R J J — 59 Handbuſch Der Thiergeſchichte. Nach den beſten Quellen und neueſten Beobachtungen. Zum gemeinnuͤtzigen Gebrauch. Von Johann Auguſt Donn dorff. arm ä da RN Da NERTD3Eg in der Weidmannfhen Buchhandlung. 1793 RS: ısonian —J ({ af or X — Won al a I: NT nn ce ” m — I —y Borrede, Rh bin oft von Freunden der Natursefchichte aufs > gefordert, ihnen ein Buch zu empfehlen, worin das Wefentlichfte der Thiergefchichte im Allgemeis nen vorgetragen worden, und welches in diefer Ruͤck⸗ ficht zu einiger Selbftbelehrung, fo wol in Anſehung der Zoologie felbft, als der Kunfifprache dienen koͤnnte. | ſdatuͤrlicher Weiſe war Blumenbachs Hands buch der Naturgeſchichte das erſte, welches bis das hin vorzugsweiſe vor allen übrigen, mir bekannten ähnlichen Schriften zu empfehlen war, Aber es enthält diefes an fich fehäsbare Buch, nicht nur von der zoologiſchen Terminologie gar nichts, fondern es ift auch, da es ein Handbuch der Naturgeſchichte überhaupt feyn fol, und zu academifchen Dorlefunz gen beftimmt ift, von der Thiergefchichte eines Theils nicht fehr viel, und nur das allernothwendigſte darin enthalten; andern Theils find auch die Kennzeichen der Thiere in Tateinifcher Sprache, die dem Unge— lehrten nicht verftändlich iſt, abgefaßt; die generis ſchen Denennungen find fo, wie die fpecififchen, 2 auch iv Vorrede. auch mehrentheils nur lateiniſch vorhanden, auch weicht die darin angenommene Eintheilung oft gar ſehr von der Linneiſchen ab; und fo willkuͤhrlich die— ſer letztere Umſtand an und fuͤr ſich ſelbſt ſeyn mag, da es jedem Zoologen frey ſteht, ſein Syſtem nach dem Geſichtspunkte zu entwerfen, aus welchem Er die Sache betrachtet, ſo halte ich es doch fuͤr nothwendig, jeden Liebhaber eines Studiums, be⸗ ſonders jeden Anfaͤnger einer Wiſſenſchaft, mit der faſt allgemein angenommenen ſyſtematiſchen Einthei⸗ lung vorzuͤglich und zuerſt bekannt zu machen. Ich bin zwar von dieſer Regel, die ich mir bey Ausar⸗ beitung des gegenwaͤrtigen Handbuchs vorgeſchrie⸗ ben habe, aus Gruͤnden ſelbſt einigemal abgewichen; aber ich habe es allemal in einer beſondern Note bes merkt, und jederzeit der deutſchen Benennung die lateinifche nach dem Linneiſchen Syſtem beygefiigt. — Bestens Anfangsgrunde der Naturgeſchichte enthalz ten zwar vieles zur Erklärung der Kunſtwoͤrter; die Kennzeichen der Gefchlechter und Gattungen find auch deutfch gegeben; aber die eigentliche Natur⸗ gefchichte der Thiere iſt, welches jeder Unbefangene, Bestens Derdienften unbefchadet, zugeftehen muß, außerft mangelhaft, und es hat auch feit der Erfcheiz nung diefes Buchs die Thiergefehichte einen fo ber trächtlichen Zuivachs gewonnen, daß es fehon in dies ſem Betracht jest nur noch wenig Befriedigung lei⸗ ftet, wiewol es als Hülfsmittel feinen unleugbaren Werth behält, — Borowsoky's Naturgeſchichte des Vorrede. v des Thierreichs mit Herbſts Fortſetzungen, iſt ein brauchbares Buch, aber nicht nur zu weitlaͤuftig, und wegen der vielen Kupfer fuͤr die mehreſten zu theuer; ſondern der Liebhaber, der nicht ex profeſſo fih auf die Narurgefchichte legen will, findet auch ſehr vieles, was ihm entbehrlich ift, und muß alfo auch mehr bezahlen, als er nugen Fann. Der hohe Preis ſchadet alfo der Gemeinnügigfeit. Die Einz theilungen und Unterabtheilungen der Thiere find auch nicht nach dem allgemeinen Syſtem georönet. Diele neuere Entdeckungen wird man vergebens fuchen; und auch wirklich) manches, zur. fpeciellen Naturgeſchichte der Thiere gehörige, felbft bey den befannteften Battungen vermiffen. — Erylebens und Titius Anfangsgründe der Naturgefehichte, ent⸗ halten blos das Allgemeine von allen drey Natur: reichen, aber Eeine fpecielle Iihieraefchichte. — Kurz, mir ift Fein Compendium bekannt, worin die Ger fehichte der Iihiere nach den neueften Quellen und Entdeckungen dergeftalt bearbeitet wäre, daß es als ein Handbuch in dieſer Wiſſenſchaft, für allerley Lefer, folglich auch für folche, die Feine Gelehrte find, gelten, und als Leitfaden dienen Fönne, — Alm nächften ift neuerlich meinem Plane Bechftein durch die Herausgabe feiner gemeinnuͤtzigen Naturge⸗ ſchichte des Inn⸗ und Auslandes gefommen, wo⸗ von bis jetzt nur der erſte Band heraus iſt, den ich mit vielem Vergnuͤgen geleſen habe. Es wird aber dieſes brauchbare Werk ſich uͤber alle drey Reiche 3 der vi Vorrede. der Natur erſtrecken, folglich fuͤr die doch immer zu koſtbar werden, Denen es blos um Zoologie zu thun iſt. Ich bin daher auf den Gedanken gerathen, felbft ein ſolches Handbuch zu entwerfen, welches Freuns den des Studiums der Zoologie, fie moͤgen Gelehrte oder Ungelehrte feyn, das ABefentlichfte von der Ges schichte der Thiere, fo wol überhaupt, als insbefon- dere liefern, und fie in den Stand fegen möge, fich auf diefem Wege felbft mit minderer Schwierigkeit fortsubelfen. Man wird hoffentlich das, was ich bisher gefagt habe, von derjenigen Seite betrachten, von welcher ich es betrachtet wiſſen will, und nicht etwa die haͤmiſche Folgerung daraus herleiten, als ob ich voll tibertriebenen Selbſtgefuͤhls die Arbeiten der verdienftz volleften Männer, gegen die meinige herabzumürs digen, und ihren entfchiedenen Werth in Zweifel zu zieben, geneigt ſey. Schon der einzige Umftand, daß ich ihre Schriften felbft bey meiner Arbeit haufig gebraucht, und hin und wieder nicht felten Wachs richten, Bemerkungen, ꝛc. aus ihnen entlehnt habe, müßte mich gegen einen folchen Vorwurf rechtrertiz gen. Aber es ift ein großer Unterfchied, nach welchem Man ein Buch bearbeitet, zu welcher Abficht es ges fcehrieben, unter welchen Umftänden, und zu welcher. Zeit es herausgegeben wird, u. d. gl. m. Der feel. Leske wiirde, wenn er noch lebte, es felbft einge: ftehen, und der Wahrheit die Ehre geben muffen, daß feine Anfangsgründe der N. ©. für die jegigen Zeiten Vorrede. vn Zeiten aͤußerſt mangelhaft ſind; und ſonderbar waͤre es, zu behaupten, daß Blumenbachs Handbuch — das einzige in ſeiner Art, — ein Werk fuͤr Unge⸗ lehrte, ein Buch fiir Anfänger wäre, das mit den meinigen in eine Klaffe gefest werden koͤnne. Dies voraussefegt, will ich mich nun über die Einrichtung, Abfiht, und Gebrauch diefes Hands buchs näher erklären. Schon der Titel zeigt an, daß man Fein voll ftändiges Syſtem, Fein ausführliches Verzeichniß oder Befchreibung, aller bis jest bekannten Thiere zu erwarten habe. Wer die Größe des Thierreichs nur einigermaaßen Fennt, wird von felbft einfehen, daß din folches Unternehmen mit dem Begriff, den man ſich con einem Handbuche zu machen habe, nicht übereinftimmen koͤnne. Ich bin im Allgemeinen dem Gange der XII. Ausgabe des Linneifchen Naturz fuftems gefolgt, und habe aus der großen Anzahl der Gattungen jedes Gefchlechts nicht nur die bekanntes ften innländifchen, fondern überhaupt diejenigen aus» gehoben, von deren Öefchichte fich wenigſtens Etwas Merkwuͤrdiges und Syntereffantes fagen ließ, oder die des Zufammenhangs wegen nicht weggelaffen werden durften. Die Gefehlechtsfennzeichen ſowol, als die Kennzeichen der einzelnen Gattungen find faft durchgehende nad) ven Charakteren des Gmelin⸗ Linneiſchen Syſtems eingerichtet. Da ich fie deutſch gegeben, und überdem jeder Klaffe außer einer Furzen allgemeinen Naturgeſchichte, auch eine Erläuterung : 4 IDEE vm Vorrede. der zoologiſchen Terminologie vorangeſetzt habe, ſo glaube ich den Liebhabern der Zoologie die Erlernung dieſer Wiſſenſchaft, und den Gebrauch lateiniſcher Syſteme hiedurch ſehr zu erleichtern, da es bekannt⸗ lich ein großer Unterſchied iſt, ob man einen roͤmi— ſchen Schriftfteller, oder, ein zoologiſches Syſtem liefet. Bey der befondern Naturgeſchichte babe ich überall von der Größe, Vaterlande, Aufenthalt, Rerbreitung, Nahrung, Alter, Fortpflanzung, Eigenfchaften, Lebensart, Sitten, Nutzen, Schas den der Thiere ꝛc. das NBefentlichfte und Merkwuͤr⸗ digſte angeführt, auch bey jedem Thiere die beſte und richtigite davon vorhandene und mir bekannte Abbil- dung bemerkt. Freilich haͤtte fich von manchen Thie- ren noch viel mehr ſagen laffen, als wirklich gefchehen iſt; aber ich wollte um der Gemeinnuͤtzigkeit willen, ungern die Bogenzahl noch ſtaͤrker anwachſen laffen, am wenigſten noch einen zwenten Band hinzufügen; daher ich auch aus eben diefer Urſach nirgends Quels Yen angeführt habe, vielmehr nachher nur noch im Allgemeinen die Schriften anzeigen werde, die bey Ausarbeitung dieſes Werks vorzüglich gebraucht find. Bey den Inſekten und Gewuͤrmen, — dem weitläuftigften Gegenftande der Zoologie, — habe ich mich verhältnißmäßig am Turzeften gefaßt. Cs kann den Pefer nicht intereffiren, eine Beſchreibung don mehr als 2500 Schmetterlingen, oder beynabe 4000 Käfern zu finden, die er in feinem Leben nicht geſehen hat, auch nie zu fehen befommen wird, und von Vorrede. IX. won denen fich nichts weiter als ihr außeres Anfehen - und Daterland angeben läßt. Es ift hinreichend für ibn‘, ihre allaemeine Gefchichte zu willen, nur die befannteften innländifchen näher zu Eennen, und von einigen der vorzüglichften ausländifchen eine nähere Kenntniß zu haben; allenfalls die bekannte Anzahl der Gattungen jedes Gefchlechts zu willen, die ich auch allemal den generifchen Kennzeichen beygefuͤgt habe. Nur ſehr wenige Gefchlechter , die entweder lauter fremde, und ganz unbekannte Thiere enthals ten, oder von denen nach nicht mit völliger Gewißheit entfehieden ift, ob ihre Gattungen wirklich unter ein eigenes Sefchlecht zu bringen feyn möchten, habe ich aus eben der Urfach unangeführt gelaſſen, aus mels cher ich überhaupt auch die wichtigjten nur mit mög- lichfter Kürze abgehandelt Habe. Sch follte niche glauben, daß diefer Umftand mir zum Vorwurf ge reichen Eönnte, da die beften und bewaͤhrteſten Na— turhiſtoriker bey ähnlichen 2lrbeiten aus eben den ° Gründen fo zu handeln Fein Bedenken getragen haben. er fich indeffen die Mühe geben will, dies Hand- buch mit mehrern andern zu vergleichen, der wird es, ohne daß daraus für mic) ein fonderliches Wer; dienft erwachfen follte, ohnftreitig in dieſer Ruͤckſicht immer am vollftändigften finden, weil ich erft durch die XII. Ausgabe des Linneifchen Naturſyſtems, in den Stand gefest worden bin, ihm diefe mehrere Vollſtaͤndigkeit zu geben, Die es ohne diefelbe auch nicht gehabt haben wuͤrde. $ ein x Vorrede. In Anſehung der deutſchen Benennungen bemer⸗ fe ich noch, daß ich, wie ſich von ſelbſt verſteht, bey innländifchen Gattungen, die hier zu Lande gewoͤhn⸗ lichen Jtamen, zum Hauptfynonym gemacht, und bey freinden diejenige vorangefegt habe, unter Denen das Thier am meiften befannt ift. Doch habe ich überall noch mehrere, an verfehiedenen Drten gez bräuchliche Itamen beygefügt, da oft unter einer und eben derfelben Benennung in einer Gegend eine ganz andere Gattung als in der andern verftanden wird. Gin ausführliches Megifter befchließt das Werk. Und hiemit uͤbergebe ich meine Arbeit dem Publico zum Gebrauch, und den verſtaͤndigen und unpar⸗ theyiſchen Kunftrichtern zur Beurtheilung. Hat fie mit unter das Schickfal, in die Hände eines ſchmaͤh— füchtigen Necenfenten zu fallen, fo foll mich demohn⸗ erachtet dee Mühe nicht reuen, die ich fichtbarlich daran verwendet habe, wenn ich nur im Stillen er⸗ fahre, daß ich Liebhabern dieſer Niffenfchaft, auf eine oder die andere Art dadurch nüslich geworden bin. Geſchrieben Quedlinburg, vor der Oſtermeſſe, 1793. % A. Donndorff. Ders XI ee Verzeichniß der Schriften, welche bey Ausarbeis tung dieſes Werks vorzüglich gebraucht worden find. I. Eyftematifche Schriften überhaupt: ı) Caroli a Linne Syftema naturae, Ed. XIlL. cur. Gme: lin. Tom, ı. Lipf. 1788. $. 2) Reste Anfangsgr. der Naturgeſchichte. 1.3. pr. 1770.86. 8: 3) Borowsky Naturgefch. des Thierreiche. Berl. 1780. ff- 8. 4) Blumenbach Handb. der Nakurgefchichte. 4. Aufl. Gott. 1791. 8. 3) Batſch Anleit. zur Kenntniß der Thiere. 1. B. Sen. 1788. 8- 6) Bechfiein Naturgefch. des Inn⸗ und Auslandes. 1. B Lpz. 1792. 8. U. Zur Gefchichte der Säugthiere insbefondere, x) Schrebers Saͤugthiere. Erlang. feit 1774. 4. 2) Zimmermann geogr. Gefch. des Menfchen, und der allgemein verbreiteten vierfüß. Thiere. III. B. Lpz. 1778. 8. 3) Pennant, Thiergefch. der noͤrdl. Volarländer (durch simmermann), ILTh. Lpz. 1787. 4- 4) Erxieben Syftem. mammalium. Lipf. 1777. 8. 5) Buͤffon, Naturgefch. d. vierfüß. Ihiere (durch Mar⸗ tini und Btto). 8. 6) Gesners Thierbuch. Senff. 1669. Fol. 7) Bechftein gemeinnügige Naturgeſch. Deutſchl. 1. B. 8) Boeze europäifche Sauna. 1. und 2. B. Lpz. ſeit 17gr. 8. 9) Balle xı Verzeichniß der benusten Schriften. 9) Halle Naturgefch. der vierf. Thiere. Berl. 1759. 8. ı0) Schneider Abhandl. zur Aufklär. der Zoologie. Berl. 1784: 8: 17) Eetti, Naturgefch. von Sardinien, a. d. Ital. 1.9. Lpz. 1783. 8. 12) Döbels Jägerpraftif. Lpz. 1754. Fol. II. Zur Geſchichte der Vögel. 1) Pennant Shiergefch. der nördl. Polarl. II. Th. 2) Buͤffon Naturgefch. der Vogel (durch Martini und Otto). 3) Gesners Voͤgelbuch. Frkß. a. M. 1600. Fol. 4) Sriſch Borftell. der Vogel Deutfchl. Berl. 1733. 2c. Fol. 5) Seligmanns Vogel. T-IX. B. Nürnb. feit 1749. Fol. 6) Latham allgemeine Ueberſicht der Vogel. a. d. Engl: überf. 1.9. Nürnb. 1792. 4. 7) Bechftein Naturgeſch. Deutfchl. 2.8. Lpz. 1791. 8. g) Zorn Petinotheologie. 2. Th. Nürnb. 1751. 8. 9) Scopoli Bemerk. a. d. Naturgeſch. 1. B. Lpz. 1770. 10) Certi Naturgefch. von Sardinien. 2. Th. 11) Beſeke Naturgefch. der Bogel Kurlands. Lpz. 1792. 8. 12) Halle, Naturgefch. der Vogel. Berl. 1760. 8. 13) Naumann, Vogelſteller. Ep}. 1789. 8. x4) Pennant, brittifche Thiergefch. (von Murr). 15) Döbels Zägerpraftif. Lpz. 1754. Fol. Iv. Zur Gefchichte der Amphibien. ı) Laurent. Syn. reptil. emend. Vindob. 1768. 8. 2) Schneider allgem. Naturgefch. der Schildfröten. Lpz— 1783. 8 3) Schöpf Naturgefch. der Schilöfrdten. 1 — 3. Heft. Erlang. 1792. 4. 4) Röfel natuͤrl. Hiſt. der Froͤſche. Nürnb. 1758. sr. fol. 5) Klein, Verzeichniß der benutzten Schriften. xm 5) Klein, tentam, herpetolog. Götf. 1775. 6) Seba rerum nat. thefaur. Amft. 1734. fol. imp. Tom, 1.1. ’ 7) Certi, Naturgeſch. von Sardinien, 3. B. V. Zur Geſchichte der Fifche, 1) Bloch Sfonom. Naturgefch. der Fiſche Deutſchl. Berl. | 1782;.8. 2) Deif. Naturgefch. ausland. Fiſche. daf. feit 1785. 4. 3) Monro Vergleihung des Baues ꝛc. der Fifche, mit dem Ban des Menfchen, 1. d. übrigen Thiere. Mit Zufägen von Eamper und Schneider. Lpz. 1787. 4. 4) Yeppe, Abbild. und Befchreid. d. Sifche m. if. 8 I Nürnb. feit 1787. 8. 5) Eavolini Abh. über die Erzeug. der Fifche u. Krebfe, a. d. Ital. überf. von Zimmermann. Berl, 1792. gm. 8 6) Gonau Gefch. d. Fifche, aus dem Latein. von eis dinger. Wien, 1781. 8. m. R. 7) Gesners Fifchbuch. Frnff. a. M. 1598. Fol. 8) Leipziger Magazin von Leske und Bindenburg. III. p. 62 und 365. 9) Schriften der Drontheimifchen Geſellſch. IL p. 216 — p. 290. 10) Cetti Naturgefch. von Sardinien. 3. B. 11) Richter Sschthiorheologie. 1754. VI. Zur Sefehichte der Inſekten. 3) Röfel, Inſektenbeluſtigungen. Nürnd. 1746 — 61. IV. B. 4 2) Rleemann, Beytraͤge dazu. daſ. ſeit 1761. 4. 3) Sulzer, Geſch. der Inſekten. Winterthur, 1776. 4. 4) Deſſen Kennzeichen der Inſekten. Zürich, 1761. 4. 5) Seifch xıv Verzeichniß der benutzten Schriften. 5) Friſch Befchr. von allerh. Inſ. Deutfchl. Berl. 1720 bis 38. KIN. Th: 4 6) Leßer, Theologie der Inſekten. 7) Degeer Gefch. der Inſekten, überf. von Goeze. Lpz. feit 1770. 7.8. in 4. 8) Reaumur bift. des Infettes. Par. 1734 — 42. VL vol. 4. 9) Espers Schmetterlinge. Erlang. 1776. Hr. 4. 10) Syſtem. Befchreib. d. europ. Schmerterl. Noft, 1785. 8. 11) Swammerdam Bibel der Natur. 12) Jablonsty Naturſyſt. aller befannt. u. augl. Inſek⸗ ten. Berl. 1784. 13) Sueßlins Archiv der Infeftengefchichte. Zürich, 178. 14) Bonner Abh. aug der Inſektologie, überf. v. Goeze. Halle, 1773. 15) Schmiedlein Einleit. in die nähere Kenntniß der In— feftenlehre. Lpz. 1786; 16) Gefchichte einiger 2c. ſchaͤdlichen Inſekten, a.d. Franz. uͤͤberſ. von Goeze. Lpz. 1787. VII. Zur Geſchichte der Gewuͤrme. 1) Goeze Verſuch einer N. G. der Eingeweidewuͤrmer. Blankenb. 1782. 8. 2) Miller hiſt. vermium. Hafn. 1773 und 1774. 3) Bohad/ch de quisbusd. animal. marin. Dresd. 1761.4. Deutfch nit Anmerf. von Leske; ebend. 1776. 4. 4) Muͤller von den Würmern des füßen und falzigen Waſſers. Koppenh. 1771. 4- 5) Schröter über den innern Ban der Geer u. a. — cken. Frkf. 1783. 4- 6) Regenfuß Samml. von Muſcheln, Schnecken, ꝛc. Koppenh. 1758. gr. fol. 7) Schroͤters Einl. in d. Conchplien » Kenneniß nach inne, Halle, 1783. 3. B. 8 | Linné. Yale, 1783. 3. B. 8 —— Verzeichniß der. benugten Schriften. xv 8) Martini ſyſtem. Conchyliencabinet; fortgef. durch Ebemnig. Nürnb. 1768. fegg. X.D. 4. 9) Linn de ftellis marinis. Lipf. 1733. fol. 10) Ellis N. G. der Korallen. Nürnb. 1767. 4. 11) Espers Pflanzenthiere. 2c. Nuͤrnb. feit 1788. 4. 12) Pallas Karakteriſtik der Thierpflangen. Nuͤrnb. 1787. 4. 13) Trembley Abh. zur Gefch. einer Polypenart des fügen Waſſers, mit hernerförmigen Armen, a. d. Srang. von Goeze. Duedlinb. 1775- 14) Schäffers Yrmpolypen, in den füßen Waffern ung Negensburg. 1754. 4. VI. Zur zoologiſchen Terminologie, 1) Efper, Naturgefiy. ein Auszug des Pinneifchen Sy⸗ ſtems, mit Erit. d. Runftworter. Nürnb. 1734. 8 2) Bortbaufen, Berk. einer Erflär. der goologifchen Ter⸗ minologie. Frkf. a. M. 1790. 8. 3) Forfier enchiridion hiftoriae naturali a Hal, 1788. 8 IX. Vermiſchte Schriften und Reifebefchreibungen, 1) Molina N. G. von Chili, a. d. Ital. Lpz. 1786. 8. 2) Bock N. ©. von Preußen. IV, B. 3) Siſcher N. G. von Piefland. Koͤnigsb. 1791. 8. 4) Pallas N. ©. merfwärd, Th. I—XI. B. Berlin, feie 1778: 4 5) Gatterer vom Nutzen u. Schaden der Thiere. I. II. B. Lpz. 1781. 8. 6) Der Naturforfcher. Halle, feit 1783. 8 7) Neuer Schaupl. d. Nat. in alphab. O a XD. &p}. 1775. 8. 8) Richtenberg u. Voigt Magazin für das Neueſte a. d. Phyſ. u. N. G. Gotha, frit 1781. 8. 9) Don zvı Verzeichniß der benusten Schriften. 9) Bonner Betracht. über die Natur. 4. Aufl. en. 1783. ar. 8. 10) Martini allgem. Gefch. d. Natur. Berl. feit 1774.8. 11) Banfrofı N. G-von Guinna. Frkf. u. Lpz. 1769. 8. 12) Adanfon Keife nad) Senegal. Brandenb. 1773. 8. 13) Sparemann Reife nad) dem Vorgeb. d. 9. 2. Berl. 1784 8: 14) Glafſen Reife durch Island. T—IH. Th. Koppenh. 1774: 4- | 15) Kepechin Tageb. der ruff. — 1-II. Th. — 1774. 4. 16) Catesby Beſchr. von Carolina, ꝛc. a. d. Engl. von. Huth. Nürnb. 1755. Fol. 17) Sorſter Reife um die Welt, a. d. Engl. Berl.1778.4. 18) Cranz Hift. von Grönland. Barby, 1765: 8. 19) Gmelin Reife durch Rußland. I-IV.B. Peters. 1772 1.4. 20) Leem Nachr. von den Lappen in Zinnmarfen. Lpz. 1771 8. 21) Pallas Neife durch Rußl. 1— HI. Th. petersb 1771 - 76: 4. 22) Niebubr Beſchreib. von Atabien Koppenh. 1772. 4. 23) Der Roͤnigl. ſchwed. Akad. d. Wiſſenſch. Abhandlun⸗ gen, a. d. Schwed. uͤberſ. v. Kaͤſtner. Hamb. u ep. feit 1749. 8. u. 0. m. Ein⸗ Einleitung Erſter Abſchnitt. Von den organiſchen Koͤrpern uͤberhaupt. Ne Koͤrper in der Welt find entweder organifiete; oder unorganifiete.. Organiſirte Korper find dies jenigen, in deren feften Theilen fich flüßige durch eine eigea ne Kraft bewegen. Sie werden allemal von andern na⸗ türlichen Körpern derfelben Art und Geffalt hervorges bracht, nehmen allerhand fremde Eubftanzen, als Nah rungsmittel in fich auf, wodurch fie ihr Wachsthum von innen befördern, und haben mancherley Gefäße, Adern, und andere zur Aufnahme beſtimmter Säfte, zur Aſſimi— lation der Alimente, zur Erzeugung ihrer Nachfonımens fchaft, u. f. w. nothwendige, mit Lebenskraft verfehene, Drgane. Altes diefes mangelt den Mineralien gänzlich, daher fie aud) unordanifirte Körper genannt werden. Belebte, und befeelte organifirte Körper, die fich ihre Nahrung mittelſt willEührlicher Bewegung fuchen, und felbige durch den Mund in gewiffe Höhlungen, nämlich A den Bi: Einleitung. den Magen und die Därme bringen, beißen Tbiere; Or⸗ ganiſirte blog belebte Korper aber, deinen die wilfführliche Bewegung gänzlich mangelt, und die ihren Nahrungss faft mittelſt der Wurzeln durch unwillführliche Bewegung einfangen, werden Pflanzen genennet. Die Entftebung der organifirten Körper wird von einigen, und zwar bon den Mehreften durch die Lehre von der Evolution oder Entwicelung fihon feit der erſten Schöpfung vollig praformirter Keime, durch die Befruch— tung; von andern aber mit vielem Scharffinn, durch einen gewiffen Bildungstrieb, deffen Urfach aber eben fü wenig, als die Urfach mehrerer, noch fo allgemein aner⸗ kannten Naturfeäfte angegeben werden kann, erflärt. Wenn an dem neu erzeugten Koͤrper fich widernatuͤr⸗ liche angebohrne, leicht in die Augen fallende Verunſtal— fungen feiner einzelnen großern Theile finden, oder er deren zu viel oder zu wenig hat, fo nennt man ſolches eine Mißgeburt. Sind die neu erzeugten Korper den EL tern nicht vollkommen ähnlich, ſondern weichen in Bil— dung, Größe, Farbe, u. d. gl. ſtark ab, ſo nennt man folche Abweichungen Varietaͤten, oder Spielarten. Him— melöftrich, Nahrung, Lebensart, u. d. gl. haben darauf einen anfänglich zwar langſamen und unmerklichen, aber meiſt für. die Folge dauerhaften, beträchtlichen Einfluß; Henn endlich organifirte Korper verfchiedener Art fich begateen, fo entftchen Baftarde, die feinem von beyden ‚Eltern vollkommen gleichen, fondern vielmehr.mit beyden zufammen genommen Achnlichfeie. Haben. Mehrentheils find fe unfruchtbar, und nur felten im Stande ihr Ges fehlecht fortzupflanzen. Das Leben der organifchen Korper aͤußert ſich Durch drey Hauptwirfungen: Sie naͤhren fich, oder, fie ver-- wandeln fremde Korper in ihre eigene Subſtanz; fie wachſen, ‚oder ihr Körper vergroͤßert fih durch innere An⸗ * Einfeitungg 3 Anfesung neuer Theile; und fie zeugen, oder bringen neue Körper ihrer Art hervor; HER pflanzen fich forr. Die Ernährung ift, dem Weſen nad), bey Pflanzen und Thieren einerley; die Nahrungswerkzeuge aber find, fo wie die nährenden Korper, höchſt verfchiedem. Den, Pflansen wird ihre einfache Nahrung durch Wurzeln, die fic) außerhalb ihres Etammeg am einen Ende deffelben befinden, zugeführt. Durch die Safern der Wurzeln fleigt der Nahrungsſaft in die Hohe, und wird nachher in den Gefäßen der Pflanze durch alle Theile derfelben bes wege, und mic denfelben verbunden. Bey den Thieren hingegen wird der nahrhafte Theil der Alimente, die fie ſaͤmmtlich durch eine einfache Deffnung an ihrem Rote per, den Mund, vemfelben zuführen, durch unzählige Gefäßchen im Magen und Darmcanal eingefogen, den Theilen des Körpers zugeführt, und durch vielfache Bez wegung fo verändert, daß er den andern Theilen der Thiere gleich, oder ihrem Stoff affimilirt wird. Das Wachsthum iſt eine Folge der Ernährung: Die nährenden Theilchen durchdringen dag cellichte Ges webe der organifchen Körper, verbinden fich vollfommen mit den fehon vorhandenen organifchen. Theilchen, und vergrößern dDiefelben nach allen Richtungen n. Dutch die beftändige Bewegung der Säfte in den Gefäßen, durch das Neiben der feften Theile an einander, sc. verlieren die organifchen Korper viele ihrer Theile, die durch neue erſetzt werden muͤſſen. Werden nun mehr neue naͤhrende Theilchen zugefuͤhrt, als verlohren gegangen waren, ſo ſagt man, die Körper wachſen. Dabey werden die Fa⸗ ſern, woraus die feſten Theile des Körpers gebaut find, immer mehr und mehr aus einander gedehnt; und da di ieſe Ausdehnung nicht ins Unendliche gehen kann, fündern ihre Granzen haben muß, fo mäffen auch alle srgantiche Zn, endlich zu wachfen aufhören. Die mehreſten er: 42 reichen ! 4 Einleitung. reichen fruͤh die beftimnite Groͤße ihres Körpers, und dann bewirkt fernere Ernährung blog die Erhaltung ‚des organifchen Körpers, oder Erfaß deffen, was auf die eben angeführte Weiſe von der Maſchine abgenugt wird. Einige Thiere, befonders unter den Amphibien, noch mehr aber viele Gewächfe, feheinen ihre ganze Les benszeit hindurch an Länge und Dicke zuzunehmen. zum Wachsthum. der organifchen Korper gehört auch ihre Neproductionskeaft, oder die merfwärdige Ei genfchaft, daß fich verſtuͤmmelte, oder vollig verlohrne feitig einander befeuchten. Bey den mehreſten Gewaͤch⸗ fen hat jedes Individuum beyderley Gefchlechtstheile an ſich, muß aber feine weiblichen Samenförner mit männ- lichem Blumenſtaub befruchten, ehe fich ein neuer orga« nifcher Korper daraus bilden fann. Auf ähnliche Art ges ſchiehet wahrfcheinlicher Weife im Ihierreiche bey manchen Muſcheln die Befruchtung, fo, daß das Thier die bey fich habenden weiblichen Eyerchen mit männlichem Samen begießen muß. Der nen erzeugte Korper liege nun entweder noch nach der Geburt, oder nach der Trennung ton feiner Mutter, mit gewiffen Theilen, die ihm zur Nahrung dies nen, eine Zeitlang in gewiſſe Haute eingewickelt, in wel— chen er fich erft nachher vollends ausbildet; — oder er ift gleich nach der Geburt von allen Häuten und Einwicke- lungen, die ihn vorher umgaben, frey, und fähig, fein Leben durch Bewegung, und durch dag Vermögen, fich 43 von 6 Einleitung. von fremden Körpern zu nähren, zu äußern. — Thiere, bey denen das erfte Statt hat, heißen eyerlegende . (ovipar»); die andern lebendig gebäbrende Thiere (vivi- para), wo das Ey fo. lange in der Barmutter zurück behals - ten wird, bis das Junge vollfommen ausgebildet wor— den, und nun, von feinen Hülfen befreyt, zur Welt kom⸗ men Fann. | Wenn die organiftrten Korper die Beflimmungen ihres Lebens erfüllt haben, und mit der Zeit die in ihnen vorgehende Bewegung der flüfigen Theile, folglich auch die davon abhangende Ernährung aufhoͤrt, fo geht über Fur; oder lang die letzte Revolution mit ihnen vor, fie fierben. Nach dem Tode Loft fich der Körper in feine Beftandtheile auf, verliert feinen organifchen Bau, und feine Afche wird endlich mit der-übrigen Erde vermengt, ‚die ihm vorher Nahrung und Aufenthalt gegeben hatte. ER Zweyter Abſchnitt. Von den Thieren uͤberhaupt. Hi Thiergefehichte, oder Zoologie (Zoologia) Ichrt ung die verfchiedenen Thiere nach ihrer Geftalt, Eis genſchaften, Handlungen u. fi w. Fennen. Gie ift für den Menfchen der wichtigfe und angenehmfle Theil der Naturgefchichte, und ihre Kenntniß, wegen des Nußeng und Schadens, den die Thiere fiften Fonnen, unum— gänglich nothwendig. Der Körper (corpus) der Thiere beftehet aus dem Kopf (caput), dem Rumpf (truncus) und den Gliedmaßen ‘ (artus, fulera), Der Rumpf wird in den Vorderleib (thorax) und Yinterleib (abdomen) eingetheilt. Hals (collum) nennt man denjenigen duͤnnern Theil, durch | welchen Einleitung 7 welchen Kopf und Rumpf zufammen bangen. Er fehle aber vielen Thieren. Bon außen find die Thiere mie einer Saut (eutis) bedeckt. Die feften Theile, tvelche die Haut umgiebt, find bey den fogenannten vollfommenern Thieren: dag Sleifch (caro), die Eingeweide (vifcera), die Knochen (ofla), die Knorpeln (cartilagines) und die Sehnen (tendines). Zwifchen den Sleifche und der Haut liegt das cellige Ges webe (tela cellulofa), welches dag Fett (adeps), ein oͤlich⸗ tes, im Leben fluͤßiges, und durch die geringfte Kälte.ges rinnendes Wefen, ausſchwitzt, und ganz von ihn erfülle ift. Es verfchaft hauptfächlich dem Korper feine Bieg— famfeit und Schönheit. Die Drgane, die bey den- allermehreften Thierklaffen zum Behuf der unzahlig mannichfaltigen Bewegungen dies nen, find die Muskeln (mufeuli), die bey den rochblütis gen Thieren dag eigentlich. fogenannte Sleifch ausmachen. Sie werden durch die Nerven (nervi), und zwar die als Termehreften nach dem Entfchluß des Willens in Bewe⸗ gung gefeßt. Die Nerven entfpringen aus dem Gehirn amd aus dem Nückenmarf, Außer. dem Einfluß, den fie auf die Bewegung haben, tbeilen fie auch die aͤußern Ein- druͤcke auf den thierifchen Korper, der Seele durd) die Sinne mit. Je mehr Nerven ein Theil hat, deſto empfind« Ticher ift er, und die Empfindung hört in demfelben fo gleich auf, wenn dee Nerve zerfchnitten wird, Wenn Nerven und Muskeln durch den anhaltenden Gebrauch ermübdet find, fo brauchen fie von Zeit zu Zeit Ruhe zur Sammlung neuer Kräfte, die ihnen der Schlaf gewährt. Außer dem gewöhnlichen Erhohlungsſchlaf aber bringen viele Thiere noch einen beträchtlichen Theil des Jahres, und zwar gerade die rauheften Monathe, wo e8 ihnen ſchwer werden würde, für ihre Erhaltung zu forgen, in einem tiefen Winterfehlafe und einer Ark von Erftarrung 14 zu, 2 Einleitung. zu, aus welcher ſie erſt durch die erwaͤrmende Fruͤhlings⸗ fonne wieder erweckt werden. Allen Thieren iſt zur Erhaltung ihres Lebens Luft nothwendig, doch koͤnnen einige derfelben länger als ans dere entbehren. Die Werkzeuge, wodurch die Luft in den Körper eingelaffen und twieder ausgeſtoßen wird, find bey den verfchiedenen Thieren verfchieben. Saͤugthiere, Bor gel und Amphibien haben zu diefer Abficht Aungen, die Fiſche Kiefen, die Infeften und Gewuͤrme Luftloͤcher. Mit dem Athemhohlen fteht bey den Thieren höherer Ordnung und andern der Kreislauf des Bluts in Vers bindung... Das Werkzeug, welches die Bewegung deg Bluts verurfacht, ift dag Herz, die Haupttriebfeder der ganzen thierifchen Mafchine. Nach der Verfchtedenheit der Nefpiration, und nach der Verfchiedenheit der Bils dung des Herzens bey den verfchiedenen Thierklaffen , ift auch der Weg, den dag Blut bey feinem Kreislauf macht, fo wie das Blut felbft verfchieden. Saͤugthiere und Bis gel haben ein rotheg warmes, Amphibien und Sifche aber zwar auch ein rothes, aber kaltes, d. i meift ohngefaͤhr die Temperatur des Mediums ‚in welchem fie fich befins den, haltendes Blut. Erftere, bey denen das Blut in gefundem Zuftande etwa eine Wärme von 100. Grad, nach dem Fahrenheitſchen Thermometer zeigt, werden warmblütige, die legtern kaltbluͤtige Thiere genennek. Sinfeften und Gewuͤrme haben ein kaltes, fogenannteg weißes Blur. Durch den Kreislauf des Bluts, und durch die Bes wegungen der Thiere werden einige Theile abgenußt, und fie gehen darauf durch die Ausduͤnſtung, und andere Wege aus dem Körper. Durch die Empfindungen deg KHungers und Durftes werden die Thiere angetrieben, Nahrungsmittel zu fich zu nehmen und diefen Verluſt durch Speife und Tranf zu erfegen. Die Nahrungsmit- tel Einleitung, 9 tel muͤſſen aber bey den Thieren erſt ſehr mannigfaltige Veraͤnderungen leiden, che fie zur eigentlichen Ernaͤh— rung gefchickt werden. — Einige Shiere erreichen ein fehr Hohes Alter; andere ein weit fürzeres, welche Verſchiedenheit aber mit der Groͤße des Thiers in Feiner Verbindung ſteht. Gemei— niglich werden diejenigen Thiere am älteften, die am lang» famften wachfen, doch koͤnnen mancherlen Nebenurfachen auch dag Alter der Thiere um ein merkliches abfürzen. Die Fleinern Thiere find in viel größerer Anzahl da, vermehren fich auch häufiger und geſchwinder als die ard- Bern. Ohne dieſe Einrichtung würden viele der Eleinern, die den groößern zur Nahrung dienen, fich zu fehr ver— mindern oder auch wol in furgem gar ausgerottet wers den. Einige Thiere haben eine fo fefte Natur, daß fie faft an jedem Drte des Erdboden leben koͤnnen, andere, und die mehreten, find an gewiffe Klimate und mehr oder weniger eingefchränfte Erftreefungen gebunden. Der Menfch übertrift hierin alle andere Thiere. Er kann fich an alle Klimate gewöhnen, und Grade von Hite und Kälte ertragen, worin ihm Fein anderes Thier gleich— fommt. Jedes Thier hat diejenige Bildung des Körpers, und folche Fähigkeiten der Seele, die beyde zu ihren Gefchäf; ten bequem eingerichtet find. Vorſtellungskraft, Aufs merkſamkeit, Gedächtniß und Einkilfunapfraft hat. der Menfch mit den mehreften übrigen Thieren gemein. In— fiinfte aber, oder Vermögen, ie einem angebornen, unwillkuͤhrlichen, innern Drange, ohne allen Unterricht, von freyen Stuͤcken fih zweckmaͤßigen, und zu ihrer, und ihres Gefihlechts Erhaltung abzielenden Handlungen zu unterziehen, find, bis auf den Begattungstrieb, blog den DIE eigen, wie denn aud) der Menfch durchaus A5 feine 10 Einleitung. feine angeborne Kunſttriebe hat, ſich aber dagegen aus— ſchließlich in dem Beſitz und Gebrauch der Vernunft be⸗ findet, wodurch er die Herrſchaft über die ganze thieri— ſche Schöpfung, und die ganze bewohnbare Erde zum unbefchränften Aufenthalt erhält. Jedes Thier hat gewiſſe Eigenfchaften oder Aräfte, wodurch e8 ſich vor feinen Feinden fichern Fann. Thiere, welche von andern leben, mäffen daher verſchiedene Mike tel anwenden, fich derfelben theils durch Gewalt, theilg durch. &ift zu bemächkigen. Jede Thiergaftung bat ihren Nutzen, entiveder In Beziehung auf den Menfchen unmittelbar, oder in Ans fehung der Haushaltung der Natur im Großen, auf den ganzen Gang der Schöpfung, ob aleich diefer Nußen bey vielen Gattungen eben nicht fo leicht, als bey andern in die Augen fälle. Kein Thier ist fo furchtbar und flarf, das nicht der Menfch zu bändigen, zu zaͤhmen, und auf irgend eine Weiſe zu feinem Nußen anzumenden im Stan⸗ de ſeyn ſollte. Das ganze Thierreich wird nach dem Linneifcher Syſtem unter folgende ſechs Alaffen gebracht: I. Säugtbiere (Mammalia). Sie haben ein Herz mit zwey Kammern und zwey Vorfammern (cor biloculare, biauritum), ein warmes rothes Blut, brin— gen ihre Jungen lebendig zur Welt, und fangen fie eine Zeitlang mit Mildy an —— Sie athmen durch Lungen. II. Voͤgel (Aves). Sie haben ein Herz mit zwey Kammern und zwey Vorkammern; ein warmes rothes Blut, legen Eyer, und athmen durch Lungen. Ihr Koͤr⸗ per iſt mit Federn bedeckt. Ill. Am⸗ Einleitung. | 1X IT. Ampbibien (Amphibia). Sie haben ein Herz mit Einer Kammer und Einer Vorkammer (cor uni- loculare, uniauritum), ein rothes, Faltes Blut, und ath- men durch Lungen. IV. Fiſche (Pifces). Sie haben ein Herz mit ‚Einer Kammer und Einer Borfammer, ein rothes, Fal- 168 Blut, und athmen durch Kiefern. V. Inſekten (Infetta). Sie haben ein weißes faltes Blut, und Fuͤhlhoͤrner (antennae) am Kopfe. VI. Würmer (Vermes). Sie haben ein weißes faltes Blut, Feine Fuͤhlhoͤrner, fondern mehrentheilg Suͤhlfaͤden (tentacula). Erſte 12 Erſte Klaſſe. Die Saͤugthiere. a a 30 2 nun 2 Sn 2 2 2 Erſte Klaſſe. Die Säugthiere. (Mammalia.) He Hanptkarafter, der die Säugthiere von allen uͤbri— gen Thieren unterfcheidet, und wovon auch die Be nennung der ganzen Klaffe hergenommen ift, find die Brüfte, wodurch die Weibchen ihre Zungen mit Milch ers nähren. Das warme rothe Blut, ven Bau deg Herzens, die Knochen, ꝛc. haben fie mit den Bogeln gemein. Am Numpf der Säugthiere unterfcheidee man die untere (bey den aufrecht gehenden die vordere) und bie obere (hintere) Eeite. Die untere Eeite beftehet aus der Bruſt (peftus), als dem vordern Theile, und dem "ins terleibe (abdomen), alg dem hintern Theile des Rumpfes. Die obere Geite heißt der Rücken (dorfum), der wieder _ in den Vorderrüden (interfcapulium) und Hinterrüden (tergus), eingetheilt‘ wird. Yon Kopf an läuft durch den Hals und durch den ganzen Rücken bis and Ende des Thiers der Rädgrad (fpina dorfi), welcher aus fehr vielen einzelnen in einans der gefügten, in der Mitte hohlen Knochen, den Wir— beibeinen (vertebrae), zufamntengefeßt ift, und außer dem Rumpf bey vielen Thieren noch fortgehet, und den Schwanz bilde. Bon dem Nücgrad entfiehen die Rippen (coftae), welche fich nach der Bruft herunter neigen, und von denen die obern fi) an dem Bruſibein (ſternum) welches mit ten auf der Bruft, der Lange nach liegt, vereinigen. Die fnechenlofe Gegend zu beyden Eeiten unter den falfchen Nippen, nennt man die Weichen (hypochondria).. Hier täuft der Ruͤckgrad ohne Nebenäfte fort, bis an die Wir⸗ belbeine der Kenden (vertebrae lumborum). Diefe bil den Erſte Klaſſe. Die Saͤugthiere. 13 den mit verſchiedenen andern Knochen eine Hoͤhle, welche beym weiblichen Geſchlechte, wegen ſeiner Beſtimmung zur Geburt, großer iſt, als beym männlichen, und dag Der den (pelvis) genannt wird, Alfe innere Theile werden von der Haut bedeckt, wel⸗ che entweder nackt (nuda), fcbuppig (ſquamoſa), befchils det (clypeata), ſtachlicht (aculeata), mit Borſten be: ſetzt (fetofa), baarig (pilofa), oder wollig (lanata) ıc. iſt⸗ Die Haare entfpringen in dem celligen Gewebe uns ger der Haut, aus einem häutigen, gefäßreichen Kolben, in dem ein anderer rundlich cylindrifcher , mit Blut ums flöffener Kolben und in diefem das Haar mit einem ferfen Saft überzogen liegt: Mit diefen Scheiden geht das | Haar durch ein; in der Haut befindliches Loch, wird an der feinen Oberhaut umzogen, und beficht aus ſchwam⸗ migem und fadigem Wefen, wodurch, ein feiner Saft uns merklich ausdünfte. Die Farbe der Haare ift fehr ver: ſchieden. Ben manchen TIhieren ändere fie fich mit dem. ‚ Mterz bey vielen zur Zeit des Winters, befonders in kal⸗ ten Gegenden. Die allermehreften Säugthiere haaren fich in gewiſſen Jahrszeiten. Klima und Lebensart der Shiere haben auf die Befchaffenheit der Haare einen merk lichen Einfluß. So find !ie magern, und fältere Gegen: den bemohnenden Thiere mit längern und dichtern Haas ren, als die fettern, und in warmen Gegenden lebenden; befeßt 20. Nach der Verfchiedenheit des Orts, wo die Haare an den Thieren fliehen, bekommen fie verfchiedene Namen. Sp heißt das verlängerte Haar ums Kinn der Bart (barba). Die fteifen um den Mund bey Kagen und Wieſeln Borften (vibriflae), welche beym Tiaer, Hafen, und andernThieren oft einen Anebelbart (myftaces) bilden. Am Halfe und auf dem Nücfen machen die längern bey verfchiedenen Thieren eine Maͤhne (iuba). Bey manchen Thieren, 3. E. bey Pferden und Hunden, fiehen die Haare an 10 Erſte Klaſſe. Die Säugthieres an beftimmten Stellen in entgegen gefeßter Nichkung an ı einander, fo, daß fie fich mit den Epigen begegnen und gewiffe echabene Streifen bilden, welche Naͤthe (futurae) genannt werden. Die Haare an den Augenliedern heißen. Wimper (eiliae), die haarigen Bogen über den Augen, Augenbraunen (fupercilia). Steife, ftärfere Haare were den überhaupt Borften (fetae), weiche, oft Eraufe Haare, Wolle (lana) genannt. Die Haare einiger Thiere, z. E. der Rabe, der Spigmaug, der Naße, u. a. m. geben, wenn fie gerieben werden, eleftrifche Funken von fich. Auch die Haare der Menfchen, wenn fie recht rein und rocken find, leuchten fehr oft im Sinftern, wenn man mit der Hand, oder einer feinen trocknen Bürfte hindurch fahrt. Am Köpfe unterſcheidet man den Vordertheil (fin- eiput), den Scheitel (vertex), und den Hintertheil (occi- put), Der Raum zwifchen Scheitel und Augen, heißt die Stiene (frons); die Öegend zwifchen den Augen und Dhren, noch eine Strecke über denfelben, die Schläfe (tempora); die Gegend zwifchen der Naſe, dem Mund, und den Ohren, die Baden (buccae); und die erhabene Gegend unmittelbar unter den Yugen, die Wangen (genae). ; Die Augen find mit beweglichen Augenliedern bes ſchuͤtzt, die an ihrem äußern Rande mie Wimpern vers fehen find. Bey den mehreften Thieren hat nur dag obere Augenlied Wimvern. Die Deffnung des Sterns im Auge ift bey dein meiſten Thieren kreisrund (orbicularis); bed einigen aber tänalich (pupilla linearis); bey den Katzen z. E. und beit Hafen, nach der Länge, bey den Kühen Her: der Breite der Augen. Die Bifdung der Naſe ift fehr verfchieden. Sie iſt nach ihrer Geftalt und dem Bau der Spitze: bervorra« gend (prominens), gerade (reitus), über fich gebogen (limus), Erſte Klaſſe. Die Saͤugthiere. 15 (fimus), wie bey den Affen; unter ſich gebogen (refimus), platt gedruͤckt (depreflus), breit (latus), von den Sei— ten zuſammengedruͤckt (compreflus), trichterförmig (infundibiliformis), erbaben gerandet (carinatus); — zugeſpitzt (acuminatus), pfeiemenförmig (fubulatus); fiumpf (obtufus), abgefchnitten (truncatus), kleeblatt⸗ aͤhnlich (haltatus), ıc. Zumeilen ift fie in einen beweg— lichen oder unbeweglichen, feiner Geftalt und Spitze nad) ebenfalls verfchiedenen kurzen (roftrum ) oder langen Rüffel (probofeis) verlängert, den das Thier verlängern und verfürzen kann (retraktilis), — Die beyden, an der Spike der Naſe befindlichen Oeffnungen, beißen die Naſenloͤcher (nares). Sie find bey einigen weit (amplae), bey andern enge (angußtae); Nach ihrer Geſtalt: Ereis> rund (orbiculatae), eyrund (ovatae), laͤnglichrund (oblongae), mondförmig (lunares), geſpalten (fiſſae), mit einem haͤutigen, kammaͤhnlichen Anſatz verſehen (criſtatae), hervorſtehend (prominulae) zr.; zuweilen ins wendig bebsart Chirtae), Die Raubthiere haben einen vorzüglich: feinen Geruch; Die mehreften Saͤugthiere haben vin Äußeres, mit Muskeln verſehenes, mehr oder weniger bewegliches Ohr (auricula), deſſen Größe ſehr verſchieden iſt, und im Vers, haͤltniß mit der Groͤße des Kopfs beſtimmt wird. Es iſt nach feiner Geſtalt: zugeſpitzt, eyfoͤrmig, mondfoͤrmig, sc. Nach ſeiner Spitze: ſpitzig (acuta), abgerundet (ro- tunda), etwas gewoͤlbt (gibba), mit unzertheilter oder zertheilter Spitze (integra, bifida) Nach feiner Außern Bekleidung: nackt (nuda), behaar (pilofa),, dünn bes baart (fubpilofa);. an der Spiße mit einem Haarbuͤſchel verfehen (apice barbata) ic. Dte wehrlofeften Thiere haben ein fehr feines Gehör, und doch oft Fleine Ohren: Die beym Mande vorkommenden Theile theilen ſich in die äußern und inneren, Zu diefen geboren die Kinn: laden ı6 Erſte Klaſſe. Die Säugthiere, laden mit den Zähnen, die Zunge, der Gaumen und bie Backentaſchen; zu jenen die beyden Lippen. Don den Kinnladen iff mir die untere beweglich, und fann durch die Kraft der ihr eigenen Musfel beruns tergeſenkt, und an die obere feſtliegende angegogen werden. - Die Zähne find einzelne Knochen, deren oberer aͤuße— rer Theil fehr hart und glasartig, der untere aber, oder die Wurzel, in befonvern Höhlen der Rinnlade befeftigt, und mit Blutgefäßen und Nerven verfeben if; Von der Anzahl, Lage und Befchaffenheit der Zähne werden im Syſtem die vorzuͤglichſten Geſchlechtskennzeichen bey den Säugtbieren hergenommen. Tach ihrer verfchiedenen Lage find die Zähne 1) Vordersäbne (primores). 5) Eckzaͤhne (laniarii, Seitensäbne, Hundszaͤhne), zu beyden Seiten der Borderzähne. 3) Badenzsäbne, (molares, Stockzaͤhne, Zermaka mer); hinter den Echähnen: Tach ihrer verfchiedenen Beftalt: Schneidesähne; (incifores, Vorderzähne, welche breit find, und einen feharfen Rand haben), ſchaufelfoͤrmig (Tpathulati), wal« zenförmig (eylindrici), pfriemenföcmig (fubulati), Eeils förmia (euneati); vierfeitig (tetragoni), dreyſeitig (tri- goni, triangulati), zufammengedrudt (comprefü), ge⸗ kruͤmmt (incurvi, curvati), wie Aörner gebogen (ar- cuati), gerade (recti). Nach ihrer Spitze oder Schärs fe: eingekerbt (lobati), fägenförmig aekerbt (ferrati), ſpitzig (acuti), Rumpf (obtufi), an der Spitze abgerun— det (apice rotundatı,, gefpalten (Ali), flach (plani), mit Spitzen verfeben (cufpidati), ſchraͤg abgeſtumpft (obli- que truncati), nach einem’ ſchraͤgen Winkel ausgeböblt (angulo transverfo excavati), 21. Nach ihrer Richtung: gerade fiebend (erecti), zuraͤckgebogen (retufi), bervor« gebogen (recumbentes), bersusgeftredt (exferti, por- | refti), Erfte Klaffe, © Die Säugthiere. 17 re&ti), und zwar im legten Fall entweder Über fich ges kruͤmmt (recurvi), oder unter fich gekrͤmmt (incurvi). — Nach ihrem Stand gegen einander: dicht an andern anftebend (approximati), entfernt ſtehend (remoti, di- ftantes), dicht an einander. zeftellt (paralleli), einzeln ſtehend (folitarii). — Nach ihrem DBerhältniß gegen einander: Bon gleicher, over von ungleicher Größe (aequales, inaequales).. Die Zähne entftehen in kuͤrze— rer, ober längerer Zeit nach der Geburt, aud) werben die erften bey den mehreften, vielleicht bey allen Thieren in einem geroiffen Alter mit neuen verwechſelt. Die Baden zaͤhne find befonders nad) der verfchiedenen Nahrung der Thiere aud) verſchiedentlich gebildet. Bey den fleifchfrefe ſenden iſt die Krone zackig und ſcharf; bey ven grasfreſ— ſenden oben breit und eingefurcht; und bey denen, die ſich, ſo wie der Menſch, von beyden organiſirten Reichen naͤhren, in der Mitte eingedruͤckt, und an den. Ecken ab— gerundet. Ameifenbären, Schuppenthieren, und einigen Wallfiſchen fehlen die Zähne gänzlich, weil fie derfelben weder zu ihrer Nahrung, noch zu ihrer Vertheidigung bedürfen. Die Kinnladen mit den Zähnen werben von den Lip⸗ pen bedeckt. Die, welche die obere Kinnlade deckt, heiße die obere Aippe (labium faperius), die andere bie untere Rippe (labium inferius), Bey einigen Thieren ift bie obere Livpe gefpalten (Allum), bey mehrern hat fie in der Mitte eine Vertiefung (lacunofuam); Manche Thiere haben auch ſchlaff berunserbangende Lippen (labia pen- dula). Wenn die Rinnladen, befonderg die obere, weit hervorragen, und die Nafe länger ift, als die Lippe, oder mit ihr gleiche Länge har, fo nennt man dieſes eine Schnause, Die Zunge ift fo wol nach ihrer Geftalt, als nach ihrer Spitze und Oberflaͤche verſchieden. Sie iſt entweder B durch⸗ 38 Erſte Klaſſe. Die Saͤngthiere. durchaus von gleicher Breite (Aliformis), oder nad) porn zugefpigt (attenuata, acuminata), vorn breiter als binten (antice dilatata), durchaus rund (teres), vorn ſpitzig (acuta), abgerunder (rotundata), gefpal- sen (filla), lappig (lobata), eben und glatt (laevis, gla- bra), rauh (fcabra), ſtachlicht (aculeata), Manche Thiere Finnen die Zunge weit herausftrecken, und wieder zurückziehen (lingua retratilis). Außer daß die Zunge Das Werkzeug: des Geſchmacks ift, dient fie den Saͤug⸗ £hieren auch noch, fih und ihre Zungen zu reinigen, wenn fie verwundet find, die Wunder durch) den Speichel zu benegen, und zu mehrern andern Abfichten. Die pflanzenfreffenden Thiere übertreffen die übrigen in den feinen Geſchmack. Die Backentaſchen (facculi, ventriculi buccales) find Häufige Säcke, die fi im Munde an den Backen vieler Thiere, z. E. vieler Affen, Paviane, Meerfagen, auch der Hamfter, der Ziefelmaug, u. a. m. befinden, und ihnen dienen, Speifen darin auf einige Zeit aufzubewah— ren, und Proviane. einzufchleppen. Der untere Theil des Gefichts unter dem Mund - heißt des Kinn (mentum), welches nach feiner Geftalt breit (latum), febmal (anguftum), Eurz (breve), vers laͤngert Celongatum), zugefpigt (acuminatum), abge» zundet (rotundatum); in Abficht feiner Bekleidung; baͤr⸗ tig (barbatum), oder unbärtig (imberbe) ift. - Viele Thiere find auf dem Kopfe mit Asrnern (cor- nua) dverfehen, die aus dem GStirnbein ihren Urfprung nehmen, ihnen als Waffen zur Vertheidigung dienen, und wie der Bart beym Menſchen, meiſt erſt gegen die Zeit der Mannbarkeit hervorbrechen. Dieſe Hoͤrner ſind: Nach ihrer Dichtigkeit: hohl (cava), oder dichte (denſa). — Nach ihrer Dauer: beſtaͤndig (perennia), oder jaͤhrlich — decidua). = Mad) ihren En: den —* Erſte Klaſſe. Die Saͤugthiere. 19 den oder Auswuͤchſen: einfach, (fimplicia), oder aͤſtig (ramofa), wie beym Hirfchgefchlecht, und dann heißen fie Geweibe. — Nach ihrer Spitze: ſtumpf (obtı fa), fpigig (acuta), mit.einfacher Spitze (apıce fimpiici), mit zwey >» drey » vielfach geſpaltener Epike (bifida, trifida, multifida, bifurca, trifurca),, banoförmig oder flach (palmata). — Zn Abfiht ihrer Oberfläche: eben (laevia), runzlicht (rugofa), gefuecht (fulcara), knotig (nodofa), geringele (annulata), gewunden (torta); — Nach ihrem Umriffe; rund (teretia), platt (plana), 34s ſammengedruͤckt (compreſſa), dreyſeitig (triangulata, trigona), ſcharf gerandet (carinaca) — Nach ihrer ‚Geflalt; ganz gerade (recta), ſchlaͤngelnd gebogen (flexudſa), oben in einen Haken gebogen (uncinata), bogenförmig gekruͤmmt (arcuata, curvata), mondfoͤr—⸗ mig (lunata), fpivalfösmig gewunden. — An Abficht ihrer eigenen Richtung, ohne Beziehung auf einanders gerade aufgerichter (erecta), vorwärts gerichtet (adun- ca, antrorfum directa), rückwärts liegend (reclinara), nach außen gekruͤmmt (extrorfum curvata), nach innen gekruͤmmt fintrorfum curvata), — Sin Übficht ihrer Richtung in Beziehung aufeinander: aus einander ges ſperrt (divaricata), zufammenneigend (conniventia). — Nach ihrem Stand gegen einander: weir aus einander (diftantia), Dicht bey ſammen (approximata). Bey eitie gen Gattungen, wie beym Hirfch, Reh, Dambirfch, sc. find die Weibchen ungebörnt: bey andern, wie beym Ziegengefchlecht, find ihre Horner doch Fleiner, als ver Männchen ihre. | Der Scheitel oder das Mittelhaupt iſt: plate oder niedergedrückt (planus, depreflus), gewölbt (convexus), zugeſpitzt (acuminatus), gefurcht (fulcatus), getiele (earinatus), mit erbabenen Knöpfen, oder Warzen bes fest (tuberculatus), mit einem Baarbuͤſchel verfeben B 2 (cri- 20 Erſte Klaſſe. Die Säugtbiere. (eriftatus). Faſt auf ähnliche Art iſt dag Hinterhaupt verfchieden. Der dünnere Theil, welcher bey vielen Thieren den Kopf mit dem Rumpf verbindet, heißt der Hals (collum), der ber) manchen Thieren fo kurz ift, daß fie mit dem Kopfe nicht big auf die Erde reichen innen. Bey vielen Thieren hängt unten am Halfe eine fehr lange fehlaffe Haut herunter (palearia laxa). Die obere, oder hintere Eeite des Halfes heißt der KTaden (cervix). Mo diefer fi) mit dem Hinterhaupte verbindet, ift dag Genick (nucha). Der Nacfen ift bisweilen mit einer Maͤhne bes £leidet (cervix iubata). Der untere oder vorbere Theil des Halfes heißt die Kehle (gula); die Vertiefung, welche von dem Bruftfnochen, da, mo fich der vordere Theil des Halfeg mit der Bruft verbinde, gebildet wird, die Burgel (iugulum). Nach den verfchiedenen Krümmungen und Wolbungen der Rippen, und nach der verfchiedenen Erbabenheit deg Bruftbeind, und nach der Oberfläche ift die Bruſt in ihrer Geftalt und Ausdehnung fehr verfchieden. Eie iſt flach (planum), gewölbt (convexum, fornicatum), er⸗ baben, boch (elatum, altum), eingedrückt (depreffum), kielföemig (carinatum), rinnenförmig (canaliculatum), ſchmal (anguftum), breit (latum), bisweilen böferig (gibbofum), auch mit Wiäbnen bewachfen (iubatum). Der Bauch (abdomen) ift ebenfalls nach feiner Ger ſtalt und Oberfläche verfchieden. Ohngefähr in der Mitte deffelden ift der Kabel (umbilicus); zu beyden Eeiten des Bauchg die Weichen (hypochondria), welche fich big an die Lendenknochen erftrecfen; und am Ende des Bauchs befinden fich die Schaamtbeile (pudenda, inguina). Die Brüfte (mammae) find ihrer Lage und Anzahl nach verfchieden. Sie fißen entweder an der Bruſt, oder am Bnuche, oder zwifchen den Hinterfuͤßen. Die ers fiern Erſte Klaſſe. Die Saͤugthiere. 21 ſtern werden Bruſteuter (mammae pectorales), die zwey⸗ ten Baucheuter (mammae abdominales), und die drit— ten Schaameuter (mammae inguinales) genannt. Meift find ihrer noch einmal fo viel, als die Mutter gewoͤhn⸗ licher IBeife Zunge zur Welt bringt. Gemöhnlich liegen fie frey und unbedeckt; bey einigen aber liegen fie in einer befondern Tafche am Bauche (faccus abdominalis), worin ſich die faugenden Jungen verfriechen Können. Die Brüfte finden ſich, wenige Thiere ausgenommen, auch beym männlichen Gefchlechte, aber: kleiner, und bisweilen in geringerer Anzahl. Auch beym Rüden der Eäugthiere finden fich mans he Derfchiedenheiten. Er ift breit (dorfum latum), ſchmal (anguftum), Eielförmig (carinatum), flach (pla- num), glatt (laeve), eingebogen (incurvatum), böferig (gibbofum), abhängig (declive), bisweilen mit Maͤhnen (iubatum), oder Sloßen (pinnatum) befett, oder ohne Sloße (impinne). « An dem hinterfien und dußerften Theil verlängert . fich bey den meiften Säugthieren der Ruͤckgrad, und bils det den Schwanz (cauda). Er ift bald lang (elongata), bald abgekuͤrzt (abbreviata) ; manchmal noch länger ale das Thier felbft (longiflima). Nach feiner Geftalt, Ums fang und Spiße ift er: nach dem Ende zu dünner (atte- nuata), woalzenförmig (cylindiica), eyförmig (ovata), rund (teres), platt gedrüdt (deprefla), fpitzig (acuta), ftumpf (obtufa), abgerundet (rotundata), abgefchnitten (truncata). Nach feiner Bekleidung: bebaart (pilofa), dünn bebaart (fubpilofa), nackt (nuda), flodig (floc- cofa), beſchuppt (fquamofa ), geringelt (annulata). Nach der Art, wie ihn das Thier trägt: gerade (redta), berunterbängend (pendula), uͤberwaͤrts gebogen (re- eurva), unterwärts gebogen (incurva), ruͤckwaͤrts ge; ſchlagen (reflexa), So mannic;faltig die Bildung des B 3 Schwan⸗ 2 Erſte Klaſſe. Die Säugtbiere, Schwarzes ift, fo mannichfaltig ift auch fein Gebrauch. Manchen Thieren dient er z. Er die Slienen und Bremſen von ſich zu wedeln; dem Eichhoͤrnchen zur Haltung beym fchnelten Lauf auf den Zweigen 2. Manche Thiere fün« nen ihren Schwanz wie eine Hand gebrauchen, und etwas damit anfaffen, over fich damit Fefthalten. Dies nennt man einen Wickelſchwanz oder Rollſchwanz (cauda nre- henfilis). . Shiere, welche feinen Schwanz haben, heißen animalia ecaudata, wohin dag Meerfchweinchen, einige Affen, u. a. m. gehören, VOR 7 Nach dem verfchiedenen Aufenthalte der Gäugthiere, da einige blog auf der Erde, andere faft blos auf Baus men, oder in Gebäuden, noch andere unter der Erde, wieder andere zugleich im Waffer und auf dem Lande, ans dere endlich blog im Waffer leben, find auch die Süße und ähnliche Bewegungswerkzeuge verfchieden. Diemehs refen haben vier Süße; der Menfch nur zwey, aber auch zwey Hande, Die Affen hingegen haben vier Hände, und fonnen die an den Hinterfüßen, da fie auch einen ab» fiehenden Daumen und Feine große Zehe haben, eben fü wol zum Greifen und Faffen gebrauchen, als ihre Vorder⸗ bande. Die Porderfüße find durch dag Schulterblate (fca- pula) mit den Schultern. (humeri) verbunden. Die Theile des Vorderfußes find 1) der Hinterarm, Bug _ (braechium ftri&te, lacertus, armus), vom Schulterblatt bis zum nächften Gelenfe, welches, wenn es fich hinten frümmt, nie (genu), und wenn es ſich nach vornen beugt, Klienbogen Ccubitus) genannt wird. 2) Der Vorderarm (antibracchium, ulna) unter dem Ellenbogen. 3) Das Sußblatt (olanta), welches aus der Aandwurs zel (carpus), die das Fußblatt mit dem Vorderarm ver— bindet, aus der Mittelband (metacarpus), und aus | ven Erfte Klaſſe. Die Säugtbiere, 23 den Singern oder Blauen (digiti, ungulae) befteht. Die Stelle unter dem Arm heiße die Achſel (axilla). Die Theile des Yinterfußes find ı) dag KHüftbein (femur), 2) dag Schienbein, vom Knie bis zum Fuß— blatt, 3) dag Fußblatt (planta), welches aus der Fuß⸗ wurszel (tarfus), dem Mittelfuß (metatarfus), und den eben oder Klauen befteht. — Unter palma und pianta wird im Syſtem überheupt der Vorder⸗ und Hinterfuß verſtanden. Der aͤußerſte Theil der Fuͤße, oder das Fußblatt iſt bey vielen Thieren in Zehen over Singer (digiti, dacty- li), die mit Gelenken oder Gliedern verfehen find, abge— theilt. Nach der verfchiedenen Anzahl diefer Zehen erhals ten die Süße verfchiedene Namen, ald; zweyzehige (pe- “ des dida&tyli), dreysebige (tridattyli), viersebige (te- tradatyli), fünfzebige (pentadactyli)j. Manche Thiere haben außer den wahren Zehen noch eine Eleine Sehe, welche im Gang die Erde nicht berührt, und eine falfche Sehe (digitus fpurius) genannt wird. Die Zehen find an ihrem legten Gliede entiveder mie Breiten Naͤgeln (ungues), oder mit fpigigen gekrümmt ten Krallen (unguiculae) beſetzt, oder fie find ganz wehr⸗ los (mutici), Die Krallen find entweder unbeweglich (immobiles), oder beweglich (mobiles); manchmal koͤn⸗ nen fie in eine Scheide verborgen werden (retrattiles). Nach der verfehiedenen Lebensart der Thiere find die Zehen auch verfchiedentlich eingerichtet, und mit den Fuß⸗ blätiern verfchieden gebaut. Thiere, deren Füße blog zum Gehen eingerichtet find, haben Zehen mit unbeweg— lichen flumpfen Krallen, die manchmal ganz gefpalten (pedes filli), oder big an die Wurzel von einander abges fondert, manchmal aber nur etwas gefpalten (ſubliſſi) find. — Thiere, welche mit ihren Füßen ihre Beute haſchen, und zerreißen müffen, haben Zehen mit beweg— 4 lichen 24 Erſte Klaſſe. Die Säugtbiere. lichen fcharfen Krallen, die, außer dem Gebrauch, in einer Scheide liegen. — Thiere, welche fich in der Erde Höhlen graben, find mit ftarfen, oft langen Zehen, an welchen ſehr fcharfe Krallen ftehen, verfehen. — Thies re, welche ihre Nahrung auf dem Lande und im Waſſer ſuchen, haben Schwimmfüße (pedes natatorii). . Die Zehen find aledenn entweder ganz mit einer Haut vers bunden (valmati), oder nur zum Theil mit einer Haut verbunden (fubpalmati); manchmal ift auch jeder Zehe zu beyden Seiten mit fteifen Haaren dicht befeßt, oder, ge» franzt (eiliati). — Bey einigen Thieren, $. E. bey den Fledermaͤuſen, find die Finger an den Vorderfüßen fehe lang und dünne, und zwiſchen ihnen ift eine florahnliche Haut, die zum Fliegen dient, ausgefpannf, (pedes chi- ropteri) — Wenn die hintern Füße gegen die ordern von einer viel großern Länge find, fo daß die Thiere vermits telft derfelben fehr weite Sprünge thun fonnen, fo nennt man diefe Springfüße (pedes faltatorii) ıc. Bey vielen Saͤugthieren ift das Fußblatt in Feine deutliche Zehen zertheilt, fondern bald mit einer hartern bald weichern Subftang umgeben, welcheiman den Huf oder die Klaue (ungula) nennt. Wenige Säusthiere haben ungefpaltene (folidungula), viele aber gefpaltene Blauen (bifulca). Die mehreften Thiere gehen blog auf den Zehen der Füße, und dann nennt man bie Zehen Pfeten, einige aber, tie der Menfch, und gewißermaßen auch die Affen, Bären, Elepbanten, u. a. m. auf der ganzen Fußſohle big zur Ferfe. j Bey den meiften Eäugthieren find die Süße deutlich, fo, dag man beym erften Anblick alle ihre einzelnen Theile fehen kann. Bey den im Waffer lebenden hingegen find fie manchmal wie in einen Klumpen verwachfen, und bey den Wallfiſchen ähneln fie gar einigermaßen den Floßen der Sifche (pinniformes), doch daß die Hinterfloßen ohne Kno⸗ Erſte Klaſſe. Die Saͤugthiere. 25 Knochen ſind, und horizontal liegen, oder in einen wagerechten Schwanz (cauda horizontalis) verwach⸗ fen find (pedescompedes). — Ueber. den Hüftbeinen bilden fich zu beyden Seiten des Hintern die Sinterbacken (nates), welche nach ihrer Subſtanz fleifchig (carnofae) , oder ſchwielig (callofae); nach ihrer Geftalt: gewölbt (convexae, gibbae), 31% fammengedräcdt (compreflae), etwas zufammenges druͤckt (comprefliufeulae); — nad) ihrer Bekleidung s behaart (pilofae), oder kahl (calvae, nudae) find. — — Unter den Säugthieren, und zwar unter den gras— freffenden giebt es viele, die ihr Futter, nicht wie ande— re, gerade zu in den Magen ſchlucken und verbauen, fon» dern die verfchluckten, blog flüchtig zerbiffenen Nahrungs» theile zuerft in einen allgemeinen Sammelplag gehen laß fen, dann noch einmal ins Maul zurück bringen, mit Muße recht durchfauen, und Flein reiben, und nun zu zweyten Male verfchlucken. Man nennt fie wiederkäuens de Thiere. Hieher gehören alle Thiere der fünften Orb» nung. ber nicht diefe allein, fondern auch Hafen und Kaninchen Fäuen wieder, ob fie gleich keine gefpaltene Klauen haben; und dag mit gefpaltenen Klauen verfehene Schwein ruminirt nicht; daß alfo das allgemeine Un— terfcheidungggeichen der mwiederfäuenden Thiere weder in den gefpaltenen Klauen, noch in dem biegen Mangel der Vorderzaͤhne, die bey den Kaninchen fo gar doppelt find, zu ſuchen iſt. Der Mechanismus der Rumination iſt ſehr merk— wuͤrdig; und Zunge, Zaͤhne und Eingeweide ſind bey den wiederkaͤuenden Thieren auf eine ganz andere Art einge— richtet. Die Zunge iſt z. E. bey dem Rindvieh auf der Unterfiäche mit unzähligen feharfen Spitzen beſetzt, und die Haut fo ranh, wie eine Neibe, daß man fic daran blutig reiben kann. Dieſe ſtachlichte Zunge vertritt die B5 Stelle © Erſte Klaſſe. Die Saͤugthiere. Stelle der in der obern Kinnlade fehlenden Schneibes zaͤhne. Die Backenzaͤhne haben die eigene Einrichtung; daß fie niche nur mit fägeformigen Duerfurchen augges fehnitten, fondern auch noch dazır fchräge außgefurcht find, fo daß an den obern die Außenfeire, an den untern aber, die nach der Zunge hin gerichtete Innenſeite die böchfte if. Dabey haben diefe Thiere einen vorzüglich fehmalen Unterkiefer, der eine fehr freye Seitenbewegung hat, wodurd) dag wieder herauf gewuͤrgte — unge⸗ mein klein gerieben wird. Die Hauptſache aber betrifft den — *— Magen dieſer Thiere, deſſen innerer Bau und Art zu verdauen ſehr merkwuͤrdig iſt. Es wird naͤmlich das erſte Futter nur ganz groͤblich gerieben, und in den erſten, ungeheuer großen Magen oder Panzen (Panſen, Wanſt, rumen) verſchluckt, worin es geſammelt, und wie im Kropfe des Mog.ls, etwas eingemweicht wird. Aus diefem erften Mas gen koͤmmt von dem erfien Futter eine Portion nach der andern in den sweyten Wagen (reticulum, Haube, Mis be, Garn), der nur ein Anhang des erften ift, und wird durch das Aufftoßen, durch den Echlund hinauf ins - Maul getrieben. Ben diefem Gefchäfte wuͤrgt das Thier mehrentheils. Man ficht dag Heraufgewuͤrgte durch die Kehle paffiren, und fo gleich nimmt dag Wie derfäuen feinen Anfang, da die Kuh z. E. alles, was fie inn Maule hat, noch einmal zerreibt, und verfchluckt. Henn dies Wiederfäuen vollender ift, fo wird das Futter durch eine befondere Ninne, ohne wieder die beybden ers fien Mägen zu paffiren, gleich aug dem Schlunde in den dritten Wagen (Pfalter, Blättermagen, Buch, echinus, centipellio, omafus) geführt. Da diefer aber fehr enge ift, fo fann es fich hier nicht lange aufhalten, fondern wird von da endlich, zur völligen Verdauung in den vier ten Wagen (Raab, Ruthe, Fettmagen, abomafus), ges führt, Erſte Klaſſe. Die Saͤugthiere. 27 fuͤhrt, der dem Magen anderer Saͤugthiere am naͤchſten kommt. Der allgemeine Hauptnutzen der Rumination iſt noch nicht ganz bekannt. Aber es ſcheint theils die Art des Futters, theils die Lebensart mancher fluͤchtigen Thiere, als der Hirſche und Rehe, die ſich oͤfters bey dem Grafen nicht lange aufhalten Finnen, und zumeilen einige Meis let von dem Orte, wo fie.äßten, in Sicherheit dag Wie— derfänen erſt anfangen müffen, eine folche Einrichtung zu erfordern. „ Die Wichtigkeit der Thiere überhaupt läßt fich haupt⸗ fächlich aus einem zweyfachen Gefichtspunfte beftimmen; entweder in fo fern fie auf die Haushaltung der Natur im Großen, auf den ganzen Gang der Schöpfung Eins fluß haben, oder in fo fern fie den Menfeben unmittelbar nugbar werden. Aus jener Nücticht find die Inſekten und Gewuͤrme die beyy weitem wichtigften Geſchoͤpfe; aus diefer hingegen die Säugthiere. Keine andere Klaffe von Thieren ift dem Menfchen zu feinem unmittelbaren Ge« brauch, und zu feiner Selbfterhaltung fo fchlechterdinge nothivendig als diefe, Die vielfache Srauchbarkeit Am Säugthiere fürs Henfchengefchlecht hat Blumenbach, in buͤndiger Kürze folgender Gefalt zufammengefaßt: Zum Keiten, zum ug, Aderbau, LKaftiragen, u. f. w. Pferde, Maul« thiere, Eſel, Dchfen, Büffel, Nennthiere, Elephanten, Kameele, Lamas, Hunde. Zur Jagd, zum Bewachen ıc. Hunde. Zum Mauſen und Vertilgen anderer fchädlir chen Thieve: Basen, Igel, Ameifenbären, ıc. Zur Speifes das Fleifch von Rindvieh, Schafen, Ziegen, Schweinen, von Hirfchgefchlecht, vom Hafen, Kaninchen, ıc. Fer⸗ ner Speck, Schmalz, Shut, Milch, Butter, Käfe. Zur Bleidung, zu Deden, öelten, 2c. Pelzwerk, Leder, Haare, Wolle, ꝛc. Zum Brennen; Zalg, Tifchthran, Walls tath. 28 Erſte Klaſſe. Die Säugthiere, rath. Zum Schreiben, Bücherbinden, ꝛc Pergament, Leder. Kür andere Rtınftler und zu gemifchtem Gebrauch: Borften, Haare, Geweihe, Hoͤrner, Klauen, Elfenbein, Zähne, Fiſchbein, Knochen, Blaſen. Cehnen und Kno— chen zu Tiſcherleim: Därme zu Saiten. Blut zu Far⸗ be. Mift zum Dünger, zur Seuerung , zu Salmiak ıc. Harn zc. zu Phospborus. Endlich zur Arzney: Sifam, Bibergeil, Hirſchhorn, Milch, ꝛc. Schädlich find beſonders reißende Thiere, und die, fo den Gewächfen, Gartenfrüchten, Bäumen, Getraide— Hausgeräthe, und dergleichen, nachtheilig werden. _ Mach dem Linneifchen Spftem wird die Klaffe der Saͤugthiere in fieben Drdnungen eingetheilt, die befons ders nach der Verfchiedenheit der Vorderzaͤhne beftimme — 1. Primaten (Primates). Sie haben in der obern — vier neben einander ſtehende Vorderzaͤhne (Schneidezaͤhne im ſtrengſten Verſtande, inciſores). Sie leben in der Monogamie; d. b. Männchen und Weibchen halten fich paarmeife zufammen. — Das Weibchen hat an der Bruft nur zwey Saͤugwarzen. — Die Vorders füße, bey vielen auch die Hinterfüße, find Hände mit gefpaltenen und breitnäglichten Fingern. — Die Arme werden durch Schlüffelbeine von einander gehalten. — Ihre Speifen find vornämlid Erd- und Baumfrüchte; bey einigen Fleiſch. — Faſt alle können auf Bäumen fehr gut klettern. — 2. Thiere obne Vorderzäbne (Bruta). Die Wors derzähne fehlen den Thieren diefer Ordnung oben und unten gänzlich. — Die Backenzähne find entweder ftumpf, oder mangeln ebenfalls, — Die Füße find mit ftarfen Klauen verfehen. — Ihr Gang ift mehrentheilg träge und ungefchieft. — Sie nähren fich theilg aus dem Planzenreiche, theils von Fleinern Thieren. — ae 3. Raub» Erſte Klaffe, Die Säugthier, 29 3. Raubthiere (Ferae). Sie haben in der obern Kinnlade ſechs fpisige Vorderzaͤhne; auf jeder Seite einen langen, Eegelförmigen, etwas gefrümmten Eckzahn; bin» ter diefen ſtehen bey einigen noch Eleinere Seitenzähne und Backenzähne, welche faft allemal ſchmal find, und eine, oder mehrere Spigen haben. — In der Jugend fallen ihnen, wie den wiederfäuenden Thieren, die Vorderzaͤhne aus, erft die obern, dann die untern. — Die Füße find mit fpisigen Krallen verfehen, welche einige einziehen innen, andere nicht. Meift koͤnnen fie fehr geſchwind laufen; auch flettern einige fehr gut. — Die meiften leben auf der Erde im Trocknen. Einige graben fich in die Erde; andere leben bald im Waffer, bald auf dem Lande. — Die VBorderfüße find unten mehrentheilg grof- fer, als die Hinterfüße, daher die Vorderfaͤhrte auch große fer, alg die Hinterfährte if. — Die Thiere diefer Ord— nung find zwar nicht alle reißend, und Menfchen oder größern Thieren furchtbar. Sie ernähren fich doch aber faft alle von andern Thieren, und bemächtigen fich ihrer mit Gewalt oder Lift, daher fie Naubthiere, oder reißen, de Thiere genannt werden. — Einige genießen aud) Epeifen. aus dem Gewächgreiche. — Ob man gleich von feinem einzigen Thier diefer Rlaffe überhaupt eigentlich fagen Fann, daß es Gift befige, fo macht doch die Zeit der Wuth und MWafferfcheue, der einige Thiere dieſer Ordnung, zumal die aus dem Hundegefchlecht, Teiche ausgefegt find, hierunter eine Ausnahme. 4. Nagende Thiere (Glires). Cie haben oben und unfen zwey Vorderzähne; die untern find aber allegeit et- mas länger, als die obern. — Die Echzähne fehlen ganz, und laffen einen zahnlofen Zwifchenraum. — Die Baden» zaͤhne find mehrentheils ſtumpf, und von verfchiedener Anzahl. — Die Füße find mit Klauen befekr; die vor dern meift Fürger, als die hinterm, und der Gang faft ummer 30 Erſte Klaſſe. Die Saͤugthiere! immer huͤpfend. — Ihr Aufenthalt iſt verſchieden, auf, Äber, unter der Erde, und im Waſſer. — Das Sta. chelthier ausgenommen, ift ihr Leib mit weichen Haaren bedeckt. — Ihre Nahrung befieht aus vielerley heilen der Gemwächfe, die fie zernagen. Einige freffen auch Fleiſchwerk. — Manche, als der Hafe, und das Kar ninchen, fäuen wieder. — Gie lieben die Neinlichkeit. 5. Wiederkäuende Thiere (Pecora), ie haben oben feine, unten aber fechs oder acht VBorderzähne, die von den Backenzähnen weit abftehen. Die Echzahne fehs len den mehreften. — Sie haben gefpaltene Klauen und koͤnnen faft alle fehr gefchtwind laufen. — Die Euter lie gen ihnen zwifchen den Hinterfüßen. — Größtentheils haben fie Horner. — Sie leben in allen Gegenden der Erde im Trocknen, und fleigen nie auf Bäume — Gie ernähren fi) von Gewächfen, die fie mit ihren Vorder: zännen abrupfen, und vermöge des Baues ihrer vier Mägen wiederfäuen innen. — Der Menfch kann faft alles von ihnen nügen. 6. Thiere mit Pferdegebiß (Belluae),. Cie haben in beyden Kinnladen fchief abgeftumpfte Vorderzähne. An den Züßen haben fie Hufe, daher fie nie Bäume befteis gen. — Die Enter liegen zwiſchen den Yinterbeinen, oder am Bauche. — Ihre Nahrung nehmen fie vorzuͤglich aus dem Pflanzenreiche — Die meiften find als nüßs liche Thiere faft über die ganze Erde verbreitet. 7. Saͤugende Seethiere (Cete, wallfifchartige macht. Diefe Thiere fliegen in fo großen Haufen, daß fie die Luft verdunfeln, und hängen am Tage fo häufig und dicht an den Gipfeln und Aeften der Baume, daß fie von fern wie Trauben ausfehen. In dem Safte der Pal: menbäume beraufchen fie fich zumeilen fo, daß fie wie todt zu Boden fallen. Die Einwohner von Neukaledo⸗ nien verferfigen aus ihrem Haar, Striche und Duaften, womit fie ihre Keulen auszieren, und verweben fie zu dem Ende mit Fäden, die aus dem Halm einer Art Cy⸗ pergrafes gemacht werden. Schrebers Säugth. Tab. 44. 2. Die Primaten Die Fledermaus. st 2, Die Trichternafe (V. Spectrum. Der eigentliche Vampyr; Flatterer). Hai feinen Schwanz; und auf der Nafe ein aufge richtetes Blatt, deffen Raͤnder fich unten zuſammenbie— gen, und einen kurzen Trichter bilden. Bon der Große eines Eichhorne. Graubraun. Wird dadurch laͤſtig, daß fie nicht nur dem Nindvieh, Pferden, 2c. fondern auch fchlafenden Menfchen, bey welchen fie fich vorzüglich an die Fußzehen feßt, Blut ausfangt, daher fie auch den Namen des Vamppyrs erhalten hat, tödter auch Tauben ; beißt den Schweinen die Zißen ab. ꝛc. Bewohnt Süd- amerika. Schrebers Cäusth. Tab. 45. 3. Die Sledermaus mit der Safenfcbarte (V.Le- poriaus. Hafenfledermaus; fliegende Kage; Nacht: die; Kasenarrige Fledermaus). Der Kopf ift rund, mit einer Mopsſchnauze. Die obere Lippe getheilt. Die untere auf dem Kinne mit drey Kerben gezeichnet. Bon der Größe einer Ratze. Stügelmeite 2 Fuß 3 Zoll, Lebt von aa Das Vaterland Südamerika. Schrebers Saͤugth. Tab. 60. 2) Mit vier Vorderzähnen oben, und ſechs Vor⸗ derzähnen unten, 4. Die langöhrige Fledermaus (V. Auritus. Sang- ohr). Iſt wie die folgende, in den gemäßigten Theilen der alten Melt zu Hauſe Am liebften in altem Gemäuer und Steinfelfen. Im Winter haufenmweife in Höhlen, hohlen Bäumen, 2c. wo fir ſich mit den Hinterfüßen aufhängen, und die Slügelum den Leib ſchlagen. Länge des Körperg 22 nur 33 Primaten. Die Fledermaus, nur 2 300. Das Weibchen bringt nur zwey Zunge. Ihre Ohren, die man inggemein, aber fälfchlich, doppelt nennt, find einfach; nur alle Theile ungeheuer groß. Schrebers Cäugth. Tab. 50. 5. Die gemeine Sledermaus (V. Murinus, Maufes hr, Speckmaus, Fledermaus), Laͤnge des Körpers drittehalb Zoll. Die Ohren klei⸗ ner als der Kopf. Haͤlt ſich inſonderheit haͤufig um die Staͤdte und Dörfer auf. Lebt beſonders von Phalaͤnen, Aaskaͤfern, Roßkaͤfern, u. d. gl. und wird haͤufig von Eulen gefangen. Bringt nur ein Junges auf einmal. Giebt im Sommer einen ſtarken und widrigen Biſam— geruch. Zu ihrem Winterſchlaf haͤngen ſich dieſe Thiere ebenfalls in Höhlen klumpenweiſe an den Hinterfuͤßen auf. Schrebers Säugth. Tab. 51. 6. Die Speckmaus (V. Nodula. Nächtling ; Große Fledermaus; Fledermaus mit dem Maufefopfe). Mit Fürzerer Schnauze und Fleinerer Nafe. Die Ohren oval, eben abgerundet, und mit einem ganz klei— nen breiten und rundlichen Deckel verfehen. Farbe des Koͤrpers fehmußig braun. Größe der vorhergehenden. Bewohnt Srarfreich, England, Deutfchland. Hält fich in zuſammengelegten Holzhaufen in Wäldern, im alten hohlen Bäumen, befonders in der Nähe der Teiche auf. Lebt von Muͤcken, Schnacken, Eibellen und andern Waſſer⸗ infefien. Halt einen Winterfchlaf, und kommt erft in den warmen Srühlingstagen zum Borfchein. Hat im Son mer einen widrigen Geruch. Schrebers Säugth. Tab. 52. 7. Die Zwergfledermaus (V. Pipiftrellus). Laͤnge kaum 2 Zoll. Wie die vorigen gefehwänge. Farbe ſchwarzbraun. Stirn erhaben. Ohren eyförmig, am Primaten. Die Fledermaus) 53 am aͤußern Rande ausgeſchweift, kaum länger als der Kopf. Finder ſich in Frankreich, feltener in Deutſchland. Flattert bey Eühlem fanften Negen, wenn fich die andern nicht austrauen, umher, läßt fich aber vorzüglich häufig des Abends bey ſchoͤnem Wetter im Auguft und Septem⸗ ber fpüren. Ihr Winterfchlaf ift Fürzer und unserbroches ‚ner, als bey andern. Giebt einen etwas unangenehmen, obgleich ſchwachen Geruch. Schrebers Saͤugth. Tab. 54, * Das Geſchlecht der Fledermaͤuſe iſt durch alle Gegenden des Erdbodens zerſtreuet. In heißen Laͤndern iſt ihr Aufenthalt auf den Baͤumen. In den kaͤltern in Kluͤften, Loͤchern, Thuͤrmen, Kirchen und ſtillen Winkeln wenig bewohnter Haͤuſer. Ihr Flug dauert von der Abenddaͤmmerung bis zum Einbruche der Nacht. Ihre Nahrung beſteht beſonders in Schmotterlingen, und andern Inſekten, die fie im Fluge fangen. Sie freſſen ader auch Fleiſch; daher Die Landleute die Zugänge zu den Schornfteinen mit Büfchen von Wacholdern, Stechpalmen und andern fachlichten Gewaͤchſen zu verwahren pflegen. Ihr Laut iſt fein und fcharf, aber fehr ſchwach. Gie halten ſich paarweiſe zuſammen, begatten. fich im Sommer, und bringen auf einmal ı bis 2 Junge. An China, auf den Philippinen, auf der Inſel Bourbon, und an andern Orten werden die Fledermaͤuſe auch zur Gpeife gebraucht: a Zweyte 54. Tb, ohne Vorderzoaͤhne. Das Faulthier. BEE ee ee ee | Smeyte Ordnung. Thiere ohne Vorderzähme (Bruta). Die Vordersäbne fehlen den Thieren diefer Ordnung gänzlich. V. Das Sanltbier (Bradypus). Die Vorderzäbne fehlen in benden Kinnladen. Die Backenzaͤhne walzenfdrmig, und in die Queere abgeſtutzt. Die bevden vorderften find die laͤngſten, und zwifchen vdenfels ben wegen des Mangels der Vorderzaͤhne, ein weiter leerer Raum Der Körper mit Haaren bedeckt. Süße: zwey bie drey ſtarke Klauen. 2 Gattungen. 3 Der M (B. Tridadtylus. Das drenfingerige Faul⸗ thier). Sn Guiana, Brafilien, ꝛc. Unterfcheidet fich von dem folgenden durch drey Klauen, und einen furzen Schwanz. Groͤße eines mittelmäßigen Fuchſes. Ein aͤußerſt langſames, fehmwerfälliges Gefchspf, dag nie mehr als einen Fuß auf einmal aufheben, nachher jedesmal erft einige Zeit ausruhen, und beftandig fein heulendes Ai, wovon es den Namen hat, hören laſſen fol. Aber bey aller Trägheit ift es liffig genug, um feinen Feinden, zumal den Fleinen amerifanifchen Tigern 2c. auf allerley Weiſe zu entgehen, und flarf genug, um ſich im Noth— fall gegen fie zu verfheidigen. Hat dabey ein Außerft zahes Leben, und wenig Beduͤrfniſſe. Frißt Laub, und verläßt einen erfletterten Baum nicht eher, bis «8 ihn ganz abgefreffen hat; denn ein Weg von einem Baume zum andern ift für daffelbe eine weite Neife. Kann einen gans \ zen Th, obne Dordersähne, Das Faulthier. 55 zen Monath hungern. Saͤuft gar nicht. Schläft hän- gend, wie der Unau. Der Negen ift ihm fehr empfindlich. Schrebers Säugth. Tab. 64. 2. Der Unau (B. Didadtylus. Das zweyfingerige Faufchier; der aftatifche Faule; verkleideter Faul⸗ £hieraffe mit dem Hundsfopfe). Hat feinen Schwanz. Die Borderfüße Haben 2, die Hintern 3 Klauen. Länge ız Fuß. Iſt nicht ganz fo lange fam, als der vorige. Lebt von Früchten und Wurzeln. Frißt fehr wenig und ſaͤuft gern Milch mit Waſſee ders dünnet. Sein Laut ift ein kurzer Fläglichee Ton, den er felten hören läßt. Sein Geruch ift fehlecht, und fein Ge— ficht bey Tage fehwächer, als in der Nacht. Zum Ruhen oder Schlafen hängt er fich umgekehrt auf, fchlägt die vier Füße dicht an einander um einen Baumaft, und läßt den gekruͤmmten Leib frey herunter hangen. Bewohnt Suͤdamerika. — Schrebers Saͤugth. Tab. 63. VI. Der Ameiſenfreſſer (Myrmecophaga. Ameiſenbaͤr). Zaͤhne fehlen ganz. Die Zunge lang, und kann ſehr weit herausgeſtreckt werden. Die Schnauze lang und Rüffelförmis- Das Maul klein. Der Roͤrper mit langem, Hachsartigem Haar bedeckt, s Gattungen, 1, Der Eleine Ameifenfreffer (M.Didadtyla. Weißer ‚ametifanifcher Ameifenfreffer. Kleiner Tamandua). Länge des Körpers 8 Zoll. Born 2, hinten 4 Klauen. Der Schwanz haarigt und greifend. Farbe des Eichhoͤrn— eng. Bewohnt Suͤdamerika. Mit feiner 4 Zoll langen Zunge bohrt er nach und nach gleichfam einen Gang in die Ameifenhaufen, und da fie, wie bey den übrigen Gate tungen, mit’ Schleim überzogen ift, fo bleiben die Ameis D 4 ſen 56 Th, ohne Vorderzähne, Der Ameifenfeeffer, fen daran Fleben, und er braucht fie nur von Zeit zu Zeit in den Mund zu ziehen, und die Thierchen hinunter zu ſchlucken. Mit den großen hafenformigen Klauen der Vorderfuͤße Fragt er die, mit einer feſten Erdrinde bedeck⸗ ten Ameiſenhaufen auf. Schrebers Saͤugth. Tab. 66. 2. Der große Ameiſenfreſſer (M. Jubata. Lang⸗ haariger Ameiſenbaͤr). Laͤnge 4Fuß. Vorn 3, hinten 4 Klauen. Der Schwanz ar Fuß lang und zottigt. Die Zunge gegen drittehalb Fuß lang. Mit dem Schwanze bedeckt er ſich im Schlafe, und gegen den Regen, den er fehr ſcheuet. Bewohnt Südamerika. Schrebers Saͤugth. Tab. 67. 3, Der mittlere Ameifenfceffer (M. Tetradadtyla. Dierzehiger Ameifenbär). Born 4, binten 5 Klauen. Länge über anderthalb Ruf. Der Schwanz an ver Spike kahl, fonft langhaa- riger als der Leib, und greifend. Schlaͤft am Tage, und geht des Nachts feiner Nahrung nach. Schlafend hält er den Kopf zwiſchen den Vorderfügen verborgen. Haupt⸗ fächlich i in Brafilien. Schrebers Saͤugth. Tab. 68. 3» + Die Nahrung der Thiere dieſes Geſchlechts beſteht zwar vor: zuͤglich in Ameiſen; ſie lecken aber auch das wilde Honig gern aus den Baͤumen. Zahm gemacht ſollen fie ſich mit Brodtkrumen, and klein gehacktem Fleiſche unterhalten laſſen. Sie koͤnnen lange ohne Speiſe leben. Das Fleiſch der zweyten Gattung wird von Den Wilden gegeffen. Die Haut iſt fehr Dick. VII. Des Th. ohne Vorderzaͤhne. Das Schuppenthier. 57 VI. Des Schuppentbier (Manis. For⸗ mofanifches Teufelchen), Die Zähne fehlen. Eine länglicht runde Zunge, die fich in die gänae dehnt. Ein enger Mund, der in eine lange Schnauze ausgeht. Der Leib oben mit knochenartigen beweglichen Schuppen bes deckt. 2 Gattungen. 1. Das kurzgeſchwaͤnzte Schuppenthier (M. Pen- tadactyla. Pangolin; Javaniſcher Teufel). Laͤnge bis 8 Fuß. Die Fuͤße haben fünf Klauen. Die Schuppen groß, muſchelfoͤrmig, abgerundet, gegen den hintern Rand zu geſtreift, und mit langen Borſten vermiſcht. Bewohnt Guinea, China, Indien, und die Inſeln des indiſchen Oceans. Schrebers Saͤugth. Tab. 69. 2. Das langgeſchwaͤnzte Schuppenthier (M. Te- tradactyla. Phatagin; das vierfingerige Schuppen⸗ thier). Laͤnge 145 Zoll, des Schwanzes gegen 40. Die Züße haben vier Klauen. Sein geſchuppter Körper gleicht einem Tannenzapfen. Die Schuppen find von Faftanien- brauner Zarbe, und fehr fauber geftreift. Das Sleifch ift eßbar, befonders fol der Schwanz gut ſchmecken. Bewohnt Oftindien. Schrebers Säugth. Tab. 70. * * * In Anſehung der Leibesgeſtalt, langen Schnauze, des wenig gedffneten zahnloſen Mauls, der langen, runden, ſchleimigen Zun— ge, Geſtalt der Klauen ꝛc. Nahrung ꝛc. kommen die Schuppen thiere mit den Ameifenfrefern überein; Den Unterſchied zwifchen beyden aber beffimmt der Harnifch, der die Schuppentbiere von oben bedeckt. Ihrer Nahrung gehen fie des Nachts nach. Sie graben. Erzuͤrnt ſtraͤuben fi den Harniſch, und vollen fih sur O5 Ders 58 Th, ohne Vordersäbne, Das Goͤrtelthier. Vertheidigung zuſammen. An ſich find es unſchuldige Geſchbpfe, die kein anderes Thier beleidigen. Ihr Gang iſt langſam, daher ſind ſie leicht zu fangen. Wahrſcheinlich werfen ſie nur zwey Junge. VIII. Das Guͤrtelthier (Daſypus. Armadill). Dorder: und Eckzaͤhne fehlen. Baͤckenzaͤhne auf jeder Seite 7 bis 8, kurz und eylindriſch. Kopf und Ruͤcken mit einer harten Schaale bedeckt, die in der Mitte einige bewegliche Gürtel hat. Die Füße haben ftarfe Klauen. 8 Gartungen- 1. Das Bürteltbier mit dem Halsſchilde (D. Sex- eindtus. Encubert). Größe einer Rabe. Der Panzer befteht aus zwey Schildern, zwifchen welchen ſechs Gürtel fiehen, die von dreyecfigen Schuppen gebildee ſind. Füße fünfflauig. Gewicht ohngefaͤhr zwolf Pfund, Bewohnt Braſilien. Naͤhrt fich von Melonen, Bataten und andern Wurzeln, und thut den Plantagen großen Schaden. Wird fehr fett, und fein Sleifch wird gegeffen. Schrebers Säugth. Tab. 71. B. Das Bürreltbier mit neun Gürteln (D. No- BR Der Cafchicame). Laͤnge zwey Fuß. "Die Schuppen der Gürtel ſechs⸗ feitig.. Born vier, binten fünf Klauen. Iſt befonders- in Guiana nicht felten, wo feine unterirrdifchen Baue auf allen von der See etwas entfernten Sandhügeln haufig angetroffen werden. Wird fehr leicht kirre. Schrebers Säugth. Tab. 74. * u = Der Aufenthalt der Guͤrtelthiere ift im waͤrmern Amerika. Sie graben ſich Base unter der Erde. Ruhen am Sage, Leben von Erdr und Baumfrüchten, Fleiſch, Fiſchen, Inſekten und Nes genwirmern. Sind weder beißig noch ſonſt boͤſe. Bey Berfols gungen Th. ohne Dordersäbne. Das Naßhorn. 59 gungen rollen fie fich wie die Schuppenthiere znfammen, oder nras ben fich mir großer Fertigkeit in die Erde. Aus dem Bau gieft man fie mit Waffer, oder zwingt fie durch Rauch heraus zu sehen. Ihr Sleifch ift in der Jugend wohlſchmeckend, hekommt abc im Alter einen Bifamgeruch. Aus der Haut macht man Eleine Koffer. Das Weibchen fol alle Monath vier Junge werfen. IX. Das Nashorn (Rhinoceros). Ein (oder mehrere) eonifche rückwärts gebogene dichte Hörner auf der Nafe- 2 Gattungen. 1. Das aſtatiſche Nashorn (R. Unicornis. Das einhornige Nashorn). Hat nur Ein Zorn, das bey ihm nicht wie andere Thierhoͤrner am Knochen feft fit, fondern blog mit der Haut verwachfen iſt. Große des Körpers ı2 Fuß lang, und zwifchen 6 und 7 Fuß hoch. Lange des Hornes ges gen 3 Fuß. Am Ende der Oberlippe ein fchnabelfsrmis ger, fehr beweglicher Hafen, deffen es fich zum Iinfaffen und Aufheben Kleiner Dinge bedient, Im Ganzen ein uns gelehriges ftörrifches Thier, das nicht leicht ungereist ans greift, fich gern im Sumpf wälst, und nur dumpfe Töne ‚von fih giebt. Sein Geficht ift fchlecht; Geruch und Gehör aber deſto ftärfer. Frißt harte frauchartige Ges waͤchſe. Wirft nur Ein Aunges auf einmal, welches im dritten Jahre feine völlige Große erreichen fol. Gereizt wird es fehr moütend, und wirft Baume um. Das Horn iſt faferichter dichter Subftang. Das Fell gefaltet, harfch and runzliht. Man verfertigt Panzer, Schilde, Peits fhenftiele und Stöcke zum Gehen daraus. Aug dem Horn werden Trinfgefchirre 2c,\perarbeitee. Daß dies Ihier mie dem Elephanten im ewigen Streit lebe, ift ein irriges Vorgeben. Es flieht vor ihm. Yung gefangen läßt es fih zahm machen, und friße dann Reiß, Zucker, Grag und Heu. Beym Hiob (39, 9) wird des Thiers unter dem Go Th, ohne Dordersähne, Der Elephant dem Namen Reem gedacht. Zu den Zeiten der Nomer wurde es bey Thierfämpfen gebraucht. In neuern Zei⸗ fen hat man zuerſt ein Nashorn 1513 nach Piffabon ges bracht. Das Fleiſch ift grob und ſchwammig, und wird nur felten gegeffen. Lebt in Dftindien. Ein Blatt von J. €. Ridinger 1748. 3, Das afrikaniſche Nashorn (R. Bicornis. Das zweyhornige Nashorn). In Südafrika, am Cap ıc. Hat ein doppeltes Hort, wovon das vorderſte das größte if. Das Kleinere fißt hinter dem erftern, nad) der Stirne hinauf. Größe des Thierg, wie Die ber vorhergehenden Art, aber Kopf und Hals fchmäler, und die Haut hat nicht die großen Falten. Das Sleifch ift dem vom Schweine, der innere Bau aber bem vom Pferde ähnlich. Die Füße dick, unten, wie beym vorhergehenden, ein dreyfpaltiger Yuf. Die Fuß— fohle ſchwielicht, wie beym Elephanten. Büffon Suppl. Vol, VI. Tab. 6, X. Der Elephant (Elephas). Vorderzaͤhne fehlen oben und unten. Seitenzaͤhne nur in der obern Kinnlade; ſtehen fehr hervor, Die Naſe iſt in einen langen biegſamen Rüffel verlängert. Der Elephant (E, Maximus). Das größte, ftärkfte und gefcheutefte aller Landthie— re, das wol 15 Fuß hoch wird, und im 2oſten Sahre auf 7000 Pfund wiegt. Lebt vom Laub der Baume, Reif, und andern Gräfern. Hält fich gern in fumpfigen Ges genden und am Waffer auf, und ſchwimmt mit ungemeis ner Leichtigkeit durch die ſchnelleſten Ströme. Seine Haut ift harfch, voll Schrammen, auf dem Rücken faft daus mensdicke, aber doch gegen Inſcktenſtiche empfindlich; gewoͤhnlich von grauer Farbe; doch findet man auch weiße, und, wiewol fehe felten‘, gefleckte Elephanten. Bon / der Th, ohne Vorderzaͤhne. Der Elephant, 61 der letztern Art habe ich einen Embryo im berzoglichen Kabinet zu Braunfchweig gefehen. Die Haut ziemlich fahl. Der Ruͤſſel ift fein Hauptorgan, das ihm zum Athemholen, zum außerft feinen Geruch, zum Brülfen, Mafferfchöpfen, fein Futter damit zu faffen, und ing Maul zu ftecken, zum Gefechte, und zu tauſend unbegreifs lichen fünftlichen Werrichtungen, flatt der Hande dient. Er Fann.ihn drey Ellen lang ausſtrecken, und big zu einer Elle wieder einziehen. Am Ende it derfelbe wie mit einem biegfamen Hafen verfchen, womit er Knoten auf- fnüpfen, Schnallen auflöfen, mehrere Stücken Geld mit einem Male aufheben, Schlüffel an Thüren aufdrehen, Heine Blümchen abreißen kann, u. fe w. Außer dem Waſ⸗ fer fänfe er auch gern Wein, Arak, und andere ſtarke Getraͤnke. Bey der Begattung fol er fich, wie die mehs reften Säugthiere, befpringen. Das neugeworfene Fun ge foll die Größe eines wilden Schweine haben, und fauge nicht mit dem NRüffel, fondern mit dem Maule. Ohnge— fähr im dritten, vierten Sahre kommen bey beyden Ge— fehlechtern die zivey großen Eckzaͤhne zum Ausbruch, die das Elfenbein geben, aber doch in ihrer Tertur von den Zähnen anderer Thiere abweichen. Cie werden wol 7 bis 8 Fuß lang, undje Älter, defto flärfer gebogen. Man hat einzelne folche Zähne gefehen, die auf 160 Pfund wogen. Sein Auswurf ift wie der vom Pferde, und 7 bis 8 Zoll dic. Getrocknet wird er auf Zeilan ſtatt Koh— Ion gebrannt, und auch von den Töpfern unter den Thon gemengt. Gein Laut klingt, als wenn man einen ſtarken Stoß in eine Trompete thut. Man nenne aud) fein Ges "fchrey Trompeten. Das Alter des Elephanten iſt nicht genau zu beſtimmen, erftreckt fich aber doch wahrfchein- Lich über ziwey hundert Jahre. Auch die Zeit des Traͤch— tiggehens iſt nicht voͤllig bekannt. Am wahrfcheinlichften ſetzt man ſie etwa auf ein Jahr. Das Weibchen traͤgt nur 63 Th, ohne VDordersähne, Das Waltrof. nur Ein Junges auf einmal. Das Naturell des Ele phanten ift mild und biegfam. Ohne gereizt zu werden, beleidige er nicht leicht jemanden. In alten! Zeiten bes diente man fich diefer Thiere häufig im Kriege. Die Er: findung des Schießpulvers hat fie aber zu dieſem Ges - brauch minder tauglich gemacht, da fie fich vor Feuer und ſtarkem Getoͤſe ſcheuen. Doch werden fie noch von den Indianern auf Zeilan 2c. dazu gebraucht, und dabey mit einem Getränf aus Opium beraufcht. Am’ häufigften nußt man fie alfo jeßt zum Lafltragen, da ſie zum wenig» ften zwanzig Centner tragen, und die größten Transporte Berge hinauf zu wälzen im Stande find. Ihr Gang ift ſchnell, einem furzen Galopp gleich, und dabey fo ficher, daß fie auf ungebahnten Wegen doch nicht firaucheln, : Das Elfenbein hat man feit den Zeiten des trojanifchen Krieges zu allerley Kunſtwerken verwandt. Das Sleifch des Thiers fol dem Nindfleifch gleichen. Der Nüffel wird für eine befondere Delifateffe gehalten. Aug der Haut wird Dickes Leder bereitet. Des Schwanzes bedient man fich in Afrifa und Indien zum Sliegenweddel. Die, ſtarken und diefen Haare deffelden aber werden zu Tas backsräumern, und von den FSrauenzimmern in Angola zum Halszierrach gebraucht. — Bewohnt das mittlere Afrika, das füdliche Aſien, und vorzüglich Zeilen. Schrebers Säugth. Tab. 78- XI. Des Wallroß (Trichecus). Keine Vorderzähne (bey dem ermwachfenen Thier). Einzelne Eckzaͤhne in der obern Kinnlade, Bier Backenzaͤhne auf jeder Seite in beyden Kinnladen. Zehen mit Schwimmhaͤuten verfehen. 2 Gattungen. 1, Das Wallroß (T. Rofmarus. Walrus, Meerochs, Meerpferd, Ddobenus, Seekuh, Morfe, Morfch). Beym Treibeig des Rordpols; oft zu hunderten bey> fanımen. Länge achtzehen Fuß. Größte Peripherie deg Körpers Th. ohne Vorderzaͤhne. Das Wallroß. 63 Körpers gegen 12 Fuß. Die obern Eckzaͤhne treten ſehr aus dem Munde hervor, und ſind unterwaͤrts gebogen. Jeder wiegt fuͤnftehalb Pfund, und iſt außer ſeiner Hoͤhle 20 Zoll lang und 8 Zoll dicke. Dieſe Thiere leben von Seetang und Schaalthieren, die fie mit den großen Zaͤh— nen loskratzen. Wenn fielanden wollen, fchlagen fie diefe Zähne mit vorgeftrecktenr Kopfe ing Ufer, und ziehen den plumpen Korper allmählich nach. Sie gehen aber nicht eher aufs Land, bis die Küfte vom Eife ganz rein ift. Ihr Laut flingt wie das Bruͤllen eines Ochſen. Sie bringen auf einmal ein bis zwen Junge. Man fängt fie um des Specks und der Zähne willen, welche letztere noch ſchoͤ— neres Elfenbein geben, ale dag vom Elephanten Das Steifch ähnelt dem Schweinefleiſche. Das Fett wird ges geffen, und Thran daraus gebrannt. Die daumensdice Hauf wiegt manchmal über 400 Pfund. Man verarbeis tet fie zu Wallfifchnegen, zu Niemen an die Harpunen, zu Hängriemen an Kutfchen ze. Im Jahr 1608 hat man an der Beringsinfel innerhalb fieben Stunden 900 Stuͤck getsdtet. Die Groͤnlaͤnder fchärfen ihre Harpunen mit den Zähnen. Das Zeugeglied ift ein ellenlanger Knochen, und wird zu Mefferfchalen u. a. Dingen verarbeiteg. Seit dern der Wallfifchfang frarf getrieben wird, fängt mar fie nur gelegentlich. Screbers Säugth. Tab. 79. 2, Der Dugong (T. Dugong. Das indianifche Wallroß). Bewohnt die Meere vom Vorgeb. d. 9. H. an bis zu den Philippinen. Hat viel Aehnlichkeit von dem Wallroß. Laͤnge uͤber ſechs Ellen. Die Eckzaͤhne der obern Kinn— lade ganz nahe an einander, kurz und auswaͤrts gebo— gen. Das Fleiſch ſchmackhaft. Man hat wenig Nach— richt von dieſer Art. XI Der 64 Th ohne Vorderzähtie- Der Manati, x1.0Der Manati A Die Seitenzähne fehlen. Vorderfüße floßfederaͤhnlich. Hinterfuͤße in einen horizontalen Schwanz zuſammen getvachfen. 2 Gattungen. x, Der Manati von Ramtſchatka (Trichecus Ma- natus borealis Linn. Manati, Seefub, Meerochs, Wallfiſchſchwanz). Bewohnt den ruſſiſchen Archipel, die Kuͤſten von Kamtſchatka und den Kurilen. Laͤnge uͤber 23 Fuß. Gewicht 8000 Pfund. Kopf faſt viereckigt. Maul klein. Die Haut kahl. Die Vorderfuͤße haben weder Fingerknochen noch Nägel. Der Schwanz ſtumpf und rautenfoͤrmig. Farbe der Oberhaut ſchwarzbraun, wenn fie naß; gang ſchwarz, wenn fie £rocken ift. Lebe in der Monogamie, Naͤhrt fich von Tang. Wird im Winter fo mager, daß man alle Rippen zählen Fan. Sein Auswurf ähnelt dem vom Pferde. Geine Stimme beficht nur im Schnauben, ' oder Seufzen. Das Fett iſt wohlſchmeckend. Das Sieifch gleicht dem Rindfleiſche. Aus der Haut werden Kaͤhne gemacht. 2, Der Eleinere Manati (Trich. Man. anfralis Linn.) Wohnt in den Meeren der wärmern Erde, und haͤu— fig im Hrinofo. Länge gegen 16 Fuß. Gewicht 500 bis 800 Pfund; Der Kopf koniſch. Nur Backenzaͤhne oben und unten. Haut ſchwarzgrau, mit Haaren dünne beſaͤet. Vorderfuͤße vierfingerige, mit rothbraunen Nä- geln. Lebe von Geegewächfen. Hat ein ſchlechtes Ge— Ä ficht, *) Ach habe mit Zimmermann bie beyden Gattungen des Mas nati getrennt, und aus ihnen ein eigened, vom Wallroß vers ſchiedenes Geſchlecht gemacht. Baubthiere. Die Robbe: 65 ficht, aber ein feharfes Gehoͤr. Die Stimme ähnelt dem Bruͤllen des Rindviehes. Das Sleifch blaßroth und wohl: ſchmeckend. Das Fett weiß, und 2 big 3 Finger dich Ans der Haut werden Riemen 2c. gemacht. Die fo genannten Lapides Manati, oder Seekuhſteine find nicht von dieſem Thiere, fondern Knochen aus Dr Kopfe des Pottfiſches. Be ee ee ee ee ee Zee Dritte Ordnung Raubthiere (Ferse). In der obern Kinnlade (mehrentheilg) fechg, ſeltener zehen, oder zwey ſpitzige Vorderzaͤhne. Auf jeder Seite ein einzelner Seitenzahn. Xxi. Die Robbe (Phoca): In der obern Kinnlade ſechs ſpitzige Vorderzaͤhne von ungleicher Groͤße. Die aͤußern ſtufenweiſe laͤnger und breiter als die innern. In der untern vier; die beyden äußern größer als die mittlern; zwiſchen ihnen eine Eleine Lücke. Die Eckzaͤhne einzein; ; ohngefahr noch einmal fo lang, gekruͤmmt, ſtark und ſpitzig. Zwiſchen den obern und den Vorderzaͤhnen, auch den untern und den Backenzaͤhnen, die gewoͤhnliche Lücke; Backenzaͤhne gewohnlich fünf auf jeder Seite; ſchmal und dreyzʒackigt. Die ginterfüße zuſammengewachſen. io Gattungen: 1, Der Seebör (Ph: Urfina. Bärenrobbe), Länge neun Fuß. Das Weibchen Eleiner. Hat aͤuße⸗ re Ohren, bie doch fehr flein, fpisig, aufgericheet, und auswendig haarigt find: Im Sommer heerdenweiſe auf den Inſeln des Kamtſchatkiſchen Inſelmeers; uͤberwin⸗ tert aber vermuthlich auf den benachbarten, etwas ſuͤd⸗ E lichern ; 56 Raubthiere. Die Robbe, lichern Inſeln des ftillen Meere. Schwinmt in einer Stunde faft zwey deutfche Meilen. Die Fetthaut am Leibe an vier Zoll dick. Eebe in der Polygamie, fo, daß jedes Männchen wol 30 bis go Weibchen hat, die eg mit vieler Eiferfücht bewacht, und grimmig gegen feine Ne— benbuhler zu vertheidigen ſucht. Die Stimme des Thierg gleicht in der Ruhe dem Bloͤken einer Kuh, beym Etreit dem Brummen eines Bars, nad) einem Siege dem Gir- zen einer Heime, und wenn fie den Kürzern gezogen, dem Zifchen einer Kate ‚oder Meerokter. Sie begatten fich am Ufer; fürchten fich nicht leicht vor dem Menfchen; wirft man ihnen einen Stein vor, fo beißen ſie da hinein. Die Alten bringen ihre Zeit mit fchlafen zu, woben fie fehr feet werden. Das Zleifch und Fett der Alten iſt un- Henießbar. Die Jungen werden gebraten gegeſſen. Aus dem Zett wird Thran gebrannt. Die Felle werden zum Befchlagen.der Koffees gebraucht 2c. Die Kamtfchadalen befohlen damit ihre hölzernen Schneefchuhe, fo, daß bie Haare hinterwwärtg ſtehen. Die fibirifchen Bauern faſſen ihre Pelzroͤcke damit ein. Die Selle ber, aus der Mutter gefchnittenen, Zungen werden unter die Kleider gefürtert, und theuer bezahlt. Man fängt fie mit Harpunen. Schrebers Saͤugth. Tab. 82: 2, Det glatte Seelöwe (Ph. Leonina). Das Männchen hat einen Kamm auf der Naſe. Der Körper braun. Länge oft gesen 20Fuß. Weibchen Elei- ner. Nachen fo groß, daß eine Kugel von einem Fuß im Durchmeſſer bequem hineingeht. Bewohnt die fuͤd⸗ lichen Theile des ſtillen Meeres. Die Maͤnnchen kaͤmpfen oͤfters um die Weibchen. Ihr Gang iſt ſchleppend, aber im Verhaͤltniß ihrer Schwere hurtig genug. Die Stim— me mannigfaltig. Sie freſſen Gras, Fiſche und andere Thiere. Das Fleiſch iſt grob, aber eßbar. Die Haͤute wer⸗ — Raubthiere. Die Nobbe. 67 werden zu Ueberzuͤgen der Koffres, auch gegerbt zu Schuh⸗ macherarbeit gebraucht. Ein großer CSeeldwe giebt wol 5 bis goo parifer Pinten Thran. Durch Schläge auf den Kopf Fann man fie tsdten. . Schrebers Saͤugth. Tab: 83. 3, Der zöttige Seelöwe (Ph. Jubata). Die größte Gaftung diefes Gefchlechtg, die vol 25 Fuß lang, und 160 Pfund ſchwer wird, und den Namen, von ihrer, geiwiffermaßen loͤwenartigen Mähne har. Bruͤllt wie ein Dchfe. Findet fich im ganzen flillen Ocean, und nähre fi von Fifchen, Seeottern, Seehunden und andern Seethieren. Die Männchen freiten, wie die See— bäre, um den Platz, und um die Weibchen. Letzteré werfen Ein Junges auf dem feften Lande, und geben wahrſcheinlich über neun Monath trächtie. Fleiſch und Fett twerden von den Kamtfihadalen gegeſſen; die Haut zu Schuhen, Sohlen und Niemen verarbeitet, und die Sehnen von einigen Wilden zum Nähen gebraucht, Nur das Männchen hat die Maͤhne. n Schrebers Saͤugth. Tab. 182. B. 4: Der gemeine Seehund (Ph. Vitulina. Seehund; Salhund, Robbe, Seekalb, Meerfalb, Roppe, Sealhund). Laͤnge gegen ſechs Fuß. Der Kopf iſt glatt, und die aͤußern Ohren fehlen gaͤnzlich. Die Farbe dunkel⸗ braun, und weißlich geſprengt. Wohnt in den nord⸗ lichen Meeren. Naͤhrt ſich, wie andere diefes Geſchlechts von Seetang und Fiſchen; beſonders von Heringen. Schlaͤft feſt, wacht aber oft auf. Die Jungen werden auf dem Eiſe geboren. Die Männchen ſtreiten mit hefe tigem Gebruͤlle um die Weibchen. Ihr Laut iſt cin heiſe— res Bellen. Die Stimme der Jungen ähnelt dem Mauen der Kagen. Durch Geſchrey oder unvermutheten Anblick E 2 eines 68 Raubthiere. Die Robbe. eines Menſchen werden dieſe Thiere erſchreckt und ergrei⸗ fen die Flucht. In die Enge getrieben aber ſetzen ſie ſich mit Gebiß und Klauen zur Gegenwehr. Fuͤr die Finni— ſchen Inſulaner, Kamtſchadalen, beſonders aber fuͤr die Groͤnlaͤnder und Esquimos iſt der Seehund ein aͤußerſt wichtiges Geſchoͤpf. Die beyden letztern Voͤlker zumal naͤhren ſich von ſeinem Fleiſch, kleiden ſich in ſein Fell, beziehen ihre Sommerhuͤtten und Fiſcherbote damit. Sein Speck wird zur Speiſe und zum Thranbrennen gebraucht. Ein fetter Seehund giebt 50 big 60 Pfund. Mit den Eehnen wird genähet, aus den Gedarmen Fenſter und Hemden, aus dem Magen Schläuche zur Aufbewahrung des Thrans gemacht. An Europa werden die Selle be— fanntlich am meiften zu Kofferbefchlägen gebraucht. Man toͤdtet fie mit einem Schlage auf die Nafe, ſchießt fie mit Feuergewehren, ſticht fie auf oder unter dem Eife, wirft fie mit Wurfpfeilen, oder Harpunen, fange fie in Gruben, 2c: Ihr Fang macht dag vorzüglichfte Gefchäft der zuletzt ges nannten beyden Volfer und die darin erivorbene Gefchich lichkeit, ihr Glück und ihren Stolz aus. Schrebers Cäugth. Tab. 84. 5, Der fchwarsfeitige Seehund (Ph. Groenlandica. “ Sattler, grönländifcyer Seehund, Attarſoak, Swart⸗ füde), Mit glattem Kopf ohne äußerliche Ohren. Sarbe meift gang mweißgrau, mit einem ſchwarzen Echilde auf dem Nücen, wie zwey halbe Monde, die mit ihren Spi—⸗ Ken gegen einander aufgerichtet find. Bewohnt die Kuͤſten von Island, Grönland, Neuland, Spitzbergen und La— brador. Wird bis 9 Fuß lang. Wandert in großen Haus fen jährlich von Suͤd Island nach Norden durch die Davisfiraße, wo allemal der großte an der Epite ſchwimmt. Einer liefert oft über. einen Eentner Speck. Die Haͤute von Raubthiere. Der Hund 69 von dieſen ſind unter allen die dickſten. Die Seehund⸗ jaͤger auf Neuland nennen dies Thier die Leyer, oder das Herz, und ſeine Zeichnung an den Seiten, den Sattel. Der Thran aus ſeinem Speck wird fuͤr den vorzuͤglichſten gehalten. Egede Groͤnl. Tab. 6, | — — * Das Geſchlecht der Robben hat einen unangenehmen geilen Geruch. Sie ſind ſehr neugierig, muthig und unerſchrocken, wer⸗ den beſonders durch ihren Speck und Haut nuͤtzlich, und. find nebſt den Shieren der beyden vorhergehenden Gefchlechter ‚die vechten Amphibien unter den Gäugthieren, deren ganzer Körperbau dam eingerichtet it, um in beyden Elementen leben zu koͤnnen. XIV. Der Hund (Canis). Sechs Vorderzähne in benden Kinnladen von ungleicher Länge; deren einige wie gekerbt find. Seitenzähne einzeln, lang, fpisig und gekruͤmmt. Backenzähne zackig; oben ſechs und unten fieben auf jeder Seite, 17 Gattungen. 1. Der Hund. (C. Familiaris. Der eigentliche Hund). Alle Hunde, deren mehr als 30. Spielarten find, fra» gen ben Schwanz krumm in die Hohe gebogen, und zwar Die mebreften nach der linfen Seite. GSpielarten diefer Gattung find unter andern; a) Der Aausbund, Schäferhund (Domelfticus); init aufrechten Ohren ; der Schwanz ziemlich gerade, unten langhaarig. Größe ohngefähr eines Fuchſes. Farbe ſchwarz, braun, u. ſa w. Hieher gehoͤrt auch der islaͤndiſche Hund (Islandi- cus) und der Spitz oder Pommer (Pomeranus), ingleichen der ſibiriſche Hund (Sibiricus). b) Der Budel (Aquaticus); mit ſtumpfem Kopf, dickem Leibe, und wolligtem Haar. E 3 c) Der 70 Kaubthiere. Der Hund, c) Der Angorifche Hund (Meliteus); von fehr klei⸗ ner Statur, mit rundem Kopf, dicker Schnauze, und fehr langen zoftigen Haaren, zumal im Gefichte. Hieher gehoͤrt auch der Bologneſer (Extrarius), und dag Ads wenbündchen (Leoninus). d) Der Wiops (Fricator); mit unterſetztem kurzen £eib, runden Kopf, ganz ftumpfer Schnauze, hängens den Ohren, und glattem Haar. e) Der Baͤrenbeißer, Bullenbeißer (Moloflus); groß, ſtarkleibig, mit ſtumpfem Kopf, hängenden, laps pigten Oberlefzen, und glattem Haar. Bellt dumpfig und kurz. Von ihm ift die englifcheDogge (Anglicus) blos durd) die mindere Größe unterfchieden. Auch der Metzgerhund (Laniarius) fcheint ihm vertvandt. f) Der Jagdbund (Sagax); mit langem dicfen Koͤr⸗ per, eingefurchtem Hinterfopfe, langen hängenden Ohren, Das Haar ift bald fehlicht, bald zottigt. g) Dee Dachshund (Vertagus); mit langer Schnau- 3°, hängenden Ohren, lang geftrecktem Körper, furzen Frummen oder geraden Vorderfüßen. h) Das Windfpiel «(Geajus); mit langem zugefpiß- ten Kopf, hängenden Ohren, dicker Bruft, ſchlankem Leib und Füßen. Bald zottigt, bald fchlicht. i) Der aͤgyptiſche Hund, oder tuͤrkiſche nadte Hund (Argyptius); ähnelt dem Windfpiel, hat aber nur im Ges fichte Haare. Der übrige Kerper iſt ſchwarz und Fahl, faft wie Negerhaut. k) Der KTeufundländer (Terrae novae) ; von aus- nehmender Größe, mit langem feidenartigen Haar, lang- flockigem, meift in die Höhe ftehendem Schwanz, und einer Art von Schwimmhaut zwifchen den Zehen, die bey ihm ungleich groͤßer ift, als bey andern Yundın. Von Farbe — ſchwarz und weiß, und uͤber alle Vorſtellung ge⸗ ſehrig. Alle Raubthiere. Der Hund, 71 Alle dieſe Hauptracen paaren und vermiſchen ſich nicht nur mit einander; ſondern auch mit verwandten Gattungen dieſes Geſchlechts, z. E. mit Woͤlfen und Fuͤchſen, mit welchen letztern ſie ſo gar fruchtbare Baſtar⸗ de zuweilen erzeugen. Ueberhaupt ſcheinen die drey Thier⸗ arten, der Wolf, der Schakal, und der Fuchs mit dem Hunde in gleich nahem Grade verwandt zu ſeyn, ſo, daß große Zoologen ſie aus erheblichen Gruͤnden fuͤr die Stammvaͤter deſſelben anfehen. f. Zimmermann geogr. Zool. I. p. 138. Naͤchſt dem Menfchen hat der Hund die ftärkfte Vers breitung. Seine Hauptnahrung ift Fleiſch. Doch frißt er auch aus dem Pflanzenreiche zubereitete Mehlfpeifen, aber feine Kräuter. Aus Unverdaulichfeiten des Magens, mehr als aus Borempfindung des Wetters, frißt er zumeis ben Gras, um ſich zu erbrechen. Die Kamtfchatfifcher - freffen faft nichts als Fiſche. Er verdauet Knochen. Aus der Lunge dünfter er nach einer Erhitung flarf aus, fonft ſchwitzt er nicht merklich. Sein Schlaf iR unruhig und mit Träumen vergefellfehaftet. Durch das geringfte Ges raͤuſch ift er leicht zu erwecken. Das Weibchen gebt drey und fechszig Tage trächtig, und wirft 4 bis 8 Junge Die Jungen werden blind geboren, und erfi nach eilf Zagen fehend. Im 4 Monath fangen fie an, die mit auf die Welt gebrachten Zähne zu verlieren, und innere halb eines Jahres find fie ſchon vollwuͤchſig. Das Alter des Hundeg erftreckt fich auf 12 big 15, nur fehr felten über 20 Jahre. An Gelehrigkeit übertrift er alle andere Thiere. Sein Fleiſch wird von den Tungufen, Chinefern, Dtahis ten und andern Voͤlkern gegeffen, und fein Sell zu Ver— brämungen, Stiefeln und andern Sachen befanntermaßen verbraucht. Der Bandwurm ift ihm fehr eigen. Daß er der Wuth unterworfen fey, ift befannt. Daß aber Hunde, denen der fo genannte Tollwurm genommen wor« E 4 den⸗ 72 BRaubthiere. Der Hund. ben, nicht toll würden, gehsrt zu den naturbiftorifchen Serthimern, die man in unjen 2 Zagen nad) gerade ab: legen follte. 2. Der Wolf (C. Lupus). Länge des Thiers ohnaefähr 34, die Hohe 2% zu Der Schwanz Fanghaarig, und das Thier trägt ihn bald bängend, bald zichet es ihn zwiſchen die Hinterbeine. Findet fich faft in der ganzen alten Welt, ift aber in eini— gen Ländern, z. E. in Großbritannien und Irrland feit dem Jahre goo auggerotter. Auch im nördlichen Theile von Amerika trift man ihn an. Liebt einfame Wildniffe. Geht des Nachts auf feinen Raub aus. Naͤhrt ſich vom Fleiſch aller Thiere, die er bezwingen kann, und ift ein sefährlicher Zeind des Rothwildes, und in den nordifchen Ländern der Elend- und Nenntbiere; doc), bat man Bey spiele, daß Wölfe von Rennthieren durchftoßen find. Nas er nicht verzehren kann, fehleppt er fort. Im Herbft und Winter raube er in Geſellſchaft. Menfchen fälle er nur im Sal des äußerfien Hungers an, und kann ziems Jich lange ohne Nahrung leben. Beym Nauben ift er ſehr ſchlau. Sein Geruch und Gehoͤr fein. Sein auf flüchtig. Seine großte Srärfe im Naden. Seine Stima me heufend. Der Schall blafender Infirumente if ihm unerträglich. Die Begattunggzeit ift im Januar. Das Meibchen geht 10 Wochen tracdhtig, und bringt-6 big 9 blinde Zunge, die nach 9 Tagen fehend werden. Im dritten Jahre ift er vollmüchfig. Sein Alter erfireckt fich auf ı5 big 20 Sahre. Das Kleifch vom Wolfe verachten fo gar gebraten die Hunde, doch effen es Ralmucden, Tun—⸗ Hufen, und die ärmften Lapplaͤnder. Gein Zell giebt ein warmes Pelzwerk Aus Hunger frißt der Wolf fo gar. Schilf und Erde, gräbt auch Leichen aus, und da mag etwa dergleichen naͤchtliche Erſcheinung auf Kirchhoͤfen An⸗ Raubthiere, Der Hund, 73 Anlaß zu der alten Sage von Waͤbrwoͤlfen gegeben haben. Kung gefangen läßt er fich zahm machen. Sn Perfien richtet man Wölfe zum Tanze ab, und die Amerikaner bedienten fich ehemals nichts als gesähmter Wolfe zur Jagd. Begattet fich mit dem Hunde Ä Schrebers Säugty). Tab. 88. 3. Die Hyaͤne (C. Hyaena. ndianifher Wolf; Grabthier; Abendwolf; Geftreifte Hyaͤne). Groͤße eines ziemlichen Hirtenhundes. Der Kopf wolfsaͤhnlich. Ohren aufrecht ſtehend, ſteif, und ganz nackt. Der Hals dick bemaͤhnt. Schwarze Querſtreifen am Leibe und Beinen. Ruͤckenhaare ſteif und aufrecht ſtehend. Am Schwanze ein geringelter Haarbufch. Zivis fehen Schwanz und After ein Mofchugbeutel. Stimme freifchend und Faßenartig. Farbe weißgraulih. — Ein äußerft boshaftes, unbandiges Thier, das fich fo gar gegen den Loͤwen muthig vertheidiget. Findet fich im Orient, Perfien, Suͤdafrika, und in unfäglicher Menge in Habefynien. Baut unter der Erde, oder niftet in Fels fenhöhlen und Klüfte. Gräbt Leichen aus. Frißt auch Kurzem und junge Schößlinge der Palmbaume; und, wird von dem gemeinen Bolfe in Aegypten gegeffen. Das Volk um Algier bildet fich ein, daß dag Gehirn zu Zau— bereyen dienlich fey, daher nach den Geſetzen der Kopf‘ in Gegenwart einiger Zeugen begraben werden muß. | Schrebers Säugth. Tab. 96. 4. Die gefleckte Hyaͤne (C. Crocuta. Tigerwolf; Krokute). Groͤße eines ſtarken Hundes, Kopf flach und groß. Ohren furz und fpiß. Geficht und Obertheil des Kopfs ſchwarz. Körper röthlich braun, mit ſchwarzen Flecken. Samanı kurz und haarigt. Gebiß fürchterlich. Stimme € 5 kak⸗ 74 Raubthiere. Der Hund. Faffernd, wie dag menfchliche Lachen. Bewohnt Guinea, Aethiopien, das Kap, 2c. Geht wie die vorige des Nachts auf den Raub aus. Falle Menfchen an. Graͤbt Leichen aus. Saufchnees Krofute, Drag. 1788. Tab. 1. 5, Der Schafal (C. Aureus. Schneflwolf; Gold⸗ wolf; Thos; Jakhall; Zwergwolf). Groͤße zwiſchen Wolf und Fuchs. Der Schwanz gerade, langhaarig, und laͤnger, als beym Wolf. Farbe blaßgoldgelb, mit grau melirt. Bewohnt ganz Nord» afrika, und den Orient, vorzuͤglich aber Natolien und Bengalen. Haͤlt ſich am Tage in Gebirgen, Waldungen, 2. auf. Zieht des Nachts ſchaarenweiſe umher; frißt Thiere, Lederwaaren, ıc. graͤbt Leichen aus, und ſoll auch lebendige Kinder rauben. Die Begattung geſchiehet im Fruͤhling, und das Weibchen wirft 5 bis 8 Junge. Laͤßt ſich zahm machen. Wird fuͤr den Stammvater des Hun⸗ des gehalten, und ſoll ſich auch, beſonders in Indien, zuweilen mit ihm vermiſchen. Iſt oft mit der Hyaͤne ver⸗ mengt. Schrebers Saͤugth. Tab. 114. 6. Der ſchwarze Fuchs (C. Lycaon). Mit geradem Schwanze, und von ganz ſchwarzer Sarbe. Größe zwifchen dem Wolf und Fuchs. Bewohnt die Fältern Theile von Europa, Affen und Amerika. Lies fert dag feinfte Nelswerf, und ein Balg wird aupeilen mit vierhundert Rubel bezahle, Schrebers Saͤugth. Tab. 89. 7. Der Suchs (C. Vulpes. Birffuhs; Rothfuchs). Der Echwanz ift gerade, und an der Spiße weiß. Fänge des Thiers etwas uͤber zwey Fuß. Baut unter der Erde, oder nimme auch wol von einer Dachshoͤhle Beſitz. Thut Raubthiere. Der Hund, 5 Shut dem Wildprett und dem Geflügel großen Schaden; frißt aber auch Mäufe, Amphibien, Sifche, Wefpen, und andere Inſekten, Honig, Getraide, und befonders gern Weintrauben; im Nothfal auch Ans. ein Geruch aͤußerſt fein, fo, daß er fo wol feine Beute als feinen Seind auf 2 big 300 Echritt weit entdecken fann. Eeine Stimme ein furzes Bellen. Die Nanzzeit ift im Februar, Das Weibchen geht 9 Wochen trachtig, und wirft 5 big 7, auch wol noch mehrere unge. Das Alter erffrecke fich auf 13 oder 14 Jahre. Laͤßt fich zahm machen, legt aber doch feine Tuͤcke und Furchtſamkeit nie gänzlich ab, Begattet fich mit dem Hunde. Verbreitet einen widrigen Geruch; am Schwange aber befindet fih ein Tleckchen, welches einen violenartigen Geruc, von fich giebt. Das Sleifch des Fuchſes wird von einigen gegeſſen. Geine Faͤhrte ift einer Hundsfaͤhrte nicht unähnlich. Der Nuͤtzen feine® Balges ift befannt. Lebt in der nördlichen alten el Schrebers Säugth. Tab. go. 2 5 8. Der Brandfuchs (C. Alopex. Köhler, Kohlen brenner). Hat mit dem vorigen gleiches Vaterland, und un⸗ terſcheidet ſich faſt blos durch die etwas kleinere Statur, dunklere Farbe, und ſchwarze Schwanzſpitze von demfek ben. Haͤlt ſich aber mehr in gebirgigten Gegenden auf. Schrebers Säugth. Tab. gr. 9. Der Borſak (C. Corfac. Wolfshund), Kleiner als der Birkfuchs. Farbe im Sommer helk fuchsgelb, im Winter ſtark mit grau vermifcht, auf dem Ruͤcken dunkler. Der Schwanz hat die Farbe des Ruͤckens, unten und an der Spitze ſchwarz. Bewohnt die bergig⸗ ten grande der Steppe zwilchen dem Jaik und Irtiſch; haͤlt 76 Raubthiere. Der Hund, hält fich in Bauen unter der Erde auf, und thut dem Fer derwilde großen Schaden. Man fängt ihn mit abgerich— teten Goldadlern und Hunden, in folcher Menge, daß die Kirgiſen jaͤhrlich allein an die Ruſſen 40 bis 50,000 Bälge vertaufchen. Scyrebers Saͤugth. Tab. gr. B. 10, Der virginifche Fuchs (C. Virginianus), _ Don weißgrauer Farbe, und Groͤße des Birffuchfeg, Befonders in Carolina. Thut dem zahımen Geflügel viel Schaden. Lebt in hohlen Baumen, und wird vermittelſt des Rauchs aus denfelben vertrieben. Schrebers Säugth. Tab. 92. B. 11. Der Steinfuchs (C. Lagopus. Eisfuchsz Pos larfuchs; Iſatis, arctiſcher Fuchs). Länge des Körpers 22, des Schwanzes etwa 12 Zoll. Farbe entweder weiß, oder blaulich grau. Die Pfoten unten haarig. Bewohnt die Polarländer, beſon— ders Spißbergen, Neu-Zembla, ꝛc. wo diefe Thiere mie dem Eisbär (Urfus Maritimus) alterniven; d. h. fie kom— men dafelbft erft im November zum Vorfihein, wenn num die Sonne unſichtbar wird, und zugleich jene Bären fich verkieren. Lebt in Klüften der Felſen. Naͤhrt fich von Mäufen, Geflügel, und deren Eyern, im Winter befon, ders von Schnechühnern (Tetrao Lagopus), aug Noth auch wol von Beeren und Mufcheln, und wag die See fonft auswirft. Aehnele in der Stimme, nicht aber im Geruch, dem Fuchs. Die Paarung gefchieher im April. Die Zeit des Trächtiggeheng dauert etwa O Wochen. Das Weibchen wirft 6 big 8 Junge. Das Sleifch ift ſchmack— haft, wie das vom Kaninchen. Das Zelt wird fehr ges ſchaͤtzt. — Der Kreuzfuchs hat ein ſchwanes Kreuz uͤber Schultern und Ruͤcken. Schrebers Saͤugth. Tab. 93. XV. Die Raubthiere. Die Kase, 77 XV. Die Roze (Fels). Sechs Vorderzähne in beyden Kinnladen, die benden Auferften oben und unten größer, als die übrigen vier, und oben größer; als unten. Einzelne, lange, Feilförmige Eckzaͤhne. Drey Backenzaͤhne auf jeder Geite. Eine ſtachlichte Zunge. Die Klauen Fönnen in eine eigene Scheide zuruͤck gezogen werden⸗ 1, Gattungen: 1, Der Loͤwe (F. Leo). Der Korper iſt gelblich braun. Der Schwanz lang; und endigt fih am Ende in einen Haarbüfchel. Das Männchen zeichnet fich durch die Mähne aus, die aber erft im zweyten Jahre ausbricht. Lebt In den heißeſten Zonen der alten Welt, vorzüglich in den Sandwuͤſten des inneren Aftifa. Die Lumen in den Innern von Afrika find auch gegen die übrigen die größten und flärfften. Amerika hat nie Löwen gehabt. Den nordlichſten Grad des jeßigen Augdauerng des Löwen, kann man etwa auf den 34 Gtad der Breite ſetzen. Länge des Maͤnnchens % bis 9 Fuß, das Weibchen ohngefähr um den vierten Theil Heiner. Nähre fi), außer im größten Hunger, blog von feier eignen Beute, und zwar von größern Saͤug⸗ thieren; ſchont hingegen, wie man wenigſtens an einges ſperrten Löwen mehrmals gefehen, Fleiner, Fraftlofer Ges fchöyfe. Er verträgt unfer Klima recht gut, laßt fid) aus; nehmend zahm machen, und felbft zum Zug, und zur Jagd anderer Thiere abrichten. Nur beym aͤußerſten Hunger fänt er felbft in der Wildniß Menfchen at. Er fann 3 Tage hungern, und läge fich durch Feuer verjagen. Sei— nen Raub pflege er nicht leicht zu verfolgen, ſondern ir dem Gebüfche lauernd, mit wenigen Eprüngen zu übers falle. Das Weibehen mirft 3 bis 4 Junge, von denen aber meift nur eins erwachfen, und die andern am Zah: nen 18 Baubthiere. Die Katze. nen ſterben ſollen. In Neapolis hat einmal eine Forin von einem, mit iht, in der Öefangenfchaft befindlichen Loͤ⸗ wen 5 Zunge auf einmal zur Welt gebracht. Das Fleiſch des Loͤwen ift eßbar, und eine Horde Aräber zwifchen Tu— nis und Algier lebt blog davon. Seiner Haut bedienen fich die Negern zu Bettdecken Merkwuͤrdig ift es, daß bie Nerven und auch die Blutgefäße bey diefem Thier nur Hein find, und gar nicht feiner Größe und Stärfe pro: portionire zu ſeyn feheinen. Schrebers Säugth. Tab. 97. A. B. 2. Der Tiger (F. Diese Tigerthier; ; ber koͤnigliche Tiger); Blos in Alten, und vorzüglich von Bengalen, bis China, duch auf Sumatra. Ein praͤchtiges, uͤberaus res gelmäßig ſchoͤn geftreiftes, aber fürchterliches Thier, dag gegen feinen Gatten wuͤthet, im Hunger ferne Zungen frißt, ohne Unterfchied Menfchen, Löwen, und andere Saͤugthiere anfällt, aber doch vor dem Elephanten erlies gen muß. Die Größe dieſes Thierg ift oftmals ganz außer ordentlich; man hat Tiger von 15 Fuß Länge gefehen, den Schwanz mit gerechnet. Seinen Raub fällt er. aus feinem Sinterhalte mit unglaublich iveiten und geſchwin⸗ den Spruͤngen ploͤtzlich an, und ſaugt ihm das Blut aus. Einen Büffel ſchleppt er mit großer Leichtigkeit fort. Hat einen widrigen Geruch. ein Laut gleicht dem eines Loͤ— wen. Das Weibchen wirft 3 bis 4 Junge Daß er durchaus nicht zu bandigen fey, iſt ungegründee. Das Zleifch wird von den Indianern gegeffen. Die Araber verfaufen ein Fell von einem alten Tiger unbereitet für 15 bis 20, und bereitet für 40 big so Marf. Nach Div Gaffius waren diejenigen Tiger, welche die Indier dem Auguſt zum Geſchenk ſchickten, die erften, welche die Gries den und Nomer gefehen hatten. Schrebers Säugth: Tab. 98. 3; Der Raubthiere. Die Kape. 79 3. Der Parder (F. Pardus. Panther; Panterthier) Länge des Thierg gegen fech8, des Schwanzes dritte. halb Fuß. Rücken und Seiten mit runden oder unregel mäßigen ſchwarzen Ringen gezeichnet, dienach dein Bauch zu fich in Streifen verlieren. Grundfarbe bräunlich gelb. Naſe ungeflecke. Bewohnt Afrifa und den wärmern Theil von Afien. Kommt im Naturell mit dem Tiger überein, beleidigt aber ungereise feinen Menfchen. Schleicht fich des Nachts in die Haͤuſer, und fängt die Rasen weg: Die fü genannten Tigerfelle, womit die Kutſchpferde der Großen zumeilen gefchmücke werden, find gewöhnlich von diefem und dem folgenden Thiere. Die Kürfchner nennen die Haut vom Parder, Pantberfelle, die von der Unze, afrikaniſche Tiaetfelle, und die som Leopard, fehr uneigentlich Tigerfelle. Schrebers Säugth. Tab. 99. 4; Die Unze (F. Uncia. Kleiner Panther; Wolfs⸗ pard); ar Kleiner als be Harder: Der Schwanz verhaͤltniß⸗ maͤßig laͤnger. Grundfarbe weißlich, mit unregelmaͤßigen ſchwarzen Flecken. Wohnt in der Barbarey, Perſien, Oſtindien und China. Milder von Sitten, als die vor» hergehenden Arten. Wird zur Gazelleniagd abgerichter; Schrebers Säugth. Tab. 100. 5: Der Leopard (F. Leopardus). Größe faum vier, deg Schwanzes 2 bis 24 Fuß. Auf der goldgelben Grundfarbe ftehen ſchwarze, dichtere, Flets nere, und regelmäfigere Flecken als beym Parder. Gicht dem Tiger an Stärfe und Raubbegierde wenig nach, ift aber leichter zu sähmen. Das Vaterland if Afrika. Sein Sleifch wird von den Hottentorten gegeffen, und — an Weiße dem Kalbfleifch gleichen. Schrebers Saͤugth. Tab, 101, SR 6; Der go Raubthiere. Die Katze. 6. Der Jaguar (F. Onca. Der amerikaniſche Tiger); In Suͤdamerika. Kleiner als die vorhergehenden. Laͤnge des Koͤrpers ohngefaͤhr drittehalb Fuß, des Schwan⸗ zes einen und etwas druͤber. Grundfarbe braungelb, mit unterbrochenen Streifen, runden und eckigen ſchwaͤrz⸗ lichen Flecken. Naͤhrt ſich von allen Arten der Thiere. Hehnelt dem Tiger in den Sitten, ift aber doch feiger. Zur Nachtzeit geht er in die Staͤdte und Dörfer, um Huͤh⸗ ner, Hunde, und andre Feine Thiere zu hohlen. Bey der Gelegenheit nimmt er zuweilen kleine Kinder mit; und wenn er einmal Menfchenfleifch geföfter hat, fo ſchmecken ihm hernach andere Thiere nicht mehr, und dann wird ee gefährlich. Doch fol er den Indianer dem Europäer vorziehen. Frißt auch Fifche. Fürchter das Feuer. Wenn er ſatt ift, läßt er fich von einem Hunde jagen. Schrebers Säugth. Tab. 102. 7, Der ®slot (F. Pardalis). Ein nicht fehr ſtarkes, aber aͤußerſt blutgierhes Thier, von der Groͤße eines Dachſes, in dem waͤrmern Amerika. Iſt braͤunlich gelb, mit geraden und ſchiefen, kurzen, ſchwarzen Streifen. Die Beine getuͤpfelt. Thut dem jungen Rindvieh und anderm Wilde großen Scha— den, Scheuet aber den Menſchen. Laͤßt ſich von Hunden in die Flucht treiben. Wird nicht zahm. Soll die Affen mit Liſt zu fangen wiſſen. Schrebers Saͤugth. Tab. 103. 8. Der Guepard (F. Jubata). | In Suͤdamerika und Judien. Don weißbrauner Farbe mit fchwarzen Flecken. Auf dem Halfe bie über die Schultern eine Mähne. Größe an viertehalb Fuß, des Schwanzes etwas über anderthalb Fuß. Wird zur Gazellenjagd abgerichter. Schrebers Säugth. Tab. 105: 9. Der Raubthiere. Die Kane, 81 9. Der —— Loͤwe (F. Concolor. Puma; Cuguar). Ein blutduͤrſtiges a das am häufigfien i in Peru, Brafilien, 2c. zu Haufe ift, und fich durch fein vothgelbeg, ungeflecftes Fell, und kleinen Kopf auszeichnet. Länge viertehalb Fuß, des Schwanzes über zwey Fuß. Lauert - andern Thieren auf den Bäumen auf. Greift auch reißen— de Thiere, als Wölfe, zc. an. Die Ueberbleibfel feiner Beute vergräbt-er unter dem Laube, genießt aber nichtg weiter davon, fo bald er merkt, daß ein anderes Thiet fie berührc hat. An Menfchen wagt er fich kaum, zumal wenn er Feuer ficht. Das Fleiſch wird gegeffen, und ſoll wie Kalbfleifch fchmecken. Aug feinem Selle machen fich die Indiañer Winterfleider, auch bereiten fie eg zu Schuhen und Handichuben. Schrebers Eäugth; Tab. 104- 10. Die Maragua (F. Tigrina): In Euͤdamerika. Kommt an Geftalt und Gitten mit der milden Katze überein. Thut den Geflügel viel Schaden , läßt fich aber zadın machen. Die Grundfarbe gelbbräunlich, unten weiß; Mie vielen ſchwarzen Sleden. Der Schwanz ſchwarz geringele. Schrebers Säugth. Tab. 106; 11. Die Rage (F. Catus). Faſt in der ganzen alten Welt; iſt aber erfi von da dutch die Spanier nad) Amerifa überbracht worven. Die wilde ift größer als die zahme, von grauer Farbe, mit ſchwarzen Lefzen und Zußfohlen, hat einen etwas weniger platten Kopf, längeres feineres Haar, und überall gleich diefen Schwanz. Naͤhrt fih vom Raube des Federwild— prets, der Hafen und felbft junger Rehe. Begattet fich im Sebruar, Geht 55 Tage traͤchtig. Bringt 4 bie 6 Ö „Junge, sr; Raubthiere. Die Kase, Junge, die bis zum neunfen Tage blind find. Von diefer wilden Rate find die zahmen Hauskagtzen eine bloße durch die Kultur entftandene Ausartung, die fehr leicht wie— der verwildert, wenn fie zufällig in Wildniß geräth. Sie begattet ſich nur aͤußerſt felten unter den Yugen der Men» hen; gewoͤhnlich im Jahr 2, zuweilen auch 3 mal, im Frühling und Herbſt. — Die Rage ift gefräßig. Frißt in Ermängelung anderer Koſt auch Maulwürfe, Eideren, Kroͤten, Raupen, und wird befonders den Seidenwuͤr— mern nachtheilig. Kauet langfam. Saͤuft oft, aber nur wenig auf einmal. Verfcharrt ihren Unrath. Cchläft wenig und gar nicht feft. Liebe die Wärme fehr. Erreicht im 18 Monath ihren vollen Wuchs. Wird etwa 13 Jahr alt. Der Kater pflegt feine Jungen zu verzehren; felten thut dies die Katze. — Zu den befondern Eigenheiten der Katzen gehoͤrt ihre flarfe Eleftricität, das Leuchten ihrer Augen im Zinftern, ihre feltfame Gierde auf gemwiffe Pflanzen, 3. E. auf das Marumkraut, die Katzenminze, und die Baldrianwurzel; ihr Schnurren oder Spinnen, das durd) ein Paar eigene gefpannte Häuschen, in ihrem Kehlkopf bewirkt wird; ihre abgefagte Zeindfchaft gegen die Hunde; ihr tuͤckiſches Naturell und Untreue gegen ihren eigenen Herrn; das Vergraben ihres Unrathg; ihr aͤußerſt zähes Leben ; ihre Borempfindung des Erdbebeng; ihre leichte Neigung zum Erbrechen; die ängftliche, uns uͤberwindliche Antipathie vieler Menfchen gegen diefelben, ꝛc. Die Ehinefer effen das Fleiſch. Der Balg wird von Kuͤrſchnern verarbeitet. Zu den vorzäglichften Spielarten diefes Thiers ges hört 1) die angoriſche Katze mit langem feidenartigen glänzenden, gemeiniglich ſchneeweißem Haar, die ges wöhnlich ſchwer hört, aus Angora in Syrien fommt, und in Perfien häufig gehalten wird; 2) die ganz afchs graue, ins bläuliche fpielende Cartheuſerkatze; 3) die Cy⸗ pers Raubthiere, Die, Kabe, 83 perkage mit ſchwarzen Efreifen auf hellem Grunde; die auf dem Nücken gerade, auf den Schenfeln — ſind, ꝛc. u | Schrebers Saͤugth. Tab. 107. 107. ad B; 312, Der Serval (F. Serval). Der Korper iſt braungelb; mit fchwargen runden ' Stecken. Hals, Einfaffung des Gefichts und der Augen; fo wie der Bauch, weiß. Großer und flärfer, als unfre milde Kaße. - Der Schwanz reicht nur Bis an die Ferfen. Bewohnt Oſtindien und Tibet: Hält ſich auf Bäumer auf. Flieht den Menfchen, wenn er nicht lag wirds Laͤßt fich nicht zaͤhmen. ; Schrebers Saͤugth. Tab. 108, 13; Der Rirmyſchak (F. Chaus). Größer als die wilde Katze. Der Schwanz geht big an die Ferfen, ift gegen die Spitze geringelt, an der Spige ſchwarz · Farbe des, Koͤrpers gelblich. Ihren brämnlich, an der Spitze ſchwarz. Wohnt in ſumpfigen, oder wals digen Gegenden, um das Faspifche Meer, befonders in den perſiſchen Landfehaften Gilan und Mafanderan.. Faͤngt des Nachts Fiſche, Mäufe und, Vögel, die im Rohr niften. Bäume befteigt er felten. In bewohnte Gegens den wagt er fich nicht. Gefangenfchaft fcheine er nicht zu erfragen: Schrebere Saͤugth. Tab; 110, B. 14; Der Karakal (F. Caracal). | Größe eines Fuchſes. Farbe des Körpers hellzimmt⸗ farbig, weiß uͤberlaufen; unten weißlich. Der Schwanz reicht bis an die Ferſen, und iſt an der aͤußerſten Spitze ſchwarz. Die Ohren auswendig ſchwarz, und an den Spitzen mit Buͤrſten verſehen. Wohnt in der Barbarey, Perſien und Indien. Naͤhrt ſich von allerley Thieren. 52 Raubt 84 Raubehira Die Kate. Raubt im der Nacht. Saͤttigt fich bisweilen von den. Ueberbleibfeln des Löwen; daher die Sage: als ob er der Spion des Löwen fen, der ihm die Thiere zujage, und hernach etwas dafür zur Belohnung erhalte. Wird in Hftindien zur Jagd auf Hafen, Kaninchen und große Voͤgel abgerichtet. Schrebers Eäugth. Tab. 110. 15. Der Luchs (F. Lynx. Wolfsluchs). Länge des Körpers drittehalb Fuß. Hauptfarbe der Haare gelblid grau mit weißen oder ſchwarzen Sieden. Der Schwanz kurz, an der Spiße ſchwarz. Die Ohren lang und zugefpist, auf deren Spitze ein Büfchel gerader Haare. Das einzige getigerte oder gefleckte Thier der kal— ten Zone. In großen dichten Wäldern ber norblichen Erde, doch auch Häufig im Neapolitanifchen. Einzeln auch zumeilen auf dent Thüringer Walde. Hält fih auf Bäumen auf, und flürzt fi) auf vorbengehende größere Sängthiere herab. Hat ein furchtbares Gebiß, und thut den Wildbahnen größern Echaden, als der Wolf. Hat ein fcharfes Geficht und fehr feinen Geruch. Den Net feiner Heute verfiharrt er. Aug Hunger wagt er fich auch wol in die Dörfer, und hohle Hühner, Schaafe und Zie gen. Begattet fih im Februar, und bringe nach neun . Wochen 3 bis 4 Junge. ein Fell gehört zu dem fofte bareften Pelzwerk. Das Stüd wird mit 10 bis 15 Rthlr. bezahlt. Doc) haben die Haare bey aller Weiche eine Sproͤdigkeit, daß fie bald abbrechen. Das Fleiſch wird yon einigen in Liefland gegeffen. i Schrebers Saͤugth. Tab. 109. XVE Das * Raubthiere. Das Stinkthier. 35 XVI. Das Stinkthier (Viverra). Sechs Vorderzaͤhne in jeder Kinnlade; die mittlern kuͤrzer als die aͤußern. Seitenzaͤhne: einer an jeder Seite, laͤnger als die übrigen. Backenzaͤhne mehr als drep. Die Zunge fachliche. Die Blauen unbeweglich. 26 Gattungen. 1. Der Ichneumon (V. Jchneumon. Pharaoratze; Pharaomaus). Unterſcheidet ſich von der folgenden Gattung durch die Quaſte am Schwanze, und die mindere Groͤße und Farbe. Laͤnge uͤber 21 Zoll, des Schwanzes 18, und am Leibe merklich dicker als weiter hin. Farbe des Koͤrpers abwechſelnd weiß und dunkelbraun. Wohnt in Aegypten an den Ufern des Nils, und zieht ſich bey deſſen Austre—⸗ ten in die Gärten und Dorfer zurück. Lebt vom Geflügel, Sinfeften, Gewiürmen, Eyern, Schlangen, Eideren, Sröfchen, auch Gewaͤchſen. Krokodilleyer find ihm ein vorzüglicher Leckerbiſſen. Wird zahm, und im Haufe der Mäufe wegen gehalten. Verfolgt und erwürgt Katzen, Wieſeln und ähnliche Thiere. Schrebers Säugth. Tab. 115. B. 2. Die Manguſte (V. Mungo. Schlangentoͤdter). Größe 15 bis 17 Zoll. Farbe des Pelzes ſchwarz und grau melirt. Der Schwanz fpiß zulaufend. Bewohnt Bengalen, Perfien, und andere warme Länder in Aften An Sitten fommt fie mit dem Schneumon fehr —verein. Lebt von fleinen Säugthieren, Vögeln, befoaders aber Schlangen, und von beyder Eyern. Auch der Brillen fehlange (Coluber Naja) ſtellt fie nach, und fol, wenn fie von ihr gebiffen worden, die Schlangenwurzel (Ophio- rhiza mungos) zum Gegengift brauchen. Frißt auch Kirs 33 ſchen, | 865 Raubthiere. Das Stinkthier. ſchen, Pflanmen, und andere ſuͤße Fruͤchte. Trinkt viel. Unter dem Freſſen brummt fie wie eine Katze. Am Tage pflegt ſie viel zu ſchlafen, und des Nachts wachſam zu ſeyn. Zum Schlaf legt ſie ſich in einen Kreis zuſammen. Wird leicht zahm. Iſt ſehr reinlich. Die Kälte vertraͤgt ſie nicht. Schrebers Saͤugth. Tab. 116. A. B. 3, Der Surikatt (V. Tetradactyla. Der vierzehige Ruͤſſeltraͤger). Länge des Körpers 1 Fuß; des Schwanzes 6 Zoll. Farbe des Ruͤckens braungeld mit Schwarz vermiſcht. Bruſt und Bauch gelblich. Die Schnauze lang geſtreckt. Die Naſe ſehr beweglich. Vorn und hinten nur 43ehen. Bewohnt dag füdliche Afrika. Frißt Fleifchwerf, befon« ders gern Zifche und Eyer. Sein Getraͤnk leckt es wie ein Hund, und pflegt feinen Harn zu faufen. Gräbt mit den Vorderfuͤßen. Wird fehr zahbm. Schrebers Gäugth. Tab. 117. 4. Der Coati (V. Nafua. Der rothe Rüffelträger). In Suͤdamerika, befonders in Guiana und Braftlien. Von brauner oder fuchgrother Harbe. Mit einer, mie in einen Nüffel verlängerten, fehr beweglichen Schnauze, und geringeltem Schwanze Größe einer Katze. Der Schwanz 13 Zoll lang. Lebt vom Fleiſch allerley Thiere, befonders von Maͤuſen, Geflügel, Eyern, Inſekten und Wuͤrmern, auch Obſt und Zrüchten. Gräbt gern nach Regenwuͤrmern. Kann gut EFlettern. Wird fehr zahm. Liebe vo Wärme. Wickelt ſich beym Schlafen ganz zus fammen. Schrebers Gäugth. Tab. 118. 5. Der Stettbar (V. Narica. Der braune Rüffelträger). Länge des Thiers gegen 2 Schuh. Farbe obenauf graubraun, unten gelblih. Der Schwanz von eben der Farbe, Raubthiere. Das Stinkthier. 87 Farbe, und vollig chlindriſch. Die Schnauze verlaͤngert, beweglich, und vorn mit einer Furche getheilt. Bewohnt Eüdamerifa. Komme an Sitten mit dem vorhergehens den überein. Wuͤhlt nach NRegenwürmern, und gräbt fich fehr tief ein. Klettert fertig. Geht aud) ins Waſſer. Frißt Brodt, Früchte, Wurzeln, zc. Schrebers Saͤugth. Tab. 119. 6. Die Coafe (V. Vulpecula. Nzquiepatl). In Pirginien und Neufpanien. Bon Faftanienbrau- ner Farbe. Die Schnauze fpiß, mit hervorragender Nafe. Länge des Körpers 16 Zoll, Lebt von Gewuͤrmen, Käfern und Vögeln. Diefe und einige der folgenden Arten geben einen peftilenzialifchen, faft erftichenden Dampfoder Geſtank zu ihrer VBertheidigung von fich: daher fie Stänker ges. nannt werden. Selbſt die auf fie Jagd machenden Hunde müffen oft zu ihrer Erholung die Nafe gegen die Erde hals ten. Der Geftanf rührt von einer Feuchtigkeit her, die unter der Harnblafe befindlich feyn fol, und die fie, wenn fie geängftigt werden, von fich fprügen. Die Coafe hält fich in Selfenflüften auf, wo fie auch ihre Jungen wirft. Dom Federvieh fol fie Hauptfächlich nur den Kopf freffen. Screbers Saͤugth. Tab. 120. 7. Der Skunk (V. Putorius. Das Stinkthier). \ Iſt braͤunlich ſchwarz, und nach der Länge des Leibes laufen fünf weiße parallele Stufen. Größe einer Kae. Bewohnt Virginien, Kanada, ıc. Gräbt und flertere ſehr geſchickt. Schläft am Tage und ftreift des Nachts umher. Lebt von Regenwuͤrmern und Inſekten, licht auch Fleiſchwerk, befonderg vom Geflügel, und Eyer. Kommt auch in die Häufer, um feine Nahrung zu fuchen. Das Meibchen wirft feine Jungen theils in hohle Bäume, theild in Höhlen. Der Geftanf diefes Thiers ift über alle Befchreibung. Kleider, die davon inficire worden, mäffen 54 einen 38 Raubthiere. Das Stinkthier. einen ganzen Tag in die Erde gegraben werden. Das Fleiſch wird von den Wilden gegeſſen, und aus dem Balge machen ſie Tabacksbeutel. Schrebers Saͤugth. Tab. 122. 8. Der Chinche (V. Mephitis). Laͤnge 16 Zoll. Grundfarbe ſchwarz. Von der Naſe sehr ein weißer Streifen über den Hals, der ſich um die Mitte der Nückeng in ziven gleiche Theile £heilt, die fich am Schwarze wieder vereinigen. Schwanz großtentheilg weiß. Bewohnt Amerifa von Chili bis Kanada. Wird zahm. Vertheidigt ſich mit einem fchredlichen Geftanf, Frißt befonders gern Eyer. Schrebers Eäugth. Tab. 121. 9. Der Mapurito (V. Mapurito). Iſt ganz ſchwarz, bis auf einen weißen Strich, ber von der Stirne big zur Mitte des Nückeng fortläuft. Iſt 20 Zoll lang, und hat fein äußeres Ohr. Befindet fich häufig in Mexiko um die Bergwerke von Pamplona. Gräbt tiefe Baue in die Erde, worin er am Tage fchläft. Zur Nachtzeit ift er munter. Hat einen fehnellen Gang. Rebe vorzüglich von Regenwürmern, Käfern, und andern Inſek— ten. — Eine Abbildung des Thiers ift mir nicht befannt. 10, Der Stinkbinkſen (V. Capenfis). Auf dem Vorgebürge der guten Hoffnung. Länge, 2 Fuß; des Schwanzes g Zoll. Iſt fchwarz. Der Ruͤcken gran, zu beyden Seiten mit einem weißen Nande einge- faßt. Gicht geängftige einen entfeglichen Geſtank von fih. Soll fich vorzüglich von wilden Honig nähren. Schrebers Säugth. Tab. 125. 11. Die Civette (V. Civetta. Ziberfaße). Grundfarbe fhmugig weiß. Der Nücen grau und braun gefleckt. Das Haar daſelbſt fo lang, daß es eine Art * Raubthiere. Das Stinkthier. 89 Art Maͤhne bildet. Die Maͤhne kaſtanienbraun. Der Schwanz haarig, faft einfoͤrmig dunkel, oben gefleckt, gegen die Spitze zu braun. Bewohnt Guinea, Kongo, das Vorgebuͤrge der guten Hoffnung und Aethiopien. Groͤfe etwa 2 Fuß 6— 9 Zoll. Backenzaͤhne in beyden Kinnladen auf jeder Seite ſechs. Kommt mit der fol— genden Gattung ſo wol in Sitten, als auch darin uͤber— ein, daß beyde die bekannte oͤhligte Feuchtigkeit, den Zibet, in einem eigenen, neben den Zeugungstheilen Lies genden Beutel, durch biezu beſtimmte Standeln hervor. bringen. Screbers Säugth. Tab. 111. 12. Das Zibetthier (V. Zibetha. Das Ziberb). An Farbe der vorhergehenden Gattung ähnlich, aber Kopf, Schnauze und Ohren länger. Der Schwanz viel länger, dick und geringelt. Länge des Koͤrpers 24 Fuß, Bacenzähne oben 6, unten 5, in jeder Kinnlade, Des wohnt Arabien, Malabar, Siam, Java, und die Phis lippinen. ft räuberifch, lebt von Kleinen Thieren, Voͤ— geln und Fifchen. Frißt auch Wurzelwerk und Früchte, Säuft wenig. Läuft und klettert ſchnell. Laͤßt fich zwar zähmen; nimmt aber doch leicht feine Wildheit wieder an. Der Zibet von diefer Gattung twird dem von der vorhers gehenden vorgezogen. Ueberhaupt wurde diefe Materie ehedem mehr ale jegt zum Parfumiren, und in der Argeney gebraucht. Schrebers Säugth. Tab. 112 13. Die Benette (V. Genetta. Generfaße), Der Geftalt nach ähnelt fie fehr dem Ziberthier; die Schnauze frigiger, die Beine verhältnißmäßig Fürzer. Länge des Körpers ı Fuß 5 Zoll, mit dem Schwanze 23 Fuß. Farbe afchgrau, mit. braunroth überlaufen. Der Schwanz geringelt. Backenzähne auf jeder Geite 6. 55 Wohn 90 Raubehieree Das Stinfthier. Mohnt um Konftantinopel, im weſtlichen Afien und Spa⸗ nien. Ein gufgrtiges Thier, das der Mäufe wegen in den Häufern gehalten wird. Liebt die Wärme. Geht des Nachts auf feine Nahrung aus. Frißt auch Fifch)» Mehl und Milchfpeifen, befonders gern Aepfel und Zucker. Murrt und zifcht wie eine Kake, wenn es gereizt wird, Wird vorzüglich feines ſchoͤnen Felis wegen gefchägt. Hat einen Zibetfack, deffen Materie aber nur ſchwach riecht. Schrebers Cäugth. Tab. 113. 14. Die Soßane (V. Fofla). An Große und Geftalt der Genette gleich; aber afch» farb, mit fhwarzbraunen Flecken gezeichnet. Der Schwanz braun geringelt. Bewohnt Madagaskar. Iſt dem Ge flügel gefährlich. Frißt auch gern Fruͤchte, beſonders Hananafen; und ift ſchwer zu zaͤhmen. Das Fleiſch wird gegeſſen. Schrebers Saͤugth. Tab. 114. 15. Der Wickelſchwanz (V. Caudivolvula). Gleiche an Größe dem Frettchen. Die Zarbe fälle ing ocfergelbe, mit ſchwarz vermifht. Der Schwanz greifend. Bewohnt Jamaica. Ein zartes, artiges Thier- chen, dag gern auf den Hinterbeinen fißt, und wie ein Eichhorn klettert. Frißt Brodt, Fruͤchte, Fleiſchwerk, Milch, ꝛc. Schlaͤft am Tage, und wickelt im Schlafe den Schwanz um den Hals. Schrebers Saͤugth. Tab. 125. B. 16. Der Honigſucher (V. Mellivora. Honigdachs; Ratel). Länge 40 Zoll; des Schwanzes 12. Farbe des Ruͤ— ckens aſchgrau. Auf jeder Seite ein ſchwarzer Streifen. Untertheil ſchwarz. Am Cap. Lebt vom Honig und Wachs der wilden Bienen, die in die Hoͤhlen der Stachelſchweine, Erde Raubthiere. Der Otter, 97 Erdhafen, Kaninchen, Schacfale, u. d. gl. niften. Bey Sonnenaufgang giebt er auf den Flug der heim eilenden Dienen acht, und folgt auch wol der Unweifung des 20: nigkufufs. Hat ein zottiges Zell, und darunter eine un= gemein ſtarke Haut, die ganz locker, und gleichfam wie ein Sack über das Fleiſch des Thiers herumhängt, 100» durch e8 denn fo wol vor den Bienenftichen, als vor den. Biffen der Hunde gefichert iſt. Schwed. Abhandl. 1777. Tab. 4. Fig. 3. XV Der Otter. DVorderzähne in jeder Kinnlade ſechs. Die bern länger als dig untern, wovon zwey etwas hinterwaͤrts gebogen find. Eckzaͤhne einer an jeder Seite, inwendig eckigt. Backenzaͤhne oben und unten s an jeder Seite. Die Zunge mit weichen Stacheln bedeckt. Fuͤße fuͤnfzehig, mit unbeweglichen Klauen, und einer Schwimm⸗ haut. s Gattungen, x. Der Meerotter (Muftela Lutris; Linn. Kamt-⸗ fcharfifcher Meerotter). Größe des Körpers 3 Fuß. Der Schwanz hat den vierten Theil der Länge des Körpers. Farbe des Haare ſchwarz; am Boden filberfarb. Es giebt aber auch braune und filberbraune Meerottern. Bewohnt Kamtſchatka, die aleutifchen und Eurilifchen Sinfeln in Menge. Hat femen Aufenthalt blos im Meere; doch entfernt er ſich nicht weit vom Lande. Lebt in der Monogamie. Bringt gewehns lich nur Ein Junges, das mit-offenen Yugen und allen Zähnen zur Welt fommt. Sein Fell ift das Koftbarefte aller Nauchwerfe. Das Stück wird wol bis anderthalb hundert Thaler bezahlt, Das Fleiſch iſt zaͤhe und une ſchmackhaft. Schrebers Saͤugth. Tab. 128. 2. Der 93 Raubthiere. Der Otter. 2. Der Guachi (Muſt. Lutris 2. Braſilienſis. Linn. Saricovienne, Jiga, Braſiliſcher Otter, Cariguei—⸗ beiu). Groͤße eines mittelmaͤßigen Hundes. Farbe des wei⸗ chen langen Haars durchgehends ſchwaͤrzlich. An der Kehle ein gelber Fleck. Bewohnt Braſilien, Guiana, und wahrſcheinlich die meiſten großen Fluͤſſe von Suͤdamerika. Im Meerwaſſer lebt er nicht. Naͤhrt ſich von Fiſchen und Krebſen. Liefert ein brauchbares Pelzwerk und eßbares Fleiſch. Jonſton quadr. Tab. 66. 3. Der Fiſchotter (Muft. Lutra. Linn. Flußotter). Laͤnge des Koͤrpers uͤber zwey Fuß. Der Schwanz halb ſo lang. Die vordern Fuͤße ſind unbehaart. Farbe dunkelbraun. Bruſt und Bauch graͤulich. Bewohnt Europa, den noͤrdlichen Theil von Aſien, big nach Kamt— fchatfa, und in dag obere Perfien. Gehört unter die vor; züglich fchlauen Thiere. Hat feinen Aufenthalt an Bächen, Slüffen, Seeen, ꝛc. die ſuͤßes Waffer führen. Gräbt fich in hohle Ufer, hat feinen Eingang unterm Waffer, und - läßt nur ein Eleines Loch oben über der Erde. Lebt von Fiſchen, Froͤſchen, Eleinen Vögeln, Waffermäufen, ꝛc. und ift den Fifchteichen, befonders den Korelenbächen fehr nachtheilig. Raubt am liebften in der Nacht. Iſt fehr wild und beißig, läßt fich aber doch, jung gefangen, zähnten, und fo gar zum Fifchfang abrichten. Begattet fich im Hornung. Das Weibchen geht 9 Wochen trächtig, und wirft 3 bis 4 unge, unter hohlen Ufern. Das Sleifch ſchmeckt fifchartig, und mwird nur zumweilen aus Noth gegeffen. Der Balg liefert ein ſchoͤnes Pelzwerk. Schrebers Säugth. Tab. 126. A. B. 4. Der Raubthiere. Der Marder. 93 4. Der Noͤrz (Mufl. Lutreola. Sumpfotter, kleiner Fiſchotter, Krebsotter, Steinhund, Minx). Laͤnge etwas über einen Fuß. Backenzaͤhne oben 4 und unten 5 auf jeder Seite. Farbe des Koͤrpers braun⸗ gelb. Umfang des Mauls, und Epite der Schnauze weiß. Vorderfuͤße behaart: Schwanz etwa 6 Zoll lang. Bewohnt Polen, Finnland, Rußland, Sibirien. Nur felten auch Deutfchland: Nahrung und übrige Lebens: art hat er mit den Fifchottern ziemlich gemein. Sein Fell ift aber von geringerm Werthe. Schrebers Säugth: Tab. 127: > I Die Ottern kommen mit den Mardern (Muftela) if Anfehung der Zähne überein; unterfcheiden fich aber von ihnen, durch die Schwimmhaut, Nahrung, Aufenthalt, Lebensart, und faſt das ganze außerliche Anfehen, merflich, daher ich fie mit Zimmermann; Blumenbach, und andern Zuologen von einander getrennt habe, ZVM. Der Marder (Muflela): Vorder: und Eckzaͤhne mie beym Deter. | Backenzähne oben 4, und unten 5, oder oben 5, und unten 6; Die Zunge glatt. Süße fünfzehig, mit unbeweglichen. Klauen. 12 Gattungen, 1. Der. Hausmarder (M. Foins Steinmarder; Buchmarder; Marder; Mark): Größe etwa 16300, des Schwanzes gegen 9. Sarbe der Haare am Kopfe roͤthlichbraun; am Leibe afchfarbig; faftanienbraun, und die Spigen ſchwarz. Geine Kehle ift weiß. Im mittlern und wärmern Europa; und dem benachbarten Aften. Mohnt in Klippen, Steinhaufen, Scheuern, Etällen, und felbft Wohnhanfern. Streift des Nachts umher. Naͤhrt fid) von Maͤuſen, Maulwuͤr⸗ fen, Vögeln, Froͤſchen, zahmen Geflügeln und deren Eyern, im Sommer aud) von allerlen Obſt. Jung ge fangen 934 Baubthiere. Der Marder, fangen laßt er fi etwas zahm machen. Den Kaßen ift er fehr feind. Die jüngern Weibchen werfen 3 big 4, die ältern big 7 junge; dergleichen man vom Srühlinge bis in den Herbft finde. Das Alter erftreckt ſich auf 8 big 10 Jahre. Der Balg wird zu allerley Pelzwerk vers braucht. Hat eine ſtarke Eleftricität, und ſein Auswurf einen bifamartigen Geruch. Schrebers Saugth. Tab. 120. 3, Der Feldmarder (M. Martes, Baum- Edel: Zannen » Wildmarber), ’ Länge des Körpers gegen 19 Zoll, des Schwanzes 10. Hauptfarbe des glänzenden Haars ſchoͤn Faffanienbraun, nur Brut und Kehle geld. Der Kopf kuͤrzer als beym Hausmarder. Sein Pelz gehört unter die fchönften Rauch» werfe und kommt dem Zobel am nachfien. Durch diefe Merfmale unterfcheider fic diefe Gattung von der vors bergehenden; übrigens fommt fie ihr an Sitten, innerm Bau, ꝛc. und fogar an Geruch des Auswurfs bey. In den Wäldern, zumal im Schwarzholz, der ganzen nord⸗ lichen Erde. In Canada, und dem brittifchen Amerifa aber fo haufig, daß man Jahre weiß, wo die Engländer und Sranzofen allein aus diefen Gegenden über 40000 Zelle zum Handel gebracht, haben. - Lebt Vorzüglich von Eichhörnchen, und a. d. gl. Heimen Säugthieten. - Liege den Tag über in hohlen Baumen, in den Neſtern der Eichz Hörnchen, oder den Horften der Raubvoͤgel und Krähen, und geht des Nachts auf den Naub aus. Frißt auch Eberefchen,; und andere Beeren, Obſt und Honig. Bes füche auch im Winter die Taubenſchlaͤge, und Hühnerz haͤuſer. Begattungszeit im Februar. Zeit des Traͤchtig⸗ gehens 9 Wochen. Die Jungen, Deren 6 bis 8 geworfen werden, find anfänglich blind. Das Fleiſch in Frank reich eßbar. ' Schrebers Saͤugth. Tab. 130; ’ 3. Der Raubthiere. Der Marder, 95 3. Der Zobel (M. Zibellinä), a Aehnelt dem Baummarder. Aber der Kopf geftreck. ter, dag Ohr größer; dag Haar länger und glängender, von fchwarzbrauner Farbe. Die Stirn weißlich, die Kehle afchgrau. Länge gegen fiebzehen Zoll. In dichten, eins famen Wäldern der nordlichen Erde, zumal in Sibirien, wo fein Fang vom November bis in den Februar dauert. Die ſchoͤnſten, mit recht ſchwarzbraunem, diefhaarigem, und glänzenden Zell, finden fich um Jakuzk. Lebt in Höhlen unter der Erde, auch in hohlen Daumen. Nähre fih im Sommer von Wieſeln, Eichhoͤrnern, beſonders Haſen; im Winter von Voͤgeln, inſonderheit Birkhuͤh— nern; im Herbſt von allerley Beeren. Sein Auswurf iſt ſehr uͤbelriechend. Raubt des Nachts. Iſt den Katzen ſehr feind. Die Brunſtzeit faͤllt im Januar, und dauert einen Monath. Das Weibchen wirft Ausgangs des Maͤrz, oder zu Anfang des Aprils 3 bis 5 Junge. Manche Zobel koſten auf der Stelle 50 und mehr Rubel. Schrebers Saͤugth. Tab. 136. 4. Der Iltis (M. Putorius. Illing, Ratz, Eutabe, Elbthier, Ilk, Staͤnkerratz). Länge des Koͤrpers etwa 17 Zoll, des Schwanzes nur 6. Haare dunkelkaſtanienbraun. Mund und Rand der Ohren weiß. Hat einerley Vaterland mit dem Haus⸗ marder. Hält ſich unter Steinhaufen in Staͤllen, Scheu⸗ ren, Haͤuſern, hohlen Baͤumen auf. Schlaͤft am Tage. Faͤngt des Nachts Kaninchen, Maͤuſe, Maulwuͤrfe, Huͤh⸗ ner und andere Voͤgel; im Winter Fiſche, und Froͤſche. Stielt Eyer, und iſt den Bienenſtoͤcken nachtheilig. Ber gattungszeit im Februar. Zeit des Traͤchtiggehens 9 Wochen. Junge 6 bis 7, welche dag Weibchen an ftils Ion, einfamen Drten, in Gebäuden, hohlen Bäumen, und Zelfenflüften voirft, und die gegen. den Herbft die Mut⸗ 96 Raubthiere. Der Marder. Mutter verlaffen. Das ganze Thier, und felbft fein abs gezogenes Zell, geben einen ſehr widrigen Geruch von ſich. Schrebers Säugth. Tab. 131- 5. Das Frett (M. Furo: Frettel, Frettchen). Farbe gewöhnlich blaßgelb, auch bräunlih. Der Stern im Auge roth. Länge eva 14 Zoll, deg Schwan je3 5. Urfprünglich in der Barbarey ze. Bon da hat mar e8 nad) Spanien gebracht, um die Kaninchen zu vertilgen, und nun hat ſichs ſchon weiter in Europa ver— breitet. IA von Natur boͤſe, wird aber fo zahm, daf es fic) angreifen läßt, und frißt dann Semmel, Brodt, Kleyen, Milch, ꝛc. in der Wildniß aber Fleine vierfuͤßige, in Höhlen lebende Thiere, Schlangen und Fifche. Schlöft viel und tief. Begattet fich zweymal im Jahre. Das Weibchen geht 6 Wochen trächtig, und bringt 5 bie 8, felten 9 Zunge, die e8 zumeilen gleich nach der Geburt wieder auffrißt. Merfwürdig ift es, daß die Jungen an drey Wochen blind liegen. Hat den widrigen Gerud) des Htis. Das Fe ift nicht zu gebrauchen. Schrebers Säugth: Tab. 133. 6; Der Tigeriltis (M. Sarmatica): Hat große Achnlichfeit vom Iltis; ift aber länger. Der Körper hellkaſtanienbraun, mit hellgelben Slecken une ordentlich getigert. Bewohnt Polen und Volhynien, auch die Steppen zwifchen dem Don und der Wolga. Nährt fih von Hamftern, zeifeln, Springhafen, ıc. auch Bos geln. Raubt de8 Nachts, und ruhet am Tage in Hoͤh— Ion. Iſt bosartig. Hat einen fehr feinen Geruch. Das Weibchen hat 8 Zigen. Begattet fi) im Fruͤhjahr. Geht 3 Wochen frächtig. Bringt 4 big 8 Zunge. Sdjvebers Zaugth. Tab. 132. 7: Das Baubthiere. Der Marder, 97 7. Das Hermelin (M. Erminca. Größere Wiefel), In der nordlichen Erde, vorzüglich in Eibirien. ‚Länge sehntehalb, des Schwanzes 4 Zoll. Farbe im Som⸗ mer in falten Gegenden fchwärzlichbraun, in wärmern lichtbraun. Die Schwanzfpige ſchwarz. Mird im Win- fer weiß, DIS auf die Schwanzfpige, die immer ſchwarz bleibe. Wohnt in Häufern, Eteinhaufen, an den Ufern der Slüffe, in hohlen Bäumen. Liebt dünne Waldungen, befonders von Birken. Naͤhrt fich von Eichhörnern und Lemmingen. Sonft fomme es in Anfehung der Nahrung und Sitten nit dem folgenden überein. Die Begatiungss zeit fälle In den März. Das Weibchen trägt etwa 7 Wo⸗ chen, und bringt 3 bis 8 Junge, die 9 Tage blind find, und die Mutter unter 4 Monathen nicht verlaffen. Der Pelz diefes Thiers iſt fehr foftbar. Die Benennung Ser. melin fomme nur der Winterfarbe zu. | Schrebers Eaugth. Tab. 137. A. B, _ 8. Dos gemeine Wieſel (M. Vuigaris. Wiefel; fleine Wiefel), | ‚Sm Norden, von Europa und Aften, Länge 6 bie 7 300, des Schwanzes ı3 300. Kommt an Figur, Farbe und Lebensart mit dem vorigen überein, nur daß die Schwanzfpise nicht ſchwarz, fondern gelb ift. Aendert auch ‚eben fo im Winter die Farbe. Co klein dag Thier ift, fo muthig ift es doch, und laͤßt fich nicht leicht von einer Kate bezwingen. Kann auch große Hafen überwäl- tigen. Stellt befonderg den Eyern des Hauggeflügels, und der wilden Hühner, auch dem Honig in den Bicnens fiöchen nach. Naubt des Nachts und fohläft am Tage Laͤßt ſich zahm machen, und ift dann fehr ſpielhaft. Das Weibchen wirft im Fruͤhjahr 6, 8, und mehrere blinde unge, die es oft im Maule umberträgt, wenn es Öe- fahr merkt. Iſt ziemlich haufig in Deutſchland. Kat 6 einen 98 Raubthiere. Der Bar einen uͤblen Geruch. Das Fleifch verabſcheuen faſt alle Thiere. Schrebers Säugth. Tab. 138. XIX. Der Bär (Urfus). Vorderzäbne uben und unten ſechs: die beuden aͤußerſten größer al& die mittlern. Dben zwifchen ihnen und den Seitenzaͤhnen ein leerer Kaum. Unten zwey Zähne etwas weiter einwaͤrts, als die übrigen. Seitenzäbne einer auf jeder Geite. Backenzäbne 5 bis 6, Der erfte ſteht Dicht an den Seitenzaͤhnen. Zunge glatt. Augen aufer den Augenliedern noch mit einer innern Augendecke (inembrana ni&itans‘) verfehen. Naſe hervorragend. 8 Gattungen. 1. — Landbaͤr (U. Arctos. Bär): Mit laͤnglichem Kopf, abgeſtutzter Schnauze, kleinen Augen, kurzem Halſe und kurzem Schwanz. In den großen Wäldern, und in dei Alpgegenden der nordlichen Erde; auch in Oſtindien. In der Jugend naͤhrt er ſich faſt blos von Gewaͤchſen, nach dem dritten Jahre aber mehr von Fleiſch. Sein groͤßter Leckerbiſſen aber iſt Honig. Es giebt ſchwarze, braune, weißliche und bunte oder weißſcheckigte Baͤren. Der braune iſt großer als der ſchwarze. Zum Gefechte ſtellt er ſich auf die Hinterfuͤße, druͤckt und ſchlaͤgt ſeinen Feind mit den Vordertatzen, und bedient ſich dabey des Gebiſſes ſeltener, als andere reißen— de Thiere. Er kann ganze Pferde fortſchleppen, und mit ſeinen ſcharfen Krallen das Fleiſch bis auf die Knochen durchhauen. Im Herbſte wird er fett. Den Winter bringt er mie weniger, und theils gar ohne Nahrung zur Uns gereißt greift er feinen Denfchen an. Lebt im der Mono» gamie. Der fehwarze Bär, im den nördlichen Theilen _ von — und Aſien begattet ſich ausgangs Okto bers, und Raubthiere. De Bir 99 und das Meidchen gehf 112 Tage trächtig; der braune in den Alpengegenden, Polen, Griechenland, der Bars barey, 2c. zu Ende des Junius, und bringt im Januar gemeiniglich ein Junges. Im zweyten Jahre wechfelt der Bär die Zähne, und verwächft gemeiniglich die weißen Dinge um demNHalfe Nur einige behalten fie, und heißen deſswegen Ningelbäre. Das Wachsthum erfirecft fich big ind 20 Jahr. Das Alter iſt unbekannt. Ein Schlag auf den’ Kopf fodter ihn Feicht. Da dag Gerippe des Bären, den Kopf und das Drufibein ausgenommen, viel Ahr liches mit dem menfchlichen bat, fo lernt er leicht aufs recht ſtehen, und andere ähnliche Kunſtſtuͤcke nachmachen. Schrebers Saͤugth. Tab. 139. 140. 2, Der Eisbaͤr (U. Maritimus, Arctiſcher Baͤr; Polarbär), Iſt weiß. Kopf und Hals größer ald beym Land» bär, aber ver Schwanz kuͤrzer. Diefer Bär darf ja nicht mit der weißen Spielart des gemeinen Bären vermwechfelt „werden. ı Er ift viel großer, bey zwoͤlf Fuß lang, hat eine ganz andere Stimme, fihlanfere Glieder, weißes, lang;ottiges weiches Haar. Hält ſich in der noͤrdlichſten Erde beym Treibeis und an den Küffen auf, ſchwimmt und taucht fehr gefchickt, naͤhrt fich von Fiſchen, Voͤgeln, und deren Eyern, von fodten Geehunden und Wallfiſchen, gräbt Leichen aug und geht Menfchen an, ohne fih an überlegene Zahl oder Gewehr zu kehren. Im Winter vers birgt er fich unter. dem Schnee, und koͤmmt wieder her por, wenn die Sonne wieder anfängt aufzugeben. Das Sleifh wird von einigen gegeffen ; das Fett, wovon cin einziger. oft 100 Pfund giebt, als Thran verbrancht. Die Haut giebt ein warmes und dauerhaftes Pelzwerk. Die Leber fiheint giftig zu feyn. Des Weibchen wirft feine Jungen in Laͤgern innerhalb großer Eisinaffen, die bey 62 ihrem 100 Raubthiere. Der Bar “ihrem wunderbaren Zufammenthärmen bequeme Kohlen hiezu bilden, und liebt fie außerordentlich. Schrebers Saͤugth. Tab. 15T. 3. Der Dachs (U. Meles. Tachs). | Sn Eurova und Aften big gen China. Farbe weiß, grau und fchwarz melirt. An jeder Geite der Schmause hinter der Nafe ein ſchwarzer Streifen, ber über Yugen und Ohren geht, und ſich auf dem Halfe verliert. Kinn, Kehle, Bruſt, Bauch und Füße ſchwarz. Länge etwas über zwey Fuß, Ein einfiedlerifcheg nächtliches hier, das von Heinen Thieren, Nüben, und andern Wurzeln, Eichelmaft, ıc. lebt, unter der Erde einen tiefen Keffel baut, zu welchem verfchiedene Gänge führen, den größe ten Theil feines Lebens verfchläft, befonders einen langen und feften Winkerfchlaf hält, wobey e8 feine Schnause in den Settbeutel am Hinterleibe ſteckt, und die darin-fich erzeugende Feuchtigkeit ausfaugk. Lebt in der Monoga— nie. Begattet fih im November und zu Anfang des De» cembers. Das Weibchen trägt neun Wochen, und bringt 3 bis 5 blinde Junge. Frißt auch Tröfihe, Miftfäfer und ‚andere Inſekten. Die Salmuden, Chinefer, ꝛc. effen das Fleiſch. Das Fett wird in den Apotheken gebrauchk. Merkwuͤrdig iſt an dieſem Thiere, daß die Raͤnder der Pannen, in welchen fid) die Köpfe der untern Kinnlade bewegen, fo um diefe herum anfchließen, daf die Rinne lade ohnmsalich vorwärts, fondern nur Ki * nieder, und nach beyden Seiten bewegt werden kann. Ein Bau, der große Staͤrke im Gebiſſe, aber langſames Kauen ver— urſacht. Es giebt auch weiße, und ſelten gefleckte Dachſe. Schrebers Saͤugth. Tah. 142. 4. Der Wafchbär (U. Lotor. Rackun; Schupp; Sjupp; wilde zibetartige Rabe) Mit geringeltem Schwanze, und ſchwarzbrauner Winde über die Augen. Laͤnge etwa zwey Fuß, des Schwans zes e Raubthiere. Der Bär. 101 368 ein Fuß. Bewohnt dag waͤrmere nordöftliche Ames rifa, Mexiko, Jamaika, die Antillen, sc. Aufenthalt ‚in hohlen Bäumen. Frißt Days, Zucderrohr, Baum⸗ früchte, befonderg Aepfel, Raftanien, ıc. Vogeleyer, Fifche. Geht des Nachts feiner Nahrung nach. Waͤccht alleg, was er habhaft werden fann, im Waffer. Bedient fich der Borderpfoten fehr gefchickt zum Zaffen. Huͤpft leicht auf den Hinterfüßen. Klettert leicht. Wird fehr Firre, und in Nordamerifa häufig in den Häufern gehalten, und mit Sleifchwerf, Brodt, Knochen, Brey, Suppen, u. d. gl. unterhalten. Schläft von ı2 Uhr Mitternacht, big um 12 Uhr Mittags. Hat einen feinen Geruch und feines Grfühl. Erreicht in 23 Fahren feine voͤllige Größe. Wirft im May 2 bis 3 Zunge. Saͤuft wenig. Aehnelt von manchen Seiten den Bären. Screbers Säugth. Tab. 143. 5. Die Wolwerene (U. Lufcus. Quickhatch; Sari« bur; Wolfsbär), Hauptfarbe braunroth. An der Bruſt einige weiße Flecke. Laͤnge zwey Fuß; des Schwanzes ein Fuß. Haare lang und harſch. Schwanz kaſtanienbraun, an der Spitze dunkler. Born 4, hinten 5 Zehen. Ein unbaͤndiges, graus fames TIhier. Im Jahr 1788 war fie hier in Duedlinburg zu fehen. Wegen ihrer Wildheit hatte man ihr die Augen ausgeftochen, und einen Ring in die Nafe gelege, den fie ſchon einigemal auggeriffen hatte. Bewohnt die Hudfong» bay. Wird häufig mit der folgenden Gattung vermechfelf. Zauſchners GSaribur. 1788. 4. m. fig. 6. Der Vielfraß (U. Gulo. Roſomack. Jaͤrf). Länge etwas uͤber zwey Fuß; des Schwanzes acht Zoll. Farbe roͤthlich braun. Ruͤcken ſchwarz. Schwanz kurzbuſchig, gerade. Beine kurz und ſtark. In der nord— lichen alten Welt, beſonders in den großen Waͤldern von 39 3 Eidis 102 Raubthiere. Das Beutelthier. Eibirien. Iſt fo ſtark, daß er felbft Nennthiere bezwin— gen kann, denen er auf den Baͤumen auflauerk. Raͤhrt ſich uͤberdem von Hafen, Maͤuſen, Bögeln, im Sommer von allerley Beeren. Die Voͤgel ſpuͤrt er vom weiten aus, und beſchleicht ſie oft. Die Schneehuͤhner weiß er im Winter unter dem Schnee zu fangen. Seine Freßbegier⸗ de bat zu allerhand Fabeln Anlaß gegeben. Was er nicht verzehren kann, begrabt er. Frißt auch Aas. Klettert geſchickt. Menfchen greift er nie an. Gegen Hunde vers theidigt er fih durch einen Stral von feinen häßlich ries chenden Unrath. Begattet -fih im Januar, und bringe ° im May ı bie 3 Junge, die im tiefen unguganglichen Höhlen geworfen werden. ung gefangen läßt er fich zaͤhmen. Sein Fell giebt ein Foftdares Pelzwerk. Schrebers Saͤugth Tab, 144. XX. Das Deuteltbier (Didelphis), Vorderzaͤhne Flein und abgerundet. Dben zehen; die beyden mittelften langer; unten acht; die benden mittelften breiter und Fürzer. Eckzaͤhne einzeln; die obern ſtaͤrker als die untern, \ Baͤckenzaͤhne ſechs bis fieben, die vordern- fpig, Die bintern breit und zackigt. Zunge mit ſtumpfen Waͤrzchen eingefaßt- Die Weibchen (der meiften) tragen ihre Euter am Bauche in einem Beutel, den fie nach Willkuͤhr verfchließen Können. ı2 Gattungen. ı. Das Marfupial (D. Marfopialis). Die größte Gattung diefes Gefchlechts, von der Größe eines Marders. Haar gelb mit ſchwarz überlau- fen. Bartborften ftarf und lang, in fünffieiben. Schwanz lang, und zunächft dem Leibe bekaart. Acht Saͤugwarzen. Bewohnt Suͤdamerika. Schrebers Saͤugth. Tab. 145. 2. Der Baubthiere. Das Beutelthier. 103 2. Der Faras (D. Philander). Länge des Körpers 9 Zoll, des Schwanzes 13 Zoll 9 Linien. Hauptfarbe rothlichbraun. Bartborften in fechs Reihen. Schwanz zu Anfang haarig, am Ende greifend. Der Beutel bedeckt vier Euter mit Furgen Zigen. Bewohnt Guiana, und wahrſcheinlich mehrere Theile von Suͤdamerika. Schrebers Eäugth. Tab. 147. 3. Der Opoßum (D. Opoflum. Beutelvaße). Lange des Thiers etwa ein Fuß. Kopf und Rücken roͤthlichbraun; Schnauze, Kehle und Bauch weißlich. Schwanz Fürzer als der Leib, anfangs behaart, an der Spige greifend. Ueber jedem Auge ein weißer, fehr heller, halbmondfoͤrmiger Fleck. Der Beutel bedeckt 5 bis 7 Saͤugwarzen. Bewohnt Brafilien, Peru, DVirginien, Merifo, ıc. Lebt von Gewürmen, Inſekten, Kräutern, Wurzeln, Baumfrüchten. Belaufcht auch die Vogel, unter dem Laube der Bäume verfteckt, und faugt ihnen das Blut aus. Schleudert fich mit Hülfe des Schwanzes von einem Baume zum andern. Gang langfanı. Leben zaͤhe. Laut grunzend. Wird zahm. Das Weibchen wirft in einem Neft von dürrem Grafe 4 bis 6 unge, die fehr Fein, blind, und gleichfam als unreife Abortus zur Wele geboren werden, trägt fie 10 Wochen in dem Beutel am Bauche, der durch befondere Diusfeln geöffnet und vers fchloffen werden kann, und ſaͤugt fie, bis fie reifer und volfommener ausgebildet, gleichfam vom neuen geboren werden Finnen. Bey anfcheinender Gefahr lockt es fie in diefen Sacf, und läuft mit ihnen davon. Das Thier giebt einen unangenehmen Geruch von fich, welcher einer ſchmierigen Feuchtigkeit zusufchreiben ift, die in zwey Drüs fen am After, und in dem Beutel de Weibchens abge— fondert wird, doch wird dag Sleifch von einigen gegeffen. G 4 Das 104 Raubthiere. Das Beutelthier. Das rauhe und fehmusig anzufehende Haar fpinnen die Wildinnen in Louiſiana, und weben daraus Strumpf-⸗ bander und Gürtel, Schrebers Säugth. Tab. 146. A. B. 4. Der Rayopollin (D. Cayopollin). » Ränge etwas über 7, des Schwanzes ı1 Zoll. Farbe oben aſchgrau, unten weißlich. Augen mit einem fchwars zen Rande eingefaßt. Hat feinen Beutel. Wohnt im Mexiko. Schrebers Säugth. Tab. 148. 5, Die Buſchratte (D, Dorfigera. Der furinamifge - Aeneas). Groͤße einer Ratte. Farbe braungelb, unten weiß lich. Schwanz laͤnger als der Leib, und greifend. Augen mit einem dunkelbraunen Rande umgeben. Ohren kahl und ſteif. Die Euter ohne Beutel. Bewohnt Surinam. Baut unter der Erde. Das Weibchen bringe.5 bis 6Jun— ge, die bey einer bevorfichenden Gefahr auf den Nücen der Muster Hüchten, ihre Schwänze um der Mutter ihren enrolfen, die dann fo mit ihnen davon eiler. Schrebers Saͤugth. Tab. 150. 6. Der Krabbenfreſſer (D. Cancrivora), Länge 17, des Schwangeg 15 Fol. Schwanz nackt und fihuppig. Haar wollenartig, mit langen fleifen Haa— ren vermengt. Nand der Augenlieder ſchwarz. Kopf, Halg, Schultern und Schenkel gelbröthlich ; Seiten und Bauch weißgelblih. Das Weibchen hat Eeinen Beutel. Bewohnt Cayenne. Lebt an fumpfigen Orten, am Tage befonderg auf Manglebäumen. Nähre fich borzuͤglich von Krabben. Grunzt wie ein Serfel. Das Weibchen wirft 4 bis 5 Jun— ge in Bohlen Baumen. Wird zahm. Das Fleiſch wird von den Wilden gegeſſen. . Buͤffon hift, nat. Suppl. III. Tab. 54. 7. Der Raubthiere. Das Beutelthier. 105 7. Der Ruſkus (D. Orientalis. Phalanger). In Amboina ꝛc. Groͤße eines kleinen Kaninchens. Farbe veraͤnderlich; roͤthlich, oder grau, oder weißlich gelb mit ſchwaͤrzlichen Flecken. Schwanz greifend. Hat, wie die folgende Gattung, unten nur 2 Vorderzaͤhne. Das Weibchen hat einen Beutel. Frißt und grunzt wie ein Eichhorn. Iſt ſehr furchtſam. Das Weibchen hat 2 big 4 Zisen, und bringt eben fo viel Junge auf eins mal. Schrebers Säugth. Tab. 152. 8. Der Rängurub (D. Gigantea. Kenguruh). Große eines Schaafs. Farbe aſchgrau. Schwanz beynahe fo lang, als der Korper, zunächft dem Leibe am dichten. Hinterfüße dreyzehig, und faft noch drey Mal fd lang alg die vordern. Bewohnt Neuholland heerden- weife. Wiege wol auf anderthalb Centner, thut aber demohnerachtet unglaublich hohe und weite Sprünge auf den Hinterfüßen. Auf vier Süßen geht er gar nicht. Dag Fleiſch ſoll ſehr ſchmackhaft ſeyn. Ob das Weibchen den Beutel hat, iſt noch nicht ausgemacht. Iſt durch Cooks erſte Reiſe nach der Suͤdſee bekannt geworden. Schrebers Saͤugth. Tab. 154. 9. Der Tarſier (D. Macrotarſus. Podje). Nicht viel groͤßer als eine Maus. Oben und unten nur zwey Vorderzaͤhne. Hinterbeine viel laͤnger als die vordern. Die Fußwurzel allein ſo lang als der uͤbrige Fuß. Nagel am Daumen platt, der uͤbrigen Finger ſpi— tzig. Haar faſt wolligt und ſchwaͤrzlich braun. Der lan- ge, faſt nackte Schwanz gegen dag Ende mit gleichfarbts gen Haaren dünne befeßt. Dies anomalifche Thier fol Amboina und die Moluffen bewohnen. Schrebers Gäugth. Tab. 155, ——— XXI. Der 106 Raubthiere. Der Maulwurf. XXL Der Maulwurf (Talpa), ' Vorderzaͤhne oben ſechs; unten acht, von ungleicher Länge. Eckzaͤhne einzeln; die obern langer , als die untern. Backenzaͤhne oben fieben, unten ſechs. 4 Gattuugen. 1, Der europaͤiſche Maulwurf (T. Europaea. Ges meiner Maulwurf; Mol; Schermaus). Lanze etwa fünf, des Schwanges ein Zoll. Fuͤße fünfzehig. Faſt in der ganzen alten Welt, in Gärten, Wieſen, Meinen, feltener auf Aecern. Ein vollfomme- nes animal [ubterraneum, wozu ihm feine Schaufelpfo- ten, und ein fonderbares Brufibein, welches faft der Bd» gel ihrem ähnelt, zu Statten Fommen. Hat gar feine außere Ohren, und fehr Fleine Augen. Lebt von Negen: mürmern, Maden von Inſekten und andern Gewürs men; aber nicht von Pflanzen. Hat einen’ fehr feinen Geruch. Gräbt mit den Borderfüßen feiner Beute nad), und räumt mir den hintern die Erde hinter fich. Kommt bey bevorfichendem Regen- uud Thauwetter mehr au die Dberfläche, weil die Negenwürmer dann in die Höhe ges ben. Bey trocknem Wetter zieht er ihnen tiefer nad), und wirft alfo feltener auf. Kann gefchicke fhwimmen, und bey Ueberfchwemmung auf die Bäume flettern. Lebt, wie e8 fcheint, in der Monogamie. Begattet fih im Fruͤh— ling, und bringt 4 big 5 Junge. Gein weiches, ſammt— artiges Fell wird zu Futter und Einfaffung der Kleider, 2c. verbraucht. Es giebt weiße, gelbe, graue und geflecfte Maulwuͤrfe. Die eigentliche Farbe ift fchwarzgrau, Screbers Säugth. Tab. 150. 2, Der Goldömaulwurf CT. Afıtica), Ohne Schwanz Vorn drey- hinten fünfzehig. Schnauze länger, als am gemeinen. Naſe nackt. Far be des Haars braun, fpielt aber mit einem außerordent- lichen Reubebiere, Die Spitzmaus. 107 lichen Goldglanze ins Grüne und Roͤthliche. Lebt am Gay. Schrebers Säugth. Tab. 157. XXII. Die Spismaus (Sorex). Vorderzähne oben zwey lange; unten 2 bis 4, wovon die mitt⸗ lern kuͤrzer find. Eckzaͤhne mehrere. Backenzaͤhne mit fpigigen Zacken verfehen. 11 Gattungen. 1, Die Kleine ungeſchwaͤnzte fibirifche Spismaus (S. Minutus). Länge zivey Zul. Ohne Schwanz. Kopf beynahe fo lang alg der übrige ganze Leib. Farbe fchwärzlich gran. Bewohnt Sibirien. Macht fih aus Moos und Geſaͤme ein Neft unter Baumwurzeln in feuchten Gebü- fehen. Läuft und wuͤhlt fehr gefchwind. Beißt, aber mit wenigem Nachdrucke. Laut einer Fledermaus, Schrebers Säugth. Tab. 161. B 2, Die Biefamratte (S. Mofchatus. Wuͤchuchol; Desman; Ziberhfpigmaus; Waffermurmelthier). Länge 14 Zoll. Fuͤße fünfzehig, mit Schwimmhaͤu—⸗ ten. Schwartz fenfrecht zmeyfchneidig, zufammengedrückt, fihuppig. Ohnweit des Schwanzes 7 oder 8Balgdruͤſen, die eine Art Bieſam enthalten, der wie Del mit einem Sprenzeln brennt, wovon jedes Thier etwa einen Skru— pel hat. Farbe oben fchmwärslich gran, unten weiß. Be: wohnt die Länder an der Wolga, und dem Don, zwifchen dem 50. und 57. Grad der Breite. Gräbt in den hohen Ufern an den. Seen Höhlen, deren’ Eingang unter dem MWaffer iſt. Bleibt im Winter in der Höhle, Femme aber, wenn dag Eis weg ift, oft anf die Oberfläche des Waſ— ſers. Naͤhrt ſich von Würmern, beſonders von Blut egeln. 108 Baubthiere. Die Spitzmaus. egeln. Beißt gefaͤhrlich. Die Eingeweide haben einen Schwefelgeruch. Das Fell hat einen unleidlichen Geruch und wird nur in ſchmalen Streifen zur Verbraͤmung der Kleider gebraucht. Hat am Waͤls und Hecht große Fein— de. Letzterer bekommt davon einen ſo ſtarken Bieſamge— ruch, daß er nicht zum Eſſen taugt. Schrebers Eaͤugth. Tab, 169. 3. Die Waſſerſpitzmaus (8. Fodiens. Graͤber). Laͤnge 3 Zoll, des Schwanzes uͤber 2 Zoll. Oben und unten 2 Vorderzaͤhne. Hauptfarbe rothbraun, der untere Theil der Haare fchwärzlich. Bruft und Bauch weißgrau. Füße haarig; Fußſohle mit Franfenhaaren eingefaßt. Ein überaus fonderbares artiges Thierchen, das fih in England, Burgund, Deurfchland, Sibi— rien, 2c. an Kleinen Gewäfern aufhält, aber fich, wie es fcheint, im Herbft aufs Land begiebt, und da auf den Aeckern in der Erde Übermwintere. Naͤhrt fich von Negens wirmern, Inſektenlarven, kleinen Wafferfcehnecken, zc. Iſt aber befonders dem Forellenragen nachtheilig. Kann vermittelft der behaarten Fußfohlen fehr gefchickt rudern. Die Deffnung des Gehoͤrgangs Fann dag Thier durch eis ne Klappe zufchließen, fo lange e8 unter Waffer ift. Steckt am Tage in ihrem Loche am Ufer, und ift nur früh und Abends zu fehen. Das Weibchen hat 1o Zigen, träge 3 Wochen, und wirft im Frühjahr 9 Junge, die blind gebohren werden. Schrebers Säugth. Tab. 161. 4. Die gemeine Spismaus ($. Araneus, Biefam- maus, Müßer). Länge deg Körpers drittehalb Zoll, des Schwanzes anderthalb. Farbe obenauf fchwärzlicd grau, unten fehmusgig weiß. In Europa und Rordafien, in altem Ges mäuer, Stälen, Miftgruben, ꝛc. an feuchten Orten. Frißt Raubthiere. Der Igel. 109 Frißt Inſekten, auch Koͤrner. Hat einen widrigen Bie— ſamgeruch, daher die Katzen ſie zwar fangen, aber nicht freſſen. Laͤuft langſam. Graͤbt. Stimme fein und pfei- fend. Das Weibchen geht drittehalb Wochen traͤchtig, und wirft im Fruͤhling und Sommer 5 bis 6 Junge, die blind zur Welt fommen, und an 3 Wochen gefäuger wer den. Daß fie giftig fey, und den Pferden in den Leib frieche, find ungegründete Sagen. Zumeilen, aber fels ten, finden fich auch weiße Spismäufe. Screbers Saͤugth. Tab. 160. 