, oft etwas unregelmässig, gleichschalig; die Schlosszähne sind variabel; Seiten- zähne fehlen stets, ein äusseres Ligament. Die Thiere finden sich in allen Zonen, und leben in Steinlö- chekn, in Balanus, zwischen den Wurzeln der Tange etc. l. Saxicava Freurıau DE BELLEVUE, saxum Felsen, cavo ich höhle aus. Sawicava Fl. de B. 1802 Bull. Soc, Philom. nr. 62. — Hiatella Daudin 1502 apud Bose. hist. des Coq. II, p. 120. (hiatus das Klaffen). — Dio- donta Schum. 1817 Essai nr, 28, (ds zweimal, ödovs Zahn). — Bysso- 318 mya Guvier 1817 Regne animal vol. II. (3v000s Bart der Muscheln, Mya). — Pholeobius Leach 1319 Thoms. Ann. of philos. (goAsös Schlupfwinkel, Pı6@w ich lebe.) — Rhomboides Blainville 1325 Mannel de Mal. p. 573 (Rhomboides beinah rautenföormig). — Biapholius Leach 1818 bei Lamk, hist, nat, anim. s. vert. V. 501, Das Thier hat einen vorn ziemlich weit gespaltenen Mantel, der hinten in zwei ziemlich lange, fast ganz mit einander verwachsene Röhren verlängert ist, von denen die Afterröhre merklich kürzer als die Athemröhre ist (Poli bildet sie getrennt ab, was auf einer Ver- wechselung beruhen muss). Der Fuss ist klein, conisch und trägt einen Byssus. Das Gehäuse ist nicht selten etwas unregelmässig, eigentlich gleichschalig, ungleichseitig, vorn und am Bauchrand etwas klaffend, länglich eiförmig, nie strahlenarlig gerippt, mit einer zwar dünnen aber sehr auflallenden Epidermis überzogen; das Schloss hat in der Jugend gewöhnlich 2 Zähne, die sich im Alter zu verlieren pflegen; ein äusserliches Ligament auf wenig auflallenden Nymphen; zwei Muskeleindrücke; Manteleindruck mit einer Bucht. Die Arten, welche in allen Meeren vorzukommen scheinen, sind sehr variabel, und schwer zu unterscheiden; sie leben theils in Stei- nen, zwischen Balanus ete., theils zwischen den Wurzeln von Algen, Es gehören hierher Solen minutus L. und Mytilus rugosus Il. Fossile Arten, zum Theil identisch mit den lebenden, kennt man in ziemlicher Zahl aus dem Tertiärgebirge. 2. Petricola Lananck, petra Stein, co!o ich hewohne. Petricola Lawmk. 1801. Systöme des anim, sans vert. p. 121. Das Thier hat den Mantel vorn ganz geschlossen bis auf eine kleine Oeflnung für den Durchtritt des Fusses; hinten sind zwei bis zur Hälfte verwachsene Siphonen, deren Oeflnung mit zierlichen Cirren besetzt ist; die Kiemen sind blattartig, und sehr ungleich, indem die innerste wenigstens dreimal so gross wie die äussere ist; jederseits zwei Lippentaster von verlängert dreieckiger Gestalt; der Fuss klein, conisch, mit einem Byssus versehn. — Das Gehäuse ist eilörmig- dreieckig, bisweilen verlängert, ungleichseitig, vorn abgerundet, hinten verschmälert und etwas klaffend, oft strahlenartig gerippt; das Schloss hat 53 oder # Zähne, das Ligament ist äusserlich, ohne auflallende Nymphen; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck hinten mit ei- ner Bucht. Man kenut 15—1S Arten, welche in Steinen und Muscheln le- ben, und sowohl in den Meeren der gemässigten Zone, wie in de- nen der heissen angetrollen werden. Choristodon Jonas 1844 Zeitschr. f. Malakoz. p. 185 (zworozös gelrennt, odovsg Zahn) unterscheidet sich von Petricola dadurch, dass in jeder Schale drei Schlosszähne sind, von denen der mittlere der linken beweglich ist, Letzterer Umstand ist eine blosse Zufälligkeit. Fossile Petricola-Arten kenne ich nur aus der Tertiärformation. 319 3. Rupellaria Freurtau DE Bertevue, Rupes Felsen. Rupellaria Fleurian de B. 1802. Bullet. Soc. Philom. nr. 62. — Vene- rupis Lanık. 1818 hist. nat. anim. s. vert. V. p. 906. (Venus und rupes Felsen). — Gastrana Schum. 1817. Essai. (Gastrana Nomen propr. ?) Das Thier hat den Mantelrand bis zu den Siphonen gespalten, einfach ohne Cirren; dıe Siphonen sind sehr dick, kurz, fast bis zur Spitze gespalten, an der Oeflnung mit Cirren versehen; der Fuss ist klein, spitz und trägt einen Byssus; die Kiemen sind der ganzen Länge nach angewachsen, halbrund, stark gefaltet, die obere nur halb so breit wie die untere; die Lippentaster sind quergestreift, der in- nere wohl dreimal so breit-wie die äussere. — Das Gehäuse ist eiförmig, gleichschalig, ungleichseitig, vorn sehr kurz, hinten verlän- gert, schräg abgestutzt; das Schloss hat $ oder 3 Zähne, welche klein und nicht divergirend sind; das Ligament sitzt äusserlich; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck mit tiefer Bucht. Das Gehäuse unterscheidet sich von den Venus-Arten der Ab- theilung Tapes (Pullastra) äusserst wenig, so dass beide von Engli- schen CGonchyliologen zusammengeworfen sind, das Thier weicht aber durch den kleinen, byssustragenden Fuss ab. Von Petricola unter- scheidet sich dasselbe durch die fast bis zur Spitze verwachsenen Siphonen, und den weiter gespaltenen Mantel. Es sind acht Arten beschrieben, von denen zweı Venerupis Irus und Y. perforans in den Europäischen Meeren leben. Fossile Venerupis-Arten kommen in der Tertiärformation vor. Sawidomus Conrad 1837 Journ. Acad. nat. sc. Philad. VIE. p. 249. (sawum Stein, domus Haus) unterscheidet sich von Rupellaria allein dadurch, dass die Zahl der Schlosszähne in der einen: Schale fünf, und in der andern vier beträgt, Es ist a. a. 0. eine Art aus Californien beschrieben. 4. Clotho Fausas St. Fonn. Clotho, eine der Parzen. Clotho Fauj. St. F. 1807 Ann, Mus. vol. IX. t. 17. 1. 4—6; Das Thier ist unbekannt. — Das Gehäuse ist eiförmig, beinah regelmässig, längsgestreift, gleichschalig, beinahe gleichseitig ; das Schloss besteht in jeder Schale aus einem zweispaltigen Zahn der hakenförmig gekrümmt ist, und in der einen Schale etwas grösser ist, als in der andern; das Ligament ist äusserlich. Die einzige Art, Cl. Faujasii ist fossil in Cyprieardien gefun- den worden. Dritte Familie. Anatinacea, Anatinaceen. Das Thier hat einen fast ganz geschlossenen Mantel, der vorn nur eine kleine Oeflnung für den Fuss hat, einen kleinen Fuss; zwei ziemlich lange, meist dünne Athemröhren. Das Ge- häuse ist dünnschalig, oft perlmutterartig, hinten etwas klaflend, nicht selten etwas ungleichschalig; das Ligament ist innerlich, oft mit einem beweglichen Schalenstückchen versehn. 320 Von den Tellinaceen unterscheiden sich die Anatinaceen durch den fast ganz geschlossenen Mantel, von den Mvaceen durch die meist dünnen Siphonen; doch möchte es vielleicht zweckmässiger sein, die Anatinaceen mit den Myaceen zu vereinigen. Sie leben in den Meeren aller Zonen. l. Anatina Lanarck. anas die Ente. Anatina Lamarck 1809 Philos. zool. (enger begränzt). — Auriscalpium Megerle v. Mühlf,. 1811 Entw. p. 46. (auriscalpium Ohrlöflel). — Later- nula (Bolten) Gray 1847 Zool. Proceed. p. 190. (laternula kleine Laterne). Das Thier hat einen völlig geschlossenen Mantel, bis auf eine kleine vordere Spalte zum Durehtritt des Fusses; die beiden Sipho- nen sind verwachsen, und bilden eine verlängerte, fleischige, von der Epidermis überzogene Masse, deren Eingang durch warzige Vor- sprünge verengt ist; die beiden Kiemenblätter jeder Seite sind vorm angewachsen, hinten frei; nach Owen ist jederseits nur eine Kieme vorhanden (lect. of the Invert. 1543. p. 283). Diese Abweichung rührt wahrscheimlich daher, dass Thiere verschiedener Geschlechter als Anatina-Arten genommen sind; jederseits zwei Mundlappen; der kleine Fuss hat an seinem Ende einen kleinen runden Eindruck, des- sen sich das Thier vielleicht als Saugnapf bedient. — Das Gehän- se ist sehr dünn, gleichschalig, innen perlmutterartig, hinten weit klalfend; kein Schlosszahn; ein nach innen vortretender Löffel in je- der Schale, von welchem eine dünne Lamelle, senkrecht auf der ın- nern Fläche stehend, eine Strecke herabläuft; eine von den Wirbeln ausgehende Spalte vor denselben; unmittelbar vor beiden Löffeln ein glattes dreieekiges Knöchelchen in der Mitte des Ligamentes; der vordere Muskeleindruck gross, der hintere klein, der Manteleindruck mit einer ziemlich tiefen Bucht. Man kennt etwa fünf Arten, meist aus den Indischen Meeren. Fossile Anatinen sind häufig in tertärem, Kreide- und Jura- sebirge. Cercomya Agassiz 1842 Etud. eritiques (280205 Schwanz, wa Muschelart) unterscheidet sich lediglich durch länglichere Form und starke Rippen. Rhynchomya Agassiz 1842 Etud. eritiques (Övyzos Schnabel, «we Muschel) ist nach D’Orbigny identisch mit Anatina, 2. Periplöoma Senunacuen, zreoın)ew ich umschille ? Periploma Schum. 1817 Essai nr. 17. Das Thier ist unbekannt; das Gehäuse ist ungleichschalig, sehr ungleichseitig, dünnschalig; das hintere Ende ist das kürzere, etwas abgestutzt, kaum klaffend; das Schloss hat in jeder Schale ei- nen schmalen, schiefen, löflfelförmigen Fortsatz für das innere Liga- ment, welcher mit dem Rückenrand einen tiefen Einschnitt bildet, in den ein kleines dreieckiges Knöchelehen passt, das mit dem Liga- ment verbunden ist; der vordere Muskeleindruck ist schmal, und sitzt 321 nahe am Rande; der hintere ist klein, gerundet; der Manteleindruck hat eine seichte Einbucht. Man kennt an 5 Arten, sämmtlich aus den Amerikanischen Meeren. Fossile Arten kommen in der Secundärformation vor, und sind von Agassiz Corimya genannt worden: Etudes eritiques 1842 II, p. 263. 3. Thracia Leaen. Thracia, Name eines Landes. Thracia Leach 1825 apud Blainville Manuel de Mal. p. 564. — Odonci- netus Costa 1827. (6dovs Zahn, zıvntös beweglich). Das Thier hat einen dicken, nur im vordern Theil gespaltenen Mantel; hinten ist nach Blainville eine einzige kurze Röhre, nach Rang spaltet sich die Röhre in zwei sehr kurze Siphonen, nach Scac- chi sind zwei vollkommen getrennte Siphonen da, von denen der un- tere die Länge der Schale erreicht, der obere kaum halb so lang ist; die Lippentaster sind nach Scaechi klein und schmal, nach andern breit und blaltartig; die Kiemen sind gross, vollkommen getrennt; der Fuss ist mittelmässig, zusammengedrückt. — Das Gehäuse ist eiförmig oder länglich, beinahe gleichseitig, ungleichschalig, dünn, auf beiden Seiten etwas klaffend; das Schloss ist zahnlos, hat aber einen Wulst am Rande hinter den Wirbeln, welcher bisweilen sich erwei- tert und löffelartig wird; derselbe trägt das innere Ligament; das äussere Ligament sitzt unmittelbar über dem inneren; ein kleines Knöchelchen sitzt grade unter den Wirbeln in einem Einschnitt der- selben; zwei Muskeleindrücke, der vordere lang und schmal; der Manteleindruck hat eine ziemlich tiefe Bucht. Es sind acht Arten beschrieben, die meisten aus den Europäi- schen Meeren. Fossile Arten finden sich nicht nur im Tertiärgebirge, sondern auch in der Kreide- und Juraformation. 4. Mägdala Leacn. Magdala Leach 1827 apud Brown Illustr. Conchol. Great Brit. — Lyon- sia Turton 1822 Conch. dithyr. Brit. (Lyons Engl. Naturforscher. Der Name war schon an ein Pflanzengeschlecht vergeben). — Osteodesma Deshayes 1835 in Lamarck hist. nat. edit. 2. VI. p. 84. (öoreov Knochen, deouös Band). — Pandorina Scacchi 1836 Catal. (Diminutiv von Pandora). Das Thier hat zwei kurze, nur wenig hervorragende, getrennte Siphonen, mit Fransen am Rand, und einen langen, zusammengedrück- ten, schmalen Fuss. — Das Gehäuse ist länglich, dünn, perlmut- terglänzend, ungleichschalig, an den Seiten etwas klaffend ; das Schloss ist zahnlos, linealisch, und hat auf jeder Seite eine schmale, schräge Rinne, in welche das Ligament passt, das in seiner Mitte ein kleines, länglich viereckiges Knöchelchen trägt; die Muskeleindrücke sind klein, der Manteleindruck hat hinten eine Bucht. Man kennt nur wenige Arten, deren Typus Mya norwegica CHENN. ist. Philippi, Conchyliologie. 3 322 Fossil kommt dieses Geschlecht nicht nur im Tertiärgebirge, sondern auch im jüngeren Secundärgebirge vor, und werden von d’Orbigny hierher sämmtliche Arten Ceromya Agass. Etudes eritiques 1842. II. p. 25. gerechnet, von denen indessen Agassiz die Cero- mya neocomensis lieber zu Isocardia bringen will. 5. Myodöra Gnar. Etymologie? — etwa aus Mya und Pandora zusammengezogen. Myodora Gray 1840 Ann. of nat. hist. — Myadora Reeve Conch, iconica, Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist dreieckig bis eiförmig, ungleichschalig, die linke Schale gewölbter; die vordere Seite ist abgerundet, die hintere verschmälert, etwas gebogen; das Schloss hat auf der rechten Schale zwei entfernte, vom Wirbel di- vergirende Zähne, von denen der vordere eben und beinahe obsolet ist; in der linken Schale sind zwei gefurchte Fortsätze, welche die Zähne der rechten Schale aufnehmen; das Ligament ist innerlich ın einer dreieckigen Grube zwischen den Zähnen, oft mit einem kleinen Knöchelchen; die Innenseite ist perlmutterartig, mit zwei Muskelein- drücken und einer Einbucht im Mantelrande. Reeve beschreibt a. a. ©. zehn Arten, welche von den Philip- pinen und Neu-Seeland herstammen. Fossile Arten kennt man nicht. Die nahe Verwandtschaft von Myodora mit Pandora fällt so- gleich in die Augen. 6. Pandora Brusviere. Pandora die Gattin des Epimetheus. Pandora Brug. 1792 Eneyel. meth. t. 250. Das Thier hat nach Poli hinten zwei sehr kurze verwachsene Siphonen, die mit dichten Cirren umgeben sind; der Mantel ist vorn ziemlich weit gespalten ohne Cirren, der Fuss ist gerundet, zusam- mengedrückt, kurz; die Kiemen sind lang, laufen in eine Spitze aus und ragen mit dieser in die Athemröhre hinein; von den Lippenta- stern sagt Poli nichts. — Nach Recluz ist jederseits nur eine Kieme vorhanden, und die vier Mundlappen sind sehr spitz und schwach gestreift. — Das Gehäuse ist ungleiehschalig, ungleichseitig, perl- mutterartig; die obere, rechte Schale ist eben; die untere, linke con- vex; die rechte Schale hat einen senkrechten Schlosszahn, dem ein Grübchen in der linken Schale entspricht; der hintere Rückenrand der rechten Schale legt sich über den hintern Rückenrand der linken Schale, dagegen steht der vordere Rückenrand der linken Schale über den der rechten hervor; eine schräg nach hinten verlaufende Grube enthält das innere Ligament, welches bei einigen Arten ein Knöchel- chen trägt; zwei kleine runde Muskeleindrücke,; der Manteleindruck ist kaum gebuchtet, ’ Es sind zehn lebende Arten beschrieben, von denen vier in den Europäischen Meeren vorkommen. Fossile Arten sind nur aus der Tertiärformalion bekannt. 323 7. Anatinella Sowerey. Diminutiv von Anatina. Anatinella Sowerby 1832 Genera of Shells fase. 40. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist queroval, fast gleichseitig, dünn, innen beinahe perlmutterartig; das Schloss hat un- ter dem Wirbel einen verlängerten schmalen, tiefen Löffel, der weit in das Innere der Muschel hineintritt, und mit zwei kleinen Cardi- nalzähnen vor demselben in jeder Schale; der vordere Muskeleindruck ist schmal, verlängert, der hintere klein und rund; der Mantelein- druck ist einfach, ohne Bucht. Eine einzige Art, A. Sibbaldi, ist bis jetzt bekannt. 8. Cochlodesma Cournony. z0xkös Schnecke, deouos Band. Cochlodesma Conth. 1839 Boston Journ. nat. hist. II, p. 170, — Li- gula Recluz 1845 Revue Zool. p. 377 und 407. Das Thier hat einen geschlossenen Mantel, der vorn nur für den breiten, zusammengedrückten Fuss gespalten ist; hinten sind zwei lange, schlanke, in ihrer ganzen Länge getrennte Siphonen. — Das Gehäuse ist ungleichschalig, ungleichseitig, an beiden Enden etwas klalfend; die Wirbel sind schmal gespalten; das Schloss besteht aus einem löffelartigen Fortsatz in jeder Schale, welcher von einer schie- fen Rippe getragen wird, und seinerseits das knorpelige Ligament trägt; kein Knöchelchen. Hierher gehört Mya praetenuis Prxn. von den Europäischen Küsten, und Anatina Leana Goxran von den Küsten der Vereinig- ten Staaten. Die erstere Art kommt fossil im jüngeren Tertiärgebirge vor. 9. Entodesma Pnurierr. &vros innen, deouos Band. Entodesma Phil. 1845 Arch. f. Naturgesch. I. p. 92. Das Thier ist unbekannt. — Das Gehäuse ist etwas un- gleichschalig, ungleichseitig, mit starker Epidermis bedeckt, etwas klaf- fend; das Schloss hat keine Zähne; jede Schale zeigt eine halbmond- förmige Hervorragung, welche das innere Ligament trägt; Muskel- und Manteleindrücke waren beim Perlmutterglanz der dünnen Schale nicht zu erkennen. Eine Art von der Insel Chiloö, welche äusserlich einer Saxi- eava gleicht. 10. Myochama Srurensurv. Mya und Chama, zwei bekannte Muschelgeschlechter. Myochama Stutchbury 1830 Zool. Journ. V. p. 96. Das Thier ist unbekannt, — Das Gehäuse ist angewach- sen, ungleichschalig, dünnsehalig, einer Anomia von aussen ähnlich; die angewachsene Schale ist die rechte und hat zwei divergirende, 31 324 nahe am Rande stehende Zähne, und zwischen diesen eine dreieckige Grube; die freie Schale hat zwei kleine, ungleiche, divergirende Zähne, und zwischen denselben ebenfalls eine Grube; das Ligament besteht grossentheils aus einem kalkigen Knöchelehen, und sitzt in der Grube zwischen den Schlosszähnen; zwei rundliche Muskelein- drücke; der Manteleindruck hat eine Bucht. Die einzige bis jetzt bekannte Art, Myochama anomioides, lebt bei Port Jackson. Vierte Familie. Corbulacea, Corbulaceen. Das Gehäuse ist ungleichschalig, geschlossen; das Ligament innerlich. Diese von Lamarck aufgestellte Familie ist, wie Deshayes rich- tig bemerkt den Myaceen am nächsten verwandt, und verdient viel- leicht nicht von diesen getrennt zu werden. Den wichtigsten Unter- schied macht vielleicht mehr das Geschlossensein des Gehäuses als die Ungleichheit beider Schalen, welche zwar in einzelnen Fällen sehr auffallend, in anderen aber kaum zu bemerken ist. Man hat erst von sehr wenigen Arten die Thiere beobachtet; eine genauere Untersu- chung einer grösseren Zahl derselben wird lehren, ob die Familie aufrecht zu erhalten ist, oder nicht. Die Corbulaceen sind mehrentheils kleine Conchylien , die grösstentheils im Meer leben; doch kommen einige auch im süssen Wasser vor. Ein paar Arten leben in Steinlöchern, die sie vielleicht selber bohren. Das Geschlecht Pandora, welches Lamarck zu den Gorbulaceen rechnete, gehört offenbar nicht dahin. 1. Corbula Brusviönre, corbula, Körbchen. Corbula Brug. 1792. Eneyel. meth. tab. 230, Das Gehäuse ist regelmässig, ungleichschalig, ungleichseitig, wenig oder gar nicht klalfend, meist oval-dreieckig; jede Schale hat einen conischen, gekrümmten aufsteigenden Cardinalzahn, der ın der einen Schale gewöhnlich weit stärker ist als in der andern, keine Seitenzähne; das Ligament sıtzt innerlich in einer Grube; zwei Mus- keleindrücke, der vordere verlängert, der hintere rund; der Mantel hat eine schwache Einbucht. Das Thier ist erst bei sehr wenigen Arten beobachtet wor- den. D’Orbigny beschreibt es von der im La Plata lebenden €. la- biata (Mya Mont.) Die einzelnen Arten zeigen viele Verschiedenheiten unter einan- der, und man sieht ziemlich alle Uebergänge von sehr ungleichscha- ligen Formen bis zu vollkommen gleichschaligen (z. B. Corbula ae- quivalvis Pr.), von solchen deren Schlosszähne sehr stark und sehr ungleich sind, bis zu solchen, wo sie schwach und beinahe gleich sind, ete, 325 Corbula im engeren Sinne begreift die gewöhnlich sehr ungleichschaligen, und dieckschaligen, meist dem Bauchrande parallel gestreiften oder gerunzelten Arten, die im Meere leben, als deren. Typus die in Europa lebende ©. nucleus Lan. gelten kann. Potamomya Sowerby (1839 Conchol. Manuel ; zor«uös Fluss, uwue Muschel) enthält die im Süsswasser lebenden Arten, wie Mya labiata Mont. (Potamomya nimbosa Sow.) aus dem La Plata-Strom. Dieselben un- terscheiden sich schwerlich von Corbula durch ein andres Merkmal als durch ihre Epidermis und durch den minder weit geöffneten Mantel. D’Orbigny hat sie Azara genannt Voy. Amer. merid. 1842 p. 973, zu Ehren von Azara, dem bekannten Beschreiber von Paraguay und vielleicht fällt Lentidium De Crist. et Jan 1832 Mantissa ad Catal. etc. (Griechi- sche Diminutivform von lens, Linse) damit zusammen. Ervilia Turton (1822 Conch. dithyr. Brit. p. 99; Ervilia, eine Art Wicken) wird a. a. O. also charakterisirt: Gehäuse gleichschalig, ungleich- seitig, geschlossen ; das Schloss besteht aus einem einzigen aufrechten Zahn, welcher zwischen zwei kleinen Zähnen der andern Schale ein- dringt; keine Seitenzähne; Ligament innerlich. — Recluz will dies Ge- nus aufrecht erhalten. Sphenia Turton (1822 Conch. dith. Brit. p. 36; oy»j» der Keil) ‚das Gehäuse ist quer, ungleichschalig, ungleichseitig. auf der hintern Seite klaffend; das Schloss der rechten Schale mit einem erhabenen quer verbrei- terten Zahn, das der linken mit einem concaven Zahn, hinter welchem noch ein Zähnchen, ein inneres Ligament.‘* Die hierher gehörigen Ar- ten sind dünnschalig und leben in Steinlöchern. — Die eine der bei- den Arten, auf welche dies Geschlecht gegründet ist, Sph. Bingyhami, ist, wie mich authentische Exemplare belehrt haben, identisch mit La- marcks Anatina rupicola, welche dieser 1512 im Extrait du cours etc. als ein eignes Geschlecht Rupicola aufgestellt hatte. Die Genera Erodona Daudin (1802 Bose. Suppl. a Buff. edit. Deterr, p. 329; erodo ich fresse an?) auf Mya erodona Lank. ge- gründet, und Aloödis Meserre v. Mühlf. (1811 Entwurf ete. p. 68.) auf Corbula sulcata gegründet, haben keinen Beifall gefunden. Die Corbula-Arten, deren Reeve in den Conchol. iconica 43 aufführt, leben meist in der heissen Zone, die gemässigte besitzt nur wenige Arten, in der kalten Zone fehlen sie ganz. Fossile Corbula-Arten sind im Tertiärgebirge häufig, und kom- men selbst noch in Neocomien vor. 2. Neaera Gray. N&cıo«, Name einer Nymphe. Neaera Gray 1834 Grif. anim. Kingd. — Cuspidaria Nardo (cuspis Dolch), Das Gehäuse ist dünnschalig, etwas ungleichschalig, hinten in einen (längeren oder kürzeren) schnabelartigen Fortsatz verlängert; der Schlossrand der rechten Schale ragt etwas über den der linken hinaus ; ein äusseres Ligament nimmt die ganze Länge des hinteren Fortsatzes ein (es ist eigentlich nur eine Fortsetzung der Epidermis, wie bei Symphyonata Lea); die Cardinalplatte ist schmal, und zeigt in‘jeder Schale einen schiefen, bald beinahe löffelförmigen, hervor- ragenden, bald einen schmalen, fast longitudinalen Fortsatz , welcher das innere Ligament trägt; dieses wird zum Theil von einem kleinen Knöchelchen gebildet; in der rechten Schale ist ein hinterer Seiten- 326 zahn, dem in der linken eine mässige Schwiele entspricht; in jeder Schale verläuft eine Rippe vom Wirbel bis zum Bauchrand; zwei grosse Muskeleindrücke,; der Manteleindruck mit einer seichten Bucht. — Thier unbekannt. Es werden 22 Arten aufgeführt, von denen einige in den Eu- ropäischen Meeren leben. Fossile Arten sind aus dem Tertiärgebirge bekannt. 3. Poromya Forses. zroeog Pore, uve Muschel, Poromya Forbes 1844 Report. etc. Aegean Sea p. 191. „Das Gehäuse ist quer, beinahe gleichschalig, punktirt oder granulirt; das Schloss in jeder Schale aus einem graden, beinahe spatelförmigen Cardinalzahn, und zwei schiefen Zähnen auf der vorderen Seite bestehend.“ (Von der Beschaffenheit des Liga- mentes, der Muskel- und Manteleindrücke ist nichts gesagt.) Die einzige Art lebt im Aegeischen Meer in grossen Tiefen. Wahrscheinlich gehört zu diesem Geschlecht eine Muschel des norddeutschen Tertiärgebirges, die im Innern beinahe perlmutterartig ist, und die ich als Corbula? granulata beschrieben habe, leider aber nicht in einem vollständigen Exemplar beobachten konnte. Fünfte Familie. Myäcea, Myaceen. Das Thier hat einen fast ganz geschlossenen oft sehr dicken und fleischigen Mantel; zwei dieke, innig mit einander verwachsene, meist von der Epidermis bedeckte Siphonen; einen kleinen Fuss. Das Gehäuse ist oft etwas ungleichschalig, und klafft sehr stark an einer oder au heiden Seiten; das Ligament sitzt bald innerlich bald äusserlich. ' Von den Analinaceen unterscheiden sich die Myaceen durch die dieken, stets verwachsenen Siphonen; von den Gorbu- laceen durch die dieken Siphonen und die stark klallende Schale, von den Solenaceen durch den kleinen Fuss, Ich rechne hierher die fünf Geschlechter Zutaria, Mya, Panopacda, Pholadomya, Gly- cymeris, von denen die ersten beiden ein inneres, die letzten drei ein äusseres Ligament haben; zu diesen in der jetzigen Schöpfung existirenden Geschlechtern gesellen sich noch mehrere ausgestorbene. Sie finden sich in den Meeren aller Zonen. l. Lutaria Lamancr. lutum Schlamm, daher nicht Lutraria zu schreiben. Lutraria Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat. ex parte. — Lutricola Blain- ville 1825 Manuel de Malac. p. 566 ex parte. (lutum, Schlamm, colo ich bewohne.) Das Thier hat einen vorn nur wenig gespaltenen Mantel, der hinten in zwei sehr dicke, lleischige, vollständig mit einander ver- wachsene Siphonen verlängert ist, und einen kleinen zusammenge- drückten Fuss. — Das Gehäuse ist wenig ungleichschalig, beider- 327 seits klaffend, oval oder oblong; das Schloss hat in der rechten Schale zwei divergirende, einfache Zähne, in der linken Schale einen zweitheiligen grösseren, vor welchem noch ein schwacher, lamellen- artiger steht; hinter diesen Schlosszähnen ist eine dreieckige Grube für das Ligament; keine Seitenzähne; zwei Muskeleindrücke; der Man- teleindruck mit einer tiefen Bucht. Sämmtliche hierher gehörige Arten, deren ich sieben bis acht kenne, sind ziemlich grosse Muscheln ohne Färbung, und leben in den Meeren der heissen und gemässigten Zone; hierhin gehört Mya oblonga Gmer. und Mactra lutraria Linse. Fossile Arten finden sich im Tertiärgebirge. Cryptodon Conrad 1837 Journ. Acad. nat. Sc. Philad. VII. p. 235 (zounrös verborgen, 6dovs Zahn, nicht Oryptodon Turron) soll sich von Lu- taria durch eine tiefe, längs des Schlossrandes verlaufende Rinne, und durch zwei hornige klappenartige Anhänge am Ende der verwachsenen Siphonen unterscheiden. Cr. Nuttallii findet sich an der Küste Ca- liforniens. Von Lutaria Lamk. muss man die zweite Sektion abtrennen, welche das Genus Scrobicularia Scuun. bildet s. 0. Die übrigen hier betrachteten Lu- tarien unterscheiden sich von Mactra, mit welchem Geschlecht sie Deshayes und Gray zusammenstellen wollen, wesentlich durch die dieken, fleischigen Si- phonen, anderen Fuss etc., und stimmen ganz mit Mya überein, 2. Mya Linne. uva Name einer Muschel bei den Alten. Mya Linne 1757 Syst. nat. ed. X. p. 670. Das Thier hat einen fast vollkommen geschlossenen Mantel, der vorn eine kleine Spalte zum Durchtritt des kleinen, conischen Fusses lässt, und sich hinten in zwei lange, dicke, vollständig ver- wachsene, mit der Epidermis überzogene Röhren endet; die Lippenta- ster sind sehr klein; die Kiemen blattartig, mittelmässig, die äussere sehr kurz, die innere mit der entgegengesetzten Seite verwachsen. -—— Das Gehäuse ist eiförmig, an beiden Enden klaffend, die linke Schale hat unter dem Wirbel einen grossen, zusammengedrückten, löffelförmigen, fast senkrecht auf der Schale stehenden Zahn; die rechte Schale eine entsprechende Grube; zwischen dieser Grube und jenem Zahn liegt das innere Ligament; es sind weder Schloss- noch Seitenzähne vorhanden; zwei Muskeleindrücke; Manteleindrücke mit einer liefen Bucht. Man kennt nur wenige Arten dieses Geschlechtes, die im Sande des Meeresufers eingegraben liegen: M. arenaria L. ist im ganzen nördlichen Atllantischen Ocean sehr gemein. Fossile Mya-Arten kennt man im Tertiärgebirge, wo sie zum Theil mit lebenden Arten identisch sind, und aus älteren Formatio- nen werden ebenfalls zahlreiche Arten angegeben, die aber meist zu andern Geschlechtern zu bringen sind. Von Mya sondert Gray (1840 Syn. of Brit. Mus.) und Recluz das Ge- schlecht Tugonia ab und letzterer charakterisirt es also (Revue zool. 1846. p: 168; tuyon, Name der Art bei Adanson): Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist gleichschalig, sehr ungleichseitig, kugelig oder verkehrt 328 eiförmig, hinten weit offen, mit etwas umgeschlagenen Rändern, Das Schloss besteht in jeder Schale aus einem kleinen, löffelförmigen, abgerundeten, con- caven Zahn, der schief und auf verschiedene Weise nach vorn vorgezogen ist, mit einem kleinen, genäherten, hinteren Zahn. Das Ligament ist doppelt: das äussere verlängert, randständig, quer gegen die Wirbel (?), das innere in den Löffeln befestigt. Zwei ungleiche Muskeleindrücke; der vordere - un- ter dem Cardinalrand, quer eiförmig, der hintere kleiner, kreisförmig, unter dem Zähnchen ; die Mantelbucht kurz, gekrümmt. Die einzige lebende Art ist Anatina globulosa Lauk. (le tugon Anans.) Im Tertiärgebirge kommen zwei Arten fossil vor, 1) Mya ornata Bast, und Tugonia incrassata Rücı. (Mya tugon Desu. Exp. Morde). Platyodon nennt Conrad 1837 (Journ, Acad. nat, Se. Philad. VII. p. 235; zia- rüs platt, ödovs Zahn) ein Subgenus von Mya, welches durch einen weniger vorstehenden und breiteren Zahn, so wie dadurch ausgezeichnet ist, dass am Ende der Siphonen vier kalkige Anhängsel sitzen, welche die Mündung derselben verschliessen. Hierher gehört nur Mya cancellata Goxr. von Californien, Linne begriff unter Mya ein Aggregat der verschiedensten Muschelge- schlechter, nämlich ausser den gegenwärtigen Myen auch die Geschlechter Unio, Corbula, Glycymeris, Lutraria, Vulsella, Anatina, Sawicava, — Unbe- greiflich ist es, wie Lamarck Mya zu seinen Gonchilöres erassipedes hat bringen können, da das Thier gerade einen sehr kleinen Fuss hat, 3. Panopaea MeExarn DE LA GnoYvE, ITevorn, eine Nereide. Panopaea Men. d. |. Gr. 1807 Ann. du Mus. IX. p. 131. Das Thier ist dem von Mya sehr ähnlich, der Hauptunter- schied besteht darin, dass der After hinter dem hinteren Schliess- muskel liegt; die Röhren sind ihrer ganzen Länge nach vereinigt und von bedeutender Grösse; der Rand des Manteleindruckes zeigt eine perlmutterartige muskulöse Schnur, und hinten einen platten Muskel von derselben Beschaffenheit, wie ein solcher auch bei Mya vorkommt, — Das Gehäuse ist gleichschalig, länglich, hinten (bisweilen auch vorn) klalfend; in jeder Schale ist ein konischer Schlosszahn ; dahinter eine wulstartige Verdickung des Randes, welche aussen das Ligament trägt; zwei Muskeleindrücke, der Manteleindruck mit einer Bucht. Die Zahl der bekannten lebenden Arten ist nicht bedeutend, sie finden sich in den verschiedensten Zonen; die grösste ist P. Aldro- vandi Laus. (Mya glycymeris Gm.) Weit zahlreicher sind die fossilen Arten, und finden sich die- selben nicht nur im Tertiärgebirge, sondern auch im jüngeren Flöz- gebirge. Es gehören nach d’Orbigny hierher mehrere Arten Homomya. 4. Pholadömya 6. B. Sowenny. Pholas und Mya, zwei Muschelgeschlechter, Pholadomya G. B. Sowerby 1823 Genera of shells fase. 19. Das Thier ist nach Owen dem von Panopaea sehr ähnlich ; der Mantel ist ganz geschlossen bis auf die Oeffnung für den Durch- tritt des Fusses, hinten in zwei dicke, verwachsene Siphonen verlän- gert; es findet sich eine vierte, kleine, kreisrunde Oellnung am un- tern Theil der Siphonen wie bei Clavagella und Aspergillum ; je- derseits nur eine Kieme, — Das Gehäuse ist dünnschalig, durch- 329 sichtig, bauchig, länglich eiförmig oder herzförmig, ungleichseitig, auf beiden Seiten klaffend,; das Schloss hat eine kleine, verlängerte, et- was dreieckige Grube, und eine hervorspringende Nymphe in jeder Schale; ein kurzes äusseres Ligament; sehr hervortretende genäherte Wirbel; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck hat hinten eine tiefe Bucht. Man kennt nur eine lebende Art, Ph. candida, aus Westindien, die sehr selten ist. Desto zahlreicher sind die fossilen Arten, und zwar sind sie im Tertiärgebirge seltener, und werden erst in der Kreideformation und in der Juraformation häufig; sie fehlen aber auch im Ueber- gangsgebirge nicht, Es gehören hierher mehrere Arten G@oniomya, Homomya, Pla- Iymya, so wie das Genus Arcomya Acassız. 9. Allorisma Kınc. akkorog veränderlich, £oeroue Stütze. Allorisma King 1844 Magaz. nat. hist. XIV. p. 313. Das Gehäuse ist gleichschalig, elliptisch mehr oder weniger ungleichseitig, an beiden Enden geschlossen oder klaffend, niemals strahlenartig gerippt, sondern mehr oder weniger dem Bauchrande parallel gerunzelt, bisweilen so stark gefaltet wie bei Posidonomya; das Schloss ist zahnlos; das Ligament sitzt auf zwei knorpeligen ? Nymphen, welche in der Richtung des Schlossrandes verlängert sind, und je nach den Arten sehr abändern, von der äusserlich horizenta- len bis zur innerlich vertikalen Richtung. Zwei Muskeleindrücke, welche ziemlich dieselbe Lage wie bei T’hracia pubescens haben; Manteleindruck mit einer tiefen Bucht, fast wie bei Mya arenaria. Die bekannten Arten gehören dem Permischen System an. 6. Edmöndia De Konısck. Zu Ehren eines gewissen Edmond. Edmondia de Koninck 1842 Descr. anim. foss. carbon. p. 66. Das Gehäuse ist aufgetrieben, gleichschalig, ungleichseitig, quer, eiförmig oder abgerundet, mit zahlreichen queren und concen- trischen Streifen bedeckt; die Lunula ist klaffend; das Schloss ohne Zähne, die durch eine quere, schmale, tief gelegene Lamelle ersetzt sind, die theilweise durch die Wirbel verdeckt ist, und wahrschein- lich dazu gedient hat, ein inneres Ligament zu tragen; Muskel- und Manteleindrücke sind unbekannt, De Koninck beschreibt zwei Arten aus dem Kohlenkalk Bel- giens, und J. Hall ein paar Arten aus der Silurischen Formation von Neu-York. De Koninck wollte dies Geschlecht an die Spitze der Mactra- ceen stellen, bei Murchison G£6ol. Russie II. p. 296 wird es dage- gen für kaum verschieden von Allorima erklärt. 330 7. Glyeymeris Lawanck. ykuxus süss, weods Büssen. Glycymeris Lamk. 1801. Systöme des an. s. vert. p. 126. — Cyrtoda- ria Daudin 1799 Journ. de phys. Das Thier hat einen dieken Mantel, welcher vorn nur eine kleine Oellnung für den Austritt eines kleinen, eylindrischen Fusses besitzt, und hinten in zwei Siphonen ausläuft, die in eine dieke Nei- schige Masse verwachsen sind, welche nie in die Schale zurückgezo- gen werden kann; der Mund ist mit einem Paar grosser dreieckiger Lippentaster versehn; auf jeder Seite sind zwei lange, dicke, fast gleiche Kiemen. — Das Gehäuse ist länglich, beiderseits abge- rundet und klaffend, mit einer dicken, schwarzen Epidermis überzo- gen, die Wirbel liegen stark nach hinten, und sind angefressen ; das Schloss ist zahnlos; stark nach aussen vorspringende callöse Nym- phen tragen das Ligament; man sieht zwei Muskeleindrücke, und ei- nen einfachen Manteleindruck. Es ist nur eine einzige lebende Art bekannt, @I. siliqua (Mya siliqua Gnen.), welche in der Hudsonsbay lebt. Lamarck rechnete irrthümlicher Weise noch eine Panopaea und eine Clavagella hierher, — Nach Gray hätte der Name, Cyrto- daria Daun. die Priorität, Fossile @lyeymeris-Arten sind nicht bekannt. 8. Tellinomya J. Harı. Tellina und Mya, zwei bekannte Muschelgeschlechter. Tellinomya J. Hall 1848. Palaeont. of New-York p. 151. Das Gehäuse ist gleichklappig, ungleichseitig, unten etwas zusammengedrückt, aber nach den Wirbeln zu aufgetrieben ; die Aus- senlinie des Gehäuses ist gekrümmt, ohne Kanten, das Gehäuse ist dünn, aus dichten Lamellen bestehend; das Schloss ohne sichtbare Zähne oder Kerbe, zwei Muskeleindrücke, nahe am Schlossrand; die hintere Extremität oft klalfend. Die Beschaffenheit des Mantelein- druckes ist nicht angegeben. | Es werden a, a. 0. fünf Arten aus dem Silurischen System der Vereinigten Staaten angegeben. 9, Areinella Pnurıppr. Diminutiv von arca Kasten. Arcinella Ph. 1843 Moll. Sieil. II. p. 53. nicht Arcinella Scuum. Das Gehäuse ist gleichschalig, ungleichseilig, quer eiförmig; die Wirbel sind klein, wenig hervortretend,; das Schloss ohne Zähne; der Rückenrand der rechten Schale tritt sehr weit in das Gehäuse hinein, und lässt einen breiten, dreieckigen Ausschnitt unter den Wir- beln (etwa für ein inneres Ligament?), unmittelbar dahinter sieht man zwei von den Wirbeln ausstrahlende Leisten; die linke Schale liegt mit ihrem Schlossrande auf dem ausspringenden Schlossrande der rechten. Ligament, Muskel- und Manteleindrücke sind unbekannt, _ 331 Es sind nur ein paar fossile Arten aus dem Tertiärgebirge be- kannt; Typus ist Mytilus carinatus Brocent. Sechste Familie. Solenäcea, Solenaceen. Das Thier lebt frei im Sande, hat zwei Siphonen, die bald getrennt, bald verwachsen sind; der Fuss ist dick, eylindrisch, keulenförmig oder mehr zusammengedrückt,; die Kiemen sind verlän- gert, und schweben mit der Spitze frei in der Athemröhre, ‚Das Gehäuse ist regelmässig, gleichsehalig, verlängert, vorn und hinten klaffend; das Schloss aus Zähnen gebildet, ein äusseres Ligament. 1. Solen Lıynt.. owinv, Name des Thieres bei den Alten. Solen Linn 1757 Syst. nat, ed. X, p. 645. (in engerer Bedeutung). Das Thier hat einen auf der vorderen Hälfte gespaltenen Man- tel; die Siphonen sind bald getrennt und ziemlich lang, bald verwach- sen und kurz; der Fuss ist dick, eylindrisch, am Ende keulenförmig, der Mund bald einfach, bald mit Cirren besetzt (bei $. siliqua) ; die Lippentaster sind lanzettförmig, ziemlich klein. — Das Gehäuse ist gleichschalig, verlängert, vorn und hinten klalfend ; die Wirbel treten nicht hervor ; die Schlosszähne sind klein, in verschiedener Zahl, und verschieden gestellt; ein äusseres Ligament, zwei Muskeleindrücke, Manteleindruck mit einer Bucht. Thiere und Schalen zeigen solche Verschiedenheiten, dass man ohne Frage mehrere Geschlechter machen muss. Man kann folgende Abtheilungen machen: a) Vagina v. Mühlf. (1811 Entwurf p. 44.) — Ensis Schum. 1817 Essai nr. 52. — Ensatella Swainson 1840 Treatise p. 365 sind nicht wesentlich verschieden. Schloss unmittelbar am Vorderende z. B. Solen Vayına, S. siliqua. b) Cuttellus Schumacher (1817 Essai nr. 35.) nicht Cultellus Nuttall 1837 Act. Acad. nat. Sc. Philad., welcher dahin $. strigilatus, caribaeus und Dombeyi; vechnet, also darunter die Geschlechter Macha Oxen und Psammosolen. Das Schloss in geringer Entfernung vom Vorderende, z. B. S. mazximus, S. Cultellus. c) Siliqgua v. Mühlf. (1811 Entwurf p.45.) — Machaera Gould (1841 Inver- tebr. Massach. p. 32). Das Schloss in der Mitte, von demselben läuft innerlich eine Rippe senkrecht nach dem Bauchrand herab, z. B. $, le- gumen, $. radiatus etc. d) Macha Oken (1815 Lehrb. p. 298. — Siliquaria Schumacher 1817 Essai nr. 39). Das Schloss liegt in der Mitte; keine solche Rippe auf der innern Fläche der Schale; die äussere Fläche ohne auffallende Sculptur, z.B, Solen caribaeus, S. Dombeyi. Es sind etwa 30 Arten beschrieben, die in den Meeren der gemässigten und heissen Zone vorkommen. ’ Fossile Arten sind im Tertiärgebirge nicht ganz selten. Eine Art aus dem Kohlengebirge führt De Koninck an. 2. Psammosölen Rısso. ıpauuos Sand; omAnr die Muschel Solen. Psammosolen Risso 1826 hist. nat, ete, vol. V, Register, durch einen 332 Druckfehler steht vol. IV. p. 375 Psammobia). — Solecurtus Deshayes 1535 in Lamk. hist. nat. ed. 2. vol. VI. p. 6l. (ZwiAn» Griechisch, und curtus, kurz Lateinisch; non Blaınville *). Das Thier unterscheidet sich erheblich von Solen durch zwei sehr lange, unten verwachsene, geringelte, zerbrechliche, am Ende mit Cirren versehene Siphonen, und durch den grossen, eiförmigen, zu- sammengedrückten Fuss; der Mantel ist halb gespalten, ganzrandig, und enthält einen starken, kreuzförmigen Muskel. — Das Gehäuse ist länglich eiförmig, gleichschalig, an den Seiten und auf dem gan- zen Rücken mit Ausnahme des Ligaments klaffend; das Schloss liegt nahe an der Mitte des Rückenrandes, und besteht in jeder Schale aus zwei Zähnen, von denen der eine senkrecht und hakenförmig gebogen, der andere schief und lamellenartig ist; die Oberfläche hat sparrenförmige Furchen; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck hat eine tiefe Bucht. Es sind mir sechs lebende Arten bekannt, von denen eine, Solen strigilatus L., im Mittelmeer nicht selten ist. Fossile Arten sind aus dem Tertiärgebirge bekannt. 3. Gleidöphorus J. Harı. #lew Schlüssel, yooös tragend. Oleidophorus J. Hall Palaeont. of New-York p. 300. Das Gehäuse ist gleichklappig, ungleichseitig, elliptisch; das Schloss ohne Zähne oder Kerbe; die Kerne haben eine schiefe linea- lısche Grube vorn vor dem Wirbel, welcher eine Rippe im Innern des Gehäuses entsprochen haben muss; die Oberfläche ist concen- trisch gestreift. Die einzige Art war früher von Conrad Nuculites planulata genannt, und findet sich im Silurischen Gebirge der Vereinigten Staaten. Da die Mantel- und Muskeleindrücke unbekannt sind, so ist die systematische Stellung durchaus zweifelhaft; die Beschreibung des Schlosses erinnert einigermassen an Solenomya. Siebente Familie. Pholadea, Pholadeen. Das Thier hat einen fast ganz geschlossenen Mantel; einen dieken kurzen Fuss; die Siphonen sind in eins verwachsen ; die Kie- men sind sehr lang und sehr spitz, an ihrem Ende frei, und reichen weit in die Athemröhre hinein. — Das Gehäuse hat kein wahres Schloss, und kein Ligament, unter den Wirbeln sitzt ein löffelförmiger Fortsatz, an welchem sich die kräftigen Fussmuskeln inseriren. — Die Thiere bohren sich in Steine, Holz und andere fremde Körper *) Blainville 1825 Man. Mal. p. 569. begreift unter Solecurtus S. radiatus, S. legumen und $. strigilatus oder die beiden Geschlechter Si- liqua v. Muenır. und Psammosolen Rısso, 333 ein, und bekleiden bisweilen ihre Wohnung noch mit einer kalkigen Wandung. Sie finden sich in den Meeren aller Zonen. 1. Pholas Linne. ywlc«s Name der Muschel bei den Alten, Pholas Linne 1757 Syst. nat. edit. X. p. 669. Das Thier hat einen sehr verlängerten Körper; der Mantel ist fast ganz geschlossen; der Fuss selır kräftig, kurz, breit, am Ende platt; die Siphonen sind lang, in eins verwachsen; der Mund ist mittelmässig, mit einfachen Lippen, und wenig entwickelten Lippen- tentakeln; die Kiemen sind sehr lang und sehr spitz, an ihrem Ende frei, und reichen weit in die Athemröhre hinein. — Das Gehäuse ist länglich, vorn und hinten mehr oder weniger klaffend ; der Schloss- rand ist über die Wirbel zurückgeschlagen; kein wahres Schloss, kein Ligament; unter den Wirbeln innerlich ein löffelförmiger Fort- satz in jeder Schale; scheinbar ein einziger Muskeleindruck, indem der vordere Muskeleindruck auf dem umgeschlagenen Schlossrand sitzt; der Manteleindruck mit einer tiefen Bucht. Accessorische Scha- lenstücke sitzen theils auf dem Rücken, theils, wenn das Thier aus- gewachsen ist, auch auf der Bauchseite. Alle Arten sind weiss, der vordere Theil der Schale hat eine raspelartige Seulptur, und dient offenbar zum Bohren der Löcher in weiches Gestein oder in Holz, in denen die Pholaden leben. Sie sind wohlschmeckend, und leuch- ten in der Nacht. Man kennt etwa 36 Arten, welche in allen Meeren, mit Aus- nahme der Polarmeere vorkommen. Die accessorischen Schalenstücke sind bei den einzelnen Arten so verschieden, dass es leicht ist, Pholas in mehrere Sektionen (Ge- nera bei Gray und Andern) zu theilen. a) Pholas im engeren Sinne. Dactylina Gray 1847 Zool. Proceed. p. 187. (Diminutiv von dactylus). Mehrere Schalenstücke auf dem Rücken, Hier- her Ph. dactylus. b) Barnea Risso 1826 hist. nat. etc. vol. IV. Auf dem Rücken sitzt ein ein- ziges Schalenslück, am Bauch sitzen keine Schalenstücke. Ph. candida, Ph. costata. c) Martesia Leach 1925 bei Blainv. Manuel de Mal. p. 632. Auf dem Rücken sitzt ein einziges accessorisches Schalenstück, auf der Bauchseite sitzen deren zwei; die Schale hat hinten kein Anhängsel. Ph. striata L. d) Pholadidea Turton 1822 Conch, dithyr. Brit. Auf dem Rücken sitzt ein einziges accessorisches Schalenstück, auf ‚der Bauchseite sitzen deren zwei; die Schale hat hinten ein napf- oder kelchartiges Anhängsel. Ph. papyracea. Fossile Pholas-Arten kennt man nur aus dem Tertiärgebirge. 3. Jouannetia DesmouLins. Zu Ehren eines Herrn Jonannet, Jouannetia Desmoulins 1828 Bull. Soc. Linn. de Bord. II. p. 244. — Triomphalia Sowerby 1849, Proceed. zool. Soc. 160. Moll. pl.5. — Pho- ladopsis Conrad 1848, Proceed. Acad. nat, sc, Philad. IV. 156. 334 Das Gehäuse ist kugelig, und hat hinten ein schwanz förmiges Anhängsel; die löffelförmigen Fortsätze des Geschlechtes Pholas sind durch eine Art Scheidewand ersetzt; eine grosse, schildförmige , ac- cessorisehe Valve. Eine fossile Art, J. semicaudata, findet sich im Tertiärgebirge von Merignac bei Bordeaux, zwei lebende an den Philippinen und eine dritte an Westcolombia. 4. Xylöphaga Turron. £ulov Holz, yayo ich esse. Xylophaga Turton 1822 Conch. dithyr. Brit. p. 253. Das Thier ist unbekannt. — Das Gehäuse ist beinahe ku- selig, gleichschalig, vorn sehr weit klaffend, hinten geschlossen, sonst Teredo ähnlich; kein Schloss, aber accessorische Schalen über dem Rücken wie bei Pholas; kein Ligament; der löffelförmige oder hakenförmige Fortsatz unter den Wirbeln, der Pholas auszeichnet, fehlt, aber eine hervorstehende Rippe läuft innerlich vom Wirbel bis zum Bauchrand, Die Thiere leben im Holz, in welchem sie gewundene Gänge fressen, ohne eine kalkige Röhre abzusondern. Man kennt nur 2 oder 3 Arten, von denen die eine, X. dorsalis in der Nordsee lebt. Fossil ist dieses Geschlecht noch nicht gefunden. 9. Teredo Lıxse, teondwy der Schiflsbohrwurm. Teredo Lione 1757 Syst. nat. ed. X. p. 644. Das Thier ist sehr verlängert, wurmförmig, in einen eylindri- schen Mantel eingeschlossen, vorn gespalten zum Durchtritt eines kur zen, runden abgestutzten Fusses, hinten mit zwei kurzen Röhrchen, welche zwei deckelartige, aus einem oder mehreren kalkigen Stück- chen bestehenden Anhängsel tragen; das Maul ist klein, die Lippen- taster sind kurz und gestreift; die Kiemen sind sehr lang, bandartig, jederseits mit einander verwachsen, und schweben frei in der röh- renlörmigen Höhle des Mantels. — Das Gehäuse ist gleichschalig, beinahe kugelförmig, vorn und hinten stark klaffend, so dass sie sich auf der Bauchseite nur mit einer Spitze berühren; kein Schloss, kein Ligament, ein löffelförmiger Fortsatz unter den Wirbeln wie bei Pho- las; das ganze Thier ist von einer unregelmässigen, hinten vereng- ten, vorn im Alter geschlossenen kalkigen Röhre umgeben. Es giebt ziemlich viele Arten in allen Meeren, die aber wenig untersucht sind, und grossen Schaden durch das Zerfressen alles im Meere befindlichen Holzwerkes thun, seien es Schilfe, Hafenpfähle ete. Die Schiffe schützt man durch einen Ueberzug von Kupferblech: das Pfahlwerk ist dagegen schwer zu schützen. Durch Zerfressen der Pfähle an den Deichen Hollands brachten sie mehrmals dies Land in die grösste Gefahr. — Die Schalen haben äusserlich keine Rippen und Spitzen, aber scharfe, im Winkel gebrochene, dem Rande paral- 335 lele Streifen, wie eine Feile. Die kalkigen Anhängsel zeigen manche Verschiedenheiten. Aus Fistulana corniformis und gregata Lamr., welches ächte Treredo- Arten sind, macht Gray das Genus Gwetera 1940 Synops. brit. Mus., gibt aber nicht an, durch welche Merkmale es sich von T'eredo unterscheiden soll; Xylotrya Lescn 1830 (bei Menke Synopsis p. 121. — Bankia Gray 1840 Synops. Brit. Mus.) scheint durch die gegliederten, aus vielen Stücken beste- henden kalkigen Anhängsel charakterisirt zu sein. — Vielleicht verdient Fi- stulana lagenula Lamarck ein eigenes Genus zu bilden, falls diese Conchy- lie nicht zu Gastrochaena gehört. Fossile Teredo-Arten sollen im Tertiärgebirge vorkommen. 6. Cuphus GuErTARn. zugpos, die Krümmung. Cyphus Guett. 1772, Mem. I. — Furcella Lamk. 1801 Syst. des anim, sans vertebr. p. 104. note (Diminntiv von furca Gabel). — Septaria Lamk. 1816 hist. nat. an. s. vert. V. p. 436. (septum Scheidewand). — Cloison- naria Fer. 1822 tabl. syst. p. XLV. (cloison Französ. ebenfalls Scheidewand), — Clausaria Menke 1828 Synops. ed. 1. p. 73. (clausus geschlossen). Man kennt von diesem Geschlecht nur die Röhre, nicht einmal die zweischalige Muschel, noch viel weniger das Thier. Die Röhre ist gross, allmählig verengert, kalkig, späthig, an ihrem schmalen - Ende durch eine Scheidewand in zwei Röhren getheilt. Die einzige Art, S, arenaria Lank., Serpula polythalamia L. lebt in Ostindien. 7. Teredına Lauarck. Diminutiv von Teredo. Teredina Lamk. 1816 hist. nat. etc. vol. V, p. 438. Das Gehäuse ist kugelig, auf dem Rücken mit einer accesso- rischen Valve versehn, unter den Wirbeln innen mit einem löffelför- migen Fortsatz, ganz wie bei Pholas, allein hinten an eine dieke ey- lindrische Röhre angewachsen, welche an ihrem freien Ende mit einer schwärzlichen, beinahe hornigen Substanz aufhört, deren innere Rlä- che bisweilen acht regelmässige Kiele zeigt. Man kennt nur ein paar Arten aus dem Tertiärgebirge, von de- nen T. personata Lauk. die bekannteste ist. Achte Familie. Gastrochaenacea, Gastrochänaceen. Das Thier hat den Mantel vollständig geschlossen bis auf eine enge, vordere Oeflnung, durch welche der kleine, spitze, bisweilen einen Byssüs tragende Fuss tritt; hinten ist der Mantel in zwei der ganzen Länge nach verwachsene Siphonen verlängert. — Das Ge- häuse ist gleichschalig, ohne Schloss, oft ohne Ligament, ohne löf- felförmigen Fortsatz innen unter dem Wirbel; meist steckt das Thier in einer kalkigen Röhre. Man kennt sie nur aus den Meeren der heissen und gemässig- ten Zone, 336 1. Gastrochaena SrExsLeR. yaorno, yaorpös Bauch, zalvo klaffen. Gastrochaena Spengl. 1783. Nye Samml. Danske Vidensk. Il. p. 174. — Chaena Retzius 1788 Dissert. ete. Das Thier hat einen dicken, bis auf eine enge vordere Oell- nung für den Austritt des Fusses ganz geschlossenen Mantel, der hin- ten in zwei, ihrer ganzen Länge nach verwachsene Siphonen verlän- gert ist; der Fuss ist sehr klein, spitz, und trägt einen Byssus; die Kiemen sind sehr dick, ohne deutliche Streifung, und die äussere ist schmaler als die innere; der Mund hat jederseits ein Paar sichelför- mige Anhängsel. Auf der inneren Wand des Mantels liegen nach Deshayes zwei Organe, von denen das eine gelb ist, an dem Grunde der äusseren Mundlappen beginnt, und etwa ein Drittel der Länge des Mantels einnimmt; das andere erscheint als eine Fortsetzung des er- sten, ist jedoch durch eine Linie von ihm getrennt, und endet an der Afterröhre. Deshayes vermuthet, dass dieses zweite Organ den Schleim absondere, mit dem die Eier umhüllt werden; von dem ersten glaubt er, dass es eine Flüssigkeit absondere, mittelst deren Hülfe das Thier die Höhlung des Steins, in welchem es lebt, erweitere. — Das Ge- häuse ist gleichschalig, beinahe keilförmig, dünn, auf der Bauchseite namentlich nach vorn hin stark klaffend; die Wirbel liegen nahe bei der vorderen Extremität, das Schloss ist ohne Zähne; das Ligament linealisch, unmittelbar am Rückenrand befestigt; zwei Muskeleindrücke ; der Manteleindruck mit einer Einbucht. Die Gastrochaena-Arten leben entweder im Innern von Muschel- schalen, Korallen, Balanusmassen, und haben dann eine unvollständige Röhre im Innern dieser Körper, welche nur zu einem kleinen Theil aussen hervorragt, und hier durch zwei Vorsprünge im Innern beinahe in zwei Abtheilungen getheilt ist, Gastrochaena im engeren Sinne; oder sie leben in einer freien, keulenförmigen, vorn geschlossenen und hinten offenen Röhre, Fistulana Bruc. 1789 Ene. meth. ex parte (Bruguiere und Lamarek rechneten hierher auch mehrere Arten, wel- che zu Teredo gehören). Man kennt etwa zehn Arten aus den Meeren der heissen und gemässigten Zone, von denen ein paar der ersten Sektion bereits an den Europäischen Küsten leben. Fossile Arten kommen im Tertiärgebirge vor. 2. Glavagella Lanmancr. clava Keule. Clavagella Lamk. 1812 Extrait du cours; Anim. s. vert. V, 430. Das Thier hat einen sackförmigen, geschlossenen Mantel, der vorn eine kleine Spalte hat, aus welcher die Spitze des kleinen, wurmförmigen Fusses hervortritt, und der sich hinten in zwei kurze, fast bis zum Ende verwachsene Siphonen endigt; der gemeinschaft- liche Theil der Siphonen wird von einem gefranzten Rand umgeben, und beide Siphonen haben an ihrer Mündung einfache Cirren,; der Mantel 337 Mantel ist auf der Bauchseite sehr diek und fleischig, und hat noch eine kleine Oeffnung am Ursprung der Siphonen, wie Aspergillum und Pholadomya; der Mund ist von vier verlängerten, linealischen, etwas gekrümmten Tastern umgeben; jederseits ist eine einzige, dicke, deutlich gestreifte Kieme vorhanden, welche hinten mit der der ent- gegengesetzten Seite verwachsen ist, und oben einen kleinen schma- len Anhängsel hat, den man mit einer zweiten Kieme vergleichen kann, — Die beiden Schalen des Gehäuses sind ziemlich eiförmig, schwach gewölbt, ohne Schloss durch ein blosses Ligament verbun- den, die eine ist ganz mit einer kalkigen, keulenförmigen Röhre ver- wachsen, die andre ist frei in derselben; diese Röhre steckt bald frei im Sande, bald ıst sie in Korallen, Felsen, Balanusmassen etc. festge- wachsen und nicht davon zu trennen; das vordere Ende hat oft eine Spalte und oflne kleine Röhrchen; das hintere Ende ist frei. Nach Scaechi’s Beobachtungen werden die Röhrchen durch fleischige Fäden abgesondert, die nach Bedürfniss aus dem Mantel hervorwachsen. Man kennt mehrere lebende Arten, von denen zwei im Mittel- meere, die andern in den Meeren der heissen Zone vorkommen. Die fossilen Arten, deren man fünf oder sechs kennt, und die im Tertiärgebirge vorkommen, waren früher bekannt, als die lebenden. Gray sondert von Clavayella das Genus Bryopa ab 1840 Synops. brit. Mus., gibt aber nicht an wodurch sich dasselbe unterscheiden soll. 3. Aspergillum Lanarer. aspergillum Sprenugwedel. Asperyillum Lamk. 1509 Philos. zool. p. 319. — Arytaena Oken 1815 Lehrb. p. 379. (egizeıve ein Schöpfgefäss). — Clepsydra Schum. 1817 Essai or, 128, (zAeıyödoe Wasseruhr). Das Thier hat einen ganz geschlossenen Mantel, welcher nur hinten zwei Oeffnungen für den Austritt der Exeremente und des Wassers, vorn eine schmale Spalte, und endlich eine vierte kleine Oeffnung gegen die Mitte des Körpers hat, wie bei Clavagella und Pholadomya;, der Fuss ist ziemlich gross, oval, nach vorn verdickt, nach hinten zusammengedrückt und zugespitzt; die Kiemen sind je- derseits einfach, mit einer Längsfurche, welche die Theilung in zwei Blätter andeutet, das Maul hat jederseits ein paar lanzettförmige Lip- pentaster. — Die beiden Schalen, welche den Schalen der übri- gen Muscheln entsprechen, sind hier rudimentär und ganz und gar in einer langen, eylindrischen, oder nach hinten enger werdenden, und daselbst offenen kalkigen Röhre eingewachsen; das vordere Ende bildet eine Scheibe, welche eine Spalte in der Mitte und namentlich am Rande zahlreiche kleine offene Röhrchen hat. Es sind 4 oder 5 Arten bekannt, welche in den Meeren der heissen Zone leben, und mit ihrem Gehäuse senkrecht im Sande stecken. Es ist zweifelhaft ob dies Geschlecht fossil vorkommt. Philippi, Conchyliologie; 22 338 Neunte Familie. Cardiacea, Cardiaceen. Das Thier hat den Mantel bis über die llälfte gespalten, hin- ten mit Cirren besetzt, und in zwei kurze Röhren auslaufend, der Fuss ist verschieden. Das Gehäuse gleichschalig, herzförmig, mit hervorragenden eingerollten Wirbeln; das Ligament ist äusserlich; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck ohne Bucht. Sie leben in den Meeren aller Zonen. l. Cardium Lisse. zeodie das Herz. Cardium Linne 1757 Syst. nat. el. X. p. 645. Das Thier hat den Mantel vorn bis über die Hälfte der Länge gespalten, hinten mit zahlreichen, langen Cirren besetzt, und in zwei kurze ebenfalls mit Cirren besetzte Röhren auslaufend; der Mund ist quer, sehr gross, mit mittelmässigen Lippentastern; der Fuss ist sehr gross, eylindrisch, gekniet gebogen (bisweilen an dieser Stelle ge- kerbt: Genus Serripes Beck), vorn spitz, die Kiemen, jederseils ein Paar, sind diek, ziemlich klein, besonders die äusseren; die inneren sind in ihrer ganzen Länge verwachsen. — Das Gehäuse ist gleich- schalig, von vorn oder hinten gesehn herzförmig, mit hervorragenden eingerollten Wirbeln, meist strahlenartig gerippt; das Schloss besteht in jeder Schale aus zwei Zähnen unter dem Wirbel, welche kreuz- weise mit denen der andern Schale artieuliren, und aus entfernten Seitenzähnen; das Ligament ist äusserlich, hervortretend, kurz. Reeve zählt in der Conchol. iconica 133 Arten auf, welche in allen Meeren leben, aber, wie immer, in der heissen Zone am zahl- reichsten und lebhaftesten gefärbt sind; €. edule ist an den Euro- päischen Küsten gemein, und wird häufig gegessen. Die Arten zeigen manche Verschiedenheilen, so dass man mehrfach ver- sucht hat, Cardium in mehrere Geschlechter zu zerfällen, von denen folgende Erwähnung verdienen: Cardissa Meg. v. Mühlf, 1811 Entwurf p.52. (Cardissa Trivialname einer Art); Hemicardium Cuvier 1847 Rögne anim.? (mu halb, zeodre Herz) be- griff die von vorn nach hinten stark zusammengedrückten, scharf gekiel- ten Arten, z. B. Cardium Cardissa. Die Genera Adacna, Monodacna (« privativum, uöros einzeln), Didaena (dis zweimal und d«zvo ich beisse) Eichwald 1838 Bull. sc. Mose. II, sind anf Arten des Caspischen Meeres gegründet, hei denen die Schlosszähne mehr oder weniger obliterirt und verschwunden sind. Middendorf rech- net dieselben in der Malacozool. rossica ohne ausreichenden Grund zu Pholadomya. Serripes Beck 1541 (Gould Rep. Massachus. p. 96. serra Säge, pes Fuss. Aphrodite Lea 1832 Trans. Amer. Phil. Soc, IV.) auf Cardium groen- landicum gegründet, weil der Fuss gesägt ist. Fossile Arten sind sehr häufig im Tertiärgebirge, fehlen aber auch der Secundärlormation und selbst dem Uebergangsgebirge nicht. 2. Protocardia Bevaıcn. nowros der erste, zeodi« Herz, Beyrich, 1845, Zeitschrift (7 Malak. p. 17. 339 Das Gehäuse ist gleichschalig, etwas ungleichseitig, bauchig, hin- ten abgestutzt, der untere Rand stets ungekerbt; mit ein bis zwei kegelförmigen Schlosszähnen und jederseits einem Seitenzahn; der Manteleindruck hat hinten eine Bucht; die Oberfläche ist ganz glatt oder quergefurcht und nur an der hintern Seite strahlig gestreift. Die wenigen Arten sind erst aus dem Jura- und Kreidegebirge bekannt. 3. Conocardium Broxn. zwvos Kegel, cardium Herzmuschel. Conocardium Broun 1837. Leth. geogn. I. p. 91. Das Gehäuse ist gleichschalig, diek; die Vorderseite ist Nach gedrückt, die hintere mehr oder weniger verlängert; auf der Vorder- seite oben zunächst dem fast graden Schlossrande steht ein eylindri- scher oder kegelförmiger Fortsatz hervor, der auf eine besondere Or- sanisalion des Thieres hinzudeuten scheint, und welchem ein längerer diametral entgegenzustehen pflegt, in den sich die Muschel hinten verläuft. Die Oberfläche hat strahlige Rippen. Das Schloss ist nicht mit Sicherheit bekannt. Man kennt mehrere Arten aus der Grauwacke und dem Bergkalk. 4. Goldfüssia DE CAsTELNau, Zu Ehren von Goldfuss. Goldfussia de Castelnaun 1843 Syst. Silur. Amer, sept. p. 43. Das Genus ist nicht näher charakterisirt, und beruht auf Car- dium? nautiloides 1. e. t. 15. f. 5.6.; jede Valve ähnelt einem seit- lich zusammengedrückten Nautilus, der beiderseits gekielt ist. 9. Isocardia Lamarck. /oos gleich, zaodi« Herz. Isocardia Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat. — Bucardium v. Mühlf. 1811 Entw. p. 52. (3ovs der Ochse). Das Thier hat beide Mantellappen hinten vereinigt mit zwei kurzen Röhren oder vielmehr blossen Oeflnungen, die mit Papillen umgeben sind ; der Fuss ist klein, beinahe viereckig, zusammenge- drückt, schnieidend; «die Kiemen sind halb verwachsen; die Lippenta- ster schmal. — Das Gehäuse ist gleichschalig, herzförmig, bauchig, mit abstehenden, nach der Seite spiralförmig eingerollten Wirbeln ; zwei lamellenartige, dem Rande parallele Schlosszähne auf der Vor- derseite, und ein entfernter Seitenzahn auf der hintern Seite in jeder Schale; das Ligament äusserlich, nach vorn gabelartig gespalten, jeder Ast setzt sich in einer Furche bis zum Wirbel fort; zwei entfernte Muskeleindrücke, ein einfacher Manteleindruck. Es gibt nur wenig lebende Arten; die grösste bewohnt die Europäischen Meere; einige kleine kommen im Chinesischen Meere vor. Die Zahl der fossilen Arten ist weit beträchtlicher und finden sich dieselben in allen Formationen. 23% 340 6. Gardiomörpha ve Kosıxex. z«odte Merz, uooyn Gestalt, Cardiomorpha De Koninck 1842 Deser. anim. foss. carbon. p. 101. Das Gehäuse ist gleichschalig, ungleichseitig, dünn, meist schief oder quer verlängert; das Schloss linealisch, ungezähnt; die Schlossplatte ist glatt, und nimmt den ganzen oberen Rand von den Wirbeln bis zur hintern Extremität ein; das Ligament ist linealisch, und äysserlich; die Wirbel sind nach vorn gekrümmt; zwei ober- flächliche Muskeleindrücke; ein einfacher Manteleindruck. De Koninck beschreibt 13 Arten aus dem Kohlengebirge Bel- giens, die zum Theil früher als Isocardia und Sanguinolaria be- schrieben waren. Zehnte Familie. Chamacea, Chamaceen. Das Thier hat den Mantel grösstentheils getrennt, hinten zwei kurze, am Rande mit Cirren besetzte Siphonen, einen kleinen Fuss; das Gehäuse ist angewachsen, unregelmässig; das Schloss hat einen dieken schiefen Zahn, der in eine Grube der andern Schale passt. Von denGardiaceen unterscheiden sich die Chamaceen durch den kleinen Fuss und die angewachsene Schale; von den Tridac- naceen durch die beiden weit entfernten Schliessmuskeln, die in Röhren verlängerte After- und Kiemenöllnung, den Mangel des Byssus, die angewachsene Schale etc. Die Chamaceen leben vorzugsweise in den Meeren der heis- sen Zone; in der kalten Zone fehlen sie ganz. 1. Chama Linse. Chama Linne 1757 Syst. nat. edit. X. p. 646, enger begränzt. — Jata- ronus Adanson 1757 Senegal. Das Thier hat die beiden Lappen des Mantels grösstentheils getrennt; hinten vereinigen sie sich, und setzen sich in zwei sehr kurze, am Rand mit Cirren besetzte Siphonen fort; der Fuss ist klein, eylindrisch, abgestutzt, knieförmig gebogen; der Mund ist klein, und hat jederseits ein Paar beinahe viereckiger, schiel abgestutzter Taster, — Das Gehäuse ist unregelmässig, ungleichseitig, festgewachsen und zwar bei allen Individuen derselben Art mit derselben Schale; die Wirbel sind spiralförmig gekrümmt, ungleich; das Schloss hat in der einen Schale einen dicken, schiefen, gekerbten Zahn, welcher in eine Grube der andern Schale passt; das Ligament ist äusserlich aber ver- tieft; zwei Muskeleindrücke, der vordere verlängert, ein einfacher Manteleindruck. Die s. g. rechtsgewundenen Arten sind mit der lin- ken Schale, die linksgewundenen mit der rechten Schale angewach- sen; Ch. lobata Bron. scheint gar nicht festgewachsen zu sein, Wir finden in Reeve’s Conchologia iconica 53 Arten aufgezählt, die meist den Meeren der heissen Zone angehören; in den kalten Meeren fehlen sie ganz. Fossile Chamen kommen nur im Tertärgebirge vor. 341 Das Geschlecht Chama Lıyx. umfasste ansser den gegenwärtig Chama genannten Muscheln noch Cardita Bre., Tridaena Brc., Isocardia Lank. elc. 2. Diceras Lanancr. dis zweimal, z&o«s Horn, Diceras Lamk. 1822 hist. nat. an. sans vert. W. 1. Das Gehäuse ist ungleichschalig, angewachsen; die Wirbel sind sehr gross, conisch, divergirend, unregelmässig spiralförmig ge- wunden; ein sehr grosser, dicker, concaver fast ohrförmiger Zahn bildet das Schloss der grösseren Schale; zwei Muskeleindrücke; Man- teleindruck einfach, ohne Bucht. Man kennt nur ein paar Arten aus der Kreideformation. ‚Das Geschlecht Diceras unterscheidet sich fast allein durch die enorme Entwickelung der Wirbel von Chama. 3. Ghamostrea Roıssy. Chama und Ostrea, zwei Muschelgeschlechter. Chamostrea Roissy IS0&..Bullonöcht=senmMotsehkpech7. — Clei- dothaerus Stutchbury 1929 Zool. Journ. V. p. 97. (zAeis Schlüssel, Iaroös Schloss). Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse unterscheidet sich von Chama dadurch , dass es einen kleinen, unregelmässigen, halb- mondförmigen Knochen anstatt des grossen Zahnes der Chama-Arten im Schloss hat, welcher mit jeder Schale durch ein Ligament ver- bunden ist; vor demselben hat die angewachsene rechte Schale eine ziemlich tiefe Grube, in welche ein pyramidalischer Zahn der freien linken Schale passt; das äussere Ligament fällt wenig in die Augen. Die Substanz der Schale ist fast perlmutterartig. Es ist eine einzige Art bekannt, Chama albida Lank., von Neuholland. Eilfte Familie. Lucinäcea, Lucinaceen. Das Thier hat den Mantel vorn oflen, hinten mit zwei einfa- chen Löchern für den Austritt der Excremente und des Wassers, welches die Kiemen umspült hat, und keine Röhren, wie wohl behauptet worden; der Fuss ist verschieden. Das Gehäuse ist meist linsenförmig, selten viel länger als hoch, gleichschalig, geschlossen ; zwei Muskeleindrücke, der Manteleindruck ist einfach, ohne Bucht. Man findet sie in den Meeren aller Zonen. l. Lucina Brusviere. Lucina die Geburtshelferin, Beiname der Juno und der Diana. Lucina Brug. 1792 Enceyel. meth. t. 284. Das Thier hat den Mantel vorn offen, bald ganzrandig. (bei L. lactea Lank.), bald mit Cirren besetzt (bei L. reticulata Pouı); hinten mit zwei einfachen Löchern; der Fuss ist lang, eyliedrisch, wurmförmig (bei L. reticulata fand ich ihn im contrahirten Zustande sehr klein); es ist nur eine sehr dieke, nicht gestreifte Kieme vor- 342 handen (so bei Loripes lacteus, Lucina retieulata Pouı, L. hiatel- loides Barr,), nach Deshayes wären es zwei nur am Rand verwach- sene Kiemen. Die Mundlappen fehlen nach Valeneiennes. — Das Ge- häuse ist ziemlich kreisrund, meist zusammengedrückt, hinten oft mit einer Falte, die an Lueina erinnert, gleichschalig, geschlossen ; das Schloss ist sehr veränderlich, ganz zahnlos oder mit Schloss- und Seitenzähnen ; das Ligament ganz äusserlich, oder in einer schräg vom Wirbel nach innen verlaufenden Grube; zwei Muskeleindrücke, von denen der vordere schmal und rinnenförmig ist; der Mantel- eindruck einfach, ohne Bucht. Die Arten sind ziemlich zahlreich und leben in den Meeren der heissen und gemässigten Zone, Nach der Beschaffenheit des Schlosses lassen sich folgende Sectionen bilden: a) mit Schloss und Seitenzähnen und änsserlichem Ligament: Lucina z,B. L. pensylvanica, ligerina. Hierher Phacoides Blainy. 1825 Man. Malac, p. 550. — Lentilaria Schum. 