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Artztgarten 85

lich en / ns wie matt durch diefelbigeh allerhand kranck⸗ heiten vnd es en eylends heilen ſol.

Den 6 —— Antho⸗

nium Mizaldum auß Franckreich erſtlich in Lateiniſcher fpzach außgangen.

Aber neuwlich verteuſchet durch Georgen Henifch von Bartfeld: vormals in Teutſcher ſprach nie geſehen worden.

24 ’_w. H a 5 9 3 & “4 5 \ i

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Voꝛred.

hie in diſẽ buͤch in Authonius Mi⸗ zaldus beſchrieben. Denn er darin⸗ nen die kreuter vnd beum / ſo in den gaͤrten wachſen vnd gemeinlichal⸗ lenthalben wol sun bekommen / ver⸗ zeichnet / vnd lehrt / wie man durch dieſelben allerhand kranckheiten curieren vnnd heilen moͤge / welche arbeit zwar fuͤr groß vnd hoch bil⸗ lich zu achten / vmb viler vrſachen willen. Dann zum erſten / ſo bringt er widerumb an das liecht die alte / ſchon lang verborgen weiß zu artz⸗ nen / durch die gewechß / ſo auß den gaͤrten zu vberkommen. Zum an⸗ dern / ſo zeigt er an vnd beweißt / dz man die gemeine kreuter nit ſo gar verachten vnnd vernichten ſol / als ſolt man die kranckheitẽ allein mit frembden ſimplicibus abwenden vnd vertreiben. Denn es hat zm offtermal ein garten kraut vil ein groͤſſer krafft vnnd tugend / als ein frembd auß Morenland herge⸗ bracht gewaͤchs / bey welchem zu

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Voꝛred. Bin alſo der zuuerſicht / E. G. werd ſolch ſchenck vnd gaben nicht ver⸗ achten / ſondern dieſelbig ——— lich auffnem̃en / vnd in E. G. [hu

vnnd ſchirm beuohlen laſſen ſein. Hiemit thun ich E. G. dẽ Allmech tigen inn langwieriger geſundheit vnd frieden beuehlen. Ge ben zu Baſel / im tag Mi⸗ chaelis / im Jar / 157 4

E. G. Gantzwilliger

Georg Heniſch von Bartfeld.

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PVorred oder frembde vermifchung bes darff. Dannenher es gefchibet/ daß man die artzneien auß Per⸗ ſien / Egypten / India vnd an⸗ dern weitligenden lendern ho⸗ ler/ vnnd vermeint / es ſey mit vns auß / man helff vns deñ mit frembden / Barbariſchen vnnd thewr erkaufftẽ artzneien / wel⸗ che doch offt verfelſcht vnd ver dacht. So geſchichts zum off⸗ termalen daß ein klein gſchwer vnd leichte kranckheit mit artz⸗ neien / ſo von dem roten Meer oder newen Inſeln herkom̃en/ muß geheilt werden / ſo doch die waaren / vnd gar nicht verdach te artzneyen vns fuͤr der naſen vnd ein jeder dieſelb allenthal⸗ ben mit fuͤſſen trit in gaͤrten velden. Iſt aber das nicht ein thorheit / vnd groſſe a, + | a

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Sea Weitberuͤmpten vnnd hochgelehrten Medici, Antoni Mizaldi * Franck⸗ reich.·

Nas Intemal ich mir

gallhie hab fürgenom⸗

one nen nicht von dẽ eſels

RR * ſchattennvie man ſagt /

ondern von den artz⸗

nNeyen der gaͤrten kreu—⸗

ter; zu FREE elche / alß allen verften= digen bewuſt / beide armen vnd reichen/ jungen vnd alten nutzlich vnnd heilſam ſein / ſo hab ichs fitr gut angeſehen / wo ich dieſe meine beſchreibung von dem ge meinẽ kraut / lattich oder jalatı anfienge Nicht aber / daß ich in willẽes wer daſſelb für alle ſpeiß vnd gaͤrten kreuter zu erbes ben / für das furnemſt nutzlichſt zu achten / wider die meinung Catonis vnd Plinij / welche beide das koͤlkraut unter al len gaͤrten kreutern für das oͤberſt beſte halten / wie hernach zu melde n/fondern

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Arstgarten,

Der erſte platʒ des Artztgaͤrt lins / welcher etliche ſpeißkreuter in zehen betten begreifft.

Der Sattich ſampt feinen artzneyen. —3414 Das erſte Bett.

Dgr nennen allhie ſpeißkreuter / ſo EI uff Latein olera heiſſen / dieſelbẽ garten Freuter pflantzen / wel⸗ che nicht allein in den ſuppen vnd bruͤhen gebreuchlich / denſelben einen guten ge- ſchmack zu machen / ſondern auch mit ge ringen koſten von den armen gekaufft o⸗ der gepflantzt und für ſpeiſſen täglich ge⸗ nuͤtzt werden / es fey im ſalat / oder fonften auffein ander weiß. Dannenher ſpricht Horatius in der epifielad Sæuam: Sipranderet olus patienter,regibus vti Nollet Ariſtippus:ſi ſciret regibus vti Faftidiret olus, &c. das iſt / Wann Ariſtippo skraut gefiel / Nach Roͤnigen er nicht fragte viel. Solt er Bey groffen herzen ſein / Das kraut jhm nicht wurd ſchmecken fein. Wir wollen aber die Gram̃aticos da⸗ a ij

[Reyıfe felı

d Antony Mizaldi

uon laſſen diſputirn was ofus fey / auff welche weiß wir auch in onfer Teutſchen fprach das wort kraut gebrauchen / dep- halben die tugent des Lattichs für ons ne men zu beſchreiben / welch kraut (wie alle ſolches wiſſen / ſo die hiſtorien geleſen ha⸗ ben) bey den alten Roͤmern dermaſſen in brauch geweſen / für hoch gehaltẽ wor den / nachdem der Keiſer Auguſtus durch daſſelb ſein geſundtheit hat wid erlangt / daß man lieſet / es ſey in honigeſſig einge⸗ macht vnnd durch den winter zum ſteten brauch gehalten wordẽ. Es iſt ein ſehr ger ſundes kraut / wie ſolches Columella be⸗ zeugt in ſeinẽ gaͤrten verſen / da er von dẽ ſelben / wegẽ des Keiſers Auguftitwelcher durch deſſelben brauch geſundt war wor⸗ den)auff dieſe weiß redet: Iamq́; ſalutari properet lactuca ſapore, Triſtia quæ releuat, longi faſtidia morbi. das iſt / Der lattich iſt ein gute ſpeiß/ Hilfft krancken auff / macht geſunden leib. Der ſafft 00 dieſem kraut auff Die ſtirn geſalbt / macht ſchlafen/ wie Florentinus ſchreibt / welcher auch ſagt / daß der jenig / der

Artztgarten. 5

der nuͤchtern lattich iſſet / kein trunckẽheit deſſelben tags empfindet/ vber das / daß der lattich ſamẽ geſtoſſen vnd getrunckẽ / den außfluß des natuͤrlichen ſamens ver treibt / ſoll deßhalben von den jenigen ge⸗ braucht werdẽ / welchen ſtets im ſchlafen traͤume von ehlichen beyſchlafen fürkom men / wie man auch inn dem gemeinen verß pflegt zu ſagen:

Semen lactucæ Veneris ludibria tollit,

Cum vino bibitum, fluxum quoq; comprimit alui.

das iſt / Mach lattich ſamen dir gemein / So wirt dein traum nicht vnkeuſch ſein / Auch trincke den mit reben ſafft / So dich der bauchfluß plaget offt.

Es ſagt auch gemelter Florktinus / daß der lattich vnter das bett gelegt / alſo das ſolches die krancken nicht wiſſen / ſonder⸗ lich auff dieſe weiß / daß das kraut vor der Sonnen auffgang mit der lincken hand ſampt d wurtzel außgeriſſen ſey / die kran⸗ cken ſchlafen macht. Man kan mit diſem kraut den ſchlaf auch auff diſe weiß ma⸗ chẽ / wo man fünff bletter / oder drey / oder eines vnter das kuͤſſin heimlich legt / doch

| a iij

8 Antoni Mizaldi aber alſo / daß daſſelb blat / welches unten am ſtengel iſt abgebrochen / zu den fuͤſſen: welches aber oben abgebrochen / zu dem Fopff gerichtet fol fein. Es fagen auch die Griechiſchẽ geoponici / daß die männer/ weiche kinder zeigen wollö/fich hüten fols len von ſteten gebrauch Des fattichs/ und denſelbẽ auch nicht Zu vilauff einmal eſ⸗ fen. Dennfolches foll nicht allein die fruchtbarfeit fchwechen (deßhalben die Pythagorici dieſes Fraut Csxaor/ſpado niam / das iſt / ein ongeilmachend kraut / genant haben)fondern auch verurſachẽ / daß auß den kindern / welche hernach ge- born werdẽ / alß vnſinnige vngeſchick te leut werden / welche jhren elteren gar nichts nachſehlagen Vnſere artzet ſagen auch / daß der lattich ſchlafend macht / ſolch gebluͤt ſchaffet / welchs weder boͤß noch gantz vnd gar volkommen ſey / den⸗ noch aber viel beſſer alß von den anderen kreütern. Welches beides der hochgelert vnd weitberuͤmpte poet Eobanus Heß ſus angezeigt in dem buͤchlein / von erhal tung der geſundtheit / auff dieſe weiß: Hor⸗

= ü— ——

Artztgarten. 7

Hortorum lactuca decus, quia friget & humet, Sæpe leues ſomnos conciliare ſolet. | Atq; vt corporibus religua omnia vincitalendis, Sic viui ſuccus ſanguinis inde venit. Das iſt / Des lattichs art iſt feucht vnd kalt / Sein ſteter brauch macht ſchlafen bald / Gibt gut gebluͤt vnd nehret fein / Drumb laß dirs wol befohlen ſein. Dannenher halt ich/ſey es geſchehen/ daß Galenus fir allen andern fpaißfren tern dieſes allcın erhebt / ond ſagt / cs geb ein gut geblüt in einem woltemperirten menſchen / vnd Die befte narung / alß ſon⸗ ſten fein ander kraut. Weiter iſt jm zu wiſſen / daß es den warmen maͤgen ſehr nuͤtzlich behilflich ſei / ſein ſteter brauch aber ſchadet deñoch den augẽ / vnd macht dieſelben dunckel / wie wir bald ſagen wol len. Hieher ſetz ich das auch / daß es den keichenden / vnd denen weiche blut auß⸗ ſpewen / jtem den pituitoſis vi kalten na⸗ turen groſſen ſchade thut. Vber das / daß fein vbermeſſiger brauch nie weniger ge⸗ fehrlich ſey alß des würerlings. . Wir brauchen im ſom̃er des lattıchs mehr für ein artzney / alß für cin nahrung / nemlich a üiij

8 Antony Mizaldi

den leib Damit zu feuchten vnnd sur erfel- sen. Dann fein natur iſt kalt vnd feucht, Dieweil nun dem alfo/fo Fanfich nie-

mandts verwundern / warumb die ärgte

fagen/ daß daſſelb ein gut rein gebluͤt in vnſerm leijb mache welches geſchihet / wegen ſeiner ſubſtantz / ſo ſich mit der vn⸗ ſern vergleicht / dann es hat vaſt ein mil⸗ chige ſuͤſſe ſubſtantz / iſt vber das / recht außgekocht / verendert ſich alſo leicht inn Das gebluͤt / vnnd macht auch vil milchs. Diß kraut iſt auch gut für die geſchwin⸗ de gefehrliche kranckheit / die man cho⸗

leram nennet / dz iſt das bauchgrimmen/

da einer vil gelb waſſer kotzet vnauffhoͤr⸗ lich / wie ſolches der alte poet vnnd artzt Q.Serenus bezeugt mit dieſen verſen:

Noxia ſi penitus choleræ ſæuire venena Penſpicies, cocta lactucæ fronde leuabis: Proderit & caules aſſumere ſæpe madentes. Das iſt / Welcher das grimmen hat im bauch / Derſel b gekochten lattich Brauch, Vnd gebeitzt koͤlkraut eſſe gern / So treibt er dieſe kranckheit fern.

Es

Arstgarten, 5 Es fagen auch die ärgt/daß Lattich den leib fchlüpfferig macht / vnd die ftulgäng fordert / welches deßhalben geſchi cht / daß ſeine feuchtigkeit vnd kelte die vbermeſſi⸗ ge hitz der leber miltert / welche fonfte den bauch vnd gedaͤrm außzutrocknen pfle⸗ get / in dem ſie die ſpeiß vnd tranck zu heff tig vnd mit groſſer eyl zu ſich ziehet / vnd in den leib außtheilet.

Daß ſolches gewiß vnnd bewert ſey von dem Lattich / vnd er dieſe tugent hab / den leib ſchluͤpfferig leicht zu machen / das bezeuget auch Martialis mit dieſem verß:

Prima tibi dabitur ventri lactuca mouendo

Vtilis.

das iſt / Der Kattich wirt smahl fan gen an / Den harten leib er weichen kan. Ind in einem anderen ost: Vtere lactucis, vel mollibus vteremaluis , Nam faciem dudum,Phoebe,cacantis habes. das iſt / Lattich vnd weiche pappeln brauch / So wirſt du han ein linden bauch. a 9

Pr Antony Mizaldi

Man fagt auch daß diefes kraut das geficht verdunckelt / wie zuuor angerürt/ vnd den augen ſchadet / deñ esmacht die augengeifter oder augendünfte dick / vnd sufammen getrungen / verdunckelt alfo den humozem chryftallinum, den fpiegel des gefichtsiwelcher gar fauber durch fichtig / fchadet auch den geiftern des ges hirns / ſpiritui animali/von wegen feiner kelte / es ſey dann wo mit dem Lattich et⸗ wan andere kreuter einer warmen natur vermiſcht werden / oder mit einem trunck des beſten weins ſolche kelte gemiltert temperiert werde. Denn es ſchreibt Hip⸗ pocrates / daß die kelte dem gehirn / dem marc im ruckgrad / den neruen / beinen vnd zaͤnen ſehr feind vnd ſchaͤdlich ſey / deßhalben es auch geſchicht / daß der Lat⸗ tich für ein ſchlaffmachend kraut gehal⸗ ten wirt / wie auch oben geſagt / vnd Ga⸗ lenus ſolches mit ſeiner erfahrnuß beſte⸗ tigt. Denn fo ſagt er: Es haben jhrer etli⸗ che dieſen brauch / daß ſie den lattich eſ⸗ ſen / ehe er zu einen ſtengel auffwachſet / kochen denſelben in Ballen Solange

it

Yrtzegarte N, 1a

ich jeßund von der Zeit an / alß mir die zaͤn perderbe fein worden / angefangen zu thun Alß einer auf meinen freunden fas he / daß ich Diefes Frau nunvon meiner jugentan ftäts gebraucht/ und aber den- noch cin verdruß fchon daran hette/ hat er mir gerhatẽ / ich ſolt daffelbe kochẽ. In meiner jugent aber / da ich vil des gelen waſſers ſtaͤts im magen hatte / hab ich ro⸗ hen lattich gebraucht / den magen damit zͤu erkelten. Alß ich aber anfienge ſchon alt zu werden / vnd vber die jungen ſtar⸗ cken jar zuſchreitẽ / ſo hat mir dieſes kraut geholffen fir das wachen / da ich des nachts nicht hab einfchlafen Fönnen. Den zu derfelben zeit hab ich mir felbe Den schlaf gemacht / welches ich Zwar in meiner jugent nicht gethan / daſſelbſt a- ber thun miiſſen / weil co mir beſchwerlich ware / wider meinen willen zu wachen. Golches wachen aber ift mir wicderfahs sen vmb zweyer vrſachen willen. Für das erft/ daß ich mich in meiner jugent felbs der ſtudien halben zu den wachen hatt ge wehnet. Für das ander aber / daß ſonſten

‚2 Anton Mizaldi

die alten fehr gencigt ſein zu dẽ wachen / vnd nicht bald cinfchlafenfönnen. So bad ich nun des abends indem narhtef= ſen / oder zu Derfelben ſtund / da ich in wil⸗ lens war mich zu bett zulegen / gekochten Lattich geſſen / iſt mir ein gute artzney geweſen für das wachen. Bißher Gale⸗ nus / auß welchem wir dieſe hiſtori haben erzelen wollen / dieweil ſie ſchoͤn vnd nutz lich zu wiſſen. Die alten haben nicht im anfang des eſſens / wie bey vns gebreuch⸗ lich iſt / den Lattich pflegen auffzuſtellen / ſondern auff die letzt / wie ſolches Mar⸗ tialis mit dieſen verſen beſchreibt:

Claudere que cœnas lactuca ſolebat auorum, Dic mihi cur noſtras inchoat illa dapes?

das iſt / Der Lattich hat vor vnſer zeit Ein end des abendmahls bedeut / Sag nun / Warumb zu dieſer friſt Derſelb des mahls ein anfang iſt? Welches nicht ongefaͤhrlich geſchehen / ſondern es haben die alten jhre vrſach ge habt / warumb fie ſolches gethan. Denn der Lattich iſt einer kalten vnnd feuchten natur /

Artztgatten. 12"

natur / vnd deßhalben wo man das'effen mit demſelben beſchleuſt / ſo kan er deſto baß den ſchlaf bewegen / vnd die auffſtei⸗ gende daͤmpff des weins beſſer niedertru⸗ cken / auch der trunckenheit wehren vnnd widerſtehen / ſo da wiederfehret von we⸗ gen der feuchtigkeit / welche dem gehirn wirt mitgetheilt. Zu vnſer zeit aber wirt es für geſünder gehaltẽe/ daß man im an- fang des eſſens den ſalat eſſe mit eſſig / ſaltz vnd oͤl / vnd ſolches der vrſachen hal ben / daß man will den hizigen magen ers friſchen / vnd die entſchlafen vnd von der hitz verlohren luſt zum eſſen wieder erwe⸗ cken / auch dic hitz des gebluͤts in den ade⸗ ren temperieren / ſampt dem bigige Berg vnd leber. So iſt nun kein wunder / daß man ſagt / der ſalat wehre vnd wiederſte⸗ he der trunckenheit / vnnd vertreibe das hauptwehe(welches die Griechen mit ei nem feinen nam̃en wapnBapiw nennen) der angebornen feltehalben. Denner zertheilet vnd hindert die dämpff/dievon dem vbermeſſigẽ trincken des weins auff geſtigen ſein / vnnd den kopff beſ chweren.