5. Die Eleinfte geſchwaͤnzte ſibiriſche Spigmaus J Exilis). Sn Sibirien, am Jeniſey; dag allerfleinfte Saͤug⸗ thier, dag nicht über ein halb Duenschen wiegt. Farbe braͤunlicher, als bey der vorhergehenden. Schwanz dick, zunächft dem Leibe zufammengegogen. Haͤlt fich gern am un auf. : XXIL Der Igel (Erinaceus), Vorderzaͤhne oben und unten zwey; walzenfoͤrmig. Die obere dergeftalt von einander ftehend , daß die beiden unterm in die Luͤcke paſſen. Eckzaͤhne oben fünf, unten drey auf jeder Seite. Baͤckenzaͤhne oben und unten vier auf jeder Seite. Rüden mit Stacheln beſetzt. 6 Gattungen. 1. Der gemeine gel (E. Europaeus). Länge 10, des Echwanzes ı Zoll. An jedem Nas ‚fenloche ragt der umgebogene Rand, wie ein Kamm bers vor. Ohren kurz und zugerunder. - Saft in der ganzen alten Welt, die Fälteften Länder ausgenommen. Hält fich unter Gefträuch, in Hecken und Zäunen auf. Nährt fich von Karten, Mäufen, Kroͤten, Krebſen, Inſekten (ſo— gar ſpaniſchen Fliegen), Fruͤchten, Wurzeln. Beſon— ders 110 Raubthiere. Der Igel. ders geht er der Milch ſehr nach; hohlt auch wol die Huͤhnereyer aus den Neſtern. Schwimmt gut. Ruht am Tage, und geht des Nachts feiner Nahrung nad. Schläft den Winter erftarrk in hohlen Bäumen und Stein: rißen. Lebe in der Monogamie. Begattet fich im Fruͤh⸗ jahr. Das Weibchen hat 5 Saͤugwarzen, geht erwa 7 Wochen trächtig, und bringt im Sommer 3 bis 5 Jun» ge. Sf furchtſam. Beleidigt Niemanden. Zieht fich, wenn er beleidigt wird, in eine Kugel zufammen. Hat einen biefamartigen Geruch. Iſt unreinlich. Wird an einigen Orten der Maͤuſe wegen im Haufe gehalten. Dag Fleiſch ifE nicht eßbar, ob gleich dag Thier fehr fett wird. Die Eintheilung in Kunde: und Schweine» gel, deren Derfchiedenheit befonderg in der Bildung der Semauje beftehen foll, beſteht in der Einbildung. ' Schreebers Gäugth. Tab. 163. 2. Der langshrigte gel (E. Auritus). Länge gegen fieben Zoll. Ohren länger, als bey dem vorhergehenden. An der untern Wolga, am untern Jaik, 2c.: Kommt an Sitten mit dem vorigen überein; er fkarırt auch im Winter. Das Weibchen bringt, zumeilen zweymal im Jahr, 7 Zunge In Aſtrachan hält man ihn um der Mäufe willen, und ernährt ihn vorzüglich mit Wild). Screbers Säugth. Tab. 163. 3, Der malacifche el (E. Malaceenfis). Mit bangenden Ohren. Auf Malacka und den Guns daifchen Inſeln. Iſt wegen des ehemals fo berühmten Schweinfteins (Piedrı del porco; Lapis porcinus), der fih in der Gallenblaſe dieſes Thiers zuweilen erzeugt, merkwuͤrdig. Diefer Stein, der manchmal die Größe eis ner Mallnuß hat, ſieht fehwärzlich aus, iſt ſehr bitter, und heilt Gefehmack und Farbe dem Waſſer mit, worin er Nager. Das Stachelthier. 111 er liegt. Man hielt ihn fonft für ein herrliches Arzney⸗ mittel, bezahlte dag Loth mit einigen 100 Thalern, und ließ ihn in Gold faffen, u. d. gl. Sin Europa ift er ſchon längft nicht mehr im Gebraud). Seb. thef. ı. Tab. 51. £. 1. ee en un nn no Vierte Drdnung. Nagende Thiere (Glires). Sn jeder Kinnlade zwey dicht an einander fiehende, von den * ckenzaͤhnen entfernte Vorderzaͤhne. Seitenzaͤhne fehlen gaͤnzlich. XXIV. Das Stachelthier GEyſirix). Vorderzaͤhne oben und unten zwey; ſchief abgeſchnitten. Backenʒaͤhne vier auf jeder Seite. Fuͤße: vorn und hinten 4 bis s Zehen. Weib mir Stacheln Und Haaren bedceft, 4 Öattungen. 1. Das Stachelfchwein: (H. Criflata). Länge ziwen Fuß, des Schwanzes vier Zoll. Vorn 4, hinten 5 Zehen. Körper mit langen, weiß und ſchwar— jen, oft anderthalb Fuß langen, federfielähnlichen Sta; helm befegt. Ein gutartiges Thier. Bewohnt dag war« mere Afien und faft ganz Afrifa. Grabe tiefe Höhlen, worin es am Tage verborgen liegt, und des Nachts feis ner Nahrung nachgeht, die in Früchten, Wurzeln, Kraͤu⸗ tern, befonders Burbaume, befteht. ung gefangen läßt es ſich zähmen, behält aber doch immer einige Furcht ſamkeit. Wenn es verfolgt wird, rollt es fich wie eine Kugel sufammen. Im Zorn raffelt eö mit den Stacheln, die ihm zumeilen, zumal im Herbft, ausfallen, ſchießt fie aber nicht gegen feine Verfolger von fih. Das Weibs chen 12 Vor Das Stachelthier. chen wirft im Fruͤhjahr 3 bie 4 Junge. Das Fleiſch iſt eßbar. Die Galtenblafe des Thiers fol zumeilen * be⸗ ruͤhmten Schweinebezoar geben. Schrebers Saͤugth. Tab. 167. 3. Der Cuandu (H. Prehenſilis. Das geſchwaͤnzte Stachelſchwein). Laͤnge anderthalb Fuß. Schwanz eben fo lang, grei fend, und dünn behaart. Körper mit weißen, gegen bie Spite geringelten Stacheln befest. Süße vierzehig. Bes wohnt die Wälder von Brafilien, Guiana, und Neufpa« nien. Klettert auf Bäume, lebt von Früchten und jun- gen Wurzeln. Schläft am Tage. Grunzt wie ein Schwein. Kann fich zufammen ziehen. Fleiſch fett und wohlſchme— end. Wird zahm. | Schrebers Säugth. Tab. 168. — | 3, Der Urſon (H. Dorfata. Canadifches, verlarptes Stadelfchwein). Fänge zwey Fuß; des Schwanzes 8 Zul. Born 4 hinten 5 Zehen. Blogs der Nücken ftachelicht.. Bewohnt Canada, Neuland, Neuengland ꝛc. Gräbt und klettert. Lebt von Fruͤchten und Baumrinde, beſonders des Wa— cholderbaums. Im Winter frißt er Fichtenborke, daher alsdenn feine Knochen grün gefärbt find. Leckt Waſſer, wie ein Hund, und frißt im Winter Schnee. Die Wile den effen das Sleifch, und gebrauchen die Stacheln ſtatt der Nadeln. : Schrebers Säugth. Tab. 169. ® | XXV. Die Nager. - Die Savia. 113 XXV. Die Savıa (Cavia. Afterhaafe ; Halbkaninchen; Halbhaafe; Szavia). w Vorderzaͤhne oben und unten zwey; keilfoͤrmig. Backenzahne vier auf jeder Eeite. Zehen vorn vier, hinten drey Cbey den meiften), Schwanz ganz Furz oder mangelt: Schluſſelbeine fehlen. 6 Gattungen. 1. Der Paka (C. Paca. Pag; Paque). Laͤnge zwey Fuß; des Schwanzes 2 bie 3 Linien, Fuͤße fuͤnfzehig. Farbe rothbraun, mit gelben Flecken an den Seiten. Bewohnt Guiana, Braſilien. Grabk Höhlen, die mie 3 Fluchtröhren verſehen find. In jeder hat nur einer feinen Aufenthalt. Geht feinen Geſchaͤf— -ten des Nachts nach. Lebt von Srüchten, wobey er die Suͤßigkeiten fehr liebt. Sitzt oft, wie die meiſten Gavien; auf den Hinterbeinen. Taucht unter. Wird fehr fett; und läßt fich jung zähmen. Das Weibchen bringe nur Ein Zunges. Aus dem Fleiſche des Thiers wird eine große Delifateffe gemacht. Man brühet fie in heißem Waffen, ſchabt die Haare ab, und kocht fie in der Haut; es ſey denn, daß man ſie braten wollte. Schrebers Saͤugth. Tab. IT. 3, Der Aguti (C. Aguti.. Acutiz Serfeffaninden). Groͤße des Raninchend: Schwanz kurz, fonifch und nat. Farbe rorhbraun, unten meißlich. Bewohnt Brafilien, Guiana, und die Antillen. ı Lebt in hohlen Baͤumen, oder felbfi gegrabenien Hohlen. Geht am Tas ge feiner Nahrung nach), die in Wurzelwerk, Blättern und Früchten beſteht. Sammelt Vorrath. Lauf hüpfend, aber doch geſchwind. Wächkt ſchleunig. Wird: zwar zahm, ift aber doch beißig. Vermehrt fich das ganze Jahr hine durd), Bringt auf einmal 3 bis 5 Zunge, Grunzt wie H ein 114 Nager. Die Savia, ein Serfel, oder fehnurrt, mie eine Kate. Fleiſch eßbar, wie das vom Kaninchen. Schrebers Saͤugth. Tab. 172. 3. Der Akuſchy (C. Acufchy). In Guiana. Aehnelt dem vorigen in der Geflatt, Eigenfchaften und Nahrung, ift aber Fleiner. Haar oli— venfarb. Schwanz nicht ganz unbeträchtlich und bes haart. Laͤßt ſich zahm machen. Laut wie der des Meer» ſchweinchens. Fleiſch eßbar, aber nicht fo guf, tie dag vom Aguti. Bringt ı bis 2 Junge. Schrebers Säugth. Tab. 171. B. 4 Das Meerfchweinchen (C. Cobaya. Meerfäus fein; Meerferkel). Urfprünglich in Brafilien sc. koͤmmt aber auch in Europa fehr leicht fort. Länge etwa ein Fuß. Schwanz fehlt. Vorn viers hinten fünfzehig. Haar mannichfals tig gefärbt, weiß, roth, ſchwarz, erbsfarb, braungelb, geſcheckt. Stimme ein helles Schreyen, oder fanftes Murmeln. Speife ans dem Pflanzenreiche. GSäuft rei ned Waffer, am liebften Milch. Liebe die Wärme. Frißt auf den Hinterfüßen figend. Lauf hurtig. Männchen und Weibchen ychlafen nicht bey einander, fondern eins bewacht dag andere. Das Weibchen hat zwey Ziken, geht 3 Wochen frächtig, bringt 2 bis 3, felten mehr als 4 Junge, und läßt bald nachher das Männchen wieder zu. Die Jungen mwerden fehend und haarig gebohren, und koͤnnen ſchon 12 Stunden nach der Geburt hurtig laufen, werden aber bisweilen von dem Männchen ums gebracht. Fleiſch eßbar, aber unfchmackhaft. Schrebers Eäuath. Tab. 173. 5, Der Capybara (C. Capybara. Sumpffehwein; Waſſerſchwein). Laͤnge uͤber drittehalb Fuß. Schwanz fehlt. Vorn vierzehig; hinten nur 3 Zehen mit einer Schwimmhaut verbun— J Nager. Der Biber, 115 verbunden. - Wohnt an den großen Släffen von Guiana und Braſilien. Naͤhrt ſich von Zucerrohr, Kräutern, Früchten und Sifchen. die er des Nachts fängt. Schwimmt geſchickt, und Fann fehr lange untertauggen. Naturell fanft. Die Etimme ähnelt dem Gefchrey eines Efelg; fonft hat dag Thier in der Geſtalt einige Aehnlichkeit vom Ediwein , aber die Borften feiner. Lebt in der Monoga— mie. Laͤßt ſich zahm machen. Wird fehr fett. Fleiſch thra— nigt. Das Weibchen fol nur ein Junges werfen, und doch 12 Gäugmwarzen haben. Wegen des fonberbaren Baues der Füße if dies Thier eines der zweifelhafteſten in der Naturgefchichte. Schrebers Eäugth. Tab. 174. XXVL Der Biber (Caflor). Dbere Vorderzaͤhne abgeftumpft , und in einen fehiefen Winkel anzgehöhlt ; untere mit der Spitze queer liegend, Backenzähne auf jeder Seite vier. Schwanz lang, platt und fchuppig. Scylüffelbeine vollkommen. 2 Gattungen. Der Biber (C. Fiber. Bieber). Laͤnge des Thierd 3 Fuß. Schwanz ır Zoll lang, 5 300 breit, und bis auf den vierten Theil zunachft am Körper Fahl. Fuͤße fünfzehig; an den bintern die Zehen durch eine Schwimmhaut verbunden. Wohnt in den norda lichen Theilen von Europa, Afien und Amerifa, in eine - famen Gegenden an Sandfeen und großen Slüffen. Wird wegen feiner feinen Haare für die Handlung, und für die Arzneykunſt, wegen des fo genannten Bibergeils wichtig, das fich bey beyden Gefchlechtern in befondern Behälts niffen unter dem Schwanze findet, und wooon jedes Thier etwa vier Unzen hat. Naͤhrt fich von der Ninde der Espen, Beiden, Birken, ꝛc. und ſammelt Vorraͤthe im Herbſt. H 2 Gang 116 lager. Die Maus. Gang lahm. Schlaf fe. Schwimmt fehr geſchwind und taucht fchnell unter, Fann aber nicht lange unter dem Waſ⸗ fer aushalten. Lebe in der Monogamie. Begattet fic im Minter. Zeit Es Trächtiggeheng vier Monath. Anzahl der Jungen 2, felten 3 oder 4. Wird im dritten Jahr vollwuͤchſig. Soll 15 bis 20 Kahre alt werden. Wird jung gefangen zahm. Iſt fehr reinlich. Am beruͤhmteſten find dieſe Thiere durch die bewundernswuͤrdigen Kunſt— triebe, mit welchen ſie, beſonders in Canada, wo ſie noch in großer Menge vorhanden ſind, ihre beruͤhmten Gebaͤude auffuͤhren, wo ſie gemeinſchaftlich Baͤume faͤllen, ſie zu Pfaͤhlen behauen, an Ort und Stelle hinfloͤßen, Kanaͤle graben, Daͤmme auffuͤhren, und dann erſt ihre eigentlichen Wohnungen von mehrern Stockwerken das hinter bauen. An der Hudfonsbay toͤdtet man oft in wenig Zeit über 50000 Biber, In England find fie ſeit 1181 ausgerottet. Schrebers Saͤugth. Tab. 175. XXVII. Die Maus (Maus). Obere Vorderzaͤhne Feilfdrmig. Backenzaͤhne drey auf jeder Geite, ſeltener zweh. Schlüſſelbeine vollkommen. 42 Gattungen, * Slachfchmänzige, 1, Der Ondathra (M. Zibethicus. Zibethraße; Bi⸗ famraße; Biberratze; Muskratze; Zibethmaus). Laͤnge ein Fuß, des Schwanzes 9 Zoll. Letzterer zu— naͤchſt dem Leibe faft chlindriſch, in der Mitte zufammen. gedrückt, gegen dag Ende fehuppig und dünnhaarig. Hauptfarbe fchwarzbraun. Vorderfüße kurz, mit einem funzen Daumen. Hinterfüße mit fünf getrennten Zchen. Gewicht des Thiers etwa 3 Pfund, Bewohnt Nordamerika. Lebt Nager. Die Maus, - 117 Lebt an Seen, Flüffen, Bächen, zc. und bauet an den Ufern Haͤuſer ‚ bie aber doch nicht fo Fünftlich als die Bis berbaue find, Naͤhrt ſich im Sommer von Kraͤutern und Fruͤchten, im Winter von Wurzeln, beſonders des Kal⸗ mus und der Seeroſe. Frißt auch Muſcheln. Lebt in der Monogamie. Das Weibchen hat 6 Zitzen, und bringt 3 bis 6 Junge. Schwimmt und taucht gut, hat aber zu Lande einen wackelnden Gang. Giebt im Sommer einen fiarfen Biſamgeruch, der durch eine oͤhligte Feuchtigkeit, welche ſich in den naͤmlichen zwo Druͤſen, die die übrigen Maͤuſearten am After haben, abſondert, bewirkt wird, Laͤßt fich jung gefangen, sähmen. Pelz und Haare wer den in: un verbraucht. u, | een: rien Tab. 176. Pan I BER Eee Rattenſchwaͤnzige. 2. Die Wanderratte (M. Decumanus. —— Große Waldratte). Laͤnge des Koͤrpers 9 Zoll, des Schwanzes über 7, und haf gegen 200 fihuppige Hautringe. Sarbe oben gelbroth, unten weiß. Gewicht gegen ı Pfund. Bewohnt Indien und Perfien, ift aber leider in dieſem Sekulo auch in Europa gemein getoorden. Hält fich gern am Waffen auf. Gräbt Löcher in die Ufer. Zieht fich auch in die Städs te, in die Wafferfanäle, in die Abtritte, und felbft in die Haͤuſer; wo fie aber nicht leicht in die obern Zimmer und auf die Kornboden fommen, fondern immer nahe an der Erde bleiben. Lebt von Vegetabilien. Srißt aber auch Fleiſch, toͤdtet andere Maͤuſe und Natten, und felbft Huͤh— ner. Stellt ſich gegen Menſchen zur Wehre. Schwimmt gut. Vermehrt ſich erſtaunlich, fo, daß ein Weibchen jaͤhr— lich 3 mal, 12 big 15 Junge, auch wol 18 bis 19 wirft. Wandert ſchaarenweiſe. Schlaͤft im Winter nicht. Traͤgt H 3 Vor⸗ i — en 118 Nager. * Die Maus. Norrach ein. Es ift ſchwer, dieſe Ratzen, die ſchaͤdlich⸗ ſten unter allen, log zu werden, da fie ſchwer in die Fal⸗ len gehen , auch die Kaken nicht gern mir ihnen zu thun haben. Merkwuͤrdig ift es, daß diefe Thiere unter allen Saͤugthieren vorzüglich von Eingeweidewuͤrniern frey ſind. Schrebers * Tab. 178. 3. Die Ratte (M. Rattus. Hausraße). | Range gegen 8 Zoll; Schwanz eben folang und ſchup⸗ pig. Gewicht an ſechs Unzen. Iſt jetzt faſt uͤber alle Welt⸗ theile verbreitet, ſcheint aber urſpruͤnglich im mittlern Europa zu Hauſe. Ein aͤußerſt gefraͤßiges Thier, das fo gar Skorpiene frißt, und gegen feine eigne Art wuͤtet, auch kein ander Thier verfchont, dem es gewachfen iſt. Saͤuft wenig. Begattet fich einigemal im Jahre, dag Weibchen tragt nicht voll vier Wochen, und auf jeden Wurf fallen 5 bis 6 Junge, die 10 Tage blind legen, und nicht ger lange gefaugt werden. Die Mutter vertheidiget ihre Jungen mit eigener Lebensgefahr, felbft gegen großes te Rasen. Dagegen werden auch alte Fraftlofe Ratten von den jungen beforgt und gefüttert. . Solche bejahrte Ratten, die nun der Ruhe pflegen, verwickeln fich zu— teilen zu 6, 8, und mehrern mit den Schwaͤnzen in einan⸗ der, und dieg find die fo genannten Rattenkönige. Von den Jafuten, und einigen andern Voͤlkern, werden die Rate ten argeffen. Nach Cüdamerifa follen fie zuerft 1544 ge: kommen feyn. Man finder zuweilen ganz weiße, auch grau und weißgefleckte Ratten. Schrebers Säugth. Tab. 179. 4, Die Maus (M. Mufeulus. Hausmaus). Unterſcheidet fih von der Narte nicht mır durch ihre mindere Größe, fondern auch dadurch, daß ihr der Dau— mennagel fehlt. Länge viertehalb Zul, de8 Schwanzes - ein age. Die Maus, zug ein Paar Linien über 3 Zol. Bewohnt Europa, und die gemäßigten Theile von Aſien und Amerifa. Hat fich den Menfchen gewiffermaagen zum Hausthier aufgedrungen. Frißt faſt alles, wag mit ihren Zähnen beißbar ift. Saͤuft wenig. ft furchtfam, wird aber doch fo gar zutraulich, wenn fie merkt, daß man fie nicht verfolgt. Begattet fich zu aller Sahrgzeit, das Weibchen geht kaum 3 Wochen, und bringt jedesmal 5 bis 6 Junge, die 9 Tage blind liegen, und ſchon in 14 Tagen die Mutter verlaffen koͤn⸗ nen. An Eulen, Mardern, Kaken, Natten hat fie bes trächtliche Feinde. Man finder auch weiße Maäufe mit rothen Augen, welche zumeilen fo lichtfcheu find, daß fie in der Hellung die Yugenlieder feſt zufchliegen, und für blind gehalten werden Fonnten. Beſonders merkwürdig ift es, daß die Mäufe faft unter allen Saͤugthieren das wärmfte Blut haben, denn die Wärme deffelben ertreckt fi) fogar mitten im Winter auf 107 big 109 Grad des Sahrenheitfchen Thermometers. Schrebers Saͤugth. Tab. 181. 5. Die Waldmaus (M. Sylvaticus, Große Feld: maus). | Länge fünftehalb Zoll, ded Schwanzes vier. Nücken gelbbraͤunlich; Bauch weiß. Sin den europäifchen Waͤl⸗ bern, Feldern, Gärten; zieht fich im Winter in die Scheus nen, auch wol in die Häufer der Dorfer. Hält fich befons berg gern unter Gebüfchen und Reinen auf. Iſt zumal den Holzungen fehr fehädlich, weil fie die jungen Stämme der Bäume benagt, daß fie verdorren. Sammelt häus figen Wintervorrath von Nuͤſſen, Eichen, sc. Verzehrt auc) Fleine Bogel, Hecht des Jahre mehrmalg, und bringe jedesmal 10 bis 12 Junge. Wird von Raubvoͤgeln, Fuͤch⸗ ſen, Mardern, 2c. gefreffen, Schrebers Saͤugth. Tab. 180, 24 6. Die 120 Nager. Die Maus, 6, Die Streifmaus (M. Vagus), Große des Korperg 2 Zoll ı biß 7 Linien, des Schwan—⸗ je8 2 Zoll 7 bis 133 Linien. Letzterer hat ohngefähr 170. ſchuppige Dinge. Mücken hellgrau, in der Mitte ein fchwars zer Streif. Ohren groß, oval, kahl. Bewohnt die füds lichen, fardigen Gegenden zwifchen dem Jaik, Srtifch und Ob, im Skeinrigen, unter Steinen und ungefalle nen Baumſtaͤmmen. Naͤhrt fi) von allerley Gefäne, auch Eleinen Thieren, die fie bezwingen kann. Erſtarrt bey geringer Kälte, feldft in Falten Fruͤhlingsnaͤchten, und verbeingeiden Winter im Schlaf. Wandert in großen Zügen. Gewicht der Fleinften 2 Duentchen. Schrebers Cäugth. Tab, 184. ** * Haarſchwaͤnzige. 7. Die Waſſermaus (M. Amphibius. Schermaus; Reutmaus). Länge 62 Zoll, des Schwanzes 3 Zoll. Gewicht zwi⸗ fhen 2 und 3. Unzen. Ohren faſt im Pelze verftecht. Born 4 Zehen mit.einer kurzen Daumentwarze; hinten 5 Zehen. An ganz Europa, auch im nordlichen Aften, big gegen das Fisincer, mo fie dem dortigen Zugvieh, den Hunden, häufig zur Nahrung dient. Wohnt an Sen, Teichen, Suͤmpfen, sc. Gräbt Löcher in die Ufer, und wühle nach den Wurzeln, von denen fie fich naͤhrt, wodurch fie Gaͤr— fen und Dämmen nachtbeilig wird. Iſt beißig. Schwimmt und taucht unter. Die akuten effen dag Fleiſch, und Herarbeiten die Bälge zu Pelzen. Die Fortpflanzung ge fehiehet den ganzen Sommer durch, vom Anfang des April, bis zum fpäten Herbfi. Noch Ausgangs Octo— bers hat man trächtige Weibchen gefunden. Das Weib» then bat 8 Eäugmwarzen; viecht zur Zeit der Begattung nach Bifam, und wirft big 8 blinde Zunge, die 14 Tage gefauge werden. S.hrebers Saͤugth. Tab. 189. 3. Die . lager. - Die Maus; 121 8. Die Zwiebelmaus (M. Gregalis). Fänge des männlichen Thiers 34, deg weiblichen 45 Zoll. Gewicht des Männchens 6 Duentchen, des Weib- chens ı Unze 2 Duentchen. Schwanz ziemlich dick, ohn— gefähr in 40 Echuppenringe getheilt, und ziemlich lang» haarig. Ohren aus dem Fell herporragend. Daumen- warze der Borderfüße mit einem kleinen Nagel. Bewohnt das ofiliche Sibirien, in hoben gebirgigten Gegenden. Graͤbt fich unter dem Raſen ein Neft mit vielen Deffnuns gen, und einigen Kammern zum Wintervorrath. In jedem Neſte ift allemal eine ganze, aus einem Daar, und den Zungen deffelben Jahres beftchende Familie anzu⸗ treffen. Lebt befonders von den Zwiebeln des ſchmalblaͤt⸗ terigen türfifchen Bundes (Lilium pomponium), und deg borftenblätterigen Knoblauchs (Allium tenuillimum ), wovon fie eine große Menge einträgt, welchen die Tuns gufen nachgraben, wert — Schrebers Saͤugth. Tab. 189. 9. Die Wurzelmaus (M. Oeconomus. Oekonomi- ſche Maus). Laͤnge des Maͤnnchens etwas uͤber 3 Zoll, des Schwan⸗ zes 103 Linie. Länge des Weibchens etwas über 4 Zoll, des Schwanzes 13. 28. Gewicht des erſtern ohngefaͤhr 1 Roth; des Weibchens etwas über 1 Unze. Ohren Furz. Vorderfuͤße mit einer kurzen Daumenzehe. Schwanz be— haart, mit etwa 60 Ringen. Bewohnt Sibirien, bis nach Kamtſchatka. Liebt feuchte Niederungen. Graͤbt unter dem Raſen ein Neſt mit mehrern Zugaͤngen und Vorraths⸗ kammern, und traͤgt eine große Menge ſehr ſauber gerei— nigter Wurzeln zum Wintervorrath ein, denen die ſibiri— ſchen Voͤlker nachgraben, und zu ihrem eigenen Gebrauch aͤrndten. Der Vorrathskammern bey einem Neſte ſind off 4, und mehrere, und jede enthaͤlt oft 8 big 10 Pfund 25 gerei⸗ 1232 lager. Die Maus. gereinigter Wurzeln. Begattet fich im Fruͤhjahr, zu welcher Zeit das Weibchen ſtark nach Bifam riecht, auch wahrfcheinlich mehrmals im Jahre, und bringt auf eitt mel 2 bi3 3 Zunge. Wandert fchaarenweife in gerader Linie gegen Nordweſten, und fchtwimmt über die Tlüffe, wo unter Wegs viele von Voͤgeln und Sifchen gefreſſen werden. Wird von den Jakuten gegeſſen. Schrebers Saͤugth. Tab. 190. 11. Die kleine Feldmaus (M. Arvalis. Stoßmaus; Feldmaus). Laͤnge 3, des binnen Schwanzes ı Zoll. Ohren aus den Haaren hervorragend. Vorderfuͤße haben kaum einen merklichen Daumen. Hauptfarbe braun. Meiſt in ganz Europa. Hält ſich im Sommer mehr in Wieſen, Gärten und Feldern, im Winter aber mehr im Walde auf. Niftee gern in die Ufer, geht aber fo wenig ine Waffer, als in die Käufer. Frißt Getraide, Nuͤſſe, Bucheckern, Eicheln, wovon ſie auch Vorraͤthe eintraͤgt. Vermehrt ſich in manchen Jahren ganz ungeheuer, denn das Weibchen bringt mehrmals 8 — 12 Junge. Thut den Feldfruͤchten, inſonderheit der jungen Saat, großen Schaden. Wird von Züchfen, Wiefeln, Iltißen, :c. aufgerieben, und reibt fich unter einander felbft auf, Gewicht der Maͤnn⸗ chen gegen 6, der Weibchen gegen 11 Duentchen. Schrebers Säugth. Tab. 191. 12. Die Tulpenmaus (M.Socialis. Gefellige Maus). Länge gegen 35 Zoll, des Schwarzes gegen 10 Linien. Gewicht etwa 6 Duentchen. Farbe blaßgrau oben auf, unten weiß. Häufig in dem trocknen, fandigen Gegen den ziwifchen der Wolga, und dem Jaik. Wohnt fami— Tienweife in unterivdifchen tiefen Zellen. Naͤhrt fich vor— züglich von den Zwiebeln der gemeinen Tulpe. Begattet ſich lager. . Die Maus. 223 fih ſpaͤter als andere Mäufe, vermehrt fich aber fehr. Hat diefelben Feinde wie die vorige. ' Schrebers Saͤugth. Tab. 192. 13. Die Schwertelmaus (M. Lagurus). Lange 3 Zoll 7. Linien, des Schwanzes etwas über 3 Finien. Ohren Fein. Sarbe hellgrau, über den Ruͤcken läuft cin ſchwarzer Strich. Wohnt am Jaik, Irtis, und Jeniſey. Gräbt. Naͤhrt fih befonders vom Zwergſchwer⸗ tel (Iris pumila); doch auch von andern Gewaͤchſen, felbft son andern Mäufen, und ihres Gleichen. Mährend der Begattungszeit, welche mehrmals im Jahr geſchiehet, giebt das Weibchen einen ſtarken Biſamgeruch. Bringt jedesmal 5 bis 6 Junge. Dieſe Thiere ſchlafen wie die Murmelthiere auf den Hinterfüßen fißend. Erſtarren nicht im Winter. Wandern in großen Zügen. — Gewicht ber Männchen 65 Duentchen, Screbers Säugth. Tab. 192. 14. Der Lemming (M. Lemmus. rg: Lommet; Zobelmaus). Dieſe merkwuͤrdige Maͤuſeart theilt ſich in 2 Kacen, die norwegifcbe, und die ruffifebe (Petruſchka). Lange des norwegiſchen Lemmings 5 Zoll 3 Kinien, des Schwan⸗ 368 7 Linien; — des ruffifchen gegen 4301, des Schwan⸗ zes gegen 6 Linien. Ohren im Selle verborgen. Vorder— füße fünfzebig. Farbe des ruffifchen gelb, braun gewaͤſ— fert, mit ſchwarzen lecken; der Derrufchfa fuchsgelb, mit einzeln unfermengten ſchwarzen Haaren; einem braun: lichen Streifen von der Nafe über die Augen und Ohren. Beyde nähren fich von Gewächfen. Machen fi Roͤhren unter dem Schnee. Beißen. Haben eine ſchwache Stim— me, die mehr einem Gezifche als einem Gefchren Ahnlich iſt. Werfen auf einmal 5 bis 6 Junge, die Slind und ſchon fleckig find. Vermehren fich ungeheuer. Ohngefaͤhr alle 124 Nager. Die Maus; alle 10 Jahre wandern ganze Legionen von einer Gegend in die andere; und fie ſollen fodann in gerader Linie, big zum Ort, to fie fich niederlaffen wollen, ziehen. Mehren- theils gefchiehet die Wanderung in, folchen Herbften, auf welche ein ungewoͤhnlich firenger Winter erfolgt. Der Zug geht meift des Abends und die Nacht durch. Am Tage liegen fie (til. Ihre unerwartete und unbemerkte Ankunft daſelbſt und dann auch der Fall, daß welche von den Raubvoͤgeln in die Luft gehoben worden, und ſich doch noch losgearbeitet, und heruntergefallen, hat zu der Sage Anlaß gegeben, daß es Lemminge vom Hinimel regne. Diejenigen, welche auf diefer Reife nicht umfommen, ae nen im folgenden Sommer wieder zurůck. Schrebers Saͤugth. Tab. 195. A. Br: 1 ***Hamſtermaͤuſe, mir Backentaſchen. 15. Der Hamſter (M. Cricetus. ——— Ed⸗ wolf; Krietſch). | Länge gegen 10 Zoll, des Schiwanzes — ee dete Ohren. Der Nabel ift fahl, und hat in ber Mitte eine. haarige Höhle, worin eine unfchlittartige fchmierige Materie befindlich .ift.. Bewohnt Sibirien, Rußland, Polen, Ungern, Boͤhmen, sc. auch hin und wieder Deutfchs land, befonders Thüringen. Lebt von kleinen Thieren, jungen Pflanzen, 2c. doch vorzüglich von Getraide; Bobs nen, 2c. wovon er großen Vorrath in feine unterirdifchen wol 7 Zuß tiefe Höhlen fchleppt. Eine Höhle hat wol manchmal auf 60 Pfund folcher Viftualien. Die Begat— tung gefchiehet im April. Das Weibchen geht etwa einen Monath traͤchtig, und bringt das erſtemal 3 bis 4, in der Folge jedesmal 6 bis 9 Zunge, die blind, aber mit alten Zähnen gebohren werden. Der Hamfter läuft lange farm. Klettert nicht. Grabt aber ſchnell. Geht Morgens und Nager. Die Mäus, 125 und Abend3 feinem Unterhalte nach. Verkriecht fich gern am Tage. Säuftfelten. Sitzt oft auf den Hinterfüßen. Iſt ſehr beigig, und fann ein anderthalbzslliges Brett in furger Zeit durchnagen. Im Detober begiebt er fich in feinen Bau; lebt von feinem Vorrath; und fälle zuletzt in einen Winterfchlaf, wovon er. gegen das Ende deg Sebruars wieder erwacht. Wird 7 bis 8 Jahr alt. Nutzt vornemlich durch den Balg; wird aber durch feine unges heure Vermehrung den Feldfrüchten oft ſehr ſchaͤdlich. Sm Gothaifchen hat man einft in 3 Jahren 146139 Ham: ſter gefangen. Es giebt auch ſchwarze. | Screbers Eäugth. Tab. 198. A. 16. Die Reifmaus (M. Phaeus). Länge 3 Zoll 5 Lin. des Schwanzes 93 Lin. Gewicht 6 Duentchen. Farbe oben bräunlich, unten weiß, Wohnt auf der Steppe bey Zarizyn, und in Gilan, auf hohen Gebirgen. Zeigt fich auch bisweilen um die Dorfer, und thut dem Reiß großen Schaden. Schlaft im Winter nicht. Winterpelz langhaarig und zart. Schrebers Säugth. Tab. 200. ***%%* Erdmaͤuſe. 17. Die Maulwurfsmaus (M. Talpinus). Länge gegen 4 Zoll, des Schwanzes 4 Linien. Ge wicht ı big 2 Unzen. Farbe fchwärzlichbraun, unten graulich. Vorderzaͤhne feilförmig. Keine äußerliche Ohren. Vorderfuͤße fünfzehig. Bewohnt die gemäßigtern Gegen; den Rußlands. Graͤbt tiefe Rohren in Raſen, und wirft Eleine Erdhaufen auf. Lebt von Erdnüffen, Tulpenzwie— bein, ze. Schlaͤft im Winter nicht. Laut einer jungen Maus. Geficht bey Tage blöde. Wird leicht firre. Begat— tet fich im März und April; riecht alsdenn zibethartig; und bringt auf einmal 3 big 4 Zunge. Schrebers Eäugth. Tab: 203, 18. Der 326 Nager. > Die Maus 18. Der Sandmoll (M. Maritimus). Länge 53 Zoll, des Schwanzes nur 6 Linien. Dbere Vorderzaͤhne durch eine tiefe Furche getheilt.: Füße fünf zehig. Farbe oben weißlich mit Gelblichem überlaufen. An den Seiten, und unten mweißgrau. Wohnt in Sandhuͤ⸗ geln der Küfte am Cap. Durchwuͤhlt dag Land fo außer— ordentlich, daß die Pferde in die gegrabenen Gänge tief hineinfinfen. Läuft langſam; graͤbt aber deſto geſchwin⸗ der. Naͤhrt ſich von Wurzeln und Zwiebeln. Iſt beißig. Das Fleiſch eßbar. Schrebers Saͤugth. Tab. 204. 19. Die Scharrmaus (M. Aſpalax). Lange 8 Zoll 8 Linien; des Schwanzes beynahe 2 Zoll. Vorderzaͤhne Feilförmig, Ohren abgeftugt. Bor» derfüße groß und kahl, und die Klauen der 3 mittelften Zehen fehr ſtark und lang. Augen fehr Elein. Farbe oben ſchmutzig lichtgran, unten braunlicht. Bewohnt Sibirien _ am Abafan, an der Uda und Gelenge, auch Daurien. Liebt ſchwarzes Erdreich oder feften Sand, worin fie Roͤh— ren oft von einigen hundert Rlaftern mit der Erde parallel gräbt, und groke Erdhaufen aufwirft. Naͤhrt fid) von Zwiebel: und Wurzelmerf. Iſt fehwer zu fangen. Schrebera Säugth. Tab. 205. 90. Die Blindmaus M. Typhlus. Der Slepez). Länge über achtehalb Zoll. Schwanz fehlt. Border zähne oben und unten breit und keilfoͤrmig zugefchärft. Keine äußere Ohren, aber doch Eleine Gehoͤrgaͤnge. Soll für feine fleinen, ganz deutlichen Augäpfel doch gar Feine Deffnung in der Gegend der Auaenlieder haben, und folg« lich ganz blind feyn. Farbe dunfelgrau, um die Schnauze ber ein weißer Saum. Bewohnt das füdliche Rußland, Lebt mehrentheils unter der Erde. Nährt fich von Wurs zeln. Gehoͤr und Gefühl fein. Vertheidigt fich heftig mif ihren Nager. Das Murmelthler. 127 ihrem Gebiß. Begattet ſich im Fruͤhling und Sommer. Das Weibchen bringt 2 bis 4 Junge, die es aus den 2, in den Weichen liegenden Saͤugwarzen ernaͤhrt. Schrebers Saͤugth. Tab. 206. XXVIII Das Murmelthier (Arctomys). Vorderzaͤhne oben und unten zwey, mit einer keilformigen Schärfe, Baͤckenzaͤhne oben 5, unten 4, auf jeder Seite, Scdylüffelbeine vollfonmen, 7 Gattungen. 1. Das Alpenmurmeltbier (A. Marmota). Laͤnge gegen 18 Zoll, des bufchigten, dicfhaarigen Schwanzes 6. Gewicht im Herbft 9 Pfund. Kopf conifch, Ohren kurz, rund, behaart, und in das Haar verfteckt; Sarbe des langen Haars oben braungrau, unten bratns gelblich. Wohnt in den höhern Alpen von Europa und Aſien, befonders in Savoyen, Graubünden, am St. Gotthard, und in der großen Tartarey. Naͤhrt fich von “ Kräutern und Wurzeln. giebt den Sonnenfchein fehr. Trinkt wenig. Macht fich tiefe Höhlen in die Erde, die es mit Heu und Moog ausfütterk. In diefen Höhlen lies gen fie von 2 big 12 und 14, am dfterften von 5 big 9, vom Ende des Septemberg bis zum März, in einem fo tiefen Schlafe, daß fie ohne Leben und Athem zu feyn fcheinen. Merkwuͤrdig ift e8, daß man dieſe Thiere auf der Allee blanche in Savoyen, theild auf ifolirten Klips pen findet, die twie Inſeln aus diefem Eismeer hervor» ragen, etliche Stunden weit von allem unbeeifeten Erd» reich entfernt, und im ganzen Jahr nur etwa 6 Wochen lang vom Schnee befreyet find, fo, daß es fcheint, daß die dafigen Murmelthiere wenigftens 10 Monathe vom Jahr durchfchlafen, und alfo nur einen aͤußerſt Eleinen Theil ihrer Erifteng wachend zubringen. — Die Paa— rungszeit if im April und May. Das Weibchen gehe © big 138 Nager. Das Murmelthier. bis 7 Wochen trächtig, und bringe 2 —4 Junge. — Im Herbſt find diefe Thiere fo fett, daß das Gewicht des Fet— te8 oft dag Gewicht des Fleifches und der Knochen über: fteist. Das Sleifch wird von einigen, befonders in der Schweiz gegeffen. Das Fell wird zu Pelzen gebraucht. Schrebers Saͤugth. Tab. 207. 2, Der Monax (A. Monax. Virginifhes Murmele thier). a Länge des Körpers anderthalb Fuß. Hhren kurz, rundlich. Spike der Schnauze, und Backen blaulich. Schwanz beyriahe halb fo lang alg ‚der Leib. Farbe des Ruͤckens dunkelbraun. Bewohnt die füdlichen Provinzen Bon Nordamerika, auch die bahamiſchen Inſeln. Swlaͤft im Winter unter hohlen Bäumen. Das Fleiſch iſt ſchmack— haft und wird mit dem Schmeinfleifche verglichen, x Screbers Säugth. Tab. 208. 3. Der Bobak (A. Bobac. Ruffifches Murmelthier), | Länge des Körpers anderthalb Fuß. Ohren enfor- mig. Augen Elein. Schwanz zottig. Vorderfüße eine Spur des Daumens. Farbe braungelblich, oben auf grau. Bes wohnt dag mittlere und gemäßigtere Afien, vom Dneper an bis in China und Kamtfchatka hinein. Graͤbt tiefe Höhlen, tworin ihrer 20 bis 24 wohnen, die Morgens und Mittags hervor kommen, und ihrer Nahrung nach: gehen, welche in allerley Gensächfen befteht. Frißt auch die vom Regen naffe Erde auf den Steppen. Iſt furchts fam. Wird zahm. Saͤuft fein Waffer, wol aber feinen Harn und Milch. Vermehrt fich fehr ſtark. Vertheidigt fich mit den Vorderfüßen. Zf im Sommer fehr aefräfig, und durchfchlaft den Winter. Das Fleiſch wird gegeffen. Das Fett wird zur Bereitung des Leders, und die Balge zu Pelzen gebraucht, aber nicht fonderlich geachtet. Schrebers Saͤugth. Tab: 209. 4 Der Nager. Das Murmeldier, 129 4, Der Ziefel (A. Citellus. Zeifel, Erdzeifel, Sufle), fänge 9 bis 10 Zoll. Schwere erwa 16 Unzen. Schwanz zertig. Keine außere Ohren. Sarbe verfchieden; weißlich grau, mie braun oder gelb gemiſcht, wie gewaͤſ— fert, auch geperft, gelblich, ze. Häufig in Ungarn, Poh— len und Sibirien. Aehnelt an Geftale und Eitten dem Murmeltbier. Haft, wie der Hamfter, Backeniafchen; liebt aber nicht, tele diefer, fettes Erdreich, fondern düre ren, fandigen und thonigten Boden. Graͤbt Höhlen, von denen der Weibchen ihre tiefer als der Männchen ihre find. Naͤhrt fih von Weisen, Korn, Hafer. und zars ten Kräutern, feltener von Mäufen und Voͤgeln Traͤgt Vorrath ein. Trinkt wenig. Hält vom September an feis sen Winterfchlaf. Wird leicht zahm. Lauf hüpfend. Laut pfeifend und fcharf. Begattungszeit im März oder April. Das Weibchen geht 20 bis 30 Tage frächtig, und bringe 3, 4, 6, bis 8 blinde, nackte Junge. An Iltißen, Wiefeln, auch Falken, Krähen und Reihern haben fie große Feinde, Das Fell ift im Frühling brauchbar. Das Fleiſch wird von einigen fibirifchen Wolkern-gegeffen. | Schrebers Säugth. Tab. 211. A. B, XXIX. Das Eichhorn (Sciurus). Vorderzähne oben und unten 2, die obern Feilfürmig abgefchärftz die untern ſpitziger. Backenzaͤhne oben 5, unten 4 auf jeder Seite. Schlüffelbe ne vollkommen. Schwanz lang und haarig. Die laͤngſten Haare ſtehen zu bepden Seiten hinaus. 29 Gattungen. * Saufende Eichhoͤrner. 1, Das gemeine Eichhorn (S. Vulgaris. Eichhoͤrn⸗ hen) Ränge ohne den Schwait; 8 Zoll 6 Linien. Schwere 9 Unzen ı Quentchen. An den Spigen der Ohren ein 3 Haar⸗ 130 Nager. Das Eichhorn, Haarbäfche. Schwanz mit dem Leibe gleichfärbig. Bes wohnt wol ganz Europa, befonders Rußland und Eibis rien. Lebt faft blog auf Bäumen, da ihm denn bey den fchnelfen weiten Sprüngen, der Schwanz ſtatt Segel, und die immer ftarf dunftenden feuchten und großen Fuß— fohlen zum feften Tritt helfen. Macht fih in den Gipfeln der Tannen und Eichen ein Neft aus Laub und Moog, und bezieht auch wol verlaffene Nefter wilder Tauben und anderer Vögel. Lebe befonders von Nüffen, Beeren, Eicheln, Saamen aus Nadelholz, 2c. und bedient fich dabey der Vorderpfoten als Hände. Sammelt Vorrath für den Winter. Trinkt wenig, und lecft im Winter Schnee. Begattet fich im März und April. Das Weib: chen geht einen Monath trächtig, und bringt 2 mal im Jahr 3, 4, bis 7 Junge, die 8 Tage blind liegen, und etwa 4 Wochen gefäugt werden. Das Sleifch ift eßbar. Die Farbe ift verfchieden, doch find die rothen Eichhsrner die haufigften. Zumeilen findet man auch ſchwarze; fel- £ener fchneeweiße, mit rofenrorhen Augen. E8 giebt auch gefleckte. Der Balg des europäifchen Eichhorng ift von geringem Werth. Die Winterbälge der ruffifch fibirifchen aber werden fehr geachtet , befonders wenn fie recht ſchoͤn dunkelgrau find, und find unter dem Namen Grauwerk befannt, wovon der Bauch unter der Benennung von Vebam verarbeitet wird. Schrebers Saͤugth. Tab. 212, 2. Das virninifche graue Eichhorn (S. Cinereus). Anderthalb Zoll länger, als dag gemeine. Ohren ohne Haarpinfel, gerundet. Farbe afchgrau, unten weiß. Veraͤndert die Farbe des Körpers nicht, wie jenes, ob es ihm gleich fonft in der Lebensart, Aufenthalt, Nahrung, 2c. fehr aͤhnlich iſt. Bewohnt Nordamerika, befonders Kanada, Penfplvanien, Birginien. a in hohlen Baͤu⸗ Nager. Das Eichhorn. 131 Daumen. Iſt dem Mays nachtheilig. Das Pelzwerk wird in Amerika nicht fonderlich geachtet, in Sranfreich aber mit unter dem Namen Petit- gris begriffen. Nach dem Sleifche find die Klapperfchlangen fehr beaierig, ſonſt findet e8 wenig Liebhaber. Zu manchen Zeiten, wenn entweder ein Falter Winter bevorftehet, oder fie Mangel an Nahrung haben, fielen diefe Thiere Wanderungen an, gehen im Herbft aus den hoͤhern in die niedern Ger genden, und kommen im Frühling wieder zurück. Jung gefangen werden fig leicht zahm. Schrebers Säugth. Tab. 113. 3. Das ſchwarz geftreifte Erd⸗ Zichhorn (S, Striatus). a) Das afistifebe. Länge s Zoll 6 Linien, des Schwan⸗ zes faſt 4 Zoll. Schwere gegen 2 Unzen Hauptfarbe gelblich. Auf dem Ruͤcken 5 ſchwarze Streifen. Bewohnt dag nordliche Aften. Hält fich in Birken. und Nadelwäl- dern auf. Gräbe Höhlen unter den Wurzeln der Bäume oder unter Kleinen Hügeln, die aus mehrern. Kammern beftehen, davon die eine zum Neft, die andern zu Vor— rathsfanımern dienen. Raͤhrt fich befonderg von Zirkel: nüffen, wovon man zumeilen in einer Höhle an 15 Pfund finder, die dag Thier im Herbſt für den Winter eintraͤgt. Bedient ſich der VWorderpfoten zum Freſſen. Wird zwar zahm, bleibt aber doch furchtfam, und beißig. Vermehrt ſich ſehr ſtark. Der Balg nicht ſonderlich. b) Das amerikaniſche. Länge 5 Zoll 10 Linien, des Schwanzes faſt 4 Zoll. Hauptfarbe braun. Auf dem Ruͤcken 4 breite ſchwarze Streifen. Bewohnt die weniger Falten Landſchaften an der Oſtkuͤſte von Nordamerika. Lebt in Wäldern, und graͤbt ſich Wohnungen in die Erde. Frißt vorzüglich acın Mays. Trage Wintervorrath. ein. Wird nie ganz zahm. Der Balg ıft unbrauchbar. Auch SEEN dag 132 ‘ger. Das Eichhorn. das Fleiſch wird nicht gegeffen. — Beyde haben Backen⸗ tafchen wie der Hamſter. Screbers Eäugth. Tab. 209, ** Fliegende Eichhoͤrner. 4. Das virginiſche fliegende Kichhorn (S. Volu- cella). Länge 5 Zoll, des Schwanzes 4 300. Farbe gelb: braͤunlich mit grau untermengt. Zwiſchen den Vorder— und Hinterfüßen ift eine Flughaut auggefpannt, bie ihm zu einem Segel dient, um einen weiten Sprung von 25 bis 30 Fuß wagen zu bürfen. Es fann aber damit nie aufwärts, auch nicht einmal wafferpaß, fondern immer nur fchief herunterwärts feßen. Bewohnt das waͤrmere nördliche Amerika. Lebt mit mehren feiner Urt in Ges fellfchaft. Naͤhrt fih von Früchten, Nüffen, Koͤrnern, xc. Schläft am Tage, und geht des Abends und Nachts feiner Nahrung nad. Macht fich in hohlen Baumen ein Neſt aus Blättern. Sammelt Wintervorrath. Wird fehr zahın. Liebt die Wärme, Wird etwa 7 Jahr alt. Bringt 3 bis 4 Junge. Schrebers Gäugth. Tab. 222. 5; Das europaͤiſch⸗ afiatifche fliegende Eichhorn (S. Volans). Unterfcheidet fich von dem vorhergehenden durch die Größe, die wol ein Drittel mehr beträgt, durch die weiß— lich graue Farbe, fürzern Schwanz, ꝛc. auch durch die Lebensart, denn e8 lebt einzeln. Bewohnt vorzüglich die Birkenwaͤlder Eibiriene. Macht ſich in hohlen Bäumen ein Neft von zartem Moos. Nährt fid) von Knospen, Echößlingen, und Kätschen der Birfen und Sichten. Iſt beißig. Stimme pfeifend oder beummend. Wirft im May 2 bis 4 Junge, welche 6 Sage nadt, und wol ı4 Tage lager, | Der Schlaͤfer. 135 Tage blind bleiben. Die Mütter figen am Tage über ben Sungen, und hüllen fie in ihre Slughaut ein. Des Nachts aber, wenn fie felbft auf Nahrung ausgehen, decken fie fi mit Moog zu. Der Balg giebt fchlechtes Pelzwerf. Schrebers Säugth. Tab. 223. 6, Der Taguan (S. Peraurifta. Das indianifche flies gende Eichhorn, Das größte von allen bisher befannten Eichhoͤrnern. Länge des Körpers 23 Zoll, der Schwanz länger als der Leib. Farbe verfchieden. Bewohnt die Philippinen, und wahrfcheinlich dag ganze eigentlich, fo genannte Oſtindien. Iſt fchüchtern und wild. Aufenthalt, Nahrung, Lebeng- art bat er wahrfcheinlich mit feinen verwandten Arten, ohngefähr gemein, Schrebers Säugth. Tab. 224. A. B. XXX. Der Schläfer (Myoxus). Porderzähne oben und unten 2, die obern feilförmig, die un⸗ tern ſchmaͤler und ſpitziger. Backenzaͤhne oben und unten 4 auf jeder Seite. Born 4, binten 5 Zehen. Schwanz faft fo lang als der ‚Körper, ſtark behaart und platt, Schlüffelbeine vollſtaͤndig. 4 Gattungen. 1. Der Siebenfchläfer (M. Glis. Ras; Bild; Rellmaus; Greuel; Billich; Schlafrage). Länge des Körpers 6.300, des Schwanzes 5. Farbe mehrentheils oben geau, unten weiß. Bewohnt die ge⸗ mäßigten Erdftriche der alten Welt, befonders Oeſter⸗ reich, Ungarn, Stalien, Frankreich, 26; auch das ſuͤd⸗ liche Deutfchland. Liebt befonders Waldungen, Obſtgaͤr⸗ ten, und gebirgigte Gegenden. Macht fich in Felskluͤf⸗ ten und hohlen Bäumen ein Neft aus Moos. Gehe des Nachts und Morgens feiner Nahrung nach, die in faftis 33 gen 134 Nager. Der Schläfer. gem Obſt, auch Nüffen, Eicheln, Kaftanien, se. befteht. Hält fih gern auf den Bäumen auf. Bedient fich der Vorderpfoten beym Steffen. Laut ein röchelndes Schnar⸗ eben. Klettert Teiche. Iſt beißig. Wird im Herbft fehr fert. Lebt paarweiſe. Begattet fich im Frühjahr. Bringt 4 bis 5 nackte Zunge Wird etwa 6 Jahr alt. Erflarrt vom Oktober bis zu Ende des Mayes, und verbirgt ſich um dieſe Zeit in tiefe Loͤcher der Felſen und Mauern. Die Romer aßen dieſe Thiere, und maͤſteten fie in den fo ge— nannien Ölirarien. Noch big jegt werden fie in Stalien gemäfter und gegeffen. In Slavonien werden fie des Baͤlgs wegen gefangen. Schrebers Säugth. Tab. 224. 2. Der Gartenfchläfer (M. Nitela. Schlafratte, große Dafeimaus, Eichelmaus). Länge gegen 5 Zoll, des Schwanzeg 4. Korper oben auf dunfelgran, zu unterft hellgrau. Augen mit einem ſchwarzen Streifen eingefaßt, der fich bis hinter die rundlichen Ohren erftrecft. Finder fich befonders in Eu- ropa, und dem füdlichen Theile von Sibirien, in den Gär- ten. Frißt vorzüglich gern Pfirfchen, auch Nüffe, und allerley Gefäme. In feinem Magen will man zur Som- merszeit haufig Stücken von Noßfäfern gefunden haben, auch foll er den jungen Voͤgeln und Vogeleyern nachge> hen. Bereitet fi in hohlen Baͤumen, auch in der Erde, ein Neſt von Moos und dirrem Grafe. Tragt im Herbft Nuͤſſe und andere Saamen ein, erflarrt aber, wenn e8 falt wird. Begattet fih im Frühjahr. Das Weibchen gehn vieetehalb Wochen trächtig, und wirft im Sommer 5 bis 6 Junge. Schrebers Saͤugth. Tab. 226. 3. Der Hager, Der Springer. 135 3. Der Shafelfchläfer (M. Mufcardinus. Kleine Ha⸗ felmaus). Größe der Hausmaus, aber dicker. Farbe meift braunroth. Bauch weiß gelblich. Echmanz länger als der Körper. Worderfüße haben kaum eine Spur des Daus mens. Bewohnt dag waͤrmere Europa, in dichten Wäls dern, wo e8 Hafelftauden giebt, felten in Gärten. Lebt einfam oder paarmweife. Beißt die härteften Nüffe leicht auf. Zu feinem MWinterfchlaf bereitet fich das Thierchen ein Fuglichtes, ziemlic) feftes Lager von Tangelnadeln, und anderm Geftrüppe, worin es fich vergräbt. Cchläft, wie alle Schläfer, am Tage. Sammelt Vorräthe unter den Stämmen alter Bäume. Bringt 3 bis 4 Junge. Wird ſehr zahm, und in England fo gar häufig auf den Märk- ten verfauft. Schrebers Säugth. Tab. 227. XXXI. Der Springer (Dipus). Vorderzaͤhne oben und unten zmey. Barkenzähne oben und unten auf jeder Geite drey. Vorderfüße kurz, Zinterfüße fehr lang. Schwanz lang, behaart, und endigt fich ‚Chen den meiften) im einem Haarquaſt. Schlüſſelbeine vollig und ftarf. 6 Gattungen. 1, Der Springbafe (D. Jaculus. Alakdaga; Erd⸗ haſe; Fliegender Haſe). Hat vorn und hinten fuͤnf Zehen. Die Hinterfuͤße ſind drey Mal ſo lang als die vordern, und laͤnger als der ganze Koͤrper, deſſen Groͤße bey der groͤßern Spielart 6 Zoll 9 Linien, bey der kleinern 4 Zoll 3 Linien ausmacht. Sarbe gelblich grau. Bewohnt die Mongoley, Sibirien, die Gegenden am Don, der Wolga, dem Jaik, Irtiſch, cafpifchen Meer, 20. Bauet unter der Erde in feftem Bo— ‘4 den, 136 Nager. Der Springer, den, amd kommt erft nach Sonnenuntergang hervor. Springe auf den Hinterfüßen fo ſchnell, daß ihn kaum ein Pferd einhohlen kann. Naͤhrt fih von faftigen Pflane zen, auch Tulpenzmwiebeln, ıc. Nimmt die Nahrung mit den Vorderfüßen auf, und frißt in aufrechter Stellung. Säuft nicht. Halt Ninterfchlaf. Die Zungen werden blind geboren. Das Weibchen hat 8 Zitzen. Die Kal— mucen, Tataren und Mongolen effen das Fleiſch. Wird zahm. Schrebers Saͤugth. Tab. 208. 2. Die Jerboa (D. Sagitta. Springende Maus; zweybeinige Erdmaus), ange des Körpers 5 Zell ıı Linien; des Schwan zes 6 Zoll 5 Linien. Echwere 3 Ungen 63 Drachm. Hinterfuͤße dreyzehig. Farbe wie beym vorhergehenden. Bewohnt Nordafrika, Arabien, ꝛc. Haͤlt ſich am liebs ften in weichem Sande auf. Lebt ebenfalls von Tulpen» zwiebeln, Wurzeln und andern unfchmackhaften Krätts fern. Hat zwar kürzere Füße als der Alakdaga, ſpringt aber doch eben fo weit, und fonimt auch übrigens in der Lebensart und Naturtrieben mit demfelben überein. Schrebers Säugth. Tab. 229. 3. Der kapiſche Springer D. Cafer (Berahafe). Lange des Körpers 16, des Schwanzes 17 Zoll, und bildet am Ende einen Büfchel. Born 5, hinten 3 Zeben. Zarbe des Haars roihlich braun, unten lichter. Wohnt am Borgebürge der guten Hoffnung unter ber Erde ſaͤhrt fi son Gras und Getraide. Erſtarrt in der fal- ten Jahrszeit in feinem Bau, Das Weibchen bringe 3 bie 4 Zunge. Wird fehr zahm. Wird am Kap gegeſſen. Soll Sprünge von 20 bis 20 Fuß machen. Aeynelt in der Lebensart den vorigen. Schrebera Säugth. Tab. 230. XXXI. lager. Der Haſe. 137 XXXI Der Safe (Lepus). Zwey Vorderzähne. Hinter denen in der obern Sinnlade liegen noch zwey Fleinere. Vorderfuͤße fuͤnf⸗Hinterfuͤße vierzehig. 12 Gattungen. * Geſchwaͤnzte Hafen, 1, Der gemeine Haſe (L. Timidus). Laͤnge 2 Fuß, des Schwanzes ohngefähr 3 Zoll. Dhren länger als der Kopf, und an der Epike ſchwarz. Findet fich -faft in der ganzen alten Welt. Geht des Abends und in der Nacht feiner Nahrung nad). Frißt allerley Gewaͤchſe, und ſoll die Peterſilie lieben. Kaͤuet wieder. Schlaͤft viel, und zwar auch am Tage, und mit offnen Augen; hat aber einen leiſen Schlaf. Läuft we— gen Kürze feiner Vorderfüße befonders ſchnell bergan. Eutfernt fich nicht weit von feinem Lager. Iſt wehrlos, und furchtſam. Hat ein fehr feines Gehoͤr. Macht Wens dungen auf der Flucht, und geht auch durchs Waffer. Sein Laut befteht nur in einem Schnauben, wenn er im Augſt iſt, und in einem ziemlich farfen Gefchrey, wenn er gequält wird, Nammelt fchon im erften Jahre. Die Begattungszeit dauert vom Februar oder März big in den Auguſt. Das Weibchen geht 30 bis 31 Tage träch- tig, und bringt das erfie Mal ı bis ‘2, hernach 3 big 4, auch 5 bis 6Junge. Die Jungen werden mit offenen Au— gen geboren, und 20 Tage gefäugte. Das Männchen frißt bisweilen feine Jungen. Wird 7 bis 8 Jahr alt. Nüse durch Zell und Fleiſch. Wird zahm. Zuweilen fin« det man auch geßärnte Hafen, Schrebers Saͤugth. Tab, 233. A. B, 2, Der veränderliche, oder der nordliche Safe (L. Variabilis). Ä Um ein Viertel größer, ala der vorhergehende. Oh— zen kuͤrzer als der Kopf. Farbe in Sommer grau; gegen v3 den 138 Nager. Der Haſe. den Winter ganz weiß, bis auf die Spitze der Oh—⸗ ven, die zu jeder Jahrszeit fchwarz if. Bewohnt Schott: land, Liefland, und uͤberhaupt die Fältern Gegenden von Europa, Afien und Amerifa. Sein Zleifch ift härter, und weniger fchmackhaft, als das vom gemeinen, mit dem er ſich aud) nicht begatten fol. Schrebers Gäugth. Tab. 235. B. C. 3. Der amerikanifche Safe (L. Americanus. Wa: bus; nordamerifanifcher Hafe; Haſe von der Hud— fonsbay). Große zwifchen dem Kaninchen, und der vorherge- henden Art. Hinterbeine länger, ald am gemeinen Ha- fen. Sarbe gräulich braun; im Winter weiß. Spigen der Ohren und deg Schwanzes beftändig grau. Wohnt an der Hudfonsbay, in hohlen Bäumen ıc. Graͤbt nicht. Bringt jährlich ı big 2 Mal 5 bis 7 Junge. Hat ſchmack— baftes Fleiſch. In dem cultivirten Amerifa find diefe Thiere den Kohl- und Nübenpflanzungen fehr nachtheilig. In der Hudfonsbay hat man zwifchen den Jahren 1708. big 1714. in einem Jahre 25000 Stück gefangen. Man fängt fie in dräthernen Schlingen. Schrebers Saͤugth. Tab. 234. B. 4. Das Kaninchen (L. Cuniculus. Kanicelchen; Küllen). Größe etwa anderthalb Fuß. Ohren Fürzer als der Kopf, und an der Spitze ſchwarz. Hinterfuͤße kürzer alg der Leib. Farbe der wilden grau. ft urfprünglich in den wärmern Zonen der alten Welt zu Haufe, aber nun auch in nordifchen Gegenden einheimiſch geworden. Nährt fich von allerley Gewächfen. Graͤbt befonders in fandis oem Boden. , Geht de Nachts feinen Gefchäften nad). Lebt in der Monogamie. Begattet fih fihon im fechften Monath. Nager. Der Hafe, 139. Monatk. Echt 30 big 31 Tage trächtig, und bringt wol 7 Mal im Jahre 4 bis 8, auch wol 12 Zunge, die 9 Ta. ge blind bleiben. Ein einziges Paar Kaninchen kann fich in 4 Jahren auf 1,274,840 vermehren. Im Jahr 1736. mar die Vermehrung diefer Thiere auf der St. Peters Inſel ohnweit Eardinien fo groß, daft fie zur Landplage wurden, und die anbauenden Menfchen vertrieben. Raubvoͤgel, Dachfe, Wiefel, 2c. feßen indeffen ihrer alls zu großen Vermehrung Gränzgen. Das Fleiſch ift eßbar. Die langhaarigen angoriſchen, oder die fo genannten englifcben Seidenbafen fommen auch hier zu Lande fehr gut fort. Wird 8 bis 9 Jahr alt. Schrebers Saͤugth. Tab. 236. A. B. ** Ungeſchwaͤnzte. 5. Der Zwerghaſe (L. Pufillus. Kleinſte Haſe). Länge gegen 7 Zoll. Ohren kurz und zugerundef. Sarbe der Haare grau melirt. Bewohnt die Gegenden ztoifchen der Kama und Samara, auch längft der Wolga bis an den Don hinunter. Naͤhrt fich von faftigen Pflan- zen. Gleichwol ift fein Mift fehr trocken, und fiehet faſt wie Pfefferförner aus, fo daß man daran dag befte Zei- chen hat, die Höhle des Thiers zu finden, weil es den» felben an gewiffen Stellen, nicht weit von feiner Wohs nung, beyfammen abzulegen pflegt. Pfeift beynahe mit einer Wachtelftimme. Graͤbt fich unterirrdifche Höhlen mit verfchiedenen YAusgängen. Schläft wenig. Saͤuft oft. Wird leicht zahm. Iſt des achte wachfam. Bringt zu Ende des Mayes 5 bie 6 blinde Junge. Kat 17 Paar Rippen. | Schrebers Säugth. Tab. 237. 6. Der Alpenhafe (L. Alpinus. Berghafe). Länge gegen 8 Zoll. Farbe des Haars roͤthlich gelb. Dhren trichterfdrmig. Zußfohlen dick behaart und Schwarz. Bewohnt 140 age. Das Fettthier. Bewohnt die gebirgigten unzugaͤnglichen Gegenden des mittlern Sibiriens bis gegen Kamtſchatka hin. Graͤbt Hoͤhlen zwiſchen den Ritzen der Felſen. Hält ſich auch zuweilen in hohlen Baͤumen auf. Kommt am Tage nur bey ſtuͤrmiſchem Wetter hervor. Im Auguſt bringen dieſe Thiere geſellſchaftlich Kraͤuter und Blumen zuſam⸗ men, und häufen fie, nachdem fie fie an der Sonne ge— trockner haben, in große Haufen auf. Zu diefen Haufen arbeiten fie in den Boden Kanäle oder Zugänge. Bedeckt dann der hohe Schnee das Land, fo haben fie, vermoͤge Diefer Zugänge, dennoch freyen Zutritt zu ihrem Heumas gazine. Die Zobeljäger fuchen diefe Heumagazine für ihs re Pferde auf. Schrebers Saͤugth. Tab. 238. XXX. Das Fettthier (Hyrax). Vorderzähne oben 2, breit, aus einander ſtehend; unten zweymal gekerbt. Backenzaͤhne oben und unten 4 auf jeder Seite. Vorderfuͤße vier⸗ Zinterfüße dreyjebig. Schwanz fehlt. Schlüſſelbeine fehlen. 2 Gattungen. Der Klipdas (H. Capenſis. Capfche Szavie; Cap⸗ ſches Murmelthier). Groͤße etwa eines Murmelthiers (Marmota). Far⸗ be des Haars weißlich grau, auf dem Ruͤcken etwas dunkler. Die Vorderfuͤße haben ſtumpfe runde Naͤgel, und ſind wie in Lappen getheilt. Die mittlere Zehe am Hinterfuße hat einen fonderbaren großen Nagel, der eine Art von Rinne macht, deren Nänder zuletzt eine haken— förmige Spige bilden. Bewohnt dag Vorgebirge der gus ten Hoffnung. Hat eine durchdringende Stimme; ſchar— fes Gehoͤr; fehleichenden Gang. Lebt von Pflanzen; und frißt Wiederkaͤuende Thiere, Das Kameel. 141 frißt auch gern das Moos, welches auf der Ninde der Eichen fist. Iſt behende, reinlich. Trinft wenig. Spring“, Liebe die Wärme. Iſt nicht boͤsartig. Hält fich beſon⸗ ders in Felſenkluͤften auf. Wird fehr fert. Sein beftän- dig an ein und eben demfelben Drte gelaffener Urin fol eine befondere Materie liefern, welche Piffat de Blaireau genannt wird. Das Fleifch ift fchmackhaft. In der Ans zahl der Rippen, deren der Klipdag 22 Paar bat, übers trift er alle befannte Thiere. Schrebers Säugth. Tab, 240, RT Be ee ee Fünfte Ordnung— Wiederkaͤuende Thiere (Pecora), . Vorderzähne fehlen in der obern Kinnlade; in der untern 8 oder 8, von den Backenzaͤhnenlweit entfernt. Süße mit gefpaltenen Slawen. _ Zigen in den Weichen bey den Hinterfüßen hangend. XXXIV. Das Rameel (Camelus), Zoͤrner fehlen. Dorderzähne in der untern Kinnlade 6, fhaufelfbrmige Eckzaͤhne oben 3, unten 2, von einander abſtehend. Oberlefze gefpalten. 7 Öattungen. 1. Das gemeine Rameel (C. Diomedarius. Das einbucklichte Rameel; der Dromedar), Hat nur einen Hofer auf dem Nücen. Wird 64 Fuß hoch. Bewohnt wild die Wüften Aſiens; zahm ift eg für den ganzen Drient, und für dag nördliche und mittle— ve Afrika das wichtigfte Hausthier. Auch in Eurova hat man es fortzubringen verſucht, wo z. E. dag Rameelges ſtuͤte zu Pifa recht gut einfchläge. Kann zo und mehrere Centner 142 Wiederköuende Thiere, Das Kameel. Gentner tragen, und in einem ſanften Trabe 12 Meilen in einem Tage zurück legen. Kann lange hungern, und nähert fich von allerley ftachlichten Gewächfen, die Fein anderes Thier frißt, daher find die Lipven, das Zahns fleifch und der Mund inwendig mit Knorpel überzogen. Yuch den Durft kann es 6 bis 8 Tage lang erdulden, weil das Waffer in den Zellen des zweyten Magens zum Bors rath verweilt; fäuft auch ungeheuer viel auf einmal. Iſt von fanfter Natur, und wird nur zur Brunſtzeit Teiche wütend. Fell und Haare von diefem Thier werden auf mancherley Art genutzt. Das Fleifch wird in Arabien gegeffen, und aus dem Hofer, der nicht durch Kruͤmmun—⸗ gen des Nückgrads hervorgebracht wird, fondern ein Ge waͤchs einer drüfigten und fleifchigen Subſtanz ift, beſon— ders von jungen Kameelen, eine Delifateffe gemacht: Die Milch wird getrunfen. Der getrocknete Mift wird im Drient zur Feuerung, ꝛc. und in Kairo befonders zum Heitzen der Defen gebraucht, in denen man die Eyer aus— brütet. Beyde, fo wol diefe, als die folgende Gattung haben von Natur eine große Schwiele vorn an der Bruft, vier Fleine an den Vorderfüßen, und zwey dergleichen an den Hinterfüßen, die ihnen zum Aufftenımen dienen, wenn fie müde find, und ſich niederlegen. Schrebers Säugth. Tab. 303. 2., Das Trampelebier (C. Badtrianus. Das zwey⸗ bucflichte Kameel). ‚ ft groͤßer und feltener ald dag vorige. Hat zwey Syöker, wovon der hinterſte der groͤßte ift. Findet fich miehr im mittleren Aften. bis gen China, zumal in ganzen großen Heerden in Beßarabien, ꝛc. und wird nicht fo haufig tie die vorige Gattung, zum Lafttragen, fondern ſeines fehr fehnellen Trabs, und natürlichen Sattels wegen, mehr zum Reiten, und bey den Tatarın vorzüglich zum zug Wiederköuende Thiere. Das Kameel. 143 Zug gebraucht. Begattet fid) im Februar. Geht ein gans - 308 Jahr trächtig. Bringt nur Ein Junges, welches zwey Jahr gefäuget wird, und im dritten feine vollfoms mene Größe erreicht. Stirbt von Burbaum. Aehnelt übrigeng dem vorigen. Die Benennungen: Kameel und Dromedar, werden bey beyden häufig verwechſelt. Schrebers Eäugth. Tab. 304. 3. Die Aameclaiese (C. Glama. Llacma. Hirſch- kameel). Hat keinen Hoͤker auf dem Ruͤcken, aber an der Bruſt eine breite Schwiele der Haut, worauf es im Liegen ruhet. Aehnelt den Kameelen der alten Welt in ihrer Lebensart, 2c. iſt aber nur 6 Fuß lang, und 43 Fuß hoch, und hat in der Bildung viel von der Ziege. Bewohnt dag füdliche Amerika, befonderg Dnito und dag gebirgigteDeru. War nebft dem Pacos das einzige Geſchoͤpf, das die Amerifas ner ſchon vor Anfunft der Epanier als Hausthier hiel« fen, und noch jeßt lieben fie es aufs zärtlichfte, pußen ed, und richten e8 heerdenweife, aber mit großen Feyer— lichfeiten, zum Rafttragen, 2c. ab. Trägt bis auf an— derthalb Gentner, und wird, vorzüglich, und in ganzen Earavanen zum Transport der Silber - Barren aus den. Bergiverfen von Potoſi gebraucht. Macht aber nur kurze Tagereifen von wenigen Meilen; und. wenn e8 gewaltfam fortgetrieben oder überladen wird, fo legt ſichs auf der Stelle nieder, und iſt durch fein Mittel wieder zum Auf⸗ ftehen zu bringen, fondern muß gefchlachtet werden. Wehrt fich gegen feine Feinde durch einen aͤtzenden Uns rath, den es 10 Schuh weit von fich fpeyen kann, und der auf der Haut Blafen zieht. Begatter fich zu Ende des Sommer. Das Weichen hat 2 Zißen, geht 5 vder 6 Monath trächtig, und bringt Ein Junges, Das Fleifch eßbar. Schrebers Saͤugth. Tab. 306. | 4. Das 144 Wiederk. Thiere, Das Mofehusthier, 4 Das Schaffameel (C. Vicugna. Die hr Vigogne). Kleiner als die Kalle. Hat feinen Höfer, und wird feines rothbraunen Haars wegen, dag die befannte. Vicugna-Wolle giebt, die der Seide nahe kommt, in großen, außerft beſchwerlichen, Monathe lang dauernden Treibjagden, haufenweis arfangen. Wohnt auf den Cordilleras, befonders in Chili, Coquimbo und Copiapo. Taugt nicht zum Laſttragen, und läßt fich auch nicht zaͤh— men. Das Fleiſch des Thiers ift wohlſchmeckend; auch koͤmmt von ihm der occidentalifche Bezonrftein, Schrebers Saͤugth. Tab. 307. 5, Der Dacos (C. Paco), Hat ebenfalls Feinen Höfer. Seine Wolle ift zwar länger, als die von der Vicunna, aber nicht fo zart. Das Thier ift auch Eleiner. Farbe oben purpurrorh, unten weiß. Bewohnt fchaarenmweile die höchften Gebirge von. Peru. Kann etwa so big 70 Pfund tragen. Das Fleiſch ſchlechter, als bey der vorhergehenden Gattung. XXXV. Das Moſchusthier (Mofchus), Börner fehlen. Dorderzähne in der untern Rinnlade 8. Eckzaͤhne in der obern, tinzeln, hervorſtehend. 6 Gattungen. 1. Das Biſamthier (M. Mofchiferus. Der Glax; Musfusthier). Große eines halbjaͤhrigen Rehes; dem e8 auch aut Geſtalt und Gliedern ähnlich fommt. Das Männchen hat in der Nabelgesend einen Beutel von der Große eines Huͤhnereyes, worin fich der Moſchus oder Bifam fams miele. Sell dick behaart. Lebt einfam ın den Schwarz⸗ waͤldern und bergigren Gegenden von Ziber, und dem ſuͤdli⸗ Weiederk. Thiere. Das Mofehusthier, 145 füdlichen Eibirien. Iſt flinf, aber äuferft fchlichtern und wild. Derfriecht fich in den hoͤchſten Felſen, wozu ihm die fehr langen falfchen Hufe an den Borverfüßen dienlich find. Schwimmt. Begattet fi im November und Des cember, wo die Männchen heftig um die Weibchen fireis ten. Das Weibchen fol im May, hoͤchſtens im Junius, 1 oder 2 unge werfen. Das Fleiſch ift eßbar, und dag von den ungen ſehr ſchmackhaft. Aus der Haut wird ein zartes Leder bereitet. Schrebers Saͤugth. Tab. 242: a, Das Eleine-quineifche Rebchen (M. Pyınaeus: Das guineifche Mofchusthierchen), Länge 9% Zoll. Farbe zu oberft braungeld, der Bauch weiß. Hat feine Afterflauen. Bewohnt Dftindien und Guinea. Hat den Wuchs des Nebes, ift aber fo zart, "daß feine ganzen Beine faum eines Finaers lang find, und ohngefähr die Dicke eines Pfeifenftiels haben. Schrebers Säugth. Tab. 243. XXXVI. Der Hirfch (Cervus). Dichte, äftine, mit einer rauhen Haut uͤberzogene Zoͤrner, die jährlich abfallen. Acht Vorderzäbne in der untern Pinnlade, Bey einigen Arten oben einzelne Eckzaͤhne. ı2 Gattungen. 1, Der Abu (C. Pygargus. Das unbefchwänzte Reh; der Pygarg). - Große vom Damhirſch. Hat feinen Schwanz. Herz ner dreyendigt, an der Wurzel mit vielen Knoten: Farbe vom Reh. Ein großer weißer Fleck bedeckt den Hintern, und erſtreckt fich bis zum Mücken. Bermohne die Länder an der Molaa, aud) Hyrcanien, und viele Theile des nördlichen Aſiens. Schrebers Saͤugth. Tab, 253%, K 2. Das 146 Wiederkaͤuende Thier, Der Hirſch. 2. Das Elennthier (C. Alces. Elenn; Elend; Musthier). Groͤße eines Pferdes. Die Hoͤrner haben große, mit Zacken beſetzte Schaufeln. An der Kehle hängt ein Fleiſch⸗ lappen. Farbe grau. Schwanz kurz. Weibchen unbes hoͤrnt. Findet fic) in der ganzen nördlichen Erde. Naͤhrt fich von Baumblättern, befonders von Pappeln. Kann in einem Tage 50 Meilen laufen. Das Zell fo. hart, dag faum eine Kugel durchgehet. Die Schwere des Thiers beträgt wol 1200, und die, feines Gehoͤrns auf 56 Pfund. Kommt in feiner Lebensart meiftens mit dem Rennthier uͤberein. Laͤßt fich zaͤhmen, und heerdenmweife auf die Weide treiben. Nur zur Begattungszeit ift es boͤſe. Diefe fallt in den Auguft. Das Weibchen geht 9 Monath traͤch—⸗ tig, und wirft im April gewöhnlich nur 1, zumeilen auch 2 unge, welche der Mutter über ein Jahr folgen. Das Steifch iſt ſchmackhaft. Die Zunge vortrefflich, und die Naſe, die vollig wie Mark feyn fol, wird in ganz Cas nada für den größten Lecferbiffen gehalten. Daß das Thier mit der Epilepfie behaftet fiy, und daß Ringe und Halsbänder von Elennsklauen, wirffame Mittel gegen mancherkey Krankheiten wären, find alte Sagen, die jet aus der Naturgefchichte verbunnt sind. Schrebers Säugth. Tab. 246. A. B. 3, Der Hirſch (C. Elaphus. Edler Hirſch. Rothhirſch). Wird 34 Fuß hoch. Geweihe ruͤckwaͤrts gekruͤmmt, und ganz rund. Bewohnt ganz Europa, Nordamerika, und Aſien bis Japan, heerdenweiſe. Naͤhrt ſich im Herbſt von Knoſpen der Nadelhoͤlzer, Heidekraut, Brombeeren, rc. im Winter von Baumrinde, Moos, ꝛxc. im Fruͤhjahr von Kaͤtzchen der Haſeln, Aeſpen, Weiden, und den Knoſ— pen der aufbrechenden Buͤſche. Im Sommer hat er Ueber— flug, doc) zieht er Roggen und Hafer allın übrigen Ge— traide⸗ Wiederkaͤuende Thiere, Der Hirſch. 147 ‚ kraidearten vor; iſt auch begierig auf Slachsfnoten, die aber das Thier verſchmaͤht. Schlägt ſich im Fruͤhtahr fein Geweihe ab, dag fich nachher wieder reprsducirt, und ohngefaͤhr nach einem Vierteljahre wieder vollig hart, ausgewachſen und noch größer und dielendiger, als dag abgemworfene ift. Die Zahl der Enden richtet fich aber nicht genau nach dem Alter des Thiers: nach dem achten Sabre ift fie unbeſtimmt. Die größten natuͤrlich ſchoͤnen Geweihe find von 18 bis 24 webren Enden. Eelten finder man gehoͤrnte Weibchen, Die Brunſtzeit fälle im September, und dauert etwa 4 Wochen lang, wo die Männchen fehr heftig um die Weibchen Fämpfen. Der Hirſch ſchwimmt gut. Iſt außer der Brunfkzeit fanft, doch furchrfam. eine Stimme ift zu der Zeit fo ſtark, daß fie wol eine halbe Meile weit gehoͤrt werden kann. Er bat ein ſcharfes Geſicht, leiſes Gehör, und wenn er unter dem Winde ift, einen weiten Geruch. Mird etwa 30 Jahr alt. Das Weibchen geht acht Monath trächtig. und Bringt nur Ein, felten zwey Zunge. Die Jungen find weiß gefleckt. — Hat, mie alle Thiere dieſes Gefchlechtg, feine Galle. Zumeilen hat man Hirfche gefunden, die über 600 Pfund ſchwer geweſen find. Hat Thränenhöhlen, Schrebers Säugth. Tab. 257. A. B. C. D. E. 4. Das Rennthier (C. Tarandus). Groͤße eines zweyjaͤhrigen Stiers. Geweihe ruͤck— waͤrts gefränmt, rund, und an der Spike breitzackig. Sarbe der Haare ſchwarzbraun. Bewohnt die ganze nord— liche Erde, und Fann blos in fehr falten Klimaten aus. dauern. Fänge fih da, wo wir fein höheres Land ken— nen, mit Epitbergen an, wo es mit dem weißen Bär, und dem Iſatis, die ganze Lifte der dortigen Quadrupe— den ausmacht. Naͤhrt fich von duͤrrem Laub, bejonderg von der fo genannten Waldflechte, oder Rennthiermooſe, | ! Sa bag 148 Wiederkaͤuende Thiere. Der Hirſch. dag es unter dem Schnee hervorſcharrt. Den Som— mer durch hält es ſich im Gebirge und Walde, im Win⸗ ter mehr in ebenen und flachen Mooshaiden auf. Bey feinem erſtaunlich ſchnellen Laufe klappern die großen Hufe. Wird zahm, und in großen Heerden von 1000 und mehrern Stücken gehalten. Die Lapplaͤnder, Koraͤ— fen, Tungufen und Samojeden nähren fich von feinem Fleiſch und Milch ; Fleiden fich in fein Zell, und beziehen ihre Schlitten und Zelte damit; brauchen e8 zum Lafttras gen und zum Zug; verfertigen allerley Geräthe aus feinen Hornern, Nadeln aus feinen Knochen, Faden aus feinen Eehnen, und Beutel und Slafchen aus feiner Harnblafe, Die Gronländer effen fo gar den Unrath aus den Gedärs men. Das Männchen verliert fein Gemweihe gegen dag Ende des Novembers. Die Hörner des MWeibchens find Eleiner. Die Begattungszeit fallt in den September. Die Zeit des Trächtiggeheng dauert 33 Wochen. Mehren⸗ theils werden im May 2 unge geworfen. . Zahme Nenn» thiere werden etwa 16 Jahr alt.‘ Verſchnittene verlieren die Horner felten vor dem neunten Sabre. Am Halfehaben die Nennthiere einen Beutel, der fich in die Kehle offnet, und vermushlich zur Verftärfung der Stimme dient. Schrebers Säugth. Tab. 248. A.B.C.C, 5. Der Dambirfch) (C. Dama. Tannhirſch; Damme hieſch. | Kleiner ale der Hirfch. Geweihe rückwärts gekruͤmmt, zufammengedrückt, und an der Spiße breitzacig. Varürt in der Farbe. Man hat braune, geflecfte, und auch ganz weiße Damhirfche. Bewohnt das gemäßigtere Europa. Mird leicht zahm. Die Brunffzeit diefer Thiere fängt etwa den 14 Detober an, und dauert gewöhnlich nur 14 Sage. Das Weibchen hat feine Hömer. Gebt 8 Monath frächtig, und bringe ein, feltener 2 oder 3 Junge. Wird etwa Wiederkaͤuende Thiere. Der Hirfeh. 149 etwa 20 Jahr all. Das Zleifch ift zart, und die Haut vor£trefflich. Schrebers Säugth. Tab. 249.’ A. B. 6. Der virginifche Hirſch (C. Virginianus). Größe des vorigen. Hörner ſtark vorwärts halb zirfelförmig gebogen, ohne Stirnzinfen, oberwaͤrts mit vielen Enden befest. Farbe graulich braun. Schwanz länger als am Damhirfch. Bewohnt in großen Heerden Carolina und Virginien. Iſt fehr behende, läßt fich aber leicht zaͤhmen. Naͤhrt fi im Winter vom Moos der Baͤume. Das Fleiſch iſt trocken. Die Haut vortrefflich. Pennane quadr. T. 9. f. 2. 7. Das Reh (C. Capreolus). Länge faft 45 Höhe 2: Fuß. Gemeihe ftehen äupe recht, find Fnotig, und endigen fich in zwey Spitzen. Far— be bräunfich voth. Bewohnt die gemäfigtern und wäre mern Erdftriche von Europa und Aften in kleinen Heerden. Liebt Eleine bergigte Waldungen. Das Männchen wirft fein Geweihe im Herbft ab, und bekoͤmmt es im Winter wieder. SR fehr gefchwind. Lebt in der Monogamie: -Die Brunftzeit dauert 3 big 4 Wochen. Das Weibchen iſt ungehoͤrnt, geht neun Monath trächtig, und wirft im April gewoͤhnlich zwey Junge. Das Sleifch vortrefflich. Haut feiner als Hirfchleder. Wird etwa 15 Jahr ale. | Schrebers Säugth. Tab. 252. A. B. XXXVU. Der Rameelparder (Camelopardalis). Kurze, einfache, gerade aufftehende, abgefiumpfte, danernde Zoͤrner, in einer haarigten Scheide. Acht Vorderzähne in der untern Kinnlade. Eckzaͤhne fehlen. Die Giraffe (C. Giraffe). Länge des Thiers 25 Fuß. Hoͤhe vorn 17 Fuß, hin⸗ ten 9 Bu Hörner 7300 lang. Wohnt im innern Afris K 3 ka, 150 Wiederk. Thiere. Der Kameelparder. ka, und hat wegen des langen Halſes, verhaͤltnißmaͤßig kurzen Koͤrpers, abhaͤngigen Ruͤckens, und wegen ihres roͤthlichen, ſchoͤn gefleckten Fells ein ſehr auszeichnendes Anſehen. Au Anſehung des Vordertheils das hoͤchſte aller Quadrupeden, dem der hoͤchſte Menſch kaum bis an die Knie reicht. Der Hals hat eine roͤthliche Maͤhne von 3 Zoll langem Haar, die vom Kopfe bis uͤber bie Hälfte des Ruͤckens läuft, wo fie fich vermindert, und gegen den Schwanz zu wieder ftärfer wird. Schwanz etwas über x Suß lang; endigt fich in einem Büfchel ſchwarzer Haare. Diefes feltfame, uͤberaus fanfte, furchtfame und fihnelle Thier fol im Schreiten, wie die Paßgaͤnger immer den Dorder- und Hinterfuß der einen Geite zugleich beben, und daher einen fonderbaren Gang haben, von dem die Bewegung des Springers im Echachfpiel entlehnt twors den. Nährt fi) vom Laube der Bäume, dag es mit fei- ner, 2 Fuß, langen, ovalfoͤrmigen Zunge abreißen foll, Das Fleiſch von den Jungen ſoll ziemlich ſchmackhaft ſeyn. Die Hottentotten finden das Mark ſehr wohlſchmeckend, und aus der Haut machen ſie Gefaͤße, worin ſie ſelbſt Waſſer aufbewahren koͤnnen. | Screbers Saͤugth. Tabı 255. xXXVM. Die Antilope (Antilope). Einfache hohle runde görner, die groͤßtentheils geringelt oder ſpiralfoͤrmig gedrehet find, und nicht jährlich abgeworfen werden, Acht Vorderzaͤhne im der untern Kinnlade. Keine Eckzaͤhne. 1. Die Gemſe (A. Rupicapra. Felſengeis; Stein⸗ geis). Große eines Ziegenbocks. Aufrechte, hakenfoͤrmige Hoͤrner, die bey beyden Geſchlechtern ſchwarz ſind. Ruͤcken und Seiten rothbraun. Haarzoͤpfe an den Knieen. Be— wohne die ſchweizeriſchen, carpatiſchen, caucaſiſchen, py— renaͤ⸗ Wiederkäuende Thiere. Die Antilope, 151 renaͤiſchen 2c. Alpen; und hat ohngefähr einerley Vater⸗ Iand mit dem Steinbock, doch halt fie fich mehr in den etwas nicdrigern Berggegenden auf, Iſt fehr furchtfam. Lebe in Geſellſchaft. Weberwintert in den Höhlen der Fels fen. Naͤhrt fih vom Laube der Bäume, von Wurzeln und Rräutern. Hat fcharfes.Geficht, Geruch und Gehor. Hegaktet fih) im Dckober und November. Das Weibchen geht 20— 22 Wochen frächtig, und bringt im März und April 2 bis 3 Junge. Fleiſch fchmackhaft. Fell gefchmeis dig und überaus feſt. Don den unverdaulichen Zafern ihres Futters bilden fih in ihrem Magen die vor Zeiten fo geruͤhmten Bemfenkugeln. Zahm gemachte Gemfer follen fich mit Ziegen gepaart, und Baftarde ergengt haben: Schrebers Säugth. Tab. 279. TR 2. Die Saiga (A, Saiga. Der Suhac; tatarifhe Ziege). Größe vom Damhirſch; etwa 4 Fuß lang. Hoͤrner gegen 11 Zoll lang, doppelt gebogen, von Farbe gelbs lich, ziemlich durchfihtig, an der Wurzel weit aus eins ander fichend. Farbe des Thiers graugeld; im Winter blaͤſſer. Haarzoͤpfe am Knie. Bewohnt Klein Reußen und Polen, bis zum 53 Grad noͤrdl. Breite. Iſt furchtſam und waſſerſcheu. Laͤuft ſchnell, ermuͤdet aber bald. Lebt in Geſellſchaft. Hat einen ſcharfen Geruch. Stimme eines Schaafs. Wird jung gefangen zahm. Weibchen unbehoͤrnt. Begattet fich zu Ende des Novemberg, und bringt vor der Mitte des Mayes gemeiniglich Ein Junges. Zumeilen finden fich Thiere diefer Art mit 3 Hoͤrnern, fels tener mit Einem Horn. Das Kleifch nicht fonderlich eßbar. | Schrebers Saͤugth. Tab. 276. 3. Die Rropfgazelle (A. Gutturoſa). Länge des männlichen Thiers über 4 Fuß, Hohe 2 Fuß 6 Zoll. Hörner gegen 10 Zoll lang, runzelicht, dun⸗ 84 kel⸗ 152 Wiederfäuende Thiere. Die Antilope. | felgelb, an der Wurzel zufammenlaufend, mit einwärtg gebogenen glatten Spisen. Hals kropfigt. Weibchen uns behoͤrnt und ohne Kropf. Sarbe im Sommer rothfarb. Bewohnt Daurien, die Mongoley, die Wüften zwifchen Tiber und China. Lebt in Gefellfchaft. In China gehen diefe Thiere su 1000 big 2000 Stück in der Wildniß beys fammen. Licht trockne, fonnenreiche und felfigte Gegens den. Naͤhrt fich von ſuͤßen Pflanzen. Läuft und fpringt ſtark. Wird zahm. Wirft im Junius. Schrebers Saͤugth. Tab. 275. 4. Die Gazelle (A. Dorcas. Arabiſche Gazelle). Groͤße die Hälfte eines Damhirſches. Horner rund, 16 Zoll lang, mit etiva 17 Ningen von der Wurzel an geringelt. Weibchen gehoͤrnt. Farbe oben braunroth, unten weiß. Haarzopf an.den Knieen. Schwanz oben fchwarz, unten weiß. Ein ſchoͤnes fchlanfes Thierchen, mit muntern ſchwarzen Augen, das im ganzen Drient und Nordafrifa zu Haufe if. Wird oft im Hohen Lied erwehnt, und ift noch jet in der orientalifchen Dichter forache dag gewoͤhnliche Bild, womit ſchoͤne Mädchen verglichen werden. Screbers Eäugth. Tab. 269. 5. Der Bubal (A. Bubalis. Hirſchthier; Kuh aus der Barbaren; Bubal der Alten). Größe wie die vom Hirfche. Geftalt das Mittel zwi⸗ fehen einem jungen Stier und einem Hirfche. Körner 20 Zoll lang, ſchwarz, flark, nahe an der Wurzel zuſam— nientretend, dann fchräge auswärts laufend, aufwärts gekrümmt, und gegen die Spitzen wieder hinterwaͤrts gebogen, ſind oft lang, und laufen dann gerade fort. Bey einigen geringelt, bey andern mehr gewunden. Farbe roͤthlichbraun. Vor den Hoͤrnern an der Stirne ein Haar— zopf. Hat eine Thraͤnenhoͤhle. Schwanz ein Fuß lang, endige Wiederkaͤuende Thiere. Die Antilope, 153 endigt fich mit einem Haarbufch. Weibchen gehoͤrnt. Be: wohnt Afrika, befonders dag nördliche, und Arabien. Lebe in Gefelfchaft. Hat zartes, aber trocknes Fleiſch. Aus den Hoͤrnern verferfigen die Koloniften auf dem Cap Loͤffel. Schrebers Saͤugth. Tab. 277. 6. Das Gnu⸗Thier (A. Gnu). Fänge oft über 65 Fuß, Höhe 33 Fuß. Horner bey beyden Gefchlechtern ſchwarz, 19 Zoll lang, an der Wur⸗ zel vorwärts, gegen die Mitte rückwärts gebogen. Farbe fchwarzbraun. Hat eine Mähne, welche nebft Bart und Bruſt weißgrau. Bewohnt heerdenweiſe die den Gegen» den vom Cap landeinwaͤrts. Haͤlt in der Bildung das Mittel zwiſchen dem Antilopen- und Ochſengeſchlechte. Der Schwanz beſteht aus langen, weißen Pferdehaaren. Die Stimme gleicht dem Blöcken eines Ochfen , die fich am beften durch das Wort Bnou langgezogen, ausdrücken laͤßt. Iſt wild und ſtoͤßig. Das Fkifch ſchmackhaft. Eine befondere Gewohnheit des Thiers ift, daß es fich zumeilen mit den Vorderbeinen auf die Knie niederlegt, und dann mit großer Geſchwindigkeit fortrutfcht, wobey es zugleich mit den Hoͤrnern auf dem Boden fortgleiter. Schrebers ‚Säugth. Tab. 280, 7. Die Bezoar-Gazelle (A. Gazella), R Soll die Große einer Ziege haben. Horner lang, dünne, gerade, aufrechtftehend. Farbe vothlich mie grau vermifcht. Bewohnt heerdenweife Aegypten, Aethiopien, Indien, Perſien. Läuft ſchnell bergan. Iſt ſehr furcht⸗ ſam. Begattet ſich im Herbſt, und wirft im Fruͤhjahr. Man findet bey ihm nicht felten den orientaliſchen Bezoar⸗ fein, Wird oft mit dem wilden Ziegenbock (Aegagrus) verwechſelt. K5 8. Der 154. Wiederkäuende There, Ste Ziege, 8. Der Empophos (A. Oreas. Das Elend vom Cap). Iſt 5 bis 8 Fuß hoch. Hörner 2 Fuß lang, bey bey» den Gefchlechtern ſchwarzbraun; ftarf, gerade, big uber die Mitte gedrehet, von da mit einer fehsrfen Kante in die Hohe laufend. Farbe afıhgran, ins Dlauliche fpielend. An der Stirne ein Haarzopf. Auf dem Mücken eine dünne ſchwarze Maͤhne. Zopf zu Ende des Schwanzes fchwarg: Bewohnt Indien, Congo, das füdliche Afrika. Lebt in Gefellfchaft. Liebt bergigte Gegenden. Iſt nicht. ſehr ſchnell. Das Fleiſch ſchmackhaft. Das Fett wird wie Gaͤnſeſchmalz auf dem Brodte gegeſſen, und die Bruſt unter die Delikateſſen gerechnet. Aus den Hoͤrnern machen die Hottentotten Tabackspfeifen. Schrebers Saͤugth. Tab, 256. * * Se Die Antilopen ſtehen gleichfam zwiſchen den Hirfch + und Zie⸗ gennrten mitten inne. Dem Anſehen und der Befchaffenheit der Haare nach gleichen fie den Hirfchen; in der Befchaffenheit der Hörner aber nahern fie fih den Ziegen. Die falichen Hufe find bey ihnen Feiner, und fehen den Warzen ahnlih. Sie haben eine Galle. Man Eennt 27 Gattungen, von denen aber nur die Gewſe und die Saiga in Europa befindlich find, XXXIX. Die Siege (Capıa). Hohle, sufanımengedrückte, raube, aufwaͤrts ſtehende Hörner. Vorderzaͤhne 8 in der untern Sinnlade. Eckzaͤhne fehlen. Baͤrtiges Kinn, 3 Gattungen. 7, Die (gemeine) Ziege. Unſre Hausziege (C. Hircus) ſcheint von dem fo ge nannten wilden od, oder der Bezoarziege (Aegagrus) abzuftammen, ber den Caucaſus, Taurus und die Ge birgferte am caspifchen Meer bewohnt, tief in. Perfien und Indien hinuntergeht, und fich auch auf den europaͤi⸗ ſchen Wiederkaͤuende Thiere. Die Ziege, 155 ſchen Alpen befindet. Er hat dunkelgraue, gleichfoͤrmig gebogene, wenig aus einander gehende, mit den Spitzen ſich etwas einwaͤrts wendende Horner. Iſt kleiner als der Steinbock; von Farbe rothbraun; hat einen ſchwar—⸗ zen Streifen über den Nücken, und giebt hauptfächlich den orientalifchen Bezoar, der, wenn er eine Unze wiegf, in Perfien mit 100 Kronen (die Krone zu einem halben Livre gerechnet) bezahle wird. Wiegt er aber 44 Unze ſo wird er für 2000 Livres verfauft. Die Hausziege ift faſt über den ganzen Erdboden ver- breitet. Lebt vom Laube der Bäume, von Moofen, ıc. und frißt fo gar auc den, den Menfchen und andern Thieren fchädlichen Schierling. Liebe gebirgigte Gegen- den. Verwildert leicht wieder. Iſt übermüthig. Springt und flreitet gern; kann aber wenig Kälte vertragen. Mied etwa 10 big 12 Jahre alt. Geht 5 Monath trächtig, und wirft ı, 2, feltener 3 oder 4 Zunge. Es giebt auch Boͤcke und Ziegen ohne Hoͤrner, und mit vier Hoͤrnern. Ahr Nutzen in Anfehung des Zleifches, des Felles und der Milch ift befannt. Aus dem Fell wird Korduan, Eaffien, eine Art Juften und gewoͤhnliches Leder bereis tet. Aus Norwegen werden jährlich allein an rohen Bock fellen 70 bis 80000 Stuͤck ausgeführt, die bereiteten uns gerechnet. Reuerlich hat man den Berfuch gemacht, aus dem feinften Ziegenhaar Strümpfe zu verfertigen. In Marokko macht man Zelte und Taumerf davon. - Der Ziegenbock zeugt mit dem Schafe, aber nicht der Widder nit der Ziege. Sonderbar ift es, daß man bey diefer Thiergattung ungleich häufiger als bey andern Saͤugthie⸗ ren Beyfpiele von Männchen gefunden hat, die Milch aus den Zißen geaeben. Die angoriſche Ziege oder das Kämmeltbier geht befonderg durch ihr feidertartigeg, langes glänzendes Haar, (ds das befte fo genannte Aameelgarn giebt) durch ihre ſchne⸗ 156. Wiederkaͤuende Thiere. Die Ziege. ſchneckenfoͤrmig gewundene Horner, kuͤrzern Leib und laͤn⸗ gere Beine von der unſrigen ab. Lebt in Natolien, bes fonders um Angora, Heraklen, 21. Begattet fi) bey ung mit der europäifchen. Als Varietäten gehören noch hieher die Wambersies ge, mit mehr als 12 Zoll langen hängenden Ohren, klei⸗ nen fchwargen Hornern, und dickem Schwange, aus Sys rien; der afrikanifche Ziegenbod (C. Deprefla) mit lans gen Haaren, und fehr Furzen Hörnern, aus Afrifa; Die Siege von Juida, oder Whida (C. Reverfa) mit furgen Hirfchhaaren, und ebenfalls fehr kleinen Hornern, aus Tuba; beyde viel Fleiner als die gemeine Ziege; und der ‚Eapricoen, der fich durch feine kurzen zufammengedrück ten, an den Geiten geringelten Horner, mit vorwärts ges- bogenen Spitzen, auszeichnet. Schrebers Saͤugth. Tab. 282. 283. 284. 285. 286. A.B. 287. A. B. 2. Der Steinbock (C., Ibex). Größer als unfre Ziege. Hat mondfsrmig zugerun⸗ dete Horner, die oben Fnotig, und nach dem Ruͤcken ges beugt find. Weibchen unbehoͤrnt? Bewohnt die hoͤchſten Schneegebirge von Tyrol und Savoyen, auch Candia, und die ſibiriſchen Alpen. Lebt in kleinen Heerden. Setzt mit großer Leichtigkeit ſchroffe Felſenwaͤnde hinan, und ſpringt uͤber tiefe Abgruͤnde von einer Klippe zur andern. Wird jung gefangen zahm. Das Weibchen hat 2 Zitzen, und wirft ı bis 2 unge. Das Gehirn eines bejahrten Steinbocks wiegt wol 20 Pfund, und hat meift eben fo viel fnorrichte Ninge auf jeder Seite. Das Zleifch wird in der Schweiz gegeffen. Die Horner werden zu Trink gefchirren verarbeitet, auch Bogen daraus gemacht, und aus der Haut Leder bereitet. Seit 200 Jahren hat fich diefe Thierart fehr vermindert. ‚Schrebers Saͤugth. Tab. 281. 3.Der Wiederkäuende Thiere, Das Schaf. 157 3. Der caucafifche Steinboc® (C. Caucafica). Größe eines Ziegenbocks. Die Horner find ruͤckwaͤrts und auswärts gefrümmt. Die Epiten aber wenden fich wieder einwärts, ind fehwärzlich, abgerundet dreys eckig, mit zwey nach vorn und einer breitern, nach hin— ten fehenden Fläche. Bon den Vorderfeiten ift die obere mit 10 big 14 Knoten befeßt. Dart des Männchens 4 Zoll lang; den Ziegen fehlt er gänzlich; auch find ihre Körner fehr klein. Farbe oben hirfchfarben braun, unten weißlich. Bewohnt die allerhoͤchſten, Fahlen, und felfig» ten Gipfel der Schiefergebirge in Oßetien und Cachetien; findet ſich auch ſehr haͤufig um den Urſprung der Fluͤſſe Terek und Kuban. Soll im November ſich begatten, und das Weibchen 5 Monath traͤchtig gehen. Mit der Haus— ziege vermifche er fich nie. Jung gefangene fterben bald. Das Fleiſch wird unter den Bergvolfern für eine Lecker— fpeife gehalten, und die Horner dienen ihnen flatt der Pofale. Schrebers Säugth. Tab. XXXX. Dos Schaf (Ovis). Hohle, hinterwäarts geehrte, einwaͤrts gedrehete, runzlichte Hörner. \ Acht untere Vorderzähne, Eckzaͤhne fehlen. 4 Gattungen. 1, Das gemeine Schaf (0. Aries). Die Horner des Widders find zuſammengedruͤckt, und mondförmig gemunden. — Iſt faft über den gan» zen Erdboden verbreitet. Liebe trocdine, warme Gegens den, und ift vielleicht unter allen Säugthieren dag ein— faltigfte und wehrloſeſte. Iſt im zweyten Sahre voll wuͤchſig. Wird etwa 14 Jahr alt. Wechſelt die Zähne, doch ift es unficher, Das Alter der Schafe an den Zähnen zu 158 Wicderkäuende Thiere. Das Schaf, zu erfennen. Nährt fih von allerley nicht zu faftigen Kräutern. Liebt Salz. Trinkt wenig. Geht 23 Wochen trächtig, und bringt 1, 2, felten 3 unge. Ein Widder ift für 20 Schafe hinreichend. Laͤmmer und Mütter ei kennen fi) an der Stimme. Wenige andere Thiere find fo vielen Krankheiten untertvorfen, und von fo vielem Ungesiefer geplagt, als die Schafe. Ueberfluß von Tränfe, naffes Gras, wäfferiges Sutter ift die Urſache vieler Krank, heiten. Auch ift die Schwäche des Thiers wol eine Folge der gänzlichen Unterjochung, und eben dadurch fo gaͤnz— lich umgefchaffenen Lebensart deffelben; denn nirgends finder fih dag Schaf mehr urſpruͤnglich wild, ſcheint auch nicht einmal nur wieder verwildern zu Finnen. Zu den verfchiedenen Nacen der Schafe gehören un⸗ ter andern vorzüglich: Die Tiberanifcben, aus, deren überaus zartem Gefpinnfte der Schaul verfertiget wird; die Spanifchen, aus Gegovien; die Englaͤndiſchen, ebenfalls wegen ihrer ausnehmenden Wolle, wovon ein Widder 2 big 300 Thaler Eofter; die Buineifchen, (oder der Adimain) am Senegal und in Indien, ohne eigenk liche Wolle, mit fproden oder weichern Haaren, Dütten unter dem Halfe, magerm Schwanze, und kleinen, feits waͤrts anliegenden Hornern; die Arabifchen, mit dem großen, und wol 40 Pfund ſchweren Fettſchwanze; dag Thier felbft wiegt oft bis 200 Pfund; und die isländia fchen mit 4, 6, oder 8 Hörnern. Schrebers Säugth. Tab. 289. 290: A. B. 292. 293. 294. A.B. C. 2, Der Argali (O. Ammon. Mufflon ; Muffetthier; wildes Schaf; Hrienealifches Schaf). Größe eines kleinen Hirſches. Hoͤrner weißlich, ges reift, ſehr aus einander laufend, wol 20 Pfund ſchwer, und außerordentlich groß, Das Weibchen hat Fleinere; aber Wiederkäuende Thier. Der Stier. 159 aber mehr in die Hohe fiehende Hörner. Haar im Soms mer dem Hirfchhaar ähnlidy; im Winter laͤnger, und Hraulicht. Bewohnt Corfica, Sardinien, Griechenland, die Barbarey, vorzüglich aber Sibirien, bis Kamtfchats fa, und die Kurilen. Lebt in Fleinen Heerven. Hält ſich auf den hoͤchſten Gebirgen auf. Iſt aͤußerſt flink, und fegt mit erftaunlichen Sprüngen über die gefährlichften Anhoͤhen hinweg. Stoͤßt; und ift fo flarf, daß viele Leute ihn nicht halten koͤnnen; wird aber doch Feicht zahm. Iſt im zweyten Jahre vollwuͤchſig. Wird nicht über 14 Jahr alt. Bringt im März ı oder 2 Junge. Die Wids der wiegen zumeilen bis 300 Pfund, die Weibchen aber felten über 200. Fleiſch und Fett wohlfchmecend. Aug der Haut-wird Corduan bereitet. Aus den Hornern ver— fertigen die Kamtfchadalen Trinkhorner, Löffel, Tabacks⸗ büchfen, x. Wird für den Stammvater des Schafs gea halten. Schrebers Saͤugth. Tab. 288. XXXXI. Der Stier (Bos). Hohle, vorwärts gebogene, mondformige, glatte Berner, Acht untere Vorderzähne, Eckzaͤhne fehlen. 5 Gattungen. 1. Der Ochſe (B. Taurus), tie runden, auswärts gekruͤmmten Hornern, und fchlaffer Haut an der Kehle. Das Rindvieh ſtammt vom Ürochfen vder Auerochfen ab, der in Pohlen, Fithauen, Eibirien, 2c. gefunden wird, und auch ehedem in Deutfchs land war. Die alten nordifchen Bolfer verfertigten Trink gefchirre aus feinen Hoͤrnern, und die Roͤmer machten dünne polirte Tafeln daraus, die fie ftatt des Glafeg ges brauchten. Die Verbreitung des zahmen Dchfen erftreckt lich faft Über den ganzen Erdboden. Er ändert in der Größe 160 Wiederkäuende Thiere. Der Stier, Größe und Sarbe fehr ab, artet doc) aber nicht fo merk lich, alg die übrigen Haustbiere, aus. Geine groͤßte Stär- fe hat er im Halfe und Kopfe. Im Jahr 1695 wurde zu Nürnberg ein Ochſe gefchlachtet, der 19 Eentner, und 1775 einer, der 25 Gentner und 40 Pfund wog. Zu incolnfhire wog 1692 einer 35 Centner und 77 Pfund. Das Alter erftreckt fi auf 14 big 15 Sahre. Die Kuh geht 9 Monath traͤchtig. In England und Schottland giebt e8 auch unbehoͤrntes Rindvieh. In den Mägen dies fer Thiere finden fich zumeilen Ballen, die blog aus Haas ren zufammengebacken find, die fie fich ſelbſt abaeleckt und eingefchlucft haben. Die Viehſeuche ift eine, ihnen eigene, aber peftartige Krankheit, die zwar fehon den Al- ten befannt war, aber doch erft feit 1711, da fie fich von Ungarn aus über Stalien und von da über ganz Europa verbreitete, allgemeiner graffirt hat. Merkwuͤrdig ift eg, daß unter allen Thieren mit gefpaltenen Klauen am häus figften unter dem Rindvieh Kälber mit zwitterartiger Mißſtaltung der Zeugungstheile geworfen werden. Hieher gehört auch der Zebu oder Zwergbuͤffel aus - Hftindien, von der Große eines halbjährigen Kalbes, mit kleinen Hoͤrnern, von blaugrauer Farbe, mit weißer Bruſt, ſchwarz geflecften Beinen und Buckel auf dem Ruͤcken. Schrebers Säugth. Tab. 295. 296. 297. 298, 2, Der amerikanifche Bifon (B. Americanus). Mit, roeit aus einander ftchenden Hornern, langer Mähne an der Bruft und dem Nacken, und bucklichtem Ruͤcken. Das größte Landthier der neuen Welt, wiegt wol 1600 big 2900 Pfund, und der ſtaͤrkſte Mann iftniche im Stande, das Fell eines folchen Thiers von der Erde aufzuheben. Lebt heerdenmweife in fumpfigten Waldern de ‚gemäßistern Nord-Amerifa. Sit fehr mild und unbäns dig, laͤßt fich aber jung zaͤhmen. Iſt im Winter über ven ganzen Wiederkaͤuende Thiere. Der Stier, 161 ganzen K Koͤrper behaart, wird aber im Fruͤhjahr am Ruͤcken und Hinterleibe kahl, und behaͤlt blos die Maͤhne. Das Fleiſch iſt ſchmackhafter als das vom gemeinen Dehfen, Diefe Thiere ſollen fi) in fo ungeheurer Menge finder, daß bei) eier Jagd oft ı 500 big 2000 getoͤdtet werden: Catesb. Cärol, app. p. XXVII. T. 20. 3, Der Muskusochſe (B. Mofchatus, Bifamftier; anlage Ehurdills- Buͤffel). Die Hoͤrner find lang, treten an der Wurzel faſt zu⸗ fammen, find einwaͤrts und nach unten zu gebogen, und kruͤmmen firh gegen die Spitze auswärts. Ein Paar wiegt mol 60 Pfund. Die fehr feine Wolle oder Mähne ift ſo lang, daß fie oft an-die Erde reicht, wodurch dag Thier ganz unformlich feheint. Füße und Schwanz fürs. Farbe braunxoth. Bewohnt blos die ungeheuer Falten Ränder im aͤußerſten Nordamerika, vom 60. big 73: Grad der Preite. Lebt in Heerden von 20, 30 Stuͤck. Liebt felfi igte, oͤde Gegenden, und klettert mit vieler Geſchicklichkeit. Das Fleiſch, und beſonders das Herz riecht ſehr ſtark nach Mo⸗ ſchus, und iſt trocken, wird aber fuͤr ſehr geſund gehal⸗ ten. In den mooſigten Ebenen am Oby in Si bat man einige Schädel von dieren Thieren entdeckt; Schrebers Saͤugth. Tab. 302. A. B. 4. Der Grunzende Ochſe (B. Grunniens. Sarluk; Buͤffel mit dem Pferdeſchweif; Ziegenochſe; afiati⸗ ſcher Brumochſe; tibetaniſcher Buͤffel). Kleiner als unſer Hornvieh. Horner einwaͤrts ge⸗ bogen: Sarbe des Körpers fchwarz Stirn, Nürfen; Schwanz und Hinterfüße weiß. Der ganze Leib mit lan⸗ gen, den Boden beynahe erteichenden Haaren bedeckt. Schwanz buͤſchelicht, und ſehr lang haarig. Stimme grunzend. Bewohnt Tibet. Iſt ſehr unruhig. Wird aber 8 auch 163 Wiederkäuende Tbiere. Der Stier. auch in Sibirien, Indien, China, Perfien als Hausthier gehalten. Wenn er verwundet, oder fonft beleidiger wird, ift er unbaͤndig, fchüttelt den Körper, richtet dea Schwanz in die Hoͤhe, drobet mit den Augen, und fährt ſchnell und unerwartet auf feinen Seind los. Die rothe Farbe fann er nicht vertragen. Zahm gemachten werden ge meiniglich die Horner abgefäger, und fie zum Lafttragen und zum Zuge gebraucht. Begaͤttet ſich mit der zahmen Kuh. Zumeilen findet fic) bey ihm eine Art Bezoar. Das Sleifch if nur von den Jungen eßbar. Der an fechg Fuß lange Schivanz wird, wenn er recht ſchoͤn iſt, aufg theuer— fie bezahle. Schwimmt gut. Schrebers Säugth. Tab. 299. A. B. 5. Der Büffel (B. Bubalus). Einwaͤrts gedrehete, in die Höhe gebogene, zufams mengedrückte Horner. Farbe ſchwarz, auchroth. Stammt wol urfprünglich aus Tibet, iſt nun aber nach und nach durch den größten Theil von Aſien und Afrifa verbreitet, und wird auch hin und wieder in Europa, wie z. E. feit denn VIL Jahrhundert, in Stalien, Ungarn, und auch ſelbſt alzburgiſchen gezogen, und zum Zuge gebraucht. Zwey Buͤffel ſind im Stande, eine Laſt zu ziehen, die ſechs Pferde kaum zu bewegen vermoͤgend ſeyn wuͤrden; ſie ſind aber unflaͤtig, und ſchwer zu baͤndigen, ſo, daß man ihnen, wie den Tanzbaͤren, Ringe in die Naſe legen, und fie damit regieren muß. Auf Java ſollen fie auch zum Neiten gebraucht werden. Don Indien aus find fie zu- erft in die Lombardey unter der Negierung Königs Ngi- Iulfs, alfo zwifchen sgt und 616 eingeführt. Das Fell iſt ſchwarz, dünne behaart, ansnehmend ftarf, und vor— züglich zu Schläuchen tauglich. Ihre Milch und die dars aus gemachten Käfe und Bufter, und feldft ihr Sleifch, ift ungleich fehmackhafter, als vom gemeinen Hornvieh. Schrebers Säugth. Tab. 300. A. B. 6. Der Th. mit Pferdegebiß Das Pferd, 16; 6, Der afrikaniſche Büffel (B. Caffer). Länge über 8 Fuß; Höhe über st Fuß Hoͤrner dick, breit und runzelicht, bedecken einen Theil des Kopfs des Halſes, gehen dann ſeitwaͤrts dem Halſe hinunter, werden glatt und rund, erheben ſich zuletzt wieder, und endigen ſich in eine ſcharfe Spitze. Wiegen oft 25 Pfund. Farbe des Thiers ſchwarzbraun. Schwanz etwa 13 Fuß lang, am Ende buͤſchelicht. Bewohnt heerdenweiſe die Wälder im Innern von Afrika. Iſt aͤußerſt boshaft, und fo ſtark, daß oftmals der Löwe vor ihm erliegen muß, Kenne mit großer Peichtiafert durch das ſtaͤrkſte Buſch— werk, Ueberfaͤllt oft pioklich aus einem verborgenen Hin⸗ terhalt Menfchen und Thiere, wirft fie nieder, zerquetſcht fie mit Hornern und Süßen, und leckt felbft nach ihrem Tode ihnen das Fleiſch zu wiederholtenmalen ab. Die Haut iſt zaͤhe. Das Sleifch efbar, aber hart, Schrebers Saͤugth. Tab. 301. Be ee ee — Sehfte Ordnung. Shiere mit Pferdegebiß (Belluae). Vorderzaͤhne febief abgefchnitren. Süße mit Hufen verfehen.- XXXXIL Das Pferd (Equus). _ Vordersäbne in beyden Kinniaven 6. Die obern ſtumpf abge: fohnitten ; die untern mehr hervorragend, Eckzaͤhne einzeln, von den Vorder s und Backzaͤhnen abſtehend. Zwiſchen den Hinterfuͤßen 2 Euter. s Sattunaen. 1. Das Pferd E. Caballus), Anterfcheidet fich von der folgenden Gattung befons ders durch den lang behaarten Schweif. Urſpruͤnglich wilde Pferde giebt es nicht mehr, aber haͤufig und theils t2 in 164 Th. mit Pferdegebif, Das Mad in großen Heerden verwilderte, z. E. in den polnifchen Waͤldern, in den ſchottiſchen Hochländern, der Tartarey, in Amerifa, (wo fie auch er durch die Spanier hinges bracht worden) und zwar da befonderg in unermeßlicher Menge in Paraguay, ꝛc. Als Hausthier hat fich dag Herd faft über den ganzen Erdboden verbreitet, Daher es auc) viele Abänderungen in Abficht der Große, Farbe, Stärfe und Geſchwindigkeit giebt. Die Arabifchen zeich- nen fich befonders durch ihre Leichtigkeit und Dauerhaf- tigkeit; die Perfianer und Barben durch ihren. auench» mend fhönen Bau aus. Die Araber haben zwey Nacen Pferde, wovon fie die eine Kadiſchi, d. i. Pferde von unbefannter Abkunft nennen, die in Arabien nicht hoher, als die gemeinen Pferde in Europa gefchagt werden. Die andere Race heißt Koͤchlani, oder Köbejle, d. i. Pferde, deren Abfunft man bereitd von 2000 Fahren her aufges fchrieben hat. Diefe follen urfprünglich aus der Stutte— rey des Königs Ealomo abftanımen, und werden gemei— stiglich um fehr hohe Preife verfauft. Unter den euros päifchen find befonders die fpanifchen, neapolitanifchen und englifchen die vorzüglichften. Die letztern haben bes ſonders den Vorzug der Schnelligkeit, wodurch fie fich Hauptfächlich im Wettrennen auszeichnen, Norzüglich ift dag Andenfen zweyer folchen Pferde, Namens Ster: ling und Ebilders verewigt worden, von welchen jenes gleich beym erften Anſatz 823 Fuß in einer Sefunde zu ruͤcklegte, mithin fchneller lief, alg der Sturmmind, oder als ein Schiff mit ſchnellem Winde; diefes aber ziwAr nur 45 Fuß und 6 Zoll in der gleichen Zeit machte, fich aber immer gleich blieb, fich nie übernahm, aber auch nie ers mübdete, und überhaupt nie feines Gleichen gehabt hat. — Das Pferd hat feine Gallenblaſe. Kann fich nicht er brechen. Stirbt vom Tarusbaum und von bittern Mans bein. Hat 40 Zaͤhne, 24 Backenzaͤhne, 4 Eckzaͤhne, die man Th, mit Pferdegebiß. Das Pferd. 165 man aber bey den Stuten nicht findet, und 12 Vorder⸗ zähne: die Worderzähne wechfeln vom zweyten bis zum vierten Jahre, und die Eckzaͤhne wachfen im fünften Jahre. Aug den Border: und Eckzaͤhnen läßt fich das Alter big ing zehnte Jahr erfennen. Wird etwa 30 Jahre alt. Die Stute geht 290 Tage krächtig, und wirft ein, felten. 2 unge Der Nußen des Pferdes für den Menfchen iſt binlanglich befannt. Die Tafaren und mehrere andere Voͤlker effen dag Fleiſch; und die Milch giebt, wenn fie zuſammen geronnen, vollends aber wenn fie abgezogen worden, dag beraufchende Kumiß der. Mongolen. In Arabien und Perſien gefchichet das Wallachen nicht; und die unnatürliche Mode des Angliſirens kommt felbft in England wieder ab, Schrebers Eäugth. Tab. 309. 310. 2. Der Dfhiggetai (E. Hemionus. Dfäifferät; Gzigitay; wilder Halbeſel). - Lange über 5 Fuß. Schwanz ı5 Fuß lang und zur Hälfte Iangbehaart. Ohren etwas länger als die des Pfer- des, auch die Mähne kurzhaariger. Dies Thier, welches eine Mitselart zroifchen Pferd und Eſel iſt, koͤmmt an Ges ftalt und Größe dem Mauleſel nahe, unterſcheidet fich aber durch dag gebogene Kreuz des Ruͤckens. Haar im, . Winter zottig, im Sommer kurz und glänzend. Farbe lichtgelbbraun. Bewohnt in großen Heerden die trocknen und Fräuferreichen Ebenen der Mongoley, und überhaupt der chinefifchen Tartarey. Uebertrift ar Schnelligkeit alles, was man fich vorftellen kann. Iſt nicht zu zaͤhmen. Hat fehr feharfes Gehör und Geruch. Iſt furchtfam, und kann nur durch Lift zum Schuß. gebracht werden. Kann lange durften. Begattet fich im Auguft, und dag Weib— chen bringt im Frühjahr. gemeiniglich Ein Junges. Die Mongolen und Tungufen halten dag Fleiſch für eine Lecfers € 3 fpeife. 166 Tb. mit Pferdegebiß. Das Pferd. ſpeiſe. Das Gewicht des Thiers betraͤgt etwa 560Pfund. Der Zaͤhne find 34, Schrebers Saͤugth. Tab. 317. 3. Der Eſel (E. Afınus), Hat lange Ohren, über den Schultern ein ſchwarzes Kreuz, und nur am Ende des Schwanzes lange Haare. Der wilde Efel (Onager), von welchem der zahme ab» ſtanmt, lebt heerdenmeife befonders in der Tartarey uns fer dem Namen Rulan oder Chulan, mo er jährlich im Herbft in unzähligen Heerden füdlich gegen Sjndien und Perſien zieht, und daſelbſt überwintert. Iſt großer und fchlanfer alg der zahme Eſel, und von a Schnelligkeit. Der zahme Efel iſt weit verbreitet. Er gedeihet aber nirgends beſſer, als in der Waͤrme, daher er ing nord— lichſte Europa bis jetzt noch nicht verpflanzt iſt. Groͤße etwa 44 Fuß. Iſt zwar langfam und träge, aber doch ſehr nusbar. Begnuͤgt ſich mit fchlechtem Futter, Dies ſteln, und andern ftachlichten Pflanzen, und iſt daher mit geringen Koften zu unterhalten, : Zft wenigen Kranf- heiten unterworfen. Geht fanfter und ficherer als dag Pferd. Artet wenig aus, höchftens etwa in der Karbe. Mird ohngefaͤhr zo Jahr alt. Geht 290 ie trächtig, und bringt gemeimiglich Ein Junges. Die Kirgisen effen das Fleiſch. Aus der San wird Chagrin verfertigt. Die Milch ift fehr gefund. Im Mor: genlande und im füdlichen Europa bedient man ſich der Eſel baufin fo wol zum Laſttragen, als auch zum Zug und zum Neiten. Die fchonften und zur Maulthierzucht vor» züglichften finden fich jeßt in Spanien, wo die Ausfuhr der Zuchtefel bey Lebensſtrafe verbothen ift. Kom Pferde und dem Eſel entfpringe 1) Bon der Stute und dem Efel, dag Maulthier. 2) Bon der Cſelin und dem Hengſte, der Mauleſel. Beyde Th. mit Pferdegebiß. Das Pferd. 167 Bende Baftarde find von großer Dauerhaftigfeit und Stärfe, und find zumeilen, aber fehr felten, fruchtbar. Schrebers Gäugth. Tab. 312.313.314.315. 4. Der Zebra (E. Zebra. Indianiſches Maulthier; afrifanifches Tygerpferd, oder Efelspferd; milder Eſel; Zecora). | Größe eineg Maulthierd, dem er auch in der Geſtalt ährelt. Der weiße Körper iſt mit fehmarzbraunen Duers fereifen fehr regelmäßig ‚gezeichnet. Mähne kurz. Schwanz eines. Eſels. Bewohnt heerdenweiſe dag füdliche Afrika. Iſt fehr lebhaft und gefchwind, aber wild und unbändig, und daher nur fehr felten und mit großer Mühe zum Zug oder zum Reiten abzurichten. Durch Betrug hat man e8 einmal in London dahin gebracht, daß ein. weiblicheg Zebra fich von einem männlichen, geftreift angemahlten er belegen ließ, und ein, ihr, ähnliches Junges warf. Schrebers Säugth. Tab: 316. 5. Der Duacha (E. Quagga. Kwagga. Duagga). Iſt ftärfer gebauet als der. Zebra, von welchem er der Gattung nach, weſentlich verfchieden iſt. Einfache Streifen am Halfe. Hinterleib geflecft. Unterleib und. Füße weiß. Bewohnt in beſondern Heerden dag füdliche Afrifa, befonders die Länder der Kaffern. Iſt leichter zu zähmen und ‚zum Zug abzurichten, als der Zchra, dem er aber. an Schönheit nicht ‚beyfommt. Beyde Gefchlech- ter des Duacha find fo, wie deg Zebra, gleich. gegeichnet, nur daß die Farbe der Hengfie frifcher und auffallender iſt. Schrebers Säugth. Tab. 317. 84 XXXXILII. 168 Th. mit Dferdenebiß. Das Fluksferd, a Das Flußpferd Hippopotamus. Vorderzaͤl hne in jeder Kinnlade. Die obern paarw eiſe von a der entfernt; DIE untern hervor fiehend, und die mittlern dahon langer, Eckzaͤhne einzeln. Die untern beſonders groß, ruůckwaͤrts ge⸗ krinmmt, und ſchief abgeſtumpft. Fuͤße am Rande mit 4 Klauen verfenen. Das Vrilpferd (H. Amphibius. Seekuh; Waſſer— ochs; See = Elephane), | Ä Die einzige Gattung diefed Gefchlechts. Faft von der Grsße eines Elephanten. Länge an 17 Fuß. Sache fat 7 Fuß. Schivere 4000 big 5000 Pfund. Kopf einem Ochſenkopf ahnlich. Haut ſchwaͤrzlich, dicke, faft nackt, und nur mit einzelnen Haaren duͤnn beſetzt. Schwanz kurz, etwas fihuppig. Zwiſchen den Hinterfüßen 28itzen. Stimme etwas vom Ochſen und Elephanten. Beine kurz. Dies ungeheure Thier bewohnt alle große Fluͤſſe von Afri— fa; vor Zeiten auch den füdlichen Nil. Lebt von Zuckers rohr, Wurzeln, Reif, frißt aber feine Fiſche. Hält fich des Nachts auf dem Lande auf, und thur den Plantagen großen Schaden. Scheuet das Feuer. Beleidigt Nies mand, wenn eg nicht gereist oder verwwunder wird. Geht lanafam auf den Lande, ſchwimmt aber ſchnell. Wandele auf dem Hoden der Fluͤſſe, kann aber nicht lange unter dent Waffer bleiben. Lebt in der Polygamie. Macht fein Lager in dickem Schiff auf den in den Slüffen befindlichen Inſeln, wo das Meibchen Ein Junges wirft, welches es im Waffer ſaͤuget. Das Fleiſch iſt eßbar, und dag Gert ſehr delifat. Aug der Daumens dicken Haut werden Panzer gemacht, und die Eckzaͤhne, die zuweilen 27 Zoll lang find, und oft einzeln bis 12 Pfund wiegen, geben befferes Elfenbein, als dag vom Elcphanten, denn fie bleiben immer weiß, und werden nie gelb. "Auf den alten Kuuſtwerken ftelt dies Thier das Symbol des Kilg vor. Schrebers Saͤugth. Tab. 318. XXXXIV. Th.mit Pferdegebiß. Der Tapir. 169 XXXXIV. Der Tapir (Tapir), Zehen ſtumpfe Vorderzähne in jeder Kinnlade. Eckzaͤhne fehlen. An den Vorderfüßen 4, an den hintern 3 ſtumpfe Klauen. Der Tapir (T. Americanus. Anta; Maipuri; Tas pirete; Landhippopotamus; Waſſerſchwein). Das groͤßte Landthier in Südamerifa, Von ber Statur eines mittelmaͤßigen Ochſen. Zwanzig Backenzähs ne; je 5 und 5. Kopf und Schnauze ohngefähr wie beym Echwein. Oberkiefer endigt fich in eine Art von Ruͤſſel, wie am Elephanten, aber eine Spanne lang, und ohne die hakenfoͤrmige Spitze, doch ſehr beweglich, und zu allerhand kuͤnſtlichen Handlungen geſchickt. Augen klein. Beine dick und kurz. Haut furzhaarig, braun. Schwanz fehr furz und kahl. Liegt am Tage in dichten, ſumpfigen Waͤldern, und geht nur des Nachts feinen Gefhäften nach. Setzt fich gewoͤhnlich auf die Hinterfüße, wie ein Hund. Lebt von Gras, Zuckerrohr, und andern Fruͤch— ten. Iſt furchtſam, fanft, und leicht zu gahmen. Geht gern ine Waffer, ſchwimmt gut, taucht unter, und gehe auf dem Boden der FZlüffe. Die Amerifaner effen dag Sleifch. Die Haut fol den Slintenfchäffen twiderftehen, und wird von den Wilden zu Verfertigung der Schilde gebraucht. Es iſt nur die einzige Art dieſes Geſchlechts. Screbers Säugth. Tab. 319,)- XXXXV. Das Schwein (Sus), Vorderzähne in der obern Kinnlade 4 aegen einander gekehrt; in der untern (bey den meiften) 6 hervorſtehend. ckzaͤhne oben und unten 2 auf jeder Seite; die oben kuͤrzer; die untern ſtark hervortretend (Hauer), | Pr Schnauze weit hervorragend; bewenlich. Süße Gey den mehreften) mis geipaltenen Hufen verfehen, e 6 Gattungen. t5 1. Das 7 170 Th. mit Pferdegebiß. Das Schwein. 1. Das gemeine Schwein (8. Scrofa). Auf dem Nücken ftehen vorn fteife Borften, und der kurze Schwanz ift haarig. Unſer Hausſchwein ſtammt von dem wilden ab. Letzteres hat eine laͤngere Schnauze, und uͤberhaupt eine andere Form des Schaͤdels, kuͤrzere aufrechte Ohren, groͤßere Fangzaͤhne, u. Hat keinen Speck, niemals Finnen, und iſt faͤſt immer von ſchwarz⸗ grauer Farbe. Laͤuft ſehr ſchnell. Wird im May und Junius. Die Jungen find der Länge nach gelb und braun geſtreift. Bewohnt ganz Deurfihland, überhaupt daß füdlichere Europa, Perfien, Japan, von Syrien big an den See Baikal, felbft Nordafrifa, doch nirgends big zum 60. Grade nördlicher Breite. Durd) feine Fängemwird e8 furchtbar, und kann ſich damit, wie man in der Bat» barey zuweilen’ bemerft hat, felbft ‘gegen den Loͤwen ſatt⸗ ſam vertheidigen. Friſchlinge laſſen fich jedoch zuweilen zahm machen. Das zahme Schwein iſt faſt überall ver- breitet, die ſehr kalten Gegenden ausgenommen. So gar die Inſeln des Suͤdmeers hegen Schweine. Das Schwein iſt bekanntermaaßen ein ſchmutziges, faules, zuweilen auch tuͤckiſches und boshaftes Thier. Frißt faſt alles, was ihm vorkoͤmmt, fo gar Schlangen. Hat einen ſcharfen Geruch. Das Fleiſch wird faſt unter allen Himmelsſtri⸗ chen verſpeiſet, und hat vor den uͤbrigen den großen Vor— zug, daß es ſich durchs Raͤuchern und Einſalzen ſehr lange erhalten laͤßt. Doch iſt das vom wilden, dem zah— men, in Ruͤckſicht auf bie Geſundheit vorzu; iehen. Conr. Gesner erwähnt eineg Schweins, das durd) die Maftu: ng 575 Dfund ſchwer geworden war; und zu Fuͤrth, bey Nürnberg, wurde 1748 eing gefchlachtet, dag 700 Mund wog, und 7 Suß lang war. Das Weibchen gehe Bier Monath frächtig, und wirft unter allen Thieren mie ge fpaltenen Klauen die mehreften, zumeilen 20 Junge, Oft freffen die Alten ihre eigenen Jungen. Wird 25 bis 30 t Jahr Th. mit Pferdegebiß· Das Schwein. 171 Sahr alt. Stirbt von Pfeffer, In, Schweden und. Uns garn findet ſich haͤufig eine Spielart von Schweinen mit ungeſpaltenen Klauen, die ſchon den Alten bekannt war. | Hieher gehoͤrt auch das chineſiſche Schwein, das him und wieder in Europa ebenfalls angetroffen wird. Eg ift, kleiner; ſein Fleiſch aber feſter und ſchmackhafter. Schrebers Säugth. Tab. 325. 321.322, 223, 2. Das Nabelſchwein (8. Tajaſſo. Biſamſchwein; Pecari; Moſchusſchwein; Javaris; Zainus). Länge gegen 3 Fuß. Hat feinen Schwanz. Auf dem Ruͤcken ein drüfiger Sack, worin ein fehmieriges, wie Bibergeil viechendeg Weſen, abgefondert Wird. Hauer kurz Ohren Flein und ſpitz. Hauptfarbe ſchwarz. Wohntk heerdenweiſe in den waͤrmern Gegenden von Suͤdamerika. Scheuet die Kaͤlte. Iſt viel reinlicher als unſer Schwein; naͤhrt ſich aber auch, wie dieſes, von Fruͤchten, Wurzeln, kleinen Thieren, beſonders von Schlangen. Wird etwa 60 Pfund ſchwer. Das Fleiſch iſt ſchmackhaft, nur muß die Ruͤckendruͤſe gleich ausgeſchnitten werden. Laͤßt ſich auch zahm machen. Begattet ſich nicht mit unſerm Schwein. Büffen Vol. X. Tab, 3. 4. 3. Das ätbiopifche Schwein (S. Aecthiopicus, Emgalo; Engalla), Länge gegen 5 Fuß. Seitwaͤrts unter den kleinen Augen hängen zwey haͤutige Auswuͤchſe, oder große wars ziate Sleifchlappen. Kopf breit und dick. Ruͤſſel fchaus felformig, febr breit, und faft hornhart. Bier große Hauer treten aus den benden Kinnladen an einander fchließend hervor. Farbe ſchmutzig braun. Diefeg fürchte bar wilde, aͤußerſt flarfe, ganz widrig gebildete Thier wohnt im Innern von Zfrifa, auch auf Madagaskar. ft weit geſchwinder und liſtiger als unfer Schwein, deffen Fleiſche 172 Th, mit Dferdegebiß, Das Schwein. Fleiſche auch ſein Fleiſch ziemlich aͤhnlich ſchmecken ſoll. Ob es ſich mit dieſem begattet, iſt noch nicht fo ganz auge gemacht. Buſſon Suppl. Vol. III. Tab. II. 4. Der Sirſcheber (8. Babyruſſa. Schweinhirſch; Eberhirfh). Iſt Hochftämmiger als bie übrigen Schweinearten, und hat in ſeiner Bildung einige Aehnlichkeit mit dem Hirſch. Die beyden oberſten Hauer durchbohren die ober— ſte Kinnlade, und biegen ſich in großen Bogen gegen die Stirne. Die untern beynahe wie am wilden Schwein. Laͤngſt dem Ruͤcken Borſten, uͤbrigens das Haar ſanfter. Ohren klein und zugeſpitzt. Schwanz lang; am Ende ein Haarbuſch. Bewohnt die moluckiſchen Inſeln, und ſonſt Afrika hin und wieder. Lebt heerdenweiſe. Wird zahm. Geruch fein. Lebt von Blaͤttern und Kräutern. Schwimmt und taucht fehr gefchicft unter. Grunzt beynahe wie ein Schwein, Das Zleifch ift ſchmackhaft. Biüffon Suppl, Vol. III. Tab. 12. Eieben= Säugende Seethiere, Das See⸗Einhorn. 173 Be Siebente Ordnung. Saͤugende Seethiere (Cere). LCuftroͤhren zum Athemholen auf dem Scheitel Süße fehlen, Bruſtfloßfedern ohne Klauen. Schwanz horizontal liegend, XXXXVI. Das Sees ZBinborn (Monodon). Zwey fehr lange aus dem Munde hervorfiehende, gerade, fpirals fürmig gedrehete Zähne in der obern Kiunlade. Dben auf den Kupfe eine einfache Röhre. Der Narhwal (M. Monoceros. Einhornfifch; Mar: wal). Laͤnge des Körpers 20 bis 22 Fuß. Die Zähne meift eben fo lang. Kopf und Auen flein. Farbe der Haus weit, auf dem Nücken fchwarg gefleckt. Bewohnt den nördlichen Dcean. Lebt von Scholfen und großen See— quallen. Schwimmet Außerft fchnell, fo, daß, ob gleich das Thier an fich nicht felten ift, eg doch nur felten ges fangen wird. Die Zähne werden wie Elfenbein, zu Kunff fachen verarbeitet. Die Gronländer brauchten fie ehedem in Ermanglung des Holzes, zu Sparren unter ihre Hüts ten. Das Fleifh wird von den Grönländern gegeffen, und aus dem Fette Thran geſotten. Mehrentheils findet man den Narhwal nur mit Einem Zahn, weil der andere abgebrochen iſt. Klein Miſſ. Pife. I. Tab. 2. Fig. C. Miſſ. V: Tab. 3. Fig. a, b. XXXXVI. Der Wallfifch (Balaena). Statt der Zähne in der obern Kinnlade hornartige Blätter: Ueber dem Kopfe zwey Luftroͤhren,. 3. Der 174 Säunende Seethiere, | Der Waliffeh, | 1. Der gemeine groͤnaͤndiſche Wallfiſch (B. My- flicetus). — Das größte aller bekannten Thiere, das Über 100000 Pfund ſchwer wird, und mol eine Länge von 60 big 70 Fuß, ja ſonſt wol, da ihm noch nicht ſo ſehr machgeftelle . wurde, bey hoͤherm Alter 100 big 120 Fuß erreichte. Die gebogenen Nafenlscher liegen mitten im Kopf, und der Küchen ift ohne Floßfeder. Der Kopf macht beynahe die Hälfte des ganzen Thiers aus. Die Haut meifteng ſchwarz, oder mit weiß gemarmelt, Daumens dick, hin und wie— der duͤnn behaart, und oft mit Seegewaͤchſen, Korallen und Muſcheln beſetzt. Der hornartigen Blätter im Ober: fiefer find ohngefähr 700, dag mittelfte ift oft 20 Fuß lang. Cie find am Nande und an den Spigen in Bor» ſten gefpalten, und geben das fogenannte Fiſchbein. Bon einem großen erhält man oft 1000 Pfund. - Dies ungeheure Thier wohnt am häufigften in dem Meere um Grönland und Spißbergen, aber auch in füdlichen Ges genden, im atlantifchen Dcean. Lebt befonders von Wall» fifchfraß (Argonauta ardtica), und andern weichen Sees thieren, Heringen, ꝛc. Die Begattung gefchiehet nur alle zwey Jahre. Das Weibchen bat 2 Ziken, geht 9 bis 10 Monath trächtig, und bringt mebrentheild nur Ein Sunges, das an 20 Fuß lang ift, und von der Muster fehr geliebte wird. Das männliche Glied hat eine Loͤnge von 6 bis 8 Fuß, und iſt an der Wurzel 7 bie 8Zoll dicke. Der Ausmurf ſieht wie feuchtes Zinnoberpulver aus. Den Kamtfchadalifchen Inſulanern, und den nordweſtlichen Amerikanern giebt der Wallfiſch faſt alles, war fir zur Befriedigung ihrer Bedürfniffe gebrauchen. Das Fleiſch verzehren ſie friſch und getrocknet. Den Speck verzehren fie frifch, während dem Zerfchneiden, brennen ihn auch zu Thran, und effen die Griven. Aug der Haut machen fie Schuhfohlen; aus den Gedärmen Hemden und Schläus che; Säugende Seethiere. Der Walffeh. 175 che; aus den Sehnen ihre Bogenfchnüre. Die Knochen brennen fie ſtatt des Holzes, 2c. Die Europaer hingegen fangen den Wallfiſch (wovon ein großer 6000 Thaler werth ſeyn Fann) des Zifchthrang, und befonderg der Baarten wegen. Ein einziger Walfifch giebt 70 big go Tonnen Speck; die Zunge allein kann 6 big 7 Tonnen anfüllen. Man bat auch Beyfpiele von Wallfifchen, die 130 Tonnen Thran gegeben haben, und bloß die Zunge 20 Tonnen geliefert hat. Der beſte Fang ift im May, wo die Walfifche oft in folcher Menge beyfammen find, daß fie, wegen der Wafferfirahlen, die fie aug ihren Nas ckenloͤchern blafen, in der Ferne einer großen Stade mit rauchenden Schornfteinen ähneln. An den Saͤgefiſchen und Speckhauern hat der Wallfiſch beträchtliche Feinde, Abbild. der Wallfifche bey Homanns Erben, in Landfarten- Format. Fig. 1. 2. 2. Der Sinnfifchy (B. Phyfalus), Eben fo lang, aber fehmäler, als der vorige. Iſt auch nicht fo fett; hat einen weitern Nachen; und auf dem Rüden, nach den Schwange zu, eine flarfe, vier Schuh lange Finne. Hat meiftens gleiches Vaterland mit dem vorigen, finder fich aber beſonders haufig in der Suͤdſee. Die Baarten find knotigt und fürzer, der Speck _ fchlechter, aber das Sleifch wohlfchmeckender, als das voni gemeinen Walfifh. Wegen feiner fehnellen Wen—⸗ dung ift der Sinnfifch gefährlicher zu tödten, als der Wallfiſch. Wenn die Sinnfifche anfommen, ſieht man feinen Walfifch mehr. Die Homannifche Abbild. Fig. 5. 6. 3. Der Öuckelrücken (B. Boops. Dchfenauge; Ju— piterfifch; Gubartes), * Länge 50 bis 54 Fuß. Dicke bey den Bruftfinnen 20 Zuß im Umfange. Zwey Blafershren ohngefähr in der 176 Säugende Seethiere. Der Walfiich, der Mitte des Kopfg, die durd) eine gemeinfchaftliche Klappe verfhloffen werden. Finnen. Augen ſchwaͤrz und groß. Baarten felten über ı Fuß fang. Zunge 5 Suß lang, runglicht und fett. Die Ruͤckenfinne fteht ohnge- fähr über dem After, und befteht aus einem fettigen Knors pel. Farbe oben ſchwarz, unten weiß. Am Bauche und an den Seiten vorn der Länge nach Falten, die fich zu— ſammen ziehen und erweitern laffen. Bewohnt den noͤrd⸗ Yichen und füdlichen Dcean, zwifchen den Gr. und 65. Grade. Lebt im Winter in der See, und kommt im Come mer und Herbfi an die Küften und in die Buchten. Wirft im Srühjahr Ein Junges. Nährt ſich vom Tobiagfifch, Lachs, und dem nordlichen Nautilus. Verſchluckt mit Weit aufgefperrtem Rachen die Beute ſammt dem Waffer. Blaͤſt nicht fo ſtark als die übrigen. Taucht häufig uns ger. Ruht bey ſtillem Meere oft auf dem Waffe, Wird von Pocen und Läufen geplagt. Iſt fehr furchtſam. Hat feinen ärgften Seind an dem Fleinäugigen Cachelotte. 4. Der Vordkaper (B. Musculus. Breitmaul). Länge 78, Umfang 35 Zuß. Zwey faſt pyramiden⸗ foͤrmige Blaſeloͤcher vorn an der Stirn. Unterkinnbacken viel breiter als der obere, und dabey halbzirkelformig. Länge des Kopfs 13 Fuß 23 Zoll; der Zunge 15 Fuß 73 Zoll, und am dickſten Ende. 15 Fuß breit. Bewohnt dag ſchottiſche Meer. In feinem Rachen fanden 14 Men⸗ ſchen, und ein kleines Fahrzeug fuhr mit der Fluth gera— de hinein. Giebt wenig Thran Die länaften Baarten faum 3 Fuß lang. Lebt von Heringen; und aus feiner Gegenwart ſchließen die Sifcher auf einen guten Herings⸗ fang. 5. Der Schnabelfiſch (B. Roſtrata). Wird etwa 25 Fuß lang. Hat einen langen ſchma⸗ ien, ſpitzigen Schnabel. Baarten kurz und weiß. Bruſt⸗ floßen Säugende Seethiere. Der Cachelot. 177 floßen breit, abgerundet. Die längere Ruͤckenfloße ges gen den Schwanz nad) hinten gerichtet. Schwanz zwey— fpaltig. Bauch faltig. Farbe oben ſchwarz, unten weiß, mie einer rothen Mifchung. Hält fih im Sommer und Herbfte an den Küften von Gronland auf, und ziehe im Winter weiter gegen Süden. Frißt Lache und andere Heine Fische. Hat ein feharfes Geſicht. Schwimmt ges fhrind, meift allein. Bläft ftarf, aber neihwind. Soll zwey Junge werfen. Der feſte Speck giebt wenig Thran. XXXXVIL Der Cachelot (Phyfeter). Zähne in der untern Kinnlade; in der obern nicht. Kine Sprügröhre auf dem Kopfe. 4 Gattungen. 1. Der Pottfiſch (P.Macrocephalus. Cachelot, * ſchelot). Erreicht beynahe die Groͤße des Wallfiſches. Hat ei⸗ nen ungeheuren Rachen, und kann klafterlange Hayfiſche verſchlingen. Auf dem Ruͤcken iſt keine Floßfeder, und die Luftroͤhre oͤffnet ſich hinten im Nacken. Obere Kinns lade laͤnger und breiter als die untere. In der untern ſte— ben zwey Reihen Zähne, 40 big 45 an der Zahl. In der Höhlung der obern Kinnlade find eben fo viel ausgehöhl— te Behälter für die Zähne der untern, worin diefe paffen. Zarbe oben fihwarz, unten weiß. Bewohnt den euro. päifchen Ocean. Lebt vom Hayfiich und Lucap. Schwimmt ziemlich ſchnell; ruhet aber bisweilen auf der Ober ‚äche, und dann fliche man ihn. Man fängt den Cachelot vors zuͤglich des Wallraths (fperma veri) wesen, der, wie man erfi seit 1605 weiß, aus feinem Kopfe kommt, und in Gefialt eines milchweißen Dei di 8 fE in größter Menge in befondern Kanälen, zum Theil «ber auch im Korver bey dem Thra gefunden wird, und an der Luft zu einem M halb⸗ 178 Säugende Seethiere. Der Delphin. Halbdurchfichtigen Talk verhärtet. Ein einziger Pottfiſch liefert davon 20 big 50 Tonnen. In feinen Gedärnen findet fich zumeilen der wohlriechende graue Amber, der nach neuern Beobachfungen nichts anders, als widernas türlich verbärteter, mit den unverdaulichen Leberreften der Nahrung vermifchter Unrath dieſes Thiers ift. Die Homannifche Abbild. Fig. 4. 2. Das Rleinauge (P. Microps. Kleinäugiger Ca- chelor): Ränge gegen 70 Fuß. Auf dem Rücken eine gerade lange Sinne. Die obere Kinnlade länger als die untere. Zähne 42. Kopf groß. Augen klein. Schnauze etwas flumpf. Haut glatt und ſchwarz. Speck die, giebt aber nicht viel Thran. Fleiſch roth. Hält fich bey Groͤn— land auf. Lebt von Seehunden, aud) vom Wallfifche, E chnabelfifche und Braunfifche. Letztere greifen fie trup— penmweife an, daß fie vor ihnen aufs Land und aufs Ei fliehen. Das Fleiſch fol ſchmackhaft feyn. XXXXIX. Der Delphin (Delphinus). Zaͤhne in benden Kinnladen. Auf dem Kopf eine Sprügröhre, 4 Gattungen. 1. Der Braunfiſch (D. Phocaena. Meerſchwein). Länge 5 bis 8 Fuß. Körper faft fegelförmig. Mücken breit. Schnauze kurz und ſtumpf. In jeder Kinnlade 46 Zaͤhne. Augen klein. Sarbe oben fchwarz, ins Bläus liche fpielend, unten weiß. Finder fich in den europäis ſchen Meeren. Beyde, fo wol diefe als die folgende Gat⸗ tung, fommen darin überein, daß fie fich beftändig zu— farnmen frümmen, Kopf und Schwanz niedergebogen, den Rücken aber in die Höhe halten, fehr geſchwind ſchwim— men, truppenmweife, zumal bey bevorfichendem Sturm, um ESäugende Seethiere. * Der Delphin. 179 um die Schiffe fchwärmen, eine Menge Speck und Thran geben, und fich ziemlich weit von Norden entfernen. Der Braunfiſch begarter fich im Auguft, Das Weibchen trägt neun Monath, und bringt gewöhnlich Ein Junges, dag, fo lange e8 faugt, der Mutter beftändig folgte. — Nat ein eßbares Fleiſch. Klein Miſſ. pifc. II, Tab. 2. fig. A.B. Tab. 3. fig. B. 2. Der (eigentlich fo genannte) Delphin (D. Delphis. Tuͤmmler; Epringer). Der eigentliche Delphin der Alten. Wird etwas großer als die vorige Gattung. Hat auch einen längern fpisigen Schnabel. Iſt ganz ſchwarz, auf der Bruft weiß. Springt bisweilen aus dem Waſſer in die Hohe, wovon er auch den Namen Springer erhalten bat. Va⸗ terland, Lebensart und Eigenfchaften bat er fonft mit dem vorigen gemein. Kim. c. Tab. III. Fig. A. 3, Der Butzkopf (D. Orca. Nordfaper; Sturm: fiſch). Wird wol 24 bis 25 Fuß lang, und 12 bis 13 Fuß breit. Hat einen in die Hohe gefehrten Nüffel, und 49 ſtumpfe Zähne. Farbe ſchwaͤrzlich; am Bauche weißlich. Sindet fi mehr im nordlichen Weltmeer, doch auch im mittelländifchen. Lebt in Norden areßtentheils von He ringen, die er tonnenweiſe verfchlingt, nachdem er fie mit dem Schwanze durch einen Schwung im Taffer in einen Mirbel zuſammen getrieben. Führt beftändigen Krieg mic den Robben, die er, fo wie auch die Walfifche, fcha> renweiſe anfällt, umbrinat, und verzehrt. Die Homannifche Abbild. Sig. 3. Ma 4, Der 180 Saͤugende Seethiere. Der Delphin, _ 4. Der Weißfiſch (D, Leucas. Wittfiſch; Beluga; See-Beluge). Länge gegen 18 Fuß. Kopf kurz, mit einer ſchma— fen kurzen Schnauze. In jeder Kinnlade 18 Zähne, Nücken ohne Sinne. Farbe weiß Machen klein. Zuns ge breit. Haut fingergdicke. Sped eine Hand breit. Fins det fich fcharenmeife in den nördlichen Meeren. Geht ſel⸗ ten in die Flüffe. Naͤhrt fich von allerhand Fiſchen, die er in großen Haufen vor fich hertreibt. Sein Schlund ift aber enge, fo daß ihn eine allzu große Beute leicht er⸗ wuͤrgt. Wirft im Srühjahr ein Junges, das erft bläus lich augfieht, nach und nach aber weiß wird. Hält fich gern bey dem Eife auf, wo er durch die Löcher Othem ho— len fann. Kommt ſonſt in der Lebensart mit andern Del phinen überein, Zweyte Zweyte Klaſſe. Die Vögel, 151 ee ee Sweyte Älaffe, Die Vögel (Aves). Hi Voͤgel kommen in Anfehung des Baues ihres Here zens, in der Befchaffenheit des Blutes, der Kno⸗ chen ꝛc. mit den Säugtbieren überein, unterfcheiden fich aber von ihnen: durch den hornartigen Schnabel, durch die Federn, die Flügel, zwey Füße, und durch dag Eyer- legen. Ihr ganzer Körperbau, die fehlanfen Gliedmaßen, dag geringe Gewicht ihres Koͤrpers, u. fi w. iſt ihrer Ben fiimmung zum Sluge angemeffen. Die Federn find hornartige, lange Auswüchfe. Statt der Haare an der Heut, die unfen, wo fie in. der Haut figen, aus einem runden hohlen Ziele, welcher die Spule genennt wird, oben aus einem dichten. Schafte beftehen, der zu beyden Seiten feine etwas gebogene Sabne hat. Durch ein in der Spule liegendes Gefäß erhält bie Feder ihre Nahrung. Der Schaft hat unten eine Rinne. Die Sabne befteht aus fchief eingepflangten Zafern, welche dicht an einander liegen, und eigentlich wiederum Feine Schäfte mit Fahnen find. Die ganze Feder ift nach un⸗ ten hohl, nach oben erhaben gebogen. — Die Federn figen in abmechfelnden Reihen in der Haut, und haben immer einige weichere Pflaumfedern zwifchen ſich, welche dem Vogel vorzüglich feine Warme erhalten, und ſich bey den, in nordifchen Gegenden lebenden, und bey den Wafs ferosgeln in größerer Anzahl finden. Einzelne Theile, welche bey verfchiedenen Wendungen der Vogel fehr ges druͤckt und gerieben werden, find gänzlich von Federn befreyet, damit die Bewegung deſto bequemer gefchehe. Die ſtaͤrkſten Federn befinden fich in den Zittigen und im M 3 Schwans 182 Zweyte Klaſſe. Die Voͤgel. Schwanze. Jene beißen Schwungfedern (remiges), dieſe, Schwansfedern (rectrices). Die Schwungfedern find von unbeſtimmter Anzahl, uno bilden gleichſam brei—⸗ te Faͤcher, womit ſich die Voͤgel in die Luft heben, und fliegen koͤnnen. Einige wenige Vogel, wie die Pengui— ne, 2c. haben gar feine Schwungfedern, und koͤnnen da— her auch niche fliegen. Einigen Voͤgeln, wie dem Ca— ſuar, 2c. fehlen auch die Schwanzfedern. Im Herbfte verwechſeln die Vogel ihre alten Federn mit neuen; das heißt: fie maufren oder federn ſich; und haben daben eine Krankheit auszuſtehen. Die VBeranlafr ſung dazu liegt vermuchlich in dem Vertrocknen der alten Federn, die feine nährende Theilhen mehr annehmen. Manche Bögel, z. E. die Wachteln, Schneehuͤhner, ꝛc. mauſern fich gar zweymal im Jahr, im Frühling und Herbft. Die neuen Federn haben bey den jungen Voͤ—⸗ geln oft ganz andere Karben, als die ausgefallenen. Die Raubvoͤgel ausgenommen, find faft ben allen übrigen die Männchen ſchoͤner befiedert, alg die Weibchen. Der Rörper der Vogel wird in Kopf, Rumpf und Gliedmaßen eingetheilt. An dem Kopfe wird der obere Theil die Haube (pi- leus) genannt, Diefe bat vern die Stiene (frons), in der Mitte den Scheitel (vertex), und hinten den Hinterkopf (oceiput). Die Außern Federn am Nande des Kopfg, welche den Echnabel umgeben, beißen die Halfter (capi- ſtrum), und an den Eeiten gehen oft die nackten Zügel (lora) bis an die Augen, welche der Augenkreis (orbita) umgiebt, über denen öfters eine Reihe gebogener Federn liegt, die man die Augenbraunen (fupercilia) nennt. Die Gegend zwiſchen dem Auge und der Deffnung deg aͤußern Gehoͤrgangs heißt die Schläfe (tempora), und gwifchen dem Auge und der Kehle die Wangen (genae). Der Zweyte Klaſſe. Die Vögel. 183 Der obere oder hintere Theil des Halfed wird nahe am Kopfe dag Genick (nucha) und nach dem Rumpfe zu der Nacken (cervix), der untere aber nahe am Schnabel die Kehle (gula), und nach der Bruſt zu die Gurgel (iu- gulum) genennt. An dem vorderften Theile des Kopfes, dem Endchernen Sortfaß des Etirnfnocheng ift der Schnabel (roftrum). Er bat fo verfchiedene Bildung, daß in dem Syſtem die Gefchlechtsfennzeichen davon genommen worden. Die vorzüglichften find 1) Nach der Richtung: gerade (ro- ſtrum reftum), unterwärts gebogen (incurvum), obere waͤrts gebogen oder fäbelförmig (regurvatum, recurvi- roftrum), fdheerenförmig (forficatum). 2) Nach dem Durchfchnitt: rund (teres), zufammengedrüdt (com- preflum), platt (depreffium), ſcharf gerundet und vers tieft (carinatum), Eegelföemig (conicum), pfriemenför» mig (fubulatum), walzenförmig (cylindricum), edig (angulatum), dreyedig (trigonum), vieredig (quadri- gonum, quadranguülare), meſſerfoͤrmig (cultratum)), ges wölbt (fornicatum), bakenförmig (aduncum, uncina- tum), ſpitzig (acutum), ſtumpf (obtufum). 3) Nach der Wurzel (bafis): Diefe ift entweder zuſammengedruͤckt (comprefla), oder platt gedrückt (deprefla), oder bökerich (tuberculata), oder erbaben (gibba), oder gefranzt (ci- liata), 2c. 4) Nach der Länge ift der Schnabel entweder lang (longum, länger als der Kopf), oder kurz (breve, fürzer als der Kopf), oder eben fo lang als ber Kopf. Die Wurzel des Schnabels hat zumeilen eine Wachsbaut (cera), welche theild nackt (nuda), theilg mit ffeifen Saa⸗ ren beſetzt ift (veftita fibriffis). Zuweilen ift auch der Half» ter über diefelbe vorwärts gebogen (capiftrum reverfum), Die Rinnladen (mandibulae), aus denen beyden der Schnabel beftehet,, find theild nach der obern theils nad) der untern beweglich. Gemeiniglich find fie von M 4 gleicher 184 3Zweyte Klaſſe. Die Vögel. gleicher Laͤnge, öfters aber iſt die obere länger. Wahre Zaͤhne finden ſich niemals. Sie ſind auch von außen nicht bekleidet. Statt der Zähne führen ſie zuweilen Ausſchnit- te (emarginatäe), oder ſaͤgenfoͤrmige Hervorragungen (ferratae) , oder eine febarfe bervorragende Ecke (angu- lum exferentes); 20. Sie find ferner dicke (craflae), oder duͤnne (tenues), oder nad) der innern Gubftang felfe (folidae), oder hobl (cavae). Die obere hat an der Spitze ben einigen eine Verhärtung (ungue aucta), die man den Nagel heißt. Sonft ift auch die untere Kinnlade ausge— böble (concava), und abgeſtumpft (truncata). 2c. In der obern Kınnlade liegen dig KZafenlöcher. Diefe find zuweilen gerändelt (merginatae), röbrenförmia (tu- bularae), gerundet (rotundatae), eyeund (ovatae), gehen bon einer Seite zur andern durch (perviae). ꝛ⁊c. - Die Zunge ift von mannichfaltiger Werfchiedenheit, fo wol nach der Subſtanz als Bildung. Sie ift fleifibig (sarnofa), knorplicht (cartilaginea), ausgeſchnitten oder gerandet (emırginata), ausgezackt (lacerata), zweyfach geſpalten (bifida), unseribeilt (integra), ffumpf (obtufa), fpinig (acuta), federförmig (pennacea), mit Haaren eine gefaßt, oder gefranzt (ciliata), pfeilförmig (ſagittata), fadenfoͤrmig (filiformis), roͤhrenfoͤrmig (tubuloſa), rund (teres), wurmfoͤrmig (lumbriciformis), ıc. Von ber. letztern Art iſt z. E. die Zunge der Spechte, welche dieſe Voͤgel ſehr weit herausſtrecken koͤnnen. Daher endigt ſich ihr Zungenbein in zwey lange elaſtiſche Knorpel, die von hinten uͤber den Hirnſchaͤdel weggehen, und ſich an der Sätirne befeſtigen. Die Augen ſtehen zur Seite (oculi laterales), und werden ben vielen mit einer Saut eingefchloffen (mem- brana nictitaus). Alle Vogel aber ohne Ausnahme, und ohme Unterſchied des Alters haben eigene Kaͤpſeln, worin die Augenfeuchtigfeiten. mit. ihren Haͤuten verwahrt find. Sie wur At 7 Zivente Klaſſe. Die Vögel, 133 &ie fihern den Vogel, der durch Gebuͤſche und Dorn, hecken fich ſchnell bewegt, von einer Spige, die ihm ſeit— wärts im Wege fommt, am Auge verwundet zu werden, und dadurch fein Geficht, welches in dicken Bäumen fo vieler Gefahr ausgeſetzt ift, zu verlieren. Die Obren find abgetiumpft (aures truncatae), ei Öbrisppen (absque auriculis). Statt derfelben führen einige Thiere verlängerte Federn. Die augfiehenden Haare am Schnabel werden. der Bnebelbart (barba myftacea) genannt. Cie beftehen aug ſteifen Haaren (vibriffae). Einige Voͤgel haben derglei» chen auch auf der Bruſt, wenn ſie alt werden. Bey einigen Voͤgeln finder ſich noch auf dem Kopf ein Federbuſch (criſta), der nach feiner Lage und Bildung: verfchiedene Namen erhält. Andere haben einen fleifchers nen Kamm (caruneula), und an der Kehle Lappen. (pa- learia), wie die Hühner; und andere fleifchige Warzen und: Erhabenheiten um den Backen, Augen oder der Stirne. ıc. An dem Rumpfe unterfcheidet man den vordern Theil (pars prona), und den hintern, oder obern Theil (ſupina). Setterer beißt der Nücken (dorfum), und wird in den Oberr&cden (interfcapulium), der zwifchen den Flügeln liegt; in den Mittelruͤcken (tergum) ; und dag Ende des Rüdens oderdas Schwarzende (uropygium) eingetheilt. An den Seiten des DOberrücens, gleich an jedem Flügel liegen die Schultern (humeri), unter den Flügeln die Ychfeln (axillae); und weiter nach hinten zur Seiten des Bauchs die Weichen (hypochondria). Der untere Theil hat vorn gleich hinter dem Halfe die Bruſt (pectus); auf diefe Folgt der Bauch (abdomen), und dann die Gegend zwifchen den Füßen, und dem Schwanze, welche criflum genannt wird, An derBruft ift das Bruſtbein (ternum), und daneben die Schiüffelbeine (elaviculae), welche gas belförmig zufommengewachfen find (coadunatae in furcam)- M 5 Zu 186 Zweyte Klaffe. Die Vägel. Zt den Gliedern der Voͤgel gehoͤren die Flügel, die Süße, und die Schwanzwurzel. Die Slügel werden nach ihrem Bau, und nad) ihrer Bekleidung betrachtet. In Anfehung des Baues befteht jeder aug eilf Knochen. Der Sintersem (brachium) hat 1, der Vorderarm (antibrachium) 2, die Sandwurxel (carpus) 2, die Unterband (metacarpus) 2. An diefer hat der Daume und die zwey Singer jeder zwey Gelenfe. — Diefe verfchiedenen Knochen find mit Haut und Fleiſch überzogen, und enthalten die Schwungfedern (remiges), wovon die 10 großern, die an der Epiße des Fluͤgels liegen, die vordeen (primores), die Eleinern von unbes ftimmter Anzahl aber, die an dem Vorderarm ftehen, die hintern (fecundariae), und die 3 Fleinen an dem Daumen die Afterflügel (alae fpurjae) genannt werden. — So wol diefe als die Schtwanzfedern werden von den Deck⸗ federn (teftrices) bedeckt. Aus dem aͤußerſten Stücke des Rumpfes, oder der Schwanzwurszel entfichen die Schwanz» oder Steuers federn (re&trices). Die meiften Vogel haben deren r2, einige 18, andere nur 10. Man zählt fie von beyden Eei- ten big in die Mitte, teil fie auf einer Seite wie auf der andern gebildet find. Nach der äußerlichen Geftalt, Lage und Befchaffenheit der Schwanzfedern, erhält der Schwanz verfchiedene Namen. Er heißt ganz (cauda integra), wenn alle Schwanzfedern von gleicher Länge find; Eeils förmig (cuneata), wenn die äußern ſtufenweiſe kuͤrzer find; febeerenförmig oder zangenförmig (forficata, Schwalbenſchwanz), wenn die dußern länger find; kurz ‚(brachyura), wenn der Schwanz fürger, als die Füße iſt; lang (macroura), wenn er länger iſt. 2c. Die Füße der Vögel beftehen aus der, aus drey Knochen zufammengefeßten Lende, dem Schenkel, und den Beben. Die mente Klaſſe. Die Vögel. 187 ‚Die 3 Knochen der Lende find dag Büftbein (os fe- moris), und 2 Schienbeine (ofls cruris). Ben den mei» ſten Voͤgeln ift die Lende aud) mit Fleiſch und ganz mit Sedern bedeckt. Nur bey den Sumpfvögeln ift fie an dem untern Theil unbefiedert. An den Waſſerhuͤhnern liegen über dem Knie gefärbte Federn (armillae). Die Schenkel (tibiae) find cylindrifch, und ohne Sleifch und Decken. Ben einigen, als: bey dem Auer» bahn, Schnechuhn und Eulen, find fie mit Federn be deckt (plumatae). Die Männchen der Hausvoͤgel haben gemeiniglich einen Sporn daran (calcaratae), Das Ge lenfe, welches die Eende mit dem Echienbein verbindet, heiße das Anie (genu). Der Zeben find gemeiniglih 4, wovon meiftens 3 vorwärts, und ı hinterwärtg ftehet, welcher der Daumen genennet wird. Mach der verfchiedenen Lebensart der Vogel find die Süße verfchiedentlich eingerichtet, und fie erhalten nach viefer Einrichtung, und nach: dem Ge- brauch und der verfchiedenen Geftalt der Zehen, verfchie- bene Namen. Ag: 1) Sigfüße (pedes infidentes, fefforii); diefe haben lange Lenden, kurze Schienbeine, ftarfe Zehen, und große fehr ſtark gekruͤmmte Klauen an dene felden, fo; daß die Vogel nicht bequem auf der Erde gehen, deko beffer aber auf den Zweigen feftfisen fönnen. Solche Füße haben die Raubvoͤgel. 2) Banafüße (pedes ambulatorii), die gewohnlichften der meiften Voͤgel, wo drey Zehen vorwärts und eine hinterwärtg fich finden, und die Zehen find alle von einander abgeſondert. 3) Spring= oder Khpffüße (pedes falientes). Ihr Schienbein ift dünn und fchlanf, und nach Verhaͤltniß länger als bey den vorhergehenden, von denen fie fonft wenig unterfchieden find. Dergleichen haben fperlings« artige Vogel. 4) Kauffüße (pedes curforii), denen bie Hinterzehe fehlt. Gie befichen theilg aus zwey Zehen, wie 188 Zwehyte Klaſſe. Die Vsgel, wie bey dem Strauß, theils aus drey Zehen, wie bey den Trappen. 5) Bletterfüße (pedes ſcanſorii), mo zwey Zehen nach vorn, und zwey nach hinten gekehrt find. 6) Schreitfuͤße (pedes greflorii), wo die mitt⸗ lere Vorderehe mit den äußern Seitenzehen verwachſen iſt. 77 Schwimmfüße (pedes natatorii), mo bie Vorderfuͤße mit einer Haut verbunden find. Iſt der Rand daran ungetheilt, fo heißen fie lappenförmig (lobati), wie bey den Tauchern. Sind die Zehen an der Wurzel nur verwachfen: balblappenförmig (femi- palmati), wie bey den meiften Hausvoͤgeln. Neicht die Haut bis an die Spitze ber Zehen, und verbindet fie ganz: palmati. Ge wohnlich bey den Schwimmvoͤgeln nur die 3 vordern; bey dem Pelikan aber alle 4 Zehen. Iſt der Rand in Fleine, auswärts gebogene Lappen getheilt, wie ben den Waffer: huͤhnern: gefiedere (pinnati). 9) Wapdfüße (pedes vadantes). Diefe find fehr lang. Die nackten Schien« beine laͤnger, als die halbnackten Schenkel. "Ale Zehen gefpalten. — Einige Vögel, z. E. die Eulen, konnen auch den äußern Vorderzehen bald nach vorm, bald nad) hinten ſchlagen (digitus verfatilis). Bey der Mauer: ſchwalbe find alle 4 Zehen vorwärts gekehrt. — Meiftend ſtehen die Füße fo, daß fie den Leib des Vogels im Mit: telpunft der Schwere unterftüßen (pedes aequilibres); einige Voͤgel haben fie mehr nach hinten zu geftellt (aves compedes), und fönnen daher nur damit ſchwimmen, oder doch fehr unbequem gehen. An der Spiße der Zehen fißen die Krallen (ungues), welche bald fpißie, bald ſtumpf, auch wol mit einem Ran« de verfehen (marginati), oder gar gezaͤhnt (ferrati) find. Der Aufenthalt der Vogel ift fehr verfchieden. Die miehreften Icben auf Bäumen, andere im MWaffer, fehr wenige blog auf der Erde. Diele Arten find fehr weit verbreitet. Einige halten fih nur in Heinern Gegenden allein J Zweyte Klaſſe. Die Voͤgel. 189 allein auf. Verſchiedene Voͤgel siehen auch zu geriffen Jahrszeiten aus einer Gegend in die andere, und heißen Zugvoͤgel (aves migratoriae). Die meiſten ſtreichen nur wenige Meilen weit in die benachbarten Gegenden, und £chren bald wieder zurück. Kälte und Mangel der Nah— rung nöthigen fie zu diefen Neifen. Einige ziehen einzeln, andere gefellfichaftlich. Manche, wie die Kraniche, Stoͤr⸗ che, Hausſchwalben, ꝛc. ftellen im Herbft große Wall- fahrten weit übers Meer, und über einen beträchtlichen Theil der Erdfugel weg, an, und bringen den Winter, bis zur Nückkehr im folgenden Srühjahr, in waͤrmern Zo— nen zu. Letztere, und einige andere Singvoͤgel bleiben auch wol im Nothfall, wenn fie fih verfpäten, verftecke unter der Erde und in Sümpfen, erſtarrt in den kaͤltern Gegenden. Die Nahrung der Voͤgel iſt nach eines jeden Art ver⸗ ſchieden. Einige find fleiſchfreſſend, und leben von an⸗ dern Thieren, von Aeſern, Fiſchen, Inſekten, Schalen⸗ thieren, Gewuͤrmen. Andere naͤhren ſich vom Pflanzen. reich, ſo wol von der Pflanze, als den Fruͤchten, theils Nuͤſſen, Kernen, Zapfen der Nadelbaͤume, und Blumen faft. «Sie verrichten diefe Gefchäfte nicht aufeinerley Art. Die Geyer genieken ihren Raub fißend; die Spechtarten gehend, im Auffuchen des Unraths; die Gänfe ſchwim— mend; die Nallen fchreitend. Die Hühner lefen im Laufe Körner auf. Die Geſangvoͤgel pflücken die Gefäme ab. — Hey denjenigen famenfreffenden Vogeln, die ihre Körner ganz, unzerbiffen, einfchlucken, gelangen diefe nicht fo gleich in den Magen, fondern werden vorher im Kropfe oder Vormagen (ingluvies f. prolobus) eingemweicht, und von da nur allmählig an den Magen überlaffen, der bey diefen Thieren aͤußerſt muskuloͤs und fo ſtark ift, daß er ſo gar. verfchluckte Haſelnuͤſſe ıc. zu zerdrücfen, und Muͤn—⸗ zen fo glatt wie Papier abzufcheuern im Stande ift. Sehr i viele 190 Lmeyte Klaffe, Die Vögel, viele Vogel verfchluzfen auch überdem noch Fleine Kieſel— ſteinchen, die ebenfalls die Zermalmung, und nachherige Verdauung ber Speifen befördern. Die fleifchfreffenden Voͤgel haben einen weit fchwächern, und mehr häutigen Magen ; fie kommen aber der Schwäche deffelben ebenfalls durch verfchluckte Steine zu Hülfe. | In Anfehung des Innern Körperbaues haben die Voͤgel viel Eigenes, wodurch fie fich von den Saͤugthie— ren unterfcheiden. So hohlen fie 3. E. zwar eben fo Othem, wie diefe, aber es fehle ihnen der Kehldeckel, und aus den gungen geht die Rufe auch in den Bauch tiber, welcher bier nicht fo, wie bey den Saͤugthieren, durch ein ſtarkes Zwergfell von der Bruſt gefchieden wird. Im Gebirne fehle ihnen die Zirbeldrüfe, &c. Die Nieren, welche den Harn abfondern, liegen am Nückgrade, und von da wird der Harn in dag Becken (cloaca) gebracht, und mit dem übrigen Unrath durch den Hintern ausgeführt. u. d. gl. Ale Vogel haben eine Stimme, Viele, ale die Raubvoͤgel, die Waffervögel, und die mehreften Hühners arten, laffen zwar nur einfache Tone von fich hören; viele aber, vorzüglich von den Eleinen, bringen einen melodifchen Gefang hervor, und befisen oft die Fähigkeit, ganze Gefänge zu lernen, und nach den Negeln der Ton— funft zu verändern. Man nenne fie daher Singvoͤgel. Die Modulation der Tone wird durch den Fuftröhren» fnopf, welcher mit vielen und leicht zu beivegenden Mus feln verfehen ıft, und durch die verfchiedene Bewegung der Zunge, welche bey den angenehmftfingenden Yogeln gemeiniglich fpißig, und am Ende gefafert it, bemirfe; Um den Ton lange auszuhalten, dienen ihnen die beſon— dern Auftbebälrer, wodurch fie fehr viel Luft einziehen fönnen. Die mehreften diefer Luftbehaͤlter ſtehen mit den Rungen, andere aber blog mit dem Machen, in Berbins dung, und der Vogel kann fie nach Willkuͤhr mir Luft laden, Zweyte Klaſſe. Die Vögel, 191. laden, oder ausleeren. Außer diefen Luftbehältern kommt ihnen auch vorzüglich die Einrichtung ihrer Luftröhre zu ftatten, die bey den Voͤgeln nicht blos, wie bey andern Thieren, am oberften Ende, nänılic) an der Zungenmwurs zel, befindlich, fondern gleichfam in zwey abgefonderte Haͤlften an den beyden Enden der Luftröhre vertheile ift. Voͤgel, welche eine breite und dicke Zunge haben, lernen fo gar die menfchliche Sprache nachahmen. Die Vögel leben entweder paarweife (in der Monde gamie) beyfammen, und zwar entweder ihre ganze Lebens⸗ zeit hindurch, wie die Tauben, oder nur zur Zeit der Bes gattung, und fo lange die Sorge für die Jungen dauert; oder fie leben in der Polysamie, fo daß fich ein Männs hen zu mehrern Weibchen hält, wie die Gübner. Die mehreften begatten fich im Srühjahre; manche aber, mie der Kreuzſchnabel, in der fälteften Jahrszeit, nach Wey— nachten. Das Hausgefluͤgel iſt an gar Feine beftimmee Zeit gebunden. Gleich nach der Begattung, ehe noch das Weibchen die Eyer legt, machen die Vögel Neſter, die bald mehr, bald weniger fünftlich find. Die Fünftlichften Nefter machen die Fleinen Bogel. Ben Vögeln, die in der Monogamie leben, hilft das Männchen gewoͤhnlich dem Weibchen beym Bau des Neſts, brüter abwechſelnd mit dem Weibchen oder verpflegt diefes während der Brütezeit, hilft auch wol die Jungen mit ernähren. Bey denen aber, die in der Polygamie leben, nimmt dag Männchen gar feinen Antheil an diefen Gefchäften. Die Nefter beftehen, nach den verfchiedenen Bedürfniffen, aus verfchiedenen Mate: rialien, und werden nach der Größe und Geftalt deg Lei⸗ bes der Mutter eingerichtet. Die großen Vogel, Adler, Naben, Geyer, ꝛc. flechten ihre Nefter aus Reiſern zus ſammen; ; die Singvoͤgel bauen fie von Moos, diürrem Gras, Wurzeln, ꝛc. Eben fo verfchieden iſt auch der Ort, 192 Zweyte Klaſſe. Die Vsgel. Ort, welchen die Vogel dazu wählen. Sie bauen auf Klippen, ın die Löcher der Baͤume, oder auf deren Aeſte, auf fehwimmendes Schilf, oder an die Ufer, auf bie freye Erde, oder unter die Häufer, Wenn das Neit fertig ijt, fo erfolgt dag Kyerlegen. Die Anzahl der Eyer ift ber den verfchiedenen Gattungen der Vogel fehr verfchieden. Viele Waſſervoͤgel 5. E. legen jedesmal nur ein einziges Ey; die Taucherchen und meh» reften Tauben ihrer 2, die Moͤven 3, die Naben 4, die Finken 5, die Schwalben 6 big 8, die Nebhühner und Wach— teln 14, das Haushuhn aber, befonderd wenn man ihm die Eyer nach und nach wegnimme, über 50. Manche Voͤgel geben auch zumeilen, ohne vorbergegangene de fruchtung, Eyer von fich, die aber zum Bruͤten untauglich find, und Windeyer (ova u zephyria, hype- nemia) genennt werden. Die Zeit, welche die Vogel mit dem Bräten zubrin- gen, ift fehr verfchieden, und hängt auch zum Theil mit von der Befchaffenheit des Klimas, der wärmern oder fältern Witterung ab. Beym Kuhn ift dag Küchelchen geinehnlich zu Ende des 21. Tages zum Auskriechen aus dem Eye reif; in welchem es die 3 Wochen über vom Dots ter, welcher allmählig durch das fich ihm beymifchende Eyweiß, verdünnt wird, ernährt worden. Die erfte Spur | des neuen Küchelcheng zeige fich immer erſt eine geraume Zeit, nachdem das Prüten feinen Anfang genommen, Beym Hühnerey z. E. Faum vor Ende des erften Tages. Am Ende des zweyten nimmt die erfie Bewegung desdann noch ſehr unvolfommenen Herzens ihren Anfang. Zu Ende des fünften ficht man fchon das kleine gallertartige Geſchoͤpf fih bewegen. Am vierzehnten brechen die Federn aus. Zu Anfang des funfzehnten ſchnappt das Kühne chen fehon nach Luft; und am meunichnten Tage iſt es im Stande, einen Laut von fich zu geben. — Die meiften Voͤgel Zweyte Klaffe. Die Vsgel. 193 Dogel brüten Tag und Naht. Die Meibehen beweiſen außerordentliche Eorgfalt für ihre Eyer, und bedecken fie, wenn fie fie auf einige Zeit verlaffen, mit Sedern, ıc. und eilen mit Geſchwindigkeit wieder auf ihr Neft. Die jungen Vogel werden einige Zeit von der Mutter und bey denen, die in der Monsgamie leben, auch von dem Vater mit vieler Zärtlichkeit gefüttert, und zumal bey den förnerfreffenden, aus dem Kropfe geaͤtzt, big fie erwachfen, und für ihren Unterhalt felbft zu forgen im Etande find. Andere, ald die vom Hühner > und Schwimmvoͤgelgeſchlecht, fuchen ſich gleich, fo bald fie aus den Eyern kommen, felbft ihre Nahrung, und die Mutter führt fie nur, und zeigt ihnen die Seifen, In Anfehung des Wachsthums und des Altera wei— chen die Vogel fehr von den Säugthieren ab. Sie wach⸗ fen geſchwinder, und vermehren ſich auch fruͤhzeitiger. Die Fleinften Voͤgel pflegen in 5 bis 5 Monathenihr Wachs: thum zu vollenden. In der Kunftfprache beißt ein eine _ jähriger Vogel, der fih noch nie gemaufert hat, :vis hornotina, wenn er aber die Federn gewechfelt hat, avs adulta. Nach Hallers Bemerkungen Fann ein Hahn :o Jahr, ein Pfau 24 Jahr, die Nachtigall und Lerche 16 bis 18 Jahr, ein Kanarienvogel, der fich nie begattet, über 22 Sahr, ein Stieglig 23, ein Habicht 43, eine Gans 50, ein Schwan 100, Adlere und Papageyen über 100 jahre alt werden. Sin der Haughaltung der Natur find die Voͤgel fehr . wichtige Sefchöpfe. Sie verzehren die todten Aeſer, vers mindern dag Ungeziefer von allerley Urt, feßen der allzus . großen Vermehrung anderer Shiere, ale der Felomauſe, Schlangen, Froſche, Eideren, 2c. Grenzen; rorien mans cherley Unkraut aus; befordern aber auch) auf der andern Eeite die Vernehrung und Fortpiianzung der Ihiere fo wol als der Gewaͤchſe. So weiß man z. E. daß die wile N den 294 Zwehyte Klaſſe. Die Vögel. den Gaͤnſe bey ihren Zuͤgen befruchteten Fiſchrogen, in entfernte Teiche übertragen, und fie dadurch zuweilen fifch« reich machen. ehr viele Vogel verſchlucken Samenkoͤr⸗ ner, die fie nachher wieder ganz von fich geben, und das Durch die Verbreitung derfelben befördern. Der Mift der Seevoͤgel düngt Fahle Felfenklippen und Küften, daß nache her Gewächfe darauf fortfommen fonnen. Andere laffen fich zur Jagd abrichten; und fehr viele nüsen unmittelbar dem Menfchen, durch Federn, Eyer und Sleifch; fo daß der Schaden, den einige fliften, und der fich faft gaͤnz⸗ lich auf die Vertilgung nußbarer Thiere zurückbringen läßt, gegen ihren großen Nuten, den fie im Sanspn" lei⸗ ſten, gar nicht zu rechnen iſt. Ordnungen der Vögel. 1) Raubvögel (Accipitres). Mit erhabenem, unter fich gebogenen, hakenfoͤrmig gekruͤmmtem Schnabel, an deffen oberer Kinnlade zur Seite dine fcharfe Ecke hervorſteht. 2) Waldvögel, oder Atzeln (Picae). Mit oben ers habenem, zuſammengedruͤcktem, bald laͤngerm, bald kuͤr⸗ zerm Schnabel. 3) Schwimmoögel (Anferes). Ihr Schnabel iſt mit einer duͤnnen Oberhaut uͤberzogen, und an der Spitze meiſtens mit einem Nagel verſehen. 4) Sumpfvoͤgel (Grallae). Mit einem etwas wal⸗ zenfoͤrmigen, meiſt langen Schnabel. 5) Buͤhnerartige Voͤgel (Gallinae). dit erhabe⸗ nem, oben gewoͤlbtem Schnabel, und halb bedeckten Na⸗ ſenloͤchern. 6) Sperlingaartige, oder Singvoͤgel (Pafferes); Mit Fegelförmig fpigigem Schnabel, und offenen Raſen⸗ loͤchern. 2: 2 ir Se Die Länge eines Vogels wird von der Schnabelfpige, his zum Schwanzende, und die Breite von der einen nusgefpannsen Fluͤgel⸗ ſpitze bis zur andern gemeſſen. . Erfte — Raubvoͤgel. Der Geyer. 195 — ee ee Erfte Ordnung. Raubopögel (Accipitres). Der Schnabel bildet zu beyden Seiten der oben Kinnlade eis nen offenen Winkel, Ale Vögel diefer Ordnung nähren ſich theild vom Has, theils vom Kaube lebendiger Thiere- Sie fliegen in Heerden, baufenweite; und fehr träge. Leben in der Monogamie. Niſten an erhavenen Orten, und haben ein wilderndeg, widerliches Fleiſch. Ihr Ge— zuch iſt ſehr ſcharf. J. Der Geyer (Vultur). Der Schnabel ifi gerade, nur an der Spike hakenformig gebogen. Der Kopf ohne Federn, und vorn mit einer nackten Haut bekleidet. Die Zunge gefvalten: ER: Sattunaet. ‚£ E Be 2, Der Condor (V. Gryphus. Cuntur. Greifgeyer); Iſt der großte von allen fliegenden Vögeln. Hält mit ausgefpannten Flügeln 15 Fuß in der Breite, und feine Schwungfedern find am Kiel wol fingersdick Iſt ſchwarz und weiß von Farbe, faſt wie die Aelfter. Auf dem Kopfe ein fleifchiger Kamm, der fo Tang als der Kopf ift. Die Kehle blos. Bewohnt hauptfächlich das weft liche Suͤdamerika. Nifter im Gebirge, und an felfigen Ufern: Lebe meift vom Raube unter den Viehheerden, und von todten Sifehen, die die See ausmwirft. Hohlt auch Schafe, Hirfchkühe, umd Rehboͤcke. Ein einziger foll ein ganzes Raib. und ihrer zwey eine ganze Kuh auf einmal verzehren können. Das Weibchen iſt großer alg das Männchen. Legt 2 weiße Eyer. | 2, Der Geyerkönig (V. Papa: Kuttengeyer, Sons nengenyer); | MEER Von der Gräfe eines welſchen Huhns: Hat lange fieifchige Lappen über dem Schnabel. Scheitel und Hals | € N 2 kahl; 196 Naubvoͤgel. Der Geyer. kahl. Kopf ſchoͤn gelb, roth und ſchwarz. Kant den nackten Hals ganz in den dick gefiederten Schulterkragen einziehen. Bewohnt Weſtindien und Suͤdamerika. Lebt von Ratten, Schlangen, Eidexen, Aas, ꝛc. Stinkt ſehr. Fliegt hoch. Wird haͤufig nach Europa gebracht. Büffon oifeaux 1. Tab. 6. 3. Der braftlioniiche Beyer (V. Aura. Aasgeyer; Ueubu). Ohngefaͤhr von der Groͤße eines welſchen Hahns. Farbe dunkelbraun, mit purpurroth und gruͤn beſprengt. Schwungfedern ſchwarz. Schnabel weiß. Bewohnt Amerika, und die anliegenden Inſeln, in großen Schaas ren. Lebt von Nas, Schlangen, Menfchen - und Thiers koth. Stoͤßt aber auch auf Laͤmmer. Zerreißt und vers zehrt feine Beute gemeinfchaftlich mit den Hunden. Hat einen fehr feharfen Geruch. Hohlt auch oft das Fleifch aus der Küche. Wenn er gefangen wird, bricht er einen ſehr flinfenden Unrath von fich. Iſt aber doch Leicht zahm zu machen. Des Nachts fien diefe Thiere Haufenmeife auf den höchften Gipfeln der Bäume und Felſen. Büfon pl. enl. n. 187. In Chili findet fich eine Abänderung von diefem Vo— gel, der von den Einwohnern der Jore genennt wird. Er unterfcheidet fich von demfelben durch die ſchwarze Farbe, den weißlichen, an der Spige fchwarzen Schna- _ bel und die braunen Schwungfedern. Naͤhrt fich vonAag und Amphibien. Iſt fehr dumm und träge. Macht fein Neſt zwifchen die Zelfen, oder auch platt an die Erde, aug vermoderten Blättern und Federn. Das Weibchen legt 2 Eyer von weißer, gleichfam geräucherter Farbe. 4. Der. Aasgeyer (V. Percnopterus, Geyeradler; ägnptifcher Erdgeyer). | Größer als der gemeine Adler. Kopfund Hals faft kahl, und nur mis blaffen weißen Daunen befegt. Das Maͤnn⸗ n Naubvögel. Der Geyer. 197 daͤnnchen ift gang weiß. ‚Die Schwungfedern ſchwarz, doch am aͤußerſten Rande, die beyden erften, ganz ſchwar⸗ zen ausgenommen, grau. Das Weibchen ift braun. Bes wohnt dag füdliche Europa, Paläftina, Arabien, Aegy⸗ pten, Syrien. Verzehrt im gelobten Lande unzählige Feldmäufe, und in Aegypten die vielen Amphibien, die zumal nach der Ueberſchwemmung des Nils das Land deefen. Zu Cairo reinigt er das Land vom Nas, und man hegt diefe Thiere ihres beträchtlichen Nußens wegen mit großer Sorgfalt, Die alten Aegyptier hielten fie für heilig; ftellten fie haufig in ihrer Bilderfcehrift auf Obelis⸗ fen, Mumienbefleidungen, ıc. vor, und es war. bei) Les bensftrafe verbothen, einen folchen Vogel zu toͤdten. Aldrov. av. 1. Tab. 379. 5. Der Haſengeyer (V. Criftatus. Gänfeaar). Sarbe ſchwarzroͤthlich; die Bruſt aber mehr rothlich. Auf dem Kopfe ein Federbufch. Füße gelblich und nackt. Hat faft die Größe des gemeinen Adlers. Fluͤgelweite beynahe 6 Fuß im Durchmeffer. Bewohnt dichte, ent legene Wälder, befonders die füdlichern bewachfenen Ges birge von Europa. Niſtet auf den hoͤchſten Bäumen. Hat einen ftarfen Gang, und macht Schritte von 15 Zoll in der Länge. So mol im Gehen als im Fluge verfolge er Vogel, Fifche, Hafen, Kaninchen, fo gar Füchfe, und Feine Hirfchfälber. Kann aber wol 14 Tage hungern. Fliegt mit großem Geräufch. Wenn er nicht fliegt, firäube er die Federn am Kopfe in die Höhe, die alsdenn gleich— fan zwey Horner bilden, von denen man im Fluge nichts wahrnehmen Fann. Im Elfaß hat man 1513 und 1514 einige folcher Vogel in einem Neſt auf einem dicken fehr hohen Eichbaum gefunden. Laͤßt fich nicht zahmen. NZ U. Der 198 Raubvoͤgel. Der Salke, II. Der Falke (Falco). Der Schnabel ift hakenfdemig und an der Wurzel mit eines Wachshaut verfehen. Kopf. dicht: mit Federn beſetzt. Zunge geſpalten. 20 Gattungen. * Mie fehr langen Füßen. 1. Der Sekretairvogel (F. Serpentarius. Schlan⸗ genfreſſer). Etwa von der Groͤße eines Kranichs. Keine ohn⸗ gefaͤhr drittehalb Fuß lang. Hauptfarbe grau oder bley— farb. Bruſt weißgelb. Die beyden mittelſten Schwanz⸗ federn, welche zugleich die laͤngſten von allen ſind, ſind an der Spitze weiß. Auf dem Kopfe ein Buſch von ohn⸗ sefähr 12 Federn, welchen der Bogel aufrichten und nie» derlegen fann. Bewohnt dag innere von Afrifa und die Philippinen. Lebt vorzüglich von Eideren und Schlan— gen, wo er befonders bey den leßtern, ehe er fie angreift, mit großer Behutfamkeit zu Werke geht, um ihrem gifs tigen Biffe auszuweichen. Wird leicht zahm, und vers ehrt dann and) junges Federvieh Dosmaer monogr, Tab. 8. ** Mit einem, nur an ber Epiße gebogenen Schna⸗ bel, und langen Bartborften an der Wurzel, Geyeradler. 2. Der Seiduckenadler (F. Harpyia). Von der Groͤße eines Widders. Auf dem Kopfe ein ſehr langer Federbuſch. Bewohnt Neuſpanien und das ſuͤdliche Amerika. Faͤllt oft Menſchen an, und ſoll ihnen dann mit ſeinem Schnabel den Kopf in einem Schlage ſpalten. Die Federn auf dem Kopfe kann das Thier in die Hoͤhe richten, daß ſie die Geſtalt einer Krone bekommen. 3. Der Raubvoͤgel. Der Falke. 199 3. Der Laͤmmergeyer c. Barbatus. Bartgeyer, Goldgeyer). Der groͤßte europaͤiſche Vogel, deſſen ausgeſpannte Fluͤgel bey 10 Fuß meſſen. Die Länge des Koͤrpers be⸗ trägt 4 Fuß. Farbe weißroͤthlich; auf dem Ruͤcken graus braun. Um die Augen geht eine weiße Einfaffung. Bes wohnt die Tyroler und Schweiger - Alpen, aud Sibirien. Niſtet in den allerunzugänglichften Einoͤden. Lebt vorzüg« lich von lebendigen Thieren, Gemfen, Ziegen, toilden Katzen, Laͤmmern, ıc. Frißt aber doc) auch Aas. Schlas fende Menfchen follen vor ihm nicht ficher feyn. Fliegt in Fleinen Gefelfchaften. Legt 3 big 4 Eyer. Andrei Br. a. d. Schweiz. Tab. 12. 4. Der aſchgraue Adler (F. Albicilla. Draunfahler Adler; Fiſchgeyer; Fifchadler), Größe eines welfchen Hahns. Wachshaut und Füße gelb. Schmwungfedern weiß; die mittlern an der Spike ſchwarz. Bewohnt Europa, befonders Schottland. In Groͤnland ift er fehr gemein. Niſtet auf hohen Klippen. Macht ein Neft aus Zweigen, und. futtert e8 mit Moos und Federn aus. Legt zwey Eyer, und brüter zu Anfang des Junius. Frißt Zifche, befonders. den Lump. Schießt auch auf Papageytaucher, Eidergänfe, fo gar auf Feine Nobben, denen er auf den Gipfeln der Felfen auflauerk. Die Groͤnlaͤnder effen das Fleiſch, und befleiden fich mit der Haut. Friſch Vogel, Tab. 70. *%*%* Adler; meiftens mit befiederten Fuͤßen. 5, Der Tharu (F. Tharus). Don der Größe eines guten Kapaunen. Weißlich mit ſchwarz gefleckt. Wachshaut und Füße geld. Auf dem Kopfe ein ſchwarzer Federbuſch. Bewohnt Chili. Na Niſtet 200 Raubvoͤgel. Der Falke. Niſtet auf den hoͤchſten Baͤumen. Macht ein Neſt aus Reiſern, und futtert es mit Wolle, Haaren und Federn aus. Legt 5 weiße mit grau gefleckte Eyer. Naͤhrt ſich von allerley Thieren, befonders vom Geflügel. Frißt auch Aas. 6. Der weißköpfige Adler (F. Leucocephalus). Kange 3 Zuß 3 Zoll: Schwere 9 Pfund. Schnabel, Wachshaut und Füße blaßgelb. Körper und Flügel choco» latfarbig. Kopf und Schwanz weiß. Bewohnt die Wäls der von Europa und Amerifa. Naubt Hirfchfälber, junge Schweine, Lämmer und Stiche; letztere jagt er befonderg dem Entenftößer in der Luft-ab, und fängt denn die Deus fe, die diefer aus Furcht fallen läßt, mit größter Behen— digkeit, ehe fie den Erdboden erreicht. Nifter in den groß- ten verdorrten Eypreffen, oder in Fichten, welche über die Ser oder große Flüffe herabhangen. Die Nefter find fehr groß und zahlreich, und flinfen von den Ueberbleibs feln der Beute. Auf der Beringsiniel machen diefe Voaͤgel ihre Nefter auf den Klippen 6 Zuß weit, ı Zuf dick, und lesen zwey Eyer zu Anfang des Julius. Der Kopf wird erfi im zweyten Jahre weiß. £ Büffon pl. enlum. n. 411. 7. Der Fiſchadler (F. Oſſifragus. Beinbrecher. Meeradler. Seeadler), Groͤße varlirt von 2 big 3 Fuß. Hauptfarbe 5 mit weiß gefleckt. Wachshaut gelb. Beine halb mit Fe— dern beſetzt. Schwanzfedern auf der innern Seite weiß. Bewohnt die europäifchen Küften, auch Nordamerifa, felbft die Höhe von Neuland. Niſtet auf den höchften Baͤumen. Bauet ein großes breites Neſt. Legt zwey große, ganz runde, fchmugig weiße Eyer. Lebt vorzüglich von Fifchen, die er felbft fängt. Soll aber doch auch auf Sees und Landvoͤgel, und junge Robben flogen. Büffon oif. I. Tab. 3. | 8. Der Naubböge, Der Falke. 207 8. Der Boldadler (F. Chryfaetos Steinadler). Länge 3 Fuß. Gewicht 12 Pfund. Farbe ſchwarz⸗ braun und gefleckt. Wachshaut gelb, Fuͤße selblichbraun. Schwanz ſchwarz mit grauen, wellenformigen Streifen, Bewohnt dag gebirgigte Europa, auch die ſuͤdlichen Ges genden des Urals. Lebt vom Naube kleiner Saͤugthiere und Vogel. Faͤllt aber auch wol Hirſche, Hafen, junge Rehe ꝛc. an. Hat eine ſtarke, fürchterliche Stimme. Niftet auf den höchften Selfenfpigen. Das Neft ift aus lauter 5 bis 6 Fuß langen Ruthen zufammengefegt, mit bieg» famen Zweigen durchjlochten, und mit Schilf und Heides ‚ Tagen bedeckt. Legt 2 big 3 Eyer, unter denen fich aber oft unbefruchtere finden. Soll 30 Tage brüten. Fliege bey heiterm Himmel fehr hoch, bey bevorſtehendem Uns gewitter aber niedriger. Wird von den Kirgifen zur Jagd auf Wolfe, Füchfe, und Antilopen abgerichtet. Büffon oiſ. I. Tab. 2. 9, Der gemeine Adler (F. Fulvus. Der ſchwarze Adler). * Das ganze Gefieder dunkelbraun. Wachshaut gelb. Fuͤße mit roſtfarbigen Federn beſetzt. Um den Schwanz eine weiße Binde. Bewohnt Europa, Amerika, und das noͤrdliche Aſien. Niſtet auf den hoͤchſten Felſen. Naͤhrt ſich von kleinen Saͤugthieren, Schlangen, Voͤgeln, ꝛc. In der Gefangenſchaft verzehrt er, wenn er ausgehun⸗ gert ifi, alles, was ihm vorgeworfen wird, nur fein ge⸗ fochtes Fleiſch. Frißt such, wenn er nicht fehr hungrig ift, fein Steifch von gefchlachteren Thieren. Iſt ſehr ge⸗ lehrig, und wird von verfchiedenen tatarifchen Nationen zur Jagd auf Hafen, Füchfe, Antilopen, ja felbft auf Wölfe abgerichter, wie ſchon Marco Polo auf feinen Rei⸗ ſen 1269. bemerkt hat. Die Tatarın halten auch bie N5 Schwanz ⸗ 303 Naubvoͤgel. Der Falke. Schwanzfedern von dieſem Vogel zur Befiederung ihrer Pfeile für die beften, Büffon pl. enl. n. 40%. xo, Der weiße Aöler (F. Candidus)j. Diefe fehr ſchoͤne und feltene Art ift, die ſchwarzen Spitzen der Flügel ausgenommen, ganz weiß. Bewohnt Louiſtana. Wird von den Landeseinwohnern wegen feiner Sedern fehr gefchäßt, und die aus den Flügeln, womit fie ihre Calumets, oder Friedenspfeife ſchmuͤcken, werden mit ungeheuren Summen bezahlt. 11. Der Lerchengeyer (F. Gallicus). Länge etwas uͤber 2 Fuß. Farbe graubräunlich. Schnabel afchfarbia. Füße gelblich, nackt. Untertheil . des Körpers (beym Männchen) weißlich, mit braunrothen Flecken. Bewohnt Frankreich. Lebt von Mäufen, Rat— gen, Sröfchen, 2c. ift aber dem zahmen Geflügel nach» theilig. Niſtet ganz nahe an der Erde, felten auf Baus men. : Das Weibchen legt genieiniglich 3 Eyer, von einer grauen, ins fehieferartige fpielenden Farbe, Buüffon oif. I. Tab. 4. 12, Der Weihe (F. Milvus. Gabelgeyer, Milan, Scherfhwänzel, Schwalbenſchwanz, Tanbenfalfe, Hühnergeyer), Länge 2 Fuß. Farbe des Körpers braunroth. Wachs⸗ haut geld. Kopf weißlich. Schwanz gabelförmig. Be: wohnt Europa, Afien, Afrika. Frißt Eleine Vogel und - allerley Unrath. Thut zwar dem Hausgeftügel Schaden, wird aber doc) durch Verzehrung einer Menge Aas und Amphibien nugbar. Daher er auch in manchen Gegen« den, tie der Aasgeyer in Aegypten geheget wird, und zu fchießen verbothen if. Schwingt fich in einem beftän. digen Wirbel oft zu einer Höhe, die der menfchliche Blick nicht Raubvoͤgel. Der Kalte, 208 nicht zu erreichen vermag. Hat ein fehr fcharfes Geſicht. Bey bevorftehendem fehonen Wetter fkeigt er big über dig Wolfen; beym Negen fehreyet er. Niftee gemeiniglich in Kelfenlschern, Legt 2 big 3 runde weißliche, blaßgelb gefleckte Eyer. Wandert über den Pontus Eurinug nach Affen, wo fie Bellon am Ieten April 4 Tage hindurch in folcher Menge fahe, daß ihre Anzahl die Anzahl der Menſchen übertieg. Seiich Vogel. Tab. 72. 33. Die Sperberfchwalbe (F. Furcatus. Falk mig dem Schwalbenfchwan;). Etwas Fleiner, als der vorige. Farbe oben braun, unten weißlich. Wachshaut dunkel. Füßegelbiich. Schwanz gabelfoͤrmig, und fehr lang. Bewohnt Carolina und Pes eu. Lebe von Eideren, Schlangen und Inſekten, die er im ‚ölnge fängt. Wandert. Pennant arct. Zool. Tab. 10. 14. Der Balbufard (F. Haliaetus. Endtenftößer; Moosweihe; Fiſchhabicht). Laͤnge ohngefaͤhr anderthalb Fuß. Farbe oben grau, anten weißlich. Wachshaut und Züge bläulich grau. Kopf weißlih. Bewohnt Europa, Amerifa, Sibirien. Findet fich aber mehr an den Ufern der Slüffe, als an den Seekuͤſten. Frißt vorzüglich Fifche und Enten. Niftee im Rohre. Das Neft befteht meift aus dürren Tannens zweigen, iſt ſehr fünftlich gemacht, hat 3 Fuß im Durchs meffer, ift mit Moos ausgefuttert, dauert auch mehrere Sahre, bloß mit einem Eleinen Zufaß von neuem Moog, Legt gemeiniglich 3 Eyer. Sieht fcharf. Kann lange hungern. Wird auch zum Fiſchfang abgerichter. Büffon diſ. I. Tab. 2, Krk Fakı 204 | Raubvoͤgel. Der Salte, *x** Balken; mitunbefiederten Füßen. 15. Der Bußard (F. Buteo), Länge ı Fuß 8 Zoll. Körper braun, unten gelblich mit braunen lecken. Wachshaut und Züfe bläulich gelb. Bewohnt Europa. Lebt von Vögeln, Amphibien, Fleis nen Säugthieren und Inſekten. In Neuyork legt er im Nay 5 Eyer, und die Jungen fliegen um die Mitte deg Junius aus. Wanpdert. ‚Büjfon oif.L Tab. 8. 16. Der Bienenfreſſer (F. Apivorus. Wespenfalk). Fänge etwa ein Fuß. Farbe oben dunkelbraun, uns ten weiß mit rofibraunen Slecken. Wachshaut fchmwarz. Fuͤße halb. nact und gelb. Kopf aſchgrau. Schwanz braun, mit 2 dunfelbraunen, weit aus einander ftehens den Streifen. Bewohnt Europa. Lebt von Mäufen, - fleinen Voͤgeln, Amphibien, Inſekten, beſonders Bie⸗ nen. Frißt auch gruͤne Kraͤuter. Büffon pl. enl. n. 420. 17. Der Sumpfbußerd. (F. Aeruginofus. Brand« geyer). Lange beynahe 1 Zuf. garbe chofolatbraun. Wachg- haut gruͤnlich. Scheitel, Kehle, Achfeln und Füße gelb- lich. Bewohnt Europa. Niftet an fumpfigen Orten. Lebe von Waſſervoͤgeln, Fiſchen und Kaninchen. Bufon oif.J. Tab. ıo. 18. Der Habicht (F. Palumbarius. Taubenfalf; Stockaar). Laͤnge beynahe 2 Fuß. Farbe braun. Wachshaut ſchwarz. Der Nand davon, und die Füße gelb. Die Schwanzfedern haben blafigelbe Streifen, und über jedes Auge läuft ein langer weißlicher zen. Bewohnt Eur ropa, Y Raubvoͤgel. Der Salt 205 sopa, Nordamerika, ec. Iſt dem Hausgefluͤgel nachtheis lig. Frißt auch Mäufe sc. Niftet auf hohen Baumen und Zelfen. Legt 3 bis 5 weiße Eyer, mit vielen rothen Flecken. Das Neft ift oben ganz flach, hält wenigſtens = Elle im Durchmeffer, und beficht aus trocknem Tan. nenreifig fo zuſammen gelegt, daß die größern Zweige den Boden ausmachen, und bie feinften die Bedeckung. Wird zur Jagd auf Hafen, Kraniche, Gänfe, Zafanen, Reb⸗ hühner, ꝛc. abgerichtet. Schießt niemals ſenkrecht, fons dern ſeitwaͤrts auf ſeine Beute. Wandert. | Bufon oifeaux I. Tab. ı2. Zriſch Voͤgel. Tab. 81.82. ' 19. Der Kdelfalfe (F. Geatilis.) Größe varlirt von 12 big zu 2 Fuß. Farbe auf dem Ruͤcken gräulicy braun. Wachshaut und Füße gelb. Schwanz mit vier geäulich ſchwarzen Binden befeßt. Lebt in den gebirgigten Gegenden der nordlichen Grde.. Naͤhrt ſich von Feldhuͤhnern und anderm Gefluͤgel. Wird bor. zuͤglich zum Fang kleiner Saͤugthiere und Vogel, und be— ſonders zur Reiherbeitze zc. abgerichtet. Im Orient hat man dieſe Jagd, beſonders auf die Gazellen, ſchon in den älteften Zeiten getrieben; in Europa ift fie aber erft ſeit Ende des XI. Jahrhunderts gebräuchlich, da fie Kaiſer Heinrich der fechfte in Italien einführte. Die isländifchen find die beften, und koͤnnen über 12 Jahr zur Fagd ges braucht werden. Es giebt fehr viele Spielarten von dies fem Vogel. | Büffon oil. I. Tab, 15.16. Heifch Vögel, Tab. 74. 20. Der beilige Salke (F. Sacer. Sackerfalk; Brit: tiſche Falk). Länge 2 Fuß. Farbe oben dunkelbraun. Wachs haut und Füße blaͤulich. Schwanz braun, an jeder Seis te 206 Raubvoͤgel. Der Falke. te mit eyfoͤrmigen, queerlaufenden, rothen Flecken. Ber wohnt die Hudſonsbay und Neuland. Finder ſich auch in der Tartarey, und wird daſelbſt der Salkenjagd wegen fehr geſchaͤtzt. Verträge das ſtrengſte Klima: Frißt die weißen Hafelbühner, und fällt fie fo gat an, wenn fie der Säger ins Neß treibt. Bruͤtet im April und May in wu: fien Gegenden. Das Weibchen fol nur 2 Eyer legen» 21. Die Lanette (F. Lanarius. Maufeadfer). Wachshaut und Beine bläufich, Weber jedem Auge ein weißer Strich. Bruft. weiß, gelb uͤberlaufen, mit braunen Sleden. Bewohnt Island, Schweden, die far tariſchen Wüften, und Baraba. Bruͤtet auf fehr niedris gen Daumen. Wird fir die enge fehr geſchaͤtzt. Wandert. Albin, av. II. Tab. * 22. Der Bleyfalk (F. Pygargus. Ringelfalk; AR bichtweihe). Noch nicht 2 Fuß lang. Farbe des Koͤrpers aſch⸗ grau, Bruſt und Bauch weißlich, mit roſtfarbenen Fle— cken. Wachshaut und Beine gelb. Ueber jedem Auge ein weißer Strich. Bewohnt Europa, die Hudſons— bay, 2c. Nifter auf der Erde oder dem untern Theil der Baͤume. Fliege dicht über dem Boden weg. Lebt von Maufen, Froͤſchen und Fleinen Voͤgeln. Aendert auch in eine dunkle Noitfarbe ab. Buffon oif. I. Tab. 9: 33, Der SumpffalE (F. Uliginofus.) Ränge 2 Fuß. Körper oben braum, unten glängend roſtfarbig. Wachshaut, Augen und Füße orangegelb. Um den dunfelbraunen Schwanz 4 ſchwarze, queerlaufetts de Binden. Bewohnt Jamaika, Penfplvanien. Hält fich im, Sommer an fumpfigen Oertern auf, und ſucht da— ſelbſt Raubvoͤgel. Der Salte; 807 ſelbſt Eleine Nigel, Schlangen, Froͤſche und Eideren, zieht im Winter weg. Edw birds IV. Tab. 291, 94. Der Thurmfalk (F- Tinnunculus. Wannenwes ber; Kirchenfal£), Kleiner als der Bußard. Rüden und Fluͤgel puts purroth, ſchwarz gefleckt. Bruft braun geftreift. Wachs⸗ haut und Fuͤße gelb. Schwanz abgerundet. Bewohnt Europa und Sibirien. Haͤlt ſich gern auf alten abgele— genen Thuͤrmen auf. Niſtet aber gemeiniglich auf Bäus men. Lebt von Fleinen Vögeln, Mäufen und Inſekten. Wandert nad) Schweden, wenn die weiße Bachſtelze zu⸗ ruͤck keyrt, und der Safran und die Schneetropfen blüs ben. Ward fonft zum Lerchen⸗ und Rebhuͤhnerfange abs gerichtel. Das Weibchen ift größer als das Männchen, und legt im May 4 big 5 faft fugelrunde hellrothe Ener, mit einigen dunkeln Slecken. Büffon oil. Tab. 18; 25. Der böhmifcye Falk (F. Bohemicus). Laͤnge ohngefaͤhr ı Fuß. Oben aſchgrau, unten wei. Fuͤße gelblich. Die 5 aͤußern Schwungfedern auswendig ſchwarz. Augenkreiſe weiß. Findet ſich in den gebirgigten Gegenden von Boͤhmen. Lebt von Maͤuſen. Laͤßt ſich nur des Abends ſehen. 26. Der Sperber (F. Niſus. Vogelfalke; Finken⸗ habicht; Sprinz) Laͤnge 12 Zoll. Farbe bey einigen tief blaͤulich grau, ber) andern dunkelbraun, mit Roſtfarbe eingefaßt. Wachs— haut gruͤnlich. Fuͤße gelb. Schwanz mit ſchwaͤrzlichen breiten Streifen. Bewohnt Europa. Iſt dem Haugges flügel, befonders den Tauben; aber auch den Rebhuͤh— nern, Wachteln, 26, fehr nachtheilig. Niſtet auf die hoͤch⸗ | ſten 208 Naubvoͤgel. Der Falke. ſten Baͤume der Waͤlder, auch auf große Ruinen, und ho— he Selfen. Legt aemeiniglich 4 big 5 an beyden Enden rothaclb geflechte Eyer. Das Männchen bringt dem brü- genden Weibchen junge Faſanen, Meb » und Birfhühner zu. Das Weibchen ift großer als das Männchen. Bey: de laffen fich Fehr gut zum Lerchenfang 2c. abrichten. Da der Sperber nicht größer als der gemeine Kukuk ift, er demfelben auch in der Karbe ziemlich ähnelt, fo. iſt beym Mangel naͤherer Beleuchtung vielleicht daher die Fabel entſtanden, daß der Kukuk nad) Johannis ein Raubvo⸗ gel ſey. Friſch Voͤgel. Tab 90. 91. 92, 27. Der TaubenfalE (F. Coluinbarius). Länge 105 Zoll. Korper braun, unten weiß. Wachs» baut und Füße gelb. Schwanz braun, mit vier bläufich grauen queerlaufenden Streifen. Bewohnt Nordamerika. Srißt Eleine Vogel. Wenn fich- ihm jemand nähert, fo fliegt er mit großem Gefchrey im Kreife herum. Bautıfein Neſt in Felfen oder hohle Bäume aus Reiſern und Gras, und futtert e8 mit Federn aus. Legt 2 big 4 meiße roth⸗ gefleckte Fyer. Sin Carolina raubt er Tauben, und die jungen welfchen Hühner. Wandert. Catesb. Carol. I. Tab. 3. 