1817 Essai nr. 57. tlens, lentis Linse). — Codakia (Scopoli) Gray 1847 Zool. Proceed. p. 196. (Codak Name einer Art bei Adanson). h) mit Schloss- und Seitenzähnen, das Ligament innerlich, in einer vom Wirbel nach innen verlaufenden Grube Loripes (Poli) Blainv. 1825 Man. Malac. p. 551. Lucinidea d’Orb. 1846 Voy. Amer. merid. p. 997 z. B. Lu- cina lactea Ponı. c) ohne alle Schloss- und Seitenzähne. Hierher Z. edentula. Es gibt ziemlich viele fossile Arten in allen Formationen, selbst in dem devonischen und silurischen System. 2, Fimbria Meseree v. Mornerern, fimbria Franse, Fimbria v. Mühlf. 1811 Entwurf ete. p. 52. — Corbis Cuvier 1817 Re- gne anim. vol. IH. p.147. (corbis Korb). — Idothea Schum. 1817 Essai. Das Thier ist unvollständig bekannt, hat aber nach Valencien- nes jederseits nur eine Kieme, und die Lippenanhänge sollen fehlen. Das Gehäuse ist gleichschalig, ohne Falte am hinteren Rande, mit eingerollten Wirbeln; zwei Schlosszähne in jeder Schale, zwei Sei- tenzähne, von denen der vordere dem Wirbel näher steht; zwei ovale Muskeleindrücke; ein einfacher Manteleindruck, ohne Bucht. Man kennt zwei lebende Arten aus Ostindien, von denen die eine Venus fimbriata L. ist, Man kennt ebenfalls zwei fossile Arten aus der tertiären Forma- tion von Paris. 3. Diplodonta Brosn. Jınlöos doppelt, odors Zahn. Diplodonta Bronn 1831 Italiens Tertiärgeb. p. IN. — Mysia Gray 1847 Zool, Proceed. 1847. p. 195. (non Mysia Lexcn.) Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist gleichschalig, re- gelmässig, ungleichseitig, rund oder dreieckig, geschlossen; das Liga- ment sitzt äusserlieh; in jeder Schale stehen zwei Schlosszähne, die 343 abwechselnd zweispaltig sind; keine Seitenzähne; zwei Muskelein- drücke; beide eiförmig; der Manteleindruck einfach, ohne Bucht. Ich kenne zehn lebende Arten, alle ungefärbt; Typus ist Tel- lina rotundata Moxtasu. Es sind ein paar fossile Arten aus dem Tertiärgebirge bekannt. Unbegreifiich erscheint es, dass dieses Genus noch immer mit Lucina zusammengeworfen wird, wovon es sich so leicht durch Schloss und Muskel» eindrücke unterscheidet: so wie dass es Gray mit Mysia Lrach verwech- seln kann, da Mysia undata Lexcn (bei Lamarck) — Venus undata Penn. = Venus incomp. Pr. eine tiefe Mantelbucht und ein ganz anderes Schloss hat. 4. Ungulina Daupın. ungula Klaue. Ungulina Daudin 1802 bei Bosc, Suppl. a Buff. ed. Deterv. Ill. p. 76. Das Thier hat keine Röhren und ähnelt Zueina, so dass Gray dieses Geschlecht 1847 ohne Weiteres mit Loripes vereinigt hat. — Das Gehäuse ist ziemlich kreisförmig, beinahe gleichseitig, gleich- schalig, geschlossen, mit starker Epidermis bedeckt; die Wirbel klein, manchmal angefressen ; ein kleiner etwas zweispaltiger Schlosszahn in jeder Schale, und dahinter eine schiefe, längliche, durch eine schräg vom Wirbel herablaufende Furche in zwei Abtheilungen getheilte Grube zur Aufnahme des Ligamentes, welches von aussen nicht sichtbar ist; zwei schmale Muskeleindrücke; ein einfacher Manteleindruck. Man kennt zwei Arten vom Senegal, die im süssen Wasser zu leben scheinen. Fossile Arten sind nicht bekannt. 5. Scacchia Pnırıper. Arcangelo Scaechi, Prof. der Mineralogie in Neapel. Scacchia Phil. 1844 Enum. Moll. Sieil. I. p. 27. Das Thier hat den Mantel fast ganz gespalten, hinten geschlos- sen mit einer einzigen Oeflnung; der Fuss ist zusammengedrückt, zungenförmig, durch eine Einschnürung von der Eingeweidemasse ge- trennt; jederseits sınd zwei blattarlige Kiemen ; vorn ist die innere Kieme mit der äusseren verwachsen, hinten sind die beiden innern Kiemen verwachsen; die Lippentaster sind länglich mittelmässig. — Das Gehäuse ist ziemlich eiförmig, gleichschalig, ungleichseitig, sehr dünn und glatt, geschlossen; das Schloss zeigt einen oder zwei kleine Cardinalzähne, und schwache, faltenartige Seitenzähne; zwei kleine, ziemlich gleiche, runde Muskeleindrücke; ein einfacher Manteleindruck ohne Bucht. Zwei Arten leben im Mittelmeer, und Eine Art kommt fossil in der Tertiärformation Süditaliens vor. Von Amphidesma unterscheidet sich dies Geschlecht unter an- dern durch den einfachen, nieht gebuchteten Manteleindruck, von Lu. eina durch die doppelte Kieme, den ganz verschiedenen Fuss, und den runden vorderen Muskeleindruck. 344 6. Thyasira Leacn. Thyasira Leach 1818 in Lamk. hist. nat. ete. vol.V. p. 492 unter Amphidesma flewuosa eitirt. — Axinus Sowerb, 1521 Miner. Gonchol. IV. p. 11, (asivn Beil ?) — Cryptodon Turton 1822 Conchyl. dithyr. Brit, p. 121. non Con- rad (zounto ich verberge, odovs Zahn). — Ptychina Phil. 1836 Enum, Moll. Sieil. 1. p. 15. Das Thier ist unbekannt; nach einer brieflichen Mittheilung von Sars soll es sehr eigenthümlich beschaffen sein. Das Gehäuse ist sehr dünnschalig, gleichschalig, aufgetrieben, vollkommen geschlos- sen, mit kleinen spitzen Wirbeln und mit Falten auf der Hinterseite, vorn mit einer deutlichen Lunula; das Schloss besteht aus einem einzigen Zahn in der rechten Schale, der vom Rande selbst gebildet wird; «das Ligament ist linealisch, dem Schlossrande parallel; zwei beinahe kreisförmige Muskeleindrücke, ein einfacher Manteleindruck, ohne Bucht. Es sind ein paar Arten aus den nordischen Meeren und dem Mittelmeere bekannt. Die Zahl der fossilen Arten aus dem Tertiärgebirge beläuft sich vielleicht eben so hoch; Axinus obseurus Sow. ist das Genus Schi. zodus Kınc. 7. Chirönia Desnaves, Zu Ehren des Schiflscapitäns Chiron genannt, Chironia Desh. 1839 Revue Zool. p.356. — Da es ein Pflanzengeschlecht gibt, welches schon seit langer Zeit Chironia heisst, so muss der Name wohl geändert werden, Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist regelmässig, gleichschalig, dünn, mit Epidermis; das Schloss schmal, auf der rech- ten Schale aus einem gekrümmten Zahn unmittelbar unter den Wir- beln, und einem schiefen hinteren Seitenzahn bestehend ; auf der lin- ken Schale sitzen zwei ähnliche Zähne, die aber kleiner sind; ein kurzes, inneres, sehr breites Ligament zwischen den Zähnen des Schlos- ses, welches auf kleinen, schiefen, fast ganz unter den Wirbeln ver- borgenen Lölfelehen ruht, zwei Muskeleindrücke; ein einfacher Man- teleindruck. Eine einzige Art, deren Vaterland a. a, ©. nicht angegeben ist. 8. Kellya Tunron. Zu Ehren von J.M, O’Kelly, daher nicht, wie Turton gethan, Kellia zu schreiben, Kellia Turton 18522 Conch. dithyr. Brit. p. 56. — Eryeina Payr non lamk. — Bornia Ph, 1836 Enum. Moll. Sieil. p. 13. (zu Ehren des berühm- ten Ign. von Born). — Pythina Hinds 1844 Voy. of the Sulph. p. 70, (nuVw, Delphi ?) Das Thier ungenügend bekannt, der Montacuta ähnlich. Das Gehäuse ist gleichschalig, aufgeblasen, oft beinah kugelförmig, sehr dünnschalig, farblos, geschlossen; das Schloss besteht in jeder Schale aus ein oder zwei schielen Schlosszähnen und einem Seitenzahn, das innere Ligament sitzt in einem kleinen Ausschnitt unter den Wirbeln ; zwei Muskeleindrücke ; ein einfacher Manteleindruck, 345 Es gibt mehrere Arten, die wie es scheint, in allen Meeren vorkommen, Typus ist Mya suborbieularis. Fossile Kellya-Arten sind nur aus dem Tertiärgebirge bekannt. 9. Lasea Leacn. Lasea L.each 1827 apud Brown Ill. Conchol. Great Brit. (Man findet den Namen auch Lasaea und Lesaea geschrieben.) — Oyeladina Cantraine 1936 Bull. Acad. Se. Brux. (Oyeladina Diminutiv von Cyelas). — Poronia Re- eluz 1843 Revue zool. p. 166. (poron Name einer Art bei Adanson). Das Thier hat nach Loven einen Byssus. — Das Gehäuse ist fast genau wie bei Kellya beschalfen aber kleiner, meist röthlich gefärbt, und das innere Ligament ist auf einem vorspringenden Fort- satz und nicht unmittelbar unter den Wirbein. Die Arten erreichen selten die Grösse eines Hanfkornes, und finden sich in den verschiedensten Meeren; Typus ist Cardium ru- brum Mont. Fossıle Arten sind mir nicht bekannt. 10. Lepton Turron. Jentös zart. Lepton Turton 1822 Conch. dithyr. Brit. p. 61. Das Thier ungenügend bekannt, der Montacuta ähnlich. Das Gehäuse beschreibt Turton also: „es ist gleichschalig zusammenge- drückt, beinahe kreisförmig, an den Seiten etwas klaffend; das Schloss besteht in der einen Schale aus einem einzigen Zahn, und einem li- nearen transversen Seitenzahn jederseits, in der andern Schale aus einer Grube in der Mitte, und einem zweispaltigen Seitenzahn jeder- seits; das Ligament ist innerlich.“ Ich finde in der linken Schale vorn zwei Cardinalzähne, dahinter eine dreieckige Grube für das Li- gament, und hinter dieser einen schrägen Zahn, der bis zum Wirbel reicht, und daher nicht Seitenzahn genannt werden kann; auf der rechten Schale finde ich vor der Grube für das Ligament ebenfalls zwei kleine Cardinalzähnchen, aber keinen deutlichen Zahn dahinter. Mantel- und Muskeleindrücke kann ich nicht deutlich erkennen, doch scheint mir Lepton nur durch die sehr stark zusammengedrückte Schale und die Seulptur auffallend von Kellya abzuweichen. Die einzige bekannte Art, L. squamosum, findet sich selten an den Englischen Küsten, 11. Gyamium Pnitierr. Diminutiv von zuauaos, Bohne. Cyamium Phil. 1845 Arch. für Naturgesch, I. p. 50. Das Thier ist unbekannt. — Das Gehäuse ist gleichschalig, quer, etwas ungleichseitig, dünn, kaum klaffend; zwei Cardinalzähne in jeder Schale; keine Seitenzähne; das Ligament ist doppelt, das innere sitzt in einer dreieckigen Grube, die in beiden Schalen hinter den Cardinalzähnen liegt; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck einfach, ohne Bucht. 346 Es ist mit Sicherheit nur eine Art bekannt, ©, antareti- cum, aus Patagonien ; Loven führt eine zweite Art mit ? von Norwe- gen auf, 12. Montacuta Turron. Nach dem latinisirten Namen «des um die Conchyliologie Englands so hoch ver- dienten Montagn. Montacuta Turton 1822 Conch. ditlhiyr. Brit, p. 59. Das Thier hat nach Alder*) einen im vordern Theil erweiter- ten und hier über den Schalenrand halskrausenartig vorstehenden Mantel, dessen äusserer Rand in der Schale ringsum sehr fein ge- franzt ist und darin nähert sich dies Geschlecht dem Lepton. Nur hinten ist der Mantel bis auf den klemen nicht röhrig verlängerten After geschlossen. Der Fuss ist sehr gross und muskulös, in der Mitte kantig, nach vorn verschmälert und stumpf zugespitzt, am hin- tern Ende grade abgestumpft — Das Gehäuse ist eiförmig oder länglich, ungleichseitig, ziemlich geschlossen; das Schloss besteht in einer jeden Schale aus einem hintern Fortsatz, auf welchem das Li- gament sitzt, welches nach hinten sehr breit wird, indem die Fort- sätze sich immer mehr von einander entfernen, nach vorn aber all- mählig schmäler wird, und in einem kleinen Loch der Wirbel auf. hört; die Schlossplatte bildet vor jenem Loch einen einzigen Zahn. Muskeleindrücke? Manteleindruck ? Es sind etwa sechs Arten bekannt, welche den nördlichen At- lantischen Ocean bewohnen, und höchstens ein paar Linien lang werden, Jeflreys soll 1847 ein mit Montacuta nahe verwandtes Geschlecht Olau- sina (clausus geschlossen) anfgestellt haben, es ist mir aber darüber nichts Näheres bekannt geworden. Zwölfte Familie. Galeommäcea, Galeommaceen. Das Thier hat einen bis zur Mitte gespaltenen, ganzrandigen Mantel, mit einer kleinen Oeffnung hinten, die gemeinschaftlich für den Austritt des Wassers und der Exeremente dient; auf der Ober- Nläche desselben sitzen an verschiedenen Stellen warzenförmige Cir- ren; der Fuss ist beinahe evlindrisch, wurmförmig, und dient nur zum Kriechen; jederseits sitzen zwei gleiche hinten freie Kiemen; am Mund jederseits zwei mittelmässige ovale Mundtaster. — Das Gehäuse ist gleichschalig, gleiehseitig, am Bauchrande weit klallend ınit einer länglich-eiförmigen Oeflnung; die Wirbel sind klein, das Schloss ohne Zähne; zwei kleine entfernte Muskeleindrücke; ein ein- facher Manteleindruck. Das einzige Geschlecht, welches hierher gehört, ist Galeöomma Turron. yal£n Wiesel, Dune Auge, Galeomma Turton 1525 Zool. Journ. IL. p. 361, — Parthenope Scac- chi 1833 osserv. zool. p. 8 und 19. («oYerorn Name der Stadt Neapel). *) Ann, a. magaz, nat. hist. 1850, V. 210. 347 ‘- Man kennt nur zwei Arten mit Sicherheit: @. Turtoni Sow. aus den Europäischen Meeren und Psammobia witrea Quoy et Gam. Im fossilen Zustand ist dies Geschlecht nicht mit Sicherheit bekannt. Dreizehnte Familie. Astartäcea, Asiartaceen. Das Thier hat einen grösstentheils gespaltenen Mantel, eine einzige Oellnung für den Austwitt des Wassers und der Exeremente, einen beilförmigen Fuss olme Byssus. — Das Gehäuse ist aus dem Drei- eckigen kreisförmig, vollkommen geschlossen, hat 3 Schlosszähne, bis- weilen eine Andeutung von Seitenzähnen, eın äusseres Ligament; zwei Muskeleindrücke, Manteleindruck ohne Bucht. Von den Veneraceen oder Tellinaceen, mit denen La- marck Astarte zusammenstellte, weicht diese Familie wesentlich durch den gänzlichen Mangel der Siphonen ab; von den Lucinaceen durch die einzige Oellnung für den Austritt des Wassers und der Exere- mente, von den Carditaceen dadurch, dass der Fuss keinen Bys- sus absondert, l. Astärte Sowerery. Astarte, die syrische Venns, Astarte Sowerby 1816 Miner. Conchol. I. p. 85. — Tridonta Schu- macher 1817 Essai nr. 56. — Crassina Lamk. 1818 hist. nat. anim. s. vert. V. p.554. — Nicania Leach 1819, Journ. phys. 88. p. 469. — Goo- dallia Turton 18922 Conch. dithyr. Brit. p. 76. — Mactrina Brown 1827 Illustr. Conch. Great Bril. — Thetis Adams 1845 Proceed, Bost. Soc, nat, hist. p. 9. Das Thier, von Sceaechi und mir beobachtet, hat den Mantel fast ganz gespalten, so dass die Spalte nur durch eine schmale Brücke von einer hinteren runden Oellnung getrennt ist, welche gemein- schaftlich für den Austritt des Wassers und der Excremente dient; der Mantelrand und der Rand dieser Oelfnung sind mit dünnen, fa- denförmigen Cirren besetzt; der Fuss ist beilförmig, vorn und hinten zugespitzt, und durch eine Einschnürung deutlich von der Eingewei- demasse geschieden; die Kiemen sind ungleich; die innere dreieckig, auf der Rückenseite mit der äusseren um «die Hälfte kleineren, vorn abgerundeten Kieme verwachsen; die hinteren Spitzen der Kiemen sind an die Commissur des Mantels vor der Analöffnung angeheftet; an der Mundöffnung sitzen jederseits zwei längliche Taster. — Das Gehäuse ist aus dem Dreieckigen kreisförmig, zusammengedrückt, etwas ungleichseitig, gleichschalig, geschlossen; 3 divergirende Schloss- zähne, oder richtiger 2, die zwei äusseren Zähne der rechten Schale sehr klein, die beiden der linken Schale gleich, gross; eine Andeu- tung von Seitenzahn hinten gegen den Muskeleindruck hin, die be- sonders bei den kleinen Arten auffallend ist, das Ligament äusserlich, auf wenig vortretenden Nymphen,; zwei ovale Muskeleindrücke; ein einfacher Manteleindruck ; eine starke, fest aufsitzende Epidermis. Es gibt ziemlich viele lebende Arten, von denen bei weitem die meisten und grössten im nördlichen Atlantischen Ocean vorkommen z. B. Venus danmoniensis Mont. ete. 348 Noch weit grösser ist die Zahl der fossilen Arten, und finden sich dieselben nicht nur in der Tertiärformation, sondern auch in der Kreide, im Jura- und selbst im Uebergangsgebirge, 2. Prönoäö Asassız, Pronoö Agass. 1844? Act. Soc. Helvet. 28 Sess. p. 304. Dies Geschlecht soll sich von Astarte durch den sehr verlän- gerten vorderen Muskeleindruck, und eine seichte Mantelbucht unter- scheiden; auch steht der grosse Schlosszahn in der linken, die ent- sprechende Zahnlücke in der rechten Klappe. Typus ist Astarte oder Cytherea trigonellaris des Lias. 3. CGrassatella Lamarer. crassus dick. Crassatella Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat.; Anim. s. vert. V. 480. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist gleichschalig, diekschalig, dreieckig bis kreisförmig, geschlossen; das Schloss hat zwei Cardinalzähne, und neben denselben eine breite, oberflächliche Grube für das Ligament; dieses ist innerlich und sitzt in der eben erwähnten Grube; zwei Muskeleindrücke; Manteleindruck einfach, ohne Bucht. Reeve bildet in der Conchol. ieoniea 15 Arten ab, fast sämmt- lich aus den Meeren der heissen Zone. Fossile Arten kennt man nicht nur aus dem Tertiärgebirge, sondern auch aus der Kreide. Ptychomya Agassiz 1842. Etud. critiques II. soll nieht davon verschieden sein. Die systematische Stellung («es Geschlechtes wird jedoch so lange zweifelhaft sein, bis man das Thier kennt; gewöhnlich wird Crassatella in die Nähe von Mactra, Mesodesma ete. gebracht, allein dem scheint der einfache, nicht gebuchtete Manteleindruck zu widersprechen, 4. Cardinia Asassız. Cardinia Agass. 1840 Sowerby Min. Conch. Uebers. — Sinemuria De Christol. 1841. Bullet. soc. g&ol. XI. 92, — Pachyodon Stutehbury 1842, Ann. mag. nat. hist. VIII. 480, — Thalassina Quenstedt 1843, Flötzgb. Wür- temb. 143, Das Gehäuse ist (nach De Koninck) meist dünn, quer, gleich- schalig, ungleichseitig, geschlossen, quer gefurcht; das Schloss be- steht aus einem einzigen Cardinalzahn, mit einer schiefen Grube da- neben, und zwei entfernten Seitenzähnen,; der vordere Seitenzahn der rechten, und der hintere Seitenzahn der linken Klappe treten herein; zwei einfache Muskeleindrücke; ein einfacher schmaler Man- teleindruck; ein doppeltes Ligament, das eine innerlich in der er- wähnten Grube, das andere äusserlich, kurz; die gekrümmten Wirbel berühren einander. Es gibt zahlreiche Arten. De Koninck beschreibt deren allein [‘) 10 aus dem Belgischen Kohlengebirge. 349 Gray behauptet Cardinia Agassiz 1841 und Cardinia 1846 seien zweier- lei, und stelll Cardinia mit? zu Astarte; De Koninck meint, Cardinia unterscheide sich nicht erheblich von Mesodesma (d. i. Donacilla) , allein Donacilla hat eine Bucht im Manteleindruck ! 9. Megalodon Sowervy. ueyas gross, Gdovg Zahn. Megalodon Sow. 1829 Min. Conch. VI. t. 568. Das Gehäuse ist gleichklappig, länglich, ungleichseitig, mit sehr grossen, nach vorn eingerollten Wirbeln; das Ligament ist äusserlich, lang; die rechte Klappe hat zwei grosse Schlosszähne, dıe auf einer Art Scheidewand stehen; die linke einen ähnlichen Zahn, der zwi- schen jene passt; nahe vor den Zähnen beiderseits eine Grube zur Befestigung des vordern Muskels, und daneben, schon auf der Schei- dewand selbst noch eine kleinere; der hintere Muskeleindruck sehr verlängert. Man kennt nur wenige Arten aus dem Kohlen- und Bergkalk, von denen M, cueullatus Sow. die bekannteste ist. Vierzehnte Familie. Carditäcea, Carditaceen. Das Thier hat die Mantellappen ganz und gar getrennt, bis auf eine kleine Brücke, welche den Mantelschlitz von der gemein- schaftlichen Anal- und Branchialöffnung trennt, der Fuss ist zu- sammengedrückt, mit einem Byssus versehn; der Mund hat je- derseits nur einen Lippententakel. Das Gehäuse ist frei, regelmäs- sig, gleichschalig, ungleichseitig; das Schloss hat in jeder Schale 2 un- gleiche Zähne; Seitenzähne fehlen oder sind vorhanden. Diese Familie unterscheidet sich von den Astartaceen, mit wel- chen sie die Beschaffenheit des Mantels, und die einfache, gemein- schaftlich für den Austritt des Wassers und der Exeremente dienende Oeffnung gemein hat, durch den Byssus, und die Zahl der Lippenten- takel; von den Mytilaceen durch die verschiedene Grösse und Stel- lung der Schliessinuskeln. Die Carditaceen scheinen der kalten Zone gänzlich zu fehlen, 1. Cardita Brucıu£re. zaodte Herz. Cardita Brug. 1791 Eneyel. meth. I. p. 401. — Venericardia Lamk. 1801. Systeme des anim. (Venus die Venusmuschel). Das Thier hat die Mantellappen ganz und gar getrennt, bis auf eine kleine Brücke, welche den Mantelschlitz von einer rundli- chen hinteren Oeflnung trennt, die gemeinschaftlich für den Austritt der Exeremente und des Wassers dient; der Mantelrand ist ohne deutliche Cirren; der Fuss ist zusammengedrückt, abgerundet drei- eckig, runzelig, mit einem Byssus; die Kiemen, jederseits ein Paar, laufen hinten in eine Spitze aus, mit welcher sie an der erwähnten Brücke des Mantels befestigt sind; vorn sind sie abgerundet, und die äussere reicht nicht so weit nach vorn als die innere. — Das Ge- 350 hänse ist frei, regelmässig, gleichschalig, ungleichseitig, häufig mit ausstrahlenden Rippen; geschlossen; das Schloss hat zwei ungleiche Zähne, das Ligament ist äusserlich; zwei Muskeleindrücke; der Man- teleindruck ohne Einbucht. Reeve zählt in der &onchol. ieonieca 50 lebende Arten auf, wel- che in den Meeren der gemässigten und zumal der heissen Zone leben. Die Zahl der fossilen Arten ist ziemlich beträchllich und finden sich dieselben im Tertiärgebirge, und der Kreide. Lamarck nannte die beinahe kreisförmigen Arten Venericardia; Blainville die stark verlängerten Arten Mytilicardia S. Manuel Malac. 1825. p. 940. 2. Trapezium Meserve vos MvEnLrend. roeneloy Viereck. Trapezium v, Mühlf. 1511 Entwurf ete. p. 68. — Libitina Schumach. 1517 Essai nr. 74. (Libitina Göttin der Begräbnisse). — Cypricardia La- marck 1819 hist. nat. an, sans vert, VI. 1. p. 27. (Oyprina und Cardium zwei Muschelgeschlechter), Das Thier ist unbekannt. — Das Gehäuse ist frei, gleich- schalig, ungleichseitig, Jänglich; drei Schlosszähne unter den Wirbeln ; ein Seitenzahn, der sich unter das Ligament hin verlängert; ein äus- seres Ligament; zwei Muskeleindrücke; der Manteleindruck einfach, oder hinten kaum buchtig. Reeve zählt in der Conchol. ieonica 13 lebende Arten auf, alle aus der heissen Zone. Fossile Arten kennt man aus der Tertiärforination, so wie aus der Juraformation; ja es werden deren aus dem Kohlenkalk und dem Silurischen System angeführt. Die in Korallen lebenden Arten halle Blainville 1825 in seinem Manuel de Malac. p. 560 Coralliophaga genannt; Gray unterscheidet ausserdem noch Trapezium von Libitina, sagt aber nicht, wodurch ? 3. Opis Derranee. Opis Defrance 1823 Diet. Se. natur. vol. 37 p. 216. Das Gehäuse ist herzlörmig, mit grossen vorspringenden Wir- beln, die hintere Seite ist von der vorderen durch eine Kante ge- schieden; das Schloss ist breit und hat auf der rechten Schale einen grossen, zusammengedrückten, etwas schiefen, pyramidalen Zahn und hinten daneben eine enge, wenig Liefe Höhlung; auf der linken Valve ist eine grosse conische Höhlung um «den Zahn der rechten Schale aufzunehmen, und daneben ein wenig vorspringender, longitudinaler Zahn; das Ligament ist äusserlich; der Manteleindruek einfach; zwei oberflächliche rundliche Muskeleindrücke. Man kennt 25 Arten aus den secundären Formationen. 4. Myoconcha Soweney. Myoconcha Sow. 1529 Miner. Gonch, vol. V. p. 103. Das Gehäuse ist zweischalig, gleichklappig, schief, ungleichsei- tig, diek; das Band liegt äusserlich, längs des Schlossrandes; Schloss 351 mit einem schiefen, verlängerten, grossen Zahn in der rechten Klappe ; die Wirbel sind dem vorderen Ende genähert; der Manteleindruck ist einfach; zwei ungleiche Muskeleindrücke. Man kennt etwa 16 Arten dieses Geschlechtes aus dem Oolith und dem Kreidegebirge. FunfzehnteFamilie. Solenomyacea, Solenomyaceen. Das Thier hat einen im vorderen Drittheil gespaltenen, ganz- randigen, Mantel; hinten eine kleine runde, mit Cirren besetzte Oefl- nung für die Kiemen und den After; etwas darüber ein paar Cirren, welche Deshayes irrig für eine zweite Oellnung genommen; der Fuss ist eylindrisch, wenn er sich ausdehnt an der Spitze grade abge- schnitten, scheibenförmig und am Rand der Scheibe mit Papillen be- setzt; wenn der Fuss sich zurückzieht, klappt sich diese Scheibe zu- sammen; jederseits silzt eine einzige Kieme, ganz wie ein Federbart gestaltet, aus senkrecht gestellten getrennten Lamellen gebildet; der Mund ist sehr klein ohne lippentaster; dafür sitzen jederseits am Ursprung des Fusses zwei kleine sichelförmige Anhängsel. — Das Gehäuse ist gleichschalig, linealisch oder walzenförmig, ungleich- seilig, vorn und hinten abgerundet und klaffend, mit einer dicken braunen, glänzenden Epidermis überzogen, die sich in strahlenartigen Streifen über die Schale fortseizt; die Wirbel sind kaum deutlich ; das Schloss ist ohne Zähne; eine schiefe Rippe trägt das innere Li- gament; zwei Muskeleindrücke, kein Manteleindruck, Diese Familie steht sehr isolirt da; die Aehnlichkeit mit Solen ist eine sehr ent- fernte, denn Kiemen, Siphonen, Mantel, Lippentaster, Fuss, Schloss, Ligament, Epidermis sind sehr abweichend; der Fuss erinnert mit seiner zusammenklappbaren am Rande gezähnten Scheibe an Nucula, und die starke glänzende Epidermis erinnert ebenfalls an diejenige Abtheilung von Nucula, welche Möller Yoldia genannt hat. Das einzige Geschlecht dieser Familie ist Solenomya Lauarc. Solen und Mya, zwei Muschelgeschlechter, daher die Schreibart Solemya falsch ist. Solemya Lamk. 1818 hist. nat. des anim. s. vert. V. p. 488. Man kennt vier Arten, eine aus dem Mittelmeer, Tellina to- gata Porı, zwei von den Küsten der Vereinigten Staaten, und eine von Neuholland. Eine fossile Art gibt De Koninck aus dem Kohlenkalk an. Sechszehnte Familie. Arcäcea, Arcaceen. Das Thier hat die Ränder des Mantels in seiner ganzen Länge getrennt, die Kiemen in lauter einzelne Fäden aufgelöst; das Gehäuse ist meist gleichschalig, ungleichseitig, mit schuppiger oder haariger Epidermis bedeckt; das Schloss besteht aus zahlreichen in eine Reihe gestellten Zähnen. 392 Die Arcaceen leben vorzugsweise in der heissen Zone, und fehlen der kalten Zone gänzlich. 1. Arca Lıxxe. arca, ein Kasten. Arca Lin. 1757 Syst. nat. edit. X. p. 693 , enger begränzt, Das Thier hat die Ränder des Mantels in seiner ganzen Länge getrennt; der Fuss ıst sehr kurz, dick, gleichsam abgeschnitten, und erzeugt auf dieser Schnittläche eine zusammengedrückte hornige Masse, mit welcher das Thier festsitzt, und die man als einen Byssus betrachten kann, dessen Fäden sämmtlich in einen Körper verwach- sen sind; jederseils sitzen zwei ganz in Fäden aufgelöste Kiemen ; die Labialpalpen treten wenig hervor, und sind schmal und mit dem einen Rande festgewachsen; das Herz ist doppelt, und existirt für jedes Kiemenpaar eine Kammer und eine Vorkammer. — Das Ge- häuse ist quer, meist gleichschalig, ungleichseitig, die Wirbel ste- hen meist vom Schlossrand entfernt; dieser ist gradlinigt, und mit zahlreichen, ziemlich gleichen und parallelen Zähnen besetzt; das Ligament ist äusserlich und überzieht oft die ganze Schlosslläche zwischen den Wirbeln; die Epidermis ıst schuppig oder haarig; zwei Muskeleindrücke; ein einfacher Manteleindruck. Reeve führt in der Gonchol. iconiea 122 Arten auf, welche in den Meeren der gemässiglen und besonders der heissen Zone leben. Die fossilen Arten sind ebenfalls sehr zahlreich, und fehlen vielleicht keiner überhaupt Versteinerungen führenden Formation. Swainson halte die Arten, welche auf «der Bauchseite stark klaffen, zu einem besondern Genus Byssoarca erhoben (1820 Zool. Mlustr.; byssus und Arca), indem er der irrigen Ansieht war, die andern besässen keinen Byssus; und Oken hatte 1815 das Genus Trisis für zwei stets verdrehte Arten, A. tortuosa und A. semitorta, errichtet, (s. Lehrbuch 1815. p. 236) ; endlich hat sich Gray die unfruchtbare Mühe gegeben, aus den regelmässig gerippten Arten ein halbes Dutzend Geschlechter zu machen, natürlich ohne sie zu charakterisiren, 2. Gucullaea Lanarex. cucullus Kappe. Cucullaea Lamarek 1501. Syst. des anim. sans vert. p. 116. Das Thier ist unbekannt. — Das Gehäuse ist gleichscha- lig, ungleichseitig, trapezförmig, bauchig; die Wirbel sind entfernt; zwischen beiden ist eine breite, vom Ligament eingenommene Fläche; das Schloss ist linealisch, grade, mit kleinen, quergestellten Zähnen, und an seinem Ende mit 2—5 dem Schlossrande paral- lelen, grösseren Zähnen; zwei Muskeleindrücke, der hintere nit seinem Rande stark hervorspringend; der Manteleindruck einfach, Es sind zwei lebende Arten aus dem Indischen Meer bekannt, die Lamarck wohl beide unter seiner (€. auriculifera begriflen hat, Weit zahlreicher sind die fossilen Gueullaceen und finden sich im Uebergangsgebirge, im älteren und jüngeren Flözgebirge, so wie im Tertiärgebirge, 3. Scaphula 353 3. Scaphula Benson. Diminntiv von scapha Kahn. Scaphula Benson 1834 Zool. Proceed. p. 91. — Scaphura Gray 1847 Zool, Proceed, Thier unbekannt. Das Gehäuse soll nicht von Arca oder nach Andern von Cucullaea verschieden sein. Die einzige Art lebt bei Humirpur in Dschumna, 1000 Engl. Meilen vom Meer. 4. Orthondta Coxran. 0005 grade, vorog Rücken. Orthonota Conrad 1841 Ann. geol. Report. p. l. Das Gehäuse ist gleichklappig, beinahe eylindrisch; die Wirbel stehen weit nach vorn, der hintere Rückenrand ist gradlinigt, dem Bauchrande parallel, mit zahlreichen Kerben im Schloss. Drei Arten aus dem Silurischen System der Vereinigten Staaten. Es ist nicht recht aus der Beschreibung zu ersehen, wodurch sich Orthonota von Arca unterscheiden soll. 5. Pectimeulus Lamarck. Diminutiv von pecten, Kamm. Pectunculus Lamarck 1799 Journ. d’hist. nat.; Anim. s. vert, Vla 47, Das Thier hat einen vollkommen gespaltenen Mantel, einen langen, zusammengedrückten, vorn spitzigen Fuss, dessen von schar-, fen Kanten umgebene Grundfläche sich der Länge nach zusammen- klappen kann; die Kiemen bestehen aus lauter einzelnen Fäden, die jederseits in. zwei Reihen stehen; der Mund ist eine Spalte vor dem vorderen Schliessmuskel; hinter demselben sitzt jederseils ein ein- facher, schmaler, am Rande gefalteter Lippentaster; der After liegt hinter dem hinteren Schliessmuskel, und ragt in die Höhle der Mu- schel hinein; das Herz ist einfach. — Das Gehäuse ist kreisför- mig, beinah linsenförmig, gleichschalig, ziemlich gleichseitig, geschlos- sen, am Rande gekerbt; das Schloss besteht aus einer gekrümmten Reihe zahlreicher, schiefer, in einander greifender Zähne, von denen die mittleren oft obliteriren, das Ligament ist äusserlich; zwei rund- liche Muskeleindrücke ; ein einfacher Manteleindruck. Es sind etliche zwanzig Arten bekannt, die in den Meeren der gemässigten und heissen Zone leben. Die fossilen Arten sind besonders zahlreich im Tertiärgebirge, und werden noch in der Kreideformation gefunden. 6. Limopsis Sassı. Lima, ein Muschelgeschlecht, o1prs Ansehn. Limopsis Sassi 1827 Giorn. ligustico. — Trigonocoelia Nyst 1835, Bullet. Brux. II. 348. (reıywrvos dreieckig, zorAıa Hohle). Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse unterscheidet sich von Pectunculus dadurch, dass das Schlossfeld noch ein besonderes, Philippi, Conchyliologie. 23 ; 354 dreieckiges mit der Spitze bis zum Wirbel reichendes Grübchen für das Ligament hat. Die lebenden Arten sind noch wenig bekamnt. Es gibt mehrere fossile Arten im Tertiärgebirge z. B. Pectun- culus auritus, P. minutus ele, Siebzehnte Familie. Nuculäcea, Nuculaceen. Das Thier hat den Mantel ganz geöffnet oder hinten geschlos- sen und in zwei kürzere oder längere Siphonen verlängert, dünne, blattartige Kiemen; die Lippentaster sind sehr gross, und sitzen weit nach hinten ; der Fuss ist gross, seine Basallläche kann oft zu- sammengefaltet werden, wie bei Pectunculus, kein Byssus. — Das Gehäuse ist dreieckig bis länglich, mit kleinen, durch keine Schloss- fläche getrennten, sondern sich berührenden Wirbeln; das Schloss linealisch, in einen Winkel gebrochen, meist beiderseits mit zahlrei- chen spitzen Zähnen besetzt; ein inneres Ligament; zwei Muskelein- drücke. Es sind über 40 lebende Arten beschrieben, welche in allen Meeren, selbst im kältesten Polarmeere vorkommen. Die Zahl der fossilen Arten ist indessen noch weit grösser, und finden sich dieselben in allen Formationen, von der Tertiärlor- mation an bis in das Uebergangsgebirge. Die Nuculaceen zeigen solche Verschiedenheiten des Thieres und des Gehäuses, dass man sie nolhwendig in mehrere Geschlechter theilen muss, 1. Nucula Lanarexr. Diminutiv von nux, Nuss. Nucula Lamk. 1799 Journ, d’hist. nat., enger begränzt. — Polydonta Megerle 1811 Entw. p. 48. Der Mantel des Thieres ist dünn, durchsichtig, ganz ollen, anscheinend ohne Cirren am Rande; der Fuss ist stark zusammen- gedrückt, beilförmig, vorn abgerundet, in der Bauchseite zusammen- gefaltet, und am Rande fast kammartig gezähnt,; die beiden Kiemen sind blattartig, gleich gross, hinten ist jedes Paar verwachsen; die Lippentaster sitzen weit nach hinten, sind sehr gross, fast Sförmig gekrümmt, jederseits einer, oben mit einem kreisförmigen Anhängsel, welcher ein Rudiment des zweiten Tasters zu sein scheint. — Das Gehäuse ist perlmutterartig, vollkommen geschlossen, ohne Rippen hinten, und hat einen innen gekerbten Rand; zwei Muskelein- drücke; Manteleindruck einfach ohne Bucht. Hierher N. margarita- cea Lank. 2. Nueulina d’OnsıcsY. Diminutiv von Nucula. Nuculina d’Orb. Voy. dans l’Amer, merid. p. 623. nat, Thier unbekannt. — Das Gehäuse ist von voriger Galtung un- terschieden durch seine sparsamen Zähne in einer einzigen Reihe, - 395 durch einen Cardiumähnlichen Seitenzahn im Schloss und durch das unter dem Wirbel ‚befindliche Band. Die einzige hierher gehörige Art ist Nucula miliaris Desn. 3. Leda Scuunacnen. Leda Mutter des Castor und Pollux. Leda Schum. 1817 Essai nr, 79. — Lembulus Risso 1826 hist, nat. Eur. mer. IV. Das Thier hat einen dieken, ganzrandigen Mantel, der vorn offen ist, und hinten in zwei kurze Siphonen ausläuft; der Fuss ist lang, dünn und biegsam, am Ende mit einem schmalen Diseus; zwei eylindrische, auf der untern Seite in eine kurze, gefaltete Membran- endigende Anhängsel glaube ich für die appendices buccales halten zu müssen. (S. Arch. für Naturgesch. 1845 I. p. 193.) — Das Gehäuse ist nicht perlmutterartig, hinten geschnäbelt, mit einer scharfen vom Wirbel zur hintern Extremität verlaufenden Rippe, der Rand ungekerbt; zwei Muskeleindrücke, der Manteleindruck hinten mit einer kleinen Bucht. Arca minuta 0. Fasr., Arca pella L. non Gun. (= Nucula emarginata Lank.) 4. Yoldia Moeırer. Zu Ehren des Grafen Yoldi in Kopenhagen, eines Freundes der Conchyliologie, Yoldia Möll. 1842 Ind. Moll. Grönl. p. 18. Das Thier hat den Mantel vorn ganz geöffnet, hinten in zwei lange, gekrümmte Röhren verlängert, am Rande gewimpert; der Fuss ist gross und kräftig, — Das Gehäuse ist quereiförmig oft ver- längert dünn, zerbrechlich, mit glatter, glänzender Epidermis bedeckt, vorn ein wenig, hinten etwas mehr klaffend, der Rand ist ungekerbt; zwei Muskeleindrücke, der Manteleindruck hinten mit einer Bucht. — Nucula arctica Gray. Fossile Nucula-Arten, im weiteren Sinne des Wortes, finden sich in allen Formationen bis zur ältesten häufig. 5. Malletia*) Desmourıns. Zu Ehren von Herrn Mallet. Malletia Desmoulins 1832 Act. Soc. Linn. de Bord. — Solenella Sowerby 1832 Zool. Proceed, p. 197. (Diminntiv von Solen). — Ütenoconcha Gray 1840 Syn. brit. Mus. (zreis Kamm, z0/77n Muschel.) Das Thier hat nach d’Orbigny den Mantel in seiner ganzen Länge geöffnet, hinten in zwei getrennte Röhren verlängert; die Kie- men erscheinen als seitliche Bänder; die Mundtaster sind lang, zuge- spitzt; der Fuss zusammengedrückt, breit, kann sich an seinem Ende erweilern. — Das Gehäuse ist eilörmig, gleichschalig, fast gleich- seitig, zusammengedrückt, glänzend, mit olivengrüner glänzender Epi- dermis bedeckt, an beiden Seiten elwas klaffend; am vorderen Rü- ckenrande in beiden Schalen eine dem Rande parallele Lamelle; der *) Nach Nyst hat der Name Malleti« um wenige Monate die Priorität vor Solenella. 23 * 356 hintere Rückenrand mit zahlreichen spitzen Zähnen, wie bei Nucula; das Ligament äusserlich am Rande befestigt; zwei Muskeleindrücke, Mantel mit einer tiefen Einbuchht. Eine Art, S. Norrisi, von Valparaiso. Nachdem d’Orbigny das Thier beschrieben, kann über die sy- stematische Stellung von Malletia nicht der mindeste Zweifel bleiben. 6. Lyrodesma Coxran. Auge Leyer, desuos Band. Lyrodesma Conrad 1841 Ann. geol. Report. p. 51. Das Gehäuse ist gleichschalig, ungleichseitig; das Schloss hat etwa acht divergirende Cardinalzähne; die Oberlläche ist quer- gestreift. Es werden zwei Arten aus dem Silurischen System der Ver- einigten Staaten angelührt. Achtzehnte Familie. Trigoniäcea, Trigoniaceen. Das Thier hat den Mantel auf drei Viertheile seines Umfan- ges gespalten, an den Rändern gefranzt; hinten hat er zwei einfache Oelfnungen und keine Siphonen; der Fuss ist nach Quoy und Gai- mard*) gross, robust, beilförmig, stark nach hinten gebogen, auf sei- ner Kante schneidend und gezähnelt, und an den Seiten derselben im ersten Drittel mit Lacinien versehen; nach Deshayes ist der Fuss Jagegen verlängert, sehr schmal, in der Mitte wie bei Cardium in ein Knie gebogen, allein sein oberer, mit der Eingeweidemasse ver- wachsener Theil ist unten mit einer dreieckigen Furche ausgehöhlt, in welche der zweite Theil des Fusses aufgenommen werden kann ; dieser Theil ist nicht rundlich, sondern dreieckig, und sein unterer Rand kann sich, wie bei Pectunculus und Nucula in eine schmale Scheibe ausdehnen; die Kiemen sind gross, frei, beinahe dreieckig, nach Quoy und Gaimard mit doppelten Lamellen, wogegen Deshayes nicht weiss, ob sie nicht etwa aus getrennten Filamenten wie bei Arca, Pectunculus und Nueula beständen! (Bei Nucula sind sie aber blattartig!!) Die Labialpalpen sind sehr klein, in einem Theil ihrer Länge verwachsen. — Das Gehäuse ist gleichschalig, ungleichsei- tig, dreieckig bis kreisförmig, innen perlmulterarlig; in der rechten Schale stehen zwei grosse, längliche, zusammengedrückte, querge- furchte, divergirende Schlosszähne, welche zwischen vier, nur auf der innern Seite gefurchte Zähne der linken Schale eingreifen; zwei Mus- keleindrücke, ein einfacher Manteleindruck. Man kennt nur eine lebende Art, Tr. margaritacea Lank., welche an den Küsten von Neuholland leht. Die fossilen Trigonia-Arten sind sehr zahlreich; sie fehlen son- derbarer Weise dem Tertiärgebirge fast ganz, sind aber überaus häu- fig in der Kreideformation, der Juraformation und dem Muschelkalk, *) Mit diesen stimmen auch Huxley’s Angaben zunächst überein: Ann. a. magaz, nat. hist. 1850. V. 141. 397 Die Arten des Muschelkalkes wollte Bronn als Myophoria (uv« Mu- schel, 0005 tragend) unterscheiden (s. Lethaea geognostica), indem er glaubte, ihre Schlosszähne wären nicht gekerbt, und der mittlere Schlosszahn der linken Klappe sei bei M. nicht zweitheilig. 1. Lyrodon Sowerpy. Avoe Leyer, odovs Zahn. Lyrodon (fälschlich) Sowerby 1833 Gen. of shells. — Trigonia Brug. 1739 Enc. meth. p. XIV. nr. 35 (rofywvos dreieckig, der Name war schon vergeben). Die Kennzeichen sind die der Familie. 2. Schizodus Kınc. oyiLo spalten, odovg Zahn. Schizodus King 1845 Murchis. Geol. Russie. vol. I. p. 308. Das Gehäuse ist gleichklappig, ungleichseitig; jede Schale hat zwei glatte Zähne, die nahe am Wirbel stehen; die Zähne der linken Schale stehen vor denen der rechten; der hintere Zahn der linken Schale ist auf seiner freien Seite mehr oder weniger gespal- ten, und wird von den beiden Zähnen der rechten Schale umfasst. Es gehören hierher ein paar Arten aus dem Kohlenkalk und dem Permischen System; Typus ist Axinus obscurus Sow. Neunzehnte Familie. Unionäcea, Unionaceen. Das Thier hat den Mantel ganz gespalten, bisweilen jedoch hinten in zwei kurze Siphonen verlängert; der Fuss ist meist zu- sammengedrückt und zungenförmig; das Gehäuse ist siets regel- mässig, gleichschalig, perlmutterarüg, mit einer starken, glatten, fest anhängenden Epidermis bedeckt; das Schloss ist verschieden, das Li- gament stets äusserlich; zwei Muskeleindrücke, der vordere ist in mehrere zertheilt; der Manteleindruck einfach. Alle Unionaceen leben im süssen Wasser, und sind besonders zahlreich in Nordamerika; den Polargegenden fehlen sie. l. Unio Rerz. unio Name der Perle und der Perlenmuschel bei den Alten, Unio Retz. 1788 Dissertatio etc. Das Thier hat einen ganz gespaltenen, ziemlich dickrandigen, ganzrandigen oder mit Cirren besetzten Mantel; eine besondere Oefl- nung für den Auswurf der Excremente,; davor bildet ein mit Cirren besetzter Vorsprung beider Mantellappen eine scheinbare kurze Athıem- röhre; der Fuss ist zungenförmig, schneidend; die Kiemen, jederseits ein Paar, sind blattartig, hinten verbunden, die Lippentaster sind ei- förmig. — Das Gehäuse ist von verschiedener Gestalt, kreisrund bis linealisch, gleichschalig, ungleichseitig, hinten länger, frei, perl- mutterarlig, mit starker Epidermis bedeckt; die Wirbel sind meist angelressen; das Schloss hat in jeder Schale vorn einen einfa- chen oder doppelten, gestreiftenoder gekerbten Zahn, und hinten unter dem Ligament in der einen Schale 398 einen, in der andern zwei lamellenartige, dem Rande pa- rallele Zähne; das Ligament ist äusserlich, verlängert; zwei Muskel- eindrücke, der vordere tief, gleichsam aus mehreren zusammengesetzt, der hintere oberllächlich, rundlich; der Manteleindruck einfach. Es sind ein paar hundert lebende Arten bekannt, aus allen Welttheilen und allen Zonen. Die Zahl der fossilen Arten ist weit geringer; dieselben finden sıch in den Süsswasserbildungen aller Formationen, von der Tertiär- formation bis zur Kohlenformation herab. Die Thiere sind keinesweges vollkommen übereinstimmend gebildet, so hat z. B. U. radiatus die Mantelränder zwischen Fuss und Athemröhre mit langen Cirren besetzt, und nach Lea soll diese Art hier einen augenarligen Fleck, und hinter dem Fuss einen nach vorn gerichteten, einen halbeu Zoll Jangen, schwanzähnlichen Fortsatz haben. Noch weit grösser sind die Ver- schiedenheiten der Schale, und wäre es bei der Unzahl der hereits beschrie- benen Arten selır wünschenswerth, sie in natürliche Gruppen eintheilen zu können. Rafivesque und Swainson haben solche Versuche gemacht, sie sind aber leider als fehlgeschlagen zu betrachten, und ich habe ihre Genera und Subgenera daher nur in das Register aufnehmen können. 2. Paxyodon Schumacher. Paxyodon Schum. 1817 Essai nr. 47. — Hyria Lamk. 1819 hist. nat. an. s. vert. VI. 1. p. 81. ('Yoie, eine Nymphe). Das Thier hat nach Gray die Mantellappen hinten verwachsen, und zwei kurze, deutliche, contractile Siphonen, wie Iri. dina; sonst stimmt es mit Unio überein. Das Gehäuse ist gleich- schalig, schief dreieckig, jederseits in ein Ohr verlängert, mit grad- linigtem Schlossrande, mit dicker Epidermis; der vordere Schloss- zahn ıst in mehrere divergirende, lamellenartige Zähne zerspalten ; die hinteren Schlosszähne sind lamellenartig wie bei Unio beschalfen ; ebenso Muskel- und Manteleindrücke. Man kennt nur zwei oder drei Arten aus den Flüssen Südameri- kas; von denen Mya syrmatophora Groxov am längsten bekannt ist. Lea und Deshayes wollen dies Geschlecht nicht von Unio ge- frennt wissen, nachdem aber das Thier bekannt ist, kann man an der Selbstständigkeit desselben nicht zweifeln. 3. Castalia Lamanck. Castalia die bekannte Quelle am Parnass. Castalia Lamk. 1819 hist, nat. VI. 1. p. 66. — Tetraplodon Spix 1828 Testac. Bras. (reroan)oos vierfach, 6lovs Zahn). Das Thier ist noch unbekannt. — Das Gehäuse ist gleich- schalig, ungleichseitig, dreieckig oder viereckig, mit starker Epider- mis; das Schloss hat zwei lamellenartige, quergestreifte Zähne, von denen der vordere verkürzt und in drei Lamellen getheilt, der hin- tere verlängert und einfach ist; das Ligament ist äusserlich, zwei Muskeleindrücke, von denen der vordere mehrfach getheilt ist; ein einfacher Manteleindruck. Man kennt gegenwärtig vier bis fünf Arten, welche in den Flüssen Guyana’s, Brasiliens, Paraguay’s ete. leben. 399 Nach Gray ist Prisodon. Scnun. (mzoilw sägen, Odovg Zahn) einerlei, und hat die Priorität; es scheint aber Schumacher das Ge- nus anders aufgefasst zu haben. 4. Monocondyläea d’Orsıcav. wövos allein, zovduAog Gelenkknopf. Munocondylaea d’Orb. 1835 Guerin Magaz. de Zool. el. V. nr. 61. Das Thier ist unbekannt, Das Gehäuse unterscheidet sıch dadurch von Unio, dass in jeder Schale ein einziger, stumpfer Schlosszahn auf der Vorderseite ist, während der hintere lamellöse Seitenzahn fehlt. (Margaritana Scnun. ist damit nahe verwandt, und haben Nordamerikanische Arten bisweilen auch nur einen Schloss- zahn in jeder Schale). Sämmtliche Arten leben in Südamerika, und zählt d’Orbigny deren 6 auf. Fossile Arten sind noch nicht bekannt geworden. 9. Margaritana Schumacher. margarita Perle. Maryaritana Schum. 1817 Essai nr. 26. — Alasmodonta Say 1818. Das Thier scheint von Unio nicht verschieden zu sein. Das Gehäuse unterscheidet sich dadurch, dass auf der hintern Seite nur ein einfacher Seitenzahn auf einer Schale, oder auch gar keiner vorhanden ist, während der vordere Schlosszahn wie gewöhnlich be- schaffen ist; dieser letzte Umstand macht den Unterschied von Mo- nocondylaea d’Ors. Man kennt ziemlich viele Arten, meist aus Nordamerika. Es gehört hierher die Flussperlenmuschel, Mya margaritifera L., _ welche in vielen Gegenden des nördlichen Europas, und selbst hie und da in Deutschland vorkommt, und ziemlich gute Perlen liefert. Fossile Arten kommen im Tertiärgebirge vor. 6. Anodonta Cuvier. avödovros zahnlos. Anodonta Cuvier 1798 tabl. element.; Regne anim. III. 137. Das Thier ist nicht wohl von Unio zu unterscheiden: der Mantel ist in seiner ganzen Länge gespalten, und bildet scheinbar am hintern Ende zwei kurze, mit Tentakeln besetzte Röhren; der Fuss ist zusammengedrückt und schneidend; jederseits sitzt ein paar Kie- menblätter, an der Mundöffnung jederseits zwei zungenförmige, blätt- rige Lippententakel. — Das Gehäuse ist gleichschalig, ungleich- seitig, geschlossen, mehrentheils dünnschaliger als bei Unio, mit einer dicken Epidermis bedeckt; der Schlossrand ist linealisch, ohne Zähne; die glatte Cardinalplatte bildet hinten eine Bucht, mit welcher das linealische äussere Ligament aufhört, bisweilen sind die Rückenränder der Schalen in der ganzen Länge verwachsen (Anodontae symphyo- notae Lea, dieselbe Erscheinung kommt auch bei Unio vor, und ha- e 360 ben wir ebenfalls Uniones symphyonoti), zwei Muskeleindrücke, der vordere mehrtheilig; ein einfacher Manteleindruck. Die zahlreichen Arten leben in allen Welttheilen; sie leben in Flüssen und Teichen im Schlamm versteckt, bis auf das hintere Ende der Schale, welches eben heraussieht. A. cygnea ist in Deutschland gemein. Swainson, Rafinesque ete. haben sich Mühe gegeben, die Anodonten in mehrere Genera und Subgenera zu zerspalten, von denen Dipsas Lesen allenfalls erwähnt zu werden verdient. Dipsas Leach (1814 Zool. Misc. I. p. 119. Jupas durstig — den Namen führt auch ein Schlangengeschlecht. —); Cristaria Schum. 1817 Essai p. 107. (erista Kamm). — Barbala Wumphreys 1797 Mus. Calonn. 59.) unterscheidet sich von Anodonta durch eine schwache, dem Schlossrand parallele Leiste in jeder Schale. D. plicatus Lesen stammt von China. Hierher gehört der Riese sämmtlicher Süsswassermuscheln Anodonta herculea v. Minvenn. aus dem östlichen Sibirien, Fossile Anodonten sind ım Tertiärgebirge gefunden, 7. Iridina Lasaner. Iris Regenhogen. Iridina Lamk. 1819 hist. nat. an. sans vert. VI. 1. p. 88. — Mutela (Scopoli) Gray 1847 Zool. Proceed. p. 197. (Mutel Name einer Art bei Adanson). Das Thier hat die beiden Mantellappen hinten verwachsen, und in zwei ungleiche, sehr kurze Röhren verlängert, alles Uebrige ist wie bei Anodonta, der zungenförmige zusammengedrückte, schnei- dende Fuss, die länglichen, innen gestreiften Lippentaster, die gros- sen beinahe gleichen Kiemen, welche hinten mit einander verwachsen sind. Das Gehäuse ist gleichschalig, ungleichseitig, ziemlich ver- längert, innen perlmutterartig, aussen mit starker Epidermis versehn ; die Wirbel sind klein, gekrümmt, beinahe grade; das Schloss lang, linealisch, in der Mitte dünner, ungezähnt, oder bisweilen in seiner ganzen Länge gekerbt, das Ligament ist äusserlich am Rande, die Muskeleindrücke sind wie bei den Anodonten. Man kennt vier bis fünf Arten, welche in den Flüssen Afri- kas leben. Die Art, mit dem stark gekerbten Schlossrande, I. ovata, ist von Con- rad zu einem eigenen Genus Pleiodon erhoben (1837 Journ. Acad. nat. Se. Philad. VIE. p. 178. zrAeros Jon. voll, odors Zahn), auch hal Gray die Jri- dina (Anodonta) esula zu einem eigenen Genus Leila erhoben (1840 Sy- nom, Brit, Mus. p. 142.), ich kann aber nicht angeben, wodurch sich dasselbe unterscheiden soll. Fossile Jridina-Arten sind mir nicht bekannt. S. Myeetopus d’Onsıcyv. uuzns Pilz, nous Fuss. Mycetopoda d’Orb, 1835 Guerin Magaz. Zool, el. V. nr. 61. p. 41. Das Thier hat den Mantel in seiner ganzen Länge gespalten, ohne vorstehende Siphonen, aber mit gesonderter Afteröfluung, einen sehr langen, eylindrischen, an der Spitze aufgetriebe- nen Fuss, welcher ın das Gehäuse nicht zurückgezogen werden 361 kann; eine grosse Mundöffnung,, verlängerte Lippentaster, und sehr lange Kiemen. — Das Gehäuse ist sehr verlängert, ungleichseitig, vorn klaffend, mit dieker Epidermis bedeckt; der Schlossrand grad- linigt, ohne Zähne, das Ligament äusserlich, und ebenso die Muskel- eindrücke und der Manteleindruck wie bei Anodonta. Man kennt zwei Arten, Anodon siliquosus Srıx, und Myceto- pus soleniformis d’Ore., welche in den Flüssen Südamerikas leben, und sich nach Art der Pholaden einbohren. Zwanzigste Familie. Aetheriäcea, Aetheriaceen. Das Thier hat die beiden Mantellappen vollkommen ge- trennt; jederseits zwei ungleiche, blattartige Kiemen, die stark ge- streift, und unter dem Ende des Fusses mit einander verwachsen sind, so «dass sie mit dem Mantel einen blinden Kanal bilden, in wel- chen sich der Alter öflnel; am Munde sitzen jederseits ein paar halb- kreisförmige Labialpalpen; der Fuss ist gross, dick, länglich und schief. Das Gehäuse ist einer Auster ähnlich, unregelmässig, un- gleichschalig, angewachsen, lamellös, beinah perlmutterartig, mit kur- zen Wirbeln; das Schloss ist ohne Zähne, etwas buchtig und wellen- förmig, ungleich in beiden Schalen; zwei längliche Muskeleindrücke; das Ligament ist äusserlich sichtbar, dringt aber zum Theil nach innen ein, Es gehört in diese Familie, welche gewissermassen zwischen den Unionaceen und Austern in der Mitte steht, nur das eine Geschlecht: Aetheria Lamarck. ar)E£oros Aetherisch. Etheria Lamk. 1508 Ann. d. Mus. X. p. 401. Die Kennzeichen des Genus sind dieselben, wie die der Familie, Man kennt drei oder vier Arten, welche sehr variabel sind, und im Senegallluss, im Nil ete., mehrere hundert Meilen weit von der Mündung leben. Zweite Ordnung. Heteromyaria, mit zwei sehr ungleichen, na- mentlich ın sehr ungleichem Abstand vom Rande gelegenen Schliessmuskeln. Erste Familie. Mytilacea, Mytilaceen. Das Thier hat den Mantel fast ganz gespalten (mit Ausnahme von Dreyssenia) bis auf den hintern Theil, der eine kurze Afterröhre bildet; der Mund ist ziemlich gross, und hat zwei spitze, nur mit einem kleinen Theil angewachsene Lippentaster; der Fuss ist dünn, eylindrisch, und trägt hinten an seinem Grunde einen Byssus; die bei- den Kiemenpaare sind ziemlich gleich; zwei Schliessmuskeln, die sehr ungleich sind; der vordere ist sehr klein, leicht zu übersehn, — 362 Das Gehäuse ist dreieckig bis eiförmig, gleichschalig, geschlossen, mit einer dieken‘ Epidermis überzogen; das Ligament ist linealisch, dem Rückenrande selbst eingefügt, beinahe innerlich. Die Mytilaceen leben in allen Zonen, meist im Meer; einige Arten auch in süssem Wasser, 1. Mytilus Lısse. mytilus oder mytulus, Name einer Muschel bei den Römern. Mytilus Linne 1757 Syst. nat. ed. X. p. 704. enger begränzt. Das Thier ist genau so beschalfen, wie in der Charakteristik der Familie angegeben ıst, — das Gehäuse ist gleichschalig, ziem- lich regelmässig, beinahe dreieckig; die Wirbel sind spitzig, und sit- zen ganz am vorderen spitzen Winkel des Dreiecks; das Schloss ist linealisch und zeigt bisweilen ein paar Zähnchen unter den Wirbeln; keine Kalkplatte unter den Wirbeln; der vordere Muskeleindruck ist sehr klein, der hintere gross, etwas birnförmig; der Manteleindruck einfach. Die Mytilus-Arten sind ziemlich zahlreich, und bewohnen alle Meere, die Polarmeere vielleicht ausgenommen; sie sind aber schwer zu unterscheiden; der M. edulis von den Europäischen Küsten liefert eine häufige und geschätzte Speise. Fossile Arten finden sich häufig, sowohl im Tertiärgebirge, wie ın allen älteren Formationen. Linne verstand unter Mytilus weit mehr, nämlich noch die Geschlechter Avicula, Modiola, Anodonta. 2. Modiola Lanarcr. modiolus, ein Trinkgeschirr. Modiola Lamarck 1799 Journ. d’hist. nat., enger begränzt. Das Thier scheint in nichts von Mytilus verschieden. — Das Gehäuse ist gleiehschalig, regelmässig, dreieckig oder trapezfürmig; die vordere Seite ist sehr kurz; die Wirbel stehen nicht auf der vor- deren Spitze selbst; sie sind seitlich auf die kurze Seite geneigt; das Schloss ist Jinealisch, ohne Zähne; das Ligament beinahe innerlich in einer Randfurche; zwei Muskeleindrücke, der vordere klein, oval, der hintere gross, verlängert, beilförmig; der Manteleindruck ist einfach. Mehrere Arten können ein Gespinnst machen, welches die Schale rings- herum umhüllt. Deshayes will das Geschlecht Modiola wieder mit Mytilus ver- einigt wissen, und man muss gestehen, dass die Unterschiede zwischen beiden nicht erheblich sınd. Die Zahl der Arten ist noch immer ziemlich beträchtlich, und finden sich dieselben ın allen Meeren, Fossile Modiola-Arten sind sehr häufig, in allen Formationen ohne Ausnahme. Doch gehören viele der von den Paläontologen hierher gezählten Arten wohl zu Modiolaria. 363 3. Modiolarıa Beck. Von Modivla abgeleitet. Modiolaria Beck 1846 apud Loven Index Moll. Scandin. p. 33. — La- nistes Swains. 1940 Treatise p. 385. non D. Montf. — Lanistina Gray 1847 Zool. Proceed. p. 199. Das Thier hat den Mantel im grössten Theil der Länge ge- spalten, hinten in eine kurze Röhre verlängert, vor derselben steht der Mantelrand in Gestalt eines abgerundeten Lappens hervor; der Fuss ist wurmförmig, so lang wie die Schale, und spinnt einen zarten, weissen Byssus. — Das Gehäuse ist ziemlich eiförmig, an beiden Extremitäten strahlenförmig gefurcht, sonst nicht wesentlich von Modiola verschieden. Die meisten Arten leben in den Europäischen und nordischen Meeren, und man findet sie häufig in dem Mantel der Ascidien ein- gebeltet; auch machen sie wohl ein Gespinnst, welches die Schale ganz einhüllt. Fossil finden sich Modiolaria - Arten vermuthlich in allen For- malionen, cf. Modiola. 4. Grenella Brown. Diminutiv von crena, Kerbe. Crenella Brown 1827 Illustr. of the Conchol. of Great, Brit. t. 31. f. 12—14. — Myoparo Lea 1833 Contrib. to Geol, p. 73. (uvon«owr, ein Kaperschiff,) Das Thier hat nach einer Zeichnung des verstorbenen Möller vorn nur eine kleine Mantelöffnung, aus welcher ein sonderbar gestalteter, keulenförmiger Fuss heraustritt; hinten hat er eine ein- fache, und nicht in einen Sipho verlängerte Oeffnung. — Das Ge- häuse ist rundlich eiförmig, gleichschalig, vollkommen geschlossen, und bei der einzigen bekannten Art von zahlreichen dichotomischen Längsfalten durchzogen, welche durch die Anwachsstreifen gekerht werden. Das Ligament scheint ın einer schräg von den Wirbeln nach innen verlaufenden Grube zu liegen, und scheinen jederseits im Schloss- rand mehrere feine Zähnchen vorhanden. Die einzige Art, Mytilus decussatus Moxt., Modiola? cicer- cula Moeır. lebt im nördlichen Atlantischen Ocean. Dieselbe kommt fossil im Tertiärgebirge vor. 9. Lithöphagus Meser.e von Muentreın, AcChos der Stein, yayw essen. Lithophagus v. Mühlf. 1811 Entw. p. 69. — Lithodomus Cuvier 1817 Regne anim. III. 136. Das Thier weicht nicht erheblich von Mytilus ab, hat aber im Alter keinen Byssus, — Das Gehäuse ist beinahe eylindrisch, an beiden Enden abgerundet, geschlossen, mit einer starken Epider- mis überzogen, über welcher sich bei einigen Arten noch ein beson- derer kalkiger Ueberzug in bestimmter Form erzeugt; die Wirbel, mehr oder weniger eingerollt, liegen am vorderen Ende; das 364 Schloss ist zahnlos ; das Ligament lang auf dem Rückenrande befestigt; zwei Muskeleindrücke; Manteleindruck einfach. Es gibt wenigstens ein Dutzend Arten, welche sämmtlich in Steinen, Korallen, dicken Gonchylien ete. in selbstgemachten Löchern leben, und zum Theil unter dem Namen Mytilus lithophagus L. zu- sammengeworfen werden. Fossile Lithophagus - Arten kennt man aus dem Tertiärgebirge. 6. Dreyssena van BEsEDEN. Zu Ehren eines Belgischen Apothekers Dreyssen. Dreyssena van Beneden 1835 Bull. Acad. Brux. p. 25. — Tichogonia Rossm. 1835 Iconographie p. 112. (roizos Wand, yarıos Winkel). — Con- geria Partsch 1835 Ann. Wien. Mus. L. p.93. (congeria Zusammenhaufung).- — Mytilina Cautr. 1837. Ann. Se, nat. VIl. p. 302. (Diminutiv von Mytilus). Das Thier stimmt ziemlich mit Mytilus überein, hat aber einen fast völlig geschlossenen Mantel, mit drei engen Oeff- nungen, eine für den Austritt des Byssus, die andere für die Athem- werkzeuge,, die dritte für den Austritt der Exeremente. — Das Ge- häuse ist gleichschalig, dreieckig, die Wirbel liegen im spitzen Win- kel des Dreiecks; die einzelnen Schalen sind gekielt; das Ligament ist Iinealisch, dem Rückenrande parallel, innerlich; unter den Wir- beln liegen ein oder ein paar Schlosszähne, und eine Schei- dewand-artige Platte, welche den Schliessmuskel trägt. Es gibt etwa ein halbes Dutzend lebender Arten, von denen Mytilus Wolgae Gnenms. ın den Gewässern des östlichen Deutsch- lands häufig ist. Fossile Arten sind in ziemlicher Zahl aus dem Tertiärgebirge bekannt, namentlich im Wiener Becken, wo sie z. Th, eine bedeutende Grösse erreichen. 7. Mytilimeria Coxnan, Mytilus und weoos Theil ? Mytilimeria Conrad 1837 Journ, Acad, Philad. VII. p. 246. Das Thier ist unbekannt. — Das Gehäuse ist gleichschalig, ziemlich oval, dünn; die Wirbel sind etwas eingerollt; das Schloss ist zahunlos mit einer seichten, linealen Höhle unter den Wirbeln; zwei ziemlich kleine Muskeleindrücke; der Manteleindruck mit einer breiten, stumpfen Bucht. — Dies Geschlecht soll sich von Mytilus und Modiola durch die Einbucht des Mantels und durch die Lage des vorderen Muskeleindrucks unterscheiden, welcher vom Wirbel weiter entfernt ist als bei jenen. Die einzige Art lebt an den Küsten Californiens in Schwämmen, und an den Wurzeln von Tangen, und ist leider nicht abgebildet, 5. Byssanodonta d’Onzıcav. Pv0oos, Bart der Muscheln, «@ privativum, odoug Zahn. Byssanodonta W’Orb. 1846 Voy. Amer. merid. p. 622. Das Thier hat einen offenen Mantel, einen rudimentären Fuss 365 mit einem Byssus. — Das Gehäuse ist rundlich oval, dünn, gleich- schalig, geschlossen; der Manteleindruck ist ganz; zwei Muskelein- drücke, ein vorderer kleiner, querer, nicht lappiger, und ein grosser, querer, hinterer; ein linienförmiges äusseres Ligament; das Schloss zahnlos. Es ist eine Art B. paranensis etwa 3 Linien gross aus dem Paranafluss angegeben. Dies Genus ist noch problematisch; d’Orbigny hat es zu den Unionaceen gebracht. 9. Modiolopsis J. Harr. Modiola, und üıs Ansehn. Modiolopsis J. Hall 1848 Palaeont. New-Vork p. 157. Das Gehäuse ist gleichklappig, ungleichseitig, verlängert, hin- ten breiter; die Wirbel liegen nahe an der vorderen Extremität, wel- che einen einzigen starken Muskeleindruck, wie Modiola besitzt (?). Oft geht ein Sinus von der vorderen Seite der Wirbel nach hinten, so dass der vordere Theil wie eine Art Lappen abgetrennt wird, Das Gehäuse ist dünn, und die Oberfläche hat feine eoncentrische Streifen. . Es werden 16 Arten aus dem Silurischen Gebirgssystem der Vereinigten Staaten beschrieben, die Conrad zum Theil Cypricardites benannt hatte. Dies Genus scheint nicht genügend charakterisirt, und schliesst, nach den Abbildungen zu urtheilen, heterogene Formen in sich, 10. Hippopodium Coxvgeane. innos Pferd, zzo0g Fuss. Hippopodiun. Conybeare Sow. Min. Conch. III. ı. 250. Das Gehäuse ist gleichklappig, schief, etwas verlängert, auf- getrieben; die Klappen sind etwas zweilappig, mit einem äusseren Ligament, und einem runzeligen Zahn am Schloss; der Wirbel ist stark seitlich eingerollt. Zwei Muskeleindrücke. Man kennt nur wenige Arten, die theils im Bergkalk Englands theils in der Juraformation vorkommen, wie H. ponderosum Sow. Zweite Familie. Pinnacea, Pinnaceen. Der Mantel des Thieres ist ganz gespalten, hinten nicht mit einer besonderen Afterröhre versehen, am Rande mit Cirren besetzt ; der Fuss ist schlank, conisch, wurmförmig, und erzeugt einen feinen, seidenartigen Byssus; der Mund hat zwei grosse, auf ihrer inneren Fläche mit Blättern besetzte Lippen; die Lippentaster sind kurz, und die beiden Taster jeder Seite sind fast in ihrer ganzen Länge ver- wachsen; die Kiemen sind ziemlich gleich und halbmondförmig; der After sitzt auf einer Verlängerung, und neben demselben bemerkt man einen sonderbaren, conischen, wurmförmigen Körper, dessen Be- deutung zweifelhaft ist, Es sind zwei Schliessmuskeln vorhanden, 366 der vordere ist ziemlich dick, und liegt unmittelbar unter den Wir- bein; der hintere ist noch dieker, ziemlich eylindrisch und beinahe central. — Das Gehäuse besteht aus senkrecht auf die innere Flä- che gestellten Fasern; das Ligament ist linealisch, nimmt den ganzen Rückenrand ein, und ist beinahe innerlich. Die Pinnaceen gehören der heissen Zone vorzugsweise an. l. Pinna List. Pinna Name des Thieres von den Alten. Pinna Linn. 1757 Syst. nat. ed. X. p. 645. Das Thier ist in der Charakteristik der Familie beschrieben. — Das Gehäuse ist verlängert, dreieckig, mit graden spitzen Wir- beln, gleichschalig, hinten klaffend, verhältnissmässig dünnschalig, oft mit Schuppen besetzt; das Schloss ist zahnlos, das Ligament nimmt den ganzen Rückenrand ein, und ist beinahe innerlich, so dass die Schale nicht geöffnet werden kann, ohne zu zerbrechen; zwei Mus- keleindrücke. In der Mittellinie von den Wirbeln bis zur Hinterseite ist das Gehäuse oft gleichsam gespalten. Man kennt über zwanzig Arten, welche zum Theil eine sehr bedeutende Grösse erreichen, und in den Meeren der heissen und gemässigten Zone leben. Aus ihrem Byssus werden in Tarent und anderwärts Handschuhe, Strümpfe u. dgl. gemacht, indem man den- selben mit Seide gemischt verspinnt, doch werden diese Gegenstände niemals ein Handelsartikel. Fossile Pinnen finden sieh nicht nur im Tertiärgebirge, sondern auch in der älteren Formation, selbst im Kohlenkalk. 2. Pinnogena Saussunk. Pinnigene Sauss. 1779 Voy. dans les Alp. 1. p.192. — Trichites (Bertrand) Lycett, Ann. a. magaz., nat, hist. 1850. V. 343. 347. Das Gehäuse ist frei, schmal, verlängert, ungleichklappig, geschlossen; hat auf der gewölbten Klappe grobe Höcker, auf der lachen dagegen äslige, wellenförmige Längsrippen. Schloss ? Auch dieses Geschlecht ist durch die ausgezeichnet faserige Struktur seiner Schale merkwürdig, und bis jetzt nur in den oberen Schichten der Juraformation am Mont Saleve bei Genf und in Eng- land gefunden worden. Die schon von Bertrand (1763) aufgestellte Gattung Trichites scheint mit Pinnogena identisch zu sein und wird von Lycett und d’Orbigny vorgezogen, indess gestalten weder die unvollkommenen Exem- plare, auf welche Saussure seine Gattung. begründete, noch die unge- nügende Charakteristik bei Bertrand eine zuverlässige Entscheidung. Dritte Ordnung. Monomyaria, mit einem einzigen Schliessmuskel. Erste Familie. Tridacnacea, Tridacnaceen. Das Thier hat einen Mantel, der bis auf drei Oeffnungen voll- ständig geschlossen ist; zwei hintere und untere Oeflnungen dienen 367 für den Austritt des Wassers, das die Kiemen umspült hat, so wie für den Austritt der Exeremente; die dritte Oeflnung liegt oben dieht vor den Wirbeln auf dem Rücken; die Kiemen sind verlängert schmal, die obere ist weit schmaler als die untere oder innere und fast in ihrer ganzen Länge damit verbunden, der Mund ist oval, mit zwei grossen schmalen Lippen, an deren Ende jederseits ein paar schmale, spitze Labialtaster sitzen. Das Gehäuse ist regelmässig, gleichschalig; das Schloss hat hinter den Wirbeln zwei schiefe un- gleiche Zähne; das Ligament sitzt äusserlich am Rande; ein einzi- ger Muskeleindruck. Eigentlich sind zwei Schliessmuskeln vorhan- den, dieselben sind aber einander so sehr genähert, dass sie nur ei- nen zu bilden scheinen. Die in diese Familie gehörenden Muscheln leben im Indischen Ocean, im @hinesischen Meer und in der Südsee, und erreichen bis- weilen eine enorme Grösse. Fossile Arten kennt man nicht. 1. Tridacna Brucuviine. Toeis, Toı@ drei, dazvw ich beisse. Tridacna Brug. 1792 Eneyel. meth. t. 235. — Pelvis v. Mühlf. 1811 Entw. p. 67. — Hippopus Gray 1847 Zool. Procced. p. 198. Das Thier hat die oben angegebenen Merkmale; der Fuss ist diek, eylindrisch und trägt einen Byssus, und der Theil des Mantels, welcher die Fussöffnung umgibt, sondert bisweilen unregelmässige Kalkstücke ab. — Das Gehäuse ist regelmässig, gleichschalig, un- gleichseitig, mit offen stehender Lunula zum Durchtritt des Fusses und des Byssus; mit dicken, entfernten, oft geschuppten Rip- pen; das Schloss hat hinter den Wirbeln zwei schiefe zusammenge- drückte, ungleiche, in einander greifende Zähne; das Ligament sitzt äusserlich am Rande; ein Muskeleindruck; Manteleindruck einfach. Es ist falsch, dass, wie man wohl angegeben findet, diese Thiere an ihrem Byssus hängen, sie liegen vielmehr auf dem Boden. Man kennt nur eine geringe Anzahl von Arten, Tr. gigas, die Riesenmu- schel ist die grösste sämmtlicher Muscheln, und wiegt oft ein paar Centner; man findet sie nicht selten zu Weihwasserbecken angewen- det, woher der Französische Name Benitier für dies Geschlecht. 