ar a me en rn nn ce — mr — ̃ ͤ ͤ ͤ ſ— SI I u SS — — — — ee Dar — — Wed W NIS, 2 Pi 5 achtet folch I al Q2V.0.2 1 \ — — 2 l Harm Jehan Anderſon / V. . und weiland erſten Buͤrgermeiſters der freyen aufet Reichsſtadt Hamburg, * Hachrichten von und der Mtraſſe Davis, zum wahren Nutzen der Wiſſenſchaften und der Handlung. Mit Kupfern, und einer nach den neueſten und in dieſem Werke angegebenen Entdeckungen al eingerichteten Landchart N Nebſt 190 0 Bowen Lebendunfänden Des Seren deff stand, Srontand y)') MD emp Wu \ mE IE - Tamm m > zum mu chergeſtalt gt Häufig, als anderwaͤrtig, vorkommen, und den aufmerkſamen Beſchauer noch auf eine beſondere Art, folglich um ſo viel mehr erge⸗ ben, * um ſo WWlefeft gt zum Preiſe 55 f mir in Een rlide Er⸗ 8 ec Heiden wel 2 } ae Seel und ö — der Erden den Reich⸗ 1555 feiner. Macht, Weisheit und Guͤte in den rauheſten nördlichen Gegenden eben fo wenig, als in den fanftern und waͤrmern Welttheilen unbezeuget gelaffen: welcher geſtalt die Naturwunder dorten eben ſo rr er ee RE me | 2 > E 2 K 3 n n een — er NEN FEN — u — 7 ER n — 3 ht, ‚ — f * Re . 25 2 5 ] 2 Be] 4 = 7 ler 7 . Sr Tor Vorrede des Herrn Verfaſſers. allgemeinen Schoͤpfers aufmuntern; ja welchergeſtalt endlich die Menſchen daſelbſt auf eben ſo anmerkenswüͤrdige, obgleich an fich unfeinere, und gleichſam froſtigeWeiſe in den zu ihrer Erhalt⸗ und Nahrung unent⸗ behrlichen Geraͤthſchaften und Geſchaͤften, als die beqvemer gelagerte, und beſſer ange⸗ fuͤhrte Voͤlker, nach ihren Umſtaͤnden, ihre Menſchlichkeit an den Tag legen: ſo iſt es mir nicht wenig zu Herzen gegangen, daß ich dabey zugleich wahrnehmen muͤſſen, wie ſo⸗ wohl von den Inwohnern, aus grober Un⸗ geſchicklichkeit, als von den Auslaͤndern, aus unverantwortlicher Unachtſamkeit, und ſchnoͤder Geringſchaͤtzung, ſolches alles bis daher nicht gebührend erwogen, und ſogar wenig rechtſchaffenes von dieſen betraͤchtlis chen Gegenden der politern Welt durch denn Druck bekannt gemachet worden. Es hat mich auch ſofort deſto nachdruͤcklicher ange⸗ trieben, darnach, ſo viel bey meinen Umſtaͤn⸗ den thunlich, deſto fleißiger, doch mit behoͤs riger Vorſichtigkeit, zu fragen, zu forſchen, und was ich davon zuverlaͤßig erfahren, ohn geſaͤumt, um es der Vergeſſenheit zuentreife ſen, aufs Papier zu werfen. A Vor wenigen Jahren habe ich durch Zus. ſchub eines guten Freundes das Gluͤch und Vergnuͤgen gehabt, bey Gelegenheit er | Vorrede des Herrn Verfaſſers: damals durch die Daͤnen ohnfern der Straf: ſe Davis neuaufgerichteten Colonien von denſelbigen Gegenden aus ein und andern, ſo allda eine zeitlang geweſen, ein mehrers und beſſers, als man bisher davon gewußt, zu erfragen und zu bemercken, welches ich dieſer Nachricht hinten anzuhangen, ent⸗ ſchloſſen bin. Zu gleicher Zeit und nachher habe ich mich beſonders bemuͤhet, von der groſſen und vieler Urſachen halber merkba⸗ ren Inſel Island, an ſtatt der verſtuͤmmel⸗ ten / veralteten und mit unzaͤhligen groben Fabeln verderbten Kundſchaften, womit man ſich bis anitzo vergnügen muͤſſen, etwas neuers, wichtigers, vollſtaͤndigers und gruͤndlichers in Erfahrung zu bringen. Hierzu hat mir die Haupthandlung, welche von und mit dieſer Inſel gefuͤhret wird, nach Willen dienen muͤſſen, indem jaͤhrlich ver⸗ ſchiedene Schiffer, auch wohl ein oder meh⸗ rere Unterkaufleute, von daher mit Flack⸗ ſiſch, Thran und dergleichen, gerades Weges nach der an dem Elbſtrom belegenen Koͤni⸗ glich⸗Daͤniſchen Veſte Gluͤckſtadt kom⸗ men, deren ein und anderer, weil ſie die mit⸗ gebrachte Waaren an gewiſſe Kaufleute der Hamburgiſchen Voͤrſe abzuſetzen pfle⸗ gen, gemeiniglich um die verabredete Gel⸗ der dafuͤr in Empfang zu nehmen, in Ma 2 3 on nere ere er erer Vorrede des Herrn Verfaſſers. ich in Hamburg einfindet. Aus die⸗ Aufmerckſamſten zu mir fuͤh⸗ bald durch mancherley Fra⸗ gen, bald durch Vorzeigung verſchiedener Naturalien meines geringen Vorraths, ie dahin angeleitet, daß ſie, was ihnen von bem naturlichen und politiſchen Zuſtan⸗⸗ de dieſer Fnfel, abſonderlich deren SH | und Oeſtlichen Küſte, (von welcher ei⸗ gentlich die Waaren kommen, damit Hand» 1 lung mit den Hamburgiſchen Kaufleuten helrieben wird) ſamt den auf ſelbiger von⸗ gehenden Gewerb⸗ und Handelſchaften aus eigener Erfahrung bewußt, mir rich⸗ tig und umſtaͤndlich erzehlet haben. Was 7 Pr ich nun von denſelben ſolchergeſtalt heraus⸗ gebracht, was mir auch ſonſt von Island * auf zuverlaßige Weiſe bekannt geworden; ſolches habe ich anfangs nur zu meinem ei⸗ genen Vergnuͤgen mit wenigem aufgezeich⸗ net; nachhero aber zur Aufmunterung meiner Kinder, damit fie namlich die weit groͤſſere Wohlthaten und Beqvemlichkei⸗ ten, welche der milde Geber alles Guten uns und unſerm Vaterlande vor jenen in geiſt⸗ und leiblichen geſchenket, deſto leben⸗ diger zu erkennen, und mit ſo viel tieferer Ehrfurcht und Dank zu genieſſen angefri⸗ ſchet werden moͤgten, wn 4 * ” © * 5 f SSS Vorrede des Herrn Verfaſſers. gebracht, und mit beyfaͤlligen, aus der Ra⸗ tur-und andern Wiſſenſchaften entlehnten Betrachtungen zu erläutern und nutzbarer zu machen geſucht. Anitzo, da einige die Natur und ihren Schoͤpfer liebende Freun⸗ de, die meinen Aufſatz von ohngefehr ge⸗ ſehen, mich verſichern wollen, daß derſelbe, wenn er gedrucket wuͤrde, vermuthlich noch vielen anderen gleichgeſinneten zu einer nicht unangenehmen Nachricht und Erwe⸗ ckung zur Nachfolge und Ausbeſſerung nach ihren etwan habenden beſſern Gele⸗ genheiten, mithin zur weitern Verherrli⸗ chung des groſſen Schöpfers dienen koͤnn⸗ te; ſo habe ich, da wir ja, ein ieder nach unſerm Maaſſe, den Ruhm des Allerhoch⸗ ſten und des Naͤchſten Beſſerung aͤuſſerſt moͤglichſt zu befoͤrdern verpflichtet find, mich ohnſchwer bereden laſſen, gegenwaͤr⸗ tige Nachrichten iedermaͤnniglich, der ſie zu leſen begehret, in die Haͤnde zu geben, der ungezweifekten Zuverſicht, daß man meine dabey geaͤuſſerke wohlgemeinte Ab⸗ ſicht ſich werde gefallen laſſen, und die et⸗ wan eingeſchlichene Fehler der menſchlichen Unvollkommenheit, und meinen Umſtaͤn⸗ den guͤtig beymeſſen. 8 ee 1 a j | )ı') MD Mumm wu \ 1. HABE ee me u an * 5 * i 1 N N > iR . 5 N } ; PN, 2 . . Lebens ⸗Umſtaͤnde \ 1 5 5 } 7 23 15 u 1 Jh 95 Be 48 Bu . \ 1 1 N F 6 TA a : 1 . 3 ; 1 el I e De San UHR 3 | 1 5 2 ’ } Pr % [ 1 6 199 I N | e 1 5 . ; 1 FU TUE . Ne | #1 ; Ri N W 9 N Von dem Leben des Herrn Bürger⸗ meiſters Anderſon. wird hoffentlich den Lefern angenehm ſeyn, glaubten Nachrichten von dem Leben des „berühmten Verfaſſers begleitet. Auswaͤr⸗ tige lernen dadurch ſeine Verdienſte um den Staat und die Selehrſamkeit näher kennen: und fo viele rechtſchaffene Männer in ſeinem glücklichen Vater⸗ lande Zeugen und Bewunderer feiner unvergeßlichen Vorzüge geweſen ſind; fo viele werden auch io eie nen kleinen Entwurf ſeiner Lebensumſtaͤnde und Verdienſte allyier mit deſto groͤſſerem Vergnuͤgen finden, als man mit gaͤnzlicher Ausſchlieſſung der Schmeichelev nichts, als Wahrheiten, ob wohl noch lange nicht alle meldet, die dem ſeligen Herrn Buͤrgermeiſter Anderſon zum Nachruhm gereichen e Tonnen. | N Herr Johann Ander ſon wurde den 14ten Merz 1674 aus einer angeſehenen Familie gebohren. Sein Vater war Herr Ammon Anderſon, ein ruͤhmlicher und vornehmer Kaufmann dieſer Sadt; zur Mutter hatte er Geſa, eine gebohrne Stah⸗ | len, eine Frau, welche wegen ungeheuchelter | Frömmigkeit und ſittlicher Vorzüge ihres Ger | ſchlechts nicht unbekannt geblieben iſt. Es ift mein Vorhaben nicht, ſeinen Ruhm aus dem Ge⸗ ſchlechtregiſter ſeiner Voreltern zu borgen, und ſei⸗ nem Leben durch ihre loͤbliche Handlungen en 9 Pr Ne Inc“ III INYJ IN des Herrn Verfaſſers. Glanz mitzutheilen, der ihm uͤberfluͤßig waͤre. Ich werde daher nur ſeine Großeltern nennen. Der Großvater, vaͤterlicher Seite war, Andreas Am⸗ monfon, Kaufmann und aͤlteſter Rathsherr zu Got⸗ tenburg. Aus deſſen Vornamen, wie in Schweden und andern Nordlaͤndern der bekannte Gebrauch iſt, des Sohns Geſchlechtsname, und aus dem Ge⸗ ſchlechtsnamen des Vaters, des Sohns Vorname gemacht war, Getrud, eine gebohrne Gloffs, war die Großmutter von dieſer Seite. Der Groß⸗ vater von Mutter wegen, nannte ſich Johann Stahl, und war hieſiger Stadt Oberalter; deſſen Frau, oder die Großmutter muͤtterlicher Seite, u Magdaleng Lepetit, aus Frankfurt am Gleich mit der Geburt nahm die Sorgfalt der El⸗ tern fuͤr die Erziehung ihres Sohns den Anfang. Sie bemuͤheten fich feine Unſchuld in Sicherheit zu ſetzen, und feinen zarten Verſtand mit allen Er⸗ kenntniſſen zu beleben, deren er nur faͤhig war. Vor allen Dingen ſuchten ſie den Segen Gottes über ihn zu ziehen, und er muſte ſich daher zu einer fruͤhen Gottesfurcht, als der einzigen Quelle aller Gluͤckſeligkeiten und eines ewigen Guten, gewöhnen. Man beobachtete in ſeinen zarten Jahren an ihm ein gutes Herz, einen fertigen Verſtand und eine Fahigkeit, die der Zukunft etwas Groſſes verſprach. Man uͤbergab ihm daher zeitig dem Unterrichte ge⸗ ſchickter Lehrmeiſter, doch fo, daß die Eltern dabey die Sorgfalt für ſeine Erziehung, wie gemeiniglich Mode iſt, nicht fahren lieſſen, ſondern durch ihre ſorgſame Aufmerkſamkeit, den Schüler und Lehrer nur achtſamer und munterer machten. Schoß in „ 4 5 en ne ere Lebens ⸗Umſtande den Jahren, da ſich bey vielen das Bewuſtſeyn Kaum merklich macht, entwickelte ſich ſein Talent. Er hatte die lateiniſche, griechiſche und hebraͤiſche Sprachen zu einer Zeit bereits inne, da andere mit Erlernung derſelben kaum den Anfang machen; und es iſt bekannt, daß er ſich im Lateiniſchen und Grie⸗ chiſchen eine ſolche Staͤrcke erworben hat, als wenn er in dieſen Sprachen waͤre erzogen worden. Mit dieſen Huͤlfsmitteln widmete er ſich der Gottesge⸗ lahrtheit, doch ſo, daß er ſich vorher mit allen Thei⸗ len der Weltweisheit und der Mathematick genau bekannt machte. Die damahls berühmten Got tesgelehrten, Dover. Abraham Hinckelmann, und der ſelige Senior Johann Winckler, nebſt an⸗ dern gelehrten Maͤnnern, deren Privatunterricht man ihn anvertrauet, waren ſeine Anfuͤhrer. Der Entſehluß der Kirche zu dienen wurde indeſſen aus ö wohl überlegten Gründen, und nicht blindlings ges aͤndert, wie gemeiniglich von denen geſchiehet, wel? che von der Gottesgelahrtheit zur Rechtsgelehrſam⸗ keit überfauffen. Es geſchahe ſelbſt auf Anrathen des ſeligen Doctor Sinckelmanns. Die vorge⸗ nommene Veränderung ermunterte feinen gluͤckli⸗ chen Fleiß noch mehr, und er legte einen neuen Grund zu der groſſen Wiſſenſchaft, zu der er wirk⸗ ich belänget iſ t Igm Jahr 1694 den 24ten April begab ſich der Herr Ander ſon im arten Jahre feines Alters un⸗ ter Anfuͤhrung feines Hofmeiſters, Herrn Sebar | ſtian Gottfried Starcke, aus Bockendorf in Sachſen, nachmaligen Lehrers der morgenlaͤndi⸗ ſchen Sprachen zu Greifswalde, der dem ſeligen Doctor Hinckelmann, waͤhrend ſeines Aufenthalts N * \ e . nene n 8 7 ae * Kir e 1 ee 1 der Herrn Verfaſſers. in Hamburg, bey der Ausgabe ſeines Alcorans be⸗ huͤlflich geweſen iſt, und deſſen getreuen Unterricht in den ſchoͤnen Wiſſenſchaften er bey 4 Jahren em⸗ pfangen, nach Leipzig. Von da that er eine Reiſe weiter in Sachſen, und ließ ſich die Werke der Kunſt und der Natur ſo wohl in den fuͤrſtlichen Schloͤſſern als Bergwerken zeigen. Seine geſchrie⸗ bene Anmerkungen, die er von ſaͤchſiſchen Selten⸗ heiten gemacht hat, und die uͤber die acht Hefte ſtark ſind, beweiſen genung, daß er kein bloſſer Bewun⸗ derer geweſen, und ſich ſchon damals mit der Hi⸗ ſtorie, der Naturgeſchichte und den Alterthuͤmern, muͤſſe genau bekannt gemacht haben. Seine Zu⸗ ruͤckreiſe nahm er über Halle, wenige Tage vor der Einweihung dieſer hohen Schule; Allein ſein ſtren⸗ ger Fuͤhrer wolte ſich nicht bewegen laſſen den Tag dieſer feyerlichen Handlung abzuwarten; Indeſſen beſahe er doch hin und wieder bey den Kuͤnſtlern die Anſtalten. Nachdem ſie in Berlin das Merkwuͤr⸗ digſte kennen lernen, kehrten fie den 15ten Juni wie⸗ der nach Hamburg zuruͤck. 1150 141 Inm Jahr 1695 den ıten May gieng er auf An⸗ rathen und Gutbefinden ſeiner vernuͤnftigen Eltern und Freunde nach Halle. Hier war der geſchickte Academicus unermuͤdet. Er trieb Die bürgerlichen Rechte mit Eifer, und machte ſich mit der Staats⸗ geſchichte und Naturlehre und allen den Wiſſen⸗ ſchaften, die einen wahren Rechtsgelehrten bilden, und ihm unentbehrlich ſind, ſehr genau bekannt. Er lernete die frantzoͤfiſche, engliſche und italiaͤniſche prache; indeſſen blieb er kein Fremdling in ſeiner Mutterſprache, wie die meiſten Staatiſten und Rechtlehrer der damahligen Zeiten waren; er jan 155 ch 4 U wm) >26 Emm wem’ mm Lehrer. n N 9 e Er RE TER a 4 13 Lebens ⸗Umſtaͤnde dieſelbe und ihre Alterthümer mit ſolcher Emſigkeit, als wenn dieſes feine Hauptwiſſenſchaft ſeyn ſol⸗ te. Sein Fleiß, feine kluge und ſittſame Lebens⸗ art erwarb ihm die Hochachtung und Liebe feiner Im Fenner 1697 gefiel es der Vorſehung, den Herrn Anderſon durch den Tod feines wuͤrdigen Vaters zu betrüben. Er verließ daher in aller Eir le den Sitz der Muſen, und kam den raten beſag⸗ ten Monats nach Hamburg zuruͤck. Die Zaͤrt⸗ lichkeit, womit er ſeinen Vater geliebet, der na⸗ gende Gram über ſeinen Verluſt, und die beſchwehr⸗ liche Kaͤlte, die er auf der Reiſe ausgeſtanden, be⸗ maͤchtigten ſich feiner Kräfte dergeſtalt, daß er eine harte Krankheit ausſtehen muſte. Kaum war die⸗ ſelbe uͤberſtanden, fo vermehrte ſich fein Fleiß mit dem Zunehmen ſeiner Kraͤfte wieder. Den soten April verließ er abermal die Seinigen, und trat eine Reiſe nach Holland an; Hier beſahe er die vornehmſten Oerter und Städte, und machte ſich mit den beruͤhmteſten Gelehrten und Kuͤnſtlern be⸗ kannt. Zu Delft unterhielt er einen vertrauten Umgang mit dem Naturforſcher Löwenhoͤck, die Wunder der Natur, welche ihm dieſer aufmerkſa⸗ me Mann zeigte, und die den Augen erſt ſichtbar wurden, wenn er die Kunſt zu Hülfe nahm, beleb⸗ ten den Herrn Anderſon mit dem edlen Eifer, kuͤnf⸗ tighin ſeine Nebenſtunden der Unterſuchung der Na⸗ tur zur Verehrung des Schoͤpfers zu widmen. In Leiden machte er ſich mit dem beruͤhmten Künſtler Muſchenbrock, der die ſchoͤnen Luftpumpen und Vergroͤſſerungsglaͤſer gemacht hat, nicht weniger bekannt. Von hier that er verſchiedene Reiſen : Si u zur des Herrn Verfaſſers. zur Zeit der Ryswickiſchen Friedenshandlungen, nach dem Haag, allwo die Anweſenheit ſeines Freundes, unſers der von ihm erlebten und noch vieler ferneren Jahre ſo wuͤrdigen Herrn Burger⸗ meiſters Stampel, | luſtitiæ cuſtos rigidi ſeruator honefli: en in kommune bonus s beiden die angenehmſte Gelegenheit gab, zu ihrer in den folgenden Zeiten bey wichtigen Staatsgeſchaͤf⸗ ten ſich geäufferten Einſicht und Erfahrung zum Nu⸗ tzen des Vaterlandes den Grund zu legen. Sie erwarben Ich daſelbſt die Gunſt vieler hohen Mini⸗ ſter. Hier kan ich nicht umhin ein paar beſondere Beyſpiele der göttlichen Beſchuͤtzung in Anſehung des Herrn Anderſon anzufuͤhren. Den raten May hätte er die Ehre bey Sr. Excell. dem Herrn Envoye von Schrottenberg im Hagg zu ſpeiſen. Nach auf⸗ gehobener Tafel fuhr er mit dem Sohne dieſes Herrn nach Schevelingen, und beſahe die Sandduͤnen, die hier von der Natur ſo wohl angeleget ſind, daß oh⸗ ne fie Niederholland von der See wuͤrde uber⸗ ſchwemmet werden. An der See waren damals wegen der franzoͤſiſchen Caper einige Canonen ge⸗ pflanzet. Indern fie nun an das Ufer hintraten ließ ſich ein Frantzö ſiſcher Caper mit hollaͤndiſchen Flag⸗ gen in der Nähe eines Canonenſchuſſes ſehen; er zog ſogleich Duͤnkirchiſche Flaggen auf, und that zween Canonenſchuͤſſe auf fie, daß die Kugeln vor ihnen vorbey ſauſeten; fie flohen hinter eine nahe dabey ſtehende Kirche, und dankten Gott fuͤr ſeine gnaͤdige Bewahrung. Wenige Tage nach dieſem Vorfalle verfpürte er aber abermal eine deutliche Probe der göttlichen Obhut. Er beſtieg einen bren⸗ nen⸗ rn teen eee eren daß er bey nahe mit demſelben in die volle Glut ge⸗ ſtuͤrzet waͤre. Ich uͤbergehe andere Vorfaͤlle, bey welcher er Gelegenheit gehabt, einen allmaͤchtigen Erhalter zu preifen: Wie er denn im Junius aber⸗ mal von einer ſchweren Krankheit genas. Im Ju⸗ lius bereitete er ſich zu feiner Promotion, und den sten August 1697 erhielte er zu Leiden die hoͤchſte Wurde in der Rechtsgelehrſamkeit, nachdem er vor⸗ her de iuramento Zenoniano diſputirt hatte. Mit; ſam war en. HRA e nung gebracht, ſo fieng er an, die Rechte derer u ben waren keit des Herrn Verfaſſers. Abſicht und Hoffnung hatte, die maͤßige Zahl der gelehrten Domherren in Deutſchland durch ſeinen Beytritt zu vermehren. Gleichwohl wurde er im Jahr 1702 den 18ten October zum Secretair an die Stelle des damahligen Licent. Seren Seins rich Sillem, welcher in die Stelle des verſtorbe⸗ nen Protonotarius Serrn albert Schulte Liz cent. geruckt war, erwehlet. Er verwaltete dieſes Amt mit vielem Ruhm, und ſeine groſſe Wiſſen⸗ ſchaft in dem Zuſammenhange des Staats machte ihn bey der Ausfuͤhrung der wichtigſten Abſichten nothwendig. Ein hochweiſer Rath ſahe die Ders dienſte dieſes redlichen Mannes immer mehr und mehr ein, und er wurde den roten November 1708 zu einer Wuͤrde erhoben, zu welcher alle⸗ mal Männer genommen werden, welche nicht allein den innern, ſondern auch den aͤuſſern Staat voll⸗ kommen kennen, und an den Hoͤfen der Koͤnige das Wohl ihrer Mitbuͤrger beſorgen koͤnnen. Zum allgemeinen Vergnuͤgen der Stadt ward er Syn⸗ dicus, an die Stelle des Herrn Wolder Schee⸗ le, I. V. welche acht Jahr unbeſetzt geblieben war. Seine Arbeit bey dieſer Wuͤrde haͤufte ſich täglich, und ie mehr fie ſich haͤufte, deſto groͤſſer wurde ſein Eyfer fuͤr das gemeine Beſte. Viel⸗ leicht hat man niemals mehr Sorgfalt, niemals eine reinere Beurtheilung und Einſicht bemerket, als dieienige war, die der Serr Ander ſon bey den damahligen verwirrten Vorfaͤllen der Republik bewieſe. Es gehoͤret nicht hieher, den Vorhang von Begebenheiten weg zu ziehen, die einer ewi⸗ gen Vergeſſenheit wuͤrdig ſind. Der Herr An⸗ derſon ſahe allein auf das 1 Beſte. Er ver⸗ ein nere ere ſchen, ſpaniſchen, portugieſiſchen und anderer hohen De Fe 8 3 TTT ie BE Sa la 10 Leebens⸗Umſtaͤnde einbarte das Anſehen des Raths mit der Erleich terung der Buͤrgerſchaft, und er hatte Gelegenhei durch heilſame Nathſchlaͤge die Ruhe der Stad; befoͤrdern zu helfen, und den Geſetzen ihre Kraf wieder zu verleihen, welche durch Zwietracht und Unruhen gelitten hatten. Sein wichtiges und mühſames Syndicat verwaltete er mit unermüde ter Sorgfalt, und ohne Eigennutz fuͤr ſeine Fami lie ganzer funfzehn Jahr. Die kuͤnftigen Bürge werden noch den Nutzen zu ruͤhmen haben, wel cher aus feinen redlichen Bemühungen ihren Be tern in dieſen Jahren zugefloſſen iſt. In der Wuͤr⸗ de eines Syndici wurde der Herr Anderſon oͤftert in den wichtigſten Angelegenheiten an fremde Hoͤ⸗ fe verſandt. Im Jahr 1711 den sten as de er im Namen der Stadt an den Hochſel. Kb nig von Dännemark Friederich den IV. nach dem Grande verſandt, und den ııten Auguſt gieng er nach Lenzen, ſchloß allda mit den brandenburgi⸗ ſchen, hannoͤverſchen und wolfenbuͤttelſchen Mini⸗ ſtern einen Tractat zum Vortheil der Handlung und der Schiffahrt. Im Jahr 1713 den 1rten Febr. gieng er nach Utrecht zum Friedenscongreß, und traf den 23àten daſelbſt ein. Sein edler Cha: racter erwarb ihm gar bald das Zutrauen der be⸗ vollmaͤchtigten kayſerlichen, engliſchen, franzdfis Miniſter, und er bewirkte nicht allein den Nutzen ſeiner Vaterſtadt, daß ſie mit in den Frieden ein⸗ geſchloſſen wurde, ſondern er ſorgte auch zugleich fiir die freye Handlung der geſamten loͤblichen Hanſeeſtaͤdte. Die Stadt Hamburg hatte alſo eine beſondere Ehre von dem klugen und W e ee e f 17 des Herrn Verfaſſers. tigen Betragen ihres Syndici. Nachdem der Friede den ııten April zwiſchen Engelland und Frankreich gezeichnet worden, that er eine Reiſe nach Amſterdam, Haag, Leiden, Rotterdam und andern Orten, theils ſeiner Geſchaͤfte wegen, theils ſeiner Neubegierde in Beſehung der Bibliotheken, Naturaliencabinetter, Apotheken und andern aus⸗ laͤndiſchen Seltenheiten ein Gnuͤge zu thun. Von Rotterdam gieng er den 17ten Julii zu Schiffe, und kam in einem gefaͤhrlichen Sturm zu Antwer⸗ pen den sten Auguſt. an. Er beſahe fo wol das merkwuͤrdigſte dieſer Stadt, als der herumliegen⸗ den, und begab ſich hierauf wieder nach Utrecht. Endlich trat er den 17ten Septemb. feine Zuruͤck⸗ zeife an, und kam erſt den Aten Junii 1714, nach⸗ dem er ſich ſowohl am hannoͤverſchen als braun⸗ ſchweigiſchen Hofe aufhalten muͤſſen, nach Ham⸗ burg. Ich kan nicht umhin als eine bewunderns wuͤrdige Probe des Fleiſſes und der Aufmerkſam⸗ keit dieſes Mannes zu beruͤhren, daß ſein gelehrtes Tagregiſter von dieſer Reiſe, worinnen er von ſei⸗ nen Staatsverrichtungen aus einer gewiſſenhaften Bedenklichkeit nicht das geringſte bemerket hat, allein uͤber 200 Bogen ſtark iſt. Er hat darinn von Tage zu Tage nur bloß einige beſondere phy⸗ ſicaliſche, geographiſche, mechaniſche, oͤconomiſche und andere Merkwuͤrdigkeiten, die er bey Gelehrten - Kuͤnſtlern geſehen und erfahren, aufgezeich⸗ ne Schon den zten Juli 17 14 muſte er wieder auf den Congreß zu Baden abreiſen, und er war allda in den Verrichtungen fuͤr ſein Vaterland nicht we⸗ niger gluͤcklich als zu W Die ne, . 2 wel⸗ n „ Em ’EE mem Tın Lebens⸗ Umftände welche ihm feine Geſchaͤfte übrig lieſſen, widmete er. der Unterſuchung der Natur und der Alterthuͤmer, und um feine Kenntniß hierinnen noch zu erweitern, durchreiſete er die Schweiz und beſahe die Wun⸗ der der Alpen. Ich finde von dieſer Reiſe über 30 Bogen gelehrter Anmerkungen aufgezeichnet. | N der Mitte des Octobers traf er wieder in Han⸗ burg ein. Br N Rt en een So wichtig bisher die Geſandtſchaften des Herrn Anderſons geweſen, ſo trat er doch die an⸗ ſehnlichſte und wichtigfte im Jahr 1725 den sten April in Geſellſchaft des damahligen Rathsherrn und nachherigen Burgermeiſters Daniel Stock⸗ fleth, nach dem Hofe Ludewig des XIV. an. Der Tod dieſes Monarchen unterbrach feine Ge ſchaͤfte, und nach vielen Bemühungen hatte er endlich den 27ten Sept. 1716 das Vergnügen den für Hamburg ſo vortheilhaften Commercien tractat mit Frankreich zu ſchlieſſen. Waͤhrend ſeines Aufenthalts an dieſem Hofe hatte er das luͤck, von den Prinzen vom Gebluͤte, und den fremden Miniſtern mit einer vorzuͤglichen Achtung beehret zu werden, und der Serzog Regent und Madame lieſſen ihm beſondere Merkmale ihrer Gnade angedeyen. Man kan leicht erachten, daß | er in dieſem Koͤnigreiche, welches ein Sitz der Wiſſenſchaften und der Kuͤnſte iſt, ſeiner Neigung | zu Denfelben ein Genuͤge werde gethan haben. Die Bibliotheken und der Umgang mit den vornehm⸗ ſten Gelehrten und Kuͤnſtlern waren bey muͤßi⸗ N gen Stunden ſein Zeitvertreib. Er gieng mit den gelehrten Benedictinern Montfaucon und la Rue; den Herrn Fontenelle, Boiuin, a „ | 9 | jut? — des Herrn Verfaſſers. luſſieu, Maraldi, Caſſini, Winslow, Reaumur, Bandelet, Mahudel &c. und andern berühmten Mitgliedern von der Academie ſehr fleißig um. Die Manufacturfabriqven, die Steinbruͤche und Minen, und was ſonſt die Kunſt und die Natur ſehenswuͤrdig in dieſem Koͤnigreiche hervorgebracht, muſten ſeiner Neugierde nicht entgehen. Ich koͤnn⸗ te der Welt aus ſeinen Handſchriften, welche von dieſer Reiſe über 10 Bogen ſtark find, aus der Naturlehre, der Mechanick, der Geographie und andern Wiſſenſchaften Nachrichten mittheilen, die fie eben fo begierig aufnehmen würde, als die Rei⸗ ſebeſchreibung eines Miſſons, eines Tourneforts, oder eines Keißlers. In dieſem Zeitbegrif des Le⸗ bens dieſes wuͤrdigen Mannes muß ich noch beruͤh⸗ ren, daß Georg der erſte glorwuͤrdigen Anden⸗ kens, der noch als Churfuͤrſt ihn in Hannover kennen lernen, ſehr viel auf ſeine Staatsklugheit gehalten, und ihn ſehr oft zu den geheimſten Be⸗ rathſchlagungen nicht allein gezogen, ſondern auch ſeine groſſe Einſicht gegen ſeine Miniſter zu verſchie⸗ denen malen öffentlich geruͤhmet hat. Dieſe gnaͤ⸗ dige Zuneigung erfuhr er noch, als dieſer Monarch abreiſete, um den großbritanniſchen Thron in Be⸗ ſitz be nehmen. Denn als die Geſchaͤfte des Herrn Anderſon durch den Tod Ludewig des XIV. am franzoͤſiſchen Hofe unterbrochen wurden, lieſ⸗ fen Se. Maieſtaͤt durch den Geheimten Rath don Bernſtorff, welcher dieſelben nach Engel⸗ land begleitete, an ihn gelangen, daß er ſich gleich⸗ fals dahin begeben, und an den Berathſchlagun⸗ gen und Abſichten Sr. Majeſtaͤt Theil nehmen ſolte. So vortheilhaft Rn hohe koͤnigliche EP. be ET 3 — — f —— — — nnn >) Em „ r 6 2ebens-Umftände | de ſo wohl für den Herrn Anderſon, als für ſein Vaterland war: ſo ſahe er doch, beſonderer Um⸗ ſtaͤnde wegen, genöthiget, dieſelbe zu verbitten. Der Serzog von Braunſchweig Auguſt Wil⸗ helm ſchaͤtzte und liebte nicht weniger denſelben: Seine herrliche Eigenſchaften machten, daß dieſer großmuͤthige Herr ihn zu ſeinem geheimden Rath ernannte. Allein unſer Syndicus ſchlug dieſe Ehre und Gnade gleichfals mit Beſcheidenheit aus. Er liebte ſein Vaterland; er wolte ſich nur bloß demfelben widmen, und deſſen Gluͤckſeligkeit bez, ‚fördern helfen. Auch das Vaterland belohnte ihn. „Im Jahr 172 den sten Febr. erhielt er de hoͤchſte Würde der Stadt, er ward Buͤrgermei⸗ ſter zur allgemeinen Freude der ganzen Buͤrger⸗ ſchaft, und in feiner vieljaͤhrigen Regierung hat ſie ihn nicht als einen Herrn, ſondern als Vater ver⸗ ehret. Im Jahr 1732 wurde er der Aelteſte in der Würde, und nach der Verfaſſung der Stadt, Generalißimus. 1 165 | 1 Es wuͤrde ſchwer fallen, die ſo vielen ſchoͤnen Eis genſchaften dieſes Mannes in ihrer völligen Groͤſſe zu beſchreiben. Deſtomehr wuͤnſchen wir feinen fürz treflichen Character in den buͤndigſten Worten hier entwerfen zu koͤnnen, und zu dem Ende wird es uns erlaubt ſeyn, einige Zeilen aus dem Horaz zu waͤh⸗ | len, und itzo uns eigen zu machen, um einen unſerer | Buͤrgermeiſter abzubilden, den wir, in vielen Stuss cken, mit den beruͤhmteſten Roͤmiſchen vergleichen konnten, und an dem die Wahrheit die Eigenſchaf⸗ ten erkennet, welche die Schmeicheley des Horaz dem Lollius andichtete; Und gewiß war ein Anderſon, Rerum; — N BIN — N SSS des Herrn Verfaſſers. Rerumque prudens, & ſecundis Temporibus, dubiüsque rectus. Vindex auarae fraudis, & abſtinens Pucentis ad fe cuncta pecuniae, CoNSVLQVE non unius anni. So häufigauch die Geſchaͤfte, die mit ſeiner Wuͤr⸗ de verbunden ſind, waren, konnten ſie doch ſeine herr⸗ ſchende Neigung nicht unterdruͤcken; dieſe ließ ihn alles überwinden. Kaum hatte er die Ruhe der Fa⸗ milien geſichert, kaum hatte er den allgemeinen Nu⸗ tzen des Vaterlandes beſorget, ſo eilete er zu feiner. zahlreichen Bibliotheck, wo er alles fand, was ſein gluͤcklicher Fleiß begehrte, und wo er allein die Erqvi⸗ ckung nach einer mühfamen Arbeit ſuchte. Der Ur⸗ ſprung der teutſchen Sprache, die Geſetze und Alter⸗ thuͤmer der Teutſchen, und die Naturlehre waren hier hanptfächlich fein angenehmſter Zeitvertreib. Seine Stärke in den teutſchen Alterthuͤmern find € von den beruͤhmteſten und groͤſten Männern in die⸗ fer Art ſehr oft erhoben worden. Leibnitz ruͤhmet ihn diefernoegen in feinen Briefen an unfern verewig⸗ ten Fabricius ſehr oft, und wuͤnſchet ſich ſeinen Beytrag zur Erlaͤuterung der alten teutſchen Geſetze. Eckard geſtehet, daß unſer Bürgermeiſter ihm hauptſaͤchlich einen Beytrag zur Verfertigung ſei⸗ nes etymologiſchen Woͤrterbuchs der teutſchen Sprache mitgetheilet habe. Wie viel der ſtarke Kenner der alten teutſchen Sprache Dieterich von Staden auf ſeine Einſicht und Urtheil in dieſer Sa⸗ che gehalten, meldet uns der fleißige Herr Reetor von Seelen. Seine Einſicht und Beyſtand war nie⸗ mand verſagt, und ſeine Geſchicklichkeit und Ver⸗ mögen gleichen feiner Wife hriskeit Was für ei⸗ 8775 4 ' nen n = FETEEBEBE An ET FE he Ele; + a ß FERN RR AT e Lebens ⸗Umſtaͤnde nen anſehnlichen Beytrag er dem Verfaſſer des Bi⸗ ctionarii Anglo: Suethico- Latini, dem Herrn Sia * 2 renius damaligen Prediger in London und itzigen Viſchof, gefeiftet hat, ruͤhmet und erzehlet dieſer ſelbſt in der Vorrede zu ſeinen Werken. Auſſer der Beyhuͤlffe, die er andern Gelehrten that, arbeitete er auch für ſich, und die von ihm hinterlaſſene Handſchriften beweiſen ſolches ſattſam. Unter dieſen iſt das faſt zum Abdruck fertige Glo- ſarium Feutonicum et Allemannicum das wich⸗ ligſte. Es iſt dieſes Werk ziemlich ſtark angewach⸗ fen, und mit der groͤſten Sorgfalt ausgearbeitet worden. Die darinnen bewieſene Kenntniß der Nordiſchen Sprachen, woran es Sctultern und Wachtern ohne Abbvuch ihrer Verdienſte gefehlet hat, zeugen von deſſen Werthe. Es enthaͤlt haupt⸗ fachlich Erklaͤrungen der vornehmſten Woͤrter fü bey den Seribenten Medii Aevi vorkommen. Auſ⸗ fer dieſem findet ſich noch ein ſtarkes Buch von Ob⸗ ſeruationibus Iuris Germanici, ad du&umElemen- torum Iuris Germanici des ſeligen Herrn Heineccii, worinnen nicht allein die alten Teutſchen Rechte aus der Etymologie, den Alterthuͤmern und den dahin gehoͤrigen Urkunden erörtert werden, fondern auch dieſes unſterblichen Rechtsgelehrten Saͤtze weiter ausgefuͤhret und hin und wieder ſind verbeſſert wor⸗ den. Es werden viele mit mir wuͤnſchen, daß der wuͤrdige Sohn des gelehrten Anderſons, welchen er nach feinen weiſen Grundſaͤtzen erzogen „und der auf ſeinen Reiſen durch Frankreich das ruͤhmliche Andenken ſeines Vaters allenthalben angetroffen und zum Beyſpiel gehabt hat, Zeit und Muffe ger winnen moͤge, der gelehrten Welt nicht allein 14 S des Herrn Verfaſſers. ſondern auch folgende Werke aus ſeinen Handſchrif⸗ ten zu lieffern. Es finden ſich noch beſonders gelehr⸗ te Anmerkungen zum Iure feudali, zum Iure publi- co und lure ſtatutario Hamburgenſi. Seine Ab⸗ ſicht in dieſen gehet dahin, aus der Etymologie die Geſetze und Rechte hauptſaͤchlich zu erlaͤutern; wo⸗ durch denſelben bey der Auslegung und dem Gebrau⸗ che kein geringes Licht mitgetheilet wird. Bloß die muͤhſame Wurde unſers Buͤrgermeiſters hat ihn verhindert, den Abdruck davon zu beſorgen. Aus eben dieſer Urſache iſt auch das Gloflarium Linguae veteris Saxonicae, ſo der ehemalige gelehrte Refor⸗ mirte Prediger in Bremen D. Gerhard Meyer, welcher von dem beruͤhmten Bremiſchen Lutheriſchen Gottesgelehrten und Superintendenten dieſes Na⸗ mens wohl zu unterſcheiden iſt, auf Leibnitzens An⸗ rathen übernahm, liegen geblieben. Der unvermu⸗ thete Tod des Verfaſſers unterbrach die Ausführung dieſes Werks; indeſſen entgieng es doch dem Schick⸗ 1 das gemeiniglich ſolchen Schriften beſtimmet iſt, da fie entweder in die Haͤnde der Einfaͤltigen und Unwiſſenden fallen, oder auch denen neidiſchen Ma⸗ nuſeriptenjaͤgern zu theil werden, welche ſie zum Ab⸗ bruch der Wiſſenſchaften in Staub und Vergeſſen⸗ heit begraben. Unſer Herr Anderſon bekam daſſel⸗ be in die Haͤnde; er durchgieng das unleſerlich ge⸗ ſchriebene und aus einigen Baͤnden beſtehende Ma⸗ nuſeript mit eben ſo vieler Sorgfalt, als der Verfaſ⸗ ſer es entworfen und er Muͤhe gehabt hatte, es von deſſen Erben zu erhandeln. Hin und wieder berei⸗ cherte er es mit ſeinen belehrten Anmerkungen, und es wuͤrde gewiß der Welt ſchon vor Augen liegen, wenn die uͤberhaͤuften Stadtgeſchaͤfte unſerm Buͤr⸗ 1 2 5 ger⸗ nne e ere Ed FE Ts A \ Lebens ⸗LUinſtaͤnde germeiſter erlauben wollen, demſelben eine mehrere Ordnung mitzutheilen und fuͤr eine richtige Abſchrif 4 und Druck zu ſorgen. Dieſes eben gedachte Glo, ſarium Linguae veteris Saxonicae muß mit oben an⸗ geführten Gloflario Teutonico et Allemannico nicht verwechſelt, noch für ein Werck gehalten werden, als welches letztere unſerm Anderſon allein zugehöe ret. Ich habe dieſe allgemeine Erinnerung machen muͤſſen, weil ich aus Zuſchriften, die bey mir ein⸗ gegangen ſind, wahrgenommen habe, daß entweder dieſe Wercke mit einander verwechſelt, oder auch fuͤr eins gehalten werden. e e Gleich beym Anfang dieſer Erzehlung habe ich die Fertigkeit des Herrn Anderſons in den Orienta⸗ liſchen Sprachen beruͤhret; einen beſondern Beweis davon kan ich nicht uͤbergehen. Als ſich der Czaar Peter der Erſte in Holland aufhielte, und von den General⸗Staaten befohlen war, dieſem Monarchen alles zu zeigen, was ſich merkwuͤrdiges in ihren Provintzen ſindet, ſo gab ſich der Herr Anderſon für einen Griechen aus, deſſen Sprache er fertig redete, um in dem Kayſerl. Gefolge alles deſto un⸗ g9ehinderter beſehen zu koͤnnen. Seine Neigung Vdñdmur dieſe Sprachen aͤuſſerte fich auch in ſeinem gan⸗ 1 zen Leben, indem er bey ſeiner Sonntagsarbeit nach abgewartetem oͤffentlichen Gottesdienſte alle⸗ mal mit der Grundſprache der heiligen Schrift ſich beſchaͤftigte und allerhand philologiſche und phyſica⸗ liſche Anmerkungen uͤber dieſelbe aufſetzte, ſo noch vorhanden und nicht weniger des Abdrucks würdig. find. Endlich gehören zu den Schriften dieſes ger lehrten Mannes gegenwaͤrtige Nachrichten von Island, Groͤnland und der Strat wee ö . ͤ —-—̃ — — 3 > N | S — — In 5 ä WSS des Herrn Verfaſſers. Wegen des Inhalts und der Abſicht derſelben ver⸗ veiſe ich den Leſer auf des Herrn Verfaſſers be⸗ cheidene Vorrede. Ich ſetze nur noch hinzu, daß nan nicht blos darinnen feine groffe Gelehrſamkeit, ndern auch fein redlich Geſinnen, da er allenthal⸗ ben über die anbetenswuͤrdige Wege der Vorſehung in Erhaltung der Welt und der Menſchen feine Be⸗ krachtungen angeſtellet hat, antreffen werde. So weit gehen ſeine Schriften. Ich ſchweige von dem weitlaͤuftigen gelehrten Briefwechſel, den er mit den beruͤhmteſten Männern in und auſſer Teutſchland unterhalten hat. 85 Ein ieder ſchaͤtzte fich gluͤcklich Bekanntſchaft mit einem Mann zu haben, deſſen Umgang der aller⸗ vortheilhafteſte war; und ganze gelehrte Geſellſchaf⸗ ten bewarben ſich um ſeine Freundſchaft. Die Kayſerliche Academie der Naturae Curioſorum er⸗ wehlete ihn im Jahr 173 1 ohne fein Anhalten und Wiſſen zu ihrem Mitgliede. Da die erfahrneſten Kenner der Natur, Freunde unſers Buͤrgermeiſters waren, ſo fiel es ihm deſto leichter ſein auserleſenes Naturalien Cabinet immer vollkommener zu ma⸗ chen. Er ſcheuete keine Koſten, aus den dreyen Reichen der Natur dasjenige anzuſchaffen, was zur Zierde und Vollſtaͤndigkeit deſſelben diente; doch entfernte er ſich hierinnen von denjenigen, welche mehr auf die Vielheit als auf den Nutzen ſehen, und ohne Wahl und Ordnung alles zuſammen raffen. In der Anlage folgte er der Natur; ſo, wie dieſel⸗ de ihre richtige Gaͤnge gehet, und ihre Werke nach und nach zur Reife bringet, ſo findet man ſie auch in dieſem Cabinette zur Schau geſtellet. Die Hombergiſchen Steine, wovon er mehr als 1008 RN | ey Lebens⸗Umſtaͤnde bey ſeinem Aufenthalte in Paris erhandelt hat, ſind Leine ſchoͤne Zierde darinnen. Es find dieſes insge⸗ Lammt Abdrucke von den Gemmis, welche ſich in dem Koͤniglichen Cabinette befinden, und zu wel⸗ chen er gleichfalls gelehrte Anmerkungen aufgefehries ben hat, ſo von andern noch nicht ſind beobachtet worden. Ich glaube gnug von ſeiner Wahl und klugen Einrichtung gerühmet zu haben, wenn ich nur melde: daß der ohnlaͤngſt verſtorbene Herr von Heucher dieſelbe zum Muſter genommen, als Ma das Koͤnigl. Polniſche und Ehurfürſtl. Saͤchſif. Dreßdeniſche Naturaliencabinet einrichten wol⸗ te. Da ſich der Ruhm dieſes Anderſoniſchen Cabi⸗ nets allenthalben verbreitet hat, ſo reiſete nicht leich⸗ te ein Fremder, der Sachen von dieſer Art zu ſchaͤ⸗ Ben wuſte, durch Hamburg, ohne deſſen ſeltenen Vorrath geſehen zu haben. Unſer Bürgermeiſter war, nach der ihm eigenen Leutſeligkeit, niemals ihrem Verlangen hinderlich, und diejenigen, die zu ihm gegangen waren, wuſten nicht, ob ſie mehr die kluge Wahl des Beſitzers bey ſo auserleſenen Wun⸗ dern der Natur, oder deſſen willfähriges Bezeigen, womit er ihnen alles zeigte und beſchrieb, ruͤhmen ſollten. Ihre Erzehlungen bezogen ſich jedesmal Auf beydes. 1 4e | So wie die Vorrechte unſers Buͤrgermeiſters in feinen öffentlichen Amtsbeſchaͤftigungen und in der Gelehrſamkeit groß und preiswürdig waren, ſo zeigten ſich auch feine Vorzüge in deſſelben haͤusli⸗ chen Umſtaͤnden. Er waͤhlte ſich im Jahr 1700, den 17ten May zu feiner Gattinn des damahligen Herrn Decani bey dem hieſigen Hochſtift Peter Weſtermanns tugendreiche Tochter . | a 1 ha * \ / des Herrn Verfaſſers. tha; welche ihn aber der Wechſel dieſer Zeit gar zu fruͤhe nebſt einer mit ihr gezeugten Tochter entriß. Die Verbindung, welche er hierauf im Jahr 1702 den aten December mit der aͤlteſten beliebten Toch⸗ ter des vormahligen hieſigen hochverdienten Herrn Buͤrgermeiſters Peter von Lengerken traf, war ſo wohl dauerhafter als fruchtbarer. Es vermehr⸗ te ſich fein anſehnliches Haus mit eilf Zeugen dieſer begluͤckten und vergnuͤgten Ehe. Von ihrer voll kommenen Auferziehung, und von der wahren vaͤ⸗ terlichen Vorſorge für dieſelben giebt der einzige Sohn der gelehrte Herr Doctor das guͤltigſte Zeug⸗ niß. Und eben demſelben ſtimmen die gluͤcklichen Ehen vier ſeiner angenehmen und tugendreichen Toͤchter völlig bey. Wer die anſehnlichen Herren Schwieger⸗Soͤhne unſers Burgermeiſters, den fü beruͤhmten als erfahrnen Kauf und Handels⸗Herrn Herrn Nicol Preſent, den hochgelahrten Herrn Licentiaten Tone. Dieter. Volckmann, den ſo geſchickten, beliebten und hochgelahrten Licent. und Amts Verwalter zu Bergedorf Herrn Jo⸗ hann Otte, und den gleichfalls erfahrnen Han⸗ delsherrn Herrn Wichmann Laſtrop kennet, wird dieſe Wahrheit mit Vergnügen beſtaͤtigen. Die beyden noch unverheyratheten Jungfer Toͤch⸗ ter find nicht minder Fruͤchte einer vernünftigen und ſittlichen Erziehung. Zu allem, was hier, ohne die Wahrheit durch Schmeicheley zu erheben, gefaget worden, will ich noch bey dem Beſchluß des Lebens dieſes beruͤhmten Mannes einen kurzen Entwurf ſeines Characters machen. Seine Gelehrſamkeit erhellet aus ſeinen Schriften und feine Ehrenſtellen find eine Belohnimng 3 | 105 ſei⸗ . v ne a u = mp Bun wa) e men T Fe Ze Zins — AA Lebens⸗Umſtaͤnde des Herrn Verfaſſers. ſeiner Verdienſte geweſen. Sein ganzes Leben ge⸗ hörte der Tugend und der Gottesfurcht, die von Em⸗ pfindungen begleitet wurde, welche die Wuͤrden nicht geben koͤnnen. Er ſahe es als etwas ihm un⸗ ſtaͤndiges an, nur einen Augenblick, der nuͤtzlich ange⸗ wandt werden koͤnnte, unnuͤtz zu verlieren. Es war weit unter ihm, ſich eine niedertraͤchtige Ruhe, und das unſchmackhafte Vergnügen, fo dieſelbe begleitet, zu wege zu bringen, und dadurch das lebhafte Ver⸗ guuͤgen der Arbeit und die edle Zufriedenheit zu ver⸗ lieren, welche diejenigen, ſo wahrhaftig groß find, fuͤr andere zu leben, zu arbeiten und zu fterben lehret. Keine Zufaͤlle waren vermoͤgend, die ruhige Stille feiner Seele zu beunruhigen, indem er mit einer Chriſtlichen Aufmerkſamkeit beſtaͤndig über dieſelbe wachte. In ſein Betragen miſchte ſich nichts mur⸗ riſches noch verdrießliches, und ſelbſt diejenigen, wel⸗ che ſeine Nechtsſpruͤche anhoͤren muſten, empfanden, daß allein die Gerechtigkeit, und nicht der Richter Antheil daran hatte. Sein Umgang war fein „ Wahlſpruch, Droit ſans artifice, allemal gemaͤß 1 und ſeine Demuth, ſeine Menſchenliebe und ſeine uneigennuͤtzige Sorgfalt für das Wohl feiner Va⸗ terſtadt werden bey derſelben in unvergeßlichem An⸗ denken bleiben. Sein Ende glich ſeinem ruͤhmlichen Leben, und wie er ſelbſt in den kleineſten Dingen groß war, fo war er es nicht minder bey dieſem groſ⸗ ſen und wichtigen Schritt in die Ewigkeit. Er übergab ſeine Seele mit einem freudigen und ruhigen Gewiſſen feinem Schöpfer und Erloͤſer den z. May 1743 im often Jahre feines ruhmvollen Lebens. Hamburg, den Oh 1742. aa i Kine 3 * nach DI S \ — 8 w 2 > ee — er = - wis = 3 3 — M —̃ ͤ ͤ — ee 79 — * * 8 * — — — — —— — z — — Sul TI NEN EIN NE PM n — — . 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I; 21 Ä 8 > Die Inſel Island, Islands ( wiecche ziemlich hoch Lage und Wee, binauf in der Nord⸗ Große, u See gelegen, und den Künigl. 5 > Dänifchen Scepter verehret, ſoll, wie man gemeiniglich dafür hält, an die ſiebenzig Daͤniſche Meilweges in der Länge und ein lichen Bruchſtuͤcken der Welt, ſo ehemals, e Ta —„—- — 8 | ER 2 Nachrichten von Island. difchen Sprachen Schaͤren heiſſen, mit vielen Zol⸗ men, d. i. kleinen hervorſtehenden grünen, aber un⸗ bewohnten Juſulchen, und noch gröffern bes wohnten eigentlich alſo genannten Inſeln umgeben, nicht weniger inwendig, oder uͤber ihre ganze Flaͤche mit hohen, rauhen, abgeſtuͤrzten, gaͤhen und zum Theil durch nimmer gaͤnzlich ſchmelzenden Schnee und Eis auf viele Faden hoch bedeckten Bergen, oder vielmehr Steinfelſen angefuͤllet iſtk. Weshalben fie denn en. auch *Die ſe hohe Felſen, oder vielmehr deren oͤberſte, mit Schnee und Eis, Jahr aus Jahr ein, bedeckte Firſten und Spitzen, nennen die Islander, wie ſelbſt aus der Geographiſchen Carte zu erſehen, Joekel oder Joekul (conf. Gudm. Andreae Lexic. Island.) von dem alten Nordiſchen Worte, Joekul oder Joekle, welches (iaxta Verel. in Indice Scyth, Scand.) gefrohrne Waſ⸗ fer, insbeſondere aber Niues illas perpetuas in Norwegias Islandiae montibus nunquam liqueſcentes (im Speculufcil. Regio) bedeutet, und von unſern Saͤchſiſcht und Hartziſchen Bergleuten bis auf dieſe Stunde noch, nicht unrecht, ob ſie es gleich ſelbſt nicht verſtehen, gebrauchet wird, wenn ſie die in einigen, Druſen oder natuͤrlichen Grotten der Kupfergruben, aus dem Geſtein geſoͤckerte, und entweder in herabhangende grüne. und blaue Eiszapfen, oder dergleichen auf dem Boden ſtehende Pyramiden congelirte, oder gleichſam zuſammen gefrorne 5 Victriolwaſſer, ſonderheitlich Jöckel oder Jöckelgut benen⸗ nen, und damit von anders und krausgewachſenem Victriol, ſo ſie Roſengut heißen, in ihrer Bergſprache unterſcheiden. Welches demjenigen gar nicht fremde vorkommen kann, der weiß, daß die Bergwercke in den Nordiſchen Laͤndern viel eher gebauet worden, als in Deutſchland. vid. Loccen. Antiquitat. Sueo-Goth, cap. 17. Und es lieſſe ſich noch wohl erweiſen, daß die dazu gehoͤrige Wiſſenſchaſten von dieſen zuerſt nach Deutſchland gekommen, bey uns aber weiter ausgeuͤbet und mit der Zeit dergeſtalt verbeſſert worden, daß die Nordlaͤnder hernach wieder bey uns in die Schule gehen muͤſſen. Im⸗ maſſen die Schweden ſo gar die dentſche Bergwercksſprache in den mehreſten Dingen nunmehro uͤbernommen haben. auch mitten inne für Menſchen ganz unwohnbar be⸗ funden wird, und niemand da hinein ſich waget, oh⸗ ne wenn etwa, ſo doch ſehr ſelten und nur im aͤuſſer⸗ ſten Verzweifelungsfall geſchiehet, ein offenbarer ar Miſſethaͤter, oder anders hoͤchſtliederliches zeſindel vor der verdienten richterlichen Strafe auf eine kleine Zeit daſelbſt ſich verbirget, und in den Berghoͤhlen elend und kuͤmmerlich genug behilft. Ss 3» Hierzu koͤmmt noch, daß die In⸗ und un⸗ ſel, durch die von Jahr zu Jahr theils wegſam. mürbe gebrannte, theils losgeweichte und deswegen abgeſtuͤrzte, nachher durch die reiſſende von geſchmol⸗ zenem Schnee und Regen verſtaͤrkete wilde Berg⸗ waſſer weit und breit verſchlemmte Felstrümmer e und Wacken ſo angefüllet und unwegſam geworden it, daß man mit Wagen und Karren nirgend fahren, ſondern an den meiſten Orten nur zu Fuſſe, und an den beſten nicht anders, als kuͤmmerlich, zu Pferde fortkommen kann; wobey man allerdings, um nicht anzuſtoſſen und zu ſtuͤrzen, alle Vorſichtigkeit im Rei⸗ ten und Gehen von noͤthen hat. Denn kein Menſch giebt ſich die Muͤhe aufzuraͤumen, weil dahier, wie mehrentheils in allen rauhen und armſeligen Gebir⸗ gen, die Inwohner ſo gar wenig Gelegenheit oder Amlockung zum Reiſen haben. 8.4. Aus angeregter Beſchaffenheit der IR nicht Inſel ruͤhret es ferner her, daß dieſelbe nicht ſonderlich gar volkreich it, und nur bloß am See⸗ bewohnt. ſtrande, nicht uber 4 bis J Meilen tief ins Land hin⸗ | e Welden ich mich Exempelsweiſe nur allein auf die von P. O. Wollenio unter des A. Groenwald Prefidio zu llpſal 1725 gehaltene, und Argentifodinae yt et vrbis Salanae delineatio betitelte, inauguralem bezogen haben will. Nachrichten von Island. 3 — Lé—ö——— — é —— — DI) »,,3 Sum) —— 4 Nachrichten von Island. ein bewohnete Dörfer (denn nach Flecken und Staͤd⸗ ten muß man ja nicht fragen) anzutreffen ſind, wel⸗ che alle meiſtentheils aus wenigen zerſtreueten, und weit genug von einander geſetzten Haͤuslein beſtehen; maſſen iedweder Bauer gebauet hat, wo er gewollt, das iſt, wo er ein Plaͤtzgen bequemen Weidelandes gefunden, von dem er rings um ſeine Wohnung her⸗ um ſo viel ſich zugeeignet und befriediget, als er ver⸗ meinet fuͤr ſich und die ſeinige noͤthig zu haben, und beſtreiten zu koͤnnen. Auf gleiche Weiſe wird auch von Zeit zu Zeit noch, wenn iemand ſich dazu findet, ohne alle Aufſicht und Ordnung angebauet, mithin die Zerſtreuung und der Uebelſtand ſtets allweiter ver mehre... Iſt dem S' Noch mehr aber iſt daran, daß die⸗ Erdbeben ſe Inſel ſo wenig bewohnet wird, Schuld unterwor⸗ Und Urſache, daß fie vermoͤge ihrer inwendi⸗ fen. gen Bewandniß vongeit zu Zeit groſſen und erſchrecklichen Verwuͤſtungen unterworfen geweſen und noch iſt: denn da dieſelbe gleichſam nur ein ein⸗ ziger Felſen, und alſo der Boden in Thaͤlern eben ſo wol, als die Berge, von cavernoſer oder hohler Structur iſt, auch allerley entzuͤndliche Bergarten in groſſer Menge in ſich ſchlieſſet; fo iſt fie zu Erdbe⸗ bungen ſo geſchlachtet und faͤhig, als einiges Land auf dem Erdboden ſeyn mag: geſtalten auch gar oft hie und da wichtige und ganz beſondere Erdbewegungen verſpuͤret werden. Wovon mir ein Augenzeuge ei⸗ ne ſo merkbare, als ſeltene Begebenheit erzehlet. Im Jahr 1726, wo ich recht behalten, geſchahe es, daß bey Schage⸗Strand (im Nordertheile) in ei⸗ ner Nacht durch eine heftige Erderſchuͤtterung ein ziemlich hoher Berg unter ſich weg und ſo ser 5 4 | „ A Nachrichten von Island. 5 Tank, daß an der Stelle ein ro tiefer See ent⸗ ſtund, dahingegen eben zu der Zeit ein anderthalb Meile davon gelegener tiefer See (den die Anwoh⸗ ner für unergruͤndlich geſchaͤtzet) nicht nur ganz aus⸗ getrocknet, ſondern deſſen Boden zugleich ſo hoch her⸗ aus gehoben wurde, daß er itzo höher, als das alte daherum belegene Land, ſtehet. Eine Geſchichte, die vermuthlich zur Zeit der Suͤndfluth ihres gleichen viele gehabt. ee in 8,6, Allein wie ſolche Erdbebungen der nicht wohl ohne hauptſaͤchliche Mitwir⸗ Grand if kung des Erdfeuers zu begreifen: alſo ſind 2 78 = dieſelbe, wenn fie ſich dahier eraugen, ge⸗ 5885 meiniglich auch mit gewaltigen und peter. hoͤchſtſchaͤdlichen Feuerausbruͤchen verge⸗ ſellſchaftet. Ich will zuerſt der Eröbrände ge: denken. Man darf nur die obere Erdlage abde⸗ cken, oder etwa ein Viertheil einer Ellen tief graben, ſo findet ſich ſo fort in Menge, ja wohl klumpenweiſe, der Schwefel, auch viel Salpeter, wodurch nicht al⸗ lein überhaupt die Fruchtbarkeit des Bodens gewal⸗ tig behindert wird, ſondern nicht ſelten durch inn⸗ wendige Gaͤhrung mit den eiſenhaltigen Schwefel⸗ kieſen ſolche Entzuͤndungen entſtehen, die in helle Flamme ausbrechen, unter und auf der Erde fort⸗ laufen, und einen bald gröffern, bald kleinern Land⸗ ſtiich dermaſſen ausbrennen und verderben, daß er ganz erſtirbet und auf ewig untauglich wird. Wor⸗ aus ſich recht eigentlich begreifen laͤſſet, was Deut. 29, 23. geſaget wird: daß der Herr alles Land der ausgebrannten Städte mit Schwefel und Salt; verbrannt hahe, daß es nicht beſaͤet werden mag, noch waͤchſet, 2 kein Kraut darin⸗ | 3 nen DD BER mA). >26 Emm mn me zum N ER 1 — . — — —— — 6 Nagchrichten von Island? nen aufgehet. Noch vor wenig Jahren, nen lich 1729, entſtand fählings ein dergleichen Erd⸗ brand im Nordertheik der Inſel, und zwar im Di⸗ fſtrrict Raumich, wodurch das Dorf Myconfuderges x ſtalt verderbet wurde, daß das tragbare Land, Kir⸗ che und Haͤuſer, ſamt Schafen, Pferden und Horn⸗ viiehe auf einmal zu Aſchen verbrannte, und die Flam⸗ me ſo geſchwinde fort lief, daß die Menſchen kaum mit der ſchnelleſten Flucht ihr bloſes Leben retten kunnten. Ja es ſtunden dabey ſechs nahegelegene Kirchſpiele in der allergegenwaͤrtigſten Gefahr, daß ihnen allen zugleich das Garaus durch dieſen Brand wuͤrde gemacht werden. Allein durch gnaͤdige Fuͤ⸗ gung Gottes, der mitten im Zorn an Gnade geden⸗ ket, blieb es bey dreyen, und wurde nach einigen Ta⸗ gen durch gar dicke Nebel und einen heftigen Regen das Feuer, dem kein menſchlicher Rath wehren kunn⸗ te, glücklich gedaͤmpfet. “ Ste al Ein gleichmaͤßiger Erdbrand entſtand von felbſten in dem 1732 Jahre auf dem ſogenan nten Jan-Mayen-Eylande, welches eben auch wie unſer Island einer von den Nordiſchen Welttruͤmmern , und derſelden gar gleich, doch gantz unbe⸗ wohnt und unwohnbar iſt, ohnfern von Spitzbergen und Groͤnland belegen, und in die Länge auf 6 Teutſche Meilwe⸗ ges nach der Schiffer Muthmaßung, ohne fi onderliche Breite, aus Suͤdweſten gegen Nordoſten ſich erſtreckend, mit lauter kleinern und groͤßern Klippen, oder Felſen, die gantz nackend ſind, uͤberall bedecket. An ihrem noͤrdlichen Ende erhebet ſich der von der Menge der ehemals bey demſelben wahrge⸗ nommenen Baͤren, alſo genannte Baͤrenberg zu einer ſolchen Hoͤhe, daß er, wenn der Himmel woͤlckicht iſt, mit feiner Spi⸗ tzen uͤber die daran hinſtreichende Unterwolken reichet, und bey hellem Wetter bis auf 32 Meilweges, wie mich unſere Schiffer deſſen verfihert , geſehen werden kann. Er iſt an ſich wie die uͤbrige ganz kahl, ohne Geſtraͤuch Kraufer und 32 \ — Ne 5 — 927 — F 8.7. Nechſt dieſem find die Berge we⸗ Daher gen der vorhin angedeuteten, ſie ſelbſt noch ſend viele | | “ A 4 ehr, Erde, zuoberſt beftändig mit Schnee oder Eis bedecket, und nur allein am Fuße, wo aus dem Miſte, der allhier (wegen der vielen auf den Gruͤnden ſich enthaltenden Meerkrabben oder Garnaten) in unbeſchreiblicher Anzahl niſtenden Strand- voͤgel eine dünne Mooß⸗ und Erdrinde ſich anſetzet, mit der hieſiger Orten fuͤr die vorbeykommende Groͤnlandsfahrer ſo noͤthigen Arzeney, dem Loͤffelkraut, Sauerampfer u. d. gl. nach goͤttlicher weiſen und gnaͤdigen Austheilung, bewachſen. Drey Meilen Suͤdwerts von dieſem Berge ab lag, wegen wi⸗ drigen Windes A. 1732 den 17 May, ein nach Groͤnland wol⸗ lender Schiffer, Namens Jacob Jacobſen Laab, mit ſeinem Schiffe. Da ſich ploͤtzlich begeben, daß unten am Verge auf verſchiedenen Stellen groſſe Flammen hervorgeſchoſſen, die wie ſtarke Blitze ſtrichweiſe hin und wieder gefahren, auch ein entſetzliches Knallen als eines ſtarken Donners gehoͤret, end⸗ lich aber ein groſſer und dicker Dampf geſehen worden. Wor⸗ über der Schiffer in die größte, Angſt und Kummer gerathen, weil er mit ſeinem Schiffe nicht von der Stelle kommen, und nicht wiſſen koͤnnen, was für Folgen dieſe Entzuͤndung haben, und was ihm mit uͤberkommen wuͤrde. Doch hat der Brand nur ein Etmahl / wie die Schiffer ſprechen, d. i. 2a Stunden, gedauert, der Berg ſelbſt auch oben ſich nicht geöffnet, viele weniger Steine oder dergleichen ausgeworfen. Nur allein hat der dicke und ſchwarze Rauchdampf bis auf denz. deſſelben Monats angehalten, als der Wind ſich gewendet und bemel⸗ deter Schiffer davon geſegelt. Den aber bald ein neuer Schre⸗ cken betroffen, indem 1 Meilen, nach ſeiner Vermuthung von der Inſel eine fo groſſe Menge nachgeflogener Aſche auf ſein Schiff gefallen, daß die Seegel davon ſchwartz geſaͤrbet geſchie⸗ nen , auch das Deck des Schiffes ganz dicke angefuͤllet worden. Wobey er anfänglich beſorget geweſen, daß unter ſolcher Aſche vielleicht glimmende Kohlen oder andere zuͤndende Bergarten, ver miſchet ſeyn, und ſein getheertes Schiff in Brand bringen moͤchten. Nachdem er aber dieſelben hin und wieder im Ans fühlen kalt beſunden, auch bemerket, daß, wenn er gleich auch ein bicht daran gehalten, nicht einmal etwas entzuͤndliches dar; Nachrichten von Island. 7 nnn ere ars nad ind es welchen man die Wirckungen und nachgelaſſene Zei⸗ chen eines vormaligen Brandes ſattſam wahrneh⸗ men kann. Ueberall iſt kein rechter ordentlicher Sand, wie anderer Orten ſondern nur alte Aſche und verbrannter Steinſtaub zu ſehen, und noch heu⸗ ges Tages eraͤugen ſich nicht ſelten it A ö inne geweſen hat er friſchen Muth geſchoͤpfet, und die Aſche ] mit Waſſer aus dem Schiffe ſpuͤlen laſſen: woran feine keute, weil ſtets neue und mehrere nachgefallen, in die F gute Stun⸗ get if. Ein paar Wochen nachhero iſt ein ander Schiffer, Alicke Payens genannt, des vorigen Landsmann, der von die⸗ 1 ſer ſonſt unerhoͤrten Begebenheit etwas vernommen gehabt, an die Inſel gekommen, und hat ſo viel Muths und Neugierde beſeſſen, daß er in der Gegend des Brandes an Land geſtiegen, um alles in genauen Augenſchein zu nehmen. Da er aber nicht wahrnehmen koͤnnen, daß der Berg ei irgends aufs oder ausgewor⸗ fen geweſen, ſondern nur den gantzen Boden auf 2 Meilwegs geborſten, noch etwas aus ihm ausgefloſſe den ihre Arbeit gehabt. Ich habe etwas von dieſer Aſche be⸗ kommen, die lichtgrau und ſanft anzuruͤhren, unter dem Ber: 1 groͤſſerungsglaſe aber mit vielen zarten Sandkoͤrnlein, oder vielmehr durchſichtigen Broͤcklein zermürſeter Steine vermen⸗ mit Afchen fo hoch bedeckt gefunden, daß er bis zuuu halben Beine darinne wathen und folgbar ziemlich ermuͤdet ſich wieder zu f Schiffe begeben muͤſſen. Es thut hiervon Olaus M. Hiſt. Gent, Septentr. ſchun Meldung, wenn er Lib. II. Cap. g. ſaget: In Islandia mon. tium ſitum & naturam eſſe fingularem, ſcil. in eorum ver- tice niuem quaſi perpetuam & in baſi En ſulphureum 1 0 17. centem, 7 continuatiue fine ſui conſumtione exarde Nachrichten von Island. 9 ſetzliche SSeuerausberſtungen, wenn entweder die alten vormalige Feuerſpeyer, nachdem ſich mit der Zeit ein neuer Vorrath von Brennſtoff in ihrem Inwendigen geſammelt, ohnvermuthet wieder rege werden und auszuſchuͤtten anfangen,“ oder auch neue Berge, die vorhin nie gebrannt, mit dem heftigſten Knall auf einmal zerſpringen und durch ih⸗ ren Auswurf alles in Schrecken ſetzen. Zumal nicht nur die jaͤhlings ſchmelzende groſſe Eis⸗ und Schnee⸗ kappen mit entſetzlichſter Gewaltſamkeit von oben herab Stromweiſe ſtuͤrzen, und alles, was an und um⸗ lieget, uͤberſchwemmen, ſondern auch zuſammt den nachflieſſenden geſchmolzenen Mineralien und Brennſtoffen, was ſie an Viehe, Menſchen, Haͤu⸗ ſern u. ſ. w. unter Weges antreffen, einwickelen und mit ſich fortnehmen; und ſolchergeſtalt die beyde ſchaͤdlichſte Elemente, Feuer und Waſſer, mit ver⸗ bundener Gewalt das Land im Grunde auf ewig ver⸗ derben; nichts als tief eingeriſſener Betten oder Schrunden hinter ſich laſſend. Ohne zu erweh⸗ nen, was fuͤr Verwuͤſtung die zugleich ausfliegende, und weit und breit umherſpringende Bims⸗ und an⸗ dere Steine, nebſt der noch weiter fliegenden greu⸗ lichen Menge von Aſche auf viele Meilweges anrich⸗ ten. Auf dieſe Weiſe gerieth über der Portlands- Bay im Jahr 1721 ganz ploͤtzlich ein Berg, der vor dem nie gebrannt, in eine groſſe Brunſt. Wobey Ä ar nicht Welches ſich von ieher alſo zugetragen haben muß, wie man aus angezogenem Olao am angeführten Orte wahrnimmt, wo er ſchreibet: in multis locis torridae voragines cum cineie apparent, montium combuſtorum, & vallium, quae iterum tacitis incrementis ſulphureis ſuccreſcentibus quaſi circulari temporum ſpatio diſponuntur ad combuſtionem. — femme ENEERGEERRUN ne Ir ; a 40 Nachricht n von Island. nicht allein viel Flammen und Steine ausgeſtoſſen und umher geworfen, mithin auch die vorhin ange⸗ regte fürchterliche Wuͤrkungen und hoͤchſtſchaͤdliche Verheerungen auf eine groſſe Strecke Landes aus⸗ geuͤbet wurden, ſondern noch uͤberdem dieſe ganz bes ſondere Begebenheit ſich zutrug, daß, indem die Zer⸗ ſprengung geſchahe, von der Gewalt der ausbrechen⸗ den und ausgedehnten Luft ein guter Theil des Berges, welcher zu ſchwer war, daß er nicht konnte gehoben werden, ſeitwerts weg, und nicht nur eine ganze Meil⸗ weges uber die Inſel bis an den Strand, ſondern gar noch eine Meile weiter in die See fortgeſchoben, und allda niedergeſetzet wurde, woſelbſt er der Tiefe ohngeachtet, zu Anfangs wohl so Faden übers Bat 5 ber hervorgeraget iſt, und noch groſſen Theils da ſte⸗ het.“ Damals iſt die Aſche mit dem Windſtriche nicht allein uͤber die ganze Inſel, ſondern noch einige Meilen ferner in die See auf ein gewiſſes Schiff und alſo über 30 Meilweges weit getrieben worden. Drey Tage lang iſt die Luft mit Aſche und Dampf dermaſſen angefuͤllet geweſen, daß man keine Son⸗ ne davor ſehen koͤnnen. Aller getrockneter Fiſch, der auf her Inſel damals ſich befunden, iſt davon ganz ſchwarz und unbrauchbar, ja in den nechſt fe genden 2 Jahren hernach durch ſolche Aſche, oder vielmehr durch die ohne Zweifel dabey (als oben bey dem Brande auf Jan-Mayen-Eyland angemerket) vermeungete ſcharfeckigte Felsbröcklein oder Sand, | ſo weit Land und Weiden damit betroffen eue f Von dergleichen bewundernswuͤrdigen Fortruͤckungen der Berge und Felſen finden ſich einige Exempel in des Kircheri Mund. Subterran. Lib. IV. Sect. 2. c. 10. 9.2. und in des Herrn D. Buͤchners Miſcell. Pbyſ. Med. Math. d. T2 28. Lan. p.818. fl. rere a, \ Te ee den er ZEN Nachrichten von Island. U den Pferden und Hornviehe das Maul zerſchnitten und verderbet worden. Nachdem das Feuer auch das am Fuſſe des Berges belegene tiefe Land ergrif⸗ fen, iſt der Brand nach und nach unter der Erde bis auf 18 Meilweges fortgelaufen und hat uͤber Jahr und Tag gewaͤhret, ehe derſelbe aufgehoͤret. 8. 8. Indeß haͤlt der ehemals wegen ſei⸗ Vom er⸗ nes ſehr gewaltigen und viele Jahrhundert gesecla. hindurch gedauerten Feuerauswurfs ſo beſchriene Berg Heela, einige Jahr her fich ganz ſtille. Gleich⸗ wohl ſtehen die Anwohner nicht ohne Grund in Sor⸗ gen, daß er ſich, ſo zu reden, nur erhohle, und deſto grimmiger uͤber kurz oder lang zu ihrem Schaden wie⸗ derum zu ſpeyen anheben werde. Ich habe vermei⸗ net von ſeiner dermaligen Geſtalt und Umſtaͤnden et⸗ was naͤheres zu erfahren. Man hat mich aber ver⸗ ſichert, daß es wegen der theils ausgeworfenen, theils abgeſtuͤrzeten unzehligen Felsſtuͤcken, und wegen der durch ſeine Ausguͤſſe eingeriſſenen Schruͤnde und Kluͤfte, die dadurch, daß ſie mit falſchem Schnee ver⸗ decket, oder mit bruͤchigem Eiſe ausgefuͤllet, noch um ſo gefaͤhrlicher find, es ganz und gar unmoͤglich ſey nur auf denſelben, geſchweige bis zu deſſen Schlunde zu klimmen. a 8.9. Ohngefaͤhr eine halbe Meile vom von ei⸗ Hecla ab lieget ein ſüͤſſer, allezeit warmer, nem drey⸗ im Winter aber noch waͤrmerer See, mal im welcher, der Anwohner Bericht nach, die Jahre ſich ganz beſondere Eigenſchaft haben ſoll, daß „nden er alljaͤhrig zu dreyen unterſchiedenen Zei⸗ Ser, ten ſich von ſelbſten entzuͤndet, und iedes⸗ mal 14 Tage lang mit lichten Flaͤmmlein brennet, auch, nachdem ſolche erloſchen, noch einige Tage 10 g nach „nennen >26 NEM WDR )EE mE N PL: * 12 Nachricht nach ſtark dampfet oder rauchet. Mein Kaufmann, der, um dieſes ſonderliche Phenomenon mit eigenen Augen zu ſehen, einſt eigentlich zu dieſem See gereiſet iſt, hat zwar, weil er um einen Tag zu ſpaͤte dahin ges kommen, keine Flammen mehr, iedennoch gleichwohl ein ſtarkes Rauchen angetroffen. Ich bedaure nicht wenig, daß ich auſſer demjenigen, was ich von dieſem Manne vernommen, ſonſt von dieſem entzuͤndlichen Sees, und deſſen erzehlten Umſtaͤnden, nichts in Er⸗ fahrung bringen mögen. Zumahlen dieſelbe fo ſon⸗ derbar und merkwuͤrdig find, daß allerdings zu wuͤn⸗ ſchen waͤre, es moͤgte ein mit erforderlicher Geſchick⸗ lichkeit begabter Naturkuͤndiger denſelben in Augen⸗ ſchein nehmen, und ſo wohl die Beſchaffenheit der um⸗ liegenden Gegend, ſamt den unterirdiſchen Bergar⸗ ken, oder Mineralien, als den See und ſeine Qvelle, nebſt der eigentlichen Zeit, und der Beſchaffenheit des Gewitters, wann die Entzuͤndungen ſich zutragen, mit genauer Aufmerkſamkeit unterſuchen. Ich bin ge⸗ wiß, daß dadurch manche Dinge entdecket werden wuͤrden, welche andern, die Mineral⸗ und warmen Qvellen, die an einigen Orten öfters zu hellen Flam⸗ men werdende Duͤnſte u. d. g. betreffenden Begeben⸗ heiten ein neues Licht anzuͤnden koͤnnten. Deſſen Indeſſen, da die mir geſchehene Erzehlung phyficali: alle Wahrſcheinlichkeit, und mein Erzehler ſche Urſa⸗ alle Merkmale eines aufrichtigen Mannes chen. vor ſich hat, ſo will ich, ſo viel mir die bekant⸗ gewordene Umſtaͤnde Gelegenheit an Hand geben, von den Urſachen der angefuͤhrten Seltenheiten meine we⸗ nige doch naturmaͤßige Gedanken zu anderer Prüfe und Verbeſſerung eröffnen. Es ergeben die ander⸗ waͤrts als bey der vermeinten und berufenen Fontaine h | | N ru | See een An Nachrichten von Island. 13 rulante ohnfern Grenoble in Dauphine * und bey ger entzündlichen Qvelle in Lanchashire in Großbri⸗ annien** angeftellete genauere Unterſuchungen, daß cht Waſſer, ſondern die aus dem umher befindlichen Boden unvermerkt aufſteigende Schwefelduͤnſte ſich ntweder ſelbſt entzuͤnden, oder doch mit einem Lichte mzuͤnden laſſen, und mit helllodernder Flamme bren⸗ jen. Nun iſt aus der grundrichtigen Naturlehre es vortrefflichen Phyſici Herrn Wolffen ke ber zannt, daß die aufſteigenden ſchwefelichten Daͤmpfe, ſo lange ſie geringe und dünne find, ohnvermerkt ver⸗ auchen, das iſt, ihrer Leichtigkeit halber in der Luft maͤhlig höher ſteigen und ſich vertheilen; wenn ſie aber haufig und dichte genung geworden, von ſelbſt ich entzuͤnden, und helle Flammen von ſich werfen. Daher ſchlieſſe ich, daß bey dem Islaͤndiſchen See alles auf Schwefel⸗Erdwächſiſche u. d. g. Duͤnſte, die aus deſſen Grunde und Ufern durch das Waſſer herauf dringen, ankomme, welche, ſo lange ſie nur in geringer Anzahl und ſparſam hervor kommen, ohne daß man fie wahrnimmt, gleichſam verſchwinden; ſo bald ſie aber nach und nach in zureichlicher Menge ſich geſammelt, oder aus den umhergelegenen Erdhoͤhlen einen ſolchen Zuſchub wieder bekommen, daß ſie dich⸗ te genug geworden, ſich entzuͤnden und zu lichten Flammen gedeihen: wozu ohne Zweifel ene geen N 11 55 uͤber Welche keine Fontzine, ſondern ein kleines Stuͤck Pandes, wo man eine lichte, der Flammen von Brantwein aͤhnliche Flamme auf den todten Felſen von verwoderten Schieferſtein lodern und in der Luft vergehen ſiehet. Histoire de! Acad. des Scienc. a Paris d. 1699. p. 24. ſa· „ * Philofoph. Transact. N. 26. p. 482. ſq. e au Abſonderlich in dem II. Theile ſeiner Verſucht 9142, ern nne ern Bi — 2 . ↄ˙ . — — W f \ . 4 Nachrichten von Island. | weil | Ge Deroleichen auch an den beftändigen Erdflänmlein des Berges Pietra Mala auf dem Apenninifchen el ird;in.den Memoires de Acad. des Sciences de Paris d. 1706. 15 357. womit die Experimenta verſchiedener Phosphororum N uͤbereinſtimmen, die bey heiterm Himmel und klarem Sonnen⸗ ſchein entweder gar nicht, oder doch ſehr langſam, dahingegen ben fühlen, trüber und zumal regnigter kuft, gar geſchwinde an⸗ gehen, und in helle Flammen ausbrechen. | J ö 1) TO TEN II NE \ * —— — — 3 own * d 2 = — a nn. Nachrichten von Island. 15 heil ſonſt keine Oeffnung da iſt, durch das Waſſer ſei⸗ ſen dicken Dampf heraufſchicket. Endlich if bey ieſem Wunderſee am ſchwerſten zu begreifen, wie es ugehen moͤge, daß der Zufluß der Brennſtoffe alle Jahr und zwar zu dreyen malen und eben in ſolcher Nenge und richtigem Maaße, daß ſie auf 14 Tage yorbält;gefehehen und alſo gemaͤßiget werden koͤnne. Doch iſt es deswegen nicht gänzlich in Zweiffel zu zie⸗ en, zumahlen die Natur in der Erden viele verborge⸗ je Wirkungen ausübet, deren eigentliche Urſachen ind Umſtaͤnde kein Naturverſtaͤndiger auszumachen dermoͤgend iſt. Warum ſollten dieſe obſchon ſchwer u erklaͤrende Umſtaͤnde nicht ſo wohl möglich ſeyn nnen, als was der um die Naturwiſſenſchaft hoch⸗ yerdiente und glaubwuͤrdige Herr Scheuchzer in den Natur⸗Geſch. des Schweizerlandes Part. II. p. 342. von dem Weiſſenburger Bade erzehlet? daß daſſelbe fd gar dreymal des Tages feine Warme Andere, und Morgens zwiſchen 7 und 9, Mittages zwiſchen 12 und 2, Abends aber zwiſchen 4 und 7 Uhr warmer als ſonſten ſey. | 8. 10. Aus allen angeführten, und da Es ſind uberall eine fo groſſer Vorrath von Schwe⸗ viele heiſ⸗ fel, Bergharz, Eiſenerzen und eiſenhaltigen fe @uellen Schwefelkieſen, als der warmen Waſſer und Leiche eigentlichen Zeugemutter, die vermuthlich dsſelbſt. fast ohne Unterlaß auf vielerley Art zuſammen ſtoſſen und in Gaͤhrung gerathen muͤſſen, vorhanden iſt; ſo iſt nicht zu verwundern, daß ſich ſo viele warme Tei⸗ che und Qvellen an verſchiedenen Orten auf unſerer Inſnl antreffen laſſen. Ein gewiſſer Schiffer, der in der Jokuls-Fiord gelegen, hat oben auf dem Jokul, * einem groffen Felſen, der ſehr gedampfet, und deſſen rd⸗ 51 „ mom nn num 16 Nachrichten von Island. Erdreich ſo warm geweſen, daß man kaum die Hand gut zu . Die Quellen ſelbſt machten bey ihrem baden. Ueberlauf oder Ausfluffe fü fort einen maͤf⸗ * Als es Zorgdrager gemacht:: Opkamit der Groenland. Viſcher. e. 7. „ TT Wie D. Biorn. Philoſ. Transact. No. III. p.23 8. berichtet | ſigen Bach, oder kleinen Fluß, in deſſen klaren und lauen Waſſer (ob es gleich zu Anfang den Kopf, ohne Zweifel, durch ſeine mitfuͤhrende ſchwefelichte Snsbünftungen , etwas einnimmt,) uͤberaus ange; nehm und geſund zu baden waͤre. Es enthalten ſich auf demſelben iederzeit gewiſſe ſchwarze Voͤgel mit langen, den Schneppen nicht ungleichen, Schnaͤbeln, die darauf gemeiniglich ſchwimmen, und von dem dar⸗ inn befindlichen Gewuͤrme, Schnecklein u. d. gl. ihre Nahrung vermuthlich ſuchen. Ob Fiſche darinn, wuß⸗ te man mir nicht zu ſagen. Ich ſollte aber um ſo we⸗ niger daran zweifeln, als ich ehedeſſen in der laulichten Sammlung, oder Deiche, worein die heiſſen Baͤder zu Bourzet bey Aacken ihren Ausfluß haben, mehr als eine Art Fiſche, beſonders Karpen angemerket, die noch dazu, wie mich ein vornehmer Mann daſelbſt be⸗ richtet, eben wegen der gedeylichen Laulichkeit des Waſſers groͤſſer und niedlicher ſind, als die weit da⸗ von in ganz kaltem Waſſer gefangen werden. Ueberhaupt hat die Daͤniſchen Kaufleu⸗ n. geſund te laͤngſt die Erfahrung gelehret, daß, wie eu trinke. die heiſſen, alſo auch die übrigen Qvells? waſſer dieſer Inſel, weil fie alleſammt entweder mehr, oder weniger mineraliſch ſind, gar geſund und heilſam zu trinken find." “ §. 11. * Mir iſt hier bey eingefallen, was Busbequius Legat. Turcic. Bpiſt. I. p. 17. meldet, und einer genauern Unterſuchung wohl wuͤrdig iff, nemlich: Illud quoque, dum Budae eram, videre iuuit, fontem, qui eſt extra portam , qua iter et Conſtan- tinopolin, in ſummo mire feruentem ; in cuius tamen fundo natantes deſpicias piſces, quos inde niſi coctos eximi pofle non putes. Ich bilde mir auf eine leichte Art dieſes alſo ein, daß das Waſſer unten auf dem Grunde kalt, oben daruͤber aber ein aus der Erde von der N zuflieſſendes wars Nachrichten von Island. 17 nne m mn m 18 Nachrichten von Island. Beſchaf. F. II. Das Gebirge beſtehet aut En Sand» und anderm wilden rauhen Ge⸗ ee u fein. Aller Vermuthung nach finden ſich inne ver⸗ AU inwendig Marmorlagen. Weil nicht muthlich allein in Schweden und Norwegen derglei⸗ marmor. chen anzutreffen, ſondern auch am Stran⸗ de dieſer Inſel zuweilen kleine Steine von Marmor ⸗Arten ſich gefunden, die wohl ſchwerlich von Felſen einiger entlegenen feſten Länder können abge⸗ riſſen, und durch die See bis an Island gewelzet ſeyn. Wie denn auch in der Aeckhofiſchen Sammlung zu Lubeck, welche dermalen in Händen des eurieuſen Buͤrgermeiſters, Herrn Munter iſt, ein rother und ein grüner Marmor, ſo aus Island ſeyn ſollen, ſich befunden. Allein wer hat darnach ie gebrochen? Inm Sande find fie zu den gebräuchlichen elenden Haͤuslein nicht noͤthig: und Auslaͤnder begehren ſie nicht, weil ſie von andern Orten dieſelbe von beſſerer Güte, d. i. Härte und Glanz, dazu naͤher und wohl⸗ feiler haben koͤnnen. Maſſen bekannt iſt, daß in den kalten Weltgegenden dergleichen Geſtein zu der Haͤr⸗ ke nicht gedeihet, folgbar das Poliment fo gut nicht an⸗ nimmt, als dasjenige, ſo in warmen Laͤndern gebro⸗ chen wird: welches zugleich ſo wohl von den gerin⸗ gern, als edlern Steinarten zu verſtehen iſt. Und ich kann mit verſchiedenen Proben erweiſen, daß die Verſteinerungen ſelbſt in Aſien zu weit geöfferer Harz te, als in Europa, gelangen. S. 12. mes Strömlein ſey welches wegen ſeines ſtarken Zuſchuſſes . und weil es, als leichter, von dem kalten Waſſer gleichſam ge⸗ fragen wird, über dieſem fo geſchwind hinrollet, daß es dem ſelben von ſeiner Waͤrme bis hinab auf dem Boden nicht viel mittheilet, folgbar die Fiſche gar beguemlich unten darinne dauren koͤnnen. | e AR Nachrichten von Island. 19 8. 12. So fallen auch die Cryſtallen, Die cry⸗ Davon man zuweilen ohngefaͤhrlich in den ſallen ſind natürlichen Felſenhoͤhlen ein und anderes ſchlecht. Stuͤck angetroffen, allhier ſehr weich und bruͤchig, alſo, daß nichts daraus zu verfertigen ſtehet. | Indeſſen iſt von beſonderer Eigenſchaft N diejenige Art, welche zwar hie und da, vor⸗ demjeni⸗ nehmlich aber an einem Berge bey Roerfi- gen, der oerde gefunden wird, und unter dem Na⸗ var ego men Cryſtallus Islandica bekannt iſt. Denn xm Is- dieſelbe ſtellet die Buchſtaben und alles, Tandica ge⸗ was man durch ſie anſiehet, zweyfach oder nannt gedoppelt vor. Welche Eigenſchaft aus wird. den Gründen der Phyſic und Matheſis vergnuͤglich zu erklaren, fo leichte nicht iſt. Daher verſchiede⸗ ne der gelehrteſten Leute ſich ſchon die Köpfe darüber zerbrochen haben. * e 5 Sie iſt aber kein Cryſtall, ſondern ein Deſſen ei⸗ Lapis Specularis von der haͤrtern Gattung, gentliche oder ein Selenites Rhomboidalis, das iſt, Peſchaf⸗ nach der bergmaͤnniſchen Sprache, eine e Spaatart, die auch Glinʒerſpaat, oder Spiegel⸗ oe nach Unterſchied der Oerter genennet wird. ie ich denn ſelbſt, als mir ohnlaͤngſt, auf Begeh⸗ | | Pe ·?ů. den 5 * So hat Erafmus Bartholinus A. 1670 zu Copenhagen eis Eigenes Tractatiein davon heraus gegeben / und Hugens in ſeinem kieffinnigen Werke vom Lichte, (fo 1890 in beyden zum Vor⸗ ſchein gekommen) gar weitlaͤuftig daräberraifonnirer. Weil auch in dem pfeilfürmigen Talc, oder vielmehr Lapide Speculari, ſo der feinſte Gypsſtkin iſt, und auf dem Berge Montmartre vor Paris bricht, von dem groſſen La Hire eine gleiche Wirkung wahrgenommen worden; ſo hat derſelbe ſeine Anmerkungen und Gedanken desfalls der gelehrten Welt mitgetheilet in den Memoires der dortigen Academie des Sciences d. A. 47 10. p.341. 55 01 „ num 20 Nachrichten von Island. ren einige Spaatarten vom Clausthal aufm Harz zugeſchicket worden, das Gluͤck gehabt, darunter ei⸗ ne Gattung, die ebenfals verdoppelt, doch nicht ſo klar, als die Islaͤndiſche iſt, ausfindig zu machen. Wornach vor mir niemand geſuchet hat. Sims 8. . Zwo Sorten vom Bimsſtein, stein. naͤmlich eine graue und eine ſchwarze, wäelche beyde gleichwol nur unrein, wer⸗ fen die feuerſpeyende Berge, wenn ſie wuͤten, aus. Auch ver- 1g. Daß in dem Gebirge Metallen muthlich vorhanden ſeyn koͤnnen, ſolches vermuthe Metallen, ich nicht ohne Grund: weil ich nicht nur berichtet bin, daß man zuweilen eiſen⸗ artige Marcaſite, imgleichen Schwefelkieſe ohn⸗ gefaͤhr daſelbſt angetroffen, auch oͤfters Adlerſteine, welche insgemein eiſenſchuͤßig find, * finde; ſondern uͤber dem in des ſeeligen D. Worms Muſeo p. 123 leſe, daß ihme gediegene Eiſenſchollen aus Is ⸗ land in feine Naturalien⸗Cammer geſchicket worden. Was es aber auſſer Eiſenſtein ſonſt für eigentliche Metallen gebe, iſt nicht zu ſagen; ſintemal man, ſo vie! ich erfahren mögen, nie irgend geſchuͤrfet, noch eine geſchlagen, auch allem Vermuthen nach es kuͤnftig⸗ hin ebenermaſſen ſo wol wegen des unſchlachtigen, rauhen und gefaͤhrlichen Gebirges, als wegen des dahin gaͤnzlich abgehenden, doch zum Bergbau un⸗ entbehrlichen Brenn⸗ und Bauholzes wohl nimmer unternommen werden wird. eee Ye 8. 10% * Tacobaeiin Muſ. Reg. cap. I. Sect. 7. n. 62. fuͤhret aus den Schedis Gadmundi Islandı an, daß deren auf 60 Arten; und dar⸗ unter einige von ganz beſondern Eigenſchaften gefunden werden ſollen; wovon man aber wohl mit Recht naͤhern Erweis zu for⸗ dern befuget iſt. ! 1 4 — — — m — — — Nachrichten von Island. 21 8. 15. An Bergharzen und Erdpe⸗ Beighais. chen, Bituminibus, fehlet es keinesweges, wie aus vielerley Spuren abzunehmen. Als zum Exempel aus dem Curf Denn ob deſſen Turf gleich nicht gar viel, und in dem Suͤdtheile nur ſehr schlechter (weil er zu viel Schwefel hat, und daher gar zu geſchwinde verbrennet, annebſt greulich ſtinket) gefunden wird, ſo hat man doch hie und da, als in Havenfioerd einigen ganz guten, ſchwarzen, ſchweren und feſten Turf. Wo er auch den In⸗ wohnern fuͤr ihre einzige Feuerung dienet. Einer hat mir eines Seeturfs erwehnet, wovon er aber, auf Befragen nichts weiter zu ſagen wußte. 8.16, Von der Gegenwart des Erdpe⸗ ſchwarzer ches zeuget noch mehr der ſchwarze ige» Agtſtein. * ſtein, Cagathes, davon man zuweilen Stücke findet, die angezündet, wie ein Licht brennen, und zu aberglaͤubiſchen Dingen von den Islaͤndern gebrauchet werden. Welches letztere ſie vermuth⸗ lich noch von ihren Catholiſchen Voreltern her per traditionem, unter ſich behalten haben. Immaſſen dergleichen unter den Catholiſchen dis noch ander⸗ werts nicht weniger mit dieſem Steine vorgehet. 10 Dieſem Cagat iſt am aͤuſſerſten Anſehen, zum Theil auch dem bituminoſen Gehalt nach, ſehr gleich, aber an Haͤrte und uͤbriger Art gar ungleich, ein ge⸗ wiſſer pechſchwarzer und glaͤnzender Stein, den die Dänen einen ſchwarzen Agat nennen, und weil zuweilen ziemlich groſſe Stucke davon angetroffen werden, zum Verkauf mit ſich nehmen. Es hat derſelbe eine groſſe Härte, alſo daß er wie ein Agat | Feuer ſchlaͤget, iſt aber ohne allen Zweifel eigent⸗ 8 Cneſius de Mineralibus Lib. III. cap. 7. Sect. 16. 8 mm ——— zum Pr, tn 5, > 2 1 7 “a, Pas 5 7 „ r 9 2 1 2 4 h 1 — FIT a 22 Nachrichten von Island. lich eine reine, glatte, ſehr biruminofe, durch ein gar Ä ſtarkes Erdfeuer zuſammen geſchmolzene Schlacke * oder Vitritication. Denn wenn man an duͤnne Stellen ſchlaͤget, ſo ſpringet er wie Glas „und die Scherben, die abfallen, ſehen ganz glaͤſicht aus: wo⸗ gegen nicht irren mag, daß er Feuer giebt. Maſ⸗ ſen ſelbſt die aus einem groſſen Feuer zuſammenge⸗ ſchmotzene feſte Erdſchlacken etwas Funken geben. Und ich beſitze aus Liſſabon eine Schlacke, die ſo hart, daß ſie ſich wie ein Spiegel poliren laͤſſet, und an Stahl angeſchlagen noch viel ſtaͤrcker Feuer giebt, als die Islaͤndiſche. Man hat in Coppenhagen für | | den letzt verſtorbenen Koͤnig aus einem groſſen Stuͤ⸗ cke dieſes Steins eine Schale mit einem Deckel verferuiget, woran der Kuͤnſtler bis ins vierte Jahr, wie man ſaget, gearbeitet haben ſoll. Denn er er⸗ fordert ein beſonderes Geſchicke und Behutſamkeit, weil er ſo ſehr ausſpringet. Ein guter Freund hat ein Stuͤck davon einem Pitſchierſtecher hingegeben, um ein Pitſchaft darein zu graben, es hat ihm aber N nicht angehen wollen: vielleicht aus Ungeſchick⸗ lichkeit des Meiſters. Maſſen ja die ſchwarzen Aagatcorallen, die das Frauenzimmer in der Trauer 4 um den Hals und in den Ohren traͤget, auch Meſſer⸗ ſchalen u. d.g. daraus in Menge gemachet werden. Ich bin bey Betrachtung dieſes Steins auf die Ser danken gerathen, daß er leicht der eigentliche Zapis Ohladianus der Alten feyn koͤnne. Denn es iſt deſ⸗ ſelben Beſchreibung diefer Islaͤndiſchen Schlacke, in allen Stuͤcken ſo aͤhnlich, als ein Ey dem andern. Plinius (Hiſtor. Nat. Lib. XXXVI. Cap. 26. ſ. a Sect. 67) ſetzet: in genere vitri & Obſidiana (eil. Pocula) numerantur ad ſimilitudinem lapidis, N — A Nachrichten von Island. 23 quem in Ethiopia invenit Obfidius , nigerrimi soloris, aliquando & translucidi, craſſiore viſu atque in ſpeculis parietum pro imagine umbras tetldente &c. und noch deutlicher Iſidorus (Lib. XVI. Origg. c. 1j) eſt niger interdum & virens, aliquando, & translucidus craſſiore viſu &c. & Cap. 4. Obſidius lapis niger eft, tranlucidus & vitri habens ſimilitudinem. Ponitur in ſpecu- lis parietum propter imaginum umbras redden- das. Alſo iſt unſer Islaͤndiſcher pechſchwarz und glaͤnzend. Wenn er aber in Blaͤtlein geſpalten wird, iſt er halb durchſichtig, doch tüber und dunkler als Glas, gleichwohl demſelbigen ganz aͤhnlich; ja eine wirkliche Vitrification. Koͤnnte auch in dicklichten Blättern, zu Begleitung der Waͤn⸗ de gebrauchet werden, weil er einigermaſſen ſpiegeln und dunkle Schattenfiguren darſtellen würde. Zwar will er ſich nicht ſo ſchnitzen und ſchneiden laſſen, als der alte, aus dem man, wie Plinius gedenket, Bild⸗ werke und Petſchafte gemachet; allein dieſes veraͤn⸗ dert das Geſchlecht nicht. Es kann jener haͤrterer Art, als der Islaͤndiſche, oder die Römer beſſere Steinſchneider, als die Daͤnen, geweſen ſeyn. . 17., Unter der oͤbern Erdlage findet Schwefel ſich oberwehntermaſſen überall abſondeen? lich in ſumpfichten Thaͤlern und Moraſten haufen⸗ weiſe, ja manchmal in Fauſtgroſſen Klumpen ger wachſener Schwefel, (Sulphur nativum) und an den Felſen ſchlaͤgt er dermaſſen ſtark und dick aus, daß man alle a bis 3 Jahr ihn vermittelſt eines Schabeiſens herabkratzen und ſammlen kan. Die⸗ n natürlichen Schwefel hat man in vorigen Zei⸗ ten fleißig geſammlet und ausgefahren. Es iſt auch 70 | dA noch Sm mm m ——— me zum fe nicht allein, wenn am Strande Schwe⸗ was angeſchmieret worden, verjaget die Fiſche, woes 24 Nachrichten von Island. noch vor wenig Jahren in Hus wickhaben, woſelbſt deerſelbe noch häufiger als an andern Gegenden der Inſel zu finden, eine gewiſſe vom Koͤnige privile⸗ girte Perſon geweſen, welche daſelbſt aus den Schwefelbergen deſſen ſo viel zuſammen gebracht, daß er auf einmal zwo bis drey hundert Tonnen voll davon nach Coppenhagen ſenden koͤnnen. Allda er nachher auf gewoͤhnliche Weiſe geſotten und gelaͤu⸗ tert worden. Es iſt aber, wie vordem zu mehrmalen, alſo anigo auch das Schwefelſammlen bald wieder. eingeſtellet worden, weil die Bauern es nicht gerne ſehen, auch ſchwer zum Sammlen zu bewegen find, nachdemmal es der Fiſcherey, wovon ſie ihre meiſte Nahrung haben, nachtheilig iſt. e N, Denfelben Denn es lehret die Erfahrung (welches 5 fiehen die mich ſehr anmerkungswüͤrdig deucht,) daß . felerze von Unreinigkeit und Staub gewa⸗ ſchen werden, die Fiſche fich verlaufen, ſondern, daß ſie auch ſo gar, wenn ein Schiff worin etwas Schwe⸗ fel geladen, auf der Rhede lieget, davon fliehen. Ja ein Fiſcherboot, woran deſſelben auswendig nur et⸗ hink mmt. Weshalben die Fiſcher, die einander nicht gut ſind, zuweilen einer unter des andern Boot j ein wenig Schwefels entweder anſchmieren, oder auch in eine verborgene Ritze verſtecken, wohl wiſſend, daß ſolchergeſtalt mit demſelben Boote nicht viel werde 9 gefangen werden. Wobey ich zu mehrerer Erlaͤu⸗ terung dieſer Anmerkung noch anzufuͤhren habe, daß 4 die Inwohner der Faͤrdiſchen Inſeln die ſchaͤdliche Wallfiſchart, welche ihre Boͤthe oͤfters rund ums 4 wirft, und von ihnen Troò Svald genennet * 9 1 | 7 | auf Nachrichten von Island. 