14 Antoni; Mizaldi Solches hat der fürtreffliche poct vnnd artzt D:Serenus auch nit verfchwigeny fchreibt deßhalben auff dieſe weiß in dem tittel / wie man die trunckenheit artznen end vertreiben foll:

Quidam lactucæ huic eredunt prodeffe fapores- Curandi modus hic, & ſuanis, & vtilis, idem est- das iſt / Der Lattich ſafft gebrauchet wol / Die trunckenheit vertreiben foll; Das mag wol ſein ein guter fund / Der leib durch jhn wirt friſch vnd geſundt. Dannenher / halt ich / ſey cs geſchehen / daß der Lattich von dem artzt Rufo Cs phefiorarpew aan) das iſt / vntruncken / iſt genennet worden / dieweil er die truncken heit hindert vnd das hauptwehe zerthei— (ct / welches von dẽ wein verurſacht war worde. Doch aber iſt zuwiſſen / daß man denſelben nicht zu vil brauchen ſoll / denn er loͤſcht ſonſten dic flam der chlichen lieb auß / wie wir ſolches auch zutio? geſagt. Es ſollen deß halben die jenige / welche im Defiand leben / des Lattichs nicht viclef- en / es ſey denn / wo feine kelt mit andern \ freuten einer warmen natur / alß mit \ ſenff /

Artztgarten. i5 ſenff / kreſſen / müntz / meioran / vnnd deß⸗ gleichen / gedaͤmpfft vnnd geſchwecht iſt worden / oder daß man etwan den beſten wein darauff hab getruncken. Welche a⸗ ber im celibat leben / alß die prieſter / min⸗ che / Nonnen vnd andere Cloſterleut/ die ſelben mögen gemelte kreuter außlaffenz yhr keuſch leben Damit zu erhaltt / welchs dann der Lattich offt gebraucht / zu thun pflegt. Man ſoll deßhalben des Lattichs mit gutem rhat brauchen / und zuuor ein jeder ſein natur temperament betrach ten. Es hat Callimachus durch cin ver- bluͤmbte dichtung nicht vnrecht geſchrie ben / daß dic abgöttin Venus ihren Euler Adonin inn dem Lattich hab verborgen. Hat dardurch verſtanden / wie Athenens ſagt / daß die jenige zu den chlichen wer⸗ cken faul vnnd ſchwach fein, welche ſtaͤts des Lattichs gebrauchen. Es mögen deß⸗ halben die weiber auffſehen / daß jre maͤn ner deſſelben nicht zu viel effen. Allhie will ich nicht verſchweigen ein bewehrt experiment / welches mir offtmals iſt wol gerhaten für Dis weiſſen flüß der weiber,

16 Antoni Mizaldi

Es wirtaber auff diefe weiß gemacht: Nim Lattich famen / laß diefelbe beige in dem waffer / da cin ſtahl außgeleſcht wor- den/ trucke nachmals den ſafft auß / thu klein geſtoſſen puluer vo helffenbein dar- swilchen vnnd brauchedas für gemelte kranckheit. "Sch willauch allbie nicht ver ſchweigen / daß der Lattich ſamen geſtoſ⸗ ſen / vnnd in einer brühe getruncken / das wachen vertreibt / wann einer nicht leicht kan einſchlafen. Item feine bletter in ger⸗ ſten waſſer geſotten getruncken / meh⸗ ren die milch wunderbarlich / wo hernach die brüſt mit linder hand geiticht werden. So zeiget auch Galenus anıdaß man den Sattich faffe mit cffig vermifche fell, vnd mit demſelben den kopff verbinden, wann jemandts derſelbe wehe thut von der hitzen wegen. Man braucht auch die bletter zu den hitzigen fchaden / vnnd für den brandt / auff diſe weiß Man muͤß die bletter wol zerſtoſſen / vnnd ins brot ver⸗ wickeln / das auff den ſchaden legen / vnd offtmals verendern / damit ſolch pflaſter darauff nicht erwaͤrme noch erharte. Aber

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7) Anton; Mizaldi

aelchrter mann geweſen / fondern auch zu Kom triumphiert hat / vnd cin ſchatzmei⸗ ſter geweſen / welches ampt die Latini Cen ſuram nennen) das koͤlkraut allen andern fpeißfreutern vorgezogen hat / vnnd daß auch Plinius daſſelbe für das fürnemſte garten kraut gehalten. Vber das / daß es Pythagoras auch für allen gepreiſet / vnd daß Chryſippus / cin berämpter argt ein eigen büch von demfelben gefchriben hat / welches er durch alle glieder Des leibs ge- führe hat / daß auch Cato feine tugent vnd krafft / welche zu den artzneyen gebraucht werden / dermaſſen dem Roͤmiſchen volck angezeiget vnnd fürgeſchrieben / daß Die ſtatt Rom vil jar ohne allen artzneyen hat geſundt leben fönnen. Wiewol nun dem alſo / doch hat mich ſolches nicht bewegen mögen (wegen der oberzehlten vrſachen) daß in diefer hiſtory der gärtenfreuter das Kölfrautvor dem Lattich folt beſchrieben

werden, | Das Kabßkraut hat von wegen fei- nes groffen ſtamms vnnd breiten bletter voraͤllen kreutern dieſen nammen bekom⸗ men/ daß es Caulis / das iſt / ſo viel 9 ein ſten⸗

| Artztgatten. 19 ſtengel / bey den Latinis wirt genennt / von welchen das Teutſche wort Kol auch häs kompt. Wollen jegt feine artzney beſchrei— ben / vnd den anfang nemen von ctlichen alten perimentenzwdche M. Cato be⸗ ſchrieben hat. So ſagt nun gemelter Ea⸗ to von denen / ſo troͤpflicht harnen / oder mit den harnwinden bekuͤmmeret ſein/ auff dieſe weiß: Nim Kolkraut / thu das in ein ſiedend waſſer / laß darinnen fieden / biß es halb gefoche fey / geuß nachmals Das waſſer ab / doch nicht alles / thu darzwi ſchen oͤl vnnd ſaltz / vnnd cin wenig Films mel / laß ein wenig ficden / ſupffe hernach das kalt bruͤlin daruon / vnd iſſe auch dag kolkraut ſelbſt / hu ſolches etliche tag nach einander⸗

Es legt gemelter Cato auch auff alle geſchwulſt vnd offene ſchaͤden / auch auff die alten / geſtoſſen Kolkraut: aber das je- nige / welches ein kleinen ſtengel hat / vnnd kleine bletter(die gelehrten nennen da ſſelb Cramben) Reinigt auch vnnd heilt mit eben dieſer artzney den krebs / welches kein ander artzney thun mag/ wie er ſchreibet. Doch eh er das kraut aufflegt / fo waͤſchet

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Antony Mizaldi

er daffelb mit viel warmen wafler oder warmen wein C wie Macer folches liſet) legt es demnach geſtoſſen des tages zwey⸗ mal auff den ſchaden Braucht auch dieſe artzney für die verꝛenckte vnnd geſchlagen glieder / vnnd für die geſchwer vnnd krebs der weiber brüſten. Mag der offen ſcha- den oder geſchwer diejchärffe des krauts nicht leiden /fo miſchet er gerſten meel das sunder/ond legts alfo auff.

Es zeiget auch gemelter Cato an / daß

das zipperle oder geſücht an den gelenckẽ durch kein and ding ſo wol mag gedaͤmpf fet werden / alß mit rohem kolkraut / wann daſſelb zerhackt mit rauten vnd coriander wirt geſſen / oder mit ſaltz vnd gerſtenmeel vermengt / vnd zu rechter zeit auffgelegt. Solches hat der poet / ſo von den kreutern geſchrieben / auch nicht verſchwigen / vnd redet dauon alfo: Horded guam dederint cauli mifcere farinam, Idempracepit,rutam quoq; cum coriandro Etfile permod ico:ficomn'a mixtaterendo Apponi diræ docuit cataplaſma podagræ. Hosetian morbo medicabitur articulorum. das iſt / Es hat der alt Cato geſagt /

| Wann

Arttgarten,

Wann jemandt das podagram plagt/ Der miſch mit gerſten mehl den koͤl / Salt/coꝛiander vnd rauten wol. Zerſtoß diß alles / mach hinfort

Ein pflaſter / leg das auff den ort.

So wirt das podagram geheilt / Auch⸗ zipperle mit gleichem beſcheid.

Hoͤrt jemandts vbel (ſagt noch vorge⸗ melter Cato) der zerſtoß Koͤlkraut mit wein / truck den ſafft auß / vnnd treiffe den⸗ ſelbẽ warm in das ohr / ſo wirt er ba dwol hoͤren. Iſt melancholey vorhanden / ſind die miltz geſchwollen / thut das hertz weh / die leber / lungen oder gedaͤrm / ſolches al⸗ les wire geheilt / mit einem wort Zu ſagen / von dem koͤlkraut / was nur inwendig des leibs ein ſchmertzẽ bewegt Welcher mehꝛ will wiſſen vonder krafft des Kolkrauts / der leſe das buͤch Catonis von dem Acker⸗ baw / da wirt er finden / das jhm gefallen mag. Hie kan aber einer ſagen / Ja der meiſte theil vorgemelter artzney kan nicht auff vnſer garten koͤl gedeutet werdẽ / von welchem die aͤrtzt zu vnſer zeit zweiffelhaff tig fein. Die vrſach wirt anderswo ange⸗ jeigewerden. Will jetzt weiter ſchreiten / vnnd die geoponicos für hand nemmen.

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22 Antonij Mizaldi

Dieſe ſehreiben / daß das koͤl geſotten vnd mit füllen wein getruncken / den weiber fluß der monden zeit außfuͤhret. Item / daß fein ſafft mit dem beſten homg ver— miſcht / die augen heilt wo man mitdem- ſelben Die augen winckel ſalbet. Hat je⸗ mandts gifftige pfifferling oder ſchwaͤm geſſen / dem wirt geholffen / wo er den auß⸗ getruckten koͤlſafft trinckt. Sie ſagen auch / daß der lelb viel nahrung daruon empfahet / dermaſſen / daß man gemein⸗ lich glaubt / die kinder wachſen eher auff / welche das koͤlkraut eſſen. Der ſafft mit weiſſen wein xj. tag lang getruncken / heile die miltz vnd geelſuͤchtigen / wie Paxamus ſchreibt. Sagt auch / daß das Kol mit run den alaun(fo inn eſſig zuuor gebiet wor- Den fey)vermifcht/ die raud und auſſatz rei nigt. Bann das aber gefotten onnd geſ⸗ fen wirt / ſo machts ein gute ſtim / vnd heile der keelen gebreſt. Deßhalben pflegen die jenige ſoſches kraut gern zu eſſen / welche ein gute ſtim haben vnd behalten wollen, Die bletter vnnd fein ſamen mit Meifter- wurtz( Silphio)vnnd eſſig geſotten vnnd auffgelegt / heilt den aſs eines wuͤtenden /

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Artztgarten.

Zerſtoſſen vnd vermiſchet wol.

Der ſeiten vnd auch huͤfften plag /

So lang hat gwehrt / thut wenden ab. Das iſt ein leichte artzney zwar /

Iſt doch bewehrt / das glaub fuͤrwahr.

Will jemandts den feuchten magen außtrocknen / der neme koͤlkraut / laſſe daſ⸗ ſelb bey dem fewer ein wenig ſieden / geuſſe nachmals das vorig waſſer ab / vnnd thu von ſtundan einander warm waſſer da- scin / koche alfo widerumb das kraut / big mürb vnnd welck werde: folches geſchihet nicht / wann man das koͤlkraut / ſtulgaͤng gu machen gebraucht. Dannenher halt ich / hab jener ver inn der Salernitana fchola fein orfprung genommen: |

14 caulis ſoluit, cuius ſubſtantia ſtringit. das iſt / Die bruͤh des koͤls / wie man ſagt / Die harten leiber offen macht. Sein ſubſtantz hat ein ander krafft / Zeucht zſammen / alß ein herber ſafft. Dieſes alles vnd noch mehr hat Eoba⸗ nus Heſſus mit dieſen verſen kuͤnſtlich be griffen vnd fein beſchrieben: Braßica ventris onus bis cota,comeftag: ſiclit, sed ſemel & modice cocta, reſolu idem. —A

24 Ant oni Miʒaldi Profuit hanc ſucco confbergere pinguis oliue, Lac auget, multum feminis eſſe facit.

das iſt /

Dessweymalgfotten krauts iſs vil / Das kan den bauchfluß halten ſtill. Iſts kraut nicht wol gſotten / alßdann Den harten bauch es oͤffnen kan. Beſprengs mit oͤl / das iſt vaſt gut / Daß milch vnd ſamen mehren thut.

I a. , Schwillallbie nicht verſchweigen / daß 40ein jedes koͤlkraut / wie oben geſagt / den au 9 gen ſehr ſchadet. Es ſollen deßhalben die jenige deſſelben ſich enthalten / welche des

nachts wachen vnd ſtudiren. Es gibt ein

geringe nahrung / macht ſchreckliche traͤu⸗

me / wegen des melancholiſchen ſaffts / wel

chen der koͤl / wie obgeſagt / im leib verur⸗

ſacht. Weiter iſt auch wol das wirdig zu wiſſen / daß man vorzeiten das koͤlkraut zu

Athen den kindbetterinnen hat gepflegt

in der. ſpeiß fürzuſtellen / vnnd gemeint / es

vertreibt alle geſpenſt vnd gifft / wie Athe⸗

neus ſchreibt. Es ſagt auch Suidas/daß

die alten vorzeiten inn den malzeiten den

koͤl gebraucht haben / doch welcher zum andermal geſotten war worden, EL

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2 Antonij Mizaldi

in warmen waſſer gebeitzt / vnnd vmb den kopff gebunden / wehren die trunckenheit auß angeborner eigenſchafft / dieweil das kabskraut ein wunderbarliche feindſchafft hat mit dem wein / wie Agrius meldet bey dem Di. Barıone. Dannenher hat A⸗ theneus nicht ohne vrſach geſagt / daß inn den weingaͤrten / inn welchen Das kabs⸗ kraut fichet / ein ſchwacher wein wachſet. Ein ſolche ſchaͤdiche feindſchafft hat daſ⸗ ſelb mit dem Vatter vnnd ſohn / das iſt / mit den weinreben vnnd den wein. So fchreibt auch Theophraſtus / daß ein le⸗ bendiger rebſtock durch din geruch des koͤls vertrieben wirdt / das iſt / verdorben.

Vnd Plinius / daß der wein inn dem faſs durch den ſchmack vnnd geruch des fols verderbe/ werd aber widerumb zu recht ge bracht / wann mangold bletter inn den wein geworffen werden. Auß welcher vr⸗ fach der weiß mann Androcydes(wig vor⸗ angezogner Plinius fehreibe) bewegt wor den zu gedencken / daß der Fol wider Die trunckenheit krefftig ſey. Es haben auch die Aegyptier eben dieſer vrſachen hal⸗ ben (wis Suidas vnnd Atheneus *

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Artʒtgarten.

bet) für allen jhren eſſen ein gekocht kabs kraut gepflegt auffzuſtellen / vnnd folches das erſt gericht zu machen inn jhren mal⸗ zeiten den wein alſo gedaͤmpffet / welchen fie nicht vorſaumpt haben / wann ſie zu⸗ ſammen find koömmen. Den Aegyptiern haben vnter andern volckern / ſonderlich die Teutſchen nachgefolgt / vnd dieſe ge wonheit behalten. Denn inn Teutſch⸗ landt iſts auch gebreuchlich / daß man das kabskraut im anfang des eſſens / vnd biß- weilen nach dem eſſen fürgeſtellet / die trun ckenheit dadurch zu Binderen / vnnd die daͤmpff des weins abzuwenden / welchen die Teutſchen mit ſo geneigter hand zu⸗ trincken / alß ſie denſelben auch ſelbs vn— uerdroſſen außtrincken / koͤnnen ſonſten ander arbeit wol leiden / den durſt aber gar nicht. Auff dieſe meinung hab ich vor et⸗ lichen jaren mit meinem guten freundt Geruaſe Marſtaller auß Brißgaw / ge— ſchertzt / vnnd jhm dieſen verf 5 zu ſagen ges wohnt: Germani varios norunt tolerare labores, O ytinam poſſent tam bene ſ rreſitim. das ut /

Ein Teutſcher leidet manche noht /

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Artztgarten. 33

nennen / eben ſolche krafft hat / alß Der kol. Wie wir ſolches inn feinem ort weiter be- weifenwollen.

Garten epfich/ oder peterfilge

ſampt ſeinen tugenten. Das dritte Beth.

EAN kraut wire bey den gelehrten I apium ſatiuum genennet/ beiden rrcisAwo, gemeinlich aber Petroſelinum / ond ben den Welſchen dur perſile. Wollen nun allbienach dem fol feine tu gent vnd kraͤfft befchreiben/welche zu mancherley kranckheitẽ im brauch ſein. Es ſagt Florentinus in feinen Georgicis / daß der epfich mit brot pflaſters weiß auff gelegt / dẽ rotlauff heilt / welches ein kranck heit / ſo bey den gelehrten ſacer ignis heiſt. Sein geſotten waſſer aber tretbt den ſtein auß / innwendig oder aufwendig gebrau⸗ chet. Item / daß ſeine bletter vnnd wurßel ein gute artzney ſeyen für Das tropfelich— tes harnen vnd krancke meren. Solches hat auch Der poet / welcher Die kreuter bes c

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34 Antony Mizaldi ſchreibt / auffgezeichnet / da er von dieſen kraut ſo ſaget: Prouocat vrinas hæc cruda comeſta, vel hauſta, Sed mage radicum faciet decoctio fumpta: Hoc itidem ſemen operatur fortius haustum, das iſt / Der rohe epfich treibt den harn / In ſpeiß / auch tranck gebrauchet warm / So iſt die geſotten wurtzel gut / Vud noch vil meht der famenihur,

Es ſagt Florꝛẽtinus weiter / daß die blaw⸗ en maſſen vergehen die vorige farb wi⸗ der gebracht werde / wo dieſelb mit dem ge ſotten waſſer vom epfich ſamen geartznet werden. Sagt auch daß man die harten dutten mit dẽ epfich blettern weichen kan / wo man dieſelb zerſtoſt vnd aufflegt. Pli⸗ nius ſchreibt / daß der epfich ſamen mit ey⸗ weiß vermengt vnnd auffgelegt / oder mit waſſer geſotten vnnd getruncken / ein gute artzney ſey für die nierẽ breſt. So auch wo man denſelben in kaltem waſſer zerſtoſſet vnd gebrauchet / ſo ſoll er die geſchwer im mund vertreiben / wirt er aber mit altem wein getruncken / ſo bricht er den blaſen⸗ ſtein / welche krafft auch Die wurtzel bat,

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36 Antony Mizaldi

die frucht von der mutter auß / ſampt der andern geburt. IBirt aber der fafftvon dẽ kraut getruncken /folches reinigt von Der mutter Die oberflüffige Feuchtigkeit.

Diofcorides meldet Fein gewiſſe Franck heit / zu weicher der cpfich oder peterfilg gut wer / ſagt allein / er fey ohn vnterſcheid für alle inflationes / das iſt / blaͤſt vnd win⸗ de im leib / nutzlich Denn fo ſchreibt er gar kuͤrtzlich Soluit inflationes / vertreibt Die blaͤſt. Doch nichts deſto minder ſpricht er / daß der peterſilg ſehr krefftig ſey für die colica / welches ein kranckheit iſt inn den gedaͤrm. Item für das magenweh. Denn ſo ſagt er / der peterſig iſt ein artzney für dẽ magen vnnd blaͤſt der gedaͤrm vnnd das bauchgrimmen.

Galenus ſtimmet vbereins mit Die⸗ ſcoride / vnd ſagt weiter / daß der peterſilg dem mund gefellig vnd lieb ſey. Plinius ſagt / daß gemelter peterſilg in das waſſer gelegt / mit demſelben eingeſotten / dem

| waſſer ein guten geſchmack gibet / vnnd Be lieblich macht zu trincken.

Epſfich ſafft in einẽ bißlin weiſſen brots

auffgefangen / vnnd auff die geſchwollen

augen

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Artztgatten. 37 augen od bruͤſt gelegt / heilt die geſchwulſt. Solchs hat auch der poet nicht verſchwie gen vnd ſagt alſo vom epfich:

illius ſucco ſi candida mica terendo Panis iungatur, oculis ſedare tumorem Dicitur, emplaſtri, noctu,ſuperaddita more: Sic; ferunt mammis prodeſſe tumentibus illam. das iſt / Der epfich ſafft vermengt mit brot / Vertreibt der augen geſchwulſt vnd noht / Auff ſie glegt pflaſters weiß des nachts. Die gſchwoilen brüſt ſolchs heil auch macht, Es hat Chryſippus der artzt vnd Dio- nyſius gemeint / daß Fein geſchlecht des epfichs (weder das maͤnnle noch weible) in der ſpeiß ſoll gebraucht werden (wiewol es zu den zeiten Plinij gar breuchlich ges weſen / wie auch bey vns / daß Der cpfich in den fuppeningroffer menge gefchwum= men/ vnnd denſelben ein fonderlichen ge— ſchmack gemacht hatıwirt deßhalben von dem Theophraſto Coduor genennet/das iſt / wolriechendt) denn ſie ſagen / der E⸗ pfich ſey den trawrigen mahlzeiten zuge⸗ eignet / welche man pflegt zu halten / wann jemands geſtorben iſt. Oder / wie Plutar⸗ el

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Artʒtgarten. 39 es auch ein andere vrſach mag haben / wa⸗ rumb folches gefchehen ſey / nemlich Daß derepfich außtrocknet / Die milch mindert vnd die jenige ſo jhn eſſen / geil machet.