2. Hippopus Lanmarcx. inzıos Pferd, nous Fuss. Hippopus Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat. — Tridacna Gray 1847 Zool. Proceed. p. 197 non Lamk. Das Thier unterscheidet sich von dem des Geschlechtes Tri- daena nur dadurch, dass der Fuss kleiner ist, und keinen Byssus trägt. — Das Gehäuse ist gleichschalig, regelmässig, etwas un- gleichseitig, fast rautenförmig, dicht gerippt; das ‚Schloss hat zwei zusammengedrückte, ungleiche, schiefe Zähne auf der hinteren Seite; die Lunula ist geschlossen; das Ligament ist äusserlich, ver- 368 längert, linealisch; ein Muskeleindruck,, Manteleindruck einfach, ohne Bucht. Es ist nur eine Art, H. maculatus, aus Indien bekannt. Fossil kommt dies Geschlecht nicht vor. Zweite Familie. Malleacea, Malleaceen. Das Thier ist dem von Pinna am nächsten verwandt, hat aber einen einzigen, fast centralen Schliessmuskel; sonst sind die beiden Mantellappen in ihrer ganzen Länge getrennt, am Rande verdickt, und mit kleinen Tentakeln besetzt; jederseits sitzt ein Paar grosser, ziemlich gleicher, halbmondförmiger Kiemen, die mit denen der andern Seite nicht vereinigt sind; der Mund ist oval und gross, mit zwei ziemlich grossen, innen mit lleischigen Lamellen besetzten Lippen, welche jederseits in die Lippentaster übergehn ; diese sind kurz, breit und an ihrem freien Ende schief abgestutzt; die Masse des eigentlichen Leibes ist sehr unbedeutend ; der Fuss ist klein, wurmförmig, und trägt einen groben Byssus, dessen Fäden bei manchen Arten, ähnlich wie bei Arca, in einer Masse verwachsen. — Das Gehäuse ist ungleichschalig, blättrig, innen perlmutterartig; der Schlossrand ist gradlinigt, vorn und häufig auch hinten in einen ohr- förmigen Vorsprung vorgezogen, mit einem Ausschnitt für den Byssus in der rechten Schale. Die Malleaceen leben fast ausschliesslich in den Meeren der heissen Zone, und sind in früheren Perioden der Schöpfung weit häufiger gewesen als in der gegenwärtigen, a) Das Ligament ist zusammenhängend, linealisch, und nimmt den ganzen Schlossrand ein. 1. Avicula Brusviere, Diminutiv von avis Vogel, Avicula Brug. 1792. Ene. meth. 1. 177. Das Thier ist oben, bei Charakteristik der Familie beschrie- ben. — Das Gehäuse ist ungleichschalig, blättrig, innen perlmut- terartig; der Schlossrand gradlinigt vorn und häufig auch hinten in eine ohrförmige Verlängerung vorgezogen; das Schloss ist vollkom- men zahnlos, oder mit einem stumpfen Zahn in einer jeden Schale unter den Wirbeln; das Ligament ist doppelt, das äussere faserige nimmt den ganzen Schlossrand ein, das innere, übrigens wenig da- von verschieden, sitzt in einer breiten Grube; «die rechte Schale hat vor dem vorderen Ohr einen Ausschnitt für den Byssus. Ein einziger Muskeleindruck. Die Zahl der lebenden Arten mag an 30 betragen; sie leben alle in den heissen Meeren, eine Art im Mittelmeere. Die berühmteste Art ist die ächte Perlenmuschel, Mytilus margaritifer L., wel- che in allen Meeren der heissen Zone vorzukommen scheint. Die be- rühmtesten Perlenfisehereien sind im Persischen Meerbusen bei den Bahrein- 369 Bahrein-Inseln, in der Palkstrasse zwischen Ceylon und dem Festlande, in Meerbusen von Panama ete. Die bedeutendste Perlenfischerei ist offenbar (die von Cevlon. Das bedeutendste Bett von Perlenmuscheln soll einen Raum von etwa 20 Engl. Meilen Condatehy gegenüber einnehmen. Um die unvorsichtige Vernichtung dieser Thiere zu verhüten, ist die Bank in regelmässige Schläge abgetheilt, und wird der siebente Theil derselben jedes Jahr ausgebeutet, so dass die Bank nicht erschöpft wird. Die Muscheln werden durch Taucher heraufgebracht, welche durch die lange Uebung die Fähigkeit erlangen, vier Minuten und selbst länger unter dem Wasser zu bleiben; während dieser Zeit steigen sie zur Tiefe von 4 — 10 Faden herab, reissen die Schalen vom Grunde los, auf welchem sie mit ihrem Byssus angehelftet sind, und stecken ihrer etwa 50 in ein Netz, das von ihrem Nacken her- abhängt, und bestimmt ist, sie aufzunehmen, und dann werden sie hinaufgezogen, zu welchem Ende sie den Leuten im Taucherboot das Signal geben, Jeder Taucher kann diese Operation etwa 50 Mal in einem Tage wiederholen, aber man sieht nicht selten, dass diesen Leuten, nachdem sie ein paar Mal untergetaucht haben, Blut aus Na- sen und Ohren fliesst. Die Schalen werden an das Ufer gelegt, da- mit die Thiere sterben, und, wenn dies geschehen ist, was man da- ran erkennt, dass die Schalen alsdann offen stehen, so durchsucht man den faulen Mulım ım Innern nach den Perlen, die etwa darin sind, und legt die besten Schalen zurück, um sie als Perlmutter zu verkaufen. Der Ertrag dieser Perlenfischerei ist sehr bedeutend, und stieg im Jahr 1798 sogar zu der enormen Höhe von 200,000 Pfund Sterling. Allein in diesem Jahre wurden die Perlenmuscheln zu sehr erschöpft, und der Ertrag in den nächsten Jahren um so un- bedeutender. Die Perlenmuscheln haben mehrere Conchyliologen von Avicula als be- sonderes Geschlecht absondern wollen, das Megerle von Mühlfeld 1811 Entw. p. 66 Margaritiphora (ueoyaoıris Perle, yoo0os tragend), Lamarck 1812 Extrait du cours Meleayrina (meleagris das Perlhuhn), Leach 1814 Zool. Miscell. Margarita (margarita die Perle), Schumacher 1817 Essai etc. nr. 8. Perlamater (perlamater , barbarisches Latein, Perlmutter) genannt haben, indem sie dies Geschlecht von Avicula durch den Mangel der schwanzarligen Verlängerung am hintern Ende des Schlossrandes unterscheiden wollten; al- lein es finden sich alle Zwischenformen zwischen einem sehr langen schma- len Fortsatz, und einem kurzen breiten, bis auch dieser gänzlich verschwun- den ist. Fossile Avicula-Arten sind im Tertiärgebirge selten, und wer- den in den älteren Formationen, wie es scheint, häufiger, sie fehlen selbst im Silurischen System nicht. Monotis Bronn 1831 Jahrb. f. Mineral. p. 405. (uövog allein, 3 S : B 2 oVs, wrög Ohr) wird in der Lethaea geognoslica von seinem Urhe- ber wieder mit Avicula ohne Weiteres vereinigt. 2. Pterinea Gowvruss, Pterinea Goldf. Naturh. Atlas ı. 312. f. 7. Die Muschel ist schief mit langem gradem Schlossrande, der Philippi, Conchpyliologie, 24 370 vorn und hinten in ein Ohr oder einen Flügel fortsetzt, und woran das randliche, einfache Ligament befestigt ist, auch scheint ein Aus- schnitt für den Byssus vorhanden zu sein; dabei ist das Gehäuse gleiehklappig, das Schloss ist unterhalb der zur Befestigung des Ban- des dienenden Flächen auch noch mit Zähnen versehen, die schief nach hinten divergiren; zwei Muskeleindrücke, von denen der hintere, grössere, unregelmässig dreiseilige ganz unter dem hinteren Flügel befindlich ist. (Durch dieses letztere Kennzeichen wesentlich von Avi- eula verschieden, dem Pterinea sonst sehr nahe kommt.) Man kennt ziemlich viele Arten, die sämmtlich der Grauwacke angehören, _ 3. Vulsella Lamanck. vulsella Zängelchen. Vulsella Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat.; Anim, s. vert. Vla. 220. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist höher als lang, beinahe gleichschalig, unregelmässig, innen perlmutterartig; die Wir- bel gleich wenig vorspringend, etwas von einander abstehend; das Schloss ist zahnlos; das Ligament sitzt in einer seichten, dreieckigen Grube, welche vom Wirbel beginnt, und vom Schlossrand aus in die Höhlung der Schale in Gestalt einer Schwiele vorspringt; ein Mus- keleindruck. Man kennt fünf oder sechs Arten, welche sämmtlich im Indi- schen Ocean vorkommen, und in Badeschwämmen stecken. In der Pariser Tertiärformalion kommt eine Art fossil vor. 4. Myalina pe Kosıscek. Myalina De Koninck 1843 Deser. anim. foss. carbon. p. 125. Das Gehäuse ist gleichschalig, ungleichseitig, verlängert oder schief, mit gradem oder schwach gekrümmtem Schlossrand; das Schloss ist olıne Zähne; das Ligament ist innerlich, und nimmt eine breite Facelte ein, welche in der Richtung ihrer grössten Ausdeh- nung von einer grossen Zahl kleiner, sehr auffallender, dem Schloss- rand paralleler Furchen durchzogen wird; die Wirbel sind spitz, ter- minal oder vorn stehend, gewöhnlich klein und etwas gekrümmt; in- nen und unmittelbar unter denselben ist eine kleine, einer Scheide- wand ähnliche Platte, die an Dreyssena erinnert. Muskeleindrücke ? Es sind drei Arten aus dem oberen Kohlenkalk Belgiens be- schrieben. Die Gestalt erinnert an Mytilus, die Bildung der Sehlossplatte an Pterinea, 5. Ambonychia J. Harı. &ußoy erhabener Rand, ovvf Nagel. Ambonychia J. Hall 1848. Palaeont. of New-York p. 163. Das Gehäuse ist gleichschalig, ungleichseitig, zusammenge- drückt, Jinten gellügelt oder beinah geflügelt, am vorderen Rande 371 stumpf, und plötzlich abschüssig oder niedergekrümmt, die allgemeine Form ist etwas schief eiförmig, gegen die Wirbel aufgeblasen ; der Gardinalrand ist sehr schief, oder emer Linie genähert, welche der Richtung der Wirbel parallel geht, die oft am Ende gekrümmt und eben so Jang sind, als die Linie der vorderen Extremität, oder noch über dieselbe hervorragen; die Oberfläche hat erhabene eoncentrische Streifen, starke Wellen, oder. feine, ausstrahlende Li- nien; ein grosser Muskeleindruck. Es sind a. a. O. acht Arten aus dem Silurischen Gebirgssystem der Vereinigten Staaten beschrieben, auch soll Pterinea earinata GoLDF, dahin gehören. Nach Hall unterscheidet sich dies Genus von Jnoceramus da- durch, dass beide Klappen gleich sind, von Pferinea dadurch, dass das vordere Ohr fehlt. Die Unbekanntschaft mit dem Schloss macht es unmöglich die Stelle im System näher zu bestimmen. 6. Posidonömya Bronn. Ioosıdoy Neptun, wve Muschel. Posidonia Bronn 1528 Zeitschr. f. Min. I. p. 262. Muschel gleichklappig, ungleichseitig, schief länglich, dünn, aus- sen wie innen concentrisch runzelig,; Schlossrand grade, vor und hin- ter den wenig vorstehenden Buckeln mit den beiden Seitenrändern eine Ecke bildend. Ligament randlich, einfach; Schloss ohne alle Kerben. (Durch dieses Merkmal von Jnoceramus verschieden, dem sonst P. sehr nahe komnit.) Man kennt nur ein paar Arten aus dem Grauwackengebirge, dem Lias und dem Keuper; Typus ist P. Becheri Bronn. 7. Malleus Lauarcr. malleus Hammer. Malleus Lamk. 1799 Journ. d’hist. nat. — Tudes Oken 1815 Lehrbuch Regist. p. XVII. (tudes Hammer). — Himantopoda Schum, 1517 Essai p. 109. (öuds Riemen, zovus Fuss). Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist beinahe gleichscha- lig, aussen rauh, schilferig, unregelmässig, innen perlmutterartig; der Schlossrand ist meist gradlinig, häufig jederseits in ein langes Ohr vorgezogen; die Wirbel sind klein, von einander abstehend; das Schloss ist zahnlos; das Ligament sitzt in einer flachen dreieckigen Grube, die mit ihrer Spitze vom Wirbel bis zum Schlossrand reicht; eine kleine Oellnung für den Byssus dicht vor dem Ligament; ein Muskeleindruck. Lamarck beschreibt sechs Arten, welche sämmtlich dem Inf. schen Ocean angehören, sehr veränderlich und sonderbar gestaltet sind. M. vulgaris Lauk., Ostrea malleus L., ist unter dem Namen; der Polnische Hammer bekannt. Fossile Arten sind noch nicht aufgefunden. 24* 372 e b) Das Ligament ist in mehrere Partien getheilt, die in ebensoviel besonderen Grübchen sitzen. 8. Grenätula Lauaner. erenatulus etwas gekerbt. Crenatula Lamk. 1804 Ann. du Mns. IH. p. 25. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist beinahe gleich- schalig, stark zusammengedrückt, etwas unregelmässig, dünnsehalig, blättrig, innen perlmutterarüig; es ist keine besondere Oellnung für einen Byssus vorhanden; das Schloss liegt Schräg, im Rande, und besteht aus mehreren nach innen callös vorspringenden Kerben, die hinter einander liegen, und eben so viel Ligamente aufnehmen; ein einziger Muskeleindruck. Lamarek führt sieben Arten auf, welche im Indischen und Ro- then Meer leben, und, wie Yulsella, in Schwämmen stecken. Fossile Arten sind nicht bekannt. 9, Melina Rerz. melina Jagdtasche von Dachsfell. Melina Reiz 1788 Dissertat. p. 28. — Perna Brug. 1792 Eneyel. meth. p. XII. nr.5. (nicht Perna Rerz ; perna der Schinken). — Sutura Meg. v. Mühlf. 1811 Entw. p. 65. (sutura Nath). — Hippochaeta Sangiovanni 1944 (innos Plerd, zarte Borste). Vom Thier weiss man nur, dass der Mäntel ganz gespalten, und dass der Fuss conisch, ähnlich wie bei Avicula ist, und einen groben Byssus trägt, — Das Gehäuse ist ziemlich gleichschalig, zusammengedrückt, etwas unregelmässig, aussen blättrig, innen perl- mutterartig; das Schloss ist linealisch, und besteht aus einer ziem- lich breiten, schiefen Schlossplatte, deren äusserer Rand von dem der andern Schale absteht, und in welcher hinter einander senkrecht auf dem Schlossstand stehende Grübchen sich befinden, die das Ligament tragen; vorn unter dem Ende des Schlossrandes ist eine Oellnung für den Byssus. Lamarck führt zehn Arten auf, welche alle in den Meeren der heissen Zone zu Hause sind. Ostrea ephippium L. gehört hierher. Fossile Melina-Arten finden sich in der Tertiärformation. 10. Gervillia Derraser. Zu Ehren des Französischen Naturforschers Gerville. Gervillia Defvrance 1820 Diet. d’hist. nat, vol. IX. p. 502. Das Gehäuse ist ungleichschalig, ungleichseitig, verlängert, ziemlich quer; der Schlossrand ıst gradlinigt und schief in Beziehung auf die Längsaxe des Gehäuses; die Wirbel sind terminal; der Schloss- rand ist diek, schief und gefurcht wie bei Melina; in diesen Furchen ®tzı ein mehrfaches Ligament; das Schloss sitzt innerhalb der Fur- chen, und besteht aus verlängerten, sehr schiefen Zähnen, die gegen- seitig in einander greifen; ein Muskeleindruck. Die meisten Gervillien sind schmal, solenförmig, doch gibt es auch welche, die äusserlich einer Avicula ähnlich sind. 373 Die Gervillien “finden sich ziemlich häufig im Secundärge- birge, es werden deren aber auch aus dem Uebergangsgebirge an- gegeben. 11. Catillus Ar. Brossntanrt, Catillus Al. Brongn. 1822 Cuv. et Brongn. Ge6ol. Env. Paris. p. 386. Das Gehäuse ist bald platt, verlängert, oder beinahe kreis- förmig, bald stark gewölbt, beinahe herzförmig, beinahe gleichschalig, ungleichseitig, mit mehr oder weniger vorspringenden Wirbeln; das Schloss ist gradlinigt, und macht mit der Längsaxe des Gehäuses so ziemlich einen rechten Winkel; sein Rand ist mit einer Reihe sehr kurzer allmählig zunehmender Höhlungen besetzt, die wahrscheinlich ein mehrfaches Ligament getragen haben; das Gehäuse ist aussen fa- serig; Schloss- und Muskeleindrücke sind unbekannt, indem wahr- scheinlich die innere Schalenschicht beim. Versteinerungs-Process zer- stört ist. Alle Arten, deren etwa 30 beschrieben sind, gehören der Krei- deformation an; Typus ist Cat. Lamarckiü Broscn. Das Genus Mytiloides Broxenurr 1828 Cuv. et Brogn. Geol. de Paris t. 3. f£ 4. (Mytilus und eidog Gestalt) unterscheidet sich ‚nur durch die sehr verlängerte Gestall von Catillus, und ist nicht angenommen worden. 12. Inoceramus Parkınson, z£oauss Schale. Inoceramus Parkinson 1822 Tvans. Lond. geol. Soc. vol, Va. p. 58. Das Gehäuse ist aufgetrieben,, ungleichschalig, unregelmässig, beinahe gleichseitig, dünnschalig, blättrig; die Wirbel stehen einander gegenüber, sie sind spitz, und stark gekrümmt; das Schloss ist kurz, gradlinigt, schmal, und macht einen rechten Winkel mit der Längs- axe des Gehäuses; es besteht aus einer Reihe von Kerben, welche allmählig kleiner werden, und ein mehrfaches Ligament enthalten haben. Man kennt jetzt zahlreiche Arten, welche in der untern Kreide zuerst sich zeigen und bis in das Uebergangsgebirge hinein angetrof- fen werden. Goldfuss und Bronn vereinigen beide Geschlechter, Inoceramus und Catillus, unter dem Namen Jnoceramus. 13. Pulvinites Derrance. Pulvinites Defrance 1826, Dict. Sc. nat. XLIV. p. 107. Das Thier ist unbekannt, — Das Gehäuse. ist dünn, oval, gleichschalig, beinahe gleichseitig, mit deutlichen, kaum nach vorn gekrümmten Wirbeln; das Schloss besteht aus acht oder zehn etwas divergirenden Zähnen unter den Wirbeln, die eben so viele Grübchen für das Ligament zwischen sich lassen. Muskeleindrücke unbekannt, Die einzige Art, P, Adansonii Derr, findet sich in der unteren Kreide Frankreichs. x 374 14. Pachymya Sowenpry, zreyüs diek, ve Muschel. Pachymya Sow. 1826 Min. Conch. VI. Ib. 504. Das Gehäuse ist quer verlängert, sehr dick, etwas zweilap- pig; die Wirbel liegen nahe am vorderen Ende. Das Ligament ist auf einem vorstehenden Theil des Schlossrandes befestigt, und zum Theil eingesenkt. Schloss- und Muskeleindrücke sind unbekannt. — [o) Form und Buckeln sind wie bei Modiola, das Ligament wie bei (y- pricardia. Eine einzige Art, P. gigas, findet sich in der weissen Kreide Englands. Nach Deshayes ist die Schale faserig wie bei Inoceramus, und er glaubt, man müsse beide Genera vereinigen; Bronn ist dagegen der Ansicht, die Be- schallenheit des Ligamentes und dessen Anheftung rechtfertige die Aufstellung eines eigenen Geschlechles. Dritte Familie. Pectinea, Peclineen. Die Thiere haben einen deutlichen, wenn auch oft wenig ent- wickelten Fuss, der meist einen Bvssus hat; die Mantellappen sind voll- ständig getrennt, und am Rande mit zahlreichen Tentakeln (und Au- gen) versehn. Das Gehäuse ist meist ungleichschalig, aber regelmässig, por- cellanartig, nicht blättrig, mit zwei Ohren am Schlossrand ; dieser ist gradlinigt, das Schloss mit oder ohne Zähne; das Ligament sitzt in einer dreieckigen Grube oder in einer Rinne, die sich bis zu den Wirbeln erstrecken. Die Pectineen leben in den Meeren aller Zonen. l. Pedum Brucviine. zındör Stenerruder. Pedum Brug. 1792 Eneyel. meth. t. 178. Das Thier ist fast ganz wie bei Pecten beschallen; der Man- tel ist in seiner ganzen Länge gespalten, am Bande verdickt, mit mehreren Reihen Cirren und mit Augen besetzt; zwei Paar grosse (blattartige?) Kiemen jederseits; der Fuss ist wurmförmig, und an seinem Grunde mit einem dicken, seidenglänzenden Byssus versehn; der Mund ist ziemlich gross, eiförmig, jederseits mit einem Paar ge- streifter «reieckiger Taster; der After sitzt am Ende eines kleinen Fortsatzes. — Das Gehäuse ist ungleichschalig, etwas geöhrt; die Wirbel ungleich von einander entfernt; das Schloss ist ohne Zähne; das Ligament sitzt in einer Rinne, welche sich, immer breiter wer- dend, vom Wirbel bis zum Schlossrand erstreckt, und nach innen in einen Vorsprung fortsetzt; die untere, rechte Schale hat einen liefen Ausschnitt vorn neben dem Sehlossrand zum Durchtritt des Byssus; ein Muskeleindruck. t Man kennt nur eine Art, P. spondyloideum, Ostrea sp. M., welche im Indischen und im Stillen Meer in Korallen leht, 375 2. Lima Brusviere. lima , eine Feile, Lima Brug. 1792 Eneyel, meth. t. 206. Das Thier hat einen fast vollständig gespaltenen Mantel mit einem nach innen gekehrten Rand, welcher mit zahlreichen, verlän- gerlen, gegliederten Cirren besetzt ist; die Kiemen sind ziemlich gross, gleich‘, entfernt, der Fuss ist eylindrisch, wurmförmig, und endigt sich mit einem kleinen Saugnapf; er hat keinen Byssus?; die Mund- öffnung ist oval mit breiten Lippen, die inwendig mit Lamellen be- setzt sind; die Labialpalpen sind dreieckig, schief abgestutzt. — Das Gehäuse ist longitudinal, gleichschalig, geöhrt, auf einer oder auf beiden Seiten klaffend; die Wirbel sind von einander entfernt; das Schloss ist zahnlos; das Ligament sitzt äusserlich, zum Theil in einer dreieckigen Grube, welche vom Wirbel bis zum Schlossrand verläuft; ein einziger Muskeleindruck. Man kennt 18 lebende Arten, welche sämmtlich weiss sind, und in allen Meeren leben ; eine norwegische Art lebt in einem aus zusam- mengesponnenen Muschelstückchen ete. gemachten Nest. Andre Arten schwimmen im Meer, indem sie die Schalen schnell öffnen und schlies- sen. Typus ist Ostrea lima L., Lima squamosa Lank. Die fossilen Lima-Arten sind sehr zahlreich; man kennt deren von der Tertiärformation an bis zum Muschelkalk; in älteren Forma- tionen minder zuverlässig. Plagiostoma Sow. Min. Conch. 1812 I. 175 begreift Arten von Lima und von Spondylus. : 3. Limea Bronn. Abgeleitet von Lima, dem Namen des vorhergehenden Muschelgeschlechtes. Limea Bronn 1831 Italiens Tertiärgebilde p. 115. — Limoarca von Mün- ster 1832 N. Jahrb. f. Miner. p. 421. (Lima und Arca, zwei Muschelge- schlechter.) Das Thier hat nach Loven den Mantelrand ohne Girren. — Das Gehäuse ist longitudinal geöhrt, geschlossen ?; die äussere Area des Schlosses ist dreieckig, in der Mitte mit einer schmal dreieckigen Grube für das Ligament, der Schlossrand grade, innen auf jeder Seite mit mehreren perpendiculären Zähnen; ein einziger Muskeleindruck. Man kennt nur eine lebende Art, L. Sarsii Lovey, aus dem Norwegischen Meere. Man kennt ein paar fossile Arten aus dem Tertiärgebirge, und aus der Juraformation, Typus des Genus ist Ostrea strigilata Broc. 4. Pecten 0. Frıenr, Muerrer. pecten, eigentlich Kamm, aber auch Name der Muschel bei den Alten. Pecten 0. Fr. Müll. 1776 Zool. Dan. Prodr. p. XXXI. Das Thier hat die Mantellappen vollkommen frei, am Rande verdickt, und mit mehreren Reihen fleischiger Cirren besetzt, zwischen denen in regelmässigen Entfernungen die glänzenden Augen sitzen; die 376 Kiemen sind gross und bestehen aus einzelnen Fäden; der Fuss ist klein, am Ende erweitert, und trägt bei mehreren Arten einen Bys- sus; der Mund ist gross, mit hervorragenden, tief eingeschnittenen Lippen umgeben; die Lippentaster sind dreieckig, am Ende abgestutzt. — Das Gehäuse ist frei, regelmässig, gleichschalig oder ungleich- schalig, mit einem Ohr jederseits neben dem Wirbel, meist mit strah- lenden Rippen; die Wirbel berühren einander; das Schloss gradlinigt, ohne Zähne (einige Arten haben jedoch jederseits schräge Kerben, und bei P. Bernardi Pu. sind beinahe wahre Sehlosszähne vorhanden); das Ligament liegt innerlich, in einer dreieckigen Grube unter den Wirbeln. Es sind mehr denn 100 lebende Arten beschrieben, welche in den Meeren aller Zonen vorkommen, und meist mit den prächtigsten Farben prangen, so dass dies Geschlecht bei den Sammlern sehr be» liebt ist. Weit grösser ist die Zahl der fossilen Arten, und finden sich dieselben in allen Formationen. Die Verschiedenheiten, welche die einzelnen Arten zeigen, sind ziemlich erheblich , sowohl in Beziehung auf das Gehäuse, welches bald gleichschalig, bald mehr, bald weniger ungleichschalig ist, bald eine deutliche Grube fur den Austritt eines Byssus besitzt bald nicht, bald Gruben im Schlossrand hat, bald nicht, und eine sehr verschiedene Senlptur zeigt, — als auch in Bezie- hung auf das Tbier, indem dieses bald einen Byssus besitzt und damit fest- geheftet ist, bald frei im Meer herumschwimmt, indem es, wie Lima, seine Klappen schnell öffnet und schliesst, P. natans Pu. Es ist daher ein wah- res Bedürfniss. dies Geschlecht in Gruppen zu theilen, zumal bei der gros- sen Anzahl lebender und fossiler Arten, die dahin gehören, allein die Versu- che, welehe in dieser Beziehung von Schumacher, Swainson, Megerle, Römer etc. gemacht sind, haben noch kein befriedigendes Resultat gegeben, 9. Hinnites Dernancr. Hinnites Defrance 1821 Dict. sc. nat. XXI, p. 169. Das Thier ist unbekannt. — Das Gehäuse ist in der Ju- gend schwerlich von einem gestreilten Peeten zu unterscheiden, ist aber mit der einen Schale festgewachsen, und wird im Alter unre- gelmässig, einer Auster ganz ähnlich, Man kennt vier lebende Arten, von «denen Pecten pusio an den Europäischen Küsten vorkommt. Ein paar fossile Arten sind im Tertiärgebirge und in der Krei- de gefunden worden. 6. Spondylus Lıyse. Spondylus, alter Name dex Geschlechtes. Spondylus Linne 1757 Syst. nat. ed. X. p. 645. — Podopsis Lamk, 1817 hist. nat. ete. VI. (roög Fuss, org Anusehn). — “Pachytos Delrance 1825 Diet. Se. nat. X\XXVIL, p. 307. (aeyüs diek),. — Diamchora Sowerb. 1812 Min. Conch. I. 154. t. 80. (dis zweimal, @yyoons verwanldt). Das Thier hat einen vollständig aufgeschlitzten Mantel, des- sen Ränder verdickt und mit mehreren Reihen ziemlich langer Cir- ren besetzt sind, zwischen denen die Augen stehn wie bei Pecten 377 und Pedum; der Mund ist von einer grossen ausgezackten Lippe um- geben, und hat jederseits ein Paar Taster von der Form eines Myr- tenblattes; der Fuss ist sehr sonderbar ; auf einem kurzen Stiel sitzt eine Scheibe, aus deren Mitte eine cylindrische Sehne sich erhebt, die mit einer kleinen eiförmigen Fleischmasse endigt; die Kiemen sind gross, blattartig, halbmondförmig, und an Grösse nicht sehr ver- schieden. — Das Gehäuse ist angewachsen, ungleichschalig, ge- öhrt, rauh oder stachlicht, mit ungleichen, entfernten Wirbeln; die untere Schale hat eine verlängert- dreieckige, platte Kardinalfläche, die mit dem Alter rasch wächst, und durch eine Furche getheilt ist; das Schloss hat zwei starke Zähne in jeder Schale, die so in einan- der greifen, dass man die Schalen nicht von einander trennen kann, ohne diese Zähne zu beschädigen; in der Mitte zwischen den Zäh- nen sitzt die Grube für das Ligament welches ganz innerlich ist; ein Muskeleindruck. Die. Spondylus-Arten gehören vorzugsweise den wärmeren Mee- ren an, und fehlen den Polarmeeren gänzlich. Sie werden, wenn sie wohl erhalten sind, von den Sammlern sehr gesucht. Fossile Spondylus-Arten finden sich in allen Formationen bis in den Muschelkalk; in älteren Bildungen fehlen sie. Die Genera Podopsis, Pachyta, und Dianchora sind, wie Deshayes aus- einander gesetzt hat, nicht von Spondylus verschieden, und beruhen darauf, dass die innere Schicht des Gehäuses während des Versteinerungsprocesses versehwunden ist. Eine schöne lebende Spondylus-Art, die in neueren Zeiten häufig von China nach Europa gebracht ist, Sp. imperialis Sow., scheint nicht ange- wachsen, sondern vollkommen frei zu sein; der Wirbel der unteren Schale ist nicht verlängert, und nur wenig von dem der oberen verschieden, Plicatula Lamarck. plicatus gefaltet. Plicatula Lamk. 1801. Syst. anim. sans vert. p. 132. — Harpax Par- kinson 1811. Organ. rem. II. p. 221. (&ore& räuberisch). Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist angewachsen, ungleichschalig, ohne Ohren, nach dem Wirbel hin verschmälert, am Bauchrand abgerundet, mit strahlenförmigen Falten; die Wirbel sind ungleich, ohne ebene äussere Fläche; das Schloss hat zwei starke Zähne in jeder Schale, und ein Grübehen zwischen den Car- dinalzähnen, in welchem das innere Ligament sitzt, Man kennt nur wenige Arten aus Ost- und Westindien, welche Linne zum Theil unter dem Namen Spondylus plicatus zusammen- gefasst hat. Fossile Plicatula.-Arten finden sich im Tertiärgebirge, in der Kreide, im Jura und im Lias. Zweifelhaft ist die systematische Stellung von Sphaera Sowensy. oyetoe Kugel. Sphaera Sow. 1822 Miner. Conch. IV. p. 42. tb. 335. Die Muschel ist kugelig, geöhrt, mit einem mittleren, und 378 zwei vom Schloss entfernt stehenden Seitenzähnen; die Ohren sind stumpf, kurz und eingekrümmt; die Schlosslinie ist grade oder we- nig gebogen, in der einen Klappe an dem einen oder vielleicht an jedem Ende mit einem flachen undeutlichen Zahn nächst dem Anfange des Ohres, während in der Mitte ein unregelmässiger, breiter, in die Quere flacher, gegen den eingekrümmten Wirbel gerichteter Haupt- zahn steht, — Die andre Klappe, Ligament und Muskeleindrücke sind unbekannt, Es ist nur eine Art: Sph. eorrugata, aus dem untern Grün- sand Englands bekannt. Vierte Familie. Osträcea, Ostraceen. Das Thier hat einen völlig gespaltenen "Mantel mit dicken, gefrauzten Rändern; keinen deutlichen Fuss; grosse, gekrümm- te, beinahe gleiche Kiemen, zwei Paar verlängerte, lanzettförmige Lip- pentaster. — Das Gehäuse ist unregelmässig, blättrig, meist mit der untern Schale festangewachsen. Die Ostraccen fehlen den Meeren der kalten Zonen ganz. l. Ostrea List. ostrea, ostreum Name des Thieres bei den Alten. Ostrea Linn. 1757 Syst. nat. edit. X. p. 645, enger begränzt, Das Thier hat die in der Charakteristik der Familie angege- benen Merkmale. Das Gehäuse ist unregelmässig, ungleichschalig, mit der grösseren Schale festgewachsen, blättrig; die Wirbel sind von einander entfernt, und werden mit dem Alter sehr ungleich, in- dem die obere Schale von der Stelle rückt, und «daher einen weit kleineren Wirbel besitzt; das Schloss ist ohne Zähne; das Ligament sitzt halb innerlich in einer Cardinalgrube der Schalen, von denen die untere mit dem Alter zugleich mit dem Wirbel wächst; ein ein- ziger Muskeleindruck. Es gibt viele Arten, die in den Meeren der heissen und ge- mässigten Zone vorkommen, und sehr veränderlich und daher äus- serst schwer zu unterscheiden und zu charakterisiren sind. Sie sind wohl alle essbar. Die gemeine Auster, Ostrea edulis L., ist ein sehr wich- tiger Gegenstand für die Küstenbewohner eines Theiles von Europa, indem eine enorme Gonsumtion dieser Thiere gemacht wird, so dass sie längst ausgeroltet wären, wenn sie nicht eine so wunderbare Fruchtbarkeit hätten. Diese ist so gross, dass die Eierstöcke eines Individuums nach Poli 1,200,000 Eier enthalten. Die Eier kommen, wie bei Unio und Anodonta im Innern der Mutter aus, und die neugebornen Austern bleiben noch eine Zeitlang zwischen «den Scha- len der alten. Im April und Mai lässt die alte Auster die Brut ın kleinen Massen wie Felttropfen fahren, welche aus mehreren, durch eine klebrige Flüssigkeit verbundenen Individuen bestehen, und die 379 sich auf Felsen, Steinen, grösseren Muscheln u. dgl. festsetzen. Sie wachsen sehr rasch; in drei Monaten sind sie grösser als ein Engli- scher Schilling, und am Ende des ersten Jahres haben sie einen Durchmesser von 2 Zollen erreicht. Wenn sie etwa 1'/, Jahr alt sind, sind sie zum Verspeisen gut; sie werden nun mit Schleppnetzen gefangen, und häufig noch in besondern Teichen, die mit der See communiciren, eine Zeit lang aufbewahrt, damit sie schmackhafter werden. Zum Theil nimmt die Auster in diesen eine grüne Farbe an, und solche werden von den leckermäulern am meisten geschätzt. Die Austern leben nach Herrn Carbonnel etwa 10 Jahr; jede wächst jährlich vom April bis zum September, und erlangt in dieser Zeit drei Ansatzlamellen. Im übrigen Theil des Jahres wächst sie nicht. Ist eine Auster drei Jahr alt, so ist sie von April bis September nicht geniessbar, in welcher Zeit sie sich fortpflanzt. Die Austern bilden oft enorme Bänke auf seichten Stellen im Meer, die bisweilen mehre Seemeilen in beiden Dimensionen messen. Die fossilen Austern sind noch zahlreicher als die lebenden, und finden sich in der Kreide, dem Jura und Lias häufig, im Mu- schelkalk sind sie selten, und im Uebergangsgebirge fehlen sie ganz. 2. Gryphaca Lanarck, gryphus Greif, Gryphaea Lamk. 1801. Syst. anim. sans vert. p. 398; Anim, s. vert. VIasA7: Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist meist frei, sehr ungleichschalig; die untere Valve ist sehr gross, convex, mit einem vorspringenden eingerollten Wirbel; die obere Schale ist klein, flach, deckelförmig; das Schloss ist ohne Zähne; eine längliche, gekrümmte Grube für das Ligament, fast ganz wie bei Ostrea; ein einziger Mus- keleindruck. Fast sämmtliche Arten haben auf der rechten Seite vorn eine vom Wirbel ausstrahlende Einbucht. Die einzige Art dieses Geschlechtes, welche als lebend bekannt ist, ist Gr. angulata Lank. und soll an den Küsten Portugals leben. Um so häufiger ist die Zahl der fossilen Arten, und finden sich diese namentlich in der Kreide, dem Jura und dem Lias. 3. Exogyra Sowenrsy. &£og aussen, yVoog Kreis. Exoyyra Sow. 1829. Min. Conch. VI. p. 218. — Amphidonte Fischer 1829. Bullet. nat. Moscou 1. 31. (@uyt herum, Odovs Zahn.) Die Schale‘ (frei' oder) angewachsen, ungleichklappig, ungleich- seitig, schief; die rechte Klappe grösser, meist gekielt, die linke klei- ner, Sach; die Buckel beider Klappen stark, aber unsymmetrisch, seitwärts spiralförmig eingerollt, der der kleineren deckel- förmigen jedoch nicht vorstehend, sondern in der Fläche selbst lie- gend. Das Schloss ist zahnlos, aber oft in der grossen Klappe mit einem etwas seitlichen, zahnähnlichen Höcker; die Schlossgrube für 380 das Ligament schmal, verlängert, der spiralen Richtung der Wirbel folgend, an der Spitze etwas bedeckt; ein einziger Muskeleindruck. Man kennt über 20 Arten, von denen etwa 6 der Juraforma- tion, die übrigen aber der Kreide angehört haben. 4. Carolia Caxrramme. Zu Ehren des Prinzen Carl Bonaparte, Cantraine 1838, Bullet. Brux. V. 115. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist nicht angewach- sen, wenig oder gar nicht irregulär, fast gleichseitig, ungleichschalig, die eine Schale flach, die andere etwas convex, mit deutlichem Wir- bel; das Schloss in der flachen Schale mit einem grossen irregulären Zahne, in der eonvexen mit zwei divergirenden Leisten; das Band ist kurz und stark, innerlich, unter dem Wirbel; nur ein tiefer fast cen- traler Muskeleindruck. 5. Pododesmus Pnıvıprr. nous Fuss, deouos Band. Pododesmus Ph. 1837 Wiegm. Arch. I. p. 385. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist angewachsen, ungleichschalig, unregelmässig, mit ungleichen Wirbeln; der Wirbel der unteren, angewachsenen Schale ist spirallörmig; das Schloss ist zahnlos; das Ligament ist ganz innerlich, und sitzt auf einer hervor- springenden, mit dem Rande kaum zusammenhängenden Lamelle der unteren Schale, welcher eine dem Rande genäherte Grube der oberen Schale entspricht; ein einziger eilörmiger Muskeleindruck. Es ist nur eine Art bekannt, P. decipiens, von Cuba. Von Anomia, mit welchem dies Geschlecht verwechselt zu sein scheint, unterscheidet es sich wesentlich, indem die untere Schale nicht durchbohrt, dagegen vollständig angewachsen ist; von Ostrea durch das vollkommen in- nerliche, ganz anders befestigte Ligament, von Placunanomia durch die un- durchbohrte innere Schale, den Mangel der beiden inneren Schlosszähne etc. 6. Placlına SoLanDer, zr),@zoVs Kuchen. Placuna Soland. 1785 Chemn. Conch. Cab. VII. p. 116. — Placenta Retz. 1788 Dissert. ete. (placenta Kuchen). Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse ist frei, etwas un- regelmässig, kreisförmig, dünnschalig, äusserst zusammengedrückt, ziemlich gleichschalig, blättrig, perlmutterartig; das Schloss ist ganz innerlich, und zeigt auf der einen Schale zwei divergirende Rippen, in Gestalt eines V, auf der andern zwei entsprechende Eindrücke, welche das Ligament tragen, das andrerseits auf jenen beiden Rip- pen sitzt. Man kennt drei bis vier Arten aus dem Indischen und Chine- sischen Meer. Fossile Arten sind nicht bekannt. 381 7. Placunanomia Bropzrir. Placuna und Anomia, zwei Muschelgeschlechter. Placunanomia Brod. 1832 Proceed. Zool. Soc. p. 28. Das Thier ist unbekannt, Das Gehäuse ist angewachsen, flach gedrückt, unregelmässig, ziemlich gleichschalig; das Schloss ist ganz innerlich, und besteht aus zwei verlängerten, dieken, divergiren- den Zähnen in der untern Schale, denen, wie bei Placuna zwei Gru- ben in der oberen Schale entsprechen, in denen das Ligament sitzt; die untere Schale hat, ähnlich wie bei Anomia, in der Nähe des Schlosses eine Spalte, welche durch ein, an einem Theil des Schliess- muskels sitzendes Knochenstück verschlossen wird; ein einziger ge- theilter Muskeleindruck. Es sind vier Arten beschrieben, die in Westindien, und an den Küsten von Centralamerika leben. Von Placuna unterscheidet sich Placunanomia durch den Spalt in der unteren Schale, von Anomia durch die zwei divergirenden Zähne. Fossile Arten sind nicht bekannt. 8. Anomia Linnü. avorie Gesetzlosigkeit. Anomia Linne 1757 Syst, nat, ed. X. p. 279. enger begränzt. Das Thier ist sehr flach gedrückt; die Mantelränder sind sehr dünn, mit einer einzigen Reihe Fühlfäden besetzt; ein Rudiment von Fuss; die Kiemen und die Lippenanhängsel nicht wesentlich anders als bei den Austern; der Schliessmuskel dick, in drei Theile getheilt ; der grössere Theil desselben tritt durch eine Oeflnung in der unte- ren Schale heraus und befestigt das Thier an fremde Körper, indem er eine kalkige Lamelle absondert. Das Gehäuse ist perlmutterar- tig, ungleichschalig; die untere Schale ist sehr dünn, liegt fest auf fremden Körpern an, ohne darauf festgewachsen zu sein, und nimmt in ihrer Gestalt alle Unregelmässigkeiten der Oberlläche desselben an; sie hat ein rundliches Loch in der Nähe der Wirbel, von dem sich oft eine Spalte bis zum Wirbel erstreckt: eine erhabene Rippe oder Lamelle, die vom Wirbel nach diesem Loch läuft, trägt das ganz innere Ligament; die obere Schale ist dickschaliger, gewölbter,, wie- derholt aber ebenfalls alle Unebenheiten des Körpers, auf welchem das Thier aufsitzt; der Wirbel liegt am Rande; unter demsel- ben ist eine flache Grube für das Ligament; ein eigentliches Schloss fehlt; der einzige Muskeleindruck erscheint in zwei Theile getheilt. Es mögen etwa zwanzig Arten beschrieben sein, die schwer zu unterscheiden sind; sie finden sich, wie es scheint, in allen Mee- ren, sind aber in den Europäischen Meeren am häufigsten. Häufig ist in den Sammlungen A. Ephippium L. Fossile Arten sind nicht nur in der Tertiärformation bekannt, sondern finden sich auch in der Kreide und selbst im Jura, 382 9, Aenigma Kocn. aeniyma Räthsel. Aeniyma Koch 1846 Neue Ausgabe von Mart. und Chemn. Conch. Cab. Das Thier ist unbekannt. Das Gehäuse unterscheidet sich dadurch von Anomia, Jass der Wirbel der Oberschale vom Rande entfernt ist, und dass von diesem Wirbel bis zum Rande ein Ein- schnitt verläuft, so wie dass auf der Unterschale ausser der Spalte derselben vom Loch nach dem Schlossrande noch eine Falte verläuft. Es sind fünf Arten aus den Chinesischen Meeren bekannt, alle kupferroth; Typus ist Tellina aenigmatica Chemn. Xl. f. 1549. 50. Fünfte Klasse. Brachiöpoda, Armfüsser. Das Thier sitzt stels in einem zweischaäligen Gehäuse; die beiden Schalen sind ungleich, aber symmetrisch, oft durch ein Schloss verbunden, aber stets ohne Ligament; die eine entspricht dem Bauch, lie andre dem Rücken des Thieres; bisweilen ist die untere wie bei den Austern festgewachsen, gewöhnlich aber ist die obere, selten die untere, durchbohrt zum Durchtritt einer Sehne, mit welcher das Thier festsitzt; das Thier besitzt zwei Mantellappen, welche stets ganz ge- trennt sind, zugleich als Athemorgane fungiren, und ausserdem auch die verästelten Eierstöcke enthalten; in der Nähe des Mundes sitzen gewöhnlich zwei mit Cilien besetzte, oft spiralförmig aufgerollte Arme. Diese merkwürdigen Geschöpfe stehen auf einer niedrigeren Stufe der Organisation als die Muschelthiere oder Blattkiemer. Statt der eontraktilen Cirren des Mantelrandes der letzteren haben die Arm- füsser am Rande ihres Mantels glasartige, sehr spröde, steile Fäden, welche hohl sind, und tief in der Substanz des Mantels wurzeln; sie sind sehr lang bei Discina und Lingula, sehr klein bei Terebratula. Ein complicirtes System von Muskeln dient die beiden Schalen zu schliessen. Meist lassen sich vier Paar Schliessmuskeln unter- scheiden, von welchen einige sich mit beiden Enden an die Schalen inseriren, die übrigen nur mit dem einen Ende an der Schale fest- sitzen, mit dem andern dagegen sich in den Stiel begeben, und das Thier an den fremden Körper festheften. Die Eindrücke dieser Mus- keln sind deshalb in beiden Schalen meist verschieden. Die Bewe- sung der an ihrer Spitze spiralförmig aufgerollten, armartigen Tentakel wird durch eine eigenthümliche Vorrichtung bewirkt. Die Fransen dieser Tentakeln sitzen auf einem knorpeligen, röhrenförmig ausgehöhlten und nach der Spitze hin verjüngten Fortsatz. In der an beiden Enden geschlossenen Röhre dieser Fortsätze ist eine Flüs- sigkeit enthalten, welche durch Contraktion von Ringmuskellasern aus der Basis der beiden Fortsätze in die Spitze getrieben wird, wodurch sich diese erhebt, und wahrscheinlich die Schalen etwas von einan- 383 der entfernt. Diese Tentakelarme sitzen bei manchen Brachiopoden auf einem sehr merkwürdigen innern Kalk- oder Knochengerüst, welches stets von der undurchbohrten Schale entspringt, und grosse Verschiedenheiten zeigt. Bald gehen von den Schlosszähnen zwei dünne Stielchen nach innen, welche einen Ring tragen, der vollstän- dig oder unvollständig ist; bald ist eine mittlere senkrechte Lamelle da, die eine Art unvollständiger Scheidewand bildet; bald sendet die- selbe überaus entwickelte Arme ab, die sich dann oft mit Armen, welche von den Schlosszähnen ausgehn, zu einem sehr complicirten Gerüst vereinen. Ein dem Fuss der Muschelthiere analoges Organ ist nicht vorhanden; der Stiel, mit welchem manche Brachiopoden festgewachsen sind, entspricht dem bei Anomia vorkommenden Theil, und besteht aus einer weichen Röhre, dıe vielleicht als eine Fortset- zung des Mantels zu betrachten ist, und in ihrem Innern bald mehr muskulöse, bald mehr sehnige Fasern enthält. Das Nervensystem ist noch nicht genau bekannt; doch hat man zwei bis drei die Speiseröhre umgebende Ganglien entdeckt; ebenso sind, ausser den als Tastorgane fungirenden Cirren an den Mantelrändern und an den Armen keinerlei Sinnesorgane bekannt. Der Verdauungsapparat der Brachiopoden weicht nicht wesentlich von dem der Muschelthiere ab; der Verdauungskanal be- sinnt mit einer einfachen, zwischen der Basis der beiden Tentakelarme verborgenen Mundöffnung, von welcher bei Terebratula eine ziemlich lange, gebogene Speiseröhre ausgeht, die in einen sehr geräumigen Magensack führt, während bei den übrigen Brachiopo- den der Verdauungskanal ohne magenarlige Erweiterung bis zum Af- ter verläuft, und eine oder mehrere Windungen macht. Speichel- drüsen fehlen, dagegen ist die Leber in Gestalt gesonderter Drü- senbüschel deutlich zu erkennen; sie ergiesst ihr Sekret unmittelbar in den Magen. Das Blutgefässsystem ist sehr merkwürdig, indem sich die aus den Mantelkiemen zurückkehrenden Venen nicht zu einem einzi- gen Herzen vereinigen, sondern ihr Blut in zwei getrennte, rechts und links an den Seiten des Eingeweidesackes gelegene Her- zen ergiessen. Durch die Contraktion dieser beiden Herzen wird das Blut ohne Gelässe frei in die Eingeweidehöhle ergossen. Als Kieme fungirt die innere Lamelle des Mantels, welche ein System sehr ausgezeichneter Blutkanäle enthält. Bei der Gattung Lingula sind die Kiemengefässe in wulstartigen Erhabenheiten enthalten, wel- che der innern Fläche der beiden Mantelhälften ein ganz eigenthüm- liches Ansehn geben. Von Geschlechtstheilen kennt man bis jetzt nur die Eier- stöcke, welche die Leber umgeben, und die Kiemengefässverzweigun- gen in beiden Mantelhälften verfolgen und umhüllen. Ueber die Ent- wickelung der Brachiopoden wissen wir noch gar nıchts. Die Struktur des Gehäuses zeigt manches Eigenthümli- che. Bei Diseina ist dasselbe fast ganz hornartig; bei Lingula ist 3854 eine ausgezeichnete Epidermis vorhanden, welche den Terebrateln gänzlich fehlt. Die Schalen dieser letzteren sind fein durchlöchert, die Löcher im frischen Thiere durch häntige oder zellige Blindsäcke ausgefüllt. Morris hatte geglaubt, die Terebrateln welche stark ge- faltet sind, einen spitzen Schnabel und die Oellnung in demselben un- ter der Spitze haben (Genus Hypothyris Puirr,) seien niemals punk- tirt (oder durchbohrt), allein d’Archiae widerspricht dem und leug- net, dass die punktirte Textur in irgend einer Beziehung zur Stel- lung des Schnabelloches, zu seiner Form, zur Faltung der Schale ete. stehe. Bei den Hippuriten und verwandten Geschlechtern ist das ganze Gehäuse von Kanälen und Poren auf eine merkwürdige Weise durchzogen, und erinnert diese Struktur allerdings, wie Desmoulins bemerkt hat, an die Struktur der Balaneen. Die Brachiopoden sind Geschöpfe, welche vorzugsweise der Urwelt angehört haben, und man findet daher eine grosse Zahl fossiler Brachiopoden, und eine grosse Mannigfaltigkeit von Formen unter den- selben, während die Zahl der lebenden Armfüsser verhältnissmässig ge- ring, und auch eine geringere Verschiedenheit der Charaktere darbietet, so dass man, wenn man diese allein betrachtet, sich füglich mit den Geschlechtern Crania, Discina, Lingula, Theeidea und Terebratula begnügen könnte, während die Paläontologen das Bedürfniss gefühlt haben, eine grössere Menge Geschlechter aufzustellen, wobei freilich wohl manche derselben zu weil gegangen zu sein scheinen. Leider sind sie dabei von sehr verschiedenen Gesichtspunkten ausgegangen, so dass die Abtheilungen der verschiedenen Systeme oft nieht in Uebereinstimmung zu bringen sind. Die Brachiopoden leben in allen Meeren, selbst an den Kü- sten des eisigen Spitzbergens, und halten sıch meist in bedeutender Tiefe auf. Die neueste systematische Anordnung der Brachiopoden ist von Gray, Ann. nat. hist. 1548b. Il. p. 435 und folgende: 1. Ancylopoda. Die Mundarme sind zurückgekrümmt und an feste Anhänge auf der Scheibe der Ventralklappe geheftet; die Schale ist fein und dicht durchbohrt. A) Ancylobrachia. Die Arme sind an zwei schalige Platten geheftet, die aus dem Schlossrande der Ventralschale entspringen, zu- rückgekrümmt, gewunden sind, und in die Höhle der Schale vorragen., 1. Familie. Terebratulidae M’'Coy. B) Uryptobrachia. Die Arme sind ganz festgewachsen in Form von zwei oder mehreren lappigen Fortsätzen, welche in Gruben aul der convexen inneren Fläche der Ventralklappen eingesenkt sind, 2. Familie. Thecideadae, Tl. Helictopoda. Die Mundarme sind in der -Ruhe regelmässig spiral zusam- mengerollt. A) Selerobrachia. 385 A) Selerobrachia. Die Mundarme sind getragen von einem schaligen Band, welches vom Schlossrande der Bauchklappe entspringt. 3. Familie Spiriferidae. Die Mundarme sind sehr stark entwickelt, und ihrer ganzen Länge nach getragen von einer dünnen, spiralförmigen Leiste. 4. Familie Rhynchonellidae. Die Mundarme sind verlängert, Nlei- schig, und werden am Grunde von zwei kurzen auseinander stehenden kalkigen Leisten getragen, die aus dem Schloss- rande der Bauchklappe entspringen. B) Sareiobrachia. Die Mundarme sind Neischig, am Grunde ohne alle schaligen Träger; die Unterklappe ohne allen Fortsatz, sei es vom Schlossrand, sei es von der Fläche aus. 5. Familie Productidae, Die Schalen frei; durch ein Schloss, ver- bunden. 6. Familie Craniadae. Die Ventralschale ist (ähnlich wie bei den Austern) mit ihrer ganzen Aussenfläche festgewachsen, die Dorsalschale kegelförmig. 7. Familie Discinidae. Die Schalen sind hornartig; die Ventral- klappe ist von einem Schlitz durchbohrt, durch welchen ein sehniger Stiel heraustritt, mit dem das Thier festgeheftet ist; die obere Schale ist kegelförmig; kein Schloss. S. Familie Lingulidae. Beide Schalen sind beinah gleich, verlän- gert, mit starker Epidermis; und werden von einem dicken tleischigen Stiel getragen; kein Schloss. JaE. Rudistae. Von den Thieren kann man sich keine rechte Vorstellung aus ihren Schalen machen, welche allein — im versteinerten Zustand — auf uns ge- kommen sind. Dieselben sind eigenthümlich zellig-porös, ohne Schloss, und zeigen auf ihrer inneren Fläche so eigenthümliche Eindrücke und Leisten, dass man sie nicht wohl mit Erscheinungen der jetzt leben- den Welt vergleichen kann. — Man hat sie bald zu den Cephalopo- den, bald zu den Conchiferen [selbst zu den Polypen] gestellt, und rechnet sie jetzt zu den Brachiopoden, ohne eine dieser Ansichten vollständig beweisen zu können. 9. Familie Radiolitidae. Die Unterklappe ist kegelförmig, festge- wachsen, von zelliger oder faseriger Struktur; die Oberklappe ist kegelförmig, oder spiralförmig. 10. Familie Hippuritidae. Die Unterklappe ist festgewachsen, lang- sam an Dicke zunehmend, fast eylindrisch, von solider, blättriger Textur; die Oberklappe ist beinahe flach, von radial-äusstrahlenden, und gegen die obere Seite hin sich verästelnden Poren durchbohrt. 11. Familie Caprotinadae. Die untere Klappe ist festgewachsen, kegelförmig, spiralförmig gewunden. Philippi, Conchyliologie. 35 386 Erste Ordnung. Ancylopoda Gnsar. Die Mundarme sind zurückgekrümmt (nicht spiralförmig eingerollt), und an feste Anhängsel der Bauchschale geheftet, gar nicht, oder nur an der Spitze dehnbar; die Schale ist fein und dicht durchbohrt.*) Der Mantel hängt fest an der Schale an und schiebt feine Fortsätze durch die Poren der Schale. Das Gerüst welches die Arme trägt, entspringt entweder allein vom Schloss der Bauchschale, oder es ist auch an eine lamellenartige Mittelrippe derselben befestigt; die Dorsalschale ist geschnäbelt, an der Spitze durchbohrt, und es tritt zu diesem Loch ein sehniger Stiel heraus, durch welchen das Thier an fremde Körper geheftet ist; im Alter scheint bei einigen Individuen dies Loch zu obliteriren. Das Schloss besteht in jeder Schale aus zwei Zähnen, von denen die der Oberschale nach aussen, (die der Unterschale nach innen stehen, und sich so fest an einander legen, dass man die Schalen nicht ohne Verletzung der Schlosszähne von einander trennen kann. Hierhin gehört die einzige Familie der Terebratuliden M’Cor, Erste Familie. Terebratulidae M’Cor. Die Kennzeichen sind so eben angegeben. Sämmtliche in diese Familie gerechneten Arten, und noch melı- rere Genera der folgenden Familien begril! man früher unter dem Namen Terebrätula Rerz, terebratus durchbohrt. Terebratula Reiz. 1788 Dissertatio. und charakterisirte dies Geschlecht also: Das Gehäuse ist frei, ungleichscha- lig; die obere oder Dorsalschale ist geschnäbelt, und an der Spitze durchbohrt zum Durchtritt eines Stieles, mittelst dessen das Thier festsitzt. Das Schloss besteht in jeder Schale aus zwei Zähnen, von denen die der Oberschale nach aussen, die der untern oder Ventralschale nach innen stehn, und sich so fest an einander legen, dass man die beiden Schalen nıcht ohne Verletzung der Schlosszähne von einander trennen kann. Die Oeflnung im Schnabel der oberen oder Dorsalschale reicht bald bis zum Schlossrand z.B. bei 7". psittacen, bald wird sie zu einem runden Loch, indem am Schlossrand zwei kleine dreieckige Schalenstückehen auftreten, die sich in der Mittellinie berühren, und mehr oder weniger mit einander verwachsen auch wohl völlig getrennt sind, das s. g. Del- tidium,. Je nach der Breite des Schnabels und seiner grösseren oder gerin- geren Krümmung zeigt das Schlossfeld desselben grosse Verschiedenheiten. Noch verschiedener ist das innere Gerüst, welches selten bei zwei Arten übereinstim- mend gebildet ist, und in gar keiner Beziehung zur äusseren Gestalt und zur Seulptur zu stehen scheint; so haben z. B. Terebratula vitrea und T. era- nium äusserlich die grösste Aehnlichkeit aber ein ganz anderes inneres Ge- rüst. Die Oberfläche ist bald glatt, bald strahlenartig gefaltet oder gestreift, bald diehotomisch gefaltet und gestreift. *) S. jedoch oben die Bemerkung von d’Archiac. 387 In diesem weiteren Sinne hat L. v. Buch dies Genus aufgefasst, und eine vortreffliche Eintheilung desselben in Gruppen gegeben, indem er dabei die leichtere Erkennung der fossilen Arten — von denen man in der Regel nur die Oberfläche sieht — im Auge gehabt hat. A) Plicatae, Gefaltele. Die ganze äussere Fläche ist ohne Ordnung mit Längsflalten besetzt. I. Plicosae, die einfach Gefalteten. Die Falten sind einfach vom Schnabel bis zum Rande ; sie vergrössern sich in der Breite, aber nicht in der Zahl. Deltidium umfassend. a) Pugnaceae. Der Rand an der Stirn der Ventralschale steht höher als in ihrer Mitte. b) Coneinneae. Die Mitte der Ventralschale ist höher als der Rand, «) Inflatae. Der Breitendurchschnitt der Ventralschale bildet eine in sich zurückkehrende Curve. Pf) Alatae. Der Umriss des Breitendurchschnitts bildet eine Curve, de- ren Schenkel immer mehr auseinander laufen, II. Dichotomae, die Zerspaltenen. Die Falten zerspalten sich in ih- rem Fortlauf, stehn am Schnabel wie Stäbe umher, und vermehren sich in ihrer Anzahl gegen den Band; Deltidium sektirend. B) Nonplicatae, Ungefaltete. Die Erhöhungen über die Schalenfläche sind bestimmt, in geringer Zahl, und symmetrisch an den Seiten geordnet, oder sie fehlen ganz, 1) Costatae, Gerippte. Rippen erhehen sich vom Schnabel, und setzen bis zum Rande hin fort. III. Loricatae. Die Rippen der grösseren Dorsalschale sind die einge- schlossenen, die der kleineren Ventralschale die einschliessen- den. Sie alterniren daher in beiden Schalen. Deltidium diseret. IV. Cinctae. Die Rippen correspondiren auf beiden Schalen, und vereinigen sich an der Stirn zu einem in sich zurückkehrenden Reife. 2) Laeves. Glatte. Ueber die Schale hervorragende Theile erscheinen erst seit der Mitte der Länge; die Rippen der oberen oder der Dorsalschale sind die einschliessenden, die der Ventralschale oder der unteren die eingeschlossenen. A) Jugatae. Die Mitte der Rückenschale ist an der Stirn zu einem Si- nus eingesenkt, die Mitte der Ventralschale ist zu einem Wulst erhoben, «) Repandae mit rückwärts gehogenem Dorsalrand, £) Excavatae mit bestimmtem Dorsalsinus, B) Carinatae. Die Dorsalschale ist auf ihrer ganzen Länge bis zur Stirn gekielt. Die Ventralschale ist in der Mitte vertieft. «) Sinuatae. Der Kiel der Stirn an jeder Seite von einem Sinus be- gleitet. P) Acutae. Der Kiel hervorstehend vom Rande bis zur Stirn ohne dor- salen Sinus. Auch die Conchyliologen nehmen Terebratula meist noch in diesem weiteren Sinn z. B. Sowerby in der neuesten Monographie der lebenden Tere- brateln im Thesaurus Conchyliorum, wo derselbe 40 Arten aufzählt. Von den Geschlechtern in welche kürzlich Terebratula zerfällt ist, kommen folgende lebend vor: Trerebratella d’Onn., Bouchardia Davins,, Terebratula d’Ore., Gryphus Meserıe, Terebratulina d’Ons., Megathyris d’Orv., Rhyn- chonella Fıscn. l. Terebratella d’Orsıcav. Diminutiv von terebratus, durchbohrt. Terebratella d’Orb. 1847 Paleont. Franc. Terr. cret. IV. p. 110. Das Gehäuse ist perforirt, meist breiter als hoch; die obere Schale hat einen graden, schief abgestutzten Wirbel, der mit einer 25* 388 deutlichen Area vorspringt; die untere Schale ist gewöhnlich flacher als die obere, und hat einen fast geraden Schlossrand ; die Oeffnung der Rückenschale ist eher unter als im Wirbel, oval oder dreieckig, und wird zum grössten Theil von der Area gebildet; das Deltidium besteht aus zwei getrennten Stücken; das Schloss ist wie bei Tere- bratula angegeben ist: das innere Gerüst besteht aus einer mittleren auf der Bauchschale entspringenden Lamelle, und schlingenförmigen Armen, welche vom Schloss ausgehen, und sich auf diese mittlere Lamelle stützen; das Gehäuse zeigt dichotomische Falten, und meh- rentheils in der oberen Schale einen Sinus oder Einsenkung, dem eine Hervorragung, ein Sattel auf der unteren Schale entspricht. Von lebenden Arten gehört hierher Terebratula truncata aus dem Mittelmeer und T. chilensis. Die fossilen Arten finden sich erst vom Jura an aufwärts bis zu den tertiären Schichten. 2. Magas Sowensy. Magas Sow, 1816 Min. Conch. t. 119. Die grosse Dorsalschale ist sehr entwickelt, oval, convex, nach aussen gebogen, innen sehr tief, fast ohne Area, mit einem gekrümm- ten ganzen Wirbel; die untere oder Bauchschale ist beinahe eben; die Oeflnung ist schmal dreieckig, beginnt an der Spitze des Wirbels, und wird allmählich breiter bis zur unteren Schale, ohne dass ein Deltidium vorhanden ist. Das Schloss ist wie bei Terebratula s. oben. Das innere Gerüst besteht in der oberen Schale aus einer einzigen mittleren Schwiele, auf der kleinen unteren Schale aus einer grossen, vertikalen, lamellösen Apophyse, welche die ganze innere Höhe des Gehäuses einnimmt, und diese gleichsam in zwei Kammern theilt; ein schlingenförmiger Arm entspringt jederseits von dieser Apophyse, und vereinigt sich wieder mit der Basis des Schlosses; die Oberfläche ist glatt, fein punktirt, Die einzige Art, M. pumilus Sow., Terebratula concava Lank. ist gemein in der Kreide. 3. Bouchardia Davınsos. Zu Ehren des Herrn Bouchard-Chantereaux. Bouchardia Davidson 1849 Bull. geol. b. VII. p. 62. Das Gehäuse ist länglich; der Schnabel perforirt, mit deutli- cher Area aber ohne Deltidium; von den zwei Schlosszähnen der Bauchklappe laufen innen zwei lange, leistenförmige Erhöhungen bis auf zwei Drittel der Länge dieser Schale herab; zwischen ihnen lie- gen vom Buckel ausgehend in Gestalt eines V zwei andre, hohe auf ihrem Rücken ausgehöhlte Leisten; in der Rückenklappe liegen zwei linienförmige, von waulstigen Rändern eingefasste Muskeleindrücke; etwa in der Mitte des ersten liegen noch zwei andre kleine, und gegen zwei Drittel der Länge der zweiten Klappe liegen zwei grosse, rundliche Muskeleindrücke, zwischen denen sich jedesmal eine dicke 389 breite Leiste erhebt, welche in der Dorsalklappe auf ihrem Rücken ein halbmondförmiges, von innen concaves Blatt trägt, dessen beide Hörner sich gegen das Schloss kehren ; die Oberlläche ist glatt. Die einzige Art ist Terebratula rosea Sow. von Brasilien, 4. Terebratula d’Onsıenv. Terebratula d’Orb. 1847 Palcont. Frane. Terr. eretac. IV. p. 72. Diesen Namen lässt d’Orbigny nur denjenigen Arten, welche ein rundes Loch in der Spitze des Schnabels der Dorsalschale haben, welcher dadurch stumpf erscheint; die Area fehlt, es ist aber ein deutliches Deltidium vorhanden. Das innere Gerüst hat eine Mittel- rippe in der Bauchschale, von welcher jederseits ein bügelartiger Fortsatz ausgeht. Von lebenden Arten gehört hierher u. A. Terebratula eranium aus Norwegen. Die fossilen Arten verbreiten sich in sehr grosser Anzahl durch alle Formationen von den ältesten bis in die jüngsten. 9. Gryphus MecerLe v. MusnLreıo. Gryphus Meg. v. Mühlf. 1811 Entw. p. 63. Dieses Geschlecht unterscheidet sich von dem vorhergehenden lediglich dadurch, dass das innere Gerüst aus einem vollständigen Ring besteht, der von zwei Stielen getragen wird, und dass in der Bauchschale keine Spur von Mittelrippe vorhanden ist. Der Typus dieses GesChlechtes ist Terebratula vitrea aus dem Mittelmeer. 6. Terebratulina d’Orsıcvy. Diminuliv von Terebratula. Terebratulina d’Orb. 1347 Paleont. france. Terr. eret. t. IV, p. 56. Das Gehäuse ist frei, punktirt, oval-oblong, flach gedrückt; die grosse oder Rückenschale ist nicht stärker gewölbt als die Ventral- schale; ihr Schnabel ist hervorspringend, grade, am Ende grössten- theils schief abgeschnitten, ohne deutliches Schlossfeld; die Unter- schale ist gewölbt, hat einen deutlichen Wirbel, und jederseits ein Ohr wie bei Pecten; das Loch im Schnabel ist oblong, und nimmt die ganze Extremität des Schnabels ein, von wo es bis zum Wirbel der untern Schale geht, ohne ein Deltidium zu lassen; das Schloss ist wie gewöhnlich; das innere Gerüst besteht aus zwei Apophysen, die jederseits vom Schloss entspringen, nach innen convergiren, und gemeinschaftlich einen Ring tragen; die Oberfläche ist mit dichoto- milchen Rippen bedeckt. . Dies Geschlecht unterscheidet sich von Terebratula durch das fehlende Deltidium, das einfachere innere Gerüst, (s. jedoch Terebra- tula vitrea!), und die dichotomischen Rippen, — von Terebratella durch das Fehlen von Area und Deitidium, das longitudinale Schna- helloch, und dem Mangel der mittleren Lamelle im Inneren, 390 Typus ist Terebratula caput serpentis von den Europäischen Küsten. Die fossilen Arten, deren d’Orbigny 18 aufführt, finden sich im Kreidegebirge und der tertiären Formation. 7. Terebriröstra d’Orsıcnv. terebra der Bohrer, rostrum Schnabel, sollte wahrscheinlich heissen te- rebratirostra. Terebrirostra d’Orb. 1847. Paleont. franc. Terr. eret, IV. p. 126. Das Gehäuse ist frei, perforirt, gewöhnlich verlängert, un- gleichschalig; die obere Schale sehr viel länger als die untere, ın einen sehr langen flachgedrückten Schnabel verlängert, der unten eine lange, platte, glatte Area zeigt; die untere Schale ist oval, kurz, bisweilen nur den dritten Theil so lang wie die obere; das Loch befindet sich am Ende des Schnabels und ist rund; das Deltidium ist einfach, sehr verlängert; die Schlosszähne sind wie gewöhnlich; eine lange Apophyse entspringt vom Wirbel der kleinen Schale, und tritt unter das Deltidium der andern; das innere Gerüst besteht auf der kleinen Schale aus einer sehr ausgesprochenen mittleren Lamelle, und den Rudimenten eines schlingenförmigen Apparaltes am Grunde des Schlosses. Dies Geschlecht kommt nur in der Kreide vor; Typus ist Te- rebratula Iyra, 8. Fissuriröstra d’Onnıenv. fissura Spalte, rostrum Schnabel. Fissurirostra d’Orb. 1847 Paleont. franc. Terr. eretac. IV. p. 132. Das Gehäuse ist punktirt, oval oder dreieckig; die grosse Schale ist sehr convex, mit einer platten, breiten, dreieckigen Area, die vom Schloss bis zum langen, vorspringenden, gekrümmten Schna- bel geht; die kleine Schale ist eben, sogar conceav; das Loch im Schnabel hat die Gestalt einer verlängerten Spalte, welche auf der Spitze des Schnabels anfängt; das Deltidium ist dreieckig und ganz; die Schlosszähne sind wie gewöhnlich; auf der kleinen Valve ent- springt vom Wirbel eine sehr lange horizontale Apophyse, die unter das Deltidium der grossen Schale tritt. Das innere Gerüst besteht auf der kleinen Schale aus einer hervorspringenden mittleren Lamelle; auch sieht man Spuren von schlingenförmigen Fortsätzen am Schloss; in der Mitte des Gehäuses sieht man jederseits neben der mittleren Lamelle einen ovalen Eindruck. Die Aussenseite ist mit zahlreichen dichotomischen Falten bedeckt. — D’Orbigny vermuthet, dass die Arten vielleicht mit dem Alter die Oeflnung geschlossen haben. Die Arten, welche d’Orbigny hierher rechnet, finden sich nur in der Kreide. So auffallend auch Terebratula Iyra gestaltet ist, so scheinen doch die Unterschiede zwischen Terebrirostra und Fis- surirostra sehr unerheblich, und ist es wohl zweckmässig, beide Ge- schlechter zu vereinigen, in welchem Fall ihnen, wie einige Paläon- 391 tologen meinen, der Name Trigonosema Korsıs 1325 Icones sectil, zu ertheilen sein dürfte. Diese acht Genera bilden, wie es scheint, bei Philipps die bei- den Geschlechter Epithyris und Cyclothyris. Zweite Familie. Thecideadae GraY. Die Arme sind ganz festgewachsen in Form von zwei oder mehreren lappigen Fortsätzen, welche in Gruben auf der convexen inneren Fläche der Ventralklappe eingesenkt sind. l. Megathyris d’Orsıcnv. eyes gross, Huoe Thür. Megathyris d’Orb. 1847 Paleont. france. Terr, Cret. IV. p. 146. — Ar- yyope E. Deslongchamps 1849 Bull. geol. b. VII. p. 62. Das Gehäuse ist frei, punktirt oder perforirt, quer oder drei- eckig, an den Rändern sehr verdickt; die obere Schale ist sehr gross, lief, mit einer breiten concaven Area, welche durch die ganze Schlossseite beider Schalen gebildet wird; die Oeffnung ist sehr gross, geht vom Wirbel der grösseren Schale bis zur Area, und bildet noch einen Ausschnitt in der untern Schale; kein Deltidium; das Schloss ist wie gewöhnlich ; das innere Gerüst besteht aus einer schwachen Mittelrippe der oberen Schale, und drei stark hervorspringenden, ver- tikalen Apophvsen der unteren; die äussere Fläche zeigt breite, ein- fache oder gelheilte Rippen. Typus ist Anomia detruncata Gw., welche im Mittelmeere lebt. Die fossilen Arten finden sich in der oberen Kreide, und im Tertiärgebirge. 2. Thecidium Derraxce. Inzidıov kleine Büchse. Thecidea Defrance 1821. Diet. Seiences nat. vol: 93. p. 3. (fehlerhafte Schreibart). Das Gehäuse ist sehr ungleichschalig, undurehbohrt, meist festgewachsen; die grössere Schale ist stark gewölbt, die andre, wel- che der Bauchschale entspricht, deckelförmig; das Schloss wie ge- wöhnlich, das innere Gerüst besteht aus einem kleinen Kegel auf dieser Ventralschale, welcher den Raum der Höhlung fast ganz aus- füllt, und aus gekrümmten, longitudinalen dünnen Lamellen zusammen- gesetzt ist, die bei den einzelnen Arten verschieden sind; die grössere oder Dorsalschale, welches diejenige ist, mit der die festgewachsenen Arten sich anheften, ist innen ohne Fortsätze. Man kennt nur eine lebende Art, Th. mediterraneum Drr., aus dem Mittelmeer. Die fossilen Arten finden sich sämmtlich in der Kreide. Zweite Ordnung. Helictopoda Gar. Die Mundarme- sind in der Ruhe regelmässig und spiralför- 392 mig zusammengerollt; die Mantellappen sind an die innere Oberflä- che der Klappen dicht angelegt; die Schale ist äusserlich zuweilen mit kleinen spitzen Anhängen versehn, die sich während des Wach- sens der Schale an ihrem Rande gebildet haben. Erste Familie. Spiriferidae Gray. Die Mundarme sind sehr stark entwickelt, und werden in ihrer ganzen Länge von einer dünnen, kalkigen? oder knor- peligen? spiral gewundenen Leiste getragen. Die hierher gehörigen Geschöpfe sind nur im fossilen Zustande bekannt. l. Spirifer Soweney. spira Gewinde, fero ich trage, Spirifer Sow. 1815 Min. Conchol. tb. 120. — Delthyris Dalman 1827, Terebratulites. — Choristites Fischer 1825, Oryetogr. Moscou ih. 24. — Tri- gonotreta König 1825, Icon. sect. nr. 70, — Brachythyris NM. Coy 1844, Foss. carb. Ireland p. 141. Das Gehäuse ist quer dreiseitig, sehr gewölbt, ungleichklappig; die grössere Klappe hat eine quergestreifte Area, einen geraden Schloss- rand und einen stark übergebogenen Schnabel, unter welchem die schmale dreiseitige Oellnung liegt; kein Deltidium ; die kleinere Klappe hat ebenfalls einen schwachen Schnabel und eine sehr schmale Area; das Schloss besteht aus je einem Zahne neben der Oeffnung; im In- nern der grossen Klappe gehen vom Schlosse verticale Lamellen aus, in der kleinen Klappe gebogene Fortsätze. Die Spiriferen erscheinen im Silurischen System, entwickeln sich im Devonischen und erreichen ihre grösste Ausbildung im Koh- lenkalk; in der secundären Formation treten sie nur sehr verein- zelt auf. D’Orbigny unterscheidet davon Spiriferina (Paleont. frane. Terr. eret, vol. IV.), indem er diesem Geschlecht eine poröse Schale zuschreibt, und angibt, dass das Loch nur in die obere Schale ein- schneidet, während bei Spirifer das Gehäuse faserig sein, und die Unterschale an der Bildung des Loches Antheil nehmen soll. Zu- gleich identifieirt d’Orbigny mit Spirifer noch Reticularia und Mar- tinia M’Coy. 2. Cyrtia Daunan. Cyrtia Dalm. 1827 Terebrat. — Acrotreta Kutorga 1848 Verh. d. Ptersb. Min. Gesellsch. 250. Tf. 7. Unterscheidet sich vom vorigen Geschlecht sogleich durch eine von dem Deltidium völlig geschlossene Oellnung auf der senkrechten Area der pyramidalen grösseren Klappe, daher das Thier auch keinen Fuss zum Anhelten gehabt haben kann; die Textur der Schale ist fibrös. Die wenigen Arten gehören den ältesten Formationen an. 3. Atrypa Dauwan, Atrypa Dalman 1827, Terebrat. — Actinoconchus M’Coy 1844, Foss. carb. Ireland p. 150. 