25 uf dieſe Weiſe verjagen, daß fie in die Vorſtaͤfen ih⸗ er Boote ein Loch bohren, und darein Biebergeil Caſtoreum) ſtecken, nachmals einen Pflock darauf chlagen. Andere führen ein Stuͤck Holz, woran ergleichen Biebergeil vermachet iſt, mit ſich, und verfen daſſelbe auf den Fiſch, fo bald er ſich zu ihnen zaͤhert: da er denn augenblicklich, wie ein Stein zu Grunde ſinket, welches auch denen Menſchen, die Biebergeil am Leibe haben, begegnen ſoll, wovon zu eſen: Bartholin. Cent. II. Hiſtor. Anatomicar. und Luc. Iacobſcen Debes Fœroæ p. 168, wel⸗ her Autor aus dem Bericht dieſer Leute noch hin⸗ ey fuͤget, daß fie in Ermangelung des Biebergeils Spaͤne von Wacholder⸗Holz mit ſich fuͤhren, und elbige dem Fiſche entgegen werfen, welche eben die⸗ elbe Wirkung, nehmlich daß der Fiſch wegſinke, baten, Ich habe auch zuverlaͤßig gehoͤ⸗ wi tet, daß ein Schiff mit Kalk beladen, oder „enen. von auſſen damit beſchmieret, ebenfalls von den Fiſchen gar ſehr geflohen werde. Man erkennet hieraus, mit was fuͤr einem ſcharfen Ge⸗ ruch und fertigen Geſchmack auch das Fiſchgeſchlecht von dem allweiſen Schoͤpfer zu Ausfindung dien⸗ ſamer und Vermeidung undienlicher Speiſen muͤſſe begabet ſenn. Ina | Es iſt aber der Grund dieſes Abſcheues bey den Fiſchen, ſo viel den Schwefel, Biebergeil und Wa⸗ cholder anbetrifft, viel leichter zu begreifen, als was den Kalk belanget. Denn von dem Schwefel iſt bekannt, wie er ſo gar ſtark ausdaͤmpfe, daß, wenn ein kleiner, zumahl friſchgebrochener Klumpen, davon nur 24 Stunden in einem verſchloſſenen Zimmer ge⸗ legen, man deſſen ſtinkende Ausduͤnſtungen genug⸗ | B 5. ſam 26 Nachrichten von Island. ſam, und nicht ohne Beſchwerlichkeit, empfinden Woraus von ſelbſten folget, daß es eben der Geſtank des Schwefels ſey. So hat auch der Bjebergeil und Wacholder bekanntlich einen ſtarken und eben nicht angenehmen Geruch, der die Fiſche vertreibet. Allein der Kalk hat ſo merkliche und ſtark riechende Ausdaͤmpfungen nicht, und deswegen ſollte ich den⸗ ken, daß, obgleich die ſinnliche Empfindungen der Thiere weit ſchaͤrfer, als der Menſchen ſind, es doch nicht ſo wohl dem Geruche von dem eingeladenen Kalke, als dem ſcharfen Geſchmack des Waſſers, der von dem bey der Einladung etwan verſpilleten, oder amm Schiffe geſchmierten Kalke, entſtanden, zuge⸗ | — werden muͤſſe, daß die Fiſche ſich zuruͤcke ziehen 100 e BR mangel F. 18. Kuͤchenſalz findet ſich überall” an Salz. nicht, ich meine, weder Salzquellen noch nn... Stein!: e 4 5. 19. Auf der ganzen Inſel giebt es Bäumen. auch keine Baume, ohne in dem noͤrdli⸗ been Theile derſelben. Wie denn ein vor⸗ nehmer Kaufmann aus Copenhagen mir erzehlet, daß er zwiſchen Huus wick u. Olfioerd, fo etwan 6 Meilen von einander gelegen, einen Birkenwald von drey Viertel Meilen angetroffen, die aber nicht hoch, auch der Stamm nur wie ein Arm dick geweſen: und ein anderer ſagte, daß bey Thing: Oere Kloſter noch eine ganz kleine Hoͤlzung, meiſtens aus Birken beftehend, uͤbrig, doch ſo ſchlecht und niedrig waͤren, daß man auf einem kleinen Landpferdchen ſitzend, an derſelben Gipfel reichete. Anderwaͤrts hat man nur an den Auen einige wenige niedrige Waſſerweiden, und ſonſt hie und da allein kleines Geſtraͤuch und Ge⸗ buͤſch, Nachrichten von Island. 27 ich, als Brommelbeeren, Wacholder u. d. g. wel⸗ . yes von den Inwohnern ſparſamlich behauen, und Ae loß Kohlen für die wenige Schmiede, die auf der infel wohnen, zu brennen, angewendet wird. Es Wi uf vormals an Waldungen allhier nicht gefehlt MW Ä aben, geſtalt ſolches nicht nur die alten Nachrichten 1 ezeugen, ſondern auch noch hie und da Ueberbleibſe on alten Wurzeln zu ſehen. Ja, wenn man ein we⸗ I ig tief in die Erde graͤbet, trift man viel verſchlemm⸗ 1 es Holz an, ſo ganz blau und hart iſt. 8. 20. Ungeachtet die fruchtbare Erd⸗ Aber gute Rinde, oder Lage, nur ganz duͤnne ift, fo weisen u. inden ſich doch, abſonderlich an der Nord rast eite, an den Auen und Waſſern gute Vieh weiden, a das Gras wohl eine halbe Elle hoch aufwaͤchſet, md mit ſehr fetten und wohlriechenden Kraͤutern un⸗ | ermenget iſt, davon das Vieh fett und wohlſchme⸗ | ckend wird. Was das Vieh und Schafe nicht ab⸗ Ik sen, wird zu Winterfutter gewonnen, und zwar auf | sine recht kümmerliche Weiſe, indem der Boden il überall ſehr höckericht und ſteinigt iſt, alſo daß man 171 keine Grasſenſen, ſondern nur kleine krumme Si⸗ cheln brauchen kann, mit denen man das Gras bey Heinen Ovantitaͤten aus dem Raͤum⸗ und Gruͤblein zwiſchen den Felstruͤmmern und Steinhaufen vor⸗ a! ſichtiglich heraus ſchneiden muß. ABeswegen, und e weil ihr Werkzeug uͤberdem von ihnen ſelbſt ſehr Be gemacht iſt, in einem Tage nicht viel gefoͤdert wird. | ah | | 8.21. Auch mangelt es nicht an geſun⸗ wie auch den Kraͤutern, z. E. dem Löffelblate, n ges e (Cochlearia,) und dem in noch groͤſſerer Kraut Ka, Menge anzutreffenden FOREN 1 104 eit (Ace- 5 — mu wm“ 28 Nachrichten von Island. (Acetoſa,) welche die aller Orten waltende weiſe Vorſorge Gottes, nach Erforderniß des hieſigen Cli- matis und der demſelben gewoͤhnlichſten Krankhei⸗ ten, dahier von beſonderer Größe, Guͤte und Kraft wachſen laͤſſet. Mir iſt von ihrer erwuͤnſchten Wir⸗ kung, unter vielen andern folgende ſehr merkbare Probe erzehlet worden. Ein im Jahr 1700 von Tranqvebar zuruͤckkommendes Schiff, welches ent⸗ weder aus uͤbler Hißung der Steuerleute, oder des Capitains Geiz, der die Erfriſchungskoſten ſparen wollen, das Vorgebirge der guten Hoffnung vorbey geſegelt, und, weil von der Mannſchaft über s oder & nicht mehr im Stande, die Schiffarbeit zu verrich⸗ ten, geweſen, Island zu ſuchen, genoͤthiget worden, iſt gluͤcklicher Weiſe in Holmshavn eingefallen, wo der Capitaine das Schiff auf den Strand wollen laufen laſſen, als noch zu rechter Zeit ein daſelbſt in La⸗ dung liegender Islandsfahrer, der aus deſſen Flag⸗ gen geſehen, daß er ein Daͤne ſey, ihm mit einigen ſei⸗ ner Leute zu Hülfe gekommen, die Anker fallen laſſen, und das Schiff befeſtiget. Hierauf hat man das kranke Volk an Land gebracht, von welchen, ob ſie gleich auſſer etwas Loͤffelblaͤtter nichts als Sauer rampfer in warmer Milch und ein wenig Schaffleiſch genoſſen, dennoch viele in acht, die übrigen in 14 Ta⸗ gen ſo friſch und geſund geworden, daß ſie gehuͤpfet und geſprungen, und in weniger als 4 Wochen nach ihrer Ankunft wieder zu Schiffe gehen, ihre Anker ſelber lichten, und die lange beſchwerliche Reiſe vol⸗ lends froͤlich enden koͤnnen. Von der Kraft dieſer Kraͤuter wiſſen auch alle unſere Leute, die iemals nach Grönland gervefen, nicht genug Ruͤhmens zu machen. Denn es wachſen dieſelbe in gleicher, wo nicht a | ‚ Ä meh⸗ \ ehrerer, Güte auf Jan Mayen-Eyland, Spicbere n U. ſ. w. Und da unſere Matroſen, wenn ſie auf je Höhe dieſer Inſeln kommen, gemeiniglich vom Storbut dermaſſen zugerichtet ſich befinden, daß alle ahne im Maule wackeln, und ſie nur kuͤmmerlich ih⸗ „Dienſte zu leiſten vermögend find, fo ſuchen fie, ſo ald immer thulich, Land, um dieſer Kraͤuter theilhaf⸗ gzu werden; worvon ſie ſo fort geneſen, und gleich⸗ im neues Leben und neue Kraͤfte bekommen. Man at mir noch von einem andern nur an wenig Stellen yachfenden Kraute, doch ohne es nennen oder be⸗ hreiben zu koͤnnen, geſaget, daß es in Milch gekocht, atuͤrlich als Hirſegruͤtze ſchmecke. Und lacobaeus n Muſ Reg. P. I. Sect. 6. n. (& gedenket noch zwey⸗ rgar vortrefflicher und heilſamer Kräuter, als Her- ae Avium Islandiae, Fuglar gras, oder Akur-Lodar- ras und Muſei catharctici Islandiæ, Fiala gras, oder joeru-gras, 4 9008 8 2 5 . 22. Eròfruͤchte wollen durchaus Singegen icht fort, theils wegen des untauglichen keine Erd⸗ früchte, Bodens, theils wegen der gar zu ſtrengen en Rälte und des durchdringenden Nordwindes. Man at es mehrmalen mit Rüben, Wurzeln u. d. g. ver⸗ uchet, aber allezeit vergebens. N 8.23. Am wenigſten kann man das und kein 5eld bauen und Norn ſaͤen. Denn Korn. venn man gleich die Steine muͤhſam ausleſen, und hen Boden durch Pflege und Duͤnge gut machen vollte, wuͤrde doch der Sommer, oder die warme Zeit ſo lange nicht waͤhren, daß etwas reifen konnte. Daher weiß der gemeine und arme Mann nichts vom Brodt⸗ | 5. 24. Nachrichten von Island. 29 5 nam W num m Te a Ze 30 _ Nachrichten von Island. 1 von mMeer⸗ und See⸗Ge⸗ wächſen. chen ſelbſt ein wenig geroͤſtetz Der mehrmals angefuͤhrt f 7 7 1 5 Nachrichten von Island. 31 Noth) als zu kraͤftigen Arzeneyen, wenn ſie ſolche nur aus Luſternheit nach fremden und koſtbaren Dingen nicht verachteten, vielfaͤltig dienen koͤnnen. Aller⸗ maſſen vor andern der fleißige M. Martin in feiner gar leſenswuͤrdigen Defcription of the Weſtern ie: lands of Scottland, davon unter den auf dieſen entle⸗ genen Inſeln in groͤſſeſter Simplieitaͤt lebenden und das wenige, was ihnen gegeben iſt, rechtſchaffen nur tzenden Inwohnern gar beſondere und merkbare An⸗ merkungen geſammlet und p. 14s ſeqq. den Zaͤrtlichen zur Beſchaͤmung ans Licht gebrachthat. Von har⸗ ten oder Corallartigen Seegewaͤchſen wußten meine Erzehler zwar ſo viel, daß derſelben einige auf den Gruͤnden vorhanden, konnten ſie aber weder nen⸗ nen noch beſchreiben, weil ſie, wie ſie ſelbſt geſtunden, niemals darnach geſehen. Zum wenigſten wird ſich allda die Art des Pori cervini Imperati p. 6ʒo finden, welche auf den felſichten Seebaͤnken bey den ohnfern davon belegenen Hitlandiſchen Inſeln fü gar haufig angetroffen wird, und in meiner Sammelung Ma- drepora erectior punctata & ramoſa, cornua cerui- na æmulans heiſſet. 5 §. 25. Wilde Thiere weder edle, oder Reine eßbare, noch unedle, oder Raubthiere, ſie⸗ wilde het man hier nicht, vermuthlich weil dieſe e, Inſel auf allen Seiten vom feſten Lande gar weit ab⸗ gelegen iſt. Baren kommen zuweilen im Frühjahr, wenn der Wind darnach iſt, auf die Nordkuͤſte aus Groͤnland mit den losgehenden Eisfeldern angetrie⸗ ben. Man pfleget aber um folche Zeit Wache dage⸗ gen zu halten, und ſobald man nur einen verſpuͤret, mit aufgebotener Mannſchaft darauf los zu gehen, und nicht eher zu ruhen, gls bis man ihn erſchlagen: 15 | Te | may Dyı,) up Em wm reer 32 Nachrichten von Island. mahlen ſonſt dieſe gefaͤhrliche Beſtien in den une ſteiglichen Gebirgen ſich bald mehren und unter der 1 und unverwahret wohnenden Bauervolk o wohl als den wildlaufenden Schafen u. ſ. w. Un heils gnug anrichten wuͤrden. e e „8.26. Auf dieſe Weiſe muͤſſen iedock Sun, die Suͤchſe von daher ſich eingeſchlichel 1 ve haben, welche ſich überall auf der Inſe haͤufig finden. Dieſe ſind dahier niemals roth, for: dern ihrer wenige ſchwarz, die übrigen durchgehende im Sommer blau, grau und im Winter weiß. Ih⸗ re Baͤlge fallen im Winter, da fie das meiſte und fe ſteſte Haar haben, am beſten. Deswegen die Is laͤn⸗ der ſie alsdenn fleißig wegfangen, und zwar, aus ans gebohrnem Abſcheu vor allem Schießgewehr, ver⸗ mittelſt aufgeſtelleter Netze, oder Fangeiſen, die faſt wie eine Schneiderſcheere geſtaltet, und mit einem verreckten Lamme zum Luder verſehen find. Auſſer dieſer Zeit legen fie ihnen, weil fie ihren Schafen ſehr ſchaͤdlich fallen, hie und da Kraͤnaugen (nuces vomi-, cas) in Honig getunket, die fie, weil fie ſonſt nichts füffes zu ſchmecken bekommen, ſehr begierig hinein⸗ chen; Meen 1 9 Beſchaf⸗ 8. 27. Die Pferde fallen hier, wie in fenbeit allen noͤrdlichen Gegenden klein, kurz und ihre dicklicht; welches ohne Zweifel der zuam⸗ pferde. menziehenden oder preſſenden Eigenſchaft der Kälte, die den Wachsthum zuruͤcke hält, vor⸗ nehmlich zuzuſchreiben iſtk. Doch ſind ſie ſtark und „Ein gleiches bemerket man auch an andern Landthieren daſelbſt. Dahingegen in den heiſſen Laͤndern wegen der alles ausdehnenden Warme , die Thiere zu mehrerer Groͤſſe gedeyen, als man an den Camelen, Loͤwen, Naſehorn, und abſonderlich an RR: 3 nunter, dabey böfe und beißig. Man muß fich vundern, was ſie ausſtehen koͤnnen. Sie werden ber auch recht abgehaͤrtet, indem fie Jahr aus Jahr in aufm Felde unter freyem Himmel ausdauren, und hes Winters unterm Schnee fo wohl, als des Som⸗ ners, ihr Futter ſelbſt ſuchen müffen. Wozu fie aß ein dieſe Wohlthat von der Natur zu genieffen has en, daß ſie mit beſonders ſteifen, langen und dicken Haaren, allermeiſt um die Winterszeit bedeckt find. 8.28. Die Schafe, ſo ebenfalls nur Der lein, haben mit den Pferden gleiches Schafe, Bluͤck und Bequemlichkeit. Denn ſie kommen, wie ene, Winters und Sommers in keinen Stall, ſon⸗ ern muͤſſen auf dem Felde, unter den uͤberſtehenden Felsſpitzen, in den natürlichen Höhlen der Berge, nd ſonſt, wie ſie beſt koͤnnen, ſich behelfen, und ſelbſt orgen, wo fie ihr Verbleib und Nahrung finden. * „„ | Sie en ungeheuren Elephanten wahrnehmen kanu. Deſſen gerades Biderſpiel aber bey den Fiſchen ſich findet, als deren groͤſſeſte zattungen, inſonderheit die Wallfiſchſorten, nur in Norden rtkommen. . | | Von den ohnfern von Island entlegenen daͤniſchen In⸗ Ih Fertoe, die aus 17 oder is groſſen und kleinen Inſeln bes ehen und in der Laͤnge „5 und in der Breite 10 daͤniſche oder orbiſche Meilen ausmachen, iſt bekannt, daß daſelbſt, weilen ie Gebirge nicht hoch, ſondern linde und mit keinem Schnee edecket ſind, gar gute Weiden ſeyn, und folgbar noch weit mehr Schafe , als auf Island gezogen werden, welche aber eben auch hne alle Wartung in der Wildniß umherlaufen. Von dieſen ird erzehlet, daß fie im Winter unter die Klippen und Felſen, o ſie ein wenig uͤberhaͤngen, und beſonders zu deren ſuͤdlichen zeiten ihre Zuflucht nehmen, auch daſelbſt nicht allein fo dichte, s ſie immer koͤnnen, zuſammen kriechen, ſondern uͤberdem ſol⸗ jergeftalt oft wechſeln, daß die innern nach und nach die aͤuſſere, id dieſe, wann fie brave We wiederum die innerſte Nachrichten von Island. 33 „n IEnm mm mm moEm Tın 34 Nachrichten von Island. Sie halten ſich ſtets zu den Pferden und im Winter folgen ſie ihnen immer auf dem Fuß nach, damit, wenn es ſo ſtark gefroren, daß ſie mit ihren kleinen Fuͤßgen nicht durchkommen koͤnnen, ſie, wenn die Pferde irgend ein Oeffnung getreten, oder etwan fuͤr ſich gehauen, von dem entbloͤſſeten Mooß ein weni⸗ ges bekommen moͤgen. Sie eſſen alsdenn auch aus groſſem Hunger, wie man oͤfters wahrgenommen, gar das Haar von der Pferde Schwaͤnzen. Wenn es mit einem ſtarcken Winde ſchneyet, laufen fie ſtets vor dem Winde voraus, aus den Bergen dem Stran⸗ de zu, und oͤfters aus Dummheit in die See hinein, daß ihrer eine groſſe Anzahl umkommt. Zuweilen, wenn mit einem mal ein ſehr groſſer Schnee faͤllt, be⸗ ſchneyen ſie ganz und gar. Da ſie denn in groſſe Kup⸗ peln zuſammen laufen, die Koͤpfe unter ſich zuſam⸗ men ſtecken, und auf den Rücken immer hin ſchneyen laſſen. Sie frieren aber darüber gar oft dergeſtalt ein, daß ſie ſich ſelbſt nicht wieder heraus helfen koͤn⸗ nen. Alsdenn ſie aus quaͤlendem Hunger eines des an⸗ dern Wolle freſſen, und ſich damit hinhelfen, bis ſie ausgegraben werden. Welches die Bauren in aller Eile zu thun nicht unterlaſſen, ſo bald ſie gewahr wer⸗ den, wo dergleichen Haufen ſtehe. Und dieſes nehmen ſie an dem Dampfe ab, der mitten aus ſolchem Haufen in die Hoͤhe, und durch den Schnee, (durch den er i rd fie) werden: ja wenn der Boden ſo hart gefroren iſt, daß ſie nicht mehr mit ihren Fuͤſſen zu der Heyde, oder Mooß, ſcharren koͤnnem eines von des andern Wolle fuͤr Hunger freſſen, und ſich ſol⸗ chergeſtalt kuͤmmerlich hin halten. vid. Laurizen Wolff Norris) gia illuſtrata, p. 196. Die Inwohner dieſer Inſeln koͤnnen auch noch zur Saat kommen, jedoch nichts als Gerſten bauen, wovon fie gleichwol für eine Tonne Einfant , 20 bis 30 Tonnen Korn, wie geſaget wird, einerndten. | Nachrichten von Island. 35 ich vermittelt feiner Wärme, eine kleine Oeffnung, vie eine Rauchroͤhre,erhaͤlt) heraus zu ſteigen pfleget. lebrigens ſind fie auch mit gar grober und ſtarriger Wolle verwahret: Welches zwar eigentlich von er herruͤhret. Maſſen bekannt, daß ie gelinder das Aimat, und je beſſer die Weide iſt, deſto feiner und ärter auch die Wolle der Schafe und dien siegen fallen; gleichwol aber nach der weiſen Eins ichtung des guͤtigen Schoͤpfers, der ein iedes feiner’ Beſchoͤpfe, nach feinen Umſtaͤnden nothduͤrftig ver⸗ lehet, ihnen eben auch wider die hieſige anhalten⸗ er Haͤrtigkeit des Climats und dem ſchlechten Fut⸗ e ſtrenge und durchdringende Kälte zu einer um ſo eſtern Decke dienet. Sie werden niemals geſcho⸗ en. Weil ihnen aber alljaͤhrig junge neue Wolle her⸗ or waͤchſet, (welches mitten im Sommer, um Jo⸗ gannis, wenn ihnen eine geringe Decke genug ſeyn ann, ſich begiebt) und die alte Wolle über den gan⸗ en Leib los wird: ſo pfleget man, da ſolche zumalen ehr in einander haͤngig gewachſen iſt, ihnen dieſelbe Alsdann auf einmal, wie einen Ueberzug abzuſtreifen. zu dem Ende werden dieſelbe recht eigentlich gejaget ind eingefangen. Denn es ſtellet ſich ein Hirte mit en abgerichteten Hunden auf einen Huͤgel und giebet, ermittelſt ſeines Horns, ein Zeichen, worauf die Hun⸗ eich vertheilen, und die Schafe von allen Ecken aus Ich ill, dieſes zn beſtaͤtigen, nur allein, was Busbequins Legat. Turcic. Ep. I. p. m. 57. von den koͤſtlichen mit ſo ſchoͤ⸗ len, feinen und langen Haaren verſehenen Ziegen in klein Aſen umerket, hier anfuͤhren: Gramine, ſchreibet er, paſcuntur per DS campos exili & ſieco quod ad lanae tenuitatem multum con- rte certum elt. Nam conflat, alio.translatis non manereean- Im, fed vna cum pabulo mutarı „totasque ita degenerarg sapras; nd die Haare der By Em) > Emm mu. BB 6 zn. a ER Fu 36 Nachrichten von Island⸗ den Klippen und Wildniſſen herbey, und in eine ge⸗ wiſſe Huͤrde oder Stacketwerk, treiben, welches vorn⸗ her weit aus einander geſetzet iſt, nach hinten zu aber, damit ſie nicht wieder entkommen koͤnnen, allmaͤhlig * che Nicht weniger iſt zu bemercken, daß die . Ißlaͤndiſchen Schafe insgeſammt, Schaf⸗ ner haben, mütter! ſowol, als Böcke, nicht nur groſſe And gewundene Soͤrner, ſondern deren auch gemeiniglich mehr als 4, ja bis zu 8 , und unter denſelben mannichmal ein ganz gerade vor dem Kopf hinaus ſtehendes Horn haben. Da hingegen das von ſeinen Hoͤrnern ſonſt allenthalben ſo benahm⸗ te Hornvieh dahier derſelben gänzlich ermangelt. Welches zu muthmaſſen Gelegenheit giebet, daß die Schafe, und zwar alleſamt, deswegen mit Hoͤnern be⸗ waffnet ſind, weil ſie als in der Irre gehend, derſelben wider die vielen und groſſen Raubvoͤgel ohnentbehr⸗ lich benöͤthiget: dagegen das Rindvieh, weil es von ſol⸗ chen Raubvoͤgeln nichts zu befahren, und von wilden reiſſenden Thieren uͤberall keine Noth hat, folgbar kei⸗ ner Horner zur Wehr gebraucht, damit auch unnothig nicht belaͤſtiget ſey. Was aber die eigentliche natuͤrl⸗ che Urſache dieſer Seltenheit ſeyn möge /iſt wohl fo gar leicht nicht auszuſinnen x. An * Dieſes iſt in den nordlichſten wuͤſten Rändern fo ungemein eben nicht; allermaßen Olaus Magnus Hift. Lib. 17, cap. 1. bes zeuget: Habet, ſpricht er tota ſeptenttionalis regio magnorum arietum vt et ouium multitudines, in quibus et foeminae cor- nua gerunt arcuata. Ein gleiches bemerket auch Martin an den Schafen auf den rauhen weftlichen Inſeln von Schottland in ſeiner bereits angezogenen Beſchreibung, p. 9. Dergleichen auch von den Borken der Inſel Gotland Olzus M. an beregtem Orte erwehneeert. Es iſt bekannt, daß die Haare, Wolle, Klauen, Hoͤr⸗ Nachrichten von Island. 37 An einigen Orten beftehet alles Gewer⸗ und an eis ein Schafen, weshalben die daſige Bau⸗ nigen Gr⸗ un auf dieſelben etwas mehr Acht haben. den etwas Diefe jagen nur die Hammel ins Gebir⸗ tee , die Schafmuüter aber halten fie ſo werden, gel bey Haufe als chunlich. Damit ie auch der Laͤmmer deſto beſſer wahrnehmen koͤn⸗ zen, ſo pflegen fie den Boͤcken, die ſtets mit den Schafen herum laufe, vermittelt eines unter den n 8 3% I Baläch er, welche insgeſamt einer Natur ſind, bey den vierfüßigen hieren, (wie die Federn ben den Voͤgeln, und die Schuppen ey den Jiſchen) aus überfiügigen Säften ihren Iirfprung Day en: und ob fie wol als Ausivngfe anzuſehen, dennoch organiſche Arber ſehn“ die auf Pffanzengek aus vielen hohlen Röhrlen eſtehen, zu gewiſſer Range, Breite u. ſ. w. proportietirlich wach⸗ en, (conf. Memoires pour ſervir a 1 hiſtoir eN at. des animaux, 129. ſeq.) Es iſt ferner bekannt, daß ſolche Saite ,. nach Sewandniß der Nahrung, theils der Dauungskraft und übri⸗ er Leibesbeſchaffenheit der Thiere eingerichtet und gemaͤßiget ey, und derhalben fo gar unterſchiedenes Haar, oder Gehoͤrn, ey dieſen und jenen hervorbringen. Alſo entſtehet aus armen oaͤſſerigen Saͤften ein weiches, langes Haar, oder Horn: aus eiſſen und kraͤftigen, ein kurzes, gedrungenes und hartes. Manner haben gemeiniglich kurzes, gekraͤuſeltes, ſtarres: Beiber aber weiches, langes und ſchlechtes Haar. Stiere, eren Blut und Saamenſaſt in voller Kraft, ein kurzes dickes, eſtes; Ochſen, die durch die Verſchneidung entkräftet „ein duͤn⸗ es, weiches, langes Gehoͤrn; (conferri huc meretur Plot, Nat. Iiſt. of otaffort; hire ch. 7. 9. 58. q.) So waͤchſet ein einem Sapaunen in die Stirn geſetzter Hahnenſporn zu einem unglaub⸗ ich langen und krummen Horn. Weiter lehret die Erfahrung, jap das auf duͤrren magernGerſtweiden gehende Vieh Furze,das u der feuchten, fetten Marſch weidende, groſſe, weite Horner gabe. Bey dem allen iſt das Clima auch nicht auszuſchlieſſen. Nair Ländern , wo wenig Ausdaͤmpſungen, giebt es wegen Bielheit der vorhandenen Saͤfte groſſe: in heiſſen wo jene ſtark, vegen derſelben Ermangelung, deſto kleinere, oder gar Feine 1 SD » ,3 Sp) m — — = 38 Rachrichten von Island. Bauch gebundenen St 5 x * ücke Tuchs das unzeitige Springen zu verwehren, und daſelbe nur gegen ſolche Zeit wegzulaſſen, daß d ie zu werfende Laͤmmlein im Felde Gras vorfinden, welches erſt gegen Pfingſten geſchehen kan. Die fallende Laͤmmlein werden fo fort gezeichnet, wie denn ein durch einander laufen müſſen, mit einem eigenen und beſondern Zeichen wre an ie und V aber de⸗ Dieſe zarte nen die den Einöden gewaltig ſich mehrenden, groſ⸗ Raben fen pechſchwarzen Raben, viele Noth aus: ſehr nach- in dieſelbe oͤfte ieder die ſeinen, weil ſie alle Me" San Si ? | ern Pet er, 119 hierlein ſtehen von den in 5 rs, ohne daß es zu verweh⸗ feier wen eher aue wache Singer fioß ſen ihnen gleich zuerſt dir Aigen aushacken, ſie ihnen deſtoweniger entk. mumen koͤnnen, und herz > gen aushachen, damit nach dieſelhe gar verzehren. Wiewol die Bauern, wenn ſie es gewahr werden, nicht ermangeln fo fort zuzuſpringen und die Raben zu verſagen, das damm aber, weil es doch ſein Futter nicht würde finden Fön? 4 Hoͤrner. Dan it ſchriebenen Voiage da Chev. Tom. III eh. 2. angemerket wird, daß nemlich das ans Europa dahin uͤberbrachte Vieh daſelbſt kleinere und duͤnnere Hoͤrner⸗ als in Europa, und die Rehboͤcke fo wenig Gehoͤrn, als die Rehe ſelbſt haben. Wann nun itzt angefuͤhrtes in Erwegung gezogen wird, ſo deucht mich nicht unwahrſcheinlich zu ſeyn, daß das Rindvieh aus Island aus der rung die es geneußt, nicht fo viele und fluͤßige Säfte bekomme, daß daraus Hörner abgeſetzet und getrieben werden koͤnnten N Und daß hingegen die Schafe, die nach ihrer Art Nahrung ges nug haben, weil das Futter an ſich ſchwach, und das Cluna Damit uͤbereinſtimmet / was in der von P. Labat bes Aarchats en Guinee et Cayenne, | 5 x ſo geringen und ſchlechten Nah⸗ feuchte, lange und weiche Hoͤrner hervorbringen. Ob ich hier! unker auf der rechten Spur bin und allenfalls beffere Eutſcheidung geben, deren Beruf erfordert, die Natur und beſonders das Thierreich auszuſtudirenn: moͤgen diejenigen beurtheilen, Nachrichten von Island. 39 ſondern elendiglich umkommen müffen , ab⸗ chlachten, und ihm das ſanfte Fell abziehen, welches asjenige Pelzwerck giebet, das in Daͤnnemark und Hollſtein unter dem Namen Schmaaskin oder Schmassken * verkauffet und vielfaͤltig von Leu⸗ en mittelmaͤßigen Vermoͤgens getragen wird. um die Schlachtezeit, wenn ſie die Ham⸗ wie ein nel fuͤr die in Ladung liegende Schiffe in ieder fein en Fleiſchhaͤven fangen und abſchlachten rechtes vollen, werden dieſelbe auf vorangeregte Schaf Weiſe in Gegenwart aller Richter, damit wiederder Inſt zu befahrender Zank und Streit ver? nieden, und niemand vervortheilet werden moͤge, nit Hunden zuſammen getrieben, und einem ieden die ſeinige nach ſeinem Markzeichen zu ſich zu neh⸗ men geſtatten. Ne e te In den Maͤgen der geſchlachteten Scha⸗ was in fe findet ſich nicht felten eine runde Kugel ihren man. in der Groͤſſe eines Spielballen, ſo inn⸗ gen gefun⸗ wendig mit Wolle, Mooß u. d. gl. ange⸗ den wird. fuͤllet, auswendig aber mit einer Lichtgrauen harten Tartariſchen Rinde umgeben iſt. Dergleichen ich einen aus Norwegen unter dem Namen TophusOvi- nus Norwagicus in meiner Sammlung beſitze. Dies ſe Kugeln entſtehen ohne Zweifel aus der Wolle und andern unverdaulichen Dingen, die die Schafe zu⸗ weilen aus groſſem Hunger hinabſchlingen: und werden eines Theils durch die beſtandige Ruͤttelung des Magens (der bekanntlich von ſeinen kreuzweiſe übereinander liegenden Haͤutlein ohnablaͤßig hin und 8 e C 4 her * Das iſt, Pellicula, fleines Fellchen, a Danico Smaa, Isl. Sma, Sued. Sma, Sax. Schmaͤtſch, exilis, paruus et Isl, et Angl. Skin, Dan. Skind / pellis, cutis. . N mn ».,,3 Tim) nm W ö 4 Fe, TR „ 74 ; 4 a: Pe, 8 * 1 nnn 5 — er 4 9 IE 1 d N ai Wen Pe 40 Nachrichten von Island. ' her gezogen wird,) zuſammen gerollet „gepreſſet, g 65 waͤlzet und in die kugelichte Geſtalt gebracht; andern Theils aber, wann immer mehr Haare dazu kom⸗ men, durch den Magenſchleim mehr und meht ver⸗ bunden, vergroͤſſert, und endlich aus eben demſelben mit der haͤrtlichen Rinde umſchloſſen r. en Ziegen 8. 9. Siegen koͤnnen allhie nicht ge⸗ find hier halten werden, weil es an deren beliebten‘ nicht. Futter, dem zarten Laube von Stauden und jungen Baͤumen, allenthalben gebricht. Ochſen . 30. Öchfen und Kuͤhe fallen nicht ſind Flein, gröſſer, als das kleineſte Geeſtvieh in und haben Teutſchland und ermangeln, als bereits reine zer- erwehnet, der Hoͤrner. Sie genieſſen al⸗ 3 ner. lein des Vorzugs, daß ſie von dem Bau⸗ ersmann auf den Winter mit unter Dach genommen, und mit dem ſo kuͤmmerlich gewonnenen 4 Heu, oder auch, bey deſſen Abgang, mit dem ge⸗ doͤrreten See⸗Kraute Soͤhl, ſparſamlichſt durchge⸗ bracht werden. 5 eng Auhmilch 5. 3 1. Die Milch iſt der Islaͤnden brauchen vornehmſte Arzney: wird auch alſo, “ee | | ie Es werden dergleichen ganz aus Haaren, ohne Rinde zu⸗ ſammen gebackene Kugeln, in ziemlicher Groͤſſe, auch hier zu Lande in den Maͤgen der geſchlachteten Ochſen und Kühe ges funden; welche vermuthlich daher ihren Urſprung nehmen, daß dieſe Thiere, wenn fie an den leimern Waͤnden der Bauer⸗ haͤuſer liegen , von dem mit Haaren, Feſtigkeit halber, unter I mengeen Leimen, lecken, Fauen und hinabſchlingen: imgler chen, wann es ſie irgend jucket, mit ihren ſcharſen Zungen die Stelle ſchaben, und damit das Jucken vertreiben; worte | ber an den ſchleimigten Zungen manch loſes Haar bekleben bleis | bet, und beym Kauen mit hinunter gehet, das nachher auf be⸗ meldete Art zuſammen geklebet und zur Kugel wird. a ung „ e — _ mar — / — — a * Nachrichten von Island. 41 von der Kuhe kommt, von keinen an⸗ ſie zur Ar⸗ ern, als nur Kranken genoſſen. Sonſt r. edienen fie fich insgemein der Molken oder Wattick derum lactis) zu ihrem, und zwar ihrem beſten Ge⸗ ante, Deswegen ſie auch hauswirthlich damit 1 dieſelbe, wenn ſie alt, bitter, ſauer und übe geworden, durch Zugieſſung des Waſſers zu erdünnen, zu verlängern und weniger uͤbelſchme⸗ kend zu machen gewohnet ſinnd. 8. 32. Sie machen viel Butter, aber wie e b viel mit bewußt, keine Kaͤſe. Jene under chlagen die meiſten nach und nach ſo haa⸗ er icht, als fie aus ungereinigter Milch ge⸗ aneh MIR? € äth, in eine zuſammengenaͤhete Schafshaut und eben ſie ſolchergeſtalt auf. Weshalben ein Frem⸗ er ſie nicht leicht durch die Kehle bringen kann. Ja veil ſie kein Salz darein zu thun haben, wird ſie bald darin, ſchwarz, ranzig, ſtinkend und eckelhaft, daß jan ſie nur kaum mit umſchmelzen u. ſ. f. den Daͤni⸗ chen Matroſen eßbar machen kann. 8.33. Ihre Art das Bindvieh zu wie fe: ſchlachten, hat auch etwas beſonders. dar Dieb“ Sie ſchlagen daſſelbe nicht auf den Kopf, (lachten. n Meinung, daß dadurch das Blut ins Fleiſch traͤte, und daſſelbe daher nicht währen koͤnne, ſonder ſtoſ⸗ en ihnen ein duͤnnes Federmeſſer tief ins Genicke, da⸗ don es zur Erden ſturzet, alsdenn ſchnuͤren fie ger ſchwinde die Fuͤſſe mit Stricken zuſammen und 15 nen die Kehle, damit das Blut alles herauslaufe. Das Eingeweide wird von den Islandern zuerſt oh⸗ ne viele Reinigung verzehret: das Thier ſelbſt aber zerſtuͤcket. Die Stücke werden nicht mit Salz eine gerieben, ſondern nur ein paar mal durch Seewaſſer 2 C 5 gezo⸗ nn om mn m „ — und Rauch dazu kommen, vortrefflich bewahren wer⸗ de. Auf beyde itzt erzehlete Arten verfahren die In⸗ geſeſſene auch mit dem Fleiſche der Schafe, wenn fie ſelbe fuͤr ihre Hausnothdurft einſchlachten. Ri} Fehn ge. $.35. Tauben und anders zahmes ges 42 Nachrichten von Island. wohl Sun, dein Felde als im Hause zureichliche Rah⸗ Waſſer vermenget, kuͤmmerlich auffüͤttern. Hi... re Feuerſtaͤtte, damit der davon auffteigende Rauch daran ſchlage und fie noch mehr ausdoͤrre, aufgehan⸗ gen. Solchergeſtalt erhalten ſie ihr eingeſchlachte⸗ tes halbverfaulet, halb ſtinkend, bis ſie es nach gerade aufeſſen. Die es beſſer machen wollen, und die Mit⸗ tel dazu haben, kaufen ſich etwas Salz, ſchneiden, wenn das geſchlachtete Thier noch ganz haͤnget, an drey oder vier Orten einen tiefen Schnitt ins Fleiſch und thun in iede Oeffnung eine kleine Hand voll Salz hinein, in der Einbildung, daß daſſelbe ſich ſolcherge⸗ ſtalt ſchon von ſelbſt durch den ganzen Rumpf, ſo viel nöͤthig/ ziehen, und das Fleiſch, wenn hernach Wind babskeine 8. 34. Schweine mögen allyie nicht Schwer aufgebracht werden, zumalen ſo wenig auf de und Aa kung fur dieſelbe zu haben. Hunde und tzen. Hauskatzen hat man. e ee e dervieh Der viehe, können wegen der langwierigen giebts ſtrengen Kälte, Mangel des Futters und bier nicht. Vielheit der Stoß vögel don allerley Gate tung, nicht gehalten werden. Einige wenige mehr bemittelte und deshalben zaͤrtlichere, haben ein paar Huͤnerchen beſtaͤndig im Hauſe, die ſie mit kleinge⸗ ſchnittenen Heu unter ein wenig Rockenmehls mi Nachrichten von Island. 43 8. 36. Das edle Landgevogel beſte⸗ Was ſie i fo viel ich erfahren, in Wachteln, groß verb gen ee e eee Ede d,den Rephuͤnern, Rypen! genannt. Dieſes nd die Schröriper auf den Lappiſchen Alpen, die ſich allezeit an der Erde halten, mehr laufen als flie⸗ gen, und deswegen nicht ſchwer zu fangen ſind. Sie haben der auszuſtehenden ſtrengen Kälte halber ganz tauhe mit Federn bewachſene Beine, als Haſenpfbt⸗ \ deutſchland und in g er x ** weiz auch Schneehuͤ⸗ ner geheiſſen werden. en 8.67. Der Raubvogel iſt eine unbe⸗ Naubvs⸗ ſchreibliche Menge und Verſchiedenheit, del. als groſſe Adler, Geyer, Habichte, Falken. Eur len, Raben und andere mehr, die daſelbſt zum Theil Namen, und zum Theil keine Namen habeãen. 8.38. Der, Adler ſind verſchiedene Adler. Gattungen, die dahier, wie auf andern noͤrdlichen nicht ſehr bewohnten Inſeln f den Inwohnern an ih⸗ rem jungen Rich unfäglichen Schaden zufuͤgen. Ei⸗ nige darunter ſind ſehr ſtark und keck. Ueberhaupt thun ſie den Menſchen nicht leicht etwas. Wenn ſie etwa aber an einem angetriebenen todten Körper Menſchenfleiſch gekoſtet haben, find fie wohl eher ſo n luͤ⸗ | " * Biupa, Percix montana, Gudm. Andr. Lexic. Island. Vid. Scheffer. Lapponia cap. 19. circa finem. 5 Kr Vid. Gesn de Auibus Lib. III. p.576. F Wallace in feiner Defeription of the Isles of Orkney, p. 47. erwehnet davon, und füget hier bey, daß man dafiger Orten ein Geſetz habe, vermoͤge weſſen derjenige, fu einen Adler getoͤdtet, aus jeonchem Haufe des Kirchspiels, worin der Räuber gefäls t, mit einem Huhn beſchenket werden muͤſſe. ‚en, davon ſie oder ihres gleichen bey den gelehrten Schreibern von Vögeln R Zagppodes; font aber in — — — . Fr — 5 „„ 16 Rn 3 11 ER K en 2 22 . 4 | a | | h 44 Nachrichten von Islan z luͤſtern darnach geworden, daß ſie ſich erdkeiſtet, Kin, der von pier fünf Jahren wegzuſchnappen, und mik ſich durch die Luft nach ihrem Neſte zu ſchleppen. Gabichte. 5.39, Der Habichte giebt es auch „ mehr als eine Art. Von der kleinern Gattung habe ich einſtens einen lebendigen bekom⸗ men, welcher nicht fo groß als eine Taube, und bunt, auf dem Ruͤcken gelbbraͤunlich mit einer ſchwarzlich⸗ ten Einfaſſung aller Federn und weiß unterm Bauche war. S. Fig. 1. Derſelbe ſaß mit den Tauben auf einen Boden und aß mit ihnen, wußte ſich aber durch ſein Anſehen, und weil er, wenn fie ſich erdreiſteten, ihm gar zu nahe zu kommen, dann und wann einmal * juhackte, dergeſſalt in Furcht zu baten) ah wenn fie auch noch fo hungerig waren, doch keine ſich er⸗ dleſſtete mit ihm in die Schüſſel zu langen, bis er ab⸗ Heſpeiſer hate. ee n een Falken. 8.40. Nicht weniger finden ſich dahier, abſonderlich an der Nordſeiten, mehr als eine Gattung von Falken unterſchiedener Groͤſſe und Farbe. Sie werden für die tapferſte und geſchickte⸗ ſte von ganz Europa zur Baize geſchaͤtzet. Deswe⸗ gen der König von Daͤnnemark alle Jahr einen ſei⸗ ner Faleonirer mit einem Paar Bedienten eigentlich nach Island ſchicket um fd wohl für feine Jagd, als auch um an fremde Herrſchaften zu verſchenken, alle taugliche Falken, die er bekommen kann, zu fahen und nach Copenhagen überzubringen. Da denn der Koͤnig fuͤr einen grauen Falken s Thaler, für einen grauen und weiſſen 10 Thaler und fuͤr einen ſchloß⸗ weiſſen n Thaler bezahle un anna: Bu * rſten. * Die weiffen find die feltenften, vielleicht auch die tapfe ei Wovon ein artiger und einer genauernUnterſuchung wohl wuͤr⸗ | Nachrichten von Island. 45 Die Falken werden gefangen mit abge⸗ Wie biete ichteten Vögeln, die auf dem Heerde in ann Näfigen ſitzen und in unglaublicher Weite en en Falken ſchon erblicken, auch davon ſo fort ihrem | deren mit Schreyen ein Zeichen geben. Alsdenn erſelbe, der in einem verdeckten Buſchhüttlein auf auret, eine Taube flattern laͤſſet, auf welche der Falk, obald er ihrer gewahr wird, ungeſtuͤmlich aus der uft herabſchieſſet, aber indem er zur Erden koͤmmt, ermittelſt eines uber ihn zuſammen ſchlagenden Ne⸗ es, lebendig gefangen wird. 4 Wenn das Schiff, womit die gefange⸗ wie ſie en Falken uͤberbracht werden ſollen, See⸗ nach Co⸗ jelfertig iſt, werden einige Ochſen und eb Schafe für dieſelbe geſchlachtet, und das md auf 15 davon auf dem Schiffe an Maſten, dem Schif⸗ Wand und Stacken aufgehaͤnget. Man fe gehal⸗ yimmt auch noch einiges lebendige Vieh ten wer⸗ nit, um unterweges, wann man etwa an „ keine Inſel ankommen kann, nach und nach zu ſchlach⸗ en. Iſt es aber thunlich, daß man irgend anlaufen dann, faͤhret man nicht vorbey, ſondern verſiehet ſich daſelbſt von neuen mit friſchem Viehe, das aus vol⸗ er Weide koͤmmt, weil von dergleichen Fleiſche die Falken viel beſſer als von dem andern gedeyen 4 diger Ort bey Olao N. Lib. 19. Hiſt. Sept. c. 23. flehet: abal- bidus ‚ ſpricht er / vnguibus et roſtro audacius advolando ferit, non ita falcones nigri; qui zardiores ſunt, quia corpora nigra feu fuſca poroſa lunt, de facili euaporantia ſpiritus, qui ſunt ve. hicula virtutis, tuncque laflantur.et debilitantur , quamyis fine ilia pernatüram, E contra autem alba frigida confertas ha- ent carnes; & quia ſunt multi humidi, multorum ſunt ſpiri- tuum eb propter carnium conſertionem non cito evaporantia, er ideo diu durant in labore. | m) ED Bin Wa), >26 NEM mn ’mp zum 46 Nachrichten von Jeland⸗ Es wird zur Fuͤtterung nur allein das magere Fleiſch, von welchem man das fette mit Fleiß hinweg gethan genommen, in duͤnne Faͤden zerſchnitten, und mit Def und Eyern vermenget. Sie werden auch alle Mor⸗ gen auf gewiſſe Weiſe gekaͤmmet oder geſtriegelt und ihrer ſonſt in allen ſehr wohl und ſorgfaͤltig gewartet. Im Schiffe werden ſie verkappet nicht auf den Boden, ſondern auf beſondere feſtſtehende Rahmen von hoͤlzernen zarten Latten, geſetzet, die mit kleinen Soden oder Erdſchollen belegt, und uͤberher mit gro⸗ bem Juche bezogen worden, damit fie beydes weich und kühle ſitzen, weil fonft, im Fall die Fuͤſſe erhitzet werden, eine podagriſche Krankheit in denſelben ent⸗ ſtehet. Ueber den Raum zwiſchen den Raͤhmen und Latten werden Stricke dichte beyſammen in die Qve⸗ re geſchoren, damit die Falken, wenn etwa das Schiff von der See ſtark ſchlenkert, oder ſchwanket, uberall wieder feſten Fuß faſſen koͤnnen, oder wenn ſie ja uͤber⸗ ſtuͤrzen, ſanft fallen und keinen Schaden nehmen. Dieſe Umſtaͤnde habe ich von einem, der als Unter⸗ kaufmann einſt in einem ſolchen Schiffe, worinne Königliche Falken geweſen, mit nach Copenhagen uͤbergegangen. EINS ee en eulen. San. Von Eulen hat man auch un⸗ keelſchiedliche Arten, Katzeneulen, Sorn⸗ eulen, Steineulen u. ſ. w. Es find über vierzig Jahre, als ich eine ganz weiſſe, die einen gelben Iri- dem in den Augen hatte, bekam, welche ich, fo gut ih konnte, damals abzeichnete und anitzo in Kupffer ge⸗ ſtochen hierneben vorſtelle. Dieſelbe hatte auf der Hoͤhe von Island in einem von Grönland anherv zu⸗ rückkehrenden Schiffe ermüdet ihre Ruhe finden wollen war aber daruber gefangen werden. Wonn 2 ES Ya SI N \ Ka) | ö I all 1 = Sm u ORTEN Ze — u: EEE init Nachrichten von Island. 47 an ſie in einem Zimmer auf den Tiſch ſetzte, und ei⸗ e lebendige Taube zu ihr hinein ließ, ſprang ſie ſo⸗ eich von oben auf dieſelbe, rupfete mit dem Schna⸗ einige Federn weg, und fraß ihr zuerſt von hinten urch den Nuͤcken das Herz heraus, nachmals das brige Eingeweide, und zuletzt das Fleiſch; aß aber on dem letztern nichts, ehe und bevor ſie davon die dern ziemlicher maſſen hinweg geriſſen hatte.. 8. 42. Von den Raben iſt bereits vor⸗ Naben in etwas beygebracht worden, woraus hre Schädlichkeit ſattſam zu erſehen. Man bemer⸗ et auf verſchiedenen kleinen an Island liegenden, ab⸗ onderlich unbewohnten Inſeln, daß auf einer jeden erſelben allemal nur ein Paar alter Raben ſich befin⸗ e, welches dieſelbe für ſich allein behauptet, und der⸗ eſtalt verficht, daß es alle von anderswo her ſich an⸗ aͤhernde abbeiſſet und zuruͤckjaget ?. | 8.43. Der Strand⸗ und Waflers waſſer⸗ Jögel iſt ſo eine groſſe Menge und Ver⸗ vögel⸗ chiedenheit, daß auch von den Inwohnern ſelbſt kei⸗ ser fie alle kennet, vielweniger fig alle mit Namen zu zennen weiß. Man ſiehet an abgelegenen Orten hd 1 der unbewohnten Inſelchen Klippen, die ganz weiß 10 . | von * Vid. Wolff. Norrigia illuftrata, p. 225. Ich habe dieſes u erwehnen, um ſo vielweniger Anſtand nehmen wollen, als ein gleiches von D. Martin in ſeiner mehr angezogenen Deſcription of the Weſtern Islands of Scottland von dreyen kleinen Inſeln, 5. 47, 60 und 66. berichtet wird: daß nemlich auf jeder derſel⸗ ben nur ein einiges Paar Raben ſich enthalte, ſo alle ankommende Naubvoͤgel mit groſſer Gewalt, Gefechte und Geſchrey zuruͤcke jage ; auch feine eigene Jungen „fo bald ie fertig fliegen koͤnnen, Mit heftigen Beiſſen austreibe. Ja er bezeuget auch eben dafs elbe von zweyen Paar Adlern auf zwo unterſchiedenen Inſeln p. 26; und 299. | i ff. ei eng 75 48 Nachrichten von Island. von Vogelmiſt ſcheinen. Und ſie bedecken gleichſaa mit dielen Schwaͤrmen oder Haufen die See bis al 12 bis 18 Meilen von der Inſel: alſo daß man an il ben zuerſt wahrnimmt, daß man derſelben ſo nahe g kommen ſey. Der wenigſte Theil von dieſen Be geln überwintert auf der Inſel, ſondern die mehreſter wie ſie im Frühjahr ſich einfinden, alſo ziehen fie.ge gen den Winter wiederum ab, ohne Zweifel nach waͤrmern Gegenden. Man ermiſſet ohnſchwer, daf dieſes Gevoͤgel theils wegen der uͤberfluͤßigen Nah rung, die eine iede Gattung derſelben, an ſo unzehli gen Arten von Fiſchen, Krabben oder Garnaten, Ge wuͤrme u. d. g. aus der milden Hand des allgemeiner Vorſorgers, in der See nach ihrem Geſchmack und Beduüͤrfniß unaufhoͤrlich antrifft: theils wegen der vie len unerſteiglichen Klippen, worinne ſie mit vieler Si⸗ cherheit vor Menſchen und Fuͤchſen niſten und ruͤten konnen, dieſe ihnen ſo bequeme Inſel ſuche und beliebe. Dieſer Vögel liegen einige faft beſtaͤndig auf den Waſſer, und trachten durch Tauchen ihre Nothdurf 9 zu erhaſchen: andere halten ſich mit ihren ausgeſpan⸗ neten Fluͤgeln ſchwebend auf der Luft, und lauren von oben herab, ob nicht ein oder ander Fiſch naͤher gegen die Oberfläche der See ſich herauf begeben willz da ſie denn ſobald dieſes geſchieht, es wegen ihres uͤberaus ſcharfen Geſichts ſogleich wahrnehmen, wie der Blitz hernieder ſchieſſen und nicht leicht des Fisches velfeh⸗ len. Man hat von verſchiedenen der itztangeregten Waſſervoͤgel einige Beſchreibung und Abbildung in Martens Reiſe nach Spitzb. und Groͤnl. Diejenige, die ich darnach gefraget, haben keine fi onderliche Acht art } 7 e . 2 5 u ——— I 8 N = 2 Ee * ih) » 2 3 — * SIE = = — — —b —— darauf gehabt, und mir alſo nicht viel davon wie Nachrichten von Island. Nur wurde erwehnet, daß eine groſſe Seemeve. zeemeve einen gewiſſen wohlgeſchmack⸗ 49 — n Fiſch, Kunmagen genannt, und faſt wie eine araufche geſtaltet, aus der See hole und zu Lande hleppe, daſelbſt gleichwol nicht mehr, als die Leber von eſſe, und den übrigen Fiſch liegen laſſe; daß uch das Bauervolk ſich deſſen fein zu Nutze zu ma⸗ en wiſſe, und die Kinder gelehret, ſo bald fie gewahr erden, daß die Meve mit einem ſolchen Fiſche zu ande koͤmmt, zuzulaufen, ihn derſelben abzujagen nd ihren Eltern zuzubringen. | $. 44. Unter den eßbaren und zum chen wohlgeſchmackten Strandvoͤgeln Strand nd de vornehmſten die Schwäne, die 7 Bänfe, die Enten, die Taͤucher u. ſ. w. welche ch im Fruͤhjahr ohnfehlbar einſtellen. 8. 45. Unter den Gaͤnſen iſt eine Art etz das groͤſſei, als eine groſſe Endte, Mar⸗ jees allhier genannt, die ſich fo Häufig einfindet, daß gan deren zu 1000 auf einer Stelle antrifft. Eine mdere Sorte Selſinger geheiſſen, laͤſſet ſich auf er Oſtſeite der Inſel nieder, und iſt, wenn ſie an⸗ oͤmmt, ohne Zveifel von der zuruͤckgelegten weiten Reife über See termaffen matt, daß man derſelben lsdann wohl roco auf einmal todt ſchlagen kann. 8.46. Unter den Entenarten ſind viele, ls die Stockenten und andere, gut und eß⸗ Eßbare Enten. ar. Die mehreſten aber, als die Krieckenten u. ſ.w. vegen ihres thranichten Geſchmakes gar ekelhaft und viderſtehend. Woras gleichwol die Isländer ſich nicht kehren, ſondern allis, was ſie nur auf den Klip⸗ den erklettern, oder aus den Sandhuͤgeln ausgraben nnen, in den Topf ſchmelſen, und auf ihre Weiſe ge⸗ | Re D kocht, Gänſe. 5 > m», „ „ mı m zum! den kann, an den daͤniſchen Kauffmann verkauft, der 50 Nachrichten von Island. kocht, ohne allem Ekel, in ihre treffliche Maͤgen, wen ſie hungert, hinab ſchicken. Unter allen iſt die nutzb. reſte die Eyderente, (Isl. Aedurfugl, Narv. Aes der, Anas plumis molliſſimis Worm.) Sie iſt groß, als eine gemeine Gans, und wird von Worm. i Muſeo p. 30a beſchrieben. Unter ihrer Bruſt hat ſie d zarten, weichen und koſtbaren Pflaumfedern Eider dunen, oder Edderdunen bey uns genannt. Doe ſind die allerbeſten die ſo genannten lebendigen Du nen, welche nicht allein die meiſte Ausdaͤhnungskraf haben, ſondern auch am dauerhafteſten ſind. Ma nennet alſo diejenigen, welche dieſer Vogel zur Sitzzei ſich ſelber ausrupfet, und fein aus kleinen Reifig ge flochtenes Neſt zur Beqvemlichkeit und Waͤme für feine Eyer und Jungen damit ausfuͤttert. Wesweger die Islaͤnder, die in der Naͤhe der Schaͤren und Inſel chen wohnen, wo dieſeEndten ſich vornehmich enthal ten, den Neſtern, wann die jungen Endten cusgeflogen fleißig nachſuchen, und dieſe Dunen, oder Pflaumfe, dern, ſorgfaͤltig herausnehmen, auch, wei ſie voll Moof und Stroh, auf Hürden trocknen undeeinigen. Hin. gegen taugen die, ſo zu anderer Zeit, ind vornehmlich einem todten Vogel ausgerupfet weden, nichts, weil fie fett ſind und bald verfaulen. Voꝛ den geſammleten Eiderdunen aber bleibet ſehr weng im Lande. Das meiſte wird, weil es ziemlich therer ausgebracht wer⸗ ſolche mit heim nimmt und mit gutem Vortheil nicht nur in Daͤnnemark, ſondern roch mehr auſſerhalb ab⸗ ſetzet. Man kann hievon nach eſen Luca Debes Foeroa reſerata, p. 127. Man hat mirvon demEydervogel noch dieſe beſondereEigenſchaft trzehlet, daß er nicht nur ge⸗ meiniglich viele und zwar linglichte,dunkelgruͤne Eyer zu Nachrichten von Island. 51 legen pflege, ſondern, wenn man einen Stecken von ger halben Elle mitten ins Neſt ſtecke ( welches einige, eil die Eyer ungemein wohlſchmeckend find, zuweilen un) gar über Gewohnheit, fortlege und nicht aufhoͤ⸗ bis die Spitze des Steckens, damit er daruͤber ſitzen nne, mit Eyern bedeckt; wodurch der Vogel aber rmaſſen ſich entkraͤfte, daß er den Tod davon mmt. | 8.47. Der Teucher find auch einige xeucher. bar, viele aber nicht. 8,348. Die Lumme (Liomen, Colym- ſpecies) iſt ein ſchoͤner Vogel, Gaͤnſe⸗ töͤſſe, mit einem ſchwarzen ſchmalen Schnabel und einen Fluͤgeln, weswegen, und weil er immer fetter, cker und ſchwerer wird, er nur eben fo kuͤmmerlich egen, als wegen ſeiner gar weit hinterwertsſtehenden le gehen kann. Die Islaͤnder geben vor, daß nie⸗ and ie ſein Neſt gefunden habe, und daß er feine Eyer nter ſeinen Fluͤgeln ausbruͤte. Allein, das koͤmmt da⸗ er, weil er nicht an der See, ſondern um Sicherheit nd Beqvemlichkeit willen an abgelegenen Orten, Lumme. nd zwar nur auf, oder gantz nahe am ſüſſen Waſſer in Neſt leget, damit er nemlich auf den Eyern ſi⸗ end trinken, auch ſonſt, wann nöͤthig, deſto bequemer nd geſchwinder heraus und hinein kommen koͤnne: Heftalt einer, der ſolches ein paarmal ee nit eigenen Augen zu erblicken das Gluͤck gehabt mich erſichert hat . K D 2 Jenitholog: p. 259. etwas. Dieſem Vogel iſt an Groͤſſe und deſchrey auch ſonſt an feiner Art gar ähnlich ein anderer von en Islaͤndern Svabryre/ von den Faͤrroͤern Imbe im genennet⸗ * Von dieſem Vogel haben orm. Mul. p. 203. Und illugb. 9292 222 — — - = == = Bed aa > 52 Nachrichten von Island. Geyervo⸗ 8. 49. Der Geyervogel (Geirfuͤgl gel. Merganſer Aldrov. wird gar ſelten gef „ hen, und zwar allein an den unten her a der Weſtſeite liegenden und von ihm den Name Geierfuͤgl⸗Skeer führenden Klippen. Die Islaͤn der, wie fie aberglaͤubiſch find, halten feſtiglich de für, daß, wenn dieſer Vogel ſich ſehen laͤſſet, es ie derzeit eine recht ſonderliche und groſſe Begebenhei vorbedeute. Und man hat mich verſichert, daß dat Jahr vor des Königs Friderici IV. Ableben, da mal vorher in vielen Jahren keinen verſpuͤret, ganz ver ſchiedene derſelben wahrgenommen worden. f von den S. J. Es iſt eine anmerkungswuͤrdige Neſtern Sache, mit welcher Vorſichtigkeit die der Wa Wa ſervoͤgel ihre Neſter in dieſteileſten ſervögel. Felſen, und an die vortheilhafteſten Stellen auf vielerley Art zu legen und dergeſtalt zu verſtecken wiſſen, daß man dieſelbe entweder gar nicht auffinden, oder doch nicht ohne die groͤßte Mühe und Beſchwer⸗ lichkeit mit Leib⸗ und Lebensgefahr erklettern kann v. Woben ferner die Geſchicklichkeit dieſer Voͤgel noch mehr zu bewundern, mit welcher dieſelbe ohneracht ſie gemeiniglich ihrer Nahrung gar weit nachfliegen muͤſ⸗ en, nicht nur den Ort ihres Neſtes wieder finden, ſon⸗ dern ein ieder das ſeine unter ſo vielen hunderten, ja 15 | weilen Mergus Maximss Ferrenfis BENDER in Muſ. p.303. In den Or⸗ radilchen Inſeln Embergoofe Sibbald. Scot. illufr. prodr. p. II. lib. z. c. 6. von welchem artige Nachrichten ſich finden in Lues Iacobſoen Debes Ferroa, P. 128. f ER En. | 4 Vid. Worm. p.300. Willubg. p. 25 2. 2 EB 955 Wovon exempelsweiſe gar artig zu leſen iſt, was von den winaanern dießfalls anfuͤhret O. Steinkuhl in feiner Topo- | graphia Norvegiaę, p. T 17. fg. | bi u Nachrichten von Island. 53 0 geilen tauſenden, die einander in aller Menſchen Au⸗ MR en ganz gleich ſehen ohne Frrthum auskennen kann sh . 51. Die seyer find (wie gemeini⸗ vonih⸗ | lich auch der wilden Süßwaſſervoͤgel ih⸗ ren Er Hi ovonFarbe grüngelbe mit ſchwarzen oder ern. | IN. raunen Flecken, welches zu einigem Nachſinnen Ge Ne genheit giebet, und dabey von dickern Schalen als er Landvoͤgel Eyer; ohne Zweifel wegen der Rauh z eit des Climats und Nahe der See, damit naͤmlich, penn die ſitzende W eiblein ſich wegen Entlegenheit ih⸗ er Nahrung, wie oft ſeyn kann, etwas verweilen muͤſ⸗ en, ehe ihnen wieder zu Neſt zu kommen moͤglich iſt, 1 nzwiſchen die innerliche Waͤrme nicht ſo leicht her W ius, noch die aͤuſſere kalte Luft hineindringe, mithin as Kuͤchlein nicht umkomme **. Es ſind auch die ermeiſten dieſer Eyer von gutem Geſchmack und ſo e vohl zu gebrauchen, daß dadurch der Abgang der ul! Lyer vom zahmen Federviehe vollenkommen und N ö berfluͤßig erſetzet wird. Welches den Daͤnen, die 0 f . a un = — 8 * F 7 — Zee ee der Eyer zu allerley Gebrauch noch mehr als die Is⸗ jaͤnder gewohnet find, bey ihrem Aufenthalt dahier hefonders zu ſtatten koͤmmt. . || 8.52, Nunmehr ſchreite ich zu dem von der um Haupt und vornehmiten Theil dieſer geolen WE Nachrichten, nemlich dem reichen und ganz S eefſche. | — Emm >56 —— beſondern Segen deſd dieſe Inſel von der W „ | „ Wovon ganz ungemeine und leſenswuͤrdige Anmerkungen il aufgezeichnet hatZorgdragerGrenl viſcher. P. II. c. 14. 5. 153.1. Hi 1 Der Graf Marfili merket noch von den Eyern der Waſſer⸗ en vogel an, daß in denſelben vielmehr weiſſes als in der Landvoͤgel 0 ihren ſey: weil die junge Brut wegen der Feuchtigkeit undKaͤlte, u aus dem gar zu nahen Waſſer auf fie fallt, laͤngere Zeit als gener zu ihrer Zeitigung vonnoͤthen hat, und folglich des weiſſen, aus welchem dieſelbe / ſo lange fie in Ey iſt / bekanntlich allein \ "| AN) 4 ihre Nahrung sicher, deſto mehr gebrauchet. Danub. Pannon. 24. | 54 Nachrichten von Island. Guͤte Gottes an der unerſchöpfflichen Menge ſo viele undmancherley groſſer und kl einer, niedlicher und nut barer Seefiſche zugenieſſen hat: zumalen dieſelbe da hier noch in ihrer vollkommlichſten Guͤte und unge ſchwaͤchten Kraft ſich befinden. Denn es ſind zwo auf der Erfahrung bekannte unſtreitige Wahrheiten, da ie weiter nach Norden hin der Fiſch gefangen werde, beſſer, fetter und dauerhafter derſelbe ſey: und dann daß der Fiſch mitten im Winter, oder in der groͤſſeſter Kaͤlte, in ſeinem beſten und vollkommenſten Stand ſey. Weshalben auch die Berger und Drontheimet den Fiſch nicht vor der Thuͤre ſelbſt fiſchen, ſondern von den aͤuſſerſten Normaͤnnern, oder Norwegern, die ihn ſo hoch in Norden, als ſie mit ihren Fahrzeugen nur kommen konnen, zu fangen, bemuͤhet leben, denſelben jaͤhrlich erhandeln: Dieſe Normaͤnner aber fo gleich nach Weynachten in die See ſtechen und den Fiſch⸗ fang beginnen *; gleichwie unſere Islaͤnder bereits um Lichtmeſſen damit allemal den Anfang machen. ie unermeßliche Tiefen unter dem Nordpole find die rechte Geburtsplaͤtze der Seefiſche, wo ſie zugleich ihre gedeylichſte Koſt und beſten Wachsthum haben: da⸗ hingegen fie, ie weiter fie ſich davon entfernen, bey ih⸗ rem Auszuge mehr und mehr auf untiefere Waſſer kommen, auf den Gruͤnden und Baͤnken fo viel Nah⸗ rung nicht mehr finden, auch durch die ſtetigen und weiten Reiſen abgemattet, entkraͤftet und mager wer⸗ den. Allein, hierbey entdecken ſich viele ſonderbare Merkmale der weiſen und gütigen Verfügungen 1 5 groſ⸗ et My ſic. Part. V. p. r 24. 5 har 2 Vid. Peder Klaufoi Norriges Beſkrieuelſe. gedr. Kopenh. 1632 welche C. S. K. H D. d. i Chriſtian Steinkuhl, Han. B. ſub | titnlo: Topographia Norvegiae ins Deuejche überfeßetjp, 173. — RNS — — 1 2 N Nachrichten von Island. 55 soffen Schoͤpfers und Erhalters aller Dinge. Denn ie in jenen unergruͤndlichen und dazu meiſtens mit ngeheuern nimmer ſchmelzenden Eisfeldern ver⸗ Hoſſenen Tiefen die Menſchen ſie wohl wuͤrden muͤſ⸗ n ungeſtoͤrt und ungefangen laſſen: alſo muß ihre bermaͤßige Vermehrung fie ſelbſt nöthigen, heraus, nd den Menſchen aufuntiefern fiſchbaren Gründen ntgegen zu kommen, zugleich aber auch, weil daſelbſt Hüberflüßige Nahrung nicht vorhanden iſt/ der Hun⸗ er ſie zwingen, auf den Angel zu beiſſen, mithin den an er Nordſee wohnenden Voͤlkern nicht allein reich⸗ ich ihren Unterhalt, ſondern da es ſelbigen an andern on Fremden begehrten Kaufmannswaaren groͤß⸗ 8 entheils gebricht, auch Vorraths genug zu dem bende higten und zugleich eintraͤglichſten Handel mit dem Ibrigen Europa darzubieten. 5 Den Bewohnern der Inſel Island, welche den aus Norden herabſchieſſenden Schwaͤrmen im Wege lie⸗ get, kommen die Fiſche in erwuͤnſcheter Güte von allen Seiten zu, und drengen ſich in ihre Fioͤrden oder In⸗ wiege (Sinus) mit allen Winden. Ich will aus den⸗ ſelben nur der vornehmſten, nutzbareſten und zu ken⸗ nen nothwendigſten Arten erwehnen. Der uͤbrigen Namen, Eigenſchaft und Nutzung aber andern, die dazu mehrere Gelegenheit, Muße und Wiſſenſchaft haben, zu erkundigen, und der gelehrten Welt in umſtaͤndlichen Beſchreibungen bekannt zu machen uͤberlaſſen. a 8.53. Ich mache von den kleinen Gat⸗ Deren tungen den Anfang, als da ſind der Hee⸗ 4 8 ring, der Kablau, die Lange der itt⸗ Be ling, der Dorf, der Schelfiſch, der Seebutt, der Sillbutt, die aa sk en S. 54. 4 0 56 Nachrichten von Island. eing. . . 5 . Der Heering, (wie ich billig A reibe, weil nicht nur die Ausſprache fol ches erheiſchet, ſondern auch ſeine Eigenſchaft, da ei nimmer einzeln, ſondern iederzeit Heerweiſe durch alle Meeren ziehet und woher ihm ohne Zweifel der Deut⸗ be Name gegeben worden, ſolches allerdings erfor⸗ dert) oder der gekroͤnte Siſch, wie ihn unſere Leute heiſſen, fuͤhret wegen ſeines unausſprechlichen uͤber den groͤſſeſten Theil der bewohnten Welt auf eine oder ana dere Art ſich erſtreckenden Nutzens mit allem Rechte den Trupp. Es iſt derſelbe aller Orten ſo bekannt, daß man ihn nicht beſchreiben ſondern nur nennen darf; ſo erkennet ein jedweder ſchon, was fuͤr ein Fiſch gemeinet ſey. Wie viel aber Gattungen dieſes Fi⸗ ſches ſeyn, iſt bey weiten ſo bekannt nicht, weil dieſelbe bis anher noch nicht genugſam unterſuchet, vielweni⸗ ger in deutliche Richtigkeit gebracht worden. So viel Island betrifft, weis ich zwar, daß alle deſſen Fioͤrden mit dem beſten und fetteften Heering dergeſtalt ange⸗ füllet find, daß, wenn der Inwohner geringe Anzahl und Unvermoͤgen nicht im Wege ſtuͤnde, dieſelbe gat bald und beqvemlich den vortheilhaftigſten Handel da⸗ mit wuͤrden behaupten koͤnnen. Allein die unterſch ie⸗ dene Sorten derſelben habe ich, weil niemand darauf ſchlaͤget, ohnmoͤglich ausfuͤndig machen koͤnnen. Nur wußte man zu ſagen, daß daſelbſt zuweilen eine Art mit vorkomme, die drey Viertel einer Elle lang und guter drey queer Finger breit ſey. Vielleicht iſt dieſes dieje⸗ | nige Gattung, die von den Fiſchern ſonſt Zeering⸗ We Ye koͤnige * Wer indeſſen eine Beſchreibung verlanget, kan ſie beym | Sehoenevelde Ichthyologiae, P-37.Willougb.Ichthyol.p.219 | und bey andern finden. Nachrichten von Island. 57 Snige genennet, und für der groſſen Schwaͤrme Heerführer und Leiter gehalten werden *. Was ſonſt fin Gattungen ſonderlich Deſſenun⸗ kannt find, und womit mehr oder weni⸗ fegen, er Handlung getrieben wird, ſolches erhel⸗ ungen et aus unten angeführten. 55 0 Von den Fiſchern wird insgemein vor⸗ was ſei⸗ gegeben, daß die Heeringe von der bloſſen ne a Schleimigkeit des Waſſers leben. Da"? ſey. Abe aber wird dadurch klaͤrlich widerleget, daß die Heeringe nicht nur Zaͤhne im Maul haben, welche ſhhnen zum Waſſerſchlucken gar unnoͤthig, wohl aber ine gewiſſe Anzeige ſind, daß ſie ihnen zu Feſthaltung 1 | 5 e Von dieſen bringet Martin in der oͤfters angezogenen Be⸗ ſchreibung, ot the Weſtern Islands of Scottland , p. 143, fol? gende Nachricht bey: Fiſcher und andere, ſpricht er haben mir erzehlet, daß es einen Hering , der beynahe noch einmal ſo groß, als die übrigen ſind, gebe, welcher alle die, fo in einen Meer⸗ buſen ſich enthalten, fuͤhret , und wohin er ſich wendet, von dem ganzen Schwarm beftandig gefolget wird. Dieſen Fuͤhrer hieſſen die Fiſcher den Koͤnig der Heringe, und wenn ſie ihn von ohugefehr lebendig in die Haͤnde bekaͤmen, wuͤrfen ſie ihn ſorg⸗ fältig wieder in die See; maſſen ſie es fuͤr ein kleines crımen laeſae majeſtatis (petti t:eafon) hielten , einen Fiſch eines ſol⸗ chen Namens zu verderben. 1 *r Hjeher gehören die Sardinen der Norbſee (Chalcides,Bel- lonio de Aquatil. p 170) welche von den Engellaͤndern Pil- nes, oder (wie man in Venedig ſaget,) Sardelle der mittellaͤndi zn not. | chards (Ray Synopfis piſcium, p. 104.) und von den Franzoſen Celerins genennet werden; denen gar nahe kommen die Sards- ſchen See: wie imgleichen die Engliſche Sprott oder reti welche eigentlich die junge Brutt von Heringen oder Sardinen Na) c. I. p. 105. ) und geraͤnchert ein gar angenehmes Eſſen find: nicht weniger die Strömlinge des sinus Bothnici, davon unten | Von den ſogenannten Stümbering, Staffhering und pelzers ſ. Schone. d. l. p. 39 · ſeꝗ | 58 Nachrichten von Island. der Fiſche u. d. g. ſo fie zu ihrer Nahrung faſſen um hinabſchlingen muͤſſen, dienen follen: ſondern daß zu weilen auch andre Dinge von Nachſuchenden in ih, ren Maͤgen wahrgenommen worden. Alſo hat New kranz (in feinem Opuſculo de Harengo p. 28.) in ei⸗ nes Magen zuweilen uͤber 60 kleine theils halbver⸗ dauete Krabben oder Garnaten ſelbſt gezehlet, und Leeuwenh. laut feiner 27 Miſſive zu der Zeit, wenn die Fiſche ſezen, viele Eylein in der Heeringe Gedaͤr⸗ men angetroffen. f | 8 1 wo ſie ei⸗ Es iſt keine unnuͤtze Grille, nachzuſin⸗ gentlich nen, woher doch die unbegreiflich groſſen herkom⸗ Heerſcharen und Schwaͤrme von Heerin⸗ men? gen, die jaͤhrlich weggefangen werden, ur⸗ ſpruͤnglich kommen, und was ſie fuͤr Züge halten moͤ⸗ gen. So viel weiß ein jeder, daß fie nehmlich aus Norden herabkommen, und folgends durch die Nord⸗ fee in verſchiedene Arme zertheilet ſtreichen. Allein das iſt noch ein ſehr mangelhafter Begriff. Bis an⸗ hero iſt man ihnen noch nicht weiter als bis an die Shetlandiſche, oder, wie wir ſagen, Hitlandiſche In⸗ ſeln entgegen gegangen, woſelbſt bey Fayrhill und Bockeneß die Holländer mit ihren Buizen alle Jahr gegen Joh. Baptiſtaͤ ſich einſtellen, um den der Ge⸗ gend um ſolche Zeit aus Norden herunter dick andrin⸗ genden Schwarm vermittelst ihrer auswerfenden, und demſelben im Lauf durch zwo Buizen qver vorzie⸗ henden Netzen (wodurch eine unglaubliche Menge auf einmal erhaſchet werden kann) aufzufangen, zuzurich⸗ ten, einzuſalzen und nebſt ihrem Vaterlande auch noch einen guten Theil Europens damit zu verſorgen . | Ich Ich achte es nicht ungereimt zu ſeyn, bey dieſer Gelegen⸗ heit zugleich eine eigentliche Nachricht von dem hohaͤndiſchen Nachrichten von Island. 59 ich habe mich aber bemuͤhet, denſelben noch viel wei⸗ senachzufpüren. Habe ſie auch nicht allein um de N and erings fang mit wenigen zu geben. Die bey Hitland verſamm⸗ ste Buizen kaufen aus gegen Nordnordweſten, und werfen bey fayrhill das erſte Netz in der Nacht nach Johannistag, den 25. zun. nach » 2 Uhr aus. Die Fiſcherey geſchiehet nicht anders, Is zu Nachtzeiten, damit man eines Theils den ankommenden deeringſchwarm an feinem Blick (welcher durch deſſen Augen, ud die um denſelben zunechſt herumſitzende ſtark glänzende Schuppen vornehmlich verurſachet wird, deſto beſſer wahrneh⸗ nen, und ihm alſo die Netze recht quer vorziehen koͤnne; andern heils auch der Fiſch durch das Feuer, d. i. Laternenlicht auf en Schiffen, dergleichen Vortheils man ſich auch auf den dal⸗ natiſchen Kuͤſten zum Sardinenfang nuͤtzlich bedienet, (Spon 'oyage d' Italie, p. m. 5 4.) noch um ſo mehr, weil der Fiſch dem⸗ elben zueilet, herbey gelocket werde, die Netze aber um ſo weni⸗ er ſehen möge. Dieſe Netze, welche ſehr lang find, muͤſſen auf ine von der Obrigkeit feſt geſtellete Maaße, mit engen Ma ſchen damit nemlich der Fiſch mit ſeinen Ohren darinn ſo gleich haͤn⸗ zen bleibe) und wenigſtens aus gutem Hanfe verfertiget werden. Itziger Zeit werden ſie groſſen Theils aus grober Perſianiſcher Seide (weil dergleichen Netze drey Jahr aushalten koͤnnen) geſtricket: ſie werden auch alle, fo bald fie fertig, damit man ie um deſto unkenntbarer mache, mit dem Rauche von Eichen⸗ holsfpänen , als ich zu Amſterdam einſt angemerket, braͤunlich gefaͤrbet. Vor dem 28. Juni, weil der Fiſch vorher noch in ſei⸗ ner rechten Guͤte nicht iſt noch ohne ſich anzuſtecken, weit verfah⸗ ren werden kan, darf kein Netz ausgeworfen werden. Zu dem Ende Schiffer, Steuermann und Matroſen nach Verordnung der beſondern Placaten vor der Abfahrt aus Holland ſich dazu verbindlich machen, auch bey ihrer Ruͤckkunft, daß ſolches von ihnen, auch ihres Wiſſens von andern, nicht geſchehen, ver⸗ mitteiſt leiblichen Eides erhaͤrten muͤſſen. Wovon jo dann ei⸗ tem ieden Schiffe, das anderswohin mit dem erſten Hering ge: ſchickt wird, damit niemand betrogen werde, noch dieſe eins traͤgliche Handlung in Miscredit gerathe, ein beſonders an Ork und Stelle vorzuzeigendes Certihicat mitgegeben wird. Und die ſer Punct iſt ſo wichtig / daß er in der zwiſchen dei groſſen Fi⸗ 60 Nachrichten von Island. land, ſondern noch höher und unter dem Nordpol auf⸗ gefunden. Wobey ich meine en | | | De ſcherey in Holland und der Stadt Hamburg 1609 errichteten Convention nicht nur von jener Seiten, ſondern auch von der Stadt ſo viel ihre auszuſchickende Buizen betrifft, ausdruͤcklich bedungen worden. | e * Von S. Jacobi bis Creutzerhebung wird unter Schottland bey Bockeneß und Sereniat; von Creutzerhebung bis S. Ca⸗ tharinaͤ bey Jarmuyden gefifchet ; und in den Placaten hat man 1 gar bis vit. Decemb. damit, wenn man will, fortzu⸗ ahren. 1 28 | An 4 In den erſten drey Wochen, namlich von dem 2 J. Jun. bis 15. Jul. wird aller Heering, den man faͤnget, unſortiret durch einander in die Tonne gethan, und durch die den Buizen nach⸗ geſchickte geſchwinde Schiffe , Jagers genannt, aus denſelben übernommen, und fo geſchwinde, als nur möglich, nach Holland gebracht, auch deshalben Jager⸗Saaring geheiſſen. Nach die⸗ fer Zeit wird der Fiſch, fo bald er aufs Schiff gekommen und ausgekiefet, in drey Sorten, die man Maajekens⸗ Voll- und Schooten-Saaring betitelt, fleißig unterſchieden, und iede derſelben beſonders geſalzen, und in eine beſondere Tonne gepa⸗ cket. Der Maajekens⸗ oder Maatjes⸗aaring/ (d. i, der Maͤgd⸗ hen: oder Jungfern⸗Heering) iſt derjenige worin noch die Milch ſo wenig, als der Roͤgen erkenntlich; der ſchoͤn fett, aber nicht dauerhaft iſt. Voll⸗Haaring oder Voll⸗Heering heiſſet der, ſo voll Milch oder Roͤgen, und in ſeinem rechten vollkommenen Stande iſt. Schooren⸗Saaring (geſchoſſener Heering) Renz aaring (contracte pro Tdelen, h. e. leerer) ingleihen go Saaring (hohler Heering,) iſt derjenige, fo geleichet, oder Nor gen und Milch geſchoſſen, oder denſelben doch wenigſtens ſo los hat, daß er eben ſchieſſen will (welcher Zuſtand mit einem beſon⸗ dern Worte Rupt⸗Zieck und melk⸗zieck genennet wird) und ſchon wiederum ſchlechter ift, auch fo gut nicht dauret, als der Voll⸗Heering. Mit den beyden letzten Sorten kommen die Buhzen ſelbſt, fo bald eine jegliche ihre Ladung hat, oder nicht mehr zu fangen iſt, nach und nach zu Haufe; woſelbſt alle drey | Sorten, ehe man fie wieder weiter ſendet, geoͤffnet, von neuen geſalzen und dergeſtalt aufgehoͤhet werden, daß man aus 14 | Nachrichten von Island. 61 et, ſowohl auf einige mir zugekommene zuverlaͤßige Nachrichten, als auf folgenden Grundſatz: Wo die⸗ enige groſſe und kleinere Fiſchſorten, deren gemeine⸗ und liebſte Koſt der Heering iſt, ſich in beſonderer Menge und Fettigkeit finden, daſelbſt muͤſſen noth⸗ bendig Heringe und zwar in groͤſſeſtem Ueberfluß ch aufhalten. Nun find von der gröffern Gattung ie Meerhunde oder Hauyfiſche, das Meerſchweln nd von den Wallfiſcharten auſſer dem Linnfiſche welcher deswegen bey den Normaͤnnern Sildhual der Sildqval, d. i. Seeringwallfiſch, heiſſet, der ogenannte Nordeaper mir vornehmlich bekannt, 1 | als Seetonnen 12 neue Tonnen, die eine Laſt heiſſen, machet. Von em hollaͤndiſchen Heeringfange hat etwas Happel. Relation. Suriof. Tom. II. p.53.fq. und Marperger Kaufman. Magaz. 5697. Der vornehmſte und befie Heering, der itziger Zeit in Hamburg gebrauchet, und von da ins Reich verſandt wird, iſt er Hollaͤndiſche, der von dannen verſchrieben jedoch in Ham⸗ urg, ehe er weiter gehet⸗ durch eigene dazu beſtellete und verey⸗ ſete Wardirer, Wracker und Packer wiederum geoͤffnet, von een auf hollaͤndiſche Art eingeſalzen, umgepacket, gewracket ind nach ſeiner Beſchaffenheit und Guͤte auf Eid und Pflicht nit gewiſſen von der Obrigkeit dazu geordneten Cirkelſtrichen ind Zeichen gemerket wird, davon auch einige Nachricht bey itzt ingezogenen Scribenten zu finden. Es rühret aber die beſondere Zuͤte und Schmackhaftigkeit des hollaͤndiſchen Heerings, womit r alle, von allen übrigen Nationen gefangene und zubereitete Heeringe uͤbertrifft, eigentlich daher, daß die Hollaͤnder den Fiſch ſo fort lebendig vor dem Meſſer, wie er nach gerade ge⸗ fangen wird, auskiefen, d. i die Kiefen, Branchias , ausſchnei⸗ den ) ſorgſaͤltig zubereiten, und den fie in der Nacht gefangen, noch vor wieder eintretender Nacht in Tonnen von Eichenholz mit zwiſchen geſtreueten groben Spaniſchen, oder Portugiſtſchen Boyſalze ordentlich legen oder packen; da die uͤbrigen Nationen in dieſem oder jenem Stücke , ſich ſaumſelig erfinden laſſen. “ 7 === —— .. — | — % 1070 INN 100 ö 0 —1 10 ln N 1631 0 : N ſchieht, lieget daraus zu hellem Tage, daß derſelbe, wie 62 Nachrichten von Island. als in deren Mägen allemal eine groſſe Anzahl ver ſchlucketer Heeringe wahrgenommen werden. Nordca⸗ „Ich will nur inſonderheit des letztern ge ven denken, und von demſelben zugleich einen merkbaren Umſtand beybringen. Er enthaͤlt ſich vot nehmlich auf der aͤuſſerſten noͤrdlichen Ecke von Nor wegen, Nordcap genannt, daher ihm auch die Groͤn⸗ landsfahrer feine Benennung beygeleget haben, ohne Zweifel wegen des gewaltigen Heeringsſtrichs, der daſelbſt vorbey und an Norwegen herunterſtuͤrzet. Nichts deſtoweniger hauſet er auch, daß ich ſo rede, um Island herum in gar groſſer Menge. Und daß auch dieſes aus keiner andern Urſache, als um des da⸗ hier ſo ſehr haͤufig anzutreffenden Heerings willen ge⸗ ich mit Sicherheit berichtet worden, wenn ihn hun⸗ gert, nicht allein die in den Fiörden oder Meerbuſen zerſtreuet ſchwimmende Heeringe zuſammen kreibet, und vor ſich her gegen den Strand jaget, ſondern auch, nachdem er deren, fo viel, als noͤthig, oder mö⸗ glich, beyſammen gebracht, vermittelſt einer kleinen Wendung feines groſſes Leibes einen merklichen Wirbel im Waſſer veranlaſſet, und dadurch die une gluͤckſeligen Thierlein ſolchergeſtalt zuſammen und zu ſich bringet, daß er ſie alsdenn durch eine ſtarke Ein⸗ athemung, in feinen eröffneten Rachen, Tonnenwei⸗ fe mit einem ziemlich gewaltſamen, ſelbſt die kleinen Fiſcherboͤthe, wo fie in den Strudel verfallen, mit fortreiſſenden Zuge hineinholet oder fauget, und in feinen weiten Magen hinabſchlinget “. Daß aber 4 10 a . x “ dies | * Diefe Wallfiſchart, oder eine andere, die ſich nicht minder dom Herring naͤhret, haben die Islaͤnder vordem Syldreckt | Nachrichten von Island. 63 iefe ſowohl als auch die übrige benannte Heering⸗ chlucker fich ſogar bey Spitzbergen, und ſo hoch nur mere Groͤnlandsfahrer ie gekommen, noch immer intveffen laſſen, ſolches bezeugen dieſelbe einhellig, och iſt der einzige fleißige Martens in ſeiner wohlbe⸗ aubten Reiſebeſchreibung es zu erweiſen ſchon ge⸗ ug. Alſo muͤſſen denn beym Nordpol Heeringe in roſſer Menge ſeyn. Welches ich mir zu erweiſen jorgenommen. Unter den kleinern Heeringfreſſern erſtehe ich den Rabbelau und fein Geſchlecht, die Lengen, Schelfiſche u. ſ. w. Inmaſſen = 5 f ya annt, Gudm. Andr. Lexic. Island.) d. i. Heeringmeiſter geheiffen, und beym Verel. Lex. Sc. Scand.) ift Sildraeki balenae ſpecies, quae jaleces ex profundo in finus & breuia compellit, wie denn auch I. Martin in feiner Deſeription of the W eſt- Islands of Scottl. „, anfuͤhret, daß ſich bey dieſen Inſeln in den Heeringbayen ine Menge von Wallfiſchen unterſchiedlicher Art finde. Wel⸗ hes, meinem Beduͤnken nach, wegen Untiefe der Gründe, keine dere als Nordeaper, Butzkoͤpfe und Meerſchweine ſeyn koͤn⸗ ren. In den Philoſoph. Transact. N. 3 87. art. 2. MD unter an⸗ dern von den Wallfiſchſorten bey Neuengelland Nachricht gege⸗ hen wird, heiſſet einer Fin-Back-Whale von feiner hinten am Ru⸗ ken führenden drittehalb bis 4 Fuß huhen Finne, oder ſehnich⸗ fen und fleiſchichten Floßfeder: von welcher ihn auch unſere und die hollaͤndiſchen Groͤnlandsfahrer ebenfalls Finnfiſch benen⸗ net haben. Vid. Martens Spitzbergreiſe cap. 11. Und von dieſen wird in den angezogenen Transactions angemerket, daß er die Mackrelen, Heeringe u. d. gl. kleine Fiſche durch eben dieſelbe natuͤrliche Kift , der ſich der Nordcaper bedienet, bey etli⸗ chen hunderten auf einmal einſchlinge. So berichtet auch Kaempfer Hiſtory of Japon B. I. ch. 11. daß daſelbſt eine Ark Wallfiſche, die die Japoneſer Zwafıkurn, d. i. wie er es ausle⸗ get, Sardineneſſer heiſſen, ſich in Menge aufhalte. Uebrigens habe ich hiebey eine kleine Erwegung, die ich ge⸗ habt, nicht weglaſſen wollen. Es kann einem, der itzt ange⸗ € führtes lieſet, gar leicht einfallen: wie iſts doch moͤglich daß die ia! ( . A 4 1 . I A l * 1 y 1 N J Hl ul IN 917 1) Il N 5 H IE m N I 1 ) \ ) . ' N | 1 I I 1 WA J * 17 MR 5 1 A | 14 N 1 118 1005 5 u Br N ö N ö 1 1 ! 0 N Ih 1 | 4 . 9 1 e 0 | Wa 0 I" ener . 4 11 e | 14 . | | e l 1 4 . ul U I Bi } ! 1 Art Me, I) "ll m * 1 0 4 In 1 64 Nachrichten von Island. kannt, daß nicht allein unſere Hilgelander Fiſcher au der Erfahrung erlernet, daß das gewiſſeſte Aas fuͤ dieſe Fiſche, woran ſie am begierigſten beiſſen, de Heering ſey: ſondern es erzehlen auch unſre Groͤn landsfahrer, daß, wenn ſie dergleichen Fiſche zu ihre Erfriſchung bey Spitzbergen, und der Gegend, fan gen wollen, ſie in Ermangelung eines friſchen und na türlichen, nur einen aus weiſſem Bleche gebildeten Heering, dazu nuͤtzlich zu gebrauchen pflegen. Wo bey ich, als zu meinem Zweck ſehr dienlich, unange⸗ füͤhret nicht laſſen kann, was Denysin feiner Deferip. tion de! Amerique Septentrionale (worin er haupt ſaͤch, Heeringe und dergleichen Fiſche von ihren ungeheuern und un erſaͤttlichen Verfolgern nicht gar ausgetilget, und aus der Set aufgeraͤumet werden? Allein, da findet ſichs im Nachſinnen g bald/ daß der weiſe Erhalter der Creatur es alſo gefuͤget, daß di kleinen Fiſchſorten in unbegreiflicher Menge ſich vermehren; dagegen jene Meerbeſtjen nur jahrlich ein einziges, hoͤchſtent zwey Junge ſetzen: Auch die groͤſſern Gattungen ihres Ge⸗ ſchlechtes, welche folche Fiſchfreſſer mehr als um die Helſte an Groͤſſe übertreffen, ſich auf eine andere Weiſe naͤhren muͤſſen. Alſo iſt der groͤſſeſten Art dem eigentlichen ſpitzbergiſchen Wallfiſche fo wol durch die vielen zottigten Blätter oder ſoge⸗ genannte Baarten, womit fein Rachen angefuͤllet, als dur feine enge Kehle das Fiſchſchlingen verwehret, und muß er ſich vornehmlich mit kleinen Krabben, oder Garnaten, und einem 2 | fettigten Waſſer⸗Inlect behelfen. Dabey er indeffen gleichwol 1 | nicht zu kurz kommt, fondern vortrefflich gedeyet. Der 7g hual muß von Tang (Angl. Tangle) einem Meerkraute EFuco marine: andere von anderer Nahrung leben. Eben wie au ? dem Lande die fleifchfreffende Thiere ſich auch nicht ſo ſtark, als die andern vermehren, und die ungeheuerſten unter denſelben, ich meyne die Elephanten und Rhinoceros, die ſonſt vielleicht die Walder langfi ledig gemacht haben würden, mit ſchlechten Kräutern und. den zarten Zweiglein der Baume vorlieb neh⸗ men muͤſſen. N Nachrichten von Island. 65 85 weitlaͤuftig und mit allen kleinen Umſtaͤnden en Fang und Zurichtung der Molus, die eine Ca⸗ gart iſt, beſchreibet) Tom. I. p. 162 & 228 erwehnet, ymlich daß der Fang ſehr reich ſey, wo viele Ma- teelen und Heeringe, als womit fie am beſten ge⸗ afet würden, befindlich, und Lom II. p. 15. daß, 1 4 enn man durch gar zu ſtarkes Fiſchen die Mo- * 18 verjage, man auch den Heering ꝛc. mit weg⸗ eibe, und p. 195. daß, wenn ſich der Heering u. d. g. on einem Striche weg nach einem andern ziehe, die Aolue nicht weniger demſelben ſogleich nachfolge. ſus welchem abermal ohnſtreitig erhellet, daß, da . * iefe Cabbelau u. . w. in Groͤnland nicht nur haͤufig nd, ſondern ſich ſogar durch den Schein eines Hee⸗ ings fangen laſſen, es daſelbſt und noch hoͤher hinauf, oller Heringe ſtecken muͤſſe. Geſtalten dieſes er⸗ äutert , ja völlig beſtaͤrket wird, durch eine gleich⸗ näßige Anmerkung, die Zorgdrager c. I. P. II. c. 7 ius eigener Erfahrung gemachet, und dabey er zugleich ezeuget, daß er felber eine Menge von Heeringsgraͤ⸗ hen bey den Waſſervoͤgelneſtern an den Groͤnlaͤn⸗ iſchen Klippen liegen ſehen *. * So fehlet es auch in dem Eißmeere uber Aſia an Heeringen cht: wie ſolches nicht nur aus den unterſchiedlichen daſelbſt efindlichen Waufiſchgattungen, und beſonders derjenigen, die orhin aus Kaͤmpfers Japon angefuͤhret worden, zu ſchlieſſen ſt / ſondern auch von dem Rußiſchen Geſandten, Ysbrand, in einer Reiſe nach China, p. 13 r. erweislich gemachet wird, wenn x allda ſchreibet: daß über Kamfcharka in dem Fluſſe laxia ziel ſchoͤner Heering u. d. gl. gefangen werde. An dem Vor⸗ gebuͤrge der guten Hoffnung oder um das unterſte Ende von Africa laſſen ſich ebenermaſen die Nordkaper und Meerſchweine öfters fehen, wie Kolbe in feiner AR Beſchreibung die Nach⸗ DD m». d NER mı Em uam | 66 Nachrichten von Island. Weiterer Nachdem ich aber, als ietzo erweislie Beweis, gemacht, die Heeringe fü hoch nordwert „ wirklich entdecket, bin ich im Nachſinne aus dem weiter auf die Gedancken gerathen, da entfernte⸗ eben in dem allertiefſten Norden der Her fen Nor- ringe und anderer mit ihnen in Geſellſchaf den kom wandernden kleinern Fiſcharten, als de mes Mackreelen, Butte u. ſ w. rechte und eigent liche Heymath und zwar um des willen ſey, weil ſie da ſelbſt unter den nimmerſchmelzenden, vielmehr jaͤhr lich an Dicke und Gröſſe zunehmenden, auch wei und breit fich erſtreckenden Eisfeldern der meiſten Ru he zum Leichen und des ſicherſten Behaͤltniſſes zun Wachsthum ihrer Brut genieſſen. Denn da iſt of fenbar, daß recht weit unter ſolche Eis felder und in dir gröffefte Tiefen die Hayen, Cablaue u. d. g. wegen beſchwerlicher Athemſchöͤpffung denſelben nicht be⸗ qvemlich; die beregte ihnen ſchaͤdlichſte Wallfiſchſor⸗ ten aber aus Mangel der fuͤr ihre thieriſche Lungen ſtets benoͤthigten reinen und friſchen Himmelluft gar nicht; am allerwenigſten aber die menſchliche Fiſcher mit ihren Nachſtellungen beykommen und deren ſtolze Ruhe ſtoͤhren moͤgen. Indem aber ferner ganz na⸗ türlich, und daher ohnſchwer zu begreifen iſt, daß, da dieſer Fiſch bekanntlich fo erſtaunenswüͤrdig ſich ver⸗ mehret, deſſen Anzahl allda, wo ſie von Menſchen gar nicht, und von Raubfiſchen ſo wenig geſchwaͤchet wird, bald dermaſſen uͤberhand nehmen muͤſſe, daß ſie daſelbſt ihren völligen Fraß nicht haben, ſondern ge⸗ f noͤthi⸗ ſes Vorgebirges p. 204 bezeuget. Es iſt aber auch daſelbſt un⸗ fer andern die Zeeringart, welche von den hollaͤndiſchen Ma⸗ 1 genennet wird, nicht ſelten; als derſelbe p.196. Nachrichten von Island. 67 nöthiget werden, ſo ofte als die Erfahrung zeiget, daß es geſchieht, zahlreiche Colonien, oder Heerzuͤge gleich⸗ um von ſich zu ſthicken, die ſich in die offene Ste bege⸗ hen und ihre Nahrung weiter ſuchen muͤſſen: von Des gen nach einem groſſen bald naͤher anzuzeigenden Um⸗ wege, vielleicht ein Reſt, oder doch deren Abkunft nach dem Nordpol wieder zurück kehret, und das Geſchlecht allda fortpflantzen hilft. Ich zweifele keinesweges, wofern man in der angefangenen mehreren Auſmerk⸗ ſamkeit auf die Naturwunder fleißig fortſchreiten wird; (und wie wünſchte ich, daß eben gegenwaͤrtige Zeilen dazu einige Gelegenheit oder Ermunterung ge⸗ ben möchten D daß denn auch dieſes, und mehr anders, mit der Zeit eigentlicher werde ausgeforſchet werden. Indeſſen will ich nicht verſchweigen, was was er ich meines wenigen Orks bey den ſo ſchlecht für Züge beachteten Zügen der Heeringe für eine belte Weisheit und liebvolle Fügung unſers groſſen und gutthaͤtigen Schoͤpffers erblicke, anmerke, bewundere, eise Es hat nehmlich der Herr der Creaturen den angeregten und mehreren, ja wer weiß wie vielen? groͤſſern und kleinern Meerfiſchen eine ſolche Natur Anerſchaffen, daß ſie wie an andern im Norden erzeu⸗ geten kleinen Fiſchen, alſo beſonders am Hering”, ihre dien ſamſte und liebſte Koſt finden, damit er naͤm⸗ lich ihrer faſt unerſaͤttlichen Freßgierde, als des aller⸗ beqvemſten Mittels ſich bedienen moͤgte, ſowohl dieſen A a klei⸗ * Merkwuͤrdig ſchreibet M. Martin d. J. p.349. Wherever they are, all other fish follow em, and Whales and Seals in particular: For the larger fish of all kinds feed upon Herring, d. i. wo nur immer Heeringe ſind, dahin folgen ihnen alle andere Fische nach, beſonders Wallſiſche und Seehunde. Denn die gröffere Fiſchgattungen leben ſaͤmtlich vom Hering. ö 68 Nachrichten von Island. kleinen, doch unglaublich nutzbaren Fiſch, als ſie ferbfl zugleich mit, über alle Meere zu vertheilen, und an alle Kuͤſten zu leiten. Denn ſobald der Heering unter dem Eiſe, oder aus den ungruͤndlichen Tiefen, vorangezeig⸗ ter maſſen ſich hervor begiebet, machen ſolche groſſe, gröͤſſere und gröffefte Fiſcharten, um ihre hungerige Maͤgen zu fuͤllen, ſich fo fort an denſelben, halten ihn durch ihr ſtetes Aengſten von allen Seiten in hohen, breiten und ſehr dichten Haufen * beyſammen, jagen ihn aber auch von dannen immer weiter heraus vor ſich her, und treiben ihn als ein ſchuͤchternes wehrloſes Fiſchlein von einer See zu der andern, (wiewohl die⸗ ſes eigentlich keine andere, ſondern nur bloß andere Benennungen tragende Theile des groſſen Weltmee⸗ res ſind) und von einer Kuͤſte zur andern: 9 75 164 | t | el e, * Diefe Eigenſchaft und inwendigen Trieb, haben alle klei⸗ nere Fiſchgaktungen an ſich, fo zwar ſehr natürlich, aber doch wegen des mitfuͤhrenden groſſen Nutzens nicht auffer Acht zu laſ⸗ ſen iſt. Sie pflegen naͤmlich aus Furcht vor ihren Verfolgern und in Abſicht ſich zu retten, ſo dichte, als nur moͤglich, zuſam⸗ men zu fahren / und an, uͤber und unter einander in berggroſſen Haufen (die auch von den fie öfters antreffenden Normaͤnnern iuxta Topograph. Norveg. citat, ꝓiskeberge oder Fiſchber ge genennet werden) ſich zu drengen, damit aber zugleich zu veran⸗ | laſſen, daß fie von den Fiſchern nur deſto bequemer und häufiger erhaſchet und gefangen werden. Ein gleiches bemerken wir ſchon bey der Schleswigiſchen Inſel Hilgeland an unfern nicht minder verfolgten Krabben, Garnaten, oder Garnelen (Squillis gibbis Rondelet.) die, weil fie von unten und von Seiten her durch die Schell⸗ und andere Fiſche, die ſich vornehmlich von ihnen naͤhren, von oben her aber durch die Meven (deren ge. meinſte Speiſe ſie gleichergeſtalt ſind) gejaget und geaͤngſtiget werden, eben auch in groſſe Klumpen, oder dicke Haufen, in einander fliehen, und darüber in ſo groͤſſerer Menge den Hilge⸗ Iander Fiſchern zu Theil werden. e | Nachrichten von Island. 69 ſelbe, um den gröſſern Verfolgern zu entrinnen, und ſowohl für ſich einige Sicherheit und einen Ruheplatz zum Setzen, als fur die Brut, ſo lange fie gantzzart ift, Mungeſtöhrtes Lager zu finden *, in die Meerbuſen, auf die ſeichten Sande, ia bis in die Muͤndungen der Fluſſe zu fliehen ſich beſtrebet, damit aber den Anwoh⸗ nern ſich gleichſam vor ihrer Thuͤre darſtellet, und bey⸗ des zur Speiſe und Handelſchaft in unerſchoͤpflicher Menge uͤberliefert. Wodurch denn allerdings die nachſetzende gröffere und kleinere Jaͤger, ſo weit die Groͤſſe ihres Körpers und die Tiefe des Waſſers es verſtatten, eben denſelben Anwohnern zugleich ange⸗ bothen, und wenn fie nur zugreifen wollen ,in die Haͤn⸗ de gefuͤhret werden. Es iſt aber hiebey zu merken, daß ſowohl die Hee⸗ ringmuͤtter um ihre groſſe Reiſe zu vollenden, ſobald fie geſetzet, wieder in die See ſich begeben, als auch die Brut, ſobald ſie nur zu einigen Kraͤften gekom⸗ men, ebenfalls aus natuͤrlichem Triebe und jenen groſſen Zweck zu erfüllen, der See zueile ““. Jedoch dieſes alles noch deutlicher und Von dem begreiflicher zu machen, will ich den jaͤhrli⸗ jährlichen chen Zug der Seeringe, ſo weit man da⸗ Abe von gewiſſe Nachricht hat, von Ort zu Ort 925 anweiſen, und zugleich zeigen, zu welcher Zeit ein je⸗ des Volk dieſen Segen uͤberkoͤmmt, und auf was Art es ſich denſelben zu Nutze mache. Cs Aus * plin. Nat, Hiſt. Lib. IX. Sect. 3 5. Nam in ſtagna et amnes tranſeundi plerisque piſcibus euidens ratio eft, vt tutos foetus edant, quia non fint ibi, qui deuorent partus fluctusque minus ſaeuiant. | | * Conf. Neuktantz de Harengo, p. 17. 