28. Der KRobez (F. —— Derbnicfof, Abend» falfe). Größe einer Taube. Körner oben Gröuntich erh - unten aus dem weißen ing blaue foielend. Wachshaut, Füße, und Augenlieder gelb. Das Crißum und die Huͤf⸗ £en roftfarbig. Bewohnt ganz Nufland, auch Eibirien. Fliegt des Abends, und bey der Nacht. Niftet auf den Gipfeln ver Baͤume; oder verjagt auch wol "einen Specht aus feinem Nefte. Stellt befondere din Wachteln nach. 29. Der Raubvoͤgel. Der Falke. 209 29. Der Baumfalk (F. Subbuteo). ginge 12 Zoll. Ruͤcken braun. Genic weiß. Un— terleib gelblich, mit langen braunen Streifen. Wachs— haut und Züße geld. Bewohnt Europa und Eibirien, Verfolgt befonderg die Rerchen fo fehr, daß diefe fo gar im Nothfall Schuß bey Menfchen fuchen, und in vorbeys fahrende Wagen flüchten follen. Halt fich daher am lich» ften nahe bey Gehölzen in den Ebenen auf. Niſtet auf hohen Bäumen. Wurde fonft zur Lerchenjagd gebraucht, MWandert. Buffon oif..I. Tab. 17. -30, Der kleine Falk (CF. Sparverits, Das Echmiers lein; Myrle). er Etwa 9 Zoll lang. Farbe des Ruͤckens prächtig braunroth, mit breiten fehwarzen Duerftreifen. Machg> Haut gelb. Kopf braun. Scheitel und Unterleib rerh. Slügel blaͤulich. Bewohnt Birainien, Carolina, und Et. Domingo. Frißt kleine Vogel, Maͤuſe, Eideren, ‚ und Inſekten. Fliegt niedrig. aber ſehr ſchnell und leicht. Hält ſich vorzuͤglich in Waͤldern und Buͤſchen auf. Das Männchen jagt allein, außer Geſellſchaft feines Weibs eng, welches in gebirgigten Wäldern horſtet, und 5 bis 6 Eyer lege. Laͤßt fih auch auf Wachteln, Lerchen, und Rebhühner abrichten. Catesb. Carol. I. Tab. 5, IN. Die Eule (Strix). Schnabel hakenformig, ohne Wachshaut Naſenloͤcher länglicht, mit boritenartigen Federn bedeckt. Kopf, Augen und Ohren groß. Zunge gejpalten. e — Die Eulen haben ſehr empfindliche Augen, ldnnen das Tages— licht nicht vertragen, und ziehen die Oeffnung des Sterns zuſam— O men. - “u Raubvögel. Die Kule, men. Gie fehen daher am Tage wenig, fondern gehen des Abends ihren Befchaften nach. In ganz finfterer Nacht Fünnen fie. auch nicht ſehen. Bon andern Voͤgeln werden fie verfolgt. Die Süße find befiedert, und ihr auferfier Zehen kann vor = und hinterwaͤrts gefchlagen werden. Sie niften auf Thuͤrmen, in alten Mauern, Selfensigen, und hohlen Baͤumen. Sie überfallen des Nachts nicht nur Eeinere Vogel, fondern auch Hafen, Kaninchen, und Sledermäufe ꝛe. Einige haben an beyden Seiten des Koyfs aufrecht fiehende Federn, die wie Ohren ausfehen; andere haben einen glatten Kopf. 44 Gattungen, * Eulen mit Ohren. Ohreulen. 1, Der Schubut (St.Bubo. Uhu; Adlereule; Schu⸗ Be Größe eines Adlere. Farbe des Körpers oben roth> braun, am Bauche gelb mit ſchwarzen Stecken. Iſt im gemäßigten Europe und weftlichen Aften zu Haufe. Hat eine ungemeine Etärfe, fd, daß felbit Adler ihm zuweilen unterliegen muͤſſen. Haͤlt fich vorzüglich auf hohen Fel- fen und alten wüften Thürmen auf. Kann dag Tages— licht eher, als die meiften andern Eulen ertragen. Etreis tet fich) mie den Weihen. Fliege am Tage niedrig, des Abends aber fehr hoch. Naͤhrt fich befonders von Hafen, Kaninchen, Maulwürfen, Ratten und Mäufen, die er ganz verfchlinge, und hernach Haare und Knochen in rundlichen Ballen wieder ausſpeyet. Geltener frißt er Sledermäufe und Amphibien. Sammelt Vorrath in fei» nem Neſte, welches beynahe 3 Fuß im Durchmeffer bat, aus Fleinen trocknen, mit biegfanıen Wurzeln durchflod)- tenen Neifern befteht, und mit Blättern ausgefuttert iſt. Legt ı bis 2 Eyer, die noch größer als die Hühnereyer find, und an Farbe den Federn ziemlich gleich kommen. Seifch, Tab. 93. 2, Der Raubvoͤgel. Die Eule, 211 2. Der kleine Schubut (St. Otus. Mittlere Ohreu⸗ ‚fe; Fuchseule). Laͤnge 14 Zoll. Farbe roͤthlich graugelb, braun und grau geſtreift. Jeder Federbuſch beſteht aus ſechs vor— waͤrts gerichteten Federn. Bewohnt Amerika, Europa, Aſien, bis Aſtrachan. Findet ſich auch in Aegypten. Hat eine durchdringende Stimme. Wird im Winter leichter, als im Sommer gefehen. Hält fich gern in Ruinen, Fel⸗ fenhöhlen, alten hohlen Barmen zc. auf. Matt felten ein eigenes Neft, fondern nimmt mehrentheils das leere Heft — andern Raubvogels ein. Legt im April vier weiße Eyer. Wandert niemals. Wird bey Vogelherden und — zur Herbeylockung anderer Voͤgel ge— braucht. Friſch Voͤgel. Tab. 99. 3. Die kurzoͤhrige Eule (St. Rrachyotos) Laͤnge 14 Zoll. Gewicht 14 Unzen. Die Ohren be fiehen blog aus einer Feder, welche fie nad) Gefallen auf⸗ richten und niederlegen Fan. Hauptfarbe oben braun; die Federn ſchmutzig gelb eingefaßt; unten gelblich weiß mit einigen dunfeln herunterlaufenden Streifen. Bewohnt Amerifa und Europa, befonders den nördlichen Theil, Eibirien. Lebt von Mäufen, fliegt aber nie, wie die an— dern Eulen, um Beute zu fuchen, fondern fißt ruhig auf einem Stamme, und lauert, wie eine Kaße, auf die Maͤu⸗ fe. In der Hudfonsbay heiße fie der Mäufehabicht. Bruͤ— tet an der Küfte, und macht ihr Neſt auf der Erde aus trocknem Brafe. Wandert. liest und raube am Tage ben trübem und neblichtem Wetter. - Wegen des Maus fefangg wird fie von dem Landmann fehr gefchäßk Büffon oif. 1. Tab. 27. 88 4, Die 213 Raubvoͤgel. Die Eule 4. Die Stocheule (St. Scops. Kleinfte Obreule; Baumeule; Waldeule), | Länge etwas über 7 Zoll. Die Federbüfche find nicht über einen Halben Zoll lang, und beſtehen auf jeder Sei— tenur ang einer kleinen Feder. Farbe variirt nach dem Alter Fehr, und befteht aus einem Gemiſch von grau, roth, braun und ſchwarz. Bewohnt Europa, findet ſich aber nicht in England. Stellt befonders den Feldmaͤu— fen fehr nach. Wandert truppenweiſe im Herbft und Fruͤh⸗ jahr. Iſt fehwer zu fangen. Büffon oiſ. 1. Tab. 24. ** Ungeöhree Eulen, | 5. Die Schnee; Zule (St. Nydtea. Tageule; Große weiße Eule), Länge 2 Fuß. Gefieder fehneeweiß, oft mit dunfels braunen Flecken. Bewohnt die nördlichen Theile der al- ten Welt. Fliegt ſchnell, und fiele oft am Tage den weis Ken Birkhuͤhnern nah. Naͤhrt fich auch von Hafen, und Mäufen; auch wol von Has. Heult graßlih. In der Hudſonsbay ift fie faft Hausthier, und hält ſich daſelbſt nahe an den Zelten der Indianer auf, die auch ihr Fleiſch eſſen. Bifon I. pl. enl. n. 458. 6. Die rußſchwarze Eule (St. Cinerea). Länge 2 Fuß. Gewicht 3 Pfund. Kopf, Nacken, und Deckfedern der Fluͤgel rußſchwarz, mit fchmalen, ſchmutzig weißen Streifen. Bruſt und Bauch weißlich, mit großen, laͤnglich runden, dunkelbraunen Flecken. Des wohnt die Hudſonsbay. Fliegt paarweiſe, und frißt Maͤuſe und Hafen. Fliegt niedrig. Einen amerikani— ſchen Haſen fuͤhrt ſie lebendig in den Klauen mit ſich fort. Macht im May ein Neſt aus wenigen Reiſern in einer Fichte, Raubvoͤgel. Die Zule, 213 Fichte, futtert es mit. Federn Aa und legt zwey dun⸗ kel gefleckte Eyer. 7. Der Wapacuthu (St. Wapacuthu). Laͤnge 2 Fuß. Gewicht 5 Pfund. Nücken de federn des Schwanzes weiß, mit dunfelbraunen Flecken. Druft und Bauch ſchmutzig weiß, mit unzähligen sth chen Duerfirichen. Bewohnt die Wälder um der Hud⸗ fonsbay. Macht ein Neft aus Moos auf der trodnen Erde. Brüfet im May, Die Jungen find eine lange Zeit hernach weiß. Frißt Mäufe und Heine Voͤgel. Das Zleifch eßbar. 8. Der Pequen (St. Cunicularia). Größe einer Taube. Farbe oben braun, unten weiß. Schenkel fein befiedert. Fuͤße mit Heinen Erhabenheiten befeßt, aus welchen kurze Haare entfpringen. Bewohnt Chili. Streicht am Tage in. Gefellfhaft des, Weibchens. Macht in die Ebenen fehr tiefe Höhlen, worin er 4 weiße, gelb gefleckte Eyer legt. Naͤhrt ſich von Amphibien und Sinfeften. » 9, Die Nachteule (St. Aluco, Grabeule; Große: Baumeule). Laͤnge 15 Zoll. Farbe oben dunkelroſtfarbig mit ſchwarzen und weißen Flecken; unten weiß, mit weißen laͤnglichen, und Querſtreifen. Kopf roftfarbig. Die er— ſten Schwungfedern gezaͤhnelt. Bewohnt Europa. Wird bey den Kalmucken fuͤr heilig gehalten. Fliegt leicht und ohne Geraͤuſch. Haͤlt ſich im Sommer in Waͤldern und hohlen Baͤumen auf; im Winter aber naͤhert ſie ſich den Wohnungen der Menſchen. Faͤngt Heine Vogel und Maͤu⸗ ſe, und fliegt auch in die Scheunen. Am Tage ſitzt ſie unbeweglich auf den blaͤtterreichſten Baͤumen; bey ſchlim— mem Wetter aber in hohlen Bäumen. Lege 4 hellgrane 23 rund⸗ 214 Raubvoͤgel. Die Eule, rundliche Ener in dag Neſt einer Weihe, oder einer Krä- he, Eifter, ꝛc. | Friſch Vogel Tab. 94, 10. Die Rircheneule (St. Flammea. Perleule; Schleyereule; Schläfereute; Thurmeule; Todten⸗ eule; Kauzeule). Laͤnge 14 Zoll. Farbe dee Korpers nA gelb mit weißen Punkten, unten weiß mit fehtwärzlichen Punkten. Dewohnt Europa und Amerika, auch dag noͤrdliche Aften. Iſt den Mongolen heilig. Legt zu Ende des Maͤrzes, oder Anfang des Aprilg 5 big 6 efwas länglichte, weiße Eyer, ohne Neſt in die Kluͤfte der Mauern, auf die Dachſpar— ren, oder in hohle Baͤume. Reinigt die Kirchen von Maͤuſen und Ratten, ſaͤuft aber auch wol das Oel von ben Lampen. Hält ſich am Tage auf Thuͤrmen und ans dern hohen Gebäuden auf. Nährt die Jungen mit In— feften, und zerſtuͤckelten Mäufen. Beſucht im Herbſt oft des Nachts die Stellen, wo man Schlingen zum Schnes pfen = und Drofelfang aufgeftellt hat, und verzehrt dies ſe Voͤgel auf der Stelle. Ihr unaufborlich fortgefeßteg Dlafen gleicht dem Schnarchen eines ſchlafenden Men— ſchen. Friſch Voͤgel. Tab. 97. 11. Die graue Eule Ge Stridula. Knarreule; Brand⸗ eule). Große einer Taube. Gewicht 19 Unzen. Ruͤcken roſtfarbig. Die dritte Schwungfeder iſt die laͤngſte. Be— wohnt Europa und die Wuͤſten der Tartarey haͤufig, wo fie in den Neſtern der Saatkraͤhen bruͤtet. Lebt blos in den Wäldern, und verfteckt fich am Tage in hohle Bäume, Friſch. Tab. 95. 96. 12.Die . Raubvoͤgel. Die Eule. 215 12. Die Steineule (St. Ulula. Buſcheule; Erein- kauz; braune Eule; Kaus). £änge 14 Zoll. Gewicht 19 Unzen. Farbe oben braun, weiß geflede. Schwanzfedern weiß geftreift. Bewohnt Europa und Neuland. Halt fich häufig in Steinbrüchen oder auf alten Mauern auf. Verfolgt die Seldmäufe. Legt im Anfang des März 2 big 3 weiße, vollig runde Eyer von der Größe der Holztaubeneper. Friſch. Tab. 98. 13. Die Sabichtseule (St. Funerea. Todteneule; auch Steineule). Fänge 17 Zoll. Gewicht 12 Unzen. Körper oben braun, weiß gefleckt. Kopf oben ſchwarz, mit weißen Punkten. Schnabel oben weiß. Bruſt und Unterleib weiß, mit ſchmalen Duerftrichen. Berwohnt Europa und Nordamerika. liegt hoch wie ein Habicht, und raubt am Tage Schneehühner. Flattert Über den nächtlichen Feuern. Iſt dreuft. Begleitet den Vogelfteller, und nimmt ihm oft das geſchoſſ ene Wildprett, ehe er es auf⸗ nehmen kann. 14. Das Räuslein (St. Paſſerina. —— Tod⸗ teneule; Leicheneule; Leichvogel; kleine Eule). Laͤnge 7 bis 8 Zoll. Hauptfarbe lichtbraun, weiß gefleckt. Bruſt weißlich und roſtbraun. Die Fluͤgel ha— ben 5 Reihen weißer Flecken. Bewohnt Europa und Nordamerika. Sieht auch bey Tage gut; iſt in der erſten Morgendaͤmmerung oft vorhanden, und ſtellt auch den Schwalben und andern kleinen Voͤgeln nach. Lebt aber befonderg von Sledermäufen, Mäufen und Gryllen. Liebe die Einfamfeit. Niftet auf den Steinen der Selfenklüfte, und alten Mauern. Legt 2 (nach einigen 5) weiß und gelb gefleckte Eyer. Kommt im Frühjahr und Spätherbft 24 in 216 Raubvoͤgel. Der Würger. in die Staͤdte und Doͤrfer. Fliegt gern nach dem Fichte; fetst fich auf erleuchtere Häufer, und ſchreyet theils aus Vorempfindung des Wetters, theils aus Hunger, und im Fruͤhjahr aus Begattungstrieb; wird aber von dem gemeinen Volke für einen. Lodtenpropheten gehalten. Sie hat einen hellen zifchenden Laut, und wird auf eine Vier telmeile gelocker, wenn man den nachmacht. Scifb. Tab. 100. IV. Der Wuͤrger (Lanius). Schnabel menig gekruͤmmt, ohne Wachthaut, und an der Spike mit einem Fleinen, doch ſcharfen Zahn verfehen, Zunge ausgesackt. u. “r ir Die Wiürger kommen an Raubſucht den Habichten, an Gitten den Spechten, an Geftalt den Syerlingsartisen Vogeln ben. Eints ge find doch groß, als die Amfeln, und Weindroffeln, Sie zer— fleifchen alles, was fie bezwingen Fönnen, und uͤberwaͤltigen Vdgel, von denen fie an Groͤſe übertroffen werden; vertheidigen fich much gegen groͤßere Naubodeel. Man nennt fie aud) Kreuntädter, klein— ſte Falken, Tyrannen der Büſche. Sie naͤhren fi) auch von Inſekten. Man kennt sg Gattungen. 1. Der graue Wuͤrger (L. Nengeta). gange 9 Zoll. Zarbe aſchgrau, unten weiß. Schwanz keilfoͤrmig, an der Spige weiß. Bewohnt Braftlien, Su— rinam, Rußland, Sibirien, wo er den ganzen Minter in den Wäldern lebt. Laͤßt fih zahm machen. Wenn man einen Stock mit einer feharfen Spige in die Wand des Zimmers ſteckt, den Vogel darauf firen, und dann mehrere Heine Voͤgel nach einander los läßt, fo erdroffelt er fie, ſpießt fie auf den Stock, und verſpeißt bernach die Aufgeſpießten nach Belieben. 2, Der große Wuͤrger (L. Excubitor. Bergelfter, _ Buſchelſter, Wächter). Etwa von der Große einer Droffel, Ruͤcken gram. Slügel ſchwarz, mit einem weißen Fleck. Schwanz Fels förmig, Kaubvögel, Der Wuͤrger. 417 formig, an den Seiten weiß. Bewohnt Europa und Nordamerifa. Niſtet in bergigten Gegenden auf Baus men. Macht fich ein feftes, mir Gras, Moos und Bits fen durchflechtenes Neft, und futtert es mit Federn auß. Eewoͤhnlich wählt er dazu einen zwey⸗ oder dreygablich. ton Aſt. Legt 5 bis 7 blaßblaue, braungefleckte Eyer. Die Jungen werden unter allen Vögeln zuerft ausgebrüs ft, und von den Eltern anfänglich mit Inſekten und Raupen, hernach mit Fleinen Stückchen Fleiſch gefuͤttert. Alte und Junge leben den ganzen Herbſt, auch oͤfters noch den Winter, familienweiſe zuſammen. Auf die Er— ſcheinung der Raubvoͤgel iſt dieſer Vogel ſehr aufmerk— ſam, und warnt durch ſein Geſchrey zugleich die kleinen Voͤgel, daher er den Namen Waͤchter erhalten hat. Soll anderer Voͤgel Stimme nachmachen, und fie dadurch locken, um fie zu erwürgen. Srifeb. Tab. 59. = Der Neuntoͤdter (L. Collurio. Dorntreter; Fine kenbeißer; vorhföpfiger Wuͤrger). Länge 753 Zoll. Hinterkopf und Nacken rothbraun. Ruͤcken ſchwarzbraun. Schwanz zugerundet. Die 4mik telſten Schwanzfedern einfaͤrbig. Schnabel bleyfarbig. Bewohnt Europa. Niſtet meiſtens in Dornhecken. Mache ein ſehr kuͤnſtliches Neſt, von dem feinſten Gewebe. Legt gemeiniglich 5 bis 6 weiße, zum Theil braun, und braun— roth gefleckte Eyer. Lebt von Finken, Maͤuſen, Kaͤfern und andern Inſekten, die er beſonders zum Vorrath fuͤr feine Zungen, an Schwarzdorn, und andres dornigtes Gebüfche ſpießt. Den Voͤgeln durchbohrt er das Gehirn. Lebt familienmweife. Zieht im Herbfi in warme Gegenden: Das Steifch ſoll eßbar feyn. Friſch. Tab. 60, 318 Raubvoͤgel. Der Würger. 4. Der Tyrann (L. Tyrannus. Tiriri, oder Pipiri). Länge ohngefähr 8 Zol. Farbe afchgran, unten weiß. Scheitel ſchwarz, der Länge nach ein goldgelber Streifen. Bewohnt Nordamerika. Komme in Neujorf im Aprilan. Niſtet in niedrigen Büfchen. Legt 5 weiße, roftfarbig ge- fleefte Eyer. Zieht im Auguft wieder weg. Iſt fo muthig, daß er alle andere Vogel, die feinem Nefte zu nahe Fonts men, verfcheucht, und ihrer mehrere zugleic) fo gar einen Adler angreifen, wenn das Weibchen brütet. Wenn aber die Jungen ausgeflogen find, fo werben fie fo friedlich, als andere Vogel. Catesb. Carol. I. Tab. 55. 5. Der Unglücksvogel (L. Infauftus. Bergamfel. Steinroͤtel). Laͤnge faſt 8 Zoll. Ruͤcken aſchgrau. Schwanzfedern roth; die beyden mittlern aſchgrau, mit einem ſchwaͤrz⸗ lichen Streifen. Schwanz abgerundet. Bewohnt Europa. Niſtet in unzugaͤnglichen Felſenhoͤhlen. Legt 3 bis 4 Eyer. Iſt fo dreuft, daß er fich zu den Neifenden, welche in den Wildniffen etwas verzehren, gefellt, und entfallene Brocken Sleifch auffucht. Sonſt lebt er von Inſekten und Gewürmen, womit er auc) feine Jungen ernährt. Büffon oiſ. 111. Tab, 23. Friſch. Tab. 32. ee Zweyte Ordnung. Waldvogel oder Azeln (Picae). Der Schnabel ift etwas zufammen gedrückt ; oben erhaben. V. Der Papagay. Sittig. (Pfittacus). Schnabel hakenfoͤrmig; obere Kinnlade beweglich , und bey vies ten mit einer Wachshaut verfehen- . Yıafenlödyer an der Wurzel des Schnabels rund. Zunge fleifchig, ſtumpf und ungefpalten. Rletrerfüße. Azeln. Der Papagay. a —— Bu de Das Befchlecht der Papaganen ift blog den warmen Gegenden beyder Welttheile eisen. Manche einzelne Gattungen aber haben eine fo überaus eingefchranfte Heimatb, daß fich 3. E. auf drin oſt⸗ indirchen Archipelagus um Luͤßon verfehidene derſelben bins einzig und allein auf der einen over andern Inſel, und binaegen nie auf den noch fo nahe aelegenen benachbarten finden. Co fehr fie in Anſehung des Schnabels den Raubpdgeln ahnlich find, fo fehr aleiz ben fie den itsrigen Sefchlechtern diefer Ordnung in der Lebensart. In ihrem Detragen baben fie jedoch viel auszeuhnendes und eigenes. Sie wiffen fich z. E. ihrer Füße mie Hande zu bedienen, bringen ihre Speife damit zum Munde, Erauen ſich damit hinter den Ohren, und wenn fie auf dem Boden neben, fo treten fie nicht, wie andere Voͤgel blog mit den Krallen, fordern, wie Menſchen und Affen, mit der ganzen Zerfe auf. Ihr Schnabel dient ihnen faſt ſtatt eine dritren Zußeg, zum Klettern, Anhalten, beſonders aber zum Aug: Eauben, 2c. Sie Eönnen niefen, fib raufpern, sahnen, ꝛc. und bende Gefchlechter lernen ſehr leicht menſchliche Worte nachſprechen. Eie leben paarweife. Das Weibchen brüter mit den Männchen wechfelgmweife. Ihre Nahrung befteht in Saamen und Früchten vers ſchiedener Gewächle, Nüfen, Kekosnufen, Mandeln, 2. In Aethiopien, Guinea, ꝛc thun fie den Getraidefeldern großen Scha— den. Einige haben die Groͤße eines Huhns, andere find nicht größer als ein Sperling. Einige haben Feilfürmige Schwänze, andere find kurzgeſchwaͤnzt. Ihre sedernprangen mit befonders fehönen Sarben. Ihr Fleifch wird in ihrem Vaterlande oft gegeffen. Sie erreichen ein Alter von mehr als 130 Jahren. Man Eennt jet. fchon 141 Gattungen, von denen folgende ſich theils durch ihr vorzuͤgliches Gefieder, theile durch ihre vorzuͤgliche Faͤhigkeit ſprechen zu lernen, vor andern auszeichnen. 1. Der Aras (Pf. Macaco, age Rabe). Groͤße eines Huhns. Dauptfarbe roth. Flügel oben himmelblau. Deckfedern gelb. Schmungfedern unten roch. Wangen blos und runzelicht. Schwanz lang und keilfsemig. Bewohnt Suͤdamerika. Niftee in Palmen wäldern, von deren Früchten er befonderg lebt, in hoh— len Bäumen. Legt 2 Eyer von der Größe der Tauben« eyer. Heckt zweymal im Jahre, Wird jung gefangen leicht 220 Azeln. Der Papagay. leicht zahm. Das Fleiſch iſt hart und unſchmackhaft, wird aber doch gegeſſen. Edw. Tab. 158. 2. Der carolinıfche Papamay (PL. Carolinenfis). fange 13 Zoll. Gewich: 34 Unze. Hauptfarde grün. Etirn, Slügelfante und Federn um die Knie, orangegelb. Kopf und Hals gelb. Vordere Schwungfedern dunfel- blau mit grün untermifcht. Schwanz lang und Feilfdrs mig. DBewohnt die fünlichen Theile von Norvamerifa. andere. Kommt in Carolina um die Zeit an, wenn feine Lieblingsfrucht, die Maulbeeren, reifen. Kalt im Herbſt in großen Heerden in die Hepfelgarten, und richtet großen Schaden au, denn er fpaltet die Frucht blog der Kerne wegen. Srißt auch den Saamen der Cypreſſen und anderer Bäume gen, und verfchlucft die Knoſpen der Birfen. Brüfet in hohlen Daunen, in niedrigen ſumpfi— gen Gegenden. Lege gemeiniglich 2 runde ſchoͤn weiße Eyer. Wird leicht zahm, ſpricht aber nicht. Sein Eine geweide foll für die Katzen giftig feyn. Catesby Carol. I. Tab. II. 3. Der Alexanderspapagay (Pf. Alexandri). Größe einer Taube. Iſt grün, mit blutfärbiger Bruft, und ſchwarzer Kehle. Schwanz feilförmig, und kuͤrzer als der Korper. Iſt der erſte, der durch Aleranc ders des Großen indifche Züge nach Europa gebracht worden. Edır. Tab. 292. 4. Der Rakadu (Pf. Criftatus). Größe eines Heinen Huhns, oder einer Tanbe. Des wohnt Dftindien, beſonders die Molucken. Iſt weiß, und hat auf dem Kopfe einen Federbuſch, der in der Far— be vartirt, und von dem Vogel erhoben, welches gemeis niglich im Zorn gefchieher, und zuſammengelegt werden kann. Friſch. Tab. r. 5. Der- Azeln. Der Papagay. 221 5. Der Jaco (Pſ. Erithacus. Der aſchgraue Papagay). Laͤnge 20 Zoll. Farbe blaͤulich grau. Schlaͤfe nackt, weiß. Schwanz ſcharlachroth und kurz. Bewohnt Gui⸗ nea, Congo, und Angola. Iſt einer der gemeinſten, der fehr viel fchwagen lernt. Friſch. Tab. 51. 6. Der Amazonen⸗-Papagay (Pf. Amazonicus). Größe eines Huhns. Farbe ing Grüne fallend. Stir⸗ ne gelb. Schläfe braungeld. Schwanz fur. Bewohnt DBrafilien. } Srifch. Tab. 46, 7. Der Sperlingspapagay (Pf. Paflerinus). Größe eines Eperlings. Farbe gelblich gran, mit braunen Stecken auf und unter den Flügeln. Schwanz kurs. Bewohnt Brafilien und Guiana. Edw. Tab. 235. 8. Der Thecau (Pf. Cyanolyfeos). Etwas größer als cine Taube. Farbe gelblich grün, mit einen fchonen blauen Halsbande. Kehle und Bauch gelb mic grün geſprenkelt. Bewohnt Chili, und thut den Seldfrüchten großen Schaden. Zliegt ingroßen Scharen. Niſtet in den jäheften Abgründen. Legt zwey weiße Eyer von der Größe der Taubeneyer. Bruͤtet 3 big 4 mal jährlih. Das Fleiſch, befonders von den Jungen, iſt fehr wohlfchmeckend. Iſt gelehrig, und wird leicht zahın. VI. Der Pfefferfraß (Ramphaftos). Schnabel fehr groß, leer, erhaben, an den Rändern aezahnelt. Beyde Kinnladen an der Spige unterwaͤrts gekruͤmmt. Naſenloͤcher hinter dem Schnabel liegend, lang nud enge. Zunge federartia, BRletterfüße (ben den mehreften). * oe * Das ganze Geſchlecht iſt in Suͤdamerika zu Haufe. Der unge— heure Schnabel, den alle Gattungen deſſelben haben, iſt von weis Am 223 Azeln. Der Pfefferfraf. chem Horn, und ausnehmend leicht. Die Zunge eine halbe Span—⸗ ne lang, wie von Zifchbein, an der Wurzel Faum eine Linie breif, und an den Geiten vorwärts gefaſert. Kälte koͤnnen fie nicht er- rasen. Sie leben von Früchten. Werden leicht zahm. Fliegen in Fleinen Heerden von 10 bis 12. Niſten in hohlen Baͤumen. Legen 2 Ener. Das Geficder ift oft ben bevden Sefchlechtern verfchies den, und variirt auch nach dem Alter. Die Federn werden, wie die Papaaayiedern zum Schmuck gebraucht. Man Eennt 16 Gats tungen. 1, Der grüne Pfefferfraß (R. Piperivorus). Länge 13 Zoll. Farbe grün. Kopf, Hals und Bruft ſchwarz. inter dem Schwange und an den Schenfeln roth. Bewohnt Cayenne. Naͤhrt fich befonders vom Pfeffer, den er ganz verſchluckt. Sol aud) gern Weintrauben freffen. ) Biüffon pl. enl. n. 577 U. 729. 2. Der Tukan (R. Tucanus). Länge 19 Zoll. Farbe fehwärzlich. Am Unterleibe eine gelbe Duerbinde. Echnabel gelblich; an der Wurzel mit einer fchwarzen Binde umgeben. Bewohnt Südamerifa. Naͤhrt fich von Pifangfrüchten. Büffon pl. enl, n. 307. 3. Der großköpfige Pfefferfraß (R. Momota). Große einer Merle. Kopf groß. Schnabel Faum 2 Zoll lang. Farbe glänzend olivenfarbig, und roftfarbig. Schwanz feilformig 114301 lang. Bewohnt Südamerifa. Lebt einfam in dichten Wäldern. Macht ein Neft von trocknem Grafe auf der Erde, oder in einer von einem Armadill verlaffenen Höhle. Legt 2 Eyer. Lebt von In— feften und rohem Fleifch, welches er vorher im Waſſer einweicht. Unterſcheidet fih von den übrigen Gattungen biefes Geſchlechts durch die Schreitfuͤße und den Fürzern, aber doch gezaͤhnelten, Schnabel. Büffon oiſ. Vl. Tab, 20, von Azeln. Der Sornvogel, 223 VI. Der HSornvogel (Buceros). Schnabel erhaben, gekrümmt, mefferförmig, groß, mit zahn⸗ arfigen Heruprragungen. Stirne bios, mit Enochigen Erz habenheiten. Vaſenloͤcher hinter der Wurzel des Schnabels. Zunge fpisig und kurz. Schreitfuͤße. ı2 Gattungen. 1. Der indianifche Rabe (B. Hydrocorax). tänge 2 Fuß 4 Zoll. Hauptfarbe braun. Bauch gelb. Der Fnochichte Auswuchs des Stirnbeins ift flach und vorn ſtumpf. Bewohnt die Molucken. Wird fehe zahm und haufig zum Mäufe- und Nattenfange gebrauchk, Frißt Musfatennüffe, wovon fein Fleiſch einen angeneh— men gemwürzhaften Geſchmack bekoͤmmt. Büjon pl. enl. n. 283. 2. Der YIafehornvogel (B. Rhinoceros. Jaͤgervogel). Länge 3 Fuß. Das 8 Zoll lange Etirnhorn ift mit der obern Kinnlade verwachfen, und in die Hohe gekruͤmmt. Farbe des Körpers ſchwarz, unten ſchmutzig weiß. Schwanz 12 Zoll lang. Bewohnt Offindien. Lebt von Natten, Mäufen, Zleifch und Ans. Folgt auch den Jaͤgern nach, um von den Eingeweiden der Thiere zu freffen } die fie era legen. Hat einen widrigen Geruch. Büffon pl. enl. n. 934. VIII. Der Ochſenhacker (Buphaga). Schnabel aerade, faft viereckigt. Kinnladen hoökerigt, aus einem Stück befiehend , nad) außen erhaben- Gangfüße. Der afrikanifche Ochfenbacker (B. Africana). Länge 84 Zoll. Farbe oben graubraun, unten gelb» licht. Wohnt am Senegal. Naͤhrt fih von Ochſen— brem⸗ 224 Azeln. Der Madenfreſſer. bremſen (oeftrus bovis), die er aus dem Ruͤcken des Rind— viehes herauszieht. Man kennt nur dieſe einzige Gattung. Büffon oiſ. Ill. Tab. 14. IX. Der Wisdenfreffer (Crotophaga). Schnabel zuſammengedruͤckt, halb rund, gekruͤmmt, mit eye höherem Ruͤcken, oben fcharf geränvet. Ciafenlöcher gehen von einer Seite zur andern durd). 3 Gattungen. Der afuiEanifche Madenfreſſer (C. Ani). Lange 135 Zoll. Farbe fhwarz Schwanz lang, kelförmig. Kletterfuͤße. Bewohnt Meftindien. Lebt in geſellſchaftlicher Verbindung, fd, daß gegen die Weiſe aller andern Voͤgel viele Weibchen, oft ihrer 50 ſich zuſammen⸗ halten, und fich ein gemeinfchaftliches fehr großes Neft bauen , mit einander brüten, die Jungen gemeinfchaftlich füttern, ꝛc. Bruͤtet zweymal im Jahre. Lebe von Fruͤch— ‚ten, Saamen, Würmern, Inſekten, befonderg von Gryl—⸗ len; vorzüglich aber von Milben (acarus rieinus), die fich in die Haute des Rindviehes niften, welches fich daher gutwillig niederlegen fol, um diefes Ungeziefers log zu ‚werden. Büffon pl. enl. n. 12. f. 2. X. Das Blausuge (Glaucopis. Bartvogel), Schnabel untermärtg geboaen, aemdlbt. Untere Kinnlade Eirs zer, als die obere; an der Wurzel ſleiſchwarzig. Vaſenloͤcher platt gedruͤckt, mit einer Enorpelarrigen Haut halb bedeckt. Zunge etwas knorpelartig, an der Spitze eingechnitten, und gefrant. Sangqfuͤße Das Blauauge (G. Cinerea). Laͤnge 15 Zoll, Farbe des Schnabels, fo wie des ganzen Körpers, und der Süße, ſchwarz. Iris im Auge schon Azeln. Der Rabe, 225. ſchoͤn himmelblan. Schwanz lang und keilfoͤrmig. Be- wohnt Neufeeland. Gehe auf der Erde, und findet ſich felten auf Baumen. Lebt von Beeren, Infeften und klei⸗ nen Voͤgeln. Hat ein ſchmackhaftes Fleisch. Latham Syn. I. Tab. 13. | Der Rabe (Corvus). Schnabel erhaben, meſſerfoͤrmig. Naſenloͤcher mit vorwärts liegenden borſtenaͤhnlichen Federn bes deckt. Zunge knorpelartig, geſpalten. Gangfuͤße. ea he Se Die mehreften Gattungen diefes Geſchlechts, wozu ale Kraͤhen⸗ arten, Dohlen, Heher und Elftern gehören, kommen in allen Ge— genden vor. Sie ſchreyen Sehr, niſten auf Bäumen, und legen 6 Eyer. Raͤhren ſich von allerley Snfekten und Gewuͤrinen, auch von Fleiſch, Ans, ingleichen von Eaamen der Baͤume, und vor Getraide. Nutzen durch denn des Ungeziefers. 45 Gnte sungen.» 1. Der Rolkrabe cc. Corax. Räbe; Steinrabe ; Aasrabe). Laͤnge 2 Fuß 2 Zoll. Gewicht 3 Pfund. Farbe dun-⸗ kelſchwarz. Ruͤcken blaͤulichſchwarz. Schwanz zugeruns det. Findet ſich faſt durchgehends in beyden Welten. Hat einen uͤberaus ſcharfen Geruch, und wittert in einer Weiz ten Entfernung das Aas aus, das im Dickicht verborgen, liegt. Frißt auch Voͤgel, Eyer, Fiſche, Muſcheln, Bee⸗ ren; raubt junge Enten, und ſelbſt junge Haſen. Aus großem Hunger frißt er auch trockne Haͤute und Unrath. Die Schalenthiere wirft er von einer großen Hoͤhe, damit ſie zerbrechen, und verzehrt dann das Inwendige. Bey Finnland, Island und Grönland, wo er ſehr haͤufig iſt, beſucht er die Huͤtten der Einwohner, und frißt den Ab» fall von den Robben. Raubt gemeinſchaftlich mit dem P weißen 226 Azeln. Der Rabe. weißen Bär, arctifchen Suchfe, und Adler. Stielt auch Sachen, die er nicht freffen kann. Lernt fprechen. Niftee auf hohen Bäumen, oder auf hoch überragenden Felſen, die ihm eine Decke fehaffen, Begattet ſich im März, und legt im April 5 bis 6 bläulich grüne, braun gefleckte Eyer, die das Männchen am Tage, und dag Weibchen zur Nacht zeit bebrütet. Bruͤtet ohnaefähr 25 Tage. Wird fehr alt. Die Grönländer effen das Fleifch von diefem Vogel; ges brauchen die Haut zu Kleidern, die Flügel zu Bürften, und machen aus den gefpaltenen Federkielen Angelſchnuͤre. Friſch. Tab. 63. 2, Die Babenkraͤhe (C. Corone. Schwarze Krähe). Laͤnge 18 Zoll. Gewicht 9 Unzen. Iſt ganz blaͤulich⸗ ſchwarz. Schwanz zugerundet. Schwanzfedern ſpitzig. Hat ein eben ſo ausgedehntes Vaterland, als der Kolk— rabe. Frißt Aas, Voͤgel, und andere kleine Thiere; auch Fruͤchte, Nuͤſſe, Getraide, ıc. Im Sea ſtellt fie den Nebhühnereyern fehr nach. Nifter in Wäldern auf Baͤumen. Das oft an 3 Pfund fehmere Neft ift mit Fleie nen Zweigen und Dornen dicht durch einander geflochten, mit Erde und Pferdemift verbunden, und inwendig mit Wurzelfäferchen ausgefuttert. Legt 5 bis 6 Eyer, die den vorigen ahnlich find. Lernt allerley Worte nach» fprechen, und wird von den gemeinen Türfen zur Jagd abgerichtet. Das Fleiſch wird an einigen Orten gegeffen, und die Slügelfedern, wie die Kolfrabenfedern, zum Zeich- nen, und zum DBerfielen mufifalifcher Inſtrumente ge⸗ braucht. Büffon oif. III. Tab. 3. 3. Die Saatkraͤhe (C. Frugilegus. Karechel; Acker— kraͤhe; Ruf), Größe, das Mittel zwifchen dem Naben und der ſchwarzen Kraͤhe. Farbe dunkelſchwarz. Stirne grau. N Schwanz Azeln. Der Rabe. 227° Schwanz etwas zugerundet. Bewohnt Europa. Fliegt beſonders des Morgens und Abends in großen Schaaren. Frißt Getraide und andere Koͤrner, wodurch ſie aller— dings den neu beſaͤeten Aeckern nachtheilig wird; iſt aber doch wegen ihrer uͤbrigen Nahrung, da ſie eine Menge von Würmern, Larven, beſonders Engerlingen, Grass raupen, ꝛc. verzehrt, ein überaus nuͤtzliches Thier. Cie folgt daher beſtaͤndig dem Pfluge auf dem Felde, um die Wuͤrmer aus der Erde aufzuleſen. Niſtet in Geſellſchaft, und gehoͤrt zu den Voͤgeln, die hauptſaͤchlich, wenn ſie Junge haben, ſehr viel Geſchrey machen. Faͤngt im Maͤrz an, ihr Reſt zu bauen, Legt 4 oder 5 Eyer, welche viel Heiner find, als die Nabeneyer, aber größere Stecken, befonders am dichten Ende haben. Das Zleifch der Zuns gen wird für fchmackhaft gehalten: Wandert. Friſch. Tab. 64: 4, Die Nebelkraͤhe (C. Cornix. Kraͤhe; Holzkraͤhe). Länge 22 Zol. Farbe gran. Kopf, Kehle, Fluͤgel und Schwanz ſchwarz. Bewohnt Europa and Aſien. In Deutſchland iſt ſie einer der gemeinſten und bekannteſten Voͤgel. Fliegt in zahlreichen Schaaren. Naͤhrt ſich von Aas, allerley Unrath, kleinen Thieren, Vogeln, Schas lenthieren, Froͤſchen, Inſekten, und deren Larven; ſel— tener von Beeren und Koͤrnern, und wird alſo durch Vertilgung unzaͤhligen Ungeziefers, da ſie beſonders auch die Wieſen von den ſchaͤdlichen Grasraupen (phal: grami- nis) reinigt, nutzbar. Niſtet auf hohen und niedrigen Baͤumen. Legt 4 bis 6 Eyer, etwas großer als Tauben» eyer, gemeiniglich mit feinen braunen Strichen und Fle— cken, auf hellgruͤnem Grunde. Bruͤtet zum wenigſten zweymal im Jahre. Veraͤndert im Herbſt und Srübjahr ihren Aufenthalt. Man kann dieſe Thiere artig mit Pas piertuten fangen, die inwendig mit Vogelleim beſchmiert P 2 und 228 Aseln. Der Babe. und mit Fleiſch angefuͤllt ſind, und die man in — oder in Miſthaufen ſteckt. Friſch. Tab. 65. 5. Die, Dohle (C. Monedula. Ihalfe; Dahlife; Aelke). | Fänge ohngefähr 13 Zoll. Zarbe ſchwarzbraun. Hinterkopf weißlichgrau. Stirne, Flügel und Schwanz ſchwarz. Bewohnt dag nordweftliche Europa, Naͤhrt fich von Inſekten, Saamen, Früchten, felten von Fleiſch. Macht auch Jagd aufdieNebhühnerener. Fliegt in großen Schaaren. Niſtet auf Bäumen, Thuͤrmen, alten Schloͤſ— fern, ꝛc. Legt bis 6 bläffere, kleinere, und weniger ges fleckte Eyer. als die Nebelfrähe. Bringt den Winter in Großer Verfammlung auf alten Ihürmen zu, Wandert. Wird leicht zahm, und lernt ſprechen. Die gezaͤhmten ſtehlen aber wie die Raben, alles was glaͤnzt, als Ringe, Geld, ꝛc. Das Fleiſch wird in verſchiedenen Ländern gegeſſen. Sriſch. Tab. 67. 6, Der Holzheher (C. Glandarius. Nuke, Mare colph, Hezle, Hervenvogel, Haͤher „Waldheher, Melsfchrenen). ...42 5 Länge 13 Zoll. Sarbe-roftigroth, ib — Deck⸗ federn blau, weiß und ſchwarz geſtreift. Bewohnt Euro⸗ pa, auch zum Theil Sibirien. Naͤhrt ſich beſonders von Eicheln, Haſelnuͤſſen, Kaſtanien, Erbſen, Bohnen, Kits’ ſchen, Elſebeeren, ꝛc. Frißt auch Saat, kleine Voͤgel, Eyer, ꝛc. Iſt beſonders nach dem Nelkenſaamen ſehr begierig. Von Haſelnuͤſſen und Eicheln traͤgt er Vorrath fuͤr den Winter in Erdhoͤhlen und hohle Baͤume zuſam⸗ men. Niſtet in Waͤldern vorzuͤglich auf Eichen. Das Neſt iſt halbkugelfoͤrmig aus kleinen durch einander geflochte— nen Wurzeln gemacht, und ohne Ausfutterung. Legt 4 a big Azeln. Der Rabe, 229 bis 5 gruͤnlich graue, mit kleinen ſchwarzen Flecken ge— zeichnete Eyer von der Groͤße der Taubeneyer. Der Vogel iſt ſehr unruhig; wird aber doch leicht zahm, und iſt ſehr gelehrig. Wird 8 big 10 Jahr alt. Das Fleiſch iſt etwas bar aber doch vorher gefocht und dann gebraten, eßbar. Friſch. Tab. 55. 7. Die blaue Kraͤhe (C. Criſtatus. Blauer Nuß- heher; Haubenheher). Laͤnge 11 Zoll. Hauptfarbe blau. Kopf mit einem ſchoͤnen blauen Buſche. Um dem Halfe ein ſchwarzes Hals⸗ band. Deckfedern fihon ſchwarz geftreift. Bewohnt Nord» amerifa. Hat in Sitten viel Aehnlichkeit mit dem Hole heher. Lebt fchaarenweife. Niſtet an fumpfigen Orten. Singt angenehm. Seife KRaftanien, befonders Maps. Vorzüglich liebt er die Beeren der lorbeerblaͤttrigen Stech— winde ({inilax laurifolia). Bey großem Hunger nimmt er auch wol mit Gewürmen und Schlangen vorlich. Legt im May 5 big 6 fehmusig olivengelbe Eyer mit roftigen Stecken. Catesb. Carol. I. Tab. 55. 8. Der Nußheher (C. Caryocatadtes. Tannenheher; Holzſchreyer; Nußkraͤhe; Nußknacker). | Länge 13 Zoll. Farbe ſchwarzbraun, weiß punftirk. Flügel und Schwanz ſchwarz. Schwanzfedern an der Epite weiß. Bewohnt Europa und Sibirien bis Kamt— fchatfa, befonders in den Tannenwäldern. Sammelt und friße Inſekten, Beeren, Nuͤſſe, Eicheln, befonderg die Kernen der Tannenzapfen, auch Zichtenfaamen, Hanf, zc. Niſtet in hohlen Bäumen, die er wieder Specht durchbohrt. Friſch. Tab. 56. 9. Die Aelſter (C. Pica. Eifter; Atzel; Aegerfte; Heiſter; Heze). Laͤnge 18 Zoll. Weiß und ſchwarz, mit keilfoͤrmigem Schwanze. Bewohnt Europa und Nordamerika. Iſtfuͤr P3 junge 230 Azeln. Der Rabe, junge Vögel, befonders für die jungen Hühner, Enten und Gaͤnſe ein fchädliches Thier. Naubt Eyer, frißt auch Nas, und mancherfey Früchte. Hält ſich haufig bey den Dörfern und Bauerhöfen auf. Baut gewoͤhnlich aus wärts am Gehölze oder Baumgarfen auf den Spitzen hoher Bäume ein fehr Fünftliches Neft, welches fie von oben mit dornichten Sträuchen zuwoͤlbt, und nur an der Seite eine Feine Deffnung zum Eingange läßt. Legt 7 bis 8 Feine grünblaue Eyer mit vielen braunen Slecfen. Kann über 20 Jahr alt werden. Wandert. Zahme Xelftern ler— nen fprechen, und koͤnnen zur Jagd abgerichtes werden. _ Seifch. Tab. 58. :o, Der cansdifche Heher (C. Canadenfis. Die aſchgraue Kräbe). ' Lange rı Zoll, Gewicht 23 Unze. Iſt braun. Stirne, Wangen und Lintertheil des Körpers ſchmutzig roͤthlich weiß. Schwanz lang, keilfoͤrmig. Die 3 außerften Federn an der Spitze fehmugig weiß. Nafenlöcher mit einem Buͤſchel weißlicher niedergebogener Federn bedecft. Bes wohnt Nordamerifa und die Wälder an der weſtlichen Küfte von Amerika. Nährt fih von fchwarzem Moog, Mürmern und Zleifch. Bruͤtet zeitig im Fruͤhjahre. Nifter in den Fichten. Legt 2 bis 3 blaue Eyer. Sliegt paars weiſe. Iſt fehr dreuft, und fomme fo gar in die Zelte, und frißt die Speifen aus den Schüffeln; wird aber doch nicht leicht zahım. Sammelt Vorrath auf den Winter. Die Bewohner der Hudfonsbay verabfcheuen diefen Vogel. Büffon pl. enl. n. 530, Ä 11, Die Bergdohle (C. Pyrıhocorax). Größe zwifchen der Dohle und Kraͤhe. Iſt ſchwaͤrz⸗ lich. Schnabel geld. Züge ſchwarz. Bewohnt die ſchwei— zerifchen Alpen. Hat eine unangenehme Stimme. Lebt vor⸗ Azjeln. Der Birkheher. 2311 vorzuͤglich von Saamen, und thut der Aerndte großen Schaden. Das Fleiſch wird gegeſſen. Büffon oif. III. Tab. 6. 12. Der Waldrabe (C. Graculus. Alprabe; Stein⸗ rabe). Groͤße einer Dohle. Farbe violettſchwarz. Schnabel und Fuͤße rothlich orangegelb. Bewohnt die hoͤchſten Gebirge der Schweiz, ze. Findet fi) auch in England, Schottland, Aegypten, Perfin, ꝛc. Naͤhrt fich befon- ders von Gewürmen, Inſekten, und deren Larven. Srißt auc Wacholderbeeren. Fliegt fchaarenweife im Kreife- Niſtet auf Hohen Felfen. Legt 4 bis 5 weiße Eyer. Biiffon oif. III. Tab. 1. XI. Der Birkheher (Coracias). Schnabel mefferfürmig, mit unterwärts gebogener Spike; an ver Wurzel bins. Zunge Fnorpelicht; gefpalten. Gansfüße. ı7 Gattungen. . Die Mandelkraͤhe (C. Garrula, Racke; Blau racke; Birkheher). Groͤße eines Holzhehers. Iſt gruͤnlich blau; mit graulich rothem Ruͤcken, und ſchwarzen Schwungfedern. Bewohnt das gemaͤßigtere Europa, und Nordafrika. Iſt einer der ſchoͤnen europaͤiſchen Voͤgel. Lebt von Kü- fern, Wuͤrmern, Froͤſchen, Eicheln, Fruͤchten. Laͤßt ſich in der Aerndtezeit, wenn die Frucht in Mandeln ſteht, haufenweiſe auf den Feldern ſehen. Niſtet auf Baͤumen, beſonders auf Birken, auch in Hohlungen alter Bäume. hr Wo aber feine Bäume find, 5. E. auf Maltha und in der Barbarey, bauet fie ihr Neft an den thonigten Ufern. Legt grüne, mit unzähligen dunfeln Punkten befprengte P4 Eyer. 232 Azeln. Der Pirol. Eyer. Sfr furchtſam, und die Jungen laſſen ſich durch» aus nicht zaͤhmen. Fliege hoch. Wandert im May und Erptember. Macht ein ftarfes Gefchrey. Das Fleiſch wird von vielen für fehr ſchmackhaft gehalten. Friſch. Tab. 57. 2. Der gelehrige Birkheher (C. Doeilis). Größe einer Dohle. Iſt weiß, mit rochlicher Miſchung. Bauch und die Gegend um den After mausfarbig. Ruder— federn ſchwarz mit weißen Spitzen. Bewohnt Suͤdaſien. gerne ſprechen, und auch das Weinen und Huſten nach machen. Gmelin R. d. Nufl. IIL Tab. 42. XI. Der Pirol (Oriolus). Schnabel kegelfoͤrmig, erhaben, Misig, gerade, Obere Kinn— lade etwas laͤnger; obenhin ausgeſchnitten. Zunge geſpalten, ſpitzig. Sangfüße. * — = Die zu dieſem Geſchlechte gehörigen Vögel, deren man big jest 52 Gattungen Fennt, leben fehnarenweife, fingen, find fehr ges fraͤhig, nähren fich von Früchten, find meift in Amerika einheinifch, und viele bauen haͤngende Nefter. 1. Die Golddroſſel (O. Galbula. Goldamfel; Kirfch- vogel; Bülow; Wiedewall; Pringftvogel; Dierefel; Pyrol). Laͤnge 9 Zoll. Farbe goldgelb. aan: Fluͤgel und Echwanz ſchwarz. Die außerffen Schwanzfedern nad) "hinten zu geld. Das Weibchen ift olivengruͤn. Bewohnt Europa, Aften, und Afrifa. Wandert Näber fih von Kirfihen, Weintrauben, Zeigen, Erbfen, Inſekten, Ge wuͤrmen. Macht fich ein fehr Fünftliches, napfförmigeg, fehr dauerhaft zroifchen zwey Aeſtchen befeſtigtes Neft. Legt 4 bis 5 ſchmutzig weiße, mie Heinen dunfelbraunen Fle⸗ % Azeln. Der pPirol. 233 Flecken beſtreuete Eyer. Das Weibchen bruͤtet ohngefaͤhr 3 Wochen. Der Geſang des Vogels iſt angenehm und helllautend. Sein Fleiſch wohlſchmeckend. Friſch. Tab. 31. 2, Der Troupial (O. Icterus). Länge 93 Zoll. Iſt gelb. Kopf, Vordertheil des Hals ſes, Ruͤcken, Schwung: und Schwanzfedern ſchwarz. Auf jedem Fluͤgel zwey weiße Flecke. Bewohnt dag waͤr⸗ mere Amerika und die karaibiſchen Inſeln. Naͤhrt ſich be— ſonders von Inſekten. Iſt ſehr behende, dreuſt und ge— lehrig. Niſtet in großer Anzahl von Paaren auf einem Paume, nicht weit von den Wohnungen. Bauet ein walzenfsrmiges Neſt, welches an den Enden der hoͤchſten Zweige aufgehaͤngt iſt, und frey in der Luft ſchwebt, ſo, daß die Jungen beſtaͤndig gewiegt werden. Catesb. Carol. app. Tab. 5. 3. Der Commendeur (O. Phoeniceus). Länge 8 bis 9 Zoll. Iſt ganz ſchwarz; die Deckfedern der Flügel aber glänzend fcharlachroth. Bewohnt in un- zähligen Heeren Amerika von Neuyork bis Mexiko. Kommt im Ypril an, und zieht im Dftober wieder weg. Richtet ‚große Verwuͤſtung unter dem Mays und anderm Korne an, vertilge aber doch auch eine Menge Würmer und In— feften, woran dag Land einen Ueberfluß hat. Nifter in Buͤſchen, und unter dem Schilf abgelegener Suͤmpfe. Das Neft hat die Geftalt der Hangenefter, ift ſtark, aus— wendig aus breitem Grafe verfertigt, etwas uͤberklebt, und mit Binfen oder trocknem Grafe dicht gefüttert, und gerade fo hoch angebracht, daß die höchften Fluthen es nie erreichen koͤnnen. Die Eyer find weiß, mit unregel- "mäßigen ſchwarzen Streifen. Catesb, Carol. I. Tab. 13. P5 4. Der 234 Azeln. Der Pirol, 4. Der Jupujaba (O. Perficus). Länge ohngefähr 12 Zoll. Farbe ſchwarz. Auf dem Rücken, an den Deckfedern der Flügel, und an der Wur— gel der Schwanzfedern gelb gefleckt. Bewohnt Brafilien. Baut fih von Schilf und Binfen ꝛc. ein 18 Zoll langes Neft in Geſtalt eines Deftillivhelmg, mit einer engen Def nung, das er am Ende eines Baumzweigs aufhaͤngt, und dadurch feine Jungen vor den Ueberfällen der Meerkatzen und Schlangen fichert. Bruͤtet nicht felten dreymal im Jahre; und man hat bisweilen 400 folcher Nefter, an einen einzigen Baume, den die Brafilianer Uti nennen, gefunden. Briffon av. II. Tab. 9. Fig. 1. 5. Der Baltimore (O. Baltimore). Länge 7 Zoll. Kopf, Kehle, Hals, und Obertheil des Ruͤckens ſchwarz. Kleine Deckfedern der Flügel oran« gegelb; die groͤßern ſchwarz, an den Spißen weiß. Vors dere Schwungfedern dunfelbraun, weiß eingefaßt; Bruft und Baud) Hoc) orangegelb. Bewohnt Nordamerifa. Baut ein Neft aus Fafern zäher Pflanzen, mit Wolle ver mifche und mit Haaren gefuttert, in Zorm einer Birne. An der Spitze if eg offen, und an der Seite ift ein Loch, durch welches die Jungen ihren Unrath laffen und gefüts tert werden. Das Neft hänge er an die Aeſte der Tulpen« bäume oder Pappeln. Penn. arct. Zool. II. Tab. 12. 6.- Der ſchwarze Pirol (O. Niger). Länge faft roZoll. Iſt ganz ſchwarz. Gewohnf Nord- amerika. Naͤhrt fich von Würmern und Käfern. Singt bis zur Brütezeit fehr angenehm. Riſtet in Baͤumen, etwa 8 Fuß hoch von der Erde. Baut ein Neft aus Moos und Gras. Legt 5 dunfle, ſchwarz geflechte Eyer, Ber: fammelt Azeln. Die Azeldohle. 235 ſammelt ſich in großen Schaaren, zieht im September gegen Suͤden, und koͤmmt im Junius zuruͤck. Briſſon U. Tab. 10. Fig. ı. 7. Die Pifangdroffel (O. Banana. Pifangvogef), Länge 7 Z0M. Pomeranzenfarbig. Kopf und Bruft Foftanienbraun. Nücen, Flügel und Schwanz ſchwarz. Bewohnt Martinique. Macht aus Fleinen Faſern und Blättern ein Neft, welches einer Kugel gleicht, die man in 4 gleiche Theile zerſchnitten hat, und heftet es unter ein Piſangblatt dergeſtalt an, daß dieſes demfelbeni zum Dache dient, und einen Theil des Neſts ſelbſt ausmacht. Briſſon II. Tab. 12, Fig. 1. XIV. Die Azeldohle (Gracula). Schnabel erhaben- meflerfürmig , an der Wurzel blog. Zunge ganz, ſpitzig, und fleiichig. Gangfüße. / ı2 Gatfungen, 1.7 Der Nino (G. Religiofa). Länge 103 Zoll. Iſt violettſchwarz; auf den Fi geln ein weißer Fleck; um den Hinterkopf geht eine bloße gelbe Binde. Bewohnt Dftindien. Lebt von Früchten, Kirfchen, Weintrauben. Hat einen ſchoͤnen Gefang, und lerne noch deutlicher fprechen, als ein Papagay. Büffon 111. Tab. 25. 2, Der Rabhlbachen (G. Calva). Länge 10 Zoll. Farbe etwas afchgram. ‚Der Kopf ift zu beyden Seiten Fahl, und dafelbft eine blaffe Haut, welche roth wird, wenn fich der Vogel erzürnt. Bewohnt die Philippinen. Iſt fehr gefräßig. Lebt von Früchten, Niſtet in hohle Bäume, befonders in Kokosbaͤume. Briſſon II. Tab. 26. Fig. 2. 3.Der 236 Aseln, Die Azeldohle. 3 Der Schiffſchwanz (G. Barita. Pifangazeldohfe). Länge 13 Zoll. Gefieder ſchwarz mit glänzender Bur- purfarbe. Schwanz feilförmig, im Gehen ausgebreitet, im Sliegen oder Sitzen gefaltet, und oben hohl. Des wohnt die Antilfen, und die wärmern Theile von Nord— amerifa. Naͤhrt fich dort von nfeften und Mayg, hier . von Bananas. ft den Plantagen nachtheilig. Lath. Syn. 1. 2. Tab. 18. 4. Der Maysdieb (G. Quiscula. Purpurazefdohle), Laͤnge 133 Zoll. Kopf und Hals ſchwarz, mit einem glänzenden Blau überzogen. Ruͤcken und Bauch grün und fupferfarbig. Schwanz lang und Feilfsrmig, und nebft den Slügeln ſchoͤn purpurroth. Bewohnt Nord- amerifa. Niſtet auf Bäumen, gewöhnlich in entlegenen Gegenden. Das Neft befteht von außen aus groben Stengeln, inwendig aus Fafern und Neifern. Legts big 6 blaßblaue, ſchwarz gefleckte und geftreifte Eyer. Stift, wenn er hungrig ift, allerley Getraide; am liebften aber nährt er fich von dem Saamen des Wafferfappengrafes (Zizania aquatica), und von Mays, daher er den Plan tagen großen Schaden thut, und den Landes» Einwoh— nern verhaßt ift. Wird aber doch durch die Vertilgung unzähliger fchädlichen nfekten, zumal des Erbfenkäfers (Bruchus pifi), wiederum fehr nüglich. Daher war es unüßerlegt, daß man im Jahre 1750 fo lange £leine Preis fe auf die eingelieferten Köpfe dieſes Vogels geſetzt hatte, big er. beynahe vertilgt war. Denn von derzeit an nahm dag Ungeziefer fo furchtbar überhand, daß mait froh war, wie der Vogel fich allmählig nieder vermehrre. In Neu» york und Penfilvanien koͤmmt er im Februar oder März an; und zieht bey Annäherung des Winters aus den usrdlichen Kolonien. In Carolina aber bleibt er das ganze Jahr. Azeln. Der Daradiesvogel. 237 Jahr. "Seine Stimmeift angenehm. Sein Steifch aber ranzig, hart, und unſchmackhaft. Catesb. Carol. I. p. ı2. Tab. 12. XV. Der Paradiesvogel (Paradilen): Schnabel mit wolligren Federn der Halfter bedeckt. Sedern der Weichen lang. Die zwey bern Nuderfedern, einzeln und kahl. ‚Das ganze Gefchlecht, welches aus 9 Gattungen beficht, if faft blos auf Neuguinea zu Haufe, von da diefe Shiere ald Zugs vdgel nach den Molucken, und andern benachbarten Inſeln flreichen. Ihre prachtvollen Federn werden in Indien als Putz getragen; und die Papus fehneiden ihnen nad) jest, wenn fie fie zu dieſer Abſicht verfaufen, die Süße ab, Daher man in vorigen Zeiten, wenn man dergleichen Vögel zu fehen bekam, glaubten: daß fie gar Feine Suse, hätten. 1. Der große Paradiesvogel (P: Rpbdal — Goottesvogel). Der eigentlich ſo genannte Paradiesvogel, von dem die Alten glaubten, daß er Feine Fuͤße hätte. Länge 12300 6 Linien. Die Federn | der Weichen find „länger, ‚als der Körper. Die zwey mittleren Schwanzfedern über 2 Fuß lang und borftenartig. Haͤlt fi ſich gewoͤhnlich in Waͤldern auf den Baͤumen auf, wo ihm die Indianer in Huͤtten auflauern, und ihn mit Rohrpfeilen ſchießen. Fliegt ſchaarenweiſe, und der ganze Zug richtet ſich nach ſeinem Anfuͤhrer. Sein Flug ſoll dem Fluge der Schwalbe, und fein Laut dem Geſchrey des. Staars gleichen. Die Price fter des Landes eignen diefem Vogel Wunderfraäfte zu, um ihn defto theurer zu verfaufen. Es wird aud) ein ziemlich! ftarfer Handel damit getrieben. Seit etwa einem Sahrhundert hat man fich auch in Europa ber Federn mie der Straußfedern bedient. Edw. Tab. 110, 2, Der 238 Azeln. Der Baumhacker. 2. Der philippiniſche Paradiesvogel (P. Triſfis). Größe einer Dohle; 93 Zoll lang. Farbe braͤunlich. Die erſten Schwungfedern von der Wurzel bis zur Mitte, und die Schwanzfedern, die mittlern ausgenommen, an der Spitze weiß: Kopf und Hals braun. Hinter den Augen ein nackter dreyeckiger Steck. Bewohnt die Philip: pinen. Iſt fehr.gefeäßig, und frißt alles. Dem Rind⸗ viehe zieht er Die Larven der Ochfenbremfe aus der Haut. Hienächft nähre er fich auch von Heuſchrecken, und ans bern Inſekten, in deren Ermangefung fo gar von jungen Tauben, Hatten, Srüchten, Mandeln, Weintrauben,. Getraide, ve. Niſtet jährlich zweynial auf Palmen. Legt 4 Eyer. Wird Teiche zahm. Iſt fehr gelehrig. XVI. Der Baumhacker (Trogon. Eurueuru). Schnabel fürzer als der Kopf, meſſerfoͤrmig, gebogen; Rand der Kinnladen gesähnelt, Bletterfüße. Se * —— Die Voͤgel dieſes Geſchlechts wohnen nur in waͤrmern Klimas fen. Leben einfam in dichten und feuchten Wäldern. Niften auf den untern Zweigen der Baͤume. Leben von Inſekten. an ang 7 Gattungen. Der Curucui (T. Curucui). Laͤnge 103 Zoll. Iſt goldgruͤn, unten gelb, Kehle ſchwarz. Bewohnt Neuſpanien, Braſilien, Peru. Lebt einſam in dichten Wäldern. Niſtet in hohlen Bäumen. Legt 2 mal jährlich, 3 big 4 weiße Eyer; wie Taubeneper. Nähre feine Kungen mie Würmern und Inſekten. Laͤßt fich nicht zahm machen. Biffon VI. Tab. 14. XVII. Das GSroßmaul (Bucco). Schnabel meſſerſoͤrmig, an den Geiten zuſammengedruͤckt; an benden Geiten gerandelt; unterwäarts gebsgen. Die Gpalte deffelben geht unter Die Augen hinaus. infens Azeln. Das Großmaul, 239 Krafenlöcher mit ruckwarts liegenden Federn bedeckt. Kletterfuͤße. Ir Fe Fr Dieſe Vögel Ieben in. Afrika, befonders in Aſien und dem wärs mern Amerifa. Sie find fehr dumm, Man Eennt jest 17 Gattuns gen, von deren Nraturgefchichte aber noch ſehr menig befannt if, Die Tamatia (B. Tamatia). Länge 65 Zoll. Farbe rothbraun; unten röthlich, weiß; ſchwarz geflecft. Kehlepomeranzenfärbig. Bewohnt Cayenne und Brafilien. Lebe einfam, an entlegenen Dr- ten, befonders in Wäldern. Naͤhrt fich von Inſekten. Das Fleiſch iſt unſchmackhaft. ill. ornith. Tab. 59. XV. Der Ruckuck (Cuculus). Schnabel faft rund. rafenlöcher mit dem Rande hervorſtehend. Zunge yfeilfdrmig, flach, gani- Rletterfüße, 48 Gattungen. 1. Der gemeine europaͤiſche Kuckuck (C.Canorus). Länge 14 Zoll. Sarbe afchgrau. Schwanz zuges rundet, weiß und ſchwarz punftirt. Bewohnt die nord« liche alte Welt, wo er aber doch nur von der Mitte des Aprils bis zu Anfang des Julii zu ſehen iſt. Iſt kein Raubvogel, ſondern naͤhrt ſich von Inſekten, Raupen, Kaͤfern und Gewuͤrme. Legt zaͤhlreiche, ſchmutzig weiße, mit ſtahl⸗ und roſtfarbigen Flecken beſprengte Eyer, die er aber (wenigſtens, wie man mit Gewißheit weiß, in Deutſchland) nicht ſelbſt bebruͤtet, ſondern ſie einzeln in die Neſter inſektenfreſſender Singvoͤgel, als der Gras— muͤcken und Bachſtelzen ıc. legt, und von dieſen ausbruͤ— ten läßt. Merkwürdig ift, daß die Kuckuckseyer nicht größer find, als diefer, fo weit kleinern Vogel ihre, und dag 240 Azeln. Der Kuckuck. daß ſie auch nicht laͤnger, als dieſe, bebruͤtet zu werden brauchen. Die kleinen Voͤgel ernaͤhren auch den Kuckuck ſo gut, als ihre eigene Brut. Da der Kuckuck ſich gern unter den Weiden aufhaͤlt, und man auf deren Blaͤttern oft Schleim von Schnecken, ꝛc. findet, ſo hat der Aber⸗ glaube ſolchen fuͤr Kuckucksſpeichel gehalten. Der Win— teraufenthalt dieſes Vogels iſt noch nicht hinlaͤnglich be— kannt. Im noͤrdlichen und oͤſtlichen Aſien kommt er den 10 Junius an. Sein Fleiſch ſoll ſchmackhaft ſeyn. | Seifch. Tab. 40. u. f. 2, Der Iangfchnsblichte Auckuck (C. Vetula). Lange 15 Zoll; des Schnabels gegen 2 Zoll. Zarbe braunlich, unten mufchelfarbig. Augenlieder mit rothen Punkten beſetzt. Schwanz keilfoͤrmig. Bewohnt Jamaika, Lebt in Wäldern und Hecken. Flug kurz. Gang einer Acl- fer. Naͤhrt fi von Saamen, Würmern, Käfern, Hei: nen Schlangen, Sröfchen, Eideren, Kleinen Vögeln, Nat ten. Wird zahm. Schreyet bey bevorſtehendem Regen. Brif). av. IV. Tab. 17. Fig. 2. 3. Der caroliniſche Kuckuck (C. Americanus). Länge 12 Zoll. Körper oben afchgran, unten weiß. Dbere Kinnlade ſchwarz, untere gelb. Schwanz Feilfdr= mig. Bewohnt Nordamerika. Komme im May an, und zicht im Herbft wieder weg. Macht fein Neft gewoͤhnlich in Aepfelbäumen, aus Fleinen Keifern und Wurzeln. Lege 4 bläulich weiße Eyer. | ‚Cotesb. Carol. I. Tab. 9. 4 Der Honigkuckuck (C. Indicator. Honigweiſer; Sengo; Mood), Länge 6 Zoll. Farbe aus dem roſtbraunen ins graue: fallend. Unten weiß. Augendeckel nact und ſchwarz. Schultern geld gefleckt. Schwanz keilformig und roftfar- big. Azeln. Der Wendehals. 241 big. Bewohnt das Innere von Afrika, vom Vorgebuͤrge der guten Hoffnung landeinwaͤrts. Hat ſeinen Namen von der Fertigkeit, mit welcher er feine liebſte Nahrung die wilden Bienennefter aufzufuchen weiß. Er thut dieg zweymal, des Morgens, und gegen Abend, und die Hot- tentotten fo wol, als die dortigen Holländer, bedienen fich diefer Gelegenheit, um felbft wilden Honig einzufam- meln. Gie geben auf den Ruf des Vogels, welcher bes ftändig tſcher, tſcherr, lautet, acht, beantworten ihn durch Pfeifen, und fo halt fich dies Thier befländig um fie auf, flattert vor ihnen her, und leiter ſie zum beſtimm⸗ ten Orte. Der Vogel ift daher den Landegseinwohnern fehr werth, und darf nicht getsdrer werden. Bauer aus feis nen Zafern von Baumrinde ein Neft in Form einer Slafche, J. F. Miller Faſc. IV. Tab. 24. f. A. XIX. Der Wendehals (Yunx)., Schnabel faft rund, ſpitzig. Trefenlöcher ausgehöhlt und Eahl. Zunge länglich rund, sdgr wurmförmig, fehr Yang, mit einer, icharfen Spitze Schwanzfedern 10, Rletterfüße. Der Wendehals (X. Torquilla. Drehhals; Natter⸗ windel). Groͤße einer Lerche. Farbe aus weiß, grau, ſchwarz, roſtfarben, unter einander gemiſcht. Bewohnt Europa, Sibirien, Perſien, Indien. Haͤlt ſich in faulen Baͤu⸗ men auf, aus denen er die Larven der Inſekten heraus» zieht. Diefe und die Ameifen find feine vorzüglichfte Nah» rung. Bon der ungemeinen Gelenffamfeit feines Halfes hat er feinen Namen erhalten. Zieht im Herbft zeitig weg, und kommt erft im April wieder. Soll durch fein Gefchrey den kleinen Voͤgeln die Ankunft der Raubvoͤgel andenten. | Q Legt 242 Azeln. Der Specht, Legt 8 bis 9 Eyer , fo weiß wie Elfenbein. Seine Stim- me gleicht dem Laute einer Queerpfeife. Das Zleifch ſoll eßbar ſeyn. Sriſch. Tab. 38: Man fennt außer diefer, nur noch Eine Gattung. XX. Der Spedt (Picus). Schnabel vieledig, gerade, an der Spise Feilfürmig. Naſenloͤcher mit borſtenaͤhnlichen, etwas uͤbergebogenen Federn bedeckt. Zunge rund, wurmfoͤrmig, ſehr lang, ſpitzig, an der Spitze mit Borſten ruͤckwaͤrts geftachelt, und Eann lang herausgefteckt werden. Schwanzfedern 10, hatt, fleif, und ſpitzig. Klerterfüße. — *2 Die Spechte haben vorzuͤglich den ſonderbaren Bau der Zunge, daß fich das Zungenbein in zwey lange, federförmige Knorpel endigt, Die von hinten nach vorn Über den ganzen Hirnfchädel unter der Hart weglaufen, und fih an der Stirne nahe an der Schnabeltwurs zel feſtſetzen. Diefe Knorpel find alſo gleichlam elaftifche Federn, anittelft welcher Diefe Vögel ihre fadenfbrmige Zunge hervorſchießen, and Inſekten damit fangen Eönnen. Der robufte Schwanz; dient ihnen zum Widerffämmen, und zur Unterſtuͤtzung; der feharf sus Jaufende Feilfürmige Schnabel aber zum Aufhacken der Baumrinde, um Die Inſekten darunter hervorſuchen zu Eonnen. Sie halten fich befsnders an Franken und abgeftorbenen Baumen auf, machen ſich Doch aber auch an gefunde. Sie niften auch in hohlen Baumen. Nuͤtzen durch Vertilgung einer Menge von Inſekten, und deren Larven. Das Fleiſch wird von einigen gegeffen. Man kennt 53 Gattungen. 1. Der Schwwarsfpechi (P, Martius. Gemeiner Specht; Hohlkraͤhe). Laͤnge 17 bis 18 Zoll. Iſt fände" Auf dem Kopfe eine rothe Platte. Bewohnt Europa, Sibirien und Chili. - Hält fich befonders zur Nacht» und Regenzeit in hohlen Baͤumen auf, worin er auch fein Neft anlegt. Schält die abge. Azeln. Der Specht. 243 [ J | abgeftandenen Bäume ab, flonft an alle loſe Rinden, und hackt laut im Walde. Durchwuͤhlt die Ameifenhaufen mit feinem Schnabel, und zieht mit feiner langem dünnen Zunge eine Menge Ameifen heraus. Legt 2 big 3 meiße Eyer. Schadet den Bienenſtoͤcken. Iſt fchen und fchwer zu ſchießen, weil er immer um den Baum herum Jäufe. Friſch. Tab. 34. Fig. 1. 2, Der Weißſchnabel (P. Principalis). Größe einer Kraͤhe. 16 Zoll lang. Iſt ſchwarz. Auf dem Hintertheil des Kopfs ein ſcharlachrother Federbuſch. Auf beyden Seiten des Halſes ein weißer Strich. Hintere Schwungfedern weiß. Schnabel ſo weiß als Elfenbein. Bewohnt Amerika zwiſchen Neu-Jerſey und Braſilien. Bruͤtet in Mexiko um die Regenzeit. Die Spanier nen— nen diefen Vogel den Simmermann, weiler fo viel Späne aus den Daumen hackt; denn einer kann in einer Stunde wolein Maaß voll Späne aushacen. Den Löchern giebt er eine gewundene Form; permuthlic um dag darin ans gebrachte Neft defto beffer gegen die Witterung zu ſchuͤtzen. Catesb. Carol. I. Tab. 16. 3. Der Haubenſpecht (P. Pileatus). Länge 18 Zoll. Iſt ſchwarz. Hat einen vorhen Feder⸗ buſch auf dem Kopfe. An den Seiten des Kopfs, und auf den Flügeln weiße Flecken. Bewohnt die Wälder von Nordamerika. Nichtet unter dem Mays großen Schaden an; denn er hackt die Körner heraus, oder macht Löcher in die Blätter, daß die Zeuchtigfeit zum Verderben der Pflanze eindringt. Legt © Eyer. Die Zungen kommen im Junius aus. Catesb. Carol. I. Tab. 17: 4, Der Rothkopf (P. Erythrocephalus), Länge 9% Zoll. Nücken ſchwarz. Unterleib weiß, Kopf: ganz roth. Slügel und Schwanz ſchwarz. Bewohnt 22 Nord; 244 Azeln. Der Specht. Nordamerika. Frißt Eicheln, Mays und Aepfel, und iſt den Plantagen ſehr nachtheilig, daher man ehemals eine Prämie auf feinen Kopf geſetzt hatte. Wandert bey Herz annahung des Winters gegen Süden. Halt er ſich noch lange auf, fo wird es für ein Zeichen einer milden Witte— rung angefehen. ; Catesb. Carol. I. Tab. 20. 5. Der Bolöflügel (P. Auratus). Länge 11 Zoll. Mücken in die Ducere grau und ſchwarz geftreift. Kehle und Bruft ſchwarz. Nacken roth. Steiß weiß. Schafte und untere Seite der Schwung» federn goldfarbig. Bervohnt Nordamerika. In der Yuds fonsbay ift er Zugvogel; kommt im April, und ziehe im September fort. Niftet in hohlen Bäumen. Legt 6 weiße Ener. Lebt von Sinfeften und Gewürmen. Hält fid) aber faft immer auf der Erde auf, und hackt nie fein Sutter aug den Stämmen der Bäume. Wird fehr fett, und für wohlſchmeckend gehalten. Catesb. Carol. I. Tab. 18. 6, Der Gruͤnſpecht (P. Viridis. Grasfpecht). Laͤnge 13 Zoll. Iſt grün, unten ſchmutzig weiß. Scheitel roth. Bewohnt Europa, und ift fehr gemein. Macht ein vollfommen rundes Loch in den hohlen Baum. Legt 5 bis 6 grünliche, ſchwarz gefleckte Eyer. Im Win— ter thut er den Bienenftöchen großen Schaden. Das Weibchen ift ganz grün. i Stifeb. Tab. 35. 7. Der Daunenfpecht (P. Pubefcens). Größe eines Sperlings. Ueber den Nücken läuft ein Strich zottiger Federn. Die Außerften Schwanz⸗ federn find weiß, und haben 4 fchwarze Slecken. Bewohnt Penfylvanien und Carolina in Menge: Nichtet großen i Scha⸗ Agzeln. Der Specht. 245 Schaden unter den Hbftbäumen an. Denn er läuft um ben Zweig oder Stamm, und hackt einen Kreis von gleich weit abftehenden Löchern hinein; und häufig finder man Bäume, die mit einer Menge folcher kaum einen Zoll weit von einander abftehenden Ringe umgeben find, wovon der Baum verborren und abfterben muß. Catesb. Carol. I. Tab. 2ı. F. r. 8. Der Buntfpecht (P. Maior. Rothſpecht). Känge 9 Zol. Iſt weiß und ſchwarz. Hinterkopf und Federn unter dem Schwanze roth. Bewohnt Europa, 2c. und ift fehr gemein. Brütet in hohlen Bäumen. Legt 5 bis 6 ſchmutzig weiße, mit einigen hellrothen Slecken de Eyer. Stifch. Tab. 36. 9. Der Bleine Bunt; oder Bothſpecht (P. Minor). Länge 54 Zul. Schwarz und weiß bunt. Scheitel zofh. Federn unter dem Schwanze mufchelfarbig. Bes wohnt ebenfalls Europa, aud) Afien. Iſt aber nicht fo gemein, als der vorige. Friſch. Tab. 37. 10, Der dreyzebige Specht (P. Tridadtylus). Länge 11 Zoll. Iſt dem Buntfpecht fehr ähnlich, uns terfcheidet fich aber dadurch, daß er nur 3 Zehen, 2 vom und ı hinten. hat. Bewohnt Entopa, Amerifa, und Sibirien. Nährt fich von den Larven der ——— Edw. III. Tab. 114. XXI. Der Grauſpecht Gitta). Schnabel pfriemenfoͤrmig, faſt rund, gerade; Obere Kinulade etwas laͤnger, mit zufammengedruͤckter Spitze. Zunge ausgeſchnitten- zerriffen, kurz, an der Spitze hornartig. Naſenloͤcher klein, mit borſtenartigen Haͤrchen bedeckt. ugfüße. oh gfuße 8 Gattungen. 23 1. Der 246 Azeln. Der Graufpecht 1. Der gemeine Grauſpecht (S. Europaca, Blau⸗ ſpecht). yange 6 Zoll. Ruͤcken blaͤulicht grau; unten weiß. Schwungfedern ſchwarz. Die vier aͤußerſten unter der Spitze weiß. Bewohnt Europa, und Nordamerika, und hat in der Lebensart vieles mit den Spechten gemein. Im Winter naͤhert er ſich den bewohnten Oertern, und kommt bisweilen in, die Gärten. Den Schwanz bewegt er wie eine Bachſtelze. Lebt einfam. Naͤhrt fich von Käfern, und Inſektenlarven, die er unter den Baumeinden hervorſucht. Frißt auch Ruͤſſe, die er erſt in Baumrigen befeſtiget, und dann mit ven Schnabel unterwärts aufhackt. Niſtet in hohlen Bäumen; und wenn die Deffnung zu groß ifte verftopft er fie mie Mörtel, und macht fich einen beques men Eingang. Brütet mehrmals im Jahre. Legt 6 bis 7 fchmußig weiße, roth gefteckte Eyer auf Moos, ꝛc. Das Meibehen ift fo anhaltend bey dem Brüten, daß «8 fich eher die Federn ausrupfen läßt, als es fie verläßt. Es wird auch von dem Männchen auf dem Nefte gefüttert. Die Zungen kommen im May aus. Diefer Vogel ift den größten Theil des Jahrs ftille. Im Frühling und Herbft fingt er des Nachts. Das Zleifch der Zungen ift ſchmack⸗ haft. Friſch. Tab. 39. 2, Der jamaikaifche Granfpecht ($. Iamaicenfis. Marrenvogel). Lange 55 Zoll. Oben aſchgrau, unten weiß. Auf den Kopfe eine ſchwarze Platte, Bewohnt Jamaifa. Hält fich in den Gebüfchen auf. Lebt von Inſekten. Läßt ſich fo nahe kommen, daß man ihn bisweilen mie einem Stoce todtſchlaͤgt. XxII. en. Dev Baſtardeisvogel. 2472 RXXU. Der Baſtardeisvogel (Todus. Plattſchnabel). Schnabel pfriemenfoͤrmig, etwas. flach gedruͤckt, nmel gerade, an der Wurzel mit weit aus einander ſtehenden bors ftenartigen Harchen beſetzt. Schreitfuͤße. 16 Gattungen. 1. Der gruͤne Baſtardeisvogel (T. Viridis. Gruͤn⸗ iperling). Länge ohngefaͤhr 4 Zoll. Iſt gruͤn. Bruft roth. Des wohnt, wie die mehreſten Gattungen dieſes Geſchlechts, das waͤrmere Amerika, und ‚die benachbarten Inſeln. Lebt. einfam. Naͤhrt fich von Inſekten, und hat wie alle diefe Gattungen viel ähnliches mit den Sliegenfchnäppern.. Büfon VI. Tab. ıı. 2, Der dunkelbraune — CT. Ob. feurus). Große eines gelbfperlinge: Farbe oben dunkelbraun, unten gelblich weiß. Bewohnt Rhode⸗Island. Hält ſich in alten Bäumen * Lebt von — Singt an⸗ genehm. XXIII. Der Eibbogel — Schnabel dreyeckig, ſtark, gerade „lang, ſpitzig. Zunge fleiſchig, ſehr kurz, flach, fpikig- Schreitfuͤße (bey den mehreſten). — ** Dies Geſchlecht, welches aus zı Gattungen beſtehet, iſt auf dem ganzen Erdboden zerſtreuet. Die mehreſten Gattungen halten fich am Waffer auf, und nahren fich befonders von Fiſchen, die fie fehr Fünftlich zu fangen wiffen. Ste verichlingen fe ganz, und geben die Gräten in Ballen twieder non ſich. Im Winter leben fie auf dem Eife, und ſuchen fo gar unter den Fistchullen ihre Nahrung hervor. Sie fliegen ſchnell, ob gleich ihre Fluͤgel mehrentheils kurz ind. Einige find kurz⸗ andere Tansgefchwanit, Q4 ı, Der 248 Azeln. Der Lisvogel, 1. Der eusopäifche KRisvogel (A. Iſpida. Königs- fiſcher). | Länge 7 300. Oben himmelblau,. unten bräunlich gelb, mit rothen Zuͤgeln. Schwanz kurz. Bewohnt die ganze alte Welt, und ift der ſchoͤnſte deutſche Vogel, Seis nes Naubes bemächtigt er fich wie der Fifchadler. Er ſchwebt über dem Waſſer, ſchießt plößlich herab, und zieht den Fiſch mit den Krallen heraus. Niſtet in den Löchern der Ufer, unter den Wurzeln der Erlenbaͤume, an überragenden Felſenſtuͤcken, ıc. Das Neft beſteht aus Sifchgräten u. d. gl. mit Wolle und Federn ausgefuftert, und hat meiftens die Form eines Beutels. Legt 7 bis9 weiße durchfichtige Eyer. Brütet mehrmals im Sabre. Die Brütezeit dauert etiva 14 Tage. Das Männchen traͤgt der brütenden Gattin Zifche zu. Lebt einfam, und leidet, außer feinem Weibchen, in einem gewiſſen Striche feinen Fremden um fi. So ſchoͤn fein Gefieder iſt, fo elend ift fein Gefang. Die Oftjafen und Tatarn gebrau⸗ en die Federn diefes Vogels als einen Liebegszauber. Sriſch. Tab. 322. 3. Der Hauben⸗Eisvogel (A. Alcyon). Länge 13 Zoll. Farbe oben gräulichblau.- Bauch weiß. Bruſt roftfarbig. Auf dem Kopfe ein blaͤulich grauer Zederbufch. Bor, und unter jedem Auge ein weißer Fleck. Schwanz lang. Bewohnt Amerika, von der Yudfonsbay bis Neufpanien. _ Hat einerley Stimme und Lebensart niit dem vorhergehenden. Frißt auch Eideren. Mache fein Neſt in die Wände hoher Ufer, und dringt in hori— zontaler Richtung tief hinein. Legt 4 weiße Eyer. Die ungen fommen im Junius aus. Wandert nach Mexiko, und wird dafelbft gegeffen. Das Fleiſch fol aber ranzig ſeyn. Catesb. Carol. I. Tab. 69. 3. Der Azeln. Der Bienenfreſſer. 249 3. Der Reilſchwanz (A. Galbula). Länge kaum 9 Zoll. Farbe goldgrün; unten roth. Schwanz feilförmig. Kletterfuͤße. Bewohnt Guiana und Brafilien in Menge. Liebt feuchte dichte Waldungen. Lebt einfam. Naͤhrt ſich von Inſekten. Flug kurz, aber gefhwind. Stimme angenehm. Fleiſch eßbar. Biüfon VÜ. Tab. 10. XXIV. Der Bienenfreffer (Merops). Schnabel gekruͤmmt, zuſammengedruͤckt, oben und unten ſcharf geraͤndet. YrafenlScher tlein, an der Wurzel des Schnabels. Zunge an der Spitze (bey den meiften) gefafert. ‚Screiifüße. Se Se Je geben von Inſekten; Dienen, Wespen. Im Bat ihrer Neſter nahern fie fich den Eisupaeln. Die meiften haben eine unangenehs me Stimme 21 Gattungen. Der Immenwolf (M. Apiafter. Gemeiner Bienen freffer). Länge 10 Zoll. Mücken roſtfarbig. Bauch und Schwanzgrünlich blau, Kehle gelb. Zwey Schwanzfedern find länger alg die übrigen. Ein fchoneg Thier, das im füdlichen Europa zu Haufe ift, und fich nur felten nach Deutfchland verirrt. Lebt von Heufchrecken, Muͤcken, - Sliegen, befonderg von Bienen; auch im Nothfall von Saamen. Fliege heerdenmeife, Mache fein Neſt in ties fen Erdhöhlen, am Waffer, von Moog. Legt 5 bis 6 weiße Eyer. Man fängt ihn mit Angeln, woran Henfchrecken befeftige find. Das Fleiſch ift eßbar. Friſch. Tab. 222. DS * XXV. 250 Azeln. Der Wiedehopf. XXV. Der Wiedehopf (Upupa). Schnabel erhaben gebogen, lang, etwas rege und ſtumpf. Zaſenloͤcher klein, an der Wurzel des Schnabels. Zunge ſtumpf, drededi, ſehr Eur; und ganz. Gangfüße. 8 ——— Der gemeine Wiedehopf (U. Epops. Kothhahn; Dreckhahn; Gaͤnſehirt). Laͤuge 12 Zoll. Hat einen Federbuſch auf dem Kopfe, den er aufrichten und niederlegen kann; und iſt roͤthlich ‚gelb, und bunt gefleckt. Bewohnt Europa und Oſtindien. Naͤhrt ſich von Todtengräbern, Miftfäfern und andern Sinfekten, die er aus dem Mift der Thiere aufliefer. Nifter in hohlen Bäumen, in Löchern in den Manern oder auf der Erde; oft auf eine Grundlage von Menfchenfoth. "Brütet 2 bis 3 mal im Jahre. Legt 2 bis 7 afchgraue Eyer, die etwas Fleiner, aber länglicher find, als die Rebhuͤhnereyer. Im Affekt richtet er den Federbufch auf ‚dem Kopfe in die Höhe. Wird zahm. Won feiner ges woͤhnlichen Lebensart befomme er einen efelhaften widri« gen Geruch. Doc) fol man fein Fleiſch in Italien effen. | Friſch. Tab. 43. XXVI. Der Baumläufer (Certhia). Schnabel gebogen , duͤnne, —J— und ſpitzig. Zunge ſpitzig. Gangfuͤße. nu — > Die Nigel diefes Gefchlechts haben mehrentheils die Gräfe der Sperlinge; einen außerordentlich fchnellen Bang, klettern an Bäumen, Wänden, Brunnen, alten Geböuden herum; fuchen zwifchen den Ritzen die Eyer und Puppen der Inſekten, und bangen tich fehr feit an. Die mehreften haben wine Ipigige Zunge. Ben einigen Gattungen iſt fie an der Gpige etwas breit, ben andern ges framt, bey wenigen edhrenformig. Man Fenut 54 Gattungen. 1. Die Azeln. Der Baumlaͤuſer. 251 1. Die Baumklette (C. Familiaris. Gruͤper, Grau—⸗ ſpecht, Baumkleber). Länge 54 Zoll. Iſt srauy unten weiß, Schwungs federn braun, und über 10 derfelben ein weißer Slecken verbreitet. Dersohnt Europa, den nördlichen Theil von Aften und Amerifa, Klettert wiedie Spechte an den Baum- ſtaͤmmen herum, um Infeften und- Puppen zu fuchen, 100% von erlebt. Bruͤtet zu Anfang des Frühlings in Loͤchern und Daumhöhlen. Macht ein Neft aus Moog, Sedern, Thierhaaren, ꝛc. Legt 5 bis 7 afchgraue mit dunkeln Punkten und Strichen bezeichnete Eyer. Kommt im Herbft zuweilen in die Gärten; tft aber ſchwer zu fangen. Friſch. Tab. 39. Fig. r. 2. Der karmoiſinrothe Baumlaͤufer (C. —— Ohngefaͤhr von der Groͤße des vorigen. Farbe ſchoͤn karmoiſinroth. Fluͤgel und Schwanz ſchwarz. Bewohnt die Sandwichinſeln, wo die Einwohner ihren Putz und verſchiedene Kleidungsſtuͤcke aus ſeinen Federn verfertigen. Hauptſaͤchlich werden Mäntel damit beſetzt, Halsfchnus ren, und Schnuren um den Kopf davon getragen ꝛc. Merrem Beytr. I. Tab, 4. Be 3. Der Cardinalebaumläufer (C. Cardinalis). Größe ber Baumklette. Iſt ſchwarz. Kopf, Hals, Bruſt, und ein Strich Fängft mitten über den Mücken, roth. Schwanzfedern gleich fang. Iſt häufig auf den angebaueten Gegenden der Inſel Tanna, und fol den Slumenſaft ausſaugen. Latham Syn. 1. 2. Tabs 33. Fig. 2. 4. Der Mauerfpecht (C. Muraria Mauerklette; Todtenvogel). Länge 6% Zoll. Farbe grau; auf ben Fluͤgeln ein sörhlich gelber Fleck. Bewohnt die wärmern Gegenden | von 58 Azeln. Der Baumlänfer. von Europa. Haͤlt ſich in altem Gemaͤuer, Thuͤrmen und Schlöffern anf. Lebt von Sinfeften, befonders von. Spinnen. Niftet zuweilen in Hirnfchalen. Lebt und wars dert einfam, oder vielmehr paarweife, im Herbſt. Slug ————— und ungewiß. Büfon V. Tab. 22. 5. Der weftindifche Baumläufer (C. Flaveola. Zucerfreffer). | Größe etwa 4 Zoll. Farbe ſchwarz, oder vielmehr dunkelbraun, unten gelb. Ueber jedem Auge ein gelber Strich. Die Außerften Schwanzfedern mit weißen Spißen. Bewohnt die Bahamainfeln, und die Antillen. In lestern hält er fich unter dem Zuckerrohr auf, und faugt den her- ausfließgenden füßen Saft. Frißt auch Snfekten. ' Edw.Tab.362.f.3. Catesb. Carol.I. Tab. 59. 6. Der Lootensvogel (C. Lotenia. Angala-Dian). Lange etwas über 5 Zoll. ft himmelblau. Um die Bruſt geht eine glänzend rothe Binde. Zügelfchwarz. Va⸗ viirt in der Sarbe, Bewohnt Madagaskar und Zeilan, und hat feinen Samen von dem ehemaligen zeilanifchen Gouverneur von Aooten, von welchem ihn der Nitter Linne bekommen hatte. Macht ein napfformiges Neſt aus Pflanzenwolle. Legt 5 bis 6Eyer. Wird aber oft von einer Art großer und gefräßiger Spinnen vertrieben, die ſich der Jungen bemaͤchtigt, und ihnen das Blut ausſaugt. Biffon pl. enl. n. 575. f. 2. 3 XXVIL Der. Kolibri (Trochilus. Honigfauger. DBlumenfpechr). Schnabel pfriemens und fadenforuig; länger als der Kopf. Die Spitze macht eine Röhre, und die untere Kinnlade ſchließt ſich in die obere em. Zunge fadenfdrmig ;- langer als der Schnabel, und ſtellt eine, aus zwey Faden zuſammen gemachfene Röhre vor. Bangfüße, ; Diefed, Azeln. Der Rolibei 253 Je — - Diefes, aus 65 Gattungen befichende Gefchlecht, enthält die Fleinften Vögel in der Natur, und zugleich die fehönffen. Sie find ardftentheils in Suͤdamerika, zum Theil aber auch in Californien, und in Natfa- Cund zu Haufe. Halten fich in großer Menge in den Waldungen auf. Naͤhren fich gröftentheils vom Honigſaft dee Blumen, den fie in der Luft fehwebend, mit ihrem duͤnnen Schnas bel auszuſaugen wiffen. Die Bildung des Schnabels differirt bey den verfchiedenen Gattungen. Er ift entweder gerade, oder aufs waͤrts, oder niederwärts gebogen. Im Fliegen geben fie einen funts menden Ton von fich, wie die Hummeln. Ihre Neſter, Die nicht größer, als ein halbes Hühnerey, die aus Baumwolle, und den feinften Faſern der Lorbeer und Eitronenblätter ünftlich aefluchten find, hängen fie an die Aeſte und Blätter ver Baͤume an, und.legen 2 Eyer von der Groͤße einer Erbfe, weldye Männchen und Weibchen twechfelsweife, innerhalb 10 Tagen ausbrüten. Die Sungen haben die Groͤße einer Stubenfliege, wachfen aber bald auf. Dieſe Thier— chen find fo zart, daß fie nicht anders, als durch Beſpruͤtzen mit Waſſer gefangen werden koͤnnen; denn mit Sande, oder dem fein: fin Schrot würden fie in Stüden zerfchoffen werden. Die großen Bufchfpinnen befchssichen ihre Neſter, und verzehren fo wol Alte als unge, oder faugen fie aus. Aus ihren Federn werden die ſchoͤn⸗ ften Bildniffe, ꝛe. zuſammen gefeßt. Die Fleinften und fchönften Kolibris werden auch von indianifchen Damen ſtatt der a getragen. 1. Der Paradieskolibri (T. Paradifeus). Iſt einer der größten. Länge 85 Zoll. Nücken und Schwanz roth. Flügel himmelblau. Auf dem Kopfe ein Federbuſch. Schnabel krumm. Die 2 mittlern Schwan federn laͤnger als die uͤbrigen. Bewohnt Neuſpanien. Seb. muſ. Tab. 61. Fig. 4. 2, Der TJuwelenfolibri (T. Mofchitus). + Etwwag über 3300 lang. Einunbefchreiblich pracht⸗ volles Thierchen, deffen Stirn und Scheitel, wie ein Rus bin, und feine Kehle wie ein glühendes Gold glänzen. Bewohnt Guiana, Brafilien, Surinam, Seb. Tab. 37. Fig. 1. | 3.Der 255 Schwimmvoͤgel. Die Ente, 3. Der Sliegenkolibri (T. Minimus). Der allerfleinfte befannte Vogel, der noch feinen Zoll lang, und etwa 30 Gran ſchwer iff. Bewohnt Sübd- amerika, und die benachbarten Inſeln. Sein Neſt if von Baumtoolle, und Hat die Größe einer Wallnuß. Edw. Tab. 105, Be ee Dritte Ordnung. Schwimmvoͤgel (Anferes). Schnabel ſtumpf und erhaben, mit einer zarten Haut bedeckt, an der Spitze meiftens mit einem Nagel verfehen Croftrum audum). Bey einigen inwendig mit zahnartigen Knorpeln. Zange fleifchie. Süße mit einer Schwimmhaut verfehen. XXVIII. Die Ente (Ana). Der ſtumpfe erhabene Schnabel hat innerlich blättrige Zähne: . Zunge flunpf, gefranzt. 124 ‚Gattungen. * Miet einem an der Wurzel hoͤkrigen Schnabel, 1. Der Schwan (A. Cygnus. Elbſch). Länge 43 Fuß. Gewicht 16 Pfund. Körper weiß. Schnabel halb walgenförmig, fchwarz. Findet fich in der ganzen nordlichen Erde. Naͤhrt fich von Froͤſchen, Waſ— ferpflanzen, 2. und liebe zu feinem Aufenthalt klares, helles Waffe. Durch ganz Europa und befonders in Eibirien wird er häufig geheget, und wie anderes Hausges flügel gehalten. Schwimmt.mit erfiaunlicher Schnellig- feit, und läuft auch fehr gefchwind. Legt 4 big 6 Eyer, und brütet faſt zwey Monath. Gicht einen hellen, weite ſchallenden, nicht unangenehmen Ton von fich, der viel— leicht zur Zabel vom melodifchen Gefang der. fierdenden Schwaͤ⸗ | Schwimmusseh Die Ente 255 Schwaͤne Anlaß gegeben hat. Die Islaͤnder vergleichen ihn mit dem Ton der Violine, weil ihnen die Ruͤckkunft des Schwang die Wiederfehr des Frühlings verfündigk. Gie find dafeldft ein Gegenftand der Jagd, und werden bier und in Kamtſchatka mit Hunden gefangen, denn fie federn fich im Auguft fo Fark, daß fie nicht fliegen koͤn— nen. Sleifch und Eyer werden häufig gegeffen. Erfteres ift aber hart, und muß erft, nach abgegogener Haut, in Efig einige Wochen lang liegen. Das Gefieder dient zu mancherley Gebrauch. Die Spulen find vortrefflich zum Echreiben. Die von den Beinen ganz abgegogene Haut fieht wie Chagrin aus, und wird zu Beuteln BARRANDR — Wird 30 bis 100 Jahr alt. Edw. Tab. 150. 3. Der ſtumme Schwan (A.Olor. Zahmer Schwan). Weit größer als der vorige. Wiegt zuweilen 25 Nfund. Kommt in der Farbe, und übrigen Kennzeichen mit dem vorigen überein; hat aber eine fchwarze Wachg- Haut, und 12 Rippen, da jener nur ıı hat. Bewohnt Rußland, Sibirien, Perſien; findet fi am caspifchen Meer, und wird in ganz Europa häufig gehalten. Trägt ven Kopf im Schwimmen nicht fo hoch als jener. Lebt von Fiſchen und Kräutern. Niftet in der Nahe der Ge- mäffer. Legt zu Anfang des Februars 6 bisg Eyer, einen Tag um der andern. Brüter 6 Wochen. Aug dem Sei» fihe der Zungen wird eine große Delifateffe gemacht. Wird ſehr alt. Friſch. Tab. 152. 3: Die Schwanengans (A. Cygnoides. Spanifce, chineſiſche Gans), Fänge oft über 3 Fuß. Rücken, Shigel und Schwanz siefbraun; Untertheil weiß; Schwanzfedern mit weißen Spitzen. Schnabel halb walzenfoͤrmig; an der Wurzel ein 236 Schwimmvoͤgel. Die Ente. ein großer Höfer. Augenlieder wie geſchwollen. Findet ſich haͤufig in Sibirien und China; auch auf Guinea und am Gap. Wird leicht zahm. Begattet ſich mit der Gang, und die davon entftehenden jungen find wieder fruchtbar. Büffon IX. Tab. 3. 4. Die Riefengans (A. Grandis). Hat eine beträchtliche Größe, und wiegt oft 30 ruffis ſche Pfund. Körper dunkelbraun, unten weiß. Schna- bel ſchwarz, an der Wurzel hellbraun. Beine feharlachs roth. Bewohnt das sftliche Sibirien bis Kamtfchatka, in großer Menge. Geht bey Tage nach den Kornfeldern und Miefen, und kehrt des Abends nad) den Seen zus ruͤck. Wird in Neben gefangen. 5. Die Schneegans (A. Hyperborea). Länge etiva 23 Fuß. Korper weiß. Schnabel fihars lachroth. Stirn gelblich. Vordere Schwungfedern unten weiß, mit ſchwarzen Spiten. Bewohnt die nordlichen Gegenden von Amerifa und Aſien. Bedeckt in Heerden von Taufenden das Land, und ſteigt mit großem Lärm in die Höhe. Wandert in großen Zügen zu Anfang des Srühlingg nad) dem Eismeere. Frißt Binſen- und Grass wurzeln. Wird Häufig gegeffen. Ihre Menge fteht mit ihrer Dummheit in gleichem Verhaͤltniſſe; beydes am groͤßten unter allen Gaͤnſearten. 6. Die Brandgans (A. Tadorna. Muͤhlgans; Fuchsgans). Länge 2 Fuß. Gewicht 2 Pfund 10 Unzen. Koͤrper weißbunt. Kopf ſchwarz gruͤnlich. Schnabel bleichroth, platt gedrückt, mit einem ſchwarzen Hofer. Bewohnt die europäifchen und afiatifchen Ufer. Findet fi am cafpifchen Meere, und an allen Galzfeen der fatarifchen und fihirifchen Wuͤſten. Lebt von Zifchen, Snfeften, Schaal⸗ Schwimmvoͤgel. Die Ente, 257 Schaalthieren, und Kräutern. Niftet in Höhlen, und zwiſchen Selfenklüften. Legt 15 bis 16 nicht ganz runde, weiße Eyer. Brütet 30 Tage. Eyer efbar. Fleiſch ranzigt. Friſch. Tab, 166. ** Mit glattem Schnabel an der Wurzel. 7. Die gemeine Gans (A. Anfer). Lange ohngefähr 2 Fuß 9 Zoll. Die wilde ift oben auf dem Leibe afchgran, unten bläffer. Der Hals geftreift. Unter den zahmen foll es wol öfters vollig fchneeweiße Gan⸗ ferte, aber nur felten eine gang weiße weibliche Gang geben. Findet fich wild meift in allen 5 Welttheilen. Sie fann fehe ale werden. Legt eine Menge Eyer. Brütet 28 Tage. Nuͤtzt bekannter Maafen durch Federn, Steifch und Fett. Doch ift dag Fleifch mehr nahrhaft und fchmack- haft, als gefund. Den meiften Ueberfluß an rohen Säf- ten haben die gemäfteren Gänfe, weil es ihnen an Bewe- gung gefehle hat. Mir find Beyfpiele bekannt, wo die Leber von einer gemäfteten Gans über ein Pfund gewogen hat. Eine in Gänfefchmalz gelegte, gebratene Gang, läßt fich den ganzen Winter hindurch gut aufbewahren. Friſch. Tab. 155. 157. 8. Die rotbe Ente (A. Cafarca). Größe der gemeinen Ente. Farbe roͤthlich. Schwung- und Schtwanzfedern ſchwarz. Auf den Stügrie ein weißer Epiegel. Bewohnt die füdlichen Theile von Rußland und Sibirien, übermwintere in Perfien und Indien. Niſtet in Selfenrigen und Höhlen, felten in felbft gemachten Öru- ben oder hohlen Bäumen. Legt ohngefähr 9 weiße Eyer, etwas größer als Enteneyer. Wird zahm. Hat eine ange nehme Stimme. Fleiſch ſehr wohlſchmeckend. R 9. Die 258° Schwimmvoͤgel. Die Eine 9. Die Baumgans (A. Bernicla. Rothgans; ſchot⸗ tifche Sans; Brentgans). Länge etwa 23 Fuß. ZT braun. Kopf, Hals und Bruſt ſchwarz. Um den Hals ein weißer Sing. Bewohne die kaͤlteſten Länder der nördlichen Erde, 3. E. Fleu-Zemz bla, wo fie Barents den 21. Jun. 1595. bruͤrend fand, nd kommt blos zum Ueberwintern nach Schottland, und in andere Iaulichere Gegenden, wo fie fich unter ander von dem Thier der falt eyfsrmigen Entenmufchel (Lepas ana- tifera) nährt; daher die alte feltfame Kabel entfanden, daß diefe Ente nicht aus einem Ey, fondern aus dien Muſcheln hervorkaͤme, 21. Naͤhrt fich fonft von Gras, Wafferpflanzen, Beeren und Würmern. Fliegt in großen keilfoͤrmigen Schaaren, unter großem Geſchrey. Kann nicht tauchen. Wird zahm, und gemäftet für eien großen Leckerbiffen gehalten. Friſch Tab. 156. 10, Die canadiſche Gans (A. Canadenfis). Größer als die gemeine Gans. Iſt afchgrau. Kopf und Hals Schwarz. Wangen und Kehle weiß. Bewohnt Nordamerifa, in unzähligen Heerden, und wandert im Herditnach Carolina. Legt 6 bis 7 Eye. Die Jungen werden Leicht zahm, und haben ein wohlſchmeckendes Fleiſch. Die Engländer in der Hudfonsbay toͤdten in guten Jahren 3 bis 4000, welche fie einfalsen und aufbez wahren. Die Federn machen einen Handelsartifel aus, und werden nach England verfahren. Büffen pl. enl. n. 346. 11, Die Eidergans (A. Molliflima). Lange gegen 2 Fuß. Schnabel warkenförmig. Die runzlichte Wachshaut ift hinterwaͤrts geſpalten. Männ- chen weiß, auf dem Kopfe, unten, und am Hinterleibe ſchwarz. Weibchen grau. Bewohnt die nordliche Erde, be— ſonders Schwimmoögel, Die Ente, ° 259 fonders häufig auf Island und in Grönland, wo man fie bey 100 und 1000 ſiehet. Nähre fi; von Murfcheln, Schnecken, undandern Schaulenthieren. Niftet in Felſen— flippen. Legt mehrmals im Jahre 4 bis 5 große blaß— grüne Eyer. Zur Verfertigung des Nefts fol ſich dag Weibchen die Federn aus der Bruft rupfen. In Groͤn— land legt es ing Gras, in Schweden unter die Wacholders büfche. Die Jungen werden in 28 Tagen ausgebrütek. Die Weibchen ſollen erſt nach 4 Jahren ihre vollige Farbe befommen. "Das Fleisch dieſes Dogels und feine Eyer find fehr ſchmackhaft, vorzüglich wichtig aber wird er durch fein Feb, womit man Kleider futtert, und die Slaumfedern, die unter dent Namen der Kiderdunen bes kannt find, und wovon bie isländifche Kompagnie im Jahr 1750. für mehr als 4000 Thaler ausgeführt hat, Wird 20 bis 25 Jahr alt. * Büffon IX. Tab. 6. 2. Die Difamente (A. Molfchata. Indiſche, einfie ſche, lybiſche Ente), Länge 2 Fuß. Körper ſchwarz, blau und weiß. Ges ficht blos und warzig. Sf eigentlich in Braſilien zu Haufe, wird aber auch in Europa gehalten. Niecht nad) Biſam. Wird leicht zahm. Legt etwas rundere Eyer als die ge⸗ meine Ente, mit welcher fie ſich begattet. Hat ein wohl ſchmeckendes Fleiſch. Friſch. Tab. 180. 13. Die Loͤffelente (A. Clypeata. Große breitſchnab⸗ lichte Ente). Laͤnge 21 Zoll. Das Ende des Schnabels iſt breit und zugerundet, mit einem umgekruͤmmten Nagel. Be— wohnt ganz Europa, NRordamerika bie Carolina, und Alien bis zur Wolga und das cafpifche Meer. Lebt von R 2 Flie⸗ 260 Schwimmvoͤgel. Die Ente. liegen und andern, befonders Wafferinfeften. Legt 10 bis 12 rothe Eyer. Variirt in der Farbe. Friſch. Tab. 163. 165. 14. Die Schnatterente (A. Strepera. Schnarrente). Lange 19300. Oben fehwarz, mit weißen Linien; unten weiß, grau gefleckt. Lebt in den füßen Gemäffern von Europa; im Sommer findet fie ſich auch in Nord— afien. Verbirgt fih am Tage im Nohr, und koͤmmt nur Morgens und Abends hervor. Taucht fehr ſchnell unter. Fleiſch wohlſchmeckend. Friſch. Tab. 168. 15. Die Duachente (A. Clangula. Kobelente). Länge etwa 19 Zoll. Iſt fchwarz und weiß. Kopf dick, violet, am Munde weiß gefleckt. Bewohnt Euro pa und Nordamerifd. Kann fehr lange unter dem Waſſer bleiben, und fucht Mufcheln. Frißt auch Mäufe, Sifche und Sröfche. Nifter oft auf Bäumen. Legt 7 bis 10 weiße Eyer. Hat ein fchmackhaftes Fleiſch. Merkwuͤrdig ift an biefem Thier die trommelartige, durch Pergamenthäus te, über herzförmig gebogene Knochen, gebildete große Ermeiterung der Luftröhre, Furg vor der Theilung der beyden Aeſte, wodurch bey dem geringften Athmen ein Ton hervorgebracht wird. Daher wol das beftändige Duacfen. Friſch. Tab. 183. 184. 16. Die Brillenente (A. Perfpicillata. Schwarze Ente). Länge 21 Zoll. Iſt (hivars- Wirbel und Nacken weiß. Auf jeder Seite hinter den Nafenlöchern ein fehwarzer Fleck. Bewohnt Nordamerifa. Erfcheint in der Hub» ſonsbay, wenn dag Eis weg ift, und geht im Herbft big nad) Suͤdcarolina. Raͤhrt ſich von Gras. Bruͤtet in der Hud⸗ Schwimmvoͤgel. Die Ente. 261 Hudſonsbay laͤngſt den Kuͤſten. Macht ein Neſt aus Gras, und futtert es mit Federn aus. Legt 4 bis 6 weiße Eyer. Edw. Tab, 155. 17. Die fürinamifcye Ente (A. Novae Hifpaniae). Länge etiwa 17 Zoll. Iſt weiß und ſchwarz gefleckt. Kopf‘ glänzend ſchwarz mit blau vermifcht. Deckfedern der Flügel himmelblau: mit einer weißen Dueerbinde. Schwungfedern und Schwanz ſchwarz. Bewohnt die Seen von Neufpanien und Surinam. Lebt von Inſekten, Gewürmen und todten Fifchen. Legt 3 große Eyer. Hat ein wohlſchmeckendes Sleifch. $ 18. Die Winterente (A. Hyemalis). Länge etwa 22 Zoll. Schwanz feilförmig. Die bey« den miftlern Schwanzfedern länger alg die übrigen. Koͤr⸗ per weiß. Schlaͤfe, Bruſt, Ruͤcken und Flügel ſchwarz. Bewohnt Europa, Aſien und Nordamerika. Bruͤtet in der Hudſonsbay und Groͤnland zwiſchen den Steinen und dem Graſe. Macht ihr Neſt aus den Daunen ihrer eig⸗ nen Bruſt. Legt 5 bläulich weiße Eyer. Schwimmt und taucht bewundernswuͤrdig. Frißt Schaalenthiere. Hat einen unregelmaͤßigen Flug. Geht bey eintretendem Froſte in großen Heerden nach Suͤden, und macht ein ſolches Geſchrey, daß man es bey ſtillem Wetter einige Meilen weit hoͤren kann. Edw. Tab. 156. 19, Die Rriechense (A.Crecca. Krieente). Laͤnge 14 Zoll. Körper ſchwarz und weiß gewellt. Auf den Flügeln ein grüner Spiegel. Ueber und unter den Augen eine weiße Linie. Bewohnt Europa big Island hinauf. Findet fich auch im cagpifchen Meere und in China. Naͤhrt fih von Gras, Fleinen Fiſchen, ꝛc. Niſtet im NR 3 Rohr. 262 Schwinmvögel. Die Ente. Rohr. Legt 13 bis 19 ſchmutzig weiße, mit kleinen brau— nen Flecken bezeichnete Eyer. Fleiſch ſehr ſchmackhaft. Scifch, Tab. 174. 20, Der Harlekin (A. Hiſtrionica). kaͤnge 20 Zoll. Iſt braun » blau» und weißbunt. Schläfe und Ohren mit einer doppelten Binde bezeichnet. um Hals und Bruft eine weiße Binde. Bewohnt die noͤrd⸗ lichften Theile der alten Welt. Niſtet an Ufern unter nie» drigem Gebuͤſche. Schwimmt und faucht fürtrefflich. Fliegt hoch und fehnell, und macht ein ſtarkes Gefchrey. Naͤhrt fich von Schaaltbieren, Nogen der Fiſche, und Mückenlarven. Geht im Winter in die offne Se. Friſch. Tab. 157. 21. Die Bläßenente (A. Difcors. Bunte Ente). Länge 14 bis 15 Zoll. Ruͤcken braun. Bruſt und Dauch roͤthlich. Deckfedern der Flügel bimmelblau. Spiegel grün. An der Stirn cine meifte Binde, Bewohnt Amerika bis Neuyork. Komme im Auguſt in großer Mens ge nach Saroline, um Reiß zu freffen, und bleibt da big zum Dftober. In —— frißt fie den wilden Hafer. Das Fleiſch iſt wohlſchmeckend. Catesb. Carol, I. Tab. 100. 22. Die gemeine Ente (A. Bofchas). Länge ohnaefähr 2 Fuß. Der Schnabel ift gerade. Die mittleren Schwanzfedern find bey dem Männchen zu— ruͤckgeſchlagen. Findet fi) faſt in der ganzen alten Welt, theils in ungemein fehenen Spielarten. Die wilden Enten halten fich an ſtehenden Waffern, doraͤſten und Teichen auf; leben im Fruͤhjahre paarweiſe behſammen, und ſtrei⸗ chen im Winter in Haufen. Niſten zwiſchen Binſen und Hecken, nahe am Waffer, zuweilen auch auf hohen Baͤu⸗ men. Segen 12 bis 16 Eyer. Verzehren Fifche, Froͤſche, Kroͤten, Schwimmvoͤgel. Der Sägetaucher. 263 Kroͤten, Sufeften, Koͤrner, ꝛc. Die zahmen Enten, die doc, wol ohnftreitig von jenen abſtammen, feheinen die größte Neigung zu unnatürlicher Paarung zu haben, fo daR z. €. die Enteriche auf Hühner erpicht find, und wies der umgekehrt, Enten den welfchen Hähnen nachlaufen, und fie zu reißen fuchen. uf einen Erpel rechnet mar 10 big 12 Enten. Friſch. Tab. 158. 159 23. Die Sommerente (A. Sponfa. Die Braut). Länge 19 Zoll. Kopf violet; mit doppeltem hangens den blaugrünen, und weißmelirtem Federbuſch. Bruſt grau und weiß gefleckt. Der übrige Korper goldgrün, braun, und weiß. Bewohnt Amerika, von Neuyork big zu den Antillen und Neufpanien. Bringt den Sommer in Carolina zu. Niftet in hohlen, nahe am Waffer ftehen« den Bäumen, welche die Spechte verlaffen haben; oft auc auf Stämmen oder Zweigen der Bäume, welche über die, die Wälder durchfiromenden Slüffe gefallen find. Wird leicht zahm. Hat ein ſchmackhaftes Sleifch. Catesb. Carol. I, Tab. 97. XXIX. Der Sägetsucher (Mergus. Taucher), Der gezähnte Schnabel ift pfrivurens und walzenfoͤrmig, und an der Spitze hakenformig. 7 Gattungen. 1. Der Rappentaticher (M. Cucullatus). Länge 174 Zoll. Korper oben braun, unten weiß, Huf dem Kopfe ein aufrechrftiehender Freisformiger, weißer, fchwarz eingefaßter Federbuſch. Bewohnt Nordamerifa. Niſtet an Seen. Macht ein Neſt aus Wolle, und aus den aus der Bruſt geriffenen Federn. Legt 4 big 6 weiße Eyer. Die nach 2 Monathen augfommenden ungen find gelblich. Lath. Syn. HI. 2. Tab, 101. Ra 2. Die 264 Schwimmvoͤgel. Der Sägeraucher, m 2. Die Tauchergans (M. Merganfer. Der Kneifer; Seerache; Taͤucherkiewiz). Laͤnge 2 Fuß 4 Zoll. Gewicht 4 Pfund. Der aufs rechte Federbufch liegt nach der Länge des Kopfs. Bruft meißlich. Der Kiel an den grauen Schwanzfedern ſchwarz. Bewohnt die ganze nordliche Erde. Niſtet auf Bäumen, und zwiſchen Selfen. Legt bis 14 weiße, ungefleckte Eyer. Hat im Schwimmen den Kerper ſehr tief im Waffer. Taucht vortrefflich. Iſt wie andere Gattungen diefes Gefchlechts ein fchädliches Thier für Fifchteiche; befon> ders zur Raichzeit. Das Fleifch ift ranzig, und Faum zu effen. Das Fett wird in Lampen gebraucht. Die Federn find fehr gut zu gebrauchen. Friſch. Tab. 190. 3. Der Meerrachen (M. Serrator. Schrefvogel; Saͤgeſchnaͤbler). Laͤnge ohngefaͤhr ı Fuß 9 Zoll. Mit herabhaͤngen— dem Federbuſch, roͤthlich bunter Bruſt, weißem Hals— kreiſe, braun gefleckten Schwaͤnzfedern. Bewohnt Deutſch— land und die uͤbrigen noͤrdlichen Gegenden von Europa und Aſien. Lebt ſchaarenweiſe. Taucht vortrefflich. Macht ein Neſt aus Graſe, und ſeinen eignen Bruſtdaunen, auf bloßer Erde. Legt 8 bis 13 weiße Eyer. Wird zum Fiſch— fang abgerichtet. Das leifch ift rangig, wird aber doch, befonders in Schweden, geräuchert gegeffen. Die Dau— nen werden oͤfters unter die Eiderdaunen gemengt. Edw. Tab. 95. XXX. Der Papagaptaucher (Alca).. Schnabel ungezähnt, kurz, zufammengedrückt, erhaben, oft queer gefurcht. Die untere innlade hat vor der Wurzel eine —— Vaſenloͤcher liegen hinter dem Schnabel, Süße (bey den meiſten) dreyzehigt. Die Schwimmoögel, Der Papagaytaucher. 265 22 Die Vögel dieſes Geſchlechts, welches ang 12 Gattungen bes fieht, leben mehrentheilg in den noͤrdlichen Meeren ; find außer⸗ ordentlich dumm. Niſten am Strande in Kaninchenhöhlen, oder in Felfenrigen, oder wuͤhlen ſich auch ſelbſt ein unterirrdifches Lager. Sie legen auf jeder Brut nur Ein, nach Verhaͤltniß ihres Körpers fehr großes En. Ihre Farbe ift ziemlich einfürmig; oben ſchwarz und unten weiß. Die meiften leben auf dem Maffer. Wenn fie aber auf dem Lande find, ſo gehen fie, weil ihre Süße am Ende des Körpers liegen, aufrecht. 1. Der Puffin (A. Ardica. Eeeelfter; Seepapagan). Länge 12 300. Gewicht 12 Unzen. Der zweyfchneis dige Schnabel hat 4 Zurchen. Augenfreife und Schläfe weiß. Obere Augenlieder gefpigt. Bewohnt heerdenweife die Seefüften der nordlichen Erde. Frißt Eleine Krebfe, ıc. Legt alle Jahr Ein weißes, großes, länglicheg, ſchweres, mohlfchmeckendes Ey, welches das Männchen mit aus- „brüten hilft. Kann nicht fliegen. Das Sleifch ift ran- zigt; aber das von den Jungen wird eingefalzt und ge- räuchert gegeffen. Die Federn werden beynahe für ch fo gut, alg die Eiderdunen gehalten. Büffon pl. enl. n. 275. 2. Der große Papagaytaucher (A. Impennis. Nor: difcher Penguin). Größe einer Gans. Hinter dem zweyſchneidigen ges» furchten Schnabel liegt vor den Augen auf beyden Seiten ein weißer eyfoͤrmiger Fleck. Bewohnt die Küften son Norwegen, Island, Nordamerika, ꝛc. Iſt fehr furcht- fam. Kann gar nicht fliegen, und nur fehr ſchwer gehen. Lebt vom Lumpfifch, Seefforpion, ıc. der Rhodiſerwurz (Rhodiola rofea), u. d. gl. Legt ein 6 Zoll langes weißes, purpurroth geflecktes Ey. Brütet ſpaͤt. Büffen IX. Tab. 2y. N 5 3 Der 266 Schwimmvoͤgel. Der Papagaytaucher. 3. Der Schwarzſchnabel (A. Pica. Elſter-Alk). Laͤnge 15% Zoll. Gewicht 18 Unzen. Schnabel mit Einer Furche bezeichnet. Bewohnt heerdenmweife den Nors den von Europa. Findet fi) aud) in Candia. Lebt von Geegewürmen, 2c. und wird fehr fett. Geht im Winter in die Dayen nach Futter, Fehre aber des Nachts in die See zurüc. Die Grönlander brauchen die Häute zur Bes Hleidung, faugen dag rohe Fett aus, effen das halb faule Sleifch fehe gern, und halten den ganzen Vogel, mit fer nen Eingeweiden zugerichtet, für einen großen Leckerbiſſen. 4, Der Alubz ME (A. Torda. Mefferfchnabel; Scheerfchnabel). Ä Länge 18 Zoll. Gewicht 23 Ungen. Schnabel vier- fach gefurcht. Vom Schnabel geht nach den Augen eine weiße Linie. Bewohnt die Seefüften der nordlichen Erde. Man trift dieſe Vogel zu hunderten in den Höhlen der Seeklippen gemeinfchaftlicdy brütend an. Die Küftenbes wohner ſuchen die Neſter oft mit aͤußerſter Lebensgefahr vermoͤge langer Seile und Stangen, um der Eyer willen; ziehen auch die bruͤtenden Bogel in Schlingen herauf. Echv. Tab: 353. f. 2. 5. Der Huͤhner⸗Alk (A. Tetracula). Ränge 11 Zoll. Schnabel Elein, gewoͤlbt, dunfels braun und gelb. Untere Kinnlade dreyeckigt. Ueber der Wurzel an der Stirn theilen fich die Federn in 2 Episen. Hauptfarbe dunkelbraun. Bewohnt das Meer um Kamt— fchatfa. Lebt in Heerden auf Selfen, in der. See aber ſieht man ihn nur einzeln. Kann faum fliegen, oder fiehen, wenn er ſich nicht an Felfen ſtuͤtzt. Bringt die Pacht in den Spalten der Zelfen zu. Schwimmt und saucht fehr gut. Das Zleifch giebt ein elendes Effen. Lath. Syn. III. x. Tab. 95. f. 3. 6, Der Schwimmvoͤgel. Der Papagaytaucher. 267 6. Der gebörnte Papagaytaucher (A. Cirrhata), Länge ı Fuß 6 Zoll. Iſt ganz ſchwarz. Schnabel vierfach gefurcht. An den Seiten des Kopfs ſtehen 2 lange feidenartige gelbe Büfchel, die an den Eeiten des Halfes bie auf den Ruͤcken herabfallen. Wangen weiß. Bewohut die Kuͤſten von Kamtſchatka, die Kurilen, und die In— feln zwifchen Ramtfchatfa und Amerika. Hält ſich den ganzen Tag in der See auf. Saucht aut. Fliege fihnell; entfernt fich aber nicht weit von den Klippen und Sinfehr, Lebt von Krebfen, Granelen, und Seeſchnecken, die cv mit den Schnabel gefchickt zu sffnen weiß. Mache in Klippen ein Neft von Federn und Serpflangen. Legt zu Ende des May ein weißes Ey, und beißt heftig, wenn man ihm died nehmen, oder ihn fangen will. Lebt in der Monogamie. Die Eyer find wohlfchmesfend, das Fleiſch aber ift hart. Die Schnäbel von diefen Thieren werden von den entfernten Inſulanern in ihren Helmen und Müsen als Amulete getragen. Aus den Häuten machen fie Kleider. \ Lath. Syn. II. I. Tab, — 7. Der kleine Papagaytaucher (A. Alle), Laͤnge 9 Zoll. Schnabel glatt und erhaben. Farbe oben ſchwarz. Untertheil und Spitze der hintern Schwung» federn weiß. Fuͤße ſchwarz. Bewohnt den Norden von Europa bis Spitzbergen. Taucht gut. Kommt auf der Erde beſſer, als die uͤbrigen dieſes Geſchlechts fort. Legt 2 himmelblaue Eyer, großer als Taubeneyer. Wird bey ſtuͤrmiſchem Wetter ſehr fett, weil alsdenn die Wellen klei— ne Krabben und Fiſche an die Oberflaͤche bringen. In Neuland nennt man ihn den Eisvogel, weil er ein Vor— bothe des Eifes ift. Edw. Tab. gr, XXXI. 268 Schwimmvoͤgel. Der Penguin. XXXL Der Penguin (Aptenodyta. Fettgans). Schnabel gerade, glatt, etwas zufanmengedruckt, und etwas mefferförmig. Obere SKinnlade nach der Lange ſchraͤge ge: furcht, untere an der Spike abgeichnitten. Füße liegen am Ende des Körpers, und die Zehen find von der MWurzelan, bis an die Spike durch eine Haut verbunden. Flügel floßenartig; ohne Schwungfedern. —— * Dieſe Voͤgel kommen in der Farbe, Nahrung, Geſtalt, Dumm⸗ heit, des Ganges, der Eyer, ꝛc. mit den Papagaytauchern uͤber—⸗ ein ; unterfcheiden fich aber von ihnen befonders durch ihr glattes glaͤnzendes Gefieder, die nadten, ſtumpfen, Fleinen Fluͤgel, die fie zum Flug gänzlich ungefchisft machen ; durch die vierzehigen Fuͤße, re. und durch ihr Vaterland. Sie verfammeln ſich, befonders zur Bruͤtezeit in großen Schaaren auf ven einfamen Infeln der Suͤdſee, vorzüglich auch um Zeuerland herum. Schwimmen fchnell undfehr gefchickt.. Können lange untertauchen. Sind fehr fett. Gehen fehaarenweife gerade und faft aufrecht. Brüten im Giehen. Ihre Stimme gleicht dem Gefchren der Gänfe, aber heiferer. . Der Schwanz ift keilfoͤrmig, und die Steuerfedern fehr fteif. — 11 Gat— tungen. 1, Die Settgans von Patagonien (Apt. Patacho- nica). Die größte Gattung; über 3 Fuß hoch. Schnabel und Süße fhwarz. An. den Ohren ein goldglängender Fleck. Bewohnt die magellanifche Meerenge, Südgeor, gien, 2c. auch Neun. Guinea. Finder ſich zumeilen in zahl— reichen Heerden. Wird außerordentlich fett. Lebt von Fiſchen, Schaalthieren, Krebfen, 2. Das Fleifch ift ſchwarz, aber nicht unfchmackhaft. Büffon pl. enl. n. 975. 2. Der dhilefifche Penguin (Apt. Chilenfis. Kine dervogel). Groͤße einer Ente. Iſt grau und blau bunt; unten weiß; Fuͤße dreyzehig. Bewohnt Chili, Schwimmt zwar gut, Schwimmvoͤgel. Der Sturmvogel, 269 gut, kann aber doch, wenn das Meer ftürmifch ift, den Wellen nicht widerftehen, daher findet man im Winter viele erfoffen, und von den Wellen ang Land geworfen. Macht fein Neft in Sand, und legt 6 bis 7 ſchwarz punf- tirte Eyer. Die Haut ift fehr dicke, und laͤßt fich Teiche ‚vom Zleifche ablofen. Das Fleiſch ift wohlſchmeckend. XXX. Der Sturmvogel (Procellaria). Schnabel ungezsähnt, etwas zufammtengedrückt. Kinnladen gleich ; die obere hat eine gefrümmte, die untere eine zuſammenge— drückte, gefurchte Spitze. Ciafenlöcher Eocherfürmig und abgeflußt, und liegen über der Wurzel des Schnabels. Schwimmfüße, Statt des Hintersehens nur eine Kralle. * 2 Diefe Voͤgel Teben nie auf dem feften Lande, fondern allezeit auf der See und hervorragenden Klippen, und ſchwaͤrmen beifän: dig bey Sturmwinden und übler Witterung herum. — 23 Gats tungen. 1. Die Sturmfcdywalbe (P. Pelagica. Ungewitter: vogel). Größe einer Schwalbe. Iſt weiß und fhwarz. Das . Ende des Körpers weiß. Finder fich fo wol im nördlichen, als füplichen Ocean. Hält fich meift in offner See, fern vom Lande auf Klippen auf, und die Schiffer fehen eg als ein Zeichen eines bevorftehenden Sturms an, wenn fie fic) von da entfernt, und nad) den Schiffen flüchtet. Ganze Heerden diefer Vögel begleiten zuweilen die Schiffe, und fangen alles auf, was heraugfällt. Cie fliegen be: ftändig und feheinen dabey doch nur auf dem Waſſer zu gehen. Bey Tage find fie ſtumm, werden aber des Nachts laut. Treffen Eleine Sifche. Tauchen vortrefflih. Sie haben fo viel Fett, daß die Einwohner von Ferder ſich ihrer ftatt der Lampen bedienen. Sie ziehen nämlich einen bloßen Tocht durch den Körper, und brennen ihn an; da denn 270 Schwimmvoͤgel. Dev Sturmvogel, denn die Flamme von dem Fette, das allmählich hinein» zieht, lange Zeit unterhalten wird. Düfon 1X. Tab..23. 2. Der Sulmer (P. Glacialis. Mallemucke; Großer Sturmvogel). Länge 17 30. Iſt weiß. Nücen graulicht. Lebt in den nördlichen und füdlichen Meeren, big an beyde Pole. Iſt dumm und dreuft, fo daß er fih vor Menfchen gar nicht fürchtee. Nähere fih von Fiſchen, todten Wal fifehen, und was fich ihm fonft auf dem Meere darbies tet. Solgt auch den Schiffen nach; und bey Hunderten der blutigen Spur verwundeter Wallfiſche, und lauert auf ihr Herauffommen. Brütet in Grönland, Spitzber— gen, und auf der Inſel Et. Kilda, wo er im November anfsmmt. Legt Ein großes weißes Ey. Das Fleiſch ift ranzig, wird aber doc) von den Grönländern, zc. roh, geddrret und gekocht gegeffen. Das augsgepreßte Fett wird gegeffen, und als Del in den Lampen gebraucht, Den Schlund gebraudht man als Blaſe, um die Wurf: ſpieße über dem Waffer zu erhalten. Büffon IX. Tab. 22. 3, Der größte Sturmvogel (P. Gigantea. Rieſen⸗ vogel). % Größer als eine Gans; 40 Zoll lang. Iſt braun, weiß gefleckt; unten weiß. Schultern, Flügel und Schwanz dunfelbraun. Schnabel und Fuͤße geld. Finder fich mehr _ im füdlichen Ocean, um Staatenland, Terra del Fuego, rc. Lebt in großen Heerden. Laßt ſich befonders bey bes vorfichendem Ungewitter ſehen. Naͤhrt fich von Fiſchen, vom Has der Robben und Voͤgel. Hat ein wohlſchme— ckendes Fleiſch. Lath. Syn. III. 2. Tab. 100. Scörvimmögel Der Albattoß. 271 4. Der Waſſerſcheerer (P. Puſſinus. Puffinmeve). Laͤnge 15 Zoll. Gewicht 17 Unzen. Iſt oben ſchwarz, unten weiß. Fuͤße roth. Beſonders im noͤrdlichen Ocean. Findet ſich aber auch im atlantiſchen Meer, und in der Suͤdſee. Faͤngt den ganzen Tag Fiſche, und koͤmmt erſt des Abends zu feinen Jungen zuruͤck. Riſtet beſonders in Kaninchenhoͤhlen. Legt ein weißes Ey, welches er auf dem Ruͤcken liegend ausbruͤtet. Das Fleiſch der Jungen wird eingeſalzen gegeſſen. XXXIII. Der Albatroß (Diomedea). Schnabel gerade; obere Kiunlade an der Spitze hakenformig; untere abgeſchnitten. Naſenloͤcher eyformig, offen, an den Geiten weit hervorſtehend. Zunge ſehr klein. dreyzehig. 4 Gattungen. Der wandernde Albatroß (D. Exulans. Kriegs: ſchiffsvogel). Groͤße zwiſchen einem Schwan und einer Gans. Far⸗ be oben braunroͤthlich, mit ſchwarzen Wellen und Flecken gezeichnet; bey einigen weiß und ſtahlgrau. Schnabel mehrentheils ſchmutzig gelb. Füße dunkelbraunroth. Schwungfedern ſchwarz. Steuerfedern bleyfarblg. Schwanz zugerundet. Seine eigentliche Heimath ſcheint in Süden und Norden außerhalb der Wendezirkel zu ſeyn. Sm April und May ift er häufig am Vorgebuͤrge der guten Hoffnung. Zu Ende des Junius erſcheint er in Heerden von Taufenden an den Küften von Kamtfchatka, und ver: breitet fi big an die Küften von Amerifa. Fliegt wol 500 deutfche Meilen von irgend einem Lande entfernt; aber felten höher, als 10 big 20 Fuß über der Meeres: fläche. Auf feinen weiten-Zigen innerhalb der Wendesir- kel naͤhrt er ſich groͤßtentheils von fliegenden Fiſchen (Trigla voli- 272 Schwimmvoͤgel. Der Pelikan. volitans). Seine Ankunft iſt ein gewiſſer Vorbothe der Fiſche. Denn er verfolgt, und frißt auch Lachſe und an- dere Fiſche in ſo ungeheurer Menge, daß er nicht fliegen kann, bis er ſeine Beute wieder ausgebrochen hat. Er iſt ſo gefraͤßig, daß ihm oft noch ein großer Fiſch halb aus dem Munde haͤngt, bis die andern verdauet ſind. Seine Stimme ähnelt dem Schreyen eines Eſels. Er niſtet za Ende des Septembers an den Küften von Südamerifa. Macht auf dem Boden ein rundes ı big 2 Fuß hohes Heft aus Erde. Legt mehrere 45 Zoll lange, weiße, mit eini— gen Fleinen dunfeln Slecfen am diefern Ende Degeichnete egbare Eyer, die fich nicht hart Fochen laffen, und denen die Habichte fehr auflauern. Das Fleiſch ift hart und thranigt. Aus den Slügelfnochen machen die Kamtſcha⸗ dalen Nadelbüchfen und Kämme, ihre Neffeln, und ihr Strandgras, deffen fie fich ftatt des Flachfeg bedienen, damit zu hecheln. Sie machen auch Tabacksroͤhre daraus. Eine befondere Blafe, die der Vogel im Leibe hat, blafen fie auf, trocknen fie, und hängen fie an ihre Netze. Büffon IX. Tab. 24. Edw. Tab. 88. XXXIV. Der Pelikan (Pelecanus). Schnabel gerade, mit Frummer Spige, und nagelahnlichem Anſatz. Yiafenlöcher dffnen ſich mit einem kaum bemerkbaren Ritz. Geſicht faſt unbefiedert. Süße ſtehen im Gleichgewicht, und haben 4 Zehen die alle mie einer Schwimmhaut verbunden find. ; ne ee = Bon den 32 beſtimmten Gattungen diefes Geſchlechts, ift der Schnabel bey einigen gezaͤhnt, bey andern ungesähnt. Gie leben fchaarenmeife, find fehr gefräßig, und laſſen ſich gut sum Sifchfang abrichten. 1, Die Schwimmpoͤgel. Der Pelikan. 273 1. Die Rropfgans (P. Onocrotalus. Beufelgans; Pelikan). Laͤnge 55 Fuß. Gewicht 18 bis 25 Pfund. Gefieder weiß. Schnabel ungezaͤhnt; 15 bis 16 Zoll lang. An dem untern Kiefer ein häufiger Sad, Diefer Vogel bes mohnt die waͤrmern Gegenden der alten Welt; aber auch Neuholland. Naͤhrt fih von Fifchen, auf welche er oft hoch aus der Luft herabfchießt. Die gefangenen Fiſche verzehrt er gemeiniglic) auf einem Felſen. Fiſcht auch in Gefeltfchaft, und fliegt oft fchaarenmweife mit andern Do geln. Menfchen ſcheuet erfehr, Sein Gang ift Iangfam. Der Beutelförmige Kropf am Unterfchnabel läßt fich fo ausdehnen, daß er wol 30 Pfund Waſſer faſſen Fann. Eeine Stimme ähnelt dem Gefchrey eines Eſels. Er niſtet zuweilen in dürren Wüften, und dann £räge er den Jun« gen in feinem Sacke Waffer zu. Gewshnlicher aber mache er ein tiefes, anderthalb Fuß im Durchmeffer haltendeg Neſt auf fumpfigen und unbewohnten Inſeln aus Ried— gras, und futterf eg mit weichem Graſe aus, legt 2 oder mehr weiße Eyer, die er vor feinen Zeinden zumeilen im Waſſer verbirgt. Das Fleiſch ift thranig, wird aber ges geffen. Die Haut wird gegerbt, als Pelzwerf getragen. Aus den Säcken werden in Indien Tabacks- und Geld: beutel gemacht. Wird über 50 Jahr all, Die Sage, daß der Pelifan feine Jungen mit feinem eignen Blute aͤtzen folle, ift wol von der Weife entffanden, wie dieg Thier feinen theils blutrothen Beutelfropf, wenn er den ungen dag Waſſer zuträgt, an die Bruſt drückt, und ſo ausleert, Friſch. Tab. 186, 2, Die Sregatte (P. Aquilus). Große ohngefähr einer Henne; bie ausgebreiteten Zlügel aber betragen an 14 Zuß. Korper ſchwarz · Schnas S bel 274 Schwimmvoͤgel. Der Pelikan. bel roth, ungezaͤhnt; Augenkreiſe ſchwarz. Schwanz gabelfoͤrmig. Bewohnt die Inſeln des Weltmeers, bes ſonders innerhalb der Wendekreiſe, und hat in der Bil- dung und Lebensart viel ähnliches mit dem Albatrof. Fliegt fo hoch, daß er oft kaum gefehen wird; bleibt aber dabey vom feften Rande immer weit entferne. Näbre fich von Zifchen, befonders von Fliegfifchen (Exocetus), und jagt auch nicht felten andern ihre Beute ab. Niftet auf Daumen oder Selfen. Legt ı bis 2 incarnatrothe geflecks te Eyer. Edw. Tab. 309. \ 3, Der Rormoran (P. Carbo. Die Scharbe. Sees rabe). Länge über 3 Fuß. Korper ſchwarz. Kopf klein ges ſchopft. Schwanz zugerundee. Schnabel ungezähnt. . Meiſt in allen 5 Welttheilen. Lebe von Fifchen, die er ganz verfchluckt, und thut befonders dem Zuglachs großen Schaden. Niftet auf hohen Bäumen. Legt 3, auch wol mehr, grünliche Eyer, die den Gänfeeyern ähnlich find. Das Sleifch wird in Grönland gegeffen. In China wird diefer Vogel befonders zum Fiſchfang abgerichte. Man legt ihm alsdenn einen Ring um den Hals, fo daß die verfchluckten Fiſche oberhalb des Kropfes ftecfen bleiben, und dem Vogel wieder abgenommen werden. Ein Sifcher regiert ihrer wol 100, die alle auf dem Rande des Fahr« zeugs fisen, und auf ein gegebenes Zeichen ing Waffer geben, und die Sifche heraushohlen, 7 Friſch. Tab. 187. 4. Der Kleine Rormoran (P. Graculus). Laͤnge 2 Fuß 6 Zoll. Gewicht 4 Pfund. Korper oben ſchwarz, unten dunfelbraun. Schwanzfedern 10. Schwanz zugerumdef. Schnabel ungegähnt. Bewohnt Schweden, Norwegen, Island. So dumm der Vogel auf dem Lan⸗ de Schwimmvoͤgel. Der Helikan 275 de iſt, ſo ſchwer iſt er im Waſſer zu ſchießen. Wenn er ſchwimmt, haͤlt er den Kopf in die Hoͤhe, der Koͤrper iſt aber faſt ganz unter Waſſer, und ſo bald er einen Schuß von fern merkt, taucht er ganz unter. Legt lange, weiße Eyer. Hat viel Aehnlichkeit mit dem vorhergehenden. 5. Der Schnarrkormoran (P. Urile). Länge 2 Fuß 10 Zoll. Farbe glaͤnzend grün. Kehle und Augenfreife weiß. Geficht nacft, blaulich roth. Fluͤ— gel und Schwanz dunfelbraun. Füße ſchwarz. ‚Schnabel ungezähnt. Bewohnt die hohen fteilen Abhaͤnge der Kuͤſten von Kamtſchatka. Steigt langſam auf, fliegt aber dann fehr reißend fort. Nährt fih von Sifchen. Niſtet im Junius, und legt grüne Ener, von der Große der Gäns feeyer. Die Eyer find von ſchlechtem Gefchmac, werden‘ aber doch von den Kamtfchadalen für einen, Leckerbiſſen gehalten, und mit Lebensgefahr geſucht. Auch das hars te Zleifch wird von diefen Voͤlkern gebraten gegeffen. Sei- ne Stimme ähnelt dem Schall einer Trompete. Nicht ſel— ten werden diefe Voͤgel, wenn fle des Nachts im Schafe von den Klippen, wo fie in Reihen fi itzen, berabfaten, den arctifchen duͤchſen zur Beute. 6. Die Schottiſche Gans (P. Baſſanus. Der Baßa⸗ ner; Gannet). Größe einer Gans. Körper weiß. Schnabel gezaͤhnt, ſchwarz. Vordere Schwungfedern ſchwarz. Geſicht blaͤu— lich Schwanz keilfoͤrmig. Bewohnt den Norden von Eu⸗ ropa und Amerika, zumal die ſchottiſchen Inſeln, und namentlich Baß, wovon ſie den Namen hat. Lauert im Sommer auf die Zuͤge der Heringe, ſo wie hingegen im Winter um Portugal herum, und an der Barbarey auf die Sardellen. Bruͤtet auf ſchroffen Felſenklippen, und legt jedesmal Ein Ey, von der Groͤße eines Gaͤnſeeyes. Auf den ſchottiſchen Inſeln werden die jungen Voͤgel und Sa die 276 Schwimmvoͤgel. Der Schlangenvogel. die Eyer in tinermeßlicher Menge gegeffen, und mit ſchau— dervoller Lebensgefahr aug den Neftern genommen. Auf der Inſel Baß find fie zur Brütegeit in fo ungeheurer Ans zahl, daß fie, wie Wolfen, den Himmel verdunfeln, und man vor ihrem Gefchren Faum fein eigen en kann. Briſſon VI. Tab. 4. XXXV. Der Schlangenvogel Ca) Schnabel gerade, zugeſpitzt, gesahnt. Geficht befiedert. Süße kurz, und. alle 4 Zehen durch eine Schwimmhaut verbunden. 3 ‚Gattungen. 1. 1. Der Anbings (Pl. Anhinga), Länge 2 Fuß 10 Zoll. Körper oben ſchwarz unten weiß. Kopf glatt. Ohne den langen Hals hat der Vogel etwa die Große einer Ente. Bewohnt Braſilien, ec. Niſtet auf hohen Baͤumen. Naͤhrt ſich von Fiſchen, bey deren Fang Ei fein fehr langer Hals vorzüglich zu Ratten fom: °» men, den er fpiralförmig zuſammen vollen, und fo den Kopf Yan die Fiſche, die er erfchnappen will, losſchnel— len fol. Selten fieht nian das Thier auf dem Lande; mehrentheils auf den höchften Zweigen am Waffer Belege ner Bäume, oder im Waſſer. Das Fleiſch iſt ei aber ölige und ranzig. Willoughb. —— Tab. 72% 2, Der furinamifche Schlangenvogel (Pl. Surina- menfis). NN Länge 13 Zoll. Rücken dunfelbraun, Unterleib weiß. Kopf gefchopft: Schwanz dunkelbraun, keilfoͤrmig, an der Spite weiß. Bewohnt Surinam. Lebt von Inte fen, beſonders von Fliegen, die er fehr gefchicht zu fan⸗ gen weiß. Wird zahm. -XXXVL. 4 Schwimmvoͤgel. Der Phacton. 277 XXXVL Der Phaeton (Phaeton). Schnabel mefferfürmig, gerade, sugefpist, Kinnladen bis unter die Augen gefpalten, Yiafenlöcher langlich. Der bintere Zeche nach vorn zugekehrt. 3 Gattungen. 1, Der Tropikvogel (Ph. Acthereus, Fliegender Phaeton). Lange 2 Fuß 10 Zoll. Iſt weiß. Nückn, Schwanz. fü und Eleinere Deckfedern der Flügel ſchwarz geftreift. Die 2 mittleren Schwanzfedern an der Wurzel ſchwarz. Schnabel roth. Lebt in der offenbaren See, und zwar mehrentheilg blog zwifchen den Wendesirfeln, daher die Eeefahrer feine Erfcheinung insgemein für ein Zeichen ans nehmen, daß fie-fid) nun innerhalb derfelben befinden. Seine Erfcheinung ift aber fein ganz untrügliches Merk— mal, weil er zuweilen, wiewol felten, big auf 475 Grab der Breite gefehen wird. Er fliegt fehr hoch, und in großer Entfernung vom feften Lande. Nährt fich meh⸗ rentheils von fliegenden Zifchen. Das Zleifch ift nicht fonderlih fchmackhaft. Briffon VI. Tab. 42. fr. 2. Der rofenfarbige Phaston (Ph. en Länge 2 Fuß 10 Zoll. Iſt fehr blaß rofenfarbig. Schnabel und die beyden mittlern Schwanzfedern roch. Lebt im indifchen Meere und in der Südfee. Kommt nur zur Bruͤtezeit aufs trockne Land. Nifterinunterirrdifchen Höhlen, unter Bäumen. Legt 2 roth gefleckte Eyer. Lath. III. 2. Tab. 105, XXXVI Der Taucher (Colymbus). Schnabel unaezähnt, pfriemenfoͤrmig, gerade, fpikig. Schlund gezähnt. Naſenloͤcher fchmal, an der Wurzel des Schnabels. Süße liegen am Ende des Körpers. 23 Gattungen. S3 *, Mic 278 Schwimmvoͤgel. Der Taucher: * Mit dreyzehigen Füßen. 2. Die geönländifche Taube (C. Grylie. Täuchers faube). | Laͤnge 13 bis 14 Zoll. Körper ſchwarz. Deckfedern der Flügel weiß. Variirt aber nach DVerfchiedenheit des . Gefchlechts, Alters, der Jahrszeit, des Klimag fehr in der Farbe, fo, daß man zuweilen ganz ſchneeweiße finder. Bewohnt die ganze nerdlichfte Erde. Naͤhrt fih von Fiſchen. Taucht fehr gut. Stimme zwitſchernd. Fliege nicht hoch, und gemeiniglich paarweiſe. Niftet in Feb fenlöchern. Legt ein oder 2 afchgraue, oder weiße, den Hühnereyern ähnliche, afchgrau und ſchwarz gefleckte Eyer. Die Zungen find fchwarz und weiß gefprenfelt. Ener und Sleisch der ungen werden gegeffen. Die Haut gebraus chen die Gronländer zu Kleidern, und die Beine zum Köder für die Fiſche. Der Koth ift purpurroch. Friſch. Tab, 185. 2. DieLumer (C. Troile. Das dumme Täucherhuhn). Länge 17 Zoll. Iſt ſchwarz. Bruſt und Bauch fehnees weiß. Die Fleinen Echwungfedern haben weiße Spiten. Bewohnt die Seefüften der norblichen Erde. Wander nicht felten fchaarenmweife nad) England und Stalien. Legt Ein großes, 3 Zoll langes, bläulich weißes, oder blaß ſeegruͤnes, ungleich ſchwarz geflecktes und geftreifteg ey Fleiſch und Federn werden genußt. Seifch. Tab. 185. ** Mit vierzehigen Schwimmfüßen. 3. Der rothkehlige Taucher (C. Septentrionalis). Länge 2 Fuß 5300. Gewicht 3 Pfund. Oben ſchwarz⸗ unten weiß. Unten an der Kehle, und am Halfe geht ein ſchildfoͤrmiger rother Stecken herab, Bewohnt die noͤrd⸗ lichen Schwimmvoͤgel. Der Taucher. 279 lichen Meere, findet ſich auch in Falten Wintern bey inn— ländifchen Eeen und Suͤmpfen ein. Lebt von Seegewürs men, Srebfen und fleinen Fifchen, die er aͤfters aus den Netzen raubt, und darüber nicht felten felbft gefangen wird. Niſtet am Ufer auf der Erde. Macht ein Neftaug Moos und Gras; und futtert e8 zuweilen mit eigenen Dunen aus. Legt 2 afchgraue, ſchwarz gefleckte, länge liche Eyer. Schwimmt ſchnell, und fliege fchön. Bey Veränderung des Wetters fol er herumflattern, und mif Häglicher Stimme fchreyen. Edw. Tab. 97: 4. Die Polar: Ente (C. Ardicus). J Laͤnge 2 Zoll. Oben ſchwarz unten weiß: Kopf grau. Hals unten ſchwarz violett. Bewohnt Island, Norwe— gen, Schweden, Preuſſen, ꝛc. Niſtet nahe am Waſſer im Schilf. Legt 2 braune, ziemlich große Eyer. Bey bevorftehendem Regen und trübem Wetter fliege fie wild, und fehreyet graßlich, In Norwegen hält man es daher für unrecht, diefe Art auszurotten, oder zu beunruhigen. Sin Schweden aber fängt man fie haufig mit Netzen, und benutzt die gahr gemachten Häute zu Pulverbehältniffen, und Derbramungen, ꝛc. Edw. Tab. 146. 5. Der Eistaucher (C. Glacialis). Die größte Gattung. Länge 3 Fuß 6 zoll. Kopf und Hals ſchwarz⸗ violett. Am den Hals geht ein weißes uns terbrochenes Band. Bewohnt den Norden von Europa und laßt ſich nur in den Fälteften Wintern in füdlichern Gegenden fehen. Wandert mit der Jahrszeit. Niftet auf fleinen Inſeln, in füßen Seen. Legt 2 große bräunliche ‚Eyer. Sieht fcharf. Fliege hoch. Schiegt in ſchiefer Nich- tung herunter, und fällt ficher in fein Neft. Taucht vor- trefflich. Die Jungen vertheidigen ſich tapfer mit ihrem 4 Schna⸗ 280 Schwimmbooͤgel. Der Taucher. Schnabel. In Groͤnland erſcheint der Vogel zu Anfang des Mayes, und geht im September oder Oktober mit dem erſten Schnee weg. Die Haͤute werden zu Kleidun—⸗ gen, und die Federn zu Kopfpugen gebraucht. Büffon VIII. Tab. 22. ; * ** Mic vierzehigen gelappten Füßen, 6. Der Haubentaucher (C. Criftatus). Länge 23 Zoll. Kopf roth gefchopft. Halsfragen fhwarz. Hinterfhwungfedern weiß. Bewohnt befonders die Landfeen in Europa. Naͤhrt fich von Fiſchen, zuwei— len auch von Vegetabilien. Niftet zwiſchen dem Schilfe; und macht ein ſtarkes Laͤtmen, fo bald er einen Jaͤger bes merft; taucht auch gleich unter. Legt 4 weiße Eyer, wie Saubeneyer. 7, Der geöbrte Taucher (C. Avritus). Länge 12 Zoll Kopf fchwarz. Hinter jedem Auge ein Büfchel roftfarbiger Federn. Korper oben dunfelbraun. Bewohnt Island, Norwegen, Schweden, auch die Seen von Lappland. Macht zwifchen dem Rohr ein ſchwim⸗ mendes Neft. Zieht im Winter weg. Edw. Tab. y6. Fig. 2. 8 Der Eleine Taucher (C. Minor). Länge 10 Zoll. Iſt Faftanienbraun, unten weiß ge fleckt. Kopf glatt, Bervohnt häufig die füßen Gewaͤſſer von Europa, und Nordamerifa. Taucht unter allen am gefchickteften. Nährt ſich von Fiſchen, Wafferinfeften, und Wafferpflanzen. Macht mitten auf dem Waffer ein großes, ı Fuß dickes Neft aus Gras und Wurzeln der Waſſerpflanzen. Legt 5 bis 6 Eyer. Männchen und Weibchen fehen einander gleich. Friſch. Tab, 184. XXXVII. Schwimmvoͤgel. Die Wieve. 281 XXXVIII. Die Meve (Larus). - Schnabel ungezähnt, gerade, mefferfürmig, an der. Spike etwas hafenfürmig. An der untern Kinnlade hinter der Spitze eine Hervorraguna. Trafenlöcher beſtehen in einer Ritze, find vorwärts breiter, und liegen in der Mitte des Schnabels. ee Le Leben meift an den Kuͤſten der hordlichen Erde, dich finden fich auch welche auf der Güdfee, und zwar in fo ungeheuren Schaa— ren, daf fie gleichfan den Tag verdunfeln, wenn fie aufgıjagt werz den, und dabey ihre Verfolger mit Unrath befprügen. Sie leben mehrentheilg von Fifchen, Auch von todten. Die Jungen find, ehe fie ſich gemauſert haben, im erften Jahre alle grau, und zuweilen bis ins dritte Jahr gefleckt. Ihr Zleifch ift weniger eßbar, als ihre Eyer. — 20 Gattungen, 1. Die Wintermeve (L. Tridadtylus. Der Tarrock). Länge 14 bis 19300. Iſt weißlich. Rücken granlic). Epigen der Schwanzfedern, die außerften ausgenommen, ſchwarz. Bewohnt die nördlichen Gegenden von Europa und Afien. Schwimmt und fliegt ſchoͤn. Schreyet fehr, und flattert bey bevorſtehendem Regen oder Sturm mit lautem Geſchrey nahe uͤber dem Waſſer. Naͤhrt ſich von Fiſchen. Folgt um der Beute willen, den Wallfiſchen und Robben. Nifter auf Selfen. Legt 2 gruͤnlich graue, braun gefleckte Ener. Die Groönländer effen dag Fleiſch und die Eyer; die Haut brauchen fie zu — Briſſon VI. Tab. 17. f. 2. 2. Die graue Meve (L. Canus). Länge 16 Zoll. Iſt weiß. Ruͤcken grau. Im Winter wird ſie ganz weiß. Die gewoͤhnlichſte Art. Bewohnt ſchaarenweiſe die Seen und Fluͤſſe von Europa und Ames rifa. Finder fich auch am cafpifchen Meer. Schreyet uns aufhorlih. Nährt fi) von Gewuͤrmen, Inſektenlarven, and Zifchen. Nifter auf Felſen und Klippen. Legt 2, S5 dritte⸗ 283 Schwimmvoͤgel. Die Mieve \ drittehalb Fol lange, dunkel olivenfarbige, braun ge- fleckte Eyer. Männchen und Weibchen brüten gemeine ſchaftlich 14 Tage. Brifjon VI. Tab. ı6. Fig. ı. . 3. Die Seemeve (L. Marinus. Mantelmeve). Größe einer Gans. Iſt weiß. Mücken ſchwarz. Bes wohnt Europa, dag Vorgebürge der guten Hoffnung, Neuholland, Amerika bis Südcarolina. Naͤhrt fich vor« süglich von Fiſchen. Iſt aber fehr gefräfig und gehe im Hunger auf Eidergänfe, fo gar auf Laͤmmer. Niſtet auf den höchften Klippen. Legt 3 dunfel olivenfarbige, an, beyden Seiten fiumpfe, an dem breitern Ende ſchwarze, übrigeng mit einigen dunfeln Slecken befprengte eßbare Eyer. - Örsnländer und Eskimos benutzen die Haut zu Kleidern, und effen auch das Fleiſch der Jungen. Daus nen vortrefflich. Büffon VII. Tab. 31. 4. Die braune Meve (L. Fufcus. Heringsmeve). Länge 23300. ft weiß. Nücen braun. Gewicht an 30 Unzen. Bewohnt Europa, Nordamerika und Afien. Wandert im Winter gegen Süden. ft auch fehr häufig am cafpifchen und fchwarzen Meere; in Jamaika, ꝛc. Naͤhrt fih von Fifchen, befonders von Heringen. Iſt fo dreuft, daß fie oft den Zifchern die Beute vor ihren Augen wegnimmt. Bon ihrer Anweſenheit pflegt man. auf einen guten Fang zu ſchließen. Bruͤtet unter zerbro— chenen Zelfen, Legt 3 weißliche, ſchwarz gefleckte Eyer. Sleifch und Ener werden gegeſſen. Friſch. Tab. 218. 5. Der Üurgermeifter (L. Glaucns). Größer als die vorige Gattung. Iſt weiß. Mücken und Flügel grieggran. Schwungfedern an der Spitze weiß. 5 Schwimmvoͤgel. Die Meve. 283 weiß. Schnabel gelb, mit einem orangefaͤrbigen Flecke am Ende. Bewohnt Norwegen, Lappmark, Island, Groͤnland und Spitzbergen. Niſtet auf hohen Klippen. Frißt Fiſche, todte Wallfiſche, folgt dem Wallroſſe, um feinen Unrath zu freſſen; toͤdtet die jungen Mefferfchnds bel, und nähre fi ch auch von der ſchwarzen Rauſchbeere (Empetrum nigrum). Iſt faſt beſtaͤndig im Fluge. Seine Stimme gleicht dem Geſchrey eines Naben. Büffon VI. Tab. 32. . 6. Der Struntjäger (L. Parafiticus. Arctiſche Meve). Länge 21 Zoll. Die beyden Miktelfchwanzfedern find fehr lang. Bewohnt den ganzen Norden von Europa; auch die Hudfonsbay. Schwimmt felten. Kann auch feine Nahrung nicht felbft fangen, fondern Iebt faſt gänzs lich von Sifchen, welche andere Vogel fangen, die er fo lange verfolgt, big fie ihre Beute fallen laffen, oder vor Furcht wieder ausbrechen, da er fie denn gleich auffangt, ehe fie das Waffer erreicht. Legt 2 aſchgraue, ſchwarz geflecfte Eyer, wie Hühnereyer. Edw. Tab. 148. 149. 7. Die ſchwarzzehige Meve (L. Crepidatus). Länge 15 Zoll. Gewicht 11 Unzen. Die beyden mitte fern Schwanzfedern faft einen Zoll länger, als die übris gen. Beine bläulich bleygrau; umterer Theil der Zehen, und Schwimmhaut ſchwarz. Berwohne die nördlichen Meere, auch den atlantifchen Deean. ° Macht ein Neft aus Gras. Legt 2 blaß roftfärbige ſchwarz gefleckte Eyer. Don dem Genuß der Purpurfchnecken (Helix Tanthinae) iſt ihe Unrath roth gefärbt. Büffon Vill. Tab. 34. 8. Der Skua (L. Catarrhadtes. Der geſtreifte Strand⸗ jäger). Länge 2 Fuß. Gewicht 3 Pfund. Oben braun und roſtfarbig. Echwung · und Schwanzfedern an der Wurs zel - 2584 Schwimmvoͤgel. Die Meerſchwalbe. zel weiß. Beine ſchwarz und ſchuppig. Bewohnt Normes gen und Island. Iſt ſehr gefraͤßig, raͤuberiſch und wild, beſonders zur Bruͤtezeit, fo, daß er nicht nur ſeines gleis en, fondern auch andere Waffervsgel, fo gar den Als batroß verfolgt, und ihm die Fifche abjagt. Auf den Seroeinfeln fol er fo gar Laͤmmer zerreißen, und in fein Reſt fragen. Edw. Tab. 149. f. 2. XXX. Die Meerfhwalbe (Sterna). Schnabel ungezahnt, pfriemenfoͤrmig, ziemlich gerade, ſpitz, etwas zufammtengedrückt. Vaſenloͤcher fchmal, an der Wurzel des Schnabels. 26 Gattungen. r. Die caspifche Meerfchwalbe (St. Cafpia). fänge ı Fuß 103 Zoll. Körper oben afcharau und gries; unten fehneeweiß. Kopf ſchwarz. Erfte Schwungs federn und Deckfedern der Flügel braun. Schwanz gabels formig. Bewohnt dag cafpifche Meer 2c. Fiſcht fo wol in der See als in den FZlüffen. Bleibt lange in der Luft ſchweben, und fehieße dann wie ein Pfeil auf ihre Beute herab. Fährt auch, wie eine Schwalbe dicht über die Dberfläche des Waſſers, und fängt Fiſche. Niftee auf Felſen und wüften Inſeln, mie den Meven zugleich. Legt 2 dunfelbraun gefleckte Eyer. 2, Die Noddy (St. Stolida. Dumme Meerfchwalbe), Laͤnge 15 Zoll. Korper und Augenbraunen ſchwarz. Stirn weißlih. Schwanz keilfoͤrmig. Findet ſich in allen Meeren zmifchen ben beyden Wendezirkeln. Niſtet auf Klippen. Fliegt zur Brütezeit in großer Menge über dem Waſſer, und fange Eleine Sifche. Macht ein großes.Ges fchrey. Legt efbare Eyer. Iſt fo dumm, daß fie ſich mit Händen greifen läßt. Briſſon VI. Tab, 18. Fig, 2, 3. Die Schwimmwögek") "Der Derkehrtfchnabel. 285 3. Die Seeſchwalbe (St. Hirundo. Große Meer— fehwalbe), RR Länge 14 Zoll und drüber. Hauptfarbe aſchgrau. Schwanz getheilt. - Die 2 äuferften Schwanzfedern weiß und ſchwarz. Bewohnt die ganze nordlichfie Erde. Iſt fehr kuͤhn, und befonderg zur Brütezeit wild, Niftet in fleinen Höhlen, oder. auf Gras und Moog. Legt 3 big 4 olivenfarbige, ſchwarz gefleckte Eyer, die fehr fchmack- haft ſeyn follen. Das Sleifch wird mit dem Taubenflei⸗ fche verglichen. Lebt in der Monogamie. Friſch. Tab. 219. 4. Der Brandvogel (St. Fillipes. Mayvogel; ſchwar⸗ je Meerfchwalbe). »r Länge 10 Zoll. Korper ſchwarz. Ruͤcken afcherau. Bauch weiß. Füße röthlich. Bewohnt Europa bis Island. Iſt haͤufig in Sibirien, und an den Salzſeen der tatari⸗ ſchen Wüfte. Lebt von Inſekten und Fleinen Sifchen. Nifter im Rohr, und lege 3 bis 4 ſchmutzig grüne, mit ſchwarzen Stecken bezeichnete, und mit einer breiten ſchwar⸗ zen Binde verfehene Eyer. Will. orn, Tab. 70. XL. Der Verkehrtſchnabel (Rynchops). - Schnabel gerade. Obere Kinnlade viel kuͤrzer, als die untere; letztere an der Spige abgefiumpft. 2 Gattungen. Der Waſſerſchneider (R. Nigra. Schwarzer Waffer- ſcheerer). Länge 20301. Farbe ſchwaͤrzlich, unten weiß. Schna- belwurzel roth. Bewohnt Nordamerifa. Fliegt beftän- dig über dem Waſſer, hält dabey die untere Kinnlade ge rade unter die Dberfläche des Waſſers, und haſcht fo, im ſchnellen Zluge die ihm aufftoßenden Inſekten und klei⸗ 286 Cumpfosgel, Der Slamingo, kleinen Fiſche. Beſucht auch die Aufterbänfe, und naͤhrt fich von diefen und andern Schaalthieren. Das Weib: chen ſieht dem Männchen gleich. Catesb. Carol. 1. Tab. 90, ; Be De BETTEN HEHE TE TE HEHE DE Vierte Ordnung. Sumpfoögel (Grallae. Stehenläufen). Schnabel etwas walzenfoͤrmig und ſtumpf. Zunge ganz und fleifchig. Schenkel über die Knie Fabl. Se I I Die Vögel diefer Ordnung haben lange Füße, mehrentheils auch einen langen Hale, aber Furzen Schwanz. Halten ſich in ſum⸗ pfigem, moraſtigem Boden auf. Leben meiſt von Amphibien, Fir ſchen, Inſekten und Waſſerpflanzen. Die mehreſten niſten auf der Erde, oder im Schilf; und werden meiſt durch ihr vorzuͤglich ſchmackhaftes Fleiſch, und durch ihre Eyer nusbar. XLI. Der Slamingo (Phoenicopterus). Schnabel nackt, winklich J— gezaͤhnt. Yrafenlöcher ſchmal. Vierzehige —— 2 Gattungen. Der (rothe) Flamingo (Ph.Ruber. Staman; 3 Star tenſchnaͤbler; Korforre). Größe des Körpers kaum einer Gang. Hals und Süße aber find fo lang, daß der Vogel von der Spise des Schnabels big zur Schwanzſpitze über 4 Fuß mißt. Farbe ſchoͤn carmeifinroth. Schtwungfedern ſchwarz. Ber wohnt die Seegegenden der wärmern Erbfteiche beyder Welten. Lebt beerdenmweife. Naͤhrt fih vom Saamen der Waflerpflanzen, Gras, Schlangen, Froͤſchen, Mufcheln und andern Schnecfentbieren; auch. von Fiſchen? Niftee - in Sumpfboͤgel. © Der Brafil,Reiber. 237 in feichten Sümpren. Macht ein Neft ang Moraft, in Geftalt eines kleinen Hügels, der 13 Fuß über das Waffer hervorragt, und auf deffen Gipfel ein Loch für die Eyer iſt. Legt 2 weiße Eyer, die den Gänfeeyern ähnlich find. Wenn er brüter, bedeckt er die Eyer mit dem Numpfe, und läßt die Beine auf beyden Seiten herunter im Waffer ſtehen. Kälte fann diefer Vogel gar nicht ertragen. Jung gefangen wird er leicht zahım. Die Zungen erhalten die rothe Farbe erft im zweyten Jahre; anfänglich find fie grau. Ihr Fleiſch wird für ſchmackhaft gehalten; befon> ders aber aus der Zunge, die an der, Wurzel einen Fett klumpen hat, eine große Delifateffe gemacht. Catesb. Carol, I. Tab, 73. fa. XLU. Der Löffelreiber (Platalaca). Schnabel faft platt, lang, dünne ; hat am Ende eine ermeiterte, freisrunde Platte. Yiafenlöcher Elein, an der Wurzel des Schnabel. Zunge Elein, zugeſpitzt. Süße vierzehig; zur Halfte durch eine Schwimmhaut verbunden- 3 Gattungen. Die Köffelgans (Pl. Leucordia). Ränge 2 Zuß 8 Zoll. Körper weiß. Kehle en Hinterkopf klein geſchopft. Bewohnt die Feroeinfeln, zc. Findet fic) auch fo wol in Heerden als einzeln in den ge» mäßigten Sheilen von Rußland und Sibirien, und halt fi gern an den großen Seen diefeg Landes auf. Ueber— wintert in Süden. Niſtet auf hohen Bäumen und fchreyer zur Brütezeit fehr. Legt 3 bis 4 weiße, mit wenigen roͤth⸗ lichen lecken bezeichnete Eyer. Nährt fih von Vegeta— bilien, Schlangen, Sröfchen, Schaalthieren, befonderg von Fifchen, die er auch andern Voͤgeln abjagen fol. Das Fleiſch befonders der Zungen fol wohlſchmeckend, und den Gaͤnſefleiſch ahnlich feyn. Friſch. Tab. 200, fi, XLIII. 288 Sumpfvboͤgel. Der Anbima, XLII. Der Anhima (Palamedaea). Schnabel kegelfoͤrmig; obere a mit einem Erummen Ha⸗ ken verfeben. Naſenloͤcher eyfoͤrmig. Süße vierzehig, geſpalten. Zehen nur durch eine ſehr kurze Haut an der Wurzel mit einander verbunden. 3 Gattungen. Der Horntraͤger (P. Cornuta, Anhima), gange 3 Fuß 4 300. Hauptfarbe ſchwarz, unten weiß, An dem vordern Nande jedes Flügeld 2 braun liche, dreyecfige, fiharf zugefpigte Stacheln. An der Stirn ein Horn. Bewohnt einige füdamerifanifche Laͤn— der, ift aber überhaupt nur felten. Liebe fumpfige Ge genden. Halt fich auch gern an der See auf. Männchen und Weibchen find beftändig beyfammen. Naͤhrt fich von Kräutern, Saamen, befonders von Amphibien. Macht am Waffer ein großes Backofenformiges Neft aus Roth. Legt 2, und wenn ihm diefe weggenommen werden, noch— mals eben fo viel Eyer, die den Gänfeeyern aͤhnlich find. Schreyt entfeßlih. Das Fleifch der Zungen iſt eßbar; von den Alten aber zaͤhe. Latham Syn. Il. I. Tab. 74. XLIV. Der Tebiru (Myderia). Schnabel etwas in die Höhe gehend, und frisig. Obere Kinn— lade dreyeckig und gerade; untere gleichfalls dreyeckig, zuges ſpitzt, und etwas in die Hoͤhe gerichtet. Stirn Fabl. Krafenlöcer fchmal, Zunge fehlt. Süße vierzehig. Der Rabltopf (M. Americana. Jabiru; Weißer, Helmfranid)). Die einzige Gattung diefes Geſchlechts. Länge faft 6 Suß. Sarbe im erften Jahre gran, im zwepten röthe lich, Sumpfosge. Der Hohlſchnabel. lich, im dritten bleibend weiß. Schnabel ſchwarz. Kopf und der großte Theil des Halfes kahl. Bewohnt Süd» amerika. Licht feuchte Gegenden. Iſt wild und gefräßig. Naͤhrt fi von Zifchen. Nifter an Ufern auf großen Baͤu—⸗ men. Legt 2 große Eyer. Das Zleifch der Jungen ift ſchmackhaft, der Alten, hart und thranigt. Lath. III. ı. Tab. 25. XLV. Der Hohlſchnabel (Cancroma), Schnabel hoͤckerigt. Obere Kinnlade einem umgekehrten Kahn aͤhnlich. Naſenloͤcher klein/ in der Furche dee Schnabels. Zunge klein. Süße gefpalten. 2 Gattungen. Der Loͤffelſchnabel (C. Cochlearia). Länge 22 Zolf. Körper Bläulich grau. Bauch roͤthlich. VBewohnt Südamerika. Hält fich auf Bäumen am Waffer auf, mo die Zweige uber dag Waſſer hängen. Lebt von i . Sn Büffon VII. Tab. 23. XLVI. Der Schattenvogel (Scopus. Umbrerte), Schnabel dick, zufammengedrückt, lang, gerade, NVaſenloͤcher ſchmal, und fehrage liegend, Süße vierzehig , gefpalten. Die einzige Gattung dieſes Gefchlechtg, Sc. Umbret- ta, Buͤffons Ombrette, ift braun, hat die Groͤße einer Krähe, und bewohnt Afrifa. Das Männchen hat einen Buſch auf dem Kopfe. | Lath. Syn. II. I. Tab, 77. XLVU. Der Keiber (Ardea). Schnabel gerade, ſpitzig lang, etwas zuſammengedruͤckt, mon den Nafenlöchern läuft eine Furche nach der Spitze. Nrafenlöcher ſchmal. 3 Junge zugeſpitzt. Süße vierzehig. 87 Gattungen. | & * Mit 290 Sumpfvoͤgel. Der Reiber. * Mit Federbüfhen auf dem Kopfe. 1. Der Pfauenreiber (A. Pavonia). Länge 2 Fuß 9 Zoll, Farbe blänlich aſchgrau, des Weibchens ſchwarz. Schnabel wenig länger als der Kopf. Auf dem Kopf ein aufrechter borftenähnlicher Federbuſch. Schläfe und Kehllappen blos. Letztere fehlen dem Weib» chen. Bewohnt Afrika, von Guinea big zum grünen Vor⸗ gebuͤrge. Lebt von Gewuͤrmen und Vegetabilien. Laͤuft ſchnell. Fliegt ſchoͤn und anhaltend. Wird leicht zahm. Das Fleiſch iſt zaͤhe. Edw. Tab, 192. ** Kraniche: Mit Fahlem Kopfe. 2. Der braune Reiber (A. Canadenfis). | Lange 3Fuß 3 Zoll. Hauptfarbe afchgrau. Scheitel roth und nackt. Flügel außerhalb mufchelfarbig. Bes wohnt Nordamerika. Halt ſich an Seen und Zeichen auf. Frißt Fiſche und Inſekten; auch Getraide. Legt 2 Eyer. Wandert im Herbite gegen Süden, big Neufpanien, und thut auf diefer Neife den Maygfeldern der Huronen großen Schaden. 3. Der Rranid) (A. Grus). Länge 5 Fuß, und drüber. Farbe aſchgrau. Hin» terfopf blos und warzig. Kopf oben und Echwungfedern fchwarz. innere Deckfedern faferig. Bewohnt die nord» liche alte Welt, zieht aber im Herbfte in geoßen Schaaren nach märmern Gegenden. Frißt allerley Amphibien ; naͤhrt fich aber auch von der grünen Saat, und ift alfo den Getraidefeldern nachtheilig. Sliegt über 3000 Schrit te hoch. Der Zug gefchiehet allegeit in einem Triangel. Schreyt ſtark und fürchterlich. Niftet an fumpfigen Or ten. Legt 2 himmelbläulishe Eyer. Die Jungen fommen fpät Sumpfboͤgel. Der Reiber, 291 ſpaͤt aus, und begleiten die Eltern auf ihrer Reiſe nach Suͤden, fo bald fie fliegen koͤnnen. In Polen und der Tartarey zaͤhmt man junge Kraniche, und mäfter fie zur Speife. Schlaͤft auf Einem Zuße ſtehend. Friſch. Tab, 194. 4. Der Reichreiber (A. Americana), Ränge 4 Fuß 6 Zoll. Körper weiß. Scheitel, &es nick und Schläfe nackt und warzig. Stirn, Genick, und die erfien Schwungfedern ſchwarz. Bewohnt Amerika, von der Hudfonsbay bis Florida. Zieht im May dort« bin, und fommt im September hieher wieder zurück, Macht: ein Feichendes Gefchren. Lebt von Inſekten und Gewürmen. Macht ein Neft aus Gras und Sedern. Lege 2 weiße Eyer, den Schwaneneyern ähnlich. Bruͤtet 20 Tage. Die Zungen find anfangs gelb. Catesb. Carol. I. Tab. 75. 5. Der fibirifche Kranich (A. Gigantea. Weiße Kranich). Die groͤßte unter den hieher gehoͤrigen Baltungen; ift fiehend mol 45 Fuß hoch. Gefieder weiß. Schläfe und Stirne roth, kahl, und runzlicht. Vordere Schwung. federn glänzend ſchwarz. Schnabel und Füße roth. Ber wohne die ungeheuren Moräfte und die Seen von Eibi« rien. Niſtet in ungugangbarem Schilfe, wo er auf den Riedgrashuͤgeln ein Neft aus sufammen geflochtenem Schilf macht, und das Männchen‘ mit dem Weibchen in der Wade abwechfelt. Legt nur zweh gelbgruͤnlich und braun gefleckte Eyer von der Größe der Gaͤnſeeyer. Macht befonders im Fluge viel Geſchrey. Frißt Kleine Zifche, Froͤſche und Eideren. Ueberwintert gewöhnlich um das cafpifche Meer. Zieht im Fruͤhjahr laͤngſt dem Laufe der Wolga paarmweife nach Norden. Pallas R. II. Tab. r, | 23 rk Späte 293 &umpfosgel. Der Keiber. *.** Störhe. Mit nackten Augenkreiſen. 6. Der Storch (A. Ciconia. Hennotter; Aehbaͤhr). Länge ohngefaͤhr z Fuß 3 Zoll. Iſt weiß. Augen⸗ kreiſe und Schwungfedern ſchwarz. Schnabel, Fuͤße und Haut blutroth. Bewohnt die mildern Gegenden faſt der ganzen alten Welt, und iſt als ein halbes Hausthier zu betrachten. Naͤhrt ſich von Amphibien, (nur nicht von Kroͤten,) auch von nutzbaren Thieren, als jungen Reb⸗ huͤhnern, u. d. gl. Niſtet auf Dächern, alten Baums ftänmen, Kirchen» und Thorfpigen, Schornfteinen, ꝛc. acht ein Neft aus feft geflochtenen Neifern, und ſchleppt nicht felten Leinwand, Garn, ꝛc. hinein, um es auszju« futtern. Das Neft ift oft 4 Fuß hoch, und der Vogel beſſert ale Sahr daran. Nach fichern Zeugniffen werden folche Nefter zumeilen über 100 Jahr alt, und enthalten manchmal an den Seiten eine große Menge Sperlingsne- fer. Legt 3 big 4 ſchmutzig gelbliche Eyer. Lebt in der Monogamie, und bende Gefchlechter brüten gemeinfchaffe ih. Diefe Thiere beobachten fehr genau die Zeit ihrer herbſtlichen Abreife von Europa in die füdlichen Länder. Sie verfammeln fich in erftaunlichen Heerden, ehe fie weg— ziehen, erheben fich in großer Eile, fleigen in wenigen Augenblicken zu einer entfeglichen Höhe, und beobachten ihren Zug mit einer bewundernöiwärdigen Ordnung. In Hegypten und in den Moräften der Barbarey bringen fie einen zweyten Sommer zu. — Das Klappern gefchiehee durch ſtarkes Zufammenfehlagen der beyden Kinnladen, und der Storch giebt diefe Tone befonderg des Nachts von ſich. Schläft auf Einem Bein chend. Das 9 iſt unſchmackhaft. 7. Der ſchwarze Storch (A. Nigra). | Laͤnge 2 Fuß 9 Zoll. Körper braun. Bruft und Bauch weiß. Bewohnt Europa. Iſt feltener und fürchte fanıer Eumpfoögel: Der Reiber, | 203 ° fanter als die vorhergehende Art, lebt auch mehr einzeln, und befucht im Sommer mehr diendrdlichen Länder. Frißt Amphibien, Fifche, auch Käfer und andere Inſekten. Nis fet tief in den Wäldern. Zieht im Frühjahr in großen Heerden über Schweden nach dem Außerften Norden, und fehrt im Herbſt wach Süden zuruͤck. Fliegt fehr hoch. Fleiſch unſchmackhaft. **** Reiher. Der mittlere Vorderzehe am in⸗ nern Rande gezähnelt, Der Nachtreiher (A. Nydicorax. Nachtrabe; Schildreiher). Laͤnge 20 Zoll. Ruͤcken ſchwarz. Unterleib gelblich. Auf dem Hintertheil des Kopfs 3 ſchmale, weiße, fünf Zoll lange Federn, welche einen herabhängenden Feder» bufch bilden. Hin und wieder in Europa, Amerika und Afien. Lebt von Fiſchen und Amphibien. Niſtet auf ho— ben Bäumen, befonders auf Almen, zuweilen auch zwi⸗ ſchen Zelfen. Legt 3 bis 4 weiße Eyer. Sein nächtliches Gefchren gleicht dem Laute, wenn fich jemand zum Dres chen zwingt. Wandert. Fleiſch unfchmadhaft. Büffoen VII. Tab. 22. % Der Sifhreiher (A. Cinerea. Grauer Reihen, ‚ Neiger). Länge 3 Fuß 3 300. . Rücken bläulich, unten weiß. Auf der Bruſt Kingliche ſchwarze lecken. Hinterkopf glatt und ſchwarz. Finder fich faft durchgehende. in bey: den Welten. Wird den Fifchteichen, befonders der jun, gen Brut fehr nachtheilig, indem er in dem flachen Waſ— fer umberfpaziert, und ohne Mühe zu feiner Nahrung aelanget, da feine Füge, wie eine Art von Köder, die Fix fche anlocken. Frißt aber auch Vegetabilien. Hält fich befonders an den Ufern fiehender Teiche, Seen und Fluͤſ— 3 fe 294 Sumpfvoͤgel. Der Reiher. fe auf. Wird fung gefangen leicht zahm. Sein hoher Flug fol Sturmtoind verfündigen. Lebe zur Bruͤtezeit heerdenweife. Niftet auf Hügeln, die aus dem Waſſer bervortagen, beſonders aber auf hohen Bäumen, oft mehrere in Gefelfchaft auf Einem Baume. Legt 4 bie 5 grünlich blaue Eyer. Das Fleiſch der Jungen ift fehmack- haft. DBorzüglich diefe, doch auch andere I ber, werden mit Falken gebaizet. Sriſch. Tab. 198.19 > 10. Der Silberreiber (A. Egretta), _ Lange 2 Fuß. Das ganze Gefieder ſilberweiß. Auf dem Kopf ein Fleiner Federbuſch. Füße ſchwarz. Federn auf dem Ruͤcken ſchoͤn lang, feidenartig, über die Flügel und den Echwanz berabhängend. Bewohnt Louiſiana, Guiana, ꝛc. Hält fih an Flüffen und Seen auf. Lebt einzeln. Scheuet den Menfchen. Niftee auf den Inſeln im Rohr, wo er fich auch mehrentheils am Tage verbirgt, . und de Nachts feine Nahrung fucht, woben er einen beb enden Lerm macht. Die langen Nücenfedern find ſehr berühmt, und werden als Putz getragen, und theuer bes zahlt. 3 Büffon pl. enl. m 925. 11. Die Rohrdommel (A. Stellaris. Iprump). Länge 24 Fuß. Kopf kurz befiedert. Nücken blaßs eschlich, quergefleckt. Unten bläffer, länglich braun ges fleckt. Bewohnt die mildern Gegenden der ndrdlichen Ers de. Ein langfames träges Thier, dag eine rauhe ftars fe Stimme bat, die e8 zumal bey Regenwetterzeit von fich giebt. Kann feine Kchle außerordentlich aufblafen, . und eben dadurch dag weittoͤnende dumpfe Brüllen ver« urfachen. Naͤhrt fih von Mäufen, Froͤſchen, und ans dern Amphibien, auch Fiſchen, die fie ganz verfchluckt. kebt meiſtens im Schilf und Rohr, und verurfacht mit dem ESuͤmpfboͤgel· Der Reiber.. 295 dem Schnabel, wenn ſie ihn ins Waſſer ſteckt, einen Schall, der dem Getofe der Trommeln von weitem aͤhn— lich. iſt. Gegen ihre Verfolger vertheidigt fie fich heftig, und frachtet ihnen befondersnach den Augen. Im Herbft fteige fie mod) des Abends fehr hoch in die Luft, und ſchwebt im Kreife. Niftee in ſumpfigen Gegenden im Nohe: Legt 4 bis 5 grünlich aſchgraue Eyer. Brütet 25 Tage. Laͤßt fich, wenn man ihr die Flügel abfchneidet, lange Zeit. in verfchloffenen Gärten mit Fiſchen unterhal- ten, und fange alsdenn: eeroten und ander Ungeziefer weg. Sriſch. Tab. 205. 12. Der ſurinamiſche Sonnenreiger (A. Helias). Laͤnge faſt 16 Zoll. Kopf kurz befiedert. Koͤrper oben ſchwarz, mit roſtfarbigen Querlinien wellenfoͤrmig be— zeichnet. Unten weiß. Schwung und Schwanzfedern haben. — Binden. Bewohnt die Ufer von Suͤd⸗ amerifa. Nähre fich von Heinen Zifehen und Inſekten. Den Schwanz trägt dieſer Vogel ausgebreitet, wie ein Pfau. Er lebt einzeln, und iſt uͤberhaupt nicht häufig. Pallas nord. Behr. 2. Tab. 3. XLVIN. Der 3 rachvo gel (Tantalus). Schnabel lang; pfriemenfoͤrmig, laͤnglich rund, etwas gebogen; Seſicht bis hinter die Augen blos. Zunge kurz umd breit. An der Kehle ein nadter Sa. Gafenlöcher eyfoͤrmig. Fuͤße vierzehig; am erften Gelenk durch eine Haut verbunden, Je * — Dieſe Vdoel haben viel Aehnlichkeit mit den Schnepfen. Sie find ſehr gefraͤßig, wovon fie auch den lateiniſchen Namen bekom— men haben. Die 21 Gattungen find faſt ale auslaͤndiſch. z 4 tv, Der 296. Sumpfvoͤgel. Der Brachvogel. 1. Der Waldpelikan (T. Loculator. Nimmerſatt; Harpunreiher). Laͤnge 3 Fuß, des Schnabels 9 Zoll. Koͤrper weiß. Geſicht blaͤulich. Schnabel roͤthlich. Fluͤgel, Schwanz und Fuͤße ſchwarz. Bewohnt ſchaarenweiſe Neuholland, Suͤdamerika, und erſcheint zu Ende des Sommers waͤh⸗ rend des langen Regens in Carolina, wo er ſich in den uͤberſchwemmten Savannen in ungeheuren Heerden auf- haͤlt, und im November zuruͤck geht. Sitzt aufrecht auf ſchlanken hohen Cypreſſen, und andern Baͤumen, und laͤßt dabey den großen Schnabel auf der Bruſt ruhen. Sliegt langfam. Nährtific vom Kräutern, Früchten, Saamen, Fiſchen und Wafferinfekten. Iſt ſehr dumm und gar nicht furchtfam, und wird daher auch) leicht geſchoſ⸗ fen. Das Sleifch ift wohifchmeckend: ; Catesb. Carol. I. Tab. gı. 2. Der bis (T. Ibis, Nilreiher). Etwas größer als ein Storch; 30 bis 40 Zoll lang. Körper roͤthlich weiß. Schnabel gelb. Geficht roth. Fuͤße grau. Schwungfedern fehmwarz. Dies berühmte, ehemals in Aegypten auf den dafigen alten Denkmählern verewigte, göttlich verehrte, und fo, wie die damaligen menfchlichen Reichen zu Mumien Eoftbar einbalfamirte, und in befondern Gewoͤlbern in größter Menge beygefeß- te, jeßt aber, wenigſtens in NiedersAegypten ziemlich feltene Thier, nährt fich von Srofchen, Inſekten, Schlan« gen und andern Amphibien, und wird alfo dadurd) für dies Land ein aͤußerſt wichtiges Thier, daß er nach Zus rücktretung des ausgetretenen NS die Felder von diefem Ungesiefer reinigt. Man fchreibt diefem Wogel bie Erfindung des Kly⸗ ftiereng zu, weil er fich, wenn er Verfiopfung bat, mie feinem Schnabel Waffer in den After fprügen fol. Büffon VUL Tab. ı. 3. Der Sumpfvoͤgel. Der Laufvogel. 297 3. Der ſcharlachrothe Ibis T. Ruber. Guara). Laͤnge 25 Zoll. Das ganze Gefieder hoch ſcharlach⸗ roth. Geſicht, Schnabel und Füße blaßroth. Fluͤgel⸗ ſpitzen ſchwarz. Bewohnt heerdenweiſe die Bahamainſeln, auch Oſtflorida. Beſucht beſonders die Kuͤſten. Naͤhrt ſich von Fiſchen und Inſekten. Wird leicht zahm, ſo daß man ihn in Guiana auf den Hoͤfen haͤlt. Sonſt haͤlt er ſich gewoͤhnlich auf den Baͤumen auf, wo ſein praͤchtiges Gefieder einen glaͤnzenden Anblick macht. Niſtet aber auf der Erde. Macht ein Neſt aus trocknen Blaͤttern. Legt grünliche Eyer. Die Jungen find anfangs ſchwarz oder dunfelbraun, dann werben fte afchgrau, und ehe fie noch fliegen Einnen, weiß. Im zweyten Jahre werden fie hellviolenblau, und ihr glänzendes Noch erlangen fie erft mit dem dritten Sahre. Der Vogel ift fehr beherzt, wenn er Vögel angreift, und wehrt fich fo gar gegen Kasen. Das Fleiſch iſt fehe ſchmackhaft, und die Federn werden zum Putz gebraucht. Catesb. Carol. I. Tab. 84. XLIX. Der Laufvogel (Corrira). . Schnabel kurz, gerade , ungezähnt. Süße lang, vierzebigs Zehe kurz, durch eine Haut verbunden, Die einzige Gattung dieſes Gefchledyts (C. Italica), bewohnt Stalien, ift etwa von der Größe der Arocette; Läuft fehr fchnel. Kopf, Flügel und Korper oben rofl: farbig; Ießterer unten weiß. Schwanzfedern ſchwarz; die beyden mittlern weiß, und an der Spitze ſchwarz. Aldr. orn. III. Tab. 289. L. Die Schnepfe (Scolopax). Schnabel faft rund, ſtumpf, länger als der Kopf. Gafenlöcher fchmal. ; Seſicht befiedert. Süße vierzehig. Hinterzehe beſtehet ang mehrern Gelenfen. ‘ SS Die 298 umpfoögel. - Die Schnepfe. — — > Die Schnepfen, deren 46 Gattungen find, wechſeln in der Farbe nach dem Geſchlecht, Alter, und Clima fehr ab, daher fie unter ſich felbft und von den Strandläufern fehwer zu unterfcheider find. Die Farbe der Füße ift indeffen am wenigften veranderlich, und alfo wohl darauf zu mierfen. Sie waden durch Morafte; has ben ein ſehr ſchmackhaftes Zleifh. Nach ihren Aufenthalte bev Suͤmpfen, Gewäfern, oder in Waldungen, werden fie Wald: Be Waſſerſchnepfen 2c. genannt. 1. Die Doppelfchnepfe (Sc. Arquata. — Windvogel). Laͤnge ohngefaͤhr 2 Fuß. Farbe fchwärzlich." Schna⸗ bel gebogen. Fuͤße blaͤulich. Fluͤgel ſchwarz, mit weiſ— fen Flecken. Bewohnt faſt die ganze nördliche Erde. Lebt: fchaarenweife. Hält fich an fumpfigen Orten, am Strans de der Landfeen und Flüffe auf. Nähre fi von Würs mern, Mufcheln, Schnecken ꝛc. Fliegt fehr ſchnell. Bruͤte— zeit im April. Legt 4 blaß olivengelbe Eyer, mit braͤun— lichen Flecken. Fleiſch wohlſchmeckend, aber oft ranzig. Seife. Tab. 229. 2. Die Waldſchnepfe (Sc. Ruflicola. — Waſſerrebhuhn). Laͤnge 15 Zoll. Farbe roſtfarbig ſchwarz und grau vermiſcht. Schnabel gerade, an der Wurzel roͤthlich. Fuͤße fleiſchroth. Schenkel bedeckt. Ueber den Kopf eine ſchwarze Binde. Bewohnt die waͤrmern Gegenden der noͤrdlichen alten Welt. Wandert ſchaarenweiſe im Winter aus den nördlichen Gegenden nach) England, Sranfreich, bis nach Afrika. Naͤhrt ſich von Negenwürmern ıc. Fliegt ungefchickt, und übermwirft ſich aus Uebereilung zu⸗ weilen in der Luft. Streicht Abends und Morgens an den Seiten der Waͤlder hin und her; und nimmt gemeis niglich auf der Rückkehr eben denfelben Weg. Niſtet auf der Sumpfvoͤgel. Die Schtiepfe, 299 der Erde am Stamm oder Wurzel eines Baums. Macht ein Neſt aus Faſern und wenigen duͤrren Blaͤttern. Legt 4— 5 roͤthlich graue Eyer, mit dunkeln Strichen, groͤßer als Taubeneyer. Fleiſch und Eingeweide ſammt dem dar⸗ in befindlichen Unrath werden für eine beſondere Delika⸗ teſſe gehalten. Friſch. Tab. 226. 227. 3. Die Heerſchnepfe (Sc. Gallinago. Gemeine Schne⸗ pfe; Moosſchnepfe; Himmelsziege; Haberbock; Ha— berlaͤmmchen; Sumpfſchnepfe; Becaßine). Laͤnge faſt 12 Zoll. Schnabel gerade mit Erhaben— heiten beſetzt. Auf der. Stirne 4 ſchwarzbraune Linien. Fuͤße braun. Hat ein weit ausgebreiteteres Vaterland, als die vorige Gattung; und findet ſich faſt durchgehends in beyden Welten. Haͤlt ſich an Suͤmpfen, Schilf, und Torfmooren auf. Naͤhrt ſich von Wuͤrmern, Inſekten, kleinen Schlangen, ꝛc. Macht in Erdhoͤhlen nahe am Rohr ein Neft aus trocknen Pflanzen, und wenigen Fe— dern. Legt 4 — 5 ſchmutzig olivengelbe, dunfel. gefleckte Eyer. Wenn fie zur Brütegeit beunruhiget wird, ſteigt fie mit einem ganz eigenen Gefchrey fo hoch in die Luft, daf fie kaum gefehen werden Fann, daher fie von den Als ten Capella coeleftis genannt wurde; kehrt aber mit groß. ter Schnelligkeit wieder zurüc. Kommt in der Mitte des Septembers aus Afien nach Europa, zieht gegem den Herbft in Sranfreich nach den Niederlanden, und in die nördlichen Gegenden. Sleifch zart und angenehm. Friſch. Tab. 229. 4. Die Regenfchnepfe (Sc. Glottis). Länge 14300. Farbe oben dunkelbraun, unten ſchnee⸗ toeiß. Schnabel gerade, Unterkiefer an der Wurzel roth. Süße grünlich. Bewohnt Alten, Amerifa, und Europa, im Sommer bie nerdlichen Gegenden, Halt fi) beſon— EN ders 300 Sumpfvoͤgel. Der Strandlaͤufer. ers an den Ufern der Moraͤſte und ſtehen den Waſſer auf. Hat ein ſchmackhaftes Fleiſch. 5. Die gemeine Pfulſchnepfe (Sc. Limofa). Im noͤrdlichen Europa. Wandert fchaarenmweife nach Rußland, Eibirien, an dag cafpifche Meer, 2c. Iſt der Becafins an Größe und Geftalt ganz gleich; nur daß bey jener der Schnabel um ein wenig länger, die Farben des Dberförperg dunkler, und der Unterleib weißer if. Bey diefer find die Fluͤgel mit verfchiedenen weißen Flecken bes ſetzt. Doc) find die 4 erften Schwungfedern ungeflect. Büffon VI. Tab. 27. LI. Der Strandläufer (Tringa). Schnabel faft rund, mit dem Kopfe von ziemlich gleicher Länge. Naſenloͤcher fihmal. Süße vierzehig. Der Hintergehe hat nur ein Gelenf, und ruht sicht auf der Erde; und liest höher am Schienbein. * — — geben am Strande der Fluͤſſe und anderer Gewaͤſſer. Laufen ſchnell. Hasen viel Aehnliches mit den Schnepfen, und werden germeiniglich Dantit vermwechfelt, auch im gemeinen Leben dazu gez rechnet; unterfcheiden fich aber doc durch obige Kennzeichen bins laͤnglich. Ihr Fleiſch iſt nicht fo fchmackhaft. — 42 Gattungen. 1. Der Kampfhahn (T. Pugnax. Renomift; Hauss teufel). Länge ı Zuß. Schnabel und Füße roth. Die 3 Sei- tenfchwanzfedern ungefleckt. Geſicht mit fleifchrothen Waͤrzchen befest. Variirt fehrin den Sarben. Bewohnt die nördliche alte Welt. Hat feinen Namen von der harte näcigen Streitbatfeit, womit, zumal zur Brunffzeit, die Männchen um die Weibc)en gegen einander fechten. Niftee in fumpfigen Gegenden. Legt 4 weiße, mit großen. toft- farbigen Slecken bezeichnete Eyer.. Wird leicht fett, und bat ein wohlſchmeckendes Zleifch. Friſch. Tab. 232. 2. Der Sumpfosgdl. Der Strandläufer. gi 2, Der KRybitz (T. Vanellus. Kiebitz; Geisvogel). "Länge 138 Zoll. Ruͤcken und Flügel grünlich. Bruſt fhwarz. Süße roth. Auf dem Kopfe ein nieverhängender Federbuſch. Bemohnt ebenfalls die nordliche alte Welt. Hält ſich beſonders in fumpfigen und waͤſſerigen Gegens den auf, Naͤhrt fich von Inſekten, Schnecken, Regen— wuͤrmern, ꝛc. und läßt fic mit Nugen zahm machen, und in den Gärten halten, wo er dergleichen Ungeziefer ver tilgt. Niſtet in trocknen Wiefen und Feldern, zwifchen Binfen und auf Maulmurfshaufen, ohne weiche Mate» rialien zu feinem Nefte zu nehmen. Legt 4 — 5 fihmußig olivengelbe ſchwarz gefleckte Eyer. Das Weibchen brütet 3 Wochen fehr aͤmſig. Das SZleifch ift im Herbfte fett und ſchmackhaft. Aug den Eyern wird eine große Delifateffe _ gemacht. Der Vogel verrach fein Neſt mehrentbeilg felbft, weil er immer weitfchweifige Züge um den Ort feines Auf⸗ enthalts macht, und dabey beftandig fehreyet. Stifch. Tab. 213. 3, Der Steindrehber (T. Interpres. Hebridifcher E:trandläufer ). Ränge 8 300. Körper ſchwarz, mit weiß und roſt— farbig vermiſcht. Bruſt und Bauch, weiß. Füße roth. Bewohnt Europa, Afrifa, Amerika; findet fi) aud) am cafpifchen Meer. Lebt von Gewürmen, die er unter den Eteinen bervorfucht, und zu dem Ende die Steine um- fehrt. Legt 3 —4 große, den Taubeneyern fehr ähnliche, Tängliche, ſpitzige, grünlich graue, braun gefledte, und punftirte Eyer in Sand. Zur Bruͤtezeit gehet er auf Men: fchen und Hunde los. Edw. Tab, 141. Catesb. Car.1. Tab. 72. 4. Der geftreifte Strandläufer (T. Striata). Laͤnge 10% Zoll. Körper oben grau und braunbunt, unten weiß. Schwanzfedern weiß, braun bandirt; die meiften 302 Bumpfvögel. Der Strandläufer, meiften Schtwungfebern ganz weiß. Wurzel des Schna- bels und Füße gelb. Bewohnt die Küften von Schweden, dorwegen, Island; wird auch, wiewol feltener, in Nuß> land und Sibirien gefunden. Sucht. beym Ablaufen der anfvielenden Wellen Schaalenthiere, und was fonft durch das Waffer ang Land gefpület worden, eilt aber fehleunig wieder zurüc, ehe die Wellen wiederfommen, um die Füße nicht naß zu machen. Iſt fehr furchtſam. Stimme einer Schwalbe. Fliegt auch, wie diefe, ſehr ſchnell über die Dberfläche des Waffers weg, um Inſekten zu hafchen. Berührt aber die Wellen nicht. Legt am Ufer 4 bis 6 blaßgelb gefleckte Eyer. Zleifch und Federn werden ges nutzt. Briſſon V. Tab. 18. Fig. ı. 5. Der Sturmfegler (T. Lobata). Länge 8 Zoll. Schnabel pfriemenförmig, an der Spitze umgebogen. Füße mif einer gelappten Schwimm⸗ haut verſehen. Bruft weiß, mit grauen wellenförmigen Streifen. Bewohnt Europa, Sibirien; man hat ihn auch auf dem Eife zwifchen Afien und Amerifa gefunden. Schwimmt heerdenweife bey ftürmifchem Wetter auf den Teichen und andern Gewäffern herum; bey ftilfer Witte ung aber findet er fich einzeln bey den Suͤmpfen. Edi. glean. Tab. 308. 6. Der gruͤne Strandläufer (T. Ocrophus). fange 10 Zoll. Schnabeljpige punftirt. Füße fehmits Kig grün. Mücken braun grün. Unterleib und äuferfte Schwanzfedern weiß. Bewohnt Europa, Nordamerifa und Eibirin. Hält fi) an Zifchteichen, Seen, am Strande der Flüffe, auch in niedrigen, feuchten Gegenden auf. Lebt gewöhnlich einfam, aber zur Paarungszeit find Männchen und Weibchen unzertrennlich mit einander verbunden. Has einen Moſchusgeruch. 7. Der Sumpfoögel- Der Regenpfeifer. 303 7. Der Sandpfeifer (T. Hypoleucos). Fänge 74 Zoll. Schnabel glatt. Füße grünlic) Kan. Körper aſchgrau, mit ſchwarzen Strichen, unten weiß. Bewohnt Europa, Amerifa, Sibirien. Lebt bey den gandfeen, Ufern der Flüffe und Teiche. Giebt des Nachts klagende Tone von ſich. Bewegt beffändig den Schwanz. Legt 5 gelblich weiße, dunkel getüpfelte und blaß gefleckte Eyer in ein Loch am Ufer. 8. Der Sandläufer (T. Arenaria). Größe des vorigen. Körper grau. Geficht und Uns tertheil ganz weiß. Schnabel und Füße ſchwarz. Zügel grau. Bewohnt die fandigen Ufer von Europa, und läuft und fliegt truppmweife bey denfelben herum. LI. Der Regenpfeifer ——— Schnabel rundlich und ſtumpf. Yıafeniöcher ſchmal. LCauffuͤße; dreyzehig. I Le 2 Diefe Bögel halten ſich gerne an den Mündungen der Flüffe, und im Geraufch des Waffers und des Regens auf. Machen ge; meiniglich ein ſtarkes Sefchrey: Es un 30 Gattungen. Ihre Größe ift fehr verfchieden. 1. Die Seelerdye (Ch. Hiaticula Strandpfeifer; Uferlerche). Ein uͤberaus niedliches Thierchen, das ale — 7 Zoll lang ift. Der Rücken ift bräunlich. Die Bruft fchwar;. Stirn fehwärzlich, weiß bandirt. Scheitel braun. Füße gelb. Finder fich hin und wieder an den Slüffen der nord» lichen Erde; auch auf den Sandwichinfeln des flillen Oceans. Nährt fich befonders von Inſekten. Läuft ſchnell. Niſtet auf der Erde. Legt 4 hellgraue, fchwarz geflechte Eyer. Friſch. Tab. 214. 2. Der 304 Sumpfosgel, Der Regenpfeifer. 2. Der Morinell (Ch. Morinellus). Länge 9 bis 1030N. Farbe oben braungran. Bruſt rothbraun. Schnabel, Scheitel und Fuͤße ſchwarz. Be⸗ wohne das noͤrdliche Europa, und Sibirien. Iſt haͤufig in England, und zieht im May beerdenweife über die Als pen nach Norden. Nährt fi) von Schnecken, und ans dern Gewuͤrmen und Snfekten. Iſt leicht zu fangen, und hat ein wohlfchmeckendeg Sleifch. 3. Der Boldregenpfeifer (Ch. Pluvialis. Grillvogel). Laͤnge 10% Zoll; zuweilen fleiner. Korper ſchwarz und grün gefleckt; unten weiß. Füße afchgran. Bewohnt ganz Europa; auch Amerifa. Lebt einfam auf feuchten Wieſen, Moräften, auch trocknen Feldern. Nährt ſich von Regenwürmern und Sinfeften. Legt 4 drittehalb Zoll lange, aus dem blaßafchgrauen, ins olivenfarbige fal- lende, mit vielen ſchwaͤrzlichen Slecken bezeichnete Ener. Hat ein fehmachaftes Fleiſch, welches in Sranfreich ſammt den Eingeweiden, als ein Leckerbiffen verfpeifet wird, Bifon VIII. Tab. 5. 4. Der große Regenpfeifer (Ch. Oedicnemus. Faͤlſch- lid) fo genannter Steinwaͤlzer). Länge 16 Zoll. Farbe blafgrau. Die beyden erften EC chmungfedern ſchwarz, in der Mitte weiß; Schnabel fpigig. Fuße aſchgrau. Bewohnt Europa, Afrifa, und einige Länder im Orient. Findet fih auch am caspifchen Meer, ꝛc. Lebt von Gewürmen, Mäufen, Inſektenlar⸗ ven, Schilöfrsten, und Fliegen. Hat eine lärmende Stimme, und einen mittelmäßigen Flug. Niftet auf nafs fen Feldern. Legt 2 big 3 afchgraue, mit olivenfarbigen lecken befprengte Eyer. Bruͤtet fpät im October. Wans dert in manchen Ländern; in Sardinien aber bleibe er beftändig. Büfon VIN. Tab. 5. LI. } Sumpfvboͤgel. Der Säbelfehnäbler. 305 LIII. Der Söbelfchnäbler (Recurviroftra). Schnabel niedergedrücdt, flach, pfriemenfdrmig, in die Höhe gekruͤmmt, zugeſpitzt, mit einer biegſamen Spike. Süße dreyzehig, mit einer Schwimmhaut verwachten. Xiafenlöcher enge; geben von einer Geite zur andern durch. Zunge fur. 3 Gattungen. Die Avocette (R. Avocetta. Waſſerſaͤbler). Laͤnge 18 Zoll; des Schnabel 33300. Iſt wei und fchwarzbunt. Bewohnt die mildern Gegenden der alten Welt, ꝛc. Naͤhrt fich befonders von Flußgranelen, und andern Wafferinfeften, die fih an Stranden und in mo— tafligen Gegenden aufhalten, und die fie mitibrem Schnas bel ſehr aefchickt zu fangen weiß. Lege 2 weiße, grün überlaufene, und ſchwarz gefleckte Eyer. Iſt Teiche zu fchießen, und ihr Fleiſch eßbar. An den Safzfeen der ta— tarifchen Wüften, und am cafpifchen Meer fieht man fie befonders häufig. Büfon VII. Tab. 38. LIV. Der Aufternfifcher (Haematopus). Scynabel zuſammengedruͤckt, an der Spike aber gleich, und ordentlich Eeilfürmig. Srafenlöcher fihmal. Zunge um den dritten Sheil Eürzer, ald der Schnabel. Lauffüße, dreyzehig, gefpalten. Der Aufterdieb (H. Ofralegus. Auſtermann; Meer: elfter), Die einzige Gattung dieſes Gefchlechts. Grüße einer Krähe; 63 300 lang. Körper oben ſchwarz, unten weiß. Schnabel und Beine hellroth; erſterer zumweilen halb ſchwarz. Klauen fhwärzlih. Schwanz big zur Mitte weiß. Wohnt hin und wieder an den Seeufeen aller Welttheile. Naͤhrt fi von Eonchylien, befonders von Auftern, auch von andern Seegewuͤrmen. Wenn er einen Jaͤger oder y fonft 306 Sumpfvoͤgel. Das Seerebhuhn. fonft einen Feind gewahr wird, erhebt er ein Gefchrey, wodurch er die Gänfe zur Flucht bringt. Seine frühere oder fpatere Rückkehr in einigen Gegenden, zeigt den Fruͤh— ling an. Jung gefangen ift er Teiche zu zähmen. Legt am Ufer 4 bis 5 grünlich graue, mit fehwarzen Strichen bezeichnete Eyer. Brütet zeitig. Schwimmt FIT: Fleiſch und Eyer ſind eßbar. Catesb. Carol. I. Tab. 85. LV. Das Seerebbubn (Glareola). Schnabel ftarf, kurz, gerade, an der Spike gebogen. Yafenlöcher an der Wurzel des Schnabels, kon und ſchraͤge. Rachen weit. Fuͤße vierzehig. Zehe lang, dünne; an der Wurzel durch eine Haut verbunden. Schwanz gabelfürmig: Steuerfedern 12. 3 Gattungen. Die Wieſenſchwalbe (Gl. Auftriaca). Fänge 94 Zoll. Oben graubraun. Um die Kehle ein fhwarzer Strich. Bruft und Unterleib rothlich grau. Bes wohnt heerdenweife die europäifchen Felder und Ufer, befon« ders Deutfihland, den Elſaß, Lothringen ; auch die Wüften in der Gegend des caspifchen Meers, und die ganze mon— golifche Wüfte, zc. Lebt von Gewärmen und Waſſerin— feften. Schreyet ſtark. Iſt fehr unruhig. Es giebt vers fchiedene Spielarten von diefem Vogel. Lath. Syn. Il. Tab. 85. LVI Des Wefferbubn (Fulica). Schnabel erhaben rund, Hand der obern Kinnlade Über die uns tere gewoͤlbt; die untere bat hinter der ER eine Hervor⸗ ragung. Yrafenlöcher länglich. Stirne Fahl. Süße vierzehig; bep einigen mit einer rundgelappfeh Haut bes ſetzt. Die " Sumpfosgel, ” Das Waſſerhuhn. 307 Die Wafferhühner, deren as Gattungen find, halten fich meiſt ben Moräften, Zeichen, und andern Gewaͤſſern auf. Naͤhren fich von Wafferinfekten und Gewuͤrmen, Eleinen Fiſchen, auch von Pflan⸗ zen, und ihrem Saamen. Niſten im Schilf und Rohr. Einige Gattungen haben ein zartes und wohlſchmeckendes Fleiſch. 1. Das braune Waſſerhuhn (F, Fufca), Lange 12 Zoll. Iſt braͤunlich, unten aſchgrau. Stirn gelblich. Hat wie die folgenden beyden Gattungen gefpal- tene Fuͤße. Bewohnt porzüglich Die füdfichen Theile von Europa, Lebt einfam. Naͤhrt fich von Pflanzen und Fleinen Fiſchen. Hat ein fehr wohlſchmeckendes Fleiſch. Das Rothblaͤschen (F. Chloropus, Der Grünfuß), Fänge 14 Zell. Weibchen Kleiner. Körper fhwar;. Etirn gelb, Kniebänder rorh. Fuͤße gräntich, Hoet mie dem vorigen ziemlich gleiches Vaterland. Findet fi * aber auch in Nordamerika, und am caſpiſchen Meer. Naͤhrt ſich von Pflanzen und kleinen Fiſchen. Fliegt mit haͤn— genden Fuͤßen. Laͤuft ſchnell und ſchwimmt ziemlich gut. Niſtet in einen Baum, oder im Geſtraͤuch am Ufer. Legt > mal im Jahr7 gruͤnlich weiße, mit wenigen braunrothen Flecken bezeichnete Eyer. Fleiſch ſehr ſchmackhaft. Jeifch, ll, Tab. 209, 3. Das Seltansbubn (F. Porphyrio Poſſhes blaues Huhn), Länge ı Fuß 15 Zoll. Farbe oben dunkelgruͤn, unten glaͤnzend violett. Stirn, Schnabel und Fuͤße roth. Be— wohnt Suͤdamerika, Perſien, Indien, China, die Bar— barey, Sicilien, ꝛc. in großer Menge. Wird leicht zahm und iſt ſehr gelehrig. Naͤhrt ſich von Fiſchen, Wurzeln, Fruͤchten und Saamen. Wenn es auf einem Fuße ſteht, bringe es mit dem andern die Speiſe zum Munde. Hat 1 2 sin 308 Sumpfvoͤgel. Der Scheidenvogel. ein ſehr wohlfchniechendes Sleifch, und wird in Perfien haufig gegeffen. Biffon VII. Tab. 17. 4. Das ſchwarze Waſſerhuhn (F. Atra. Gemei-⸗ nes Waſſerhuhn; Eleiner Blasling; Waſſerhuhn). Länge 14 Zoll. Koͤrper ſchwarz. Stirn fieiſchroth. Kniebaͤnder gelb. Fuͤße gelappt. Bewohnt ganz Europa, Sibirien, Perſien, China, Japan, Nordamerika; und zieht im Winter nach Frankreich. Wird vom Bußard ſehr verfolgt. Naͤhrt ſich von kleinen Fiſchen, Waſſerinſek— ten, und Saamen verſchiedener Kraͤuter. Findet ſich zur Bruͤtezeit paarweiſe häufig im Rohr und Schilf. Schwimmt und taucht. Baut mitten im Rohr ein Neſt von Graͤſern und Schilfblaͤttern, und befeſtigt es daran. Legt 14 bis 15 gelblich weiße, mit braunrothen Flecken befprengte 23 Zoll lange Eyer. Das Fleiſch iſt thranig, und kaum von den Zungen eßbar. Friſch. Tab. 209. LVII. Der. Scheidenvogel (Vaginalis). Schnabel ftarf und dick, Fegelformig » erhaben, zuſammen ges druͤckt: Obere Kinnlade oben mit einer hornartigen, fafericht audgerändelten Scheide bedeckt. Vaſenloͤcher Flein, vor der Scheide liegend. Flügel unter den Einbeugungen mit einem fiumpfen Knoten ber waffnet. Zunge oben rund, unten breit, vorn — Geficht nackt und warzig. Lauffüße; unten fchabicht; mit gefurchten Srallen. Der weiße Hornſchnabel (V. Alba). Die einzige Gattung diefes Gefchlechts. Bewohnt Neufeeland, und andere Inſeln des Suͤdmeers. Iſt von der Größe einer großen Taube, 15 — 18 Zoll lang. Ger fieder ganz weiß, Züße 2 ns lang, gemeiniglich roth. Die Sumpfosgel, Der Spornflügel. 309 Die Scheide ift beweglich, fo daß der Vogel fie aufrich- fen, und an den Schnabel feſtoruͤcken kann. Naͤhrt fich von Schaalenthieren und Aas. Lath. ru: III. 1, Tab, 89. LVII. Der Spornflügel (Parra). Schnabel fat rund und ſtumpf. Naſenloͤcher eyfoͤrmig, in der Mitte des Schnabels. Stirn mit Sleifchlappen befest. Slügel an der Beugung des erſten Gelenke, mit fpigigen Sporen verſehen. 15 Gattungen. 1. Der Theghel (P. Chilenfis). Größe einer Aelfter. Hauptfarbe violett. Kehle ſchwarz. Bauch weiß. Schwung- und Schwanzfedern dunkelbraun. Auf dem Kopfe ein Eleiner Federbufch. Bes wohnt Chili. Lebe in den Ebenen. Naͤhrt fich von Wür- mern und Inſekten. Nifter zroifchen Kräutern. Legt 3 braun und ſchwarzbunte Eyer von der Größe der Nebhühners eyer, die noch ſchmackhafter find, als Hühnereyer. Lebt ‚in der Monogamie. Das Fleiſch giebt dem von der Schnepfe nichts nach. Man hat bemerft, daß diefe Voͤ—⸗ gel des Nachts niemals fchryen, außer wenn fie hören, daß jemand vorbeygeht. Daher bedienen fich ihrer die Araukaner im Kriege ald Wachen, um den Ken der Feinde zu entdecken. 2. Die Jacane (P. Iacana. Brauner Spornflügel). Länge faſt 10 301. Farbe oben purpurfaftanienfar» big, unten violetsfchwärzlich. Züßegrünlich. Hinterzehen fehr lang. Bewohnt Guiana, Brafilien, Surinam, St. Domingo. Hält ſich in waͤſſerigen Gegenden auf. Iſt fehr furchtfam. Hat eine durchdringende Stimme. Maͤnn⸗ hen und Weibchen fehreyen mehrentheils zugleich, und sufen in der Entfernung einander zu. Sleifch vortrefflich. Büfon VII. Tab. 16. u3 3. Der 310 Gumpfvögel. = Die Ralle, 3. Der neufpanifdye Spornflügel (P. Chavaria). Große ohnaefähr eines Huhns. Farbe ſchwaͤrzlich; unten bläffer. Füße geld. Zehen fehr lang. Auf dem Kopfe ein Federbufch. Bewohnt Neufpanien. Halt ſich an Slüffen und Teichen auf, Naͤhrt fih von Kräutern. Sein Flug ift hurtig und leicht. * Sein Gang fehwer und langfam. Laufen kann er gar nicht, wenn er nicht zu— gleich halb fliege. Vermoͤge der wollichten Federn, die, wenn fie berührt werden, raufchen, ſchwimmt er leicht. dit Schnabel und Nauen kann er nicht fehaden. Aber | mit den ftarfen, langen Sporen, deren er an jedem Slügel 2 bie 3 Hat, geht er auf feinen Seind log, und todter ih, Raubvoͤgel find ihm verhaßt, und die greift er zuerſt an. Den Urubu verjagt er oft. Die Amerifaner zaͤhmen ihn, und halten einen einzigen folchen Vogel bey einer großen enge von Hühnern und Ganfen, die er nie verläßt, und des Abends nach Haug begleitet. Bon Erwachfenen laßt er ſich angreifen; aber gegen Kinder wehrt er fich oft. Hat einen hohen, aber unangenehmen, Laut. LIX. Die Rolle (Rallus). Schnabel zuſammen gedrückt, an der Wurzel dicker, auf den Rücken nach der Gpige zu verduͤnnt, gleich, und fpikig. Naſenloͤcher epfürmig. süße vierzehig, nefpalten. Körper zuſammen gedruͤckt. 31 Gattungen. 1. Der Wachtelkoönig (R. Crex. Wieſenknarrer; Schnerz). Laͤnge 9 Zoll. Gefieder gelblichgrau. Fluͤgel roth— hraum Bewohnt die mildern Gegenden der alten Welt. daͤhrt ſich von Saamen und Sinfeften. Läuft im Grafe fehr ſchnell, und hält fich gern bey Niedgräfern auf feuch- ten Aeckern und Wieſen auf. Riſtet in Heidefraut oder | Moog > Sumpfoögel. , Die Ralle, 511 Moos auf platter Erde. ‚Legt 12 bis 16 roͤthlich aſch⸗ graue, mit rothbraunen Flecken befäete Eyer. Den Nas men Erer und Schnerz hat er von feiner Stimme, die er befonders des Abends und des Nachts hören läßt. Wachs - telfönig heißt er etwa von feiner Farbe, die der Wachteln ihrer ähnelt, oder von der alten irrigen Sage, daf er diefer Vogel Heerführer im Strich fey. Wander. Hat ein ſchmackhaftes Fleiſch. Friſch. Tab. 210. 