393 Das Gehäuse ist kuglig, von fibröser Textur; die grosse Klappe hat einen sehr stark übergebogenen Schnabel, der weder eine Area noch eine Oeflnung erkennen lässt, daher das Thier wie bei Cyrtia nicht fixirt war, sondern sich frei bewegte; auch die kleine Klappe hat einen eingekrümmten Schnabel; das Schloss ist unbekannt; die innern Lamellen und Fortsätze denen von Spirifer ähnlich. Die sehr zahlreichen Arten haben ihre eigentliche Heimath schon im silurischen Gebirge, die letzten treten im permischen System auf. Nach King ist der Mangel der Schnabelöffnung kein sicheres Kennzeichen, selbst bei der typischen A. reticularis ist diese bald vorhanden, und bald fehlt sie, das Hauptmerkmal des Geschlechtes sind die beiden spiralförmigen Stützen der Arme, und der Unter- schied von den übrigen Spiriferiden beruht im Mangel einer Area, und in der gewöhnlichen Anwesenheit des runden Schnabellochs. Im Gegensatz dieser Ansicht charakterisirt D’Orbigny das Geschlecht Atrypa durch das Fehlen des Loches und erhebt A. reticularis zu einem eigenen Geschlecht Spirigerina (1847 Palcont. france. Terr. eret. vol. IV. Aun. sc. nat. 1550. XI. 335, Diminuliv von Spiri- gera), identifieirt mit Alrypa aber noch Camerophoria. 4. Athıyris M’Cor. Athyris M’Coy 1844. Foss. carb. Ireland p. 144.— Spirigera d’Orbigny Palcont. franc. Terr. eret. vol. IV. Ann. sc, nat. 1850. XII. p. 336. (spira Gewinde, gero ich trage). Dieses Geschlecht ist für solehe Terebrateln errichtet, welche mit den innern Spiralen den äusseren Habitus der glatten Terebrateln verbinden, wie z. B. T. tumida, T. Circe, T. concentrica. 5. Martinia M’Corv. W. Martin, Verfasser der Petrificata Derbiensi«. Martinia M’Coy 1844, Foss. carb. Ireland p. 141. — Keticularia M’Coy ibid. (retieulum ein kleines Netz), ist nach King nicht verschieden. Unterscheidet sich von Atrypa durch «das Vorhandensein einer Area, in Verbindung mit einem freien Deltidium. Es gehören hierher Terebratula rostrata Seur, und T. glabra, hyalina, lineata, laevigata auelt. 6. Stringocephalus DerrAner. orofyS Eule, zerpein Kopf. Strigocephalus Defr. 1824, Diet. des sc. nat. tom. öl. p. 102, Das Gehäuse ist beinahe kreisrund, glatt, beinahe gleichscha- lig; das Schloss wie bei Terebratula; die Rückenseite hat einen grossen dreiseitigen Schnabel, eine deutliche Area und ein deutliches Deltidium, mit einem kleinen runden Loch zwischen der Spitze und dem Schlossrand, welches später vernarbt; die Rückenklappe hat in der Mitte eine Lamelle, welche von der Schnabelhöhle an bis zu ei- 394 nem Drittel der Länge der Klappe verläuft und an Höhe zunimmt; die Bauchklappe hat vom Schloss aus einen eigenthümlichen, gabel- förmigen Fortsatz, welcher den Fortsatz der Dorsalschale zwischen sich fasst. Typus ist Str. Burtini Derr, neben welchem nur noch wenige andere in devonischen Schichten gefunden worden sind. Zweite Familie. Rhynchonellidae Gray. Die Mundarme sind verlängert, fleischig, und werden am Grunde von zwei kurzen, ats einander stehenden, kalkigen Leisten getragen, die aus dem Schlossrande der Bauchklappe entspringen. Die Schale ist nicht durchlöchert, gewöhnlich strahlig gefaltet; das Loch ist nicht in der Spitze selbst, sondern unterhalb derselben, daher der Wirbel stets spitz erscheint. Diese Einfachheit des inneren Gerüstes, der gänzliche Mangel innerer Lamellen etc, die Struktur der Schale, die Faltung derselben, die Beschaffenheit des Lochs unterscheiden die Rhynchonelliden leicht von den Terebratuliden. Es gehören hierher die gefalteten Terehra- teln des älteren Sowerby’s und Buch’s, die nicht durehlöcherten Te- rebrateln Carpenter’s (s. jedoch die Bemerkung von D’Archiac oben); die Hypothyris von Phillips. — Gray rechnet hierher die Geschlech- ter Rhynchonella Fısen., Camerophoria Kıxs, Uneites Dern., Trigo- nosemus Koenıs, Rhynchora Daum., Pygope Lısk, Delthyridea M’Cor, Pentamerus Sow., die jedoch nicht alle sicher begründet sind. l. Rhynchonella Fısenen. Lateinisches! Diminutiv von 6Uyyos Schnabel. Rhynchonella Fisch. v. Waldh. 1809. Mem, soc. imp. Moscou II. — Cy- elothyris und Semiluna M’Coy.— Lampas Gray 1847 Zool. Proc. — Hy- pothyris Phillips. Das Gehäuse ist nach d’Orbigny ausgezeichnet durch die fibröse, nicht durchlöcherte Textur, den Mangel einer deutlichen Area, und den zurückgebogenen, hervorspringenden, ganzen, zugespitzten Wir- bel; die untere Schale ist gewölbt, und ihr Wirbel in der oberen verborgen; die Oeflnung ist klein, rund, und liegt auf dem unteren Theil des Schnabels der oberen Schale, von einem vorspringenden Saum umgeben; zwei verwachsene Deltidienstücke trennen sie von der unteren Schale; das innere Gerüst besteht in der unteren Schale jederseits aus einer langen nach oben gebogenen Apophyse, die platt und beinahe rinnenförmig ist, vom Schloss entspringt, und mit einer breiteren Partie endigt, welche den freien, fleischigen Arm trug. Die einzige lebende Art ist Terebratula psittacea aus dem nördlichen Eismeer. Die fossilen Arten finden sich vom Uebergangsgebirge bis in die Kreide; es gehören hierher Terebratula peregrina v. Buch, T. depressa Sow., T. lata Sow., T. vespertilio Bnoc. 395 2. Hemithyris d’Orsıcnv. nat halb, Yöoe Thür. Hemithyris d’Orb, Y’Instit. 1847 XXV. p. 286; Ann. se. nat. 1850. XII. p. 322. Unterscheidet sich von Rhynchonella dadurch, dass das runde Loch im Schlossrand liegt, während bei Rhynchonella das Loch vom Schlossrand getrennt ist. D’Orbigny ist geneigt, dieses Geschlecht in zwei aufzulösen, indem er auf die Arten, deren Schale weder Poren noch Stacheln hat, den obigen Namen beschränken will, für diejeni- gen dagegen, welche perforirte Stacheln auf der Schale haben, den Namen Acanthothyris vorschlägt. Die Arten beginnen bereits in den ältesten Formationen und verbreiten sich durch alle spätern. 3. Gamerophoria Kınc. zaucoe Gewölbe, y£ow trage. Camerophoria King 1844 Ann. nat. hist, IV. p. 313. Das olfene Deltidium ist nur in der Jugend unverdeckt, ım In- nern des Schnabels befinden sich zwei divergirende aufrechte Gelenk- leisten, die vom Deltidium ausgehen; an der Bauchklappe sitzen zwei eigenthümliche, löffelförmige Stützen für die Klappenmuskel, welche den Unterschied von Pentamerus sowohl, wie von allen an- dern Brachiopoden-Geschlechtern begründen. Es gehören hierher Terebratula Schlotheimi, superstes ete. 4. Uncites Derrancr. Uncus, Haken. Unecites Defr. 1828. Diet. sc. nat. vol. 56, p. 256. Das Gehäuse hat eine faserige Textur und ist sehr gewölbt, ungleichklappig; der Schnabel der gewölbten grossen Klappe biegt sich hakenarlig gegen die kleinere Klappe und hat auf seiner untern Fläche eine dreiseitige Rinne; keine Oeffnung im Schnabel und kein Deltidium; Schloss?; zwei Fortsätze gehen vom Schlossrande der kleinen Klappe aus und krümmen sich gegen die grosse Klappe. Die einzige Art ist Uneites gryphus in devonischen Schichten. 5. Pentamerus Sowenvy. nrevra fünf, weoos Theil, Pentamerus Sowerb. 1813 Min. Conchol, I. Tb. 28. — Gypidia Dal- man 1827. Der Schnabel hat eine dreieckige Oeffnung, deren Basis dem Schlosse zugewendet ist, aber bei allen solchen Arten, deren Buckel stark eingekrümmt ist, verdeckt wird; die eine Klappe innen mit einer, die andere mit zwei Längenscheidewänden; ein dreiseitiges Deltidium ist vorhanden. Die Oberfläche der Schalen ist völlig glatt oder mit einfachen radialen Rippen geziert. Es gehören hierher P, Knighti Sow., Terebratula conchidium, 396 T. laevis und mehrere andere Arten aus silurischen und devonischen Schichten. Dritte Familie. Productidae GraAY. Die Mundarme sind fleischig, ohne alle schalige Träger, die Ventralschale hat keinerlei Fortsätze weder vom Schlossrande noch von der innern Fläche aus, höchstens eine schwache Längsleiste in der Mitte; das Gehäuse ist olıne Loch, frei oder mittelst der Oberfläche der Bauchklappe befestigt; die Oberfläche ist häufig dornig. Gray rech- net hierher die Geschlechter Productus, Strophalosia, Chonetes, Le- ptaena, Orthis, Strophomena, Calceola. l. Productus Sowensry. productus vorgezogen, Sowerby 1814, Mineral. Conchol. Tb. 68. Die eine Schale ist deckelförmig, eben oder concav, die andere stark gewölbt, mit vorspringendem, nicht durchbohrtem Wirbel; der Schlossrand ist meist gradlinigt; eine Area fehlt; die Oberfläche ist überall mit kleinen dünnen Röhrchen besetzt. — D’Orbigny schreibt den Productus ein Schloss zu, King sagt, die Aneinanderlenkung bei- der Klappen sei sicherlich nicht durch Schlosszähne vermittelt wor- den. Nach King rühren zwei halbmondförmige Eindrücke in der fla- chen Schale von Ovarien her. Die Arten verbreiten sich nur durch die älteren Formationen, am zahlreichsten im Kohlengebirge. 2. Strophalosia Kıye. Strophalosia King 1844 Ann. Mag. nat. hist. XIV, p. 313. Unterscheidet sich von Productus nur durch die Anwesenheit einer Area, und durch Gelenkköpfe zur Verbindung zweier Klappen, wodurch eine Lücke zwischen Produetus und andern Brachiopoden- Geschlechtern ausgefüllt wird. Die Area kommt an beiden Klappen vor; die der Ventralschale ist jedoch nichts als die verdickte Schloss- platte; die der Rückenschale ist mit einem vernarbten Deltidium ver- sehn, an dessen Basis die zwei Gelenkknöpfe liegen, welche in ein paar Pfannen der Gegenschale passen. Der Buckel der grossen Klappe ist oft abgeplattet oder unregelmässig eingekerbt, woraus sich schlies- sen lässt, die Schale sei hiermit angewachsen gewesen, und die ganze Oberfläche der Bauchklappe ist oft mit Dornen besetzt. King rechnet hierher Pr. aculeatus Muren., horrescens VERN., spinulosus Sow,, Str. spinifera Kıss, Morrisana Kına etc. 3. Chonetes Fıscnen, ysovn Trichter? Chonetes Fischer v. Waldh. 1837. Oryetogr. Moscou p. 134. — de Ko- ninck, Monogr. d. genre Productus et Chonetes. Das Gehäuse ist sehr ungleichschalig; die Dorsalschale ist ge- wöhnlich gewölbt, die Ventralschale fast immer eoncav, vollkommen 397 von der Dorsalschale umfasst; beide sind mit ausstrahlenden, sehr selten stacheligen Rippen bedeckt; das Schlossfeld ist sehr niedrig, mit beinahe parallelen Rändern, und wird ganz von der Dorsalschale gebildet; der obere Rand desselben ist mit kleinen dün- nen Röhrchen besetzt, der untere Rand gradlinigt; die Oeffnung ist dreieckig, schmal und spitz, stets in ihrer ganzen Ausdehnung ge- schlossen ; das Schloss artieulirt wie bei Productus. Chonetes unterscheidet sich nach De Koninck von Productus am meisten durch das Vorhandensein der Area und der dreieckigen wenn gleich geschlossenen Oelfnung. Es sind 23 Arten bekannt, von denen die meisten ım Kohlen- gebirge, andre in der Silurischen, Devonischen und Permischen For- mation gefunden werden. 4. Aulösteges von HELNERSEN. Aulosteges von Helmers. 1847 Jahrb. p. 330. ; Bullet. Acad. Petersb. 1847. VI. p. 139. Unterscheidet sich durch hohle Röhren auf beiden Schalen und auf dem Deltidium der Dorsalschale von Orthis; durch die grosse Area, die Convexität der Unterschale, einen grossen eingespaltenen Doppelzahn der Unterschale, das stachelige Deltidium der Oberschale von Productus, Chonetes und Leptaena. Die Art, auf welche das Genus gegründet ist, findet sich im Zechstein von Orenburg. 5. Leptaena Darnan. Leptaena Dalm. 1527. Terebr., enger begränzt. — Plectambonites und Orthambonites Pander 1831, Beitr. z. Geogn. des russ. Reichs. Beide Schalen sind nach King anfangs schwach auf einander gedrückt; später krümmen sich die Seiten und Stirnränder beider Klappen rechtwinklig auf ihre anfängliche Richtung ein, in welcher Krümmung die Dorsalklappe beharrt, während die untere sich von ihr entfernt, und auf sich zurückschlägt; das Deltidium ist breit und nicht ver- steckt; die Schlossleisten sind (ausser bei L. nodulosa) gewöhnlich ungekerbt; im Innern sieht man überall Eindrücke des Gelässsystems bei Abwesenheit der die Ovarien einschliessenden Erhöhungen; die Schnabelspitze ist sehr oft mit einem runden Loch wie bei Terebra- tula versehn. Die Oberfläche hat Querrunzeln und feine ausstrahlende gedrängte Rippchen. Zahlreiche Arten finden sich im Silurischen System, und eine L. depressa, geht bis zur Kohlenformation. Hierher L. rugosa, analoga, distorta, depressa, undulata etc. 6. Davidsonia Boucnand - CHANTEREAUX. Zu Ehren des Geologen Davidson. Davidsonia Bouch.-Chant. 1849 Ann. Se. nat. c. XII. p. 84. Das Gehäuse ist mit einem grossen Theil der dicken Unter- klappe auf fremde Körper in der Art angewachsen, dass alle Uneben- heiten derselben sich in die Muschel eindrücken, ohne im Innern eine 398 Unregelmässigkeit zu veranlassen; eine „falsche“ Area, überwölbt, nicht begränzt; das Deltidium nur angedeutet; das Schloss wie bei Terebratula, am Ende der vorderen Muskeleindrücke sind zwei Ke- gel, ausgeschieden durch das hintere Muskelpaar, die mit dem Grund der Schale nur eine Masse bilden; die Textur der Schale ist sehr dicht, nieht porös. Die einzige Art, D. Verneuilli, aus dem Devonischen Kalk der Eifel war von Verneuil für eine Leptaena gehalten worden. 7. Orthis Darnan. Orthis Dalman 1827, Terebr. — Orthotetes Fischer 1829, Bull. nat. Mos- con I. 373. — Gonambonites , Orthambonites, Pronites, Hemiperonites, Klitambonites Pınpen. Das Gehäuse ist völlig frei, ungleichklappig, von fibröser Tex- tur; die grössere, gewölbtere Klappe hat eine schmale quere Area und eine dreiseitige, vom Schlossrande bis in die Schnabelspitze rei- chende Oeflnung ohne Deltidium; das Schloss besteht aus zwei Zäh- nen neben der Oeflnung der grossen Klappe und einem mittleren drei- theiligen in der kleinen Klappe. Die zahlreichen Arten, mit denen d’Orbigny auch Trigonotreta vereinigt, finden sich nur in den älteren Formationen bis zum per- mischen System. 8. Orthisina d’Ornıcnv. d’Orbigny 1847, Ann. sc. nat. 1850. XIII. 319. Soll sich von Orthis dadurch unterscheiden, dass das Loch in der Area rund ist und mitten in einem ganzen Semideltidium liegt. Hierher nur einige untersilurische Arten, nämlich Orthis ano- mala, ©. ascendens, O. Verneuilli. Die Orthis-Arten sind am zahlreichsten in der Silurischen For- mation, und nur wenige Arten kommen in jüngeren Formationen bis zum Zechstein vor, 9. Strophomena Rarısesove. Strophomena Rafin., Blainville, Malacoz, 513. — Leptagonia M'Coy 1544. Foss, carb. Ireland. p. 146. Das Gehäuse ist meist regelmässig concavconvex, so dass (aus- ser bei Str. euglypha) die Dorsalklappe die convexe ist; das Deltidium ist gewöhnlich schmal und vernarbt, die Schlossleisten sind meistentheils gekerbt, und die Oberfläche ist stets ohne Querrunzeln. So King, d’Orbigny unterscheidet Strophomena von Leptaena durch das runde Loch im Schnabel der Dorsalklappe, während er Leptaena ein Loch abspricht, King rechnet ausser Str. rugosa Rar. hierher Strophomena alternata, oblonga, euglypha, uralensis, Iransversalis, Humboldti, imbrex, Fischeri, lepis, sericea, nasula. Das Genus Leptagonia, auf Leptaena depressa begründet, wird von M’Coy nur noch als Subgenus von Leptaena wie auch Stropho. mena betrachtet, während d’Orbigny, anfangs dasselbe anerkennend, es neuerdings ohne Weiteres unter Strophomena einreihet. 399 10. Calccola Lanancer. Diminutiv von calceus, Schuh. Calceola Lamk. 1801. Syst. anim. sans vert. p. 139. Die grosse Schale ist beinahe kegelförmig, in Beziehung zur Oeffnung schief abgestutzt mit einer dreieckigen Schlossfläche, die hö- her als breit ist, ohne Spur von Loch. Der Schlossıand ist quer, gradlinigt, und mit einer Reihe kleiner Zähnchen besetzt, die in ent- sprechende Vertiefungen der andern Schale passen; in der Mitte des Schlosses ist ein conischer stumpfer Höcker, der grösser ist als die Zähne; die andere Valve ist platt, ein longitudinaler, hervorspringen- der scharfer Kamm theilt die innere Fläche in zwei gleiche Theile ; auf jeder Seite bemerkt man Längsfurchen, welche sich nach der Seite hin, in eine schmale, längliche Anschwellung endigen. Die einzige Art C. sandalina, Anomia s. Gm. findet sich im Devonischen Kalk der Eifel. Vierte Familie. Craniadae. Die Mundarme sind fleischig, ohne alle schaligen Träger; das Gehäuse ist kalkig; die untere Schale ist mit ihrer ganzen Fläche festgewachsen; die obere ist Nach kegelförmig, wie eine Patella; kein Schloss. Das einzige Geschlecht, das hierher gehört, ist Grania Rerz. cranium Schädel. Crania Retz. 1781 Schrift. Gesellsch. naturf. Freunde Berl. II. p. 66. — Orbicula Cuvier 1798 tableau elöment; Regne anim. IM. 173, (Diminutiv von orbis Kreis.) Die untere Schale zeigt auf ihrer inneren Fläche zwei grössere und ein paar kleinere Eindrücke, welche vom Schliessmuskel herrüh- ren, und an einen Todtenkopf erinnern, bei fossilen Arten sind diese Eindrücke bisweilen zu Löchern geworden, Man kennt drei bis vier lebende Arten, von denen zwei in den Europäischen Meeren leben; Typus ist Patella anomala O. Fr. Mveıı. Die fossilen Arten verbreiten sich sparsam in fast allen Forma- tionen, am zahlreichsten im Kreidegebirge. Fünfte Familie. Discinidae. Die Mundarme sind fleischig, am Grunde ohne alle kalkıge oder sonstige Träger ; die Unterklappe ohne Fortsätze, mit einem Schlitz zum Durchtritt eines kurzen sehnigen Stieles; die obere Schale ist kegelförmig oder napfförmig; kein Schloss; die Substanz ist mehr hornig als kalkig. l. Discina Lamarcr. discus Scheibe. Discina Lamk. 1819 hist. nat. anim. s. vert. VI. 1. p. 236. — Orbicula Owen, Deshayes etc. nicht Orbieula Cuvier. Das Gehäuse ist fast ganz hornartig, kreisförmig, ungleich- schalig, ohne alles Schloss; die untere Schale ist eben, mit einem 400 weissen Diseus, welcher von einer Spalte durchbohrt wird, dureh die, ähnlich wie bei Anomia, ein Theil des Schliessmuskels hindurch- geht, und das Thier festheltet; die obere Schale ist eonvex, conisch, undurehbohrt. Das Thier ist durch die langen hornartigen Wim- pern seines Mantels ausgezeichnet, welche mit kürzeren, zahlreiche- ren abwechseln. Die Eingeweidemasse ist selır wenig beträchtlich und nimmt den centralen hinteren Theil des Gehäuses ein; der Mund tritt wenig hervor, ist eiförmig und longitudinal, die Speiseröhre sehr kurz, der Magen spindelförmig, von Leber und Eierstock umge- ben; der Darm ist dünn an seinem Ursprung im Winkel gebogen, von wo er in grader Linie bis zum After verläuft, der auf der lin- ken Seite liegt. Die Kiemen bestehn in einem beträchtlichen Gefäss- netz, welches die ganze innere Fläche des die Oberschale bekleiden- den Mantels überzieht, und eines Theils dem Kiemenapparat der As- eidien, andern Theils dem Gefässnetz der lungenathhmenden Schnecken entspricht. Die gewimperten Arme sind ziemlich gross, und sitzen an den Seiten des Körpers; ihr hinteres, freies Ende ist spirallörmig gewunden, und liegt über dem Munde. Am bekanntesten sind zwei Arten, die an den Küsten von Chile und Peru leben, D. lamellosa und D. Cumingü. Fossile Arten werden einige zweilelhafte aus tertiären Schich- ten erwähnt, 2. Siphonotreta ve VERNEUIL. olypwv Röhre, ronrös durchbohnt. Siphonotreta de Vern. 1845 Murchison G6ol. de la Russie vol. II. p. 286. Das Gehäuse ist ungleichschalig, gleichseitig, von beinahe hor- niger Substanz; die Schalen sind ohne Zähne, ohne Schloss; die grosse oder untere Schale ist convex; der Wirbel nahe am Rande, von einer rundlichen schiefen Oellnung durehbohrt, welche das Ende einer offenen Röhre ist, die sich innen im Centrum der Schale öffnet. Man kennt mehre Arten aus dem Silurischen System von Pe- tersburg und Esthland. 3. Orbieella d’Orsıcay. Diminutiv von orbis, Kreis. Orbicella d’Orb. 1847. Ann. se. nat. 1850. Nil. 350. — Schizotreta Kutorga 1848 Petersb. Mineral. Ges. p. 250. — Trematis Sharpe, Quart, journ. geol, 1848. IV. 67. ° Das Gehäuse ist beinahe gleichschalig, kreisförmig, mehr kalkig als die gewöhnlichen Disceinen; beide Klappen sind convex,; die un- tere hat eine tiefe Rinne, die an ihrem Randende von einem Loch durchbohrt ist, zum Durchtritt einer Anhefte-Sehne. Man kennt mehre Arten aus dem Silurischen System Englands und Russlands. Sechste Familie. Lingulidae Gray. Die Mundarme sind Neischig, ohne alle schalige Träger; die beiden Schalen haben kein Schloss; sie sind beinahe gleich, verlän- gert, von 401 gert, von einer hornartigen Epidermis umschlossen, und bisweilen ist ihre kalkige Schicht so dünn, dass die Schale biegsam und fast knor- pelig ist; getragen wird das Gehäuse durch einen dicken, fleischigen Stiel, welcher zwischen den beiden Wirbeln hervortritt. 1. Lingula Brucvsiee. lingula kleine Zunge. Linyula Brug. 1792 Encyl. meth. t. 250. Das Thier ist sehr regelmässig, paar und symmetrisch in fast allen Theilen; der Mantel ist sehr dünn, an den Rändern lang ge- wimpert,; das Thier verhältnissmässig weit grösser als das der Tere- brateln. Der Körper verlängert sich nach vorn in eine Art Schnauze, an deren Spitze der kleine Mund sitzt; jederseits daneben sitzen die beiden gewimperten und regelmässig spiralförmig zusammengerollten Arme. Der Darmkanal zeigt keine magenartige Erweiterung, geht gradlinigt bis zum hintern Ende des Körpers, macht dann einige Win- dungen und mündet mit dem After auf der linken Seite des Körpers. Die innere Seite der Mantellappen ist gefaltet, und in diesen Falten verlaufen die Kiemengefässe. Das Ovarium ist von Cuvier nicht beob- achtet worden, Deshayes vermuthet, es werde wohl den hinteren Theil der Eingeweidemasse einnehmen, wie bei Discina. Das Gehäuse ist beinahe gleichschalig, platt gedrückt, länglich eiförmig, am einen Ende abgestutzt, am andern Ende mit zugespitzten Wirbeln, dünn, mit starker Epidermis bedeckt; die Wirbel gehen etwas auseinander, und lassen einen langen fleischigen Stiel heraustreten, mit welchem das Thier festsitzt; kein Schloss. Man kennt höchstens ein halbes Dutzend lebender Arten, die sämmtlich in den Meeren der heissen Zone vorkommen; die bekann- teste ist L. anatina Lank. Man hat fossile Arten in allen Formationen erkannt. 2. Obölus Eıcnwarn, Obolus Eichwald 1831, Zool. spec. I. p. 274. — Ungulites Pander Beitr, 2. Geogn. des russ, Reiches. — Aulonmotreta Kutorga 1848 Verhandl. Petersb, miner. Gesellsch. p. 250. Die Schale ist länglich eiförmig, ziemlich gleichklappig, weniger hornig und mehr kalkıg als bei Lingula, und unterscheidet sich von diesem Geschlecht hauptsächlich dadurch, dass der Stiel nicht zwi- schen beiden Wirbeln, sondern durch eine Spalte in der einen Klappe hindurchgeht. Man kennt nur einige Arten aus den ältesten Formationen. Dritte Ordnung. BRudistae. Die Thiere sind unbekannt; die Gehäuse zweischalig, ungleich- schalig, ohne Schloss, festgewachsen, von einer eigenthümlich zellig Philippi, Conchyliologie. 36 402 porösen Struktur, auf ihrer innern Fläche mit eigenthümlichen Lei- sten und Eindrücken versehn, die schwer zu deuten sind. Lamarek hat die Ordnung der Rudisten aufgestellt, rechnete aber dahin auch die zu den Brachiopoden gehörenden Genera Caleeo- la, Diseina und Crania, während er fälschlich die Hippuriten zu den vielkammerigen Cephalopoden brachte. Desmoulins, welcher zuerst erkannte, dass die Birostriten Lamarcks der Kern der Sphaeruliten sind, dass aber ein leerer Raum zwischen dem Sphäruliten und dem dazu gehörigen Birostriten bleibt, glaubte, das Thier habe aus zwei Theilen bestanden, von denen der eine leicht zerstörbar, die Bildung des Birostriten veranlasst, der andre schwer zerstörbar, die Entstehung des leeren Raumes bewirkt habe, und schlug vor aus den Rudisten eine eigene Klasse zwischen den Mollusken und Ascidien zu bilden. Auch brachte ihn die eigenthümliche zellige Struktur der Schale auf die Idee, ob die Thiere nicht auch mit den Balaneen verwandt gewesen seien. Deshayes hat richtig erkannt, dass der leere Raum zwischen dem Birostriten und Sphäruliten da- durch entstanden ist, dass die innere Schicht des Sphäruliten wäh- rend des Versteinerungsprocesses verloren gegangen ist, wie dasselbe bei Spondylus-Arten der Kreideformation beobachtet wird, und: nach- gewiesen, dass alsdann Eindrücke und Vertiefungen vorhanden sind, welche offenbar von Schliessmuskeln herrühren. Hierauf gestützt, glaubt er die Rudisten für gewöhnliche, den Chamaceen ganz nahe stehende Muscheln erklären zu können. Man hat dagegen eingewen- det, dass sich die eigenthümliche cellulöse Struktur des Gehäuses, so wie der Mangel des Schlosses mit dieser Annahme nicht vereinigen lasse. Endlich hat Goldfuss die Rudisten zu den Brachiopoden ge- stellt, indem er auf die Analogie des mangelnden Schlosses und Li- gamentes, der porösen Struktur und der Muskeleindrücke hinwies, und ist diese Ansicht von Gray und d’Orbigny angenommen, obgleich die Analogie keinesweges so vollständig ist, und die in neueren Zei- ten aufgefundenen Genera Caprina, Caprotina ete. sehr abweichend vom Typus der Brachiopoden erscheinen, Alle Rudisten finden sich nur fossil, und gehören ausschliess- lich der Kreideformation an, Erste Familie. Radiolitidae GkrarY. Die Unterschale ist mehr oder weniger kegellörmig, festge- wachsen, von zelliger oder faseriger Textur; die Oberklappe ist kegelförmig, oder spiralförmig gewunden, frei. l. Radiolites Lananer. radiolus Stäbchen. Radiolites Lamk. 1801, Syst. anim. s. vertebr. p. 130. — Sphaeru- lites La Metherie 1805, Journ. de phys,. XLI. p. 396. — Acardo Brug. 1792 Eneyel. möth. ti. 172 ex parte. — Der Kern ist Birostrites Lamk, hist. nat, vol. VIa, 235 und Jodamia Defrance, dict, se. nat. XIV. 230. 403 Das Gehäuse ist zweischalig, ungleichschalig, sehr porös; die untere Schale ist kegelförmig, mehr oder weniger verlängert, festgewachsen; die innere Schalenschicht derselben fehlt stets, und kann die Beschaffenheit der innern Fläche nur erkannt werden, wenn man den Kern abformt; die obere Schale ist flach oder kap- penförmig, Die innere Beschaffenheit des Gehäuses ist so complieirt, dass man sich ohne mehrfache Abbildungen aus der blossen Beschreibung unmöglich einen klaren Begriff davon machen kann; auch sind die Ansichten der Paläontologen über die Bedeutung der Eindrücke und Hervorragungen sehr verschieden. Während z. B. Deshayes glaubt, deutlich die Eindrücke eines innern Ligamentes, zwei grosse Cardinal- zähne in der oberen Schale, und zwei entsprechende Vertiefungen in der unteren Schale nachweisen zu können, wird dies Alles von andern geleugnet, und behauptet z. B. Saemann, beide Klappen griffen so in einander, dass sich die eine an der andern gar nicht um eine Angel drehen könne. D’Orbigny beschreibt aus dem Kreidegebirge Frankreichs 30 Arten und unterscheidet ausserdem noch die Gattung Biradiolites mit 5 Arten, welche sich durch den Besitz zweier eigenthümlichen Längs- leisten in beiden Klappen von den ächten Sphäruliten auszeichnen. Caprina d’Orsıcnv. caper, der Bock. Caprina d’Orb. 1823 Mem. du Mus. VII. p. 106; terr. cret. IV. p. 179. Die Schale ist diekwandig, nicht aufgewachsen, längsfaserig, zweiklappig, ungleichklappig, beide Klappen sind spiral-kegelförmig, nach entgegengesetzter Richtung eingerollt, inwendig ohne Schloss, ohne Querwände, aber mit einer an ihrem oberen, ‘aber nicht völlig an dem unteren Theil bis zum Ende jeder Klappe reichenden, fast rechtwinklig zur Fläche der Windung liegenden Längs-Scheide- wand. Zwei vertiefte Stellen im Innern jeder Klappe, eine im obern und hintern, die andre im vorderen und untern Theil derselben, die manchmalnoch Unterabtheilungen zeigen, sind unstreitig Muskeleindrücke. Die wenigen Arten gehören der Kreideformation Frankreichs an. Zweite Familie. Hippuritidae Gray. Die Unterschale ist verlängert, fast eylindrisch, langsam am Durchmesser zunehmend, von solider, blättriger Textur; die Ober- schale ist beinahe flach, von radial ausstrahlenden , und gegen die obere Seite hin sich verästelnden Poren durchbohrt. Hierhin gehört nur das eine Geschlecht Hippurites LamAner. irtrosg Pferd, oVor Schwanz. Hippurites Lamk. 1801 Syst. des anim, s. vert. — Orthoceratites Pieot de Lapeyrouse 1781 Descr. de plus. espece d’Orthoc. ete., non Orthocerati- tes Breyn. 26 404 Saemann (Bull, geol. 1849. b. VI. 280 — 85) charakterisirt dies Geschlecht also: Die paarigen Muskeleindrücke vertieft in der untern, weit vorgezogen in der obern Klappe, sehr ungleich, vorn und hinten liegend; die vorderen Eindrücke sehr gross, die hinteren zwei lappig [zweilappig ?] eingesenkt zwischen zwei gerundeten Kan- ten, und zwischen dem Gentralkiel; Scheide fast in der Mitte, fast parallel zum Centralkiel das Innere theilend in zwei nebeneinander liegende Kammern, welche beide zugleich vom Thiere eingenommen werden. (Biroster ohne accessorischen Apparat.) Deshayes hat nicht so viel an den Hippuriten sehen können. Alle bekannten Arten finden sich in der Kreide Südeuropas. Dritte Familie. Caprotinadae Grar. Die untere festgewachsene Klappe ist kegelförmig oder spiral- förmig gewunden, oft innen mit Längsleisten oder Querwänden ver- sehen; die freie Rückenklappe schief, oder spiral. Sie unterscheiden sich von Caprina durch die nicht zellige oder faserige Struktur der Schale. D’Orbigny unterscheidet folgende Genera: l. Caprotina d’Orsıcay. Caprotina d’Orbigny 1842, Ann. se. nat. 1850. XIV. 87. — Monopleu- ra Matheron 1843., Catal. foss. Bouches du Rhöne p. 107. Das Gehäuse hat innerlich keine Rinnen; beide Klappen sind gewunden mit seitlichem Wirbel und Schlossrinne; der Rand ist ein- fach; das Schloss mit starken Zähnen; das Innere beider Klappen durch senkrechte Lamellen getheilt. Die wenigen Arten kommen im untern und mittlern Kreide- gebirge vor. 2. Caprinula d’Onsıcvv, Caprinula d’Orbigny 1847, Ann. sc. nat. 1850. XIV. p. 80. Das Gehäuse hat auf der inneren Fläche in beiden Klappen Rinnen, welche ungleich sind, und die innere Höhle ist dureh keine Lamellen getheilt. Es ist nur eine Art aus der mittleren Kreideformation bekannt. 3. Gaprinella d’Orsıcay. Caprinella d’Orbigny 1847, Ann. sc, nat. 1850. XIV, p. 81. — Ichthyo- sarcolithes Desmarest 1817, Journ. de phys. Juli 9. Das Gehäuse hat auf der innern Fläche in beiden Klappen glei- che, haarlörmige Rinnen; die untere Klappe ist sehr gross, spiral gewunden, und ihrer ganzen Länge nach an fremde Gegenstände an- geheftet, wodurch sich dieses Geschlecht sogleich von vorigem unter- scheidet; die obere Klappe kurz kegelförmig und einfach gekrümmt ; die innere Höhle ist einfach oder gekammert. Nur zwei Arten aus dem Neocomien und Cenanomien sind bekannt, 405 Sechste Klasse. Tunicata Liu, Sackthiere, Mantelthiere. Es sind kopflose Mollusken, welche keine Schale haben, und von ihrem Mantel bis auf zwei Oeflnungen ganz und gar eingeschlossen werden. In dieser Abtheilung von Thieren finden wir zuerst die merk- würdige Erscheinung, dass mehrere Individuen regelmässig, nach be- stimmten Gesetzen, zu einem einzigen Körper vereinigt ein zusam- mengesetzties Thier bilden, eine Erscheinung, welche bei den Zoophyten so allgemein und so grossartig auftritt. Bei diesen zu- sammengeselzten Tunicaten geht der Mantel der einzelnen Individuen unmittelbar in die Substanz der gemeinsamen Masse über, in wel- cher die verschiedenen Individuen, bald mehr bald weniger als Grup- pen geordnet, liegen. Der Mantel der Sackthiere ist sowohl in Beziehung auf che- mische Zusammensetzung wie auf Struktur ein äusserst merkwürdiges Gebilde. Er besteht hauptsächlich aus einer stickstollfreien Substanz, aus wahrem Holzstoff oder Cellulose, und hat eine sehr complicirte, mechanische Zusammensetzung. Als innerste Schicht zeigt sich bei einigen ein Pflasterepithelium, welches von einer einfachen Lage po- Iygonaler, kernhaltiger Zellen gebildet wird. Die Hauptmasse des Mantels aber besteht allemal aus einer einfachen oder doppelten Schicht einer homogenen, klaren Grundsubstanz, in welcher, je nach den ver- schiedenen Gattungen und Arten, und bei einem und demselben Thier je nach den verschiedenen Gegenden des Mantels, verschiedene Arten elementarer Bestandtheile, nämlich Körner, Kerne, Pigmenthaufen, Zellen, Fasern und Krystalle von kohlensaurem Kalk eingebettet liegen. Ausserdem dringen bei manchen Tunicaten noch viele Blutgefässe oder verschiedene verästelte Fortsätze des Leibes dieser Thiere in den Mantel ein. — Das Muskelsystem beschränkt sich auf eine un- terhalb der allgemeinen Hautbedeckung gelegene Hautmuskelschicht, in der sich eine Menge Ring- und Längsfasern, auch wohl schiefe Fasern durchkreuzen. Bei den Salpen ist dieses Hautmuskelsystem auf einzelne bandförmige Muskelstreifen reducirt. Die ganze Bewe- gung dieser Thiere beschränkt sich daher auf Zusammenziehung und Erweiterung ihres Körpers. Das Nervensystem ist sehr einfach, indem nur ein einziges Ganglion vorhanden ist, welches zwischen den beiden Oeffnungen des Körpers liegt, und von welchen verschiedene Nerven auslaufen, welche sich hauptsächlich auf der Muskelhülle verbreiten, um die Athemröhre, welche zugleich als Mundöffnung dient, einen geschlossenen Ring bil- den, und namentlich auch die an den beiden Körperöflnungen ange- brachten Sinnesorgane versehen. Diese bestehen theils aus einem Kreise fadenförmiger, zuweilen gefranzter Tentakeln, welche von ei- ner ringförmigen Stelle der zu den Oeflfnungen im Mantel führenden Röhre ausgehn, theils aus Augen, die am Eingang der erwähnten Röh- 406 ren in den Winkeln der an diesen Oeflnungen sich vorfindenden Ein- schnitte zwischen orangefarbenen Pigmenthäufchen verborgen liegen. Der Verdauungskanal ist im Allgemeinen wie bei den übrigen Acephalen gebildet, ein einfacher Schlauch, dessen Mundöfl- nung eines jeden Kauapparates entbehrt. Bei Salpa ist er am we- nigsten entwickelt, und erscheint auf einen kleinen Knäuel, den s. g. Nucleus im hinteren Theil der Leibeshöhle zusammengedrängt. Nach diesem Nucleus zieht sich innerhalb der Leibeshöhle längs der Mittel- linie des Bauches eine aus schmalen Falten gebildete Rinne hin, wel- che sich vielleicht durch das Aneinanderlegen ihrer freien Ränder be- liebig in eine Röhre verwandeln kann; das hintere Ende dieser Rinne führt direkt zum Eingang des Darmkanals, welcher von wulstigen Rändern umgeben ist, und als Mundöffnung betrachtet werden muss. Der Darmkanal selbst ist nur kurz, meist ohne magenarlige Erweite- rung, macht einige spiralige Windungen, und endigt mit einer weiten Afteröffnung nicht weit vom Munde in der Leibeshöhle. Bei den Ascidien ist der Darmkanal stärker entwickelt. Der Mund legt im Grunde der Respirationshöhle von wulstigen Lippen umgeben, und häufig führt zu demselben ein ähnlicher Halbkanal wie bei Salpa. Auf eine kurze Speiseröhre folgt sodann ein gewöhnlich scharf abge- setzter, im Innern längsgefalteter Magensack; der Darm begibt sich dann im Bogen nach dem Grunde des Leibes, steigt darauf wieder in die Höhe und endet bald dicht unterhalb der zweiten Körperöff- nung, bald tiefer unterhalb derselben in einen mit Franzen umgebe- nen After. -— Die Leber bedeckt in Gestalt kleiner, einfacher oder verästelter, dicht gedrängter Drüsensäckchen grössere oder kleinere Strecken des Nahrungskanals. Die Bluteireulation ist sehr einfach. Bei den Salpen finden sich zwei Hauptgefässstämme, von welchen der eine die Mit- tellinie des Rückens, der andre die des Bauches einnimmt. Im Vor- derleibsende gehen beide Stämme durch zwei bogenförmige Gelässe in einander über; im Hinterleibsende dagegen steht das Rückenge-- fäss durch einen einzigen, etwas erweiterten Kanal, der dieht vor dem Nucleus angebracht ist, mit dem Bauchgefäss in Verbindung. Dieser Kanal erscheint durch Einschnürungen in mehrere Abtheilun- gen getheilt, und gibt sich durch seine Pulsationen als Herz zu er- kennen. Hierbei tritt das auffallende Phänomen ein, dass das Herz abwechselnd sein Blut bald nach der einen bald nach der andern Seite treibt, und so die arterielle Blutströmung in eine venöse, und die venöse in eine arterielle abwechselnd umwandelt. Dieselbe Erschei- nung findet sich bei den übrigen Tunicaten, bei denen das Herz aber aus einem einfachen Schlauch besteht, welcher zwischen der Wan- dung des Muskelsacks und der Darmwindung im untersten Ende der Leibeshöhle schlingenförmig gewunden liegt. — Stets sind deutliche Kiemen vorhanden. Diese bestehen bei Salpa aus einem einzigen schmalen Bande, welches durch die ganze Leibeshöhle in schräger Richtung von vorn und oben nach hinten und unten ausgespannt ist, 407 und auf der einen Seite mit einer Menge Querleisten und Querfur- chen besetzt ist. Bei den Aseidien führt die eine obere Körper- öffnung in die Respirationshöhle, welche ganz und gar von der Kie- menhaut ausgekleidet wird, die bei manchen Geschlechtern Längsfal- ten bildet. Die freie Fläche derselben bekommt durch eine Menge rechtwinklig sich kreuzender (Quer- und Längsleisten ein gitterförmi- ges Ansehn. Bei den zusammengesetzten Ascidien findet sich eine Vermeh- rung durch Knospenbildung. Die Geschlechtswerkzeuge sind bei Salpa noch nicht vollständig erforscht. Man kennt erst die Ovarien von einigen Arten, welche in Gestalt zweier, meist ziekzack- förmig gewundener Stränge oder Schläuche am Rücken der Leibes- wandung zwischen Mantel und Peritoneum zu beiden Seiten der Mit- tellinie angebracht sind, und sich oft durch ihre violette Farbe aus- zeichnen. Männliche Geschlechtsorgane mit deutlichen Spermatozoen hat Krohn in der zusammengesetzten Form von Salpa maxima Forsk. gefunden. — Die Ascidien bieten eine deutliche Zwitterbildung dar. Eine längliche, compakte Eierstocksmasse von meist schmutzig gelber Farbe nimmt den Grund der Leibeshöhle ein, und entsendet einen weiten, dünnwandigen Eierleiter neben dem Mastdarm nach der After- röhre hinauf, wo derselbe neben dem After mündet. Dicht neben dem Eierstock liegt der Hode, dessen enges vas deferens in kurzen Wellenwindungen dicht neben dem graden Eileiter bis zu dessen Mündung hinaufsteigt. Eine merkwürdige Ausnahme machen die Gat- tungen Cynthia, Boltenia ete., welche mehrere Eierstöcke und Ho- den besitzen. Die Entwickelungsgeschichte zeigt viel Merkwürdiges. Bei den Ascidien verwandelt sich der Embryo in eine cercarien- artige Larve, deren Schwanz dadurch gebildet wird, dass eine Reihe Furchungskugeln des Dotters verschmilzt, und sich vom übrigen Dot- terkörper als Schwanz lostrennt. Diese Larven schwimmen mittelst ihres äusserst beweglichen Schwanzes frei im Wasser herum. Bald darauf wird die ganze Larve von einer hellen, strukturlosen Hülle umgeben, welche sich später zum Mantel der Ascidien ausbildet. Die Larve hängt sich nun mit ihrem Vorderleibsende irgendwo fest, verliert ihren Schwanz, und bekommt die Gestalt des erwachsenen Thieres, Bei den zusammengesetzten Ascidien wachsen, noch ehe sich die cercarienarlige Larve festgesetzt, und ihres Schwanzes ent- ledigt hat, aus der vorderen Leibesmasse mehrere knopfförmige Fort- sätze in den Mantel hinein, die sich nach -dem Anheften in ebenso- viele Individuen einer Aseidienfamilie ausbilden. — Von den Sal. pen kennen wir die frühesten Entwickelungszustände gar nicht; die späteren Momente bieten höchst wunderbare Thatsachen dar. Jede Salpenart hat zwei ganz verschiedene Formen, welche beide lebendig x » B . . ® 7 gebärend sind; eine einsam lebende, und eine zu gänzen Ketten aggregirte Form. Die einsam lebende Form pflanzt sich durch Spros- sen fort, und bringt jedes Mal eine ganze Kette der aggregirten Form 408 hervor, während jedes Individuum der aggregirten Form nur verein- zelte Salpen der ersten Form gebiert, indem es nach Krohn Eier legt, die sich im Innern entwickeln. Eine Gruppe soll sich indessen nicht selbst befruchten können, sondern des Samens einer andern Art bedürfen. Keine dieser beiden Brutarten ist einer Metamorphose unterworfen. Die Fötuskette der vereinzelten Salpen stellt fast immer eine doppelte Reihe von jungen, durch mehrere Stränge unter einan- der verbundenen Thieren dar, welche in einem gemeinschaftlichen häutigen Rohre stecken, von dessen vorderen Ende die Fötus in ab- nehmender Entwickelung bis zum hintern Ende verfolgt werden kön- nen, wo sie fast nur einfache, punktförmige Körper darstellen. Das die Fötuskette enthaltende Rohr windet sich meistens um den Nucleus herum, ragt von da zuweilen mit seinem vorderen Ende weit in die Leibeshöhle hinein, und scheint mit seinem hintern Ende in der Gegend des Nucleus an den Rücken der Leibeswandung be- festigt zu sein. Die von den Individuen einer Sälpenkette erzeugten einzelnen Salpen entwickeln sich ebenfalls in der Gegend des Nucleus, indem sie merkwürdiger Weise durch einen Stiel, der mit einer Na- belschnur verglichen werden könnte, mit der Rückenwandung des Mutterthieres zusammenhängen. Die Tunikaten zerfallen in zwei Ordnungen, 1) in Ascidia- ceen (Tethydes Savıcny), wo der Mantel nur an den beiden Oefl- nungen des Körpers mit diesem zusammenhängt, und 2) in Salpa- ceen (Thalides Savıcsy), wo der Mantel überall mit dem Körper verwachsen ist, die Kiemen die Gestalt eines Bandes haben, und eine Klappe am Eingang der vordern Körperöffnung sich befindet. Die Ascidien kann man wieder in einfache und in zusammenge- setzte theilen, bei denen mehrere Individuen nach bestimmten Ge- setzen in einer gemeinschaftlichen Gallerte vereinigt sind. Erste Ordnung. Ascidiacea, Ascidiaceen. Der Körper liegt ganz frei im Mantel, welcher nur an den bei- den Oeflnungen mit dem Körper verwachsen ist; die Kiemen bilden einen geschlossenen Sack. Erste Familie. Einfache Ascidien. Jedes Thier bildet ein besonderes Individuum für sich, und ist allemal festgewachsen. Der Körper ist einfach, mit seiner Basis festgewachsen, und bildet einen ovalen oder eylindrischen Sack mit zwei Oeflnungen am Ende, von denen die eine etwas höher steht als die andre. Der eigentliche Körper des Thieres liegt ganz frei im Sack, und hängt nur an den beiden Oellnungen desselben mit ihm zusammen. Die obere Oellnung führt in den Kiemensack, in dessen Grund die Mund- öllnung befindlich ist; die niedrigere Oeflnung enthält den After und 409 die Mündung der Geschlechtstheile. — Die hierher gehörigen Thiere bildeten bei Linne das Geschlecht Ascidia (1767. Syst. nat. ed. XI. p. 1072; &oxidıo» kleiner Schlauch) und sind von den neueren in die Geschlechter Boltenia, Cynthia, Phaliusia, Clavellina, Rhopa- laea, Cystingia, Chelyosoma getheilt. Abweichend ist Pelonaea Forses et GoonsiR. 1. Boltenia Savıcyv. Zu Ehren des Hamburger Naturforschers Dr. Bolten. s Boltenia Savigny 1816 Mem. anim. sans vert. Il. p. 88. Der Körper ist sehr lang gestielt, mit lederartigem Man- tel; Branchialöffnung und Afteröflnung sind jede in vier Strahlen ge- spalten; der Kiemensack ist längsgefaltet, mit einem Kranz zusammen- gesetzter Fühler amı Eingang; keine deutliche Leber, ein vielfaches Ovarium. Es sind sechs Arten beschrieben, drei aus Grönland , drei aus der südlichen Hemisphäre, z. B. Boltenia ovifera (Vorticella ovi- fera L.). 2. Cystingia Mac Lear. zUorıyS kleine Blase. Cystingia Mac Leay 1824 Linn. Trans. XIV. p. 642. Der Mantel ist lederartig, mit der Spitze an einen sehr kur- zen Stiel befestigt, welcher in derselben Linie mit den kaum hervor- tretenden Mündungen liegt; die Kiemenmündung vierspaltig und seit- lich; die Afteröffnung unregelmässig und endständig; der Kiemensack längsgefaltet und undeutlich netzförmig; zusammengesetzte Fühler am Eingang des Kiemensackes; Darmkanal seitlich; Magen sehr gross, zwei traubenförmige, freie Eierstöcke auf jeder Seite des Körpers. Es ist eine Art aus dem Polarmeer bekannt, C. @riffithi Mac Lear. 3. Cynthia Savıcav. Cynthia, Beiname der Diana, Cynthia Savigny 1816 Mem. anim. s. vert. ll. p. 90. Der Körper ist sitzend; der Mantel lederartig, beide Mün- dungen sind vierspallig (selten ist die Aftermündung eine einfache Querspalte); der Kiemensack hat Längsfalten; am Eingang in densel- ben steht ein Kreis einfacher oder zusammengesetzter Fühler; die Eingeweidemasse liegt seitlich. Die zahlreichen Arten leben fast in allen Meeren und zerfallen in folgende Subgenera: 1) Cynthia im engern Sinn, mit mehr als acht Falten im Kiemensack, zusam- mengesetzten Fühblern, deutlicher Leber und zusammenhängendem Netz- werk der Kiemen. Hierher Ascidia microcosmus. 2) Caesira Sav. |. c., ebenso, nur ist das Netzwerk der Kiemen unterbrochen. Ascidia quadridentata Forsk. 3) Styela Sav. |. c. mit acht Falten im Kiemensack, einfachen Fühlern, un- deutlicher Leber und mehreren Eierstöcken, z.B. Oynthia pomaria Sav. 4) Pandocia Say. I.c. (Tavdozsior Wirthshaus?) wie Stycla, aber mit einem einzigen Eierstock in der Schlinge des Darmkanals ‚z. B. Cynthia myti- ligera Sav. 410 5) Dendrodoa Mac Lesyv (1824 Linn. Trans. XIV. p. 547.; Jevdoov Baum, 6» Ei) mit einem einzigen verästelten Eierstock auf der linken Seite zwischen dem Kiemensack und dem Mantel. D, glandaria Mac Leas. Hierher gehört auch Pyura Molina (list. nat. Chili p. 169), deren Individuen nur zufällig zusammengewachsen sind und oft genug auch einzeln angetroffen werden und dann wahre Cynthia sind. 4. Phallusia Savıovv. ekkos das männliche Glied. Phallusia Savigny 1816. Mem. anim. s. vert. II. p. 102. Der Körper ist sitzend, mit gallertartiger oder knorpe- liger Hülle; die Kiemenöffnung hat gewöhnlich S-9 Strahlen ; die Afteröffnung sechs; der Kiemensack ist nicht gefaltet, reicht beinah bis auf den Grund des Körpers, und hat an seinem Eingang einen Kranz einfacher Fühler; an den Kreuzungspunkten der Maschen des Kiemennetzes sitzen papillenarlige Anhängsel; die Eingeweide sitzen grossentheils seitlich; die Leber ist undeutlich; ein einziger Eierstock, Die zahlreichen Arten dieses Geschlechtes, welche auch fast ın allen Meeren angetroffen 'sind, zerfallen in drei Unterabtheilungen: 1) Pirena Sav. I. c. (ob Pyrena zu schreiben, von zzuvonrv Kern?) Der Kör- per ist grade; der Kiemensack grade, von der Körperlänge, wenig oder gar nicht länger als die Eingeweide, der Magen ist nicht gebogen, nicht am Darmkanal anliegend. Hierhin Ascidia phusca Lamk. 2) Phallusiae simplices Sav, ]. c. Der Körper ist unten aufgeschlagen, wit dem aufgeschlagenen Theil an einer inneren Leiste des Mantels zurückge- halten; der Kiemensack von der Länge des Körpers, und deshalb unten ebenfalls gekrümmt, merklich länger als die Masse der Eingeweide; der Magen umgebogen, und der Masse der Eingeweide anliegend, Hierher Asc. mammillata Cuv. 3) Cione (ziwr, zıovos Säule ?). Der Körper ist grade, der Kiemensack grade, Eu. DER.AE".P viel kürzer als der Körper, und lange nicht so weit herabreichend , als die Eingeweidemasse, Asc, intestinalis L. 9. Alina Rısso. Alina Risso 1826 hist. nat. Eur. merid. IV. p. 277. Der Körper ist gallertartig, eylindrisch, durchsichtig, kahl, an- gewachsen, oben mit zwei Oellnungen, davon die eine in der Mittel- linie (also die Branchialöffnung?) ohne Strahlen, die andere seitlich mit Strahlen; der Branchialsack sehr kurz, nicht ‘gefaltet, mit einfa- chen Fühlern; ein Ovarium. Die einzige Art ist in der Gegend von Nizza gefunden. Scheint eine Unterabtheilung von Phallusia, mit Cione durch den kur- zen Branchialsack übereinstimmend, und nur durch die mangelnden Strahlen der Branchialöffnung verschieden. Sollten diese nicht übersehen sein ? 6. Clavellina Savıcyv. clavella eine kleine Keule. Clavelina Savigny Mem. anim. sans vert. II. p. 109. Der Körper ist an seiner Basis gestielt, und hat eine gal- lertartige oder knorpelige Hülle; beide Oellnungen, kiemen- öffnung und Afterölfnung haben keine Strahlen, Der Kiemensack ist nicht gefaltet, sehr kurz, und hat einfache Fühler an seinem Eingang ; 414 es sind keine Papillen auf den Maschen seines Gefässnetzes; die Ein- geweidemasse liegt ganz nach unten; die Leber ist nicht deutlich ; ein einziger Eierstock, vom Darmkanal umfasst; Es sind zwei Arten aus den nördlichen Meeren bekannt, die eine ist A. lepadiformis O, Fr. Mururer, 7. Rhopalaea Puriri. öorreloy Keule. Rhopalaea Ph. 1843 Müll. Arch, für Anatom. etc. p. 45. Der Körper ist keulenförmig, beinahe gestielt; der Mantel gal- lertartig: eine Art Zwergfell, welche den Leib in Thorax und Ab- domen einschnürt; der Riemensack zeigt kein Netzwerk, sondern nur deutliche Längsgefässe, welche mit Papillen besetzt sind; die Mund- tentakeln am Eingang des Kiemensackes sind einfach, fadenförmig ; das einzige Ovarium liegt über der Darmschlinge; an seinem unter» Ende und unterhalb des Herzens liegt der traubenförmige Hode; der Magen ist bedeutend erweitert, mit zahlreichen Längsfalten ; die Le- ber ist sehr entwickelt; der Mastdarm ragt noch fast einen halben Zoll in die Kloake hinein, und hat eine einfache, nicht gezähnte oder eingeschnittene Afteröffnung. Die einzige Art wurde bei Neapel gefunden. 8. Ghelyosoma Broperır ET SowErsy. y€}vov Schildkrötenschale, o@ue Leib. Chelyosoma Brod. et Sow. 1830 Zool. Journ. V. p. 46. Der Körper ist sitzend, lederartig, oben mit beweglichen Schil- dern bedeckt; die beiden Mündungen sind eonisch, und eine jede mit sechs dreieckigen Klappen versehn. — Den Bau dieser merkwürdigen Gattung hat Eschricht, leider in Dänischer Sprache, beschrieben in einer besondern Abhandlung. Die einzige Art, Ch. Macleayanum Bron. et Sowersy, lebt in Grönland. 9. Pelonaea Forses Er GoonsıR. 717405 Schlamm, veio ich wohne. Pelonaea Forb. et Goods. 1841 Edinb. Journ. XXXI. p. 29. Das Thier ist frei, verlängert, hinten aufgewachsen ; Kiemen- und Afteröffnung vorgestreckt, an einem Ende, ohne Fühler, die er- steren im vorderen Theil und in der Axe des Thieres, der Mantel ist vom eigentlichen Thier nicht getrennt, Der Kiemen- sack ist walzig, ohne Längsfalten; der Nahrungskanal fängt im Grunde desselben als Speiseröhre an, biegt sich wie ein Sigma, und erwei- tert sich plötzlich in einen birnförmigen Magen mit Längsfalten; der Darm steigt von da zum Boden der Mantelhöhle hinab, schlägt sich dann um, verläuft zwischen Mantelwand und Arterie, und endet in der Mitte des Leibes mit einem sternförmigen After. Das Nervensy- stem ist wie bei Ascidia L., das Gefässsystem ebenso, aber kein Herz (?); die Geschlechtstheile doppelt, symmetrisch, bestehen aus 412 zwei blinden Röhren, die sich an den Seiten des Afters aber weiter nach vorn münden, und am untern Theil mit blinden Anhängseln be- setzt sind. Durchaus problematisch sind folgende Geschlechter: 10. Fodia Bose. Fodia Bose. 1802 Suppl. de Bufl. ed. Deterv. I. t.4. f. 2. Der Körper ist oval, warzig, seiner ganzen Länge nach durch eine senkrechte Scheidewand, welche den Magen enthält, in zwei un- gleiche Röhren getheilt, welche an jedem Ende sich mit einer Oell- nung münden; die obere Oeflnung ist etwas vertieft und unregelmäs- sig gezähnt; die untere hat einen kreisförmig verdickten Saum, wel- cher als Saugnapf zur Befestigung des Thieres dient. (!?) Dieses sehr problematische Geschlecht enthält nur eine Art von den Küsten Nordamerikas, und scheint mir eine schlecht beobachtete Aectinia L. zu sein. ll. Mammaria 0. Fr. Mueiver. mamma, die Brust. Mammaria 0. Fr. Mull. 1776 Zool. Dan. Prodr. nr. 2713. Der Körper ist frei, nackt, oval oder beinah kugelförmig, mit einer einzigen Mündung an der Spitze, keine Fühler. Es werden drei Arten aus dem nördlichen Eismeer angeführt. 12. Bipapillaria Lanarer. bis zweimal, papilla Warze. Bipapillaria Lamk. 1816 hist. nat. an. sans vert. Ill. p. 127. Der Körper ist frei, nackt, eiförmig-kugelig, hinten geschwänzt; das vordere Körperende hat, wie Ascidia, zwei Oellnungen, welche auf der Spitze conischer Warzen stehen, und jede drei Fühler haben. Es wird eine einzige Art von Neuholland angegeben. Zweite Familie. Zusammengesetzie Ascidien. Mehrere einzelne Thiere sind nach einem bestimmten Gesetz zu einem Ganzen vereinigt. Man kann sie in fünf Sektionen theilen : a) Ein gemeinsamer kriechender Stamm trägt mehrere gestielte Thiere. 1. Perophoreen. b) In einer gemeinschaftlichen Gallerte, welche auf fremden Kör- pern aufsitzt, sind die einzelnen Thierchen nach bestimmten Gesetzen gruppirt. 2. Polyelinaceen, der Körper ist deutlich in drei Theile, Thorax, Abdomen, Postabdomen getheilt ; Herz und Geschlechts- theile liegen in letzterem. 3. Didemniaceen, der Körper ist deutlich in zwei Theile, Thorax und Abdomen getheilt. 413 4. Botryllaceen, ohne weitere Abtheilung des Körpers; die Eingeweide liegen vorn neben dem Kiemensack. ec) Der gemeinschaftliche Körper der Thiere schwimmt frei im Meer. 5. Pyrosomaceen. Erste Sektion. Perophörea, Perophoreen. Ein gemeinsamer kriechender Stamm trägt mehrere gestielte Thiere. Hierher gehört nur das eine Geschlecht: 1. Peröphora Lister. ıno@ Reisesack, yooog tragend. Perophora Lister 1834 Phil. Trans. II. p. 378. Seitlich zusammengedrückte, taschenförmige Thiere werden von einem Stiel getragen, welcher von einem gemeinsamen, kriechenden Stamm entspringt. Am untern Ende des Kiemensackes sieht man lin- ker Seits das Herz; rechts die Verdauungsorgane,; der Kiemensack ist von vier Reihen ovaler, am Rande mit vibrirenden Wimpern be- setzter Löcher durchbohrt, welche dem Wasser in dem Mantelraum durchzutreten gestalten, um durch die Afterröhre auszufliessen. Eine durch den ganzen Familienstamm sich erstreckende Bluteireulation verbindet alle Individuen und wird durch die Pulsation der individuel- len Herzen vermittelt; man sieht zwei gesonderte Blutströme, von denen der eine auf-, der andere absteigt, im Stamm und in den Stie- len der Thierindividuen. Die Integumente sind so dünn, dass das ganze Innere und dessen Bewegungen ohne Schwierigkeit beobachtet werden können. Man kennt eine Art von den Englischen Küsten. Zweite Sektion. Polyclindcea, Polyelinaceen. Mehrere einzelne Individuen sind durch eine gemeinschaftliche Gallerte zu einem Thier vereinigt; der Körper ist deutlich ın drei Theile, Thorax, Abdomen und Postabdomen geschieden; Herz und Geschlechtstheile liegen in letzterem. 2. Sıgillina Savıenv. sigillum, kleine Figur. Sigillina Savig. 1816 Mem. sur les anim. sans vert. I. p. 40. Der gemeinschaftliche Körper ist gallertartig, verlängert conisch, beinahe gestielt, höckerig; oft sind mehrere solcher Kegel genähert und zu Gruppen verbunden, die einzelnen Thiere bilden aber keine bestimmten Systeme. In jedem Höcker der Oberfläche sind zwei Oelfnungen, eine für die Kiemenhöhle mit sechs Fühlern, und eine sechszähnige für den After. Der Körper ist deutlich in drei Theile, Thorax, Abdomen, Postabdomen getheilt. Die einzige Art, $. australis, ist auf der Südwestküste Neu- hollands gefunden, 414 3. Polyelinum Savıcav, nous viel, zAlvn Lager. Polyclinun Savigny 1816 M&em. anim. sans vert. II. p. 189. Der gemeinschaftliche Körper ist gallertartig, eben, bedeckt fremde Körper wie eine Rinde, und zeigt mehrentheils mehrere zer- streule, unregelmässige, sternförmige Systeme, von denen jedes eine centrale Höhlung hat; die einzelnen Thierchen haben sechs Fühler an jeder Kiemenöffnung. Die Afteröflnung ist äusserlich nicht sicht- bar, horizontal verlängert, öffnet sich in die centralen Höhlungen (gemeinsame Kloaken) der einzelnen Systeme; der Körper ist durch Einschnürungen in drei Theile, Thorax, Abdomen, Postabdomen ge- theilt, und letzteres ist seitlich am Abdomen befestigt, Savigny führt 6 Arten aus dem Rothen und Indischen Meer an. 4. Aplidium Savıcnv. Aplidium Savigny 1816 Mem, anim. sans vert. I. p. 183. Der gemeinschaftliehe Körper ist gallertartig oder knorpelig, und besteht aus zahlreichen, wenig hervortretenden, ringförmigen, deutlich umschriebenen Systemen von Thierchen, welche keine ge- meinschaftliche Centralhöhle haben. Die Thierchen stehen zu 3—25 in einer Reihe; die Branchialöffnung ist strahlig, die Afteröffnung nicht; der Körper ist durch Einschnürungen in drei Theile geschieden, und das Postabdomen ist seitlich am Abdomen befestigt. Savigny beschreibt a. a. 0. sechs Arten, andre sind von Quoy und Gaimard, Delle Chiaje, Johnston beschrieben, und mehrere leben an den Europäischen Küsten. d. Synoicum Pniers. oVUvoızos zusammenwohnend. Synoicum Phipps 1773 Voyage etc. p. 202. Der gemeinschaftliche Körper ist gestielt, halb knorpelig, und wird aus einem einzigen System von Individuen gebildet, welches sich in einen soliden, senkrechten Cylinder erhebt, der einzeln ist, oder durch seinen Stiel mit andern, ähnlichen Gylindern vereinigt erscheint; die einzelnen Thiere sitzen parallel in einem einzigen Ring; die Oefl- nung des Kiemensacks ist in sechs gleiche Strahlen gespalten, die des Afters in sechs sehr ungleiche, von denen die drei grösseren dazu bei- tragen, den äusseren Rand eines coneaven Sterns zu bilden, der im Centrum oder auf dem Gipfel des Systemes sitzt. — Der Körper der einzelnen Thiere ist durch Einschnürungen in drei Theile, Thorax, Abdomen und Postabdomen getheilt. Mit Sicherheit ist nur eine Art von Spitzbergen bekannt, S. turgens Puivrs. 6. Amoroucium MıLye Enwanos. Amoroucium Milne Edw. 1841 Observ. Ascid. comp. de la Manche. Dieses Geschlecht unterscheidet sich von Polyelinum nur da-' 415 durch, dass das Postabdomen nicht seitlich an das Abdomen befestigt ist, sondern eine unmittelbare Fortsetzung desselben, wie bei Apli- dium, bildet. Es sind a. a. ©. vier Arten vom Englischen Kanal beschrieben. Dritte Sektion. Didemniäcea, Didemniaceen. In einer gemeinschaftlichen Gallerte, welche auf fremden Kör- pern aufsitzt, sind die einzelnen Thierchen nach bestimmten Gesetzen gruppirt; ihr Körper ist deutlich in zwei Theile, Thorax und Ab- domen, geschieden. 7. Distomus GAERTNER. diorouos mit doppeltem Munde. Distomus Gärtner 1774 bei Pallas Spicileg. X. p. 40. Der gemeinschaftliche Körper ist sitzend, beinahe knorpelig, von verschiedener Gestalt, und besteht aus mehreren, im Allgemeinen kreisförmigen Systemen; die einzelnen Thiere sitzen in ein oder zwei Reihen in ungleicher Entfernung vom gemeinschaftlichen Centrum ; Kiemen- und Afteröffnung zeigen beide sechs regelmässige Strahlen ; der Körper ist in Thorax und Abdomen geschieden; der Thorax ist klein, eylindrisch; der Hinterleib grösser, lang gestielt; keine Leber; ein einziges Ovarium, welches die ganze eine Seite des Abdomens einnimmt. Es sind zwei Arten aus den Europäischen Meeren , eine vom Cap und eine von Neuholland beschrieben, z. B. Distomus variolo- sus GAERTN. 8. Diazöma Savıcny. dıelwur Band. Diazoma Savigny 1816 M&m. Anim. sans vertöbr. I. p. 35, Der gemeinschaftliche Körper ist festsitzend, halb gallertartig, kreisrund, beinahe becherförmig, die einzelnen Thiere bilden ein ein- ziges System, und sind in mehrere concentrische Ringe vertheilt ; sie sind sehr verlängert, und ragen mit ihren Mündungen hervor. Jede derselben hat sechs Falten, und wenn das Thier sich ausbreitet, kom- men aus jeder sechs lanzettförmige Tentakel. Der Leib ist durch eine Einschnürung in Thorax und Abdomen getheilt. Es gibt eine prachtvolle Art im Mittelmeer, D, mediterraneum, deren einzelne Thierchen nicht weniger als 15 Linien lang sind. 9. Didemnium Savıcan. dis zweimal, Jdeuvıov Lager. Didemnium Savigny 1816 Mem. anim. sans vert. II. p. 194. Der gemeinschaftliche Körper ist sitzend, schwammig, lederar- tig, verschieden gestaltet, bisweilen als dünne Rinde ausgebreitet, aus mehreren, sehr gedrängten Systemen von Thieren zusammengesetzt, welche weder eine gemeinschaftliche Centralhöhle noch eine anschei- 416 nende Umgränzung haben; die Branchialöffnung zeigt sechs gleiche Strahlen ; die Analöffnung ıst undeutlich; der Leib ist in zwei Ab- theilungen, Thorax und Abdomen, geschieden; letzterer ist seitlich am Thorax befestigt. Die verschiedenen Arten bewohnen meist die Europäischen Meere. Lamarck vereinigt mit Recht Eucoelium Sıvıcny 1. ce. 1.20. (euzoritos mil gutem Unterleib) mit Didemnium, lässt aber dem vereinigten Geschlecht den Namen Eucoelium. Der Hinterleib der eigentlichen Eucoelien ist gestielt, grösser als bei Didemnium, und sitzt unten, ferner haben die Eueoelien an der Branchialöffnung keine Strahlen. 10. Leptoclinum Mırse Enwanos. Aerıtös dünn, #)lvn Lager. Leptoclinum Milne Edwards 1841 Observ. Ascid. comp. Manche. Der Körper der einzelnen Individuen ist wie bei Distomus, Diazoma, Didemnium, durch eine Einschnürung in zwei Theile, Tho- rax und Abdomen getheilt, aber der After mündet in eine vielen Thieren gemeinschaftliche Kloakenhöhle. Es werden a. a. O0, sechs Arten von den Küsten des Englischen Kanals angeführt. Vierte Sektion. Botrylläcea, Botryllaceen. In einer gemeinschaftlichen Gallerte, welche auf fremden Kör- pern aufsitzt, sind die einzelnen Thierchen nach besondern Gesetzen gruppirt; ihr Leib ist ohne weitere Abtheilung; die Emgeweide lie- gen vorn neben dem Kiemensack. 11. Botryllus Gaentser. Bö6roos Traube. Botryllus Gärtner 1774 bei Pallas Spieil. X. — Polyeyelus Lamk, 1502 Mem. Mus, d’hist. nat. I. p. 338. (noAus viel, zUx)05 Kreis). Der gemeinschaftliche Körper ist eine dünne, gallertartige, durchsichtige Kruste, welche mehrere kreisförmige oder sternförmige Systeme von 3 bis 12 Thieren zeigt, von denen jedes System in der Mitte eine centrale, etwas erhabene Oellnung hat. Die einzelnen Thiere sind verkehrt eiförmig, nach hinten verschmälert; ihr Körper ist nicht durch Einschnürungen abgetheilt; die Branchialöffnung ist kreisrund, olıne Strahlen; der Mund ist von acht Fühlern umgeben, von denen vier grösser; der After steckt im Rande der centralen Nöhlung des Systems; die Eingeweide liegen vorn, neben dem Kie- mensack. Es sınd 10 Arten aus verschiedenen Meeren beschrieben; B. stellatus GaerTN. ist an den Küsten des Englischen Kanals nicht selten. 12. Botrylloides Mırye Epwanos. botryllus, &idos Gestalt. Botrylloides Milne Edwards 1841 Obs. sur les Asc. comp. de la Manche. Dies Geschlecht unterscheidet sich von Botryllus dadurch, dass die centrale 417 die centrale Höhle oder Kloake, um welche die einzelnen Thiere ge- ordnet sind, sich in innere Kanäle fortsetzt, an deren Seilen die ein- zelnen Individuen sich in linienförmigen Reihen befinden. Es sind vier Arten aus dem Kanal la Manche beschrieben. Fünfte Section. Pyrosomädcea, Pyrosomaceen. Der gemeinschaftliche Körper der Thiere schwimmt frei im Meer herum. Pyrosoma Peron. nvo Feuer, owu« Leib, Pyrosoma Peron 1804 Ann. Mus. IV. p. 437. Der gemeinsame Körper bildet eine freischwimmende, gallertar- tige, eylindrische, hohle, an einem Ende geschlossene Masse, welche äusserlich höckerig erscheint, indem die Kiemenmündungen der ein- zelnen Thierchen hervorstehen, während ihre After in die Höhle des gemeinschaftlichen Körpers münden. Die Alhemwerkzeuge bestehen nach meinen Beobachtungen aus einem geschlossenen Sack, wie bei den Ascidien, und wird dadurch die Ansicht von Blainville widerlegt, der Pyrosoma zu den Salpaceen gestellt wissen will. Man kennt drei Arten aus dem Atlantischen und Mittelländi- schen Meer, die wegen ihres herrlichen Leuchtens in der Nacht be- rühmt sind. Folgende Geschlechter der zusammengesetzten Ascidien sind un- vollständig bekannt, oder ganz problematisch: 1. Mariäna Qvov ET Gaımarn. Nach den Marianischen Inseln, dem Vaterlande genannt, Mariana Quoy et Gaim. 1824 Voy. de Freyein, p. 515. Der gemeinschaftliche Körper ist eine häultige, etwas gallertar- tige, festgewachsene Substanz, welche aus eoncentrischen, gefalteten, in Gestalt einer Rose vereinigten Lamellen besteht; die Oberfläche derselben zeigt zahlreiche, sehr kleine runde Punkte, welche die Mün- dungen von eben so vielen Thierchen sind. Es ist eine Art beschrieben. Die Verfasser haben die einzelnen Thierchen selbst nicht gesehn. ? 2. Holozöa Lesson. 0Aos ganz, Cwov Thier. Holozoa Lesson 1830 Voy. de la Coquille p. 439, Der gemeinschaftliche Körper schwimmt frei, ist eylindrisch, beiderseits abgerundet, und enthält im Innern ein perlweisses Bündel von Röhren, welche zum hinteren Ende jedes einzelnen Thierchens führen. Diese sind sehr zahlreich, zu 6— 10 in Kreise geordnet. Weiter ist von ihrer Struktur nichts gesagt. Die einzige Art wurde in der Nähe von Staatenland gefangen. Philippi, Conchyliologie, 27 418 3. Sycozoa Lesson. 0Vxov die Feige, (wov das Thier. Sycozoa Lesson 1830 Voy. de la Coq. p. 436. Der gemeinschaftliche Körper hat die Gestalt einer Birne oder vielmehr einer Feige, ist gestielt, und schwimmt frei im Meer herum. Die einzelnen Thierchen sind sehr klein, und stehen in senkrechten, gezweiten Reihen; die beiden Oeffnungen des Thieres stehen sehr nahe beisammen, und die obere oder die Mundöflnung ist vierspaltig. Vom hintern Ende jedes Thierchens entspringt eine sehr feine silberweisse Röhre, die sich in die Mitte des Stieles des gemeinschaftlichen Kör- pers begibt. Die einzige Art ist in der Nähe von Staatenland gefunden. 4. Polyzoa Lessons. zro)vs viel, Co0» Thier. Polyzon Lesson 1830 Voy. de la Coq. p. 437. Der gemeinschaftliche Körper hat eine eiförmige, zusammenge- drückte Gestalt, wie ein Glied einer Opuntia, und sitzt auf einem gemeinschaftlichen Stiel, der gegen 20 solcher Körper trägt. Die einzelnen Thierchen sind sehr zahlreich, und von ihren beiden Oell- nungen ist die eine vom Körper durch einen engen Hals getrennt, die andre sitzt auf einem kurzen, rüsselförmigen Stiel. Die einzige Art ist im Hafen Soledad der Falklands - Inseln gefunden. 5. Fimbria Rısso. fimbria Franze, Saum. Fimbria Risso 1826 hist. nat. Eur. merid. IV. p. 282. „Eine gallertartige, durchsichtige, sehr glatte, dünne, platte, bandförmige, senkrechte (!) Substanz, welche in ihrer ganzen untern Länge anhängend, und befestigt ist, und eine grosse Zahl kleiner, runder, gekörnelter Körper enthält, welche eine Oellnung zu haben schemen (!), und ohne Ordnung in dieser gallertartigen Lage zer- streut sind. Eine Art aus der Gegend von Nizza. Sollte dies nicht der Laich einer Doris sein ® Zweite Ordnung. Salpacea, Salpaceen. Der Mäntel ist überall mit dem Körper verwachsen; die Kiemen haben die Gestalt eines Bandes, und eine Klappe befindet sich am Eingang der vorderen Körperöllnung; die Thiere schwimmen frei im Meer herum. Nierher gehört das einzige Geschlecht: 419 1. Salpa Forskar, o«dırn ein Meerfisch. Salpa Forsk. 1775 Deser. animal. p. 113. — Thalia Brown 1756 hist. nat. Jam.