8211 —————— 70 Nachrichten von Island. des Aus Norden bricht der Zauptſchwarm e 6 n Der Nertglaung ſich nach cher Menge, und (wegen der Verfolgung Wellen 0 der vielen groſſen Sifche von allen Seiten, wendet. und der Strand vögel von oben her) in ſo die Br ww er — — N RE — 3 + 1 men, ſondern auch, wenn man denſelben entgegen faͤh⸗ A ret, und mit einem Schöpfer, womit die Segel aus Al der See benetzet werden, oder dergleichen hohlen x 4 | Werkzeuge drein ſchlaͤget, auf einmal eine ziemliche N Menge derſelben ohnfehlbar erwiſchen und heraushe⸗ AA ben kann. Ob dieſer auf Island fallende Fluͤgel zu⸗ en 4 | vorher einen Theil nach den Baͤnken von Ferreneufs * ve abſchicke: wie imgleichen, wo der Reſt des an der | Weſtküſte von Island herniederftürenden Striche 2 — — Sn! * von Zorgdrager nachzuleſen) der Gegend zu neh⸗ | 1 a . er “ Der Nachrichten von Island. 71 Der zweyre groſſe uns zum beſten be⸗ Der ana kannte Oeſtliche Fluͤgel (wovon doch auch dere nach m Vorbeyſtreichen ein Theil nach der Oſt⸗ Ofen und Shöfüfte von Island abfaͤllt) ſtürzet reichen ch durch die mitfolgende Meerſchweine, de Flügel, Cablauen u. ſ. f. getrieben, immer weiter herunter in die Nordſee: iedoch ſolchergeſtalt, daß davon eine Abſonderung, nemliche die Geſtliche, Des öſtli⸗ ihren Strich nach der Nordcap“ du, und chen Fluͤ⸗ ferner an der ganzen Norwegiſchen Kür gels Seit ſte * herunter nimmt, daß zwar ein Theil 1 feinen Lauf daran her beſtaͤndig fortſetzet, Deren ein bis er durch den Sund in die Oſtſee ver- Theil. 1 alle * Zorgdrager meldet c. I. P. II. c. 7. p· 97 · daß um S. Jo⸗ hannis die Bayen, Sinus, bey der Nordcaap von jungen Fi⸗ ſchen, beſonders Heeringen, krimmele und wimmele, und er ſelbſt bey Loppe und Curoy mehrmals angemerket habe, daß bas Waſſer davon an einigen Stellen faſt als lebendig anzusehen ge⸗ weſen. Ja er habe davon viele Schwaͤrme in groſſen uͤber dem Waſſer ſichtbaren Haufen von tauſenden beyſammen geſehen, davon man, wenn man mit der Chaloupe hinein gerudert und e auf fie gefehoffen, mehr als einen Fiſch zugleich ſpieſ⸗ en koͤnnen. IJtziger Zeit iſt der Segen und Faug bey Norwegen lange nicht mehr ſo groß „als er in vorigen Zeiten geweſen, da der Hauptſtrich dahin gegangen, und des Jahrs etliche tauſend Schiſ⸗ fe aus Daͤnnemark, Deutſchland, Frießland, Holland, ja ſelbſt aus Schottland Engelland und Frankreich nach den Haren von Norwegen gekommen, um den geſalzenen Heering von dannen abzuholen, und ſich und ihre Nachbarſchaft damit zu verſehen. Welcher Überfluß aber ums Jahr 15 zum ſtaͤrkeſten ſoll ab⸗ genommen haben, wie in der obangezogenen Lopogr. Norvv. cap. 5. p. 29. ſd berichtet wird Es hat ſich auch bis dahin das HZanſe⸗Städtiſche Comtoir in Bergen bey dieſer Handlung ſehr wohl befunden; allein die Abnahme derſelben auch ſeines Theils merklich mit empfunden. Anitzo kommen zwar von da⸗ 72 Nachrichten von Island. „ zweyter fällt: der andere aber, ſobald ihm di Theil. Nordſpitze von Juͤtland entgegen ſtehet ſich daran abermal zweyet, und mit ei Des zwey⸗ nem Arm an der Oſtſeiten Juͤtlands her een Fheils ab laͤuft; jedoch durch die Belte mit ie einer Arm. nem in der Oſtſee ** bald wieder zuſam mel aber derſelbe bey weiten fo fert und gut, als der gegen uͤber bey Hitt⸗ und Schottland gefangene Fiſch nicht iſt, noch fo jorgfal: tig / als von den Hollaͤndern geſchiehet, gefleyet und geſalzen, uͤberdem in lauter Tonnen von Feurenholz (die dem Fiſch einen unangenehmen Beygeſchmack geben) geſchlagen wird: ſol fiu⸗ det er keinen ſtarken Abgang, iſt auch folglich nicht viel daran zu verdienen. In den vereinigten Provinzien iſt gar bereits im Jahr 1620 durch ein Placat verboten, einigen Heering binnen den Klippen von Hittland, Irrland und Norwegen ſelber zu fangen und einzuſalzen, weniger von dieſen Leuten a ' kaufen, bey ae ſolchen Heerings und einer Geld⸗ RL», | Bey Ahlburg werden inſonderheit alljahrig viele Heeringe gefangen und eingeſalzen, in Tonnen hin und wieder an den Kuͤ⸗ ſten der Oſtſee, auch nach Hamburg zum Verkauff gebracht. Finden aber keine ſonderliche Abnahme, weil ein jeder, der den weit beſſern hollaͤndiſchen bezahlen kan, denſelben lieber nimmt. *Mit dem Heeringsfang und Handel an den Küften der Oſtſee hat es kuͤrzlich folgende Bewandniß: Als der Heering⸗ ſtrich noch ſtaͤrker auf Norwegen gegangen, iſt deſſelben auch auf der Schoniſchen Rüſte eine ſolche Menge gefangen und einge⸗ ſalzen ausgeſandt worden daß man einen guten Theil von Eu: | ropa damit verfehen. Denn es war damals, wie OlausMagnus | Hiſt. Nat. Septentr. Lib. XX. c.ı 8. erwehnet, der Schwarm ſo dicke, vt non ſolum retia piſcantium lacerarentur, ſed etiam in | agmine illo bipennis vel lancea militaris in medio piſeium im- miſſa firmaretur. Welches denn auch unter andern Gelegenheit | gegeben, daß zu Hamburg die Schonenfahrer-Geſellſchaft 3 Nachrichten von Island. 73 ien ſtoͤſſet; mit dem zweyten Arm aber Iweßter u der Weſtküͤſte von Juͤtland ſich her⸗ Arm. 2 Er unter ıffommen, und den Heeringhandel ſtark getrieben. Die zwar uch noch bis auf den heutigen Tag unter derſelben Benennung dauert, ihre Voͤgte, Alten und Oberalten zur Direction, nd ihre eigene beeydigte Packer, Wracker und Wardierer zur zedienung hat, und eigentlich den Heeringhandel, doch faſt nur lein mit dem hollaͤndiſchen Hering, als der beſten und gang⸗ nd giebigſten Waare, fortführet, zumal der Fang unter Scho⸗ en laͤngſt aufgehoͤret hat. So wird auch weiter hinauf an der anzen Schwediſchen Rüfte, wie imgleichen unter Finnland nd Eſten kein tauglicher Heering angetroſſen, noch gefangen. dur findet ſich in dem zinu Bothnico eine demfelben ganz ei⸗ ene, doch gar kleine und trockene obſchon ſonſt zarte und ohlſchmeckende Heeringsart, Ströming oder Strömling Halee Bothnicum Neukranz de Hareng. p. 19.) genannt, in unglaublicher Menge Ol. M. d. l. lib. XX. c. 29. Die Finnen angen ſie noch heutiges Tages ſo haͤufig, daß ſie gar geſchwinde ine groſſe Menge davon erhaſchen, die fie noch lebendig auf em Strande in groſſen Haufen ſchuͤtten, und alſo unter ſich aach Mannzahl theilen. In Weſterbothen aber thut man ſie u groſſe Faͤſſer und Tonnen / ſalzet fie wohl / ruͤhret fie mit ei⸗ dem Stock unter einander, und laͤſſet fie ſolchergeſtalt 24 Stunden durchbeizen, bis das Blut ausgezogen, und ſie ſteif zeworden. Worauf man ſie Tages hernach heraus nimmt, in allerley kleine Toͤnnichen vertheilet, und ſodann entweder daheim verkaufet, oder in die Nachbarſchaft, wenn man Ge⸗ ſegenheit dazu hat, verſendet. Ol. Rudb. fil. de Ave Selav. p.98. Man pfleget auch die kleineſten unter denſelben geſalzen in Back dfen zu dorren, und zum Geſchenck an auswärtige Correſpon⸗ denten zu verſchicken; wie ich mich wohl erinnere, fie in mei⸗ ner zarten Jugend gegeſſen und wohlgeſchmackt befunden zu haben. Iziger Zeit aber, nachdem die Maͤuler zaͤrtlicher und luͤſterner worden, darf man damit fo weng, als mit Raff und Reckling, mehr nach Deutſchland kommen. Auf den gegenuͤberliegenden Kuͤſten der Oſtſee findet der Zug ſich viel zahlreicher, wohin er denn auch ſeine Verfolger, abſonderlich die Doͤrſche, die ſich nicht alſo , wie die groͤſſern 74 Nachrichten von Island. unter ſenket, und an Schleßwig, Holſtein *, Stif Bremen, und Frießland her (wo deſſen nur weni | | weg Kablaue, vor der Enge des Sundes und der Belte feel und zuruͤcke bleiben, fondern haͤufig mit folgen, und bey | | beck zum fetteſten und niedlichfien werden, mit ſich fuͤh et Solchergeſtalt werden auf den Schleßwig und Golfteinifchen Küften circa Acquinoctium vernum Heringe genug gefangen Schoeneveld Ichtbyol. p. 3). Allein ihre Güte verliere ſich, und man weiß auch dieſer Orten mit dem Einſaltzen und Zurichten ſich nicht recht zu behelfen, oder man kann aue gegen den Hollaͤndern nicht aufkommen, ſondern fie werden entweder friſch weggeſpeiſet und hoͤchſtens geraͤuchert. Bi durch ſie gleichwohl daſelbſt auch zu einer ce werden. Unter den letzten find beſonders ſchmackhaft, und begehret die Kielerbücking, oder Bücklinge und die Flickhee⸗ ringe. Nechſt dieſen kommen auf der Riecklenburgiſchen Küſte die daſelbſt auf die Art, wie in Annalibus Wratisiay, d. 1720. Meni. April. Cl. IV. art. 2. Hinſtaͤndlich und leſens⸗ wuͤrdig erzehlet wird, zugerichtete Buͤckling und Flickheering. Worauf die Pommeriſche folgen. Von dieſen letzten erthei⸗ let Neukranz in feinem dem Heering zu Ehren geſchriebenen Panegyrico p. 42. ſolchergeſtalt: Sleſuicenſes laporis funt eximii, quibus nihilo inferiores ſunt Straliefundenfes, ab his Roftochienfes, mox Wismarienſes; vltimum locum Lubecenſes occupant ob fundi ſterilitatem. Weiter finden ſich auch auf der preußiſchen Kuͤſte , und bey Dantzig die Heeringe: fie find aber ganz mager, taugen und dauren ge⸗ ſalzen nicht, ſondern dienen nur zum raͤuche n. Gabr. Rza- cæynsky Hiſt. Nat. Poloniae Tr. 6. Sect. 1. . — Ob ſie gleich fo haufig ſich nicht einſtellen, daß ſie eine Kaufmannswaare abgeben koͤunten, fo ſpeiſen fie doch viele, und bringen wenigſtens eine uͤbergroſſe Menge von den ſchmackhaftigſten Kablauen, Schelfifchen, Doͤrſchen u. ſ. m. mit ſich: die bey der Schleßwigiſchen Inſel Hilgeland auf den mancherley und bequemen Gruͤnden) nebſt vielen andern eßbaren, ja niedlichen Fiſchgattungen, davon man leicht ein ganzes Buch ſchreiben koͤnnte, ſich aufhalten und maͤſten, darauf zu ihrer Zeit von den Inwohnern haufig gefangen und auf der Elbe und Weſer mit gutem Vortheil verkaufet werden. Zn. um \ me 7, — — ar — z f — — . Nachrichten von Island. 75 gefangen, wenigſtens keine Handelung damit ge⸗ eben wird,) forteilet, bis er durch Texel und Blie die Suͤderſee“ dringet, und, nachdem er dieſelbe zogen, wieder in die Nordſee zu Vollendung ſei⸗ 1 groſſen Reiſe zuruͤckkehret. Dahingegen die bepte groſſe Weſtwerts ſich lenkende „ bfonderung, welche ietziger Zeit die al⸗ 5 9 1 ſtaͤrkeſte iſt, in Begleitung der Meer⸗ gels welt weine, Hayen, Cablauen, Lengen u. . che Abſon⸗ gar bald auf die Hittlandiſche und derung. rcadiſche Inſeln (woſelbſt ihm vorhin | dachter maſſen die Hollandiſche Heeringbuͤſen iuptfächlich auf den Dienſt paſſen) und auf dchottland zuſtoͤſſet, da ſie von neu⸗ eine Trennung erleidet, und mit ei⸗ em Aſte an der Oſtküſte von n fir ke 5 ' an | 2: Deren ei⸗ * Wohinein er ſo gar den Butzkopf, und das Meerſchwein u Nachſetzen mit ſich aufs T ziehet. Zorgdr. c. 2. p. 96. 8 iſt aber der groffen Heeringhandelung zum beſten; bey chwerer Strafe geordnet; daß die hieſigen Heeringe nicht ingeſalzen, fonderu nur zu Strohbückling gemachet werden nuͤſſen. Wie denn die Teybuckling oder Pbuͤckling, bekannt ind, welche im November und December gemachet werden, ind zwar ſehr fett und niedlich fallen, aber in Holland und en nechſtangelegenen Orten ſelbſt verzehret werden, weil fie, ben wegen ſolcher Fettigkeit, nicht dauerhaft, und deßwe⸗ zen zum Ausſenden untauglich ſind. Und im Februario, Martio und April werden ſie, nachdem ſie vermuthlich die ganze Suͤderſce umzogen, und nunmehr auf ihre Ruͤckkehr nach der Nordſee begriffen ſind, wiederum unter Nordholland vor Enckhuyzen; Monckendam und Hoorn angetroffen; ge⸗ fangen, und zu Strohbückling (die bey den Hollaͤndern Strantbucking und Enckhupzerbucking heiſſen ,) zugerichtet, auch, weil ſie nunmehro magerer und haltbarer in ziemlicher Menge nach Hamburg, Bremen u. ſ.w. um von dannen ins Neich vertrieben zu werden; geſchicket oder entboten. = = — — ec En / 76 Nachrichten von Island. land! ſich hernieder ſenket, und Engelland umz het, unterweges gleichwol auch anſehnliche Schwe me von ſich aus und den Frießlaͤndern, Holländer Seelaͤndern, Brabandern, Flanderern ** u 5 Frg Es haben eifrige Patrioten in Großbritannien zu al Zeiten ihre Landesleute durch erweckliche ſchrift⸗ und muͤnd che Vorſtellungen dahin zu bewegen, ſich bemuͤhet, daß ſie d ihnen von GOtt eigentlich und vor ihre Thuͤre zugeſchickt reichen Seegen nicht ſo unverantwortlich, als geſchicht, v abſaͤumen, und ſich durch die Holländer vor dem Mal wegſchnappen laſſen möchten. Man hat ſich auch in neue Zeiten am Engelaͤndiſchen Hofe, um die Vereinigung des K nigreichs Schottland mit der Eron Engeland anfangs zu e reichen nachher um fo feſter zu verknuͤpfen, alle Muͤhe geg ben, den Schottlaͤndiſchen geſalzenen Heering im Hand auswaͤrtig in Aufnahm zu bringen. Des Endes vornehn lich mit der Stadt Hamburg, ſo wohl von der Königin Anne als dem Könige Georg t. beyden glorw Andenkens, beſonder⸗ durch das vereinigte Parlament danknehmigſt beſtaͤtigte, Ver trage errichtet worden. Man hat ihnen auch in Hambur alle verlaͤngliche Bequemlichkeiten, imgleichen eigene zubeei digende Packer und Wracker zugeſtanden. Allein es wi damit doch noch zur Zeit nicht recht fort, theils, weil di Schotten denſelben zu fruͤh, ehe er noch recht zeitig, fangen theils und vornehmlich, weil fie nur mit kleinen Bothen in See laufen, nahe unterm Bande fifchen, und den Heering nichl vor dem Meffer ſterben laſſen, vielweniger ſogleich, wie ei nach und nach gefangen wird, im Schiffe einfalzen, ſonde ihn nur ins Both werfen, und wenn daſſelbe voll, damit zu Lande fahren, und alsdann erſt den Fiſch auf dem Strande auskiefen und ſalzen. Da denn, weil gemeiniglich daruͤber mehr als einmal 24 Stunden verfireichen,, der abgeſtandene Fiſch immittelſt guten Theils ſchon ſeiner Zaͤrtlichkeit halber in die Faͤulniß getreten iſt, folgbar am Geſchmack und Dauer⸗ haftigkeit ſchon etwas verlohren hat. Doch es ſcheinet, daß fie von Jahr zu Jahr mehrern Fleiß anwenden wolen. Es haben die Flanderer vor vielen Jahren ſich nicht allein gar ſtark auf den Heringfang geleget, ſondern zuerſt die beſte | Nachrichten von Island. 77 anzoſen vor die Thuͤre ſchicket: mit Zwepter n andern Aſte aber den Schotten auf af. wWeſtſeiten und den Irrlaͤndern (denen er Aberall rings um ihrer Inſel mittheilet, ob fie ich beyderſeits keinen andern Gebrauch davon ſchen, als daß ſie ihn friſch verzehren, und ſich der dern Fiſche, die ihm nachjagen, beſtmoͤglichſt zu utze machen) zuſcheuſſet: und endlich nachdem al⸗ itzt erzehlete Vertheilung der zweyten groſſen Ab⸗ derung im Canal wieder zuſammen geſtoſſen, ihr riger von den Fiſchern nicht aufgefangene und von trandvoͤgeln und Raubfiſchen nicht verſchlungene eſt, der gewiß noch erſtaunens wuͤrdig groß iſt, die Weſtſee ſich ſaͤmtlich ſtuͤrzet, und daſelbſt, der meinen Sage nach, verlieret, oder vielmehr und ſſer zu reden, auf den Kuͤſten nicht weiter, oder ir wenig“ verſpuͤret wird ſondern allem Vermu⸗ en nach vor den heiſſen Weltgegenden ſcheuend, ich ſeinem beliebten Norden, und urſprunglichen eymath wieder zuruͤck kehret. 1 t denſelben zu handhaben und zu ſalzen ausgefunden. Weil aber durch die Gottmißfaͤllige langwierige Religionskriege, id daruͤber ſelbſt veranlaſſete groſſe Handelungsveraͤnde⸗ ngen aus allen Kräften und faſt ganz aus der See gekommen; ſind die Hollaͤnder wie in mehr andern Stuͤcken, alſo auch dieſer Fiſcherey und Handelung an ihre Stelle gekommen. ziewohl doch der Hollaͤnder Heering unter den Kaufleuten in ederſachſen bis auf dieſen Tag wegen der Zurichtungsart lamiſcher Haaring oder Flaͤmiſcher Heering genennet wird. * Maillet; in feiner Defcription de ’Egypte Lettre IX. p. 25. erket, als etwas ſonderbares, wie es auch iſt, an, daß im Mon. dec. Januar. und Febr. ſich in Egopten bey Großcairo Heeringe hen und fangen lieſſen, aber ſonſt nirgends weder bey Roſette Ich Damiate, auch in der mittellaͤndiſchen See nicht. 5 8 78 Nachrichten von Island. O unausſprechlicher Reichthum goͤttlicher Mil und Vorſorge, der nur in dieſem einigen unanſeh lichen kleinen Fiſch durch fein Wort einen hen Segen geleget, daß er nicht nur ſo viel Millionen u geheurer, groſſer und kleiner Fiſche ſaͤttigen und na ren, ſondern uͤberdem auch noch viele hundert ta ſend Menſchen theils mit ſeinem Fleiſche eine ang nehme Koſt, theils durch ſeinen Fang, Zurichtun Verkauff⸗ und Verſendung reichen Unterhalt und 50 winnſt darreichen und doch nicht verzehret werde e ee l Se kann! * * Dieſe groſſe unerkannke Wohlthat Gottes intein not helleres Licht zu ſtellen, will ich, was davon in dem neue und kostbaren zu Londen 1723 in Engliſcher Sprache gedruch fen Atlante maritimo & commerciali weitlaͤufiger vorgetrg gen, in meiner Überſetzung hier beyfuͤgen: Ohngefaͤhr An fangs Juni, heiſſet es, und zufolge verſchiedener Anzeigunge ſowohl in der Luft, als im Waſſer, aus welchen die Inwohne der Inſeln Schettland (oder Hittland) es abnehmen zu koͤnnen vermeynen, koͤmmt aus Norden ein unausſprechlich und un glaublich groſſer Schwarm, oder Heer von Heeringen daſellf angedrungen. Der Ort, von wannen fie kommen, und wo U gleichſam hauſen, leichen, ſetzen und fich vermehren, ift unbe kannt. Daß aber ihre Anzahl unendlich groß, wird aus bald folgenden zur Zenuͤge erhellen: wiewol es doch nur ein Schwarm aus dem Stock, und ein Überfluß iſt, der von einer noch w groͤſſern Menge, die zurück bleibet, aus Mangel des Raum gleichſam ausgeſtoſſen, und ſeine Nahrung und Verbleib ande weitig zu ſuchen, alljaͤhrig ausgeſchicket wird. So iſt auch nie zu wiſſen, ob einige von ihnen, um neue Recruites fürs kuͤnftige Jahr aus zubruͤten, ins Vaterland wieder zuruͤck kehren. We nigſtens kommen dieſelbe aus der Heymath, wo ſolche au ſeyn mag, trächtig und fo voll fruchtbaren Noͤgens, daß man fagen darf, ein Fiſch bringe sehen kauſend andere mit Ah. Ihren Roͤgen ſchieſſen fie in der See bey Engeland, denn da ſie voll dahin kommen, ſind ſie lange vorher, ehe ſie wieder von dannen ſcheiden, ſchon leer. Ihre Zahl gehoͤret in Wahl ö I | Nachrichten von Island. 79 ggg. Nechſt nach dem Heering er mablau. 1 0 wehne K unter die Inßnita naturæ, d. i. ihre Zahl uͤberſteiget alle ihlen, und wenn man ja, nach einiger Akt zu rechnen, davon pechen will, kan man doch nichts anders ſagen, als etwa, daß ve Zahl groͤſſer, als der Sterne am Himmel ſey. Sie bre⸗ en hervor, wo die See gleichſam am breiteſten iſt, und die Er⸗ eckung ihres Heers mag allem Anſehen nach ſo viel Raums erhaupt beſchlagen, als ganz Großbritannien, Irrland mik ageſchloſſen, einnehmen mag. Zweifels ohne muͤſſen fie ſich Fenge zuſammen drangen, wenn ſie Suͤdwerts kommen, id zwiſchen den Kuͤſten von Groͤnland und der Nordeaz ſich irchzuzwingen genoͤthiget finden, als welcher Strich für fie ir eine enge Sttaſſe iſt, ob er ſchon auf der Flaͤche der roͤkugel eine weite von 200 Meilen (leagues) austraͤget. Jenn ſie ſich tiefer herunter geſenket, und ihr ungeheurer aufe durch die im Wege liegende Großbrittanniſche Inſeln ie fie vermuthlich an den Eruͤnden und Untiefen der Nord⸗ e welche zweifelsfrey nicht wenig anders, als die Ober⸗ iche beſchaffen, gewahr werden) eine Trennung erleidet, uͤſſen fie ſich nothwendig in zweene gleiche oder ungleiche heile zertheilen. Von denſelben lenket ſich der eine Weit, er Sͤdweſt, laͤſſet Scheltland und die Orcadiſche Inſeln r Linken, und ſtoͤſſet auf Irrland, daran er ſich abermahls altet, alſo, daß ein Aſt an der Britkanniſchen Kuͤſte ſich hal nd, gegen Suͤden hinunter durch S. Georg, oder den Irri⸗ hen Canal, ſtreichet, und zwar Engeland und Irrland hinab in e Savernſee faͤllt, wo er wieder zu ſeinen vorhin verlaſſenen reunden kommt: der zwepte Theil aber aus Mangel des daums nach Weſt und Suͤdweſt ſich ſchwenket, die Irriſche nd Weſtſee hinabſchieſſet, und indem er beſtaͤndig an den uͤſten verbleibet, um den Suͤdſtrand von Irrland ſich herum ehet, und vermittelſt einer kleinen Wendung nach Suͤdoſt zu iner durch den urlaͤndiſchen Canal obgedachtermaſſen herab ürzenden Geſellſchaſt wiederum ſtoͤſſet. Der zweyte Arm von jener erſten groſſen in Norden vor: gangenen Theilung, welcher ſich ein wenig gegen Oſt und züdoſt lenket, tritt herunter in die Deutſche oder Nordsee, nd ſtreichet in ſteter Haltung an die Großbritanniſche Kuͤſte, 80 Nachrichten von Island. wehne ich billigſt des Kablaues, als aun 1 Shettland und ferner die Cap von Bucaneß und die Kü von Aberdeen vorbey, fuͤllet unterweges mit feiner unzehlig Menge alle Meerbuſen, Furthen, Rivieren und ſo weite nicht anders, als wenn er von der Hand des Hoͤchſten geleit wird, daß er ſich der Armuth zur Speife, und dem Kau mann zum vortheilhaften Handel, darſtellen muß. Wend darauf etwas ſuͤdlich, ſtreichet Dumbar vorbey, und wird nachdem er einen Umſchweif um die hohen Ufer von S Tabbs und Berwick genommen, und in die Tiefe gegangen erſt wieder bey Scarborough geſehen, und in einigen dicke Haufen nicht eher wieder wahrgenommen, als auf den Ya mouthiſchen Bänken bey Engelland; von dannen er naı dem Munde der Thames und von da ferner durch den Br tanniſchen Canal ſeinen Weg nimmt, ſodann aber weite nicht mehr geſehen wird. da. 1 Dieſem nechſt nunmehr auf die Heeringfiſcherey zu kom men, fo heiffen die Holländer denſelben zuerſt bey Shettlan (d. i. Hittland) mit ohngefehr 1000 oder 1500 Buͤſen wil kommen, (wovon die beſondere Umſtaͤnde näher, und ſo vie ich aus fleißiger Nachfrage erkundiget, oben p. 58. 14. bereit beygebracht.) „ | Sobald der Heering bey Schottland angelanget, und durd ſeine Ausbreitung uͤber alle Saͤnde und Baͤnke, allen Haͤfen Bayen oder Buſen ſich darbietet, verſaͤumen die Schotter nicht, denſelben in groffer Menge zu fangen, zurecht zu machen einzupekeln, und auf einerley Marktplaͤtze mit den Hollaͤn dern zu verſenden; dahin fie, weil die Hokaͤnder erſt zu Haufe und umpacken muͤſſen, denſelben öfters zuvorkommen, auch mit ihnen zu gleichem Preiſe verkauffen. Nachdem die Schot ten an der Rordſeiten der Tay mit dem Heering ſolchergeſtal fertig, fallen die Fiſcherboͤthe aus Dumbar u. ſ. w. in denſelben ein, und thun eben auch daraus manchen reichen Zug, den fie in Edenburg und andern groſſen Staͤdten zu Lande bringen, um das Koͤnigreich damit zum Theil friſch zu bedienen , zum Theil aber Red-Herring, d. i. geräucherten Heering auf Mars mouthiſche Art, daraus zu machen. Wann dann endlich der Heering oberwehnter maſſen bey Harmouth wieder zum Vor⸗ | | . WSA ee K . 2 0 Nachrichten von Island. 81 es, der hauptſaͤchlich und faſt allein die Ein⸗ woh⸗ en, über die fediger Mete so Engellaͤndern als Hollaͤndern und Frantzo en 1 Iain ö c LER 1 2 2 * 18 * en 6 0 ‚Care, dun ef gehen daſehſt n los, und die bo Lewes und den weſtlichen Inſeln der mittellaͤndiſchen See ausſchicken Dergleichen ihm auch von dem Kaufmann in Pembrock u. ſ. w. und auf der ganzen Kuͤſte von South⸗Wales wirderfähret: Worauf; weil er alsdann ſetzet, ihm weiter nicht nachgeſtehet wird, ſondern er ſich nunmehr in die Tiefe zu feiner Geſellſchaft be⸗ ird, viele tauſend Tonnen voll einſalzen, und nach Spanien — ͤ— — — ne 82 Nachrichten von Joland⸗ Sn 18 Jil ber al ar n 15 1 * 8 1 gerade als ob dieſem Fiſche Wäre, auf daß dieſelbe Land Nachrichten von Island. b bekannt, daß ich ihn nicht beſchreiben darf, 1 F 2 und N ve rſehen werden. Aller maſſen denn auch der Kaufmann Devonshire und Cornwal denſelben auf beſondere Art lich Pa b PAR 0 biene und andere Oerter Italiens in groſſer Menge als im A en Antlant. Marit. p. 104. zu leſen) verſendet. Ich kann hiebey zu mehrerem Verſtaͤndniß des Test ange den ſogenannten Redheering d. i. rothen Heering von er biaunen Farbe, die er durch den Rauch bekoͤmmt: als erer Seefiſch. Ihre eigentlichſte Zeit waͤhret vom Anfang 8 Auguſti bis an Allerheiligen, oder den 1, Nov. Man 83 cken und Preſſen zubereitet und nach Spanien, Ve⸗ ehrten unangefuͤget nicht laſſen, welchergeſtalt die Engelaͤn⸗ 10 hi | 84 Nachrichten von Island und ſein Fleiſch ſo wohlſchmeckend, daß er uͤbe | | 1 giebt vor, daß ſie ein kleines Fiſchlein, Britt genannt, verff gen, und dadurch in die Muͤndungen der Fluͤſſe und in d Hafen gerathen. Sie kommen mit der Fluth an, und ſchwi men der Oberflache des Waſſers ſo nahe, daß man ihre N kunſt ſchon von ferne an dem Kraͤuſeln des Waſſers gewa werden kaun. Man faͤnget ſie auf zweyerley Mena ihre Fiſcher theils Drovers, theils Sayners heſſſen. Jen die rovers, paſſen auf den groſſen Schwarm, wenn er in d Muͤndungen der Fluͤſſe und in die Hafen tritt, und empfang ihn mit weiten viereckigten quer uber den Strom, der Flu entgegen, geſetzten Netzen, wodurch zwar von dem dicke Haufen vieles neben und uͤberher weggehet, jedoch allet was aufs Netz zuſtoͤſſet, verſtricket und gefangen wird. Di fe, die Sayners, fiſchen in offener See und klagen ſtels Abe die andern, daß ſie die Fiſcherey verderben, in Betracht ihre tre bende Netze nur wenig fangen, und gleichwohl den Schwart trennen, zerſtreuen und vom Strande wegſcheuchen. Woz noch kommen ſoll, daß ihr Gefangenes kein tuͤchtiges Kau mannsgut gebe, weil der Fiſch durch das geſchwinde Zerre und Reiſſen aus den engen Maſchen der Netze gequetfcher wird Sayn heiſſet ein groſſes Netze, ſo nicht anders als die fo auf den Fluͤſſen gebrauchet werden, gemacht, aber viel län ger iſt; indem, da dieſe nur zo bis 40 Faden halten, ein fü 905 Seenetz ſich manchmal zu 5 bis 600 Faden erſtvecket Daſſelbe wird von drey oder vier weiten Boͤthen, davon jede wenigſtens mit ſechs Mann beſetzt iſt, regieret. Die Both begeben ſich mit den Netzen in See, und ziehen dieſelbe ge gen der Gegend, woher fie. den Strich des Fiſches erwarten, Sie richten ſich aber hierunter nach dem Zeichen, das ihnen von den auf erhabene Huͤgel geftelleten Leuten, die fie Bal⸗ Pers oder Zuers (di Marqvirer und Rufer) nennen, geges ben wird. Denn dieſe koͤnnen von den Klippen den Lauf ode : Strich, den der Fiſch halt, an dem Gekraͤuſel des Waſſers gar wohl bemerken, und geben davon durch ein Geruf, oder Ge | pfeife, durch Schwenken einer Flagge, oder was fie ſonſt vers abgeredet, das Zeichen, wornach die in den Boͤthen mit ihrem Werk ſich alsdann richten, und die Netze ſolchergeſtalt auslaſ⸗ 0 5 6 0 Nachrichten von Island. 85 r für ein niedliches Eſſen geſchaͤtzet wird. Seine Speiſe, wie wir an denen, die Seine ge unferer Elbe bey Hilgeland gefangen Nahrung. rden, wahrnehmen, find allerley Fi⸗ Taſchenkrebſe. vundern uͤber die unbegreifliche Dau wee ingskraft, die in den Maͤgen dieſes und . 5 derer feines gleichen Meerfiſche ſich fine" et. Die eingeſchluckten 21 werden 13 1 ; tun⸗ un en; daß fie dieſelbe dem ankommenden Fiſche recht quer vor⸗ iehen. So bald die Netze völlig ausgeſpannet, rudern einige urch einen genommenen Umſchweif um den Fiſchſchwarm hin: am und wenn ſie hinter denselben gekommen, platzen ſie mit hren Riemen ins Waſſer, und ſcheuchen damit den Fiſch ins Netz hinein. Zuletzt bringen fie die Enden des Netzes ganz zu amımen und ziehen daſſelbe entweder in die See, da fie ihren Fang in die Börhe werfen, oder erſt am Strande auf. Welche tere Art, wo der Strand von Klippen frey und nicht zu ſtickel fi, als die vortheilhafteſte, der andern vorgezogen wird. Maſen c je auf dieſe letzte Weiſe gar offers z bis 400 Tonnen voll Fiſche auf einmal / (ich meyne aber nicht in einem Zuge, ſondern aus nem Schwarm) bekommen koͤnnen. I Dieſe Pilchards werden als Heeringe gepacket und einge⸗ preſſet, und nach der Straſſe in Spanien, Italien und der Levant mit gutem Vortheil vertrieben. Auf was Weiſe aber das Einſalzen, Rauchern und Packen diefer F ſche geſchicht, ſolches kann man abermal leſen beym Willugb. c. I. p. 223. ſeg. Er heiſſet bey uns Kabbelau, bey den Hochdeutſchen Bolch, bey den Hollaͤndern Cabliau, bey den Daͤnen, wenn ſie ſich uns verſtaͤndlich machen wollen, Rablag , fonfi gehet er bey ihnen unter dem gemeinen Geſchlechtsnamen Torsk mit durch, bey den Engelaͤndern Cod, Codfiſch, an einigen Orten Reeling. Abellus maior vulgaris Schoeneveldig. l 0 3 4 3 he, abſonderlich Heeringe, auch groſſe und kleine Man kann ſich nicht genugſam ver⸗ Sat eine 5 * 1 a u N un 1 zu 1 W., hi 4 * 1 17 * . 1 * u; N | 19 1 1 al U I ir 0 0 gar) Sol 50 nn ur il) | ve HI cl in) hl | bl 1 ll | iM | N t 4 ö u | I | RER 1 Wee Minn | 1 1745 N ne 1 1 I Ui Mane 1 1 } ‚| N | | ll | ll n * U n | Ai 1 1 1 0 iR 1 Bu} 1 Nan Y D . ſchlucket, ſo Läffer er ſich zwar, weil er ſeinen Raub 86 Nachrichten von Island; Stunden verzehret. Ich habe dieſes aus folgende bemerket. Die Fiſcher itzt genannter Inſel Hilge land ſetzen die Angelſeilen für die Schellſiſche au ſechs Stunden in die See aus. Weil man ſich damit nach der Tide, d. i. Ebbe und Fluth richtet mit welchen bekanntlich von ſechs Stunden zu ſecht Stunden eine Aenderung vorgehet. Wenn nur bald nach der Einſenkung ein Kablau einen Schell nich, der ſich vorhero daran gefangen, einſchl inget ſo befindet man beym nachherigen Aufzichen, daß der Scheellfiſch ſchon verdaͤuet, und der Angel der vorher in jenen ſteckte, nunmehro im Kablau feſte gewor⸗ den, alſo daß man ihn daran herausziehen kann, Wofern aber der Kablau erſt kurz vor Auszug des Angelſtrickes einen daran haͤngenden Schellfiſch ver⸗ ungerne miſſet, anfangs daran mit herauf ziehen, als lein, ſobald er vermerket, daß er aus dem Waſſer her⸗ aus gezogen werden will, den verſchlungenen Fiſch willig ſchlupffen, fallt zurück und entkommt. Je⸗ doch iſt ihre ſtarke Daͤuung alsdenn, wenn er groſſe Taſchenkrebſe verſchlucket hat, noch deutlicher zu ſpuͤren. Zwar kann man fo eigentlich nicht wiſſen, ob er nicht zu deren Verdaͤuung, wegen ihrer harten Haut, etwas laͤngere Zeit, als zu der Schellfſche Verdaͤuung noͤthig habe. Indeſſen zeiget ſich ) wie mich die aͤlteſte und vernünftigſte Fiſcher auf Hilgeland berichtet, fo viel, daß die Schalen im Ma⸗ gen erſtlich angegriffen, und eben ſo roth, als wem der Krebs im Waſſer abgeſotten waͤre, gefaͤrbet, | nachhero aber zu einer dicken Pappe aufgeloͤſet, und endlich gantz und gar verdauet werden. Eben als wie die Meerſthildkröken in und mie der | N + — 5 7 „Die Islander Fangen dieſen Fiſch nt wie m h woran fie ein Stück einer aus⸗ nefangen hr enen Muſchel „oder die friſch aus⸗ wird. Tene kothe Kiefen der vorher gefangenen. ab helauen ſtecken. Noch beſſer aber beiſſet er auf . Vetz eines frisch geſchoſſenen Vogels als er Meve u. d. g. Womit einer e e als. anderer neben ihm, mit dem getvöhnlichen Aae nen einzigen derſelben faͤnget. Weshalben auch gleichen Kunſtgriff, des groſſen Vorſprungs we⸗ , zu der rechten Fiſchzeit, durch eine Königliche. Ferordnung verbothen ift Wenn der oberwehnte iſchzug erſt ankömmt/ iſt ihre Menge fo groß, aß fie knit den Ruͤckenſtoßfedern oben überm Was⸗ 1 hetausgucken, und alsdenn beiffen fe wohl auf 160 nen bloſſen eiſernen Angel „woran gar kein Aas 3 er Die rechte Jiſchzeit fänget an von Wan ichtmeſſe, oder den 2. Febr. und dauret die disch, 18 Philippi Igcobi, oder den 1. May. seit i. Da es beginnet warmer zu werden, dan er Fiſch nicht mehr auf die Dauer kann zubereitet N Ber ride 301 ö Nati Naber f? / 7 5 11 berden. A eee ee een, 4 Man bemerket, daß der Fiſch allemahl v b. e ee en Von der dien Such gegen den Strom fim. dena Das Fischen geſchiehet auf der See, und ſchen. i tiefen Fiörden, bey Tage; in den Un⸗ ſefen aber, die nicht über zehen Faden Waſſer | D jaben, oder, wo Die ſtarke Brandung der See zwi⸗ „ Waale von den Ckocodillen verdäuet werden, nach des e. . er Anmercküngen in ſeiner Contindst. 40 Jonfnal des Iblgruat. Phyſiques, p. 377 Rachrich ten von Island. 87 kück warmen rohen Flelſches, pder auch auf . Kley zer zu verfektigeu, der ſo gut wohlgeſchmach gemein Stockfiſch zu heiſſen. Den erſten und mehreſten KLabbelau und aus Dorfch; (hen den Schaͤren das Auslaufen verhindert, be Nachtzeit. Der beſte und nied lichſte Fiſch wird j der offenbaren See auf 40 und so Faden, wo vollen Fraß hat, gefangen: der unter Land und den Fiſchfiörden gefangen wird, iſt dagegen fo fe f gut und zart lange nicht. 12 alben n „ Aus dem gefangenen Fische wiſſen d beg Isländer zweyerley Art Stockft des Std ſiſch Und zart faͤllt, als nirgends ſonſt. 9 455 N en, . W 1 RR rico: weil man in Oberdeutſchland alle getrocknete Fiſche mi dieſem von der aͤlteſten g enge bergepolten Namen nennen gewohnet iſt. Es iſt nemlich bey den Rordiſchen Bo kern ein ſehr alter Gebrauch, daß fie ihre Fiche, welche ı 0 vornehmſte und meiſte Kost find, zu befferer Bewahrung, au die Zeit , wenn ſie wich! fiſchen konnen, hart zu doͤrren pflegen Da denn, weil der Fiſch entweder fü hart, als ein Stock ge trocknet / oder uͤber dem ſtarken Zu ſammenlaufen indem mar ihn rund doͤrret, die Aehnlichkeit eines Stocks bekoͤmmt, di Deutſchen Gelegenheit genommen, ihn in ihrer Sprache ins *Ich brauche hier das Work Stockfiſch in enſu gene Storch hat man ohne Zweifel aus Norwegen uͤberkommen von waunen auch noch heutiges Tages der meiſte gebracht wird. Daſelbſt machen ihn die Normaͤnner vornemlich auß aus 2 Wie ſie mit deſſen Fang Zubereik und Doͤrrung verfa hren, kan man aus der eitirten jerfigen Fiſch bringen dieſelbe in groſſen Schiffsgefaͤſſen na ch Drontheim und Bergen zu Markte. Von dannen er hernach⸗ mahls weit und breit verfahren wird. Die Sorten, welche esiger. Zeit allda gemacht worden, ſind 1) der Aothſchar⸗ Danſſch Ketſkaring, der von rot, radix und ſkara finde, weil er gaͤnzlich bis zum Schwanz geſpaltet wird, den Nah men trial, Immaſſen der Fiſch, nach ah m Kopfe, And ausgeriſſenem Eingeweide, im Nicken au] aefchnig 3 Sa - | \E 1 7 Nachrichten von Island. 89 ij 10 | Die erſte Sorte, ſo von Falcken ( flack⸗ Il Fritten oder auffligen, Slackfiſch fich · l. ritzen! oder auffligen, Sla ) \ 4e 1 e⸗ und, nach ausgenommenem Ruͤckgrad, dergeſtalt auch im | — 14 auche bis zum Schwanz geſpalten wird, daß er zwo Haͤn⸗ r 1 giebet Olaus M. c. I. Lib. XXI. cap. 2. ſaget: Ventres / 19 bicub tales ligulas inſtar funium abſciſlas.) Von dieſer Gate IN. ig heiſſet die beſte Sorte Zartfiſch, weil er viel zaͤrter als 1 übrige, und wird ins beſondere aus dem untern Lande ge⸗ ngenen Dorſch verſertiget. Doch laufen auch zuweilen auf efe Art gedoͤrrete Lengen mit unter, welche noch am allerzar⸗ fen find dieſer Zartfiſch wird meistens in die Catholiſ. Laͤn. e r verſandt, und in den reichen Kloͤſtern verſpeiſet. 2.) Der 101 undſiſch, dieſer wird nicht geſpalten, ſondern nur im Bau⸗ 1 e aufgeſchnitten und das Eingeweide heraus genommen, u ernach vermittelſt eines Fadens am Schwanze aufgehan⸗ 1 n; da derſelbe ſich denn zuſammen rollet, und rundlich e örret, auch deßwegen im Handel Nundliſch heiſſet. Von BE. iefer Sorte gehen die beiten nach Holland, die ſchlechteſten n Der Rundſiſch kann nur im Frühjahr gemachet werden, W 4 die Luft fo ſtark durchdringet, daß fie den ganzen Fiſch zu al |! oͤrren vermoͤgend iſt: in der waͤrmern Zeit aber iſt man ge⸗ hl] |) oͤthiget / den Fiſch damit ihn der Wind beſſer durchdringen u ind doͤrren Möge / zu ſpalten, d. i. Rotſcheer zu machen. Kill Sonf. Topograph. Norvveg. cit. loc, Ions Laurizen Wolff ll Lorig. illufirat. p. 62. ſchreibet: om waaren Lader de tör⸗ i es rund, men Sommerfisfen flede de, oc fan Kalles den Rotſkäring, das heiſſet: im Frühling laſſen fie ihn rund N Kocknen aber den Sommerfiſch falten fie, und ſo wird er li) on geen na. 2 | || r Flaka eſt diſeindo, Flak, Tomus, difleftum , veluti | ru cum piſcis in tomos oblongos lecatus eſt. Gudm. Andr. in - Lexic. Island. Arent Berg Danm. oc Norg. Herligh. P. 7% | 9 HN | > um m, )2> un mı m zum | ſchreibet: De lefve af intet andes end deris Fiskery, ſom e neſten gandske beſtar udi Torsd „ Lenger och Zellflynder, Wee aff builke de faſt ingen ſalte, men flicke och torre. d. i. 1 ie (die Nordlaͤnder) leben von nichts anders, als von ih⸗ rer Jiſcherey, welche faſt ganz aus Doͤrſchen, Lengen und Dil: 9% dachten von geld geheiſſen wird, iſt die zarteſte, niedlichſte, Fehde haftigſte und theuerſte. . | wie es zu. Sie wird auf folgende Weiſe zubere bereitet let: ſo bald die Fiſcher nit einem gute wird. Fange zu Lande kommen, werfen ſie de Fiſch aus auf den Strand. Alsdenn ihre We ber ſich ſo fort daran machen, und demſelben nich nür den Kopf abſchneiden, den Bauch oͤffnen, un das Eingeweide herausnehmen, ſondern ihn auc zugleich flacken, d. i. im Bauche von oben an bi: unten hinaus aufritzen, oder ſpalten, und den Ruͤck grad, weil der Fisch ſich ſonſt unter demſelben zuerſ auſtecket, vom Nacken an, bis auf drey Gliede (yerzebras) unter dem Nabel, herausveiffen muͤſſen Wann die Weiber mit dieſer Arbeit fertig, ſchlep pen ſie ſowohl die heruntergeſchnittene Koͤpffe, un ſie zur Mahlzeit zu kochen, und hernachmals die abgegeſſene Gräthen zur Feuerung zu gebrauchen; als heſonders die Leber, um ſelbige zum Thranma⸗ chen an die Seite zu legen, auf ihren Ruͤcken zu Hau⸗ fe. Die Männer aber; die immittelſt ausgeruhet, und mit Brantewein nach der Maſſe ihres Vermo⸗ gens ſich gelabet, legen hierauf den geflackten Fiſch in niedrige oder duͤnne Haufen neben und uͤber ein⸗ ander, doch ohne alles Salz, und laſſen ihn ſol⸗ chergeſtalt drey bis vier Wochen, nach dem ihnen der Wind guͤnſtig iſt, oder, welches einerley fein trocken, durchdringend und beſtändig wehet, liegen und ein wenig gahren. Ferner machen fie viereckig⸗ te Bänke von Strandſteinen, worauf ſie den Fiſch zum Trocknen Stück bey Stuͤck wechſelsweiſe ne⸗ fhpaltenſ und doͤrren. | — — — | 1 Nachrichten von Feland! 91 einander ausſpreiten, und zidar die Hautſeite, mit der etwa fallende Regen nicht aufs Fleiſch n e von allen obengekehret. ern das Wetter trocken, und der Nordwind enge wehet, kann der Fiſch in dreyen Tagen tru⸗ en genug werden. Wann er nunmehro trucken, pe fie ihn in haushohen Haufen über einander, laſſen ihn alfe unbedecket vor Regen und Wet⸗ stehen, bis fie ihn zu ſeiner Zeit an den Daͤniſchen jufmann verhandeln. Welcher denſelben bey Lieferung auf gleiche Weiſe gufſtapeln und lie⸗ all bis nach St. Johannis, da er eingeſchif⸗ Die zweyte Sorte, welche die Islaͤn⸗ (2) Seng⸗ nder aus dem Kabbelau machen, wird ſiſch. engfiſch von hengen oder aufhengen genannt. Dieſer wird zu Anfang auf gleiche Art wie die⸗ chandhabet, als der Flackfiſch; ohne daß fer verfer⸗ gan ihn nicht im Bauche, ſondern im Ritz tiget wird. “4 aufſpaltet, und nachdem der Ruͤckgrad eben ſo heit, wie am Flackfiſche herausgethan, ein Loch ei⸗ ener zum ausgaͤhren an die Erde geleget. Mittler⸗ heile, daß dieſes geſchieht, ſetzen ſie von Heinen Fels⸗ kümmern vier Waͤnde auf, jedoch ohne alle Ver⸗ hindung, und ganz lucker, damit der Wind uͤberal deſto beſſer durchſtreichen koͤnne. Dieſe bedecken fie von oben, wider den Regen, allein mit ſchlechten ünnen Bretern und Soden, oder grünen Raſen. Und wenn der Fiſch ausgegohren, nehmen ſie ſelben von der Erde auf, ziehen ihn durch das eingeſchnitte⸗ ne Loch über hökierne Ricken oder Stangen, 109 nen, eee eee“ n « * * “ 4 Yan’ er viertel Ellen lang zu oͤberſt an der Bruſt zum Auf⸗ zaͤngen hineinſcheidet; er wird auch eben alſo wie * — 2 2 — — — —.— — 3 a = J — — u 5 mn. - - — — 4 — m in di * — - s * * * eg —— — — 1 * 1 \ I Di * Er \ ur N — en — — — — weil er nur uͤber die ausgeſchnittene Ruͤckgraͤthe | faule, ſondern ſo dauerhaft werde, daß er auch nach gung ziehet: wie durchdringend allhier die Kaͤlte, be wie rein die Luft;“ wie ausdorrend die trucknen conditi, ſed ſolo ate ſiccati toto decennio a putrefictio 4 ur Ne * 1 Pr ” * 22 Nachrichten von Island. hangen ihn alſo, eine Stange neben die andre, den Steinhütten zum trocknen auf. Den Wil trocknen Fiſch nehmen fie folgends wieder heraı ‚sehen ihn von den Stangen und legen ihn endl e vorgedacht, in groſſe Haufen oder Sz unter- . Unterdeſſen iſt ein merklicher Unt * ſchied im ſcheid zwiſchen dem iſche, der auf eine trocknen. Strande, wo man S feine genug hat, un einem andern, der, wo man nur allein Sand he auf dem bloſſen Sande getrucknet wird. Denn ner wird feſter, weiſſer und dauerhafter: dieſer abe daher bey weiten ſo dauerhaft nicht als jener. woher Es iſt wohl gewiß, daß ein ieder, der m lch der allein die Umſtaͤnde und Wirkung eine Stockfiſch lindern, lauern und feuchtern Climati enſes kennet, Mühe haben werde zu begreife oe, wis es möglich ch, daß em so groffer, fette ohnealles Salz fo ſchlecht gehandelter, un ſtatt der Steine, geſpreitet wird, laͤufet an, und unter freyem Himmel aufgeſtapelter Fiſch nicht va her in andern W elfgegenden Sahrelang-aufbehalte werden kann. Allein, wenn man in reifere Erwe ſonders zu der Zeit, wann der Fiſch zugerichtet wird „ Von der reinen und ausdorrenden Luft der Nordlände ſchreibet Olaus M. c. I. Lib. 1. c. 2. Aer S lemper frigidus eſt e ſerenus tantaque eſt aeris tem peries, vt piſces nullo buen dür if ha 6 wal, daß de Werle Nachrichten von Island. 93 fen Nordwwinde (wodurch die Feuchtigkeit, als innerliche Ut ſache der Gaͤhrung und Faͤülliß, lig ausgetrieben werden) wie dahier, wenigſtens ie eit der Fiſchfertigung, keine Schmeißfliegen handen find; nachher auch die wenige, ſo etwa mmen moͤgten, von der Strenge des Fiſchgeruchs gehalten werden, (folglich auch die Eylein und Naden, als die äufferliche Urſache der Vermo⸗ erung ermangeln); ſd iſt die Moglichkeit der Waͤh⸗ 1 dieſer alſo gedorreten Fiſche gar wohl zu begrei⸗ „und die Wohlthat, die dieſen Leuten eben ihre pen und nur böͤſe ſcheinende Lage und Wit⸗ ung gewaͤhren muß, mit Bewunderung zu ber Auf den Inſeln Weſtmande macht Andere gan den Kabbelau auch zu Rothſchaͤer Art den uf Norwegiſche Art. (vid. not. p.g1). Kabbelau Nämlich der Fiſch wird beydes im Nuͤ⸗ zu Stock⸗ ken und Bauch völlig bis nahe an den fisch zn Schwanz, alſo, daß zwo nur noch unterm en. Schwanze zuſammenhaltende Haͤngen, oder Klap⸗ 8 daraus werden, geſchlitzet oder aufgeſpalten. Denn vorerwehneter maſſen auf die Erde zum Habe ten niedergelegt und demnechſt zum Trocknen in ber ſagte Steinhuͤtten, wiewohl ohne Dach bloß uͤber die Stangen geſchlagen und ſolchergeſtalt aufgehan⸗ 3 N 8 ö gen. auch, vermittelſt der Luft und Windes, ſelbſt Fleiſch ſo tru⸗ ken machen koͤnnen, daß es waͤhret. Wie denn in der To- pogr. Norvv. cit. p. 15. angefuͤhret wird, daß man die wilde Gaͤnſe, beſonders aber zwo Arten Voͤgel / eine Zeyer, jo ſehr ſeiſt, die andere Skrab genannt, im Winde doͤrre, und an ſtakt des Brodts gebrauche. Add. Jons Lauritsen Wolff. Norrigia Mluſtrata, p.198. 3 ar N, — — En ande — — — u —ç Sp rr — en — — — — dieſer Rothfehder im, Lande wieder verſpeiſet, u nur gar ſelten ausgeſchiffet, weil dieſe deute mit qu waͤrtigen Rothſchaͤerhandlern ſonſt keine Han lung pflegen, vielmehr dieſe alles benoͤthigte von d Norwegern, mit denen ſie in alter Bekanntſcha ie Credit, und Verbindung ſtehen, komm laſſen. eh? Nuss iiunisiaihls ee Es wird So machen nuch die Hollaͤndiſche Lo auch Labs rendrqyer auf ihren Schiſſen aus de berdan Kabbelau, den ſie bey dieſer Inſel fange machen Labberdan Fauf dieſe Weiſe, daß f DE». dem, Fiſche nat bloß den Kopf abſchne den, den Bauch aufreiſſen, daß Eingeweide heraue nehmen, und ihn mit grobem Salze wohl beſtreu⸗ in Falzen legen , „ eee ee Und hiemit will ich abbrechen, weil doch aus an geführten ſchon die faſt unendliche Nutzbarkeit ** det EHE e hen Sat i c e a * Aberdaine, Habberdeen, i e. Afellus Aberdonenſis, wi ihn Willöughby nennet, ohne Zweifel, weil ihn die Schotter an dieſem Orte zuerſt auf dieſe Weiſe zubereitet und ausge ſchicket haben. Wie denn auch die Schotten auf ihrer, im: gleichen die Irren af der Nordweſt⸗ und Oſtkuͤſte ihrer In; ſel, alljaͤhrig'den Kab elau ‚haufig fangen, und zu Labberdan 1 1 der inſonderheit für die Matrofen auf den Schiffen ENTER NINE SER N Kr Nur noch eines will ich beyfuͤgen, um zu zeigen, wie nicht allein alles an dieſem herrlichen Fiſche zu gebrauchen ſtehe / ſondern wie auch der geſcheide und feinen Vortheil nir⸗ | gends aus der Acht laſſende Kauffmann ſonſt an fich veraͤcht⸗ lich ſcheinende Dinge zu einem eintraͤglichen Vorwurf ſeiner Handelung zu machen ſwiſſe. Nemlich es ſammeln die Nor⸗ maͤnner, wenn ſie den Kabbelau, um Stockfiſch daraus zu machen, ausnehmen, den Roͤgen und das Eingeweide deſſel⸗ ben fleißig auf, und bringen es mit nach Drontheim und | | | “ Dix 55 Nachrichten von Island. 85 Villenghb. Eik. ip. eine Kabbelauart, aber ce s der vorhergehende eigentlich alſo ge⸗ elgu. Daher ſte auch ihre Benennung 5 6 und eine ar fürtreffüche bet fallt, und deshalb von den Inwohnern macht; meiniglich nur zu ihrer Mundkoſt ver- rauchet wird. Welches um ſo mehr zu verwun⸗ en da die Norweger ihren zaͤrteſten und theuerſten dundſiſch obgedachtermaſſen daraus zuzubereiten Aen. So geoß it der Unterfepeid des Fisches, enn er auf einem andern Grunde ſich enthalt, oder mdre Nahrung genieſſet u. ſ. w. und ſo viel Tommi S auch auf einen guten Handgriff an. N nich die hieſigen Bergerfahreralten berichtet, ſolches erhandeln, ind, nachdem es zuvor ordentlich gewracket und gepacket, in koſſen Parteyen, theils gerades Weges, kheils uͤber Ham⸗ urg, nach Nantes ſchicken. Weil die Franzoſen ſich deſſen um Sardinenfang mit groſſem Nutzen und zwar ſolcherge⸗ falt zu bedienen wiſſen, daß fie ihn aus einander gepflücket, bwiſchen ihre Netze freuen: wornach die Sardinen gar be, erg und Häufig herzuſchwimmen. ik, Als der vom Kabbelau ſelbſtgemachte, fich ge. e Bergen. Da die Kaufleute, und abfonderlich am letzten Orte 5 infere ſogenannte Bonden des hanſeatiſchen Comtoirs, wie . aber kein Wie es den Islaͤndern denn auch nl Adv al, er auf den Klippen, oder Bänken von gl er ken Strandſteinen getreuget wird ‚8 Nahmen führer) daraus zu machen, als der r ſchlecht geraͤth und leicht verdirbet, auch daher ni ausgefahren wir: „„ ben dech Da doch die nicht gar weit davon ge die Sitt⸗ gene Dittländer eben ihren vortreffui länder Klippfiſch daraus zu verferkigen im Sta deren zu Defind *, „Vielleicht wildiegdrtlchef Alipp- gelingen will, Klippftſch (der davon Ri IE Er rn es * 3 br RER RR is a NER 2 ANNIE CH e Auf den Hitllaͤndichen Inſeln wird der beſte 1 dauerhaſteſte Klippfſch, und zwar die gemeine Gattung a Kabbelau, die allerzaͤrteſte aber aus der Lenge, verfertig Die Zurichtung geſchieht auf nachfolgende Welſe: Es h ben die Inwohner aufm Strande groſſe viereckte Kaſten vl Holz, in deren jeden bis zu 500 Fische gehen, geſetze In dieſelbe legen ſie den gefangenen Fiſch / nachdem fie Ko und Ingeweide, auch den Ruͤckgrad hinweg gethan ſchich weiſe uͤbereinander, ſireuen grobes Spaniſches Salz fein die darzwiſchen, und laſſen ihn ſolchergeſtale 7 bis 8 Tage durd beizen. Hierauf legen fie ihn unter holgerne Preſſen, we che ſie mit Steinen u. dgl. wohl beſchweren, damik er plai gedruͤcket werde. Nachdem er bis 10 Tage darunter gi ſtanden, legen ſie denſelben aufm Strande (doch fo ho! hinauf, daß die See nicht daran ſpuͤlen kann) auf Baͤnkleil von harten, glatten und reinen Stransſteinen, (womit i See eine zeitlang geſpielet, und fie wohl abgerundet und ge glaͤttet hat, Zingels von den Hollaͤndern und Gallets von dei Frantzoſen genannt) neben einander zum trocknen. So ball er durch die Kaͤlte, Wind und Sonne genugſam getrocknet ſtapeln ſie ihn in ihren Packhaͤuſern auf einander, und bede, cken ihn wohl mit allerhand Del ken, damit keine feuchte Luff noch Wind, als wodurch er ſchleimigt wind dazu kommen möge, Wie er denn auch nachher in den Schiffen, womit er verfahren wird, ſo viel immer thunlich zugedecket, und vor Luft. um Nachrichten von Island. 97 lle Menſchen wachſame und nach weiſe⸗ verferti⸗ Ermäßigung dem einen Orte dieſes, den wiſ⸗ andern ein anders zutheilende Vor⸗ 1" „daß die Islander an ihrem Flack⸗ und Heng⸗ „ wovon fie ſich nach Nothdurft naͤhren, und en andere ihnen nicht nachmachen koͤnnen, ſich bes nügen, und wie den Norwegern ihren Rundfiſch, den Hittlaͤndern die rechtſchaffene und vortheil- e Zurichtung des Klippfiſches, als ihr vornehm⸗ 1 und eigenes Kleinod, uͤberlaſ⸗ ollen. A ene 1850 6. 57. Der Schellfiſch, eigentlich Schell Schelffifch, bey den Englaͤndern Hadock fich. mannt, (Onos oder Aſinus antiquorum, Aſellus rtius . Aeglefinus Rondeletii, Aeglefinus vel Ae- refinus Bellonii,) iſt eines Geſchlechts mit dem abbelau, aber nicht ſo guten Geſchmacks, bleibet uch viel kleiner, als jener, und hat allein kleine fühl are Schuͤpplein, da die andern Kabbelauarten alle §. 58. latt und ungeſchuppet ſind r. Bind verwahret werden muß. Denn ie bedeckter und dunk⸗ er lieget, ie beſſer und länger Hält er ſich. Im Monat Febr. wird daſelbſt der beſte Kabbelau; und im Auguſt die eſte Lenge gefangen und zu Klippfiſch zubereitet. | Es ſtehen einige in den Gedanken, daß dieſer Fiſch da⸗ er den Namen habe weil fein Fleiſch gekocht mehr, als an erer ſeines Geſchlechts, ſchelſet oder ſchelfert, dei. in dicht⸗ he runde Schelferblätter , oder Schalen, wie die Zwiebel⸗ Halen von einander berſtet und gleichſam blaͤttert; welches ar angenehm vors Geſicht gehalten wird, und den Appetit twecket. Ich halte aber dafür, daß ihm fein Name viel⸗ ehr von den merkbaren Schuppen, womit er ſich von allen dern feines Geſchlechts unterſcheidet beygeleget ſey. Ale ermaſſen die Hollaͤnder, und 0 unſere niederdeutſche See⸗ TE» —— EI — — 2 7 \ 95 Nachrichten von Island. Wittling. 5.8. Der Wittling, der von feine weißlichten Ruͤcken alſo genennet wir Hollaͤnd. Witting, Engl. Whitig, Aſellus ca didus, Aſellus mollis major ſive albus Willoughb. 170. Schelffiſch ähnlicher als dem Kabbelau, laͤnglic von Leibe und mit ſcharfen Zähnen. Er hat ein ge niedliches Fleiſch, will aber ſo wenig, als der Sche fiſch, unter echte Kaufmannswaare, ohne wo man dere etwan nicht genug haben kann, nicht mitgenomme werden *. ö i leute Fiſch mare piſcem) nennen. Conf. Kilian, Etymologic, Teuto Linguae. 19935 Ich bin der Meynung, daß dieſer Wittling, die eigen lich ſo bey unſern Hilgelandern Caatjens, ) iſt de zum tuͤchtigen Flack⸗ und Hengfiſch dienen, ur und Fiſcher, die Fiſchſchuppen Schelfen, und de ſchelſen, oder fchelferen, den Fiſch ſchuppen (deſqu genannte Morue ſeyn werde, wiewohl man die Molue die auf den Baͤnken von Terreneuſve gefangen wird in Pe xis gemeiniglich auch la Morue genennet, und Rondeletit ſelbſt fie mit einander vermiſchet. Denn die Molue, ode Merluche ( Merlucius quafı maris Lucius) Angl. Cod. ode White fish, holl. Backeliauw iſt mehr eine Kabbelauat Wiew riſticas nicht ausfindig machen koͤnnen: weil Natur verſtaͤndige ebei an ſolche Derter nicht kommen, und es ſehr ſchwer haͤlt, vol Fiſcherleuten was accurates, einſtimmiges und zuverlaͤßi ges he meldet ol ich noch bisher die rechten eigentlichen notas characte „wor innen er ſich von unſerm Kabbelau unterſcheidet rauszubringen. Indeſſen ich im Vorbeygehen unge nicht laſſen wollen, daß dieſer gefreßise Fiſch den be fondern Vortheil, (den ſich vielleicht mancher wolüͤſige Vielfraß wuͤnſchen möchte) von der Natur habe, daß, wem er nach ſeiner unvorſichtigen Schlingſucht ein Stuͤck Hol h oder fonft etwas unverdauliches, eingeſchlucket hat er feinen Magen herausbrechen, vor dem Maul umkehren und auslee ren, hernachmals aber, wenn er ihn im Meerwaſſer wohl ausgeſpuͤlet / wieder einziehen und an behoͤrjgen Ort und Ste | — a * fi 9 — — ’ Nachrichten von Island. 99 5.59. Der Dorſch, (Din. Torsk, Dorſch. den Preuſſen Pomucheln, Aſellus jus . ſtriatus) iſt die kleineſte Kabbelauart, und den zaͤrteſten Schuͤppchen, die man im Anruͤh⸗ en mit der Hand, ja, wenn er gekocht, ſo gar zwi⸗ Br ir: eee neee bringen kan. Wie dieſes aus der Erfahrung bezeuget Be: 1. IR ol. II. p. 181. worinnen er die ganze Fiſcherey Und Zube⸗ ung der Fiſche bey Terrenenfve nach den allerkleineſten inſtaͤnden beſchreibet, und zugleich anzeiget, daß die Molue te , oder blanche, und die Molue ſeche, oder Merluches 1 einem und demſelben Fiſche gemachet, und nur nach Un⸗ chiedenheit der Zurichtungsart alſo unterſchiedlich benen⸗ werde. Es iſt aber zu wiſſen, daß die Molue verte, wel⸗ e ſo bald der Fiſch nur zurechte geſchnitten, alſofort zu Schiffe gebracht, und ſo blos ohne alle Gevaͤſſe, auf deſſen zoden im Raume ſchichtweiſe uͤber einander geleget, und auf er Stelle eingeſalzen wird „in der That nichts anders / als eins eſalzener Kabbelau fey, der bey uns unter dem Namen Lab⸗ erdan bekannt iſt, und die Molue ſeche, ſo kleiner, als ne, und am Strande erſt eingeſalzen, hernach in der See bgeſpulet, denn auf Horden zum ablecken, folgends auf eym Strande aufgerichtete Steinbaͤnke zum trocknen ausge⸗ keitet, ferner in Hauſen zum völligen austrocknen aufgeſta⸗ alt, endlich im Schiff raum auf Reiſig über. einander gela⸗ en, und alſo nach Frankreich gebracht wird, unſerm Klipp⸗ ſche ganz aͤhnlich fen. A | Wie von den Englandern der Fang und die Zubereitung eſes Fiſches in ihrem Theil geſchiehet, hat Herman Moll auf ir neuen vortrefflichen Carte von Nordamerica in einigen guren vorgeſtellet. In Weſtengland iſt eigentlich die Rhe⸗ key zu dieſem Fiſchfange. Man nennet die Schiffe, ſo dahin ſchicket werden, um den Fiſch zu fangen, und nach Engeland Auholen, Nevyfoundland- Strips, oder in der Matroſenſpra⸗ „ Nevvfoundland-Men, iingleichen Bankers: die aber da⸗ gehen; um fertigen Fiſch zu erhandeln, und ihn nach Spa⸗ en, Italien u [. w. gerades Weges zum Wjederver kauf zu kingen, Sack - Men. Vid. Atlas Marit, & Commers, | u H— = = rar r —— - — E — — zer San ne a ee z 3 : — — — en, = = = — = - — — ie : £ — 5 = . — — — 5 - — > - * — 2 2 — 3 > * - nys Defcript. des Cotes de! Amerique feptentrionale — 100 Nachrichten von Island. ſchen den Zaͤhnen, nicht einmahl verſpuͤren kann, b kleidet. Ihre Farbe iſt grau und etwas goldfaͤrbi mit vielen dunklen oder ſchwarzen Flecken und Stre fen gezieret: ihr Fleiſch iſt gar niedlich: befonden derjenigen, die in der Oſtſee und zwar ohnfern Luͤbe gefangen werden, welche im Sommer lichter vo Farbe, im Winter aber dunkelgrau ſind. Die De niſchen Unterkaufleute auf Island pflegen dieſe Ga tung auch zuweilen zu doͤrren und wie Flackfiſch zı richten zu laſſen, und alsdenn Tietlings zu nennen Derſelbe wird gar zart und niedlich, aber nur zu G ſchenken für groſſe und vornehme in Copenhagen g brauchet, folglich ſehr ſelten anders wohin gebrach Köhler. F. 60. Der Röhler oder Roolfifd u (Hollaͤnd. Kool, Engl. Colefiſch, Wi loughb. Ichthyol. p. 168. Aſellus niger, Carbonariu If von ſeiner gar dunkeln Farbe alſo genannt, iſt zwa . auch eine Cabbelauart, und nur ein wenig kleine als derſelbe, im übrigen ihm gar aͤhnlich, aber fo ma ger und ſchlecht von Geſchmack, daß ihn die Islaͤnde nicht brauchen koͤnnen, auch, weil es ihnen an bejferei Gattungen keinesweges fehlet, nicht einmahl eſſen Er wird bey der Nordcap häufig gefangen (Zorg drag. Groenl. Viſch. p. 97.) weil er inſonderheit na Norwegen ſich ziehe. Daſelbſt heiſſet er Sey Gtaaſey, Stifisk, auch Ofs, und wird im Ueber fluß gefangen, wenn er naͤmlich von Wallfiſch getrie⸗ ben und dergeſtalt geaͤngſtiget wird, daß er oft aufs trockene Land Läuft. Doch eſſen ihn nur die Arm ſten Leute, und heben ſeine gewaltige Leber auf, um Thran daraus zu kochen. Der Armuth zum beſten iſt auch in Bergen dieſe löbliche Verordnung gema ol worden, daß unſere Hanſeſtaͤdtiſche Kaufleute ihn ; ae ah ar A Nachrichten von Island. 101 dem Geſinde nicht geben duͤrfen, damit et dem Ar⸗ uch, die itzo den gröffeften für ı Luͤbſch Schilling ben kann, nicht etwan vertheuert werde. Unſere jilgeländer Fiſcher fangen ihn auch, und bringen u zuweilen nach Hamburg, finden aber wenig Ab⸗ N e. 15 l 0 4 ö 8:61. Von andern Fiſchen, obwohl Butte und jeſelbe ſich hier insgeſammt groͤſſer und Schulen. ter, als anderwerts befinden, als den ya zuͤtten, Schullen, die allhier ſo feiſt, daß ſie ge⸗ ucknet alſofort roͤthlich an den Graͤthen werden, ind ſich anſtecken, folglich in der Handlung und um Ausſchiffen nicht dienen, ſondern nur von den slaͤndern friſch weggegeſſen werden, und andern ergleichen, will ich die vielen beſonderen Nachrich⸗ en, die ich geſammlet, verdrießliche Weitlaͤuftig⸗ eit zu vermeiden, bis zu einer andern Gelegenheit jerfparen. 150 | FR 5.62. Nur will ich noch mit wenigen Zilbütte. er Silbuͤtte gedenken, die, da ſie bey uns Hk n unſrer Nordſee nur zu 120 bis 130 Pfund an⸗ vachſen, bey Island ſo groß ſind, daß ſie bis zu 400 Pfund waͤgen. Dieſer Hilburt oder Seilbutt, Daͤn. Hellefiſk, Norweg. Helleflynder oder QAvei⸗ te, Franz Flaitan oder Flettan, bey den Weſteng⸗ land. Holibut, in Nordengland Turbot oder Tur- but, Hippogloſſus Rondel. et Geſn. ift die allergroͤſ⸗ ſeſte Gattung von Buͤtten und faſt fürchterlich anzuſehen. Er hat unten und oben eine gedoppel⸗ te Reihe etwas gekruͤmmeter und einwerts geboge⸗ ner ſehr ſcharfen Zaͤhne, eine groſſe ſteife Zunge, und über derſelben recht vor dem Schlunde am Oberra⸗ chen zweene runde aus vielen ſpitzigen Zaͤhnlein be⸗ | G 3 fe —ü——— — mı m sum" Conf. Leuvrenh, Mifliv, d. 22. Jun 170 102 Nachrichten von Island ſtehende und deshalben ganz rauhe Stellen, nie weniger auf ſeinen Kiefen ſpitzige Stacheln, mit dre fachen Kiefendeckeln oder Ohren. Man ermiſſ vhnſchwer, daß, weil er fo breit und platt, doch de bey keine prppsrtionigte Dicke oder Runde, kein gnugſame Fertigkeit, fich zu tummſen, Fiſchen nach zueilen und ſo fort, anderen groſſen lang runden x ſchen gleich hat, ihm dieſer ungemeine Vorrath 0 Spitzen, Hacken, Zaͤhnen um feines Raubes, dem! beykommt, deſto weniger zu verfehlen, und was! erhaſchet, deſto beſſer zu halten und zu bemeifterr gegeben worden, zumahl ſie nicht allein Heering un dergleichen kleine ſondern auch Schelſiſche, Dorſche und andre groſſe Fiſche erſchnappen und hinabſchlin gen. Sonſt iſt diefer Butt ſowohl an auſſerliche Leibesgeſtalt und Floßfedern, als inwendig mit den Eingeweide andern Buͤtten ganz gleich. Er ha auch, ob er ſchon ſo groß iſt, dennoch wie jene kein Luftblaſe. Er kann aber deswegen auch eben fü wenig, als dieſelbe ſich ſonderlich empor heben, und ſtark und weit ſchwimmen, ſondern muß, wie die Übrige ſeines Geſchlechts, meiſtens am Grunde ſich enthalten. Daher iſt an ihm diejenige Haut gat kenntlich und ſichtbar, wormit alle Fiſche derſelben Art vor andern Fiſchen um deswillen verſehen find, damit ſie, wenn ſie als ſchlechte Schwimmer bey eraͤugendem Sturm ſich wie fie pflegen, in den Sand zur Befeſtigung eingraben, dieſelbe vor die Augen ziehen, und ſolche dadurch vor dem Schneiden des ſcharfecktigten Sandes bewahren Finnen * Sie haben zwar ein wohlſchmeckendes, aber Ber; der e | ſtren⸗ engen und übermäßigen Feiſte ſehr ſchwer zu ver⸗ gendes Fleiſch .. b 8 on dieſem Fiſche wird der in den Davon ordiſchen Laͤndern und in Niederſachſen wird der r bekannte Raf und Kekel * gema⸗ 0 jet, der aber, weil er einen recht geſunden macht. d zum Seefiſchfett gewehnten Magen fordert, nachdem die Welt zaͤrtlicher geworden, genig mehr gemachet, und noch weniger in die Frem⸗ e geſchicket wird. 1 | 8.63. Den Schluß mag die Makreel, makreele. Nering an der Geſtalt nicht ünahnlich, aber gröſſer nd bis ein und einen halben Schue lang iſt, vor die⸗ s mahl machen. Sie ſchmecket friſch geſotten, oder braten; denen, die Fiſchfett lieben, ſehr gut, ſonſt twas ecklicht. Die Islander geben ſich ihrenthal⸗ . gat: ben * Nav, Raf, Isl. Rafur, ſind die Flosfedern, welche jef aus dem Rücken mit dem Feiſten eusgeſchnitten, ein we⸗ nig eingeſalzen, und nachher windtrucken gemachet werden: Rekel, oder Rekling, Jsl. Riklingr, ſind laͤnglichte Strie⸗ men der Haut und des Fetten, ſo oben vom Schwanz ge⸗ zen den Ruͤcken zu abgeſchnitten, ebenmaͤßig eingeſalzen / und am Winde getreuget worden. Der beſte Raf und Rekel kommt aus dem aͤuſſerſten Norwegen von Andenaͤs, Trom⸗ ſen und aus Finnmarken. Die Pormänner fangen die Hille Scomber. Rondel. Bellon.) die einem butte, wenn der Kabbelaufang vorbey und begeben ſich des 1% Endes mit groffen Boͤthen in die See. Des Nachts, die alsdeun lichte, liegen ſie auf den Fang, doch nicht laͤnger, als bis St. Johannis Tag. Weil der Fiſch nachher, da die Luft ſehr warm wird, wegen ſeiner groſſen Feiſte nicht wohl ge⸗ doͤrret und aufbehalten werden kann. Ramus Noriges Beſkr. pag. 252. Die Franzoſen wiſſen auch aus ihren Flaitans, die fie auf den Baͤnken bey Terreneuſpe fangen; die Floßfe⸗ dern, wie Raff auszuſchneiden. Vid. Denys Deſcript. cit. Tom. II. p. 260. Nachrichten von Island. 103 — ER NER mnED NUum — 104 Nachrichten von Island. ben keine Muͤhe. Sie gehöret unter die reiſende od einen groſſen Kreislauf vollendende, mithin ſich vi len Reichen und Völkern darbietende Fiſchſorte Man hat mich verſichern wollen, daß fie den Wint in Norden zubringe, gegen dem Fruͤhling aber Il land, Hittland, Schotland und Irrland vorbey die Spaniſche See ſich begebe. Allda ein The Portugal und Spanien vorbey in die Mittellaͤnd ſche See falle. Der andre aber ſchon im April ur ter Frankreich, im Majo im Canal unter Engeland Im Junio bey Holl⸗ und Frießland; im Julio abe auf der Juͤtiſchen Kuͤſte ſich ſehen laſſe; woſelbſt e um die Nordſpitze ſich ſchwenkend einen Schwarn in die Oſtſee abſchicke, der Ueberreſt aber Norwegen vorbey nach Norden wieder zuruͤck kehre. Wei dieſer Fiſch fuͤr den Kaufmann nicht dienet, folglich nicht eigentlich aufgeſuchet wird, habe ich in dieſer Stuͤcke zu recht völliger Gewißheit nicht gelangen mögen, ſondern an dem Zeugniß zweener erfahrnen und aufmerkſamen Fiſcher, die auf dem Hilgenlande wohnen, mich begnuͤgen muͤſſen. | er er * Wwallfiſch. S. 64. Unter den groffen Fiſchſorten ſt In hen oben an die Wallfiſchgattungen. Unter denſelben waget ſich der groſſe Groͤnlaͤndiſche (welcher von den Islaͤndiſchen Slettbakr von den Normaͤnnern Slitbakker, d. i. Schlechtruͤcken, Glattruͤcken, wegen ſeines ebenen von aller Finne oder Floßfeder entblöffeten Ruͤckens, Balena vulga- ris edentula, dorſo non pinnato Raj. (auch wohl | Sandhual genennet wird) feiner ungeheuren Groͤſſe halber nicht leicht bis an die Inſel Island, „ halt * Bon welchen eigentlich in meinen Nachrichten von Grönz land gehandelt iſt. Nachrichten von Island. 105 lt ſich, aus Scheue vor den untieferen Gruͤnden, den grundloſen Tiefen bey Spitzbergen und un⸗ baedacht , deſto häufiger und beſtaͤndiger in dieſer om der LTordcaper, welcher jenem Groͤn⸗ imdifchen an Geſtalt des Leibes, auch wegen der garden im Maul gar ahnlich, ſonſt aber viel klei⸗ er und in allen ſchmaͤhler iſt. Dieſen Wall⸗ ſch wiſſen die Islaͤnder ſich vortrefflich zu Nutze zu achen; zumahl er ihnen, da fie ihm aus Mangel ichtiger Fahrzeuge und Geraͤthſchaften in freyer Zee nichts anhaben wuͤrden, eine beqveme Gele⸗ 5 ſeiner Meiſter zu werden, ſelbſt an die Hand Denn indem er, als obgedacht, den pie fie deeringen in die Fiörden oder Sinus fol⸗ ihn fans et, und fie, um ihrer deſto mehr zu Fuͤl⸗ gen. ing feines hungrigen Magens zu erha⸗ | hen, gegen den Wall antreibet, ſo geſchiehet es zu⸗ seilen , daß er aus gar zu groſſer Begierde und Eis 2 Nordpol zurück. Dahingegen hauſet, als er auf ſolche untiefe Stellen“ und Baͤnke rennet, von er nicht wieder zuruͤck kann: oder er veran⸗ aſſet zum wenigſten uber ſolcher feiner Jagd, daß ie Islander ihn ſelbſt jagen, auf die Baͤnke ſcheu⸗ hen und überliſten. Das letztere geſchiehet auf olgende merkwuͤrdige Weiſe. So bald fie wahr⸗ jehmen, daß ein ſolcher Wallfiſch hinter den Hee⸗ ingen darein treibet, werfen fie ſich ungeſaͤumet mit Rn. aD Har⸗ * Die von den Islaͤndern mit einem eigenen Namen Hual-vag, (iuxta Verel. in Lexic, Scyth. Sc. ex el. Nekab genennet wurden. Wie dieſes auch ſchon Olaus M. Hiſt. Gent. Septentr. Lib. XXI. e. 15. bemerket. . I 0 0 N . 10 1 1 N u IM) us N 1 N) | Ki DIN 2 11. 1 Sul | 10 el. Bi ! 1 9 | \ m j kn KR IR © i 0 Al f 1 Er I ur le . Ki m I 4 10 | * Na 0 I | * 0 1 10 | . nl 1 | 0 | N \ il 000 i ‚al 1 1 10 | In. 100 IN | NN IH) ml 1 106 Nachrichten von Island. Harponen, Spieſſen und Meſſern verſehen in i Bothe, und rudern ihm von hinten zu ſo nahe e den Leib, als es ſich nur will thun laſſen. Hiere wenn der Wind auf den Strand zu wehet, fehı ten ſie eine Menge allerley zu dem Ende mitgeno menen Blutes vor ihr Both aus in die See, m laſſen es durch den Wind auf den fluͤchtenden Fiſ zutreiben, fahren auch maͤhlig nach“ Da denn de felbe, wenn er ſich verfolaet ſiehet, und nach d See umkehren will, des Bluts aber gewahr wir vor ſelbigem ſcheuet und lieber, als hierdurch Ob dieſer heftige Ekel daher entſtehe, daß er ein ſo ches Blut etwa fuͤr das Blut eines Weibleins, indem die Si Wallfiſche deſſen monatlich eine ſo groſſe Menge, daß d See davon gelärbet wird, verlieren, zn welcher Zeit fie au ein ſehr ſtinkend Waſſer ausblaſen. Vid. F. Feuillet Journ; es Oblervations phyſiq. etc. faites en Ameriq. Tom. p. 393.) oder auch für das vergoſſene Blut eines ſeines gle chen, der bereits ertoͤdtet, anſtehet, und nach der allen lebet digen Creaturen angebohrnen unuͤberwindlichen Furcht vo ihrem Untergang, und Trieb zu ihrer Lebenserhaltung, de Weg wo ſolches hergetrieben koͤmmt um nicht in gleiche Verderben zu verfallen, aͤngſtiglich meidet und davor fliehet ſolches laſſe ich dahin geſtellet ſeyn, vermuthe aber mehr da letztere. Denn Plinius hat ſchon die Blutſcheue bey den Fi ſchen angemerket, indem er ſchreibet: viſces max me pifei n languinem fugiunt. Hiſt. Nat. Lib. X. gect. 90. und (welchet ich fleißigen Naturforſchern, die in der Natur nichts ihres Nachdenkens unwürdig ſchaͤtzen, zum Nachſinnen anfuͤge, der aufmerkſame D. Markin in ſeiner vielfaͤltig angezogen el Beſchreibung der weſtlichen Intel bey Scottland p. 1427. fuͤh⸗ ret als eine gemeine in ganz Scotland bekannte Erfahrung an: That, if 2 Quarel happen on the Coaft, vyhere her ring is caught, and that Blood de dtavyn Yiolenely, then dhe Herring go avvay from the Coaft, vyithout returning during that Sealon, This ‚ they fay, has been obſerved in all paſt ages, as vvel as at preſent. Das jſt / wenn ein | | Nachrichten von Island. IO? wimmen, ſich wieder wendet und dem Lande zu⸗ „ darüber aber zuletzt nothwendig entweder auf Sande, oder zwiſchen den Scharen ſtrandet. N s Mangel das Waſſers lie⸗ Fiſcher, welche mit den seländern eine gleiche Därftigt‘* und Mangel an Werkzeu⸗ ienen ſollen. * Es kömmt wohl meiſt auf die Gewohnheit an, daß nan das Fleiſch der Wallſiſche für uicht eßbar halt. Uaſere Brönkandsſahrer, die endlich ein Stück von einem ſtarken ind etwas ſtrengen Meerſiſche zu genieſſen nicht ungewohnes 108 Nachrichten von Island. vonder Die Barden *, weil fie nur klein u fen Bar: deswegen von den Dänen nicht ſehr l den. gehret werden, auch von den Islaͤnde wegen ihrer elenden Werckzeuge nicht wohl aus de Fiſche herausgehauen werden koͤnnen, laͤſſet m ſizen und mit dem Rumpfe, Aaſe oder W ſind, bezeugen, daß ein Stuͤck von einem jungen Walfifd fo lange er friſch, fich wohl eſſen laſſe. Das Fleiſch der Fin fiſche, die zuweilen in Verfolgung der Heeringe auf den obe ſten Norwegiſchen Kuͤſten ſtranden, oder ſonſt bezogen we den, wird bey Pfunden verkaufft, und von dem gemein Bauervolke gerne gegeſſen, welche ka daß es wie Rin fleiſch ſchmecken fol. Lucas Jacobſon Debes in feinen Fa rois, oder Däniſchen Beſchreibung von Faͤrdͤe, p. 160 ſag von den Inwohnern dieſer Inſeln, daß ſie das Speck vol Kopfe des Wallfifches mit ſchwarzem Salze, oder der Aſch vom gedorre cen und verbrannten Meerkraute (Tang) einfa geſtaltete, und auf den Ecken ganz zottigte Blätter, die der Wallfiſch an der Seiten des obern Theils feines Rachen ſitzen und herunter haͤngen hat. Aus welchen durch reinigen von den Zotten und Kieferfleiſche, ſpalten u. ſ. f. das ſogenannte Fiſchbein gemachet wird. | | 3 *Die alten Holländer ſagten Karonie, die Franzoſen 0 X Nachrichten von Island. 109 Den Speck werfen fie in die Orhoͤte Por er 2 Fäffer, und laffen ihn ein Viertel uud der 1 lang darinn liegen, und nach und aus kom; ich ſchmelzen und auslecken. Was menden th iſt der feinefte und beſte Thran,“ Hr | 7 harogne, welches mit einander vielleicht aus xapovdia rſtammet. | ' „Dieſes Wort bedeutet das ausgeleckete Fiſchoͤl, und iſt c dieſem Verſtande vermuthlich von den noͤrdlichſt belegenen uſſen, von denen man bekanntlich zuerſt den Thran unter eſer Benennung bekommen, erlernet, und bis daher bey⸗ halten worden. Damit ſtimmet überein Clem. Adami auigat. Anglor, ad Meſcouit. (in Republ. Moſcou. p. 3 6.) ittunt, ſchreibet er, & aquilonares Rusſi oleum a Barbaris rain dictum, quod in flumine Vna dicto conficiunt. So get auch Olaus M. Hiſt. Sept Lib. II. cap. 17. quam pin- uedinem (marinarum belluarum) vulgari eorum Traan. it Lyfe, a lucendo vocant, quia lampadibus immiſſa cla- lime lucet. Nach der Kraft des Worts heiſſet bey den ordiſchen Voͤlkern Traan eine austropfende Feuchtigkeit, oder Jeligfeit. Denn fo iſt Sax. Traan oder Trane (Belg. Traane, zerm. Thräne) (1) Lacryma e glandulis lacrymalibus deſtil- ins. (2) Lacryma arborum, Gummi [. Reſina vid. Kiliani itymolog. (3) Oleum piſcium ex fruſtulis diſſectis deſtillans. Ilfo heiſſet auch Sax. Taar (Germ. Zähre / Otfr. Zaheri) la- ry ma. Dan. Taar oder Taarn Lacryma, it. ſtilla aquae & olei. sl. Tar lacryma, guttula, ſtilla. Gudm. Lexic, Angl. Sax. Tear acryma & Tere, gummi, gluten, Angl. Tar A. 5. Tare & Teor Germ. Teer, Theer, Goth. Thior , Juec. Tiäre pix liquids. Dahin gehoͤret auch nicht weniger die aus der Kuͤhemilch aus⸗ gedruckte Fettigkeit, die Butter, nämlich Bu⸗ tere AS. Butere Bu und Tere. Naͤmlich bu, Goch. bos, vacca Verel. (vnde noſtr. Bu- Os und Bu⸗Koe, Bs Etc.) Wie denn laͤngſt ſchon beydes die Lateiner und Griechen ohne daß fie das Stamm! —> m» >> um mm mm" ——— nn nr - II Nachrichten von Island. abgeſchoͤpfet und ungekochet nicht den face und an die Daͤnen verhandelt, ſondern ſolchergeſt auch ausgefahren und perbrauchet wird. Unſe Kaufleute heiſſen ihn: klaren Chyran. Das z ruͤckbleibende kochen ſie aus zu einem dickern in braunen Thran; der deshalb auch in der Handluf brauner Chran genennet wird. Be vos ener gr Wopey zu wiſſen, daß noch die alle andern ſchönſte Sorte von Thran, wenn fie ut Sorte vermiſcht gelaffen wird, diejenige ſey, d Ehran. aus den Kabbelau, Hay, und anderer | 3 5 ſche Lebern ausſchmilzet. Zu welchen Ende die Islaͤnder alle dergleichen Lebern in Tonne ſammlen, und darin ohngefaͤhr ſechs Wochen liege und ſchmelzen laſſen. Wornechſt ſie den von ſelbſ ausgefloſſenen Thran abfüllen, und ungekocht unte den vorhin gemeldeten klaren Thran zu deſſen Ve 4 beſſerung mengen, auch folgends die Ueberbleibſe auskochen und zu dem braunen Wallffiſchthran gieſ ſen, und dergeſtalt eines mit dem andern an den Daͤ⸗ niſchen Kaufmann verſtutzen . eee | I it ur >: a wort angeben koͤnnen, Bueyrum und gruen gejagt, welcher letzteren Fugav, rope &c. qus der t beygebrachten Rar. monia linguarum recht eigentlich verſtaͤnden werden mag Wobey ch noch dieſes anmerken will, daß auch das vorhabende Wort aus Orient feinen Urſyrung habe. Denn wie in Europg T und 3, alſo werden in Alien w, und x in den unter⸗ ſchiedenen Mundarten vielfaͤltig verwechſelt. Und fa heiſſe N X D und . ein aus einem Baum durch den na⸗ zürlichen Drang, oder kuͤnſtliche Ritzung hervorflieſſendes um N kröpflendes Harz insbeſondere Terpentin. Vid, Hılleri Hiero- phy tic. lib. I. c. 45 „„ und bey den Arabern Trara fluxit, manauit. Tæirwa und Dfaru Lacryma arboris, .. reſina Die Rorfinder nchen deſſen auch wel don den Lebern — — — 8 \ Nachrichten von Island. 8.66. Das Meerſchwein“ iſt ein meer⸗ der Nordſee bekannter Fiſch aus dem ſchwein. zallfiſchgeſchlecht, etwa s bis 8 Fuß lang. | brauchts nicht denſelben zu beſchreiben, weil in nunmehro davon gar fleißige Anatomiſche Be⸗ reibungenhat.** Worauf ich mich nur lediglich ehen darf. Ob es daſelbſt mehr als eine Sorte feiben gebe, hat man mir nicht zu fügen gewußt. och iſt mirs gar glaublich, weil man in Nordame⸗ a derſelben zwo hat.. Sein Fleiſch iſt aller gs eßbar. Denn die Schotten auf den pe Bus | eln »Dorſche und Kabbelauen, die fie zu ihrem Scockfiſche ten: indem fie dieſelbige an die Luft legen und die Fertig: t daraus träuffeln laſſen. Und die Franzoſen, die, was von andern ſehen, gar geſchwinde nachzumachen wiſſen, terlaſſen nicht, auf Terreneuſve dergleichen aus den Lebern er Molue zu ziehen. Dionyf c. 1. Tom. II. p. 104 So hat ch Moll auf ſeiner vorberegten groſſen Carte von Nord⸗ erica eine ſolche Preſſe, als die Engländer daſelbſt eben zu gebrauchen; mit ſtechen und vorſtellen laſſen. | * Isl. Suinhual oder Suinhuallur, auch Witinger orweg. marſvün oder Wiſer, Daͤn. Bruuskop (wegen nes dicklichten runden Kopfs) imgleichen Springhual, er Springer, (wegen feines gewoͤhnlichen Springens bey vorſtehendem Sturmwetter aus der See heraus) Gall. ſarſuin, Angl. Porpeſſe oder Porpus Scot. Sea port, Phocaenaæ ondel, Turfıo Bellon Delphinus Septentrionalium. Schonev. ** Vid. Ephemerid. Nat.,Curiof. Dec. I. an. 3. p. 22. Lovv- jorp Abrigdm. &c. Vol. II. p. 8 39. ſed. et nuperrime Sup- em- I. Annal Wratislau: Art. XI. | rn Naͤmlich eine und zwar die groͤſſeſte ganz weiß, ſo ß als eine Kuhe, deren Speiſe allerley Fiſche, zum lieb⸗ en aber Makreelen Heeringe und Sardinen, fie giebt! bis Quarteln Thran. Die zweyte heiſſet Pourflle und findet ch in allen Meeren, geht ſtets Schagrweiſe, und iſt gut zu ee, 2° 08. Sna 29.19 Taufe, da die Bauern es bald gewahr werden und unten her 112 Nachrichten von Island. fein * eſſen ihn durchgehends, und ſagen, es beydes eine geſunde und ſehr nahrhafte Koſt, in die Frantzoſen machen aus ſeinem Fleiſche auf Ten neufde Metwuͤrſte. Er wird aber meiſt nur fein Specks halber, ob er gleich deffen nicht viel hat, g fangen, nachdem durch den groſſen Verfall & Groͤnlaͤndiſchen Fiſchfangs der Thran nunmeh ſo rar und folgbar ſo theuer wird. Indeſſen er wegen feiner ungemeinen Geſchwindigkeit fi Schwimmen und Springen gar ſchwer zu bekon men, wofern er nicht von ohngefehr durch ſeine und ſaͤtliche Heeringsmauſerey dazu ſelber Gelegenhe gieber. x Wodurch die guten Islander ste | w ) | * Martin d. J. p. 269. | 7 e Dionyſ. an nur itzt angefuͤhrtem Orte. * Wovon Arend Berendſen Berg in feinem ſeltenen By che: Daͤnnemaͤrkiſche und Norwegiſche Herrlichkeit genannt 5. 298 dieſe artige Anmerkung hat: Dat haͤnder de under tiden, fanfom anno 1623, at unge Huale, ſom forſolgd oc jage effter Sild, dem forlöbe udi Fiörden oc ſnefth Bugke, hnor Boͤnderna dem Blifwe waer, vr ſaͤtte Garn ne den fore, ſaa at de da Sild i ſtorr mengd, ſaa velſom ſam me unge Springhnale kunde jage pan lander oc fange, {m ſom i bewerte gar, da de Bed 2 Myl weigs ſonden Bergen paa den kid be ſted, ſtaa danne Springhnal wid 17 eller 18 jagede j land ꝛc. Das iſt: Es begiebet ſich zuweilen, als A. 1625 / daß, wenn junge Wallffiſche den Heering verfolgen und jagen, derſelbe vor ihnen her in die Bayen und Meerbuſen Garne vorſetzen, wodurch fie nicht nur den Heering in groſſer Menge, ſondern zugleich auch einige junge Springer, oder Meerſchweine koͤnnen zu Lande jagen und fangen. Wie im bemeldeten Jahre ungefehr 2 Meilen jenfeits Bergen auf einmal und an einer Stelle bey 17 oder 1s ſolcher Meer ſchweine zu Lande getrieben wurden. Deme aus Chriſt. Eyrer von Haymendorf Reiſebeſchreibung in das gelobte Land . 149 beyſetze: Die kleine Buben ſtehen an den Ufern mit | \ N. — EN — agg Nachrichten von Island. 113 ahl auch keinen ſonderbaren Vortheil erjagen wuͤr⸗ a, wenn es mit dieſem Fiſche nicht darneben dieſen beſondern und anmerkungswürdigen Umſtand e, daß er, ihnen gleichſam zum Beſten, alle Jahr mahl naͤmlich im Monat Junio durch Vorwach⸗ ag eines Hautleins vor die Augen blind werden üßte. Zu welcher Zeit ſie, wenn ſie ſſeißig ſeyn len, derſelben öfters bis dreyhundert durch ſcheuchen und Treiben auf den Strand, den ſie denn nicht ſehen, und alſo auch nicht vermeiden, ihre Gewalt bekommen kbune. 1 5.66. Von den Hayfiſchen oder meer: jeerhunden (Canibus marinis, Galeis) hund. ngen die Islaͤnder nur die groͤſſeſte Gattung“ ih⸗ den Wurſgaͤrnlein, und wenn die Delfine zu dem Geſtade mmen; und die Fiſche vor denſelben fliehen gegen dem nde zu, fo werfen ſie das Netz und fangen ziemlich viel. f ſehr luſtig zu ſehen. Denn die Delfine helfen ihnen lichſam fiſchen, und unterdeſſen faͤnget der Delfin auch und fer ſich. Denn kein Fiſch im Meer iſt / der mehr die kleinen ſchlein ſrißt, denn der Delfin, darum er auch Cacciatore Maste (Meetjager) genennet wird. Sie kommen gar ag⸗ *Cauis Carcharias, Lamia, Tiburonus; El. Zaackal b acka auide & ictibus more canino vörare, Gudm. Andr. eule.) Dan. Saafiſk, it. Sawkal. Gall. Requiem, Angl. he White Shark. Martin Deſeript. of the Wieſt. Isl. of Scott - ad, p. 38 meldet, daß die daſſgen Fiſcher die groſſen debe Martens che deths, und die kleinern Sillucks nennen. geen, ebt von den groſſen eine Beſchreibung in feiner Spitzbergiſ. eiſebeſchreibung cap. 3. n. 8. und ſetzet , daß er 2 bis 3 den lang werden ſolle. Die beſte und zugleich anatomi⸗ he Beſchreibung aber hat man dem F. Fenillee. Journ. d. bl. Phyf. Vol. I. p.17 .d. et in Continugt. p. 100 zu dan⸗ en. Eben Dielen oder vielleicht etwas kleinern Fiſch neue en die Norlaͤnder Sgakäring W andie: vid. Aut. in. — um —— EI m um" 114 Nachrichten von Island. res Specks und der Leber halber. Ihr Spe hat die beſondere Eigenſchaft an ſich, daß er ſich la ge haͤlt, und wie Schweinsſpeck haͤrtlich doͤrren fü ſet; daher es von den Islaͤndern als Speck gedoͤrre gebrauchet, und zum Stockfiſch gegeſſen wird. G meiniglich kocht man Thran daraus. Die Leber ſo ungeheuer groß, daß man mit einer einzigen i Qvartel (das iſt) ein Vaß von 64 Hamb. Stu gen) anfuͤllen kann . Man kann auch noch au dem duͤnnen Fleiſche des Unterbauchs dünne Ri men ſchneiden, welche wenn fie gedörret, und ein Jah und etwas laͤnger gehangen, daß alle Fettigkeit Dat aus gelecket, ſolchergeſtalt ſich zurichten laſſen, (a | mich ein anſehnlicher Kaufmann aus Copenhag en der vordem mehrmahl in Island geweſen, ver chert) daß ſie ziemlich wie Ochſengaumen ſchmecken Schweꝛdt⸗ §. 67. Es laͤſſet ſich allhier auch öfters ſiſch. der Schwerdt⸗ oder vielmehr Sage, | fiſch, der das zackigte und faſt einem ge doppelten Kamme aͤhnliche Schwerdt vor dem Koh; Topogr. Notvv. p. 11 f. Ion. Ranii Norriges Beſkrivelſe p. 2. a Weil derſelbe bey Nacht zum Beſten ſtehet, und am: meiflen anbeiſſet, wird er von Weynachten, wenn die laͤngſte Nächte ſind, mit einem Haken an einer zweyelligten Kette, damit er das Seil nicht abbeiſſe, gefangen. Er hat eine ſehr groſſe Lei bfr; aus deren einer bis zwoͤlf Pfund Thran gemachet wird. mus feinen Eyern, deren er in ſeinem Ovario viel hat, wiſſen die Nordlaͤnder ſich gute Pfannkuchen zu machen, die ſie Hag⸗ fage nennen. Mur. Reg. E. I. Sect. III. n. 6 36.35 Martin an itzt angeſuͤhrtem Orte gedenket, daß eine einzige Leber von einem groſſen Hay eine Pint Schottiſcher, d. i. beyn 14 vier Engliſ. Maſe Thran gebe, und daß der Orten ſolche beber in einem Topfe ‚ver halb voll Waſſer, gekochet, und waͤhrendem Kochen, der nach und nach aufſteigende und ohenſchwimmend | Thran abgeſchaͤumet, und in ein Faß gethan werde. Wie ſo it der Leberthran gemacht werde, *. not. p. 1 IC» ae | U 14 "| 70 N, 7 \ 17 Ye | I 4e e Nachrichten von Feind: 115 und uͤber dem Maul ſtehen hat, fehen . Noch e mir Herr M K, welcher viele Jahre auf en ellmann - oe gewohnet, erzehlet: daß es in daſis Na Meere noch eine andere von den Seefah⸗ 13 den alſo genannte Art der Schwerdfifche ges Kin welche ein dafür angeſehenes krummes Schwerd A. Saͤbel ( ſo in der That mehr einem gekruͤmme? MIN Pfahl gleichet, und mit Fleiſch und Haut, wie er 1 4 andre Finne uͤberzogen iſt) am Ende des Ruͤckens Bl 2 fen hat. Ich werde von demſelben in der Nach} | ht von Grönland an feinem Orte handeln. In⸗ e ſſen iſt verwundernswuͤrdig, daß die ſonſt unge⸗ nl A ure Beſtien, die Wallfiſche, wenn fie einen diefer Mm t Fiſche vom weiten vermerken, gar aͤngſtiglich 1 f h gebaͤrden, ſpringen und eiligſt davon fliehen; | ß je denn auch die Robben ſich gar fehr vor ihnen 1 4 echten und öfters aufs Land den Menſchen zuſprin⸗ l k . n um ihnen nur zu entgehen. Wovon kuͤnftig Di ich die Urſache gemeldet werden wird. a Il, 8.68. Uebrigens ſetze ich zu weiterer Seebullen * nterſuchung noch hieher *, was ich und Kühe. | sn. den Seebullen , Meerſtieren md W Teerkühen aus dem Munde zwener zwar nicht | ugen⸗ doch Ohrenzeugen gehoͤret: naͤmlich daß "|| jefelbe mit dem Kopfe einem Ochfen, mit dem Leide TIME nd Fuͤſſen aber einem Robben oder Seehunde aͤhn⸗ te iii | # Priffis (Serra Pifeir Angl,sheSawfifch. WilughbyHi: WM fe. Lib. IT. cap. 14. Mart. Spitzberg. Reife, cap. 6. n. J. ol in feinem Gefechte mit dem Wallſiſche , vid. Dionyl. deſcript. ul | 4. Tom. II. p. 268. eg. Ye efem Strandavag (Strandvieh) ie 16 Nachrichten von Island. lich ſeyn, und öfters mit ihrem Gebrülle verurſach ſollen, daß die Landkuͤhe mit Ungeſtuͤm als thoͤrit dem Schalle nachlauen. Robben. 