2, Die große Waſſerralle (R. Aquaticus). Lange ı2 Zoll. Schnabel unten feuerroth. Weichen weiß gefleckt. Flügelrothbraun. Bewohnt die fumpfigen Gegenden von Europa und Sibirien. Nimmt, wenn fie verfolgt wird, ihre Zuflucht ing Riedgras. Fliege nicht fonderlich, fchtwimme aber gut, und läuft ſchnell. Nährt fih von Erdfchnecden und Würmern. Lege längliche, gelbliche, mit braunen, faft gleichen Flecken bezeichnete Eyer. Wandert. Biffon VII. Tab. 13. 3. Die kleine Waſſerralle (R. Porzana). Länge g Zoll. Leib fehmwärzlich, mit olivenfarbigen, braunen und weißen Stecken. Die 2 mittlern Schwanz federn weiß gerändelt. Schnabel und Füße gelblich - oli— venfarbig. Bewohnt Europa, Sibirien, Nordamerika. Lebt einfam bey den Ufern und im Rohr. Macht ein Neſt aus Dinfen in Form eines Kahns, im Rohr, und heftet es dafelbft an der einen Seite an. Legt 7 big 8 Eyer. Wird zahm. Wandert. 7 SEHEN: aD. OT, 4. Das Lerchenhuhn (R. Carolinws. Caroliniſche Kalle), Größe einer Wachtel, aber höher; 7—8 Zoll lang. Sf braun. Halfter ſchwarz. Bruſt bleyfarbig. Schnabel 14 gelb, — 312 Sumpfvoͤgel. Der Trompetenvogel. gelb. Fuͤße gruͤnlich. Bewohnt Virginien haufig. Hält ſich in Moraͤſten auf. Frißt wilden Hafer, Wird ſehr fett; und hat ein ſchmackhaftes Fleiſch. | Eiw. Tab. 144: 5. Der Riolo (R. Cayennenfis). Länge gegen 8 Zoll. Scheitel roth. Korper oben oli» venfarbig braun, unten rorh. Um die Augen eine fchwärz« liche Binde. Schwungfedern ſchwarz. Schnabel. braun. Süße braunroth. Bewohnt Guiana und Cayenne. Lebt am Tage einfam in Hecken. liegt des Abends fchaarens weife mit vielem Gefchrey. Niſtet auf Stauden, nahe bey der Erde, LX. Der Trompetenvogel (Pfophia). Schnabel Eücher » und Fegelformig, oben erhaben, ſpitzig. Obere Kinnlade langer als die untere. Naſenloͤcher enfürmig, offen. Zunge Enorpelartig, flach, und an der Spitze ausgezackt. Füße vierzehig, geſpalten. 2 Gattungen. Der Agami (Pf. Crepitans. Mackukawa). Länge 20 Zoll. Hauptfarbe dunkelſchwarz. Kopf und Bruſt glänzend grün. Bewohnt Südamerika; ift aber vorzüglich häufig am Amazonen» Strom. ft befonderg wegen bes fonderbaren Schalles merfrwürdig, wovon er den Namen die Enarrende Pfopbia erhalten hat. Gemeis niglich ruft er mit einer rauhen Stimme 2 — 3 malSches zed, und dann antwortet er fich aleichfam felbft mit einem, mehrmals wiederhohlten Schale, der dem Schale einer brünftigen Taube ähnlich ift, und unten aus dem Bauche dergeftalt zu kommen fcheint, daß man glauben follte, er fäme aus dem After. Die Urfach dieſes Schallg aber liegt im Bau des Luftroͤhrenkropfs, in der Weite, und dem gelligen Bau des Luftſacks, und wird von der inwen⸗ Huͤhner. Der Trappe. 218 inwendig eingeſchloſſenen Luft hervorgebracht. Der Vo— gel aͤhnelt im Gange dem Kranich. Steht oft auf einem Fuße. Laͤuft oft mit großen Schritten, unter Bewegung der Fluͤgel. Streitet ſpringend mit den Phaſanen, und Craxvoͤgeln. Zieht, wenn er ſchlaͤft, den Hals in die Schultern. Legt mehrere blaͤulich grüne Eyer, etwas größer als Hühnereyer. Wird leicht zahm, und dann mit Brodt, Fleiſch, und Flein zerftückten Fiſchen gefüttert, Das Fleiſch ift dem von Phafanen ähnlich. Latk. II. 2, Tab. 68. GEBETE HEHE HEHE TE TE TEE TE TE TE TE Fe fe Fuͤnfte Ordnung. Huͤhnerartige Voͤgel (Gallinae). Schnabel erhaben, obere Kinnlade gewdlbt, ſo, daß der Rand derſelben über vie untere hervorſteht. Yrafenlöcher mit einer erhabenen Inorpelartigen Haut halb bedeckt, Schwanzfedern mehr als 12. Süße gefpalten, aber die Zehen an dem erſten Gelenke mit eins ander verbunden. EEE Die Bügel diefer Ordnung nahren fich meift von Pflanzenſaa⸗ men, die fie in ihrem Kropfe einmeichen. Ihr Sleifch ift rein und _ ſchmackhaft. Sie leben in der Dolygamie. Bauen Eunftlofe Neiter, meiſtens auf der platten Erde, und die Weibchen brüten viel Eyer auf einmal aus. Ihre Zungen locken fie zur Speife, und beſchuͤtzen und füttern fie, bis fie fib manfern. Sie geben dag ————— gefluͤgel. LXI. Der Trappe (Otis), Schnabel etwas gewolbt. Naſenloͤcher eyformig; geben von einer Seite zur andern durch. Zunge zugeſpitzt. Lauffuͤße; dremehie. 9 Gattungen. bie 4 ws r. Der 314 Huͤhner. Der Trappe. 1. Der gemeine-Trappe (O. Tarda. Adertrappe; Trappgans). Der groͤßte europaͤiſche Vogel, der wol 4 Fuß lang, und das Männchen gegen 30 Pfund ſchwer wird. Ober⸗ theil deg Körpers rorhlichgelb ; Bauch weiß. Das Maͤnn⸗ chen hat auf dem Kopfe und am Unterkiefer zu beyden Seiten einen Buſch von längern Federn. Born am Halfe ein weiter verborgener Sack, der fich unter der. Zunge oͤffnet, und zum Wafferbehälter dient. Diefer Sack faßt an 7 Pfund Waffer. Der Trappe bewohnt die gemäßigs ten Theile der alten Welt, und hält fich meift auf dem platten trocknen Lande auf. In bewohnten Ländern ift er feltener, Sit furchtfam. Lebt einfam, außer zur Zeit der Wanderung. Läuft fchnell. Fliegt ſchwer. Naͤhrt ſich von Kraͤutern, Saamen, Gewuͤrmen, und iſt alſo den Kohl- und Getraidefeldern nachtheilig. Hat ſcharfes Ge— hoͤr und Geſicht. Legt braune, ins blaß olivengruͤne ſpie— lende, mit kleinen dunkeln Flecken beſprengte Eyer von der Groͤße der Gaͤnſeeyer. Baut aber kein Neſt, ſondern graͤbt ſich ein Loch in die Erde. Bruͤtet 30 Tage. Wird an 15 Jahre alt, Das Fleifch der Jungen ift fehr ſchmack— haft. Die Federn find zum Schreiben Brauchliat, Friſch. Tab. 106. 2. Der Trappenzwerg (O. Tetrax. Zwergtrappe; Trieltrappe). Laͤnge 17 Zoll. Farbe oben gelbbraun, unten weiß, Kopf und Kehle glatt. Das Männchen hat einen ſchwar⸗ zen Hals mit einem weißen Kreiſe. Bewohnt Europa, befonderg Srankreich. Iſt furchtfam, aber ſtark. Läuft ſchnell. Fliegt aber auch gut, doch immer nahe an der Erde. Wanvdert in großen Truppen. Naͤhrt fi von grüner Saat, Saamen, Ameifen, Käfern. Legt im Zus nius 3 big 5 glänzend grüne Eyer von vorfrefflichem Ges ſchmack. Hühner, Der Strauß, 315 ſchmack. Die Zungen Finnen im Auguſt ſchon fliegen, und drücen fich bey bemerktem Geräufch dicht an die Erde. Das Steifch ift fchwarzlich, aber wohlfchmeckend, Edw. glean. Tab. 251, 3. Der afrikanifche Trappe (O. Afra). Länge 22 Zoll. Iſt ſchwarz. Nücken afchgran. Ohren ober Sederbufch weiß. Bewohnt die Heydwaͤlder, und andere unbewohnte Gegenden in der Nähe des Vorge— bürgs der guten Hoffnung. Wenn er Menfchen gewahr wird, fchreyet er fehr, und bewegt dadurch andere Vogel zum Fortfliegen. Riſtet in Hecken. Legt nur 2 Eyer. Fleiſch wohlfchmecend. Lath. II. 2. Tab. 69. 4. Der Hubara (O. Houbara, Trappe mit der Hals: Fraufe). Größe eines Kapauns, aber länger. Sf gelblich. Sedern am Halfe fehr lang, weiß und fchwarz geftreife, Ecywungfedern groß und ſchwarz, in der Mitte ein weißer Fleck. Bewohnt die wüften Gegenden von Arabien. Nähre ſich von Vegetabilien und Inſekten. Wenn er von einem Raubvogel bedrohet wird, fucht er ihm mit Lift und Hur⸗ tigfeie durch allerley Ummege und wunderbare Wenduns gen zu entgehen. LXII. Der Strauß, (Struthio). Schnabel beynahe Fegelfdrmig. Yıafenlöcher eyrund. Slügel zum Fluge untauglich. Lauffüße. 3 Gattungen. 1. Der gemeine Strauß (St. Camelus). Mit 2 Zehen an ven Füßen. Der allergroͤßte Vogel, der eine Höhe von 8 bis 10 Fuß erreicht, und wol 3 Gent» ner 316 Huͤhner. Der Strauf. - ner wiege. Iſt in Afrifa zu Haufe, und hat in manchen Stücken, z. E. in Nücficht der Bruſtſchwiele, und einer andern am Hinterleibe, die ihm beyde beym Liegen, Siegen und Schlafen zur Stüße dienen, einige Aehnlichkeit mit dem Kameel. Die Schmungfedern fehlen. An den Fluͤ⸗ geln find aber 2 hornartige Stacheln, der eine an ber Spitze des Flügele, der andere am Daumen. Das Un« vermögen zum Flug wird ihn durch die unglaubliche Schnelligkeit feines Laufs vergütet, worin er faft alle lau« fende Thiere übertrifft. Er läßt fich abrichten, fo, daß wol 2 erwachfene Perfonen auf ihm reiten fönnen. Aber un— geübte Neiter und fchtwache Perfonen laufen Gefahr das bey zu erſticken. Vorzüglich aber wird er durch feine Fee dern nutzbar. Naͤhrt fic) von Vegetabilien.. Verſchluckt aber aud) Steine, Eifen, Geldftücken, 2c. aber ohne fie zu verdauen, auch darf der Verfuch ohne Schaden ber Gefundheit des Thiers nicht oft wiederholt werden. Legt glatte weiße Ener, von der Große eines Kinderfopfs. Er legt deren wol 50 in den Sand, bebrütet fie aber nur deg Nachts, und überläßt fie am Tage der Eonnenhige. Die Eyer werden häufig gegeffen, und aus den Schaalen Trinkgeſchirre u. d. gl. gemacht. Das Fleifch der Jungen wird gegeffen; und aus der Haut ein Leder bereitet. Biufon I. Tab. 39. 2. Der Kaſuar (St. Cafuarius. Emeu), Länge etwa 54 Fuß. Gefieder ſchwarz. Füße dreys zehig. Am Kopfe ein hornartiger Helm. Am Halfe bloße Lappen. Bewohnt Hftindien. Iſt fehr unbandig, Grunzt wie ein Schivein, und fchlägt hinten aus, wie ein Pferd. Laͤuft fehnell. Lebt von Vegetabilien. Kann auch, wie der Strauß, Metallftücke, glühende Kohlen, ꝛc. ver fchlucen. Hat große Stärfe in feiner mittlern Klaue, womit er baumensdicke Bretter durchtreten fan. Seine Zedern an Huͤhner. Der Straußkaſuar. 317 Federn ſind hornartig, und aͤhneln Pferdehaaren, und es entſpringen immer zwey und zwey Schafte aus einem gemeinſchaftlichen Kiele. Legt aſchgrau gruͤnliche, mit Marmorflecken und Knoͤtchen beſetzte Eyer. Sie find läng« licher, aber nicht mie fo dicker Schaale verſehen, als die Straußeneyer. Sie werden wie die vorigen benutzt. Friſch. Tab. 105. 3. Der gmerikanifche Strauß (St. Rhea. Su; Tuju). Erreicht beynahe die Hoͤhe eines Weaſchen Fuͤße dreyzehig. Hauptfarbe dunkelgrau. Bewohnt Suͤdame⸗ rika. Frißt alles, was ihm vorkommt, beſonders gern Fliegen, die er mit vieler Geſchicklichkeit zu fangen weiß. Wehrt ſich mit den Fuͤßen. Seine Jungen lockt er mit Pfeifen, das dem menſchlichen nahe koͤmmt. Niſtet auf der Erde, Legt 40 bis 60 Eyer von vortrefflichem Ges ſchmack, umd fo groß, daß die Schaale auf2 Pfund Fluͤßig⸗ feit enthalten Fann. Die Federn werden zu Federbuͤſchen, Sonnenſchirmen und Kehrbürften gebraucht. = 1LXM. Der Straußkaſuar (Didus). Schnabel in der Mitte ſchmaͤler und queergerungele: Beyde Kinn: loden an der Spige unterwarts gekruͤmmt. Gafenlöcher fihräge; nahe am Rande der Mitte des Schnabels. GSeſicht bis hinfer Die Augen ohne Sedern. Süße kurz; dicke. Fluͤgel zum Flug untauglich. Schwanz fehlt. 3 Gattungen. Der Dronte(D. Ineptus. Dudu; Walghvogel; Toͤlpel). Laͤnge faſt z Fuß. Hauptfarbe grau. Fuͤße vierzehig Ein dummes und gefraͤßiges, aber außerft ſchwerleibiges, langſames und traͤges Thier, das ehemals auf der Inſel Frankreich und Bourbon anzutreffen geweſen ſepn, aber nach 318 Hühner. Der Pfau. nach Verſicherungen neuerer Keifenden, jest gar nicht mehr exiftiven fol. Lath. II. ı. Tab. 70. LXIV, Der Pfau (Pavo). Schnabel erhaben, ſtark. Ropf mit vorwärts liegenden Federn haubenartig bedeckt. Yrajenlöcher meit. Deckfedern des Schwanzes lang, breit, und mit augenfoͤrmigen Flecken beſetzt. 4 Gattungen. 1. Der gemeine Pfau (P. Criſtatus. Pageluhn). Laͤnge ohngefaͤhr z3 Fuß. Federbuſch des Kopfs zuſammen gedruͤckt. Das Männchen hat einzelne Spo— ren. Sein eigentliches Vaterland iſt Oſtindien, und erſt ſeit Alexanders des Großen Zeiten, iſt er nach Griechens land, und von da weiter in Europa verpflanzt. Beſon— ders ift das Männchen in Nückfiche der unbefchreiblichen Pracht feiner Schwanz» oder vielmehr Nückenfedern eing der fchönften Geſchoͤpfe in der Natur. Doch wird diefer Theil nicht vor dem. dritten Jahre beym jungen Thier ausgebildet, fo wie auch das, aus 24 Federn beftehende Sederbüfchchen auf dem Kopfe, alsdenn erfi hervorbricht. Das Weibchen ift beynahe durchgehends grau, und nur aͤußerſt felten findet man welche mit männlichen Gefieder. Der Pfau fliege nicht fonderlich; begiebt ſich aber des Nachts gern auf Dächer und hohe Baͤume. Hat eine Hägliche Stimme, und flogen Gang. Das Männchen ift fehr balsfarrig, und zum Fechten geneigt. Stirbt von Hollunderblüthe. Naͤhrt ſich von Weizen, Gerſten, Erbfen. Die Jungen freffen auch Mehl, Schmefterlinge, 2c. Legt 5 bis 6 (in Indien aber wol 20 bis 30) grau weiße Eyer in ginem verdeckten Winkel auf Stroh oder Gemülbe. Bruͤtet 27 bis 30 Tage. Das Fleiſch der Jun— gen Hühner, Das Truthuhn. 519 gen iſt eßbar. Wird wol 25 Jahr alt. Der weiße und bunte Pfau find Abanderungen diefer Art, Seifeh. Tab. 118. 119. 120, 2. Der doppelt gefpornte Pfau (. Bicalcaratr, Pfauenfalan), Iſt braun, und hat nur einen Eleinen ——— genden Federbuſch. Das Männchen hat doppelte Spo— ren, und ift etwas großer, alg der gemeine: Fafan. ebe Deckfeder des Schwanzes hat 2 Pfauenaugen. Auch die Nückens und Slügelfevern haben — Augen. — China. Edw.. Tab. 67. 69. f. 1. 3. Der Pfau ohne Sporen (P. Muticus. Yen träger), Größe des erftern. Hat feine Sporen. Auf dem Kopfe ein äbrenförmiger, 4 Zoll hoher, mit blau und grün fpies gelnder Auffaß. Schnabel afchgran. Männchen ungen bräunlich mit ſchwarzen fehuppenformigen Flecken, die verfchiedene wieberfcheinende Zarben darftelleh. Schwung g⸗ federn der Laͤnge nach gruͤn, gelblich, am Ende ſchwarz. Schwanz braun, mit großen, vortrefflich fpielenden Aus gen. Bewohnt Japan. LXV. Das Truthuhn (Mel ——— Schnabel kurz und ſtark. Kopf mit ſchwammigen Fleiſchlappen bedect An der Beble ein haͤutiger, drüfenattiger Lappen. „Schwanz breit und augdehnbar. Der ‚Puter (M. Gallopavo. Kaleknter; — Puder; Waͤlſcher Sen Ruben — Hahn). Länge 33 Fuß. Das Rn bat an der Bruft einen Büfchel ſechs Zoll Tanger, ſchwarzer Haare. Ge- rn + hört 320 Hühner Die Penelope, Hört im mittlern und nordlichern Amerika zu Haufe, wo er in Heerden zu Hunderten, zumal auf den hoͤchſten Baͤu⸗ men lebt. Iſt 1530. zuerft nach Deutfchland gebracht, wo er in zahlreiche Varietäten von weißer, und andern Sarben ausgeartet ift. Im wilden Zuftande ift er ganz ſchwarz, hält fih in den Wäldern auf, und nährt ſich yon Eicheln. Frißt auch Körner, Käfer, und andere In— fekten, jung: Knoblauch und Neffen. Die Leidenfchafs sen des Männchens drücken fich durch Veränderung: der Sarben, an der fleifchigen Subftanz des Kopfes und dee Halſes aus. Diefe wird weiß, blau, roth, gelblich, ꝛc. und dabey erhebt dag Thier die Schwansfedern, und blößt Die Bruſt auf. Die Stimme ift ein dumpfes Kullern. Die sothe Farbe ift ihm unerträglich. Mangel an Nahrung, Regen und Kälte ift ihm nachtheilig.. Das Weibchen ift fanft. Legt im Anfang des Frühlings ettva 15 meiße, mit gelbröthlichen Flecken bezeichnete Eyer. Die Puters hennen brüten befanntermaaßen auch die Eyer anderer Voͤgelarten aus. Friſch. Tab. 122. LXVI Die Penelope (Penelope). | Schnabel an der Wurzel nat. Kopf befiedert. Kehle nat. Shwansfedern 12. i Sg 6 Gattungen, ; 1. Der gebörnte Safan (P. Satyra. Napauh). Kleiner ald der Puter. Farbe des Körpers roth mit weißen ſchwarz eingefaßten Flecken. Auf dem Kopfe zwey walzenförmige, ſtumpfe, fchwielige, blaue vorwaͤrts ge⸗ richtete Hoͤrner. Bewohnt Bengalen. Adw. Tab. 116, 2. Der Hübner. Die Penelope. 321 2, Der brafilianifhe Safan (P. Criftata. Jaku). Größe eines großen Huhns. Farbe ſchwarz; oben grün, unten zumeilen weiß geflecht. Auf dem Kopfe ein aufrechter Federbuich. Schläfe veilchenblau.. Bewohnt Guiana und Brafilien. Hat ein wohlſchmeckendes Kleifch und wird deshalb häufig zahm gehalten. Die Benen⸗ nung Jaku ift von feinem Gefchrey entlehnt. Eadw. Tab. 13. 3. Der weißgebaubte Safan (P. Cumanenfis). Größe eines Truthuhns. Korper ſchwarz. Seder- bufch und erfie Schwungfedern weiß. Bewohnt Guiana. Niſtet auf der Erde. Der Vogel ähnelt in der Stimme einem jungen Trutbahn. Kann den Federbufch in die Höhe richten, und den Schwanz ausbreiten. Wird leicht jahm, und in Guiana und Cayenne häufig als RR thier gehalten. Lath, 11. 2.. Tab. 61. ; 4. Der grünlicdye cayennifche Safan (P. Marail. Maraye). ft grünlich fchwarz. Kreis um die Augen fahl und nebft ven Süßen roth. Kehle zum Theil blog, und weiß punktirt. Den langen Schwanz läßt der Vogel gemeinige lich hängen, Fann ihn aber in die Hohe richten, und wie der Puter ausbreiten. Bewohnt heerdenweife die Wälder von Guiana, die nicht weit vom Meer liegen. Gißt des Nachts auf hohen Bäumen, von deren Früchten er fich Morgens und Abends naͤhrt. Wird jung leicht zahm. Hat eine unangenehme Stimme, und fchreyet fehr, wenn er gereizt oder verwunder wird, wobey zugleich die Haut um den Augen und an der Kehle ihre Farbe verändert, und gleichfam auffchwellt. Brüter 2 mal im Jahr, und alsdenn halten Männchen und Weibchen ſich allein an & der 329 Hühner, Der Hoko. der Erde, oder auf niedrigen Gefträuchen auf. Legt 3 bis 4 Eyer. Hat ein wohlfchmeckendes Sleifch. Büffon pl. enl. on. 338. LXVU. Der Hofo (Crax). Schnabel ſtark und dicke, an der Wurzel beyder Kinnladen mit einer Wachshaut umzogen ; oder hoferigt. . Kiafenlöcher Flein ; in der Wachshaut liegend. Kopffedern vorwärts gefraufelt. Schwanz groß und gerade, 5 Gattungen. 1. Der Curaßo (Cr. Aledtor). Länge faft 3 Fuß. Koͤrper ſchwarz. Bauch meift weiß. Wachshaut gelb. Bewohnt in großer Anzahl die gebürs gigten Wälder des waͤrmern Amerifa. Wird auch haufig in Südamerifa, wegen feines weißen, wohlſchmeckenden Fleiſches, ald Hausthier gehalten, und verträgt fich auch mit andern Hausvoͤgeln. Naͤhrt fich von Früchten, und übernachtet am liebften auf Bäumen. Friſch. Tab. 121. 2, Der Pauxri (Cr. Pauxi. Kusfo). Größe des vorigen. Körper ſchwaͤrzlich. Unterleib und Schwanzſpitze weiß. Wachshaut blau und birnfor« mig. Bewohnt Neufpanien. Lebt in dden und unbewohn— ten Gegenden. Iſt dumm und zahm. Gibt gern auf Bäumen. Legt feine Eyer auf die Erde. Die Zungen werden anfänglich mit Inſekten, nachher mit Öetraide amd Früchten gefüttert. Edw. glean. Tab. 205. f. 2. LXVIM. Der Faſan (Phafıanus). Schnabel Furz und fiark. Wangen haben einc Fable und alatte Haut. Süße (bey den mehreften) mit Sporen verfshen. s Gattungen, 1. Der Hühner, Der Safan, 323 s. Der Haushahn (Ph. Gallus). Der fleifcherne Kamm auf der Stirne, die boppelten Lappen an den Wangen, die nackte Haut an den Ohren, und der bey den meiften befindliche in die Höhe gebogene, zufammen gedrückte Schwanz, ift dag Kennzeichen diefer Art, Der wilde Stammbabn ift in Indien zu Haufe, mo ihn zuerfi Dampier auf Pulo- Condor entdeckt hat. Er ift von rothbrauner Farbe, und zeichnet fich durch flache hornichte Blärtchen an den Spitzen der Hals- und Flügelfedern aus. Der Haushahn hingegen ift meift über die ganze Erde verbreitet; doch ift er erfi durch die Spas nier in die neue Welt gebracht; hingegen auf der Ofters Inſel, auf Tongatabu, Owaihi, und andern Inſeln der Suͤdſee bey ihrer Entdeckung ſchon häufig vorgefunden worden. Naͤhrt fich befonders von Getraide. Scharrt in der Erde, um Würmer zu fuchen. Hat einen folgen, langfamen Gang. Kraͤhet bey Tage und Nacht, aber nie regelmäßig, zu gemwiffen Stunden. Zeigt die Veraͤn— derungen der Witterung an. Fliege felten, Eurg und fchregend. Ein Hahn befriedigt ro bis 15 Hennen. Wird 10 big 20 Jahr alt. Leiſtet aber nur bis ing vierte oder fünfte Sahr feiner Beſtimmung ein Gnüge. Die Streits barfeit der Haͤhne hat man von je ber zur Unterhaltung benußt, und Hahnengefechte als Schauſpiele gegebei. Das Huhn ift bey der Menge der Eyer, die es legt, und feinem oftmaligen Brüten eins der alfernugbareften Thies re; verlangt aber hinreichende Nahrung, frifches Waffer, Cand, und Würme. Brütet 2ı Tage. Eine gluckende Henne verliert die Neigung zum Brüten, wenn fie unter Waſſer getaucht wird. In Aegypten werden jaͤhrlich auf 92,000,000 Huͤhnereyer in beſonders dazu eingerichteten Oefen durch kuͤnſtliche Waͤrme ausgebruͤtet. Auch durch Lampenfeuer, erhitzten Miſt, und andere Bruͤtmaſchinen, kann man leicht Huͤhnchen ausbruͤten laſſen. Der Nutzen & 2 der 324 Huͤhner. Der Safar. der Hühner ift befannt. Sie find, wie andere Hausthiere, nach und nach mannigfaltig ausgeartet. Es gehören dahin unter andern folgende Spielarten: a) Das Haubenhuhn (G. Criftatus), oder der eng» lifbe Hahn, mit einem dichten Federbufch auf dem Kopf: Sceifb. Tab. 119. 120. b) Das Eraufe, friegländifche Huhn (G. Crifpus), mit Eurgen locfigen Federn. Seifch. Tab. 235. c) Der Rlurbabn (G. Ecaudatus), ohne Schwanz. Friſch. Tab. 131. 132. d) Das Kriechhuhn, Kruphahn (G. Pumilio), mit ehr kurzen Süßen. Friſch. Tab. 133. f. e) Das rauchfüßige Suhn (G. Plumipes), mit lan» gen Federn an den Süßen. Seifeb. Tab. 136. 137. f) Das Wollbubn (G. Lanatus), mit fchlichten Fe» dern, faft wie Haare; daher die Fabel von DBaftarden, die mit Kaninchen und Hühnern erzeugt feyn follten, ent⸗ fanden ift. 2. Der Parraka (Ph. Parraka). Länge 23 Zoll. Iſt braun, unten gelb. Scheitel gelb. Schwanz gleich, Bewohnt die Wälder des innern Suͤd— amerifa. Geht Morgens und Abends auf den offenen Zeldern feiner Nahrung nad), die in Saamen und Kraus tern, bey den Jungen auch in Heinen Inſekten und Ge— würmen befteht. Wird leicht zahm. Schreyet bey Sons nenaufgang fehr, befondergs zur Brütezeit. Nifter auf niedrigen Baumzweigen. Legt jährlich 2 mal 4 bis 6 Eyer. Hat ein wohlſchmeckendes Fleiſch. 3. Der Hoizin (Ph. Criflatus. Gehaubter cayennis ſcher Fafan). Länge ı Fuß ro Zoll, Iſt oben braun, unten röthe lich weiß. Crißum roth. Auf dem Kopfe ein Federbufch. Um die Augen ein nackter rother Kreis. Schwanz Feil- förmig, ‚Hühner: Der Faſan. 325 formig, an der Spige gelb. Bewohnt Neufpanien, ꝛc Hält fich auf Bäumen, längft den Waffern auf. Nährt fih von Schlangen, Würmern, Ameifen, und andern Inſekten. Hat eine Hägliche Stimme. Wird Leicht zahm. Lath. 11. 2. Tab. 64. 4. Der Safan (Ph. Colchicus. Phafan). Länge 2 bis 3 Zuß. Farbe des Koͤrpers ift verfchies den, gewohnlich eine prächtige Mifchung von weißer, grüner und feuerrother Farbe. Kopf himmelblau. Wane gen mit Wärzchen befegt. Schwanz feilförmig. Bewohnt Colchis, Mingrelien, Georgien; und hat feinen Namen von dem Fluffe Phaſis in Mingrelien, von da ihn die Ar⸗ gonauten, welche auf diefem Fluſſe nad) Colchis fuhren, zuerft nach Europa gebracht haben. Zahm findet er fich in der ganzen alten Welt! Liebt vorzüglich ebene Wal- dungen, und wäfferige Gegenden. Iſt wild, fchmer zu zaͤhmen und ungefellig. Zur Zeit der Begaftung erheben fid an jeder Seite uͤber den Ohren zwey goldgrüne Feders büfchel. Naͤhrt ſich von allerley Gartengewächfen, Ge traide, Inſekten, Kröten, Schnecken. Uebernachtet am liebften auf hohen Bäumen. Sein Flug ift furz. Seine Stimme unangenehm. Niſtet an der Erde, auf Stroh und Blättern. Legt jährlich einmal ı2 bis 15 grünlich graue, mit braunen Flecken bezeichnete Eyer, Fleiner als Hühnereyer. Bruͤtet 20 bis 25 Tage. Das Fleifch wird befanntermaaßen fehr geſchaͤtzt. Im Herbfte ift er am fetteſten. Wird etwa 7 Jahr alt. Bey den Faſanenhen⸗ nen ift zumeilen, fo wie verfchiedentlich bey den Pfauen« hennen, die feltfame Veränderung Beobachter worden, dag fir dag Gefieder der Haͤhne gefriegt — Die weißen Faſanen find ſehr ſelten. nee Tab. 123. 124. 125, 23 5. Der 326 Huͤhner. Das Perlhuhn. 5. Der chineſiſche Goldfaſan (Ph. Pictus). Etwas kleiner als der vorige. Federbuſch gelb. Bruſt ſcharlachroth. Hintere Schwungfedern blau. Schwanz keilformig. Bewohnt China. Wird leicht zahm, und ges wohnt fich an fremde Klimate. Die Eyer find röthlicher, als die vom gemeinen Safanen, dem er fonft an Eitten, Lebensart und Geftalt fehr ähnlich ift. Wird etiva 15 Fahr alt. Auch von diefer Gattung erhält das Weibchen nach mehrern Jahren zumeilen den prächtigen Farben⸗ Hlanz des Männchens. Edw. Tab. 68. 69. 6. Der chinefifche Silberfafen (Ph. Nydhymerus), Yange 23 Fuß. Iſt sanz weiß. Federbuſch und Uns terleib ſchwarz. Schwanz feilförmig. Hat mit dem v0» rigen gleiches Waterland, und fommt and) an Eitten mit ihm überein. Wird leicht zahm— . Edw. Tab. 66. = LXIX. Das Perlhuhn (Numida). Schnabel ſtark und Furz. Untere Kinnlade hat an der Geite Fleiſchlappen. Naſenloͤcher liegen in der Wachshaut. Auf dem Scheitel ein fchmwielichtes Horn. Kopf und Dbertheil des zufammengedrückten buntfarbigen Halfes ohne Federn Schwanz kurz und hangend. Körper geyerlt. 3 Gattungen. Das eigentliche Perlhuhn (N. Meleagris). Kleiner als dag gemeine Huhn. Länge etwa 23 Zoll. Federn des Körpers bald mehr bald weniger dunfelblau, mit weißen rundlichen Flecken, die den Perlen aleichen. Backenlappen zu beyden Seiten bey einigen roth, bey einis gen blau. Iſt in Afrifa einbeimifch, aber nun faft in ganz Enropa, und vielen Gegenden von Amerika fort« ge⸗ Huͤhner. Das Berghuhn. 327 gepflanzt. Iſt lebhaft, unruhig und zaͤnkiſch. Geſchrey ſcharf und durchdringend. Fliegt beſchwerlich. Laͤuft ſchnell. Liebt waͤſſerige und ſumpfige Gegenden. Lebt in Heerden von 2 bis 300. Naͤhrt ſich von Heuſchrecken und Gewuͤrmen; frißt aber auch Geſaͤme und Getraide. Legt mehrere gelblich weiße, mit eingeſprengten braunen Flecken bezeichnete Eyer, etwas groͤßer als Huͤhnereyer. Bruͤtet etwa 3 Wochen. Eyer und Fleiſch, beſonders von den Jungen, ſind ſehr ſchmackhaft, und ſchon die Roͤmer zaͤhlten die Perlhuͤhner unter die vorzuͤglichſten Delikateſſen. Die Jungen haben im Anfange weder Hel⸗ me noch Lappen. Friſch. Tab. 126. LXX. Das Berghuhn (Tetrao). Ueber den Augen iſt ein kahler, warziger, oder mit wenig Federn bedeckter Fleck. 66 Gattungen. * Mit kahlen Flecken uͤber den Augen, und rauhen, befiederten Fuͤßen. Berghuͤhner. T Mic vierzehigen Füßen, 1, Der Auerbabn (T. Urogallus). Ränge 2 Fuß 9 30. Gewicht bisweilen 14 Pfund: Mit zugerundetem Schwanze, und weißen Achfeln. Des wohnt die nördlichen Gegenden von Europa. Liebt mals dige, ſumpfige Gegenden, befonderg Zichtenwälder. Naͤhrt fih von Blättern, Saamen und Knospen ber Fichten, Wacholder, Weiden, Birfen, und anderer Waldbäume. Frißt auch Getraide, Inſekten, und Ameifeneyer. Lebt einfam, außer zur Begattunggzeit, die in den Februar faͤllt, und big in den März dauert, wo er gleichfam für Wolluſt fo taub und blind ift, daß er leicht gefangen wer⸗ den kann. Er fpakiert alsdenn mit auggebreiteten °4 Schwan: % 338 Huͤhner. Das Bergbubn, Schwanze, vorwaͤrts geſtrecktem Halſe, haͤngenden Fluͤ⸗ geln, und aufgeblaſenem Kropfe herum, und lockt durch ein weit ertoͤnendes Geſchrey, dag dem Laut einer gewetz⸗ ‚ten Eenfe gleicht, die Dennen herbey. Das Weibchen niftet an trocknen Orten blos auf Moos. Legt 8— 16 weiße, gelb gefleckte Eyer. Bruͤtet 28 big 30 Tage; und verbirgt, wenn e8 feiner Nahrung nachgehen muß, die Eyer unter Blätter. Das Fleifch wird von vielen fehr geſchaͤtztt. Die Zunge diefed Vogels, und fein oberer RKehlkopf liegen tief unten im Schlunde. Friſch. Tab. 107. 108. 2. Der Spitzſchwanz (T. Phafianellus). Laͤnge 17 301. Kopf, Hals und Korper oben mufchel« farbig, mit ſchwarzen und großen weißen Slecken. Schwanz feilförmig. Berwohnt die Hudfonsbay, und PVirginien. Hält fih unter den Kleinen Lerchenbäumen auf. Nährt fi) im Winter von den Knoſpen diefes Baums und * Birke; im Sommer aber von allen Arten von Bee— Hat einen ſcharfen, aber nicht lauten kraͤchzen— Ben Ton. Das Weibchen lest 9— 13 Eyer. Das Fleiſch ift hellbraun, fett und fehr faftig. f Edw. Tab. 107. 3, Der Birkhahn (T. Tetrix. Deutfcher Faſan). Länge 24 Zoll. Farbe roftfarbig, fchwarz und aſch⸗ graul Schwanz gefpalten. Hintere Schwungfedern nach unten zu weiß. Bewohnt die nördliche alte Xbelt. Liebt Waldungen, und bergigte Landftriche. Frißt die Rinde and Sproffen der Birken, Hafelftauden, der Balfampaps pel, auch Heidelbeeren, 2c. Die Zungen werden mit In⸗ ſekten gefüttere. Im Winter follen diefe Vögel ordent— lich. im Schnee vergraben werden, fih Gänge darunter machen, und oft 40 Tage darin ftecfen bleiben. Gegen das Ende des Winters ift die Falzzeit, wo fich die Haͤhne zu Huͤhner. Das Berghuhn. 329 zu Hunderten verſammeln, und ſo lange mit einander kaͤmpfen, bis die ſchwaͤchſten die Flucht ergreifen. Die Sieger begeben ſich auf die Baͤume, und locken mit dum— pfigem Geſchrey, ausgedehnten Fluͤgeln und Schwanze, geſtraͤubten Federn, nach Art der Auerhaͤhne, die Weib— chen an ſich Beyde Geſchlechter maufern ſich im Soms mer. Das Weibchen legt 6 bis 8 blaßrothgelbe mit duns feln Strichen bezeichnete Eyer. Bruͤtet 4 Wochen, und ſoll während der Bruͤtezeit feinen Geruch haben. Dag Fleiſch der Jungen ift delifat. Friſch. Tab. 109. 4. Das gefleckte MWaldhuhn (T. Canadenfis. Eprof ſenhuhn; Waldrebhuhm. Laͤnge 133 Zoll. Die Schwanzfedern des Maͤnnchens ſind ſchwarz, an der Spitze gelb; vor und hinter jedem Auge ein weißer Fleck. Bewohnt die Hudſonsbay. Naͤhrt ſich im Winter von den Schoͤßlingen der Fichte, welche dem Fleiſche einen unangenehmen Geſchmaͤck geben, im Sommer von Beeren, und dann iſt es ſehr ſchmackhaft. Legt 5 Eyer. Dieſe Vogel find fo dumm, daß man fie oft mit einem Stocfe niederfchlägt. » Edw. Tab. 11%. das Männchen, Tab. 7 das Weibchen. 5. Das Schneehuhn (T. Lagopus. Rypen; Steine huhn; Weißes Rebhuhn). Laͤnge 14 bis 15 Zoll. Farbe im Sommer grau, im Winter weiß. Schwungfedern weiß. Sch wanzfedern ſchwarz, an der Spitze weiß. Die mittlern — ebenfalls weiß. Bewohnt die Schweizer- und Savoyi⸗ ſchen Alpen, und dann die noͤrdlichſten Erdgegenden. Lebt heerdenweiſe. Haͤlt ſich auf den Spitzen der Gebirge auf. Graͤbt Loͤcher in Schnee, um ſich vor Wind und X 5 Son⸗ 330 Hühner Das Berghuhn. Sonnenſtralen zu ſichern. Laͤßt ſeine Stimme oft hoͤren, und dieſe ſcheint, zumal wenn das Thier erſchreckt wird, einem lauten Gelaͤchter aͤhnlich. Laͤuft ſchnell. Fliegt niemals hoch. Naͤhrt ſich von jungen Schoͤßlingen, Bläts tern und Kaͤtzchen der Fichten, Birken, des Heidekrauts, Heidelbeeren, und andern Bergpflanzen und Beeren. Legt 6, 8, bis 10 braunroth gefleckte, oder roͤthliche ſchwarz gefleckte Eyer, auf die bloße Erde. Laͤßt ſich nicht zahm machen; ſcheint aber doch ſehr einfaͤltig zu ſeyn. Das Fleiſch der Jungen iſt wohlſchmeckend. Die Groͤnlaͤnder eſſen ſie halb faul oder roh, mit Robbenſpecke, und machen aus den Eingeweiden, mit Thran und Beeren vermiſcht, eine Delikateſſe. Friſch. Tab. — 6. Das weiße Waldhuhn (T. Albus). Laͤnge 163 Zoll. Hauptfarbe im Sommer orange⸗ gelb, mit vielen dunkelbraunen Queerſtreifen, und weißen Flecken. Schwanzfedern ſchwarz, an der Spitze weiß. Mittlere Schwanzfedern ganz weiß. Im Winter wird das ganze Thier wie dag Schneehuhn, mit dem es uͤber⸗ haupt viel Aehnliches hat, weiß. Naͤhrt ſich vom Saa— men der Zwergbirke (Betula nana), von Beeren ber Ge: birgspflangen. Frißt Morgens und Abends, und fonnt fich am Mittage. Fliege des Morgens gerade aufwärts in die Luft, um den Schnee abzufchütteln. Beym Freſ⸗ fen rufen fie einander mit einem lauten abgebrochenen Ton zu; freffen in Pauſen und rufen dann erft wieder. Sm Dftober halten fie fih in Heerden zu mehrern Huns derten unter den Weiden auf, und freffen die Spigen ders felben, Die Raubvoͤgel flelen ihnen fehr nah. Das Weibchen legt auf trockner Erde g — 1ı ſchwarzgepuderte Ener, Das Fleiſch wird fehr gefchaßt. Bifon 1. Tab. 9. 7. Das Hühner, Das Berghuhn. 331 7. Das Kragenhuhn (T. Umbellus). Länge ı Fuß 5 Zoll. Am Hintertheil des Halſes ein großer Kragen, welcher nach Gefallen erhoben und nies dergelegt werden fan. Auf den Kopf ein Federbufch. Beydes mangelt dem Weibchen. Bewohnt Nordamerifa. Naͤhrt fi) von Saamen und Früchten, befonderg von den Beeren des Ephen. Niſtet in Blättern, neben ums gefallenen, oder an der Wurzel ſtehender Bäume. ear 12 bis 16 Ener. Bruͤtet im Srühling, und wahrfcheinlich 3 Wochen. Der Hahn ſtraͤubt zur Falzzeit feine Hals— fraufe, blaͤßt den Kropf auf, läßt die Flügel Hängen, ıc. wie der Auerhahn. Wird ſehr von Raubvoͤgeln verfolge. Fleiſch ſchmackhaft. Edw. glean. Tab. 248. 8. Das Haſelhuhn (T. Bonafia). | Länge 14 Zoll. Farbe oben afchgraubraun, und rethlich gemifcht. Bruft und Bauch weißlich. Schwung: federn aran, mit ſchwarzen Punften, und einer ſchwar— zen Binde, die beyden mittlern ausgenoinmen, befekf. Der Hahn unterfcheidet fich von der Henne durch den ſchwarzen Fleck unter der Kehle Bende haben an den Eeiten ausgezacte kurze Zehen, und an der mittlerm eine fcharfe ſchneidende Kralle. Bewohnt die Hafelwälder von Europa und Sibirien. Nahrung hat e8 mit den Auers und Birfhühnern gemein. Gezaͤhmt frißt e8 auch Weisen, Gerfie, ꝛc. Stirbt aber, wie jene, bald in der Gefan- genfchaft. Läuft ſchnell. Fliegt mit großem Geräufch. Salze im Dftober und November. Niftet auf der Erde unter Hafelbüfchen. Legt 12 big 15 Eyer. Brütet 3 Mochen. Wird durch eine Pfeife, womit man feine Stim- me nachahmt, ing Garn gelgeft. Hat ein vortreffliches leifch. Sn Buffos II. Tab, 7. 17 Mie 332. Huͤhner. - Das Berghuhn. tr Mic dreyzehigen Füßen. 9. Das Baſtardberghuhn (T. Paradoxus). Dies befondere Thier, welches das Mittel zwiſchen den Schneehuͤhnern und Trapgaͤnſen halten ſoll, hat kurze, ſo dicht an einander gewachſene Zehen, daß eine ordent« fiche breite, dreyzackige Sußfohle heraugsfommt, die mit hornartigen Schuppen ziegelförmig bedeckt iſt. Bewohnt "die tatarifche Wüfte. ** Mie warziger Haut um den Augen, und nack⸗ ten Fuͤßen. + Mie Sporen an den Füßen bey dem Maͤnn⸗ chen: Rebbübner. 10. Das rothe Rebbuhn (T. Rufus. Griechifches Feldhuhn). Groͤßer als das gemeine Kebhuhn. Körper oben braun, hin und twieder röthlich. Füße und Schnabel blutroth. Kehle weiß, mit einer ſchwarzen, weiß punftirs ten Binde. Bewohnt heerdenweiſe das füdliche Europa, und den Orient. ‚Wird auf den Inſeln des Archipelagus als Meyergeflügel gehalten. Lebt heerdenweife. Hält fich in bergigten Waldungen auf. Uebernachtet zumeilen auf Baͤumen. Nifter auf bloßer Erde, oder unter einem Stein. Legt 16 bis 18 weiße, mit unzähligen rothen Slecken be= fprengte Eyer von »ortrefflichen Geſchmack. Auch dag Fleiſch iſt fehr wohlſchmeckend. Büffon pl. enl. 231. 11. Das gemeine Rebhuhn (T. Perdix. Feldhuhn). Fänge 13300. Unter den Augen liege der bloße wars zige Fleck. Korper afchgrau, ſchwarz und roch gemifcht. Auf der Bruſt ein brauner Fleck. Schwanz braͤunlich roth. Hühner, Das Bergbubn. 333 roth. Bewohnt dag mittlere Europa, und die gemaͤßig⸗ ten Gegenden des aflatifchen Rußlands. Lebt in Gefells fhaften. Liebt das freye Feld. Naͤhrt fi; von grüner Saat, Getraide und Inſekten: frißt befonders gern Almeis feneyer. In der Dämmerung läßt es zumeilen feine Stimme hören. Lebt in der Monogamie. Legt im Zus nius in eine, mit wenig trocknen Blättern ausgefutterte Grube 15 big 18 grünlich graue Eyer. Brütet2 Wochen. Wird 6 bis 7 Jahr alt. Im Winter foll eg fich unter den Schnee graben, worin die ganze Schaar leben, und an jedem Ende ihrer Wohnung ein Luftloch Iaffen fol. Friſch. Tab. 114. Mit ungefpornten Füßen: Wachteln. * Mit vierzehigen Füßen. 12. Das marylandiſche Rebhuhn (T. Marilandi- cus. Neuenglaͤndiſches Rebhuhn). Kleiner als das gemeine Rebhuhn. Iſt oben roͤth⸗ lichbraun, mit kleinen ſchwarzen Flecken; unten weißlich, mit halbkreisfoͤrmigen ſchwarzen Flecken. Augenbraunen weiß. Nacken ſchwarz und weiß punktirt. Bewohnt Ames tifa, von Afadien bis Florida. Hält ſich befonders in Hecken und Zäunen auf, fliegt aber auch, wenn es bes unruhige wird, auf Baume. Lebt in Schaaren von zo bis 30. Nährt ſich von Mays und Beeren. Brüter zu Ausgang des Aprils, oder im Anfang des Mayes. Niftet auf der Erde. Legt 22 bis 25 weiße Eyer. Die Maͤnn— chen geben, wenn die Weibchen brüten, einen zweymal wiederhohlten Laut von ſich. Wandert. 13. Die javanifche Wachtel (T. Sufeitator). Größe einer Turteltaube. Iſt gelb, roth, ſchwarz, und graubunt. Komme in vielen Stücfen mit unfrer Wach; 334. Hübner Das Berghuhn, Machtel überein, unterfcheidet ſich aber von ihr durch die Stimme, welche der Stimme der Rohrdommel nahe kommt, un) die fie beſonders beym Aufgang der Sonne hören läßt; durch die Biegfamfeit des Naturells, denn fie wird leicht zahm; durch die Ferm ihres ziemlich ver längerten Schnabels, ıc. Liebt die Wärme fehr. Die Männchen fampfen oft Tange unter einander, big einer von beyden das Leben dabey verliert. Will. orn. Tab. 29. 14. Die gemeine Wachtel (T. Coturnix). Laͤnge 73 Zoll. Körper gelblich grau und geflecft. Angenbraunen weiß. Schwanzfedern haben einen braus ven Nand und Fleck. Bewohnt die ganze alte Welt von Sappland big zum Gap. Ein Zugvogel, der fich im Zugr zumal auf den Inſeln des mittelländifchen Meers, und -im benachbarten feften Rande zumeilen in unermeßlichen Schaaren fehen laͤßt. Hält ſich auf Aeckern, Wieſen, Weinbergen auf, felten in Gehoͤlzen. Sitzt nie auf Baͤu⸗ men. Naͤhrt fich von Getraide, grünen Pflanzen und Inſekten. Verbirgt ſich am Tage im dickften Grafe, und ruht mit ausgeftreckten Füßen. Schlägt die ganze Nacht. Mauſert fich jährlich zweymal, zu Ende des Winters, und Sommers. Iſt wild, und fehwer ju zähmen. Säuft wenig. Das Weibchen legt 15 big 20 weißliche, mit braunen Stecken unregelmäßig befprengte Eyer, in ein Neſt, das eg mit den Klauen in die Erde fcharrt. Bruͤtet an 3 Mochen. Die Zungen find in 4 Monathen erwach- fen. Wird 4 bis 5 Jahr alt. Fleiſch fehmackhaft und gefund. Die Männchen find, zumal in Stalien, ihres Schlages wegen beliebt, too man fie auch, fo mie in China, paarweife fechten läßt. Man findet ganz weiße Spielarten. Friſch. Tab, 117. *Mit Huͤhner. Das Berghuhn. 335 ** Mit dreyzehigen Füßen. 15. Die Iuzonifdye Wachtel (T. Luzonienfis). Kopf, Dbertheil des Halſes hinterwaͤrts und Kehle, ſchwarz und weiß bunt. Unterrheil des Halſes und Bruſt rothbraun. Bauch hellgelb. Füße und Schnabel graͤu— lich. Bewohnt die Infel Manilla, und ift beynahe ein Drittel Kleiner, als die gemeine Wachtel. * * * Gegend um den Augen mit wenigen Federn bedeckt. Füße blos, ungefpornt; vierzehig, Die Tinamus. 16, Der Macucagua (T. Major. Magua), Länge 18 Zoll. Süße gelblich braun. Schnabel ſchwarz. Scheitel roth. Körper olivenfarbig. Nücken und Schwanz ſchwarz gefleckt. Bewohnt die Wälder von Süd» amerifa, befonders Cayenne und Guiana. Sitzt deg Nachts auf den unfern Zweigen, 2 bis 3 Fuß von der Erde. Nährt fid) von Gewürmen, Snfeften, Saamen und Früchten. Brütet jährlich 2 mal. Niftet am Stamm eines großen Baums. Legt 12 bis 16 faft runde, ſchoͤn blaulic) grüne fchmackhafte Eyer, etwas größer als Huͤh— nereyer. Pfeift befonders beym Auf > und Untergange der Sonne, niemals aber des Nachts, wenn er nicht durch etwas in Schrecken gefeßt wird. Dar ein wohl⸗ ſchmeckendes Fleiſch. Biffon pl. enl. n. 478. 17. Der bunte Tinemus (T. Variegatus). Ränge 12 Zoll. Gefieder weiß, braun, afchgran, ıc. geftreift. Bewohnt Guiana. Legt 10 biß 12 Eyer, etwas Hleiner als Faſaneneyer, die, wegen ber ſchoͤnen Lilafarbe, fchs merkwuͤrdig find. Büffon pl. enl. n. 8538. 18. Der 336 Singvoͤgel. Die Taube, 18. Der Soui (T. Sovi). Länge 9 Zoll. Füße und Schnabel gelb. Kopf und Nacken ſchwarz. Körper oben braun, unten roth. Be wohrt Guiana. Niftee auf den niedrigften Zweigen der Geſtraͤuche. Baut ein Neft aus fehmalen und langen Blaͤttern, in Geſtalt einer Halbkugel, ohngefähr 6 Zoll im Durchmeffer, und 5 Zoll boch. Legt 3 bis 6 weiße, beynahe fugelrunde Ener, etwas größer als Taubeneper. Hat ein Fehr fehmackhaftes Fleiſch. Diefe Gattung nähert ſich zumeilen den Wohnungen. Büffon pl: enl. n. 829. cl ac" aa nn en ac cn Sc > a al Sud SE ol on Zn > Sechſte Ordnung. Singvoͤgel (Paſſeres. Sperlingsartige Vögel. Schnabel kegelfoͤrmig, zugeſpitzt. VNaſenloͤcher eyfoͤrmig, meiſt offen, blog. nn Die Voͤgel diefer Ordnung haben Gangfuͤße. Leben theils zur Zeit der Besatzung, theils befiandig in der Monogamie. Naͤhren fich entweder vom Saamen der Pflanzen, oder von Änfeften und Gewürmen.. Niften auf Baͤumen, in Gefiräuchen, an Häufern, oder auf der Erde. Bauen oft fehr Eünftliche Neſter. Fuͤttern ihre ungen durch den Schnabel. Die Männchen von ihnen fingen oft ſehr ſchoͤn. Sie haben meiftens ein wohlſchmeckendes Fleifch. Ihr Schnabel ift nach ihrer Lebensart und Nahrung verfchieden, und von legterer hangt auch zum Theil die Eßbarkeit ihres Sleifihes ab. LXXI. Die Taube (Columba). Schnabel gerade, nach der Spige zu etwas niedergefenft. Naſenloͤcher länglich, mit einer weichen nufgetriebenen Haut halb bedeckt. Zunge ganz. Le Le Je Dies Gefchlecht enthalt 7ı Gattungen. Gie leben paarweiſe. Legen jedesmal 2 weiße Ener; Doch jaͤhrlich 5 big 10 mal, Ihren Jun⸗ Singvoͤgel. Die Taube, 337 Jungen weichen fie dag Futter im Kropfe ein. Baden ſich gern im Waſſer, und waͤlzen fih im Sande. - Bauen ihr Neſt aus ſchlech— ten Reiſern und Strohhalmen. Minen durch ihr Fleiſch und durch ihren Miſt, dev ſehr hitzig und treibend iſt. Die Tauben ſtehen zwiſchen den Huͤhnern und Singodgeln gleichſam in der Mitte, nabern ſich ader doc) den lesrern mehr durch ihre monogamiſche Lebensart, durch das wechfelfeitige Bräten, Die Ernährung Der Jungen, den Neſterbau, Aufenthalt in der DON, %, * Mit geradem, nicht gar * langem Schwanze. 1. Die Holztaube (C. Oenas). Laͤnge etwa 14 Zoll. Farbe aſchgrau. Nacken glaͤn⸗ zend gruͤn. Ueber den Fluͤgeln und dem Schwanze ein ſchwaͤrzlicher breiter Streifen. Bewohnt Europa und Sis birien. Bruͤtet in Thuͤrmen, und an den ſteilen felſigen Ufern der Fluͤſſe. Zieht gegen Winter nach Suͤden. Friſch. Tab. 139. 2, Die Seldtaube (C. Domeltica, Haustaube; Felde flüchter; Gemeine Taube; Zahme Taube; Monare« kaube). Länge 14 bis 15 Zoll. Iſt bläulich. Nacken glaͤnzend grün. Hinterruͤcken weiß. Ueber den Fluͤgeln und dem Schwanze ein ſchwaͤrzlicher breiter Streifen. Iſt meiſt in der ganzen alten Welt zu Hauſe. Die im Norden ziehen im Herbſt nach etwas ſuͤdlichern Gegenden. Die in ge⸗ maͤßigtern Erdſtrichen hingegen uͤberwintern ſchaarenweiſe in Felſenkluͤften, hohlen Baͤumen, ꝛc. Das wilde Weib⸗ chen bruͤtet 2mal im Jahre; die Haustaube hingegen wol 9 bis 10 mal, ſo daß man von einem einzigen Paare bin⸗ nen 4 Jahren 14762. Tauben ziehen koͤnnte. Aus den beyden Eyern kommen gemeiniglich ein maͤnnliches und ein weibliches Junges. Beyde Geſchlechter brüten abs wechſelnd. Näffe und Kälte ift den Jungen nachtheilig. Das * der Tauben erſtreckt ſich auf 8 bie 12 Jahre. 9 Zu 338 GSingvögel. Die Taube. Zu ihren gewöhnlichen Krankheiten gehören s Dürfucht, Kräße, Poren, ıc. Sin Sranfreich macht man aus dem Miſt eine Lange zur Einmachung des Semmelteigs, wo— durch die Semmeln einen ganz befondern Gefchmack er. halten, und lockerer werden follen. Die vorzüglichften Abartungen find folgende: a) Die Trommeltanbe (C. Dafypus), mit langbes fiederten Füßen. Seifeb. Tab. 145. b) Die norwegifche Taube (C. ——— Iſt ſchneeweiß. Hat einen Federbuſch auf dem Kopfe, und rauhe Fuͤße. c) Die Schleyertaube (C. Cucullata. Zopftaube), mit vorwaͤrts gerichtetem Kopfbuſche. Friſch. Tab. 150. d) Das Moͤwchen (C. Turbita. Moͤwentaube), mit fraufen Bruftfedern, und ganz kurzem Schnabel. Srifch. Tab. 147. e) Die Pfauentaube (C. Laticauda. Der Huͤhner⸗ fehwanz), mit aufrechtem, ausgebreitetem Schwanze. Friſch. Tab. 151, f) Der Tümmler (C. Gyratrix), mit glattem Kopf, und einem Fahlen rothen Augenring. Ueberſchlaͤgt fich im Sluge. Friſch. Tab. 148. 5) Die Bropftaube (C. Gutturofa), mit einem uns geheuren Kropfe. Srifeb. Tab. 146. h) Die Brieftanbe (C. Tabellaria. Poſttaube), mit einem breifen, ganz nackten weißen Ning mit Bläschen am die Augen. Hat ihren Namen davon, weil man fich ihrer in der Levante bedient, um Briefe zu überfchicfen; da man nämlich folche Tauben aus ihren Kobeln mit in die Ferne nimmt, und ihnen dann ein Billet unter die Slügel bindet, mit welchem fie ihrem alten Neite zueilen, und da abgeredtermaaßen aufaefangen und ihnen die Briefe abgenommen merden. Die Harlemer follen fich ihrer bey der Belagerung vom Jahr 1573. und die Leides ner Singvoͤgel. Die Tauber 339 ner ben ber vom Sahr 1574. mit gutem Erfolge bedient haben. Will. orn. Tab. 34. 3. Die weißföpfige Taube (C. Leucocephala). Länge 10% Zoll. Farbe bläulich. » Augenfreife und CSıheitel weiß. Bewohnt Jamaika, St. Domingo, und die Bahamainfeln, in großer Menge. Niſtet zmwifchen Selfen. Naͤhrt ſich vom Kaffee und andern Beeren. Dag Sleifch iſt eßbar, hat aber nach Belchaffenheit ver Sahrss zeit und der Nahrung einen angenehmen oder bitfern Ger fchmad. Catesb. Carol. I. Tab. 25. 4, Der Rronvogel (C. Coronata). Größe eines welſchen Hahns. Iſt bläulich. Oben afchgrau. Augenkfreife fchwarz. Schultern braun. Auf dem Kopf ein aufrecht fiehender Federbufch. Bewohnt die Molucken, und Neu: Guinea. Niſtet auf Bäumen. Kann die Kalte nicht erfragen. Büffon pl. enl. n. 118, 5. Die Ringraube (C. Palumbus. Große Holztaube; Schlagtaube; Plochtaube; Kohltaube; Holztaube). Laͤnge 174 Zoll. Koͤrper oben aſchgrau, unten braun— roth. Hinterer Theil der Schwanzfedern ſchwarz. Vor— dere Schwungfedern mit einem weißen Rande. Hals zu beyden Seiten weiß; welche Zeichnung nur uneigentlich den Namen eines Ringes führt. Bewohnt die Wälder meift von ganz Europa. Aus den noͤrdlichern Gegenden zieht fie im Herbfte fchaarenmeife weg. Niftet auf Eichen und Fichten. Baut ein flaches breites Neft von Holzſpaͤ⸗ nen und Neifern. Brütet zweymal im Sahre. Die Eyer find größer als die von der gemeinen Taube. Die Zune gen fommen nach 14 Tagen aus. Wegen ihres wohlfcdmer ckenden Sleifches wird diefen Thieren fehr nachgeftellt, daher fie auch nirgends eben häufig gefunden werden. Friſch. Tab. 138. 92 6, Die 340 Singvoͤgel. Die Taube, 6. Die Turteltaube (C. Turtur. Wegetaube). Laͤnge über 12 Zoll. Rücken grau. Bruft fleifchroth. Schwanzfedern an der Spitze weiß. An den Seiten des Halſes ein ſchwarzer Fleck mit weißen Strichen. Bewohnt Europa, China, Indien, die Inſeln des indiſchen und ſuͤdlichen Oceans. Liebt im Sommer die Kuͤhlung, und im Winter die Waͤrme. In den kaͤltern Laͤndern Europens bleibt ſie nur den Sommer hindurch, und zieht gegen den Herbſt ſchaarenweiſe nach waͤrmern Gegenden. Ihre Ruͤckkehr im Fruͤhjahr iſt ein ſicheres Zeichen des vollig geendigten Winters. Niſtet in dichten Waͤldern auf hohen Baͤumen; oft aber auch auf niedrigen Zweigen. Legt zwey Eyer, die den gemeinen Taubeneyern ſehr aͤhnlich ſind. Bey Veraͤnderung des Wetters laͤßt ſie einen tiefen Ton hoͤren, der faſt wie das Kraͤhen lautet. Wird ſehr zahm. Den Erbsfeldern iſt ſie beſonders nachtheilig. Friſch Tab: ııı._ 7. Die Sperlingstaube (C. Pafferina. Steintaͤub⸗ chen; Jalouſietaube; kleinſte Turteltaube). Laͤnge 64 Zoll. Farbe braͤunlich aſchgrau, unten etwas roͤthlich. Kehle und Bruſt braun gefleckt. Schna— bel und Fuͤße gelb. Bewohnt die waͤrmern Gegenden von Amerika, bis Karolina, und die benachbarten Inſeln. Fliegt in flarfen Truppen. Ihr Slug geht aber nicht weit, fondern inmer von einer Stelle zur andern. Liebe bergigte und felfigte Gegenden. Befucht aber zumeilen die niedrigen, mit Geſtraͤuch bewachſenen Gegenden, und frißt die Beeren dieſer Geſtraͤuche. Beſonders liebt ſie die Beeren des Zahnwehbaums (Xantoxylum Clava Hercu- lis), welche ihrem Fleiſche einen feinen Geſchmack geben. Wird jung gefangen leicht zahm. Die Benennung: Ja— louſietaube, ruͤhrt von der alten Sage in den mexikani— ſchen Gegenden her, daß die Weiber, die eine Jalouſie gegen Eingpsael. Die Taube, 341 gegen ihre Männer fühlten, ſolche verlöhren, wenn fie etwas von einer ſolchen Taube gekocht aͤßen. Catesb. Carol. I. Tab. 26, 8. Die Lachtaube (C. Riforia). Etwas großer als die Turteltaube, mit der ſie auch in Anfehung des Namens oft verwechfelt wird. Iſt hell gelblich grau, und hat im Nacken einen ſchwarzen halben Ding. Bewohnt Oſtindien und China; findet fich aber auch im mildern Europa. Ihre Stimme gleichet dem ſpoͤt⸗ tifchen Gelächter eines Menfchen. Wird Teicht zahm, und in Zimmern häufig schalten. Friſch. Tab. 141. ** Mit langen keilfoͤrmigen Schwaͤnzen. 9. Die Wandertsube (C. Migratoria). Länge 14 Zoll. Hauptfarbe afchgrau. Bruſt braune roth. Augenfreife blos und blutroth. Bewohnt Nords amerika. Ueberwintert in Carolina. Wandert in uner⸗ meßlichen Zuͤgen. Mangel an Nahrung zwingt dieſe Thiere, ihren Aufenthalt zu veraͤndern. Sie fliegen Millionen⸗ weiſe, in einer Heerde, und verdunkeln im woͤrtlichen Vers ftande zuweilen den Tag. Ihre Nahrung befteht in Eis chen, Beeren, dem Saamen des rothen Ahorng, det amerifonifchen Ulne, den Knospen der Wacholderftaude, Getraide, Buchweitzen, Bucheefern, sc. Den Reigfeldern thun fie vorzüglich großen Schaden. Wenn fie fih zur Ruhe auf die Bäume feken, fo brechen oft die Zmeige ſtarker Eichen von dem Gewicht der aufſitzenden Menae; und der Boden unter den Bäumen, auf welchen fie eine Nacht zugebracht Haben, ift einige Zoll hoch mit Miſt be deckt. Sie niften auf Baumen, bauen in den Wäldern Neſt an Neft, und binden durch ihre Nefter Baum an Baum viele Meilen weit zuſammen. Sie werden zu vielen 93 Tau⸗ 342 Singvoͤgel. Die Lerche. Tauſenden von den Indianern gefangen, und friſch oder geraͤuchert und getrocknet gegeſſen. Auf einen Schuß mit der Muskete werden zuweilen uͤber 120 getoͤdtet. Das Fleiſch iſt ſehr wohlſchmeckend. Friſch. Tab. 142. LXXII. Die Lerche (Alauda). Schnabel eylindriſch- ſpitzig auslaufend, gerade ausgedehnt. Die gleichlangen Kinnladen klaffen in der Wurzel nach unten. Zunge geſpalten. Sinterkralle (Sporn) länger als der Zehe ſelbſt. | — * * Die Lerchen niſten auf der Erde, leben von Inſekten und Pflan⸗ senfanmen, ziehen im Winter in waͤrmere Gegenden; flieden in der Begattung hoch, und Feigen fingend empor. Beym Anblick ihrer Gattin, oder eines Naubvogels fallen fie, wie ein Pfeil, von der Höhe herab. Das Zleifch der meiften ift ſchmackhaft. — 33 Gats tungen. e 1. Die Seldlerche (A. Arvenfis. Himmelslerche; Ader = Saat: Sanglerhe; Bardale). Länge etiva 7 Zoll. An den Seiten des Schwanzeg 2 lange Nuderfedern, die am äußern Rande die Länge herab weiß find. Die mittlern Nuderfedern hingegen find an der innern Geite roftfärbig. Dies ift die Lerche, deren Fleifch man alg eine Leckerfpeife fo fehr hoch ſchaͤtzt. Bewohnt faſt die ganze alte Welt. Hält fich auf offenen Kornfeldern auf. Nährt ſich von Getraide, Ameifen und andern Inſekten. Brütet in Saat» und Bracfeldern Das Neſt ift ein rundes Loch in der Erde mit Stroh, Heu und faferigen Kräutern ausgebauet. Heckt gewöhnlich 3 mal. Legt 3 big 5 dunkelbraun gefleckte, und marmos rirte Eyer. Iſt in der Zugend fehr gelehrig. Bader fich gern im Sande. Wird 8 bis 10 Jahr alt. Doch hat man auch Benfpiele, daß fie über 20 Jahr alt werden kann. Beyde Gefchlechter fingen gleich gut. Im Som⸗ mer Singvoͤgel. Die Lerche. 343 mer fieht man diefe Thierchen nur in Paaren, im Herbft aber haufenweife. Um diefe Sahrszeit find fie auch ſehr fett, und werden des Abends in Netzen gefangen. Pers fonen, die mit der Steinplage behaftet find, fell der Ges nuß ihres Fleiſches nachtheilig ſeyn. Man findet zumei- len ſchwarze, auch ganz weiße Lerchen. Friſch. Tab. 15. f. 1. Tab. 16. 2. Die Wieſenlerche (A. Pratenfis. Brachlerhe). Kleiner als die vorige, ettva 53 Zoll lang. Körper oben grünlich braun. Die beyden äußerften Ruderfedern auswendig weiß. Ueber den Augen ein weißer Strid). Bewohnt Europa. Hält fich meiftens auf Wiefen auf, und fingt im Graſe. Ihre Stinme ift aber bey weiten nicht fo angenehm, alg die der vorigen Gattung. Nähre fih von Saamen und Inſekten. Legt 5 bie 6 braune Ener. Auch hiervon findet man eine weiße Abart. Büffen V. Tab. 3. 3. Die Baumlerche (A. Arborea. Waldlerche; Heid⸗ lerche). Nicht voͤllig fo groß, als die Feldlerche; Koͤrper kuͤr⸗ zer und dicker. Kopf gleichſam mit einem weißen Schleyer eingefaßt. Bewohnt Europa und Sibirien, bis Kamt⸗ ſchatka. Finder ſich auch auf Madera. Fliegt haufen» weiſe, und läßt ſich auf Bäumen nieder. Singt beſon—⸗ ders und ſchoͤn in den heitern Frühlings» und Sommers nächten. Steigt gerade von dem Gipfel eines Baums in die Luft, und läßt fich in kurzer Zeit fingend auf denfelben nieder. Niftee nach Art der Feldlerche. Lege 5 ſchwaͤrz⸗ liche, braun gefleckte Eyer. Büfon pl. enl. n. 660. Fig. 2. r Die ſchwarze Steppenlerdye (A. Tatarica). Große eines Staars. Farbe ſchwarz. Schwanz etwas zweyſpaltig. Mittlere Ruderfedern am Saume ſehr fein Y4 weiß; 344: Singvoͤgel. - Die Lerche, weiß; die nächften daran am Saume der Spite weißlich; und die an den Seiten hoͤchſt Schwarz. Bewohnt die rock nen ſalzigen Steppen zwifchen der Wolga und dem Jaik, auch die ganze füdliche tatarifche Wüfte. Nähere fich im Minter den bewoh znten Gegenden, und verſammelt ſich einigermaaßen in Schaaren. Im Sommer iſt ſie einſam, bewohnt die oͤdeſten Felder, und ſingt kaum. 5. Die Piplerche (A. Trivialis). Körper oben ſchwaͤrzlich wellenfoͤrmig. Schwanz⸗ federn braun. Aeußerſte Ruderfedern zur Haͤlfte weiß; die folgende hat eine weiße keilfoͤrmige Spitze. Ueber die Flügel geht ein doppelter weißer Streich. Bewohnt Euros pa, Hält fich auf Heidefeldern und in Ebenen auf. Singt im Sluge, oder auch fisend auf Bäumen und Heden. Ges fana sifchend und piepend. Niſtet an einfamen Dertern, unter Nafenhügeln. Lege 5, nad) dem dicken u hin, braun gezeichnete Eyer. Friſch. Tab. 16. 6, Die Haubenlerche (A. Criflata. Kobellerche; Heise delerche; Kothmoͤnch). Lange 63 Zoll. Schwanzfedern ſchwarz. Die beyden äußern haben einen weißen Rand, an der ausiwendigen Seite. Auf dem Kopfe ein kurzer Federbuſch. Füße ſchwarz. Bewohnt Deurfchland, und die benachbarten Länder. Hält fih an Heerfiraßen und Waffern auf. Lebe meiſt einfam. Singt vortrefflih. Niſtet unter vertrockne— ten Gebüfchen. Legt jaͤhrlich zweymal 4 bis 5 Eyer. Friſch. Tab. 15. 7. Die Ralanderlerche (A. Calandra. Große $erche; Ninglerche). Länge 74 Zoll. Aeußere Nuderfedern auswendig ganz weiß. Die zweyte und dritte haben weiße Spitzen. Um I Singvoͤgel. Der Staat. 345 Um bie Bruſt eine weiße Binde. Bewohnt viele Theile von Europa. Findet ſich auch in Aſien und Amerika, Singt vortrefflih, und lernt die Tone anderer Vogel, und was man ihr fonft nur vorfpiele, fehr gefchickt nachs ahnen. Sn Sardinien finder fie fich gu allen Jahrszeiten auf den Getraidefeldern, und wird ihres umfaffenden Gefangg halber häufig in Häufern gehalten. Niſtet wie die gemeine Lerche auf der Erde, und legt 4 big 5 Sur Biüffon pl. enl. n. 363. f. >. LXXIII. Der Staar (Sturnus). _ Schnabel pfriemenfoͤrmig, eckiaz niedergedrückt, etwas ſtumpf und breit. Obere Kinnlade hat einen glatten, etwas Elaffen« den Rand. Naſenloͤcher oben etwas gerandelt. Zunge ſpitzig, am Rande eingekerbt. 17 Gattungen. 1. Der gemeine Staar (St. Vulgaris. Sprehe). Länge faft 9 Zoll. Korper ſchwarz, mit weißen Punks ten. Schnabel gelblih. Bewohnt meift die ganze alte Melt. Nähre fich von Inſekten, Regenwuͤrmern, ꝛc. und wird durch Vertilgung einer unzähligen Menge Ungezie—⸗ fers ein fehr nüßliches Thier. Frißt aber auch Getraide, Heeren, ꝛc. Iſt ausnehmend gelehrig, und lernt leicht Korte nachfprechen. Wird leicht zahm. Niſtet in hoh— Ien Bäumen auf Thürnen, Ruinen, Klippen, ıc. Gein Neſt macht er aus Blättern, und andern frocfnen Mate— rialien. Oft nimmt er auch wol das Neft eines andern Vogels ein. Legt 5 bis 6 grüngrane Eyer. Bruͤtet 18 bis 20 Tage. Nach der Bruͤtezeit verfammeln fich die Staare, und sichen bey Taufenden in andre Länder. Das Fleiſch wird hin und wieder gegeffen. Friſch. Tab. 217. 95 2. Des 346 Singvoͤgel. Der Staar. 2. Der Waſſerſtaar (St. Cinclus. Waſſeramſel; Bachamſel). Laͤnge 7* Zoll. Iſt ſchwarz Bruſt weiß. Bewohnt Europa. Sibirien, Perſien. Naͤhrt ſich blos von Inſek— ten. Taucht oͤfters ing Waſſer unter, und zuweilen in die ftärffien Stroͤme, um Wafferinfeften heraus zu hoh— fen, ob gleich feine Füße mit feiner Schwimmhaut vers fehen find. Im Winter hält er fich daher an Waäfferfäls len und folchen Drten auf, die nicht zufrieren. Den Wins ter bringt er einfam, und den Sommer gemeiniglich in Gefellfchaft feines Meibcheng zu. Baut auf der Erde am Ufer ein Neft aus Wurzelfafern, und futrert e8 mit frock nen Eichenblättern aus. Der Eingang dazu iſt von grüs nem Mooſe. Legt 4 bis 5 weiße, ſchoͤn roch angelaufe ne Eyer. Büffon VI. Tab. II. 3. Der chilefifche Staar (St. Loyca). Etwas arößer als der gemeine Staar, Iſt dunkel— gran und weiß gefleckt. Kehle und Bruft lebhaft feuer farbig. Bewohnt Chili. Singt ſchoͤn. Wird leicht zahm. Legt 3 afchgraue und braunbunte Eyer in ein Loch auf die Erde. Männchen und Weibchen fleigen oft fingend fenfrecht in die Hoͤhe, und auf eben die Art wieder nieder. 4, Der daurifche Staar (St. Dauricus). Länge über 6 Zoll. Körper oben violettſchwarz, unten grauweiß. Kopf und Nacken blaugrau. Bey dem Männchen ein violettfchwarzer, bey dem Weibchen ein brauner Strich über dem Scheitel. Bewohnt Daurien. Hält fih in Gebuͤſchen auf; feßt fich aber auc) oft auf offenem Felde. Nähre fi) von Inſekten und Pflanzen. liege in Geſellſchaft. Kebt in der Monogamie. Niſtet auf dem Gebivgsrüden, bisweilen auch unter Dächern. Legt 3 roſtfaͤrbige mit Turfisgrün überlaufene, glänzende Eyer. LXXIV. — Singvoͤgel. Der Krammetsvogel. 347 LXXIV. Der Rrammetsvogel (Turdus. Droſſel). Schnabel rund meſſerfoͤrmig. Obere Kinnlade an der Spitze niedergebogen, und geraͤndelt. Naſenloͤcher kahl oben mit einer duͤnnen Haut halb bedeckt. Kehle mit Eleinen fleifen Haaren befekt. Zunge Iappigt, oder zerriffen, ausgerändert. — En Ze Die hieher gehörigen Gattungen, deren 126 find, freffen allerz len Inſekten und Beeren, befonderd Wacholderberren. ie find von mittler Größe. Einige fingen vortrefflih. Die innlandifchen find alle Zugvdgel. Ihr Zleifch iſt wohlfchmeckend. 1. Der Ziemer (T. Vifeivorus. Echnarre; Miftele droffel; Miftler; Brachvogel; Zaritzer). Länge 11 Zoll. Ruͤcken roͤthlich braun. Hals weiß gefleckt. Schnabel gelb. Die groͤßte unſrer Droffelarten. Bewohnt die Wälder von Furopa. Nährt fich von In— feften, und deren Larven, im Herbft von den Beeren des Miſtels, deffen Saamen er wieder augftreuet und verbreis tet. Frißt auch die Beeren von Wacholder, der GStech» palme, Epheu, Kreußbeeren, Schleedorn, ꝛc. Im Fruͤh— jahr figt er auf dem Gipfel der hoͤchſten Bäume, und ſingt vortrefflich. Lebt paarweife. Niſtet in Hecken und Strauch» werk, auch auf Bäumen, befonders auf folchen, die am meiften mit Moos bedeckt find. Das Neft befteht aug Kräutern, Blättern und Moog, und ift auswendig mit fleinen Stäbchen befeftigt. Brütet jährlich ziveymal. Legt 4 bis 5 ſchmutzig fleifchfarbige mit blutrothen Stecken bes fprengte Eyer. Wird über 10 Jahr alt, Friſch. Tab. 25. 3. Der gemeine Krammetsvogel (T. Pilaris. Wacholderdroffel). Laͤnge 10 Zoll. Kopf und Ende des Ruͤckens fahl. gran. Schiwanzfedern ſchwarz; die aͤußern nad) innen und 348 Singvoͤgel. Der Rrammetsvogel, und an der Spise weißlich. Bewohnt die nordliche Erde. daͤhrt fich vorzüglicd) von Wacholder - (Srammets+) Bee» "ren. RNiſtet auf den höchften Bäumen, befonders in Schwarzwaͤldern. Wandert im Herbſt in großen Schaa— ren. Nach Preußen fommt er aus Liefland und Curland, und von da an der Oſtſee hinab nach Deusfchland big nach Frankreich und Stalien. Schon bey den Nomern war diefer Vogel wegen feines ſchmackhaften Fleiſches fehr beliebt, und fie mäfteten ihn, im beſonders dazu eingee richteten Droffelhäufern. i Friſch. Tab. 26. Er Die Weindroſſel (T. Iliacus. Sipbvoffl, , Roth⸗ droſſel, Zippe, Winterdroffee, Walddroſſelh. Laͤnge faſt 9308. Fluͤgel unten rothbraun; Augen⸗ braunen weißlich. Bewohnt die gemaͤßigtern Theile von Europa. Singt im Fruͤhjahr vortrefflich. Naͤhrt ſich mehr von Inſekten als Beeren, außer im Herbſt, wo ſie den Weinbergen großen Schaden thut. Niſtet in Ges buͤſchen und Hecken, und glatter ihe Neft mit Letten und faulem Holze aus. Legt 6 blaufich grüne, ſchwarz g& fleckie Eyer. Kat wie die vorigen, ein fehmackhaftes Fleiſch. Wanbert in großen Echaaren. Man weiß, daß allein zu Danzig, wo der Vogel and, in den Wäldern bruͤtet, in einen Fahre 30000. Paar verzollet find. Friſch. Tab. 28. 4. Die Singdroffel (T. Muficus. Weißdroſſel). Länge 9 Zell. Innere Schwungfedern gelb. Schwanz etwas gabelformig; fonft ift fie dem Ziemer, big auf die Größe, fehr ähnlich. Hat ohngefähr aleiches Vaterland mit der vorigen Gattung. Sitzt im Frühjahr auf den Epigen der Baume, und ahmt den Gefang der Nachtigall nach. Ihr abwechfelnder Gefang dauert faſt 9 Monathe lang. Riſtet in MEIHaN Gebuͤſchen. Brütet zweymal. Legt Singboͤgel. Der Rrammetsvogel. 349 Legt5 bis: 6 blauarüne, ſchwarz geflechte Eyer. Dag Sleifch hat einen angenehmen Geſchmack. Co wol diefe, alg die vorhergehende Gattung, naͤhrt fich in den Gila- nifchen Wäldern unter andern auch von den Deeren des fieigenden Epheu (Hedera Helix), der den ganzen Wins ter über mit reifen Srüchten verfehen ift, und deren Ge— ruch fehr viele Aehnlichkeit mit der Wacholderbeeren ihren beſitzt. Friſch. Tab. 27. 5. Die Wanderdroffel (T. Migratorius. Canadiſcher Ziemer). | Länge 9 Zoll. Hauptfarbe afchgrau; unten rorh. Angenlieder weiß. Schwanz ſchwarz. Aeußerſte Nuders federn an der untern Seife ver Spiße weiß. Bewohnt Nordamerika, von der Hudfonsbay bis Natfafınd, und Carolina. Wandert in großen Heerden. Singt vortreffs lich. Wird leicht zahm. Naͤhrt fih von Gewürmen, Sins feften, vom Saamen des Saffafraß, 2c. Niſtet auf Baus men. Macht ein Neft aus Wurzeln und Moog, bey def fen DVerfertigung das Männchen dem Weibchen Hilfe. ° Legt 5 Eyervon lebhafter feegrüner Farbe. Brütet 14 Tage. Catesb. Carol. I. Tab. 29. 6. Die amerikanifche Nachtigall CT. Polyglottus. Einfonte). Länge 94 Zoll. Körper oben dunkel» unten hell afch- grau. Erſte Schiwungfedern an der aͤußerſten Hälfte weiß, Bewohnt Louiſtana, Carolina, aud) Jamaica, ꝛc. Nährt ſich von Fliegen und andern Inſekten, auch von Maul beeren und andern Arten von Beeren. Niſtet in Hecken und Bäumen, fo gar in Sruchtbäumen. Legt 5 big 6 blaue Eyer, mit vielen dunfelrothen Flecken. Iſt fehe gefellig, und hält fich gern bey den Wohnungen auf. Zur Bruͤtezeit aber fo ſcheu, daß er Dad Neft verläßt, wenn nur ‚350 Gingnögel. Der Ärammersvogel. nur jemand feine Eyer anficht. Das Merkwuͤrdigſte an diefem Vogel ift nicht nur der fürtreffliche Gefang an fich, worin er fo gar die Nachtigall übertrift, fondern auch die Gefchicklichfeit, die Stimme aller andern Vögel und Shiere, auch Lachen und Weinen der Menfchen aufs taͤu— fchendfte nachzumachen. Er foll aud) in unaufhörlicher Bewegung und Lebhaftigkeit feyn. Catesb. Carol. I. Tab. 27. 7. Der Thili (T. Plumbeus. Tilly; Ei. Länge über 10 Zoll. Farbe (des Männcheng) durch» aus ſchwarz. Unter den Flügeln gelb. Schwanz feilför« mig. Bewohnt Amerifa, die Bahamainfeln, Androg und Slathera. Frißt Beeren, befonderg die, des Elemis balfamftrauhe. Singt fanft, hbarmonifch, und anhals tend. Laͤßt fich nicht zähmen. Niftee auf Bäumen, in der Nähe von Bächen. Legt 3 Eyer. Das Sleifch hat einen unangenehmen Geruch. Büffon pl. enl. n. 560. f. 1. - 8, Der Cureu (T. Cureus). ' Größe des Ziemers. Alle Federn glänzend ſchwarz. Auch der Schnabel, Augen, Füße, Krallen, und fo gar das Fleifch bis auf die Knochen, find fehwarz. Schwanz feilförmig. Bewohnt Chili in großer Menge. Singt fehon und fehr anhaltend. Ahmet auch andrer Vogel Ges fang nah. Wird zahm, und lernt Worte nachfprechen. Stiege in Gefellfchaft feines Gleichen immer im Kreife. Naͤhrt fih von Fruchtförnern, Gewürmen, Sleifh und Heinen Vögeln. Macht ein fehr FünftlichesNteft aus Reis fern und Niedgrag zufammen geflochten, inwendig mit Mörtel ausgeflebt, und mitPflaumfedern und Wolle aus⸗ gefüttert. Legt 3 blauweiße Eyer. 9. Der Läucvogel (T. Tinniens). Länge 65 Zoll. Iſt oben braun; unten weiß. Bruſt ſchwarz geflecft. Schwanz gleich. Das Merfwürdigfie an Die» Singvoͤgel. Der Rrammerspogel. 351 dieſem Vogel ift der befondre Ton, den er Morgens und Abends ohngefähr eine Stunde hören läßt, der dem Ton einer Glocke gleich ift, welche Laͤrmen fihläge. Man kann diefe Stimme in einer giemlichen Entfernung hören, und ift fo fiarf, daß man faum glauben follte, daß fie von einem fo Fleinen Vogel hervorgebradyt würde. Das Fleiſch ift wohlſchmeckend. Büffon IV. Tab. 22. 10. Die Amfel (T. Merula. Schwarzdroſſel; Merle), Lange über 10 Zoll. Iſt ſchwarz. Schnabel und Aus genlieder gelb. Das Weibchen iff braun. Der Echna> bel ift nicht ausgefchnitten. Bewohnt die gemäßigten Theile von Europa. Hält fih in Wäldern und Hecen, im Sommer auch in Gärten und bey den Wohnungen auf. Lebt einfam. Iſt furchtfam und unruhig. Naͤhrt fich von Inſekten, Beeren, befonders Wacholderbeeren, ꝛc. toͤdtet auch Feine Singvoͤgel, und öfters ihre Jungen. Sängt frühzeitig im Jahr ihren Gefang an. Wird leicht zahm, und läßt fich leicht zum Pfeifen abrichten. Was fie einmal gelernt hat, behält fie lebenslang. Brütet 2 mal im Jahr. Macht ein Neft aus Moos, faferigen Wur⸗ zeln und Leim, und futtert es mit Federn und Haaren aus. Gewöhnlich bauer fie im Gefträuche, oder auf nicht gar zu hohen Bäumen. Legt 4 bis 5 bläulich grüng, braun geflecfte Eyer. Das Männchen ernährt dag Weibs chen während der Brütezeit; bruͤtet aber nicht felbft. Stifh. Tab, 29. 11, Die Ringamfel (T. Torquatus. Ringdroſſel). Laͤnge 11 Zoll. Iſt ſchwaͤrzlich. Um den Hals ein weißer Ring. Schnabel gelblich. Bewohnt die alte Welt. Naͤhrt ſich von Inſekten und Beeren. Wird ſehr fett, und hat alsdenn ein wohlſchmeckendes Fleiſch. Niſtet auf 352 Gingsögel. Der Rrammetsvogel, auf der Erde am Fuß eines Buſches. Wandert haufen⸗ weiſe. Singt angenehm. | Friſch. Tab. 30, 12, Die einfame Amfel (T.Solitarius. Speendrofle). Länge 8 bis 9 Zoll. SR braun; großtentheilg weiß geflecht. Schwanz ſchwaͤrzlich. Bewohnt Franfreich, Star lien, die Inſeln des mittelländifchen Meers, und des Irchivelagus. Lebt außer der Beaattungszeit beſtaͤndig allein. Hält ſich auf Bergen und Selfen auf. Naͤhrt fi) von Sinfeften, Weintrauben und andern Früchten. Niſtet auf verfallenen Gebäuden, oder auf hohen Bäus men. Legt 5 bi8 6 Eyer. Hat einen fehr fanften, floten« artigen Gefang. Wird jung gefangen leicht zahm, und lernt auch Worte nachforechen. Wil. orn. Tab. 36. 37. 13. Die Bohrdroſſel (T. Arundinaceus). Länge 7 Zoll. Iſt fchmärzlich braun, unten gelb⸗ lich weiß. An der Spige der Schwungfedern röthliche Streifen. Bewohnt Europa. Hält ſich in fumpfigen Ge— genden, Schilf und Strauchweiden auf. Klettert am Schilf wie die Spechte. Niſtet zwifchen Schilfund Rohr, und hängt zuweilen dag Neft ordentlich auf. Das Weibs chen legt 5 bis 6 Eyer, und fo lange diefes brütet, ſingt das Männchen unaufhoͤrlich. Wil, orn. Tab. 58. LXXV. Der Seidenſchwanz (Ampelis). Schnabel gerade, erhaben rund. Obere Kinnlade länger, etwas einacbogen, und an beyden Seiten ausgeſchnitten. Naſenloͤcher mit Borſten bedeckt. Zunge fpisig, Enorpelartig, und gefpalten. : 11 Gattungen. 1. Der Singvoͤgel. Der Seidenfchwanz. 353 1. Der gemeine Seidenſchwanz (A. Garrulus. Sterbevogel; Pfeffervogel; Böhmer; Prib). Fänge 8 Zoll. Farbe des Körpers rorh und grün gemifcht. Auf dem Hinterkopfe ein kleiner Federbufch. Die hintern Schwungfedern haben eine Farminrothe pers gamentartige Spitze. Die Zahl diefer Spitzen ift fehr un: beftimmt Gewoͤhnlich hat das Männchen 9, und dag Weibchen 5. Bewohnt die nordlichften Gegenden von Europa, koͤmmt aber in manchen Fahren zur Herbſtzeit, (vermuthlich wenn e8 in feiner Heimath firenger Winter werden will), haufig nach Dentfchland, zumal auf den Harz. Naͤhrt fi) von Weintrauben, Wacholder: und andern Beeren. Wird leicht zahm, ftirbt aber bald in der Sefangenfchaft. Niſtet auf Steinklippen, in gebir— gigten und waldigten Gegenden. Das Zleifch ift eßbar. Stifb. Tab. 32. Fig. 1. 2 a. Der Averano (A. Variegata. Sommervogel). Groͤße des Ziemers. ‚Farbe aſchgrau. Unter dem Halfe zwey ſchwarze, fleiſchige, lanzenfoͤrmige Anhaͤnge. Be— wohnt Braſilien. Hat ein ſchmackhaftes Fleiſch. Merk— würdig iſt feine ſtarke zwiefache Stimme, die er 6Wochen hindurch im Sommer hoͤren laͤßt. Bald iſt es ein Schall, der dem aͤhnlich iſt, den man mit einem Schneideinſtru— ment macht, wenn man auf einem Ende von Eiſen ſchlaͤgt; bald iſts ein Ton, der dem Laut einer geborſtenen Glocke gleich iſt. Wil. orn. Tab. 38. Ale übrige Gattungen find blos im waͤrmern Amerika zu Haufe. LXXVIL Der Colius (Colius. Kegelfchnabel; Keilfhwanz). Schnabel kurz, die, oben gewoͤlbt, unten flach. Dbere Kinn⸗ lade etwas gekruͤmmt. Naſenloͤcher Flein, an der Wurzel des Schnabel, faft mit Ses ‚ bern bedeckt. Zunge an der Spise qusgezackt. Schwanz keilformig, lang. Dies 354 Singpvoͤgel. Der Kernbeißer. Dies Geſchlecht hat 4 Gattungen, die alle in den heißeſten Laͤndern von Aſien und Afrika zu Haufe gehören; won deren Natur⸗ gefchichte aber bis jetzt noch nichts fonderliches befannt ift. Der capifche Kegelſchnaͤbler (C. Capenfis, fonft Loxia Colius). | Yon der Große des gemeinen Finfen. Iſt braun, unten weißlich. Die aͤußerſten Schwansfedern find aus— wendig weiß. Bewohnt dag Vorgebuͤrge der guten Hoff: nung. Büffon pl. enl. p. 282. f. ı. LXXVI. Der Rernbeißer (Loxia). Schnabel Fegelförmig mit erhabenem Ruͤcken. Wurzel der Stirn nach dem Kopfe zu rund. Untere Kinnlade am Geitenrande eingeboygen. rafenlöcher in der Wurzel des Schnabels. Junge ganz. v 93 Gattungen. 1. Der Rreusfchnabel: (L. Curvirofira. Krumm⸗ ſchnabel; Krünig; Tannenpapagay; Kreuzvogel). Laͤnge etwa7 Zoll. Schnabel jcheerenförmig. Bewohnt die Schwarzwälder der nordlichern Erde. Hat in Ans fehung feiner fchönen Farben, des Gebrauchs feines Schna- bels, und überhaupt in feinem ganzen Betragen manche Aehnlichfeit mit den. Papagayen. Das Männchen ift roth, wird aber mit der Zeit, zumal im Käfig, grün, wie das Weibchen. Naͤhrt fi) von Fichten» und Tan nenfaamen, den er fehr geſchickt mit dem Schnabel aus den Zapfen zu nehmen weiß. Frißt auch Hanffaamen, epfelfernen, und andre Körner. Merkwuͤrdig ift eg, daß diefer Vogel, wider die Gewohnheit aller Vögel, mit» ten im Winter brütet. Das Weibchen bauet zu Ende des Sanuars fein Neft zwifchen Tannenäften, aus düns nen Fichten» und Tannenreischen, übersicht es mit Moog, futtert “ Gingvögel, Der Rernbeifer. 355 futtert es mit den weichften Cpigen des weißgrauen Co» rallenmoofeg aus, und legt (mwahrfcheinlich 5 big 6) matts weiße, an dem ſtumpfen Ende mit fchwarzrothen Stris chen und Punkten, in Geftalt eines Kranzes bezeichnete Eyer. Die natürliche Stimme des Vogels ift unbedeu— tend. Das Männchen lernt aber artig pfeifen. Im Herbft ift er am fetieften, und fein Sleifch eßbar. Friſch. Tab. 32. 2, Der gemeine Kernbeißer (L. Coccothraufles, Kirſchfink; Kirſchknaͤpper). Laͤnge 62 Zoll. Körper blaßroͤthlich braun. Kehle ſchwarz. Auf den Flügeln ein weißer Strich. Mittiere Schwungfedern an der Spige ftumpfecig. Echwanz« federn an der innern Eeite ſchwarz. Bewohnt Europa. Naͤhrt fih von den Kernen allerley Früchten, und kann mit feinem ftarken Schnabel Kirſchkernen und Wallnuͤſſe aufbeißen. Frißt auch den Saamen der Tannen, Fic)- ten, Buchen, Hanf, ꝛc. Den Kirfchbaumen ift. er fehr nachtbeilig, denn er frachtet blos nach den Kernen. Niſtet ohngefahr 12 Fuß hoch von der Erde zwiſchen Baumzwei— sen. Das Neft ift halb fugelfsrmig, auswärts von fleis nen Wurzeln und Baumflechten, inwendig aber mit zar—⸗ tern und feinen Wurzeln gemacht. Bruͤtet jährlich a mal. Legt 5 ziemlich runde, blaͤulich grüne, mit olivenfärbig braunen Slecken befprengte Ener. Sliegt ſchnell. Badet fich gern. Gefang ſchlecht. Fleiſch ſchmackhaft. "+ ngelfch. "Tab.4.. Fig. 2.‘ g, 3, Der große Kernbeißer (L. Enucleator. Fichten: dickſchnabel; Talbit; Hartſchnabel; Kernfreffer; Krappenfreſſer). | Länge 9 Zell. Hauptfarbe Farmoifinrorh. Auf der Flügeln 2 weiße Queerlinien. Schwanz ganz dunfelbraun. 32 Be⸗ 356 Singvoͤgel. Der Rernbeißer. Bewohnt die nordlichen Gegenden der alten Welt. Hält fih in Sichtenwäldern auf, von deren Saamen er vor züglich lebt. Singt des Nachts vortrefflich; hört aber bald auf. Macht fein Neft nicht hoch von der Erde aug Reiſern, und futtert es mit Sedern aus. Brüter im Zus nius. Legt 4 weiße Eyer. Biiffon pl. enl. n. 135. f. ı. 4. Der Dompfaffe (L. Pyrrhula. Blutfink; Liebig; Gimpel; Rothfink; Gieker; Goldfink; Echnigel). Laͤnge über 6 Zoll. Kopf, Flügel und Schwanz fchwarz. Deckfedern der hintern Schwungfedern, und des Schwanzeg, weiß. Das Männchen iff unten roth, das Weibchen rothlich grau. Bewohnt die nördliche, alte Welt. Hält fich in Wäldern auf. Naͤhrt fi von Saa— men, Deeren, Inſekten, Schlehen, ꝛc. im Winter von den Knospen der Erlen, der Eichen, und der Fruchtbaͤu— me. Hat von Natur eine fehr einformige Stimme, lernt aber gut pfeifen, und fo gar Worte ausfprechen. Im Dauer wird er mit Hanf- und NRübefaamen unterhalten, Riftet im Gehoͤlze auf Büfchen, 5 bis 6 Fuß von der Erde. Das Neft befteht auswendig aus Moos, inwendig aug weichern Dingen. Brüfer zu Ausgang des Mayes. Legt 5 big 6 blänlich fchmusig weiße, an dem ſtumpfen Ende ſchwarz geflecfte Eyer. Das Fleiſch ift ſchmackhaft. Iſt leicht zu fangen. Fciſch. Tab. 2. Fig. T. 2. 5. Der Cardinal (L. Cardinalis. Bieainiiihe Nach figall; Indianiſcher Haubenfinf; Rothvogel). Ränge faft 8 Zoll. Hauptfarbe prächtig ſcharlach— roth. Auf dem Kopfe ein rother Bufch. Halfter ſchwarz. Schnabel und Füße blaßroth. Bewohnt Nordamerifa und Europa, und finge im Fruͤhling und Sommer auf den Gingvögel. Der Kernbeißer. 857 den Spiken der hoͤchſten Bäume vortrefflih. Naͤhrt ſich von Bienen, Mays, 2c. von welchen letztern er fo gar Wintervorrath ſammelt, den er in feiner Wohnung unter Blättern verbirgt, über diefe aber noch Fleine Zweige legt, und eine Deffnung zum Eingange läßt. Zieht im Herbft gegen Süden. Wird leicht zahm. In der Gefangenfchaft aber haben Männchen und Weibchen eine folche Feind- fchaft gegen einander, daß fie fich oft tödten. Ueber— haupt fieht man felten mehr, als 3 dig 4 beyſammen. Friſch. Tab. 4. Fig. ı. 6. Der Reifvogel (L. Oryzivora. Reißdieb; Padda). Fänge 5 Zoll. Iſt afıhgrau. Schlaͤfe weiß. Schnabel roth. Bewohnt China, Java, Afrifa, Madera, und ift denn Neißfeldern fehr nachtheilig. Edw. Tab. 41. f. 7. Der bamburgifche Bimpel (L. Hamburgenfis). Größe etwa eines Hausſperlings, 53 Zul lang. Kopf und Hals oben röthlich braun. Kehle braun. Ein breiter Halsfragen von gleicher Farbe auf weißem Grunde. Schwanz abgerundet und braun. Nücken, Bruft und Schwanzftück gelblich braun, mit fihwarzen Stecken. Bauch) und untere Deckfedern des Schwanzes weiß. Auf jedem Flügel 2 weiße Flecke. Bewohnt die Gegend um Hamburg. Klettert, wie die Baumflette herum, und naͤhrt fich von Anfeften. 8. Der GrünfinE (L. Chloris. Grünling; Grüne ſchwanz; Zwuntſche). Laͤnge 65 Zoll. Farbe gelblich grün. Aeußere Schwung- und Schwanzfedern geld. Bewohnt Europa und Kamtſchatka. Niſtet in Gehölzen auf Bäumen und im Geftrauche. Das Neft, etwas großer als ein Finken— neft, ift von augen aus trocknen Blättern und Moog ver⸗ 33 fertigt, 358 Singbvoͤgel. Der Rernbeifer. fertigt, inwendig mit Haaren, Wolle und Federn ver« fehen. Bruͤtet jährlich 2 mal. Legt 5 bis 6 weiß grün liche, anı dicken Ende rorhbraun gefleckte Eyer. Beyde Gefchlechter brüten wechfelsweife. Naͤhrt fich im Winter von Wacholderbeeren und Knospen der Bäume; im Som- mer von allerley Gefäme, befonders Hanf, frißt auch Inſekten. Singt wenig. Wird leicht zahm. Fliegt im Winter auch in Gefellfchaft anderer Voͤgel. Das Zleifch ift im Herbft ſchmackhaft. Diefer Vogel macht gleichfam den Uebergang von den Kernbeißern zu den Ammern. Friſch. Tab. 2. Fig. 3. 4. Der philippinifche Kernbeißer (L. en Tucnam: Courvi). Laͤnge 54 Zoll. Iſt braun, unten weißlich gelb. Schei— tel und Bruſt gelb. Kehle braun. Bewohnt die philip— piniſchen Inſeln. Macht aus kleinen, durch einander ge— ſchlagenen Faſern von Blaͤttern ein langes, cylindriſches, in der Mitte, wo die Eyer liegen, kugelfoͤrmiges, unten offenes Neſt, und befeſtigt es mit dem obern Theile au den Spitzen kleiner, gemeiniglich über das Waſſer hans genden Baumaͤſte. Büffon pl. enl. Tab. 135. f. 2. 10, Der abpfinifche Rernbeißer (L. Abyflinica). Große des gemeinen Kernbeißere. Farbe gelblich, Scheitel, Schläfe, Kehle und Bruft ſchwarz. Schultern fhwärzlih. Schwung» und Schwanzfedern braun, mit gelbem Rande. Bewohnt Abyfinien. Macht ein pyras midenfoͤrmiges Neft, welches er an der Spiße eines klei— nen Aftes über dem Waffer aufhaͤngt. Der Eingang ift an einer Fläche der Pyramide, gemeiniglich gegen Often. Die Hoͤhlung der Pyramide ift durch eine Scheidemand getheilt, welches gleichfam 2 Kammern ausmacht. In der erfien ift der Eingang des Neſtes, wo der Vogel ane fang» Singvoͤgel. Der Rernbeißer. 359 faͤnglich hineingeht. Hernach kriecht er längft der Schei« dewand hinauf, und ſteigt fodann big auf den Grund der zweyten Kammer zurüc, mo die Eyer liegen. Auf dieſe Art werden die Eyer gegen Negen, der dort 6 Mos nath anhält, und die Zungen vor Eichhsenchen, Affen, Schlangen, ꝛc. geſichert. 11. Der Nelicourvi aus Madagaskar (L. Pen- ſilis). Groͤße eines Sperlings. Hauptfarbe gruͤn. Kopf und Kehle gelb. Unterleib grau. Crißum rothbraun. Cchna- bel, Füße, Schwanz und Schwungfedern ſchwarz, 12» tere am Rande grün. Bewohnt Madagaskar. Macht in Geſellſchaft mehrerer feines Gieichen ein beutelförntie ges Neſt, welches er an einem der obern Zweige eines am Waffer ſtehenden Baums aufhänge. Manchmal ſieht man 5 bis 6co folcher Nefter auf einem Baume. Son⸗ derbar ift eg, daß der Vogel von Jahr zu Jahr ein neues Neft, dicht an dag vorige hängt, fo dag man zuweilen 5 an einander hangende Nefter ſieht, die ein Vogel ges bauet hat. Legt gemeiniglich 3 Eyer. 13, Der violettfarbige Rernbeißer (L, Violacea). Große deg vorigen. Farbe violett. Augenbraunen, Kehle und untere Deckfedern des Schwanzes roth. Bes wohnt die bahamifchen Inſeln. Frißt den Schleim der giftigen Holzbeeren (Amyris Toxifera).. Aus dem Stans nic dieſes Baums tropfelt ein tintenfchwarzer Saft, der siftig feyn foll. Catesb. Carol. I. Tab. 40. LXXVUL. Der Ammer (Emberiza). Schnabel kegelfoͤrmig. Kinnladen an der Wurzel etwas abwärts von einander fiehend® die untere an den Eeiten verengertz eingebogen, und ſchmaͤ— ler als die obere. 75 Gattungen. 1. Der 2”) * 360° Singvoͤgel. Der Ammer. 1. Der Schneeammer (E. Nivalis. Schneevogel). Größe eines Buchfinfen. Schwungfedern weiß; bie vordern am Ende ſchwarz. Schmanzfedern, außer den drey weißen Seitenfedern, fchtvarg. Bewohnt die nord» liche Erde, Zieht im Winter in mildere Gegenden, und laͤßt fich zumeilen mit einem mal in ganz unermeßlichen Zügen fehen. Naͤhrt fich von Hanffaamen, Erbfen, Has fer, 20. Sitzt felten auf Bäumen oder Gefträuchen, fon dern hält fich auf der Erde auf. Schläft des Nachts faft gar nicht. Singt vortrefflih. Niſtet im Außerften Nor— ben in den Nigen der Selfen. Das Neft beftcht aus Gras und Federn, und ift mit den Haaren des Polar fuchfes ausgefuttert. Legt 5 weiße mit braunen und ſchwarzen Flecken bezeichnete Ener. Das Fleifch ift fehr ſchmackhaft. — Die Farbe des Vogels variirt nach der Jahrszeit, dem Alter und dem Gefchlecht. Im Winter ift er faft ganz weiß, doch bleibt der Ruͤcken, und die mittlern Schwanzfedern ſchwarz. Friſch. Tab. 6. Fig. I. 2. 2. Der fhwarze Ammer (E. na Winter vogel). Länge 63 Zoll. Iſt ganz ſchwarz. Unterleib weiß. Bewohnt Nordamerifa. Wandert im Winter nad) Neus yorf, und wenn der Schnee eintritt, oder dag Wetter härter als gewohntich wird, in großen Schaaren big Ca- rolina. Frißt Grasfaamen. liege auch um die Haͤu⸗ ſer und Scheuren, um die Koͤrner aufzuleſen, und kommt haͤufig in die Gaͤrten, und an kleine Huͤgel, um Gras— faamen zu freſſen. Veraͤndert die Farbe in Feiner Jahrs⸗ zeit. Hat ein fchmackhaftes Sleifch. Catesb. Carol. 1. Tab. 36. 3, Der raue Ammer (E. Milliaria). Größe des Goldammerg. ft braun, unten ſchwarz gefleckt. Augenkreiſe roth. Finder ſich meift durch gang Euros Singvoͤgel. Der Ammer, 361 Europa; und kommt im Herbſt und Winter zuweilen in großen Schaaren auch in den noͤrdlichſten Theil von Deutfchland. Nährt fich von Gefäme und fleinen Mürs mern. Nifter im Grafe. Legt 4 bis 6 Eyer. Während der Zeit, da das Weibchen bruͤtet, verficht e8 dag Maͤnn— chen mie Nahrung, und fingt ohne Unterlaß auf einem Zweige eines benachbarten Baums; hat aber eine ſchlech— te Stimme. Die Jungen verlaffen das Neft, fchon che fie fliegen fönnen, und laufen gern im Graſe. Wird leicht zahm. Friſch. Pab. 6. Fig. 4. 4. Der Ortolan (E. Hortulana. Kornfinf; Gartens ammer; Fettammer; windfche Goldammer). ange 64 Zoll. Schwung» und Schwanzfedern ſchwarz; doch find ven jenen die erfien drey am Rande weißlich, und von diefen die beyden Eeitenfedern nur nach außen ſchwarz. Farbe der übrigen Theile des Koͤr— pers varlirt. Bewohnt die wärmern Gegenden von Eus ropa, und dag benachbarte Aſien. Iſt beſonders in Ita— lien und Sranfreich fehr gemein. Haͤlt fich in Hecken, Fuftgärten und Weinbergen auf. Naͤhrt fi) von Hafer, Hirſe, Buchweitzen, ꝛc. Bruͤtet jährlich zweymal. Niftet in niedrigen Hecken, oder auf der Erde, im Getraide. Das Neft ift ſehr nachlaͤßig gemacht, wie ein Lerchenneſt Legt 4 bie 5 grauliche Eyer. Der Gefang diefes Vogels ift, befonderg zur Nachtzeit, fehr angenehm. Man erhält fie in einem, mit Laternen erleuchteren Zimmer, dam if - fie den Unterfchied zwifchen Tag und Nacht nicht merfen, and mäftee fie mit Hafer und Hirfe, wovon fie fo fett werden, daß fie bald fterben würden, wenn man fienicht zur rechten Zeit fehlachtete. In Cypern wird ein beträcht: licher Handel danut getrichen, und jährlich oft an 160009 35 aug 362 Singvoͤgel. Der Ammer. aus dieſer Inſel verſchickt. Zwolf Stück koſten daſelbſt etwa einen Groſchen. Friſch. Tab, 5. Fig. 3. 4. 5. Der Goldammer (E. Citrinella. Gelbgans; Em⸗ merling). Lange 64 Zoll. Iſt gelb, mit fehwärzlichen Schwanz federn, deren zwo äußere an der innern Seite einen weißen Slecf haben. Berwohnt meift ganz Curopa, und ifteiner der erften Voͤgel, die ſich im Frühling hören laſſen. Nährt fi) von Gefäme und Sinfeften, und frißt befonders im Sommer die Kohlraupen. Bruͤtet mehrmals im Jahre. Nifter ſchon im März in Feldgebuͤſchen, oder aufder Erde, unter einer Erdſcholle, oder auf einem Krautbuͤſchel. Das Heft befteht aus Stroh, Moos, trocknen Blättern, klei— nen Staͤbchen, und iſt mit Wurzeln, Haaren und Wolle auggefuttert. Legt 4 bis 5 weiße, ſchwarz und braun gefleckte und geftreifte Eyer. Hat ein wohlſchmeckendes Fleiſch. Im Winter forımen diefe Vogel vor die Scheu— nen, und Drefchtennen. Bey regnigtem Wetter vers fammeln fie ſich oft in zahlreichen Schaaren; und find Teiche zu fangen. Friſch. Tab. 5. Fig. rn. ®. 6. Der Weißkopf (E. Leucophry:). Länge 74 Zoll. Scheitel weiß. Ceiten de8 Kopfes ſchwarz. Unter den Augen eine ſchwarze Linie, die ſich mit dem Schwarzen am Kopfe vereinigk. Der Raum zwi— ſchen beyden weiß. Stirn, Eeiten des Halſes, und der ruft, aſchgrau. Nücken und Deckfedern der Slügel rofts braun, mit fchiwargen Stecken, und weißen Queerlinien. Bewohnt Canada, und die nordlichern Theile von Amerika. Frißt Grasſaamen, Negenwärmer, Inſekten, ꝛc. Niſtet am Fuß eines Weidenbaumes. Legt 4 big 5 dunkelbraune Eyer. Flug kurz und ſtill. Geſang ſchoͤn. Pennannt arct. Zool. II. Tab. 16. untere Fig. 7. Der Eingnögel. Der Ammer. : 363 Te Der Zirkus (E. Cirlus. Zizi). Länge 63 Zoll. Iſt braun. Die Bruft gefleckt. Die beyden außerften Nuderfedern weiß gerändelt. Sonft find die Farben diefes Vogels fehr veränderlich. Bewohnt die wärntern Gegenden von Sranfreich und Ftalien, Halt fih vorzüglich auf frifch beackerten Feldern auf, mo er Gefäme, Kleine Würmer, und andere Inſekten finder. Findet fich bisweilen unter den Sinfen, und ahmt ihren Geſang nach. Wird leicht zahm. Die Benennung Zizi ift von feinem natürlichen Gefange hergenommen. Büfon pl. enl. n. 653. f. 1. 2. 8. Der Reifummer (E. Oryzivora). Groͤße eines Haugfperlings. Hauptfarbe fehwarz. Hintertheil deg Kopfes rothgelb. Deckfedern des Schwan— zes ſchmutzig weiß. Bewohnt in ungeheuren Heerden bie Inſel Euba, und richtet in den frühen Reißaͤrndten große Verwuͤſtungen an. Wandert nachher fihaarentweife im September nad) Caroline, wo um dieſe Zeit der Reiß noch nilchig iſt, und verwuͤſtet bier ebenfalls die Plantagen. Endlich zieht er im April und May nach Neuyorf, wo er fich anfänglich von Inſekten und Würmern nährt, wenn aber der Mayg reift, auch diefem fehr nachtheilig wird, Es ift fonderbar, daß unter der ungeheuren Menge diefer Voͤgel, welche im September nad) Carolina ziehen, Fein einziges Männchen iſt. Eie werden fo fett, daß fie kaum fliegen Finnen, und man hält fie für fehr ſchmackhaft. Catesb. Carol. I. Tab. 14. 9. Der Rohrfperling (E.Schoenielus. Rohrammer; Schilfvogel). Ränge 55 Zoll. Körper grau und ſchwarz. Kopf ſchwarz. Aeußere Schwanzfedern haben einen Feilförmis gen weißen Fleck. Bewohnt Europa und die ſuͤdlichen Theile von Sibirien. Liebt feuchte Gegenden, und haͤlt ſich 3064 Singvoͤgel. Der Ammer. fich befonderg in Binfen und im Rohr auf. Naͤhrt ſich von Inſekten, Gewürmen und Getraide, befonders von Rohrgeſaͤme. Singt befonders des Nachts ſehr ſchoͤn. Niſtet im Rohr, und macht ein kuͤnſtliches, zwiſchen vier Rohrhalmen eingeflochtenes Reſt, aus trocknen Gras— halmen, inwendig mit Rohrwolle ausgefuttert, ı big 3 Fuß über dem Waſſer erhaben. Legt 4 bis 5 bläulich weiße, grün gefleckte Eyer. Streicht zuweilen, und ift in beftändiger Bewegung. Friſch. Tab, 7. 10. Die Wittwe (E. Paradifaca. Paradiesammer), Iſt ſchwarz. Bruſt roth. Die vier mittelften Schwanz« federn fehr lang und zugefpißt; zwey davon vorzüglic) lang, fo daß ihre Länge ſich auf 13 Zoll beläuft. Schna— bel ſchwarz. Bewohnt Afrika, befonders Angola. Maus fert ſich jährlich zweymal, im Herbft und Frühling. Im Winter fehlen dem Vogel die langen Schwanzfedern; zu der Zeit find beyde Geſchlechter ſchwarzbraun, und ihre Länge beträgt 53 Zoll. Ein munteres Thier, dag auch unfer Klima gut verträgt. Büffon IV. Tab. 6. Ed. Tab. 86. 11. Der gemablte Aımmer {E. Ciris. Der Pabft; Pabftvogel). Länge 54 Zoll. Kopf ſchoͤn dunfelblau. Nücken grün. Untertheil des Körpers fiharlachroth. Diefer ſchoͤne Vo— gel erlangt erft nach einigen Jahren die prächtigen Far— ben. Zu Anfang it er fehlihtbraun. In der zweyten Periode wird er blau, und in der driften erreicht er erft feine vollfommen Icbhaften Farben. Auch variiren die Sarben nach dem Gefchlecht und der Jahrszeit. Bewohnt inn Sommer Carolina, und niftet dafelbft auf Dranges baumen; zieht aber im Winter weg. Naͤhrt fich von Hirfe, Canarienfutter, Eichorien, ꝛc. Mauſert ſich jähr- fich Singvboͤgel. Der Tanager. 365 lich weymal. Kann auch in einem fremden Klima 8 big 10 Sahr alt werden. Catesb. Carol. I. Tab. 44. 12, Der Zipammer (E. Cia. Wiefenammer), Größe des Goldammers. Iſt röthlich, am Kopf mit eingefprengten fehwarzen Linien bezeichnet. Bewohnt Eu⸗ ropa und dag füdliche Sibirien. Sucht die Einfamfeit, und liebe die Gebirge. Laßt fich fehr leicht fangen. Sein Gefang ift faft nichts anders als zip zip. Cein Sleifch fol wohlfchmeckend feyn. _ % Züffon pl. enl. n. 30. f 2. LXXIX. Der Tanager (Tanagra: Merle). - Echnabel kegelfoͤrmig, zugefpist, gerandelt; an der Wurzel etwas dreyeckig; mit der Spitze abhangig: 45 Gattungen lauter amerikaniſcher und — Voͤgel. 1. Der Silberſchnabel (T. N, Größe eines Sperling, 63 Zoll lang. Iſt ſchwarz. Kopf, Kehle und Bauch purpurfarbig. An jeder Eeite der untern Sinnlade ift ein Fleck, der im Leben des Vogels von dem ſchimmerndſten Silber zu ſeyn ſcheint; mit dem Tode aber verloͤſcht dieſer Glanz. Bewohnt Weſtindien, und das benachbarte Amerika. Liebt freye Gegenden, naͤhert ſich aber auch den Wohnungen, und kommt in die Gaͤrten. Fliegt paarweiſe. Naͤhrt ſich von Fruͤchten. Macht aus Stroh und trocknen Blaͤttern von indiſchem Rohr, ein etwas gebogenes, walzenfoͤrmiges, über 6 Zoll langes, und 45 Zell breites Neſt, welches er waͤgerecht swifchen Zweige eines nicht gar zu hoben Baums befefti» get, fo daß die Oeffnung nach unten ift, und der Negen von feiner Seite eindringen kann. Legt 2 elliptiſche Eyer, von 366 Singvoͤgel. Der Tansger. von weißer Farbe, am dickſten Ende mit kleinen — rothen Flecken bezeichnet. Edw. glean. Tab. 267. 2. Der mif ifippifche Tanager er. Mififippenfis), Iſt ganz roth. Wohnt um den Fluß ii Hat eine belle, hohe und fihmetternde Stimme. Naͤhrt fi) von Mays, und fammelt davon Vorrath für den Minter ein, den er Fünftlich mit Blättern, darauf mit Eleinen Heften bedeckt, und nur eine Deffnung läßt. durch welche er in dies Magazin kommen fann. Man hat darin zuweilen an einen Pariſer Scheffel Mays gefunden, Büffon pl. enl. n. 741. 3. Der "facarini (T. Iacarina).. Größe eines Dieftelfinfen. Farbe violett fchwarz. Untere Deckfedern. der Flügel weißlih. Die Federn an den Geiten des Schwanges gehen auswärts. Bewohnt Brafilien und Guiana. Halt fich befonders auf umge: pfiügren Aeckern auf. Setzt fih auf Eleine Bäume, vor— zuͤglich auf Kaffeebäume. liege paarweiſe. Macht ein fngelformigeg, 2 Zoll im Durchmeffer haltendes Neſt, aus trocknen Blättern, von grauer Farbe. Legt 2 laͤnglich runde grünlich weiße, mit vielen Eleinen rothen 5 beſprengte Eyer. Biſſon pl. enl. n, 224. 4. Der Teitei (T. Violacea. Guraumdi). Große eines Kanarienvogelg. Iſt violettfarbig, uns ten gelb. Bewohnt Brafilien, Surinam und Cayenne. Naͤhrt fich von Heinen Früchten, die aufSträuchen wach- fen, fällt aber auch in großer Menge auf die Neiffelder, die die Einwohner deshalb bewachen müffen. Niſtet wie die vorige Öattung, nur daß der Teitei gu feinem Neſt— bau röthliche Blätter wähle. Pfeift wie der Dompfaffe. Laͤßt Singvoͤgel. Der Sinke, 367 Laͤßt ſich auch mit mehrern ſeines Gleichen im Bauer er⸗ ziehen. Farbe variirt nach dem Alter und Geſchlecht. Büffon pl. enl. n. 114. f. 2. 5. Der Biſchof (T. Epifcopus). Fänge 64300. Iſt afchgrau. Flügel und Schwanz auswendig himmelblau. Bewohnt die Außenſeiten der Mälder von Cayenne, und frißt Heinere Srüchte. Wird zumeilen in Haufen, gewoͤhnlich aber paarweife gefunden. Niſtet auf Palmbaumen. Hat eine durchdringende, und unangenehme Stimme Büffon IV. Tab. 12. LXXX. Der Finke (Fringilla). Schnabel Eegelförmig, gerade, und zugeſpitzt. 108 Gattungen, 1. Der Isppländifche Fink (Fr. Lapponica). > "Länge 64 Zoll. Korper grau» und ſchwarzbunt. Kopf ſchwarz. Augenbraunen weiß. Aeußere Schwanz _ federn haben einen weißen, Feiffsemigen Steck. Bewohnt Nordamerifa, Aften und Europa. In der Hudſonsbay erfcheine er im November, und Halt fich zwiſchen den Wacholderbäfchen auf. Grönland bewohnt er nur den Sommer hindurch: Macht ein Net ohne alle Kunfl, aug Moos und Gras, und futtert es mit Federn aus. Lege im Junius 5 bis 6 Ichmgelbe, gewslfte Eyer. Sein Ges fang ift dem des Haͤnflings ähnlich; er fliegt aber hoͤher und länger. Er läuft auf der Erde, mie die Lerche, und feigt Saamen. 2. Der Buchfink (Fr. Caelebs. Gartenfinf; Rohe fine; Waldfink; gemeiner Fink). Lange 63 Zoll. Hauptfarbe des Körpers oͤthlich braun. Fluͤgel und Echwanz ſchwarz. Schwungfedern an beyden Selten weiß, und die drey erſten ungefleckt. Zwey 368 Singvoͤgel. Der Finke, Zwey Nuderfedern weiß, und fchief gefleckt. Bewohnt ganz Europa, Madera, Afrifa. Hält fich vorzüglich in Buchwaͤldern auf, befucht aber im Srühling die Garten, und fingt des Morgeng mit abmwechfelnden Tönen, Sein Gefang ift fo mannigfaltig, daß man wol 20 verfchiedene Gattungen zähle, die von den Vogelftellern mit eigenen Namen belegt, und verfchiedentlich gefchäßt werden. Mehrentheils fihlagen die Finfen in jedem Nevier von 6 oder mehr Meilen in die Nunde überein, und in benach» barten Gegenden wieder anders. Oft aber hat auch ein Fink drey Bis viererley Geſang, mit dem er abwechfele. Lebt paarweiſe. Naͤhrt fih von Inſekten, Hanf, und andern Körnern. Nifter in Wäldern, Seldern und Gärs ten, in Gebüfchen und Baumen, nicht hoch von der Erde. Macht ein fehr Fünftliches, fehon rundes und feft geweb— tes Neft von Moos und Fleinen Wurzeln, inwendig mit Wolle, Haaren, Epinnengewebe und Federn auggefuts tert. Legt 5 big 6 blaßrothe, befonders am dichten Ende mie ſchwaͤrzlichen Slecken beſaͤete Eyer. Wird 10 big 20 Jahre alt. Gezaͤhmte Finfen werden als Lockvoͤgel auf Vogelheerden gebraucht. Mehrere Finfen leiden ſich einander nicht in der Nähe. Merkwürdig ift e8, daß im inter nur allein die Weibchen durch die Echweiß nad) Italien ziehen, und im Fruͤhlinge in großen Heerden zu- rückkehren. Ein großer Theil aber bleibt, nach fichern Erfahrungen, auch in feinem Baterlande. ES giebt vers fehiedene Spielarten. Friſch Tab. ı. Fig. T. 2. 3. Der Bergfink (Fr. Montifringilla. Tannenfinf ; Rothfink; Miftfinkz, Rowert; Schneefinfz; Win terfink; Quaͤckfink; Nikawitz; Zetfcher; Gegler). Länge 65 Zoll. Flügel unten an der Wurzel ſehr gelb. Bewohnt Europa und Sibirien. Sinder fich bes ſonders Singboͤgel. Der Finke. 369 ſonders haͤufig auf dem Harz, und uͤberhaupt in Schwarz⸗ waͤldern. Im Winter trift man ihn in Menge in den Buchwaͤldern an, und er zieht ſich auch alsdann mehr nach den Doͤrfern, um ſeine Nahrung im Miſt aufzuſuchen. Naͤhrt ſich vorzuͤglich von Bucheckern. Frißt auch Hirſe, Hanf, ꝛc. Wandert zuweilen in großen Schaaren. Niſtet auf Baͤumen. Das Neſt iſt aus Moos gemacht, und mit Wolle und Federn ausgefuttert. Legt 4 bis 5 gelb— liche, gefleckte Eher. Das Fleiſch iſt eßbar, aber etwas bitter. Der Geſang iſt nicht ſonderlich. Friſch. Tab. III. Fig. ı: 2. 4. Der Stieglis (Fr. Carduelis. Dieftelfinf). Länge 53 Zoll. Schwungfedern vorwärts gelb; die äußere ungeflecht. Die zwey dußern Schwanjfedern in der Mitte, die übrigen an der Spite, weiß. Einer der fchönften und anmuthigften Singvoͤgel. Bewohnt faft ganz Europa, und die benachbarten Länder der übrigen alten Welt. Lebt fchaarenmweife im Winter. Iſt zahm, fehr gelehrig, und fingt auch im Bauer vortrefflich. Nähre fih von den Koͤrnern der Diefteln, Wegwart, Salat, üben und Hanf. Niftee auf Daumen, auch nicht felten “auf Dbfibäumen. Bauer ein fehr Eünftliches Neft aus feinem Moog, Binfen, Fleinen Wurzeln und Dieftelflos een, inwendig mit trocknen Kräutern, Haaren, Wolle und Pflaumfedern ausgefuttert, und legt e8 gewöhnlich auf ſchwachen Aeften, oft auch in dornigfem Gefträuch an. Bruͤtet jährlich 2 mal. Legt 5 bis 6 weiße, an dem dicken Ende mit braunvsthlichen Flecken befprengte Eyer. Aus ihm, und der Kanarienfie wird eine ſchoͤne Baſtard⸗ art erzeugt, die noch fruchtbar ift, die folgende Zeugung aber ift unfruchtbar. Wird über 20 Jahre alt. Friſch. Tab. ı. Fig. 3.4. Tab. XII. Fig. 5. Aa 5. Der 979 Singvoͤgel. Der Finke. 5. Der havaniſche Fink (Fr. Lepida). | Kaum halb fo großalsein Kanarienvogel. Iſt brauns grim. Kehle gelb. Bruſt ſchwarz. Ueber und unter den Augen eine gelbe Binde. Bewohnt die Wälder von Cuba, und wird zu Havana häufig zahm gehalten, und befons ders mit Kanarienfaamen ernährt. Singt beftändig, und fehr angenehm, aber fo leife, daß man ihn faum hören kann, wenn man nicht ganz nahe dabey ſteht. | Jacquin Beyer. Tab. 2. 6. Der Gruͤnfink (Fr. Serinus. Girlitz; Hirngrill). Länge 43 Zoll. Iſt etwas grünlich. Unterkiefer weiß« lich. Ruͤcken und Seiten braun geflecft. Ueber die Flüs gel geht eine gelbe Binde. Bewohnt die füdlichen Theile von Europa, auch zum Theil Deutfchland. Beſucht im Frühling haufenweife die Obſtgaͤrten. Naͤhrt fih von Hanffaanıen. Büffon pl. enl. n. 658. f. ı. 7. Der Rubfin& (Fr. Pecoris). Länge 63 Zoll. Iſt braun, unten lichtaſchgraubraun. Schwanz etwas gabelförmig. Bewohnt Nordamerika. Koͤmmt in Neuyorf im May an, legt im Junius 5 Ever, und zieht im Auguft nad) Süden. Erfcheint heerdenweife im Winter in Carolina und Virginien, und mag gern neben dem Hornvieh freffen. Catesb. Carol. I. Tab. 34. 8. Der Schneefink (Fr. Nivalis). Länge 7 Zoll. Iſt fchwarz, unten fchneeweiß. Zweyte Schwung. und Deckfedern weiß. Bewohnt den Cauca— ſus, und die europäifchen Alpen. Findet fich befonderg auf dem St. Gotthard, und dem großen St. Bernhard, wo er in den Kloftergangen des Hoſpitii niſtet. Bril/ca III. Tab, 15. Fig. 1. 9, Der Singvoͤgel. Der Sinfe, 371 9. Der Kanarienvogel (Fr. Canaria). Lange etwas über 5 Zol. Schnabel und Körper weißlich gelb. Schwanz » und Schwungfedern grünlich. Doc feheint die Stammrace die bräunlichgrüne zu fenn, die auf den Fanarifchen Inſeln in falten gebirgigen Ges genden am Waffer niftet. Zu Anfang des XVI. Jahr: hundertsifcheint diefer Vogel aus den Fanarifchen Inſeln zuerfi nach Europa gebracht worden zu feyn, iſt aber fchon gegen das Ende deffelben in Deutfchland gemeiner geworden, und feit dem in mancherley Varietäten ausge— arte. Bruͤtet 4 mal im Jahr, und legt jedesmal 4 big 5 Eyer, die am 13. Tage auskommen. BDegattet fich mie dem Grünfinken, dem Stiegliß, dem Zeifig, dem Hänf- ling, 2. das Weibchen auch fo gar mit dem Citrinchen, dem Buchfinfen, dem Sperling, und felbft mit dem Golds ammer. Sein vorzüglichfieg Sutter ift der Kanarienſaa— men; frißt aber auch Hanf, Nübfaamen, und einige fris fehe Kräuter, befonders gern Zucker, wovon doch Taue ben und Enten in wenig Stunden fterben. Ein Hahn, der nicht in der Hecke gebraucht wird, kann 20 Sahr alt werden. Friſch. Tab. 12. Fig. 1—4. 10, Der Zeifig (Fr. Spinus. Zeischen; Erlenfinf). Länge 42 Zoll. Korper geün. Schwungfedern in der Mitte, Echwanzfedern an der Wurzel gelb, letztere an der Spige ſchwarz. Iſt urfprünglich wol im Außerfter dorden zu Haufe, und kommt blog zum Uebermwintern ing gemäßigte Europa, daher auch fein Neft hier zu Lande fo felten gefunden wird. Naͤhrt ſich von Fichten« Erlens und Birfenfaamen; frißt auch Hanf, grüne Ge mwächfe und Hopfenfaamen. Legt 6 längliche, bleichmeerz ‚grüne, oder weißgrüne Eyer, ohne einige Flecken. Bruͤ— tet wahrfcheinlich mehrmals im Zahre. Wird leicht zahm. \ Nail = Iſt 373 Singvoͤgel. Der Finke. Iſt ſehr gelehrig, lernt Lieder pfeifen, und Worte ſprechen. Wird etwa 10 Jahr alt. In Preußen faͤngt man oft viele Tauſende. Das Fleiſch iſt fett und wohlfchmeckend. Friſch. Tab. 11. Fig. 1. 2. 11. Der Siu (Fr. Barbata). Größe eines Ranarienvogels. Iſt gelb. Flügel grün, fchwarz und roth gefleckt. Unter dem Schnabel ſchwarze Haare, bie eine Art von Bart bilden, der mit zunehmens dem Alter immer ftärfer wird, und nach 10 Jahren big auf die Bruft herab hängt. Bewohnt Chili. Hält fich auf Bergen an der See, im Winter aber in den Ebenen auf. Naͤhrt fich von verfchiedenen Fleinen Eaamen und grünen Kräutern. Niftee auf Bäumen. Brütet mehrmals im Sahre, und legt jedesmal 2 Eyer. Singt dag ganze Jahr hindurch vortrefflich. Wird leicht zahm. Iſt fehr gelch- zig. Hat ein fchmackhaftes Fleiſch. 12. Der Haͤnfling (Fr. Canabina. $einfinf; Artſche; DBluthänfling; Gemeiner Hänfling; Grauer Hänf- ling). | Lange 53 Zoll. Stirn und Bruft roth gefleckt. Schwung» und Schwanzfedern ſchwarz, an beyden Raͤn— dern weiß. Uebrige Körper gran. Dem Weibchen fehs Ien die rothen Flecken. Bewohnt Europa und Nordame— rika. Nährt fich vorzüglich von Hanf und Leinfaamen, frißt aber auch Ruͤbſaamen, und allerley Gefäme Im Herbft befucht er oft in großen Haufen die Stoppelfelder. Niſtet auf Wacholder - Kohannigbeer - und Haſelnußſtraͤu— chen, in jungem Gebüfche, auch in Weinbergen. Macht ein Neft aus trocfnen Kräutern, zarten Wurzeln, Gras, Heinen Blättern und Moog, und futtert es mit Federn, Haaren und Wolle aus. Rest 5 bis 6 weiße, an dem dicken Ende mit rothbraunen Flecken beſprengte Eyer. Bruͤ⸗ "or Gingoöges Der Sinke; 373 Brütet gewvchnlich 2 mal. Wird ziemlich alt. - Baftarde, die mit ihm, und der Kanarienfie erzielt werden, find zus sweilen fruchtbar. Im Zuftande ber SARA: ver⸗ liert ſich die rothe Bruſt und Friſch. Tab. 9. f. 1. 13. Das Citrinchen (Fr. — Graͤslein; Steine fhößlein ; Bergzeifig; Meerzeifig; Flachsfink; Cat- minhänfling; Rothplaͤttiger Hänfling). | Länge 5 Zoll. Iſt roͤthlich. Schtwung und Schtwanze federn braun, am Rande ſchmutzig blaß. Ueber die Slü- gel geht ein weißer Strich. Bewohnt die ganze nördliche Erde. Nährt fich befonders vom Saamen der Erlenbäur me; frißt aber auch Hanffsrner, Neffel- Dieftel» Lein- und Mohnfaanten. Niftet beſonders auf Erlenſtaͤmmen, nicht had) von der Erde. Legt 4 hellbläulich grüne, nahe beym ſtumpfen Ende mit Eleinen vöthlichen Stecken bes fprengfe Eyer. Hat einen fanften lieblichen Gefang, und wird fehr zahm. ein Zleifch iſt angenehn, und ſehr fett; aber zuweilen, nach Befchaffenheit feines Fraßes, etwas bitter. Streicht oft in großen Schaaren. Friſch. Tab. 10. Fig. 3. 4. 14. Der Waldfink (Fr. Petronia. Graufinf). Länge 54300. Iſt grau. Augenbraunen weiß. Kehle gelb. Bewohnt Europa, befonders Deutfchland. Hält fich in Wäldern auf. Nährt fih von Saamen und Ins feften. Sliegt in großen Hauſen, und richtet viel Schaden auf feifch beſaͤeten Feldern an. Brütet jährlich einmal. Due in hohlen Bäumen. Legt 4 bis 5 Eyer. Wandert. Friſch. Tab. 3. 15. Der Sperling (Fr. Domellica. Spaß; üning; Hausfperling). Länge 52 Zoll. Farbe deg Körpers grau und ſchwarz. Schwung - und Schtwanzfedern braun. Weber die Flügel Aa3 geht 374 Singvboͤgel. Der Sinte. geht ein einzelner weißer Strich. Das Männchen hat eine ſchwarze Kehle. Bewohnt ganz Europa, und die benachbarten Länder der übrigen alten Welt; und halt ſich befannter maaßen gern um und in den Wohnungen der Menſchen auf. Lebt von Saamen und Srüchten, und weiß den Nachftellungen der Menfchen mehr durch Rift zu ent— gehen, als andere Vogel diefes Gefchlechte. Niſtet in Mauern, hohlen Bäumen, unter Dächern, ꝛc. zumeilen auch in den Ziveigen der Pflaumenbaume Oft nimmt er auch wol dag Neft einer Schwalbe oder eines andern Vo— gels ein. Selbſt macht er ein fehr funftlofes Net aus Stroh und Federn. Iſt ſehr wolluͤſtig. Bruͤtet 4 mal im Jahre, und legt jedesmal 5 big 6, auch wol 8 röth- lich) weiße, braun geflecfte Eyer. Wird ungemein firre. Nach feiner Nahrung und ungeheuren Vermehrung iſt der Sperling freilich für Feld und Gärten ein fchädliches Thier; denn man hat die Berechnung gemacht, daf in einem Lande von 100 Städten, und 4000 Dörfern die Sperlinge jährlich vier Millionen, und viermal hundert taufend Thaler foften, wenn man auf jede Stadt 1000 Sperlinge, und auf jedes Dorf jährlich 5co rechnet. Er wird aber doch durch Vertilgung einer großen Menge Un— geziefers fehr nüßlich, und feine gänzliche Ausrottung würde für ein Land in diefer Nückficht von nachtheiligen Zolgen ſeyn. Man hat beobachtet, daß zwey Sperlinge zu Fütterung ihrer Jungen, in einer Woche 3360 Rau⸗ pen gebraucht haben. Es giebt auch weiße Sperlinge, Friſch. Tab. 8. 16. Der Selöfperling (Fr. Montana. Baumfperling; Baumfink; Bergfperling). Etwas fleiner, als der vorige; dem er auch fehr ähnlich fiehet, hat aber über den Flügeln zwey weiße Striche. Hat mit dem vorigen meift gleiches Vaterland. Halt Singvoͤgel. Der Pflansenfäger, 375 Hält fi) mehr auf dem Felde, und an den Eeiten der Landwege auf, und nähert fich felten den Wohnungen, doc) wird er zutveilen in Dörfern auf den Mifthofen unter den Hausfperlingen angetroffen. Niftee in hohlen Baͤu⸗ men, beſonders in Weiden, zuweilen auch in Gärten. Bruͤtet mehrmals im Jahr, und legt 5 bis 7 Eyer. Friſch. Tab. ı LXXXI Der Pfleanzenfäger (Phytotoma). Schnabel kegelfoͤrmig, gerade, und gesähnelt. Vrafenlöcher enfürmig. Zunge kurz und fumpf, Die Rara (Ph. Rara. Pflanzenmäber). Die einzige Gattung diefes Geſchlechts. Große bey» nahe einer Wachtel. Körper oben dunfelafchfarbig, unten heller. Erſte Schwung» und Ruderfedern auf beyden Seiten ſchwarz punktirt. Schwanz mittelmaͤßig und ab— gerundet. Bewohnt Chili. Naͤhrt ſich von gruͤnen Kraͤu— tern, die ſie aber nicht eher frißt, bis ſie den Stamm der Pflanze dicht an der Wurzel abgeſaͤgt hat. Oft wirft der Vogel auch auf dieſe Art eine Menge Kuͤchengewaͤchſe zum Zeitvertreib um, ohne ein Blatt davon zu freſſen. Es wird ihm daher ſehr nachgeſtellt. Niſtet in die dickſten Baͤume, und in fchaftige, wenig beſuchte Derter, Lege weiße, roth gefleckte Eyer. LXXXII. Der Sliegenfänger a: Sliegenfchnäpper). Schnabel faft dreyeckig, auf beyden Geiten ausgeichnitten ‚an der Spike eingefrimnit. Srafenlöcher rundlich, mit fteifen Haaren beſetzt, die nad der Kehle zugekehrt find. V Be 92 Sattungen, welche fih hauptfachlich von Fliegen und ans dern Inſekten naͤhren, die ſie mit beſonderer Geſchicklichkeit fangen. Aa 4 Die / 376 Singvoͤgel. Der Sliegenfänger. Die allermehreften find in den warmen Laͤndern einheimiſch. Ihr Naturell ſcheint überhaupt wild und einfam, und der Geſang hat bey den meiften nichts melodifches. 1. Der bärtige Fliegenſchnaͤpper (M. Barbata). Länge 5 Zoll. Iſt dunfel olivenbraun; unten grüns lich gelb; Kopf pomeranzenfarbig. Schwanzftück ſchoͤn gelb, Bewohnt Cayenne. Niftet an freyen Plaͤtzen, und. auf Zweigen, die am wenigften mit Laub bedeckt find. Das Neft ift 12 Zoll hoch, und hat mehr als 5 Zoll im Durchmeffer; ift ganz von Moog, oben bedeckt, und bie ſchmale Deffnung ift an der Seite, 3 Zoll von der Spite, Büfon pl. enl. n. 830. Fig. ı. 2. 2. Der amerifanifcbe Fliegenſchnaͤpper (M. Cri- nita. Grün gezopfter Fliegenfänger). Länge 8 300. Mücken grünlich. Unterleib gelb. Schwung» und Schwanzfedern roth. Auf dem Kopfe ein kleiner Federbuſch. Bewohnt im Eommer Carolina und Dirginien. Hat eine fehr fehreyende Stimme. Macht fein Neft in hohle Bäume, aus Schlangenhäuten und Haaren. Zieht im Auguft weg. Biffon pl. enl. n. 569. Fig. r. 3. Der gemeine Sliegenfchnäpper (M. Atricapilla. Echwarzer, ſchwarzplattiger Fliegenfänger). . Känge 44 Zoll. Iſt Schwarz, doch unten, auf der Stirn, dem Flügelfpiegel, und die Seitenfchwanzfedern äußerlich weiß: Bewohnt Europa. Hält fich in Wäldern auf. Nifter in Baumlschern. Das Neft befteht aus Fleis ven Srautftengeln, und etwas Moos. Legt 6 Ever. Seine Stimme ift ein befonderes Schmaßen, wodurch er fih, und feinen Aufenthalt verrath. Friſch. Tab. 24. Fig. 1. 4.Der Singvoͤgel. Die Bachftelie. 377 4. Der Ragenvogel (M. Carolinenfis Virginiſcher Fliegenfaͤnger). Laͤnge 8 Zoll. Iſt braun, unten afcharats) Kopf ſchwarz. Crißum roth. Bewohne im Sommer Kamtfchats fa, Birginien, Carolina, Neuyorf. Sitzt in Gehüfchen. Manet wie eine junge Kate. Macht die Außenfeite feis nes Nefts von Blättern und zufammen geflochtenen Bins „fen, die Sinfeite aber von Wurzelfafern. Legt ein blaues Ey. Hat viel Muth, fo, dag er wol eine Kraͤhe oder andere großere Vogel angreift. Catesb. Carol. I. Tab. 66. 5. Der geftreifte Fliegenſchnaͤpper (M. Grifola). Länge 53301. Farbe fchwärzlichbraun, unten weiß, lich. Am Halfe der Länge nach gefleckt. Unter dem Schwans ze röthlich. Iſt in den europäifchen Ländern fehr gemein. Nifter in hohlen Bäumen oder Mauern. Legt 4 bis 5 blaffe, rothbraun gefleckte Eyer. Frißt auch Kirfchen. Büffon IV. Tab. 23. LXXXIO. Die Badhftelze (Motacilla), Schnabel pfriemenfürmig, gerade, Kinnladen faſt gleich. Vaſenloͤcher verkehrt eyfoͤrmig. Zunge faſerig ausgeſchnitten. 174 Gattungen, 1. Die Nachtigall (M. Lufcinia. Philomele). Länge 63 Zoll, Iſt röthlich grau, mit. grauen Federn um die Knie. Bewohnt die fühlern und gemäßigtern Erd» -firiche von Europa, -und kommt im April in unfern Ges genden an. Die Männchen erfcheinen meift 14 Tage ‚früher als die Weibchen. Lertere machen in fchattigem Gebuͤſch ein leichtes Net von dürrem Eichenlaub, Daft, und Wurzelfafern, inwendig mit Haaren und Wolle auß- gefuttert, Brütet jährlich 3 big 4 mal. Legt 4 olivengrüs NVRS ne 8 Singvoͤgel. Die Bachſtelze. ne Eyer. Die Jungen fommen nach 18 oder 20 Tagen aus. Das Weibchen bruͤtet allein. Die Nahrung der Nachtigall befteht in Sinfekten und Gewuͤrmen, vorzüglich Ameiſeneyern, und andern nfektenlarven. Wird leicht zahm, und dann find befonderg die fo genannten Mehle würmer ihre Tiebfte Speife. In Gafrogne macht man fie zum Effen fett, und dann foll ihr Sleifch vortrefflich feyn. Jede Nachtigall behauptet ihr Gebiet, wo fie ſich aufhalt und fchlägt. Dan hat 16 verfchiedene Abfäge in ihrem Gefange gezählt, und ihre Stimme erfüllt einen Kreis von wenigftens einer englifchen Meile im Durchmefer. Die Schlagzeit dauert etwa 3 Monathe. Das Weibchen fingt gewöhnlich nicht. Zu Ende des Auguſts ziehen die Nachtigallen wieder von ung, man weiß aber noch nicht mit Gemwißheit, wohin. Dod) hat man auch hier in une fern Gegenden Beyfpiele, daß Nachtigallen fich noch im fpäten Herbft, in der Mitte des Dftobers, im dickſten Gehölze des Unterharzes aufgehalten, und fih in Doh— nenftiegen in Schlingen gefangen haben. Friſch. Tab. 21. Fig. 1, 2. 3. Die Winternachtigall (M. Modularis. Braun⸗ fleckige Grasmuͤcke; Prunell » Grasmüde; Baum⸗ nachtigall), Länge 55 Zoll. Oben graubraun. Fluͤgeldeckfedern an der Spige weiß. Bruſt blaulichgrau. Bewohnt Eu ropa, und Schweden ift ihre nordlichfte Wohnung. Singt den ganzen Winter; hat aber eine leiſe Stimme. Naͤhrt ſich, wie die mehreſten Gattungen dieſes Geſchlechts von Inſekten und deren Larven. Niſtet in Hecken. Das NReſt beſteht aus Moos, und iſt mit Wolle und Haaren aud« gefuttert, Legt 4-big 5 hellblaue Eyer. Streicht in Ge⸗ ellſchaft. Büffon V. Tab. 9. 3. Die Singvoͤgel. Die Bachſtelze. 379 3. Die Binſemnachtigall (M. Schoenobaenus. Walde grasmuͤcke). Groͤße der Baſtardnachtigall. Iſt muſchelfarbig braun; unten blaß. Kopf gefleckt. Bewohnt Europa. Singt ebenfalls den ganzen Winter durch ſehr angenehm. Niſtet im Gehoͤlze. Baut ihr Neft von grünem Moos und Molle. Legt 4 big 5 himmelblaue Eyer. Wird fehr zahm. 4. Die Brasmücke (M. Curruca. Fahle Grasmuͤcke; Heckenſchmatzer; Weidenzeiſig). Laͤnge 5 Zoll. Iſt oben ſchwarzbraun, unten weiß— lich. Schwanzfedern braun; die aͤußerſte weiß geraͤndet. Bewohnt Europa von Itallen bis Schweden. Niſtet in Zaͤunen. Legt gruͤnliche, braun punftirte Eyer. Von ihr werden die meiſten Kuckuckseyer ausgebruͤtet. Kann uͤber 10 Jahr alt werden. Friſch. Tab. 21. Fig. 3. 5. Die Baſtardnachtigall (M. Hippolais. Gruͤn⸗ gelbe Grasmuͤcke; Gelbbruſt). Laͤnge 5430. Iſt gruͤnlich aſchgrau, unten gelbe lich. Bauch weißlich. Ueber den Augen ein weißlicher Strich. Bewohnt Europa. Macht ein Neſt aus Moos und Federn, dicht an der Erde, unter einer Grasſcholle, oder am Stamm einer Staude. Legt 5 weiße, mit dies len kleinen vothen Flecken befprengte Eyer. 6, Die Bartengrasmücke (M. Hortenfis). Länge 6 Zoll. Iſt graubraun; unten röthlich weiß. Augenbraunen wißlih. Schwungfedern ſchwaͤrzlich afch« grau, am Rande hellgrau. Schwanzfedern braun, die aͤußern an der aͤußern Seite, und nach der Spitze zu, inwendig weißlich. Bewohnt Frankreich und Italien. Hält ſich in Gärten, Gebuͤſchen, und mit Huͤlſenfruͤch— sen, z. E. Bohnen und Erbſen beſaͤeten Feldern auf. Bauet 380 Singvoͤgel. Die Bachſtelze. Bauet ihr Neſt zuweilen an den Stengeln derſelben, aus trocknen Kraͤutern, Hanfhalmen, und einigen Haaren inwendig. Legt 5 Eyer. Büfon V. Tab. 7. 7. Die Heinfte Grasmuͤcke (M. Rufa. Kleine ‚gelbe rothe Grasmuͤcke). Länge 43 Zoll. Iſt grauroth, unten roͤthlich. — and Schwanzfedern roͤthlich. Findet ſich in den Gaͤrten Frankreichs und Deutſchlands. Niſtet in einem Kraute oder kleinen Strauche. Legt. 5 weißgruͤnliche, dunkel ges fleckte Eyer. Sriſch. Tab. 24. 83. Der Robrfänger (M.Salicaria, Weiderich; Rohr⸗ grasmuͤcke). Laͤnge 54300. Iſt aſchgrau, unten weiß, Augen⸗ braunen weiß. Bewohnt Europa. Haͤlt ſich gewoͤhnlich in Weidenbuͤſchen und im Rohr auf. Singt die ganze Nacht, und ahmt auch andrer Voͤgel Stimme nach. Niſtet auf den niedrigen Zweigen. Legt 5 ſchmutzig weiße, braun marmorirte Eyer, Büffon pl. enl. n. 581. f. 2, 9. Der Waldfänger (M. Sylvia. Weiffehtän; Steinfletſche). Länge 55 Zoll. Iſt oben aſchgrau, unten weiß. Erſte Schwungfeder die Laͤnge hinunter zur Haͤlfte — die folgende an der Spitze weiß. Bewohnt Europa. Naͤhrt ſich beſonders von Inſekten, frißt aber auch Fei— gen und Oliven. Niſtet in Geſtraͤuchen, etwa 3 Fuß hoch von der Erde. Das Neſt beſteht aus Moos, mit Halmen und trocknen Kräutern durchflochten. Legt 5 grünlich graue, mit rothlichen und braumen Flecken, bes fonderg am diefern Ende, befprengte Eyer. Wandert. Büffon pl. enl. n. 579. 3. _ 10. Die Singvoͤgel. Die Bachſtelze. 35: 10. Die Beccafige (M. Ficedula. Der Feigeneſſer). Laͤnge 5 Zoll. Oben braͤunlich, unten weiß. Bruſt aſchgrau gefleckt. Bewohnt die mildern und waͤrmern Gegenden von Europa, zumal die Inſel Cyprus, von wannen fie, wegen ihres ſchmackhaften Zleifches in groͤß⸗ ter Menge weit verführt mird. Naͤhrt ſich außer den Ins fetten im Herbſt auch von Feigen und Weintrauben. _ Eingt wenig. Fliegt ſtoßweiſe. Wandert in den Fältern Gegenden. Stifeb. Tab. 22. Fig. 3. 4. 11. Die Alpen s Grasmüce (M. Alpina, Fluͤe⸗ (9. h. Felſen⸗) Lerche). Länge 7 Zoll. Iſt grau. Kehle weiß und braun ges fleckt. Deckfedern der Flügel ſchwaͤrzlich, an der Spite weiß. Schwungfedern braun. Schwanz gabelfsrmig. Ruderfedern inwendig an der Spitze röthlich gefleckt. Bewohnt die gebirgigten Gegenden des mittlern Europa, befonderg die fetten Ulpenweiden. Hat einen angenehmen Gefang, und ein fehr fehmackhaftes Sleifh. Nifter auf den Gebirgen, an der Erbe, oder in Nisen und Selfens loͤchern. Koͤmmt in fchneereichen Mintern in die Thäler; nähert fich auch bald einzeln, bald in Fleinen Schaaren den Dorfern, und fliegt in Hänfer und Scheunen, um Nahrung zu fischen. Frißt Hanffaamen und ander Ges färne, auch Infeften; beſonders gern Ameifeneyer. Anders Br. a. d. Schweiz. Tab. 12. 12, Die gelbhaͤlſige Grasmuͤcke (M. Penfilis). Länge 44 300. Iſt grau, unten gelb. Bauch und Augenbraunen weiß. Zügel gelb gefleckt. Deckfedern der Flügel in horizontalen Streifen fchivarz und weiß ges fleckt. Bewohnt die Inſel St. Domingo. Singt fehr “angenehm. Auch das Weibchen finge. Naͤhrt ſich von Schmet⸗ 383° Singvoͤgel. Die Bachſtelze. Schmetterlingen, Fliegen und Raupen, auch von Fruͤch⸗ ten. Diefer Vogel macht ein Fünftliches Neft aus trock— nen Grashalmen, Blätterfafern und dünnen Wurzeln dicht zufammen geflochten, welches er an der Spige einer über das Waffer hangenden Baumranfe aufhängt, daß es vom Winde bewegt werden kann. Die Definung ift ganz unten, und der Vogel koͤmmt, indem er in die Höhe feige, hinein. Der innere runde, und mit einer Art von Baummoos auggefutterte Theil ift durch eine Scheide: wand von diefem Gange, der fehr enge ift, getrennt, und der Vogel muß über diefe Scheidewand hinweg, um zur Wohnung feiner Familie hinunter zu kommen. Brütet jährlich 2 bis 3 mal, und legt 3 big 4 Eyer. Biiffon pl. enl. n. 686. f. 1. . 13. Das Ackermaͤnnchen CM. Alba. Weiße oder graue Bachftelze). Laͤnge 7 Zoll. Dben und an der Bruft ſchwarz. Die 2 äußern Schwanzfedern zur Hälfte weiß. Bewohnt meift die ganze alte Welt. Hält fi) an Waffern auf, und läuft in Fleinen, aber fehr ſchnellen Schritten leicht über dag Ufer hinweg. Naͤhrt fich befonders von Wafferinfef- ten. Niſtet an der Erde, unter einigen Wurzeln, oder unter dem Nafen, sfter noch unter einem ausgehoͤhlten Ufer, oder unter den Fängft den Fluͤſſen aufgerichteten Holspfählen. Das Neft beſteht aus trocknem Grafe und Eleinen Wurzeln, mie Moos vermengt, inwendig mit Haas ren und Federn ausgelegt. Bruͤtet jährlich gewoͤhnlich nur einmal. Legt 4 bis 5 weiße, mit braunen Stecken befäcte Eyer. Kommt hier im März an, und sicht im Herbft Haufenweife weg. Bon feinem beftändigen Wedeln mit dem Schwange hat diefer Vogel auch die Namen: Wedelſchwanz, Wippfiser, ꝛc. erhalten. Der Gefang iſt nicht ſonderlich. Friſch. Tab. 23. Fig. 4. 14. Die Singvoͤgel. Die Hachftelse, 383 14. Die gelbe Bachſtelze (M. Flava). Länge 63 Zoll. Farbe oben gruͤnlich. Bruſt und Bauch ſchoͤn gelb. Mittlere Deckfedern der Fluͤgel ſchwarz, mit gelbem Rande. Die beyden aͤußerſten Schwanzfedern über die Hälfte weiß, Bewohnt Europa, Aſien, Madera. Hält fich an feuchten Orten, und mehr als die vorhers gehende Gattung in Wäldern auf. Wandert oft im Herbft gegen Süden. Niftet auf Saatfeldern, an der Erde. acht ein Heft aus MWurzelfafern, mit Haaren. auggea futtert. Legt 5 ſchwarz gefleckte und geftreifte Eyer. 15. Der Weißſchwanz (M. Oenanthe). Länge 5 Zoll. Rücken grau. Stirne weiß. Ein breis ter ſchwarzer Streifen geht vom Schnabel durch jedeg Auge, bis zum Hintertheil des Kopfe. Bewohnt Afien und Europa, von Bengalen big Srönland. Kommt in den nsrdlichen Gegenden an, wenn es fehon fo weit im Sahr ift, daß Feine Nachtfrofte mehr einfallen. Die Weib. chen erfcheinen cher, als die Männchen. Zieht im Herbft gegen Süden. Liebe felfige Gegenden. Naͤhrt fih auch von Regenwuͤrmern. Niſtet unter Nafen und Erdflößen, auf frifch bearbeiteten Seldern, auch unter Steinen und in Kaninchenhöhlen. Macht ein Neft aus Moos und fei- nen Kräutern, mit Federn und Wolle ausgefuttert, und mit einer Art von Schußdach verfehen. Legt 5 bis 6 hell: bläulich weiße, mit einem dunfelblauen Kreife an dem dickern Ende verfehene Eyer. Flug kurz und niedrig. Fleiſch wohlfchmeckend. Srifch. Tab. 22. 16. Das Braunkehlchen (M. Rubetra. Pfäfchen; Todtenvogel). Iſt ſchwaͤrzlich. weiß. Auf den Fluͤ—⸗ geln ein weißer Fleck. Kehle und Bruſt gelblich. Bewohnt Euro: 384 Singvboͤgel. Die Bachſtelze. Europa bis Schweden. Iſt etwas groͤßer, aber ſeltener als das Weißkehlchen; bauet auch eben ſo. Legt 5 weiß⸗ liche, ſchwarz gefleckte Eyer. Friſch. Tab. 22, f. 2. 17. Das Weißkehlchen (M. Rubicola. Steinſchma⸗ tzer). Laͤnge 43 Zoll. Iſt grau, unten rochlich Um die Kehle eine weiße Binde. Zügel ſchwarz. Bewohnt Europa und Sibirien. Ein lebhaftes und munteres Thierchen, das ſich in Gebuͤſchen, und an trocknen Orten aufhaͤlt, im Winter aber auch zuweilen bey Mangel der Nahrung in feuchte Gegenden koͤmmt. Sein Neſt legt es zu Anfang des Fruͤhjahrs unten an Buͤſchen, oder unter einem Stein ſehr verborgen an. Legt 5 bis 6 bläulich grüne, mit fchwach rothgelben Stecken bezeichnete Eyer. Biffon V. Tab. 13. 18. Der Rlofterwenzel (M. Atricapilla. Mönd); Schwarzfappe). fange 5% Zoll. Iſt mufchelfarbig, unten ——— Auf dem Kopf ein dunkelfarbiger Wirbel. Bewohnt das gemaͤßigtere Europa, und zieht aus den kaͤltern Gegenden in Herbſt weg. Sein Schlag aͤhnelt faſt der Nachtigall ihrem. Frißt außer den Inſekten auch die Beeren einiger Straͤuche, als des Lorbeer ⸗Kellershals-und Epheubaums, im Herbſt auch kleine Früchte, z. E. des Faulbaums, des Ebreſchenbaums, und dann iſt er ſehr fett, und ſein Fleiſch ſchmackhaft. Niſtet auf niedrigen Stauden, nahe bey der Erde, ſelten auf Baͤumen. Macht ein Neſt aus trocknen Reiſern, wenig Wolle, und friſchem Moog, ins wendig mit Wurzelfafern und Pferdehaaren ausgefuttert. Legt 4 big 5 grauliche, mit dunfelbraunen ann bes forengte Eyer. Friſch. Tab. 23. £& 1. 19. Der Singvoͤgel. Die Bachſtelze. 385 19. Der Hausroͤthling (M. Phoenicurus. Schwarze kehlchen; Mauernachtigall; Wiftling). Länge 553001. Kopf und Ruͤcken grau. Kehle fchmwarz. Bauch und Schwanz roth. Hat gleiches Vaterland mit der Nachtigall. Komme und geht auch zu gleicher Zeig mit ihr. Iſt einer der erfien Sänger des Frühlinag, der fih gern in Städten und Derfern, von den Spigen der Dächer, der hohen Baͤume und Stangen herab, früh Morgens und Abends ſpaͤt, auf eine hellisnende, ange» nehme Meife horen läßt. Bewegt beftändig den Schwanz. Niſtet in hohlen Baumen oder Mauern, fo gar in den Städten, aber an den hoͤchſten unzugänglichften Orten. Macht ein Neſt aus Moog, mit Haaren und Federn auge gefuttert. Legt 4 bis 5 hellblaue Eyer. Bruͤtet zweymal. Verlaͤßt aber die Eyer, wenn ein Menfch fie berührt bat, oder nur nahe dabey geweſen iſt. Brütet auch Kuckucks— eyer aus, wenn diefer dazu kommen Fann, fein Ey in dag Neſt zu legen. A Stifch. Tab. 19, 20, Das RBothſchwoaͤnzchen (M. Erithacus). Etwas größer als das Nochfehlchen. Nücken und Schmwungfedern aſchgrau; Bauch und Schmwansfedern roth, die beyden Auferften grau. Berwohnt Europa. Hälf fih in Waldungen auf. Kommt aber des Abendg in die benachbarten Felder, um Würmer und liegen zu fuchen. Singt nicht. Nifter in Eleinen Gebüfchen, nahe bey der Erde. Macht ein regelmäßig halbfugelichtes Neft aus Moos, mit Wolle und Federn ausgefutterf. Legt 5 big 6 weiße, graubunte Eyer. Wird gegen das Ende des Sommers fehr fert und ſchmackhaft. Friſch. Tab. 20. 21. Das Blaukehlchen (M. Suecica). | Größe und Geftalt des Rothkehlchens. Bruſt roſt⸗ farbig, mit einer blanen Binde. Schwanzfebern braun, Bb an 286: Singvoͤgel. Die Bachftelze, an der Wurzel rofifarbig. Bewohnt Europa und Eihie rien. Hält fich auf feuchten Wiefen, und am Waffer ge Iegenen Weidenplänen auf. Singt im April vor Auf und Untergang der Sonne fehr angenehm. Niftet auf Weidenbaͤumen und im Grafe. Wird fehr fett, und hat ein belifates Sleifch. | Friſch. Tab. 19. f. 3. 4. 32. Das Rotbfeblchen (M. Rubecula. Rothbrüft: chen; Rothbart; Roͤtele). Laͤnge beynahe 6 Zoll. Iſt grau, mit rother Kehle und Bruſt. Bewohnt meiſt ganz Europa. Haͤlt ſich den Sommer im Gehölze, ben feiner Abreiſe im Herbſt und bey feiner Nückfehr im Fruͤhling aber, um den Wohnuns gen auf. Viele bleiben auch über Winter bey ung. Iſt fehr kirr und dreuft, aber beißig, fo daß ihrer nicht zwey fich in einem Bufche vertranen. Toͤdtet auch andere Voͤ— gel. Singt angenehm. Frißt außer Inſekten und Ges wuͤrmen auch Brombeeren, Trauben, die Beeren vom Weißdorn, ꝛc. und zahm faft alles. Niſtet in dichten Ge— büfchen, oder vielmehr unter denfelben, im Gefträuc) nahe bey der Erde. Macht ein Neft aus trocknen Blät: ern, Haaren und Moog, mit Federn ausgefuttert. Lege 5 bis 7 mattweiße, roth gefleckte Eyer. Die Zungen haben vor dem erſten Mauſern das Roth auf Bruſt und Kehle nicht. Sriſch. Tab. 19. Fig. 2. 23. Der Zaunkoͤnig (M. Troglodytes. Zaunfchlupfer ; Schneefönig; Winterfönig). | Länge 32 — 5 Zoll. Iſt grau. Flügel ſchwarz und grau bandirt. Gewicht faum 4 Unze. Bewohnt die nördliche Erde. Ein munteresT — das den Schwanz mehrentheils exhaben traͤgt, und das ganze Jahr bin durch, Singvboͤgel. Die Bachftelie 987 durch, auch in der rauheften und fälteften Jahrszeit, bes fonder? wenn Echnee gefallen ift, ſehr angenehm ſingt. Hält fich in Sommer ind Gehoͤlze auf. Im Winter fiche man ihn an den Zäunen herum, wo er fein Sutter fucht, und Raupenneſter aͤblieſet. In hohlen Meidenbäumen hat man ihrer zuweilen 15 bis 20 gefunden. Bruͤtet jährs lich 2 mal.» Niſtet in Gebüfhen, hohlen Bäumen, oder unter einem Baumſtamme, ander Erde; auch wol unter einem Strohdache, oder in Mauerlöchern. Macht fich ein warmes, weiches, bedecktes Neft, faft in Geftalt eines Dackofens, welches auswendig ganz aus Moog bes ſteht, und an der Seite einen fehr kleinen Eingang har. Legt 10 big 18. meiße, blaß roͤthlich gefleckte Eyer. Stifch. Tab. 24. Fig. 3. 24. Das Bolöhähndyen (M. Regulus, Hauben⸗ koͤnig). Der allerkleinſte europaͤſche Vogel, deſſen Laͤnge nicht über 3% Zoll betraͤgt. Iſt oben gelblich gruͤn; unten roͤth⸗ lich weiß. Scheitel gelb. Hintere Schwungfedern am aͤußerſten Nande gelb, in der. Mitte weiß. Iſt faſt allge- mein in beyden Welten verbreitet. Hält fich befonderg auf Eichbäumen, doch aber auch auf Fichten, Tannen, und in Hecken auf. Fliegt ſchnell abwechfelnd unter fro« hem Gezwitſcher von Zweig zu Zweig. Lebt befonders gern in Geſellſchaft der Meifen, Naͤhrt fich von Gewürs men, Sjnfeften, und deren Larven. Frißt auch im Som⸗ mer kleine Beeren und Saamen. Niſtet in Waͤldern, auch bisweilen in Tarusbäumen, in Garten, oder. auf Tane nen, nahe an den Käufern, auch unter dichten Fichten« büfchen auf der Erde. Macht ein Neft in Geftalt einer hohlen Kugel, auswendig aus Moog, mit einer Deffnung an der Seite, inwendig mit Federn auggefuttert. Legt 6. big 8 Eyer.. Sxiſch. Tab, 24. Fig. 4. Bba 25. Der 388 Singvoͤgel. Die Bachſtelze. 25. Der Weidenzeiſig (M. Trochilus. Pouillot oder Saͤnger). Etwas groͤßer als der Zaunkoͤnig. Iſt graulich grün. Augenbraunen, und untere Fluͤgeldeckfebern gelb. Bewohnt Europa, den noͤrdlichen Theil von Aſien und Amerika. Findet fich häufig auf Weidenbäumen, an deren Zweigen er wie eine Meife herum läuft, und Inſekten fucht. Singt, außer der Brütezeit, wenig. Niſtet in hohlen Bäumen, oder Löchern am Ufer. Macht ein rundes Neft, auswen- dig aus Moog, inwendig mit Wolle, Haaren und Federn ausgefuttert. Legt 4 bis 5 mattweiße, mit vöthlichen Punkten befprengte Eyer. Büffon pl. enl. n, 651. Fig. 1. 26, Der Schneidervogel (M. Sutoria). Länge 3 Zoll. Iſt ganz gelb. Bewohnt Indien. Hat den Namen von der merfwürdigen Art, womit er fein Neſt aus zwey Baumblättern (Mangoblättern) verfertigk, da er ein duͤrres Blatt an ein grünes am äußerften Ende eines Zweigs mit Fafern von Pflanzen und Bäumen gleichfam annähet, fo daß beyde zufammen eine tutenfoͤr— mige Höhlung bilden, die er mit feinen Flaumen, Pflan: zenmwolle, 2c. augfuttert. Das ganze Gewicht des Vogels beträgt faum anderthalb Duentchen. Er legt weiße Eyer, Die die Große der fo genannten Ameifeneyer haben polen. Penn. ind. Zool. Tab. 8. 27. Die Rubftelse (M. Boarula. Rinderftelze). Länge 73 Zoll. Oben afchgran, unten gelb. Erfte Schwanzfeder ganz, die zweyte an der innern Seite weiß. Bewohnt Europa, Daurien, zc. Liebt feuchte Gegenden. Hält ſich an Bächen und Zlüffen auf, und wird zumeilen haufenweiſe angetroffen. In Schweden begleitet fie den ganzen Tag 1 Triften des Hornviehes, und faͤngt Die fu Singvoͤgel. Der Manakin. 389 ſem die Inſekten von Maul und Fuͤßen weg. Niſtet am Waſſer auf der Erde. Legt 6 big 8 weißliche, gelb ges fleckte Eyer. ei Biffon pl. enl. n. 28. f. r. LXXXIV. Der Manakin (Pipra). Schnabel Fürzer als der Kopf, ſtark und hart; an der Wurzel einigermaßen drenfeitig; mit der Spitze etwas umgebogen. Srafenlöcher bey den mehreften bios. Schreitfuͤße. Schwanz kurz. 26 Gattungen. 1. Der Felſenhahn (P. Rupicola. Eteinzeifig). Groͤße einer kleinen Taube, 10 big 12 Zoll lang. Körper fafrangelb. Auf dem Kopfe ein aufgerichteterges derbufch, mit purpurfarbenem Rande. Schwanzdeck— federn abgeſtutzt. Bewohnt Guiana, Surinam, 2. Hält fih in tiefen Klüften der Selfen, in düftern Höhlen der Gebirge auf. Doc fommen befonders die Haͤhne niche felten am Tage zum Vorfchein; die Weibchen hingegen fcheinen mehr des Nachts hervor zu kommen. Diefer Vo— gel kann alfo bey Tage fo wol, als in der Dunfelheit fehen. Iſt wild. Fliegt ſchnell, aber niedrig. Nährt fich von Srüchten. Scharrt in der Erde, wie die Hühner. Iſt furchtfam, laßt fich aber doch zaͤhmen. Bauet fein Neſt in Selslöchern von Stückchen trocknen Holzes. Legt gewoͤhnlich zwey Eugelrunde weiße Eyer, von der Größe der Taubeneyer. Edw. glean. Tab. 259, 2, Der Nußknacker (P. Manacus, Der ſchwarzkap⸗ pige Manafi). Länge 44 Zoll. Iſt ſchwarz; unten weiß, Im Nacken und auf den Flügeln ein weißer Fleck. Bewohnt befons ders die Waldungen von Guiana in ziemlicher Menge. Bb 3 Febr, ? 390 Singvoͤgel. Die Meife, Lebt, wie die übrigen Manafig, in kleinen Schaaren. Iſt fehr Iebhaft und unruhig. Hält fich baldaufder Erde, bald auf niedrigen Baumziveigen auf. Scheint fich mehr von Inſekten als von Srächten zu nähren. Oft findet man diefe Thiere hinter einem Haufen von Amcifen, und wenn ihnen diefe in die Füße ſtechen, geben fie einen Ton von fich, der dem ähnelt, wenn man eine Nuß bey dem Auffnacken zerdrücht. Haben auch fonft feinen Gefang. Edi. l. c. Tab. 260. f. ı. ‚ LXXXV. Die Meife (Paros). Schnabel Furz, ſpitzig, etwas zuſammen gedruͤckt, ohne Kerben, ſtark und hart; an der Wurzel mit borftenartigen Federn bes deckt. Zunge abgeſtumpft, und endigt fich mit Borften. Zehe bis an die Wurzel getrennt, der hintere groß und flarf, — — Die Gattungen diefes Befchlechts, deren 32 befannt find, find einander in der Pebensart fehr ahnlich. ie find fehr fruchtbar, und legen oft auf einmal 18 big 20 Ener. Mähren fi) von Saas men, Früchten, Inſekten, einige auch von Fleifch und dem Gebirn andrer Voͤgel, denen fie die Köpfe aufhacken. Sie tödsen nicht nur Fleinere Vogel, fondern wagen fich auch an ardfere, die wol noch drenmal ſo groß find, daher fie nicht mit andern zugleich im Käfig gehalten werden koͤnnen. Sie werden durch Vertilgung einer Menge von Inſekten und Raupen, befonders der Ever der Ringels raupen, nlnlich. Die Stimme der Mehreiten bat nichts angenebs mes. Einige laffen fi) zahmen, 1. Die Haubenmeiſe (P. Criflatus. Schopf- Strauß: . Kobel- Haiden- Meife). | Ränge 42 Zoll. Farbe röthlich grau. Bauch weiß. Um den Hals ein fehwarger Ring. Auf dem Kopfe ein Federbuſch. Bewohnt ganz Europa. Haͤlt ſich in tiefen Waͤldern, beſonders in Fichtenwaͤldern auf. Lebt einſam. Laͤßt ſich ſchlechterdings nicht zahm machen, und verhun—⸗ gert lieber in der Gefangenſchaft. Friſch. Tab. 14. Fig. 2. 8, Die 74 Singvoͤgel. Die Meiſe. "gg 2. Die Koblmeife (P. Maior. Brand: Spiegel- Pik- Finf- Meife). Länge 54 Zoll, Kopf ſchwarz. Schlaͤfe weiß. Ges nich geld. Bewoͤhnt faft die ganze alte Welt Halt fich in Gärten, zur Brütezeit aber in Wäldern auf. Faͤllt größere Voͤgel an, und pickt andern kleinen Singvoͤgeln die Köpfe auf; hackt auch wol fchlafenden Kindern nad) den Augen. Brüretfährlich 2 bis 3 mal. Niftet in hoh⸗ len Bäumen. Legt 8 bis 12 weiße, roͤthlich gefleckte Eyer. Die Zungen kommen gegen den zwölften Tag aus, und fliegen nach 14 Tagen aus. Wird etwa 5 Jahr alt, und hat ein bitteres Fleiſch. Man hat bey diefer und andern über Winter bey ung bleibenden Gattungen dieſes Ges fchlechts angemerkt, daß dann dag Horn ihres Schna- bels weit härter wird, algim Sommer, dag ihnen beym Auspicken ihres Futters aus dem gefrornen Erdreich zu ſtatten fommt. Friſch. Tab. 13. 3. Die Blaumeiſe (P. Caeruleus. BER unge fern Meife; Blaumuͤller). Ränge 44 Z0N. Stirn weiß. Scheitel und Schwung⸗ federn blau. Die vordern am Nande weiß. Bewohnt ganz Europa. Wird zwar dadurch, daf fie die Knospen der Fruchtbaͤume abbeißt, den Obſtgaͤrten nachtheilig; nuͤtzt aber doch durch Vertilgung einer unzaͤhligen Menge von Inſekten und deren Eyer. Niſtet in hohlen Bäumen, oder Mauerlöchern. Bruͤtet jährlich einmal. Legt aber 12 bis 22 Eyer, und vertheidigt ihre Jungen fehr beißig. Ihre Stimme ift unangenehm. ' Srifeh. Tab. 14. 4. Die Tannenmeife (P. Ater. Kleine Kohlmeiſe; Wald- Holz: Eperr » Kreuz: Meife). Länge 4 Zoll. Kopf ſchwarz. Ruͤcken grau, Hinter⸗ kopf und Bruſt weiß. Bewohnt die Waͤlder und Gaͤrten Bb 4 von 392 Singvoͤgel. Die Meife. von Europa, Sibirien und RR Bruͤtet 2 mal. Legt 5 bis 10 Eyer. Wird zahm. Friſch Tab. 13. Fig. 3 5, Die Sumpfmeife (P. Pal Hanf- Platten: Schwarz: Meife). Etwas großer ale die vorige. Kopf ſchwarz. Ruͤcken äfchgrau. ESchläfe wei: Bewohnt Europa und Sibirien. Hält fich mehr in Wäldern, als in Gärten auf. Naͤhrt fih von Bienen und Welpen, auch Eleinen Saamenkoͤr⸗ nern, befonders Hanf, 2c. und fammelt davon Borrath. Lebt einfanı, und gern an wäfferigen Orten. Bleibt dag ganze Jahr über. Friſch. Tab. 13. ob. Sig. 6. Die Schwanzmeife (P. Caudatus. Langgeſchwaͤnz⸗ te Meife; Moor- Schnee» Zagel: Meife; Back: ofendrefcher ; Pfannenftiel). Laͤnge faft 55 Zoll. Scheitel weiß. Schwanz länger als der Körper und feilförmig. Bewohnt Europa und Weſtindien. Iſt fehr lebhaft und unruhig. Naͤhrt fich von Raupen, Fliegen, und andern Inſekten; zuweilen auch von Saanıenförnern, heißt die Knoſpen der Baume ab, und läuft an den Bäumen, mie ein Specht. Baut ein Funftreiches. fackformiges Neft, von Moog, Wolle, ꝛc. Befeſtigt es auf den Zweigen Fleiner Bäume, 3 bis 4 Fuß hoch von der Erde, oder auch an dem Stamm eined Baums, und befleidet e8, um es zu verbergen, von außen mit den nämlichen Baumfraßen, und andern Moofen, wonit der Baum bewachfen if. Legt 14 bis 20 graue Eyer, mit einem röthlichen Gürtel. Friſch. Tab. 14. 7. Das Bartmännchen (P. Biarmicus. $ndianifchee Sperling; Bartmeife). Länge 65 Zoll. Scheitel grau. Schwanz länger als der Korper. Unter jedem Auge (dey dem Männchen) ein tief Singvoͤgel. Die Meife, 393 tief ſchwarzer dreyeckiger Federbuſch, der einem Barte aͤhnlich ſiehet. Bewohnt Europa. Findet ſich auch um das cafpifche und ſchwarze Meer und im Schilf der hin— einfallenden Fluͤſſe, von deſſen Saamen ſie ſich noͤhrt. Macht ein haͤngendes Neſt zwiſchen drey Rohrſtengeln. Friſch. Tab. 8. 8. Die Capmeiſe (P. Capenſis. Halbtrauer). Iſt ſchwarz, grau und weiß. Schwungfedern ſchwarz, mit weißen Raͤndern. Schwanz oben ſchwarz, unten weiß. Bewohnt das Vorgebuͤrge der guten Hoffnung. Macht im dickften Geftrauche aus einer Art Baumwolle ein Neft in Form einer Bouteille mit einem engen Halfe, woran beyde Gefchlechter gemeinfchaftlid) arbeiten. Aug: wendig ift daran noch ein anderer Beutel, der dem Männs chen zur Wohnung dient, während der Zeit, da dag Weibchen bruͤtet. | | Sonnerat R. nad) Oſtind. IT. Tab. 115. 9, Die Beutelmeife (P. Pendulinus. Pendulinmeife; Remitz; Cottonvogel). Länge über 44 Zoll. Kopf rothbraun. Leber den Aut gen ein ſchwarzer Streifen. Schwung » und Schwanz⸗ federn fchwarzbraun; an beyden Nändern rothbraum. Bewohnt hin und wieder Ober - Stalien, Polen, Eibie rien, 2c. Baut fich ein ungemein Fünftliches beutelför« miges Neft von Weiden - Pappeln » Espen s Dieftelns Wolle, ꝛc. und hängt e8 an die Gabel eines Fleinen bes tweglichen Zweiges über dem Waffer auf. Die Eleine, kaum anderthalb Zoll weite Deffnung iſt gemeiniglich nad) der MWafferfeite zu gefehre. Naͤhrt fich befonders von Waſſer⸗ Inſekten. Legt 4 bis 5 weiße, grau gewoͤlkte Eyer, bie nac) 12 Tagen ausfommen. Brütet gewöhnlich 2 mal. Das genieine Volk in Bologna ꝛc. hegt gegen dieſen Vogel eine abergläubifche Verehrung. Büfon III. Tab. 29. Fig. 2. x Bb5 LXXXVL 39 Singvoͤgel. Die Schwalbe. LXXXVI Die Schwalbe (Hiründo). Schnabel Klein, umgebogen, jpisig, gleichſam pfriemenformig, an der Wurzel platt. Rachen weit aufgefperrt, und geht weiter als der Kopf, Zunge kurz, breit, gejpalten. Fluͤgel ſehr lang. Schwanz (bey den mehreſten) gabelfürmig. ge nn * Die Schwalben, deren man big jetzt 37 Gattungen kennt, jeichs nen ſich aufer ihrer Bıldiıng, durch ihre Lebensart fehr von den uͤbrigen Thieren diefer Hrdnung aus. Cie belten ſich gern am Waſſer auf, und nähren ſich von Inſekten, die fie im Fluge fangen. Sie geben faſt nie, fondern verrichten ihre Befchafte meiſt liegend oder firend. Ihre Neſter bauen fie aus Erde, Lehm, Mift und Stroh, und legen 6 und mehrere Eyer. Die Gtreitfrage über den Winteraufenthalt ver hielandifchen Schwalben, befonderg der 1. und 3. Gattung, ıft noch nicht ganz entfchieden. Viele glaubwürdige Reiſende haben die Schwalben haufenweife im Herbft über die See nach waͤrmern Gegenden fliegen gefeben. Es find aber auch Erfah: rungen vorhanden, daß man aanze Klumpen von erfiarrten Schwal— ben des Winters aus dem Waffer, aus hohlen Bäumen und Sands bönlen an den Ufern der Slüffe gezogen, und durch die Wärme wieder belebt hat. Bun der Uferſchwalbe ift folches menigfteng gewiß. 1. Die Rauchſchwalbe (H. Ruflica. Feuerſchwalbe, Stadtſchwalbe). Laͤnge uͤber 6 Zoll. Koͤrper oben ſchwarz, unten - weiß. Die ſchwarzen Schwanzfedern find, die beyden mittelffen augaenommen, mit einem weißen Fleck gezeich- net. Fuͤße nackt und unbefiedert. Bewohnt die ganze noroliche Erde. Baut ihr offenes Neft an die Dachgiebel, Etälle, Scheuern, und auf den Dorfern in die Haugs aͤren, und unter die Nauchfänge. Mir ift ein Beyſpiel ‘ befannt, wo eine folche Schwalbe ihr Neſt auf den Fluͤ⸗ geln und dem Rumpf einer Eufe, die durch Zufall todt und ausgetrocknet an einer Scheure hing, gebauet hat. Hat Singvoͤgel. Die Schwalbe, 395 Hat eine ſchwache Stimme, die bey dem Männchen nicht unangenehm ift. Brütet jährlich 2 mal. Legt 4 bie 6 weiße, roth gefleckte Eyer. Ihr niedriger Flug wird für ein Zeichen bevorftehender flürmifcher Witterung oder Re⸗ gens gehalten. Srifb. Tab. 18. Fig. 1. 3. Die Salangane (H. Efeulenta. Efibare Schwalbe). Kleiner als ein Zaunkoͤnig; etwa 24 Zoll lang. Kürs per oben braun, unten weiß. Alle Echwanzfedern weiß gefleckt. Bewohnt die Sundaifchen und andere Inſeln des indifchen Archipelagus bis Neu: Guinea 2c. Haut da in die Uferlöcher und Berghoͤhlen die berufenen india> nifeben, oder Tunfinsnefter, deren Stoff der Haufen« blafe ähnelt, aber noch weiter nicht genau befannt ift. Das Neft hat die Geftalt einer Halbfugel, und ift von der. Große eines Gaͤnſeeyes. Man fammelt jährlich wol vier Millionen folcher Neftchen, die groößtentheilg nach China verfauft, zu Suppen und andern Speifen genommen, und unter die Leckerbiffen vom erften Range gerechnet werden. 3. Die Hausſchwalbe (H. Urbica. Senfter- Mehl: Spyr » Schwalbe). Länge 54 Zoll. Iſt bläufich ſchwarz, unten weiß, Schwanzfedern ſchwarz, und ungefleckt. Hat meift gleie ches Vaterland mit der erfiern Gattung. Erfcheint gleich zu Anfang des Frühlings. Niſtet meift auf den Dörfern außerhalb der Häufer, unterm Dache. Das Neft ift wie ein Backofen oben zugewoͤlbt, und die Leimkluͤmpchen, woraus es beſteht, find ziemlich regelmäßig faft wie Dua- terftüchen über einander gelegt. Inwendig ift dag Neit mit Federn zusgepolftert. Oft wird ein folches Neft auch son Sperlingen eingenommen. — Bruͤtet jährlich 3 mal. Legt das erſtemal 5, das anderemal 3 bis 4, und dag drittes 396. Singvoͤgel. Die Schwalbe, drittemal 2 big 3 weiße, gegen dag dickere Ende ſchwaͤrz⸗ liche Eyer. Friſch. Tab. 17. 5 4. Die En er (H. Riparia. Erdſchwalbe). Fänge 13 301. Iſt grau. Kehle und Bauch weiß. Hat faſt Daffelbe Vaterland. Haͤlt fi an Ufern und Sandhügeln auf, und niftet auch daſelbſt in Löchern. Das Neft beficht aus Wurzelfafern und Stroh, mit Fe— dern ausgefuttert. Bruͤtet jährlich nur einmal. Legt 5 bis 6 weiße, faft durchiichtige Eyer, Zieht im Herbft entweder nach warmern Gegenden, oder überwintere im Schlamm. Das Fleiſch der Zungen ift fett und ſchmack— Haft. Friſch Tab. 18. 5, Die Durpurfchwalbe (H. Purpurea). Lange 73 300. Daß ganze Gefieder ſchwarz, mit einem ſeh hohen blau und tief purpurroch fchilfernden Glanze. Ehmwanz gabelförmig. Bewohnt im Sommer Carolina und Virginien. Die Einwohner, denen diefe Thiere fehr willfommen find, verfchaffen ihnen Wohnun— ‚gen in irdenen Topfen, welche um die Zeit ihrer Anfunfe an die Aufßenfeiten der Häufer geftellt werden... Zumeilen hängt man auch leere Holzkürbiffe an Pfaͤhle. In diefe Gefaͤße bauen fie ihre Nefter, und legen 4 bi8 5 Eyer. Bey dem Anblick eines Habichts erheben fie ein großes Geſchrey, welches dem Federvieh als ein Zeichen dient, fo gleih Schuß zu ſuchen. Eie verfolgen auch Krahen und Raubvoͤgel mit großem Lärm. Catrsb. Carol. I. Tab. 51. 6, Die Mauerſchwalbe (H. Apus. Stein- Thurms fehwalbe),. . Laͤnge 8 Zoll. Iſt ſchwaͤrzlich, mit weißer Kehle. Die 4 Zehen liegen alle vorwärts. Bewohnt alle 3 Welt⸗ theile Singboͤgel. Die Schwalbe. 397 theile der nordlichen Erde. Fliegt meiſt nur fruͤh und Abends aus. Am Tage haͤlt ſie ſich in Thuͤrmen, hohen alten Gebaͤuden und Mauern auf, wo ſie auch niſtet. Begattet ſich im Neſte mit großem Geſchrey. Soll ſich aber auch nach den Beobachtungen einiger Naturforſcher, im Fluge begatten. Bruͤtet jährlich nur einmal. Lege 5 weiße, laͤngliche Eyer. Komme fpät, und entfernt fich auch früh wieder. Fliegt ſchnell; wenn fie aber einmal zur Erde niedergefallen ift, fo Fann fie fich wegen ihrer pr Slügel fchtwerlich wieder in die Luft erheben, Friſch. Tab. 17. f. 1. 7. Der Stachelſchwanz (H. Pelasgia). 4 Laͤnge 53 Zoll. Hauptfarbe dunkelbraun. Bruſt aſchgrau. Schwanz gerade, aber das aͤußerſte Ende am Schafte einer jeden Feder nackt, und ſcharf zugeſpitzt. Bewohnt im Sommer Carolina und Virginien. Bauet in Schornſteinen. Macht ein Neſt aus kurzen Reiſern, mit dem Gummi des Pechbaums zuſammen geklebt. Legt im Junius 4 bis 5 Eyer. Catesb. Carol. app. Tab. 8. ILXXXVII. Die Nachtſchwalbe (Capri- mulgus. Tagfchlafer ; Ziegenmelfer). h Schnabel mäßig gekruͤmmt, ſehr Flein, ſpitzi/ an der Wurzel niedergedrückt. Um den Mund eine Reihe fleifer Borſten. Definung des Mauls größer als der Kopf, Deffnung der Ohren fehr grof. Zunge fpißig, und ganz. Schwanz nicht gabelfürmig. Nuderfedern 10. Süße furz. Der Seitenzehe ift mit dem innern Durch eine kleine Haut verbunden, Die Shgel diefes Geſchlechts, die erfte Gattung ausgenom⸗ ‚men, bewohnen alle Amerira. Gig unterfcheiden ſich von den | Schwal⸗ 398 Singvoͤgel. Die Nachtſchwalbe Schwalben, wie die Eule vom Falken, oder der Nachtvogel vom Sagusnel. Am Tage laffen fie ſich ſelten ſehen, außer ben trübenp Merrer, oder wenn fe beunruhigt werden. Ihrer Nahrung, Die blos in Anfeften beftebt, aeben fie in der Morgen: und Abenddaͤni⸗ merung, auch des Nachts nach, zu welcher Zeit fie auch ihre Stim— me bören laffen. Cie legen zwey Eyer, ohne Neſt auf die bloße Erde — 156 Gattungen. 1. Die europäifche Nachtſchwalbe (C. Furopaeus. Here; Ziegenmelfer; Ziegenſauger; Nachtrabe; Tagſchlaͤfer). Laͤnge 103 Zoll. Körper ſchwarz, afcharan, braun und weiß marmorirt. Naſenlöcher röhrenformig, und wenig bervorfichend. Bewohnt die Waldungen der alten Melt. Naͤhrt fich befonders von Käfern und Nacht fchmetterlingen. Giebt im Fluge einen ſchnurrenden, wenn er aber mit Heftigfeit von der Erde aufſtoͤßt, einen hohlen Ton von fi). Legt 2 weißliche, bräunlich blau gefleckte Eyer in eine Selfenrige oder andere Grube. Die alte Saye, daß er den Ziegen die Milch ausfauge, ift uns gegründet. Friſch. Tab. 101. 2, Der langfittige Ziegenmelker (C. Virginianns). Ränge 8 Zoll. . Iſt dunkelbraun; weiß und blaf roſt⸗ faͤrbig geſprenkelt. Bruſt ſchmutzig weiß, und dunkel⸗ braun geſtreift. Unter der Kehle ein weißer halbmond— färbiger Fleck. Kreis um die Augen und Nacken mit pomeranzenfarbigen Slecken. Bewohnt im Sommer Nords amerifa, befonders Virginien. Liebt gebirgiate Gegen: den. Nähert fi) des Abends häufig den Wohnungen, und ruft da fein wiperi> wip oft bis zum Sonnenauf- gang aus vollem Halfe. Legt 2 grünliche ſchwarz gejleck te und gefireifte Ener auf freyem Felde, auf die bloße Erde. Has ein ſchmackhaftes Fleifch. Catesb. Carol, III. Tab. 16. Dritte Dritte Klaſſe. Die Amphibien. 399 — TE TEE TE DE BE TE THE TE TE RER DE DE TE TE A Dritte Rlaffe, Die Amphibien (Amphibia). Die zu dieſer Klaſſe gehoͤrigen Thiere haben alle ein Herz mit Einer Kammer und Einem Herzobr. Sie un⸗ £erfcheiden ſich von den Säugthieren und Vögeln durch ihr kaltes Blut, wovon fie auch eine weit geringere Mens ge, als diefe, haben; fommen aber doch darin mit ihnen überein, daß fie durch Lungen Luft ſchoͤpfen, wodurch fie fich von den Fiſchen auszeichnen. Ihre Lungen find ° indeffen von weit Iocfrerem Gewebe, und ihr Athemhoh⸗ len ift willführlicher, ald bey: den Thieren der beyden vor— hergehenden Klaffen. Sie fönnen auch daffelde weit län- ger entbehren, und im Iuftleeren Naume, oder in eins gefperrter Luft fehr ange aushalten, wie man 5. E. Kr; ten.in ‚einer engen Höhle, mitten in Baumſtaͤmmen oder 8.Ellen. tief im feften Geftein gefunden hat. Auch Finnen fie eine. aeraume Zeit in einer Atmosphäre von firer und, phlogiftifirter Luft aushalten, und in betraͤchtlichen Gras den von Hiße und Kälte ausdauern, fo, daf man unges: zweifelte Beyſpiele von Waſſermolchen und Froͤſchen hat, die ſo wol im Magen und Darmkanal vom Menſchen ge— lebt haben, als auch dem Leben unbeſchadet in dichte Eisfchollen eingefroren-find. Der Ausdruck des aͤußern Anfebens ift bey diefen Thieren immer unterfcheidend, Er enthält faft immer: etwas zurückfcheuchendeg, felbft bey den-fchönften Far— ben und Verzierungen bleibt etwas unſicheres, mißtrauis fches, widriges, in den Geberden und Blicken, Farbe und Geruch; der kalte nackte Körper, die unangenehme Stimes me, der oͤfters träge und fchlevpende Gang, ꝛc. find fchon bey einigen hinreichend, um fie nach den gewoͤhn—⸗ lichen 400 Dritte Klafe Die Amphibien, lichen Begriffen und Empfindungen, aus der Neihe der ſchoͤnen und einladenden Gefchöpfe augzuftreichen. Dazu kommt die Vorftellfung vom Gifte, dag man-gemeiniglic) allen beylegt, weil einige es bey fich führen, wodurch dag Zürchterliche und Unangenehme ſehr erhoͤhet wird. E8 giebt aber doch wirklich in diefer Thierflaffe, zumal unter den Schlangen und Eideren, gegen dag gemeine Vorurtheil, Thiere von den reizendften Farben, fo mie vom munterfien und unfchuldigften Betragen. Unter den Bedeckungen diefer Klaffe bemerft man weder Haare noch Federn. Einige find mit einer fnochiche ten Schaale überzogen; andere mit Reifen oder Echups pen, ziegeldachformig bedeckt, und nicht felten zugleich auf dem Bauche fo wol, als auf der innern Seite der Süße, und oben auf dem Kopfe mit großen Schilden bes legt. Andere haben eine nacte, und nur mit Schleim uͤberzogene Haut; bey diefen zeigen fich zufammengehäufs > fe Hautdrüfen, oder fchmielige Hofer. Verſchiedene Ams phibien tragen Stachelfämme auf dem Nücken. Die mehr reften häuten ſich von Zeit zu Zeit, und flreifen ihre alte, noch vollfommen Eenntliche Haut ab, oder verlieren fie in einzelnen Stücden. Der Aufenthalt der Amphibien ift verfihieden, und geht von den heißeſten und trockenften Gegenden bis zu dem offenbaren Waffer der Shüffe, der Seen und des Meeres. Die meiſten haben Waſſer und Land zu ihrem gemeinfchaftlichen Aufenthalt. Manche gehen willtühr« lich in beyden Elementen ihren Gefchäften und ihrer Nah⸗ zung nach. Andere find nur eigentlich in einem der bey» den Elemente einheimifch, betreiben die vornehmſten Vers richtungen des Lebens enttweder auf dem Lande, und gehen nur zuweilen ins Waffer, oder umgekehrt. Manche find aber auch entweder blos für dug Land, oder für das Waſſer beſtimmt, daher bie Benennung Amphibium nicht für Dritte Klaſſe. Die Amphibien. 401 für alle Gattungen diefer Klaffe paffend if. Don den gandthieren leben viele an verfieckten, feuchten und uns reinen Orten ; manche auch auf Bäumen, Die Nahrung der Amphibien ift verfehieden. Meift beſteht fie. in andern Thieren, die fie mit Gewalt oder Lift fangen. Einige genießen Waffergewächfe. Verſchiedene naͤhren ſich vom Schlamm und Unrath anderer Thiere. Eie fauen ihren Naub gemohnlich nicht, fondern vers fchlucfen ihn ganz, wobey ihnen die Speichelfeuchtigkeit und Debnbarfeit ihrer Kinnladen zu flatten fonımi. Wegen der Kälte und de8 fragen Kreislaufs ihres Bluts verdauen fie (ehr langfam. Größtentheils koͤnnen fie fehr lange hungern.. Bon Salamandern weiß man, daß fie auf 8 Monathe, und von Schilöfrsten, daß fie gegen ans derthalb Jahr ohne Nahrung aushalten fönnen. Die äußern Sinne fcheinen bey den mehreften Amphi— bien von Feiner fonderlichen Schärfe zu ſeyn. Unter den innern zeichnet fich bey vielen, z. E. Krokodillen, Kroten und Schlangen das Gedaͤchtniß aus. Auch ſcheinen die zu diefer Klaſſe gehoͤrigen Thiere, etwa einige Gattungen von Schildfrsten ausgenommen, feinen täglichen Erhohs Iungsfchlaf zu halten; dagegen aber die Fältern Winter monathe in Erftarrung zugubringen; und zwar theilg eins zen, theilg wie die hieländifchen Sröfche und Salaman- der, in großen Haufen. Doch fonnen auch diefe des Winterfchlafs entbehren, und Jahr aus Jahr ein, wachend im Zimmer erhalten werben. Wenig Amphibien widerfegen fich den Thieren, die fie nicht überwinden fonnen, fondern die meiften fliehen. Einigen, zumal unter den Schlangen, dient ihr Gift, dem Salamander und der Feuerkroͤte, ihr milchichter Haute fbaum, den fie im Nothfall von fich geben, und vers ſchiedenen Schlangen, Kroöten, Waffereideren, auch wol der widrige Geruch, den fie verbreiten, zur Vertheidigung. Cc Merfs 402 Dritte Klaſſe. Die Amphibien. Merfwürdig iſt bey vielen die Stärke der Repro⸗ ductionskraft, da ſich verftimmelte, oder gar vollig vers lohrne Theile ihres K Körpers von en wieder ergänzen, und ihr säbes Reben, fo daß 5. E. Eideren und Gala» mandern abgefchnittene Schwänze und Beine mehrmalg wieder wachfen, Froͤſche, denen dag Herz augsgeriffen worden, noch umher hüpfen, und Schildfeöten, denen das Gehirn aus dem Kopfe genommen worden, noch Monaͤthe lang leben Finnen. Das Sortpflansungsgefchäfte ber Amphibien hat viel fonderbares. Der Begaktungstrieb ift bey vielen fo heftig, daß man Sröfche gefehen hat, die in Ermange fung eines Weibchens, andere männliche Sröfche, oder Kröten, oder gar todte Weibchen befprungen haben. Bey den mehreften Srofchen und Seefchildfrdten dauert die Paarung mehrere Tage, ja Wochenlang. Das Frofch- und Kroͤtenmaͤnnchen drücen ihre Weibchen, waͤhrend der Paarung mit ihren Vorderfüßen heftig zuſammen. Sie denfen in diefer oft 14 tägigen Zeit nicht nur an Feine Nahrung, und laffen fich Teiche fangen, fondern fie find auch auf das kiebesgefchäfte dergeftalt erpicht, daß fie die Weibchen nicht fahren laffen, wenn man fie auch mit Na— deln fticht, oder mit der Scheere ganze Stücken Sleifch aus ihrem Leibe ſchneidet. Ja, man hat Männchen einen oder beyde Schenkel, and) die VBorderfüße abgefchnitten, and fie haben dennoch in diefem Zuftande die Weibchen befprungen, und die Eyer wirklich befruchtet, ob fie gleich in der Begattung, oder mehrere Stunden nachher geftor« ben find. Ja, Spallanzant hat einem, in der Begattung fich befindenden Froſche den Kopf abgefchnitten, der doch feine Vorderfuͤße nicht zuruͤckzog, fondern noch fieben Viertelſtunden fortfuhr, die von dem Weibchen abgehens den Eyer zu befruchten, welche faſt ohne Ausnahme fich in Larven verwandelten. Die Baum endigte fich, fo bald Dritte Klaſſe Die Ampbibien. 403 ‚bald das Weischen aufgehort hatte, Ever von ſich zu geben, und das Männchen ſtarb 4 Stunden darauf. — Die Vipern fchlängeln fid) in der Paarung mit dem Hins terleibe aufs innigffe um einander, und zungeln dabey . mit gebogenem Halfe auf einander Igd. . Die Waffermols che hingegen unarmen einander gar nicht, fondern dag Männchen ſchwimmt zur Brunftzeit blos um fein Weib« chen herum, und befprüße die Eyer, ſo wie es dieſelben von ſich giebt, von der Ferne. Die Amphibien ſind, ſo viel man weiß, alle eyer⸗ legende Thiere. Sie bruͤten aber ihre Eyer nicht ſelbſt aus, ſondern uͤberlaſſen ſie entweder der Wärme der Luft und des Waſſers, wie die Froͤſche und Eidexen; oder des heißen Sandes, mie der Krokodill und die Schildfidten ; oder des Miftes, wie die Schlangen. Manche, zumal unter den Cchlangen, auch der Salamander, 2c. geben die Eyer nicht eher von fich, 518 dag darin befindliche Junge ſchon meift feine vellige Ausbildung erhalten hat. Die Pipa heckt ihre Jungen auf dem Nücen ats. — rehrere zu diefer Klaffe gehörige Thiere leiden eine Vers ‚ wandlung. Cie haben ein langſames Wachsehum, und einige werden fehr alt. Der Nutzen der Amphibien in der Haushaltung der Natur befteht unter andern darin, daß fie die allzuzahls reichen Waſſereinwohner und andere Sinfeften vermindern, und felbft vielen Voͤgeln und andern Thieren zur Speife dienen. Dem Menfchen ‚nüßen viele von ihnen, z. €. die Schildkroͤten, Srefche und Eideren, zur Speife; einige die— nen zu Runftarbeiten und Bus, andere zur Arzney, ꝛc. Schaͤdlich werden manche große Thiere diefer Klaffe, theils durd) ihre Große, theils durch ihr Gift. Vielleicht grün det fich die faft allgemeine Abneigung der Menfchen gegen diefe Thierflaffe, nicht fo wol im Vorurtheil und Erzies bung, als in einer weiſen Einrichtung des Schöpferg, 662 daß 404 . Dritte Klaſſe. Die Amphibien. daß man fic) ihnen mit Dehutfamfeit und Vorſicht nähern folle. — Die ganze Klaffe der Amphibien zerfällt in zwey Ordnungen: Kriechende (Amphibia reptilia) mif vier Süßen; und Schleichende (Serpentes), ohne alle äußere Bewegungswerkzeuge. Der Rörper der Eriecbenden Amphibien ift ent- weder bloß (nudum), wie bey den Froͤſchen, und zwar entweder glatt (laeve), wie bey den eigentlichen Sröfchen, oder warzig (verrucofum), wie bey den Kroͤten. Oder er ift gefchuppt ((quamofum), wie bey den Eideren, oder befchildet (clypeatum, teftatum), mie bey den Schild» frdten. ꝛc. — Die Schuppen find ihrer Geftalt nach: rund (fquamae rotundatae), winflicht (angulatae), vier ecigt (quadratae), abgeffumpft (truncatae), zugefpitzt (acuminatae), dolchfoͤrmig (mucronatae). Nach ihrem Umfange: ganz (integrae), gesäbnt (dentatae), gefägt (ferratae). Nach ihrer Erhabenheit: flach (planae), ges wölbt (convexae), kielfoͤrmig (carinatae). ic. Nach ihrer Oberfläche: rauh (fcabrae), oder glate (laeves). Das Schild, oder die Schasle (tefta) iftnach feiner Geſtalt: eyrund (ovata), länglicheund (oblonga), Ereiss rund (orbiculata), berzförmig (cordata). ıc. Nach fei- ner Erhabenheit; Etwas flach (planiufcula), halbkuge— ligt (hemifphaerica), gewölbt (convexa), Eielföcmig (carinata). 2c. Nach feinem Rande; eingefchnitten (emar- ginata), gefägr (ferrata), gezaͤhnt (dentata), gekerbt (crenata), zernagt (erofa), ganz (integra). c. Die obere Schaale wird insgemein die Schaale, die untere das Bruſtbein (fternum) genannt. Das Bruftbein ift Ereisrund, eyrund, länglih rund, ausgefchnitten, berzförmig, verkehrt herzfoͤrmig (obcordatum), abge> fhnitten (truncatum). ?c. — Die Schildchen (fcutella) ber obern Decke find: Nach ihrer Erhabenheit: Aach (plana), Dritte Klaſſe. Die Amphibien. 405 (plana), erhaben ——77 und zwar entweder gewölbt (convexa), oder abgefchnitten, oder ausgehoͤhlt (exca- vata), ferner kielfoͤrmig (carinata), mit einem erhabenen feharfen Rande in der Mitte, oder rundbudlicht (dor- fata), mit einem erhabenen ftumpfen Rande in der Mitte Nach ihrer Rage liegen fie entweder neben einander, fo, daß fie fich mit ihren Nändern berühren (approximata), oder fie liegen wie Dachziegeln über einander (imbricata). Nach ihrer Oberfläche find fie eben (laevia), raub (fcabra f. convexo- pun&tata), punftirt (punetata, excavato- pun- &ata, mit vertieften Fleinen Punkten), geftreift (ftriata), ansgefurcht (fulcata). Nach der Zahl ihrer Eeiten find fie 4, 5, 6 edfig, ꝛc. "Der Bopf der Friechenden Amphibien ift entweder nackt (nudum, glabrum), oder wie bey) verfchiedenen Eis deren, mir einer Art von Kamm verſehen (eriftatum), oder ſchwuͤligt (callofum), oder mit erhabenen ſpitzigen Warzen befegt (muricatum), oder befchilder (caranhra- &um), wie beym Krofodil. — Die Augen fichen ge wohnlich efwag weit hervor. Die Augendedel haben gewoͤhnlich Feine befonders abweichende Bildung. Die Augenbraunen beftehen in einer Schwuͤle, welche fich in einem Bogen tiber die Augen hinkruͤmmt. Die Naſe ift nie abftehend, fondern liege über der obern Lippe des dundes. Gewoͤhnlich ift fie kürzer als die obere Lippe; manchmal aber, 3. E. beym Krokodill, bilder fie eine Ark von KRüffel (roftrum). Der Mund ift in feiner Weite fehr verfchieden. Die Rinnladen find entweder mit Zähe nen befeßt, oder sabnlos (edentulae), Die Zunge iſt entweder flach (plana), wie bey den Schildfrdten und Froͤſchen; oder rund (teres), wie bey den Eideren; ober gefpalten (bifida), wie bey dem Srofch und dem Leguan; oder zweylappig (biloba), oder ganz (integra). — Die he find bey allen abgeftumpft, und ohne Obrlappen, _ €c3 doch - Dritte Klaſſe. Die Amphibien. doch haben manche, einen äußerlichen —— chen Ans faß, 5. €. die Rana Typhonia. ıc. Der Rumpf ift entweder eyförmig (ovatus), oder gewölbt (convexus), platt gedruͤckt (depreflus), zuſam⸗ mengedrüct(comprellus), lang geſtreckt (elongatus). 2c. Der Schwanz iſt: Nach feiner Länge: Kürzer als der Rumpf Cbrevis), wie bey den Schildkroͤten; oder eben fo lang als der Rumpf (medioeris), wie ben den Eidexen; oder länger als der Körper (longa). Nach feinem Am fange ift er; rund fteres), Zufammengedrädt (com- prelfa), platt gedruckt (deprefla), Eielförmia (carinata), genatbet (fururata), Dreyfeitig (triguetra). ſechs- ſieben— feittg (hexagona, heptagona), floßenäbnlich serrbeilt (pinnatifida), Nach feiner Nichtung: gerade (recta), unter fich gebogen (incurva), über ficb gebogen (recur- va). Jtad) feiner Spiße: ſtumpf (obtufa), abgeſchnitten (truncata), sugefpigt (acuminata, attenuara), ſpitzig (acuta), lansenförmig (lanceolata), ſchaufelfoͤrmig (ſpa- tulata), ander Spige mit einem krummen Nagel verfchen (unguiculata). Nach feiner Oberfläche: glatt (glabra), gefbuppr (iquamata). befchildet (cataphrafta), Dachzieg» kicht (imbricata), gekaͤmmt (criftata), gefägt (ferrata), gezaͤhnt (dentata), mit Stacheln befetst (muricata), ges furcht (fulcata). Nach feiner Zufammenfeßung: -geglies dert (articulata), oder einfach (fimplex). Den so fehle ver Schwanz. Die Füße find entweder floßfederäbnlich, wo die Fußblaͤtter in Floßen nerwachfen find (pinniformes), wie bey den Seeſchildkroͤten; oder fie find in Finger abgetheilt, Im festen Salt find fie bald drey- bald vier- bald fünfs zehig. Diefe Zehen find entweder feey und gefpalten di— giti fill), oder jeder Zehe iſt mit einer Haut beſetzt (pe- des lobati),; 5. E&..beym Schleuderſchwanz und Gecko; oder alle Zehen ſind durch eine Haut verbunden, und ſind Schwimm⸗ Dritte Klaffe. Die Amphibien 407 Schwimmfuͤße (palmati), wie die Hinterfüße der Frofche, sc. Die Sroöfche und Waffereideren haben ftumpfe Zehen, ohne Nägel (mutici), die übrigen fpigige Krallen an den Zehen (unguiculati), Die Schlangeneidere hat zchens lofe, frißige Zußblätter, die weder in Zehen abgetheilt, noch in Sloßen verwachfen find. Bey vielen Amphibien fieht ein Zehe nach hinten und bildee den Daumen. Bey einigen ftehen alle Zehen nach vorn, und feiner nach hints ten. Beym Chamaͤleon fichen an den Borderfüßen 2 nach vorn, und 3 nach hinten, und an den Hinterfüßen 3 nad) vorn und 2 nach hinten, und die nach einer Nichs tung ftehenden find verwachfen. — Die fhleicbenden Ampbibien oder Schlans gen unterfcheiden fich von den Friechenden dadurch, daß fie Feine äußere Gchörgänge, auch weder Füße noch Floßen haben, fondern fich vermittelft ihrer muskuloͤſen Haut auf den Bedeckungen ihres Körpers bewegen. Der Kopf ift nad) feiner Geſtalt gemeiniglich länge: lich (oblongum), mehr oder weniger plate (deprefium), doc) zuweilen faft Feilföemig (cuneiforme), tie bey ber Ningelnatter. Manchmal ift er eyeund (ovatum), etwas ftumpf (obtufiufculum), etwas kugelicht (fubglobofum), oder zuſammengedruͤckt (compreffum), Nach feiner Obers fläche ift er ganz glatt (glabrum), mit Schilden bedeckt (cataphra&tum), beſchuppt (fquamatum), auch. wol ges hoͤrnt (cornutum). Dach feiner Dicke ift er entweder dicker (craflum, macrocephala), oder eben fo did? (me- diocre), oder ſchmaͤler als der Körper (anguftum, micro- cephala). Er ift ohne befonbern Hals mit dem Rumpf verbunden. Die Rinnladen find durch Fein befonderes Gelenf, fondern durch Fnorpelartige Bander und Muskeln mit dem Hirnfchädel felbft verbunden. Sie Finnen fich alfo fehr weit Sffnen; und hiedurch fo wol, als durch die außer» Cc4 ordent⸗ 408 Dritte Klaſſe. Die Amphibien. ordentliche Weite des Schlundes, wird e8 begreiflich, wie die Echlangen Thiere, die dicker als fie felbft find, ver. fohlingen fönnen. In den Finnladen der meiften find. fpisige Zahne, die ihnen aber nicht zum Kauen der Spei— fe, — weil fie alles ganz verfchlingen — fondern blog zum Sefthalten ibrer Beufe dienen. Manche find mit hef tigem «Bift in befondern Bläschen des Oberfieferg ver- fehen, was ihnen zur Verdauung, auch zum Fang und zur Dertbeidigung dient. Durch die Bewegung der Kinn⸗ laden und eineg eigenen Muskels wird dies Gift durch einen befondern Ausleerungsgang in die fo aenannten Giftzäbne, melche bende hohl, und deren jeder in einen. feften Knochen eingelenft iff, und aus dieſen durch den Biß in die Winde gebracht, wo es gefährliche, oft tödt- liche Mirfungen hervorbringt. — (Die giftigen Schlans gen find mie & bezeichnet). Vorzuͤglich wirft das Gift anf die Nerven, und ift nur alsdenn todtlich, wenn es durch den Bif in die Wunde gebracht wird; innerlich ift es weniger gefährlich, Die Zunge der Echlangen ift ſchmal (angufta), und gefpalten (bifida), Sie fünnen fie fehr ſchnell bewegen, fo, daß es das Anfehn hat, ale ob fie 3 Zungen hätten. Beſonders ftecken fie fie haufig aug, wenn fie gereizt wers den. Die Augenlieder find unbemeglich. Die Naſe ift gewoͤhnlich gerade, zumeilen in der Mitte eingedruͤckt, pder vorn in die Hoͤhe gebogen (fimus). | Das KTuͤckgrad befteht ans fehr beweglichen Wirbeln, und geht durch den ganzen Körper big ans Ende des Schwanzes. Bruft und Bauch find mit Ribben, die aus dem Ruͤckgrad entſpringen, umgeben, und alle ſind mit vielen Muskeln verſehen, wodurch ſchlaͤngelnde und oft ſehr geſchwinde Bewegung hervorgebracht wird. Einige koͤnnen ihren Koͤrper ganz ſteif machen, richten ſich in die Hohe, Dritte Klaſſe. Die Amphibien. 409° Höhe, und fpringen mit großer Geſchwindigkeit auf ihre Beute los. Uebrigens ift der Korper feiner Geftalt nach, ent- weder rund (teres), oder Fielförmig (carinatus), oder rundbucklich (dorfatus). Geiner Oberfläche nach: Schilden befeßt (cataphraktus, feutatus), ſchuppigt (fyua- matus), mit Ringen umgeben (annulatus), netzfoͤrmig gegittert (retieulatus), runslicht (rugofus). Der Rumpf endige fih in den Schwanz, der meift fpigig, feltener breit und zugerundet, übrigend aber ge wohnlich wie der Rumpf ſelbſt, befchaffen ift. Die Schlangen haben doppelte ftachlichte männliche Zeugungsglieder; die Weibchen legen — an einander gekettete Eyer. Manche Schlangen leben im Waſſer, da ſie bey ihren ausnehmend langen und theils blaſenfoͤrmigen Lungen leicht ſchwimmen koͤnnen; andere auf der Erde; andere meiſt auf Bäumen. Sie legen im Frühjahr die alte Haut ab, und unter derfelben bat fih im Winter eine neue ges bildet, die oft in Farben von der vorigen abweicht. Wie lange fie wachfen, und wie hoch fich ihr Alter erſtrecken koͤnne, iſt noch nicht gewiß beſtimmt. Sie ruhen fpirals foͤrmig gewunden. Sm Syſtem werden die Befeblechter nach der Bes deckung des Körpers unter dem Bauche und Schwanze; und die Gattungen nach der Anzahl der Echilder und Schuppen unter dem Bauche und Schwanze beſtimmt. ec5 Erſte 410 Kriechende Amphib. Die Schildkrste, BRETT EHE SEHE HE BETTEN HE TE RE Erſte Ordnung. Kriechende Amphibien (Reptilia). Sie haben Lungen, und hohlen durch den Mund Athen. Vier Süße. Zeugungsglied bey den Männchen einfad). Il. Die SchildErste (Tefludo). Börper geſchwaͤnzt; oben und unten mit einem Enochens oder lederartigen Schilde, gder oben mit Schuppen bedeckt. Die obere Rinnlade ſchließt die untere ein. * nn 2. Die mehreften Schildfrdten haben eine breite Enochigte , ſehr fefte Schaale, deren Dbertheil mit dem Ruͤckgrad und den Rippen des Thiers verwachfen, und mit den breiten hornisren Schuppen belegt ift, die bey manchen Gattungen fo ſtark und fehönfarbig find, Daß fie zu Kunftfachen verarbeitet werden. Gemöhnlich liegen 13 dergleichen Schuppen in der Mitte, und 24. um den Rand herumt. Der Iintertheil oder das Brufifchild iſt etwas Fleiner, als das obes re, und mit Ausfchnitten für Kopf, Schwanz und Füße verfehen, Gemeiniglich kann das Thier diefe Sheile unter die Schnalen eine sieben, und da verbergen. Die Schildfrdten weichen von den uͤbri⸗ gen Amphibien im Bau des Herzens dadurch ab, daß ihre Vor— kammer und Herzkammer in Facher abgetheilt ift, die aber doch eine Gemeinfchaft mit einander haben, fo, daß das Blut aus einent Fache in das andere fließen und fich vermifchen Fan. Sie nto:en fich von Inſekten, Wafferthieren, Gemwächfen, ꝛe. und in der Ger fangenfchaft freffen fie fafı alles. Cie haben ein zähes Leben, einen aͤußerſt langfamen Gaug, und hängen in der Begattung Monathe Iana zuſammen. Sie koͤnnen fehr alt werden, denn men bat Bey ſpiele von einigen, vie felbft in der Gefangenſchaft über 125 Jahre geleht haben. Die meiften baben ein wohlfchmedendes Fleiſch. Man theilt fie in See-Fluß- und Aandfchildfrören ein. Bis jetzt kennt man 33 Gattungen. + See⸗ Kriechende Amphib. Die Schildkroͤte. Arı * Seeſchildkroͤten, mit Füßen in Geſtalt der Floßen, wovon die vorderſten die laͤngſten ſind. 1. Die Schuppenſchildkroͤte (T. Imbricata. Schie⸗ ferartige Schildkroͤte). Laͤnge des Koͤrpers an 3 Fuß. Schild herzfoͤrmig, einiger maaßen kielfoͤrmig, am Seitenrande ſaͤgenfoͤrmig gezackt. Schildchen liegen wie Dachziegeln über einander. Schwanz geſchuppt. Bewohnt die aſtatiſchen und ame— rikaniſchen Meere. Der Schild iſt mit 34 ungleichen ecki— gen Blättern bekleidet, Davon 13 die Scheibe einnehmen, und die übrigen den Nand decken. Diefe Gattung liefert, fo wie die dritte, dag befte Schildpaft, welches zu Dofen, Kaͤmmen, Etuis, Spiegelrahmen, Uhrgehäufen, Mefz ſern, u. d. gl. verarbeitet wird. Seb. muf. I. Tab. 80. f. 9. \ Di Die Riefenfchildfrste (T. Mydas. Grüne Schild⸗ kroͤte). Die groͤßte und ſtaͤrkſte Gattung, die zuweilen ang Fuß lang, und wol acht Centner am Gewicht haͤlt, und mit Laſten von 6 und mehrern Centnern, die man ihr auf den flachen Ruͤcken legt, fortkriecht. Hat ein eyfoͤr— miges, blaß olivengruͤnes Schild. Der ſchneidende Rand des Kieferknochens iſt wie eine Saͤge gebildet. Findet ſich haͤufig am Strande des Weltmeers, zwiſchen beyden Wendezirkeln; beſonders aber find die Inſeln Afcenfion, Kaiman, und die fo aenannten Schildfrdteninfeln des— halb berühmt, two diefe Thiere, zumal im Junius häufig hinfommen, um ihre Eyer zu legen, deren Anzahl fich jährlich an 1000 beläuft. Die Eyer find von der Größe der Hühnereyer, haben eine pergamentartige Schaale, und werden in Zeit von 6 Wochen im Sande ausgebrüs tst. So wol Eyer als Sleifch und Fett find ausnehmend ſchmack⸗ 413 Kriechende Amphib. Die Schilökrste, fchmackhaft. Letzteres ift von auffallend dunfelgrüner Farbe. Aus den Schilden verfertigen die Indianer Kaͤh— ne, Dächer, Zelte, Tröge, Harnifche, 2c. Diefe Schild- kroͤte naͤhrt fi) blos von Seetang, u. d. al. Vegetabilien. Man £rift Sfterd auf dem hohen Meere ganze Schaaren davon auf dem Rücken fiegend und fehlafend an. Wenn fie zu Lande auf dem Ruͤcken zu liegen fommen, koͤnnen fie fich nicht wieder aufrichten. ; Catesb. Carol. II. Tab. 38. 