*)5 Oaleıa eine der Musen. — Dagysa Gmel. 1789 Syst. nat. ed. XI. p. 3113. an Banks et Soland. bei Hawkesworth it? (dayvus eine wäch- serne Puppe der Zauberer). — Biphora Brug. 1792 Eneyel. meth. p. X. nr. 8. (Biphora scheint fehlerhafte Schreibart für biforis mit zwei Thüren). — Thalis Lamk. 1801 Syst. anim. sans vert. p. 356. ‘Der Körper ist im allgemeinen parallelopipedisch, vorn und hin- ten abgestutzt, gallertartig, durchsichtig, innen hohl, und schwimmt frei im Meere herum. Das Schwimmen geschieht vermittelst einer Art Vorhang oder Klappe, welche in der vorderen Körperöllnung (die Cuvier für die hintere erklärt) herabhängt, und durch seine Contrak- tion das Wasser zur entgegengesetzten Körperöllnung heraustreibt, wo- durch der Körper nach vorn schwimmen muss. Die Eigenthümlich- keiten des inneren Baues und der Fortpflanzung sind oben schon be- schrieben in der allgemeinen Schilderung der Klasse. Die Salpen sind sehr zahlreich, und finden sich in allen Meeren. Man hat mehrfach versucht, sie in Unterabtheilungen zu bringen, alleic so lange man nicht alle Salpen in beiden Formen, in der Einzellorm und als Kette kennt, werden diese Versuche kein bleibendes Resultat liefern. Siehe Blainville Diet. Sc. nat. vol. 47, p. 94., Lesson Voy. Coquille p. 266; Meyen in den Noy. Act. Acad. L. Car. Nat. Cur. etc. 2. Doliolum Quoy er Gaımarn, doliolum ein Fässchen, Doliolum Quoy et Gaim. 1834 Voy. de l’Astrol. III. p. 599, nicht Dolio- lum Otto. Der Körper hat die Gestalt eines kleinen, auf beiden Seiten offenen Fasses; die vordere Oeflnung tritt etwas hervor; die Oberflä- che hat hervorstehende Reifen; die Kieme im Innern besteht aus zwei Aesten; man unterscheidet ein Herz, welches an deren Vereinigung liegt, und ein Rückengefäss. Die einzige zuverlässige Art ist zwei Linien lang, und stammt von Amboina und Vanicoro. Sehr problematisch sind folgende zwei Geschlechter: 3. Monöphora Quovy ET GArnarD. wovös allein, gpooos tragend. Monophora Quoy et Gaim. 1824 Voy. de Freyc. p. 495. Der Leib ist frei, gallertartig, durchsichtig, verlängert, pyramı- dal, etwas abgeplattet, an einem Ende abgerundet, am andern Ende spitzig; der Darmkanal hat eine einzige Oeflnung am stumpfen Ende, woran zwei Lippen oder Klappen; zwei Augen? Eine drei Zoll lange Art von der Seehundsbay in Neuholland. Blainville, der vermuthlich das Thier gesehn hat, stellt es zu Salpa, wo man nach obiger Beschreibung das Thier nicht suchen sollte. *) Der Name ist auch an eine Pflanze vergeben. 275 420 4, Pterolyra Lesson. ıteo6v Flügel, Aloe Leyer. Pterolyra Lesson 1830 Voy. de la Coquille. Der Leib ist weiss, durchsichtig, besteht aus einem länglichen, walzigen, an beiden Enden offenen Kanal, aus einem dicken und ge- fürbten gabeligen Theil, und endlich aus seitlichen dünnen Erweiterun- gen, welche die Stelle von Flossen vertreten, und jederseits in drei Lappen ausgeschnitten sind ; der mitllere Lappen ist grösser, und die an den Enden stehenden sind wieder ausgeschweift, so dass das Thier die Gestalt einer Leyer erhält, als Kieme scheint ein gedrehtes, senk- rechtes, silberweisses Band betrachtet werden zu müssen. Bei Neu-Guinea wurde ein Exemplar dieses höchst problemati- schen Geschlechtes gelangen. a Anhang Cirripedia, Cirripeden. Die Cirripeden Lamarcks, Virrhopoden Cuviers, Nema- topoden Blainville's, oder Rankenfüsser wurden von den frü- hern Naturforschern zu den Testaceen, von den spältern zu den Mollusken gerechnet. Lamarck bildete daraus eine besondere Klasse, die er zu den gegliederten Thieren stellte; sie müssen indess wohl, ‘wie Burmeister zuerst gelhan, zu den Grustaceen gestellt werden, und machen durch den Mantel, welchen sie gleich den Mol- lusken besitzen, und welcher, wie bei diesen, ein Gehäuse von koh- lensaurem Kalk absondert, den Uebergang zu dieser letzteren Klasse. Es sind wirbellose Thiere, welche im erwachsenen Zustande stets festgewachsen, ohne Kopf und Augen, und von einem Mantel eingeschlossen sind, welcher fast immer ein aus mehreren Stücken bestehendes Kalkgehäuse absondert. Das Maul des Thieres ist nach unten gerichtet, nicht vorstehend, und mit drei Paar gezähnter Kiefer bewaffnet; es sind sechs Paar Arme vorhanden, von denen jeder aus zwei vielgliedrigen Aesten besteht. Die drei hinteren, und — bei der verkehrten Lage des Thieres — die oberen, langen, brin- gen einen Strudel im Wasser hervor, der die Nahrung in den Mund, und das Wasser zu den Athemorganen bringt; das hintere Ende des Leibes läuft in eine Art Schwanz aus; sie sind Zwitter, und er- leiden eine auffallende Metamorphose. Ausser dem Hautskelett, welches ganz wie bei den übrigen Krustenthieren beschaffen ist, aus Chitine besteht, und von Zeit zu Zeit vollständig abgeworfen wird, haben die Rankenfüsser noch. eine Körperbedeckung, die, wie gesagt, ganz an den Mantel und die Scha- len der Mollusken erinnert. Dieser Mantel besitzt ein eben solches Chitingewebe, und nimmt an dem Häutungsprocesse des Körpers An- theil, erzeugt aber auf seiner Oberfläche mehrere oder wenigere, be- wegliche ‘oder unbeweglich verbundene Kalkschalen, welche von den Schalen der Muscheln nicht wesentlich abweichen, mit: der Haut nicht gewechselt werden, und wie die Anwachsstreifen zeigen, nach den- selben Gesetzen, wie.die Muschelschalen wachsen. Bei einigen, den Balanaceen, bilden diese Schalen theils eine Art Röhre, theils einen beweglichen, meist aus vier Stücken bestehenden Deckel, während bei 422 andern, den Lepadeen, anstatt der Röhre ein fleischiger, kahler, oder mit Haaren und Schuppen bedeckter Stiel vorhanden ist, und dagegen die Deckel der Balanaceen oft stärker entwickelt, und aus mehr Stücken gebildet, auftreten. Die Röhre der Balanaceen besteht aus porösen Schalen, und ist unten entweder durch eine kalkige Platte (z. B. bei Balanus), oder durch eine Haut (bei Chthamalus), oder durch eine fibröse Masse (bei Tubieinella) verschlossen. Ein ausgezeichneter, quer laufender Schliessmuskel sitzt im vorderen, d. h. dem Kopfende zunächst gelegenen Winkel der Mundspalte, aus wel- cher die Arme heraustreten. An dieser Stelle steht auch der Körper der Rankenfüsser, theils durch die Hautbedeckung, welche hier am Vorderende des Leibes zur Auskleidung der Mantelhöhle abgeht, theils durch verschiedene Muskeln mit dem Mantel in Verbindung. Das Nervencentrum besteht aus zwei nebeneinander hin- laufenden Bauchsträngen, welche in ihrem Verlauf 6 bis 7 Ganglien- anschwellungen bilden, aus denen die Nerven für die Arme seitlich hervortreten. Die beiden vordersten Ganglien sind durch einen bo- genförmig um den Oesaphagus herumlaufenden Nerven verbunden, wel- cher verschiedene Fäden an die Kauwerkzeuge abgibt, so dass also ein eigentliches Gehirn fehlt. Die beiden letzten Ganglienpaare sind unter sich fast zu einer einzigen Ganglienmasse verschmolzen, welche ausser den Armnerven noch zwei Fäden in das lange Schwanzende sendet. Ausser dem Tastsinn finden wir bei den erwachsenen Ran- kenfüssern keinen andern Sinn; die Jungen besitzen Augen. Der Verdauungskanal zeigt einen Magen von geringem Umfang, auf welchem zwei drüsige Anhänge von lappiger Form lie- gen,“ die sich in sein vorderes Ende ergiessen, und als Speichel- drüsen angesehen werden können. Die Leber wird von blind- sackähnlichen Anhängseln des hinteren Magentheiles gebildet. Der Af- ter liegt an der Basis des Schwanzes. Der Blutumlauf zeigt nichts Eigenthümliches; es ist ein deutliches Herz vorhanden. Die Athemorgane sind wenig ent- wickelt. Bei den Lepadeen bestehen sie aus eylindrischen oder lan- zettförmigen Fortsätzen, welche von der Basis einzelner Arme ihren Ursprung nehmen, und gegen den Rücken «des Thieres umgebogen sind, so dass dieselben immer in der Höhle des Gehäuses verborgen blei- ben; bei den Balanaceen haben die Kiemen den Körper des Thieres verlassen, und sich an der innern Fläche des Mantels entwickelt, wo sie bald eine grössere, bald eine geringere Menge zarthäutiger Falten oder Lamellen darstellen. Von allen übrigen Crustaceen weichen die Rankenfüsser wesent- lich dadurch ab, dass sie Zwitter sind. Bei den Lepadeen liegen die Ovarien im oberen Ende des Stieles als verästelte Blindschläuche zwischen der die Höhle des Fusses ausfüllenden flockigen Masse ein- gebettet, während bei den Balanaceen die Eierstocksfollikel zwischen den Lamellen des Mantels vertheilt sind. Der Eierleiter mündet oben mit einer engen Spalte in die Mantelhöhle. In beiden Familien 423 verweilen die blau oder gelb gefärbten Eier bis zur völligen Ent- wickelung der Embryonen in der Mantelhöhle dieser Thiere, und bil- den durch dichtes Aneinanderkleben eine breite Schicht, welche bei den Balanaceen der inneren Fläche des Mantels dicht anliegt, und häufig durch die verschiedenen Kiemenblätter desselben festgehalten wird, oder welcher bei den Lepadeen den abgerundeten Körpertheil des Thieres mützenförmig überzieht. — Die Hoden bestehen aus einer Menge verästelter Follikeln, welche sich auf beiden Seiten des Verdauungskanals dicht unter der Haut ausbreiten, und zwei sehr weite, schlauchförmige vasa deferentia haben, die in wellenförmigen Windungen den Darmkanal bis zum After begleiten, und dann in ei- nen gemeinschaftlichen, engeren ductus ejaculatorius übergehen. Da dieser Kanal den ganzen Schwanz der Cirripedien durchläuft, und an dessen Spitze ausmündet, so wird dieser Fortsatz gewöhnlich penis genannt. Die Länge und Beweglichkeit dieses Schwanzes macht es den Rankenfüssern allerdings möglich, denselben wie einen penis zu benutzen, und zur Selbstbefruchtung mit der am Mantel befindlichen Mündung der Eierleiter zu bringen. Auffallend ist die Metamorphose der Rankenfüsser. Die Jungen, welche aus dem Ei schlüpfen, ähneln den Larven von (y- clops, Daphnia und Lernaea;, sie schwimmen frei herum, haben zwei lange Fühler, drei Paar borstentragende Beine, von denen die beiden hintern Paare zweiästig sind, einen zweilappigen, an seinem En- de borstentragenden Hinterleib und Augen. Darauf verwandeln sie sich in ein zweischaliges, ceyprisartiges Wesen. Nun setzt sich das Thierchen mit den Fühlern fest, und zeigt auf dem Rücken eine, aus einem Stück bestehende, lederartige Schale. Bald nachdem sie sich festgesetzt haben, verlieren sie die Augen und die Fühler, wogegen sie drei Paar Arme mehr bekommen, die jedoch anfangs dreigliedrig sind, und endlich nimmt das Thier seine bleibende Gestalt an. Man hat allgemein die Rankenfüsser in zwei Abtheilungen ge- bracht: a) Sitzende, Balanaceen, Balanodeen, Acamptosomata Lech, und b) gestielte, Lepadeen, Anatifae Cuv., Campstosomata Leacn, Lepadicea Buaınv. Die sitzenden Rankenfüsser zerfällt Gray in drei Fa- milien : l. Pyrgomatidae mit den Geschlechtern: Pyrgoma Sıav., Daracia Gray, Megatrema Leacn, Savignium Lesen, Creusia Leach, Conopea Say, Acasta Leacn. 2. Balanidae mit den Geschlechtern: Balanus Brus., Chthamalus Ranz., Chironia Gray, Elminius Lesen, Octomeris Sow., Catophragmus Sow., Euraphia Conr., Tetractita ScHun., Verruca Schun. 3. Coronulidae mit den Geschlechtern: Tubieinella Lank., Diade- ma Senun., Cetopirus Raxz., Platylepas Gray, Astrolepas Grar. 424 Die gestielten Rankenfüsser theilt derselbe in zwei Familien: 1. Anatiferidae mit den Geschlechtern: Alepas Ras, Conchoder- ma v, Orrers, Pamina Gray, Senodita Senum,., Octolasmis Gray, Anatifera Brus. 2. Pollicipedidae mit den Geschlechtern: Scalpellum Lesen, Smi- lium Leacn, Rhamphidiona Scuun., Calantica Gray, Mitella Oren, Lithotrya Sow., Ibla Lesen, Conchotrya Gray, Bris- naeus Lracn, Erste Ordnung. Sitzende Rankenflüsser. Ihr Körper ist nicht gestielt, und von einer eylindrischen oder kegelförmigen kalkigen Röhre umgeben, die gemeiniglich aus mehre- ren Stücken besteht; die Oeflnung dieser Röhre ist mit einem zwei- klappigen oder häufiger vierklappigen Deckel verschlossen. Erste Familie. Pyrgomäcea, Pyrgomaceen. Das Gehäuse hat eine kalkige Basis, und die einzelnen Klappen, welche dasselbe zusammensetzen, sind mehr oder weniger sowohl unter einander wie mit dieser Basis zu einem Stück verwachsen. Der Deckel ist bald zweiklappig, bald vierklappig; die Valven desselben sind durch Nähte verbunden. Alle leben als Parasiten auf Korallen, 1. Pyrgöoma Savıcav. ; nvoyouc Thurm., Pyrgoma Savign. bei Leach 1819 Ene. brit. supp. Il. p. 171. — Boscia Ferussac, wo? von Ferussac später wieder eingezogen. (L. A. G. Bose, Fran- zosischer Naturforscher). Das Gehäuse besteht aus vier mit einander verwachsenen Schalenklappen, welche innen eine sehr kurze Scheide haben, in- nerhalb welcher sich der Deckel bewegt; der Deckel ist kegelfär- mig, vierklappig, die Bauchklappen sind schmal, die hinteren Klappen sind hakenförmig, schmal dreieckig. Man kennt zwei Arten, welche in Steinkorallen leben. 2. Megatrema Leacn. ueyas gross, tonue Loch. Meyatrema Leach 1825 Zool. Journ, II. p. 210. Die Basis ist becherförmig, eingesenkt (in die Korallen); das Gehäuse selbst besteht aus vier mit einander verwachsenen Scha- lenklappen ; die Deckelscheide (der Theil, innerhalb dessen sich der Deckel bewegt), ist fast so lang, wie die Klappen, der Deckel ist vierklappig. Der Typus von Megatrema ist M. Stokesü, ein Parasit des Korallengeschlechtes Fungia. Adna Leach 1525 Zool, Journ. Il. p. 210 unterscheidet sich von Megatrema nur dadurch, dass die Basis des Gehäuses äusserlich sichtbar ist. Der Typus ist A. anglica, (Pyrgoma sulcatum Pn.), ein Parasit des Korallengeschlechtes Fungia. 425 3. Daräcia Grar. Daracia Gray 1825 Ann. of philos. XXVI. p. 102. Das Gehäuse besteht aus vier mit einander verschmolzenen Schalenklappen; «ie Deckelscheide fehlt; der Deckel ist convex, zweiklappig. Es ist nur eine Art bekannt, die auf Madrepora polygama lebt. Nobia Leach 1842 bei Sowerby Conch. Man. ed. 2. p. 203. scheint mir durchaus identisch mit Daracia zu sein. Auch Savignium Leach 1825 Zool. Journ. II. p. 210. (zu Eh. ren von J. C. Savigny) scheint nicht von Daracia verschieden. Leach sagt weiter nichts davon als Folgendes: ‚die Basis becherförmig, ein- gesenkt (in Korallen), die (beiden) Valven des Deckels ungetheilt. 4. Cretisia Leacn, zo£ovoe, Gemahlin des Aeneas. Creusia Jeach 1819 Ene. brit. Suppl. III. p. 171. richtiger Creusa. Das Gehäuse besteht aus vier, deutlich zu unterscheı- denden Schalen; die Scheide, innerhalb welcher sich der Deckel bewegt, ist fast so lang wie die Klappen; der Deckel ist pyra- midalisch, vierklappig. Man kennt nur wenige Arten, die auf verschiedenen Steinko- rallen sitzen, 9. Conopea Sar. zovos Kegel, ws Ansehn. Conopea Say 1822 Journ. Acad. nat. Se. Phil. Il. p. 323. Das Gehäuse besteht aus einem einzigen Stück, welches die Gestalt eines doppelten, auf der Bauchseite verlängerten Kegels hat; der Deckel ist vierklappig, wie bei Balanus, die hinteren Klappen haben einen ausgeschweilten Basalrand. Alle Arten leben auf Hornkorallen (Gorgonia), und sind zum Theil von Lamarck unter dem Namen Balanus galeatus zusammen- geworfen. Zweite Familie. Balänea, Balaneen, Meereicheln. Das Gehäuse hat bald eine kalkige, bald eine häutige Basis, und besteht aus vier, sechs, oder acht Klappen, die selten mit ein- ander verwachsen sind; der Deckel besteht aus vier Klappen, die durch Nähte mit einander verbunden sind. Alle leben (mit Ausnahme von Catophragmus) auf Muschelschalen, Steinen, Holzpfählen und andern todten Gegenständen, ein Geschlecht lebt in Schwämmen., Man sieht diese Familie unterscheidet sich fast nur durch den Wohnort von der vorhergehenden. Acasta, welches Geschlecht Gray zu den Pyrgomaceen gestellt hatte, scheint mir richtiger bei den Ba- laneen Platz zu finden. 1. Verriica Schumacher, verruca Warze. Verruca Schum. 1817 Essai p. 92. nr. 3. — Ochthosia Ranzani 1820 Men. Stor. nat. p. 28. (oy#os sel), — Olisia Savigny mser, Leach 1825, Zool. Journ. H. p. 210. (zAıo/e, Lager, Zelt). 426 Das Gehäuse ist niedergedrückt, vierklappig; die Klap- pen sind ungleich durch gesägte Nähte verbunden, deren Zähne in einander greifen, der Deckel ist vierklappig, die Klap- pen sind paarweise verwachsen. Der Typus dieses Geschlechtes ist Balanus verruca Cnens. aus dem nördlichen Atlantischen Ocean. Das Genus Verruca ist sehr eigenthümlich gebildet, und dürfte, wenn es genauer erforscht ist, eine eigene Familie bilden. 2. Tetraclita Scaun. TETO« vier, #Aırös geneigt Tetraclita Schum. 1817 Essai p. 92. nr. 3. Das Gehäuse ist kegelförmig, und besteht aus vier, in einem hohen Grade porösen, dicken Klappen; der Deckel ist vierklappig ; die Basis häutig? Ranzani hat dieses Geschlecht in zwei zerspalten, 1) Conia Raxz. 1520 Mem. Stor. nat. p. 25. (xwvog Kegel), bei welchem die Nähte deutlich sind; Typus ist Lepas fungites Cuems., und 2) Asemus Ranzani 1520 Mem. Stor. nat. p. 26. (onuog undeutlich), wo keine Naht äusserlich die Trennung in vier Klappen andeulet; Typus ist Lepas porosa Gm. 3. Elminius Leaen. Elminius Leach 1825 Zool. Journ. II. p. 210. Das Gehäuse besteht aus vier deutlich geschiedenen, soli- den Klappen; der Deckel ist stumpf, vierklappig, und seine Seiten- nähte sind geschwungen. Dies Geschlecht unterscheidet sich von Tetraclita durch die solide, nieht poröse Beschaffenheit der Klappen des Gehäuses, und von Chthamalus durch die Zahl derselben. Die einzige Art, die mir bekannt ist, stammt aus dem Meer von Chile. 4. Chthamalus Raxzanı. zIaua)ös niedrig. Chthamalus Ranzani 1820 Memor. stor. nat. p. 27. Die Basis ist häutig; das Gehäuse besteht aus sechs so- liden, nicht porösen Schalen, welche durch Nähte, die in vertieften, ıreieckigen Feldern liegen, verbunden sind; der Deckel ist vier- klappig, die Seitennähte sind geschwungen; die hintern Klappen ha- ben einen stumpfen Anhang an der Basis. Es leben mehrere Arten an den Europäischen Küsten, z. B, B. depressus und B. stellatus Porı. Fossil kommen ein paar Arten im jüngsten Tertiärgebirge vor, 9. Chirönia Gray (non Linne, non Deshayes). zu Ehren des Centauren Chiron ? Chironia Gray 1542 bei Sowerby Conch. Man. ed. I. p. 105. Wir lesen a.a.0.: „Gehäuse aus sechs Parietalvalven und zwei 427 Opercularvalven bestehend; die Struktur nicht tubular.“ Demnach scheint dies Geschlecht sich von Balanus durch die soliden Valven und den zweiklappigen Deckel, von Chthamalus durch den letzteren Umstand zu unterscheiden. Von der Beschaffenheit der Basis ist nichts gesagt. 6. Balanus Groxov. Bakevos Eichel. Bulanus Gronov. 1781 Zoophyl. (der Name ist schon von Lister etc, ge- braucht). Die Basis besteht aus einer dünnen, kalkigen Platte, die eben ist, und sich den fremden Körpern anfügt, auf denen sie aufsitzt; das Gehäuse selbst aus sechs ungleichen nur wenig porösen Scha- len, deren Nähte in einem verkehrt-dreieckigen,, vertieften Felde lie- gen. Der Deckel ist vierklappig, meist pyramidalisch; die Seiten- nähte pflegen gradlinigt zu sein; die hinteren Klappen des Deckels haben am Grunde einen Fortsatz. Arten dieses Geschlechtes sind es hauptsächlich, die unter den Namen Seeeichel, Seetulpe, Seepocke bekannt sind, und sich in allen Meeren finden. Euraphia Gonrad 1833 Journ. Acad.nat. sc. Phil. VII. p. 261. (ed schön, dapn Naht), soll sich von Balanus nur durch die scharf gesägte Naht unterscheiden, welche die einzelnen Valven des Gehäu- ses trennt. Die einzige bekannte Art ist von Californien. Lamarck vermengt mit diesem Geschlecht noch die Genera Chiha- malus, Conopea und Tetraclita. Fossile Balanus-Arten sind im Tertiärgebirge nicht selten. 7. Acasta Leach. Axcorn, eine Oceanide. Acasta Leach 1819 Eneyel. brit. Suppl. p. 171. Das Gehäuse besteht aus einer napfförmigen kalkigen Ba- sis, und sechs ungleichen, in eine Spitze auslaufenden Schalen, die sich leicht von einander trennen lassen; der Deckel ist vierschalig und pyramidalisch. Alle Arten leben in Schwämmen (Spongia L.). Messula Leach 1825 Zool. Journ. II. p. 210 soll sich von Acasta lediglich durch einfache, nicht dornige Klappen, die bis zur Mündung reichen, (was heisst das?) unterscheiden, was schwerlich zu einer generischen Trennung berechtigt. 8. Octömeris Sowerpy. öxr@ acht, wsois Theil. Octomeris Sowerb. 1825 Zool. Journ. II. p. 244. Das Gehäuse ist niedergedrückt-kegelförmig, und besteht aus acht dieken Klappen; der Deckel ist pyramidalisch und vierklap- pig, wie bei Chthamalus; eine Basalplatte scheint zu fehlen. Es ist nur eine Art vom Cap der guten Hofinung bekannt, 428 9. Gatophragmus Sowenpr. z«ro unten, po«yuos Gehäge. Catophragmus Sowerb. 1821? genera of shells nr. 28, Das Gehäuse besteht aus acht Hauptschalen, welche eine kurze Röhre bilden, und aussen von mehreren Reihen Schuppen um- geben sind, die an Grösse abnehmen, an Zahl aber zunehmen. Der Deckel hat vier Klappen. Von der Basis ist nichts gesagt, Die einzige Art dieses merkwürdigen Geschlechtes sitzt auf ei- ner Koralle fest. Dritte Familie. Coronulacea, Coronulaceen. Das Gehäuse besteht stets aus deutlich trennbaren, und auf- fallend porösen Valven; der Deckel ist horizontal, grossentheils häutig, und die Schalenstücke, vier oder zwei, sind nicht durch Nähte mit einander verbunden. Eine besondere Basis scheint zu fehlen. Die hierher gehörenden Rankenfüsser leben auf Wallfischen und Schildkröten, selten auf Krebsen, eine Art auf einer Yoluta. l. Tubieinella Lanarck. tubus Röhre, Tubicinella Lamk. 1802 Ann. d. Mus. I. p. 461. Das Gehäuse besteht aus sechs, zu einer eylındrischen Röhre verbundenen, porösen Schalen; die Deckelhaut enthält vier stumpfe Schalenstückchen. Es gibt nur eine Art, T. balaenarum Lank., welche auf den Wallfischen der südlichen Halbkugel angetrolfen wird. 2. Diadema Schumacher. dıednur Diadem. Diadema Schum. 1817 Essai p. 92, nr. 2, Das Gehäuse ist beinahe kugelig, und besteht aus sechs sehr dicken, aussen gelappten Stücken, die innen weite, grosse Zellen ha- ben, so dass die eigentliche Höhlurg für das Thier sehr verengt ist; die Deckelhaut enthält vier Schalenstückchen, von denen jedoch zwei äusserst klein sind. Man kennt nur eine Art, Lepas diadema der älteren Conchy- liologen, Coronula diadema Lank., Diadema vulgaris Scnun., die allein den südlichen Wallfisch, Balaena australis bewohnt. 3. Cetopirus Raxzanı. zjros Walllisch, ze/ow ich durchbohre. Cetopirus Ranzani 1820 Memorie stor. nat, p. 29. Das Gehäuse ist oval, Nach, gedrückt und besteht aus sechs Stücken, deren Nähte äusserlich sichtbar sind; sie bestehen inwendig aus zahlreichen, bis zur Peripherie durchgehenden Zellen ; die Höhlung für das Thier ist eylindrisch; die Deekelhaut enthält zwei kleine Schalenstüiekehen. Ranzani giebt vier an, ich habe nur zwei gefunden, 429 Die einzige Art, Lepas balaenaris Gw., kommt nur auf Balae- na longimana vor. Gray vereinigt die Geschlechter Diadema und Cetopirus unter dem Klein’schen Namen Polylepas 1825 Ann. of phil. XXVI. p. 105. (roAvg viel, Aerıag Napfschnecke). 4. Platylepas Grar. alertüs platt, Aerıes Napfschnecke. Platylepas 1825 Ann. of Philos. XXVI. p. 105. — Columellina Bi- vona 1833 Nuovi Gen. etc. (columella kleine Säule). Das Gehäuse ist niedergedrückt, und besteht aus 6 Stücken, die auswendig zweilappig, innen zellig mit Mittelrippen sind; die Mündung ist oval; die Deckelhaut hat vier ziemlich grosse und beinahe gleiche Schalenstücke. Man kennt ein paar Arten, welche auf Meerschildkröten leben; die eine, Columellina bissex lobata Bırox lebt im Mittelmeer. 5. Coronula Lamarck. coronula kleine Krone. Coronula Lamarck 1819 hist. nat. vol. V. p. 385. ex parte. — Astrolepas Gray 1825 Ann. of phil. XXVI. p. 97. (@oroov Stern, Asza&s Napfschnecke). — Chelonobia Leach 1825 Zool. Journ. I. p. 209. (zeiovn Schildkröte, Bıow leben). Das Gehäuse ist niedergedrückt, mit sechsseiliger Mündung, und besteht aus sechs Stücken; diese sind dick, und ziemlich dicht, am Grunde gezähnelt, runzelig; die Basis ist häutig; die vier Scha- lenstücke in der Deckelhaut sind ziemlich gross und gleich. Von Platylepas unterscheidet sich dies Geschlecht durch die dichte, solide Beschaffenheit der Schale, Hierher gehört Lepas testudinarius L., der auf Schildkröten sitzt; Astrolepas laevis, der auf einer Yoluta, und Coronula denti- culata Say, die auf der Königskrabbe gefunden ist. Coronula Lamarck 1S18 hist. nat. an. s. vert. V. p. 387. be- greift noch 1) Coronula diadema d. h. das Genus Diadema, 2) €. balaenaris das Genus Cetopirus. Zweite Ordnung. Gestielte Rankenfüsser, Ihr Körper wird von einem lederartigen, hohlen, etwas beweg- lichen Stiel getragen, der auf verschiedenen Körpern im Meer fest- sitzt, und ist zusammengedrück. Die Schalen, welche denselben häufig bekleiden, entsprechen dem Deckel der sitzenden Rankenfüsser. Gray hat diese Ordnung noch in zwei Familien: Pollicipedi- dae und Anatiferidae, getheilt; die Unterschiede zwischen beiden sind aber sehr unerheblich, 430 a) Pollicipedidae Grav. l. Conchotrya Gray. z6yyn Muschel, robw ich bohre. Conchotrya Gray 1825 Ann. of philos. XXVI. p. 102, Der Stiel ist kurz und runzelig, und der eigentliche Körper von fünf Schalen umgeben, die (wie bei Balanus) in einem Krei- se stehen. üs sind zwei Arten bekannt ©. valentia Gray aus dem Rothen Meer, und Anatifa truncata Quvoy und Gamm, von Tonga-Tabu. 2. Brisnaeus Leacn. ob Brisaeus? v. Boro«tos Beiname des Bacchus. Brisnaeus Leach bei Gray 1825 Ann. of phil. XXVI. p. 102. Der Stiel ist unbekannt; der Körper trägt sieben Schalenplat- ten, drei Seitenpaare und eine Rückenplatte, und ist walzig-ke- gelförmig. Man kennt nur eine Art, Br. rhodiopus, die in Steinkoral- len steckt, 3. Ibla Leacn. Ibla Leach 1825 Zool, Journ. II. p. 209. — Tetralasmis Cuvier 1830 Rögne animal. edit. 2. IH, p. 117. (rero« vier, &Acoue Platte). Der Stiel ist eylindrisch und behaart; der Körper trägt nur vier Schalen, zwei verlängerte, schwach gekrümmte Dorsalschalen, und zwei kurze, dreieckige Ventralschalen. Es sind ein paar Arten beschrieben, die vielleicht zusammenfallen. Clyptra Savigny mser. 1825 Leach. Zool. Journ. Il. p. 209 unterscheidet sich von Ibla nur durch einen zusammengedrückten Körper und einen nackten Stiel, Leach führt a. a. O. eine Art aus dem Rothen Meer an. 4. Lithotrya Sowenny. )(9og Stein, ol ich bohre. Lithotrya Sow. 1821 Gen. of shells nr. 8. — Absia Leach 1825 Zool. Journ. II. p. 208. — Litholepas Blainv. 19825 Man. Malac. p. 595. (Ad- 905 Stein, Aerzes Napfschnecke). — Lithonaeta Eschh. 1825 Isis I. p. 739. (A905 Stein, va&ıns Bewohner). Der Körper ist unregelmässig pyramidenförmig, etwas zusam- mengedrückt, und trägt acht Schalen; eine grosse, schmale Dorsal- schale, eine sehr kleine Ventralschale, und jederseits drei Schalen ; der Stiel ist an seiner Anheftung an den Körper mit ein paar Rei- hen kleiner Schüppchen umgeben, und sitzt in einem napfförmigen, schalenartigen Anhang. Die einzige Art, L. dorsalis Sow., soll selbstgegrabene Löcher in Steinen bewohnen; eine zweite Art ist von Eschholtz erwähnt, Rang und andre Naturforscher haben gezweifelt, ob die Be- schreibung von Sowerby richtig sei; ich kann dies bestätigen, da ich ein wohlerhaltenes Exemplar durch Cuming besitze, 431 3. Mitella Oxen, mitella kleine Haube. Mitella Oken 1815 Lehrb. p. 362. — Capitulum (Klein) Gray 1825 Ann, of phil. XXVI. p. 101. (capitulum Köpfchen). Der eigentliche Körper wird von 34 Schalenplatten umgeben, das hintere Bauchpaar und das hintere Rückenpaar sind die grössten; das mittlere Seitenpaar, die Rückenplatte und die Bauchplatte sind mittelmässig, lang dreieckig; alle Schalenplatten sind schwach quer- gefurcht; eine Reihe von 13 Paar kleiner Platten stehen am Gipfel des Stieles, der sonst mit kleinen kalkigen Schuppen bedeckt ist. Die einzige Art, Lepas mitella L., ist im Chinesischen Meer zu Hause. 6. Rhamphidiona Scavn. öaupis Haken, also wohl Rhamphidion zu schreiben ? Rhamphidiona Schum. 1817 Essai p. 97. — Pollicipes Leach 1818 bei Lamarck hist. nat. an. s. vert. (pollex Daumen, pes Fuss. Der Namen ist zuerst 1752 von Hill gebraucht). Der eigentliche Körper wird von 33—34 Schalenplatten um- geben; das hintere Paar, und das hintere Bauchpaar, so wie die Rückenplatte sind gross, die 14 oder 15 übrigen Paare sind klein, und bilden zwei oder drei Reihen, von denen die hintere die grösste. Der Stiel ist ziemlich lang und beschuppt. Die bekannteste Art ist Lepas pollieipes Gu., Pollicipes cornu copiae Leach aus dem Chinesischen (nicht von den Europäischen Küsten, wie es bei Lamarck heisst). Man kann füglich dieses Geschlecht mit Mitella Oxex vereini- gen. Der Name Rhamphidiona hat sonst die Priorität; da Namen, die vor 1757 gegeben sind, nicht zu berücksichtigen sind. Fossile Arten (Pollicipes der Paläontologen) finden sich nicht nur im Tertiärgebirge, sondern auch in der Kreide. 7. Calantica Grar. calantica, eine Haube. Calantica Gray 1825 Ann. of philos. XXVI. p. 101. Der Körper trägt 15 Schalenplatten, von denen die Rücken- platte und das hintere Bauchpaar gross sind, nebst acht kleineren Schuppen in einer Reihe, wovon die am Rücken und die am Bauch am grössten sind; der Stiel ist schuppig, und mit Haaren bedeckt wie die Schalenplatten. Hierher Pollicipes tomentosus Leacn. 5. Scalpellum Leacn. scalpellum Lanzetle. Scalpellum Leach 1818 bei Lamarck hist, nat. etc. vol. V, Der Körper ist sehr zusammengedrückt, mit 13 Schalenplat- ten, nämlich einer schmalen und geknickten Rückenplatte, und sechs 432 Paar ziemlich dreieckigen Seitenplatten; der Stiel ist gerunzelt, und mit kalkigen Schuppen besetzt. Typus ist ZL. scalpellum L. von den Europäischen Küsten. Das Geschlecht Smilium Leach 1725 Zool. Journ. N. p. 209. (ouıktov, ein Messerchen), unterscheidet sich nur durch den nackten Stiel, und verdient nicht angenommen zu werden. b) Anatiferidae Gray. 9. Octolasmis Gaar. özro acht, &ieoue Platte. Octolasmis Gray 1825 Ann. of philos. XXVI. p. 100, Der Körper ist schwach zusammengedrückt, und trägt acht kleine Schalenplatten, nämlich drei Paar auf den Seiten, von denen die mittleren dreieckig sind, und die oberen durch ihre Vereinigung einen centralen Winkel bilden, ferner eine eilörmige, schmale Dorsal- platte, und eine linealische Ventralplatte. Es ist nur eine Art bekannt: O. Warwickit. 10. Anatifera Baus. anas Ente, fero ich trage, weil man früher glaubte, die Bernacle-Ente, Anas bernicla, entstände aus diesem Geschöpf. Anatifa Brug. 1792 Eneycl. meth. p. XII. n, 3. (enger begränzt). — Pen- telasmis Leach 1819 Eneyel. brit. suppl. IH. p. 170. (r£vre fünf, Eiacoue Platte). — Pentalepas Blainv. 1825 Man. de Mal. p. 594. (nevre fünf, Aerıas Napfschnecke). Der Körper ist zusammengedrückt, und trägt fünf grosse Schalenplatten,, nämlich jederseits zwei ziemlich dreieckige, ungleiche Seitenklappen, und eine schmale, gebogene Rückenplatte, Der Stiel ist nackt. Typus ist Lepas anatifera L. Gray unterscheidet noch als Subgenus Dosina 1825 Ann. of philos. XXVI., wo die Klappen dünn, beinahe häutig, und die Rücken- klappe eckig ist, Hierher gehört Lepas faseicularis Moxr, oder Anatifa vitrea Lank. 11. Trilasmis Hıyos. roeis, role drei, £Aaoue Platte. Trilasmis Hinds 1844 Zool. of the Sulph. p. 71. Der Körper wird von drei Schalenstücken im Mantel be- schützt; zwei seitlichen, schief ovalen, ebenen, platten, und einer lı- nealischen, gekielten Rückenplatte, der Stiel ist kurz und glatt, Die einzige Art wurde bei Neu-Guinea auf Seeigelstacheln ge- funden. 12. Senoclita Scnunacuer. Senoclita Schum. 1817 Essai p. 98. nr. 11. — Cineras Leach 1819 Ene. brit. Suppl. IH. p. 170. Der Mantel trägt fünf kleine, längliche, getrennte Schalenstück- chen, 433 chen, welche den Körper nicht bedecken, und von denen zwei die Spalte einfassen, aus der die Rankenfüsse heraustreten, Typus ist Lepas coriacea Ponı, 13. Conchoderma von OLFeERs. z6y7n Muchel, d£ou« Haut, Conchoderma v. Olfers 1814 Mag. Gesellsch. naturf, Fr. Beilin. — Bran- ta Oken 1815 Lehrb. d. Naturgesch. p. 362. (Branta Eigenname ?) — Ma- lacotta Schum. 1817 Essai p. 38. nr. 12. (uedezos weich, ous wrcs Ohr). — Otion Leach 1819 Eneyel. brit. Suppl. p. 170. (wrıov Oehrchen). — Aurifera Blainville 1816 Diet. se. nat. tom. Ill. suppl. 135. (auris Ohr, fero trage). Der Leib ist keulenförmig; der Mantel entwickelt nur zwei kleine, halbmondförmige Schalenstückchen an der Bauchspalte, und trägt zwei cylindrische, ohrförmige, abgestutzte Fortsätze. Es sind acht Arten beschrieben: Typus ist Lepas aurita L. Pamina Grav 1825 (Ann. of phil. XXVI. p. 100) unterscheidet sich von Conchoderma dadurch, dass nur ein einziger ohrförmiger Fortsatz vorhanden ist. _ Es ist nur eine Art P. trilineata Gray be- schrieben, 14. Alepas Ranc. «@ privativum, Aezras Napfschnecke. Alepas Rang 1529. Man. de Malac, p. 364. — ob Triton Linn. Das Thier ist eiförmig, zusammengedrückt, nach dem Stiel hin zugerundet; dieser ist von mässiger Länge; die Ranken sind ziemlich kurz, gegen das Ende kaum gekrümmt, und bestehen aus 10—12 Gliedern; der Mantel ist dick, gallertarlig, etwas durchsich- tig, ohne eine Spur von Schale. Man kennt zwei Arten, Cineras parasita Lessoxn, auf einer Meduse festsitzend gefunden, und Alepas minuta Pn., welche. auf den Stacheln von Cidaris im Mittelmeer angetroffen ist. Philippi, Conchyliologie, 28 Dritte Abtheilung. Alphabetisches Verzeichniss aller Genera der Weichthiere und Cirripedien, welehe nicht im systematischen Theile berücksichtigt worden sind. Dieses Verzeichniss soll Auskunft geben über alle Genera, wel- che im systematischen Theile keinen Platz verdienten oder erst wäh- rend der weiten Reise des Manuscriptes und während des Druckes bekannt geworden sind. Bei der Aufzählung ist möglichste Vollständigkeit erstrebt, je- doch sind alle Autoren unberücksichtigt gelassen, die vor dem Jahre 1757 geschrieben haben, in welchem Linne’s Systema naturae in der zehnten Ausgabe und Adanson’s histoire naturelle du Senegal erschie- nen. Eben so wurden Perry, Bolten, Scopoli, Humphreys etc. igno- rirt, und ihre Namen nur dann angeführt, wenn ein späterer Autor ihre Genus-Namen wieder aus dem Staube der Vergessenheit heraus- gekramt hat. Sehr mit Unrecht führt man Namen von Schriftstellern an, die sich nie für Systematiker ausgegeben haben. So nimmt Gray z. B. das Genus Ruma Cuensıtz auf, weil dieser eine Natica-Art als Ruma lupi aufgeführt hat! Mit demselben Recht muss man Chem- nitz als Autor der Genera Ala und Mamma anführen, weil er eine Natica canrena als Ala papilionis, und eine andre Natica als Mam- ma veneris beschreibt. Dies heisst aber in der Pietät und Berück- sichtigung der Alten zu weit gehen! Auch sind nicht alle Druckfeh- ler und Schreibfehler registrirt, mit denen uns besonders die Englän- der und Franzosen beschenken, denen es ganz gleichgültig zu sein scheint, ob sie Bithynia, Bithinia, Bythinia, Lesaea, Lesea, Lasea, Strigella, Strigilla, Diodora, Diadora, Assaininea, Assaminea schrei- ben. Eben so sind solche Namen, welche nur gelegentlich als Ver- besserung grammatikalischer Schnitzer vorkommen z. B. Chitoniseus für Chitonellus nicht aufgenommen, um nicht den Wust von Namen noch mehr anzuschwellen, 435 Abida Leach 1831, Turton (Manual. p. 101.) ein auf Pupa secale gegründetes Geschlecht. Acanthochetes Leach bei Gray 1842 = Acanthochiton. Acanthochiton Risso 1826 (hist. nat. Europ. IV. p. 268; axavda Dorn, yırwv Unterkleid) Käfermuschel. Acanthopleura Guilding 1830 (Zool. Journ. V. p. 27; &xav a Dorn, chevoov Seite) begreift die Chiton-Arten mit staeheligem Rande. Acardo Commerson 1792 (Eneyel. meth. I. p.1.; «& privativum, cardo Schloss), vermeintliches Conchyliengeschlecht, beruht auf einem Wallfischwirbel. Acardo Swainson 1840 (Treatise p. 374.) Subgenus von Cardium, die Arten ohne Schlosszähne begreifend. Acroloxus Beck 1837 (Index p. 124; &x00v Spitze, Aö&og schief) Subgenus von Aneylus. Actaeon Oken 1315 (Handbuch der Naturgesch. p. 307.) = Elysia Risso 1812. Acteocina Gray 1347 (Zool. Proceed. p. 294) ein auf Actaeon Wer- therelli gegründetes Geschlecht. Acteon, Acteonella etc., fehlerhafte Schreibart für Actaeon ete. Actinota Hartmann 1540 (Syst. Uebers ) Subgenus von Helix. Adspergillum Lamk. cf. Aspergillum. Aeglia Swainson 1340 (Treatise p. 265). Ein von Unio abgetrenn- tes Muschelgeschlecht, welches U. ovatus und U. occidens enthält. Aegopsis Fitzinger 1833 (Syst. Verzeichn.; @iS Ziege, og Auge). Ein auf Helix verticillus gegründetes Geschlecht. Aenocephalus v. Münster cf. Enocephalus. 4eolidia enge se mebart für Aeolis. Agaria Gray 1840 (Synops. Brit. Mus. ?), ein auf Cardita ajar ge- sründetes Muschelgeschlecht. Agathirses D. Montf. 1508 (Conch. syst. I. p. 398; Agathyrsus, Scy- thisches Volk ?) ein auf Siliquaria spinosa gegründetes Geschlecht, welches D. Montf. fälschlich für vielkammerig gehalten. Agina Turton 1822 (Conch. dithyr. Brit, p. 54), ein auf Mya pur- purea Most. gegründetes Muschelgeschlecht, soll nach Thorpe eine junge Saxicava sein. Agopis Hartmann 1840 (Syst. Uebers.) Subgenus von Helix. Akera 0. Fr. Müll. 1777 (fehlerhafte Schreibart für Acera; Zool, Dan II. p. 40.) eine Abtheilung von Bulla. Alasmidia Rafinesque — Alasmodonta. Alasmidonta Rafinesque = Alasmodonta. Alasmisodonta Blainv. — Alasmodonta. Alectrion D. Montf, 1810 (Conch. syst. I. p. 567; alerrovmv der Hahn), ein auf Buccinum papillosum gegründetes Muschelgeschlecht. Aleetryonia Fisch. v. Waldh. (1807 Mus. Demid. ? aherrovmv der Hahn) ein auf Ostrea erista galli gegründetes Muschelgeschlecht. Alexia (Leach) Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 179.), ein auf Auri- cula personata gegründetes Schneckengeschlecht. 29 * 436 Aligena Lea 1543 (Deser. floss. sh. tert. p. 12.) — Eryeina. Alvearella Lowe 1852 (Ann, a. mag. nat. hist, IX. p. 277) Sub- genus von Pupa. ‘ Amarula G. B. Sowerby 1542 (Conch. Man. ed. 2. p. 61.), ein auf Melania amarula gegründetes Geschlecht. Amberleya Morris a. Lycett 1550 (Moll. from the Great oolite I, p. 55) Subgenus von Pagodus. Amblema Ralinesque 1520 (Ann. de Brux. V.) ein auf_Unio costa- tus gegründetes Muschelgeschlecht. Amblyceras Glocker 1842 (Neues Jahrb. f. Mineral. p. 30; @ußküg stumpf, zEo«@g Horn). Ein Spirula-ähnliches Geschlecht, aber nicht beschrieben, Amesoda Ralinesque 1820 (Journ. de Brux. V.; @ privalivum, u8&- cog Mitte, Odovg Zahn), Subgenus von Cyelas, das nicht näher charakterisirt ist. Amicula Gray 1542 (Sowerby Conch. man. p. 61.; amicula Ober- kleid), ein auf Chiton vestitus gegründetes Schneckengeschlecht. Amphibulina Hartmann 1521 (Sturms Fauna VI. p. 42) = Sue. cinea. Amphiceras (Gronov) Gray 1847 (Zoovl, Proceed. p. 143.; @ut bei- derseits z&oa@g Horn) — Ovula Brug. Amphiperas Mörch 1850 (Catal, eonchyl. quae reliquit Kierulf. p. 30). = Ovula Cumingii. Amphitrita Ascan. = Dendronotus Ald. et Hanc. Amplexus Sowerby 1815 (Miner. Conchol. 1672) ist eine Koralle. Amplexfks Brown 1527 (Illustr, Conch. Great Brit.) ein auf Helix pulchella gegründetes Schneckengeschlecht. udn, Pi. 7 Amplustrum fehlerhafte Schreibart für Aplustrum. Ampullarius Montfort 1510 (Conch. syst. I. p. 242) — Ampullaria. Ampullaroides Gray 1547 fehlerhafte Schreibart für Amputloidea, Amussium Megerle v. Mühlf. 1511 (Entwurf p. 59. amussium der Compass) ein auf Pecten pleuronectes gegründetes Muschelgeschlecht. Amygdalum Megerle v. Mühlf, 1511 (Entw. p. 69; amygdalum Man- delkern) = Modiola Lank. Anadara Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 195.) ein auf Arca antiquala (Anadara Avansox) gegründetes Muschelgeschlecht. Anadontites fehlerhafte Schreibart für Anodonta. Anapa Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 156.) ein aul Eryeina Petitia- na gegründetes Muschelgeschleeht, Anastoma fehlerhafte Schreibart für Anostoma. Anatola Audouin 1527 (Deser. des Planch. Deser. de l’Egypte XXI. p. 177.; «@varoAn Aufgang) zweifelhaftes Pteropodengeschlecht. Anchinia Eschholtz 1533 (Mem. present. a l’Acad. de St. Pötersb.) scheint eine Kette junger Salpen zu sein. Ancillaria Lamk. 1511 (Ann. du Musee) = Aneilla. Anculosa, Anculotus lehlerhafte Schreibart für Aneylosa ete. JS 2 { 44 nü | g A, 437 Andoceras d’Orbigny fehlerhafte Schreibart für Endoceras. Angulus Megerle v. Mühlf, 1811 (Entw. p. 47; angulus Winkel), ein Muschelgeschlecht, welches mehrere Tellina-Arten z.B. T\ ra. diata begreift. Anisus Studer 1820 (System. Verz, p. 23; @vıoog ungleich) — Physa. Anna Risso 1826 (hist. nat. Eur. mer. iv. p. 214) ein auf eine un- ausgewachsene Pleurotoma gegründetes Geschlecht. Annularia Schumacher 1817 (Essai nr. 30; annulus Ring), ein von Cyclostoma abgetrenntes Geschlecht, welches €. volwulus und €. labeo begreift. Anodon Oken 1815 (Lehrbuch I. 238; & privat. ödovg Zahn) — Anodonta. Anodontopsis M’'Coy 1851 (Ann. a. mag. nat. hist. VII, 53. = Mi. crodon Conxr.?). Ist auf Anodonten -ähnliche Schalen aus dem Si- lurischen Gebirge begründet und möchte mit Clidophorus iden- tisch sein. Anolax fehlerhafte Schreibart für Anaulax. Anonica Oken 1815 (Lehrb. I. p. 830). = Avicula Brus. Ansylus Gray — Aneylus. Anthracosia King 1844 (Ann. mag. nat, hist. XIV. p. 313). Ein Unio-ähnliches Geschlecht aus dem Kohlengebirge. Antigone Schumacher 1817 (Essai p. 154.; Avrıyövn, Tochter des Oedipus), ein auf Venus cancellata Cneus. VI. f, 306. gegründe- tes Muschelgeschlecht. Aperostoma Troschel 1846 (Zeitschr. f. Malakoz. p. 44.; among unversehrt, ozow« Mund), Subgenus von Cyelostoma. Aphrodite Lea 1832 (Trans, Amer. Phil. Soc. IV. „Adgoodirn Ve- nus) ein auf ein zahnloses Cardium groenlandieum gegründetes Muschelgeschlecht. Apleurotis Rafinesque 1319 (Journ. de Phys. tom. SS. p.427; «@ priva- tivum, zrAevod& Rippe, 00S- Ohr), ein zweifelhaftes in Terebra- tula getrenntes Geschlecht der Brachiopoden. Aplodon Rafinesque 1819 (Journ. Phys. , SS; drzAoog einfach, 6dovg Zahn) ein von Helix abgetrenntes Be das mir unbekannt ist. Apollo D. Montf. 1810 (Conch. syst. II. p. 570) ein auf Ranella granifera Lank. gegründetes Schneckengeschlecht, Apoma Beck 1837 (Index p. 89, & privativum, zroue Deckel), ein Subgenus von Clausilia, Cylindrella-Arten begreifend. Appius Leach Mser. = Dipsas Leacn, Aptychus v. Meyer 1831 (Nov. act. acad. Leop. XVb. p. 125; « privativum, zuzvyn Falte), fossile zweiklappige symmetrische Schalen, welche für innere Schalen von Ammoniten gehalten werden. Aquaria Perry 1S11 (Conchol.) = Aspergillum. . Aquillus D. Montf. 1510 (Conch. syst. p. 579) ein auf Triton cuta- ceus gegründetes Schneckengeschlecht, Aradasia Gray 1850 (M. E. Gray fig. of Moll. anim. IV. p. 90; zu Ehren des Dr. Aradas in Catania) ein auf Tr. canaliculatus Quoy 438 et Gaim. = Turbo atratus Gm. gegründetes Schneckengeschlecht, welches mit Euchelus Philippi 1847 identisch ist. Argiope Deslongehamps 1542 (Mem, soc. Linn. de Normandie VII. p. 9.) hat die Priorität vor Megathyris d’Onn. Alaria Morris a. Lvcett 1850 (Mollusca from the Great oolite I. p. 15). Auf jurassische Rostellarien begründetes Geschlecht. Arecinella Oken 1815 (Lehrb. p. 258; arca Kasten), = Cardita. Arcinella Schumacher 1817 (Essai p. 142) ein auf Chama_ Arci.- nella L. gegründetes Muschelgeschlecht. Arcomytilus Agassiz 1542 (Sowerby Min. Gonch. Uebers. p. 318) — Mytilus pectinatus Sowb. Arctica Schumacher 1817 (Essai nr. 145; arcticus nordisch) = Cyprina Lank. Arctoö Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. IV. p. 361; aextwog nordisch) = Artemis. Arctonychia J. Hall 1847 (Palaeont. New York I. p. 367; KoxTog Bär, Ovv& Kralle) ein nicht fest begründetes Geschlecht fossiler Bi- valven aus dem Silurischen System. Argina Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 198) nicht charakterisirtes, von Arca abgetrenntes Geschlecht, Argivora (Lesueur) Blainville 1825 (Man. Malac.) = Cymbulia. Argonauta Reinecke 1818 (Maris prot. Naut. p.89.) = Ammonites. (@oyovadrng, der Argusschiffer). Anteletes Fischer v, Waldheim 1525 = Atrypa. Argus Poli 1791 (Testacea p. 32; Argus der hundertäugige Wächter der lo) heissen bei Poli die Thiere von Pecten, Spondylus und Lima, Ariophanta Desmoulins 1833 (Act. Soc. Linn. Bord. Il. p. 227; Arion und gpatvow ich scheine) Geschlecht der Lungenschnecken, bei Beck Subgenus von Nanina. Armiger Hartmann 1840 (Syst. Uebers.) Subgenus von Planorbis. Artemiderma Poli (Blaivville, Diet. se. nat. 1S18. X. 216) = Artemis. Arthemis fehlerhafte Schreibart für Artemis. Artolon Montfort 1810 (Conch syst. I. p. 19.) soll ein Gonchylien- geschlecht sein, gehört aber vielleicht zu den Anneliden. Asa Defrance 1825 (Basterot, Bord. p. 90.) = Artemis. Ascidia Linne 1767 (Syst, nat, ed. XII. p. 1072; «oxidıov klei- nen Schlauch). Assaminea Gray fehlerhafte Schreibart für Assiminea. Atractofon Charlesworth 1837 (Ann. Mag. nat. hist. I. p. 218; aroa- xtog Spindel, Odovg Zahn) von Fusus durch das Vorhandensein eines Zahnes verschieden, Atractus Agassiz 1540 (Sowerb. Min. Conch,. deutsche Uebers. p. 44; AToaxTog Spindel) ein auf Fusus islandicus gegründetes, nicht charakterisirtes Geschlecht. Atrina Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 199; ater schwarz), ein auf Pinna nigra gegründetes Muschelgeschlecht, 439 Aturia Bronn 1838 (Leth. geogn. II. 1122). Auf Nautilus Aturi begründetes, später von Bronn selbst wieder eingezogenes Cepha- lopodengeschlecht. Aucella v. Keyserling 1846 (Wissensch. Beob. auf einer Reise in das Petschoraland, p. 298; Diminutiv von avis Vogel); ein auf mehrere Versteinerungen des Russischen Juragebildes gegründetes Ge- schlecht, die theils für IZnoceramus, theils für Avicula gehalten waren. Aulus Oken 1816 (Lehrb. p. 225; «vAög Röhre) ein Muschelge- schlecht, welches Solen diphos L., S. sanguinolentus, strigilatus und radiatus, also ziemlich heterogene Dinge umfasst. Auricella Brard 1517 (Jurine Helvet. Alman.; Diminutiv von auris, Ohr). Unter diesem Namen führt Hartmann 1821, sowohl Cary- chium minimum als Auricula myosotis auf. Auris Spix 1827 (Test. Brasil. tb. 12.) = Otostomus. Aviculina Dubois de Montpereux 1343 (Voy. Caucas. VI. p. 350) blos- ser Name. Aviculopecten M’Coy 1851 (Ann. a. mag. nat. hist. VII. 171; Avi- cula-Pecten). Ein auf zwei Arten im englischen Kohlenkalk be- gründetes Muschelgeschlecht. Aximedia Rafinesque 1520 (Monograf.; axis Achse, medius Mitte) ein Subgenus von Unio, als dessen Typus U. laevigatus Raf. = U. lens ist. Axinaea Poli 1791 (Testacea ete. p. 32; a@&ivn Beil) Name für das Thier des Muschelgeschlechtes Peetuneulus, Azor (Leach) Gray 1847 (Zool. Proceed,) ein auf Solen antiquatus gegründetes Muschelgeschlecht. f B. Baculina d’Orbigny 1850 (Palaeont. stratigr. Il. 66; Diminutiv von Baculites!) begreift Bakuliten mit einfach gezähnter Nahtlinie der Kammerwände. Baleis (Leach) Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 160.) ein auf Eulima subulata gegründetes aber nicht charakterisirtes Schneckengeschlecht. Balia fehlerhafte Schreibart für Balea. Barbatia Gray 1840 (Syn. Brit. Mus.; barbatus, bärlig) ein auf Arca barbata gegründetes Muschelgeschlecht. Batillus Schumacher 1817 (Essainr. 32; batillus Schaufel, Becken), ein auf Turbo eornutus und versicolor gegründetes Schneckengeschlecht. Bathyomphalus Hartmann 1840 (Syst. Uebers. ; BaFÜg tief, Hupa- Aög Nabel) Subgenus von Planorbis. Batolites Montfort 1508 (Conch. syst. I. 334.) = Hippurites orga- nisans Desm. Bellerophina Forbes 1843 (Rep. Brit, Assoc, p. 132; Diminutiv von Bellerophon) ist die Larvenschale verschiedener Gastropoden. cf. d’Orbigny, terr. eret. II, 410. Belonis Hartmann 1840 (Syst. Uebers.) Subgenus von Bulimus. Belopeltis Voltz 19840 (Mem. soc. Strassb. Il. 1). = Belemnosepia. 440 Belosepia Voltz 1830 (Observ. Belemn. p. 23) = Belopeltis. Bezoardica Schumacher 1817 (Essai nr. 109; bezoar), ein von Cassis abgetrenntes Schneckengeschlecht, dessen Typus €. glauca ist Biplex Perry 1811 (Conchyl.) = Ranella. Birostra Swainson 1540 (Treatise p. 325; bis zwei Mal, rostrum Schnabel) ein auf Ovula volva gegründetes Schneckengeschlecht. Bisiphites Montfort 1508 (Conch. syst. I. 55). Ein irrthümlich mit zwei Siphonen dargestellter Nautilus. Bitomus D. Montfort 1510 (Conch. syst. II. p. 126; bis zweimal, z£u- v@ ich schneide) ein ganz zweifelhaftes Conchyliengeschlecht. Bittium (Leach) Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 154.) ein von Ceri- thium abgetrenntes auf Murex reticulatus Moxtr. gegründetes Schneckengeschlecht. Bitubulites Blumenbach 1803 (Spee. Archaeol. tell. p. 23). Ein frag- liches Hippuritengeschlecht. Bolania Gray 1540 (Syn. Brit. Mus. p. 91) =. Craspedopoma PreirrEnr. Bolboceras Fischer v. Waldheim, in Apioceras = Gomphoceras um- gewandelt. Bontia (Leach) Brown 1844 (ubi?) = Cochlodesma Covurnoxy 1839. Bostryx Troschel 1846 (Zeitschr. f. Malakoz. p. 89.; PoorgvS Locke), ein von Bulimus getrenntes Geschlecht. Boureiera Pfeiffer 1851 (Zeitschr. f. Malakoz. p. 178). Subgenus von Cyelostoma, auf ©. heliciniforme begründet. Boysia Pfeiffer 1849 (Malakoz. Zeit. 103.; zu Rlıren des Capitän Boys) auf Anostoma Boysii begründetes Schneckengeschlecht. Brachydontes Swainson 1540 (Treatise p. 384; Poayug kurz, Odovg Zahn), Subgenus des Muschelgeschlechtes Modiola, dessen Typus Modiola sulcata ist, Brachypus Guilding 1828 (Zool. Journ. IV. p. 167; Boaxıg kurz, zovg Fuss) —= Cylindrella. Brachystoma Gray, fehlerhafte Schreibart für Brachytoma. Brachytoma Swainson 1840 (Treatise p. 314; Agayvg kurz, roun Schnitt), ein von Pleurotoma getrenntes Schneckengeschlecht, des- sen Typus Pl. muricata ist. Brachytrema Morris a. Lycett 1850 (Moll. from the Great oolite 1. p: 24.) = Fusus. Brontes D. Montfort 1510 (Conch. syst. II. p. 623; Brontes ein Cy- elop), ein auf Murex haustellum L. gegründetes Schneckenge- schlecht. Bryopa Gray 1540 (Synops. Brit, Mus.) ein auf Clavagella aperta gegründetes Muschelgeschlecht. Buceinella Perry 1511 (Conchyl.) = Turbinella. Buffo D. Montfort 1810 (Conch. syst. I. p. 575.; bufo Kröte), ein auf Ranella bufonia gegründetes Schneckengeschlecht. Bufonaria Schumacher 1517 (Essai ete. nr. 114.) dasselbe, 44l Bulbus Humphrey 1797 (Mus, Calonn. adopt. Swainson, Smith, Des- hayes) = Bulla. Bulina Lesson 1831 (Illustr. de Zool. p. 22) ein auf Bulimus py- thogaster gegründetes Subgenus von Bulimus. Bulinus Adanson 1757 (hist. nat. Seneg,. p. 5. mit der machine ä faire des mots gemacht) = Physa Drar. Bulinus Studer 1520 (Verzeichn. Schweiz. Conch. p. 17.) = Bu- limus Bruc. Bulla Linne 1757 Systema nat. e X. p. 645. (bulla Blase). cf.p. 229. Bullea Blainville 19325 (Malacoz. p. 477). Auf Bulla ampulla be- gründet. Bulliana Gray 1542 (Fig. Moll. tb. 20.). In die Nähe von Murex gehörig. Bullina Basterot 1525 (Mem. geol. Bord. ; Diminutiv von Bulla). Bullinus Oken 1815 (Lehrb. p. 303.; Diminutiv von Bulla) = Physa. Bullus Montfort 1510 (Conchyl, syst. I. p. 330). Auf Bulla am- pulla begründet. €. Calana Gray 1544 = Pileolus Sow. Calceola Swainson 1840 (Treatise p. 382.) ein auf Unio calceolus gegriündetes Muschelgeschlecht. Callianira Peron et Lesueur 1810 (Ann. Mus. XV. p. 260.) ist eine Beroe-arlige Acalephe. Calliostoma Swainson 1840 (Treatise p. 351.; #&4Aog Schönheit, oroue Mund), eine Abtrennung des Schneckengeschlechtes Tro- chus, wohin Tr. conulus ete. gerechnet wird = Trochus Rısso. Callipara (Swainson) 1847 Gray (Zool. Proceed, p. 141.) ein von Voluta abgetrenntes Schneckengeschlecht, - dessen Typus YVoluta bullata ist. Callirhoe Montfort 1808 (Conchyl. syst. I. 363.) begreift Belemni- tenalveoliten. Calliscapha Swainson 1840 (Treatise p. 350.; #d@4Aog Schönheit, o#zagyn Kahn), ein auf Iridina milotica gegründetes Muschelge- schlecht. Callista Poli 1791 (Testacea p. 30; #w@4AAlorn die Schönste) heis- sen die Thiere von Venus Chione, decussata, gallina. Callistoderma Poli 1791 (Testacea p. 67.; x@AAıorog der Schönste, depue Haut) Thier von Mactra und Venus, Callithea Swainson 1840 (Treatise p. 320.; #@AAog Schönheit, HEa Göttin 2), Unterabtheilung von Mitra, wohin M. sanguisuga, stig- malaria etc. gerechnet werden. Calliwiche Poli. 1791 (Testacea p. 32.; zaAAlroıyog schönhaarig) heisst das Thier von Mytilus und Modiola. 442 Callochiton Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 168.; x»«4Aog schön, Chiton) ein auf Chiton laevis gegründetes Schneckengeschlecht. Calocochlea Hartmann 1840 (Syst. Uebers.; xa@Adg schön, zoyAlag Schnecke). Auf Helix pulcherrima Sow. begründet. Calpurinus D. Montfort 1510 (Conch. syst. II, p. 639 ; Calpurinus römischer Familienname?) ein auf Ovula verrucosa gegründetes Schneckengeschlecht. Calyptrus Montfort 1510 (Conchyl. syst. II. p. 78.) = Dispotaea. Camillus Montfort 1510 (Conechyl. syst. I. p. 442.) = Cerithium. Camitia Gray 1840 (Synopsis Brit. Mus.), ein auf Trochus pulcher- rima! gegründetes Schneckengeschlecht. Camostrea fehlerhafte Schreibart für Chamostrea. Campeloma Rafinesque 1819 (Journ. de Phys. SS. p. 423.; zau- ran Krümmung, Aodue Rand) gehört nach Ferussac zu Melania. Campyloceras M’Coy 1544 (foss. carb. Ireland p. 9.). Von Cyrto- ceras abgetrenntes Gephalopodengeschlecht. Campylotus Guettard 1786 (Mem. II. p. 540.; zaurevAog krumm) begreift die Molluskengeschlechter Vermetus, Sealaria, Magilus. Canarium Schumacher 1517 (Essai nr. 65.; canarium Trivialname einer Art), ein von Strombus abgetrenntes Schneckengeschlecht, dessen Typus Str. canarium ist. Caneilla Swainson 1840 (Treatise p. 320.), Unterabtheilung des Ge- schlechtes Mitra, zu welcher M. isabella, sulcata ete. gerechnet werden. Cannabina Gray 1840 (Synops. brit. Mus.? cannabis Hanf), ein nicht charakterisirtes Muschelgeschlecht, zu welchem nicht ein Mal eine Art eitirt werden, Cantareus Risso 1526 (hist. nat. Eur. merid. IV. p. 64), ein von Helix gesondertes Geschlecht, dessen Typus H. aperta ist, Canthapleura Swainson 1540 (Treatise p. 357.) nicht zu billigende Abkürzung von Acanthopleura. Cantharidus D. Montfort 1810 (Conch. syst. II. p. 251.; za» Iaoog, ein Trinkgeschirr), ein auf Trochus iris gegründetes Schnecken- geschlecht. Canthidomus Swainson 1840 (Treatise p, 342.; @x«v$a Dorn, do- wog Haus), Subgenus von Melanopsis, M. costata ete. begreifend. Canthorbis Swains. 1540 (Treatise p. 349.; axavda Dorn, orbis Kreis), ein auf Trochus imperator gegründetes Geschlecht. Canthyria Swainson 1540 (Treatise p. 379.; axavda Dorn, Hyria?) Subgenus von Unio, auf U. spinosus gegründet. Caprella L. Guilding 1525 (Linn. Trans. XIV. p. 341.; Diminutiv von Capra), ein von Bulimus abgetrenntes Geschlecht, = Pleco- cheilus GusıD. Caprinus Montfort 1510 (Conch. syst. I. p. 143.5; caper Ziegen- bock), ein von Helix getrenntes auf Helix Iychnuchus gegründe- tes Schneckengeschlecht. 443 Caracolla Beck 1337 (Index p. S1.; Caracol einheimischer Name einer Schneckenart), acht und zwanzigstes Subgenus von Helix, wohin H. marginata, H. caracolla ete. gehören. Caracollina Ehrenberg 1828 (Symb. phys.) Unterabtheilung von He- lix, bei Beck das 22ste Subgenus von Helix, wohin H. lentieu- la etc. Caracolus Montfort 1510 (Conch. syst. II. p. 139) ein auf Helix caracolla gegründetes Schneckengeschlecht. Cardiocardita Blainville 1824 (Diet. sc. nat. XXX p. 326). Auf Cardita Ajax begründetes Muschelgeschlecht, Cardiola (Broderip 1334 Proceed. Zool. soe.?) M’Coy 1352 (Synops. Palaeoz. foss. II, p. 281). Von Cardium abgetrenntes Muschel. geschlecht, Cardissa Oken 1815 (Lehrb. p. 829) ein auf Venericardia imbri- calta und planicosta Lank. gegründetes Muschelgeschlecht, Carditamera Conrad 1838 (Foss. tert. form. p. 11). Ein zwischen Cardita und Cypricardia stehendes Muschelgeschlecht, wahrschein- lich dem erstern unlerzuordnen. Carinea Swainson 1540 (Treatise p. 326,,; carina Kiel), ein auf Ovula yibbosa gegründetes Schneckengeschlecht = Cyphoma Bor- TEn = Ultimus Montr. Carinella Sowerby 1542 (Man. Conch. 95) = Serobieularia. Carinidea Swainson 1840 (Treatise p. 359.; Etymol. ?), eine Abthei- lung von Trochus, welche auf Tr. concavus gegründet ist, = Imn- fundibum Montr. Cassidea Bruguiere 1792 (Ene. meth. I. p. 414.; cassis Helm), be- greift die beiden späteren Geschlechter Cassis und Morio. Cassidea Swainson 1840 (Treatise p. 299) ist eine Abtrennung von Cassis s. d. und begreift die Cassis glauca und die verwandten Arten. Catantostoma Sandberger 1842 (Neues Jahrb. f. Min. p. 392), den Pleurotomarien verwandtes Schneckengeschlecht. Centronotus Swainson 1835, mit Muricanthus s. d. vertauscht. Cepaea Held 1837 (Oken’s Isis p. 910., xnrratog — hortensis) ein auf Helix hortensis etc. gegründetes Geschlecht. Cepatiau Gray 1540 (Syn. Brit. Mus. ; cepa Zwiebel), ein auf Natica cepacea Lank. gegründetes Schneckengeschlecht, Cepolis Montfort 1810 (Conch. syst. I. p. 151.; cepa Zwiebel), ein auf Helix cepa Mverı. gegründetes Schneckengeschlecht. Cerastes und Cerastoderma Poli 1791 (Testacea p. 30.; KEOLOTNG die Hornschlange), heisst bei Poli das Thier des Muschelgeschlech- tes Cardium. Cerastoma Conrad 1337 (Trans. Amer, phil. Soc. V.; »&oag Horn, orouae Mund) begreift diejenigen Arten des Geschlechtes Murex, welche eine zahnartige Verlängerung der Aussenlippe besitzen. #/Grealis Ferussae 1319 (Prodr. p. 60.; cerealis zum Getreide gehö- AA rig), ein Subgenus von Cochlodonta Fin., dessen Typus Pupa me. gacheilos Jan. ist. Ceriphasia Swainson 1840 (Treatise p. 342.; Cerithium und paoıg Ansehn),‘ ein auf Melania canaliculata Say gegründetes Subgenus von Melania. Ceritella Morris a. Lycett 1550 (Moll. from the great oolite I. p. 37). Ein Cerithium-ähnliches Schneckengeschlecht. Cerithidea Swainson 1544 (Treatise p. 324.; Cerithium), ein Schne- ckengeschlecht, welches Arten von Triforis und Melania x. B. multilineata begreift. Cerithium Adanson 1757 (hist. Seneg. p. 152) begreift Cerithium und Turritella. Cerithiopsis Andrew 1852 (Ann. mag. nat. hist. X. p. 105). Von Cerithium abgetrenntes Geschlecht. Cerophora d’Orbigny 1835 (Voy. Amer. merid. p. 151.; z&oag Horn, P0090g tragend). Subgenus von Firola. Cetocis Montfort 1508 (Conchyl, syst. I, 371). Auf Belemnites ir- regularis begründet. Chama Adanson 1757 (Senegal p. 216.; Name einer Muschel bei den Alten) begreift Arten von Venus, Cardita, Tellina, Mactra, Iridina. Chelonobia Leach 1825 (Zool. Journ. I. p. 209.; yeAarn Schild- kröte, Biow leben) Geschlecht der Cirripedien = Coromela Raxz. Chicoreus Montfort 1510 (Gonch. syst. p. 64.; chicoree Franz., die Cichorie) ein auf Murex ramosus ete. gegründetes Muschelgeschlecht. Chilodon Ehrenberg 1531 (Symb. phys.). Subgenus von Carocolla. Chilogymnus Ehrenberg 1831 (Symb, phys. dec, I.). Subgenus von bulimus, auf B. gastrum begründet, Chilonopsis Fischer v. Waldheim 1848 (Bullet. soc, nat. Moscou 1. 146.; yeılov dieke Lippe, oWıg Ansehn). Ein Bulimusarti- ges Schneckengeschlecht mit einer Art von St. Yago (Südamerika). Chilostoma Fitzinger 1833 (Syst. Verzeichn, p. 98.; xelkog Lippe, oroua Mund), ein auf Helix foetens gegründetes Geschlecht. Chimaera und Chimaeroderma Poli 1791 (Testacea p. 31.; yiuaupe Ziege) das Thier des Muschelgeschlechtes Pinna. Chimotrema Ralinesque 1519 (Journ. de phys. tom, SS. p.425). Von Helix abgetrenntes Geschlecht. Chionella fehlerhafte Schreibart für Cionella. Choristodon Jonas 1544 (Zeitschr. f. Malakoz. p. 185.; xwgıorog getrennt, ödovg Zahn). Chorus Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 136), ein auf Monoceros gi. ganteus Lessoxn gegründetes Schneckengeschlecht. Chromocochlea Hartmann 1942 (Erd- u, Süsswassergastr. V. p. 137). Subgenus von Helix. Chrysaor Montlort 1505 (Coneh. syst. I. p. 375). Ein Schrauben- stein und keine Gonchylie ! AAI Chrysodomus Swainson 1540 (Treatise p. 308.; zovoog Gold, dw- wa Haus), ein von Fusus abgeirenntes Schneckengeschlecht, wohin F. despeclus, sulcaltus, lignarius etc. gerechnet werden. Chrysostoma Swainson 1540 (Treatise p. 353.; 70000g Gold, 0T0- 4@ Mund) ein auf Turbo nicobaricus gegründetes Geschlecht. Cidaris Swainson 1840 (Treatise p. 349.; eidaris der Kopfschmuck der Persischen Könige), ein auf Turbo sarmaticus, smaragdus ete. gegründetes Geschlecht der Schnecken, Cingulifera Held 1537 (Oken’s Isis p, 911.), ein auf Helix arbu- storum gegründetes Geschlecht. Cirropteron Sars 1525 (Beskrivelser ete. p. 77; eirrus Franse, sıre- 00» Flosse), vermeintliches Pteropodengeschlecht, das sich später als der Larvenzustand der Nacktkiemer ete. ausgewiesen hat. Cittarion Philippi 1547 (Zeitschr. für Malakoz. p. 21; Diminutiv von zirca Elster) eine auf Turbo pica L. gegründete Abtheilung von Trochus. Cladopoda Gray 1550 (M. E. Gray fig. Moll. anim. IV. p. 83; Aa- dog Ast, zrovg Fuss), ein von Vermetus abgeirenntes Geschlecht, wohin V. arenarius, elegans, Novae Zelandiae Qvov gerechnet werden. Clausilina Ehrenberg 1525 (Symb. phys.; Diminutiv von Clausilia), Abtheilung von Clausilia. Clausina Brown 1927 (Ill, Conch, Great Brit. ; elausus geschlossen), ein auf Venus verrucosa gegründetes Geschlecht. Clavella Swainson 1537 (nach Gray; Diminutiv von clava Keule), ein auf Fusus longaevus gegründetes Schneckengeschlecht. Clavellithes Swainson 1540 (Treatise p. 304. = Clavella Swain- son 1837) nach Gray. Clavicantha Swainson 1840 (Treatise p. 314; elava, Keule, axav- 39a Dorn) = Ülavatula Lamk. 1811. Claviger Haldeman 1842 (Sillim. Amer. Journ. p. 216; elaviger keulentragend) ein auf Pyrena aurita gegründetes Schneckenge- schlecht. Clavus Montfort 1500 (Conch. syst. p. 435. clavus Nagel) = (la- valula Lamk. 1501. Clobis el. Maeonia. Cleiothyris Phillips 1841 (Palaeoz. foss. Cornw. p. 67.; »Aeiw ich schliesse, Jvpig die Thür) Subgenus von Terebratula. Clidophorus Hall 1547 (Palaeont, New-York I. p. 387) ist nach M’Coy identisch mit Pleurophorus Kınc. Cliodora Peron et Lesueur 1810 (Ann. Mus. XV.; Kisıud eine Mu- se, Öwgov Geschenk). Clionella Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 153; Diminutiv von Clione ®) ein aul Buccinum sinualum gegründetes Schneckengeschlecht. Clitea und Clitia fehlerhafte Schreibart für Clisia. Clymenis Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 88, p. 425.) ver- mulhlich nicht von Limnaeus verschieden. 446 Clypeus Scaechi 1836 (Catal, ete.; elypeus Schild) = Gadinia Gray, Ciypidella Swainson 1840 (Treatise p. 356; Diminutiv von elypeus!), eine Fissurella pustula etc. umfassende Abtheilung von Fissurella. Clypidina Gray 1547 (Zool. Proceed. p, 147; Diminutiv von ely- peus?) ein auf Patella notata gegründetes Subgenus von Emar- ginula. Cochlea Adanson 1757 (Senegal p. 14; cochlea Schnecke) begreift die Schneckengeschlechter Helix und Bulimus. Cochlicella Ferussae 1522 (tableau p. 24 Diminutiv von Cochlea) sousgenre von Helix, verschiedene Bulimus-Arten begreifend. Cochlearia Gr. Münster 1541 (Beitr. z. Petrefk. IV. p. 104) zwi- schen Scalaria und Delphinula stehendes Schneckengeschlecht. Cochlicopa Ferussae 1819 (Prodrome p. 50; zoyAig Schnecke, xöret@ ich schneide), Sulgenus des Schneckengeschlechtes Helix, mehrere Achatina-Arten begreifend. Cochlitoma Ferussac 1819 Prodrome p.48 (zoyAig Schnecke, zeu- v@ ich scheide), ebenfalls ein mehrere Achatina-Arten umfassen- des Sousgenre von Helix. Cochlodina Ferussace 1819 (Prodrome p. 61; #6yAog Schnecke, dı- ve herumdrehen), Subgenus des Sckneekengeschlechtes Helix, wohin Arten von Bulimus, Pupa, Clausilia, Cylindrella, Balea gebracht sind. Cochlodonta Ferussace 1819 (Prodrome p. 58; xoyAog Schnecke, odovg Zahn), Subgenus des Schneckengeschlechtes Helix, welches ziemlich genau Pupa entspricht. Cochlogena Ferussae 1822 (tableau p. 24; cochlea Schnecke, ge- nus Geschlecht?), sousgenre von Heliw, verschiedene Bulimus- Arten begreifend, Cochlostyla Ferussac 1822 (tableau p. 27; xöyAog Schnecke, o7V- og Säule), sousgenre von Helix, verschiedene Arten Bulimus begreifend. Coenatoria Held 1837 (Oken’s Isis p. 910; coenari zu Abend es- sen), ein von Helix abgetrenntes Geschlecht, wohin H. naticoides, adspersa etc. Coleoceras Portlock 1544 (Geol. Rep. Londond. p. 379) Orthocera- titen mit blasig erweiterter erster Kammer. Colubraria Schumacher 1817 (Essai nr. 113; colubrarius, zu Schlan- gen gehörig), ein auf Ranella candisuta gegründetes Geschlecht. Columbus Montfort 1310 (Conehyl. system. I. p. 591; columba Taube) = Columbella Lamk. 1799. Columplica Hartmann 1844 (Erd- und Süsswassergastrop. . 187.) Subgenus von Helix, Colus (Humphreys) Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 135), entspricht grösstentheils dem Geschlecht Fusus Lamarck ; als Beispiele wer- den Murex arnanus und M. colus eitirt. Cominella Gray 1850 (M. E. Gray fig. Moll. anim. IV. p. 72), ein Schneckengeschlecht, wohin Buceinum testudineum, Purpura ma- 44T culosa Lauk., Buccinum ligatum , lagenarium, limbosum, lineola- tum und eostatum gerechnet sind. Cominia Brown 1844 (Tl. Conch.) ein auf Voluta hyalina Montf. gegründetes Geschlecht. Complanaria Swainson 1840 (Treatise p. 288; complanare eben machen), ein Subgenus des Muschelgeschlechtes Alasmodon, wohin Al. myosa Barnes gerechnet wird. Conchopatella Chemnitz 1788 (Conch. Cab. X. p. 320; concha Mu- schel, patella Napfschnecke) = Concholepas. Conchylium Cuvier 1517 (Rögne anim. ubi? — xoyyvAıov kleine Schnecke), begreift die Geschlechter Ampullaria, Melania, Phasia- nella, Janthina. Conella Swainson 1840 (Treatise p. 312; fehlerhaftes Diminutiv von Conus), ein nicht wohl aus der kurzen Beschreibung zu erken- nendes Schneckengeschlecht. Conidea Swainson 1340 (Treatise p. 313; xwvog Kegel, &idog Ge- stalt), eine Abtheilung des Lamarekschen Geschlechtes Columbella, als deren Typus C. semipunetata angegeben ist. Conilithes Swainson 1540 (Treatise p. 311; xwvog Kegel, AlYog Stein), Subgenus von Conus, dessen Typus C. antediluvianus ist. Conilites Pusch 1537 (Pol, Pal. 150), wahrscheinlich ein Gompho- ceratit. Conoplea falsche Schreibart für Conopea. Conolepa falsche Schreibart für Conopea. Conorbis Swainson 1840 (Treatise p. 312; xwvog Kegel, orbis Kreis), Subgenus von Conus, dessen Typus C. dormitor ist. Cookia Lesson 1532 (Illustr. Zool. t. 15; J. Cook der berühmte Rei- sende) ein auf Trochus Cookii gegründetes Geschlecht. Corbieula Rafinesque 1320 (Ann. de Brux. V.) viertes Subgenus von Cyeclas. Corbulomya Nyst. 1843 (Coq. foss. Belg. p. 59.) auf Corbula com- planata Sowb. begründetes Muschelgeschlecht. Corburella Lycett 1850. Corephium (Browne? 