8.59. Von den Robben oder Se Hphunden werde ich in der Nachricht N der Straſſe Davis ein und anders beybringen. Lachſe. 8.70. Von Suͤßwaſſer⸗ Sſchenh bieich nichts ſonderlichs anzufuͤhren. Bey Holm, in der Ellera, bey Kleppee, wie gu in andern tiefen Fioͤrden, in welche Auen, oder kle ne Rivieren aus dem Gebirge fallen, giebet es Lach ſe, die gegen die groͤſſeſten Stuͤrzfaͤlle anſchwin men, und ſich oͤfters unglaͤublich hoch auf dieſell hinauf ſchnellen. Man ſetzet ihnen aber ſogenam te Lachskiſten, die aus dichte neben einander g ſchlagenen Stacketwerken beſtehen, qver in de Weg, dadurch ſie zwar hinauf, aber nicht wieder zu rück nach der See konnen. Wenn der Lachs zur fetteſten oder beſten it, ziehet man eine Wade ode gelneine Art von Netzen durch den Fluß, und treibe ihn damit. Weil er nun nicht zutück kann, ſpringe er, der eine hie, der andere da an den Seiten aus und aufs Ufer; da ſie von den nebenhergehende Bauren ergriffen, und ſolcher maſſen zuweilen woh i bis 200 Stück gefangen werden. 14 0 e Sölam 8.71. Schlangen verſpuͤret man au gen ind der ganzen Inſel nicht. Doch gewiß bier nicht, nicht aus einer beſondern Eigenſchaft dee Landes, fündern weil dieſelbe wegen ihrer wei 1 Entlegenheit von allem feſten Sande dahin nicht wohl U 0 kommen und vor der hieſelbſt herrſchenden übern 15 ſtrengen Kalte, die dieſer Thierlein Natur bekannt lichſeoſehrzuwideriſt alda pichtdauken e 94 2 N vo I \ Nachrichten von Island. II 6. 72. Eben derſelben heftigen und lang⸗ auch we⸗ rigen Kalte nebſt dem Mangel an iet zunget amen und Buͤſchen, iſt es auch zuzu⸗ ziefer, en, daß man von keinem oder nur gar weni⸗ Ungeziefer oder Inſecten weiß. Man wuß⸗ mir allein zu ſagen von Haus ſpinnen, die ende reichte in den Haͤuſerchen der Inwohner fort⸗ iumen und von Stechfliegen , Pferdefliegen, Jeſtris Aſilis,) die ſo gar in die Naſelöͤcher und an innern Rand des Foraminis ani der Thiere ihre lein legen, und ſie da durch der Thiere Waͤrme brüten laſſen “. Wann es geregnet hat, geben ch gleich Regenwuͤrmer ( lumbrici terreſtres) n die friſchgefallene Feuchtigkeit zu ihrer Eravi⸗ ung zu ſaugen in ſolcher krimmelnden Menge her⸗ gr daß die Inwohner in dem Wahn ſtehen, es abe dieſelbe geregnet. 18.73. Maͤuſe giebt es auch nicht viel? (und eil fie wegen der durchdringenden Kalte in aufe. ud Mangel an Nahrung in der Din te en und mit Schwefel angefuͤlleten Erdlage, wor⸗ nter ſogleich die Felſen ſind, nicht leben können. der. Gottesacker des alten Kloſters Widpe hat jefe Eigenſchaft an ſich, daß, wenn man Mauſe uf denſelben niederſetzet, ſie alſofort auf der Stel⸗ e todt bleiben: geſtalten mein Erzehler ſolches 1 meh mahlen ſelhſt verſuchet und alfo, wahe RT Ba IE ul Wie diefe bis dahin unbekannt gebliebene Brufungss irt die er und dergleichen Fliegen ausgeſunden, und mit allen eränderungen und Coglutionen umſtaͤndlich beſchreibet. Vallisnieri Elper. e obieru, intor. all Origin. de var. Inſect. p. 9 6. ſeq, und Racolt. di var. Tratt. p. 1. ſeg. und Ragiog nt. all’ Eſtro de Baoi &c. dee us Nachrichten von J befunden zu haben — Es iſt aber — genug, daß hievon keine elligkeit des Orts aus eh mahliger Catholiſchen Weyhung, oder einige. lan vermoderte Ueberbleibſel der daſelbſt etwa begrabn Heiligen, ſondern ſchlechterdinges ein daſelbſt fi ker und dicker als anderwerts auff eigender Schw feldampf die einzige wahre Urſache ſey . Und d fer muß ja hier um ſo viel mehr vermuthet werde als bey nahe uͤber der ganzen Inſel unter der oben Erdrindeder Schwefel fich ganz ſichtlich ausgebre tetbefündet: Wovon dieſom Kirchhofe Zweifels o ne ein groͤſſerer Vorrath als andern Orten zu The worden. Welches von einem Naturverſtaͤndig⸗ entweder durch ein Licht, wofern es nicht zu gefaͤh lich, oder durch den Geruch und Nachgraben ohl ſchwer auf der Stelle wuͤrde ausfuͤndig zu mache ſeyn. Mein Erzehler hatte theils aus eigenem Tui be, theils auf Begehren guter Freunde verſchieden lich einige Paͤcklein von dortiger Erde mit ſich nat Copenhagen genommen, aber befunden, daß ſie 17 N nn. PERLIET * 2 NN x ge 2100 „ Dierine beſtaͤrket mich das bekaunke dieſem ganz ah liche Plaenomenn der Grotta di Cane bey Poxzuolo wol inne ein aus ber Exde bis zu einer kleinen Hoͤhe, von e wan einem Fuſſe über der Erde, etwas ſtark auſſteige nde Schwefeldunſ an einem an dem Boden angedruckten Hu d öder andern lebenden Thiere eine gleiche Wirkung thut. Ray Obſerv. made in 4 Journ. tro’ Italy dec. p. 2757. Derglei chen auch in einem Keller ohnfern des Brodelbrunnen zu Schwal bach D. Pechlin Lib. III. Obſerv. Fhyſ. Medic. 44. und dei Graf Markli bey Altſohl in Ungarn aus einer Erddruſe ode Schrunde angemerket, und dieſer letztere ſo gur mit einen Experünent eines ſolchen durch Kunſt nachgemachten Dun 1 dieſes 5 Phaenomenon erlautert hat. Danub. Tom. I r. 94. ſed. 5 n ee | 7 | Nachrichten von Island. 119 ſhſt den darauf gehaltenen Mäuſen weiter Die ge⸗ aarte Beſchwerde nicht zugebracht: zum offenba⸗ cn Beweis, daß alles an den berührten Schwefel⸗ inften, die er nicht mit fortbringen koͤnnen, gelegen. .d. Auf der Nordſeiten der Inſel wann die un man von ledio Iunii bis ultimo fulii Sonne _ e ae er nicht nur über dem dieſe Inſel vrizont, ſondern, dem wa ee ir ken untern Rand mehr als Mann boch ben, be. R der Oberfläche der See erhaben ſe⸗ ſſcheint, eu. Sie ſcheinet um Mitternacht etwas und wann köſſer und ſoröthlich, wie bey uns wenn niche. ie untergehen will, giehet aber ſo diel . icht, daß man alles böllig, wie bey Tage , ſehen \ * 2 ann Im December hergegen und im Januario fe ihr Körper gar nicht ſichthar, ohne daß man an den gegenſtehenden hohen Bergen zu oberſt einen feinen Schein wahrnimmt, und man hat nur oh⸗ ne Zweifel refractionis beneficio eine Daͤmmerung oder Tag von s bis 7 Viertelſtunden. Wobey u merken, daß allhier ſowohl die Zu⸗ als Abneh⸗ zung des Lichts ſehr gehling, und wenigſtens um die Hälfte geſchwinder als in unſern Ländern, du geſchehen pflege 8.7. In den langen Nächten genie Vom ſen dieſe Leute einer beſondern groſſen Ran Wohlthat Gottes an dem nunmehro ber "9" kannter werdenden, und öfter, als vormahls, auch uns, ja andern vom Nordpol noch weiter abgele⸗ genen Laͤndern ſich zu jedermanns Bewunderung darſtellenden Nordlichte. Allermaſſen daſſelbe, wann die Tage abzunehmen beginnen, fo fort fi) einſtellet, und, nachdem dieſe abnehmen, an Dauer | 94 e > * IR EEn mn ES un» — theilen noch viele, und mehr als eines Jahres Foöme: behutſamſt gemachte Anmerkungen, nebſt ge und Meinung, daß, wenn dieſes Licht blaß und Were AN En ns, 1 Aue \ 120 Nachrichten von Island. | und Glanz ſeinſeits zunimmt; ja den ganzen Win hindurch ſtets leuchtet, mit den zunehmenden Tage aber allererſt wiederum ſich verlieret. So oft d Luft von Schnee oder Regen vein, und nicht wo kicht, noch ungeſtüm, oder, mit einem Worte, wen der Himmel fein ſternklar iſt: ſo erblicket man nat der Sonnen Untergang, und geendigter Daͤmm ze Nacht durch und zwar ſo helle huͤpffet und fpk let, daß es dem vollen Monde in ſeinem beſte Scheine nicht allein gleich kommt, ſondern ih mannigmahl noch uͤbertrifft. Es entſtehet daſſelh jederzeit in Norden, oder Nordweſten, und ſchla get hinuͤber nach Suͤden: erfuͤllet zuweilen ga den ganzen Himmel. Des vorhergegangenen Ta ges Witterung mag geweſen ſeyn, wie ſie wil, wem auf die Nacht nur die Luft rein und ruhig iſt; ſo fin det ſich das Nordlicht ein. Seine gervoͤhnlich⸗ Farbe iſt weißgelbich: enen enn e Ob man Weil dieſes Licht fo gar ofte erſcheinet daraus iſt leicht zu ermeſſen, daß man daraus nich vonder allzu wohl und richtig auf das erfolgen, benden de Gewitter werde ſchlleſſen können, Witte: —Wenigſtens würden, ehe man dazu mit rung ur- einiger Gründlichkeit kommen duͤrfte, Beobachtung des Juſtandes der Luft durch den Barometer u. ſ. w. dazu gehoren; dergleichen die an dieſem Orte wohnende zu machen nicht im Stande ſind. Indeſſen iſt dahier die gemeine Sa⸗ gelb ſcheinet, daſſelbe nachfolgendes eng i 8 g und * 8 Nachrichten von Island. 121 ſt; hingegen, wenn es rothlich iſt, bevor⸗ den Regen und Wind andeute. Zum wenig⸗ U dieſes gewiß ſeyn, wenn dieſes Licht gar un⸗ 1 mein ſtark ſich ſehen laͤßt und huͤpfet, daß alsdenn er heftiger Wind oder ſtarker Froſt darauf zu pie ene e en iſt mir ſehr merkwürdig vorgekom⸗ Es er; an, daß die alteſte Islander, wie h Abwördicſt berichtet worden, fh left eee u die ietzige fo haͤufige Erſcheinungen dieſen. ſes Lichts wundern und ſagen, daß man Gras : porigen Zeiten daſſelbe ſo oft nicht gelben babe. (ches mir um deswillen allerdings Grund zu ha⸗ m ſcheinet, weil man es auch vorhin in anderen jegenden. Europa bey weiten ſo oft nicht, als in in neuern Zeiten zu Geſicht bekommen da man ich nach der Mitte) und gegen das Ende des Vork F ſchon Geſellſchaften der Biſſenſchaften, ſowohl in Engeland, als Frank⸗ ich, und darunter eifrige Sternkundige gehabt, Himmel alle Nacht fleißig ſpionitt und chen merkbare Luftſpiele 10 feften wahr⸗ ’ x nommen haben. Vielleicht tragen die von mir Kundigte und allhier angeführte Umſtaͤnde in Zu⸗ ummenhallung mit den ubrigen, die bereits im Es iſt aumerkenswuͤrdig, wenn in den Philoſoph. iner ſey, als in andern eamers , Merry Dancers, oder * i 8 Weller, wenn erwehnet wird daß dieſer Nordſchein daß man auch Vorbedentun⸗ vermeinend, wenn die Schei⸗ >= aber auch deswegen laͤngere Zeit gebrauchen, ehe ſi in Norden Vorraths genug und uͤberflüßig vorfind erhellet ſattſam aus deme, was ich von der In bet ſich von ſelbſt, daß dieſel vie non dieſem Seuerfpiel am Himmel zu erwarten haben: \ 5 em erſten Tome Commentar, en ruhmwüͤrdigen Aufang ge⸗ Nachrichten von Island. 223 A entzuͤndlicher Duͤnſte wieder zuſammen getrie⸗ werden, daß eine wirkliche Entzuͤndung geſche⸗ mag / bis endlich hoch in der Atmoſphaere ihrer zureichliche Menge von allerley Gattung zuſam⸗ ein ſtöſſet, welche durch eine feuchte Kälte dergeſtalt ſummen gopreſſet und verdicket werden, daß ſie in rand gerathen, und wie ein Luftfeuer hell Strah⸗ . 76. Wie es denn auch aus eben Ke dons em Grunde, meiner Vermuthung ne ach, herrühret, daß man allda den er Bommer uber keine oder doch ſehr ſele ſtärken me, hingegen im Winter deſto öftere und als in eftigere Donnerwetter hat. Sommer. Imgleichen / daß man eben zu der Zeit, Diel dann es ſchneyet; gar vielfältig und haͤu⸗ Aa ig Irrlichter und Ignes lambentes ſiehet. | De Iris Wozu auf einer Inſel, da man ſo viel mit Seeſiſchen und Thran zu ſchaffen hat, die Materie ge⸗ ip nicht gebrechen kann. Dieſe Flaͤmmlein pflegen mn alle Staͤbe und Stöcke, an eiſerne Nagel, an Ma⸗ 1, Nahen und Wand der Schiffe, an der Leute Hüte und Muͤtzen ke nur haften koͤnnen, ſich anzuhaͤngen Und die einfaͤltige und feige Islaͤnder, (wie auch wohl anderwerts das dumme Volk) fuͤrch⸗ ken ſich / ob ſie gleich nicht zunden konnen, noch iemahls vor ihren Augen Br ſehr dafuͤr: ja ſie machen, 4 derſelben gewahr werden, die Thuͤre ihrer Wohnung ohngeſaͤumt und aͤngſtiglich zu, auf daß dieſes Scheinfeuer ſich nach ihrem Heerdfeuer nicht (wie ſie vermeinen daß geſchehen koͤnne) hinziehen und damit vereinigen, mithin alles in Brand ſetzen 8.77. keſten ſchneyet es mit Oeſtlichem Winde, da Land Sie RN Eine ungemein groſſe alte pfleget ſich april. die Sonne zu ſolcher Zeit am laͤngſten von 24 Nachrichten von Island. Heben. 8.57. Am Ende des Sommers laſß ſonnen. ſich öfters Ringe und Nebenſonne (welche, wie man dort angemerket, all mahl von fehr ungeſtümen Setter geſolget werden am Himmel ſehen. Welcches ja wohl nicht zu be Oberluft dazu faͤhig und beqvem iſt: es ſey, d aß deren Darſtellung glatte eisfoͤrmige Eistheilchen i den Wolken, wie einige; oder cylindriſche Ha gel, wie Hugenius, Wolf und andere vermeinen erfodert werden. e un ern TR ee. ,978-,‚Cioentich haben Die Sind hier nur NUR zwo Jahrszeiten, Sommer und 2 Jahrs, Winter, welche beſtaͤndig . ere Zwiſchenzeiten Frühling zeiten. und ohne daß man die anderwerts zu fp und Herbft vermerket, mit einander gaͤhling abwech⸗ ſeln. Doch hat man mehr Winter al 1 und zam Sommer ſchnepet und hagelt es auiweile Es kann im Sommer dann und wann recht heiß werden, daß man alle Kleider wegzuwerfen gendt 91 get wird; allein ſodann folget in der Nacht darauf e eee, durchdringende Kaͤlte, daß man ſich nicht genug zudecken kann; und wenn man aufſtehet, findet man alles um ſich nüt Schnee bede cket. Im Winter fällt viel Schnee, aber zum ſtaͤr⸗ ö N „5 h * 21 und Haͤuſer einander gleich gemacht werde. alte wie ich berichtet bin, nicht anders, als im Ka! la eee eng 2 8 Aprilmonat zu eraͤugen. Vielleicht weil | dfefer Inſel entfernet geweſen, und ehwa | | | au j 1 N Nachrichten von Island. 125 ich zugleich anhaltende Nordwinde wehen, die als⸗ un mehrere und fuͤhlbarere Eisparticuln“ von dem eiter unterm Nordpol belegenen Eisgebirgen herz En. Daß auf dieſer Inſel allezeit viele von der Dinde; und zwar unordentlich und ver⸗ bieſigen derlich ſich ppüren laſſen, wird wohl ang. emand Wunder nehmen; der ihre Lage Ne n wenig in Erwaͤgung ziehet. Oefters toben Dies be gar entſetzlich, und preſſen und treiben die Wel⸗ unglaublich hoch. Mit Nordweſtwinden haben e (wenigſtens auf der Südkuͤſte) ſchön Wetter, it Suͤdweſt hingegen ſchlechtes, und aus Suͤ⸗ doſt den meiſten Stumm 8. 80. Ebbe und Sluth * haben ſie, von der ie andere in und an der Nordſee beſſer enen erunter gelegene zweymahl in 24 Stun⸗ Huth, en, auch mit den uͤberall gewoͤhnlichen Veraͤnde⸗ ungen nach den Wandelungen des Monden. An⸗ ey ſoll dieſelbe ſo ordentlich und ſtark ſich verhalten, aß, wenn ſchon die Winde heftig wehen, den⸗ och deshalben keine ſonderlich merkbare Ver⸗ nderung oder Beſchleunigung verſpuͤret wird. Die Fluth koͤmmt aus Oſten, die Ebbe aus We⸗ ten. Die gemeine Fluth ſteiget bis 12 Fuß hoch. [4 8.81. Das Seewaſſer foll, wie ich ernehme, bey Island viel geſalzener als Gib eser herunter in det Nordsee ſehn. Welk des See. hes feinen, Grund darin haben kan, daß waſſers. 11 35V abi HER IE METER) sa BETON E 5 „ I ein ee een een a8: 3 Conf. Supplem. II. Annal. Wratislav: p.71 % Flod og Ebbe genannt. . Bey den Jeländern Flod es fiara (doit Fluch und Strand) den Nortbägerng Flod og fiäre Fund den Daͤnen, en 1 he — 126 Nachrichten von Island nicht allein durch die heftigen Fröfte die See gar ſta ausdunſtet, “ ſondern auch ein groſſer Theil vl dem ungeſalzenen Waſſer der Oberflache in wei Eisfelder ſich ſammlet und gefrieret, uͤberdem no ein Theil deſſelben ſeiner Leichtigkeit halber durch d faſt beſtaͤndige heftige und trockene Winde ver bet und verwehet; daher das übrige Waſſer, wege der bey allen dieſen immer zuruͤckbleibenden ſchwer⸗ Salztheilchen nothwendig um fü ſalziger befunde werden muß. Nicht anders, als wie unter dem heiſſe Weltguͤrtel das Seewaſſer um des willen viel geſa zener ! als in lindern Gegenden iſt, weil allda di Sonne durch ihre uͤbergroſſe und ſenkelrecht auffal lende Erhitzung eine gleichförmige ja noch ſtaͤrket Wirkung an den ungeſalzenen leichten Theilchen de Seewaſſers in be taͤndiger und ſteter Audi: un | —— —— be! ausuͤbet. Die ietzt hat gleichwohl auch ihren beſondern Nutzen. Dent fie iſt, nebſt der beſtaͤndigen Bewegung und Spie, lung der See, welche durch die ſtets blaſende ſtreng Winde, auch ſtarke Ebben und Fluthen erreget wer⸗ den, die Urſache, daß das Eis an der Suͤd⸗ und W. ft Eüfte nicht ſo dicke wird, auch ſo lange nicht dauret, als anderwerts und hoher hinauf nach Norden. Wo⸗ durch die armſelige Inwohner, deren ganzer Lebem * Siehe Wolfens Wirkung der Natur e „ Thu mige Bauch I. hel, 5 a 1 0 15 fen | au | , Ich fülge hierunter den ſehr wahrſcheinlichen Sander) kungen der Engeländer. Siehe Lovvthorp. Abridgm. Vol. II. . ci Ba U N 401 Obgleich der P. Feuillee ehe durch ſeine 5 Wake wage mi befunden Baben nach fegen Journ “ Obſerv, fait. en Hmeriqu. p. 177. & Fe ee e een eee e e ee 1 SD DA | m % 4 . 0 f Nachrichten von Island. 127 ſenthalt allermeiſtentheils vom Fiſchfange herkom⸗ muß, dieſen Vortheil genieſſen, daß ſie um ſo und im Januario ſchon dazu wieder gelangen, ich gegen den unbeqvemern waͤrmern Monaten Zubereitung und Doͤrrung des gefangenen Fi⸗ es ſchon fertig ſeyn konnen. Ra 8.82. Die Inſel iſt für die Ingebohr⸗ Von dem die von Kindesbeinen an der dorti⸗ Jeländi u Witterung gewohnet werden, recht [DE Cl. d. Weil auch dieſelbe noch uͤber⸗ der Ein⸗ m von der Geburt an ſchlecht, und bey wohner enigem aufgebracht, und zur Härtigkeit Leibes⸗ id einer beſtaͤndig rauhen, unmuͤßigen, ja conſtitu⸗ urer Arbeit vollen Lebensart genoͤthiget n erden: ſie ſind von guten Leibes kraͤften und koͤn⸗ in alles ausſtehen. Sie werden auch (als ger einiglich diejenige pflegen, welche in einfaͤltiger Un⸗ gſorgtheit bey einerley ſchlechter Koſt, unter ſteten arken Leibesübungen ihr Leben hinbringen) nicht lein ſteinalt, daß manche bis an 100 Jahre kom⸗ en, ſondern genieſſen noch darneben eines muntern zirkſamen Alters, und wiſſen von den Schwach⸗ und D krankheiten, die dem Alter der anders Lebenden ger geiniglich ankleben, wenig oder nichts. Sie find urchgehends wohlgewachſen und haben ſchoͤne, weiſ⸗ Mir fällt hiebey ein, was Caͤſar von den Sue vis de Bello all. Lib. III. cap: 1. ſagt: Neque multum frumento, ma- mam partem lacte atque pecore vivunt, multumque ſunt in enationibus. gr res & cibi genere & quotidiana exetci- lone & libertate vttæ (quod a pueris nullo officio aut dil- plina aſſuefacti, nihil omnino contra voluntatem faciant, 18 Salt & immani corporum magnitudine elbeit, mate und und geſunde Zaͤhne; welches in nene 128 Nachrichten von Island. bey der ſchlechten Koſt, die fie genieſſen, hochlich bewundern, aber ein gewiſſes Zeichen einer geſund Leibesbeſchaffenheit IE, und auffer allen Zweifel der keinen Himmelluft, darin ſie leben, von ihrerg ten Daͤuung, die durch die ſtetige ſtarke * gen befördert wird, und daß ſie kein Salz noch h ſalzenes eſſen, herruͤhret. Die Weiber geben Haͤrte und Staͤrcke den Maͤnnern nichts nach. G baͤhren leicht, baden ſich, ſo bald fie gebohren, un laufen gleich wieder davon Sie b „8:83. Von Fieber und andern D6 wenig gleichen Kranckheiten hoͤret man nid Rrank⸗ viel,“ und ich ſchreibe es obbemerkel heiten un⸗ herrlichen Kraͤutern, den vortreffliche terwor⸗ Mineralwaſſern, die fie täglich ohnwi fen, daher ſend trinken, den faſt ſtetigen die Luft ren Im er nigenden Winden, der reinen trockene noch Chi- und dabey lang anhaltenden Kaͤlte, aue rurgi da. ihrer angebohrnen Haͤrtigkeit, nebſt de W vorhin erwehnten guten Daͤuung zu Daher weiß man von Medieis überall nichts Befaͤllt iemand eine Krankheit, ſo iſt ſeine ganze da bung gute Milch, wie fie von der Kuhe koͤmmt, und alle Arzeney, die ihm gereichet wird, ein wenig To back, den man ihn kaͤuen laͤſſet, und ein reichliche Schluck Brantewein den Magen herzuſtellen. Chi rurgos hat man, wenigſtens ſo weit die, welche P. Biörn in feiner Antwort an die Koͤnigl. Engl. Geſell ſchaſt der Wiſſenſchaften in den Philofoph, Transack. No. If . 238. merket an, daß die gemeinſte Land⸗Krankheiten Colik und Auſſatz ſeyn. Welches ohnſchwer zu begreifen, wenn man der Isländer wuͤſteß Gefraͤß und unreinliche Lebensgt in. Belrachtung niumt. i ee 1 h geſprochen, geweſen und fo viel ſie gehöͤret, vorietzo cht einmahl. Die gewohnte Haͤrtigkeit macht, man ein vieles nicht achtet: und die Verletzun⸗ heilen auch von ſelbſten dahier leicht, ohne Zwei⸗ wegen der Kaͤlte und reinen Luft, elche die Feuch⸗ keiten nicht fo ſehr in Bewegung bringet, noch der⸗ kalt zum kalten Brande befördert, als die dunſtige nd laue Luft in heiſſen Landſtrichen zu thun pfleget. 8.83. Dem Kinde wird über acht wie fie, der hoͤchſtens, wenn es etwa ſchwaͤchlich ihre Binz vierzehn Tage die Mutterbruſt nicht der auf⸗ keichet. Nachher leget man daſſelbige bringen. die Erde, und ſtellet darneben ein vermachetes zefaͤßlein mit lauwarmer Wattick oder Molken, welches entweder ein mit Zwirn umwundenes ohles Roͤhrlein oder dicker Federkiel geſtecket, und u wenig Brodts, wenn mans hat, zur Staͤrkung s Kindes davor geleget wird. Wenn nun daſſel⸗ ige erwachet, oder ein Zeichen des Hungers von ſich jebet; fo kehret man es nach dem Gefaͤſſe, und giebet m das Roͤhrlein in den Mund, daß es daraus nach Rothdurft ſaugen muß. Wenn ſie aber eines zur Taufe oder ſonſt einen Weg über Land zu bringen aben, geben ſie ihm einen Lumpen in Wattick getun⸗ etin den Mund, damit es ſich daran ſaͤttige. Nach Verlauf drey viertel Jahren muß ein Kind, was die leltern genieſſen, ſchon mit eſſen. Von einwickeln, biegen, warten, weiß man gar nichts. Mit 14 Tagen techetman das Kind ſchon in Hoſen und Wambs, ind laͤſt es an der Erdeliegen, und ſich welzen und riechen, bis es von ſelbſten ſich aufrichtet und zu ge⸗ en beginnet. So ſorglos, ſchlecht, kuͤmmerlich, rau⸗ e und unbegvemlich werden die armen Kinder von . F | Nachrichten von Island. 129 N den n ‚+ ® * K Se * 130 Nachrichten von Island. den erſten Tagen ihres fortdaurenden muͤhſeligen ge bens an, gehalten, gewehnet, und gleichſam gehaͤrtet Nichts deſtoweniger ſiehet man an den Islander durchgehends gerade Leiber und unverrenkte Glied maſſen, alſo daß es etwas ganz ſeltenes iſt, einen ge brechlichen Menſchen unter ihnen anzutreffen. Wor aus klaͤrlich erhellet, wie vorſichtig und liebreich di Natur vor ſich wirke, wenn ihr nur getrauet un Freyheit gelaſſen wird. 1 von zu⸗ 6. 8 J. Ich habe vorhin überhaupt ge richtung ſaget, daß ihre Speiſe ſchlecht und ihr ihrer Gefaͤſſe unreinlich ſeyn. Ich muß 100 Speise. hinzuſetzen, daß die Zurichtung noch aͤr ger, eckelhafter und kaum menſchlich herauskomme Die Folge wird es uͤberzeugend darthun. Ihr tägliche Koſt iſt bey dem meiſten Mann das wenige Fleiſch, ſo an den abgeſchnittenen Kabbelau⸗Dorſch⸗ und andern Fiſchkoͤpfen ſitzen bleibet. Dieſe, odel auch dann und wann ein paar Stücke vom Fiſche ſel⸗ ber, werfen fie, wenn ſie davon effen wollen, ſchlechthir in einen Topf, thun ein wenig Seewaſſers daran, und wenn ſie kaum eine Weile gekochet, ſchlingen ſie die ſelbe, wie fie gerathen koͤnnen, ohne Salz, geſchweige ander Gewürz, begierig hinab. Schaf⸗ und ander Fleiſch ſetzen die, ſo es haben, in ein wenig fuͤſſen Waſ⸗ ſers uͤbers Feuer, und eſſens eben auch ohne Salz * und nicht ganz nicht halb gekocht. Ueberdem eſſen fie nichts, weder Fiſch, noch Fleiſch, friſch gefangen oder ohnlaͤngſt getödtet, ſondern werfen alles zuvor ei⸗ ne Zeitlang hin, daß es in etwas faulen muß; anders ruͤhret es die fuͤhlloſen Waͤrzlein ihrer 9 7 Den Lappen gle ich. die auch alles ohne Salz eſſen. Scheſſfet. Eapponigcap. 18, Martiniege in itiner. per Septentr, cap, 17, — — 1 8 r — — “ Rn Nachrichten von Island. 31 ndern koͤmmt ihnen als ungeſchmackt vor. Selbſt we Feuerung vermehret noch die Abſcheulichkeit wer Speiſe. Wenige haben etwas Turf: noch nigere haben Holz, als welches ſie nur von den aͤumen, die ihnen aus Norden und vermuthlich aus 415 wo ſie durch Sturm und Fluthen etwan bgeriſſen worden, dann und wann zutreiben bekom⸗ ven. Gemeiniglich brauchen fie allein Fiſch⸗Graͤ⸗ n, auch wohl Knochen, mit einem Bißgen dicken e *, leichter zu brennen, begoſſen. Ihr edlichſtes Gericht iſt ein Schafskopf, davon ſie al⸗ in die Wolle abgeſenget, und demſelben alſo unter e Aſche ihres heßlichen Feuers zum Braten geſtecket aben. Maffen fie ihn, wenn er gahr, dergeſtalt it Haut und allem, was dargn iſt, bis auf die Kno⸗ en verzehren. Sie ſind allerſeits, wie die aͤuſſer⸗ yen Nordlaͤnder, insgemein ** überaus groſſe Lieb⸗ en | 2 „one RD Das iſt, Thranhefen. Denn unfere Leute nennen die Feſen lex, Druß, Holl. Droeffem van Wyn , Olie &c. die Schweiz Feufe, Weinhefen Truoſina, amurca olei, Gloſſ. Florent I. ASt. Biblioth. noſtr. publ. A8. Dros, fordes s Drosne, fae Dieſes Wort ſtammet her von einer alten Deutſchen Wur⸗ el, davon ſich noch die Spur in des VIpbil. verfion. Go= hic. befindet. Bey demſelben iſt Draußjan ex alte deorfum: raecipitäce Luc 1 52. und Drau, Matth. VII, 27. oder d * Es iſt merkwuͤrdig / daß die gar noͤrdlichen Voͤlcker alle mit einander fo gern Fett eſſen. Von den Lapplaͤndern und den Groͤnlaͤndern iſt dieſes etwas bekanntes Pechlin 1 Obl. Phyl. Med. 38. Von den Wilden in Nord⸗Amerien berichtet ein gleiches Den ys Hilt. Nat, de l' Amerig, Sept cap. 23. p. 362. und der Jeſllit Lafitzu in feinem Track. Moeuts des fauva- 855 Amerig. compares aux Maeuts des piemiers temps m. II. p. 91 erzehlet von den Jroqnoi ken und andern: Sie trinken das Del von Bären, Meerhunden oder Hayßſchen Ashle und dergleichen, ohne ſich zu befuͤmmern, wie rang: 132 Nachrichten von Island. haber von Butter und Fett, bis ſo gar auf der thranigten Hayſpeck, ja den Leber⸗ und Wallfiſch e mangel 6.86. Weil fie ſelbſten keinen Acker am rodt. bau haben, die meiſten unter ihnen auch von dem durch die Daͤniſche KRaufleuk eingeführten Mehl aus Unvermoͤgen nicht kaufen Tonnen: haben ſie kein Brodt, ſondern bedienen ſich ſtatt deſſen des trocknen, etwan nicht wohl zu verkaufenden Stockfiſches *, doch ungekochet, und nur ein wenig geklopfet. Am liebſten eſſen ſie ein Stück ſolchen Fiſches mit Butter (wenn fie dieſelbe haben) oder in deren Ermangelung mit Hayfiſchſpeck dieſes Del oder Thran ſey geworden. Ja das Inſchlitt oder Talg iſt für fie ein rechtes Ragout 1 Welcher auch der Lapplaͤnder ihr Brod iſt. Schelf, Hiſt. Lappon. p. m. 194. wie imgleichen der Nördlichſten Norweger Jöns Lauriſſen Wolf Narrig. illuſtr. pag. 198. Haffre icke Brod altid, men for Broͤd bruge de toordkioͤd oe toͤr Fiſk, ſom de toͤrre udi Winden , be det kalder de effter di 5 wis Landwis Skerping: d. i fie haben nicht allezeit Brodt, ſondern brauchen davor gedoͤrretes Fleiſch, oder gedoͤrre⸗ ten Fiſch, ſo ſie im Wind trocken machen, und nach ihrer 2 N 4 Landesweiſe heiſſen Skerping. Ein gleiches vermeldet auch Marc. Paul. Venet, von der Arabiſchen Provinz Aden, pag 163. fiunt etiam ab incolis panes biscocti ex piſcibus; idque in hunc modum: Concidunt piſces minutim atque # 84 A 5 5 0 contundunt in modum farinae: & poſtea commiſcent & & fubagitant ‚quali paſtum panis „ atque ad ſolem deſiccari fsciunt, & vivunt ipſi & iumenta ipſorum de illis panibus fictiriis per totum annum. Alſo gedenket Gemelli Careri in ſeiner voiage du Tour du monde Tom II pag. 319. voll den Inwohnern der Inſel Lundi und Augon im Sinu Pere fico: qu'ils nont de meilleur aliment, que des Sardines „ils les font ſecher au ſoleil et elles leur tiennent lieu de pain 3 a ö W 1 | ve pendant toute l’annee, een * N 1 ) Nachrichten von Island. 133 oder auch mit Thran oder Inſchlitt beſchmieret. Ein oder anderer macht ſich auch wohl aus einer wilden inter dem Graſe von ſelbſt wachſenden Kornart ein fihlechtes fur Auslaͤnder nicht zu eſſendes Brodt. FSG. 87. Ihr Getraͤnke iſt das Waſſer, von ih⸗ welches ſie, wie oben erwehnet, gar ge⸗ rem Be find und angenehm haben. Abſonder⸗ tränke. ich wird das aus den Eis⸗ und Schnee bergen durch die Kraft der Sonnen geſchmolzene und hervorflieſſende Waſſer von maͤnniglich geruͤh⸗ met. Auſſer dieſem trinken ſie Wattick oder Molken Dier bekommt der gemeine Mann nicht zu ſchmecken, auch der bemittelte kan es aus Mangel der Keller vor der Strenge des Froſts in die Laͤnge nicht halten. Einige Wohlhabende ſchaffen ſichu⸗ weilen etwas Franzoͤſiſchen Weins von dem Daͤ⸗ nischen Kaufmann fir ihren Mund an. Weil ſie denſelben aber in unreine, ja öfters in ſolche Geſaͤſſe ſchütten, darinn ſie Wattich oder gar Thran gehabt, und ſolche vorher nicht recht reinigen, wirft er ſich bald um, wird truͤbe, dick und ſtinkend. Durchgaͤngig iſt ihr liebſtes Getraͤnk Brantewein: worin ſich jung und alt, Mann und Weib, aufs ſchaͤndlichſte beſuͤlen oder beſaufen. Bey aller ihrer hoͤchſt be⸗ ſchwer⸗ und gefährlichen Arbeit zu Waſſer, oder zu Lande iſt dieſes ihr Troſt, Aufmunterung und Haupt⸗ Be: hr EEE Naezweck, Ich kan dieſes um fo eher glauben da ich in der Schweiz im Grindelwalde aus eigener Erfahrung gelernet, daß bey ſtarker Abmattung und Durſt nichts erquickenders, als das von den Gletſchern oder Eisbergen abſoͤckernde dicke Schmelzwaſſer fen. Wovon auch mit kunſtmaͤßiger Beur; theilung viel gutes ſaget Herr D. Scheuchzer Nat. Geſch. des 6 Schweitz Land. kart. III. No. 29. 134 Nachrichten von Island. zweck, daß ſie etwas fangen und fertig machen wollen dafür fie demnechſt bey Ankunft der Daͤniſche Schiffe Brantewein, den beliebten Brantewein eintauſchen konnen. Wann ſie denn aber auch nun mehroihres Wunſches gewaͤhret worden, hören fi nicht eher auf, als bis aller erhandelter Vorrath ver zehret iſt, und eher treten fie auch ihre Berufs⸗ An beit nicht 8 8 1 3 Be Von ihrer 8288. Mit itzo erzehlter Bevandıil Vie der Speiſe und des Getraͤnks koͤmmt a dings die Bleidung und Wohnung uberein. Jene beſtehet in groben Leinen, bey ur acklinnen genannt, in einem ſchlechten wollener ſelbſt gemachten Tuche, ſo Wad mel * heiſſet, unt in ungegaͤrbetem durch Beſtreichung mit Fiſchle⸗ bern ſtets geſchmeidig gehaltenen Leder. Von ih: rer Tracht und Kleidung habe ich nur ſo viel be⸗ merket, daß Maͤnner und Weiber leinene Hembder oder vielmehr Unterſtrümpfe und Hoſen aus ein m Stuͤck tragen, die den Mannern bis uͤber, den Wei⸗ bern aber nur bis an den Na bel reichen. Oben uͤber⸗ her haben fie Hoſen, wie auch Waͤmſer von Wadmel oder Schafsfellen. Die Weiber tragen von Wad⸗ mel weite Kleider, faſt wie die itzigen Andriennes ges machet, und Unterroͤcke die vorne offen und nur mit Haͤklein geheftet finds überher ein kleines Schuͤrz⸗ chen. Den Kopf zieret eine hohe von ein und einer halben Ellen ſpitzig ſich aufthuͤrmende Binde, unten von groͤberm und daruͤber her von feinermeeinewand, die um den Kopf, und zwar ie vornehmer eine it, ie di⸗ cker gewunden wird. Dieſer Aufſatz wird bey unver⸗ | | Rue bey⸗ * gl, Vad maͤl eſt pannus ruſticus f, vulgaris, Burillam N Gudm, Andr. in Lexic. 1 | ö Nachrichten von Island. 15 heyratheten zum Unterſcheid vermittelſt einer Binde don Seidenzeuge untenher um den Kopf befeſtiget. — tragen rothe wollene Struͤmpfe. Die Schue des Manns⸗ und Weibesvolks ſind bloſſe um den Fuß geſchlagene und mit Riemen von Schafs⸗ daͤrmen angeſchnurte Lappen von ungegaͤrbetem Le⸗ der. Worauf ſichs ungemaͤchlich gnug gehen mag. 8. 89. Die Wohnhaͤuslein ſind Hon ih⸗ klein, und von ganz einfaͤltiger Baukunſt. renwoh Man ſenket ſie um mehrerer Befeſtigung nungen. und Waͤrme willen einigermaſſen in die 5 Erde. Die vier Waͤnde werden aus dem Grunde mit Steinen oder Felsſtuͤcken aufgeſetzet, und mit zwiſchen geſchütteter Erde verbunden. Die Hoͤhe derſelben iſt gemeiniglich z und eine halbe Elle, die Länge 12 bis 14 Ellen, und die Breite ſo geringe, daß, wenn ein langer Mann in der Mitte ſtehet, und die Arme aus⸗ ſtrecket, er mit den Spitzen der Finger gemeiniglich die beyde Seitenwände berühren kann. Oben auf wird ein ganz niedriges Dach von dünnen hoͤtzernen Sparren geſetzet, und darüber drey Latten gehefftet, woran man geſpaltene Holzſcheite leget und befeſti⸗ get, alles aber obenher mit grünen Raſen bedecket / die im Fruͤhjahr bewachſen, und durch die kleine Wuͤr⸗ zelchen ſo feſt an einander ſich verbinden, daß ſo wenig von innen die Waͤrme heraus, als von auſſen der Re⸗ gen und Schnee hineindringen kann. Vorne laͤſſet man eine niedrige Oeffnung zum Eingange, die mit einer ſchlechten hoͤlzernen Thuͤre vermacht wird, und im Dache ſechs oder ſieben Löcher zum Einfallen des Lichtes, in welchen kleine Tonnenreiſe mit einem Per⸗ gament ftraff überzogen, ſtatt der Fenſter eingeſetzet werden. Sie nehmen Met aber eigentlich die Sri | | J 4 a | 1 | | | 136 Naächrichten von Island. allantoideas von Ochſen oder Kühen bey ihnen ge nannt Sinne *: Und wird, ſo bald es ausgenommen zuerſt auf ein Bret, ſo viel als man kann, ausgedehnet feſt angeklebet und alſo getrucknet. Nachher durch Anfeuchten wieder abgelöſet, und endlich fo ſtraff, ale möglich, über einen ſolchen Tonnenband, als es be ſchlagen kann, bezogen und befeſtiget. Womit es zum Gebrauch fertig iſt. Auf die Nacht und bey vermerktem Ungewitter werden dieſe Fenſterchen mit kleinen Brettern uͤberdecket. Die Beguterten haben Glasfenſterlein, doch nur ein Paar im ganzen Haufe, und in einem ieden derſelben nicht mehr als ſechs kleine Scheiben. An der einen Seitenwand wird die Länge her ein Geruͤſte von Brettern in ſol⸗ cher Hoͤhe von dem Boden feſte gemacht, daß das Rindvieh, zur Winterzeit, darunter geſtellet werden kann. Dieſes giebt die Bettſtelle für ſaͤmmtliche Hausgenoſſen, ſo viel ihrer ſind. Maſſen dieſelbe nur ein wenig Heu darauf fehlitten, und ſich darüber unter einer Decke von Wadmel zuweilen mit Schaf⸗ fellen gefuͤttert, faſennackt und dergeſtalt neben ein⸗ ander herlegen, daß wo der eine ſeinen Kopf, der, oder die andere neben ihm, die Fuͤſſe hat: und ſtehet nur allein ein kleines Bretchen, oder ein Stuͤck einer ee ea N 4 ein⸗ Conf. Bartholin. Act. Med, Haffu. Vol. v. Obſ. 45. Das Wort inne aber iſt eigentlich Daͤniſch, und heiſſet auf Islaͤn d. Zinna, vormals Simne (vid. Gudm. Andr. Lexic,) | koͤmmt wie auch das Lat. Hymen und der Griechen &usvioy von dem alten Simen oder Simmen contegere her. Daher der Nordiſchen Voͤlker Zinnen, Deutſch Simmel coelum omnia contegens, imgleichen Zimmer. der Braunſchweigiſ. Bauern, und Zemmet der Holſteiniſchen, contracte Semmt, u welches noch weiter koͤnte ausgefuͤhret werden. oder Hemde, in duſium corsus proxime contegens herſtammet, ö Nachrichten von Island. 137 geln Diele aufrecht, zur Abſonderung zwiſchen de⸗ die eben nicht beyſammen gehoren. Wie ſchoͤn Wohnungen werden meubliret ſeyn, laͤſſet ſich ſchwer von ſelbſt urtheilen, als auch, wie greu⸗ Ves darinn ſtinken muͤſſe. V . 90. Was aber bisher von der Ihre Ber lechten Nahrung, und der fü fäuifehen, „mithebe: mühſeligen, nur einzig und allein die era yäffte des Leibes uͤbenden Lebensart der Hip ander beygebracht worden; iſt dergeſtalt beſchaf⸗ daß es bey dieſen thieriſthen Menſchen wohl gewiß me fonderliche Gemuͤthserhebung wirken kann. Al⸗ ſind ſie auch von Natur feige und taugen durchaus cht zu Soldaten: ja man bringet ſie nicht dazu, daß ein geladenes Gewehr nur abſchieſſen. Diese ge, ihre Herren, haben es zu mehrmalen mit ih⸗ n ſowohl auf der Flotte, als bey den Landtrup⸗ n verſuchet, weil man fie aber nirgend brauchen koͤn⸗ en, ſie allemal mit dem Abſchiede: daß fie zu. ichts geschickt, wieder nach ihrer Heymath ge⸗ get. Worzu bey denſelben noch kommt, daß, ob aan wohl vermeinen moͤchte: ſie muͤſten es uͤber⸗ weit angenehmer, bequemer und beſſer, als in rem Vaterlande, antreffen, ‚fie dennoch eben ſo ſehr (8 einig anders Volk vom Seimwehe geqvaͤlet derden. Wie man denn Exempel hat, daß aus cher Sehnſucht bey vielen nicht nur Erkrankung, andern gar der Tod erfolget, * und zwar nicht nur 1. r e äaallein Ein gleiches erzehlet von den nicht viel beſſer lebenden Lappen Scheffer! c. 3. und von ſeinen Schweizern Scheuch⸗ er Natur⸗Geſch. des Schweizer⸗Landes N. 18. & 16. woſelbſt r zugleich aus den Gruͤnden der Nalur⸗ und Arzeueywiſſen⸗ chafften hieruͤber, ſo viel feine Landesleute antrifft, gar feine Bedanken auſſert. | 138 Nachrichten von Island. allein bey ſolchen, die zu dem beſchwerlichen Sold tenſtande genoͤthiget, ſondern auch ſo gar bey de jenigen, die von Daͤniſchen Kaufleuten mit hera genommen und zur Handlung angefuͤhret werd wollen. So ſtark iſt der Zug der Gewohnheit u die Annehmlichkeit einer ungezwungenen Freyhe Nur ſchade, daß dieſelbe in dieſem Lande, wie vorh angefuͤhret, gar zu mordentlich und zuweitſchwe fig iſt. Maſſen ſie denn eben auch Urſache, daß d Islander von Hertzen faul und eigensinnig ſind. S arbeiten anders nicht, als aus Noth, und find vi ihrer dandesmanier ſo eingenommen, daß, wenn me ihnen auch beſſere Arten, kuͤrzere Handgriffe, beat mere Werkzeuge, zur Arbeit anbietet, fie denno ſolche ſchlechthin verwerfen und bey dem alten hal ſtarrig verbleiben. u 9 Sie ha- 68.91. Daher laſſen fie auch nicht de ben keine geringſten Trieb zu Kuͤnſten und Wiſſe Luſt was ſchaften an ſich ſpuͤren. Zwar muß ma zu lernen. Nicht gedenken, als ob fie von Nati ganz dumm und unfähig wären. C iſt vielmehr bekannt, daß aus ihnen einige zu g lehrten Maͤnnern worden, einige, die auſſerhalb La des geweſen, fertig ſchreiben und rechnen, in Gol arbeiten, Tobacksdoſen machen u. d. g. gelerne Nur mangelt es ihnen an Luſt und Willen. Si wollen bey dem allein, was ſie von ihren Aelter und Voraͤltern machen ſehen, und wozu ſie die du ſerſte Beduͤrfniß treibet, verbleiben. Indeſſen erwei ſen fie gleichwohl dabey ſich nicht ganz unvernünftig und ungeſchickt. So weit es zu ihrer Nothdurf von noͤthen, iſt eine iede Mannsperſon ein Diſcher Zimmermann, Schiffbauer, Schmid u. ſ. f. auch | | PER eil | Nachrichten von Island. 139 ‚jedes Weibesbild eine Schneiderin, eine Schu⸗ rin. Dazu halten und führen die Aeltern ihre Kin⸗ bon zarteſter Jugend auf ſelbſt an. Es zeuget ch meines Erachtens von einigem Geſchicke, wenn an aus ſchlechtem Stoffe mit unbeqvemen Werk⸗ ige alles, was man bedarf, zureichlich verfertigen un. Von Feit⸗ oder Stundenrechnung wiſ⸗ ſie nichts: ſondern richten ſich nur nach der Ebbe d Fluth, * oder wenn fie die Sonne ſehen koͤnnen, ich derſelben. er 2 0 8.92. Die gewoͤhnlichſte und durch⸗ Doniß ingige⸗Hanthierung dieſer Leute beſtehet zer Sand dem Fang und Zubereitung des Stockfi⸗ thierung. hes, oder, wo das Land dazu Gelegen⸗ | it giebet, in der Viehzucht. So viel den Siſch⸗ ing und deſſen Zarichtung betrifft, iſt davon das erkwuͤrdige oben bereits angeführet worden. Ih⸗ Fiſcherboͤthe machen fie aus Wagenſchott, 11 1 W | das * Ohne Zweifel haben auch andere Nordiſche Volker ſich nach mit ihrer Zeitrechnung gericht et: Und koͤmmts ver⸗ uthlich davon her, daß die Nieder⸗Sachſen Ebbe und Fluth Tide, die Gezeit, und die Engelaͤnder Tide nennen. e Dieſe ganz dünne Brettlein werden von Eichbaͤumen macht. Und wird allhier die ſchlechteſte Sorte gemeinet, e man zu Bekleidung der Wände , wenn man fie mit Tape⸗ n beziehen will, und ſonſt gebraucht. Es giebt aber eine och beſſere Sorte, die eigentlich von den beſten Wurzeln ge⸗ alten, und weil ſie (wie das Wurzelholz, oder Maſer, ins⸗ emein ſchoͤnbunte Adern hat) von den Tiſchlern zum Surnie enoder dasGetaͤfel damit zu uͤberdecken genommen wird. Von iefen bunten Adern kommt auch eben bey den Hollaͤndern und diederdeutſchen deſſen Benennung. Denn Wagenſchor heiſſet gentlich welenſchuß, Waſſerſchuß. Und die Bretter al ſo: ian vndularum maꝛris cr iſpantis vndas imitans: ſpomit Allan in Etymol. Teuton. Lingu. ſübereinſtimmt , wenn er ſe⸗ 140 Nachrichten von Island. das iſt, gar dünn geſpaltenen eichenen Bretern, leicht, daß fie von zween Männern auf den Schul koͤnnen fortgetragen werden: geſtalt fie allemg wenn ſie wieder zu Lande kommen, und daſelbſt x bleiben, genbthiget find, dieſeſbe, um von der Gew der Seewellen nicht zerſcheitert oder weggeriſſen werden, ſo hoch auf den Strand hinauf zu ſt cheap damit die nach Gelegenheit des Windes zu ver thende Fluth ſie nicht erreichen kann, zumahl ſie der Anker noch Draggen haben, dieſelbe zu befeſtig Wenn ſie ihr Schiff auf dem Waſſer eine Weile machen wollen, bedienen ſie ſich ſtatt eines Anf nur bloß eines ſchweren Steins mit einem Loche, e durch ein dicker Stock getrieben, denſelben laſſen in den Grund fallen, damit das Schiff immitte durch die herausragende Enden des Stocks einige maſſen moͤge aufgehalten werden. Nur an einig g wenigen Orten haben fie etwas feſtere und eth N ſo groſſe Fahrzeuge, als die Hilgelander 1 het: Waeghefehor eſt lignum, quod ſponte fluctuantis maı I vndas imitatur. Maeghenſchotten, contabulare aſſeribus tig ! nis; veſtire parietes tabulis. Waage bey den Holländer! Wage bey den Niederſachſen, und Woge bey den Oberdel | ſchen iſt welle, fluctus maris, Vage, aqua Otfr. I, 3, 24. wa; 95 en ». Vorago Glof. Rhab. Maur. Vag fluctus maris Rhythm. G. 2 | Annon. d. 15. Wag, Wage Lacus Otfr. III, 9, 34. Tatiat Harm. cap. 19. Das Grundwort iſt Waren motitare, wobo bey Viphil. Wagid commotus ef, Waga eine Wiege, Cuna Otfr. I, 20, 26 und in Gl. Flor II. MSt. Biblioth Ham! Wage, libra. Isl. Wagz vehor, Wagn Wagen, carrus, wie i allen Nordiſchen Dialectis, Vogaer Gall. In neuern Zeite Wegen. Notker. Pf 37. ja ſchon Otfr IV, 30, 13. Sie git an iro haubit. Luth in Ep. ad Eph. Wegen und Wiegen it AS. wegen, etc, ap. Somner. Sax. Wege, Germ. Wiege cunae, wegen librare u. ſ. w. 1 ® 1 Te 7 10 N * 10 4 * SI EN N F A a TR RT IM F N. 0 % urn W Nachrichten von Island. 141 mit einem Maſtbaum und Segel von Pack⸗ 53. Die Viehezucht macht ihnen, Von der emein davon zu reden, keinen ſonder⸗ Viehzucht Kummer. Die auf Weſtman⸗ jr. auf die nah gelegene mit Gras bewachſene kleine ſeln ihre Schafe, damit ſie dieſelben, wenn ſie n, ohne Mühe wieder erhaſchen koͤnnen. Was K von der Viehezucht und dem Schlachten zu ſen, iſt vorhin zur Gnuͤge angebracht. 3.94 Jetzo will ich e e wie fie ſie die abgezogene Felle na ihrer Ma⸗ die Fele rund ohne vom Gaͤrben etwas zu wiſ⸗ cn „zu bereiten pflegen. ER, Sie nehmen das Fell, wenn es noch warm und ſch iſt, ſchlagen es nach und nach uͤber ihr nacktes lie, und ſchaben mit einem Meſſer die Haare, oder Jolle, davon ab. Welches zwar gar kuͤmmerlich, ch fo geſchwinde und geſchicklich zugehet, daß man daruber wundern muß. Hierauf heften ſie nur ch 'die abgeſchabete Haut ſo ausgedehnet und feſt möglich an eine Wand, daß ſie windtrucken wer⸗ Und damit iſt ihnen dieſelbe zu allerley Gebrauch on beqvem und gerecht Was ſie gleichwohl von der und Pelzen am Leibe tragen, ſolches ſchmieren alle 4 oder 5 Dag mit Fiſchlebern, die fein thra⸗ chtſind ein. Wodurch es zwar ziemlich geſchmei⸗ „anbey aber zugleich in ſolcher kraͤftigen Aus⸗ ofen erhalten wird, daß kein Daͤniſcher Kauf⸗ ann vornaͤmlich, wenn er das erſtemahl zu ihnen mut, ſie wegen des Thrangeſtanks, und uͤbriger relnlichkeit um ſich dulden kann ſondern wenn mit ihnen zu ſprechen hat, es unter freyem ee * | U 1 IM) i 61 | | 1 ene l 1 11 ' . | 1 | 1 N ' 1 . N NM 1 118 mul | . |) N 11 % [ | N 0 in I IN I Hl Dh IN . 10 10 50 N 1 0 50 1 * I 0 1 eee N. en ze En 0b Fr 1 en Nee | 99 1 1 Hi t uhr, ua al en il an ’ 1 — | „ x IN | I wi 0 urn | IRINA I (MR l IN IE | IN Ba Au Hl ARM ll, Ih I 5 Lim ll I | IB. NN N! . I 5 1 UN 14 “ * A 00 1 fi 2 ll n N, 1 Mae /1) | 1 Bu Hl 4: 1 6 Ill DEM | I \ "BR ICE SM E ö . MER 4 u { IN A il aa Mer e I 1 \ ll I 0 R ; { 10 N ill K Ih I} 4 5 \ 1 | | | i Ä IE |. . F Nee iR Kam 1 25 Mt 1 1 Kal N U I: } ER 1422 Nachrichten von Feland, und uͤber dem Winde ſtehend, verrichten muß. W der ein Beweisthum der gewaltigen Gewohnheit, d dieſe Menſchen allenthalben und unaufhoͤrlich in f chem Geſtank und ſauiſchen Wuſt leben und gedeh koͤnnen, darin zaͤrtlich erzogene ohnausbleiblich glei erkranken, ja vergehen wuͤrden. RT von ih⸗ „II Männer, Weiber und Kinde rer übri⸗ wenn fie nicht beym Stockfiſch gefchäft gen Ar; ſind, arbeiten an der Wolle und strich beit, Futterhemde, Handſchue, Strümpfe) d. g. Im Lande hat man keine Web reh, als die, wodurch das vorhin erwehnte Wadm gemachet wirre. wie e Das Walken geſchieht ſchlecht hin it walken. warmen Urin, und zwar fo muͤhſam al unkuͤnſtlich. Das Tuch treten fie aufge rollet den ganzen Tag mit Fuͤſſen: und Strüm f oder Handſchue kneten fie mit den Händen eine gu te Zeit durch. Es muß ein ſtarker und geuͤbter K er ſeyn, der in einem Tage ein Futterhembd oder drel paar Struͤmpfe fertig machen ſoll. Die Weiber weil ſie keine Seife haben, waſchen mit Aſche und Urin. So wiſſen fie auch mit Urin den Gruͤnſpan aus einem kupfernen Keſſel heraus zu ziehen, und dag mit zu farben. ff... A von ih⸗ 8.96. Wer ſolte gedencken, daß dieſt rer ans Leutchen ſo liſtig und betrieglich ſeyn koͤnn⸗ delſchaft. ken, daß man ſich mit ihnen im Kaufhau handel vorzuſehen hat? Und gleichwoh Um einen volligen Begriff von ihrer Zandel⸗ ſchaft zu geben, muß ich fügen, daß die ganze Inſel vierzehn ſo genannte Fiſchhaͤfen, und acht Hleiſch⸗ haͤfen habe. Jene liegen im Norder⸗ und Oſter⸗ diefe im 14 13 N 4 7 . . 5 | . — — an Nachrichten von Island. 143 144 Nachrichten von Island. nen geſchlagen, und nach Copenhagen oder ſonſt h fahren. Die Bauern der Fiſchhaͤfen verhandeln ih gedsrrete Siſche als Flack⸗ und Haͤngfiſche di Anterkaufleuten gleichergeſtalt. Man nimmt 9 dentlich keinen andern, als von Kabbelau gemacht der Handlung an. Fals aber deſſen nicht gen fangen, muß man ihn auch wohl von Längen undaı dern Fiſchen verfertiget in Bezahlung mit nehmen wie die 8. 97. Alle Zezahlan gen geſchehe Bezah⸗ an die Islander von den Dänen entw lung ge⸗ der durch die mitgebrachte Wagren, od ſchiehet mit baarem Gelde, deſſen gleichwohl wi nis gebrauchet wird. Auf der Inſel gi aber kein ander Geld als Species, oder Daͤniſch Kronen. An Stelle der Scheidemuͤnze bedieng man ſich des Stockfiſches. ee ren So werden auch alle Contracte, Rau kauft und fe und Handelungen nach ziſchen getrof contra⸗ fen, und Buͤcher uud Rechnungen in' i hirt nach ſchen gefuͤhret.“ Naͤmlich t Specler Liſchen. Thaler gilt allemahl 48 Fiſche, und ein Ich habe bey dieſer Gelegenheit zugleich vernommen, daß man auf den benachbarten Frroͤiſchen Inſeln (woſelhſf der König von Daͤnnemark an dem Hauptorte, und allgemein nem Marktplatze, Torshaven, einen Vogt und Landrichter halt, auch weil keine Paͤchter zu haben, die Handelung da⸗ hin ſelbſt treibet, oder dieſe Inſel jahrlich mit dem nothwen⸗ digſten von Copenhagen aus verſehen laͤßt:) auf gleiche Weiſe handele und alles nach Skins, d i Schaffellen kal fe und rechne: namlich ein Skin zu ß Dansk oder 2 b Luͤbl. obgleich dieſelbe in natura nimmer gegeben noch genommen werden. Dieſer Gebrauch ruͤhret daher daß dieſe Inſel faſt einzig und allein von ihren Schafen beſtehet, und derſelben allda eine fo groſſe Menge iſt, daß mancher Bauer wohl 2008 | Sluͤck beſitzet. Auſſer dem Schaffleiſche, ſo eingeſalzen aus⸗ | 1 — ee geſetzet zu 1, eine dop⸗ zu 30 Fiſchen. | Pfund, oder 2 Pfund ſchwer Fiſche machen alle⸗ einen Schilling Luͤbl. aus. 10 Pfund nennet meine Foͤhrung. Ein Ließpfund thut allhier 16 ge⸗ mer Pfund. Ein Arbeitsmann bekoͤmmt 10 Fi⸗ yeoder 10 f. Luͤbſch zum Tagelohn, u. ſ. w. 8,98. Die Waaren, welche Island 2usse- gr und die ausgeſchiffet werden, donde a 27 Waaren. Bi.“ aͤngfiſch. 5 e Etwas gedoͤrreter daͤngen und Schellfiſche. SGSeſahen Schaffleiſch. e m Etwas geſalzen Ochſenfleiſch. Klaren und braunen Thran von Wallfiſchen 3 und allerley Fiſchlebern. Eektwas Butter und Inſchlitt. walket. Dur ian e. Schmaaschen, oder junge Lammfelle Schhaffelle. e eee Eyderdnnen. RNohen Schwefel. Fahren wird, liefert dieſe fl eine Inſel auch eine groſſe Men⸗ e wollener Nachtſutterhemder und Mützen, Gaͤnſefedern ud. Eiderdunen, imgteichen wollene Struͤmpfe; etwas Roth⸗ har, Inſchlitt, Thran. Die Inwohner fragen keine Schue, ndern wollene Struͤmpfe mit ſo dicken Sohlen, daß ſie das: uf eine ziemliche Zeit laufen e eg Nachrichten von Jeland⸗ 145 Einen Fiſch rechnet man zu 75 Viele geſtrickte grobe Struͤmpfe, Handſchu en, Fautterhemde, Mützen und dergleichen ger — ee — u x E - = 2: — 146 Nachrichten von Island. Dieſe Islaͤndiſche Waaren Einen in allen HA mende ,, EL 15 n We legen 2 ENTE ISA Kornbrantewein. Wen. 4 einge im Troc fuͤr ihre Landwaar bracht immaſſen dieſelbe nichts mit werden. de bezahlen 1 | haben. „ Die vi⸗ Damit aber die Islander, welche ih ctualien Nothdurft von niemanden, als! 0 be gewiſe Pächtern haben kön Tee. bortheilet, und nach Willkühr gedrucket werden möchten; ſo haben die Könige 2 Taxam vorſchreiben, wornach fie jenen alle einfüh⸗ rende Victualien und Waaren verkaufen und ſol⸗ y \ — ur * ur iv a N * ö 5 . 4 Kun * 7 . 916 * N . N N. 4 e in keinem Stücke bey 1500 Thlr. Strafe über: eiten muͤſſen. er | . 100. Ich habe angemerket, daß all⸗ Gewicht zer alles Gewicht und Maaſſe auf und maaſ⸗ en Famburger Suß durchgehends ein⸗ ſe ſind auf richtet iſt. Welches eine offenbare An⸗ den Sem: 20 nt 1408. 4 urgi⸗ ige giebet, daß die Hamburger in vori⸗ schen og Zeiten auf Island vornehmlich müſ⸗ eingerich- u gefahren und den Handel erſt recht tet. gſelbſt eingerichtet haben. Wie ſich enn auch vormals eine eigene Bruͤderſchaft der slandsfahrer (welche Kopmanni obferuantes eiſas in Islandiam in den alten Documenten gez ennet werden) in der Stadt Hamburg befunden, gvon bis itzo noch einige Ueberbleibſel vorhanden nd. Itziger Zeit wollen die Dänen alle fremde Kationen eben ſo wenig als die Hamburger dahin andeln laſſen. Doch findet ſich eine ziemliche An⸗ ahl von Hollaͤndiſ. Schiffen, (welche die Dänen s Lorrendrayer fractiven) jährlich daſelbſt ein, die em Bauervolck verſtohlener Weiſe den beliebten Brantewein und andere noͤthige Waaren zubrin⸗ en, und dagegen guten Stockfiſch und Thran hiederum eintauſchen *. Dieſe ſchlaue Leute wiſ⸗ en, weil der Amtmann keine bewehrte Jagd bey⸗ anden hat, und der Kaufleute Schiffe nicht Zeit aben, auf ſie zu lauren, allemal nach Willen durch⸗ uſchleichen. Damit fie auch ihre Unterſchleife de⸗ to beſſer verdecken, und noch mehrern Vortheil, als Sie treiben auch dergleichen verbotene Handlung all: ihrig auf der Inſel Ser N a! ia En Nachrichten von Island. 147 Ich! ı | 1 0 N 1 | | 1 I * N | — 1 I | 1 eien 1 * ee Il * M ji ı 109 1 1 | . 1 5 A 5 . \ ’ ich. riſchen Religion geftättet., und Feir ia —ſchoffthuͤmer eingetheilet; davon der! ves 10 Fiſche ſteuret, zu empfangen hat. Andr lonſt, weil fie aus andern Büchern und zwar ohne genugſam ſehet mei nur ausgeſchrieb eher. | 148 Nachrichten von Island. ſie etwa bey den Islaͤndern treffen, machen mög ſo liegen ſie zum Schein eine ziemliche Weite yon Inſel auf der See, und fangen Kabbelau, aus n chem fie auf obangedeutete Art in ihren Schiffen d berdan machen, und damit nach Holland, zuwei auch nach Hamburg, gehen. er 115 Die Reli: F. 101, In Island wird nur einzig u gion iſt allein die Uebung der Evangeliſchluth von andern Bekaͤnntniſſen daſelbſt ed; det; auſſer daß einige wenige aus Catholiſch Voraͤltern noch herſtammende ein und andren abe gläubifchen Gebrauch beybehalten, den ſie in g pan 8. 102, Die Sofel wird in zwey 2 Eceleſia- | ne Biſchoff zu Halar, der zweyte in Se holt ſeinen Sitz hat a Bey iedem derſelben iſt en lateiniſche Schule und eine Druckerey, in welch. zuweilen ein geiſtlich Buch in der Landſprache gedr cket wird. Ein Biſchof hat jaͤhrlich 1290 Thale die ihm in Waaren angewieſen werden und er au den Biſchoffszollen, wozu jeder Bauer des Jal Pfarrherren bekommen hoͤchſtens nur 180 Thaler Hier kann man weiter nachſehen die vom Jslände Theod. Thorlac ſub præſ. Fgid. Strauch. 1666 zu Witten berg de Islandia gehaltene Dilſert. Seck. I. eh 2. aus welche en, wenig Troſtes zu erholen Nachrichten von Island⸗ 149 les find darunter, die nur 4 Thaler zur Beſoldung riefen. Doch haben die Geiſtliche auch einen heil am Siſchzehenden, wiewohl mit vielem Uns ſcheide. An einigen Orten bekommen ſie zwey kittel, an andern haben ſie in iedwedem Bothe, das n Fiſchen auslaͤuft, zwey Loß, das iſt eben ſo viel, ſonſt zweene der Fiſcher zu ihrem Antheil von n Fang zu empfangen. Diejenige, welche jo wer zeinzunehmen haben, daß fie dabey nicht auskom⸗ n koͤnnen, muͤſſen auf gleiche Art, wie andere Bau⸗ v ihr Brodt ſuchen, mit auf den Fiſchfang fahren, d ihren Antheil zu Stockfiſch, damit fie ihn ver⸗ ndeln koͤnnen, machen. Worinn ihnen um fo niger ein hartes wiederfaͤhret, weil fie ja ſonſt in dern Dingen ſich dem Bauervolke ſo gleich ſtel⸗ . | | | nt 8.103. Bey dem ſo offenbar armſeli⸗ von ih⸗ n Zuftand der Inwohner koͤnnen auch ren Kir: Kirchengebaͤude nicht koſtbar ſeyn. chen. sie find auf keine andre Art als die gemei⸗ a Häuferder Bauren gebauet, nämlich zum Theil die Erde eingelaſſen, von Felsſtuͤcken auf einan⸗ r gefeßet, mit Erde ohne Kalk verbunden, mit Ra⸗ 1 gedecket. Selten find fie gröffer als die gemei⸗ n Beſuchzimmer in unſern Ländern, und ſo niedrig, ß ein Mann ſtehend bey nahe mit feinen Fingern die Decke reichen kann. Doch iſt dagegen zu er⸗ egen, daß wegen der vielen und heftigen über die afet faſt beſtaͤndig ſtreichenden Winde ſich nicht ch bauen laͤſſet. Die Dänen haben es einſt ver⸗ chet, und ein hoͤhers Gebaͤude über der Erde auf ei⸗ er ebenen Wurth, nach ee Art, von Mau⸗ ir: | 0 3 1 612 8 0 Nachrichten von Island. erwerck aufgezogen. Allein den nechſt darauf e folgten Winter iſt daſſelbe ſchon wieder von de kürmwinden darnieder geworfen, und man gen thiget worden nach Landesbrauch von neuen ein Kirche in die Erde zum Theil eingeſenket und fein nie drig, zu bauen. Das inwendige kommt mit dei aus wendigen vollkommen uͤberein, und weiſet weni oder nichts, das einer Kirchen aͤhnlich wäre. Der jenige, welcher derſelben zu nechſt wohnet, und ge meiniglich einige Aufſicht auf das Gebaͤude hat, ſtel let zur Belohnung fuͤr ſeine Muͤhe ſeine Kaſten unt Unkrahm, wie man ſagt, hinein. Worauf waͤhren den Gottesdienſt die Gemeine ſtat der Stuͤhle ſich ſe tzet. Jedoch dieſes moͤgte leicht gut genug ſeyn, wenn man nur, wie von dem einfaͤltigen ſchlechten Weſen der erſten Chriſten, auch hier ſagen koͤnnte: hoͤlzer⸗ ne Rirchen, guͤldene Prediger! und der Haupt⸗ zweck der Kirchenhaͤuſer, naͤmlich der Unterricht und Wachsthum im Glauben und gottſeligen Wandel darin getrieben und erlernet würde. Allein ſo vers nehme leyder, daß es dahier noch mit keinem Dinge e als mit dem lieben Chriſtenthum bewandt eh. rer 7 5 Beſchaf⸗ 5.104. Die Geiſtlichkeit taugt, über⸗ der Dre, haupt zu reden, nichts. Die allermeiſten diger haben nichts gelernet, kommen ſelten wei⸗ tr, als in die Biſchoͤfliche Schulen, und leſen kaum das Latein. Sind dabey hoͤchſt liederlich und dem Geſoͤffe des Branteweins ohne alle Maſ⸗ ſe und Scham ergeben. Mannigmahl koͤmmt der Pfaffe ſo trunken auf die Kanzel, daß er gleich wie⸗ der herunter ſteigen, und der Kuͤſter aus i ä | | ill Nachrichten von Island. 151 der Gemeine etwas vorleſen muß. Mannig⸗ ahl ſetzen ſich Lehrer und Zuhörer. (wie denn ſolche dempel nichts anders als ſolche Folgen nach ſich zie⸗ n koͤnnen) vor der Predigt ſchon mit einander in (hen Zuſtand, daß man den Gottesdienſt für das⸗ ahl gar einſtellen muß. W S. 105. Die Jugend wird wenig und Von Er⸗ ar auf eine kurze Zeit zur Schulen geſchi⸗ ziehung et, vielmehr durchgehends von den Ael⸗ 1 5 en, fo bald fie nur ein wenig mit angrei⸗ n kann, daheime behalten, und zu allerley Haus⸗ nd anderer Arbeit angewehnet: dabey aber zugleich urch jener wuͤſtes und heilloſe Vorbild zur unſeli⸗ en Nachfolge faſt unüberwindlich gereizet, und in rund verderbet. Zwar nimmt man ſie wegen der ſelen Gefaͤhrlichkeiten, denen ſie ſtets auf der See nterworfen find, ſchon im achten oder neunten ahr zum heil. Abendmahl mit. Allein mit welchem terricht und Vorbereitung, iſt ohnſchwer zu er⸗ neſſen, N N | 6. 106. Der ganze Haufe weiß alſo aaſter der venig von Gott und feinem Willen. Die Alten. | neiſten find aberglaͤubiſch und leichtſinnig u Schweren: ſo daß mancher ſich kein Gewiſſen macht für ein paar Mark wider feinen naͤchſten Bluts verwandten einen falſchen Eyd zu thun. Sind zaͤnkiſch und boshaftig, rachgierig, haͤmiſch und für Kkiſch: unmaͤßig, geil und unzuͤchtig, betrieglich und diebiſch. Ja was kann man von Leuten, die ohne innerlichen Zaum, ohne rechte aͤuſſerliche Aufſicht, in der groͤßten Ungebundenheit, in Wuͤſten und auf | | ns dem 152 Nachrichten von Island. dem Meer, unter ftetigen Gelegenheiten unvermer und folglich ungeſtraft ihre Begierden zu erfüllen d hin leben, annebſt an der fruchtbarſten Mutter all Laſter, der Trunkenheit, ſo gar ſtark, ſo beſtaͤndig ur ſo durchgaͤngig liegen und ſaugen, nicht für Untuga den vermuthen? Ich geſchweige, was zuweilen ex r⸗ tionibus politicis nachgeſehen wird, oder allhier we den muß, fo mir zu beurtheilen nicht gebuͤhret. Nu eines Vorfalls zu gedenken: hat es vor nicht gar lar gen Jahren, als die Inſel durch eine anfaͤllige Set che, oder klebende toͤdtliche Blattern beynahe ausge ſtorben geweſen, ſich zugetragen, daß man zu deſt geſchwinderer Wiederbevoͤlkerung „derſelben, wei nicht gar viel aus andern Koͤnigl. Landen dahin zu zie hen Luſt bezeuget, den Maͤdchen nachgelaſſen, ih Vaterland bis mit ſechs unehelichen Kindern, ihrel jungfraͤulichen Ehren ohnbeſchadet, zu beſeligen Jedoch weil dieſe gutwillige Ereaturen ſich gar zi milde und faſt verſchwenderiſch erwieſen, hat Di Obrigkeit ſich bald genoͤthiget gefehen, ihrem ſchaͤnd⸗ lichen Eyfer Einhalt zu thun, und ſich dazu, wo iche glauben darf, einer dem Verbrechen ähnliche n die ich nicht ausdrucken mag, zu gebrau⸗ € chzeit⸗ 8. 107. Ihre Seyratben volkicher | 1 8 ſie, ihren Gemuͤthsneigungen und Umſtaͤn⸗ nien. den nach, mit wenig Ceremonjen. Brau | und Bräutigam werden von den beyder ſeitigen naͤchſten Anverwandten zur Kirchen gefuͤh⸗ ret, und daſelbſt von dem Prieſter zuſammen gege⸗ ben. Darnach treten dieſe drey oben in der Kirche an die Wand hin: neben weichen die Verwandte zu Nachrichten von IJsland. | 153 beyden Seiten fich ſtellen. Die Braut laͤſſet ſich gen Becher mit Brantewein geben, (denn keine Zu⸗ mmenkunft, vielweniger eine dergleichen ſeyerliche, un von ihnen ohne dieſes über alles geſchaͤtzte herz⸗ ſreuende Naß gehalten werden )und bringet den⸗ (ben ihrer, naͤchſten Nachbarin zu, der ſie zugleich urch muntere Ausleerung deſſelben ein auferweckli⸗ es Beyſpiel giebet. Der Braͤutigam thut ein glei⸗ es auf feiner Seiten. Und damit gehen die Be⸗ yer fo lange rum, als man ſie in der Hand, und ſich lbſt auf den Beinen halten kann. 8. 108. Weil fie, wenn die Fiſchzeit Sie ſind orbey, manche muͤßige Stunde, und vie⸗ Ziebha⸗ lange Nächte haben, aber nicht gern e, ehr, als unumgaͤnglich, arbeiten moͤgen: . o legen fie ſich aufs Spiel, abſonderlich | ufs Schachſpiel: worin fie, wie ihre deshalb gar erühmte uralte Vorfahren, annoch groſſe Meiſter ind: auch auf ein gewiſſes Kartenſpiel, deſſen ei⸗ zentliche Beſchaffenheit ich, wegen beywohnender Unerfahrenheit in dergleichen Dingen, nicht wohl begreifen koͤnnen. Ä | | §. 109. Das Tanzen, wovon fe Fro, ſe Liebhaber ſind, geſchieht auf eine altvaͤte⸗ N riſche einfaͤtltige Akt. Mann und Weib tanzen. ſtehen gegen einander, und huͤpfen und fal fen, ohne die Stellen zu verandern, wechſelsweiſe von einem Bein auf das andre, entweder nach dem Geſange der Alten, (die in angenehmer Zuruͤckerin⸗ nerung voriger Zeiten der Jugend nunmehro darun⸗ ber mit Luſt an die Hand gehen,) oder nach dem Ge⸗ 0 K 5 ſchnar⸗ 54 Nachrichten von Island. ſchnarre eines ſchmalen Inſtruments mit vier Say ten, die mit der einen Hand gedruckt und mit der an dern geriſſen werden. e e von dem 8110. So viel endlich das weltlich Civilregi⸗ Regiment anbelanget, davon ich nad ment. meinem gegenwaͤrtigen Zweck nur guft kuͤrzeſte Erwehnung thue: fo hat her Koͤnigl. Maj. von Daͤnnemark, als Landesherr, all⸗ hier einen Amtmann: welcher iedoch kein Edel⸗ mann, ſondern gemeiniglich nur eines groſſen Mint ſtri bey Hofe Seeretarius, oder ſonſt verdienter, oder beliebter Bedienter geweſen iſt, der ſich dieſes anſehnliche Amt zur Gnade oder Belohnung fuͤr ge⸗ leiſtete Dienſte ausgebeten hat. Es wohnet derſelbe auf der Weſtſeiten zu Beſteſtet Kongsgaard und ha N 40% Thaler Species jährlich vom Könige, und dar⸗ neben an zufälligen Einkünften noch mehr als ein⸗ mahl ſo viel zu genieſſen. Er iſt der oberſte Richter in Ciuilibus und Criminalibus. Naͤchſt dem Amt⸗ mann iſt der Rönigevogt, der an einem Orte mit ihm wohnet, und jaͤhrlich 200 Thaler Beſoldung zie⸗ het. Wofuͤ er alle Pachtgelder und andre Einkuͤnf⸗ te des ganzen Landes für die Königl. Kammer einzu⸗ heben und zu berechnen hat. wie hoch 6. 111. Die Pachtungen aller Haͤfen ich des belaufen ſich jährlich auf zwanzig tauſend en Speciesthaler, und die Miethen, welche | aus dieſer der König von gewiſſen ihme zuftändigen Inſel be⸗ Gebaͤuden hat, betragen noch acht tauſend | laufen. Thaler. Von einigen Landſtrichen be | 0 Fümme der König auch ein Drittel son em | Nachrichten von Island. 155 m eingeführten Fiſchzehenden. Ueberdem giebet leder Unterthan, der tiber 20 Thaler (es ſey wer goder viel) im Vermoͤgen hat, an den Koͤnig des ahres eins für alles 40 Fiſche. Ferner find drey ow men * Landtichter oder Schulzen (Lands⸗ inter bey den Dänen) deren jedweder feinen. mdſtrich oder Amt, und noch vier und zwanzig ye lomen *, davon eim ieder ein Dorf oder klei⸗ s Gebiet unter ſich hat. Dergleichen bey den Jänen Herredsdommere genennet werden. 6.112. Die Richtſchnur, wornach ge⸗ ven ihren itheilet wird, iſt ein altes in Islaͤndiſcher ceſezen. Sprache abgefaſſetes Rechtsbuch oder Fatutum ber, das ſo genannte Chriſtna⸗Raͤtten Il. Loymade, Goth. Loegmadr. St. Ol. Saga e. 70. p. Verel. Index Prosincialis. Suec. Lagman, und Bayſaga fl liſtrittas vel iuris lictio prouincialis Tudicis ap. eund. Ve⸗ el. Es heiſſet Nechtsmann, oder Richter, der das Recht pricht vom Lag, Lage, ſo bey den Goth. Suec. Lex, lus, taturam heiſſef, und von den Dänen Le vv ansgeſprochen bird. A. S. Lage oder Laha, lex, Taga, ius. Lag -breca, ransgreſſor legis, Lahbrice (Geſetzbauch) legis violatio. sah man legis peritus etc. apud Somner. Vocab. Ang. Sax. Welches alles von dem Stammwort Legen, ponere, impo- ere herkoͤmmt, und iſt Lage, Auflage, Satzung, die Bew ordnung, das Recht, welches die Obrigkeit den Unterthanen 155 daß ſie ſich in ihrem Thun und Faſſen darnach rich⸗ en ſollen. N | | * Isl. Syslu⸗madr. Toparcha, von Sys la, Prouincia, Officium. Cudm. Andr. Lexic. welches herſtammet von Sysla, curare, bejorgen, verwalten, Olau. 82g. c. 58. ap: Verel. in Indie 15 | 13 e *r Welches von dem Norwegiſchen Könige Magna La- N gabacter (d. . Geſetzbeſſerer) gegeben, annoch in der alten er * ä Si weis man, daß die alte Nordiſche Sprache (Noroͤno Malo, 156 Nachrichten von Island. oder jus Eccleſiaſticum und Storndommen, ode Richterbuch, ſo von Friderico II. confirmiret wor 255 Bat | | den laͤndiſchen Sprache geſchrieben von dem Loyſaga ( a ſprecher) Jona im Jahr 12 80 oder 1281 nach Island hinuͤben gebracht, und eingefuͤhret (von welchem es noch Jons-bok Codex Jonze genennet wird auch endlich zu Skalholt gedruckt worden. Vor welchem gleichwohl noch ältere Gefetze daſelbſt im Gebrauch geweſen ſeyn ſollen, die einer VIfiotus (etwa ums Jahr 926) gegeben hat. Vid Ari Thorgilſis fili cognomen- to Froda i. e. Polyhiftoris Schedas cap. III. ibique Buſſaeum in Not. Es iſt aber bey dieſer Gelegenheit zu merken, daß die itzige Islaͤndiſche Sprache beg weiten nicht mehr ſo rein, als die alte, ſondern mit vielen Norwegiſchen und Daͤniſchen Woͤrtern Endigungen und ſo weiter vermiſchet ſey. Sonſt oder Noraͤnn Tongu) man nenne fie mit O. Sperling. in Comment. de lingua Danica, den Herren Daͤnen zu gefal⸗ len die Altdaͤniſche, oder mit Verelio und andern Schwedi⸗ ſchen Herausgebern und Auslegern der verſchiedenen alten Saga, die Altgothiſche, (Gautamaal) und Altſchwediſche, am allerlaͤngſten in dieſer entlegenen Inſel und in Feroe ſich in ihrer alten Reinigkeit, ohne Vermiſchung mit neugemachten, oder fremden Worten und Redensarten, erhalten habe Vid. Worm. Literatur. Runica cap. 27. p. 137. Saher zu bedauern, daß ſie in neuern Zeiten, und abſonderlich nach dem vorhin erwehnten groſſen Sterben, durch Einfuͤhrung vieler Fremden einen faſt toͤdt ichen Stoß bekommen, auch täglich noch durch den ſtetigen Umgang mit den Daͤnen, als ihren Obern, mehr und mehr verdrungen, oder verbaͤſtartet wird. Wer die Ur⸗ © ſpruͤnge und Ilbleitungen, die eigentliche Bedeutungen und den bewundernswürdigen Zuſammenhang der itzigen Nordi⸗ ſchen Sprachen etwas tiefer eingeſehen, der weis, was die wenigen Ueberbleibſel, die man noch von den alten Islaͤndi⸗ ſchen oder Nordiſchen hat, für ein beſonders Licht dazu an⸗ zünden. Sie iſt nicht allein der Schlüffel zu den Ruuiſchen, Gothiſchen (in ſo fern dieſe nicht an ſich Islaͤndiſch find ) | ſondern auch in gar vielen zu dem Norwegiſchen, Daͤniſchen, | Nachrichten von Island. 157 euß nebſt einigen neuern Königl. Reſcriptis. Es aber der hoͤchſtſel. König Fridericus IV. gewiſſen rfahrnen Perſonen aufgegeben haben ein neues Ge⸗ sebuch zu verfertigen, und alles auf den Norwegi⸗ Hen Fuß (worauf Sr. Majeft. es der Uniformität Alber wollen geſetzet haben) zu richten. Womit saber noch nicht bis zum Stande und Richtigkeit kommen. Immittelſt ſprechen die Richter nach etzt angezogenen Rechten ſolchergeſtalt , daß fie, 10 sieldie Erbfaͤlle, und liegende Gründe, abſonderlich N 0 Pr ie Stammauͤter betrifft, nach dem Lowbuche, in jeiftlichen Sachen meiſtentheils nach dem Chriſt⸗ ga⸗Raͤtten, und in uͤbrigen auch in den Formalien n ire 2589 und 779 2 I Schwedischen und weiſet viele verlohrne Woͤrter und die eee mit denſelben in der Nieder ⸗und Oberdeutſchen, ollaͤndiſchen, Angelſaͤchſiſchen und Engliſchen Sprache, ja he zeiget oft mehr, als man meinen ſollte, die Verwandſchaft aller itzterwehnten Mundarten mit den Aſtatiſchen Sprachen. 2 . Denn ſie iſt die Aſamaal, oder die Sprache, welche die Alae unter Othino u. ſ. weaus Aſien ſich mit nach Norden gebracht!? wovon ein beſonderer und gar viel in receſſu habender locus aus dem Cod. Reg Dan. Eddae Islandicae von D. O. Sper- ling. cit. comment fr. p. 38 angefuͤhret wird. Add. Perings- kiold Not. ad Vit. Theodoric. Reg. Gothor. p. 353 ſed. Um ſo mehr aber wäre wohl zu wuͤnſchen, daß man ein recht ſchaffenes und vollſtaͤndiges Di&ionarium von dem alten Islaͤndiſchen haͤtte oder daß wenigſiens das in der Koͤnigli⸗ hen Bibliothek zu Copenhagen befindliche aus verſchiedenen Voluminibus in Fol, beſtehende Dictionar. MSc. Islandic. (woran, wie ich vormals von dem ſel. Baron von Sparwen⸗ ſeldt vernommen, ein paar Buchſtaben fehlen ſollen) annoch ganz Wäre, oder wieder ergaͤnzet werden koͤnnte: ſo wuͤrde man gewiß insdieſem Stuͤck gar viele bis hieher unglaubliche Be gelehrten Welt vor Augen zu legen im Stande leyn. l Ind ta und böten fn. giebet. Die Weiber, welche das Leben verwirket Concluſio. a S. 114. 58 Nachrichten von Island. und Maleſizfaͤllen, nach dem Codice Chriſtian und Stora Dommen, ſonſt aber nach den von 3 zu Zeit ergangenen Königl. Referiptan, Edicten u fuſion nicht abgehen kann *, Doch wird es alle Vermuthen nach hier im Lande unter den Ingeſeſf nen, wohl nicht viele wichtige Proceſſe geben. E chen den Biſchöffen und Koͤnigsvögten hat man Di dieſen etwa einen oder andern gehabt, welche dur Appellation unmittelbar an den König gedieher * Dergleichen Appellationes aber moͤgen ſehr ſelte IHRE cn Landesgebrauchen, fie) richten, weſches ohne Co REN * Don To, . 113. Die Execution beydes il desſtra⸗ Malefiz⸗ und Civilfaͤllen verrichten di BR fetzund,,, Unterrichter ſelber. Das Koͤpfen ge wer die eo n 44 Rai K „ 2 Bröcutio- ſchieht mit einem Beil. Das Zangen bender, am einem gkoſſen Bretheiſen oder ſo ge richtet. nannten eiſernen Baum, welcher in eine ce, Nite einer Klippen eſt eingeſchlagen, und der Miſſethaͤter daran geknuͤpfet wird, der gemeini⸗ glich eine gute Weile zappelt, ehe er ſeinen Geiſt auf⸗ vor haben, werden alle gefäcet, f 77 Zum Beſchluß will ich eine Er⸗ n einem Islaͤnder von 14 oder •W ie „ Es iſt ohnſchwer zu ermeſſen, daß es nicht anders ſeyn koͤnne, als wie der Herr Juſtitzrath Hoier in feiner Idaea Icti Danici p. l. 9.7, ſchreibet: Quae omnia efficiunt, vt ius risprudentia Islandica, maxime autem proceſſus ſit longe perplexior apud illos, quam in omnibus xeliquis Danici Aue Noruagici regni prouinciis, ER — zehlung vo n Nachrichten von Island. 159 Jahren, den Herr Mer einſt mit herausgebracht, er anfuͤgen, um zu zeigen, wie dieſe Menſchen ſich Harden, wenn ſie gleichſam in eine neue Welt ver⸗ get werden. Dieſer junge Menſch, als das Schiff abe bey der nicht weit vom Munde der Elbe gelege⸗ en Inſel Hilgeland, welche das erſte Sand geweſen, ſie nach der Abfahrt von Island zu Geſichte bekom⸗ en, vorbey geſeegelt, hat die Kirche und Häuſer all⸗ afür ſo viel Klippen oder Felſen angeſehen, und ſich icht bereden laſſen wollen, daß dieſelbe von Men⸗ henhaͤnden verfertiget waͤren. Als er in Gluͤck⸗ 1 adt angelanget, hat er nicht gewußt, was er aus den daͤuſern und den vielen Fenſtern machen ſollen. Als mach Hamburg gebracht, und durch die Gaſſen ge⸗ ähret worden, iſt er ganz verwirret und ſtumm, den Lopf ſtets von einer Seiten auf die andere drehend, nd die groſſen Gebäude anſtarrend, auß und nieder⸗ egangen. Sein Herr, der an ſeinem Betragen ſei⸗ ſebuſt gehabt, hat ihn gar mit in die Oper genom⸗ nen, um zu ſehen, wie er ſich darin gebätden, und das er davon, urtheilen wuͤrde. Bey der Muſic hat rallerley Grimacen gemachet. Als manden Vor⸗ ang aufgezogen, iſt er ganz erſtaunet geſeſſen, ohne je Augen abzukehren, oder ein Glied am Leibe zu re⸗ jen, vielpeniger ein Woͤrtchen zu ſprechen. Da ber nach Gelegenheit des Spiels ohngefaͤhr ein roſſer Drache aufs Theatrum gekommen, aus deſſen fenen Rachen einige Teufelslarven hervorgeſprun⸗ zen, die ein Ballet zu tanzen angehoben, iſt er auf ein⸗ nal wie ein Blitz unter die Bank gefahren, hat ſich uch aller Zured⸗ und Vorſtellung ohnerachtet, nicht dewegen laſſen wollen, wieder hervorzukommen, ſon⸗ dern iſt dabey immer geblieben: es waͤre lauter Teu⸗ Me | fels u 160 Nachrichten von Island. felswerk, Menſchenhaͤnde konnten dergleichen oh moͤglich hervorbringen: er haͤtte leibhafte Teufelg ſehen; möchte damit nichts zu ſchaffen haben. W. rum man ihn an einen ſolchen Ort gebracht? Ma möchte doch um des Himmels willen wieder mit iht hinaus gehen, ehe die Teufel näher kaͤmen u. d. g Zwar hat er nachher endlich ſich bedeuten laſſen, da die Acteurs Menſchen, und die Auszierungen vo Menſchenhaͤnden alſo gemachet geweſen, doch ba man ihm keinesweges auszureden verm ocht, daß di Larven keine rechte Teufel geweſen. Uebrigens iſte bald Flüger geworden, hat in kurzen gut ſchreiben uni rechnen gelernet, auch in Handlungsdienſten ſich ver nuͤnſtig genug erwieſen. Weswegen fein Herr ſich alle Muͤhe gegeben ihn wohl anzufuͤhren, und irgend in Hollſtein oder Daͤnnemark zu etabliren. Wat er aber auch gethan, iſt doch alles Umſonſt geweſen, und er wegen anhaltender Sehnſucht des Menſchen nach feinem Vaterlande, davor man ihn nie recht froͤ⸗ lich gefehen, zuletzt genoͤthiget worden, ihn, damit er nicht ins Kranken verfallen moͤchte, wieder heimzu⸗ ſchicken. Allwo er noch lebet, ſich in alem Schmutz geſund befindet, auch ſeine Sachen recht wohl treibet. Und dieſes iſts, was ich von Island zuſammen bringen koͤnnen. Mir foll es lieb ſeyn, und ich wuͤn⸗ ſche, daß einer, der mehr Wiſſenſchaft, Gelegenheit und Muſſe hat, ſich die Muͤhe geben moͤge, es dem groſſen Schoͤpfer zu Ehren und den aufmerkſamen Menſchen zum Unterricht und Vergnügen zu Kr vermehren und zu verbeſſern. x 0 5% Pace achrichten Hi N land und der von 2 — Gtragt Bavis. vr, ui = Er BEN AA Eingang. s ift nunmehro weltkuͤndig, welcher⸗ geſtalten des Hochſel. Königs zu Daͤnnemark Friderici IV. Majeſtaͤt nach Dero vielfältig bezeigtem Eifer fuͤr die Ausbreitung des Evangelii auch bey den Broͤnlaͤndern in der Straat Davis in ſolcher Abſicht ein Paar Colonien mit ver⸗ ordneten Predigern an beqvemen Orten ans geſtellet. So bald mir hiervon theils aus den gemeinen, theils aus beſondern Zeitun⸗ gen etwas zu Ohren gekommen: habe ich mich bemuͤhet, ſo wohl von den Umſtaͤnden ſothaner Colonien, als beſonders von der Beſchaffenheit daſiger Laͤnder und ihrer Einwohner, wovon man bis daher wenig rechtes gewußt, eigentliche, umſtaͤndliche und zuverlaͤßige Kundſchaften moͤglichſter maſſen einzuziehen. Ich habe inſonderheit laſſen Schiffer zu mir kommen, ſo fuͤr die Ge⸗ ſellſchaft in Bergen / und nachher fuͤr den itzi⸗ I Er gen 164 989 ) 0 Geng 8 gen Konig dahin gefahren, und mehr als el * % ( * 882 50 8165 a ex apa aß z dz: | DS e nee, | Din eifriger Prediger in Drontheim, Erſte Dä⸗ I Rahmens Hans Egede tel niſche Cor per einen befondern Trieb die ar 855 in menblinden Grönländer zur Er⸗ an känntniß des wahren Gottes und feines (eder in Heilandes zu bringen, bey ſich verſpuͤrete, der Strafe erließ feine in Norwegen habende zwar ſe Davis.) nur mittelmaͤßige, doch der Kummer⸗und Elendvol⸗ fen Mißion in Grönland weit vorzuziehende Pfarre, und begab ſich Anno 1718 nach Bergen, Anno 1719 aber vollends nach Copenhagen. Woſelbſt er ſein Vorhaben und ſeine Vorſchlaͤge, die er vorhin be⸗ peits etliche mahl durch anhero geſandte Memorialen kund gemacht, aber keine vergnügliche Antwort dar⸗ auf bekommen, nunmehr gegenwaͤrtig beffer zu bes treiben und zum erwünſchten Stande zu bringen, ſich Auſſerſt bemuͤhete. Er traf aber allenthalben ſo vie⸗ le und nicht uͤbelgegruͤndete Bedenklichkeiten und Be⸗ ſorgniſſen an, daß es mit dieſer mißlichen Unterneh⸗ mung nicht ſo fort wollte, als er wuͤnſchte. Zwar lieſſen einige in Bergen, ſowohl aus Chriſtlichem Ge⸗ muthe die Bekehrung fo vieler elenden Heiden zu un⸗ kerſtützen, als durch die anſcheinende Hoffaung eius gen Vortheil bey dieſen Leuten (weil der Wallfiſch ſeit einigen Jahren von Spitzbergen ſich ſehr verlau⸗ fen, und in dem Straat Davis ſich ziemlich haufig findet) zu machen, ſich bewegen, daß fie unter ſich ei⸗ ne Geſellſchaft ſtifteten, um eine Colonie auf einer be⸗ qvemen Inſel unter Koͤniglicher Octroy, wenn ſie ſol⸗ \ che erhalten konnten, aufzurichten. Allein in Copen⸗ | "3 n Basel IND) 166 Nachrichten von Grönland | hagen war ſonderlich niemand, der daran Theil; nehmen begehrte, und der fortdaurende lange Krie blieb eine unuͤberwindliche Hinderniß. Indeſſe machte gleichwohl der Bergiſche Kaufmann, vor ſie einen und andern Verſuch, der die vorgebildete Hof nung eben nicht verminderte. Endlich war er aut ſo gluͤcklich, daß der Koͤnig im Jahr 1721 feine alleı hoͤchſte Zuſtimmung ertheilete und fü wohl ihme den Prediger, als der ſich meldenden Handlungsgefell ſchaft in Bergen die benoͤthigte Ausfertigungen un Defroyen gab. Zu mehrerer Befoͤrderung de Werks wurde eine Lotterie angeſtellet, worinn di Gewinne theils in baarem Gelde, theils in Actien, dat iſt in einem oder mehreren Antheilen in der Straat Davisgeſellſchaft und Rhederey auf den neuer Wallfſchfang beftand. Es ſoll aber wegen ſchlech ker Auffuͤhrung der Directorum, und, weil dasjenige was dadurch zuſammen gebracht, bald alle worden, dem Werke damit wenig gedienet geweſen ſeyn. Wannenhero auf Koͤnigl. gnadigſten Befehl eine or. dentliche Schatzung an alle Städte ſo wohl, als a die geiſtlichen und weltlichen Bediente beydes im Koͤ⸗ nigreich Daͤnnemark und Norwegen ergangen, die denn eine erkleckliche Summe Geldes, wie ohnſchwer zu ermeſſen, ausgetragen, womit ein guter Anfang | | in der Sache gemacht, und allerley erforderliche Nothwendigkeiten zu Erricht⸗ und Unterhaltung einer neuen Colonie beſtritten werden konnten. In dem ermeldeten 1721 Jahre giengen die erſte Schiffe nach Groͤnland ab, um einen beavemen Ort zum Etabliſ⸗ ſement auszuſuchen, und zu boecupiren, auch mit den Wilden ſich bekannt zu machen, und eine Handlung, ſo viel möglich, anzufangen. Mit welchen 5 er⸗ ER | reli⸗ 0 u - e — RAN und der Straat Davis. 167 rate Geiſtliche ſich ſo eilig auf den Weg machte, daß r auch feiner damals hochſchwangern Frauen, die ben ſo viel Eifer und Luſt als er zu dieſer Reiſe be⸗ eugte, nicht fo viel Zeit ließ, daß ſie noch vorher auf dem Lande des Kindes hätte geneſen konnen. 5. 2. Die Reiſe iſt gegangen von Ber⸗ was ſie gen aus hinter Island, um gegen die Oſt⸗ für einen küste des alten Grönlandes, nämlich auf weg ge⸗ den in der Höhe von 60° belegenen fo gez nommen, nannten Staaten⸗Hoeck zu. Allda fie 7 und wo ſie bis 8 Meilen breit Eis gehabt. Weshal⸗ 9 0 0 ben fie noch 30 bis go Meilen weſtlich ges? ſeegelt, und darauf immer gegen Norden hinaufge⸗ gangen, und endlich rechter Hand den Wall oder Land) auf 64° geſuchet. Da fie auf 64°, 7' eine Inſel angetroffen, auf die fie fich, weil fie ſelbe ihrer Abſicht beqvem geurtheilet, 172 r den 3. Jul. nieder⸗ gelaſſen, und ſo gut als möglich eingerichtet haben. Dieſe Inſel lieget in dem Munde der Baals⸗Re⸗ pier, und heiſſet bey den Grönlaͤndern Kangremyu- ne: die Daͤnen aber haben dieſelbe nach ihrem Schif⸗ fe, die Hoffnung genannt, und voll guter Hoffnung, Gothaab, Gudhöp, das iſt, gute Hoffnung benah⸗ met. Ihre Groͤſſe erſtrecket ſich nicht viel uber eine ſtarke Nordiſche Meile im Umkreis: und ſie lieget nur ein paar Meilen vom feſten Lande. S8. 3. Die Urſache, warum man fie zur Warum Wohnung erwehlet, beruhet darinn, daß ſie dieſe einmahldie Kaͤlte daſelbſt im Winter noch e ziemlich ertraͤglich iſt, und dann auch, ſo⸗ erwehlet? wohl Sommers als Winters, eine gute i Anzahl von Wilden oder Ingebohrnen, die ſich in ihrer Sprache Kalalen Wen, allda beſtaͤndig ſich 5 | | 4 ent? nivet worden, noch 45 Meilen höher aufwärts in der 168 Nachrichten von Grönland enthaͤlt, bey denen man fo wohl in der Religion al andlung einen guten Anfang zu machen, wahr ſcheinlichſte Vermuthung haben kunnte. n Die zwey . 4. Als man aber bemerkete, daß de te Colonie Wallfiſch ſich daſelbſt eben in verhoffete uche ſich Menge nicht finde, ſondern noch beſſe einen an⸗ hinauf Nordwaͤrts zu füchen ſey, hat ein jr Ort vente Colonie mit einem Prediger Nah aus: mens Albert Cop von Sogen aus Nor land, oder dem noͤrdlichſten Theile von Norwegen gebürtig, welcher 172; im Fruͤhjahr zu Copenhager als Groͤnlaͤndiſcher Miffionarius zum Prieſter ordi⸗ Straſſe Davis auf einer Inſel fo wohl bey den Groͤn⸗ laͤndern als Daͤnen Nepiſſene geheiſſen, und in der ſo genannten Widen Fioͤrd auf 67 Grad ohngefehr be⸗ legen, ſich geſetzet. Dieſe Inſel iſt etwa 30 Meilen von der groſſen Inſel Di/co und alſo gar nahe bey dem auf der neuen Paskaart von Laurens Feykes Haan bemerketen Viſch Plaats und den Walfiſch Ey⸗ landen. Wogelbſt der rechte Wallfiſch im Monat Februario und Martio gar haͤufig ſich findet, auch von den Groͤnlaͤndern gefangen wird, von dannen aber nach und nach an dem Weſteiſe hin ſeinen Lauf herunter nach der Americaniſchen Kuͤſte nimmt. Berde „F. J. Allein auch dieſer vortheilhaften find in ih⸗ Lage unerachtet hat es dennoch mit dieſer don vor- Colonie ſo wenig als mit der erſten nach geſesten Wunſch fort gewollt. Zwar iſt man, ſo Sand: . i x Iungsend. viel das Bekehrungswerk antrifft, mit den zweck nicht Grönlaͤndern ohne ſonderliche Schwie⸗ glücklich ligkeit (auſſer der, ſo die Landſprache verur⸗ geweſen. ſachet, nicht allein, weil ſolche an ſich 105 | | bel zu faſſen, ſondern auch, weil dieſe elende Men⸗ chen weder Religion, noch Gottesdienſt kennen, ja eine Worte haben, Gott und geiſtliche Dinge, oder vas nach Religion ſchmecket, auszudruͤcken) ſonſt Joch ziemlich ausgekommen, anerwogen dieſelbe noch zar nichts von einem Gott oder Schoͤpffer wiſſen und nit keinem Vorurtheile einiger von ihren Voraͤltern rlerneten Religion eingenommen ſind, auch keine ſie abmahnende Prieſter haben, folglich nach der allen Menſchen angebohrnen Neugier mit Luſt hoͤren und ohnſchwer annehmen, was ihnen gutes und vernuͤnf⸗ tiges vorgeſtellet wird. So viel ein aͤuſſerlich tur gendhaftes Leben anbetrifft, hat man faſt mehr von ihnen zu lernen als ſie zu lehren gehabt, und ihnen nur deſſen wahren Grund, Umfang und Zweck nach An⸗ leitung der heiligen Schrift anzeigen duͤrfen. Aber die vermuthete Vortheile in der Handelung haben fich ſo, wie man ſich vorgeſtellet, nicht finden wollen. 8. 