3. Die Raretſchildkroͤte (TL Caretta. Die Carette; der Dieffopf). Hat an den Vorder: und Hinterfüßen zwey Nägel, Der Nücen des Schild ift höferigter, und ragt mehr, als bey andern Gattungen, hervor, Halt fich an den Inſeln des amerifanifchen und mitteländifchen Meers auf, und giebt fehr fchönes Schildpatt. Nährt fih von Waffer- pflanzen, Seeſchwaͤmmen, Schnefen, ıc. Das Fleiſch hat einen garftigen Fiſchgeſchmack, iſt aber ein ſtark reis zendes Mitten. | Catesb. Carol. Il. Tab. 39. * * Flußſchildkroͤten mit Schwimmfüßen, deren Ober- und Unterſchild durch eine dicke Haut vers bunden, und durch zwey Angeln in der Mitte auf beyden Seiten geſtuͤtzt ſind. 4. Die gemeine Flußſchildkroͤte (T. Orbicularis). Mit laͤnglichrundem, faſt flachem Schilde. Ihre Groͤße vom ausgeſtreckten Kopfe bis zum Schwanze etwa wrheinl. Fuß. Bewohnt Europa bie Preußen. Naͤhrt ſich von Waſſerinſekten, Schnecken, Kräutern. ꝛc. Giebt einen dumpfen, ziſchenden Laut von ſich. Legt hartſchaa— lige Eyer von der Groͤße der Taubeneyer, welche ſie in die Kriechende Amphlb. . Die Schildkröte, 413 die Erde ſcharrt. Hat ein wohlfchmeckendeg, aber ſchwer zu verdauendes Fleiſch. Marfigl. Danub. 4. Tab. 33. 34. 5, Die beifige Flußſchildkroͤte (T. Ferox). Hat ein Fnorpelartiged, eyfoͤrmiges Schild. Die Süße haben fünf Zeche, von denen aber nur 3 mie Nägeln verfehen find. Die Nafe beſteht aus einer Fnorplichten Berlängerung, die unter der vordern Epiße ber obern Kinnlade hervorrage. Diefe Gattung findet fich häufig in den Zlüffen von Savannah und Alatama, auch Oſt— florida. Wird etwa 70 Pfund ſchwer. Iſt fo wild, daft fie ſich, wenn fie beunruhiget wird, auf die Hinterfüße ftelfe, und mit großer Heftigfeie und Wuth vorwärts fpringt, um ihren Feind zu beißen. Die Eyer find fugel- rund, und haben faft einen Zol im Durchmeffer. Das Fleiſch wird fir noch delifater, ale dag, von der Rieſen— fchildfröte gehalten. " - 6. Die weichbäuchige Schildkroͤte (T.Squamata). Koͤrper eyförmig, und oben ſammt dem Halfe, Schwanz und Füßen mit Schuppen bedeckt. Bauch glatt und weich. Bewohnt die Zlüffe von Java, Hat fcharfe Zähne, wo— mit fie Eleine Fiſche fängt und zerfleifcht. Graͤbt fich an den Ufern der Fluͤſſe Höhlen, um ihre Eyer darein zu legen. Sol ein fehr ſchmackhaftes Fleifch haben. Die chinefiz fehen Aerzte brauchen die Schuppen getrocknet, zu Pulver gerieben, und mit ihrem gebrannten Waffer oder Reiß— waſſer vermifche, in cholerifchen autabenr und in der Dyſenterie. * * * Sandfchilbfröten, mit kolbigten Süßen, wor: an Naͤgel. Die obere gewoͤlbte Schaale mit der untern durch Knochennaͤthe verbunden. Die Landſchildkroͤten leben gefellig, und manche Gat— tungen derfelben, wie 5. E. die auf Isle de France, halten ſich 414 Kriechende Amphib. Die Schilökrste, fich deg Nachts in ganzen Schaaren benfammen, fo, daß der Boden wie mit ihnen gepilaftere fcheiftt, und man wol 100 Schritt weit anf ihnen herumgehen kann, ohne daf man braucht den Fuß auf die Erde zu feßen. 7. Die mofsifche Schildkroͤte (T. Graeca). Mir aeiingersen Fuͤßen, bhinterwärts erhabenem, und am Seitenrande fehr ſtumpfem Schilde. Die lei nen Sihilder find faft flach. Dieſe Gattung bewohnt Afrika, Sardinien, x. Wird 65 Zoll lang, 4 Pfund fehwer. Die Griechen machen eine große Delifateffe darz aus, trinken fo gar das Blut davon roh, und Fochen auch die Eyer. Die Männchen ftoßen fich wie die Wid— "der, fo daß man die Stöße weit baren fann. Im Seps zember verbirgt fich diefe Schildkröte unter der Erde, und koͤmmt im Sebruar wieder hervor. Macht im Junius an einem fonnichten Drte eine kleine Hohle, worin fie 4 big 5 weiße Eyer, von der Größe der Taubeneyer, legt. Die ungen fommen nach den erften Septemberregen aug, und haben die Große einer welfchen Ruß. 8. Die geometrifche Schildkröte (T. Geometrica. Gefternte Schildfröre). Mit eyfoͤrmigem Cchilde. Die Fleinern Cchildchen find erhaben, oben flach, und aus dem Mittelpunfte eines jeden laufen gelbe Strahlen, die gleichfam Sterne-bil- den. Bewohnt Dalnıatien, das füdliche Rußland, Afien, und Südamerifa. Hält fich auch im Waffer auf, daher ihre Hinterfüße mit einer Schwimmhaut verfehen find. Seb. muf. I. Tab. 80. f. 83. I. Der Froſch (Rana). Körper vierfügig und bloß; mebrentheils phne Schwanz. Sinterfüße langer, als die Vorderfuͤße. Kriechende Amphib. Der Froſch. Ars ee — — Die Thiere dieſes Geſchlechts unterſcheiden ſich von den Eideren durch den kuͤrzern Koͤrper, breitern dickern Kopf, auch ſind ſie alle, eine einzige Gattung ausgenommen, ungeſchwaͤnzt. Die mehreſten haben an den Vorderfuͤben vier freye Zehen, hinten aber Schwimnts füge. Die Sröfche kommen nicht gleich in ihrer vollfommenen Ger ſtalt zar Welt, fondern muͤſſen fich zuerſt noch einer Art von Vers wandlung untersiehen , ehe fie die Ausbildung und den völligen Ger ' brauch aller ihrer Gliedinafen erlangen. Aus dem En fchlieft der junge Srofch in Geftalt eines Fiſchchens, ohne Züfe, und mit einen Schwanze. Man Fennt diefe Shiere alsdenn unter dem Namen der Kaulquappen. Am Barte befinden fich ganz Fleine Fäden, die man kaum fehen kann. Dies find die Luftroͤhren, Die fich, fo wie das Thier größer wird, allmaͤhlig in den Leib zurückziehen, und feiz ne Pungen werden. Nach 14 Tagen bemerit man fie nicht mehr. Der Schwanz wird länger, und der Leib dicker. Nach einem Mo— nath zeigen fich die Vorderfuͤße; im zweten Monath die Hinterfuͤße. Sm dritten fängt der Schwanz allmählich an von hinten einzus ſchrumpfen, und verliert fih Dann in Furzer Zeit ganz, dap man nicht weiß, wo er geblieben ift, und der junge Froſch geht and Land. Zur Zeit der Verwandlung nährt fich das Thier von Waſſerpflan⸗ sen, nachher aber von Inſekten und Gewuͤrmen. Im vierten Sahre ift es erft mannbar, wird aber nicht leicht über 12 big 16 Jahr alt. Alle verwandeln fich im Waſſer, die einzige Pipe wielleicht ausge— nommen. — Die Rröten liegen mehrentheils am Sage in duns Feln Dertern verboraen, und gehen des Nachts auf ihren Raub aus. Sie haben phosphoregeirende Augen, geben traurige Tone von fich, ohne eine Schallblafe am Kopfe hervorzutreiben; haben nicht felten einen eigenen fcharfen, durchdringenden Geruch, fcharfe Safte auf der Haut, und vertheidigen ſich durch Wegſpruͤtzung ihres Harns. ihre Ener hängen ſchnurformig an einander. — Die eigentlich fo genannten Froͤſche find muntere und gefellige Shiere, fonnen fich gern, haben eine durchdringende Stimme, und Eonnen gefpeift werden. Ihre Ener legen fie auf einen Haufen. Die Paarung ges fihieher jedes Jahr nur einmal, ift aber, tie fchon vorher bemerkt, fehr anhaltend. Die Befruchtung gefchiehet bey beyden außer ihrem Koͤrper. — Dies Geſchlecht hat 3s Gattungen. * Kroͤ⸗ 416 Kriechende Amphib. Der Froſch. * Kröten; mit warzigem, aufgetiebenem Körper, und kuͤrzern Füßen, 1. Die Pipa (R. Pipa. Pipalz Tedo; Eurinamifche Kröte). h Diefe, in den Gewäffern von Guiana wohnende Kröte, zeichnet fich von allen übrigen Gattungen dieſes Geſchlechts, fo wol durch ihre merfliche Große, als durch die fonderbare und von der gewöhnlichen fo fehr abwei— chende Art ihrer Fortpflanzung, aus. Sie hat an den Vorderzehen ſtatt der Krallen, vier Fleine Lappen, die hintern aber find durch eine Schwimmhaut verbunden, und mit Krallen befeßt. Der Korper ift flach, und der Ruͤſſel abgeſtutzt. Wenn das Weibchen die Eyer oder dei Reich auf die gewoͤhnliche Weife von fich gegeben hat, fo freicht ihn dag Männchen auf den Rücken deffelben, reibt ihn in die Nückenwarzen des Weibchen ein, und befruchtet ihn hierauf mit feinem Saamen. Diefe Eyer verwachfen nachher gleichfam mit der Haut der Mutter, und fo wohnt dann in einer jeden diefer Zellen ein Embryo, der nad) Verlauf von beynahe 3 Monathen, zur Neife fomnt. Wenn die Thiere den Schwanz allmählig verloh- ren, und dagegen ihre vier Füße erhalten haben, ver laffen fie den Rücken der Mutter, die fich nachher um fie nicht weiter bekuͤmmert. Auf einer Krote hat man über 200 gezählt. — Die Pipa hält, wie die mehreften Kroͤ— ten und Froͤſche, eine Art von MWinterfchlaf, und liegt zur Negenzeit ohne Bewegung im Schlamme der Moräfte. Das Fleifch wird von den Wilden gegeffen. Dies Thier ift zuerfi durch die berühmte Sibylla Merian, die zu Ende des vorigen Jahrhunderts aus Holland nach Ame— rifa ging, um dafelbft Sinfeften zu fammeln, befannt ges worden. Bu eb. 1. Tab. 77: 2, Die Kriechende Amphib. Der Froſch. 417 2, Die gemeine Rröte (R. Bufo. Ueze; Quaduͤze; Padde; Lork). Von ſchmutzig braunem, grün, gelb und ſchwarz ge⸗ flecktem Leibe, träger Bewegung und lichtſcheuer Lebens— art. Iſt in Europa faſt uͤberall bekannt. Haͤlt ſich in waldigen Gegenden, alten verfallenen Gebäuden und feuch« ten Kellern auf. Im Frühling und Sommer lebt fie in ftehenden Waffern, im Winter in fumpfigen, auch mol unterirdifchen Orten. Wird auch häufig in Gärten ans getroffen. Grabe fich tiefe und horizontale; Loͤcher in der Erde aus, in welchen fie am Tage verborgen liegt, und nur des Abends und Nachts ihrer Nahrung nachaeht, die befonders in Inſekten und Gewuͤrmen befteht. Hat ein fo zäheg Reber, daß man Beyſpiele hat, daß noch aus Eyern, welche Jahre Tang in Steinbloͤcken verſchloſſen gemefen, lebendige Junge gefemmen find. Dem Bußard und andern Naubvögeln dienen die Kroͤten häufig zur Speis fe. Auch die Igel freffen fie. Daß fie giftig feyn follten, ift nicht erwiefen. Wird efiva 15 Jahr alt. Begattet fich im März oder April. Röfel Hift. d. Srofche 2c. Tab. 20. 21. 3. Die Feuerkroͤte (R. Bombina. $achfröte), Größe eines Laubfroſches. Oben olivenfarbig. Am Bauche ſchoͤn blau und gelb aefleckt. Stern im Auge dreys ecfigt. Bewohnt Deurfchland, die Schweitz, ıc und findet fich hin und wieder in großer Menge. Hält fich in Suͤmpfen auf. Springt faft wie ein Froſch. Giebt einen Laut von fich, der einem Gelächter ähnlich if. Begate tet fic) im Junius. Xöfel Tab. 22. 23. 4. Die gebörnte Äröte (R. Cornuta). Sarbe oben und unten afchgrau, mit weißbraunen Linien geftreift. Weber die Mitte deg Ruͤckens lauft vom Did Kopfe 418 Kriechende Amphib. Der Srofch, Kopfe bis zum After ein mweißlicher Strih. Der große Kopf, die ſtarren Augen, und die ungeheuren trichterfoͤr— migen obern Augenlieder, die in der Entfernung wie Hoͤr⸗ ner ausſehen, geben dem Thiere ein ſonderbares Anſehen. Bewohnt Virginien und Surinam. Seb.. muf. I. Tab. 72. £. 1. 2. 5. Die Lachkroͤte (R. Ridibunda. Lachfroſch). Eine der größten, die nicht felten ein halbes Pfund wiegt. Korper oben afchgrau, braun gefleckt. Ruͤck— gradlinie gelb oder geünlich. Unten weißlich, hin und wieder braun geftreift. Findet fich Häufig in der Wolga und dem Saif, auch im cafpifchen Meere. Komme nie aufs trockne Land. Giebt des Abends einen Laut von fich, der in der Ferne dem Lachen eines Menfchen ähnelt. 6. Die Hausunke (R. Portentofa Blumenb. Röhre ling; Kreutzkroͤte). Dunfel olivenfarbig, mit rothen Punkten. Auf dem Küchen ein gelber Strih. Hält fich in feuchten Kellern, Uferhoͤhlen, Steinflüften, ec. auf. Klettert an ſteilen dauern in die Höhe. Kommt ſelten zum Vorſchein. Giebt einen eigenen dumpfen Laut, und wenn ſie gereizt wird, einen haͤßlichen Geſtank von ſich. Begattet ſich im Junius. Xoͤſel Tab. 24. **+ Froͤſche, mit verlängerten, glaftem Körper, und Sängern Süßen 7. Der Pipfroſch (R. Pipiens). Länge von der Mundfpige bis an die Spite der aus⸗ geſtreckten Süße 5 his 6 Zoll. Hauptfarbe grün, mit vie: len fhwarzbraunen, gelb eingefaßten Slecken. Bewohnt Nordamerika. Laͤßt ſich im den erften Tagen des Mays, ‘ und Kriechende Amphib. Der Froſch. 419 und noch eine geraume Zeit des Fruͤhjahrs hindurch zur Nachtzeit, und wenn es regnen will, im Waffer hören. Sein Laut gleicht dem Duittern eines Vogels, und fann, feiner Seinheit ungeachter, weit geborer werden. Er gehf nicht gern ans Land, kann aber erfiaunliche Sprünge, 15 bis 18 Schub weit, thun. Sceeber; Naturf. XVII. Tab. 4. 8. Derbraune Grasfroſch (R. Temporaria. Pogge). Die gemeinfte Art Sröfche, mit einem ziemlich flachen, beynahe ecfigen, hell und dunkelbraun geflesften Rücken. Bewohnt Europa. Lebt im Anfange dee Jahres, zur Zeit der Paarung im Waffer, unter ben Kirsten, denen er bloß wegen der dunkeln Sarbe, und der grunzenden Stimme ähnlich zu werden fiheint. Bey zunehmender Waͤrme verläßt er die Gemwäffer, und wohnt im Schate ten des hohen Graſes, und der dichten Gebuͤſche, wo ſie nach einem warmen Sommerregen haufenweiſe hervor— kriechen, daher man ehemals glaubte, daß es Froͤſche regne. Dieſe Froͤſche vermehren ſich außerordentlich, ſo daß fie zur Landylage werden koͤnnen. Sie find für bie Gärten nutzbare Gefchöpfe, da fie viele Schnecken, aber auch giftartige Infeften, 5. €. ſpaniſche Sliegen, verzehs ren, und deshalb unficher zu effen find. Sim Winter lies gen fie, wie die übrigen, im Schlamme vergraben. Stoͤr— che, Neiher, Enten, ꝛc. ffeffen ihnen fehr nach. Sie haben ein fo zähes Leben, daß fie noch umher hüpfen, wenn man ihnen auch dag Herz aus dem Leibe geriffen, oder ihnen die Haut abgezogen hat. Roöfel: Tab. 1— 2. 9, Der grüne Waſſerfroſch (R. Ffeulenta. Roͤling; - Marrgöfer). Iſt grün, und hat 3 gelbe Streifen. Korper eckigt. Ruͤcken queerüber hifrigt. Die Haut des Bauchs bat Dd 2 einen 420 SKriechende Amphib, Der Froſch. einen Nand. Bewohnt die Teiche und Sümpfe von Eus ropa, und hält fich gern im Rohr und Schilf auf. Hat ein feharfes Gehoͤr und Geſicht. Diefer Frofch ift wegen feines lebhaften Geſchreyes allgemein befannt. Die Maͤnn⸗ chen quacken zumal des Abends bey ſchoͤnem Wetter, und treiben dabey zwey große Blafen hinter den Maulwins feln auf. Sie entfernen fich nicht weit vom Waffer. Sref- fen Sifchlaich, Mäufe, Sperlinge, denen fie fchlau auf: zulauern wiſſen, felbft junge Enten, Forellen, ꝛc. und find fo gar muthig und fähig genug, große Hechte anzu⸗ greifen, und fie zu überwinden. Zur Begattungszeit bes fommen die Männchen diefer und der vorigen Gattung ſchwarze, warzige Knollen an dem Daumen der VBorder- füße, womit fie fich fehr feft um die Brufb ihrer Weib— chen klammern fönnen. Die Schenkel und Keulen diefes Srofches werden als Leckerbiffen gebraten, oder in Pafte- ten gegeffen, und find ohne Gefahr zu genießen. Wer aber Appetit dazu hat, der muß, da die Begattung fpät gefchiehet, foichen bis in den Julius verfparen, weil nach diefer Zeit der Frofc) mehr Nahrung zu fich nimmt, folgs lich alsdenn fleifchiger und fchmackhafter feyn muß. Köfel Tab. 13. 14. 10. Das Öbrauge (R. Ocellara). Faſt von der Größe eines Kaninchens. Hat anbeys den Seiten der Ohren einen runden, augenarfigen Fleck. Sonſt iſt der Körper oben grün, mit lecken unordentlich befegt, unten fehmugig weiß. Bewohnt Nordamerika, und hält ſich an Quellen auf. Seb. muf. I. Tab. 76. f. 1. *** Baumfroͤſche. Mit fehr langen Hinferfüßen, und Zehen, die an der Spiße in eine runde, flei= ſchige Platte erweitert find, 11. Der Kriechende Amphib. Der Froſch. 421 11. Der Laubſtog (R. Arborea. Rohrfroſch). Eine der kleinſten Gattungen. Der Obertheil des Koͤrpers iſt glatt und gruͤn, welche Farbe ſich zuweilen in eine graue, ſchwaͤrzliche, 2c. veraͤndert. Der Bauch ift weiß; der Unterleib mit erhabenen Punkten befegt. Die grüne Farbe fcheidet ein gelber Strich von der weißen des Bauchs. Füße gefpalten. Korper mit einem klebrich⸗ ten Schleim überzogen. Bewohnt Europa (England ausgenommen) und Nordamerifa. Hält fich im Sommter auf Baumen und in Gebüfchen auf, und naͤhrt ſich von Stiegen und Mücken, die er fehr behende zu erfchnappen weiß. Im Winter verbirgt er fich im Schlamme: Zur Zeit der Begaftung, die etwa gegen das Ende des April gefchiehet, halten fich diefe Froͤſche in ſtillſtehenden Waf fern, oder Teichen, wo in der Nahe Bäume fiehen, auf. Die Männchen, die an ihrer braunen Kehle Fenntlich find, laffen alsdenn ihre ffarfe, durchdringende Stimme hören, wobey fie die Kehle zu einer großen Kugel, faft fo groß als ihr ganzer Leib, aufblafen. Die Begattung dauert manchmal über 3 Tage, oft auch wol nur 24 Stunden. Diefer Laubfisfch ift der erfte unter allen Froͤſchen, die man im Frühling quacden hört. Wenn ihrer viele beys fammen find, und der Wind danach geht, kann man fie wol auf 2 Stunden weit. hören. Er ift ein zuverläßiger und richtiger Wetterprophete, der den Sommer hindurch, durch fein Gefchrey (es ift blos die Nede vom Männchen, denn die Weibchen fchreyen nicht) den bevorftehenden Res gen verfündigt. Man kann ihn, wenn man ihnim Som» mer mit Fliegen gehörig verforgt, über 8 Jahre in einens Glafe erhalten. = Xcoͤſel Tab. 9— 12 03 ** Ge⸗ 423 Kriechende Amphib. Der Drache, *X*** Geſchwaͤnzte Froͤſche. 12. Der Baſtardfroſch (R. Paradoxa). Zeichner ſich durch einen ſtarken, fleifchigen, auf bey⸗ den Seiten platt gedrückten Schwanz, den er auch im Zufande feiner Vollkommenheit behält, von den übrigen Gattungen diefes Gefchlecht8 aus. Er erreicht, gegen die Weiſe der übrigen Froͤſche, noch vor feiner Ausbil dung, eine beträchtliche, faft mannenlange Größe; haus tet fich während diefer Zeit verfchiedene male, und hat Dadurch zu einer alten Sage, daß es Froͤſche gebe, die fich in Sifche verwandeln, Anlaß gegeben. Bewohnt Eupdamerifa. eb. muf. I. Tab. 78. II. Der Drache (Draco). Körper vierfuͤßig, geſchwaͤnzt, und gefluͤgelt. 2 Gattungen. Die fliegende Eidexe (Dr. Volans). | Groͤße der gemeinen grünen Eidexe. "Korper bunt grün, braun, blau und fehwarg, mit kleinen Schuppen - befeßt; an der Kehle ein häufiger Ca. Zu beyden Seis ten des Peibes häufige Zügel, die von den Füßen unter fehieden, und durch fnvrpelartige Rippen unterffügt wer» den. Bewohnt Dftindien und Afrika. Haͤlt ſich vorzuͤg— lich auf Baͤumen auf, und lebt von Inſekten. Die ſo genannten Flügel dienen ihm nur, einen Sprung zu ivas gen, aber nicht zu einem ordentlichen Fluge. Seb. muf. I. Tab. 86. Fig. 3. IV. Die Kidere (Bacerta). KRoͤrper verlängert, geſchwaͤnzt, bhlos. Bier gleiche Füße, u NN ie Die mehrefien Gattungen diefes Gefchlechtd, deren 77 find, halten fih in warmen a auf, und nähren ſich, die Krokodille, - aus⸗ Kriechende Amphib, Die Bidere. 423 ausgenommen, von Inſekten. Außer diefen und den Geckonen find die übrigen faſt alle unfchuldige Thiere. Miele werden gegeſſen. Die meiften, die im Wafler jung werden, beftehen eine Verwan— delung. * Krokodille. Mit hart befchnwieleem Körper, gegen das Ende verduͤnntem, aber kammartig gefieltem Schwanze, und fehr kurzer Zunge (Crocodili). 1. Der Krokodil (L. Crocodilus, Mil: Krokodil; Crocodil). Laͤnge zuweilen 50 Fuß. Der Kopf iſt beſchildet, der Nacken gekielt. Der zuſammengedruͤckte Schwanz iſt oben gezackt. An den Vorderfuͤßen ſind 5, an den hintern Schwimmfuͤßen 4 Zehen. In der obern Kinnlade ſtehen 40, in der untern 38 ſpitze Zähne. Dieſes groͤßte unter allen Thieren der ſuͤßen Waſſer iſt hauptſaͤchlich im Nil zu Hauſe, riecht nach Moſchus, hat eine bruͤllende Stim— me, eine fuͤrchterliche Geſchwindigkeit, ungemeine Staͤrke und Gefraͤßigkeit. Toͤdtet Menſchen, und andere groͤßere Sand» und Waſſerthiere, und verſchluckt Kieſelſteine, um die Verdauung zu befoͤrdern. Hauptſaͤchlich haͤlt er ſich im Rohr auf, kann aber nicht gar lange ganz unter dem Waſſer bleiben. Wenn er ſchwimmt, ſo ragen Kopf und Ruͤcken über die Flaͤche des Waſſers hervor. Auf den Stroͤmen macht er die Fahrt gefaͤhrlich, weil er die Boote umwirft. Eine Buͤchſenkugel toͤdtet ihn nicht leicht an— ders, als wenn ſie den Bauch trifft. Der Taback ſoll ihm toͤdlich ſeyn. So fihnell er aber auf geradem Wege läuft, fo kann er ſich doch nicht wol feitwärts kruͤmmen, daher man ihm durch Ausweichen von der geraden Einie ent gehen kann. Dies biutdärftige gefräßige Thier laͤßt ſich aber doch, wenn es jung gefangen wird, jähmen, und adrickten, und man hat Beyfpiele, daß folche zahm ges machte Frolodille unter ihres Herrn Betten geſchlafen Dy4 haben, 424 Kriechende Amphib. Die Lidere. haben, und zu ihnen gefommen find, wenn fie hungerte. Das Weibchen liege bey der Begattung auf dem Rücken, und legt hernach auf 100 Eyer, die eg in den Sand ver- ſcharrt, und die nach 25 Bis 30 Tagen von der Sonne auggebrütet werden. Die Eyer haben faum die Größe der Gänfeeyer, und werden von dem Ichneumon aufge: fucht und gegeffen. Die Schwarzen in Afrifa haben die Gefchicklichfeit, dem Krokodil auf den Nücken zu ſprin— gen, und ihn zu reaieren. Sie tödten ibn auch im Schla⸗ fe, und eſſen ſein Fleiſch und ſeine Eyer. Seb. muf. I. Tab. 105. Fig. 3. 4. 2. Der Raiman (L. Alligator. Cayman; Amerikas nifches Krokodil). Unterfcheidet fich von dem vorigen nicht nur Durch den Hachen, befchuppten Kopf, und den bloßen Nacken, fondern auch durch die ganze Bildung feines Körpers und Schwanzes, die beyde nicht mit fo ſtark hervorfichenden ſtarken Schilden. wie bey jenem, fondern mit weit Nächern Erhabenbeiten befest find. Er ift auch Fleiner, überdem fchüchtern umd furchtfam, und in feinem Naturell und Pebensart vom Nil» Rrofodil fehr verfchieden. Bewohnt das mittlere Amerifa. Naͤhrt fich vorzüglich von Fifchen. Zumeilen hat man Stücken Holz, Leder und Eifen in ſei— nem Magen gefunden. Feat etwa 30 Eyer, denen bie Bußards fehr nachſtellen, und dadurch ihrer zu großen Vermehrung Örenzen ſetzen. — Ben diefer fo wol, alg der vorhergehenden Gattung find beyde Kinnladen bes weglich. Seb. muf, I. Tab. 106. Catesb. Carol. II. Tab. 63. ** Sfas Kriechende Amphib. Die Eidere, 425 ** Stacheleideren. Mit gefielten Schuppen (Cordyi). 3. Der Schleuderſchwanz (L. Caudiverbera, We: delſchwanz). Laͤnge uͤber 14 Zoll. Hauptfarbe dunkelblau— Schwan von oben nad) unten zufammengedrückt, an den Seiten mie runden Sloßen horizontal beſetzt. Züße fünfzehia, - mit einer Schwimmhaut verwachfen. Unter der fehle ein Sack, welchen dag Thier aufblafen fann. Bewohnt Chili und Peru, und hat den Namen von der fchleudern= den Bewegung, die es mit dem Schtwanze mache. Seb. muf. 11. Tab. 103. fi 2. 4. Der Teſuguacu (L. Monitor. Wachhalter; Wars ‚ner; &andfrofodil; Sauve- garde). Länge ohngefähr anderthalb Ellen. Körper bläulich ſchwarz, mit weißen runden Slecken, die in Dueerreihen liegen, überauß regelmaͤßig gezeichnet. Schwanz ſcharf geraͤndet. Bewohnt Amerika, (bis Birginien) und Suͤd— amerika. Licht das Maffer, und macht fich nicht weit vom Strande. - Soll durch den pfeifenden Laut, den er von ſich giebt, die Anmefenheit der Krofodille verrathen, Es giebt mehrere Spielarten. Seb. muf. Tab, 94. f. 1.2.3. *+* GSpiegeleiveren. Mie ——— Schuppen (Stelliones). 5. Der Pellum (L. Peiluma). Länge bie zum Anfang des Schwanges über 15Zoll. Körper oben mit ganz Heinen rhomboidaliſchen, grün, gelb, blau und ſchwarz gefärbten Schuppen bedeckt. Bauch grüngelb und glänzend.” Schwanz rund, und fo lang, als der Körper. Bewohnt Chili. Halt fich in Fels dern unter der Erde auf. Die Landleute gichen diefem Thiere das Zell ab, um Geldbeutel daraus zu machen. Db5 6. Die 426 Kriechende Amphib. Die Eidexe. 6. Die Dorneidexe (L. Stellio). ; Ohne den Schwanz etwa eine Spanne lang. Kopf und Körper ftachlicht. Der geringelte Schwanz ift fd lang als der Koͤrper. Bewohnt den Drient, Delog, Ae— gypten, und das übrige Afrifa. Halt fih im Schutt und in den Nißen alter Gebäude auf. Man fammelt ihren Unrath an den agyptifchen Pyramiden, und — ihn zur Schminke. | Seb. muf. II. Tab. 8. Fig. 7. 7, Der Baſiliſk (L. Ballifcus). Länge mit dem Schwange 1z Fuß. Schwanz lang, Dicht gefchuppt. Auf dem Hinterfopfe ein hohler, auf dem Nücen und Anfang des Schwanzes ein floßfeder- ähnlicher Kamm. Bewohnt Südamerika. Haͤlt ſich auf Baͤumen und im Waffer auf. Naͤhrt ſich von Inſekten. Der Nücenfamm kann ausgedehnt: und zufammen:gefals tee werden. Dies Thier ift gleichfam dag Mittel zwifchen dem Drachen und den Leguanen. Sin vorigen Zeiten hat man viel Fabeln von ihn erzählt. Seb. muf. 1. Tab. 100. f. 1. **** Leguane. Mit gezaͤhntem ober ftachlichtem Kamme auf dem Rüden, und Schrielen auf dem Kopfe (Iguanae). 8. Der Leguan (L. [candy Länge 4 big 5 Fuß. Schwanz fang und rund, Ruͤ⸗ ckennath gezackt. An der Kehle ein gezackter haͤutiger Sack. Bewohnt Weſtindien. Iſt ſehr flink. Hat uͤber⸗ aus ſchmackhaftes Fleiſch und Eyer, fol aber für veneri⸗ ſche Perſonen gefaͤhrlich zu eſſen ſeyn. Wird ſo zahm, daß er dem Menſchen wie ein Hund folgt. Das Weib— chen legt am Ufer des Meers ohngefaͤhr 40 Eyer, wie & aubeneyer: Seh. mul. J. Tab. 95. ff. Tab. 98. 6 I. x% Sa: Kriechende Amphib, Die Kidere, 427 AH Salamander. Mit nacktem Körper, Zehen ohne Nägel und vierzehigen Vorderfüßen (Sala- mandrae). ; 9. Die Sumpfeidere (L. Paluflris). Sf braun. Schwanz lanzenfsrmig, und von mit— telmäßiger Ränge. Kopf glatt und niedergedrüct. Der Nücken des Männchens hat im Frühjahr eine vom Kopf hbis zum Schwanz binlaufende, wie ein Kamm empor— ſtehende ausgezackte Haut, Bewohnt die ſtehenden Ge- wäffer von Europa. Laurent. amphib. Tab. 4. f. 2. 20. Der Waſſermolch (L. Lacuftris. Waſſerſala⸗ mander). Iſt ſchwarz oder eigentlich fchwarzgrün auf dem Nückn, und an den Seiten warzig, mit dickerm ſtumpfen Kopf, und hangenden Wangen. Bewohnt Europa. Hält ſich in ſtehenden Waffern, Suͤmpfen und Teichen auf, und ift der Fiſchbrut nachtheilig. _ Diefe Gattung ift weit größer und dicker als die vorige, Beyde zeichnen fich durch ihre aͤußerſt merkwürdige Neproduckionsfraft aug, da ihnen z. E. abgefchnittene Schwänze und Beine mehr mals wieder wachen, an die Stelle der. weggenommenen Kinnbacken neue entftehen, 2c. ja bey dem. Waffermolch ſo gar ausgefchnittene Augen, mit neuem Augapfel, neuer Hornhaut, Augenfern und Kryſtalllinſe fich binnen. 10 Monathen reproduciren. Die Türfen gebrauchen dieg Thier, das bey ihnen Skinkorn heißt, als ein Staͤr— ERBEN befonderer Art, und bezahlen es aufs thenerfte. Laur. Tab., Il, Fig. 4... .... z1. Der ſchwarz getuͤpfelte Waſſerſalamander (L. Aquatica). | Iſt ſchwaͤrzlich und dunkelſchwarz getuͤpfelt. Auf dem Ruͤcken eine Art von Kamm. Schwanz rundlich, und von 428 Kriechende Amphib. Die Kidere, von mittelmaßiger Länge, glatt, punftirt, und hat zu beyden Seiten einen der Länge nach gehenden weißen Streifen. Bewohnt die füßen Gemwäffer, Seen und Gras ben von Europa. Sit wie die vorhergehende Gattung den Sifchen, befonderg zur Laichzeit den Zeichen nachthei— fig. Stirbt, mit etwas Küchenfalg beftreuet, in Bing Minuten. — Nach allem, was darüber geſchrieben ift, fcheint doch die Berfchiedenheit diefer, und der beyden vorhergehen, den Gattungen bey weiten noch nicht hinlänglich beftimme zu ſeyn. . Der Salamander (L. Salamandra, Mol, Fi. ‚ Ulme, Feuerfalamander). Laͤnge etwa 6, Dicke ı Zoll. Farbe ſchwarz und oran⸗ gegelb gefleckt. Schwanz kurz und rund. Körper blos und poros. Lebt im füdlichen Europa, auch in Deutfch» land, mehrentheils auf dem Lande, und in bergigten Ges genden, kann aber doc) auch einige Zeit unter dem Waſ— fer zubringen. Ein unfchuldiges Thier, das fih von Stiegen und andern Inſekten nähre. Man kann gemiffer maaßen fagen, daß es lebendige Junge zur Welt bringe, denn bie in den Eyern befindliche Zunge haben fchon ihre völlige Bildung, aber hinter den Ohren eine Art von Kifchfiefern, die in der Folge nach und nach verſchwin— den. Ein Salamander, den Blumenbach menigfteng vom Ende deg Sommers an, ganzer 4 Monathe lang, voͤllig iſolirt in einem Glafe hielt, brachte ganz unerwars tet um Neujahr binnen wenig Tagen 34 Junge. Ches mals glaubte ntan von dem Salamander, daß er giftig fey, und int Seuer feben fönne. Am letztern Umftand ift aber weiter nichts wahr, als daß der Salamander fo wol durch den Mund als befonderg durch die vielen über feinen Koͤrper zerſtreueten Oeffnungen einen milchichten Saft von - fd Kriechende Amphib. Die Kidere. 429 fich fprügt, wodurch er bey einem ſchwachen Kohlenfener die Gluth von Zeit zu Zeit mindert, und alfo_einige Zeit ohne Schaden darin aushalten fan. Im groößern aber verbrennt er, mie andere Thiere. Verſuche haben gelehrt, daß auch diefem Thiere abgefchnittene Theile wieder wach— fen, ader weit langſamer, al8 bey den Waffermolchen. Scheint feine Stimme zu haben. Köfel Geſch. d. Srofche. Titelfupf. ****** Geconen, Mit warzigem Körper und fünfzehigen Füßen, die am Ende fulbig, und mie einer Haut eingefaßt find (Geckones), 13. Der Gecko (L. Gecko). Länge mit dem Schwanze ettwa 1 Fuß. — rund, und faſt ſo lang als der Koͤrper. An jedem Finger ein kleiner Nagel. Oeffnung der Ohren weit. Bewohnt Oſtindien, auch die Inſeln der Suͤdſee, und findet ſich ſelbſt hin und wieder im ſuͤdlichen Europa, zumal im Neapolitaniſchen, am haͤufigſten aber in Aegypten, wo er ſich gern in die Haͤuſer zieht, und oft gefährlich wird, Er hat nämlich einen giftigen Saft zwiſchen feinen blätt rigen Sußzehen, der fich den Efmwaaren, woruͤber dag Thier wegläuft, mittheilt, deren Genuß nachher die ge— fährlichften Koliken nach fich zieht. Beruͤhrt ein ſolches Thier mit den Süßen die Hand eines Menfchen, fo ent ftchen Eleine vothe Blafen, und ein Schmerz, der dem aleichfommet, wenn man Brenneffel angegriffen hat. Er figt oft blog auf den Hinterfüßen. Seine Stimme fol etwas Nehnliches mit dem Gefchrey der Sröfche haben, und er läßt fie befonders des Nachts hören. Seb. muſ. I. Tab. 108. f, 1. 3. 5. ** Cha ⸗ 430 Kriechende Amphib. Die Eidexe. Kr Chamaͤleons. Mit fuͤnfzehigen Füßen, deren allemal 2 und 3 mit einander verwach— fen find; kurzem, rundem und eingekruͤmmtem Schwanze. 14. Der Chamäleon (L. Chamaeleon). Hit flacher Haube und greifendem Schwange. Brr wohnt Dftindien und Neufpanien. Hält fich auf Baͤu— men und Hecken auf, und naͤhrt fich von Inſekten, Die er befihleicht, und dann mit feiner langen Flebrigen Zunge fehr geichickt zu fangen weiß. Seine eigentliche Farbe ift ſtahlgrau, zumeilen aber wird er, befonders wenn er ge- reist wird, gelb, ſchwarz, auch gefleckt, doch hat diefe Veraͤnderung der Farbe Feine Beziehung auf die Farbe der benachbarten Gegenfrände, wie man fonft glaubte. Die Lungen des Thiers find ungeheuer groß, füllen faft den ganzen Körper an, und es kann fich damit aufblafen und dünner machen. eine Augen haben die merfwürdige Einrichtung, daß jedes befonders, auch beyde zugleich, nach verſchiedenen Nichtungen bewegt werden koͤnnen. Sonſt find die Chamäleong ſehr Tangfame und träge Ges fchöpfe, die oft viele Tage unbeweglich auf einem Afte figen, den fie, wie Papagayen mit den Süßen umgreifen, und wie die Affen mit den gekruͤmmten Schwängen erfleigen. ‚sed. mul. 1 Tab. 82,802, 4,95% eco Kupfereidexen. Mic doppeltem Kra- gen, und gevierten Bauchfchildern (Ameivae ſ. Sepes). 15. Die Tiliquerta (L. Tiliguerta). Lange 73, 88 Schwanzes 5 Zoll, letzterer geringelt. Der Bauchfchilder find 80. Bewohnt Sardinien. Hält fi) an mit Raſen bedeckten Oertern, auf Mauern und in Kriechende Amphib-: Die Kidere. 431 in Seldern auf, Verbirgt ſich bey truͤbem und rauhem Wetter, und iſt, wie die gruͤne Eidexe, ein unſchaͤdliches Thier. 16. Die gruͤne — (L. Agilis. Kupfereidere; Gemeine europäifche Eidere). Mit langem geringeltem Schwanze und ſcharfen Schup⸗ pen. Bewohnt die waͤrmern Gegenden von Europa, und wie es ſcheint, auch beyde Indien, und die Inſeln der Suͤdſee. Liebt ſonnenreiche, trockne Oerter, haͤlt ſich auch in Felſen und Mauern auf. In Indien hat ſie, wie die mehreſten Thiere der heißen Laͤnder, ſchoͤnere Farben. Die unſere hat auf dem Ruͤcken eine grüne, an den Sei» ten eine bräunliche, mit ſchwarzen Slecken gemifchte, und am Bauche eine weißgelde Farbe. Sie wird etwa eine Epanne lang. Sie befist im Schwanze einen hohen Grad der Reproductionskraft. Schneidet man ihn ab, fo wächft ein neuer. Spalte man ihn, fo wird aus jedem Theile ein ganzer Schwanz. Diefe unfihuldigen Thierchen find fehr behende und fehnell. Man kann fie Jahr und Tag in einem Glafe mit feuchtem Moog und etwas Erde lebendig erhalten, wenn man ihnen nur zumeilen Inſek— ten verfchafft. Ihre Ever Ieuchten im Finftern. Eine Stimme fcheinen fie nicht zu Haben. = Röfel Geſch. d. Froͤſche. Titelfupf. 17. Der Somenſchauer (L. Heliofcopa). Kopf mit Warzen befeßt. Inter dem Halfe eine Dueerrungel. Schwanz oben gefchuppt, unten dick, und allmählig in eine Spite auslaufend. Dies kleine Thier, welches kaum die Ränge eines Singers erreicht, bewohnt häufig die füdlichen Gegenden Rußlands, lebt auf dürs zen Sandhügeln, lauft fehr fehnell, und pflegt mit empors sehobenem Kopf das Geficht mehrentheilg gegen die Son» ne zu richten. *6 Ei⸗ 433 SKriechende Amphib, Die Kidere, Kr Eidexren; ohne Kragen und Hals: runzeln, mit fchuppigtem, mit Streifen oder Binden belegtem Körper, und gefpaltener Zunge (Lacerti). 18, Die Yileidere (L. Nilotica). Hat einen langen, am Ende dreyekigen Schwanz, und auf dem Rücken vier Reihen Schuppen. Faxbe oben hellbraun, mit glänzend weißen Kornern, unten weif. Bewohnt Aegypten, befonvderg die morafligen Gegenden am Nilſtrom, mo das gemeine Volk glaubt, daß fie aus Krofodilenern hervorkaͤme. 19. Die gemeine Landeidere (L. Vulgaris. Erdfa- lamander). Grundfarbe grau. Ueber dem Nücken zwey braune Streifen. Schwanz länglich rund, von mäßiger Ränge, Fuͤße vierzehig. Bewohnt Europa. Entwickelt fih uns ter dem Maffer aus ihrem Ey. Nach ihrer völligen Aus— bildung aber lebt fie beftändig ea dem Lande, und naͤhrt fit) von Snfeften. 20. Der Speyer (L. Sputator. Epeyeidere). fange 2 Zoll. Farbe afchgrau Schwanz fo lang. als der Körper, und länglich rund. Füße fünfzehig und ohne Nägel. Bewohnt Suͤdamerika. Hält fich in Haus fern und unter den Menfchen auf. Iſt an fich em zah— mes und unfchuldiges Thier. Wenn e8 aber gereist und boͤſe gemacht: wird, giebt e8 einen ſchwarzen, feharfen und entzündenden Speichel von fi, womit e8 feinen Feind befprügt, und wogegen man nachher Kampfer oder Weingeiſt, oder auch Zucker aufgelegt, gebrauchen muß. | Neue Schwed. Abhandl. V. 2. Tab. 4.f.1.3. ** Stin⸗ Kriechende Amphib. Die Eidexe. 453 BRIEF HIER Stincusarten, deren Unterleib mit Schuppen dachziegelfoͤrmig belegt, und die Zunge ganz iſt (Stinci). 21. Der Stinf (L. Stincus). Länge etwa 5 bie 7 Zoll. Schwanz rund, von mits telmäßiger Yänge, an der Spitze zufanımengedrückt. Zehe ohne Nägel, Der ganze Korper fammt dem Kopf und Schwanze ift mit Schuppen dachzieselförmia belegt. Ber wohnt Enbien, Aegypten, dag fteinige Arabien, ıc. Hat der Geſtalt nach viel Aehnlichkeit mit dem Krofodil und Salamander. In feinem Baterlande wird dag Thier noch test ald ein aphbrodififches Mittel gebraucht, ohne daß man den eigentlichen Grund diefer Wirfung erratben koͤnnte. Es ift in den Apotheken befannt, und wird mit Salz und vontifchen Wermuth eingemacht, in andere Länder verfchickt. | Seb. muf. II. Tab. 105. f. 3. KAFFEE C chlangenförmige Eideren; die ſich auf dem Bauche fortbewegen, und eigentlich das Mittel zwiſchen den Eidexen und Schlangen ausmachen (Chalcidae). 22. Die Schleicheidere (L. Serpens). Länge 45 big 53 Zoll. Farbe oben afchgrau, unten mit weißen, wie Eilber glänzenden Schuppen bedeckt. Korper vom Kopf big zu Ende durchaug cylindrifch. Füße fehr Flein, und weit von einander ftehend, fünfzehig, und mit einem Fleinen Nagel verfehen. Der ganze Körper mit Schuppen dachziegelförmig belegt. Berwohnt Java. Befchäft. der Berl. Geſellſch. N. Sr. IL Tab. 2. 33. Die obnfüßige Eidexe (L. Apus). Diefes fonderbare Gefchspf, das feiner aͤußern Ges ſtalt nach einer Schlange gleicht, in Anfehung feines ins Ce nern 434 Schleich. Amphib. Die Rlapperfchlange. nern Barnes und feiner Organen mit den Eideren über: einkommt, hat vorn gar feine, hinten am After aber nur eine Spur von zwenzehigen Füßen. Hat einen diefen Kopf, ſtumpfe Zähne, bewegliche Augenlieder, fichtbare Gehsrgänge, und geringelte Schuppen. Lebt unter den Gefträuchen in Rußland, und nähre fich von der grünen Eidere und andern Fleinen Thieren. Noy. comment. Petrop. XIX. Tab. 9. ea ee ee Zweyte Ordnung. i Schleihende Amphibien (Serpentes). Sie athmen mit Lungen durch den Mund. Der Körper ift langgeftreckt, von den Halfe nicht unterfchieden, und bewegt ſich mellenfbrmig. Die Rinnladen laften ſich weit ausdehnen, und haben Feine ges fchloffene Gelenfe. Süße, Floßfedern und äußere Gehoͤrgaͤnge fehlen. V. Die Blapperſchlange (Crotalus), Schilder am Bauche. Schilder und Schuppen unten am GSchwanze, An der Spise des Schwanzes eine Klapper. S- 3 * Die zu dieſem Geſchlecht gehoͤrige, bis jetzt bekannte 5 Gat— tungen ſind alle giftig, doch iſt die Wirkung ihres Gifts nicht bey allen von gleich ſchaͤdlichen Folgen, am wenigſten, wenn ſie nicht gereist werden. Sie leben in Oſtindien und Amerika in Gebuͤſchen. Sie verrathen im Zorn und Hunger ihre Gegenwart durch das Klappern mit ihrem Schteanzende. Die Glieder deffelben find horne artig, und liegen fchlaff über einander. Gie follen mit den Jahren des Shiers zunehmen, fo daß ihre Anzahl fid) bey manchen über go erſtreckt. Der Laut, den die Klapper von fich giebt, folk dem Zwitſchern großer Heuſchrecken ahneln. Wenn fie einen Raub fehen, oder gereist werden, daß fie beifen wollen, fangen fie vorher an au klappern, legen fich dann in einen Kreis zuſammen, und ſchießen auf 2 Schleich, Amphib, Die Rlapperfchlange. 435 auf ihre Beute los. Der Biß iſt in wenig Minuten tödlich, denn dies Gift ift eins der erfchrecklichften, die in der Narur find, Die verlegte Stelle fanat an zu ſchwellen, der Menſch wird änaflich, und in Furger Zeit nimmt die Gerchwulft den ganzen Koͤrper ein. Es erfolgt unleidlicher Dur. Die Zunge wird fo dicke, daß fie den Hals veritopft, wird ſchwarz, wie eine Kohle, und zuletzt wird der ganze Körper ſchwaͤrzlich, und der Menſch flirbt eineg jammerz lichen Todes. Das Fraftiafte Mittel gegen die Wirkung eines folcben Biffes ift die Senegamurzel, nefauet, und auf den Biß gez legt, und innerlich Del und fette Sachen, befonderg viel warme Milch. Die Ediwarzen laffen fich auch gleich die Wunde mit einem glühenden Eifen ausbrennen, che dag Gift ine Blut gehet. Die Schweine freffen diefe Schlangen gern, und unbefchadet, auch die Indianer hauen ihnen den Kopf ab, effen das uͤbrige Fleiſch, und machen Gürtel von der Haut, an welcher fie die Klapper zur Zier⸗ de laffen. Ihre gewöhnliche Nahrung find Haaſen, Kaninchen, Kögel, Ratten, auch Wafferihiere. Sie laffen fid) auch uͤberaus firre und zahm machen. 1. Die Schauerfchlange (Cr. Horridus), Die giftigfte von allen, mit 167 Bauch- und 23 Schwanzfchildern. Iſt gelblich braun und weiß, mie fchwargen Stecken. Wird auf 6 Fuß lang, und Arms dick. Bewohnt Amerika. Eichhörner, Fleine Bogel, u. d. gl. fallen nicht felten, theils für Schrecken über den Anblick, tbeils durch die Ausdünftung beräubt, von Bäumen in den aufgefperrten Nachen diefes Thiers, das jedoch heut zu Tage mit der Kultur des Landes immer mehr und mehr ausgerottet wird. Seb. muf. II. Tab. 95. f. r. 2. Der Klapperer (Cr. Duriflus). Iſt weiß und gelbbunt, mit ſchiefen viereckigen ſchwar⸗ zen Flecken, deren inneres Feld weiß iſt. Hat 172 Bauch⸗ und 2ı Schwanzſchilde. Wird von 13 bis 45 Fußlang. Bewohnt Amerika. Hält fih oft. an Bäumen und alten Stämmen verborgen auf, fo daß die Landeseinwohner fehr vorfichtig ſeyn muͤſſen, daß fie fie nicht mie den Süßen Ee2 treten, 436 Schleich. Amphib. Die Kiefenfehlange. treten, und auf diefe Art zum Biß reisen. Diefe Gattung ſoll am lauteften Elappern. Seb. muf. !I. Tab. 95. f. 2. VI Die Riefenfdhlange (Boa). Schilder am Bauche, und unfer dem Schwanze, aber ohne Klapper. — Le Se Dies Gefchlecht enthält die groften Schlangen, von denen aber Feine giftig if. Sie baben fpisige Zaͤhne, und eine ungemeine Staͤrke, die bey einigen fo weit neht, daß fie Büffel, Hiriche, fo gar Tiger umfchlingen und ermürgen Fünnen. Ihr Aufenthalt ift auf Daumen und um den Flüffen, wo fie auf ihre Beute lauern, und geſchwind darauf zufchießen. ihre Haute find ſchoͤn gezeichnet, und die Indianer treiben einen Handel damit, und effen das Kleifch. — 10 Gattungen. * Kopf mit Schuppen dachziegelförmig bedeckt, 1. Der Rneifer (B. Contortrix). Mit 150 großen Bauch- und 40 kleinen Schwanz⸗ ſchildern. Der Schwanz macht den dritten Theil der Lange des ganzen Thiers aus. Im Kiefer befinden ſich Giftblaſen, aber keine Zaͤhne, die das Gift auspreſſen. Bewohnt Carolina. Catesb. Carol. II. Tab. 56. r 2, Die Abgottsſchlange (B. Confleictor. Koͤnigs⸗ ſchlange). Mit 240 Bauch⸗ und 60 Schwanzſchildern. Bewohnt Oſtindien und Afrifa. Wird auf 40 big 50 Fuß lang, und 3 bis 4 Fuß im Umfange did. Verſchlingt Hirfche, Rehe, Tiger und andere Thiere, um deren Körper fie fich wickelt, ihnen zuförderfi die Rippen und andere Knochen zerbricht, und fie dann mit einem gallertartigen Geifer uͤberzieht. Menſchen faͤllt fie nicht Teiche an, wenn fie nicht Schleichende Amphib. Die Natter. 437 nicht gereist wird. So wol dieſes Umſtandes als auch ihrer beträchtlichen Große,und ſchoͤnen Zeichnung halber wird ſie hin und wieder von den Indianern goͤttlich vers ehrt, und fo gar angebethet. Gie läßt fi auch Firre machen, und zu allerley Kunſtſtuͤcken abrichten, wird auch in Haufern gehalten. Ihr Sleifch wird in manchen Gegenden gegeflen. u Seb. muf. II. Tab. 98. fq- - ** Kopf mie Schildern bedeckt. Echnauze ftumpf. 3. Die Stockſchlange (B. Scytale). | Hat 250 Baud) » und 70 Schwanzfchilder. Iſt blaͤu⸗ lich afchgrau, auf dem Nücken mit runden fchwarzen Fle— den gezeichnet. Berwohnt Amerifa. Naͤhrt fich von Sro» ſchen, Eideren, u. d. gl. Bricht aber auch Ziegen und Schaafen die Kippen entzwey, und verfchlingt fie. Men⸗ fchen ift fie nicht fonderlich gefährlich. Wird gegeffen. Scheuchz. Saer. Tab. 737. f. 1. 4. Die Seuerfcylange (B. Hortulana). Hat unter allen die mehreften Schilde; 290 Bauch» und 148 Schwansfchilde. Auf blaßgelbem Grunde ftehen feuerfarbene Eeilförmige Slecfen. Bewohnt Amerika. Seb. muf. II. Tab, 74. f. 1. VI. Die Natter (Coluber). Schilder am Bauche- Schuppen am Schwanze. nn Se * Das zahlreichſte Geſchlecht, ſo aus 170 Gattungen, worunter 3ı giftig ſind, beſtehet. Die Schuppen unter dem Schwanze wer— den hier nicht einzeln, ſondern nach ihren Reihen, oder paarweiſe gezaͤhlt, weil zwey eins ums andere, neben einander liegende Schups pen, allezeit gegen ein Schild gerechnet werden. Ee2 1. Die 438 Schleichende Amphib. Die Natter. 1. Die Diper & (C. Vipera). Hat 115 Bauchfchilde, und 20 Neihen, ober 40ein— zelne Schuppen unter dem Schwanze. Der Korper ift weiß, mit braunen Flecken. Wird an drey Fuß lang. Bewohnt Aegypten, und ift diejenige Gattung, deren Sleifch zum Theriaf und dag flüchtige Vipernfalz alg Ar zeney fonft häufiger alg jeßt gebraucht wurde. So giftig das Thier ift, fo verftehen doch die Schlangenfänger den Kunftgriff, e8 zu zäbmen, mit bloßen Händen aus dem Sacke zu nehmen, und ohne Gefahr mit ihm umzugehen. — Mit den Namen der Viper werden mehrere Schlans gen belegt. 2. Die gehörnte Natter (C. Cerafles). Hat 150 Bauchfchilde, und 25 Reihen Schwanz⸗ fchuppen. Auf den Augenliedern 2 Feine Auswuͤchſe. Des wohnt ebenfalls Aegypten, und fol die Schlange feyn, deren im 4 Buch Moſis 21. v. 6. gedacht wird, Wird doch von einigen für giftig gehalten. Bruͤce Neifen. Anh. Tab. 40. 3. Die italienifche Diper & (C. Berus. Europäifche Natter; Otter). | Hat 146 Bauchfchilde und 39 Schwansfchuppen. Wird etwa 14 Fuß lang. Iſt von bräunlicher Farbe, und nach der Länge des Ruͤckens läuft ein ſtumpf gezacfteg ſchwarzbraunes Band. Bewohnt bie wärmern Gegenden der alten Welt, finder ſich auch fehon im füdlichen Deutfch» land, und in der Schweiz. Ihr Biß iſt zwar nur felten tödlich, verurſacht aber doch heftige Entzündungen, Fies ber, 2c. und feheint in verfchiedenen Himmelsftrichen einen derfchiedenen Grad von Kraft zu haben. Für die Niper ſelbſt ift indeffen diefes Gift Fein Gift, und ift ihr eben fo unfchädlich, wenn fie fich felbft beißt, alg auch, wenn mehrere Sihleichende Amphib. Die Natter. 439 mehrere fich unter einander beißen. DieViper wird über dem nicht nur von Raubvoͤgeln ohne Schaden gegeffen, fondern fie wurde auch ehedem zu Suppen und Argeneyen, zur Verbefferung der Säfte, ec. häufig verordnet, und ift noch jeße in vielen europäifchen Apothefen zu haben. Laurent. Amphib. Tab. & 1. Fontana * vom Viperngift. *3 4. Die ſchwediſche Natter 2 (C. Cherſea). Hat 150 Schilde, und 34 Schuppen. Iſt dunkel⸗ rothlich, auf dem Ruͤcken mit einer gezaͤhnelten ſchwar—⸗ zen Schnur gezeichnet. Wird etwa 93 Zoll lang, und eines Fingers did, Bewohnt Schweden, und findet fich auch in Pommern. Hält ſich befonders in fumpfigen und niedrigen Gegenden, in Weiden» und Erlengebüfchen auf. hr Gift ife noch gefährlicher, und wirft fehneller als dag vonder italienischen Viper, wenn nicht der vers legte Theil fo gleich auggefchnitten wird, daher auch die fchmedifchen Bauern, wenn fie etwa in die Zehe gebiffen, find, lieber fo gleich die Zehe herunter hauen, * ſie ſich der Todesgefahr ausſetzen. Schwed. Abhandl. 1749. Tab. 6. 5. Die Carmoiſin⸗Schlange (©. Coccineus. Tʒi⸗ catlinan). Hat 175 Schilde, und 35 Schuppen. Wird etwa 2 Fuß lang, und eines Fingers dicke. Auf dem Ruͤcken laufen etliche und zwanzig große und ſehr regelmäßige armoifinrothe Flecken, die mit ſchwarzen Rändern eins gefaßt, und diefe wieder mit zitrongelben Dueerftreifen von einander abgefondert find. Bewohnt Florida und Neufpanien. Soll ſich unzertrennlich bey den Ameifen aufhalten, zu gewiffen Jahreszeiten mit ihnen zum Vor⸗ fhein fommen, und als Heilmittel zu Zertheilung der Geſchwuͤlſte se werden. Die Mädchen in Zloride Era fragen 440 Gchleichende Amphib. Die Natter. tragen dies fchone Thier zum Pub als Halsband, ober in die Haare geflochten. Voigt Magazin. V, I. Tab, 1. 6. Die Ringelnatter (C. Natrix. Matter; Schnacke; Gemeine Schlange). Hat 170 a und 60 Schuppen. ft ftahlfard, mit weißen Seitenflecken, zumal an beyden Geiten deg Halſes, vie zuweilen wie ein Halsband zufammen fchließen, wovon fir auch den Namen hat. Wird etwa 3 bie 4 Fuß lang, doch bat man auch welche von 10 u. m. Fuß ges funden, die vielleicht zu den Erzählungen vom Kind» wurm Anlaß gegeben haben. Bewohnt Europa, und ift in ganz Deutſchland unter dem allgemeinen Namen der Schlange bekannt. Hält fich gern in Viehftällen, oder an Zaͤunen, und in verfallenen Gebäuden auf. Liebt Sonne und Wärme. Feat ihre Eyer, die durch eine Art von Schleim mit einander verbunden find, in großer An— zahl in den Mift, oder unter faule Bäume. Naͤhrt fih von Inſekten. Schwimmt gut. Ihre Bewegung iff ein fchlängelndes Echleichen. | Meyer Thiere. I. Tab. 89. 90. 7. Die Brillenfiblange & (C. Naja). Hat 193 Schilde und 60 Echuppen. Die Haut. am Halfe ift weit ausdehnbar, und hinten mit einer brillen« ähnlichen Sigur bigeichnet. Sie erreicht eine Länge von 6 Fuß, und die Dicfe eines Mannes Arme. Lebt in bey- den Indien. Diefe Schlange ift die giftigfte von allen, fo daß ihr Biß in wenig Minuten tödlich iſt, wenn nicht durch Segengifte fchleunige Hülfe geleiftet wird. Doc) wird fie von dem Ichneumon ohne Schaden gefreffen, auch ohne Gefahr zu allerhand Gaufelenen abgerichtet. - Man fperrt fie in ein beſonderes Behaͤltniß, und gewohnt fie, den erfien Biß, wenn fie heraus gelaffen wird, in ein * Schleichende Amphib. Die Fatter. 441 ein vorgehaltenes Tuch zu thun, um ſich des toͤdlichen Giftes zu entledigen, worauf ſie durch Stoͤße gereizt wird, nach einem Geſang den Vordertheil ihres Koͤrpers in die Hohe zu richten, allerley Bewegungen damit zu machen, den zifchenden Rachen aufjufperren, mit der Zunge, zu fpielen, u. d. gl. m. — Wenn fie zornig ift, blaͤſt fie die Haut am Halfe auf, und fpringt auf ihren Gegner log, N Seb. muf. I. Tab. 85. 90. u. a. 8.. Die breitgeſchwaͤnzte Natter (C. Laticaudatus). ‚Mit 220 Schilden und 42 Schuppen. Iſt afchgrau. mit ſchwarzen Bändern. Hat einen kurzen, zufammens gedrückten, zwenfchneidigen Schwanz. Findet fich in Suͤdamerika und Indien, auch an dem Ufer der Snfel Tonga, Zabı. 9. Die Windenatter (C. Conflridor. Der Bürger), Hat 186 Schilde und 29 Schuppen. Iſt fehmal, fehr glatt, oben fchwarg, unten blaßblau mit weißer Kehle: Bewohnt Nordamerika. Bewegt ſich fehr geſchwind fort. Beißt, aber ohne Gift. Geht auf Menſchen los und wickelt ſich um die Fuͤße. Catesb. Carol. II. Tab. 48. 10, Die cafpifche Natter (C. Caſpius). Hat 198 Schilde und 100 Schuppen. Mird tiber 5 Fuß lang. Iſt oben mechfelsweife gelb und braun ges fireift, unten gelb. Findet fih am Ufer des cafpifchen Meers, in Gefträuchen, und auf niedrigen Wiefen. Schleicht mit aufgerichtetem Kopfe, und verräth ihre Ges genwart durch ben sifchenden Laut, den fie von fich giebt. Eigentlich flieher fie ben Menfchen, wenn fie aber gereizt wird, gehe fie mit vieler Heftigkeit auf ihn los. i Beppechin Reife. 1. Tab. 21. Er. 11, Die — 442 Shhleich. Amphib. Die Scanppmflang. 11. Die Äropfnatter & cc. Ha je). Hat 207 Schilde und 109 Schuppen. Iſt ſchwarz, mit ſchraͤg gehenden Binden. Die Schuppen zur Haͤlfte weiß. Bewohnt Unter-Aegypten, und iſt eine der groͤß— ten Nattern, die an 6 Fuß lang, und 3 Zoll dick wird. Wenn fie zum Biß gereizt wird, blähet fie den Hals ders geftalt auf, daß er wol 4 mal fo dick als der Korper wird. Die aͤgyptiſchen Ganckler verftchen fich darauf, ur die Giftzähne auszureißen. VI. Die Scuppenfdhlange (Angie). “Schuppen unter dem Bauch, und ea unter den Schwanze. Die zu diefent Gefchlecht gehdrige Schlangen haben gar Feine Bauchſchilde, fondern find Über den ganzen Korper mit Schuppen bekleidet. Cie find mehrentheils Elein, alle ohne Giftzahne und unfchadlich. Die Gattungen, deren 26 find, werden nach der Zahl der Schuppen unter den Bauch und Schwanz unterfehieden, Gie werden auch Aalſchlangen genanut. 1, Die gefleckte Aalſchlange (A: Maculata). Mit 200 Bauch >» und 12 Schwanzſchuppen. Iſt oben gelb, mit braunen Nückenftreif und Ducerbändern von gleicher Sarbe. Bewohnt Amerika, Seb. muf. 1. Tab. 53. f. 7. 2. "Die Blindfchleiche LA; Eragilis Haſelwurm; Kupferfehlange; Hartwurm). Hat 135 Bauch- und eben fo —— Iſt aſchgrau, ins Braͤunliche fallend, und wird etwa ans derthalb Fuß lang, und eines Daumens dick. Bewohnt Europa und Sibirien. Hält ſich in dumpfigen Gegen— den, altem Gemaͤuer, in Waͤldern, an Heerſtraßen, 2c. auf. Sie beißt zwar, wenn ſie gereizt wird, aber ihr Bi ß iſt auch den aͤrtlichſten Thieren unſchaͤdlich. Sie bricht * Schleich. Amphib· ¶ Die Ringelſchlange. 443 bricht leicht entzwey, wenn man ſie anfaßt, und die ab— gebrochenen Stuͤcke bewegen fich doch noch Stunden lang. Ihre Augen find fehr Elein, daher fie von vielen für blind gehalten wird, und daher auch den Namen befommen hat. Laur. amph. Tab. 5. f. 2. R IX. Die Ringelfhlange (Amphisbaena). Rumpf und Schwanz mit Ringen umgeben. ; * En — | Diefe Schlangen haben weder Schilde noch Schuppen. Ihr Körper ift walzenfoemig. Sie haben feine Giftzähne, füllen aber durch die bloße Berührung juckende Fa in der Haut verurfachen. — 5 Gattungen. Die ſchwarzbunte Ringelfchlange (A. Fuliginofa), Hat am Rumpf 200, und am Schwanz 30 Ninge. Iſt ſchwarz und weiß gefleckt. Wird etwa ı Fuſt lang. Bewohnt Amerika. eg Seb. muſ. II. Tab. ı. Fig. 7. X. Die Runzelſchlange (Caccilia). Aunzeln am Rumpf und Schwan;. Auf der obern Kippe zwey Eleine Zühlfpigen. 2 Gattungen. Die Sühlfchlange (C. Tentaculata). Hat am Bauche 135 Nunzeln Der fehr kurze Schwanz hat gar Feine Runzeln. Schuppen fehlen. Die Farbe ift bräunlich. Die Länge beträgt etwa ı Fuß. Bes, wohnt Amerika, und lebt wahrfcheinlich von Gewürmen. Seb. muſ. II. Tab. 25. Fig. 2, | Vierte 444 Dierte Klaſſe. Die Sifche, BE He Kr Le Le ee ae ehe — Dierte Rlaſſe. Die Fiſche (Pilces). re Sifchen verfteht man diejenigen Thiere, deren Herz aus einer Vor- und einer Herzkammer befteht, die ein rotheg, kaltes Blut haben, fich mittelft wahrer Sloßen bewegen, und mittelft wahrer Kiefern Athen hohlen. Die Kiefern, Kiefen, Riemen oder fo genannten Sifcbobren (Branchiae) liegen auf beyden Seiten des Kopfs, und find auf jeder Seite in vier Blätter getheilt, die einige Achnlichfeit von der Fahne an einer Feder haben, an ihrerBafis durch eben fo viel bogenformige Graten uns terfiüßt werden, und nit einer unzähligen Menge von Dlntgefäßen durchmwebt find. Cie find meiftene durd) eine oder mehrere große halbmondförmige Schuppen, wel» he die Kieferdedel (Operecula branchialia) heißen, bes deckt, und diefe find bey den mehreften mit der Kiefer» baur (membrana branchiottega) verbunden, wodurch die, zroifchen den Kieferdeckeln, und dem Rumpf befindliche Kies fenöffnungen (apertura branchialis), die mit der Hoͤhlung des Mundes zuſammenhangen, verſchloſſen werden innen. Dieſe Kiefern vertreten bey den Fiſchen faſt vollkom— men die Stelle der Zungen, und dag Athemboblen ges fchieher dadurd) auf die Art, daß fie die im Waffer aufs gelofete Luft durch den Mund in die Kiefern leiten, und dann durch die Kieferöffnung wieder von fich geben. Sie fönnen aber dag Athemhohlen eben fo wenig, als die mit gungen verfehenen Thiere lange entbehren, ob fie gleich nicht wie diefe durch den gleichen Weg ein- und ausath⸗ men. Die Werkzeuge des Athemhohlens find bey den Sifchen auf eine bemundernswürdige Art eingerichtet. Pur die Anzahl der Beinchen, welche dem Karpfen zum Eis Vierte Klaſſe. Die Sifche. 443 Einziehen der Luft dienen, erſtreckt fich auf 4386. (Ninme man hiezu, daß diefer Sifch 65 Muskeln, und aufer den 8 Hauptäften der Pulsader noch 4320 Fleine pulsadrige Aeſte hat, von denen ein jeder fid) wieder auf allen Eei- ten in unendliche Fleine Gefäße zertheilt, fo fann man den unausfprechlich Eünftlichen Bau der Fiſche Hieraus beur⸗ theilen). Die Rieferdeckel find nach der Anzahl der Blätter entweder einblärterig (opercula fimplicia, monophylia), oder 2, 3, 4 blätterig (di-tri-tetradatyla), — Nach ihrer Subftans find fie Enöchern (oflea), biegfam (flexi- lia), oder mit einer fleifchigen Haut überzogen (carnofa). — Nach ihrer Oberfläche: glatt (glabra), eben, ohne Ungleichheiten (laevia), glänzend (nitida), raub (feabra), geſtreift (ftriata), gefurcht (fulcata), ſtrablicht (radiata), fiacbelicht (aculeata), befchuppt ((quamofa), ohne Schup, pen (alepidota). — Der Nand ift: gekrümmt (arcuata), gezäbnt (dentata), gefägt (ferrata), geferbt (crenata), gefranzt (ciliata), ausgerandet (emarginata), ganz (in- tegra). — Nach der Geftale find fie; rund (otundata), eig (angulata), zugefpitst (acuminata), abgeſtumpft (truncata). Die Kiefenhaut wird durch Gräten von verfchieder ner Anzahl unterffügt, und im Syſtem werden oft Kenns zeichen des Geſchlechts von der Zahl der Gräten oder Strahlen genommen. Co heißt z. E. die Kiefenhaut zweyfirablig (membr. branchioftega biradiata), wenn fie nur von 2 Strahlen oder Gräten unterftügt wird, u. f. w. Die Kiefenhaut ift ferner: entweder ganz von den Kiefen—⸗ decfeln bedeckt (occulta), oder balbbededt (femitekta), oder gang frey (patens). Gie ift einfach, wenn fie nur aus einer Haut befteht (implex), Doppelt, wenn fie aus 2 Häuten befteht (duplex), Nach ihrem Rande ift fie: glatteandig (mutica), warsig(papillofa),gesäßn(dentata). Die 446 Dierte Klaffe. Die Fiſche. Die Kiefenoͤffnungen find fo wol nach ihrer Lage, als nach ihrer Geftalt verfchieden. In Anfehung der er» ftern liegen fies entweder an den Seiten, hinten am Kopf (aperturae laterales), oder in der Kehle (gulares), oder im Genick (oceipitales, ad nucham), oder im Nacken (cervicales), oder an der Bruſt (pectorales). Nach der Ießtern find fie; gefriömmt (arcuatae), gerade (rettae), eyförmig (ovatae), röhrenförmig (tubulatae), weit (re- pandae), enge, linienförmig (lineares). Ben einigen Gefchlechtern der fünften Ordnung, mie bey den Geeteus feln, Bauchfangern und Mefferfifchen, ift die Kiefensffnung . zum Theil mit einer eigenen firahlichten Haut verfchloffen. | Die Sloßen, Sloßfedern oder Sinnen (Pinnae) find die Bewegungswerkzeuge der Fiſche, vermittelſt welcher ſie im Waſſer ſchwimmen. Sie beſtehen aus duͤnnen, knochenartigen oder knorplichten Graͤten oder Strahlen (radii), die durch eine beſondere Haut mit einander vers bunden, an eigenen Knochen befeftiget, und durch bes flimmte Muskeln ausgefpannt, und nach verfchiedenen Richtungen bewegt werden. Die Strahlen der Floßen find entiveder biegfam, aus zwey, neben einander lies genden zufammen gefeßt, und theilen fich in der Spitze (radii flexiles, compofiti), oder einfach, hart und fpirig (radii fpinofi, aculei). Fifche, welche biegfame Gröten haben, heißen pifces malacopterygii, und die, welche harte, fachlichte haben, acantopterygii. Die Floßen befommen von ihrer Lage verfchiedene Jtamen: ı) Rüs. ckenfloßen (pinnae dorfales), welche über den Mücken hingehen. 2) Benfifloßen (p. pectorales), die ſeitwaͤrts hinter den Kiefern liegen. 3) Banchfloßen (p. ventrales), die am Bauche vor der Deffuung des Afterg ftehen. 4) After» oder Sterzfloßen (anales), welche hinter dem Af⸗ ter liegen. 5) Schwansfloßen (caudales), die hinten am Schwanze liegen. Die letztern haben allemal eine ver⸗ Vierte Klaffe. Die Sifche. 447 verticale Lage, und vertreten die Stelle de8 Steuerruderg zum Lenfen, fo wie hingegen die Bruftfloßen zum eigent- lichen Fortrudern, zur Erhaltung des Gleichgewichts mit dem übrigen Korper, die Bauchfloßen zur Bewegung in die Tiefe, u. f. mw. dienen. — Außer diefen wabren Sloßen finden fich bey manchen Sifchen noch andere bes fondere Theile, 5. E. die Fettfloße (pinna adipofa), oder die Eleine fioßenähnliche Haut, welche bey den Fohren (ſalmo) hinter der Nückenfloße liege, und feine Gräten hat; ferner die falſchen Sloßen (pinnae fpuriae), oder die Kleinen floßenähnlichen Auswuͤchſe, die fich zwiſchen den wehren Sloßen bey vielen Sifchen befinden; endlich auch die Singer (digiti), oder einfache, gelenfte, borftens ähnliche Anhänge, die fich zumeilen zwifchen den Brufks und Bauchfloßen finden. Wenn ihrer mehrere find, fo ftchen fie entweder frey, und von einander abgefondert (digiti liberi), wie beym Seehahn; oder fie find durch eine Haut verbunden (palmati); manchmal find fie fehr lang (longiffimi), fo daß der Sifch, fo lange fie naß find, vermittelft derfelben fliegen kann (volatiles). Die Rüdenfloßen find fo twie die übrigen nad) ihrer Anzahl verfchieden. Nach ihrer Lage nehmen fie entweder die Lange des ganzen Nückeng ein (pinna dorfalis longi- tudinalis), wie bey.den Schollen; oder nur die Hälfte deffelben (femilongitudinalis), wie bey den Karpfen; oder liege auf den Schultern (fcapularis), oder in der Miete des Ruͤckens (aequilibris, librans, media), wie beym He» ving; oder nahe am Schwanz (remota, lumbaris). Went der Nückenfloßen mehrere find, fo find fie entweder fren von einander abgefondert (diſtinctae), oder zuſammen⸗ serwachfen (coalitae, unitae). — Nach ihrer Geftalt find fies entweder von gleicher Ränge (aequalis), oder werden nach und nach kürzer (declinata), oder: die mittlern Gra- ten find kuͤrzer, und die Außern länger Cinterrupta), oder die 448 Dierte Klaffe Die Fiſche. die mittlern find länger, und die äußern fürger (triangu- la), ꝛc. — Nach ihrem obern Rande find fies ſtache— licht (fpinofa, aculeata), gesäbnt (dentata), gefägt (fer- rata), lansenförmig (lanceolata), auch mit fadenformi« gen Anhängen vermehrt (ramentacea)., Manche Fifche fünnen die Nückenffoßen zufanmenfalten, und dicht an den Nücken anlegen (pinna plicatiiis), Die Steiß» oder Stersfloße hat in ihrer Einrichtung viel Aehnlichfeit mit der Nückenfloße, Die Beufifloßen liegen -entweder nahe am Küchen (fupremae), oder in der Mitte der Bruftfeiten (mediae), oder unten, nahe am Nande der Bruſt (imae, infimar). Die fo genannten fliegenden Fifche haben fehr lange und ſtraffe Bruftloßen, fo daß fie fich damit felbft über die Dberfläche des Waffers erheben, und Eleine Strecken roeit fortfliegen koönnen. Nac) ihrer Geftalt find fie: zuges rundet (rotundatae), zugeſpitzt (acuminarae), abges fiumpft (truncatae), ſichelfoͤrmig ausgeſchnitten (falca- tae). Nach ihrem aͤußern Rande: glattrandig (inregrae), gezaͤhnt (dentatae), geſaͤgt (ſerratae), gekerbt (crenatae), unbewebrt (inermes, muticae). Die Sauchfloßen liegen entweder vorn am Halfe vor den Bruftfloßen (iugulares), oder an der Bruft (rhoraci- cae), oder am Hinterleibe (abdominales), und zwar ents weder Dicht neben einander (vicinae), oder von einander entfernt (remotae), oder mit einander verwachfen (co- adunatae, coalitae). Ihrer Geftalt nach find fie, wie bie vorigen, verfchieden. Einige haben bervorftehende Stas cheln (fpinofae), Manchen Fifchen fehlen fie ganz. Einige haben deren 2. Andere an deren Stelle zuweilen einen langen, glatten, fcharfen oder fumpfen Dorn (fpina fer- rata, acuta, obtufa). ꝛc. Die Schwansfloße, deren getwöhnlich nur eine vor⸗ handen ift Clolitaria), iſt entweder von andern abgefon« dert Vierte Klaſſe. Die Sifhee 449 dert (diftin&ta), oder fie hängt mie der Rücken - oder der Eteißfloße zufammen, wie bey dem Schlanaenfifch (an- nexa, unita, coalira), Cie iſt gleich abaefchnitten, wie bey dem MWeichfifch (aequalis), suxerunder, bey den Schollen (rotundara), mondförmig aussefcbnirten, bey den Schmwerdrfifchen (lunata, emarginata), zweygefpals ten (bifida), dreygefpalten, bey dem Goldfarpfen ıri- fida), gabelförmig (furcata, bifurca), sweylappig (bilo- ba), lanzenförmig (lanceolara). ?c. Ihr Rand ift, wie bey den vorigen, verfchieden. | Außer diefen Schwimmwerfzeugen haben die meiften Fiſche, vorzüglich die in ſuͤßen MWaffern leben, noch ein befonderes Hülfsmittel zu ihrer Beweaung, befonderg zum Steigen und GSinfen; dies ift die Schwimmblafe (vefica aörea), die mit phlogiftifirter Luft angefuͤllt ift, und meift, mittelft eines eigenen Kanals (duktus pneu- maticus) mit dem Magen oder Schlunde in Verbindung ſteht. Sie ift bald einfach, bald doppelt. Durch dag Zufammengiehen der Bauchmusfel wird fie zufammenges drückt, und die, in ihr enthaltene Luft herausgepreßt. Hiedurch wird der Korper des Fiſches Eleiner, und im BVerhältnif gegen den Raum des Waſſers, welches er ausftößt, fehmwerer, daß er folglich leicht nach der Tiefe ſchwimmen fann. Hoͤrt das Zufammengiehen der Bauch musfel auf, fo dehnt fich die Schwimmblaſe wieder zu ihrer natürlichen Größe aus, der Korper wird größer, und verhältnigmäßig leichter ald das Waffer, der Zifch muß alfo in die Höhe fleigen. Fifche, welche gar Feine Schwimmblaſe haben, wie die Schollen, oder deren Blafe verlegt ift, können daher nicht in die Höhe fehwimmen, fondern müffen auf dem Boden des Waſſers bleiben. — Der äußere Rörper der Sifche ift nach feiner Geſtalt und Umfange verfchieden; und diefe Werfchiedenheit uns gleich mannigfaltiger, als bey den vorigen beyden Thiers Sf klaſſen. 450 Dierte Klaſſe. Die Sifche. klaſſen. Er ift eyförmig (ovatum), walsenförmig (cy- lindricum), Eugelföemig (fphaericum, globofum), faſt kreisrund (fuborbiculatum), länglich rund (oblongum), kegelfoͤrmig (conicum), Eeilförmig (cuneiforme), hat oft einen erhabenen Rücken (tuberofum, gibbum), oder bervorftehenden Bauch (ventricofum), oder ift lanzetfoͤr⸗ mig (lanceolatum), fpindelförmig (fufiforme), rund (teres), wie bey den Muränen, von oben platt-gedrädt (depreflum), zufammen gedrüdt (compreffum), edig oder Fantig (angulatum), fchwerdförmig, zweyſchneidig (enfiforme, anceps), wie bey dem Schlangenfifch; meſ— ferförmig, auf dem Nücken feharf gerander, und am Bauch abgerundet, oder flad) (cultratum), wie bey dem Finnaale; Eielförmig, mit fcharf gerandetem Bauch, und erhabenem Rücken (carinatum), wie bey den Mafrelen. Gemeiniglich ift der Körper mit Schuppen befleidee (fquamatum, fquamofum), die von einer ganz eigenen Subſtanz, und bey den verfchiedenen Gattungen von der mannigfaltigften, theils ausnehmend ſchoͤnen Bil- dung und Zeichnung und farbigem Gold - und Eilberglans ze find. Manche Zifche find aber auch ſchuppenlos (pifces alepidoti), und ihr Korper iſt mie einer fchleimigen Haut überzogen, und dadurch fchlüpfrig (mucrofum, lubricum), Bey manchen ift er mit Fleinen runden Punkten, chagrin- artig (fcabrum, geriefele), bey andern mit fpigigen, ſta⸗ chelähnlichen Punkten Chifpidum, raub), bey einigen mit Heinen ſchwuͤligen Knoͤpfen (tuberculatum, Enspfig) bes feßt. Zuweilen ift er weichwarzig (papillofum), hart⸗ warzig (verrucofum), Eleinfiachlicht (muricatum), groß» fiachlicht (aculeatum), borftig (fetaceum). Die Schup⸗ pen find nach ihrer Geftalt; rund (ſquamae orbiculatae), länglichrund (oblongae), eyförmig (ovatae), zugefpite (acuminatae), abgeſtumpft (truncatae), drey⸗ viers fechsfeitig (tri - quatuor - ſex angulatae), gefpalten (fiffae, bifidae), Vierte Klaſſe. Die liſche. 451 bifidae), Nach) ihrem Rande: glattrandig (integrae), gesäbnt (dentatae), gefägt (ferratae), gekerbt (crenatae), gefranzt (ciliatae). Nach. ihrer Dbe fläche: glatt (gla- brae), rauh (ſcabrae), knoͤpfig (tubercularae), flach» licht (aculeatae), geftreift (itriatae), und zwar entweder nach der Länge (longitudinaliter), oder nach der Quee⸗ ze (transverle); ſtrahlicht (radiatae). Gemeiniglich fies gen die Schuppen dicht neben einander, in. fchiefen Reis hen, feltener weit von einander, wie bey den, Cpiegels farpfen. Bey dem meiften Sifchen ſitzen fie fehr feft, bey manden, $. E. bey den Weichfiſchen, fallen. fie Teiche ab (deciduae).- Die mehreften der fo genannten Knorpelficche find mie ſchildförmigen Schuppen, oder gar mit einer Enochigten. Schaale gepanzert. Bon außen find die Schup⸗ pen noch mit einem befondern Schleim überzogen, der großen Theils aus Fleinen Schleimhöhlen abgefchieden zw werden fcheint, die bey den mehreften Zifchen zu beyden Seiten des Körpers in der fo genannten Seitenlinie liegen, — Die Schuppen dienen dem Fiſch wol vornemlich dag, zarte Fleiſch vor Stoßen und Verleßungen zu bewahren, auch. dem Körper zu ſchneller Durchſchneidung des Waſſers noͤthige Glaͤtte und Geſchmeidigkeit zu geben. An einem Karpfen hat man 6000, an einem Hecht g000,- an einem Gründling 10,009, und an einem Sandbaͤrs wol 20,000 gezählt. Die Schuppen verändern fich nicht alle Jahre, gie etwa die Haare bey den vierfüßigen Thieren, und die Federn bey den Vögeln, fondern es waͤchſt vielmehr alle Jahr eine dünne neue Schuppe über die vorige weg, die ſich nach, allen Seiten darüber ausbreitet, fo wie der Fiſch größer wird, daß man alfo aug der Anzahl der dicht auf einander liegenden Plärtchen, die fih. durch dag Vergroͤße⸗ rungsglas deutlich unterfcheiden laffen, die Anzahl der Jahre eines Siſches erkennen kann. nA Br ir 452 Dierte Klaſſe. Die Sifche. Der Körper wird in Kopf und Rumpf und die bes reits befchriebenen Sloßen eingetheilt. Rumpf und Kopf fioßen unmittelbar an einander, ohne durch einen eigente lichen Hals von einander abgefondert zu feyn, und zer⸗ falfen wieder in verfchiedene Theile. Der Kopf ift gemeiniglich fchmäler als der Körper, zutveilen aber auch breiter, wie beym Spiegelfifch, Pfafs fenfifch, sc. Er ift nach feiner Geftalt: gerundet (rotun- datum), eyförmig (ovatum), bammerförmig (malleifor- me), herzfoͤrmig (cordatum), zuruͤckgeſtumpft (retu- ſum), abgefiumpft, wie bey den Doraden und Schleim» fifchen (truncatum), zugefpitt, wie bey den Aalen (atte- nuatum), walzenförmig (cylindricum), abhängig (de- clive), eingebogen (fimum), in einen Tuͤſſel verlängert (in roftrum porreftum). Nach feinem Umfange: rund (teres), platt gedrüdt (plagioplateum, depreflum), zu⸗ fammen gedrüdt (cathetoplateum, compreflum), edig oder Eantig (angulatum). — Zumeilen iſt er mit einem Schilde bedeckt (cataphraftum, clypeatum), oder bepan⸗ zert (loricatum). Nach feiner Oberfläche ift er: glatt (laeve), mit einer Settbaut bedecft (pingue), weichwar. 3ig (papillofum), hartwarzig (verrucofum), runzelich (rugofum), mit vertieften Punften befeßt (excavato - pun- &tatum), raub oder mit erbabenen Punkten befeßt (Tca- brum), gefurcht (fulcatum), firablicht ausgemeißelt (radiato-celatum), mit borftenförmigen Haaren beſetzt (eirris adfperfam), mit Stacheln befeßt (fpinofum) , ges kaͤmmt (criftatum), webrios (muticum, inerme). Die Augen der Fiſche haben viel Sonderbared. Be⸗ fonderg zeichnen fie fich durch den gäanzlichen Mangel des fo genannten Strahlenbandes (corpus ciliare), und durch einen überaus fonderbaren fleifchichten, meift ringformi« sen Wulff, der innerhalb des Augapfels, hinter der ſchwarzen Haut liege, u. d. gl. m. aus. Bey den meiften find Vierte Klaffe. Die Fiſche. 453 find fie blos, und ohne Bedeckung (nudi), bey andern haben fie die innere Augendecfe (membrana niftitans). Gewoͤhnlich Tiegen fie tief in den Augenhoͤhlen, fü, daß fie vom Hienfchädel befchüßt werden ; bey einigen aber find fie herborragend (prominuli, protuberantes). Gemeinig. lich" Tiegen fie an beyden Seiten ziemlich in der Mitte ded Kopfs (medii). Bey einigen, z. E. bey dem Pfaffenfifch, im Scheitel (verticales). Bey den Seebraßen und Pär- fchen, oben an den Seiten des Kopfs (fupremi); bey den Drachenbarfen dicht an einander (vieini); und bey den Schollen nur auf einer Seite des Kopfs (binati). Die Kryftalllinfe ift Fugelförmig, um im Waffer damit defto beffer fehen zu Finnen. Der vordere fihtbare Theil des Auges heißt der Stern (iris), in welchem man den obern, mittlern und untern Theil, fodann den Rand der Deffe nung des Sterns (margo pupillaris), und den Rand am Yugenfreife (margo orbitalis) ımterfcheidet. Bey Beſtim⸗ mung der Gattungen wird oft auf Die Farbe bes Sterns, und auf deffen Deffnung Nückficht genommen. Der Mund der Fifche ift gemeiniglich mit beweglichen Binnladen verfehen, und biefe find entweder blos mie einer dünnen Haut übergogen (maxillae nudae), oder haben fleifchige oder häutige, mehrentheilg einfache, zu⸗ weilen aber auch, wie bie Lippfifche und Pärfche, doppelte Rippen (labia carnofa- membranacea.- fimplicia- duplicata). Zumeilen verlängern fich die Kinnladen, wie bey dem Dornfifh, in einen Küäffel (maxillae in roftrum porre- Etae), und diefer befomme nad) feinem Umfange, Raͤn⸗ dern, Geftalt, Spiße, Deffnung, Bedeckung, Ober⸗ fläche, Bervegbarfeit, zc. verfchiedene Benennüungen. Er ift eund, röbrig, dreyeckig, platt gedruͤckt, ausgerans det, gesähnt, gefägt, walzenfoͤrmig, Eegelförmig, zu⸗ geſpitzt, ‚pfriemenföemig, fchwerdförmig, ſpitzig, fiumpf, gefpalten, lappig (roftrum lobatum). Manche öf3 Fiſche 454 Vierte Klaſſe. Die Sifche. Sifche Finnen den NRüffel verlängern und verkuͤrzen (ro- ftrum retractile). Sonſt find die Kinnladen entweder von gleicher Laͤnge (aequales), oder eine iſt laͤnger als die andere (inaequales),. Dem Panzerfifch fehlen fie ganz. Die Beffnung des Wunder (rietus) ift fo wol nach ihrer Rage, als nach ihrer Richtung verfchieden. In Anz fehung der erftern liegt fie entweder, wie gemohnlich, an der Spike des Kopfs (rietus terminalis), oder am obern Theil deffelben (rietus fuperus). In Anfehung der leßtce ren ift fie entweder horizontal (transverfus), oder fenke recht (verticalis), wie bey dem Pfaffenfifch; oder ſchlef (obliquus), wie ben dem Drachenbars und den Schollen. Zähne haben nicht alle Fiſche. Diele aber find da« mit verfehen, und manche haben ein fehr furchtbareg Ge⸗ biß. Die Zähne liegen entweder in den Kinnladen, oder auch in der Zunge, im Gaumen und im Schlunde, ıc. und find, fo wol in Anfehung ihrer Geftalt und Schärfe, als ihrer Oberfläche von verfchiedener Befchaffenheik. Manche Fifche haben doppelte, — — ja fechsfache Reihen Zähne, Die Zunge der Fifche ift fo wol nach * Subſtanz, als nach ihrer Geſtalt, Oberflaͤche und Bewegbarkeit ver⸗ ſchieden. Sie iſt entweder fleiſchig (carnofa), oder Enorps licht (cartilaginea). Breit (lata), fchmal (angufta), ſtumpf (obtufa), zugeſpitzt (acuminata), pfriemenförmig (fubulata). — Eben (laevis), raub (fcabra), gesäbnt (dentata), gefägt (ferrata), ffachlicht (aculsata). — Beweglich ober unbeweglih. — Cie ift mit flarfen Nerven verfehen, und dag vorzünlichfie Organ des Ges ſchmacks, dient aber auch, befonders die gezähnte, ges fügte und ſtachlichte, den Fiſchen ihren Raub feftzuhalten. "Die Naſenloͤcher der Fifche liegen vor den Augen, und Sffnen ſich mit zwo Deffnungen auf jeder Seife. Les a find fie in ihrer Geftalt, Lage und Verhaͤltniß b Bere Rierte Klaſſe. Die Fiſche. 455 verfchieden. Da fich die Geruchsnerven in die Nafen« loͤcher verbreiten, fo ift nicht zu zweifeln, daß die Fifche riechen, ja der Geruch muß bey vielen überaus feharffeyn, da fie die verſteckten Köder in weiter Entfernung aus wittern. ER Das Gehör der Fiſche wurde ehedem gänzlich bes zweifelt; in neuern Zeiten haben Unterfuchungen und Ent» deckungen gelehrt, daß diefe Thiere nicht nur den Sinn, und zwar in auffallender Schärfe, fondern auch felbit ahnliche Organe, wie die im innern Ohr anderer Thiere, befißen. Und ob man gleich von außen gemeiniglich Fein Zeichen des Gehörs wahrnimmt, fo hat man doch an niehrern Kifchen 3 krumme Nohren und Gehörnerven, die im.richtigen Berhältniß, und nad) ihrer Art eingerich- tet find, gefunden, und die Bemerfung gemacht, daß die - Gehoͤrwerkzeuge der Sifche von allen Eeifen in einem Eno= chernen Behälter eingefchloffen, und mit einer Art Gals lerte angefüllt find. Go viel ift aber wol ohnftreitig, daß e8 mit dem Hören der Sifche im Waffer ‚eine. ganz andere Bewandniß, als mit den, in der freyen Luft Ichenden Thies ren haben, und der MWafferfchall vom Luftſchall fehr vers fehieden feyn muͤſſe. Wahrfcheinlich wirft jener auf den Kopf des Fiſches, und giebt ihm eine Erfchütterung, wo⸗ durch die Gehoͤrknoͤchelchen gerührt, und die Nerven erfchüttert und in Bewegung gefeßt werden, fo wie taube Menfchen vermittelft eines: Steckens hören fönnen, und wie man den Schlag einer Tafchenuhr deutlich vernehmen fann, wenn man fie swifchen, oder an die Zähne hält. An dem Kopfe der Sifche befinden fich zuweilen bors fienförmige, bäutige, mit Blutgefäßen und Nerven ver fehene bewegliche Sortfäße, welche man Bartfaden (eirri) nennt. Sie ſtehen entweder auf dem Scheitel (vertica- les), oder an der Naſe (nafales), oder an den Lippen (la- biales), oder an der untern Kiunlade, nahe an der Kehle 84 (gula. 456 Dierte Klaſſe. Die Sifche. (enlares). oder über den Augen (faperciliares). ıc, Sie dienen wahrfcheinlich den Sifchen, um damit andere Fleine Mafferthiere, wie mit einem Koͤder zu locken, und gleich» fam zu angeln. Die Welfe, Karpfen, Sternfeher, Froſch⸗ fifhe, u. a. haben dergleichen. Sie find bald länger, bald fürzer, An dem Rampfe der Fifhe muß man den Rüden (dorfum), die Seitenlinie oder Seitennath (linea late- ralis), und den Unterleib unterfcheiden. Der Rüden befommt von der Anzahl der Nückens floßen, von feiner Oberflähe und Erhabenheit vericyies dene Namen. Er ift Noßenlos (dorfum apterygium), 3weyfloßig (dipterygium), dreyfloßig (tripterygium). Er ift ferner: eben (laeve), glatt (glabrum), buckelicht (gibbofum), Enotig (tuberculofum), ffacblicht (aculea- tum), gefägt, gezäbnt, rinnenförmig (canalicularum). Endlich; flach (planum), gewölbt (convexum), kielfoͤr⸗ mig (carinatum). } Die Seitenlinie befteht aus einer Neihe von Fleinen Deffnungen an den Schuppen, unter welchen Drüfen lies gen. Eie liegt entweder nahe am Nücken (fuprema), oder in der Mitte der Seite (media), oder, wiewol felten, nahe am Bauche (ima, infima). Gewoͤhnlich iſt fie alare und porös (laevis, porofa, punftata), manchmal ſtach⸗ licht (aculeata), zuweilen gepanzert (loricata). Ihrer Richtung nach ift fie: gerade (relta), wie bey den Foren; mir dem Rüden gleichlaufend (dorfo parallela), mie bey dem Pärfch, 2c. gebogen (curva); mit dem Bauch gleich« laufend gebogen (ventri parallela recurva), bey den Ells rigen; nach voen gebogen und binten gerade (antice curva,.et poftice re&ta), bey den Schollen ; von dem Ges nich ſchief berabfieigend, nach dem Schwanze hinunter (defcendens), bey den Weichfifchen; gefeblängelt (finuo- fa, exuoſa). Nach ihrem Fortſatz iſt fie entweder un⸗ untees Vierte Klaſſe. Die Sifche. 457 unterbrochen (integra), oder einmal abgeſetzt (infratta), oder mebrmals abgefetzt (abrupta). Gewoͤhnlich liegt auf jeber Seite nur eine einzige (folitaria), zumeilen, wie beym eleftrifchen Finnaal und dem Sandaal, ift fie ge doppelt (duplicata), Bey manchen Zifchen ift fie faum bemerfbar (obſoleta). — Mit diefer Seitenlinie muß die Zwifcbenlinie, welche die Rücken» und Bauchmugfel von einander frennt, nicht vermechfelt werben. Der Unterleib (abdomen) ift nach feiner Geftalt und ' Dberfläche verfchieden. Er iftflach, eben, rund, kan⸗ tig, Eielföemig, bervorftebend (protuberans),. Ferner nadı, befchuppt, geoßffachlicht (aculeatum), Flein, fiacblicht (muricatum), gefägt (ferratum), fägeförmigs gesäbnt (dentato - ferratum). Der After (anus) hat nicht bey allen Fiſchen einer» ben Lage. Bey den Finnaalen liegt er in der Kehle (gula- - is); bey den Schollen an der Bruſt (pektoralis); bey dem Schlangen» und Pfaffenfifch nahe am Kopf (vicinus); beym Eeebraßen und Karpfen näher am Schwanze — motus); bey den mehreſten am Bauche (medius), Der Rumpf verliert fi in den Schwanz (cauda), und ift nach feinem Umfange und Geftalt: rund, zufam: mengedrädt, Eielförmig, gerinnelt, oder edig mit hers vorftehenden Geitenlinien (angulata). Serner; Eeilför- mig, zugeſpitzt, lanzetförmig, pfriemenförmig, faſt walsenförmig (fubeylindrica). ꝛc. Nach feiner Bekleis dungs nackt, befchildet, bepanzert, befcbuppt, groß⸗ oder Eleinftachlicht, weichwarzig (papillofa), hartwar⸗ 3ig (verrucofa), manchmal mit rückwärts liegenden Dor« nen befeßt (retrorfum fpinofa). Die Spige endigt fich zumeilen in einen Faden oder Borfte (in filum definens, fetifera), oder ift mit einem langen gezähnten Stachel be— waffnet (aculeo longo ferrato armata). ıc. Zumeilen ift der Schwanz ohne Floße (cauda apterygia). Won ber Sfs5 Geftale 458° Dierte Klaſſe. Die Sifche. Geftale und DVerfchiedenheit dee Schwanzfloße erhält ex noch verfchiedene Benennungen. Die Anochen, welche die Theile der Fifche unters fügen, find ein Mittel zroifchen wahren Knochen und Knorpeln. Die meiften liegen im Kopf. Beym Pärfc) zähle nıan auf 80. Daß Tuͤckgrad geht durch den ganzen Körper, bis an dag Ende des Schwanzes, und feine Wirbel find am Kopf ftärker, und werden nach hinten zu immer fchwächer. Sie find nicht bey jeder Gattung in gleicher Anzahl vor- handen. Gie wachfen mit dem Korper, aber nicht durch eine innere Ausdehnung iheer Theile, fondern durd) Ans fäße. An den Dueerfortfäßen der Wirbel find die Xippen befeftigt, welche die Bruft und den Bauch umgeben. An der Bruft liegen die Schlüffelbeine (claviculae), die Schulterblätter (fcapulae), auf welchen die Bruft- floßen befeftigt find, und dag Sruffbein (fternum). Die Knochen, welche die Nücken » und GStersfloße unterftügen, liegen zwiſchen den ſpitzigen Fortfägen der Ruͤckgradswirbel, find mit denfelben durch Ligamente verbunden, und werben ofla interfpinofa genannt. -Die Knochen, woran die Bauchfloßen bangen, heißen die Bedenknochen. Zwifchen den Musfeln liegen oft noch ganz feine Gräten, welche entweder durch fehr feine Bander, oder gar nicht mit den Knochen zufammen hängen, und die Bewegungen der Muskeln befördern. — Da die Fiſche Feine Lungen haben, fo verfteht fich von felbft, daß ihnen auch Feine wahre Stimme zuge- ſchrieben werden kann, ob gleich einige von ihnen, 3. €. der Knurrhahn, der MWetterfifh, u. a. einen Laut von fid) geben koͤnnen. e In Mierte Klaſſe. Die Sifche. 459 In Nückficht ihres Aufenthalts theilt man die Fiſche überhaupt in folche, die in ſuͤßem Waſſer, und folche, die in der See leben, ein. Diele halten ſich in Fluͤſſen (pifces fluviatiles, $lußfifche), viele in ftehenden Waffern, Seen und Teichen (pifces lacuftres, Teichfifche), auf. Von denen, die ſich im Meer aufhalten, gehen viele, zu der Zeit, wenn fie Eyer legen wollen, an die Ufer und Mündungen der Slüffe (pifces marini, Meerfiſche), ande ve bleiben beftändig von den Küften entfernt (pelagici). Beyde Gattungen nennt man im gemeinen Reben Sees fifde. Einige, wie der Aal, die Muräne, Finnen auch zumeilen einige Zeit im Trocken, andere, theils in wars men mineralifchen Quellen aushalten. Die mehreften Fiſche, zumal die in der See Ieben, gehen ihren Gefchäften zur Nachtzeit nad, und halten fich am Tage mehr in der Tiefe auf. Einige leben einſam, ans dere in Gefellfchaft. Manche ftellen auch zu gewiffen Jahrszeiten große Wanderungen an. Stoͤhre ſind z. E. in der Nord.» und Oſtſee bekannt, treten aber in die ſuͤßen Waſſer der Oder. Die Heringe ziehen zu beſtimmter Zeit , vom Nordpol nach den mildern füdlichen Meeren. ꝛc. Die Wanderungen der Zifche Finnen verfchiedene Urfachen haben. Einige Ceefifche leichen in ſuͤßen Maffern, an— dere haben die Abſicht, fih von Inſekten, die fie plagen, zu befregen. Ben manchen kann auch vielleicht Mangel der Nahrung, Deränderung der Temperatur des Eles ments, u. d. gl. die Veranlaffung feyn. Die Nabrung der Zifche ift verfchieden. Groͤßten⸗ theils find fie fleifchfreffende Thiere, die andere Fleine Sifche und Wafferthiere zu ihrer Nahrung gebrauchen. Diele freffen Kroten, Froͤſche, Inſekten und ander Ungesiefer. Manche leben von Pflanzen oder vom Schlamm, und vom Unrath anderer Thiere, auch von Aas u. d. gle 5 u 460° Vierte Klaſſe. Die Sifche. Zu den Waffen ber Fifche gehören die Zähne, Sta— cheln, Schuppen und Schilder am Kopf und Korper. Einige haben eine erfchlitternde und betäubende Kraft, ꝛc. Ihren Feinden entgehen die mehreften durch Berfchieden« heit und Gefchwindigfeit im Schwimmen. Das Fortpflanzungsgefchäfte der Fifche ift bey weis tem noch nicht hinlänglic) befannt. Bey den meiften fin⸗ det man äußerlich feine Epur von Zeugungstheilen, und außer den tenigen, lebendig gebährenden, wohin ber Yal, und die fo genannte Aalmutter gehören, mögen fich wol wenige Fifche wirklich mit einander paaren, fondern bey den niehreften giebt das Weibchen den Rogen nod) unbefruchtet von ſich, und das Männchen kommt hiers aufnah, um ihn mit feiner Milch zu begießen. Das Leichen ift von einem Jahre zum andern verfchieden, wo— von die Urfach theils in der Witterung, theilg im Grund und Boden und andern Umftänden liegt. Die Eyer were den durch die Wärme der Sonne auggebrütet. Nicht alle junge Zifche haben, fo iwie fie aus dem Eye Eommen, ihre vollkommene Geftalt, fondern viele muͤſſen fich erft, mie die Amphibien, einer Art von Verwandlung unterziehen, ehe fie ihre Sloßen, und ihre vollige Ausbildung erhalten. Die Vermehrung ift bey den meifien Fiſchen ganz außerordentlich, fo daß, ob gleich die Eyer der mehreften, im Verhältniß zu ihrer Statur ungleich fleiner find, als bey irgend einer andern Thierflaffe, dennoch bey manchen die Eyerſtoͤcke größer find, als ihr ganzer übriger Korper. In einem Karpfen hat man 342144, in einem Kabeljau 9384000, in einer Makrele von ı Pfunde 546681, in einem Schley von 23 Pfund 383252, in einem Sarfch von 8 Unzen 281000, in einer Scholle von ohngefähr 243 Ungen 1357400, in einem Stockfiſch über 9000000, in einem Heringe zwiſchen 20 und 37000, in einem Stint von 2 Unzen 38272 Eyer gefunden, Von einem Dorſch⸗ sogen Vierte Klaſſe. Die Fiſche. 461 rogen gehen etwa 7 Koͤrner auf ı Gran, alſo 40320 auf ı Bfund; und 11289600 auf ein Schiffpfund. Wie viele Schiffpfunde find aber nicht in einer einzigen Schiffs⸗ ladung enthalten! Der Nogen eine Hauſens wiegt oft 200 Mund. Da nur 5 Nogenförner auf einen Gran geben, fo enthält ı Pfund’28800, und alfo 200 Pfund die Unlage zu 5760000 Fifchen. Ein ‘großer Theil der Eyer dient verfchiedenen Wafferthieren, und felbft den Fiſchen twieder zur Speife, fonft würden die Gewäffer des Erdballs niemals eine ſo ungehenre Menge Zifche faffen fönnen, die aus einem Nogen in einem Jahre entfichen fönneen, zu gefchweigen, daß hernach fo viele Millionen Eleiner Sifche das gemohnliche Schlachtopfer werben, wo⸗ von bie ältern leben. Unter den Fiſchen erreichen viele ein ungemein hohes Alter. Von Karpfen weiß man, daß fie 150, und von Hechten, daß fie bis 200 Jahre alt werden können, und bemooßte Köpfe gehabt Haben. Doc) werden einige Eleis ne Sifche, z. Eder Sticherling, nur wenige Sahre alk. Das Alter laͤßt fich bey vielen, wie ich vorher bemerfe habe, zum Theil ang den Schuppen erkennen. Bey den - Knorpelfifchen foll e8 nach den concentrifchen Ringen der. Ruͤckgradwirbel zu beftimmen feyn. — Das Wachsthum gehet gefchwind von flatten; mie weit es fich aber er ftrecfe, wie viele Jahre ein Fifch wachfe, und wenn cher er feine vollige Größe erreicht habe, ift wol roch nicht ausgemacht. Manche wachfen vielleicht durch ihre ganze Lebenszeit. Von den Seelenkraͤften der Fiſche iſt noch zur Zeit ſehr wenig bekannt. Von den Forellen weiß man, daß ſie ſehr kirre werden, und von den Karpfen, daß ſie ſehr liſtig und verſchlagen ſind. — Ein eigentlicher periodi— ſcher Erhohlungsſchlaf ſcheint bey dieſer Thierklaſſe gar nicht, oder doch nur bey ſehr wenigen ſtatt zu finden. Wahr⸗ 463 Vierte Klofe. Die Fiſche. Mahrfcheinlich aber find fie alle einem Winterfchlaf aus⸗ geſetzt. Der Nutzen der Fiſche erſtreckt ſich faſt blos dahin, daß ſie den Menſchen und andern Thieren zur Speiſe die— nen. Für viele Voͤlker iſt der Fiſchfang dag Hauptge— ſchaͤfte, und manche leben faſt ganz von dieſen Thieren. Manche Theile einiger Fiſche werden auch zu Kunſtſachen und ſonſt für die Defonomie benutzt. — Den mehreſten Schaden thun die Naubfifche; zumal in den Welrmeeren die Haye, und in den füßen Waffern die Hechte. Erler Fiſche find auch mit heftigem Gift verfeben. Bey Befchreibung der Sifche — der Geſchlechter und Gattungen wird fo wol auf die Bes fchaffenheit des Körpers an und für fich, ob er zufammen gedrückt, oder platt gedrückt, fehuppenlos oder befchuppt, 2c. als auf die Bartfaden, die GSeitenlinie, Etrahlen der ‚Riefenhaut, ferner auf die Rücken» Bruft- Bauch“ lfters und Schwanzfloße, infonderheit auf die Zahne und Werks zeuge ded Mundes, Rücficht genommen. Die ganze Klaffe zerfällt in fechs Drdnungen, wovon die Thiere der beyden letfern fonft unter dem Namen der ſchwimmenden Amphibien befannt waren. 1) Bablbaͤuche; die gar feine Bauchfloßen haben (Apodes). 2) Balsfloßer; deren Bauchfloßen vor den —— floßen ſitzen (Tugulares). 3) Bieuftbäucher; wo die Bruſtfloßen gerade unter den Bauchfloßen befindlich find (Thoracici). 4) Bauchfloßer,; wo die Bauchfloßen Hinter den Bruſtfloßen firen (Abdominales). 5) Anochenkiefer; denen der Kieferdeckel und die Kieferhauf, oder doch eing von beyden, mangelt (Bran- chioitegi). 6) Rnor⸗ Kahlbaͤuche. Der Aal. - 463 6) Rnorpelfiſche; welche knorpelartige Graͤten haben (Chondropterygii). Sch kann nicht ſagen, daß mir die deutſchen Benen— nungen der erfiern 4 Drdnungen gefallen. Cie find aber einmal recipirt, und ich müßte felbft fein einzelnes ſchick⸗ liches Wort an deren Stelle, daher baberi, fie beybe⸗ halten. EEE THE HEHE TE THE TE Bee Se fe Erſte Drdnung Kahlbaͤuche (Apodes). Die Bauchfloßen fehlen gänzlich. I. Der Aal (Muraena). Kopf glatt. Naſenloͤcher röhrenförmig. » Riefenhaut mit 1o Gtrablen. Boͤrper rund und fihlüpfrig. Schwanzfloße mit der Rücken = und Afterfloße lan 98: wachſen. CLuftloͤcher hinter dent Kopf oder den- Brufiloben. 10 Gattungen. 1. Die Muraͤne (M. Helena). Hat gar Feine Bauchfloßen. Farbe grün mit ſchwanz marmorirt. Bewohnt die waͤrmern Meere beyder Wel⸗ ten. Ein ſehr gefraͤßiger Raubfiſch, der an Geſtalt faſt dem Lachs gleicht, eine Groͤße von 3 Fuß erreicht, und ein ſehr zartes, fettes Fleiſch hat. Leicht im ſpaͤten Herbſt und wird alsdenn auch bey der Nacht mit Netzen, auch mit Haken und Koͤrben gefangen. Ihr Biß erregt Eut— zuͤndung. Zu Rom wurden dieſe Fiſche in Teichen gehals ten, und ſie ſind wegen des Luxus, der bey den alten Roͤmern mit ihnen getrieben wurde, bekannt. Bloch auslaͤnd, Fiſche. II. Tab. 152. 2, Der 464 Rablbäuche. : "Der Yal, 2. Der gemeine Aal (M. Anguilla). Die untere Rinnlade ift länger als die obere, und die Haut des Körpers ungefleckt. Bewohnt die Fluͤſſe beyder Welten. In der Donau und Wolga aber iſt er am ſeltenſten, und unter allen Fiſchen des ſuͤßen Waſſers der einzige der ins Meer tritt, welches im Fruͤhjahr ges fchiehet, da er denn befonders an den jüdlichen Ufern der Oſtſee in Menge gefangen wird. , Wird an 6 Fuß lang, und wol 20 Pfund fchwer. Hält fih am Tage gemohns fih im Schlamm auf, und geht des Nachts feiner Nahe rung nad), die in Inſekten, Gewürmen, Nas, Fleinen Fiſchen und dem Leich von andern Zifchen befteht.. Zus weilen gebt er ans Land, auf Wieſen, ing Getraide, ꝛc. und verfriecht fich bey ferengen Wintern wol gar auf den Heubsden. Manchmal drängt er fich auch in den Bauch des leichenden Störs ein. Hat ein fo zahes Leben, daß nicht nur die Stüde, worin man ihn zerfchnitten hat, ſich nod) lange bewegen, fondern auch das, ihm ausge fchnittene Herz noch wol 40 Etunden lang feine Neizbare feit behalte. Wird manchmal 15 Jahr alt. Gebiert leben— dige Zunge. Das Fleifch ift weiß und fchmackhaft, aber ſchwer zu verdauen. Die Haut zähe und durchfichtig, fo daß die Tataren fich ihrer zu Senftern bedienen, und fit zu Riemen zerfchneiden. Sie iſt mit einer fehr feinen, fchwärzlichen Oberhaut bedeckt, unter welcher die Schups pen befindlich find, die man an getrockneten Aalhäuten fehr deutlich fehen fann. Im Maule befinden fich mebres ze Reiben Fleiner fpißiger Zähne. Bloch Fiſche Deutfchl. III. Tab. 73. 3. Die Sirene (M. Siren. Linne”s Siren lacertina). Die beyden Bruftfloßen haben die Geſtalt von 4 Fin« gern. Das Herz hat Eine Höhle. Die Gedärme find ſehr lang. Im Schwanze merfliche Knoͤchelchen. Bewohnt Caro⸗ Kahlbaͤuche. Der Finnaal. 465 Carolina. Scheint ih im Schlamm zu vergraben, tie die Aale, und naͤhrt fih von Schlangen, die fie mit ihren ſtarken Zaͤbnen zu fangen und feſt zu halten weiß. Wird zuweilen 12 Fuß lang. 1. Der Sinnaal (Gy mnotus. Kahlruͤcken; Aflen finnaal). Deckel an den Seiten des Kopfes. An der obern Lippe 2 Fühlſpitzen. Kiefenhaut mit s Strahlen, Körper zufammen gedräicht, ‚unten durch eine Floße kielformig zugeſpitzt. 9 Gattungen. Der Zitteraal (G. Electricus. Zitterfiſch; Drillfiſch). Iſt blos. Die Ruͤckenfloße fehlt. Die ſtumpfe Schwanzfloße iſt mit der Sterzfloße zuſammen gewachſen. Dieſer merkwuͤrdige Fiſch, der etwa eine Groͤße von 6 Fuß erreicht, haͤlt ſich beſonders bey Surinam und Cayenne, in klaren Gewaͤſſern auf, und iſt zucrft 1677. von Dr. Richer entdeckt und befannt gemacht worden. Er haf, fo lange er Tebt, eine fo ſtarke eleftriiche Kraft, dag Men ſchen und Thiere, die fich ihm nähern, einen betäuben- den Schlag empfinden, der ſich fchon in einer Entfernung von 15 Fuß um ihn herum äußert, wenn man den Fin» ger ins Waffer ſteckt. Er giebt auch Funken, und die Magnetnadel geräth in feiner Nachbarfchaftin Bewegung. Doch kann man ihm mit einer Stange Siegellack ohne Schaden berühren, und ein ins Waffer neben ihm geleg⸗ ter Magnet fchwäche feine Kraft. Sein Fleiſch ift wohl« ſchmeckend. Bloch ausl. Fiſche. II. Tab. 156. UL Der Riemfiſch (Trichiurus. Duͤnnſchwanz). Kopf in die Laͤnge gedehnt, mit Kiefendeckeln an den Seiten. Zähne ſchwerdtfoͤrmig, an der Spitze halb pfeilſoͤrmig. Die vordern ſind die groͤßten. “ ’ ; ß Ay; Kiefens 466 Kahlbaͤuche. Der Wolffiſch. Riefenhaut mit 7 Strahlen. . Körper zuſammen gedruͤckt⸗ſchwerdtfoͤrmig. Schwanz fpigig, ohne Floße. 2 Gattungen. Der Spitzſchwanz (Tr. Lepturus. Mucu). Wird etwa 3% Fuß lang. Die untere Kinnlade ift länger als die obere, und der bloße Körper hat einen fil» berfarbigen Glanz. Bewohnt die ſuͤßen Gemwäffer von Südamerifa.. Gehoͤrt unter die flärfften Raubfiſche. Schwimmt ſehr ſchnell, und hat diebefondere Eigenfchaft, daß er fich zumeilen aus dem Waffer erhebt, und den Fi⸗ fchern in den Kahn ſpringt. Bloch ausl. Fiſche. UI. Tab. 158. IV. Der Wolffifch (Anarhichas). Kopf etwas frumpf. Vorderzaͤhne Fegelförmig; aus einander gehend; 6 oder mehrere. Untere Backen» und Ganmenzähne rund. Kiefenhaut mit 6 Strahlen. Rörper rundlich. Scdwansfloße abgefundert. 4 Gattungen. Der Seewolf (A. Lupus. Klippfifch). Hat sehr breite und rumdliche Bruftfloßen. Farbe aus dem afchgrauen ing ſchwarze fallend. Seifen, Sterz⸗ und Cchwanzfloße und Unterleib weißlich. Ein gieriger, gefraͤßiger Zifch, der an 15 Zuß lang wird, mehrere Reis hen Zahne im Munde hat, und fich von Fiſchen, beſon⸗ ders aber von Krebfen und Konchylien nähre, die er mie Teichter Mühe zermalmt. Sein Körper ift fchlüpfrig, die Haut zähe, ſtark, und mit fleinen Schuppen befeßt. Be— wohnt den nördlichen Ocean. Hält fich gemeiniglich in der Tiefe auf, läße fich aber doch im Frühjahr am Ufer fehen, und reibt im May und Junius feine Eyer an die Seegewaͤchſe. In Anfehung feines fehlsichenden Ganges koͤmmt BKahlbaͤuche, Der Sandaal. 467 koͤmmt er dem Aal gleich. Die norwegiſchen und gron— laͤndiſchen Fiſcher eſſen ſein Fleiſch, und letztere bedienen ſich feiner Haut zu Beuteln. Die verſteinerten Backene zaͤhne dieſes Fiſches find die fo genannten Srötenfteine, Bon dem Lumpfifch wird er nicht felten erwuͤrgt. loch Fiſche Deutfehl. UL. Tab, 74. V. Der Sandaal (Ammodytss). Kopf zuſammen gedrückt Oberlippe aedoppelt. Untere Kinn⸗ Iade enge und zugeſpitzt Zaͤhne nadelfoͤrmig. Riefenhaut mit 7 Strablen. Rörper faft rund, mit fehr Eleinen, Faum bemerkbaren Schups pen beſetzt. Schwanz alsetheilt, Der Tobissfifch (A. Tobianus. Sandfiſch). Die einzige Gattung diefes Geſchlechts. Die untere Rinnlade ift länger als die obere. Bewohnt den noͤrd⸗ liche n Dcean. Hält ſich mehrentheils in der Tiefe auf, gräbt fich aber oft am Ufer einen halben Fuß tief in den Sand, da er fich denn bey heiterm Himmel in einen Kreis sufammen legt, und fo aus dem Centro mit der Spitze des Kopfs den Sand durchwuͤhlt. Legt feine Eyer im . May in den Sand, nicht weit vom Ufer. Naͤhrt ſich von Afcariden und Fadenwuͤrmern. Wird häufig den Naubs fifchen, befonders den Mafrelen zur Beute. Das Fleifch ift nicht fonderlich, wird aber doch gegeffen. Bloch Zifche Deutfchl. IH. Tab. 75. f. 2. v1 Der Scyhlangenfifch (Ophidium). Kopf faſt nackt, Zähne in den Sinnladen, im Gaumen und img Schlunde. Riefenbaur mit 7 Strahlen, und abſtehend. Rörper ſchwerdtfoͤrmig. 4 Gattungen. Der bärtige Schlangenfiſch (O. Barbatum). Hat an der untern Kinnlade 4 Barıfäden. Wird .12 big 14 Zoll lang. Kopf Elein, ungeſchuppt. Obere 692 Kinn⸗ 168 Kahlbaͤuche. Der Deckfiſch Kinnlade doppelt, und länger als die untere: Zähne klein. Haut mit weichen Schuppen bedeckt. Bewohnt das mits telländifche und rotheMerr. Hat ein weißes, wohlfchmes ckendes Fleiſch. loch ausl. Fiſche. II. Tab. 159. f. 1. VI Der Deck fi f ch (Stromatheus). Kopf zuſammen gedrückt. Zähne in den Kinnladen und im Gaumen. Körper eyfoͤrmig, breit, ſchluͤpfrig. Schwanz gefpalten. 3 Sattungen. Der Paru (Str. Paru). Mit goldfarbigem Rücken und filberfarbenem Unter »Teibe, Bewohnt Sidamerifa und Tranquebar. Naͤhrt ſich von feinen Sifchen und Würmern. Hat fehr feine, kleine, und leicht abfallende Schuppen, und ein mweißeg, zartes, wohlfchmeckendes Fleiſch. Bloch ausl. Fiſche. II. Tab. 160. VI. Der Schwerdtfiſch (Kiphias); Obere Rinnlade endigt fich in einen ſchwerdtſdemigen Ruͤſſel. Mund ohne Zaͤhne. Riefenhaut mit 8 Strahlen. Boͤrper faſt rund, und ohne Schuppen. Der Schwerdtfiſch (X. Gladius. Hornfikh). Ein furchtbar» flarkeg Thier, der nordlichen fo wol, als-füdlichen Meere, dag mie feinem Schwerdt wol auf 18 Fuß lang wird, und gegen 5 Gentner am Gewicht hält. Das Schwerdt ift oft über 6 Fuß lang. Lebt von Seegewaͤchſen und Sifchen. Wandert paarmeife. Leiche im May und Junius am Ufer. Hat ein twohlfchmecfens des Fleiſch, und wird häufig gegeffen. Bloc diſche Deutſchl. III. Tab. 76. IX. Der | Kahlbaͤuche. Der Bruſtfaltenfiſch. 469 IX. Der Bruftfaltenfifch (Sternoptyx). Kopf finmpf. Mund fehief CSimum). Zähne fehr Elein. - A Riefenhaut fehlt. Körper zuſammen gedrückt, ungeſchuppt. In der Gegend des Bruſtbeins flogen zwey Reiben von Zalten, in der Mitte auf einer fcharfen Kante zufammen. Unterleib durchfichtig. Der durchfichtige Bruſtfaltenfiſch (St. Diaphana), Die einzige Gattung, deren Körper wie mif einer Eilberhauf überzogen if. Wiege etwa 2 Unzen. Bes wohnt Amerifa. Ob in der See, oder im füßen Waffer, ift unbefannt. Naturforſch. XVI. Tab. I. X. Der Bleinkopffiſch (Leptocephalus). Kopf fehr Elein. Roͤrper fehr dünne, zuſammen gedrückt. Bruſtfloßen fehlen. Der Rleinkopf (L. Morrifii). Die einzige Gattung. Iſt etwa 4 Zoll lang. Hat fehr große Augen, und in beyden Kinnladen äußerft Fleiz ne Zähne. Korper faft durchfichtig. Findet fich im Meer ai der Inſel Holyhead in England. Gron. zooph. Tab. 13. f 3. FE EEE Zweyte Ordnung. Halsfloßer (Iugulares). Die Bauchfloßen firen vor den Bruſtfloßen. xl. Der Spinnenfifcdh (Callyonymus. a fifchteufel), . Oberlippe gedoppelt. Augen dicht an einander liegend. Riefenhaut mit 6 Strahlen, Ziefensffnung im Genid, Bies fendeckel verfchloffen. Börper blos. Bauchfloßen weit aus einander ftehend. 7 Sattungen. 693 Der 470 Halsfloßer. Der Pfaffenfifch. Der fliegende Teufel (C. Lyra). Sırd 12 bis 14 Zoll lang, und hat in ber Nücfen- floße Gräten, die fo lang find, als der Körper Des wohnt den atlantifchen Dccan. Lebt von Seeigeln und Ceefternen, und hat ein wohlſchmeckendes Fleiſch. Bloch ausl. Fiſche. IL. Tab. 161. XU. Der Pfaffenfifch (Uranofcopus). Kopf miedergedrlicht, rauh, breiter als der Leib. Mund fhief. Unterfiefer langer, als der obere. Biefenhaur mit 6 Strahlen, warzig und gezahnelt. Riefen⸗ deckel sie hautigen Faſern befest. After in der Mitte des Körpers. 2 Gattungen. Der Sternfeber (U. Scaber. Warzenfopf. Pfaffen- fiſch). Wird etwa ı Fuß lang. Iſt oben braun, an den Seiten aſchgrau, unten weiß. Hat einen glatten Ruͤcken, eine ſtarke, kurze, mit kleinen Zaͤhnen beſetzte Zunge, und an den Lippen Bartfaſern. Die Augen liegen im Schei— tel, und ber Rumpf iſt mit kleinen Schuppen bedeckt. Fin— det ſich vorzuͤglich haͤufig im mittellaͤndiſchen Meere. Haͤlt ſich am Ufer im Grunde auf. Naͤhrt ſich von Inſekten und kleinen Fiſchen, die er mit ſeinen Bartfaͤden anlockt. Hat ein weißes zaͤhes Fleiſch. Soll am Tage ſchlafen. Bloch ausl. Fiſche. II. Tab. 163, XIII. Der Drachenfiſch (Trachinus). Kopf etwas rauh, an den Seiten zuſammen gedruckt. Kieſenhaut mit 6 Strahlen. After nahe an der Bruft. Das Prtermännchen (Tr. Draco. Petersdrache). - Hit verlängertem, zufammen gebrücktem, mit fleis nen, runden, leicht abfallenden Schuppen bedecftem Koͤr⸗ pet, Halsfloßer. Der Weichfiſch. au yer, grünen, faft fmaragdähnlichen, am Scheitel nahe beyfammen ftchenden Augen, weitem, fihrägem Munde, fcharfen Zähnen und fpißiger Zunge. Bewohnt dag mite telländifhe Meer und die Nordſee. Wird felten über ı Fuß lang. Leicht im Junius am Ufer. Lebt von Schaalen: thieren, Krebſen, und andern Inſekten, auch Fleinen Sifhen. Hat ein wohlfchmecendes Fleiſch. Die einzige Gattung. ; | Sloch Fiſche Deutfchl. II. Tab. 6r. XIV. Der Weichfifch (Gadus). Ropf ylatt. Kiefenhaut mit 7 runden Strahlen. Boͤrper länglich, mit leicht abfallenden Schuppen bedeckt. Floßen alle mit gemeiner Haut beFleider. Stumpfe After: und Rüs cken⸗ und fcharf zulaufende Bauchfloßen. 21 Gattungen. * Mit drey Rückenfloßen, und Bartfäden, 1. Der Schellfifdy (G. Aeglefinus). Iſt weißlih. Schwanz geheilt. Oberkiefer länger, als der untere. Wird etwa ı Fuß lang. Bewohnt den ganzen nördlichen europäifchen Ocean, vorzüglich aber die englifchen und fchottifchen Küften. Streicht in großen Schaaren. Leicht im Sebruar, wo die Weibchen ihre Ener ohnweit des Ufers am Eeetanger abfeßen, worauf die Männchen ſich einzeln dafelbft einfinden und die Eyer befruchten. Verbirgt fich bey ftürmifchem Wetter im San⸗ de und Schlamm. Nährt fi) von Krebſen und andern MWafferinfeften, auch von Heringen, wovon er befonderg den Sommer hinducch fett wird. GSeehunden und an— dern Wafferraubthieren wird er häufig zur Beute. Das Fleiſch ift feft, weiß, wohifchmeckend, und nicht ſchwer zu verdauen. Merfwürdig ift eg, daß der Schelfifch eben fo wenig durch den Sund in die Oſtſee, als der Dorſch 94 aus 44 u; 472 saalsflofer. Der Weichfifch. aus dieſer in die Nordfee übergeht, da fie doch in dieſen Meeren häufig angetroffen werden. Bloch Fiſche Deutfchl: I. Tab. 62. 2, Der Dorfch (G. Callarias). Untericheidet fich von dem vorigen durch die bunt— färbig marmorirte Haut, und die ungetheilte Schwanz⸗ floße. Die obere Kinnlade ift länger alg die untere, und mit mehrern Reihen Zähnen beſetzt. Auch im Gaumen Zähne. Hat meift gleichen Aufenthalt mit dem vorigen. Finder fich aber befonders häufig in der Oftfee, und geht in die Slüffe, in fo weit mit ihnen dag Meerwaſſer noch vermiſcht ift. In Ponmern bey Ruͤgenwalde wird er dag ganze Fahr hindurch, am häufigften aber im Junius ges fangen, und nicht felten 7, 8, bis 14 Pfund ſchwer ge- furiden. Leiche im Januar und Februar. Naͤhrt ſich von Waſſerinſekten und Gewuͤrmen, auch kleinen Fiſchen. Hat ein weißes, zartes, leicht zu verdauendes, 2 ſchmackhaftes Sleifch. Bloch Fiſche Deutfchl. IT. Tab. 63. 3, Der Rabeljau (G. Morhua. Kabliau; Stod: fiſch; Steinfiſch). Die Schwanzfloße iſt faſt gerade. Die erſte Graͤte der Sterzfloße ſtachlicht. Farbe aſchgrau, gelblich ge— fleckt, unten weiß. Schuppen groͤßer als bey den uͤbri— gen Gattungen dieſes Geſchlechts. Findet ſich in unge— heurer Anzahl in den noͤrdlichen Gegenden, beydes des ſtillen und atlantiſchen Oceans, wird aber vorzüglich um Hren - Sundland, Heu: England, Neu- Schottland, auch um Island, ımd an den Küften von Großbritannien ges fangen, und ift für viele Nationen ein wichtiger Nah- rungshandelgjiweig. Wird gemohrlich 2 bis 3 Fuß lang, und 14 bis 20 Pfund ſchwer. Hält fich gewöhnlich in den Tiefen auf, Fomme aber zur Leichzeit an den Küften und. \ Halsfloßer. Der Weichfifh. 473 und Bänfen zum Vorſchein. Ein einziges Weibchen legt über 9 Millionen Eyer, die es nicht weit vom Ufer wis fehen den Steinen abfeßt. Naͤhrt fich von Krebfen, Hes ringen und andern Fifhen, und verfchont felbft feiner eigenen Gattung nicht. Die unverdaucten Nahrunass mittel bricht er wieder aus. Hat ein weichliches Leben, und ftirbt, fo bald er aug feinem falgigen Element kommt, oder in ſuͤßes Waffer geraͤth. Von feiner Zubereitung | erhält er verfchiedene Namen. Im Waſſer heißt er Aa» beljau. Getrocknet Stockfiſch. Eingefalgen und getrock— net zugleich, Klippfiſch. Große Fiſche werden geſpal— ten, damit das Salz ſie deſto beſſer durchdringen koͤnne, und heißen Plattfiſche. Kleinere werden nur am Bauche aufgeritzt, und heißen Rundfiſche. Der Kopf wird allen abgeſchnitten, und theils zur Speiſe fuͤr Menſchen theils zur Fuͤtterung fuͤr das Vieh gebraucht. Aus der Leber wird in Island, Norwegen, ꝛc. Thran gemacht; der Nogen wird eingefalgen, und an die Holländer und Franz zofen, als eine Lockfpeife, zum Fang der Eardellen ıc. verkauft. Bloch Fiſche Deutfchl. TI. Tab. 64. 4. Der Steinbolk (G. Barbatus. — Weich⸗ fiſch). Unterſcheidet ſich durch die fieben Punkte zu beyden Seiten des Unterfieferg. Wird ı5 big 18 Zoll lang. Des wohnt den nordlichen enropaifchen Decan. Leicht anfon. nichten Selfen, nicht weit vom Ufer. Lebt von Cand» aalen, Schleimfifchen, auch Fleinen Krebfen. Hat ein ‚weißes, weiches, eßbares, aber trocknes Sleifch. Bloch ausl. Fiſche. IT. Tab. 165. 5%. Der Zwergweichfiſch (G. Minutus, — beljau). Iſt kaum 7 Zoll lang; von S ſlherfarbe, mit na zen Punkten; Rücken gelb braun, mit zarten, Fleinen, 695 grauen 474 Balsfloßer. Der Weichfifch. . grauen Schuppen bedeckt. After in der Mitte des Koͤr⸗ pers. Bewohnt in Menge die Tiefen des europäifchen Deeans, befonders aber des mittelländifchen Meers. Lebt von Schasithieren, Krebſen und Regenwuͤrmern, wird ‚ aber oft groͤßern Sifchen feines Gefchlechts zur Beute. Leicht in der Nähe des Ufers gwifihen Steinen und Meers: gras. Bloch Fiſche Deusfehl. IT. Tab. 67. £ 1. * * Mit drey Nücenfloßen; ohne Bart. 6. Der Witling (G. Merlangus. Gadde, Weißlenge). Iſt weiß. Obere Kinnlade laͤnger, als die untere. In jener mehrere, in dieſer eine Reihe Zähne. Wird gewohnlic einen Fuß lang. Hat Eleine, rumde, zarte, filberfarbene Schuppen. Bewohnt die Tiefen der euro— päifchen Meere. Naͤhrt fih von Eleinen Krebfen, Ge-⸗ würmen und Hleinen Zifchen. Leicht vom Ausgang des Sahres Bis zu Anfang des Februars. Hat ein sarteg, weißes, fonft fehr wohlſchmeckendes, zu der Zeit aber unfchmackhaftes Steifch. Bloch Fiſche Deutfchl. IT. Tab. 65. 7. Der Kohlenmund (G. Carbonarius. Kohlenfifch). Untere Kinnlade länger als die obere. Geitenlinie gerade. Farbe bey den Erwachfenern ſchwarz, bey den Hleinern olivenfarbig. Mund Flein und ſchwarz. Bewohnt den europäifchen Ocean und das ſtille Meer. Hält fich in Tiefen und an felfigen Ufern auf. Leicht im Januar und Februar. Die Zungen fommen (um England) im Julius aus, und das Kleifch iſt im Auguſt ſchmackhaft, fonft aber kaum zu effen. Bloch Fiſche Deutfchl. IL. Tab. 66. 8. Der Pollak (G. Pollachius. Gelbes Kohlmaul). Hat fo wie die vorhergehende Gattung viel Aehne lichfeie mit dem Witling, die untere Kinnlade ift aber länger Halsfloßer. Der Weichfiſch. 475 laͤnger als die obere, und die Seitenlinie kruumm. Farbe oben ſchwarzbraun, die gegen den Unterleib allmählich ing filberfarbene übergeht; unten braun punftirt. Be wohnt die europäifchen Meere. Wird gewöhnlich anderk- _ halb Fuß lang. Lebt von Heinen Fiſchen. Hält fich ges woͤhnlich im Abgrunde auf, kommt aber doch oft auf die Oberflaͤche. Wandert fchaarenmweife. Bloch Zifche Deutſchl. IL. Tab. 68. ** * Mit zwey Nücenfloßen. 9. Der Seehecht (6. Merluccius). Iſt ohne Bart. Untere Kinnlade laͤnger als die obere. In jeder 2 Reihen große, mit kleinen abwechſeln⸗ de Zähne. Auch im Gaumen Zähne. Länge 13 big 2 Fuß. Geſtalt einem Hechteähnlich. Körper mit fleinen Schups pen befett, oben weißlich, unten braun. Diefer gefräßige Raubſiſch bewohnt den nördlichen Dcean, und dag mit telländifche Meer. Geht befonderg den Mafrelen und Heringen nach. Wandert in ungeheuren Schaaren. Sein blätteriges Sleifch wird auf mancherley Weife auch als Stodfifch zubereitet, ift aber nicht fonderlich. Bloch ausl. Fiſche. II. Tab, 154. 10, Der Leng (G. Molva). Mit längerm Oberfiefer und Bart. ft oben braun, unten weißlich, an den Seiten gelblih. Wird an 7 Fuß lang. Bewohnt die Tiefen des nördlichen Dreans. Lebt von Krebfen und Zifchen. Leicht im Junius, und iſt zu der Zeit haufig an den Ufern zu fehen. Wird auf vers fchiedene Art gegeffen. Bloch Fiſche Deutſchl. TI. Tab. 69. ır. Die Ouappe (G. Lota. Aalraupe; Drufche ; Rutte; Aalputte). Hat Bartfaͤden und gleiche Kinnladen. Iſt braun und ſchwarz gefleckt, unten weiß. Haut mit einem Schleim, 4* Halsfloßer. Der Weichfiſch. — Schleim, und kleinen, weichen, duͤnnen Schuppen be⸗ deckt. Der Kopf hat mit dem vom Froſch, und der Rumpf mit dem Rumpfe eines Aals viel Aehnlichkeit. In den Kinnladen 7 Neihen ſcharfer Zähne, Einer der ſchmack— hafteſten europäifchen Sifche, der befonders in den Schweis tzer⸗Seen, überbaupf aber in den Tiefen der fügen und Klaren Gewäffer von Europa, Sibirien und Indien ges funden wird. In den tiefen Stellen, unter den Hoͤhlun— gen der Steine, und in Gruben, lauert er auf die vorbey» fommenden Fiſche, fonft nähre er fi; au) von Würmern und Wafferinfekten. Wächft bey guter Nahrung fchnell, ‚und wird an 3 Fuß Fang. Leicht zu Anfang des Jahres und ift fehr fruchtbar. Hat ein zaͤhes Leben, und fann in Sifehbehältern mit gerftücktem Ochfenherz erhalten wers den. Das Sleifch ift weiß, und leicht verdbaulich. Hech— ten und Welſen wird er oft zur Beute. Bloch Fiſche Deutſchl. I. Tab. 70, ** ** Mir einer Nückenfloße, 12, Der Brosmer (G. Brosme. Raila). Mit Bartfaden und eyrundem, fpigem Schtwang. Hat einen runden furgen Kopf, eine fchlüpfrige Haut, ein fees und fchnrackhaftes Sleifch, das auch eingefalzen und getrocknet gegeffen wird. Gein Rogen wird für einen Reekerbiffen gehalten. Bewohnt die Meere um Grönland. Blaff. Isl. Tab, 27. XV, Der Schleimfifd) (Blennius). Kopf abhaͤngig und bedeckt. Kiefenhaut mit 6 Strahlen. Körper lamzetfhımin. Bauchfloßen mit 2 Gräten, und ſtumpf. Afterfloße abgeſondert. 17 Gattungen. * Mit Salsfloßen . Der Schleimfilch, 477 * Mir einem Kamm auf dem Kopfe. 1. Die Seelerche (Bl.’Galerita). Hat auf dem Kopfe 2 kurze, und am Anfange der Ruͤ⸗ ckenfloße 2 längere polmpenähnliche Kämme. Wird 4 big 5 Zoll lang. —— den 6 Ocean. Wird ——— | 2, Der Schleimfiſch mit it Augenwimpern BL. Su« perciliofus). Hat kammartige Fuͤhlhoͤrner, die an den Augen ſitzen, und da fie nur Furz find, das Anfehen von Augenwints pern haben. Geitenlinie gebogen. Bewohnt Indien. Lebt von Fleinen Krebſen. Gebiert lebendige J Junge. Bloch ausl. Fiſche. II. Tab. 168. Y * * Ohne Kamm. a, Die Aalmutter (Bl. Viviparus). Mit 2 Fühlfäden am Munde. Etwa 15 Zoll lang. Schlüpfrig wie ein Aal. Gelb und ſchwarzbunt, mit fehr fleinen, länglichen;, weißen, ſchwarz gerändeten Schupe pen bedeckt. Bewohnt die Tiefen der europaifchen Mees re, und lebt befonders von Krebfen. Bringt lebendige unge zur Welt. Das Fleiſch wird eben nicht geachter. Die Gräten Teuchten im Sinftern, und REDEN durchs Kochen gruͤn. Bloch Fiſche Deutſchl. II. Tab. TR Dritte 4738 Bruſtbaͤucher. Der Spitzſchwanz. De BB ee Dritte Ordnung Bruftbäucher (Thoracici). Die Dauchfloßen firen gerade unter den Bruſtfloßen. XVI. Der Spisfchwanz (Cepola). Kopf beunabe rund, zuſammen gedruͤckt. Mund aufgeworfen Gimum). Zaͤhne gekrümmt, Riefenbaur mit 6 Strablen- Börper ſchwerdtfoͤrmig, blos. Unterleib kaum ſo lang als der Kopf. 3 Gattungen. Der Bandfifch (C. Taenia). Mit fehr ſtumpfem Kopfe, und fpisauslaufender Schwanzfloße. Im mirtelländifchen Meer. Wird an 3 Ellen lang. Naͤhrt fih von Schaalenthieren und Kreb— fen. Wird felten gegeifen. In der obern FKinnlade ift eine, in der untern aber zwey Reihen fcharfer zähne Bloch aus. Fiſche. II. Tab. 170. XVII. Der Schildfifch (Echeneis). Bopf fleifchig, blos, platt gedrückt, oben mit einem geraͤndeten, in die Queere furchenartig gezaͤhnten Schilde bedeckt. Biefenhaut mit 10 Strahlen. .. Börper blos, \ 2 Gattungen. 1. Der Saugefifcb (E. Remora. Kleiner Sauge: fiſchj ® Mir getheiltem Schwanz, und 18 Streifen auf dem Kopfe Wird ı biß 13 Fuß lang. Berohnt dag mittel« ländifche und flille Meer. Kann fich vermittelft des queer⸗ gefireiften Hinterfopfs aufs feftefte am Schiffe und Ufer anhalten, daher die alte Sage, daß ein einziger ein Schiff in Bruſtbaͤucher. Die Dorade, 479 in vollem Laufe zu hemmen vermdge. Gegeffen wird er wenig. Gelbft die Hayfifche verlangen ihn nicht einmal. Bloch ausl. Fifche. Il. Tab. 172. 2, Der Schiffshalter (E. Neucrates. Großer Saite gefiſch). Mit ungetheiltem Schwanze, und 24 Streifen auf dem Kopfſchilde. Wird an 7 Fuß lang. Hat ein noch ausgebreiteteres Vaterland. Gegeſſen wird er auch eben Bloch J. c. Tab. 171. XVIII. Die Dorade (Coryphaena. Stutzkopf) Kopf fehr abgeftusts abhaͤngig, oder ſchraͤg ablaufend. Riefenbaut mit 5 Strahlen. Rückenfloße fo lang als der Rüden, 19 Gattungen. 1. Der Goldkarpfe (C. Hippurus. Goldfiſch; ges meine Dorade), Mit gefpaltenem Schwanze und 60 Gräten in der Kückenfloße. Ein prachtvolles Thier, das, fo lange «8 im Waſſer lebt, einen blendenden Goldglanz in feinen Echuppen hat, der aber mit dem Tode verfchwinder, Wird 4 bis 5 Fuß lang. Hat vier Neihen Eleiner, ſpitzi— ger, rückwärts gefrümmter Zähne im Munde. Gehoͤrt zu den Naubfifchen, und verfolge befonderg die Sliegfifche und Seehaͤne. Geht auch den Schiffen nach, und vers fchlingt alles begierig, mas da heraus geworfen wird, Hat fehr zarte, aber feftfigende Schuppen. Das Fleiſch iſt mehrentheils trocen, und von feinem fonderlicyen Werthe. Bervohnt das atlantifche Meer. Bloch 1. c. Tab. 174. 2. Die fünffingerige Dorade (C. Pentadadtyla). Has den Namen von den 5 dunfeln länglichen Flecken an beyden Exiten der Kiefen. Wird etwa einen Zußlang. Iſt * 480 Bruſtbaͤucher. Der Trichterfiſch. Iſt oben braun, an den Seiten weiß. Hat ſehr große Schuppen, und ein wohlſchmeckendes Fleiſch. Findet ſich haͤufig in den Gewaͤſſern um China und den Molucken. Bloch J. c. Tab. 173. 3. Der Ingminiſet (C. Rupelſtris). | Mit 2 Rückenfioßen, wovon die erfte Gräte der ers ftern rückwärts gezaͤhnt ift. Hält fich in den Tiefen der grönländifchen Meere auf. Hat einen fehr großen Kopf, und vorzüglich große Augen, in der obern Kinnlade 5, in der untern PReihen Zähne; große und harte Schups ven. Wird an 3 Fuß lang, und von den Gronländern gegeſſen. Bloch I. c. Tab. 177. — — XIX. Der Trichterfiſch (Gobius. Grundel). Kopf klein. Zwiſchen den nahe an einander ſtehenden Augen 2 Löcher, vom denen eins mehr vorgeruͤckt ift, ald das andere, Kiefenhaut mit 4 Strahlen. Koͤrper Elein, von beyden Geiten zufanımen gedrückt, und mie Eleinen Schuppen bedeckt. : Bauchfloßen trichterfdrmig zuſammen gewachfen. Der Kuͤcken⸗ floßen find zwep. Le ie Le Die Fiſche dieſes, aus 26 Gattungen beftehenden Gefchlechtg, balten fich in den Tiefen des Meers zwifchen Felſen auf. Naͤhren ſich von Inſekten, Fiſchleich und ganz Heinen Fiſchen. Haben einen kleinen Mund, Eleine fpisige Zähne, und eine kurze ſtumpfe Zunge. Die Kiefendffuung ift enge und rund. Die Seitenlinie liegt in der Mitte der Geite- 1. Die Meergrundel (G. Niger). Mit 14 Gräten in der zweyten Nücenfloße. Korper ng, 5 bis 6 Zoll lang, weißlich mit fchwarzbraus _ nen und gelben Flecken. Bewohnt die europärfchen und afiatifchen Meere. Kommt im Frühjahr an die Ufer und in die Mündungen der Släffe Leiche im May. Hat ein wohl Bruſtbaͤucher. Der Gropfiſch. 481 wohlſchmeckendes Fleiſch, und wird wie die folgende Gattung haͤufig von den Doraden verſchlungen. Bloc Fiſche Deutfchl.Il. Tab. 38. f. 1. 2. 5, 2. Der Jozo (G. Iozo. Seeftint), Mit hoher bürftenartiger Ruͤckenfloße. Finder ſich an den Ufern des europäifchen und mittelländifchen Mee⸗ res. Wird 5 bis 6 Soll fang. Lebt von Schaalenthies ren, Krebſen und Fleinen Sifchen. Leicht an — Or⸗ ten. Wird wenig gegeſſen. Bloch 1. c. III. Tab. 107. £: 3. 3. Der Schloſſerſche Trichterfiſch (G. Schloſſeri) Iſt ſchwarzbraun, unten weißlich. Die erſte Ruͤcken⸗ floße hat ſtachlichte Graͤten. Korper mit rundlichen, le⸗ derartigen, weichen Schuppen bedeckt. Uebertrift an Groͤße etwas die vorige Gattung. Bewohnt die ſumpfigen Ge— waͤſſer von Amboina. Naͤhrt ſich von verſchiedenen See⸗ krabben und Krebſen, Granelen ‚und andern Inſekten Wenn er verfolgt wird, verkriecht er ſich in den Schlamm. Palı. fpic. zool. VIII. Tab. 1. f.1—4. XxX. Der Gropfifch (Cottus. Groppe). Kopf breiter ald der Körper, Hachlicht. Augen im Scheitel kiegend, mit einer innern Augendecke Cmembrana nictitans) verſehen. Riefenoͤffnung mit 6 Strahlen. Körper rund, ohne Schuppen, gegen den Schwans verbännf. Ruͤckenfloßen mehr als eine, 10 Gattungen. 2, Der Knurrhahn (C. Cataphradtus. Steinpicer). Körper gepanzert. Der Rüffel endigt fich in 2 ges ‚fpaltene Warzen. Unter dem Kopfe liegen viel Bartfäden. Im Munde und im Gaumen mehrere Reihen Fleiner fpißi- ger Zaͤhne. Wird etwa 6301 lang. Dben braun, unten weiß. Binder ſich an den nördlichen Küften von Europa b und 482 Bruſtbaͤucher. Der Gropfiſch. und Amerika. Haͤlt ſich an Klippen auf, wo er auch im May leicht. Naͤhrt ſich von Waſſerinſekten, beſonders aus dem Geſchlechte der Krebſe. Wird gegeſſen. Wenn er gefangen wird, giebt er mit den Kiefern einen knarren⸗ den Laut von ſich, dergleichen die Heuſchrecken mit — Fluͤgeln machen. Bloch Fiſche Deuiſchl. II. Tab. 38. 3. 4. 2. Der Brummer (C. Grunniens). Mit nacktem Körper und Bartläppchen unter der Kehle. Bewohnt Indien und Südamerifa. Giebt ein grunzendes Getöfe von fih. Hat ein wohlſchmeckendes Fleiſch, aber feine Leber wird für giftig gehalten. Bloch ausl. Zifche. II. Tab. 179. 3. Der Raulkopf (C. Gobio. Roßfolpe; Er Kruppe; Dicffopf). Iſt glatt und hat 2 Stacheln auf dem Kopfe. Ein fehr gemeiner Ftußfifch in Europa und Sibirien, der etwa 6 bis 7 Zoll lang wird. Halt fich gern in Fluͤſſen auf, die einen fandigen oder fteinigen Boden haben. Schwimmt ſchnell. Iſt ſehr gefraͤßig, und lebt von Waſſerinſekten, Fiſchrogen und Fiſchen, die kaum aus den Eyern gekom⸗ men find. Leicht im März und April. Hat ein ſchmack⸗ haftes gefundes Sleifch, das im Kochen eine röthliche Far— be annimmt. Merkwuͤrdig ift es, daß das Weibchen fein Reich) am Grund in eine Höhle fcharrt, und es fo lange aufs forgfältigfte bewacht, big die Jungen augsgefrochen find. Das Männchen ift afchgrau und braun gefleckt. ‚Pärfche, Forellen und Hechte ftellen diefen Fifchen ſehr ind Bloch Fiſche Deutſchl. I. Tab. 38. £ 1. 2, 4. Der Wolkuſe (C. Scorpius. Seefforpion). Mit vielen Stacheln am Kopfe. Obere Kinnlade etwas laͤnger, als die untere. Ein fehr gefräßiger Sifch, der Bruſtbaͤucher. Der Drashenbars, 483 der an 2 Ellen lang wird; ſehr ſchnell ſchwimmt, und die Schleimfiſche, Weichfiſche, Heringe und Foren vers folgt. Bewohnt die Tiefen des noͤrdlichen europaͤiſchen und amerifanifchen Deeang, fommt aber,- wenn er auf feinen Raub auggeht,, der Oberflaͤche naͤher. Im Som⸗ mer naͤhert er ſich dem Ufer. Feicht im December und Januar Das Fleiſch wird von den Groͤnlaͤndern gegeſſen. Bloch 1. c. Tab. 39. XXL Der Drachenbars (Scorpaena. Druden kopf; "Meerfforpion). Bopf groß, mit Stacheln und bartarfigen Faͤden verfehen, ſtumpf⸗ ohne Schuppen, und etwas zuͤſammen gedruͤckt. Augen dicht an einander liegend. Zaͤhne in den Kinnladen, im Gaumen, and im Schlunde- - ‚Kiefenheut mit 7 Strahlen- Kine lange Aückenfloße, an welcher die votdern Gräten flachs „Nicht, find. 9 Gattungen. 1. Das Dornfchwein (Sc. Porcus). Mit bärtigen Sortfägen an den Yugen und der Nafe. KRoͤrper mit Heinen, rauhen Schuppen bedeeft. Iſt brauns an den Seiten oben ſchwarz gefleckt, unten rothlich. Länge etwa 2 Fuß. Findet fich in großer Menge an den Ufern des mittelländifchen Meers, ꝛc. Lauert im’ Meergraſe auf die Fiſche, in deren Ermanglung er ſich auch mit Krebſen behilft. Wenn er gefangen wird, richtet er die Ruͤckenfloße ‚auf, und verwundet mit den Stacheln. Hat ein zaͤhes, nicht ſonderlich eßbares Fleiſch. Bloch ausl. Fiſche. LI. Tab. 181. 2. Die Stachelſau (Sc. deropha. Größter Drachen: bars). Mit 2 Bartfäden an der Unterlippe. Ein ſehr ges fräßiger Naubfifch, der nicht nur von Fiſchen, fondern 252 aud) 484 Bruſtbaͤucher. Det Spiegelfiſch. aud) von Seevsgeln lebt. Wird an 4 Ellen lang, und hat große Schuppen. Bewohnt das atlantiſche, mittels ländifche Meer und die Nordfee. Wird in Italien gegeſſen. Bloch 1. c. Tab, 182. XXII. Der Spiegelfiſch (Zeus). Kopf zuſammen gedrückt, abhaͤngig: Oberlippe durch eine Queer⸗ haut gewölbt. Zunge ſpitzig. Kiefenbaue mit 7 ſenkrecht herablaufenden Strahlen, wovon aber die untere in die Dueere geht. ' Körper zufammen gedrfukt, dünne und glänzend. Gräten der erfiern Ruͤckenfloße fadenähnlich. : 8 Sattungen. 1. Der St, Detersfifdy (Z. Faber). Mit zugerundetem Schwanze. Mitten auf den Seis ten des Leibes ein brauner Augenfpiegel. Sterzfloße dop⸗ pelt. Bewohnt das atlantifhe Meer. Wird anderthalb Fuß lang. Dben fehwarzbraun, an den Seiten grün« fich gelb glänzend. Hat fehr dünne, Keine Schuppen, und ein ſchmackhaftes Fleiſch. Ha DE Bloch Fiſche Deutfchl. IL Tab. 41. 2. Der Mondfiſch (Z. Luna). Mit faft mondformigem Schwanze, und röthlichent, weiß getüpfeltem Korper. Findet fich in der See um der ‚Normandie. Wird über 3 Fuß lang, Fann lange außer dem Waffer leben, und glänzt dann wie Gold und Silber. XXIII. Die Scholle (Pleuronedtes. Butte; Halbfiſch; Seitenfchwimmer). Ropf Flein. Augen fpbarifch, Beide auf eıner Geite dicht neben einander liegend. Binnladen gezäbnt, und von ungleicher Lange. . Riefenhaue mit 4 bis 7 Strahlen.‘ Ziefendecfel mehrentheils dreyblaͤtterig. Koͤrper zuſammen gedrückt, Fielfbrmig. Die eine etwas erhabe⸗ ne Seite ſtellt den Rücken, die andere flaͤchere den Unterleib vor. After nahe am Kopf, — Die Bruſtbaͤucher Die Scholle. 485 ie Die Schollen find die einzigen Thiere in der Natur, die ihre benden Augen auf einer Seite des Kopfs haben, manche auf der rechten, andere auf der linken. Auch beöde Nrafenlöcher find eben- - falls fo fchief feitwärts. Ihr Aufenthalt find vorzüglich die nord⸗ lichen Meere. Sie ſchwimmen in einer fehragen Lage, ſo, daß die Augenfeite in die Hhhe gerichtet ift, und da fie feine Schwimm⸗ blafe haben, müffen fie ſich beftändig auf dem Grunde des Meers aufhalten, wo fie ordentlich Furchen in den Sand fehneiden. Zumeilen find fie bis auf den Kopf im Sande verborgen. Sie find daher auch den Nachfiellungen ver Kaubfifche weniger ausge⸗ fest. Die meiſten find fehr groß, und ihre Augen haben eine in» wendige Dede. Ihre Floßen find fehr weich. Bruft- und Bauch⸗ flogen lang. Die Schwansflege gemeiniglich zugerundet und zwey⸗ ſtrahlicht. — 26 Gattungen. | * Mit Augen auf der rechten Seite, 1, Die Seilbutte (Pl. Hippogloflus. Pferdezunge; Meerbukte). Mit ganz glattem Körper. ben leberfarben, unten weiß. Schuppen Iänglich rund, weich und ſehr feſt fisend. Körper mit Schleim überzogen. Iſt nach deu Waͤllfiſchen eins der groͤßten Wafferthiere, oft von 4 Cent⸗ nern am Gewicht. Iſt ein ſtarker Raubfifch, der Nochen, Krabben, Schelfifche, u. d. gl. verzehrt. Cie liegen in Reihen hinter einander auf dem Grunde des Meerg, und lauern mit aufgefperrtem Rachen auf die vorbey ſchwim⸗ menden Seebewohner. Bey großem Hunger freffen fie fich einander die Schwänze an. Ihre Leichzeit ift im Fruͤh⸗ jahre, und das Weibchen fee feine blafrothen Eyer zwi⸗ fhen den Steinen ab. Das Sleifch wird in Grönland fo wol frifch als geräuchert gegeffen, e8 wird aud) einge pocelt, und fol dann am Gefchmack den Hering übertreffen; - die Magenhaut wird flatt der Fenſterſcheiben gebraucht: Der Kopf wird in Hamburg und Holland als ein Leder» 253 biſſen 486 Bruſtbaͤucher. Die Scholle. biſſen ſehr theuer bezahlt, ob man gleich uͤbrigens das Fleiſch nicht ſonderlich achtet. Dieſe Gattung kommt der Oberflaͤche des Waſſen naͤher, als die uͤbrigen. Bloch 1. c. II. Tab. 47. 2. Die gemeine Scholle (Pl. Plate. Plateis; Goldbutte). Mit glattem Körper und 6 Erhabenhelten, an den Seiten des Kopfs. Oben braun und graubunt, unten weiß, mit gelben Flecken. Hat ſehr dünne und weiche Echuppen. Diefe Fiſche werden in der Dftfee, aber doch noch mehr in der Nordfee gefunden. In der wärmern Jahrszeit begeben fie fich an die Küften und im die Buch“ ten, nach Stroͤhmen und Slüffen, wo die Sonnenftrahlen ihre Fortpflanzung begünftigen. Mähren fich von Heinen Zifchen, beſonders aber von Mufcheln » und. Schnecfens _ brut, deren gertrümmerte Schaalen in ihren Eingemeiden häufig angetroffen werden. Einige werden bis 16Pfund ſchwer. Die Reichzeit falle im Februar und März, wo fie die Eyer zwiſchen den Steinen und im Meergras abfeken. Man reibt fie mit Salz ein, trocknet fie an der Luft, und verſchickt fie in Bündeln. Bloch I. c. Tab. 42. 3. Der Slünder (Pl. Flefus). Mit fcharfer Eeitennath und fleinen Dornen an den Floßen. Wird etwa 6 Pfund ſchwer. Komme imSrühs jahr Häufig in die Mündungen der Fluͤſſe. Hat ein zäheg geben, und fann auch im füßen Waffer eine * Zeitlang dauern. Wird ebenfalls gegeffen. Bloc) 1, c. Tab. 44. 4. Die Klieſche (Pl. Limanda. Glahrke). Mit gefaferten Schuppen, Kleinen Stacheln an den Rüden» und Sterjfioßen Wurzeln und ſtumpfen Zähnen. Iſt Bruſtbaͤucher. DieScholle. - 487 Iſt feltener und Eleiner, aber in Anfehung, des Zleifches belifater, als die vorhergehende Gattung. Nähre fih von Gewärmen und Inſekten, befonderg von kleinen Krebfen. Leiche im May und Junius. SBloch 1. c. Tab. 46. 5. Die Sohle (Pl. Solea. Zunge). Der längliche Körper iſt rauh. Die obere Kinnlade länger, als die untere. Bewohnt den europäifchen Ocean, und das mittelländifche Meer. Wird über 2 Fuß lang. Hat kleine, harte, gegähnelte, feſt in der Haut fißende Schuppen. Nährt fih vom Zifchleih, und der jungen Brut anderer Fifche. Kommt in der Lebensart, dem Ge ſchmack des Sleifches, wiewol diefes etwas zärter iſt, ꝛc. ziemlich mit der gemeinen Scholle überein. Den Jungen, wird von den großern Krebsarten nachgeftellt. ‚Ruyfch theatr. an. Tab. 20. £ 2. ** Mit Augen auf der linfen Geite, 6. Die punktirte Scholle (Pl. Punctatus). Mit breitem, rauhem Körper. Hat fleine, gezaͤh⸗ nelte, dachziegelförmige Schuppen. Roth punftirt, in - der Mitte afchgrau, am Nande braun, unten roͤthlich weiß, zu beyden Seiten fehwärzliche, Freigförmige und längliche Flecke. In den Kinnladen mehrere Reihen Zähne. Lebt von Krebſen und Schaalenthieren. In Dännemarf: wird aus dem Sleifche eine große Delikateffe gemacht. Bloch ausl. Sifche. IN. Tab. 189. 7. Die rautenförmige Scholle (Pi. Rhombus). Mit glattem und fehr breitem Korper, und läng» lichen, weichen Schuppen. Scheitel und Rücken braun, unten weiß; übrigens braun - und gelbbunt. Ein 9% fraßiger Zifch, der im großer Menge vorhanden ift, zu⸗ weilen in die Elbe ſteigt und gegeffen wird, Jonſt. Piſc. Tab. 22. f. 13. 964 8. Die 488 Bruſtbaͤucher. Der Kimi 8. Die Steinbutte (Pl. Maximus). Mit fkachlichtem Korper, zarten und dünnen Schup: pen. Oben braun und gelbbunt, unten weiß, braun ge—⸗ fleckt. Wird an 30 Pfund fehmer. Lebt von Inſekten, Gewürmen und Schaalthieren. Hat ein feſtes, fchmade haftes Fleiſch. Bloch Fiſche Deutſchl. II. Tab. 49. 9. Der Stachelflunder. (Pl. Pafler). Unterfcheider fich durch die mit Stacheln befeßte linfe Geitennath. Iſt oben grau» und gelbbunt, unten weiß. Wird etwa einen Fuß lang, und auf mancherley Weife äubereitet, gegeffen. Bewohnt die europäifchen Meere. XXIV. Der Rlippfifch (Chaetodon. Bondfiſch). Kopf und Mund Elein. Lippen zurlickjiehbar. Zähne fehr viel; ben den mehreften borftenfdrmig, biesfam, beweglich, zufants men gedrängt. Augen rund, klein, im Scheitel fiehend, mit einer Nickhaut verfehen. Riefenhaut mit 3 bis 6 Strahlen. Körper breit, dimne, zuſammen gedrückt, mit harten Schups ven befent, fchbn gefärbt. Rüden: und Sterzfloße fteif, Hleifchig, ſchuppig, gemeiniglich mit Stacheln befest. - Se En Alle zu diefem Gefchlecht gehorige Gattungen, deren 63 ber Tanne find, find außerhalb Europa in ven märmern Gegenden eins beimifch. Sie werden befonders durch die Anzahi der Stachelfin« nen in der Rückenfloge unterfchieden. 3. Der Ruͤſſelfiſch (Ch. Roftratus. Spruͤtzfiſch). Mit ungetheiltem Schwanze, 9 Etacheln in der Ruͤ⸗ denfloße, einem ſchwarzen runden Fleck am Ende derfels den, und einem cplindrifchen Ruͤſſel. Findet fich in Ofte indien. Naͤhrt fich von Inſekten, die über dem Waſſer fliegen, oder an allerhand Wafferpflanzen fiten, und bes maͤchtiget fich ihrer auf die fonderbare Art, daß er ſich mie Bruſtbaͤucher. Der Klippfiſch. 489 mit der Roͤhre des Oberkiefers uͤber das Waſſer erhebt, und die Inſekten beſpruͤtzt, daß ſie herabfallen und ihm zur Speiſe werden muͤſſen. Hat ein weißes ſchmackhaf⸗ tes Fleiſch. Bloch ausl. Sifche. I. Tab. 102. f. 1. 2. Der Acarauna (Ch. Nigricans. Perfiane), Mit 9 Stachelfinnen in der Rückenfloße, und zu bey⸗ den Geiten des etwas gabelförmigen Schwanzes einen Stachel. Wird an 2 Fuß lang. Oben ſchwaͤrzlich, an den Seiten braun, unten weiß. Mit kleinen Schuppen bedeckt. Lebe im rothen, indiſchen und braſilianiſchen Meer. Naͤhrt ſich von Schaalenthieren und ing Hat ein wohlſchmeckendes Fleiſch. Bloch 1. c. Tab. 203, 3. Der großfehuppige Rlippfifcdy (Ch. Macrole. pidotus). Nie ungetheiltem Schwanze un& 11 Stachelfinnen in der Kückenfloße. Die vierte Gräte ift fadenfoͤrmig und fehr lang. Ebenfalls in Oftindien. Wird an 25 Au ſchwer. Eein Steifch ift wohlſchmeckend. | loch 1. c. Tab. 200, f. 1. 4. Der Gabelſchwanz (Ch. Saxatilis). Hit getheiltem Schwanze, 14 Etachelfinnen in der Nücenfloße, zugefpisten Bauchfloßen und geraͤndelten Zähnen. In Braſilien, Indien, Arabien. Wird an 8 Zoll lang. Hat ſehr große Schuppen. Iſt weiß, mit 6 ſchwarzen Binden. Naͤhrt ſich von Seegewuͤrmen. Wird wenig gegeſſen. | Bloc 1. c. Tab. 206. f. 2. 5. Der Paru (Ch. Paru). Mit 10 Rücden- und 5 After- Staheln. Mird an 16 Zoll lang. Iſt ſchwarz, an den Seiten granlich. Hat " 255 am 490 Bruſtbaͤucher. Der Seebraße. am Rumpfe große, gelb geraͤndelte Schuppen. Bewohnt Suͤdamerika, 26. Naͤhrt ſich von kleinen Waſſte chec Wird gegeflen, Bloch J. c. Tab. 197. 6. Der Pfauenfifch (Ch. Pavo). Mir 14 Nüdenftachelfinnen. Iſt Iänglich und ſchil— lert vortrefflich in allerley Farben. Bewohnt Indien. Bloch 1: c. Tab. 198. f. 1. XXV. Der Seebraße (Sparus. Meerbrachfen). Vorderzähne fehr ſtark. Backenzähne Rumpf, ur an einans der ſtehend. Kippen gedoppelf. Kiefenhaut mit 5s Strahlen. Kiefendedel beſchuppt. Körper zuſammen gedrückt, Seitenlinie nach hinten gebogen. Bruftfloßen abgerundet. wir a 38 Gattungen lauter auslandifcher Fifche, von deren einents Ticher Naturgeſchichte bis jegt noch fehr wenig befannt ift. Es giebt en geftreifte, vorhe und bunte Geebraßen. 1. Der Goldbrachſen (Sp. Aurata). Mit goldfarbigem, balbmondformigem Steck vor br Augen. Am Schwanze ein ſchwarzer Fleck. Lebt vor« züglich im mittelländifchen Meere. Wurde ehedem bey den Nomern fehr hoch gefchäßt, und der Venus geheiliget. 2. Der Geißbrachſen (Sp. Sargus). Mit ringelformigem ſchwarzen Flecke am Schiene, und fchwarzen Dueerfireifen über den Leib. Findet fich im toskaniſchen Meer, und wird zu Rom und Genua auf den Märkten verkauft: Die Männchen follen zur Begats tungszeit fehr hitig, mie Saugthiere oder Vogel, um die Weibchen Fänpfen. Aehnelt übrigens dem vorigen in ver Bildung und Lebensart, 3. Der Bruftbäucher. Der Afterbraße. ar 3. Der betrügerifcheSeebrafe (Sp. Infidiator). Iſt roth, an den Eeiten gelb, welche Farben aber nach dem Tode des Thiers fich in die braune verändern. Bewohnt das indische Meer. Wird etwa -TO Zoll lang. Kann, wie der Küffelfifch, feine Kinnladen fo weit hervor fchießen, daß fie einen langen, roͤhrenfoͤrmigen Nüffel - bilden, und fo auf diefe Weife ſich der Wafferinfeften bes mächtigen. Wird gegeffen. Pall, ſpic. zool, VII. Tab. 5. £. r. 4. Der Purpurbraße (Sp. Synagris). Mit rothem gabelformigen Schwarze, purpurfarbe» A nem Korper, und 7 Goldfireifen an den Seiten. In Nordamerifa. Catesb. Carol. II. Tab. 17. ‚5. Der Zahnbraße (Sp. Dentex). Mir 'gefpaltenem Schwanze, buntem Korper, und zwey großen Hundszähnen in jedem Kiefer. Am Borges bürge der guten Hoffnung, 2. “N | 6. Der Dornbraße (Sp. Spinus). Mit getheiltem Schwanze, ruͤckwaͤrts liegenden Stachel am Rücken, und von blaugeftrichelter Zeichnung. In Südamerika und Indien, \ XXVI. Der Afterbraße (Scarus). "Statt der Zähne, hervorragende Fubcherne, zahnartig Belcräih Rinnladen. Riefenbaut mit s Strahlen. Ziefendecfel ganz. Seitenlinie bey den meiften in mehrere Zweige getheilt, | * En 2. 7 Gattungen, die fich faft alle in der arabifchen See aufhalten, und fid) von Pflanzen nahren. Der Giftbraße (Sc. Rivulatus). Iſt blau, mit ſchwarzen Sieden, und gelben, der Länge nad) ‚gehenden Streifen. In Arabien. Faſt eine Elle 4932 Bruftbäuchenr Der Lippfiſch. Ele lang. Naͤhrt fi) befonders von Tang (Zoftera). Menn man fich mit den Stacheln feiner Floßen verwuns det, fo entfteht eine Art von Entzündung, die fich jedoch ach einigen Stunden wieder verliert. Man hält daher den Fifch für giftig. Aber d. noch wird er. gegeffen. Hat ſehr kleine Schuppen. XXVI. Der Lippfiſch (Labrus). - Zaͤhne fcharf, Lippen einfach. Biefenhaut mit 6 Strahlen. Kiefendecel gefchuppt- An den Strahlen der Aückenfloße hinten fadenformige Forts ſaͤtze. Brufifloßen zugefpikt. Geitenlinie gerade. Je + * Die Fiſche dieſes Geſchlechts ſind mit den Seebraßen und Aterbraßen fo nahe verwandt, daß es oft ſchwer halt, fie Davon gehdrig zu unterfcheiden. Sie haben ftarfe Zabne, in beyden Kinn⸗ laden Schneidezahne, in der obern überden noch Backenzahne, und in beyden Hundszaͤhne, die noch einmal fo arof find, als die übris gen. Die Seitenlinie ift ben einigen aftig, am Rücken und Unterz leib gekrͤmmt. Manche find auch zu gewiſſen Jahrszeiten giftig, wovon der Grund vielleicht in den Nahrungsmitteln liegt. — 69 Gattungen, faft lauter nusländifcher und größtentheils wenig bekannter Fiſche. s. Der Springer (L. Scarus). Mit gablichtem Schwanze und gemiffen in die Quee⸗ re liegenden Anhaͤngen an den Seiten deſſelben. Findet ſich an den Ufern von Griechenland, ꝛc. Wurde zu Zei⸗ ten des Tiberius Claudius als eine Delikateſſe angeſehen, iſt aber heut zu Tage wenig bekannt. 2. Der Meerpfau (L. Pavo). Mit gabelfsrmigem Schwanze. Iſt grün, himmel blau, blutroth und graubunt. Im mitteländifchen Meer. 3. Der Wieerjunker (L. Lulis). Der ſchoͤnſte europäifche Fiſch, überall mit den gläns zendſten Zarben des Negenbogens gezeichnet. Die Geis ‚ten Bruſtbaͤucher. Der Seerappe. 493 ten find himmelblau, und ‚von der Mitte derfelben gehe ein pomeranzengelbeg, zu beyden Seiten ausgezacktes Band zum Schmwanze herab. Schwanz ungetheil. Der Fiſch ift etwa eines Fingers lang, “und wird den Badenden durch feinen Biß laͤſtig, der wie Miückenftiche fehmerzt. Bewohnt dag mittelländifche und rorhe Meer. 4. Der. bunte Lippfiſch (L. Varius). Im mittelländifchen Meere. Iſt purpur » grüns blau » und fchwarzbunt. XXVIII. Der Seerappe (Sciaena. Umberfiſch). Kopf ganz mit Schuppen bedeckt, Riefenbaur mit 5 Strahlen. Riefendeckel geſchuppt. un dem Rüden eine Grube, worin fich die Ruͤckenfloße legen — ann. A * * Das Gefchleht der Seerappen ift dad Mittel zwifchen den Lippfiſchen und Baͤrſchen. Es herrſcht aber noch viel Dunfelheit Darın, und unter den 29 Gattungen find die mehreften noch nicht binianglich bekannt. Faſt alle find in Arabien einheimiſch. 1. Der Bartumber (Sc. Cirrofa). | | Dbere Kinnlade länger al die untere. An der uns tern eine Bartfafer. Im mitteländifchen Meer. 2. Der ſchwarze Seerappe (Sc. Nigra). Iſt ganz ſchwarz; Bauch gelblich weiß. Zähne in den Kinnladen und im Schlunde. Bewohnt Arabien, XXIX. Der Baͤrſch (Perca. Pärfch). Kinnladen ungleic) , mit fpisigen krummen Zähnen. Biefendeckel dreyblaͤtterig, geſchuppt; das obere Blatt fügen: formig ausgezackt. \ Riefenhaut mit 7 Strahlen. Schuppen hart und rauh. Floßen fachlicht, After dem Schmang naber, als den Kopf. 94 Sattungem ; * Mie x 494 Sruftböucher. Der Baͤrſch. *Mit 2 Ruͤckenfloßen. J 1. Der gemeine Barſch (P. Fluviatilis. Barſch; Baarſch; Flußbarſch; Zußraͤrſch Paͤrſche; Ber⸗ ſche; Bars). Mit 16 Graͤten in der — Ruͤckenfloße. Bes wohnt die füßen Gewaͤſſer von Europa und Sibirien, und findet ſich auch im caſpiſchen Meer. Wird ſelten uͤber 2 Fuß lang. Schwimmt in einer beſtimmten Tiefe, die er nicht zu uͤberſchreiten pflegt, ſehr ſchnell, und hat ein zaͤhes Leben. Leicht im April und May. Das Weibchen reibt ſich alsdenn an einem harten Korper, und läßt auf einmal an 281000 Eyer fahren. Naͤhrt fih von Waffer» infeften, befonders aber von fleinen Fifchen. Wird aber wieder den groößern, vorzüglich dem Aal, auch den Enten fo gar im Eye fhon zur Beute. Das Sleifch ift wohl: fchmeckend, und wird auf mancherlev Weife zubereitet. Eine eigentlihe Schwimmblafe hat diefer Fiſch nicht. Aus . feiner Haut Fann Reim gefocht werden. Bloch Fiſche Deutſchl. IT. Tab. 52. 2. Der Sander (P. Lucioperca. Zander; Sand- barſch; Sciel). Mit 23 Gräten in der zweyten Kückenfloße. Ein ſehr ſchmackhafter Raubfiſch des nordlichen Europa. Liebe tiefe klare Gewaͤſſer, die einen fandigen oder fleinichten Boden haben. Finder fich auch im cafpifchen Meer, Wird an 4 Fuß lang. Hat Fein zaͤhes Leben. Leicht im April und Map bey 380640 Eyer. Das Fleifch wird friſch, eingeſalzen und geräuchert gegeffen, und if leicht zu ver» dauen. So gefraͤßig der Fifch iſt, daB er auch feiner eigen nen Gattung nicht fchont, fo wird er doch felbft Mar. ſchen, Welfen und Tauchervoͤgeln haufig zur Beute, loch l. c. Tab. 51. 3. Der Bruſtbaͤucher. Der Baͤrſch 495 3. Der Streber (P. Aſper). | | Iſt gelblich, mit fehwarzen Olikerfiih | und 13 Gi. ten in der zweyten Nitckenfloße. Bewohnt die klaren Ge⸗ waͤſſer des ſuͤblichen Europa bis Oberdeutſchland. Wird 6 bis 8 Zoll lang. Naͤhrt ſich von Inſekten und Gewuͤr⸗ men. Leicht im May. Die Eyer find ſehr klein und weiße ‚N. Hat ein wohlfchmeckendeg Fleiſch. Bloc I. ec. IIl. Tab, ET 5 R 2 Der Zingel (P. Zingel). de Pit 19, Gräten in ber zweyten Ruͤdenfloße Sindet fih in der Donau und andern Slüffen Deutfchlandg, Hat viel Aehnlichkeit mit dem vorhergehenden, ift aber weit größer, bat einen fpigigern Kopf, weitern Rachen, dunklere Farbe und einen laͤngern, abgeſtumoften, etwas zugerundeten Schwanz. a Ba ratisbon. Tab. 3. 1. ir Mi einer Kückenflfe, — ungerBeften Sisani 5. Der Seebarſch (P. Marina). Mit 15 ſtachlichten und 14 ſtumpfen Gräten, in ber Ruͤckenfloße. Von ſchoͤnen Farben und bunter Zchts. An Norwegen, Frankreich, Italien. 6. Der Silberbarſch (P. Nobilis ). — — Iſt ſilberfarben, mit 8 braunen 'Düllsähbern, In Nordamerita. rk Miteiner Küchenfloße, und gecheiltem Schwanz. T Der Kaulbarſch (P. Cernua. Pfaffenlaus). Mit 27 Gräten in der Ruͤckenfloße und 15 Stacheln Iſt gelblich, mit vielen ſchwarzen Flecken; unten weiß. Genick und Rüden ſchwaͤrzlich. Zaͤhne in den Kinnladen, im Schlunde und im Gaumen. Lebt faſt alenthalben in Ye den / 496 Bruftbäncher. Der Stachelbarſch. den inländifchen füßen Gewäffern von Europa. Wird 6 big 8 Zoll lang. Nährt fih von Gewürmen, Inſekten und Kleinen Zifchen. Wird aber von Hechten und andern größern Sifchen, auch Waſſervoͤgeln, häufig gefreſſen. Leicht im März und April, und das Weibchen legt auf einmal. 75600 Eyer. Waͤchſt langſam, hat aber ein ſchmackhaftes Fleifch, und wird auf mancherley Weife gegeffen. Wenn man diefe Fifche im Winter verführt, fo frieren fie gang fteif, und ſcheinen gleichfam todt zu feyn. Legt man fie aber in Faltes Waffer, fo thauen fie wieder auf, und erhohlen ſich fo, dag man fie noch lebendig ab⸗ fieden Fann. s Bloch 1. c. II. Tab. 53. f. 2. 8. Der Schrätfer (P. Schraetfer). In der Donau und dem füdlichen Europa. Aehnelt dem vorigen in der Bildung und Größe. Hat aber eine bläffere Grundfarbe, und an den Seiten zwey ſchwarze Längeftriche. >. Scäffer 1. c. Tab. 2. f. 2. XXX. Der Stachelbarſch (Gafterofteus). Bopf länglich, glatt: Rinnladen ‚mit Fleinen Zähnen: Zunge Eur; und flumpf. Baum glatt. Augen mittelmäßig, kaum hervorragend. Riefenhaut mif 3, 6 oder 7 Strahlen. Kiefendeckel mweruatt⸗ rig, abgerundet geſtreift. Körper bis zum Schwanz oben und unten kielformig, nit Schil⸗ den bedeckt. Vor der Ruͤckenfloße abgeſonderte Stacheln. Seitenlinie gerade, mit dem Ruͤcken gleichlaufend. Bauchs ' flogen hinter den Bruſtfloßen, doch noch vor dem Bruſtbeine. 13 Gattungen. 2, Der Stichling (G. Aculeatus. Stadelfifh). Mit 3 Ruͤckenſtacheln. Bewohnt die füßen Gewaͤſſer von Europa. Wird etwa 3 Zoll lang, und lebt kaum 3 Jahre. Legt im May und Junius feine wenigen Eyer an Bruſtbaͤucher. Der Stoachelbarſch. 497 an die Waſſerpflanzen. Durch die Ruͤckenſtacheln iſt der Fiſch zwar vor den Raubfiſchen geſichert, wird aber deſto mehr von Eingeweidewuͤrmern geplagt. Lebt von Fiſch— leich, auch Eleinen Fiſchen, imgleichen von Würmern, Inſekten und deren Larven. Aus ſeinem Fleiſche wird nicht viel gemacht, und es wuͤrde zu Duͤngung der Aecker und Maͤſtung der Enten und Schweine beſſer zu gebrau—⸗ chen feyn. Bloch Fifche Deutſchl. II. Tab. 14. f. 4.5. 2. Der Dornfifch (G. Spinachia. Eeeftachelbarfch ; Steinbicker). | Mit 15 Ruͤckenſtacheln. Wird 6 bis 7 Zoll lang. Dben braun oder olivenfarbig, unten weiß oder filberfars big. Bewohnt die europäifchen Meere. Naͤhrt fich von Sinfeften, Gewürmen, Fiſchleich und junger Fifhbrut. Geht dem Feuer nach, und mird auch bey angezuͤndetem Sener am beften gefangen. Man kocht aus feinem Zleifche Del zu den Lampen, und dinge mit den Ueberbleibfeln die Aecker. Gegeffen wird er eben nicht. Bloch 1. c. Tab. 53. £. 1. 3. Der Loorfe (G. Dudtor. Begleitender Stachelbarfch). Mit 4 Nücenftacheln und 7 Strahlen in der Kiefen⸗ haut. Lebt Überall im Weltmeere. Schwimmt gemeinig- fich haufenmweife um die Hanfifche, vermuthlich um fich von dem zu ernähren, was diefe übrig laffen. Hat ein eßbares Fleiſch. XXXI. Die Makrele (Scomber). Ropf zuſammen gedruͤckt, und glatt. RKiefenhaut mit 7 Strablen. Körper glatt. Seitenlinie nach hinten fcharf gerändet. Gegen den Schwanz zu oft falſche, bald abgeſenderte, bald zuſam⸗ men gewachſene Floßen. 21 Gattungen. Si * Pie 498 Bruſtbaͤucher. Die Mafrele. * Nie abgefonderfen Baftard = oder Afterfloßen. 1. Die gemeine Makrele (Sc. Scomber). Mies Afterfloßen. Ein gefräßiger, aber ſchmackhaf— ter Raubfiſch. Bewohnt in großer Menge den nordi« fchen und atlantifchen Ocean. Wird ı big 2 Fuß lang. Salt fich im Winter in den Tiefen auf. Kommt aber im Fruͤhjahre auf die Oberfläche und ang Ufer. . Greift fo gar Menfchen an. Wenn er frifch aus dem Waffer ge zogen wird, verbreitet cr ein phosphorifches Licht um fich ber. Iſt fehr fruchtbar. Das Weibchen legt im Junius feine Eyer zwifchen die Uferfelfen. Die Nomer bereiteten aus dem Rogen eine Art Caviar. Bloc Fiſche Deurfchl. II. Tab. 54. 2. Der Thunfiſch (Sc. Thynnus). Mit 8 Afterfloßen.. In der Nordfee, dem mittels ländifchen Meer, Dft- und Weftindien, ꝛc. Wird über Manns -lang und dann wol gegen 5 Gentner fchwer. Zus weilen, wiewol felten, bat man auch welche von 10 Fuß und 1800 Pfunden gefangen. Iſt fo gefräfig, daß er felbßt feiner eigenen Jungen nicht verfchont. Verfolgt die Heringe befonders und die Fliegfifche, wird aber wies der den Hayen und Schwerdrfifchen zur Beute. Leiche im May und Junius. Die Eyer ähneln dem Mohnfaa» men. Schwimmt ſehr fchnell, und nähert fich fchaarens weife mit großem Geräufch dem Ufer. Auf den Inſeln 228 mittelandifchen Meerg, befonders aber in Sardinien macht der Thunfifchfang einen fehr wichtigen Handelss und Nahrungszmweig aus. Schon die Roͤmer ſpeiſten ihn, und rechneten feine Eingeweide unter die Leckerbiffen. Bloch I. c. Tab. 55. ** Ohne Baftaröfloßen. 3. Die blaue Makrele (Sc. Glaucus). Kon rautenförmigem Korper mit rückwärts liegen« den Stechelfinnen, Bey der Inſel Afcenfion. * Mit Bruſtbaͤucher. Der Seebarbe. 498 *** Mit verwachfenen Baftardfloßen. 4. Die Stachelmafrele (Sc. Trachurus). Mit rückwärts liegender Stachelfinne und gepanzere ter Seitenlinie. Wird über 2 Fuß lang. Iſt ſilberfar— ben. Stirn und Rücken bläulich grün; mit dünnen, runs . den, weichen Schuppen bedeckt. Bewohnt dag europdis ſche, mittelländifche, ftille Meer, ze. Naͤhrt fih von an- dern Sifchen, und kommt im Srübjahr haufig an die Ufer, Hat ein eßbares, aber nicht fo zarteg Fleiſch, alg die ge- meine Mafrele, ver fie fonft Ähnlich ift. Bloch c. Tab. 56. XXXD. Der Secbarbe (Mullus). Kopf zufammen gedrückt, ſchraͤg abhängig: gefchuppt. Augen langlich , nahe an einander ſtehend, ım Scheitel liegend, mit einer Nickhaut verfeben. Kleine dDoprelte Yiafenlöcher. Klei— ne Zähne in den Sinnladen und im Gaunen. Zunge kurz, ſchmal, glatt und unbeweglid). a Kiefenbaut mit 3 Strahlen. VRieſendeckel dreyblätterig, ſehr fein arftreift. Riefenöffnung mittelmäßig. Körper rund, lang, mit großen, leicht abfallenden Schuppen bedeckt 6 Gattungen. 1. Der Meerbarbe (M. Parbatus. Rothbart). Mit 2 Bartfäden an der untern Kinnlade und rothem Körper. Ein fehr fchmackhafter Fifch des mittelkändifchen, nördlichen und flillen Meers, der etwa ı Fuß lang wird, und wegen feines aͤußerſt mürben und velifaten Sleifches von den Roͤmern fehr Hochgefchägt, und aufs theuerfte bezahle wurde. 2. Der Riefenbarbe (M. Surmuletus). Mit 2 Bartfäden und gelben länglichen Streifen an den Seiten des Koͤrpers. Von einer Spanne Bis zur Zug lang. kg mit dem vorigen gleiches Vaterland. a Ace Sta Naͤhrt 300 DBrufibäucher. Der Seehahn. Nährt fih von Fiſchen, Schaalthieren, Krebfen, fo gar von Was. Lebt fehaarenmeife, kommt im Frühjahr auf die Oberfiäche de8 Waſſers und an dag Ufer, um zu lei⸗ chen. Hat ein eben fo ſchmackhaftes Fleiſch als der v0» rige, und e8 ift noch nicht gang ausgemacht, ob er von demfelben wirklich verfchieden ſey. Bloch Fiſche Deutfchl. IL. Tab. 57. XXX Der Seebabn (Trigla. Schwalbenfiſch). Bopf groß, gepanzert, mit rauhen Linien. Augen groß, rund, am Scheitel liegend. Rachen weit. Kinnladen und Gaumen mit jcharfen Zähnen verfehen- Riefenhaut mit 7 Strahlen. Riefenöffnung weit. Kiefen⸗ deckel einblätterig, firahlicht und ſtachlicht. Aörper Feilformig, mit Eleinen Schuppen bedeckt. Geitenlinie gerade, nahe am Ruͤcken. Bauch- und Bruftfloßen groß; neben legtern gelenfte, mebrentheils von einander abgefondere te, fingerartige Fortfäge. 14 Gattungen. 1, Die Wieerleyer (Tr. Lyra). Mit 3 fingerförmigen Sortfägen und föcherförmigen Nafenlöchern. Vor den Augen ein zurückgebogener, und hinter denfelben noch ein anderer fürzerer Stachel. Hat ein fehr ſchmackhaftes Fleiſch. Das Vaterland ift England. Britt. zool. Ill. Tab. 14. 2. Der Rirrhahn (Tr. Gurnandus). Mit 3 Fingern, ſchwarz und roth gefleckten Rücken. Bewohnt die Tiefen deg europäifchen Dceang, befonderg de8 mittelländifchen Meers. Wird ı$ big 3 Fuß lang. Naͤhrt fic, von Krebfen und Schaalthieren. Leicht im May und Junius. Hat ein fchmachaftes Sleifh. Bloch Fiſche Deutfchl. II. Tab. 58. 3. Der Seekukuk (Tr. Cuculus). . Mit 3 Fingern und glatter Seitenlinie. Hat gleiches Daterland- mit dem vorigen, findet fich aber aud am Cap. / Bauchfloßer. Der Hochſchauer. 501 Cap. Wird Fußlang. Iſt roth, weiß punktirt, unten ſilberfarbig. Seitenlinie mit ſtarken, breiten, filberfar- benen, ſchwarz geraͤndelten Schuppen bezeichnet. Ein gefraͤßiger Raubfiſch, der im Fruͤhjahr am Ufer leicht, und ein noch zaͤrteres Fleiſch als der vorhergehende hat. | Bloch I. c. Tab. 59. 4. Die Seefdywalbe (Tr. Hirundo. Meerfchwalbe). Mit 3 Zingern und geftachelter Seitenlinie. Iſt violett braun, unten filberfarben. Wird 2 big 3 Pfund fchwer. Schwimmt fehr fehnell. Naͤhrt fid) von Fifchen, Krebfen und Schaalthieren. Fleiſch härter als des vori⸗ gen. Im nördlichen Dcean. Bloc 1. c. Tab. 60. 5. Der fliegende Seehahn (Tr. Volitans). Mit 20 durch eine Haut verbundenen Fingern. Wird anderthalb Fuß lang. Hält fich im Weltmeere in großen ‚Schaaren auf, und kann, wenn er verfolge wird, eine ziemliche Strecke über dem Waffer hinfliegen. Seba muf. III. Tab. 28. f. 7. a a a ee 7 Vierte Ordnung. Bauchfloßer (Abdominales). Die Bauchflofen firen hinter den Bruſtfloßen. XXXIV. Der Hochſchauer (Cobitis. Gründel), Kopf Elein, länglih, ungefchuppt.- Augen hoch am Kopfe lies gend. Genick flach. Riefenhaut mit 4 oder 6 Strahlen. Riefendeckel einblätterig, nach unten verfchloffen. Börper mit Schleim, und Heinen, zarten, leicht abfallenden Schuppen bedeckt, geftreift und gefleckt, faft von gleicher Brei⸗ te, fo daf der Schwanz fich gegen die Floße zu nur menig ver« dinnt. Eine Ruͤckenfloße. Seitenlinie kaum bemerfbar. After nabe am Schwanze. 6 Gattungen. | 3i3 1, Der 502 Bauchfloßer. Der Hochſchauer. 1. Der ſurinamiſche Schmerling (C. Anableps). Mit 2 Bartfaſern in der Mundwinkeln, niederge— druͤcktem Kopfe, und hervorragenden Augen. Bey Su— rinam. Gebiert lebendige Junge, und wird beſonders durch den ganz einzigen Bau feiner, gleichſam in zwey Abs fhnitte halbirten Hornhaut: des Auges, und übrige Ein- richtung der Augaͤpfel merfiwurdig. Seb. muf. III. Tab. 34. f. 7. 2 Die gemeine Schmerle (C. Barbatula. Schmer⸗ ling; Grundel; Barfgrundel). Pit 6 Bartfaͤden (4 an der Oberlippe, und 2 in den Mundwinkeln)und zuſammengedruͤcktem, wehrloſem Kopfe. Ein bekannter ſchmackhafter kleiner Fiſch, der fich in den fleinern, füßen, Haven Gewaͤſſern, beſonders der gebirgig- fen Theile von Europa und Afien aufhält. Wird etwa 3 bis 6 300 lang. Die größten finden ſich in der Yar, in der Schweiß. Iſt fehr fruchtbar. Lebt von Inſekten und Gewuͤrmen, und leicht im’ März und April. Bon andern Fifchen wird ihm fehr nachgeftellt. Es giebt auch Spielarten ohne Bartfaͤden. Bloch Fiſche Deutfchl. I. Tab. 31. f. 2. ER Der Steinpritzker (C. Taenia. Steinbeißer; Dornfiſch; Dorngrundel). | Mit 6 Dartfäden (2 am Hberfiefer, und 4 am un⸗ tern) und einem Stachel unter jedem Auge. Bewohnt bie ſuͤßen Gewaͤſſer von Europa. Wird etwa 5 Zoll lang. Haͤlt ſich gern unter den Steinen auf. Hat ein zaͤhes Leben. Wenn er verfolgt wird, giebt er einen ziſchenden Laut von ſich. Naͤhrt ſich von Gewuͤrmen und Waſſer⸗ inſekten, auch Fiſchleich und kleinen Fiſchen. Leiche im April und May. Hechte, Baͤrſche und Waſſervoͤgel ſtel⸗ len ihm haͤufig nach. Sein Fleiſch iſt aber nicht ſonderlich. Bloch I. c. Tab, 31. f. 2. 4. Der Bauchfloßer. Der Wallerfiſch. 503 4. Der Wetterfiſch (C. Foſſilis. Peizker; Schlamm⸗ beißker; Schlammbeißer; Pipe; Knurrpietſche; auch wol Steinpietſche). Hat 6 lange Bartfaͤden an der obern, 4 kuͤrzere an der unfern Lippe, und einen Stachel über den Augen. jeder Kinnlade zwoͤlf Fleine ſpitzige Zahne. Zunge kurz und fpißig. Diefer Fiſch, der eine Nehnlichkeit vom Aal bat, und gemeiniglicy 12 Zoll Fang wird, hält fich in den fumpfigen Gemwäffern von Europa, fo gar, befonders den Winter, im Schlamm auf. Hat ein Außerft zäheg Leben. Naͤhrt fih von Gemwürmen, Inſekten, Eleinen Fiſchen und fetfer Erde, Iſt fehr fruchtbar, und wird auch gegeffen. Leicht im Srübjahr, und reibt feine Eyer an die Wafferpflanzen. Kann, wie der Knurrhahn, einen Laut von fi geben. Die Veränderung des Wetters hat auf ihn großen Einfluß. Bey bevorftehendem Negen oder Gewitter wird er allemal unruhig, macht das Waſſer trübe, und kommt auf die Oberfläche. Man fann ihn alg ein lebendiges Wetterglas betrachten, und ihu viele Jahre lang in einem großen Zuckerglafe, dag man etwa zum dritten Theile mit Schlamm anfullt, lebendig erhals ten, wenn man ihm.alfe 8 Tage frifches Waffer und ftis ſchen Echlamm giebt. An Hechten und Bärfchen hat er große Feinde, und Flein wird er fo gar von Krebfen und Froͤſchen verfolgt. Bloch I. c. Tab. 31. f. ı. XXXV. Der Wallerfifdy (Amia). Kopf Fnochigt, unbedeckt, rauh, mit fihtbaren Naͤthen. Kinnladen und Gaumen mit fcharfen Zaͤhnen dicht Lefest. An der Nafe 2 Bartfäden. Riefenhaue mit ı2 Strahlen. Rörper geſchuppt. Ji 4 Der 504 Bauchfloßer. Der Ußels. Der Nioderfifch (A. Calva). Die einzige Gattung. Mit ſchwarzem Fleck am Schwanze. Bewohnt die ſuͤßen Gewaͤſſer von Carolina. Wird ſelten gegeſſen. xxxvi. Der Wels (Silurus). Kopf unbedeeft, groß, breit, zufammen gedruckt. Bartfaden am Maule, Schlund und Rachen weit. Lippen die, Rinns Isden mit Zähnen befekt. Zunge die, glatt, und fehr kurz. Riefenhant mit 4 big 16 Strahlen. Körper verlängert, zuſammen gedruckt, ungefchuppt, mit einent zaͤhen Schleim überzogen. Seitenlinie nahe am Rücken. Erfte Stachelfinne der Ruͤcken- und Braftfloßen ruͤckwaͤrts — 27 Gattungen. 1. Der gemeine Wels (S. Glanis. Schaidfiſch). Mit einziaer ftachellefer Nückenfloße und 6 Dark fäben, teovon die 2 am Dberfiefer vorzüglich lang find. Der größte unter allen europaͤiſchen Stromfifchen, der oft wol 3 Gentner am Gewicht hält. Rinder fich auch in den füßen Gewaͤſſern des Hrients, und im Nil. Frißt große und Fleine Fifche, und fol auch wol eher felbft Men« ſchen und Pferde 2c. aufgefeeffen haben. Hält fich ges woͤhnlich in der Tiefe auf, und wird nur bey bevorftehens dem Ungewitter oder Regen oben gefehen. Hat ein zäheg Leben. Leicht im May und Junius, ift aber nicht fons derlich fruchtbar, und wächft und ſchwimmt langfam. Nach feinen Eyern trachten befonderg die Stachelbärfche und Male. Er hat ein fettes, wohlſchmeckendes, aber ſchwer zu verdauendes Fleiſch. In der Dder wird er bes fonders häufig gefangen. DieTataren fpannen die Haut wegen ihrer hornartigen Durchfichtigfeit in die Senfter, ‚auch ift fie vorzüglich gut, Flaſchen mie Weingeift damit zu verbinden. Bloch Fiſche Deutſchl I. Tab. 34. 2. Der Bauchfloßer. Der Wels. 505 2. Der Zitterwels (8. Eledtricus. Raafh), Mit einer Fettfloße auf dem Rücken, und 6 Bart⸗ fäden. (2 oben und 4 unten). Findet fich im Ril und an» dern afrifanifchen Strömen. Wird ohngefähr 20 Zoll lang, und hat die Eigenfihaft, dem, ber ihn berührt, einen eleftrifchen Echlag mitzucheilen, aber nicht in fo hohen Grade, wie der Zitteraal oder Krampffiſch. Wird auch gegeffen. 3. Der Langbart ($. Clarias). Iſt fhwarzgrau, unten grau. Die zweyte Ruͤcken⸗ floße ift eine bloße Sertfloße. Die Afterfloße hat ıı Grä- ten. Der Bartfäden find 6, wovon die 2 am Unterkiefer länger, als der 12 bie 15 Zoll lange Korper, find. Bes wohnt die Fluͤſſe von Eüdamerifa und Afrifa: Mit der erftern Gräte der Bruftfloßen, welche flachliche ift, kann der Fifch heftig verwunden, und wird daher. für giftig gehalten. Bloc 1. c. Tab. 35. f. 1. 2. 4. Der Platzbauch (S. Afcita). Mit6 Bartfafern und 18 Gräten in ber Afterfloße. Die zweyte Ruͤckenfloße ift eine Fettfloße. Bewohnt {nr dien, und ift ein Mittelding zwiſchen den lebendig gebaͤh— renden und Eyer legenden Thieren. Diefer Fifch leicht nämlich nicht auf die gewöhnliche Art, fondern, wenn bie in feinem Bauche vorhandene Eyer zur Neife gekom— men find, und der Hauch davon aufgefchwollen ift, plagt er endlich der Lange nach, und es tritt ein Ep daraus hervor, welches aber an der Mutter hängen bleibt, bis fich der Embryo in demfelben entwickelt hat und augfriecht, worauf er einem folgenden Pla macht, bis nach und nach die ganze jährige Brut zum Vorſchein gekommen ift, da fich denn der Bauch wieder fchließt, und bis zum fünftigen Sahre zubeilt. Bloch 1. c. Tab. 35. f. 3— 7. | is 5. Der 6 - Bauchflofer Der Felſenfiſch. 5. Der Welsdelphin (S. Callichthys). | Mit 2 Reihen Schuppen, 4 Bartfäden und einer Sinne an der hintern Nückenfettfloße. Findet fich in den Baͤchen und Flüffen von Amerika, und wenn diefe etwa austrocknen, fteigt er über Land, und fucht andere Ges wäffer auf. In Weiher eingefperrt, durchbohrt er Damm oder Ufer, um zu entrinnen, und fich in andere Gewaͤſſer zu begeden, durch welche Deffnung ihm dann andere Zifche feiner Arc folgen. Seb. muf. III. Tab. 29. £. 13. 6, Der Danzerwels (S. Cataphradtus). Mit einer Reihe Schuppen an den Geiten, einer Finne in der zweyten Ruͤckenfettfloße, 6 Bartfaͤden und geradem Schwanze. In Amerika. Catesb. Carol. III. Tab. 19. xxxvi. Der SEHE RL (Teuthis). Kopf vorm etwas abaeftust. Kieſenhaut mit 5 Strahlen. | Ein jeder Kinnlade eine Neihe fteifer, gleich großer, und dicht an einander ſtehender Zähne. 2 Gattungen. Der Leberfiſch (T. Hepatus). Sn Earolina, Amboina. Hat an jeder Eeite des Schwanzeg einen beweglichen „ zuruͤckliegenden Stachel. XXXVIL Der Panzerfifch (Loricaria). Kopf glatt, niedergedrückt, mit einem zuruͤckziehbaren zabn⸗ loſen Munde. Riefenhane mit 6 Gtrahlen. Körper gepanzert. 2 Gattungen. Der Harnifchfifh (L. —— Mit einer Ruͤckenfloße und 2 Bartfaͤden. In Amerika. Seb. muſ. 1II. Tab. 29. f. 14. XXXIX. Bauchfloßer. Der Salm. 507 XXXIX. Der Salm (Salmo. Fore); Kopf glatt, zufammen gedrückt; Mund groß; Lippen klein; Zunge weiß, Enorpelartig, beweglich. Augen mittelmäßig, an den Seiten liegend. Zähne in den Kihnladen und der Junge, Riefenbaut mit 4 bis 10 Strahlen. Ziefendeckel drenblarterig. Rörper verlängert, mit runden fehr fein geftreiften Schuppen beſetzt. Seitenlinie nahe am Reken. Hintere Ruͤckenfloße iſt eine Fettfloße, ohne Gräten. Bauchfloßen vielſtrahlig. — Le * Die meiſten Salme leben in klaren ſchnellen Waſſern, die ſan⸗ digen oder felfigen Boden haben. Wenige haben ihren Aufenthalt in der Eee, und auch Diele freigen im Fruͤhling in die Fluͤſſe, lei⸗ chen dafelbfi, und ehren im Herbfi wieder nach der Eee zurück, Sie leben von andern Fifchen , find mit fehönen Farben gezeichnet, und haben cin vortreffliches zleiſch. Der After liegt nahe bey ber Sterzfloße. — 54 Gattungen. * Foren: Mie buntem Körper (Truttae). 1. Der Lachs (S. Salar. Salm). NT hervorfichender ruͤſſelfoͤrmiger oberer Kinnlabe und Zähnen im Schlunde und im Gaumen. Halt fih in den nordifchen Meeren und Zlüffen auf, und wird in der Elbe, der Dder und bem Rhein häufig gefangen. - Im Sommer waͤhlt er die Fluͤſſe, im Winter dag Meer zu feis ner Wohnung. Im füßen Waffer wird er gebohren-und im Meere erhält er feinen Wahsthum. Leicht im May und Junius. Diejenigen, fo man im Srübiahr fängt, werden gewoͤhnlich Mothlachfe genennet. Die Lachſe ſchwimmen haufenweife mitten im Strom, auf der Ober- fläche des Wafferd mit einem Geräufch; bey ftürmifcher Witterung aber halten fie fich ruhig in der Tiefe auf. Die vothe Farbe fcheuen fie, mit der weißen aber laſſen fie fich anlocken. Ihre Nahrung beſteht in Fleinen Zifchen, Wafferinfeften und Gewürmen. Cie wachfen ſehr ſchnell, fo daß fiein 5 bis 6 Jahren g big ı2 Pfund fchwer wer⸗ den. 508 Bauchfloßer. Der Salm. den. Man findet zumeilen welche von 6 Fuß lang, und 70 big go Pfund ſchwer. Die Rheinlachfe werden für die beften gehalten. Das Fleiſch ift roth und fehr ſchmack—⸗ haft. Um die Reichzeit wird der Lachs fehr von Würmern hinter den Kiefern: geplagt, daher er oft aus Unruhe ſchnelle Sprünge übers Waffer thut. Einjährige Lachfe werden Sämmlinge; die in ihrem beften Alter und fett - find, Weichlachfe ; die vermagerten, Graulachfe; in der geichzeit, Rupferlachfe; und diejenigen, die in der See Hefangen werden, wegen des fleifchfarbigen Nandeg an ihren Schuppen, Xorblachfe oder Kalbfleifchlachfe ges nannt. Nur die Männchen haben einen gebogenen Un- £erfiefer. Bloch Sifche Deutfchl. 1. Tab. 20.I1l. Tab. 98. 2. Der Silberladhs (8. Schiefermülleri). Untere Rinnlade länger alg die obere, mit ſchwarzen Stecken. Iſt filberfarben, oben braun, mit leicht abfals lenden Schuppen von mittler Größe bedeckt. HatZähne im Gaumen und ber Zunge. Findet ſich in der Nordfee, und in den Seen von Defterreich. Bloch I. c. Tab. 103. 3: Die Lachsforelle (S. Trutta). ® Iſt oben ſchwarz, an den Eeiten violekfartig, unten weiß. Hat fchwarze runde Slecfen in brauner Einfafjung, und 6 Fleine Flecken auf der Bruftfloße. Im Gaumen 3 Reihen, an der Zunge 10 big ı2, in 2 Reihen geordneter Sahne. Hat fo wol mit dem Lachs als der Sorelle ver. fehiedenes gemein, hält fich auch, fie jener, wechſels⸗ meife in den Fluͤſſen auf, doch verläßt fie dag Meer nicht fo früh, als der Lachs, und leicht, wie die Forelle, im Herbſt. Nährt fih von Fifchen, Gewuͤrmen und Waſſer⸗ infeften. Wird etwa 8 big 10 Pfund ſchwer, und felten über 2 Fuß lang. Hat ein zartes und wohlſchmeckendes leiſch. I Bloch Lc.1I Tab. ar. N 4 Die Bauchfloßer. De Salm, 509 4. Die Sorelle (8. Fario). Mit rothen Flecken, und etwas verlängerter unterer Kinnlade. Hat 3 Reihen Zähne im Gaumen, und 6 big 8 auf der Zunge. Wird felten über 2 Pfund ſchwer, und gewoͤhnlich nur ı Fuß lang. Liebt fchattige klare Walde bäche auf Eiefichtem Grund, und findet fi in Europa, Eibirien, c. Schwimmt fehr ſchnell, und ſpringt, wenn ihr Hinderniffe in den Weg fommen, 5 bie 6 Fuß hoch über diefelben weg. Leicht im September, an verfihiedes nen Orten auch im Dftober, zu welcher Zeit fich die Weib chen zroifchen den Wurzeln der Baume und großen Stei⸗ nen durchdrängen, um fich ihrer Eyer zu entledigen. Naͤhrt fih von Fiſchen, Gewuͤrmen, Gonchylien und MWafferinfeften. ie verfchonen ſich auch unter einander felbft nicht. Das Fleiſch wird befannter maaßen für einer Lecferbiffen gehalten, varirt aber fehr im Gefchmack, Bloc 1. c. Tab. 23. 5. Die Sauchforelle (S. Hucho. Huch; Hauch). Mit 2 Reihen Zähnen im Gaumen und der Zunge, Am Nücken ſchwarz gefleckt, an den Eeiten weiß, mie braun = fchtwarg- und gelb gefleckten Sloßen, die Bruſt⸗ floßen ausgenommen. Zindet fich in der Donau, in den groͤßern Seen von Bayern und Defterreich, und mehrern: Flüffen von Rußland und Sibirien. Wird 24 Fuß lang. Beicht im Junius auf dem Grunde des Waſſers. loc 1. c. III. Tab. 100. 6. Der Salvelin (S. Salvelinus. Schwarzreuterf), Iſt oben braun, an den Seiten weiß, unten pome- ranzenfarbig. Hat pomeranzenfarbige Slecfen mit weißer Einfaffung. Obere Kinnlade länger alg die untere. Im Gaumen und der Zunge 2 Reihen fpigiger Zähne. Sins dee fich in den Fältern Gewaͤſſern von DOberdeutfchland. Mird sıo Bauchfloßer. Der Sam. Wird an ro Pfund ſchwer. Reiche im Dftober, Nobem⸗ ber, auch im Januar. Bloch 1. c. Tab. 99. 7. Der Asthling (S. Umbla). Mit krumm in die Höhe laufenden Geitenlinien, und gabelformigem Schwarze. Iſt oben grünlich, unten meißlih. Schuppen fehr Flein und zart. In der obern Kinnlade 2, in der untern ı Reihe Zähne. Wird etwa 13 Dfund fchwer. Finder fih in den Scen der Schweiß und Staliene. Lebt von Fleinen Fiſchen und Schaalthies gen. Hat ein zartes Zleifch, dag durchs Kochen roch wird. Bloch Il. cc. Tab. 101. ** Stinte: Mif gegen einander überftehenden Ruͤ⸗ en= und Afterfloßen (Ofmeri). 8. Der Stint (S. Eperlanus. Alander). Mit durchfcheinendem Kopfe und ı7firahliger Afters floße. Iſt oben afchgrau, an den Seiten aus dem grüs nen ing blaue filberglänzend, unten weißroͤthlich. Bes wohnt die Seen des nördlichen Europa, und wird etiva 2 bis 5 Zolllang. Er ift fo durchſichtig, daß man am Kopfe die Theile des Gehirns unterfcheiden, und am Kor per die Wirbelfnochen und Nippen zählen fann. Wegen feiner unangenehmen Ausdünftung heiße er in verfchiede- nen Gegenden Stinkfiſch. Ein hartes Reben hat er nicht. Er gehoͤrt unter diejenigen Fifche, deren Fleifch nicht den beften Nahrungsfaft giebt. Man nennt ihn aud) Eleinen oder‘ kurzen Stine, Röffelfiint. Der Seeftint unters ſcheidet fih von ihm durch feine Größe; denn diefer wird wol von 10 bis 13 Zoll angetroffen. Er hält fich ge— wohnlih in den Tiefen der Nord und Dftfee auf, und tritt zur feichzeit im November, December und Januar in die Fluͤſſe, wo er an den Muͤndungen hänfig gefangen wird, Bauchfloßer. Der Sam, 511 wird. Sein Geruch iſt nicht fo widrig, als bey dem klei— nen, und er wird überhaupt mehr geachtet. Naͤhrt fich yon Gewuͤrmen, befonders Conchplien. Bloch L & Wab. 28... f..2, *** Aeſchen oder Weißforen: Mit kaum merk lichen Zaͤhnen (Coregoni). 