1756) Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 169) ein auf Chiton echinatus gegründetes Geschlecht, Corneola Held 1537 (Okens Isis p. 912.) ein von Helix getrenntes Geschlecht, wohin u, a. auch H. pulchella gehört. Cornu Schumacher 1817 (Essai nr. 119; cornw Horn) ein auf Ar- gonauta cornu gegründetes Schneckengeschlecht. Cornucopia Born 1750 (Test. Mus. Vindob.,; cornucopiae Füllhorn) ein auf eine Monstrosität von Helix aspersa gegründetes Geschlecht. Cornuoides Brown 1845 (Conchol. text. book. 6. ed. p. 179; cornu Horn, eidog Gestalt) ein zweifelhaftes Geschlecht, welches vielleicht zu den Annulaten oder Foraminiferen gehört. Coryphella Gray 1850 (M. E. Gray fig. of Moll. anim. IV. p. 108; lat, Diminutiv von x000@n ein auf Eolis rufobranchialis und pel. lucida gegründetes Geschlecht der nackten Schnecken, 448 Coronaxis Swainson 1540 (Trealise p. 311; corona krone, awis Achse), Subgenus von Conus, dessen Typus €. bandanus ist, Costellaria Swainson 1540 (Treatise p. 390; costella ein Rippchen), eine Unterabtheilung von Mitra, als deren Typus M. rigida au zusehen ist. Crassipira Swainson 1540 (Treatise p. 313; erassus diek, spira Gewinde), eine auf Pleurotoma Boltae gegründete Abtheilung von Pleurotuma. Craticula Lowe 1852 (Ann. a. mag. nat. hist. IX. p. 277) Subge- nus von Pupa. Criopus Poli 1791 (Testacea p. 34; xolog Widder, zroüg Fuss), heisst das Thier von Terebratula. Crisia Menke 1544 — (reseis Rasc. Eryptochiton v. Middendorf 1847 (Bull. Acad. Petersb. VII. p. 39.) ein auf Chiton Stelleri beruhendes Subgenus von Chiton. Cryptoplax Blainville 1547 (Edinb. Eneyel. Suppl.?; xgvzerog ver- borgen, zuAd& Platte) = Chitonellus Lank, Cryptothyra Menke 1530 (Synopsis ed. 2. p. 87; zovrırog verbor- gen, Jooa@ Thür) Coriocella Braıv. Cucullela M’Coy 1551 (Ann. a. mag. nat. hist. VII. 50.) Für einige silurische Nucula-Arten aufgestelltes Geschlecht. Cultellus Nuttall 1857 (Journ. Acad. nat. Sciene. Philad. VII. p. 233), ein Muschelgeschlecht, welches Solen strigelatus, caribaeus, Dom- beyi begreift. Cuma (Humphreys) Swainson 1540 (Treatise p. 307); ein auf Pur- pura angulifera Ducwos gegründeles Geschlecht (Reeve bringt diese Art zu Turbinella, und nennt sie T. teetum). Cumia Birona fil. 1538 (Carattere ete. zu Ehren des Herzogs von Cumia), ein auf Ranella lanceolata gegründeles Schneckengeschlecht. Cunieula Swainson 1540 (Treatise p. 379; cuniculus Kaninchen ?), ein Subgenus des Muschelgeschlechts Unio, wohin U. purpura- scens, planulatus etc, Cyelemis Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 88. p. 424; zv- »lL£w im Kreise drehen?) nach Ferussae identisch mit Espiphylla. Cyelocantha Swainson 1840 (Treatise p. 348; xUxAog Kreis, Axav- Ja Dorn), ein von Trochus abgetrenntes Schrietkeingeschlacht; wel- ches mit Calcar Moxtrort zusanimenfällt. Cyeloceras M’Coy 1544 (Foss. carb. Ireland p. 10). Von Ortho- ceras abgetrennt. Cyelogyra Searles Wood 1542 (Ann. mag. nat. hist. IX. p. 237; zÜ- »hog Kreis, yvoa@ llerumdrehn), ein höchst zweilelhaftes Schnecken- geschlecht, vielleicht zu den Anneliden gehörend. Cyelonassa Swainson 1840 (Treatise p. 300; xUxAog Kreis, Nassa Schneekengeschlecht) ein auf Buceinum neriteum gegründetes Ge- schlecht. Cyclope Risso 1526 (hist. nat. Eur. mer. IV, p. 169) fehlerhafte Schreibart für Cyelops. 449 Cyelops_ Montfort 1810 (Conch. syst. II. p. 371; xUxAog Kreis, wry Auge), — Cyclonassa. Cylinder Montfort 1810 (Conch. syst. II. p. 391; »ÖUAmwdoog Wal- ze), ein von (onus getrenntes Geschlecht, dessen Typus €. textile ist. Cylindrella Pfeiffer 1840 (Arch. f. Naturgesch. 1. p. 41; Diminutiv von cylindrus Walze) Subgenus von Helix. Cylindrella Swainson 1840 (Treatise p. 311), Subgenus von Conus, dessen Typus C. asper ist. Cymba Broderip 1830 (Sowerb. spec. Conch. fasc. 23; cymba Barke) = Yetus Avans. Cymbiola Swainson 1840 (Treatise p. 317; Diminuliv von cymba Barke), ein von Voluta geirenntes Geschlecht, wohin Y. lapponi- ca, vespertilio, brasiliana gerechnet werden. Cymbium Adanson 1757 (Senegal 2; »vußiov ein kleines Trink- gefäss), ein Schneckengeschlecht, welches Bulla strieta und den Sormet umfasst, also — Bulla Lamarcr ist. Cymbium Montfort 1810 (Conch. syst. II. p. 554.) ein von Voluta abgetrenntes Geschlecht, welches Cymba und Melo Bro». umfasst. Cynodonta Schumacher 1817 (Essai nr. 98; »Uwv, »xuvog Hund, odovg Zahn), ein auf Turbinella ceramica gegründetes Schnecken- geschlecht. Cyphoma Bolten 1798 (Mus. ed. p- 15., zupgwue Höcker), ein auf Ovula gibbosa gegründeles IRUR Cyphoxis ahnen äng 1819 (Journ. de phys. 88. p. 247; xUpog, Höcker, 0&0g scharf), ein auf Arca Noae gegründeles Muschelge- schlecht. Cypraecassis Stutchbury 1837 (Loudons Magaz. p. 214; Cypraea, Cassis), ein von Cassis getrenntes Geschlecht, in der irrigen Vor- aussetzung, das Thier habe keinen Deckel; dahin C. testieulum, C. rufa ete. Cypraedia Swainson 1840 (Treatise p. 325; Cypraea), ein auf die fossile C. pulchella gegründetes Schneckengeschlecht. Cypraeovula Gray 1824 (Zool. Journ. I. p. 79; Cypraea, Ovula, zwei Schneckengeschlechter; man findet auch Cypraeova, Cyprae- ovulum, Cyprovula!) ein auf Cypraea capensis gegründetes Ge- schlecht. Cypraella Swainson 1840 (Treatise p. 325; fehlerhaft gebildetes Diminutiv von Cypraea?), ein auf Ovula verruodsa gegründetes Ge- schlecht. Cypricia Gray 1837 (Syn. brit. Mus.) ein auf M. anatina gegrün- detes Muschelgeschlecht = Anatina Senun. Cyprovula Sowerby 1849 (Proceed. zoolog. societ, 1849 Novbr.; Ann, a. mag. nat. hist. 1850. v. 514.) Cypraea und Ovula ein auf Cypraea eximia und C. umbilicata begründetes Geschlecht. Cythara fehlerhafte Schreibart für Cithara. Cytherea Lamarck 1805 (Ann. Mus. VII. p, 132; xv9&geıa Beiname der Venus). Philippi, Conchyliologie. 29 450 ». Dactylus Humphreys 1797 —= Marginella Lank. Daphne Poli 1791 (Testacea p. 33; Daphne Tochter des Peneus) heisst das Thier von Arca. Decadopecten (Rüppell) Swainson 1840 (Treatise p. 388; dezag die Zehnzahl, pecten der Kamm) ein Subgenus von Pecten, auf P. plica L. gegründet. Delima Hartmann 1844 (Erd- und Süsswasser-Gastr. I. 156). Sub- genus von Clausilia. Delogyra Agassiz 1837 (Charp. Cat. Moll, Suisse; 077Aog deutlich, yü- o0g Scheibe). Nicht charakterisirtes Geschlecht der Limnäaceen. Deslongchampsia M’Coy 1849 (Lycett, Moll. from the Great oolite 1850. I. 94). Von Metoptoma abgetrenntes Schneckengeschlecht. Delphinoidea Brown 1827 (Ill. Conch. Great Prit.; Delphinula und eidog Gestalt) = Skenea Fırnuins 1824. Delomphalus Agassız 1551 (Nouv. Mem. Soc. Helv. I; dnkos deut- lich, ouupakog Nabel) Subgenus von Helix. Delopleeta Agassiz 1837 (Charp. Catal. Moll. Suisse; 0d7Aog deutlich, seheren Seil) von Pupa abgetrennt. Demoulia Gray 1535 (Jardine Annals 1. p. 29) —= Buceinum. Dendroconus Swainson 1840 (Treatise p. 311; d&vdoov Baum, 2@- vog Kegel), Subgenus von Conus, dessen Typus €. betulinus ist. Dendrostraea Swainson 1840 (Treatise p. 359; devdoov Baum, ostrea Auster), Subgenus des Geschlechtes Ostrea, wohin ©. eri- sta galli, O. folium, Dentatus Beck 1837 (Index p. 35; dentatus gezähnt), Subgenus von Planorbis, wohin Pl. armatus. Dentipecten Rüppell (ubi? dens Zahn, Pecten) nach Gray = Deca- dopeeten, Desmarestea MHartmann 1840 (Syst. Vebers.) Subgenus von Paludina. Detracia Gray 1540 (Synops. Brit. Mus.) ein auf Voluta bullaeoi- des gegründetes Geschlecht, welches Gray später mit Cassidulus vereinigl, Diacria Gray 1542 (Syn. brit, Mus.), ein auf Hyalaea trispinosa ‘ gegründetes Geschlecht. Dianisotis Rafinesque 1831 (Contin. of a Monogr.; dig zweimal, @vıocog ungleich, odVg Ohr), ein auf Symphionata bialata Lea ge- gründetes Muschelgeschlecht. Diaphana Brown 1827 (Ilustr. Conch. Great Brit.; diaphanus durch- sichtig), ein von Bulla abgeirenntes, auf B. candida, B. minuta etc. gegründetes Schneckengeschlecht. Diastropha (Guilding) Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 180), ein auf Physa Guildingü gegründetes Geschlecht. Diazona Lamarck, fehlerhafte Schreibart für Diazoma. Dielisma Ralinesque 1531 (Contin, Mon. Riv.) Ein Brachiopoden- geschlecht. 451 Dietyethis Rafinesque 1814 (Preeis de dee. som.). Ein Gephalopo- dengeschlecht. Didemnium Savigny 1816 (Mem. anim. sans vert. II. p. 194; dig zweimal, d&uvıov Lager). Didonta Schumacher fehlerhafte Schreibart für Diodonta, Dihora Gray 1541 (ubi?) — Thalassides. Dimorpha Gray 1340 (Syn. brit. Mus.) ein nicht charakterisirtes Ge- schlecht der Nudibranchier. Dimorpha Milne Edwards 1537. ...... Diodora Gray 1821 (Lond. medic. reposit.) ein auf Patella apertura ‚Moxtr. gegründetes Geschlecht. Dionisotis fehlerhafte Schreibart für Dianisotis. Diplasma Ralinesque 1831 (Contin. of a Monogr.; dtrkoog dop- pelt, &A@oue Platte), ein nicht näher bekanntes Muschelgeschlecht, welches nicht von Unio verschieden sein soll, Diploceras Conrad (ubi® — Emmons. Geol. Rep. New-York 1844. 320). Ein sehr zweifelhaftes Gephalopodengeschlecht. ‘ Diplodon Spix 1827 (Test. bras, t. 26— 23; dırrAoog doppelt, odovg Zahn) = Hyria Lanancr. Dirhinus M’Coy 1544 (Carb. foss, Ireland p. 21.). Ein sehr fragliches Schneckengeschlecht aus dem Kohlengebirge. Discodoma Swainson 1340 (Treatise p. 329; Öloxog Scheibe, d@- zı« Maus), Unterabtheilung von Helix, deren Typus H. albola- bris ist. Discorbis Ferussae 1521 (Tabl. syst. p. ek Subgenus der Ammoniten. Discus Haldeman 1840 (Monogr, Limn. I.) = Segmentina Furnine. Discoides Renieri 1807 (ubi? dioxog Scheibe, &idog Gestalt) — Pleurobranchus. Disteira Eichwald 1842 (Urw. Russl. I. p. 73). - Zu den Myopho- rien gehörig. Distorta Schumacher 1817 (Essai nr. I11; distortus, verdreht), ein auf Tritonium anus gegründetes Geschlecht, — Persona Moxr- rort 1810. Ditaxopus Rafinesque 1839 (Bullet. soc. geol. X. p. 378). Ein sehr zweifelhaftes fossiles Garinariengeschlecht. Dolabra M’Coy 1844 (Foss. carb. Irel. p.28; Synops. Palaez. Foss, II. p. 269.) Ein zwischen Leptodomus und Edmondia stehendes Muschelgeschlecht mit dem Schloss der Arcaceen. Doliolum Otto 18? (Nov. Act, Acad. Leopold. XLII. p. ?; dolio- lum ein Fässchen), ein auf eine verstümmelte Salpa gegründetes Geschlecht. Donacina Ferussae 1822 (tableau p. XLII.; Diminutiv. von Dona«) —= Iphigenia Scnun. Dontostoma Hartmann 1840 (Syst, Uebers.) Subgenus von Pupa. Dorcasia Gray Pfeiffer 1845 (Zeitschr. f. Malskons; - dograkı glän- zen) ein auf Helix Alexandri gegründetes Geschlecht. Doridigitata d’Orbigny 1839 (hist, nat. Canar.; Doris, digitatus ge: 29* 452 fingert) Subgenus von Doris, die Arten mit diekem (2) Körper begreifend. Doriprismatica d’Orbigny 1539 (hist. nat. Canar.; doris , prismali- cus prismalisch) Subgenus von Doris, die Arten mit prismalischem Körper begreifend, Dorsanum Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 139), ein auf Buccinum politum Lauk. gegründetes Geschlecht. Dosina Scopoli 1771 (Introd. hist. nat. p. 399; Dosin, Name einer Art bei Adanson), ein von Venus L, getrenntes Geschlecht, wel- ches nach Gray mit Artemis identisch ist, Dostia Gray 1540 (Synops. brit. Mus.) ein von Nerita L. getrenn- tes Geschlecht, dessen Typus N. erepidularia ist. Dota Gray 1540 (Syn. brit. Mus.) Ein von Buccinum getrenntes Geschlecht. Dubreuillia Lesson 1829 (Voy. de la Coquille, zu Ehren eines Herrn Dubreuil), drittes Subgenus von Salpa. Dyodonta Hartmann 1844 (Erd- und Süsswasser-Gastr. I. 155) Sub- genus von. Clausilia. Dithalamia Say nach Gray — Dreissenia. E. Ebala (Leach) Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 160) ein auf Turbo nitidissimus gegründetes von Gray l. e. mit Turbonilla verbunde- nes Geschlecht. Echinora Schumacher 1817 (Essai nr. 110; &yiwvog Igel) — Morio Montfort 1510. Echion Poli 1791 (Treatise p. 34; ’Eylov Eigenname) heisst das Thier des Muschelgeschlechts Anomia, Egeria Roissy 1505 (hist. nat. Moll. VI. p. 324; Egeria Name einer Nymphe) = Galatea Bruc. 1792. Egeria Lea 1533 (Contrib. t. geol. p. 49.) ein Muschelgeschlecht, welches Diplodonta, Lucina und Donax-Arten zu begreifen scheint. Eglisia Gray 1540 (Synops. Brit. Mus.) ein von Turitella getrenntes Geschlecht, dessen Typus T. suturalis Gray ist. Eione Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid, IV. p. 171; Eiwvn eine der funfzig Nereiden) ein auf Buccinum gibbosulum L. gegründetes Geschlecht. Elea (Ziegler) Fitzinger 1533 (Syst. Verzeichn. p. 116) = Neritina. Electrina Gray 1850 (Catal. Cyelopht. p. 30). Auf Cyelostoma suc- cineum begründet. Elenchus Humphreys 1797 (Mus. Calon.) ein auf Trochus iris ge- gründetes Geschlecht der Schnecken. Eleuchus fehlerhafte Schreibart für Elenchus. Elisma leach 1820 (Syn. brit. Moll. p. 109; &4iooo umdrehen) ein auf Bulimus acultus gegründetes Schneckengeschlecht. Ellipsaria Rafinesque 1520 (Journ, de Brux.; ellipsis eine Ellipse), 453 zweites Subgenus des Muschelgeschlechtes Obliquaria, dessen Ty- pus Unio verrucosus ist. Ellipsolithes Montfort 1808 (Conch. syst. I. p. 86) Verdrückte Am- moniten und Nautiliten. ; Elliptio Rafinesque 1820 (Journ. de Brux.), ein Subgenus von Unio, dessen Typus Unio erassus ist. Ellistoma Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 88. p. 424; &4- Asınyıg Ellipse, oroue Mund), ein Schneckengeschlecht, welches nach Ferussac tableau p. XXXIV zu Melania gehört und eigentlich Ellipstoma zu schreiben ist. Ellobium Bolten 1798 (Mus. ed. 2. p. 74.) ein auf Auricula Midae gegründetes Geschlecht. Ena Leach 1520 (Syn. brit. Moll. p. 112.), ein auf Bulimus mon- tanus gegründetes Schneckengeschlecht. Eudotoma Rafinesque 1319 (Journ. de phys. tom. 88. p. 425) soll ein Orthoceratitengeschlecht sein. Endosiphonites Ansted 1340 (Transact. philos. Soc. Cambr.) = Clymenia. Enocephalus v. Münster 1833 (Deshayes Bullet, soc. geol. IIL) = Congeria. Endostropha Agassiz 1837 (Charp. cat. Moll. Suisse). Ein nicht cha- rakterisirtes Pulmonatengeschlecht. Engina Gray 1339 (Beechey voy. zool. p. 113). Ein Purpura ver- wandtes Schneckengeschlecht. Enoplochiton Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 169; &vorrAog-bewäll- net, Chiton Käfermuschel) ein auf Chiton getrenntes auf Ch, niger gegründetes Geschlecht. Ensatella Swainson 1540 (Treatise p. 365; ensatus schwertförmig), ein auf Solen ensis gegründetes Muschelgeschlecht —= Ensis Scuun. Ensis Schumacher 1817 (Essai nr. 52; ensis Schwert) dasselbe, Entalis Gray 1544 (Syn. Brit. Mus.) = Entalium. Entalium Defrance 1819 (Diet. sc. XIV. p. 517) siehe Dentalium. Enteletes Fischer v. Waldheim 1809 (Foss. Moscou p. 144) = Leptaena. Entodesma Philippi 1845 (Archiv f. Naturgesch. 1; &vrög innen, deouog Band). Gehört nicht neben Cochlodesma, wo es p- 323 aufgeführt ist, sondern zu Osteodesma, von dem es sich hauptsäch- lich durch den Mangel der Schlosszähne unterscheidet. Entoconcha Joh. Müller 1852 (Ueber Synapta digitata ete.). Eine klei- ne Natica-ähnliche, von Holothurien erzeugte Schnecke, Typus ei- ner eigenthümlichen Familie. ' Eolidia, Eolidina, Eolis fehlerhafte Schreibart für Aeolidia ete. Epistyla Swainson 1840 (Treatise p. 331; &rzıozuAıov der auf der Säule ruhende Balken), ein auf Trochus australis Cnems. gegrün- detes Subgenus von Helio = Sagda Beck. Epithyrus Phillips 1843 (Palaeoz. foss. Cornw. p. 84.) Subgenus von Terebratula. AA Erpetometra Lowe 1832 (Zool. journ. V. p. 300) = Truncatella. Erpilites Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 58. p. 426) Buc- einum-ähnliche fossile Schnecken, Ersina Gray 1840 (Synops. Brit. Mus.), ein auf Strombus oniseus L. gegründetes Schneckengeschlecht = Oniscia Sow, Eruca Swainson 1840 (Treatise p. 334; eruca Raupe), ein Subge- nus von Clausilia, wohin Pupa muscorum, P. doliolum, und Ba- lea fragilis gerechnet werden! Eryeina Payraudeau 1826 (Mollusq. Corse p. 30.) = Kellya Tunros. Eryeinella Conrad 1845 (Foss. test. Journ, p. 74.) Von Eryeina abgetrenntes Geschlecht. Eryx Swainson falsche Schreibart für Eryeina. Espiphylla Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. SS, p. 423.) nach Ferussac tableau p. XNXI,, eine Limnäacee mit zwei Füh- lern, welche die Augen an der Spitze tragen. Etheria fehlerhafte Schreibart für Aetheria. Eucharis Recluz 1850 (Journ. Conchyl. I. p. 166; ev schön, yapıs). Ein auf Corbula quadrata Hısos und eine neue Art von Guade- loupe begründetes Muschelgeschlecht. Eucharis Peron 1807 (Voy. an. terr. austr.; ef. Diet, se, nat. XIX, 37) = Glaueus. Eucore Agassiz 1837 (Nov. mem. soc. Helv. 1.) Subgenus von Pupa. Euglesia (Leach) Tourton 1540 (Man. p, 252) —= Pisidium, Euglypta Agassiz 1537 (Charp. Cat. Moll. Suisse) Subgenus von Helix, Eulimella Forbes 1846 (Diminutiv von Eulima), ein auf Melania Seillae Scac. gegründetes Schneckengeschlecht, Eulota Hartmann 1544 (Erd- und Süsswasser-Gastrop. I. p. 179.). Auf Helix fruticum begründetes Geschlecht. Euparypha Hartmann 1840 (Syst. Uebers). Auf Helix pisana be- sründetes Geschlecht. Eurynia Rafinesque 1820 (Journ. de Brux.; &2oug breit), viertes Sub- genus von Unio, wohin u. A. U. rectus Lank, Euspira Agassiz 1337 (Uebers. v. Sowerb. Min. Conch, p. 14; ev schön, orreio@ das Gewundene). Moris a. Lycett 1550 (Moll. from Ihe great oolite 1. p. 45.) Subgenus von Natica. Euthria Gray 1850 (M. E. Gray fig. Moll. an. IV. p. 67),- ein auf Fusus lignarius Lauk. gegründetes Geschlecht. Eutrema Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. SS. p. 424. ev schön, ronue Loch), unbekanntes Geschlecht der Limnäaceen, oh- ne Fühler. Eustropha Agassiz 1837 (Charp. Catal. Moll. Suisse), ein Pulmona- tengeschlecht. Eutragus Agassiz 1837 (Charp. Catal. Moll. Suisse), ein Pulmonaten- geschlecht. Exoleta Brown 1827 (Illustr. Conch. Great Brit.; exoleta Trivialna- men der Art) = Artemis Ponı. 455 F. Felania Recluz 1851 (Journ. Conchyl. II. p. 71). Ein auf den Fe. lan Adanson’s (Voy. Senegal coq. I. p. 227 = Venus diaphana GwiL) begründetes Muschelgeschlecht. Fenestrella Bolten 1798 (Mus. ed. 2. p. 134, Diminutiv von fe- nestra Fenster) = Anomia L. Ferussacia Risso 1826 (hist, nat. Eur. mer. IV. p. SO; zu Ehren von Ferussac), ein auf Achatina folliculus gegründetes Schnecken- geschlecht. Ferussacia Lefroy 1828 (Ann. se. nat, XV. p. 403) = Stropho- stoma. Fidelis Risso 1526 (hist. nat. Eur. merid. IV.p. 121; fidelis treu), = Truneatella Rısso. Firoloidea Lesueur 1817 (Journ. Acad. nat, sc. Philad. I. p. 37; Firola, eidog Gestalt), Subgenus von Pferotrachaea. Fissilabria T. Brown 1836 (Edinb. Journ. N. H; fissus gespalten, labrum Lippe) = Quoya Desuaves. Fissurellida d’Orbigny 1541 (Voy. Amer. merid. p. 477; Fissurel- la), Subgenus von Fissurella. Fogia Gray 1840 (Syn. brit. Mus.). Ein nicht charakterisirtes Mya- ceengeschlecht. Foögia Gray 1840 (Synops. Brit. Mus.) ein auf Aspergillum Novae Zelandiae Lank. gegründetes Muschelgeschlecht. Folliculus Agassiz 1337 (Nouv. mem. Soc. Helv. I.) Subgenus von Bulimus. Fragella Swainson 1840 (Treatise p. 362; Diminuiiv von fragum Erdbeere) = Clanculus Moxtr. Fragum Bolten 1778 (Mus. ed. 2. 189. p. 132; fragum Erdbeere) — (Cardissa MEGERLE. Fueicola Quoy et Gaimard 1833 (Vov, Astrol. II, p. 321; fueus Tang, colere bewohnen). Fucola fehlerhafte Schreibart für Fueicola. Fulgoraria Schumacher 1817 (Essai p. 242. nr. 101; fulgor Blitz), ein auf Voluta rupestris gegründetes Schneckengeschlecht, Fulgur Montfort 1510 (Conch. syst. I. p. 503; fulgur Blitz), ein auf Pyrula perversa gegründetes Schneckengeschlecht. Fusella M’Coy 1544 (Foss. carb. Ireland p, 17). Ein Brachiopo- dengeschlecht Fusulina Fischer v. Waldheim 1829 (Bull. soc. imp. Moscou I. p. 314). Ein ungenügend begründetes Cephalopodengeschlecht. Fusulus Fitzinger 1833 (Syst. Verzeichn, p. 105) = Balea. G. Gadus Montagu ubi? —= Gadila GrarY. Galatea Bruguiere 1792 (Tabul. Enc, meih, 250, T’aAdreıa Name einer Nymphe). 456 Galateola Fleming 1828 (hist. of brit. anim. p. 409; Diminutiv ven Galatea) —= Galatea. Galathea fehlerhafte Schreibart für Galatea. Galfa Schrank 1803 (Fauna boica III. 2. p. 285; Eigenname), ein auf Limnaeus palusteis gegründetes Schneckengeschlecht. Galerila (Brongn.) Roissy 1505 (Moll. V, p. 211) = Capulas. Gallina Hartmann 1844 (Erd- und Süssw. Gastrop, I. 197). Auf Helix rota begründetes Schneckengeschlecht. Gasteropteron und @Gasteroptera fehlerhafte Schreibart für Gastro- pleron. e Gastridium Sowerby jun. 1832 (Conchol. Mon. p. 312; yaorotdıov Bäuchelchen) = Pseudoliva Swaınson. Gastrodon Lowe 1852 (Ann. a, mag. nat. hist. IX. 275) Subgenus von Pupa. Geloina Gray 1544 (Synops. brit. Mus. p. 75), ein von Cyrena Lank. abgetrenntes Geschlecht, ©. ceylonica, sumatrensis etc. um- fassend. Gena Gray 1851 (Ann. mag. nat. hist. VII. p. 223). Auf Stoma. tella planulata begründetes Schneckengeschlecht. @Geomitra Swainson 1840 (Treatise p. 332; y7) die Erde, Mytra), ein auf Helix thiarella Wen». et Bertu. gegründetes Subgenus von @eotrochus. Geoteuthis Gr, Münster 1344 (Beitr. z. Petrefkd. VI. p. 69) = Belemnosepia. Geovula Swainson 1840 (Treatise p. 344; y7) Erde, ovulum Eichen), ein auf Auricula Midae gegründetes Genus = Marsyas Oken. Gervisia Quoy und Gaimard 1529, ein von 0. und G. zu errichten beabsichtigtes, aber wieder aufgegebenes Geschlecht, wie’Rang im Manuel de Conchyliologie erwähnt. Gibberula Swainson 1S40 (Treatise p. 323.; gäbberulus etwas bucke- lig) ein auf Volvaria oryza Lank. gegründetes Schneckengeschlecht. Gibbium Gray 1844 (Revue Zool. p. 353.; gibbus der Buckel) ein auf Trochus erassus Moxt. gegründetes Schneckengeschlecht. Gibbula Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. IV. p. 134,; Diminutiv von gibbus buckelig), ein auf Trochus magus L. gegründetes Schneckengeschlecht. @Gibbus Montfort 1510 (Conch. syst. II, p. 303 ; gibbus Buckel), ein auf Bulimus Iyonetianus gegründetes Schneckengeschlecht. Ginorga Gray 1840 (Syn. brit. Mus. p. 154) —= Thalassites. @Gioönia Bruguiere 1789 (Eneyel. meth. I. p. 502.; Gioeni zu Eh- ren seines Vaters genannt), ein vermeintliches Schneckengeschlecht, ist weiter nichts als der Magen von Bulla lignaria. Glabaris....-.. Glans Megerle v. Mühlf. 1S11 (Entwurf p. 68.; glans Eichel), ein auf Cardita trapezia gegründetes Muschelgeschlecht. Glaucion Oken 1815 (Lehrbuch p. 247.; yAavxog meergrün?), ein Muschelgeschlecht, welches Lima und Pedum begreift. 457 Glauconia el. Omphalia Ze. Glauconome Gray 1838 (Spieileg. Zool. p. 6.; TAavxovoun eine Nereide), Glaucus Poli 1795 (Testacea II. p, 165.; I’Aavxog ein Meergott) heissen die Thiere der Muschelgeschlechter Avicula und Lima. Gleba Forskal 1776 (Icones ete. t. 43. fig. D.; gleba Erdscholle) scheint Tiedemannia zu sein. Glischrus Studer 1820 (Syst. Verzeichn. p. 11.; yAloxoog schlüpf- rig) = Helicea Menke. f Globites de Haan 1825 (Monogr. Ammon. p. 144). Ein auf ku- gelige Ammoniten begründetes Geschlecht. Globulus J. D. C. Sowerby 1334 (Index to Min, Conchol. VI. p. 246), ein Schneckengeschlecht, welches Natica- und Euomphalus - Arten umfasst. Glochidium Rathke 1797 (Acta soc. Havn.; Diminutiv von YyAw& Ha- chel), ein für die Jungen von Unio und Anodonta, welche R. fälschlich für Parasiten hielt, aufgestelltes Geschlecht. Glossus Poli 1795 (Testac. II. p. 114.; yAooo« Zunge), so nennt Poli das Thier des Muschelgeschlechtes Isocardia. Glottella Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 154.; Diminutiv von yAor- ta Zunge), ein auf Melania armigera gegründetes Geschlecht. Gonambonites Pander 1831 (Beitr. z. Geogn. p. 77.) = Delthyris. Gonatus Gray 1849 Cat. Moll. Brit. Mus. p. 67. (Etymol,?) Goniodomus Swainson 1840 (Treatise p. 332.; yori« Winkel, dw- w@ Haus), Subgenus von Geotrochus, wohin Pupa pagodus. Goniogyra Agassiz 1837 (Charp. Cat. Moll. Suisse). Ein Geschlecht der Landschnecken. Gonodon Held 1837 (Okens Isis p. 918.; yovog Winkel, odovg Zahn), ein von Pupa getrenntes (Geschlecht, wohin u. a. P. tridens. Gonospira Swainson 1840 (Treatise p. 333.; y@vog Winkel, orzel- 0@ Gewinde), ein auf Pupa phalanga gegründetes Subgenus von Pupa. R Gonostoma Held 1837 (Okens Isis p. 915.; y@vog winkelig, oroue Mund). Auf Helix obvoluta begründetes Schneckengeschlecht. Gonotrema Rafinesque 1831 (Contin. Monogr. Bivalv.; y@vog wink- ligz, oroue Mund). Ein Brachiopodengeschlecht. Gonyodiscus Fitzinger 1833 (Syst. Verzeichn, p. 98.; yovv Knie, Ötioxog Scheibe), ein auf Helix solaria gegründetes Subgenus von Helix. Gonyodus Duncker 1850 (Palaeontogr. I.p. 292.) = Avicula Auserrit. Goodallia Turton 1322 (Conch. dithyr, Brit. p. 76.; zu Ehren des Dr. Goodall), ein nicht wohl von Astarte zu trennendes Geschlecht, indem Turton’s Angabe, das Ligament sei innerlich, wohl ein Irr- thum ist. Grammysia (Verneuil) M’Coy 1852 (Synops. Palaeoz. foss. II. p. 280). Auf Nucula cingulata Hıs. begründetes Muschelgeschlecht. 458 Granaria Held 1737 (Oken’s Isis p. 918.5 granum, Korn), ein auf Pupa secale gegründetes Geschlecht. Gressiya Agassiz 1542 (Etudes critig. III. p. 202). Ein fossiles Myaceengeschlecht. Gryphochiton Gray 1847 (Zool. Proceed, p. 169.; gryphus Greif, Chiton), ein auf Chiton nervicanus gegründetes Geschlecht. Gryphus Megerle v. Mühlfeld 1S11 (Entwurf p. 64.) = Terebratula. Gundlachia Pfeiffer 1549 (Malakoz. Zeitg. 98.; zu Ehren des Dr, Gundlach). Ein napflörmiges Schneckengehäuse, dessen Thier nach Troschels Untersuchung eines getrockneten Exemplares von Cuba, wo sich die einzige Art in süssen Gewässern aufhält, in die Nähe der Limnäaceen gehört. Gymnolepas Blainville 1325 (Man. de Mal. p. 593.; yuwvög nackt, Jercog Napfschnecke), Geschlecht der Rankenfüsser, welches Con- choderma und Senoclita umfasst, Gymnoplax Gray 1821 (Lond. Med. Rep. vol. XXI.; yuuvög nackt, rrh,a$ Platte) = Chiton. Gyraulus Agassiz 1837 (Nouv. Mm. Soc. Helv. I.; yvoog rund, auAog Röhre), ein Suhgenus von Planorbis. Gyrina Schumacher 1817 (Essai ete. nr. 116.; yuoivog die Larve der Frösche), ein auf Ranella granifera gegründetes Schnecken- geschlecht. Gyrorbis Fitzinger 1838 (Syst. Verzeichn. p. 117.; yvoog Kreis, orbis Kreis), ein auf Valvata eristata gegründetes Geschlecht. Gyrotoma Shuttleworth 1845 (Mitth. naturf. Ges. Bern; yügog der Umgang, r&uvo ich schneide). Ein Turbo-ähnliches Schneckenge- schlecht, BA. Haliotoidea Humphreys 1797 (Haliotis, eidog Gestall) = Stoma- tia WererınG. Haliotoidea Swainson 1840 (Treatise p. 354.), ein auf Calyptraea dilatata Sow. gegründetes Geschlecht, Halobia G. Münster 1831 (Neues Jahrb. f. Mineral. 1831. p. 405.). Ein Subgenus von Avicula. Hamulina d’Orbigny 1850 (Palaeont. stratigr. II. p. 70.). Von Ha- mites abgetrenntes Geschlecht. Harlea Gray 1844 (Synops. Brit. Mus. p. 78.), ein nicht charakte- risirtes, auf eine unbeschriebene Art Corbula gegründetes Geschlecht. Harpago Klein 1783 (Ostrae, p. 98.). Auf Pterocera chiragra be- gründet. Harpula Swainson 1840 (Treatise p. 317.; harpula kleine Harfe), eine Abtrennung von Voluta, welche Y. vewillum, hebraea , mu- sica begreift, Hatina Gray 1844 (Synopsis Brit. Mus. p. 62.), ein auf Vermetus inoperculatus gegründeles Geschlecht, Haustellaria Swainson 1540 (Treatise p. 296,; haustellum, ein klei- 459 nes Schöpfgeschirr), eine Abtheilung von Murex, deren Typus M. haustellum ist, — Brontes Moxtr, 1810. Haustellum Schumacher 1817 (Essai nr. 56.; haustellum, ein klei- nes Schöpfgeschirr), ein Schneckengeschlecht, worin Pyrula spi- rillus und Murex haustellum vereinigt sind. Hecuba Schumacher 1817 (Essai nr. 67.; Hecuba, Gemahlin des Priamus), ein auf. Donax scortum gegründetes Muschelgeschlecht. Heledone vide Eledone. Helenchus vide Elenchus. Helicerus Conrad 1848 (Sillim. Amerie. Journ. V. 434.). Cylindri- sche Belemnitenscheiden mit einer schneckenarligen Kammer im In- nern, von Tierra del Fuego. Helieigona Ferussae 1822 (tableau p. NNXIL; Helix und yavog Ecke), ein Subgenus von Helix, welches z. Th. mit Carocolla Lamarcr zusammenfällt. Helicobulimus Broderip 1840 (Zool. Proceed. p. 123., Helix, Buli- mus), ein Subgenus von Helix, auf H. sareinosa gegründet. Heticodon Ehrenberg 1831 (Symb. phys.). Subgenus von Chilodon. Helicoeryptus d’Orbigny 1547 (Voy. t. II. p. -8.), von Planorbis ab- getrenntes Geschlecht. Helicodonta Ferussac 1822 (tableau p. NXXI.; Helix und ödodg Zahn), Subgenus von Helix, die Arten mit Zähnen in der Mündung des (Gehäuses begreifend. Heliomanes Ferussac 1819 (Prodr. p. 44.; NArouerg ein Freund der Sonne). Auf Helix rugosa und H. pyramidata begründet. Helisoma Swainson 1840 (Treatise p. 337.; &/o ich drehe, o@u« der Leib), Subgenus von Planorbis, auf Pl, bicarinatus gegründet. Helmintochiton Salter 1546 (Syn. Silur. foss. Aod p. 77.; EAuuwvg Wurm, zirwv. Käfermuschel), fällt mit Chitonellus zusammen. Hemiasterias Rafinesque (Atlant, Journ, p. 142.). Ein fossiles Bra- chiopodengeschlecht. Hemicardium Guvier 1817 (Rögne anim. II. p. ?; Tut halb, xag- dıc Herz) ein von Cardium getrenntes Muschelgeschlecht, dessen Typus €, Cardissa ist. Hemiceratites Eichwald 1840 (Petersb. Journ. f. Naturgesch, u Heilk. 77.). Ein fossiles Cephalopodengeschlecht. Hemierypta Agassiz 1537 (Charp. eat. Moll. Suisse). Ein Pulmona- tengeschlecht. Hemicyela Swainson 1840 (Treatise p. 164. 193.; ud halb, #0- #40g Kreis), eine Abtrennung von Helix, als deren Typus AH. pli- catula gelten kann. Hemicyclonosta Deshayes 1537 (Lamk. hist, nat. anim. s. vert. ed. 2. VI p. 447.) = Cardilia. Hemifusus Swainson 1840 (Treatise p. 91. 94.; nwi halb, Fusus), eine Abtrennung von Fusus, deren Typus F. colosseus ist. Hemilonia Rafinesque 1820 (Ann, cf. nat. hist. 1.), Ein Heliceen- geschlecht, 460 Hemimaectra Swainson 1540 (Treatise p. 369.; nid halb, Mactra), eine Abtheilung von Mactra, auf M. solidissima = Spisula Gray begründet. Hemiodon Swainson 1840 (Treatise p. 381.; zw halb, odovg Zahn), ein von Anodonta abgetrenntes Geschlecht, wohin Swainson seine A. rugosa, purpurascens, areolata rechnet. Hemipecten Reeve 1850 (Voy. Samarang Heft 3.; „uuhalb, Pecten). Hemipronites Pander 1830 (Beitr. z. Geogn. p. 74.). Ein von Orthis abgetrenntes Brachiopodengeschlecht. Hemisinus Swainson 1540 (Treatise p. 341.; nu halb, sinus Bucht), ein auf Melania lineolata Gray gegründetes Geschlecht. Hemithalamus Leach, eitirt bei Gray (mud halb, YaAauog Kammer) = Segmentina Fren. Hemitrochus Swainson 1840 (Treatise p. 331.; ui halb, zooyög Kreisel), ein Subgenus von Helix, als dessen Typus H. haema- stoma angegeben ist. Hercoles Montfort 1810 (Conch. syst. II. p. 275.; Hercules der bekannte Heroe?), ein auf den Jugendzustand von Turbo rugosus gegründetes Geschlecht. Hermaea Loven 1844 (Ofvers. Kong. Acad. p. 50.; Eoujg Merkur). Auf Doris bifida begründetes Geschlecht. Hermes Montfort 1810 (Conch. Syst. II. p. 399.; “Egwrg Merkur), ein von Conus getrenntes Geschlecht, dessen Typus €. nussa- tella ist. Herpa Guilding 1826 (Zool. Journ. Il. p. 443.; Eorceo ich krieche), ein von seinem Urheber zu den Limaceen gerechnetes Muschelge- schlecht, ist aber offenbar eine auf dem Lande lebende Planaria. Heteroceras d’Orbigny 1850 (Palaeont. stratigr. II. 102.) begreift die Turriliten mit herabgebogener Wohnkammer. Heterostoma Hartmann 1844 (Erd- u. Süssw.-Gastrop. 1. p. 7.177.; Ereoog anders, OTOu« Mund), ein auf Helix paupercula gegrün- detes Geschlecht. Hexeterus Rafinesque 1815 (tabl. de la nat.). Geschlecht der Nackt- kiemer. Hiatula Swainson 1840 (Treatise p. 322.; hiatus Klallen, Schlund), ein von Oliva abgetrenntes Geschlecht — Agaronia Gray. Hibolithes Montfort 1806 (Conchyl. syst. I. 386.) = Belemnites. Hinnus Wood 1541 = Himnites. Hippagus lea 1833 (Contrib. Geol. p. 72.) = Edmondia? Hippeuthis Agassiz 1837 (Nouv. mem, soe. Helv. ].) Subgenus von Planorbis. Hirundella Gray 1850 (M. E. Gray fig. of Moll. anim. IV. p. 95.; Diminutiv von hirundo Schwalbe), ein auf Bulla hirundinaria gegründetes Schneckengeschlecht. Holopella M’Coy 1851 (Ann. a mag. nat. hist. VII. p. 47). Ein auf drei silurische Arten von Turitella begründetes Geschlecht. 461 Homaloceratites Hübsch 1768 (Neue Entdeck. f. Reisen III. 110.) = Baculites. Homalony« d’Orbigny 1836 (Voy. Amer. merid. p. 229; Öwuakog ähnlich, 0vv& Nagel), ein auf Suceinea unguis gegründetes Sub- genus von Suceinea. Homogyra Agassiz 15837 (Charp. Cat. Moll. Suisse). Ein Pulmona- tengeschlecht. Hortolus Montfort 1808 (Conch. syst. I. 282). Von Litwites abge- trenntes Geschlecht. Hyalina Studer 1521 (Neue Alpina ete.) = Vitrina Drar. Hyalinia Agassiz 1837 (Nouv, mem. Soc. Helv. I.). Subgenus von Helix, Hybogyra Agassiz 1837 (Charp. Cat. Moll. Suisse). Ein Pulmonaten- geschlecht. Hybopleura Agassiz 1537 (Charp. Cat. Moll. Suisse). Ein Pulmona- tengeschlecht. Hydrocena Parreys 1847 in coll. = Omphalotropis Pr. Hygrobium Lowe 1832 (Ann. a. mag. nat. hist. IX. p. 279). Sub- genus von Cyclostoma. Hygromanes Ferussac 1519 (Prodr. p. 42.; Öy00g feucht, uaivo- war ich liebe). Auf Helix einctella begründetes Geschlecht. Hygromia Risso 1526 (hist. nat. vol. IV. p. 66.; Öy00g feucht), ein von Helix abgetrenntes Geschlecht, dessen Typus H. einctella ist. Hyolithes Eichwald 1340 (Petersb. Journ. f. Natur- u. Heilk,). Ein völlig zweifelhaftes Cephalopodengeschlecht = Orthoceras vaginalum. Hypacria Agassiz 1837 (Charp. Cat. Moll. Suisse). Ein Pulmonaten- geschlecht, Hypanis Pander 1830 (Beitr. z. Geogn. des Russ, Reiches). Ein sehr zweifelhaftes Cardiaceengeschlecht. Hypogaea und Hypogaeoderma Poli 1791 (Testacea p. 29.; Urro- yaıog unterirdisch), heissen die Bewohner der Muschelgeschlechter Pholas, Solen, Pandora. Hyridella Swainson 1540 (Treatise p. 3S0.; Diminutiv von Hyria), ein von Unio gesonderles Geschlecht, dessen Typus U. austra- lis ıst. Hystrie Humphreys 1797 (Mus. Colonne; dorgı& Stachelschwein), nach Gray = Oniseia Sow. I. Jaminia der Nordamerikaner und Engländer = Odostomia. Ianefla Gray 1850, .... Jasis Savigny 1816 (M&m. anim. sans vert. IL. p. XIV.), eine nicht charakterisirte Abtheilung von Salpa. Iaton Pusch 1837 (Polens Paläont. p. 97.; iaton Name einer Art bei Adanson), ein von Murex getrenntes Geschlecht. Ichthyosarcolithes Desmarest 1817 (Journ. de phys. tom. 85; 1ix- $vg Fisch, o@o$ Fleisch). Ein Hippuritengeschlecht. 462 Ichthyosiagones Bourdet 1322 (Not, s. d. foss. incon.) = Aptychus. Iesonia Gray 1540 (Synops. Brit. Mus.; Jeson, Name einer Art bei Adanson), ein von Cardita getrenntes Geschlecht = Mytilicardia Braınv. Inachus Hisinger 1537 (Leth. suecica p. 37; Inachus, Sohn des Oceanus) = Euomphalus. Infundibulum Montfort 1510 (Conch. syst. II. p. 167; infundibulum Trichter), ein auf Trochus concavus gegründetes Geschlecht. Iridea Swainson 1540 (Trealise p. 379; Iris Regenbogen), ein Ge- schlecht der Süsswassermuscheln, das auf Unio granosus Lak. Ene. meth. 248. [. 9. gegründet ist (die eitirte Figur ist aber Unio nodulosus Lank., und U. granosus ist 249 f. 2). Irus Oken 1515 (Lehrbuch p. 230; Irus, der Bettler auf Ituhaka), ein Muschelgeschlecht, wohin Pandora, Saxicava rugosa und Ve- nerupis Irus gerechnet werden. Ischnochiton Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 168; toyvog Spur, Chi- ton) ein auf Chiton textile gegründetes Geschlecht, Ischnula Clarke ubi? Etymologie? nach Gray identisch mit Bela Leacn. Isoarca Gr. Münster 1542 (Neues Jahrb. f. Mineral. ete. p. 95; toog ähnlich, Arca). Ein Geschlecht der Arcaceen. Isagnomostoma Fitzinger 1538 (Syst. Verzeichn, p. 97.; 100g ähn- lich, yr@uov die Regel, oröu« der Mund), ein von Helix geson- dertes Geschlecht, auf Helix personata gegründet. Isogonum Bolten 1798 (Mus. ed. 2. 1519 p. 177; 200g gleich, yovog Winkel), ein Muschelgeschlecht, welches Melina und Cre- natula begreift. Isthmia Gray 1840 (Synops. brit. Mus.; to9uog der Schlund), ein auf Vertigo nitida gegründetes Schneckengeschleeht. K. Katharina Gray 1847 (Zool, Proceed. p. 169.), ein auf Chiton tu- nicalus gegründetes Geschlecht. Klitambonites Pander 1530 (Beitr. z. Geogn, des Russ. Reiches p. 70). Ein fossiles Brachiopodengeschlecht. Koleoceras el. Coleoceras, Kuphus und Kyphus fehlerhafte Schreibart für Cyphus. Kraussia Davidson 1352 (Ann. a, mag. nat. hist. IN. p. 369). Auf Terebratula capensis begründetes Brachiopodengeschlecht. Krynikillus Kaleniezenko 1851 (Bullet. nat. Moscou 1. 220. antea Krynickia l. ec. 1839. 1. 30; zu Ehren Krynick’s). Auf einige Li- max-Arten aus dem Kaukasus begründet. L. Labiosa Schmidt 1832 (Isis p. 136. nr. 74; labiosus lippig) = Ana- tina Sceuum. Lachesis Risso 1826 (hist. nat, Eur, merid. IV, p: 211; Lachesis, 463 eine der drei Parzen), ein aul Buceinum minimum Mont. gegrün- detes Geschlecht der Schnecken. Ladas Gantraine 1541 (Mem. Acad. Brux. XIII. p. 37; Ladas, ein berühmter Läufer) = Osxygyrus Benson. Laevicardium Swainson 1840 (Treatise p. 373; laevis glatt, Car- dium), Subgenus von Cardium, die ungerippten Arten begreifend. Lagena Schumacher 1317 (Essai ete, nr. 96; lagena Flasche), ein auf Turbinella rustica gegründetes Schneckengeschlecht. Lambis Bolten 1798 (Mus. ed. 2. 1819 p. 43) begreift Arten von Strombus und Pterocera. Lampades Gevers 1787 (ubi? — Etymologie? —) begreift Anomia und Terebratula, Lampadion Bolten 1798 (Mus. edit. 2. 1819 p. 54), eine Abtheilung von Helix = Labyrinthus Beck. Lampas Schumacher 1517 (Essai nr. 115; lampas Fackel), ein von Tritonium abgetrenntes, auf Tr, lampas gegründetes Schneckenge- schlecht. Lampas Humphreys 1797 (Mus. Calonn.) identisch mit Terebratula, Gray schränkt Zool. Proceed. 15847 p. 202 den Namen auf Hy- pothyris Pur. (Terebratula psülttacea) ein. Lamprodoma Swainson 1540 (Trealise p. 321; Aauroög glänzend, dore Haus), Subgenus von Oliva, wohin O. volutella Lanx. etc. Lamproscapha Swainson 1540 (Treatise p. 381; Aaursoog glänzend, Ordpog Nachen), ein von Anodonta abgelr Muschelgeschlecht, wohin A. ensiformis, stliquosa etc. Lamprostoma Swainson 1549 (Treatise p. 350; Aaurroog glänzend, oröue Mund), ein von Trochus abgelrenntes Geschlecht = Poly- donta Senum. Lampsilis Rafinesque 1820 (Ann. de Brux. V.; Aduwıg Glänzen), ein von Unio abgelrenntes Muschelgeschlecht, dessen Typus U. car- dium ist, Lampusia Schumacher 1817 (Essai nr. 112), ein von Tritonium abgetrenntes, auf, Tr. pileare gegründetes Schneckengeschlecht. Lanatica Schreibfehler für Lunatica. Laniogerus Blainville 1825 (Manuel Mal. p. 485; .laniere Französ. Riemen? gero tragen), wahrscheinlich Re mit @laueus. Lanistes Swainson 1840 (Treatise p. 385), ein Subgenus von My- tilus = Modiolarca Beck. Laplysia fehlerhafte Schreibart für Aplysia. Larva Humphreys 1797 (Mus. Calonn.) = Fissurella. Lasea (Leach) Gray 1847 (Zool, Proceed.) —= Lasaea. Lasmonos Rafinesque 1831 (Contin. of a Monogr.; 2ZAcouıe Platte, wövog einzeln), ein Muschelgeschlecht, welches nach Ferussae mit Dipsas zusammenfällt. Lastena Rafinesque 1820 (Journ. Brux. V.). Drittes Subgenus von Anodonta, wohin A, ehioensis. 464 Lathirus Montfort 1810 (Conch. syst. II. p. 531), ein auf Fusus filosus gegründetes Schneckengeschlecht. Lathyra Andrzejowski 1530 (Bull. nat. Moscow II. p. 90). Ein Buceinum ähnliches Geschlecht. Latia Gray 1851 (Ann. a. mag. nat. hist. VII. 65). Von Ancylus durch das mehr Nerita-ähnliche Gehäuse und durch die auf der rechten Seite gelegene Respirationsöffnung verschieden. Cf, @und- lachia Preırrer. Latiaxis Swainson 1540 (Treatise p. 306; latus breit, axwis Achse), ein auf Pyrula Maweae gegründetes Schneckengeschlecht. Latomus Fitzinger 1338 (Syst. Verzeichn. p. 97; Aaog Stein, reuvw schneiden), ein auf Helix lapieida gegründetes Geschlecht der Landschnecken. Latona Schumacher 1817 (Essai nr. 66; Latona Mutter des Apollo und der Diana), ein auf Donax cuneatus L. gegründetes Muschel- geschlecht. Latrunculus Gray 1347 (Zool. Proceed. p. 139; latrunculus kleiner Dieb) = Eburna. Lauria Gray 1540 (Turton Manual ed. 2. p. 193), ein auf Pupa umblicata Drar. gegründetes Subgenus von Pupa. Lavignon Französisch! Cuvier 1817 Regne animal tom. III. p. 153. — Serobieularia Scnun. Lazarus Cuvier 1500 (Anat. comp.) — Chama. Lecanomphalus Agassiz 1537 (Charp. Catal. Moll. Suisse). Ein Pul- monatengeschlecht. Leguminaria Schumacher 1517 (Essai nr. 30; legumen, Hülsen- frucht), ein auf Solen radiatus gegründetes Muschelgeschlecht. Leila Gray 1840 (Synops. brit. Mus. p. 142), ein Muschelgeschlecht, welches sich von Iridina durch eine deutliche Mantelbucht unter- scheiden soll. Typus ist Anodonta esula. Leiostoma Swainson 1840 (Treatise p. 308; Aelog glatt, oröue Mund), ein von Fusus getrenntes Schneckengeschlecht, dessen Ty- pus F. bulbiformis ist. Leiostoma Swainson 1840 (Treatise p. 328; Aetog glatt, oröua Mund), ein auf Helix jamaicensis gegründetes Schneckengeschlecht. Leiostyla Lowe 1852 (Ann. a, mag. nat. hist, IV. p. 276). Suhge- nus von Pupa. Lemintina Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. IV. p. 114), ein schlecht beobachteter Vermetus. Lentieula Held 1837 (Oken’s Isis p. 913; Zenticula kleine Linse), eine auf Helix lapieida gegründete Abtheilung von Helix. Lentidium De Christ. et Jan. 1832 (Catalog. p. 8; Diminutiv von lens), ein auf Corbula mediterranea gegründeles Muschelgeschlecht, Lepas Linne 1757 (Syst. nat. ed. X. p. 645; Jercag die Napf- schnecke), unter diesem Namen begrifl Linne alle zu den Cirripe- den gehörenden Geschöpfe. Lepas 465 Lepas Adanson 1757 (Senegal p. 25; Aerzag die Napfschnecke bei den Griechen), umfasst Patella und Chiton. Lepidopleurus Risso 1826 (hist. nat. Eur. mer, IV. p. 267; Aerig Schuppe, zu4gvo@ Seite), Subgenus von Chiton, die Arten‘ mit ge- schupptem Rand begreifend. Leptochiton Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 168; Agrızög dünn, Chi- ton Käfermuschel), ein auf Chiton cinereus gegründetes Geschlecht. Leptoconus Swainson 1840 (Treatise p. 312; Aerırög dünn, xwvog Kegel). Subgenus von Conus, wohin C. amadis und australis. Leptodea Rafinesque 1820 (Monogr. Biv.). Auf Unio fragilis be- gründeles Geschlecht. Leptodomus M’Coy 1544 (Foss. carb. Ireland p. 54). Ein Myaceen- geschlecht. Leptolinnea Swainson 1540 (Treatlise p. 338; hertidg dünn, Lim- nea), Subgenus von Limnaeus, wohin L. elongatus. Leptospira Swainson 1840 (Treatise p. 335; Aerırog dünn, orreio« Gewinde), Subgenus von Bulimus, wohin B, optusatus Gm. und B. signalus Guinp. gerechnet werden. Leptoxis Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 88. p. 424, Aerırög klein, 0&ig ein Gefäss), ein unbekanntes Geschlecht, His zu den Limnäaceen gehört. Lesaea (Leach) Möller. Dasselbe was Lasaea. Leuconia Gray 1840 (Turton Manual. ed. 2. p. 227; Agvxog weiss), Subgenus von Auricula, Typus ist Voluta bidentata Montr. Leucozonia Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 136; Aevxog weiss, [W- yn Gürtel). Subgenus? von Lagena Schun., auf Murex nassa Gn. gegründet. Levenia Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 137), ein auf Cassis coar- clata gegründetes Schneckengeschlecht. Licaraea Gray 1840 (Syn. Cont, Brit. Mus.), ein charakterloser Name in der Familie der Arcaceen. Lichas Steininger 1837 (Bullet, soc. geol. VIII. p. 232) = Cono. cardium. Lieium Humphreys 1797 (Mus. Calonn.) = Ovula. Ligula Reeluz 1845 (Revue .Zool, p. 377) = Cochlodesma Cour- noxy 1841. Ligumina Swainson 1840 (Treatise p. 378; legumen?), eine Abthei- lung von Unio, die auf Unio rectus beruht. Liguus Montfort 1810 (Conch. syst. p. 423; Eigenname), ein auf Achatina virginea gegründetes Schneckengeschlecht. Limacella Blainville 1517 (Journ. phys. tom. 85. p. 442; Diminutiv von Limax), zweifelhaftes Geschlecht der Limaceen, von dem der Urheber selbst an meint, er habe es nicht richtig beobachtet. Limacia Hartmann 1821 (Neue Alpina I. p. 208; Limax, Weg- schnecke) — N Für. Limapontia Johnston (ubi? — Limax Wegschnecke, zcovvog Meer), Philippi, Conchyliologie. 30 466 ein auf Planaria limacina O. Farr. gegründetes Geschlecht der Nacktkiemer. Limatula Searl. Wood 1839 (Ann. mag. nat, hist.; Diminutiv von Lima), ein von Lima getrenntes Geschlecht, die Arten mit gleich- seitiger Schale begreifend. Limnaea und Limnaeoderma Poli 1791 (Testacea p. 31; Auvn Teich), beiPoli das Thier der Muschelgeschlechter Unio und Anodonta. Limnium Oken 1815 (Lehrb. 237; Aluvn Teich) —= Unio Reız, Limneria Adams 1551 (Ann. a. mag. nat. hist, VII. 64). Auf eine Art aus dem caspischen Meere begründet, zur Familie der Lym- näen gehörig. Limnopsis — Limopsis. Limula d’Orbigny (ubi® —; Diminutiv von Lima) = Limatula. Linguella Blainville 1825 (Manuel Malaec. p. 491; Diminutiv von lingua Zunge) = Diphyllidia. Liocardia Agassiz 1542 (Neues Jahrb, f. Mineral, ete. p. 863., non Etud. erit.). Ein blosser Name. Liopa Gray Druckfehler für Triopa. Lirator Beck 1837 (Index p. 108; lirator der Furchen zieht), drit- tes Subgenus von Melampus, nicht charakterisirt, und auf eine unbeschriebene Art gegründet. Liriodon Bronn 1837 (Lethaea I. p. 363), siehe Zyrodon. Litharca Gray 1844 (Syn. Brit. Mus.; AtJog Stein, Arca), eine Ab- theilung von Arca, gegründet auf A. lithodomus. Lithoelyphus fehlerhafte Schreibart für Läthoglyphus. Lithoglypter Fitzinger 1833 (Syst. Verzeichn. p. 116; Aidog der Stein, yAvrrrng der Graveur) — Lithoglyphus. Lithotomus Nitzsch = Lithodomus. Lituella Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 206; Errata Diminutiv von Litwus), ein auf Lituus brevis Marrys gegründetes, von Cyelosto ma getrenntes Geschlecht, Litwus Martyn 1784 (fig. of non deser. shells t. 27. 28.) = (y- clostoma. Livona Gray 1540 (Syn. cont. brit. Mus.; Livon, Name der Art bei Adanson), ein auf Turbo pica gegründetes Geschlecht. Lobaria Schumacher 1817 (Essai nr. 24.; lobus Lappen), ein auf Sanguinolaria rosea Lank. gegründetes Muschelgeschlecht. Loligosepia (uenstedt 1839 (Neues Jahrb. f, Mineral. ete. p. 688) ——= Belemnosepia. Lomastoma Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. SS. p. 424; Aoua Saum, oröt& Mund), unbekanntes Geschlecht der Limnäa- ceen. — Bei Hartmann (Syst. Uebers.) Subgenus von Helix. Loncosilla Ralinesque 1831 (Contin. of a Monogr.; A0yxn Lanze?) — Novaculina Benson, Longaeva Megerle v. Mühlf. (bei Menke Syn. ed. 2, 1830 eitirt), ein auf Bulimus acutus gegründeles Geschlecht, 467 Lophurus Poli 1795 (Testacea I. p. 2; Aogog Federbusch, ovo Schwanz), heisst das Thier von Chiton. Lorica Adams 1852 (Ann. a. mag. nat. hist. IX. p. 355). Auf Chi. ton eimolius ReevE begründet. Loripes und Loripoderma Poli 1791 (Testacea vol. I. p. 31; lorum Riemen, pes Fuss), heisst das Thier von Lueina, Lotorium Montfort 1810 (Conch. syst. I. p. 583; lotorium Wasch- becken), ein auf Tritonium lotorium gegründetes Schnecken- geschlecht. Loxoceras M’Coy 1844 (Foss. carb. Ireland p. 6; Ao&og schief, #E- og Horn). Auf Orthoceras Breyni begründetes Geschlecht. Loxonema Phillips 1841 (Palaeoz. foss. Cornw. p. 98; Ao0&og schief, vnua der Faden) —= Chemnitzia. Loxota Agassiz 1537 (Charp. Catal. Moll, Suisse). Ein Pulmonaten- geschlecht. Lucapina Gray 1840 (Synops. Brit. Mus.), ein auf Fissurella can- cellata Sow. gegründetes Geschlecht. Lucena Oken 1815 (Lehrbuch p. 312) = Suceinea. Lucena Hartmann 1321 (Neue Alpina I. p. 108), Subgenus von He. lix, dessen Typus H. aperta ist. Lucerna (Humphreys 1797) Swainson 1840 (Treatise p. 328; lu- cerna Lampe, Kerze), ein von Helix getrenntes Schneckengeschlecht, welches in die Subgenera Carocolla, Discodoma, Lucerna, Ano- stoma und Luecidula zerfällt, Lucerna im engern Sinn ist auf He- lix acutissima gegründet. Lucernella Swainson 1840 (Treatise p. 329; Diminutiv von Lucer- na Lampe), ein von Helix getrenntes Geschlecht, welches wieder in die Subgenera Polydontes, Lyrostoma, Lucernella, Polygyra, Lueidella zerfällt; Lucernella im engern Sinn hat Helix nux den- ticulata zum Typus. Lucidula Swainson 1840 (Treatise p. 330; lucidus glänzend), Sub- genus von Helix, auf Helix barbadensis gegründet. Lueitites Rafınesque 1832 (Atlant. journ. Nr. 3. p. 116). Ein von Patella abgetrenntes Geschlecht. Lucinopsis Forbes a. Hanley 1849 (Wood, Moll. from the Crag 1850. Il, 147), Ein auf Venus undata begründetes Muschelgeschlecht. Lunarca Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 198), nackter Name! für ein zu den Arcaceen gestelltes Muschelgeschlecht. Lunatia Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 149), ein auf Natica am. pullaria Lauk, gegründetes Geschlecht. Lunatus Humphreys 1797 (Mus. Calonn.) — Natica. Lunella Bolten 1798 (Mus. ed. 2. 1519 p. 73) = Litorina.” er Lunulacardium Gr. Münster 1840 (Beitr, z. Petrefk. III. p. 69). Für devonische Cardium-Arten mit sehr grosser Lunula aufgestelltes Ge- schlecht, von d’Orbigny ‚mit Conocardium identificirt. Luponia Gray 1824 (Zool. Journ. I. p. 1), ein auf Cypraea algoen- sis gegründetes Geschlecht, 30* 468 Lutea Brown 1827 (Il. Conch, Great Brit.; Zuteus gelb) = Am phipeplea Nıusox 1822. Lutraria fehlerhafte Schreibart für Lutaria. Lyeta Hartmann 1840 (Syst. Uebers.). Subgenus von Bulimus. Lymnadea Swainson 1840 (Treatise p. 379; Atuwn Sumpf), ein Subgenus von Mysca (d. i. Unio) als dessen Typus Unio alatus -Swaıns. Exot, Conchol, angesehen wird. Lymnaea, Lymnaeus, Lymnium ete., vide Limnaea_ete. Lymnula Rafinesque 1519 (Journ. de physique tom. 58. p. 423) = Lymnmus. Lymnus Montfort 1510 (Conch. syst. I. p. 262). Auf Limnaea stagnalis. begründetes Geschlecht. Lyra Sowerby 1816 (Min. Conch. tab. 135). Auf Terebratula Iy- ra begründetes Geschlecht, Lyria Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 141; Avo« Leyer), ein auf Voluta nucleus gegründetes Geschlecht. Lyridon fehlerhafte Schreibart für Lyrodon. Lyriodon Bronn vide Lyrodon. Lyrostoma Swainson 1540 (Treatise p. 329; Auge Leyer, oröua Mund), Subgenus von Helix, auf H. labyrinthus gegründet. Lysianassa Gr. Münster 1838 (Neues Jahrb. 1. Mineral. etc. p. 54) — (roniomya Aß. MM. Macoma Leach 1819 (Thoms. Ann. of Phil.), unvollständig beschrie- benes Muschelgeschlecht, nach Gray eine Tellina. Maclurea Emmons 1543 (Gevl. Rep. New-York III. p. 312) —= Maelurita. Maclurita Lesueur 1518 (Journ. Acad, nat. se. Philad. tb. p. 312). Ein Euomphalus ähnliches Schneckengeschlecht, ef. M’Coy, Synops. Palaeoz, floss. I. p. 300. Macroceramus Guilding 1828 (Zool. journ. IV. p. 168; uaxoog lang, x£gauog ein Ihönernes Gefäss). Nach Gray auf Bulimus cylin- dricus begründetes Geschlecht. Macrochlamys Benson 1532 (ubi? u@xgog lang, xAcuvg Mantel), nach Gray zu Nanina gehörig. Macrodon Buchanan 1833 (Murchison, Geol. Cheltenham). Ein fos- siles Geschlecht der Arcaceen. Macrodontes Swainson 1540 (Treatise p. 334; u«xg0g gross, odovg Zahn). Subgenus von Clausilia nach Swainson ; von Pfeiffer erst als Geschlecht angenommen, dann mit Bulimus vereinigt, bei Beck zum Subgenus Odontostomus von Bulimus gebracht, Macroma Leach 1S11 (Appendix to Ross Voyage) auf Tellina lata Guer. begründetes Geschlecht. Macromphalus Searles Wood 1842 (Ann. mag. nat. hist.; 44x00 lang, ougpakog Nabel), zweifelhaftes Schneckengeschlecht, wird von Gray fraglich zu Cancellaria gebracht, 469 Macrophyllum Gevers 1766 (ubi® — uaxoög lang, pDAAo» Blatt) = Chama. Macrospira Swainson 1840 (Treatise p. 335; UAR00S lang, orreioa Gewinde), Subgenus des Schneckengeschlechtes Achatina, welches ziemlich mit Subulina Beck zusammenfällt, Macrota Agassiz 1837 (Charp. Catal. Moll, Suisse). Ein Pulmona- tengeschlecht. Mactresia Gray 1840 (Syn. cont. Brit. Mus.). Ein charakterloser Name. Mactromya Agassiz 1342 (Etud. eritiq. III. p. 137; Mactra, Mya, zwei Muschelgeschlechter) ; enthält nach d’Orbigny Arten, die zu Meso- desma, Lucina, Pholadomya und Anatina gehören. Agassiz gibt zu, dass M. neocomensis eine Donacilla sei, verwahrt sich aber dagegen, dass M. aequalis, rugosa und .globosa Lucina - Arten seien, und bringt M. tenuis und brevis zu Platymya. Mactrula Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. IV, p. 369; Diminutiv. von Mactra), ein unvollständig beschriebenes Muschelgeschlecht, welches nicht wesentlich von Mactra verschieden scheint. Maeonia Dana 1348 (Geology 165). Ein Muschelgeschlecht mit äusserlichem Bande und drei Muskeleindrücken, die drei Subgenera Pyramia, Cleobis und Maeonia umfassend. Es gehören dahin mehre Pachydomus-Arten von Glendon und Illawarra. Malea Valenciennes 1833 (Humb. observat. etc. II. p. 324; Matea oder Malea Vorgebirge in Lakonien ?), ein von Dolium abgetrenn- tes Geschlecht, dessen Typus D. ringens Swaıss. ist. Malleolus Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 188; malleolus kleiner Hammer), ein Subgenus? von Teredo, auf Teredo malleolus ge- gründet. Malybe Gray 1840 (Syn. brit. Mus.). Ein nicht charakterisirtes Ge- schlecht der Gymnobranchier. Mammilla Schumacher 1817 (Essai nr. 19; mammilla Zitze), ein von Natica abgetrenntes Schneckengeschlecht, dessen Typus N. me- lanostoma ist. Mammillaria Swainson 1840 (Treatise p. 345; mammilla Zitze), Abtheilung von Natica, deren Typus N. mammilla ist. Mangelia fehlerhafte Schreibart für Mangilia. Mantellum Bolten 1798 (Mus. ed. 2. 1519 p. 112) = Lima. Margarita Leach 1814 (Zool. Miscell,; margarita, Perle), ein Sub- genus von Trochus. Margarita Lea 1838 (Trans. Amer. Phil. Soc. VI.; margarita Perle), unter diesem Namen will Lea die Muschelgeschlechter Unio, Mar- garitana, Dipsas, Anodonta vereinigen. Margaritana Schumacher 1817 (Essai nr. 26; margarita Perle) — Mya margaritifera. Margaritiphora Megerle v. Mühlfeld 1811 (Entwurf p. 66; uagya- oitıg Perle, P090g tragend), Subgenus von Avicula. 470 Marinula King 1831 (Zool. Journ. V. p. 344; marinus Adjectiv von Meer), ein Schneckengeschlecht,, auf eine Art Auricula gegründet. Marsyas Oken 1815 (Lehrbuch p. 305; Marsyas, ein Satyr), ein auf Auricula Midae gegründetes Schneckengeschlecht. Mastula Lowe 1852 (Ann. a. mag. nat. hist. IX. p. 278). Subge- nus von Pupa. Medonia Leach (eitirt bei Gray 1847 Zool. Proceed. 152), ein auf Lacuna crassior a Genus oder Subgenus. Megadesma Bowdich 1922 (Elem. of Conch.; ueyag gross, deonög Band) = Galatea u Megadomus Swainson 1840 (Treatise 1340 p. 378; ueyag gross, Ööuog Haus), ein auf Unio gigas Swaınson gegründetes Muschel- geschlecht. Megerlia King 1850 (Davidson, Ann. a. mag. nat. hist. 1852. IN. p. 369). Auf Terebratula trumcata Liss. und T\, pulchella Sows,. begründetes Brachiopodengeschlecht Megarites Rafinesque 1831 (Cont. Mon. Biv.). Ein ungenügend be- kanntes Bivalvengeschlecht, Meghimatium van Hasselt 1824 (Bull. univ. p. 82; ueyag gross, tucvıov Mantel), ein Geschlecht der nackten Schnecken, welches nach Cuvier nicht verschieden von Yaginulus ist. Megorima Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 88. p. 427). Ein auf unhaltbare Charaktere von den Terebrateln getrenntes Geschlecht, Melacantha Swainson 1540 (Treatise p. 321; udhag schwarz, &xav- 3a Dorn), ein auf Melania amarula gegründetes Genus oder Subgenus. Meladamus Swainson 1840 (Treatise p. 340; u£iag schwarz, do- wog Haus), ein auf Ampullaria pürpurea Joxas gegründetes Schneckengeschlecht. Melanamona Bowdich 1820 (Elem. of Conch.) = Ebena Scnvn. Melanatria Bowdich 1822 (ubi?) von Gray 1547 angenommenes Geschlecht der Melaniaceen, auf Buccinum flumineum ? gegründet. Melanella Swainson 1840 (Treatise p. 341; Diminutiv von Melania), eine Abtrennung von Mellania, auf M. Hollandri gegründet, Mellanites Swainson 1840 (Treatise p. 341; weiag schwarz), eine auf fossile Melanopsis - Arten gegründete Abtheilung des eben ge- nannten Geschlechtes, Melanoides Olivier 1807 (Voyage ete. t. 31; Melania, eidog Ge- stalt), ein von Melania getrenntes, auf Nerita tuberculata Muzı. (M. fasciolata Or.) gegründetes Geschlecht. Melaraphis Megerle von Mühlf. 1538 (Menke Synops. p- 23; Stentz, teste Philippi 1836 Moll. Sie. 189? weAag schwarz, bar Nath), ein auf Turbo neritoides L. (non auct.) gegründetes Schnecken- geschlecht. Melatoma Swainson 1840 (Treatise p. 342; u&lag schwarz, roun Schnitt), eine Abtheilung von Pleurotoma. 471 Melatoma Swainson 1840 (Treatise p. 342; ueAdg schwarz, ron Schnitt), ein auf Melania altilis gegründetes Schneckengeschlecht. Meleagris Montf. 1810 (Conchyl. syst. Il. p. 207; Meleagris, Schwe- ster des Meleager), ein auf Turbo pica gegründetes Schnecken- geschlecht. Melia Fischer v. Waldheim 1829 (Bull. Soc. Mose. I. p. 325; zu Ehren des Paläontologen Jae. v. Melle, daher Mellea zu schreiben) = Thoracoceras. Melongena Schumacher 1817 (Essai nr. 54; melongena der Eier- apfel), ein auf Pyrula melongena beruhendes Schneckengeschlecht. Merdigera Held 1837 (Okens Isis p. 927), ein auf Bulimus monta- nus beruhendes Geschlecht. Meroö Schumacher 1817 (Essai nr. 59; Meoon Stadt in Aethio- pien), ein auf Venus Mero& L. gegründetes Muschelgeschlecht. Mesalia Gray 1840 (Synops, Brit. Mus.; mesal Name der Art bei Adanson), ein von Turritella getrenntes Geschlecht der Schnecken. Mesodon Rafinesque 1331 (Enum, and ace.; w&oog in der Mitte, 0dovg Zahn), ein von Helix getrenutes, auf H. Ihyroidus Say ge- gründetes Schneckengeschlecht. Metaptera Rafinesque 1320 (Monogr. Riv. chio; wera hinten, rre- 06» der Flügel). Auf Unio alatus begründetes Geschlecht. Microconchus Phillips 1839 (Murchison, Silur. syst. p. 84). Ein sehr zweifelhaftes fossiles Schneckengeschlecht = Helicites pusillus MArr. Microcystis Beck 1837 (Index p. 2; uxoög klein, xvozıg Blase), eine auf unbeschriebenen Arten beruhende, und daher nicht wohl zu kennende Abtheilung von Nanina. Microtis Adams 1851 (Ann. a. mag. nat. hist. 1851. VII. 223). Ein Stomatia zunächst verwandtes Geschlecht. Microdon Conrad 1838 (Journ. Acad. nat. Sc. VII. p. 247) begreift nur eine devonische ceypricardienähnliche Art. Mycrotoma Swainson 1340 (Treatise p. 301; wıxg0v, roun Ein- schnitt), eine Abtheilung des Lamarckschen Geschlechtes Purpura, wohin P. patula und persica gerechnet werden. Mingeria Gray 1847 (Zool. Proceed. p, 137) ein nicht charakterisir- tes, auf einer nicht beschriebenen Art beruhendes Geschlecht der „ Cassidina. “ Mitrella Risso 1826 (hist. nat. Eur. mer. IV. p. 247; Diminutiv von Mitra), ein auf Buccinum corniculatum Lamarck gegründetes Ge- schlecht. Mitrella Swainson 1840 (Treatise p. 321; Diminutiv von Mitra), eine Unterabtheilung von Mitra, wohin M. fissurata, casta, bicolor. Mitreola Swainson 1840 (Treatise p. 321; Diminutiv von Mitra), eine Unterabtheilung von Mitra, wohin M. monodonta, terebellum etc. gehören. Modiolarca Gray 1840 (Syn. Brit. Mus., Modiola, Arca), ein auf Modiola trapezina Lamk. gegründetes Muschelgeschlecht, 472 Molossus Montfort 1808 (Conchyl. syst. I, p. 350). Auf Orthoceras gracile begründetes Geschlecht. Modiolus Gray 1840 (Synops. Brit. Mus.) = Monodonta Swaıssos. Monacha Fitzinger 1833 (Syst. Verzeichn, p. 95; monacha, Name), eine Abtheilung von Helix, deren Typus H. carthusiana ist. Monilea Swainson 1840 (Treatise p. 352; monile Halsschmuck), eine auf Trochus calliferus gegründete Abtrennung von Trochus. Monodon vide Monodonta. Monodonta Lamarck 1799 (Prodr. et Syst. anim. s. vert. p. 87; uovog allein, ödovg Zahn), ein von Trochus abgetrenntes Schne- ckengeschlecht, welches sehr verschiedenartige Species begreift. Monodonta Swainson 1840 (Treatise p. 352; uövog einzeln, ododg Zahn) = Modiolus Gray. Monodonta Say 1817 (Conch. in Nichols Eneyel.) = Margaritana ScHuM. Monoplex Perry 1811 (Conchol.) Auf Murex tripus begründetes Ge schlecht. Monoptygma Lea 1833 (Contrib. to Geology; uovog einzeln, zrrvy- ua Falte). Monopleura Matheron 1543 (Catal. foss. Bouch, du Rhöne p. 105) —= Caprolina, Monotigma fehlerhafte Schreibart für Monoptygma. Mopalia Gray 1847 (Zool. Proceed, p. 169) ein auf Chiton Hind.- sit gegründetes Geschlecht. Morrisia Davidson 1852 (Ann. a. mag. nat. hist. IX. p. 371). Auf Terebratula seminulum begründetes Brachiopodengeschlecht. Morula Schumacher 1817 (Essai nr. 73; Diminutiv von morum Maul- beere) ein auf Ricinula morus Lanarck gegründetes. Geschlecht. Morum Bolten 1798 (Museum ed, 2. 1519. p. 38) = Oniscia Sow. Moulinea fehlerhafte Schreibart für Mulina. Mülleria Ferussae 1323 (M&m. Soc. d’hist. nat. I, p. 258; zu Eh- ren von 0. Fr. Müller) = Aetheria Fer. Münsteria Deslongehamps 1835 (Mem. soc. Linn. Normand. V.) = Aptychus. Muretia fehlerhafte Schreibart für Mouretia. Muricanthus Swainson 1840 (Treatise p. 296; Murex, axavd« Dorn), eine Abtheilung von Murex, als deren Typus M. radix an- genommen ist. Muricidea Swainson 1840 (Treatise p. 296; Murex eidog Gestalt ?), eine Abtheilung von Murex, wohin M. magellanicus, erinaceus, lamellosus gerechnet sind. Musica (Humphreys 1797) Gray 1840 (Syn. Brit. Mus. ; musica, die Musik), eine Abtheilung von Yoluta, die auf Y. musica basirt ist. Myacites Schlotheim 1520 (Petrefkd, p. 176) begreift die Myaceen des Muschelkalkes. RN Myadora Gray 1840 (Ann, Nat. hist. IV.; Mya und Pandora?) Zu den Anatinen gehörig. 473 Myatella Brown 1833 (Conch. text book edit. VI. p. 162) = Mag- dala Leacn. Mycedopada fehlerhafte Schreibart für Mycetopus. Myllita Recluz et d’Orbigny 1850 (Journ. Conchyl. I. 288). Ein auf Erycina Deshayesi von Neuholland begründetes Muschelgeschlecht. Myodora vide Myadora, Myopsis Agassiz 1340 (Sowerby Min. Conch. Uebers. p. 70). Ge- schlecht fossiler Myaceen, meist Panopäen begreifend. Mypa Conrad 1838 (foss. test. fonn. p. 30) = Lueina. Myristica Swainson 1340 (Treatise p. 307; myristica Muskatennuss), eine Abtheilung von Pyrula, wohin P. melongena etc. Myrtea Turton 1822 (Conch,. dithyr. Brit. p. 133; Myrtea Beiname der Venus), ein auf Venus spinifera Mont. gegründetes, mit Lu- cina identisches Muschelgeschlecht. Mysca Turton 1822 (Conch. dithyr. Brit. p. 243; uÜboxog, wvioxog, ein Muschelgeschlecht bei den Alten) ist Unio Retz (Unio Turton ist Margaritana Scnun.). Mytilina vide Mytulina. Mytilomya Cartraine 1837 (Ann. sc. nat. VIl. p. 302) = Congeria PArTscH. Myurella Mörch 1850 (Catal. conchyl. quae reliquit Kierulf) = Te- rebra undulata GraY. Myxas Leach 1820 (Brit. Moll. p. 149) —= Amphipeplea. Mysxostoma Troschel 1846 (Zeitschr. f, Malak. p. 44; uvse Dilte, oroue Mnnd) ein von Cyclostoma abgezweigtes Geschlecht, dessen Typus €. Petiverianum = Pterocyclus brevis PrEIFrFER ist. NR. Nacca Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. IV. p. 148; nacca ein Walker), ein von Natica abgetrenntes Geschlecht, die Arten mit kalkigem Deckel begreifend. Naia anson 1540 (Treatise p. 379; naios für vnlog zum Schiff gehörig?) ein Subgenus des Muschelgeschlechtes Castalia (Swain- son), auf Unio corrugatus Mueır. gegründet. Naidea Swainson 1840 (Treatise p. 373). Auf Unio ater begrün- detes Geschlecht. Nanina Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid, W. p. 150 Etym.?), ein auf Buceinum neriteum L. gegründetes Geschlecht. Nana Schumacher 1817 (Essay p. 225) = Buceinum. Nanina Gray 1834 (Proceed. zool, soc. p. 58). Auf Helix eitrina begründetes Geschlecht. Naticaria Swainson 1340 (Treatise p. 346; Natica Schwimmschnecke), ein von Natica abgetrenntes auf N. mammilla gegründetes Ge- schlecht = Mammilla Scuun. Naticella Swainson 1840 (Treatise p. 345; Diminutiv von Natica) ein von Natica geschiedenes Geschlecht, begreift N. aurantia und Verwandte. 474 Naticina Guilding 1834 (Trans. Linn. Soc. V. p. 31; Diminutiv von Natica), ein von Natica getrenntes Schneckengeschlecht, wohin N. lactea Gun». ete. Naticopsis M’Coy 1544 (Foss. carb. Irel. p. 63 und 1852 Synops. Palaeoz. foss. II. p. 301). Ein auf paläozoische Arten von Am- pullaria, Natica, Nerita begründetes Schneckengeschlecht. Nauta (Leach) Beck 1537 (Index; nauta der Schiller) nach Beck ei- nerlei mit Aplexa s. Physa. Nautiloceras d’Orbigny 1850 (Palaeont. stratigr. I. p. 112) begreift die Arten von Gyroceras mit nicht dorsalem Sipho. Nautilus Schneider 1734 (Samml, vermischter Abhandl. p. 120) = Argonauta Lıxse, Navea Gray 1551 (Ann. mag. nat, hist. VIII. p. 381). Subgenus aus der Familie der Pholaden. Navaculina Benson (ubi? —) auctore d’Orbigny, Voy. Amer. p. 522 = Solecurtus, Nawicula Blainville 1818 (ubi? Diminutiv von navis Schiff), nach Gray identisch mit Arca. Nawicula Spix 1827 (Testac. Brasil. {b. 15; Diminutiv von navis Schiff), ein auf eine Bulimus-Art, B. ua gegründetes Schne- ckengeschlecht. Nebularia Swainson 1340 (Treatise p. 319; nebula Nebel), Unter- abtheilung von Mitra, wohin M. contracta ete. gerechnet werden. Needhamia Carus 1339 (Nov. Act. Acad. Leopold. vol. XIX. 1.p.3; zu Ehren von Needham), vermeintlicher Eingeweidewurm, beruht auf den Spermatophoren der Tintenfische. Neithea Drouet 1824 (Mem. Soc. Linn. de Bord. p. 183.) eine Ab- teilung von Pecten, gegründet auf P. quinquecostatus. Nerilopsis d’Orbigny fehlerhafte Schreibart für Neritopsis. Neritoides Brown 1827 (Ill. Conch. Great Brit.; vnoimg eidog Ge- stalt), ein auf Litorina obtusata gegründetes Schneckengeschlecht. Neritoma Morris 1549 (Quart, oa: geol. V. 332). Auf Nerita sinuosa Sow. und N. bisinuata Buvıcx, begründetes Schnecken- geschlecht. Nesaea Risso 1826 (hist, nat, Eur. mörid. IV. p. 213; Nesaea eine der 50 Nereiden), ein auf Murex folineae D. Ca. gegründetes Geschlecht der Schnecken. Neverita Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. IV. p. 149; Neverita nach Risso: Döesse de la vensration) ein auf Natica Olla M. d. Serres gegründetes Geschlecht. Ninella Gray 1850. M. E. Gray fig. Moll. anim. IV. p. 87. (Etymol.?), ein auf Turbo lamellosus und T. torquatus gegründetes Muschel- geschlecht. Nioma Gray 1840 (Synops. Brit. Mus. p. 124), nach Gray identisch mit Narica. Nisea Frossard et Serres 1840 (Ann. sc. nat. XIV. p. 13). Ein sehr fragliches Magilus verwandtes Geschlecht aus dem Kreidegebirge. 475 Nitidella Swainson 1940 (Treatise p. 313; nitidus glänzend), eine Abtrennung von Columbella, auf Columbella nitida gegründet. Noetia Gray 1840 (Syn. brit. Mus.). Ein charakterloser Name. Northia Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 140; zu Ehren von N.N. North), ein auf Nassa Northiae Gray, Buceinum pristia Desu. ge- gründetes Schneckengeschlecht. Notoptycha Agassiz 1837 (Charp. Cat. Moll. Suisse), Zu den Land- schnecken gehörig. Novaculina Benson 1830 (Glean. in Sc. febr. p. 63) = Solen. Nueinella Wood 1851 (Moll. from the cerag M. p. 72). Auf Nucu- la miliaris Desa. begründetes Muschelgeschlecht. Nucunella d’Orbigny 1850 (Palaeont. stratigr. II. p. 389) = Sta- lagmium ConRr. Nux Humphreys 1797 (Mus, Calonne; nux dieNuss) = Cyelas Lank. ®. Obeliscus (Humphreys 1797) Gray 1847 Zool. Proceed, p. 159. obeliscus Obelisk) = Pyramidella Lank. Obelus Hartmann 1840 (Syst. Uebers. v. 1344 Erd- u. Süssw.