6. Es find eigentlich nur zwo Qvel⸗ urſachen en, woraus derſelbe dieſer Orten zu ſchoͤpf⸗ davon, 1) fen ſtehet: die eine iſt der Wallfiſchfang, weil fie oder der davon zu erhaltende Thran und ſich den Barten: die andre die Sandelung mit Wallfiſch⸗ den ingebohrnen Groͤnlaͤndern, oder a) fo genannten Wilden am Lande. Den vindici⸗ Wallfiſchfang aber, der allhier ſonſt ſehr ren kön⸗ wichtig, hat die Compagnie nicht allein, ja nen. ihre Schiffe find die wenigſten. Allermaſſen von mehr als anderthalb hundert Jahren her die Straſſe Davis von den rde „Hamburgern und an⸗ e den » Diefen haben wir die Charten von biefen Gegenden und deren nach und nach gemachte Verbeſſerung, wiewohl dieſelbe noch weit von der vollkommenen Nichtigkeit entfernet ſind, zu und der Straat Davis. 169 nenn als alle Fremde, die nur erſt zu Ende des Marti dahin 170 Nachrichten von Groͤnland dern Voͤlkern beſuchet, abſonderlich aber in Neulich keit, nachdem man den Wallfiſch von Spitzbergen wo ihn ſo zu reden ganz Europa geaͤngſtiget, bey nah gan; verfaget hat, gar häufig befahren und befiſche wird. Zwar haͤtte man denken ſollen, weil die Daͤ niſche Colonjen den Fiſchgegenden ſo gar nahe ſind und der Wallfiſch, wie man wahrgenommen hat ſchon im Januar. und Februar. ſich in der Diſco Bucht und bey der ſo genannten Nepiſſene ſehen laͤſ igſtens viel früher fet, es würden die Coloniſten wen ſich begeben, zu demſelben kommen, und dieſen vorft⸗ ſchen koͤnnen: allein die Erfahrung lehrt, daß die Fremden eben ſo frühe, und öfters noch eher auf dem Fiſchplatze ſeyn konnen, als jene ſelbſt. Denn fie ſind des Winters nicht allein mit gar vielem lange daurenden Eife eingeſperret, ſondern muͤſſen noch das zu eines günftigen Windes, der daſſelbige von ihrem Walle oder Strande wegtreibe, erwarten, ehe und bevor ſie vom Lande ab⸗ und in die offene See zu den Wallfiſchen kommen konnen. Wenn auch etwa dergleichen Wind das Eis früher als ſonſt von der Küfte abſetzet, iſt der Froſt daſelbſt doch noch ſo ſtren⸗ ge, daß beym Rudern auf den Chaloupen, die Ruder im Reiben an den Dollen (oder Nuderpfloͤcken) ein ſo lautes Geknarre, welches auch durch 2 Ge⸗ N | ſchmie⸗ danken. Unter denſelben iſt die beſte, die vorhin angefuͤhrte groſſe Charte von Laurens Feykes Haan durch Gerhard van Keulen herausgegeben, nebſt des itztgedachten Haans Befchrys | vving van de Straat Davis van de Zuydbay tot omhet Eyland Diſco. Amſtelod. 17 19, welche nach Seemanusſtil mit Dis tertion der ganzen Fahrt, der Meilen, der Ankergründe u. ſ. w. Sögel e ene i Bi) und der Straat Davis. 171 Antieremit Speck, Fett, Snfehli oder dergleichen c u verwehren oder zu dämpfen ſtehet, machen, daß der Wallfiſch, der ein überaus genaues Gehoͤr hat, da⸗ urch gleichſam gewarnet und verſcheuchet wird. Worzu ferner noch koͤmmt, daß, wie die Groͤnlands⸗ ahrer berichten, alles Fiſchergeraͤthſchaft durch die ar zu ſehr durchdringende Kaͤlte ſo hart und ſteif bird, daß es ſich nicht handeln laͤſſet. Ja eben dieſe Rälte iſt alsdenn ſo heftig, daß die Leute von den Co⸗ onien ſolche in den offenen Fahrzeugen ohnmoͤglich ushalten konnen, ſondern gegen die Nachtzeit wie⸗ der zu Lande kehren muͤſſen. So viel auch den nach⸗ herigen Fang betrifft, fo iſt am Tage, daß die Geſell⸗ chaft in Bergen, weil ihre Fiſcherey ſo wenig ab⸗ Pf den Nachſatz nicht hat, daß ſie ſo viele Schiffe als eigentlich dazu noͤthig / ſelbſt beyſammen zu brin⸗ gen und auszurehden vermoͤgte. Denn woher es koͤmmt beym Fange dieſer Gegend gar | ſehr auf die Vielheit von Schiffen an, weil der Wind ſich auf daſigem Meer of⸗ ters verändert und bald aus Oſten bald aus Weſten koͤmmt, wodurch einzele Schiffe in die Verlegenheit gerathen, daß, wenn ih⸗ nen einer von ſolchen Winden auf den Leib ſtehet, und das Eis zutreibet, der Wallfiſch, ſo offen Waſſer ha⸗ ben muß, vertrieben, und ihnen der Fang ohnmoͤglich gemachet wird. | Maſcopey machen, oder zu gleichen Theilen fiſchen, und theils nach einer theils nach der andern Seite ſich halten, es wehe der Wind, wie er will, wenigſtens ein länder beſſer da⸗ mit fort⸗ kommen. Theil derſelben allemahl das Waſſer offen und Ge⸗ Dieſes neh⸗ legenheit zum Wallfiſch⸗Fange hat. men die Holländer, die ſo ſtarck fahren, in Acht, und | | Ei wen die Hol Dahingegen, wenn ihrer etliche ſel Diſco legen, aber damit wuͤrde man die weite nicht haben beſchieſſen und behaupten koͤnnen. Dar 172 Nachrichten von Grönland. erhalten auch dadurch mit alljährig, wie bekannt, ih ren ſo guten Fang. Viele in den vereinigten Pro vinzen proviantiren auch die Schiffe auf 9 Mona und laſſen den Fiſch gar bis auf die Americaniſch Kuͤſte verfolgen, und die Fiſcherey bis zu Ende dei Auguſt⸗Monats fortſetzen. N e 3weptele: F. 7. Nicht weniger Schwierigkeiten fache weil finden ſich bey der Handlung, die auf den he auch Lande mit den Wilden gefuͤhret werder 125 2 05 pol. Denn eben dieſer haben die emſig⸗ ie Holländer ſich nicht weniger von Zeit zu nicht al⸗ Zeit bey aller Gelegenheit bedienet, und lein be reiben fie auch noch. Zwar hat die Rhe⸗ baupten derey in Bergen, nachdem man auf den ob⸗ können. benannten Inſeln Fuß gefaſſet, und die Colonien angerichtet, auf alle Art geſuchet, ſich dieſer innlaͤndiſchen Handlung allein zu bemeiſtern und Fremde davon auszuſchlieſſen. Man hat des Endes wollen eine kleine Feſtung auf der Suͤdkuͤſte der In⸗ auf iſt in Vorſchlag kommen, 2 Fortreſſen, eine auf ei⸗ ner der Wallfiſchinſeln, und die andere auf einer der Hundeninſeln zu bauen: allein auch dadurch, weil ſie ſo weit von einander gelegen, daß die Durchfahrt mit Canonen nicht beſtrichen werden kann, ſtehet das Durchſchleichen nicht gaͤnzlich zu hemmen: deswe⸗ gen man von dieſen Vorſchlaͤgen abgeſtanden. Des | me noch hinzukoͤmmt, daß die Wilden lieber mit den Hollaͤndern, als mit den Dänen handeln, weil jene mit beſſern und ſchoͤnern Handlungswaaren verſe⸗ hen, und viel beſſern Kauf geben und geben koͤnnen, als die Normaͤnner. Fehlet es alſo auch in dieſem Stuͤ⸗ und der Straat Davis. 173 Stücke an einem erklecklichen Vortheil, der das gan⸗ Werk unterſtuͤtzen und den Kaufmann in Norwe⸗ en und Daͤnnemark anlocken ſollte. Dahingegen ſtes ſo ſchlecht hiemit beſchaffen, daß die deute auf den Folonien nicht einmahl für ihre Perſonen ihren Le⸗ ensunterhalt, durch ihre Fiſcherey und Handel mit en Ingebornen zu finden und zu verdienen, zurei⸗ hende Gelegenheit haben, ſondern von ihren Prinei⸗ yalen von Haus aus mit allem, was zur Leibes Nah⸗ zung und Nothdurft gehöret, ſtets von neuen verſe⸗ hen werden muͤſſen. fe F. 8. Daher denn die itzt glorwürdig ver were gierende Königliche Maſeſt. bald bey An⸗ gen der ie⸗ tritt ihrer Regierung die Bergiſche Geſell⸗ ve; Eee (haft aufzuheben, allerhöchſt gut gefunden. 40 Worauf im Herbſt des 1731 Jahrs alle mark dieſe nach den beyden Colonien uͤberbrachte Leu⸗ Bergerge⸗ te, ſo viel ihrer noch am Leben geweſen, ſellſchaft nachdem ſie die Fenſter ihrer gehabten wieder Haͤuſerchen mit Brettern vernagelt und DE die Schlüffel auf die Thuͤren geſtecket, mit 5 Sack und Pack insgeſammt wieder davon gezogen, ohne den einzigen treuen Prediger Egede, welcher ſei⸗ ne geſammlete Schaͤflein, deren wohl soo geweſen ſeyn ſollen, nicht verlaſſen wollen, ſondern mit etwa 18 Daͤniſchen Leuten, die er bey ihm auszuhalten be⸗ redet, auf der Hoffnungsinſel zuruͤck verblieben iſt, des feſten Entfehluffes, davon nicht zu weichen. Wo⸗ bey er denn auch ſtandhaft verblieben, bis eine unheil⸗ bare Gemuͤths⸗ und Leibeskrankheit 1735 ihn gende thiget, ſeinen Poſten zu verlaffen und nach Copenha⸗ gen zurückzukehren. ha A 8.9. I | IIND 1 Jedoch ge, F. 9. Indeſſen laͤſſet nunmehro der Kd Heir nen nig für Rechnung der Eammer jährig Jibelich ein paar Schiffe nach der Straſſe Das bade gehen. Wobey vielleicht die Hauptab 118 ſicht ſeyn mag, einmal eine Deffnung, da durch man wieder an den Oſttheil des alter fuͤr verlohren geſchaͤtzten Groͤnlandes ankommen möchte, zu treffen, oder auszufinden. Es iſt, ſo lan⸗ ge die Colonien gedauret, auch dieſerhalben allemal viel Muͤhe geſchehen, und nicht wenig Geld verwandt worden. = l man bat F. 10. Ich will davonp fo viel ich von ei⸗ fie) ieder⸗ nem ſehr vernünftigen Schiffer, der dazu 3er Mühe inſonderheit gebraucht worden, erfahren, gegeben, hier kuͤrzlich anfuͤgen. Daß die neuen Co⸗ Seiten lonien vor der Weſtküſte des alten Groͤn⸗ Seit . 1 landes belegen geweſen: ſolches ift daraus verlohren klar, daß man dieſſeits der Baals⸗Revier Zeſchäg⸗ auf dem Lande verſchiedene Ruinen von al⸗ renBrön ten Gemaͤuer angetroffen, und auf sound rm ein halben Grad eben binnen dem Staa⸗ men, aber ken? Hoek nicht nur das Gemaͤuer einer 7 1 5 N 5 . x bisher verfallenen Kirche mit dem noch ganz kenn⸗ vergeb⸗ baren Chor und Altaruͤberbleibſeln, ſon⸗ lich. dernnoch uͤberdem ein groſſes Stuͤck von einer metallenen Glocken, ſo der Finder mit nach Co⸗ penhagen gebracht, angetroffen hat. So bemerket man auch noch einige, obgleich ſehr wenige, und wohl gar in neuern Zeiten erſt erlernete, nordiſche Worte in der wilden Sprache, und dieſe Wilden wiſſen zu | ſagen, daß ihre Voraͤltern anders woher gekommen, und Menſchen, die vor ihnen im Lande gewohnet, todt geſchlagen haben. Zu deſſen FR | 85 N | eine und der Straat Davis. 173 ne Stelle, worauf eine groſſe Schlacht gehalten yn ſoll, zeigen, die daher noch den Namen Pifikslar- ick, d. i. Stelle, wo man mit Bogen ſchieſſet, bes alten hat. Es iſt aber vornehmlich darum zu thun, aß man gern nach der Oſtſeiten hin will. Denn aſelbſt iſt vor dem der Hauptſitz der Chriſten, nach inweiſung der alten Jahrbuͤcher und Geſchichte ge⸗ beſen *, und nicht unwahrſcheinlich zu vermuthen, denn man dahin kommen koͤnnte, daß man, wo cht noch viele Abkömmlinge der alten Chriſten, den? och eine Anzahl von Gebäuden, imgleichen von gu⸗ en Documenten und dienſamen Nachrichten, nebſt nem bewohnbaren Lande daſelbſt antreffen duͤrfte. Aus der See an die Oſtkuͤſte anzukommen, ſchei⸗ get dermalen ſchlechterdings unmoͤglich. Demfe⸗ nigen, der mir dieſe Nachricht gegeben, iſt es einſten in fo ferne gegluͤckt, daß er bis auf zwo Meilen hin⸗ zugekoͤmmen, aber weiter zu gelangen, iſt ihm des vorliegenden geſchloſſenen Eiſes halber durchaus nicht moͤglich geweſen; ja er hat Noth und Muͤhe genug gehabt, ſich wieder zuruͤck und aus dem los⸗ treibenden Eife heraus in die offene See zu arbeiten. Es liegen naͤmlich nicht nur vor der Kuͤſte her ganz enge Schaͤren in unſaͤglicher Menge, worhinter und wozwiſchen alles von Eis verſtopfet ift, ſondern es treibet und ſtehet ae vor denſelben bis auf einige Meilen in der See beſtaͤndig Jahr aus Jahr ein entſetzlich viel Treibeis, welches vom Nordpol, von Spitzbergen u. ſ. f. ohnaufhoͤrlich 15 oͤmmt, In dieſem öͤſtlichen Theile (Oeſter⸗Bygd) follen gewe⸗ c bewohnte Duͤrfer. fen ſehn: ein Biſchoſthum, 30 Klöster / 1e Kirchſpiele und 190 176 Nachrichten von Grönland kömmt, und durch den Strom und Wind gege dieſe Kuͤſte getrieben, auch nur zuweilen etwas de von durch einen ſehr ſtarken Strom den Staaten Doek vorbey geſetzet wird. Der beregte Schiffe hat bey der Gelegenheit, daß er allhier durchzuſchluͤp fen gemeinet, aber nicht gekonnt, ſich viel Muͤhe ge geben, die auf der Charte angedeutete Reſte des ver ſunkenen Landes von Bus zu finden, indem er uͤbe ein paar Monate daſelbſt zugebracht, und nach allet Seiten in die 0 Meilen gekreuzet: Er hat aber kei ne Spur von Lande, ſondern überall eine groſſe Tie fe gefunden, und nur bloß auf eine kleine Länge, dei Tiefe von 100 Faden ohnerachtet, eine unbegreifli; che Brandung, wodurch das Waſſer daſelbſt höher, | als auf der See rings umher geſtanden, und ein 0 grünfiches Waſſer nebſt einer treibenden Menge von äaallerley grünen Seekraute bemerket. Iſt nicht die wahrſcheinlichſte Vermuthung, daß im Grunde heiſſe Spring⸗Qvellen ſeyn werden, die dieſe Erhe⸗ 905 und dieſes Gekraͤuſel des Waſſers verurſa⸗ eben ſo F. II. Nachdem aber fo wenig Hoff⸗ wanig bat nung anſcheinet, den geradeſten Weg | der wa, durchs Eis ans Land zu gelangen, fü hat ſeette hin- man um ſo ſorgfältiger geſuchet, von der * ein kom- Weſtſeite und alſo von hinten zu uͤber men kön⸗ Land hineinzukommen. Allein, da findet n ſich auf der Weſtküſte die ganzeLänge her eine Kette von Felſen, die mit nimmer ſchmelzenden | Schnee und Eis bedecket, auch die dazwiſchen gele⸗ ne Thaͤler eben damit dermaſſen angefüllet find, daß dwegen der Stürzfälle,der groſſen Kluͤfte und Schrun⸗ den und des bruͤchigen falſchen Eiſes ganz 1 os | 1 ) = und der Straat Davis. 177 darüber hinzukommen. Der beregte Schiffer a6 es auf alle Weiſe und ſelbſt auf den langen hoͤl⸗ enen Fußbretern, deren ſich bekanntlich die Lappen nd andere zu den Winterzügen bedienen,“ verſu⸗ et, aber wegen obangefuͤhrter Umſtaͤnde nicht gar eit ins Land fortkommen konnen, ſondern nachdem einen von ſeinen Leuten, der ſich noch etwas wei⸗ voraus gewaget, und vor ihren Augen verſunken, ß fie zwar fein Sehreven und Winſeln hören, aher m nicht beykommen mogen, verlohren, ohne dieſen Renſchen, und ohne alle Hoffnung temals weiter zu mmen, wiederum zurückkehren müſſen, Es iſt auch nder Küſte hin ſowohl hinaufwaͤrts, Ja weit man ur kommen koͤnnen, als unterwaͤrts bis auf 60° it einem groſſen Bothe mehrmalen ein Verſuch, h irgend durch einen Fluß, oder Straſſe, durchzu⸗ ammen, geſchehen, aber bisher noch alles verge⸗ ens. Indeſſen hat ſich bey dieſer Gelegenheit (wel⸗ es ich zur Verbeſſerung der Geographie anzumer⸗ m, nicht unterlaſſen wollen) gezeiget, daß die ſogenan⸗ For biſſerſtraſſe entweder ein irriges Vorgeben, der nunmehro mit Eis und Schnee dergeſtalt aus⸗ efüllet und verdecket, daß fie nicht mehr zu kennen, elweniger zu paßiren iſt. Und die Wahrheit zu eſtehen, man findet auch in den vorhandenen Be⸗ . von Grönland, die doch die Meerbuſen, zuchten und Winkeln umſtaͤndlich und eigentlich ge⸗ * fgued. Skidher , Norvy. Skier, bey den alten Islaͤndern Fydi und Oendrur genannt, welche gar artig Magn. Olaus ı Eddam - Island beſchreibet beym Steph. in not. ad Saxon. temmat. p. 126, der fir auch in einem Holzſchnitt abge bil et vor ſtellet. Add. dener, ern cap. 2 . 178 Nachrichten von Grönland nug angemerket, gar nichts von Sunden, oder Str fen ‚Die das Land von einander theilen ſollten. E wiſſen auch die Groͤnlaͤnder, die dort herum wohn „und Darüber fleißig befraget worden, von einer Dur fahrt das geringſte nicht zu ſagen. Wie denn au der ſogenannte Barenſund bey weitem nicht ſo t ins Land hinein gehet, als auf den gemeinen Chart angedeutet wird, vielweniger ganz hindurch: Zu de iſt dieſelbe untief und bald gar mit Seekraut vi wachſen, worunter ſich viele Fiſche aufhalten. Indeſſen §. 12. Sonſt hat man von den Ingeboh iſt gewiß, nen vernommen, daß weiter hinauf geg ral wen. Norden Leute ſich enthalten, die viel w 1 0 ohe der als ſie ſeyn, und geſchlachteter Me men ſchen Fleiſch eſſen ſollen, deren Hütten n Narhual oder Einhornhoͤrnern ſtatt d Stangen aufgeſtellet und befeſtiget waͤren. Der die armen Menſchen begeben ſich zuweilen aus Hu ger gezwungen, um ihre Koſt zu finden, in ihren gro ſen Weiberboͤthen, ſolchergeſtalt, daß ſie immer u ter dem Lande hinſchiffen, wohl 100 Nordiſche, de ift, über 150 deutſche Meilen von ihrer Heymath wi gegen Norden, und alſo viel weiter hinauf, als die D nen mit ihren Schiffen kommen koͤnnen. Sie erzaͤ len auch, daß ihrer etliche noch höher und weiter, g auch ihre groſſe Fahrzeuge kommen moͤgen, gewefet da ſie das gegenüberfiegendefand von America ſo na gehabt, daß, wenn ſelbiger Zeit allda Leute geſtanden, ihnen beqvemlich zurufen, doch aber nicht zu denſelbe hinüber kommen koͤnnen, weil ein Strom von Wa fer zwiſchen beyden Ufern durchflöͤſſe, der fo hoch fa und ſo ſtark rauſche, daß man denſelben auf eini Meilweges hoͤren koͤnne. BI 8.13 | und der Straat Davis. 179 78,13: Nunmehro naͤher zu der Landes⸗ Beſchrei⸗ beſchreibung zu kommen, fo find in der bung des Straſſe Davis die Küften voller Schaͤ⸗ Landes ven, auch kleinen und groſſen Inſeln; die S 155 alle aus Felſen beſtehen und ſehr hoͤckericht Be find. In dem feſten Lande gehen grofe 185 und tiefe Sinus und Fiorden hinein ; die theils Muͤn⸗ dungen der Revieren, theils gute Rheden und Hafen abgeben. Das feite Land iſt auch über und über voller Felſen, davon die hohen ſtets mit Schnee und Eis bedecket, auch theils Thaͤler damit bereits aus⸗ gefuͤllet find. F. 14. Sonſt faͤllt das F. Clima, ſo weit e nt die Daͤniſchen Colonien gekommen, noch daatis. ziemlich erträglich, das Wetter aber ſeht unbeſtaͤndig. Im Sommer ſcheinet die Sonne ſchoͤn und warm, daher iſts auf dem feſten Lande, wo keine Nebel, angenehm und beſtaͤndig helle: Um und auf den Inſeln aber lieget ein beſtaͤndiger feucht⸗ und kalter Nebel, davor man der Sonnen wenig ge⸗ neuſt. Nur im Auguſtmonat iſt kein Nebel, und alsdenn auch auf den Inſeln klares ſchoͤnes Wetter. Auf dieſen Inſeln und der See ſpuͤret man auch in kleinen Weiten groſſe Veraͤnderungen in der Wit⸗ terung. Es regnet nicht oft, noch viel. Es don⸗ vert ſelten und gar dumpficht: Selbſt im Gebuͤrge ſchallet es hier bey weitem ſo nicht, wie anderer Or⸗ ten, woran vermuthlich die dicke Luft und der luckere Schnee und das bruͤchige Eis auf den Gebuͤrgen Schuld ſeyn werden. Heftigen Sturm hat man eee wenn er da iſt, haͤlt er nicht lange an. Es kann auf der See ſtuͤrmen, ohne daß man auf dem Lande viel davon gewahr werde. Den N haͤr⸗ nn — Sand in Norwegen davon gedencket. (vit. Suppl. II. Actor. 180 Nachrichten von Groͤnland haͤrteſten Windſturm haben ſie aus Suͤden. De ordentliche Winter it allhier für die Daͤnen un Norweger ziemlich ertraͤglich geweſen. Wozu mi dienet, daß ſie einen klaren durchſtehenden Froſt ha ben. Den ſtaͤrkſten Froſt bekommen ſie mit nord oſtlichen Winden, die theils vom Lande, das mi Schnee Eisbergen angefüllet,, theils von den wei fich erſtreckenden Eisfeldern, die vor der Oſtkuͤſte lie gen, heruͤber kommen, und die abgeriſſenen Eistheil chen in groſſer, ja oft ſolcher Menge, daß ſie win ein Regen oder dicker Nebel im Sommer anzuſehen find, herzufuhren, und dadurch die ſtrenge und ſchneidende Kalte verurſachen. 5 N * Diefes koͤmmt den in warmen Rändern wohnenden fs unglaͤnblich vor, daß wohl Gelehrte gar daran zweifeln wol len. Ich will zu mehrerer deſſen Erleuterung anhero ſetzen, was der Herr Probſt Jens Chriſtian Spidberg zu ChriTians Wratislau. Art. 4. p. 71.) Es leugnet wohl niemand, fehrieis bet er, daß die Luft gegen Norden des Winters mit unzehl⸗ baren Schnee: und Eispartikeln angefuͤllet, welche oͤſters fo grob und fenfible find, daß fie bey ſtarkem Winde einem wie ſcharfe Ruthen ins Geſicht ſchlagen: ja man kann fie nicht allein fühlen, ſondern auch ſehen, wenn es ſehr kalt iſt, und die Sonne klar in der Luft ſcheinet, da man faft accurat die Menge der Eispartikulchen wie viele tauſend kleine glimmern⸗ de Steruchens wahrnehmen kann. Welches auch die einzige Urſache if, warum die Nordwinde mehr kalt und penctranter als andere ſind. Indem fie die mit Schnee bedeckten buche, en Berge gegen Norden erſt uͤberſteigen muͤſſen weshalb ſie lich damit beſchwängern und ſo angefuͤllet, dieſe Particulas ſ. amellas niueas & glaciales mic ſich bringen, die ſolche em⸗ pfindliche Rälte bey uns erwecken. Lorgdrager Grönl. Viſcher. . II. cap. 2. ſchreibet von Spitzbergen: De Ryp vals er gelyk | Wyne puntige Smeerw-Deslrjes in Tee, van door zg vom J Fund der Straat Davis. 181 „Das ſtille Wetter macht, daß es hier fruͤhe zu⸗ rieret. Und das Eis, fo hinter den Schaͤren und n den kleinen Bajen oder Buſen lieget, dauret ge⸗ neinigtich bis zu Ausgang des Mays, weil die Wel⸗ der See dazu nicht kommen, und es zerbrechen önnen, ſondern daſſelbe ſo lange ſtehen bleibet, bis s die Sonne duich ihre Kraft muͤrbe machet, ſchmel⸗ et und zerbricht. it EINDEN, 6. 15. Vom Junio an bis in den Au⸗ uſtmonat iſt der Sonnenkoͤrper beſtaͤn⸗ ig uͤber dem Horizont. Um Mitternacht aßt fie zwar wegen ihres niedrigen Stan⸗ es und der aufſteigenden Erdduͤnſte, wo⸗ urch ſie geſehen wird, etwas roͤthlich, wie Sie bar ben Sons: nenſchein ſowohl im Soms mer, ey uns, wenn fie Abends untergehen will, ſcheinet ber gar klar, und bey hellem Wetter iſt es fo lich⸗ e, als um Mittag. . 16. So angenehm aber dieſes im Sommer ſeyn mag, ſo unerträglich wuͤr⸗ de es dagegen den dortigen Inwohnern als im Winter, allen, wenn fie im Winter auch ſo lange in dicker Finſterniß ſitzen ſollten. Allein da hat die Weis⸗ heit und Menſchenliebe des allgegenwaͤrtigen Got⸗ les, die kein Plaͤtzchen des e ſo klein und tyts als van Stof bedeckt vvord. ent⸗ Deeze kleine Soitſa Enceuvv-Deeltjes vallen kruislings op elkander, en door de koude Lucht voortgezet ea ze zich zoodanich id in en door de Lucht; dat ze | menigte neetvallen, en de Zee gelykzaam met een Vlies van Ts bedecken. Deere doos koude bevrdoze Nevel- Deeltjes kan men by heidere Zon« neſchyn en vriezend Weer glinfteren zien, vvant anders vallenze als den Dauvvsonzichtbadrneer &c. Hievon hat auch gar dienſame Anmerkungen J. Perry in ſeinem Etat pre. ſent de la Grande Ruſſie, p. 6872. —— EEE ——— — | | i | lichts oder Scheins, deſſen bey Island umſtaͤnd⸗ 182 Nachrichten von Grönland entlegen es auch iſt, auſſer Acht laͤſſet; darunter meh als auf eine Art fuͤr ſie geſorget. Ich habe von ver ſchiedenen gehöret, daß man nicht allein am 21. Der als am kuͤrzeſten Tage, die Sonne drey Viertelſtun⸗ den am Himmel geſehen, ſondern daß auch durch Huͤlfe der Refraction ihrer Strahlen in den dicken Dünften der Atmoſphaͤre, ſo die Morgen⸗ und Abenddaͤmmerung verurſachen, der Tag einige Stunden lang geweſen. Man ſollte nach den ge⸗ meinen Lehrſaͤtzen der Geographie und Aſtronomie gedenken, daß der Sonnenkoͤrper ſelbſt um dieſe Zeit auf dieſer Polushoͤhe über den Horizont nicht her⸗ vorkommen könnte. Es hat aber ein geſchickter Schiffer mich umſtaͤndlich berichtet, und anben heuer verſichert, daß er auf 66°, 301 einen kleinen Berg ausgeſuchet, und nachdem er deſſen Hoͤhe über der Oberfläche des Meers mit Fleiß gepeilet, auch die Misweiſung des Compaſſes, (welche in die⸗ ſen Gegenden ſowohl auf dem Lande als auf der See ganz merklich iſt,) berichtiget, auf demſelben die Höhe der Sonnen kunſtmaͤßig genommen. Da er denn nach Abzug feiner Höhe und der Refraction befunden, daß die Sonne wirklich uͤber der Flaͤche der See und alſo uͤber dem Horizont erhaben geweſen. wie auch 5. 17. Die Naͤchte genieſſen auch nicht mond⸗ allein des Mondes und des, von dem durch ſchein und anhaltenden ſtarken und reinen Froſt er⸗ das, Nord haͤrkeken, weiſſen und gleichſam funkeln⸗ uch. den Schnee ung Eiſe, entſtehenden Wi⸗ derſcheins ſondern fo gar im Neumonden, und fo | lange derſelbe nicht ſcheinet, beftändig des angeneh⸗ men und den Vollmond ſelbſt üͤbertreffenden Nord liche Erwehnung geſchehen iſt. 8. 78. — — — — und der Straat Davis. 183 brennen ohnungen ſich enthalten, doch aber we⸗ zum Licht An haben: Ball⸗ und andere Fiſche mit fo viel meh⸗ | rem Speck verſehen, daß fie davon z berflußigen Jorrath an Thran für ihre Lampen, mithin noth⸗ endiges Licht zu allen ihren Verrichtungen und zu⸗ eich gnugſame Feuerung zur Heitzung ihrer Woh⸗ ung und Zubereitung ihrer Speiſen nehmen konnen. 8.19. Das in anderen Laͤndern ſo ſel⸗ wreben- ne Luftgeſicht der Mebenſonnen laͤſſet ſonnen 95 hier des Jahrs wohl mehr als einmal werden hen, aber zu nicht geringem Kummer allhier oft, der, die es auf der See schende wahre aue e ehmen. Weil die Erfahrung nach einhelliger Aus⸗ age der Schiffer gelehret, daß allemal harter Sturm anf zu erfolgen pflege. ele F. 20. Man hat hier ordentliche Ebbe Ebbe und ind Sluth, die ſich auch nach den Mond⸗ Fluth fin⸗ eranderungen richtet, man kann aber ſo det ſich eft nicht darauf rechnen als anderwaͤrts. ein. Die Fluth ziehet von Oſten nach We⸗ ten; bey Sturmwetter kan fie zu 7 bis Faden eigen. 3 a a F. 21. Der Boden beſtehet in den wie der Thaͤlern und Gründen aus einiger Mohr Erdboden oder Turfferde. Worauf hie und da, beſchaffen⸗ weil er von Vogelmiſt ſehr fett, langes und was er trägt Gras und verſchiedene gute Kraͤuter wac)⸗ oder nicht. fen. Man hat verſuchet, etwas von Erd ⸗ | | M4 gewaͤch⸗ haben: ſo ſind an deren ſtatt ihre Feurung. | ier auch PPP m—— Suͤßdwerts von der Hoff Gang ziemlich breit, und der Flachs lang, weich und ſchöͤn weiß iſt. Es iſt zu bewundern, daß bieſes Mi⸗ 184 Nachrichten von Groͤnland gewaͤchſen zu pflanzen. Kraut oder Kohl iſt ziemlit bekommen, auch die Ruben: Wurzeln aber ſo bal ſie uͤber die Erde herausgekommen, ſind vergangen Von dem Thimian iſt angemerket worden, daß e ganz klein und kurz geblieben, auch wenn Nachtfroͤ ſte darauf gefallen, Geſchmack und Geruch verlohre habe. Getrayde zu bauen iſt wegen des gar zu kur zen Sommers und der beſtändigen Käfte ganz ohn moͤglich. Von Baumen ſiehet man nichts, ohn auf dem feſten Lande an verſchiedenen Fidrden ein ges Geſtruͤppe von Birken, Erlen und Weiden, da her die Colonien den röffejten Mangel an Brenn holz erleiden. Der Schreiber der angefuͤhrter Gröoͤnlaͤndiſchen Perl uſtrationſſagt, daß 60 Meilen | rnungecolonie an einer Fiörd ein Waͤldlein ſtehe, davon die Baͤume ein paar Fa den hoch und Arms diek ſeyn. Sonſt findet ſich auch hie und da etwas Wacholdergebuͤſche (HEenen bertrare), eine Art ſchwarzer Johannisbeeren (AKraͤkebaͤr), noch eine andre Art kleiner Johan⸗ uisbeeren (Tyttebar), eine beſonders gute Art von Brommelbeeren (Muttebaͤr), die aber der Nebel wegen nicht reif wird, und denn Heidelbeeren (Bios ck ebaͤr) bey den Norwegern genennet. ER S.22. Was die Gebirge enthalten, iſt von Amir bis ietzo noch nicht unterſuchet. Man fin⸗ gushaer N det viele Amianthgebirge, davon der bergen neral in groͤſſeſter Menge und beſten Guͤte ſich in den noͤrdlichſten Landern antreffen laſſet . Wir kennen Von den Sy beriſchen hat ſich folgende feine Nachrichtin den Hamburgiſchen Zeitungen vun 1729. No. 58 gefunden, ur — I £ | 886 Nachrichten von Grönland | ! können. Was uns davon bekannt, itt daß es en | ı ungeſchmackte ſteinigte Materie, die fich in Oel 6 | Ka 1 steich, find. Den Asbeſ nun, wenn man ion ſolgends le arbeiten und Leinwand daraus verfertigen will, pfleget ma „ bafelbft in kleine Stücken zu zerſchlagen“ und zwar nach de * Il Oveere und nicht nach den Lauf feiner Fäfergen, welche Hi de unge gehen. Solche Stücke werden nledenn mit del Hammer fo lange zerſtoſſen und mit den Händen gertebel biss fie zu einer Wolle werden, welche hiernaͤchſt gehechel geſponnen und zu eimer Leinwand gewürket wird. We abet. die der geſgrrchene Ait und Wiſſe de Acbeſſſe in Faden zu ſpinnen f bekannten Pie e ee iR in etwas von dem ſonſt bekannten Proceſſe abgehet, ſo e | achten wir für noͤthig ſolchen mit anzufuͤhren. Man läſſe * den Stein eine Zeirlang im warmen Waſſer weſchen, ber h nach verarbeitet man ihn mit den Händen, und’sicher ih aus einander, bis eine zarte Erde herausfällt, welche wie Kal ausſiehet, und das angeſchuͤttete Waſſer ganz weiß, wi Mich machet Solche Erde iſt das Mittel, welches die Fa A | ſerchen des Steines zuſammen hält, deswegen verfaͤhret mat | damit noch einigemal, wie vorhin, und gieſſet allemal das I N Waſſer ab, fo lange bis daſſelbe feine natürliche Farbe be halt, und zur Anzeige dienet, daß von fremden kalkſchten und irdiſchen Theilgen nichts mehr mit denen Faͤſerchen des Steins | vermiſchet fey. Folgende nimmt man die Materie allge: | mählig aus dem Gefälle heraus, und füubere daſſelbe wohl, weil viele von gedachten fremden Theilchen ſich an den Bo⸗ den anzuſeß en pflegen. Die gereinigten Faͤſerchen breitet man ‚ll alsdenn auf einem Korbe oder Siebe aus, damit das N Waſſer defto geſchwinder ablaufen, und die Materie defto | leichter trucknen möge: Hiernechſt hat man zweer breite Kante me mit engen Spitzen, dergleichen die Hut⸗ und Tuchmacher gebrauchen, die Wolle zu kammen. Damit ziehet man die Faͤſerchen gelinde aus einander, und behält folche zwiſchen den N beyden über einander gelegten Kaͤmmen, daß nur die aufferz ſten Enden davon auſſerhalb hervorragen. Die Kaͤmme, wel⸗ che alsdenn auf einem Tiſch oder einer Bank, feſte gemachek werden, muͤſſen folgends auf ſolche Weiſe zu einem Spinn⸗ und der Straat Davis. 187 chen und ſo biegſam machen laͤſſet, daß ſie zu Fa⸗ kann geſponnen werden. Herr Egede in ſeiner bricht von der Groͤnlandiſchen Million pag. 97 Pet aus eigener Erfahrung, daß dieſer Stein? chs, ſo lange er nur Nahrung bey ſich habe, wie icht brenne und fich in feiner. Qvantitaͤt nicht lingere, wie er es ſelbſt will verſucht haben. 5 W on e = a e 185 23. fen dienen. Ui nun die Fäſergen in einen Faden zu ſpin⸗ gebrauchet man eine kleine und dünne Spindel, die ſich t drehen läffet, und oben mit einem Haken verſehen iſt. den Haken machet man einen feinen geſponnenen Faden fe von gemeinem Flachſe mit welchem man die Asbeſtfaͤ! chen, vermittelſt Umdrehen der Spindel, zu vereinigen ſu⸗ l. Man haͤlt aber dabey ein Gefäß mit Oel fertig / um mit die Finger, als an ftatt des Speichels beym gemeinen 18 zu beſchmieren. Dadurch werden die Finger in m Stande erhalten, weil der Asbeſtfaden ſonſt die Haut iareifet und wund machet, auch dienet ſolches dazu, daß Faden an ſich deſto gelinder und weicher wird. Derge⸗ alt nun laͤſſet ſich der Faden nach einander und mit ziem⸗ cher Geſchwindigkeik aufwinden, daß man hernach nach e ordentlichen Art Leinwand daraus weben kann. Weil ber der eingeſponnene Flachsfaden damit noch immer un⸗ inenget ift, ſo brauchet inan nur denſelben im Feuer au: ibrennen, da denn die Leinwand rein und ganz bleibet“. Von einem Amianthbruche in den Sochländern von Schottland hat man eine Beſchreibung in den Philofophia al- Transactions N. 333. Art. 6 ſeq. worinn unter andern nerfiwürdig, was von den unterſchiedlichen Farben des Se eins erwehnet wird; namlich der blaulichte fen von viel roͤbern, der weiſſe aber und rothe von feinerm Korn. Von inem Ungariſchen Bruche, vid. Marſil. Danub. Tom, III. ag. 65. a * | Ich habe mich gewundert, als ich gefehen, daß die ven im Pyrenaͤiſchen Gebirge eher als die Gelehrte, die ſch deshalb viele Muͤhe gegeben, das Geheimniß dieſen Steinflachs zu ſpinnen, ob gleich auf eine groͤbliche Art, wie; 8 * 88 Nachrichten von Grönland on den 8.23. Noch mehrere Gebirge beſteh Geb, aus einem ſogenannten Veeckſteen, d gen. iſt, Weichſtein fo, wie Herr Egede chr A bet, ein unvollkommener Marmor, ui von verſchiedenen Farben, als gruͤn und roth, au ganz weiß mit eingeſprengten ſchwarzen Flecken if davon die letztere Art tiefer liegen ſoll als die erſter Aus dieſem machen die Wilden, weil er nicht fe hart iſt ihre campen, Keſſel u. d. g. Ein fo genam tes Geſtein findet ſich auch häufig in Norwegen, un der ausgeſunden haben. Sie machen davon Geldbeutelchen Struͤmpfbaͤnder u. d m. Ich kann einen Beutel davon i meinem Cabinet zeigen. Wie die Tataren denſelben ſpinnbg machen, iſt in vorhergehender Note mit angeſuͤhret, die eine viel feinern Faden und folglich auch feiner Linen, als jene daraus zuzubereiten wiſſen, davon ich eine kleine Probe vo dem Herrn de Bruin (der aus feinen ſchoͤnen Neifebefchrei bungen bekant genug iſt) geſchenket beſize. Unter den Ge lehrten hat am neueſten und beſten davon gehandelt, und di Art, denſelben zu ſpinnen, entdecket Mr. Mahudel in feine gelehrten Memoixe du Lin incombuflible unter den Memo res de Literature tires des regiftres de Academie des i 0 feriptions & belles lettres Tom. IV. p. 634 ſeg. Das ein, zige bekannte Ueberbleibſel von der Alten ihrem unverbrenalis chen Leinwand iſt wohl dasjenige, deſſen Don Montfaucon in ſeinem vortreflichen Diario Italico p- 450. gedenket: in vi⸗ nea quadam (1½0 2) detecta eſt vrna grandior marmorea, in qua tela ex amiantho confeda. Eff lini genus, quod a8. beſton Grrei vocitant, tela vero palmis Romanis 9 Ion | itndine, 7 latitudine parı ratione atque hodierna tela nos fra contezitur, filis cannabinae telae more, denfioribus,, led via detrita -- -- eſtque ipfa tractabilior, tactuque lenior ipſo ſerico panno &c. Daß und wie an unter ſchied⸗ lichen Orten Papier daraus gemachet werde, doch eins ime mer ein wenig feiner, als das andere, iſt eine bekannte Sache. | | Be | 2% Am | 1 N 1 und der Straat Davis. 189 Stufen, welche ich davon bekommen, ſind grau d glimmericht, etwas talcos, und kommen dem anggebirge, das von den Norwegiſchen Bergleu⸗ Grauglimmer genannt wird, und unſerer Berg⸗ lte Greis geſtein iſt, gar aͤhnlich; nur daß es nicht feſte iſt, und mehr talcoſe Flitschen hat. 8.24. Aus dieſem Geſtein, das dem Worinn genannten edlen Ganggebirge fo nahe vermuth⸗ numt, und einem andern, fo ich nicht za, ver ſehen, aber gehoͤret, daß es, wenn man borgen. an ſchlage, bald wie eine Glocke klin⸗ + ſollte ich muthma en, daß es hier gut Erz, we⸗ gſtens Kupfer und Silber geben muͤſſe. In wel⸗ er Vermuthung mich noch mehr bejtätfet, da ich nehme, daß man ein Gebirge an einigen Stellen an und blau ausgeſchlagen gefunden. Herr Ege⸗ gedenket auch (p. 239 feiner Nachricht) einer ge⸗ denen Stufe, die als Bleyerz ausgeſehen. Ei⸗ nftein, oder Eiſenerde findet ſich allenthalben im nde. Doch wo findet ſich die auf dem Erdboden cht? Daher es denn auch kein Wunder, daß nach gede Bericht (p.84) an dem Meerbuſen, Iunnulli- bik eine Art braunrother Farbe und Rothſtein ie weiſſen Flecken, und anderwerts (p37) eine gel⸗ e Farbe mit rothen Adern dem Zinnober gleich urchlaufen, und noch an einem andern Orte (2.2030 ine ſchoͤne braunrothe Farbe ſich antreffen laͤſſet. Nan ſagt auch, daß ein Bergverſtaͤndiger vom Koͤ⸗ ige hineingeſchickt ſeyn ſolle, um einige Erkundi⸗ ung desfalls einzuziehen, von deſſen Entdeckungen gan vielleicht mit der Zeit etwas wird zu vernehmen gaben. Jedoch man finde, was man will, der Holz⸗ angel wird iederzeit alle Unternehmungen impracki⸗ 190 Nachrichten von Grönland cabel machen. Mehrbelobter Egede erwehnet n (P- 65 einer Probe von Steinkohlen, welche jenige, ſo die Plaͤtze an der Diſcobucht zu recog jeiren ausgeſchickt geweſen, auf daſigem Lande funden, und mit ſich zuruͤck gebracht. Wenn d weiter nachgeſuchet wuͤrden, könnten ſie Zweifels f mit der Zeit zur Aufnahme der Colonien und wer ſtens zu Erſetzung der abgaͤngigen Feuerung treff dienen „ . l eee Ur Gut 8.25. Die ſüſſen Waſſer werden, Waſſer. ſehr gut und geſund geruͤhmet: die the e aus geſchmolzenem Schnee von den B gen abſoͤckern, theils aus denſelben hervorſchieſſe und öfters, wenn fie zu mächtig, entſetzliche u. Landverderbliche Ergieſſüngen machen. Ohnfe der Gegend, wo die Furbiſſer Straſſe gemeinigfi geſetzet wird, findet ſich eine warme Quelle miner liſchen Waſſers, welche der Grönländer Berie nach e heiß ſeyn ſoll, daß, wenn me groſſe Stücken Eis hineinwerfe, dieſelbe ſogleich ze gehen, und rings umher am Rande es Winter un Sommer gruͤn ſey. Das Waſſer an ſich ſoll eine ſcharfen Geſchmack und einen ſtarken Geruch he ben. (Vid. Egede l. c. Pr ee e was für „F. 26. Auf dem feſten Lande finden fi Thiere BHaſen, die ſehr klein und Sommers gra den auf, Winters aber ganz weiß ſind. Wie aue de fader, eine kleine Hirſchart; inmaffen die be Abbe, ändige frenge Kale die Spierezu eine x, echten Gröͤſſe allhier nicht gedeyen laͤſſet Die letztere heiſſet dey den Nordlaͤndern Reensöye iſt aber den Reenen oder Reenthieren derer Laplaͤn der gar nicht, ſondern vielmehr ae Herbe b ich und der Straat Davis. 191 h vornehmlich was ihre Klauen antrifft. Sie iſt elbe Sorte, die auf Spitzbergen geſehen wird, ach von Farbe grau, obwohl dann und wann einige, ſegelbicht fallen, vorkommen. Das Geweihe iſt lemahl mit einer dicken rauhen Haut uͤberzogen, nd hat auf ieder Seite 3 oder 4 Enden, die platt⸗ cht und der Reenthiere ihren naher als der Hirſche mmen. Sie ſind gröblicher vom Leibe als unſere irſche, und weil fie greuliche Kalte ausſtehen muͤſ⸗ N, von etwas zottichten Haaren. Ihre Hrunf eit 10 allhier auch im October, wo ſie recht feiſt find, ind deswegen um ſolche Zeit von den Groͤnlaͤndern um meiften gejaget werden. Nachher verlieren ſie ich bald, und ziehen ohne Zweifel nach etwas lin⸗ ern Gegenden, von wannen ſie im Sommer wie⸗ herum ſich einſtellen. en an, daß die Hirſche auf Spitzbergen im Auguſt⸗ nonat am feiſteſten; wie mir denn einer derſelben eſaget, daß er einſt einen im beregten Monate ge⸗ oſſen, der 60 Pfund Talg zwiſchen Fell und Flei⸗ he gehabt. Nachher aber nehmen fie bey den lan⸗ gen Nächten und heſtigſtem Froſte immer mehr und wehr ab, bis in den Junium, da das friſche Kraut erſt wiederum hervorkömmt, und find fie nletzt ſo todtmager und duͤnne, als wenn alles Fleiſch weg⸗ geſchmolzen, welches aber in ſo kurzer Zeit von neuen gleichſam wieder ſo gewaltig anwaͤchſet daß das Thier ſchon im Auguſtus zu der oberwehnten Feiſte gedeyhet. Das Kraut, das fie eigentlich eſſen, 1 ein rundes Blatt, welches nicht groͤſſer als ein halber Dreyling, aber gar dick und von einem ziem⸗ lich bitterlichen Geſchmack iſt. Ich muß aber bier bey die beſondere Einrichtung oösllichen. ale, * Unſere Groͤnlandsfahrer mer᷑⸗ 192 Nachrichten von Grönland Vorſehung nicht vorbey gehen, welche darinnf Auſſert, daß wider die Art anderer Laͤnder nicht all dieſe Hirſche und die uͤbrige vierfuͤßige Thiere W Fuͤchſe, Bären, ſondern auch die Vogel und Wallfiſcharten in dieſen kalten Weltgegenden al Fett oben uͤber dem Fleiſche oder zwiſchen dem ben und dem Felle ſitzen, dabey aber ein ganz mac res braunes Fleiſch, und daſſelbe uͤberall mit Blu und zwar weit mehr als die Thiere und Voͤgel warmen Laͤndern angefuͤllet haben. Woraus oh ſchwer zu urtheilen, daß das häufige Gebluͤt in di ſen Creaturen zu Ausdaurung der auszuſtehen he benden faſt ertoͤdtenden Kaͤlte eine unbeſchreiblich Hitze zu Wege bringen, das Fett aber, welches de Fleiſch von oben her umgiebt, fü wohl die Ausdür ſtung der Hitze von innen, als die Eindringung de Kälte von auſſen gar ſehr aufhalten und behinder müſſe. Uebrigens haben unſere Leute auch bey de Hirſchen noch dieſen beſondern luſtinctum dieſe Orten angemerket, daß ob es gleich die Zeit uͤber die ſie allda ſind, beſtaͤndig Tag, wie bekannt iſt dieſe gleichwohl gam richtig um II Uhr der Nach ſich verlieren oder ſich zum ſchlafen verkriechen, und 2 Uhr morgens aber wieder hervorkommen und ſich ſehen laſſen. Wie ſie denn in dieſer Zeit nur e 5 nig ruhen, aber ſtets wo man fie erblicket, etzend ge ſehen werden, weil ſie um ein paar Mongt ſo feiſt, als gedacht, zu werden, des Futters in Menge Der nöfbiget. Die Fuͤchſe find blaugrau, weiß und ſchwarz, auch ſchwarzbraun, anbey gröber und zot⸗ kigter vom Leibe als in warmen Landen. Sie wi ſen dieſelbe mit gewiſſen aufgeſtellten Fallen zu fan⸗ gen. Auf dem feſten Lande laſſen ſich m 70 weiſſe und der Straat Davis. 193 fe Baͤren ſehen, die aber bald von den Groͤnlaͤn⸗ en vertilget werden. Sie ſind den unſrigen nicht, aber den Spitzbergiſchen mit dem laͤnglichten olfskopffe aͤhnlich, davon Martens in ſeiner Spitz⸗ Ig. Reiſebeſchreibung P. IV. cap. 4. n. 3 eine Be⸗ keib⸗und Abbildung mittheilet. Dem; Bären iſt ier dem aͤuſſerlichen Anſehen nach gar ähnlich der olf. Ich habe den ausgeſtopften Balg eines 5 Wolfs gehabt, daran der Kopf klein d ſpitzig / der Leib laͤnglich mit dicken, ſtorren, lan⸗ u Hagren, die faulweiß und etwas graulicht, der schwanz kurz, die Beine faſt ohne Gelenke und die an und nat ih e 8.27. Von zahmen Thieren haben fie 2) zahme. rall keine als Hunde. Die aber auß r r zahm, wenn fie jung dazu gewoͤhnet, und bey auſe gehalten werden koͤnnen: ſonſt aber wilde und hr beißig find. Immaſſen deren auf den nach ih⸗ n genannten Sunden⸗Eylanden, (davon ein des nur etwa eine Meile groß und mit Gras be⸗ gchſen ift, ) wohl 4000 und daruͤber ſich enthalten, von den Groͤnlaͤndern des Winters mit dem Fuco tarino, Tang, Muſcheln und dergleichen, auch mit dobbenſpeck, doch ſehr ſparſam, (weil fie es ſelbſt zu rem Unterhalt nothwendig gebrauchen) pflegen ger ittert zu werden. Denn dieſe armſelige Menſchen fen ſolche Hunde windtrucken, auch friſch, indem fie eren geh ſo wohl im Sommer als Winter une m Schnee und Eiſe verwahren. Sie jagen und hieſſen dieſelbe wie anders Wild. Dieſe Art dunde, iſt ſpitzig von Kopf und Naſe, und hat hohe hitzige Ohren. Sie koͤnnen nicht bellen, ſondern ur knurren und heulen, Dabey; ſind ſie feige, und zur m: N Jagd *. 1 : Huf ö | I) e | { 4 | NINO \ W e 1 IT ni (m * I m 0 | > 10. 4 194 Nachrichten von Grönland Jagd gar nicht zu gebrauchen. Katzen haben SGiuoͤrlaͤnder uͤberall nicht, fuͤrchten ſich auch ſehr vor, wenn fie fie bey den Dänen ſehen. Wiz denn gleichergeſtalt einen beſondern Abſcheu "1 Furcht vor Schweinen bezeuget haben, wenn ſie gend eins bey ihren Gaͤſten erblicket. Sie ſind ar der Katzen nicht benoͤthiget, weil fie keine Ratzen m Maͤuſe haben, ohne eine kurze und dicke Erdratze, ren aber doch nur wenig vorhanden ſind. Schla gen und dergleichen giftiges Gewuͤrm kann hier Lande nicht aufkommen, davon in den Nachricht von Island die Urſache angefuͤhret. | gandvö⸗ F. 28. Von Land voͤgeln haben gel. keine eßbare als die Ryper, deren in eb 3 angezogenen Nachrichten erwehnet. D ſelbe ſind weiß, mit ſchwarzen Flecken auf den Fl geln und rauhen Pfoͤtchen. Niſten ſehr hoch an d Klippen und leben von eben dem rundblaͤttericht Kraute, von welchem die Hirſche und Rehe obang zeigtermaſſen ſich naͤhren. Ein aufmerkſamer Cor mandeur von unſern Groͤnlandsfahrern hat einig mahl, als er ihre Neſter zu ſehen bekommen, ang merket, daß fie in denſelben von derzu ſich genomn nen Speiſe ein Haͤuflein neben den andern hinleg und verwahrlich aufheben, damit fie während: Winter, da ſie allhie verbleiben, und fuͤr ſie nichts; nden, daran nothduͤrftigen Unterhalt haben möge Sonſt ſiehet man auch Elſter, Sperlinge unde nen weiſſen Vogel, der ein wenig groͤſſer als ei Steglitz iſt, fo im Maͤrzen in groſſer Menge ſich ei findet und gar ſchoͤn ſinget, imgleichen Adler un lichtgraue Salben, ee 8. 2 5 179 1 4 b fre 2 Il a N ” PUR we a + 5 1143. a ö a, Au / 99 ru m Aindern und nicht ſo dunkeln Gegend als die hieſige iſt, und die ſie vermuthlich in America antreffen, ges | langen: von wannen fte ſammtlich gegen den Som, mer wieder zutück nach Grönland kommen. Die Alten, welche ihre Jungen durch einen Zufall verloh⸗ 0 e een haben, oder Alters halber zum Hecken nicht mehr hti Io, kommen nie ans Land, ſondern enthal⸗ ih eſtaͤndig in Haufen von 60 bis 100 ſtark auf „See, begeben ſich aber auch im Auguſt alle wieder t hinweg. Wenn man ein Junges nimmt / und es jen in die See zubdirft, ſo eilen ſie alle herbey, und ll einer noch lieber das Junge haben und begleiten, der andre, To daß fie ſich gewaltig darob beiflen d kaͤmpfen, wer es behalten fl: im Fall iedoch rechte Mutter deſſelben dazu kommt, und des Jun⸗ n ſich anmaſſet, geben, die andern nach, und laſſen ihr bald fahren. Andre Vogel ſetzen ſich ein iegli⸗ er nach ſeiner Gewohnheit etwas niedriger an den hen Felswaͤnden, und ſuchen ſich in den durch Ab⸗ irzung einiger Stücken entſtandenen Schrunden her Ritzen, ingleichen an allen Stellen, wo etwa ein ckch en von einem Stein pervorſtehet, ein Stellchen m Bruten aus. Die kleinen Rotjes, d. i. Nabe in (wie ſie von den Hollaͤndern und Hamburgern s wegen weil ſie ſo ſchwarz von Farbe und klein, daß e faſt als junge Ratzen ausſehen, genennet worden uch als ſolche pfeifen, ) ſüchen ſich zu unterſt an den bgeſtuͤrzten Felſen unter den Trümmern und ſo na ey als moͤglich, an dem Strande der See, enge und ele öcher zum niften aus, und fchleichen, ſo bald Ihre ungen etwas fliegen können, mit ihnen ſtets wischen ndunter ſolchen abgeſtürzten Trümmern und Fels⸗ teen (damit ihnen kein Feind beykommen moͤge) is zum Waſſer hin, da fie denn ebenfalls mit ſelbigen achher auch auf der See immer weiter fortſ chwim⸗ gen. Die Tauben, die den wild ksgeſtalt und Flug ganz ähnlich, in den Ritzen der W 1 niften auch, wie je⸗ en Tauben an Lei⸗ och ſehen fie ſich, ws 108 Nachrichten von Groͤnland möglich „Diejenigen aus, die mit Waſſer umgeht ſind, oder hinausſtehende Spitzen in die See habt damit ihre Jungen wenn ſte ſtark genug, ſich ſoglei⸗ mit ihnen aut dem Neſte, ohne daß ein Thiet, od Naubvogel fie erreichen möge, unmittelbar in d Oeeſtärzen Einen... Auf gleſche Art niſten auch d bon den unltigen ſo genannte apagoyen, welg Rlechwohlſent sien nichts hullches haben als ern ven Schnabel, Noch erzaͤhlen unſere Leute, daß d Wollemucken, Papagoyen, Tauben, wenn fie e Stück Speck, oder Fleiſch von einem getödteten $ 1 ſche abzerren wollen ſich wit den auſſerſten Spike ihrer etbas ausgedehnten Flügel und ihren breite Cutenfüſſen gegen das Waſſer ie Wiedechaltun 5 | 1 ſtemmen, umd ſolchergeſtalt mit den Schnaͤbeln 0 Stück los und herunter bringen. Wer hat ſie di ſes Kunſiſtücklein gelehret! Dieſes iſts, was ich vs dieſer Gattung Vögeln in zuverlaͤßge Erfahrum bringen komen, Womit ich mich um fo mehr be gnügen mäſſen, weil keine gelehrten Auftmerker a dergleichen Oerter kommen, und ich auch keine leben dig bekommen können, daran ich einige Anmerkuft gen ſelber machen W 5 40 0 7 ie St 9 5 Beſthrei. 8.30. Nur bin ich im abgewichenel kung e. 1733 Jahre d glich geen daß e ner Mal- eine lebende Mallemucke, die mit einen lemucke. aus der Straſſe Davis zurückgekomme enen Schiffe anhero gebracht worden, en halten habe. Ich will, was ich an derselben währge nommen, nebſt einer Abbildung in gebensgröſſe ande ro fegen, in Hoffnung, daß es den giebhabern der Na kur, die alles zu nutzen willen, nicht unangenehm feyt werde. Ich lieſſe ſte einige Zeit auf dem Boſegeh ö und der Straat Davis. 199 nihre Art zu erkundigen, und zuletzt, um ſie genauer beſchreiben und zu eroͤffnen, erdroſſeln⸗ Sie ſchiene harter Natur du ſeyn: wie denn der⸗ ichen auch in ihrem rauhen und kalten Vaterlan⸗ allerdings erfordert wird: weil ihr alles Gewit⸗ recht, und allemal das Eſſen trefflich angenehm ar. Sie war noch iung, anerwogen ſie bey mir sch merklich groͤſſer geworden iſt, wurde auch ohne weifel noch lange gelebet haben, wenn meine Be⸗ erde ſie bey voller Geſundheit inwendig zu ſehen, das Leben nicht abgekuͤrzet haͤtte. | Sie war ſehr gefraͤßig wie auf allerley Fiſche, alſo ſonderheit auf rohes Fleiſch. Was ihr vorge⸗ orten wurde, schluckte ſie auf einmal, und zwar die iſche ganz / das Fleiſch in groſſen Stücken begierigſt inunter, daͤuete geſchwinde, und ſprüͤtzete bald die Ex- rementa, ſo andern Raubpogeln gleich iederzeit duͤn⸗ e waren, von ſich: da ſie denn ſo fort wieder neuen Ippetit hatte, der alles verſchlang, was vorkam. Die gieng auf was kleines, als Natzen ꝛc. ungeſcheuet 08: gegen was groſſes, als Katzen ꝛc. wehrete fie ſich apfer, hackete mit dem groſſen Schnabel friſch zu; nd wenn ſie etwa eine Katze beym Schwanze erwi⸗ chen konnte, zerrete fie. dieſelbe dergeſtalt, daß dieſe aͤmmerlich ſchrye; mithin alles vor ihr was von der⸗ * ſie erblickte, liefe. Nur vor Men⸗ hen war ſie furchtſam; doch nicht wilde, und gegen diejenigen, die ihr das Futter reicheten, zahm und ſtomm genug. Als ich ſie auf einige Tage zu einem 4 ſie abzeichnen mußte, gethan, und ſie wie⸗ x ins Haus gebracht wurde, liefe ſie auf meinen Kutſcher, der ihr oft Gutes erwieſen, ſo geſchwinde zu, gls ob ſie ſich freuete, daß ſie wieder zu Bekannten Nee N 4 kame: 200 Nachrichten von Grönland kaͤme: wie ſie denn auch die Zeit uber, da ſie bey de Mahler geweſen nicht recht eſſen wollen, und ſte als traurig geſeſſen. Wenn ſie bedrohet, oder g angſtiget wurde, inſonderheit durch ein weiſſes Tuc ſchrie fie laute mit einem ſcharfen Ton. 9 Bey genauerer Beſichtigung fand ich ihre gan Lange von der Spitze des Schnabels, bis zum End der Schwanzfedern, ı Pariſer Fuß und 7 Zoll: de Schnabel bis an den Kopf ſiebenviertel Zoll: de Schnabel mit dem Kopfe 4 und dreyviertel Zol den Hals 6 Zoll, den fie zwar ſtets verkürzet traͤg doch gut ausrecken kan; den Schwanz 7 und eine halben Zoll. Ihre Höhe, wenn fie aufrecht ſtand war 8 Zoll, die Laͤnge der ganzen Beine mit der Schenkel s und drey viertel Zoll, doch wenn der Ve gel ſtande, hatte er nur die Höhe von s und drey viel kel Zoll, das untere Bein aber 2 und einen halbe Zoll. Der Schnabel, ſo gerade voraus ſtehet, ij nach Proportion des Vogels mır ſchmal, und defie, gröoͤſſerer Theil unbedeckt, hornhaftig und ſchwarz grünlicht ſpielend, der Übrige mit einem Federfell überkleidet, ſo daß fein ganzer Einſchnitt drey Zoll lan, iſt. Der obere Schnabel iſt, fo weit er bloß ſtehet dicker als der uͤbrige und gleichſam mit einem Ueber zuge verſehen, vorne mit einem Haken gekruͤmmet, it welche der ganze gerade untere Schnabel hinein ſchlaͤ get und ſich ſchlieſſet. Dieſer untere hat noch vorn zu einen dreyeckichten Knollen, dergleichen auch ande⸗ re feines Geſchlechts haben, und Willu gby zuberculum prominentiam angularem nennet, anbey ver meynet, daß er diene ad eam (mandibulam) roborandam, quo fortius & firmius piſces retineat. Ornitholog. Lib. III. Sect. . Membr. 2. Tit 4. cap. i. wie denn der Schna⸗ und der Straat Davis. 201 chnabel überhaupt gar Fräftig ſcheinet und feine uke Maͤuslein hat. In dem obern (welches mir ich zur Zeit bey keinem andern Vogel vorgekom⸗ en) find vier Naſenlocher, als in dem offenen helle 2 laͤnglichte und ſchmale, und in dem mit Fe⸗ un bewachſenen noch 2 rundliche und groͤſſere wie ches aus der angefügten Abbildung des Kopfbeins erſehen. e ee e e sie Der Ropf iſtplatt und etwas langwürfig. Die | ingen ziemlich groß und helle, der Augapfel pech⸗ hwarz mit einem etwas lichtern Kreis umgeben, die Ihren weit und offen. Dieſe Voͤgel ſind ſehr dick on Federn, die am Kopfe und Nacken weiß und rau; am Halſe, Bruſt und Bauch etwas weißlicher, uf dem Ruͤcken, Flügeln und Schwanz aus weiß, jcht und dunkelgrau, ſchwarz und faulgelb gemiſchet, zie ihnen ein artig buntes Anſehen geben. Dieſelbe en ungemein tief und feſte in der Haut, wozu noch was mehr beytraͤget, daß der Schaft an denſelben and beſonders an den groſſen ungemein rauch und et⸗ was gewunden iſt. Unter den groſſen Federn findet 110 eine ſolche Decke von dichten Pflaumfedern als ie Schwäne, ja bey nahe, als die Eyder⸗Enten ha⸗ den, welche dieſen Vogel wider das Waſſer und die Kaͤlte vortrefflich verwahren muß. Die Sluͤgel wa⸗ ren zwar etwas ſchmal, aber dabey gar lang, ſtark und mit vielen Federn verſehen. Die ganze Weite derſelben erſtreckte ſich, wenn ſie ausgedehnet, von einer & pitze bis zu der andern, auf 3 Fuß s und drey viertel Zoll: dahingegen der Ruͤcken zwiſchen den Inſertionen der lügelknochen nur 2 Zoll hatte. Der Schwanz iſt | enfalls dicke und dichte von Federn, ſitzet platt und breitlich, wie en eher, dende Nobtlalte ausdeh⸗ * | N 5 nen, 202 Nachrichten von Grönland nen, und damit hin⸗ und herſpielen kann. Die: ei ne und Süffe find lichtgrau, ein wenig ins roͤthlich fallend, daran drey groſſe Zaͤhen und hinten ein gan kleiner. Die drey vöͤrdern hängen gam durch ei gedoppeltes Fell, daß ſich mit dem Meſſer von einar der trennen laͤſſet, zuſammen, und haben ſchwar ſchmale vorne rundliche faſt menſchliche Naͤgel: a dem hintern aber eine kleine Vogelklaue. Nachden die Federn ausgerupfet, fand ſich ein zartes dünne Fellein noch uͤber der gewohnlichen Haut, dergleichen man auch ehemals (vid. Memoir. des Mathem. e Phyfig. d. 1693. p. 177.) an dem Pelican, dero de Kropfgans wahrgenommen, womil dieſe ſchwer Vogel zweifelsohne ſo wohl zu ihrer Erleichterung als zu beqvemerer Maͤßigung ihres Flugs im ſteigen und fallen, indem ſie dazwiſchen viele Luft faſſen, und dieſelbe nach Erforderniß mindern, oder mehren koͤn⸗ nen, von dem allweiſen und guͤtigen Schoͤpfer vor an⸗ dern beſchenkt worden. Oben auf dem Fleiſche lag hin und wieder das Fett. Wie denn in dem kalten Groͤnlande die Voͤgel insgemein ihr Fett oben über ihrem Fleiſche ſitzen, und dabey ihr mageres Fleiſch mit mehrerem Blute, als bey dem Vogelgeſchlechte anderwaͤrts ſich findet, angefüllet haben. Welches urtheilen laͤſſet, daß dieſes ihnen eine groſſe Waͤrme, der fie auch wohl benoͤthiget, zuwege bringen muͤſſe. Die Bruſtmaͤuslein waren ſtark, dicke und den 15 fen Flügeln, auch dem weiten Fluge dieſer Vögel, ſo wohl von den Neſtern uͤber die ungeheuern Eisfelder nach ihrer Nahrung, als bey Einbrechung der langen Naͤchte und toͤdtenden Fröfte nach einer lindern und lichkern, ohne Zweifel weit entlegenen Gegend vol führen muͤſſen, gar ſchoͤn proportioniret. Die 9 gund der Straat Davis. 203 var ſchmal glatt, ſieben viertel Zoll lang, an der Sure mit einigen ſpitzigen etwas ſteifen Villis beſe⸗ dergleichen auch hinter der Oefnung der Luftroͤhre ima laryngis) freien, und beyderſeitig zu deren DE Lund Schutz in Ermangelung einer Epiglottis die⸗ m. Die Ringe der Tracheae. oder Luftroͤhre, find und geſchloſſen rund, weil fie zu ihrem Gelaute, 18 nur in einem Ton beſtehet, keiner Aender⸗ oder ſelung derſelben, wie die Singvögel gebrauchen. im untern Ende war dieſelbe als gemeiniglich bey den geln zwieſelicht (bifurcata) und mit zweyen di⸗ n knorpelichten Ringlein verſtaͤrket, davon die Ar⸗ je ſeitwaͤrts in die Lunge giengen. Dieſe beſtan⸗ e nicht ſowohl aus zweben Lobis, als vielmehr (ſo el ich ſehen konnte, weil ich das Bruſtbein um das zquelette aufzuſetzen „nicht gern verletzet haben woll⸗ „ aus zweyen ſeparirten und unter fich keine Com⸗ münication habenden Stücken, deren jedes eine be⸗ ſondere Lunge vor ſich machte, und wie eine Goldboͤr⸗ oben enge und unten weit geſtaltet, dabey rothgelbe bon Farbe war. Das Herz, welches drey viertel Zoll lang war, und nur eine Kammer hatte, lag ganz Iden über der Leber, und nicht zwiſchen deren Lobis: hi war nach der Groͤſſe des Vogels ſehr groß und hatte auch eine groſſe Gallblaſe. Die Milz war faſt 2 Zoll lang und dunkelbraun von Farbe, als die deber. Der Ulagen war wie ein Sack von gar Ficken und feſten Membranis, inendig voll ſehr tiefer Runeln. Ich fand nichts wehr von Speiſen darinn, auch keine Spuren von Magenſaͤften. Ohnfern vom Pyloro ſaß am Gedaͤrme ein V jſcus, von Figur, Glaͤtte und Oonſeltence, natürlich wie eine Hechtsle⸗ Fi er welche aller Vermuthung nach das Banereas a WHY, Jie pee HA | fi 18 155 ö 1 Y f 204 Nachrichten von Grönland wird. Das Mefenterium war mit ungemein viel und groſſen Blutgefaͤſſen durchwebet. Das G 1 darme vom Magen an bis ans aͤuſſerſte Ende, trug 1 Fuß, 4 Zoll aus. Die Nieren lagen zu beyd 4 Seiten, am gewoͤhnlichen Orte, und waren wie and rer Vogel ihre geſtaltet: uͤber ieder lag ein siemli groſſer eyformiger Ball, der die braune Farbe d Nieren hatte, die ich aber lieber für Teſticuln halte wollte; wenn ich nur verſichert wäre, daß man in ar dern Voͤgeln dergleichen auch wohl an ſolcher Fark finde, weil ich ſonſt in meinem Vogel keine Teſticul antraf, und derſelbe gleichwohl (als der Mangel ei nes Ouarii ergab) männlichen Geſchlechtes wal Noch bemerkete ich auf dem ausgenommenen Aug einen breiten faſt den vierten Theil von der Rundung beſchlagenden Mufculum, deſſen eigentlichen Ge brauch ich nicht zu errathen weiß. Die Sclerotic; war ungemein harte und feſte: der humor cryſtalli nus ſphaͤriſch, dergleichen auch die Pariſiſchen Zerglie derer an dem Cormorant wahrgenommen, um ver: muthlich deſto beſſer unterm Waſſer zu ſehen, weil die Mallemucke eben ſo, wie jener, auch unterm Waſſer ſeine Speiſe erjagen muß, und die Fiſche gemeiniglich ihre cryſtalliſche Feuchtigkeit von derſelben Figur haben. Er vergroͤſſerte auch die Schrift, wenn man | durch ihn hinſahe, gar fehr. he A I) Wenn ich endlich alles vorangeführte zufammen | nehme; fo kann ich anders nicht Abele als daß dieſe Mallemucke eine eigentliche MTeve ſey. Im⸗ | maſſen die Merckmahle, welche die Vogelbeſchreiber don dem Mevengeſchlechte anzugeben pflegen, als der 1 ſtarke, laͤnglichtſchmale, ſpitzige, und vorne etwas ge⸗ krummete Schnabel; die langwerfigen Naſenlöcher: die langen und gewaltigen Fluͤgel, die wangen ka . \ — — =; — — 8 — 5 8 E 5 und der Straat Davis. 205 dicke und Geſchrey oznigro et fuſeo variuis; Groenlandicus: eine bunte U ron to ſſer, als eine groſſe Endte war,) mit weiß⸗ſchwarz⸗ Halle Mocke aber, der ſo viel als aldernes Chier der dummes Beiſt bedeutet, und von Mall malle, ſtultus und dem Altdeutſchen Worte Mo⸗ 206 Nachrichten von Groͤnland — —— nn — Auen und 2) in der Die Maͤnnlein haben au genſchaft, die mehr denn einer Art gefraͤßiger und h hungriger Voͤgel gemein ift, aufgegriffen worden Noch F. 32. Ferner giebt es noch manch mehrere ley wilde &änfe und Enten, inſond Arten von heit die Eiderente, Ard erfugl, wel 8 alle mit einander auch gegen den ©: 5 mer oder mit den anbrechenden langen e gen nach Groͤnland, gegen den Winter und dere gehenden langen Nacht aber ſich wieder hinweg n America oder andern Gegenden, wo ſie inzwiſch mehr Licht und gelindere Witterung haben, begeb: Aus einer Nachricht von einigen, die auf Spitzberg uͤberwintert, erhellet, (beym Zorgdravg. P It. e⸗ 10.) daß der Abzug mit Anfange des Octob geſchieh was fur 933. In den Auen und Baͤchen gie Fiſche ger es Lachsfohren, und viele Krebfe. Ab funden noch mehr Laͤchſe. In einem Fluſſe, d „eee, in die Bahlsfiorde fällt, hat man ein baden ano 18 Tonnen Kachs gefangen: es gie Bächen. auch allenthalben viele Lachsel ver od „„ Lachsauen, welches meiner Meinun nach die von den Nordiſchen Leuten ſogenann Rothſiſche find, diein Norwegen Auen heiſſen. | 8. 34. Die See iſt uͤberaus Fiſchreic See. an allerley Fiſchen, Auſtern aber he man nicht: doch ſehr ſchone Muſchel und groſſe Taſchenkrebſe (Paguro ). Von 2 7 An den Weiblein, die um ihre Geilen zu bedecken, ein breitern Steert, als die Maͤnnlein haben, fiehee man, wen derſelbe aufgehoben, die beyden Geburtsglieder zu ieder Se ken eins, wie auch die vaginas vteri inwendig ganz eigentl. ch 8 dien männliche: Bey der oe kung thun fie beyderſeits die Steerten hinweg, legen ſich au und der Straat Davis. 207 einern Fiſchſorten fangen die Wilden inſonderheit ſekodden, eine kleine Heeringart, Lodder auf Nor⸗ , Si welche aber noch mehr den Stinten 9 fächt. Dieſe werden haͤufig von ihnen in Ruͤſen angen, und zu ihrer Winterkoſt auf den Felſen etrucknet. Es giebt auch viel Kabbelau, Ro⸗ den, Schullen und den Sillbut der Norwegiſch Aveter heiſſet, und allhier fo groß fällt, daß man on einem eine ganze Tonne füllen kann: Ade 5. 36. Von den groſſen Meerfiſchen, von den velche die Naturaliſten ad GENVS CE- meerſt⸗ FACE VM rechnen, hat man hier und in ſchen. en ubrigen Meeren unter dem Nordpol ine unglaubliche Menge, und ich glaube, daß kei⸗ ge Gattung derſelben ſey, die hier nicht anzutreffen waͤre. Denn hier hat ihnen die milde Vorſorge des Schoͤpffers ihre Nahrung (davon in der Folge mehr vorkommen wird, ſo reichlich zubereitet, und für ihre gar hitzige und fette Cörper iſt kein ander Climat be⸗ gvem, in Betrachtung ihr Fett, wenn ihnen die Son⸗ nie mehr auf den Rücken brennen ſolte, bald ſchmelzen würde. Ich will alſo Gelegenheit nehmen von den⸗ ſelben etwas ausführlicher zu handeln, und ihre Na⸗ turgefchichte in ein beſſeres Licht, als etwa von andern geſchehen, fo viel mir moͤglich, zu ſetzen, vornehmlich aber Anleitung geben, damit man nach und nach zu mehrerer Gewißheit darinnen gelangen moge. 8. 36. Es unterſcheidet ſich dieſes Deren Fiſchgeſchlecht gar ſtark von andern merklicher Fiſcharten. Denn es hat von denſelben unter⸗ nichts als die aͤuſſerliche Geſtalt, ſein inn⸗ ſchie d. Voor Wenz Kinander und hängen pol infertionem ſo ſeſte zuſammen, daß wan mit dem einen den andern aufheben und forttragen kann. er nn ann 208 Nachrichten von'Grönland von an' wendiges, ja feine ganze Beſchaffenh den Fi- koͤmmt mit den Landthieren 2 9 e hat warm Blut; es ſchopffet Athem verm lelſt einer Lunge, und kan deshalb nicht lange unter Waſſer dauren: es begattet ſich auf thieriſche Wei bringet lebendige Jungen, und ſtillet dieſelbe mit ſein Milch und Zitzen. Da auch ſonſt der andern Fiſch ihre Floßfedern aus Graͤthen beſtehen, die mit duͤnne Zwiſchenhaͤutlein an einander geheftet ind ſo habe die Wallfiſche dafuͤrGliederknochen, wie eine menfel liche Hand mit Fingern gebildet ääit Maͤuslein od vielem ſehnigtem Fleiſche bekleidet, und mit einer iD) chen dicken Haut und Schwarte, als der übrige Lei bedecket; welche auch daher zum Unterſchiede von un ſern und den Hollaͤndiſchen eeleuten Finnen ** ge nennet werden, da ſie die andere §loſſen oder Folßfe Hern heiſſen. Aber eben hierin hat der weiſe Schoͤpf fer ſie ſehr wohl bedacht, weil gemeine Floßfedern fu ſie viel zu ſchwach geweſen ſeyn wuͤrden, ihren ſteifet ‚Körper zu wenden, oder im Niederſinken der Laſt des nachdringenden ſchweren Leibes zu widerſtehen, und den Starz zu verhuͤten. Wie denn dieſes geſammte Fiſchgeſchlecht uber dem auch noch einen breiten hori⸗ zontal auf dem Waſſer liegenden dicken und breiten Man kann eine Abzeichnung der Finnenknochen von 5 nem Meerſchweine beym Maior In Miſcell. curiof, Medico Thyl Lib. IV. p. 25. und von einem andern Fiſche dieſes Ge⸗ ſchlechts beym Sachs Monocerolog. p. 79. ſeq. ſehen. Wes⸗ wegen dieſelbe auch in den Kunſt⸗ und Naturalienkammern für Knochen von Meermenſchenhaͤnden pflegen gewieſen und ausgegeben zu werden. eg Von dem alten deutſchen Worte Finne, A. Sax. Finns, Angl. Fin, Dan. inder, Su, Turn, Lat, Pinna, eine Floß⸗ feder. 1 ö = und der Straat Davis. 209 Schwanz hat, der Zweifels frey auch dazu inſonder⸗ geordnet iſt, daß er den Finnen zu Hülfe kommen nd verhuͤten ſoll, damit dieſe Fiſche, die an jhren plum⸗ . ſchweren Köpffen oder Vordertheil, gegen nübrigen Leib zu rechnen ein groſſes Uebergewicht aben, wenn fie nach dem Grunde wollen, nicht gar zu chling über und hinab auf die Felſen ſtuͤrzen, ſon⸗ ern maͤhlig ſinken und ihren Fall maͤßigen Fonnen. 6.37. Endlich hat das Wallſiſchge⸗ worin hlecht vor andern Fiſchen noch dieſes be⸗ ſonderlich dere, daß fein thieriſches Fleiſch uͤber der wal⸗ nd uͤber ziemlich hoch mit einem ſehr zaͤ⸗ fiſch von en, ſehnigten und poroſen oder ſchwam⸗ andern Fi⸗ lichten Specke, (welches die Engliſchen 5 8 fiſcher Blubber nennen, ) bedecket und den iſt. mgeben iſt. Zu welchem Ende dieſes a on dem allweiſen und allmaͤchtigen Sch oͤpffer geord⸗ et worden; ſolches erhellet zum Theil aus dem, was isfalls vorhin bey den Hirſchen angefuͤhret iſt. Da⸗ nit man aber auch die hiebey noch waltende weitere örtliche Abſichten zu Deflen Preis erkennen moͤge: d will ich dem Deutſchen Leſer allhier noch die feinen Bedanken mittheilen, welche von dem Nutzen dieſer eſondern Speckdecke der ſcharfſinnige, gelehrte und tomme Ray den Philofoph. Tranſact. * einruͤcken aſſen. Er urtheilet, daß fie 1.) das kalte Waſſer son dem Blute, ſo wirklich und fühlbar warm iſt, in ener gewiſſen Weite abhalte; daß ſie 2.) die Aus⸗ dünſtung der warmen Dämpfe aus dem Gebluͤte zu⸗ rück und folglich die naturliche Hitze des Fiſches bey⸗ behalte, daß fie vielleicht 3.) auch dem plumpen Koͤr⸗ per des Fiſches, der an ſich zu ſchwer ſeyn duͤrſte im * Vid. Lovvthotp Epitom. vol. Il. p. 339 N 0 IN | | f | I ll | Ich bin auf dieſe Gedanken gekommen, da ich in den 210 Nachrichten von Groͤnland Waſſer ſich zu bewegen und zu ſchwimmen, zur E 1 oder zum Gegengewicht dienen. Wob ich eine Particularitaͤt, die ich von unſern Grönland fahrern vernommen, und noch bey keinem meines B halts angemerket gelefen habe, hier anfuͤhren will, wi wohl ich die völlige Nachricht davon noch zur Zeit nic geben kann. Es hat der Wallfiſch ein groſſes weit Gedaͤrme, welches unſre deute den Sauptdarm nen nen, und ſolchergeſtalt beſchreiben, daß er von dei Schlunde die Länge hinabgehe, ob fie gleich deſſene gentliche Länge und Lage (weil ſie den Fiſch gar ſelte öffnen, noch um deſſen Eingeweide fich bekuͤmmern, nicht zu ſagen wiſſen. Er iſt ſo weit, daß ein vollkon mener Mann hinein kriechen kann, dabey ziemlich di cke. Wenn man ein Stuͤck davon heraus gebrach hat man nichts von Seiſe noch Koth, wie in den rech ten Daͤrmen, ſondern nur ein wenig Schleims ode Rotzes darin gefunden, dergleichen man auch nur i dem Magen antrifft. Wenn der Fiſch eine Weil todt, hebet er ſich aus dem Waſſer, dieſem nun zuvo zu kommen, ſtechen ſie mit einer Lenze oder eiferner Lanze bey den Finnen in den Fiſch, und bemühen fid ein Loch in den angeregten Haupt⸗Darm zu machen in Betrachtung, daß wenn ſie denſelben treffen und Öffnen, nicht wenig Luft herausgehet, und verurſachet daß der Fiſch um ein vieles wieder tiefer ins Waſſel hinab ſinke. Welches mich auf die Gedanken brin, get, daß dieſer Darm ein groſſes Luftbehaͤltniß ſey, welches den lebendigen Fiſe nachdem viel oder weni⸗ ger darin iſt, leichter und ſchwerer, folglich zum heber und ſchwimmen beqvem mache, mithin ihm eben die Dienſte thue, die andern Fiſchen ihre Luftblaſe leiſtet. Dor⸗ * und der Straat Davis. 2IE snrfihen einen an dem Rücken feſtſitzenden und von hen beym Rachen an, die Laͤnge hinab und den Anum ch vorbey laufenden Luftſchlauch gefunden, wel⸗ e denſelben zu gleichem Behuf dienet. Was ich ft von dieſen Fiſchen noch merkwuͤrdiges erfragen zogen, werde ich bey Erwehnung der beſondern Ar⸗ e beyzubringen unvergeſſen ſehn n. 6. 38. Es giebt, wie gedacht, der Wall Deſſen ſche vielerley Arten. Ihre erſte Einthei⸗ verſchie⸗ ig moͤgte ſeyn in die, ſo Blaſe⸗ und die, de Ein⸗ 15 Naſelöcher haben. Unter denen, ſo eln urch Blaſelöcher oder Roͤhren athemen, fegen ge aben einige zwey als der eigentliche Wall⸗ fen ſch, der Finnfiſch und fo weiter andere ange⸗ ur ein Loch als die Cachelotte. Die Na⸗ führet 85 haben, kommen ſelten vor. Un⸗ werden. re Schiffer haben fie niemahls weder in Ne Hrönand noch in der Straat Davis geſehen: und ch hätte fie. ſchier für erdichtet gehalten, wenn nicht 5 er dem Fabro *, der aus feinem Prodromo hi- torix Naturalis Scotiæ wohlbekannte und glaubwuͤr⸗ ige D. Rob. Sibbald in feiner ſehr ſeltenen Balxho- ogia nova zwoen | | den, die auf den Schottiſchen Kuͤſten geſtrandet, er⸗ wehnet haͤtte *. Hiernechſt theilet man ſie zum na⸗ türlichſten und kenabareſten in ſolche, die einen ſchlechten, und in ſolche, die einen ausgewachſe⸗ Der gleichwohl ix @ urobia von einem mit 2 Fin nen ſchreiben will. vid. Willughb. Eliſt. Piſcium, Lib. II. \ 0 As Sat Als (1) Balaena tripennis, nares habens cum roſtro acu- to & plicis in ventre‘, und (2) Balaena tripennis, maxıllam ‚nferiorem rotundam & fuperiore multo Iatiorem habens. zwoer unterſchiedener Gattungen derſel⸗ 1 212 Nachrichten von Grönland nen Rüden haben. Einen ſchlechten ee ben, der eigentliche Wallfiſch, der Nordeaper. € nen ausgewachſenen Ruͤcken haben, und zwar (a) n einer Sinne, der Finnfiſch, der Jupiter, oder (b) n einem oder mehr Puckeln, der Schwerdtfiſch unſer Groͤnlandsfahrer, der Amerieaniſche Pflockfiſch u. w. Sonſten haben die Wallfiſche entweder Baa ten, als der Groͤnlaͤndiſche, Nordeaper, Finnfiſch; oder Zahne. Die letztere haben entweder nur ( einen Zahn als das ſogenannte Einhorn, oder (b) vi le, und dieſelbe entweder nur allein, oder doch me 75 im Unterkiefer, als die Cachelotten und de itefifch, oder in beyden Riefern, als der But kopf, der Delphin, das Meerſchwein u.. w. als .) der _ 9.39. Unter denen, die Baarten he zar ge- ben, und einen ſchlechten oder glatten Ri Vn fo ge- cken, iſt der vornehmſte um des willen all nante Ausrehdungen geſchehen: Der recht Gronlän⸗ Groͤnlaͤndiſche Wallfiſch, Balznavul diſche. garis edentula, dorſo non pinnato. Ray Walffiſch. Balena maior laminas corneas in ſuperio re maxilla habens, fiſtula donata, bipennis. Sibbald Isl. Slettbakr, Din. Slichtebak, Schlechtruͤck, im gleichen Sand- hual. Es iſt ein plumper und dicken Fiſch, an dem der Kopf den dritten Theil ausma⸗ chet: wie deſſen Abbildung beym Martens in ſeiner Spitzbergiſchen Reiſebeſchreibung, ſo die beſte it, vor Augen ſtellet. Sie werden bis zu so und 70 Fuß lang. Die Finnen an den Seiten find z bis 8 Fuß lang, und der Schwanz, fo horizontal lieget, aber auf beyden Enden etwas in die Hoͤhe gekruͤmmet iſt, alſo daß er ein Oo vorſtellet, 3 bis 4 Klafter breit, womit er, wenn er ſich auf die Seite geworfen, 5 ſchla⸗ und der Straat Davis. 213 hlagen kann. Die Haut iſt glatt und ſchwarz, och an einigen mit weiß und gelb, inſonderheit auf en Finnen und dem Schwanz zierlich gemarmelt: r Bauch weiß. Mit dem Schwame rudert der iſch ſich fort, und zwar ſo geſchwinde, daß, wenn jan die ungeheure Groͤſſe und Schwere deſſelben be⸗ enket, es höͤchſt zu bewundern iſt. Die Finnen brau⸗ et er bloß allein ſich zu wenden, doch das Weiblein dienet ſich der ihren auch noch in der Flucht, um ihre zungen vermittelſt derſelben, indem ſie die Finnen hin⸗ die ausſtehende Flügel oderenden des e chwanzes er Jungen ſchlaͤget, mit 19 fortzuſchleppen. Gleich nter der Haut, die nur ſo dick als ein dickes Papier der duͤnnes Pergament, und der Schwarte, die ei⸗ es Fingers dick it, ſtehet ſofort oben über dem Flei⸗ che her der Speck bis 12 Zoll dick, ſchoͤn gelb von Farbe, wenn der Fiſch geſundiſt. Das Steifch aber in ſich iſt mager und hoch roth. Am Oberkiefer ſitzen u beyden Seiten die Baarten, welche ziemlich ſchief interwärts in die Unterlefze, als in eine Scheideſich enken, und die Zunge von beyden Seiten gleichſam umfaſſen. Wie ſie denn auch auf ihren ſcharfen Ecken mit Zotten oder Faſen verſehen, damit ſie eines theils die Lefze und Zunge vor dem einſchneiden und verletzen bewahren; zugleich aber andern theils das Ungeziefer, ſo der Fiſch einſchlurfet, und zwiſchen den Blaͤttern der Baarten zu ſeiner Nahrung zerqvetſchet, als ein Netz auffangen und halten, bis der Fiſch ſolche hinabſchlinget. Die Baarten ſitzen gleichſam wie Orgelpfeifen im Kiefer vorn und hinten die allerklein⸗ a in der Mitten die groͤſſeſten, welche etztere 6, S und mehr Fuß lang ſind. Die Zunge figermeift feſte, und eigentlich iſt nur ein groſſes Stud % O 3 4 | Speck, 214 Nachrichten von Grönland Speck, womit man einige Tonnen anfüllen kan Das Auge iſt nicht geöffer, als ein Ochſenauge in der getrocknete humor cryſtallinus, wie eine gro Erbſe. Sie ſitzen am Hinterkopfe, wo er am bre teſten iſt, von wannen ſowo hl der Kopf vorne, als d Leib hinterwaͤrts immer ſchmaͤler wird, damit naͤmlich in etwas vor und hinter fich ſehen koͤnne und dem Fiſche um ſo viel nuͤtzlicher ſeyn. Eigentli aber figen fie ſolchergeſtalt, daß fie vornehmlich de mit uͤber zich, und was über ihnen iſt, ſehen Eünneı als wozu fie ſolche am meiſten gebrauchen. Den weil ſie ſich zu mehrer Sicherheit gerne unter dem E ſe aufhalten, gleichwohl aber ohne Luft zu ſchoͤpfer nicht lange darunter dauren koͤnnen: fo ſchauen f über fich, wo das Licht durchfaͤllt, und das Eis fole bar am duͤnneſten iſt, und drengen an daſſelbe (un wenn es bey einer Elle dicke iſt) mit ihrem Kopfe der geſtalt, daß es daſelbſt berſten und ihnen noͤthige fr. ſche Luft zur Einathmung durchlaſſen muß. Maſſen ſie ſonſt zu dem Ende allemal unter dem Eiſe wiede würden hervor, und ſich ſtets den aͤuſſerlichen Ge fäͤhrlichkeiten bloß ſtellen muͤſſen. Zum chutz de Augen hat der thieriſche Wallfiſch wider a er andern Fiſche Art Augenlieder und Augenbraunen, wie di Landthiere. Hierneben und weil er ſo ſehr, beydes vom Schwerdtfiſche und den Menſchen verfolget und getödtet wird, doch fein Geſchlecht nicht ſtark vermeh⸗ ret, fo hat die weiſe Vorſorge des guͤtigen Schöpfers ihn auch noch mit einem überaus ſcharfen und weite n Gehoͤr zu ſeiner Rettung verſehen. Zwar merket man am Kopf aͤuſſerlich nicht die geringſte Spur ei⸗ niger Ohren oder Ohrlappen, die ihme auch nur im Schwimmen hinderlich und gllerley en e @. | Du⸗ und der Straat Davis. 215 ufaͤllen unterworfen ſeyn wurden. Allein, ſo bald e obere Haut vom Kopf hinweggethan wird, findet 0 recht hinter dem Auge und ein wenig niedriger, u ſchwarzer Flecken; und auf derſelben Stelle eine arte Roͤhre, wodurch ohne Zweifel der Schall bis im Trummelhaͤutgen dringet. Denn durch dieſel⸗ e fahren und ſtoſſen die Matroſen mit einem Booß⸗ aken, ohngefaͤhr zwo Ellen tief auf die Cochleam, auitatem cochleatam buccinatam, antrum buccino- um, wie die Anatomici ſprechen, ſo ein beſonderer um Gehör dienender Knochen, von ihnen Wallfiſch⸗ hr genannt, iſt “, welchen fie, wenn der Fiſch ſchon twas todt geweſen, und ein wenig verfaulet, (denn m friſch getöͤdteten ſitzet er gar zu feſte) mit. ſolchen Haken zum Verkauf an die Apotheker, oder Drogi⸗ ten herausreiſſen, doch darüber gemeiniglich denſel⸗ en in etwas verletzen. Ein mehrers und eigentli⸗ hers iſt mir noch zur Zeit von den Gliedmaſſen und innwendiger Beſchaffenheit des Kopfs dieſes Fiſches icht bekannt, weil noch keiner, der die Zerſchnei⸗ . W O 4 ip, dungs⸗ Dieſe heiſſen gemeiniglich in den Apotheken Lapides Ti- buronis oder Lapides Manati. und wer den dafuͤr, beſonders in den Landſtaͤdten, ganz irrig verkaufet. conk Worm Mu 5.68. Da man doch eines theils bedenken ſollen, daß Dies fe beyden Thiere gar [ehr von einander unterſchieden ſind, in⸗ zem der Tiburo ein rechter Fiſch nemlich der Meerwolf b oder groſſe Hay; der Manati (Lamantin) aber ein vierfuͤßi⸗ ges Amphibion , oder groſſe Art von Robben (deſſen Der hreibung Labat voiag. aux Isles Franc. de Amerid.“ II. 5. 60. leg. giebet,) if und dieſe Knochen rich > geringſte Uebereinkunft mit andern alſo genannten Fiſchſteinen haben? andern theils auch nur die Groͤnlaͤndsfahrer von benen man 1 ft, fragen dürfen, woher ſie dieſelben bekommen haͤl⸗ aden in der Materia Medies noch viele Ungewiß⸗ heit Verwirrung und Finſterniß. | 26 Nachrichten von Grönland dungskunſt gewußt, oder daran habt hätte, dazu gekommen. Dieſes iſt a ſache, daß man wenig von fein des Leibes und dem Eingeweid was ich oben §. 37. von dem auszuuͤben Luſt g uch die lu en innerlichen Theile e zu fagen weiß: ohr ſo genannten Haupı darm angeführet. Wenn ſie einen todten Fiſch, de durch die Faͤulung ſchon aufgeborſten, finden, fehenfi wohl etwas von feinen Gedaͤrmen, welches, wie unſt Leute erzehlen, aus neun unterſchiedenen Haͤuten, di man eine nach der andern herabziehen kann, und wor zwiſchen iedesmahl einige Fettigkeit ſich findet, beſte hen ſoll; aber ſie achten nicht darauf. Seine Excre menta nehmen einige zuweilen heraus, well dieſelb wie ein etwas feuchtes Zinnoberpulver ausſehen, auch — eine rothe und auf Leinwand einige Zeit dauernde Far be geben, und eben nicht ſonderli Die auswendigeGeburtsgliede lein ein ſechsſchuhichter Penis ch übel: riechen ſollen r find bey dem Männ; welche Laͤnge wegen ih: rer dicken Bäuche wohl noͤthig. Derſelbe haͤlt zu un⸗ kerſt bis 8 Zoll im Diamter, oben aber kaum einen Zoll ſo ſpitzig laͤufet derſelbe zu. Er ziehet fich aber ordentlich ganz in den deib und lieget darinn ner Scheide wohlverwahret, wie denn auch die Heff⸗ nung derſelben mit Muskeln, als einem S feſte verſchloſſen Meers im Schw des Weibleins geſtaltet oder Zitz ternaber, wenn fie ſtillen wollen, bis zu s und g Zoll in der Länge und 10 bis 12 Zoll in der Runde zur Beqpvemlichkeit des Jungen heraus gäben ee damit er nicht etwa am Grunde des immen verletzet werde. Das Glied iſt wie bey den vierfuͤßigen Thieren als in ei⸗ phinctere „doch auch ordentlich feſte zugeſchloſſen. Neben demſelben fißet an iedweder Seiten eine Bruſt e die gewöhnlich hart anlieget, von den Muͤt⸗ | und der Straat Davis. 217 un.“ Die Begattung geſchiehet nach einhelliger usſage unſerer Groͤnlandsfahrer ſolchergeſtalt, daß ode ſich auf ihre breite und platt liegende Schwaͤnze ken, und mit gerade aufgerichteten Coͤrpern gegen zander ruͤcken, ſich oben vermittelſt ihrer Finnen an ander ſchlieſſend. Wiewohl b. Dudley in den gezogenen Tranſactions folgende andere (doch ver⸗ uthlich nur gewiſſen Gattungen gewoͤhnliche) Wei⸗ berichtet. Denn das Weiblein, ſagt er, wirft h auf den Rücken, und bieget ihren Schwanz zu⸗ ick, das Maͤnnlein rutſchet auf dieſelbe, und wird ihr mit ihren Finnen gleichſam umarmet und an⸗ halten. Sie begatten ſich nach deſſelben Anmer⸗ ing nur alle zwey Jahr. Eine geſchwaͤngerte ſoll oder 10 Mongth tragen, und iſt alsdenn am fette⸗ en, vornehmlich um die Setzezeit. Die Frucht ſoll, sen fie nur 7 Zoll lang, ſchon vollig gebildet und deiß, wenn ſie aber zeitig, insgemein 20 Fuß lang nd ſchwarzſeyn. Ordentlich bringen fie nur ein Jun⸗ es, ſelten zwey. Wenn die Mutter ihr Junges ſtillen pill, wirft fie ſich auf die Seite in der Oberflaͤche des Waſſers, und laͤſſet daſſelbe ſaugen. Die Milch iſt die Kühemilch. Sie trägt überhaupt ſehr rufe Sor⸗ e fur ihr Junges, welches fie, wenn ſie verfolget wird, sermittelft ihrer Finnen auf oberwehnte Weiſe an ſich geklemmet mit fortſchleppet, auch ſelbſt verwundet Neichwohl nicht verlaͤſſet, ja wenn fie ſich an Grund 7 2 der Gefahr ohnerachtet, und da ſie ſonſt wohl ey einer halben Stunde unter Waſſer zu dauren vek⸗ mag, doch um ihres Kleinen willen, das ſo lange oh⸗ ne friſchen Odem nicht dauren kann, viel geſchwin⸗ der wieder empor kommt. 1 dieſes von e n N DEN . 097 * Vid. Philoſoph. Transact. N. 387. Art. 2. 28 Nachrichten von Grönland obangezogenen Dudley aufgezeichnet iſt. Es bl ben die Wallfiſche iede bey ihrer Gattung und vern ſchen ſich nicht mit einer andern. Sonſt aber halt ſie ſich ſtets in groſſen Haufen zuſammen und verric ten ſolchergeſtalt alle ihre groſſe Reifen. Das G wuͤrme, davon der Wallfiſch allein lebet, auſſer we etwa von ganz kleinen Fiſchen im Zuge mit hinen koͤmmt, * ſcheinet gar unzureichend eine fo groſſe B ſtie zu ſaͤttigen, und gleichwohl wird fie fo fett davon daß ſie an Fett ihres gleichen nicht hat. Ich e br Sie fangen ein Jahr lang und werden alsdann vo den Englaͤndern Schert-headr , das iſt, Kurzköpfe genann Sie fie find ſehr fett, daß fie 7o Vaß Thran geben, aber di Muͤtter ganz mager. Zweyjaͤhrige heiſſen Srenzr, das iſt Dümlinge, weil ſie nach der Entwehnung dumm ſind, un dann geben fie. nur 24 bis 28 Vaͤſſer. Nachher heiſſen i Seulſiſb, Schedelfiſch, da ihr Alter nicht mehr bekannt ſondern nur aus der Lange ihrer Baarten gemuthmaſſet wer den muß. Transact. cid. e r Vid. Martens Spitzb. Reiſe cap. 12. n. 2. Zorgdraa ger. Groenl. Viſcherey P. II. c. 16. dem ich beyfuͤgen will was Chriſtian Bullen in ſeinem, von deme, was auf der Schif⸗ fart nach der Nordſee, Grönland und ſo weiter 1667 vorge⸗ fallen, gehaltenen und zu Bremen 1668 in 4 gedruckten Tas gebuche (eit. ab Halaco diſguiſ. de Leuiath. Jobi) ſchreibet: Des Walliſches Speiſe find kleine Wuͤrmer, die al hier dicke im Waſſer treiben, ſchwarz, ſo groß, wie die grauen Ehen oder kleinen Bonen, rund ſormirek, wie eine Schnecke mit klei⸗ nen ſubtilen künstlichen Flügeln, dünne , wie ein Haurlein, (9, das mans nicht faffen kann, damit ſchwimmen ſſe. Ihr N me iſt Wallftſchaas : ſchmecket, wie die rohen Muſcheln. Dem Geruch if gleich, wenn man mit Handen (Ange in un gekochtem Zucker gearbeitet hat: der Geruch bleibet augen Finger ſitzen. Solch Aaas empfaͤhet der u dee er groſſen Maul häufig, mit feinen Bagrten zermalmet er es. Welches an ihnen befunden. N | a * . und der Straat Davis. 219 zühe angewandt, die nur erſinnlich, um einige da⸗ en in liquore zu bekommen, damit ich fie ſelbſt ge⸗ mer beſehen und beſchreiben koͤnnte. Wegen der ze Nachlaͤßigkeit aber derjenigen, die auf en Fang fahren bisher dazu noch keinesweges gelan⸗ mögen: IE ee an 6. 