9. Der Schnaͤpel je Lavaretus, Weißfiſch; Gang- ſiſh / Mit laͤngerer oberer Kinnlade und 14 Strahlen in der Ruͤckenfloße. Iſt oben lichtblau, an den Seiten him⸗ melblau, unten ſilberfarben. Haͤlt ſich in der Tiefe der Nord - und Oſtſee auf, aus welcher er, wenn der Hering leicht, heroorfommt, und demfelben unmittelbar nach» folge, um ſich an feinem Rogen zu fättigen, daher die Sifcher, wenn fie in einer Nacht viel Heringe gefangen "haben, in den folgenden 34 bis 48 Stunden gewoͤhnlich diefe Fifche in ihre Nee befommen, und ihren Darmfanal mit Heringscyern angefülle finden. Außer der Leichzeie der Heringe koͤmmt der Schnäpel auch dann zum Vor— fchein, wenn er felbft Teicht; dies gefchiehet gewöhnlich von: Auguft big in den Dftober, da er fich denn an den Küften und Mündungen der Slüffe haufeniveife einfindet, befonders an folchen Stellen, wo ein fihnell fließendeg Waſſer ihm entgegen ſtroͤmt. Ein Theil diefer Fiſche geht in die Stroͤme, wo fie haufenmeife, in zwey Neihen ge« ordnet, auf folche Art fortgehen, daß fie vorn in einen fcharfen Winfel zufammenftoßen. An der Spite befindet ſich ein Schnäpel, der gleichfam als Anführer den Zug leitet. Das Sleifch ift weiß und wohlſchmeckend. Ä Bloch 1. c. Tab, 35. | 10, Die 512 Bauchflofer. . Der Salm. 10. Die Aeſche (S. Thymallus. Aſche; Iſer; Aſcher; Grayling). Mit längerer Oberkinnlade und 23 Strahlen in der Ruͤckenfloße. Iſt oben ſchwarzgruͤn, an den Seiten grau- lich blau, unten weiß. Die Seitenlinie hat 44 weiße Punkte. Findet fich im mittleen Europa und Sibirien. giebt reißende, Falte, Flare Gemäffer, mit fandigem oder fteinichtem Boden. Echmwimnt und wächft fchnell. Wird an 2 Fuß lang. Nähre fih von Conchylien, Eleinen Fi⸗ ſchen, 2c. beſonders vom Leich der Forellen und Lachſe. Leicht im März und April an Felfen auf dem Grunde. Die Eyer fommen, wenn fie die gehörige Neife erlangt haben; an Größe einer Erbfe gleih. Da die Waſſervoͤgel diefem Fiſche fehr nachftellen, fo ift er eben nicht häufig. Sein Fleiſch ift vortrefflich. Ein hartes Leben hat er nicht. loch 1. c. Tab. 24. ı1. Die Maraͤne (S. Maraena). | Mit abgeftumpfter oberer Kinnlade. Iſt oben ſchwaͤrz⸗ lich, an den Seiten oben bläulich, ins gelbe fallend, uns ten filberfarben. Bauch weiß. Hat große, glänzende, aber leicht abfallende Echuppen. Finder fi) im Bran— denburgifchen, Defterreichifchen, und in der Schweiß, in tiefen Seen, die einen fandigen oder mergelartigen Bo⸗ den haben. Hält fich beftändig in der Tiefe auf, und kommt nur im November, wenn fie leichen will, oder im Srühjahr, wenn fie ihrer Nahrung nachgeht, an die Ufer. Iſt fehr fruchtbar. Wird über 2 Fuß lang. Hat ein weißes, wohlſchmeckendes Zleifh. Naubfifche und die geöhrten Taucher ftellen ihr fehr nach. Bloch I. c. Tab. 27. ı2. Die Eleine Maraͤne (S. Maraenula). Mit längerer Unterfinnlade und 14 Strahlen in der Ruͤckenfloße. Iſt fülberfarben; Rücken blaͤulich. Die Sei⸗ Bauchfloßer. De Sam 513 Seitenlinie hat 48 Punkte, Findet fich in großer Menge in Deutfchland, Schlefien,. Preuffen, in Gemwäffern mit fandigem oder mergelartigem Boden. Wird 6, 8 bis 10 zoll lang. Iſt ſehr fruchtbar. Leicht an folchen Orten, wo viele Kräuter wachſen. Naͤhrt fich von Pflanzen, die auf dem Grunde mwachfen, von Gewürmen und Inſekten. Wird von andern Fiſchen und Wafferosgeln häufia ae» freffen. Ihr Fleiſch ift weiß, und wird, auf mancherley Weiſe zubereitet, gegeffen. Bloch 1. c. Tab. 28. f. 2. 13. Das Slaufellchen (S. Wartınanni. Der blaue Selche), Iſt fchon blau, unten filberfarbig. Obere Kinnlade abgeftumpft. Finder ſich, fo viel man weiß, blog in der Bodenſee. Wird an 17 Zol lang, und 3 big 15, ſelten aber 15 Pfund ſchwer. Naͤhrt fich von Kraͤutern, Ge— wuͤrmen und Inſekten. Iſt ſehr fruchtbar, ſo daß er vom May bis zum December bey Millionen gefangen wird, ſtirbt aber gleich, fo bald man ihn aus dem Waſ⸗ fer ziehet. Ben bevorftchender Veränderung des Wetter koͤmmt er auf die Dberflähe: Sein Fleiſch ift vortreſ lich. Raubfiſche trachten ihm ſehr nach. Bloch 1. c. Tab. 105. *x x* * Sachsbraßen ober Halbforen: Mit 4 Strah ⸗ fen in der Kiefenhaut (Characini). 14. Der Nillachs (S. Niloticus). Ganz weiß, mit gelben Floßen. Im Nil, 15, Der würfelförmige Lachs (S. Rhombeus. Die breitleibige amerifanifche Halbfore), Mit fagenförmig gezaͤhnter Bauchfante, und ſchwarz geraͤnbdeter Affer« und Schwanzfloße. Hat ſehr ſcharfe, RE drey⸗ 514 Bauchfloßer. Der Roͤhrfiſch. dreykantige und geſpitzte Zaͤhne. Der Gaumen iſt kiel⸗ foͤrmig ausgetieft, und am Rande zu beyden Seiten mit einer dichten Reihe Zaͤhne bewafnet. Wird etwa 7 Zoll lang. Bewohnt Surinam. Soll den groͤßern amerifas nifchen Enten die Füße abbeißen. Pall. fpic. zool. VIII. Tab. 5. f. 3. XL. Der Boͤhrfiſch (Filularia). Rüffel röhrenfürnig, an der Spigs mit Sinnladen verfehen. Biefenbaut mit 7 Strahlen. 3 Oattungen. 1, Der Pfeifenfifch (F. Tabaccaria. Tabacksroͤhr⸗ fiſch). | dit gefpaltener Schwanzfloße, aus welcher eine fifchbeinartige Ruthe geht. Der Zifch ift im Verhaͤltniß feiner Länge fehr dünne, und diefer Umftand mag Gelegen- beit zu feiner Benennung gegeben haben. In Amerika und japan. Catesb. Carol. II. Tab. 17. f. 2. 2. Der Seepferdähnliche Röhrfifch (F. Paradoxa). Etwa 2 Zoll lang. Der feitwärts zufammen ges drückte Korper ift (wie am Seepferdchen) mit fcharfen, nach der Fänge und überswerch Iaufenden Kanten, welche da, wo fie fich kreuzen, hervorragende Spitzen bilden, gleichfam fächerigt. Schwanz lanzetförmig. Die Bruft« floßen find fackförmig zufammen gewebt. DBielleicht trägt der Fiſch in diefem Sack, wie dag Beutelthier feine Jun⸗ gen, den Rogen bey fi), big die Brut ausfchlieft. In Amboine. Pall. fpic. zool. VIII. Tab. 4. £. 6. XLI. Der Hecht (Efox). Ropf oben etwas platt. Maul und Schlund weit. Kinnladen gesähnt- Den den mehreften von unaleicher Länge, die obere flach, die untere punftirt. Zunge breit und frey. Gaumen glatt. Bauchfloßer. De Seht. 515 glatt, Augen rund, von mittler Größe. Yrafenlöcher nahe an den Augen liegend. Kiefendeckel groß, Biefenöfinung weit. Kiefenhaut mit 7 bie zu 12 Strahlen. Roͤrper ausgedehnt, ſchlank, mit harten Schuppen bedeckt, oben erhaben, an den Geiten sufanımen gedrückt. Seitenlinie ges rade, dem Rücken naher, Eauım bemerkbar. Rücken s und Afterfloßen fehr kurz, gegen einander über ſtehend. 13 Gattungen. 1, Der gemeine Hecht (E. Lucius). Mit niedergedrüctem, faft gleichem Nüffel. Iſt oben fhwarz, an den Seiten afchgrau, gelb gefleckt, unten weiß, fchwarzpunftirt. Ein befannter, fehmackhafter, aber fehr gefährlicher Raubfiſch, beſonders der europäi. fchen Gemäffer, der nicht nur andere Fifche, fondern auch allerhand Amphibien, Schlangen, Kroten, Bögel, Nas Ken, fo gar Krebfe, aud) Aas verfchlingt, und feiner eis genen Brut nicht fehont. In Teichen gehen alle andere Sifche neben ihm verlohren, und wenn man Hechte in bes fondern Zeichen hält, und ihnen nicht hinlängliche Nah— rung verfchafft, fo freffen fie fich unter einander felbft auf. Indeſſen haben fie doch auch wieder an den Fluß; bärfchen und Sandern ihre Verfolger, und den Zungen ftellen auch mehrere Wafferosgel nah. Schwimmt und waͤchſt fehr ſchnell, und fann ein hohes Alter erreichen. Man findet Hechte von To Zuß lang, und man hat Bey⸗ fpiele, daß fie 40, 50, ja über 250 Jahre alt geworden find. Die Leichzeit des Hechts falle in den Februar big zum April. Das Weibchen wählt dazu grafichte, an Wieſen grenzende Gegenden. Die Enten trachten dem Reich fehr nach, und verbreiten ihn oft in andere Weiher, daher man zumeilen in neuen Zeichen Fiſche finder, die fein Menfch hineingefeßt hat. Bloch Fiſche Deutfchl. I. Tab. 32. Rfa 2. Der — 516 Bauchfloßer. Der Eiderfiſch. 2. Der Hornfiſch (E. Belone. Die Meere; Horn- hecht; Meernadel). Ein fchmaler, langer ifch, der oben ſchwarz, an den Seiten grünlich blanyannten filberfarben ift. Beyde Kinn- Laden find pfriemenfsrmig, und paffen mit ihren fcharfen Zähnen in einander. Bewohnt die Tiefen des Weltmeers. Kommt vom März bis zum Junius haufenweife an die Ufer, um zu leichen, und läßt fich gemeiniglich vor den Mafrelen ſehen. Robben und Weichfifche ftellen ihm fehr" nach. Wird ız bis 4 Zuß lang. Merkwuͤrdig iftes, daß die Sräten diefes Fiſches fo grün find, als ob fie mit Saftfarbe angeftrichen wären, und im Zinftern leuchten. Das Sleifch wird felten gegeffen. ' Bloch 1; c. Tab. 33. 3. Der Robalo (E. Chilenfis). Hat gleiche Kinnladen und blaue Geitenlinie, Körper beynahe cylindrifch, 2 bis 3 Zuß lang, mit eckigen Schup⸗ pen bedeckt, die auf dem Nücken goldfärbig, unter dem Bauche filberfärbig find. Floßen weich. Fleiſch weis, etwas durchfichtig, bläfterig, und von vortrefflichem Ges ſchmack. Finder fich in den chilefifhen Meeren. Die Einwohner von Ehiloe räuchern diefe Fifche, und verfau« fen fie getrocknet, in Bündeln zu 100 Stuͤck. XLU. Der Kiderfifdy (Elops). Ropf alatt. Am Rande der Kinnladen und im Gaumen eine Raubigfeit von Eleinen Zähnen. Riefenhaut mit 30 Strahlen; Überdem auswendig in der Mitte mit 5 Fleinen Zähnen bewaffnet. Der Lanzettenſchwanz (E. Saurus). Die einzige Gattung. Hat am Schwanz oben und unten eine lanzerförmige Spiße. Der Mangel der Fett floße unterſcheidet dieſen Fifch von den Salmen. XLIII. Bauchfloßer. Der Silberfifch. sız XL. Der Silberfifc) ah Zaͤhne in den SKinnladen und der Zunge. Kiefenhaut mit 8 Strahlen. { After nach hinten ſtehend. BSauchfloßen vielfirahlig- 4 Battungen. Der Derlenfifdy (A. Sphyraena. Pfeilfilberfiich). Mit 9 Strahlen in der Afterfloße. Finder fich in den europäifchen Meeren. Aus der blättrigen Silberhauf feiner Schwimniblafe bereitet man unächte Perlen. XLIV. Der Flach kiefer (Atherina. Aehrenfifh). ©berfinnlade etwas flach. Riefenhaut mit 6 Gtrablen, Körper an den Geiten mit GSilberfireifen — 5 Gattungen. 1. Der Schnepfenfiſch (A. Hepfetus). Mit ı2 Strahlen in der Afterfloße. Iſt etwa eines Singers lang. Hat mehrere Reihen Fleiner Zaͤhne in den Sinnladen. Im mitteländifchen und rothen Meer. 2. Der carolinifche Schnepfenfifcd) (A. Menidia). Mit 24 Strahlen in der Afterfloße. Ein kleiner, faft durchfichtiger Fiſch, der fich in den fügen Gemäffern von Carolina findet, in den Lippen viele, in den Kinn» laden und der Zunge aber gar Feine Zähne, filberfarbene Eeitenlinie, und gabelförmigen Schwanz hat. Leicht im: Ypril. XLV. Die Meeräfche (Mugil). Lippen pergamentartigz die untere inwendig Fielformig. Zähne fehlen; uͤber den Mundwinkein ein Fleines ungebugenes Zähnchen. Riefenhaut mit 7 Erummen Strahlen. Biefendeckel glatt und abgerundet. Rörper meißlich. 5 Gattungen. Kt3 Die kugl Bauchfloßer. Der Fliegfiſch. Die großkoͤpfige Meeraͤſche (M. Cephalus. Groß« fopf). Mit 5 Strahlen in der vordern Nücenfloße. Be wohnt den europäifchen Dcean, und tritt auch in die Zlüffe. Aus dem Rogen biefes Fiſches wird der Staliener Borargo oder Borargum gemacht. Man vermifcht näms lich den Rogen mit dem Blute des Fiſches, läßt ihn einis ge Etunden, mit Salz beftreuet, liegen, preßt ihn 24 Stunden zwifchen 2 Brettern, waͤſcht ihn ab, trocknet ihn 14 Tage in der Luft, oder im Nauche, und ige ihn mit Baumol und Citronenfaft. XLVI. Der Sliegfifch (Exocetus. Wachtelfifh). Kopf gefchuppt. Mund ohne Zahne. Kinnladen auf beyden Eeiten mit einander verbunden. Kiefenhaut mit 10 Strahlen. Körper weißlich. Unterleib eckig Bruſtfloßen fehr groß, zum Fliegen eingerichtet; die Strahlen vornenher mit einer fchars fen Kante verfeben. 3 Gattungen. Der fliegende Hering (E. Volitans). ' Der häufigfte aller fliegenden Fifhe. Wird etwa v Fuß lang. Findet fich meift in allen waͤrmern Welt: meeren, und theilg in unfäglicher Menge. Diefe Fifche dienen den Doraden zur Nahrung, und fliegen, um fich gu retten, aus dem Waſſer, two ihnen aber ſchon wieder Sregatten, Albatroge und andere Waffervogel auflauern. Sie Finnen etwa einen Büchfenfchuß weit fliegen, und fo bald ihre Floßen trocken werden, fallen fie wieder ing Waſſer. Man hält diefe Fifche für Selaw der Iſraeliten, oder Wachteln, deren im 4. Buch Mofis XL. 31. Erwaͤh⸗ nung gefchieher. XLVII. Bauchfloßer. Der Fingerfiſch. 519 XLVII. Der Singerfifd) (Polynemus). Kopf sufammen gedrückt, fehuppig, mit ſtumpfem, hervorragens dent Küffel. Kiefenhaut mit s bis 4 Strahlen. Meben den Bruftflogen abgefonderte fingerartige Fortfage. 4 Gattungen, die fi von den Seehahnen durch die Lage der Bauchflogen, und dab ihre Grater nicht gegliedert find, unterfcheiden. Der Paradiesfifdy (P. Paradifeus). Mit 7 Fingern und getheiltem Schwanze. Kanm 7 Zuß lang. In Indien. Edw,. birds. Tab. 208. XLVIII. Der Hering (Clupea). Kopf jufammen gedrückt. Kinnladen von ungleicher Länge s die obere mit fagenfornig gezaͤhnelten Bartfafern. Zunge kurz, mit Fleinen, einwaͤrts gefehrten Zähnen. Biefen inwendig bürjtenartig rauh. Riefendeckel 3 oder 4 bläte terig. Riefenhaut mit.g Strahlen. Körper zufammen gedrückt, fehmal, mit Schuppen von mittles rer Größe bedeckt. Seitenlinie aerade, nahe am Rücken, und mit demfelben parallellaufend. Bauch Eielfbrmig, mit füges förmig hervorftehenden Schuppen. Bauchfloßen mehrentbeils neunſtrahlig. Schwansfloße lang und gefpalten. 14 Gattungen. 1. Der gemeine Sesing (Cl. Harengus. Strömling). Iſt ungeflecht. Obere Kinnlade Fürzer als die untere. Farbe des Ruͤckens (hwarzblau, Seiten und Bauch file berfarben. Die Länge beträgt ohngefähr 12 Zoll. Dies fer allgemein befannte Fiſch, der ein fo wichtiger Gegene ſtand des Handels und ber Fifcheren ift, halt fich im Wine ter in den Tiefen des nördlichen Oceans und des atlantie fchen Meers auf, die er im Frühling, Sommer und Herbſt verläßt, und an die Küften und Mündungen der Zlüffe fommt, um zu leihen, und Nahrung zu fuchen. Daß er fih auf eine ganz undefchreibliche, Ark vermehren müffe, Kk4 laͤßt 520 | Bauchfloßer. Der Hering. laͤßt ſich ſchon aus dem, was jaͤhrlich in allen Laͤndern davon verzehrt wird, ſchließen; uͤberdem wird jährlich eine ungeheure Menge vom Nordcaper, manchen Moven- Gattungen, und fehr vielen andern Thieren aufgerieben, und doch dauert ihre Exiſtenz unvermindert fort. Geit dem 12. Sahrhundert find bey Gelegenheit ihrer großen, äußerft beftimmeten, regelmäßigen Sommerreiſen nach den gurvpäifchen Küften, zumal nach den Drcaden, nach Nor: wegen, 2c. einige taufend Europäer mit ihrem Sang be> ſchaͤftigt. So bald der Hering aus dem Waffer kommt, ift er todt, und muß daher augenblicklich eingefalgen were den. Das Einfaken hat Wilhelm Beukelssoon von Dierfliet in Slandern 1416. zuerft verrichtet. Heut zu Zage wird auch aus dem Fettder Heringe ein gutes Brenns Öl gekocht. Heringe, melche noch einmal fo lange als die andern, d. b. 24 Stunden, in der erften Salslafe ge fegen haben, und nachher in etwa chen fo langer Zeit im Dfen getrocknet und geräuchert find, heißen Pielinge oder Buͤcklinge. | Bloch Fifche Deutfchl. I. Tab. 29. f. 1. 3. Die Sprotte (Cl. Sprattus. Breitling). Mit 13 Strahlen in der Nücenfloße Wird etwa 4 bie 5 Zoll lang. Aehnelt an Geftalt und Farbe dem Hering fehr, und ift daher auch irrig von vielen für den jungen Hering gehalten. Hält fich in den Tiefen der Nordſee und deg mittelländifchen Meers auf. Kommt im Herbft ſchaarenweiſe an die Ufer, um zu leichen, und wird eben fo wie der Hering gegeffen. Die geräucherten fverden an manchen Orten Slunder oder Pflüdbering genennt. Bloch 1. c. Tab. 29. f. 2. 3. Die Alfe (Cl. Alofa. Elſe; Mayfifh; Mutter⸗ hering; Goldfiſch). Mit ſchwarzgefleckten Geiten und gefpaltenem Rüffel. Iſt weiß. Mücken gelblich grün. Hat große, leicht ab» follens Bauchflofer. Der Hering. 521 falfende Schuppen. Findet ſich vorzüglich häufig im mit felländifchen Meere. Steigt im May und Junius in die Fluͤſſe, um zu leichen. Wird 2 big 3 Fuß lang. Nährt fih von Gewürmen und Inſekten. Wird von Welſen, Hechten und Bärfchen haufig verfolgt. Die Nuffen vers abſcheuen fein Fleifch, das übrigens häufig gegeffen wird. Die Indianer machen fehr viel aus dem Leich. Bloch J. c. Tab. 30. f. r. 4. Die Sardelle (Cl. Encrafiolus. Anfchovis). Ein befanntermaaßen fehr belichter Fleiner Fiſch, der meift gleiches Vaterland mie dem vorigen hat. Mird etwa eine Spanne lang. ft oben gelblich gran. Hat eine zarte, mie leicht abfallenden Schuppen bedeckte Haut. Die obere Kinnlade ift langer alg die untere. Dom De: cember big zum März koͤmmt er ang Ufer, um feinen Reich da abzufegen. Vorzuͤglich haufig wird er bey Gorgona, ohnmeit Livorno gefangen. Oft ziehet man anf einem Zug in einem Nee mehr ald 40 Tonnen. In einer Tonne find zwifchen 6 und 10,000 Sarbellen. Man fehneider ihnen den Kopf ab, nimmt die Eingeweide heraus, falze fie ein, und preßt aus ihnen ein Del, das der Gerber kauft, und das fonft ihrer Güte fchaden würde. loch 1. c. Tab. 30, f. 2. 5. Die Borſtfloße (Cl. Thriſſa). Mit 28 Strahlen in der Afterfioße. Die letzte Gräte „ber Rückenfloße ift lang und borftenartig. Sn Carolina, Indien, Japan, ꝛc. Wird etwa 1 Fuß lang. Kommt um die Leichzeit an die Ufer. Naͤhrt ſich von Schaalthie- ven und Sifchleich. Hat ein fehr ſchmackhaftes Fleiſch, iſt aber doch zuweilen giftig. Ks XLIX. 522° Bauchfloßer. Der Karpfen. XLIX. Der Rarpfen (Cyprinus). Mund bey den meiften ohne Zähne. Das Naſenbein hat zwey Surchen. Kieſenhaut mit 3 Strahlen. Koͤrper glatt, gemeiniglidy weißlich. Bauchfloßen oft neuns ſtrahlig. Je > Le Die mehreften Gattungen des Karpfengeſchlechts leben in fügen Waſſern, näbren fich von Shon, fetter Erde, Gewuͤrmen, Inſek⸗ ten, Hülfenfrüchten, Wafferfrautern, nur fehr wenige von andern Fiſchen. Einige ftreichen. Sie leihen im April und May, und haben ein fihmackhaftes Fleifch. Ihr Kopf ift zuſammen gedrückt, ihre Schuppen weiß, glänzend, hornartig, Rücken gewoͤlbt, Kies fenöffnung weit, Kiefendeckel drepblätterig, Lippen Enorpelartig, mit einer dicken Haut überzogen ; an ftatt der Zunge haben fie einen Heinen Inorplichten Auswuchs, flati der Zahne Eleine rauhe Kno—⸗ chen im Schlunde, und eine weiße, runde, glänzende, doppelte Ehmimmblafe Manche hicher gehörige Gattungen find noch nicht binlänglich befannt-: Das Syſtem enthält so. * Karpfen mit Bärten am Maule. 1. Die Barbe (C. Barbus. Flußbarbe). Mit 7 Gräten in der Afterfloße, 4 Bartfäden, und an beyden Seiten fägenformig gezähnter zweyter Finne in der Ruͤckenfloße. Iſt oben olivengelb, an den Seiten über der Linie blau, unter derfelben weißgrün, Bauch weiß. In Europa, Perfien, ꝛc. Hält fich gern in den Tiefen fehneller Ströme und Fluͤſſe, die einen fteinichten Boden haben, auf. Lebt von Schöllffraut, Conchylien und andern Gewärmen, auch Fleinen Fifchen, fo gar von Aas. Wächft ſchnell, wird an 15 Fuß lang, und erreicht ein hohes Alter. Leicht im März, und legt ihre Eyer unter die Steine, oder gräbt fie am Ufer in bie Erde ein. Das Fleiſch ift wohlſchmeckend. Kälte kann diefer Fiſch nicht gut vertragen. Hin und mieber hat man angefan= gen, aug feinee Schwimmblafe Leim zu Fochen. Bloch I. c. Tab. 18. 2. Der - Bauchfloßer. Der Karpfen 523 . 2, Der gemeine Rarpfen (C. Carpio. Karpe). Hat 9 Strahlen in der Sterz» oder Afterfloße, und 4 Bartfäden. Die zweyte Sinne der Nückenfloße ift an ber hintern Seite fägenförmig gezaͤhnt. Hat gleiches Bas terland mit dem vorigen. Liebt aber langſam fließende und fichende Gewaͤſſer. Waͤchſt ſchnell. Wird ang Fuß lang, und fann fehr alt werden. Hat ein zähes Feben. . Naͤhrt fih von fettem Schlamm, Kräutern, Wuͤrmern, Maſſerinſekten, befonder8 Schafmift. Leicht im Way und - Sunius, und wählt dazu grafichte und ftille Gegenden. Ein Karpfen von 3 Pfund legt an 237000, und einer von 9 Pfund an 621600 Eyer, die andern Fiſchen, Srofchen und Waſſervoͤgeln häufig zur Epeife dienen. Wegen ihres vorfrefflichen Sleifches pflegt man die Karpfen in befon« dern Teichen zu halten. Man fann fie auch auf die Art mäften, daß man fie im Keller in einem Neße mit feuch« tem Moofe aufhängt, und fie mit Brodtfrumen, in Mitch eingemweicht, fuͤttert. In England find fie erft ums Jahr 1514, und in Dännemarf ums Jahr 1560. eingeführt worden. Gie folen mit Karautfchen und andern vers wandten Gattungen Baftarden geben. Auch finden fich unter den Karpfen häufiger, als unter irgend einer an— dern befannten Fifcehgattung, Mißgeburten. Die Spies gelkarpfen zeichnen fich befonders durch die, beftändig von Schuppen entblößten Theile des Körpers aus, und ers den von einigen für eine befondere Gattung gehalten. . Bloch 1. c. Tab. 16. 17. 3. Der Gruͤndling (C. Gobie. Grundel; Kreße). Mit ıı Gräten in der Afterfloße und 2 Bartfaͤden. Iſt häufig in den Seen Englands, Daͤnnemarks, Deutfchs lands, auch Rußlands. Gteigt im Frühjahr in die Slüfs fe, leicht dafelbft im May, und kehrt im Herbft nach der Geen zuruͤck. Kat ein zähes Leben, und ift fehr fruchts bar. 524 Bauchfloßer. Der Karpfen. bar. Naͤhrt fih von Kräutern, Gewürmen, junger- Fiſchbrut, auch vom Aas, wird aber felbft andern Zifchen und Waſſervoͤgeln häufig zur Beute. Wird an 8 Zoll lang, und hat ein weißes, fchmackhaftes, leicht verdau— liches Fleiſch. Seine Farbe ift nad) Befchaffenheit des Waſſers, der Nahrung, des Alters und der Jahrszeit verfchieden. Bloch 1. c. Tab. 8. f. 2. 4. Die Schleibe (C. Tinca). i Mit 25 Graͤten in der Afterfloße, ungetheiltem Schwanze, fchleimigem Körper, und 2 Bartfäden. Fin- det fich auf der ganzen Erde, in ſtehenden, oder fach» fliegenden Waffern mit fchlammichtem oder leimichtem Hoden, feltener in großen Slüffen. Hat ein hartes Leben, und hält im Winter unter dem Eife aus. Iſt ſehr fruchte bar. Wächft fchnell, und wird an 8 Pfund ſchwer. Leiche im Junius. Hat ein weißes, weiches, aber ſchwer zu verdauendes Fleifch. Die Schuppen fißen bey diefem Sifch fehr feſt. Mit den Kieferdeckeln kann er einen Laut von fich geben. Es giebt eine goldfarbige Abänderung mit durchfcheinenden Sloßen, die man Goldfchleibe nennt. Diefe findet fich befonderg in Schlefien, und ift einer der prachtvolleften deutfchen Fiſche. Bloch I. c. Tab. 15. ** Mic ungerheilter Schwanzfloße. 5. Die Rarsufche (C. Caraflius. Karas). Mit 10 Gräten in der Afterfloße und gerader Seis tenlinie. Iſt oben dunfelgrün, an den Seiten grünlich, weiter herunter gelblich, unten weiß» und rothbunt. In Europa und Sibirien. Finder fich häufig in ftehenden Gewaͤſſern, Graben und Teichen. Wird auch im cafpi: ſchen Meer angetroffen. Lebt von Schlamm, Kräutern und Bauchfloßer. Der Karpfen. 525 und Gewürmen. Hat ein zähes Leben. Mächft langſam und wird felten über Ein Pfund fehwer. Andern Sifchen und Waſſervoͤgeln wird fie häufig zur Beute, und mit dem fo genannten Raranfcbenwurm (Lernæa cyprinacea), der in ihren Kiefen niftet, iſt fie fehr geplagt. Wenn der Fiſch 2 Jahr alt ift, leicht er fhon, im May, felten im April. Die Eyer find gelblich, und ihre Anzahl erſtreckt ſich auf 93700. Das Sleifch ift wohlſchmeckend. loch I. c. Tab. 11. 6, Der Bibel (C. Gibelio. Giblichen), Mit zo Gräten in der Nücenfioße, und etwas mond» foͤrmig ausgeſchnittener Schwansfloße. In den fichens den Gemwäfjern von Deutfchland, befonders der Marf, Pommern, Mecklenburg. Wird etwa 3 Pfund fehwer, ift aber fehr fruchtbar, fo, daß er fchon im zweyten Jah⸗ re im May, Junius und Julius an 300000 Eyer legt. Die Eyer dienen:den Froͤſchen, er felbft aber den Enten und vielen andern Vögeln zur Speife. loch 1. c. Tab. ı2. ** Mit dreyzackigem Schwanze 7. Das chineſiſche Goldfiſchchen (C. Auratus. Goldkarpfe; Kinju). Ein uͤberaus ſchoͤn gezeichnetes Thier, das in den Fluͤſſen von China und Japan zu Hauſe iſt. Die ſchoͤn⸗ ſten darunter haben eine ſchoͤne rothe Farbe, und ſind, wie mit einem Goldſtaube, beſonders um den Schwanz herum, beſprengt. Andere ſind ſilberweiß; noch andere weiß und roth geſprengt. Man haͤlt ſie in Gaͤrten in be— ſondern Teichen, auch in Zimmern in porcellainenen Ge⸗ faͤßen. In geraͤumigen Behaͤltern ſind ſie ſehr fruchtbar. Sie leichen im May, und zu der Zeit pflegt man die Ober⸗ flaͤche des Waſſers mit Kraͤutern zu bedecken, an welche ſich 526 Bauchfloßer. Der Karpfen. fich die Eyer feßen, die man denn, damit fie nicht von den Fiſchen felbft verzehrt werden, abnimmt, und in einem Gefäß an der Sonne ausfommen läßt. Man ers Hält fie mit ungefäuertem, im Waſſer eingemeichtem Brodte. Sie freffen auch Gewürme Großer Särmen, Gefchoß, Donner, häflicher Geftanf, heftige Bewe— gung, ꝛc. iſt ihnen fchädlich, fo gar tödtlich. Sie fome men auch in Europa recht gut fort, wo fie zuerfi 1691. nach England gebracht worden find. Bloch I. c. Tab. 93. 94. f. 1—3. rk Mi gabelförmigem Schmanze. 8. Die Ellritze (C. Phoxinus. Bitterfiſch). Mit 8 Graͤten in der Afterfloße, braunem Fleck am Schwanze, und durchſcheinendem Körper. Ein bekann⸗ ter Fiſch, der ſich haͤufig und ſchaarenweiſe, jedoch von andern Fiſchen abgeſondert, in den hellen und klaren Ges wäffern von Europa und Sibirien findet. Lebt von Kraus tern und Gewürmen, und faugt gern an den Wurzeln der Ellern oder Erlenbäume, wovon auch das Sleifch einen bittern Gefchmac befommt; wird daher auch am meiften unter den Ufern, mo die Ellernwurzeln ins Waffer gehen, gefangen. Iſt fehr fruchtbar. Leicht gegen das Ende des Junius in der Tiefe. Hält fich aber fonft, da fie die Wärme liebt, germ auf der Oberfläche des Waffers auf. Wächft langfam. Das Zleifch ift gefund. Hechte fielen ihr fehr nad). Bloc 1. c. Tab. 8. f. 5. 9, Die Blicke (C. Leucifcus. $augeler). Mit 18 Gräten in der After- und g in der Nücen- floße. In sen klaren Gewäffern von Deurfchland, Frank» reich, Stalien, England, ꝛc. Wird von 6 Zoll big ı3 Fuß gefunden. Lebt von Zliegen, Mücken, Gewürmen. Leicht Bauchfloßer. Der Karpfen. 527 Leicht im Junius. Iſt fehr fruchtbar. Schwimmt aͤußerſt fchnel. Hat ein weißes, wohlſchmeckendes Fleiſch, dem Hechte und Bärfche fehr nachftellen. Bloc 1. c. Tab. 97. f. 1. 10, Der Haͤſeling (C. Dobula. Döbel; Hafel). Hit 10 Graͤten in der After- und eben fo vielen in der Nücenfloße. Wird in Deutfcyland, Schlefien, ꝛc. in Elaren Seen, die einen fleinichten oder mergelarfigen Boden haben, gefunden. Steige im Fruͤhjahr in die Stüffe, und leicht vom März bis zum May. Die Eyer find grünlich, und ihre Anzahl erftreckt ſich auf 26460. Naͤhrt fic von Blutigelm und andern Gewürmen, auch Kräutern. Wird nicht über 10 Zoll lang, und hat fein hartes Leben. Bloch 1. c. Tab. 5. 11. Der Rothfloßer (C. Rutilus. Rotte; Rothfeder; Weißfiſch). dit 12 Graͤten in der roͤthlichen Afterfloße. Be wohnt die ſtehenden und fließenden klaren Gewaͤſſer, mit ſteinichtem oder mergelartigem Boden von Europa, und findet fich auch im caſpiſchen Meer. Zieht zuweilen trup⸗ penweife, und leicht in der Mitte des Mayes. Die Eyer, deren Anzahl ſich auf 54570 beläuft, find grünlich, wer⸗ den aber durchs Kochen roth. Der Fiſch wiegt faum 15 Pfund, und lebt von Waffergemürmen und Kräutern. Größere Zifche und Waſſervoͤgel fielen ihm haufig nach; er weiß fich aber vor feinen Feinden fehr liftig zu verber- gen. Das Fleiſch ift weiß und wohlſchmeckend. Bey den ungen fällt die Iris oben ing röthliche. Sonſt iſt der Fiſch filberfarben, auf dem Ruͤcken ſchwaͤrzlich grün. Hat ein hartes Leben. Bloch 1. c. Tab. 2. 12, Der 528 Bauchfloßer. Der Karpfen, 12, Der Rühling (C. Idus. Spisfloßer), Mit 13 Gräten in der rothen Afterfloße. Iſt oben fhwarz, unten weiß. Findet fich in füßen klaren Gewaͤſ⸗ fern, beſonders größern Seen des nördlichen Europa. Steigt im April und May in die Slüffe, und leicht dafeldft im dritten Jahre, befonders an folchen Orten, mo der Strom am reißendften ift, und Klippen angetroffen mwers den. Die Eyer find gelblich, und belaufen fich auf67600. Wird 13 bis 2 Fuß lang. Hat ein hartes Leben. Naͤhrt fi) von Gewuͤrmen und Kräutern, die auf dem Boden wachfen. Das Fleifc ift weiß und fchmackhaft. Bloc 1. c. Tab. 306. 13. Der Orf (C. Orfus. Urf; Würfling; Elft; Erfle; Noͤrfling). Mit 13 Gräten in der Afterfloße. Iſt oben orange gelb, unten filberfarben. Findet fich befonders in den füßen Gemwäffern des füblichen Deutſchlands, und wird feiner ſchoͤnen Sarben wegen häufig in Teichen und Bafing gehalten. Lebt von Inſekten, Gewuͤrmen, fettem Schlamm, und dem Nogen andrer Fifche. Leicht im März und April, Die Eyer find bleichgelb, und fehr Elein. Hechte, Bar» ſche und Welfe fielen ihm fehr nah. Das Fleifch ift wohlfchneckend. Hat fein hartes Leben. Bloc I. c. III. Tab. 96. 14, Das Rothauge (C. Erythrophthalmus. Ploͤtz). Mit rothen Floßen, und 15 Gräten in der Afterfloße. In den Kinnladen zwey Reihen, mit fägenförmigen Spis gen befeßter eingebogener Zähne. Findet fich in den füßen Gemäffern des nördlichen Europa, Ungarn, Rußlands, auch im cafpifchen Meer, und den, da hineinfallenden Slüffen. Wird von 10 Zoll bis ı Fuß lang. Hat ein bärteres Leben. Leicht im April einige Tage hindurch an 91720 Eyer. Lebt von Gewuͤrmen, Inſekten und Waf- fer» Bauchfloßer. Der Karpfen. 529 ferpflangen. Sein Sleifch, das nur im Sommer ſchmack⸗ haft ift, dient Hechten, Bärfchen und vielen FAlaGe gen zur Speife- Bloch 1. c. Tab; 1. 15. Der Aland (C. Jeſes. Jentling; Göfe). Mit abgeftumpfter Schnauze, und 14 Gräten in der Afterfloße. Iſt blaͤulich, Findet fich im verſchiedenen Fluͤſſen Deutſchlands, Frankreichs, 2c: Schwimmt ſehr ſchnell. Hat ein hartes Leben. Iſt ſehr fruchtbar, und leicht im Marz und April, ohngefaͤhr 8 Tage hindurch an 92720 gelbliche Eyer. Waͤchſt langfam. Hat ein weiches, ſchmackhaftes Slefch. loc I. c. Tab. 6. 16. Der Naſenfiſch CC. Nafus. Nafe; Plotze; Schreiber; Aſche; Makrill; Schneiderfifch). Mit 14 Graͤten in der Afterfloße, mit verlaͤngerter, an der Spitze abgeſtumpfter Oberkinnlade. Iſt oben ſchwaͤrzlich, unten filderfarben. Bauch inwendig ſchwarz. Bewohnt die Tiefen der groͤßern Seen von Preußen, Deutſchland, Italien. Findet ſich auch im caſpiſchen Meer, und ſteigt im Fruͤhjahr haufenweiſe in die Sluffe. Wird an 2 Pfund fchwer. Lebt von Gewürmen und Kraͤu—⸗ tern.“ Leiche im April in der Tiefe an 7900 Eyer. Hat große Schuppen, und ein weiches, füßes öleifch. Bloch 1. c. Tab. 3. 17. Der Rappe (C. Afpius. Kaapfe), Mit 16 Gräten in der Afterfloße, unter verlängers fer, bervorgefrümmter Unterfinnlade. Iſt oben ſchwaͤrz— ih, an den Seiten bläulich weiß. In Elaren, fanfte fließenden Gemäffern von Norwegen, Schweden, Preußen, Deutfchland, ꝛc. auch im cafpifchen Meer. Wird an 12 Pfund ſchwer, und waͤchſt fchnel, Lebt von Kräutern, X Gewuͤr⸗ [4 330 Bauchfloßer. Der Karpfen. Gewuͤrmen, und Eleinen Fiſchen. Hat ein zähes Reben, und ein weißes, weiches, fettes und ſchmackhaftes Sleifch. Leicht im März. Bloch 1. c. Tab. 7. 18. Die Alandblecke (C. Bipundatus). | kit vother, mit 2 fchwarzpunftirten Linien einge faßter Seitenlinie, und 16 Gräten in der Afterfloße. Ein Feiner Fiſch, der fich in großer Menge in den füßen Gemwäffern von Deutfchland, ‚die einen-fandigen oder fels figen Boden haben, findet. Schwimmt, außer.der Leich- zeit, auf der Oberfläche. Nährt fich von Getvürmen und Kräutern, die im Grunde mwachfen. Hat ein weißes, ſchmackhaftes Fleiſch. Bloch 1. c. Tab. 8. ie '19, Der Bitterling (C. Amarus). ; Hit ar Sräten in der Afterfloße. Die Fleinfte Gate tung diefes Gefchlehts. Kaum 2 Zoll lang. In den Haren fließenden Gewaͤſſern Deutſchlands. Hat einen bittern Geſchmack. 20. Der Weißfiſch (C. Alburnus. Ukley; Blaͤte; Neſteling; Witting; Weley). SR it 20 Öräten in der. Afterfloße. Ein fehr gemei- ner Fiſch, der unter Die fehlechteften Sifcharten gehört, und 4 big 10 Zoll lang wird, Lebt in den füßen Gemäß fern von Europa, und im cafpifchen Meer. Leicht im May, vermehrt fich Fark, umd dient den Raubfiſchen zur Nahrung, daher man ihn gern in Hecht- und Forel⸗ len⸗Teiche ſetzt. Hat fehr zarte, glänzende Echuppen, die zu Berfertigung unächter Perlen gebraucht werden. Bloch 1. c. Tab. 8. f. 4. a1, Die Zärtbe (C. Vimba. Meernafe), Mit 24 Gräten in der Afterfloße, und nafenformig hervorragenden Nüffel. Iſt oben blaͤulich. Lebt in der Oſtſee, Bauchfloßer. Der Karpfen... 531 Oſtſee, und kritt gegen dag Ende des Junius in Ruß— land, Schweden, Deutfchland ; 2c. in die füßen Gemäß fer, um zu Teichen. Iſt fehr fruchtbar, fo, daß ein Weib— chen an 28800 Eyer legt. Hat ein fchmackhaftes Sleifch, daB auf verfchiedene Weife zubereitet wird, 3 Zonfl. pife. Tab. 23. f. 6. 22. Der Bley (C. Brama. Brachſen, Brafien). Mit dunfelbraunen Stoßen, und 27 Grätin in der Nückenfloße. Iſt oben ſchwaͤrzlich, an den Seiten gelbe weiß» und fehwarzbunt, und. wegen feiner ſtarken Vers mehrung und feines fchmackhaften Zleifches einer der wichtigſten Fiſche Deutfchlande. Liebt Seen und ftille Gemwäffer , die einen-fleinichten, thonichten, oder mergel⸗ artigen Boden haben. Lebt von Kräutern, Gewuͤrmen, fettem Schlamm, ꝛc. Wird 2 big 2% Fuß lang. Im Frühjahr koͤmmt er an die Ufer, und leicht im May an 137000 Eyer, die von röthlicher Farbe find. Er wächft ſchnell, und hat ein zähes Leben. Wenn er ausgewach— fen ift, ift er fehr breit und dicke, und hat große Schup⸗ pen. Taucher und andere Waſſervogel ſtellen ihm fehr nach. Man finder ihn auch im cafpifchen Meere. Wslsch inc. Tan: 13, 23. Der Sidyling (C. Cultratus. Ziege; Duͤnn⸗ bauch; Meflerfiich). Mit 30 Gräten in der Afterfloße, abwärts gehender Eeitenlinie und fielförmigem Bauch. Iſt oben gran, und hat große, dünne, fünfftrahlichte, Teicht abfallende fil« berglänzende Schuppen. In den Haren Gewaͤſſern von Schweden, Preußen, Deutfchland. Neibe im May feis ne Eyer an die am Ufer wachfenden Gräfer. Lebt von Gemürmen, Kräutern, fetter Erde. Das Fleiſch iſt trocken, und wenig geachtet, dient aber großgern Fiſchen und Waſſervogeln häufig zur Speiſe. Bloch J. c. Tab. 37. 812 24. Der f 532 Rnochenkiefer. Der Murmelfifh, | 24. Der Zope (C. Ballerus). Mit 40 Gräten in der Afterfloße. Iſt oben ſchwaͤrz⸗ fi), an den Seiten gelblich, weiter herunter filberfars ben, unten röthlich. Wird etwa ein Pfund ſchwer, wächft aber fehr langſam. Findet ſich in den europaifchen Ges wäffern, auch im cafpifchen Meer in großer Menge. Leicht zu Ende des Aprils, und die Anzahl der. Eyer be- laͤuft fich oft auf 67500. Sein Fleiſch wird wenig geachtet. Bloch 1. c. Tab. 13. f. 9. 25. Der Breitfifch (C. Latus. Güfter; Blicke), Mit 25 Gräten im der Afterfloße. Iſt weiß, oben blaͤulich. Findet fich haufig in Deutfchland, Preußen, Schleſien, ꝛc. in Seen und nicht fehr fehnell fließenden Gemäffern, die einen fandigen oder mergelartigen Boden haben. Leicht im May und Junius, und legt binnen 3 Lagen wol 108000 grünliche Ener, etwas größer als Mohnſaamen. Hat ein zähes Leben. Naͤhrt fich von Kräutern und Gemwürmen. Wird etwa ein Pfund fchwer. Sein Fleiſch ift mager und wenig geachtet. Bloch 1. c. Tab: 40. Be 7 Fuͤnfte Ordnung. Knochenkiefer (Branchioftegi. Beinohren). Die Kiefen find knochenartig, ohne knochernen Bogen. Den mehreſten fehlt entweder der Kiefendeckel, oder die Kiefen⸗ haut, oder bendes. L. Der Wurmelfifch (Mormyrus), . Zopf nlatt. Zähne in großer Anzahl, gerändelt. Biefenoͤffnung langlich, ohne Deckel, Kiefenhaut einftrahlicht, Börper gefchuppt. 3 Gattungen. Der Knochenkiefer. Der Beinfifch. 533 Der Aalmurmel (M. Anguilloides). Mit 26 Gräten in der Nückenfloße, und gabelfoͤr⸗ migem, abgeftumpftem Schwanze. Im Nil. LI. Der Beinfiſch (Oſtracion. Panzerfiſch). In jeder Kinnlade zo runde, etwas ſtumpfe hervorragende Zaͤhne. Kiefenoͤffnung fihmal. Koͤrper mit einem Indihernen Panzer bedeckt. Bauchfloßen fehlen. 10 Gattungen, Der gehörnte Beinfifch (O. — Seekaͤtzchen). Mit vierkantigem Leibe. An der Stirn und vor den Schwanze liegen 2 furze Stacheln. Mitten auf dem Nüs cken ein Stachel. Der Panzer ift aufs regelmaͤßigſte aus fechsecfigen Schilden zufammengefeßt. Am Ende ber harten Bekleidung ift eine runde Oeffnung, aus welcher der weiche fleifchige Schwanz hervorgeht. Wenn man die Haut dieſes Fiſches trocknet, fo gleicht fie einer Kifte. In Indien. Seba muf, III. Tab. 24. f. 8. 13. ‚LI. Der Stachelbauch (Tetrodon). , Rinnladen Euochern, an der Spitze geheilt, und hervorſtehend Riefensffnung fehmal, Körper unten ftachlicht- Bauchfloßen fehlen. 12 Gattungen. 1. Der Haſenkopf CT. Lagocephalus. Blafenähn: licher Stachelbauch). Mit glattem, zuſammen gedrücktem Koͤrper. Die ftachlichte Bauchhaut ift einer Blaſe ähnlich, welche durch die Luft aufgetrieben werden kann. Iſt befonderg häufig im Senegal, und zwar find bie, fo man. oben am Fluß landeinwärts fängt, ein gefundes gutes Effen; hingegen die, nahe an der Eee, in der Mündung des Fluſſes, fehr giftig. E Feb. muſ. III. Tab. 23, £. 5. gl3 2. Der \ 534 Rnochenkiefr. Der Stachelbaud). 23, Der geftreifte Stachelbaud) (T. Lineatus), Mit braunen und weißen, nad der Lange auslau« fenden Streifen. Wird oft über einen Fuß lang. Die Etacheln erregen auf der Haut die Empfindung wie Neſ— feln, daher hält man den Fiſch in Aegypten für giftig. Findet fih im Nil. 3. Der elektriſche Stachelbaucdh (T. Eledtricus). Iſt roth, grün und weiß gefieckt. Oben braun, uns ten Ecladon grün, an den Seiten gelb... Sloßen grün, Bey der Inſel St. Johannaͤ. Wird etwa 7 Zoll lang, und theilt dem, der ihn berührt, einen elektriſchen Schlag mit. Pererfon: phil. Transadt. LXXVL2. Tab. 13. 4. Der geflechte Stachelbauch (T. Ocellatus). An den Seiten über den Brufffloßen liegt ein mit Augenflecken befeßtes Band; fonft ift er oben grünlich, und unten weiß. Finder fich häufig in den füßen Ges wäffern und dem benachbarten Meer von China und as yan. Goll fo giftig feyn, daß der Genuß feineg Fleiſches binnen zwey Stunden fehon den Tod nach fich sicht, noch mehr, wenn es mit Stern. Inies (Illicium) gefocht wird. Bloch ausl. Sifche. II. Tab. 145. 5. Der Rugelfifhy (CT. Hifpidus. Ceeflafche). Hat den deutfchen Namen von feiner länglich aufs getriebenen Kugelgeftalt, daher man ihn auch neuerlich mit den Luftballonen verglichen, und gleichfam als eine arfer - Montgolfiere angefehen hat. Iſt ganz rauh, und hat überall borftenartige Wärschen. Findet fich in den indifchen Meeren und kann mit ausnehmender Ges fhwindigfeit bald tauchen, bald ſchwimmen. Das Fleifch ſoll fchr giftig, aber fehr ſchmackhaft und unfchädlich zu effen feyn, wenn ihm dag Gift benommen worden. 6, Der Knochenkiefer. Der Igelfiſch. 535 6. Der Klumpfiſch (T. Mola. Muͤhlenſtein- oder Monpfifch), Hat wegen feines unfoͤrmlich a Koͤr⸗ pers, an dem der Schwanz abgeſtumpft zu ſeyn, oder vielmehr gar zu fehlen ſcheint, ein ſonderbares Anſehen. Iſt oben ſchwarz, an den Seiten ſilberfarben, unten weiß. Die Ruͤcken- und Afterfloße find zuſammen gewach⸗ fen. An den Seiten befinden ſich Luftlocher. Die Haut ift dicke, zähe, und rauh wie Chagrin. Finder fich bes ſonders im mittelläandifchen Meere. Wird geneiniglich über anderthalb Fuß lang, und zumeilen 400 bi 500 Pfund fchwer. Samburg. Magaz. XVII. Tab. 1. LIN. Der Tgelfifch (Diodon. Stachelfiſch). Rinnladen knoͤchern, hervorſtehend, Ungetheilt, in eine Schärfe auslaufend. Kiefenöffnung ſpaltenfoͤrmig oder ſchmal. Börper mit langen, farfen, weih - und ſchwarzbunten, inwen⸗ dig hohlen, beweglichen Stacheln, über und über beſetzt. Bauchfloßen fehlen. * Se de Diefe Fifche merden im mittelländifchen, rothen, indifchen, atlantifchen, arabifchen und fldamerifanifchen Meeren angetroffen. Sie nähren fih von andern Sifehen, Krebſen und Schaalthieren. Die Stacheln find bey den mehreften dreyecfiat, und Eommen zu dreyen aus einem dreveckigten Fuß hervor. Ahr Zleifch wird eben nicht gegefien. Sie verbinden die Fiſche Überhaupt mit den Igeln und GStacheltbieren. — 3 Gattungen. ı. Der große Igelfiſch (D. Hyfirix. Guara; Camuri). Iſt faſt rund, und hat a Stacheln. Wird an 2 Fuß lang. Hat ein hartes Leben, und ein trocknes, zähes, faum eßbares Sleifch. Sm rorhen Meer. Es ‚giebt mehrere Berfchiedenheiten. Bloch ausl. Fiſche. I. Tab. 126. * e141 2. Der 536 Kuochenkiefer. Der Nadelfifch. 2. Der Atinga (D. Atinga). Iſt länalich, und hat runde Etacheln, wie Feder · ſpulen. Findet ſich in den amerikaniſchen Meeren und am Cap. Wird 12 big 15 Zoll lang, und hat ein hartes Fleiſch. loch I. c. Tab. 125. ‚3. Der fcheibenfösrmige Seemond (D. Mola). Der ganze Körper diefeg Fifches, der etwa die Groͤße einer jlachen Hand erreicht, ift platt, wie eine Scheibe, und hat einen fenfrecht ovolen, hinten wie abgefihnittes nen Umriß. Der Nückenrend iſt bogenförmig, der Bauch» rand aber mehr halbzirklicht. Die Farbe der Seiten ift bis über die Bruſtfinnen fllbermeiß; gegen den Nücen . zu ſchwaͤrzlich. Sm atlantifchen und äthiopifchen Meer. Pall. fp. zool. VI. Tab. 4. f. 7. LIV. Der Nadelfiſch (Sygnatus). Kopf Flein, mit einem langen, enlinderartigen, an der Spitze aufwarts gebogenem Rüffel. Die Deffnung des Mundes liegt an der Spige, und wird von der untern aufwärts aefchlagenen Kinnlade bedeckt. Zähne und Zunge fehlen. Deffnungen der Ricfen jind bedeckt ; und im Genick dffnet fich ein febr feineg, rohrenformiges Luſtloch. Zörper mit vielefigen Enschensitigen Schilden gepanzert ab gegliedert. Bauchfloßen fehlen. le Sr Die Thiere dieſes merkwürdigen, und in mancher Abficht fonz derbaren Sefchlechts, bewohnen den Decan, und halten fich nicht weit vom Ufer auf, Cie leben von Fleinen Wafferinfekten, Gemürs men und dent Leich anderer Fiſche, und find ſchwer zu fangen. Gie bringen ihre ungen auf die Welt, indem ihnen der Bauch plakt, die Ener aber (mie benm Silurus Alcita) noch fo lange in der. Spalte hanaen bleiben, bie fie auggebrütet find. Die Augen der Nradelfische find Elcin. Die nicht weit davon ftehenden Naſen— löcher Faum fichtbar. Der Gaumen glatt. Die Kiefenhaut iſt Elein, und im Schlunde verſteckt. Die Floßen find Flein und zart. Die Geitenlinie fehlt ganz. — 3 Gattungen, 1, Die Anochenkiefer. Der Pegaſusfiſch. 337 1. Die Meernadel (S. Acus. Sacknadel; Hornfilh; Sende). | Mit fiebenechigem Körper. Schwanz⸗ Sters- und Bruſtfloßen mit Graten verfehen. Am Numpf 20, am Schwanz 43 Gelenke. Hält fich in der Nord - und Oſtſee auf. Wird 2 bis 3 Fuß lang, aber kaum Daumenspick. Man findet diefe Fifche Gefonders häufig am Etrande, in naffen und weichen Sande. Die Zifcher gebrauchen fie ala Lochfpeife. Man ſalzt fie aber auch ein, und ißt fie al Leckerbiffen. Bloch Fische Deutfchl. IIL Tab. gı. f. 2. 2, Das Seepferdchen (S. Hippocampus. Meer: pferd; Meerroß; Seeraupe). Mit fiebenecfigem, fnotigem Körper, und vierecki— gem Echwanze ohne Floßen. Iſt braun; oben vorn ſchwarz und weiß geftreift, hinten eben fo punftirt. Im mittelländifchen und andern Meeren. Wird 8 big 12 Zoll lang. Hat feinen Namen, weil der NWordertheil einem Pferdefopf und Hals, das hintere Ende aber einer Raupe ähneln fol. Im Tode frümmt eg fich, tie ein S, und ähnelt fo dem Springer im Shah. Wird an einigen Drten gegeffen. Bloch ausl. Fiſche. I. Tab. 109. f. 5. LV. Der Pegafusfifch (Pegafus. Meerpferd}, Der Kopf endiat ſich in einem Dünnen, langen, zuruͤckziehbaren Ruͤſſel, unter dem der enge Mund liegt. , Obere Kinnlade ges jähnelt. Riefenöffnung vor den Brufiflogen. Körper plast gedrückt, mit einer panzerhaften geglicherten Be— Fleidung. Bauchfloßen tief am Unterleibe. 3 Gattungen. BEN Der 53 8 Rnochenkiefer. Se Meinl: Der Seedrache (P. Draconis). Mit kegelfoͤrmigem Schnabel. Iſt Sie agoflang, und hat feinen Namen von den vorzüglich langen und ’ breiten, flügelähnlichen Bruftfloßen. Lebt in Dftindien. Naͤhrt fich von Gewuͤrmen, Sifchleich und fettem Schlamm. Bloch 1. .c. Tab, 109.4, 1. 2, LVI. Der Mefferfifch(Centrifeus. Schildfiſch). Kopf in einen fehr fehmalen Echnabel verlangert. Mund ohne Zähne. Untere Kinnlade langer als die obere, Riefenoͤffnung weit. Körper zuſammen gedriickt. Unterleib kielformig. Bauchfloßen zuſammen gemachfen. 5 3 Gattungen. 1. Die Meerfchnepfe(C. ER Ehnerpenkih, Mit fhuppigem, rauhem Korper, und gerade augs geftrechtem Schwanze. Iſt blaßroth. Kaum eine Spans ne lang. Im mittelländifchen Meere. Wird gegeffen. Blochlic, Tab. 123. £ 1 2. Der geharniſchte Wiefferfifh CC. Scutatus. Ikan⸗- Pifan). Her Nücken iſt mit einem knoͤchernen Schilde bedeckt, der in einen Stachel zulaufend, noc) über den Schwanz hinaus geht. Wird 6 bis 8 Zoll lang. Iſt fehr dünne; am Nücken faft durchfichtig. Oben braunlich; an den Eeiten gelblich, mie Silberfarbe vermifcht; unten roͤth— lich, mit weißen Dueerftreifen. Findet fich in den indi- fchen Meeren. Naͤhrt fich von Eleinen Wafferinfekeen, und wird von-den Randeseinwohnern getrocknet, in Wein gelegt, und diefer Wein als ein Stärfungsmittel befon- drer Art genoffen. Bloch 1. c. Tab. 123. f. 2. LII. Rnochentiefer. Der Hornfiſch. 539 LVIE Der Sornfiſch (Balifles.. Mauerbrecher; Angelfiſch). Ropfsufammen gedruͤckt. Mund klein. Riefensfinung klein; über den Bruſtfloßen. Biefendeckel feh— len. Riefenbaut mit 2 Strahlen. ’ Körper zuſammen gedrückt; oben und unten kielformig, und mit Schuppen, die durch eine lederartige Haut vereinigt ind, bes - * auch mit kleinen Stacheln verſehen. — Die mehreſten Fiſche dieſes Geſchlechts leben außer den euros paͤiſchen Meeren, und naͤhren ſich von andern Fiſchen. Viele find ſehr groß. Manche zeichnen ſich durch die herrlichſten Farben aus. Die meiſten werden fuͤr giftig gehalten. Viele ſind noch bey weitem nicht hinlaͤnglich bekannt. Die meiſten haben weder eine ſichtbare Seitenlinie, noch Bauchflofen. — 18 Gattungen. 1. Der Zotenfiſch (B. Tomentoſus. Pira-aca). Mit einer ſchmalen, zweyſtrahligen Finne auf dem Kopfe, und rauhen, wollenartigen Hervorragungen am Hintertheile des Korpers. In beyden Indien. Bloch J. c. Tab. 148. f. 1. 2. Der Doppeltſtachel (B. Biaculeatus). Mit 2 Stacheln am Bauch. Iſt weiß, oben aſch⸗ grau. Hat oben 12 und unten 10 ſpitze Zähne. Eben⸗ falls. in Sudien. Bloch l. c. Tab. 148. f. 2. LVIN. Der Dauchfauger (Cyclopterus. Schnottolf). Kopf ſtumpf. Zunge kurz und diek. Rinnladen mit kleinen, ſpitzigen Zaͤhnen verſehen. Kiefenhaut mit 4 Gtrahlen, Riefendeckel einblaͤtterig. Bauchfloßen in einen Hreis zuſammen gewachſen. 3 Gattungen. 1, Der 540 Rnochenkiefer. Der Bauchfauger. 1. Der Seebafe (C. Lumpus. Seeboll; Klebpfoft; Hofpadde; Jump; Wolkhuſen). Der größte unter den befannten Gattungen, ber an 2 Fuß lang wird, und fich durch den durch Fndcherne Schuppen Fantigen und ecfigen Korper von den übrigen unterfcheidet. Bewohnt die nördlichen Meere der alten Welt. Naͤhrt fih, wie ale Thiere diefes Gefchlechtg, von Gewuͤrmen, Inſekten und andern Zifchen, und iſt fo fruchtbar, daß man 207700 Eyer, die er im May leg, bey ihm gefunden hat. Hat ein weiches, fchleimigeg, eßbares, aber nicht fonderlich geachtetes Sleifch. In den SRinnladen und im Schlunde befinden fich viele fpigige Zähne. Das Gehoͤr diefes Fifches fol vorzüglich ſtark feyn. Mit feinem zwifchen den Bruftfloßen befindlichen gerippten flachen Schilde, dag einer Scheibe ähnelt, kann er fich, wie alle übrigen Gefchlechtsverwandte (wiewol nicht mit gleicher Kraft vermögen), aufs feftefte an Slips pen, Schiffe, 2c. Anhängen. Das Weibchen ift größer als dag Männchen. Bloch Fiſche Deutfchl. IIT. Tab. 90. 2. Der waſſerſuͤchtige Schnottolf (C. Ventricofus. Daͤchpu). Mit bloßem Koͤrper, und ungeheuer großen doppel⸗ ten Harnblaſe. Iſt olivenbraͤunlich, und der ganze Fiſch mit einem dicken, zaͤhen, blaͤulichen Schleim uͤberzogen. Bewohnt den oͤſtlichen Ocean, zwiſchen Kamtſchatka und Amerika, und ſcheint ſich in den Tiefen aufzuhalten. Man bekoͤmmt ihn daher auch nie, weder im Netz noch an der Angel, ſondern er wird nur, wie der ſchleimige Schnot⸗ golf nach großen Stürmen, an die Oftfüfte von Kamts fchatfa ausgeworfen, da ihn denn die dortigen Einwoh— ner fo wol roh, als gekocht verzehren. Das Fleiſch ſoll ſalzig, und faſt wie Pokelfleiſch ſchmecken. Pall. ſp. zool. VII. Tab. 2. f. 1—3. 3. Der “ Rnochenkiefer. Der Seeteufel, 541 3. Der fehleimige Schnottolf (C. Liparis. See⸗ ſchnecke; Schleimfiſch). Mit zuſammen gewachſener Ruͤcken-After- und Schwanzfloße, und bloßem, mit einem zaͤhen Schleim uͤberzogenen Körper. Bewohnt den noͤrdliche Aean big Kamtſchatka. Wird 5 bis 18 Zoll lang. im Fe⸗ bruar, und die Eyer haben die Größe einer e. Hat ein fettes, ſchleimiges Sleifch. Bloch EL: Tab.,122. 8. 3. 4. 4. Der rothe oder gallerhafte Schnottolf (C. Ge. lanitofus). | Mit bloßem, faft durchfcheinendem, gallertartigem Körper, und fehr breiten Brufifloßen. An der öftlichen Küfte von Kamtfchatfa und im Eismeer. Wird etwa. 12 Fuß lang. Iſt fo weich und gallerhaft, daß er, wenn man ihn im Waffer abftehen läßt, fehr gefchwind zu Schleim vergeht, und im Trocdnen alle Geftalt verliert. Die Kamtfchadalen verabſcheuen ihn, und auch die Hunz de wollen ihn nicht freffen. Die Farbe feiner Floßen ift roſenroth, mit blaͤulich violett vermifche. Pall.\.c. Tab. 3. £. 1—6. LIX. Der Seeteufel (Lophius). Kopf niederwärts zufammen ‚gedrückt. Viele Fleine ſpitzige Zähne in den Kinnladen und an der breiten Zunge. Yugen im Scheitel liegend. Yeafenlöcher Flein. Bruftfloßen auf den fo genannten Armen oder Geitenfortfägen. Einzelne Luftlöhher neben den geftielten Bruſtfloßen. 4 Gattungen. 1. Der Srofchfifch (L. Pifcatorius). Mit plattgedrücten Korper, und zugerundetem Kopfe. Zinder ſich in allen europäifchen Meeren, wo er fich im Meergrag, neben fandigen Hügeln, Steinen und Klip⸗ 542 Roorpelfifhe Der Stör. Klippen verbirgt, und mit offenem Nachen den vorbep fommenden Fifchen auflauert, Wird an 7 Fuß lang, und wiegt oft über einen Gentner. Der ungeheure Kopf macht die großere Hälfte des ganzen Thiers aus. Die langen Bartfäden am Maule geben ihm ein auffallendeg Anfchen, und dienen ihm gleichfam als fleifchine Angel fäden, andere Eleinere IB Bafferthiere wie mit einem Koder zu locken, und an fich zu ziehen. Schwimmt ſchwer. Iſt nicht ſonderlich fruchtbar. Sein Fleiſch wird nur von dem gemeinen Mann gegeſſen. Bloch Fiſche Deutſchl. IH. Tab. 87. 2. Der gefleckte Seeteufel (L. Hiſtrio). Iſt von den Seiten zuſammen gedruͤckt, und die weiße Haut braun gefleckt. In Brafilien und China. Wird 9 bis 10 Zoll lang, und kommt in der Lebensart mit dem vorigen überein. Bloch ausl. Sifhe T. Tab. 111. Fe | Schfte Drönung. in nn Knorpelfiſche (Chondropterygii). Die Kiefen find Fnorplicht, fo auch die Gräten, beſonders in den Slofen. Den den niehreften ıf dad Maul auf Bst Unter? feite des Kopfs befindlich. LX. Der Stör (Acipenfer). Kopf endigt fih in einen Ruͤſſel. - Mund unten am Kopfe, zuruͤckziehbar und zahnlos. - Bor dem Maule unter dem Ruͤſſel 4 Bartfaͤden. Einzelne, fvaltenähnliche Auftlöcher an den Geiten. Körper verlängert, mit mehrern Reihen von Schildern bedeckt, und mehr oder weniger eckig. — Die Störe gehören unter die größern Fiſche, Die ſich zwar ur⸗ ſpruͤnglich im Meere aufpalten, aber doch zu großen Schaaren in die Rnorpelfiſche. Der Stör. 543 die Fluͤſſe ſteigen. Sie nuͤtzen durch ihr Zleifch, durch ihren Nogen, und durch den Fiſchleim aus der Schwimmblaſe, und mehrern Theilen des Körpers. Sie vermehren ſich ungemein, und ihr ang “ macht einen großen Handelszweig ver Koſaken und mehrerer Volker aus. — 5 Gattungen. Die Weibchen find durchgehende größer. 1, Der gemeine Stör (A. Sturio). Dit ſtumpfer Schnauze, und 5 Neihen großer Cchil« de, wovon eine über den Nücken geht. Die Anzahl der Kückenfchilde oder. Schuppen beläuft fich gewoͤhnlich auf 11. Findet ſich in allen europaͤiſchen Meeren, auch im caſpiſchen; und tritt im April und May in die Elbe, Oder, den Rhein, die Donau und andere Fluͤſſe, um daſelbſt zu leichen. Wird von 6 big 18 Fuß lang, und oft 4 bis 8 Centner ſchwer. Naͤhrt ſich von Heringen, Rachen, Mafrelen, Schell» und andern Sifchen. Die Sruchtbarfeit diefes Fiſches ift erſtaunlich. Ein Weib- chen hat oft einen Scheffel Eyer im Leibe, deren Anzahl fich auf 150000 Millionen beläuft. Diefer Nogen wiegt manchmal an 200 Pfund, und e8 wird daraus der fo ges _ nannte Eaviar bereitet, womit befonderg in Italien großer Handel getrieben wird. Das Zleifch fol am Gefchmack dem Kalbfleifch gleichen, aber ſchwer zu verdauen feyn. Bloch Zifche Deutfchl. III: Tab. 88. 2. Der Sterlet (A. Ruthenus). tie geradem, pfriemenformigem Nüffel, und 15 Ruͤckenſchuppen. Ein überaus fehmackhafter Fiſch, der fich am häufigften im cafpifchen Meer, und den damit zufammenhangenden Flüffen, der Wolga, 2c. aufhält. Wird felten 3 oder 4 Fuß lang, und gemeiniglich nur 30 Pfund ſchwer. Lebt von Gewuͤrmen und Sifchen, bes fonder8 vom Rogen des Stoͤrs und Haufen. Iſt eben« falls fehr fruchtbar. Steigt im May und Junius in die Slüffe, um zu Teichen, und gehe im Auguſt ing Meer zus ruͤck. . Rirorpelifhe, Der Seedrache. rück. Aus feinem Nogen wird der feinkörnigfte, ſchmac. hafteſte, beſte und ſchwaͤrzeſte Caviar gemacht, Bloch 1. e. Tab. 89. - 3. Die Sewruge (A. Stellatus). dit 13 Nückenfchuppen. Kopf und Rücken mit fleinen rauhen, fiernformig geftreiften Schuppen befeßf. Im cafpifchen Meer. Steigt zu Anfang des Mayes in großen Haufen in die Slüffe, und kommt auch in der Donau vor. Wird 4 bi8 5 Fuß, lang, Der Nogen wiegt ohngefähr 10 Pfund, und enthält efiva 300000 Eyer. Der daraus bereitete Caviar wird jenem vom Sterlet noch vorgezogen. 4. Der Haufen (A. Hufo. Beluga), Mit fehr ſtumpfem Rüffel, 13 Rüden» und 43 Schwanzſchuppen. Die größte Gattung dieſes Gefchlechtg, die nicht felten 24 Fuß lang wird. Hat gleiches Vaters land mit dem Sterlet. Iſt vorzüglich wegen des Fifchs leims oder der Asufenblafe merfivürdig, die aus ber ine nern Haut feiner Schwirmblafe gemacht wird. Die Haut giebt vortreffliches Leder zu Kutfchriemen. Man ißt von diefem Fiſch das Nückgrad, und das Mark deffelben; jenes frifch oder eingeſalzen mit Eßig gekocht; dieſes aber getrocknet, als einen Leckerbiffen in Suppen, 35* und Fricaßee. Ionſt. piſc. Tab. 25. f. 1 - 3. LXI. Der Seedrache (Chimaera. Chimaͤre). Ropf zugefpikt. Einzelne, inwendig viermal getheilte Luftlächer unter dem Halfe, Deffnung des Mundes unter dem Kopfe. Oberlippe fünffach eingefehnitien. ; Zwey vordere Schneidezaͤhne oben and unten. . 2 Gattungen. Der Rnorpelfifche.: Der Hay. 545 Der Pfeildrache (Ch. Monftrofa. Seemaus; See⸗ ratfe). Mit durchlscherten Falten unten am Rüffel. Iſt faft rund. Kann etliche Ellen lang werden. Der Korper endigefich in einen fpisigen Schwanz, und aufdem Rücken liegt an der vordern Nückenfloße ein 6 Zoll langer Stachel, der von oben herab big in die Mitte, auf beyden Seiten feine, fägenförmige Zähne hat, an welchen man fich ge« fährlich verwunden fann. Das Männchen hat einen fnorplichten, vorwärts gefrümmten Stiel auf dem Kopf, an welchem vormärtg eine, rings herum mit Zacken bes feßte Kugel ſitzt. Bewohnt die Tiefen des nördlichen At— lantifchen Meers. Naͤhrt fi) von Krebfen, Schaalthie« ren, 2c. und geht nur des Nachts auf feinen Fang aus, Die Leber des Sifches ift fo vol Fett, daß fie an einem warmen Orte felber in ein Flares Del zergebt. Der Eyer- ſtock des Weibchens liegt in einer Fleinen Haut eingefchlof fen. An jedem von den beyden Eyerfiöchen hängen die Eyer wieder durch ein breites, häutiges Band zufams men, und jedes Ey hat noch überdem fein eigenes Häuts chen. Die größten davon fommen einem Fleinen Hühners en gleich, und die Bauern in Norwegen effen fie mie Milch und Mehl, und backen auch Kuchen daraus. Das Fett von der Leber gebrauchen fie als Wundbalfam gegen ſchwache Augen, ꝛc. und des Kückenftachels bedienen fie fich ale Tabackspfeifenräumer. Bloch ausl. Zifche. I. Tab. 124. LXI. Der Hay (Squalus. Hayfiſch). Fünf Auftlöcher an den Seiten des Halfee. Börper Tanglich, faft rund; mebrentheils mit Eleinen Stacheln befest. mund gemeiniglich an dem Vordertheile des Kopfes. Mm Die - 546 Bnorpelfiſche. Der Hay. 3 Fe Die Hayfifche find die gefräßigften Thiere des Meere. Sie erreichen eine anfehnliche Größe, fo, daß man Benfpiele von einis gen bat, die 1000 bis 4000 Pfund fchwer gemwefen find. Gie slänz zen bey der Nacht, und bey ven mehreften liegt hinter den Augen auf jeder Geite ein Loch, das fih im Munde öffnet, und ihnen wielleicht figtt der Luftröhre dient. Die mweniaften leben in Ger felifchaft. Meift ſtreifen fie einzeln umber, verfchlingen, was ihnen vorkommt, befonders große Thiere , ziehen auch deu Schiffen nach, und fangen begierig auf, was todt oder lebendig herausgemorfen wird. Im Munde haben fie mehrere Reihen Zaͤhne, die aber ger wöhnlich nicht in die Kinnladen eingefeilt, fondern durch eine Art GelenE mit denfelben verbunden, und folglich bemegsich find, und zuriick gefchlagen werden Fonnen. Gie gebahren lebendige Junge. Schr Fleiſch ift zabe, hart, übelriechend, und kaum von den Suns gen geniekbar. Aus der Leber wird Thran gekocht. Aus der Haut macht man Ehagrin, Kutfchriemen, ꝛe. Man polirt auch Holz und Elfenbein damit, — 32 Gattungen. * Mie Afterfloßen. 1. Der Hundshay (Sq. Canicula). Iſt röthlich und ſchwarz gefleckt; ohne Stacheln. Afterfioße mitten zwifchen dem After und dem Schwanze. Findet ſich faft in allen Meeren. Wird etwa 4 Fuß lang. Hat ein zaͤhes Leben. In jeder Kinnlade 3 Reihen Zähne. Legt blaßgelbe Eyer, die wie Beutel ausfehen, und mit gewiffen, befonders daran gebildeten Saiten fih an an« dere Körper anhängen, damit fie nicht von den Wellen verfchlagen werden. Sin diefen Eyern liegt der junge Hay fihon ganz fenntlich, und man fann durch die Hülle durchfehen, und feineBewegung darin bemerfen. Wenn er ganz ausgebildet if, zerreißt er die Hülle, hat aber an feinen Leibe, da, wo bey andern Thieren der Nabel ift, eine Blafe hängen, die mit einer gelben Feuchtigkeit angefülle, und vielmal fehwerer als der junge Hay felbft iſt. Die darin enthaltene Fluͤßigkeit zieht fich in den Koͤr⸗ per Ruorpelfifche, Der Hay. 547 per des jungen Thiers hinein, und dient ihm fo lange zur Nahrung, big ſeine Zaͤhne ſtark und feſt genug ges worden find, um feine Naubereyen anzufangen, weil er fonft, bey der großen Leber, die immer viel Galle berei:- tet, in den erften Stunden feines Lebens, ehe er feine Zähne gebrauchen Fann, wieder verhungern müßte. Wenn endlich der Fiſch ganz fo ift, wie es feyn fol, fo fallt die Dlafe ab. en N Jlonfiuspue,, Bab.'S. 8.1, 2, Der Hammerfiſch (Sq. Zygaena. Jochfiſch). Mit breiten, in die Queere mit dem Korper verbune denem, bammerförmigem Kopfe. Die Augen liegen an beyden Endfeiten, und der Mund auf der untern Seite: Sin jeder Kinnlade 3 — 4 Neihen breiter, zugefpißter, zu beyden Seiten fägeförmiger Zähne. Findet fich vorzüg« lich im mitteländifchen Meer. Iſt der gefräfigfte unter allen, und noch gefährlicher, als felbft der Menfchenfrefe fer. Wird häufig 6 Fuß lang, und an 500 Pfund fchwer. Stoͤßt mit feinem jochförmigen Kopfe, mit dem vordern Theile, der wie ein Waagebalfen augficeht, auf Mens fhen, Thiere, Schiffe, und alles, was ihm entgegen ſchwimmt. Das Weibchen gebiert 10 bis 12 lebendige Junge auf einmal. Bloch ausl. Fiſche. I. Tab. 117. 3. Der Pferdebay (Sq. Maximus). Mit fegelförmigen, ungezackten Zähnen. Der größe fe unter allen, von 36 bis 40 Fuß lang. Wohnt im Eis— meer, zieht aber in der ganzen Nordfee herum, und lebt von kleinen Walfifchartigen Thieren, die er ganz vers ſchluckt. Frißt aber auch Seegewuͤrme und Meergras. Wenn er ſeine Kraft anwenden will, kann er wol Schiffe mit 70 Tonnen gegen einen ziemlich ſtarken Wind anzie⸗ hen. Seine Leber giebt eine ungeheure Menge Thran. SE m-2 Das 548 Knorpelfiſche. Der Hay, Das Loch hinter den Augen fehle diefer und der folgen- den Gattung. Beyde haben überhaupt viel ——— mit einander. 4. Der Wienfchenfteffer (Sq. Carcharias. —— Mit dreyeckigen, am Rande gezackten Zaͤhnen. Ein ungeheures, unerſaͤttlich gefraͤßiges Thier, das nicht ſel⸗ ten eine Groͤße von 30 Fuß, und ein Gewicht von 4000 Pfunden erreicht, und in deſſen Magen man wol eher ganze Pferde gefunden hat. Hat ſechsfache Reihen Zaͤhne im Rachen. Haͤlt ſich in den Tiefen des Oceans auf, und naͤhert ſich nur dann der Oberflaͤche, wenn es ſei⸗ nem Raube nachgehet. Schont weder Menſchen noch ſei⸗ ner eigenen Gattung, und verſchlingt alles mehrentheils gang und lebendig. So gar die jungen Wallfifche fliehen nach dem Ufer, wenn diefer Fiſch fich im Meere zeigt. Er zieht fchaarenweife den Transportfchiffen mit Neger fElaven von Guinea big zu den Antillen zc. nach, um die Menge derfelben, die unter Wegs an Krankheit fterben, “oder fich felbft erfäufen, gleich aufzufchnappen. Die Leber diefes Fiſches füllte 15 Tonnen Thran, jede zu 4 Anker gerechnet. Man hält ihn für denjenigen, der den Pros pheten Jonas verfehlungen hat, daher er auch in Holland durchgängig der Jonasbay genannt wird. So viel ift wenigfteng gewiß, daß der Nachen eines Wallfifches viel zu Elein ift, alg daß ein Menfch ganz und lebendig follte durchgehen finnen. Sein Fleiſch wird von einigen für fchmachaft gehalten. An dem Saugefifch und Pottfiſch bat er doc) beträchtliche Feinde. Bloc I. c. Tab. 119. *%* Ohne Afterfloßen. 5. Der Saͤgefiſch (Sg. Priftis. Saͤgehay; unrecht: Schwerdtfiſch). Hit langem flachen, faſt knochenartigem, der ganzen Laͤnge nach zu beyden Seiten gezaͤhntem ſchwerdtartigen Fort⸗ Rnorpelfifhe. Der Hay. 549 Sortfaß am Oberkiefer. Bewohnt die Nordfee, und dag ‚amerifanifche Eüdmeerr. Wird oft 15 Fuß, und dag breite, ſchwerdtfoͤrmige Gewehr oft 5 Fuß lang. Letzte⸗ res enthält mehrentheilg an beyden Seitenrändern 24 ſtar⸗ "fe eingefeilte Zähne, bie ihm dag Anfehen einer Cäge gelben. Sm Mutterleibe find diefe Zähne und die Säge überhaupt in eine Haut eingetwickelt, auch bey den nette gebornen Thieren noch Fnorpelartig und biegfam. Eie diene diefen Sifchen fo wol zur Vertheidigung, als Ere haltung ihrer Nahrung. Selbſt Wallfifchen werden fie dadurch furchtbar ‚ teil fie ihnen nicht felten den Bauch damit aufreißen. Bloch 1. c. Tab. 120. 6, Der Dornhay (Sq. Acanthias). Mit ftachlichten Nückenfloßen, und faſt rundem Kor: per. Wird etwa 34 Fuß lang, und hat in jeder Kinn- lade 3 Reihen Zähne. Jede Neihe enthält deren 26. Des wohnt die europäifchen Meere, und verfolge befonderg die Heringe und Weichfifche. Da aber die obere Kinn⸗ lade diefes Fiſches um ein beträchtliches länger als die untere ift, und fpigig über dag unten fiende Maul wege läuft, fo fann er nicht einen Biffen gerade fo, wie er, ſchwimmt, mwegfchnappen, fondern muß fich immer erſt umfehren, fich auf die Seite hinwerfen, und in dieſer rücflings genommenen Stellung von unten hinauffahren, und feine Beute verfchlingen. In diefer Lage ftoßen ihm die Neger oft unterm Waſſer einen Dolch in den Leib. Bloch Zifche Deutfchl. III. Tab. 85. 7. Der Rrötenhay (Sg. Squatina. Meerengel). Mit fehr großen, vorwärts ausgezackten oder ges rändelten Bruftfloßen. Im nördlichen Ocean und dem mittelländifchen Meer, Wird 6— 8 Zuß lang. Lebt in Geſellſchaft. Naͤhrt ſich befonders von Fleinern Fiſchen, Mm 3 und 550 Rnorpelfifcbe. Der Roche. und bringt an 13 Junge auf einmal zur Welt. Dieſe Gattung verbindet gleichſam die Hayen mit den Rochen. Der Körper ift platt gedrückt, Faft wie bey den Mochen, doch Tanglich; und der Mund liegt anı Ende des Kopfg, tie bey den Hayen. Bloch ausl. Sifche. J. Tab. 116. LXII. Der Roche (Raja). ‚Auf jeder Seite der untern Fläche des Halfes 5 ——— Mund an der untern Seite des Kopfs. Roͤrper platt gedrückt. Se nn Se Die zu diefem Geſchlechte gehoͤrigen Shiere werden theils durch ‚Ihre Größe, theils durch ihr ſonderbares Anſehen, theils durch andere außzeichnende Eigenfchnften merfwürdig. Gie find Bewohr Ber des Meers; halten fich mehrentheils ine Abgrunde auf; vers beraen fih im Winter im Schlamm oder Sand, nähren ſich von Krebſen, Fiſchen, Schaal» und andern Thieren, die ihnen vorfoms . men, und find felbft dem Menfchen gefährlich. Manche werden wol 200 Pfund ſchwer, und die Weibchen noch größer. Ben der Begattung hängen fie fehr feſt zuſammen. Ihre Ener, in welchen Das junge Thier ſchon ausgebildet liegt, haben eine anfehnliche Gröfe, eine hornichte Schaale, und vier Spisen, und heißen Seemäufe. Sie legen zwar nur eins auf einmal; da aber deren von Man bis zum Auguft mehrere nach einander erfolgen, fo vers ‚mehren fie fich doc) fo fiark, daß das Meer in manchen Gegenden ganz davon wimmelt. Einige werden gegeffen. = 19 Gattungen. * Mit ſpitzigen Zähnen. 1. Der Zitterroche (R. Torpedo. Krampffiſch; Taubfiſch). Mit glattem Körper, und 5 kreisfoͤrmigen Flecken auf dem Rücken. Befonders im mittelländifchen Meere und im perfifchen Meerbuſen. Wird etwa 2 Fuß lang, und 20 Pfund ſchwer. Er betäubt die Thiere, die ſich * naͤhern, durch eine Art von elektriſcher Erſchuͤtterung, daß Knorpelfiſche. Der Node 551 daß ſie ſo gleich entkraͤftet, und ihm zur Beute werden muͤſſen. Auch gegen ſeine Feinde, die er nicht freſſen will, vertheidigt er ſich, wenn ſie ihm zu nahe kommen, durch einen Schlag, der dem erſchuͤtternden Schlage von einer Leydener Flaſche aͤhnlich iſt. Wenn der Fiſch todt iſt, hat dieſe betaͤubende Kraft ein Ende, und nimmt ſchon ab, wenn er anfaͤngt abzuſterben. An einigen Orten wird er von dem gemeinen Mann gegeſſen. Das Fleiſch iſt weich und ſchleimig. Bloch l. c. Tab. 122. 3. Der Glattroche (R. Batis. Baumroche; Flete; Tepel). Mit gefleckter Zeichnung, glattem Ruͤcken in der Mitte, und einer einzigen Reihe Stacheln auf dem Schwan⸗ ze. Wird auf 2 Centner ſchwer, und hat, beſonders wenn er jung iſt, ein vorzuͤglich ſchmackhaftes Fleiſch. Der Körper iſt mit einem zaͤhen Schleime uͤberzogen, und im Munde befinden ſich mehrere Neihen Zähne, Bewohnt die europaifchen Meere, ꝛc. Bloch Fiſche Deutfchl. III. Tab. 79. 3. Der Walkerroche (R. Fullonica. Dieftelroche). Mit ftachlichtem Rücken, einer einzelnen Reihe Sta cheln bey den Augen, und einer doppelten am Schwange. In den europäifchen Meeren. Die Walfer bedienen fich der rauhen Haut diefer Thiere, um Leber zu glätten. ** Mir ſtumpfen Zähnen. 4. Der Meeradler (R. Aquila). Mit glattem Körper, und langem, fägeförmig ges zähntem Stachel an dem langen, fifchbeinartigen Schwanz. Befonders im mitteländifchen Meer. Wird an 300 Pfund fhwer. Schwimmt langfam. Die harte Iederartige Mm4 Haut 553 Rnorpelfiſche. Der Roche. Haut iſt mit Schleim uͤberzogen. Die Leber wird gegeſſen, und giebt viel Oel. Bloch Fiſche Deutſchl. J. Tab. 81. Der Stachelroche (R. Paflinacea. a —— Mit glattem Koͤrper, und langem, an den eh ſaͤgefoͤrmig gesähntem Stachel am Schwanze. Ruͤcken— floße fehlt. Findet fich in vielen Meeren der alten Welt, _ im ganzen europäifchen, im rothen, indifchen , zc. Wird etwa To Pfund ſchwer. Gein Stachel ift zwar nicht, wie man fonft glaubte, giftig; aber er dient ihm zu feinee Dertheidigung, weil er fonft, zumal da er ein wohlfchme« ckendes Sleifch hat, die beftändige Beute: anderer Fifche ſeyn würde, wenn er nicht auf andere Art von der Nas fur gegen feine Feinde gefichert wäre, Er verliert den Stachel alle Jahr, und zu der Zeit find oft zwey Stacheln am Schwanze, weil der alte nicht eher abfällt, big der neue feine gehoͤrige Stärfe erreicht hat. Die Brafilianer und viele Inſulaner des ftillen Oceans ſchaͤften ihre Pfeile und Spieße damit. Aus der Leber bereitet man ein Del, welches in Wunden, in der Kraͤtze und im Ausiae ge⸗ ruͤhmt wird. Bloch J. c. Tab. 82. 6. Der Nagelroche (R. Clavata). Iſt fkachlicht, mit koͤrnichten Zähnen, und halb⸗ mondförmigem Knorpel queer über den Bauch. In den europäifchen Meeren. Wird an 12 Fuß lang. Gein Fleiſch wird gegeffen, und aus bet Leber bereitet man in Norwegen Thran. | Bloch 1. c. Tab. 83. LXIV. Die Price (Petromyzon) Eichen Luftlöcher an den Geiten des Halſes. Im Scheitel eine Röhre. Druft s oder Bauchfloßen fehlen. ER r Rnorpelfifche. Die Price, 553 * Die Pricken haben einen ſchluͤpfrigen, mit Schleim uͤberzoge⸗ nen Körper, und ahneln in ihrer Geftalt den Aalen. Sie haben auf jeder Geite 7 Iungenahnliche Gare, deren Jeder eine innere Deffnung, die fehief vor demjenigen außern Luftloche liegt, mit welchen: fie zufamntenbängt. Diefe Lungenſaͤcke haben unter fich felbit Feine Verbindung, fondern jeder ift von dem andern abgeſon⸗ dert, und beſtehet aus einer rumzlichten und faferigen Haut, mitz ten durch diefelbe geht eine Röhre; die fich im Scheitel öffnet. Durch diefe Röhre sichen fie dad Waſſer ein, und laffen ed durch die Luftlöcher wieder von fich. Sie koͤnnen ſich durch Saugen mit dem Munde fehr feh an Klipgen und andere Körper anhangen, haben ein zaͤhes Leben, und nahren fich von Gewuͤrmen, Inſekten, Kleinen Fifchen, auc) von Aas. — 4 Gattungen. 1. Die Lamprete (P. Marinus. Steinlecker; Stein⸗ fauger). Mit inwendig warzigem Munde. Die hintere Ruͤ— ckenfloße ift von der Schwanzfioße abgefondert. Iſt uns ten weiß, oder meißlich, übrigens grünlih, und blau oder gelbbunt, mit grünlichen Stecken. Finder fich in der Nordfee, fo mie im mittelländifchen und andern Mee⸗ ven; fleigt aber befonders im Srühling, auch 8 und mehr rere Meilen weit in die Fluͤſſe, um: dafelbft zu leichen. Wird auf 3 Fuß lang, und wol Arms dic; waͤchſt aber langfam. Ihrer mehrere freffen fich zumeilen in den Koͤr⸗ per des Hayes, und verlaffen ihn nicht eher, big er ges fiorben. Das Sleifch ift nortrefflich, erfordert aber, wegen der vielen Knorpel, zur Verdauung einen guten Magen. | | Bloc 1. c. Tab. 87. 2, Die Neunauge (P. Fluviatilis. Flußpricke; Bride). Mit eckiger hintern Nücenfloße. Iſt oben ſchwaͤrz⸗ lich, an den Seiten gelblich, unten weißlich. In größern Fluͤſſen, aber auch in europäifchen, japanifchen und füd» amerifanifchen Seen. Aus dieſen feige fie im Frühjahr | Mim 5 in 554 Roorpelfifhe. Die Pricke, in die Slüffe, leicht im März und April zwifchen den Stei⸗ nen an den Ufern, und kehrt im Herbft nach den Geen zurück, Wird 12 big 15 Zoll lang, und vermehrt ſich fehr ſtark. In Liefland, Pommern, Mecklenburg, 2. werden fehr viele gefangen. Die Rüneburgifchen und Bremifchen hält man aber durchgängig fir die beften. Sie werden in Efig mit etwas Gewuͤrz eingemacht, und geräuchert, und fo außerhalb Landes verfchickt. - Die Bes nennung FZeunauge kommt aug dem doppelten Irrthum, daß man die Luftlöcher an den Seiten fir Augen gehale gen, und deren gar, fälfchlich 9 ſtatt 7 gezählt haben will. Das Fleifch ift aus eben dem Grunde, tie bey der vor⸗ bergehenden, ſchwer zu verdauen. Bloch I. c. Tab. 88. f. r. 2. 3, Die Riefenpricke (P. Branchialis. Kiemenpride; Steinpietſche; Steinpeirfche). Die hintere Nückenfloße ift fchmal, und bie — find an der hintern Seite gelappt. Hat die Benennung . davon, teil fie fich befonders an die Kiefen anderer Fifche fehr feft anfauge. Findet fih in den ſuͤßen, Flaren Ges wäffern von Europa; wird ettwa 6 bis 7 Zoll lang, und öfters Waſſerwurm genannt, weil fie nicht viel dicker iſt, als ein Regenwurm. Hat weder Zähne noch Zunge. Naͤhrt fich von Gewuͤrmen und Wafferinfeften. In Schwe⸗ den nennt man diefe Fifche Zeinaale, weil fie fich in alles, was ins MWaffer gelegt wird, verbergen, und z. €. in Slachsbüfcheln, die im Waſſer weich werden follen, off Pollen gefunden feyn. Bloch 1. c. Tab. 86. f. 2. Sünfte \ Fuͤnfte Klaſſe. Die nfekten. 555 a ee Sünfte Rlaffe. Die Inſekten (Infeda). SOnfekten find Thiere, die ein weißes faltes Blut haben, as Fuͤhlhoͤrner an der Stirne tragen, ſeitwaͤrts beweg⸗ liche Kinnladen, und an den Seiten des Körpers Lufts Iöcher zum Athemhohlen haben, und wenigfteng mit ſechs Süßen verfehen find. Außer diefen Merkzeichen haben die Inſekten wenige Eigenfchaften, die ihnen allen gemein wären. Ihren Namen haben fie daher, weil, wenigſtens ‚in ihrem vollfommmenen Zuftande, Kopf, Bruft und Hin« terleib, wie durch Einfehnitte von einander abgefonderg find, ja bey den mehreften faft nur wie durch Soden unter’ fich verbunden werden. Die Lehre von den Inſekten wird die Entomologie genennet. Der Rörper des vollſtaͤndigen Inſekts wird in den Kopf, den Vorderleib, den Hinterleib, und die. Glie⸗ der eingetheilt. Der Börper an ſich iſt feiner Geſtalt nach: halbku⸗ gelfoͤrmig (corpus femiglobofum), eyfoͤrmig (ovatum), laͤnglich (oblongum), walzenfoͤrmig (cylindricum), ke— gelfoͤrmig (cuneiforme), oder ſchmal und lang (lineare, linienformig). Der Kopf ift bey einigen Inſekten mie dem Vorber⸗ leibe ganz in eins gewachſen (connatum, coalitum), bey einigen verengert er ſich vorwärts (anguftatum antice), bey andern binterwärts (poftice). Er ift ferner mit Er⸗ babenbeiten befetzt (tuberculatum), geböent (cornutum), unbewaffnot (inerme), ſtark hervorragend (exfertum, prominens), zuruͤckziehbar (retraktile), niederhängend Gnflexum). Am 556 Fünfte Klaſſe. Die Inſekten. Am Kopfe befinden fich die Stirne, die Fuͤhlhoͤr⸗ ner, die Augen, die KTebenaugen, der Mund und die Keble. Naſen und Ohren fehlen ganz, ob gleich einigen wenigfiens ohnflreitig die Sinne des Geruchs und dee Gehoͤrs nicht abgefprochen werden koͤnnen, da man dies ſes, doch bey vielen, die einander zur Paarungszeit durch einen befondern Laut anlocken, und jenen bey noch weit mehrern, die ihren verfteckten Fraß auswittern, unvers fennbar wahrnimmt. Die Stirne (Frons) ift der — Theil des Kopfes, zroifchen den Augen, dem Mund, und dem obern Theile des Rumpfes. Sie ift nach ihrer Subftang: bornartig (cornea), oder blafenartig (veficularis). Nach ihrer Geftalt: flach, (plana), zugeſpitzt (acuminata), beſchil⸗ det (fcutata), mondförmig (lunata), 2. Nach ihrer Oberfläche: eben, ohne Eindrücke (laevis), glatt, ohne Haare (glabra), rauh (fcabra), Enöpfige (tuberculata), zunslicht (rugofa), gefurcht (ſulcata), kielfoͤrmig (cari- nata), tinnenförmig (canaliculata), weichhaarig (pu- befcens), zottig (hirta), ꝛc. Die Sühlbörner (Antennae) find wahrſcheinlich nichts anders, als dag, was ihr Name andeutet:; Werks zeuge des Gefühls, die diefen Thieren bey ihrer zum Theil harten unempfindlichen Decke, und ben der Unbeweglich- feit ihrer Augen, doppelt wichtig werden. Sie fcheinen dag feinfte Gefühl darin zu haben, und, da fie großen- theils im Finftern Ichen, dadurd) den Mangel des Lichts zu erfeßen. Diefe Fuͤhlhoͤrner find ihrer Geftalt nad) : walzenfoͤrmig (cylindricae), fadenfsrmig (fliformes), borfienförmig (Tetaceae), nach benden Enden verduͤnnt (attenuatae), keulenfoͤrmig (clavatae), pfriemenföemig (fubulatae), prismatifch (prifmaticae), ſchwerdtfoͤrmig (enfiformes), fhaufelförmig (fpatulatae), gefingert (pal- matae), 2. Mach der Geftalt ihrer einzelnen Glieder; ſchnur⸗ Fuͤnfte Klaſſe. Die Inſekten. 557 ſchnurfoͤrmig (moniliformes), gekerbt (crenatae), ge» fägt (ferratae), Aftig (ramofae), blärterig (lamellatae), gefämmt (pettinatae), bArtig (barbatae), flachelicht (aculeatae, fpinofae), fehuppig ((quamatae), ıc. Nach ihrer Spiße: zugeſpitzt (acuminatae), ftampf (obrufae), bakenförmig (uncinatae), gefpalten (fiffae, bifidae), in Blättchen gefchnitten (fiffüles), beilföemig (fecuriformes), Abrenförmig (ariftatae), ꝛc. Nach ihrer Richtung; gea rade (rektae), bogenförmig (arcuatae), ſchlaͤngelnd ge- bogen (flexuofae), ıc. Nach ihrer Länge find fie entweder fo lang als der Körper (mediocres), oder Länger (lon- giores), oder Eürzer als derfelbe (breviores). Bey dem Männchen find fie oft großer und fammformig, wenn der Weibchen ihre Borftenförmig find. Ihrer Lage nach fieben fie entweder auf der Stirne, oder am Rande der Augen, oder über den Augen, oder unter den Augen. Die meiften Inſekten haben deren 2, einige 4, und wenige 6. Sp ift aud) die Anzahl der Glieder fehr verfchieden. Die Augen der Inſekten find vorzüglich bewunderngs würdig. Es find große Haldfugeln, die aber meift aus vielen taufend Facetten, bey einigen auch aug zahlreichen, fegelförmigen Spitzen, und in beyden Fällen eigentlich aus eben fo viel befondern £leinen Linfen beftehen, die auf der innern Seite mit einem theils buntfärbigen oder gläns zenden Anfteich überzogen find. Man nennt folche Augen zufammengefezste. Die mehreften geflügelten Inſekten, aber auch manche ungeflügelte, wie der Hummer ıc. haben dergleichen. Die gemeine Stubenfliege hat auf jeder Halbfugel 4000, und gemwiffe ibellen über 30000 Facet⸗ ten oder Pupillen. Die mehreften Inſekten haben nur 2 Nugen, einige 4, die meiften Spinnen 8. Nur wenige Inſekten, wie 3. E. die Krebfe, fönnen ihre Augen be» wegen. Diejenigen Inſekten, die mit mehr ald 2 Augen perfehen, oder baren Augen beweglich find, Haben ge« woͤhn⸗ 558 | Fünfte Klaſſe. Die Anfekten, wöhnlich nur einfsche Yugen. Ihrer Geſtalt nach ſind die Augen: ſphaͤriſch, halbkuglicht (ſphaerici, ſemiglo- bofi), länglicheund (oblongi), mondfoͤrmig (lunati). ꝛc. Nach ihrer Verbindung mit dem Koͤrper: tief liegend N hervorragend (prominuli), geftielt (pedun- culati). — er den gewoͤhnlichen Augen finden ſich bey vie⸗ len Inſekten, z. E. bey den Fliegen, Weſpen, Hummeln, Horniſſen, 2c. noch die fo genannten Nebenaugen (ocelli, ftemmata), die nicht fo, tie Die vorigen, gegitterf, fon« dern einfach, Elein, und fo wol in NRückficht ihrer An« zahl als Lage verfchieden find. Mehrentheils find es 2 His 3 glänzende Kuügelchen , die in einem Dreyeck auf der Stirne liegen, und diefen Thieren zur Betrachtung nähes rer Gegenftände dienen, fo wie jene mehr für die Ferne beſtimmt feyn follen. Käfer, Schnacken, u. a. m. haben fie nicht. — Augenlieder hat fein Inſekt. Der Mund fehlt einigen Infeften ganz. Sonſt find die Theile deffelben: der Schild, die Rippen, die Freß—⸗ fpien, zwey äußere und zwey innere Kinnladen, bie. Spiralzunge, der Rüffel, der Schnabel, der Saugrüß _ fel und der Helm. Es verficht fih von felbft, daß ae diefe Theile nicht an dem Munde eines einzigen Inſekts beyfammen feyn Fonnen, fondern es hat bald mehrere, bald wenigere derfelben. Diejenigen, fo einen Saugruͤſ— fel haben, haben Feine Kinnladen, und fo umgekehrt. Der Schild (Clypeus) ift ein horizontaler hornartis ger Zortfag des obern Theil des Kopf, der den Mund von oben det. Er ift nad) feiner Geftalt: gerunder, viereckigt, Kegelförmig, walzenförmig, pfeiemenförmig, * gautenförmig (rhombeus), mondförmig (lunatus), hohl eingefcbnitten (finuatus), den ganzen Mund deckend (involyens). Nach feinem Nande: glattrandig (integer), verdickt (incraflatus), geerbt, gezaͤbnt, gefägt, aus. gerans % Fünfte Stoffe Die Inſekten. 559 gerandet, gefpalten, lappig (lobatus), zuruͤckgebogen (reflexus). Nach feiner Oberfläche: glatt, eben, runs zelicht (rugofus), rauh (fcaber), Enöpfig (tuberculatus), gehoͤrnt, bandirt (fafciatus), Eielförmig, rinnenförs mig, geringelt, haarig, kleinhaarig, sottig, ıc. Die Lippe (Labium) ift ein horisontaler Fortfaß deg untern Theilg des Kopf, der den Mund von unten vers ſchließt, damit die Speifen nicht herausfallen. Diele In⸗ feften, 3. E. alle Lepidoptern, haben gar feine, die Käfer eine, die Krebfe mehrere. Sie ift nach ihrer Subſtanz: bornartig (corneum), pergamentartig (membranaceum), blafenartig (veficulofum), lederartig (coriaceum). ꝛc. Nach ihrer Geftalt: Ereisföemig, walsenförmig, vers tebet Eegelföemig (obconicum), berzförmig, linienförs mig, viereckigt, bökerig (gibbum), gewoͤlbt (fornica- tum), Eielförmig. 2c. Nach ihrem Rande eben fo vers fchieden, wie der Schild. Nach ihrer Spitze: zugefpigt, abgeſtumpft (obtufum), abgefchnitten (truncatum), ab» gerunder, fpondonförmig (haftatum). ꝛc. Die Sreßfpigen (Palpi, Antennulae, Tentacula, Bartſpitzen), die den Inſekten dazu dienen, die Beſchaf⸗ fenheit der Speife zu unterfuchen, die Speifen damit zum Munde zu bringen und feftzubalten, auch wahrſcheinlich noch andere Abfichten haben, find nach ihrer Geftalts fadenförmig, walzenförmig, Eeilföemig, Eeulenförmig, febnurförmig, beilfoͤrmig, ſcheerenfoͤrmig (cheliferi), zungenförmig, zuſammen gedrüdt, dreyedigt, gleiche foͤrmig, ungleichföcmig, oval (ovales), eyförmig(ovati), gefpalten. ꝛc. Nach ihrer Spige: zugefpisst, pfriemens foͤrmig, ſtumpf, abgefchnitten, bakenförmig (uncinati), aufgeſchwollen (turgidi), gefpalten. ıc. Nad)ihrer Sub» ſtanz: born» pergament: oder blafenartig. Nach ihrer Richtung: gerade ausgeſtreckt (porrekti), eingebogen (incuryi), zuruͤck gebogen (recurvi). ꝛc. Gie beftehen. ar s6o Fünfte Klaſſe. Die Tinfekten. aus 2 und 3 Paaren; jede ift aus 2, 3 oder 4, felten aus mehrern Gelenken zufammen gefeßt. Auch find fie in An« fehung ihrer Lage, ihrer Länge, und ihres Verhältniffes gegen einander verfchieden. Die Außern Kinnladen (Mandibulae Fabric. Maxil- lae Zinn.) find hornartiger Subſtanz, bewegen fich feits waͤrts, und verfchließen die Seiten des Mundes von oben. Sie find ihrer Geftalt nach gerade (reftae), unten ause geböblt (concavae), gekruͤmmt, gewSlbt, inwendig bobl (excavatae), woalsenförmig, ficbelföemig (falcatae), mondfoͤrmig (lunatae), gegliedert, einmal gesäbnt (uni- dentatae), viel gesäbnt (multidentatae), auch mit Zan⸗ gen verfehen (forcipatae), und heißen daher oft Freß— zangen. Nach ihrer Spitze find fie: zugeſpitzt, ſtumpf, abaefchnitten, mit einem Nagel oder Rlaue verfehen (unguiculatae), zweyElsuig (biunguiculatae), geſchlitzt, gefpalten, febeerenförmig, gabelföcmig. 2c. Sie ragen entweder über den Schild hervor (exfertae), oder find unter demfelben verſteckt (abfeonditae), find länger oder fürzer, als derſelbe. Manchen Inſekten, 5. €. ven Schmetterlingen, fehlen fie ganz. Die inneren Kinnladen (Maxillae) bewegen fich gleichfalls ſeitwaͤrts, find oft pergamentartig, und vers fchließen die Seiten des Mundes von unten. Syn ihrer Befchaffenheit fommen fie oft mit den außern Kinnladen- überein. . Sie find walsenförmig, fadenförmig, kegel⸗ förmig, zungenförmig, zufammen gedruͤckt, gesäbnt, gefpalten, ausgebreitet, klauig. ıc. Oft find fie mit der Lippe ganz- (adnata), oft nur über die Hälfte mit ders felben zufammen gewachfen (connata), verlängern ſich auch wol an die äußern Eeiten der Zunge. Die Spiralzunge (lingua fpiralis) liegt zwiſchen den Sreßfpigen zufammen gerollt, und ift oft in zwey Lap⸗ pen (laciniae)) zertheilt. Sie ift born oder pergament« artig; Fünfte Klaſſe Die Infekte. 561 artig; kurz oder lang; fpitsig oder ſtumpf. Eine ſolche Zunge haben die Schmetterlinge. Der haͤutige Rüffel (probofeis), der am Ende fich in zwey Lippen theilt, und ſich zurückziehen läßt, iſt ent⸗ weder cylindriſch, oder rinnenfoͤrmig, oder ſaugruͤſſel⸗ foͤrmig (hauſtelliformis). Nach feiner Richtung: gerade ausgeſtreckt (porrecta), abwärts gebogen (deflexa), einwärrs gebogen (inflexa). ' Nach feinem Rande: glatt randig (integra), odergefranst (ciliara). Der bornartige Rüffel oder Schnabel (roftrum), ift nach feiner Geftalt: "walsen- Eegel- borften : faden⸗ förmis, gekruͤmmt (arcuatum), eingebogen, geblaͤttert (amellatum). Nach feinem Umfang und Oberfläche: gerundet, gerinnelt, gefurcht. Nach feinem Rande ſtachlicht oder unbewehrt (inerme). Nach feiner Spike: ſtumpf, ſcharf oder pfeiemenfdemig. Nach ſeiner Lage befindet er ſich entweder auf oder unter der Spitze des Kopfs; bey manchen oͤffnet er ſich auch durch die Bruſt. Auch ift er nach feiner Ränge verfchieden. Diefer Nüffel enthält in einer eingelenften Scheide (vagina) eine oder mehrere Borften (fetae). Vorftehende — —————— ſind von der Scheide hergenommen. Der Saugrüffel (hauftellum) ift — oder perga⸗ mentartig. Nach ſeiner Geſtalt: cylindriſch, gerinnelt, gewoͤlbt, meſſerfoͤrmig, hoͤkerich, eben, borſtenfoͤr⸗ mig. Nach ſeiner Richtung: gerade, etwas gekruͤmmt (ſabarcuatum), ausgeſtreckt, eingebogen, ?c. und von verfchiedener Lange; zumeilen zuruͤckziehbar. Er befteht oft aus einer 1,2 oder zblättrigen Scheide, und feinen Borften von verfchiedener Anzahl, Geftalt, Nichtung ' und Lage. | Der Helm (galea), welchen man auch oft die Naſe oder die Oberlippe nennt, bedeckt die Kinnladen. Er ift allezeit cylindrifch, und von blafenartiger Subſtanz; g An nach 1m ® 562 Fünfte Klafſe. Die Inſekten. nach feiner Seftalt: gewölbt, ſtumpf, zugerundet oder fiumpf abgefchnitten. Die Keble (gula) ift der untere Theil des Kopfs binter dem Maule bis an die Bruft. Rippen, Kinnladen und Zunge find oft in Lappen (aciniae) getheilt, die entweder boen: oder pergament⸗ artig, nach ihrer Geflalt: fadenföemig, linienförmig, borfienföemig, keulenfoͤrmig, eyförmig, cylindrifch, bobl; — nad ihrer Spige: ſtumpf, fpigig, pfriemen» förmig, abgerunder, 2c. nach ihrer Bekleidung: nad, haarig, borftig; und von verfchiedener Nichtung und Laͤnge find. Der Vorderleib oder Rumpf (truncus), an welchen der Kopf bey den meiften durch einen dünnen Hals befeftige ift, befteht gemeiniglic aus einem dicken Etücde, in welchem inwendig dicke Muskeln und Flech— fenbündel bangen, die den daran befeftigten Flügeln und Süßen ihre Bewegung geben. Er wird in den obern und untern Theil, oder in den Vorderruͤcken, (Bruſtſchild), und die Bruſt eingetheilt. Das Bruſtſchild (thorax) ift nach feiner Geftalt: fchmal (linearis), Ereisförmig, bersförmig, verkehrt bersförmig (obcordatus), eyförmig, mond = lanzet⸗ walzen⸗ kugel⸗ Feil- pfriemenförmig, zugeſpitzt, abges ftumpft, dolchäbnlich (mucronatus), kropfaͤhnlich (Aru- marius), flach, fcbildförmig (teftatus), vieredig, wink: licht, zufammen gedrüct, zugerundet, vorn eingedruͤckt (antice impreflus), bufenförmig ausgefehnitten (antice finuatus), bucklicht erbaben (gibbus). Nach feinem Rande: ungerändet, ausgerander, zernagt (erofüs), blattaͤhnlich (foliaceus), fbwülig (callofus), abwärts gebogen (deflexus), gefranzt, dornicht, gesäbnt, uns bewehrt. Nach feiner Oberfläche: glett, eben, fein» haarig (tomentofus, pubefeens), kraushaarig (villofus), haarig Fünfte Klaſſe. Die Inſekten. 563 haarig (pilofus), borſtig (hiſpidus), knoͤpfig (tubercula- tus), rauh (fcaber), punttirt, ſtachlicht, warzig (ver- rucofus), geboͤrnt, gezaͤhnt, kielfoͤrmig, geſaͤgt, gerin⸗ nele, geſtreift, gefurcht (ſulcatus), gefaltet plicatus), runzlicht, grubicht (foveolatus), zweylappig (bilobus), inkruſtirt (incruſtatus). — Manchmal iſt fein Durch— meſſer der Länge nach größer (longitudinalis)) manchmal der Dueere nach (transverfus). Nach feiner Ränge ift er kurz, mittelmäßig oder lang, nach dem er fürzer, eben fo lang, oder länger ale der Hinterleib if. Da, mo dag Hruftfchild an die übrigen Theile des Körpers ſtoͤßt, find bey den Käfern Naͤthe (futurae), welche in die Vorder⸗ natb, nach dem Kopfe zu (anterior), und die Sinternath nach den Fluͤgeldecken zu (pofterior, elytrorum) einges theilt wird. Die Bruſt (peltus) mache den untern Theil des Rumpfs aus. Die erhabene Längslinie mitten auf ders felben, welche bisweilen über den NHinterleib noch fort geht, heißt das Bruſtbein (fternum), Es ift bald Eurs, bald lang; abgefähnitten (truncatum), ſtumpf zugerun. det (obtufe rotundatum), bervorgefiredt (porreftum), zugefpitst (acuminatum), dolchförmig (mucronatum), dornicht ((pinofum), geböent, gefpalten, ſcharf geran, det, gerinnelt. Bey manchen Käfern hat die Bruſt zu beyden Seiten eine Ritze, in welche die Fuͤhlhoͤrner vers borgen werden Fönnen. Hinter dem Bruſtſchilde Tiege auf dem Rücken der meiften Inſekten noch ein Fleiner, hornartiger Korper, der das Schildchen (feutellum) genannt wird, deſſen Nutzen noch nicht ganz befannt iſt. Es ift durd) eine Queernath von dem Bruftfchilde abgefondert, und erſtreckt fich zwi— ſchen die Flügel. Gemeiniglich ift es fürger als der Hin« terleib. Bey einigen länger (longifimum), bey andern eben fo Fang (longum). Nach feiner Geftalt iſt ed: faſt Nna2 rund⸗ 564 Fünfte Klaſſe. Die Tinfekten. zund, eyförmig, bersförmig, Ereisrund, dreyedigt, vieredigt, fcbildförmig (feutatum), gewölbt, böfericht erbaben (gibbum). Nach feiner Spißes ſtumpf, ſpitzig, abgefehnitten, zweyfach gezaͤhnt, fechsfach gezaͤhnt, ausgerandet. Nach ſeiner Oberfläche: glatt, eben, fein» baarig, haarig, gefurcht, Eielförmig, geftricht, mit erbabenen Fleinen Punkten befegr (fcaber). ꝛc. Der Hinterleib befteht aus in einander gelenften Ringen von verfchiedener Anzahl, die mit Luftloͤchern (fpiracula) an den Seiten verfehen find. Die obere Seite heißt ber Rüden (tergum), bie untere der auch (abdo- men, venter). Am Ende befindet fich der After (anus). Der Hinterleib ift gemeiniglich der längfte und groͤßte heil des Thiers, und nach feiner Geftalt, Oberfläche und Nand faft wie der Vorderleib verfchieden. Die Aufts Löcher find mehrentheils gefärbt, befonderg an den Raus pen, wo ihrer inggemein 9 zu jeder Seite gegen den Bauch fieben. Auch die Chryſalide befißt folche in gleicher Zahl. So unentbehrlich aber den Inſekten die Luft zur Bewe— gung der Mugfeln und andern Verrichtungen feheint, fo bemerfe man doch fein eigentliches wabres Atbemboblen anihnen. Auch ift die mephitifche Rufe, die den rothbluͤ— tigen Thieren tödlich iff, gleichfam das wahre Element der Inſekten, worin fie fich fehr wohl befinden. In Abs ficht des Zufammenbangs mit dem Numpfe ift der Hin: terleib entweder feftfinend (fefüile), oder geſtielt (petio- latum)), oder angewachfen (adnaennty: oder aufgewach, fen (impofitum). Am Ende des Hinterleibes befindet fich bey vielen Inſekten dee Schwanz (cauda). Er iff nach feinen Bes ſtandtheilen: gegliedert (articulata), borffig, ein- zweys dreyborſtig, pinfelföemig (penicillata), bornartig (cor- nea), fadig (filamentofa). Nach feiner Nichtung: ge rade, eingebogen, zurück» uͤber- und unter ſich ges kruͤmmt * Fuͤnfte Klaſſe. Die Inſekten. 565 kruͤmmt (re-incurva). Nach feiner Geſtalt: gerundet, platt gedruͤckt, gewoͤlbt, borſtenfoͤrmig, zangenfoͤrmig (forcipata), ſaͤbelfoͤrmig (gladiiformis), ſichelfoͤrmig, zweygablicht, ſchwerdtfoͤrmig (enſiformis). Nach feis nem Rande: glattrandig, gezaͤhnt, gekerbt, gefägt. Nach feiner Spike: zugeſpitzt (acuminata), mit einer ver« längerten fcharfen Spitze beſetzt (mucronata), Elauig (unguiculata), ſcheerenfoͤrmig (chelata), ſtumpf, Erauss banrig, blätterig, Am Ende des Schtwanzges haben viele Inſekten einen Stachel (aculeus), der gemeiniglich aus einer fehr feinen fpigigen Roͤhre befteht, und dem Thiere theils zur Ver: theidigung, theilg dazu dient, um in die Pflanzen, oder in die Haut der Thiere zu bohren, und dafelbft die Eyer hineinzulegen. Er ift entweder in einer befondern Schei⸗ de (vaginatus), wie bey den Grashüpfern, und alsdenn beroorftebend (exfertus), oder innerhalb des Bauchs verſteckt (reconditus). Bey cinigen ift er gerade, bey andern zufammen gewunden (fpiralis), bey noc) andern gezackt oder fägeförmig, rc. Inwendig im Leibe, two er fich anfängt, ift er mif einigen Musfeln verfehen, ver» mittelft welcher dag Inſekt ihn augftrecfen und wieder eine zichen fann. Befonders find die Weibchen damit ver—⸗ fehen, aber auch nicht alle, fondern nur diejenigen, die ihre Eyer in Fleiſch, Blätter, oder in die Erde legen, um folche tief genug bringen zu fönnen. Oft ift diefer weib⸗ liche Legftachel über einen halben Zoll lang, und in zwey gleiche Theile gefpalten, die man aber gemeiniglich erft nach dem Tode des Thierg, da die Spike aus einander geht, deutlich bemerken Fann. Das Inſekt kann feine Eyer dadurch fehr artig heraugfchieben. Zu den Bliedeen oder Bewegungsiverfjeugen ber Inſekten gebsren die Fuͤße und die Flügel, Nu3 Die 566 Fünfte Klafe Die Inſekten. Die meiften Inſekten haben 6 Süße, die Spinnen 8, die Kellereſel und Aßeln noch mehr, und die Bielfüre mehr als 100. Die Füße liegen entweder an der Bruſt (pedes pe*torales), oder am Bauche (abdominales), oder am Schwanze (caudales), oder hängen am Rücken (dorfa- les). Sie ftehen entweder dicht beyfammen (approximati), oder aus einander (diftantes, divaricati)., Nach ihrer Defchaffenheit und Gebrauch find fie auf folgende Art vers ſchieden: 1) Aauffüße (curforii), von ziemlich gleicher Länge und Geftalt. 2) Schreitfüße-(greflorii), wo die vordern fürzer find, wie bey den Schmetterlingen. 3) Springfüße (faltatorii), mit langen und ftarfen Hinter» ſchenkeln, wie bey den Heufchrecfen. 4) Brabfüße (fof- Tori), mit furzem, zufammen gedrücktem, gezaͤhntem Schienbein, wie bey der Maulwurfsgrylle. JShwimms füße (natatorii), die faft horizontal liegen, zuſammen— gedrücdt, und mit Haaren befegt find; mie die Waſſer— föfer. 6) Raubfüße (raptatorii), mo der Schenkel der Hordern eine Ninne hat, in welche fich das Echienbein einlegt; wie bie Fangheuſchrecke. 7) Stenerfüße (tecto- res), alle im Berhältniß zum Korper von außerordent— licher Länge; fie dienen dem Inſekt, feinen Flug zu len» fen. Dergleichen haben die Erdfchnacken. 8) Umarmen⸗ de Süße (amplettentes), wo die vordern von Horzüg« licher Länge find, und Fleine, oben erhabene, unten rauhe SPlättchen haben. 9) Bieferfüße (branchiales), die aus floßenartigen Kiefern beftehen, die zum Schwimmen und zum Lufrfchopfen dienen; wie beym Riefenfuß(monocnlus apus). — Sieber Fuß befteht aus dem Schenkel, dem "Schienbein und dem Sußblart. Finden fi) alle diefe Theile, fo heißt er vollſtaͤndig; fehlt dag Fußblatt, (mie den Vorderfuͤßen mehrerer Tagfehmetterlinge) fo heißt er unvollfiändig, oder abgekürzt (abbreviatus), Der Fuͤnfte Klaſſe. Die Inſekten. 567 Der Schenkel (femur) iſt der obere Theil des Fußes, der ihn mit dem Korper verbindet. Er iſt nach feiner Ges ftalt: verdickt (incraflatum), ſpindelfoͤrmig (fufiforme), Feulenförmig (clavatum), edig, gerinnelt, geböent, ausgebreitet, zuſammen gedrüdt, einwärts gekruͤmmt, auch durch ein, an der Wurzel befindliche keulenfoͤrmiges ſteifes Blatt geſtuͤtzt (fuleratum). Nach feinem Rande: glattrandig, gefranzt, gesähnt, gefägt, webrlos: Nach feiner Oberfläche: glatt, eben, rauh, gefnöpfelt, pelzig (manicatum), befchuppe. ıc. Das Schienbein (tibia) als dag zweyte Glied des Fußes, zwiſchen dem Schenkel und dem Fußblatt, iſt nach ſeiner Geſtalt: walzenfoͤrmig, zuſammen gedruͤckt, ge⸗ rinnelt, eckig, gewoͤlbt, ſichelfoͤrmig, gebrochen, drey⸗ eckig. Nach ſeinem Rande und Oberflaͤche aber, wie der Schenkel verſchieden; manchmal dornig oder haarig. Das Fußblatt (tarſus) beſteht mehrentheils in einem oder mehrern beſondern Gliedern, von verſchiedener An⸗ zahl, Geſtalt, Rand und Spitze. Es iſt 1, 2, 3, 4 5r 6, gliedrig. Nach, der Geftalt der einzelnen Glieder: wal⸗ zenförmig, Begelförmig, platt gedrädt, zufammen ges druͤckt, gewoͤlbt, herzfoͤrmig, tellerfoͤrmig, geſchildet, ſchwammig (ſpongioſus), dornig, gefranzt, ꝛc. Nach ſeiner Spitze: mit Saken verſehen (unguiculatus), haarig, mit Blaſen (veficulofus) oder Scheeren beſetzt (chelatus), unbewehrt (muticus). Auf die Verſchiedenheiten dieſer Theile iſt bey Beſtimmung der Gattungen genau Acht zu haben. Die Flügel der Inſekten find an den Vorderleib oder den Rumpf angerachfen. Bey vielen werden fie von horn» oder lederartigen Decken, bie man Slügeldeden (elytra, coleoptera) nennt, bedeckt. Gewöhnlich erfires een fich diefe über den ganzen Hinterleib, oder doch mes nigftens über dem größten Theil deſſelben; bey wenigen Nnu 4 nur 568 Fünfte Klaffe Die Inſekten. nur auf die Hälfte. Bey vielen haben die Fluͤgeldecken an ihrem härtern Theil einen Häutigen Anfag, und heißen aledenn baibe Slügeldeden (hemelytra). Den härtern Theil nennt man das Leder (corium), und den Anſatz die Haut (membrana). Meifteng find die beyden Flügels decken abgefondert, und die Inſekten Finnen fie oͤffnen und fchließen. Bey vielen find ſie aber zuſammengewach— fen, und dienen blog dem weichen Hinterrücken- zur Bes ſchuͤtzung. In diefem Zall fehlen die häufigen Unterflüs gel. Bey den Flügeldecfen muß man die Rüdennath (fatura dorfalis, longitudinalis), die Queernath (trans- verfalis), den Rand (margo), die Überfläche (difcus), die Wurzel (bafis), und die Spitze (apex), unterfcheiden. Die Slügeldeden find entweder nicht fo lang, oder auch nicht zur Hälfte fo lang, oder eben fo lang, oder noch länger, ale der Hinterleib (elytra abbreviata, bre- viſſima, mediocria, elongata). Nach ihrer Geftalt find fie: gleichbeeit (linearia), binterwärts verdünnt (atte- nuata poltice), flach, oberwärts gebogen, bucklicht, Ereusförmig (eruciata). Nach ihrer Feſtigkeit: ſteif (ri- gida), bierfam (Nlexilia), weich (mollia). Nach ihrer Spitze: zugerundet, zugeſpitzt, abgefchnitten, ausge- randet, Dolchförmig. Nach ihrem Nande: ungerans det, gerandet, gefägt, gesäbnt, ausgeſchweift (finuata), glattrandig (mutica, integra). Nach ihrer Oberfläche: eben, geglättet (laevigata), glatt, feinbaarig, baarig, geſtreift, gefurcht, punttirt, lineirt, geerbt, runz⸗ licht, warzig, rauh, poroͤs, doppelt gekielt, ꝛc. Die haͤutigen Fluͤgel (alae) als die eigentlichen, den Flug befoͤrdernden Werkzeuge ſind nach ihrer Anzahl ver— ſchieden. Einige Inſekten haben deren 2, einige 4. Sie ſind nach ihrer Geſtalt: gerundet, laͤnglich rund, eyrund, linienfoͤrmig, lanzetfoͤrmig, deltafoͤrmig (deltoideae), rautenfoͤrmig (thomboideae), ſichelfoͤrmig, geſpalten, gegit⸗ Fünfte Klaſſe. Die Inſekten. 569 gegittert (reticulatae), keulenfoͤrmig, breit, ſchmal. Nach ihrem Rande; glattrandig, gekerbt, gezaͤhnt, ge- zaͤhnelt, gefägt, eckig, zernagt (erofae), ausgerandet, geſchwaͤnzt, gefranzt, randſcheckig (variegato- ciliatae), ıc. Das Inſekt trägt ſie entweder aufgerichtet (erectae), oder aus einander geſperrt (divaricatae), oder niederges bogen (deflexae), oder zurüdgefchlagen (reverfae), ges falter (plicatae). ꝛc. Oft find fie blos (nudae), manch» mal befchuppt oder haarig. Ihrer Zeichnung nach find fie gleichfärbig (concolores), gefledt, ſcheckig (variae), bunt (variegatae), punktirt, neblicht (nebulofae), würfs licht (tefiulatae), marmorirt, adrig (venofae), geaugelt (ocellatae), gefteeife, bandirt, firablicht, gewellt, ge> gittert, gefäumt (fimbricatae), einfärbig, ıc. An den Flügeln unterfcheidet man die obere und uns gere Seite, die vordere, hintere und innere Ede, den vordern, hintern und äußern Rand, die Wurzel, und die Adern, durch welche die Slügel ihre Stärfe befoms men. — Die meiften Inſekten, welche nur 2 Flügel haben, als Fliegen, Mücken, ꝛc. haben hinter den Slü« geln an jeder Seife ein Fleines, auf einem Stiele ftehen» des Kuspfchen, welches das Schwingfölbchen, Slügele koͤlbchen oder die Balancirſtange (halter) genannt wird, deffen Nusen aber noch nicht hinlänglich bekannt iſt. Hielleicht erregen fie wol damit dag Summen. Bey den Inſekten iſt dag männliche und weibliche Geſchlecht ftets in verfchiedenen Thieren. Bey den Dies nen und Ameifen find die arbeitenden gefeblechtlor, d. h. fie werden gezeugt und gebohren, ohne doch felbft je die Beftimmung oder die Fähigkeit zur Empfängniß, oder zur Zeugung zu haben. Doc) haben einige neuere Naturfom fcher die Umbildung der Yrbeitsbienen in Weißler bes haupten wollen. nz Das 570 Fuͤnfte Klaſſe. Die Inſekten. Das Männchen ift bey dieſer Thierklaſſe faſt durch— gehends kleiner, als das Weibchen, und ſchlanker gebaut. Bey vielen Kaͤfern unterſcheidet man es noch uͤberdem an den breiten Fußblaͤttern, und an den Schuͤſſelchen daran. Bey vielen Schmetterlingen an den gekaͤmmten und ſtaͤrkern Fuͤhlhoͤrnern, an dem ſchlankern und ſpitzi⸗ gern Leibe, auch oft an der lebhaftern Farbe. Die Zeugungeglieder find in ihrer Lage verſchieden. Hey dem Libellenmännchen liegen fie an der Bruſt; beym Meibehen am Ende des Bauchs. Ben dem Männchen der Spinnen liegen fie am Kopfe, in Geftalt keilfoͤrmiger Sreßfoißen; bey dem Weibchen unter dem Anfange des Bauchs. Bey Köfern, Schmetterlingen, sc. finden fie fich am Ende des After 2c. Diele Infeften, als Krebfe, Spinnen, Aßeln, Sforpionen, x. haben doppelte Zeus gungsglieder. Die Begattung hat bey werfchiedenen Inſekten fehr viel eigenes. Manche paaren ſich in ihrem ganzen Leben nur einmal, und fterben unmittelbar nach der Begattung. Hey einigen Gattungen wächft daß trächtige Weibchen zu einer ganz ungeheuren Dicke an. Wenn die Begattung gefchehen ift, fo legt das Weibchen einige Zeit nachher entiveder Eyer, oder bringt lebendige Junge zur Welt. Manche, mie die Blaktläufe, pflanzen ſich auf beyderley Weiſe fort. Der eyerlegenden Sinfeften find ungleich . mehr, als der lebendiggebährenden. Die Eyer werden von den Müttern nach einem bewundernswuͤrdigen Ins ſtinkt immer aufg genauefte an die beftimmten, der Fünf tigen Brut angemeffenften Drte gelegt. _Der Todten- graͤber begrabt fie in einen fodten Körper; die Schlupf; wefpe legt fie in andere Inſekten; die Sandwefpe in eine Larve eines andern Inſekts. Die Piebbremfe bohrt Löcher in die Haut des Viehes, und legt fie da hinein; der Bolzbock in feſtes Holz, zc. Nur wenige Inſekten bekuͤm⸗ Fünfte Klaſſe. Die Inſekten. 671 bekuͤmmern ſich nachher noch um ihre Eyer. Die gelegten Eyer wachfen gewoͤhnlich nicht mehr, ſondern behalten die Größe, in welcher fie aus Mutterleibe gefommen find, doch machen einige, 3. E. die Sägefliegen, Gallweſpen, ꝛc. davon eine Ausnahme Die Zeit des Augfriecheng ift fehr verfchieden. Die wenisften Inſekten behalten bie gleiche Geftaff, in der fie zuerft ang Licht gekommen find, ihr ganzes übris ges Leben hindurch, fondern fie verwandeln fich größten: theilg zu wiederholten malen in beftimmten Epochen ihres Lebens, und erfcheinen während diefer Auftritte, oft in ganz verfchiedenen Geftalten. Bey ben meiften hat bie Verwandlung (Metamorphofis) drey Stufen, nämlich vom Ey zur Zarve, von ber Larve zur Puppe, und von der Puppe zum vollftändigen Inſekt. In der Geftalt alfo, wie die Inſekten, die fich einer Metamorphofe unterziehen , zuerft aus dem Ey kommen, heißen fie Karven (Larva, Raupe, Wurm, Engerling, Made, Afterraupe). In diefem Zuftande find fie weich, faftreich und unfruchtbar, befchäftigen fich blog mit Sref fen, und häufen ſich 3 bis 4 mal, einige 8 big g mal. Meift fommen fie fehr Elein ang Licht, fo daß z. E. eine erwachfene Weidenraupe 72,000 mal ſchwerer wiegt, als da fie eben aus dem Eye gefrochen war, dagegen wach— fen fie aber auch defto fehneller, fo, daß z. E. die Maden der blauen Schmeißfliege 24 Stunden nad) dem Auskrie— chen ſchon 155 mal ſchwerer wiegen, ald da fie aus dem- Eye famen. Bey einigen Arten, wie bey den Schmetters lingen, Maykaͤfern, ꝛc. hat die Larve Füße, die nad) ihrer Anzahl verfchieden find. Der Kopf ift mit Zahnen und Zangen, bisweilen mit ftarfem Gebiß bewaffnet, Das Athemhohlen -gefchiehet durch Luftlächer an den Seiten des Körpers, auch durch einige Röhren am Hintertheile bes Leibes. Diele Inſekten Ichen als Larven im Waffer, ! und 572° Fünfte Klaſſe. Die Inſekten. und in ihrem letzten Zuſtande in der Luft, und im Trock— nen. Die Nahrung der Larven iſt nicht einerley. Oft iſt fie von der, die das vollfommene Inſekt zu fich nimmt, ganz verfchieden. Wenn ſich die Larven häuten, fo pflegt gewöhnlich oben auf dem Kopfe, auf dem Nücen und auf dem Bruftflücke die alte Haut zu plagen, nachdem fhon eine neue unter verfelben gewachſen. Das Thier freift die alte Haut ab, und verändert mit der neuen oft feine Farben. Während der Hautungen find die Larven wirklich krank, enthalten ſich aller Speife, und viele fter- ben dabey. Bey vielen behält die abgelegte Haut die vollkommene Geftalt des Thiers, fo daß man alle Theile daran deutlich fehen Fann. Wenn die Larve ausgewachfen ift, fo verwandelt fie fich in eine andere Öeftalt, in welcher fie die Puppe heißt, die nach ihrer verfchiedeneh Befchaffenheit, verfchiedene Namen bekoͤmmt: Ebryfalive, Aurelie, Nympfe, Date tel, cc. Diefe Verummndlung ift fünffach: vollffändig, halbvollſtaͤndig, unvollftändis, bedeckt und eingefperrt, Vollftändig (completa) ift die Puppe, wenn fie dem vollkommenen Inſekt gänzlich gleich fieht, wenn fie alle Theile des Eünftigen Sinfefts bat und gebraucht, wenn Larve und Puppe fich bewegen und ernähren fönnen, wie _ bey der Spinne, der Milbe, dem Kellerwurm, dem Krebs, ıc. Im firengften Verftande aber fann man dieg eigents lich gar feine Verwandlung nennen, denn bie ganze Vers wandlung befteht blog in etlichmaligem Haͤuten, wobey aber nichts weiter vorgeht, als daß die Farben fich an- dern, und dag Thier fich immer zu mehrerer Vollkommen⸗ heit entwickelt, oder, wo auch neue Theile hinzukommen, wie bey dem Aßelmurm, fo bleiben doch die alten, wie fie waren, das Thier wird nur länger, und die Zahl der Süße größer, Halbe Fuͤnfte Slafe Die Inſekten. 373 Halbvollſtaͤndig (ſemicompleta, ſeminympha) iſt die Puppe, wenn ſie bewegliche Fuͤße und einige Spuren von Fluͤgeln (Fluͤgelſcheiden) hat; z. E. Grashuͤpfer, Libellen, Gryllen, Cicaden, Wanzen, Ephemern, ıc. Die Larve derſelben hat 6 Füße, iſt beweglich und unge⸗ fluͤgelt. Dieſe Inſekten halten das Mittel zwiſchen denen, die ihr ganzes Leben hindurch einerley Geſtalt behalten, und denen, die fich vertvandeln. Sie gelangen weber in den Zuftand der Nympfe noch der Puppe im eigentlichftere Verſtande. hr Leben theilt fich hauprfächlich in 2 Pes tioden; in der erften Friechen fie, im der zweyten fliegen fie. Solglich kommt ihre ganze Verwandlung darauf an, daf fie Flügel befommen, welches ohne fonderliche Ver— Anderung ihrer Geftalt und Lebensart geſchiehet. Nach Ablegung der legten Haut berfien 2 auf dem Rücken bes findliche Knoͤpfchen, worin die Flügel eingewickelt lagen, auf, und die Slügel treten hervor. Man nennt die halbs volftandige Puppe auch Afternympfe oder Salbnympfe. Unvollftändig (incompleta) ift die Puppe, welche unbemwegliche, aber zu unterfcheidende Füße und Flügel hat. Die Larve hat bald 6, bald mehr, bald gar feine Fuͤße, und bewegt fich langfam. Dahin gehören Bienen, Weſpen, Horniffe, Ameifen, Schnacken und viele Käfer. Wenn fie die Larvenhaut abgeworfen haben, fo werden dar⸗ aufalle Theile des fünftigen Inſekts fichtbary die aber, weil fie noch weich find,.über derBruft zufammengefaltet liegen, und mit einer feinen durchfichtigen Haut bedeckt find. Diefe Puppen werden auch Nympfen (Nympha) genannt. Bedeckt (obtedta) ift die Puppe, wenn fie mit einer federartigen Haut überzogen ift, fo, daß man Borders und Hinterleib deutlich unterfcheiden kann. So find die Puppen der Schmetterlinge, die man im eigentlichiten Verſtande Puppen (pupa) zu nennen pflegt. Die Larve bat 10 bis 16 Füße, ift faftreich, frißs und haͤutet ſich. Die 574 Fünfte Klaſſe. Die Inſekten. Die Puppe ruht, und ift fußlos. Die Puppen der Tag- ſchmetterlinge werden auch Chryſaliden, Goldpuͤppchen, Aurelien genennet. Der Zuſtand der Nympfe iſt, wie der Puppe ihrer, gewoͤhnlich ein Zuſtand der Unwirkſam⸗ feit, worin das Inſekt nicht zu leben feheint. Es liegt alsdenn in einer Art von Schlafe, und die äußern Ge— genſtaͤnde rühren e8 entweder gar nicht, oder nur fehr ſchwach. Es fann weder Augen noch Mund, noch die übrigen Gliedmaßen gebrauchen, und wird von feinem Bedürfniß gedrückt. Einige Inſekten, als die Schmeißfliegen, die Vieh⸗ bremen, u. a. m. ziehen ſich in ihre letztere Haut, die ſie nicht abwerfen, ſo zuruͤck, daß ſie darin loſe ſitzen, und wie in einer Schale eingeſperrt ſind, daher man nichts an ihnen erkennen, und feinen Theil des Koͤrpers unters fiheiden Fan. Diefe Puppen haben eine eyfoͤrmige oder runde Geftalt, und werden eingefperrte (coarctata, su Ehryfaliden, Chryfalis) genannt. Waͤhrend der Zeit nun, da das Gefchspf fo — fuͤhllos und erſtarrt in ſeiner Huͤlſe vergraben ſcheint, geht mit ihm ſelbſt die große Veraͤnderung vor, daß es aus feinem Larvenſtande zum vollkommenen Inſekt (in- ſectum perfeftum, imago revelata, declarata) umgebils det wird, und nach beſtimmter Zeit aus feinem Korper Hervorbrechen kann. Dies gefchiehet ben einigen nad) 12 —16— 20 Tagen, bey andern nadı 3, 4 Wochen, nach) einigen Monathen, auch nach einem Jahre — Manche Inſekten abfolviren diefe letzte Role ihreg Lebens in einer fehr Furgen Zeit. Verſchiedene bringen, wenn fie aus ihrer Hülfe Friechen, nicht einmal einen Mund mit zur Welt, fie freffen nicht mehr; fie wachfen nicht weiter. Gene beyden Beflimmungen eines organifirten Körpers hatten fie fehon als Larven erfüllt; jetzt ift ihnen nur noch die dritte übrig; Sie follen ihr Geſchlecht fortpflangen, und Fuͤnfte Klaſſe. Die Inſekten. 575 und dann der Nachkommenſchaft Platz machen, und ſterben. Re Die Puppen haben zumeilen ganz befondere Geſtal⸗ sen, und find von verfehiedenen Farben. Man kann aber nicht von der Schönbeit der Puppen auf die Schönheit des Inſekts ſchließen. Auch find Zeit und Ver der Ders puppung bey verfchiedenen Inſekten gang verfchieden. Kurz vor der Verwandlung reinigt ſich die Raupe, und wirft mie dem Unrathe zugleich die Haut von fich, die inwendig den Magen und den Darmfanal bedeckte. Wenn der Schmetterling auggefrochen ift, reinigt. er fi vom neuen, und entledigt fich eines Unrathg, der manchmal eine rothe Farbe hat, und den der gemeine Mann für Blutregen anfichet. - Der Aufentbale der Inſekten ift ſehr verfchieden, und weit unbefchränfter, als der von irgendeiner andern Thiers klaſſe; doch ift jeber einzelnen Gattung ihr beſonderer eins gefchränfter Aufenthalt, auf beflimmten Thieren oder Pflanzen, und deren einzelnen Theilen angewiefen. Auch halten ſich manche nur in einer gewiffen Jahres » oder Tageszeit, an gleichen Orten auf, und müffen nachher Sinfekten andrer Art Plag machen, fo daß Fein. Thier dag andere in feinen Gefchäften ftöhren darf, die ihm zu feis ner eigenen Erhaltung oder zum Wohl des Ganzen von ber Hand des Schoͤpfers übertragen find. Die Nahrung der Inſekten entfpricht mehrentheils ihrem Aufenthalte. Sie freffen Sleifch, verzehren fich uns _ fer einander; 2c. meiftens faugen fie Säfte von Thieren and Pflanzen. Bey ihrer Ernährungsart fieht man offen⸗ bar, daß fie nicht blos effen follen, um fatt zu werden, fondern um zugleich Aas zu verschren, andere ihres Gleis chen aufzureiben , Unfrant zu vertilgen, ꝛc. Ihre große Vermehrung und unerfättlicher Appetit kommt ihnen zur Erfüllung diefer großen Beſtimmung zu ſtatten, denn eine 576 Fünfte Klaſſe. Die Tnfekten. eine Naupe Fann binnen 24 Stunden dreymal fo viel ver— zehren, als fie ſelbſt ſchwer iſt. Da aber die Inſekten im inneren Rörperbaw gar fehr von den rorhblütigen Thies ren abweichen, fo muß auch die Ernährung bey ihnen auf eine eigene, von der Nufrition der rothbluͤtigen Thiere ganz Ve Art vor fich gehen. Die Seuchtbarkeit der Inſekten iſt erſtaunlich, und ihre Vermehrung geht faſt bis ing Unendliche. Eine Mut⸗ terbiene legt binnen 2 Monathen wenigſtens 12000 Eyer. In dem Leibe einer zweyfluͤglichten, lebendig gebaͤhrenden Fliege hat man: über 20000 lebendige Würmer gezaͤhlt. Die Tagfliege legt 7— 800; eine weiße Ameife binnen 24 Stunden auf 80,000 Eyer, und bey den Blattläufen Fann die fünfte Zeugung ſchon 5904,900000 geben. Diefe große Fruchtbarkeit der Inſekten ſtimmt mit der Erhale tung ihres Gleichgewichts überein. Denn da fie an fich ein kurzes Leben haben, und durd) die Witterung am leich⸗ teften bingerafft werden, auch vielen andern Thieren zur Epeife dienen, fo mußte aud) ihre Vermehrung defto ſtaͤr⸗ fer feyn, deren allzuhohen Grade aber doch auch wieder auf der andern Seite durch mancherley Feinde Grenzen ‚gefeßt worden find. Gand- und Schlupfwefpen find die vorzüglichften Feinde der Naupen und Puppen. Oft ſind fie auch gewiſſen Krankheiten unterworfen, wodurch ihre Zahl auf die folgenden Jahre fehr vermindert wird. Den Nachſtellungen ihrer Zeinde entgehen ‚einige, z. E. die Spannraupen, durch ihre taufchende Geftalt; andere dar durch, daß fie einerley Farbe mit den Gemwächfen haben, auf welchen fie leben, und folglich nicht fo Teiche bemerfe werden; andere durch den Geftanf, den fie im Nothfall verbreiten Eönnen; andere durch ihre bewundernswuͤrdige Stärfe; andere durch die Macht der gefelfchaftlichen Vers bindung, worin aber nur fehr wenige Ieben; manche find auch Fünfte Klaſſe. Die Inſekten. 577 auch mit Waffen, 5. €. mit Hörnern, wie Kneipzangen, oder mit Stachel und Gift verſehen. Die Thaͤtigkeit und die Kunſtfertigkeiten der Inſekten überkreffen alles, was man ſich nur vorſtellen kann. Es iſt zum Erſtaunen, wie mancherley die Kuͤnſte ſind, die ein Inſekt zu ſeiner Ernaͤhrung, Erhaltung, Beſchuͤtzung, in der Bereitung einer ſichern und angemeffenen Wohs nung, und in ber Sorgfalt für feine Fünftige Nachfom- menfchaft zeigt. Kein Thiergeſchlecht befigt fo viele Kunfts fertigfeiten, als die Inſekten, aber fein Thier hat fie auch aus den vorherbrmerften Gründen, zur Erhaltung des Gleichgewichts fo noͤthig, als eben dieſe. E8 ift übers früßig, umftändlich hievon zu reden. Einleuchtende Bey⸗ ſpiele geben die Motten, die Spinnen, die Bienen, die Ameiſen, die Pillenkaͤfer, die Ameiſenloͤwen, die Raupen bey ihren Geſpinnſten, und viele andere, wie an ſeinem Orte näher bemerkt werden wird. Der Huren der Inſekten ift bey einzelnen Gefchleche | tern und Gattungen zwar ziemlich einfach; im Ganzen aber find fie in der Haushaltung der Natur fehr wichtige Gefchöpfe. Sie erhalten dag Gleichgewicht zwifchen dem Pflanzen» und Thierreich; reinigen die Luft durch Ver“ zehrung des Aaſes, beugen dem allgugroßen Wucher des Unkrauts vor, befördern die Düngung des Erdreichg, und die Sortpflanzung und Befruchtung der Getwächfe, indem ’ fie den Blumenftaub von einem zum andern übertragen, ' dienen vielen Vögeln, Amphibien und Fifchen, auch eini⸗ gen Säugthieren zur Nahrung und Speife. Die Biene nüße durch ihr Honig, die Seidenraupe durch ihr Ge⸗ fpinnft; die fpanifchen Stiegen, Maymurmfäfer, Ameise fen, Relleraßeln, u. a. m. werden zur Arzeney gebraucht. Diele dienen zum Färben. Manche werden auch von Menfchen gegeffen, ıc. Oo Auf 578 Fünfte Klaſſe. Die Inſekten. Auf der andern Geite aber ift nicht zu läugnen, daß Die Inſekten auch in manchem Betracht wiederum fihäde lich find, und daß der Schaden, den fie anrichten, im * Ganzen genommen, beträchtlicher als bey andern Thieren iſt. Diele fehaden den Feldfrüchten, den Gartengewaͤch⸗ fen, den Dbftbäumen, der Orangerie, den Holzungen, den Wiefen, dem Hausgeräthe, den Kleidungen, den Büchern und Nafuralienfammlungen. Diele werden. auch Menfchen und. Thieren auf eine unmittelbare Weiſe durch ihren Stich zc. läftig, und durch ihr Gift furchtbar, ob fie gleich in gewiffer Abficht felbft durch manchen fcheins baren Schaden nüslic) find. Die Klaffe der Inſekten wird nad) DVerfchiedenheit der Slügel in 7 Ordnungen abgetheilt: 1) Infekten mit ganzen Flugeldecken (Coleoptera). Die Thiere diefer Ordnung werden inggemein Käfer genannt, wiewol diefer Name auch dem erſten Gefchleche insbefondere beygelege wird. Ihre Fluͤgel falten fich in der Ruhe zufammen, und find mit 2 hornartigen Decken oder Scheiden belegt, die fih in der Mitte in gerader Linie an einander fchließen. Bey einigen find jedoch die Fluͤgeldecken zufammen gewachfen, und einigen Gattuns gen fehlen auch die Slägel. Die Larve entfpringe alle mal aus einem Ey, hat Freßzangen, und bey den meh⸗ reſten Gefchlechtern 6 Füße, die an der Bruſt ſitzen; bey einigen, mie bey den Holzbocken, ift fie ohne Füße, Ceine Made). Sie hat am Munde Kinnladen, 2 Augen, oft kurze Fühlhörner, und an jeder Seite 9 Luftloͤcher; nähre ſich meift von Pflanzen und deren Wurzeln, einige aud) von Aas und von lebendigen Thieren. Derfarvenzuftand, worin dag Thier fid) 3 big 4 mal haͤutet, dauert mehr rentheilg ein Jahr, bey großern Arten zumeilen 3 big 4 Jahre. Die Larve verwandelt fich meift in eine unvoll⸗ ſtaͤndige Puppe, die bald unter der Erde, bald im faulen Holze Fünfte Klaffee Die fetten. 579 Holze einige Wochen oder Monathe lang ruhe. Bey einigen Gattungen ift. die Puppe doch balbvollfiändig. Das volllommene Infekt friecht zwar meich aus der Puppe, feine Haut verhärtet aber in Furzer Zeit an der Luft. Es hat eben fo, wie die Larve, Kinnladen am Kopfe. An jeder Seite der Bruft ift 1, und am Bauche 8 Puftlöcher. Bildung, Größe, Lebensart, Bewegung, Zarbe und Kunſttriebe find fehr verfchieden. 2) Inſekten mit „Yalbflügeln (Hemiptera), Sie haben einen hornartigen fpigen Rüäffel, der vorn an der Bruft hinab liege, und find theils mit 4,’ meift kreuzweis zufammen gelegten, oben an der Wurzel pers gament- oder hornartigen, am dußern Ende aber düns nern und mweichern Slügeln verfehen, doc) ift deren An— zahl, Richtung und Bildung verfchieden. Der Kopf ift an die Bruft nieder gedruckt, und bat bey einigen Kinn⸗ laden, auch zum Theil Sreßfpigen. Bey verfchiedenen find die Weibchen gänzlich ungeflügelt. Außer den 2 großen neßförmigen Augen haben einige Eleinere FTebens augen. Gie legen ihre Eyer ind Waffer, oder in die Er—⸗ de, oder auf die Pflanzen. Wenige find Iebendiggebähs zend. Ihre Verwandlung ift balbvollfändig. Die fars ven ähneln dem vollfommenen Infekt bis auf die Flügel, die erft nach und nach vollig ausgebildet werden. 3) Inſekten mit beftäubten Slügeln (Lepidoptera, Schmetterlinge, Sweyfalter, _Pfeifpolder, Buttervoͤ⸗ gel, Papillon, ꝛc). Sie zeichnen ſich durch einen weichen, * Koͤrper, und 4 ausgeſpannte Fluͤgel, die mit Schuppen bedeckt ſind, aus, und haben faſt durchgehends einen ſpiralfoͤrmig gewundenen Ruͤſſel. Sie entſtehen ſaͤmmt⸗ lich aus Eyern, aus welchen fie als Raupen hervor—⸗ brechen. In dieſem Zuſtande haben fie Kinnladen, 12 Augen am Köpfe, einen langgeſtreckten cylindriſchen Koͤr⸗ 892 per sg0:- Fünfte Klaſſe. Die Tinfekten. per von 12 Abfchnitten, mit 9 Luftlöchern auf jeder. Sei⸗ te, 3 Paar hakenfoͤrmige Klauen an der, Bruſt, und meiſt 5 Paar runde fleifchige Füße am Hinterleibe. Die Raupe haͤutet ſich verſchiedentlich, und verwandelt ſich in eine bedeckte Puppe. Mehrentheils iſt dieſe unbeweglich. Der hieraus nach einer beſtimmten Zeit zum Vorſchein kom⸗ mende Schmetterling hat lange Fuͤhlhoͤrner, nur 3 Paar Fuͤße, und ſtatt jener 12 kleinen Augen, 2 große halbkug⸗ lichte, und 3 Nebenaugen. Der Staub auf den Fluͤgeln der Schmetterlinge iſt federaͤhnlich, und alle dieſe Feder— chen, auf welchen keine Naͤſſe haftet, liegen dachziegel« förmig über einander. - Ihre Nahrung befieht im Honig» ſaft der Blumen und anderer Pflanzen. Sie brauchen aber wenig Speife, und beyde. Gefchlechter befchliegen, wenn fie fich begattet, und das Weibchen Eyer gelegt hat, nach furzer Zeit ihr Leben. — Diefe Ordnung ift die weitläuftigfte. 4) Infetten mic 4 durchſichtigen, nesförmigen oder gegitterten Slügeln, die. mehrentheilg in ‚allerhand Sarben ſchillern (Neuroptera). Die Larve diefer Inſekten hat 6 Süße. Die Puppe ift. ben einigen balbvollfiändig, bey andern unvollftändig. Als Larve und Puppe leben viele. im Waffer, von andern .. MWafferthieren ; nad) der Verwandlung wol um das Wafs . ſer, dody allegeit im Trocknen, und alsdenn.nähren fie ſich theils von andern Inſekten, theils nehmen fie gar feine Nahrung zu fih. Ihre Eyer legen fie entweder auf das Waffer, oder in den warmen Sand, oder auf die Hlätter, Am Schwanze- hat das vollftändige Infekt oft Häfchen oder Borften, aber nie einen Stachel. | 5) Infekten mit 4 Durchfichtigen, geaderten, oder bäutigen $lügeln (Hymenoptera). Die Flügel find bey diefer Ordnung kuͤrzer und fchmas ler als bey der vorigen, und die vordern find am Hin« ter⸗ Fünfte Klaffe Die Inſekten. 581 terrande mit Fleinen, unterwaͤrts gekruͤmmten Häkchen beſetzt. Einige Gattungen find ungeflügele. , Am Munde haben fie ftarfe Kinnladen, und zwifchen den großen Aus gen noch 3.Nebenaugen. Die ftarken Adern, womit die Flügel durchzogen find, dienen zur Circulation der Säfte, die den Fluͤgel nähren und erhalten. Die Weibchen und gefchlechtlofen Thiere diefer Ordnung find mit einem vers legenden Stachel am Hinterleibe, theilg auch mit Gifte, das fie beym Stich in die Wunde floͤßen, bewaffnet. Die Weibchen legen ihre Eyer in die Pflanzen, in Holz, in befondere Zellen, aud) in den Leib lebendiger Thiere. Die Larve hat bald 20, bald gar feine Füße. Die Puppe ift unvollffändia. N 6) Inſekten mie 2 (unbedecften) Slügeln (Diptera). Hinter jedem Flügel ſitzen an der Bruft ein Paar Fleis ne Knopfchen, oder fo genannfe Balancirftangen , die meift noch mit einer Fleinen Schuppe bedeckt find. Das vollkommene Inſekt hat bey einigen Gefchlechtern einen fpigigen harten Saugeftachel, bey andern einen weichen, biegfamen Nüffel, bey noch andern gar feinen Mund, ꝛc. Diesmeiften Weibchen legen Eyer; einige gebähren leben— dige Junge. Die Larve ift meiſt eine Made, die mehren» theils an faulichten, unreinen Orten lebt. Die meiften häuten fich nicht, fondern verwandeln nn in eine einges fperete Buppe. _ 7) Infetten obne Slügel (Aptera). Sie legen theils Eyer, theils gebähren fie Iebendige - unge. In Anfehung der Große, Bildung, Aufenthalt, Nahrung, zc. find fie gar fehr verfchieden. Den Floh ausgenommen, beftchen die übrigen gar feine Verwand⸗ lung, als daß fie fich meift einigemal häuten. Ihre Vers wandlung ift alfo vollftändig. — Die Geſchlechtskennzeichen der Inſekten werben von den Zühlhernern, Freßwerkzeugen, Bildung des 803 Kopf, a 582 Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Käfer, Kopfes, Bruftfchildes und Hinterleibes hergenommen. Bey den Gattungen kommt die Verſchiedenheit einzelner Theile und der Farbe in Betracht. BE He ee Be ee ee Erfte Ordnung. Inſekten mit Fluͤgeldecken (Coleoptera), Die Flügel find mit hornartigen Decken oder Scheiden belegt, J. Der Röfer (Scarabaeus. Erdfäfer). Fuͤhlhoͤrner Feulenfürmig, mit blätterfdrmiger Keule. Dier Freßſpitzen. Schienbein sornher mehrentheils mit Zähndhen befest. Die Larven dieſer Inſekten haben 6 Fuͤße, einen geringelten und baarigen Körper, und leben und verwandeln fich unter der Ers de, oder im Unrath anderer Thiere. Sie nähren fich theils von Unrath, theils von faulem.Holje, theild von Pflanzenwurzeln. Als Kafer freien fie Blätter, Blüthen, sc. Als unvollftändige Puppe ruben fie meift ein Jahr, einige größere Arten 3 — 4 Jahre. Mit ihren gezaͤhnten Schienbeinen Fünnen fie fich Leicht in die Erde eingraben. — 433 Gattungen, von denen im Syſtem nach Bes fchaffenheit der Treffpigen, der Sinnladen, des gehoͤrnten oder ungehörnten Brufifchildes, und der An- oder Abweſenheit des Ruͤckenſchildchens wieder verfchiedene Unterabtheilungen gemacht werden. 1. Das große fliegende Einhorn (Sc. Hercules), Iſt befchildee. Auf dem Bruftfchilde ein großes eins waͤrts gekruͤmmtes nach unten haariges und einmal ges zaͤhntes, am Kopfe ein rückwärts gebogened, und viel. mal gezähntes Horn. In Brafilien. Die Larve ift eineg ftarfen Daumens dick, und beynahe eine Viertel Elle lang. Der Käfer ift bald pechbraun, bald grünlic) grau, mit fhwarzen Punkten. zc. ' Röfel Inf. IV. Tab. 5. f 3. 2. Der ° Safin. Flůgeldecken. Der Mäfer. 583 3. Der fliegende Stier (Sc. Adaeon). Iſt beſchildet. Auf dem Bruftfchilde 2 furze Hörner. Am Kopf ein in die Höhe gefrümmtes, am, Ende gefpal« tenes Horn. Bewohnt Amerika, und ift unter allen bes fannten Käfern der groͤßte. Iſt bald Eaftanienbraun, bald ſchwarz, unten mit rothbraunen Haaren. Roͤſel II. Erdfäf. I Tab, A. fi 2. 3. Der Mondkaͤfer (Sc. Lunaris. Zirfelfopf). Shne Schild; mit 3 Hoͤrnern auf dem Bruſtſtuͤck, das von das mittlere ſtumpf und gefpalten. Auf dem Kopfe ein gerades Horn, Kopfſchild ausgerandet. Bewohnt Europa. Iſt ganz ſchwarz, glänzend und von ber Größe des gemeinen Miftfäfers. Halt fich auf Wieſen und Kühmweiden, befonders im Ruhmift auf, aus dem er, wie andere verwandte Käfergattungen, hohle Kugeln formt, die er einzeln unter die Erde verfeharrt, an Grase - wurzeln befeitigt, und in jede ein einziges Ey legt. Köfel I. c. Tab. B. f. 2. 4. Der Naſehornkaͤfer (Sc. Naficornis). Hat ein Schildchen. Iſt rothbraun. Am Brufte ſchilde 3 Hervorragungen, und am Kopfe ein zurückges bogenes Horn. Fuͤhlhoͤrner fünfblätterig. Fluͤgeldecken glatt. Der größte hieländifche Käfer. Faſt 12 Zoll lang. Findet fich vorzüglich in der Gerberlohe von Eichenrindg, und in hohlen Bäumen. Stiege felten. fell. c. Tab. 7. f. 8. 10, 5. Der heilige Röfer (Sc. Sacer). Ohne Ruͤckenſchild. Kopf ſechszackig. Bruftfchilb glatt, mit leichten Tuͤpfchen. Schienbeine des zweyten und dritten Paars behaart. Auf dem Scheitel eine Art von doppeltem Horne. Iſt nicht voͤllig ſo groß als der vorige. Legt auch feine Eyer in Kugeln von Miſt. Fin⸗ 294 def 584 Sof. m. Fluͤgeſdecken. Der Kaͤfer. det fich im füdlichen Europa, befonders aber. häufig in Aegypten, wo er von den alten Aegyptern verehrt und auf ihren Kunftwerfen vorgeftelt worden. Beſonders hat man ihn auf die Hinterfeite der ägnptifchen und he— £rurifchen gefchnittenen Steine ausgefchnigt, die deshalb Kaͤferruͤcken oder Scarabäen genannt werden. Sulzer Gefch. d. Inſ. Tab. 1. f. 3. 6. Der Pillenköfer (Sc. Pillularius). Ohne Nücenfchild. Iſt oben ſchwarz, dunfel und glatt, unten fupferglängend. - ; Bruftfchild hinten abge rundet. Don der Größe des gemeinen Miftkäfers. Bes wohnt dag füdliche Europa. : Hat feinen Namen von der Befchäftigung, daß er aus den Thierauswürfen runde Kugeln oder Pillen macht, in deren Mitte er.ein Ey legt, und dann bie Kugel vergraͤbt. Eine folche Kugel ift oft 6 bis 7 mal großer, als der Käfer felbft, und ihrer meh» rere befchäftigen fich zugleich, foldhe an Ort und Stelle zu bringen. Scharf. inf. Tab. 73, eg. Der Miſtt aͤfer (Sc. —— Mit Ruͤckenſchild und glattem Bruſtſchild. Auf dem Kopfe 3 gleich große Erhabenheiten. Iſt ſchwarz. Zlür geldecken roth. Findet ſich haͤufig im Kuhmiſt, und wird ſehr von Milben geplagt. Schaef. l. c. Tab. 144. f. 6. 8. Der Boßkaͤfer (Sc. Stercorarius. Sxinffäfer; Echnurrfäfer; Echarneweber; Schaffinf). Mit Nückenfchild. St bläulich glänzend ſchwarz, mit rhomboidalem Kopfhelme, hervorftehendem Echeitel, und gefuechten Flügeldecfen. _Befonders im Pferdemift; daher häufig auf Fahrwegen. Wenn er an heiten Som { mertagen berumfliegt, fo ift auch für den folgenden Tag noch AInſ. m. Fluͤgeldecken. Der Räfer. 585 noch gutes Wetter zu erwarten. Wird ebenfalls fehr von Milben geplagt. | Stifch Inſ. IV. Tab. 19. f. 3. 9. Der Fruͤhlingskaͤfer (Sc. Vernalis). Dem vorigen ähnlich, aber viel Eleiner. Mit einem Schildchen. Hat glatte Fluͤgeldecken, ein vierecfigeg Kopffchild, erhabenen Wirbel und ſchwarze Fühlhsrner. Iſt glänzend dunkelblau. Findet fich vorzüglich im Schaf mift, den er zwifchen die Stacheln der Hinterfüße faßt, und die Kugeln um die Are wälzt. Hat die vorige Plage: Sulzer Gefch. Tab. r. f. 6, 10, Der Gartenkaͤfer (Sc. Horticola). Kopf und Bruftfchild blaͤulich grün und behaart. Slügeldecken grau. Füße ſchwarz. Ein gemeiner, den Obſt- und andern Bäumen oft gefährlicher Käfer. Fin— bet fich Häufig in Gärten. Die Larve ſchadet den Wurs zeln vieler Pflangen, und der Käfer dem Hbft. Friſch 1. c. IV. Tab. 14. ıs, Der Maykaͤfer (Sc. Melolontha. Kreuzkäfer). Mit behaartem Bruftfchilde, umgebogenen Schwang und weißen Einfchnitten des Unterleibes. Farbe gewoͤhn⸗ lich rothbraun. Eins der gemeinften Inſekten, befonderg im nördlichen Europa, aber auch häufig in Calabrien. Lebt vier Jahr als Larve (Engerling) unter der Erde, naͤhrt fi von Getraide» und andern Pflanzenwurzeln. Im fechften Jahre fommt es endlich als Mayfäfer zum Vorſchein, und ſchadet in diefer Geflalt dert jungen Lau» be, befonders an Obftbaumen. Das Männchen hat an den Fuͤhlhoͤrnern 7, das Weibchen nur 6 Lamellen. Zeigt fich gemeiniglich im May, und verfchwinder im Junius wieder. Fliegt beſonders des Abende. Wird von Putern, Huͤhnern und Siedermäufen fehr gern gefreifen. Die En- 805 gets 386 Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Kammkaͤfer. gerlinge ſind gelblich weiß, mit orangegelbem Kopfe und ſtarken Zaͤhnen. Ihre ungeheure Anzahl hat zuweilen allgemeinen Mißwachs verurſacht. Röfel J. c. II. Erdkaͤf. I. Tab. 1. 12. Der Brachkaͤfer (Sc. Solſtitialis. Juniuskaͤfer; Johanniskaͤfer). Hat in der Bildung und Lebensart viel Aehnlichkeit mit dem vorigen, iſt aber nur halb ſo groß, dabey gelb⸗ licher, haariger, und auch am Bauche braun. Die blaß⸗ gelben Fluͤgeldecken haben drey parallele weiße Streifen. Er erſcheint einen Monath ſpaͤter, und iſt manchmal zu Ausgang des Junius in großer Anzahl vorhanden. Friſch Inf. IX. Tab. 15. k. 3. 13. Der Goldkaͤfer (Sc. Auratus. Roſenkaͤfer; Gold⸗ ſchmidt). Iſt goldglaͤnzend grün. Kopfhelm flach. Am erſten Bauchgelenke auf jeder Seite ein ſtarker Stachel. Be— wohnt Europa. Larve und Puppe finden ſich haͤufig in Ameiſenhaufen und hohlen Baumſtaͤmmen. Erſtere lebt von Wurzeln, Blaͤttern, halb verfaulten Zweigen, ꝛc. Der Kaͤfer ſelbſt wird haͤufig in Gaͤrten auf Roſen, Paͤo— nien, Agleyen, u. ſ. w. angetroffen. Wenn man ihn be- rühret, fo läßt er aus dem After einen übelriechenden Saft fahren. Man fan ihn mit angefeuchteten Brodks rinden füttern, und fo über 8 Jahre lebendig erhalten. Friſch 1. c. XU. Tab. 3. £ 1. U. Der Rammföfer (Lucanus. Waldkaͤfer). Fuͤhlhoͤrner keulenformig. Keule platt gedruͤckt, an der brei⸗ gern Seite kammfoͤrmig gefpalten. Kinnladen weit hervorſtehend und gezaͤhnelt. Die beyden hintern Freßſpitzen hängen unter der Lippe an Pin⸗ veln. Die Inſ. m, Fluͤgeldecken. Der Schabkäfer. 397 2 nn ie —* Sie ſechsfuͤßigen Larven dieſes Geſchlechts leben gemeiniglich in den Hoͤhlen der Baͤume, wo ſie das Holz wie Gerberlohe zermal⸗ men. Sie verwandeln ſich meiſt nach einigen Jahren im faulen Holze in eine unvollſtaͤndige Puppe. Die Kaͤfer naͤhren ſich von Blaͤttern. — 20 Gattungen. Der Hirſchkaͤfer (L. Cervus. Hornſchroͤter; Wein: ſchroͤter; Feuerſchroͤter; Fliegender Hirſch; Neun⸗ toͤdter; Börner; Donnerguge). Mit hervorgeſtreckten, an der Spitze geſpaltenen, hirſchgeweihaͤhnlichen Kinnladen, die an der Spitze einen Zahn haben. Naͤchſt den Krebſen das groͤßte deutſche Inſekt. Wol über 4 Zoll lang. Variirt in der Farbe. Gemeiniglich ſchwarz oder ſchwarzbraun. Hält ſich vor zuͤglich in Eichenwaͤldern auf. Nur das Maͤnnchen hat die geweihaͤhnlichen Kneipzangen am Kopfe. Das Weib⸗ chen iſt kleiner. Die Larve iſt ſchmutzig weiß, am Kopf und Fuͤßen braun. Kxoͤſel l. c. II. Erdf. I. Tab. 5. I. Der Schabkaͤfer (Dermeltes. Haurfreffer; Kleinkaͤfer). Sühlhoͤrner keulenformig, mit durchblaͤtterter Keule: die drey aͤußern Gelenke ſind dicker. Bruſtſchild gewoͤlbt, mit einem kaum merklichen Rande. Der Kopf kann darunter verborgen werden. de N ni Meift lauter Fleine Käfer, Die Larven find mehrentheils ſechs⸗ flßig, oft haarig, und haben am Ende einen Haarbüfchel. Sie find für die Haushaltungen fehr gefährlich), denn fie gernagen Speck, Pelzwerk, ze. zerftöhren Bögel + und Inſektenſammlungen u. d. gl. Don Eadavern nagen fie die Haut und alles Zleifch ab. Die Puppe ik unvollfiandis. Die Käfer finden fih auf Blumen, im Holze, und im Mifte. Wenn nian fie berührer, ziehen fie den Kopf unter den Bruffchild zurück, fchließen Füße und Fuͤhlhoͤrner dicht an den Leib an, und liegen eine gergume Zeit ohne Bewegung, wie todt. — ro Gattungen, 1. Der 5988 Sf. m. Fluͤgeldecken. Der Schabkäfer, 1. Der Speckkaͤfer (D. Lardarius). Iſt ſchwarz. Flügeldecfen vorn grau, ſchwarz punk⸗ tirt. Etwa 3 Linien lang. Vermehrt ſich ſehr häufig und geſchwind. Die Larve iſt laͤnglich aſchgrau und ſtark behaart. Sie naͤhrt ſich, wie der Kaͤfer, von fetten, weichen Theilen todter Thiere, Speck, Fleiſch, ꝛc. richtet in Naturalienſammlungen viel Unheil an, und iſt auch Büchern, die in Schweing » oder Efelsleder eingebunden find, befonders wenn das Leder nicht vollig von Haaren gereinigt worden, fehr nachtheilig. Das vollfommene Inſekt geht auf Del und Fettigfeiten, die fonft andern Inſekten tödtlich find. Die Ereremente beftehen auslans . gen Fäden von braunen, ungleichen, an einander gereihe« gen Körnern. Kampfer tödtet fie nicht. Friſch 1. c. V. Tab. 9. 3. Der Pelzkaͤfer (D. Pellio). Kleiner als der vorige. Iſt ſchwarz, mit 2 weißen Punkten auf den Flügeldecfen. Zumeilen auch ſchwarz⸗ braun, ohne Punkte. Die Larve, welche uneigentlich Motte genennt wird, ift länglich, fehr behaart, und bes fonders am Schwanz mit langen Haaren, wie ein Beſen, werfehen. Ihr Gang ift fonderbar, gleitend, und gleich“ fam ſtoßweiſe. Zieht fich befonders nad) Pelzwerf, augs geftopften Thieren, 2c. aber auch nach Speck und andern Efwaaren; findet fich auch in alten Büchern. Friſch 1. c. V. Tab. 8. 3. Der Senfterkäfer (D. Feneftralis). Kaftanienbraun,. mit fehwärzlichem Kopf, und brau⸗ nem Bruftfchilde. Im nördlichen Europa. Häufig in den Fenfterne . 4. Dos Brodtkäferchen (D. Paniceus). Iſt länglich, voftfarben, mit rothen Augen. Im alten Brodte, Buchbinderkleifter, ꝛc. Friſch 1. c. II. Tab. 8. h IV. Der Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Solzkäfer, 599 IV. Der Holzkaͤfer (Boftrichus. Capuzkaͤfer). Fuͤhlhoͤrner keulenfoͤrmig; mit ungetheilter Keule. Bruſtſchild wie beym vprigen Gefshlecht. Kopf unter dem Sraßr ſchilde verborgen. } Die Käfer diefes Gefchledhts vermehren fich außerordentlich Larve und Inſekt find den Holzungen aͤußerſt nachtheilig, und koͤn— nen ganze Walder verderben. Ehedem wurden fie mit zu dem dor⸗ hergehenden Geſchlechte gerechnet. Nahrung: und Aufenthalt ure terſcheiden fie aber davon. — 22 Gattungen. . Der Borfenkäfer (B. Typographus. Fichten —— Holzwurm; Buchdruckerkaͤfer). Etwa 3 Linien lang. Iſt braunroth, haarig, mit geſtreiften und gleichſam abgebiſſen- gezaͤhnelten Flügels decken. Ein, den Fichtenwaldungen beſonders ſehr ſchaͤd⸗ liches Inſekt, das ſich ſo ungeheuer vermehret, daß man an einem mäßigen Baume über 8oooo feiner Larven ges zähle hat. Mit feinen feharfen Kinnladen kneipt er in die Borke, und gräbt fich dann zwiſchen Hol; und Eplint, vornämlich aber im -Baft, den er ganz zu Wurmmehl zer⸗ nagt, Furchen und Höhlungen, worin er feine Eyer legt, und diefe mit Wurmmehl-überflebt. In Zeit von 6 Wochen haben fich bey warmem Wetter. die Eyer von einer Stufe zur andern zu vollfommenen Käfern entwickelt. Bey der. dadurch verurſachten Wurmtrockniß ſtirbt der Baum vom Wipfel herunter ab, ſeine Nadeln werden roth, er vers liert fein Harz, und taugt denn Faum recht zum Verkoh⸗ len, geſchweige als Brenn - oder Bauholz. | Gmelin über bie Wurmtrockniß. &p5. 1787. 24; ‚Der Tannenkaͤfer (B. Piniperda. Schwarzer, fite gender Wurm), Raum halb fo groß als der vorige. St — glänzend, etwas hanrig, mit ungertheilten pechbraunen, Fluͤgel⸗ 590 Inſ. m. Fluͤgeld. Der Kuͤmmelkaͤfer. Fluͤgeldecken und rothen Fußblaͤttern. Findet ſich auf Stammenden und in kranken Rinden. Macht gewoͤhn⸗ lich die untern Zweige junger Fichten und Tannen kahl, und hohlt fie aus, daß fie verderben müffen. Doch trift man ihn auch unter der Stammeinde an. Im Wein monath finder man noch Larven und Buppen daran. Degeer Inf. V. Tab. 6. f. 8. 9, 3, Der Copusziner (B. Capucinus). Iſt ſchwarz. Fluͤgeldecken und Bauch roth. Bruft ſchild ausgeſchweift und zugeſpitzt. Beſonders in alten abgeſtorbenen Stämmen und Bretterwaͤnden. 5 — 7 Linien lang. Sulzer 1. c. Tab. 2. f. 5. 6. & V. Der Kümmelföfer (Ptinus. Borkäfer), Fühlhoͤrner fadenfürmig. Die legten Glieder am länaften. Bruſtſchild rundlich, aut gerändelt, und bedeckt zum Theil den . Kopf. fe En % £arven fo wul als Safer bohren tiefe Löcher in das Holz, und legen ihre Ener auch dahin. Man trift fie auch oft auf Blumen, und fie zernagen auch andre Sachen. — 32 Gattungen. 1. Der Trotzkopf (Pr. Pertinax). | Ohngefaͤhr 3 Linien lang. Iſt dunkelbraun. Haͤlt ſich in Haͤuſern und auch in hohlen Baͤumen auf, und hat feinen Namen daher, weil er, fo bald man ihn bes rührt, die Füße einzieht, wie todt Fiegt, und lange durch feinen Neiz von der Stelle zu treiben if. Schadet befons * eichenen Hausgeraͤthen; auch Büchern. Sn Europa, Degeer Inf. IV. Tab. $. f. 24. 25. 3, Der Verderber (Pt. Fur. Diebfäfer ; —— dieb; Kraͤuterdieb). Etwa 2 Linien lang. Bald roͤthlich, bald dunkel. braun. Am Bruſtſchilde 4 Zaͤhne. Auf den Fluͤgeldecken 2 weiße Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Stutzkaͤfer. 591 2 weiße Banden. In Europa. Eins der furchtbareſten Thiere für Kräuter » Inſekten ⸗Voͤgelſammlungen, Biblio⸗ thecken, Hausgeraͤthe, Pelzwerk, ja ſo gar fuͤr Schnupf⸗ taback. Liebt Kaͤlte und Feuchtigkeit. Waͤrme und Trock⸗ niß ſchadet ihm. Das Weibchen hat keine Fluͤgel. Die Larve iſt weißlich, weich und haarig, hat 6 Fuͤße. Die Jus des Leibes ſtehen etwas hervor. Sulzer J. c. Tab. 11. f. 8. 3. Der Rlopftäfer (Pr. Pulfator). Größe des Spedffäfers. Bon eplinbeifherm Körper; dunkler Sarbe, mit grauen Stecken. Findet fi in der Gegend bey Halle, in alten Weidenffämmen, auch in Hier’ fern, und macht, befonders des Nachts, toie die Bücher» laus, ein uhrähnliches Geflopfe an den Wänden. j v „VI Der Stutzkaͤfer (Hifter. Düngfäfer). Fuͤhlhoͤrner dicht > Feulenfrmig. Das untere Gelenk ift groͤßer, zufammen gedrückt und gekrümmt. t Bopf kann eingezogen werden. Gebiß zangenfoͤrmig. Fluͤgeldecken abgeſtutzt; kuͤrzer als der Korver. Vordere Schienbeine gezahnt. Das Schwarze iſt bey den Kaͤfern dieſes Geſchlechts die Haupt⸗ farbe. Sie leben meiſt im Miſte, einige auch unter Baumrinde, und verwandeln ſich an dem Orte ihres Aufenthalte, — 17 Gattungen» Der europäifche Stugtäfer (H. Unicolor). Ganz ſchwarz, mit queer gejtreiften Fluͤgeldecken; ag Linien groß. In fandigem Boden und auf Vieh⸗ meiden. . Sulzer Kennz. d. Inf. Tab. 2. f. 8. 9: VI. Der Drehkäfer (Gyrinus. : Taumelfäfer): Fuͤhlhoͤrner keulenformig, feif, kuͤrzer alehder Kopf. Vier Augen; 2 oben und 2 unten. 9 Gattungen. Der z s 92 Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Bnolitäfer, Der Schwimmkaͤfer (G. Natator), Etwa + Zoll groß. Iſt glänzend ſtahlblau, mit fein geftreiften Fluͤgeldecken. Häufig in Seen, Teichen und Pfuͤtzen von Europa. Schwimmt mit auferordentlicher Schnelligkeit auf der Oberflaͤche des Waſſers, und drehet fi beym Sonnenſchein beſtaͤndig in einem Wirbel her⸗ um, wobey ihm beſonders die mittlern und hintern mit Schwimmborſten verſehenen Fuͤße zu ſtatten kommen. Dieſe Käfer find gemeiniglich truppenweiſe beyfammenr egatten ſich auf dem Waſſer, und geben einen widrigen Zeruch von ſich. Das Weibchen legt ſeine kleinen, weiß⸗ glhen, walzenfoͤrmigen Eyer dicht bey einander an die Vaͤtter der Waſſerpflanzen. Die Larve iſt weißgraulich, ſiſt wie ein Skolopender geſtaltet, und hat 6 Füße. Zu E:de des Sommers macht fie ſich aus einer, aus dem Leide ſchwitzenden Materie ein Geſpinnſte, in welchem ſie ſich zur Nympfe, und in wenig Wochen zum Käfer vers wandelt. Im Tauchen hat der Käfer eine Luftblafe am Hintern. Sulzer Gefch. Tab. 2. f. ro. VII. Der Rnolitäfer: (Byrrhus. Wollenkäfie), Fuͤhlhoͤrner Eeulenfürmig, mit durchblätterter Keule Freßſpitzen gleich, etwas Feulenfürmig. > ° —— Binnladen und; Lippen gefpalten. . * Se Be Die Larven der- Käfer diefes und des folgenden Gefchlechts-- halten fich meift in allerhand Nas, in halb verfaulten Pflanzen, in todten Inſekten, felbft in folchen, die in Kabinettern aufbewahrt werden, wo fie. Diefelben su Staub sernagen, auf; naͤhren ſich an diefen Drten, verwandeln ſich auch daſelbſt in eine unvollftändige . Puppe, und leben zum Theil nach ihrer Verwandlung noch da. Doch leben die mehreften nachher uuf Blumen. — 9 Gattungen. Die Pillenkugel (B. Pilula). Iſt braun, mit ſchwarzen, unterbrochenen Streifen auf den Zlügeldecken. = 2 big 4 Linien lang, In Eus ropa, 15 % Inſem. Fluͤgeldecken. Der Blumenkaͤfer. 593 ropa, auf Pflanzen und Wiefen, vorzüglich aber in fans digen Gegenden. Bey der Berührung zieht er ſich rund, mie eine Pille zuſammen. Degeer — IV. Tab. 1. £. 8. IX. Der Blumenkäfer (Anthrenus). Sühlbörner dicht Fenlenformig. Freßſpitzen ungleich und, fadenfoͤrmig. Kinnlade lederarfig, fchmal, gefpalten. Aippen ungefpatten. 7 Gattungen, von denen unter andern auch die beys den folgenden fonft zum vorhergehenden Ges ſchlecht gehörten. 1. Der Baumwurznager (A. Scrophulariae). Schwarz, mit weißgefleckten Slügeldecfen und blut— rother Nath. Kaum 2 Linien lang. In Menge auf der Braunwurz; die beynahe fihwarzen, ſehr haarigen und fechsfüßigen Larven halten fich aber zu allen Jahrszeiten auch in Häufern auf, Eriechen an den Wänden, bohren fi) in Schränfe und Schachteln ein, freffen dag Pelz werf, und nagen ſelbſt Horn an. Sulzer Gefch. Tab. 2. f. 11. u. h. 2. Der Rabinetfäfer (A. Mufeorum). Dem vorigen fehr ähnlich, aber Eleiner. Mit wolfis ger Zeichnung und einem meißen Punfte auf den Flügels‘ decken. Iſt dem Pelzwerfe, auggeftopften Heinen und. Bibliothefen nachtheilig. Degeer Inf. IV. Tab. 8: ££ ıt. ı2. X. Der Aaskaͤfer (Silpha. Bifam » Geifterfäfer). Fuhlhoͤrner Eeulenformig, mit durchblaͤtterter Keule. Fluͤgeldecken gerändelt. Kopf hervorragend. Bruſtſchild faſt flach und gerändelt. Pp Larve + 1594 nf. m. Flügeldecfen. Der Aaskaͤfer. Se Je nei Larve und Kafer nahren fich vom Aafe der Shiere, und Ichen Darin. Nur etliche Eleine Arten fliegen als Käfer auf Blumen, Die Duppe ift unvollftandis. — 94 Gattungen. 1. Der größte Aaskäfer (S. Germanica). Ueber ı Zoll lang. Iſt länglich, glänzend ſchwarz, und nur der Außere Rand der ſtumpfen Fluͤgeldecken braun. Finder fich in Deutfchland. Gräbt ein rundes Loch ganz fenfrecht in die Erde. Legt ein Ey in ein Stüd Aas, und vergräbt es dann unter der Erde. Er ift nicht ſehr häufig. Variirt fehr in den Farben. Degeer Inf. IV. Tab. 6. f. 4. 2. Der Todtengräber (S. Velpillo). Kleiner als ein Mapfäfer. Iſt länglich, ſchwarz, mit ungleichem runden Schilde, und 2 blutrothen Bins ben auf den Flügeldecken. In Europa und Amerifa. Hat einen fehr fcharfen Geruch, fo daß er die Aeſer von Fleis nen Thieren, Maulwürfen, Mäufen, Sröfchen, Kroten, - Schlangen, ꝛc. ſchon von weitem ausmwittert. Dergleis chen todte Thiere vergraben alsdenn ihrer mehrere mit vereinten Kräften unter die Erde, und legen ihre Eyer dahinein. Ihrer fechfe find wol im Stande, einen Maul wurf binnen 4 Stunden fußtief in fetten Boden einzu— fcharren. Hat einen ftarken, bifamähnlichen Geruch, und wird fehr von Milben geplagt. Beſonders ftarren fie das von, wenn fie nach der araertuns wieder aug der Erbe bervorfommen. Srifch Inſ. XI. Tab. 3. f. 2, 3. Der Runzeltäfer (S. Rugofa). Iſt ſchwaͤrzlich. Flügeldecken runzlicht, mit 3 erhas benen Linien. In Europa und Eibirien. Frißt Aag, Fiſche, und allerley Fleiſch, und thut befonderg den Lapp⸗ laͤndern an ihren Rennthierhaͤuten umd gedorrten Zifchen viel Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Afteraaskäfer, 595 viel Schaden. Wenn man ihn fängt, giebt er eine häßs lich riechende Feuchtigkeit von fich. Degeer#Inf. V. Tab. 2. f. 21. XI. Der Afteraasfäfer (Nitidula), Fuͤhlhoͤrner dicht = Feulenfdrmia. $lügeldecken, Kopf und Bruſtſchild wie beym vorigen. 238 Gattungen. Die Blumenlaus (N. Pedicularia; fonft Sylph. Pedic). Schwarz, mit ylatten Fluͤgeldecken und gerändeltem Hruftfchilde. Von der, Größe einer aus. Im nord» lichen Europa; in Gärten und auf Blumen. Xu. Die Schnürfilpbe (Opatrum). Fuͤhlhoͤrner fchnurformig, nach oben zu dicker. Slügeldecken, Ropf und Bruftfchtld mie beym vorigen. 22 Gattungen. Der Sandgräber (O.Sabulofum ; fonftSylph.Sabul.) Braun, mit 3 gezähnelten Längsftreifen auf den Fluͤ⸗ Heldecken, und ſchwach ausgerandeien Brufifchilde. In fandigen Gegenden von Europa und Nordamerifa, xm. Der Schildfäfer (Caſſida). Suhlhörner faſt fadenfürmig. Fluͤgeldecken gerändet. Bopf unter dem breiten Schilde der Bruft verborgen. Le —— Die Larven dieſer Kaͤfer ſind breit, kurz und flach, ringsum gedörnt. Sie ſchlagen ihren gabelfoͤrmigen Schwanz gegen den Ruͤcken, und bedecken fih Dadurch mit ihrem eigenen Iinrath. Die Puppe ift unvollſtaͤndig. Larve und Kafer Icben von Blättern der Mlanzen, die fie von untenher zernagen. — 65 Gattungen. 1, Der grüne Schildfäfer (C. Viridis). Die gemeinfte Gattung. Iſt ſchwarz, und hat ganz grüne Slügeldecfen und gelbe Füße. In Europa. Auf Diefteln, Feldmelde, ꝛc. Koͤſel II. Erdkaͤf. II. Tab. 6. 396 Inſ. m. Flügeldecfen. Der Sonnenkaͤfer. 2. Der Blauſtrich (C. Nobilis). Iſt grau, und hat auf den Fluͤgeldecken einen him⸗ melblauen glaͤnzenden Strich, der mit dem Tode des Thiers verſchwindet, im warmen Waſſer aber wieder zum Vor— ſchein koͤmmt. Ebenfalls auf Dieſteln, ꝛc. Schaeff. Inf. Tab. 96. ſ. 6. XIV. Der Sonnenköfer (Coccinella. Blatt: lausfäfer ; HalbEugelfäfer; Sommerfind; Ma- rienfub). Fühlhoͤrner dicht» Feulenformig. Vordere Sreßfpisen beil- hintere fadenförmig. Körper halbkugelformig. Bruſtſchild und Fluͤgeldecken geräns det; Unterleib flad). — —— Se Die Larven diefer Kafer nähren fih von Blattläufen, und dag Weibchen legt feine langlichen , bernfteinfarbigen Eyerchen in Eleiz nen Häufchen bin, und wieder auf die Blätter folcher Pflanzen, denen die Blattläufe befonders zugethan find. Die Larve ift längs lich, hat 6 Süße, ift meift fchwarz und getüpfelt, und verwandelt fid) unter den Blättern in eine unvollftandige Puppe, aus welcher nach 14 Tagen der Kafer kommt. Die Kafer find klein und fehr fauber. Sie unterfheiden fich faft blos durch die Farbe ihrer Fluͤ⸗ geldecken und deren Flecken. Einige find roth oder gelb, mit fchwars zen Dunften; andere roth oder gelb, mit weißen Flecken; andere ſchwarz, mit rothen Flecken; noch andere ſchwarz, mit weißen and gelben Flecken. Ihre Lebensdauer übertrift ein Sahr. Man muß diefes Sefchlecht nicht mit der eigentlichen Eochentlle (Coccus) verwechſeln. — 163 Gattungen. 1. Der Zweypunkt (C. Bipundata). Mit rohen Slügeldecken und 2 ſchwarzen Punften. Häufig in Gärten nnd Wäldern, auf Erlen, Weiden, u. 0, Bäumen. Friſch Inf. IX, Tab. 16. f 4. 2. Der Inſ. m. Flügeldecken. | Der Sadenköfer., 397 2. Der Siebenpunkt (C. Septempundtata). Mit rothen Flügeldeefen und 7 ſchwarzen Punften. Eine der allergemeinften und großern Arten; 3 Linien lang. Die Punfte bilden ein Dreyed. Köfel I. c. II. Erdf. 3. Tab. 2. 3. Der Dreyzehnpunkt (C. 13 punctata). Mit gelben Fluͤgeldecken, 13 ſchwarzen Punkten, und länglichem Korper. Häufig in Europa. . Schaeff. 1. c. Tab. 48. f. 6. 4. Der Dierzehntropf (C. 14 guttata). dit rothen Fluͤgeldecken und 14 weißen Punkten, Auf den Weidenbäumen. Scharf. I. c. Tab. 9. f. ıt. 5. Der Opuntienkaͤfer (C. Cadi). Mit ſchwarzen Zlügeldecken und 2 rothen Punften. In Amerika. Findet ſich oft unter der wahren Coche- nille; färbt aber gar nicht. 6. Der Vierzehnfleck (C. 14 puflulata). Mit ſchwarzen Slügeldecken und 14 gelben Punften. Sin Europa. - Auf den Blumen. Schaeff. 1. c. Tab. 30. f. 10. XV. Der Fadenkaͤfer (Alurnus). Fuͤhlhörner fadenförmig, Sechs Eurze Freßſpitzen. Kinnladen hornartig; gemwölbt.; 3 Gattungen. Der Zahnfuß (A. Dentipes). Iſt ſchwarz. Hintere Schenkel und Schienbeine ge⸗ zaͤhnt. Am Cap. XVI. Der Blartkäfer (Chryfomela). Fuͤhlhoͤrner fhnurfürmig, nach dem augern Ende su verdickt, Sechs, am Ende flärfere Freßſpitzen. Bruſtſchild miehrentheils gerandet. Dpz3 Die 398 Inf. m. Fluͤgeldecken. Der Blattkaͤfer. * Je Se Die Blattfafer eben auf Pflanzen, und nahren fich von den Blättern derfeiben. Die Gefaͤße oder Gtiele aber Iaffen fie ftehen, fo, daß eine von ihnen zernaste Staude wie ein Skelet aufficht. Das Weibchen legt feine Ener auf die untere Geite der Blätter, nabe am Stiel. Die Karve ift länglich rund, weich, ſechsfuͤßig und lanafam. Die Puppe ift unvollfiändig, und Friecht nach 24 Tagen aus. Sie find zum Theil mit Springfüßen verfehen, und dieſe beionders unter dem Namen der sErdflöhe bekannt. — 270 Gattungen. 1. Der Erlenkaͤfer (Ch. Alni). dit gleichen Süßen und eyrundem Korper. Iſt gläne zendblau. Die Slügeldecken haben vertiefte, zerftreuete Punkte. Süplhörner und Füße ſchwarz. Häufig auf Erlen. In warınen Sommertagen oft zu dreymalen. Friſch Inſ. Tab. 8. 2. Das Eleinfte Blattkaͤferchen (Ch. Minutiffima). Ganz ſchwarz. Eines der Eleinften Käferchen. Kaum den drieten Theil fo groß, als ein Floh. Befonders in Schweden. 3. Das Sahlweidenkaͤferchen (Ch. Vitellinae). Don glänzend blaugrüner Farbe. In großer Menge auf den Sahlweiden und Birken, - Die Larven zerfreffen die Blätter von unten, und lagern fich bey der Gelegen« heit reihenweife an einem Blatte. Roͤſel I. c. Erdf. 3. Tab. 1. 4. Der Saatblattkaͤfer (Ch. Cerealis). Eine der ſchönſten Gattungen diefes Gefchlechte. Oben fererrorh und grün glänzend, unten violetfarbig. Inf dem Bruftfehilde 3, auf. den Slügeldecken 5 blaue Einien. In Europa. Auf dem Getraide, aber felten. Schaeff. icon, Tab. 3, f. 1. 5, Das Inſ. m. Flügeldecken, Der Sallkäfer. 599 5. Das Pappelnhaͤhnchen (Ch. Populi). dit blaͤulichem Bruftfchilde, und rothen, an der Spise ſchwarzen Fluͤgeldecken. An 5 Linien lang. Die Larve lebt auf den Blättern der Sahlweiden und Zitters pappeln, ift ſchwarz⸗ und weißbunt, und hat einen üblen Geruch. An jeder Seite ſteht eine Reihe fchwarzer Wars zen, aus welchen die Larve, wenn man fie berührt, auf einmal einen weißen Milchtropfen von fich giebt, der einen unerträglichen Geruch hat, aber wieder in die Wars zen zurücktritt, wenn man ihn nicht abwifcht.. Degeer Inf. V. Tab. 8. f. 16. 6. Der Gartenhüpfer (Ch. Olezaven, Gemeiner Erdfloh). Mit Springfuͤßen. Iſt gruͤnlich blau. Kaum eine Linie lang, aber fuͤr Saamenblaͤtter vieler Kuͤchengewaͤchſe ein ſchaͤdliches Thier; beſonders den jungen Koblpflan» zen. und andern niedrigen Erdgewächfen fehr nachtheilig. Tabacksaſche, zu wiederholtenmalen auf die naffen Pflan« gen geſiebt, wird für eing der bewährteften Mittel das gegen gehalten. Unter dem Namen Erofloͤhe oder Erd⸗ fliegen find auch noch mehrere hieher gehörige Gattungen befannt. 7. Der Bilfenfreffer (Ch. Hyofcyami). Mit Springfüßen. ft grünlich blau, mit ziegel⸗ farbenen Füßen und violetfarbigen Hinterfchenfeln. a Europa. Auf Bilfenfraut und jungen Koblpflanzen. XVI. Der Sallkäfer (Cryptocephalus). Fuͤhlhoͤrner fadenfürmig. Bier Freßſpitzen. Bruftfchild geraͤndet. Körper faft eylindriſch. 239 Gattungen. Yp4 1. Das 600 nf. m. Flügeldecken. Der Sallkäfer, 1. Das Rofenfäferchen (Cr. Labiatus; fonft Chry- fom. l.abiata). Glaͤnzend fehwarz Mund, Füße und Wurzel der Fuͤhlhoͤrner gelblich. Häufig an den Roſen. | 2. Der Lilienkäfer (Cr. Merdiger; fonft Chryfom. merdigera). Etwa 3 Linien lang. Kopf, Bruftfehild und Flügel: decken roth. Brufifchild walgenformig. Fluͤgeldecken in der Mitte etwas zugedruͤckt. Fuͤße ſchwarz. Auf Eis lien, Mayblumen, ıc. Das Weibchen legt rothe lang» liche Eyer, auf den Blättern zerftrenet umher. Die Larve bedeckt fih mir ihrem eigenen Unrath, wird von den Gärtnern Dreckſchnecke genannt, und Friecht zur Ver— wandlung in die Erde, Wenn man den Käfer anfafit, fo giebt er mit feinen Slügeldecfen einen girrenden Laut von fih. Sulzer Gefch. Tab. 3. f. 14. 3. Der Zwoͤlfpunkt (Cr. 12 pundata; fonft Chry- foın. 13 pundata). Iſt roth. Bruſtſchild cylindriſch. Auf jeder Flügel decke 6 ſchwarze Punkte. Haͤufig am Spargel. Friſch Inſ. Tab. 28. 4. Der Spargelkaͤfer (Cr. Aſparagi; ſonſt Chryſom. aſparagi). Bruſtſchild roth, mit 2 ſchwarzen Punkten. Fluͤgel⸗ decken gelb, mit einem ſchwarzen Kreuze, und 4 ſchwar— zen Punkten. Das Kreuz der Deckſchilde fallt etwas ing bläuliche. Thut dem Spargel großen Echaden. Bey der Berührung treibt er einen braunen Saft aus dem Munde, Röfel 1. c. Erof. 3. Tab. 4. XVIII. Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Stachelkaͤfer. 601 XVIII. Der Stachelkaͤfer (Hifpa. Igelkaͤfer; Dornkaͤfer). Fühlhoͤrner ſpindelfoͤrmig, zuſammen gedruͤckt, und zwiſchen den Augen ſtehend. Bruſtſchild und Fluͤgeldecken oft mit Stacheln bewaffnet. 20 Gattungen. Der ſchwarze Stachelkaͤfer (H. Atra). Iſt ganz ſchwarz. Halt fi im Grafe auf, und lebt auch unter der Erde von Graswurzeln. Variirt in der Größe. Im füdlichen Europa und Nordaftrifa. Schr. d. Berlin. Befellfh. IV. Tab. 7. f. 6. XIX. Der Saamenfäfer (Bruchus. Miüffels fäfer; Fuͤhlſpitzenkaͤfer). Fuͤhlbhoͤrner fadenformia; am Ende etwas ftärfer. Freßſpitzen gleich und fadenformig. Lippe zugeſpitzt. * 2. * Die Larve lebt meiſtens in allerley Saamen, Erbſen, Bob: nen, Wirken, ꝛc. deren innere Subſtanz fie aushöhlt, und ſich dar— in verwandelt. Die Kaͤfer fliegen auch auf Blumen. — 25 Gat—⸗ tungen. Der Krbfenköfer (Br. Pi). dit fchwarzen, weiß punftirten Flügeldecfen, und weißem Hinterleibe, mit 2 fchwarzen Stecken. Befon« ders in Nordamerifa, mo er den Hülfenfrüchten großen Schaden thut. In Penſylvanien hat man deshalb den Han der Erbfen ganz aufgeben müffen. Sie begatten fich zu der Zeit, wenn die Erbfen blühen und Schoten an- ſetzen. Indem fih nun die Erbfen bilden, legen fie in jede Ein Ey. Dies hindert den Wachsthum der Erbfe nicht, fondern fie wird groß und reif, und fcheint von außen unbefchädigt zu feyn. Wenn man fie aber öfnet, findet man den Wurm darin, der den ganzen Winter, big PP5 zu 602 Inſ. m. Fluͤgeld. Der Langrüffelkäfer. zu Anfang des Sommers darin bleibt, da fich die Käfer durchbohren, und aufs neue begatten. Seit einiger Zeit ift dies ſchaͤdliche Inſekt auch im füdlichen Europa befantte ter, und auch den Baumbluͤthen nachtheilig geworden. Degeer Inf. V. Tab. 16. f. 3. 4. XX. Der LangrüffelEäfer (Brentus). Fuͤhlhoͤrner ſchnurformig, fat vorn am Sihffel, weit über die Mitte deffelben ftebend, Aüffel lang hervorfichend, gerade und enlindrifch. 11 Gattungen. Der Langbruftkäfer (Br. Anchorago). Iſt afchfarb. Fluͤgeldecken braun, mit einer gelben Linie auf jeder Seite. Bruftfchild fehr lang. In Süde amerifa und Indien. Sulzer Geſch. Tab. 4. f. 6. XXL Der Ruͤſſelkaͤfer (Curculio). Fuͤhlhoͤrner Eeulenformig, auf dem hornartigen, hervorragens ven Ruͤſſel firend. Vier fadenförmige Sreßfpizen. A ee he Die Nüffelfäfer haben meift einen Furzen, runden, und übers aus hart gepanzerten Körper, und einen feften, mehr oder weniger gebogenen Ruͤſſel von verfchiedener Länge. Es find nachtheilige Shiere, von Denen hefonders die, mit fehr langem Rüffel den Baus men, die uͤbrigen aber den Feldfruͤchten und Gartengewächfen Schas den thun. Einige haben an der Hüfte einen hervorragenden Zahn, andere nicht. Die Larven nennt man Pfeifer. — 606 Gattungen. 1. Der Palmbobrer (C. Palmarum). Mit langem Küffel. Iſt ſchwarz. Bruſtſchild ey⸗ foͤrmig, platt. Fluͤgeldecken abgeſtutzt und geſtreift. Die größte Gattung dieſes Geſchlechts, faſt von der Größe eines Hornfchröters. In beyden Indien. Die karve nährt fich vom Marke des Palmen» und Sagubaumg, und wird von den Indianern gebraten gegeffen. Sulzer Kennz. II. Tab. 20, a, Der Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Ruͤſſelkaͤfer. 603 2. Der rothe Rornwurm (C. Frumentarius. Ge⸗ traidreuter; Reiter; Wippel; Kornwurm; Ka⸗ lander). Mit langem Ruͤſſel. Von rothbrauner Fatbe. Eine große Plage für die Kornboͤden. Denn dieſe Thiere zers nagen nicht nur das Korn felbft, fondern Iegen auch ihre Eyer in die Körner, da denn die Larve das Mehl aus— faugt, und die Hulfe liegen läßt. Befonders iſt der Weisen diefem Verderben auggefeßt. Die Begattung geſchiehet im Srübjahre, und das Weibchen, welches zu diefer Zeit das Männchen auf dem Nücen trägt, legt in jedes Korn nur Ein Ey. Die Verwandlung gefchiehet nach Befchafz fenbeit der Wärme früher oder fpäter. Man will berechs net haben, daß die jährliche Nachkommenfcyaft eines ein⸗ zigen Paars ſich auf 6045 belaufe. Im Herbfte begeben fie fich in die Nigen und Spalten der Wände. Sie find ſchwer zu vertilgen, denn fie find fo dauerhaft, daß fie die Hiße des fiedenden Waffers aushalten fönnen. Luft⸗ zug, und oͤfteres Umfchütten des Getraideg halt man für die beften Mittel. 3. Der ſchwarze Kornwurm (C. Granarius. Korn⸗ reuter; Kornfäfer). Iſt ſchwarz; mit punftirtem Bruftfehilde von ber Länge der Flügeldechen. Ebenfalls auf Kornbsden, in Mühlen, c. Hat viel Aehnlichkeit mit dem vorhergehen- den, daher auch die deutſchen Benennungen bey beyden häufig mit einander verwechſelt IDELREN, Beyde find kaum 2 Linien lang. 4. Der Laͤhmer (C. Paraplecticus). Ueber 7 Linien lang, ohne den ız Linien langen Rüfs fel. Iſt dunfelgrüngrau, an ben Eeiten gelblicht, und bat zugefpiste Fluͤgeldecken. Bewohnt Europa in Eis irien 604 Inf. m. Fluͤgeldecken. Der Ruͤſſelkaͤfer. birien. Findet fih auf Wafferpflangen. Die farbe wird befonderg im Junius in den dicken Stielen des Waffer- ſchierlings angetroffen, deffen Mark fie frißt. Und weil einiaemal ein Pferd von dem Genuß dieſer oder anderer verdächtigen Pflanzen eine Art von Lähmung oder andern ähnlichen Zufall befommen haben mag, hat man die Schuld davon dem darauf wohnenden Thier beygelegt. Sulser Gefch. Tab. 4. f. 7. 5. Der Kichkäfer (C. Quercus). Von der Große einer Laus. Iſt blaßgelb, und hat fehwarze Augen. Findet ſich in Eurova in den Blättern der Eichen, Weiden, Ulmen, zwifchen den großen Ge— fäßen oder Adern, innerhalb der Oberfläche, wo er um fich friße, und die Blätter fleckig macht. Degeer Inf. V. Tab. 8. f. 5. 6. Der Buchkaͤfer (C. Fagi. Buchrüffelfäfer; Bus chenweider). Iſt ſchwarz und hat blaffe Hüften. Die Larve iſt die Urfache, daß die meiſten Blätter an den Büchenbäu- men verdorren. 7. Der Apfelblüchkäfer (C. Pomorum). Iſt gran gewoͤlkt. Die vordern Hüften gezaͤhnelt. Hält fich befonders in den Bluͤthen der Apfelbäume auf, die er dergeftalt zerftöhrt, daf die ganze Frucht verlohren sehen muß. Hat kaum die Größe einer Laus. Friſch Inſ. 1. Tab. 8. 8. Der Rebenfticher (C. Bacchus). | Kupferglängend. Nüffel und Zußblätter ſchwarz. Der ganze Körper mit Fleinen Haäarchen befeßt. In Eus ropa; befonders in der Schweiz und in Sranfreih, wo er in manchen Jahren die Weinſtoͤcke gänzlich verheeret. &ulzer 1. c. Tab. 4. f. 4. 9. Der ee Zt a nenn nn nn nn - — — —— Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Afterkäfer. * 9. Der Nußkaͤfer (C. Nucum). Hat, wie alle vorhergehenden, einen langen Ruͤſſel. Koͤrper grau, und ſo lang als der Ruͤſſel. Die Larve iſt dick, weiß, mit braungelbem Kopfe, ohne Fuͤße. Sie lebt in den Haſelnuͤſſen, deren Kern fie auszehrt; ver— wandelt fich aber nicht in der Nuß, fondern bohrt fich, wenn fie zur Verwandlung reif ift, ein rundes Koch in die Schaale, und Eriecht in die Erde... | Sulzer Kennz. Tab. 3. f. 22. 10. Der Birnruͤſſelkaͤfer (C.Pyri). Mit Furgem Ruͤſſel und gesähnten Hüften. St fupfere braun glänzend. Die Larve lebt auf. den Blättern der Birnbäume, auch wol, wie der Käfer, in den Blüthen. Sulzer 1. c. f. 23. 11: Der Juwelenkaͤfer (C. Imperialis). Mit Eurzem NRüffel. Eins der prachtvolleften Ge fchöpfe in der Natur, von der Größe des Mapfäfere. Grundfarbe fchivarz, mit lauter goldgrünen Streifen der Länge nach befegt. Auf den Flügeldecken beſtehen diefe langen Streifen aus lauter runden, goldgrünen, abges fonderten, tiefen Kleinen Flecken oder Punften, die aber nah den Seiten und nach unten fo dichte an einander find, daß fie gleichfam zufammen fließen, und einer mie: grünem Glanzgolde gezogenen Linie gleichen. Naturforfeh. X. Tab. 2. f 1. XXU. Der. Afterfäfer (Attelabus. Afterrüffel fäfer). Kopf niedergebogen, hinten dünner. ‘ Sühlyörner gegen das Ende zu nach und nach verdickt. 29 Gattungen, 1. Der Rollendreber (A. Coryli. Rollenwickler). Ste ſchwarz, mit rothen Flügeldecken. Lebt nebft mehrern Gattungen feines Geſchlechts, auf Hafelftauden, deren 606 Inſ. m. Fluͤgeldecken. "Der Holzbock. deren Blaͤtter er cylindrifch zufammen tollk; und die Sei⸗ tenoͤffnungen verfchließt. Sulzer Kennz. Tab. 4. f.' 25. 2. Der Immenwolf (A. Apiarius. Bienenfeind). Iſt bimmelblau, mit rothen Fluͤgeldecken und 3 violettſchwarzen Binden. Im Auguſt Häufig auf den Dlumen. Die Larve ift hochroth, mit 6 hernartigen Süßen und 2 Fleinen'hornartigen Schwanzhaͤkchen. Sie wohnt in den Neſtern der Mauerbienen, deren Larven ſie verzehrt. Ueberhaupt iſt dies Inſekt haͤufig, wo viel Bienenzucht iſt, und thut in manchen Jahren den en een großen Schaden. Sulzer Geſch. Tab. 4. f. 4. XXI. Der 5olzbock (Cerambyx Bockkaͤfer)⸗ Zuͤhlhoͤrner borſtenaͤhnlich; ſpitz zulaufend. Vier Freßſpitzen. — — Zruſtſchild ſtachlicht oder hoͤkerig. Fluͤgeldecken faſt uͤberall gleich breit. en JJ Manche Gattungen dieſes Geſchlechts haben ganz ungeheuer lange Fuͤhlhoͤrner, einen „ungemein harten Bruſtſchild und Fluͤgel⸗ decken, und ein uͤbergus zaͤhes Leben, fo, daß man angeſpießte Holzbocke noch nach + Wochen lebendig gefunden hat. Die Larven, welche an manchen Orten Zolzwürmer genennt werden, find weiß,’ gelb, blaß, baben kürzere Süße, als andere Kaferlarven und feharz fes Gebif. Sie leben in und von Holze, verwandeln fih auch meift darin, einige aber auch in der Erde. Die Zeit der Verwandlung erſtreckt ſich bey den mehreſten über 2 bis 3 Jahre. Die Spechte wiſſen fie an den Bäumen recht aut zu finden. Die Kaͤfer geben vermittelt des Bruſtſchildes, den fie an den Fluͤgeldecken yeiben, einen Enarrenden Ton von ſich. — 379 Örttungen. 1. Der Langhandbock (C. Longimanus). In Amerifa. Einer der fehönften und größten. Der Bruſtſchild hat bewegliche Stacheln. Die Fluͤgeldecken haben nf. m. Fluͤgeldecken. Der Holzbock. 607 haben an der Wurzel ein Zaͤhnchen, und 2 dergleichen an den Spitzen. Die Fuͤhlhoͤrner ſind ſehr lang. Das Weib— chen hat ſehr lange Vorderſchienbeine. Die uͤber zwey Zoll lange Larve verwandelt ſich in der Erde. Sulzer Geſch. Tab. 5. f. 1. 2. Der Hirſchbock (C. Cervicornis). Mit gerändetem, zu beyden Seiten dreyfach gezaͤhn⸗ tem Bruftfchilde, lang hervorſtehenden, auswendig mit einem Stachel verfehenen Kinnladen und. furzen Fuͤhl— hoͤrnern. Noch größer als der vorige. - Ebenfalls in - Amerika. Die Larve wird von den Indianern gebraten gegeffen. Roͤſel 1. c. II. Erdfäf. 2. Tab. 1: fi 6. 3. Der Boſenbock (C. Mofchatus. Biſamboͤcklein). Mit fachlichtem Bruftfchilde, grünen glänzenden Slügeldecken, unbewaffneten Hüften und Fuͤhlhoͤrnern von ber Länge des Körpers. In Europa. Häufig auf Weiden. Bon Farbe und Wuchs faft wie eine große fpas nifche Fliege. Giebt einen bifamähnlichen Geruch von ſich, der beym Weibchen am ftärkften ift. Sulzer Kennz. Tab. 4. fe 4. Der Zimmermann (C. Aedilis). Nicht fo groß als der vorige. Mit ſtachlichtem vruſ⸗ ſchilde, worauf 4 gelbe Punkte. Fluͤgeldecken grau ges woͤlkt. Fuͤhlhoͤrner wol 6 mal fo lang, als das ganze hier. Im nördlichen Europa. Sin alten Baumftäms men. Wird auch oft in Balfen und Brettern zwiſchen den Niederlagen gefunden, und giebt ebenfalls, wie Isameb« rere Gattungen, den Fnarrenden Ton. Sulßer l. c. f.27. 5. Der Dieftelboc® (C. Cardui. Dieftelfäfer).. Iſt braun. Bruftfchild geftreift. Schildchen gelb. Fuͤhlhoͤrner fo lang als ber Körper, Im füdlichern Eu— ropa. 608 Inſ. m. Fluͤgeld. Der Afterbockkäfer. ropa. Auf Diefteln, die er befonders im Maymonash verwuͤſtet. 6. Der walzenfoͤrmige Holzbock (C. — ———— Iſt ſchtoarz. Vorderfuͤße gelb. Koͤrper ſchmal und walzenfoͤrmig. Die orangegelbe ſechsfuͤßige Larve lebt in den Zweigen der Pflaumenbaͤume und Haſelſtauden, deren Mark fie verzehrt. Röfel 1. c. II. Erdk. 2. Tab. 3% 7. Der Laſttraͤger (C. Bajulus). Anderthalb Zoll lang. Iſt braun, mit mwolligtem Bruftfchilde, worauf 2 glatte erhabene Punkte. Im noͤrd⸗ lichen Europa. Befonders im Fichtenholze, alten Fich— tenbrettern die er als Larve durchbohrt. Friſch Inſ. Tab, 4. f. 29. g. Der OR en "Arcuatus; or Leptura arcuata). Ganz ſchwarz. Auf den Fluͤgeldecken 4 gelbe Bin» den, wovon die erſte unterbrochen, die andern 3 zuruͤck⸗ gebogen find. Allenthalben in den europäifchen Gärten, Am häufigften an den Weidenſtaͤmmen. Friſch nf. XII. Tab: 3. XXWV. Der Afterbockkaͤfer (Leptura). ZFuͤhlhorner boritenahnlich. Hier fidenformige Freßſpitzen. Fluͤgeldecken nach dem Ende verdünnt. Bruſtſchild fat rund. ; ; * He: Dies Sefchlecht arenzt in Gefalt, Verwandlung, Nahrung und Lebensart nahe an das vorise, doch halten dieſe Thiere fich mehr auf Blättern und Blumen auf, als jene. — 98 Satfungen, 1. Die WDofferlepture CL. Aquatica. Waſſerſchwim⸗ mer). Fuͤnf bis 6 Linien (af; Goldglängend, Fuͤhlhoͤr— ner ſchwarzbraun. Hinterhuͤften gezaͤhnelt. Variirt in der Sinf m. Fluͤgeldecken. Der HZalbkaͤfer. 609 ber Farbe. Findet fich faſt uͤberall in Europa auf Wafs ſerlilien, Riedgras und andern ſchilfartigen Waſſerge⸗ waͤchſen. Die Puppe haͤngt ſich als ein braunes Kuͤgel⸗ chen an die Wurzeln an. Sriſch Inſ. XII. Tab. 6. £. 