-Gastr. I. 158). Auf Helix Desprauxi begründetes Geschlecht. Obliquaria Rafınesque 1820 (Ann. de Brux. V. obliquus schief), das fünfte von Unio abgetrennte genre, mit den sousgenres Plagiola, Ellipsaria, Quadrula, Rotundaria, Scalenaria, Sintonla. h Obovaria Rafinesqgue 1819 (Journ. de phys. tom. 88. p. 296; obo- valus verkehrt eiförmig), sechstes von Unio abgetrenntes Geschlecht, dessen Typus U. torsus ist. Oceanus Montfort 1508 (Conch. syst, I.p. 59; Oceanus der Ocean) = Nautilus. Odatelia Rafinesque 1832 (Atlantie Journ. IV, p. 154; ödovg Zahn, @relsıog unvollkommen), ein auf Unio dehiscens 'Sar gegründe- tes Muschelgeschlecht. Odomphium Rafinesque 1531 (Enum. and Account). Ein Heliceen- geschlecht. Odoncinetus Costa 1829 (Catal. systemat. p. 23; ödovg Zahn, xt- VNTOg Bee) — Thracia Leacn. Odontis Sowerby 1825 (Taukers. Catal. ödovg Zahn) nach Gray ein auf Trochus labeo gegründetes Geschlecht. Odontocincta fehlerhafte Schreibart für Odoneincta, Odotropis Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 88. p. 425). Ein Helix verwandtes Geschlecht. Odontostylus Gray 1840 (Syn. brit. Mus.) Ein Pulmonatengeschlecht. Odostomia Fleming 1828 (Brit. Anim. p. 29; 6dovg Zahn, oroua Mund) = Rissoa. Oithona Alder 1850 (Ann. a. magaz. nat. hist. VIN. 291; Name aus Ossian). Ein mit Eolis zunächst verwandtes Geschlecht. Oleacina (Bolten 1798) Gray 1347 (Zool. Proceed. p. 178) eine Abtrennung von Achatina Lauk. = Polyphemus Moxtr, oder Glan. dina Scuunm. 476 Oligyra Say 1818 (Journ. Acad. nat. sc. Philad, I. p. 283; öklyog wenig, YVoog Kreis) = Helicina Lank. Olivula Conrad 1932 (foss. test. form. II. p. 25). Ein zwischen Oliva und Ancilaria stehendes Geschlecht. Omala Schumacher 1817 (Essai p. 128. nr. 23; öuekög gleich), ein auf Tellina planata Srexsr. gegründetes Muschelgeschlecht. Ombrella fehlerhafte Schreibart für Umbrella. Omphalia Haan 1825 (Monogr. Ammon. p. 41). Auf Nautilus um- bilicatus begründetes Geschlecht. Omphalia Zekeli 1852 (Gastrop. d. Gosauform. Tf. 2.3., früher @lau- conia). Auf Arten von Turritella und Cerithium begründetes Ge- schlecht, Omphalina Rafinesque 1831 (Enum, and Ace. ete.; Ougpakög Nabel), ein von Helix abgetrenntes, aber nicht weiter bekanntes Schnecken- geschlecht. Omphaloploce Agassiz 1837 (Charp, Catal, Moll. Suisse). Ein Pul- monatengeschlecht. Omphemis Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 88. p. 424.) ein durchaus zweifelhaftes Schneckengeschlecht, welches von Ferussac zu Melania gestellt wird, nach Chemn. soll es mit Ancylotus zu- sammenfallen. Onchidia s. Onchidium. Oneis, Oneus = ÖOnchidium. Onykia Lesueur fehlerhafte Schreibart für Onychia. Onythochiton Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 169), ein von Chiton abgetrenntes, auf Chiton undulatus gegründetes Geschlecht. Onustus (Humphreys 1797) Swainson 1840 (Treatise p. 414; onu- stus beladen) = Xenophora Fıscuer. Ophilites Roquan 1834 (Bull. soe. geol. 1. p. 198.) —= Radiolites. Ophiodermis Agassiz 1837 (Charp. Cat. Moll. Suisse) = Solaropsis. Ophis Gray 1540 (Syn. brit. Mus.) Ein charakterloser Name. Opis Defrance 1825 (Diet. des sciences nat. tom. 36. p. 219; ’Qrıg mythologischer Name). Auf Trigonia cardissoides begründetes Geschlecht. Orbieuloidea d’Orbigny 1850 (Palaeont. stratigr. I. p. 41.). Von Orbicula abgetrenntes Geschlecht. Orbitina Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. IV. p. 28; orbis Kreis) ein auf den Jugendzustand von Bulimus decollatus basirtes Schne- ckengeschlecht. Orbiculus Megerle v. Mühlf. 1811 (Entw, p. 58; orbiculus kleiner Kreis). Orbulites Lamarck 1801 (Syst. anim. s. vert. 1. p. 100; orbulus kleiner Kreis) Subgenus von Ammonites. Orcula Held 1837 (Okens Isis p. 919) ein auf Pupa delium ge- gründetes Geschlecht. Ormoceras Stokes 1837 (Geol. Trans. 2d ser. V. p. 709) Von Or- thoceras abgetrenntes Geschlecht. 477 Orthalicus Beck 1837 (Index p. 59); zwölftes Subgenus des Schne- ckengeschlechtes Bulimus, wohin B. undatus Lau. Orthocera Lamk. 1822 (hist. nat. anim. -sans vert. VII.) ist kein Mollusk, sondern gehört zu den Foraminiferen. Orthonychia Hall 1843 (Geol. of New-York IV. p. 171; 00%0g grade, ovv& der Nagel). Orthostoma 1838 (New - York state Reports p. 115) Geschlecht der Nautilinen. Orthostylis Beck 1837 (Index p. 49; 009g grade, oruAog Säule), erstes Subgenus des Geschlechtes Bulöimus, wohin B. pythogaster etc. Orthotetes Fischer v. Waldheim 1829 (Bull. nat, Moscou I. p. 375. cf. 1850. Il. p. 491). Ein von Orthis abgetrenntes Brachiopoden- geschlecht. Orthothrix Geinitz 1849 (Verst. Zechsteingb. 14; 00909018 mit grade aufrechtstehenden Haaren bedeckt). Auf einige Produectus- Arten des Zechsteines begründetes Brachiopodengeschlecht. Ortygia (Leach) Brown 1817 (Ill. Conch. Great Brit.; Ogzv& Wach- tel) ein Muschelgeschlecht, welches u. a. Venus gallina und Lu- cina spinifera begreift. ' Oscana Bose 1792 (Bull. Soc. philom. nr. 2), ein vom Verfasser zu den Mollusken gestelltes Thiergeschlecht, welches ein Bopyrus zu sein scheint, Oscanius (Leach) Gray 1850 (M. E. Gray fig. of Moll. anim. IV. p. 99), ein von Pleurobranchus getrenntes Geschlecht, wohin Pi. membranaceus Moxr., Lesueuri Braısv. und luniceps Cuv. gerech- net werden. x Ostreum Adanson 1757 (Senegal p. 196; ostreum die Auster) be- greift Ostrea im engern Sinn und Spondylus. Otavia Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. IV. p. 132) = (laneu- lus Montr. 1810. Otina Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 156; ovg, wrog Ohr), Sub- genus von Yelutina, auf V. otis gegründet. Otion Leach 1818 (bei Lamarck hist. nat. vol. V.; wziov Oehrchen), Geschlecht der Rankenfüsser = Conchoderma. Otis Humphreys 1797 (Mus. Calonn.; otis, die Trappe) ein Schne- ckengeschlecht, welches Auricula und Chilina-Arten begreift. Otostomus Beck 1837 (Index p. 55; 0Vg, wrög Ohr, oroue Mund), siebentes Subgenus von Bulimus, wohin B. signatus, B. navicula'ete. Ovatella Bivona 1832 (Efemer. di Sieil.; ovatus eiförmig), ein Schne- ckengeschlecht, welches Arten von Auriceula und Odostomia begreift. Ovulus und Ovulum siehe Ovula. Oxinoe Rafinesque 1814 (Giom. eneyel. Sieil. nr. 12; o&Vvo_ ich schärfe) = Sigaretus Cuv. Oxinoe Couthony 1839 (Ox. glabra) soll nach Gray ein Mal La- mellaria (die Coriocella) und zweitens Velutina sein. Ozxycheilus Fitzinger 1838 (Verz. Weicht. Oestr.; 0&Ög scharf, gellog Lippe), eine Abtheilung von Helix, deren Typus H. ericetorum ist, 478 Oxygyrus Benson 1835 (Journ. As, Soc. Bengal. VI. p. 316; ö&ös scharf, yvoog Kreis). Ein Geschlecht der Nucleobranchaten. Otylopha Hartmann 1840 (Syst. Uebers.) Subgenus von Helix. Otynota Hartmann 1840 (Syst. Uebers.) Subgenus von Helix. Otysma Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 88. p. 427). Ein Pinna verwandtes Geschlecht. Oxytrema Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 88, p. 423; 080g scharf, gonua Loch), ein Schneckengeschlecht, welches nach Fe- russac tableau p. XXAIV. zu Melania gehört, P. Pacherium Agassiz 1837 (Charp. Catal. Moll. Suisse). Ein Pulmona- tengeschlecht. Pachychilus Lea 1552 (Ann. a. mag. nat. hist. 1852. IX. p. 58; rcayvg dick, yeikog Lippe). Ein von Melania abgetrenntes Mu- schelgeschlecht, dessen Art sich Melanopsis nähert. Pachytoma Rafinesque 1830 (Cont. Monogr. Riv.). Ein ungenügend begründetes Brachiopodengeschlecht, Pachytoma Swainson 1840 (Treatise p. 337; rraybg dick, roum Schnitt), Subgenus von Helicina, dessen Typus H. oceidentalis und viridis ist. Paclites Montfort 1808 (Conch. syst. I. p. 318) = Belemnites. Palaeosepia Theodori 1844 (Neues Jahrh. f. Mineral. ete. p. 673) = Belemnosepia. Pulaeoteuthis d’Orbigny 1850 (Palaeont, stratigr. I. p. 327). Ein jurassischer Sepienschnabel. Pallium (Martini 1793) Schumacher 1817 (Essai nr. 22; pallium Mantel, ein von Pecten abgetrenntes Muschelgeschlecht, dessen Ty- pus Pecten plica ete. ist. Palmarium Montfort 1810 (Conch. syst. Il. p. 70) ein höchst pro- blematisches CGonchyliengeschlecht. Paludinella Beck 1847 (Loven Ind. Moll. Seand.; Diminutiv von Pa- ludina), ein zwischen Paludina und Rissoa stehendes Geschlecht, wohin Turbo ulvae und Paludina balthica gerechnet werden. Pandora Megerle v. Mühlfeld 1811 (Entwurf p. 59; Pandora, Ge- mahlin des Epimetheus), ein von Pecten abgetrenntes auf P. jaco. baeus gegründetes Muschelgeschlecht = Janira Senun. Pandorina Seacchi 1836 (Catalogo p. 6; Diminutiv von Pandora) = Magdala Leach apud Brown 1827. Paphia Lamarck 1799 (Journ. d’hist. nat.; Paphia Zuname der Ve- pus), ein auf Crassatella contraria gegründetes Muschelgeschlecht. Paphia Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 136; Paphia, Beiname der Venus) = Donaeilla Lamanck. Paphief Lesson 1530 (Voy. cogn. II. p. 424) —= Mesodesma. Papillifera Hartmann 1544 (Erd- und Süssw.-Gastr. I, 156) Subge- nus von Claustlia. Papyridea Swainson 1840 (Treatise p. 374; rrazevgog Papier, ei- 479 dog Gestalt), Subgenus von Cardium, wohin C. pullatum, aper- tum ete. Paraphola Gray 1851 (Ann. mag. nat. hist. VII. p. 380) Subgenus von Pholas. Paracyelas Hall 1843 (Geol. New York IV. nr. 35) = Posidonomya. Paranoma Fischer v. Waldheim 1837 (Oryctogr. Moscou p. 131) = Buceinum. Parmacella Cuvier 1804 (Ann. du Musce V. p. 442; parma ein kleines Schild). Tropische Schnecken in der Jugend mit einem Gehäuse, im Alter nackt. Cf. Moquin Tandon, Journ. Eonchyl. 1851. II. p. 144. Patinus Gray 1340 (Syn. brit. Mus.). Geschlecht der Napfschnecken. Patellalepas Gmelin 1789 Su nat, P- aid Purpura chon- Be Braınv. £ Patularia Swainson 1840 (Treatise p. 381: patulus etwas offen), ein von Anodonta abgetrenntes Muschelgeschlecht, wohin A. ovata und A. rotundata Paxillus Adams 1551 (Ann. a. magaz. nat. hist. VIL. 63). Eine Art von Singapore, der Diplommatina Benson ähnlich, aber durch den Mangel des Deckels und wegen der Falte an der Spindel in die Familie der Auriculaceen gehörig. Pectella Gray 1340 (Syn. brit. Mus.). Ein Geschlecht der Heliceen. Pectoneulina d’Orbigny 1844 (Terr. crit. Ill. p. 183). Von d’Or- bigny selbst mit Limopsis- identifieirt. Pegea Savigny 1816 (Mcm. anim. sans vert. I. t. XXIV.; zınyaie, Quellnymphe), eine nicht charakterisirte Abtheilung von Salpa. Pegea Risso 1826 (hist. nat, Europ. merid. IV. p. 88; zımyaia Quellnymphe), ein ungenügend beschriebenes Geschlecht der Land- schnecken, welches auf Bulimus lubricus gegründet zu sein scheint. Pelagus Montfort 1808 (Cochyl. syst. I. p. 63). Nautilus undulatus. Peloris Poli 1791 (Testacea p. 33; zueAwgog ungewöhnlich) heisst das Thier von Ostrea. Penieillus Bruguiere 1789 (Eneyel. meth. 1. p. 126; penicillus Pinsel) — Aspergillum Lamarck. Pera Leach bei Gray 1840 (Turton Man, ed, II. p. 282; pera Ran- zen) = Pisidium (. Preırr, Peratoptera Gray 1842 (Syn. brit. Mus. p. 92). Sepiengeschlecht. Peribolus Adanson 1757 (Senegal p. 75; regißoAog Gehege), un- ter diesem Namen beschreibt Adanson den Jugendzustand verschie- dener Gypräen, und drei Arten Volvaria Lank. Peristoma Krynicki 1833 (Bull. Mose. VI, p. 421; regt herum, oroue Mund), ein von Bulimus getrenntes Schneckengeschlecht, dessen Typus B. tener Zıssı. ist. Perna Adanson 1757 (Senegal p. 207; perna bei Plinius Name einer Muschel), umfasst die Geschlechter Mytilus, Pinna, Avicula, Pe- cten und Cardita der Neueren. 480 Perna Retz 1788 (Dissertatio, perna, eine Art Muschel bei den Al- ten) = Mytilus der Neueren. Perna Bruguiere 1792 (Eneyel. meth. p. XIII. nr. 15; perna Name einer Muschel bei den Alten) = Melina Rerz 1788. Perna Oken 1815 (Lehrbuch p. 240; perna, eine Art Muschel bei den Alten) = Lithophagus v. Mururr, 1S11, Petalifera Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 162; petalum Blumenblatt, fero tragen), ein Subgenus? von Dolabrifera Gray, auf Aplysia petalifera gegründet, Petaloconchus Lea 1543 (Deser. new foss. sh. tert. p. 7) = Fer- melus. Petasia Beck 1837 (Index p. 21; rzeraoog breiter Hut), zwölftes Subgenus des Schneckengeschlechtes Helix, dessen Typus H. ful- va ist. Petraja von Münster 1839 (Beitr. z. Petrefk. 1. p. 63), vermeintli- ches Schneckengeschlecht , ist eine Koralle, den Cyathophylien ver- wandt. Phaenospira Hinds 1844 (Voy. Sulph Zool. p. 44; gpawög deut- lich, orreio& Gewinde). Subgenus von Marginella, die Arten mit deutlicher Spira begreifend. Phakellopleura (Swainson) Guilding 1829 (Zool. Journ. V. p. 27; paxehlog Bündel, sthevod Seite), ein Subgenus von Chiton, en Arten mit Borstenbündeln an den Seiten begreifend. Phaneratinus GC. Sowerby 1542 (Min. Cönch‘): Ein Trochus-ähnli- ches Schneckengeschlecht. Pharetrium König 1825 (Icon. foss. Sect. nr. 50). Ein Pteropoden- geschlecht. Pharus Leach 1517 (ubi? — Gray 1847 Zool, Proceed.), ein von Solen algetrenntes, auf Solen legumen gegründetes Muschelge- schlecht. Philippia Gray 1840 (Synops. Brit. Mus.; Philippi, Verfasser dieses Werkes), ein auf Solarium luteum gegründetes Schneckengeschlecht. Phosphorax Webb et Berthelot 1533 (Ann. Seiene. nat. XXVII. p. 307; pwg Licht, pooaSs?), ein nicht wohl von Limax zu tren- nendes Geschlecht, dessen Typus Limax noctilucus Fer. ist. Phragmoconus Owen 1843 (Lect. on comp. Anat, p. 333). Der sekammerte Alveolit im fossilen Körper des Belemnitenthieres, Phylina fehlerhafte Schreibart für Philina. Phylloda Schumacher 1817 (Essai nr. 58; auldudne blattarlig), ein auf Tellina foliacea gegründeles Muschelgeschlecht. Phyllonotus Swainson 1540 (Treatise p. 296; guAAov Blalt, vorog Rücken), eine Abtheilung des Geschlechtes Murex, wohin M. in- flatus, endivia, scorpio etc. = Chicoreus Montr. Phymesoda Rafinesque 1520 ae Brux.; püua Geschwulst, u£00g in der Mitte, Odovg Zahn), zweites Subgenus von Cyclas, Physeter Humphreys 1797 (Mus. Calonn.) = Solarium. 481 Phyza Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. W. p. 96) —= Bulimus. Pilidium v. Middendorf 1850 (Reise in d. aeuss. Nord. u. Ost. Si- bir. IM. Zool. p. 214 tb. 17. fig. 4— 11). Auf eine im ochots- kischen Meere gefundene Art begründet, deren Schale an Velutina erinnert, doch auch Patella und Capulus ähnlich ist. Auch das Thier ist eigenthümjjch cf. p. 200. Pinnopsis Hall 1843 (Nat. hist. New-York IV. nr. 54) begreift de- vonische Cardium-Arten. Pintada Bolten 1798 (Mus. ed. 2. 1819 p. 116; pintade Franz. Perlhuhn) —= Margaritiphora Meserre 1811. Pinnula Rafinesque 1519 (Journ. de phys. tom, 88. p. 247). Von Pinna abgetrenntes Geschlecht. Pirenella Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 154; Diminutiv von Pirena Lank.), ein auf Cerithium mammillatum Pn. gegründetes Schne- ckengeschlecht, Pithohelie Swainson 1840 (Treatise p. 164; rıl$og Fass, EAı& Schnecke), ein nicht näher bezeichnetes Subgenus von Helix. Placenta Retz 1788 (Dissert. p. 15; placenta Kuchen) = Placuna Sorander 1785, Plagiola Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 88. p. 246; latein. Diminutiv von zuAayıog schief, erstes sousgenre des Geschlechtes Obliquaria (Unio), dessen Typus Unio lineolatus Rar. ist. Plagioptychus Matheron 1842 (Catal. foss. Bouches du Rhöne p. 234) — l(aprina. Planaria Brown 1827 (Illustr. Conch. Great Brit.; planus eben), ein Schneckengeschlecht, welches sehr problematisch ist. Planites Haan 1825 (Monogr. Ammon. p. 34). Von Ammonites abgetrenntes Geschlecht. Planorbites und Planulites Lamarck 1799 (Prodr.) = Planites. Platiris Lea 1838 (Trans. Amer. Phil. Soe. Philad. VI. 1.; zuAarn Ruderschaufel?), begreift bei Lea Iridina mit gezähneltem, und Spatha mit ungezähneltem Rand, s. Iridina. Platyceras Conrad 1843 (Geol. Rep. New-York II. p. 237) = Capulus. Platyeloster van Hasselt 1324 (Bullet. univers.; rlarög platt, #40- ‘° 07no Spinner), ein mit Helix nahe verwandtes nicht hinlänglich bekanntes Schneckengeschlecht. Platyschisma Dana 1849 (Geology tb. 10; nAazvg breit, oyloue Spalte). Ein Euomphalus ähnliches Schneckengeschlecht von Il- lawara. Plaxiphora Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 169; zwAd& die Platte, PoEOg tragend), ein auf Chiton Carmichaelis gegründetes Ge- schlecht. Plecochilus Guilding 1928 (Zool. Journ. IV. p. 532; rAexw dre- hen, yeilog Lippe), ein auf Voluta auris Sileni Born gegründetes Schneckengeschlecht, bei Beck, der es fehlerhaft Pelecocheilus schreibt, sechstes Subgenus von Bulimus. Plectronia Gray 1840 (Zool. Proceed. 1847 p. 201; nAnxToov Philippi, Conchyliologie, 31 M 482 Hahnensporn), blosser nackter Name! für ein austernartiges Mu- schelgeschlecht. Plekocheilos siehe Plecochilus. Pleuranisis BRafinesque 1831 (Cont. Mon. Biv.). Ein ungenügend be- gründetes Muschelgeschlecht. Pleurecterites Ralinesque 1832 (Atlant. Journ. 4. p. 142). Ein Brachiopodengeschlecht. Pleurobema Rafinesque 1519 (Journ. de plıys. 88. p. 427; mAsvod die Seite, P7u@ der Schritt), siebentes Subgenus des Muschelge- schlechtes Unio, dessen Typus U. euneatus Bar. (= scalenius ConR.) ist. Pleurobranchus Cuvier 1304 (Ann. de Mus. V. p. 269; rrAsvo@ Seite, Poa@yyı Kieme). Pleurocera Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. SS. p. 423; nrlevo@ Seite, x&oag Horn), ein Schneckengeschlecht, welches nach Ferussae zu Melania gehört. Pleuromya Agassiz 1942 (Etudes erit. II. 161; rrAevoe Seite, ua Muschel). Auf Mya gibbosa begründetes Geschlecht. Pleurodon Wood 1540 (Ann. a. mag. nat. hist.....?). Pleuronectites Schlotheim 1520 (Petrefk. p 217) — Pecten. Pleuronectia Swainson 1840 (Treatise p. 388; ze),evg& Seile, via schwimmen), ein Subgenus des Muschelgeschlechtes Pecten, wohin P. pleuronectus = Me Me. Pleurophyllidia Stammer 1810 (Obs. ex anat. comp.; zrAsvoa Seite, und Phyllidia s. d.). Pleurorrhynchus Phillips 1836 (Geol. Yorksh. II. p. 210; rıhevou Seite, ö0yxog Schnabel), ein auf Cardium aviculare gegründetes Muschelgeschlecht = Conocardium. Pleurotomina Gray 1838 (Ann, of nat. hist. I, p. 28.) = De- franeia. Pleurotomoides Bronn 1831 (Italiens Tertiärgeb. p. 47) = Defrancia. Plicadomus Swainson 1540 (Trealise p. 332; plica Falte, domus Haus), ein auf Pupa sulcata gegründetes Subgenus von Pupa. Plicaphora Hartmann 1544 (Erd- u. Süssw.-Gastropoden I, 216). Auf Clausilia plicatula begründetes Geschlecht, Plicatella Swainson 1540 (Treatise p. 304; plicatus gefaltet), eine Abtheilung von Turbinella, wohin T. infundibulum, nassalula, ruslica. Plocamoceros Guvier irrige Schreibart für Plocamophorus. Plotia Bolten 1793 (Mus. edit. 2. 1529 p. 67) = Melanopsis. Polliana Gray 1542 (M. E. Cray fig, Moll. tb. 5) —= Pisania. Polita Held 1537 (Oken’s Isis p. 916; politus polirt), eine Abthei- lung von Helix, wohin H. trochiformis. Polygona Schumacher 1817 (Essai nr. 99; zuoAvywvog vieleckig), ein auf Turbinella infundibulum gegründetes Schneckengeschlecht. Polygyrus Beck 1837 (Index pı 23; zsoAvg viel, yügog Kreis), 483 Subgenus von Planorbis, als dessen Typus Pl. eontortus betrach- tet werden kann. j Polylepas Blainville 1825 (Man. de Mal. p. 594; zroAög viel, Aerracg Napfschnecke), Geschlecht der Cirripeden, welches die Geschlechter Scalpellum und Rhamphidiona umfasst. Polymesoda Rafinesque 1820 (Journ. de Brux.; zroAvg viel, 100g in der Mitte, 0dovg Zahn), erstes Subgenus won Cyclas. Polynices Montfort 1810 (Conch. syst. 1. p. 122; MHoAvveixog, Sohn des Oedipus), ein von Natica gelrenntes Geschlecht, dessen Typus N. mammilla ist. Polyodonta Megerle v. Mühlfeld 1811 (Entwurf p. 48; roAdg viel, odovg Ad) = — Nucula Lank, Polyphemopsis Porllock 1943 (Geol. Rep. Londond. p. 446) — Eulima. Polyphemus Montfort 1810 (Conch. syst. I. p. 415; Polyphemus, ein Cyelop), ein Geschlecht der Landschnecken, dessen Typus Bulla glans ete. ist. Polyplex Perry 1511 (Conchol.). Von Murex abgetrenntes Sehne- ckengeschlecht. Polytrema Feruss. (wo? — rroAvg viel, ronwe Loch), Cirripedenge- schlecht) = Tetraclita Scuun. Polytremaria d’Orbigny 1850 (Palaeont. stratigr. I. p. 122), hat die Gestalt von Pleurotomaria, aber die getrennten Oelfnungen von Haliotis; auf Pleurotomaria catenata aus dem Kohlengebirge be- gründet. Polytropa Swainson 1540 (Treatise p. S0; zzoAöroorrog viel ge- wendet), Subgenus von Purpura, als dessen Typus P. lapillus be- trachtet wird. Pomacea Perry 1811 (Conchol.) —= Ampullaria. Pomella Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 145), ein auf Ampullaria neriloides d’Ors. gegründetes Geschlecht. Pomus Humphreys 1797 (Mus. Calonne; pomum Apfel) = Ampulla- ria Lans.; Gray nimmt dies Geschlecht an Zool. Proceed. 1847. p. 148., beschränkt es aber auf die kugeligen Arten mit hornigem Deckel. Porambonites Pander 1830 (Beitr. z. Geogn. Russl. p..95). Ein auf Spirifer-Arten begründetes Brachiopodengeschlecht. Porodragus Montfort 1808 (Conch. syst. I p. 390). Auf einen schlecht erhaltenen Belemniten gegründet. Potadoma Swainson 1840 (Treatise p. 341; zrorauog Fluss, dou« Haus), ein auf Melania Frethii Grır. gegründetes Schneckenge- schlecht. Potamia Gray 1840 (Syn. brit. Mus.), Ein zu den Littorinen gehö- riges Geschlecht, Potamida Swainson 1840 (Treatise p. 137; zcovauög Fluss), eine Abtheilung von Margaritana Scuun., auf Unio sinualus LAMK, ge- gründet. Sl“ 454 Potamila Rafınesque 1820 (Monogr. Biv. p. 1) = Unio. Potamis Swainson 1840 (Treatise p. 315) — Potamides. Potamodoma Agassiz — Potadoma. Potamophila Swainson 1540 (Treatise p. 335; Be Fluss, pıl&w lieben) = Chilina Gray. Poteria Gray 1542 (Syn. brit. Mus. p. 91). Subgenus von Cyelo- stoma, auf ©. jamaicense begründet. Potomophila Swainson fehlerhafte Schreibart für Potamophila. Poterioceras M’Coy 1544 (Foss. Carb. Ireland p. 10). Von G@om- phoceras abgetrenntes Geschlecht. Priambonites Pander 1330 (Beitr. z. Geogn. Russl. p. 108). Prionia Agassiz 1843 (Dubois Voy. Caucas. VI. p. 350). Blosser Name. Prionites Pander 1530 (Beitr. z. Geogn. Russl. p. 72), beruht auf Arten von Orthis. Prisogaster Mörch 1850 (Catal. eonchyl. quae reliquit Kierulf) = Turbo niger Gray. Proboscidea (Möller) Schmidt 1832 (Isis p. 131; proboseis Rüssel), ein auf Buccinum igneum gegründetes Muschelgeschlecht. Procerpena fehlerhafte Schreibart für Proserpina. Proptera Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. 88 p. 426). Sub- genus von Unio. Proserpina Gray 1540 (Syn. brit. Mus. ; Proserpina, Tochter der Ce- res). Subgenus von Helix. Protensia Hartmann 1840 (Syst. Uebers.). Subgenus von Helix. Protonia Link 1830 (Phys. Erdbeschr, Ila. p. 449) = Produetus. Pryamus Sismonda 1542 (Syn. anim. invert. p. 39) = Halia Rıss. Psammobia Lamarck 1818 (hist. nat. an. sans vert. V. p. ll; ıduuog Sand, Bıoo leben). Psammobia Risso 1826 (hist. nat. IV. p. 375). Druckfehler für Psammosolen, Psammocola Blainville 1525 (Man, Malac. p. 567; vd&uuog Sand, colo bewohnen), begreift die Lamarckschen Geschlechter Psammo- bia und Psammotaea. Pseudammonites Rüppell 1529 (Verst. v. Solenh. p. 6), die mit Apty- chusschalen versehenen Ammonitenabdrücke aus dem Solenhofer Jura. Pseudobelus Blainville 1525 (Mem. sur les Belemn. sup. p. 113; wevdog Lüge, P&4og Geschoss), ein auf ein unvollständiges Exem- plar eines Belemniten gegründetes Geschlecht. Pseudocrania M’Coy 1851 (Ann. mag. nat. hist. VIII. p. 387). Auf Crania antiquissima begründetes, paläozoisches Brachiopodenge- schlecht. Pseudodactylus Hermannsen 1547 (Index gen. Mal. p. 467 ; wevdog Lüge, ÖdxrvAog Dattel), ein auf Buceinum plumbeum gegründetes Ge- schlecht = Pseudoliva Swaınson, welcher Name als vor hybrida verworfen wird. 485 Pseudoliva Swainson 1840 (Treatise p. 306; Weddog Lüge, Oliva, Olivenschnecke), ein auf Buccinum plumbeum gegründetes Schne- ckengeschlecht. Psilopus und Psilopoderma Poli 1795 (Testacea vol. II. p. 123; wıAög glatt, zroüg Fuss), so heisst bei Poli das Thier von a Pteria Scopoli 1777 (Introd. ad hist. nat. p. 397; zuve00v der Flü- gel) — Avicula. Pieronites M’Coy 1844 (Foss. carb. Irel. p. SI). Ein von Avicula abgetrenntes Muschelgeschlecht. Pteronotus Swainson 1840 (Treatise p. 296; zETEgoV Flügel, vorog Rücken), eine Abtheilung des Geschlechtes Murex, wohin M. pin- nalus, gibbosus etc. gerechnet werden. Piychodes Fischer v. Waldheim 1848 (Bull. Mosc. 1848 IV. p.465; sıvögn Falte, eidog Gestalt), ist nach Bronn eine Auster, en Mantelrand vom Schloss an durch runzelige Eindrücke in der Schale bezeichnet ist. Pugilina Schumacher 1817 (Essai nr. 60; pugis Faustfechter), ein Schneckengeschlecht, zu welchem Pyrula istrina und Fusus coro- nalus gezogen werden. Pugio Schmidt bei Möller (Isis 1532 p. 130; pugio Dolch), ein Schneckengeschlecht, welches zu Melania zu gehören scheint, aber nicht deutlich genug charakterisirt ist, um wieder erkannt zu werden. Pullastra Sowerby 1527 (Genera of shells fase. 28; pullastra, Na- men einer Art), ein von Venus gesondertes Geschlecht = Tapes Meserte£ v. MuEHtr, Puneticulis Swainson 1840 (Treatise p. 311; puneticulum ein Pünkt- chen), Subgenus von Conus, dessen Typus €. arenatus ist. Pupella Swainson 1840 (Treatise p. 334; Diminutiv von Pupa), Subgenus des Schneckengeschlechtes Clausilia! wohin Pupa fru- menlum, variabilis, verligo. Pupillaea fehlerhafte Schreibart für Pupillia. Pusio Swainson 1840 (Treatise p. 320; pusio Knäbchen), eine Un- terabtheilung von Mitra, als deren Typus M. microzonias anzuse- hen ist. Pusio Gray 1838 (ubi? pwsio Knäbchen), ein Schneckengeschlecht, auf Buceinum maculosum gegründet, und 1847 von Gray mit Pisania Bivona identifieirt. Pusiodon Swainson 1840 (Treatise p. 330; pusio Knäbchen, ödovs Zahn), ein von Helix getrenntes Geschlecht, dessen Typus H. zo- naria ist. Pusionella Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 137; Diminutiv? von pu- sio Knäbchen), ein auf Murex pusio Bory und Fusus aculeifor- mis Lank, gegründetes Schneckengeschlecht. Pusiostoma Swainson 1840 (Treatise p. 313; pusio Knäbchen, 070- #@ Mund), eine Abtheilung von Columbella, wohin C. mendicaria, turturina. 486 Pustularia Swainson 1840 (Treatise p. 324; pustula Blatter), ein auf Cypraea eicercula und die andern mit Warzen bedeckten Ar- ten gegründetes (reschlecht. Pyenodonta Fischer 1835 (Bull. nat. Mose. VII. ; zevxvog dicht, Hdovg Zahn), ein auf @ryphaea vesicularis gegründetes Muschelgeschlecht. Pyramia cl. Maeonia. Pyramidea Swainson 1340 (Treatise p. 343; rzeboaruıg Pyramide), ein auf Trochus obeliscus gegründetes Gechlecht = Pyramis Scnum. 1517. Pyramis (Couthony) Gould 1841 (Invert. Massach. p. 268; pyramis Pyramide) = Menestho Moı, Pyrazus Montfort 1810 (Conchyl, syst. I. p. 459), ein auf Ceri- thium palustre gegründetes Schneckengeschlecht, Pyrella Swainson 1540 (Treatise p. 304; Diminuliv von pyrum Birne?), ein auf Pyrula spirillum gegründetes Schneckengeschlecht. Pyrena Savigny 1816 (Mem. anim, sans vert. Il. p. 102; zuvor» Kern), Subgenus von Phallusia. Pyrgopolon Montfort 1808 (Coneh. syst. I. p. 394) = Belemnites. Pythia Schumacher 1817 (Essai nr. 76; Pythia, die Delphische Prie- sterin) —= Scarabus Montr. Ei Pythia Gray 1521 (London. medie. Reposit.; Pythia, die Delphische Priesterin), ein von Auricula gelrenntes Geschlecht, welches A. myosotis etc. begreilt. Pythina Hinds 1544 (Voyage of the Sulphur p. 70; zeud@ Delphi) — Kellya. Pythohelix vide Pithohelix. @. Quadrula Ralinesque 1520 (Journ. de Brux. V.; quadrula kleines Viereck), drittes sousgenre des Muschelgeschlechtes Obliquaria, dessen Typus Unio melaneuer ist. RR. Radius Montfort 1510 (Conch. syst. II. p. 627; radius Weberschü- tzen), ein auf Ovula volva gegründetes Schneckengeschlecht. Radix Montlort 1510 (Conch. syst. II, p. 266; radix Wurzel), ein auf Limnaea auricularia gegründetes Schneckengeschlecht, Radsia Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 165), ein auf Chiton Barne. sit gegründetes Schneckengeschlecht. Radula Gray 1544 (Syn. brit. Mus, p. 90) = Neritopsis. Raleta Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 192), nackter Name für ein Muschelgeschlecht, welches mit Corbula nahe verwandt sein soll. Ralia Gray 1542 (Syn. brit. Mus. p. 89). Zu Haliotis gehörig. Rana Humphreys 1797 (Mus. Calon.) = Ranella Lank. Ranularia Schumacher 1817 (Essai nr. 117; ranula ein Fröschchen), ein auf Tritonium clavator gegründetes Schneckengeschlecht, 487 Rapana Schumacher 1817 (Essai nr. 57), ein Schneckengeschlecht, worin Pyrula bezoar und Buceinum tranquebaricum gerechnet werden. Rapella Swainson 1340 (Treatise p. 307; Diminutiv von rapa Rübe), ein auf Pyrula papyracea gegründetes Schneckengeschlecht. Rapum Humphreys 1797 (Mus. Calonn.) —= Turbinella Lan. Registoma van Hasselt 1523 (Allgem. Konst-'en Letterbode), nach Gray ein zu den Cyelostomaceen (vielleicht zu Pupina) gehörendes Geschlecht. Reniella Swainson 1840 (Treatise p. 386), ein Subgenus von Mal. leus, nach Gray eine verdrehte, monströse Yulsella. Retieularia M’Coy 1844 (Foss. carb. Ireland p. 23). Ein ungenü- gend begründetes Brachiopodengeschlecht. cf. p. 393. Retusa Brown 1827 (Il. Conch. Great Brit, ib. 38; retusus abge- stutzt), ein auf Bulla retusa gegründetes Schneckengeschlecht. Rhaphistoma Hall 1548 «(Palaeont. New-York I. p. 28; öagpr) Naht, otöua Mund) — Scalites Coxran. Rhaphitoma Bellardi 1846 (Mem. Acad. Tor.; 6a) Naht, roum Einschnitt) = Pleurotoma. Rheda Humphreys 1797 (Mus. Calonne) = Cavolina Giossı = Hya- laea Lan. Rhinoclavis Swainson 1540 (Treatise p. 315; oig Nase, clavis Schlüssel?), ein Subgenus von Cerithium, wohin 0. Vertagus, obe- liscus, aluco etc. gehören. Rhinodomus Swainson 1340 (Treatise p. 344; ig Nase, dmu« Haus) = Phos Montr. Rhizochilus- Steenstrup 1850 (Afh. Acad. Copenh. May; 6eLog Wurzel, xsiAog Lippe) em an Rapana sich anschliessendes Schnecken- geschlecht. Rhizorus Montfort 1810 (Conch. syst. I, p. 339), ein auf Bulla acuminata gegründetes Geschlecht. Rhodostoma Swainson 1840 (Treatise p. 334; 60dov Rose, oTOu« Mund) = Cassidula Fir. Rhombus Montfort 1810 (Conch. syst. II. p. 403; 60ußog Kreisel), ein von Conus getrenntes Geschlecht, dessen Typus €. imperöalis ist. Rhycobranchus fehlerhafte Schreibart für Rhizobranchus. Rhymchora Dalman 1828 (Terebrat.). Auf Terebratula pectiniformis begründet. Rhyzobranchus fehlerhafte Schreibart für Rhizobranchus. Ricinella Schumacher 1517 (Essai nr. 97; Diminutiv von rieinus Wunderbaum), ein auf Ricinula horrida Lane. gegründetes Ge- schlecht. Rimularia Defrance 1827 (Diet. sc. nat. XLV. p. 471) = Rimula. Rimulus d’Orbiguy 1839 (Moll. Antill.) = Dötremaria. Ringicella Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 173; ringere den Rachen aufsperren) Snbgenus von Anostoma, auf A. globulosa gegründet. 488 Riparia Gevers 1787 (ubi? —) = Malleus Lank. Rivieola Fitzinger 1833 (Syst. Verzeichn. p, 110; rivicula Uferbe- wohner) ein auf Bulla fontinalis gegründetes Geschlecht. Roccellaria vide Rozxellaria. Rollus Montfort 1810 (Conehyl. syst. II. p. 395), ein von Conus abgetrenntes Geschlecht, dessen Typus €. geographus ist. Rostellum Montfort 1810 (Conch. syst. II. p. 518; rostellum Schnä- belchen) — Rostellaria Lank. Rotundaria Ralinesque 1520 (Journ. Brux. V.; rotundus rund), vier- tes Sousgenres des Muschelgeschlechtes Obliquaria; Typus ist Unio subrotundus. Roxania Fleuricau de Bellevue 1820 (Journ. de Phys. LIV.; la Ro- chelle Stadt in Frankreich) = Gastrochaena SPENGLER. Ruperella fehlerhafte Schreibart für Rupellaria. Rupicola Lamarek 1812 (Extrait du Cours p. 108; rupes Felsen, colo ich bewohne), später von Lamarck mit Anatina vereinigt = Sphenia Turron. S. Sabinea (Leach) Sowerby 18542 (Conch. Man. ed. 2. p. 250; zu Ehren von Sabine?) ein auf Litorina ulvae gegründetes Geschlecht) == Hydrobia Hartm. 1521. Sannionites Fischer 1836 (Oryet. de Moscou 125) = Mellea. Saraphia Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. I. p. S3) = Pupa. Sarcopterus Rafinesque 1514 (Precis de Somiol.; odgS Fleisch, eregöv Flügel) = Gastropteron. Scala Humphreys 1797 (Mus. Calonn.) = Scalaria Lank. Scalarus Montfort 1510 (Conch. syst. I. p. 295; scala Treppe) = Scalaria Lak, Scalenaria Rafinesque 1820 (Journ, Brux. V; ox«@Anwog schief) fünt- tes sousgenre von Obliquaria, dessen Typus Unio scalenius ist. Scapha Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 141; scapha Nachen), ein auf Voluta vespertilio, magnifica, aulica gegründetes Schnecken- geschlecht. Scaphander Montfort 1810 (Conch. syst. II. p. 335; ox«@gn Kalın, «vno Mann), ein auf Bulla lignaria gegründetes Schneckengeschlecht, Scaphella Swainson 1840 (Treatise p. 315; Diminutiv von scapha Kahn), eine Abtheilung von Voluta, wohin Y. undulata und juno- nia gerechnet werden. Schizochiton Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 169; oyilw spalten, Chiton Käfermuschel), ein auf Chiton ineisus gegründetes Geschlecht. Sceissurella d’Orbigny 1523 (Mem. Soc. d’hist. nat. I. p. 340; Di- minuliv von seissura Ritz). Scoliostoma Braun 1538 (Neues Jahrb. f. Mineral. ete. p. 297) von Turbo abgetrenntes Geschlecht. Scolymus Swainson 1540 (Treatise p. 304; scolymus die Golddistel), 489 eine Abtheilung von Turbinella Lauk., welche T. scolymus zum Typus hat, R Sconsia Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 137), ein auf Cassidaria striata Lau. gegründetes Geschlecht. Scurria Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 158; scurra der Possenreis- ser), ein auf Patella scurra Lessox gegründetes Geschlecht. Sedgwickia M’Coy 1544 (Foss. carb. Ireland p. 62). Von Lyonsia abgetrenntes Geschlecht. Sellaria Link 1807 (Beschreib. Rost. III. p. 158) = Placuna. Seminula M’Coy 1544 (Foss. carb. Ireland p. 83). Ein Brachiopo- dengeschlecht. Senectus (Humphreys 1797) Swainson 1340 (Treatise p. 348; se- neclus, abgelegte Schlangenhaut) ein von Turbo getrenntes Ge- schlecht, welches T. petholatus, cornutus ete. begreift. Senilia Gray 1840 (Syn. brit. Mus.; senilis alt), ein auf Arca se. nilis begründetes Geschlecht. Separatista Gray 1347 (Zool. Proceed. p. 136; separatista Trivial- name einer Art) ein auf Turbo separatista Chemn. X, f. 1589 ge- gründetes Geschlecht, dessen Thier und Deckel unbekannt ist. Septifer Recluz 1843 (Revue zool. p. 277; septum Scheidewand, fero tragen), ein von Dreissenia abgetrenntes, auf Mytilus bilo- cularis gegründetes Muschelgeschlecht. Serra Lesson 1831 (Illustr. de zool. tb. 10). Auf Fissurella radio- sa begründetes Geschlecht. Sidetes Giebel 1349 (Geol. Zeitschr. I. 99; biblischer Name). Eine eigenthümliche Aptychusschale aus dem Kreidegebirge. Sidula Gray 1540 (Syn, Brit, Mus.), ein von Auricula getrenntes auf A. auris felis gegründetes Geschlecht. Simnia (Leach) Risso 1826 (hist. nat. Eur. merid. IV. p. 235), ein Schneckengeschlecht, welches auf unausgewachsene Ovula-Arten ge- gründet ist. Simplegades Montfort 1808 (Conch. syst. I. p. 83) beruht auf Am- monites radiatus. Simpulopsis Beck 1837 (Index p. 100; simpulum Opfergeschirr, öwıg Ansehn), drittes Subgenus von Suceinea, als dessen Typus 5. sulculosa Fer. anzusehen ist. Sinemuria De Christol. 1841 (Bullet. soc. g£ol. ID. p. 92) = Car- dinia Agass. Sinodesmya Reeluz (ubi? —) von Amphidesma abgetrennt. Sintoxia Rafinesque 1520 (Journ. de Brux.), sechstes Sousgenre des Muschelgeschlechtes Obliquaria Rarın., dessen Typus Unio latera- lis Rar, oder U. triangularis Conxk. ist, Sipho Brown 1827 «ll. Conch. Great Brit.; oipwv Röhre) = Cemoria. Siphonium Gray 1850 M. E. Gray fig. Moll. anim. IV. p. 82. (ot- pwv Röhre), ein von Vermetus abgetrenntes Geschlecht, wohin Y. giganteus, tonganus, reticulatus Quoy etc. gerechnet werden, 490 Siphonotus Reeve und Adams 1550 (Voy. Samarang Heft 2; oipmv Röhre, vörog Rücken). Ein durch die Athemröhre ausgezeichnetes Aplysiengeschlecht. Sistrium Oken 1815 (Lehrbuch p. 270; sistrum, musikalisches In- strument der Aegypter), unter diesem Namen werden a. a. ©. die Geschlechter Harpa, Purpura, Monoceros vereinigt. Sol Humphreys 1797 (Mus. Calonn.; Sol die Sonne) begreift Tro- chus imperator ele. Solariella Searles Wood 1542 (Ann. mag. nat. hist. IX. p. 531; Di- minutiv von Solarium). Von Solarium abgetrenntes Geschlecht. Solenopsis M’Coy 1544 (Foss. carb. Ireland p. 53). Ein Geschlecht der Myaceen. Soletellina Blainville 1325 (Man. Mal. p. 568; Solen, Tellina, zwei Muschelgeschlechter), ein auf Solen diphos (Cn. gegründetes, nicht wohl von Psammobia zu unterscheidendes Geschlecht. Sormetus Ferussac 1831 (tableau p. XXX.; sormet Name der Art bei Adanson) ein auf die unvollständige Beschreibung bei Adanson ge- gründetes, offenbar mit Bulla nahe verwandtes Schneckengeschlecht. Sowerbya d’Orbigny 1850 (Palaeont. stratogr. I, p. 362). Ein wohl nicht von Mactra verschiedenes Geschlecht. | Spatha Lea 1838 Trans. Amer. Phil. Soc. VI. 1; orr&$n Ruder- schaufel), Subgenus des Muschelgeschlechtes Platiris, welches die Arten Iridina mit ungekerbtem Rande, so wie Mycetopus d’On- BıGnY begreift. Sphaena und Sphaenia fehlerhafte Schreibart für Sphenia. Sphaerella Conrad 1833 = Diplodonta Bronn. Spio Montagu 1815 (Transaet. Linn. Soc. Xl. p. 190) neben Doris. Spiraculum Pearson 1833 (Journ. Asiat. Soc. I. p. 391) ist nach Gray Plerocyclos Benson. Spiralina Hartmann 1840 (Syst. Uebers.) Subgenus von Planorbis. Spiricella Rang 1828 (Bull. Bordeaux II. tb. 1.) = Capulus. Spirilla Humphreys 1799 (Mus. Calonn.) —= Melania. Spiroglyphus Daudin 1800 (ubi? —). Neben Vermetus gestelltes Geschlecht. Spirorbis Swainson 1840 (Treatise p. 337; orreioa Gewinde, orbis Kreis) Abtheilung von Planorbis, auf Pl. spirorbis gegründet. Spondylobolus M’Coy 1851 (Ann, a. mag. nat. hist. VIII. 407; Spon- dylus-Obolus) ein silurisches Brachiopodengeschlecht, Obolus-ähnlich, Stalagmium Conrad (teste Nyst Coq. foss. Belg, 237) = Myoparo. Staurodon Lowe 1852 (Amn. a. mag. nat. hist, IN. p. 278) Subge- nus von Pupa. r Steganotoma Troschel 1837 (Wiegm. Arch. I. p. 163; oreyavog bedeckt, tor Einschnitt) = Pterocyclos Bexson. Stellaria Schmidt 1832 (Isis p. 130. nr. 59; stella Stern), ein auf Trochus solaris gegründetes Geschlecht. Stenostoma Spix 1827 (Testac. Brasil.; orevög eng, oröua Mund), eine Abtrennung von Bulimus. 491 Stenostoma Rafinesque 1831 (Enumer. and Acc.; OTsvog eng, 0oTö- we Mund), ein mir nicht näher bekanntes Schneckengeschlecht, Stenotrema Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. SS. p. 425; orevog eng, onwe Loch), nach Beck ein auf Helix convexa Raf. gegründetes Schneckengeschlecht. Stephanopus Scacchi 1833 = Solenomya. Stephyllia Rafinesque 1514 (Preeis de Somiolog.; orevög schmal, pÖhhov Blatt?), ein Doris ähnliches, ungenügend beschriebenes Schneckengeschlecht. Stoastoma Adams 1850 (Sillim. amerie. journ. IX. 133). Ein zwi- schen Cyelostoma und Helicina stehendes gedeckeltes Geschlecht mit 11 Arten auf Jamaica. Cf. p. 261. Stomodonta Mermet 1843 (Moll. terr. Pr. oce. p. 45; orota Mund, odovg Zahn, ein nicht von Clausilia zu trennendes Schnecken. geschlecht, Stramonita Schumacher 1817 (Essai nr. 72; stramonium Stechapfel), ein von Purpura getrenntes Schneckengeschlecht, wohin P. hae- mastoma und sertum gerechnet werden. Straparolus Montfort 1810 (Conchyl. syst. II. p. 174) = Euomphalus. Streblopteria M’Coy 1851 (Ann. mag. nat. hist. VII. p. 170; orge- BAög verkehrt, 7878009 Flügel). Ein Avicula ähnliches Muschelge- schlecht aus dem Kohlenkalk, Strephona (Browne 1756) Gray 1847 (Zool. Proceed. p, 140) = Oliva Lank. Strepsidura Swainson 1840 (Treatise p. 308.; ozo&wıg drehen, oVo« Schwanz), eine Abtrennung von Fusus, als deren Typus der fossile F. ficulneus angesehen ist. Strigatella Swainson 1840 (Treatise p. 319; strigatus gestreift), Un- terabtheilung von Mitra, deren Typus M. zebra ist. Strombidea Swainson 1840 (Treatise p. 138; Strombus Flügel- schnecke), eine Abtheilung von Strombus, deren Typus Str. ur- ceus ist, Strombus Adanson 1757 (Senegal p. 82; orodußog hiess eine Schnecke bei den Alten) = Conus L. Strophitus Rafinesque 1820 (Journ. de Brux. V.), ein zweites Sub- genus des Geschlechtes Anodonta, wohin A. undulata gerechnet ist. Strophocheilus Spix 1827 (Testac. Brasil. tb. 11). Auf Bulimus ovalus und B. pudicus begrimdetes Geschlecht. Stylifer Broderip (Sowerby, Genera of Shells 38). Auf Phasianella stylifera Tourr. begründetes Geschlecht. Styliger Gray 1840 (Syn. brit. Mus.). Zu Tritonia sehöriges Ge- schlecht. Stylodonta de Cristof. et Jan 1832 (Catal. p. 2.). Auf Helix uni- dentata begründetes Geschlecht. Subelymenia d’Orbigny 1850 (Palaeont. stratigr. I. p. 114). Ein von Olymenia abgetrenntes, unhaltbares Geschlecht. 492 Sulcobuceinum d’Orbigny 1550 (Palaeont, stratigr. U. p. 303). Von Buccinanops abgetrenntes Geschlecht, die Arten mit einer starken Rinne an der Aussenlippe begreifend. Sychar Hinds 1543 (Ann. Mag. nat. hist. XI. p. 16), Subgenus von Triforis. Symphyonota Lea 1829 (Trans. Amer, phil. Soc. III. p. 403; ovu- pvoucı zusammenwachsen, »@rog Rücken) begreift die Arten Unio und Anodonta, bei denen der Rückenrand der Schale zusam- mengewachsen, und meist jederseits in einen Flügel verlängert ist. Symphonota und Symphynota fehlerhafte Schreibart für Symphyonota. Syncera Gray 1521 (Lond. med. report. XV. p. 239; ovy zusam- men, #£o@g Horn) = Assiminea Leach 1819. Synoicum Phipps 1773 (Voyage etc. p. 202; oVvvoıxog zusammen- wohnend). Sypho, Syphopatella, Systrium fehlerhafte Schreibart für Sipho, Si- phopatella, Sistrium. T. Tachea Leach 18320 (Syn. Brit. Moll. p. S4. teste Turton 1831) ein von Helix getrenntes Geschlecht, wohin H. nemoralis, adspersa etc. Taeniodon Dunker 1848 (Palaeontogr. I. 179; zawwia Leiste, Odovg Zahn). Ein fraglich zu den Mactraceen gestelltes Muschelgeschlecht mit einer Art im Lias bei Halberstadt. Tagelus Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 189; tagel Name einer Art bei Adanson), ein von Solen getrenntes Muschelgeschlecht, dessen Typus der tagel ist. Talona Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 157), ein auf Teredo clausa gegründetes Muschelgeschlecht. Talopia Gray 1542 (Synops. Brit. Mus.), ein auf Tr. calliferus La- MARCK gegründetes Geschlecht = Monilea Swaınson 1540. Tanalia Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 153), ein auf Nerita acu- leata Cnens. gegründetes Geschlecht, das aber sonderbarer Weise zu den Melaniaceen, und 1550 zu Paludomus gebracht wird. Tancredia Lycett 1850. Tania Gray 1540 (Synops. Brit. Mus.), ein auf Melania lineolata gegründetes Schneckengeschlecht = Hemisinus Swaınsos. Tanuchlams Benson 1834 (Proceed. Zool. Soc. p. 89; zavvue ich dehne aus, xA@uvg Mantel) = Nanina Gar. Taras Risso 1326 (hist. nat. Eur. mer. IV. p. 388; Taras, Sohn des Neptuns), ein nicht genügend a hrder Muschelgeschlecht, welches wahrscheinlich identisch mit Lueina ist, Tegula Lesson 1834 (Ilustr. Zool. t. XVII; tegula Dachziegel) = Tectus Moxtr. 1510. Telebois Montfort 1508 (Conch. syst. I. 366). Ein völlig unbegrün- detes Orthoceratitengeschlecht. Telescopium Montfort 1510 (Conch. syst. Il. p. 439; telescopium 493 Fernrohr), ein auf Cerithium telescopium gegründetes Schnecken- geschlecht. Telestrophis Rafinesque 1832 (Atlant. jour. nr. 4. p. 142). Ein problematisches Brachiopodengeschlecht, scheint = Produetus. Tellimya Brown 1827 (Illustr. Conch. Great Brit.; Tellina, Mya zwei Muschelgeschlechter), ein auf Montacuta glabra gegründetes Muschelgeschlecht. Tellina Adanson 1757 (Senegal p. 234; Tellina, Name einer Mu- schel bei den Alten), ein Muschelgeschlecht, welches ausser meh- reren Donax-Arten Venus tribla L. umfasst. Terebellopsis Leymerie 1544 (Mem. soc. geol. 1846. I. p. 365) = Terebellum. Terebra Bruguiere 1792 (Eneyel. meth. p. XV. nr. 47, terebra Bohrer), Terebralia Swainson 1840 (Treatise p. 315; terebra Bohrer) ein von Cerithium abgetrenntes Geschlecht, wohin €. pallustre, sul- calum, obenium, telescopium gerechnet werden. Terebrum Montfort 1510 (Conch. syst. II. p. 430.) = Terebra. Tetragonostea Deshayes 1835 (Encyel. meth. II. p. 590) = Magdala. Teudopsis fehlerhafte Schreibart für Teuthopsis. Tezxtilia Swainson 1840 (Treatise p. 312; textilis gewebt), ein Sub- genus von Conus, wohin ©. auratus, ammiralis, textile etc. ge- rechnet werden. Thaira Gray 1840 (Syn. brit. Mus.) scheint falsche Schreibart für Thiara oder einen ähnlichen Namen zu sein. Thais Bolten 1798 (Mus. ed. 2. 1829. p. 38). Ein Geschlecht der Siphonobranchier, nach Gray = Monoceras. Thalamus Montfort 1808 (Conchyl. syst. I. p. 333) beruht auf ver- witterten Belemniten. Thalis Lamarck 1801 (Syst. des an. sans vertebr. p. 356) = Salpa. Thalotia Gray 1840 (Synops. Brit. Mus.), ein auf Trochus pietus gegründetes Schneckengeschlecht. Theliconus Swainson 1840 (Treatise p. 312; 9741) Warze, xwvog Kegel), ein Subgenus von Conus, dessen Typus €. nussatella ist, und welches daher mit Hermes Moxtr. zusammenfällt. Theliderma Swainson 1840 (Treatise p. 378; $nAn Warze, degua Haut), Subgenus von Unio, die Arten mit warziger Oberfläche, wie U. metaneuer, lacrymosus, verrucosus etc. begreifend. Thelidomus Swainson 1340 (Treatise p. 330; In7An Warze, dwua Haus), ein von Helix gesondertes Schneckengeschlecht, auf H. strio- lata Gun. gegründet. r Thelidomus Swainson 1840 (Treatise p. 353; InAn Warze, doua Haus), vermeintliches Schneckengeschlecht auf Valvata arenifera Lea gegründet, ist das Gehäuse einer Insektenlarve. Thethys ef. Tethys. Thiara, Thiarella fehlerhafte Schreibart für Tiara, Tiarella. Thiatyra und Thiatisa Leach = Thyasira. 494 Thoracoceras Fischer v. Waldheim 1844 (Bull. Mose. p. 755; Iw- oaS Brustpanzer, #£gag Hom) — Mellea. Tiara Megerle v. Mühlfeldt 1530 (Menke synops. ed. 2; tiara Tur- ban), ein auf Melania Hollandri gegründetes Schneckengeschlecht. Tiara Swainson 1540 (Treatise p. 319; tiara Turban), eine Unter- abtheilung von Mitra, wohin M. taeniata, vulpecula ete, gerech- net werden, und welche daher identisch mit Turris Moxtr. ist. Tiarella Swainson 1540 (Treatise p. 319; Diminutiv von tiara, Tur- ban); eine Abtheilung von Mitra, wohin M. papalis, pontificalis und coronata gehörsy, Timodea Leach 1527 (Brown Illustr. Conch. Great Brit), ein auf Ve- nus ovala gegründetes Muschelgeschlecht. Tiranites Montfort 1508 (Conech. syst. I. p. 347) — Baculites. Tisoa M. de Serres 1540 (Ann, sc. nat. XIV. p. 6.). Ein völlig zweilelhaftes, Belemniten-ähnliches Geschlecht. Tomala Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 192), nackter Name für eine früher zu Corbula gerechnete, unbeschriebene Muschel. Tomella Swainson 1340 (Treatise p. 314; Latein. Diminutiv von town Einschnitt), eine Abtheilung von Pleurotoma, gegründet auf Pl. elavicularis, filosa etc. Tomichia Gray 1840 (Syn. brit. Mus. p. 126; 1847 Tonicia ge- schrieben), ein von Chiton getrenntes Gesehlecht, als dessen Ty- pus Ch. elegans und disjunctus angegeben werden. Tomichia Benson 1851 (Ann. mag. nat. hist. VIL. p. 377; Towxog abgestumpft). Ein auf Trumeasella venlricosa begründetes Schne- ckengeschlecht. Tomostoma Deshayes 1523 =: Pileolus. Tonicia Gray siehe Tomichia. Torcula Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 155.), ein auf Turritella exoleta gegründetes Schneckengeschlecht, Torquatella Held 1837 (Okens Isis p. 916.; torquatus gedreht), eine Abtheilung von Pupa, als deren Typus Pupa muscorum gilt. Toxerites Rafinesque 1819 (Journ. de plıys. tom. SS. p. 425). Ein sehr problematisches Orthoceratitengeschlecht, Toxostoma Ralinesque 1831 (Enum, and Ace.; zo&ov Bogen, OTOU« Mund), ein von Helix getrenntes Schneckengeschlecht, das nicht wohl zu erkennen ist. Toxotrema Ralinesque 1829 (Journ. de plys. tom. 85. p. 425). Ein Heliceengeschlecht. Tortulosa Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 177; tortulus etwas ge- dreht), eine Abtheilung von Cylindrella, deren Typus Turbo tor- tuosus ist. Tragomma Weld 1837 (Oken’s Isis p. 916; zed@yog der Bock, Orua Auge), eine Abtheilung von Heli, die auf Helix algira gegrün- det ist. Tralia Gray 1840 (Syn. Brit, Mus.), eine Ahbtheilung von Auricula, die auf Yoluta pusilla gegründet ist, 495 Trapezium Megerle v. Mühlfeldt 1S11 (Entwurf p. 68; zoamelıov, ein Trapez), Cypricardia Lans, 1819. Tremeria Rafinesque 1520 (Monogr. biv. ch.). Ein völlig zweifelhaf- tes Geschlecht. Trichia Hartmann 1340 (Syst. Uebers.). Auf Helix hispida begrün- detes Geschlecht. Trichopodus fehlerhafte Schreibart für Trichotropis. Trigonella Da Costa 1778 (hist. test. Brit. p. 200; Diminutiv von Toiywvog dreieckig), ein Muschelgeschlecht, welches Mactra und Scrobicularia begreitt. Trigonella Conrad 1837 (Journ. Acad. Phil. VI. p. 253; Diminutiv von zolywvog dreieckig), ein Subgenus von Cytherea Lank., durch die weite Entfernung des Lunularzahnes von den Wirbeln entfernt. Trigonellites Parkinson 1813 (Organie. Rem. III, 156) — Aptychus. Trigonima Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom. SS, p. 426). Ein völlig zweifelhaftes Gephalopodengeschlecht. Trigonostoma Fitzinger 1837 (Weichth. Oestr. p. 97; ToLyWwvog dreieckig, 0Tou«a Mund), eine Abtheilung von Helix, auf H. ob- voluta Murıı. gegründet. Trigorima Rafınesque 1337 (Cont. Monogr. biv.). Ein Brachiopoden- geschlecht. Triodonta verbesserte Schreibart für Tridonta. Triodopsis Rafinesque 1519 (Journ. de phys. tom. 88. p. 425, ToEig Toia drei, odovg Zahn, owıs Ansehn) ? ein von Helix ge trenntes Schneckengeschlecht, s. Tridopsis. Triomphalia Clarck 1850 (Ann. a. magaz. nat. hist. VI. 300; zoeis drei, öupaAog Nabel), ein auf Pholas globosa Qvoy begründetes Muschelgeschlecht mit drei lebenden Arten. Triphora, Tops Triphorus fehlerhafte Schreibart für Triforis. Triplex Humphreys 1797 (Mus. Galonne ; triplex dreifach), eine Ab- theilung von Murex, wohin z. B. M. ramosus L. gehört. Triplodon Spix 1327 (Testac. Brasil.; ToLthoog dreifach, Odovg Zahn), ein auf Mya syrmotophora gegründetes Muschelgeschlecht — Hyria.- Triquetra Blainville 1325 (Man. Malac. p. 557; triqueter dreiseitig), eine Abtheilung von Venus, wohin er Y. flexuosa; rechnet = Ano- malocardia ScHun. Tristoma Blainville 1525 (Man. de Mal. p. 404), Schreibfehler für Triforis, Triton Linne 1767 (Syst. nat. ed. XII. p. 1092; Triton ein Meer- gott), Cirripedengeschlecht, von welchem es zweifelhaft ist, ob es ein Alepas Rave, oder eine ihrer Schale beraubte Anatifera ist. Triton Montfort 1810 (Conch. syst. I. p. 586; Triton ein Meergott), nicht mit Triton Linse, noch mit Triton mehr zu verwechseln = Tritonium Cuvier, Tritonalia Frenins 1828 (hist. of Brit. anim.). Ein auf Mures eri- naceus gegründetes Schneckengeschlecht. 496 Tritonidea Swainson 1840 (Treatise p. 302; Triton Schneckenge- schlecht, &1dog Gestalt), ein Schneckengeschlecht, wohin Buceinum maculosum , undosum, Fusus articulatus gerechnet werden; es fällt daher mit Pisania Bivona (emend.) zusammen. Tritonium Cuvier 1817 (Regne anim. I. p. 440; Triton, ein Meer- gott). Tritonofusus Beck 1846 (Mus, Havn.), Auf Fusus islandieus be- sründetes Geschlecht. Trivia Gray 1824 (Zool. Journ. I, p. 1; trivius dreifach), ein für die gefurchten Cypraea-Arten wie C. europaea errichtetes Ge- schlecht. Trochella M’Coy 1844 (Foss. carbon. Ireland p. 43). Von Trochus abgetrenntes Geschlecht für Arten im Kohlengebirge. Trochia Swainson 1540 (Treatise p. 302; Tooyıd Umfang des Ra- des), eine Abtheilung von Purpura, die auf P. trochlea gegrün- det ist. Trochidea Bronn 1827 (Il. Conch. Great. Brit; 790x0g Kreisel- schnecke, &idog Gestalt), eine Abtrennung :von Helix, deren Ty- pus Carocolla elegans Lank. ist. Trochidon Swainson 1840 (Treatise p. 351; 790%0g Kreiselschnecke, odovg Zahn ?), eine auf Trochus labio gegründete Abtheilung von Trochus, also —= Labio Oxex 1815. Trochilea Swainson 1837 = Trochilla Sw. 1840. Trochilla Swainson 1840 (Treatise p. 355; zooxög Kreiselschne- cke?), ein Subgenus von Calyptraea, welches mit Sigapatella Lesson 1529 zusammenfallen dürfte. Trochilus Humphreys 1797 (Mus. Calonn.; Diminutiv von Trochus Kreiselschnecke), ein auf Trochus annulatus gegründetes Geschlecht. Trochiscus Sowerby 1838 (Loudon’s Mag. p. 96; Tooyloxog klei- nes Rad), ein von Gray zu Trochus, von Deshayes zu Turbo ge- rechnetes Schneckengeschlecht. — Bei Held (Ok. Isis 1837 p. 915) auf Helix bidens begründet. Trophodon Rafinesque 1831 (Enum. a. Ace.). Ein Heliceengeschlecht. Tropidophora Troschel 1846 (Zeitschr. f. Malakoz. p. 44; roozıg Kiel, P000g tragend), ein von Cyclostoma abgetrenntes Geschlecht, dessen Typus ©. Cuvieranum ist. Truncatellina Lowe 1852 (Ann. a. magaz. nat. hist. IX. p. 275). Subgenus von Pupa. Truneilla Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom, 8S. p. 427), ein Subgenus von Unio, dessen Typus U. triqueter Rar, (U. triangu- laris Bares) ist. Trutina Brown 1827 (Conch, Brit. tb. 13). Auf Solen pinna be- gründetes Geschlecht. Tuba Lea 1833 (Contrib. to Geol. ı. 4 f. 117—19; tuba Trom- pete), ein nicht mit Sicherheit gekanntes Schneckengeschlecht, wel- ches Gray 497 ches Gray in die Nähe von Turbo stellt, und womit er Delphinula marginata Lanarer verbindet. Tuliparia Swainson 1840 (Treatise p. 311; tulipa die Tulpe), Sub- genus von Conus, dessen Typus €. tulipa ist. Turbinellus Oken 1815 (Lehrb. p. 273, turbo Kreisel), ein Schne- ckengeschlecht, wo in bunter Gesellschaft Voluta musica, vesper- tilio und Turbinellum pyrum stehen. Turris Montfort 1810 (Conch. syst. II. p. 539; turris Thurm), ein von Mitra getrenntes Geschlecht, das auf M. vulpecula gegründet ist (= Tiara Swaınson 1840). Turrites de Haan 1325 = Turrilites. Tympanotonus Schumacher 1817 (Essai nr. 53; zuursavov Pauke, tovog Sehne), ein auf Cerithium muricatum gegründetes Schnecken- geschlecht. i U. Uber Humphreys 1797 (Mus. Calonn.) hierher Natica mammilla. Ultimus Moutfort 1310 (Conch. syst. IH. p. 643 ; ultimus der letzte), ein auf Ovula gibbosa gegründetes Geschlecht. Uncites Defrance 1827 (Feruss. Bull. X. p. 152). Ein neben Te- rebratula stehendes Brachiopodengeschlecht. Cf. p. 395. Ungulites Pander 1330 (Beitr. z. Geogn. Russl. p. 57) = Obolus. Unicardium d’Orbigny 1850 «(Palaeont. stratogr. I. 218), begreift die ungerippten Cardiumarten mit einem Schlosszahn und einem Grübchen in jeder Klappe. Unicornu Montfort 1810 (Conch. Syst. II. p, 455; wunicornu, das Einhorn) = Monoceros Lank. Uniopsis Swainson 1840 (Treatise p. 382; Unio Perlenmuschel, owıg Ansehn), ein Subgenus des Muschelgeschlechtes Margaritana, dessen Typus U. mytiloides sein soll. Utriculina Gray 1847 (Zool. Proceed. p. 140; utriculus kleiner Schlauch), Sektion des Genus Scaphula Swaınson, deren Typus Oliva utrieulus ist, Utrieulus Schumacher 1817 (Essai nr. 42; utriculus kleiner Schlauch), ein von Conus getrennles Geschlecht, dessen Typus Ü. geographus ist, und welches mit Rollus Moxtr. 1810 zusammenfällt, Utriculus Brown 1827 (Ill. Conchol. Great Brit.; uwtriculus kleiner Schlauch), ein von Bulla abgetrenntes Schneckengeschlecht ; Gray beschränkt es 1847 auf Bulla obtusa Monte. V. Vallonia Risso 1826 (hist. nat. Eur. mer. IV. p. 101; Vallonia Göt- tin der Thäler), ein Schneckengeschlecht, welches auf Helix pul- chella gegründet zu sein scheint. Varieigera d’Orbigny 1851 (Pal. stratogr. I. 69). Zu den Actäoniden gehöriges Geschlecht mit Falten auf der Spindel und ausgerandeter Aussenlippe. Philippi, Conchyliologie, 323 498 Vediantius Risso 1826 (hist, nat. IV. p. 81; Name eines Volkes der Seealpen), ein auf unausgewachsene Exemplare der Achatina fol- liculus gegründetes Schneckengeschlecht. Velletia Gray 1828 (Sowerby gen. of shells; man findet auch Vel lezia geschrieben), Subgenus von Ancylus = Acroloxus Beck. Velorita Gray 1547 = Villorita Gray 1534. Velutella Cray 1847. (Zool. Proceed. p. 179; velutum Sammet), Sektion von Velutina, wohin Bulla flexilis gebracht wird. Vertagus Schumacher 1817 (Essai nr, 74; verlagus der Hühner- hund), ein auf Cerithium vertagus gegründetes Geschlecht. Vesica Swainson 1840 (Treatise p. 360; vesica Blase), ein von Bulla getrenntes, auf B. Ampufla und B. Naucum gegründetes Geschlecht. Vexilla Swainson 1840 (Trealise p. 300; vexillum die Fahne), ein auf Purpura vexillum gegründetes Geschlecht, welches wohl — wenn das Thier bekannt sein wird — angenommen werden dürfte. Vibex Oken 1815 (Lehrbuch p. 260; vibex Strieme, Schwiele), ein auf Strombus fluviatilis Runen gegründetes, nicht wesentlich von Melania verschiedenes Geschlecht. Vitrea Fitzinger 1833 (Oestreichs Weichth. p. 99; vitreus gläsern), eine Abtheilung von Helix. Vitularia Swainson 1540 (Treatise p. 297; vitulus Kalk), eine Ab- theilung von Murex, welche auf M, vitulinus gegründet ist. Volsella Scopoli 1777 (Gray 1547 Zool, Proceed, p. 198; volcella Zängelchen) = Modiola Lank. Volutella Swainson 1810 (Treatise p. 323; Diminutiv von YVoluta s. d.), ein auf Marginella oblonga Zool. Il. Voluta bullata ge- sründetes Geschlecht, Volutella d’Orbigny 1541 (Voy. Amer. merid. p. 422., Diminuliv von Voluta s. d.), ein Subgenus von Voluta, dessen Typus Voluta an- gulata ist. Volutilithes Swainson 1840 (Treatise p. 318; Voluta Schneckenge- schlecht, AlYog Stein?), ein von Voluta getrenntes, auf V. spi- nosa gegründetes Geschlecht. Volvulus Oken 1515 (Lehrbuch p. 313; vwolvulus die zu. rollung) ein Schneckengeschlecht, in_welchem Arten von Clausilia, Pupa und Bulimus zusammengebracht sind. Vortex Oken 1815 Lehrbuch p. 314 (vortex Wirbel), ein Schne- ckengeschlecht, welches durch die niedergedrückte Schale von He- lie unterschieden wird, und wohin H. lapieida, cellaria, carlusia- na etc. gerechnet sind. Vulcella d’Orbigny Schreibfehler für Vulsella. Vulpecula Gray 1540 (Synops. Brit, Mus, ; vulpecula kleiner Fuchs), ein auf Mitra vulpecula gegründetes, und folglich mit Turris Monte. 1510 identisches Geschlecht. 499 Waltonia Davidson 1850 (Ann. a. mag. nat. hist. V. 474; zu Ehren Waltons). Ein Brachiopodengeschlecht aus der Familie der Maga- sidae, deren einzige Art bei Neuseeland lebt, Westernia Quoy und Gaimard, ein 1829 von Rang in dessen Man. de Mal. erwähntes, aber nirgends beschriebenes, sondern wieder auf- gegebenes Geschlecht der Nacktkiemer. Wolfataria Gray 1342 (Syn, brit. Mus. p. 92). Zu den Aviculaceen gehöriges Geschlecht. X. Xenophila Held 1837 (Okens Isis p. 913). Auf Helix pisana be- gründetes Geschlecht. Cf. 245. Xenophorus fehlerhafte Schreibart für NXenophora. Xolotrema Rafinesque 1819 (Journ. de phys. tom, 88. p, 425), Auf Helix lunula begründetes Geschlecht. Xylotrya Leach 1830 (bei Menke Synops. ed. 2. zuerst erwähnt; &vAov Holz, ToVo bohren) ein nach Gray auf Teredo bipalmu- lata Lank. gegründetes Geschlecht. Xymorus Gleber 1839 (Bull. Soe. nat. Moscou p. 56). Zwischen Bulimus und Suwecinea stehendes Geschlecht. zZ. Zaria Gray 1840 (Synops. Brit. Mus.), ein auf Turritella duplicata gegründetes Schneckengeschlecht. Zebrina Held 1837 (Okens Isis p. 917). Auf Bulimus fasciatus be- gründetes Geschlecht. Zenobia Gray 1821 (Lond. Med. rep. XV. p. 239). Auf Helix Car- thusiana begründetes Geschlecht. Zierliana Gray 1547 (Zool. Proceed. p. 141; Abkürzung von Zier- vogeliana), ein auf Voiuta Ziervogeliana Gu. (Mitra Z. Kıry) ge- gründetes Geschlecht. Zirfaea Gray 1851 (Amn. mag, nat. hist, VII. p. 351). Auf Solen erispus Gmeu. begründetes Geschlecht. Zizyphinus Gray 1840 (Synops. Brit. Mus.; ZiCöpov Brustbeeren- baum), ein von Trochus L. getrenntes Geschlecht, welches iden- tisch mit Trochus Risso ist. Zonarites Rafınesque 1831 (Enum. and Ace. ; Cwvagıor, ein kleiner Gürtel), ein nicht wohl zu erkennendes Geschlecht fossiler Bivalven, Zuwa Leach 1840 (apud Gray Turton Man. ed.), ein auf Bulimus lu- baicus gegründetes Schneckengeschlecht. Zurama Leach Mser, 1840 (Turton Man. ed. 2), ein auf Helix pul. chella gegründetes Schneckengeschlecht. — OF — 3a Nachtrag. Ametrogephyrus Middendorf 1549 (Mem. acad, St. Petersb. VI. 97) — Chitonellus. Chilocyelus Bronn 1850 (Leth. geogn, Trias 75) für die bei St. Cassian vorkommende Cochlearia eingeführt. Cyclopoma Troschel 1547 (Archiv f. Naturgesch. Il. 351). Subgenus von (yelostoma, auf C. disjunctum Morıc. begründet. Cyprogenia Agassiz 1852 (Archiv f.. Naturgesch. XVII. 47). Auf Unio irroratus begründetes Geschlecht. f Dichachiton Middendorf 1548 (Mem. de l’acad. St. Petersb. VI. 162). Unterabtheilung von Phaenochiton. Discohelix Dunker 1849 (Palaeontogr. 1. 132). Auf ein Orbis sehr ähnliches Gehäuse aus dem Lias begründet. Dysnomia Agassiz 1352 (Archiv f. Naturgesch. XVII. 46). Auf Unio flexuosa, U. gibbosa, U. capsaefornies begründetes Najadeengeschlecht. Hamachiton Middendorf 1349 (Mem. de l’acad. St. Petersb. VI, 162) Unterabtheilung von Phaenochiton. Hemilastena Rafinesque (ubi?) Typus ist Unio dehiscens und U. oriens. Hydastes Perreyss 1547, teste Pfeilfer Subgenus von Helix. Hypanis Pander (cf. .p. 461), von Pander nicht charakterisirtes, von Menetries (Catal. rais. 271) für Pholadomya vitrea eingeführter Name. Mentula Tilesius (Mem. de lacad. St. Petersb. VII. 295). = Mya Iruncala. Micromya Agassiz 1552 (Archiv f. Naturgesch, XVII. 47). Auf Unio lapillus und Margaritana fabula begründetes Geschlecht. Modiolina Müller 1547 (Aach. Kreideverst. II, 69), durch vier tiefe eirunde Muskeleindrücke von Lithodomus unterschieden. Odontalus Perreys 1547, teste Pfeilfer Subgenus von Helix. Orthonymus Agassiz 1952 (Archiv f. Naturgesch. XVII. 48). Auf Unio eylindricus begründetes Geschlecht. Phaenochiton Middendorf 1540 (Mem. de l’acad. St. Petersb. VI. 162). Abtheilung von Chiton, dessen Typus Ch. Pallasi ist. Platysemus Wood 1838 (Index testac, tb. 1.) Abtheilung von Chiton. Requienia Matheron 1842 (Catal. foss, Bouches du Rhöne 103). Ein Radiolitengeschlecht aus dem Kreidegebirge, dessen Arten früher zu Caprotina gestellt wurden. Stenosemus Wood 1838 (Ind. test. tb. 1). Auf Chiton lineatus begründet. Streptostyla Schuttleworth 1851 (Verhandl. Basel. Gesellsch.). Früher als eigenihümliches Geschlecht betrachtet, jetzt als Sectionsname unter Spiralis versetzt. Symmetrogephyrus Middendorf 1349 (Mem. de l’acad. St. Petersb. VI. 162). Unterabtheilung von Phaenochiton. Trachyteuthis v. Meyer 1846 (Jahrb, f. Mineral. 598). Fossile Se- piaschulpen aus dem Solenhofer Jura. Tritogonia Agassiz 1852 (Archiv f. Naturgesch. XVII. 48). Auf Unio verrucosus begründetes Geschlecht. Alphabetisches Verzeichniss der im 8. Kapitel erklärten Termini technieı. I. Lateinische Termini technici. Acardis (eoncha) - - - acuminatus (apex) - - - acuta (columella) - - - acutum (labrum) - - - adnata (concha) - - - - adscendens (cauda) - - adspersa (Färbung) - - - aequilatera (concha) - - aequivalvis (concha) - - - affısa (concha) - - - - Fig la a ala (der Muscheln) - - - alatum (labrum) - - - - alta (concha) - - -» - - altitudo (cochlearum) - - altitudo (concharum) - - ampliata (apertura) - - - analis extremitas (concharum) anfradtus - - - = = - angulatus (anfractus) - - angulatus (card) - - - angulus (palliaris) - - - angustata (apertum) - - annulatum (opereulum) - - ABS. une 1 ARMeIINE ern anterius (bei Schneckenge- Hausen): - Aue nun anteversus (apex) - - - antica extremitas (conchar.) - antice (bei Schneckengehäusen) antieus (apX) - - - - antiquatus (Seulptur) - - pag- 79 62 38 68 76 60 s6 76 76 76 69 75 68 75 99 74 66 74 aperlura = 1" Seen apertus (canalis) - - - - apex (cochlearum) - - - apex (concharum) - - - appendiculata (testa) - - approximati (apiees) - - approximati (margines) - - area - - areola - - --BuN U. artieulata (Färbung) - - ascendens (sutura) - - - asymmetrieus - - - - = aurieulae- - I» 2.7. aurita (columella) - - - aurita (concha) - - - - Basi producta (apertura) - Hasısı m 7 2 27 ES Se biaurieulata (concha) - - Wobar 3 - Ne te SE bimarginatum (labrum) - bifidus (umbilicus) - - - bipartita (Rippe) » - - bivalvis (tesa) - - - - bucealis extremitas (concha- Bu) er ae en Calcareum (operculum) - callosa (eochlea) - - - - callus umbilicalis - - - canalieulata (sutura) - - - canalieulatus (umbilieus) - sl 79 65 75 canalifera (apertura) cancellatus (Skulptur) cardinales (dentes) - cardo - » = + - Barina - - un carinatus (anfractus) carinatus (Skulptur) - cauda - - - = cauda (der Muscheln) caupata (columella) - catenata (Färbung) - centralis (sipho) - - ceIviX - - nn eingulatus (Skulptur) eireularis (apertum) elathratus (Skulptur) clausa (concha) - - clausus (canalis) - - elavatus - -,>:- claviula - - - =» eochlea - - - columella -» - - - columellaris (margo) commissura - - - complicati (dentes) - compressus =» =» - compositum (operculum) compressa (concha) - concamerala (lesta) - concava (basis cochleae) concavus (anfractus) concentrice - - - concentrieum (opereulum) concha ee dei] = conchaceum (opereulum) CORICUS - = , =, .r..m connexum (peristoma) conniventes (margines) - Bonoideuss- 1, = consolidatus (umbilicus) contabulata (spira) contigui (anfractus) - contigui (apices) 5 continuum (peristoma) eontinuus (varix) - contorta (columella) 502 contracta (apertura) - contractae (fauces) - convexa (basis cochleae) convexus (anfractus) econvolutus = - =» cordata (apertura) - cordata (concha) - - cornea (tesa) - - corneum (operculum) eorniculatus (apex) - coronata (spira) - - costatus (Skulptur) - costulatus (Skulptur) erassa (concha) - - crassities (concharum) erenata (sutura) - - crenatus (margo) - erenatus (umbilieus) erenulatus (margo) cretacea (lesta) - - eurvatus (cardo) - - euticula -» "=. = eylindrieus =» - - WDecussatus (Skulptur) decollata (cochlea) - decortieatus (apex) - dehiscens (umbilieus) dentata (apertura) - dentatum (labrum) - dentatus (umbilicus) dentes cardinales - - dentes primarü - - declivitas anterior - declivitas posterior demersa (spira) - - depressus - » - - depressus (dens) - descendens (sutura) - dextralis (apex) - - dextrorsa (cauda) - dextrorsa (cochlea) - dextrum (labium) digitatum (labrum) - dilatata (apertura) dilatatum (labrum) - dimyariae (testae) - - - discoideus - = =. discontinuus (varix) disjuncti (anfractus) - - disjunctum (peristoma) - dissimilare (operculum) distantes (margines) - - distinetus (anfractus) - - dorsalis (sipho) - - = - dorsalis (valvula) dorsum = - ur nes duplex a duplicata (sutura) - Wdentulus (cardo) effusa (apertura) - - eläta (spira)- - - - - -- - emersa (spira) epidermis - - = 2.0 - erosum (labium) #): »elhe erosus (apeX) + -- .