40. Der Nordcaper der von un⸗ 2) Der n und den Hollaͤndiſchen Gröͤnkandsfah⸗ Nerdeg⸗ ern, nach dem nordlichſten Vorgebirge in au Norwegen, die Nordcap genannt, alſo benahmet ird, weil er ſich in ſehr groſſer Menge daſelbſt ent⸗ alt, oder fie ihn daſelbſt zum erſten und am meiſten mtreffen, iſt dem eigentlichen Wallfiſche in allen aͤhn⸗ ich, nur daß er ſo wohl vom Kopfe als Leibe ſchmaͤler ind kleiner: (maſſen er nur 10,20 bis 30 Qvartelen Speck und ſehr kleine Baarten ausliefert, wie Mar⸗ ens bezeuget) auch deswegen viel astiver und ge⸗ ſchwinder, aber auch um ſo viel gefaͤhrlicher als jener it: feine Haut iſt auch nicht ſo ſammetſchwarz als des eigentlichen, ſondern etwas weißlichter, und ſein Kiefer nicht ſo laͤnglicht, ſondern rundlich; ich wollte ihn nennen: Balenam minorem edentulam dorſo non pinnato. Auf dieſer Sorte und der nechſtfol⸗ genden finden ſich die balani, deren bey der letzten ge⸗ dacht werden wird, nicht aber auf dem groſſen Wall ſiſche. Was mir von dieſem Schiffe merkwuͤr⸗ diges vorgekommen, ſolches habe ich in den Nachrich⸗ ten von Island, weil er ſich in den Fioͤrden Islands ſtets befindet, 2 u. f. Bl. angebracht. | © 8.41. Folgen die ſo Baarten haben und z) Der zugleich einen aus gewachſenen Kücken. Ainaſteh Unter denen zuerſt vorkommt, der Finn; N ſiſch von ſeiner hinten auf dem Nuͤcken gegen den Schwanz 220 Nachrichten von Grönland Schwanz ſtehenden erhabenen Sinne alſo genann Engliſch ebenfalls Sinfish, Franz. Gibbar Balær major edentula corpore ſtrictiore, dorſo pinn mucronata notabili. Er iſt eben fo lang, au wohl laͤnger als der rechte Wallfiſch, aber vi ſchmaͤler und länglichter,* auch viel hurtiger, un wenn er auch noch ſo lange verfolget wird, nicht bald muͤde zu machen, wie der groſſe Wallfiſch, ar bey viel grimmiger, und wegen ſeines heftige Schlagens mit dem Steert und Finnen viel Ar faͤhrlicher, als derſelbe. Seine Haut iſt nicht fi ſammtſchwarz als des Wallfiſches, fondern als de Schleyen; fein Bauch iſt weiß. Seine Finne au dem Ruͤcken iſt 2 und einen halben Fuß bis 4 Fuf hoch, gerade ſtehend und ſpitzig, die Seitenfinner aber iede 6 bis 7 Fuß lang, folglich laͤnger als jenet ſeine. “ Er hat aber viel weniger Speck, als den rechte mit dem ſchlechten Ruͤcken. Seine Baar⸗ ten fallen auch kurzer, dabey knotigt und ſchlecht, ſeine Kehle oder Schlund iſt weit gröffer als jenes Fiche er lebet von Heering, Mackrelen und andern „8. 42. Eben dieſer Gattung iſt der Ju⸗ | 9155 De piter oder Jupiterfiſch, welche Benen⸗ fich. wers nung ohne Zweifel herkommt aus der bey ter oder Giblartas, dl die eben aus einer andern andern gebräuchlichen Benennung Gubar- bey * Siehe deſen weitere Befefreibung, nebft der Abbildung bey Martens Spitzbergiſcher Reiſebeſchreibung Part. IV, Cap. TT. ; DER | e Philof. Transact. N. 387. art. 2. p. 268. „ e“ Rumpf erwehnet beplaufig , daß ein Wallf ſch in Groͤn⸗ land ohne Zaͤhne von den Matroſen Gibbartas genennet wer⸗ und der Straat Davis. 221 Y den Biscayern wenigſtens vor dieſem gebrau⸗ sten Benennung Gibbar corrumpiret* iſt: zwar un ich noch recht eigentlich und mit völliger Ge heit nicht ſagen, was die Seeleute fuͤr einen Baltfifch unter dem Namen Jubartes verſtehen. ndeflen will ich, was ich von dem Jupieter in Er⸗ hrung bringen koͤnnen, umſtaͤndlich anzeigen, ob et⸗ gaus deſſen Vergleichung mit dem, was andre von m Jubarte geſchrieben oder erzehlen moͤgten, der⸗ nſt zu einem deutlichen Begriff zu gelangen ſeyn moͤg⸗ Es iſt dieſer Jupiter, wie ich aus des Commandeurs der Schiffers eigenem Munde, der im Jahr 1723 ei⸗ ir Male 4 | nen : giebt aber nicht die geringſte Beſchreibung davon. Am- ayn Rarityt- Kammer p.? 80. In den Philofo, hical Transact. . 1. b. 12. wird gewiſſer bey den Bermudas gefangener jungen Ballfiiche (Cubs) erwehnet, die hinten ſehr ſcharf, wie der Jachruͤcken eines Hauſes, der Koppf aber ſehr plump und be groſſer Beulen, an beyden Seilen, der Nuͤcken ſchwarz nd der Bauch weiß geweſen. Wobey ihrer wunderſamen zeſchwindigkeit und Staͤrcke, ſammt dem greulichen Geblaͤr⸗; e daß fie nach ihrer Verwundung gemachet, gedacht wird, git dem Anſuͤgen, daß man einen über 100 Fuß lang gefan⸗ en, und daß ſelbiger derjenigen Sorte ſehr nahe gekommen 9 die Iubaates heiſſe, ohne Zähne, und laͤnger, als die hroͤlaͤndiſchen Wallfiſche, doch nicht fo dick, daß fie. nur we⸗ lig und ſchlechꝛen Speck, als eine Gallerte gehabt. * So viel iſt wohl gewiß, daß der Jubartes eine Art der Finnfiſche, der eben fo lang und noch wohl laͤnger, als der igentliche Grönlaadiſche Fisch aber ſchmaler iſt. Rondeler le Pilcibus Lib. XVI. cap. 12 wo er den Finnſiſch unter dem Namen Balaenae verae beſchreibet, ſetzet: Kam Santones jyelluarum pilcatores vocant Gibbar A gibbero dorſo, i. e. in ‚umorem elato, in quo et pinna. Haec balaenis vulgo di- dis minor non eſt, ſed minus ſpiſſa, minusque obeſa, lön« giore et acutiore roſtro etc. vorat aphyarum turmas. Aus dieſem Gibbar iſt ohne Zweifel Jubartes von auslaͤndiſchen Wallſiſchfiſchern geſchmiedet worden. l 222 Nachrichten von Groͤnland nen gefangen hat, und einiger andern Bericht vernon men}, nicht von ſo dickem Kopfe als der rechte Wal fiſch, ſondern von einem viel ſchmalern oder ſpitziger und laͤngern Kopfe und Maul, auch hinten cchaͤrft und ſpitziger vom keibe. Er hat zwey Blaſelöcher, un pfeifet beym Ausblaſen faſt wie ein Menſch mit den Maule, doch viel ſtaͤrker, welches der eigentl iche al fiſch nicht thut. Seine Länge gleicher ja uͤbertriff zuweilen des eigentlichen Wallfiſches Laͤnge, wiewoh derjenige, den dieſer Fiſcher gefangen, nur so bit 60 Fuß lang geweſen. Seine Haut liegetihm gleich ſam los auf dem Leibe, mit vielen Falten und Run zeln. Sie iſt ſchwarzblaulicht von Farbe. Auf dem Ruͤckem hat er eine ſtumpfe nicht viel gekruͤmmte und 2 Fuß erhabene Finne. Daher gehöret er zu dem Geſchlecht der Finnfiſche. Er hat aber darhinter noch einen Puckel, der viel niedriger und etwas laͤnglicht iſt. Als der A. 23 gefangene angeſchoſſen geweſen, hat er überaus heftig und faſt wie ein geſchlagenes Schwein geſchrien. Derſelbe hat keine Zaͤhne, ſon⸗ dern Baarten gehabt, die nur kur; von anderthalb auch z Fuß, anbey unten gar breit, ſo daß ſie faſt, wie ein Dreyeck geſchienen, weiß und brüchig geweſen. Wie er denn auch nur 14 Qvartel und dazu duͤnnen waͤſſerigten Speck gegeben, welches beym Ausbren⸗ nen verrauchet und nicht zu Thran geworden. Er mag heiſſen: Balæna major corpore ſtrictiore eden: zula, dorſo pinnato. Sonſt iſt derſelbe ſehr grimmig geweſen, und da die gemeinen Wallſiſche vor ihren Verfolgern fliehen, iſt er der Chaloupe zugeeilet „hat guch drey Maͤnner aus derſelben heraus und ſie ſo übel geſchlagen, daß fie ihr Leben verlohren. * 90 re a iſt Micht deucht, es koͤmmi dieſe Beſchreibung mit der . 97 — — — u — — — — und der Straat Davis. 223 aber dieſer Fiſche damahls ein Pärchen geweſen, von eins das andere nicht verlaſſen wollen, ſondern ſchdem eines getödtet, das andere ich über daſſelbe feget und erſchrecklich gewuͤtet. chließlich iſt zu erken, daß an dieſem Fiſche, abſonderlich unter deſſen urgel, auf dem Nacken und Rücken , ja ſelbſt auf n Finnen eine Menge von groſſen und kleinen See⸗ cheln (Balanis ) oder Pocken tief in die Haut 1 nik) re. und Not.* aus den Philofophical. Transack. gezogenen ſo genau rein, daß beude, wo nicht einerley Fiſch, wenigſtens einer: 9 Gattung zum Vorwurf haben. e * Balanss, glanr marina, Ekelen, Puifen, Rumpfio, go Zokken, Pedienlus ceti, Boccon Recherch. p 287 et 293. alanus, Balaenae cuidam Oceani Septentrionalis ad haerens, ifteri Hift. Conch. Lib. III. Sect. 3. In meiner Einrichtung Conchilien beſchreibe ich ſie, daß ſie ſeyn: Teſtae non tor- les certo loco aflıxae , ſubrotundae, vertice voluato, qui us animalculum multis cirrhis inſtructum inhabitat. Rob. bbeldi in Pbiloſoph. Transact. N. 308. Art. r. beſchreibet ar umſtaͤndlich einen ſolchen Balanum, mit dem darinnn woh⸗ enden Thiere, ſo nebſt mehr andern auf einem an den Schots ſchen Kuͤſten gefangenen Wallfiſch gefunden worden, und jebt eine Abbildung davon. Es findet ſich auch eine Art on Balanis, oder Pocken, auf den Muſcheln, worinn ein Thierlein mit jenem eines Geſchlechts, naͤmlich eine Art eines olypy wohnet, inmaſſen deſſen Figur, die Leuvvenh. Ep. 8 3. „ 716. ſeq. abgebildet und beſchrieben, vor Augen leget. Es fein Vergnuͤgen, anzuſehen, wie Diele Thierlein, nach Weg⸗ ichung der Thuͤrlein ihrer Haͤuſerchen, ihrer viele mit Ring⸗ ein verſehene und mit unzehligen Federchen , Villis (die ohne Zweifel ihre Bronchiae find, und zur Abſonderung der Luft zom Waſſer dienen) beſetzte Haͤlslein, wenn fie refpiriren , wechſelsweiſe bald lang herausſchlagen, bald wiederum auf⸗ kraͤuſeln (als die Schmetterlinge und Eulchen ihre Zungen) und in ihre Haͤuslein einziehen. Dieſen ahnliche Thierlein und Polypi hauſen auch in den ſo genannten conchis anati- feris. Sibb. Scot, illuftr, prodrom. Fart. II- Lib, 3. cap. 12, N N | | j 224. Nachrichten von Grönland und Speck eingeſenket geſeſſen, worinn Wir gehauſet, die ein gelbichtes Haͤutlein oder Decke n ſich gehabt. Es pfleget Diefes, namlich daß derg chen Muſchel⸗ oder Schneckenzeug ſich auf die Fiſ ſetze, nach unſerer Groͤnlandsfahrer Bericht nur ganz alten zu wiederfahren, wie man denn auch Conchas Anatiferas gemeiniglich nur an altem le ge im Waſſer gelegenen Holze und uͤberhaupt Inſecten in einiger Menge nicht anders als an alt uͤberſtandenen Bäumen findet. . 1 §. 43. Der Pflockfiſch, The Bunc 1 3 55 or Humpback-Whale auf den Küften vi 5 ei h Neuengeland. Er mag heiſſen: Balæi major edentula pro pinna paxillum in dorſo geren Derſelbe hat einen Bunch oder Hocker wie eine Pflock geſtaltet, der hinten weg ſtehet, an der Stell wo der Finnfiſch feine Finne träger. Dieſer iſt eine Juß hoch und ſo dick als eines Mannes Kopf. Di Seitenfinnen ſind bis 18 Fuß lang, ſehr weiß vo Jarbe, und ſtehen bald zu halbem Leibe. Da Speck kommt des Finnfiſches Speck ſehr aͤhnlich und die Baarten ſind auch nicht viel werth, obgleich ein wenig beſſer als jener ihre. | ken 8. 44 Barrel Icon Plantar, p. 133. Philof, Transact. N. 137. p.92 5 die ſich auch auf Walffiſchen anſetzen. Phil. Transact. N. I pag. 13. 0 | 95 | Ces cocquillages marquent , ſelon les Indiens, la vieil leſſe de ces animaux (Baleines) parce que leurs peaux ſ' etant 3 N 8 0 » . | endurcies par le nombre des annees deviennent, diſcent- ils presqu’ infenfibles, de maniere, que de petits poiſſons enfer i mes dans leurs coquilles trouvant de quoy ſe nourrir au i queues des Baleines, ils s’y attachent aifement. F. Feuillee Journal des Obſervat. Phyfiqu. Vol. I. p. 397 philoſoph. Transact. N. 387. Art. 2. p.298. und der Straat Davis. 225 g. 44. Der Knotenſiſch oder Anob⸗ 6.) Der . ſch, The Srag- Whale auf den Kuͤſten Knoten Ih | Meuengeland genannt! iſt an Stelle dea 1 Finne auf der Höhe ſeines Rückens mt b. SR, halb Dutzend Knobbeln oder Knoten gleichſam | ſetzet, ich wollte ihn nennen: Balenam majorem A entulam dorfo verſus caudam nodoſo. An Ge⸗ 1 ut und Vielheit des Specks koͤmmt er dem rechten 6 Jallfiſch am naͤchſten. Seine Baarten find weiß, IM len nicht ſpalten. AR 2 | 5.4. Und hiemit komme ich zu den 7.) Der Jallfiſchgattungen, die Zaͤhne haben, Tarhwal runter einen Zahn hat der Narhwal, ie 4 usdsg, insgemein Monoceros, das Ein- sen, Einhornfiſch *, bey den Groͤnlaͤndern To⸗ se genennet. Daß dieſes eine Wallfiſchart ſey, daraus genugſam abzunehmen, daß es Finnen 0 Schwanz wie ein Wallfiſch hat; daß es mit laſeldchern im Nacken zur Athmung und mit peck über dem ganzen Fleiſche, wie dieſer Fiſch, rfehen, auch lebendige Jungen ſetzet u. .f. Seine 3 Philof. T ransad. d. l. Daß der vorausſtehende Zahn kein Horn, ſondern elmehr ein eigentlicher Zahn ſey, iſt von andern bereits mit elen Gründen ausgemachet. Man darf auch nur deſſen Gleiche it mit den Zähnen der Cachelotten und der Wauroſſe im Waß⸗ i und anf dem Lande mit den Zähnen der Elephanten und bereit des Thiers Babi Ronfa beyden aus dem Ober⸗ efer aufrecht herausgewachſenen, (vid Beſchreibung beym jew; Mul. P. I. P. 27 fg.) aber zu oberſt hinten über krumm s Hoͤrner gebogenen Zaͤhnen „( damit es ſich des Nachts an nem hohen Aſt eines Baums haͤngt. Valentin Beſchryv-“ Dieren v. Ambdifa p 263 ohne Zweſſel um deſto ſicherer | or Tygern u. d. gl. zu ſchlafen Jin: Betrachtung nehmen, ſo IN | zun man ſofort der Wahrheit 1 Sy werden | / 226 Nachrichten von Grönland eigentliche Geſtalt iſt bisher nicht eigentlich ausg macht geweſen, weil es unſern Leuten ſelten zu Se koͤmmt, und noch feltener mit aufmerkſamen Auge betrachtet wird. Die Frucht, ſo aus einem zwe hoͤrnigten Weiblein vor Jahren ausgeſchnitten ur anhero gebracht worden, iſt noch gar zu jung un durch unfteißige Dörrung fo ſehr eingeſchrumpfet g weſen, daß man ſich keine rechte Vorſtellung daran machen konnen. Der Schiffer, ſo die Straſſe De vis ſo fleißig befahren, hat mich verſichern wollen, da das Einhorn vom Leibe ſchmahl und der Geſtalt nac dem Stöhr viel ähnlich, doch nicht fü fi itzig von Kopf ſey. Die Haut iſt glatt und ſchwaͤrzlich, be einigen Apffelgrau, wie Martens berichtet. De Bauch weiß. Er hat nur zwo Finnen und ine glatten Rücken, Speck hat er auch nicht viel, davon ein IThran kommt, der dünner, und nicht fo übel rie chend, als der vom Wallfiſch iſt. Eines von 20 El len, deſſen langer Zahn von 7 Fuß geweſen, hat nn ein und einehalbe Tonne Specks gegeben. Aus da Schnauze linker Seits gehet der lange gewundene Zahn heraus, welcher in der See mit allerley Un reinigkeit als wie mit einer Scheide uͤberzogen ſeyn und zuweilen ganz grün ſcheinen fol. Rechter Seits iſt dieſelbe etwas kurzer abgeſtumpfet und dicht zu r, Wofern der Islaͤndiſche Biſchof, der an Wormi- ume Nachricht gegeben, recht gemeſſen, ſo hat Eine anatongſche Beſchreibung des Obertheils des 7955 55 D. Sachs in feiner daonocerelogia, Raceb ö See ee ene dene ee N | 0 , In ſeinem Mufeo, p. 282. Ich habe in meinex | N Sammlung zweene Zähne, die ganzundanderfehrer find; ‚u | ‚| RAT BERN ERROR a 15 und der Straat Davis. 227° Fiſch von 30 Ellen und etwas darͤber einen Zahn, h Ellen herausſtehet. Es haben vor dem die gu⸗ Beute, ſo den Zahn für ein Horn angefehen,fich aus Exempel der Hindinnen und Nehen eingebildet, die Siefiſche kein Horn oder Zahn hätten (wie un unſere Groͤnlaͤndiſche ommandeurs größten heils noch in dieſem Wahn ſtecken) und darauf wei⸗ gemuthmaſſet, daß das Meerſchwein, die Phocaena, er Delphinus Septentrionalis, (ſo doch eine eigene attung für ſich ift, die Maͤnnlein und Weiblein un⸗ ſich hat) des Einhorns Weiblein waͤre . Allein, wenig es dem Weiblein der Wallroſſe oder Ele⸗ anten an den herausſtehenden langen Zähnen man⸗ lt ſo wenig fehlet es auch der Einhoͤrnin daran. Ja hat die, ſo Anno 1684 von einem Hamburgiſchen ommandeur gefangen worden, gar zweene Zaͤhne habt *. Indem ich aber dieſes zweyzaͤhnigten Beibleins erwehne, kann ich mich nicht enthalten, hie ⸗ e zu fin eß on gleich verſchiedene in der Vermu⸗ ung geſtanden, als wenn der Narhwal ordentlich veene Zaͤhne, und die Einzaͤhnichte ihren zweyten nur Sachs d. I. 5. 7% ect ps K er In dieſem 1684 Jahr hatke der Commandeur Dirk kererfen auf dem Schiffe, der guͤldene Lowe genannt, das luck, daß er dieſes Weiblein fieng / und den obern Kopfkno⸗ hen mit den darinn ſteckenden beyden Zaͤhnen nach Hamburg krachte, wo dieſe Seltenheit auch noch bey einer Privatperſon orhanden iſt. Die beyden Zähne ſiehen neben einander, und war recht vor dem Kopf in der Weite von 2 Zoll: erweitern ch aber nachhero maͤhlig dergeſtalt, daß ſie an den Spitzen 1 Zoll von einander ſtehen. Der linke Zahn hat die Lange on 7 Fuß und 5 Zoll und haͤtt am Kopſe in der Runde Zoll! der rechte iſt gerade 7 Fuß lang und am Kopfe 8 Zoll diek⸗ Beyde ſtecken 1 Fuß und 1 Zoll im Kopfe / deſſen Knochen 2 Fuß lang und 1 und ein halb Fuß breif iſ t. 7 17, g * I wer fie nicht Schaarweiſe giengen, und indem man auf ſie zukommt, dicht in ein⸗ r Man weiß nur noch von einem Hirnſchaͤdel mit weil Zähnen, der in Ainſterdam geſehen worden. Siehe Zorgdraag, } Stoenl. Viſch p. 9. und von demjenigen, welcher dem pros feflori ia Copenhagen, Tichoni Laſſen Tichomo 706 Gele⸗ gpuheit gegeben. Exereit. Hiftorico „Criticas. unter dem Ti tel: Monoceros pifcis haud monoceros zu ſchreiben Wire wohl das letztere noch zweifelhaſtig bleiber, und die könſtige weitere Ausfuͤhrung des Verfaſſers allererſt wuͤrde klar und er⸗ wefslich haben machen müffen, wenn anders der gefundene kleine Knochen ein eigentlicher Zahn iſt, ob wahrſcheinlich, daß er jemals haͤtte herauswachſen Fünnen Denn es iſt um der „Prodromus und eine Exereitatio aus Tageslicht gekom⸗ | men, und damit durch den eriolgten Tod des Autors das - li Werck ins Stecken gerathen. Indeſſen, weil auch dieſe bey⸗ den Stuͤcklein gar ſchwer zu bekommen, ſo habe zur Ueberle⸗ | gung Und zugleich zur Illuſtrirung deſſen, was von dieſem Fiſche gefchrieben, aus dem Prodromo dgs eingedruckte Kups⸗ 1 ferblat hiemit den Liebhabern der Maturgefchichte vor Ahe 1 | gen legen wolen. Zumalen: die-Befehreibung, welche Herr Laurenzen in Mufeo regio (wohinein dieſer Kopfknochen ge⸗ | P ö N N i | vr an San A dung / gar unzureichlich ſind. und der Straat Davis. 229 der, und zwar ſolchergeſtalt ſich draͤngeten, daß den ordern die Hintern die Zaͤhne auf den Ruͤcken le⸗ au und dadurch ſich ſelbſt hindern, daß ſie nicht ge⸗ Bin genug zu Grunde und wegkommen koͤnnen. ruͤber eines oder ein paar von den Hinterſten mn und wann gefchoffen und erhaſchet wird. Endlich iſt mir das Gluͤck ſo guͤnſtig geweſen, daß Jahr 736 ein Einhornfiſch oder Narwal im Ron. Febr. nach Hamburg in einem Schmackſchiffe bracht worden, welcher mit einer hohen Fluth auf ie Elbe gekommen aber bald bey eraͤugter Ebbe ge⸗ randet, und nachdem er heftig getobet und ſich er⸗ jattet, endlich abgeſtanden iſt. A Der Fiſch war von Geſtalt mehr dick als laͤnglich / teinem abgeſtumpften Kopfe, der einem Reiſekof⸗ er nicht unaͤhnlich; einem an der linken Seite her⸗ usgehenden Horn, zwo kleinen Finnen oder Floſſen, ind einem breiten horizontal auf dem Waſſer lieg en⸗ i wanſ e. il I Die Haut war ſchneerveiß mit unzähligen ſchwar⸗ en Flecken, und wenn man einen Schnitt durch ihre ganze Dicke, die nicht geringe war, that, durch und urch gemartnelt, unterm Bauche gan weiß und uͤber⸗ A glaͤnzend, auch ſo weich anzufühlen als Sammt. „Die ganze Ränge von dem Nande der Schnauze oder Kopfs, bis zu Ende des Schwanzes 19 und ein Be Fuß Pariſer, und 11 Fuß, 8 Zoll Hamburger Das Horn, oder beſſer, der Zahn, ſtund 5 Fuß Zoll Pariſer Maaß aus dem Kopfe heraus. Eine iede Finne hatte nur 9 Zoll in der Fänge, und nicht zwo flache Haͤnde in die Breite, die Breite aber des platt liegenden Schwanzes betrug 3 Fuß 2 und ein halben Zoll. an RR Der Die rechte Seite war dichte zu und mit aa en Dat BO überzogen, auch Durch Ahl geringſte Höhle im Kopfknoch nehmen können, zum nem Schmackſchiffe ſeſt eingepreſſet age, and nur kümmerlich zu beſehen gefuͤgte Abbildung zu bekommen, ob ich wohl mehr als einen Mahler dazu gebrauchet habe. Ich haͤtte ihn ſehr gerne geöffnet, und fein Innwendiges genau | eſehen und beſchrieben, wie denn auch ſchon zum Zergliedern Anſtalt gemacht war. Allein eine zwi⸗ chen dem Amtmanne und Gutsherrn, auch letzterm und den Fiſchern, wem der Fiſch zugehören ſolle, ent⸗ und der Steant Davis. 231 Andene Ziwiſtigkeit verurſachte, daß er unvermuthet hier weg und an Ort und Stelle, wo er gefun⸗ worden, wiederum gebracht werden mußte. In⸗ e en findet ſich auch einige Beſchreibung und Nach⸗ cht von eben dieſem Fiſche in den Halliſchen Anzei⸗ en des 1736 Jahres, n. 19. ot Fan 1 Uebrigens ſcheinet es, als ob mehr denn Deren he Art von Einhoͤrnern in der See ſeyn ſind mehr als eine lfte. Es ſind einſt dergleichen glatte oder art. 14 Agecundene Horner oder Zaͤhne nach e worden „welche meines Ermeſ⸗ ins von einem eigenen Fiſche geweſen. Zwar hat gan gemeinet, daß es. Hörner oder Zähne von unge ohrnen Einhoͤrnern wären: allein ſch weiß von kei⸗ gem Thiere in der ganzen Natur, daß mit Hoͤrnern uf die Welt komme. Ein etwas aufmerkſamer Commandeur, der eine trüchtige öffnen ſehen, welches ein ſeltener Vorfalliſt, hat mich auch verſichert, daß die Frucht ohne Horn geweſen. Ja es scheint mir ae n unmoglich: denn es mußte aller Vermu⸗ hung nach die Baͤremutter waͤhrender Tracht oder inder Geburt durch dergleichen Stachel verletzet wer⸗ den. An der vorhin erwehneten 168 4 ausgeſchnit⸗ Be Frucht ſpüret man dergleichen auch gar nicht. Und ich habe einen gewundenen Einhornszahn, der nicht gar zu lang, woraus man ſiehet, daß ſo fort von der erſten Jugend an, die Zaͤhne an den bekannten Einhörnern ſchon gewunden hervorkommen N. | ee Schließ⸗ & Vid. Sachs Monacerolog. p. 95 | N dach mag hier nicht ermehken des gar beſondern Einhornfiſches, deſſen in des Roche fort Hift. Nat. et mo- tal ddes Istes Antilles, cap. 18 gedacht wird. Denn wenn die ganze Geſchichte nicht erdichtet iſt, wie es ſaſt ſcheinet / fe IM Hl \ 9 Il I 00 INN Ih machen. Maſſen werden. gleicher Zeit, oder doch ol erle talen lich enthalten. Denn wenn ihre Mur gleich ſehr unterſchieden, maſſen das Einhorn kein Baarten, als der Walffiſch hat: ſo iſt doch deſſelben Haul alſo beschaffen, daß es wegen Mangels de Zaͤhne keine Fische, noch ſonſt etwas haͤr fie chelotte Belg.Lasilog, imgfeichen Potfiſch, Pot⸗ wallfiſch, bey einigen N oròcaper * genannt, Cete Hi 68 Fein eigentliches Einforn, ſondern eine ganz andere Art Die Benennung koͤmmt bon den Biscayern, als den erſten und beſten Wallfiſchfaͤngern her. In den Ephemerid. Nat. Ca- rioſ. Cent. I. Ann. 1. Obſery. 136. p. I na, Byaris; et in Inſula 5, lohannis de Luca Cachalut. | Weil ſie bey der Nordcap fo häufig, daß man ſie zuweilen N bey hund von Fiſchen, namlich mit Floßſedern, Schuppen tc, geweſen, 303 ſtehet: qui in Baion- ben ſchwünmen fiehet. Dafelbfi hat man auch zum er⸗ jalaine) und Ir der Stra uch wohl von 25 Fuß haben B: zipennis, quaeimmandibule ink minus infle xos de in planum deſin A finden ſie ſich ſchaarweiſe⸗ einft einen ſolchen Schwarm an ſten einige gefangen. v. Naſpeuring van den Leviathan und Jobs Boek door Theo. de Haase vert. en verm. door Wernerus Köh- | ne I. und II, Toeg. allivo p.240. dat vor eenige Jaaten diergely- * men andryven, dien men Nord-ka- ‚Nil nur wenig Thran geben, nicht oft noch viel gefange Dieſe Fiſchart iſt nicht ſo dick, plump und ſchwer g aber darinn unterſchieden ſind, daß der eine etwa gruͤnlicht von Farbe iſt, und einen harten Deckel vo ei Len Hafküng gefangen erzehle daß die elbe nur ein Blaſeloch vorn gehabt, womit fie dat Ein! wich 83 und der Straat Davis. 235 te. Höhlen mit ſolchem Spermate angefüllet gewe⸗ 1 Das ſonderlichſte, was er hinzuſetzte, war, daß der ich hinten auf dem Rücken gegen den Schwanz ae davon der erſte anderthalb Fuß, der te ein halben und der dritte und hintereſte nur ein ſertel Fuſſes hoch geweſen. Wenn ſie zu Grunde ger en wollen, würfenfiefich allemahlerſt auf die rechte Seite , und ſchöͤſſen alſo ſeitwerts in die Tiefe“ Ich in anfangs auf die Gedanken gerathen, daß diejenige, eine ſo weiche Decke hätten, etwa junge Fiſche waͤ⸗ en und die Decke mit den Jahren erhaͤrtete, und bei⸗ ern würde. Aber der Commandeur, ſo dieſen ietzt be⸗ ührten Fiſch gefanngen, hat mich verſichert, daß derſel⸗ eſeine n eine range von 26 bis 27El⸗ in gehabt, dagegen der zu gleicher Zeit von einem Hol⸗ ander neben ihm gefangene gruͤnlichte mit einem knoͤ⸗ hern Deckel nur 40 Fuß lang geweſen. Er hatte auch on dem ſeinen 36 Ovartelen Specks bekommen. Wobey derſelbe noch bemerkete / daß die Cachelotte, wenn der Mund geſchloſſen, eine dicke Zunge habe, welche aber, wenn er daſſelbe öffnet, dergeſtalt ver⸗ — wird, daß ſie ſich ganz verliere. Ich ha⸗ dieſer Cachelotte bekommen. Einen andern Fiſch eben dieſer Gattung hat ein Hollaͤndiſcher Schiffer bey der Nordcaap vor nicht gar langen Jahren zu fangen das Gluͤck gehabt aus deſſen Erzehlung, wie ſie der in der vorhergehenden Note angezogen Köhne mitgetheilet, ich eines und anderes zur Ergaͤnzung der Hiſtorie von den Cachelotten dienendes anhero ſetzen will. Der Kopf ſpricht er, machet faſt die Haͤlfte des Fiſches aus, und hat eine befondere Geſtalt, bey nahe als die Kolbe an einer Flinte, oder der umgekehrte börder Thee ne * — £ * x einen Vorder⸗ und einen Hinterzahn von ihm aus 100 236 Nachrichten von Groͤnland ner Schuſterleiſte: er hat vorn auf der Naſe nur. Blaſeroͤhre: hinten am Rücken einen Höcker, der ei Finne gleichet, “ vielleicht hat dieſer Schiffer die pl zen laͤnglichen Puckel uͤberſehen: in dem obern Kie hat er zu ieder Seiten z oder 4 Hinter⸗ oder Back zaͤhne, uͤbrigens aber nur Hoͤhlen oder Scheide worein die Zaͤhne des Unterkiefers paſſen. Der 1 kerkiefer aber fitzet rund herum voller Zähne, dav die groͤſſeſten voran, die kleineſte hinterwaͤrts ſtehe und ausgebrochen die Geſtalt einer dicken Concomb haben. * Weil an dieſem Fiſche das innwediged Kopfs das merkwuͤrdigſte iſt, und von keinem daſſel bisher noch ſo fleißig bemerket worden, als von dieſe Commandeur geſchehen, der dem vor angeführten N lehrten Prediger ſeine Anmerkungen mitgetheilet hal ſo fuͤge daraus einen Auszug in Deutſcher Uebe ſetzung hier bey. Nachdem die Haut hinweg gethar heiſſet es, findet ſich der Speck ohngefehr einer Han breit dick, und darunter eine dicke, zaͤhe, harte Deck von feſten Sehnen, die ſtatt einer Hinſchale dienet hiernechſt folget eine zweyte Abſonderung aus dergle chen Sehnwerke faſt einer Hand breit dick, die vo der Schnauze bis in den Nacken uͤber den ganzer Kopf ausgeſpannet iſt, wodurch der erſte Theil det obern Kopfs von d em zweyten Theil deſſelben geſchie⸗ 1 den wird. Dieſe erſte Kammer wird die Klapmu se | genennet, und ſchlieſſet die köͤſtliche Waare, naͤmlich 7 | das zarteſte Gehirn, welches ich nicht unrecht Cerebel- lum nennen werde, und woraus das beſte Sperma Ce. | Eine weitere Beſchreibung dieſes Fiſches, auch allem Ver⸗ | muthen nach, deſſen beſte Abbildung findet man bey dem in | nechſt vorhergehender Anmerkung angezogenen Koͤhne. | IN e Röhne d. I. $, 10 et 11. | Y und der Straat Davis. 237 ſertiget wird; in ſich. In dieſer Kammer beſte⸗ je Gehirnfaͤcher oder Gefaͤſſe aus einer Materie, bie ein dicker Flohr ausſiehet, und aus Diefer hat chiffer ſieben Qvartelen des * Ge⸗ höhe gar hell und weiß geſchöpffet. Welches aufs aſſer geſchuͤttet wie Kaͤſe geronnen, oder zuſammen gufen, und davon abgefchöpffet wieder ſo fluͤßig als or geworden. Auf dieſe Kammer folget die an⸗ e, welche auf dem Oberrachen ruhet, und nach ſöſſe des Fiſches bis 7 und ein halben Fuß hoch iſt. derſelben wird wieder ſpermatiſch Gehirn (wel⸗ s ich Cerebrum nenne,) in kleinen Faͤchern oder llen aus einer Materie, der Haut vom Ey gleich bes hende, nicht anders als der Honig im Waben ein⸗ ſaſſet, gefunden. Und aus dieſer Kammer kann man cht nur das Gehirn, ſo viel darin iſt, herausnehmen, ndern, ſo bald ſie ledig gemachet, ſammlet ſich das ma dus dem ganzen Leibe durch eine groſſe Ader ich und nach in dieſelbe wieder, daß man es gleicher⸗ ſtalt daraus fehöpffen kann; welches in allem wohl 21 Qbartel betragen hat. Alle Hirnfaͤcher beyder ammern ſind zwar mit dünnen Haͤutlein umſchloſ⸗ doch gehet durch derſelben zarteLöchleinnderPoros men Gehirn ein beſtaͤndiger Einfluß in die Augen, * 4 te einer Mannslende,und hinten beym Schwan⸗ gr zum Schwanz, welches am Kopfe die nur eines Fingers austraͤget. Dieſes muß an der gez angnenCCachelotte bey Abſchneidung des Specks und anten sorgfältig in Acht genommen werden,. Denn. ofen man in Diefelbe das gerihalie doc mag e vürde alles Sperma heraus rinnen. & jeſe Ader Ihren und andere Theile. Ja es erſtrecket ſich eine roſſe Ader oder Gefäß den Ruͤck grad hinunter vom 238 Nachrichten von Grönland iſt die Quelle der groſſen Kraft, die ſich in dieſer Fif gattung findet, indem aus ihr viel hundert kleine fa, oder Gaͤnge, ihren Urſprung nehmen, die d Hirnſaft durch den ganzen Fiſch leiten, und ſe Fleiſch, Speck, auch ſelbſt den Thran, fo dara gebrannt wird, ſpermatiſch machen.“ Die Zu ge iſt nach Groͤſſe des Fiſches nur klein, dagegen ab die Kehle oder der Schlund deſto gröͤſſer, und wo ſo weit, daß ein ganzer Ochſe beqvemlich hindur kann. Wie ſich denn auch in eines Magen allerl. 5 groſſes Gerippe und Graͤten, wohl und mehr Fu | lang von halb verdaueten Geſchoͤpffen gefunden | Unſere Leute haben von einem wohl eher 40 grof Qvartelen Speck geſchnitten. Das Fleiſch, fo ſeh N) hart, beſtehet aus groben Faden und iſt anbey mit vii N dicken und fteifen Sehnen durchflochten. Wie die ſer Fiſch denn auch nur wenig Stellen hat, da ein arpune einzudringen vermag. Ich muß hiebey noch gedenken, weil einige Naturkuͤndiger das Ge gentheil vorgeben wollen, daß die Weiblein eben fi wohl Spermacetiſch Gehirn als das Maͤnnlein im Kopfe habe. v Welches auch der Natur aller⸗ dings gemaͤß iſt, indem ja beyde Gehirn haben mir ſen, und bey keinem Geſchoͤpffe der Unterſchied des Geſchlechts zugleich einen Unterſchied in der Art des Gehirns machet. En Einer Gattung aber mit geöffern und 9 | „7 Ein hewiſer Germänftiger und glaubwürdiger Schiffer, hat mir bezeugel, daß er bey der Entdeckung des Fiſches hin und wieder im Fleiſche membraneuſe Saͤcklein mn sperwate | angelüllet, felber gefehen und bemerke Were sole ru Ei, Kœhne ibiſ. e e e Zee 2 a; dis ge| 306 qi + Phil u T—— RL en — ITIIIIIIT ITEIITTZUÜIITITIII Drag 227. * * — —— uw Ro zyzon oben. — — ee — S—— Er in OVerAulter 5 4 indhon rrır ag 234 . eınes ur — Naum 5 als ne en/lchendes Ku . — und nach u. girin er, e 3 roch e zur ee IT. en . a un Der Kup ve von E23: S — RL I > — Tre 3 a III III — ; u 2285 "Abbildung die, Lai ebe, eines ao 8 e 77 ä . 1 a Rec eric Deter Die lineſe vınne . ee Ober FB a ET; Ne Der Ko ag Horner oder Le . Zahne :No.3. Der alleine veıflecte Ze chwwars Dio he NS Die: rec Inne vor e. 1 Va bay of 28 derm grofe 15 grofen gänklich g pr Ve Der tunen Wr Desi Zeugungs G' ed, — renland und der Straat Davis. 239 hnen find die, ſo auf den Kuͤſten von Neuengelland ingen werden. Man heiſſet fie daſelbſt erma⸗ -Wbale,* und bey den Bermudas Trumpo. eh e Zähne find (wie an dem letzt angezogenen Orte get wird,) wie die Zähne eines Kammrades in ei⸗ Muͤhle, welches gewiß eine recht wohl getrof⸗ 8 a 8 d paß da er an Hand ſitzet, * Dudley f ſaget, daß ſie grau vom ebe, einen Höcker auf dem Kücken „eine Reihe Ifenbeinerne Zähne von 5 oder s Zoll im Maul den. Er gedenket eines von 49 Fuß, deſſen Kopf Tonnen Sperma Ceti gegeben. Der Thran aus em Speck ſey klaͤrer und ſuͤſſer als von andern zallfiſchen: ſie ſeyn viel geſchlaͤnker, als jeene, und un fie angeſchoſſen, werfen fie ſich auf den Ru⸗ n, und wehren ſich mit dem Maul. Dieſe Fiſche sen aber nicht allein das Sperma Ceti, ſondern ch den Ambra. Welches eine neue und ſehr (hd Entdeckung iſt, die den alten Tand und Zank, den m bisher von deſſen Urſprung leſen müſſen, auf mahl zu Boden wirft. Ich will aus den Philo- phic. Tranſact. N. 387. p. 267 das noͤthigſte anhero en: Der Ambergries wird nur allein in den Sper- a -Ceti- Whales, das iſt, Cachelotten gefunden, d beſtehet aus Ballen oder kuglichten Koͤrpern un⸗ ſchiedlicher Groͤſſe von z bis zu 12 Zoll im Durch⸗ er ee ee * philoſ. Tranfact. N. 387. p. 259. 2 * Philofoph. Tranſact. N. 7. p. 132. N ile Aa * Hi habent diverſos dentes, qui ejus craſſitiei ſunt, 1 carpus manus humanæ: wie es aus einem aus den ber⸗ dis geſchriebene Briefe in Ephemerid. Nat, Cutivſ. cit. loc, 306 ausgedrucket wird. | | + Obiloſ. Ttanſact. N. 387. pag. cit. end Mumie D 7 - — ne 2 EINIG — * ö n . r ZT: ; 7 1 2 * JR: 2 — 2 e l 0 2 > N 24° Nachrichten von Gröhland ſchnitt, die von anderthalb bis zu 20 Pfund ſchn fallen, und in einem weitem eyfoͤrmigen Beutel od Blaſe ſo 3 bis 4 Fuß lang, und 2 oder z Fuß tief un weit iſt los liegen. Dieſe Blaſe hat faft die Geſt⸗ einer Ochſenblaſe nur daß die Enden ſpitziger, oder n eines langen Blaßebalges, dergleichen die Frobſchm de gebrauchen. An derſelben ſitzen zwo Röhren, d von die eine allmaͤhlich ſpitziger in und durch die ga ze Länge des Penis gehet, die andre aber ihre Oeffnur in das andere Ende des Beutels hat, und von de Nieren herkommt. Dieſer Beutel liegt gerade uͤber de Hoden, die uͤber einen Fuß lang, und die Laͤnge hing bis an die Wurzel des Penis, ohngefehr 4 oder s Fu unter dem Nabel, und 3 oder 4 über dem Anus liegen Er iſt faſt ganz angefuͤllet, mit einer dunkel⸗Orang farbigen Feuchtigkeit, die nicht vollends ſo dick als ei Oel iſt, und eben denſelben Geruch hat, ja noch ſtar ker riechet als die Amber⸗Kugeln, die in ihr los treibe und ſchwimmen. Das inwendige des Beutels iſt mi derſelben Farbe, die die Feuchtigkeit hat, ſtark und dunkel gefärbet, dergleichen ſich auch in deim Canal des Denisfinder. Die Kugeln scheinen, ſo lange del Fiſch am Leben iſt, ſehr hart zu ſeyn, alſo daß oͤfte 5 bey Eröffnung des Sacks breite hohle Scherben oder Schalen die von gleichem Stoff und Feſtigkeit und von den Kugeln abgeſchelfert ſind, ſich finden; die Kugeln ſelbſt find gleichſam aus verfchiedenen, den Schalen oder Haͤuten der Zwiebeln ahnlichen Des cken oder Rinden, deren eine die andre umſchlieſſet, zuſammen geſetzet. Niemahls hat man über 4 Kur] 1 geln in einem Sack gefunden und als man einfteine) von 20 Pfund, ſo die gröͤſſeſte, die iemahls vorge⸗ kommen, antraf war keine andere mehr im * | und der Straat Davis. 241 rhanden. Dieſer Ambergries ſoll ſich nur allein alten, wohlgewachſenen Fiſchen, und wie man gemein dafür haͤlt, nicht anders als in den Maͤnn⸗ finden. Hiemit iſt nun ausgemacht, daß der nber in dieſer Wallfiſchgattung ihren Urſprung mt, was er aber eigentlich fen; und woher er ent⸗ he, iſt noch ſo richtig nicht. Ein gelehrter Mann lt dafür, daß der mehe beregte Sack die Urinblaſe, d die Ambrakugeln eine Concretion aus den fettig⸗ und ſtinkenden Theilchen der darinn enthaltenen euchtigkeit ſeyn. Maſſen dieſelbe, (p. 193) wenn erſt ausgenommen, feuchte und eines uͤberaus ſtren⸗ n und widerlichen Geruchs ſind. Wobey ich eine ſeinigkeit, die gleichwohl vordem zu allerley Fragen id verkehrten Antworten Anlaß gegeben, nicht aus Acht laſſen wollen. Es finden ſich in den Amber⸗ cken oftmahls kleine ſchwarze ſpitzige Schnabel, eglaͤſicht und wie Scherben von zerbrochenen Mu⸗ heln oder Schneckenhaͤuslein anzuſehen find. Man it dieſelbe vordem für Schnaͤbel von kleinen Vögeln halten, und daraus fehlſame Schluͤſſe auf den Ur⸗ rung des Ambers gemachet. Nunmehro aber at der oftbelobte Dudley c J. der Koͤnigl. Großbri⸗ mniſchen Geſellſchaft kund gemachet, daß dieſes Schnäbel von gewiſſen kleinen Fiſchen Sau ge⸗ annt, ſeyn, die dieſe Wallfiſchart haufig, als ihr geiſte Nahrung, hinabſchlinget Kaͤmpfer hat auch! zwener Wallfiſche, die Ambra n ihren Eingeweiden haben, und auf den Japaniſchen duͤſten gefangen werden ſollen, davon der eine Fian- ro, und der andere Mokos heiſſe, bean ge⸗ 2 Rhein ars han zuthan. Rigor of Iapan B. i. ch. gu er Appendic. V. p. 46 eg. Ei 4 242 Nachrichten von Grönland than. Er beſchreibet dieſelbe aber nicht, und was 1 davon anfuͤhret, ſcheinet ſehr verdaͤchtig. und 1720 amletzten Tage des Jahres begab! fi), daß bey einem heftigen Sturm und ſehr hohe Waſſerfluth eine Cachelotte von dieſer Gattung an die Elbe gerieth, und weil ihr durch die erfolgende El be das Waſſer zu viel entlaufen, am Grunde ſitze blieb: da denn, nachdem ſie durch die Gewalt der al fie ſtoſſenden Wellen getödter geweſen, das Baue volk fie bis nach Wiſchhaven, einem etwas mehr al eine Meile unterhalb Stade belegenen Dorfe geſchleſ pet, und des Specks, ſo viel man deſſen habhafti werden koͤnnen, beraubet. Weil kein ‚aturverftät diger fich der Zeit die Mühe gegeben, dieſen Fiſch Betrachtung zu nehmen und zu zerlegen; ſo hat di Naturwiſſenſchaft den Vortheil von dieſer ſeltene Begebenheit nicht gehabt, den fie hatte haben koͤnnen Indeſſen, damit auch das wenige, was ich theils au der Erzehlung derer, die den Fiſch geſehen, theils au naͤherer Einſicht der wenigen Stucke, die von dem ſelben nach Hamburg hinaufgekommen, anmerken mögen, nicht mit verlohren gehe; ſo will ich es hie her ſetzen, in Hoffnung, daß es den Naturliebenden nicht unangenehm ſeyn werde. Seine Laͤnge iſt ge weſen o bis „und ſeine Hoͤhe zo bis 40 Fuß, fein Geſtalt aber als die Abbildung eines feiner Gattung beym Ionſton Lib V de piſcibus Tab. XL vorſtel let, worinn man ſich aber geirret hat. Der Kopf iſt nach Gelegenheit des Fiſches ungeheuer groß, und deſſen Obertheil gegen dem untern gerechnet ohne Proportion, jedoch nur dem Anſehen nach, aber ge⸗ wiß nicht nach der weiſen Abſicht des Schoͤpffers ge | weſen. Denn darum hat der Kopf dieſes Fisches fo n TER MR a e . mE und der Straat Davis. 243 oh ſeyn muͤſſen, damit er den raumlichen Kaſten in hfaſſen könne, worinn derſelbe den nicht nur zu fir 1 Nothdurſt, ſondern vornehmlich auch zur Eur v Menſchen cabfondertich in den rauhen nördlichen egenden, wo eee fi haufig ſind,) RHöth⸗als nuͤtzlichen Schatz feines. Gehirns in zu⸗ ichlicher Menge mit ſich tragen und verwahten uß. Wie denn auch, als die dortige Bauern an m Kopfeunverſtaͤndlich gehauen, ſolch Gehirn als ne dicke Fettigkeit mildiglich heraus gefloſſen. Aus glchereinige hieſſge Apotheker, die ewas davon bes mmen, das beſte Sperma Ceti nach den Regeln der unſt ohnſchwer herausgebracht. Der Unterkie⸗ rhat zu beyden Seiten 2J Zaͤhne gehabt, welche y nahe eine Spanne weit einer von dem andern, nd ein wenig ſchief vorwerts ſich ſenkend geſeſſen. das aus dem Kiefer ac aͤgte Stuck, ſo ich gekaufet, jet ohne Haut und Speck einen guten Fuß ins Ge⸗ eite. Das Zahnfleife) war, wie det Gaumen, neeweiß und von ſehr zaͤher Textur als ein Pferde⸗ uf, obenher mit einer runzlichten u nd eingekerbeten ſunde bedecket, die ſo fefte, daß man fie bald für fel⸗ icht hätte anſehen ſollen, wovon ich noch ein Stüuͤck⸗ ein in liquore zeigen kann. Als ich mein Stück um je Zaͤhne deſto begnemer heraus zu bringen, in Waſ⸗ eraufs Feuer ſetzen laſſen, hat es in die 2 Stunden eſtaͤndig gekochet, ehe man demſelben mit einen Reſſer etwas anhaben, und das fleiſchigte von d en Fnochen losen können. Zuletzt aber würde es wie ekochter Ochſengaum, doch ohne übeln. Geruch und zeſchmack, daß man es mit ein wenig Salz ohne ckel eſſen ſollen. Die beyden Zaͤhne, ſo ich davon heſitze, ſind, der eine s ee e lang, 8 Zoll it 22 in I 17 aon 0 244 Nachrichten von Grönland in der Runde dick, der andre s und drey viertel Ju lang, und in der Runde mit vorigem gleiche dick, do platter. Oben haben ſie eine ziemliche breite Flaͤch die aber nicht zu meſſen ſtehet: (ein paar Jahr nac her habe ich noch einen viel groͤſſern Zahn, der / Ze lang und 8 und ein halben Zoll dick und plattlicht, b kommen. Derſelbe aber muß von einer andern un viel groͤſſern Cachelotte, als deren ich erwehne, 9 nommen ſeyn). Ob im Oberkiefer hinten einig Zaͤhne geweſen, (wie zwar aus obenangefuͤhrte glaublich iſt, aber von den Schiffern geleugnet wird, darnach hat man bey dieſem Fiſche nicht geſehen, da aber iſt von ſelbſt in die Augen gefallen, daß der Oben kiefer ſonſt uͤberall eben ſo viel Gruben gehabt, als i dem Unterkiefer Zähne ſich befunden. Allermaſſe dieſelbe, wenn das Maul ſich geſchloſſen, in jene al in ihre Scheide ſich gefuͤget. Die Augen ſind ga klein, und der getrocknete humor cryſtallinus wa nicht groͤſſer, als einer von dem rechten Wallfiſche oder als die Kugel einer gemeinen Vogelflinte. Die fer Fiſch hat über feinen Leib wenigſtens ein und ein halbe Hand breit Speck unter der Haut oben au dem Fleiſche gehabt; welches das einige geweſen wornach das Bauervolk getrachtet, und was ſie auch davon geſchnitten, um es zum Thran, welches dei Zeit theuer war, auszubrennen hin und wieder ver: kaufet. Man hat ihn aber nicht geöffnet, vielen ger nach ſeinem Magen und anderm Eingeweide ge⸗ ſehen, ſondern Fleiſch und Knochen ſo ganz treiben laſſen. Gleichwohl habe ich noch das Vergnügen gehabt, daß der ganze am Ruͤcken abgehauene Schwanz nach Hamburg gebracht und fuͤr Geld ge⸗ zeiget worden. Wodurch ich Gelegenheit bekom⸗ 15 | 0 men, und der Straat Davis. 245: en, über denſelben eine und andere Anmerkung zu en. Er war einigermaſſen dreyeckicht, und ſein ſter Rand in der Mitten wie ein halber Mond, ch nur ganz wenig eingedrucket. Daſelbſt, naͤm⸗ ham breiteſten Ende, war ek, von einer Spitze zur dern gerechnet, acht gute Hamburger Fuß breit, dd auf der Mitte gemeſſen s Fuß s Zoll lang. Am nde, wo der Schwanz am Rücken geſeſſen, war er feiner ovalen Runde 16 Fuß 4 Zoll dick. Die aut war ſchwarz, doch etwas Mauſefahl, und mit Schwarte gerechnet, bey weitem nicht ſo dick als s gemeinen Wallfiſches ſeine, von auſſen ſanft wie zammt anzufühlen, inwendig an der Fleiſchſeiten yr narbicht. Das Fleiſch war friſch, fchön roth, zeraus zaͤheſericht oder grobfadenicht mit vielen dehnen durchwachſen, mithin gar ſtark und feſte, wel⸗ es um To mehr nöthig iſt, weil im gantzen Schwanz in Knochen vorhanden, ſondern nur das aͤuſſerſte nde des Ruͤckgrades von ein und einer halben Ellen us einigen faſt viereckigen, maͤhlig kleiner werden⸗ en, lockeren Vertebris beſtehend, in den Schwanz ineintritt, dadurch alle Bewegung deſſelben nach kothdurft zu Werk gerichtet wird. Mich deucht, aß die Feſtigkeit des Fleiſches an dieſer Cachelotte araus abzunehmen geweſen, daß daſſelbe, ohnerach⸗ et das Wetter damahls feuchte und gelinde war, den⸗ loch etliche Wochen ohne alle Faͤulung daurete, auch d wenig von ſich ſelbſt, als da es, um noch etwas Thran daraus zu ziehen, zuſammt dem Speck geko⸗ et ward, keinen widerlichen Geſtank von ſich gab. Der daraus geſottene Thran, brannte in der Lampe ohne ſtinkenden Dampf mit einer ſo hellen und reinen Flammen als eine weiſſe e Daß 150 | * as Nachrichten von Grönland, das ſchoͤne Gehirnöl durch den ganz en Fiſch ſich aut theilen und denſelben durch und durch ſpermatiſch ma chen muͤſſe, habe ich daraus uberzeuglich ſchlteſſe können, daß man mit aus den aͤuſſerſten S tüͤcken ſen nes Schwanzes, womit ich es verſuchen laſſen, gute reines Sperma Ceti, obgleich nicht in groſſer Viel heit, herausgebracht. Aus den überbfiebenen Grie fen“ hat man vortbeflichen Leim geſotten . SCH 2% Sweyte J.. Die zweyte, doch viel ſeltene Species als die erſte vo rkommende Sorte der Ca der Cache⸗ chelotte iſt die / welche ſchmaͤlere, gerad Torte. und oben ſpitzige Zaͤhne hat. Balæna nia cecccephala in inferiore tantum maxil dentata, dentibus acutis, humanis non prorſus al } milibus, pin nam in dorſo habens. Weil einſten ein ſolche Cachelotte oder Cazilot von den Bremern ohn eſehr auf der Höhe von 77 und ein halben Grad ge fangen, und vom Herrn Haſaͤo wohl beſchriebet Volden zel ich mich deſen Macht bedienen DET war xo Fuß lang, wiewoh man auch der ſelben bon do ja oo Fuß hat; die fo glich groͤſſer, ale die eigentlichen Walfſiſche find. Seine Farbe non dunkelgrau (nigricanz), unter dem Bauche maählig Das iſt, das ſehnichte, was nach Auskochung des Fettes zuruͤck bleibt. Laue, du biſt wer dorrer ali eine Grieve, Foem, 218. de B. Mar. Virgin. Griebo, eremium Gl, Elorent. I. 18 Griebei Suu, Cremium Ruflicanus Terminer. Cremiunse quod remänek in patella aridum de carnıbus poſt pinguedinem Aiqvefactam. Ich. de Janua in Catholiro. un % Man kann gegen dem, was von dieſem Wallfiſch an⸗ gefuͤhret, halten, was Zergdrager Opkomſt. der Grœnlandl. | Vifcher.in nu. 284 von den Potfiſchen oder Cachelots ſchreibet. Eine in ſehr berühmten und natur verſtaͤndigen Profeſ, force und Prediger zu Bremen in feiner mit vieler Gelehrſamkeit angefülleten Diſquiſitiene de Leviathan lobi et Ceto Ionz.| Brem. 1723. 8. | und der Straat Davis. 247 eißlich. Der Kopf groß und fuͤrchterlich, einer Kol⸗ von einer Flinten oder dem Vordertheil einer Schu⸗ erleiſten, (wovon die Abbildung zu ſehen,) ziemlich hnlich, und machte bey nahe die Haͤlfte des ganzen örpers aus. Vorn auf dem ur Theile ſei⸗ es Vorkopfs hatte er nur eine Oeffnung, daraus er Paſſer blaͤſet. Er hatte kein ſo breites, auch nicht ſo geites Maul als der Wallfiſch aber einen viel weitern Schlund, maſſen dieſer Fiſch einen ganzen Hayfiſch on 12 Fuß lang wiederum ausgeſpiehen. Das intermaul, ſo zwar gegen dem Obertheil zu rechnen icht groß, war gleichwohl auch an ſich nicht klein enn der bloſſe Knochen des Unterkiefers hielte 16 id ein halben Fuß, der hinten weiter iſt, aber maͤhlig pitz zulaͤuft. Er hatte J groſſe oben ſpitz zulaufende ind den menſchlichen Zaͤhnen nicht ganz unaͤhnliche zaͤhne, die wie die Zähne in einer Saͤge ſtunden, und un ieder faſt 2 Pfund wogen. In dem Obermaul waren eben fo viel Löcher, worein dieſelbe ein ieder, als in ſeine eigene Buͤchſe oder Scheide trafen, auch das ganze Untermaul in das obere ſo wohl paſſet, daß es von ſelbigem ganz bedecket und eingefaſſet ward. Die Augen waren glimmend und gelbicht, doch nur klein, wie bey andern Wallfiſchen. Die Zunge ſpi⸗ tzig / roth und feurig, doch nach des Fiſches Groͤſſe nur klein. Zunechſt am Kopf ſaſſen zwo Finnen, deren jede nur ein und einen halben Fuß lang, doch in iedem e hes Gleichen oder Glieder waren, da in des Wallfiſches feinen nur 5 ſich befinden. Oben auf dem Rücken ſtand nicht nur ein hoher Puckel, ſondern auch ohnfern des Schwanzes ein kleinerer, wie eine Finne. Die Haut war kaum eines halben Fingers dick, doch weil ſie über ein ſehr feſtes ſehnigtes Fleiſch 248 Nachrichten von Grönland geſpannet ift, undurchdringlich, mithin der Fiſch m an wenig Stellen mit den Harpunen zu verwunde Man hat aus ſeinem Kopf 10 Quartelen Gehitt geholet, welches gewiß nicht wenig iſt, und daran Sperma Ceti gemachet. ie ee 10.) Dei, dige. Die dritte und allrreltenſte A te Species der Cachelotten iſt die, fü ſchmahle krumm der Cache⸗ und faſt ſichelfoͤrmige Zaͤhne im Unterkii lotte. fer hat. Balæna macrocephala, in infe rlaiore tantum maxilla dentata, dentibu arcuatis falciformibus, pinnam in dorſo habens Von dieſer Gattung ſtrandeten im Jahr 1723 del 2. Dec. durch einen gar gewaltigen Sturm und unge meine Waſſerfluth wohl 1 im Munde der Elbe au | den Seebaͤnken beym ſo genannten neuen Werke vo | Ritzebuͤttel, Hamburgiſcher Jurisdiction. Weil ich von denſelben ſonſt nichts, als was der damahlig Amtmann und Rathsherr L. n in liter. ad Ampl Senat. referiret, in Erfahrung bringen mögen, will ich einen Auszug davon anhero uͤberſchreiben, zu⸗ mahlen noch kein Autor, ſo viel mir wiſſend, davon etwas aufgezeichnet haet. 1 Daß die Curhavener, als ſie um ee ren bey die Oſtertill gekommen, auf dem Winterſan⸗ de vierzehn, und etwas davon noch etliche, in allen ſiebenzehn groſſe Fiſche, welche man Cachelotten nen⸗ net, und in allen mit des in Zorgdragers Groͤnlaͤndi⸗ ſchen Fiſcherey p. 238 und 391 ihnen vorgewieſener Figur uͤbereingekommen, vorgefunden. Von — | | Ä | a, , Sibbald hat einer Sorte erwehnet, die dieſer gar aͤhn⸗ | Lich koͤmmt, nur daß fie nicht ſo groß als die unſrige, und an | 0 ſtal der Finne eine lange Floßfeder hat. Baleng mor in in- | | feriore tantum maxilla dentata, dentibus arcuatis falciforuma- | bus ſpinam pro pinna longam in dorfo habens, | — x - u er -. u - und der Straat Davis. 249 Kiſchen waͤren faſt die Hälfte Maͤnnchens und die 0 AWabchens . dergeſtalt, daß ſie muth⸗ aſſeten, daß gedachte Fiſche aus Brunft, um auf sm niedrigen Grunde zu ſcherzen, ſich dahin ege⸗ n; von der Ebbe und Oſtwind aber uͤbereilet ſtran⸗ en muͤſſen. Bey ihrer, der Unterthanen Ankunft, itte es das Anſehen gehabt, als wenn lauter Hol⸗ indiſche kleine Schmacken daſelbſt gelegen, wobey hre Ever als Boote geſchienen. Der Fiſche Lange Järe 40, 50, 60 bis 70 Fuß geweſen, und da ſie . er Seite gelegen, haͤtten acht Mann en front auf ih⸗ en ſtehen konnen: wobey der Kopf oben uͤber dem luge dem groͤſſeſten Backofen gleich geweſen. Die innen, der Schwanz, die Oberbacken gleicheten in len obgedachter bey Zorgdragern befindlichen Fi⸗ ur. Der Unterkinnbacken, der etwas kurzer als er obere, und in gleicher Breite etwa 12 Zoll breit, Riener Rundung nach vornen hatte 42 Jähme, velche aus dem Kinnbncken etwan einen Finger lang hervorrageten, und wie ein Kegel oder vielmehr Wolfszahn unten 2 Finger dick in einer eee ſen Spitze ſich endigten, auch in den im Oberkinnba⸗ cken befindlichen Futteral ſich einpaſſeten. Dieſe Fiſche lagen auf einer Seite in ihrem Lager den Kopf nach Norden habend, ein Weibchen und ein Mann? chen eines um das andere rangiret, auch bey Ankunft der Cuxhavener annoch ſo warm, daß ſie ie allererſt geſtorben ſeyn müßten. Ihre Sarbe war braun, ihre Saut hatte die Dicke eines halben 7 gers, das Speck, da es noch ſo friſch lag, bey etlichen ein Ovartier, auch 2 Qvartier dick, und ſo weiß, daß, wenn es unter Schweinſpeck gemenget worden, mans a. iden follen. Nach einiger Groͤn⸗ michehätteumerfheiden fen. © enen N I " e 0 5 N. ) I) \ 19 U ) . i hl N. M 10 U | | h 00 160 . 0 IN ' Nil m e II) ia DIN > % Br HAN \ 1 N W 1 c 1 j| IM 0 Me | ıl INN | 10 140 IM ö N ’ I I ı! III DI — 10 > III IN | \ INN 0 NIN NN il 10 IN] IM) | I.) IN I] 0 IN 100 1 0 Ill IH 10 1 10 Lan I) { 0 | 100 IK) = ln fo % 1 0% 0 7 I | A| 0 ö e 1 N A W 2 NOIR INT | £ KAT NZ: 10 0 1 0 We . AW m 1 0 1 A HR U A ll nl 1 N l e 0 ö a: I 1 404 1. 4 e 7 0 F 0 000 Er A 3 0 k WER | N Tall * MA] 4 0 10 M 4 10 f Ne | I: U) ul N IN 250 Nachrichten von Grönland. , lands fahrer Meinung hätte ein ſolcher Fiſch, wen an beyden Seiten von demſelben das peck haͤt geſchnitten werden können, 40 bis 50 Eardelen g. ben muͤſſen. Aus dem Kopfe hätten etliche 4 ode 5 und mehr Tonnen Breyes oder rohen Sperma Ci gezapfet, und doch nicht alles daraus erhalten: de aber der Fiſch nicht hat umgewendet werden koͤnnen haben die Speckſchneider denſelben abandonniren und der Fluth uͤberlaſſen muͤſſen: die denn die ſaͤmmt lichen Fiſche aus einander getrieben c. 0 Ich muß hiebey noch fügen, daß die Sichelzaͤhne die ich davon bekommen, 7 und drey viertel Zol Hamb in der Lange, und unten am dicken Ende ⸗ Zol in der Runde gehalten. Es haben aber, welches von niemand obſerviret worden, dieſe Fiſche nicht lauter ſpitzige Canin os, ſondern, weil ſolche zum kaͤuen nicht beqvem, hinten auch einige, ich weiß nicht wie viel fünfjöllige Molares gehabt. Dieſe find zwar auch ein klein wenig Mondfoͤrmig, haben aber in der Mit⸗ ten 4 und drey viertel und oben 3 Zoll in der Runde, und der Obertheil endet ſich nicht in eine einige, ſon⸗ dern in verſchiedene ungleiche Spitzen und Uneben⸗ heiten, damit fie im Beiffen die Speiſen deſto beſſer zerqvetſchen und zermalmen koͤnnen. Ob dieſe Fi⸗ ſche auch hinten im Oberkiefer einige Molares gehabt, hat man mir nicht ſagen können, ich zweifele aber keinesweges daran, weil andere Cachelotten ſol⸗ che haben, und weil die Nothdurft es zu erfodern ſcheinet, indem die untern Molares. fo viel kuͤrzer, als die Canini ſind, und folglich nicht einmahl an den obern Kiefer reichen, weniger ohne wann ande⸗ re ihnen von oben entgegen und zu Huͤlfe kommen, die groſſe Gewalt, die zum kaͤuen erfodert wird, ae | * — U — | \ . . N 0 10 | - ( | 5 — ö l t zZ Zoch en 1772 227: 284 0 Amantz yt 42 Auf‘ Dreit 8 4 c 1 5 EN 5 maennliche ? fl 5. due * Sus Dicken die * Na uni f & hat imurder/Pen 1 5 ım. Ober, 72 uber nur Ceclien, worein H Die be accurat Schliejfen.. De 2” c$ Oki u) eigehtlich. Abbildung | OM ure. ohnweit ‚SD er in Y svorden, er fl Laı Aunde 30° Au | i der aber von dem unſrigen ganz unterſchieden Seiner bat einen runden Kopf, unſer einen ſpitzigen; feiner hat Nafetos cher, der unſrige eine Blaſeroͤhre. Ich habe deshalb zum Unterſchied Alba hinzugeſetzet. 15 x Cell be welcher d 24 * 8 „„ 3 g 7 obern Kiefer reichen, weniger ohne wann ande re ihnen von oben entgegen und zu Huͤlfe kommen die groſſe Gewalt, die zum kaͤuen erſoder wi d ic a: Gene 1 RAN en; YA n Finne auf dem Nuͤcken, wohl aber auf ieder Seiten, eine de ziemlich) lang. Inn Schwan ft auch des Wallfiſches Schwanz ſehr aͤhnlich. Sie ſollen nur einen runden Kopf; unſer einen ſpitzigen: feiner hat Naſeld⸗ ® N 1 \ 4 ) | | u N Ih) 1 „ Bu ee e . Nn Mn a . N * — r 1 A . 9 * . Oberkiefer bemerket zu haben fich e Du kopf. * Siehe Martens Eyitben - Rehe kan. v. ey ng. 272 Nachrichten von Groͤnland ein Blaſeloch haben. Allein in dem Oranio, d ich beſitze, ſind offenbarlich zwey Locher Do ka es ſeyn, daß fie: oben uͤber ſich in eine fleiſcher Roͤhre zuſammen laufen, und alſo nur einen Stra auswerfen. Ihre Farbe iſt gelbweiß, daher f von den Groͤnlandsfahrern den Nahmen der Wei fiſche bekommen, ihre Groͤſſe iſt 2 bis 3 Mann Laͤnge, die haben aber nur 1 bis 2Qvartelen Spec welches noch dazu ſo weich, daß die eingeſchloſſen Harpun leicht wieder ausreiſſek. Weswegen ma ſich felten die Muͤhe giebt auf einen derſelben Jag zu machen. Doch ſiehet man ſie gar gerne, we man ſie, wenn ſie in Menge vorhanden, fuͤr ein Anzeige eines bald folgenden guten Wallfiſchfanget anſiehet. Aus dem uͤberkommenden Kopfknocher habe ich angemerket/ welches von keinem angefuͤhrel worden, daß ſie unten im Maul auf ieder Seiten acht kleine ein wenig gebogene, oben rund und platt⸗ lichte Zaͤhne haben, die gleichſam auf dem Nuͤcken liegend im Kiefer ſtecken. Ich habe mit Fleiß nach⸗ geſuchet, kann aber keine Spuren finden, daß im obern Kiefer irgend einiger Zahn, oder auch Backen. zahn hinten gefeffen, wie denn auch keiner der Groͤn⸗ landsſchiffer, die ich darum befraget, dergleichen im nner Ich bedaure daß mein Cranium, währender Zeit, daß ich auf Reiſen geweſen, gar ſehr ſchadhaft gewor⸗ den, daß ich keine vollſtaͤndige Abzeichnung davon nehmen und fie mittheilen kann. 4 12) Der „2: c., Nun find noch übrig diejenige | Wallfiſchgattungen, welche oben und un⸗ ten im Maul Zähne haben. Der Bugs kopf, = und der Straat Davis. 253 pf bey den Engl. Grampus, loundlers head, Raj. und Schotten Northcaper, (wie Sibbald bemer⸗ ) genannt, Orca Bellon. et Rondelet. Porcus ma- us major, Gesner. Bey mir: Balæna minor utra- 1e maxilla dentata, pinnam in dorſo gerens. Siefer. hat eine ſchwarze oder dunkelbraune glatte gut, und iſt weiß unter dem Bauche. Seine Laͤn⸗ erſtrecket ſich bis zu 20 Fuß und giebt 1 auch ohl mehr Qvartelen Speck. Der Kopf iſt vorn ütt, das iſt ſtumpf, als wenn man, ein umgeſtuͤrze⸗ s rundes Boot von vornen anſiehet, daher er bey en Hollaͤndern und Niederſachſen den Nahmen tr et, doch hat er ein etwas ausſtehendes Maul oder Schnauze, welche vorn und hinten gleich dick iſt: hodurch er eben vom Meerſchweine unterſchieden bird, deſſen Schnauze hinten dick, vorn aber ſpitziger ulaͤuft. Der Leib it nur kurz. Er hat, wie man nich verſichert, vier Zähne auf ieder Seiten, und inige Backenzaͤhne, oben aber nur kleine Zaͤhne. Er ‚at ein Blaſeloch im Nacken, auf dem Ruͤcken eine roſſe Finne wie das Meerſchwein, und zwo voͤrdere Finnen wie des Wallfiſches ſeine; dem er auch mit dem Schwanze gleich kömmt... 8.51. Das Meerſchwein oder Tu⸗ 3) Das nin, wie Martens will. Isl. Suinhual meer⸗ oder Wittingr. Daͤniſch Bruus⸗ ſchwein. kop, wegen ſeines plumpen Kopfs und | Springhwal / das iſt, Springer. Franz. Au uin oder Sofleur. Engl. Porpus odet Porpeſſe. Schottl. Seapork. Phocena Rondelet. atque Gesn. Phocana ſ. Turfio Bellonii et Scaligeri. Delphinis Septentrionalis Schone veld. Bey mir; Balæna mi- ain ien eee een ge | nox, Siehe Martens Spfizb. Reiſe Fart. IV. tap. 6. n. 44 | 254 Nachrichten von Groͤnland nor, utraque maxilla dentata; pinnam fa lcatam i node habens. „Dieſer Fiſch it ſchwatz von Ha und weiß am Bauch, ſeine Länge s bis 8 Schu Auf dem Kopfe hat er das Blaſeloch. CWillughl y rot demelben und dem hervorragenden Mau kommt er dem Butzkopfe am nechſten, nur daß di Schnauze dem Saurüſſel ahnlicher iſt. Das Nau iſt unten und oben voll ſcharfer kleiner Zähne. Di Mückenfinne fo mitten auf dem Ruck an ſtehet gegen dem Schwam zu wie ein halber Mond auge Höhlet. » Die Bach fanen find wedes Wafſfſche Sinnen, wie auch Der Schwanz, nnr daß er an ihm ſichelformig ite“ Was ſonſt von dieſem Fiche! in zumerken, findet ſich vorhin in den Nachrichten von | h der Se. Der Delphin, oder wie ihn une Delphin. ſere Schiffer in der Nordſee nennen, Lima 1757 LT me ek, Holl Tupmelaar; f gon Tümmeln und Springen, welches er abfonderfich bey bevor⸗ ſtehenden ungeſtümen Wetter zu thun pfleget. Bel Uhlig au gau en. Norweg. Nyſſa. Er kal 2 | 5 Molweg. Myſſa. Er kann ‚gu beilfen:. Balana minor urrague,maxilla dene tata, dorſo pinnato, Delphinus vulgo dicta. & dem Meerföhtvein ſchr gleich, ohne daß des Del Phins Schnauze mehr voraus ſtehet und ſchnabelhaf * Siehe Martens d. I. cap. 6. n. 3. C if, Pife, Lib. U. cap. 3. In den Memoires des Cheva ler d Arvieun Tom. III. pa 400 wird erwehnet, daß die Jungen non 6 vder Pfund ſchwer, gut zn eſſen, die aber zu doͤhiger Gröſſe | gediehen, (da fie gemeiniglich g bis 10 Pfund waͤgen) gr be und von beim Geſchmack ſehn. W 5 e Tuymeler ſic dicta a mirabili aꝑilitate ſeu mobilitate, | | qua Te in maris fuperfictem Geqwenegi eee es Il ine vibgat. Kilian Eiy« ” 10 6 5 Ko V I, a * WAN 8 e un. ** En . und der Straat Davis. 255 er iſt. Er iſt vorn dick, hinten ſchmal. Er hat zwey laſelöcher, doch oben nur eine einfache mundfoͤrmige effnumg über der Stirne in welcher die beyde Stra⸗ nzuſammen 80 und nur ein hoher ſtarker Straf it einem Pfeifen heraus geſtoſſen wird. Nach ſei⸗ er Groͤſſe ſtehet eine hohe Finne auf dem Rücken. Sein Schwanz ſitzet ihm horizontaliter wie dem Pallfiſche.“ Die Aufferiten Norweger machen von nem Rogen eine Art von Cafar. Der Delphin der Weſtſee ſoll überall ſchmaͤler und dem Stöhr er aͤuſſerlichen Geſtalt nach (ohne daß dieſes Schnauze zu ſpitzig HE) gar aͤhnlich ſeyn. 8.83. Der Schwerdtfiſch der Groͤn⸗ 15) Der andsfahrer, der noch von niemanden, ER iel ich weiß, befchrieben iſt. Ich wage fich - 8 ihn zu nennen: Balrnam minorem utraque ma- ella dentatam, pinnam gladio curyo ſimilem in 10:16 habentem. Dieſer Fiſch hat einen ſtumpfen Kopf faſt wie ein Butzkopf, und das Maul voll kleiner doch ſcharfer Zähne. Er blaͤſet Waſſer, und hat einen horizontalen Schwanz, wie der Wall⸗ ich. Auf dem Rüden am Ende deſſelben ſitzet das fo genannte Schwerdt oder Saͤbel, davon er feine Benennung traͤget.“ Es iſt anderthalb bis 2 Ellen hoch, eine halbe Elle dis drey Qvartier un? ten am Nuͤcken breit, oben aber viel ſchmaͤler, ge⸗ gen den Schwanz ziemlich zurück gebogen dick und ra daß es eher einem gekrümmten etwas zug? ſpitzeten Pfahl gleichet, überdem mit der Haut und en nen enn Schwar⸗ * Adde Willughby Hiſtor. Pifc, Lib. Il. 6452. Roch beſſer aber 0 die Abbild⸗ und Anatomiſche Beſchreibung des Herrn D. Kulmus in Sup lem. I. Adcr. Vratislav. art. 111! er Adde die Jeländiſche Nachricht. P. 105. N : ! — * ä 3 e D — — — * 6 . # 3 er ae 256 Nachrichten von Grönland Schwarte noch überzogen, folgbar ganz und g ungeſchickt, entweder dem Wallfiſch oder einigen 0 dern einen Stich oder Schnitt damit beyzubringe Doch kann er demſelben ſonſt mit dem Maule Sch den genug zufügen. Naͤmlich ihrer etliche (wie denn gemeiniglich in kleinen Troppen ziehen,) fall. den Wallfiſch an, aͤngſtigen ihn, und zerren gan Stuͤcker aus ſeinem Leibe. Wodurch er dermaffi abgemattet und erhitzet wird, daß er den Rachen e was oͤffnet, und die Zunge, ſo viel er kann, herausr cket, an dieſe machen ſie ſich augenblicklich, weil es il nen darum am meiſten zu thun, und ſie ſonſt weni oder nichts vom Wallfiſche eſſen, oder der dicken. Hau halber von deſſen Fleiſche herunter zu zerren verme gen; aber, ſo bald ſie nur koͤnnen, in den Rache ſchlupfen, und die Zunge vollends herausfreſſen daher es koͤmmt, daß unſere Leute dann und wan einen todten Wallfiſch antreffen, der die Zunge ver lohren hat, und davon geſtorben iſt. Unſere Groͤn landsfahrer fehen dieſe Schwerdtfiſche öfters bez Spitzbergen, auch in der Straſſe Davis, wo ſie ıc bis 12 Fuß lang werden. Zuweilen find auch wohl kleine oder Junge gar bey Hilgelgeland vor der Elbe geſehen worden. Man kan ſie ihrer groſſen Geſchwin⸗ digkeit halber ohnmoͤglich fangen, es waͤre denn, daß man einen jungen etwa mit Buͤchſen erſchieſſen moͤgte. Ein erfahrner Schiffer, den ich um ſeine Meinung, wozu dieſer Pfahl dem Fiſche wohl nützen mögte, be⸗ fragte, hielte ganz wahrſcheinlich dafuͤr, daß er dem⸗ ſelben beym Schwimmen etwa zum Stemmen 4 Aufhalten u. d. g. zu ſtatten komme. | ER „„Ich zweifele keinesweges, daß die auf den Kuͤſten von Neuengeland ſich enthaltende und * | daſigen Wallfiſchfaͤngern alſo genannteKillers*, sit, Wallfiſchtodter, eben die von mir ietzt ber ebene Schwerdtfifche, und der Hegend nur groͤſ⸗ naͤmlich 20 bis 30 Sp lang ſeyn. Denn es ird von ihnen gedacht, daß fie in beyden Kiefern Ahne, die in einander ſchlieſſen, und eine Finne von bis g Fuß hoch gegen die Mitte des Ruͤckens ſitzn üben. Sie gehen allemahl in Geſellſchaft bey Du⸗ enden, und fallen einen jungen Wallfiſch wie di chlaͤchterhunde einen zu hetzenden Stier an. & ige halten ihn beym Schwanz, das Schlagen mit emſelben zu verwehren, indem andre ſich an den opf machen und daran beiſſen und ſchlagen, bis das eme ſolehergeſtalt erhitzete Thier die Zunge ein we⸗ ig ausrecket, da denn einige ſeine Lefzen, und wo mö⸗ lich ſeine Zunge zu ergreifen trachten. Wenn ſie mendlich ertoͤdtet, freſſen ſie vornehmlich von feiner unge und Kopfe: ſo bald er aber beginnet zu faulen, erlaſſen fie ihn. Dieſe Killers oder Toͤdter find on fo unüberwindlicher Stärke, daß, wenn einige Shaloupen mit einander einen todten Wallfiſch fort⸗ chleppen, ein einiger derſelben, der ſeine Zaͤhne drein etzet, vermoͤgend iſt, den Wallfiſch augenblicklich ort und mit ſich hinunter auf den Grund zu reiſſen. zuweilen hat man dieſe Fiſche bekommen und guten Thran daraus gemach et.. .J. Endlich will ich noch zweher Dorn ierfuͤßigen Seethiere gedenken, naͤm⸗ vierfüki⸗ ich des Wallroſſes und des Seehun⸗ Ir Ste 0 thieren. des. 9 Das e % i rügef Tes. . 079.26 — — / 258 Nachrichten von Grönland 85 Das Wallroß (Rosmarus) * ift del 1) von „ NAT. rl Seehunde an der Geſtalt des Leibes ge „ hnlich, doch gröſſer dicker und ſchw rer *. Sie haben vier Fuͤſſe oder wie unfte Se Das iſt meerroß oder meerpferd, wie es denn at die Angelſachſen Hors-Hvval (ab Horsequus, Sax Hors od Ors, Allem, Hors; et Hvval, Wall Cete) geheiſſen habe Die Ruſſen nennen es Morss, die Engelaͤnder Seako vv, w auch die Franzoſen Vache Marine, und auf dem Nordamer caniſchen Kuͤſten, wo es ſich nicht weniger findet, Vache Mar ne oder auch Bete 2 la grande Dent vid. Dionys. Deſc rij tion des Cotes de l' Ameriqu Septentrion. Vol. II. p. 251 Die Holländer, fo nach Grönland fahren, ſagen auch I ros oder Wairus.: aber einige, die in Indien gereiſet un irgend dergleichen geſehen haben, heiſſen ſie auch Seeleuwen doch irrig Denn die Seeloͤwen haben viel kleinere Dente can: nos, und find vielmehr eine groffe Robbenart, die mi dem Kopfe und der gelben Farbe des Leibes den Lünen aͤhnlic kommen. valentyn Beſcryv. van de Kaap p 126. ( in feinen groſſen Werke von Oſtis dien) Kolbe in der Beſchreibung die ſes Vorgebirges p. 203. und der von Hafzo di, Philolog. VII 6. 12. citirte anonymus. Mit dem Wallroß hat groſſ Uebereinkunſt, und iſt einerley Geſchlechts der Manati ode Lamantin, wie die Franzoſen ſprechen, in Weſtindie. Am beſten hat von dieſem Thiere geſchrieben Mar tens Spitzbeig Neiſ. Part. 10. cap. . n. 5, woſelbſt er eine ziemlich gute Abbildung deſſelben giebet. Es haben die alten Norweger und Islaͤnder nicht nur aus den langen Zaͤhnen Meſſerſchalen, Degengefaͤſſe und anders mehr gemacht, ſon⸗ dern auch aus der dicken und zaͤhen Haut Riemen zu Schiffs ſeilen geſchnitten. Wie ſolches der alte Obtberus in feinen von ‚ Bailso edirten Periplo 9. 5. und diefer in der daſelbſt 0 haͤngten Note bemerket. Eben verfelbe Ohther erwehnet auch um e daß der Tribut, den die Finnen zu feiner Zeit ihrem Könige gegeben, beſtanden ſey on deora fellum and ou lugela tetherum fand huales bane and on them Ship -rapum the beoch of huales hyde gevvorht and of ſeoles. Das iſt, in und der Straat Davis. 259 ute zum Unterſcheid ſagen Plaaren “ die nicht ſo ahl zum Gehen als zum Schwimmen dienen, wie wenig gekruͤmmete ſchoͤne Zaͤhne, — re nicht beſtaͤndig im Waſſer b hat ihnen der weiſe und gütige Schoͤpffer dieſe lan⸗ e Zaͤhne gegeben, um in die Erde und Eis einzuha⸗ d ern Wallfiſchbarten und Schiffsſeilen, Wellroß verſtehet) und Seehun⸗ get geweſen WA davon das Diminutivum Vleer- ken bey den Holaͤndern gebraͤuchlich, und Vogelfluͤgel ber 260 Nachrichten von Grönland zu ihrer gewöhnlichen Koſt gebrauchen, ſo dienen il nen die herausragende Zaͤhne auch als Bicken, de Schlamm um und die Muſcheln herauszuhacken Endlich konnen fie ſich auch mit denſelben gewalti wehren, und abſcheulich um ſich hauen. Nach ihre Gröffeift, wie ohnſchwer zu ermeſſen, die Groͤſſe un Laͤnge ihrer Zaͤhne beſchaffen. Mein ſel. Vater ha einſt ein paar bekommen, deren jedes 2 Pariſer Fuß und Zoll in der Laͤnge und am dickeſten Ende 8 Zol in der Runde hielte. Dergleichen ich nachher, nir gends wieder geſehen haben. Ich beſitze noch einer davon, einen aber habe ich laͤngſt der Seltenheit we gen an einen vornehmen Herrn für die Kayſerlich Kunſtkammer geſchenket. Man finden ſelten di. recht groſſe, und, noch ſeltener, die zweene ganze und geſunde Zaͤhne haben. Vor vielen Jahren habe ich einen ganzen ziemlich groſſen 1 Pariſer Fuß und 10 und ein halben zolligen Kopf nicht nur mit zween ge ſunden Zähnen, ſondern auch mit der Haut und Fleiſch eingeſalzen in Peckel uͤberkommen. Weil el aber auf dieſe Art nicht lange zu erhalten war, habe ich ihn abſieden En, und die Kopfbeine noch ietzo in meiner wenigen Sammlung aufgehoben. Davon eine Abbildung. Was an ihnen eßbar, hat angezo⸗ gener Martens angemerket. Ich habe einſt von einem Commandeur vernommen, daß er mit ſeinen Leuten von den Niereen gegeſſen habe, und ſie alle ganz dumm im Kopf darnach geworden, welches ſich zwar nicht lange hernach, aber doch mit grauſamen Kopfſchmerzen verlohren. | 1 7 | 0 vom F. JJ. Der Seehund, Phoca, insge⸗ Seehun⸗ mein Robbe oder auch Salhund, Daͤn. de. Säaͤlhund, den Norwegern ane eg! Wa er u Zr Br | 1 1 hr at, ne ne De 2 2 * 5 err 8 A „ und der Straat Davis. 1 261 zeal oder Sealhund, Franz. Veau de Mer, in tordamericaLoup Marine, und von den Groͤnlaͤn⸗ ern ſelbſt Puſa genannt, iſt ziemlich gut beſchrieben ad abgebildet von Martens *, auch ſonſt ein gar ckanntes Thier. An. 1724 bekam ich einen klei⸗ en ausgeſtopften Seehund, der in der Straſſe Da⸗ is gefangen war. Sein Kopf war klein, aber na⸗ ürlich wie ein Hundeskopf, dem die Ohren glatt am Lopfe weggeſchnitten find. Er hat einige Barthaa⸗ e, wie eine Mouſtache, die lang, ſteif und auf eine am beſondere Art gewunden find, Die Oberlefze chlaͤget ein wenig uͤber die Unterlefje her. Die Zähne find wie Hundeszaͤhne, doch noch ſpitziger, m Oberkiefer kürzer als im untern. Der Hals iſt nne und ein wenig laͤnglicht, der eigentliche deib aber zur kurz, vorn dick, mit einer breiten Bruſt, hinter⸗ waͤrts fallt er gleich viel dünner, und endiget ſich gar ſpitzig. Seine vier Fuͤſſe ſind nur kurz, und bald wie Gaͤnſefuͤſſe geſtaltet. Sie haben keine Knochen, ſon⸗ dern ſind nur wie ein dicker Lappen von rauchhaarig⸗ tem Leder. An den Vorderfüſſen find s lange ſchwar⸗ ze Klauen, die mit den Spitzen über den Rand des Felles ein wenig hervorſtehen. Die Fuͤſſe ſelbſt ſind ohne Beine, und ſo kurz, daß, wenn er auf dem Lande lieget, dieſelbe wegen der Rundung des Bauches ſol⸗ ches nur eben beruͤhren und ein klein wenig anhacken können, damit fie ſich kümmerlich, doch geſchwinde genug fortſchleppen. Denn ſie ſind eigentlich nur zum Rudern und Schwimmen im Waſſer gemachet. Die Hinterfuſſe ſtehen hinten aus und zwar die brei⸗ te Enden perpendiculariter: wie die Fiſchſchwaͤnze. an a ee Sei⸗ » »Spitzberg. Reiſ. c. I. n. 4. d_ — > 7 A 2 2 . Fr . 7 EEE, 75 2 * Nuͤcken hatte er b 262 Nachrichten von Groͤnland Seine Haare waren nur kurz und ſteif Ueber raune Striche und Flecken; war er faulweiß, und unterm Bauch gelbicht. De Schwanz war nicht laͤnger als der Sturz eines Re hes. Ich habe das Thier ein wenig genauer ausge meſſen um etwan andern Seen eine ganze Thier von bey Gelegenheit gegen andere auß Vergleichung anzuftellen. Dat der Spitze der Schnauze, bis zi der obern Spitze des Fluͤgels, am Hinterfuß wah 2 Pariſer Fuß 4 Zoll lang. Der Kopf allein zum ein drittel Zoll lang und oben quer über und ein drit tel Zoll breit. Der Hals hielte 2 und ein halben Zoll. Die Dicke oder Höhe vorn bey dem Vorder; Fuß genommen z und ein ſechstel Zoll und die Brei te daſelbſt uͤber den Ruͤcken „Zoll. Die Bruſtnoch ein wenig uͤber Zoll. Hinten, wo die Hinterfuͤſſe anſitzen, war die Dicke im Diameter; und ein ſechs⸗ tel Zoll, der Schwanz an ſich 3 und drey viertel Zoll, der Vorderfuß war lang an der vordern Ecke z und drey viertel Zoll, an der hintern rund ein halben Zoll; feine Breite oben 1 und fuͤnf zwoͤlftheil Zoll und un⸗ tenher 2 und ein d rittel Zoll. Ein Hinterſuß lang Zund ein viertel Zoll, oben ein wenig breiter als ein Zoll, unten aber 6 und ein viertel Zoll . Sie wach⸗ ſen in der Straſſe Davis zu einer ſolchen Gröffe, daß Nie faſt zween Männer Länge bekommen. Sie ha⸗ ben wohl vier Fing ſche, welches ganz guten Thran giebet. er breit Speck oben auf dem Flei⸗ | ‚Ser „Eine fleißige und ſchoͤne Anatomie dieſes Thiers, 105 die Koͤnial. Franzoͤſiſche Anatomic in Paris gemachet, findet ſich in den Memoires 235 leg. Dem man beyfuͤgen kann im J. lauiſchen Sammelung den 10 Artikel. pour fervir a l' hiſtoire des Animaux p. Supplem. der Breße⸗ | ö N 1 1 n * { 0 * * * t 4 10 N. 2 N g N Lin * 3 Pr 4 0 * und der Straat Davis. 263 100 und d nnn a * e 6.76. Jetziger Zeit, da dieſer in ſo ho⸗ zu deſſen an Preis, und der Wallfiſchfang insge⸗ Fang wer⸗ gein fo ſchlecht iſt, werden eigene kleine den eigene chiſſe nach Grönland und der Straſſe SHIT Davis auf den Nobbenfang ausgerehdet, ewe ie man Robbenſchlager nennet, weil Robben⸗ 'on ihnen die Seehunde beſonders auf⸗ ſchläger eſuchet und auf dem Cie, wenn fie ſchla⸗ genennet en, überfallen werden; Da ſie dieſelbe werden. nit Prügeln vor die Naſe, wo ſie ſehr em. findlich find, todtſchlagen, oder mit kleinen ſteifen Janzen oder Picken erſtechen. Bes S. 67. Den wilden Inwohnern in der Sind den Straſſe Davis ſind die Seehunde die dortigen allernutzbareſten Thiere. Denn fie die, Innwoh⸗ nen denſelben nicht nur mit ihrem Fleiſche i 0 mur Nahrung“ und mit ihrem Blute zur ke 2 rzeney, ſondern mit ihrem Felle zur Klei⸗ ſam. dung, zum Schiffbau und ſo weiter, mit. ihren Sehnen und Gedaͤrmen zu Fenſtern, Segeln, ja zum Nehen und Heften, ‚mit ihren Knochen zu allerley Haus⸗ und Jagdgeraͤthſchaften, und wer kann allen Gebrauch erzehlen? So viel gutes ſte⸗ VF N cket BE 10 8 te ar 5 1 15 a ; . um 1 Von den Seehunden in Nordamerica und deren Fang ſiehe Denys des Cotes de l' Ameriqu., Septentr, Tom. I. p. 64. ſeg. wo er auch anmerket, daß die Jungen viel .fetter ſeyn als die Alten; und daß derſelben Thran friſch, gut zu eſſen und eben fo beqvem zu brennen, als Baumoͤl ſey, weil er nicht ſtinke. Eben dieſer Autor gedenket Tom. II. eb. 17. einer kleinen Sorte, von deren Fleiſch und Thran die Wil⸗ den eine beſondere Leckerey machen auch mit dem letztern ihr Haupthacre enſalbe .. „ 264 Nachrichten von Groͤnland cket in einer einzigen Creatur, wenn der Ueberf 1) von vielerley guten Sachen, der die Menſchen lu ſtern, eckelhaft und faul machet, nicht da iſt, ſon dern Mangel und Hunger dieſelbe treiber darauf zi innen, wie ſie das wenige, ſo fie haben, zu allerleı ebrauch anwenden mögen *. e Man ſin⸗ 8. 8. Bevor ich aber von den Robben det ſie auch oder Seehunden ſcheide, will ich noch ei in der ner beſondern Seltenheit Erwehnung en. thun Es berichtet naͤmlich ein vorneh RER mer und glaubwürdiger Schreiber ++ daß in der groſſen Tartarey in dem füffen und hellen See Baikal, welchen die Ruſſen unrecht More oder Meer nennen, maſſen er eine bloſſe € ammlung von verſchiedenen ſuͤſſen Fluͤſſen iſt, derſelben eine groſſe Menge ſich finden ſolle. Als ich nun dieſes meines Behalts bey niemanden ſonſt geleſen, ſo bin ich um ſo mehr bewogen worden, bey dem ſehr curieufen und Bergerfahrnen Herrn Heidenreich (den das Rußi⸗ ſche Oberberg⸗Collegium zu Petersburg durch ganz [berien und die Tartarey bis an die Chineſiſche Graͤnze, ſo wohl neue Bergwerke auf⸗ als die alte zu unterſuchen und zu verbeſſern abgeſchickt gehabt.) mich deshalb eigentlich zu erkundigen. Derſelbe verſicherte, daß ſolches der Wahrheit gemaͤß, und er dieſe Thiere ſelbſt an Ort und Stelle mit ſeinen Augen geſehen haͤtte, ja er berichtete anbey, daß ſie voͤllig ſo ausſehen, als die in der Oſtſee, ohne daß ſie etwas kleiner ſeyn, als dieſe, und weil ſie 120 1 Dilcite. Horat. „ 145 In ſeinem veränderten Rußland p. 30. 4 * und der Straat Davis. 265 Baffer nicht beſtaͤndig dauren können, hin und wie⸗ r in dem Eiſe, wenn der See gefrohren, Oeffnun⸗ n zu erhalten wiſſen, um nach Nothdurft aus und zu kommen. Die daherum wohnende Tartarn ad Nuſſen ſchieſſen fie mit dreyzackichten Harponen, nd brauchen nichts als den Thran dieſer Thiere in ren Lampen zum Lichte. Ich habe nachgedacht, e fie mögen in dieſen See hineingekommen ſeyn, nd bemerket, daß ihre Voraͤltern gar beqvemlich mit en darinn auch befindlichen groſſen Stoͤhren aus em Eismeere die Denifei herauf, und durch die Tun- uske in den See gerathen oder verirret ſeyn koͤnnen. Nur iſt zu verwundern, daß ihre Abkunft im ſuͤſſen Waſſer nicht allein fortgekommen, ſondern gar zu ei⸗ er anſehnlichen Hröffe und Feiſte gediehen iſt. Man jehet die Kraft der Gewohnheit, die mit erſter Ju⸗ zend den Anfang nimmt, hieraus deutlich, und koͤnn⸗ e vielleicht bey weiterm Nachdenken zu ein und an⸗ dern nicht unnützen Verſuchen davon Gelegenheit genommen werden. e 8. 99. Nunmehro wird es Zeit ſeyn, von den auch auf die vernünftige Creaturen, die Einwoh⸗ Ingebohrne der Straſſe Davis, die nern, de⸗ man gemeiniglich die Wilden nennet, n. Star zu kommen. Es find dieſelbe durchgängig, Ae fo wohl Weiber als Männer kutz und un⸗ conſtitu⸗ terfegt vom Leibe, doch dabey wohl propor⸗ tion. tioniret von Gliedmaſſen, fett und vollig, nur daß ſie etwas platt vom Angeſicht: geſtalt ich ſol⸗ ches auch an demjenigen Groͤnlaͤnder wahrgenom⸗ men, der vor einigen Jahren anhero gebracht wurde. Sie haben durchgaͤngig ſchwarze und ſchlechte Haare, braune und rothe Augeſichter, doch dieſe nicht . „%ͤ; R= von von Natur, ſondern von ihrer ſchmutzigen und va cherigen Art zu leben, da ſie viel mit Thran im Speck umgehen, und mit ungewaſchenen Faͤufß ins Geſicht langen, nicht anders, als wie die bekam te Zigeuner durch Schmieren mit allerley Fett fü rothbraun machen. Denn ſie werden nicht nur we gebohren, ſondern man findet auch zuweilen, befbi ders unter den IBeibsbildern weiſſe und recht arif Geſichter, deren Annehmlichkeit wohl ehe einige vo den dahin gekommenen Coloniſten dermaſſen gerül ret hat, daß fie eine derſelben zum Weibe begeht haben. Sie ſind ſelten mit einigen natürlichen G brechen behaftet, ſondern durchgaͤngig von gerade Gliedmaſſen und geſunder Leibesbeſchaffenheit, vi fen, wie der Autor der angezogenen Gröͤnlaͤndiſche Perluſtration ſchreibet, nichts von Kinderpocken un dergleichen Kranckheiten. Es erhellet aber aus deffel ben nachher edirten Nachricht von dieſer Miſſ ion, d A. 2733 ein getaufter Groͤnlaͤnder, der die Pocken ij Daͤnnemark uͤberkommen, und ſeine Landsleute an geſtecket, davon, weil wegen der groffen Kaͤlte des Climatis die Pocken nicht zum Ausbruch kommen koͤnnen, es ihnen auch ſonſt an Arzeneyen und Wat tung geſehlet, einige hundert hingeriſſen worden die übrigen auch nicht anders als durch die Fluch und Vermeidung der Kranken gerettet worden. von ih⸗ . 70. Sonſt find fie gemeiniglich mit rer Art der Landkrankheit dem Scorbut, einige Ar ankhei- auch mit einer ſo böfen Art deſſelben, die mit biren. weiſſen Blattern und Flecken als Blumen riren. . 5 - 7 | un ausſchlaͤget, behaftet: worgegen fie N dem Loffelkraute, noch ein anderes, fo eine dick⸗ blaͤtterichte Blume und einen ſehr ſcharfen Ge | | er ſchmack 5 7 * a . 0 D x ** und der Straat Davis. 267 mack hat; mit Nutzen gebrauchen. Deren Kraft ch die Dänen hoch ruͤhmen. Sie haben weder dund⸗ noch andere Aerzte. Bekoͤmmt jemand ien Schaden, wird er blos mit einem ledernen jemen verbunden, worunter er gemeiniglich ſo gut, s wenn allerley Pflaſter darauf geleget geweſen, heilen pfleget. Es giebt einige unter ihnen, die ngekoken genennet werden, und ſich fuͤr Zauberer, Bahrfager und Aerzte ausgeben, und das dumme zolk bey der Naſe herumfuͤhren. Wenn iemand ank iſt, (welches ſie domick heiſſen) machen ſie lerley naͤrriſche Stellungen und Gebehrden, wel⸗ ein der That eigentliche Taſchenſpielerkünſte find, id ſtellen Sich, als wenn ſie eine Sehne eines Thie⸗ s oder ſonſt etwas aus der leidende Stelle her⸗ usbringen welches ſie zeigen und vorgeben, daß ieſes die Krankheit verurſachet, nun aber dieſelbe eheilet ſey.“ Und weil meiſtentheils der Kranke egen ſeiner gu en und harten Leibesbeſchaffenheit nd aus der Einbildung, daß dieſes wahr ſey, ge⸗ eſet, haben dieſe Betrüger ziemlichen Credit, und verdienen ſolchergeſtalt ihre Nothdurft. Eben die⸗ e haͤngen den Kindern, auch wohl Erwachſenen Schnüre, wie Pater Noſter von gewiſſen Knochen gemachet und andere Dinge um den Hals,“ davon ie dem dummen Volke weiß machen, daß die ſolche F A eg b * Wovon Herr Egede in ſeiner mehr angezogenen Nach⸗ licht von der Gröͤnlaͤndiſchen Mißion; Exempel denen er ſelbſt dub Ü und die geuͤbte Betriegereyen entdecket / p. 64. p 170. anfuͤhret. e er Dieſe nennen ſie Angvoak , und kann man davon ein mehrers finden bey dem Herrn Egede, jn angezogener Nach⸗ richt p. 62. it. p. 115. f j ur 9 n . RU ey, 11 Be a RER; 7 * * 9 7 „BB = . Du ze * 5 Von der Handes- ſprache. N mit der Ah * L . I 8 en? 1 r e und der Straat Davis. 26 9 e daß e ſo gar nahe liegen, finde doch nicht, daß ſie mit dem, was la Hontan und re von den Sprachen der wilden Nationen in bey Canada u. ſ. w. aufgezeichnet, einige Ver⸗ mſchaft hoͤtte. Ob uns auch gleich Strahlen⸗ g in ſeinem Nord⸗ und Oeſtlichen Theil von Euro⸗ und Aſia eine Tabulam Polyglottam von zwe! und eyßig Tartariſcher Voͤlker Sprachen gegeben; ſo det ſich gleichwohl unter den allen eben wenig die lermindeſte Aehnlichkeit, will nicht ſagen Abſtam⸗ ung in der Groͤnlaͤndiſchen Dialect. Indeſſen ſoll eſe Sprache, wie ein derſelben Kundiger mich deſſen ſichert, ihre groſſe Annehmlichkeit im Klange und eb artiges und nachdruͤckliches in ihren Redarten nd Ausdruͤckungen haben. Sie ſcheinet auch gar icht ſo rohe, als man bey einem ſo rohen und ein⸗ tigen Volke, wie die Wilden ſind, vermuthen ute, ſondern vielmehr ehemahls von Leuten, die jehr Nachſinnens und Muſſe als ſie gehabt, mit Heiß ausgearbeitet zu ſeyn, abſonderlich wenn man ie beſondere Art, Flexiones &c. ihrer Verborum das Spiel mit den Pronminibus ſuffixis, daß ſie einen dualem haben und dergleichen erweget.“ Es nach r N . er RR HR ; er, „Ich will zur Probe und Bewunderung der Liebhaber der Sprachen allhier einen Ertract aus den von dem from⸗ men und fleißigen Prediger Egede 1725 gemachten; und mir durch guͤtige Bephuͤlſe eines vornehmen Freundes in Ms. zu Haͤnden gekommenen Groͤnlaͤndiſchen Collectaneis, ſammt ei- ieſen Nachrichten anf» ner Deutſchen Ueberſetzung deſſelben die gen. Dieſe Collectanes beſtehen aus einem kleinen Didtio- nario, welches ſich unten im Anhang ſub Lit. A. bifindef, und mit den Vocabulis, die Thom. Borrichius pormahls den Act. Med. Haffn. Vol. II. P. 11 fed. inſeriren laſſen, Lonferi⸗ ret werden kann: und der Formula conjugandi, ne bſt einer klei⸗ K = 3 N b I 8 — — — Fi > r n > 2 * — * 1 fi — 270 Nachrichten von Grönland nach des Autoris der Perluſtration Bericht Cay meiſtentheils einerley Sprache über das ganze dag geredet, nur daß die Ausſprache an einiger L rte unterſchieden iſt. So hat auch das Weibesvol 1 ne beſondere Ausrede für fich, indem ihre Worte g meiniglich ſich auf ein N endigen. e ee Von ih⸗ 8. 