2. 3. Der Rothſchild (L. Rubra. Purpurſchild). Iſt fhmwarz. Bruſtſchild, Fluͤgeldecken und Schiene beine roth oder purpurfarben. In Europa, auf den Blumen, Sulzer Kenn; Tab. 5. f. 30. XXV. Der Halbkaͤfer (Necydalis), Fuͤhlhoͤrner borftenähnlich oder fadenformig. Vier fadenfdrmige Sreßipigen.. | Slügeldecten Eleiner oder ichmaler, als die Flügel. - Schwanz einfach. 26 Gattungen. 1. Der große Halbkaͤfer (N. Major). | Laͤnger als ein Zoll. Mit bräunlichgelben ungefleck⸗ ten Fluͤgeldecken, und borſtenaͤhnlichen kurzen Fuͤhlhoͤr⸗ nern. In Europa. Die Larve lebt, wie die anderer Gat⸗ tungen, im Holze. ich —— Schaeff. monogr. 1753. f. 1. 2. 2. Der bimmelblaue Halbkaͤfer (N. Caerulea). Iſt fchen blau und glänzend. Hintere Schenkel fehe dick und gekrümmt. Im füdlichern Europa und im Orient, Sulzer Gefh. Tab. 6. f. 2. XXVL Der Leuchtfäfer (Lampyris. Scheine fafer), | . Sühlhöener fadenfbrmig. RR Bier Sreßfpigen. Slügeldecten biegſam. Bruſtſchild flach, halbrund, meiſt den Kopf bedeckend. Seiten des Hinterleihs runzlicht und warzia. Da Die 610 Inſ. m, Fhigeldsen. .. ¶ Der J Die Benennung dieſes Geſchlechts iſt von der | Ma, eittis ger dazu ‚gehdrigen Gattungen, in. warmen Sommerabenden eine kurze Zeit im Finftern zu leuchten, heraenommen, Nur die Maͤnn⸗ ben find geflügelt, und dieſe haben 2 lichte Punkte unten am Bauche. Die ungeflüigelten Weibchen ahneln den Larven diefes Gefchlechts, und leuchten weit ftärfer als die Männchen, befonders um. die Bes gattlingsseit. Vermuthlich dient ihr Licht dem Männchen zur dnseige, fie aufzufinden. Einige Zeit, nachdem das Weibchen Ener gelegt hat, (Die ebenfalls im Finſtern Teuchten) verliert ſich der Schein ben bendem Gejfchlechtern. ‚Sn einem mit dephlogiſtiſirter Luft angefüllten Glaſe ift das Licht ungleich flarker. Mit dem Tode des Thiers aber hört es gänzlich. auf, und nimmt auch DR, alls maͤhlig ab, je ſchwaͤcher das Thier wird. — 44 Gattungen. 1. Das eigentliche Johanniswuͤrmchen (L. No- ctiluca). | Iſt länglich, braun, mit grauem Schilde. Ein bes fannter Käfer, der ſich beſonders um Johannis zeigt, und fich im Grafe unter Wacholderfträuchen, Nofens büfchen, 21. aufhäle. Ein Paar diefer Thiere in ein Gläschen gethan, leuchten hell genug, um dabey im Fin. ftern leſen zu fönnen. Die Spanifchen Frauenzimmer ftecken fie als Puß bey ihren Abendpromenaden in die Haare. Der Korper des Weibchend hat ıı Ninge, wovon die 3 legten des Bauchs ſchwefelgelb find, und das phospho⸗ zifche Licht geben. Es legt feine citrongelben runden Eyerr die etiva Die Größe der Ruͤbſaatkoͤrner haben, am Grafe, und in die Erde. Die Larve hat 6 Füße, und ſieht dem Körper des Weibcheus fehr ähnlich. Larve und Nympfe leuchten ebenfalls, aber nicht fo ftarf, als das vollkom⸗ mene Inſekt. Degeer Inf. IV. Tab. r. f. 19. 20. 2, Der blutfarbige Leuchtkäfer (L. Sanguinea). Iſt ſchwarz. Seiten des Bruftfchildeg und Slügel« decken zinnoberrorh. In Europa. Der Käfer ift weich, lange Inf. m. Fluͤgeldecken. Der Warzenkaͤfer. 611 langſam, und ſtellt ſich wie todt, wenn man ihn in die Hand nimmt. Leuchtet nicht. N Degeer |, c. Tab. EEE XRVIL Der Warvzenkäfer-(Cantharis. af ſcheinkaͤfer. Fuhlhoͤrner fein borſtenformig Bruſtſchild (bey den meiſten) geraͤndet, und kurier als der Kopf. Fluͤgeldecken biegſam. Einſchnitte des Hinterleibes gefaltet und warzig. Se P. > NOIR, - 21) Diefe Käfer leben auf Pflanzen und Blättern, und find fehr zahlreich. Bey der Begattung find fie fehr hitzig, und Die verfchies Denen Gattungen vermifchen fich ‚oft unter einander. Gie gehören gröftentheilg zu den Naubfafern, Da fie nicht nur andere Inſekten, fondern auch ſich felbft unter einander anfallen und freffen. Einige leben als £arve und Inſekt von frifchem Hole. = 83 Gattungen, 1. Der ſchwarzbraune Warzenkaͤfer (C. Fufca). Mit ſchwarzbraunen Flügeldecken und rothem Bruſt⸗ ſchilde, das in der Mitte einen ſchwarzen Fleck hat. Häus fig in Europa, befonders um Johannis, an den Zäunen und auf den Dbftbäumen. Lebt, tie die Larve, vom Raube, und verfchont auch feines Gleichen nicht. Letztere hält ſich über Winter in der Erde auf, und komme zus weilen, wenns geſchneyet hat, zu Laufenden hervorges £rochen. Sulzer Kennz. Tab. 5. f. 33. 2. Der Schiffswerftskäfer (C. Navalis). Etwa von der Größe einer Stubenfliege. Das Bruſt⸗ ſchild ift rundlich, der Körper gelb; Zlügeldecfen an der Spige und am Nande ſchwarz. Ein ſchaͤdliches Thier, deffen Larve dag Eichenholz durchbohrt, und für Schiffe gefährlich wird. Das Weibchen bringe mit feinem zoll⸗ langen Schwange die Eyer tief in die Spalten des Holzes. Der über einen Sol lange Wurm macht Löcher von der Q0 2 Staͤrke 613 Anf. mi. Fluͤgeld. Der Saͤgenfreßſpiskaͤfer. Staͤrke einer Taubenfeder, die queer in den Stamm big an den Kern gehen, und verwandelt fih im Holze. Friſch Inſ. XIII. Tab. 20. XxxVvIII. Der Saͤgenfreßſpitzkaͤfer (Serro- palpus). Fuͤhlhoͤrner borſtenaͤhnlich. Vier ungleiche Freßſpitzen; die vordern laͤnger und tief geſaͤgt; mit 4 Gliedern, von denen das letzte das größte, und teller⸗ fdrntig iſt; die hintern faft Feulenfdrmig. Bruſtſchild geraͤndet. Kopf niedergebogen. Brabfüße, 2 Gattungen. Der geftreifte Saͤgenfreßſpitzkaͤfer (S. Striatus). Braun, mit geftreiften Slügeldecfen; etwa 5 Zoll lang. Auf der Inſel Runfola. Wird im Herbft gegen Abend an den Wänden alter hoͤlzerner, von Luft und ns feften befchädigter Häufer gefunden. Schwed. Abhandl. 1786. Tab. 8. £ 3—5. XXIX. Der Springföfer (Elater. em Fuͤhlhoͤrner fadenfdrmig. Hier beilfprmige Freßſpitzen. Korn an der Bruft ein hornartiger Stachel, der in eine Rinne oben am Bauche paßt, und aus diefer beym Auffchnellen mit Gewalt herausfchnappt. > I a Diele Käfer find megen der befondern Fertigkeit merkwuͤrdig, womit fie, wenn fie auf den Rücken zu liegen kommen, fich vors zuglich vermittelt des Stachels in die Höhe zu fchnellen, und wie⸗ der auf die Beine zu helfen wiſſen. Sie halten fich Überall auf Seldern, Wiefen, Pflanzen und Baͤumen auf. So bald man ihnen zu nahe kommt, fallen fie wie todt auf die Erde. Sie fcheinen vom Safte der Blumen und Blätter au Ieben. Cinige leuchten. — 349 Gattungen. 1. Der Cucuyo (E. Nodilucus). Im mittlern Amerifa. Beynahe 2 Zolllang. An den Seitenſpitzen des Bruſtſchildes ein gelber Fleck, der, ſo lange Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Sandkaͤfer. 613, lange dag Thier lebt, einen ſtarken phogphorifchen Glanz von fich giebt, daß man im Dunkeln die kleinſte Schrift dabey leſen kann. Man faͤngt ſie des Nachts mit Fackeln, weil ſie nach dem Lichte binfliegen. Die Indianer binden fie bey ihren nächtlichen Neifen auf die Schuhe, um die Wege zu erkennen, und bie Weiber bedienen fich ihres Lichts bey ihren Arbeiten. Degeer Inf. IV. Tab. 18. £ ı. 2. Der braune Springkäfer (E. Brunneus). Brufifchild fuchsroth, in der Mitte ſchwarz. Korper und Fluͤgeldecken roftfarbig braun. Häufig in Eurova in Gärten. | 3. Der Rreusträger (E. Cruciatus). Einer der ſchoͤnſten unter den einlandifhen. Mit ſchwarzem, roth eingefaßtem Bruftfchilde, gelben Slü« geldecken, mit ſchwarzer Nath und Dueerbinde, welche zufammen ein Kreuz bilden. Auf Wiefen. Sulzer Gefch. Tab. 6. f. 10. XXX. Der SandEäfer (Cicindela. Sarpfäufer). Sühlbörner borftenfornig. Sechs fadenfoͤrmige Sreßfpigen; die beyden hinten ig theils haarig. Rinnladen ſtark hervorragend , gesahnt. Augen fehr hervorfichend, Bruftfhild rund und gerandet. ee Diefe Kafer halten fich meiſt in trocknen, feinigen oder fandis gen Drten auf, mo fie mit ausnehmender Schnelligkeit im Lauf und Fluge andern Inſekten nachjagen. Die Larve if weich, weiß, lang und fechsfäfig, wohnt in runden, enlindrifchen Loͤchern unter der Erde, fleigt, wenn fie hungrig ift, herauf, lauert auf die vors beykommenden Inſekten, Die fie dann mit ihren fcharfen Freßzan— sen feſt hält, und in die Grube sieht. In dieſer Grube verwan— delt fie ih) auch. — 49 Gattungen. | Dqa3 Der 614 Anfım. Fluͤgeldecken. Der Prachetäfr. Der Selöläufer (C. Campeftris). Beynahe fo groß als ein Mayfäfer. Iſt grün. Auf den Slügeldecken 5 weiße Punkte. Häufig in Europa, in Gehoͤlzen, auf Wegen und in Gärten. Sulzer Kennz. Tab. 5. £. 187: XXX. Der Prachtkäfer (Bupreftis. Gleiskaͤfer). Sühlbörner fadenformig, oft gezagt von der Länge des Bruſt⸗ ſchildes. Vier fadenfoͤrmige Freßſpitzen, Kopf zur Hälfte unter das Bruſtſchild zuruͤckgezogen. a * * Mehrentheils prachtvolle Kaͤfer, von den unnachahmlichſten Goldfarben. Die groͤßern und glaͤnzendern Arten werden von den Indianerinnen zum Kopfputz in den Haaren getragen. Die Larve haͤlt ſich im Holze auf. Die Kaͤfer findet man auf Blumen und Baumblaͤttern; die großen Arten mehrentheils nur an Baumſtaͤm⸗ men und bretternen Zaͤunen, in der ſtaͤrkſten Sonnenhitze. Ihre Lebensart und Verwandlung iſt noch nicht hinlaͤnglich bekannt. — 120 Gattungen. Der Lanibao (B. Ignita. Oftindifcher göfbgfühender Prachrfäfer). Zumeilen ı3 Zoll lang. Mit gefägten Fluͤgeldecken, eingebrücktem Bruftfchilde, und runden Schenfeln. Der ganze Leib ift einem glühenden Golde aͤhnlich, worin eine ambefchreibliche Mifchung von grün und blau fich ver Viert. In Südamerifa, Indien und China. Sulzer Geſch. Tab. 6. f. 14. XXXU. Der Wafferkäfer (Hydrophilus. Schmwimmfäfer). Sühlhörner durchblärtert Fenlenförmig. Hier fadenformige Freßſpitzen. Hintere Fuͤße haarig, sum Schwimmen eingerichtet. Die Inſ. m Fluͤgeldecken. Der Waſſerkaͤfer. 615 Die zu dieſem und dem folgenden Geſchlechte gehoͤrige Kaͤfer halten fich im Waſſer auf, und ſchwimmen ſehr ſchnell. Sie kon⸗ nen aber nur kurze Zeit unter dem Waſſer aushalten, und muͤſſen daher oft auf die Oberflaͤche des Waſſers kommen, um mit der Schwanzſpitze Luft zu fchöpfen. Des Abends fliegen fie in der Luft herum. Sie leben von Mafferthieren, und wenn fie eingefperrt werden, freffen fie fich unter einander felbit auf. Die Larven leben beftandig im Waffer, und nähren fich von Fleinen Wafferinfeften, auch von todtem Aaſe, Fiſchrogen und Fleinen Zifchen. Sie vers wandeln fich in der Erde am Ufer in eine unvollftändige Puppe, aus welcher nach 2 bis 3 Wochen. das. vollEommene Inſekt hervor⸗ kommt. Die meiſten Männchen haben an den Borderfüßen befon- dere Teller, um fich wahrend der Begattung an den Fluͤgeldecken der Weibchen feft zu halten. = 20 Gattungen. Der große Waſſerkaͤfer (H. Piceus; fonft Dytiſcus piceus). Iſt ſchwarz oder vielmehr —— Fluͤgeldecken glatt. Leib am Ende zugeſpitzt, und das Bruſtbein endigt ſich in einen Stachel. Eine der größten Gattungen in den europäifchen Gewaͤſſern. Ueber 13 Zoll lang. Wenn der Käfer feine Eyer legen will, fo bereitet er dazu eine Art von länglicher Huͤlſe, die er mit einer braunen Seide übersicht, und die mit den eingefchleffenen Eyern tie ein Sciffchen auf dem Waſſer ſchwimmt, big die Fleinen Lars ven ausgefrochen und im Stande find, in. ihr. Element über Bord zu fpringen. Wenn man diefe Käfer in etwas tiefe, mit Waffer angefüllte Gefäße fett, und ihnen Mehl giebt, fo kann man fie lange erhalten. So bald es Abend wird, fliegen fie herum, und geben im Sluge einen fo tiefen Ton, daß man glaubt, im der Zerne ein — werk zu hoͤren. Sulzer Geſch. Tab. 6. f. 13. Q9 4 | xxxii. 616 Inſ. m. Flügeldecfen. Der Tauchkäfer. XXXIN. Der Tauchkäfer — Schwimm⸗ kaͤfer). Fühlhoͤrner borſtenaͤhnlich. Sechs fadenfoͤrmige Freßſpitzen. Fuͤße wie beym vorigen Geſchlecht. 133 Gattungen. 1. Der halbgeſtreifte Tauchkaͤfer (D. Semiſtriatus). Gruͤnlich ſchwarz. Raͤnder des Bruſtſchildes und aͤußerer Rand der Fluͤgeldecken gelb. Vordere Haͤlfte ber Fluͤgeldecken hat 20 Furchen. In Europa. Köfel J. c. Waſſerinſ. 1. Tab. 1. 5. 10. a. Der gelb gerändete Tauchkäfer (D. Marginatus). Schwärzlich braun. Bruftfchild und Flügeldecken überall gelb gerändee. Häufig in Europa. Wie der vorige etwas größer als ein Mayfäfer, aber viel breiter. Roͤſel I. c. Tab. 1. £ 9. 11. XXXIV. Der Laufkaͤfer (Carabus). Fuͤhlhoͤrner fadenfoͤrmig. Sechs Freßſpitzen, an denen das letzte Gelenk abgeſtumpft iſt. Bruſtſchild faſt herzfoͤrmig, an der Spitze abgeſtumpft und ges raͤndet. Fluͤgeldecken geraͤndet. * 3. ni Die wenigften diefer Kaͤfer Eonnen fliegen, aber defto fchneller laufen. Gie halten fich in der Erde und unter den Steinen auf, leben vom Naube anderer Inſekten und deren Larven, und fallen fi auch unter einander felbft an. Wenn man fie anfaht, geben fie einen widrigen Geruch von fih. Die Larven leben in faulens Hole, unter den Moos, in der Erde, und ftellen, wie das vols kommene Infekt, andern Thieren nad. — 289 Gattungen. 1. Der Lederkäfer (C. Coriaceus). Eine der größten unter den europäifchen Gattungen. Iſt ungeflügelt, mattſchwarz. Fluͤgeldecken zufammen — gewach ⸗ Dr a a ne Inſ. m. Fluͤgeldecken. - Der Schlupfkaͤfer. 617 gewachſen, mit durch einander gemiſchten Runzeln und — beſetzt. In den Waͤldern von Deutſchland. Sulzer Kennz. Tab. 6. f. 44. 2. Der Goldkaͤfer C Auratus. Goldſchmiedt; Gold⸗ hahn). Ebenfalls ——— Mit ſcharf erhaben geſtreif⸗ ten, auf den Kanten ſo wol, als in den Furchen gold⸗ glaͤnzenden Fluͤgeldecken. Haͤufig auf Feldern, Wieſen, und in Gaͤrten. Degeer Inſ. IV. Tab. 7. f. 20. 3. Der Puppenraͤuber (C. Sycophanta). Die größte europaͤiſche Gattung; 1% Zoll lang. Iſt geflügelt. Bruſtſchild blau. Flügeldecfen goldgrün, ges fireift. Unterleib violettſchwarz. Hält fi) auf Eichen und in hohlen Weiden auf, und geht mehrentheils des Nachts auf den Raub der Schmetterlingspuppen und anderer Sufeften aus. Hat einen Geruch, der etwas - bem Juchten gleicht. Sulzer Geſch. Tab, 7. f. 1. 4. Der Bombardirkäfer (C. Crepitans). Nicht vollig einen halben Zoll lang. Iſt gefluͤgelt. Bruſtſchild, Kopf und Füße gelbröthlih. Fluͤgeldecken ſchwarz. Wird befonders von der vorigen Gattung vers folgt. Vertheidigt ſich aber gegen ihn dadurch, daß er aus ſeinem Hintern ihm mit einem ziemlich ſtarken Knall einen blaulichen Dunſt entgegen ſchießt, wobey er, da er dies wol an 20 mal wiederhohlen kann, oft Zeit gewinnt, ſeinem Verfolger zu entkommen. Schwed. Abhandl. 1750. Tab. 7. f. 2. XXXV. Der Schlupffäfer (Tenebrio, Mehl: kaͤfer). Fuͤhlhoͤrner ſchnurformig; das aͤußerſte Glied faſt rund. Bruſtſchild erhaben und geraͤndet. Kopf hervorgeſtreckt. Fluͤgeldecken feif, N95 Die 618 nf. m. Flügeld. Der Afterſchlupfkaͤfer. Die Inſekten dieſes und des folgenden Geſchlechts ſo wol als ihre Larven halten ſich an dunkeln und verſteckten Orten, im Mehl, im Holz, felbft in Löchern unter der Erde, in Küchen, Kellern, Speifefammern, Mühlen, in Beckerhaͤuſern, befonders im Auss kehrigt auf. Sehr felten findet man fie auf Wieſen oder Feldern. Sie haben einen fchleichenden Gang. = 64 Gattungen; theils gefluͤgelt, theils ungeflügelt. 1. Der Mehlkaͤfer (T. Molitor. Muͤhlkaͤfer; Hause ſchabe). Gefluͤgelt. Ganz ſchwarz, mit dicken Vorderſchen⸗ keln. Die Larve haͤlt ſich haͤufig im Mehl auf, und iſt unter dem Namen des Mehlwurms bekannt, womit man die Nachtigallen fuͤttert. Auch der Kaͤfer bleibt, wenn er ausgefrochen iſt, im Mehle, und begattet ſich daſelbſt. Hat einen unangenehmen Geruch. Sulzer Kennz. Tab. 7. f. 52. 2. Der Holzſchlupfkaͤfer (T. Lignarius). Etwa 5 Linien lang. Hat 2 Vertiefungen im Bruft- ſchilde, violettfarbige oder rothe Slügeldecken, und braune Fuͤhlhoͤrner und Füße. Hin und wieder in Europa. Die, Larve wohnt unter der Fichtenrinde, und zernagt den innern Baſt. Degeer Inf. V. Tab. 2. f. 15 — 18. XXXVI. Der Afterfhlupffäfer (Pimelia. Schattenkaͤfer). Fuühlhoͤrner fadenfoͤrmig. Vier Freßſpitzen. Bruſtſchild, Kopf und Fluͤgeldecken wie beym vorigen. 85 Gattungen. Der Todtenkaͤfer (P. Mortiſaga; ſonſt Tenebr. mortif.) Ungeflügelt. Schwarz, mit glatten zugefpigten Fluͤ⸗ geldecken and keulfoͤrmigen Freßſpitzen. Häufig in Europa. An Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Blafenzieher. - 619 An modrigen Orten, und in ſchmutzigen Winkeln Hat einen widrigen Geruch. Sein Gang iſt ein ſtoßweiſes Kriechen. Friſch Inſ. XIII. Tab. 25. XXXVII. Der Blaſenzieher (Lytta). _ Sühlhörner fadenformig. Vier ungleiche Sreffpizen; die bintern Eeulenfprinig. Bruſtſchild rundlich. Kopf niederhangend. Slügeldecten weich und bieafam. He 5. — Die Inſekten dieſes und des folgenden Geſchlechts finden ſich beſonders im May und Junius auf Wieſen und im Graſe, und" näbren ſich, ſammt den Larven von Blättern. Ihr Gang ift zum Theil langfam und ſchwankend. Einige haben vorzügliche Arzeney: Frafte, Shre Verwandlung ift noch nicht bekannt. — 32 Gattungen. Die fpanifche Sliege (L. Veficatoria; fonft Meloe veſicator). Glaͤnzend gruͤn, mit ſchwarzen Fuͤhlhoͤrnern. Findet ſich in mauchen Jahren haͤufig auf dem ſpaniſchen Flieder, x. in andern Jahren wieder gar nicht. Nat einen ſtar⸗ fen widrigen Geruch, und wird zu dem befannten blaſen⸗ zichenden Pflafter gebraucht. Sulzer Kennz. Tab. 7. f. 55. XXXVIL Der Graskaͤfer (Meloe). Sühlbörner fchnurfdrmig- Bruſtſchild, Bopf und Fluͤgeldecken wie benm vorigen. 32 Gattungen; theils gefluͤgelt, theild ungeflügelt. ı. Der Maywurmkaͤfer (M. Profcarabaeus. May: wurm; Zwitterfafer). Iſt ungeflügelt und ganz bunfelblau. Sin Europa, befonders im Frühling häufig auf Wiefen. Ein widriges weiches Thier, das bey der aerinaften Berührung, aus der Bruſt, da wo bie Zuͤße eingelenfe find, einen flinfen- den 620 Inſ. m. Flügeldefen. Der Erdflohkaͤfer. den Saft fließen läßt. Die Exkremente ſehen aus wie gaͤuſedreck. Sonſt hat man den Genuß diefes Käferg mit Honig oder Del als ein Mittel wider den Tollenhunds⸗ biß empfohlen. Sulzer Geſch. Tab. 7. 10. 2. Der Aftermaywurm (M. Majalis. Mayling). Ebenfalls ungeflügelt. Iſt grünlich ſchwarz, mit bläulich rothen Fluͤgeldecken und Einfchnitten am Hinter leibe. Dem vorigen fehr ähnlich. Ebenfalls in Europa. Friſch Inſ. VI. Tab. 6. f. 4. XXXIX. Der Erdflohkaͤfer (Mordella Blu⸗ menkaͤfer). Zuͤhlhoͤrner ſchnur⸗ oder keulenformig. Ser Freßſpitzen; die vordern keulen⸗-die hintern fadenfoͤrmig. Kopf unter den Hals gebogen. Slügeldeden nad) der Spitze zu herunter gekruͤmmt. Vor den hintern Schenfeln 2 breite Blättchen, an der Fläche des Bauchs. 28 Gattungen. Kleine Käfer, die fich meift, und oft fehr haufig auf den Blumen der fhirmtragenden Pflanzen aufhalten. Die Sarven find noch unbekannt. Der Stachelföfer (M. Aculeata). Etwa 3 Linien lang. Iſt ſchwarz, und der Hintere Leib endigt fich in eine harte Spitze. Häufig in Europa. Sulzer Kennz. Tab. 7. f. 46. XL. Der Raubkaͤ 7 er (Staphyliaus). ' Fühlhoͤrner fchnurfürmig. Vier Freßſpitzen. Fluͤgeldecken zur Haͤlfte abgeſtutzt; aber doch die Fluͤgel darunter bedeckt. Schwanz einfach. Aus demſelben treten 2 laͤngliche Blaͤschen hervor. Dieſe Inſ. m. Fluͤgeldecken. Der Zangenkaͤfer. 621 Dieſe Kaͤfer, welche auch Traubenkaͤfer heißen, gehdren unter die gefraͤßigſten Raubinſekten, und ihre Larven wohnen unter der Erde. Sie beißen heftig, und fallen auch Thiere an, die groͤßer als ſie ſelbſt ſind. Einige halten ſich im Pferdemiſt, andere auf den Blumen, andere in Schwaͤmmen, ꝛc. auf, um Inſekten zu verfolgen. Sie laufen ſehr ſchnell. So bald ſie Gefahr merken, treiben fie die kleinen Blaſen, deren Nutzen Übrigens noch unbes ſtimmt ift, aus dem Hinterleibe hervor. Die Flügel, die fonft langer find, als der Leib, find unter den Heinen Fluͤgeldecken fehr künſtlich zuſammen gefaltet. Die Larve ift weiß, bat faft die Ges ſtalt des Kaͤfers, nur dag die Fluͤgeldecken und dag Bruſtſchild feh⸗ len. — 116 Gattungen. 1. Der Rorbflügel (St. Erythropterus). Iſt fchwarz. Fluͤgeldecken, Wurzel der Fuͤhlhoͤrner und Fuͤße roth. Haͤufig in Europa. Im Miſte. Friſch Inſ. V. Tab. 25. 2. Der glatte Raubfäfer (St. Politus). Ganz ſchwarz. Bruſtſchild und Fluͤgeldecken glaͤn⸗ zend. In Europa. Auf Wieſen; in halb vertrocknetem Kuhmiſt; im Aas, ꝛc. Herbſt Inſ. Tab. 30. £ 3. XLI. Der Zangenkaͤfer (Forkela) Zuͤhlhoͤrner borftenähnlich. Steßipizen ungleich, fadenfdrmig. - Stügeldecken wie beym vorigen Geſchlecht. Schwanz zangenformig- * a I Diefe Kafer legen ihre Eyer in die Erde, unter den Koth der Zhiere, unter Baumrinden, ꝛc. Die weiße Larve ift dem Käfer ähnlich, nur daß ihr die Flügel fehlen, die fie erſt nach 3 bis 4 Häutungen bekommt. Larve und Käfer leben von ſuͤßen, faftigen Fruͤchten, und Eriechen gern in Hohlungen. Gis laufen ſehr ſchnell. — 11 Önftungen, Der 623 nf. m. Fluͤgeldecken. ‚Der Zangenkoͤfer. Der Ohrwurm (F. Auricularia. — RR ler; Ohrhoͤhler). Ein bekanntes Die Raupen, aus denen die Tagvoͤgel entfichen, haben alle 6 Fuͤße, und find mehrentheils mit Dornen befest, doc) find auch einige glatt, andere Eurshaarig, einige gefchmenst, ꝛe. Sie vers wandeln fich in freyer Luft, ohne ein Gefpinnft, in eine maskirte, oder wenisftens eckige, oft metalliſch glänzende Puppe, bangen fich mit dem bintern Ende auf, und bleiben in diefer Stellung ohnge- fahr 3 Wochen, da fich denn der Schmetterling entwickelt. Einige vermehren fich in einem Gommer 2 —3 mal. Die lestern Buppen hängen den Winter durch, und erft im folgenden Frühjahr zeigt fich der Schmetterling. Nach der Begattung lest fih das Männchen entfraftet unter dag Gebuͤſch nieder und flirbt, wenn es nicht noch eher den Vögeln zum Raube wird, — 877 Gattungen, die in 6 Samilien eingetheilt werden: I. Ritter: An ihren Oberflügeln ift der äußere Rand län» ger, als der hintere. Oft fadenförmige Fuͤhlhoͤrner. 1) Trojaniſche: Sind oft ſchwarz, und an der Bruft roth gefleckt. 2) Achiver: Mit ungeflecfter Bruft, und einem Auge im Schwanzwinfel. a) Mit geftreiften Slügeln. b) Mit ungeftreiften Slügeln. 1. Heliconier: Mit fchmalen, am Nande ungetheilten Slügeln, die oft an einigen Stellen vom Gtaube entbloößt find. Die vordern länglich; die hintern kurz. III. Parnaßier: Mit ungetheilten Fluͤgeln; die vordern zugerundet. IV. Danaiden: Mit voͤllig ganzem Nande. 1) Einfarbige. 2) Buntfarbige. V. Nym⸗ Staubfluͤgl. Inſ. Der Tagvogel. 645 V. Nympfen oder Eckfluͤgler: Mit gezaͤhnten Fluͤgeln. 1) Mit Augenflecken auf den Fluͤgeln. a) Auf allen Fluͤgeln. b) Auf den Vorderfluͤgeln. ce) Auf den Hinterflügeln. 2) Dhne Augenflecken. VI Gemeine; Mit Fleinen Flügeln. Die Raupen meift Schildraupen. | 1) Ganz gemeine. Mit blaßfarbigen matten Flecken auf den Flügeln. 2) Edlere. Mit oft hellern Slecken auf den Flügeln. * Nitter. 1. Der Priamus (P. Priamus). Der ſchoͤnſte und feltenfte unter allen Schmetterlin gen. Mit gesähnten fammtartigen grünen Flügeln. Auf den vordern 1, auf den hintern 6 ſchwarze Flecke. Der Leib ift zwey Zoll lang, und die auggebreiteten Flügel meffen wol 7 301. Auf Amboina. Jablonsky Tagf. I. Tab. 1. f. 1. 2. 2. Der Schwalbenfchwanz (P. Machaon). Mit geſchwaͤnzten, gelben, auf beyden Seiten gleich farbigen Slügeln, mit fchwarzbraunem Rande, und gels ben mondfärbigen Flecken darin. Die Raupe am Fen⸗ chel, Dil, Kümmel, Pimpinelle, Peterfilie; ift glatt, grün, mit ſchwarzen Ducerbinden, auf welchen rothe Punkte ftehen. Sie hat am Kopfe 2 Hoͤrner, die bey einer ftarfen Berührung heraustreten, und einen widris gen Geruch duften. Die Puppe ift grün, auch gelb und braͤunlich. Der Schmetterling Friecht zuweilen mol erft im zweyten Jahre aus. Köfel 1. Tagv. II. Tab. r. &8 3 3. Der 646 Staubfluͤgl. Inſ. Der Tagvogel. 3. Der Segelvogel (P. Podalirius). Mit blaßgelben, faft gleichfärbigen gefchwänzten Fluͤgeln, mit gedoppelten, fchwärzlichen Bändern ; auf der Unterſeite der Hinterflügel eine blutrothe Pinie. Die Raupe lebt auf Obſtbaͤumen, Kohl und Schlehendorn; ift gewoͤhnlich gelbgrün, variirt aber in der Sarbe, . Röfel I. c. I. Zagv. IL Tab. 2. ** Heliconier, 4. Die Mneme (P. Mneme). Mit ablangen, ſchwarzen, an der Baſis pomeran- zenfaͤrbigen Fluͤgeln; in den vordern ein gelbes Band und 3 Ecken. In Indien. Sulzer Geſch. Tab. 15. f. 3. *** Parnaßier. 5. Der rothe Augenſpiegel (P. Apollo). Mit weißen Fluͤgeln. Auf den Hinterfluͤgeln oben 4, unten 6 rothe Augenflecke, und an der Wurzel roth. Im füdlichen Deutfchland, der Schweiß, und Schweden, Auf Mintergrün, Knabenkraut, ꝛc. Raupe fchwarzblau, mit rothen Punkten, und dazwiſchen vielen blauen Wärzs chen auf jeder Seite. Puppe cylindrifch, mit blauem Etaube überzogen. ' i Sulzer Kennz. Tab. 11. f. 83. 6. Der Lilienvogel (P, Crataegi. Baumweißling; Heckenweißling). Mit zugerundeten weißen, ſchwarz geaͤderten Fluͤ⸗ geln. In Europa. Eine der ſchaͤdlichſten Raupen fuͤr Obſtbaͤume, wo fich die Jungen geſellſchaftlich in einem Geſpinnſte zuſammen halten. Die Raupe iſt haarig, grau, roth und ſchwarz gefleckt. Puppe gelb und ſchwarz ge— ſprengt. Staubfluͤgl. Inſ. Der Tagvogel. 647 ſprengt. Von dieſem Schmetterling kommt beſonders der ſo genannte Blutregen. Koͤſel J. c. J. Tagv. II. Tab. 3. *** * Danaiden. 7. Der Rohlſchmetterling (P. Braflicae. Kohleule; Buttervogel; gemeiner Schmetterling; Großer Kohlweißling). Zugerundete weiße Fluͤgel, mit ſchwarzer Spitze der Vorderfluͤgel, und 2 ſchwarzen Flecken. Nebſt dem fol genden auf Kohl, Kraut, und Ruͤbſaat. Raupe haarig, grün, mit gelben Linien, ſchwarz punftire. Puppe weiß, ſchwarz punftirr. Xöfel 1. c. Tab. 4. 8. Der Rübenweißling (P. Rapae. Kleiner Kohl- weißling). Dem vorigen gang ähnlich, nur Fleiner. Raupe glatt, grün, gelb lineirt. Puppe hoferig, grün, mit drey fchmefelgelben Streifen. Roͤſel 1. c. Tab. 5. 9. Der Auroravogel (P. Cardamines). Mit weißen Flügeln. Die vordern in der Mitte gelb; die hintern unten grün gemölft. Am Täfchelkrauf,, Kohl, ꝛc. Die Raupe lebt einfam, ift mattgrün, unten weißlich. Puppe grün; auf beyden Geiten ein weißer Strid. Roͤſel 1. c. Tab. 8. 10. Der Citronenvogel KW. Rhamni. Fliegendes Blatt). Mit eckigen, citrongelben Sigel, deren jeder oben einen feuerrothen, unten einen roflbraunen Punft hat. Die ganz gelben find die Männchen; die weißlichen die 684 Weib⸗ 648. Staubflügl. Inſ. Der Tagvogel, Weibchen. In Europa und Afrika. Am Faulbeerbaum, Megdorn, ꝛc. Erſcheint im Augufl. Manchmal bleibe die Puppe den Winter über liegen, und der Schmetter- ling kommt zu Anfang des Frühjahrs aus. Die Raupe ift glatt und grün, und hat auf dem Rücken einen dunfs lern Streifen. Röfel I. c. IM. Tab. 46. ı1. Der Grasfchmetterling (P. Hyperanthus). Mit braunen Flügeln; die vordern haben unten 3, die Hintern 2 und 3 Augen. Raupe afchgrau und furzs haarig; einfam auf dem gemeinen Wegegrag, und zivar unten an den Wurzeln des Graſes. Das Weibchen legt die Eyer zerfireut an die Erde. Die Raupen überwintern. Naturforſch. VIII. Tab. 3. f. D. FIRE Nympfen. 12. Der Pfauenfpiegel(P. Io. Pfauenauge ; Pfauens tagfalter). Mit eckig gezaͤhnten, feuerrothen, gelb und ſchwarz gefleckten Fluͤgeln, deren jeder mit einem blauen Augen— fleck geziert iſ. Die ſchwarze weiß punktirte Dornraupe lebt haufenweiſe auf Brennneſſeln. Die Puppe iſt grüns gelb, mit Goldpunkten. Roͤſel l. c. J. Tage. I. Tab. 8. 13. Der Dieftelvogel (P. Cardui). Mit gelbrothen, ſchwarz und weiß gefleckten Flügeln; die hintern haben unten vier Augenflecken. An Diefteln, Kletten, 2c. Die Dornraupe ift braun, mit gelben Streis fen, und überfpinnt dag Blatt, wo fie fißt. Puppe eig, mit Goldpunften. Röfel 1. c. Tab. 10. 14. Der Changeant (P. Isis. Schillervogel). Fluͤgel etwas gezaͤhnt, unten grau. Auf beyden Seiten eine weiße unterbrochene Binde; ‚oben auf den Hinters Staubflügl, Inf. Der Tagvogel. 649 Hinterflügeln ein Auge. Auf Espen, Eichen, Weiden, rc. Nur die Flügel des Männcheng fehillern aus dem braunen ins fchonblaue, meil jedes ftaubähnliche Feder⸗ chen auf einer Eeite braun, auf der andern blau ift. Die Raupe ift grün, gelb fchief geftreift. Kopf gehoͤrnt. Korper geſchwaͤnzt. Puppe gelblich grün. Röfel 1. c. III. Tab. 42. 15. Der Trauermantel (P. Antiopa. Pleureufe). Mit fehwarzbraunen, weiß bordirten Flügeln. An: Birken, Weiden, ꝛc. Dornraupe ſchwarz, roth gefleckt. Puppe eckig, ſchwarz, mit gelben Punkten. Roͤſel l. c. J. Zagv. 1. Tab. 1. 16. Der große Fuchs (P. Polychloros). Slügel rothbraun, fchwarz gefleckt. Die. vordern haben oben 4 fehmarze Flecke. An Kirfchen, Bir” u, Weiden. Die fehwarze Dornraupe hat an der Seite einen gelben Strich, und giebt einen bifamähnlichen Geruch von fich. Die Puppe ift fleichfarben, und finder fich häufig im Sommer, Kerbft und Winter an ben Garten⸗ wänden, u. a. bedeckten Orten. Der Schmetterling ift einer der erften im Fruͤhjahre. na Röfel.k & CTagy. I Tab) 17. Der Heine Suchs (P. Urticae. Neſſelvogel). Mit rothbraunen, ſchwarz gefleckten Flügeln. Die pordern haben oben 3 ſchwarze Punfte. An-Brennneffeln, 100 die ausgekommenen Jungen in Gefellfchaft bey einanz der bleiben. Dornraupe braun und grünbunt, mit ſchwar⸗ sem Kopfe. Puppe zackig, braun; zuweilen ganz golds glänzend. Der Schmetterling fliege fehr ſchnell. Röfel l. c. Tab. 4. 18. Der C-Vogel (P. C. Album). Mit rörhlich gelben, ſchwarz gefleckten Flügeln. Huf der Unterfiite der hintern ein weißes C. Auf Reffeln, Ss5 Stachel⸗ 650 Staubfluͤgl. nf, Der Tagvogel. Stachelbeeren, Johannisbeeren, Hopfen, ꝛc. Dortts raupe grun und weiß; lebt einzeln. Puppe braun, golds gelb gefleckt. Roͤſel 1. c. Tab. 5. % 19. Der Aomiräl (P. Atalanta. Mars. Acht und neunziger). Cchwarze, meißgefleckte Flügel, mit einer purpur⸗ rothen Binde, die bey den vordern auf beyden Seiten durchaeht; bey den intern aber nur den Rand der Ober» feite bedeckt. Einer der ſchoͤnſten deutſchen Schmetters linge. Raupe ſchwarz, gelb gedornt. Auf Neffen. Puppe grau, mit goldenen Slecken. Röfel 1. c. Tab. 6... so. Der Silberftrich (P. Paphia). Ye Mit gelben, ſchwarz gefleckten Flügeln. Auf ber meergruͤnen Alnterfeite der Hinterflügel fchräge Silbers ſtriche. Dornraupe braun, wit breitem, gelbem Ruͤcken— ſtreifen. In Waͤldern, auf Brennneſſeln; lebt einſam. Vermehrt ſich nicht ſehr ſtark. “oO Röfell. cc. Tab. Ta ar. Der große Perlenmurterpoge @. —— Violenvogel). Mit gelben, ſchwarz — Flaͤgeln. Unterfeite der Hinterflügel 21. Silberfieden auf grünem Grunde, Dornraupe ſchwarz, mit ziegelrothen Seitenfiecken. Auf ante Veilchen, ꝛc. Puppe roth. | &öfel 1. c. 1V. Tab. 25. ****** Gemeine. 22, Der Fichenfchmetterling @. Quercus), Dberflügel fchwarg, mit 2 blauen Laͤngsflecken, und weißer Einfaſſang; unten aſchgrau. m Afterwinkel der f Hintere Staubfligl. Inſ. Der Abendvogel. 65: Sinterflügel ein doppelter rothgelber Sled. Sie find kurz geſchwaͤnzt. Raupe dic, rund erhaben und rofen« farben, mit 3 Reihen grüner ug Auf den Eich» bäunen. RR braun, ohne Ecken. : Röfel J. c. I. Tagv. IL Tab. 9. 23. Der Pappelvogel (P. Malvae. Malvenvogeh. Mit gezähnten, aus einander ftehenden, ſchwarz und weiß geflechten Slügeln. Raupe fahlbraun, mit roth geflecktem Halfe und ſchwarzem SKopfe. Auf Paps peln und Malven. Puppe mattblan. Go wol Raupe als Papillon kommen jährlich 2 mal zum Borfchein. Roͤſel 1. c. Tab. 10. LVI. Der Abendvogel nice Däammerungse \ falter; Schwärmer ; Unruhe). Fuͤhlhoͤrner faſt prismatiſch; in der Mitte am diekften. ‚Zunge bey den meiften Hervorragend, . Swen zuruͤckgebogene Freßſpitzen. Fluͤgel niedergebbgen. * Die Raupen in dieſem Geſchlechte ſind mehrentheils von vor⸗ trefflicher Farbe, groß, glatt, unbehaart, punktirt, am Ende des’ Ruͤckens mit einem hakenfoͤrmigen Horne, und 16 Fuͤßen verſehen. Sie verpuppen ſich unter der Erde, meiſt ohne Geſpinnſt. Gemei— niglich geſchiehet die Verwandlung zu Ende des Sommers, oder im Herbſte. Die Puppe iſt groß, kegelſformig, braun, und liegt gemeiniglich den Winter hindurch, che der Schmetterling auskömmt. Diefe fliegen meiſt blos in der Abenddammerung, ſchwaͤrmen zu der Zeit um die Blumen, und faugen mit ihrer langen Spiraljunge den Honiafafr verfeiben. Ant Sage oder bey der Nacht balten fie fic) an den Staͤmmen der Bäume ꝛc. ganz ruhig. Die mehreſten haben einen langfamen und ſchweren Flug. Das Meibchen ift faft durchgehendg größer und Dicker ald das Maͤnnchen. Bey einigen geben die Augen zur Nachtzeit einen ordentlichen phoephorifchen Schein. Die big jest befannten 165 Gattungen werden auf fols gende Art unterabgetheilt: J. Aechte 652 Gtaubflägl. Inf Der Abendvogel. J. Aechte Abendvoͤgel: 1) Mit eckigen Fluͤgeln, die einen — Rand haben. 2) Mit glattraͤndigen Fluͤgeln. a) Mit einfachem, oder unzertheiltem Schwanze. b) Mit zertheiltem, oder baͤrtigem Schwanze. II. Unaͤchte Abendvoͤgel: Ihre Raupen find haarig, ſchwarz punktirt, und ſehen den Spinnerraupen aͤhnlich. Sie verwandeln ſich uͤber der Erde, und machen ein glängendeg pergamentartiges Geſpinnſt. Die Fuͤhlhoͤrner des Schmetterlingg find-meift feus lenfoͤrmig. Diele fliegen auch bey Tage. * Aechte. 1. Das Abendpfauenauge (ph Ocellata. Weiden⸗ ſchwaͤrmer). Nit eckigen —— braunen, roͤthlich weiß ſchatuͤtten Fluͤgeln. Hinterfluͤgel roth, mit einem dun« kelblauen Augenfleck. Die faſt 2 Zoll lange Raupe iſt dick, gruͤn, blau geſchwaͤnzt, und hat ſchiefe weiße Sei⸗ tenſtreifen. Einzeln auf Weiden und Obſtbaͤumen. Xoͤſel J. c. I. Nachtv. 1. Tab. 1. 2. Der Lindenſchwaͤrmer (Soh. Tiliae). Mit eckigen, gruͤn gewoͤlkten, dunkelgruͤn bandirten Fluͤgeln; die hintern oben gelb⸗ mufchelartig, Raupe gruͤn, blau geſchwaͤnzt, mit ſchiefen, roth und gelben Seitenſtreifen. Einzeln auf den Lindenbaͤumen. Xoͤſel J. c. Tab. 2. 3. Der Windenſchwaͤrmer (Sph. Convolvuli). Mit ungezackten gewolkten Fluͤgeln. Die hintern ſchwarz bandirt, und der aͤußere Rand weiß punktirt. Am Hinterleibe rothe, ſchwarze und weiße Queerſtreifen. Raupe Staubftigl. Inſ. Der Abendvogel. 653 Raupe über 4 Zoll lang; braun, gelb geftreift. Auf Winden, Zaunglocen. Ziemlich felten. &öfel 1. c. Tab. 7. 4. Der Hollundervogel (Sph. Liguftri). Mit ungezackten Flügeln; die hintern roth, mit 3 ſchwarzen Binden. Unterleib roth, mit ſchwarzen Guͤr⸗ teln. Raupe geſchwaͤnzt; gruͤn, mit 7 Paar ſchraͤgen, halb purpurfarbenen halb weißen Seitenſtrichen. Auf Hartriegel, Hollunder, ꝛc. Größe und Farbe des Schmet⸗ terlings zumellen verſchieden. Mit der Begattung brin— gen dieſe Thiere, wie die mehreſten dieſer Art, ziemlich lange zu, und das Weibchen ſtirbt bald, nach der Ente ledigung feiner Eyer, entkräfter. Xöfel I. c. III. Tab. 5. 5. Der Todtentopf (Sph. Atropos). Mit ungezackten Flügeln. Die hintern geld, mit fhwarzen Banden. NHinterleib gelb, mit ſchwarzen Nins gen. In Xegypten und Indien; auch in Europa, wo aber der Schmetterling weit Eleiner bleibt. Die geſchwaͤnz⸗ te, an 6 Zoll lange Raupe ift gelb, ſchwarz punftirt, mit halb blauen und halb grünen Dueerftreifen an den Eeiten. Lebt einfam auf Jasmin, Kartoffelfraut, ꝛc. Hält fih) am Tage unter der Erde auf, und geht des Nachts ihrer Nahrung nach. Die Puppe ift ſchoͤn dun⸗ felroth, und hat zu beyden Seiten 5 ſchwarze uftlöcher. Die ehemalige große Seltenheit dieſes Thiers in Deutfch» land, die todtenfopfähnliche Zeichnung auf dem Brufls fchilde deg Schmetterlingg, und der jammernde Laut, den er durch Neiben der Freßfpigen an dem Saugruͤſſel her⸗ vorbringe, mogen mol zu dem Aberglauben Anlaß ges geben haben, daß man dag ſchoͤne Thier ehedem für einen Sterbepropheten gehalten hat. wöfel 1. e. III. Tab. 2 654 Staubfluͤgl. Inſ. Der Abendvogel, 6. Die Weinraupe (Sph. Elpenor. Großer ya vogel). Mit ungezackten grünlichen,, purpurroth —— Fluͤgeln; die hintern roth, an der Wurzel ſchwarz. Rau—⸗ pe geſchwaͤnzt, braun gefleckt, zu beyden Seiten des Hal— ſes 2 blauliche Spiegelflecke. Auf Weinlaub, Weiden, Balſaminen, ꝛc. Macht vor der Verwandlung ein loͤche⸗ riges, braunes Geſpinnſte um ſich. Röfel 1. c. I. Nachtv. I. Tab. 4. 7. Die Wolfsmilchsraupe (Sph. Euphorbiae). Mit ungezarften grauen Flügeln, die 2 grüne Bin den haben. Hinterflügel roth, find an der Wurzel ſchwarz, und haben auch einen ſchwarzen Erreifen. Fuͤhlhoͤrner weiß. Die Raupe ift geſchwaͤnzt, ſchwarz und weiß punftirt, hat auf dem Mücken einen blutrothen Streifen; an den Zeiten einen gelben, und gelbe Flecke. An Wolfs, milch, Faͤrberroͤthe. Die Puppe von diefer Raupe liege manchmal wol 2 Jahr, ehe der Schmetterling auskoͤmmt. Die erftorbenen Larven leuchten oft mehrere Tage nad) einander fehr helfe im Sr Röfl i. c. Tab. 8. Der Taubenfhwanz | (Sph. Stellatarum. Kar⸗ pfenkopf). Mit ungezackten Fluͤgeln, und — Schwanze. Iſt an den Seiten ſchwarz - und weißbunt. Hinterfluͤgel roſtfarbig. Raupe weiß punktirt, mit pfriemenfoͤrmi— gem, blauem, an der Spitze roſtfarbigem Schwanze. Auf Faͤrberrothe, Wegkraut. Roͤſel J. c. Tab. 8. ** Unaͤchte. 9. Die Cirkelmotte (Sph. Filipendul). Borderflügel gränlich blau, mit 6 rothen Flecken; Hinterfnügel worth, mie blauem Rande. Raupe ges ſchwaͤnzt, Staubfluͤgl. Inf, Der Nachtvogel. 655 ſchwaͤnzt, ſchwefelgelb, mit 4 Neihen fchwarzer Punkte, An Quecken, Hundegras. Macht ein laͤugliches, halb ſtrohgelbes Gefpinnfte, worin fie ſich nach 4 Tagen vers puppt; und nach 14 Tagen fommt der Schmetterling aus, Köfell. c. J. Nachtv. Il. Tab. 57. EV. Der Nachtvogel (Phalaena. Nachtfalter). Sühlbörner yon der Wurzel nad) der Spitze iu allmaͤhlig vers dinnt. Kinnladen fehlen. N Fluͤgel im Siegen mehrentheils heruntergefchlagen. Le Das weitlaͤuftigſte Geſchlecht unter den Inſekten, wovon man bis jetzt ſchon 1529 Gattungen kennet, deren Eintheilung aber noch zur Zeit ſehr vielen Schwierigkeiten unterworfen iſt. Die Raupen ſind mehrentheils behaart, und verpuppen ſich meiſt innerhalb eines beſondern ſeidenartigen Geſpinnſtes, wozu ſie den klebrigen Saft, in zwey darmähniichen Schlaͤuchen, die laͤngſt dem Ruͤcken hinab, neben dem Magen liegen, fuͤhren, und ihn nachher, mittelſt einer beſondern Rohre, die ſich hinter dem Munde dieſer Raupen befin— det, zu aͤußerſt feinen Faden Ipinnen. Die Puppen find gemeinigs lich oval. Die Schmetterlinge fliegen mehrentheils des Nachrg, Heben am Tage an Stammen der Bäume oder an alten Mauren, und andern ſchattigen Orten. Ihr Flug ift leife und ohne Geraͤuſch, ſchwer und ungeſchickt. Die Puppen brauchen zur Verwandlung inggemein mehr Zeit, als die vun den Tagsngeln. Die meiften überwintern in ihren Gehäufen. Miele verwandeln ſich auch erft nad 2— 3 Jahren. Tür Anfänger iſt folgende ia die leichtefte: 1. Attaker: (Atlaße, Spiegelträger; ——— Mit weit ausſtehenden Fluͤgeln. 1) Mit kammfoͤrmigen Fuͤhlhoͤrnern. 2) Mit borſtenaͤhnlichen Fuͤhlhoͤrnern. II. Spinner; (Bombyces). Mit niedergeſchlagenen oder süchwärts in die Höhe gebogenen, zumeilen auch) zufammen gerwundenen Flügeln, und kammfoͤrmi⸗ gen Fuͤhlhoörnern. 3) Ohne 656 Staubfiägl Inſ. Der Nachtvogel 1) Ohne fichtbare Spiralzunge (Elingues). 2) Mit fpiraiformig gemundener Zunge (Spirilingues). II. Eulen: (Noltuae). Mit niedergefchlagenen Fluͤ⸗ geln, und borftenartigen Fuͤhlhoͤrnern. 1) Ohne ſichtbare Spiralzunge. 2) Mit Spiralzunge. IV. Spanner; (Geometrae, Spannenmeffer). Mit offe» nen, horizontal liegenden Zlügeln des figenden Thiers. 1) Mit kammartigen Fuͤhlhoͤrnern. 2) Mit borſtenartigen Fuͤhlhoͤrnern. V. Blattwickler: (Tortrices). Mit ſehr ſtumpfen, am Vorderrande meiſt bogenfoͤrmigen Fluͤgeln. VI. Kicbrmotten: (Zünfler; Feuervogel. Pyralides). Mit durchfcheinenden in der ruhigen Lage deltafoͤrmi— gen- Flügeln. VII. Motten: (Tineae). Mit fchmalen, faft cylinders artig zufanımen gerollten Flügeln. VII. Sedermotten; (Aliucitae). Mit gefingerten, big an die Wurzel gefpaltenen Slügeln. * Attaker. 1. Der Atlas (Ph. Atlas. Großer Epiegelträger). Mit Fammartigen Fühlhernern und furzer Zunge. Fluͤgel fichelförmig auggefchmeift, gelb, roth und weiß aefcheckt, mit einem durchfichtigen Flecken, wie matteg Glas. In benden Sndien, auf den Drangebäumen. Don der Große einer hielandifchen Fledermaus. Naupe mit haarigen Wärzchen befeßt. Aug dem Gefpinnfte dies fer und anderer großen Phalänen wird in China die fo ges nannte wilde Seide gemacht. Befindet fich im herzogl. Kabinst zu Braunfchweig. 2, Das Staubflügl, Inf Der Nachtvogel. 657 2. Das Nachtpfauenauge (Ph. Pavonia. Pfauvogel). Mit Fammartigen Fuͤhlhoͤrnern, kurzer Zunge, zuge: rundeten röthlich grauen, wellenförmig bandirten Flügeln; auf jedem ein etwas durchfcheinender Augenfleck. Raupe grün, mit runden erhabenen, rothen, auch gelben Rus: pfen. Auf Roſen, Himbeeren, Ulmen, Hafelftauden, Obſtbaͤumen, Schlehen, Weiden. ꝛc. Das Puppenges haͤuſe hat die Geftalt einer runden Slafche. Köfel l..c. 1. Nachtv. IL Tab. 4. 5, ** Spinne. Die Raupen haben meift 16 Fuͤße, und fpinnen fich zu ihrer Verwandlung ein dichtes Gehäufe, worin die längliche Puppe liegt. Dies Gehäufe befteht zwar vor« züglich aus der, in der Raupe bereiteten Seide; die Rau— pen aber, befonderg die Holgraupen, weben oft Holz⸗ ſpaͤne, u. a. Dinge feſt mit ein. 3. Das Fichblatt (Ph. Quercifolia), Mit fehr kurzer Zunge, rückwärts gebogenen, balbs bedeckten, gezaͤhnten, rothbraunen, am NHinterrande ſchwarzen Fluͤgeln. Raupe graubraun, am Halſe blau gefleckt. Im Gras und an Obſtbaͤumen. Puppe braun, mit rothen Binden. Der Schmetterling hat im Sitzen eine ſonderbar bucklichte Stellung. Roͤſel 1. c. Tab. 41. 4. Der Gabelfehwanz.(Ph. Vinula, Hermelinvogel), Mit Furzer Zunge, etwas rückwärts gebogenen, weißen, bräunlid) ſchwarzen geaderten Flügeln, und weiß» lichem, fehtwarz punftirtem Körper. Auf Weiden, Paps peln und Eichen. Die Raupe ift hökrig, grün, hat einen dicken abgeftumpften Kopf, und 2 Schwanzfpisen, die ihr ftatt des legten Paars Hinterfüße dienen. Durch eine, jwifchen dem Kopfe, und dem erſten Paar Süße befindliche =: Def 658 Staubfluͤgl. Inſ. Der Nachtvogel. Deffnung kann fie einen ſauren, ſcharfen Saft wolf weit von ſich ſpruͤtzen. Köfel I. c. Tab, 19, 5, Der Seidenwurm (Ph. Mori). Mit kurzer Zunge; rückwärts gebogenen gelblich weißen Fluͤgeln, auf denen 3 blaßbraune Streifen, und ein mondfoͤrmiger Fleck. Urſpruͤnglich in China, wo man ſo gar die Raupen iſſet. Seit Juſtinians Zeiten (ums Jahr 560) iſt dieſer nuͤtzliche Wurm erſt in Europa gezogen. Er bleibt 6 bis 7 Wochen lang Raupe, haͤutet ſich 4 mal, ſpinnt ſich in einen Cocon von weißer oder gelber Farbe, der, wenn er drittehalb Gran am Gewicht haͤlt, aus einem 900 Fuß langen Faden beſteht. Nach 3 Wochen kriecht der Schmetterling aus, und das Weib⸗ ‚chen legt an 500 Eyer, bie im folgenden Fruͤhjahre, wenn die weißen Maulbeerbäume zu grünen anfangen, augs friechen. Röfel 1. c. 1. Tab. 7. 8. 6. Die Ringelvaupe (Ph. Neuftria). Mit kurzer Zunge, zurüdgebogenen graugelben Slü- gein, auf denen 2 röthlich braune parallele Ducerftreifen. Die haarige Naupe dunkelfarbig, hat zu beyden Seiten 3 tothe, und auf dem Nücken einen weißen Streifen. Die ſchaͤdlichſte Zerfidrerin der Obſtbaͤume. Die Phaläne lege ihre Eyer in einer Spirallinie dicht an einander um ein Aeſtchen herum, und wählt dazu gemöhnlich die hoͤchſten Spisen der Zweige. Die Eyer bieten aller Witterung Trotz. Roͤſel 1. c. I. Nachtv. 2. Tab. 6. 7. Die ſchwarze Bärenraupe (Ph. Caja). Mit furzer Zunge, niederhängenden braunen, weiß: Headerten Border - und fcharlachrothen, ſchwarz gefleck« ten Dinserfiügeln. Eben fo ſchaͤdlich als die vorige. Ein Weib - Staubfluͤgl. Sofe Der Nachtvogel. 659 Weibchen ſoll auf 1600 Eyer legen. Die langhaarige braune Raupe haͤlt ſich auf Neſſeln, Salat, und andern Kuͤchengewaͤchſen auf. Die Abſchnitte zu beyden Seiten haben 3 erhabene blaue Punkte. öfel I. c. Tab. ı. 8. Die Proceffionsraupe (Ph.Procefli — Mit kurzer Zunge; rückwärts geſchlagenen graulichs blauen Vorderflügeln, mit einem dunfeln Streifen bey dem Weibchen, und dreyen bey dem Männchen. Befons ders auf Eich» und Fichtenbäunen von mittler Größe. Die haarigen Raupen gehen proceffionsweife in Zügen, die aus mehr als 100 Gliedern beftehen, von einem Baume ind Zweige zum andern, fommen auch fo zurück, und gerpuppen fich gefellfchaftlich. 9. Die fhwarze Winterraupe (Ph. Chryforhoea), Mit Eurzer Zunge, niebergebogenen weißen Fluͤgeln, und gelber behaarter Spige des Hinterleibs. Die Raupe ift behaart, und ſchwarz, hat 2 rothe Streifen auf dem Ruͤcken, und an den Ceiten weiße Streifen. Eine der fchädlichften für Obſtbaͤume. Kriecht im Herbft aus den Eyern, und bringe den Winter gefellfchaftlich in zuſam⸗ mengeſponnenem welken Laube an den Aeſten zu, ohne daß ihr die Kaͤlte ſchadet. Koͤſel I. c. Tab. 21. 10. Die Weidenraupe (Ph. Coflus). Mit kurzer Zunge, niederhängenden blaulichgramen gewoͤlkten Flügeln. Am Bruftfchilde hinterwärts ein brauner Dueerftreif. Fuͤhlhoͤrner geblättere. Die Raupe ift etwas behaart, rothlich, auf dem Nücken blutrorh, mit ſchwarzem Kopfe. Auf Ulmen und Eichen, vorzüge lich auf Weiden, denen fie ußerft nachtheilig wird. Vers puppt ſich erfi nach 3 Jahren. Kann Stundenlang im 22 luft⸗ S 660 . Staubflügl. Inſ. Der Nachtvogel. luftleeren Raume, und wochenlang unter Waſſer aus⸗ dauern. Auch die Puppe kann ſich von der Stelle be— wegen. Lyonet hat bey Zergliederung einer Weidenraupe in den 2 Hauptluftroͤhren 236 Aeſte; an dieſen wieder 1336 Zweige; zu dieſen noch 232 abgeſonderte Neben— blutgefaͤße, und außerdem bey 4041 Muskeln, außer an⸗ dern Gefaͤßen, entdeckt. Roͤſel 1. c. Tab. 18. *xx* Eulen. 11. Die Krauteule (Ph. Oleracea). » Mit rorhbraunen Vorderflügeln, auf denen ein gelb- licher Mondfleck, und ein weißer, binterwärts doppelt gezähnter Streifen. Die Raupe ift glatt, bräunlic), ſchwarz punftirt; auf dem Rüden ein brauner, an den Seiten ein weißer Streifen. Zernagt die Wurzeln der Rrautpflangen; frißt auch Erbfen» Bohnen: und Salat blätter, _ “ Röfel 1. c. Tab. 32. *xx* Spannraupen, | Die Raupen haben nur 10 bi8 12 Füße, da bie an« "dern 12 big 16 haben. Die 3 oder 2 erften Paare der Bauchfüße fehlen, und fie fcheinen gleichfam, wenn fie fich bewegen , ihren Gang mit Spannen abzumeffen. 12, Die Stachelbeerraupe (Ph. Groflulariata). Hat weiße Flügel, mit runden ſchwarzen Stecken; die, vordern gelb geftreift. Fuͤhlhoͤrner borftenähnlich. Naupe etwas haarig, oben afchgrau, ſchwarz punftirt, unten gelblich. Puppe ſchwarz, gelb bandirt. Auf Stachel» und Fohannisbeerfträuchen. Röfell. c. I. Nachtv. III. Tab. 2. ** Blatt⸗ Staubfiigl. Inf. Der Nachtvogel. 661 *5**** Blattwickler. Die Raupen haben 16 Fuͤße, find klein, wohnen in Blättern, die fie wie eine Nolle zufanımen wickeln und verzehren. 13. Der Weidenwickler (Ph. Clorana). Mit rantenformigen Flügeln; die obern gang grün, mie weißem Nande, Raupe grünlich, weiß punftirt, an den Seiten braun geflecft. Auf den Weidenbäumen. Koͤſel l. c. J. Nachtv. 4. Tab. 3. KAKKKK Sichemoften, Die Raupe hat 14, auch 16 Füfe. Die kleinen Schmet⸗ terlinge fliegen des Nachts nach dem Feuer oder Lichte, und flattern um daſſelbe. 14. Der Neſſelwurm (Ph. Verticalis). Mit glatten, oben blaffen, etwas bandirten, unten braungewoͤlkten Slügeln, Raupe haarig; Kopf und Füße gelb. Auf den Neffeln. &öfel l. c. Tab. 4. — Motten, Rleine Thiere, die eheilg in Geſellſchaft, theils ein- zeln leben, theils unbedeckt find, theils in einer häufigen Hülfe ſtecken, die fie mit fich fortziehen, und fich zuleße darin verpuppen. Leben von Blättern, Früchten, Moog, wollenen Zeugen, Pelswerf, ꝛc. Einige, die man Mis nirraupen nennt, leben swifchen den Häuten der Blaͤt⸗ ter, und verzehren nur den Eaft. Don diefen fommen die fchlangenförmigen Zeichnungen auf den Blättern. 15. Die Delzmotte (Ph. Pellionella). Mit filbergrauen Flügeln, in deren Mitte ein ſchwar—⸗ zer Fleck. Die Raupe ift weißlich, mit einem rothen Strich auf dem Tücken. Sehr ſchaͤdlich für Pelzwerk, 63 und 663 Staubfluͤgl. Inſ. Der Nachtvogel. und ausgeſtopfte Thiere. Der Schmetterling kommt im May aus. Xoͤſel J. c. Tab. 17. 16. Die Rleidermotte (Ph. Sarcitella ſ. Faſcitella). Mit grauen Fluͤgeln. An jeder Seite des Vorder— leibs ein weißer Punkt. Beſonders in wollenen Kleis dungsſtuͤcken, die die Raupe zernagt. Röfel 1. c. Tab. 15. 17. Der Wolf (Ph. Granella. Weißer Kornwurm). Mit ſchwarz und weißbunten Flügeln und weißem Kopfe. Raupe nackt und weiß. Auf Kornbeden in der Frucht, die fie benagt, abhülfet, und zerſchrotet. Im Auguſt und September fpinnt fie fich ein, bleibt ohne alle dahrung big in den April oder May, da fie fich verwans delt, und etwa nad) 3 Wochen der Schmetterling aus— kriecht. Roͤſel I. c. Tab, 12. FRRKHKKK Federmotten. Die 16 fuͤßigen Raupen ſind klein, breithaarig und langſam; verwandeln ſich ohne Gewebe, und die Puppe Hängt fich mit einigen Fäden irgendwo auf. 18. Die weiße Sedermotte (Ph. Pentadadtyla). Hit fchneemeißen Flügeln, wovon die obern 2, bie Hintern 3 Sedern haben. Raupe und Puppe behaart, grün, ſchwarz punftirt; erflere auf dem Nücen einen weißen Strich. Auf dem Schlehenbaume. Köfel J. c. Tab. 5. Vierte Netzfluͤgl Inſ. Die LKibelle. 663 ee ee Vierte Ordnung. Inſekten mit netzartigen Flügeln (Neuroptera). Vier nackte Slügel, mit Adern nekartig durchzogen. Schwanz wehrlos; bey einigen mit Häkchen, die bey der Ber gattung dienen, verfehen. - LVIII. Die Libelle (Libellula. Wafferjungfer ; Spinnjungfer). Am Munde hornartige, gezaͤhnte Kinnladen. Kippe dreymal geſpalten. Fuͤhlhoͤrner fadenformig, ſehr zart, kuͤrzer als der DRIN, Slügel fehr ausgebreitet, Männchen am Schwanze sangenförmige Zaͤkchen. Te a geben ale Larven im Waſſer, und haben eine fonderbar bes weglihe Kappe vor dem Munde, womiit fie ihre Beute haſchen. Die Begattung des vollkommenen Inſekts geſchiehet im Fluge. Das Weibchen legt die länglichen Eyer zu Ende des Sommers ins Waſſer. Die Larve haͤutet fi) dreymal, und verwandelt fich in eine unvollftandige Puppe, woraus im folgenden Frühjahre die Eis bellen augfommen. — 43 Gattungen. 1, Die gemeinfte Libelle (L. Volgatifiima). Hat einen gelben Bruftfchild, mit 8 ſchwarzen Strei⸗ fen. Ruhet mit ausgebreiteten Fluͤgeln. An den euro⸗ 9 Gewaͤſſern. Koͤſel J. e. Wafferinf. 2. Tab. 5. f.3. 2. Die Flußnympfe (L. Virgo). Mit gefärbten, bald grünen, bald goldglängenden, blauen, bald ſchwarz gefleckten Fluͤgeln. Hat kugelfoͤr⸗ mige, weit von einander entfernte Augen, und hält im Ruhen die Sfügel ſenkrecht. Häufig an den europäifchen Gewaͤſſern. # Röfel 1. c. Tab. g. Tt 4 LIX. 664 Nettzfluͤgl. Inſ. Die Eintagefliege. LIX. Die Eintagsfliege (Ephemera. Ufer: aas; Haft; Geſchwaͤder; Tagfliege). Mund ohne aufere Kinnladen. Vier kurze fadenformige Freß— rigen. Innere Kinnladen kurz, pergamentartig, walzenfors mig, mit der Pippe verbunden, Sühlhörner kurz, pfriemenfürnig. Ueber den Augen 2 große Nebenaugen. Stügel aufgerichtet, die hintern ganz klein. Schwanz borfig, Fe ie 220 ; £ebt einige Jahre lana ald Larve im Waſſer, wo fie fih Höhlen und Gänge zum Aufenthalt ins Ufer wuͤhlt, von den Fifchen begie⸗ tig verzehrt, und deshalb zum Köder benm Angeln gebraucht wird. Die Larven haben an den Seiten der Dauchringe Pleine Schwimms bläschen. Nach 2 bis 3 Jahren vermandeln fie fich in eine halb⸗ vollftändige Muppe. Diefe ſchwimmt um den Ausuft nach der Dberfläche des Waſſers; die Haut fprinat auf, und das geflügelte Inſekt kömmt hervor, und geht aufs Trockne. Millionen ſolcher Zhiere kommen binnen wenig Tagen mit einemmale aus dem Waſ—⸗ ſer hervor, die fich alsdenn, gegen die Weiſe andrer Infeften nochs mals bauten, umd die Hfille bleibt an dem Drte baften. In dem vollfonimenen Zuftande lebt das Infekt Faum 24 Stunden. Es frißt nicht, begattekt fich, legt Ener, und ſtirbt. Ein Weibchen legt 7 big g00 Ener. — 18 Gattungen. ı, Der gemeine Saft (Eph. Vulgaris), Mit 3 Schwanzborften; braun gefleckten Flügeln und braunem Leibe. in den enropäifchen Gemwäffern. Das Weibchen legt ein eyfoͤrmiges Klümpchen, das aus ſehr vielen Eyerchen zuſammengeſetzt if. In Kärnthen find diefe Thiere in fo ungeheurer Menge, daß die Bauern davon im Brachmonath ganze Karren voll aufladen, und ihre Aecker damit düngen. Sulzer Kennz. Tab. 17. f. 102. 2, Das Stundenthierchen (Eph. Horaria). Etwa 2 Linien fang. Mit weißen, an dem bickern Ende fchwärzlichen Se und 2 Schwangborften. Häufig Netzfluͤgl Inf Die Srühlingsfliege. 665 Häufig an den europäifchen Gewäffern. Lebt nur wenige Etunden. IX. Die Srüblingsfliege (Phryganea. Waſ⸗ ſermotte). Mund ohne Gebiß. Vier Freßſpitzen. Drey Nebenaugen. Fühlboͤrner borſtenfoͤrmig; lang. Fluͤgel über einander liegend; die hintern gefaltet. ie Se Se Die Frühlingsfliegen fliegen des Abends ſchaarenweiſe in der Luft, und dienen haufig den Schwalben jur Speiſe. Die ſechs⸗ füfigen Larven leben im Waſſer, bauen fi aus Scilf, Rohr, Kräutern, Mufcheln, Sandfornchen, Steinchen, ꝛc. enlindrifche Hülfen, mit denen fie im Waffer herum ſchwimmen, und fih von Waſſerpflanzen und Fleinen Inſekten nahren. Born bleibt eine Deffs nung zum Behuf des Steffens, und hinten eine zur Hinwegfchafz fung dee Unraths. In diefen Röhren bleiben fie den Winter über. Wollen fie fih im folgenden Srühjahre verpuppen, fo fleigen fie an die Oberfläche des Waſſers, bangen fih da an eine Pflanze oder Stein, verfchliefen ihr Sehaufe, und verwandeln ſich in eine uns vollftändige Yuppe. Mach 14 Tagen kommt das Inſekt aus, das einige Tage oder Wochen lebt. Die Begattung währt, nach der Art, bey den meiften, fehr lange, und das Weibchen legt eine Mens ge Eyer in fließendes Waſſer. — so Gattungen. 1. Der Gabelfdywanz (Phr. Bicaudata). Kopf und Bruft grau, Hinterleib gelblich. Flügel mit braunen Adern durchzogen; 2 Schwanzborften. In Europa. An twafferreichen Gegenden. Das Weibchen ſoll die Eyer unter dem Bauche zufammen geballt, mit fich herumtragen. Sulzer Gefch. Tab, 24. f. 8. 2. Die graue Srühlingsfliege (Phr. Grifea). Ohne Schwanzborften. Worderflügel gewoͤlkt, mit einem ſchwarzen Slecfen am Rande. Ebenfalls in Europa. Degeer Inf, II. Tab. 13. f. 21. Dt 5 LXI. 666 Netzfluͤgl Inf. Die Storfliege. EXT. Die Florfliege (Haemerobius. Landlibelle). Aeußere Rinnlade kurz, hornartig; innere cylindrifch, gerade, gefvalten; Lippe hervorragend, unzertheilt. Bier ungleiche, fadenfdrmige Freßſpitzen. i Nebenaugen fehlen. Niedergebogene, ungefaltete Fluͤgel. Fuͤhlhoͤrner borſtenformig, gerade vorwaͤrts ſtehend, und länger als der gewoͤlbte Bruſtſchild. > nn 2. Die meiftend ovale, haarige Larbe hat 6 Füße, und naͤhrt fich beſonders von Blattlaufen, daher fie auch Blattlausloͤwe genannt wird; nach 14 Tagen verpuppe fie fi in einen runden Gefpinnft, in eine unvollftändige Puppe. DasMeibihen pflanzt feine geftens gelten runden Ener gleich in den Fägern der Blattläufe auf, damit Die ausgekommenen Larven aleich ihre Nahrung finden. Das volls kommene Inſekt lebt nur Furge Zeit. — 32 Gattungen. Die Perlfliege (H. Perla). Gelblich grün. Flügel durchſichtig, grün geaberf, In Europa. Auf Pflanzen. Köfel 1. c, III. Tab. 27. f. 4. 5. LXII. Die Afterjungfer (Myrmeleon). Yeufere und innere Kinnladen hornartig und fharf. Sechs Freßſpitzen. Nebenaugen fehlen. Fuͤhlhorner auswaͤrts verdickt. Fluͤgel dachformig herunter haͤngend. Das Männchen hat am Schwanze 2 Blättchen, die einer — gleichen. 15 Gattungen. Der Ameifenlöwe (M. Formicarius). Mit braungemwolften Flügeln, an deren hinterm Ran—⸗ de ein weißer Sleck iſt. In fandigen Gegenden von Eus ” ropa: Eigentlich ift e8 die Larve, die fi von Ameifen nährt, und unter dem Namen des Ameifenlöwen berufen ift. Sie macht fi) im Sande eine Kleine trichterförmige Ders detzfluͤgl. Inſ. Die Skorpionfliege. 667 Vertiefung, ſcharrt' ſich ſelbſt unten bis an den Hals hin— ein, und empfängt und verzehrt da die Ameiſen, und anr dern Fleinen Inſekten, die unverfehengs an den Nand ber Grube Eommen, und mit dem lockern Sande hinabfchurs ren. Ihren Raub faugt fie blog aus, und den Balg wirft fie wieder ang der Grube. Der Larvenzuftand dauert 2 Sjahr. Bach) diefer Zeit macht die Larve fich eine Fugels foͤrmige Hulfe, und verwandelt fich in derfelben inner: halb 3 Wochen in eine unvollftandige Puppe, aus welcher nach einigen Wochen dag Inſekt Fommt, dag im Ber Hältnif gegen die Larve ungemein groß wird. Die Ener find walgenfsrmig und glänzendroth. Röfel l. c. IH. Tab. 15— 18. LXIU. Die SEorpionfliege (Panorpa). Mund in einen enlindrifchen Ruͤſſel verlängert. Vier Freßſpitzen. Drey Nebenaugen. Fuͤhlhoͤrner fadenförmig; länger als der Bruſtſchild. Schwanz des Maͤnnchens ſcheerenfoͤrmig. 10 Gattungen. Die gemeine Skorpionfliege (P. Communis). —Mit a gleichen, ſchwarz gefleckten Fluͤgeln. Kopf, Ruͤſſel und Fuͤße rothbbraun. In Europa. Im Sommer haͤuſig an Hecken. Lebt von Inſekten. Sulzer Geſch. Tab. 25. f. 5. 6. LXIV. Die Rameelfliege (Raphidia). Rinnladen gesahnt. Bier fehr Eurze, fadenfdrnige Freßſpitzen. Drey Nebenaugen. Fluͤgel niederwaͤrts hangend. Sühlhörner fadenformig, von der Länge des Brufſchides. Am Banane des Weibcheng eine ruckwaͤrts gebogene Vorſte. 2 Gattungen. Die gemeine Rameelfliege (R. Ophiopfis). Nit ylindrifchem, aufwärts gerichtetem Bruſtſchil— de, und ungefledften Zlügeln. In den Zichtenwäldern von 668 Haurflügl. Inſ. Die Ballwefpe. von Europa. Lebt von Inſekten. Die fechsfüßige Larve ähnelt dem vollffommenen Infekt, big auf die Slügel. Sulzer: Gefch. Tab. 25. f. 9. Ar ee he ee Fünfte Irdnung. Inſekten mit häutigen Slügeln (Hy- menoptera). | Vier häufige Fluͤgel Cben den meiſten). Schwanz bey den Weibchen mit einem Stachel verfehen. LXV. Die Ballwefpe (Cynips). Mund mit gefpaltenen Kinnladen, ohne Nüffel. Bier Eolbige Krefipiken. Sühlhörner fchnurförmig. Stachel kann ſich friralfürımig aufwinden, und ift oft verborgen. — —— Das Weibchen bohrt nach der Paarung mit ſeinem Stachel in beſondere Theile gewiſſer Pflanzen, um feine Ener da hinein zu legen. Der Pflanzenfaft zieht fich nad) dem verletzten Ort hin, fo daf der Theil anfchwellt, und zu einer Eugelfürmigen Figur aufquillt, in deren Mitte das Eh, und die daraus entwickelte Larve eingefchloffen if. Diefe ift weich, obnfüßig, eylindrifch, naͤhrt fich von dem Ins wendigen des Gallapfeld, und verwandelt fich darin in eine unvoll- ftändige Puppe. Merfwürdig ift es, das die Ever felbft noch wachſen, ehe die Larve auckriecht. Die Larven werden von den Schlupfweſpen haufig verfolgt. = 28 Gattungen. ı. Die Kichengallwefpe (C. Quercus folii). Schwarz, mit geftreiftem Bruftfchilde, und grauen Füßen; die Hüften unten ſchwarz. Am Eichenlaub und zwar am der untern Fläche der Blätter, wo fie die bekann⸗ ten Balläpfel hervorbringt, die zur Tinte, 2c. gebraucht werden. Im Julius haben fie die Große einer Erbfe, wachſen aber von Zeit zu Zeit, und beym Auffchneiden findet man in der Mitte die Fleine Made, die fich meh» ren⸗ Hautfluͤgl. Inf. Die Blattweſpe. 669 rentheils ſchon gegen das Ende des Septembers verpuppt. Nach 3 Wochen iſt die Weſpe in ihrer Vollkommenheit, welche den ganzen Winter in ihrer Wohnung bleibt, und erft im Fünftigen Frühjahr ang Licht Fommt. . Sulzer Gefch. Tab. 26. £. 1. 2, Der Seigenftecher (C. Pfenes). Befonders auf den Inſeln des mittelandifchen Meer, wo das Infekt durch feinen Stich die Zeitigung und Gros. Be der Feigen befördert. LXVI. Die Blattweſpe (Tenthredo). Mund mit gesännten Kinnladen, ohne Ruͤſſel. Bier ungleiche fadenfoͤrmige Freßſpitzen. Flügel flach, gefchwollen. Stachel hat 2 fägenfürmig gezaͤhnte, kaum fichtbare Laͤppchen. Auf jeder Seite des Schildchens ein langes Koͤrnchen. Fe * Das Weibchen bohrt nach der Begattung in eine Pflanze, mei⸗ ſtens in den Stiel derſelben, oder in ein Aeſtchen ze. ein Loch, und legt feine Ener da hinein. Die ausgekommenen Larven ähneln den Raupen, und werden daher auch Afrerraupen genannt, haben aber 18 bis 22 Fuͤße. Wenn man fie berührt, vollen fie ſich zuſammen. Sie leben von Pflanzenblättern, und finden fi) befonders auf Ro— fenftdefen und Weiden. Gie verwandeln fich in einem lockern Ges ſpinnſt in der Erde in eine unvollftandige Puppe, die meift über Winter in der Erde bleibt. — 142 Gattungen, 1. Die gelbe Blattwefpe (T. Lutea). Saft von der Große der Horniffe. Fuͤhlhoͤrner keu— Ionformig und braungelb. Die meiften Ninge des Kör— pers hochgelb. Die 22füßige Larve iſt grün, und hat auf dem Ruͤcken einen ſchwarzen Strich. Auf Erlen, Bir⸗ fen, und Sahlweiden. Röfel 1. c. II.Weſp. Tab. 13, 2, Der 670 Hauftfluͤgl. Inſ. Die Holzweſpe. 2, Die Rofenblattwefpe (T. Roſae). Hit fadenförmigen Fuͤhlhoͤrnern. Sit ſchwarz. Koͤr—⸗ per gelb. Auf den Oberflügeln ein ſchwarzer Strich. Die ı8füßige gelbe, ſchwarz punftirte Larve kommt im Auguft aus, und findet fich häufig auf Nofen. / &öfell. c. Tab, 2. "LXVIL Die Holzweſ pe (Sirex. Saͤgenfliege; Schwanzwefpe). Mund mit ſtark gezaͤhnten Kinnladen. Bier Sreffpigen, die hins tern langer, nad) außen zu verdickt, Fühlhoͤrner fadenfoͤrmig, mit mehr als 24 Gliedern, Stachel ausgeftreeft, ſteif, fagenfürmig. Hinterleib mit der Bruft in gleicher Dicke fortlaufend, zuletzt geſpitzt. Slügel ſchmal, lang, flach aufliegend. * ‚I Le Dad Weibchen weiß mit feinens fageformigen Legeftachel, der in einem doppelten Futterale liest, in großer Gefchwinvigkeit ein tiefes Loch in weiches, vorzüglich in Tannen⸗Foͤhren- und Fichten— hol; zu bohren, um feine Eyer da hinein zu lenen. Die weiche cp: lindrifche ſechsfuͤßige Larve lebt einige Fahre im Hole, und ver— wandelt fich nach Diefer Zeit in eine unvolftändige — — 18 Gattungen. 1. Die Riefenwefpe (S. Gigas). i Mit behaartem Bruftfihilde und fhwarzem Hinters feibe, an welchem jedoch die 2 erfien und 3 letzten Ninge rothaeld find. Die faſt 2 Zoll lange Larve lebe befonders im Sichtenholge haufig in Europa. Röfel l. c. II. Wefp. Tab. 9. 2. Das Geſpenſt (S. Spedtrum). Mit behaartem Bruftfchilde, ſchwarzem Hinterleibe, und gelblichem Etreif vor den Flügeln. Im faulen, bes fonder8 Fichten - und Tannenholze. Degeer Inf. I. Tab, 30. f. 6. LXVIN. Hautfluͤgl. Inſ. Die Schlupfiwefpe,“ 671 LXVIT. Die Schlupfwefpe (Ichneumon. | Epinnenftecher; Raupentoͤdter). Mund mit Kinnladen, ohne Zunge, Vier Sreßfpigen: Fühlhoͤrner borftenähnlich, mit mehr als 30 Gliedern. Sinterleib bey den meiſten Durch ein Stielchen mir der Bruß verbunden. Stachel hervorragend, in einer eylindriſchen zweyklappigen Scheide. Je Le Je Ein weitläuftises aus 415 Gattungen befiehendes Gefchlecht, die fehr viel zur Vertilgung andrer Inſekten beytragen. Das MWeibs chen legt feine Eyer in die Raupen oder Puppen der Schmetterlite ge, in Käferlarven, Spinnen, 2e. Einige find fo Elein, daß fie ih— re Eyer in die Eyer der Blattläufe und Schmetterlinge legen. Aus den Eyern entwickeln fih in dem Körper der Raupen die ohnfuͤßi— gen eykindrifchen Larven, und nähren fi) von dem fettigen Weſen der Raupen, die zwar unter diefen Umſtaͤnden noch fortleben, frefz fen und wachfen, fich auch oft noch verpuppen, aber nie bis zum "Schmetterling gelangen. Oft kommen flatt des Schmetterlinge aus der Puppe eine oder mehrere Schlupfweſpen hervor. Die Ber: wandlung ift unvollſtaͤndig. 1. Der Begleiter (I. Comitator). Etwa 3 Zoll lang. Ganz ſchwarz. Am den Fühls hoͤrnern eine weiße Binde. In Europa. "Sucht haupt« fächlich die Nefter der Mauerbienen auf, und toͤdtet die junge Brut. | Sulzer Geſch. Tab. 26, £ 14. 3. Die gelbe Schlupfwefpe (I. Luteus). Gelb, mit geftreifcem Bruftfchifde, und fichelförmt- gem Hinterleibe. In Europa, ꝛc. Befonders an ven Naupen der Nachtfalter, wo fish die Larve in die Haut beißt, und die Raupe ausfaugt. Sulzer Kennz. Tab. 18. f. 118. 3. Die ” 672 Hautflügl. Sn. Die Sandwefpe. 3. Die Blattlauswefpe (I. Aphidum). Schwarz. Hinterleib an der Wurzel, Vorderfuͤße, und Kniee der Hinterfuͤße gelb. In den Blattlaͤuſen. Friſch nf. XI. Tab. 19. 4. Die geſellſchaftliche Schlupfivefpe (I. Glome- ratus). Schwarz mit gelben Fuͤßen. Die Larven leben in großer Anzahl beſonders in Kohlraupen. Die erwachſe— nen durchbohren die Naupe, und machen fich eyfoͤrmige gelbe Gefpinnfte, die fie haufenweife neben einander es ben, fich darin verwandeln und ausfchliefen. Eine eins zige Raupe enthält wol 20 big 30 folcher Schlupfwefpen- larven in fich. Köfel 1. c. II. Weſp. 1V. Tab. 3. a. b. LXIX. Die Sandwefpe (Sphex. Raupentoͤdter). Mund mit Kinniaden, und (oft) mit gebogener Zunge. Bier Freßſpitzen. Fühlhoͤrner borſten/ oder fadenfoͤrmig; mehrentheils mit 11, felten mehr als 12 Gelenken. Flügel fach auf dem Ruͤcken liegend, ungefaltet. Ein flechender , yerborgener Stachel. Se Je Je Diefen Thieren kommt der Name Raupentoͤdter im eigent- lichften Verſtande zu, meil fie deren fehr viel fangen, um ihrer Brut Nahrung zu verfchaffen. Die Weibchen graben fich meift Höhlen in fandiges Erdreich, toͤdten eine Raupe, oder anderes Inſekt, oder beifen es auch wol nur lahm, und fchlenpen es in die Höhle. In jeve Höhle legen fie ein En, und verſchließen dann dies ſelbe mehrentheild. Die daraus kommende Larve naͤhrt ſich von dem großen Thier, das die Mutter dahin begraben hatte. Die Larve iſt weich, , ohnfuͤßig und blaſenfoͤrmig. = 98 Gattungen. 1. Der Hautflügl, Inſ. Die Goldweſpe. 673 1. Der Sandgraͤber (Sph. Sabulofa). Schwarz und rauch. Hals des Hinterleibes mit 2 Gelenken. Der zweyte und dritte Ning roſtfaͤrbig. In ſandigen Gegenden von Europa. Friſch Inſ. II. Tab. 1. £6. 7 2, Der Schraubendreher (Sph. Spirifex). Schwarz, mit haarigem Bruftfchilde. Stiel deg Hinterleibes lang, gelb, und aug einem Gelenke beftes hend. Sin Europa. Macht fich unter den Dächern einen gewundenen Gang von Erde. Größe einer Horniffe- Sulzer Geſch. Tab. 27. £ 2. 3. Der Töpfer (Sph. Figulus). Schwarz und glatt. KEinfchnitte des Hinterleibg am Rande glänzend. Findet fich in Upfal, in Löchern der hoͤlzernen Wände, welche andere Inſektenlarven gemacht und verlafien haben. Reiniget und umnagt ſolche zufoͤr— derft; übersicht fie hierauf inwendig mit Thon, legt eine Spinne hindin ‚ in diefe ein Ey, und verfleiftert das Loch. Ein Weibchen macht viel ſolcher Nefter, und bringt er) einem nicht über 2 Tage zu. LXX. Die Goldwefpe (Chryfis). Mund mit Kinnladen, ohne Zunge. Vier Freßſpitzen. Fuͤhlhoͤrner fadenformig, kurz; das erfte Gelenk lang, die uͤbri⸗ gen 11 kurz. Körper glatt, goldglaͤnzend. Zinterleib⸗ untenher gewoͤlbt, mit einer Seitenſchuppe, zu beyden Seiten. After mehrentheils gezaͤhnt. Stachel zum Theil verborgen. Slügel flach. Se — —— Kleine Thierchen von vortrefflichen Farben, die man den Som⸗ mer über haufig an hölzernen und leimernen Wänden findet, wo fie Löcher machen, und da ihre Ever hineinlegen. — 27 Önttungen. Uu | Die 674 Hautfluͤgl. Inſ. Die Schenkelweſpe. Die Glutweſpe (Chr. Ignita). Von der Groͤße der gemeinen Stubenfliege. Iſt glatt, goldglaͤnzend. Bruſtſchild gruͤn. Hinterleib goldgruͤn, am Ende mit vier Zähnen. Sin Europa; an den Waͤn⸗ den. Hat einen unangenehmen Geruch. LXXI. Die Schenkelweſpe (Leucofpis). Mund mit Kinnladen. Bier Freßſpitzen. ‚Suhlhörner kurz, gerade, Feulenförmig. Unter der Bruft eine kange, lanzetformige Schuppe. Stachel Überwärts gebogen, und Liegt in einer, auf dem Ruͤ⸗ een befindlichen Rinne. 3 Gattungen. Die gemeine Schenkelwefpe (L. Dorfigera). Mit fchwarzem Kopf und gelber Stirn. Schuppe des Druftfchildes faft fo lang, als der — In Italien und der Schweiz. Sulzer Geſch. Tab. 27. f. 11. LXXII. Die Weſpe (Velpa). Mund mit Kinnladen. Bier Freßſpitzen. Fuͤhlhoͤrner fadenfoͤrmig; dag erſte Glied lang, eylindriſch⸗ Halbmondfoͤrmige Augen. Leib glatt. . Stechſtachel verborgen. Oberflügel gefalter. 2 Die Nahrung der Weſpen iſt groͤßtentheils aus den Pflamen⸗ reiche. Beſonders leben fie vom Naube des Bienenhonigs, von zeifen Baumfrächten, 2c. doch auch von rohem Zleifch. In den Bienenftocken richten fie. oft große Verwuͤſtungen an. Einige leben einfam, andere zu taufenden in Gefellfehaft benfammen, und wers den, wie die Bienen, durch ihre Funftreichen Nefter, Die fie 96s meinfchaftlich verfertigen, merfwirdig. Die Larve ift ohufüfig, weich , liegt in Zellen, und wird von den Alten mit andern Inſek⸗ Ten und Honig exnaͤhrt. — 159 Öattungen. s, Die A Hautfluͤgl. Inſ. Die Weſpe. 675 1. Die Horniſſe (V. Crabro), Ueber ı Zoll lang. Mit ſchwarzem, vorwaͤrts braͤun⸗ lich rothem Bruſtſchilde. Die gelben Abſchnitte des Hine terleibes ſchwarz punktirt. Niſtet gern in hohlen Baͤu—⸗ men, und unter den Wurzeln derſelben. Vom Ey bis zum Auskriechen der Larve vergeben 35 Tage, und vom Einfpinnen bis zur Verwandlung 18 Tage. Ihr Stich ift fehr gefährlich. | Seifch nf. IX. Tab. ı1..£ 1 2: Die gemeine Weſpe CV. Vulgaris), | Schwarz. Auf beyden Seiten des Bruſtſtuͤcks ein unferbrochener gelber Strih. Das Schildchen hat 4 gelbe Slecfe, und die gelben Einfchnitte abgefonderfe ſchwarze Punkte. Wie die vorige in Europa. Bauen theilg unter der Erde, oder in ledige Dienenftoce, oder hängen ihre Nefter an Bäumen auf. Die Nefter find meiſt fuglicht, von verfchiedener Große, zuweilen 13 Fuß hoch, über 1 Fuß breit, und haben 12 big 15 Stocwerfe Die Deffnungen der Zellen find nach unten gu gerichtet. Vor außen find fie, um das Eindringen des Regens zu Herta hindern, mit einer meift grauen, blättrigen — chen Subſtanz uͤberzogen. Friſch I. c. Tab. 12. £. I. 3. Die Siebwefpe (V.Cribraria; fonft Sphex Cribr.) Schwarz. Bauchringe gelb bandirt. An jedem Schienbeine der Vorderfüße bey dem Männchen eine Scheibe, oder Lamelle, voll concaver durchfichtigen (aber nicht durchlöcherten) Vertiefungen. In England und Schweden. Naturforſch. II. Tab. 2. Uu 2 LXXIII. 676 Hautflügl. Snf. Die Biene. LXXIII. Die Diene (Apis). Mund mit. Rinnladen, und einer ungebogenen Zunge in 2 zwey⸗ Flappigen Gcheiden. Vier Sreßfpigen, Fühlhoͤrner fadenfürmig, Eurz. Fluͤgel fach (nicht aefalter). Weibchen und Befchlechtlofe haben einen ER Stechſtachel. Se r —2 Haben in der Lebensart viel Aehnliches mit den Weſpen, und naͤhren ſich vom Honig und dent ſuͤßen Safte der Blumen. Die ohnfuͤßigen Larven werden von den Alten ernaͤhrt und machen fich, wenn fie aufgefutsert find , in ihren Zellen ein duͤnnes feidenes Ge: fpinnfte, worin fie fich in eine unvollſtaͤndige Puppe verwandeln. — 214 Öattungen. 1. Die Sonigbiene (A. Mellifſica. Imme). Kurzhaarig, mit faſt grauem Bruftfchilde, und fchwarzbraunem Hinterleibe. Hinterfchenfel behaart, und nad) Innen der Dueere geftreift. Die Oekonomie der Bienen hat überaus viel merfwürdiges. Ihre Nepublif ift, wie der Wefpen ihre, gynacocratifch, d. h. die gans ge Sefelfchaft wird von einem einzigen Weibchen regiert, welches der Weißler, oder die Röniginn genannt wird, die fih durch ihre Größe, fchlanfen Leib, Furze Flügel, behaarten Kopf, zacfiges Gebiß, braune Süße, 2c. von den übrigen merklich unterfcheidet. Geht diefe durch eis nen Zufall verlohren, fo zerſtreuet fich der ganze Stock, aber mehr als eine Koͤniginn wird auch nicht gelitten. — Die männlichen Bienen, oder Dronen, deren ein Stock etwa 1600 enthält, find groß und flarf vom Leibe, ha— ben lange Flügel, aber feinen Stachel. Sie find blog beftimmt, der Königinn aufzumarten, und Nachfonmens ſchaft zu verfchaffen. Manche flerben gleich nach der Bes gattung; die übrigen müffen nachher verhungern, oder werden von den Arbeitsbienen ermordet. Diefe legtern find die Gefchlechtlofen, und fo wol unter den Dienen, als Hautfluͤgl. Inf. Die Biene. 677 als Weſpen und Ameiſen, die zahlreichſten. In einem Bienenſtocke ſind ihrer etwa 20,000. Sie find weit Fleie ner als jene, haben glattes Gebiß, ſchwarze Fuͤße, und eine beſondere Grube, am Hinterſchenkel, die ihnen zum Aufladen des Blumenſtaubs dient, ꝛc. Die Juͤngern tra— gen Blumenſtaub ein, den ihnen die aͤltern wieder ab⸗ nehmen, und zu Wachs verarbeiten. Sie faugen den Neftar der Bluͤthen, arbeiten ihn in einem befondern Eins geweide zu Honig um, und geben ihn im Stock wieder von fih. Sie find mit Gift und Stachel verfehen , koͤn⸗ nen aber meift nur einmal in ihrem Leben Gebrauch das von machen, weil fie gewöhnlich den Stachel in der Wun— de ftecken laffen, und nachher an der Entzündung der ins nern Theile ferben müffen. Ein Bienenftock enthält es wa 50,000 Zellen, von denen der Koniginn ihre großer als die übrigen gebauet find. Diefe legt in jede Zelle ein Ey, und oft in einem Jahre 40,000 nad) einander. Die ausgefrochenen weißen Maden werden von den Arbeitsbies nen gefüttert. Nach 8 Tagen verfchließen fie die Wach8» zellen mit einen Wachsdeckel, darunter die Larve 12 Ta: ge lang ohne Nahrung zu einer Puppe heranwaͤchſt. Den 2often Tag vom Ey an, ftoßt die ausgebildete Biene den Deckel auf, dehnt ihre Flügel aus, und die junge Nach« fommenfchaft trennt fi), al3 Eolonie vom Stammvolke, oder ſchwaͤrmt. Cine Diene wird etwa 7 Jahr alt. 2. Die Rofenbiene (A. Centuncularis. Tapeziers biene). Sit Eleiner als die vorige; ſchwarz, mit braungelber Wolle am Bauche. Lebt einfam unter der Erde, und macht fich eine ohngefähr 3 Zoll tiefe, cylindrifche Hoͤhle, die fie aufg zierlichfte mit Stüdchen Blätter, beſonders von Nofenbüfchen,, überkleidet, | Xeaumur inf. VI. Tab. 10. £ 3. 4. Yuz 3. Die Hautfluͤgl. Inſ. Die Ameife, 3. Die Holzbiene (A. Violacen). Schwarz und rauch, mit bläulichen Flügeln. In Europa, Sibirien und Indien. Sn alten Baumſtaͤmmen, wo fie fich ihre Wohnung der Ränge nach) aushöhlen, die einzelnen Zellen durch dünne Holsfcheidchen von einander abfondern, fie mie einer aus Blumenſtaub und Honig vermifchten Mater e anfüllen, und in jede ein Ey legen. Kesumuerl.c. f. ı. 2 4. Die Hummel (A. Terreftris. Erdhummel). Schwarz, ſehr behaart. Ueber dem Bruſtſtuͤck ein gelber Ning. After weiß. In Europa. Niftee ſehr tief unter der Erde. Lebt in Gefellfchaft. Sulzer Kennz. Tab. 19. f. 124. 5. Die Steinhummel (A. Lapidaria). Schwarz und fehr behaart. After fuchsroth. In Europa. RNiſtet unter Steinhaufen, und frägt auch Ho— nig ein. Seifch Sinf. IX. Tab. 25. £. 2. 6. Die Moosbiene (A. Mufcorum). u Braungelb und rauch; Unterleib geld. In Euros pa. Bekleidet ihr Heft von außen mit Moos. Stifib I. ec. Tab. 26. £. 8. LXXIV. Die Ameife (Formica. Kremenfe), Vier Sreßfpigen. Fühlhoͤrner fadenfdrmig- Zwifchen der Bruſt und dem Hinterleibe eine aufrechte ——— Weibchen und Geſchlechtloſe haben einen verborgenen Stachel, Männchen und Weibchen geflügelt. Gefchlechtlofe ungeflügelt. 2. * * Die Ameiſen leben in großen Geſellſchaften, und machen 'in oder auf der Erde große Haufen, morin fie bey mehrern Zaufchs den wohnen. Die mehreften biefigen halten fich vorzüglich in Waͤl— dern und Wieſen auf. Männchen und Weibchen befchaftigen fich 106 Hautflügl. Inſ Die Ameiſe. 679 blos mit der Fortpflanzung ihres Geſchlechts. Die Seſchlechtloſen, oder Arbeitsameiſen verrichten alle uͤbrige Geſchaͤfte, beſorgen den Bau, nehmen ſich der Wartung und Erziehung der Jungen an, ꝛc. Die Weibchen legen ihre Eyer, die aͤußerſt Flein find, auf den Bo— den des ſo genannten Ameifenhaufens. Aus diefen kommt die weis he, weiße, ohnfü ige Larve, die, wenn fie ausgewachſen ift, zur Nympfe wird, welche in einer weißen gefponnenen Hülfe liegt. Dieſe Huͤlſen find es, die zum Kutter für die Nachtigallen gebraucht werden, und unter dem falfchen Samen der Ameifenener bekannt find. Die Arbeitsameifen tragen diefe Nympfen am Tage in die Sonne, und des Nachts wieder in den Haufen, und achten, aus Zartlichfeit gegen ihre Jungen, ibr eigenes Reben nicht. Man hat gefehen, daß eine Ameife mitten von einander gefchnitten noch 8 big 10 Puppen weggetragen hat. Alle Ameifen eines Haufens ken⸗ nen fish unter einander, und leiden Feine fremde unter ſich. Ihre Nahrung befteht in Früchten, Inſekten, Würmern, aud) Aas Heiner Shiere, Zucer, Honig, dem Saft der Blattlaufe ꝛe. Sons derbar ift es, daß fie Die Karve des GoldFäfers, die man oft.tief in ſolchen Haufen findet, unangerührt laſſen. = s6 Gattungen. 1. Die Roßsmeife (F. Herculanea).. Schwarz, mit eyrundem Hinterleibe, und braunen Hüften. Wol 6 Linien lang. Hie und da, in Europa und Amerika, in faulen Baumen. Sulzer Kenn; Tab. 19. S125; 2, Die rothe Ameife (F. Rufs). ie zufammengedrücktem rothbraunen Bruftfchilde, ſchwarzem Kopf und Hinterleibe. Befonders in Fichten« wäldern. Sehr gefräßige Thiere, die fih im Yunger einander felbft auffreffen. Degeer inf. 11.2. Tab. 4a. f. rn 2% 3. Die ſchwarze Ameife (F. Nigra). Glänzend ſchwarz, mit afchgrauen Schienbeinen. Sn Europa. Paaren fich zu Ende des Sommers, in Schwaͤrmen, da fie zuweilen in unzähliger Menge, und fonderbarer Geftalt der Schwärme, als auf.» und nieders fahrende Säulen zum Borfchein fommen. Yu 4, Die 680 Zivenfligl. Inf. Die Bremfe. 4. Die braune Ameife (F. Fufca). Schwarzbraun. Mund, Spite des Hruffchitdes, und Füße rothbraun. In den europäifchen Wäldern. LXXV. Die Afterbiene (Mutilla). Mund hornartig mit Kinnladen, ohne Zunge. Fühlhoͤrner fadenfürmig- Slügel fehlen den meiften. Körper behaart. Bruſtſtück hinten zuruͤckgebogen. Stachel verborgen. 27 Gattungen. Die europsifche Afterbiene (M. Europaea). Schwarz, mit rothem Bruftfchilde, und weiß ges raͤndeten Abfchnitten des Hinterleibeg. In RABRNIHEN Nadelwäldern. Sulzer Gefch. Tab. 27. f. 23. 34. Re Re ee Le Sechſte Ordnung. »Inſekten mit zwey Fluͤgeln (Diptera). Zwey Fluͤgel. Hinter jedem Flügel ein gekeultes Staͤbchen (Balancirſtange), meiſtens unter einer eigenen, Eleinen Schuppe. LXXVI. Die Bremſe (Oeflrus, Viehbreme). Saugrüſſel (hauſtellum) innerhalb blafenähnlicher zuſammen— gewachſener Lippen, die eine kleine Oeffnung haben, zuruͤckge⸗ zogen. Freßſpitzen fehlen. Fühlhoͤrner kurz, borſtenaͤhnlich. I Je Den Viehe aͤußerſt befchwerliche und gefährliche Thiere. Das Weibchen der zunachtt befannten Gattungen legt feine Ever in die Haut der lebendigen Shiere, wodurch eine Geſchwulſt und Geſchwuͤr, (die fo genannte Daſſelbeule) entfieht, in welchem fich Die Larve, oder PEN Zweyfluͤgl Snf, Die Bremfe. 681 oder der Engerling, ernährt. Diefe iſt kurz, dicke, weich, gerins gelt, ohnfuͤßig. Wenn fie ihre Vollkommenheit erreicht bat, Friccht fie rückwärts aug dem Körper heraus, füllt auf die Erde, verbirgt fich dafelbft, und verwandelt fih in eine eufürmige harte Puppe, die oben einen Deckel hat, welchen die Bremfe hernach beym Aus— Friechen Öffnet. Das Inſekt lebt nur kurze Zeit. — 10 Gats tungen. \ 1, Die Öchfenbremfe (Oe. Bovis). Mit ungefleckien Flügeln, und fehwargem, an der Wurzel weißem, und an der Spige gelbem Hinterleibe. Legt ihre Eyer in die Haut des Rindviehes. Sulzer Gefch. Tab. 28, f. ı. 2. Die Renmthierbremfe (Oe. Tarandi). Mit ungefleckten Flügeln, gelbem Bruftfchilde, mit fchwarzer Binde; und dunfelgelbem, an der Spiße hell» gelbem Hinterleibe. Iſt den Nennthieren ſehr befchwers lich, welche von diefem Inſekt oft Stundenlang verfolgt ‚werden, da denn die Bremfe nicht eher ruhet, bis fie ihr Ey in der Haut des Rennthiers angebracht hat. 3, Die Dferdebremfe (Oe. Haemorrhoidalis). Bruſtſchild gelb; mit ſchwarzer Binde. Flügel weiß, braun bandirt. Legt ihre Eyer ans Ende des Maſtdarms des Pferdes, wenn diefeg fich ſeines Unraths entledigt, von da die ausfommenden jungen Larven durch die 34 Fuß langen Gedärme des Pferdes in deffen Magen gelangen, und zur Zeit ihrer Verwandlung durch denfelden Weg wieder zuruͤckkriechen, fich augenblicklich in die Erde boh⸗ ren, und da verivandeln follen. Friſch Inf. V. Tab. 7. 4. Die Schafbremfe (Oe. Ovis). Flügel aderig, an der Wurzel punftire. Hinterleib ſchwarz und weißbunt. In den Stirnhoͤhlen der Scha⸗ uu5 fe, 682 3Zweyfl. Inſ. Die Schnake. fe, wo fie die bekannte Drehkrankheit verurſacht. Fin— det ſich auch bey Hirſchen, Rehen, Ziegen. »erbfr Inſ. VIII. 2. Tab. 64. f. 3. LXXVII. Die Schnafe (Tipula). Mund mit einem Furzen, vergamentartigen , oberwaͤrts gerin⸗ nelten KRüffel, und kurzem burftenäbnlichen Saugruͤſſel, ohne Scheide. Zwey fadenfürmige gekruͤmmte Freßſpitzen; langer als der Kopf. Fühlhoͤrner mehrentheils fadenfoͤrmig. > Ds e Leben theils auf Wiefen, theild in Garten, theils am Waſſer. Die Larven ſchaden den Wurzeln der Planen, und find fo dDauers baft, daß fie fo gar in Schwefelmaffern leben Fönnen. Die Puppe ift unbeweglich, eylindriſch, vorn zweyhoͤrnig, hinten gezaͤhnt. — 124 Sattungen. 1. Die Rrautfchnate (T. Oleracea). Mit durchfichtigen, braun gerändeten Flügeln. In Europa. Die Larve thut den Pflanzenwurzeln, auf Fels dern, Wiefen, und in Garten, befonderg am Gemüfe großen Schaden. Friſch V. Tab. 12. 3, Die Blütfchnafe (T. Florilega). Schwarz und fammtartig. Iſt den Obftblüten fehr ſchaͤdlich. Reaum. Inſ. V. Tab. 7. f.7 — 10. 3. Die Schmetterlingsſchnake (T. Phalaenoides). Mit aſchgrauen, niederhangenden, ovalen, lanzet— foͤrmigen, mit kleinen Haͤaͤrchen geſaͤumten Fluͤgeln. Ein kleines Thier, das meiſt an dunkeln Orten, Abtritten, Miſt, faulenden Gewaͤchſen, ꝛc. lebt. Stifb 1.'c. ab 4. Die Moſchusſchnake (T. Mofchifera). Mit aſchgrauen Flügeln. Bruſtſchild und Hinter leib geld. In Chili. Hat einen angenehmen Moſchus— geruch. Zweyfl. Inſ. Die Sliege, 685. geruch. Die Bauermaͤdchen parfümiren ihre Kleider damit. LXXVII. Die Fliege (Mufca). Mund mit einem fieifchigen hervorragenden Ruͤſſel; mit zwey Seitenlippen, borſtigem Saugruͤſſel, und zwey kurzen Freß— ſpitzen. Fuͤhlhoͤrner bey den meiſten ſehr kurz. * * Naͤhren ſich von unzaͤhligen Dingen, aus dem Thier- und Plans zenreiche. Die Larve iſt ohnfuͤßig, geringelt, faſt cylindriſch, hinten verduͤnnt; die Puppe eingeſperrt, unbeweglich, bey den mehreſten eyfoͤrmig, mit einer harten Haut bedeckt. — 396 Gatz sungen. 1. Die Assfliege (M. Cadaverina). Giänzend. Bruftfchild blau; Hinterkeid grün. Sm Aas. 2. Die Schmeißfliege (M. Vomitoria). Haarig, mit gefederten Fuͤhlhoͤrnern, ſchwarzem Bruſtſchilde, und ſtahlblauem, glaͤnzendem Hinterleibe. In Europa und Amerifa. Legt ihre Eyer in alles Fleiſch, beſonders wenn e8 zu riechen anfängt. Findet fich häufig auf den Aeſern. 3. Die Stubenfliege (M. Domellica). Hit gefederten Fuͤhlhoͤrnern, gefireiftem Bruftfchils de, getäfelten Hinterleibe, und braunen Augen. Saft auf der ganzen Erde, und in manchen Gegenden, z. E. auf Taheiti, am Cap, ꝛc. in unfäglic) laͤſtiger Menge. Bey der Begattung nimmt dag Männchen die Gefchlechte» theile des Weibchens in eine dazu beſtimmte Vertiefung feines Hinterleibes auf, Das befruchtete Weibchen lege etwa den 7. oder 8. Tag nad) ber Begattung in Zeit von einer halben Viertelſtunde 80 — 90 Eyer in feuchte, meift anfaubere Stellen, Miftbanfen, u. d. gl. Nur eine viers . malige 684 3Zweyfluͤgl. Inf. Die Stiege, malige Paarung angenommen, entftehen von einem ein« zigen Paar jährlich 2208420 Fliegen. Um ihre Puppens hilfe aufzufprengen, kann die zum Augfriechen reife Fliege ihre Stirn wie zu einer Blaſe auftreiben. Die Stiegen koͤnnen lange ohne Nahrung leben. Man weiß, daß erſt augsgefrochene den 4ten Tag überlebt haben. 4. Die Regenfliege (M. Pluvialis). Aſchgrau. Brufifihild mit 5 ſchwarzen Stecken. Hin⸗ terleib blaß gefleckt. Fuͤhlhoͤrner mit einer Borſte beſetzt. In Europa. Schwaͤrmen beſonders bey bevorſtehendem Regen ſchaarenweiſe in der Luft. 5. Die Rellerfliege (M. Cellaris). Schwarz. Unterleib blaß. Augen rothbraun. Fuͤhl⸗ hoͤrner wie bey der vorigen. Sehr Fleine Thierchen, die ſich in Weinfellern, und überhaupt auf füßen, aabrenden Srüchten aufhalten. Reaum. Inf. V. Tab. 8. £ 7. 6. Die Duarkfliege (M. Putris). Schwarz, etwas behaart. Die Flügel ER ges rippt. Augen rothbraun. Fuͤhlhoͤrner wie bey der vori— gen Gattung. Die hüpfende Made lebt in faulem Kaͤſe, und andern fetten Sachen. Friſch 1. c. I. Tab. 7: 7. Die Berftenfliege (M. Frit). Große eines Flohbes. Schwarz. Fluͤgelkoͤlbchen, Hinterfußfohlen und Hinterleib blaßgruͤnlich. Fuͤhlhoͤr⸗ ner wie bey der vorigen. In Schweden, wo die Larve ſich in den Gerſtenaͤhren aufhaͤlt. Man rechnet, daß dieſe Inſekten das vierzehnte Korn verzehren, und jaͤhr⸗ lich einen Schaden von 100,000 Dukaten verurfachen. LXXIX. Zweyfluͤgl Inſ. Die Breme, 685 LXXIX. Die Breme (Tabanus. Blinde Fliege). Mund mit einen ausgeſtreckten bautinen Rüffel, zwey gleichen £ippen, und einem bervorragenden Saugrüffel, der in der Ruͤckenfurche des Rüffele verborgen werden lann. Zwey keu⸗ lenfürmig + zugeſpitzte Freßſpitzen. Fuͤhlhoͤrner kurz, enlindrifch, Dicht an einander ſtehend. * — 2 Verfolgen und ſtechen dag Vieh; auch oft Menſchen, und faute gen das Blut geſchwind aus. Die Weibchen legen ihre Eyer in die Erde, an feuchte Graſeplaͤtze; die daraus kommenden weißen Maden naͤhren ſich von Pflanzenwurzeln. Die Augen des Inſekts glaͤnzen von verſchiedenen Farben, die mit dem Tode verſchwinden, in warmem Waſſer aber wieder zum Vorſchein kͤmmen. = 38 Gattungen. 1. Die Ochſenbreme (T. Bovinus). dit gruͤnlichen Augen. Hinterruͤcken mit dreyecki— gen, laͤnglichen Flecken. Faſt einen Zoll lang. Verfolgt und plagt beſonders die Pferde; aber auch das Rindvieh. Xeaum. Inſ. IV. Tab. 17. f. 8. 2. Die Regenbreme (T. Pluvialis). Mit braun punktirten Fluͤgeln. Augen mit 4 wellen⸗ formigen Binden befeßt. Iſt befonders bey ſchwuͤlem Merter und bevorftehendem Ungewitter fehr begierig aufs Blutſaugen. Reaum. l. c. Tab. 18. f. r. LXXX. Die Mücke (Culex). Mund mit fünf borftenahnlichen Stacheln, in einer röhrenfdre migen biegfamen Scheide. Zwep dreygliedrige Sreßfpigen. Fuhlhoͤrner fadenformig. Jr — Ye Die Mücken, befonders die Weibchen, nähren fich vom Blut, melcheg fie andern Thieren ausfaugen. Sie felbft dienen vielen Ds geln zur Speife. Das Meibchen legt feine Ener ing Waffer; dar— aus Fonime die ohnfüßige Larve, mit fehr großer Bruft, und enlins driſchem Dinterleibe, der am Schwanze zwey Röhren zum Athem— hohlen 686 Zweyfluͤgl. Inſ. Die Stiettenfchnepfe. hohlen hat. Sie lebt von kleinen Waſſerinſekten. Die wuype iſt unvollſtaͤndig. — 13 Gattungen. 1. Die gemeine Muͤcke (C. Pipiens. Schnade; Mosfite; Singmüde). Grau, mit 8 braunen Bauchringen. In Europa, Afien und Amerika, befonders häufig am Waſſer, und an ‚fumpfigen Orten. In heißen Erdftrichen werden fie großer, und ihr Bi verurfacht auch heftigere Entzündungen. Das Meibchen lege mehrmals im Jahre an 350 Eyer ins Waffer, wo nad 3 Wochen die Nympfe ausfommt. Wie mag es zugehen, daß einige Menfchen, wie ich, gewiß weiß, von den Stichen diefes befchwerlichen Thiers gängs lich verſchont bleiben ? Leuchtet zuweilen im Sa Sulzer Gefch. Tab. 28. f. 14. >. Die DBeiffliege (C. Reptans. —— Mücke). Ehwärz ‚ mit ducchfichtigen Flügeln, und ſchwar— zen Beinen, mit weißem Ninge. Im gebirgigen Lapps land, im füdlichen Sibirien, befonders aber im Bannat, wo fie zweymal im Sehr, im Frühjahr und Sommer, in unermeßlichen Schaaren erfcheine, und den Pferden, und anderm Dich, zu allen Deffnungen deg Körpers einfriecht, daß e8 davon In wenig Minuten fterben muß. Auch dem Menfchen merden fie dann, wenigſtens aͤußerſt laͤſtig, wenn auch nicht fo gefährlich. LXXXI. Die Sliegenfchnepfe (Empis. Schne pfenfliege; Tanzfliege). Saugruͤſſel mit 3 Borſten, in einer einfaͤcherigen Scheide, und ſammt dem Ruͤſſel gebogen. Freßſpitzen kurz, fadenfoͤrmig. Fuͤhlhoͤrner borſtenaͤhnlich. * — Leben vom Raube anderer Inſekten, die ſie aneſaugen. — 19 Gattungen, deren Geſchichte noch nicht hinlaͤnglich bekannt. Der Zweyflůgl. Inſ. Der Pferdeſtecher. 687 Der Federfuß (E. Pennipes). Schwarz, Hinterfuͤße lang, und bey dem Maͤnnchen gefiedert. In Europa, auf verſchiedenen Pflanzen. Sulzer Kennz. Tab. 21. f. 137. LXXXI Der Pferdeftecher (Stomoxys). Saugrüffel in einer einfacherigen Echeide. Zwey kurze, borftenförmige, drepgliedrige Freßſpitzen. Fuͤhlhoͤrner borſtig. — * * Auch die Inſekten dieſes und des folgenden Geſchlechts ſaugen das Blut anderer Thiere. Ihre Verwandlung iſt nicht hinlaͤnglich bekannt. — 9 Gattungen. 1. Der Wadenſtecher (St. Calcitrans; fonft Conops caleitr.) Grau, mit gefederten Fuͤhlhoͤrnern, und fehwarzen Süßen. Hat ganz die Bildung der Etubenfliege, ‚nur fintt des Rüffelg den hervorragenden Stachel. Die Rin— ge des Hinterleibes haben 2 fchwarge Punkte. Kommt, wenn e8 regnen will, in die Häufer, fliege niedrig, und feßt ficd) auch blog an die Beine, fo, wie er fich draußen auf der Weide, an die Füße des Viehes zu feßen gewohnt ift, welches fich dagegen mie Etampfen zu wehren ſucht. Sulzer Kennz. Tab. 21. f. 138. 2. Der Buͤckenſtecher (St. Irritans; fonft Conops irrit.) Afchgrau, etwas behaart, Hinterleib ſchwarz ges fleckt. Etwa halb fo groß ale der vorige Setzt fich in großer Menge dem Viehe auf den Nücken, welches fich ihrer mie dem Echwanze zu erwehren fucht. LXXXII. Die Stechfliege (Conops). | Mund mit gegliedertem, hervorgeſtrecktem Ruͤſſel. Fuhlhoͤrner Feulfürnig > zugefpist, 34 Gattungen. Dir 688 Zweyfluͤgl. Inf. Die Raubfliege, Der Blaſenkopf (C. Vefieularis). Schwärzlich. Hinterkopf blafenartig aufgetrichn. Hinterleib gelblich, an der Wurzel ſchwarz. Zu enropäis ſchen Wäldern, LXXXIV. Die Raubfliege (Afllus, Wolfsfliege). Saugrüffel hornartig, gerade, vorgeftreckt, in einer zweyklap⸗ pigen Scheide; an der Wurzel höfrig. Fuͤhlhoͤrner fadenfoͤrmig. SI Leben vom Naube anderer Inſekten, befonders. der Schmet⸗ ‚terlinge und zweyfluͤglichten Inſekten, bey deren Fang ihnen die mit ſtarken Slauen bewaffneten Süße zu fintten Eommen. Die Larbe ift den gewöhnlichen Maden von 10 Bauchringen gleich, lebt in Der Erde, und nährt fi) von Wurzeln. Die eingejperrte Puppe bat vorn und hinten Boͤrſtchen. — 43 Gattungen. Die Hornißaͤhnliche Raubfliege (A. Crabronifor- ms). Mit behaartem Hinterleibe Die drey vordern Bauchringe ſchwarz, die Hintern gelb. Haufigin — Friſch Inſ. III. Tab. 8. LXXXV. Die Schw ebfliege (Bombylus). Saugrüffel lang, gerade ausgeſtreckt, borſtenformig. Die zwey⸗ klappige Scheide enthalt 3 Borſten. Zwey Furze behnarte Sreßipizen. Sühlhörner pfriemenfürmig, an der Wurzel sufammenftehend. * * De Fliegen ſchnell, und ſchweben gemeiniglich, ohne fich zu ſetzen, über den Blumen, und faugen ihren Saft aus. — 15 Gattungen. "Die große Schwebfliege (B. Maior). Braun, mit rothgelben Haaren dief befetst. Flügel halb fchmarz. Sin Europa. An Wafferquellen, auf Wieſen. R Sulzer Gefch. Tab. 28. fi 22. _ LXXXVI. * Zweyfluͤgl. Inſ. Die Lausfliege. 689 LXXXVIL Die Lausfliege CHippobofea, Bei „fliege). “2 Saugrüffel kurz, cylindriſch, gerade, in einer —— Scheide. Zuͤhlhoͤrner fadenformig. Fuͤße mit mehrern Krallen beſetzt. —— = —— Saugen das Blut der Thiere, und hängen ſich dabey mehren⸗ theils ſo feſt in die Haut, daß man fie cher zerreiſſen, als heraus⸗ bringen kann. — 5 Gattungen. 1. Die Pferdelaus (H. Equina). Mit ſtumpfen, kreuzweiſe über einander liegenden Fluͤgeln, weiß gezeichnetem Bruſtſchilde, und 4 Krallen an den Fuͤßen. Iſt den Pferden und Rindvieh ſehr be— ſchwerlich, und hat ein ſehr zaͤhes Leben. Merkwuͤrdig iſt es, daß das Weibchen ſtatt des Eyes eine Puppe legt, die ſo groß iſt, als ſein ganzer Hinterleib. Anfangs iſt ſie milchweiß, nachher wird ſie braun, und endlich ſchwarz. Der darin enthaltene milchweiße Saft wird nach einigen Wochen gleich zum erwachſenen Thier gebildet, welches nach einiger Zeit als vollkommen gefluͤgeltes Inſekt aus⸗ kriecht. Es muß alſo die aus dem Ey gekommene Larve ſich im Leibe verpuppen. Sulzer Kennz. Tab. 21. f. 141. 2. Die Schwalbenlaus (H. Hirundinis). Mit fchmalen, fpisigen Slügeln, und 6 Klauen an den Süßen. An den Schwalben. Reaum. Inſ. IV. Tab. XL f. 1—5. 3. Die Schaflaus (H. Ovina). Sft rothbraun, und hat gar feine Flügel; behaarte Süße, und zwey doppelte Klauen. Lebt in der Wolle der Schafe, bohrt fich aber auch in die Haut, und wird dies Er fen 690 Ohnmfluͤgl. Inf, Das Schuppenthierchen. fen Thieren fehr läftig. Die Kraͤhen ſuchen ſie zuweilen den Schafen ab, wenn ſie geſchoren ſind. | Friſch l..c. V. Tab. 18, BT TE RT Giebente Ordnung. Inſekten ohne Fluͤgel (Aptera). Die Fluͤgel fehlen beyden Geſchlechtern gaͤnzlich. LXXXVL Das Schuppenthierchen (Le piſma. Zuderleder). Mund nrit 4 Sreßfpigen ; 2 borfienahnlichen, und 2 mit Sindpfchen. Fühlhoͤrner borftenahnlich. Körper mit Schuppen bedeckt. Schwanz borſtig: mit ausgebreitefen Borften. Sechs Lauffüße. 7 Gattungen. ‚Der Zuchergaft (L. Saccharina. Fiſchchen; Schnei⸗ derfiſchchen). Mit ſilberglaͤnzenden Schuppen, und 3 Schwanz⸗ borſten. Etivaz Zoll lang. Stammt urſpruͤnglich aus den amerikaniſchen Zuckerplantagen, iſt aber nun ſchon faft in gang Europa einheimiſch, und findet ſich häufig in Büchern, Kleidern, u.a. Hausgeräthe. Frißt aller ley Speifen, auch wollene Sachen. Läuft ſchnell, ver. ſteckt ſich in Ritzen, und iſt ſchwer zu fangen. Sulzer Kennz. Tab. 22. f. 142. LXXXVII. Das Fußſchwanzthierchen (Podura. Pflanzenfloh). Mund mit 4 faſt keulenformigen Freß ſpitzen. Zwey Augen, deren jedes aus 8 zuſammengeſetzt iſt. Fuͤhlhoͤrner borftenähnlich. Ein unter den Bauch gebagener Sabeiſchwanz, zum Springen (bey den meiften). Sechs Lauffuͤße. Kleine 4 Ohnfluͤgl. Inf. Die Holzlaus. 69r ne FA | Kleine Thierchen, die gern an feuchten Orten, unter Törfen, auf Pflanzen, zwiſchen Baumrinden, unter Moog, auch in den Kigen der Fenſter, und hölzernen Wanden leben, und ſich von Bläte tern der Bilanzen naͤhren. — 31 Gattungen, 1. Der Baumflob (P. Arborea). Laͤnglich, ſchwarz, mit weißen Schwanz und Füßen. Sin Europa. Häufig auf den Eichen. N a. Der Miſtgraͤber (P. Fimetaria). Iſt ganz weiß. Finder fich auf dem Mifte, oft haus fenmweife unter Blumentopfen, und in der Gartenerde, wo fie befonders beym Begießen zum Vorfchein kommen. Der gabelfsrmige Schwanz fehle. IXXXIX. Die Solzlaus (Termes). * Mund mit hornartigen Kinnladen, hornartiger, vierfach gefpals tener Kippe: mit linienfoͤrmigen fpikigen Lappen; vier gleis chen, fadenfürmigen Sreßfpigen. Fuͤhlhoͤrner (bey den meifien) ſchnurfoͤrmig. Zwey Augen. I ae IE Dies Gefchlecht graͤnzt an die nerflüglichten, hautfluͤglichten und obnfläiglichren Inſekten. Letztern naͤhern fich die dazu gehoͤri— gen Thiere in ihrem Larvenzuſtande, jenen im Zuſtande des voll kommenen Inſekts. Einige Naturforſcher machen zwey befondere Geſchlechter daraus, und ſondern die weiße Ameiſe nebſt einigen andern Gattungen von den uͤbrigen ab, weil ſie weder in der Struk— tur der Theile, noch in Anſehung der Oekonomie, Verwandtſchaft mit einander haben. Die mehreſten Gattungen ſind den Laͤndern, welche ſie bewohnen, ſo verderblich, als durch ihre ſonderbare Oe⸗ konomie merkwürdig. — 8 Gattungen. 1. Die weiße Ameife CT. Fatale). Nie braunem Körper, blaßgelben Flügeln, mit roth⸗ braͤunlicher Nippe; Bruſtſchild mit drey Abſchnitten. In Indien und afrita, wo fie aus Leimen, Letten, 2c, kegel⸗ Era foͤr⸗ 692 Ohnfluͤgl. Inf. Die Zolslaus. förmige, meift mit_mehrern Spitzen befeßte, inwendig hoc; ausgewoͤlbte Gebäude aufführen, die zumeilen mol 10 big 12 Fuß hoch find, und theilß in folcher Menge beyfammen ftehen, daß fie von ferne das Anfehen eines Dorfs friegen. Sie beftehen aus unzähligen, in einan⸗ der laufenden unregelmäßigen Gangen, welches ihre Zels len find. Im Waffer zergehen diefe Zellen nicht, und auf Kohlenfeuer brennt die Maffe mit einem flarfen Naud). Die Zellen des Konigs und der Königinny von welchen in jedem Stock nur Ein Paar befindlich, find im Innerſten des Gebäudee verborgen. Zunächft um diefelben herum wohnen die ungeflügelten Arbeiter. Hierauf folgen die Eyerzellen für die junge Brut, und dicht bey diefen bie Nagazine. Die befruchtete Königinn wird über 2000 mal größer und dicker, als fie vorher war; der Bauch ſchwillt . zur. Größe und Länge eines Fingers auf, und fie legt bin« nen 24 Stunden auf 80000 Eyer in lauter gleichlaufene den Linien der Länge nach, neben und über einander. Diefe Thiere zerbeißen und verzehren Holzwerk, Geräthe, Häufer, und Eönnen binnen wenig Wochen mächtige Baumflämme zernichten. Sie dienen den Voͤgeln zur Speife, und werden auch von den Randes- Einwohnern, die fie des Abends beym Ausfliegen Scheffelweife fangen, geröfter, auch gemahlen und mit Mehl vermifche gegeffen. Beſchaͤft. der Berlin. Geſellſch. 1V. Tab. ı. f. 1-5. 3. Die Bücherlaus (T. Pulfatorium). Mit länglich rundem Hinterleibe, rothen Munde, gelben Augen und borftenähnlichen Fuͤhlhoͤrnern. Kleiner als ein gemeiner Floh. In Europa und Amerifa. Häufig in Haͤuſern. Zernagt Kleider, Kraͤuter- und. Inſekten⸗ fammlungen, Bücher, Holz, ꝛc. Die Puppe verurfacht das uhrähnliche Klopfen an den Wänden. Sulzer Gefch. Tab. 29. f. 3. — —— XC. Die Ohnfluͤgl. Inſ. Dielaus. 693 XC. Die Laus (Pediculus). Mund mit einem zuruͤckziehbaren Saugruffels ohne en und Freßſpitzen. Fuͤhlhoͤrner ſo lang als der Bruſtſchild. Zwey Augen. „interleib flach und lappig. Sechs Gangfuͤße. 2. 2. —2 Naͤhren ſich blos von Saͤften anderer Thiere, die ſie ausſau⸗ gen. Wahrſcheinlich hat jede Thiergattung ihre eigene Art, bey einigen finder man auch mehr Arten beyſammen. Sie pflanzen ſich fhnel durd) Ener fort: — 66 Gattungen. 1, Die Menſchenlaus (P. Humanus. $aus). MWahrfcheinlich blog beym Menfchen. Die Haut iſt fo durchfichtig, daß die innern Theile durchfcheinen. Das Weibchen, — deren man ficher roo gegen ı Männchen rechnen fann, legt innerhalb 6 Tagen an zo Eyer, und aus zwey Müttern koͤnnen innerhalb 8 Wochen 10,000 Läufe entfichen. Neben dem Uterus liege ein Leimfäcke chen, deffen innere Subftanz dazu dient, die gelegten Eyer (Nüfe) in den Haaren feft anzufleben. Bey den Mohren find die Läufe ſchwarz, und bey den Neuhollaͤn⸗ dern hat Cook gar feine gefunden. Ihre allzugroße Vers mehrung wird der Gefundheit Außerft nachtheilig. Die Menſchenlaus hat 2 wirklich, im Habitus, und in dee Lebensart verfchiedene Untergattungen. Die Kopflaus ift anders geftaltet, als die Leiblaus; Ießtere ift größer, Hat einen dicfern Kopf, und mehr hervorfiehende Augen. Sie wird nie in Kopfhaaren, fo wie jene nie am Leibe fortfommen. Eie legt ihre Eyer nie in die Haare des "Körpers, fondern in Lumpen, ꝛc. Swammerdam bibl. nat. Tab. 1. £ 3—6. 2. Die Silslaus (P. Pubis). Körper haarig, nach hinten gerändelt, Fuͤhlhorner fuͤnfgliedrig. Die Fuͤße im zweyten und dritten Paar Er) haben 694 Spnfligt. Inſ. Der Sloh. haben einen Sporn, und einen ſcheerenfoͤrmigen Finger, womit ſie ſich ſehr feſt anhalten kann. Am Unterleibe unreinlicher Menſchen. Tobacksoͤhl ſoll ſie vertreiben. 3. Die Huͤhnerlaus (P. Gallinae). Bruſtſchild und Kopf zu-beyden Eeiten mit hervor- tretenden Spigen verfeben. Freſſen den jungen ofterd die Halfe Fahl, Werden mit geftoßenem Pfeffer vertrieben. XCI. Der Slob (Pulex). "Mund mit umgebogenem borftenfürmigen Küffel, in einer ger aliederten zweyklappigen Scheide, Fuͤhlhoͤrner fadeuformig. Zwey Augen. Sinterleib zuſammen gebefkt, Sechs Söfe; die hintern zum Springen. 2 Gattungen. 2. Der gemeine Floh ( P. Iditans). Unterſcheidet ſich von dem folgenden dadurch, daß ſein Ruͤſſel kuͤrzer als der Leib iſt. Merkwuͤrdig iſt es, daß er unter allen, wirklich ungefluͤgelten Inſekten das einzige iſt, das ſich verwandelt. Das Weibchen legt ſeine Eyer, die wie kleine Puͤnktchen ausſehen, in abgelegte Hemden, Bettdecken, auf das Lager der Thiere, in Ritzen, ungehobelte Bretter, verfaultes Holz, 2c. aus welchen im Sommer nach 6, und im Winter nach 12 Tagen, die weiße, ohnfüßige Larve kommt, die nach eilf Tagen ges meiniglich ihre volige Große erreicht, fich im Staube ein eyfoͤrmiges Gefpinnfte woͤlbt, und fich in eine unvoll Naͤndige Puppe verwandelt, die nach einigen Tagen zum vollkommenen Floh wird. Außer dem Menfchen finder er ſich auch auf Hunden, Fuͤchſen, Kasen, Hafen, Eich» hoͤrnchen, Igeln, 2c. doch nicht im Außerften Norden. Er kann 200, mal weiter foringen, als er fel6ft lang ift; eine Laſt ziehen, die go mal feine eigene Schwere übertrift, und auf 6 Jahre alt werden. Kälte verträgt er nicht gut. 2, Der 0 Hönfiiel Inf Die Milde, 695 a. Der Sandfloh (P. Penetrans. Tſchike; Nigua; Ton; Attun). Mit einem Ruͤſſel von der Laͤnge des Körpers. Ein aͤußerſt laͤſtiges Thier im mittlern Amerifa, dag dem ges meinen Floh in der Bildung und in den Sprüngen ähn« lich, aber Kleiner if. Hält fich befonders im Staube auf, und lege feine Eyer dem Menfchen unter die Nägel der Fußzehen, wodurch heftige, und zuweilen in Brand übergehende Entzündungen entftchen. Das befruchtete Weibchen wird wol 100 mal dicker, als es vorher war, Catesb. Carol. III. Tab. 10. £. 3. . XCH. Die Milbe (Acarus). Mund ohne Rüffel; mit einem Saugruͤſſel in einer zweyklappi⸗ gen, eylindrifchen Scheide, zwey zufammen gedruckten gleichen Freßſpitzen, von der Lange des Saugruͤſſels. Zwey Augen feitwärts, Acht Süße f * I Se Ein weitläuftiges Geſchlecht fehr Eleiner Thiere, die fich theils auf andern Thieren, theils in alten Milchgefchirren, an Bierfäfz fern; auf Pilzen, in faulem Hole, Viktualien, 2c. aufhalten, und fih unglaublich vermehren. — 82 Gattungen, 1. Die Hundsmilbe (A. Reduvius). Mit faft enförmigem, plattem Körper, und einem faft ovalen Flecken auf dem Nücken. Lebt in. Wäldern, auf Rindvieh und. Hunden, fo gar an Menfchen, Kan mit Weingeift vertilge werben. SFriſch I. c. VI. Tab, 19, 2, Die KRuͤhmilbe (A. Ricinus). Mit kugelfoͤrmig ovalem Koͤrper, einem runden Fle⸗ cken an der Wurzel, und keulenfoͤrmigen Fuͤhlhoͤrnern. Ebenfalls auf Rindvieh und Hunden. | Stifch 1. c. V. Tab. 19, &r4 3.Die 696 Ohnfluͤgl. Inſ. Die Waſſerſpinne. 3. Die Spinnmilbe (A. Telatius). Roͤthlich durchſichtig. Zu beyden Seiten des Hinter⸗ leibes ein brauner Fleck. Auf Pflanzen, die dem Winde ‚nicht ſonderlich ausgeſetzt ſind. Macht Gewebe von pa— rallellaufenden Faͤden, wodurch ſie beſonders den Ge— waͤchshaͤuſern ſchadet. Im Herbſt haͤufig auf Linden⸗ baͤumen. Von ihr ſollen vorzüglich die fo genannten Herbſt⸗ oder Marienfaͤden mit herruͤhren. Schrank Beytr. z. N. G. Tab. 1. fF. 31. 32. 4. Die Raͤſemilbe (A. Siro Miete). Seiten gelappt. Die 4 Hinterfuͤße ſehr lang. Kopf und Huͤften braun. Hinterleib borſtig. Im Mehl, Kaͤſe⸗ rinden, rohem Schinken, 2c. Wird mit 3 Paar Fügen Hebohren, und dag vierte waͤchſt erft nachher dazu. 3. Die Röfermilbe (A. Coleoptratorum). Fänglich, roch, mit weißlichem After. Befonderg auf großen Miftkäfern, und dem gemeinen Todtengräs ber, ꝛc. Friſch 1. c. IV. Tab. 10. ZH. Die Wofferfpinne (Hydrachna. Waf fermilbe). ‚Bopf, Bruſtſchild und Hinterleib vereinigt. Zwey gegliederte Freßſpitzen. Zwey, vier, ſechs Augen. agt Süße. —— de de Diefe Thiere halten gleichfam das Mittel swifchen den Milben und Spinnen. Sie leben in ſtehenden füßen Waſſern, ſchwimmen, nähren fih von Schnafenlarven, ꝛc. legen rothe fohärifche Ever, aus welchen fechsfüßige Junge Eommen, die nach einigen Hautuns gen zum vollftandigen achtfügigen Inſekt werden. 49 Gattungen. Die rothe Waſſer ſpinne (H. Defpiciens). Iſt blutroth und rund, mit mehrern Flecken, und 2 nach unten zu fiehenden Augen. Findet fich in Waffers graben, Ohnfluͤgl. Inſ. Die Aftetfpinne. 697 graben, wo fie fehr ſchnell über die Oberfläche weglaͤuft. Ihre Brut zeigt ſich ſchon im Maͤrz. Friſch 1. c. VIII. Tab. 3. f. 1. 2. XCIV. Die Afterfpinne (Phalangium. Krebs fpinne), Mund mit 2 fadenfürmigen Freßſpitzen, und hornartigen Kinn— laden, deren zweytes Gelenk fcheerenförmig ift. Fuͤhlhoͤrner fehlen. Zwey nahe anf einander liegende Augen oben auf bem Scheitel, ‚und 4 an den Seiten des Kopfes. Acht Süße. Sinterleib mehrentheils zugerundet. — * me Leben auf den Felde, an Pflaugen, auch in den Haufern, am Waͤnden, und in Schränfen. Naͤhren fi vom Raube anderer In⸗ fetten und Gewürme. Einige leben auch in der See auf Fifchen. — ‚16 Sattungen. 1. Der Weberfnecht (Ph. Opilio. Schuſter, Geiſt, Tod, Holzſpinne). Mit eyfoͤrmigem Hinterleibe; unten weiß. In Ame⸗ rika und Europa. Lebt um die Baͤume, und geht des Nachts ſeinen Geſchaͤften nach. Die ausgeriſſenen Beine bewegen ſich noch ſtundenlang. Die Augen ſitzen zwiſchen den Schultern. Sulzer Kennz. Tab. 22. f. 140. 2. Der Bücherf£orpion (Ph. Cancroides). Mit faft eyförmigem, niedergedrücktem Hinterfeibe; glatten Scheeren, und haarigen Zingern. An dunfeln Drten, in Kaften, alten Papieren, ꝛc. Kriecht ruͤcklings und vorwärts. Naͤhrt ſich von Milben, Holsläufen, ıc. Kann durch feinen Big eine fehmerzhafte Blafe, von der Größe einer Erbfe, erregen. Köfel inf. III. Tab, 64, %r 5 3. Die 698Ohnfluͤgl. Inſ. Die Spinne. 3. Die Milbenſpinne (Ph. Acaroides). Gelblich, mit cylindrifchem Hinterleibe, und glak⸗ fen, eyformigen Scheeren. Am Kopfe befinden fich eini« ge Anhänge. In Südamerika. Aehnelt dem vorigen in der Bildung, iſt aber noch zwey mal fo groß. Ihr Biß ift gefährlich. Degeer Inf. VII. Tab, 42: f. 1. 2. XCV. Die Spinne (Aranca. Kanfer). Mund mit gezahnten Kinnladen; zwey gegliederte, bey dem Maͤnnchen Feulenfürmise Zühlfpiren, woran bey dieſem die Zeugungetbeile. Fuͤhlhoͤrner fehlen. Acht Cfeltener ſechs) Augen, Acht Süße. Am Ende des Hinterleibes Spinnwarzen. —0 Alle Spinnen naͤhren ſich, ſo viel bekannt, von lebendigen Thieren, beſonders von Inſekten, und freſſen ſich auch unter eins ander ſelbſt auf. Sie beißen ihre Beute todt, und ſaugen die Saͤf⸗ te aus. Die Begattung geſchiehet ben den mehreſten im Herbſte, und das Männchen wird nach derfelben gewöhnlich vom Weibchen umgebracht, wenn es fich nicht aufs fehleunigfte wieder entfernt. Die Fleinften Spinnen legen in einem Sommer leicht Über 1000 Ener, woraus gewoͤhnlich nach 21 Tagen die Jungen Eommen. Die mehreſten Spinnen weben fich ein fehr kuͤnſtliches Geſpinnſt aus der Materie, die fie hinten aus ihren 5 Spinnwarzen ziehen. Sie Fonnen auch einen einmal gefponnenen Faden wieder in fich zuruͤck⸗ ziehen. Nach Reaumurs Beobachtung befteht ein einziger Spinne faden aus 60000 andern Faden, und 4 Millionen Faden junger Spinnen find noch nicht fo did, als ein Barthaar. Man hat den Berfuch geniacht, aus Spinnemebe, befonders aus dem Eperges fpinnfte der Kreuzſpinnen, eine Ark Geide zu verarbeiten; es follen aber, um ein Pfund Eeide zu gewinnen, 663522 Spinnen erfors dert werden. Der Faden wird weder im Waſſer aufgelöft, noch Durch Feuer zerſtoͤhret. Die Spinnen pflegen fi alle Jahr einmal, und zwar im Frühling zu bauten. Ihr Alter erſtreckt fi) auf 3 big 4 Jahre. Sie verzehren eine große Menge von Inſekten, werden aber auch von Raupentodtern und Schlupfweipen ſehr verfolgt. — 99 Gattungen, | ‘ { I, Die Ohnfluͤgl. Inf, Die Spinne. 699 J. Die Kreuzſpinne CA. Diadema). Der faft Fuglichte Hinterleib iſt braunroth. Auf — Ruͤcken ein weiß punktirtes Kreuz. Lebt auf Baͤumen. Macht ein radfoͤrmiges ſenkrechtes Gewebe, dag oft 2 bis 3 Fuß im Durchmeſſer hat. Senkt ſich oft an einem ſtarken Faden ploglich herunter, und ſteigt dann wieder zuruͤck. xXoͤſel l. c. IV. Tab. 35 — 40. 2. Die Fenſterſpinne (A. Domellica. Hausſpinne). Mir eyrundem, braunem Hinterleibe, und 5 ſchwar—⸗ zen, faſt dicht beyſammenſtehenden Flecken, wovon die vorderſten die groͤßten ſind. Die gemeinſte Gattung, die ſich allenthalben in Haͤuſern, in den Ecken der Waͤnde, und an den Fenſtern findet. Iſt, wie die mehreſten dies fes Geſchlechts, unfchuldiger Weife in den Verdacht deg gekommen. Degeer Inf. VII. Tab, 15. f. 11. 3. Die Sackſpinne (A. Saccata). - Mit eyformigem dunfelbraunen öinterteiße, ohne in Gärten, auf der Erde, trägt ihre Eyer in einem Sacke ‚am Hinterleibe mit fich umher, und läßt fich eher ihr Les ben, algihre Eyer nehmen. Die ausgefommenen June gen bleiben anfangs beyfammen, zerfireuen ſich aber bald. Friſch I. c. VIII. Tab. 20, 4. Die Buſchſpinne (A. Avicularia. Wogelfpinne). Mit erhaben freisrundem, in ber Mitte queer auds gehoͤhltem Bruftfchilde, Iu Amerika. Won der Größe einer Eleinen Kinderfauſt. Toͤdtet Kolibrite, und fange ihre Eyer aus. Ihr Biß kann auch bey Menfchen ges fahrvolle Entzuͤndungen verurſachen. Roͤſel J. c. III. Tab. II. 5. Die oo Ohnfluͤgl. Inſ. Der Skorpion. 5. Die Tarantel (A. Tarantula. Apuliſche Spinne). Gelblich grau, unten ſchwarz mit dicken, ſchwarz bandirten Füßen. Wohl einen Zollang. Befonders in Apulien. Hält fich auf dem Felde, in Eleinen Erdhoͤhlen auf, wo fie den Schnittern zur Aerndtezeit durch ihren Biß läftig wird. Die Folgen deffelben aber find übertries ben, und die Kur durch Muſik gehoͤrt zum Betrug und Aberglauben. Basgliv. diff. de tarantula f. ı. 2. XCVI. Der Skorpion (Scorpio). Kopf und Bruſtſtuͤck in eing verwachfen. Mund mie 2 großen ſcheerenfoͤrmigen Freßſpitzen. Fühlhoͤrner feblen. Acht Augen: 2 auf dem Rücken, und 3 auf jeder Geite der Bruſt. Lippe gefpalten. Acht Süße. Zwey Scheeren an der Stirne. Ein langer, gegliederter, am Ende mit einer gefriimmten Spike verſehener Schwanz. Unten zwiſchen der Bruſt und dem Bauche 2 Kaͤmme. — Se Hat in der Bildung und Lebensart viel Aehnliches mit dem Krebs, und wirft auch, wie dieſer, ſeine Schaale jaͤhrlich ab. Lebt von Inſekten und Gewuͤrmen. Mehrere zuſammen eingeſperrte Skorpionen freſſen einander zuletzt ſelbſt auf. Der Stich des Eleie ‚nen europaͤiſchen iſt, an und für ſich, ziemlich unſchaͤdlich; der von den perſiſchen und weſtindiſchen aber verurſacht leicht den Brand. Der Schwanz, den fie uͤber den Ruͤcken, und feitwarts bewegen Eönnen , dient ihnen zur Vertheidigung. — 8 Gattungen. 1. Der aftikanifche Skorpion (Sc. Afer). Der größte unter allen, der ohne die Scheeren faft acht Zoll hält. Die Kämme haben 13 Zähne, und die feheerenförmigen Sreßfpigen find haarig. Bewohnt In⸗ dien und Perfien. Gein Stid) ift gefährlic) und toͤdtlich. öfell. c. III. Tab. 65. 2, Der Ohnfluͤgl. Inf. Der Krebs. 701 2. Der europaͤiſche Skorpion (Sc. Europaeus). Mit 18 Zähnen in den Kaͤmmen, und eckigen Schee⸗ ren. In Europa, befonders in Stalien, in Sranfreich und der Schweiz. Schwüle Sonnenhige und andere Um⸗ ftände koͤnnen die Zolgen feines Stichs ebenfalls empfinde licher machen. Sol lebendige Junge gebähren. Xöfel J. c. III. Tab. 66. f. 1. 2. XCVI. Der Krebs (Cancer). Mund mit 2 hornartigen Kinnladen. Sechs ungleiche Sreßfpis gen. Eine drenfache Lippe, Acht Cfelten 6 oder 10) Süße; und 2 Sciheeren. Zwey von einander entfernte, mehrentheils auf Stielchen liegene de, bewegliche Augen. Schwanz gegliedert, ud unbewaffnet. —— + * Die meiſten Krebſe leben im Waſſer, und naͤhren ſich vom Raube der Inſekten, Froͤſche, kleiner Fiſche, auch von Aas. Die Maͤnnchen haben doppelte Zeugungsglieder, und die Weibchen 2 Eyerſtöcke. Letzteres liegt bey der Begattung auf dem Ruͤcken, und legt nachher viel Ener, die unter dem Schwanze, jedes an einem feinen Zaden hängen bleiben, und da ausgebrütet werden. Die nad) einigen Wochen ausfommenden Zungen baben gleich ihre voll kommene GSeftalt, und halten fich wol manchmal noch 14 Tage an der Mutter feſt. Won der verfchiedenen Länge und Bedeckung des Schwanzes koͤnnen die 181 Gattungen in drey Samilien abgerheilt werden. * Krabben. (Brachyuri. Taſchenkrebſe ‚ Seefpine nen, kurzgeſchwaͤnzte Krebfe). 1. Die Landfrabbe (C. Ruricola). Hat, wie die mehreften Gattungen, 4 Sühlhörner. Der Bruftfchild ift glatt, ungeferbt, vorn abgeftumpft. Die beyden legten Gelenfe der Fuße dornig. In Suͤd— amerifa. Kommen jährlich in unermeßlichen Schaaren um die Zeit deg Eyerlegens ans Ufer des Meers, und halten ſich 402 Odhnfluͤgl. Inf. - Dei Krebs. fich mit der jungen Brut in den Mäldern auf, two fie fich ordentliche Hoͤhlen graben. Wenn man fie fangen wid, fneiven fie in die Finger, laffen die Echeere fahren, und entfliehen. Man hält fie für giftig. Catesb. Carol. II. Tab. 32. 2. Die Sandkrabbe (C. Vocans). Mit einfach gezaͤhntem Brufifchilde, und Einer uns geheuer großen Scheere.. Befonders im wärmern Nord- amerifa, wo er fich am fandigen Ufer unter Zelfen ver» birgt. Hat faum die Große eines Zoles. Die eine Scheere ift kaum fo groß als ein Bein, die andere aber fo fehwerfällig, daß dag Thier fie auf den Nücken legen, und ſo forftragen muß, wenn es von der Stelle will. Die Enten ftellen ihm fehr nach. Catesb. Carol. II. Tab. 25. 3. Der Taſchenkrebs (C. Pagurus. Die Tafche). Bruſtſchild zu beyden Seiten 9 mal ſtumpf gefaltet. Spitzen der Scheeren fihwarz. In den europäifchen und indischen Meeren. Sit eßbar, und befonders im October wohlfchmeckend. Kann wol 4 Tage hungern. Das Weib» chen trägt die Eyer nach der Begatfung noch etwa 3 Mo— nathe lang im Leibe, und wenn fie folche nachher noch 20 age in den fnorplichten Faſern der Kleinen Schwanzfuͤße getragen, reißt fie fie mit allen Safern ab, lege fie unter den Sand, oder in Steinritzen, wo die Jungen nach 14 Tagen augfonmen. Herbſt Krebſe u. Krabb. V. Tab. 9. f. 59. ** GSchnecfenfrebfe (Parafitici. Weichſchwaͤnze). 4. Der Bernbardkrebs (C. Eremita. Einfiedler ; Eremit). $ Mit langem, nadtem Schwanze, und flachlichten herzfoͤrmigen Scheren, davon die rechte großer iſt, als die Ohnfluͤgl. Inf, Der Krebs. 703 die linke. In den europaͤiſchen Meeren. Nimmt leerſte⸗ hende Schneckenhaͤuſer zu ſeiner Wohnung ein, wo er ruͤcklings hineinkriecht, und Kopf und Scheeren heraus laͤßt. So wie er waͤchſt, vertauſcht er die alte Wohnung mit einer großern. - Sulzer Gefih. Tab. 31. fi 5. *** Cigentliche Krebfe (Macrouri. Langſchwaͤnze). 5. Der Summer (A. Gammarus). Mit glattem Rückenfchilde, an der Seite gesähntem Ruͤſſel, und doppeltem Zahn oben an der Wurzel. In den Meeren der nordlichen Erde; wo er, wie manche Fi⸗ fche, zu gewiffen Jahreszeiten hin und her zieht. Iſt fehe gefräßig. Wird oft 3 Fuß lang, und ı2 Pfund fehmwer, Vermehrt fich außerordentlich, fo daß man unter dem Schwanze eines einzigen Hummers 12444 Eyer gezahlt bat. Bon London und Amfterdam werden jährlich 30 — 40 Schiffe mit Hummern, deren jedes über 12000 Städ faßt, nad) Norwegen geführt: Man fängt fie mit Neus fern, und großen hölzernen Zangen. Zwifchen Oftern “und Johannis find fie am volleften und wohlſchmeckend⸗ ſten. Britt. æool. IV. Tab. 10. f. 21. 6. Der gemeine Flußkrebs (C. Aſtacus). - Mit glattem Nücenfchilde, an den Seiten gezaͤhn⸗ tem Ruͤſſel, und doppeltem Zahn oben an der Wurzel. In Seen und Flüffen von Europa. Erreicht oft eine ans fehnliche Größe, und kann wol 20 Jahre alt werden. Er wirft alle Fahr feine Schaale ab, wobey zugleich feine drep Zähne, und felbft fein Magen erneuert werden. Die fo genannten Krebsaugen, oder Brebsfteine, die fich im Eommer zu beyden Seiten feines Magens finden, find wahrſcheinlich. der vorzuͤglichſte Stoff, woraus die neue ver⸗ 104 Dbnfliol, Inf. Der Riefenfuß. verjuͤngte Schaale erhärtet. Abgebrochene Füße und Schee- ren machten ihm, fo wie andern Gattungen von Rrebfen, wieder, und er kann fie fo gar, wenn fie ihm, nur nichf zu nahe am Leibe, gequetfcht find, von felbft von ſich fchnellen. Die Zeit der Paarung dauert eigentlid vom November big zum April, doch fehicken fie fich ſchon im Geptember und Detober dazu an, da denn dem Manns chen die Saamengefäße fo anfchmwellen, daß fie wie zufam- mengemwickelte Zwirnsfäden augfehen, und auch unter den Namen deg Zwirns alsdenn befannt find. An füh- Ion Orten fann man Krebfe mit Neffelblättern eine Zeit: lang erhalten, wenn man fie mit Eßig befprengt, und mit Kleyen und Ochfenleber füttert. Bey Veränderung des Wetters, oder auffteigendem Gewitter aber fterben fie gewöhnlich außer dem Waffer. Es giebt aud) von Natur rothe, und andere, felbft beym Sieden rareatı bleibende Spielarten. Xöfel I. c. II. Tab. 54 — 61. 7. Die Barnele (C. Pulex. Flußgarnele; Flohkrebs). Der Korper hat 14 Gelenfe. Vier Scheeren mit ei» ner beweglichen Kralle. Zehen Füße. An den Seeufern. Auch in Quellen, Graben, fo gar in den falsigen Seen Sibirien. Defonderd haufig in der Brunnenfreffe. Schwimmt zuweilen auf den Rüden. Wird häufig von Waſſervoͤgeln, beſonders von Avofetten aufgefuchk. Leuchter im Sinftern. Röfel 1. c. II. Tab. 63. XCVI. Der Riefenfuß (Monoculus Schild⸗ floh; Waſſerfloh). Schwimmfuͤße. Körper mit einer Schaale bedeckt. sein oder zwey Dicht an einander fiehende Augen, Sie Opnfligl Inſ. Der Kieſenfuß. 705 a : Die Paturgefchichte diefer Shiere iſt noch nicht völlig befannt. Wahrſcheinlich leben fie alle im Waſſer, und zwar befonders in fies benden Gemäffern. Sie hauten fich jährlich, nahren fich vorzuͤglich aus dem Dflanzenreiche, und dienen Wafferpinnen, Arıns und Afz terpolypen, auch den Larven größerer Warferinfeften dfters zur Nahrung. Sie legen theils Ener, theils bringen fie lebendige Jun⸗ ge zur Welt, theils gebahren ii auf beyderler Weiſe. = 66 Gat⸗ eh 1. Das Auge (M. Oculus). Mit 2 getheilten Freßfpisen, und umgebogenem Schwanz... Sühlpsrner fehlen. Vom May bit zum Sep: tember häufig in den Sümpfen und Seen von. Europa. Hat wie die folgende Gattung nur ein Auge, welches bey- diefer den. ganzen Kopf einnimmt. Schwimmt auf dem Mücken. Kern 2. Der Wafferflob CM. Pulex). Mit getheilten Suhlhornern, und eingebogenem Schwanze. Haͤufig in Fluͤſſen und Teichen; auch in Brunnenwaſſer. Oft fo zahlreich, daß wegen feiner roͤth⸗ Tichen Farbe das Waffer ſelbſt roth ſcheint. Sulzer Geſch. Tab. 30. f. 10. 3. Der Moluchifche Arebs (M. Polyphemus: Eis phoſura). Vorderſchild gewoͤlbt, auf der obern Seite vorn ab⸗ gerundet, mit einem etwas erhabenen Rande, der ſich nach hinten allmaͤhlich verlieret. Mitten uͤber demſelben eine etwas erhabene Linie, die ſich mit einem Hofer en» digt, der nicht ganz bis an den Nand geht, Schwanz dreyedig » pfriemenförmig. Wiersehn Füße. Das aller größte Infekt, das wol eine Länge von 4 Fuß erreichen fann. Bewohnt Dftindien, die nordamerifanifche Küfte, zm® die bahamiſche Meerenge. Die Farbe ift im Icben« ‘929 digen 706 Dfnfliel. Inf Der Biefenfup- digen Zuftande glänzend olivengrün. Der große Stachel dient ihm zur Vertheidigung, auch fich in den Grund deg Waſſers zu bohren, und in diefer aufrechten Stellung empfängt er alles, was ihm vom Strom entgegen ge führe wird. Bohrt fich auch damit in Fiſche, und faugt ihnen das Blut aus. Degeer inf. VII. Tab. 28. £.9— 13. 4. Der (eigentliche) Riefenfuß (M. Apus). Mit laͤnglicher, etwas zufammengedrückter, vorn tms Hefchlagener, hinten abgeftußter Schaale, und zweyborſti⸗ gem Schwanze. Hauptfarbe des Schildes fchmußig grün. Größe etwa 2 Zoll. Sin Waffergraben und Fifchteichen von Europa. In Dentfihland nur in wenigen Gegen« den, aber in manchen Jahren, beſonders nad) Webers ſchwemmungen, in unfäglicher Menge. Statt der eigent— Jichen Füße hat er ı Paar Nuderfüße, 9 Paar Kiemenfü- Ge, 1 Baar Mutterfiemen, an denen die Eyer feft fißen, and.eine lange Reihe anderer Kiemenpaare, fo, daß man in allem 120 Füße, an dem ganzen Thiere aber zwanzig Millionen Gelenfe gezählt hat. Zum Kriechen find die Süße untauglih. Auf dem Trocknen waͤlzt er ſich vers mittelft feines Schwanzes fort, und fchlägt fich gleichfam über. Er: ſchwimmt fo wol auf dem Rücken, als auf dem Bauche. Haͤutet fich während feines Wachsſthums ‚einige. mal, und legt fo wol vor, als nach der Häutung, 4 mal in 8 Tagen, und jedes mal mehr ald 30 fleine rothe Eyerchen. Hat ein fo zähes Leben, daßer, wenn die Pfüsen austrocknen, Monathe lang zerftöhre zu feyn ſcheint, und wieder lebendig wird, wenn das Waller wies ‚ber zufließt. Scheint ein wahrer Zwitter zu feyn. Zraturforfch. XIX. Tab, 3. ACiIX. Odhnfluͤgl. Inf. ° Der Affel. 707 XCIX. Der Affel (Onifens). Kinnladen gesähnt- Lippe gefpalten. Ungleiche Sreßipigen die hintern länger. Süuhlhörner borfienfprmig. s Körper eyrund. Dierzehn Füße. Die mehreften wohnen im Meere, und nähren fich von Fifchen, denen fie das Blur ausfaunen, Krebſen, und andern Waſſerinſek⸗ ten. Die auf dem Lande lebenden halten fih an feuchten und dun- feln Orten, unter Steinen, in Risen der Mauern, ın Kellern und Höhlen auf, leben von Wurzeln, Pflanzen, und Salpeterfeuchtig- feiten, vermehren fich — und haͤuten ſich mehrmals. — 38 Gattungen. 1. Der Spiefwurm (0. Entomon. Schachtwurm). Faſt 2 Zoll lang; mit 4 Fuͤhlhoͤrnern, und laugem fpißigen Schwanze. Befonders an den Küften der Oft: fee, wo fie an den Sifchen in den Stellnsgen viel Schas den thun. Vermehren fich ſchon, ehe fie einmal ganz aus⸗ gewachſen find. ! ’ Pall. fp. zool. IX. Tab. 5. m * 2. Die Wallfiſchaſſel (O. Ceti. Wallſiſchlaus). ‚Körper eyrund, außer dem Kopf mit 6 Abſchnitten. Süße des dritten und vierten Paare, walzenförmig und flumpf. Im nordlichen Dcean. Iſt den Walfifchen. bey denen fie fi befonders an, den Finnen und Zeugungs« theilen fehr feft einniftele, aͤußerſt laͤſtig. Pall. 1. ce. Tab. 14. f. 14. 3. Der Rellerwurm (O. Afellus. Kellerefel), Eyrund, mit ftumpfem Schwanze. In Häufern, Mauern, Winterhäufern, Kellern, faulendem Holze, und überhaupt an ‚feuchten Orten. Hat einen unangenehmen — und ſalzigen Geſchmack. Wird innerlich als ein PYy 2 harn⸗ 708 Ohnfluͤgl. Inſ. Der Skolopender. harntreibendes Mittel gebraucht, die erwuͤnſchte Wir— kung in der Waſſerſucht, Blindheit, u. d. gl. aber doch von vielen bezweifelt. Das Weibchen brütet feine Eyer un⸗ ter dem Bauche in einem Sacke aus. Sulzer Kennz. Tab. 24. f. 154. €. Der Skolopender (Seolopendra. a, | wurm)· | Fuhlhoͤrner burftenförmig. Zwey genliederte — Lippe gezaͤhnt und geſpalten. Körper lang und platt gedrückt. Süße zu beyden Seiten fo viel als Abfchnitte des Körpers. Je — — In der Erde, unter Moos, Steinen, im faulen Holze, u. & feuchten Orten. Leben vom Naube anderer Inſekten. Die Anzahl ‚Der Füße iſt ſehr verfchieden, und es iſt merfwürdig , daß mehrere Gattungen diefes und des folgenden Gefchlechts, folche erft nach and nach, fo wie fie fi; von Zeit zu Zeit bauten, erhalten, und nur wenig Paare derfelben mit auf die Welt bringen. = 10 Gats tungen. 1. Der Haſenſchwanz (Sc. Lagura). Körper eyrund, mit 12 Paar Füßen. Am Schwans ze ein weißer Haarbäfchel. In Europa, unter Moos. Kaum ı Linie lang. * Degeer inſ. VII. Tab. 36. f. 1—3. 2. Der indianifche SEolopender (Sc. Morfitans). Mii2o Paar Füßen und 8 Augen. Wird.oft über 6 _ Zoll Tang, und die Fuͤhlhoͤrner haben 20 Glieder. In den ‚heißen Zonen, und ſelbſt fchon in Spanien. Sein Dig verurſacht gefaͤhrliche Entzuͤndung. Sulzer Geſch. Tab. 30. f. 14. 3. Der / Ohnfluͤgl. Inſ. Der Dielfuß. 708 3. Der Seuerwurm-(Sc. Eledtrica. Feneraffel). Mit 70 Paar Füßen. In Europa. Befonders in feuchtem Erdreich; Friecht aber auch zuweilen auf Blu⸗ men. Phosphorescirt ſtark, und fo gar der Fleck, wo er gelegen, leuchtet noch geraume Zeit nachher. Friſch XII. Tab. 2. 8. f. J. Cl. Der Dielfuß (Iulus). Fuͤhlhoͤrner fihnurformig. Zwey gegliederte Sreßfpisen. Rörper halbenlindrifch. Süße zu beyden Seiten doppelt fo viel, als Abfchnitte des Koͤr⸗ pers. — — 2 Leben vom Raube anderer kleiner Inſekten, beſonders von Milben. Ihr Aufenthalt iſt an feuchten Orten, unter Steinen, Baumrinden, und Moos, Sie ſind unſchaͤdlich, und legen viel Eyer in die Erde. Bey der Berührung kruͤmmen fie ſich ſpiralfbr⸗ mis zuſammen. — ı2 Gattungen. Der Erdvielfuß (I. Terreftris). Mit 100 Paar Füßen. Ein langfames Thier, das meift unter der Erde, in fettem Boden, oder im Mifte lebt. Findet fich häufig in Gärten, in Gefelfchaft der Aſſeln. Wird 1 — 2 Zoll lang, und einer ftarfen Nadel dicke, Sulzer Gefeh. Tab. 30. f. 16. Dy 3 Sechſte 710 Sechſte Kaffe. Die Würmer. Ba 1 a a nn 7 2 7 Sechſte Alaffe. ve Die Würmer (Vermes). De Lehre von den Gewuͤrmen, oder die Nafurges ſchichte derjenigen weißblütigen Thiere, die feine In— feften find, heißt die Helminthologie. Sie ift unter als len Theilen der Thiergefchichte im Banzen am wenigften bearbeitet, und mit den mehreften Schwierigfeiten ver bunden. Der Körper der zu diefer Klaffe gehörigen Thie— re ift mehr einfach, als in irgend andern gebildet. Sie haben mehrentheils einen weichen, theils fchleimigen, meiſt nackten Korper, nur wenige find mit Haaren, und einige mit einer kalkichten, oder fpatartigen Schaale ber deckt. Zumeilen ftecke der weiche Körper auch in einer Härtern, oft hornartigen Scheide, aus welcher er auf eis ne gewiffe Weite fich heraus ſtrecken kann. Gie haben ein weißes Blut und ihr Herz, wenn fie eins haben, be⸗ ſteht allezeit mug ‚einer Herzkammer. Ihre Bervegung iſt ſehr langſam. Ihre Größe ift fehr verfchieden. Statt Der Fühlhörner haben fie fo genannte Sühlfäden. Kein einzigef ift wirklich geflügelt. Kein einziger befteht, fo viel befannt, eine Verwandlung. Biele haben ein äu« Berft zähes Leben, oder eine bemundernsmwürdige Nepros ductionskraft. Ueberhaupt aber finden fich bey diefer Zhierklaffe fo wenig allgemein paffende pofitive Karaftes ze, daß es ſchwer hält, außer der oben angeführten, eine umfaflende Definition davon gi geben. Der Rörper der Gewuͤrm mgbefteht aus Kopf, Rumpf und Hliedern. Der Kopf if aber gewoͤhnlich nicht von dem Rumpfe durch einen eigentlichen Hals abgefondert ; und was die Gliedmaaßen betrife, fo find manche von fo einfachem Körperbau, daß man bergleichen gar nicht an ihnen Sechſte Klaſſe. Die Wuͤrmer. 711 ihnen unterſcheiden kann; andere haben fie dagegen wie⸗ der deſto zahlreicher. Die allermeiſten haben keine Fuͤße, und bewegen ſich durch Ausdehnen und Zuſammenziehen, oder auch vermittelſt einiger, bald einfachen, bald büs fchelförmigen Borften, die an den Seiten fiten. Die Füblfäden (Tentacula), ein, fehr vielen Ges wuͤrmen eigenes Sinneswerkzeug, find biegfame, unges gliederte, meift weiche, fleifchige Fäden am Kopfe, bie mehrentheild ausgedehnt, und zufammengegogen werden koͤnnen (retraktilia). Sie find von verfchiedener Anzahl und Lange. Nach ihrer Geftalt; fadenfoͤrmig, borften- förmig, abgeftumpft, geringelt, gewunden (torta), bin und ber gebogen (flexuofa), pfriemenförmig, drey- feitig, gekaͤmmt (criftata), gefiedert (pennata), pinfels foͤrmig (pennicillata), büfchelföemig (fafciculata), Aflig (ramofa),; fcheerenföemig, gefranzt ıc. Ihre Beftim- mung ift mannichfaltig. Den Armpolypen dienen fie zum Fangz bey vielen Schnecken ſitzen vorn die Augen dar— an, IC. Außer den wahren Fühlfäden, oder ſtatt derfelben, haben viele Würmer Eleinere Faͤden (cirri), oder Arme (brachia), Safern (cilia) und Haare (crines), die ent» weder zur Bewegung, oder zu andern Abfichten dienen, auch vieleicht Werkzeuge der Sinne find, über welche Tetstere fich) doc) fehr wenig Beflimmtes, noch weniger als bey den Inſekten, fagen läßt. Einige haben unges zweifelt wahre Augen, wie die Dintenfifche, Schneden, u.a. m. andere, $. E. die wahren Inteſtinalwuͤrmer, ꝛc. bedürfen ihrer, nach ihrem Aufenthalte und Lebensart, nicht, und die Polypen haben ohne Augen doc) dag feine fie Gefühl vom Lichte. Der Mund der Gewürme, wodurch alle ihre Nah» rung zu fich nehmen, ift nach feiner Lage, Geftalt, Sub⸗ fang, innern Einrichtung, aͤußerm Anfehen, 2c. fehr vers 9y4 ſchie⸗ 712 Sechſte Klaſſe. Die Würmer. fehieden. Er liegt entweder an dem einen Ende bed Koͤr⸗ pers (os terminale), oder am vordern Ende mehr nach oben (antice fupra), oder mehr nach unten (antice fub- tus), oder auf der untern Seite in der Mitte des Koͤr— pers (os centrale), — Er ift weit ausgebreitet (dila- tatum), gerüffele, cylindrifch, zugeſpitzt, eichelfoͤrmig (glandiforme), c. — Nach feiner Subſtanz: hornar⸗ tig, blafensetig (veficulofum), weichwarzig (papillo- fum). — Er ift entweder mit Zäbnen oder Stacheln befeßt, oder mit 2 mit floßenartigen Anſaͤtzen beſetzten Binnladen verfeben, oder befteht aus 5 Scheiben (quin- quevalve). — Aeußerlich ift er mit büfchelmweis beyfams menftehenden Warzen (papillis fafeiculatum), mit einem Haken (unguiculatum), mit Süblfäden (tentaculatum), mit Eleineen Faͤden (cirrolum), mit Saaren (crinitum), mit Armen (brachiatum), verfehen, oder mit einem ring» foͤrmigen ausgehoͤhlten Streifen (ftria excavata annulari einttum) umgeben. — Die Lippen find glattrandig, ge⸗ ferbt, gefranzt, nacend. Einige haben eine mwirkliche, entweder bervorgeftredte (lingua exferta), oder einges wicelte (involuta, fpiralis) Zunge. | Der Rörper hat eine fehr mannichfaltige Bildung, und ift nach feiner Seftalt: fadenförmig, walzenförmig, an beyden Enden zugeſpitzt, linienförmig, Eugeliche (fphaericum), balbEugelicht (hemifphaericum), Eeulen» foͤrmig, verkehrt Eeulenförmig, verkehrt bersföcmig, Freisföemig, gewölbt, pfriemenförmig, eyförmig, ges. ringelt, einfach, Aftig, gefternt (Rellatum). Nach fei- nem Umfange: rund, platt gedruͤckt, Eielförmig, gerins nelt, dreykantig, unten mit einem fleifchigen Schilde (elypeo carnofo), oder einer flachen Scheibe der Länge nach (difco plano longitudinali), Nach feinen Seiten» rändern; ungerander, gerandet, zweyfcbneidig, gefranzt, ausgerander, abwärts gebogen, mit Fuͤhlfaͤden befent, ſtrah⸗ Sechſte Klaſſe. Die Wuͤrmer. 713 ſtrahlig, gekerbt. Nach ſeinen Enden: ſpitzig, ausge⸗ breitet (dilatatum), zugerundet, gbgefchnitten, sc. Nach der Oberfläche: eben, dee Länge nach ausgefuccht, hart⸗ warzig, weichwarzig, Enöpfig (tuberculatum), febroff (fcabrum), ruͤckwaͤrts ſtachlicht, raub, büfchelicht, ſchuppig, runzlicht, durchſcheinend (diaphanon, pellu- eidum). Nach feiner Bewegung: kriechend (repens), fbwimmend (natans), ſich anbeftend (fefe affıgens), . fefiftebend (fixum). Der After hat eine fehr verfchiedene Lage. Bey eis nigen offnet er fich in den Mund; bey andern ift er an demeinen Ende des Koͤrpers (anus terminalis), oder über dem Ende des Körpers, mehr nach dem Nücken (dorfa- ' lis), oder in der einen Seite (lateralis), oder an, oder unter dem Seitenrande (marginalis), oder am Halfe (col- “ Jaris), oder am Bauche (ventralis, abdominalis). _ Im inneren Körperbau weichen die Gewuͤrme von den Inſekten eben fr fehr, als diefe von den rothbluͤtigen / Thieren, ab. Ein Athemhohlen, oder andere thierifche Sransfpiration, nimmt man nicht wahr, doch fterben viele im Tuftleeren Naume, andere halten hingegen i in Dies fem Zuftande fehr lange aus. - Der Aufenebale der Würmer ift mehrentheils im Waſſer. Die allermeiſten leben im Ocean; viele in Suͤm⸗ pfen und faulen Saͤften; viele auf oder unter der Erde; viele lediglich in lebendigen Koͤrpern anderer Thiere. Die meiſten leben einſam; viele halten ſich zuſammen auf Aus ſterbaͤnken, in Korallenſtaͤmmen, ꝛc. auf, ohne ſich je doch, wie viele Inſekten, wechſelſeitige Huͤlfe zu leiſten. Ihre Nahrung nehmen ſie aus allen drey Naturreichen. Viele koͤnnen ſehr lange faſten. Die Fortpflanzungsweiſe iſt ſehr verſchieden, und geſchiehet bald durch Gebaͤhren lebendiger Jungen, bald durch Eyerlegen. Manche zerſpringen von ſelbſt in meh⸗ 995 rere 14 Sechſte Klaſſe. Die Wuͤrmer. rere Stuͤcke, da denn ein jedes Stuͤck wieder ein eigenes Individuum iſt; andere treiben Ableger aus ihrem Koͤr⸗ per heraug, die nach einigem Wachsthume fich vom Stams me ablöfen, und für fich felbft leben. ꝛc. Die allermeis fen aber find wahre Kermapbroditen, von denen jeder fein Gefchlecht auf eine oder die andere Art fortzupflangen im Stande ift. Der Nutzen ber Gewuͤrme ift in der großen Hauss Haltung der Natur fehr beträchtlich. Die Konchylien and Korallen verzehren im Ocean vielen überKlüßigen und nachtheiligen Stoff, 2. Dem Menfchen werden fie auf mancherley Art unmittelbar nüglih. Manche werden zu Arzneymitteln, manche zu Farben, manche zu Schmuck, Berzierungen, Kunftwerfen, Koftdarfeiten, und befons ders bey den Wilden gu allerley häuslichem Gebrauch vers wendet. Einige werden ale Delifateffe gegeffen, und. einige dienen manchen Küftenbewohnern und Seefahrern zur Hauptnahrung. Schaden verurfachen befonderg die Wuͤrmer des menfche lichen Körpers, und viele andere, die ſich bey Hausthie- ren und Fifchen finden. Diele fehaden auch den Gewäche fen, den Schiffen und Dämmen. Manche werden aud) durch ihe Gift nachtheilig. Die fuftematifche Anordnung diefer Thierklaſſe ift mit unendlichen Schwierigkeiten verbunden. Sch folge dabey hauptfächlich, wie bey den übrigen Klaffen, der XI. Ausgabe des Einneifchen Naturfpftems, und da ent⸗ fehen folgende fünf Ordnungen: 1) Eingeweidewärmer. Miteinem einfachen, nur aus einem, fich nicht theilenden Numpfe beftehenden, nackten Körper, meift ohne Gliedmaaßen (Inteltina). Die mehreften hieher gehoͤrigen Würmer haben theils einen cnlindrifchen, theils einen bandformigen Korper, und faft bey allen hat man gefunden, daß fie nicht zwit⸗ | ter⸗ Sechſte Kaffee Die Würmer, 715 terattig, fondern die beyden Gefchlechter in ſeparaten In⸗ dividuis gefrenne find. Ihr Aufenthalt ift theils in an⸗ dern £hierifchen Körpern, wovon auch fo wol, als von ihrer groͤßtentheils darmähnlichen Geftalt, die alaemeine Benennung hergenommen worden, theils in füßen Ges waͤſſern, theils in der Erde. Was die eigentlichen Ein geweidewürmer thierifcbee Rörper betrift, fo ift nun⸗ mehro außer allem Ziveifel, daß fie nie von außen in den⸗ felben gekommen find, auch nie durch diefen Weg dahin kommen fönnen, fondern daß der Saamen diefer Würmer allen thierifchen Körpern angebohren, und diefe allein von der Natur zu ihrer Entwickelung, Nahrung, Wachsthunn, Defonomie und Fortpflanzung beftimme find. Ihre Ver ſchiedenheit ift. nach Verſchiedenheit der Thiergefchlechter und Gattungen eingerichtet. Diele Menfchen haben fie, ohne es zu mwiffen, und Meufchen und Thiere empfinden ihr Dafeyn erft als Krankheit, wenn entweder die Würs mer zu einer unnatürlichen Größe und Menge anwachfen, oder wenn bey Menfchen die Würmer durd) andere Krank: heiten des Körpers in ihrer natürlichen Oekonomie geftch» vet, und aug ihren gewoͤhnlichen Wohnplägen vertrieben werden. \ 2) Weich - oder Schleimtbiere; Molluſken (Mol- lufca). Mehrentheils nackte weiche Würmer, mit deut lichen , theils fehr zahlreichen Gliedmaaßen. Viele haben nur eine weiche Bederfung, wohnen aber in feiner Bes haufung. Diele haben große Nehnlichkeit mit den Thies ren der folgenden Ordnung. Manche haben auch einen beynahe Fnorplichten Körper, und theilg mit einer feften Cruſte. hr äußerlicher Bau iſt oft fehr unformlich, und feheine wenig organifirt zu feyn. Die mehreften find Be wohner des Meeres. 3) Schaalgewürme, oder Conchylien. Cinfache weiche Gewuͤrme, die großentheilg den Thieren der vori— ) gen 16 Sechſte Klaſſe. Die Würmer. gen Ordnung aͤhnlich, aber mit einer eigenen kalkartigen Schaale bedeckt ſind (Teſtacea). Die Schaalen dieſer Thiere beſtehen anfaͤnglich * einer knorplichten oder hornartigen Grundlage, die ihre nachherige Feſtigkeit durch die allmaͤhlig in ſie abgeſetzte Kalkerde erhaͤlt. Die neugebornen Schneckenhaͤuſer haben aber noch nicht ihre vollzaͤhligen Windungen, ſondern bekommen ſolche erft mit zunehmendem Wachsthum. Dies Ie diefer Schaalen find wegen ihres wunderbaren Baues, ſchoͤnen Farben und regelmäßigen Zeichnung, merfwürdig, und dienen zu mancherley Gebrauh. Man theilt die ganze Ordnung in folgende 4 Familien. a) Vielſchaalige Conchylien. Die aus mehr ald 2 Schaalen beftehen. Sie leben blog in der Ser. — 3 6% fchlechter. b) Zweyſchaalige Eonchylien, oder Muſcheln (Conchae). — 14 Gefchlechter, die ſaͤmmtlich im Waffer leben, und deren Hauptverſchiedenheit auf der Gleichheit oder Ungleichheit der beyden Schaalen und ihrer Ränder, und der Belchaffenheit des Schloffes beruber. Anden Schaalen (Valvulae) unterfcheidet man die rechte und die linke. Sie laffen fich leicht beſtimmen, wenn man die Mufchel auf den Angel ftellt, und die vor dere Spalte gegen fich Eehrt. Sie find nach ihrem Ver—⸗ Hältniß gegen einander: gleich (aequales), oder ungleich (inaequales). Nach dem Verhaͤltniß ihrer Seiten gegen einander: gleichfeitig (aequilaterales), oder ungleichfeis tig (inaequilaterales). Nach ihrer Geftalt: lach, rund erbaben, Eegelfärmig gewölbt, bauchig (ventricofae), vertieft (lacunofae), bervorragend, binten und vorn abgefchnitten, beynabe vierfeitig (fubguadratae), kreis⸗ förmig, edig, eyeund, ſchmal (lineares), gerade, etwas gefrummt (fubarcuatae), ſchlaͤngelnd gebogen (flexuofae), länglich rund (oblongae). Nac) ihrer Oberfläche: eben (laeves), ” | Sechſte Klaſſe. Die Wuͤrmer. 717 (laeves), geſtrahlt (radiatae), geſtreift (ftriatae), ge furcht ((ulcatae), gegittert (reticulatae), reibenweife gefchuppt (fqamis quincuneialibus), mit erbabenen Naͤ⸗ tben beſetzt (carinatae), dachfoͤrmig (imbricatae), run⸗ zelicht (rugoſae), ſtachlicht (ſpinoſae), igelfoͤrmig, mit kurzen Stacheln (echinatae), durchbobrt (perforatae), sc. Nach ihrem Nande; ganz (margo in:cger), gefaltet (pli- catus), gezaͤhnt, 'gelägt, gekerbr, gerinnelt, gekielt, eingebogen (inflexus), in die Hoͤhe gebogen (reflexus), ausgebreitet (dilatatus), bäutig (membranaceus), dicht an einander ſchließend (clauſus), Elaffend (hians). Die auf der Oberfläche befindlichen Strablen (ra- dii) find nach ihrer Geftalfi "gerundet, edig, gewölbt, ausgebreitet, fadenfoͤrmig, verwifcht, oder kaum fichks bar (obliterati), zufammen gedruͤckt, gedoppelt (dupli- cati), Näch ihrer Oberfläche: geſtreift, dicht ſtachlicht, £notig, eben, alart, ſchroff, +. — Die Streifen find. nach ihrer Richtung? Laͤngsſtreifen (ftriae longitu- dinales), Queerſtreifen (transverfales), febräge (obli. quae), gerade, parallel gekrümmt, zurüdgebogen, wel: lenförmig, ıc. Nach ihrer Oberflaͤche: eben, glatt, ge: Ecäufelt, gekerbt, gesäbnt, fachliche. Manchmal find fie fehe undeutlich (obfoletae). Bon eben fo verfchiedener Hefchaffenheit find mehrentheils auch die Furch en. Bon der Geftalt der Oberfläche der Schaalen erhale ten die Muſcheln ſelbſt ähnliche Benennungen. Außer⸗ dem aber find fie noch befonderg: Fugelicht (valvulae glo. bofae), lirfenförmig (lentiformes), zufammen gedruckt, platt, ſcheidenfoͤrmig (vaginiformes), eingebogen, zuns genäbnlich (linguiformes), Eabnförmig (naviculares), ſackfoͤrmig, gerüffelt, geöbet, bärtig, unterbrochen ges fireift (antiquatae), gekaͤmmt, gleichfchanlig (aequival- ves), ungleichfchanlig (inaequivalves). Beyde 718 Secechſte Klaſſe. Die Wuͤrmer. Beyde Schaalen ſind mit einander durch den Angel, oder das Schloß (cardo), welches man fuͤr die Grund⸗ fläche oder untere Seite (bafis, latus, margo inferior) der Mufchel annimmt, verbunden. Diefes ift nach feiner Geſtalt: balbEreisföemig (femiorbiculatus), platt ge> druͤckt, zufammen gedrädt, zuruͤckgekruͤmmt, gerade. Nach feiner Lage: Am Ende der Schaale (terminalis), an der einen Seite (lateralis); oder in der Mitte der Schaale (medius); zuweilen mit Zähnen, welche in. eins ‚ander eingreifen, und zum feftern Schluß dienen, ver» fehen. Oft find beyde Schaalen gezähnt, oft hat nur ‚die eine Sahne, und die andere Brübchen (finus, foveo- ‚las. foffulas, fcorbiculos) von verfchiedener ‚Geftalt, in ‚welche die Zähne der obern Schaale eingreifen. Die Zaͤhne im Angel. find. nad) ihrer Geftalt: dick (eraſſi), dünn (tenues), Eegelförmig, pfriemenförmig, zuſammen gedrhdt, lanzerföemig, dreyfeitig (trianguli), ſcharfwinklicht (acutanguii), gefaltet (complicati),ges ‚Spalten (bifidi, duplicati), gekerbt (crenulati), flach, ausgerandet, undeutlich (obfoleti). Nach ihrer Rich— tung: gerade, krumm, nach vorn oder binten gebogen, hervorragend, nad) der Känge liegend (longitudinales), Nach ihrer Lage: Dicht beyfammen (approximati), ents fernt (remoti), unter mehrern in dee Witte (medii, pri- marii), gu beyden Seiten (laterales), offen, unbedeckt (patuli), frey, nicht in die entgegen gefegte Schaale greis fend (vacui), bedeckt (obtetti). Hienächft unterfcheidet man an den zwenfchaaligen Mufcheln unter andern noch ‚folgende Theile: 1) Die Schaam (Vulva), in der Gegend. vor dem Angel; und daran wieder: Die Spalte (rima anterior), das Aymen, oder daS lederartige Band, welches die Epalte erfüllt, und die beyden Sıhaalen mit einander verbindet (hymen); dis Lippen, oder Die Raͤnder der Spalte, zu beyden Sei gen Sechſte Klaſſe. Die Würmer, 719 ten des Bandes (labia); die Nympfen, oder Knorpel, woran das Band befeftige iff, und die meifteng von dem⸗ - felben.bedecft werden (nymphae); den Venusberg, oder „die Erhabenheit, welche fich bey manchen Mufcheln, wenn man fie auf den Angel ftellt, und die Schaam gegen fi) kehrt, über der Spalte findet (mons veneris). — Die Scham iſt nach der Geſtalt: hervorſtehend (prominens), rund erhaben (gibba), aufgeſchwollen (tumida), ſtumpf, flach, abgefärnicten, zuruͤckgeſtumpft (retuſa), ausge⸗ ſchnitten (exciſa). Nach ihrem Umfange: groß, klein, faſt rund, eyrund, laͤnglich rund, mondfoͤrmig. Nach ihrer Oberflaͤche: eben, glatt, runzlicht, geſtreift, un⸗ „bebaart, behaart, und zwar entweder mit einfachen oder feinen baaräbnlichen, oder aͤſtigen Stacheln, oder eis habenen Blättcben oder Punkten ‚oder fraug durch eine ‚ander laufenden Runzeln verfehen. Nach der Befchaffene „heit der. vordern Spalte: enge (angufta). verſchloſſen (clanſa), klaffend (hians), gezaͤhnt, geſaͤgt. — Die Rippen find knorplicht, haͤutig, 26, liegen entweder dicht zuſammen, oder uͤber einander, oder ſind weit geoͤff⸗ net. — 2) Den Aintern (anus), oder die Vertie⸗ fung, welche, wenn man die Schaam gegen ſich kehrt, ſich hinter der Angel findet. Sie iſt nach ihrer Geſtalt: kreisrund, eyrund, laͤnglich rund, herzfoͤrmig, verkehrt herzfoͤrmig, mondfoͤrmig, sc. Nach ihrer Vertiefung und Oeffnung : ausgeböble (excavatus), eingedruͤckt (impreflas), eingefloßen (intrufus), 'gerinnelt, verfchloß fen, offen. Nach ihrer Oberfläche: eben, eunzlicht, ges fireift, gekerbr, gezaͤhnt, warzig, fchroff, punktiet, ge⸗ furcht. — 3) Dieyinterbaden (nates), oder die Erhöhungen zu beyden Geiten des ‚Hintern. Sie find Rumpf, fpigig, etwas zugeſpitzt (fabmucronatae), roͤb⸗ zenförmig (tubulofae), börnerförmig (corniformes), rund erbaben (gibbae), ſcharfwinklicht, ſpiralfoͤrmig, 26 etwgs 720 Sechſte Klaſſe. ‚Die Wuͤrmer. etwas eingekruͤmmt (incurvae), nach hinten gekruͤmmt (recurvae), inwendig ohrfoͤrmig (intus auriformes). Sie liegen entweder dicht zufammen, oder ffehen von. ein= ander ab. — 4) Die Buckeln (umbones), die Er, böhungen zu beyden Geiten der Schaam. — 5) Die vordere Seite, undodenvordern Xand(Latus anterius ‚‘aargo anterior, f. anticus), den Nand vor der Schaam. — 6) Die bintere Seite, und den bintern Xand (Latus pofterius, margo pofterior, f. pofticus), den Rand hinter bem Hintern. — 7) Den Sußern und obern Rand (Margo exterior, ſ. fü- »perior), welcher dem Angel entgegen: geſetzt ift, und wo ſich die Schaalen nach Willführ des Thiers öffnen. — 8) Den Saum (limbus), die farbige Nandeg- Einfaß fung der innerm Schaale. 9): Das Mittelfeld (difcus). — Die Länge der Schaale rechnet man vom Schloß, bi8 an den obern Rand, und die Breite vom vordern bis zum hintern Rand, oder Hon der einen Seite des Hinterbackens bis zum andern, in‘ einem, mit dem Rande parallel laufenden Bogen. H An den, die Mufcheln bewohnenden Thieren unter fcheider man feinen wahren Kopf. Der Wund liege am Körper felbfi, und über demfelben eine kleine runde Er» habenheit. Beyde liegen am untern Theile des Körpers. Mahre Fühlfäden haben fie ebenfalls fo wenig als Augen. "Einige Gattungen haben 2 Röhren (fiphones), durch, deren vordere das Thier Waffer einzieht, und durch die hintere wieder von fich giebt. Diele find frey, andere leben geheftet. Manche vergraben fich in den Sand, in fefte Körper, oder heften fich mit feidenartigen Fäden (byflus) an Selfen, und andere fefte Gegenftände an. Zeugungsglieder bemerfe man nicht. Sie pflanzen ſich ohne alle Begattung durch Eyer fort. c) Kin Sechſte Klaſſe. Die Würmer, 73: ©) Einſchaalige Conchylien, mit beſtimmten Win- Oungen; oder Schnecken (Cochleae). 14 Sefchlechter. Alle Schnecken find, fo viel man weiß, dem Papier: nautilus ausgenommen, mit ihrer Schaale verwachfen. Die Windungen theilt man ach ihrer Nichtung in Rechtsgänge (anfractus fecundi, dextri),. und CLinka⸗ gaͤnge (anfractus contratii, ſiniſtri), ein. Die erffern find die gewoͤhnlichſten. Wenn man nämlich die Schnecke auf die Spitze ftellt, und die Oeffnung nach oben gerichtet hält, fo erfcheint diefe dem Beobachter auf der linfen Sei⸗ fe, und die Windungen laufen von oben nach unten der fcheinbaren Bewegung der Sonne gleich. — Nur fehr wenige Gattungen haben von Natur eine gegenfrizige MWindung; und noch feltener finden fich unter andern, fonft rechts getwundenen Schnecken, linfs gewundene Mifgeburten. — Nach ihrer Oberfläche find die Win- dungen: ſcharf gerändet, zweyſchneidig, gerinnelt, ges furcht, geftreift, punktirt, fibroff, lineirt, gefurcht mit erbabenen Punkten, gekettelt (catenati), gegittert (can- cellati), ge&nöpfele (tuberculati), knotig, böferig, nars big, ſtachlicht, borſtig, qeblätrert, edig, eben, runz⸗ licht, 2. — Mad) ihrer Verbindung: denriich oder undentlich, dicht an einander, oder weit von einander fichend. Ihre Zeichnung ift fehr mannigfaltig. Da, wo die Windungen zufammen fchließen, bilden fit) Naͤthe (futurae), bey denen man die obere und uns tere unterfcheidet. Zumeilen find fie gedoppelt (auplica- tae), zuweilen gefäumt (marginatae). @ueernätbe (va, rices) entftehen, wenn Schnecken mit erbabener Kippe wachfen, und jedes Jahr die Lippe einen neuen Rand bile det, welches aber nicht bey allen gefchieher. Die Obere fläche der Dueernäthe fommt zum Theil mit der Obers fläche der Naͤthe überein. Verſchieden aber find fie in ihrem Lauf, indem einige durch alle Windungen (con- — tinui). ’ 722 Sechſte Klaſſe. Die Würmer, tinui), andere kreuzweiſe über einander hinlaufen (decuf- ſati). Zumeilen ſtoͤßt auch eine Dueernath der untern Windung aufden Raum zwifchen 2, der obern Windun⸗ gen (alterni), und fo umgekehrt. Mitten durch die Schnecke geht die Säule oder Spin. del (columella), um welche die Gänge gewunden find. Der Anfang der Säule und der Gänge heißt die Spitze (mucro), und das Ende, oder die Grundfläche (bafis), ift an der Geffnung (apertura) der Schnee. — An ber Deffnung unterfcheidet man die innere und dußere Lippe (Labium interius, exterius). Sene bedeckt die Säule; Ddiefe ift am Ende der Windungen. — Neben den Deffr nungen an der innern Rippe liegt bigmeilen eine Erhöhung, welche der Label (umbilicus) genannt wird. — Die letzte Windung heißt dee Körper (corpus), ihre untere Seite der Bauch (venter); die unfern Windungen zus ſammen genommen, das Gewinde (fpira). An der Schaa⸗ de unterfcheidee man den vorderen und binteen Theil (tefta antica et poftica). Jener liegt dem Gewinde, dDiefer der Oeffnung am nächften. Die Spindel ift nach ihrem Fortſatz: zuſammen⸗ haͤngend (contigua), unterbrochen (interrupta), Durchs bohrt (perforata). Nach ibrer Grundfläche: zugeruns det, abgeftumpft, geſchwaͤnzt. Nach ihrer Geftalt: ges rade oder gedreber (fpiralis). Nach ihrer Oberfläche: glatt, polirt (laevigata), gefalter, runzelicht, flach. Die Spitze ift zuaefpinst, abgerundet, abgeffumpfe (truncatus), abgefchnitten (decollatus), verſtuͤmmelt (mutillatus), pfeiemenförmiq, werzenartig, mit feinen Löchern durchbohrt (cariofus). Die Beffnung ift nach ihrer age; mit der Ränge. der Schnecke parallel (parallela), oder febief (obliqua, trans. verfa). Nach der Zahl der kippen: ein» oder zweylippig (uni-bilabiata), Nach dem Nande der Lippe: angerans vet, Sechſte Klaſſe. Die Würmer, 723 det, gerander, Doppelt gerandei. Nach ihrer Weite und Bildungs ganz umfchloffen (coarktata),. Haffend (dehif- cens), ausgefchnitren (efufa), umgebogen (reflexa), ruͤcklings gebogen (refupinata), lang (elongata), ſchmal, lönalich rund, kreisrund, balbmondförmig, vieredig, verzogen (didulta), An beyden Lippen unterfcheidet man den vordern und bintern Theil. : Jener liege dem Gewinde, diefer dem untern Theil der Schnecke, oder dem Schwanze zunächft. — Die äußere Lippe ifi verengerr, glattrandig, gefins gert, gefpalten, Iappig, gesäbnt, gefägt, gekerbt, zadig, fiacblicht, buchtig (finuatum), verdidt, gerinnelr, ges narbt (ferobiculatum), böferig, runzlicht, gefaltet, eben, geglättet, zugefpigt. — Die innere ift lach, erbaben, Enotig, ꝛc. Der Kabel ijt feiner Länge, Lage, Bedeckung und Dberfläche nach verfihieden. Die Rige, welche dadurch, wenn er halbbedeckt iſt, entfteht, beißt die Nabelritze (rima umbilicalis). Das Gewinde ift flach, vertieft, erbaben, Enopfs aͤhnlich (capitata), verdünnt (exquifita, exferta), ge thuͤrmt (turrita), undentlich (oblitterata). Diele Schnecken haben einen Schwanz (cauda), oder einen Fortſatz, an der untern Seite der Deffnung, welcher oft eine Rinne bildet. Er liegt entiveder auf der rechten oder linken Seite der Deffnung. Nach feiner Nichtung ift er gerade, in die Hoͤhe fieigend, aufgerichter, ruͤck— wärts gekruͤmmt, ſchlaͤngelnd gebogen (flexuofa). Nach feiner Geftalt: pfeiemenförmig, ſtumpf, abgefcbnitten, gelappr, ganz, ꝛc. d) Einſchaalige Conchylien, ohne beſtimmte aͤuße⸗ re Windungen. An diefen unterfcheidet man den Xüden, den Scheitel, den Rand, die Kippe, und die Strablen;, 352 Der r 124 Secchſte Klaſſe. Die Wuͤrmer. Der Ruͤcken (dorfum), oder die obere erhabene Spitze der Schaale ift eben, glatt, erhaben. geftreift, gegistert. Der Scheitel oder die Spitze (vertex, apex), das Erha⸗ benfte, in welches der Ruͤcken zufammen läuft, liegt ent weder im Wittelpunkt dee Schaale (centralis), oder etwas außer dem Mittelpunfte (excentralis), oder näber dem Rande (fubmarginalis). Er ift ſtumpf, geſpitzt, ſcharf gerandet, gerade in Die Hoͤhe gerichtet, zuruͤckge⸗ bogen, bakenförmig, etwas gewunden, x. — Der Hand oder Saum, am Uinfang der Scyaale ift ganz, ge zähnt, gekerbr, gezackt, buchtig, zernagt, ausgerandet, febarf, Rumpf, gefpalten, ꝛc. 4) Zoophyten (Thierprlangen. Zoophyta). Zuſam⸗ mengefeßte Thiere, die ein pflanzenartiges Leben haben. Diefe Ordnung ift die vermwickeltefte unter allen im ganzen Thierreiche. Die dazu gehörigen Thiere bewoh— nen theils befondere feitfigende Gehäufe, bey denen die mehreften von fleinartiger Eubftang find, und Corallen heißen. Diefe Gehäufe find als eine ihnen angebohrne Hülfe zu betrachten, und bey ihrer Fortpflanzung wird das junge Thier zugleich mit feinem Falfichten Gehäufe vom alten, wie ein Ziveig aus dem Stamme hervorgetries ben. Theils haben fie einen weichern, unbedeckten Koͤr— per, und fönnen ihren Standpunft verändern. Die Vermehrung und Größe der Corallen ift gang ungeheuer. Am rothen Meer bauet man Häufer daraus; viele vulfanifche Infeln der Südfee find ganz mit einer Corallenrinde überzogen, und die zu einer unermeßlichen Hohe aus dem Boden des Meers empor ranfende Corallens Bäume koͤnnen den Serfahrenden in unfundigen Gegen» den fehr furchtbar werden. | Die fetten Theile der Corallen nennt man den Stamm (ſtiros). Diefer ift nach feiner Subſtanz: kalkartig (cal- carea), hornartig (cornea, keraphyta), beingrrig (oflea), leder⸗ Sechſte Klaſſe. Die Würmer. 735 lederartig (coriacea), fhwammartig (fungofa). — Nach feiner Zufammenfegung: einfach (limplex), zufammen geſetzt (compofita), büfcheliche (fafeiculata), zufammen gekettet (concatenata), gebäuft (aggregata). — Rad) feiner Geftalt und Nichtung : im Umfang rund (teres), walzenförmig, faderförmiq, zufammen gedrüdt, aus⸗ gebeeitet, Ereiseund, länglich rund, halbkuglicht, Fräus felföemig (turbinata), trichterförmig (infundibiliformis), röhrenförmig (tubulofa), gerade, gebogen, bin und ber» gebogen (flexuofa), gewunden (contorta), geftielt (cau- lefcens), ungeftielt (acaulis), gefiedert (pinnata). — Nach feiner Zertheilung in Aeſte oder Glieder: unzeribeilt, aͤſtig, zweytbeilig (dichotoma), dreytbeilig (trichotema), netförmig gegitrert (reticulato - cancellara), ſchirmtra⸗ gend (umbellifera), rifpentragend (paniculata), unge: gliedert (continua, inarticulata), gegliedert (articulata). — Nach feiner Befeſtigung: feey herumſchwimmend (libera), feftfitzend (radicata), auf andern Staͤmmen feſtſitzend (parafitica, Schmarogerftamm). Dep den Eorallen, welche aus Roͤhren (tubi) zufam« men gefeßt find, unterfcheidet man: die Röhren felbit; die Zwifchenwände (diffepimenta, diaphragmata), und die Wurzel (radix), mit welcher das Coral anfikt. Die Röhren find nad) ihrer Geftalt und Richtung : cylindrifch, fadenfsrmig, etwas zuſammen gedrädt (fubcomprefü), gerade, gebogen, ıc. Nach ihrem Stand gegen einander; büfchelicht (fafciculati), durch Zwiſchen⸗ wände verbunden, parallel, fich gesen einander neis gend, und an einander anfchließend (anaftomozantes), Aus einander geſperrt (divaricati, divergentes), zufams men neigend (convergentes, conniventes), von einans der entfernt ſtehend (diftantes), nahe beyfammien ſtehend (approximati), zufammen gewachfen (connati), in eins ander le ee a Nach ihrer Obers >43 fläche: 726 Sechſte Klaſſe. Die Wuͤrmer. fläche: eben, ſchroff (ſcabri), warzig, kurzſtachlicht (muricati). Die Zwiſchenwaͤnde find nach ihrer Subſtanz; Stein, ober kalkartig (lapidea, calcarea), haͤutig (mem- branacea). Nach ihrer Geftalt: abwärts gebogen (de- flexa), flach (indeflexa); und fichen bald naher bald weit, bald gleich weit, bald ungleich weit von einander. Die Acfte (rami) find nach ihrem Stand gegen ein« ander: weit von einander (diltantes), nabe beyfammen ftebend (approximati), in Menge beyfammen ftebend (conferti), fich gegen einander neigend, und berübrend (anaftomozantes), einander entgegen geſetzt (oppofiti), abwechfeind (alterni), parallel, zerſtreut (fparfi), wir; belicht (vertieillati), auf einer Seite ſtehend (fecundi). Nach ihrer Geftale und Richtung: rund, zufammen ges druͤckt, fadenförmig, ſchmal, edig, rutbenförmig (vir- gati), allmäblig verdidt (furfım incraffati), gebrochen (diffrakti), gekruͤmmt, aufgerichter, flach ausgebreitee (patuli). Nach ihrer Zuſammenſetzung: einfach, zwey⸗ tbeilig (dichotomi), rifpenförmig (panieulati), 2c. Nach der Spike: ſtumpf, abgefchnitten, fpitzig, baͤrtig, büfches licht, geſternt, gefpalten, x. Nach ihrer Oberfläche: eben, warzig, gefurcht, gezaͤhnelt, geftachelt, gefiedert, 2c. Die Eleinen Aeftchen, die aus den großern hervors reiben, heißen die Zweige (fureuli). Die Sterne, weldye man bey den Madreporen findet, und die nach ihrem Standorte, und der Art, wie fie zus fanımen ſtehen, verfchieden find, find ihrer Geftalt nach: Freisförmig, balbEugelicht, Eräufelföemig (turbinatae), gewölbt, ausgehoͤhlt, eingefenft (immerfae), Eegelför: mig (hypocrateriformes), platt gedrüdt, bervorragend, blärtericht (lamellofae), aefireift, gegittert, gekerbt, ſtrahlicht, zweytbeilig, fproffentreibend, ıc. Die Sechſte Klaſſe. Die Würmer. 737 Die Poren, welche bey den Milleporen die Stelle der Sterne vertreten, ſtehen entweder in Reihen der Laͤnge (pori ſeriati), oder der Breite nach) (quincunciales), und find: bervorrsgend, zugefpigt, warzig, eingedrüdt, ausgefreſſen (exefi), cylindriſch, edig, ıc. Die Cellen bey den Eellevoren find: faſt rund, eys förmig, gewölbt, faſt Euglicht, Duechfcheinend, ıc. Die Mündung (os, ofculum), aus welcher fich in den Roͤhren, Sternen und Gellen die Icbenden Theile ers vorbewegen, find: entweder nach der Länge (longitudi- nale), oder nach der Breite (transverfale), oder fchief ge» richtet (obliquum). Nac) ihrer Geftalt: einfach, drey⸗ zaͤhnig (tridentatum), fiebenzähnig (feptemdentatum), gerandet, rund, oval, edig, ıc. Die lebenden Theile, welche an den Zoophyten zum Vorſchein fommen, mit den Hüllen, in welchen fie fich zeigen, werden Blumen (flores) genannt, und find fo wol nach der Geftalt ihrer Hüllen, ale nad) ihrem Stans» de verfchieden. . Bey denjenigen Pflanzenthieren, bey denen die Ichen- de Subftanz auswärts liegt, unterfcheidet man noch am Stamm: Das Holz oder den feftern Theil (lignum), die Rinde, oder die äußere Cruſte, welche die weichern Theile bedecft (cortex), und den Splint, oder die weichern, ans geblich lebenden Theile, welche zwoifchen der Rinde und dem Holze liegen (liber). i 5) Infufionstbiere (Infuforia). Die Eleinften, aber auch zugleich die gahlreichften, un: ter allen. Die mehreften find dem bloßen Auge unfichk- bar, Sie finden ſich in mancherley ſtehenden Waffern, oder entwickeln fich in Aufgüffen, mit Pflanzen und thies rifchen Theilen. Sie vermehren ſich theils durd) die Theis lung, theils gebähren fie lebendige Zunge, oder legen Ener. Sie bewegen fih auf verfchievene Weife, bald "1334 lang« 728 Eingeweidew. Der Rımdwurm. langſam, bald gefchwind, bald in einem Kreife, bald im einem Bogen, bald fchlängelnd, Bald gerade vorwärts. Die mehreiten fterben, wenn fie vertrocknen. Einige ſtehen die Hitze des fiedenden Waffers, andere die Kältedes Eis— punfts aus. Ihre Lobengdauer iſt verfchieden. Ihre Nahrung ſcheint bloßes Waſſer, und die darin aufgelöſten Thier- und Pflanzentheilchen zu ſeyn. Einige ſcheinen ſich auch zu haͤutem u u 2 u Be ee ee Erfte Ordnung. Eingemweidewärmer (Inteſtina). Einfad) geftaltete, nackte Thiere, ohne Gliedmaßen. 1. Der Rundwurm (Afcaris). Der Körper ift rund, elaftifch, fadenkormig, an benden Enden. denne zulaufend. Am Kopfende dren Kudtchen. Am Schwanende ſtumpf abgerundet, oder pfriemenfoͤrmig zugeſpitzt. Die mehreſten Rundwuͤrmer finden ſich, und gemeiniglich in großer Menge in den Eingeweiden ver Menſchen und Thiere Die drey Knotchen am Kopfe find keine Saugwarzen, wie beym Band: wurm, ſondern eigentliche Klappen oder Kneipzangen, womit der Wurm ſich an die zottige Haut der Gedaͤrme feſt anheftet, und in dieſer Stellung mir feinem zarten Saugruͤſſel die Nahrung an ſich zieht. Hat er die Klappen feft gefchloffen, fo Eann er ſich damit einz und durchbobren, wo er will. 78 Gattungen. 1. Der Afterwurm (A. — Maftwurm; Springwurm; Madenwurm; Kinderwurm). „. Etwa 4 Linien lang, mit pfriemenformigem Schwan» je. Die Haut an den Eeiten des Körpers fein gekerbt. Hält ſich im Maſtdarm bey Menfchen auf, findet fich auch bey neugebohrnen Kindern. Saugt mit dem —— Ende. Gebiert lebendige Junge JR, Goeze Eingew, Tab. 5. f. 1—3. | 2. Der Eingeweidew. Der Haarkopf. 739 2. Det Spulwurm (A. Lumbricoides. Herzwurm).. Mit ſtumpf ſpitzigem, etwas gefrämmten Schwanze Der After wie eint Eleine Dueerfpalte. Nahrungsgang ‚pomeranzengelb. Wird 8 bis 12 Zoll lang. Finder fich im ganzen Darmcanal, und zuweilen in unfäglicher Mens _ ge. In einem einzigen Weibihen hat man an 10,000 Eyer entdeckt. Bloch Eingew. Tab. 8. f. 16. 3, Der Riefenrundwurm (A. Equi). _ Die größte Gattung; wol drep viertel Ellen lang, und eines kleinen Fingers dick. Mit walzenfoͤrmigem Körper. Bey Pferden. GSoeze Eingem. Tab. I. £. 13 u D er Haarkopf (Trichocephalus. Die Sr Deka Trichuride), | | Der Körper ift elaſtiſch und gedrehet. Das Hinterende dicke und Fenlenfürmig. Das Worderende wie ein feines Haar, und‘ wol iwehmal fo lang. . | = Le Das Sefchlecht ift felten. Man hat dieſe Würmer bicher nur im Menfchen, in einem Pferde, einem wilden Schweine, einer 2 Maus, einem Fuchſe, und einer ohnfuͤßigen Eidere gefunden. Die Spiralgeriundenen find die Männchen, die Langausgeſtreckten die Weibchen. Sie lesen Eyer. = 6 Gattungen. Der Haarwurm (Tr. Hominis). Oben etwas geferbt, unten glatt, vorn fehr fein ges freift. An 2Zoll lang. Findet fich vorzüglid) in Blinddarm bey Menſchen, die den morbum mucofum gehabt haben. Goeze Eingew. Tab. 6. £. IS IM. Der 8 sdenwurm (Filaria). Der Körper ift rund, fadenformig, uͤberall nleich, ſehr glatt, mit ausgebreitetem Munde: faſt runder hohler Lippe. — 17 Gat—⸗ tungen. 355 Der 730 Eingeweidew. Der akenwurm. Der Hautwurm (F. Medinenſis. Nervenwurm; Fa⸗ renteit; ſonſt Gordius medin.) Dieſer gefaͤhrliche Wurm, der Mich am perfifchen deerbuſen, in Oſt- und. Weftindien, auf Guinea, xc. findet, ift ganz blaß, von der Dicke einer mäßigen Darm⸗ faite, und. wird wol 2 Ellen lang. Er erzeugt ſich bes fonders unter der Haut folcher Menfchen, die. mit bloßen Süßen gehen, und hat feinen Sig zumal an Knoͤcheln, am Knie, am Arm, ꝛc. wo er fchmerzhafte Entzündung, Beulen, u. d. gl. verurfache, und äußerft behutfam, das mit er nicht abreiße, ausgewunden werden muß. Die Operation dauert oft mehrere Wochen. Selten hat ein Menſch mehr als einen folhen Wurm. Sloane Jam. IL. Tab. 233. £ 1. W. Der Sakenwurm (Uncinaria). Der. Körper ift favenförmig, elaſtiſch; der Kopf. mit einem undeutlichen Senbtchen gemuͤn det; die Muͤndungslippen häufig, cckig. Das Märchen am Schwanzende mit 2 vielfpisisen Hafen in einer durchfichtigen Blafe, Das ‚aneibeden am Schwanzende nadel⸗ fdrmig zugeſpitzt. 2Gattungen. Der Fuchshakenwurm (U. Vulpis). Das Weibchen winfelhafenförmig gekruͤmmt; bie Blaſe des Mänucheng herzförmig zweylappig: die Hafen von einander entferne vierfpißig. Zu Ende ber dicken Gedärme, nahe am Maftdarme des Fuchfes. Männchen 2 30, Weibchen 9 Linien lang. Naturforſch. XXIV. Tab. 4. £ 18. 10. v. Der Riemenwurm (Ligula). Der Körper iſt ſchmal, uͤberall gleich, «und lang; vorn ſtumpf, binten ſpitzig. Auf dem Rücken eine eingetiefte Nath. — 2 Gate tungen. Der Eingeweidew. Der Kratzer. 731 Der Fiek (L. Abdöminalis. Fiſchriemen; Fiekwurm) Weißgraulich, und etwas rundlich. Bald einzeln, bald haufenweiſe im Unterleibe, beſonders im Meſenterio der Fiſche, Karpfen, Schleye, Braßen, Gruͤndlinge, Steinbeißer, ꝛc. von 3 big 5 Fuß lang. Fiſche, die das mit behaftet find, werden mager, und man fann oft äufers lic) am Bauche die ungleichen Erhabenheiten fehen, die der zufammengefchlungene Wurm verurfacht. Man hat diefe Wuͤrmer felbft noch, nachdem die Fifche gefotten. waren, lebendig in ihnen gefunden · | VI. Der Kratzer (Rehinorhgnehne Stachelrůſel— Darmklette, Dornkopf). Der Körper iſt rund, mit einem eylindriſchen, ——————— ſtachlichten Ruͤſſel. gg Se. —— —— Der bewegliche, ganz beſonders gebildete Ruͤſſel, die daran befindlichen Haken in keinen Futteralen der vdllig runde, walzen⸗ fürmige, ungegliederse Körper, und der Mangel der 4 Saugwar⸗ zen am Kopfe, unterſcheiden dieſe Thiere hinlaͤnglich von den Band⸗ wuͤrmern. Sie halten ſich in den Gedaͤrmen der Thiere, welche ſie bewohnen, oft ihre ganze Lebenszeit hindurch an einem und eben demſelben Orte auf. Man hat ſie in Saͤugthieren, Vdgeln Am⸗ phibien, Fiſchen, aber noch nicht bey Menfchen gefunden. — 48 Gattungen. 1. Der Schweinewurm (E. Gigas. Rieſenkratzer). Ganz weh. Von 12 Zoll bis 13 Fuß lang” In Schweinen, befonders in Maftfchmweinen, wo fie mit der Stachelkrone zwiſchen den Haͤuten des Darms feſtſi ĩtzen. Goeze Eingew. Tab. 10. f. 1= 6. 2, Der Ohreulenkratzer (E. Buteonis). Ganz weiß. Mit Heinen Iinfenförmigen blauen Blas fen, am Schwanzende. In den Gebärmen der Ohreule. 24 Zoll lang. Soeze J. c. Tab. 12. f 1.2 A 3. Der 732 Eingeweidew. Der Bartwurm. 3. Der SrofchErager (E. Ranae). ? Meß. Der Küffel wird inwendig mit zwey zarten Fäden gezogen. In ganz ungeheurer Menge im Mafte darın, und der darin enthaltenen Schleimfeuchtigfeit der Sröfche, befonders der braunen Gragfröfche, Vorzuͤg⸗ lich in den eigentlichen Somme rmonathen. Wird an 23 300 lang. Goeze l. c. Tab, 12. £. 10 11. VI. Der Sartwurm (Haeruca. Baftardfrager). Der Körper ift rundlich. Am Kopfende zwey Erhöhungen, und ein einfacher Hakenkranz, aber Eein Rüffel. Der Maͤuſebartwurm (H. Muris). Weißgraulich, mit matten und groben Nunzeln. Im Magen der Hausmans. Goeze J. c. Tab. 9. B. £f. 12. VIII. Der Rappenwurm (Cucullanus). Der Körper iſt hinten zugefpist, vorn ſtumpf, mit kreisformi⸗ gem Munde, und geftveifter Kappe. Hast er er Die mehreften gebähren lebendige Junge. Man findet fiein einigen Saͤugthieren, Vögeln und Amphibien, befonders aber in Sifchen. — 8 Gattungen. Der Aalwurm (C. Lacuftris). Bon rörhlicher Farbe. Im Magen und den Gedärs men des Schleyes, Hechts, Lachfeg, der Forelle, befon» ders deg Aals. Das ganze Thier ift etwa 9 Linien lang, and Goeze hat in einem einzigen über 300, und in vielen über 1000 unge gefunden. Die Alten lebten im Waffer einige Tage, und nach 3 oder 4 Tagen hatten fie faftalfe im Waffer abgebohren, und ein Tropfen des Wafferg, morin fie gelegen, wimmelte von Ichendigen Zungen. Goeze 1. c. Tab. 9. A. f. 1. 2. B. f. A. B. Lg ⁊c. IX. Der Gingeweiden. Der Nelkenwurm. 735 IX. Der Nelkenwurm (Caryophyllacus), Der Körper ift rund, mit gefräufeltem Munde. Der Nelkenwurm (C..Pifcium). Die einzige Gattung. Etwa ı Zoll lang, und £ Li— nie breit. Sin Karpfen, Schleyen, Hechten, und andern Süßwafferfifchen. Farbe weißblaulich, perlenartig, Goeze l.c. Tab. 15. £4.5. X. Der Zungenwurm (Linguatula.) Der Körper iſt flach und länglih. Die Hauptmuͤndung am Vorderende mit vier Nebenmindungen umgeben. Der fägenzähnige Sungenwurm (L. Serrata),. _ Die einzige Gattung. 2 Linien lang. In der Lunge des Hafen. Naturforſch. XXIV. Tab, 4. f. 14. 