Es ſchreibt Celſus / daß der epfich ein zu ruck treibend vnnd kalt machend kraut ſey / ſagt deßhalben / daß derſelbe mit oͤl vermiſcht die hitzigen feber vertreibt / wo man den leib mit dieſer vermiſchung ſal⸗ bet / welches jhrer viel mit groſſem nutz ver ſucht haben / wirt auch von dem poeten Sereno beſchrieben auff dieſe weiß:

Sin autem calidæ depaſcent corpora febres,

Tunc apij ſuccus leni ſoluatur oliuo, Membra line fotuq́; ferus mulcebitur ignis,

das iſt /

Dat dich ein feber geſtoſſen an /

Der epfich ſafft dir helffen kan. Miſch drunder oͤl mit gutem fleiß / Vnd ſalb vdich / ſo vergeht der ſchwerß.

Will ſchon auffhoͤren von den krefften des epfichs zu ſagen / vnnd nur dashicher fegen/ daß der epfich die krancke fiſch in dẽ F. teuchen oder weihern erquicket vnd friſch machet. Auch daß ein friſcher vnd gruͤne | e 31

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6177.

43 N

45 Antony Mizaldi

epfich gekewt ein guten athem macht / daß einem der mund nicht ſtincke. Solchs wif ſen die gemeinen metzen auch / eſſen ſtaͤts epfich / vnd tragen den bey ſich / wollen da⸗ mit den geſtanck vertreibenvond ein guten athem bekommen.

Dieſe hiſtori von dem Epfich hette ich ſchier beſchloſſen / da kominen mir drey ding in ſinn. Das erſt / daß man den &- pfich nicht eſſen ſoll / wann man ſich vor ein ſcorpronen biſs beſorgt / wie ſolchs Al⸗ bubater anzeigt / da er an den koͤnig Al⸗ manſor ſchreibt. Das ander / daß die koͤche des eſſigs / vnd die weinſchenck des weins ſchweren geruch mit Epfich vertreiben, wie Plinius ſchreibt. Das dritte / daß bey den herbarijs / Petroſelinum Hippoſeli⸗ num / Eleoſelinum / Oreoſelinum / vnnd Bilder epfich / apium ruſticum/ ſo gleiche kreuter ſein / vnd mit gleichen kraͤfften be- gabt / daß vaſt eines fiir das ander genom men vnd verſtanden wirt. Was das Hip⸗ poſelinum anbelangt / das wirt von dem Gaza auff Lateiniſch Equapium genen- net / das iſt / pferdeppich / nicht von wegen der groͤſſe wis etliche gemeint haben / fon-

dern

Arstgarten, 4

dern daß die pferd dieſes kraut gern eſſen vnd geſundt daruon werden Solchs hat Homerus auch gewuſt / und ſchreibt deß⸗ halben nicht vnrecht / daß Achilles den müfligen pferden der legaten / ſo von dem Vlyſſe vnd Phoenice zu jhn geſchickt wa ren wordẽ / wilden eppich (paluſtre apium / oder cicofelinum/paiudapium)hab fürges ſtellet. Plutarchus zeigt orfach an was rumb ſolches geſchehe / nämlich daß die pferd / wann ſie von der gewoͤnlichen ar⸗ oe beit muͤſſig fein / böfe bein vberfommen, Ay M vnd fagt daß der Epfich die beſte artzney | fey für denſelben breſten. Allhie wirt Es leoſelinum vnnd Hippoſelinum für ein kraut gehalten / von gleichheit wegen der kraͤfften vnnd tugenden. Biß hicher von dem garten Epfich vnd Peterſilgen.

Burtzel kraut ſampt ſeiner

tugent.Portulaca.

Das vierte Beth.

SA S PVurselfraut iſt eines auß den garten kreutern / wirt vaſt in alle brü- eo»

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42 Antoni) Mizaldi | hen zu feiner Jeit eingeworffen/ond fenge I das eſſen an bey reichen armen mic dr . ſaltz und eflig vermengt. ft ein kalt vnnd feucht kraut / heilet deßhalben die Digige flüß / bilioſas fluriones: denn es verendert die hitz / keltet / auff welche weiß es auch die hitzige feber vertreibt. Solches hat der poet auch gewuſt / da er alſo geſchrieben: Humida vis eius;ey frigida dicitur eſſe. Vnde iuuat ſebrem, quam dicit Grecia cauſum. Trita ſuper ſtomachum viridis ſi ponitur berba. Præſtat idem ſuccus It ſumitur, herbaq́; manſa. das iſt / Das Burtzelkraut iſt feucht vnd kalt / Vertreibt das hitzig feber bald. Legs grün geſtoſſen auff den bauch / Trinck den ſafft / vnd iſs skraut auch. Wenn einem die zaͤn eilig ſein / von faw- ern / herben oder Falten ſpeiſſen / oder trän- cken / der eſe nur Burtzelkraut / ſo wirt jhm beſſer / es heilt auch den rotlauff/ bricht Die geiligkeit / vnnd vertreibt die ſchreckliche treume / lindert das hauptweh / ſo von der ſonnen entſtanden iſt / mit roſen oͤl an die ſtirn geſalbet / wirt auch mit gerſten muͤß nutzlich auff die offen ſchaͤden vnd ſolche wun⸗

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Artʒtgarten⸗ 48 wunden gelegt / bey welchen zu beſorgen / daß der kalte brandt darein wirt ſchlagen.

Man legts auch nutzlich auff die baͤuch der kinder / wann jhnen die naͤbel fallen. Item / es ſterckt die bewegige zaͤn offt inn der ſpeiß gebraucht / vnd ſein ſafft heilt die geſchwer des munds vnd der mandel im halſe. Treibt auß dem leib Die ſpuͤlwürm / geſotten / oder ſein diſtilliert waſſer / vnnd heilt die rote rhoͤr inn wein getruncken. Dannenher ſaget der vorgemelte poet:

Manſa vel hauſta poteſt nimium restinguere fluxum Sanguinis, & ventri nimium cohibere fluorem.

das iſt / Wann dir die rote rhoͤr thut bang / Brauch Burtzel in der ſpeiß vnd tranck. Leontinus / ein Griechiſcher author ei⸗ ner auß den Geoponicis / ſchreibt / daß ein Burtzel blat den durſtigen vnter die zun⸗ gen gelegt / den durſt vertreibt / vnd wann man die warsen ettliche tag darmit ſal⸗ bet / ſo vergehen fis/ welches auch Plinius nicht hat verſchwiegen. Diefer fchreibt auch / daß die entzündung der brüſt / vnnd des podagrams mit Burtzel ſafft vnd ho nig oder kreiden geheilt moͤgen werden.

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Artztgartc 4 eſſig geſſen wirt / ſo iſt es gut für die hitze des magens.

Mangold oder Beiß⸗ „fol, Beta.

Das fünffte Beth. Ss fagt Claudius Galenus / daß

dieſes kraut ein ſalnitriſche natur I patı durch welche auch der unflat im leib von jhm wirt außgewaͤſcht vnnd außgetrieben. Der weiſſe Mangolt hat dieſe krafft mehr vnnd ſtercker an fichralfo daß er auch zu den ſtulgang bewegt/onnd den magen (welcher cin ftarck füllen Bat) beiſſet vnnd pfetzet / ſchadet alſo auch der leber etwas. Dieſes hat der weitberuͤmpte vnnd hochgelehrte poet Eobanus Heſſus mit zweyen verſen fein beſchrieben / da er alſo ſagt: Cruda nocet beta, hanc coctam fumpfiffe iuuabit, Sumpta frequens ſtomachum vellicat atq; iecur

das iſt /

Der rote Mangolt ſchaden thut / Koch denſelben / ſo wirt er gut, Die leber vnd auch den magen /

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Artztgarten. 47 ches verendert die breften der mutter.

Der fchwarge oder rote Mangolt ge- kocht mit linſen / füillet den bauchfluß / der weiſſe aber bewegt den ſtulgang.

Weiſſer Mangoft gekocht und mit ro⸗ hen knoblauch geſſen / treibt die ſpulwirm auß dem Leibe. Schafft beſſern nutz in off⸗ nung der verſtopfften leber / alß die pap⸗ peln / ſonderlich wo man jhn mit ſenff o⸗ der eſſig braucht.

So heilt er auch auff gleiche weiß ge⸗ braucht die milgfüchtige wunderbarlich. Daß man jhn alſo mehr für ein artzney / alß für ein fpeiß oder nahrung halten ſoll / wanner auff folcheweiß gebraucht oder geflen wirt,

Es fage Menanderzeiner auf de Gries chiſchen geoponicis vnd medicis / daß die gebraten Mangolt wurtzel den boͤſen ges ſchmack des knoblauchs vertreibt / wo man dieſelb nach dem fnoblauch iſſet.

Welche ein rote oder roͤtlicht wurtzel haben, diefelben nehren krefftiger / machen aber cin dicker gebluͤt alß die bletter Habe auch dife eigenfchafft daß fie winde fehaf fen / bleiben fonften nicht lang im leib.

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43 Antonij Mizaldi

Dieſes kraut / wie auch die anderen / gibt ein geringe nahrung / wo man aber deſſelben viel gebraucht / ſo beiſt vnnd na⸗ get es den magen / wie oben gemeldet iſt worden.

Hie iſt auch zuwiſſen / daß der wein / ſo im faß von dem koͤlkraut abgefallen / leicht lich wieder zu recht gebracht mag werden durch den geruch des Mangolts / wo man ſeine bletter darein ſtoſſet.

Wilt du aber bald ein eſſig machen / ſo leg ein zerſtoſſen mangolt wurtz inn den wein / nach dreyen ſtunden wirt er zu eſſig werden. Wilt du aber wiederumb wein darauß machen / ſo thu nur ein Fol wurtzel darein.

Kaier ſampt ſeiner natur vnd tugendt.

Blitum. * Rot fgoliavmürt, hol, Das ſechſte Beth.

DEr Maier wirt für ein onntig kraut dem magengehalti/macht den bauch betruͤbt vnnd vngeſtüm/ alſo / daß ettliche

die

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Artztgarten. 45

"| diecholeram daruon befommen welches ein kranckheit ift/ wann einer vnten vnnd oben viel gelb waſſer außwirffet. Solches ſoll aber von dem ſteten vnd vbermeſſigen brauch verſtanden werden. Wirt def- halben von dem Plinio ein faulfraut ge⸗ nennet / iners olus / vnnd von dem poe⸗

ten Eobano Heſſo / ignauum / ein muͤſſig kraut / vnnd das nur den ſtulgang macht. Denn ſo ſpricht er: |

% . 4

Ignauum fine honore blitum ‚fine viribus eſtur Hoc folo,ventrem quod bene deijciat.

das iſt /

Der Maier hat kein bſonder krafft/ Macht ſtulgaͤng Mein mit ſeim ſafft.

Dannenher geſchichts villeicht / daß bey den Frantzoſen die traͤg vnd faule vn⸗ nittze leuth / blitei genant werden / das iſt / maieriſch. Allhie aber iſt wol würdig zu wiſſen / daß die alten den Maier Man⸗ golt / Betam vnd Blitum vermiſchlet ha⸗ ben / vnd die nammen nicht von einander vnterſchieden. Dannenher hat Martia⸗ lis den Mangolt ein vngeſchmack vnnd faul kraut genennet in dieſem *

go Anton; Misalot Vefapiant fatuæ fabrorum prandia bete, O quam ſæpe petet vina piperq́; cogum- das iſt / Der vngeſchmackt Mangolt will ſein Mit wein vnd pfeffer gewürtzet fein / Wilſt anders / daß er hab ein ſchmack / Vnd dein geſind daran ein gfallen trag. Denn es hat der mangolt ein ſalnitri⸗ ſchen geſchmack / vnd iſt nicht faul / das iſt / vngeſchmackt / wiy der Maier. | Ein oder zwo tugent hat noch der Mas ier. Das geſotten waſſer von dem Ma⸗ ier / vnd ſonderlich dem roten ſampt ſeiner cpu wurtzel / vertreibt die hauptfchuppen. rue Bd die bletter onter der afchen gebraten / . oder fonft gefotten / find ein bewerte ar- ney für den brand.

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Sawerampfer vnnd feine tugent.Oxalıs,

Das fiebende Berb.

A Cr Samwerampfer hat den nammen von dem ſawren vnd herben ſafft / wirt

deß halben in Lateiniſcher ſprach vnd

Artztgarten. 5

vnd inn der Griechiſchen oralis geheiſ— ſen / bey den Frantzoſen oxella. Iſt zwey⸗ erley / groß vnnd Hein. Man pflegt beiden inn den ſuppen zu brauchen / vnnd in dem ſalat. Er ferbt das fleiſch / vnd macht jbin.cin ſchoͤn gruͤne farb / vnd iſt fein beſſer Frantt/ das inn die gekochte ſpeiß fo nuͤtzlich ge— worffen wirt. Dennich hab es vnter an- Deren feinen tugenten erfahren / daß das | fleifch 0b es gleich fchon alt vnnd leder dr Hy hart wer/ dennoch märb gemacht wirt/ 9 fm ru # man fawerampfer mit jhm Fochet/ oder 5 5 tag das fleifch in fawerampfer wafler Dat ges beitzet. Denn es hat der ſawerampfer ein ſchluͤpferige vnnd feuchte natur / weicht deßhalben was hart iſt. Eben cin ſolche / doch ſtaͤrcker krafft bat auch Die Wiengels wurtz / Lapathum / das Oxylapathum / wirt deßhalben jene ſach mit dieſen kreu⸗ tern beſſer vnnd gewiſſer außgericht / alß mit dem garten ampfer.

Es iſt nichts breuchlicher / denn daß man den ſawerampfer iſſet / die verlohrne luſt zum eſſen zu erwecken / oder wo csvon noͤthen thut / Die hitzige leber vnnd magen

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Arstgarten. 55 ſcehet / vnd für die alten hauptwehe / mit ro⸗ mi ſen oͤl.

Doer Sawerampfer / wie Dioſcorides

ſchreibet / ſtillet den frawen fluß / inn jhre pr vo. ſcham gelegt / doch aber nicht die gewöns I°% fiche flüß der Mondenzeit / wieesderpoet:

Macer verfteher.Diefer fchreibt auch / daß

ein jeder bauchfluß mit dem ſawerampfer

geſtellet wirt. Denn ſo ſchreibet er:

Omne genus fluxus ventris reſtinguere mire Cum vino potata ſolet vel manſa frequenter. das iſt / Der Ampfer getruncken mit wein Oder ſtaͤts gelegt in die ſpeiſſe dein / Stille allen baaͤuchfluß wunderlich / Das glaub mir / vnd brauchs ſicherlich.

Das geſotten waſſer von ſeiner Ru Tan MM vertreibt das jucken / wann man fich inn | dem bad Damit reibet ond wafcher.

Es ftillet auch Das zanwehe mie wein Yan wi gebraucht.

Ihrer etlich / ſo kroͤpficht ſein / tragen die ampfer wurtzel an dem halß / vnd meinen die kroͤpff vergehen daruon. rm

Die murgel mit wein getruncken iR 31= Te | * aut für bie geelſucht. |

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54 Antony Mizaldi

Solches alles thut viel krefftiger die wurtzel von den andern ampfer / welcher Oxilapathum heiſt / naͤmlich der fpigige ampfer.

Apuleius braucht den Sawerampffer sit Den ſchlieren inn den gemachten. Zer⸗ ſtoͤſt denſelben ohne falg mit aftem fetz tich [weiches zweymal mehr follfein al das kraut / mifcht es wol durch einander,

macht ein füglin darauß / verwickelt das inn ein Fölblat/ vnd vergrabts unter heifs fe afchen / ſchlegts alfo warm vber Die ſchlier / deckt sin lemin tuͤchlin darüber / vnd verbindets,.

Koch Samwerampffer in herben zuſam men ziehenden wein / vnd laß cin ſchwan⸗ ger fraw darab trincken / ſo vergehet jhr die kranckheit / malacia genannt / wann fie ein luſt zu ſeltzamen ſpeiſſen bekompt / alß

—* zu kolen / leimen / vnd deßgleichen. Dieſe

krafft hat auch das geſotten waſſer von | Eitronen. |

Das wafler/ inn welchem die ampffer

wurtzel gekocht oder gebeige iſt worden /

bifomptein folche geſtalt / alß wer es ein

sötlicher wein’ kan deß halben den febrici-

. tanten

Artʒtgarten. 755 tanten für ein wein fürgeſtelt werden. Die Sawerampffer bletter mit papier bezogen / vnd vnter warmer aͤſchen gleich alß gebraten / nachmals mit wenig roſen oͤl auff die geſchwulſt oder beulen gelegt / machen dieſelben eytericht vnnd erſchwe⸗ rendt. Ich weiß einen / welcher alle rote rhoͤr A vnnd bauchflüß der finder auff diefe maß Not AxeF geheilt hat. Er hat den Sawerampfer in IJ ſtarckẽ eſſig gebeitzt / aachmals grob werck in gleichẽ eſſig eingetunckt / das unter heiſ ſer aſchen ein wenig alß gebraten / nach⸗ mals den ſafft außgepreſt vnnd warın zu trincken gereicht, Es hat der Sawerampfer ein wunder⸗ liche krafft wider die gifftig lufft vnnd pe⸗ ſtilentz / wann man denſelben in eſſig bei— tzet vnd des morgens iſſet. Solches haben jhrer viel verſucht / vnnd iſt jhnen wol ge⸗ rhaten. e Furs letzt Vnſere weiberzerftoffen den ſawrampfer / vnd legen den auff den pulß mit groſſem nutz / wann jemandts das hitzige feber an⸗ ſtoſſet. | d üüij

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Artʒtgarten. 57 alß vtrſoffen. Nachdem co nun ſein zaͤhe feuchtigkeit vnnd leimechtig waſſer nach dem ſieden verlohren hat / ſo hackt man das mit einem hoͤltzin meſſer / oder auff ein ander weiß / das wirt offt vmbgewedet / nachmals macht man kuͤglin darauß vnd kreuter ſtück(alſo Daß der vbrig ſafft gentz⸗

Sich außgetruckt ſey) roͤſt es darnach in ei⸗ ner pfannen oder blatten mit dem beſten oͤl oder friſchen butter / vnnd thut agreſt vnnd ein wenig geſtoſſen pfeffer darzwi⸗ ſchen / damit es deſto baß ſchmacke / vnnd die flatulenta humiditas corrigirt werde.

. Aber dauon ſey gnug gefagt/wollen diefe fach den koͤchen vbergeben / vnnd fie laſſen daruon ſorgen.

Burꝛetſch ſampt ſeinen

krefften. Dasneundredeih.

8Vrnreiſch ſoll das recht buglofum

fein. Seine bletter thut man ge-

"meinlich in die fuppenzmachen ein

beſondern onnd gefundten em es v

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| Artʒtgarten. 59 viertaͤgliche / welches auch Dioſcorides beſtetigt.