72. Betreffend die Rleidung % ver Klei- Groͤnlaͤnder, ſo wird dieſelbe von Reh sung. und Robbenfellen, di ſſie mit vielem Kloß gen mit Steinen und durch Gerben Hi Urin, Thran und dergleichen einigermaſſen gerben auch wohl aus Vogelhaͤuten verfertiget, und mi Faden, die ſie aus Robben⸗ und andern Fiſchdaͤrmen nachdem fie ſolche aufgeblaſen und geſpaltet, ei nen Nachricht von den Nominibns und Pronominibus, die ſul Lit. B. zu ſuchen. Denn ferner aus einigen in Frag und Ant wort abgefaſſeten Elementis Ehriſtlicher Religion, dar ff: ich die gehen Gebote und das Gebet des Herrn nebſt einem andern Gebet gezogen, ſub Lit. C. inaleichen aus einigen Al- loquiis, woraus ich den merkwuͤrdigſten und zu mehr als eis nein Gebrauch zu nutzenden 9 und 10 Paragraphum allhier lub Lit. D. mittheile. Endlich hat er aus dem Buch Mo⸗ ſis die ur erſten Cap. (davon lab Lit. E. das erſte) und einige Evangelia, fo gut er gekoͤnnt, in die Groͤnlaͤndiſche Sprache uͤberſetzet, (davon das in Feſto Annunciat. Mariæ lub Lit. F.) zur Probe genommen. Wobey ich noch zu erinnern habe, daß auch die Pr&pofitiones und Conjunctiones in dirſer Sp a. che in Af- et Suffixis beſtehen, zum Ex. Sumit, wovon? zu mat, Wohin? leſumit von Jeſu, letumut zu Jeſu. Kıllac | Nunalo Himmel und Erde. Guditog und Goft. Die Religion und geiſtlichen Dingen gehörige Hauptwoͤrter, well die Groͤnlaͤnder Sprache dazu Feine Bo ter hat, hat der gute Mann aus aus der Nordiſchen Mullerſprache nehmen muͤſſen, als Gud, Gott, Engelija Engel, Sys, Suͤnde, Helliglör- | ſuach (von Hellig) heilig. Velſigninch (von Velſigne) | ſeegnen ze. | e und der Straat Davis. 27 ‘ wiſſen, genehet. Auf der Bruſt zunechſt am be tragen ſie ein Fell von der Eyderendte: die wei⸗ Flaumſeite innwendig. e Die Maͤ nner haben einen engen Rock I.) Der Eicher oder Robbenfellen mit Ermeln männer. ) einer Kappe, wie eine Mönchskutte, ihnen bis an die Knie reichet und ſo wohl hinten g vorn eine abhängende Spitze hat. Des Som⸗ 4 das Rauche aus⸗ und des Winters nwaͤrts. Sie tragen auch dergleichen enge Hoſen er den Lenden, ingleichen Strümpfe oder Stiefeln, | 18 Rauche innwendig! dabey gleichwohl im Gehen e Knie öfters bloß werden. Einige wenige tragen u 4 IR EX walkete Islaͤndiſche Struͤmpfe die ie von den Daͤ⸗ n ꝛc. erhandeln. Hembder noch ſonſt etwas von nnen haben ſie nicht, weil bey ihnen weder Hanf och Flachs wachſen kan, und ihre Armuth ihnen icht geſtattet, einiges Leinwand von den Dänen zu aufen. Wird aber iemanden etwa ein Hembd ge⸗ hen henket, fo ziehet er ſolches über feine gewöhnliche leider her und ſtolziret damit, als mit einem beſon⸗ ern Zierrath. Wenn ſie zur See und abſonderlich uf den Wallfiſchfang ausgehen, ziehen ſie uber ihre kleider ein ganzes Hemde oder Ueberzug aus Wams, Hoſen, Struͤmpfe und Schue in einem Stücke beſte⸗ ſend, welches aus glatten Robbenfellen ohne alles Haar verfertiget, und mit Daͤrmen fo dichte gende et, auch allenthalben fo feſte zugeſchnüret iſt, daß ein Waſſer durchdringen oder ſie ſchwer machen ann. Dagegen haben ſie oben an der Bruſt eine leine mit einem Pflock verwahrte Oeffnung, dadurch ie daſſelbe durch Einblaſen mit ſo viel Wind anfuͤl⸗ fen konnen, daß ſie nicht ſinken, ja bis zu halben Knie N Bi nt aa ll a aim Na chert, daß er es nicht nur ſelbſt zr Augen angeſehen, und ſie aus dem Grunde der S etwas herauf holen laſſen, ſondern auch einen Y troſen gehabt, der nach einer kleiner auf dem | N u Uebung ebenfal 7 Waſſer treten und fortwandern konnen. 20 Der Der Weiber Tracht iſt nicht viel iu Weiber. kerſchieden von der Männer ihrer: oh daß ihre Röcke etwas weiter, auch höh auf den Schultern find, damit ſie ihre Kinder, die ſtets, wo ſie gehen oder ſtehen auf dem Rücken m ſich herum ſchleppen, darinn deſto begvemlicher trage koͤnnen. Im Sommer haben ſie ſo kurze Hoſen daß die Beine und Knie meift bloß find: des Wil ters aber laͤngere, die bis an die Knie reichen. Die Weiber binden ihre Haare in einen Zopff di 1 geſtalt auf, daß ſie erſt untenher einen Band leger alsdenn das Haar wieder uͤberſchlagen und es no einmahl binden, daß es rund, dick und ſteif au hen muß. In dieſen Zopff flechten ſie zur Zierd allerley Glascorallen, die ſie auch in die Ohren, un den Hals und Arme, ja wohl zuweilen gar auf di Schue hangen. Einiges Weibesvolk, daß vielleie ſich den Maͤnnern zum gefaͤlligſten machen will, neh ſich mit einem Drat, den fie wohl durch den ihrer Lampen gezogen, zwiſchen den Augen, a 4 Au mehrerer Deutlichkeit kana man hierbey nachſehen die Abbildung der Maͤnner und Weiber, als die beſten, die man hat, welche Jacobäus und Laurenzen dem Muleo Reg. Part. II. ect. 2. n. 8 1. Tab. I, einberleibet haben. | . N N ' 1 \ \ j und der Straat Davis. 273 Backen, am Kinne, auch bey den Ohren, nachdem an meinet, daß es zum beſten zieren werde, allerley ine Züge zwiſchen Fell und Fleiſch, davon die warze Merkmahle, wenn die Wunde geheilet, be⸗ tandig zurück bleiben und eben alſo ausfehen, wie nir einer, der ſich dergleichen auf dem Arm nehen laſ⸗ en, zeigete, als die bekannte Figuten, die einige, ſo das eil. Grab beſehen, ſich auf dem Arm zeichnen laſſen *. Nan hat mir für gewiß ſagen wollen, daß dieſer Putz jiefen Creaturen, wenn ſie ſonſt nicht heßlich, artig genug ſtehe. Iſts nicht dem maͤnnlichen Geſchlecht ine groſſe Ehre, daß das weibliche ſichs fo ſauer wer⸗ en laͤſſet, demſelben ſich annehmlich zu machen? Ob aber wohl in dieſem Stuͤcke die Groͤnlaͤnderinnen cheinen auf den Putz etwas zu achten, fü find fie doch ſonſt eben ſo ſchmutzig als die Männer, wie fie enn beyderſeits in allen ſehr unreinlich leben, ſich hr ki oder wohl gar in ihrem eigenen Waſſer aſchen. | | ) be 73. Sie haben zweyerley Woh⸗ Von ih⸗ nungen, eine für den Winter, die andre venwoh⸗ fuͤr den Sommer. Ihre e nungen. Rue er * Der Rußiſche Geſandte Tsbrants Ides meldet in feiner Reize naar China p. 37 von den Tataren, Nifovier Tunguſi enannt, die er unter Weges angetroffen: Zy zyn ook Lief. Peer van Schoonheit, en om die te vermeerderen, ver- fieren ze hunne aangezigten, het voorhooft, de Wangen en Kinnen over al net op de volgende wyze. Zy doors naayen de huid mer alderhande beelteniſſen; den draad ſmeeren zy met een zvvart vet, en na dat de Draad eenige Pagen in de genaide vvoude is gevveſt, trekken zy dien vvederom 2 alsdan blyft het genaaide teken ſtaan, en men ziet’er Vreinige die zulks niet hebben. 274 Nachrichten von Grönland fer find die gröffeften, die fie gegen den Winkel oder wenn ſie lange an einem Orte zu bleiben geder ken, aufrichten. Und dieſes iſt eigentlich der We ber ihr Werk. Sie bauen dieſelbe viereckigt au Feldſteinen oder abgefallenen Felstruͤmmern, die fi mit zwiſchen geworfener Mooß⸗ oder Torferde zu be feſtigen und fo dichte, daß kein Wind hineindringel kann, zu verbinden wiſſen. Sie laſſen dieſelbe nich leicht über zwo Ellen auſſer und über der Erde hervor ragen, ſondern ſenken den Reſt in den Grund zu meh rerer Feſtigkeit und Verwahrung vor Wind und Kaͤl te hinein. Oben auf die Wände legen ſie einige dat ten, und bedecken ſolche an Stelle des Daches mi Erdſoden oder Raſen. Sie ſetzen auch einige Fenftei hinein, die fie aus aufgeflitſcheten und folgends dei Laͤnge nach neben einander mit Sehnfaden dicht gene⸗ heten Robben⸗ oder andern Fiſchgedaͤrmen gemacht wodurch das Licht einfaͤllt, und die Wohnung noch lichter als man meinen füllte, gemachet wird. Dei Eingang wird unter der Erde als einMaulwurfsgang hingegraben, doch damit der Wind und. Kälte nicht ins Haus falle, nicht gerade, ſondern wohl gekruͤm⸗ met und lang. Die auswendige Oeffnung iſt alles mahl gegen der See gekehret, damit, wenn ſie heraus kommen, ſie dieſelbe als die vornehmſte Qvelle ihrer Leibes⸗Nahrung und Nothdurft, fo gleich im Geſich⸗ te haben, und ob irgend ſo viel Oeffnung ſey, daß zu Werke zu kommen, ohngeſaͤumt erblicken mögen. Vor dem Gange haͤnget ſtatt der Thuͤre ein Fell, wenn man durch dieſen finſtern Gang auf den Knien, oder ſehr gebuͤckt, gekrochen, koͤmmt man zu Ende juſt in der Mitte des Hauſes hervor. In einem ſolchen Hauſe, das nicht vielmehr als 20 Fuß ins 1 e f | a | hat, i ** und der Straat Davis. 275 gr, wohnen, weil fie nicht zaͤnkiſch find, und kein efinde, das mehrmahlen die Herrſchaften an ein⸗ hun haͤnget, halten, auch keine Meublen, die den aum enge machen, beſitzen, oͤfters 7 bis 8 Fami⸗ n, inſonderheit Aeltern und verheyrathete Kinder, Blutfreunde und Schwaͤger beyſammen. Wie denn uch, was gefiſchet oder gejaget wird, allen gemein? amlich gehoͤret, und in guter Vertraulichkeit verzeh⸗ et wird. An einer Seiten des Hauſes haben fie hre Schlafſtelle von Dielen oder Bretern auf Stei⸗ en eine halbe Elle über der Erde erhoben, und ſtat er Betten mit rauchen Rehfellen beleget. Worauf de Familie ihren eigenen Schlafraum hat, der von em andern durch ein dazwiſchen geſpannetes Fell von Ellen hoch abgeſondert iſt. Die von einer Fa⸗ nilie ſchlafen ſolchergeſtalt bey einander, daß Mann Ind Frau beyſammen, die Söhne aber an des Va⸗ ern, die Töchter an der Mutter Seiten liegen. Vor er Schlafſtelle hat iegliche Familie ihreeigene Küche tehen, welche in nichts anders, als einer langen aus dem vorhin beſchriebenen Weichſtein gehauenendam⸗ e beſtehet. Denn in derſelben iſt eine tiefe Rinne gemachet, worinn man vermittelſt eines mit Speck oder Thran wohl durchgekneteten und feſt eingedru: Feten Dachtes von gedoͤrretem Mooß und darauf gegoſſenen Thran beſtaͤndig ein ſanftes, nicht flattern⸗ des noch ſpritzendes und wenig Rauch von ſich geben⸗ des Flaͤmmlein unterhaͤlt. Ueber demſelben haͤngt ein oben an einer Latten befeſtigter Keſſel, darinn alles gekochet wird, alſo daß dieſe Lampe fo wohl die Speiſe zu kochen, als das Haus zu erleuchten und zu⸗ gleich daſſelbe zu hetzen dienet. Einige haben auch noch die Waͤnde, wo ich Sie recht erinnere; mik | | En 8 5 au- — . v r Ey: . r je Y darinn ihre im Sommer gedörreten Lodden und See 256 Nachrichten von Groͤnland rauchen Pelzwerk, die Haarſeite nach innen gekehre uͤberzogen. Weshalben es in dieſen Haͤu 2 warm iſt, daß man von der Strenge des Winter darinn ſo wenig Beſchwerde empfindet, daß d Inngebohrne, Männer und Weiber, fo lange fiei denſelben find, ſtets mit dem Oberleibe nackt gehen Indeſſen haben dieſe Wohnungen fuͤr Auslaͤnder e ne faſt unerleidliche Unbeqvemlichkeit, ich meyne de abſcheulichen Geſtank von darinn aufbehaltene halbverfaultem Fleiſche, Fiſchen und Thran, der heftig, daß man davon vergehen moͤgte: nicht zu vel geſſen der Läufe, womit alles angefuͤllet iſt. Frem de, die zu ihnen kommen, wenn ſie gleich von ihre Nation, maſſen ſie einander zuweilen von 10 Mei len her beſuchen, laſſen ſie nicht bey ſich ſchlafen, ſon dern weiſen ihnen ein beſonderes Plaͤtzchen mit ei nem Bret dazu an. Bey ihren Haͤuſern mache fie kleine Höhlen, die fie mit Steinen ausſetzen, uni hundefleiſch zum Wintervorrath aufheben. Wa ſie im Herbſt und Winter fangen, legen fie auf die blof ſe Erde unter den Schnee, und bergen es 4 5 vor der Verweſung. Wenn ſie nicht mehr auf dir See kommen koͤnnen, ſchleppen ſie ihre Weiberboͤth. an ihre Haͤuſer, legen dieſelbe umgekehrt auf vie Pfaͤhle, und verdecken darunter ihre Pelzereyen, und was ſie ſonſt an Waaren von Werth haben. Die Winter haͤuſer beziehen ſie im October, mit Anfang des Mays verlaſſen ſie dieſelbe wieder, entweder auf eine Zeitlang, wenn ſie in der Naͤhe verbleiben, oder da und gar, wenn ſie den Ort veraͤndern und eine eſſere Gegend, wo mehr zu fangen oder zu jagen, ſuchen. Da denn die verlaſſene Wee e ern, und der Straat Davis. 277 ern, die etwa nach ihnen von ohngefehr dahin kom⸗ zen, zu Theil werden. Ihre Sommerwohnun⸗ er ſind leichte Gezelte von glatten Robbenfellen, ey Felle über einander gehangen, ganz rund, oben der Spitze nicht groͤſſer als ein gemeiner Hut. Dieſelbe werden mit hoͤlzern Stacken aufgeftellet, nd hat eine iede Familie ihr eigenes, darinn ſie ſich ehilfft. Die meiſtvermoͤgende unter ihnen behaͤn⸗ en oder füttern ihre Zelte von innen mit rauchen Rehe⸗ oder andern Fellen. Dieſe Zelte ſollen recht erlich gemachet ſeyn; auch viel reinlicher gehalten berden als die Haͤuſer: ſo daß darinn ſich gut ge⸗ ug wohnen laͤſſet. Ein ieder Hausvater hat auch feinem Zelte eine Lampe, und den Keſſel Speiſe zu ochen daküber haͤngend. Wenn fie mit ihren groſ⸗ en oder Weiberboͤthen in See gehen, fuͤhren ſie ihre Zelten mit ſich. | N 8.74. Wie dieſe Groͤnlaͤnder in allen von ih⸗ infaͤltiglich ohne viel Umſtaͤnde und der ren ver⸗ Natur gemäß verfahren: alſo wiſſen fie lobungen. uch bey ihren Verlod / und Verehli⸗ 1 deren von keiner Weitlaͤuftigkeit, Solennitaͤten der Ceremonien. Eine Mannsperſon ſiehet nur darauf, ob ein Mädchen ſich nach Landesgebrauch auf die ihnen obliegende Hausarbeit, inſonderheit aufs Nehen und Schneidern, verſtehe: und dieſe fraget nut nach, ob ein junger Freyer ein geſchickter, fleiſ⸗ 5 und glücklicher Fiſcher und Jaͤger ſey. Weil uch kein Mädchen einen Brautſchatz mit zu bringen und kein Freyer was zu vermachen hat; ſo iſt leicht zu gedenken, daß es zu beyden Seiten keine ſonder⸗ liche Schwierigkeit ſetzen, noch viel Tractirene noͤthig ſehn werde. Doch Auffert ſich bey dieſer Gelegen“ * S 3 heit 278 Nachrichten von Groͤnland heit ein Ausbruch der dem weiblichen Geſchlechte an gebohrnen Schamhaftigkeit und (wo ich ſo rede kann,) ein natuͤrlicher Wohlſtand. Die ganze Sa che pfieget nach des mehrmahls angeführten Autoris der Groͤnlaͤndiſchen Perluſtration Cap. 2 (der it dieſem Stücke beſſere Nachricht giebet, als ich fonf anderswoher habe haben koͤnnen) auf nachfolgend Art angefangen, behandelt und berichtiget zu werden Iſt ein junger Geſell on den Eheſtand zu treten gewil let, und hat noch Aeltern im Leben, offenbaret er den ſelben fein Vorhaben, und machet ihnen die Perſor kund, zu der er etwa Luft hat, ob er gleich mit derſel ben noch kein Wort davon geſprochen. Iſt es denn der Aeltern Wille, und iſt ihnen das Mädchen an ſtaͤndig, verſprechen fie ihm, daß fie fie wollen holen laſſen: dazu ſie 2 oder 3 alte Weiber abſchicken welche ſich zu des Maͤdchens Aeltern, oder fals die⸗ ſelbe nicht mehr im Leben, zu deren Anverwandten verfuͤgen. Wenn dieſelbe ins Haus kommen, re⸗ den ſie nicht gleich von der Freyte, ſondern fangen ekſt ein ander Geſpraͤch an, ruͤhmen doch bey Gele⸗ genheit den Freyer, wie geſchickt er ſey, und was fuͤr Gluͤck er im Fang habe. Endlich brechen ſie mit ihrem Gewerb heraus, und ſprechen die Aeltern um das Mädchen an, ohn ihr ſelbſt das geringſte deshalb zu ſagen. Iſt das Mädchen gegenwartig, gehet fie augenblicklich hinaus, und thut als wenn ſie nichts von dergleichen Reden wiſſen will. Bald hernach ſtehen die Aeltern das Geſuch zu, und geben ihr Ja darein, auch wird das Maͤdchen wieder he 4 eingerufen, und ihr von ihren Aeltern die Sache kund gemachet. Worauf ſie den Haarzopff los reiſ⸗ tt und übers Geſicht wirft, auch zu weinen aue 1 RR RN aber | und der Straat Davis. 279 zer weder nein noch ja zur Sache ſaget, vielmehr Hftellend als wenn fie nicht will. Doch dieſes hilft gleichwohl nichts, ſondern die Freywerber faſſen 1 und ſchleppen ſie alſo mit ſich fort. enn ſie nun in das Haus koͤmmt, wo ihr kuͤnftiger dann feinen Aufenthalt hat, ſitzet fie beſtaͤndig vor ch weg und heulet, wird ihr auch anfangs kein Bort vom Bräutigam zugeſprochen; doch troͤſten e Anverwandte fie, und ſagen, fie wuͤrde noch ver⸗ nuͤgt und luſtig werden, wenn fie nur erſt ein we⸗ ig beſſer mit ihrem Braͤutigam wuͤrde bekannt ge⸗ orden ſeyn. Nachdem ſie ſolchergeſtalt eine Weile or ſich geſeſſen und geweinet, ſpricht ihr endlich er Bräutigam zu, und bittet, daß fie ſich wolle an ine Seite legen. Welches ſie denn auch nach vie⸗ minſtaͤndigem Anſuchen, vielleicht aus rege werden⸗ em Trieb der Natur, endlich thut. Andere herge⸗ en, die ſich auf keinerley Weiſe wollen bereden laſ⸗ n zu bleiben, laufen wieder heim zu ihren Aeltern, ie ſie nicht wieder zuruck ſenden, ſondern warten, bis in Bote vom Braͤutigam kommt, der ſie wieder ab⸗ olet. Wofern ſie aber 2 bis 3 mahl ſolchergeſtalt om Manne weg laͤufet, laͤſſet er zuletzt, um dem Dane. el ein Ende zu machen, einen Sack verfertigen, wor⸗ in das verlaufene und gar zu blöde Mädchen von den usgeſendeten Freywerberinnen geſtecket, der Sack ben ſolchergeſtalt, daß nichts als ihre Haare heraus fingen, zugeſchnüret und fie auf dieſe Weiſe wieder eim zum Bräutigam geſchleppt wird. Wornechſt Bam bey demſelben mit oder wider Willen ver⸗ leibet. IE, i 98.7 5. Es iſt auch recht ſonderlich, daß Porib: ee Volker ohne ein desfalls habendes en Ver⸗ m: ° & 4 G * E. Nr — A — 2 . — * eu 7 / 280 Nachrichten von Groͤnland ehligun⸗ Geſetz aus natürlicher Ehrbarkeit ode gen und alten Gewohnheit, davon ſie ſelbſt de 1 Urſprung noch Grund nicht wiſſen, fie der Ehe ihrer Verwandten ſo gar bis ins dritt betragen. Und vierte Glied enthalten, und ſelbige nich „ heyrathen. Ein ieder hat insgemein nu eine Srau, welches bey der gaͤnzlichen Geſetzloſigkei worinn dieſe Menſchen leben, um ſo mehr zu verwun dern iſt, als gemeiniglich der Trieb der verderbtei menſchlichen Natur zur Fleiſchesluſt und folgbar zu Dielweiberey mehr als zu einiger andern Suͤnde an ſpornet, auch ietziger Zeit nicht leicht ein ander heydni ſches Volk gefunden wird, bey welchem dieſelbe nich im Schwange gehe. Doch giebtes dann und wam einen unter ihnen, der zwey Weiber hat, gleichwoh nicht aus Geilheit, ſondern fraget man um die Ur ſache, warum er dazu geſchritten, iſt die Antwor ſchlechtweg und natuͤrlich, daß die eine taugliche ſey als die andre, und daß er zwey ernähren koͤnne Ihre Ehe halten ſie heilig, und hat man nie gehoͤret daß ein Mann ſich zu einer andern, als feiner eigener Frauen gehalten haͤtte. Doch iſt dieſelbe ſo unauf loslich nicht, daß nicht zuweilen ein Mann von ſei nem Weibe, wenn fie nicht nach feinem Sinne iſt (wie ja wohl bey ihrer Art zu freyen ohnſchwer vor⸗ fallen kann,) ſich ſcheiden, und eine andre nehmen ſollte. Haben ſie Kinder mit einander, ſiehet der Mann viel durch die Finger und bleibet bey ihr bis an ihren Tod. Man ſollte nicht denken, wie ſehr die b fe ſonſt einfaͤltige Kerle ihr maͤnnliches Vorrecht uͤber ihre Weiber zu behaupten wiſſen. Der Mann ſetze | ſich erſt zum Eſſen, und laͤſſet fich von ſeinem Weibe bedienen, die nicht eher zugreifen darf, als bis er 5 1 N \ I | 1 ı und der Straat Davis. 281 Ittiget und aufgeſtanden iſt. Es ſetzet auch zuwei⸗ n, wenn Madame nicht recht aufgehet, Pruͤgel. Doch find fie hernach bald fo gute Freunde wieder s vorher. Stirbet einer der Ehegatten, heyrathet er überlebende, es ſey Witwe oder Witwer, nach Belieben wiedeertk. A t 76. Es iſt leicht zu ermeſſen, daß die⸗ Von Er⸗ Art Weibesvolks gar hart fo wohl in ziehung ls nach der Geburt ſeyn muͤſſe, und es drr Bin: Inder fich auch ſo, indem man fie. weder (or noch nach der Geburt über Schmerzen klagen ret. Doch fuͤhlen fie die natürliche Mutternei⸗ ung gegen ihre Kinder im hohen Grade. Denn ie tragen gegen dieſelben eine ungemeine Liebe, und varten ihrer mit äuſſerſter Sorgfalt: ſo lange ſie lein ſind, tragen ſie ſelbe allenthalben, wo ſie gehen der ſitzen auf dem Ruͤcken, und dieſer dienet den Kindern ſtatt der Wiege, die ſie auch, bis fie 3,4 und mehr Jahre alt ſind, mit ihrer Bruſt ſtillen. Von Erziehung derſelben machen ſie, wie leicht zu glau⸗ hen, nicht viel Weſens. Denn man hoͤret nie, daß ſie die Kinder beſtrafen, ſondern man laͤßt ihnen ihren eigenen Willen: gleichwohl ſpuͤret man, wenn ſie groͤſſer werden, keine ſonderliche Neigung zu einiger unziemlichen groſſen Leichtfertigkeit an ihnen: und ob ſie gleich keine ſonderliche Ehrfurcht, ſo weit aͤuſſer⸗ liche Hoͤflichkeit antrifft, gegen die Aeltern bezeugen, weil ſie nicht er gelehret noch angeführet find, ſo erweiſen ſie doch auch keine Widerſpenſtigkeit noch Muthwillen in Ausrichtung deſſen, was ſie ihnen et⸗ wa anbefohlen. Die jungen Knechte und Maͤgde blei⸗ ben allezeit bey den e ſie in den Eheſtand * 75 tre⸗ * vid. Gamle Groͤnl. nye Petluſtation p. 47. 282 Nachrichten von Grönland treten. Hernachmahls ſorgen ſie fuͤr ſich ſelbſt, doch verlaſſen Aeltern und Kinder einander niemahls, fon; dern bleiben ſtets in einem Haufe beyſammen. von ih⸗ §. 77. Die Grönlaͤnder koͤnnen ſich in ren Spei⸗ alles ſchicken, fie konnen unglaͤublich hun fen, und gern, wenns die Noth erfodert, fie koͤn⸗ deren Jus nen aber auch abſcheulich freſſen, wenn richtung. Vorrath vorhanden iſt. Sie haben kei⸗ ne gewiſſe Zeit zu ihren Mahlzeiten; wenn ſie der Hunger oder die Luft ankoͤmmt, fü eſſen ſie. Doch halten ſie des Abends ihre Hauptmahlzeit. Viele ſtehen auch des Nachts auf, fals ſie erwachen und Appetit verſpuͤren, gehen hin und eſſen. Sie kommen nie in ein ander Haus, wenn ſie etwa darinn zu thun haben, oder iemand ſprechen wollen, ohne ſo fort zu freſſen. Indeſſen ſind ihre Speiſen, auch deren Zu⸗ richtung an ſich ſo gar anziehend nicht. Fleiſch und Fiſch iſt alles, was ſie haben koͤnnen, weil ihr Land anders nichts fortbringet: Fleiſch von Rehen, von Haſen, von Seehunden, von allerley Land⸗ und Waſſervoͤgeln, Fiſche, die ihnen vorkommen, aus ſuͤſſem Waſſer oder aus der See, auch Wallfiſche, beſonders aber ihre kleinen Lodden, die faſt wie unſere Stinte ſind. Das Fleiſchwerk eſſen fie bald rohe, wenn es naͤmlich halb verfaulet, oder auf den Klippen an der Sonne geddrretift, bald gekocht: denn ſie koͤn⸗ nen ſehr hartes und zaͤhes Eſſen, ja gar in Zeit der Noth Riemen von dem Leder ihrer Kleider und al⸗ ten Schue, ein wenig mit Waſſer durchgekochet, beiſſen und verſchlucken. Daher haben ſie alle mit einander ſtumpfe abgebiſſene Zaͤhne, wie die alten Bauerhunde. Friſche Fiſche eſſen ſie iederzeit vr | et. * Siehe die Nachrichten von Island Nat. p. 3. Aud der Straat Davis. 283 Et. Sie doͤrren aber auch viele als Lachfe und der⸗ eichen, inſonderheit die Lodden, (die im Majo und unio haͤufig gefangen werden,) an der Sonnen, ihre Winterportionen. Gedörrete Fiſche eſſen ſie ngekochet und an ſtatt Brods. Ihr Eſſen kochen e in bloſſem Waſſer und ſo gar ohne Salz, (als ſelches fie nicht haben,) nur des Sommers im elde mit ein wenig Fett, Schmeer oder Thran, zur Binterzeit in ihren Haͤuſern mit Robbenſpeck daran. Das Kochen geſchiehet in einem aus Weichſtein ge⸗ auenen oder auch kupffernen oder meßingen Keſſel, denn ſie dergleichen erhandeln koͤnnen, über der groſ⸗ en ſteinernen Lampe, deren vorhin Erwehnung ge⸗ Helen... Ihr Feuer machen fie vermittelſt zweyer Stucke Holzes, deren eines wie ein Triller in das an⸗ ere geſtecket, und durch einen Riemen ſo ſchnell ge⸗ 33 „daß durch die heftige Bewegung das eine olz in Brand geraͤth. Wenn die Speiſe nach ihrer Art gekochet, oder halb gahr it, gieſſen fie zuerſt die Suppe davon und ſaufen dieſelbe hinein, hernach ſchuͤtten ſte das Gekochte in nimmer gewaſchene Schüuͤſſeln, oder wenn ſie auch die nicht haben, uf den bloſſen Boden, da ſie mit Fuͤſſen gehen, und freſ⸗ fen es davon. Ihre groͤſſeſte Schleckerey finden fie in dem Blute der Robben oder Seehunde, ) die deſſen mehr haben als einiges andere Thier.) Daſſelbe be⸗ muͤhen ſie ſich, wenn ſie ſolche fangen, nicht allein ſorg⸗ faltig durch geſchwinde Zuftopffung der Wunden beyzubehalten, ſondern auch nachhero beſtmoͤglichſt aufzuheben. Sie laſſen ihren Weibern nichts davon zukommen, ſondern behalten es blos für ſich entweder zu trinken, wenn ſie deſſen viel im Vorrath haben, oder an ihre Speiſe (um ihr einen haut gout a la | RE GroR- 284 Nachrichten von Grönland Gronlandienne zu geben) nur etwas davon zu ſchl ten, wenn der Vorrath gering iſt. | von ih⸗ . 78. Ihr Getränke iſt das kla rem Ge⸗ Waſſer, wie es der liebe Gott gefchafft tränke. hat. Es hat lange gewaͤhret, ehe ſie von d Daͤnen Koſt etwas koſten wollen. Nac her haben doch die, ſo vielen Umgang mit denſelben gi habt, ſolche eſſen gelernet. Ein und anderer hat fic auch bereden laſſen Brantewein zu trinken, deffenfi viel vertragen koͤnnen, ehe ſie trunken geworden, ohn Zweifel? wegen des vielen Fetten, womit ihre Me gen angefuͤllet, dadurch die Branteweinſpiritus ge daͤmpfet werden, daß ſie nicht zu Kopfe fteigen Fon nen. Tobackrauchen hat man ſie nicht lehren kön nen, weil er ihnen zu bitter und zu ſcharf auf der Zun ge vorkoͤmmt. eie NE von ih⸗ . 79. Nunmehro wird es auch woh rer Sand Zeit zu gedenken, welchergeſtalt ſie zu ihre thierung. Leibes⸗Nahrung und nothduͤrftigemunter halt gelangen. Dieſes geſchiehet durch Si ſchen und Jagen, darinn alle Handthierung um Gewerbe der Männer einzig und allein beſtehet, un ihnen die Weiber auch, ſo viel ſie können, zu Hul fe kommen. Ihr Liſchen geſchiehet zwar dann und wann in Stroͤhmen und Auen aber wenig und felten, Das meiſte geſchiehet auf der See, vornehmlich nac | Wallfiſchen, doch auch nach andern Fiſchen, die ih⸗ nen die See darbeut. Das Jagen thun ſie auf de 8 See nach den Robben oder Seehunden und nach den Waſſervögeln: Auf dem Lande nach den Rehen, Haſen, wilden Hunden, auch Ryper oder N „Wie der Autor der Groͤnländiſchen erlaltration p. 39 aumerket. | | | und der Straat Davis. 285 u beyden Gelegenheiten erweiſen fie ſich nicht nur ermüdet, hurtig und geſchickt, ſondern haben auch ey ihrer Armuth und Mangel an behoͤrigem Stoff, wohl ausgeſonnene und zugerichtete Geraͤthſchaf⸗ / und in deren Gebrauche ſo vernuͤnftige und zu⸗ chende Arten und Vortheilchen, daß man bey et⸗ as genauerer Einſicht ſich nicht genug daruͤber wun⸗ ern kann. Me en wa FURREL | F. 80. Ich will von ihrem Fiſcherzeuge von ib: | r Siſchergerathe den Anfang machen. ren Fi⸗ Sie brauchten vordem Angel von Kno⸗ Lache hen, ietzo haben fie fie auch von Eiſen; sen, 9 5 ie ſie von den Daͤnen oder Hollaͤndern ekommen. Ihre Netze, die ſie auf den Flüſſen ge⸗ rauchen, find von langen ſchmahlen aus Wallfiſch⸗ garten zart geſchnittenen Stremeln oder Riemen gemacht, womit ſie gar hurtig umzugehen und vor⸗ refflich zu fangen wiſſen. Wie denn die Daͤnen jeftehen muͤſſen, daß damit beſſer, als mit ihren hanfenen Faͤden, zu fiſchen ſey. Sie haben auch aus Reheſehnen geflochtene Ketſcher mit engen Ma⸗ ſchen, womit ſie die Lodder ſchoͤpfen. Ihre Harz ponen oder Harpunen,“ womit ſie die Robben oder | rt ar een Wale Siehe Grönländ. Perluftration P. 33. | * AIſt der Nahme des Wurſſpieſes oder Pfeils, der auf den Walfisch geſchoſſen wird. Die Franzosen ſagen barten, und die Engell. Yar ping iron. Das Wort koͤmmt vermuth⸗ lich ber von dem Griechiſchen «pn, womit ein hakichtes Gewehr, das die Alten ſchon bey dem Fange ihrer ſo genann⸗ ten Walififche gebrauchet, bey dem Oppian arssulın. Lib. V. v. 7 bedeutet wird. Welches noch weiter zu gehen von dem Hebr. 31 haſta (vid. omnino Rochart. Hieroscie P. II. L. J. cap. 15. ſeg.) berſtammen kann. ae 286 Nachrichten von Grönland, Wallfiſche ſchieſſen, haben zackichte Spitzen vol Knochen; die es aber beſſer machen wollen oder koͤn nen, ſetzen noch eine eiſerne Spitze vor die knoͤchern Und weil dieſe armſelige Menſchen kein ander Holz ih re Geraͤthe zu verfertigen, haben, als was ihnen vol der Americaniſchen Kuͤſte ohngefehrlich zutreibet, ode von den Dänen oder Hollaͤndern uͤberlaſſen wird; at Eiſen aber einen noch groͤſſern Mangel leyden: ſo fint fie ſo geſcheidt und vorſichtig, daß fie mitten an dil Harponen⸗Stange eine aufgeblaſete Nobbenbiaft Avata von ihnen genannt) heften, damit, wenn die ſelbe etwa nicht wohl treffen, oder ausreiſſen mög. te, ſie nicht verlohren gehen, ſondern von ihnen auf dem Waſſer treibend, wieder gefunden, erhafchet und noch oͤfter gebrauchet werden koͤnne. Zu dem ſind die Spitzen alſo beſchaffen, daß ſie nach Erforder⸗ niß der Umſtaͤnde in allerley Stangen konnen einge⸗ ſtecket, und mit Riemen von Leder und von Fiſchbein befeſtiget, folglich ſolchergeſtalt gleichſam vervielfaͤlti⸗ get werden. Die Harponen, die ſie auf den Wallfiſch ſchieſſen, find ziemlich groß, und deren Stangen zum beſſern Eindringen ſchwer, auch in der Mitten noch mit einem Zapfen von Knochen verſehen, um darhin⸗ ter den Daum zu legen und den Wurf deſto nach⸗ druͤcklicher zu vollführen. Darneben haben ſie auch längere und ſchwerere Stangen, mit groſſen Spieſſen daran, die fie, wie unfere Leute die Lanzen zum Ste⸗ chen gebrauchen. Auſſer dieſen haben fie noch eine groſſe Art von Wurfpfeilen, groſſe Robben und Wallfiſche zu riefen, an deren Stange zu oberſt ein paar Blätter von Wallroßzahn gemacht ſtatt Federn, um einen richtigern, gewiſſern und nachdrücklichern Schuß zu thun befeſtiget ſind. Noch brauchen fie, die N Waſſer⸗ und der Straat Davis. 287 Paſſer vogel, welche fehr ſchlau find, zu ſchieſſen, eine fet von Pfeilen, ſo nicht nur vorn an der Spitze mit nem ſcharfen Knochen ‚fondern auch um die Mitten n Qvadrat mit noch vier eingekerbeten ſpitzigen Ha⸗ en von Knochen zu dem Ende verſehen ſind, damit, enn entweder der Vogel bey Wahrnehmung des kommenden Pfeils entweder geſchwinde tauchen, der ſich in die Hoͤhe heben, oder auch auf ein oder an⸗ re Seite ein wenig ausweichen, und daruͤber die vor⸗ ere Spitze verfehlen moͤgte, doch eine don den mitt⸗ ren auf alle Fälle gerichteten, und mit Wiederhacken erſehenen Spitzen noch gewiß treffen moge. Wie nen denn auch der Wurfgar ſelten mißlinget. Maſ⸗ en fie durch beſtaͤndige Uebung von Kindesbeinen an ute Treffer werden. Damit ferner der Schuß noch im ſo richtiger gehe, und ſo tiefer eindringe, haben ſie ey dieſen und andern Wurfpfeilen ein gewiſſes un⸗ en breites und oben ſpitziges, alſo faſt dreyeckigtes Werkzeug ausgedacht, welches in der Mitten die Laͤn⸗ je hin mit einer kleinen Rinne, darein das oberſte Ende des Pfeilſtocks geleget wird, und zu oberſt mit inem kleinen Nagel von Knochen verſehen 0 „der oben auf das Ende des Pfeils oder Wurfſpieſſes faſ⸗ et, und indem der Schuͤtze mit der Hand in dem an dieſem Werkzeug befindlichen Griff ziehet, einen ſo viel kraͤftigern Nachdruck giebet. Pr: 8.8. Zweyerley Sahrzeuge hahen ee fie auf den Fiſchfang zu gehen, und ihre Rei⸗ Von den⸗ 2 ihrer Nahrung nach zu verrichten. Ein 7 0 1 kleines, ſo allein fuͤr die Maͤnner, und ein beäuchli⸗ groſſes ſo fur Weiber und Männer die⸗ chen get. Das kleine iſt, wie ein laͤnglichter Fabrzen⸗ ſchmaler Kahn, nur für eine Perſon ger en machet. 288 Nachrichten von Grönland machet. Der Grund dazu find einige lange hö erne Stangen mit dergleichen Qverſtangen dure ſchmale Riemen von Fiſchbein verbunden und befeſt get: woruͤber Felle von Seehunden mit Faden vo Sehnen dichte genehet, gezogen find.*. Dieſe Boͤthe find fo leichte, daß ein Man das ſeine gemaͤchlich, wo er hin will, mit ſich trage kann. Auſſer dieſen kleinen haben ſie, wie gedach noch groͤſſere Böthe, die ſie zum Unterſchiede Wen berboͤthe nennen, weil die Weiber in denſelben mel rentheils das Rudern verrichten, oder weil ſie dam theils ihre Reiſen thun, wenn ſie mit Weib und Kind Sack und Pack, ſich darein begeben, und eine neu beqvemere Wohnſtaͤte ſuchen; theils auch auf de Wallfiſchfang ſich verfügen, dazu fie ihre Weiber mi nehmen, ſowohl die Speiſe zu bereiten und ander Handreichung ihnen zu thun, als vornehmlich ihr ganze Hembder oder windhaltende Ueberzuͤge, wen etwa ein Loch hinein kommt, augenblicklich zu fli cken. Dieſe Bothe find eigentlich offene Prahmel vorn und hinten ſpitzig, untief, nur mit einem hohe Rande oder Bort. Sie werden von dicken hoͤlzer nen Stangen als jene gemacht, aber ebenfalls mi Fiſchbein verbunden und mit Leder uͤberzogen. Si, „Dieſes iſt eine der erſten und einſaͤltigſten Arten vor Schiffen, die man auch allenthalben bey den Voͤlkern der drey alten bekannten Welttheile antrifft, wie davon die Loca nach zuſehen beym Scheffer de Milit. Naval. Veter. cap. 3. p. 26 leg. deme die Autores behgefuͤget werden koͤnnen, die Hafzus Diff. de Levianthan Iobi cap. 4. 9. I 2 ſeq. citiret, der ſie au | in der heil. Schrift in dem Hebraͤiſchen Grundtexte enkdecket, Was neuers findet ſich davon in eit. Mul. Reg. Dan. P. II. dect. 1 num. 82 | | u 9 7 # 4 . n erg N 1 N und der Straat Davis. 289 erden gedichtet und gleichſam gepichet mit altem zobbenſpecke oder vielmehr den Griefen deſſelben, omit fie die Nähte fleißig und ftets beſchmieren, endlich davon ganz feſte und dichte werden. Weit jr, zwiſchen den Vorſteven haben ſie einen kleinen daſtbaum mit einem Segel, welches aus geſpalte⸗ en und gedoͤrreten Daͤrmen von Wallfſchen ſtrie⸗ jenweife mit Zwirn von Reheſehnen oder Daͤrmen ſammen genaͤhet, das zwar lang, aber nur 3 bis Ellen tief iſt, ohne Braß⸗Boog⸗Liene oder derglei⸗ gen. Weshalben fie nicht gerade unterm Winde nit feegeln koͤnnen, zumahlen dieſelbe ſehr rank und — etragen werden. Wann ſie auf den Fang gehen Nachher ſind alle Oefnungen durch Sehnfaden ſo leißig wieder zugenehet und gedichtet, daß ſie Wind alten kann. In einem eingehefteten ausgehoͤhlten 90 Knochen iſt nur eine kleine Oeffnung, die mit einem r e 290 Nachrichten von Grönland Pflock von Knochen zugeſtecket wird dadurch ug den Wind einblaſen und auslaſſen kann. Die aufgeblaſene Haut hat den Vortheil, daß, wenne ne Harpune, woran ſie geheftet iſt, in einen Robbe geworfen worden, derſelbe dafür nicht zu Grund kann; ſondern, indem er daran ziehet und zappel dem Jaͤger Zeit und Raum erstatten muß, 15 ne her zu kommen und den Reſt zu geben! N | Dieſes ' eben keine neue cher ſonſt obngemöhntid Erfindung. Es haben ſchon vor alten Zeiten die Fiſcher der Weſtſee an den Seilen, woran die Hacken oder Angel die ſie zum Wallfiſchfange gebrauchet, befeſtiget geweſen dergleichen weite mit dem Munde aufgeblafene Schlaͤuch gehabt, die fie zu gleichem Ende nachſchieſſen laſſen, wen der Fiſch zu Grunde gehen wollen. Oppian. aAıeur. Lib. v. 177 ſeg. Een 10 01 d di oewın roof cg dansc Ilvoms avöponäng nemAndatas 21g e 45 be Auott E cri uu - = - das iſt: Sie, die Fiſcher, aber laſſen die an einem Seil gehe tete weite durch menſchlichen Athem angefuͤllete Schlauch ch dem ſinkenden Fiſche ſo fort nachſch chieſſen. Wornechſt in den folgenden Verſen das Spiel, das der al gefchoffene Fiſch mit den Schlaͤuchen, die ihn wieder noͤth i gen empor zu kommen, treibet, gar annehmlich befchrieh: N wird; und 8. Baſilius, der ſelbſt bey einem ſolchen Fange 10 gegen geweſen, giebet davon Homil. X in Hexaemeron, ei noch umſtaͤndlichere Beſchreibung. Wiewohl ich hierbey un⸗ erinnert nicht laſſen kann, daß der Cete, wovon beyde Schrei | ber dieſes erzehlen, kein eigentlicher Wahfifch, ſondern der groſſe Hayfiſch / oder Meerhund, und ſo genannte Canis Car- charias, ſeh. Geſtalten ſolches eines Theils deſſen angege⸗ bener kleiner Führer oder Geſehrte, aucdsoAde ı X Neg. vid. Oppian. v. 67 ſeq. ( (deſſen auch noch der P. Taehard in ſei⸗ ner Reiſebeſchreibung nach siam Lib. 1 p. 31, nebſt der Urſa⸗ che, warum er bey dem groſſen Fiſch ſich haͤlt, erwehnet,) andern Theils aber und vornemlich aus dem Hacken mit | ö und der Straat Davis. 291 ſer⸗Kutte von glatten Robbenfellen, welches er feſt um ſich zumachet, damit alles Waſſer, ſo ihm auf en Leib koͤmmt, ſofort ablauffen moͤge. Er hat auch vohl dergleichen Hoſen an. Vor den Kopf leget r zur Bedeckung der Augen wider die Sonne ein zoͤlzernes Stirnblatt oder Stirnſpange, welche aſt wie ein halber Bogen geſtaltet, und auf den Ecken mit Knochen zierlich genug eingefaſſet iſt von der Weite, daß fie ohngefehr um die Stirn bis uͤber die Ohren ſchlieſſet. Alsdenn ſetzet er ſich in ſein Schif⸗ ein platt auf den Hintern, die Beine gerade voraus geſtrecket, und ſtopfet die Oefnung des Sitzes umher nit ſeinen Kleidern und Robbenfellen fo dichte und Seiten legt und befeſtiget er feine Wurfpfeile. In der Hand nimmt er ein einziges Ruder von Feuren⸗ holz, welches an beyden Enden ein Blatt hat, ſo hoch ost J DD und dem Aaſe, woran kein Wallfſch beiffet, v. 135 ſeg. und aus der Beſchreibung feiner dreyen Reihen Zaͤhne ( gige v. 325 leg. ſattſam zu erkennen giebet. ü 1 573 Vermuthlich haben die alten Gothen auch dergleichen getragen, welches in der hiſtoria Gothrici & Rolf cap: 26 b. 161 Enniſpaung (Srec, Aenneſpang) frontale. genennet * r EI IZ A DB « u EN 292 Nachrichten von Grönland und breit iſt, auf den Ecken zu mehterer Feſti i und Dauer mit einem Rande von Knochen einge faſſet. Mit demſelben weiß er ſich nicht nur gar ge ſchwinde fortzubringen, und das Gleichgewicht z halten, ſondern auch, wenn er umgeworfen wird, wi der empor zu helfen. Es iſt nicht zu glauben, wen mans nicht geſehen, wie ſchnelle dieſe Fahrzeug durchs Waſſer ſchieſſen. Ich habe einſt ieman gehabt, der darinn fahren konnen, denſelben habe ic mit einer ſonſt geſchwinden Schuͤte, worinnen vie Kerl aus allen Kräften ruderten, nicht einhohle moͤgen. Siekonnen bis e nordiſche Meilen ii einem Tage damit zuruck legen. ke 8 ſtarken Sturm und hohler See, wenn unſte Boͤt nicht auskoͤnnen, damit fahren, denn ſie gehen mi den Wellen auf und nieder, und achtens nicht, wen eine Seewoge uͤber ſie herſchlaͤget, maſſen das Wa ſer nirgend bey ihnen eindringen, folglich ihne nichts anhaben kann: werden fie auch rund herun geworfen, iſts ohne Schaden, weil die meiſten | geſchickt ſind, daß ſie ſich mit Huͤlfe ihres Rude wieder aufrichten und zurechte helfen. Jedoch wir hiezu mehr Geſchick, Stärke und Uebung erfoder als man meinen ſollte. Ich habe bis anietzo unte vielen jungen und hurtigen Leuten bey uns nur einen gefunden, der ſich in einem ſolchen Kahn ohne Um ſchlagen aufrecht halten, und des Schwankens ohn erachtet fortrudern koͤnnen. Aber mir iſt noch kei ner vorgekommen, der ſich, wenn er einmahl umge ſchlagen geweſen, alleine wieder herum und aufhel fen koͤnnen. Denn wenn man einmahl aus dem Ge wichte koͤmmt, iſt der Umſturz gleich fo völlig, daß man mit dem Kopfe gerade unterwaͤrts Na | „ Nichte said der Straat Davis. 293 nichts deſto weniger wiſſen es viele von den Groͤn⸗ indern zu thun. Ja es ſind einige junge Wage⸗ ſe gar ſo fertig, daß ſie das Ruder au den Nacken en, daſſelbe mit beyden Haͤnden alf liegend an⸗ elfen, und ſich ſelbſt mit Fleiß herumwerfen, auch uf der andern Seite ohne die Haͤnde los zu laſſen der eine Aenderung mit dem Ruder zu machen, ſich dieder hervorbringen und aufrichten, welches doch leichwohl etwas ſeltſames iſt und bey ihnen ſelbſt ür Be Kunſt⸗ und Meiſterſtuͤck geſchaͤtzet bird. iin RR IR 1 12 n tar? * S. 82. Zum Wallfiſchfang gehöͤret wie ſie was mehr Zurüſtung, fie legen dazu ih⸗ mit dnn en ganzen windhaltenden Ueberzug an, Wallfiſch⸗ eſſen vorhin eigentlichere Erwehnung 55 5 eſchehen) hangen auch noch ein groſſes e Neſſer zum Speckſchneiden ſammt einem Schleif⸗ kein an. Sie nehmen die gröſſern Harponen, Wurfpfeile und Lenzen, auch zu den Harponen groͤſ⸗ re Schlaͤuche, von den gröften Robben gemacht. Sie nehmen auch die groſſen Bothe und ihre Wei⸗ dermit. Wenn ſte einen Wallfiſch erblicken, geben ie in ihren kleinen Kaͤhnen von allen Seiten auf ihn os, und zwar mit ſolcher Dreiſtigkeit, daß man fi). wundern muß. Sie ſuchen ihm durch die Harponen nige Schläuche anzubringen. Denn ſo groß dieſe Beſtie auch iſt, wird ſie doch von etlichen Schlaͤu⸗ hen wegen deren Leichtigkeit und Widerſtand auf ehalten und gehindert, daß fie nicht zu Grunde kann. Wann es ihnen geglüͤcket, daß fie den Wallfiſch ſol⸗ hergejtle geichfam autetiset haben, machen fi [ih mit benen näher binan, und bemühen ſch Um fo zel Stiche anzubringen, daß er ſich verbluten Pe N N lm. | 7 Ba 115 ſter⸗ — daß T 3 > r *** N . ENDETE ZA DEE 294 Nachrichten von Grönland ſterben muß. Alsdenn werfen ſie fich in ihren ui uind Ie rem ngefällsen Hemden op garen Meberzügen in die See, und ſchwimmen an den Fiſchr bleiben auch alſo ſchwebend, weil ſie nich ſinken Fönnen, an und um denſelben, bis fie mit ihren Meſſern den Speck herunter gezerret, den fie in ihn groſſe Bothe nach gerade werfen. Sie wiſſen auch ihrer ſchlechten Werkzeuge ohngegchtet die Baarten oder doch den meſſten Theil derſelben aus dem Mau zu bringen, zu nicht geringer Beſchimpfung unſer Spesffehneider und Datrofen, die fo vieleriey groffe Y und koſtbare Werkzeuge dazu haben müſſen. Von ih⸗ cds Zur Lanoſagd brauchen: fie ven Sagdz nach der erſten, * und allgemeinen ſchaften. Art aller Völker auf der Welt, Bogen alten. und Pfeile . Die Bogen find lang aus amerieaniſchen Feuernholze gemacht, desgleichen 5 auch die Pfeile, welche zum Theil ohne Spitzen für \ | die Rebhuͤner und dergleichen, zum Theil mit Ends . Ich muß hierbey eines ſeltenen Stuͤcks gedenken, dag ſch in meinem Cabinet befigr. 1699 fieng einer unſer Grön⸗ lands fahrer einen Walfiich in deſſen Speck man eine ſtei⸗ kerne Pfeilſpitze fand. Sie iſt auf allen Ecken uͤberaus ſcharf geſchliffen, und der Stein ſehr hart. Er ſcheinet ein Lapis Nephriticus, wenigſtens ein gruͤnlicher Jaſpis zu ſeyn. | Die Geſtalt Fömmemit den eiſernen Spitzen überem, die die Wil⸗ den der Straſſe Davis ihren Würſpfeilen vorbeften. O6 dieselbe dergleichen Steinfpigen vordem gehrauchek, ehe ſie Eiſen gehabt, oder es bloß bey knoͤchernen bewenden laſſen, babe ich nicht erfahren können. Wenigſtens muß der mel; nge von noch weiter als dieſe entlegenen oder Amerſcanf, hen unbekannten Wilden, zu denen noch keine Hollander ader andere, die ihnen Eiſen zugebracht Hätten, gekommen ſnd in den Walfſſch eingeſchoſſen, und der Schaft, worinn er geſtecket, verlohren ſenn. N 1 . un. ig BRENNER RT f r. e 4 0 . N Ki; und der Straat Davis. 295 hern Spitzen verſehen für die Rehe und Hirſche. as Gefieder iſt von Rabenfedern. Mit dieſem wehr begeben fie ſich zu Felde, und ſuchen ſo lange, is fie ein Thier antreffen. Iſt es ein Hiſch oder lehr, fo umgeben fie denſelben mit Leuten, (maſſen Weiber und Kinder ſich haufenweiſe bey der Jagd nit einfinden,) daß er nirgend aus kann, ohne entwe⸗ er in ein Waſſer oder ſonſt nach einer gewiſſen Stel⸗ 2 woſelbſt fie mit ihren Bogen und Pfeilen auf⸗ affen und zum Schuß fertig ſtehen. Sie ſollen uch gar gute Bogenſchützen ſeh n. F. 84. Auſſer dieſem Fiſchen und Ja⸗ Es ſind en weiß man von andern Handthierun⸗ keine en bey dieſen Wilden nichts: ja nicht ein⸗ Sand? nahl von Sandwerkern. Denn eine Kante e bwede Mannsperſon macht ſch das ber Lande. öthigte Fiſch⸗ und Jagdgerathe selber: . in nd dieſes iſt es auch, womit ſie eigentlich und einzig uf dem Lande ſich nur beschäftigen. Dez übrige errichtet das Weibesvolf, als nähen, ſchneidern, ja Haͤuſer bauen und einrichten. Beyde find in ihrer rbeit fo geſchikt und vernünftig, daß wenn man der⸗ eben Artigkeit, Brauchbarkeit, und Zulaͤnglichkeit infiehet, man geſtehen muß, daß ſie andre ſich mehr inbildende Völker damit beſchamen. Wr 2) F. 8. Auſſer dieſen muß man Kuͤnſte mangel ind Wiſſenſchaften nach ihrer Erzie⸗ an Bün- zung und Lebensart bey ihnen nicht ſuchen. 7 5 Sie konnen nicht weit als bis 21 zehlen. (af. Von dem, was bor ihren Zeiten geſche⸗ _ hen, tbiſſen fie ganz und gar nichts. Ja fie wiſſen Ihr eigen Alter nicht zu ſagen: weil ſie keine andere Zeitrechnung als nach dem Mond kennen. Jedoch T 4 wie £_ * . re u u 1 * ’ u 5 / 296 Nachrichten von Gro 0 wiſſen fie auch in dieſem Stücke nur fo viel, als zu W ihrem Gewerbe noͤthig iſt. Wie fie denn nach de n, wann der Wall Mondrechnung einander bedeute all fiſch, wann die Cachelotte komme, wann dieſer oda jener Fiſch auf der Küfte ſich einſtelle, und wann el zu fangen. Maſſen fie dieſes eben den Daͤnen;z erſt vorher angezeiget und niemahls in ihrer Ang | be gefehlet haben. Sonſt haben fie noch einigen 1 wenigen ſehr kentlichen Sternen, darnach ſie ver = muthlich auf ihren nächtlichen Seereiſen ſich richter und zu rechte finden *, beſondere Nahmen gegeben e Re. REIT e „ Wie denn eben nach dieſen Geſſirnen vor erfundene Compas, die Alten von ieher ihren Cours eee gerichtet. Homerus dichtet Odyfl. E von feinem Vlyſſe: ee 1 bre, r τ, eee 1 Hpevog, 306 ol Sog en GN Ln Sire, f r y Re 5 5 — IN; Ye 5 8 G. er IAR e 7 Erogmurı Adı oVE Öboyra Bowrns; RR Nee W Agua t „ apazav S ,ö naAdg Hr aurs Sera, *. T Qęi donsdeu On 0° ägumocov Esılosremv Olsavio ER N IHRE. . 144 15 Nas N RN Tu N diuw avoys Kalula dia H, 5 . 7 32 5 Kar * FR N % a „ Movrowogsuouevas i apısspaxsipes &xovre jpſe temonem gubernabat artificioſe N Sedens, neque ei fomnus palpebris incidebat, Plöleiadesque contemplanti et tarde occidentem Bootem, P tſamque quam et Currum cognomento vocant 51 Qux ıbidem vertitur atque orionem obſervat. 1 9 Sola vero expers eſt aquarum Ocean. 93 Etenim ipfam juſſerat Calypſe diva dearum Bi A 3 da Nu BR ia „ 5 N . Und Virgilins Georgic. I. v. 137. . Navita tum ſtellis numeros et nomina fecit. Flaisdas Hyadas claramque Lycaonis Arcte. ind der Straat Davis. 297 je Egede in feiner Nachri. von der Grönl. Mißion 7 bezeuget. Die Wage (es ſoll ohne Zweifel en Wagen, i. e. Urſam majorem heiſſen) ſpricht „ nennen fie Tugrs d. i. ein Rennthier, den Nord⸗ Er (Nordpol Urfam minorem) Kaumorjok d. i. inen der ausgefahren Seehunde zu fangen und wie⸗ er nach Hauſe gekommen, weil es ſcheinet, als wenn v von der See aufſteige und hervorkomme. Nl. keurfer, das Siebengeſtirn, hat ſeinen Nahmen Janon , weil dieſe Sterne ſo nahe beyſammen ſtehen, aß fie gleichſam zuſammen gebunden ſcheinen. Die⸗ er Autor füget am angezogenen Orte noch hinzu: dom Wetterleuchten und Nordlichte, (welches allezeit bey hellem Wetter über den ganzen Himmel geſehen wird) haben die Groͤnlaͤnder die Einbildung, daß es die verſtorbenen Seelen ſeyn, welche herum⸗ fauffen und Ball mit einander spielen 9. 86. Daß die Groͤnlaͤnder noch weni⸗ W ie auch 100 einige Handlung oder Kaufmannz am Com- thaft unter ſich treiben, ergiebet ſich von nter ſich. elbſt. Eine jede Familie, oder die Ja⸗ 1 Si milien, die ſich zuſammen halten, ſchaffen fich ſo viel möglich ihre Nothdurft, und find glücklich genung, wenn ſie die zureichlich uͤberkommen. Alſo hat einer was der andere hat, und keiner was uͤberfluͤßiges, vielweniger was ſonderliches, daß er dem andern beyſetzen mögte. Was darüber zur Beqdemlich⸗ keit dienen und verlanget werden kann, muͤſſen fie allerſeits von ohngefehrlich zu ihnen kommenden N Fremden erwarten. Itemque 'Eneid. III. v. 516 de Palinuro- Sidera cuncta notat «aeito labentiacalo: 15 Arcturum, pluviasque Hyadas, geminosque Trione Armatumgue auso circumfpicit Orion. etwas grob Wollenzeug und Innen, Ißlaͤndiſchg deln, wie auch Tiſche, Kaͤſten, hoͤlzerne Kuͤchenboͤrte, 298 Nachrichten von Grönland wenig F. 87. Doch die Sandlung mit rem an und den hat auch wenig auf ſich. Was di . ee Wilden ihrer ſeits etwa aufbringen und Aa btſetzen koͤnnen, iſt Wallfiſchſpeck und Baarten, Einhornhoͤrner, Rehe⸗Fuchs⸗ und Rob benfellen. Von dieſen aber koͤnnen fie nach ihren Umſtanden einen recht groſſen Ueberfluß nicht ha ben. Was ſie von den Ausländern begehren, ii gewalkete Srümpfe und Handſchue, Heſſel von Meßing oder Blech, Meſſer, Stickſaͤgen, Naͤheng⸗ Troͤge !“, Dielen, Breter, Spaniſche Balcken, etwas Eiſen u. d. g. Wie aber dieſes eines Theils keine Dinge von ſonderlichem Werth find, woraufgroſſer Vortheil zu machen ſtuͤnde, andern Theils auch die vorhandene wenige und armſelige Inwohner bald ihre Nothdurft davon bekommen; ſo iſt ohnſchwer zu ermeſſen, daß mit und bey dieſen deuten keine groſſe Handelung zu ſtiften ſehy. Wozu obangeregter maß ſen noch tritt, daß nicht einmal eine auswaͤrtige Na⸗ kion allein mit Abhaltung der uͤbrigen, den geringen Handel mit den Ingeboͤhrnen für fich zu behaupten, vielweniger die den Markt noch weiter verderbende Zwiſchenlaͤufer und Lorrendreyer abzuhalten, bis da her vermoͤgend geweſen. „ 8.88. Bey dieſen Umſtaͤnden hat io kennen kennet man allhier auch kein Geld. Denn und brau⸗ man kann es nirgend anlegen. Hier ſte⸗ chen ſie het Gold und Silber noch in ſeinem na⸗ auch kein fürlichen Werth, nach feinem Gebrauch Geld; und Nutzen, das iſt, in keinen. ee ‚unlen Dar * Groͤnland Perluflr. cap. 10. P. 39. und der Straat Davis, 299 Dargegen Eiſen, das hier die beyden aber kiſen drundurſachen alles Preiſes, Nutzbarkeit en md Seltenheit an ſich hat feinen wirkl⸗ zen Werth behauptet. Man hat wohl eher einem önlaͤnder ein Goldſtück von etlichen Ducaten und n paar Naͤhenadeln, oder ein mit ein paar Saiten um Klingen bezogenes Hackbret (als womit unſere e bg darneben vorgeleget, und fie aben nach einem von den letztern gegriffen. Denn Rehenadeln wiſſen ſie u gebrauchen, und wegen des Hackbretes darf man ſich auch nicht wundern, weil ſie woffe Liebhaber von Muſick und Singen find.” Es iſt anmerkenswuͤrdig, daß man zu allen Zeiten und eh allen auch den ſonſt einfaltigften und wildeſſen Volken 432 von Vocal und Inſtrumentalmuſte antrifft. Die rſache davon; weil dieselbe ſo alt und fo allgemein ifi, uc Zweifels ohne in der menschlichen Natur ſelbſt ihren Brand‘ haben. Und diſes findet ſich auch bey wenigen Nachdenken gang klar. Der Menſch, nachdem er durch den all der erſten Aeltern die eigentlichen Urſachen der Ge⸗ nuͤthsſtige und Frendigkeit verlohren dahingegen beydes an Seel und Leib in Unluſt, Schwachheit muͤhſelige Arbeit 1. ſ. w. gerathen, iſt von Natur zur Furcht, Schwermuth, Trägheit, Traurigkeit geneigt; deswegen brauchet er noth⸗ zendiger Weiſe etwas zu ſeiner Aufmunterung. Und es it ohnſchwwer zu ermeſſen, daß die erfte Menſchen, die am beſten gewußt, wovon fie herunter gefallen „und daher guch die Beſchwerlichkeit der Veranderung am ſtaͤrkeſten gefuͤhlet, ſo gedacht haben, ihren Kummer zu vertreiben und ihr nieder⸗ geſchlagenes Gemuͤth aufzumuntern. Da fie nun vermuth⸗ ich geſpuͤret / wie das liebliche Dvinqveliren der Singvoͤgel fie innerlich geruͤhret und ihr Gemüthe in etwas aufgeklaret: fo ſtehet zu glauben; daß ſie ohnſchwer bemerket, daß es die Abwechſelung und Erbebung der Toͤne ſey, die dieſe beſon⸗ dere Kraft und Wirkung mit ſich führen, und folglich bald werden angefangen haben 5 nicht allein ihre Stimme zu uͤben, — — 300 Nachrichten von Grönland von ihrer F. 89. Wenn fie beyſammen kommen; Converf ſo muß es getrummelt, geſungen und ge⸗ ar und fanget ſeyn. Anfangs ſetzen fie fich nie Tanzen der zum Eſſen, und freſſen meiſterlich; darnach ſtehen ſie auf zum Spielen. Sie haben naͤmlich eine Art von Trommeln, die nichts ſondern auch zu mehrerer Aufweckung allerley klingendes Werkzeug auszuſinnen und nach und nach auszubeſſern. Hier⸗ inn beruhete der gute Gebrauch der Muſie, welcher ohne Zwei⸗ fel bey den frommen Nachkommen Adaͤ wird im Schwange und dem guͤtigen Gott nicht mißfaͤllig geweſen ſeyhn. Wie es aber allemahl zu gehen pfleget, fo blieb die verderbte und durch die ſuͤſſe Melodien aufgeloͤſete Natur der Menſchen das bey nicht beſtehen, ſondern mißbrauchte, was zur Erqvickung in Traurigkeit und zur Anſriſchung bey der Arbeit dienen ſoll⸗ te, zur Reizung der Wolluſt und Aufbringung ſuͤndlicher Leidenſchaften. Ja man machte bald gar ein eigenes Handwerk daraus, wie wir Gen IV, 21. ſehen, daß des aus Cains Hauſe entſproſſenen liederlichen Lamechs gleich gearteter Sohn der Jubal ſchon zu feiner Zeit ſeine Befcha tigung davon ſolcher⸗ geſtalt gemacht, daß von ihm die pfeifer und Geiger von Profeßion herkommen. Indeſſen iſt dieſe Kunſt nach ihrem zulaͤßigen Gebrauch mit deoaͤ Familie in den Kaſten gegan⸗ gen und wieder heraus, auch nachher mit dem zunehmenden menſchlichen Geſchlechte uͤber dem ganzen Erdboden ausge⸗ breitet, und von Zeit zu Zeit weiter ausgekuͤnſtelt worden. Wir finden davon überall die Spuren, abſonderlich aber in Orient, da man ſich damit die Unluſt vertrieben und zur Ak⸗ beit aufgemuntert. Denn ſo ſtehet beym Jerem. XXXI, 5. Pflanzen wird man und dazu pfeifen; und im Gegentheil clip. XI VIII, 33. der Weintreter wird nicht mehr fein Lied ſingen, anderer Oerter zu geſchweigen. So bezeuget auch Chardin Tom I. ſeiner Voyages p- 127. Cieſt une habitude: | presque univerfelle dans tout l' qrient de f’ animer au tra- vail par le chant. Et ce qui marque, que cela nat de pa- reife d' Eſprit auſſi bien, que de moleſſe da corps, «ef, qu'on obferve, que cette habitude eſt la plus forte du cote du Midi. Aux Indes, par exemple, des mariniets ne ſdau- Weine iar e NS ASIAN e N „ ein N W Ne t N It 0 1 ' wo N } und der Straat Davis. 301 inders iſt, als ein etwas breiter und rund zuſammen 5 0 geter Reif aus Thierknochen: worüber man ein fell ſtraff gezogen hat, und worauf, weil nur die dere: eite bezogen, von unten hinein mit einem Stocks einGGeraſſel gemachet wird. Dieſe Trummel ſimmt einer in die Hand, und ſtellet ſich damit in die Mitten, die übrigen ſtellen ſich um ihn herum. Bald faͤnget er an zu trummeln und zu ſingen von | rem Sifehfange , Jagden, Reifen u. d. gl. was ihm n Falle nach gewiſſen Weiſen, die ihnen bekannt ind, und noch artig genug klingen follen. Macht auch allerley poßierliche Stellungen, Gebehrden und Sprünge. Und wer es am naͤrriſchſten machen kann, der iſt allezeit der beſte Mann. Die uͤbrige anweſen⸗ de Maͤnner und Weiber ſtimmen mit ein, huͤpfen auch wohl darnach von einem Bein auf das andere. deen teuer une.corde, quen ehantant, ni a prendıe meme, qu au, milieu du chant. Les chamaux et les boeufs ont accoutume d' etre menes au chant, et ſelon que leur charge eſt peſante, il faut chanter plus fort et plus con- Ramment. Man hat aber auch den Nutzen der Muſik bey geiſtlichen Uebungen da das menſchliche Gemuͤth noch mehr Traͤgheit ſpuͤren laßt, als im leib ichen, zu er alten geſuchet, und ſie deswegen bey dem Gottesdienſt zu Huͤlfe genommen. Wie denn dieſelbe inſonderheit bey den Juden, die nach ihrem Naturel nothwendig was aͤuſſerliches und ſtark ruͤhrendes ha⸗ ben mußten, auf eine ausnehmende Weiſe angeordnet worden. Welchen die heydniſche Volker bekanntlich ſorgfaltigſt nachge⸗ affet. Und ein ieder wird bey ſich ſelbſt empfinden, wie ſehr ein geiſtreiches Lied afficire, wenn es durch eine angenehme Melodie belebet, und durch die Einſtimmung eine oder mehr beqvemer muſikaliſcher Inſtrumenten (doch ohne theatraliſchen die eitelen Paßiones aufbringenden, oder hoͤchſtens nur das luͤſterne Ohr vergungenden Exceß) dem Gemuͤthe noch allwei⸗ ter eingedrucket wird I . — Wenn der eine muͤde iſt, tritt ein anderer in ſein Seele nimmt Die Fru, und lea dae Si fen der Tauſch anſteh Siehe Groͤnlaͤnd. Perlufration p. 50, add. Nat richten von der Groͤnlaͤndiſchen Mißion p. 72; 90 und 145: in 1 \ ( | ( 1 > 1 * . | und der Strgat David, 303 habens auch die Daͤnen, nachdem fie der Lan⸗ de etwas kundig geworden, öfters anhö⸗ m mühlen,, daß ihnen ein Trummelſchlager, wieſe kommen, den Grönlaͤndern das ihre abzuliſten, ih⸗ Weiberchen zu verführen u. d. g. mehr fein derbe orgeſungen. Dahingegen hat man auch o fters ges hüret, wie angenehm ihnen ihre Trummel ſeyn muͤſſe. Denn wenn ein Daͤne dieſelbe nimmt und ein wenig arauf ſpielet und dazu ſinget, iſts ihnen eine ſolche rede und Gefaͤlligkeit, daß ſie nicht wiſſen, was ihm alles dafür wieder zu Liebe thun wollen. Es at auch das Weibesvolk noch einen Creiſetanz, da⸗ ey fie ſich anfaſſen, fingen und bald vor und hinter ich, bald im Creis herumhüpfen. Wenn See | nommen, dieihnen angenehm, ſo fangen die Wee m am Strande mit einander an laut zu ſingen und mit dieſelbe zu bewillkommen. Das junge Mannsvolk hat noch vielerley Spiele und Uebun⸗ en, als das Ballſpiel des Winters bey dem Mond⸗ hen, und andere, die man mir nicht zu beſchreiben vußte. Wobey ſie wundernswuͤrdige Proben ihrer Behendigkeit , Geſchicks, Hurtigkeit und Kuͤhnheit chen laſſen, als worauf vornemlich bey ihren Spie⸗ en ihre Abſicht gerichtet iſt, die dadurch vernuͤnftig, mtadelich, ja nuͤtzich werden. . 9. Bevor ich dieſe Nachrichten Die rön⸗ chlieſſe, muß ich noch etwas von der Auf . le: ührung und den Zitten der Groͤnlaͤnder, ee on ihrem Politiſchen Zuſtande und von ven stata hrer Religion gedenken: zumalen dabey natural. viele Ausnahmen von den Regeln, wor⸗ ach insgemein die menſchliche Handiungen pflegen bgemeſſen zu werden, bey dieſen Wilden vorkom⸗ „„ eee ‚ 5 a . 304 Nachrichten von Grönland men, daß fie ein gantz beſonderes und ſelbſt gewachſe nes Volk, dergleichen ſonſt noch in keinem Theile der entdeckten Welt aufgeſtoſſen, zu ſeyn ſcheinen. Sie leben von ihrer Geburt an in der allergroͤſſeſten Frey⸗ heit. In ihren Kinder⸗Jahren empfinden ſie nichts von einiger Zucht oder Beſtrafung der Aeltern, wem fie erwachſen, nichts von den Banden einiger Geſetze, am allerwenigſten aber von einem obrigkeitlichen Zwange. Ein ieder lebet, wie er will, ſorget für ſel⸗ ne Erhaltung, wie er es verſtehet, und die Gleichheit iſt ſo groß, daß keiner dem andern was einzureden, N weniger zu befehlen hat. Ich mache mir kein Be⸗ dencken zu ſagen, daß dieſe Leutchen in dem enen chen ſtatu ale f. libertatis leben, aber in 5 m ſolchen, der demjenigen gar nicht ahnlich ſiehet, d en viele, die von dem Recht der Natur ſchreiben, in ih⸗ ren Syſtematibus insgemein voraus ſetzen, und auf die ee Art fee $.91, Cicer. de Invent., Lib. I. cap. 2. Fuit quondam tem- pus, quum in agris homines paflım beßiarum modo vaga- bantur, et fibi victu ferino vitam propagabant , nec tatione aniui ſquicquam, fed pleraque viribus corporis adminiſtra- bant. Nondum divinæ religionis, non humani ohHcii ratio colebatur; nemo legitimas viderat nuptias, non) certos quisquam infpexerat liberös; non jus, æquabile quid uti- litas haberet, acceperat, Ita propter errorem atque in- ſeitiam cœca atque temeraris dominatrix animi cupiditas ad fe explendam viribus corporis abutebatur, &c, Derglei⸗ chen ich nur einem Heiden zu gute halten kann. Hobbes de Cive cap. X. &. 1. machet ſich gleiche Einbildung: extra civitatem fructus ab induſtria nemini certus: in civita- | te omnibus. Denique extra civitatem imperium affe. ctuum, bellum, metus, paupertas, fœditas, folitudo, bar- | baries, ignerantia, feritas: in civitate imperium rationis; | pax, ſecuritas &c. welche Worte der vortreffliche Pufehdorf | etwas ais zu den ſeinen gemacht und ſeinem Com- 9 und der Straat Davis. 305 8.91. Die Groͤnlaͤnder find einfältig, von ih⸗ ber nicht dumm; unbelehret, aber ihren ren Sits Bemüthsneigungen nicht ergeben, zu kei⸗ n er Geſellſchaft verbunden, doch umgaͤnglich, geſel⸗ 9, friedfertig, behuͤlflich . Von aͤuſſerlichen Hoͤf⸗ ſchkeitsbezeugungen und dem Wohlſtande, oder De- oro, findet man bey ihnen nicht viel. Einer bezeu⸗ et gegen den andern keine Ehrfurcht, und koͤmmt es nen wunderlich vor, wenn ſie bey den Dänen ſehen, aß einer einen andern hoͤher als ſich ſchaͤtzet, daß ei⸗ er befielet, der andre gehorſamet. Wenn ſie ein⸗ birth nicht, und dieſer heiſſet jenen nicht willkommen, oͤndern weiſet ihm bloß die Stelle an, wo er ſich nie⸗ erſetzen kann. Wenn der Fremde wieder wegge⸗ et, geſchiehet es auch, ohne daß desfalls zu beyden i Sei⸗ endio de officio hominis & eivis Lib. II. cap. 1. &. 9 einver⸗ tibet hat. Deshalben aber ſich gar gründlich widerlegen aſſen muͤſſen von dem ſcharſſinnigen und judicieuſen Juriſten ert werden koͤnnen. Es iſt ja gar unnoͤthig, dergleichen fehl- ame Vorſtebungen zu Huͤlfe zu nehmen: man hat ohne dieß Bruͤnde genug die Vorzuͤge einer beſſern Anfuͤhrung, des Ci⸗ lſtandes und allermeiſt der Chriſtlichen Regilion anzuprei⸗ en. Wenn nur die beſſer unterrichtete, der echten Philoſo⸗ hie der wahren Politie und der göttlichen Offenbarung emäſſer lebeten. on eee u N Sie find, wie Demonak beym Luciano von rechtſchaf⸗ enen ehrlichen Leuten ſaget: esse Lu. dia T 160%, a uvu anovrss d Toy vowov. Sie thun von elbſten nach dem Triebe der Vernunft; was andere wider Wil⸗ en aus Zwang der Geſetze. Seneca redet gar artig von der⸗ leichen Leuten: non erant illi ſapientes viri, etiamfi faciebant acienda ſapientibus. > 4 2 1 12 6 4 N 1 0 * 0 nder beſuchen, gruͤſſet der kommende den Haus⸗ io Obſerv. 461 ſeg. deſſen Einwuͤrfe und Gegenſaͤtze ganz in durch die Aufführung unſer Wilden beſtaͤrket und erlaͤu⸗ == N 305 Nachrichten von Grönland Seiten ein Wort gewechſelt wird. Und fo ift des ganze Umgang, den ſie mit einander haben, in allen Stuͤcken und bey allen Gelegenheit beſchaffen. Man ſiehet daraus, daß Freundſchaft ohne Complimenten, ohne Reverenzen, beſtehen kann. Sie ſind ganz ohn⸗ reinlich und ſchmutzig, mit dem Fiſchſpecke, Thran⸗ und andern Schmierereyen beſudeln ſie ihre Kleider, Hände und Geſicht, und waſchen ſich doch ſehr ſel⸗ ten. Sie waſchen auch ihre Gefaͤſſe und Schuͤſſel nicht, wenn gleich die Hunde ſie ausgeleckt haben. Sie entſehen ſich nicht in anderer Gegenwart einen Wind zu laſſen, noch vor deren Augen ihre Noth⸗ durft, die ſie drenget, abzulegen. Sonſt aber ſind ſie in ihrem Umgang freundlich und luſtig, moͤgen gerne, daß man mit ihnen ſcherze “. Denn von Natur find ſie zur Trauermuͤthigkeit geneiget. Wenn ſie allein, laſſen ſie den Kopf hängen und ſeufzen ofte, ohne daß ſie deſſen auf Befragen eine eigentliche oder beſon⸗ dere Urſache anzeigen könnten. Nur fuͤhlen ſie ihr armſeliges, unruhiges und Arbeir Mühe und Ge fahr-volles geben, und ſehen keine Beſſerung ab, Ja wie kann es anders ſeyn, da ſie keinen Troſtgrund weder aus der Philoſophie noch weniger aus der Re⸗ ligion kennen / 1 e eee viele aa, 6.92. Weiter leben ſie unter einander ſter nd in der größten Verträglichkeit und Einig ihnen un⸗ keit. Sie wiſſen nichts vom Neid, Haß, bewußt. Feindſchaft, Nachſtellung, Jank und Streit. Noch weniger vom Schlagen oder Ge⸗ waltthaͤtigkeit, von Straſſenraͤuberey, Mord oder Todtſchlag. Auch nicht einmahl vom Krieg mit den Nachbaren. Wie denn ihr Schießgewehr nicht da; * Siehe Groͤnlaͤnd. Perlaſtration p. 53+ 5 | ( zund der Straat Davis : 209 ſondern nur zur Jagd * Ge iſt. Von Aus 35 und Hurern hoͤret man nichts. Selbſt die Un⸗ rheyrathete halten ſich keuſch, und reizet oder ver⸗ ret keines das andere zur Unzucht. ® Die Dänen 2 wohl eher ein oder anders Madchen auf die robe geftellet, aber ganz und gar vergeblich. Ihre wenige natürliche Neigung zu ſteiſchlichen Lüften. zei⸗ get ſich ja dadurch merkbar genug, daß ſie, wie vorhin gwehnet, ſo ſelten zwey Weiber nehmen, da es ihnen doch gaͤnzlich unverwehret iſt. Eheleute halten ſich⸗ ſo genau an einander, daß man von Ehebruch kein Ex⸗ empel hat. Das Eigenthum kennen fe, und ein ie⸗ der laͤſſet Da andern, was er hat oder faͤnget; aber Ben hund Raub iſt was n Alles tund ſtehet offen: man hat keine Thuͤren n och 1 öfler, keine Schränke noch Rufen; ich⸗ wohl vergreifet ſich keiner an dem, was des andern Daß einer den andern irgend betriegen oder Abervortheilen ſollte hoͤret man auch acht. 8.93. Indeſſen haben dieſe deute gleſe Sie ha. Wohl kein 75 4 „das ſie, was fig thün oder ben weder deen bla, ehre: noch weniger, das ſi 1 5 7 Geſege dazu verbinde: ſondern per ſt. z 85 reit ein Geſetz, und deswegen haben und brau⸗ ist 2 chen ſie auch keine Obrig keit, als die Handha⸗ bungder Geſetze, zur Be chice der e und a Wera DE Den geord dreh “ihn 0 01 m * hal E A: 2 869 nö 10 64940 140 Ude u vom Mont nh u Arpa 0 bee 7 EURE 4 us, dium mne in fetas vertünt. 5 net Epiſt. 901 3 Ein Nr, Alſo hat Loh, Barclajas n icht unrecht geurt 25 a el Argen. Lib. I, cap 1c ſpricht U. dconginezi fua fonts, intra h s Juſtitiæ poſfet genaus ae tänc in 95 omnzum pietate non lupervacanea modo, led ing | Y 3098 Nachrichten von Grönland Rationes F. 94. Mich deucht, daß dieſe Dinge phyſicæ it nicht uͤberhin anzuſehen, ſondern, daß es ane allerdings ſehr anmerkungswürdig ſey, deute daß dicse deute die weder Ertehuns noch zweifel Schulen, weder moraliſche Buͤcher noch genöthis Prediger, ja ſchlechterdings eine ſelbſt⸗ get wer⸗ gewachſene unausgebeſſerte Vernuft ha⸗ ken fred, den, aus einem inwendigen natürlichen einander Triebe, der gleichwohl noch vieles mit den zu leben. Thieren gemein hat, oder aus einer ange⸗ bohrnen Neigung, die ſchon vor der Ver nunft ſich bey ihnen findet, und von dieſer wenig Huͤl⸗ fe geneuſt, ſo vieles als boͤſe unnuͤtz und ſchaͤdlich un⸗ terlaſſen, und dagegen vieles als gut, nuͤtzlich und noͤthig zu Werke richten. Es iſt dieſes ohne Zwei⸗ fel noch ein kleiner Reſt des anerſchaffenen Wee qur cives jam ſponte æquiſſimos ad inutilem ſervttuten adigerent. Ich glaube auch, wenn Boecler die Gronlandeı gekannt hätte, er würde ad Grotium Lib. I. c. 3 p. 200 ſo ge neral und deriſtv nicht geſchrieben haben: ordo ımperandi e parendi omni naturæ rationali ita deſtinatum eſt, ut ſocie tas et multiplicatio fine eo cogitari nequęeat. Koͤnnen abe verderbte Menſchen durch ihr Naturel und Umftände dahin kommen, daß ſie ohne Obrigkeit beſtehen moͤgen; ſo werden ja wohl die neuern Lehrer des Natur ⸗ und RUNGEN nich: fehr irren, wenn fie ſetzen, daß die volkommenen Menſchen im Stande der Unſchuld keiner Eivilverfaſſungen, keiner Obrig keit wrden benoͤthiget geweſen ſeyn. Allein es leben leide | die einzige Groͤnlaͤnder in ſolcher glücklichen Einfalt, Armutk und Um kändert daß ſie ohne obrigkenliche Herrithaft unter ich zurecht kommen koͤnnen. Die übrige Bewohner der bei kannten Welt find bekanntlich fo geartet, daß man Gott mich! genug danken kann, daß er den obrigkeitlichen Stand geord⸗ net, und ſelbigen mut der unigetheileten Autorität und Straf rechte verſehen hat e. ha und der Straat Davis. 309 Ebenbildes. Allein wenn man es gleichwohl mit dem Lichte einer aufgeklaͤrten Vernunft beſiehet, ſo befindet ſich doch, daß derſelbe bey dieſen Wilden nicht recht ausgenbet oder angewandt, ſondern wohl gar noch verdunkelt wird: ‚indem es bey ihnen nicht zu den recht zarten Strichlein oder Pflichten kommt, ſondern nur bey den allergrobſten Zuͤgen, oder ſol⸗ chen Pflichten verbleibet, ohne welche die äuſſerliche Ruhe nicht kann erhalten werden, noch der Umgang mit ſeines gleichen, oder die menſchliche Geſelſchaft, beſtehen. Anbey find ihre Umſtaͤnde fo beſchaffen, daß ſie ihnen zu den angefuhrten Tugenden, oder vielmehr zur Enthaltung von den denſelbigen ent⸗ gegen ſtehenden Untugenden nicht allein Gelegenheit geben, ſondern fie gar dazu treiben und noͤthigen. Die Unwiſſenheit des Böfen, der Mangel des Rei⸗ tzungsmittel und der boͤſen Exempel macht, daß fie in der Einfalt bleiben. Das rauhe Climat, der wenige Vorrath des bendthigten, die mühfelige Art den⸗ ſelben zu überkommen, erhält fie in der Zufriedenheit und Gleichheit. Weil keiner mehr weiß, keiner mehr hat, als der andere, hat er keine Urſache 8 über den andern zu erheben: und dieſer keinen Be⸗ wegungsgrund jenem einen Vorzug über ſich einzu⸗ räumen. Weil einer allein nichts ausrichten kann, muß er machen, daß er andere zu Freunden behalte. Er muß ihnen helfen, damit ſie ihm wieder helfen, fie müͤſſen das Gefangene, weil ein ieder ſo gut, als der andere, einer ſo viel Mühe dazu angewandt, als der andere, gleich theilen. Ein ieder muß dem andern das feine laſſen, ſonſt naͤhme der ihm das feine wieder. Zank, Streit, Feindſchaften muͤſſen fie meiden, denn ſie wurden kein ander N haben, als daß ſie ſich | | | u 3 un⸗ % un ſich gegen Leuten und Aus⸗ H. D ö e „ ene Hönder „een Sen Bu, 1971071 „It F * E 1 5 W 0 D b | w Fund der Straat Davis. 31 „ 0 ö eh \ Nationen von der ihrigen urſpruͤnglich hergekommen, und wenn ſie denſelben eine gute Mine machen, ge⸗ ſchiehet es nur aus Furcht, weil ſie dieſelbe beherzter und ſtaͤrker als ſich halten. Inſonderheit wird ſehr geklaget uͤber der Groͤnlaͤnder, vornehmlich des Weibesvolks, unuͤberwindliche Halsſtarrigkeit und Eigenſinn. Sie ſollen ſich auch eben kein Bedenken machen, wenn es heimlich geſchehen kann, den Daͤ⸗ ö nen was wegzunehmen. Widerfaͤhret ihnen von dieſen eine Gutthat, laſſen ſie keine Erkenntlichkeit Dur noch Dank verſpuͤren. Man hat mir auch erzehlet, daß als ein paar Jahre vor Anlegung der Colonie ein Schiff zum Verſuch dahin geſchickt worden, und einer er zum Manne nehmen wuͤrde. Man konnte lange die Ur⸗ ſache einer fo unvermutheten Weigerung nicht erfahren. Endlich brachte mans doch durch viele Muͤhe dazu, daß ſie mit ihrem Bruder nach der daͤniſchen Colonie kam, und nachdem man ſichs recht ſauer werden laſſen, ihr Gemuͤth redet, uuter der feſten Verſicherung, woſern fie Wittwe werden moͤgte, daß er fie alsdenn nicht verſtoſſen, ſondern nebſt der Familie für ihren Unterhalt beſtaͤndig Sorge tragen 0 wollte. 312 Nachrichten von Grönland von den daͤniſchen Matroſen fich unter fie zu weit ge waget, ihn ihrer etliche ſogleich nieder zur Erden ge⸗ worfen, einige Löcher in den Leib geſchnitten, und das Blut mit groſſer Begierde ausgeſogen hätten. Da⸗ von man doch nachher weiter nichts vernommen. Wann man aber nun aus dieſem den Zuſtand des ſich ſelbſt gelaſſenen Menſchens reiflich erweget, und dabey anmerket, wie ſchlecht derſelbe im Wege des Guten und der Tugend fortkomme: ſo haben die ſo genannte politere Voͤlker mit dem allertieffeſten Dank die groſſe Wohlthat zu erkennen, die der treue Liebhaber der Menſchen ihnen erweiſet, da er nicht nur die Uleberbleibſel des ihnen anerſchaffenen goͤttli⸗ chen Ebenbildes durch fo viele Lehrer in niedern und hohen Schulen gleichſam laͤſſet abſtaͤuben und auf⸗ hellen, ſondern durch deren Anfuͤhrung zur Morale den ganzen Begrif des natürlichen Geſetzes, auch was an dieſem noch zur Vollkommenheit mangelt, durch fein geoffenbartes Wort, und fo viele daſſelbe erklaͤ⸗ rende Predigten ihnen deutlich, vollftändig, uͤberzeug⸗ lich und erweklich vor Augen legen. Ja (daß ich es zum Preiſe Gottes hinzuſetze) weil der Menſch nicht allein zu dieſem Leben erſchaffen, ſondern noch ein beſſerer Zuſtand fuͤr ihn aufbehalten iſt, und ange⸗ fuͤhrtes alles denſelben noch nicht zu deſſen Erlan⸗ gung und Genuß bringen kann, ihnen einen Mitt⸗ ler entdecket und angewieſen, der ihnen die noch wei⸗ ter hiezu noͤthige Lehren geoffenbaret, die rechte kraͤfti⸗ gen Huͤlfsmittel angezeiget, und endlich gar durch ſeinen Tod, durch den er ihren Mangel erſetzet, ge⸗ machet hat, daß ſie ſowohl hie ruhig, vergnuͤgt und glücklich, als dereinſt in jener Welt ſelig und ewig 8. 96. leben koͤnnen. u 1 * . A a N a > 5 * 1 K 0 Wu r PR { 5 j 5 und der Straat Davis. 313 . 96. So herrlich und troͤſtlich aber Ste wir jieſe Erkenntniß für er MN Ts gebt. und erſchreklich ift es dagegen, daß keiner Xe- dieſe ſo gut geartete Creaturen ohne Gott Tigion u. in der Welt, das iſt, ohne alle Wiſ“ beben fenfhaft und Erkenntniß ihres einigen "ihr eins Schöoͤpffers und Wohlthaͤters leben, ſo Begriff gar daß ſie auch nicht einmal ein Wort, von einer omit fie dieſes allerhoͤchſte Weſen benen⸗ Gottheit. - — en könnten, in ihrer Sprache haben, ſon - ern die, ſo von Daͤnen eines baffern unterricht wor⸗ den, genothiget geweſen, ihr Wort Bud ihnen abzu⸗ borgen, und ihre Sprache zu uͤbernehmen. Es iſt hoͤchſt zu bewundern und nicht zu begreifen, da man von ie her angemerket,“ auch die Erfahrung der neuen Zeiten, und die nach und nach geſchehener Ent⸗ deckung ſo vieler vor dem unbekannter Laͤnder es bewaͤhret, daß kein Volk fo entlegen, ſo einfaͤltig, ſo rohe und wild es auch ſonſt ſeyn mag, zu finden, bey dem man nicht einige Wiſſenſchaft von Gott ange⸗ troffen hätte, wenn fie gleich noch fo dunkel, ver⸗ derbet und irrig, ja gar in Abgoͤtterey verkehret iſt, wie es doch moͤglich ſey daß gleichwohl die armen Groͤnlaͤnder ſo gar aller Kundſchaft von Gott erman⸗ geln. Ich bin lange angeſtanden es zu glauben, habe es aber endlich glauben muͤſſen, da alle, die ich ge⸗ ſprochen, mich verſichert, auch der Autor der Groͤn⸗ laͤndiſchen Perluſtration, der des braven Mißionarii EDF · n din TCeie. Tuſcul. Qua, Lib. 1. cap. 3. Quod nulla gens tam fera, nemo omnium tam fit immanis, cujus mentem non imbuerit Decrum opinio. Multi de Diis prava ſenti- unt; id enim vitioſo more effici ſolet; omnes tamen eſſe . 2 ? vim ac naturam diuinam arbitrantur, 314 Nachrichten von Grönland Herrn Egede Nachrichten zum Grunde geleget hat, it lezten Capitel ebenfals bezeuget, daß dem in der The alſo ſey. Doch iſt wohl gewiß genug, daß ihre Bo älter ehedeſſen werden von Gott und der Religio einige Wiſſenſchaft gehabt haben. Wie fie abe dieſelbe fo gar verlieren koͤnnen, iſt deſto unbegreifl cher, da ja die Aeltern, wenigſtens die Muͤtter, wa ſie von dergleichen Dingen für Begriffe haben, ihre Kindern allemal pflegen einzufloͤſſen. Und haͤt man nicht vermuthen ſollen, daß ſie wenigſten nach und nach wiederum, wie andere ſehr wild Voͤlker gethan,“ die Augen gegen den Himmel wu den aufgehoben und die Wohlthaten, die ſie von de Sonne zum Exempel ſo fuͤhlbar genieſſen, aner kan mithin derſelben einige Ehrbezeigung erwieſen haber Allein ſo wiſſen dieſe Leute ſchlechterdings von keine Gottheit, auch von keinem Goͤtzenbilde, noch eim ger Beꝛeugung, die einem religioͤſen Dienſte aͤhnlie ſehe, das allergeringſte. Ein Tag in der Wochen, in Monate, im Jahr iſt ihnen fo unheilig als der andere Crxfiar de bell. Gallic. Lib. VI. cap. 21. Isorum nu mer eos ſoſos ducunt (Germani) quos cernunt et quorun Pl operibus aperte juvantur, Solem, Vulcanum:& Lunan Welches und ein mehrers fih auch von den heydniſchen Is laͤndern ſagen laͤſſet. Es klinget ſehr erbaulich, was von ei nem der erſten Beſitzer Islandes, namlich ‚dem; Thorkel mit dem Zunahmen; Mana, d. i. Mond, erzeh let wird 91 ihm ſeine heydniſche Landeslente dieſen Beynah men Spottlbe fe beygeleget, und zwar aus keiner andern Urſache, quam quoc a Lunæ aftrorumque opificio admirabili aliquid de invifibil: . opificıo colligendum ftatuiffet, qui quoque jam moriturus, fe in locum foli adverſum efferri fecit „ cemmendando ſe in manus illius Dei, qui ſolem creaverat, Landrama p. I, cap. 9. ‚Ang, fona Specim. Islandic. ect. I. cap. 1. 0 8 Ni A ie 2 25 che n r⸗ uͤr⸗ 316 Nachrichten von Grönland natürliche göttliche oder teufliſche Kraft haͤtten; fon dern ſie thun es nur bloßhin deßwegen, weil ſie ge ſehen, daß es andere alſo gemacht, und gehoͤret, da es gut oder dienſam ſeyn ſolle. Doch muͤſſen fi Hexen und Sexerey glauben. Denn im Jah 17425 als einem Groͤnlaͤnder feine Tochter und alte ſter Sohn, die er ungemein liebte, an der damal⸗ wütenden anſteckenden Seuche verſtorben, hat es ſich zugetragen, daß derſelbe eine fuͤr eine Hexe gehalten Frau aus der thoͤrichten Einbildung, als wenn fi mit ihrer Hexerey fein Kind getödtek, auf der Stell erſchlagen. Worinn ihn das Kind ſelber beſtaͤrket indem es in ſeinem lezten vorgegeben, daß die Geſtal deſſelben Weibes allezeit vor ihm ſtuͤnde, uͤber ihr heyete und wie er geſagt, ihn toͤdtete. Herr Egedı gedenket in feiner Nachricht p 6a. daß er bey wei terer Erkundigung erfahren, wie die Groͤnlaͤnder ver meinen, daß ſo bald der Menſch ſterbe, die Seele ſo ſie Targneck nennen, von dem Menſchen in der Himmel fahre, der Leib aber in der Erde bleibe und verweſe. Und dieſes iſt die Urſache, warum fir den Verſtorbenen, wenn ſie ihn begraben, ſein im Leben gebrauchtes Fiſch⸗ und Jagd⸗Geraͤthe beyle⸗ gen, zumal ſie in den Gedancken ſtehen, daß derjeni⸗ ge,, ſo ſterbe, anderwaͤrts wieder lebe, wo in Menge Rehe zu jagen, und Robben zu fangen u. d. g. wo aber oder wie lange, wiſſen ſie nicht, am allerwenigſten aber, daß der Leib auch einmal auferſtehen werde Dieſen elenden Menſchen waͤre nun ja wohl ſehr zu wuͤnſchen, daß ihnen die Gruͤnde der wahren Reli⸗ ligion mögten ernſtlich beygebracht werden. Zumal dieſe Menſchen mit Luſt anhoͤren, was man ihnen von Gott und deſſen Schutz und Segen, von einem | 1 4 4 nge zn⸗ künftigen beſſern Leben u. d. vorſaget, auch es Billig annehmen und ſich ſelbſt damit troͤſten. Es it auch damit ein ruͤhmlicher Anfang gemacht wor⸗ den. Was dazu Gelegenheit gegeben, und wie es damit abgelauffen, habe ich gleich zu Anfang dieſer Nachrichten 1. §. p. 149. S. erwehnet. Nachdem aber die Colonien gröffeften theils aufgehoben, und En Groenlandıa ſeripra in 8vo, in dem Catalogo der Danes⸗ ki | gund der Straat Davis. 3) 318 Nachrichten von Grönland ſchollen und vielen Steinen. Neben ihn legen fü zum theil zerſchnitten das ihm gehörige Fiſch⸗ und Jagdgeraͤthe, als Both, Bogen und Pfeile, Wurf, pfeile u. d. g. denn die Hinterbliebene maſſen ſich ja dasjenige, was dem Verſtorbenen zugehöret, in kei⸗ ne wege an. Sie halten auch den Todten fo unrein, daß Feiner, als derjenige, der ihm am nechſten ange⸗ höret, den Cörper anruͤhren darf. Wie ihn denn der⸗ ſelbe auch allein aufm Rücken zu Grabe tragen muß. Sie betrauren ihre Todten gar ſehr. Die Blut⸗ und Schwaͤgerlichverwandte kommen anfangs des Tages dreymal, nachhero zwar ſo fleißig nicht, doch ofte und faſt ein ganzes Jahr durch beyſammen, ſetzen fich nieder, nehmen die Kopfe in die Haͤnde und ſtem⸗ men die Ellenbogen auf die Knie, betrauren und bes ) weinen den Todten. Venlaſt der Berſtazengle ne Anverwandte noch Freunde, laͤſt man ihn woh ohnangeruͤhret an der Stelle liegen, da er verſchie⸗ den. Die Urſache warum, iſt die vorhin angeführte eingebildete Unreinigkeit, die auſſer den allernaͤchſten An verwandten alle uͤbrige beſchmitzeet. Wo die⸗ 8. 29. Zum Beſchluß will ich meine urſprüng- dleſes ſo beſondern Volks zu weiterem berkom⸗ Nachſinnen hier kuͤrzlich anhängen. Je men. ſtehe in den Gedanken, daß da die Vor⸗ fahren dieſes Volks aus Nordaſien von den Samojediſchen oder Syberiſchen Tartaten he ſtammen, und nach Art der fruchtbaren nordischen Volker, von den ihrigen ausgejaget und eine neue Wohnung und Verbleib mit Vertreibung der alten Beſitzer ſich zu ſuchen genoͤthigt worden. ee Siehe Groͤnlaͤrdiſche Perluſſration p. 48. er 15 | | j n und der Straat Davis. 31 vielleicht durch Nova Zembla * ihren Weg genom⸗ men, und in Oſtgroͤnland (weil ſo wohl dort als don ihrer Herkunft erwehnen ſie nichts. Die Wil⸗ den in der Straſſe Davis haben unter ſich eine Sa⸗ ge, daß ihre Voraͤltern, als ſie in dieſe Lande kommen, die alte Einwohner todt gefchlagen, aber von derſelben Abſtammung wiſſen ſie noch weniger Bericht zu ge⸗ ben, als von denen ſie durch die Eisgebirge und Eis⸗ meere mehr und mehr abgeſondert worden, Darüber ſie ſo gar ihre alte Religion und alles vergeſſen haben. Indeſſen gruͤndet ſich meine Vermuthung auf die vielen Aehnlichkeiten, die ich zwiſchen den wilden Groͤnlaͤndern und jenen Voͤlkern an der Leibesge⸗ ſtalt, Tracht und Lebensart finde *. Die Niſo⸗ vier Tungu 8. * 2 25 ee n 47 e Dieſes hat um f eher geſchehen können / da, wie nun⸗ mehro zuverläßig ausgefunden two en, Nova Zembla vers 5 mittelſt eines Ihm an der Oſtſeiten bey Ausfluß des Oby mit Siberien zuſammen haͤnget. ER, * * 94 n * we a und Oficheil von Europa ꝛc. in der Einleitung p. 17. Siehe de Bruyn Reizen over Moſeou &. cap. 11, & Tabrands Ides Reize cap. 19. p. 116, s 0 n * . N | 7 * — — hier die Thaͤler damahls mit ſo vielem Eiſe und 8 1 ac ietziger Zeit annoch nicht angefüllet, noch je Arme von der See, die ſie etwa uͤberzuſetzen ge⸗ habt, mit ſo vielem Eiſe, als dermahlen belegt gewe⸗ en) eingedrungen; und nachdem fie die daſelbſt an⸗ getroffene Chriſten ermordet, und ſich an ihrer Stel⸗ ſeniedergelaſſen, und einen Theil der Ihren hinuͤber nach Weſtgroͤnland geſchicket, die es mit den daſigen Ehriſten nicht beſſer gemacht. Die Geſchichtſchrei⸗ her nennen dieſe neue Gaͤſte die wilden Skrellin⸗ ger und ſagen, daß ſie die Chriſten ausgetilget, aber —— — . ee . — haben Ruder mit einem Blat auf ied⸗ EEE 1 % Ä we⸗ Siehe Strahlenbergs Nord⸗ — — — „er; BR 5 R 9 2 0 j 1 / 32⁰ Nachr. von Grönl.u. der Straat Davis weder End, nehen auch ihre Geſichter mit Figurer durch wie die Groͤnlaͤnder!, Der Herr Baror von Palmberg, der als Koͤniglich Schwediſchen Gouverneur von Finnland geſtorben, hat mir erzeh⸗ let, daß als zu Anfang des lezten Krieges die Ruſſen in Liefland eingefallen und auch fein Kirchdorf gepfün; dert, Diefelbe von dergleichen Tartaren bey ſich ge habt, die ſeinen Prediger, einen jungen Mann und wohl bey Leibe, ſo bald fie denſelben erblicket, ergrif⸗ fen, zur Erden geworfen, ihm an etlichen Orten des Leibes Wunden geſchnitten, und daraus das Blut wie Tygerthiere geſogen. Welches andern der Zeit mehr begegnet. Ein ſolch unmenſchliches Verfah⸗ ren mit einem daͤniſchen Matroſen habe ich vorhin von den wilden Groͤnlaͤndern erzehlet. Es wuͤrden ſich auch dergleichen Spuren bey weitern Nachfehen noch mehr finden. Ich uͤberlaſſe aber dieſes an⸗ dern, die mehrere Muſſe dazu haben und eile zum 115 0 . Ai } > 5 ee 8 5 66754 N i RR ; 45 er 4 n 1 an 16. * ple ION A RIO LYM. 1 B. Die Monte, welche d über die Joländiſchen Wöeter, und baber⸗ lich Confonantes geſetzt zu werden pflegen, hat man hier in Er⸗ mangelung dergleichen Schrifft weggelaſſen. 25 1 N MIN A. Soelskin, Sonnenschein, Se 2 Cap: I. de Deo. | ane | hei Gott, Gud. 105 Soelen gaer nede, die Sonne Gud Fader, Gott der Vater, e Sac kenac tar- Sud Auguttax. pP? Guds Sohn, Gottes Sohn, | * 3 Ad ed Niänga, u. Maane, der mond, Kauhmeh? En an Gott Stierne, Sterne, Ulloiach. * e Lyß l. Dag, Licht oder Tag, der e ar Ex ART Ne h Anars ah, i. e. Gottes Ur dem, man hat kein ander Der ag, Ullach, eden 1 Ulluit. N pen n Weſen Morckit, finſter, Taack. Ska N der Schöpfer, Se. Natt, = Nacht, Unnuach. narſoe. 