15. X. Der Bindwurm (Fafciola. Doppelloch; Egel). Der Körper iſt platt, und hat zwey Saugoffnungen; felten aur eine. — 40 Gattungen; die alle in den Gedarmen und Eingemeiden der Shiere leben. Sie find Zwitter, und legen Eyer. Der Leberwurm (F. Hepatica. Schafegel; Egel⸗ ſchnecke). Eyfoͤrmig platt, vorwärts mit einer Roͤhre verfes ben. In der Leber, und der Gallenblaſe der Schafe, Rinder, Schweine, Pferde, zc. Schäfer von Egelfehn. f. 1 — 17. XU. Der Bandwurm (Taenia. Neftelwurm; Kettenwurm). Der Körper iſt platt gedruckt und gegliedert, Am Kopfe vier Sunydfinungen, j Dieſe 734 Cingeweidew. Der Bandwurm, Diefe Würmer, welche in £hierifchen Körpern leben, waren fehon den Alten befannt, Neuerlich aber ift ihre Naturgeſchichte noch fehr vervollfonmet, ob gleich noch immer hanfig Luͤcken übrig bleiben. Gie verpflanzen fich Durch Eyer, und wachſen durd) Entz micelung einzelner Gelenke zunachft am Kopfe. Die fonft für Maus ler angefehene Eindrücke der Gelenke find Ausgänge der sEyer, und die biumichten Zeichnungen find Eyerſammlungen. Jeder Bandwurm Eann fein Geſchlecht fortpflanzen. — gı Gattungen. 3, Der vielEöpfige Blafenwurm (T. Cerebralis), Im Hirnmarf drehender Schafe. Hat oft 600 Kö⸗— pfe, und an jedem Kopfe 32 Hafen. Kann fich alfo, wenn fich alle diefe einzelne Fleine weiße, an einer Dlafe figende Körperchen, von innen heraus umgekehrt haben, mit 19,200 Hafen in das Mark einfchlagen und befeſtigen. este Drehen der Schafe. Lpz. 1780. Tab. 1. f. 1 — 23. 2. Der Fimenwurm (T. Finna). Im zellichten Gewebe unter der Haut bey den Schweis nen, wo er diejenige Krankheit verurfacht, welche die Stleifcher die Finnen nennen, die fich befonderg im dicken Sleifche, auch in der Zunge finden. Goeze Entd. daß die Sinnen Slafenw. find. Halle 1784. 3. Der langgliedrige Bandwurm (CT. Solium). Die gemeinfte Gattung in Deutfchland. Findet fich im dünnen Darme bey Menfchen. Wird an 60 Fuß lang, und man hat Beyfpiele, daß Menfchen an 200 folcher Würmer bey ſich gehabt haben. Er ſaugt fich mittelit des aus feinem vierfolbigen Kopfe herausragenden zuges fpigten Saugrüffels im Darmfanal fefl. Zunaͤchſt auf den Kopf folgt ein fehr feiner, fadenförmiger Hals, der allmählig mit immer deutlichern und größern Gliedern in den übrigen Körper des Wurms übergeht. In jedem der | groͤßern Eingeweidew. Die Furie. 735g größern Glieder, die den laͤngſten Theil des Thiers aus, machen, zeige fich ein befonderer Eyerſtock, meift von eis ner fehr eleganten Form, wie Laubwerk, 2c. der feine Eyerchen durch eine am Rande befindliche Deffnung von fich geben faun. Die fo genannten Kuͤrbskernwuͤrmer find abgefeßte Hinterglieder diefes Wurms. | Goeze Eingew. Tab: 21. 4. Der Eursgliedrige Dandwurm (T. Lata. Breis ce Bandwurm). Ebenfalls im dünnen Darme bey Menfchen. Bes fonders in der Schweiß iund in Frankreich häufig. Die Breite der Glieder beträgt nicht felten über einen halben Zoll, ihre Länge aber nie über anderthalb Linien. Sie find nach der Breite fehr deutlich mit zarten Furchen ger ftrichele. Der Wurm felbft erreiche zumeilen eine Länge von 120 Fuß. m - Goeze Eingew. Tab. 21. £ 8. XIII. Die Surie (Furia. Höllendrache.) Der Körper ift fadenfoͤrmig, allenthalben gleich, an beyden Geiten mit Harchen befegt, und mit umgebogenen Stacheln bes waffnet, die gegen den Körper zu angedruͤckt find, Der Tollwurm (F. Infernalis). Sin den wuͤſten Torfmoraften des nordlichen Schwe⸗ dens. Setzt fich auch oft an Gefträuch, wo er vom Winde aufgehoben und auf entbloßte Theile der Men ſchen oder Bferde geführe wird. Hier bohrt er fich au. genblicklich in die Haut, wodurch ein ſchwarzer Punkt, und auf der Stelle ein brennender Schmerz entftcht, der oft in einer Viertelſtunde den Tod nach fich zieht. Pallas nord, Beytr. J. p. 113. XIV. 7136 Eingeweidew. Der Scyleimmurm. XIv. Der Schleimmwurm (Myxine). Der Körper ift langrund, unfen durch eine it son Fettfloße Fielföürmig erpöhet. Das Maul ſtehet am Ende, und if mit haar tigen Zafern umaeben. Zwey flofenartige Kinnladen. Je Schlune de viel ſpitzige Zaͤhne. Oben im -Maule ein einziger fcharfer Zahn. Der Fiſchwurm (M. Glutinoſa). Im Weltmeere. Bohrt ſich in den Leib der Fiſche and hoͤhlt fie dergeſtalt aus, daß oft nur Haut und Graͤ⸗ fe übrig bleibt. Er ſelbſt ift fo voll Schleim, daß ein Eis mer voll frifches Waffer, worin man ihn feßt, anfäng« lich leimartig, und zuletzt ein fteifer Gallert wird. Der Wurm ift fingersdide, und etwa eine halbe Elle lang. Schrift. d. Dronth. Geſellſch. IL. Tab. 3. XV. Der Dratbwurm (Gordius. Bmimmurn; Fadenwurm). Der Körper ift langlichrund, glatt, und überall gleich. 5 Öattungen. 1. Das Waſſerkalb (G. Aquaticus. Wafferfaden), Epannelang, von der Dicke eines ftarfen Zwirnfas dens, und braun. Beſonders in lettigem Boden und in Hafer. Den Thon durchfchlüpfen diefe Würmer mit fol- cher Schnelligkeit, als ob es Waffer wäre, wodurch fie die Urfach mancher Duellen werden Eönnen, Der Wurm ziehet ſich oft ſpiralfoͤrmig zuſammen. €. Gesner aq. p. 547. 2. Der weiße Drathwurm (G. Lacteus). Ganz weiß und undurchſichtig. Findet ſich vom rs nius bis zum September in unermeßlicher Anzahl in Waſ⸗ fergraben, worin Blätter verfaulen. Zieht fich bey der Berührung augenblicklich zufammen, dehnt fich aber auch gleich wieder aus. — Eingeweidew. Der Regenwurm. 737 XVI. Der Regenwurm (Lumbricus). Der Körper iſt laͤnglichrund, in Ringe abgetheilt, mit einem erhabenen Guͤrtel umgeben, mit gemeiniglich verborgenen Borſten der Laͤnge nach verſehen, und hat zur Seite eine Oeffnung. — 16 Gattungen. 1. Der gemeine Regenwurm (L. Terrefttis. Erd⸗ wurm; Pieraas). Roͤthlich; mit 8 paarweife geftellten Borftenreihen. In faulem Holze und feuchter Erde, aus welchen fie des Nachts hervorfommen, vum fich zu begatten. Die Fänge beträgt 6— 8 Zoll. Der Korper hat über 100. Abfchnits te. Hinter dem 26ften bis Zoften ift der erhabene fleifhi» ge Ring, in welchem an jeder Seite 3, am ı2ten Abfchnite 2, und am 25ften 2 Poren find. Bey der Begattung bringt der eine Wurm die Deffnung deg zwölften Abſchnitts an die Deffnung des fünf und zwanzigſten Abſchnitts des andern Wurms. Dicht am Herzen liegen 8 Eleine Saͤck— chen, im deren jedem wol an 20 Eyer ſtecken, die ſich in die Bauchhoͤhle ergießen, und dafeldft auggebrüter wer: den. Der Regenwurm ſchadet bekanntlich den jungen Küs hengewächfen, dient aber Eideren, Maulwürfen, Jgeln, Hünern und Vogeln zur Nahrung, und wird zum Koͤder an der Angel gebraucht. 2. Der bunte Regenwutm (L. Variegatus). Roth, braungefleckt, mit 6 paarweife geftellten Bors fin: Reifen. In Teichen und Gräben, auch im Schlamm in den Wäldern. Etwa anderthalb Zoll lang. Hat, wie der vorige, eine ausnehmende Reproductionskraft, fo daß fo gar ein abgefihnittenes 25 des Thiers binnen einigen Monathen wieder zu einem ganzen Thier von vollkomme— ner Länge reproduciret wird. Pflanze fich fo mol durch Gebähren lebendiger Jungen, alg dadurch fort, daß es die junge Brut wie Sproffen austreibt. Bonnet vers d’eau douce. Tab.l. f. 1 — 5. Haa XVII. 7138 Eingeweidew. Der Plattwurm, XVII. Der Plattwurm (Planaria). Der Körper if gallertartio, und breit. Am Unterleibe 2 Deff- nungen. Der Mund liege vorwaͤrts. 48 Giattungen, die theits ohne Augen, theils mit 1, 2,3, 4, und mehrern Augen verfehen find, und theils im Meere, theils in fügen Waſſern leben, Der Teichplattwurm (Pl. Stagnalis). Eyförmig, ſchwarzbraun, vorn blaß, und — gen. In ſtehenden Gewaͤſſern. XVII. Der Sprüswurm (Sipuneulus). Der Körper ift lang und rund. Der Mund vorn verdimnt und eylindriſch. An der Seite des — eine warzenfdrmige Oeff⸗ nung. 2 Gattungen. Die Sackſpruͤtze (8. Saccatus). Im oſtindiſchen Ocean. Der glaͤnzendblaue Koͤrper iſt in ein duͤnnes, durchſichtiges, und nicht feſt ankleben⸗ des Haͤutchen geſchlagen. XIX, Der Blutigel (Hirudo). -Der Körper iſt langgedehnt, vorn und hinten abgeftumpft, und knorpelartig. Mund und Echmanz Eonnen fich zur fortſchreitenden Bewegung in die Runde ausdehnen. 14 Gattungen. 1. Der gemeine Blutigel (H. Medicinalis). Platt gedrückt, fchmwärzlich, auf der Dberfeite mie ſechs gelben Linien, deren mittlere fchwarge Boͤgen bile den; auf der Unterſeite afchgrauund ſchwarz gefleckt. In ftehenden Gemäffern und Sümpfen. Die brauchbarefte Gattung zum Blutfaugen. Wenn fie fich angefogen has ben, laſſen fe nicht eher los, bis fie ganz aufgefchwollen find, doch kann man fie durch Aufftreuen des Salzes zum an bringen. Im Maule find 3 Scharfe Zähne, wo⸗ mie Molluſken. Die Wegſchnecke. 739 mit ſie die Haut durchbohren, und alſo 3 Oeffnungen zu— gleich machen. Der Magen erſtreckt ſich bis in den Schwanz, und theilt ſich daſelbſt in 24 geſchlaͤngelte Ge— faͤße. Schneider man ihnen die Schwanzfpige ab, fo läuft da® Blut da heraus, und fie faugen vorn immer fort. Sie haben ein fo zähes Leben, daß fie noch wochen» lang leben, wenn fie auch mitten von einander geſchnit— ten find. 2. Der Rofigel (H. Sanguifuga). Pate und braunfchwarz Am Geitenrande gelb. Hat mit dem vorigen gleichen Aufenthalt, ift aber noch biutgieriger, fo daß ihrer neun, wie man fagt, durch Blutſaugen ein Pferd zu toͤdten im Stande find. Wird oft über 4 Zoll lang. Schwed. Abhandl. 1757. Tab. 6. f. 3. 4. ee ee Zweyte Ordnung. Molluffen (Mollufca). Einfach geftaltete, nackte, mit Gliedmaßen verfehene Thiere, RX. Die Wegfchnecke (Limax. Erdſchnecke). Der Körper ift länglich Friechend, oben mit einem fleifchernen Schilde, und einer ebenen Flache auf der untern Seite. — Die rechte Seite mit einer Deffnung für den Auswurf, und für diegeus _ aungsgliever. — Bier Fuͤhlfaͤden pberhalb des Mundes; auf der Spitze der groͤßern fleben die Augen. — ee Sehr gefraͤßige Thiere, die den Gärten, Feldern, und Wies fen großen Schaden thun, von Naben, Enten und andern Vögeln aber haufig gefreffen werden. Die flarke Reproductionskraft haben fie mit den, ihnen ähnlichen Schnecken mir dem Haus, auf dem Geſchlechte Helix gemein. — 15 Gattungen. Aaa 2 1. Die 790° Solluften. Der Seehafe. 1,Die ſchwarze Erdſchnecke (L. Ater. Waldſchnecke). Schwarz und runzlicht. Mehrentheils in Waͤldern, ſelten in Gaͤrten. Wird an 5 Zoll lang. Die Fuͤhlfaͤden find allezeit ſchwarz. Lebt von grünen und trocknen Blaͤt— tern, auch Pilzen. Ihr Unrath ift grün oder grau. Ih— re blaßblauen Eyer findet man zumeilen im Srühjahre uns ter der Oberfläche der Erde, in Aa a Haͤuf⸗ chen. Variirt in der Farbe. 2. Die Feld- oder Gartenſchnecke (L. Agreſtis). Aſchgrau und ungefleckt. Findet ſich vom May bis zum December auf Wieſen, in Gaͤrten, Feldern und Waͤldern, und iſt im Herbſt den Keimen der jungen Win— terſaat ſehr nachtheilig. Dies iſt die Schnecke, deren Schleim als ein Mittel gegen die Warzen ꝛc. fo ſehr ges ruͤhmt wird, ob es gleich wol mit der Heilfraft nicht im⸗ mer fo ganz richtig feyn mag. Schirach von Erdfihnecken. Tab. 1. XXI. Der Seebafe (Aplyfia. Seelunge). Der Körper ift länglichrund, mit zuruͤckgebogenen Haͤutchen uͤberdeckt. Auf dem Nücken ein hautiges Schild, worunter Eiefen- Ahnliche Lungen liegen. Auf der rechten Geite eine Deffnung für die Geburtsglieder. Dberhalb am Ende des Ruͤckens der After. Am Kopfe vorn vier Fuͤhlfaͤden. — 2 Gattungen. Die GiftEurtel (A. Depilans; Zepus marimus der Al ten). Im mittelländifchen Meer. Acht Zoll lang. Braun, mit blaulichen Flecken. Sieht, wenn fie am Strande liegt, einem fleifchigen Klumpen ähnlich. Naͤhrt fi von Seemooſen, Schnecken und Mufcheln. Befruchtet fich ſelbſt, doch fo, daß zur Begattungszeit ihrer zwey zus fanmenhängen. Hat eine Giftdrüfe, und einen efelhaf- ten, unlsidlichen Geruch. Penn. britt, zool, IV. Tab. 21. £ 21. KM. Molluffen. - Die Doris. 741 XXU. Die Doris (Doris). - Der Körper ift langlich, unten platt, und bewegt fich fchleiz chend. Das Maul fieht vorn unterwaͤrts. Der After liegt hinten am Rücken, und iſt oben mit Haaren befegt. Oberhalb des Körs pers nach vorn zwey oder 4 Fuͤhlfaͤden, die Die Thiere in ihre Lö⸗ cher einziehen koͤnnen. 25 Gattungen. Der rothe Argus (D. Argo). Eyrund, mit glattem Korper, und 2 Fühlfäden am Munde. Länge über 3 300. Oben hochroth, unten gelb. Im mittelländifchen Meer. Pen». 1. c, Tab. 22. f. 22. "XXI. Die Seeraupe (Aphrodita). Der Koͤrper ift laͤnglich, fchleichend, mit Schuppen bededt. An beyden Seiten eine Menge fußähnlicher Glieder, mit Borſten befegt. Vorn ein cylindriſches Maul. Zwey borftenfürmige geriu⸗ gelte Fühlfaden. Bier Aunen. 9 Gattungen, die fich im Meere aufhalten, und wenn fie vertrocknen, mit einem Knall in Stücken zerfpringen. Der Stachelrücken (A. Aculeata. era Gold: wurm; Goldmaus). Eyrund, mit goldglängenden Haaren and Staceln beſetzt. Iſt 4 bis 7 Zoll lang, und hat auf jeder Seite 32 Füße. Im europäifchen Ocean. Nährt fih von Schaalthieren. - Swammerd..bibl. nat. Tab. 10. f. 8. XXIV. Die Ampbitrite (Amphitrite), Der Körper iſt ausgeſtreckt, rund, geringelt. Warzenfoͤrmi⸗ ge Fuͤße. Haͤufig an einander liegende , iugefpißte, gefiederte Fuͤhl⸗ Fäden. Keine Augen. 7. Öatfungen. Aaaz3 Die 2 “42° Molluſken. Der Steinbohrer. Die Goldhaarige Amphitrite (A. Auricoma). Hat auf beyden Seiten 2 Safern, vorwärts 2 gol- dene fteife, Fächerähnliche Anhänge. In der Nordfee, und den indifchen Meeren, 2c. Macht fich, wie bie übri- gen Gattungen dieſes Gefchlechts, Nohren aus Sand, amd kleinen Schaalen, die fie durch den San ihres Körpers zuſammenklebt. Pall. mife. zool, Tab. IX. f. 1 — 13. xxv. Der Steinbohrer (Terebellad. Der Koͤrper iſt laͤnglich, ſchleichend, an den Seiten mit armz aͤhnlichen Fortſaͤtzen verſehen. Aus dem oben ſtehenden Munde tritt ein Feulenformiger Ruͤſſel hervor. Um das Maul mehrere aus vier len Faſern beſtehende Fuͤhlfaͤden. ı1 Sattungen. Der Steinpinfel (T. Lapidaria). Mit 8 FZühlfaden vorn am Korper, und 4 am Maus In Selfenlschern des mittelländifchen Meers, Die aber das Thier nur einnimmt, und nicht felbft macht. Schwed. Abbandl. 1754. Tab. 3. f. A. E. XXVI. Die Nereide (Nereis. Seetauſendbein). Der Körper ift Friechend, lang. An den’ Ceiten viele fufähne liche Theile, mit pinfelähnlichen Haarbuͤſcheln. Einfache a Den. Vier oder zwey Augen. 29 Önttungen- 1. Die leuchtende Nereide (N. Nodtiluca). Faſt in allen Meeren. So flein, daß man fie faum mit bloßen Augen erfennen kann. Leuchtet des Nachts im Meere fhwimmend. Hat Freßzangen am RUNDE, 2. Die Röhren: YTereide (N. Tubicola). Etwas platt. Züße Fuglicht, mit 2 kurzen Bor fin. Am Munde Freßzangen. Im nördlichen Meer. 3 Wohnt Moluften Die Naide. 743 Wohnt in einer hornartigen Röhre, die fie aus ihren Eäften bauet. Müll. zool. Tab. 18. f, —— XXVII. Die Naide (Nais. Waſſerſchlangelchem. Der Körper iſt ſchleichend, lang, ſchmal, durchſichtig, platt; mit einfachen Borſten⸗Fuͤßen, ohne Fuͤhlfaͤden. Zwey oder gar keine Augen. ei Se ai - Mehrentheils in fügen Gewaͤſſern. Bilanzen fich meift auf ds ne befondere Weife dergeftalt fort, daß das legte Gelenk des ges gliederten Wurms ſich allmählig augdehnt, und zu. einem ganzen _ Shiere ermächft, dag ſich nach einiger Zeit vom Übrigen Korper der alten Naide abfondert, oder auch felbft noch vorher wieder andere Junge auf gleiche Weife durch die Auedehnung feines legten Ger lenks hinten austreibt, Sie dienen: Polypen und andern Maffer: gewürmen und Snfekten zur Nahrung. — 10 Gattungen. Die gezuͤngelte Naide (Nais Probofeidea; font: Nr- reis lacuflris). Mit einfachen Seitenborften, langem, Ruͤſſel, und 2 Augen. In ſumpfigen Gewaͤſſern, Baͤchen und Fiſch⸗ teichen von Europa. Wird 23 bis 4 Linien lang. Naͤhrt ſich von den, mit dem Waſſer vermiſchten erdigen Thei⸗ len, und unſichtbaren Waſſerthierchen. Pflanzt ſich auch durch eine wirkliche Paarung und Befruchtung fort. Roͤſel Hift. d. Polyp. Tab. 78. f. 16. 17. xxviI. Die Meerſcheide CAeidia, Ser fcheide). Der Korperift einer Scheide ähnlich ; hat eine rindelfürmige Beftalt, und first feft. "Hat 2 Deffnungen ı deren eine. an der Spi⸗ Be , die andere niedriger liegt. ee Diefe Thiere leben blos im Meer, firen an Uferfelfen und Eons chylien, Ednnen ſich ausdehnen und zufammenziehen, und Das Wafe * Yang fer 7344 Molluſken. Die Seeanemone. fer in langen ER, von ſich ſpruͤtzen. Ihr Körper iſt mehr oder weniger gallertartig. Sie dienen den Fiſchen haͤufig zur Speiſe; einige werden auch von Menſchen gegeſſen. — 34 Gattungen. 1. Die Cylinderſcheide (A. Ruflica). Kauf, roftfarbig, an den Deffnungen fleifchfarbig. Im nördlichen. und mittelländifchen Meer. Ohngefaͤhr 2 Zoll lang. Wird gegeffen. Mill. zool. dan. I. Tab. 15. £.1—5. 2. Die Meerfchaam (A. Mentula). Sufammengedrüct, haarig, mit rothem Sacke; die eine Deffnung liegt zur Seite. Im nördlichen Deean. 5 big 6300 lang. In dem gallertartigen Fleiſche nifteln fich zuweilen Muſcheln cin. | Miil.}. ec. Tab. 8. £ 1—4. XXIX. Die Seeanemone (Adinia. Meerneſ⸗ fel; Klipprofe). Der Körper iſt runzlicht, fest fich mit dem untern Ende an andere Körper. feſt. Die Arme oder Fuͤhlfaͤden find ercentrifch. Am Ende des Körpers eine einzige Deffnung, die sum Mund und Afs ter zugleich dient. * * In allen Meeren. Naͤhren ſich von Schaalthieren, kleinen Fi⸗ fchenz und andern Seethierchen. Haben ein eßbares, und zum Theil ſehr ſchmackhaftes Fleiſch. Merkwuͤrdig iſt ihre Neprodues tionskraft, da ſelbſt mitten yon einander geſchnittene Seeanemo⸗ nen wieder zu ganzen Thieren erwachſen abgeſchnittene Fuͤhlfäden ſich noch Tagelang bewegen ‚und bald am Körper wieder reprodu⸗ rcirt werden. Sie koͤnnen, ihrem Lehen unbeſchadet, einfrieren, in heißem Waſſer und luftleerem Raume ausdauern, und über 5 Mo: nath ohne Nahrung leben, ſterben aber augenblicklich in ſuͤßem Wnf- fer. Cie haben eine ‚fehr feine ‚Empfindung vom Licht. Die mei⸗ fien gebähren lebendige Junge. — 23 Gattungen. ie Die Molluſken. Der Blochwurm, 145 Die rothe Seeanemone (A. Rufa), | Roth, mit vofenfarbiger Deffnung, und blaffen Faͤ⸗ den. Im Weltmeer. Setzt fih an Selfen und Klippen fell. Varirt in der äußern Geftalt, die bald cylindriſch, bald kugelfoͤrmig, bald kegelfoͤrmig ꝛc. iſt. Mũll. zool. dan. I. Tab. 23. f. 1—5. XXX. Der Blochwurm (Salpa.) Der Körper ift gallertartig, an beyden Enden offen, inwendig hohl, mit jchiefem Darme. — 11 Gattungen. Der große Blochwurm (S. Maxima). Im mittellaͤndiſchen Meer. Einer Spanne lang. Kann, wie die übrigen dieſes Geſchlechts, das Waſſer, nach Art der Meerſcheiden, in langen Strahlen von ſich ſpruͤtzen. Xxxi. Der Glattwurm (Mammaria). Der Körper ift glatt, ohne gählfafern, mit einer Oeffnung. 3 Gattungen, Der bunte Glattwurm (M. Varia). Ka ee. Eyfoͤrmig Weiß und purpurfarben. Im noͤrdli⸗ chen Ocean. — Der Stielwu tm Pedicellaria). Ders Korrer ift gel „Ein Knorfchen fit auf ejnem reifen Stiel. Kine Deffnumg. 3 Gartungen. Der N (P. Globifera). Nit rundem röthlichen Kopf wie eine Kirfche, und ap Hals. Der braunrothe Stiel ift wol ſechs mal fo Targ. Auf den Seeigeln, zwiſchen den Stacheln der. gelben, i | Mull. zool. dan. I. Tab. 16. £ 1 - 5. u Sale Aaa5 XXX 746 Moltuffen Der Spruͤtzling XXXIT. Der Sprügling (Tethy). Der Körper iſt laͤnglicht, fleifchig, ohne Fuͤße. Das Maul befindet ſich am Ende, hat einen eplindrifchen Rüͤſſel, unter einer "ausgedehnten Lippe. An ver linken Seite des Halfes 2 Löcher. ‘2 Gattungen. Das Rerbenmaul (Th. Fimbria). dit geferbter Lippe. Im adriatifchen Meer. ft ganz weiß. Wird wol 6 ZoU lang, ſchwimmt frey im Meere herum, und ficht einem unformlichen SleifchElums pen ähnlih. Wenn man dag Thier, drückt, giebt «8 eine Seuchtigfeit von fih. Des efelhaften Anſehens ohners ashtet, wird e8 doch von vielen gegeffen. Herbſt Gewuͤrme. IX. Tab. 15. XXXIV. Der $loßenwurm (Pterotrachea). Der Körper ift gallertartig, mit einer gallertartigen beweglis chen Floße, am Leibe oder Schwanze. Zwey Augen im Kopfe. 4 Gattungen. Der Kronfloßenwurm (Pt. Coronata). Zaft eine Spanne lang und daumensdick. Born auf dem Kopf 10 Stacheln, die eine Art von — Bilden. game Meets: 135379 73 XXXV. Die ——— Der Körper iſt dick und chylindriſch One am Vorderende fer hende Maul ift mit. vielen aͤſtigen Fuͤhlfaͤden umgeben. eben alle in der See. Durch die vordere Oeffnung nehmen ſie ihre Nahrung, und geben den Unrath von fih, durch die hinte⸗ ge ſpruͤtzen ſie das Waffer aus. Ihre Fuͤhlfaͤden koͤnnen fie einziez ben und ausftrecken, umd Den ganzen K Korver ausdehnen und zuſam⸗ mienziehen. — 23 Gattungen. Die Molluſken. Der Lappenwurm. 747 Die rothe Seeblaſe (H. Elegans). Mit 20 aͤſtigen Fuͤhlfaͤden, und warzigem, oben roͤthlichem, unten weißem Körper, 8 — 12 Zoll lang. Im norwesifchen Meer. Schwed. Abhandl. — Tab. 4. f. 3. XXXVI. Der Lappenwurm (Lobaria). Der Körper iſt oben erhaben, unten flach, und gelappt. Der Lappenwurm (L. Quadriloba). Die einzige Gattung. : Sin der Nordfee. Schwed. Abb. 1772. Tab. 10. f. A. B. XXXVI. Die Steinfchnecke (Triton). Der Körper ift laͤnglich. Am Munde ein- fpiralgewundener Ruͤſſel. An jeder Seite 6 geſpaltene Fuͤhlfaͤden, deren hintere fcheerenfürmig find, Der Strandſchleicher (Tr. Littoreus). In Löchern der unter dem Waffer ſtehenden Stein» flippen. XXXVIII. Der Riefenwurm. (Lernaea). Der Körper iſt langlich, walzenfoͤrmig. Hat 2 bis 3 cylindri⸗ ſche, armaͤhnliche Fünlfäden, und am hintern Ends 2 Eyerſtdcke, wodurch er als Doppelt gefchwanzt ericheint. 3 * * Fi Diefe Thiere haben Feine Augen, und find den Fiſchen, in des ren: Kiefen fie fich vorzüglich einniften, und Das Blut — ſehr nachtheilig. — 15 Gattungen. Der Rarauſchenwurm (L. Cyprinacea). Mit faſt keulenformigem Korper, cylindriſchem, und gabelfoͤrmig zugeſpitztem Bruſtſtuͤck, und an der Spitze mondfoͤrmig gebogenen Fuͤhlfaͤden. Häufig in Fiſchtei⸗ chen; beſonders an Karauſchen, die durch ſeine 5 Ban rothe ag befommen, TER 748 Molluften. Die Seemoosſchnecke. XXXIX. Die Seemoosfchnece (Scyllaca). Der Körper ift zuſammengedruͤckt, und hat fiber dem Ruͤcken eine Längfurche. Anı Ende des Körpers ift die Munddffnung ohne Zaͤhne. Untenber & Paar Fühlerchen, die die Stelle der Arme und Fuͤße vertreten, 2 Gattungen. Der Seegraskriecher (Sc. Pelagica). Erwa 2 Zol lang. Am Ocean. Auf dem ſchwim⸗ menden Seegrafe. Seba muf. I. Tab. 74. f. 1. XL. Der $lügelwurm (Clio). Der Körper ift langlich, ſteckt in einer Scheide, ſchwimmt frey im Waſſer, und hat 2 haurige Floßen, wie Slügel. 6 Sattungen, Der Schneckenwurm (Cl. Limacina). Nackt, mit faft Fegelförmigem Korper. Bon ber Größe einer Erbfe. Die Flügel eyfoͤrmig, ſtumpf, aug- ‚gebreitet, länger als der Korper. In ungeheurer Menge im nördlichen Dean. Martens Spitzb. Tab. Q. f. e. XLL. Der Black fiſch (Sepia, Dintenfikh). Der Körper ift fleifchig. Die Bruft umbüllet eine Scheide, und an der Bruft liegt eine Röhre. Am SKopfe 8 warzige Armen, und anferdem bey den meiften noch 2 geftielte Fühlfaden. Oben am Ende, jmwifchen den Armen ein hornartiger Mund, | ; —— nn —— Meiſt in allen Weltmeeren, wo ſie ſich von Fiſchen, Krebſen, und andern Seethieren naͤhren, und wieder andern zur Nahrung dienen. Die Warzen an den Armen find eigentlich Saugnaͤpfchen, deren Anzahl mit dem Alter des Thiers waͤchſt, und bey manchen Gattungen uͤber 1000. ſteigt. Sie haften damit feſt an. Die an der Bruſt liegende Roͤhre ſtellt einen umgekehrten Trichter vor, wo⸗ durch die mehreſten Gattungen einen ſchwarzen dintenaͤhnlichen Saft auslaſſen, der ſich in einem beſondern Beutel im Leibe befindet, und der ihnen in fo fern zur Bertheidigung dient, weil dag Waffer Dadurch, in der Gegend verdunfelt wird. — 8 Gattungen. 1, Der Moluffen Die Oualle. 749 1. Der Ruttelfiſch (S. Ofßcinalis. Dintenfiſch; See⸗ katze; Meerſpinne). Mit ungeſchwaͤnztem, geſaͤumtem Koͤrper, und 2 Fuͤhlfaͤden. Im Ocean und mittellaͤndiſchen Meer. Haͤlt ſich naͤher am Strande auf, und liefert das ſo genannte os ſaepiae, eine breite knochichte Schuppe von dem Ruͤcken des Thiers, das in den Apotheken verkauft wird, und unter dem Namen des weißen Fiſchbeins bekannt iſt, auch in manchen Gegenden Meerſchaum genannt wird. Die in einem befondern Beutel befindliche ſchwarze Zeuche tigfeit Fann als Tinte gebraucht, auch ſoll der chinefifche Tuſch daraus gemacht werden. Die fo genannten Sees trauben (uvae marinae) find die Eyerſtoͤcke diefer, und vers wandter Gattungen. Seb. muf. III. Tab. 3. £ 1—4. 2. Der Calmar (S. Loligo). Mit faft walzenförmigem, zugefpißtem Koͤrper, und zweyſchneidigem rhomboidalen Schwanze. Hat viel Aehn⸗ lichfeit mit dem vorigen, unterfcheidet ſich aber doch be— fonderg von demfelben noch dadurch, daß jener einem breiten, rundlichen, diefer einen mehr fihmalen, unten zugefpisten Leib hat, bey jenem eine Floße um den gan« zen Leib herum geht, diefer nur in der Mitte eckige Floßen hat, jener mit einem großen, diefer aber nur mit einem fchmalen, federförmigen Ruͤckenknochen verfehen ift. — Schwimmt ſehr geſchwind, und kann weite Spruͤnge aus dem Waſſer thun. Penn. britt. zool. IV. Tab. 21. f. 43.. XLII. Die Dualle (Medufa. Seeneffel). Der Körper iſt gallertartig, rund, und platt gedrückt. Das Maul befinder fich unten in der Mitte, * —— Leben von kleinen Fiſchen und andern Waſſerthieren, und dies nen großern Seethieren zur Nahrung. Cie ſchwimmen baufenweife bey⸗ 750 Molluſken. Der Seeſtern. beyſammen, und koͤnnen ihren Koͤrper Durch Ausdehnen und Zus fanımenzieben mancherlen Geſtalten geben. Einige erregen ein Brennen, wenn man fie berührt, und leuchten im Finftern. Sters ben in füfem Waffe, — 33 Gattungen, 1. Die Segelqualle (M. Velella). Eyrund, concentrifch geftreift, der Nand mit Haas ren befeßt, oben mit einer Haut, wie mit einem Gegel überzogen. Im mittelländifchen und atlantifchen Meer. 2. Die Haarqualle (M. Capillata). Erhaben rund. Am Rande 10 Ausfchnitte, unten behaart. In der Nordfee. Die größte Gartung, die wol 8 Zoll im Durchmeffer hält. Nährt fih von Aßeln. Klei» ne Fiſche, die von größern verfolgt werden, fuchen off ihre Zuflucht unter diefem Thier. Herbſt Gew. IX. Tab. 21. XLIII. Der Seeftern (Aſterias). Der Körper ift platt gedrückt, unten gefurcht, mit einer faft lederartigen Schaale bedeckt. Auf derielben viele ſtachlichte Aus— wuchſe, welche Sühlfäden zu fenn feinen. Der Mund liegt uns sen in der Mitte, und ift fünfflappig. Be Diefe Shiere werden von ihrer meift fternfürmigen Geftalt auch Sternfifcbe und Seerofen genannt. Sie finden fich faft in allen Meeren. Ihre Dewerungswerkzeuge abneln denen der Seeigel, doc) koͤnnen fie nicht fo ſchnell wie diefe, fondern nur langſam, tie die Schnecken fortfommen. Ihr Leben ift polnpenartig, zahe, und jeder abgebrochene Strahl erneuert fid) wieder. — 37 Gattungen. Das Miedufenbaupt (A. Caput Medufae). Ein fonderbar gebildetes hier, im normwegifchen, mittellaͤndiſchen, u. a. Meeren. Die 5 Etrahlen theilen fic) bald in 2 Aeſte, jeder Aft wieder in 2 Zweige, und Diefe verdoppeln fich immer wieder big an die Spitze, fo, daß man an einem Thier über goooo Etrahlen oder Ends zweige Molluſken. Der Seeigel. 751 zweige gezaͤhlt hat. Die Groͤße betraͤgt im Durchmeſſer an 10 Fuß. Seb. muf. III. Tab. 9. f. I. 2. Tab. ın. £. 1. XLIV. Der Seeigel (Echinus. Seeapfel). Der Körper ift faft Freierund, in eine verharfete Schaale eine sefchloffen, und dfterg mit beweglichen Stacheln befent. Der Mund auf der untern Seite, oft fuͤnfklappig. Se * Ye: Die Schaale diefer Thiere ift meift mit beweglichen Gtacheln befegt , Die aber non den Fuͤßen, oder Bewegungswerkzeugen vers Khieden find. Ferrere find um ein Drittel Eleiner als jene, und nur im Maffer ſichtbar, weil dag Thier fie einzicht, wenn es aus feinem Elemente genommen wird. Ein Geeigel, der etwa 2000, Stacheln bat, bat ohnaefähr 1400. folcher Züfe. Wenn die Schaale befchadiat wird, fo wächft fie wieder nach. Das Fleiſch ift weich, wie bey den Auftern, aber mehr hautig und faferig, und wird von vielen gegeffen. Sie leben von Eleinen Gewürmen, Seekrebſen, Aßeln, ze. ſchwimmen wie Kugeln, mit einer dDrehenden Bewegung im Waſſer, begeben fich bey Sturmminden in die Tiefe, oder vers bergen fih zwifchen Klippen. — 107 Gattungen. 1. Der efbate Geeigel (E. Efculentus). Kugelrund, mit 10 nadelähnlichen Nuderftacheln auf jeder Abtheilung und flachen Warzen. In den euroa päifchen und indifchen Meeren. Klein echinoderm. ed. Leske, Tab. 38. f. rd 2. Der Warzenſeeigel (E. Mammillatus). Eyrunud, in halber Kugelfläche, mit 10 gebogenen Ruderſtacheln. Die einzelnen Flächen jeder Abtheilung haben fpitige Warzen, die ſich an den engern Räumen verkuͤrzen. Kiein l. c. Tab. 6. 34. et 39. f. 1. rn een Dritte 152 Conchylien. Die Kaͤfermuſchel. A BE I V Dritte Ordnung. Conchylien (Teftacea). Sdiere von weicher Subſtanz, einfach geſtaltet, und mit einem eigenen, kalkartigen Gehaͤuſe, als ihrer beſtaͤndigen Wohnung, bez deckt. * Vielſchaalige Conchylien. XLV. Die Röfermufchel (Chiton). Das Thier ähnelt dem Geſchlechte Doris. Die mehrern Schaalen liegen wie Schuppen nad) der Lange des Ruͤckens. 28 Gattungen. Der Oscabrion (Ch. Tuberculatus). Die Schaale hat fieben Schilder, die oben Fleine Hügelchen haben. In Amerifa. XLVI. Die Meereichel (Lepas). Das Thier ift ein Triton. Die Schnalen, deren Anzahl ungleich, fo wie ihre Größe unbe ſtimmt iſt, firen mie der Grundfläche an andern Körpern bes PARIER: 23 Gattungen. 1, Die Wieertulpe (L. Balanus). Die Schaale fegelförmig, gefurcht, mit fpisigen Deckeln. Häufig imenropäifchen Ocean und mittelländi« fehen Meer. Unbeweglich an Ufern, am Kiel der &chiffe, ober auch auf Thieren, auf Mufcheln und Krebfen. Lifter conch. Tab. 443. f. 286. 2, Die Wallfiſchpocke (L. Diadema). Mit faft runder, aus ſechs gefurchten Blättern ber ſtehender Schaale. Auf der Haut der Wallfifche, Lifier 1. c. Tab. 445. f. 288. XLVIL Conchylien. Die Bohrmuſchel. 753 XLVII. Die Bohrmuſchel (Pholas). Das Thier eine Alcıdia. Zwey große Elaffende Schaalen, und einige Eleinere Anfage, mit einem Knorpel an dem Schloß verbunden, SI * ie Diefe Shiere haben die befondere Eigenfchaft, daß fie ſich in die uferfelſen, ſtarke Corallenſtaͤmme, Auſterſchaalen, Schiffskiele, 20. einhohren, und ſich am Ende des Ganges ihre Wohnung aus⸗ hoͤhlen. Einige, beſonders die naͤchſtfolgende Gatiung, leuchten im Finſtern, wie Phosphorus, fo daß, wenn man fie roh ißt, der Mund.gonz; mit Feuer angefuͤllt zu ſeyn ſcheint. — 12 Gattungen. Die Dattelmuſchel (Ph. Dactylus. Meerdattel). Ganz weiß. Era 5 Zoll lang. Die Schaale längs, lich, am Ende netzfoͤrmig geftreift. In den europäifchen Meeren. Zifl.. 1. e. Tab. 433. f. 276. ** Zmenfchaalige Conchylien. XLVM. Die Alsffmu ſchel (Mya). Das Thier eine Alcidia, ‚Die Schanlen Elaffen an einem Ende. Das Schloß hat einen dichten flarfen ausgehdhlten Dahn, der aber in die andere Schaale nicht einſchließt. 21 Gattungen. 1. Die Flußmuſchel (M. Pictorum. Mahlermuſchel). Die Schaale iſt laͤnglich rund. Am Schloß der lin—⸗ ken Schaale 2 gekerbte Zaͤhne. Gegenuͤber auf der an— dern Schaale ein ſtarker gekerbter Zahn, der genau zwi— fchen die beyden gegenfeitigen einpaßt. Lange 13, Breite 35300. In füßen Gemwäffern von Europa, ꝛc. 2, Die Perlenmufchyel (M. Margaritifera). Enfsrmig, nach vorn verengert. Der Hauptzahn im Angel koniſch. An den Erhöhungen fehlen die äußern Lagen der Schaale. In Norwegen, Schweden, Bob» Bbob men, 154 Conchylien. - Die Scheidemufchel: men, Sichlefien. ꝛc. Iſt an 5% Zoll breit, und 23 Zoll lang. Die Echaale liefert dag ſchoͤne Perlmutter, und im Thier felbft, zuweilen auch inwendig an der Schaale, wachfen Perlen, die oft an Schönheit * orientaliſchen nichts nachgeben. Liſt. 1. c. Tab. 149. £. 4. a Die Scheidemufchel (Solen): Das Thier eine Afcidia. Die — lang, auf beyden Seiten klaffend; das Schloß mit pfriemenfoͤrmigem zuruͤckgebogenen, oft doppelten Zahn, der in die andere Schanle nicht einfchließt. Seitenwand undentlich. 23 Battungen. Das Meſſerheft (S. Siliqua). An 8 Zoll breit, und ı% Zoll lang. Die Schaale gleichbreit, gerade, und dag Schloß an der einen Schaale doppelt gezaͤhnt. Häufig im europaifchen Ocean. Ebemniz Conch. VI. Tab. 4. f. 29. L. Die Telline (Tellina. Die Eonne). Das Thier ein Tethys. Die Schaale ift vorn umgebogen. Das Schloß hat gemeiniglich 3 Zähne, davon Diejenigen, die in Der Geite der andern Schaale fieben, platt find. 9ı Gattungen. Der Rothſtrahl (T. Radiata). Die Schaale ift Iänglicht, nach der Länge fehr fein geftreift, glänzend, und die hintere Nath gefurcht. Mehs- rentheils it die Schaale weiß, und die Strahlen roth. Häufig im europäifchen und amerifanifchen Ocean. Ebemnig ]. c. Tab. 11.5. 102,7 LI. Die Serzmufchel (Cardium). Dos Thier ein Terhys. Die Shaalen faft von gleicher Seite und Größe, gemeiniglich ; erbaben, Der Lange nach gerippt, geſtreift, oder gefurcht, mit Conchylien. Die Rorbmufchel. 755 mit gezaͤhntem Rande. Das Schloß bat 4 Zaͤhne, davon die 2 mittlern wechfelsweife eingreifen. _ 43 Gattungen. Die ftachlichte Herzmuſchel (C. Echinatum). Die Schaale fafi herzfoͤrmig, gefurcht, und mit dies len umgebogenen St acheln befege. Im nördlichen Ocean. ' Beste N aturgefch. Tab. 10. £. 8. LO. Die Rorbmufcyel (Madlra. Backtrog). Das hier ein Tethys. Die benden Schaalen find aleich, haben aber ungleiche Seiten. Der Mitteljahn des Schloſſes iſt zuſammen gefaltet, und das neben lieat ein Gräbchen. Die Seitenzaͤhne find weit entfernt, 27 Gattungen. Die Schlammmufcbel (M. Lutraria). Die Schaale ift länglich eyrund, glatt, und ohne Sätensäbtg, Farbe ſchmutzig weiß. Länge 24, Breite 45 Zoll. Im europäifchen Ocean, befonders an den Mündungen der dahinein fallenden Fluͤſſe. Ehbemnig 1. c. Vl. Tab. 24. f. 240. 241. LI. Die Dreyeckmuſchel (Donax). Das Thier ein Terhys. | Der vordere Rand der Schaalen fehr ſtumpf. Das Schloß hat 2 Zähne; der hintere dritte Zahn iſt Durch eine Vertiefung abz gefondert. ı9 Gattungen. Die Lerterfchulpe (D. Scripta. Buchflabenmufiheh), Die Schaale ift eyrund, flach, glatt, mie mwellens förmigen Purpurftrihen. Die Spalte fpigig, mit ges ferbten Rändern. Ebemnit 1. c. VI. Tab. 26, f. 261 — 265. -LIV. Die Denusmufchel (Venus). Das Thier ein Tethys. | Das Schlof hat 3 neben einander lienende Zähne, wovon die beyden Seitenzaͤhne mit Der Spite aus einander gehen. Die Bbb 2 Lippen 756 Conchylien. Die Lasarusklsppe, Lippen des Borderrandes der Schaale Iegen fich über einander, und Schaam und After deutlich zu fehen. 148 Gattungen. 1. Die aͤchte Denusmufchel (V. Dione). Saft herzfoͤrmig, nach der Dueere gefurcht, mit flach" lichtem Vorderrande. Eine der feltenften und koſtbare— ften, im füdlichen Amerika, die gewöhnlich mit einem Dufaten bezahlt wird. Ebemnitz I. c. VI. Tab. 27. f. 271 — 272. 3. Die Geldömufdyel (V. Mercenaria). Herzformig, in die Dueere glatt geftreift; der Rand geferbt. After eyrund. Farbe inwendig violett. Weber 3 Zoll lang, und faft eben fo breit. Im europäifchen und nordamerikanifchen Dcean. Ang der dicken und fchmweren Schaale fchleifen die Srofefen und andere nordamerifanis fche Wilde die Korallen zu ihren Denffchnüren, Puß, ıc. und dag Thier effen fie. In Penſylvanien gebrauchte man die Schaale ehedem ftatt Geldes. Ebemnig 1. c. Tab. 171. f. 1659. 1660. LV. Die Lazarusklappe (Spondylus). Das Thier ein Techys. Die Schaalen ungleich und ſtark. Das Schloß hat 2 ruͤckwaͤrts gekruͤmmte Zähne, mit einem Gruͤbchen in der Mitte, 4 Gattungen. Die gemeine Lazarusklappe (Sp. Gaedaropus). Die Schaale faft gechrt, und ſtaͤchlicht. Im mit— ‚teländifchen Meer, 2. Der Name fol auf die hoͤlzernen Klappen anfpielen, deren fich die Bettler in den Lazarethen bedienen, um Almoſen zu fordern. Die eine Echaale läuft hinten beym Gewinde weit über die andere hinaus, und iſt wie abgefägt. Die Zähne des Gewindes find fo fonderbar in einander gefügt, daß fich die Mufchel zwar öffnen, aber bie —— nicht ohne Zerbrechen des Schloſ⸗ Conchylien. Die Gienmuſchel. 7357 Schloſſes von einander ablöfen laffen. Uebrigens fon men die Thiere diefes Sefchlechts überhaupt in der Struk⸗ tur der Echaalen den Auftern fehr nahe, weichen aber in ben Zähnen des Schloffes davon ab. Ebemnit 1. c. VII. Tab. 44. f. 456. LVI. Die Bienmufchel (Chama). Das Thier ein Tethys. Die Schanlen find ſtark. Das Schloß hat eine höfrige Schwiele, die fich fchief in ein gegenüberftehendes Grübchen einſenkt. Die vordere Spalte ift verfchloffen, und hat Feine Hautchen. 25 Gattungen. Die Riefenmufchel (Ch. Gigas. Hohlziegel; Nagel« fhulpe; Vater- Noah » Echulpe). Gefaltet, und mit gewoͤlbten Schuppen befeßt. Die hintere geferbte Epaite (anus) fteht offen. Im indifchen Ocean. Die größte befannte Conchylie, deren Schaalen wol gegen 6 Eentner, und dag Sleifch 30 Pfund wiegen. Wird von den oftindifchen Inſulanern häufig gegeſſen. Kann Schifffeile durchfchneiden, und Menfchen die Hand abfneifen. Ebemnitz l. c. VII. Tab. 49. f. 492 — 496. LVI. Die Arche (Arca). Die beyden Schaalen find gleich. Im Schloß fehr viele ſpitzige, in einander eingreifende Zähne. 42 Gattungen. Die Noaarche (A. Noae). | Die Schaale iſt laͤnglicht geftreift, an der Spitze aus geſchnitten, hat eingekruͤmmte, weit von einander ſtehen— de Erhöhungen. Der Kand Haffend. Im mittellaͤndi⸗ ſchen, rothen, atlantifchen Meer, ꝛc. Chemnitʒ l. c. VII. Tab. 53. f. 529. ff. Bbb3 LVIII. 758. .Eonchulien. Die Aufter. LVM. Die Aufter (Ofrea. Kammmufchel). Das Shier ein Terhys. Die Schaalen bey den mehreften unaleich, etwas zeöhrt. Statt des Zahns im Schloffe ein hohles, eyformiges Grübchen. Zur Geite miehrentheils viele Qucerfurchen. Meder Schaam noch After. 132 Gattungen. Die gemeine Aufter CO. Edulis), Die Schaale halb Freisrund, mit fehuppigen welfens formigen Häuten. Die obere eben, und gleich gerander. Sin den europaͤiſchen und indifchen Meeren, befonders ‚auf Sandbänfen und Selfen, auch in der Tiefe. An den Küften des nordmweftlichen Europa 2c. hegt man fie vor« züglich auf Aufterbanfen, und diefe werden Bergauſtern genennt. Sonſt heilt man fie auch noch in Thyn- und Gandauftern ein. Sie vermehren ſich aufßerordentlic), und hängen fich zu Millionen an einander fell. In Zeit on 5 big 6 Jahren erreichen fie ihre vollkommene Groͤße, Die fich bey manchen auf 34 Zoll in der Länge, und 4 Zoll in der Breite erfirecht. Vibileicht das einzige Thier, dag lebendig vom Menfchen verfchluckt wird. Manche Schaa— Ien slängen inwendig wie Perlmutter. 2. Der polnifche Sammer (O. Malleus). Mit gleichen , in 3 Arme getheilten Schaalen. Eine der feltenften und foftbareften; in der Tiefe deg indifchen and fidlichen Dceans. Ohngefaͤhr 6 Zoll lang, und 42 300 breit. Wird zumeilen mit 20, 30 Rthlrn. bezahle. Das Thier ſoll ſchmackhaft ſeyn. Die haut iſt ge⸗ woͤhnlich ſchwarz. Chemnitʒ 1. c. Tab. 70. f. 655. f. LIX. Die Anomie (Anomia. Baftard), Die Schaalen ſind ungleid) ; eine eben, Die andere an der Wurzel mehr erhaben, und dabey die untere oͤfters durchbohrt. Das eu iſt ohne Dahn, mit einer gleichbreiten Höhlung, wo ſich Conchylien. Die Mießmuſchel. 759 fh von innen eine zahnförmige Erhöhung zur Geite zeigt. Zur Haltung 2 Enochenartige Strahlen. sı Gattungen. Die Zwiebelfchaale (A. Cepa). Die Schaalen faft eyfoͤrmig, ungleich, violett; bie obere erhaben rund; die untere durchbohrt. Im mittel Yandifchen, atlantifchen und äthiopifchen Meer. Ebemnig l.c. VII. Tab. 76. f. 694. f. LX. Die Mießmuſchel (Mytilus). Die Schaalen ungleich,. rauh, genteiniglich mit feidenartigen Faſern an andere Koͤrper angehefter. Das Schloß hat bey den mehreften Feinen Zahn, hingegen eine der Zange nach gehen⸗ de pfriemenfoͤrmige ausgehdhlse Linie. 58 Gattungen. 3, Die Perlenmuttermuſchel (M. Margaritiferus). Die Schaale zufammen gedrückt, eben, faft Ereig» rund, mit fehräge fiehendem Schloß, und zadigen Hau fen. Sm indifchen. und amerifanifchen Meer. An8 Zoll lang, und noch mehrere Zolfe becit. Die Schaale giebt das Perlenmutter; im Thiere felbft finden fich vortreffliche Perlen, und aus dem fenichten Schloßbande wird ber fo genannte Pfauenftein gefchnitten. Ebemnig 1. c. VIII. Tab. 8o. f. 717. f. 2, Der Blaubart (M. Edulis. Gemeine Mießmufchel), Die Schaalen glatt, violettfarbig ;. vorn etwag Fiels förmig, hinten ſtumpf, mit zugefpisten Erhöhungen. In den europäifchen und indifchen Meeren, ıc. An 33301 Jong. Wird häufig.gegeffen, iſt aber ſchwer zu verdauen, und dag Fleiſch fo gar zu manchen Jahreszeiten, viel leicht von dem Genuß der Nahrungsmittel, giftig. Chemnitʒ l. c, VIII. Tab. 84. f. 750. f. 3. Die Entenmießmuſchel (M. Anatinus). Die Schaale ift eyrund, etwas platt und fehr zer⸗ brechlich; der Nand häufig, mit nackten Erhöhungen. Bbb4 In 760 Conchylien. Die Steckmufchel, Sn füßen, befonderg aber ftehenden Gewäffern von Europa. Unterfcheidee fih von der Mahlermufchel durch ihre Zer— brechlichfeit, und durch das Schloß. Die Schaale ift fehr zart und durchfichtig; 8 — 30 Linien breit, und ıı — 54 lang, und glänzend, grün. Wird häufig von En—⸗ ten gefreffen. 2 Ebemnig I. c. VIH. Tab. 80. f. 763. LXI Die Steckmuſchel (aan, Sdinfe), Das Thier ein Limax. Die Schente faſt zweyklappig, fehr zerbrechlich, gerade in die Höne fiehend, klaffend. Aus der Oeffnung trittein Bartbuͤ⸗ ſchel hervor. Das Schloß hat Feinen Zahn, ſondern die Schaa— len ſind daſelbſt an einander aewachfen. * Re Se Der Bart, womit diefe Mufcheln fich befeftigen Fonnen, giebt eine Fofibare biaune Seide, der Byfus der Alten, die in Stalien zu Struͤmpfen und Handfihubens verarbeitet wird. In den Haarbiıs fcheln verwickeln ſich oft Fleine Krebſe, welche man Pinnenwaͤchter nennt, weil man ehemals die Fabel erzaͤhlte, daß dieſe kleinen Krebſe die Beſchuͤtzer des Thiers waͤren, und durch ihr Zwicken demſelben die bevorſtehende Gefahr bekannt machten. Das Fleiſch wird von vielen gegeſſen. — 18 Gattungen. Die nn Steckmuſchel (P. Rudis). Die Schaale ift gefurcht, und mit Reihen gewoͤlbter Ehe befegt. Im amerifanifchen und atlantifihen Ocean cu Wird 12 — 16 Zoll lang, und 44 — 8 Zoll breit. | Chemnitʒ l. c. VIII. Tab. 88. f. 773. f. a Cinfchaalige Conchylien; mit beftimmten Bin: dungen, LXU. Das Schiffsboot (Argonauta). Das Thier eine Sepia oder Clio. Die duͤnne Schaale ift ſpiralformig gewunden, pergamentartig, und hat nur eine Kammer. 5 Gattungen. 1. Der Conchylien. Der Nautilus. 761 1. Der Papiernautilus (A. Argo. Reißbrey). Die Schaale iſt milchweiß, fo dünne wie Papier, und folglich fehr leicht, aber ziemlich groß, mit gezähnelten Kiele. Das darin mohnende Blacfifhähnliche Thier, welches, fo viel man weiß, nirgends an feine Schaale angewachfen, und in diefem Falle das einzige in feiner Art ift, Fann darin mittelft einer augsgefpannten Haut fehr geſchickt auf der Oberflache de8 Meerg fegeln, und untertauchen. Sm indifchen, mitteländifchen Meer, a. Martini Conchyl. I. Tab, 17. £. 156. ff. 2. Der Weallfilchfraß (A. Ardica. Schnedenroß: fiſch). Durchbohrt, mit ganzem Kiele. Das Thier Fluͤgel— wurmaͤhnlich. Raum 33 Linien groß. Beſonders im Fruͤhlinge und Herbſt in unſaͤglicher Menge in den nord» lichften Meeren, wo es den Wallfifchen zur Speife dient. Martens Spitzb. Tab. Q. f.e. LXIUL Der Nautilus (Nautilus). Die Schanle beftcht aus vielen Kammern, die vermittelt einer Kopie eine Gemeinſchaft haben. — Se Je Das Shier wohnt in der vordern Kammer, und Eann fich Durch Waſſer, die es in die hbrigen ein = oder auspumpt, nach Willkuͤhr leichter oder ſchwerer machen. Die Anzahl der Kammern richtet fich nach dem Alter der Thlere. Die mehreften halten fich in dent Abgrunde des Meers auf, und find, einige Gattungen ausgenont- men, fo Fein, daß fie ohne Vergroͤßerungsglas nicht recht betrachs ter werden kͤnnen. — 24 Sattungen. 1. Die Schiffkuttel (N. Pompilius. Perlenmutter⸗ ſchnecke; Echiffboor). Die Schaale fpiralfsrmig gewunden; die Oeffnung herzfoͤrmig, mie dichten glatten Windungen. Im indis Bbb 5 ſchen 762 Conchylien. Die Kegelſchnecke. fchen und afrikanifchen Meere. Die zumeilen 12 Zoll latts ge Schaale ward ehedem zu Trinfgefchirren zugerichtet, gravirt, ausgefhnigt, 2c. Die innere Schaale beſteht oft aus 50 fchon gewolbten Kammern, zw welchen Fein anderer Zugang ift, als vermittelt einer Deffnung, die etwa einen dünnen Zederfiel einlaffen Eönnte, und in jes de Kammer fegt jede Deffnung mit einem Abſchnitt eine Roͤhre fort. Martini Condh. I. Tab. 28. 2. Das Pofibörnchen (N. Spirula). Die Schaale gewunden, die Deffnung rund, bie Gewinde cylindrifch, und von einander abgefonderk. Vorzüglich an der Küfte von Amboina. i Martini lc. Tab. 20. f. 184. LXIV. Die Regelfchnecke (Conus. Tute). Das Thier ein Limax. Die Schanle iſt kegelfoͤrmig zuſammen gewunden. Die Deffnung ausgefchnitten,, ſchmal, lang, ungezahnt. Die Spindel glatt. 71 Öattungen. 1. Die Marmortute (C. Marmorgus. Herzhorn; Contreadmiral). Die Schaale braun, mit ovalen weißen Flecken; das Gewinde faſt abgeſtutzt, rinnenfoͤrmig ausgehoͤhlt. In Aſien. Martini l. c. II. Tab. 62. f. 685— 688. 2. Der Admiral (C. Admiralis). Von dieſer Gattung giebt es ſehr viele Varietaͤten, die unter den Namen: Oberadmiral, gemeiner Admiral, geperlier Admiral, ꝛc. bekannt find. Letzterer hat auch, den Namen Cedonulli. Unter dieſen iſt eins, welches als das einzige in ſeiner Art angeſehen wird, und ſich im koͤniglichen Kabinet von Portugal befindet. Es iſt etwa 2Zoll RD Conchylien. Die Porcellanſchnecke. 763 2 Zoll lang, und fuͤr 400 Rthl. erkauft worden. Die Grundfarbe if ziegelgelb, ins Blaͤuliche ſpielend, oben mit ı, in der Mitte mit 7, und vorn mit 4 Perlenſchnuͤ—⸗ ren, auf einem absvechfelnd gold » und filberfardigen Grunde, ummunden. Außerdem noch 3 punftirte Dans der und weiße lecken. Das obere Band ift aus zweyen zuſammen geſetzt. Martini Conch. II. Tab. 57. f. 633. 634. LXV. Die Porcellanfchneche (Cypraca). Das Thier ein Limar. Die Schaale ift in einander gewunden, meift enformig, ſtumpf und glatt. Die Definung auf beyden Seiten ausgeſchnitten, ſchmal, zu beyden Seiten gesahnt, ynd nach der Länge gezogen. Bon vortrefflicher Glaͤtte, und meift von herrlicher Zeichnung, wie chineſiſches Porcellan. Diele werden zum Glätten der Wafche und des Papiers, andere zur Verzierung der Grotten gebraucht, Aus manchen merden Dofen, Ghlöffel, und andere Dinge verfers tigt. Das Thier felbft if nicht epbar. — 122 Gattungen. 1, Die SchildErötenporcellane (C. Telludinaria). Die Schaale ift ftumpf, faft eylindrifch, mit braus nen und gelben gemifchten lecken; an den Seiten etwag gedrückt. Im indifchen Ocean und perfifchen Meerbufen, Erreicht wol eine Große von 6 Zoll. Martini Conch. I. Tab. 27: f. 271. 272. 2, Die Mufchelmünze (C.Moneta. Otternkoͤpfchen; Kauri; Simbipuri). | Gerander und fnotig, weiß, Häufig im mitteländi« ſchen, atlantifchen, äthiopifchen und indifchen Meer, bes fonders auf den Malvivifchen Inſeln, wo fie von den Weibsperſonen zuſammen gelefen, und auf Schiffen nad) Bengalen, Eiam, Amerifa, und den benachbarten Sins ’ feln . 764 Conchylien. Die Blaſenſchnecke. ſein gebracht, und von den Negern und andern Voͤlkern als Scheidemünze gebraucht werden. Die Braminen bes dienen ſich ihrer ſtatt Nechenpfennige, ꝛc. Martini 1.0.1. Tab. 31. £. 337 — 340. LXVI. Die Blaſenſchnecke (Bulla). Das Shier ein Limax. Die Zchaale zuſammen gerollt, ohne Zahne. Die Deffnung et was verengert, langlich rumd, nach der Länge gezogen, mit glattem Rande. Die Spindel fchrage und glatt. 50 Gattungen. 1. Das Huͤhnerey (B. Ovum). | Die Schaale ift eyrund, geht an beyden Enden in einen ſtumpfen Schnabel aus, und die Lippe ift gezahnt. An 4 Zoll lang. Häufig um Ambeina. Martini l.c. 1. Tab. 22. £. 205. 206. Die Seige (B. Ficus). Saft eyrund⸗-keulenfoͤrmig, negartig geftreift; daß Ende ausgeſtreckt; die Mündung geht in eine gedrehete Rinne aus. An 3 Zoll lang. Sm indifchen und ameris Fanifchen Dcean. Martini 1. c. III. Tab. 66. f. 733 — 735. LXVII. Die Walzenfchnecke (Voluta). Dar Thier ein Limax, Die Schaale fpiralfdrntig genuunden. Die Oeffnung obne gorts faß, ziemlich weit auslaufend, Die Spindel gefaltet. 142 Gattungen. 1. Die Biſchoffsmuͤtze (V. Epifcopalis). Mit ausgerändelter Mündung, gezähnelter Lippe, und vier Salten an der Spindel. In Indien. 5 Zoll lang. Das Fleifch fol giftig feygn. Die Einwohner der Inſel Tanna gebrauchen die Schaalen als Beile. Martini lc. IV. Tab. 147. £. 1360. 2, Die Conchylien. Die Tromperenfchnecke. 765 2. Die Notenwalze (V. Mufica). Die Schaale gerändet. Das Gewinde hat ſtumpfe Stacheln, und die Spindel 8 Falten. Die Kippe iſt dick und glatt. Im amerifanifchen Ocean. Die Linien und Slecken fehen faft einem mit Noten befchriebenen DR ähnlich. Martinil. c. II. Tab, 96. f. 626, ff. LXVIO, Die Trompetenfchnecke (Buccinum. Sturmhaube; Kinfhorn), Das Thier ein Limax. Die Schanle fpiralfürmig gewunden, hoͤkerig. Die Deffiung eye rund, mit einer Rinne auf der rechten Geite, die an der Ends ſpitze abgeſtumpft iſt. Die innere Lippe eben. 188 Gattungen. 1. Die Dicklippe (B. Pomum). Die Schaale iſt eyrund, mit ſtumpfen Furchen um— guͤrtet. Die Oeffnung gezaͤhnt. Bey Java, Amboina, Mexico, ꝛc. 23 Zoll lang. Wird von den Indianern zum Abfchöpfen des Oels beym Sieden der Kofognuffe gebraucht. Martini Conch. II. Tab. 36. f. 370. f. 2. Der Helm (B. Galea). Faſt rund, vorn mit doppelten Furchen umgeben. Die Mündung ungesähnt. Im mittelländifchen und adriatifchen Meer. Wird oft fo groß als ein Menfchens fopf. : Warsinil.c. II. Tab. 116. f. 1070. 3. Das Wellenhorn (B, Undatum. Bartmaͤnnchen). Länglicht, in die Dueere runglicht geftreift, mit ges kruͤmmten und vielecfigen Windungen. Im europaifchen, beſonders im nördlichen Drean. Auch im Eis. und indie ſchen Meere. 45 Zoll lang. Legt, wie manche andere Schne⸗ 7166 Conchylien. Die Fluͤgelſchnecke. Schnecken, ihre zahlreiche Brut in einer langen Reihe hornartiger flacher Kapſeln, die mit dem ginen Rande, an einer gemeinſchaftlichen, wol Fuß langen Rippe ne ſeſugt an einander liegen. Nr Martini l.c. IV. Tab. 126, f. 1206, f. © LXIX. Die Slügelfchnecde (Strombus). Das Thier ein Limax. Die Schaale foiralfürmia gewunden, an der Geite ermeitert. Die Definung bat eine Öfters fehr verbreitete Lippe, welche sur linfen Seite in eine Ninne auggeht. sı Gattungen, 1. Die Sternfpindel (St. Fufus. Zahnfpindel). Die Schaale gethürnt, glatt; der Schwanz pfriee menfoͤrmig; die Lippe gezaͤhnt. Häufig im rothen Meere. Martini Conch. IV. Tab. 158. f. 1495. f. ° 2, Der Rickfrofch (St. Lentiginofus). ‚Die Lippe iſt porn dreylappig, und fehr dick; der Ru⸗ den warzig gekoͤrnt; der Schwanz ſtumpf. En 3* Zoll lang. In Suͤdaſien und Afrika. Martini c. III. Tab. 80. 81. C 825. f. LXX. Die Seacheres⸗ (Murex). Das Thier ein Limax. "Die Schaale ſpiralförmig gewunden, raub, mit häufigen Naͤ⸗ then, Die Deffaung gehet in eine gerade Ninne aus. 175 Gattungen. 1. Der Spinnenkopf (M. Tribulus). Die Schaale iſt eyrund, mit 3 Neihen borfliger Stacheln; der Schwanz gerade, lang, sugefpißer dors nigt. Im rothen Meer, rc. Martinil;c. III. Tab. 173, £ 1053. ff. 2. Die Conchylien. Die Kraͤuſelſchnecke. 767 2. Der babyloniſche Thurm (M. Babylonius). Die Schaale gethuͤrmt, mit ſcharfen, ſchwarzbraun gefleckten Guͤrteln, geradem Schwanz, und geſpaltener Lippe. Im indiſchen Ocean. Martini l.c. IV. Tab. 143. £.1331.f. LXXL Die Rröufelfchnecke (Trochus). Das Thier ein Limaxı Die Schaale fpiralz faft Fegelfürmig. Die Deffnung faft viereckt. Die Spindel ſteht eiwag chief. 123 Gattungen. 1, Die Perſpektivſchnecke (Tr. Perfpedivus. Wirs belhorn). * Die Schaale iſt gewoͤlbt ſtumpf gerandet. Der Na— bel geht bis an die Spitze und iſt gekerbt. An den Ufern von Suͤdaſien und Afrika. 2% Zoll im Durchmeſſer, und ı Z00 hoch. ” Ebemnig 1. c. V. Tab. 182. £. 1691. ff. 2. Die Pharaoſchnecke (Tr. Pharaonis). Die Schaale ift faſt rund, gefireift, mit fugelrun. den zufammenhängenden Punkten beſetzt. Deffnung und Spindel gezahnt. Nabel geferbt. Eine von den feltes nern Gattungen. Sm rothen, mittelländifchen Meer, ıc. Ebemnig J. c. V. Tab. 171. £. 1678. LXXIL Die Mondfchnecke (Turbo), Das Thier ein Limax, , Die Schaale gemunden, feſt und ſtark. Die Oeffnung nicht weit; vdllig rund, ohne alle Einfchnitte. 113 Gattungen, Die Schlangenhaut (T. Cochlus). Mit undurhbohrtem Nande. Eyformig geftreift. Ein einziger Streifen auf dem Rücken iſt dicker, Sn In— dien, 168 Conchylien. Die Landſchnecke. dien. Der Deckel dieſer, und einiger verwandten Gat— tungen iſt die ehedem officinelle Meerbohne (Umbilicus veneris). Ebenmit J. c. V. Tab, 182. f. 1805. f. 2. Die ächte Wendeltreppe (T. Scalaris). Die Schaale Fegelförmig, gegittert, mit weit abffes henden Windungen. Iſt weiß, oder etwas roͤthlich, mit weißen Nippen. Vorzüglich an der ſuͤdoͤſtlichen Kuͤſte von Eoromandel. Eine der feltenften, die zuweilen mit meh— rern hundert Dufaten bezahlt wird. Ihre Laͤnge kei nicht über 23 Zoll. | Martini 1. c. IV. Tab. — f. 1426.f. Ey Die unaͤchte Wendeltreppe (T.Clathrus). Gethuͤrmt, ohne Nabelloch, die Windungen glatt, und an einander anſchließend. Haͤufig im mittellaͤndiſchen, aͤtlantiſchen und indiſchen Meer. Kaum 2 Zoll lang. Mehrentheilg weiß; zuweilen punftirt, oder geftreift, ꝛc. Martinil.c. 1V. Tab. 153. f. 1434. ff. 4. Dos Linfshörnchen (T.Perverlus). Die Schaale ift durchfcheinend. Die Windungen gehen links um; die Deffnung iſt ungezaͤhnt. Häufig in Europa an alten Weiden und andern Baumflänmen. Ohngefaͤhr 3 Zoll lang. Die Sarbe ift hellbraun. Ebemnig 1. c. IX. Tab. 112. f, 959. LXXIL Die Landſchnecke (Helix. ſchnecke). Das Thier ein Limax. Die Schaale ſpiralformig gewunden, etwas durchſcheinend, und zerbrechlich. Die Oeffnung nicht weit; inwendig N oder meiſt rund. — Ir Ein weitläuftiges, aus 254 Gattungen beftehendes Gefchlecht, Einige, beſonders die Weinbergsfchnede, und verfihisdene ander ve Conchylien. Die Landfchneke, 769 te find feit 1768. durch die Verſuche Über die Reproduetion, der ihnen abaefchnittenen Köpfe, vie fie mit den Wegfchnecken gemein Haben; berühmt geworden. Manche, wie die gemeinften Garten» und Weldfihnecen :c. find Durch ihre ſonderbare Paarung merke wuͤrdig; da fie namlich zur Brunftzeit, niit einem überaus ſonder⸗ baren Fleinen Pfeile, der von Falfartiger Subſtanz if, und etwa die Geftalt eines vierfchneidigen Lanzettenſchafts hat, verfehen find. Diefer Liebespfeil, der etwa 8 Linien lang ift, ſteckt ihnem dann ganz“ locker in’einer Deffnung des Halfes, und wenn ihrer zwey einander begegnen, fo drückt jedes feinen Pfeil dein andern in die Beruf, oder wirft ihm denfelben enfgegen, und erft nuf diefe vorgaͤngige wechielfeitige Verwundung erfolgt die wirkliche Paar zung, welche mehrmals im Sabre geſchiehet, und ben jeder Maas zung iſt ein neuer Stachel vorhanden. Manche Gattungen werden auch gegeſſen. 1. Die Erdkaͤferſchnecke (H. Scarabaeus). Mit eyrunder, faft zmwenfchneidiger Schaafe, und gezähnter Oeffnung. Etiva 14 Zoll lang. Auf den afia« tifchen Gebürgen, und den freundfchaftlichen Inſeln. Sonſt glaubte man, daß diefe Thiere mit dem Negen aug der Luft herunter fielen. Chemnitz 1. c. IX. Tab. 136. f. 1249. ff. 2. Die (H. Pomatia. Eßbare Schnecke). Etwas genabelt, faſt eyrund; die Deffuung mond⸗ foͤrmig rund. In ganz Europa. Das Thier wird hin und wieder gegeſſen, und in manchen Gegenden, beſon—⸗ ders in der Schweitz, zur Faſtenzeit ein betraͤchtlicher Han⸗ del damit getrieben. Man pflegt ſie auch in beſondern Schneckengaͤrten zu maͤſten. Im Winter verſchließt ſie ihr Gehaͤuſe mit einem kalkartigen Deckel. Sie hat ein zaͤhes Leben, und pflanzt ſich durch Eyer fort. Manche erreichen wol die Groͤße eines Huͤhnereyes. Chemnitʒ |, e. IX. Tab. 128. f. 1138. a—c. Ccc 3. Die 770 Conchylien. Die Landfchnecke, 3, Die Bartenfchnecfe (H. Arbuflorum). Genabelt, gewoͤlbt, zugefpigt. Die Oeffnung faft freisrund, mit einem doppelten Rande, vorn etwas in die Länge gezogen. Faft 10 Linien im Durchmeffer. In Europa, befonders an Zäunen und Strauchwerf. Wird zumeilen von Eideren gefreffen. Chemnitʒ 1. c. IX. Tab. 133. f. 1202. 4. Die Purpurſchnecke (H. Ianthina. Blaue Kraͤu⸗ ſel; Qualle-Bootchen). Die Schaale etwas durchbohrt, faſt rund, durch⸗ ſcheinend, ſehr zerbrechlih. Die Oeffnung hinten eriweis tert, bie Rippe auggefchnitten. Etwa ı Zoll breit und lang. Sm mitteländifehen, atlantifchen Meer, in der Eüdfer, 20. Das Thier giebt, wie manche andere Gate gungen, einen Purpurfaft von fid), der auch bey der ges ringften Berührung die Hand färbt, und leuchtet im Fin⸗ -fiern. Auch die Schadie ift purpurblau. Ebemnit I. c. V. Tab. 166. f. 1577. ff. 5. Die lebendig gebährende Landſchnecke CH. Vi- vipara). ' Die Schaale ift nicht durchbohrt, eyrund, ſtumpf, Hornartig, mit braunen Öürteln, und einer faft kreis— runden Deffnung. An 13 Zolllang. Sju den füßen, bes fonderg aber ftehenden Gewäffern von Europa, nur nicht in Dännemarf. Gebieret lebendige Junge. FSriſch Snf. XI. Tab. ı. 6. Die Waldfchnecke (H. Nemoralis). Die Schaale nicht durchbohrt, faft rund, glatt, durchfcheinend, bandirt. Die Deffnung faft rund » mond» formig. Häufig in Europa, an Bäumen, ꝛc. Es giebt in Anfehung der Farbe und Zeichnung fowol der Schaale, als Eonchylien, Die Schwimmfchnecke. 771 ale deg Thiers felbft,, unzählige DVerfchiedenheiten koszıa Wird in einigen Gegenden ‚geseflen. Ebemnig 1. c. 1X. Tab. 132. f. 1196. ff. * LXXIV. Die Schwimmſchnecke (Nerita. Nee rite; Halbmondſchnecke; Klappenfihnede), Das Thier ein Limax. Die Schaale gewunden, etwas erheben, unten etwas flach, Die Deffuung halb Freig s oder halbmondfoͤrmig. Die Spindellipz pe liegt in die Dueere, it aleichfans abgefchnitten und platt. 72 Gattungen. 1, Die Slufnerite (N. Fluviatilis). Die runzlichte Schaale ift purpurfarben, weiß ges fleckt. In Europa und in der Barbarey. in Slüffen und Bächen, befonders an Waſſerfaͤllen und Mündungen der Fluͤſſe. Ohngefaͤhr 4 Linien lang. Ebemnitz Cond). IX. Tab. 124. f. 1088. 2. Der Junghecker (N. Pulligera). Die Schaale ift glatt, hart, auf dag feinſte in die Queere geſtreift, durchſichtig, ſchwarz oder braun; der Wirbel ausgehoͤhlt; die innere Lippe glatt und gekerbt. In den Fluͤſſen von Indien. Etwa 14 bis 16 Linien lang. Traͤgt ihre Jungen an 235 an der Zahl auf dem Rücken mit ſich herum. Das Thier wird von den India— nern gegeffen. Ebemnig l.c. IX. Tab. 124. f. 1078. f. LXXV. Das Meerobr — Das Thier ein Limax. Die Schaale ohrfürmig, offen: mit einen an der Seite verbors genen Gewinde; die Zläche iſt der Lange nach mit Löchern durchbohrt. Je * 2. 2 Saugen fich mehrentheils an Felſen feſt an, und viele haben ein efbares Fleiſch. — 19 Satrungen. cc 2 Das 772 Conchylien. Die Napfſchnecke. Das Rnotenohr (H. Tuberculara). Die Schaale iſt faſt eyförmig, über den Nüchen in die Dueere knotig gerungelt. Häufig im europaͤiſchen Dcean, im adriaüfchen, atlantifchen Meer, 2. 5 —6 Zoll lang. | Martini Gond). I. Tab. 13. ff. f. 125. ff. === = Einfchaalige Conchylien, ohne ro — Windungen. LXXVI. Die Napfſchnecke (Patella. Klippfle: ber, Schuͤſſelmuſchel). Das Shier ein Limax. Die Schaale faſt Fegelfürmig , ohne aͤußeres Gewinde. 237 Gattungen. 1. Die chineſiſche Muͤtze (P. Sinenfis). Die faft kegelfoͤrmige feine, durchfichtige Schaa— le ift glatt, und am Innern Nande mit einer Kippe verfes hen. Eine der feltenften, im mittellandifchen und atlans tifhen Meer, ꝛc. Afartinil.c. I. Tab. 13. f. 121. ff. >. Die Sumpfpatelle (P. Lacuflris). Die Schaale ift eyrund und häutig, mit glattem Außenrande; der Wirbel zugeſpitzt und umgebogen. Et- wa 12 big 2 Linien lang. In den europäischen füßen Ge— waͤſſern und Sümpfen, wo fie fih an Wafferpflangen anhaͤngt. Berlin. Magaʒ. IV. Tab. 7. f. 2.3 3. Das Ziegenauge (P. Graeca. Das Schluͤſſelloch; Gitter) Die Schaale iſt eyrund, gewoöͤlbt, der Rand inner halb gekerbt; der Wirbel durchbohrt. Im mittellaͤndi— ſchen und atlantiſchen Meer. Haͤngt ſich wie alle Gat— tungen Conchylien. Die Meerröbre. 773 fungen diefes Gefchlechts, an Felfen, Steinflivyen und ES chaalenthiere fo feft an, daß e8 ohne Gewalt nicht loß— geriffen werden kann. Wird auch häufig gegeffen. Mariini Conch. I. Tab. sı. f. 98. 101. 104. LXXVI. Die Meerrohre (Dentalium. Wurm: roͤhre; Meerzahn), Das Thier eine Terebeila. _ Die Schaale ift vöhrenfürmig, gerade, ohne alle Fugen; an beyden Enden offen. 2i Gattungen. Der Elepbantenzahn (D. Elephantinum). Die Rohre ift zehnkantig, etwas gebogen, und nad) der Länge geftreift. Im indifchen Meer ıc. Ohngefaͤhr 4301 lang. Am hintern Ende trefen bey diefer und atıs dern verwandten Gattungen, einige Safern heraus, die das Thier ausbreiten, und ſich damit im Sande am Ufer feft anhaͤngen Eann. } — Conch. J. Tab. ı. f. 5. A. LXXVIII. Die Roͤhrenſchnecke — Wurmroͤhre). Das Thier eine Terebella. Die Schaale vöhrenfürmig, und angewachſen. (Hin und. wieder zuweilen verengert). 38 Gattungen. 3. Die geflochtene Fadenroͤhre (8. — Ein Klumpen vieler Roͤhrchen, die ſo fein wie ein Haar, und ganz verwirrt durch einander geflochten ſind. Im mittellaͤndiſchen Meer. | Seba muf. III. Tab. 100. f. 8. 2. Der Vogeldarm (S. Glomerata), Ebenfalls ein aufgewifelter Klumpen , deſſen Roh: ven rund und kreuzweiſe gerungelt find. Die Größe ſteigt €ct 3 von ⸗ \ 774 Conchylien. ; Der Bohrwurm. von einem Faden big zum Federfiel, und die Maßen wer⸗ den fo groß, daß fie über 20 Pfund wiegen, In der Nordſee, ꝛc. | Martini Conch. J. Tab. 3: f. 23. 3. Die Gießkanne (S. Penis. Venusſchacht; Neptu⸗ nusſchacht). Die Schaale iſt rund, gerade, das Ende ſtrahlicht, und der Deckel mit feinen cylindriſchen Loͤchern durch— bohrt, wodurch die Muͤndung dem Ende einer Gießkan— ne aͤhnelt. Eine der ſeltenſten. Im indiſchen Meer. An 6 Zoll lang. Martini l. c. I. Tab. ı. f. 7. LXXIR. Der Bohrwurm (Teredo. Darmroͤh⸗ ve; Holzbohrer). Das Thier eine Terebella. Mit 2 Falkartigen halbrunden Kies fen, die vorn ausgeſchnitten find. rn Schaale ift rund, aebogen, und durchdr ng das Holz. 3 Gattungen. Der Schiffwurm (T. Navalis, Pfahlwurm ; Schiff: bohrer). Die Schaale ift ſehr duͤnne, cylindriſch und glatt: zuweilen nur wenig gebogen, an der Spitze bald mehr bald weniger ſtumpf, 4 bis 6, zuweilen mehrere Zoll lang. Dies Thier, das aus Indien nach Europa ge— kommen iſt, und ſich unglaublich vermehrt, wohnt in Eichen » Ellern » Tannen» und anderm Holze, worin es fih fingersdicke Gänge bohrt, die ed mit einer zarten Kalfrinde auskleidet. Es ift für Städte, die an den Ufern der See liegen, und auf Pfälen ruhen, fo wol, alg für Schiffe, eine große Plage, weil er die Pfaͤle in kurzer Zeit ganz durchfrißt, und die Schiffe unbrauchbar mach. Man vertreibt ihn durch Arſenik in Del gekocht, oder ' dadurch, Sonchylien: Die Sandſchaale. 775 baburch, daß man das Holz mit Theer beftreicht, und mit gefioßenem Glas ꝛc. überzieht. Hellii hift. nat. teredinis. Ultraj. 1733. 4. Tab..%, ; LXXX. Die Sandſchaale (Sabella Sand: föcher). Das hier eine Nereis. Der Kopf hat zangenformiges Gebiß. Hinter dem Kopfe 2 dicke Fuͤhlfaͤden. Die Schaale ift röhrenfdrmig, aus Sandkgenern uͤber eine ſchei⸗ denformige Haut fehr dichte gebauet. 25 Gattungen. 1. Die Brottentshre (S. a Die Schaale ift einfach, nirgends feſt, etwas krumm, an ber Spike etwas ſtumpf, von der Dicke einer Schwans—⸗ feder, und aus linſenfoͤrmigem glänzenden Steingrich zufammen gefegt. In Indien, Südamerifa, und den bes nachbarten Inſeln. — 2, Die Sandroͤhre (S. Scabra). Die Schaale figt am untern Ende feſt, iſt Bu gekrümmt, ftrahlicht rauh, und befteht aus feinen Sands - förnchen. Im amerifanifchen Dcean. 3, Der Trichterwurm (S. Alveolata).. Die Schaale befteht aus vielen Kammern, bie buch eine Oeffnung mit einander Gemeinfchaft haben, Au der engländifchen Seeküfte, une Cce4 Vierte 776 Zoophyten. Das RöbrensCorall, ee ee * — See rer Vierte — Zoophyten (Zoophyta). Zuſammengeſetzte Shiere, die ein pflanzennrtiges Leben haben, "* Bon fein = oder Falfattiger Subftanz. Stein. pflanzen (Litophyta), | LXXXL Das Röhren; To orall (Tubipora. Pfei⸗ fencorall). Das Thier eine Nereis? Das Corall beſteht aus mehrern eylindriſchen Höhlen, — in die Hoͤhe gerichteten, parallelen Roͤhren. — * Le Diefe Corallen weichen von den übrigen fehr ab. ihre Bes nennung ſoll anzeigen, daß die hiezu gehörigen Körper aus folchen kleinen Roͤhren zuſammen geſetzt ſind, die den Poren aͤhnlich ſchei⸗ nen. Die Natur ihrer —— noch unbekannt, — 10 ats tungen. Das Orgelwerk (T. Mufica. Seeorgel). Im amerifanifchen, indifchen und rothen Meer. Bes ftcht aus einer Menge zufammengehätfter purpurfarbes ner Röhrchen, Die durch Bon: einander ftehende pergas mentartige Mittelwaͤnde laufen. Iſt an Selfen, oder an⸗ dere Eorallen angewachfen. Die Indianer tragen haufig ein Stückhen davon bey ſich, fehreiben ihm eine Zauber fraft zu, und bedienen fich deffen, als eines harntreiben« den Mittels, oder als eines Gegengiftes, wenn fie vor giftigen Thieren verwundet find. Seb. muf. Ill. Tab. 110. f. 89. LXXXU. Das Sterns Corall (Madrepora). Das bier eine Medufa. . Das Eorall hat blattrig »flernformige Hohlungen. an Zeophyten. Das Punkt-Eorall. 777 In den Sternchen liegen firablichte weiche, Körper, die man Lorallenblürhen zu nennen pflegt. — 113 Gatrüngen, 1. Das Schwamm; Corall (M. Fungites). Iſt einfach, hat unten feinen Stiel, und ſtellt oben“ einen, aus ungleich großen, und eingeferbten Schiefern beftehenden converen Stern vor. Im rothen und indis fehen Meer. | Seb. muf. III, Tab. 110. £. 6 ıc. 2. Das weiße Corall (M. Oculata). Aeſtig, mit verwachfenen glatten und gebogenen Heften; an deren Biegungen die ſternfoͤrmigen Eellen lies gen. Im indifchen Meer. ft dag gemeinfte weiße Co» rall der Apotheken. Seb. muf. I. Tab. 8. LXXXIII. Das Punkt Corall (Millepora). Das Thier eine Hydrs. Das Eorall iſt —— aͤſtig, und hat runde, ſehr fine trichterformige Deffnunsen. 32 Gattungen. Die Neptunus-Manſchette (M. Cellulofa. See⸗ manſchette; Spitzencorall). Haͤutig, netzfoͤrmig durchbohrt, verſchieden gefaltet, auf der einen Seite mit feinen Loͤchern. Eins der niedlich⸗ ſten Milleporen. Nicht dicker als ſtarkes Papier. Im mittellaͤndiſchen, indiſchen Meer, ꝛc. Seb. muſ. UI. Tab. 100. f. II. „LXXXIV. Das Cellen-Corall (Cellepora). Das Thier eine Hydra. Das Corall ift mit Kleinen krug⸗ oder napfähnlichen, faft haͤuti⸗ sen Oeffnungen verfehen. 8 Önttungen. Ccc5 Der 718 Zoophyten. Das Stauden⸗Corall. Der Schwammſtein (C. Spongites). Beſteht auß vielen einfachen, gebögenen, * ein⸗ ander gehaͤuften Lamellen. Die Cellen ſtehen reihenweiſe, und haben einen aufgeworfenen Rand. Im mittellaͤndi— ſchen Meer, ꝛc. LXXXV. Das Stauden-⸗Corall (Is. Edle Corall). Das Thier waͤchſt nach Art einer Dflanze. Der Stamm ift fteinartig, gegliedert. Die Glieder der Lange nach geflveift. Durch eine ſchwamm-⸗ oder hornartige Sub⸗ ſtanz mit einander verbunden, und von außen mit einer weis chern, fleifdyigen, porbien, und cellichten Subſtanz ubergogen. Die Miündungen von enerlenenden Polypen bewohnt. 6 Gattungen. 1. Das Rönigs-Corall (I. Hippuris). Der Stamm ift corallenärtig ; die Kniee der geftreife gem Gelenke verdünnt. Im ganzen Dcean. Auf Klippen. Seh. muf. III. Tab. 105. n. 3. 2. Der Sternftamm (I. Afteria), Der. Stamm ift fehaalenartig, fuͤnfeckig; die Aefte £reten franzweife heraus, und haben eine gabel» oder fternförmige Spige. Um Barbados. ** Von weicherm, zum Theil hornartigem Ber ftandwefen. LXXXVI. Das After: Corall (Antipathes.) Das Thier wächft nach Art einer Pflanze. Der Stamm inmwendig hornartig mit Fleinen Stacheln beſetzt, an der Wurzel ausgebreitet; auswendig mit einer gallertartigen Kinde überzogen, die mir Polyhpen enthaltenden Waͤrzchen bes fest iſt. 13 Gaͤttungen. Die Zoophyten. Das Horn⸗Corall. 779 Die Seebimfe (A. Orichalcea; fonft Gorgonia aenea). Glatt, mie merallfarbigem Glaͤnze, und einfachen, fteifem Stanıme, der mit feinen gabelformig getheilten, und rings herum nach einer Echneckenlinie anftehenden — 9* büfchelförmig wird. Im indiſchen Ocean. Seb. muſ. III. Tab. 100. f. 17— 19. LXXXVI. Das Born Corall (Gorgonia, Meerftrauch; Hornftaude). Das Thier woaͤchſt nach Art einer Pflanze. Der Stamm ift leder⸗ holz⸗ horn-knochen- oder ſchaalenartig ꝛe. geſtreift, geht oben duͤnner zu, und hat eine ausgebreitete Grundflaͤche; iſt mit einer mehr weichen, celluldſen Rinde überzogen, die außerhalb dem Waſſer, wenn fie vertrocknet, ſchwammartig und mürbe wird. In der Rinde find die Polypenlager, und durch die Mündungen erhalt die Pflanze ihre Nahrung. 41 Gattungen. 1. Das ſchwarze Corall (G. Antipathes). Mit vielen aufrechten, abtwechfelnden, aus einander gehenden Neften, glatter dicker Ninde, und großen zer> ftreuten Löchern. Im indifchen und mittelländifchen Meer. Wird 2 und mehrere Fuß hoch, und ift unter dem Namen des fchwarzen Coralls auch in den Apotheken befannt. Seba muf. UI. Tab. 104. n. 2. 2. Das rothe Corall (G. Nobilis. Blutcorall; fonft Iſis nobilis). Unter allen Corallen das fchenfte. Der Stamm ers reicht wol. die Länge eines Fußes; geht von feiner Wurzel an immer dünner und länglich rund in die Höhe, und theilt fich in gabelförmige Aeſte. Die Rinde ift Hochroth, glatt, weich, und vol Cellen. An derfelben ſitzen fegel- foͤrmige Wärzchen, mit einer halbflaffenden, achtınal ges theilten Mündung, aus welchen weißliche Polypen, mit acht 730 Zoophyten. Der Seekork. acht Fuͤhlfaͤden, auf beyden Seiten mit Haͤaͤrchen beſetzt, hervortreten. Die innere Subſtanz iſt ſteinicht, roth, and geſtreift. — Im mittellaͤndiſchen und rothen Meer. Wird zu Marſeille, und an andern Orten zu Halsketten, Ringen, Buckeln, und allerhand koſtbaren Kunſtſachen verarbeitet, die nach Oſtindien verfuͤhrt, und beſonders in China und J Japan faft den Edelgefteinen gleich Be werden. Seh. muf. III. Tab. 115. f. ı Te 3. Der Venusfliegemmwedel (G. Flabellum. Eee feher). Netzfoͤrmig, mit inwendig zufammen gedrückten Ae— fen, und gelber Rinde. Im ganzen Dcean. Wird oft. mehrere Fuß hoc), und fehr breit. Findet fich auch häufig ohne den thierifchen Ueberzug, wo er nichts animalifcheg eigt. * Ellis corall. Tab. 26. f. A. LXXXVII. Der Seekork (Alcyonium). Da? Thier wählt als eine Pflanze. Der Stamm ift angewachfen, fleiſchicht, Enorplicht, gallertartig, fchwanmm > oder levderartig, niit einer cellichten Haut umgeben, und mit frernfornigen Elaffenden Mündungen verfehen, aus welchen Polnpen hervorgehen, die mit Haaren befeste Fuͤhl⸗ fäden als Strahlen verbreiten, und Eyer legen. 28 Gattungen. Der Korkſchwamm (A. Arboreum). Ein forfartiger Stamm, oft Manns hoch, mit ſtumpfen Zweigen, und warzigen Deffnungen. Auswen⸗ - big rorhbraun, inmwendig gelblich, ganz in der Mitte weiß. Im norwegiſchen, indifchen Meer, ꝛc. Muf. Worm. p. 230. LXXXIX. Der Saugſchwamm (Spongia). och big jest iſt das thieriſche Leben diefes Gejchlechts uͤber— hanpt, nicht sur Gewißheit erwieſen. — Der Stamm iſt anges wurzelt, Zoophyten. Die Seerinde, 781 wurtelt, bieaſam, bat verfchiedene Geſtalten, ift aus Fibern oder Faſern zufammen gemebt, die mit einem ſchleimichten oder galierts artigen Wefen umzogen find, worin ein gewiſſes Leben ſeyn ſoll, welches durch Meimdungen oder Locher auf der Oberflache Waſſer ans s und einathnet, so ———— 1. Der Badeſchwamm (Sp. Officinalis. Apotheker— ſchwamm). Die gemeinſte und bekannteſte Gartung. Beſtehet aus einem aſtweiſe durch einander geflochtenen, zaͤhen, wollenartigen Gewebe, von unregelmaͤßiger äußerer Ges ſtalt, hin und wieder durchloͤchert. Dieſer Schwamm erreicht oft die Groͤße eines Hutkopfs, iſt roͤthlich, gelb, ‚oder roſtfarbig, und findet ſich mehrentheils in rund⸗ lichen Klumpen, von denen aber unter tauſenden nicht zwey einander vollkommen gleich find. In den Loͤchern befinden ſich haufig Conchylien, Corallenarten, u. d. gl. Im mittellaͤndiſchen, rothen Meer, ꝛc. 2. Der Flußſchwamm (Sp. Fluviatilis. Die Badaja). Iſt dunkelgrün, und von fehr zerbrechlicher Eub- franz. Der Geruch ift firchartig, und die Poren find oft; malg mit arünen, gallertartigen runden Slörperchen an⸗ gefuͤllt. Zuweilen ift diefe Gattung auch zufälliger Weife mir Staͤmmen von Federbuſchpolypen durchwirkt. In den ſuͤßen Gewaͤſſern von Europa. Liegt jung mehren— theils nur flach am Ufer, Daͤmmen, ꝛc. an; treibt aber mit der Zeit Aeſte wie Finger, oder Geweihe. Man hat bis jetzt weder Reizbarkeit noch thieriſche Bewegung dar⸗ an entdecken koͤnnen. XC. Die Seerinde (Fluflra). Der Stamm iſt pergamentartig, auf andern Kbrpern feſtſitzend, und eingewurzelt, und beſtehet aus vielen Reihen offener Cellen, ans weichen mit Faſern beſetzte Rrmpolypen hervortreten. 19 Gattungen. Die 782 Zuophyten. Der Rammpolyp. Die Haarrinde (Fl. Pilofa). Laubartig, und auf verfchiedene Art Aftis; bie Pos ren am unteren Theile mit einem bervorftehenden borſten— artigen Haarchen verfehen. Am mitteländifchen Meer, und der Nordſee. Ueberzieht allerley Eretang, Sertu⸗ larien, ꝛc. Seb. muf. III. Tab. 100. f. 10. XCL Der Rammpolyp (Tubularia. Pfeifenco⸗ ralline. Seeföcher). Der Stamm ift eine hornartige Röhre, bald einfach, bald aͤſtig, die mit der Wurzel feft anfist. Aus der Spitze tritt der Polyp hervor, der am Kopfe mehrere Kühlfäden hat, die gewiſſer⸗ maaßen einen Federbuſch vorfiellen, und bey dem man auch Fleine Eyer gefunden bat. 24 Gattungen. 1, Der Kederbufchpolppe (T. Campanulata). Der Federbuſch it mondfsrmig, die Deffnung ber ohren geringelt, und der Polyp kann fich ganz darin zurückziehen. Findet fich befonders vom May bis zum Auguſt in ſtehenden Gemwäffern, befonderg in mie Meer linſen bedecften Teichen von Europa, und hat gegen 60 Arme oder Fäden im Sederbufche. Bey der mindeften Er, fhütterung, oder im Tode zieht dag Thier den Federbufch ein. Die Hülfe ift anfangs gallertartig, verhärtet aber mit der Zeit, und zeige fich oft bey der gleichen Gattung, unter fehr verfchiedenen Geftalten. KRöfel Inſ. Il. Polyp. Tab. 73. 75. 2. Der Sultan (T. Sultan) dit trichterfoͤrmigem, an der Wurzel gefaſertem Fe⸗ derbuſch. Findet ſich um Goͤttingen. Der Federbuſch beſtehet aus 20 fehr regelmäßig rangirten Armen. Slumenbach Handb. d. N. ©. Tab. 1. fi 9 xcu. Zoophyten. - Die Toralline, 783 XCH. Die Coralline (Corallina. Corallenmoos), Das Shres wacht nach Art einer Pflanze. Der Stamm iſt angewachfen. Aus einer Ealfartigen pordſen Rinde Ersten feine Höhren hervor. Die Zweige find oft ger gliederi; haben mehrere Eleine Aeſte, und breiten fich oben aus. i 38 Gattungen. 2. Das offıcinelle Corallenmoos (C. Officinalis), i Die Hefte find doppelt gefiederf, und die Gelenfe etwas gedrehet. Im europäifchen und mittelländifchen Meer. Vier und mehrere Zolle lang, und von der Dicke eines ſtarken Zadens. Sf roth, grün, afchgrau, gelb, weiß. Seb. muf. II. Tab. 100. f. 13—15. 2. Das Pinfelmoos (C. Penicillus). Befteht aus einem dicken Etiel, der oben mit einer Menge langer gabelfsrmiger biegfamer Aeſtchen, die nicht dicker als eine Borfte find, beſetzt iſt. Iſt gemeiniglich weiß, 1— 4301 lang, und wird aus Amerika gebrachr. Seb. muf. 1. Tab. 1. f. ı 0. ZCHT. Die Serrularie (Sertularia. Corallne). Das Thier waͤchſt nach Art einer Pflanze- Die Polypen treten aus Gellen, oder kelchfoͤrmigen Hervorragun⸗ gen des Stammes hervor. 77 Gattungen. 1. Die Zwergfertularie (S. Pumila). ? Mit entgegen gefegten Hervorragungen, und zer⸗ fireueten Xeften. Die Eyerſtoͤcke find eyförmig. Im Ocean. Waͤchſt auf Tang. Mit bloßen Augen erfennt man nur einen hornartigen gezaͤhnten Faden, der noch feinen Zoll lang ift. " Seb. muſ. 11. Tab. 100. f. 1. 2. Die Tafchenfertularie (S. Burfaria). Ebenfalls mit gegen. einander überftehenden zu⸗ ar gedrückten Hervorragungen, und gabelförmig in J 784 Zoophyten. Die Seefeder. in die Höhe ſteigenden Aeſten. An der englaͤndiſchen Seeluͤſte. Ellis corall. Tab. 22. n. 8. f. a. A. XCIV. Die Seefeder (Pennatula). Das Thier ſchwimmt frey in der See herum, iſt von verſchiede— ner Geſtalt, und hat zu ſeiner Unterſtuͤtzung ein Beinchen. Die Wurzel iſt blos. Aus dem obern Theile treten ——8 pen heraus. nn a 2 > Die Benennung Seefeder, kommt daher, weil einige Gate tungen eine, einer Feder ähnliche Geftalt haben. Man unterfceis der an ihnen, wie in einer Vogelfeder, den Stamm, den Schaft, und die Sahne. Letztere befteher aus 20, 30, oder noch mehr bunenz förınigen Armen, womit die obere Halfte des Kiels zu beyden Sei⸗ den befegt if. Auf jedem diefer Arme ſtehen mieder 10, 12, und ‚mehrere Eleine, am Nande zackige Hülfen, in deren jeder ein gals lertartiger zarrer Polype, mit 8 Sangarmen feftfist, ſo, daß an einer fpannenlangen Seefeder wenigſtens über soo ſolcher Eleinen Armpolypen gezählt werden. — 16 Gattungen. 1. Die leuchtende Seefeder (P. Phofphorea). Der Stamm if fleifchicht, der Schaft rauh, die Fas fern liegen über einander. Sm ganzen Dcean. Etwa 4300 lang, und gelblich roch. Leuchten fo ſtark im Fine ftern, daß, mwenu fie beym Fifchzug aus dem Meere ges zogen werden, man bey ihrem Schein alle Fiſche im Netz erfennen fann. Phil. Transact. LI. Tab. 19. £ 1—4. 2. Die Zahnfeder (P. Mirabilis). Der Stamm ift fadenförmig, der Schaft nach 2 Sei⸗ ten gefafert, die Fafern mondförmig, abſtehend und ab» wechſelnd. Im atlantifchen, mittelländifchen Meer, ꝛc. Iſt gelb, 3 —4 Zoll lang, und kaum von der Dicke einer Schreibfeder. Müll. zool. dan. I, Tab. 11. f£ 1- 3. XCV. Zoophyten. Der Arm⸗Polype. 745 XCV. Der Arm; Doly pe (Hydra. Bielarm), - Das Thier fest fich mit dem unterften Ende an irgend einen ans dern Körper feft, und kann feinen Körper verlängern und vers kürzen. A DR Am andern Ende eine mit Fuͤhlfaͤden umgebene Muͤndung. * * 15 Gattungen, die in Meer» und Suͤßwaſſerpolypen einge⸗ heilt werden. eher die Naturgeſchichte ver legtern haben befons ders Trembley und Röfel viel Licht verbreitet. Ihr Koͤrper iſt gal⸗ lertartig und halbdurchſichtig. In der Ruhe haben fie den Korper und die Arme ausgeſtreckt; bey einer gewalsfamen Berührung aber; oder außer dem Warffer ziehen fie ihn in ein unfoͤrmliches Klaimp⸗ hen zufammen. Man findet fie von den erften warmen Srühlingez tagen bis in den Herbfi in fanft fließenden Waffern und Zeichen, wo fie mit dem hintern Ende an Mafferpflanzen, Schneden, u. d. gl. fefifisen. Sie nähren ſich befonders von Fleinen Wafferinfekten, und wenn ihnen folche zu nahe kommen, werden fie von den Arınen ergriffen, durch die eigentliche Munddffnung in den Körper gebracht, der eigentlich nichts anders, als ein mit Fangarmen verfehener unerfättlicher Magen ift, und fich nach Verhaͤltniß des geraubten Shiers gemeiniglicy becherförmig erweitert. Iſt Die Beute eine Zeitlang im Keibe des Polnpen geweſen, fo wird fie von ihm dutch eben diefe Mundöfnung wieder ausgefiofen. Den Sommer hinz durch vermebren fle fich, indem fie die lebendigen Jungen wie Spröfs fen aus ihrem Körper treiben, Die fich oft erſt, wenn ihnen felbft fchon wieder Junge ausgewachſen find, von der Mutter losreißen. Bey Annaherung des Winters aber Iegen fie, nach Pallas Beobs achtung, Ener, die den ganzen Leib umgeben, und den Polypen im Kleinen in fich halten, der denn im kuͤnftigen Fruͤhjahr zum Vorſchein kommt. Aeußerſt merkwürdig ift befonders die Nepros ductionefraft der Dolypen. Denn wenn man ihnen alle Arme ab» fchneidet, fo wachen lauter neue an deren Stelle. Schneidet man fie in 6 und mehrere Stüden, fo ermächft jedes Stud in wenigen Tagen wieder zu einem neuen Polhpen. Man Fanı durch Serben und Spalten des Kopfs oder des Hintertheilg, fich vielEöpfigte, oder vielgeſchwaͤnzte Polypen verfihaffen. Man Fann auch ihren Körper, ihren Leben unbefshadet, wie einen Handſchuh umkehren, u. d. gl. um, Dbb 1, Der x 786 Infuſionsth. Der Schild -Polype, ‘7, Der grüne Armpolype (H. Viridis). Der Körper diefer Polnpen ift kaum 2 Linien lang. Die Zühlfäden oder Arme find nur furz, und ihre Anzahl (8 — 10) nicht allegeit beftimmt. Er ift ganz grün, und unter allen der ſchoͤnſte. Röfel Inſ. IT. Polyp. Tab. 88. 89. 2 Der Orangegelbe Arm⸗ Polype (H. Griſea. Gelblichgrauer Armpol.) Hat gemeiniglich 7, zuweilen aber auch 12 Arme, die das Thier, beſonders wenn es Futter ſucht, wol 3 bis 4 mal laͤnger zu machen weiß, als der ganze Koͤrper iſt. Dies iſt die gemeinfte Gattung, die ſich faſt in. allen ſtehen— den Gewaͤſſern findet. Friſches Brunnenwaſſer iſt ihm, wie allen Polypenarten, ſchaͤdlich, aber das Gefrieren des Waſſers koͤnnen fie recht gut vertragen. Koͤſel l. c. Tab. 78 —83. Br ee ee De Re Se Le Be ee ee tg Sünfte Ordnung. Infuſionsthiere (Infuforia). Die allerkleinften einfachern Gewuͤrme. . XCVI Der Schild-Polype (Brachionus). Der Koͤrper iſt mit einer Schaale bedeckt, und laßt ſich zuſam⸗ men ziehen. Am andern Ende befinden fich Zafern, womit das Shier Wirbel im Waffer macht, 11 Gattungen. Der Rrugwirbel (Br. Urceolaris). Die Schaale hat an der Spitze viel Zähne, und ift unten fiumpf. Der Schwanz einfach. Befonders im Auguſt häufig in den ſtehenden Gewaͤſſern von Europa. Erfcheint dem bloßen Auge nur als ein beweglicheg, weißes Dünftchen. Legt Eyer und gebiert auch lebendige Junge. Schäff. grüne Armpol. Tab. 1. f. 8. k. ıc. ACVIL Infuſionsth. Der After-Polype. 787 XCVIL Der After: Polype — See⸗ gallert). unterſcheidet ſich von dem vorigen Geſchlechte nur dadurch, daß der Koͤrper nackt iſt. Se * 2 Die mehreſten Vorticellen leben geſellig, fo, daß ihrer oft tau⸗ fende beyfammen find, und dann faft das Anſehen vom Schimmel baben. en find frey, andere fiten mit einem Schwanje oder Stiele, an Schnecken, Inſekten, Waſſermolchen, und andern Thieren fef. Einige find mit bloßen Augen ſichtbar, andere nicht, Sie pflanzen fih auf verfchledene Weife fort. Die Benennung Sees gallert zielt auf ihr galfertartiges Beſtandweſen, fo lange fie leben. Wesen ihrer Achnlichfeit mit den Polypen heißen fie auch Baſtard⸗ polypen, und megen ihrer Eigenfchaft, fih im Waffer als Blumen auszubreiten, und einen Wirbel zu verurfachen: Blumenpolypen und Wirbeltdierchen. Doch kommt die vorlekte Benennung auch dem vorherachenden Gefchlechte zu. — sı Gattungen. 1. Der Buſchpolyp (V. Analtatica Die Roſe von Sericho), Hat die Geftalt einer Schirmblume, und finder fich in den füßen Gewaͤſſern von Europa, auf Schaalthieren und Bflangen. An dem fadenförmigen Stamm fonımen oben neue Aeſte hervor, die fich in ſchirmfoͤrmiger Geſtalt ausbreiten, an diefen fisen Fleine K Körperchen, in Geſtalt einer Glocke. Der Koͤrper iſt weiß und durchfichtig, und zieht fich bey der allergeringften Bewegung auf das fehnelles fie zufammen, fann fich aber nicht in fo kurzer Zeit baum⸗ förmig wieder ausbreiten. Wenn die Fuglichten Knollen, die hie und da au den Veften fisen, abfallen, fo ſchwim— men fie eine Zeitlang im Waſſer herum, und fegen fich zulegt als ein neuer Stamm an, der den alten fehr aͤhn— lich iſt. Die Fortpflanzung diefer überaus zarten Thiers chen gefchiehee alfo durch die Theilung. I Schaf. Monogr. 1754. Tab. 1. f. 3—4. Ddd 2 2. Das 7188 Infuſionsth. Der Haar⸗ Polype. 2. Das Raͤderthierchen (V. Rotatoria). Cylindriſch, geſchwaͤnzt, mit zwey radfoͤrmigen Theis len am Kopfe. Ein mikroſkopiſches Thierchen, das ſich beſonders im Frühjahr und Herbſte meiſt in allen ſtehen— den Waffern und Snfufionen, vorzüglich aber Heuinfu- fionen, wenn felche in einem großen Zuckerglafe fehr lange ruhig geftanden, und fich über dag Waffer eine Schleim haut angefeßt hat, findef. Es ſchwimmt fehr gefchtwins de, und verändert dabey fait augenblicklich feine Geſtalt. In einigen Müttern hat man durch ftarfe Vergrößeruns gen Junge gefehen. Blumenbach Handb. d. N. G. Tab. 1. f. 12. XCVM. Der Saar:Polype (Trichoda). Ein durchfcheinender, mit bloßen Augen nicht zu erfennender,, auf einer Seite behnarter Wurm. 47 Gattungen; theils geſchwaͤnzt, theils ungeſchwaͤnzt. 1. Die Sonne (Tr. Sol). Ungefchwänzt, Fugelrund, überall mit fehr feinen unzähligen Haaren beſetzt, die aus der ganzen Oberfläche wie Strahlen hervorgehen. Findet fich im Waller, dag etwa 3 Wochen lang geftanden hat. 2. Der Delphin (Tr. Delphinus). ganglich rund, vorn behaart, hinten mit einem zu— ruͤckgebogenen abgeſtutzten Schwanze Nach 14 Tagen in Heuinfufionen. XCIX. Der Schwanzwurm (Cercaria). . Ein dem blogen Auge unficptbarer, Durchfcheinender geſchwaͤnz⸗ ir Wurm. 9 Gattungen; theild platt, theilg länglich rund. Der Doppeltfchwans (C. Catellus). Iſt laͤnglich vund, in 3 Theile getheilt, nämlich Kopf, Band) und Schwanz, welcher letztere fih in 2 Borften endigt. Infuſionsth. Der Beutelwurm. 739 endigt. Im Waſſer, das Jahr und Tag geſtanden; auch in ſolchem, worin man etwa 3 Tage Blumen unterhals ten hat. ©. Der Beutelwurm (Burfaria). Ein sans einfacher, hautiger, hohler Wurm, 2 Gattungen. Der Stammwurm (B. Truncatella). Bauchicht, an der Spitze abgeſtutzt. Iſt weißlich, und & Linie lang, fo, Daß er noch mit bloßen Augen ges fehen werden Fann, Findet ſich in Daͤnnemark in Waffere graben, und befonders im Srühjahre häufig in Wald- pfüßen, worin Buchenlaub faul. eine Bewegung iſt waͤlzend, von einer Seite zur andern. Cl. Der Winkelwurm (Gonium). Ein einfacher, mit bloßen Augen nicht sw fehender, platter, eckiger Wurm. s Gattungen. Dos Rugelquadrat (G. Pedtorale). Iſt viereckig, durchfcheinend, und hat 16 runde Theilchen; oder befteht aus 16 Kugeln, die im Quadrat mit unendlich feinen, auch dem beften Glafe unfichtbaren Zäden zufammen hängen. In europaͤiſchen Haren Ges wäffern. | | Bose in Bonnets Inſektol. Tab. 4. f. 8. CH. Der Blattwurm (Colpoda). Ein dem bloßen Auge unfichtbarer, ganz einfächer , durchſchei⸗ nender, platter, gebogener Wurm. 6 Gattungen. i Der Kappenwurm (C. Cucullus), Meiſt eyrund, bauchicht, vorn in eine ſtumpfe Spige ausgehend, und mit Durchfcheinenden (8 — 24) Bläschen Dbdz ange⸗ 790 Infuſionsth. Der Flachwurm. angefuͤllt, die jedoch den Zungen fehlen, und für Junge gehalten werden. In Heuinfuflonen, 20, Bewegte fid) fehr lebhaft, und nach verfchiedenen Nichtungen. Beſchaͤft. d. Berlin. Befellfeh. KT. Se. II. Tab. 8 1—6, CH. Der Flachwurm (Paramecium. Pantof- felthier). Ein dem bloßen Auge unſichtbarer, einfacher, duchſaemenden platter, laͤnglicher Wurm, 5 Gattungen, Der ſpitzige Flachwurm (P. Acutum). Mit ſpitzigem Kopf, und gedruͤcktem, ſchneidendem Schwanz. In Waſſerlinſen. Veraͤndert ſeine Stelle nicht leicht, bewegt aber beſtaͤndig den Schwanz. Naturforſch. XX. Tab. 3, f. 40. CV. Der Scheibenwurm (Cyclidium). Ein dem bloßen Auge unſichtbarer, ganz einfacher, Durchfcheis nender, platter, Ereisz oder eyrunder Wurm. 7 Gattungen. Die Polppenlaus (C. Pediculus). Eyrund, gewoͤlbt, unten platt, die äußern Spigen abgeſtumpft und flach. Rinder fich in den warmen Soms mermonathen, befonders im Julius und Auguſt an den braunen und firohgelben Armpolypen (Hydra Fufca et Pallens). Bewegung und Geftalt find verfchieden. Beſchaͤft. d. Berlin. Gefellfeb, 27. Sr. IL Tab. 8. £ 13. CV. Der Aalwurm (Vibrio).. Ein dem bloßen Auge unfichrbarer, ganz einfacher, BE langs licher Wurm. 18 Gattungen. 1. Der Infuſionsth. Der Yalwurm. 791 1. Der Schlauchwurm (V. Utriculus). Hat die Seftalt eines Schlauchs, vorn enger und abgeſtutzt. Der Bauch ift mit kleinen Theilchen angefült, und am Ende fieht man oft einen durchfichtigen Punkt. Findet ſich im faulen Seewafjer, auch im Flußwaſſer, welche Monathe lang in einem Gefäße geftanden. Geine Bewegung ift hurtig und wackelnd. 2. Das Suͤßwaſſeraͤlchen 9 Dieſe Thierchen ſehen an beyden Enden gleich, ſo, daß man Kopf und Schwanz nicht unterſcheiden kann. Beyde Enden find ſpitzig. Sie finden ſich in vegetabili« fehen Sedimenten, womit die Seiten der Gefäße, in wel— chen Waffer geftanden, überzogen find, auch im rhachitis fchen Getraide, find fehr durchfcheinend, und pflanzen fi) durch Eyer fort. Sollen nebft den folgenden beyden Gattungen, wie die Näderthiere vertrocknen Einen, und noch nach 25 Jahren durch Anfeuchten wieder lebendig werden. Eichborn fl. Wafferth. Tab. 8. f. A. 3. Der Eßigaal (V. Aceti). Mit einem feinen, verlängerten, zugefpigten Schtwans je, bey deffen Anfange eine kleine zurückziehbare Zunge oder Spie hervorfteht. Die erſte Nachricht von dieſen Zhierchen hat Petrus Borellus 1655. gegeben. Sie fin» den fich im Efig und andern gelindern Säuren, wenn fie dem Zugange der Luft ausgefeßt find. Ein Eßigtroͤpfchen ift oft ein ganzes Meer, das davon wimimelt. Im Wein⸗ efig trift man fie nie, fie müßten denn durch Bermifchung einiger Tropfen gemeinen Efig, worin dergleichen gewe— fen, dahin gefommen feyn. Eine mäfige Erwärmung des Eßigs toͤdtet fie; von der Kälte aber empfinden fie nicht den geringfien Schaden, Gie find fo wol eyerlegen« de, als lebendig gebährende Thiere; und vermehren fich Ddda4 ganz 192 Infuſionsth. Das Slimmertbier. ganz außerordentlich. Im Julius big gegen den Herbft gebahren fie. lebendige unge Wenn aber der Herbft näher fommt, laffen fie Eyer von ſich, und die Alten ver- gehen, wenn fie fo wol ihre beſtimmte Anzahl von uns gen gebohren, als wenn fie auch zuleßt ihren Leich abge legt haben. Aus den im Herbfte abgelegten Eyerchen, entſteht im Fünftigen Fruͤhjahre zur gehoͤrigen Zeit die neue Brut, Männchen und’ Weibchen find von einander unterfchieden. Erſtere find Eleiner, fehmächtiger, und inwendig dunkler, als bie letztern. Naturforſch. XVIII. Tab. 3. f. 12 —1Q. 4. Der Bleiſteraal (V.Glutinis). Fadenfoͤrmig, mit kolbenfoͤrmig zugerundetem Kopf, und auf dem Ruͤcken einen runden, dunkeln, mit einem weißlichen Zirkel eingefaßten Schild. Im Buchbinder⸗ Kleiſter, ꝛc. Aehneln in der Fruchtbarkeit, Bewegungs⸗ art, Fortpflanzung, ꝛe. den Eßigaalen; ſind aber weit langſamer, und der Schwanz geht bey ihnen lange nicht ſo ſpitz zu, als bey jenen. Die Jungen ſind auch, wie bey der vorigen Gattung, eben ſo ſchneckenfoͤrmig, in ei— ne zarte, netzfoͤrmige Haut eingeſchloſſen. Leder muͤller microſc. Tab. 17, £ Tr. CVI. Das Slimmerthier (Leucophra). Der Körper des dem bloßen Auge unfichtbaren Thiers, iſt allentz halben mit weißlichen Haaren oder Faſern befenf, Die bey der. Bewegung wie Silber glänzen, ee Außer den bekannten 5 Gattungen, die man gröftentheils im Waſſer der gemeinen Mießmuſchel bemerkt hat, finden ſich noch niehrere im Fluß> und Seewaſſer, in Naiden in den Tingemeiden der Erdwuͤrmer und Trdfche, Die aber bis jest noch nicht binlängs lich beſtimmt find. Das Infuſionsth. Der Stabwurm. 793 Das Derlentbierchen Nodulata. Knopfthier⸗ chen). Eyfoͤrmig⸗ laͤnglich, platt gedrückt, mit einer dop⸗ pelten Neihe Heiner Sndtchen. In den Eine des gemeinen Regenwurms, ꝛc. v. Gleichen microſc. Tab. 27. £ 1. Tab. 28, fJER, | CVII. Der Stebwurm (Bacillaria). Der Körper dieſes Wurms ift aus lauter enlindrifihen Stäbchen, die parallel gegen einander geftellt, Übrigens aber nach vers fchiedener Richtung geordnet find, zuſammen gefert- Das Staͤbchenthier (B. Paradoxa). Die einzige Gattung. Finder fich an dem Koppen- hagener Ufer, auf einem dunfeln, grünen, breiten Meera gras. IR ohne Kopf und Schwanz, und beftehet aus 5 bis über 40 furzen cylindrifchen Stäbchen, deren jedeg wol 12 mal länger, als der Durchſchnitt, und inwendig mit einem aeldlichen Hautchen angefuͤllt iſt, an welchem fih 2 big 3 hingeſtreuete helfe Punfte zeigen. Wenn das Thier ruhig iſt, machen die Stäbchen ein rechtwinflichtes Viereck aus. Wenn eg fich aber bewegt, gleiten die Stäbs chen, der Länge nach, über einander weg, und diefe Forts ſchreitung geht ununterbrochen big an das letzte Stäb- chen fort, da alsdenn das Thier in einer geraden Linie ausgeſtreckt erfcheine. Muͤller kl. Schriften J. Tab, MET-R. CVH. Der Walzenwurm (Enchelis). Ein dem bloßen Auge unfichtbarer, ganz einfacher enlindrifcher Wurn. ıı Gattungen. Der gruͤne Walzenwurm CE. Viridis). Faſt cylindrifch, vorn fchräge abgefchnitten, hinten ffumpf. Das Inwendige ift dunfel und unerfenntlich. | o2bd 5 Haus 794 Infuſionsth. Der Kugelwurm. Häufig im Waffer, das mehrere Wochen geftanden hat. Bewegt fih jeden Augenblick abwechfelnd, rechts und links. CIX. Der Rugelwurm (Volvox. Kugel⸗ thierchen). Ein, dem bloßen Auge unſichtbarer, ganz einfacher, durchſchei⸗ nender kugelrunder Wurm. 10 Gattungen. 1. Das RKugelthierchen (V. Globator. Der Waͤlzer). Dieſes feiner Geſtalt nach vollkommen runde, aus einem durchſichtigen Haͤutchen beſtehende, Thierchen fin⸗ det ſich im Fruͤhjahr und Sommer haͤufig in Pfuͤtzen und andern ſtehenden Gewaͤſſern, im Winter koͤmmt es auch in Heuinfuſionen vor. Es iſt grün, im Sommer weiß—⸗ lich oder gelblich, und kann noch mit bloßen Augen geſe— ben werden. Seine Bewegung iſt ein Wälgen, oder wie das Drehen eines Rades um feine Are. Unter dem Ver—⸗ groößerungsglafe entdeckt man in feinem Koͤrper 8, big 30, ja 40 Junge von verfchiedener Große, und in diefen wie— der andere Junge, fo daß ein folches Thierchen von Kin— dern, Enfeln und Urenfeln fchwanger ift. Xoͤſel J. c. III. Polyp. Tab. ıor. f. 1—3. 2. Das Traubenthierdyen (V. Uva). Kreisrund, Beſteht aus 8 bis 10 eyfoͤrmigen Koͤr⸗ perchen, die nur in einem Punkt, fo zu ſagen, an einans der hängen, durchfichfig und bernffeingelb find. Findet fich im Sumpfwaſſer. Schwimmt in einer gleichforntigen und lebhaften Bewegung, und drehet ſich zugleich um ſich ſelbſt. Naturforſch. XX. Tab. 3. f 27. ff. CK. Der Infuſionsth. Der Punktwurm. 795 cx. Der Punktwurm (Monas. Monade), Ein, dem bloßen Auge unfichtbarer, ganz einfacher, durchfcheie nender, punftahnlicher Wurm. 3 Sattımgen. 1, Der Linfenwurm (M. Lens). Durchſichtig. Der Geftale nach das Mittel, zwi⸗ ſchen Fugel» und eyrund. Findet ſich myriadenweiſe in allen Gewaͤſſern, doch felten in ganz Flaren. Beſteht aus unzähligen durchfcheinenden Punften, ohne ale Spur des Eingeweideg. Die Bewegung iſt bald zitternd, bald lang— fam fortgehend. Zuweilen bewegt er ſich auch mit groͤß— ter Lebhaftigkeit durch den ganzen Tropfen, der für dies Thierchen ein Ocean ift. Zedermüllee microfe. Tab. 60, 2. Das Grenzthierchen (M. Termo. Monade). Das alfereinfachefte und Hleinfte Thierchen, das nur exiſtirt. Zeigt fih in animalifchen und vegetabilifchen Sinfufionen, kurz zuvor, ehe das Waffer flinfend wird, als ein gallertartiges Puͤnktchen, und macht die Grenze des Thierreichs. Regiſter. 796 Reg 9 al 463. Aalmurmel 533. Aalſchlange 442. Aalwurm 790. 772. Aasfliege 683. Aasgeyer 196. Aaskaͤfer 593. 594. Aasrabe 225. Abdomen ſ. Hinterleib. Bauch. Abdominales 501. Abendfalk 208. Abendpfaͤuengauge 652. Abendvogel 651. Abendwolf 73. Abgottsſchlange 436. Abomaſus 26. Acanthias 549. Acarus 695. Accipitres 195- Achſel 23 Acht und neunziger 650. Acipenſer 542. Ackerkraͤhe 226. Ackerlerche 340. Ackermaͤnnchen 382. Ackertrappe 314. Ackerwerbel 626. Actaeon 583. Actinia 744. Aculeus 565. Acus 537. Acuti 113. Adeps f. Fett. Adler 199. 200. 201. 202. Adlereule 210. TEE EEE TEE CH TECH EEE TE HE HC TEN ifen Admiral 650. 762, Aegagrus 154. Aegerſte 229. Aehrentraͤger 319 Aelke 228. Aelſter 229. Aeneas 104. Aeruginofus 204% —— 41. Affe 35. — Naarmiger 36. gemeiner tuͤrkiſcher daſ. — der Alten daf, angolifcher 39. der grüne 40. blaumäulige daf. — weißaͤugige 41, — der rothe 42. — weißnaſige 42. — vierfingeriger 44. — langgeſtreckter cher 47: After der Gewuͤrme — Afteraaskaͤfer 595. Afterbockkaͤfer 608. Afterbiene 680. Afterblattlaus 639. Aftercorall 778. Afterhaſe 113. — — roͤth li⸗ Afterjungfer 666. Afterkaͤfer 609. Aftermaywurm 620. Afternympfe 573. Afterpolype 787. Afterraupe 571. 669. Afterruͤſſelkaͤfer 609. Afterſcheinkaͤfer 611. After⸗ Afterfchlunffäfer 618. Afterfpinne 667. Afterwurm 728. Agami 312. Aglaja 650, Aguti 113. Ahu 143. Ai 54. Akuſchy 114. Alauda 340. Alae 186. 568. — fpuriae daſ. Alakdaga 135. Alandblecke 530, Ylbatroß 271. Albicilla 199. Alca 264. Alcedo 247. Alces 146. Aleyon 248- Alcyonium 780 Alector 322. Alepidoti, piices 450, Aleranderspapagey 220. lle 267. Allucitae 656. Alopex 75. - Alpengrasmüce 381. Alpenmurmelthier 127, Alpenhafe 139. Alprabe 231. . Alurnus 597. Amazonenpapagey 221: Ameiſe 678: ff. — weiße 691. Ameifenbär 55. 56. Ameifenfreffer 55. 50% Ameifenlowe 666. Ameivae 430, Ammer 359. 360. 364. Ammon 158. Ampelis 352. Amphibien 399: 410. x — fchleichende 404. — Amphibia 399. Be a — Reptilia 410, Amphitrite 741. Amphisbaena 443, Amfel 351. 352. Anas 254. Angala»Dian 252, Angel 718. Angelfifch 539. Angorifcher Yund 70, Anguis 442. Anhima 288. Anhinga 276. Ani 224. Anomia 758. Anomie 758. Anfer 257. Anferes 254, Anta 169. Antennae 556. Antennulae 559. Antipathes 778. Anthrenus 593. Antilope 150. Antibracchium f, Vorder⸗ ar. Apella 44. Apfelblutkaͤfer 604. Aphis 636. Aphrodita 741. Apiafter 249. Apivorus 204. Apis 676. Aplyfia 740. Apodes 463. Apollo 646, Apothekerſchwamm 781. Aptenodyta 268. Aptera 690. Aquiqui 43. 197 Amphibien, Fricchende 404, 798 Arabata 43. Aranea 698. Araneus, forex 108. Aras 219. Arche 757: Arttomys 127. Arctos 98. Ardes 289. Argali 158. Argo 761. ' Argonauta 760. raus 741. Aries 157. rm 22. Armadill 58. Armpolype 785. Armus f. Hinterarm. Arca 757. Artiche 372. Afcaris 728. Afcidia 743. Afilus 688. Afinus 166. Afpalax 126. Aßel 707. Aßelwurm 708. Aſtacus 703. Afterias 750. Atalanta 050, Atinga 536. Atlaß 650. Atlaße 655. Attafer 655. Attaci 655. Irtarfoaf 6%. Attelabus 609. Attun 695. Atzel 229. Auerhahn 327. Aues 181. Auge, ein Inſekt 704. Augenfreis 180. . Augen, der Esugthiere 14. Baͤrenrobbe 65. Regiſter. Augen, der Voͤgel 182. 184, — der Amphibien 405. — der Schlangen 408. — Der Sifche 452. — ber Inſekten 557. — der Würmer 7ır. Augenbraunen 14. 180, Augenſpiegel 649. Aura 196. Aurelie 572. Aureus, Canis 74. ‘ Auricula f. Ohr. Auritas Vefp. 5ı. Auroravogel 647. Aufter 758. Auſterdieb 305. Auftermann 305. Aufternfiicher 305. Averano 352. Avocette 305. Axilla ſ. Achfel. Aygula, fimia 41. Azeldohle 235. Azeln 218. Baarſch 494. Babuin 38. Babyloniſcher Thurm 767. Babyruffa 172. Bachamſel 346. Bachftelse 377. ff- 38 Baciilaria 793, Backen 14. Backentaſchen 18. Vackofendreſcher 392. Backtrog 755. Bactrianus, Camelus 142. VBadaja 781. Badeſchwamm 781. Baͤr 98. — arctiſcher 99. Baͤrenbeißer 70. Baͤren⸗ Regiſter. Baͤrenraupe 658. Baͤrſch 493. Balaena 173. Balancirftange 569. Baliftes 539. Balbuſard 203. Ballerus 532. Daltimore 234. Bandfiſch 478. 488. Bandwurm 733. 734. 735. Barba f. Bart. DBarbe 522. Barbus 522. DBardale 342. Bavian f. Pavian. Barris 35. Bars 494. Barſch 494- Bart 13. Bartfaͤden 455. Vartgeyer 199. Hartgrundel 502. Dartfragen 48. Bartmaͤnnchen 392. 765. Dartmeife 392. Bartſpitzen 559. Bartumber 493. Dartvogel 224. Baͤrtwurm 732. Dafiliff 426. Baßaner 275. Baſtard 2. 758. Baſtardeisvogel 247: Baſtardfroſch 422. Baſtardkratzer 732. Baſtardnachtigall 379. Baſtardrebhuhn 332. Batis 551. Bauch, der Saͤugthiere 20. Bauchfloßer 501. Bauchſauger 539. Vaumlaͤufer 250. Baumeule 212. 213. 799 Baumfalk 209. Baumfink 374. Baumfloh 691. Baumfroſch 420. 421. Baumgans 258. Baumhaͤcker 238. Baumhuͤpfer 628. Baumkleber 251. Baumklette 251. Baumlerche 343. Baummarder 94. Baumnachtigall 358. Baumroche 551. Baumſperling 374. Baumweißling 646. Baumwurznager 593. Becaßine 299. Beccafige 381. Decken 13. Beelzebul 43. Beelzebub 44. f Berrenwanze 636. Dealeiter 671. Beinbrecher 200, Beinfiſch 533. Beinohren 332. Beißfliege 685. Belluae 163. Belone 516. Beluge 180, Beluga 544- Dergamfel 214. Bergdohle 230. Bergelſter 216. Berafinf 368. Derghafe 136. 139. Berghuhn 327. Bergſperling 374. Bergzeiſig 373. Bernhaͤrdkrebs 702. Bernicla 258. Berfihe 494. Berus 438. Bett⸗ Bettwanze 635. Beutelgans 273. Beutelmeiſe 393. Beutelratze 103. Beutelthier 102. ; Beutelwurm 789. Bezoargaͤzelle 153. Bezoarziege 154: Biber 115. - DHiberraße 116, Bieber 115. Biene 676. Dienenfeind 606. Bienenfreſſer 204. 249. Bıerefel 232. Bilch 133. Billich 133. Bilfenfreffer 599, Dinfennachtigall 379. Bindwurm 733. Birkheher 231. Birffuchs 74. Birkhahn 328. Dirnrüffelfäfer 609. Biſamthier 144. Biſamaffe 45. Biſamboͤcklein 697: Bifamente 258. Bifam» Geifterfäfer 593: Bifammaus 108. Difamratte 107. Biſamratze 116. Difamfchwein 171, Biſamſtier 161. Bifchoff 307. Biſchoffsmuͤtze 764. Biſon 160. Bitterfifch 526. Bitterling 530, Blacfifch 748. Blafenfuß 643. Blaſenkopf 688. Blafenfchnecfe 764. g00 Megiſter. Blaſenwurm 73. Blaſenzieher 619. Blaͤsſsling 308. Blaͤßenente 262. Blaͤte 530. Blatt, das wandelnde 625. — daß fliegende 647, j Blatta 623. Blaͤttermagen 26. Blattfäfer 597. Dlattlaus 637. Dlaftlausfäfer 596. Dlattlauswespe 67% Dlattfauger 639. Dlattivespe 669. Blattwickler 656. Dlattwurm 789. Dlauauge 224. Dlaubart 759. Dlaufelichen 513. Blaukehlchen 385. Dlaumeife 391. Blaumuͤller 391. Blauracke 231. Blauſtrich 596. Blauſpecht 246. Blennius 476. Bley 531. Bleyfalk 206. Blicke 526. 532 Blinddecke 635. Blindmaus 1206. Dlindfchleiche 442% Blochwurm 745. Blumenkaͤfer 593. 620, Blumenlaus 595. Blumenſpecht 252. Blut 8. Blutcorall 779. Blutfink 3z55. Bluthaͤnfling 372. Blutigel 738. Blnsfepnafe o2. Boa Boa 436. | Bobaf 128. Hoch, wilder 154. Bockfäfer 606. Bogenftrich 608. Böhmer 353. Bohrmuſchel 7534 Bohrwurm 774- Dolognefer je Bombarbirfäfer 617. Bombyces 655. Bombylus 688. Boops 175. Bootwanze 633. Horfäfer 590. Horfenfäfer 589. Börner 587. Borſten 13. 14. Borſtfloße 521. Bos 159. Bofchas 262. Boftiichus 589. Botargo 518. Botargum 518. Bracchium ſ. Arm. Brachionus 786. Brachkaͤfer 586. Brachlerche 343. Brachſen 531. Brachvogel 295. 347. Bradypus 54. Brama 531. Branchiae 444. Branchioftegi 532, Brandeule 214. Brandfuchs 75. Brandgang 256. Brandgeyer 204. Brandmeife 391. Brandvogel 285. Braßen 531. Braunfiſch 178. Braunfehldyen 383: Kegifter. 801 Braut 263. Breitfiſch 532. Breitling 520. Breitmaul 176. Breme 685. Bremſe 680. Brentgans 258. Brentus 602. Bricke 553. Brieftaube 338. Brillenente 260. Brillenſchlange 440. Brodtkaͤferchen 588. Brosmer 476. Bruchus 601. Brülaffe 43- Drummer 482. Brumochfe 161. Bruſt, der Säugthiere 12. 20, — der nfeften 563. Brüfte, der Cäugthiere 40. Bruftbein 12. 404. Bruftbäucher 478. Bruftfaltenfifch 469. Bruſtſchild 562. Bubal 152. Bubalis 152. Bubo 210. Buccae f. Backen; Buceinum 765. Bucco 238. Buceros 223. Buch 26. Buchdruckerfäfer 589. Buchelfter 216. Buͤcherlaus 692. Bücherfforpion 697. Buchenweider 604. Buchfink 367. Buchkaͤfer 604. Buchmarder 93. Buchrüffelfäfer 604. Buchsbaumſauger 640. Eee Buchs⸗ 802 Buchsblattfloh 640. Buchftabenmufchel 755. Buckelruͤcken 175. Budel 69. Buͤffel — — mit dem Pferdeſchweif 61. 1 — afrikaniſche 163. Bulla 764. Bullenbeißer 70. Buͤlow 232. Vuntſpecht 245. Buphaga 223. Bupreſtis 614. PBurgermeifter 282. Burfaria 789. Bufcheule 215. Bufchgott 37- Buſchpolyp 737- Bufchratte 104. Buſchſpinne 699. Bußard 204. Buteo 204. Butte 484. Buttervogel 579, 647: Butzkopf 179. Byrrhus 592. € Caballus 163. Cachelot 177- Cachicame 58. Caecilia 443. Cagui 45. Calandra 344. Callarias 472. Callyonymus 469. Galmar 749. Callichthys 506. Camelopardalis 149, Camelus 141. Gamuri 535. Cancer 701. Cancroma 289, Regiſter. Cancrivora 104. Canis 69. Cantharis 611. Capiftrum f. Halfter. Gapmeife 393. Capreolus 149. Caprimulgus 397. Capucina, fimia 45. Caput f. Kopf. Caput Medufae 750. Gapuziner 590. 45. Capuzfäfer 589. Gapybara 114. Carabus 616. Caracal 83. Gardinal 356. Sardinalsbaumläufer 251. Carduelis 369. &arigueibeiu 92. Carpus f. Handwurzel. Caraſſius 524. Carbo 274. Carcharias 548. Cardium 754. Cardo 718. Carette 412. Carminhaͤnfling 373. Carmoiſin⸗Schlange 439. Carpio 523. Cartilago ſ. Knorpel. Caruncula 185. Caryophyllaeus 733. Caryocatactes 229. Cafarca 2357. Caliida 595. Caftor 115. Cafuarius 310. Catta, hemur 49. Cattonvogel 393. Catus 81. Caturnix 334. Cauda f. Schwanz. — prehenlilis- 22. Cauda Regiſter. Cauda horizontalis 25. Caudivolvula 90. Cavia 113. Caviar 543. Cayman 424. Cayopollin 104. Gellencoral 777. Cellepora 777: Geliges Gewebe 7. Centipellio 26. Centrifcus 538, Cepola 478. | Cephus, fimia 40, Cerambyx 606, Cercaria 788. Certhia 250. Cervix f. Nacken. Cervus 143. Cete 173. Chalcidae 433. Chaetodon 488. - Chama 757. Chamäleon 430. Changeant 648. Characini 513. Charadrius 303, Chaus 83. Chermes 639. Chili 350, Chimaera 544. Chiton 752. Chinchi 88. Chinefifche Müße 772. Chloris 357. Chloropus 307. Chondropterygii 542. Choras 38. Chryfaetos 20T. Churchills Büffel 161. Chryfis 673. Chryfomela 597. Chryfalide 572. Cia 365. Gicade 631. fi ‚Cicada 631. Cicindela 613, Cilia 711. Ciliae 14, Cimex 635. Cinclus 346, Ciris 364. Cirri 711. 445. Cirkelmotte 654. Citellus 129. Gitrinchen 373. Citrinella 362. Citronenvogel 647. Civetta 88. Civette 88. Clio 748. Clupea 519. Clypeus 558. Goafe 87- Coati 80. Coaita 44. Cobaya 114. Cobitis 501. Coccinella 596. Coccothraufthes 335, Coccus 640. Eochenille 641. 642. Cochleae 721. Coluber 437. Coleoptera 578. 582. Colius 353. Columba 336, Columbarius 208. Collurio 217. Collum f. Hals. Columella 722. Colpoela 789. Colymbus 277. Commendeur 233. Coneolor gr. Conchae 710. Conchylien 715. 752. Exe2 803 Con: 304 Regiſter. Condor 195. Conops 687. Conſtrictor 430. 441. Contoftrix 436. Eontreadmiral 762. Conus 762. Coracias 231. Eorallen 724. 776. 779. Corallenmoos 783. Goralline 783. Corallina 783. Corax 225. Coregoni 511. Cornix 227. Cornua f. Horner. Corrira 297. Corone 226. Corfac 75. Corvus 225. Coryphaena 4709. Cofta f. Rippe. Cottus 481. Eoucang 47- Crabro 675. Crax 322. Crecca 261. Cricetus 124. Crifta 185. Erocodil 423. Crocuta 73. Crotophaga 224. Crotalus 434. Cryptocephalus 599. Guandu 112. Cubitus f. Ellenbogen. Gucuyo 612. Cucullanus 732. Cucullus 7%9. Cuculus 239. 505. Euguar 8ı. Culex 685. Cuniculus 138. Euntur 195. Curculio 602. Curaßo 322. Cureu 350. Gurucui 238. Eurucuru 238. Curviroftra 354. Cutis f. Haut. C⸗Vogel 649. Cyelidium 790. Cyclopterus. 539. Cygnus 2535. Colderfäribe 744. Cynips 668. - Cynomolgus, fimia 39. Cypraea 763. Cyprinus 222, Gigitay 165. ‘ D Dachs 100. Dachshund 70. Dactyli f. Digiti. Daͤchpu 540. Daͤmmerungsvogel 651. Dahlike 228. Dama 148. Damhirſch 148. Danaiden 644. Darmklette 731. Darmroͤhre 774. Daßelbeule 680. Dattel 572 Dattelmuſchel 753. Daunenſpecht 244. Deckfiſch 468. Decumanus, Mus 117. Delphin 178. 179. Delphinus 178. Delphis 179. . Dentes 16. — primores daſ. — laniarii daſ. — molares baf. — inciſores daf. Den- Negifter. Dentalium 773. Derbnitfof 208. Dermeftes 587. Desman 107. Diadema 699. 752. Diana 40. Dickkopf 482. 412. 765. Dicflippe 765. Didelphis 102. Didus 317. Diebfäfer 590. Dieftelbock 607. Dieftelfinf 369. Dieftelfäfer 607. Dieftelroche 551. Dieftelvogel 648. Digiti f. Singer. — Zehen. Dintenfifch 748. 749. Diomedea 271. Diodon 535. Dipus 135. Diptera 581. 685; ‚Dobula 327. Dogge 70. + Dohle 228. Dompfaffe 356. Donax 755. Donnerguge 587- Doppelloch 733. Doppelfchnepfe 298. Doppeltfchwang 788. Doppeltftachel 539. Dorade 479. Dorcas 152. Doris 741. Dornbraße 491. Dorneidexe 426. Dornfiſch 497. 502. Dorngrundel 502. Dornhay 549. Dornſchwein 483. Dorſata, hyſtrix 112. Dorſch 472. Dorſigera, Didelphis Dorfum ſ Ruͤcken. Dorntreter 217. Drache 422. Drachenbars 483. Draͤchenfiſch 470. Drachenkopf 483. PDraco 422. 470. Drathwurm 736. Dreckhahn 250. Dreckſchnecke 600. Drehhals 241. Drehkaͤfer 591. Dreyeckmuſchel 755. Dreyzehnpunkt 597. Drillfiſch 465. Dromedar 141. Dromedarius 141. Dronte 317. Droßel 347. Druſche 475. Dſchiggetai 165. Dſſhikketaͤi 165. Duck 41. Dudu 317. Dugong 63. Duͤnnbauch 531. Düngfäfer 591. Duͤnnſchwanz 465. Durft 8. Dytifcus u 616. Eberhirſch ba Ecaudata 22. Echinorhynchus 731. Echinus 26. 751. Echeneis 478. Ecfflügler 645. Eckzaͤhne 16. Edelfalfe 205. Evelmarder 94. Egel 733. Eidergang 258. MEER 3 805 104. Eidere 806 Eidere 422. 432. — fliegende daſ. — gruͤne 431. — gemeine europaͤiſche 431. — gemeine Landeidexe 432. — ohnfuͤßige 432. Eidexfiſch 516. Eichblatt 657. Eichelmaus 134. Eichengallwespe 668. Eichenſchmetterling 650. Eichhorn 129. — dag gemeine-daf. — pirginifche, ‚graue 130, — ſchwarz geftreifte 131. — fliegende 132. Eichhornaffe 43. Eichhörnchen 129. Eichfäfer 604. Eingemweide 7. Eingeweidewürmer 713.728. Einhorn — große fliegende 582. Einhormfifch 173. Einfiedler 702. Eintagsfliege 664. Eisbär 99. Eisfuchs 76. Eistaucher 279. Eisvogel 247. 248. Elaphus 146. Elater 612. Elepnhas 60. Elbſch 254. Elbthier 95. Elend 146. — vom Cap 154. Elenn 146. Elennthier 146. Elephant 60. Elephantenzahn 773. Elft 528. Elingues 656. Regiſter. Ellenbogen 22. Ellkatze 95. Ellritze 526. Elops 516. Elſe 520. Elſter 229. Elſteralk 266. Elytra 567. Emberiza 359. Emeu 316. Emgalo 171. Emmerling 362. Empophos 154. Empis 686, Enchelis 793. Encrafiolus 5215 Encubert 58. Engalla 171. Engerling 571. Ente 254. — rothe 257 — imdifche, türfifche, lybi⸗ u. fe 259. — breitfchnablichte, daf. — fchiwarge 260. — furinamifche 261. — gemeine 262: - — bunte 262. — 759. Entenſtoͤßer 203. Enucleator 355. Eperlanus 510. Ephemera 664. Epifcopus 367. Epops 250. Equus 163. Erbfenfäfer 601. Erdeichhörnchen 131. Erdfloh 599. Erdflobfäfer 620. Erdaener 196. Erdhafe 135. Erdhummel 678: Erd Regiſter. Erdkaͤfer 582. Erdkaͤferſchnecke 769. Erdkrebs 626. Erdmaus 136. Erdſalamander 432. Erdſchnecke 739. 740, Erdfchwalbe 396. Erdvielfuß 709. Erdwolf 124. Erdwurm 737. Erdzeifel. 129. _ Eremit 702. Erinaceas 109. ° Frithacus 385. Erlenfinf 378. Erlenkaͤfer 598. Erlenfauger 640, Erminea 97. Ernährung 2. Erfile 528. Eſel 166. — milder. 167. Eſelspferd 167. Efox 514. Efigaal 791. Eule 209. — furzöhrige 217. — rußfchwarje 212, — große weiße daf. — die graue 214. — Draung 215. — fleine 215. Eulaffe 41. Eulen 656. Fadenkaͤfer 597. Fadenroͤhre 773. Sadenwurm 736. 729. Falco 198. Kalt 193. 205. 207. 209. Fallkaͤfer 599. Fangheuſchrecke 625, Faras 103. 807 Farenteit 730. Fario 509. Faſan 322. — gehörnter 320. — brafilianifcher 321. — weißgehaubter 321. — canennifcher daf. — deutſcher 328. Faſciola 733. Faſern 711. Faule 55. Faulthier 54. Faulthieraffe 47- 55. Feder 181. Federbuſchpolype 782. Federfuß 687. Federmotten 656. 662. Feige 704- Feigeneſſer 381. Feigenſtecher 669. Felche 513. Feldgrylle 628. Feldhuhn 332. Feldlaͤufer 614. Feldmarder 94. Feldmaus 119. 122, Feldſchnecke 740. Feldſperling 374- Feldtaube 337. Felis 77. Felſenfiſch 506. Felſengris 150. Felſenhahn 389. Femur-f. Huͤftbein. Fenſterkaͤfer 588. Fenſterſchwalbe 395. Fenſterſpinne 699. Ferae 65. Set 7. Sertammer 361. Fettgans 258. Settmasen 26. Fettthier 140 Eee 4 Feuer⸗ 808 Regifter. Seucraßel 709. Feuerkroͤte 417. Seuerfalamander 428. Feuerfchlange 437. Seuerfchroter 537. Flammea, Strix 215. Slatterer 51. Flete 551. Sledermaug 50. —— mit der Hafenfchar: Feuerſchwalbe 394. te 51. Seuervogel 656. —— langoͤhrige 51. Feuerwurm 709. —— faßenarfige 51. Fiber 1135. —— gemeine 52. Sichtendickfchnabel 355. Sichtenfreb8 589. Ficedula 381, Fiek 731. Fiekwurm 731. Filaria 729. Filograma 773. Filjlaus 693. Finnaal 465. Finnen 440. — große 52. . —— mit dem Maufefopfe 52. Fleffus. 486. Sliege 683. — fpanifche 619. — blinde 685. Sliegender Hirfch 587. Sliegenfänger 375. ff- Sliegenfänger, Affe 43. Sinnfifch 175. Singer 23. Fingerfiſch 519. Fink 367. 370. Finkenbeißer 217. Finkenhabicht 207. Finkmeiſe 391. Fiunenwurm 734. Fiſche 444. Fiſchadler 199. 200. Fiſchchen 690. Fiſchgeyer 198. Fiſchhabicht 203. Fiſchohren 444. Fiſchotter 92. 93. Fiſchreiher 293. Fiſchriemen 731. Fiſchwurm 736. Fiftularia 514. Slachkiefer 517. Flachwurm 790. Slachsfinf 373. Slamant 286. Slamingo 286. Sliegenfolibri 254. Sliegenfchnäpper 375. ff. Sliegenfchnepfe 686. Sliegenwanze 637. Slieafifch 518. Flimmerthier 792. Floh 694. Slohfrebs 704. Klorfliege 666. Floßen 446. Floßfedern 446. Sloßenwurm 746. Rhügel 567. 186. Fluͤgeldecken 567. Fluͤgelkoͤbbchen 569. Slügelfcheiden 573. Fluͤgelſchnecke 766. Fluͤgelwurm 748. Fluͤnder 486. tür : Lerche 381. Flußbarbe 522. Flußbarſch ‚494. Slußaarnele 704. Slußfreb8 703. Fluß⸗ Negiſter. Flußmuſchel 753. Flußnerite 771. Flußnympfe 663. Flußotter 92. Flußpferd 168: Slußpärfch a Slufipricfe 553. — 412. —— die beißige 41 Fluſtra 781. On: Fodiens, forex 108. Foina 93. Tore 507. Forelle 509. Forficula 627. Formica 678. Sormofanifches Teufelchen 57- Fortpflanzung 4. Foſſa go. Foßnane 90. Fregatte 273. Seine 559. Srett 96. Frettbaͤr 86. Srettchen 96. j Srettel 96. Fringila 367. Frit 684. Srofh 414. Froſchfiſch sat. Froſchkratzer 732. Frons f. Stirne. Fruͤhlingsfliege 665. Fruͤhlingskaͤfer 585. Frugilegus 226. Fuchs 74. — der ſchwarze daſ. — virginiſcher 76. — arctiſcher daſ. — der große 649. — der kleine daſ. Fuchsaffe 49. 809 Fuchshakenwurm 730. Zchse⸗ 211. Fuchsgans 256. Fuchſelmaͤnnchen 49. Furia 735. Furie 735. Fuͤhlfaͤden 711. Fuͤhlhoͤrner 556. Fuͤhlſchlange 443- Fuͤhlſpitzenkaͤfer 601. Fulgora 630. Fulica 306. Sulmar 270. Funerea, Strix 215. Fur 590. Fura Süße, der —— 23:23; — der Vogel 180. — der Amphibien 406. — der Inſekten 566. — der Gewuͤrme 711. Fußblatt 22. 23. Fußſchwanzthierchen 690. Fuſtwurzel = G. Gabelgeyer 202. Gabelſchwanz 657.665. 489. Gadde 474. Gadus 471. Gänfeaar 197. Gänfehirt 250. Galbula 232. 249, Galea 561. Galläpfel 668. Gallinago 299. Gallinae 313. Gallopavo 319. Gallus 323. Gallwespe 668. Gammarus 703. Gannet 275. Gangfiſch zır. Gang 257. Eees Gang, ste | Hesifter. Gang, fpanifche 255. — chinefifche daf. — fchottifche 258. 275. — canadifche daf- Garn 26. Garnele 704. Garrula 231. arrulus 353. Gartenamner 361. Gartenfink 367. Gartengrasmuͤcke 379. Gartenfäfer 585. 599. Gartenfchläfer 134. Gartenfchnecfe 740. 770. Gafterofleus 496. Gazella 153. Gazelle 152. — arabifhe 152. Gecko 429. Geckones 429. Gegler 368. Geißbrachſen 490. Geisvogel 301. Geiſt 697- Gelbbruſt 379. Gelbgans 362. Geldmuſchel 756. Gemſe 150. Genae ſ. Wangen. Genette 89. Genetkatze 89. Genick 20. 183. 446. Gentilis 205. Genu f. Knie. 22. Geometrae 636. Gerftenfliege 684. Gefpenft 670. Gefpenfterthier 47- Gefchwäbder 664. ‚Getraidereufer 603. Gewiürme 710. Geyer 195. 196. Geyeradler 196. Geyerkoͤnig 195. Gibbon 36. Gibel 525. Gibelio 525. Giblichen 525. Gienmuſchel 757. Gieker 356. Gießkanne 774. Gift, der Amphibien 408. Giftkuttel 740. Giftbraße 491. Giftroche 552. Gigantea, Didelphis 105. Gimpel 356. 357- Giraffe 149. Gitter 772- Gladius 458. Glaͤtſchwurm 633- Glahrfe 486. Glama 143. Glandarius 229. Glanis 505. Glareola 306. Glattroche 551. Glattwurm 745. Glaucopis 224. Glax 144. Gleisfäfer 614. Glis 133. Glires ıır. Glottis 299. Glutwespe 674. Gnu 153. Gnutbier 153. Gobio 482. 523. Gobius 480. Goͤſe 529. Golvadfer 20T. Goldammer 361. 362. Goldamfel 232. Goldbrachfen 490. Goldbutte 486. Golddroßel 232. | Gold⸗ Negifter Goldfafan 326. Goldfinf 350. Goldfiſch 479: 520. 525. Goldflügel 244. Goldgeyer 199. Goldhahn 617. Goldhänchen 387. Goldfäfer 586. 617. Goldfarpfe 479. 525. Goldmaulmurf 106. Goldmand 741. Goldpuͤppchen 574. Goldregenpfeifer 304- Goldſchmidt 586. 617. Goldwespe 673. Goldwolf 74. Goldwurm 74T. Golock 36. Gonium 789. Gordius 736. Gorgonia 779- Gottesvogel 237: Gottesanbeterinn 625; Grabeule 213. Grabthier 73. Gracula 235. Graculus 231. 274 Gräser 108. Gräslein 373. Gräten 446. Grallae 286. Grasfroſch 419. Grashuͤpfer 626. Graskaͤfer 619. Grasmuͤcke 278. ff. Brasfchmetterling 648. Graufinf 373. Graulachs 508. Grasſpecht 244. Graufpecht 244. 245. 246. 251. Grayling 512. Greifgeyer 595; 811 Grenzthierchen 795. Greis 43. Greuel 133. Grillvogel 304. Gropfiſch 481. Gropp 482. Groppe 481. Großkopf 518. Großmaul 238. Grottenroͤhre 775. Gruͤndel 501. Grundling 523. Grunfink 357. 370. Grunfuß 307. Gruͤnling 357. Gruͤnſchwanz 357. Gruͤnſpecht 244. Gruͤnſperling 247. Gruͤper 251. Grundel 480. 502. 523. Grus 290. Grylle 626, Erxylle 278. Gryllus 626. Gryllotalpa 626, Gryphus 195. Guachi 92. Guariba 43. Guara 535. Guara 297. Gubartes 175. Gula ſ. Kehle. Gummi Lack Wurm 642. Guraundi 366. Guͤrtelthier 58. Guͤſter 532. Gulo- 101. Gurgel 20. 183. Gurpard 80. Gymnotus 465. Gyrinus gr. Haare 13. Haar⸗ 813 Haarkopf 729. Haarpolype 788. Haarqualle 750. Haarrinde 782. Haarwurm 729. Haberbock 299. Haberlämmehen 299. Habicht 204. Habichtseule 215. Hänfling 372. Häher 228. Haematopus 305. Haemerobius 666. Haeruca 732. Häfeling 527- Haft 664. Hahn, roälfcher 319. — indianifcher daf. — Haushahn 323. Haidenmeiſe 390. Haje 442: Hafenwurm 730. Halbeſel 165. Halbfiſch 484. Halbforen 513. Halbhafe 113. Halbtäfer 609. Halbkugelfäfer 596. Halbkaninchen 113. Halbmondfchnece 771. Halbnympfe 573- Halbtrauer 393. Halfter 182. Haliaetus 203. Haliotis 771. Hals 6. — der Säugthiere 20. Halsfloßer 469. Halter 569. Hamadryas, fimia 39. Hammer, der polnifche 758. Hammerfifch -547- Hamſter 124. Regiſter. Handwurzel 22. Hanfmeiſe 392. Harengus 519. Harlekin 262. Harniſchfiſch 506. Harpunreiher 296. Harpyia 198. Hartſchnabel 355. Hartwurm. Haſe 137. | — fliegender 135. — gemeiner 137. — veränderlicher daf. — nordlicher daf. — amerifanifcher 138. — von der Hudſonsbay daf. — fleinfter 139. Hafenfopf 533. Haſenfledermaus 51. Haſelhuhn 331. Haſelmaus 134. 135. Haſelnußlaus 639. Haſelſchlaͤfer 135. Haſelſtaudenſchildlaus 643. Haſelwurm 442. Haſengeyer 197. Haſenſchwanz 708. Haßel 527. Haube 26. Haubeneisvogel 248. Haubenfink 356. Haubenheher 22G. Haubenkoͤnig 387. Haubenlerche 344. Haubenmeiſe 390. Haubenſpecht 243. Haubentaucher 280. Hauch 509. Hauchforelle 509. Hauſen 544. Hausgrylle 627. Haushund 69. Haus⸗ Hausmarder 93. Hausmaus 118. Haugrage 118. Hausröthling 385. Hausfchabe 618. Hausſchwalbe 395. Hausfpinne 699. Hanstaube 337. Hauftellum 561. Hausteufel 300. Hausunfe 418. Haut 7. Hautfreffer 587. Hautwurm 730. Hay 545. Hayfiſch 545. Hecht 514. ‚515. Heckenſchmatzer 379. Hecenmeißling 646. - Heerenvogel 228. Heerheufchrecke 629. Heerfchnepfe 299. Heher 228. 230. Heidlerche 343. 344. Heiduckenadler 198. Heilbutte 485. Heimchen 627. Heifter 229. Helena 463. Helias 295. Heliconier 644. Helix 768. Helm 561. 765. Helminthologie 710, Helmfranid) 288. Hemionus 165. Hemiptera 579. 623. Hercules 582. Hering 519. — fliegender 51% Heringsmeve 282. Hermelin 97. Hermelinvogel 657: Regiſter. PS Herzhorn 762. Herzmufchel 754. Herzwurm 729. Heupferd 629. Heuſchrecke 626, Here 398. Heze 229. Hezle 228. Hiaticula 303. KHimmelslerche 342. Himmelsziege 299. Hinterarm 22. Hinterbaden 25. Hinterfuß 22. 23. Hinterleib 6. —— der Säugthiere 10. —— der Inſekten 564. Hinterrüden 12. Hippobofca 689. Hippocampus 5337. ‚Hippogloffus 485. Hippolais 379. Hippopotamus 168. Hippurus 479. 778. Hircus 154. Hirſch 145. — edler 146. — virginifcher 149, Hirſchbock 607. Hirfcheber 172. Hirfchfameel 143. Kirfchkäfer 587. Hirſchthier 152. — 738. irundo —— Bil ou Hifer 591. Hifrio 342. Hochſchauer 501. Hoͤllendrache 735- Hohlkraͤhe 242. Hohlſchnabel 289. Hohlziegel 757. 814 Hofpadde 540. Hoko 322. ° Hollundervogel 652. Holothurnia 746. Holzbiene 678. Holzbock 606. 608. Holzbohrer 774: Holzheher 228. Holzheuſchrecke 630. Holzkaͤfer 589. Holzkraͤhe 227. Holzlaus 691. Holzmeife 391. Holzſchlupfkaͤfer 618. Holjichnepfe 298. Holzſchreyer 228. 225. Holzſpinne 697. Holztaube 337. 339. Holzwurm 589. Homo 31. Honigbiene 676. Honigdachs 90. Honigkuckuck 240. Honigfauger 252. Honigfucher 90. Honigweifer 240, Horner 18. Horncorall 770. Hornfifch 468. 516. 537. . 539. Hornhecht 516. Horniße 675. Hornfchnabel 308. Hornfchröter 587: Hornſtaude 779. Horntraͤger 288. Hornvogel 223. Hortulana 361. Houbara 315, Hubara 315. Huch 509. Hucho 509. Auf 24. Negifter. Hühner 313: Hühneren 764. Hühnergeper 202. Hühnerlaus 694. Humeri f. Schultern. Hummel 678: Hummer 703. Hunger 8. Hund 69. ff. — fliegender 50. : Hundsbeißer 39. Hundshay 546. 548. Hundskopf 37- Hundemilbe 695. Hundgzähne 16. Hufo 544. Hyaena 73. Hyäng, geftreifte 73- — geflecite 73- Hydra 785. Hydrachna 696. Hydrocorax 223. Hydrophilus 614. Hymenoptera 58c. 668. Hyperanthus 648. Hypochondria f. Weichen. Hyrax 140. E Hyftrix 111. 535. Sabiru 288. Jacane 309. Sacarini 366. Jaco 221. laculus 135, lacchus. Simia 45. Jaͤgervogel 223. Jagdhund 70. Jaguar 80. Jakhall 74. Safu 321. Ssaloufietause 340 . Javaris 171. ibex 156. Ibis 7 Regiſter. 815 Ibis 296. 297. Sodo 3 Ichneumon 85. 671. N! 639. Idus 528. Johannisblur 641. Sjentling 529. Johannisfäfer 586. lefes 529. Johanniswuͤrmchen 610, . Ierboa 136. : Jonashay 548. gel 199. Jote 196. Self 535. Joze 481." Iguana 426. Iris 648. Jiga 92. Iſatis 76. Ikan⸗Piſan 538. Sprump 294, SIE 95. fer 512. Illing 95. lfis 778. Iltis 95. Iſpida 248. Imme 676. Juba f. Maͤhne. — 249. 606. Jubata, Myrmecoph, 56, Indicator 240. — Phoca 67. Indri 48. — Felis 8o. Infauftus 218. Sungfernmeife 391. Infuſionsthiere 768. Sungheeker 771. Ingluvies 189. Suniusfäfer 589. Ingminiſet 480. lulus 709. Innuus, fimia 37. Aupiterfifch ee Infe&ta 555. $ Supujuba 23 Sinfeften 555. lugulares De — mit W heldecken 578. Juwelenkaͤfer 609. 582. an rende 255, — mit Halbflügeln 579. 623. Kabinetkaͤfer — mit beſtaͤubten Fluͤgeln Kabeljau 472. 579. 643. Rabliau 472. — mit neßartigen Slügeln Käfer 582. 663. — heiliger 583. — mit häufigen Flügeln Käfermilbe 696. 668. Kahlbacken 235. — mit zwey Flügeln 680, Kahlbart 44. — ohne Flügel 690. Kablbäuche 463. Infidiator 491. Kahlkopf 288. Interfcapulium ſ. Vorder⸗ Kahlruͤcken 455. : rücken. Kaila 476. Inteftina 728. Kaiman 424, lo 648. Kakadu 220. Jochfiſch 547. Kakerlake 623. Ralan- 916 Ralander 603. . Kalanderlerche 344- Kalbfleiſchlachs 508. Kalekuter 319. Kameel 141. — gemeine I4Is — einbucklichte daf. — zweybucklichte 142, Kameelßlege 667. Kameelparder 149. Kameelziege 143. Kaͤmmelthier 155. Kammheuſchrecke 629. Kammkaͤfer 586. Kammmuſchel 758. Kammpolyp 782. Kampfhahn 300. Kanarienvogel 371. Kaͤnguruh 105. Kanickelchen 138. Kaninchen 138. Kanker 698. Kappentaucher 263. Kappenwurm 732. 789. Karakal 83 Karas 524. Karautfihe 524. Karaufhenwurm 747. Rarechel 226. Karetfchildfröte 412. Rarpe 523. Karpfen 522. Karpfenkopf 654. Kafchelot 177. 178. Käfemilbe 696. Kaſuar 316. Kate 77. 81. — fliegende 49. 51. — milde, ziberartige 100, Kagenvogel 377. Kaulbarſch 495. Kaulkopf 482. Kaulquappen 415, Regiſter. Kauri 763. Kauz 215. Kauzeule 214. Kaͤuzlein 215. Kayopollin 104. Kegelſchnaͤbler 354. Kegelſchnabel 353. Kegelſchnecke 762. Kehle 20. — der Voͤgel 183. — der Inſekten 562. Keichreiher 291. Keilſchwanz 249. 353. Kellereſel 707. Kellerfliege 684. Kellerwurm 707. Kenguruh 105. Kerbenmaul 746. Kermesbeere 641. — 354. 355. 358. hen deſſer 355. Kettenwurm 733. Kickfroſch 766. Kiebitz 301. Kiefen 444- Kiefenoͤffnungen 444. 4 Kiefenpricke 554. ir I; Kiefenwurm 747- Kiefern 444- Kieferdeckel 444. 445. Kieferhaut 444. 445. Kiemen 444. Kiemenpriche 554. Kiefenfuß 704. 706. Kindervogel 268. Kinderwurm 728. Kinfhorn 765. Kinju 525. Kinn, der Säugth. 18. Kinnladen, der Säugth. 16. —— der Vogel 183. —— der Amphibien 405. Kinn» . Regiſter. Kinnladen, der Schlangen Kobe lente 260. 407: Kobellerche 344. —— der Inſekten 566. Kobelmeiſe 390. Kiolo 312 Köhler 75: Kirchenfalk 207. Kobez 208. Kircheneule 214. Koͤnigscorall 778. Kirrhahn 500. Konigsfiſcher 248. Kirmiſchak 83. Koörigefchlange 436. Kirſchfink 355. Körper, erganifche r. Kirfchfnapper 355. — unorganifirke, daf. 817 Kirſchvogel 232. — Entſtehung der — 2, Klaffmuſchel 753. — ber Thiere 6. Klappenſchnecke 771. — der Säugthiere 12, Kiapperer 435. - — der Bogel 182. Slapperheufchrecfe 630, — der Amphibien 404. Klapperfchlange 434. — der Schlangen 409. Klauen 23. 24. — der Sifche 449. Klebpfoſt 540. — der Inſekten 559. — der Gewürme 710,712, Kohlenbrenner 75. Kohlenfifch 474 . : Koyleule 647. Kohlmeife 391. Kohlenmund 474. Kohlmaul 474. Kohlſchmetterling 647. Kohltaube 339. Kohlweißling 647. Kolibri 252. Kolkrabe 225. Kopf, der Thiere 6. Kleivermotte 662, Kleinauge- 178. Kleinfäfer 587. Kleinfopffifch 469. Kleifteraal 792, Kliefche 486. Klipdas 140. Klippfiich 473. 488. 466. Klippkleber 772. Klipprofe 744. Kiopffäfer 591. Kloſterwenzel 384. Klumpfiſch 535. Knarreule 214, Knebelbart 13. Kneifer 264, 436. — der Säugthiere 14. — dir Vögel 182. — der Amphibien 405. Kniee 22 — der Schlangen 407. Snochenfiefer 532. — der Sifche 452. Rnollkäfer 592. — der Inſekten 555. Knopfthierchen 793. — der Würmer 710. Korbmufchel 755. Korkſchwamm 780, Kormoran 274. Kornrenter 603. Kornferfel 124. Bf Knorpel 7. SKnorpelfifche 542. Knotenohr 772. Knurrhahn 48r. Knurrpietſche 503. K Korn⸗ 818 Kornfinf 301: Kornfäfer 903. Korforre 286. Kornwurm 603. 662. Korſak 75. Kothhahn 250. Kothmoͤnch 344. Kothwanze 637. Krabbe 701. Krabbenfreſſer 104. Kragenhuhn 331. Kraͤhe 227. — fchwarje 226. — blaue 229. — canadifcdhe 230, Krallen 23. 188. Krammetsvogel 347. Krampffifch 550. Kranich 290. ff. Krappenfreffer 355. Kraßer 731. Kräufel 770. Kraͤuſelſchnecke 767. Kräuterdieb 590, Krauteule 660. Krautſchnake 682. Krebs 701. — molucifcher 705. Rrebsotter 93. Krebsfpinne 697. Kremenfe 678. Kreße 523- Rreusfuchs 76. Kreuzkaͤfer 585- Kreuzkroͤte 418. Kreuzmeiſe 39T. Kreuzſpinne 699. Kreuzſchnabel 354. Kreuzträger 613. Kreuzvogel 354. Kreuzwirbel 787- SKrüfente 261. Kriechente 260. Regiſter. Krietſch 124. Kriegsſchiffsvogel 271. Krokodil 423. —— amerikaniſches 424. Krokute 73: Kronfloßenwurm 746. Kronvogel 339. Kropf 189. Kropfgans 272. Kropfgazelle 151. . Kropfnatter 442. Kropftaube 338. Kroͤte 415. 416. — furinamifche 410. — gemeine 417. — gehoͤrnte 417. Kroͤtenhay 549. Kroͤtenſteine 467. Krummſchnabel 354. Kruͤnitz 354. Kruppe 482. Kuckuck 239. 240. Kuckucksſpeichel 635. Kuhfink 370. Kugelfiſch 534. Kugelquadrat 789. Kugelſtielwurm 745. Kugelthierchen 794. Kugelwurm 794. Kuh, ſ. Stier. — aus der Barbarey 152. Kuͤhling 5235. Kuhmilbe 695. Kuhnhahn 319. Kuhſtelze 388. Kuͤllen 138. Kuͤmmelkaͤfer 590. a 10. vupfereideren 430. 431% Kupferlachs 508. ” Kupferfchlange 442. Nuttengeyer 195. Kusko 322. | Kuſ⸗ Regiſter. 819 Lanzettenſchwanz 516. Lapides Manati 65. Lappenwurm 747. Lapis porcinus 110. Kuſkus 105. Kuttelfiſch 749. Kwagga 167. Kybitz 301. Lar 36. Laab 26. Larus 281. Labium ſ. Lippe. Larva 571. Labrus 492. Lacerta 422. Lacerti 432. Lachs 507. 513. Lachsbraͤßen 513. gachsforelle 508. Lachfrofch 418. Lachkroͤte 417. 418. gachtaube 341. Laciniae 561. Lackfchildlaus 642, gähmer 6023. Laͤmmergeyer 199. Laͤutvogel 350. Lagopus 76. 329. Lamprete 553, Lampyris 609. Lanarius 206. Landbaͤr 98: Lanette 206. ganibao 614. Larven 571. kaftträger 608. Laternträger 630. Laubfroſch 421. gauffäfer 616. Laufvogel 297. gaugeler 526. Laus 693. Lausfliege 680. Lavareius 511. Lazarusklappe 750. Leberfifch 506. Leberwurm 733. Federfäfer 616. Leng 475- Leguan 426. Leicheneule 215. Leichvogel 215. geinaal 554. Leinfink 372. gemming 123. Lanius 216. Lemur 47. gangohr 51. Lemmus 123. gandeidere 432. Lens 795. Landhippopotamus 169. Leo 77: Landkrabbe 701. gandfrofodil 425. Landlibelle 666, Landſchnecke 768. gandfchildfröte 413. Langarm 36. gangbart 505. gangbruftfäfer 602, Langhandbock 606. Langruͤſſelkaͤfer 602. Langſamſchleicher 47. Leonina, Phoca 96, Leopard 79. Leopardus 79. Lepas 752, Lepidoptera 579. 643. Lepifma 6g0. Leporinus. Vefp. 51. Leptura 608. Leptocephalus 469, Lepus 137. gerche 342, Sff2 ger» 820 Rerchengener 202. Lerchenhuhn 311. Lernaea 747- Letterſchulpe 755. Leucas 180. Leuchtkaͤfer 609. Leucifcus 326. Leucocephalus. Leucofpis 674. Leucophra 792. Libelle 663. Libellula 663. Lichtmotten 6506. Liebig 356. Ligula 730. Lilienkaͤfer 600. Rilienvogel 640. Limax 739. Lindenſchwaͤrmer — Linguatula 733- Linkshoͤrnchen 768. Linſenwurm 795. Kegiften ; Lommet 123. Lootensvogel 252. Lootfe 497. Lephius 541. Loricaria 506. Loris 47- Lork 417. Lota 475. Lotor 100. Loxia 354. Loyca 346. Lucanus 586. Luchs 84- Lucioperca 494 Lucius 515. Ruftuogel 237. Luͤning 373. Lumbricus 737. Lummer 278. Lumpus 540. Luna 484. Lump 540. Lippen, der Säugthiere 17. Lupus 72. — der Sifche 453. Lufeinia 377. — der Inſekten 559. Lufcus ıo1. — der Würmer 712. Lutra 92. — der Schneden 723. Lutris gt. Lippfiſch 492. ' Lycaon 74. Litophyta 776. Lynx 84. Llacma 143. Lyra 470. 500, Lobaria 747. ‚Lytta 619. Loculator 296. Loͤffelente 259. Macaco 49. Loͤffelgans 287. Macao 219. göffelreiher 287. kacaque 39. Loͤffelſchnabel 289. Machaon 635. Loligo 749. Mackukawa 312. Loͤming 123. Macrocephalus 177. Lowe 77: Macrotarfus 105, — amerikaniſcher 81. Mactra 755. Loͤwenaͤffchen 46. ſdacucagua 335. Loͤwenhuͤndchen 70, Made 571. Löwenfaße 46, Madenfreſſer 224. Maden⸗ * Madenwurm 728. Madrepora 776. Maͤhne 13. Mäufebartwurm -732. Magot 37. Magua 335. Mahlermufchel 753. Maimon, fimia 38. Maipuri 169. Makack 39. Maki 47. — der fliegende 49, Mafrele 497. 498. Mafrill 529. Mallemucke 270. Malvenpogel 651. Mammae f. Brüfte. Mammalia 12. Mammaria 745. damomet 38. Manacus 384. kanafın 389. Manati 64. Mandril 38. Mandelfrähe 221. dangabey 41. Mangufte 85. ‚ Mantelmeve 283. Mantis 625. Mapuriti ‚88. Mapurit 38. Maragua Sr. Marcolph 228 Marder 93. Maraye 321. Marail 321. Marane 512. Larienfuh 596. Marikina 46. Marmortute 762. daſtwurm 728. Marfupial 102, Mars 650, Regiſter. Mart 93. Marmoca 127. gar Maritimus, Urfus 99. - Martes 94. Marxgoͤker 419- Mauernachtigall 385. Mauerſpecht 251. Mauleſel 166. Maulwurf 106. Maulwurfsmaus 125. Maulthier 166. 167. Maura, fimia 42. Mauerbrecher 539. dauerklette 251. Mauerſchwalbe 396. Maus 116. 118. 121. — gemeine 118. — oͤkonomiſche 121. — geſellige 122. — ſpringende 136. Mauſeadler 206. Mauſern 182. Mauſeohr 52. daysdieb 236. Mayfiſch 520. Mahfkaͤfer 585—. Mayling 620. Mayvogel 285. Maywurm 619. Maywurmkaͤfer 619. Meduſa 749. deduſenhaupt 750. Meere 516. | Meeradler 200. 551. Meeraͤſche 517. Meerbarbe 499. Meerbrachten 490. Meerbutte 485. Meerdattel 753- Meereichei 752. Meerelſter 305. Meerengel 549. Meerpferd 62. 537. Öff Meer: 822 SMeerferfel 114. Meergrundel 480. Meerfunker 492 Meerkalb 67. Meerkatze 39. —— baͤrtige 40. —— ceyloniſche 42. — fchwarze, glaffe 43. Meerleyer 500. Meernadel 516. 537. Meernaſe 530. Meerneßel 744. Meerohr 771. Meerochs 62. Meerotter gr. Meerpfau 492. Meexrachen 204. Meerrähre 773- Meerroß 537. . Meerſaͤnlein 114. Meerſchaam 744. Meerſcheide 743- Meerſchnepfe 538. eerſpinne 749. Meerſchwalbe 284. ff. 501. Meerſchwein 178. Meerſchweinchen 114. Meerſkorpion 483. Meerſtrauch 779. Meertulpe 752. Meerzahn 773- Meerzeiſig 373. Mehlkaͤfer 617. 618. dehlſchwalbe 395. Mehlthau 637. Meiſe 390. Meles 100. Meloe 619. Meleagris 319. 326. Mellivora go. Melolontha 585. Menlangus 474. Menfch 31. Regiſter. Menſchenfreſſer 548. Menſchenlaus 693. Mentum ſ. Kinn. Mephitis 88 Menganfer 264. Mergus 263. Merle 351. 365. Merluccius 475. Merops 249. Merula 351. Meſſerfiſch 531. Meſſerheft 754- Mefferfchnabel 266. Metacarpus f. Mittelhand. Metatarfus f. Mittelfuß. Metzgerhund 70. Meve 281. ff Microps 178. Mießmuſchel 759 Miete 696. Milan 202. Milbe 695. Milbenfpinne 698. Millepora 777. Milvus 202. Mino 235. Minx 93. Mißgeburt 2 + Mißler 347- Mifteldroßel 347- diſtfink 368. Miftgräber 691. Miſtkaͤfer 594. rittelfuß 22. Mittelhand 22. Mittelhaupt f. Scheitel. Mneme 649. Moderfiſch 504. Mohr 40. Mohraffe 42. Mofofo 49. Mola 535. 536. Molh 428 Moli- Kegifter. 823 Molitor 618. Molle 428. Mollufca 739. Molusfen 715. 739. Molva 475. Momota 222. Mona fimia 41. Mone 41. Monas 795. Monatstaube 337. Monade 798. Monax 128. Minh 384. Monedula 228. Mondfilc 484. 535. Mondfäfer 583. Mondfchnece 767. - Mongoz, Lemur 48. Mongus. Monoculus 704. Monoceros- 173. Monodon 173: Montifringilla 368. Morinell 304. Mordella 620. Mook 240. Moosbiene 678. loogmeihe 203. . Moogfchnepfe. 299. Moormeife 392. Mops 70. Morhua 472. Mormon, fimia 38. Mormyrus 532. Morſch 62. Morſe 62. Mofchatus, forex 107: Mofchiferus 144. Mofchus 144. Moſchusochſe 161. Moſchusſchnake 682. Moſchusſchwein 171, Moſchusthier 144. Moskite 686. Motacilla 377. Matten 656. 661. Moͤwchen 338: Mucu 466. duffelthier 158. Mufflon 158. Mugil 517. Muͤhlenſteinfiſch 535. Mühlengang 256. Muͤhlkaͤfer 618. Mücke 685. Muͤffelkaͤfer 601. Mullus 499. Mund, der Saͤugthiere 15. — der Amphibien 405. — der Fiſche 453. — der Inſekten 559. — der Gewuͤrme 711. 720. Mungo 85. Muraena 463. duraͤne 463. Murex 766. Murinus,; Vofpert. 52. Murmelfifch 532. Murmelthier 127. —— ruflifches 128- —— girginifches dat — capſches 140. Mus 116. Muſca 683. —— Myox 135. Mufchel 753. Mufchelmünge 763. Mufeicapa 375. Mufculus 118. 176. Muskeln 7. Muskratze 116. Muskusochſe 161. Muskusthier 144 Musthier 146. Mutilla 680. Mutterhering 320, R Sff4 Muͤtze 824 Muͤtze 26. Muͤtzer 108. Mya 753. Myiteria 288. Mydas 411. Myoxus 133. Myrle 209. Myrmeleon 666. Myiaces fr Knebelbart. — 172. N tilus 759. Myxine 736. IT. Nabelfchwein 177. Machteule 213. Nachtigall 377. —— amerifanifche — ey virginiſche 350. dachtrabe 293. 398. Naͤchtling Nachtfalter 655. Nachtpfauenauge 657. Napfſchnecke 772. dachtſchwalbe 397. Nachtthier 51. Nachtvogel 655. Nacken, der er 20. Nadelfiih 530. Nägel, dee Saͤugthiere 23. Räthe 14. Nager 111. Nagelroche 552. Nagelfchulpe 757- aja 445. Naide Nais 7 N r Hinterbacken. Nares f. Tafe. Napaul 320. Narhwal 173. Narwal 173 Narica 86. harrenvogel 246. Nesifter. Naſe, der Eäugthiere 14. — der Schlangen 408. — cr Fiſch 529. Naſehornkaͤfer 583. Nafenfifch 529. Naſeloͤcher, der Voͤgel 184. —— der Fiſche 454. Naſehornvogel 223. Naſua 86. Nashorn 59. 60, Natator 592. Natrix 490. Natter 437. 440: — gehoͤrute 438. — europaͤiſche daf. — ſchwediſche 439. — öbreitgeſchwaͤnzte 441. — caſpiſche 44 Natterwindel 241. Nautilus 761. Nebenaugen 558. Nebelkraͤhe 227. Necydalis 609, Neffe 637. Nelicourvi 359. Nelfentvurm 733. Neinaeus, fimia gr. _ Nemeftrina, fimia 37. Nengeta.216.) + Rereide 742. Nereis 742. Nerita 771. Nerven 7 Nervenwurm 730, Nepa 634. Neptunug » Manfchatte 777. Neptunusſchacht 774. Neffelfauger 640, Neſſelvogel 649. Neſſelwurm 661, Nefteling 530. Neſtelwurm 733. Teufundländer 70, Neuns Neunauge 553 Neuntoͤdter 587. 216. Neuroptera 580. 663. Noaardhe 757: Nigua 095. Nikawitz 368, Nileidexe 432, Nilpferd 168. Nilkrokodil 423. Nillachs 513. Nilreiher 296. Nimmerfatt 296, Nifus 207. Nitela 134. Nitidula 595. Noftua 52. Noctuae 656. Noddy 284. Noͤrfling 528. Nor 92 Nordfaper 178. 179. Notenmwalze 765. Notonedta 633. Nucha f. Genick. Numida 326... Nußbeißer 228: Nußheher 229. Nußknacker 389: 229. Nußkäfer 609. Nußfrähe 229. Nyötea 212. Nyeticorax 293. Nympfe 572. 645. G. Occiput 14. Ocelli 558. Ochſe 159. — grungender 161. Dchfenauge 175- Ochſenbreme 685. Dchfenbremfe 681. Ochſenhacker 223. Resifter 825 Odobenus 62. Oedipus, fimia 46. Oenanthe 383. Oenas 337. Oeftrus 680. AN Ohr, der Säugthiere 15. : — der Voͤgel 185. — der Amphibien 405. ı: — der Fiſche 455. Hhrauge 420. sale Ohreulen 210. er Dhreulenfrager 731, Ohrhoͤhler 620. Dehrling 620. Ohrmitzler 620. Dhrmurm 620, Ölor 254. . Omafus 26. Onca 80. Dndatra 116, Onifceus 707. Onocrotalus 273. Opatrum 595. Ophidium 467. Opilio 697. . Dpofum 103. Dpuntienfäfer 597. Orbitae 180. Orca 179. Oreas 154. Orf 528 Orgelwerk 776. Oriolus 2—32. Ortolan 361. Oscabrion 752. Oſmeri 510. Oſtracion. Oſtralegus 305. Otis 313. Otter 91. 92. Dtter. Viper 438: Dtternföpfchen 763. Ötus 211. öffs Ovxis 826 Regiſter. Ovis 157. Dilot 80. Pabſt 364. Pabſtvogel 364. Paca 113. Paco 144. Pacos 144. Padda 357. # Padde 417. Paͤrſch 493. 494: Pag 113. | Pageluhn ZI. Dague 113. Palarnedea 288. Yalatinaffe 43%. Palearia 185. | Palearia laxa 20. Palma 23. Nalmbohrer 602. Palpi 559. Palumbus 339. Palumbarius 204; Yan 37. 44 Dangolin 57. Panifcus, fimia 44 Panorpa 667. Danfen 26. Panzen 26. Danther 79. „ar ® —— fleiner daſ. Panterthier 79. Pantoffelthier 790. Panzerfiſch 506. 533. Panzerwels 506. Papa 195. ! apagay 218. - — 264. ff. Paphia 650. Papilio 644. Papiernautilus 761. Pappelnhaͤhnchen 599. Pappelvogel 651. +. ieh 579. arra 309. Paradiedammer 364. Paradieskolibri 253. Paradiesfiſch 519. : Paradifea 237. Paradiesvogel 237. Paramecium 790. Pardalis 80. Parder 79. Pardus 79. Parnaßier 644. aru 489. arus 390. Pafferina, Strix 215. Pafferes 336. Patas 42. Patella 772. Pavian 37- — der braune 38. — der graue 3. 9. Pavo 318. 319. 490. 492. Pauxi 322. Pecari 171. Peeora 141. Pectus f. Bruſt. Pedes f. Füße. — compedes 25, Pedicellaria 745. Pegafus 537. Pegaſusfiſch 537. Peizker 503; Pelecanus 272. Nelifan 273. Pellum 425. Pelvis f. Becken. Pelzkaͤfer 588. Pelzmotte 66r. Dendulinmeife 393. Penelope 320. Nenguin 255. 268; Penis 774. Pennatula 784. | Dequen - Se — Regiſter. Pequen 213. Perca 493. Perdix 332. Perla 666. Perlenfiſch 517, Derleule 214. Perlfliege 666. Perlhuhn 326. Herlenmufchel 75% Perlenmustermufchel 7592 Perlenmutterſchnecke 761; Perlenmuttervogel 650, Derlenthierchen 793. Perſpektivſchnecke 767. Petauriſta 42. 133. Petermaͤnnchen 470. Petersdrache 470. Petersfiſch 484. Petromyzon 552. Pfaͤfchen 383: Pfaffenfiſch 470. Pfaffenlaus 495. Pfahlwurm 774. Pfannenſtiel 392, Pfau· 58.. Pfauenauge 648. Pfauenfaſan 319. Pfauenfiſch 490. Pfauenreiher 290. Pfauenſpiegel 648. Pfauentagfalter 648. Pfauentaube 338; Pfauvogel 657.0 | Dfefferfraß 221. —— gruͤner 222, —— großkoͤpfiger daſ. Pfeffervogel 353. Pfeifencorall 776. Pfeifencoralline 782. Pfeifenfiſch 514. Pfeifer 602. Pfeifholder 379. Pfeildrache 545, Pfeilſilberfiſch 517. Pfeilſchwanz 552. Pferd Pferdebremſe 681: Pferdehay 547. Pferdelaus 688. Pferdeſtecher 687: Pferdezunge 485. Pfingſtvogel 232. Pfiſterſchabe 623. Pflanzen 2. Pflanzenfloh 660. Pflanzenlaus 637. Pflanzenmaͤher 375. Pflanzenſaͤger 375. Pfulſchnepfe 300. Phaeton 277. Phalaena 655. Phalanger 105. Phalangium. 697. Pharesmaug 85. Pharaoratze 85. 827 5 Pharaoſchnecke 767. Phafianus 322. Phafianellus 328. Phatagin 57... Philander 103. Philomele 377. Phocaena,-178- Pholas 753. Phoenicopterus 287. Phoenicurus 277. Phoxinus 526. Phryganea 665. , Phyfalus 175. Phyfeter : 177. Phytotoma 375. Pica 229. ‚260. Picae 218. Pickmeiſe 391. Picus 242. Piedra d'el porco 110. Pieraas 737- Pileus 828 Pileus 182. Pillenkaͤfer 584: Pillenkugel 592. 0: Pimelia 618. Pimpelmeiſe 391. Pinche 406. Pinna 760. Pinnae 446. - ° Piniperda -589. Pinſelmoos 783. an Pipa 410. Pipe 503... Kun‘ Piperivorüs 2224 Pipfroſch 418: | Pipiri 218. . ' Pipiftrellus. 32. Piplerche 344. = ° Pipna 389. Nira-aca 539. Pirol 232: 234: 0 Pifangazeldohle 236, Pifangdroßel 235. Pifces 444» Pithecke Planaria 738- Planta 22. 23+ Plateffa 486. Platteis 486. Plattenmeiſe 392% Plattfiſch 473- Plattſchnabel 247: Plattwurm 738: Platzbauch 505. Plotze 529: Pleureuſe 649. Pleuronettes 484. -Platalaea 287. Plochtaube 339. ‚ Plotus 276. [dB 528. —— 624. Podalirius 646. Podje 10o85. Regiſter. r Podura 690. Pogge 419. Polarbaͤr 99. Polarente 279 Polarfuchs ‚76, Pollack 474. Poiynemus 519. Polypenlaus 790. Pongo 35.— Porcellanſchnecke 763. Porcus 483. Porphyrio 307. Poſthoͤrnchen 762. Poſttaube 338. Pottfiſch 177. Pouillot 388. Prachtkaͤfer 614. Prehenälis, Agſtrix 112. Priamus 645. Prib 353- Pricke 552. Primaten 28. 31. Primates 28. 31. Procellaria ‚269. Procekiongraupe 659. Prolobus 189. Prunell⸗Grasmuͤcke 378. Pſalter 26. Pfittacus -21$. Pfophia 312. Pterotrachea 746. Ptinus 590. Puder 319. Puffin 265. Puffinmeve 271. Puffinus 271. Pulex 694. 704. 705; Pulfator 591. Puma 81. Punktcorall 777. Punktwurm 795- Puppe 572. Duppenranber 617 . Pur⸗ Regiſter. Purpurazeldohle 236. Purpurbraße 491. Purpurſchild 609. Purpurſchnecke 770. Purpurſchwalbe 396. Puter 319. Putorius Viverra 87. —— Muftela 95. Pygarg 143. Pygargus 143. 206. Pygmaeus, Mo/chus 145: Pyralides 656. Pyrol 232. Pyrrhocorax 230, Pyrrhula 356. ® Quacha 167. Quackente 260, Duädfinf 368. Quaduͤze 417. Quagga 167. Dualle 749. Dualle s Leootchen 770. Dualfter 636. Duappe 475. Duarkfliege 684. Quickhatch 101. Quiſcula 236. Quota 44. Quotto 44. xXx Raapfe 529. Raaſch 505. Rabe 225. S indianiſcher 219, 223. Rabenkraͤhe 226. Racke 231. Rackun 100, Radii 717. Raͤderthierchen 788. Raja 550. Ralle 310. Ramphaſtos 221. * Remiges 186. 829 Raphidia 667. Rana 414. Rappe 529. Rallus 310. Rara 375. Ratel 90. Ratte 118. Ratz 95. 133. Raubfliege 688. Naubfäfer 620. Raubthiere 65. Raubvoͤgel 195. Rauchſchwalbe 394. Raupe 571. Raupentoͤdter 671. 672. Rebhuhn 332. —— das vothe daf. —— marplandifches 333, —— neuengländifches daf. Rebenſticher 604. Re&trices 186. Recurviroftra 303. Neem 60. Regenbreme 685. Negenfliege 684. Negenpfeifer 303. Negenwurm 737. Regulus 387. Reh 149. — unbeſchwaͤnztes 145. Rehchen, kleines guineiſches 143. Reiger 293. Reiher 289. ff. 293. Neißammer 363. Reißbrey 761. Reißdieb 357. Reißmaus 125. Neißvogel 357. Reiter 603. Reitwurm 626, Rellmaus 133. Remitz 8309 Remitz 393. - Rennthier 147. Rennthierbremſe 681. Renomiſt 300 Reproductionskraft 4. Reticulum 26. Reutmaus 120. Rhipoceéros 59. 223. Riehwurm 626. Riemenwurm 730. Riemfiſch 465. Rieſenbarbe 499. Rieſengans 256. Rieſengeſpenſt 625. Rieſenkratzer 731. Rieſenmuſchel 757. Rieſenrundwurm 729. Rieſenſchildkroͤte 411. Rieſenſchlange 436. Rieſenvogel 271. Rieſenwespe 670. Rindenwanze 636. Rinderſtelze 388. Ringamſel 351. Ringauge 48. Ringdroßel 351. Ringelfalk 206. Ringlerche 344. Ringelnatter 440. Ringelraupe 658. Ringelſchlange 443. Ringtaube 339. Rippen 12. Ritter 644. Robalo 516. Robbe 65. Roche 550. Rohrammer 363. Rohrdommel 294. Rohrdroßel 352. Roͤhrencorall 776. Roͤhrenſchnecke 773. Roͤhrfiſch 514. Regiſter. Rohrfroſch 421. Rohrgrasmuͤcke 380. Roͤhrling 418. Rohrſauger 380. Rohrſperling 363. Roͤling 419. Rollendreher 609. Rollenwickler 609. Rollſchwanz 22. Roloway, fimia 43. Roppe 67. Rofalia, imia 46. Nofe von Jericho 787: SKofenaffe 46. Roſenbiene 677. Nofenblattlaug 639. Roſenblaͤttwespe 679, Nofenbock 607. Nofencicade 633. Kofenkäferchen 600. Rofmarus 62 Roſomack 101. Roßameiſe 679. Nofigel 739. Roßkaͤfer 584. Roftrum f. Echnabel. Roͤtele 386. Rothauge 528. Rothbart 386. 499. Norhbläschen 307. Rothbruͤſtchen 386. Rothdroßel 348. ne 3 othfinf 356. 367. 368. Rothfloßer 527. jr Rothfluͤgel 621. Rothfuchs 74. Rothgans 258. Rothhirſch 146. Rothkehlchen 386. Rothkopf 243. Rothlachs 508. Roͤthling 510. Roth⸗ Regiſter. Rothſchild 609. Rothſtrahl 754. Rothſchwaͤnzchen 385. Rothſpecht 245. Rothvogel 356. Rotte 527. Rotzkolpe 482. Rowert 368. Ruͤbenweißling 647. Rubra, ſimia 42. Ruck 227. * Rücken, der Saͤugthiere 12. 21 Kücgrad ı2. - Ruͤckenſtecher 687. Rumen 26. Numination 25. Numpf, der Thiere 6. — der Säugthiere 12. Rundfiſch 473. Rundw 728. Runzelkaͤfer 594. Runzelſchlange 443. Rupicapra 150, Rupicola 389. Küffel 561. Ruͤſſelfiſch 488. Küffelfäfer 602. Ruͤſſeltraͤger 86, — vierzehiger daſ. —— rother daf. —— brauner daf. Ruthe 26. Ruthenus 343. Rutte 475. Rynchops 285. Rypen 329. Gaatblattfäfer 598, Saatlerche 342. Gaatfrähe 226. Sabaea, fimia 40. Sabella 775. 831 Saceuli f. Backentaſchen. Sackblattlaus 639. Sackerfalk 205. Sacknadel 537. Sackſpinne 699. Sarckfprüße 738. Säbelfcehnäbler 305. Saͤgehay 548. Eägenfliege 670. Sägenfreßfpigfäfer 612. Saͤgefiſch 548. Sägefchnäbler 264. Sägefaucher 263. Sämmling 508. Sänger 388. Saͤugthiere 10. 12. —— ihr Nutzen 27. — — ſyſtematiſche Einthei⸗ lung 28. Sagitta 136. Sahlweidenkaͤferchen 598. Sai 45. Saiga 151. Sagoin 45. Saju 44. Saimiri 45. Saitaia 45. Salamander 427. 428. Salangane 395. Salar 507. Salhund 67. Salm 507. Salmo 507. Salpa 745. Salvelin 509. Samenfäfer 601: Gandaal 467. Sandbarſch 494: Sander 494- Sandfiſch 467. Gandfloh 695. Sandgräber 595. 673. Sandkaͤfer 613. Sand⸗ 333° Nesifter. Sandkoͤcher 775. E andfrabbe 702. Sandlaͤufer 303. 613. Sandmoll 126. Sandpfeifer 303. Sandroͤhre 775. Sandſchale 775. Sandwespe 672. Sanglerche 342. Sapajous 43. Sardelle 521. Saribur 101. Saricovienne 92. Sarluk 161. Sarmatica, Muſtela 36. Sattler 68. Satyra 320. Satyrus, /imia 35. Saugefiſch 478- Saugruͤſſel 561. Saugſchwamm 780- Sauve- garde 425. Scapnla f. Schulterblatt 22, Scarabaeus 582. Scarus 491. 492. Sciaena 443. Sciurea, fimia 45. Seiurus 120. Scolopax 297. 538. Scolopendra 708. Scomber 497. Scops 212. Scopus 289. Scorpio 70% Scorpius 482. Scropha 483. 170 Scorpaena 483. Scutellum 563. Scyllaea 748. Seytale 437. Schabe 623. Schabkaͤfer 587- Schachtwurm 707- Schaf 157. — gaemeines 157. — orientalifches 158. — wildes :58. Schäferhund ı9. Schafkameel 4. Schaflaus 689. Schaidfiſch 504. Schakal 74. Schaalen 716. Schaalgewuͤrme 715. Scharbe 274. Scharlachwurm 642. Scharrmaus 126. Scharneweber 584. Schartenſchnaͤbler 286. Schattenkaͤfer 618. Schattenvogel 289. Schauerſchlange 435. Schaumwurm 63 Scheerſchnabel 20 Scheibenwurm 790. Echeidenmufchel 754. Scheidenvogel 308. Sceinfäfer 609. Scheitel 14. 19. 180. Schellfiſch 471. Schellfifchteufel 469. Schenkelwespe 674, Schermaus 120. Scherſchwaͤnzel 202 Schiffbohrer 774: Schiffsboot 760. 761. Schiffshalter 479. Schiffkuttel 761. Schiffſchwanz 230. Schiffswerftsfäfer 611. Schiffwurm 774. Schild 558. Schildchen 563. Schildfiſch 478. 538. Schildfloh 704. Schildkaͤfer 595. Schild⸗ Regiſter. Schildkroͤte 410. ſchieferartige 411. gruͤne at:. weichbaͤuchige 413. — — moſaiſche 414. —— geometriſche 414. —— geſternte 414. — — — — — — Schildkrotenporcellane 763. Schildlaus 640. Schildpolype 786. Schildreiher 293. Schilfvogel 363. Schilfervogel 648. EC chimpanf 35. Schinfe 760. Schlaf 7. Schafbremſe 681. Schaffink 584. Schläfe 14. 180% Schlaͤfer 133. Schläfereule 214. Schlafratte 134. Schlafratze 133. Schlagtaube 339. Echlammbeißer 503- Cchlammbeigfer 503. Schlammmufchel 755. Schlangen 434. Schlangenfifch 466. Schlangenfreffer 198. Schlangenhaut 767. Schlangentoͤdter 85. Schlangenvogel 276. Schlauchwurm 791. Schleicheidexe 433. Schleihe 524. Schleimfiſch 476. 477. 541. Schleimthiere 715, Schleimwurm 736. Schleuveraffe 36. Schleuderſchwanz 425. Schleuereule 214. Schleuertaube 338. 833 Schloß 718... Schlupfkaͤfer 617. Schlupfwespe 671. Schluͤſſelloch 71% Schüffelmufhel 772% Schmeißfliege 683. Gchmerle 502. Schmerling 502. Schmetterling 579. Schmetterlingsſchnacke 682. Schmierlein 209. Schnabel: 183. Schnabelfifch 176. Schnace 440. 682. 686, Schnaͤpel 511. Schnarre 347. Schnarrkormoran 275. Schnatterente 260. Schnauze 17. Schnecke 768. 739. bare 769. — lebendig gebährende 770. Schneckenkrebs 702. Schneckenrotzfiſch 761. E chnecenwurm 748. Schneeeule 212. Schneefink 368. 37%. Schneegans 2506. Schneehuhn 329. Schneekonig 380. Schneemeiſe 392. Schneidezaͤhne . 16. Schneiderfifch. 529. Scneiderfifchchen 690. Echneidervogel 388. Schniegel 356. Schnellfäfer 612. Schnellwolf 74. Schnepfe 297. a 517. Schnepfenfliege 686. Schnerz 310. Schnirkelſchnecke 768. Ggg Schnot⸗ eh: 8334 Schnottolf 539. Schnurrfäfer 584. Schnurfilphe 595. Schoeniclus 363. Scholle 434. 486. Schopfmeiſe 390. Schrätfer 496. Schraubendreher 673. Schreckvogel 264. . Schreckwurm 626. Schreiber 529. Schrotwurm 626, Gchubuf 210. Schuhu 210. Schultern 22. GSchulterblate 22. Echupp 100. Echuppen der Fiſche 450. Echneppenfifch 538. Schuppenfchildfröte 411. Schuppenſchlange 442. Schuppenthier 57. Schuppenthierchen 690, Schuſter 697. Schwalbe 394. — eßbare 395. Schwalbenfiſch 500. Schwalbenlaus 689. Schwalbenſchwanz 202. 203. 645. Schwamm 780. Schwammcorall 777. Schwammſtein 778. Schwan 254. — der ſtumme 255. — zahmer daſ. Schwanengans 25 Schwanz, der Shhathiere 21 uk Nögel 186. —— der Amphibien 406. —— der Schlangen 409. — der Fiſche 457 Regiſter. Schwanz, der Inſekten 564. _— der Wuͤrmer 713. Schwanzmeiſe 392. Schwanzmespe 670. Schwanzwurm 788. Schwaͤrmer 651. Schwarzdroßel 351. Schwarzkappe 384. Schwarzkelchen 385. Schwarzmeiſe 352. Schwarzreuterl 509. Schwarzſchnabel 266. Schwarzſpecht 242. Schwebfliege 688. Schwein 169. —— chineſiſches 170. —— aͤthiopiſches 171. Schweinewurm 731. Schweinhirſch 172. Schweinſtein 110. Schweinſchwanzaffe 37. Schwerdtelmaus 123. Schwerdtfiſch 448. 468. Schwimmblaſe 449. Schwimmfuͤße 24. —— 592. DEAL; r6. Schwimmſchnecke 771. Schwimmvoͤgel 254. Schwingkoͤlbchen 569. Seeadler 200. Seealhund 67. Seeanemone 744. Seeapfel 751. Seebaͤr 65. Geebarbe 499. Seebarſch 495. Seeboll 540. y Geebeluge 180. Seebimſe 779. Geeblafe 746. Seebraße 490. Seedrache 538. 544- Ste: Regiſter. Seeeinhorn 173. See-Elephant 168. Seeelſter 265. Seefecher 780. Seefeder 784. Seeflaͤſche 534. Seegallert 787- Segraskriecher 748. Seebaſe 540. 740. Seehahn 500. 501. Seehecht 475. Seehund 67. . — fchwarzfeitiger 68. — groönländifcher 68, Seeigel 751. Seekatze 749. Seekalb 87. Seekaͤtzchen 533. Geeföcher 782. Seekork 780. Seekrebs 701. Seekuh 62. 168. Eeefuhfteine 65. Geefufuf 500. Selaw 518. Seelerche 303. 477. Seelöwe, der. glatte 66. —— der zottige 07. Seelunge 740. Geemanfschette 777. Seemaus 545. 741: Seemeve 282. Seemond 536. GSeemoogfchnede 748. Seenadel 563. Geeneffel 749. Seeorgel 776. Seepapagay 265. Seepferdchen 537- Geerebbuhn 306, » Geeraupe 741. Seerache 264. Seerabe 274. A Seerappe 493. Seeratte 54% Seerinde 7814.— Seeſcheide 743. Seeſchildkroten 410. Seeſchnecke 541. Seeſchwalbe 235. 501. Seeſkorpion 482. Seeſtachelbarſch 497. Seeſtern 750. = Eeeftint 481. Seetaufendbein 742. Seeteufel 541. Geetraube 749. Segelqualle 750. Segelvogel 649: Seidenhaſe 139. = — Seidenſchwanz 332: fü Eridenwurm 658. Geitennath 456. ©eitenlinie 456. Seitenſchwimmer 484. Ceitenzähne 16. Sekretairvogel ah Sengo 240. Seniculus, ‘fmia 43. Sepes 430. Sepia 748. Serropalpus 612. Serpentarius 198. Serpentes 434. Serpula 773. . Serrator 264. Sertularia 783» Eeeraupe 537. Serval 83.* Seewolf 466; Sewruge 544 Eichling 531. Eiebenpunft 597 Eiebenfchläfer 133+ Siebwespe 075. Sifaf 41. 6992 "835 N Silber⸗ 836 Regiſter. Silberbarſch 495. Sovi 336. Eilberfiih 517. Epanner 656. Eilberfafan 326. Spannenmeſſer 666. Silberlachs 508. Spargelkaͤfer 600. Silberreiher 294. Sparus 490. Silberſchnabel 365. Sparverius 200. Silberſtrich 650. Spatz 373. Silpha 593. Specht 242. Silurus 504. Speckkaͤfer 588. Simbipuri 763. Speftrum 51. Simia 35. ESpeendroßel 352. Sineiput 14- Speichelthierlein 033. Gingdroßel 348. Sperber 207. Singmuͤcke 686. Sperberſchwalbe 203. Singvoͤgel 336. Sperling 373. 392. Sinſonte 349. Epyerlinge 33 Sipunenlus 738. Eperlingspapagay 221, - Siren 464. Sperlingstaube 340. Sirene 464. Eperrmeife 39r. Sirex 670. Speyeidexe 432. Siro 696. Epeyer 432. Sitta 245. Sphinx 651. Eittig 213. Sphinx, ſimia 38. Ein 372. Sphex 672. Ejupp 100. ESpiegeleidexen. Skolopender 708. Spiegelfiſch 484. Skorpion 700. Spiegelmeiſe 391 Skorpionfliege 667. Spiegeltraͤger 655. 656. Skua 283. Spielart 2. Skunk 87. Spießwurm 707: Slepeg 126. Spina dorſi f. Nückgrad. Sohle 487- - Spinachia 497. Solen 754. * Spinne 698. Sommerente 263. — apuliſche 700. Sommerkind 596. ESpinnenfiſch - 469. Sommervogel 353. Spinnenftecher 671. Sonne 755. 788. ' Spinnenfopf 766. Gonnengeyer ‚195. - Spinner 655. Sonnenkaͤfer 596. Spinnjungfer 663: Gonnenreiger 295. Epinnfliege 689. Sonnenfchaner 431. ° &pinnmilbe 696. ° Sorex 107. Spinus 371. Soui 336, Spiralzunge 56%. Spiri- Regiſter. Spirilingues 656. Spitz 69. Spitzencorall 777. Spitzfloßer 528. Spitzmaus 107. 108. 169. Cpisfchwanz 328. 406. 478. Spongia 780. Sponfa 263. Spondylus 756. Spornflügel 309. Sprattus 520. en 345. Springer 135. 179. 492. fapifcher a Springfuͤße 24. Epringbafe 135. Springfäfer 612. Spring 207. Springwurm 728. Sproßenhuhn 329. Sprotte 520, Spruͤtzfiſch 488. Sprüßling 746. Spruͤtzwurm 738- Epulwurm 729. Spyrſchwalbe 395. Squalus 545. Staar 345. 346. Stachel 565. tahelbauch 533- 534. Stachelbeerraupe 660. Gtacheleideren 425. Stachelfifch 535. 496. Etachelflunder 438. Gtachelfäfer 601. 620. Stachelmafrele 499. Stachelroche 552. Stachelrücen 741. Stachelruͤſſel 731. Stachelſau 483. Stachelfchnede 766. Stachelſchwanz 397- 837 Stachelſchwein 111. gefchwängtes 112. —— canadifches, verlarv⸗ tes, daf. Stachelthier 111. Stabwurm 763- Staͤbchenthier 793- Stadtſchwalbe 394. Stammmwurm 789. Stänferraß 95- Staphylinus 620. Stechfliege 687. Steckmuſchel 760. Steinadler 20T. Eteinbeißer 502. Steinbicker 497- Steinbock 150. —— caucafifher 157- Gteinbohrer 742. Eteinbolf 473- Steinbutte 488. Eteindreher 301. Steineule 215. Eteinfifch 473- : Eteinfletfche 38 Steinfuch® 76. Eteingrig 150. Steinhuhn 329. Steinhund 93. Steinhummel 678. Steinkauz 215- Steinleder 553. GSteinmarder 93. Steinpeitfche 554 Steinpicer 481. GSteinpietfhe 503. 554. Steinpflanzen 770- Steinpinſel 742. Eteinprikfer 502. GSteinrabe 225. 23T. Gteinrsthel 218: Gteinfauger 553- Steinſchmatzer 384. 6993 feine 838 Eteinfchnecde 747. Stein choͤßlein 373. Steinſchwalbe 396. Steintaͤubchen 340. Sceinwaͤlzer 304. Steinzeiſig 389. Stellio 420. Ste liones 425. Stelzenläufer 286. Seemmara 558. Etevpenlerche 343. Eterbivogel 353. Sterlet 343. Sterna 283. Sterncorall 776. Sternop'yx 469. Eternfeher 470. Eiernfpindel 766. Sternffiamm 778. Srernum f Beuftdein, Stichling 496. ' Stieglitz 369. Stielwurm 745. Stier 159. flicgender 583; Stine 432. Etinfbinffen 88. Etinffäfer 584. Etinfthier 85. 87. Etinfus 433. Stint 509. Etirne 14. Stockaar 204. Stocfeule 212. Stockfiſch 473: 474. Stockſchlange 437. Stockzaͤhne 16. Stomoxys 687. Stoͤr 542. Storch 292. Stoßmaus 122. Strahlen 717: Strandjäger 283% Resifter. Strandlaͤufer 300. ff. Strandpfeifer 303. Strandfchleicher 747. Strauß 315. Strauffafuar 317. Straufmeife 390. > Gtreber 495 Streifmaus 120, Strichheufchreche 629. Stridula, Strix 214. Strix 200. Stromatheus 468. Stroͤmling 519. Strombus 766. GStruntjäger 283. Strushio 315- Stubenfliege 683. Stundentbierchen 664. Surio 542. Sturmfiſch 179. Stumhaube 765. Sturmfchmalbe 269. Sturmſeegler 302. Sturmvogel 269. 279. Siurnus 345. Stusflügel 636. Stußfäfer 591. Etußfopf 479. Subbutes 209. Suhak 151. Sultan 782. Eultansbuhn 307. GSumpfbußard 204. Eumpfeidere 427. Gumpffalf 206. Cumpfmeife 392- Sumpfotter 93. Cumpfpatelle 772: GSumpffchnepfe 299. Sumpfſchwein 114. Eumpfvögel 286. Supercilia fs Augenbraunen. Suͤr⸗ Suri 317. Regiſter. 839, Suͤrmuͤlot 117. Surikatt 86. Sus 169. Suflik f. Ziefel. Suturae 721. f. Näthe. Suͤßwaſſeraͤlchen 791. GStwartfüde 68. Syeophunta 617. Sygnatus 536. Sylvanus, fimia 36, Szavia 113. — capfche 16: Tabacksroͤhrfiſch 514. Tabanus 685. Tachs 100. Taͤucherhuhn 278. Taenia 478. 502. 733» Säuchertaube 278: Tagfalter 644. ZTaafliege 664. Tagfıhläfer 397. 398 Zaguan 133. Zagvogel 644. Tajaffu 171. Salbit 355. Talpa 106. Samandua 55. Tamatia 2309. . Sanager 365. Tanagra, 365. Tannenfink 368. Sannenfäfer 589. Sannenmarder 94 Zannenmeife 391. Sannhirfh 148... Sannenpapagay 354. Tantalus 295. 5 Tagfliege 686. Sageule 212. Sapezierbiene 677. Tapir 169. Sapirete 169. -.. - ‚„ Tellina 7354. * Tempora f. Schlaͤfe. Tarandus 147. Tarantel 700. Tardigradus. Lemur 47. Tarſier 1085. Tarfus ſ. Fußwurzel. Tarrock 281. Taſche 702. Taſchenkrebs 701. 702. Taſchenſertularie 783. Taube 336. — groͤnlaͤndiſche 278. — gemeine 337. — weißkoͤpfige 339. Taubenfalke 202. 204. 208. Taubfiſch 550. Taubenſchwanz 654. Taucher 277. ff. 263. Tauchergans 264. Taucherkiewiz 264. Tauchkaͤfer 616. Taumelkaͤfer 591. Taurus 159. Tedo 416. Teichwanze 637. + Seichplattteurn 738. { Teitei 366. vi Tejuguacu 425. * Tela cellulofa 7. ni Tenebrio 617. „ Tentacula 559. . Tenthredo 669. _ in Bepel SSL. "2 , Terebella‘742. Teredo 774. un Tergus f. Hinterruͤcken. © Termes 691. ‚ Termo 755. Teftacea 752. Teftudo 410. Tethys 746. _ Tetrao 327. 6994 Tetrax. 840 Regiſter. Tetrax 314. Tetrix 328. Seufel 38. — fliegender 470. — formofanifcher 57. — javanifcher 57. Theutis 506. Shalfe 228. Tharus 199. Thecau 221. Theghel 309. Thiere 2. — eyerlegende 6. — lebendig gebaͤhrende daf. — wiederkaͤuende 25. 141. — ihr Nutzen 27: — ohne Borderzähne 28. 55. — nagende ILL. — mit Pferdegebiß 163. — faugeube Secthiere — Thiergeſchichte 6. en 124. Thili, 3 Thörax f. Borberleib,. Gruft ſchild. Thoracici 478. Thos 74. Thrips 643. Thriffa ser. Thunfiſch 498. Thurmeule 214. Thurfalf 207. Thurmſchwalbe 396. Thymallus 510. Tjaͤkko 41. Ager 78: — amerifanifcher go. . Tigeriltis 96. ZTigerpferd 167. Tigerthier 78. Tigerwolf 73. Tigris 78. Tiliguerta 430. Tilly 350. Tinca 524. Tineae 650. Tinamus 335. Tinnunculus 207. Tipula 682. Sitiri 218. Sobiagfifch 467. Tod 697. - Sodteneule 214. Todtengräber 594. Sodtenfäfer 618. Todtenfopf 653. Todtenkoͤpfchen 45. Todtenvogel 251. 383. Todus 247. Tollwurm 735. Sölvel 317. Ton 695. Töpfer 673- Torokan 623. Torpedo 550. Torquilla 241. Tortrices 656. Trachinus 470. Srampeltbier 142. Trappe 313. 314. 315. Trappgand 314. Trappenzwerg 314. Sraubenthierhen 794: Trauermantel 648. Trichecus 62. Trichoda 788. . Srichterfifch 480. 481. Trichternafe 51. Trichterwurm 775. Trichocephalus 729. Trichiurus 465. Trichuride 729. Trieltrappe 314. Trigla 500. Tringa 300. Tri- Triton 747. Trochilus 252. 388. Trochus 767. Troglodyt 35. Troglodytes hr Tragon 238. Troile 278: Trommeltaube 338. Zrompetenfchnede 765. Srompetenvogel 312. Tropikvogel 277. Zroßfopf 590. Troupial 233. Truneus f. Rumpf, Truthahn 319. Truttae 507. Trutta 508. Tſchike 6095: Tubipora 776. Tubularia 782. Zucan 222. Tucnam⸗Courvi 358. Zummiler 179. 338. Sulpenmaug 122. Tunfinsnefter 395. Turbo 767: Turdus 347. Zurteltgube 340, Turtur 340. Zute 762. Twerrn 626. Typhlus, Mus 126. Tyrann 218. Tyrannus 218. Typographus 589. Zzioatlinan 439: Ueze 417. Uferaas 664. Uferlerche 303. Uferfchtvalbe 396, ‘ Ufley 530. Ulme 422. 7 ſter. 848: Ulna f. Borderarm. Ulula 215. Umbla 510. Umberfiſch 493. | Umbrette 289. Unau 55. Uncinaria ‘730. Ungewittervogel 269. Ungluͤcksvogel 218. Unguiculae ſ. Krallen. Unguis ſ. Nägel. - Ungula f. Huf. NUhu 210. Unruhe 651. . Niftiti 45. Uncia 79. Unge 79. Upupa 250 Uranofcopus 470. Urf 528. Urile 275. Urogallus 327. Uropygium 185. . Urfina, Phoca 653. Urfon 112. Urfus 98. Uva 794- Vaginalis 308. Valvulae 716. Vampyr 51. Vampyrus 50. Vanellus 301. Bari 48. Varietaͤt 2. Vater» Noah - Schulpe 757. Verderber 590. Derfehrtfchnabel 235. Vermes 710. Vertebrae f. Wirbelbeine. Vertex f. Scheitel. Verticuli buccales ſ. Baden taſchen. G8985 Venus 942: Regiſter Venus 755. ———— — Venusmuſchel 755. Venusſchacht 774. Verwandlung der Inſekten Di Vefica adrea 449. Vefpa 674. Vefpertilio 59 .... Vefpillo 594. Vibriflae ſ. Aesften: Vicunna 144.— Vicogna 144 Vielarm 78585. Viehbreme 680. Vielfraß 101. Vielfuß 709. Violenvogel 650. Vierzehufleck 597. Vierzehntropf 597. Vibrio 790. Vigogne 144 ‚Mebs 530%... Viper 438. — italienifche daſ. Vipera 438. Vifcera f. Eingemweide, Vitulina, Phoca 67. Viverra 85. Voͤgel 18T. Vogeldarm 773. Dogelfalfe 207- Bogelnefter, eRbare 395. Vogelſpinne 699. Volans /ciurus 49. Volvox 794. Voluta 764. Volucella 132. Vorderarm 22. Vorderleib 6. 562. Vorderruͤcken 12. Norheriähne 16. Vormagen 189. Vorticella 787. Vulpes 74: Vulpecula 87. Vultur 195. Wabus 138. h MWachhalter 425 Wachsthum 3. + Wachtel 334- — javanifche 333- — [ugonifche 335. Wachtelfiſch 518. Machtelföonig 31% Wächter 210. Bach else Bo 347: Wadenftecher 687. Währmwolfe 72. Walddroßel 348. . Waldgott 37. 44. Waldeule 212. Waldfinf 367. 373. | Waldgrasmuͤcke 379. Malvheher 229. Valdhuhn 329. 330, Valdkaͤfer 586. Waldlerche 343. VWValdmaus 119. Waldmeiſe 391. F Balbmenfeh,afeitanifeer 35. —— oſtindiſcher 35. Waldnympfe 39. Valdpelikan 296. Waldrabe 231. Valdratte 117. Waldrebhuhn 329. Nnlvfänger 380. Wildſchnecke 770. Wildſchnepfe 298. Wadteufel 36. Waldvoͤgel 118. Waghvogel 317. Wakerroche 551. Walerfiſch 5o3. Wall⸗ Regiſter. Wallfiſch 173. f. Wallfiſchaßel 707. Wallfiſchfraß 61. Wallfiſchlaus 707. Wallfiſchpocke 752 Waͤllroß 62. Walrus 62. Walzenſchnecke 764. Maizenwurm 793. Manderdroßel 349. Manderratte 117. Mandertaube: 341. Wandlaus 635. sangen 14. — der Voͤgel 18% Mannenweher 207. a 20. Wanze 635. ff. Manzenfforpion 635. Wapacuthu 213. Marner 425. Marzenfreffer 629. Warjenkaͤfer 611. Warzenfopf 470. Mar venfeeigel 75% Maschbär 100. Waſſeramſel 346. Mafferfaden 730. Waſſerfloh 704. 705; Waſſerfroſch 419. Waſſerhuhn 300. 307. 308. Waſſerjungfer 663. Waſſerkaͤfer 614. Waſſerkalb 736. Waſſerlepture 608. Waſſermaus 120. — 696. Waſſermolch 427. Maffermotte 665. Waſſermuͤcke 637 MWaffı — 107. Waſſerochs 168. Waſſerralle 311. 843, Waſſerrebhuhn 298. Waſſerſaͤbler 305. Waſſerſalamander 427. Ba 285, Waſſerſchwimmer 608, Waſſerſchneider — — Waſſerſchlaͤngelchen 743. Waſſerſchwein 114. 169. Waſſerſkorpion 634. Waſſerwurm 554. Waſſerſpinne 696. Waſſerſpitzmaus 108 Waſſerſtaar 346. Waſſerwanze 633. Weberknecht 697. Wedelſchwanz 425. Wegſchnecke 739. Wegetaube 340 Weichen 12. Weichfiſch 471. 511. Weichlachs 508. Weichthiere 715. Weidenraupe 659. Weidenwickler 661. Weidenſchwaͤrmer 652. Weidenzeiſig 379. 388. Meiderich 380. Meihe 202. Meinbergsfchnede Era Meindroßel 348. Meinhafe 625. Weinhandel 625. Meinraupe 654. Meinfchröter 587. Weinvogel 654. Weißdroßel 348. Weißfiſch 180, Meißfore 511. Weley 530, Mellenhorn 765. Wels 504. Weißfiſch 527.. 530, Meißfehlchen 380. I 844 Weißkopf 362. Weißlange 474 Weißler 676. Weißſchnabel 243. Weißſchwanz 383. Welsdelphin 506. Wendehals 24T. Wendeltreppe 768. Werre 626. Weſpe 674. 675: Mefpenfalf 204. Wetterfiſch 503. Wettervogel 298. Wickelſchwanz 22. 90° Wiedehopf 250. + Kieverfäuen 25. , Wiedewall 232. Wieſel 97. Wieſenammer 368. Wieſenknarrer 310 Miefenlerche 343- Miefenfchwalbe — Wildmarder 94. Wimper 14. Windenafter, 44 Windenſchwaͤrmer 652. Windfliege 624. Mindfpiel 70. Windvogel 298. Winkelwurm 789: MWinfelaffe 45. Winterdroßel 348. Winterente 261. Winterfink 368. Winterkoͤnig. Wintermeve 281. Winternachtigall 378. Winterraupe 659. Winterſchlaf 7. Wintervogel 360. Wirbelbeine 12. Wiſtling 385. Wittwe 364. Regiſter. Witting 530. Wittfiſch 180. Wittling 474. Wirbelhorn 767. Wippel 603. Wolf 72. 662. — indianiſcher 73. Wolfsbaͤr 101. Wolffiſch 466. Wolfsfliege 688. Wolfshund 75. Wolfsluchs 84. Wolfsmilchsraupe 654, Wolfspard 79. Wolwerene 1OL. Wolkuſe 482. Wolkhuſen 540. Wolle 14. Wollenkaͤfer 592. Wuͤchuchol 107. Wuͤrfling 528. Wuͤrger 216. 441. — — grauer daſ. m A daf- —— rothföpfiger 217. ne pfig T. _ — — fliegender 589. Mürmer 710. Wurmroͤhre 773. Wurzelmaus 121. X. Ziphofura 705. Xiphias ſ. Schmerifg, Yunx 242. Rquiepatl Zaͤhne, der gthiere 16. — ber Fiſche 454. Zarthe 530. Zahnbraße 4gı. Zahnfecker 784. zahnfuß 597. Zahn» Zahnfpindel 766. Zainus 171. Zander 494. Zangenfäfer 627. Zagelmeife 392. Zariger 347- Zaunfonig 386. Zaunfchlupfer 386. Zebra 167. Zecora 167. Zehen 23. — ber Amphibien 40 ‚zeishen 371. Zeiſel 129. Zeiſig 371. Zetſcher 368. Zeus 484. Zibellina 95. Zibeth 89. Zibetha 89. Zibetkatze 88. Zibethmaus 116. | Zibethſpitzmaus 107 Zibethratze 116. Zibettbier 89. Ziegenauge 772. Ziege 154. t — tatarıfche 151. — gemeine 154. — angorifche 155. — ein Fiſch 531. Biegenmelfer 397. 398. Ziegenochſe 161. Ziegenfauger 398. Ziemer 347. 349. Ziefel 129. Zingel 495- Zipammer 365. Zipdroßel 348. Zippe 348. Zirfelfopf 583- Zimmermann 607. Zirlus 363. * Regiſter. 845 Zirſe 627. Zitteraal 465. Zitterfiſch 465. Zitterroche 550. Zitterwels 505. Zizi 363. Zobel 95. Zobelmaus 123. Zoologie 6. Zope 532 Zo0phnten 724. 776. Zotenfifch 539. Zuckerfreffer 252. ‚Zudergaft 690. are 690. ugheufchrecke 629. Zunge, der Gäugthiere 17. m der Voͤgel 184 2 — ber, Amphibien 4058. — der Schlangen 408. — der Sifche 454. — der Önfeften 560, ' ⸗ein gFiſch a83. Zungenwurm: 733.3 .© Zunsler 059. NBRRU Zwerafledermang 52, Zwergeule 215. awergfabeljau 472. Zwerghaſe 139. Zwergſertularie 783. Zmwergfrappe 314. Zwergweichfiſch 473. Swergwolf 74. Zwenfalter 379. Zweypunkt 596. Zwiebelſchaale 759. Zwiebelmaus 121. Zwirnwurm 736. Zwitterkaͤfer 619. Zwoͤlfpunkt 600. Zwuntſche 357. Lygaena 547. — — —ñ — — Eini⸗ Einige Berbefferungen. . 123. 3. 13. von unten, I. Peftrufchfa. — 3,9. für ruſſiſchen I. normwegifchen. 127. 3. 6. von unten, für feine |. ihre 196. 3.8. 1. Urubu. 221. 3. 11. I. Tab. 47. 234. 3. 1. I. Jupujuba. 239. 3. 14. I. Schnabel. 297. 3. 10. von unten, I. Yoofette, ober Avocette. 307. Z. 9. von unten, l. Sultanshuhn. . 676. 3. 18. I. gynaͤcocratiſch. ©. 714. 3. 8. von unten, I. XII VRRRRARRIR hi Eu iR “ * A RR > RB e nn a aa ’ | K Ir ——— —* * — — F Irrt * * 27 — ei Pe, — — IE \ * x E L ® By y 7 ” R n { h ir h 1% * 4 — >) \ 3 N * * ’ “ — 3 * * v s ’ ; j > } — —— ER ; — I { * I ; y ’ —* — ER ; ' “ RUN RI RER . ae a ö i F S . R Hs A n 0% 0. h % 5 N > — N \ a eplaystr.1. VI. 04. 5000. SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES IHNINUNNDIUNNIN 3 9088 01506 5576