Etliche ſagen / die wurtzel ſey trefflich aut für aller hand geſchwer.

Galenus ſchreidt / daf die jenigerfo ein rauhen rachen haben vnd deßhalben hu⸗ ſten / die ſollen burꝛetſch ſieden inn honig

waſſer vnnd darab trincken / ſo wirt hnen geholffen.

Plinius ſagt / daß wann der burzetfch verdorret / ſo ſoll man das marck auß dem ſtengel nemen vnd das mit ſiben blettern

oꝛ dem anſtoſſen des febers an den halß "oder puls binden / ſo vergehet das feber. Der poet ſchreibt von dieſem kraut alſo:

Quod choleram rubram nimio feruore peruſtam Purgat, cum vino fuerit fl ſumpta frequenter: Humores nocuos pulmonis detrahit haucta, Aixtus aquæ tepidæ ſi ſuccus ſamitur hulas, Das iſt / Das gelbe waſſer auß dem leib / Der burretſch mir wein gnoſſen treibt, Sein ſafft mit warmen waſſer brauch / So reinigt er die lungen auch. Sagt vber das / daß der burretſch aut ſey für dz hertzweh hufftweh. Auch ein

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fondertich vnd cigentlich befommen has ben. an fagtı daß dieſes fraut ein nüg- lich fpeifle fen dem magen / thut man aber kuͤmmel oder änıp zu jhm / fo zertheilt es Die wind im bauch vnnd gedärm/ macht harnen ond treibt de fiein auß.

Es pflegen jhꝛer etliche auß der wurtzel mit ſuͤſſem wein ein artzney zu machen für die ſchmertzer der beermutter.

Man jagtauch / es werde der von den binen oder jmmen nicht geſtochẽ / der ſich mit Spargen vnnd ol geſalbet bat ( die

Spargen werden zerftoffen vnnd mit of vermiſchlet.)

Y inius ſchreibt / daß die Spargen ein bewehrt artzney ſeyen für bruſtwehe vnnd ſchmertzen des ruckgrads / mache geil vnd weiche den bauch Man muß ſie aber vor andern ſpeiſſen eſſen. Deßhalben thun die jenige nicht recht daran / welche ſie auff die letzt auff den diſch ſtellen.

Es ſagt Dioſcordes / daß die Spar⸗ gen geroͤſt oder geſotten / das troͤpffelich⸗ tes harnen vnd rote rhoͤr heilen.

Galenus aber ſpricht / daß ſie die nfe-

ren vnnd leber remigen von den vberfluͤſ⸗

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I- Artʒtgarten. 63

m! was hat befohlen bald außzurichten / ci-

Mtius quam aſparagi coquätur/gefchwin-

der / alß man Font ſpargen kochen.

Ihrer viel pflegen ſie mit einer guten bruͤhen zu roͤſten / ſo behalten fie jhren na- tuͤrlichen geſchmack. Etliche aber in waſ⸗

fer / qutem oͤl oder friſcher butter / ſprentzen altz vnnd eſſig vnd cin wenig pfeffer dar⸗ auff / vnd haltens für cin herrlich eſſen.

Der ander play Des Artztgaͤrtlino/begrei

RUE | etliche ſpeiß wurtzel in vier 1.» Behten.

. Bärten Isuch fampkfeinen attzneyen. Das erſte Beth.

er Jeweil ich mir allhie hab fürges nommen etliche gärten wurtz Zu befchreiben / fo will ich von dem afchlauch anfangen. Sotion in feinem büch von dem Feld- baw / ſagt / daß der lauch serftoffen vnnd auffgelegt / die vergifften biſs der kriechen⸗

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Yrstgarten. 65 Mwelcket / vnnd gleich alß außgedorret iſt. Denn fo glaubt man / daß er nicht weni- "ws gernahrung gebe alß das fleifch ſelbs / wie org wolernicht bald vonde magen verdewet HT magmwerden. EGs helt Plinius dafiir daß der vber⸗ meſſige fafft des rohen lauchs ein gifftig ding ſey. Denn man ſagt / daß Meta cin 5 Landtnogtdes Ritter ordens / alß er von mE dem Keifer Ziberto fürs gericht alß ein

Schuldner fürgefoddert war worden/inn der cufferften verzweifflung hab lauch— ſafft drey quintlein ſchwer getruncken/

m Bnnd fey von ſtundan geſtorben ohn allen ſchmertzen.

Der lauch mit honig zerſtoſſen / reinigt die offen ſchaͤden. Vnd ein wenig ſeines ſaffts mit frawen milch getruncken / geſtil let den fluß / ſo von der mißgeburt entſte⸗ het / heilt auch den alten huſten / alß der poet auffgezeichnet / da er ſo ſpricht:

Commixtus porri ſuccus lacti muliebri

Et bibitiw,tußim fertur ſanare vetuſtam: Ac varijs vitijs pulmonum [ubuenit idem.

das iſt / Miſch frawen milch mit lauchſafft wol >

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Artztgarten. 5 gute ſtimm machen. Dannenher pflegen auch Dierephüner C wie Ariſtoteles ſchrei⸗ bet den Lauch zu eſſen / nur Der hellen ſtim̃ halben. So iſt nun fein wunder / daß der Keiſer Nero zu gewiſſer zeit im monat / den lauch mit oͤl zu eſſen hat gewohnt / jm ſelbs ein gute ſtimm dadurch zu machen begerend / wann er mit dem Phonaſco (weicher ein lehrer der ſtimmen geweſen) indie wett hat fingen wollen /zu welcher

zeit er nichts anders/auch Fein brot hat eſ⸗ fen wollen / wie Dlinius ſchreibt. Vnnd iſt alfo der lauch von dieſes Keiſers we— gen verruͤmpt worden. | Es habens jhrer ettliche verfucht / daß derlauchfaftt in wein getruncken / das len⸗ denwehe gelindert / vnd außwendig auff- gelegt die beinbrüch geheilet hab. Seinen nutz beſchreibet auch der poet Macer auff dieſe weiß: Contractas vuluas ſucco curabis eodem: Hocg; hauſto reddes fœcundas ſæpe puellas.

das iſt / Von lauch ein recht gemachter ſafft Die gſchloſſen mutter heilet offt. Macht auch die frawen fruchtbar fern, Wann ſie denſelben trincken rein. ee

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Artʒtgarten. 69

anf der lungen oder bräften. Deßaleichen foll auch thun deſſelben famens ij. quint⸗ fin mit etlichen graͤnen heidelbeer und bur tzel waſſer getruncken.

Der dampff von den geſotten lauch⸗ bleitern / ſalbeyen vnd lorbeer blettern auß dem beſten wein / Durch Den hindern em⸗ pfangen / auch die warme Freuter auff den bauch gelegt / vertreiben das baucharım- men / auch dasdarmaicht. Solches iſt offt vnnd von vielen verſucht vnnd pro⸗ birt worden / ſampt den folgenden / nem⸗ lich / daß der ſchnittlauch ſafft mit honig / die baͤrmutter reinigt vnd mit dem beſten wein getruncken / bringt den frawen jhre blumen.

Magt ſagt daß der lauch ſtets im eſſen gebraucht / ſehr nuͤtzlich ſey zu der frucht⸗ barkeit. Vnnd wo man jhn mit wey⸗ rauch oder eychoͤpffeln zerſtoſſet / vnnd die naſen damit füllet / ſo verſtellet er das na⸗ ſen bluten. REN,

Wo jemandes erfahren will / ob das glied das man abhawen will/recht todt geſtorben ſey / der zerſtoß gruͤnen lauch / vpnd leg denſelbẽ vbernacht auff das glied. ge

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Artʒtgarten. 2* unfere weinſchenck / welche dẽ wein ſchaͤnd lich verderben / vnwürdig / daß ſie ſolches

erfahren ſollen.

Die Zropbel ſampt jhrer artzney.

Das eilffte Beth.

S haben die alten bawren / wie Co Km fchreibe / die zwyobeln V—

niones geheiſſen / daß fie nur ein eingigen kopff haben / vnnd nicht mehr wurtzen oder zehen zuſammen geſetzt / alß der knoblauch. Solchen nammen behal⸗ ten noch die Frantzoſen / vnnd heiſſen die zwybeln Oignon / biß auff den heutigen tag.

J—— hat die zwybeln mehr ge- lobt der geſtalt alß der ſpeiß halben: denn er ſagt / ſie ſeyen gut im anſchawen / vnnd boͤß im ſchmecken / dieweil ſie beiſſen vnnd einer heiſſen natur ſeind.

Sotion ein Griechiſcher author ſchrei bet / daß wo jemandts ein dünne zwybel

mit honig alle tag nuͤchtern iſſet / Der wirt —* ne zu

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Arstgarten.

legt / die augenflüß und offen fehäden det ws gemächt vertreiben. Item / daß der warme zwybelſafft mit framen milch in die ohren gelaſſen / das fauffen vnd den ſchmertzen derſelben benimmet: Es haben auch etli⸗ che den ſafft mit waſſer den jenigen Ju trin cken gereicht / welche blöglich erſtummet fein. Diefes alles hat der poet mit folchen perfen befchricben: Appofitasperhibent morfus curare caninos, Sitrite cum melle priws fuerint,vel aceto. Abponunt aly cum vino,melleg; trıtas, Tranſactisq́; trıbus foluunt cataplaſma diebus. Foemineo ladi commistw fuccus earum, Pellit ſæpe graues,infufus ab aure dolores. Is rurfum commistus aque,bibitusg; ıuuabit Illos, quos ſubitus facit obmutefcere morbus.

Es haben jhrer viel die zwybel für die rote rhoͤr gebraucht/auch verfucht daß ſie fiir das lendenweh fehr nuͤtzlich fein. Item den zwybel ſafft fampe den fenchel fafft den anfangende waflerfüchtigen mit grof ſem nug zu trincken gereicht.

Es hat auch der zwybel ſafft ſampt rau ten vnd honig die vnſinnige (weiche man kethargicos nennet / die ſtets ſchlafen mülfa ſen vnd taubelen)wieder auffageweckt vnd

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Artʒtgarten. 7 von einer ſchwartzen hennen.

Die zwybel mit falg oder honig zer⸗ knitſcht / vnd vber die wargen vnnd gerie- ben fuͤß gelegt / heilt ſie wunderbarlich.

Es ſagt Galenus / daß welcher ein gla⸗ tzichten ort mit einer alten zwybel offt rei⸗ bet / der macht daſelbſt haar wachſen.

Die zwybel in wein oder waſſer ein we nig geſotten / demnach zerſtoſſen / vnd in

gemeinem oͤl geroͤſtet/ letzlich pflaſters weiß auff die mutter geleget / ſtillet die ſchmertzen / ſo nach der geburt verlaſſen ſein Band welcher die zwybel inn heiſſer —* gebraten mit ſawerteyg vnd lilgen oͤl vermiſchlet / der wirt ein koͤſtliche artz⸗ ney haben / welche zeitiget / weichet vnnd digerirt.

Die zwybel ziehen auß dem gehirn vil ſchleimige vnnd rotzige matery / nur allein ——

Es haben dic alten auff die zerknitſch⸗ te glieder vnd offen ſchaͤden aller thieren / ſonderlich des viehs / nur den zwybel ſafft gelegt mit groſſem nutz / vnd gelehrt / daß Die zwybel inwendig gebraucht / oder mit weiſſem wein getruncken / die verſtanden

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Artztgarten. 77 Es iſt aber cingroß wunder /daf die * J zwybel vnter allen ſpeißkreutern allein / wie Plutarchus ſchreibt / dz abnemen des Mons nicht empfindet / vnnd hat gar ein widerwertige natur / was das zunemen vndabnemen anbelangt. Denn fiegrü- ME net ond fchlecht widerumb auß / wann der dond veraltit vnnd abnimpt / wirt aber dick vnnd ver trupffet / wann der Mond hi wi es wechft onnd zunimmet. Dannen- RE Begaft es villeicht geſchehen / daß dic prie⸗ ' en je rin Acapıen zu Peluſium die zwybel perbotten haben zu effen. Denn weilfon- derlich alle kreuter / getreide / baͤume vnd ge thier nach dem Monden zu abnemen / ſo hat die zwybel allein ein widerwertige veraderung Furs letzt / will ich das anzeigen. Die zwybeln inn heiſſer aſchen gebraten vnnd warm auff ein verbrennten ort gelegt / hei⸗ let den brandt onnd ſchmertzen / jo von dem brennen entſprungen iſt. Deßglei⸗ chen thut auch ſein außgetruckter ſafft / in ein duͤchlin gethan / vnnd ſo warm im an- fang auffgelegt. Denn er oͤffnet die haut vnd ange die jcharffe důnſt vnnd funckle

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Artʒtgarten. \ 72 vlamg venenatis melius vix vlla medentur | Pharmaca,ferpentesillius arcet odor. | das iſt / Der knoblauch fürs gifft dienet wol / Sein geruch die ſchlangen vertreiben ſoll. Auch der poet Macer / welcher lange zeit vor dem Eobano gelebt hat / denn ſo ſagt er von dem knoblauch: manfum vel inunctum, cCurat, quos ſerpens, vel ſcorpius attulit ictus. Sanat & appofitum morſus cum velle caninos. das iſt / Iſs knoblauch / oder ſalbe dich Mit dem / es dient für den ſtich Der ſcorpionen vnd ſchlangen / So dich mit liſt han vmbfangen. Auch wo dich gebiſſen hat ein hund / Der knoblauch macht mit honig gſundt. Deßhalben hat Volaterranus mit Der warheit gefchrieben, daß zu feiner zeit ein bawr ſey gewefen/in welche alß ein ſchlan ge auff dem feld durch den offen mund: un gefröchen war hat er von fiundan fnob- lauch geſſen / vnd fich bald erlöft/ doch a- 7% berden gifft todt feiner frame (ein win derlich ding ) im beyfchlafen anachendkt, Auß welchem zu verfichn/ daß der knob⸗

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Arstgarten; Gemelte kreuter / alß ich wer) Daß wo fie etwann ſchlafen wolten/ Für den ſchlangen ſie ſicher ruhen ſolten.

Der knoblauch mit honig vermiſcht/⸗

Bnd angeſtrichen / vertreibt dic blawe ma- ſen / vnd bringt die vorige farben wieder⸗ macht auch wol harnen / mit feinem kraut im wein geſotten vnnd getruneken /reini- get die nieren / vnd iſt gut für das zanweh / in dem mund gehalten ſonderlich two ihr ſchmertzen von ciner falten vrſach ſein vr⸗ ſprung genommen.

Es ſchreibt Celſus / daß der knoblauch por dem anſtoſſen des viertaͤglichẽ febers gentigch/ein hitz bewegt / welche das ritten verhendert vnd vertreibt.

Es iſt auch unter andern wol gedenck⸗ wirdig / das Serapio ſchreibt / daß wiewol der knoblauch den augen fehader / Doch nichts deſto minder fo erquicket er auch dieſelben / wann fie mit vbermeſſiger feuch tigkeit vertunckelt oder gefchwecher ſein worden.

Der knoblauch mit ſalniter / fatg vnnd eſſig vermengt / vnd das haupt darmit ge⸗ ſchmiert / toͤdtet leuß vnd niß / welchs auch

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Artʒtgarten. 83 init ſchweinen fchmalg vermiſchlet / vnnd zu einer ſalben gemacht / ein bewehrt artz⸗ hey geweſen fein fiir den, alten huſten / ſo von der kelte herkommen war / ſo offtmal die fuͤßſolen mit dieſer ſalb bey dem fewer geſchmiert ſein worden / vnnd deßgleichen der ruckgrad in dem betth / wann man hat ſchlafen woͤllen. Man muͤß aber des mor⸗ gents vnnd abents ein bruſttranck zuuor brauchen.

Gemelte ſalb iſt auch gut für das ſchit ten vnnd ritten der feber / man muß aber mit derſelben auch den pulß ſalben.

Wer knoblauch zuuor hat geſſen / vnnd demnach ein gifft darauff getrunckẽ / dem ſchadet daſſelb nicht. Vnd welche nicht wol dewen koͤnnen / die moͤgen knoblauch mit groſſem nutz brauchen / Doch deſſelben auch nicht zu vil vnnd vber die maß: denn ſonſten wurd er den augen ſehr ſchaͤdlich ſein / wie der poet auß Heſſen anzeigt / da er von knoblauch alſo ſpricht:

Preterea,coftumve cibo, crudumve comeſtum Calfacit, e& ſtomachos humiditate leuat.

Verum oculis perſæpe nocet, ſi copia ſumpti Multa ſit, & ſicca conficit ora ſiti.

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Antonij Mizaldi das iſt /

Knoblauch rho oder geſotten gen ützt / Den leib erwaa met vnd erhitzt / Dem feuchten magen iſt ſehr gut / Den augen dennoch ſchaden thut / Deſſelben zu viel eingenommen / Bringt auch den durſt / vnd mag nit from̃en.

Praxagoꝛas braucht auch Den knob⸗ lauch für die gelſucht / in wein mit corian⸗ der getruncken.

Hippoerates ſchreibt / daß der rauch vn den auffgelaffen/ die ander geburt außfuͤh ret / welches auch Plinius bebeugt.

Diveles ſagt bey dem Plinio / daß der knoblauch gefotten vnnd getruncken / gut ſey für Den nieren ſtein.

So ſpricht auch Didymus inn ſeinem büch von di Feldbaw / daß gemelter fnob- kauch wol harnen macht vnd DAS landen wehe vertreibt.

Es haben mir etfiche für gewiß geſagt / daß der knoblauch geſotten oder in heiſſer aſchen gebraten / mit pech zerknit chet / altes außzeucht / was ein effen ſchaden in ſich hat. Item / daß der fnoblauch geſche⸗ fer / vnd inn Die ſcham der weiber geſtoſ⸗ ſen / den frawen jhre zeit bringt / ſoll aber

mit

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ee

Artztgarten. 85

mit einem faden an den ſchenckel gebun⸗

den werden / daß man jhn zu feiner zeit wi⸗

derumb mögaußsichen. Sie haben auch geſagt / daß ſolches viel beſſer geſchehe/ wann der knoblauch mit ſpicken oͤl zer— knitſchet / vnnd in ein dünn duͤchlin / das gleich alß ein langes ſaͤcklin gemacher ſoll ſein / gethan / vnnd in die ſcham tieff einge⸗ ſtoſſen / demnach das / wann es zeit iſt / auß genommen wirt. Denn ſo ziehet er den frawen jhre blumen viel kraͤfftiger auß/ vnnd reiniget die beermutter dermaſſen / daß jhrer viel nach ſolcher reinigung ha⸗ ben empfahen koͤnnen / welches ſchon lan⸗ ge zeit zuuor an jhnen verzweifflet ware worden.

Der knoblauch geſchelt vnnd gebraten auff den ſchmertzhafften zan gelegt / ver⸗ treibt das zanweh / wo anders der ſchmer⸗ tzen von einer kalten vrſach ſein vrſprung genommen. Solches haben wir auch verſucht mitder wurgelvon Schoͤlkraut / welche zerſtoſſen / vnnd auffgelegt ſolle werden.

Der knoblauch mit wein zerſtoſſen vnd durchgeſeiget / iſt gut für = ſehlangen | =

8% Anton) Mizaldi

bifs / wo man das von ſtundan trincket vnd den Schaden mit einer fcharffen zwy⸗ bei wol reibet oder einpflafter von fnob- lauch / feigen blettern vnd kuͤmmel macht vnd ober denfelben ſchlaget. Solches fan auch für ander vergiffter thieren bife gez braucht werden.