5 Cap. 3. de Igne: ni die Schöpfung, 8 ga Heer Ignach, Gniſt, Funden, Ignitfet, Kein * Here dae Ildſtern, Feuerſtein, IE a a EEE "Rt, Hrsg 9 878K . En Lampe, Lampe, Kollech. | Se Tongarsne, TER Rögen, der Rauch, Igga five Bi Cap. 2. de Mendo. 5 utſchluchtkull, gusgelbſchte Kohlen, die ſich! wieder an⸗ Ne, Nr Himmel, in e laſſen, Auma. * Jorden, die Erde, Nun Aske, Asche, Aeklz. Soelen, die Sonne, Sek. n de Acre. nach. ˖ Lufft, . Silla. N A 1 Ele, 322 Skyer, Wolcken, Ws. 5 | HN Allacknach. Vind, Wind, Annoe. Cap. F. de Aqua, 1 Band, Waſſer, Imack. Bech, Bach, Koveitſiach. f Elfv, Fluß, Kock. Haid, Meer, Imach NT, Etvöm, Strom, Sarbach. Bolge, Welle, Malich, In. 4 lich. N er Seed Fhuth, Uglipoch, es iſt Fluth. Fiete Ebbe, Dinipochs es iſt Ebbe. En Vuͤg Jawieg, s Sinus Kan. | | | Bey be Talckſtein, Hal Stiel Muſchel, Muſchel, 8 gert ue E Oe, 9 81 Kickertach. Sun Straſſe, Tünnua- Skyer, Schaͤren, Iekarloch. Cap. 6. Nubes. | Efyer, Wolcken, Nüjæ. a 8 . Taage, Nebel, Py- Oc. Regn, Regen, Skielluch, . Det regner, es regnet, Skiel- lupoch. i | Hagel, Netakornet. Snee, Schnee, Aput, ine „„ Kanıich.- + Sie Froſt, ſcarcker Frost; 0 Draabe, Tropfen, Gute. — Sarmeck, ſ. Sicko. | Torden, Donner, Källach. Cap. 7. de Terra. | 0 rd Muſd, Erde, plone. 1 a We. Kroig Solf, | Cap. 8. Arbores et Tertz, BR Bierge, Berge, Kackarsnach. Hoͤge, Hoͤhe, Huͤgel, Kackat. Slet Marck, ſchlecht Land, Eben Land, Nachfeit- "finch. * ’ E [. ‚Greg, eine we, Iquit. u Sand, Sand, N 1 Moſſe, Mooß, Oryt. 5 Ertz, Metall, Ignach. Steene, Steine, Ujsckket, Blper eller Tinn, Bley 55 „ Zinn, Ackerloch. . Jern, Eiſen, Sauvich. en Kaaber, Meßing, Kupfer oder Meßing, Kangilach. Vetteſteen, Wetzſtein, Silich. Concha, loch, Kiblekujach, fructus. Tran, £, Skofv, Holtz, 85 Wald, Opich. 90 | Roed, Wurtzel, Socleit. 1 Blade, l. ‚ev, Blat aber Af buygen Tu 15 Stoch, . abgehauen Holtz, Keſuk. * Herpix, Haartz, Kurfoik. 00 > Enebär traͤe, Wuchelden, avallakajarſet. Lyng, - Paunakarſit. Blaa Baͤre, Seiten Kintarngét. Kraͤche Bar, eine Ar bon. f | tzer * N 9 5 An han 95 0 a 1 Pog- Spike "Bir, eine Art bald als J Johannisbeeren, Kin- jurnet. a lte Bär, eine Art Brom⸗ melbeeren, Okforneh, Odaun, Angelica ⸗ nel, | | Quaun. Cap. 9. Ankh Et Dinr, ein Thier, Nerſüt. Berne Tuck⸗ Bidre, Päär, Nennoch, . Refv, Fuchs, Kakaka. Haare, Haſe, Ukallich. Enhoͤrn, Eichhorn, Tuach. yes: Hund, Hund, Kimmech. Cap. 10. de Avibus. Fygel, Vogel, Tingmiach, 18 Piarenejkach. Vinger, Fluͤgel, Sulluit. Eg, Ey, Meénnich. „ Unge, ein Junges, Piarach. Ryxe, Schneehuhn, Akeir· ſit. Rafvn, Rabe, ee Falche, Falcke, Kickſoiarſu- das, Gans, Nalech. Anden, Endte, Kachletong. Maage, eine Meve, Naviat. Lomme, . Lumbe, Apa. Triſte, - Sarbach. Eeder Fugel, Eider Endte, 5 Mevelech. | et 1 Cap. 12. Homo eiusgue Oern, Adler, Nechtoarlich. 5 nr. : Orm, i. e. Mach Wurm, Ko- perloch. | Loppe, Floh, Pilleetach, Nen Luus, Laus, Komach. Myg, Mücke, ipperget. A Cap. IT. Ss Pifcibus, 5 Fiſck, Fiſch, Nechpia, Auli- falıket. Valſiſck, Walfisch, Arhack, Hoallfiſch Barder, Walſtſch Baarten, Sokach, Cache- lotte: Kiotelic. 1 3 am | Lap EkKkalac. Toͤrſk, Dorſch, l. Raul law, Ovach, Saölich. | | Ulcke, Knorrhan, Kanallöche Flyndter, Plateiſſe, Oköe- | tat » 2 ; Quete, Dueite, Hellutt, Ne» taenach. Raabe, Robbe, Siepund, Puſa. | Rodſisk Sullupadfiet, " 4 Rogekald, Nepiſet. e Steen⸗ Bid, Steinbeifen | Kiutilich. 5 } : membra. 1 Et ar ke, ein Menſch, Innut. Et lider Barn, ein klein Kind, deck ic l. Nalluclanguach. Ung Perſon, junge perſon, innurfütveifiach. 18 Gammel Mand, alte Mann, Utockach. Pige 7 ein Kind, weib⸗ & 2 lichen 1 224 chen Geſchleches, Nivi- achſach. Pige, Magd, Niviachſeiſia. | Quvinde, Frau, ‚Agna ; Give Kona. Gammel Dvinde, alte Frau, 1 . Membra boris Hofvet, Haupt, Niakoä. Foͤdder, Fuͤſſe, Niuch. Hals, Kongeſia. Achſell, l. S ulder, Tuvich, Strube Kahle, Igger» Nache, Nacke, Tunnuſoa. Bryſt, Bruſt, Ecklarroa. EN Ryg, Ruͤcke, Kulleg. Broͤſt, Bruſt, Mamma, wien. Brbſt, Vorter, Wartzen, Zi ‚Ken, Mill O. Bug, Bauch, Naiſact. Bibel Nabel, Kallitzla. Bludhell „ Usna, . Arm, — Tallich. ˖ N Albue, Ellnbogen, Ickuſia. Suͤde, Seite, Tullimaot. Haand, Hand, Akſeit. . Hoͤgre Hand, rechter Hand, Fallicpia. = Venſtre Hand, lincke Hand) ee \ f Hoffte, Hoͤffte, Sibbis. Rumpe, Hindern, Nulloch. Been, L Skinchel, Bein, Kanah. Laar, dicke Bein, Oppetich. Knaͤe, Knie, Sæckoæ. i Auchler, Enckel, Tinumusoz. A nhang. Hall, Ferſe, inis Pande, Stirn, Kavo cr. Fuß, Iſickaka. ? Foedſoele, Fog, a. tugne. Foedblat, - Iſagei. e Taͤer, Zaͤhen, Ingoei. e Stor Taer, groſſer Zaͤhe, Putroa. Under Halen, Unter⸗ „Hocke, Magnei. a Hofvet Haar, N Nuckietcka. Dem, O Ohr, Siuta. 5 4 Anſicht, Angeſicht, Kinag. Oege, Auge / Irſich. 9 Oege Steen, Augapfel, Kim mera Oegen Laage, Augenlieder, Iſanamia. Oeyen bryne, Augenbrau⸗ nen, KRuptu e. Naͤſſe Naſe, rg auch Ringera. Mund, Kanerä. 4 27 Kinder, Backen, Ulle. Hage, Kinn, Toblux. 10 ö Laber, Lefzen, Karloch. 29 Zunge, Ocka. Tand, Zahn, Kiutich. Naͤfve, Fauſt, Erechpel. ö | | > 1 x flache Hand, Bote, Bohle! in der Sand, | Kapfuri. Finger, Akſeit, lie Tickurg. | Leed, Gelencke, Naukuſikä. Naͤgell, Noͤgel, Kuckich. e Leichnam, Tim. Hud, N | ) Anhang. ji 20 die u; Amiag. 1 Kiuͤd, Fleiſch, Neka. Been, Bein, five Knochen, Ssaunga. ‚ Subvolle, Eingeweide, In. Hierte, Hertz, Umattä. Maft ve, Magen, Na. | Erle Leber, Tinno& are, Blaſe, Avactact. . 5 a f kare, Dreck, An. 9 1 neox 4 Hirne, Gehirn, Karachſa. N 1 er > N 0 Noce. Bloed, Blut, Auck. Rygbeen, Rüͤckgrath, Kui- pickaka. 1 Stifobeen, - Tullimeifi ka. ‚Siälen, die Seele, Tagneit. | Cap, 13. de variis Supel- lectilibus & Veſtibus. Fiſke Redſkab, Fiſchgerä⸗ the, Auliſaut. Angell, Karlüſa. Garn, Netz, Kachſutich. Alles Geraͤthe, was zur Fi⸗ ſcherey und Schiffarth gebraucht wird, heiſſet mit einem Worte: Puſenut. Baad, Both, Umiach. Bue, Bogen, Peſikſe. er. Pfeil, Kachſuth. oͤrſe, Aulemich. | Bat ungen Uſut. achkidel, Blechen 3 N 0 keſſl, 5 Oele / Bier, Karjutich. N Sye Ring, 325 Tua we hoͤltzerne Sul fel, Pogetach · Ste, Allaxich. Toͤnde, Tonne, Neppathit. Stoel (Bench, Stul, oder Banck, Iſiatac . Kande, Kanne, Emungefoch, Glas, Kaumerſoit. Sax, Scheere, Keijutich. Syn ⸗ Nagel, Nehenadel, Meckul. Knappe Naadl, Spel⸗ Na⸗ del, Kuckelich. | Nehering, Te- | ckeriack. Kiortel, Rock, Annoach- En Skind Kiortel, ledern Rock, Kappite ich. Buxer, Hoſen, Karlich. Knapper, Knöpfe, Nautieh. Hoeſer, Struͤmpfe, Aleke- nich. Handfke, Handſchue, Keks. tich“ Hufve, Haube, Neffäch, Traad, Drat, Fadem, Ack- tucnarach. Skoe, Schue, aach Stoͤffler, Stiefeln, Kamich. Cap- 14: de partibus De mus. Boelig Platz, 100 Platz, Inna. | Hung, Haus, Iglod. - Zelt, Gezelt, Tappech. Dor, Thuͤre, Mattua. Noͤgell, Schluͤſſel „Mattuach- ſaut. K 3 Guͤlff 326 Gulf Pflaſter Nettach. Vindue, Fenſter, leselach Loͤfft, Soller, Kalliah. n Geſperre, Sparren, g Pupelich. Oexe, Art, Beil, Nabe. Nafver, Roͤr⸗Bohre, Keib- lorach ſ. Ketula. Sag, Säge, Plechtüt. Bord, Boort, Seitiliach. Deive, Ofen, Kirfärbiah, A Cap. 15. Faber aerrarius. Smed, Schmied, Sabbioch. Bloͤſe 25 Blaſebalg, Sab- bichſäh Hammer, 2 Kantach. pin e Kiki | Ful, Felle Ajomich. > Jern, Eiſen, Sauvich. 5 Cap. 16. de Itinere et na- vigatione Vey, Weg, Ackufinak, Reyſe Kammooch., Staf, Stock, Ajaupia. En Baad, Both, Chalou⸗ | pe, Umiach. En liden Baat, kleines Bit: chen, Rajah. Ein groſſes Weiberboth, Ku- nikaijah. | Eu Schiff, Ummiachfir- Saat Seegel, Dingerlaut. Mafter, Maften, Napparaut. Karer, Riemen, Flle: E- put. Anberz. S tyrr, Huber, Altes See Tofv/ Aklunach. 77 nz Raͤe, Rahn l. Segelſtange, Sennerüt aa. Flor Flagge, Btgel, . bol i fa, ‚iR, "Cap. 17. n Bog, Buch, Eruetoeroch, L . N e Schrifft. 1 Pen, Feder, Suluch. 4112 48 Sprache, Oka- | Cap. 78. ee Stecheftab, Verwandſchaft, dauer Vater, betzta, An- gütta. Moeder, Mutter, Agnah, f. Oſiooch. Sruceponmelid) Doinde, Nartufoch Gin, S Sohn, Wegs Er. | nerk Dotter, Dochter, e 2. Schwieger⸗Bater, Seckia. Fader Broeder, Vater Bru⸗ der, Aka. Broder, Broeder, der älter fie, Angejuoa. Broder, B Broeder, der juͤng⸗ ſte, Nuk de Söſter, Schweſter, Noyä. | Soͤßkind, Schweßerengt Kallangei. Born, Kind, Kittongei. 12 m | Forildem, orten, An- 1 ben 1 Liudebarn, Kindestinder } Nalluvianguach. ö Herre, Herr, Nallegach, Tiener, Diener, Kibja- Ca 19, Mercatura, Varig. Kiobmanſkab, Kaufmann⸗ 87 ſchaft, Neokitichſach. Speill, Spiegel, Taractoch. Perler, Perlen, Sappane. Kiſte, Kaſten, Itlabich. Kaardekling, Degenklinge, Pennamich. 1 a Meifer, Ingelich, 5 En Stat Schale, Poye- tach Eiſtaſpiern j Schobeeſen Uglemich. Puppetöge Puppenwerc⸗ Pinſemich. Et Menſtebillede, Mens chen⸗ Bilder, Innuerach. Et malet Billede, gemahl⸗ tes Bild, Wien, Nomina Adjectiva. En ander, ein anderer, Aip A* 5 Alcſormeget 4 allmaͤchtig, w Kait. ! Alle og Enghver, alle und jede, Tomarmic. \ Beedſkna, better? Sernekau. Blind, blind, Tackpeiſoch. n Jachtuing, Ik- e A nha ng 32 Bedrßfvet, benübt, Alliuſa- toch. Dum, Laus, dumm, Okai- ſoch. Doͤfv, taub, TuMiliaactoh, Elendig, elend, Piara. Fiendſt, feind Kigagnakau. Fremmet, fromm, 1 1 J ach. Feed, fett, poellekau. Faae, wenige, Ikekau. Fuld, voll, Ullikartoch. N Furchtſammlig, — Nartuſoch. Forſtaͤndig verſtändig / ; si lakaetoch. Gammell, alt, Trieb Glad, froͤlich, Happactock- Hpid, weiß, Kakoctut. Hoye, hoch, Tecke kau. Halt, lahm, 8 Sebbütſaeh. Haard, hart, Magnars. Pen heßlich, Pinneitfor- ſuach. Hung rig Kalika Halfvdelen, halb, Ila. Hvorſtor, wie groß,! e : angitiſoch. Haͤs, Kagnamaſoch. Haſtig, geſchwinde, Tuevio- | kau. N Hvas, ujefvn, uneben, Man- neekaũ. Ri Hoordan, Kannoflach, 2 Hvormange, wie viel, Kap- ſevic. E ſkarp, ſcharff, den och. > Soorfonhe, Same. * 4 Jefva, 328 Jefva, ſchlet, ſchlecht, eben, Mennipäh, ſ. Mennipoch, Idelig, jeglich, Ipſalioch. Klar, klar, Kaamerſoch. Nivingarfoch; Karrig, karg, geitzig, Erlig- toùgoach. Kort, kurtz, Neaka. Krum, boyet, krum, gebogen, Konſtig, künftig, Ange koch. S Kloeg, klug, Sillackactoch. Lad, faul, Tigach. Lanpſon, langſam, Tuevekän. Lang, lang, Teckekau. Lang der fra, weit davon, Ungeſekau. | Liden, klein, Mie kerſunguach. Led, leicht, Okichpoe. Loynagtig, luͤgenhaftig, Sei- glotorſuach. Mager, mager, Sello kan. Mett, mittelmäßig, Kaflile- - Kan. | | Mild, milde, zart, Samivoch Nyn, neu, Nute iſiach. Kar, ved, nahe bey, Sanniank. Nogle, einige, Illei. | Ofventill, oben zu, Povan£. Ofverfloͤdig, uͤberfluͤßig, A- marleken Som er Magentil, Illaetut. Raadt, Okangiſoch. Rund gafve meld, Erlitou- gilach. 5 5 Rug, reich, Piſſæckichſorſu- Ach. es Roͤd, roth, Aupallätuch, Saa mange, ſo manche, Ima- f | nenich, Ä 99 85 Salt, ſaltzig, Tareoch. 2. Snefve, Trang, lgedrange enge, Tettoaa. Skaldet, Nyah Kangiſoch. Sterch, ſtarck, Ne koakau. Be. Slibrig, Schlipferich Koal⸗ fekau. 5 Sod, füffe, Tirugaſnukakad. Ubvaß ſtumpf, ipkekan. aa ſtor, fo groß, Taima angitiſoch. I Sbarß, hvaß, ſcharff, ippeck⸗ kau. Sa 4 3 Skioͤn, ſchöͤn, Pingakaud. Saadan, ſolcher, Emaitoch. Skalchegeig, ſchalckhafſig, Akpalingnach, n'naſſuach. Trett, zaͤnkiſch, freitig, Kal. ſekau. Toͤr, duͤrre, Pennakau. b ſvar, ſchwer, Okimaa« au. hir Tom, lät, ſedig Nunpatoch. Tynd ſmaall, dünne ſchmahl, Saak aud. . Toͤrſtig, durſtig, Immere kau. Ublue, unverſchaͤmt, Ikton⸗ gilach. RN | Ung, jung, Innuſutoch. Uvittig, unwitzig, Sillakan- ine Vred, fortonet, boͤſe, zornig, Ningaetoch. Be Adverbia. Ja 17 Ap, illam. Ney, nein, Nagge. Sa faa, ja fürwahr, Songeng. | Pro- 1 Anhang. Pronomina. 9, Ich, Uanga. - Ibbli. RING Una, Ubba, T 125 Hand, er, 1 Win f i Vi, wir, Uagat. 8 ihr, lllipfe. 44 / dem, ge Ocko, tauko. Det, es Pu Macko. er Noget, jemand, illec. ee Numeralia. er 1. Attauſe. EN 2. Marlue. 1 3. Pingaſut. 4. Siſſimat. F. Tellimath. 8. Arbonet. 7. Arlech. ſ. Albbiee: marlue, 8. Arbonec, a Te ; 9. Kollinilloet. 10. Kollitnn. 11. Arkanget. 12. Arkanget marlue. 13. Arkanget pingafüt. - 14. Arkanget ſiſſimat. . Arkanget tellimat. 16. Arbaſanget. 17. Arb. marluc. 18. Arb. ingalut. 19. Arb. ſiſſimat. 20. Arb. mak, A*. 18 885 Verba. Aabner, eröfnen, Matuerpoc. NB. tertia perfona une Ben Anakfato- po h. 3 1 * BG au- 1 329 Achter, erachten, vermeinen, Nallecpoch. Adlyder, num, gehorfam? I In- ‚ertipoch. Aelder, Nerrioch. Aeldis, Innokoellopech. Afbroͤder, abbrennen, Opa. Albryder, abbruͤhen, Nap- pua. ale, abſuchen, Piglayto- Afbugger; abhacken Kippuä. Afkratzer, abkratzen, Killiac- topoch. Afskller, abſchäblen Auvi- capoch. Antender, ckakpa. Arbeyder, arbeiten, 1 e begehren, Piomo- Och. anzuͤnden, Eki- Diver, beben, Seiuepoc. Baͤrer, heben, tragen, Tyı- racpoch. 3 Bange vaͤre, bange werden, Eiſikanga. | Baͤrud, austragen, Atiniepä, Bancher, klopfen an die Thur, Kaupach. Bedecher, bedecken, Mattuäh, | Beder (. befaller, gebieten, befehlen, Ilnepp a. Beder, inderlich, Inchſiapoe. Bebröfver En, jemand bes trüben, Aliufapa Bekommer, bekommen, Pyä. Beleer En, einen beleidigen, Iglugtiga. aa 7. K 5 Be ropoch. Beſeer, beſehen Irſiga. Beſt Eimer, befehirmen, s Sar- nid. | Beſeplder, beſchudigen par Belge, beſuchen, rieker Zepnnen beſpeyen ; Killa. Beule Besaplen, Ackiller. poch. Buͤder, biethen, Kaccki. Bier efter, nach etwas war⸗ ten, Ütäekya. | Binder, binden, Kiltarcho- poch. | Bläfer, blaſen, Satuapoeh, Bluͤder, gioͤr, mild, erfreuen, Imangecpoch. | : Blifver, feed, fett werden, | Ä Drifver hen, hintreiben, A- Puellopoch. Blifver warm, warm wer⸗ den, Kiſſalapoch. Blifver kaald, kalt werden, Kiaglagpoch. Blifver vreed, böfe werden, Ningapoch. | Bloͤder, bluten, Meitlapoch. Bluis ved, ſich woruͤber (ha men, Iktöpoch. Boyer, biegen, Niuktipoch, Bortgaar, fortgehen, Aula- | boch. Braͤnder, brennen, Opa. Bruge, braugen, Attopa. Bryderaf, e Nap- 1 1 * Anhang. Siber beben org en niebetrehen | Perpä. RN | Sorte, beiſſen, rens. Wi ci ir u re weren ane Pas ; u 77 DD. Dagis, es wird Tag bann. poch. He Danzer, tantzen, Ketichnach | Dier, gedeyhen, Mellupoch. Doͤer, tödten, Tokolechpoc., Drager Aanden, reſpiriren, Athem holen, malen kimacpa. Dragerfra, wegtragen, 5 lapoch. Drager⸗ floeaf, „die Schue abtragen, Kamillapoch. _ Een treffen, Tockopa. , Dricher, drucken, Imacpoch. jactapoch. 5 Droͤmmer, träumen, , Sing topoch. Dryber, tropfeln. und viel ji leicht treiben, ſieſen uf, | ſilapoch. . Effierfölger, nachfolgen, Ma 14 licpa. ‚Ever, zueignen, [. eigen 1 gehören, Pie. Elsker, lieben, Neglipoch. Elsker, igien, wieder lieben, Ackingacpa. N | Ender, endigen, Nara Er bange, bange ann 0 N er glad, frölich ſeyn, Tap- paepoch. Er god for, es iſt gut davor, Aktun gila. Er heed, es iſt heiß, Onakau. Er haͤuͤd, es iſt weiß, K 1 1 poch. Er hofven, Pallacpoch. Er iche til ſtede, nicht zur Stelle ſeyn, Maningila. Er kraftsloͤs, kraftloß ſeyn, Nukkakangilach. | Er karsk, geſund ſeyn, To- kongilachpoch. Er ſiuch, kranck ſeyn, Ne- | achſimaroch. Er ſkiden, ſchmutzig ſeyn, Apperchpoe. Er ſkinnende, durchſcheinend ſeyn, Kiblaripoch. Er ſtolt, ſtoltz ſeyn, Nakita- voch. e zurück ſeyn, Unic- Er tilſtede, zur Stelle ſeyn, MVanepoch. Er tich, dick ſeyn, Ipfokau. Er 8 dumm ſeyn, Nungu- poch 15 Er 1359 weiſe ſeyn, Sill laka- poch, Er ude, aus ſeyn, Sillame- poch. Er ung, jung pt! Innurfu- toch. N F. Faaer, bekommen, Pya. Jaaer mad, eſſen 2 5 Ma- Fe f matopoch. i hi Anhang. 331 Faarmed 2 giochwo Mirts- poch. Farer vild, i irren / Tamapoch. Faͤſter, befeſtigen, Ivertippa, Falder, fallen, Orlooch, Falder ned, niederfallen, Ne- ek apoch. 8 Farfver, farben, Aglepoch. Fuͤler, feilen, Ajupoch. Fisker, fiſchen, We Amoupoch. Flyder, flieſſen, puctavoch. Flyer, falten, . Flyfver, Tingooch, | Foͤder til Verden, zur Welt gebaͤhren, Ernyoch. Sr med, mit falgen Ai⸗ Filer N kohlen, Miſmgä. Foͤrderfver, verderben, Alle⸗ rolecpa | Foraͤrer, verehren, ſchencken, Tynia. Fuden betaling, ohne Bezah⸗ lung, Ackikangiſoch. Forkynder, verkuͤndigen, O- kariactopoch. Forloerer, verlieren, Tama- poch. Forlengis efter, wornach verlangen, Nerriapoch. Fornemmer, vernehmen, Ta- uchſachpa. Forſeer mig, ſich vorſehen, Tamakaunga. Forſkrechet, erſchrecken, Ta- eefzrpa. rei, erſchreckt wer⸗ den, Aunilapoch. | or, For f iger, verſuchen, Ado- poch N. Forteller, erzehlen, Okalu- poc. i nen, Nugacsfapoa, 10 Forkornis paa, worauf zor⸗ nig werden, Kingagnakau. Jorteyder verdrieſſen, Pekit- ſimooch. 905 Forbarer, bewahren, To. „eppes, . Fratager, wegnehmen, Appz. . Fritter, nete 2 ae P. 4 Gaar, gehen, pilipoch. Gaar bort, weggehen, Aula- poch. Gaar forbi, vorbey gehen, Kangipoch. b Gaar ifkiull, heimlich gehen, I» - Taripoch, | Gaar ind, eingehen, Ilar- poch, Gieminer, behalten, bewah⸗ ren, Manopa, * tectipa. Sietter/ giſſen, vermuthen, ‚ Ekoppara, N Gifver, geben, Tyniä, Gifver age paa, Acht wor⸗ auf geben, Nacllacpoch. geben, Kiblaripoch. | Gifver liud, fra fig, Laut von ſich geben, Syanapoch, Gifver 5 Nahm Men, Aitſapoch. PR | DS ER ‚Site ftabe, Schaden thun, N Fortörner en, einen erzuͤFr⸗ Gientager, wegnehmen, . Pet leca, Gidr Ende aa, ein Ende machen, Navoch. Side hvatz, ſcharff machen, Epickſapa. Side fit behofv, feine Noth⸗ durfft thun, Annolapoch. Gieſper, ſchnallen, zuſchnal⸗ len, Ekichfapech. r glänzen, Kibfaris | Glatter, glatt machen, Ma- niclarpä, Gladi erfreut werden, Sac | mapoch. e vergeſſen, bar och. Gnafoer, gnabbeln, beiſſen, Mangiboch. Gnider, reiben, Aggiapock. Graͤder, weinen, Kiavoch. Griner greiuen, lachen, 8. ckon ga M | Söder heben Nallacpoch. Hafver i Eye, ein Eigene thum haben, Pekarpoch, Hafper lyſt till, uſt wozu haben, Beklinakiuns | Halter, halten, Sibbipoch. Hendrifver, hintreiben, Aja- &topoch, Henger op, aufhengen, In- Gifver glanz Glantz von fh | Henter till, herhohlen, Avid, | nioch. Hielper, helfen, Killoa, Holderop, aufhalten, Sora- poch. Hoß⸗ Anhang. Roger; kochen, Kolacpaluich- Hopper, huͤpfen, Naingila- pPoch. | . hören, Tuſſachpà. 2 Hoeſter, huſten, Kueſſopoch. Hugger af, abhauen, Kippua . rl en. Kale kau- b Hheßvaler „ auswehlen, I. Kommer tilbage, zuruͤckkom⸗ * ee ee 8 1 del. Seientagen wieder nehmen, Utertipà. | Melee todiſchlagen To- | Judlucher einſchlieſſn, IL ſertipà. | Iſpöber, einpiein ; Imu- "poch. giädis ved, Ebbellſüpoch. Kalder, rufen, Toeklecpa. Kalder ind, einrufen, iffer- Lager, medicari, heilen, curi - Roa. Sand, koͤnnen, Ajungilach, | N iche, nicht konnen, Aja- Salerb v bert wegwerffen, E. gigppa. Kiemmer, temmen, Alaju- boch. Kiender, kennen, Iliſera. en kaufen, Nivernacto- OC . a Kader, Kunichpoch. Kloͤfer, fpalten, Koppud. 1 b. aufkleben, Mai- uap och . Suytter, (eisen, Kellerfopä, * 333 och; 1 avoch. | Kominer, „ kommen, Agac- poch, Kemmer, for Liuſet, vors Licht kommen, Nucoch. Kommer igien, wieder kom⸗ men, Lickipoch. men, Utechpoc. Kiedis ved, Eckerſapoch. Kratzer, kratzen, Killiactopot, Kyſſer, kuͤſſen, Kunichboch. . e. Luchter, riechen. NB. die bey den Ge 17 dern kuͤſſen, ſtecken die Nas | fen zuſammen. 1 Lasner, leyhen, Attöp z ar Lader af, ablaſſen, Sorapoch, Lag fee, laß fehen, Attagog. Lader ſom, es ſcheint, es laß „set, Mittapoch, ren, Kaitſapoch. Lee der efter, Ujarpoch. Leer, lachen, Iglapoch. Laͤrer, lehren, enter. i Legger her, hinlegen, Elija, Legger mig ned, mich nieder⸗ legen, Ilrmachpoc. Lengis effter, wornach v. ver langen, Neniopoch. Licher, Alluctapoch. Ligger, liegen, Innapongl, ? z Eiufver, Seilokalı, Loͤber, lauffen, Akpapoch. Loͤber am kring / rund langen, RE Löber — 836. Loͤber bort, weglaufen, Ki- mavoch. Ele. geloben, zuſagen, Ki- vichpa. Loͤſer op, auflöfen, K | tap A. 4 Sucher till, zuſchlieſſen, Ma- tua. Lucher op, aufſchli ieſſen, Mat⸗ tuacpa, Lyder till, ben Nallac- ‚poch, Killerus Mangler, wangen, Pekän- gila. 8 Meener, meinen, Itımayoch, Mindis, Miſſia. Naͤfvner, Mindſker, Michliopoch, Mißhager, mißfallen, Nar- Toa. Miſter, miſſen, Tamapoch. Moder oder moͤthen, auf. hal⸗ ten, Pahlapoch. Moͤrckner, dunckel machen, Taapock. Mumler, wine, Kata- e | N. 39 Nager, naben, ae. Annungila, fr nennen, Aitlel. pech. | Nebtafter, Aiebermenfen , ö Neckadtipä. Nedſiunger, Kivioch, . Nyſer, nieſen, Tarripoch, O. 71575 oͤffnen, Muttuerpä,, i FOREN \ Dfverfipster; hinüber leben, ſiachpa. Oppervinter en, einen übers, winden, Ackungila. Opfpl der, auf füllen, ue. poet. Opkaſter ſtaff . ren, Narriacpoch. Oploffter, aufheben. Kane | ‚ta poc. . DOplöfer, aufföfen, Killamk- apoch. Öplucher, auſſchleſen, 1. | cuachpa. Ki anzünden, Een. Opvogneh aufmachen, Er. | terchboch. Opvacher, aufwecken, ra- | pachpa, Dich aufaacfen, 4. 14 p. 1 A 5 | E Paakelder, mene Tanch- fachpä, Toclepa, Daa ößer, zugieifen, Ker 25 Patter, Mellupoch, Sieber, pfeifen, noh. 2. Piſſer piſſen, Koyoch. Pleyer, Piſſerau. HAT ir Priſſer, preifen, Ioben, o. fo ouga, Mn Pryder, ſchmücken, : ener. ſapa. Ä 5 M. } Quien wee e Ava poch. Rad af Mafven si auf f 4 * | der, BER: Unnulecx "' 9 | I | Anhang. aa Raaber, eee Nibbliaſoch. Raaber paa en, auf einen ruffen, Toclecpa. Rammer, treffen, Erckapa. Ned: 8, gerettet werden, Tuppacpoch. Repſet mig op, auf heben, aufhelffen, Nekuepoch. Nifver ned, niederreiſſen, Nera? Rifver i Stoͤcher, in Stuͤcken reiſſen, Aſſerocpoch. oer paa en Baad, auf eis: nem Bothe Ben Epu- Era A ne | 7 Bis | | Samler ſammlen, j Ekitta- poch. Samtycher, Gewiſſensrüͤge empfinden, Angechpoch. Seer, ſehen, Tekoa. Seigler, ſiegeln Tichſia- poch. Setter mig ned mich nieder Shen ſchla fen, Sinipas« ner. effter, nachſuchen, ſetzen, Inipoa. Giger, ſagen, Okalupoch. Siuder, ſieden, Wünpeltehe . poch. | Siunger, fingen, Imnach- poch. ‚Shader, ſchaden, Petleka. Skimer, ſcheinen „ Kiblari- vpoch. Skiuder, ſtoſſen, fortſtoſſen, Egichpoch ſ. Aulerioch. Skiuler, ene Iſſare- 5 obe q 335 Skraber af abſchaben, Kill. liactopa. Skrechis, erſchreckt werden, Tuppakau. Skrifver, eee Aplech- poch, Slaer, ſchlagen, Tiglupa. Slaer feill, fehlſchlagen, Tas mapoch. Slaer ichiell, todtſtiagen, Tokoppa. i Slais, geſchlagen werden, Papoch, Slucher ud, auslöſchen, Ka- michpoch. | Smager, ſchmecken, Okto- poch. | Smuͤler ſchmauſen, Kungae jupoch. Schnacher, ſchnacken, reden Okkaluppoch. Snapper, Stieler, ſehlen, Tiglipoch. | Sneet, ſchneyen y Kanich« | Och. Ujarcpoch. Sorger, ſorger, Alltufapoch, * Spuͤſer, ſpeiſen, Manera; poch. v i Sperber fragen, Lerche e ſpeyen, Kilach a poch. £ op/ auffpringen, | MMeſikſa. Sprin⸗ — ® — Springer ned, lieben gen, Piglach Springer over, überfprins gen, inch a Gpyer, num vomere? Nör- riachpoch. 1 Staar, ſtehen, Kikakpoch, Staar oben, offen ſteben, Ma⸗ gerſimavoch. Staar op, aufſtehen, Nekuc- poc » Staarfile file ſtehen, Uni. Aeon, Stammer, ſtammlen, Ipto- recboch. Sereden, ſich ſtrecken, Teit- Nee Sticher, ſtechen, Kappua. ̃ Stieler, ſtillen, Tiglipoch. Stiller till fred, zufteden ſtellen, Imangeshpoch. Styrer, ſteuren, Ackopoch. Syer nehen, Mechſopoch. Syrcher ned, N. Ä e; ‚Kivia, 1 T. 8 Tencher paa, worauf den⸗ cken, Ekarſapoch. N Anbang. Torrer, duͤrren, naa, Pennerckfapa, RT. Tor driſter mich till, ur fen, | Sappinaillanga. 115 Tor e dürfen, Sapı REDR Trettis, getreten werden, Kaſſikau. | 2 Troer, trauen, glauben, Or * pecpoch. > Trygler, Tuckfiapoch, Tygger, Tamoavoch. N V. Vaad ve, naß ſeyn, bau- | ſecpoch. | Vaager, wachen, Erkomma- | voch. ö Vogner op, aufwachen, E. ‚lechpoch.' Vaͤcher op, aufwecken, kter- | fapa, Vemmis, erwartet werden? Maviapoch. . RE wärmen, keierli, och. Udfritter, ausbohren, Apers) fopoch, Udgaar, ausgehen, Annioch;) Tager fra en, von einander Udlader, aufladen, Annipa. nehmen, Ackfapa, Tager ofver haand, uͤber⸗ hand nehmen, Angilecka. Taler, ſprechen, Okallopoch. N Teller, zehlen, Kiſſipoch. Tier, ſchweigen, Nepangi- hoch... Toer, waſchen, Erucktopoch. | Tordner, neee Kallec. 198 a A Veed ich af, nichts davon wiſſen, Nellolarreitſioch Vill endelich hafve, wils⸗ | endlich haben, Piomooch. | Vill iche, nicht wollen, Pio- mangila. Vill iche vare med, ich will nicht mit, Arparamangilae, Villade mit Band. Koerra= mooch. Vüͤſer⸗ Anhang. 989 | Vuͤſer, weiſen, Ajekarſopa. Vorder doͤfv, truͤbe werden, Vorder aften, Abend werden, „ Tallileetlungoptch. Unnulecpoch. Vorder tilpes, zurecht und Vorder gammel, alt werden, bequem werden, Kaitla⸗ Urttokarſuangopoch. poch. a Vonxer, wachſe ſen, Aglakau. Vorder ſtoͤrre, groß werden, Vraͤnger efter en, nach einem Aglilecpoch. ſehnlich verlangen, Irchia- Vorder leſpendis, lebendig pa. werden, Umapoch. V. Vorder heed, heiß werden, Bncher, num verjungern? eee 9 75 Umafarpoch, ber- oe e es 0 lk Cg N G fGr eu PPENDIX: Formularum loquendi vſitatiſſimarum. Be lidet, warte ein wenig, vätkie, Hror er hand, wo iſt er? nau. Gifv mig det hid, gieb mir das her, kailut. Der har du det, da haſt du es, aich. Jeg har iche fenet det, ich habe es nicht gekriegt, pingilanga. Er bet til ledt maar ieg, iſt das zugelaſſen, mag ich wohl, 5 nareit. | Deter i ſtocher, das iſt in Stuͤcken, aliktonich, | Hvad er det? was iſt das? luna? Jeg ved iche hvad det er, ich weiß e es iſt, lunamd. Kom hid, komm her, kaekeit. | 4 Gaar bort, gehe fort, aulareit. See dig net, ſetze dich nieder, initit. Staar op, ſtehe auf, neknetit. | - Spem hörer det til, wem gehörer das zu, Kipis, Hyad heeder, was heißt es? kina ibbli? 6 Sad heeder hand, wie heißt er? kina. a Jeg ved iche mo hand Ari ih 7 lache s wie er heißt, b mate. 2 ; 90 9 f Hvar 338 | Anhang. Bvad will du hafer derfor, was wilſt du dafür haben, ſumik kichſa. Hvad gaf du der for, was gabſt du dafür? ſiomackia. Hvem har giort det? wer hat das gethan? kia fenoa, Lad mich fee det foͤrſt, laß es mich erſt ſehen, kamelorloa. Bifv mig det, gieb mirs, tyniect l. tynieith. Maar geg hafve det, mag ichs haben, piglaeit. Sr dig hid, komme her, kaijomit. Floͤt dig bort, packe dich fort, ſackiomit. Hend det hid, hohle es Beh agiuch. Fortell noget, erzehle was, okalactuareit. See her, fehe hier, 2 Ba Lad det vaͤre, laß es ſeyn, tamaile. 8 Saaledis bruger vi, oder, er vor maneer, ſolches brau⸗ chen wir, oder es iſt unſere Manier, taima piſſeragut. Gaar af liuſet, gehe aus dem Lichte, tarutareit, | Er du iche bange for ham? iſt dir nicht bange vor ihm? . eichſirigiliuch. Hvad fEal det till? wozu ſoll das? ſuchlach. J Dag, heutiges Tages, voitlach. J gaar, ich gehe, epeilach. | | | Det hoͤrer mig iche till, das gehoͤret mir nie zu, püingila. 90 Er det iche ſand? iſt das nicht wahr? illa? Spor ham der om, frage ihn darum, attiule. Lad ham kom hid, laß ihn herkommen, okaile. Skynder feder, eilet euch, macht fort, allioruſe. Lad höre hvorledis var det, laßt hoͤren, wie u 2 kan- 1101 Hvar vill du gaar heen? wo willſt du hingehen? fufuich? Hwad feiler ham? was fehler ihm? ſulleka. Hwem hos, bey wem, kimit. Skynd dig, eile, mache fort, ackonit. Morgen, dieſen Morgen, akkago. eg har iche feet dich for, ich habe dich vor diefen nicht ges ſehen, teckongokagil. lige nu, te. | 1 Naar Vinden ſtillis, wenn der Wind geſtillet, annoe mıp- | dapet. f Du ſagte det jo, du ſagteſt es ja, ulima. | Jeg Anhang. „ Jeg kiender dig, ich kenne dich, iliferait, 0 Naar jeg har giort det ferdig, wenn ich es fertig gemacht, N innoröcko, | Har du faart Mad? haſt du zu eſſen bekommen? mama topeit! Jeg har iche faart mad, ich habe nicht zu eſſen gekriegt, ma. ma ie e,, Har du iche feet mig för, haſt du mich vor dem nicht gefehen, teckongiochpiuga, Du ſlog feill, du schlugen fehl, tama kautit. Tag det met dig, nimms mit dir, nachſaliect. Forſog, verſuche, koſte, attagö. En anden Dag, einen andern Tag, kauptt. SGuͤg det, ſage es, okareit. | Beed ham der om, bitte ihn drum, innerſuch. Naar det blifver god Veier, wenns gut Wetter un kaffa= See hvorledis hand bar fig ad, ſiehe wie er 16 geberdet, oder ſich ſtellet, tagiſuugæ. Er det ſaa? iſt es fo? acit. Neſt forleden, nechſt vergangen, IpGih, Det er lenge ſiden, es ift lange her, itfäch, Der de kare bort farne, dan waren ſie fort, oder weggeſah⸗ ren, aulameta. | Hör till, hoͤre zu, MRI. Skal jeg gar ind? ſoll ich hinein gehen? 2 Iſarloein? ars Rum, in ſeinem Platz, inna. 55 er ligeſom, das iſt einerley, ſorlo. | | Naar der vormeeris, wenn es vermehrt wird, angikanget. Naar det, mickekanget. En Part, Somme, ein Theil, illeo. Jeg vorſer dig at vaͤre ſmuch, ich lobe lich daß du chen biſt, pingeragit. Jeg har giort Ende der paa, ich habe ein Ende davon ge⸗ macht, nauackä, Har du giort det, haſt dus gemacht, fonoiuch. Hoͤrer du iche? hoͤrſt du nicht? tus ſilikeit. Gior det, thue es, ſenau. dat es gaar hiem iwienlapt ung wieder beimgepenjangerlc. Y 2 Hygd 349 | Anbang. Bvad ſagde hand? was ſagte er? ſuaög. Bvor da, wo da, an welchem Orte, füa. | Det ſagde jeg dig for, das ſagte ich dir zuvor, ima ee Tie ſtille, ſchweig ſtille, nepaugarit. Hvorfra? woher? kickud. Hvorkhen? wohin? ſuckud? Mens hand ſofr, aber er ſchlief, ſiniparame. N Der ſom du aͤder det, de faar du ont der af, wofern du da⸗ von iſſeſt, wird es dir übel bekommen, norriokoigme- bio pekennoatit. Jeg ſkal ſlae dig, ich ſoll dich ſchlagen, tigliſſodgit. Det var paa ſaadom ſtorrelſſe, es war von der Groͤſſe, taima attichſoch. Jeg lyfverfor dig, ich liege dir vor, ſeiglokitpogit. Foͤrſte gang, den erſten Gang, oder das erſte mahl, lin⸗ gürlamie. | An den gang, das andere mahl, kingürlamic. Hand bad dig der om, er bate dich drum, tuchſiachpatit. Maa jeg ſidde ned, mag ich niederſitzen, ingerlaeit. See hvilchen en modvillig Compagnon, ſeht was ein muth⸗ williger Compan, inerchtiſſa unifoch tauto kauma. Hand lyder dich iche ad, er fraͤgt nichts nach dir, inerctiſſang- nilatit. Det er ingen Konſt at giore, das iſt keine Kunſt zu thun, ajonnaingiloch. Det komm er dig iche veed, da bekuͤmmer du dich nicht dar⸗ um, pinnich kafappoĩit. Gaar ud, gehe heraus, anneit. Hvorledis bar hand fig ed, wie giebt er ſich zu, kannoch illelluo. Vill du gaar efter det, wilſt du darnach gehen, oder es ho⸗ len, agiucheit. Vill du gaar med mig, wilſt du mit mir gehen? aiparlingeit. Lad os gaar ud, laßt uns ausgehen, ſillamul piſa. Jey troer hand maar vaͤre ind, ich glaube er werde daheim | ſeyn, kamenekokan. Hand a aͤrer dig, er ehret dich, nallacpatit. For di de vare trette, denn ſie find müde, Kalbe g oe, | e unverſtaͤndlich, nellonekau. es a 7 Hand fagr, er ſagt, nangminech. Anhang. 341 Lad mig giore det forſt, laß mich das erſt thun, ſenelor- . logo. . Hand er alt kommen hid, er ift ſchon hergekommen, mavs pyock. Betalt mich det, bezahlet es mir, ackillikit. | Lad det iche falde ned, laß es nicht nieder fallen, nekatfou- nugo. En Tyfv, ein Dieb, tiglikapvctunghach. Kand du iche, da tag det hid, kanſt du nicht, da nimms hin, ajöroko. kakitich. Har ingen Klaͤder paa, er hat keine Kleider an, tamma kangilach. Jeg meente det, var ſaa, ich meinte es waͤre fo, uſiubba. Da juſt var dat ſaa, und eben war es ſo, ſuna ubba. Vi kom for ſilde, wir kommen zu ſpaͤt, kiugochpogut. Hvat har du kiobt, was haft du gekaufft? funicpiflivir. Hvem er los os? wer iſt bey ung? kikunesra. Met dent, darmit, matumingä, Paa dend ſted, auf der Stelle, tarfane. Hand vill du ſkall wäre der, er will du ſollſt da 55 ter- fanckoätit. Jeg troer dig, ich glaube dir, opperrakagit. Jeg ville noch hafer det, ich wills noch haben, piomallo- app i Hand er vere end et beit, nes faconic forejavöch. Jeg fatter det vell, ich faſſe es wohl, nellonginnapecka. Lad ſee du ſkynder dig, laß ſehen, du eileſt dich, attauta tuo- 5 . Hand gaar af veyen, oder tager ilde iche afſted, er gehet aus dem Wege, oder er gehet weg, ſenminut faiapoch. Du er Herre ofver dem, du biſt Herr daruͤber, ockonut nallegaotit. Det er iche at leeachet, darum if nicht zu lachen, tipfinein- 1 gilact, | Det er mig iche behageligt, das gefallt mir nicht, piomine- | ingilack. En ſted hvor! mange Folch bor, ein Ort, wo viele Leute wohnen, innuihochſuit. e 2 2 6 % ( FORM U L A 3 CONIVGANDI VERBVM NEGLIGPVNGA ſ. NEGLISSARAVNGA. MODVS INDICATIVVS, PRESENS. | | Ich liebe, Negligpunga, vel Negliſſaraünga. Du liebeſt, Neglipotit, \ Nesliffaravit, Er liebet, Neglichpöch, Negliſſarau. Plar. Wir (viele) lieben, Negligpogut, Negliſſaragut. Dual. Wir (zweene) lieben, Negſigpoguk, Negliflarauk. Ihr (viele) liebet, Negligpouſe, Negliffäraufe. Ibr (beyde) liebet, Neglipoutik, Negliſſarautik. Sie lieben, Negligput, Negliſſaraut. Sie (zweene) lieben, Neglipuk, Negliſſaruk. Ita Verbum Negativum: Neglingilänga, Ich liebe nicht. Neglingilanga, Neglingilatit, Neglingilak, Neglingilgut. Neglingiauk, Neglingilafe, Neglingilatik, Neglingiler, Neglingilek, Die Pronomina oder Particulæ ſuffixa verurfachen wie⸗ derum eine neue Veraͤnderung in den Flexionen, z. E. in folgenden: Negligpagit, ich liebe dich. Nagligparma, du liebeſt mich. Jedoch iſt weiter zu mercken: daß, obgleich die Verba flecti⸗ ret würden ohne Particul, wie aus obſtehenden zu ſehen; fo mögen doch zuweilen gewiſſe Perſonen beydes in Singulari und Plurali ausgedruͤcket werden, mit dieſen à part beyge⸗ festen Particuln und Pronominibus, als: Uanga, ich. Iblit, du. Omo, Uno, Taunq, er, fie, das. Uagut, wir. In Duali, Uaguk, wir zweene. IIlibſe, ihr. IIlibtik, ihr zweene. Okko, Tauko, fie in Maſcul. fie in Fœmin. Ex. gr. Neglig- pauſe, ich liebe euch. Uagut neglipauſe, wir lieben euch. Negligpanga, er liebet mich. Ocko negligpanga, ſie lieben mich. Doch verſtehet ſich dieſes auch alſo vor ſich ſelbſt aus der Rede, und der vorhergehenden Sache a ohn Br Anhang. 343 ohne Zuſatz einiger Particuln, Ex. gr. Gud negligpatigut, Gott der liebet uns. Innuit negligpatigut, Menſchen die lieben uns. | Modus flectendi. ü ' Ich liebe dich, Negligpagit, oder Negligpaukit, oder Neglif- | farägit. Ich liebe ihn, Negligpara, oder Negliflaräga. Ich liebe euch, Negligpaüle, Negliſſaraũſe. Ich liebe euch zween, Neglipautik, Negliſſarautik. Ich liebe fie; Negligpäcka, Negliſſaracka. Ich liebe ſie zween, Negligpaccka, Negliſſaraika. Du liebeſt mich, Negligparma, oder Neliffaragma. Du liebeſt ihn, Negligpet, Negliffäret. Du liebeſt uns, Neglipautigut, Negliſſarautigut. Du liebeſt uns zween, Neglipautiguk, Negliſſarautiguk. Du liebeſt ſie, Neglipatit, =. Negliſſarautit, fe. tauko. Du liebeſt ſie zween, Negligpatik, Negliſſaratik, ſc. tauko. Er lieber mich, Negligpänga, oder Negliflaranga. Er liebet dich, Negligpatit, | Negliſſaratit. Er liebet ihn, Negligpä, Negliſſarà. | Er liebet uns, Negligpatigut, Negliſſarätigut. Er liebet uns zwey, Negligpätiguk, Negliſſaratiguk. Er liebet euch, Negligpaſe, Negliſſaraſe. Er liebet euch zwey, Negligpatik, Negliſſaratik. Er liebet fie, Negligpei, Negliſſarẽi. Er liebet ſie zweene, Negligpek, f Negliſſarek. Wir lieben dich, Negligpaütigit, oder Negliſſaraütigit. Wir lieben ihn, Negligparaputs Negliffaräput. Wir lieben euch, Neglipauſe, 8 Negliffaraufe. Wir lieben euch zwey, Negligpautik, Negliſſarautik. Wir lieben fie, Teuko negligparput, Negliſſaraput. Wir lieben die zwey, Tauko negligparpuk, Negliſſarapuk. Ihr liebet mich, Negligpaüſinga, oder Negliffaraufinga. Ihr liebet ihn, Negligpauſinna, Negliſſarauſinna. Ihr liebet uns, Negligpauſigut, Negliſſarauſigut. Ehr liebet uns zweene, Negligpauſiguk, Negliſſarauſiguk. Ihr liebet ſie, Negligpaufiocko, Negliſſarauſi öcko, 94 Sie 344 | An han g. | Sie lieben mich, Tauko oder Ocko negligpange, oder Ne. | gliſſaranga. Sie lieben dich, negligpätit, Negliffarätit, Sie lieben ihn, - negligpact, Negliffaraet. ü Sie lieben uns, negligpätigut, Negliffarätigut. Sie lieben uns zweene, negligpätiguk, Negliſſaratiguk. Sie lieben euch, negligpafe, Negliſſaraſe. Sie lieben euch zweene, negligpatik, Negliſſaratik. Sie lieben ſie, negligpeit, Negliſſareit. Sie lieben ſie zweene, negligpeick, Negliſſareick. Alſo auch das Verbum negativum: 15 Neglingilagit, Neglingilara, Neglingilaüſe, Neglingilat ik, Neglingiläcka, Neglingilecka, &c. A Præteritum. | Ich habe geliebet, oder ich liebete, Neglitunga, | Du haſt geliebet, Negligtotit. e Er hat geliebet, Negligtuacpoc, oder Negeligtok. Wir haben geliebet, Neglitogut. | Wir zweene haben geliebet, Negligtoguk. Ihr habt geliebet, Negligrofe, Ihr zweene habt geliebet, Negligtotik. | Sie haben geliebet, Negligtuacput, oder Negligtut. 4 Sie zweene haben geliebet, Negligtuacpuk, oder Negligtuk. Suffixæ find zwar wohl hier eben dieſelbe, wie in Prefenti wer den doch aber alſo flectire: \ | Ich habe dich geliebet, Negligtuacpagit, oder Negligkiukit. Ich habe ihn geliebet, Negligtuacpara, oder negligkiga. Ich habe euch geliebet, negligtuacpaufe, oder negligkiuſe. Ich habe euch zwey geliebet, negligtuacpautik, oder ne. | | gligkiurik. Ich habe fie geliebet, negligtuacnäka, oder negligkitika, » kicka, Du haft mich geliebet, negligtuarepagma, oder negligkägma. Du haſt ihn geliebet, neglituarepet, oder negligket. 113 Du haſt uns geliebet, negligtuarepàutigut, oder neglig · | | kiutigut. | Ich habe fie zwey geliebet ‚ negligtuacpicka, oder neglig- ! Du Du haſt uns zwey geliebet, Negligtuarepautiguk, oder ne- 1 gligkiutigukx. Du haſt fie geliebet, negligtuacpätit, oder negligkitit. Du haſt ſie zwey geliebet, negligtuacpatick oder negligkikit. Er hat mich geliebet, negligtuarepanga, oder negligkanga. Er hat dich geliebet, negligtuacpätit> oder neglikarit. Er hat uns geliebet, negligtuacpatigut, oder negligkätigut. Er hat uns zwey geliebet, negligtuaepätiguk, oder neglig- we | 6 katigux. ö Er hat euch geliebet, negligtuarepäſe, oder negligkafe. Er hat euch zwey geliebet, negligtuacpätik, oder negligkatix Er hat ſie geliebet, negligtuarepei, oder negligkei. | Er hat fie zwey geliebet, negligtuarepik, oder negligkik, Wir haben dich geliebet, negligtuacpaütigit, oder neglig- e liutigit. Wir haben ihn geliebet, negligtacpaput, oder negligkiput. a Wir haben euch geliebet, negügtuacpaüſe, oder negligkiuſe. Pir haben euch zwey geliebet, negligtuacpautik, oder ne- N 5 Ä gligkiutik. 8 a Bir haben fie geliebet, Tauko negligtuaepaput, oder ne- ns RN. „ gGligkiput. Wir haben ſie zwey geliebet, Tauko negligtuacpapuk, oder 9 | negligkipuk. 55 f Ihr habt mich geliebet, negligtuaepaüſinga, ch neglig- | | | l kiüſinga. Ihr habt ihn geliebet, neglituacpauſiüna, oder negligkiu- 2 5 Bat; * Ihr habt uns geltebet, negligtuacpauſigut, oder neglig- Er kiuſigut. | Ihr habt uns beyde geliebet, negligtuacpauſiguk, oder ne- giligkiuſigukx. ö kiuſi ocko. Ihr habt ſie beyde geliebet, neglituaepaufi ocko Sie haben mich geliebet, Tauko negligtuacpanga, oder ne- di | | 0. gligkanga. Sie haben dich geliebet, Tauko negligtuacpatit, oder ne- 1 e eee, Sie haben ihn geliebet, Tauko neglituakpact, oder negligkaft. 32 8 | Sie Ihr habt fie geliebet, negligtuacpaüfi ocko, oder neglig- . Anhang. Sie haben uns geliebet, Tauko negligtuakpätigut, oder n. 1 5 5 gligkatigut. | Sie haben uns beyde geliebet, Tauko negligtuacpatiguk, * e oder negligkatiguk. Sie haben euch geliebet, Tauko negligtuacpäfe, oder ne- n ji gligkäfe, Sie haben euch beyde geliebet, Tauko negligtuaepatik, oder \ a negligkatik. Sie haben fie geliebet, Tauko negliguaepeit, oder negligkeit. NB. Ich habe in denen Temporibus zwar einige Anomalien obſerviret, aber ich kan gleichwol dißfalls noch nichts es ſagen, weil ich des rechten Grundes erman⸗ gele. En Verbum negativum, wird auch flectiret, wie obiges nemliche Neglingitſunga, neglingitſolit, neglingitſoch &. 75 Alſo auch in Suffxis | Neglingituacpagit, oder neglingikiukit, neglingituaepara, ) * oder neglingickiga &c. b ö Futurum. N f Ich werde lieben, Negliffounga. Ich will lieben, negligo. mapoünga. Du wirſt lieben, negliffoötie. Du willſt lieben, negligo- 9 . 5 mapotit. Er wird lieben, negliffooch. Er will lieben, negligomapock, Wir werden lieben, negliſſogut. Wir wollen lieben, negli- ' | gomaàpogut. Wir zwey werden lieben, negliſſognk. Wir zwey wollen f Le lieben, negligomapoguk. Bi Ihr werdet lieben, negliſſuſe. Ihr wollet lieben, negligo- | | | mapoſe. Ihr beyde werdet lieben, negliſſutik. Ihr beyde wollet lie⸗ N i ben, negligomapotik. Sie werden lieben, negliffapüc. Sie wollen lieben, negligo- ; \ mapuüt, Sie zwey werden lieben, negliſſapuk. Sie zwey wollen lie⸗ | ben, negligomapuk. Auf — Laſſet uns lieben, negliera. _ Anhang. 347 Auf gleiche Art gehet das Verbum nepativum : Negliſſingilanga, ich werde nicht lieben. Negligomangilan- | ga, ich will nicht lieben. Suffixa find hier dieſelbe, als im Præſenti: Negliſſoagit, ich werde dich lieben. Negliſſara, ich werde ihn lieben, u. ſ. f. Imperativus Modus. RN P raſens. Liebe du, Negligniareit, oder negligit. Daß er liebe, neglile. m Liebet ihr, negligiarite, oder negligitfe. Liebet ihr beyde, negligilik. Daß ſie lieben, negligit. Dual. neglilik. Cum ſuffixis: | Negativum: Liebe du mich, Neglinga. Neglingnanga- Liebe du ihn, negliguk, neglignago. Liebe du uns, negligtigut, ! neglignata. Liebe du uns beyde, negligtiguk, neglignaguk. Liebe du fie, negligkit, . neglignagit. Liebe du ſie zwey, negligkik, neglignagik. Liebet ihr mich, negliſſinga, neglingnanga. Liebet ihr ihn, negliſſiguk, neglingnaſiuk. Liehet ihr uns, negliſſigut, neglingnatigut. Liebet ihr uns beyde, negliſſiguk, neglingnatiguk. Liebet ihr ſie, negliſſigkit, neglingęnaſigit. Liebet ihr fie zwey, negliſſikik, naeglingnaſigik. Laßt ihn mich lieben, negliglinga, neglingnanga. Laßt ihn dich lieben, negligliſit, neglignatit. Laßt ihn uns lieben, neglı gliſigut, neglingnatigut. Laßt ihn uns zwey lieben, negligliſiguk, neglingnatiguk. Laßt ihn euch lieben, negligliſe, neglingnaſe. Laßt ihn euch beyde lieben, negliglitit, neglingnagit. Laßt ihn fie lieben, negligliſigik, neglingnatigik, Laßt ſie mich lieben, Ocke negliglinga, neglingnang?. 5 8 il aßt * f K — baßt ſie dich lieben, Oeko neglilit, NNeglingnatit saßt fie uns lieben Ocko negligtifigut, neglingnatigut. Laßt fie und beyde lieben, Ocko negliglifiguk, Negli gnätigul. Laßt ſie euch lieben, Ocko negligliſe, neglingnafe, * Saßt fie euch beyde lieben, Ocko negligtitik, neglingnatik. Faßt ſte ſte lieben, Ockonegliglifigit, neglingnatigit. Laßt fie fie beyde lieben, Ocko negliglifigik, neglingnatigik. — Modus Interrogativus, | 5 Pra ſens. Liebe ich, Negligpunga. Liebeſt du, negligpit. Liebet er, negligpa, Lieben wir, negligpogut. Lieben wir zweene, negligpoguk. Liebet ihr, negligpiſe. . 7 Liebet ihr beyde, negligpitik. Lieben ſie, negligpait. | N Lieben fie beyde, negligpaik. f Br. Das Negativum eben ſo. Negativ. Liebeſt du mich, Negligpinga, 0 Neglingilinga, Liebt er mich, negligpanga, 5 neglingilanga. Liebet kor mich, negligpilinga. neglingilaſigga. Liebet ihr beyde mich, negligpitinga, neglingilatinga. N Lieben ſie mich, Ockonegliganga. Ocko neglingilanga. Lieben ſie zwey mich, negligpainga, neglingilainga, Liebe ich dich, negligpagit. Liebe ich ihn, negligpara. Liebet er dich, negligpatit. Liebſt du ihn, negligpiguk. Lieben wir dich, negligpantigit. Liebt er ihn, negligpau. Lieben wir beyde dich, negligpautikit. Lieben wir ihn, ne⸗ e gliparput. | a Lieben wir beyde ihn, negligparpuk, Lieben fie dich, Ocko negligpatit. Liebet ihr ihn, negligpiſiuk. Lieben ſie beyde dich, negligpatik. Liebet ihr beyde ihn, ne- e = glipicko, 1 a Lieben ſie ihn, negligparſuk. So auch das Negativam. Lieben fie zwey ihn, W | | | m Anhang. 349 Liebeſt du und, neglispeutigut. | Liebet er uns, negligpatigut. Liebet ihr uns, negligpifigut, Lieben ſie uns, Ocko negligpatigut. Præeteritum und Futurum kommen mit dem Indicativa überein. Modus Conjunlivus, Dieſer Modus, welcher durch die Particul dieweil, wenn ꝛc. angedeutet wird, fuͤhret abesmal eine neue Veraͤnde⸗ rung in den Flexionen. Z. E. 37 Prafens, Alſo auch das Negativum, | Weil ich liebe, Negligkangama. Ne We du liebeſt, negligkanguit. negliginnauit. Weil er liebe, neglig! kangame. negliginname, Weil wir lieben, negligkangeüta. &c, | Weil ihr lieber, negligkangeuſe. 900 ih Weil fie lieben, negligkangamu five meta. | Mit den Pronominibus ſuffixis, Weil ich dich liebe, Negligkangatukit, oder ee Weil ich ihn liebe, negligkangoicke. Weil ich euch liebe, negligkangoicke. | Weil ich fie liebe, negligkangeufe. 2 Weil ich ſie beyde liebe, negligkangekit. Weil du mich liebeſt, negligkagma. Weil du ihn liebeſt, neglikau ko. Weil du uns liebeſt, negligkangeütigut, oder „„ Weil du uns beyde liebeſt, negligkangeutiguk, oder neglig- a a kaütiguk. . 5 1 7 Weil du fi e liebeſt, negligkaukit. | Er Weil du ſie beyde liebeſt, negligkaukik. Weil er mich liebe, negligkäminga. Weil er dich liebe, negligkangatit, oder negligmatit. Weil er ihn liebe, neg] igkamiuk. Weil er uns liebe, negligkangiſigut, oder negligkangatigut. kg er uns beyde liebe, e oder .negligma- tiguk. a Welt 350 | Anhang. Weil er euch liebe, neglikamife. e eie Weil er euch beyde liebe, negligkamitik. 1 Weil er ſie liebe, negligkamigit, oder negligkangamigit. Weil er ſie beyde liebe, negligkamigik. Weil wir dich lieben, negligkautigkit, oder negligkangeu⸗ lach „„ Weil wir ihn lieben, negligkangeutico, oder negligkautigo. Weil wir euch lieben, negligkangeuſe, oder negligkauſe. Weil wir euch beyde lieben, negligkangeutik, BUT Weil wir ſie lieben, negligkautigit, oder negligkangeutigit. Weil wir fie zwey lieben, negligkautigik. 5 8 Weil ihr mich liebet, negligkangeuſinga, oder negligkaütinga, Weil ihr ihn liebet, negligkangeufiuk, oder negligkauſiu kx. Weil ihr uns liebet, negligkangeuſigut, oder negligkzuſigut. Weil ihr uns beyde lieber, negligkangeufiguk, oder neglig- kauſiguk. Weil ihr ſie liebet, negligkangeuſigit, oder negligkauſigit. Weil ihr fie beyde liebet, negligkangeuligik, oder neglig⸗ | kaufıgik. 1 Weil fie mich lieben, Tauko negligkamminga. Peil ſie dich ! leben, Tauko negligkangatit, oder negligmatit. Weil ſie ihn lieben, Tauko negligkamiuk, oder negligkanga- | miuk, 1 Weil ſie uns lieben, negligkamiguk. | Weil fie uns beyde lieben, negligkamigſigut. Daß ſie euch lieben, negligkamiſe. e Daß fie fie lieben, negligkamigit, oder negligkangamigit. Daß fie fie beyde lieben, negligkamigik ° - Darum daß ich liebe, negliskoma. Darum daß du liebeſt, negligkoit. | Darum daß er liebe, negligkone. N | Darum daß wir lieben, negligkoutit. | Darum daß wir beyde lieben, negligkontik. Darum daß ihr liebet, negligkoſe. Darum daß ihr zwey liebet, negligkoſik. Darum daß fie lieben, negligkomit. Darum daß fie beyde lieben, negligkomik. Das 351 8. Das Negativum gehet eben alſo: Wenn ich liebte, Negliſſarangoma. f Wenn du liebteſt, negliſſarangoit. Wenn er liebte, negliſſarangone. Wenn wir liebten, negloflarangeuta, Wenn ihr liebtet, negliſſarangeuſe. Wenn ſie liebten, negliſſarangeta. ich negliama. du negligoit. er negligame. wir negligauta. ihr negligauſe. ſie negligmeta. | Die Suff xa in dieſen find wohl zum Theil, doch nicht in allen, eben dieſelbe, wie in den vorigen = = = allein ich kan dieſes alles noch nicht umftandlich darthun; nach⸗ dem dieſer Modus abentheuerlich iſt, und wir noch zur Zeit davon keinen vollkommenen Grund haben. Futurum Conjundivi, Daß ich werde lieben, Negligkullunga. Daß du werdeſt lieben, negligkullutit. Daß er werde lieben, negligkullugo. Daß wir werden lieben, negligkulluta. Daß ihr werdet lieben, negligkulluſe. 6 Daß ſie werden lieben, negligkullugit. 1 Modus Dubitativus. Dieſer Modus wird angedeutet in der Endigung des Wor⸗ | tes durch das Woͤrtlein: Kökau, z. E. | Es kan ſeyn, daß er liebt, Negliffa - kökau, Er iſt ohne Zweifel darinn, Kamane - kökan. . Modus Optativus. Zum Exempel: Sillan! negliguminach, Ach! daß ich koͤnte | | „„ lieben. $illan! una piüminack, O! daß ich es hätte, N | | Anfini 352 Anhang. Infinitivus modus findet ſich nicht in der Groͤnlaͤndiſchen Sprache, auſſer wenn zwey Verba zuſammen kommen, und da lautet es folgendergeſtalt: Ich kan lieben, negligneck ajungilanga. Ich kan machen, Senaneng ajungilanga. Participium. EN Liebend, oder einer, der da liebet, Negligtok, oder Ne⸗ glingiſok. ü Daß fie Pafliva haben, kan ich bis dato aus ihrer Sprache noch nicht bemercken. Denn wenn ein Wort vorge⸗ fallen iſt, das in unſerer Sprache eine leidende Be⸗ deutung hat, ſo wird ein Activum mit einem andern Wort dafür geſetzet. Aber das Wort Airferpa, er rief ihn, wird wohl paſſive gemacht Aitfifovock, er ſoll geruffen werden. Doch weiß ich nicht, ob es bequemli⸗ cher gegeben wuͤrde, er ſoll heiſſen, item: Tockolec- pock, er ſtirbt, paſſive Tekovok, er iſt geſtorben. De Nomine. Das Nomen ſubſtantivum leidet keine Veraͤnderung, als nur in Caſu genitivo, der ſich endiget mit B. D. auch M. Z. E. Gudib nianga, Gottes Sohn. Killab fenarfoc, Himmels Schöpfer. Koem aka, des Fluſſes Name. Sonſt heiſſet Koec ein Fluß. e | Numeros hat man drey, wie in den Verbis, nemlich den sin. gularem, Dualem und Pluralem. 1 a - - Innug, ein Menſch. Innuk, zweene Menſchen. Innüit, viele Menſchen. Iglock, ein Haus. Igluk, zwey Haͤuſer. Igluit, viele Haͤuſer. Itlerbik, eine Kuͤſte. Itlerbeck, Itlerbeit, (Forf, Itlerbuk.) | Nomina cum ſuffixis Pronominum, Mein Haus, Ilogra. Mein Land, Nunaga, à Nuna. b a das Land. Dein Haus, Iglut. Dein Land, Nunet. Sein Haus, Igloa. Sein Land, Nun. Unſer Haus, Iglogut. Unſer Land, Nunaugut. Euer Haus, Iglarſe. Euer Land, Nunarfe, Ihr Haus, Igloaee, Ihr Vand, Nunaet. Wenn Anhang. 372 Wenn eine præpoſition dazu koͤmmt, klingt es alſo: Nunauge, auf mein sand. Nanagne, auf dieſes Land. Nunane, auffi ſein Land. Nunaugtine, auf 1010 band. Nunaufine, auf euer fand. „.Nunane, auf ihre and. Nomina Adjefiva, 2010 1 Diefe endigen fich gemeiniglich auf kau und lak, oder auf ak. Z. E. Auge kau, groß, piagäkau, tuͤchtig, tauglich, Ajun- Silak, ſchoͤn, herrlich. Ertintongilak, heißt gutthaͤtig, mild⸗ reich. Ingleichen auf ſok und tok, aber alsdann iſt es ein Participium.. Das Participium if omnis generis, z. E. angut, ange kau, ein groſſer Mann. Agnack, Angekau, lego: Agnekau, eine groſſe Frau. Folgen einige Exempel von den Gradibus. Comparationis: es ee 9 . Ange kitja, ein klein wenig ner, „ angecles, groß, ange kaik, ſ. angeforfuak, allergròſſeſte. Fer⸗ ner mickekau, klein, miekekitja, ein wenig kleiner, oder mic- | E etwas kleiner, mickekaik oder mickekinguak, klei⸗ ne Die Flexion gefchieht, wie ſonſt ein ander Verbum per- ſonale. 3. Exempel: Angekaunga ich bin groß, Ange kautit, du biſt groß, Ange- Fan, er iſt groß, Angekaugut, wir find groß, Angekaufe, ihr ſeyd groß, Ange kaut, fie find groß. Und alſo auch e Bu Gradibus. Die seben Gebote GOttes. Daͤniſch. D 0 t # G : ds B u 5 En ed ſtal du nee tiende, elske 08 iofoe- . Naar Guds Nafve cler Ord neſvins, da ftall n | iche * Gud blifver ellers vreed og ſtrafter he | 3 233. Paa Kun 5 2 * 5 5 | 354 7 N. 0 5 N ERS \ i 555 5 A 5 1 han dend ende Daß f fall du 50. Daran m allene Tofve Sud 280 Ä 4 Aer 50h elsk dine Berlin | ie a ae Sites ga⸗ en paa Serben. 19 0 Nag 6 5 7 ra Sloe ine weste bi, vaͤr dae bl; enn dn ei Du ben h un ba 09 eite en babe. Sr Di maar ice ſiele. 1 „een ee | ef ich paa Rogen. rs 155 “ge, 1 705 Begier ich de en anden ever eg han ey vill mite Oele, Andens Husroe, Tiener eller Fon . tall du ie ben | bier eller . 5 a. 1% Herpaa figer Gud ſaaledis: > Jeg er allene Bud din Herre, en forſ krechelig Sud, | og ſtor Herre. Alle dem ſom ere mig ulydige, er jeg ſiendsk, five had er jeg, og ſkal kaſte dem til Diefvelen: 5 ion de Iydige: 952 jeg og f kall ae dem til e * Deutſch. e 1 Die sehen Gebote Gottes. 1 8 eiten Ger fon du eine kennen lieben und genden. f Wenn Gottes Name, eh Wort, genennet wird / ſolt du "nich ſchimpffen, Gott wird ſonſt Jöns und ae I 3. 1 | Am ſtebenden Lage 15 du ia arbeiten, fonbern als. 1 lein Dan loben. 4. Eh⸗ — ) | ar a 355 | Ebre und liebe deine Cie, ſo pin be alt werden auf Erden. 0 Schlage keinen wen tod werde e nich zor. nig auf ihn. ö Du fte nur Haben us leben eine chef. Du Wöchſt nicht Rebten. * u ' Bi nicht auf jemand. % Begehre nicht, das eines andern eben u und er nicht will ien, | | Eines dei Ehefrau it Dienſf, oder Bi, ſolt du e begehren noch auch ſchaden. Hierauf ſpricht GOtt alſo: 6 Ich bin allein GOtt dein HErr, ein ſchrecklcher Gott und groſſer Herr. Allen denen, fo mir ungehor⸗ ſam find, bin ich feind, oder haſſe ich und werde fie werf⸗ fen zum Teufel: aber die e liebe 1 08 wer⸗ de ſie amen in den Himmel. Groͤnlaͤndiſch. Gudib innecfutei kollinit, 1 4 Gud Kiffer aul. illiffära 2er elle oscurrys. DEREN ER 2. Ä Gudib acka, five Okalucta als aranget; mittanaunee, Gud „ nobil pekennoätit, | 3. | Ullu arbone marlungöper (enofaurnes, Gadimut a riaurniateit. 5 35 4. An- | Angoiokaet, nallekit neglikittog , tave uttokare juan- gyſſootit nuname. x a a Ianuch tockutfaunago, ningitlanaunago, _ 7 0 0 a 0 ’ Dr / 1 Nullia kiſſiet attauſe piſſoet, negliſſoettog. ee e . + Atle pienic tiglifaünogo. ” we 15 N „„ Atlemut ſeigloſaunec. Re e a SE PN ; Atle pienic esligänic piomefournogo. | 4 1% EN Atleb Nullia Kibgei oxelo attemiclo piomesourgnoga piſſaunago. 8 ö in | . Tuppichsà Gud tameſſa: 67 | Uanga kiſſima Gud , Nallegärfuet Gud nallegarsnactog exignakau innuchmur tomarmio Uamnut inercticſaüniſat kingagnaraicka, tongarſumutlo esiffoäcka, Innuit inertis | lonactut neglipacka killac mutlo piſſoacka. 1 Ng. In Ueberſetzung der Gebote hat man nicht gaͤntzlich den 5 Worten folgen koͤnnen, ſondern muß bis noch damit vergnügt ſeyn, daß man einiger maffen die Meinung ausdrucke. Das Gebet des Herrn. Guds Sons Tale ſ. Boͤn. Fader vor, ſom er i Himmelen, dit Nafvn vaͤre voeſſet af Menſ ken, det dig tilhoͤr lad komme hid, (. dit ord om dig undervijß os udj. Naar du nill noget i Himmelen, lad det ach ſaale des ſkiepaa Jorden. Giſv os i doch vor Mad. Vaͤrne ihr vred, fordj vi ere udnelig, og hafve vaͤret dig ulß⸗ dige, de ſom ere vred paa uns, ere vi iche vrede paa. Forſ⸗ varos for Dieſpelen. Det ſom iche duer, lad iche voͤr os. | a: Him⸗ 77 Anbang. 357 Himmelen ol alting höre dich till, du er ſtor og ro es vaͤrdig aldit. Amen. f f | ùdttdùDieutſct. Gottes Sohnes Rede, 1. Gebet. Vater unſer, der iſt im Himmel, dein Name werde (mit Lob) erhoben von den Menfchen, das dir zugehoͤret/ laß herkommen, . in dem Worte von dir (handelnd) unterweiſe uns. Wenn du etwas wilſt im Himmel, laß das auch alſo geſchehen auf Erden. Gieb uns heute unſere Speiſe Zoͤr⸗ ne nicht, weil wir untuͤchtig, und dir ungehorſam geweſen ſind. Die auf uns zuͤrnen, auf dieſelben zuͤrnen wir nicht. Vertheidige uns vor dem Teufel, was nicht taugt, laß uns nicht beruͤhren. Himmel und alle Dinge gehoͤren dir. Du biſt groß und preiswuͤrdig allezeit. Amen. VKGsSroͤnlaͤndiſc ht. 32 45 ö SGucdib Nianga Okatuctah. g Attätona killac mẽtoch acket oſourroglẽ innuihmit, Sudic pienic mavepillit, okaluctah illignie ajokarſatigut, killac me pekuſarangovit, nunametog tameikille, ullame mamanic tyniſſiut, Ningackinee ajoruta illignut inerctis ſauguta, uaptinut ningacſatut ningis ingilacka, Tongarſumit ſarnuctigut, ajorctor ſomich piſſauneta. Killac atlemicto tömarmie piſit angeſor ſuotit ofournak autitlo jipſaliame. Amen. . e Ng. Vater unſer kan gar nicht Wort für Wort überſetzet werden. is Ein Gebet, ah Worinn die Groͤnlaͤnder ihre Unwiſſenheit und Wahnſinnigkeit Gott dem Herrn 0 1 50 | vorſtellen. 5 Bl 22 . Daͤn i ſch. i 5 i b Saaledis ſkall i bede till Gd. O! Bud, du er ſtor, du har giort Himmelen og Jorden meget herlig. Vi Kalaler,ſom u her udj Landes, hvorſo⸗ Anhang. 5 S reere vi ſaa galne? Gud Himmelens og Jordens Staber kiende vi iche. Du gifver os mad five Töde, men vi vuͤde iche fra hovem det kommer. Vi tacher iche Gud. Saaledis ere wie luͤge ſom de ufornuͤftige Diur, forti wie iche tenche paa Gud. Naar wi ere dode, veed wi iche hvor vi kommer hen. Nu foͤrſt hafrer wie hört af Praͤſten. Fordi vi ere uduelige, og iche kiende Gud, og elske Guds⸗Soͤn Jeſum Chriſt, ſom er dod for os, ſkall hand henkaſte os till Diefve- len. O! Gud du er ſtor. Fordi du yuchis ofver os, og iche ville, at vi ſkall kome till Diefvelen. Da hafver du befallet di⸗ ne Praͤſter, at die ſkulle komme hid / og fortelle os om Him⸗ melens Slaber. Vi ere elendige, farbarme dig ofver uns. | Vi ere galne, giöre os Klage. Diefvelen vil tage es, men frels du os fra Diefvelen. Lad os Gifre agt paa Praͤſtens tale. O Gud! du er ſtor. Lad os elske dig, fordi du er ſtor. Lad os frygde dig, fordi du er vorskrechelig. Og fordi du har jagt, at de ſom iche frygte og elske dig, ſkall du kaſte til Diefvelen i Helvede. Paa det, ſidſte naar vi dor, da gior os igien lefvende, og lad os komme till dend udode⸗ lig Himmel. | * Ci I Aſſo ſollet ihr zu Gott beten. O Gott! du biſt groß, du haſt Himmel und Erde ſehr ö herrlich gemacht. Wir Kalaler (anderwaͤrts ſtehet Kablu⸗ nacher, in Grönland Kablunet) die hier im Lande wohnen, warum ſind wir ſo unverſtaͤndig? Gott des Himmels und der Erde Schoͤpfer kennen wir nicht. Du giebſt uns Spei⸗ ſe, aber wir wiſſen nicht von wem ſie komme. Wir dan⸗ 1 cken Gott nicht. Alſo find wir den unvernuͤnftigen Thie⸗ ren gleich, denn wir dencken nicht an Gott. Wenn wir ſter⸗ ben, wiſſen wir nicht wohin wir kommen. Nun haben wir zuerſt gehört von den Prieſtern. Weil wir untuͤchtig find und Gott nicht kennen, auch Gottes Sohn Jeſum Chriſt nicht lieben, der fuͤr uns geſtorben iſt, wird ey uns zu den Teu⸗ feln hinwerffen. Ach Gott! du biſt groß, denn du herr⸗ ſcheſt über uns, und wilſt nicht, daß wir zum Teufel kom⸗ men ſollen. Da haſt du befohlen deinen Prieſtern un 90 | er 9 2 1 a 1 u 9 Kun Anhang. 355 her zu kommen, uns zu erzehlen von des Himmels Schoͤpf⸗ fer. Wir ſind elend, erbarme dich uͤber uns, wir ſind un⸗ verſtaͤndig, mache uns klug. Die Teufel wollen uns neh⸗ men, aber befreye du uns von den Teufeln. Laß uns acht haben auf der Prieſter Rede. O Gott! du biſt groß. Laß uns dich lieben, weil du groß biſt; laß uns dich fuͤrch⸗ ten, weil du erſchrecklich biſt; und weil du geſaget haſt, daß du die, fo dich nicht fürchten, noch lieben, wilſt zu den Teufeln in die Holle werffen. Endlich, wenn wir ſter⸗ ben, ſo mache uns wieder lebendig, und laß uns kommen in den unſterblichen Himme l. . a 1 ; 5 * 5 Groͤnlaͤndiſch. Taima Gudimut okalyſſuſe. Gudna angekaütit. killac Nunalo ajungiſorſuamie fe not. Uagut kalale (alias kablunet) mane nunameetut, ſaa- og filleropout? Gud killab Nunalo Senarfoe illiferaingi ſilut, Nekichfänie tyniſſiut, kimit nelloareput. Gudintut kian- gaſa ingilagut. Nerſutit ſillaikangi tamac pout, Gudimut eckarlaringimuta, togokuta fumat nelloarcput aitheit Pelle- ſtemit tuſſarepout, ajorouta Guditog illiſeraingineuta, negli- fſaringautago Gudib Nianga Jefus Chriſt naptinut Jokoſoc 0 Tongarſumut egiſſoatigut. Gudna angekautit, naptinut umaſat merigut Tongarſum utlo pekuſa tangi meligut, Pel- leſtit tamave ineppei kalalemut killac Senarfomic okalukul- luir. Pia rägült, umac färtigut filleropaut, ſillac carlig fat. °\ Tongarſue pie moatigut. Iptile Tongarſumit ſarniutigut. Pelleflib okaluctaàh nallecta. Gudna! neglilagit angekan- goit, exiellagittog exignakaugoit, okarogittog illignut exia- giſut negliagiſutlo Tongarſuc ignamut egiſſoet, nẽſa tocko- güta, umatitigut, Killac mutlo tockos kaungiſome illignut pillat aeit. a e inleenft, N u 2. Extract aus einigen kleinen Geſpraͤchen, die der ſel. Herr Egedes, um die Groͤnlaͤnder ihrer Un ſinnigkeit und kuͤnfftigen Heymath zu uber ce e hren auſgeſetze , nsuige,, . Daͤ⸗ Anhang. Daͤniſch. Vi Kablunacher vare i begyndelſſen liegeſom van vittige, ſom vi og viße flet intet af Gud. Men der Bud ſente ſine Praͤſter til os, ſom undervuͤſte os om Gud Him⸗ melens Slabere, da troede vi alleſamme paa Gud og gef? ve flittig agt paa Perſterins undersvuͤſeing, og endun elsker vi Gud og ſkall og altid elsker hannem. J ſeer at vi morgen og aften lofve Gud, disligiſte, naar wiſkall faau Mad, og ofer vit vi har faaet Mad, lofver og ta⸗ cher vi Gud for Maden og Naͤringen. Hver fiufvende Dag holde vi heilig, og arbeyde inter, men lofver Gud dend ganske Dag. Vi adlyde ochſaa Gud. Derſom vi iche ſaa giorde, da kunde vi iche kommer til Himmelen, vill i nu og ſaa komme til Himmelen, hvor i aldrig ſkal doͤr, da er det iche noch at troe. J mage och ſaa Iofve Sud, Himmelens Slabere morgen og aften lig⸗ ſaa vi. I ſkall altid tache Gud for hand gifver Eder Naͤring. Da naar i fatt is Naͤring, du flall i bede Gud der om thi alting hoͤr hannem till. Men hine An gekut lad farn, troe iche hand de figer, fordi de dur intet, men ere Loͤgnere. Naar dend 7de Dag kommer, da ſkal i intet arbeide giore, thi Gud holt op dend Dag, der hand haf de ſkabt Himmel og Jordot. J fall ligeſaa vi lofve Gud dend ganske Dag. J ſkall tache hannem at hand har giort Eder vorftandige, allermeſt ſtall i tache hannem, at hans Soͤner blefven Menſke og doͤd for Eder, paa det iche ſkulle komme til Diefvelen. Derfor elſk Guds Son igien. J ſkall frygte dend forſkrechelige Gud, og fortorne ham iche. Men fordi i iche giore ſaaledis, da Fand i iche heller komme til Himmelen, men Diefvelen ſkall tage Eder, Thi allene de ſom frygte og elske Gud, ſkall komme til Himmelen. | | Deutſch. Wir Groͤnlaͤnder waren anfangs gleichſam unſinnig, J. unvernuͤnftig, wie wir auch von Gott ſcheuke uns R ' | ni * Anhang. 7. | . 361 nichts wuſten. Allein da ſandte Gott ſeine Prieſter zu uns, welche uns unterwieſen von Gott dem Schöpfer des Himmels. Da glaubten wir alleſamt an Gott, und ga⸗ ben fleißig acht auf der Prieſter Unterweiſung, und anje⸗ tzo lieben wir Gott, und wollen ihn auch allezeit lieben. Ihr ſehet, daß wir Morgens und Abends Gott loben, in⸗ gleichen, wenn wir wollen eſſen, oder wenn wir gegeſſen haben, daß wir Gott loben und dancken fuͤr die Speiſe und Nahrung. Jeden ſiebenden Tag halten wir heilig und arbeiten nicht, ſondern loben Gott den gantzen Tag. Wir verehren auch alſo Gott, wofern wir ſo nicht thaͤten, ſo koͤnten wir nicht zum Himmel kommen. Wollet ihrn nun guch alſo in Himmel kommen, wo ihr nimmer ſterben werdet, fo ift es nicht genug ſolches zu glauben. Ihr muͤſ⸗ ſet auch alſo Gott den Schöpfer des Himmels loben NRor⸗ gen und Abends wie wir. Ihr muͤſſet Gott allezeit dafuͤr dancken, daß er euch Nahrung giebet. Und wenn ihr Nahrung zu euch nehmet, fo follet ihr Gott dafuͤr dan⸗ cken, dem alles zugehörig iſt. Aber euern Angekut laſſet fahren, glaubet nicht, was ſie ſagen, denn ſte taugen nichts, ſondern find Luͤgner. Wenn der fiebende Tag kommt, ſo ſollt ihr keine Arbeit thun, indem Gott auf den Tag halt, der Himmel und Erde erſchaffen hat. hr fol; wie wir, Gott loben den gantzen Tag. Ihr ſollt ihm dancken, daß er euch verſtaͤndig gemacht hat, allermeiſt ſollt ihr ihm dancken, daß fein Sohn Menſch geworden und für euch geſtorben iſt, auf daß ihr nicht fahren muͤſſet zum Teufel. Darum liebet Gottes Sohn wieder. Ihr ſollt fuͤrchten den erſchrecklichen Gott, und ihn nicht erzuͤrnen. Aber weil ihr ſolches nicht thut, fo koͤnnt ihr um ſo weniger in Himmel kommen fondern der Teufel wird euch holen, allermaſſen nur die allein, die Gott fuͤrchten und lieben, zum Himmel kommen werden. 5 15 a Groͤnlaͤndiſch. 7 15 . „ a . ; | Uagut Kablunet ſiurlamic forlo illipſe. Gud killao fe- narſoc nelloacplıt, Gudib Pelestit uaptinut pimmetä, killac ſenarſomic uaptinut okärmera, tave, tamauta Gudimut op- 3 5 . pec- 362 > Anhang pecpout Pelleſtib okaludtä nellãcpaput $ulletög Gud negli. pout, negliſſoacput ipfaliome. , Teckuſaraſe uagut ullakut unukullo Gudimut oſougarigut mamma torrugta tamaitara« gurtog, nekichfänie tyniſſarangatigut. Ullu arbone mar- luugopeta feniffaringilacput. Gud kiſſiet, ullae tomait ofou» rarägut. Gudimutlo inerctoorägut. Ta meinikuta killaemut ajyſſoalloacpout, killacmut tocko ſockangiſome piomoüfe, oppernankiflima nomangilach, Gudimut Killac Senarſoc oſou- roiſuſe, ullakur unnuk ullo ſorlouagut. Ipſalioe Gudimut Kyanaiſuſe, nekichfänie tynnimmaſe. Wekichſanic pekan- giſa nangeuſo Gudimut tüchſieiſſuſe, tomäfe piängagit. An- gekutte feiglotörfuit ällakit, okaludta opperriaünece ajorrne- ta feiglömetog. Ullu arbone marlangöpera ſeiſſaunece, Gud ſoramat killac Vunalo innermagit, ſorlo uagut ulloc tameit Gudimut ofourroifüfe. Kyanächfiuch Sillalimic ſenemmaſe ne kichſanic tynnimmaſe. Akſut Gudimut Kyannaiſuſe Vian- ga innungumet illipferiutlo tockomèt Tongarſuemut peckon- gikullüſe. Gudib Wianga tave akſut negliſiuch. Gudimut imma exignakan exigiſſoarſe ningiſſariauũnogo, taima piſſa- rangineüfe, Killacmut ajyſſüſe Tougarſumutle piſſuſe. Kiſ- ſiet Gudimut exitut negligtutlo Gudib Wiang Jeſ. Chr. Kil- liacmut piſſaput. a e Daͤniſch. Og fon i vuͤde ſlet inter af Gud og Skaberen at ſige, da ud velger i ander ſom iche duer. I troer paa det ſo kaldede Angonchſach, og mener at det er noget ko⸗ ſteligt og at de ſom ſodaant har ſkall bliefve helbred og iche fattis Naͤring, men hafvde i vill, da forſtaer i vell at ſaadunt duer intet. Thi hvor til ſkal et gamle ſtoͤche träer, been, Fuglekloer og ander ſaadant Lumperie meer? J ſeer jo dat et duer intet, og kand iche helbrede. Men ſodaent bruge i, fordi i vuͤde inter af Gud. Hander dent allene ſom gior Eder helbreed naar i ere ſiuge, og at i hafve Naring, dat kommer altſam men fra Gud. J troer ochſaa hins Angekut og Loͤgnere, endog i vell veed at duer intet. Hvor fore Hexer da iche an Dagen, og naar det er lyſt, ſaa kant vi fee det. Men for di de lyſver, de he: rer de allene i moͤrchet og de figer de: Vi hafver 115 nt. e Him⸗ | na 855 Himmelen og tale med Tongarſuch. Men de lyſver ufor⸗ fkammet, thi vi veed noch, hvor de Loͤgnere bar fig ad. See! dend ſtore Gud i Himmelen vill nu iche at J. ſkall hexe, hand blifver ellers meget vreed paa Eder. Hand vill iche heller at i ſkall troe de Angekut og Loͤgnere. Men naar i fattis Naͤring, eller ere ſpage da fall i alle⸗ ne bede till Gud. thi hand er megtig, og f kall gifre Eder Naͤring oͤg helbreed. Derſom i troer og elsker ham og paakalder ham. Derſom i iche gioͤr det de ſkall hand iche gifre Eder Lifvs oxhold, og naar i ere toͤd, ſkall hand hen⸗ kaſte Eder til Diefvelen udj Helvede. Lad fee a i engang blifver klege og kaſter Saadan uduelig ting fra Eder og troer allene paa Gud. Derſom i iche lader af at hexe, de ſkall vipaa ſuͤd ſtningen ſlan Eder ihiell, og eydde Eder udaf Jorden; thi Gud her befallet os at ſlae ſaa⸗ dane Angekut og Loͤgnere ichiell. Hvor til ſkall ſaadan⸗ ne galne Mſker, ſom iche troer paa G. deris Skabere, men troer Diefveln ſom ſkall pine dem i Helvede. N e e ut ſch. ee e eee ene NR e Und wie ihr ſchlechthin nichts zu ſagen wiſſet von Gott und dem Schoͤpfer, ſo waͤhlet ihr das andere aus, das nichts tauget. Ihr ſetzt euer Vertrauen auf das ſo⸗ genannte Angoachfach, und vermeinet, daß es was koͤſt⸗ liches ſey, und daß derjenige, der es hat, werde geſund werden, und der Nahrung nicht ermangeln, ſondern erlan⸗ gen was ihr wollet, ſo wiſſet ihr wohl, daß ein ſolches nichts tauge. Denn wozu foll das alte Stuͤcklein Holtz, Knochen, Vogel⸗Klauen und andere dergleichen Lumpe⸗ reyen mehr? Ihr ſehet ja, daß es nichts nutze, und nicht kan heilen. Aber dennoch brauchet ihr es, weil ihr von Gott nichts wiſſet. Er iſt derjenige allein, der euch ge⸗ ſund machet, wenn ihr kranck ſeyd. Und daß ihr Nah⸗ rung habt, das koͤmmt alles von Gott. Ihr glaubet auch fo euern Angekut und Luͤgnern, ob ihr gleichwol wiſſet, daß ſie nichts taugen. Warum hexen dieſelbe nicht bey Tage, und wenn es licht iſt, da wir es ſehen koͤnnen; aber weil fie luͤgen, fo hexen fie alleine im Dunckeln, en a 0 Anhang. haben mit Tongarſuch geſprochen, aber fie luͤgen unver⸗ ſchaͤmt; denn wir wiſſen genug, worauf dieſe Lugner ſich verlaſſen. Siehe! der groſſe Gott im Himmel will nun nicht, daß ihr hexen ſollt, ſonſt wird er ſehr zornig auf euch werden. Er will noch weniger, daß ihr den Ange⸗ kut und Luͤgnern glauben ſollet. Sondern wenn ihr Lei⸗ bes ⸗Nahrung erhalten wollet, oder ſchwach ſeyd, fo ſollt ihr blos allein zu Gott beten; denn er kan und will euch eure Nahrung und Geſundheit geben. Dannenhero ver⸗ trauet und liebet ihn, und ruffet ihn an. Wofern ihr 1 dieſes nicht thut, ſo wird er euch euren Leibes⸗Unterhalt nicht geben, und wenn ihr dereinſt ſterbet, euch wegwer⸗ fen zu den Teufeln in die Hoͤlle. Laſſet ſehen, daß ihr einmal klug geworden ſeyd, und werfet ſolch unnuͤtzes Zeug von euch weg, trauet aber allein auf Gott. Denn, e ihr nicht ablaſſet vom hexen, ſo werden wir euch zu⸗ 7 4. betracht Gott uns befohlen ſothane Angekut und Luͤgner zu toͤdten. Worzu ſollen ſolche naͤrriſche Menſchen, die ihr Vertrauen nicht auf Gott ihren Schöpfer fegen, fon dern auf die Teufel, die ſie peinigen werden in der Hoͤlle? Nl gulzudie i Groͤnlaͤndiſch. Betr, 10. | 0 . Eillac ſonãrſomic Nelloeufo, tave atlenit ajorctut pil- faraufae. Anchoachmut opperraräfe, Ifumaaräfe ajungilao tameitunic pekartut kaitſiſſaput nekichſanie pekait ſaput. Sillackärrufe, nellyſſingi kalloacpife angoach ajutorſovoch, kefüch uttokarchſuach lingmiſſit Iſegei, Kuckei, tamaitunic atlemigto ſuchſet ajormeta, kaitſonec ajoaraut. Taimale piſſaraüſe, Killac, fenarfoc nello cüſiuo, Tauna ajungilac, . Kaitfoarängeufe nekich fakarangeüfe. Gudimit kisſiet piſſa- raut. Angekuſ lo ſeigto torſuit opper rarase nellongikal lo: äͤcpiſe ajuput ſaaogme Kävome tuogiſſaringilet täve téckon ajungilacpùt ſeiglometa taafaranget tongiſſaràut, täve okalu- ‚ araut, Tongarſumut okaluppaput, killacmut pyout, nellon- gilacput feiglotörfuit. Aitta! Gud nallegärfuach pouna ex- . | | igna- ei alödenn fagen fie: Wir find im Himmel geweſen und . 1 ** letzt todt ſchlagen, und euch ausrotten von der Erden, in Anbang. e ignatorſuach männa tongackungiläfe ningackennoafe, Au- 1 oppeckungiläfe feiglokängeta, ajorctommeta, ne- ichfanie pe kangiſaraugeuſe, nepachlimarangeufe Gudimut Kiſſiet tuchſieiſuſe. Tauna ajungilac nekichſanic tynnyſſoa- fe nepachfimarängeufe katfıffoäfe operruſe negkatigo. Ta- mainikuſe nekichfänic tynniſſingilaſe, tocköife Tongarſumut egiſſoaſe. Attaute! ſillackarniareitſe ajorctut egiekit, Gudir mut kiſſiane opperreutſe. Tongiamic forangikufe kefa to- ckys ſoarſe. Nunamit nungiſſoaſe Gud innemetigut Ange- kut Tongarſutlo tockokulluit. Suchſacka innuit tamai- tut ſillackangiſut, Gud ſenarſomic oppingiſut, Tongarfumut- le kiffiane opperraraùt, talna ignameoyſſoaſe. 7 — - — ' A ; ao er le GENESEOS:- Ra Me „ be f. I | N Re 0 N G:iwilamic Gud ſenoa Killac Nunalo. | 5 129 173555 a Ya Mali 1 Nunatog erovarchr pinneitſoarſuach taator ſovoch imac Kollane: Tave Gudib Anarfah tingovoch imac kolane. f ir \ Di | . . Guditog okarpoc: kamareit tave Kaümapoc. | Old tekoa kavoch ajungi förfüvoch, Guditog kavoch taämit auvixapa. | EP TER ie 125 | ir u 1408 Er, Ve . 035 s Mr 2 5 44 Guditog kavoch aitferpa, ülloch, taächio aitſerpà Un- nuach tave unupoc kaulupoclo ulloch Siurlech. a m 7 7 5 f 8 5 Ei Sud ökarpoe amma: Immane teſſilarle: (i. e. aus⸗ ſtrecken, ſonskrotznen) ermit auvikilluo. Tave Gud ſenoa teſſiliach immane, auvigapoclo imac, teſſiliach attane, immamit teſſiliach kolane, tave tameipoe. u ; 2 3. | Gucditog aitſerpà tefliliach, Killac, tave unnupòc kau- Yapoclo, ulloch aipa. Ye ER Ef 9. Gud 366 Bu Andangı N . * * re 255 0 h V. 9. ee vr Gud okarpoc amma. Ermit killac attane attauſimut 0 9 ekittarlit (i. e. aß verſammlet werden auf einen n Haufen.) et nuiacküilluo tave tameiſſoc. Lo N N Guditog pennatoch aitferpa Nüna, kauſocſoch 1 imae. Guditog teckoa ajungiſorſuvoch. A v. II. 5 n Gud okarpde amma: iguit öpiitlo Nühamit aglirkt, lave tameipoc (was kan geben faat und tragen fruͤchte nach feiner Art ıc. muß vorbey gegangen werden, weil ich bis dato noch kein Wort weiß, daſſelbe auszudruͤcken.) — M Ri Vest N > BEER 1 ih Bu ka 24 Nun Witts iguit opiitlo age agliadtoput, Gudi. 0 ze teckoa eee e A Unnupa Kaulapoclo ch rag hd. e Gad okarpoc amin it rise me Kiblarlit 4 undehe se 9 9 nuamit aurochlo okiochmit auvixilluit. (vertitur ward Licht aw Himmel, zu unterſcheiden Tag und Nac ‚ Sommer und, Winter; anders kan ichs noch nicht heraus ringen. je IN WELEN Kiblakullait killac ee Be muttoch. kaumakullit, tave ala: N | | 116. im ! Ed fenoa Kiblurſuit e Kiblarſoch eee Kiblakulluo ullune, Kiblarſoc wege 1 un- miachme ullucreſulo. ed PR N, v. e 4 a 10 „ eee Cuditsg Killineme ae er kaumakullui | Wen Kiblakalluit ullukut 1 8 ilen TEN og kavoch taämit. Su teckoa ajungiſorſuvoch. a er MER V. 19. 1 1 0 W Tire unnuc poch Kaulapoclo ulloc‘ fi amd, Er ©. F. 209. N Sud okarpoc amma: Immane umarſut amentlerln. Zurlit, e Nunah e Killac ala, ß 1 v. 21. . * Bu Anh ang. We TI Vena. rt | “Ed en ait umarfutlg 1 1 15 immane, ting- mirfitlo, Gud teckoa ejungiforfuvoch. Dow a) Guditog velfigniei, okarpigeitog,. amarleforfuangarie | immane nam ſitlo erer Nunamè. ene rave 5 Kaulapoclo, ulloch. tellimäh. | 150 warm v. 24. f Sud Huge amma: Nerſutit amertekäut Nunamedlit EE fare BERN Wee A e ene ent A i GSaucditog Den a nuname 1 kuei uvigich, nu- name, (i. e. allerhand lebende Ae auf Ander Lucke teckoä bee Prag | | 8 n 26. f Gud okarpoe amma: Seniagtatä, in Vagut Ar mnie nattigak üllno auliſauketmut immäne, Tingmirfie-. mutlo ene umarſutmutlo tomarmic nunamę. a i v. 27. f * nl Giidirop: ebe innuch, Gud, af ing mis Angut. anale | agnah attaufe ſenei. N i 1 05 75 7% tern, 28. bin | Guditog. ente okaiybbieiog J eher le Nuname auliſauketmut, immane Tiugmirfitmurlo Killae attane, neſſutit mutlo tomarmic nuname nalligaritſich. a e e e 8 0 Gud 8 amma: Aitta 48 15 opiitlo aa ty- 5 5 mämac ſarſe & e. alle Kraͤuter und Hoͤltzer, wovon man eſſen kan) das übrige kan 9 den e nach nicht ausdruͤcken. RS > 0 Ao ( RRN Neſlutek tomarmie nuname eig gwirlble Killac 11 8 atlemiclo umarſut nuname iguit mamangiſut, (i. e. Gras, das von Menſchen 8 kan gegeſſen werden tyniacka | ta- ve map | } * 4 wu; » 31. a | e tomärmic fer Mei 80 Atta, komale ajungi- een tave unnupoc ach arborec. S u) a Se N 368 Anhang. EVANGEL. IN FEST. ANNVNCIAT. 2 MAF Luc. I. v. 26. ſeqq. K net arboncägemets Gud Engelip Gabriel ornickoä,. Galilaea Nazaretnut niviachſeiſiamut loſeph David il- loanit uviachfarroliä., Niviachſeiſiab äcka Maris. Engelip Mariamut iſarpoe okarbiatog. Alita Gud nallegarſuach paumna illigneẽpoc Agnanit ajungiſſyſſootit. (i, e. Du ſolt werden herrlich vor andern Weibern,) Teckoamiuch tuppakaù okauſia exiga immenut iſumàvoch: Okalucta tau- na konnoepä. Tave Engelip okarbia immenna: tuppaki- nech Gud akſut neglikangätit (d. i. Gott lieber dich ſehr.) Aitta, nartongyfloölit niangamie erniffoötit, aitſiſſoaet Jefus; tauna angitliffooch Gudib niangatog aitſiſſovoch. Gud nallegarfuangiffokoä laceb, Kittongeinut ipſaliome. Tauna nallegarfuamic iſua kaiſiügulach Tave Maria Engelip okar- bia: Kannoc pillonüga uvia kanginnamä Ackya okarbiatog Gudib Anarfah tarreiffoatit. Tave tauma eruet ajungiſoch (dein herrlicher Sohn) Gudib niänga aitſiſſooch. Aitta, Eli- ſabettog illoet agnakoechſeiſia „ nartüvochlog Angumic, tackama kaumet arbonengopo® rartuvoch nartungiſoch unaraet. Gud tomarmic ajorſingimet. Tave Maria okar- . poc: Gud kibgaragma okägoit tamaikille. - Engelip tave kimacpa. nz — — — — NZ r 135 ee, ee BU. 1 3 2 1 8 NX SS 5 2 Sl! * > 75 0 ee wo wo er zu finden Amiantpgebirge, DERNIAHDIRH: und weber: >. Balanus 184 223 Baer warum ſie Wie aufahen werben Blut, ſcheuen die 5 Jiſche | Brandung, fo das aſſer uͤber die Fläche d ver üstigen® Se | 7 erhoben a deſſen brauchen die Ißlaͤnder SR utzko 8 Cachelotten Clima, in gland e Ißlaͤndiſcher a D. | hen, ben die Handlung allen in Stand. Del 150 50 Aa : 173 105 1 ii, 132 25 2 ah 232 Fe ' 127 146 254 Don „ Demennenn, in Ißland des Winters liter ae im Sommer Dorſch R 4 N * 4 1 * 3 5 E. 15 Ebbe und Fluth, u wie hei in Ißland beſchaffene 4275 wie in Grönland 183 Einhorn, verſchiedene Nachrichten von dieſem Fiche 2275 Eis, wie lange es in Groͤnland dauert 131 Eistheilchen, erfüllen die Luft wie ein Nebel 180 Ber 1985 ‘ „ 57 1 15 Nan Asa N 5 155 een init 1 F. 5 | Falken, wie fie nach Daͤnemarck ck gebracht weiden 44 Teuerſpeyende Berge 8 Jinnfiſch AT ae N Fiſche in Grönland 206 u. f. Fiſche, darnach werden die ig sei fuhrt 1244 Fiſchhaͤfen und ee 1 1342 Flackfich Re BE G. Gagates 1 21 Gemuthsbeſchaffenheit der Sbländer 137 Getraͤnke der Ißlaͤnder . Grieve, kritiſche Betrachtung des Worts N TURE 246 Groͤnland, die erſten Daͤniſche Colonie daſelbſt 165 Groͤnlaͤnder, Nachrichten von ihnen 265 „ = Band er warum fie jo friedlich unter einander , ODER | 308 * verachten die Daͤnen 310 a wiſſen von keiner Religion a] « SR von ihrer Abkunft e, Ham⸗ j 7 0 } 3 \ ge RN 1 Pr ir: T & ) ( 86 | ir be Hamburger, baben vor Zeiten nad Ißland gehandelt 147 Handlung der Groͤnlaͤnder 297 u. . Hayfiſch 114 Heering, Nachrichten von ihm und dem Beelen 56 u. f. Heimwehe der Ißlaͤnder 137 0 Ableitung des Worts 136 tds dd 5 der Ißlaͤnder es And en 58 gute E der Groͤnlaͤnder 0 A 0 ER. BE ilbutte 101 Himmel, Ableitung des Worts 1 36 Bi Urſachen warum fie dem Rindvieh in Ißland man⸗ geln, da die Schaafe damit verſehen ſind 36 A j * > EN 2 | PL in 2 | . a ea gt * f " a 1 — R g * * f > — N f 9 4 - N 4 Nn 1 5 Be 1 1 = G 7 ZUR R 1 Jagd der Grönländer 1 294 Jahrszeiten, nur zwo in fand | N Inſekten, was für welche in Selen. habe ea Ieekel, Ieckul Ißl. | Be Joͤkelgut ö e,, Irrlichter, haͤufig im Winter W Ißland, Lage und Groͤſſe e e e Ißland, iſt nicht ſonderlich bewohnt 8 dem Erdbeben unterworfen En N. 05 voll Schwefel e Jupiterfiſch Wi DR N. Kablau, Nachrichten davon „ Kälte, die gröfte erſt im April eee Kinder, deren Auferziehung in Jöland 198885129 es der Ißlaͤnder A 334 Aa 2 Klipp⸗ 6 9 (88 Klippfiſch re Abi | . doͤhler, Koolſtſch EMI ERSTE Krauter, heilſame in land AH Has Vence wenige | in n Ibland eie, kabberdan | „ Lachſe, wo fie in Ißland gefangen werden 116 Laſter der Ißlaͤnder en . Lenge üben | W. Traafe find in land aufden Hamburgichen Fuß gerich⸗ 147 fe, ſterben auf dem erer des Waagen Widoe „ Makrele ö I Mallemucke, Beſchreitung e einer bendigen 1598 Marmor ſoll in Ißland zu finden ſeyn 15 Meerhund | 113 Meerſchwein 17 9 111 253 Mineralien in Ißland WA 1 1 Muſtk, der Groͤnlaͤnder N 3 warum die Menſchen ſe nandnicher Weiſe eben‘ | Narhwal 5 | ann Mereniniun?D 1 225 7 Nebenſonne ud 124. 188 Nardcaper int „ euere . 105.219 Nordlicht wine: 119 a olitiſcher Zuſtand der Groͤnlaͤnder * 303 9 | Q. | 2175 Quellen, heiſſe N 15. 190 N | | EA R. f Raf, woraus er gemacht werde 103 Rechte in Ißland onihhn TREE © Regiment der Ißlaͤnder | a. Rekel, woraus er gemacht werde 103 Religion, ſo in Ißland gedultet wird 148 . ihr Zuſtand in Ifland 149. 150 Robben, | er 291 Rothſchaer 8 NW . Sg Art, ſie in Ißland zu erhalten 32. 33 Schellſiſch 1 KR dagger warum keine in Ißfland fi nd 116 Schwefel, gewachſener 23 vertreibt die Fiſche | e Schwertſiſch 114. 255 Sees, entſteht ſtatt eines derfunckenen Bages wobey zu⸗ gleich ein anderer vertrocknet 19 See, ſo ſich Rai M 11 Seebullen 5 . Seeichen 10 5 223 Seehunde 1 r Seewaſſer, bey Ifland 1 9 als tiefer herunter 125 | Sonne, wenn fie in Ißland nicht untergeht 119 . | Ne | Son⸗ — 1 a [2 * 185 * * * E ee per EM & 90 es a if in Grönland auch am kürzeſten Tage 1 ſe⸗ # en. 4 „tan: . Speiſen, der länder Art ſie zuzurichten een Sperma ceti, wo zu finde 17 a Sprache, nmerchungen von der Iiländiſchen 155 - e Groͤnlaͤndiſchen 268 Steine, van in warmen Rändern härter na Sͤterne, einige, fo den Groͤnlaͤndern bekannt Bea Stockfiſch ieee c. Thiere in Grönland 190 f. f. Thran, kritiſche Betrachtung dieses wee in 109 N „ Arten deſſelben 4 11 110 „ dienet ſtatt des Unſchlits Au rant 185 0 Todten, werden von den erbeten fir unrein ge⸗ halten 318 Tuͤmmeler | 49 RE "NV 1 N . 5 ie V. . Veeckſteen % a N Plaaren, Ableitung des Worts U e ee , 0... 0 „in Grönland n 194 ee 0 in Itland ni - ind eingehen re MWagenſchot, Bedeutung des Word 140 Wallſſch, was ihn von andern unterſcheidet 209 „ „ Arten deſſelben nebſt verſchiedenen andern Nacht 2 richten von ihm | W 1 wurf wie ihn die Grönländer denken 2933 | Wall⸗ Ri ur % 0 a 11 1 1 7 a 90 (83 | Wallfiſchfang, warum die Hollaͤnder beſſer dabey fortkom⸗ men, als die Daͤnen. | | 171 Wallfiſchtoͤdter | 170 2 257 Wallroß a 258 Weichſtein 3235 | 188 Winde, deren Beſchaffenheit in Ißland 125 Wittfiſch 5 991181 Wittling Na: 98 Wohnungen der Ißlaͤnder. 135 u... NW er U len en 8 x — 4 \ a EN