- - excisum (peristoma) - - - externum (labium) - =» - externum (ligamentum) - - extus marginatum (labrum) extus scrobiculatum (labrum) exumbilieatus - -» - - - Wasciata KEasbaneye fauces - - »- - =? fibrosa (test) - » - - filoeinetus (argneiue) oo. fissura - - - =... fissura able, RR Sr: flammulata (Färbung) - - flexum in ziezac (septum) - fulminata (Färbung) - - - fluviatilis (testa) - - - foliaceus (varix) - = = » foramen _ - she fornicata (tesa) - - » - fossulae (cardinis) - - -- frondosus (varix) - fülera- - =. » (stm) aus fusiformis - > =» =.» 503 Gilobosus - - - „it granosus (Skalpiar) . un granulatum (labium) - granulatus (Skulptur) guttula (Färbung) - - - Bäebes (labrum) - - - helicoides - - ar hemisphaerica ee) hians «(concha) - - - hiantes (nymphae) - - - hirtus (epidermis) hispidus (epidermis) - holosericeus EN hymen - - - - Embricatus (anfractus) - immersum (operculum) - - imperforata (septa) - - imperforatus -» = = =» impressiones musculares impressio palliaris - - - inaequilatera- (concha) - inaequivalvis (concha) inartieulata (eoncha) - - inermis (cauda) - - - - ineisa.(apertura) - = - - inclusa (eoneha) - - - - incumbentia (labia) - - - ineurvatus (apex) - - . inferius (bei Schneckengehäu- SEN), ++ ir- nl inflata-(concha) - - = - inflata (columella) - - - inflatus (anfractus) - - - inflexus (apex) - - - = infra (bei Schneckengehäusen) infundibuliformis (umbilieus) integra (apertura) - - integerrimum (labrum) - - internum (labium) - - - internum (ligamentum) » - _ interrupte fasciata (Färbung) intractae (nymphae) - intus marginatum (labrum) - involutum (labrum) involutus -» = = - irregularis = x irregularıs (eoncha) - - Habia - - - =.» labiatum (labrum) labium externum - labium internum - lahrum - laciniatum Gen laeve (labium) - - lamellicostis (Epidermis) lamelliformis (varix) lamellosa (testa) lamellosum (opereulum) lamellosus (margo) lamellosus (Skulptur) lamina cardinalis - - lardeus (Oberfläche) laterales (dentes) - - latitudo (cochlearum) latitudo (concharum) lentieularis libera (eoncha) - ligamentum - - linealis (apertura) linealis (sutura) - - - lineata (Färbung) - - lineata (Skulptur) lineolata (Färbung) - - liratus (Skulptur) longa (concha) - longitudinalis - - - longitudinalis (cardo) longitudo (concharum) - lunula - rn le Mlaculosa (Färbung) - margaritacea (testa) - - marginalis (apex) marginalus (anfractus) - margo (conchae) margo (columellaris) marina (testa) mammillaris (apex) marmorata (Färbung) medioeris (sutura) - - -» moniliformis (Skulptur) - monomyariae (testae) monothalamia (tlesta) - mucronaltus (apex) - - multilocularis (testa) - - multivalvis (tesa) - - - multiplex (ligamentum) musculares (impressiones) Nates - - - = nebulosa (Färhung Bi J) nitidissimus (Oberfläche) nitidulus (Oberfläche) nitidus (Oberfli Kayı nucleus - » - an). nymphae - * - =. Obliqua (apertura) - obliteratae (aurieulae) oblongus - » - =. - obsoletae (aurieulae) - - obsoletus (anfractus) - - obtecta (sutura) - obtecte perforatus - - - obtecte umbilicatus - obtusum (labrum) opacus (Oberfläche) opereulum ovalis extremitas RR orbieularis (apertura) orbieularis (concha) oseiculum we re avalis- -.- -muchaelnsnlkum ovata (apertura) - ovata (concha) ovalus Pagina exterior palliaris angulus - : palliaris (impressio) ... palliaris sinus - - - paries aperturalis - papillifera (sutura) patula (apertura) patulum (labrum) pentadactylum (labrum) perforans (concha) perforatus (apex) - - - perlorata (cochlea) perforata (columella) - periosteum - . - peristoma - 2a 1): pervius (umbilieus) - - - Pietura + .+-.- pilosus (Eelannis) = plana (basis cochleae) plana (columella) - plana (spira) - planus planus (anfinerast plieata (columella) plicatus (Skulptur) plicatus (varıx) polatum polydaetylum ebay polymyaria (testa) polythalamia (testa) - posterius (bei Schneckenge- häusen) 2 Rurre postica extremitas önehasiei poreatus (Skulptur) porcellanea (testa) L postice (bei Schneckenge- hausenyiun#- Sub: postieus (ap) - - - - primarii (dentes) produetus (apex) R profunda (sutura) - - - profundum (ligamentum) prominentes (nymphae) - prominutus (anfractus) pruinosus (Oberfläche) - pubes . = punctata oe i punctatus (Skulptur) - - pyramidalis - - 0.» pyriformis . pyriformis (opera - Badiata (Färbung) - radiatim - - ul: wi recta (cauda) - - - - rectum (labrum) - =» - - rectus (cardo) » - + =» recurvatus (apex) - - reflexum (labrum) - - rellexus (apex) - - - regulars - = = 0. regularis (concha) - - - remoli (apices) - - » » remoti (margines) - - - resupinata (apertura) - - reticulata (Färbung) retractae (nymphae) retroversus (apex) - - =» retusus (apeX) - -» - - zerolrtıs: = ee ae rhombea (apertura) - - - ringens (area) u. rma =» + - (Mi rimata (eochlea) - - - - rostrata (concha) - - - rosttum - - une) fx rotundata (apeftate) rotundata (concha) . - - rudimentarium derer) rugosum {labium) - - - rugosus (Skulptur) -» - - ®caber (Epidermis) seindens (columella) - - scindens (labrum) - - seissum (labrum) - - - seripta (Färbung) w - - scerobieulatus (Skulptur) scrobieulatus (varix) - serobieulus - - + . - seulptura- -- - en. securiformis (apertura) - - semicireularis (apertura) semiglobosa (basis cochleae) semiglobosa (testa) -» - - semilunata (apertura) semipervius (umbilicus) - semiovata ee) septa De - - SE sericinus (Oberfläche) „girls a . serratus (varix) - * - » setulosus (Oberfläche, Epi- dermis) » - alrimı )= signata (Färbung) e) wi similare (operculum) - simplex (ligamentum) simplex (opereulum) simplex (septum) . - simplex (varix) - - sinistralis (apeX) = » - sinistrorsa (cauda) - sinistrorsa (cochlea) sinistrum (labium) - - - sinuata (aperlura) =» „ > sinuatum (labrum) - BAD, Fulr Se > ra sinus pallaris - - >». sipho (der vielkammerigen Gehäuse) -»- - -.. . solidificata testa » - - soluti (anfraetus) » »- spinosa (eauda) - - - > spinosus (Skulptur) - spira - - em. spiralis = 0. spiralis (ap) - + »- + spiralis (columella) - - - spiraliter- = - - - spiratum (opereulum) - - splendidus (Oberfläche) - spuria (tesa) = = + - spurius (umbilicus) - - = squamulata (Färbung) squamulosus (Epidermis) - squamosum (operculum) - squamosus (Skulptur) Striatae (fauees) - - - -» striatulus (Skulptur) striatus (Skulptur) » » -» strigata (Färbung) - - striolatus (Seulptur) + - subbivalvis (testa) - sublabiatum (labrum) - - submonomyaria (testa) - - subspiratum (operculum) subulatus - - = + - sulcatus ame in .. sutura - - superius (bei re Ba häusen) - le. + superlicies SET) - superstructum (dakkin)e - supra (bei Schneckengehäu- sen) - -. (milde symmelrieus - - =... Taeniata (Herbig). sd tenue (labrum) - be kr tees ; #2. 1 armen) teres (anfractus) » - - teres (columella) - - teres (umbilieus) + - terminale (operculum) terrestris (lesta) - * = tessellata TER RNBN Eu testa Fr PR BERTE U 0® testaceum (re tetradactylum (labrum) transversa (concha) transversus ae er Ba 17° trapezialis (apertura) - - triangularis (apertura) wiloba (concha) - - - trimyaria (testa) - - truncata (cauda) = = - truncata (cochlea) - - - truncala (columella) truncatae (nymphae) tubereulosus (Skulptur) = tubivalvis (testa) = - - wmbulsus =- =» - - - tumida (concha) - - - tumidus (anfractus) - - turbinatus - = = = - turrituss »> => = = 0. 0r Umbilicata shi) BEE umbilicatus - - Sie umbilicatus (apex) = - - umbilieus ee. ion. or umbones - - = = - - unguieulatum (operculum) - unguiculatus (margo) uniaurieulata (concha) - - unilocularis (testa) - - - univalvis (tesa) - - - Waeuus (dens) - - - - yalvulaın. NV enniis e varix last irn venter - - - =... - ventralis (spho) - - - ventralis (valvula) ventricosus (anfractus) venulosa (Färbung) - 907 pag: 82 75 70 5l vera (tesa) - = = = - vertex (cochlearum) verticalis (apex) - = - - verrucosus (Skulptur) villosus (Oberfläche, Epider- mis) „=... (mid br vitrea (tesa) =» - vittata (Färbung) - - vuva = = 0 rer Zebrina (Färbung) - - zonata (Färbung) - - ZI, Deutsche Termini technici. Abdachung - =: 2. + 79 Abdrücke (von Versteinerungen) 54 abgestumpft (Spitze) - - Haug HEN. “oe abgestutzt (Muschel) - - - abgestutzt (Nase der Schne- ckengehäuse) » » + - abgestutzt (Nymphe) - - - abgestutzt (Schneckengehäuse) abgestutzt (Spindel) - - - abweichend (Nabel) - - ächt (Gehäuse) - - » - Alter ı. = -xt- - - angefressen (imienlppilr - angefressen (Wirbel) - angewachsen (Muschel) - aufgeblasen (Muschel) - aufgetrieben (Spindel) - - aufgetrieben (Windung) - - aufsteigend (Naht) - - - aufsteigend (Nase der Schne- ckengehäuse) - - - - aufwärts gerichtet (Mündung) ausgehöhlt (Basis der Schne- ckengehäuse) - - + = ausgezackt (Scheidewand) - mit einem Ausguss versehn (Mündung) - - - »- - aussen gerandet (Aussenlippe) 62 54 76 Aussenlippe - - h äusserlich misßeähelien (Aus- senlippe) =» - = > äusserlich (Schlossband) - ausgeschnitten (Mundsaum) - Bandirt (Färbung) - - - Basis (bei Schneckengehäu- sen) -- uttobii hun bauchig (Windung) - - -» Bauchschale - - - = Bauchseite - -»- - - =.» bedeckt durchbohrt - - - bedeckt genabelt - - - bedeckt (Naht) - - -» befestigt (Muschel) - behaart (Oberfläche) Epidermis beilförmig (Mündung) - - bereift (Oberfläche) - - - berührend (Wirbel) - - beschrieben (Färbung) - - besprengt (Färbung) - birnförmig --- I + birnförmig (Mündung) - - blattartig (Varix) - - - - blattartig zerschnitten (Varix) blättrig (Deckel) - - - - blättrig (Schale) - - - - Bohrmuschel - =» = =. pag. 50 62 62 85 83 92 87 79 87 87 bordirt (Färbung) - »- - Breite (der Schneckengehäuse) Bucht des Mantelrandes - - buchtig (Mündung) - - - Central (Sipho) - concav ee ni concentrisch eoncentrisch ERBEN Decke) conoidisch - - - £ eylindrisch - Deckel - - - Dicke (der Schneckengehäuse) Dicke (der Muscheln) - diek (Muschel) - - » » dick (Aussenlippe) - doppelt geöhrt (Muschel) - doppelt gerandet (Aussenlippe) doppelt (Schlossband) - dornentragend (Nase der Schne- ckengehäuse ErTLFTEr dorsal (Sipho) drehrund - - ir: drehrund (Nabel). .. drehrund (Spindel) - drehrund (Windung) - dreieckig (Mündung) dreieckig (Muschel) - dreilappig (Muschel) dünn (Aussenlippe) - - 64 66 76 75 68 durchbohrt (Schneckengehäuse) 60 durchbohrt (Spindel) - durchbohrt (Spitze) - durchgehend (Nabel) - - Eben (Windung) eiförmig - - eiförmig (Mündung) - eiförmig (Muschel) - - einbohrend (Muschel) - einfach (Deckel) - - - - einfach (Scheidewand) - einfach (Schlossband) einfach (Varx) =» =» - - eingebogen (Wirbel) pag. eingerollt - - - - 56.58 eingerollt (Aussenlippe) - 68 ° eingeschlossen (Muschel) 76 eingeschnitten (Aussenlippe) 69 eingeschnitten (Mündung) 66 eingesenkt (Deckel) - - - 72 eingesenkt (Gewinde) 63 einkammerig (Gehäuse) - - 70 einklappig (Gehäuse) - - 51 einmuskelige (Schalen) - - 81 einöhrig (Muschel) - - 75 einschalig (Gehäuse) - - 51 Embryonalwindungen - - 61 endständig (Deckel) - - - 72 entfernt (Ränder) 67 entfernt (Wirbel) 77 erhoben (Gewinde) - -» - 63 erweitert (Mündung) - = 66 Hadenrandig Nehitonu: - 64 Färbung - - - . 86 faserig Schlossband)) an Ze: feingestreift (Seulptur) » - 85 föihrunzelig (Seulptur) »- - 86 fein zugespitzt (Spitze) - - 62 fettglänzend (Oberfläche) s3 Abrös pet ar ur 52 lach - - - 56 flach (Basis der Solmeekkni gehäuse) .. 59 lach (Gewinde) »- » - - 63 flach Narren 64 Flügel - - 69 Flügel (der Mukchalt):o: 75 frei (Muschel) - - » 76 fünflingerig (Aussenlippe) 68 Ganz (Mündung) » = - 66 ganzrandig ee - 68 Gaumen - + - -.- 70 geadert (Färbung) - - - 86 gebogen (Schloss) - -» - & gebogen im Zickzack (Schei- dewand) - ie.» 70 gebrochen (Schloss) - - 80 gebuchtet (Aussenlippe) - 68 gedoppelt (Naht) - = - - gedreht (Spindel) 5 gefalten (Seulptur) - - gefaltet (Spindel) - »- - gefaltet (Varx) - - - - gefingert (Aussenlippe) - - gellammt (Färbung) - gelleckt (Färbung) - - geflügelt (Aussenlippe) - - gefurcht (Seulptur) -» - - gegittert (Sculptur) - - gegliedert (Earkıng I OR Gehäuse - - write gekerbt (Nabel) - - - - gekerbt (Naht) - gekerbt (Rand) gekielt (Seulptur) gekielt (Windung) - - - geköpft (Schneckengehäuse) gekörnt (Innenlippe) - - gekörnt (Seulptur) - - - gekrönt (Gewinde) - ep (Aussenlippe) - - genabelt - - - - genabelt ( Sehneäkengebäl2l) genabelt (Spitze) - - - genähert (Ränder) - - - genähert (Wirbel) geöhrt (Muschel) .- - geöhrt (Spindel) - - - gerandet (Aussenlippe) - gerandet (Windung) - geriffelt (Schlund) - - - gerippt (Sceulptur) - geritzt (Schneckengehäuse) geschichtet (Aussenlippe) geschieden (Windung) - geschlossen (Kanal) - - - geschlossen (Muschel) - - geschnäbelt (Muschel) geschwänzt (Spindel) - - gestrahlt (Färbung) - - - gestreift (Schlund) - - - gestreift (Sculptur) - - - gestrichelt (Sculptur) - gelhürmt - - - nm.“ 509 getrennt (Mundsaum) getrennt (Windungen) getropft (Färbung) - - Gewinde -» =» = +. - gewunden (Wirbel der Mu- schen) - - - = = - gewunden, fast (Deckel) - gewölbt (Basis der Schne- ckengehäuse) - - - - gewölbt (Windung) - - ale: (Färbung) - - - gezähnt (Aussenlippe) - - gezähnt (Mündung) - - - gezähnt (Nabel) - - - gezähnt (Varix) - - - glänzend (Oberfläche) - glanzlos (Oberfläche) - - glasartig (Gehäuse) - - - glatt (Innenlippe) - - - gleichklappig (Muschel) - gleichschalig (Muschel) - gleichseitig (Muschel) - - grade (Aussenlippe) - - - grade (Nase der Schnecken- gehäuse) - - - +. = gradlinigt (Schloss) - - - grubig (Seulptur) - . Grübchen (des Schlosses) - Grübchen, mit versehn (Varix) MHlalb durchgehend (Nabel) halbeiförmig (Mündung) - halbkreisförmig (Mündung) halbkugelig (Basis der Schne- ckengehäuse) - - - - halbkugelig (Gehäuse) - - halbmondförmig (Mündung) herabsteigend (Naht) - herzförmig (Mündung) herzförmig (Muschel) hornförmig (Wirbel) - : hinten (bei Schneckengehäu- sen)u-, ua.» : - hintere Abdachung - - - hintere Extremität (der Mu- scheln) - - =.» hoch (Muschel) - - höckerig (Seulptur) - Höhe (der Muscheln) Höhe (der Schneckengehäuse) hohl (Windung) - - - hohl (Zahn) RE ia, hornartig (Deckel) - - - hornartig (Gehäuse) - Innen ah An SH 07 Innenlippe - - » » - innere Rand » » - innerlich (Schlossband) - - Malkartig (Deckel) - - Kammer, mit einer, versehn, (Gehäuse) »- =» = - -» Kanal, in einen, verlängert, (Mündang) - - - - kantig (Windung) kegelförmig keulenförmig - - - - - Kiel - - zul klaffend (Muschel) ME 2° klaffend a) “Ara Klappe - - - Far klauenförmig (Deckel) 2) kleinschuppig (Epidermis) Knöchelchen des Sehlossbandes knorpelig (Schlossband) - - kreideartig (Gehäuse) kreisellörmig - kreisförmig (Mühdungy kreuzweise gestreift (Seulp- tur) - . Rupelig - - Ten kurzspitzig (Spitze) - » =» Hamellenartig (Varix) - lamellenrippig (Epidermis) - lamellös (Sceulptur) { lang (Muschel) länglich - - - Länge (der Muscheln) . Lappen » . f Leisten, mit, versehn(Sculpttr) 510 64 76 78 73 73 83 78 85 pag. linealisch (Mündung) - - 66 linienförmig (Naht) - 64 linüirt (Färbung) - s6 linüirt (Seulptur) - - 54 linke Lippe 67 linksgebogen (Nase der Schie: ckengehäuse) - - 60 links gewunden (Schnecken. gehäuse) - - . . 62 links gewunden (Spitze) . 62 linsenförmig PH Lippen der. Spalte .. 79 longitudinal (Schloss) - - 80 losgelöst (Windungen) - 64 Mlantelbucht - - - - sı Manteleindruck - - - s1 Mantelwinkel - - sı marmorirt (Färbung). . s6 matt (Oberfläche) 83 mehrfach (Schlossband) - 78 mittelmässig (Naht) - 65 Mittelzähne (des Schlosses) SO Mundöffnung - - - - 65 Mundsaum - = » » 67 Möndang *, =, jan mn ae 2 Mündungswand - - - 69 Muschel -_ - /ın 4 mus im nm au Muskeleindrücke - sl Nahel - r wit) Se Nabelritz - - = + .0.60 Nabelschwiele - - + = 60 Nacken - - - 69 Naht „60, Jar nadelborstlich ge. Epidermis - = - ...83 Nase (bei Schwedkenfgehäuden) 59 netzartig (Färbung) » = - 86 nicht zusammenhängend (Varix) 69 niedergedrückt - +» + = Nymphen - 0 4 00.001788 Oben (bei a 59 Oberfläche - : .82 Oberhaut - W120. 10782 offen (Aussenlippe) - -» - 68 offen (Kmal) - - - - 67 Ohren: - = - (hanizook om m -- 6% seh wi oval (Muschel) - Berlmutterartig (Gehäuse) - perlschnurartig (Sculptur) pfriemenförmig - - - platt (Spindel) - =» - porzellanartig (Gehäuse) - punktirt (Seulptur) - punktirt (Zeichnung) - - pyramidenförmig - - - Euer > = iXdodei y nayoe quer (Muschel) - - - =» BRachenförmig (Mündung) - randständig (Spitze) - rautenförmig (Mündung j rechte Lippe Sah = rechts gebogen (Nase A Schneckengehäuse) rechts gewunden (Schnecken- gehäuse) - - .-..- rechts gewunden a) regelmässig - ie regelmässig (Muschel) .. Ainenförmip (Nabel) - - rinnenförmig (Naht) . röhrenförmig - - » - Rückenschale - - - Rückenseite - - - - rückwärts gerichtet (Spitze) rudimentär Deckel) Hot rund (Mündung) - - - - rund (Muschel) - - - runzelig (Innenlippe) runzelig (Seulptur) - = - Sammetarlig (Epidermis) SIhteltim- aA), Zum Sänlehen’;.. Wang) ugs Schale - - - nr scharf (Anssrtippej)) al, scharf (Epidermis) - - - scheibenförmig - - - .- 511 Scheidewände - - 5 Scheitel (Sehneckengehäuse) schief (Mündung) - Schild .- - (suiunzanı, Schildehen - - - - - Schloss *:-- - *-. 7 AugEBR Schlossband - -» -» » - Schlosfeld - - - - - Schlossknorpel » - =» - schlosslos (Muschel) - - Schlossplatte - - »- =» - Schlind 1. innere Schlosszähne - - - Schnabel - - -» » - schneckenförmig - - - - Schneckenhaus - - S schneidend (awageetipd) - schneidend , - spindelförmig - - 2 Spindelrand - - - - - spitz (Spindel) - - - - schwachlippig (Aussenlippe) schuppenfleckig (Färbung las schuppig (Deckel) - - schuppig (Seulptur) - - - Schwanz (der Muscheln) - Schwanz (bei Schneckenge- häusen) - » = + = schwielig (Schneckengehäuse) Seulpur - - » =. . seidenglänzend (Oberfläche) Seitenzähhe - - » - - Sipho (der vielkammerigen Gehäuse) - - - .. .- Spalte - - - =. * . sparrenförmig (Zähne) - - Spindel - - ee... spiralförmig - = = - - spiralförmig gewunden (Deckel) Spitze (der Schneckengehäuse) stachelig (Seulptur) - - - stark glänzend Se Steinkern - steinschalig (Deckel) - - Stockwerk - - 0. . strahlenarig - »> => =» - 37 streifig (Färbung) - - - striegelig (Epidermis) striemig (Färbung) - stumpf Meet) Stüzen - - - symmetrisch =». - -.. Merrassenartig nr - thurmförmig - - ade tief (Naht) - - - - trapezial (Mündung) - - reppenartig (Gewinde) - - trichterförmig (Nabel) - Uebergreifend WEmÄURE ;) Umgang - -.. - - umgürtelt (Seulptur) - umgürtet (Färbung) - - unächt (Gehäuse) - - - unbewehrt (Nase der Schne- ckengehäuse) - - - - undeutlich (Ohren) - - - undeutllich (Windung) - - undurchbohrtt - - - - undurchbohrt (Scheidewand) ungenabell - - - »- - ungleichklappig (Muschel) - ungleichschalig (Muschel) ungleichseitig (Muschel) unregelmässig - - - - unregelmässig (Muschel) - unsymmelrisch - = - - unten (bei Schneckengehäusen) unten vorgezogen (Mündung) 65 unterbrochen bandirt (Färbung) 87 Warx » - =... - ventral (Sipho) - = = =» verbreitert (Aussenlippe) verbunden (Mundsaum) vereinigt (Windungen) - - verengert (Mündung) - - verengert (Schlund) - = verschmolzen (Windung) - vertieft (Nymphen) - - - vertieft (Schlossband) - - vertikal (Spitze), - - - 69 vielfach (Schlossband) - - vielfingerig (Aussenlippe) vielkammerig (Gehäuse) vielklappig (Gehäuse) - - vielschalig (Gehäuse) - - vierfingerig (Aussenlippe) vordere Abdachung - - - vordere Extremität (der Mu- scheln) - - - - - vorn (bei Schneckengehäusen) vorn, nach, gerichtet (Spitze) vorspringend (Spindel) - - vorspringend (Nymphen) - vorgezogen (Wirbel) - = Walzenförmig - - - - warzenförmig (Spitze) - - warzentragend (Naht) - - warzig (Seulptur) - - - weichhaarig (Epidermis) - wenig glänzend (Oberfläche) Windung - - - = - - Wirbel (der Muscheln) - - Wirbel (Schneckengehäuse) wolkig (Färbung) - =» - Zahnlos (Schloss) - - - zeichenfleckig (Färbung) - Zeichnung =- = - - - ziekzackstreifig (Färbung) - Zopl - - - - =. zottig (Oberfläche) Epidermis zurückgebogen (Aussenlippe) zurückgebogen (Wirbel) - zusammengedrückt - - - zusammengedrückt (Muschel) zusammengesetzt (Deckel) - zusammengezogen (Mündung) 66 zusammenhängend (Mundsaum) 67 zusammenhängend (Varix) - zweigetheilt (Rippe) - - zweiklappig (Gehäuse) - =» zweilappig (Muschel) - - zweimuskelige (Schalen) - zweischalig (Gehäuse) - - zweispaltig (Nabel) - - 69 85 öl 75 81 51 61 Abida Abra Abalia . Absia Acanthina . Acanthinula Acanthochetes Acanthochiton Acanthodoris . Acanthopleura Acanthoteuthis Acanthothyris Acardo Conr., Acardo Mühlf. Acardo Brug. Register. Acardo Swains. . Acaste . Acavus . Acephala . AÄcera. Acetabulifera . Achatina . Achatinella Acicula Hartm. Acieula Blainv. Acicula Risso Aciona Aclesia Aclis Acmaea Acmaeacea Acme . Acroculia . Acroloxus 5 Acrotretra Actaeon . Actaeon Montf, Actaeon Oken Actaeonella ® Philippi, Conchyliologie. » Actaeonina . Acteocina . 3 Acteon cf. Actaeon. Actinocamax . Actinoceras Actinoconchus Actinoeyclus . Actinodoris . Actinola 2 NE, MORGEN Acus Adacna Adamsiella Adeorbis . Admete Adna A Adspergillum , Aegista Aegires Aegle Aeglia... ... .. Aegopsis Aenigma . Aenocephalus Aeolidia Aeolidiacea . Aeolidina . Aeolis Aethalion . ; Aetheria . Aetheriacea . » » Aganides . Bar, . oe Agaronia . Kentlüpses Agina . Aglaja . Agopsis Akera.. . DR 33 ... 136.279 pag. 435 Alaea . Alaria . Alasmidia . Alasmidonta - Alasmisodonta . .%. Alasmodonta . Alata Alcadia Alderia Alectrion , Aleetryonia Alepas .. Alexia . Alicula Bligena =. +... ul Alina: -. :. -s Allorisma Aloidis Alvania Alvearella Alycaeus . Amalthea . Amarula Amathina . Amaura Amberleya Amblema . Amblyceras . .. . Ambonychia . Amesoda . . Ametrogephyrus . Amicula . u ai“ Ammonaea . ... Ammonitacea Ammonoceratites Amnicola:-. ». :..*0.+. Amoroueium Ampelita . Amphibina Amphibola Amphibolacea Amphibulinea Amphiceras Amphichaena . Amphidesma Amphidonte 514 245 243 .265 257 .436 436 307 3ll 379 Amphidoxa Amphidromus Amphipeplea Amphiperas Amphiophyra Amphitrite Amphorina Amplexus Sowb. Amplexus Brown Amplustrum . Ampullacera . Ampullariacea Ampullaria . Ampullarius . Ampullareidea Ampullina Ampulloidea . Amusium . Amygdalum . » Anadara . . Anadontiles Anapa Anastoma . Anatifa . .» a Anatifera . Anatiferidae Anatina . Analinacea Anatinella Anatola Anatomus . Anaulax Aneilla Anthima -. -. -. Aneillaria . Aneistrocheirus Aneistroteuthis . Aneula .. -. Aneulosa . „ » Anculotus- Ancyloceras Ancylotus Aneylopoda Ancylus Andoceras Anguinaria -. Angulus . Angystoma ; Anisus- Aaha 2 % 3 Annularia . Anodon ; « Anodonta Anodontopsis Anolax Anoma . Anomalocardia Anomia Anomphala Anonica Anops ,%, Anostoma Ansylus . Anteletes , Anthinus . Anthracosia . Antigone . . Antiopa Aperostoma Aphrodite Apioceras Apleurotis . Aplexa - Aplidium Aplodon Aplustrum Aplysia .» Aplysiacea Aplysiopterus Apollo Apoma Aporrhais Aporrhaidea . Appendieularia Appüs . Aptychus . Aquaria Aquillus Aradasia , Arca’ı. ». Arcacea ‚Archelix s 515 Architeetoma Archonta . Areinella Oken Arecinella Schum. Areinella Phil. . Arcomya : ; Areomytilus . Arcopagia Arctica , Arctoe Aretonychia Arenaria . Argina Argirora Argonauta Argus Argyope » . Ariante . » Arion . Ariophanta . Armiger . « Armin . .» Arlemis - Artemiderma Artemon „ , Arthemis s Artolon Arytema , AS Ascida ; . Ascidiacea . Ascoceras Asemus ; Asolene . Aspastus . Aspergillum Aspomus , Assaminea Assiminea Assula Astartacea . Astarte . » Asterolepas Asteronotus , Astralium . Atagema « En ar 330 329 438 308 438 438 312 438 — " 94. 21.438 . ’ . + . OD 33* 24,438 . , 391.438 245 239 438 Afukus. .„ « Alyris „ « Allanta . Atlantacea en: se Alopa . . » Aractodon , Atractus „ Alina. - . Alrypa .» Aturia Alys Aucella Aulonotreta Aulopoma Aulosteges . Aulusos , « Auricella . Auriculacea . Auricula . , Aurifera . » Auris . Auriscalpium Avellana . Avicula ,„ . Aviculina . Aviculopecten Aximedia . . Axina-,.‘, Axinaea „ „ Axinus . Azara . Azeca Pe ABDT 5, Bactrites Baculina , , Baeulites Balantium . Balanus . . Baleis . . Balaea . Balanacea , 21 EP Buy Bankia, .„ . 516 Bankivia Barbala Barbatia , Barmea Barnia Bathyomphalus Batillaria Batillus Batolites , Bela , Belemnitacea * Belemnitella . Belemnites Bellerophon Belemnopsis . Belemnosepia Belemnoteuthis . Bellerophina . Belonis Belopeltis Beloptera Belosepia . Beloteuthis Bembicium Berthella . Bezoardia Biapholius Bieatillus Bicamia Bifrontia Bipapillaria Biplex . Biradiolites Birostra ” Birostrites Lamk. Bisiphites Biphora Bithinia . Bithynia Bitomus Bithium Bitubulites Bolania Bolboceras Bolina , Bolona » Boltenia . . Bombyxinus , Bonellia . Bontia 3 Bornella , . Bornia Borsonia Borus „ Basta: . . Baslıyz, .. : Botryllacea Botrylloides Botryllus Bouchardia . Boureieria , Boysia , . Brachiopoda Brachychlanis Brachydontes Brachypodella. Brachypus Brachystoma . Brachythyris Brachyloma , Bradybaena . Branta Brephulus Bnärea, .: . Brisnaeus Brocchia Brochus Broderipia Brontes . Browna . . Bryopa . Bucania . Bucardium Buceinanops . Buccinella Buceinoides . Buccinum Buchanania Bun. ie, Bufonaria . Bulbus, "% , Buliminus . 517 pag. » wu409 4ns120 „195 440 1274 0. 344 . 138 . re 424 440 . 417 . ,. 416 r i388 . 440 ...382 “269 440 249 440 BEAT >> 440 245 433 PLA EIET y; ohn28 nn 189 vl Kuh Fa 1; > . 440 20 440 . 328 erlag „en 440 any: 150. 21.23 237 440 Pepe Bulimulus Bulimus . . Bulina Bulinus. Adans Bulinus Stud. Bölle:.i-:. '; Bullacea . Bullaea,: % « Bullaeana Bullia . Bullidium Bullina Feruss. Bullina Bast, Bullina ‚Risso . Bullinula . Bullinus , Bullus Bursatella . Busiris Byssanodonta Byssoarca . . Byssomya . Bythinia . . Cadulus . . Caecacea . Caecalium Caecum ,„ . Caesira. ..% Calana Calanlica . » Galearı). 5, . Calcarella , Calceola . Calceola Swainson , Fr. Callianira , . Callicochlias Calliopaea , Calliostoma . Callipara . Gallirrho& Callista Callitriche. . Galliscapha . Calliste . pag. 247 „441 22,441 441 21.229 229 „v231 BaRe-\ ; ‚451 233 ‚9397 „441 228 229 „441 226 364 352 317 168 s P22 . 197 . 198 197 409 Baer S 1 431 207 . 184 399 „441 „261 441 245 276 441 ARTEN 24.441 441 Callistoderma ‘Callithea . Gallochiton . Gallocochlea , Callopoma Galpurinus . Galypeopsis Galyptraea Galyptraeacea Galyptraeiana Galyptrus . Camaena CGameroceras Camerophoria Camillus . Gamitia Camostraea , Campeloma . Camptoceras Gampulites . Campylaea . Campyloceras Campylotus . Canalifera . Canarium . Cancellaria . Cancilla Candiella . Cannabina Cantareus . Cantapleura . Cantharidus Canthidomus Canthorbis . Ganthyria . Capitulum . Caprella . . Caprinella , Caprinula , Caprina Caprolina Gaprotinadae Caprinus „ » Capsa Brug. . Capsa Lamk. Capsula . 518 Capulus » CGaracolla . . Caracollina Garacolus R Cardiacea Cardiapoda . Cardiapus . Cardilia . Cardinia . . Gardiocardita . Cardiola Cardiomorpha Gardissa Cardissa Oken Cardita . » Garditacea Carditamera . Cardium Carinaria Carinaropsis Garinea . . Carinilla . Carinodea , Carocolla . . Carocollina Carolia . » Carychium Caryodes . . Cassidacea Cassidaria . Cassidea Brug. Cassidea Swains, Cassidula . Gasisı „ + Casta . Castalia . Gatantostoma Cataulus Catillu . » Catophragmus Cavolinia Cavoliniacea . Cemoria Risso Cemoria Leach Cenia . ; Centrifugus .- * 242 3ıl 348 443 443 340 338 443 349 443 338 283 219 443 . 245 245 380 251 247 153 154 443 252.141 * 153 250 358 443 259 203.373 . 276.290 428 290 217 156 250 2ll 519 pag. pag. Centronotus . .. .. . »7443 GChimaera . . . . 24.444 Br; a Ser Mlkimotrem „ . «sr Bepatıa, u... 5% a nen. Mani. . . +. oe Gephalopoda . . . 28.31.88 Chionela . . 2. 202.444 Gepolis, . „ . . .ı»m0443 Chixonia Desh,. . „land GEraSI0d: . . . 0 AUS Alironia Gray . . am Rh Gastomann., . «rue Mhiepteuthis ,. . .. -auk 97 Cerätodoris „. „ x l@83 Chüton..-. :. .. »,. ».+ 220221 Ceratites =» Ablismubkn Gllitenacea ...:. ..:. 0m Garklosoma ., .. erh Mtenellu .. . .,. ie220 Gisbtodes.. ., .... ., „emwoiidah Ghlarasmn . „ . „ sclmad Cezatonhora , ., wie Uhloritis ., „ ... wrroaitg — Gerkomya., ., -. » namabeia20 GOhlarostoma _— .; „lol zui209 Gesbalis, ., .. .... uilwlädiı. Gkannopoma , ., -, sl Ceriphasia . . 2. = 000 44& Chondropoma . .„ .:+.260 Gexithidea‘, .. ;», - sumseldss GOliandrosepia, - . «amiindtk Ggriihella., „ . „ suhriniks. Miandrula, .„ .. -, ld Garithiopsis ., ., . sl Chondrus, : „. . zeildB Cerithium Adans, . .„ 23:44& Chonetes . ,„ » x..24896 Cerithium Brug. . . said Choristites, .. ., o . mB0R Gasman.. .- . „ A Mharistoden . . +. rem Gaomyan., 5 . uud Gharisiema . . zwun6ine Gwophora,. ., .... sun Ehamus. . are Be el... ae Mkarydra » co . ... ie Galnpirus ; . „ . ». udd28 Glmysallus. . . -. + wiemadt: er.» 2 0. ei Ukmomocochlea . . ai Chaldıs - -» „. „ m Chmysaorı. . . no 2 rn Chama Adans. „ . ...23:444 Chrysodmus . . .. _— Chama Linne „ . .:21340) Chrysostom . . u nd443 Chamacea . .... 080.340 Chthamalu . « ._ 2... 426 dhamasiraee -. ..„. suismsih Warishn.: 0-0 > van WEIS... sure Mmbes.i... .. ..-..% u Gkelnoius . . .. eiamiBd Bimeras .„.... 0.2.5 Ghelonehia ., ., u. A Binpuläı.. » .. . ran Chelysoma . . ..on4lL Cingulifera . » . . 2.445 Rliemnitzia . . . na Gimulia .. nee Ghenopus „ . „ winunieab Manen. 20 ee Okersma.. ., -,.. „mA Mnnella ou. 7. ABIROWEES , ., ., +, ara men. Sense 4.0 Ehäinain. - » sank zeivaria. . 0. 0 meine Gluloeyelus ., . + unninia0d Mirmipedia .-. .„ . nid @bilodon.. . . .sloisand444 -Girrpbranchiata . . =zssnunidan Chiloeggmnus : na 00. Ürropteron . . 2. 0.443 Gkilonepsis . . „uwedes iroleuthis . . . sl Giulostoma .. . : winiwiienn Mu. *- ... 5.8. 2a Ehilotrrema . . . 200248 Üistopus ». © 2 2 oe euudd Cistula . Cithara Citharion Cladophora Cladopoda Clanculus Clathrodon Glathrus Glausaria #:s Clausilia Clausilina , . CGlausina Brown . Clausina Jeffr, Clavagella Clavatula Clavellina Clavella Clavellites Clavicantha Glaviger , Clavus Cleidophorus Cleidothaerus Gleiothyris Clementia Gleobis Cleodera , Glepsydra . Clidophorus Clio Brown Clio Guv, Cliodita . * Gliodora : . Clionacea ; Clione Glionella . Clisia . Clitea - , Clithon Glittarium Cloelia . Cloisonnaria Clotho Clymenia . Clymenis , Clypeolum 520 Elypeu . . Clypidella Clypidina Clyptra . CGobresia . Cochlea . Gochlearia Cochlicella Gochlicellus Cochlidium Cochlicopa Cochlitoma Cochlodesma Gochlodina Gochlodonta , Gochlogena Gochlohydra Gochlostyla Godukia Coenatoria Coleoceras Coleoprion Colimacea Collonia . Colobus Colubraria Columbella Columbellina Columbus Columellaria Columellina Columna . Columpliea . GBasız x + Cominella . Cominia CGomplanaria . Conchae .„ . Conchifera , Conchoderma Concholepas Gonchopatella Conchorhynchus Conchotrya . Gonchylium Gongeria . * . * . . Gönean nl. . Weed. Basen a Conictus , Conidea . . Conilites . - . Conocardium . Conoceras . „ Gonselx .„. ; » Conolepas . Conopea . » «. Gonoplea Conopleura . Conorbis . . Conoteulhis „. . Conotubularia CGonovulu . Conularia . Conulu . Conuss .. ae . % Coralliophaga CBRasiaRn u. CGorbieula Mühlf, , Corbicula Raf, , es 6% Corbula . . Corbulacea . „ Corbulomya . CGorburella , Corephium . Gretus:,. + Odmyaı. 4 Coriocela . CGoriocellarea ; @orneati..uns » Corneola . + Cornu De ehe Gornucopia . « Cornuoides . . Earenai. ı. . + Coronaxis . Coronula Coronulacea . » Coryphella . » Costellaria . pag. . 135 . 447 . 426 248 . 447 339 . 113 vui7 . 447 . 425 . 447 138 447 103 vrr42 252 . 292 . 245 136.21 . 447 . 350 245 . 312 447 341 324 324 . 447 255.22 321 163 ‚313 . 447 . 202 . 448 . 429 276 . 448 Cranchia . ı » Crania: «. « Craniadae . . » Crassatella „ » Crassina . . » Craspedopoma . Craspedotus .. » Crassispira . © Cratiula . . Crenatula . » Crenea. - = Grenella « « » Crepidula . . Crepipatella Creusia Creseis Criocerass . Criopus » Crisia . Cristaria Crucibulum Gypta= Cryptella . Cryptoceras Cryptochiton Gray Cryptochiton Middf. Cryptoconchus Cryptodon Turt. Cryptodon Conr. Cryptophaga . Cryptophthalmus Cryptoplax . . Cryptostoma . Cryptothyra . Ctenoconcha . Cucullaea Cucullela . Cultellus Nutt. . Gultellus Schum.. a: eis Gum. % Cumingia . . . Cuneus Cunieula . Cuphus Curricula . 24. Guspidara . . ., Guviera Cyamium , Gyanogaster Dr dia .- + @uclas.: , , , @ydemis „ . . .« Gyelobranchia , Gyelocantha Gyelodontina . Gyeloceras & Cyclogyra . ., . Gyelonassa 1) 7) Cyelophorus , . . Gyclopoma Cyelops , age Oyelostoma Lamk. a Gyelostoma Gray Cyclora. , ; Gyelostomacea . . . Gyelostrema Gyelochyris ,„ . Cyclotus . Oylichna . CGylinder AT] 7 Gylindra , . i Cylindrella Pfeilt. h Gylindrella Swains. . Cylindrites Gylindrus . Cyllene , Cymba . Cymbiola . ee Cymbium Adans.. . . Cymbium Montf. CGymbium Swains. Cymbulia . , ; Gymbuliacea , . .. Cymodaocea Gymodoceacea i Cynodonta. . x... Cynthia Cyphoma . Cyphoxis Cyphus Cypraea . Cypraeacea (ypraecassis ,„ Gypraedia . Gypraeovula . Cypraella , Gypricia Gypricardia . Cyprina Gyprogenia Gyprovula , Cyrenra ., Gyrenella . Cyrenoidea . Cyrtia Cyrloceras , Gyrtodaria Cyrtolites . Gyrtulus Uystingia . Gysthara Gytherea BDeactylina Dactylus Humph. Dactylus Schum. , Daedalochila . Dagysa . Daphne . Daphnella Daracia . , Daudebardia Davidsonia Decadopecten Decapoda . Defrancia Delima Delogyra . Delomphalus . Deloplecta Do Delphinoidea . Delphinula Delphinus Delthyris , ,„ » Desmoulia Dendroconus , „ pag. . 162, 21:22 0. ER "|| 113. Dendrodon Dendrodonis . Dendronotus Dendrostraea Dentalium Dentalus Dentellaria Dentipecten Deridobranchus Dermatobranchus Deroceras . . Deshayesia Deslongchampsia Desmarestea , Desmoulea Detracia . . Diacria Diadema . Dialeuca Dianchora Dianisotis Diadora Diaphana . Diaphora . Diastropha Diazoma . Diazona Dibaphus Dibranchiata . Diceras . . Dichachidon Dielisma Dietyethis Didacna . . Didemnium Didemnjacea . Didonta . Dihora Diloma Dimorpha Dimyaria . Diodonta . „ Diodora Dioica . . Dione . Dionisotis 415. 323 Diphyllidia Diplasma . Diploceras Diplodon Diplodonta . Diplommatina Dipsas . Dirhinus Diseina Discinidae Diseites Diseodoma Discohelix Discoides . Discorbis . . Diseus Fitz. . Diseus Hald . Dispotaea Disteira Distomus . Distorta Ditaxopus . Ditremaria Ditrupa Dolabella . Dolabra Dolabrifera . Doliolum Quoy et Doliolum Otto Bolium . . Dombeya . Donaeilla Donacina . Donax Dontostoma Doreasia . . Doridigitata . Doridium Doridobranchus Doriprismatica Doris a a Dorsanum. „ Dosinia . . Dosina Gray . Dorsina Scop. Destian.. = Gaim. ir Be Dreissena . Drepanostoma Bella’ zu . Drymaeus Dubreuillia Dwaucelia . Dyodonta A Dysnomia . . Dythalamia Beh, .- . Ebena SER Eburna . Echinella . i Echinora . . Echion . [2 Eeeuliomphalus . Edmondia . Egeria Lea . Egeria Roiss,. Eglisia A Eidotea . . Rose , . . Elasmatina . Ela . n Electrina „. . Eledone Elenchus , Elisma TER Ellipsaria , Ellipsaria . Elleptia i Ellistoma 2 Ellobium . . Elminius _ . Riysia,’. . Emarginula Embla_ . Das: . Endoceras Endostropha . Endosiphonites Endotoma Engina Enocephalus . 324 pag. 272. 452 ... 364 . 2500248 . noir 0,248 0. 452 . 272 . una . . 900 . 452 .. 452 . zieh . 155 . Ad u. 452 . 24.452 . 2ı1l Jura 452 i 250 .„ daR 94 452 453 . 426 1279 . 215 .. 8313 ı 453 112 . 453 147.453 Enoplochiton Enoploteuthis Ensatella . . EB. . Entalis . Entalis. . . Enteletes . . Entoconcha . Entodesma Enzina , Eolis . . Eolitia Eolidina . Episyla . . Epithyrus . Bao wa . Erepta Erigone . Erodona . Erpetometra . Erpilites . . Eroina . Basmrsr..“; Ervilia Eryeina Bamk. . Erycina Sowb. Erycina Payr. Eryeinella , Erya .. Epiphylea , . Ethalion . Etheria, . . Eubranchus , Eucharis . Euchelus . Eucoelium Eucore Eudodonta Eudoxus „ . Euglesia . . Euglypta . Eulima , Eulimacea . Eulimella .„ . Eulota de Eumelus , 322. Eumenis . . . Euomphalu . Euparypha . Euplocamus .„ . Euraphia . R Eurybia » .- » Euribia . . Euryeratera . . Eusydice..,. ,„ . Baeynianı, 2.0; Euryomphala . Eurystoma Eurytus Euspira Eustropha Datlziayn - Eutrema . . . Eniwropia' . . . Bragyra . . . Exoleta Warcimen ., . Fasciolaria . » Hamus,. » . Favorinus . . Felania . Fenestrela . Ferussacia Lefr. Ferussacia Risso Ferussina . . Mienla .. . , Rideln cu. > Hudenas = _ . » Fimbria Mühl. . Fimbria Risso , DO) Firoloidea . . Fissilabria . » Fissurella . . Fissurellacea . Fissurellida ,„ . Fissurida . . Fissuristra . . Fistulana PAARE Flabellina . ® Ian ;. , . . 5 - 525 pas. 277 Foegia . . Follieulus . Bessar. . „:., Fossarus i Fragella Fragum . . Fruticola . . Fueicola . . Rueola-.... » Fulgoraria . Enlgur.n.:..; , Eureella: ,„ „ Fusela . Fusulina . . Basılus.. .- . Fusus Brug. Fusus Gray . Gadila -. . Gadinia , Gadus Bahr Galatea ,„ . Galateola 2 Galathea . . Galaxias Galea . Galeomma . Galeommacea Galericulum Galerita . . Galerus „ . Galileja Gallina.. . . 0 Gasteropoda . Gasteropteron Gastrana . Gastridium . Gastrochaena Gastrochaenacea Gastrodon , Gastrodonta . Gastroplax Gastropoda . Gastropteron Gellina , » pag. . ...455 la ... 455 BR) . 280 . 0.833 . «455 > 3: are en | 199 ae 456 KUPFER. U 0.243 . 456 9346 . we .... 456 ANRRR | '| ee P ) 8309 28. 31 232. 456 . 319 . .. 456 . saß FE... © 456 20.245 ER. . 122 . 232 4,277 Geloina > 2; Gena :; ; Geomalacus Geomelania . Geomitra . : 4 Geoteuthis , ; Geotrochus ö Geovula : 4; ; Gervillia ». +. Gervisia ss 4 Gibberula - Gibbium ; % Gibbula : Gibbulma fr; Gibbus ; Ginorga , Gioönia Glabaris Glabella Glandina « ; ; Gläts » 1 2 3 Glaphyra ı ; Glaucion ; Glauconella . Glaueonia ; Glauconome .„ , Glaucus Forst, . Glaucus Poli» », Geha’. . v.% Glischrus , ». Globiconcha ., Globites °. °. ». Globularia Globulus Schum, Globulus Sow. Glochidium : » Glossodoris . Glossus . , ,; Glotella ». +. Glyeymeris Gnathodon : s Goldfussia » Gomphoceras , Gonambonites Gonalus . % &ongylostoma 526 Goniatites Goniclis Gonioceras Goniodomus , Goniodoris Goniogyra Goniomya . Goniostoma Gonodon Gonospira Gongodiscus », Gonyodus Gonyostomus Goodhallia Grammysia Granaria . Grateloupia Gresslya Gryphaea Gryphochiton Gryphus Gray Gryphus Mühlf, Guetera Guildfordia Gulnaria Gundlachia Gymnolepas . Gymnosomata Gymnoplax Gypidia Gyraulus Gyrina Gyroceras Gyrorbis . Gyrotoma Halia Haliotis ‘ * + . * Haliotoidea Humphr, Haliotoidea Swains. Hamadryas Hamachito Haminea Hamites Hamulina Hapalus n + ‘ D pag. : 115 218 ‚ 112 . 457 269 a 329 . 245 ; 457 . 247 . 457 308 . 458 . 379 458 . 389 . 335 . 2208 . 254 N 458 Frage FEB REEL SE ı 7 . 458 Br u ı . . 458 vw 249 ‚ 215. 22 . 458 u, 248 . . 500 458 . 119 u. 458 « ..247 Bela. . BEER... « Harpago -. . Hanpaxı >... su Barpula . Hatina ur Bäustator, . - Haustellaria . Haustellum . Hectocotyle Hecuba . Helcion _, Heledone P Helenchus Heliacus Helicarion Helicea es BHelicella-.. .. .. Heliceras Helicina. Gray Helicina Lamk., Helicigona . Helicobulimus , Helicoceras ; Helicoeryphus . Helicodonta . . Helicogena . .. Helicolimax . .» Heliomanes Helionoides . -. Helicophanta . Helicophlegma . Helicophora .. .. Helicopsis . . Helicostyla . , Helieterus Helicterus Feruss. Helietopoda . . Heliigas 2.» Helisoma.. -. -» Bel 8:4 Helixarion ..-. Helmintochiton - . Hemiasterias . -. Hemicardium £ Hemiceratites -. - 527 pag. . 458 . 160 458 377 . 458 . 164 458 . 459 9% » 459 ‚219 . 459 177 . 242 241 . 245 459 „208 261 . 459 ln 1 . 459 . 245 243 459 . 294 242 . 285 . 294 242 .. 245 . 247 . 248 . 391 . 243 . 459 243.21 . 241 « 459 Hemieycla Hemierypta Hemieyclonosta Hemifusus Hemilastena Hemilonia [3 Hemimactra .. Hemimitra Hemiodon Hemipecten Hemipronites Hemisinus Hemithalamus Hemithyris Hemitoma Hemitrochus Heptabranchus Hercoles . Hermaea Hermaea . Hermes ., Herpa . ’ Heteroceras . Heterofusus . Heteromyaria Heteropoda Heterostoma Heterotheutis Hexabranchus Hexeterus Hiatella Hiatula , Hibolithes Hilolimax Himantopoda Hinnites Hinnus Hippagus Hippochaeta . Hippocrene Hipponyx . ® Hippopodium Hippopus Hippurites Hippuritidae Hirundella [2 ” ® ® . Histioteuthis Holopea . Holopella . Holozoa . Homaloceratites . Homalonyx Homogyra Homomya Homorus Hortolus , Huronia , Hyalaca . Hormoceras , Hyalina Schum, Hyalina Stud, Hyalinia , Hybogyra Hybopleura Hydastes , Hydatina . Hydrobia Hydrocena Hygrobium Hygromanes , Hygromia Hyolithes . Hypobranchiaea Hypogaea Hypopterus Hypothyris Hypacria . Hypanis . Hypogaea Hypterus . Hyria. . Hyridella , Hystrix Jamaicia , Jaminia laminia , lanela . Ianella Grat, Janella Gray Ianthina . 281 24 284 394 461 "461. 500 461 254 358 461 259 192 461 195 239 246 179 lanthinaca . . - Iaftinea . „ us... .. laratomus “ ; ri re Don. Iataronus ee a Be > un ia ih Icarus >> Ichthyosareolithes , Iehthyosagena lctis * [3 . Idalia . . a ers Ieffreyia . . . lesonia . Iihriearia 4, Imperator .. . . 2 1 Imeillaria . „I Bus Inferobranchia . . Infundibulum d’Orb, Infundibulum Montf, 2) 11 Be PER. Inoceramus . . . Integropalleales . . Io a 1.77 De louaneta . . . . Iphigenia Gray . Iphigenia Schum, . Iridea ae Me din .. .. ‚u BE Ischnochiton . Ischnula . . 0, > Isoarca BR Isocardig ... 11% Isognomostoma . . Isogonum . .... + lBainerla nase, & 310 Isthmia Zlieria . . Matharina Kelaeno . . Kellia IE Klitambonites Koleoceras . Kraussia” - . : Krynikillus Kuphus Kyphus . . Labio . Labiosa , » Labyrinthus Lachesis Lacuna . . Ladas . Laevicardium Lagna . . Laguncula Lambis , Lamellaria . Lampades Lampadia Lampania Lampas Humph, Lampas Schum, Lamprodoma Lamproscapha Lamprostoma Lampsilis . . Lampusia . . Lauatiea, .. . Laniogerus Lanister_ . . Lanistina . Laplysia Laplysiana Wr Dasaca...: » Lasea + . Lasmonos . Lastena . » Laternula Lathirus „> » Philippi, Conchyliologie, 929 bathyra. . . Lathiaxis « Baia. urn. Latomus , . Latona . Latrunculus . Lauria Lavignon : Lazarus . . Leachia Les. Leachia Risso Lieanomphalus Leda .. . Leguminaria , Dela-. x, Leiocheila . Leiodoma Leiostoma Leiostracus Leiostyla , Lembulus Lemintina . Lenticula , . Lentidium Lentillaria Leonia Lepas .: . Lepas . Lepeta . Lepidopleurus Leptaena Leptagonia Leptinaria Leptochiton Leptoclinum Leptoconchus Leptoconus . Leptodea Leptodomus . Leptolimnea . Leptomerus Lepton .:.. Leptopoma . Leptospira . Leptoteuthis Leptotaxis . 34 Lesaea Be Leucochroa . Leuconia . Leucostoma . Leucotis Leucozonia . Levenia Libitina Licaraea . Lichass . Licinia . Lieum . . Ligula Montf. Ligula Reel. . Ligumia . . Lignus Lima . : Limacella 5 Limacea . Limaeia Limaciana Limacina Cuv, Limacina Hartm, Limacinacea Limapontia Limatula Limax Limea .i Limicolaria . Limnaea Lamk. Limnaea Poli Limnaeacea Limnaeana Limneria , Limnium . Limpophysa , Limnopsis , Limoarca ’ Limopontia , Limopsis , Limula Linguella . Lingula Lingulidae Liocardia h | PT) 1 24, Diobia . . Lipartus. . . Lipistes Lirator Lira Liria Liriodon . „ Listera Litharca Lithedaphus Lithidion Lithoelyphus , Lithodomus Lithoglyphus Lithoglypter Lithophaga Lithophagus Litholepas Lithonacta Lithopoma Lithotomus Lithotrya Litiopa Litorina Litorinella . Lituella Lituites Lituolaea . Lituus . Livona a: Libaria Müll. Libaria Schum, . Libaria Blainv. Lobiger Loligidae . Loligo Loligopsis Loligopsidae , Loligosepia Lomanotus . Lomastoma Loneottilla Longaeva . Lophocercus Lophurus . . Loria . + 30, pag. 248. 206 250 198 312 466 259 Loripes . . Lotorium : Eottia . . Loxoceras , Loxonema . Horstatı 5. -, Loxostoma Lucapina . Bucena’ . ., Lucerna . . Lucernella , Lucidella . Lucidua , . Lucina "Lueinacea Luecinidea Lueitites . Luecinopsis Lunarca . . Lunatia Lunatus Lunella . Lunulacardium Luponia . maria: 5 Lutea Brown Lutea , . Lutraria , Lutricola i Lychnus , . Lyecta . Lymnadea . Lymnaea . . Lymnaeus . Lymnium Lymnula . Lyonsia . BNIoer Pyuonr % % Lyridon . Lyrodon . Lyrodesma . Lyrostoma . Lysianassa 531 pag. . 24. 467 = 20 467 BR . 467 . 262 . 467 . 341 . 467 £ 326 . . 468 a 2 . « 468 i 321 er SER Pre A 53 . +. 468 Macha . Machaera Maclurea . . Maclurites , Macoma . . Macroceramus Macrocheilus Maerochisma Macrochlamis Macroeyelis . Macrodontes . Macroma . Macromphalus Macrophyllum Macroschisma Macrospisa . Macrostroma Macrota . Macitra Mactracea Maciresia . Mactrina . Mactromya Mactrula . . Macularia . Maeonia , Magas Magdala , Magilus . Malacotta Mala. . . Malleolus . Malleacea Malletia . Malleus , Malybe . . Mammaria . Mammilla . . Mammillaria . Mangelia . Mangelia . Mantellum . Maravignia . Margarita Lea Margarita Leach Margaritana [ . > + . . . . D D . . . . . 34 * pag, sl 4683 211 . 468 247. — A win 217 . 468 . 245 468 469 12 So . 469 310 30 469 347 469 . 245 469 388 321 197 . 433 469 30 355 .. 378 . 469 . 412 469 A 1. . 469 Ba 210 . 469 . 359 Margaritifera . Margaritiphora Marginella . . Mariana Marinula . Marisa . Marmarostoma Marpessa . Marsenia Martinia . Marsyas Martesia Mastonia . Mastula . Mastus . Medoria . » Megadesma Megadomus Megalodon Megalomastoma Megarites Megaspira s Megathyris , . Megatrema . Megerlia Meghimatium Megorhima Melacantha Meladomus Melafusus . Melampus Melanamona Melanatria . Melanella, . Melania , Melaniana , . . Melanites . . Melanoides Melanopsis , Melaraphis , Melas . Melatoma Anth, Melatoma Swains, Meleagrina Meleagrs . . 0 332 pag. 369 469 163 Melibaea ,. . . MRDNG, 24, n Be, „54 Mei... ; Melongena Mendigera Menestho Menta . Mercenaria Merdigerus Meretig., .'. . Meroe Merra . Mesalia rer Mesembrinus a Mesodesma Mesodon . Mesomphix Messula Metaptera . . . Metoptoma . x. Mieroceras . . . Mieronchus . . « Mierodon Mieromya , Mieroeysis . . . BRsodS .; .. +." Mierotoma Mingeria Mitella Mitra Alb. Mitra Lamk. Mitrella Risso . Mitrella Swains. Mitreola Mitrula Mitrularia . } Manelaxii:s „ °, Modiola Modiolarca Modiolaria , Modiolina Modiolopsis . TON Bamslls.:, . ©. Molossus . Monacha Monilea Monoceros a Monocondylaea . . Monodacna Monodon . Monodonta Bronn Monodonta Lanık. Monodonta Say . Monodonta Swains. Monaca Monoplex . Monomyaria . Monoptygma Monophora Monophora Monoptygma . Monotis Monopleura Montacuta Montagua Mopalia Morio . Morrisia Morula Morum Moschites Moulinea Moulinsia Mouretia . Mulinia Muelleria . Muensteria Murchisonia . Muretia Murex Muricanthus . Muricea Muricidea . Musica . Mutela’ se. BOnSA n % Myacea Myacites Myadora Myalina . 933 pas. . 472 . 29. 419 Myaria Myatella Mycena Mycetopoda Mycetopus Mychostoma . Myllita Myochama Myaconcha Myodora . Myoparo . , Myophoria Myopsis Myristica . Myrtea Mysea . Mysıa Mytilacea . Mytilicardia Mytilimeria . Mytilina Mytiloides Mytilomya Mytilus Mytulina Myurella Myxas . Mycostoma Nacca Nacella Lamk. Nacella Schum. °. Naesiotus . Naia Najades Naidea Nanina Gray. Nanina Risso Napaeus Nana Narica Naricacea . Nassa . Natica Naticacea . Naticaria Pag. 473 Naticella Natieina Naticopsis . Naucum Nauta . Nautiloceras . Nautilacea . . 934 . 31. 107 Nautilus Lin. 107.81 Nautilus Schmid 474 1 A — Nawicella 203 Bea . . .,. . 474 Neaera 325 Nebularia . 474 Needhama . . u Neilimenia . . 113 Neithea 474 Nematora . 168 Nerea . 8 273 Nerilopsis . .. . . 474 Nerinea 194 Nerinella . . — Neripteron 3 Nerita . 201.22.23 Neritacea , 31 Neritella 202 Neritina , — Neritoides . . 474 Neritoma . = Neritopsis 155 Nesaea 474 Neverita = Nicania 347 Nina . 175 Ninella Er 474 Nioma. — Nisea . Niso 195 Nitidella 475 Noetia — Northia _— Noldia 425 Notaeis 248 Notarchus 226 Notoptycha 475 Nototrema 221 Nofrema . . .,% Novaeulina Nueinella . Nucleobranchia . , Nucula Nuculacea . Nuculina . Nucunella . Nueulites . Nudibranchia , Nux ; Nymphacea . ST Or ya: Öbeliseus Beck . Obeliseus Gray Obelus 2 Obliquaria , . Obolus , . Oboraria . Oceanus Ochthephila Ochthosia . Octolasmis Octomeris Octopidae . Octopoda . Octopoteuthis , Octopus Ocythoe Odatelia Odoneinctus Odontalus Odontidium Odontina . Odontis Odontoeincta . Odontostoma Olontostomus Odostomia Odotropis . Oithona i nr: = 5; 8 Oleacina Oligyra Say Oligyra Swains. . » ru 32. 93 98 93 N. . 475 500 193 475 . 192.247 247 475 270 ‚ 475 261 Olivacea ,„ . Alwau.-.... Olivancillaria Olivela . . Olivina Mirula- ;.: Olostomus Omala Omalaxis . Omalonyx Ombrella . Ommastrephes Omphalina . Omphalia Omphalia . . Omphaloploce Omphalotropis _. Omphatius Omphemis Omphiscola . Onchidella . Onchidia ,. . Onchidium Onchidoris . Mnehis,, 2 Oneidiacea . Oneidium , Oncoceras , Otiscia ..-.. Onustus „ . Onychia .„ . Onychoteuthis Onykia . . Onythochiton BREI Ophiocardilus Ophileta . Ophiodermis . Ophis.. .. » Opiptera . . Mini Orbicella . Orbieula Cuv. Orbicula Desh, Orbiculus Orbiculoidea . Orbis . Orbitina . Orbulites Oreula . Oris ; Ormoceras Orphnus . . Orthalieus Orthambonites Orthisı,. Orthisina . Orthocera . . Orthoceras Orthoceratites Orthoceratiles Orthoconchae Orthocerea . Orthonota Orthonymus . Orthonychia . Orthostelis , Orthostoma . Orthostylis Orthotetes . Orthothrix . Ortygia . . Oseana Oscanius , Osilinus , Östeodesma . Ostracea s , Östraea . Östreum , Otala R . Otaria : & Otina,,,..., Otion . WI Hy Otopoma Otostomus Ovatela . . Ovula - . @yulus.. > . Ovulum Oxinoe Couth, Oxinoe Raf. . £) % pag. . ha 3 RRTG * „118.476 a ..; N ‚2; al. 75 ä 247 .. 397 . 2398 4 . 474 VIRLE Picot Lap. . 403 eh 33 N FE 353 500 A ı .. . “193 : SET ai, ; SR . 29. 31, 378 2 TE a Ye; 245 : a ir . 433.477 . 477 ir nl A ar 377 . 162 A 7 . 182. 477 206 A Oxycheilus . Oxygyrus , Oxyno& Raf. . Oxynoö Brown . Oxylopha , Bagnola!, ; « Oxysma , Ozystele. . Oxylrema . , Ozaena . , each . , , Pachychilus . Pachylabra Pachymya Pachyodon , , Pachyopoma . Pachyotus, ., . Pachystoma Gray Pachystoma Guild. . Pachytoma Pachytös . „ . Eachies 4 . « Padollus . Pagodela ,„ . Pagodus F Palaeosepia Palaeoteuthis Pallium Palmarium Paludestrina , Paludina . Paludinacea , . Paludinella Bock Paludinella Pfeiff. Paludomus . „ Pamina Pandoria . Pandora Brug, . Pandora Mühlf, . Pandorina . . Panopaeca . . Paphia Gray Paphia Lamk, . Papillifera Papyridea , 536 pag. 477 Paraphola .„ . Paracyclas . . Paranoma . . Parmacella . „ Parmophorus Paämula . . „ Parthenia . . . Parthenope . . Parthenopia Partula . Paryphanta Partulus Pasithea Patella Patellacea. . . Patellalepas Patelloidea Patera Pfr . - . Patula uch Patularia ae Paxyodon Baxilluis.. » s Pectella , Pecten Pectinibranchia . Pectinea Pectinides Pectoneculina Pectunculus Adans. Pedicularia . Pedipes F Baedum. .. .. % Pegea Riss. Pegea Savig. Pelagella . . « Pelagia Pelagus . . . Pelasia?' . . Pelecocheilus Pelonaea . Peloris Peloronta Pelta Beck Pelta (Quatr. Peltella pag. rn A 216 . Ar 245. 193 . 346 ı 232 . 242 . 247 . 195 218.22 ER 479 199 245 . 479 . 479 358 . 479 375 . 126 .. 374 30 . 479 353. 23 . 189 253. 22 374 . 479 . + 269 . 296 479 245 . 247 . 411 . 24.479 201 243 279 Pevis. . . Penicillus Pentalepas Pentamerus . Pentelasmus Peplidia Pera Peratoptera Poralle :. ‘. Perdix Peribolus . Periploma Peristoma Peristomiana Perlamater « Perna Adans. Perna Retz Perna Brug. . Perna Oken . Peronaea . Peronia . Perophora . Perophorea , Perotis , Perrona . Persicula ; Persona : «& Petalifera Petaloconchus Petasia . Petraeus , Petraja Petricola Phacoides Phaenochiton Phaedra « ; Phaenospira « Phakellopleura Phallusia Phaneratinus Pharetrinus Pharus . Phasianella . Phasianema , Phasianus Phasis Mit 937 pag. . 367 . 479 432 395 . 395.432 270 479 294 . 155 479 ..320 . 479 31 369 .'372. 23 ED 480 248 . 24. 237 413 DORIS A 163 144 480 Phengus . Phidiana . Philina , Philippia « . Philomyeus . Philonexis Pholadarıa , Pholadea h Pholadidea Pholadomya Pholadopsis Pholas - Pholeobia Phoreus „ Phorus . Dhosıı a Phosphorax Phragmoceras Phragmoconus Phragmolites Phyllidiacea Phyllina Phyllidia Phyllidiana . Phyllirrhoacea Phillirrhoe , Phylloda . Phyllodesmium , Phyllonotus Phymesoda Physa Physopsis Physeter . -, Phyza Pileolu . „ Pileopsis , , Pilidium . , Pinna 2 Pinnacea ; Pinnoctopus ; Pinnogena Pinnopsis - Pinnula , Prtade r . Pirena Pirenella , £) ° . . pag. 247 276 . 246.231 480 328 335 . 333, 21.23 318 210 185 150 238 111 Bisaonia . . . Pisidium Seh Bauımıu. ,„ „ Pithohelix Pitonillus a Pitys . . Placenta . . » Placobranchiacea Placobranchus . Placostylus . Placuna . . Placunanomia ., Plagiola . . . Plagioptychus . Plagiostoma . Planaria . . Planaxis . Planispira . Blanites . . , Planorbis . . Planorbites , . Blanulites . . . Basis . . » Platycerass . Platicloster Platylepas Platymya . Platyodon Platyschisma . Platysemus Plaxiphora Plecochilus Plectambonites Pleetostylus Pleetromia Plectrophorus Pleiodon . Plekocheilus . Pleuranisis Pleurecterites Pleurobema Pleurobranchaea Pleurobranchidium . Pleurobranchus . Pleurocera Pleuroconchae 938 Pleurodon Pleurodonta . Pleuromya Pleuronectia . Pleuronectites Pleurophyllia . Pleurophyllidia . Pluropus . .. Pleurorrhynchus . Pleurotoma . . » Pleurotomacea Pleurotomaria Pleurotomina Pleurotomoides Plieacea . Plieadomus Plicatella . . Plicatula . Plocamoceros Plocamophorus . Plotia ’ Pneumodesmacea Pneumodermon , Pododesmus Podopsis . . » Dar nr Pollia wars Pollicipedidae Pollicipes Polycera . Polyelinacea . Polyelinum . . » Polyeyelus i Polydonta Fisch. “ Polydonta Mühl!f. Polydonta Schum. . Polydontes Montf. . Polygona , 0 » % Polygyra . . » Polygyrus Polylps . .. Polylepas Gray . . Polymesoda . . . Polymyta . Polynices . . » Polyodonta . Polyphomopsis Polyphemus . Polyplex Polypus . . Polytrema . Polytremaria Polytropa Polyzoa . . Pomacea . Pomatia Pomatias . Pomaulax . Pomella Pomus ... Porambonites Porcellana Porcellia . Porodragus . Poromya Poronia . Posidonia Posidonomya . Posterobranchaea , Potadoma Potamida B Potamides . Potamodoma . Potamila . Potamomya . Potamophila Sow. , Potamophila Swains. Poterioceras Poteria . Priambonites Priamus Prionia . Prionites „. . Prisodon . Prisogaster Proboscidea , Procerpena , Proctonotus . Productidae . Productus Pronoe . Propilidium . [) . 939 pag. „483 D 93 483 : . 483 260 265 208 4153 163. 22 ..286 . 433 . 326 345 371 224 „483 166 484 395 953 484 249 454 359 454 "278 396 . 348 . 250 Proptera . Protensia Proserpina . Prolo,a=. Protocardia Psammobia Lamk. . Psammobia Lin. Psammocola . Psammosolen Psammotaea . Pseudammonites Pseudobelus . Pseudodactylus . Pseudoliva Psiloceros Psilopus Psyche Pieria ;; Pterinea , Pterocera Pterochilus Pterocyclus . Pterodonta Pterodoris Pierolyra Pteronides Pteronotus Pteropoda Pteroteuthis . Pterosoma Pterotrachaea Ptychina , [2 Ptychoceras . Ptychodes Ptychomphalia Ptychomya Ptygmatis , Pugilina . Pugio . . Pugiuneulus , Pullastra . Pulmonata Pulvinites Punctieulis Puncturella Pupa . ® + 38. Pupella ; , Pupilla Pupillaea j Pupilla . . Pupina , , Pupinella. . Pupula . Purpura . Purpurifera Purpurina Purpuroidea Pusia Gray . Pusio Swains. Pusiodon Pusionella , Pusiostoma , Pustularia . Pyenodonta Pyramia . , Pygope . . Pyramidea , Pyramidella , Pyramidellacea Pyramis Brown , Pyramis Schum. Pyramis Couth, Pyrazus Pyrella Pyrena Lamk. Pyrena Savigny , Pyrgelx . Pyrgiseus Pyrgois Pyrgoma Pyrgomacea Pyrgopolon , Pyrgula Pyrosoma Pyrosomacea Pyrula Pythia Oken , Pythia Schum, Pythia Gray. Pythina Pythohelix Pyura * * 394 . 486 . 1923 191 263 209 456 — 169 486 249 193 248 424 486 141 417 141 456 251 R 344.456 ; 410 @uadrula . Quoya . , Babdotus ; . .; Rathus ; : ı x Radioblites . . . Radiolitidae Radius °. . % Radix p Madsiar % x x % Radula , . Raleta . 5 Le ee Br Ranella Rangia Ranularia . Rapana Rapella Rapum Realia Registoma Reniella . Requieria Reticularia Retusa . ,; Rhabdites Rhamphidiona Ihaphistoma Rhaphitoma Rheda . Rhegostoma Rhinoclavis Rhinodomus . Rhizobranchus Rhizochilus RHTBOrUS ST. Rhodostoma . Rhomboides . Rhombns . Rhopalaea Rhycobranchus Rhyncholithus Rhynchomya . Rhynconella Rhynchoteuthis Rhynchonellidae . , 394 Rhynchora Rhyzobranchus Rieinella Ricinula . Rimella Rimula Rimularia . Rinella Rimulus Ringicella Ringieula Ringieulacea Ringinella Riparia Risella Rissoa Rissoella Rissoina Rivicola Roceellaria Rollus Rossia . Rostellaria Rostellum . Rostrotrema . Rotella Rotundaria Roureiera Roxania Rudistae Rudolphia Rumina Rupellaria Ruperella . Rupicola Sabia . . Sabinea Sagda . Sagista . Sagittacea Sagitella . Salpa . Salpacea Sandalium Sanguinolaria 31. 541 Sannioniles Saraphia Sarcopterus Sarmaticus Savignium Saxidomus . Saxicava Scabricola Scacchia . Scaea BE Sealarus 75°... \% Scalaria Scalariacea Scalariana Scala Scalenaria . Sealltesi wi: ., Scalpellum Scapha Gray Scaphander Seapharca Scaphites Scaphella . Scaphula Bens. . Scaphula Swains. Scaphura Scarabus . Schizochiton . Schizodesma . Schizodus Schizostoma Bronn . Schizostoma Lea Schizotreta Sciadephorus Scissurela Scoliostoma . SCHlymnUS re Seid: Line Scopelophila , . . Serobicularia . » Seuarla :, a Sentaluser‘......” , Seniela®,, es . Scutelligera . . . Sentelina . x. Seutibranchi , . , "170. ® . « ® ” D « . . * ® . . ° . « ’ Sculum , Scyllaea . Sedgwickia Segmentina Sellaria . Semele Semiluna Semiphvllidiana , Seminula , Senectus , Senilia Senoclita Separatista Sepia Sepiacea Sepiola Sepioloidea Septoteuthis Septaria Feruss, Septaria Lamk, . Septifer Seraphys , Serpula Serpularia Serpulorbis Serra . . Serripes , Sideminia . Sidetes Sidula . Sigapatella Sigareti Sigaretus Cuv. Sigaretus Lamk, Sigillina . Siliqua . Siliquaria Schum, Siliquaria Brug. Simnia Simplegades , Simpulopsis . Simulopis Sinemuria Sintoxia . Sinodesma Sinupalleales , Sinusigera Sipho . Siphonaria Siphonariacea Siphonium Siphonostoma Siphonotreta Siphonotus Siphopatella , Sistrium Sistrum , Skenea , Smilium Sa Solariella Solarium Solaropsis Soleceurtus Solemya . Solenacea . Solenella . Solen . Solenomya Solenopsis Soletellina Solidula Sormetus Sowerbya Spatha Speo '." . Sphaera . Sphaerium Sphaerostoma Sphaerulites Sphenia . Spinigera RO Spiraculum Spiralina Spiratella Spiraxis . Spirialis . Spirifer . Spiriferidae Spirigera . Spirigerina « * * * * * 331. 21 176 . 246 332 351 331 355 351 490 233 490 . 276.233 377 315 272 403 325 134 490 — 294 248 294 392 393 — Spiricella .... Spirilla Spiroglyphus Spirorbis . Spirula Spirulacea . Spirulirostra Spiula-. .. » Spondylobolus Spondylus * + Spongiobranchaea Stalagmium , Staurodon . Steganotoma Steita .. .. » Stellaria . . Stenoceras Stenopus . Stenosemus Stenostoma Spix Stenostoma Ralf, Stenotrema , Stephanopus Stephyllia , Stern , Stilifer Stuliger . » Stoasloma « Stomatella . Stomalia , Stomax. ..» Stomodonta . Stramonita Straparolus . Streblopteria Strephona . Strepsidura . Streptaxis Streptostyla , Strigatella . Strigilla Stringocephalus Strobylus . Strombacea , Strombidea , . . . Strombus Adans, . [3 ® [2 104 105 310 490 376.21 . L} * * 297 490 284 490 113 242 500 490 491 246 500 491 308 393 250 131 491 . 131,491 543 pag. ‚189,490 Strombus Lin, Strophalosia Strophia . . Strophitas , Strophocheilus Strophomena Strophostoma Struthiolaria Stuclaı« .x » Stylinacea . Stylina . . Stylifer . .. Siyliger. . . Stylodon . Stylodonta Subelymenia Subemarginula Subula Subulina , Subulites Suceinea - . Suleobuceinum Sutura Sychar . Syeotypus . Sycozoa . Symmetrogephyrus . Symphyonota Symphonota . Syncera Syndosmya Synoicum . Sypho ete, . Sypho cf, Sipho "Wachea: .- . Taeniodon Tagelus .-. Talonanı = ; Talopia , . Tanalia - . Taneredia A Tania.F®. .«. Tanychlamis . Tapada . . Tapes x . ’ . . Taras . Tebennophorus . Tectaria . Tectibranchia Tectura Tectus Tegula Telebois . Telescopiun Telestrophis . Telimya ., .. . Tellina Lin. . Tellina Adans, . Tellinacea Tellinides Tellinomya_ . Temnocheilus Tentaculites Terebellopsis . Terebellum Lamk, . Terebellum Montf, Terebra Adans, Terebra Brug. Terebralia Terebratella Terebratula ,„ . Terehratulidae . Terebratulina , Terebrirostra Terebrum . Teredina BR? Teredo , x Zaruines _.,. Testacella u; Tetrabranchiata . Tethys . . Tetraclytaa . . Tetragonostea Tetralasmis Tetraphodon . , Teudopsis «+ Teuthis Teuthopsis . Textila . TI .»,..,° Bu. 0 -> pag. 492 . 239 175 28 199 175 492 . 30:493 . .308. 21 . 0498 . 304 . 4308 RER © 1) 109 + RAR . 493 133 165 151.22 493 . 001887 356. 354 21886 2.389 . 390 . 493 . 335 334 276 “ 4 AU . 2. 208 274 »..426 . 493 .« 430 ..398 . 493 . 100 99. 102 493 Thalassites . Thalia Thalis Thallicera Thallopus Thalotia . Thaumasa . . Thea Theba Theca Thecacera Theeaphorus Theeideadae . Thecidea . . Theeidium . » Thecosomata Theliconus Theliderma . Thelidomus . . Themisto . Theodoxus . . TEE a. Thetis en Thiara R Thiara ef, Tiara Nr RE Thiatira ef. Thyasira Thoracoceras Theracia la Thyasira . .» Thyreus un. Tiara Mühlf, . Tiara Swainson Tiarella Tiehogonia Tiedemannia . Timodea . Timoriena . . Tiranites . » 0 Tomala . Tomella . Tomichia . Tomigerus . » Tomogeres ...» Tomosiom . + + 246 "202,494 Tomopteris Tomicia Tomicia cl. onehin Toröula.' „ . Torinia Tornatella Tornatellina Torquatella Torqulla . . Toxeriles . Toxoceras Toxostoma Borkulosa , “u. Protremar 4-4 Trachelipoda . Trachyteuthis . . Tragemma Tralia Trapezium Humphr, Trapezium Mühlf, Trematis , Tremezia . Tremeria . Tremoctopus „ . Triehia Prrchites .- - » Triehocyelus Trichophere . Trichopodus Trichotropis .. » Mila, u. Micolia. . . PrrcMal = » Tridacna Tridacnacea . Tridonta . Tridopsis ie BRHOTGE n + ee Trigona . Br Trigonaea Trigonella Conr, Trigonella Da Gosta Trigonellites Trigonia Brug. . Trigonima. . Trigonocoelia * Philippi, Conchyliologie, Trigonosema . . Trigonostoma Trigonima, .. .;% Trilasmis ,,.... Trimasceulus . Triollonta ,; .. . Beiiklopsis:,-.. 2,» Triomphalia . . Triopa Triphora ete, . Triphora cf. Bis FripleX, .„ . Triplodon Triptera Triquetra Trisis, estoma.. Tritogonia Triton Lamk. Triton Montf. . Tritonalia Tritonia . Tritoniana Tritoniacea . Tritonidea . 5 Tritonium Müll. . Tritonium Cuv. . Tritonofusus . Trivia ne Trochacea . Trochalia . Trochatella Less. Trochatella Swains, Trochella Trochia Tröthidea . „ .» Trochidon , R Trochillea Kalase Trochilla , Trochitus % Trochiscus Bolt. Trochiscus Sowb, Trochita . Trochoceras . . Trochoides Trocholtes „ . Trochomorpha Trochotoma Trochus Linn . Trochus Adans, Trocophore Tropaeum Tropidophora Trophodon Trophon . Truncatella . Truneatellina Truneilla , Trutina Tuba . Tubicanthus . Tubicinella Tubicola . Tudes Tudora . Tugonia . Tuliparia Tunicata . Turbinacea Turbinella Turbinellus Turbo Linne Turbo Adans, Turbonilla Turrieula , Turrilites Turris . Turritellacea Turritella Turrites . Tylodina Tylostoma Tympanotonus Typhis , Uber . Ulostoma . Ulimus . Umbraculum , Umbrella Unecites Ungulina 546 pag. 245 .. 214 208.21 208.23 496 ‚118 ‚496 . 143 . 263 496 30.405 Ungulites Unieardium Unicornu . Umo „- . Uniopsis Urocoptis Utrieulina Utrieulus Brown Utrieulus Schum. Uvanilla Vagina Vaginella Vaginula Vaginulus Vallonia Valvata Vanicoro . Varieigera Vediantius Velates . Velletia Velorita Velutella Velutina . Velutinacea Venericardia . Venerupis Venilia Venus . . Verania Vermetacea Vermetus Vermieularia Veronicella Verruca . Vertagus . Vertigo. . Vesica Vexilla Vibex . Villiersia Villorita , Vitrea . » Vitrella . Fitrina » Vitrinella . » Vitularia . Vivipara . . Volsella . . Voluta Volutacea . Volutella d’Orb. . Volutella Swains, Volutilithes . . Volwaria . . Volvulus . Vortex’, Volcela , .;_. Vulpeeula . . Vulsella . Waltonia . Westernia Wolfataria Xanthonelle . Xenophila . r 498 i — WYetus Ser: — Yoldia 163. 234 . 498 Zaria ‚245.498 Zebrina Er — Zenobia . — Zephyrina . 370 Zierliana . Zirfaea .. 498 Zizyphinus au, —— ı.Zonarites .:. 947 page. 207 Xenophora , 498 Xenophoracea 167 Xolotrema 495 Xylophaga 156.21 Xylotrya 155 Xymorus . 499 Zonites Zua .. 230 _Zurama — HE — (Druck von W, Plötz in Halle.) pag. 185 499 334 . 499 157,22 353 499 S. 19. 2. 3:17. zZ: S. 26. Z S. 28. Z. S. 29. Z. S. 59. Z. Ss. 64. 2 Rand). S. 90. Z. Druckfehler. 2. v. o. lies Mollucken statt Mollusken. v. u. lies rapa slalt rupa. 3 v.u. liess vermisst statt vergisst. 0 v.. o. ‚ist hinzuzufügen : Pectinibranchia. v. 0. lies Liguus statt Lignus. 6 v. u. lies vesliarius stall vertiarius. u CH Re on . 22 v. u. lies: vorspringenden) Rand, statt: vorspringenden 12 v. o. lies TETRABRANCHIATA statt TETRACRANCHIATA. Ss. 161. Z. 24 v, o. lies Schuecken statt Muscheln. LWNS S3ISVYAIT LIBRARIES N ur SMITHSONIAN INSTITUTION x s NIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLINS SMITHSONIAN NVINOSHLIWS S SMITHSONIAN NYINOSHLIWS SJIYVYgIT L LIBRARIES LIBRARIES NOILNLILSNI NOILNLILSNI LINS_S314VY9g17 LIBRARIES SMITHSONIAN INSTITUTION N - INSTITUTION NOILNLILSNI S314Vy4g911 INSTITUTION E74 INSTITUTION NIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLIWS S31Iyvygin _L NVINOSHLINS SI1YVY 17 NVYINOSHLINS SMITHSONIAN SMITHSONIAN ID LIWS S31UV4Aa17 LIBRARIES SMITHSONIAN INSTITUTION N w. NVYINOSHLINS S31UVY4g17 LIBRARIES SMITHSONIAN Z u z wu 4 = 4 . _ 4 io x N pn. < N < S = Bu Ber x ° A s) > = Pr — 3 NIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLIWS sa3ıavugını L 4 = en N ö w 7 =’ a 2 Be | ? = = = = 2 = = r ai LINS S3IUVYAIT LIBRARIES SMITHSONIAN e En = = w oO = > = SMITHSONIAN NVINOSHLINS SMITHSONIAN NIAN INSTITUTION NOILNMLILSNI NVINOSHLIWS SIIYVYBIT L NOILNLILSNI LIBRARIES NOILNLILSNI LIBRARIES NOILNLILSNI INIUS SI UYMalıı I1RRARIıFCS SMITHSNNIÄAÄN INSTITIITINN N _ NVINOSHLIWS S31IUVYAII LIBRARIES SMITHSONIAN INST | + > S SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NYINOSHLINS NVINOSHLIWS SMITHSONIAN SMITHSONIAN E: NVINOSHLINS SMITHSONIAN S LIBRARIES NVINOSHLIWNS_S319VYyY9g17 LIBRARIES INST Nr yS N N S SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLINS S31% SMITHSONIAN N 99 N : LE, ; 81T LIBRARIES S3IUY S31IUVYgII_LIBRARIE INSTITUTION NOILNLILSNI INSTITUTION NOILNLILSNI s31yV4g17 (N [e7) = < = BI = Sg ur zer 7/, = > 5 z 7 5 = ; re) UP N, 2 : RAZE 8,4 F> = > = > 7) z 17) = II _NVINOSHLINS LIBRARIES SMITHSONIAN INSTI Ent ir = & z 72) — 7 MM) 2 = u = er an = P= = = - 4 & u =: [06 — [00 5 = (6) = [e) = [6) z = z a) 2 S _SMITHSONIAN INSTITUTION NOILNLILSNI NVINOSHLINS $31? = ung = me r= 2 '@ = N Te > » >) > re > ER. > a > | Es = = > = F S = = = z n z % Me 1 S31IUVUAIT_LIBRARIES SMITHSONIAN INST < 2 EN: 4 E- nen N = = 5 T 87, o N ““ TE S S 9 SG 2 MU 2 EN = > = > = (77) HEN = (72) ® 22 177) S SMITHSONIAN _ INSTITUTION NOILNILILSNI # 2 2 z R kurs an ve (77) 2 en X = X = < = < = x = &x oO = fo) B > —J 74 | SMITHSONIAN INSTI ALINS“ S3IYVYSLT LIBRARIES NIAN INSTITUTION LIBRARIES Ö SMITHS — — —_— — _— — — — — — —— —— — 3 9088 00048 6142