Es jagt Diocles / daß der fnoblauch mie pifferkraut (centaurien) oder gezwei⸗ ten feigen / für die waſſerſucht nuͤtzſich ſey / Denn das reinigt den bauch / fuͤhrt das waſ fer auf vnnd trocknet den leib / doch fagt many daß der grüne fnoblauch baß vnnd gewiſſer folches wuͤrcke / mit coriander zer⸗ ſtoſſen / vnd in wein getruncken.

Dieſes altes beſchꝛeibt Macer in dieſen verſen / welche wir hieher ſetzen wollen / da⸗ mit wir beweiſſen / daß die alten ſolches er⸗ funden vnd bewert haben: ER

Prodidit Hippocrates educi poffe ferundas Fumo combusti,fi vulua diu foueatur. Praxagoyas illo fuit vfus cum coriandro Etvino,morbos fic curans ictericorum. Cum centaurea Diocles dare præcipit illud Hydropicis:fichumores deficcat aquofos. Idem nephreticis elixum ſumere iußit.

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Artztgarten. 87 ESs pflegen etliche für das zan wehtumb ſo von Falter materien kompt drey knob⸗

leucher zuſtoſſen / mit eſſig zu vermiſchen nd auff die hole zaͤn zu legen. Etliche wa ſchen nur den mund mit dem geſottẽ waſ⸗ ſer von dem knoblauch.

Der knoblauch mit eſſig vnnd ſalniter angeſtrichen / machet die haut glatt von der rauden vnd auſſetzigkeit.

Der knoblauch des morgens geſſen

im mund gehaltẽ / iſt gut für die kalte lufft nd truͤbe / auch ſchnee wafler/ daß einem

ſolche nicht ſchaden moͤgen.

Man ſagt / daß der knoblauch mit ei⸗ nem halben ſerupel laſerpitij gemiſcht getrunckẽ / das viertaͤglich feber vertreibt. Item / daß der knoblauch den huͤnern inn die ſpeiß gemiſcht vnd zerſtoſſen / ſehr nuͤtz lich ſey für das pfitzen.

Der knoblauch reitzt auch zu der un. Prufchbeit, Dannenher wo man die ge- burts glieder des Viechs mit geſtoſſem knoblauch beſtreichet / ſo führt es jhme den geſtanden harn auß / vnd wirt zur geilheit bewegt.

Knoblauch mit bonen wol geſottt / vnd

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| Arstgarten. 89 \ N geſamlet haben wo man jhn anders zu

m! yechter zeit gebrauchet. ! Es fchreibe Didymus vnnd Sotion / | daß ein rohe bone auff Fnoblauch geſſen / feinen geruch nider trucket. Menander a- 1 ber ſagt / daß man auff den knoblauch ein gebraten Mangolt wurtzel eſſen fol. Vn⸗ ſere leuth vertreiben den geruch mit gruͤ⸗

nem epfich. fürs letzt/ fo kan ich allhie zwey wun⸗ derbarliche wirckung des knoblauchs nit verſchweigen. Die erſt iſt dieſe / daß die wieſel vnnd eychhoͤrner / wann ſie mit den zaͤnen den knoblauch geſchmeckt haben / kaum dorffen hinforter beiſſen / vnd wer- den auff dieſe weiß gezampt. Die ander iſt dieſe daß der knoblauch auff die aͤſt der baͤumen gehenckt / die voͤgel vertreibt / wel⸗ che die frucht ſonſten abfreſſen wurden / wie Democritus ſchreibt inn feinem büch von dem Feldbaw.

Welcher von dem knoblauch mehr wiſ fon will / wie man denſe ben moͤg zilen / daß er gar Fein boͤſen geruch bekomme / ja auch ſuͤß wachfe / der leſe vnſer ander buͤch von den heimligkeiten des / da we

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Artztgarten. 9 pr brauchen aber die Medici licher den fa- men alß das fleiſch in dieſer fachen.

Rettich vor oder nach dem eſſen gebrau

chet / macht auffſtoſſen / thut aber ſolches nicht / mit baum ol geſſen. Denn das öl leſt die daͤmpff nicht vberſich.

Rettich ſafft mit ſuͤſſem wein getrun⸗

cken / heilt die gelſucht / vnd mit honig / den huſten. Iſt auch denen gut ſo da keichen Mond ſchweren athem haben.

N Medius ein argt bey dem Plinio ſagt / daß man für das blut fpeien gefochte ret⸗ I tich brauchen fol. Mit weichem D.Sere-- "I nus obercine ſtimmet / Denn fo fpricht er:

Sin autemrutiliusreferetur pedtore fanguis,

Sorbitio menthæ, raphanus vel cocta iuuabit.

das iſt /

Müntzʒ vnd rettich ſafft gebrauch etwol / Für das blutſpeyen gut ſein ſoll.

Es ſagt auch voꝛgemelter Phuinius / daß der gaͤrten rettich inn ſawerm tranck oder 6 geſotten vnd vbergelegt / für den giff- tigen biſs der ſchlangen heilſam ſey. Se⸗ renus gedenckt des eſſigs oder ſawren trancks nicht / da er dieſe ſach beſchreibt.

Dan fo fpricht er:

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Arstgarten, 93

bringt die vorige farben wider, ond dilget

die maͤhler flaͤcken auß dem angeſicht / vertreibt auch das viertaͤglich feber / wo man denſelben ſtets gebraucht vnnd dar- mit das kotzen bewegt / dadurch der ma⸗ gen ſich pflegt zu reinigen.

Den rettich gibt man auch den kindbet

terinnen vnd ſeugammen / denn er mehrt Mdie milch / macht auffſtoſſen vnnd bewege

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den harn. Bißhieher Florentinus / einer auß den Griechiſchen Geoponicis.

Hippocrates fagt / man ſoll die auß- fallende haar der weiber mit geſtoſſen ret⸗ tich reiben. Auch vber din nabel legen fir die mutter.

Draragoras braucht den rettich für das darmgicht. Pliſtonicus aber für die colica vnd baucharimmen.

Rettich mit honig vermiſcht vnnd ge⸗ truncken / bringt nicht allein den weibern jhre blumen / ſondern treibt auch die ſpul wuͤrm auß dem leib / iſt gut für das halß geſchwer vnd breune mit eſſig vnd honig gegurglet oder gargariſirt / wie die Medi⸗ ci reden

Galenus ſagt / daß der rettich mehr ein

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; Argtgarten. 95 MNſhun die jenige recht / welche mit rettich blettern / inn flat des kols / jhre ſuppen vnd N bruͤhen geſchmackt machen.

Der Rettich ſafft oder ſein oͤl in die oh⸗ Nren gelaſſen / legt das ſauſſen und blaͤſt in Mden ohren. | Der Rettich famen mit weiffen'wein Ngeſtoſſen durchgefchlagen vnnd getrun⸗ Ncken / iſt ſo krefftig für das giffe/ alß der ces Mriack ſelbs. Solches hab ich zur zeit der peſtilentz offtmals bewehrt geſehen. | Der Rettich famen mit eſſig geftoffen I onndanff das faule fleifch gelegt / heile 2 daſſelb. Der Rettich ſafft mit honig zerſtoſſen vnnd angeſtrichen / vertreibt die ſtriemen vnnd blawe maaſen oder maͤhler / fo eis I ner vom ſchlagen oder ſtreichen Bas be⸗ ‚I fommen, - Der Rettich'mit cfig zerknitſcht/ iſt gut für die anfangende entzuͤndunge ini⸗ tiantes phlegmonas. Der Rettich mie der wurtzel von ſee⸗

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I blumen ge’otten / legt den blafen fchmer- ‚ı sen und macht wol harnen / pflaſters weiß auff die fcham gelegt,

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Artztgarten. poliren vnd außfegen Fan. Auch daß groſ ſe ſaltzhaͤuffen zu waſſer von ſtundan zer. flieſſen / wo man rettich mit jhnen vermi⸗ schet. Auch wo derſelb in den wein gelegt wirt / ſo zeucht er allen boͤſen geruch vnnd ſchmack an ſich.

Der dritte platz Des Artztgartens / welcher

etliche wolriechende kreuter bes greifft in xj. bethen.

Garten ſalbey ſampt jhren artzneyen. Saluia.

| Das erſte Beth. 9 £: find keine / oder jaweniggärten,

ſo wol in den Stetten alß dorffern, inn welchen dieſer ſtaud nicht zu ſe⸗ hen wer / von welchem der poet nicht omp ſonſt noch vnrecht geſagt / da er ſpricht: Chr morietur homo, cui ſaluia crefeit inhorto ? | das iſt / Wie kan doch einer ſterblich ſein / Dem ſalbey wechſt in ſeim garden. 8 9

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Arstgarten; 107 ven feben aebliben waren / da hab man die weiber diſen ſafft gezwungen zu trincken / onnd ollen deßhalben auch vil finder ge⸗ Macht haben.

Es ſagen die Mediei / daß der ſalbeyen rauch Die vbermeſſige fluͤß der weiber ver ſtopffet / vnnd Die neruen ſtercket / welches auch geſchicht / wann die ſalbey getrun⸗ en wirt. Denn ſie trocknet die feuchtig- keit auß / durch welche die neruen selarire vnd außgedent werden. Deßhalben ſagt man / daß ſie das zitteren der henden ver⸗ treibt.

Die bletter inn den tranck gelegt, bes nenmen alles was bofes oder ſchedliches darinnen iſt welches auch durch Diefen gemeinen verß pflegt angezeiget zu wer; den:

Saluig cum ruta faciunt tibi pocula tuta,

das iſt / Salbey vnd rauten / ſagt jederman / Die traͤnck vnſchaͤdlich machen kan. Salbey zerſtoſſen / vnd auff die vergiff te ſchaͤden gelegt / heilt dieſelben / vnd ver⸗ ſtellet das bluten der wunden. Salbey ſafft mit wein warm getrun⸗ Pu g iij

202 Antoni; Mizaldi cken / heilt den alten huſten vnnd Das ſei⸗ tenweh.

Salbey getruncken oder vnden auff- gelegt / reinigt die beermutter / vnnd fuͤhrt die ander geburt auß / ſchleiſt auch die ge⸗ ſtanden frucht bald auß dem leib.

Die ſalbey wirt auch mit wermut nuͤtz⸗ lich getruncken für die blut rhur / vnd man ſagt / daß ſie auffgelegt / die todte geburt außziehe / auch die wilrm der ohren auß- führe. Item daß fie mit oͤl zerſtoſſen / vnd vber ſchlangen biſs gelegt / dieſelben bei- len ſoll.

Macht das haar ſchwartz / vnd reinigt die wuͤſte offen ſchaͤden / bringt den fraw⸗ en die verſtanden blumen wieder.

Salbey geſotten ſampt dem flengel / darnach durch ein duͤch gefeiget / heilet das ſucken am gemächte / manns vnnd framen bamit gewäfchen vnnd gebaͤhet. Solches bezeugt auch der poct Macer / weicher von der Salbeyen auffdiefe weiß fchreibt: |

Pruritus vuluæ curat, virgæq́; virilis,

Si foueas vino ‚Fwerit quo ſaluia cocta.

Illius ſucco crines nigrefcere dicunt, "Sifmthoc vncii crebro ſab foletepenti,

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104 Antoni; Mizaldt

gleich alß verbrennt fein. Alßdann wiſ⸗

ſe / daß ſie gifftig vnnd ſchaͤdlich ſey zu ge⸗

brauchen. Es hat die ſalbey noch ander tuoent

kraͤfft / welche auch mit der zeit einem ſeden

ſollen mitgetheilt werden.

Hſop ſampt ſeinen

artzneyen. | Das ander Beth.

DER Yfopift den Fransofen ein ge mein vnd wolbefant fraut/ auch nur deßhalben / daß ſie jhre ſpeiß damit pfle- gen geſchmack zu machen / vnd den friſchẽ bonen zu vermiſchen / wann ſie dieſelben kochen oder roͤſten. Denn er zertheilt die baͤſt / welche die bonen fonften erwecken, Der Iſop mit wein gekocht vnnd gegur⸗ gelt heilt die breun vnnd halßgeſchwer / wirt auch getruncken für das keichen vnd die ſpulwürme.

Der Iſop heilt den grind des wichs / mit oͤl genuͤtzt. Mit waſſer aber/honig/ fagen vnnd rauten vermengt / vnnd ein

tranck

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|

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Yrstgarten. 105 tranck darauf gefotten/ift gut fitr die fun- gen vnd leberfucht: item fur den alten hu⸗ ſten / ſchweren athem / feiten ſtechen / vnnd flüſſige braͤſten / tödtet auch die ſpulwurm im leib / vnnd reiniget die flieſſende offen ſchaͤden.

Das geſotten waͤſſer von Yſop mit eſ⸗ ſig vnnd honig getruncken / zerſchneidet den zaͤhen vnnd dicken fchleim / pituitam genannt / vnnd fuͤhret denſelben auß dem Biber. |

Dfop mit feigen /falniter vnnd fchwers tel geſotten / vnnd alf cin pflafter auff die geſchwulſt des milges gelegt / vertreibet die zu hand. Iſt auch gut für diewaffers ſucht.

Er vertreibt die blawe maſen / mit war men waſſer den ort gewaͤſchen / heilts ſin⸗ gen in den ohren / der rauch vnd dampff in die ohren gelaſſen. |

Dfop gelotten/ vnnd fo warm mit we⸗ nig eilig ınn dem mund gehalten / ſtillet das wehetagen der zaͤn / fonderlich wo der fchmergen von einer Falten matery ent fprungen. | Der wein / darinn Dfop geforten woꝛ⸗ sv

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1250 A As3ay/Ä

108 Anton Misaloi cei für dasl etzt anzeigen, Daß er zimliche oction vnd z erknitſchung leiden mag

Sedeney oder Gatureh/ Satureia / ſampt ſeinen artzneyen.

Das dritte Berh.

or Aturey wirt den Fräßofen de la Dim genant / auff Teutſch auch TI Garten Yſop/ oder zwybel Yſop.

Macht wol harnen / vnnd bringt den frawen jhre blumen Sein kraut ſampt den blumen gerochen oder krantz weiß auff den kopff gelegt / erwecket die ſchlaͤf⸗ ferigen.

Sein ſafft mit roſen oͤl vermiſcht / wirt inn die ſchmertzhafften ohren nuͤtzlich ge⸗ tropfft / mit weitzen mehl auff die hufft geſtrichen. Iſt auch gut mit wein genit- tzet für die lungen / der bruüſt vnnd blaſen braͤſten. |

Toͤdtet die flohe / mit waſſer zerſtoſſen vnnd geſprenget / reiniget wol die frawen nach der geburt / reitzt zu der vnkeuſchheit /

vnd

Artʒtgarten. 109 und folldeßhalben von den geilen Saty⸗ ris feinen nammen bekommen haben / daß er heiſt Satureia / alß ſolte man ſprechen Satyreia. |

Saturey hilfft die fpeiß verdewen / vnnd benimpt den vnluſt vnnd vnwillen des magens. A Sein pulnermitgefochtem honig ver⸗ miſcht / vnd mit mählich in dem mund ge⸗ laſſen zergehen/oder mit wein getruncken / fuͤhret den zaͤhen vnnd dicken ſchleim auß der bruſt / durch Das außwerffen oder auß⸗ ſpeihen. Ft

Gemelts puluer mit warmen wein ges truncken / legt das bauchgrimmen.

Man kan die ſchlafendſüchtige auff⸗ erwecken / wo man ſaturey mit warmen eſ ſig vermiſcht / mit dem das haupt ſtaͤts reibt vnd verbindet.

Das puluer von ſaturey in einem wei- chen ey getruncken / ſoll die ſchlaffend eh⸗ liche lieb erwecken. Das ſey von dem Saturey gnug ge⸗ ſagt.

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Artztgarten. —F

hilfft wunderbaruch den waſſerſüchtigen

wi‘

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vnd gichtbrüchtigen.

Die bletter mit eſſig geſotten / ſind gut für aller hand brennende geſchwulſt / auß⸗ wendig auffgelegt.

Der geſtoſſen fenchel ſamen mit müntz vnd ſchmaltz vermengt / heilt die geſchwol len brüſte der weiber.

Nim vj. vntzen der rinden von der fen-

chel wurtzel / fieds inn einem pfund eſſigs Nond honigs / das iſt gut für den kalten ma- gen / vnnd für die jenige / welche mit einem

zaͤhen vnd dicken ſchleim befümmer: ſein.

Man truckt den ſafft auf gemelten ſtü⸗

* - ® ED u ——

cken / nachdem fie cingefotten fein wirfte Die wurtzel weg / vnd der ſafft wire mir ho— nig vermengt / vnnd das wiederumb GC“ fotten biß es dick werde, Diefes faffts ſoll

man drey löffel vollmie waſſer trincken /

mehr oder minder nach dem alter des

8*

In

* u N DT 2 u

krancken.

Ihrer vil brauchen die Fenchel wurtzel mit wachs zu den blawen maſen vnd maͤ⸗ lern. Mit honig für die hunde biſs vnnd tunckel augen: mit eſſig aber, für die beu⸗ len Die von dem fchlagen berfommen,

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A359/A

| Atrtztgarten, us doꝛret jhn an der ſonnen / daß ſoll guͤt ſeinfür die augẽ Es kan auch ein ſafft ge: ' macht werden vonder wurtzel / wann dies | feld in dem erſten auffpzoffen genommen vnd zerſtoſſen wirt. Ettliche nemmen die mitlen ſtengel / dieweil er noch blůet / vnnd ſetzen den zum ffewer / ſo ſchwitt er ein gummi / iſt viel bef ſer vnnd kraͤfftiger zum geficht/darein gez han / alß der vorigefaffe, N. Serenus braucht den fenchel ſafft mit honig / denn jo lautet ſein carmen: Sitenebras oculis obducit bigra ſenectus, Expreſſæ marathro guttecummelle liguenti, Detergere malum poterunt. | Derberämpt artzt Paulus Aegineta macht ein waſſer für das tune geſicht auff dieſe weiß. Thůt inn ein nep geſchir⸗ den grünen fenchel / ſchuͤttet regenwaſſer darüber / vnnd leſt ſolches ettliche tag ſte⸗ hen / nimpts demnach herauß / vnd behalt dz waſſer zu der noturfft / welches ein gan— tzen monat des morgents inn die augen getropfft ſoll werden | Alhie ift wol wihdig wiſſen / daß man den fenchel nicht alß ein ſpeiß / ſon⸗ J y

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Artʒtgarten. nY7

Gärten müntz fampefeiner frafft und würtfung.Mentha hortenfis,

Das ſechſte Beth.

S bat die müntz bey den Frantzo— fenden Zateinifchen narüien behal- en vnd heiſt mentha. Florentinus inn feinem buͤch vom Feldbaw ſchreibet / daß Die müntz / wo Fein ander vrſach wer/ doch nur deßhalben für unniig gehalten ſolt werden’ daß wann fie ein verwundter braucht / fo hindert ſie / daß die wundt nie mag heilen oder gefchloflen werden. Ißire dennoch in eine bruͤhlin für das blutſpeien gebraucht/ wie D. Serenus fehreiber inn den verſen fo auch oben angezoͤgen fein worden / welche fo lauten: Sin autem rutilus referetur pectore fan gus, Sorbitio menthæ, raphanus vel cocta inuabit. das if, Don rettich vnd mins Bereitein tranck / Hilfft dem / den sblut fpepen macht Eranck. Es iſt gewiß / daß dieſes kraut ſehr nuͤtz lich ſey für mancherley kranckheiten der | iij

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Artztgarten. 119 Derben noch verfaulen / weiche mit mins fafft oder dem waſſer von gefottner müng vermengt oder befpzengt fein wordẽ. Sol⸗ cheshat auch der poet Macex beſchrieben auff dieſe weiß:

Cafeolos ſuccus putrefcere non finit eius Admixtus, vel fi viridis [uperadditur berba.

das iſt / Mer ſeinen kaͤß will behalten wol Daß jhn Fein wurm verderben foll. Der miſch darunder müntzen ſafft / So wirt er bhalten ſeine krafft. Auch thut deßgleichen/ allein gebraucht Das gruͤne kraut / gelegt darauff.

Es ſchreibt Democritus in ſeinem buͤch von dem Feldbaw / daß der ſafft von der müntzen mit granaten ſafft gemiſcht / das kluxen vertreibt vnnd das brechen / wann einer ſchleimige / vnnd auch rote blutige matery kotzet.

Müntzen ſafft mit krafftmehl und waſ fer vermiſcht vn genützt / lindert das bauch grimmen / vnnd verſtellet die vberfluͤſſige fluͤß der frawen.

Müng fir die naſen gehaltẽ / ſterckt das hertz macht frolich. Sein ſchmack aber mache ein luſt vnnd appetentz zum effen; | b uüij

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Artztgarten. 122 brauchen alß auch mit dem wermut ge⸗ ſchicht vnd nicht die ſubſtantz. Cornelius Celſus meint / man ſoll ſolches von den runden wuͤrmen der kinder verſtehen.

Dioſcorides ſagt / daß der ſafft von muntz mit eſſig getruncken deßgleichen thut. Q.Serenus bezeugt ſolches auch von der müntz / daß fie ein ſolche krafft ha⸗ be / welcheſſen fehone verß ich nicht mag vnterwegen laſſen / ſondern muß ſie allhie anziehen / vnd lauten alſo:

Quid non aduerſum miſeris mortalibus addit Naturatinterno cum viſcere teinea,ferpens,

Et lumbricus edax vinant inimica creanti? Quod genus aßiduo laniat precordiamorfu: Sæpe etiamfcandens oppletis faucibusheret, Obſeſſaq́; viasvite concludit anhele, Democritus memorat menth& conducere potum.

das iſt /

Wie hat der menſch ſo manche noht / Die jhm auffhengt der gerechte Gott/

Es wechſt auß ſeinem fleiſch vnd bein

Schlang / maden vnd wůrm groß vnd klein.

Vnd plaget nicht allein den bauch /

Jain den magen kriechet auch/

Bleibt in dem ſchlund offtmals kleben /

Verſchleiſt den athem vnd das leben.

Man ſagt / für ſolche braͤſten ſoll

Die muntz getruncken dienen *

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Artʒtgarten. 125 geweſen / den kriegsleuten verboten ha⸗

ben dieſelb zu eſſen / vnd das Ariſtoteles ge ſchrieben hat: Mentham nec comedas,nec plantes tempore belli. das iſt / Kein müntzʒ nicht iſs / auch pflantze nicht / Wann krieg dein Vatterland anficht. Denn durch ſtete vnkeuſchheit wirt auch der dapfferſte vnnd ſterckſte Friegsmann ſchwach vnd krafftloß. Daß ſey nun von der müntz gnug geſagt / oder ja villeicht mehr alß von noͤthen wer geweſen.

Welſch Guendel /Thom—

chen / Thymus.

Das ſiebende Beth.

ea En Welſchen auendelnennen er: liche auch nıaiorand Anglicam / = das iſt / Engellendifchen maio- ran. Dieimmei haben feine blumen fieb, vnnd wirt deßhalben auch immen Fraue genennet. Denn ce gibt dem honig ein gute farben onnd lieblichen ſchmack / wie auch Virgilius anzeigt / da cr ſpricht:

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PELI)

Artʒtgarten. i5 verſtopffung / zertheilt die dicken blaͤſt / führet miltiglich den ſchleim auß dem leib mit ſaltz vnd eſſig vermengt/ wie Dioſco⸗ rides fagt /unnd auch wie cs etlichen ge⸗ felt / die melancholey / doch langſam mit falgemme oder ſale Indo gebrauchet Macht auch den dicken vnd zaͤhen ſchleim vonder bruſt und lufftgaͤngen leicht auß⸗ werßen / alſo auch vom hirn. Iſt deßhalbẽ ſehr nuͤtzlich für die Falten ſchleimigen kranckheiten gemelter glieder vnd der ner⸗ uen / alß für das keichen / huſten fangen ſchmertzen / ſonderlich wann fein ſyrup / o⸗ der geſotten tranck / oder oͤl von ſeinen ein⸗ geſotten blumen gebrauchet wirt. Ges melt oͤl machet auch das geſicht elar / und behelt die geſundtheit. Scerckt die glie⸗ der / welche voll neruen fein / durch feine waͤrm. Vnd ein rauch darauf gemacht vnd inn die ohren gelaſſen / vertreibt das ohren wehe vnd das ſauſſen. Der thym iſt den alten geſundt / vnd gat für die kelt des Winters / macht luſt zum eſſen / hilfft die

u ſpeiß verdewen / todtet die ſpulwuͤrm mit honig vnnd ſalniter gebraucht / bringt den frawen jhre zeit / macht harnen / vnnd ver⸗

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Artztgarten. 129 We] nüßlich/ denn es zertheilt die blaͤſt / mit eſ⸗ | fig gebraucht, Mi ein memung iſt / daß ich glaube/ba- Nſilig ſey ein nuͤtzlieh kraut/ meſſig⸗ | Mich gebraucht wire, bargegen aber fched« lich / wo es zu viel und zu offt genügt wirt. Denn welcher daſſelb mit ſolchem hauf⸗ fen alß die anderen ſpeißkreuter brauchet / der wirt ohne zweiffel ein boͤſen magen be E kommen. Braucht ers aber meſſiglich alß wer es ein artzney / fo wire er nuß erlangẽö. Baſilig weicht den bauch /Sercheilt die blaͤſt / macht harnen / ond mehrt den fraw⸗ Men die milch. | Baſilig geſtoſſen / vnnd inn die naſen ii gethan / macht nieſen / man muß aber die augen zuthun / wenn einem das nieſſen YA ankompt. Baſilig für die naſen geha ſten / erfrew⸗ Met die trawrigen / vnnd macht die forchtſa⸗ men mutig / vertreibi Die wartzen mit vi⸗ triol vermengt. Reitzt zu der vnkeuſch⸗ Mheit/ wir deßhalben den pferden vnnd e- ſeln in Das futter nuͤtzlich vermiſcht / wen Man ſie will reiten laſſen. Manhais cttfahren / daß baſilig mit eſ⸗ ĩ

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132 Anton Mizaldt

Scharlach fampe feiner krafft ond wirckung. Orualla.

Das neunte Beth.

Ko On diefem kraut / welches Drual- u Nari fick I A tabeifhonnd zu Pariß gemeinlich Lo

de alten Fein won nicht gefehrieben / ſo sitichweiß. Etliche fegen es vnter den Harlach / Orminum ſatiuum / wie recht Ban

ser ſolchs geſchehe / das gebeich den Hera [m

darijs zu vrtheilen. | Freies kraut zerſtoſſen / zeihet die fpreif

Toͤta bona genennet wirt / haben

fen vnd dorn auß dem leib. Item / fordere T

die verftanden geburt / vnnd macht ohne nodrgebären. Macht froͤich / in ben wein gelegt / vnnd reitzet zu der vnkeuſchheit. Braucht mans aber zuuiel / ſo ſchadet es dem kopff vnd macht ſehmertzen.

Sein ſamen heilt das trieffen der all⸗ gen / wo man denſelben in Die augen thut / onndombdräbet. Denn ſo zeihet er den wuran ſich / vnd wirt voll ſaffts / wie dañ Ahes allen wol bekant vnd bewuſt.

62

Artʒtgarten. 178 w | Gemelter famen mit honig vermi- ſchet / heilet auch die augen gefchwer / ar-

gemata / vnnd bas weiß im aug / Albugo genannt / auch den huſten / wie ettliche ſagen.

Ob aber diß kraut bey dem Plinio A⸗ bLcc oꝛolophos heiſſe / das geb ich gelehrten Mleuten zubedencken.

ur Das letzi/ ſo ſetze ich das hieher / daß ‚| Die blum vnnd ſamen von dem Garten ſcharlach inn ein wein faß gelegt / weil der wein noch järee / ein folchen gefchmack dem wein machet / alf wer es cin Malna- ſier. Mercket ſolches jhr weinſchenck/ doch ſeind vermanet und gebetten / daß ihr | niemandts mit ewern böfen permijchun- ., gen betrieget,

Voßmarin fampefeiner ner krafft ond wirkung,

Das zehende Beth.

DygJeſer ſtaud wirt Roßmarin genennet | jo wol von dem gemeinem volck / alß

„| Auch in den apotecken / ettliche nennen jhn

Libanotin. Man zilet jhn allenthalben / i iij

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Artztgarten. 135 aber der fluß von einer hitzigen matery/fo Ai, meaf dir ein eyweiß mitdemfafft vermi- ſchen / vnd foll das eyweiß Juno: mit öpfel A fafft vnnd rofen wafler gerürt / vnnd lang "I Durch einander vermiſcht werden. Ver ſamen mit pfeffer onnd wein ges cruncken / iſt ein bewert artzney für die geel ſucht / auch für die verſtopffung vnd blaͤſt | " der leber. | Diewurtzel gedoͤrt / gepufnert und mie wein getruncken legt unnd verſtellet das bauchweh / ob es gleich ein colica wer / wel⸗ ches auch die rauten thut / vnnd ſaturey. Die ander krafft vnnd wirckung des roß⸗ marins ſuch in dem buͤch von den geartz⸗ neten weinen.

Lauendel ſampt feiner krafft vnnd wirckung. Lauandula.

Das eiffte Beth.

Er Lauendel wirt auch bey den

gelehrten Pſeudonardus genen⸗

net / behelt den Lateiniſchen nam⸗ ii

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4 Artzgarten. 47 ret die Mondenseitauß und nachgeburt. ESEs wirt auf feinen blümen cin di ge⸗ a macht’ Spicken oͤl genant / welches ein ſo ſtarcken geruch hat / daß es alle wolriechen de ot weit vbertrifft. Deßhalben pflegen war) Dieaposscker daſſelb auſſerthalb der Apo⸗ Ntecken vnd laͤden halten/damit es nicht dem byſem / ambra / zibet / vnd anderen ge⸗ wuürtzen den geruch vnd guͤten gefchitiach benemme. Iſt guͤt fur ſolche kranckheiten/ alß der ſtaud ſelb ſt / fein krafft aber vnnd wirckũg iſt vil ſtercker durchtringend. Das ſey von den gaͤrten kreiltern vnd wolriechenden ſtaͤuden auff dißmal ge⸗ nugſam geſagt. |

Dervierteplas Des Artztgartens welcher etliche gaͤrten frücht in vj be then begreifft.

Kürbß / ſampt ihꝛer ktafft vnd wirckung.

Das erſte Beth.

DFaweil die kürbſen vnter den gaͤrent früchten Die fürnemften fein ı deßhal⸗ | I i p

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Arötgarten, 141

m] eruckten ſafft. Sein brauch iſt mit zucker / "we Die hitzigen feber loͤſchen / den durſt legen / vnnd den bauch weich vnd lind ñ maͤchen ohn ander ſpeiß gebraucht. Deß⸗ gleichen krafft hat auch das waſſer von de nm) famen des Pſilien krauts mit roſen zucker amd vermifcht oder feilchen juleb / wie ich dañ auß vielen erfahrnuſſen ſolches erlehrnet hab. ar? fchreibe Auicenna / daß derſelb / wel cher Die colica oder bauchgrimmen hat, cwirt in den weibern die mutter geheiſſen) Mſich huͤten ſoll für den fürbſen onnd cucu mern oder ogurken / ſie ſeien bereitet wie ſie wollen, ſonſten wire er außſcheeien muͤſſen: Heu patior telis vulnera facta meis. das iſt / Mit einem pfeil hab ich gemacht Die wund / vnd mich in kummer bracht. Wiewol nun aber der kurbß fein ſchmack nicht hat / doch wenn man Ihn kocht / ſo empfengt er ein jeden geſchmack vnnd ge⸗ ruch / ja auch farben / wie man will / nach natur / vnnd eigenſchafft der kreuter oder gewürtz / ſo man jm vermiſchet. Wie man

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f | Atgtgarten. 147 Citrullen / Belonen, Pfeben ſampt jhrer krafft vnd wuͤrckung /

peponcs,melones ac me⸗

lopepones.

Das dritte erh.

IJ N dieſer beſchreibung begreifen N J N wir alle gefchlecht der citrullen / ſie

RLEheiſſen pepones / melones oder me

u il, 4 4*

Er

lopepones / dieweil ſie vaſt alle ein krafft end würckung haben. | Der melon wirt alßdann filr reiff vnd

Meitig gehalten/wann fein ſtiel ſich von yo) Dem leib ſondert vnd cin lieblicher geruch

auß feiner mitten an die naſen kompt. Diocles Caryſtius ſchreibt / daß der mes ul Ion leicht zn verdewen ſey und dem hertzẽ Mein freud mache / doch gebe wenig nahrũg. Balenus ſagt / daß alle pfeben felten/ vnd einen vberfluͤſſigen ſafft haben / doch den wuſt und flaͤcken an der haut vnd an⸗ geſicht wol abweſchen koͤnnẽ / ſonderlich mit jhrem ſamen. Sagt auch ſie machen ‚ein boͤß gebluͤt / ob ſie gleich vom magen recht verdewt werden Item /daß ficdieg

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Artʒtgarten. 7 ſellam rubram oder transmarinam. Etli⸗ che meinen es ſey der ſtaud / welchen die Arabes / Ribes nennen.

Beide frücht/fo wol dic weiſſen alß die roten / kelten den hisigen magen / vnd ftife len den durſt / welcher beide die geſunden vnnd ſonderlich die febricitanten pflegt plagen.

So ſind ſie auch gut fiir das auffſtoſ⸗ ſen vnd kotzen / ſtercken den magen / verſtel len dẽ bauchfluß / ſo von flaua bile kompt / dd das grimmen / auch reiſſen im leib. Item die beer von beiden erbſal miltern das hitzig gebluͤt / ſchwechen die ſcharffe feuchtigkeit / bilis acrimoniam/ verſtellen die vbermeflige flüß der weiber / vnd ſind ein bewerte artzney fur die roteruihe vnns choleremn

Die grempler pflegen gemelte frücht mit zucker oder honig fttr das gantze jar einzumachen vnnd zu behalten. |

ieſe frafft fan man auch dem hags

dorn oxyacanthe genannt / zu ſchreiben. Was ich aber von den erbfal geſchrieben / das hab ich alles ſelbs verſuchtſond weiß das ſolches gewiß ſey.

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m Arytgarten, 16% ſovon higiger matery fommen.

| „Une roſen inn waſſer gefotsen /oder

Ihr bluß / ſind ein bewehrte argnen für die

entzuͤndunge des munds / vnnd zaͤpfflins /

wvelche kranckheiten fonften breunevdiefrs te im halß/vnnd mederſchieſſen des zaͤpf⸗ fems heiſſen.

Nim roſen drey vntz / zwey gebraten per dotter / miſch cs vnnd klopff eg unter einander inn weiſſem wein / unnd mach

ein roſen pflaſter (roſaceum ceratum)dar auß / es lindert die hitzige vnnd fewrige ſchmertzen des hindern / alß auch die guͤl⸗ den ader. Meſues ein artzt auß Koͤniglichem ſtam me von Damaſco ſchreibt von der roſen auff dieſe weiß. Die Roſe iſt kalt im erſten grad / trocken im andern fein ſubſtantz iſt mancherley / il wäflerigindifchutäffeig und fewrig / vnd hat ſeine beſonder eigenſchafft. Denn die jrꝛrdiſch ſubſtantz aſtringirt / ziehet zu ſam⸗ men / die luͤfftig iſt ſuͤß vnd hat ein gewuͤrtz ten geſchmack / die fewrig iſt rot / and bike

Nter / begreifft auch die voikommenheit vnd

foꝛm der roſen in ſich. |

Br

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Arstgarten. 185 thumb des haupts / augen / zanfleiſchs vnd ohren. Hilfft auch für den braͤſten des aff- terdarms / mit einem federlin angeftrichen oder eingeſtoſſen.

Roſen geſtoſſen / vnd auff den rotlauff

gelegt / hilfft/ lindert auch den hitzigen ma gen vnd bruſt.

Mit wein getruncken / oder criſtier weiß

gebraucht / verſtellet den fluß des bauchs/ vnd muiter.

Durꝛe roſen gepüluert / iſt gut für die braͤſten des munds /für ſich ſelbs / oder mit

honig gebraucht

Von dem roſenwaſſer will ich allhie ſchweigen / nur das allein anzeigen / daß ſolch waſſer am geruch beſſer vnd ſtercker wirt / wenn man das diſtillier gefaͤß⸗ da⸗ rinn Die matery zum abzug iſt / in heiß waf ſer hengt / oder nach der alten weiß / durch

ein balneum Marie in glaͤſern kolben di-

ſtilliert / wie wir ſolches anderswo auch anzeigen wollen.

Für das letzt. Die roſen alß auch an⸗ dere blumen / an der ſonnen / oder heiſſen backofen / da das brot iſt außggenommen/ gedoͤrret / behalten den geruch vnnd krafft

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Artztgarten. 169 aber mit honig zerſtoſſen / vnd fitrein ſalb gebraucht / ſo vertreiot ſie die ſchuppẽ von Dem haupt / welches abgefchoren ſoll ſein. Iſt auch gůt fur die flüſſende ſchaͤden des haupts.

Ulgen bletter in eſſig eingeſotten / vnd auff das harte milggeleguiiit wunderbar- lich guͤt / erweicht daſſelb / vo man anders zuuor etwas daruon hat getruncken.

Lilgenſafft ſampt dem ſamen serflopffe vnd getruncken / iſt gut fur die giftige biß vergiffter echter.

Der ſafft von den blumen außgetruckt / heilet die inwendige geſchwulſt inn der mutter.

Silgen wurgel geſotten und mit dl vers miſcht / in Die baͤrmutter Durch ein duͤch⸗ lin geſtoſſen / bringt den frawen jre zeit / er⸗ weicht die baͤrmutter / eroͤffnet ſie auch.

Ligen ſamẽ zerſtoſſen / mit weiſſen wein getruncken / fuhret ſchnell auß dem leib die geſtorben frucht.

Friſch lilgen oͤl mit ſaffran vermengt / zerteilt ein jede entzindung.

Lilgen bletter vnd wurtzel geſotten / vnt enauff die mutter Damit re be⸗

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Artʒtgart on,

Heel vnnd andern Keil-

chen / ſampt ihren artzney⸗ ei, Leucoium & violæ.

Das dritte Beth.

ch befinde dz die feilchen nach den rofen ond lilgen bey den alten inn den gröften ehren gehalte fein wors den. Die geelefelichen werden bey den Mauritanis vnd in apotecken auch Reiri genenner / blühen vaſt am aller erfien/ vnd haben cin edlen anmiitigen geruch. Dürre feilchen ind gefotten/buingeden frawen jhre blumen: mit honig vermiſcht / heilet es Die ſchaͤden im mund: mit ol vnd wachs vermengt / heilet es den geſpalten hindern. Ein baͤhung darauß gemacht/ vnd unten auffgelaflensift fehr gut für die entzlindung der mutter. Feilchen wurtzelmit eſſig angeſtrichen / heilt das miltz / linderi das podagram. Feilchen ſamen ein quintlin mit wein geiruncken / oder mit honig inn die ge

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. Artztgarten. mit gewalt auß. Ein baͤhung darauf ge⸗ muoacht / hilfft für das weh des podagrams Feilchen blůmen cin halber becher / mit drehy bechern waſſer etliche tag nach einan der getruncken / bringe den frawen jhre Mondenzeit. |

Kertzen feildhen ſampt ihren artzneyen.

Das vierte Beth.

en] a, mergen feilchen haben dieſen na-

men bekommen / dieweil fieimmergen bluͤhen / vnnd den früling anfangen. Wachſen aber bey vnß nicht allein blaw / ſondern auch weiß / welche eben ſo lieblich vnnd wolgerüchig fein alß die blaͤwen⸗ viewol ſolches Matthiolus in fein? Her⸗ bario nicht erkennet. | | Tarentinus in feinem ‘büch von dem feldbaw ſchreibt / daß die blawen feilchen kaͤlten / vnd deßhalben die enziindung hei⸗ len / alß auch das feilchen oͤl vnd ver feil⸗ then eſſig / wie hernach ſoll angezeigt wer⸗ den. |

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Artʒtgatten. 179 geruch ober vier tag. Von kraͤfften vnnd wirckungen dieſer blumen will ich Fein wort alldiemachen/ dieweil die alten ſeribenten / ſo von der artz ney oder feldbaw geſchrieben/ wie obge⸗

agt / dieſelben entweder nicht gekennt o-

der ja verſchwigen haben. Denn Daß etlis che den byacinehum für cin negelin erfens

..

) nDap will ſicht nicht wolreumen. Don

;) D wilden betonick haben die Arabier vnd I Griechen gnugſam geſchriben/ ſ onderlich aber Antonius Muſa/ des Keiſers Augu— ſti leibartzet / welcher ein gantz buͤch darus ı) gefchzieben,

Rreiſcham kraut oder Jeſus | bluͤmlin ſampt feiner krafft vnnd wirckung. Phlogiu m, ſiue bellis hortenfis.

Das ſechſte Beth.

J CR; Freutlin hat fein? geruch / wirt von

den Fransofen penſea genennet / von

Apoteckern aber trinitatis herba / wechſt

im fruͤling bald nach den braunen feil⸗ m ij

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Arstgarten,; 181 noch ein and wild geſchlecht / welchs bellis ſy lueſtris heiſt / Maßlieben auff Teutſch)

Dieſe blumen heiſſen bey den Frantzoſen

margaritæ / vnnd von ettlichen inn dem land Burbon paſquete / villeicht daß ſie vmb Oſtern ſich erzeigẽ / oder deßhalben /

quod pafcant oculos / daß ſie die augen er⸗

luſtigen.

Monat blumen mit beyfuß zerſtoſſen / heilt die kröpff.

Iſt auch gut fur das podagram / hufft weh / vnnd gicht / wirt deß halben auch herba paralyſis genennet.

Item / iſt gut für die bruͤch und ſchaͤden Des haupts vnnd bruſt wunden / der ſafft getruncken.

Blaw lilten / fampe feiner krafft ar würdung [15,

Das ficbende Beth.

ein ſchwert / wirt vonden Frantzo·

au a gilgen / dieweil es geſpitzet alß

ſen du glaiz auch genennet / alß ſolt mi

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7 KE177N

Arstgarten, 183 wo) Blaw lilgen wurtzel mit eſſig vermiſcht / daR gut für die miltz ſucht / kalte naturen / con tracten / vnd die jenigen / welchen der nas an | tuͤrlich ſamen außfleuſt.

Blawgilgen wurtzel mit wein geſotten vnnd getruncken / bringt den frawen Ihre

Maeit / vnd macht leicht außſpeyen.

Blam gilgen wurtzel mit hartz vermi⸗ ſchet vnnd angeſtrichen / heilt das lenden vnd hufftweh.

Das puluer oder ſafft von blaw lilien inn die naſen gethan / macht nieſſen. Rei— nigt das haupt / macht weinen /onndzers

theilt das keichen inn einem ſuͤpplin ge⸗

truncken. Blaw lilgen wurtzel geſſen / vertreibt d2 ſtinekenden athem / auch den geſtanck der achſel / ſich damit gebaͤhet. Blaw lilgen wurtzel inn wein geſotten vnnd getruncken / heilt den huſten vnnd

Br ER EL

macht ſchlafen. Blaw lilgen puluer inn wein getrun⸗ clken / wo fein feber vorhanden/treibt den ditcken vnd zaͤhen eyter aufs der bruſt. Becemeltes puluer mit eſſig genuͤtzt / heilt | Basfchwere grimmen.

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Artʒtgarten. 187

ſie mit einem tranck von honig vnd wein

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vnd wenig ſpica oder mit molcken / honig

vnd maſtix gebraucht vnd eingenommen. Bißhieher Meſues.

Es ſagt Paulus Aegineta / dz die blaw

gilgen wurtzel ſo ſchwer alß vier ſerupel eingenommen / purgirt / nicht andere alß der Agarick / cs ſey denn wo die wurtzel alt vnnd wurmſtichig wer. Dioſcorides fagty man ſoll derſelben mehr auff einmal ein- nemmen.

Blaw gilgen wurtzel mag zimlich zer⸗

ſtoſſen vnd gekocht werden. Die beſte iſt / a) welche viel knotten hat / dick iſ vnnd weiß

mit rot vermengt / nit leicht mag brechen / hat ein feilchen geruch / darzu ein ſchar fen vnd beiſſigen geſchmack/ auch nieſſen

machet / ſo man ſie zerſtoſſet.

Die von Floꝛentz vnd auf Langedock bracht wirt / iſt beſſer alß die vnſer. Auch die jenige / welche blaw / iſt beſſer alß die weiſſe. Soll gegraben werden / wann die blumen abfallen.

Auß blaw gilgen wurtzel wirt ein oͤl ge⸗ macht / welchs in vilen ſachen nuͤtzlich / wie in einem andern buͤch geſagt ſoll werden,

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Artztgarten. om

vhtr / ruſticorum horologium / vnnd Sofie

ſponſa / der ſonnen braut / vnd herba ſola⸗ ris / ein ſonnen kraut genennet. Der rauch von dürren ringelblumen

vndenauff gelaſſen / zeucht die geſtanden nachgeburt auß dẽ leib. Frifcheringelbfus men in wein gebeitzt vnd getrunckẽ / bringt den frawen jhre blumen. Solches thut a⸗ ber viel krefftiger jhr ſafft innwendig ge-

braucht.

Der ſafft von ringelblumen mie we⸗

ig wein oder warmen eſſig vernufche / vnd in dem mund gehalten sift ein bewert artzney für das zanweh. Deßgleichen krafft bat auch Das blat / mit den fingern groblecht zerknitſcht auff den ſchmertz

hafften zan gelegt. Man muß aber daſſelb zuuor ein wenig gewermet haben. Denn

alles was kalt iſt / das ſchadet den neruen / anen / beinen / gehirn vnd dem ruckgrade

wie Hippocrates ſpricht.

Das waſſer von ringelblumen ſoll al⸗ knaugenbräften nuͤtzlich fein’ fo wol des

nen ſo von kalter / alß die von warmer mas tery herkommen / legt auch dag hauptweh.

Hie muß ich cin groß ſecret offnen / wel

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Artztgarten. if Der ſechſte platz

Des Artztgartens/ welcher eetliche zu dem effen vnttichtige kreu⸗ iE ker in xj. bethen begreift.

Wermut vnnd ſeine artzneyen.

Das erſte Beth. J P I Spflegt die natur /fo alle Ding era

Ichaffen Bat / in diefer weiten onnd breiten welt guts mit bofen , ſuͤſſes mit bittern zu vermiſchen. Dieſem exem⸗ pel will ich nun auch in dieſer hiſtory von I den garten kreutern nachfolgen lieblichs mit onlicblichen / auch was anmuͤtig ift/ mit ſawren ond vnaͤngenemmen vermi⸗ ſchen. Demnach ich num etliche wolrie⸗ chende und anmuͤuige kreuter erzelet hab / ſo will ich jetzt auch etliche vnliebliche be- fchreiben von dem Wermut anfangend / Wwelcher weder am geruch / noch an Dem geſchmack angenem / wie menniglichen I wol bewufi. Des Wermuts find drey gefchlecht, Das erſt heiſſen die Frantzoſen Aloyne⸗ n

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| Artʒtgarten. 19%: Wermut vnter das haupt gelegt / vnnd ſein geruch empfangen/machet fchlaffen,

es muß aber der krancke darumb nichts m willen.

Wermut wein / abſinthites vinum bey den gelehrten genannt / iſt ein fürtreffliche artzney zu den kranckheiten des magens / wie ſolches indem bůch von den geartzne⸗ ten meinen wirt angezeigt. Wermut zwiſchen die kleider gelegt / bexwahrt ſie / daß ſie kein maden noch ſcha⸗ ben befreſſen. Wermut geſotten / vnd mit demſelben die dint vnd farben vermiſcht / macht daß kein mauß Die buͤcher oder buchſtaben be⸗ nagen. Dioſcorides ond Plinius Es ſagt Aegineta / weicher im anfang des zechens wermut wein trinckt / der wirt nicht truncken. | Die alten warn fie den wermur fafft "I jren findern haben zu trincken geben wol- len haben jhre liffzen zuuor mit honig be⸗ ſtrichen / wie ſolchs Lucretius fein beſchrei bet / da er ſpricht· Ac veluti pueris abſinthia tetra medentes Cum dare conantur, hrius oras pocula circum n iij

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| Artztgarten. 205 Gaͤrten rauten fampefei- | ner frafft.

Das dritte Beth. KL’ S find vaft feine gärten inn den —*

ſtaͤtten vnnd doͤrffern / inn welchen nicht rauten für vnnd für grünend vnd ſtarck ſchmeckend su finden wer.

Es ſagt Plinius vnd Palladius / daß die geſtolen oder verborgen rauten am be⸗ ſten wachſe / vnnd ſich gern laß pflantzen vnter dem ſchatten eines Feigenbaums. Dannenhär ſagt Theopheaſtus / daß die beſte rauten ſey / welche in ein feigenbaſten geſteckt / in das erdrich vergraben wirt Solches iſt auch Plutarcho nicht vnbe⸗ wuſt geweſen. Denn fo fehzeibt er in feine

ympofiacis. Die rauten/welche unter einem feigenbaum wachfet oder nur an feine wurgel reicht/wirt für beſſer / anmuͤ⸗ tiger vnnd lieblicher gehalten. Dioſcori des lobt auch dieſelben / vnnd ſagt / man ſoll die jenig inn der koſt brauchen / welche neben einem feigenbaum gewachſen / ver⸗ wirfft ſonſten die andern / vnnd verbeut ſie

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Artʒtgarten. 207 "be Wie ſolches auch die ſchola Saterni- Ns tanahata ugezeigt mie diefen reimen

Nobilis e$ Ata, quia lumia reddit dchta: Auxılio rutæ, vir lippe,videbis acut.

Vnnd der poet:

Ruta comeſta recens oculos calig DIR, Et melius marathricum fucco,fe

Melleq; ſi fuceus ex equo iungitur eig: Indeg; fint oeuli patientis fepe peruncti.

Aauten ſafft mit mein getruncken / die⸗ Nnet für das gifft der ſchlangen / vnd fchwe- re franckheit. | Kanten mit feigen biß sum halbẽ theil eingeſotten / iſt ein gute artz ney für die waſ ſerſucht / auch für alle ſchmertzen inn der baeuſt / ſeiten vnd lenden. Item / für den hu⸗ ften vnd gebraͤſt der lungen vnd leber / jtẽ / der nieren / vnd das kaltweh. Rauten mit wein / hyſſop / vnd aͤniß ge⸗ Mlolten/ getruncken / da außwendig auff⸗ ua gelegt / iſt gut für das bauchgrüunmen/ WI Und bringt den frawen jhre blaͤmen. Inn die naſen gehalten verſtellet bas bluten. NVnnd offimals geſchmeckt / heilt die ſtin⸗ ckendẽ geſchwer bey den naßloͤcherẽ: jtem

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Yıntgarten, zı8, anne, ſoll man licher wilde alß die zame Mgaͤrten rauten brauchen. Aauten ſamen in wein geſotten vnnd

getruncken / vertreibt das Elnren , welches

m pituita herkompt /

pnnd ledigt die jenige, weiche des kluxen

halben vaſt erſtickt weren. Rauten bletter geſtoſſen vnd pflaſters weiß auff die kroͤpff gebunden/ vertreibet Gedoͤrte rauten bletter gepuͤluert / und halb fo viel weirauchs darunder vermi- chet / demnach mit wein oder einem ſyrup won müng getruncken verſtellt das ko—

wien,

Ettliche frifche rauten bletter geſſen/ vnd ein gutter wein darauff getruncken/ heilt denſelben / welchen ein wife gebiſſen / nicht anders / alß cin bone gekewet vnnd Nauff den ſchaden von ſtundan gebunden, „den biſſz / fo von einer katzen oder affen "lberfommen.

Ein ʒepflin oder peſſarium / wie es die Medici nennen / von rautẽ ſafft gemacht / brꝛingt den frawen jhre blumen, Aauten bletter zerſtoſſen / vnnd mit lil

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Artʒtgarten. 237 Die alten vnheilſamen ſchaͤdẽ mit ſchmaltz vermiſcht / gelegt.

Es ſagt Galenus / daß das ſchelkraut ein krafft habe wärmen,unnd abzuwe⸗ ſchen / vnnd daß ſein ſafft gut ſey das ge⸗ ſicht ſcharpff zu machen / ſonderlich bey denen / welche ein dicke matery in dem aug apffel geſamlet haben:denn er deitiget sersheiltdiefeibe,

Bingelkraut ſampt feinen fräfften. Mercurialis,

Das adıte Berh. OH Frautwire bey de Frantzoſen af

auch in der Sateinifche ſprach Diers curiale genennet / vnd iſt zweierley /

das maͤnnlin vnd weiblin. Das weiblin hat weiſſer/ das maͤnnlin aber ſchwertzer bletter. Es iſt wunderbar/ daß man von beiden ſagt / daß das maͤnnlin ein knaͤblin mag gebaͤren / das weiblin aber ein meid⸗ lin / ſolches aber geſchehe / wann man bald nach der empfengnuß den ſafft inn einem ſuͤſſen tranck braucht / vnnd die bletter iſſet

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| Arttgarten. 243 ul Fehäden fo von entzundung berfommen mt von anfang biß zu jhrem beſtand. uc Apuleius focht daß Glaßkraut inn ni Mwaffer fur das podagram / vnd bäher da⸗ mit die kranckẽ glieder / legt auch dz kraut ſelbs mit ſchmaltz zerſtoſſen pflaſterweiß auff / vnd verbinds mit einem důchlein. * Ich hab auß gewiſſer erfahrnuß wahr genommen / daß das gruͤn glaßkraut mit braot vnd blawlilgen ol / roſen oͤl oder ca⸗ ullen ol zerſtoſſen vnd gewermet / die ge- ſcchwulſt an den weiber bruͤſtẽ mit gemach vertreibet |

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Pappeln / ſampt ihren krefften. Malua.

Das zehende Berb.

KU Ir wollen allbievon beiden papa peln / der wilden vnd zamen inn

| einem capittel ohn vnterſcheid Ichzeiben / dieweil beide allenthalben ges breuchlich / alß auch dag kraut ſelbs in al⸗ len oꝛten wachſet. Vonelten hat man die Pappeln in den gaͤrten pflegt zn pflangeny

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| Artʒtgarten. 245 Friſche pappeln gebraucht / ſchleuſt die wunden / vnnd iſt gut für Die verrenckten erachmil vnd gebrochen glider.

Pappel bletter mie weiden zerſtoſſen / gibt ein koͤſtlich pflaſter für die entzuindũg / vnnd welches den bluifluß verſtellet.

Pappel bletter mit zwibel od aſchlauch zerſtoſſen / heilt die ſchlangen biſſz / auß⸗ wendig auffgelegt.

Pappel ſafft in die ohren gelaffenvlegt "Das ohren werrmit honig aber getruncker Iſt gut für dieleberfüchtige.

Y Pappel ſafft iſt auch gut für die hinfat lendſucht / vnd ein bewehrt argney für den nieren ſtein vnnd das hufftweh.

Hat ſich jemãdt mit pappel ſafft ſampt I Slgefalbt / oder das kraut ſelbſt bey ſich

tregt / der wirt von den welpen nicht gefto chen werden. Sfter aber newlich geſtochẽ / vpunund hett den flachen noch inn ſich / dern

hilfft der ſafft oder ein ſchlecht ol. Pappeln geſotten das waſſer warm getruncken/ endet den ſchmertzen von dem harn wind ond macht cin leichte ge-

"U burt. Es hats die erfahrnuß gelehrt / daß ı j

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Artʒtgarten. 277 Es pflegen auch jhrer etliche die Spring- förner zu eſſen mit einer Dürzen feigen / ro⸗ finlin oder datteln / man ſoll aber ein kalt waſſer darauff trincken. ER . Springförner ziehen das waſſer / die gall vnd ſchleim auß dem leib. Nim die bletter von Springkraut / vnd koch dieſelben mit einem hun oder andern gaͤrten kreutern / oder ſonſten in einer fup- pen / es purgiert wie die koͤrner. *

Es ſagt Aetius / daß welcher ein ſchar⸗ fe purgation will haben / der ſoll die Fürs ner zerkewen. Welcher aber ein linde pur⸗ gation begert / der eſs dieſelben gantz fon> derlich wo jemandts ein ſchwachen mas gen hat. Es ſey jhm aber wie ihm wollerfe will ich menniglich vermanet haben / daß man die Springkoͤrner mit ſorgen vnnd kleiner doſi brauchen ſoll.

Den wunderbaum nennen die newen kreuterbuͤcher Cataputiam maiorem / deñ er hat feinen ſamen inn groͤſſern kuglen o- der pillulen beſchloſſen / alß das Springs kraut. Oder dieweil er alß die pilluien pur girt. Die Frantzoſen nennen jhn / alß auch die Apotecker / Palmam Chriſti / das iſt /

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Artztgarten. 2601 gekocht / ſo halt man ſie für beſſer.

Etliche zerſchneiden die byren / nemen hnen die kernen auß vnnd troͤcknen ſie an der Sonnen oder ofen / behaͤltens Durch den Winter / vnd effen dieſelb inn der fafte im wein oder warmen waſſer gebeiget mit zucker beſprenget.

Die herben byren kan man zu den repel lentibus cataplaſmatis brauchen / das iſt / ſolchen pflaſtexen / ſo zu ruck treiben ſollen.

Byren widerſtehen den hirßlingen ſchwaͤmmen. Denn ſie drucken dieſelben vnter vnd ſtoſſens auß dem leib.

Es haben jhrer etliche geſchrieben / daß Die byren Inder kammer einer gebaͤrenden frawen gehalten oder verborgen / macht / daß ſie mit noth gebaͤren. Doch haben mir ettliche auß meinen freunden / ſo die natur erkuͤndigen / geſagt / ſolches ſey von den quitten zu verſtehen.

Guitten / ſampt ihren artzneyen. Das dritte Beth. > feind der quitten mancherley. Ettli⸗ goldfarb / welche bey den Græcis ei

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Artztgarten. 267 unten auff empfangen / macht dz Die mut- ter nicht niederfalle oder ſchlůpfferig wer⸗ de.

Das fleiſch von den quitten geſotten / heilt den affterdarm vnnd mutter / ſo nie⸗ dergefallen / vertreibt auchdie entzuͤndung derſelben.

Pflaumenbaum / ſampt ſei⸗

nen artzneyen. Prunus. Das vierte Berh. K S find der pflaumen bey vns man kp

cherley / dermaſſen / Daß man alle

geichlecht faum mag erzchlen/doch wirde der gröfte lob den zwetzſcken oder Sngrifchen pflanmen zu geeignet / wel⸗ che Damafcena pruna bey den alten feri- benten heiſſen / von dem berg in Syria / Damalcus genafitivpn welchem ſie erſt⸗ lich zn uns gebracht fein worden.

Nach diefen find die langlechten dic he ſten / welche bey den gelchzten prunidacty⸗ a heiſſen / alß ſolt man ſagen / finger pflau men / dieweil ſie ſo langlecht alß ein

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Arutgarten, zmi

aunch mit den roſinlen und andern früch“ „I tengefchehen.

Kirfchen ſampt ihren

argneyen. Das fünfte Berh.

GSiie ſchoͤnſten früchtennter allen gar-

RAY ten beumen treged firfchen baum,

doch derfelben mancherley / dannen

haͤr es geſchicht daß ſie mancherley nam-

men haben / welche allhie zu beſchreibẽ ons nonnoͤten.

Diphilus Siphn. ein artzt / ſchreibt von den kirſchen auff dieſe weiß. Die fire chen machen ein guten ſafft / geben den⸗ noch ein geringe narung / ſind den hitzigẽ magen nittzlich / ſonderlich in kaltem waſ⸗ ſer gebraucht. Es ſind aber die roten die be ſten / welche wol harnen machen.

Die ſuͤſſen kirſchen weichen den bauch / vnd machen ſtulgaͤng. Die ſawren aber oder gedorte verſtopffen den bauch / kelten vnnd ziehen zu ſammen / brechen deßhal⸗ ben auch die ſcharpffe gallen / machen

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E Arstgarten. 175 Ad? Es pflegen jhzer etliche diefirfchen an

der heiſſen fonnen zu dorren. Etliche le— gen dieſelben in ein warınen backofen / un behalten es alſo zu nutz der gefunden vnd

um! Franefen.

Maulbeerbaum fampt fei- hen früchten.

Das ſechſte Beth.

Nier allen samen beumẽ / wie Pli⸗ 9 nius ſchreibet / bluͤhet der Maul⸗ beerbaum am aller letzten/ kompt alſo fein bluſt gar ſpot / alß dann nemlich wann ſchon die kelt vorgangen. Wirt deß halben unter den baͤumen der aller weifes ſte genannt / wiewol jhn die Öriechen cin narren nennẽ / das widerſpiel verſtehend. Der ſafft von den blettern oder wurtzel gargariſirt / iſt gut für die bꝛeeun/ nieder ſchieſſen des zaͤpflins vnd erſtückung Die bletter mit eſſig vermiſcht vnnd angeſtri⸗ chen / heilt den biand. Nim zwey lot der halbzeitigen maul⸗ beeren / vnd fo viel gedort roſen vermiſch J 5 \

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Artʒtgarten. >: Bu geſtoſſen / mit ol angeſtrichẽ / iſt gut für die brand / vnd ferbt das haar / mit ſchwar tzen reben vnd feigen blettern geſotten im regen waſſer.

Voꝛgemelte bletter in dem harn gene⸗ tzet / zeihet das haar ab von den henten.

Ein aſt von Maulbeerbaum inn new⸗ en Mon abgebrochen / wann cr anfengt frücht zu tragẽ / iſt gut (wie Plinius ſcheci. bet) für die vberflüſſigen zeit der weiber, den frawen an den arm angebunden. Es muß aber der aſt die erden nicht angerürt habemoch hinforter anriren. Saat auch weiter / daß ſolches nicht allein das vber meſſig bluten der weiber verſtellet / ſon⸗ dern auch Das bluten fo auf einer wundẽ / mund / naſen / vnnd gülden ader geſchicht. Es pflegen deßhalben / ſagt er / etliche fol- chen aſt mit groſſem fleiß zu behalte Die erfahrnuß fans beweiſen / ob ſolchem zu glauben ſey.

Die bletter vnd rinden von dem maul⸗ beerbaum geſotten / vnd den mund hicmie gewalchen/heilt das zanweh.

* ſchreibt Plinius dieß wunderwerck vorden Maulbeerbaum. Der Maul⸗

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Artʒtgarten. 277

nach natur des Himmels onnd erdrichs Das duritt heiſt Duracinum / d harte pfer ſing / welcher ein hart fleiſch bat, fo dem Fern dermafjen angewachien / daß mans faum may abreiflen die Frantzoſen nin- neè daſſelb Peſſum. In dieſem geſchlecht findet man auch etliche / welche mit jhren blutigen fleiſch ſafft die haͤnde ferben. Item / etliche / welche alß die quitten inn⸗ wendig vnnd außwendig geel fein. Man hat noch ander geſchlecht der pferſing / ſo kuünſtlich nach mancherley geſtalt der im- pfung artznung gezeiget fein worden / von welchen allhie vnuonnoͤten meldung zu thun.

Galenus hat alle geſchlecht der pfer- fing verworffen/alß geben fie cin bofen ſafft / verderben leicht immagen. Sol⸗ ches aber ſoll von den gemeinen pferſingẽ verſtanden werdẽ / welche nicht werhafft / denn ſie wehren nach dem abbrechen am aller lengſten nur zwen tag / vnnd muͤſſen deßhalben von ſtund an genützt oder ver⸗ kaufft werden. Derwegen heiſt Galenus dieſelb im anfang des mals zu eſſen / ſon⸗ derlich dieſe ſo ein feucht vnnd alles

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Artʒtgarten. 279 So wirts ein gute nahrung fein.

Pferſing fern zur zeit der peſtilentz ge⸗ braucht / iſt gut für die gifftig lufft / todtet die ſpulwürm / vnd öffnet die verſopfung. Dieweil fie aber bitter ſein / vnnd der zun⸗ gen nicht vaſt angenem/ ſo pflegen jhrer viel dieſelben mit zucker vber zu ziehen o⸗ der ſonſten einzumachen.

Pferſing fern mit eſſig vnd oͤl zerſtoſ⸗ ſen vnd angeſtrichen / iſt gut für dz haupt wehe.

Pferſing bluſt geſſen oder in einer bruͤ⸗ hen gebraucht / mach ſtulgaͤng / doch aber mit groſſer noth vnnd ſchaden des ma⸗ gens vnd leber. Solches thut mit gerin⸗ ger noth vnd ſchaden das waſſer / in wel⸗ chem gemelte bitter pferſing bluſt gebeitzt vnd ſibenmal verendert ſein worden / man muß das aber mit zucker zu einem dicken juleb gefotten haben. Denn es machet nie allein ſtulgaͤng / fondern treibt auch Die ſpulwüirm auf.

Nim zerſtoſſen pferfing bletter / leg Die ſelben auff die beuch der kinder / es vertrei- bet auch die ſpulwürm.

Die pferſing / ſo in waͤſſerigen orten ge

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Artʒtgarten. 287 den heckwaͤlden vnnd an den zeunen alß ein wild gewechs / hat ein kleinen apffel/ der im anfang fo herb vnnd rauch / daß man jhm kaum eſſen mag / er ſey dann durch den winter weich worden. Das an⸗ der hat ein groͤſſern apfel / vnnd kein doͤr⸗ ner. Iſt ohne zweiffel durch ſtaͤte pflan⸗ tzung inn den gaͤrten groͤſſer vnnd beſſer worden.

Den Speierling heiſſen die Frantzo— fen Coꝛmier vnd Soꝛbier / tregt viererley opfel / wie Plinius ſchreibt. Denn etliche find kugelechtig / etliche ſpitzig alß die bi- ren / etliche ſind geſtalt alß ein ey / etliche krum / welche form bey den Latinis tormi⸗ nale genus wirt genennet / iſt allein gut zu den artzneyen.

Krafft vnd wirckung der Miſpeln.

Vnzeitige miſpel braucht man gemein lich fürdenbauchfluß. Etliche nemmen Die gedörten mifpel bletter /3erftoffen die⸗ ſelb zu puluer und brauchens inn criftiren für den roten fchaden oder rotcı hur mit groſſem nutz vnd glück.

Es iſt wunderbarlich und wolgedenck⸗

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J Artztgarten. 283 vo Nim gedoͤrte ſporꝛoͤpffel / zerſtoß dieſelb / vnd mach ein mehl darauß / brauchs in ei⸗ ner ſuppen oder můß / oder ja criſtir / es ver⸗ treibt auch den bauchfluß. Deßgleichen thut auch das geſotten waſſer von den pn eitigen Spoꝛaͤpfflen.

Es iſt wol gedenckwürdig / daß wann ſemandts / der von einem wuͤtenden hund gebiſſen vnd ſchon geheilt iſt worden /vn- ter dem ſchatten eines Speierlings ligt/ ſo iſt es zu beſorgen / daß jhn die vorige kranckheit widerumb anſtoſſe. Denn dieſer baum ſoll dieſelb widerumb auffer⸗ merken,

Citron ſampt ihren krefften.

Das neunte Beth.

1 Vn dieſer erzehlung von den obfl- Jqa— baͤumen find noch ett- oliche gedechtnüßwirdige baum v-

brig zu befchreiben welche ob fie gleich in vnſern gärten/ fo nach mitternacht gele- gen ſein / kaum wachſen noch gesiltindgen

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Artʒtgarten. 285

Parthia allein die fern inn ihren fpeiffen

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eingefotten vnnd gebraucht sein guten a⸗ them dadurch zu machen. Solche krafft haben auch die bletter / welche auch wol ſchmecken nicht anders alf der apffel / ſind deßhalben inn die kaͤſten zwiſchen die ffei- der gelegt worden / wie Homeruͤs vnd Sles uius ſchreiben / welche die kleider citroſas nennen / das iſt / die nach citron apffeln ſchmecken.

Es ſchreiben alle aͤrtzt/ daß der eitron apffel gut ſey filr das gifft. Solches be- zeugt Athenæus mit einer ſolchen hifto- ry· Alß cin Richter inn Aeghpten zwen v⸗ belthaͤter zum todt hatte verurtheilet / vnd dieſelben / nach Aegyptiſcher gewonheit den ſchlangen / weſche aſpides heiſſen / für⸗ werffen laſſen. Da iſts ohn gefehrlich ge ſchehen / daß ſie auff den weg einen eritro⸗ nen apffel haben geſſen / alß fie den ſchlan⸗ gen zu einer ſpeiß geführt wurden ‚welche ein Kremplerin / die fich jhrer erbarmeter Ihnen hatte vberrꝛeicht. Sopatp ſie nun auff den ſchawplatz fommen⸗ pnnd von den grauſamen büngeriaen Schlangen gebiſſen worden / hat ſolches Jhnen gantz

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Argtgarten. 287 "9 ten wollen wann das volck die Frafft des "Wo, eitronenapfelsnichterfannt/ond fich hie⸗ AN mit wider das gifft verwahrt hette. Sofa ur ches fchreiben jhrer ettliche auch der rau⸗ ten zu / wie dann wir ſolches inn der hifto- v7 MovonDderrauten angezeigt. So ifinun nur der Citronapffel ein krefftig argney fiir m gifft / vnnd ſonderlich ſein geſtoſſen ſamen in dem beſten wein getruncken. Deßglei⸗ chen krafft hat auch der ſafft / denn er trei⸗ bet das gifft durch die ſtulgaͤng anf. Die Find von dem citronapffel gekewet / ver⸗ treibt auch den ſtinckenden athem. Sol—⸗ ches alles beſchreibt Virgilius mit feinen verſen alfo: „Media ferttriftes ſuccos, tardum ij faporem, Felicis mali:quo non prefentiss vum Pocula fiquando ſæua infecere nouercæ, Miſcueruntq; herbas, & non innoxia verba) Auxilium venit, ac membris agit atra venena. Sagt demnach: ——animas cs olentia Medi Ors fouent illo, ſenibus medicantyr anhela. , Rohe citron geffen, konnen nicht leicht verdewet werden / ja fie machen auch ein dicken ſafft. Es ſagen deßhalben die aͤrtzt

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Artztgarten. 289 1 sofen wafler und zucker folang einfica ẽ/biß fein krafft der fuppecingeleiber ſey / as macht einen ſicher vor allem gifft vnd eſtilentziſcher lufft / welcher deficiben ein der zwen loͤffel des morgens einnimmet. Zolches hab ich vnnd meine freund zur “ir der peſtilentz oftmals mit groffem ug verfucht und bewert befunden. Dies oeil man abernicht allenthalben ritronen an finden / ſo mag einer in jhrer fat imo nen gebrauchen welche vaſt cin gleiche rafft mit jhnen haben,

Pomerantzen vnd Eimo⸗ nien ſampt jhren artz⸗ neyen.

Aurantiaarbor & Limonia,

Das zehende Berh. . Er pomerangen find dreyerley ge 2 ſchlecht / ſuͤſſe / ſawre / vnd bigelech

tige / welche zum theil ſuͤß / zum heil fawer. Die ſuͤſſen haben cin kraͤfft zu warmen. Der andern ſafft keltet / mehr os der weniger / nach gefialt des ſchmacks/

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Arstgarten. geſchwinde vnd anfallende feber. So ches hab ich offtmals probiret. er ſafft von limonien zwey oder dicy mal durchgeſeuhet vnd in demſelben das edelgeſtein gebeigeund an die Sonnen ge ſtelt / macht daß daſſelb in fuͤnff oder ſechs tagen dermaſſen zerſchmeltzet / daß es ſi⸗ het wie ein honig. Auß dief er matery kan man ſolche geſtalt machen / alß man will / vnnd in wenig tagen dadurch reich wer- ben. Solches beſchreibt Hieronymus Sardanus:

Es ift auch wolgedenckwuͤrdig / daß Leuinus Semnius ſchreibt / nemlich / daß der limonien ſafft ſo ſawer vnnd beiſſi ſey / daß woman in demſelben etliche ſtun

‚den ein müng hett eingelegt / ſo wirt die- felb geringwichtiger. |

Sranatdpffel ſampt ihren krefften.

Das eilffte Beth.

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9 GRanatapffel iſt auch einer auß denfel-

ben fruͤchte / welche wir in henden haltẽ /

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Attztgarten. 295 geartzten weinen. Etliche behalten diefen wein ohn oͤl in den faͤſſen / doch ſchlecht er bald ab zu ſommers zeiten.

je rind von dem granatapffel veren⸗ dert das eyſen inn ſtahel / wie Cardanus ſchreibt / zeigt aber den weg nicht an / durch welchen ſolches mag geſchehen / welches wir anderswo anzeigen wollen.

Fur das letzt. Nim ein ſuͤſſen granat⸗ apffel ſampt ſeiner rinden / zerknitſch den- ſelben / vnnd truck den ſafft darauß / nim deſſelben ſaffts ſechs theil / vnnd ein theil honigs / vnnd foch das alles / biß es ein dicke geſtalt bekomme / ſolches iſt ein koöſt⸗ lich artzney für die entzuͤndung des mun⸗ des / niderſchieſſen des zaͤpfflins und breu⸗ ne / ob gleich einer ſchon kaum den athem koͤnte holen. Item anderere gebrechen

mehr / welche allhie lenger zu⸗ erzehlen vnuon⸗ noöten.

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Mgtgarten, 299 derm oͤl vermiſcht / zertheilt die harten beu⸗ een vnd alles was hart iſt im leib. Weicht alſo auch die geſchwer neben den ohun vnd ander cyffen: |

Feigen in wein fampt wermut mehl geſotten vnd vermiſcht / wirt für die waſ⸗ ſerſucht nützlich angefirichen. Feigen mit wachs gebrennet / vnd aa Die gefrozen füß gelegt / heilet. VE 1 Feigen mit geftoffen bockshorn vnnd 58 2 eilig vermiſcht / iſt gut für das podagram, "2 auffdaflelb gefchlagen, S R— | etz cin wollen mit Demfafft von fei⸗ gen / vnd legs auff die fchmerghafftesän/ es hilfft. Der ſafft von feigen auff die waͤrtz ge⸗ legt / vertreibt dieſelben / ſonderlich die beiſ ſigẽ / welche myrmecie heiſſen Man ſaget / daß ſonſten die andern waͤrtzẽ nur mir fei gen blettern angerürt / vergehen ſollen / wo man die bletter hernach vergrabet. Feigen inn wein geſotten / zerſtoſſen / vnnd auff den hindern gelegt / heilet deſſel ben geſchwer vnnd ſpaltung oder auff- creiſſen.

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Arytgarten, 307

zeihet d eſelb zu ſam̃en / füllet mic fleifch/ vnd hefftet zu ſammen nicht anders alß die pflaſter / welche auff die blutige ſchaͤdẽ werden gebunden. Dieſe laug zertheilet auch das gerunnen gebluͤt in dem magen / deſſelben ein quintlin mit wenig oͤl getrun cken.

Galenus ſchreibt von den feigen auff dieſe weiß. Wiewol die feigen vnter allen ſommer vnd herbſt friichten am wenigſten des boͤ⸗ ſen ſafft inn ſich halten / jedoch ſind ſie nit alles ſchadens loß. Vnd obwol alle herbſt frücht ein geringe nahrung dem leib mit⸗ theilen / ſo nehren doch die feigen am aller meiſten. Machen dennoch kein zaͤh noch gedigen fleiſch / alß das brot vnnd ſchwel⸗ nin fleiſch / ſondern ein auffgeblaſen / dick / vnd ſchwam̃echtig fleiſch / alß auch die bo nen. Weiter / die feigẽ haben ein krafft ab⸗ zuweſchen / deß halben es auch geſchicht / Daß wann diejenige / ſo mit dem ſtein be- Fümmert ſein / feigen genügt haben / ſo trei bets jhnen viel fand auß dein leib. Die dir ren feigen find zu vielen Dingen gut / doch iſſet jemands jhrer zu viel / ſo wirt er von

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Artʒtgarten. 303 die milch gieſſet / item auch Die milch von dent Jamen (vnnd Nicht von wilden ) fei⸗ gen.

Feigen milch auff den fcorpion bifs ge- ſtrichen / iſt heilfam. Allhie Fan ich zwey wunderwerck der natur / ſo mir inn ſinn gefallen / nicht ver⸗ ſchweigen / wiewol ſie zu der artzney we⸗ nig gehoͤren. Dasein iſt / daß die ſtier/ ob ſie gleich wild vnd frech / dennoch zam

Mile werden / wann man ſie an einen fei⸗ gen baum anbindet. Solche krafft ſoll auch Haben das holtß vondem wilden fei-

enbaum / vmb Ihıen halß gehencket / wie ſchreibt

Das ander iſt das / daß das fleiſch von den voͤgeln on andem thieren bald mürb ond leicht zu kewen gemacht wirt / welchs auff einem feigenbaum gehangen. Die vr ſach zeigt lutarchus an in den Sympo ſiacis. Denn der feigenbaum gibt von fich ein warme zeitigmachende lufft / wel⸗ che das fleiſch dunn vnnd mürb macht. De kgleichen geſchicht auch wo man das

eiſch in ein weitzen hauffen vergrabet.

Es ſchreibt auch vorgemelter Plutap⸗

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Attztgarten. 309

Die oͤltruͤſen heiſſen die Latiner amur⸗ cam / welches nichts anders iſt / alß die v⸗ berbliebend matery nach dem außgepreſtẽ

baumoͤl / wirt von M. Catone ſehꝛ gelobt /

welcher jhm viel wunderbarliche krefft wuͤrckungen zuſchreibet.

Die ochſen / ſo nicht eſſen wollen / be— kommen ein luſt zum eſſen / wann man jhr futter mit oͤltruͤſen vermiſchet. Vnnd das bringt jhnen Ihre geſundtheit wider / vnd vertreibt die kranckheit / wo etwann eine vorhanden wer geweſen.

Oltruͤſen mit waſſer / in welchem feig- bonen geſotten / vermiſcht / vnnd das weid vieh vnnd die abgeſchorne ſchaaf hiemit beſtrichen / zwen oder drꝛey tag nach einan der / demnach mit geſaltzen waſſer abge⸗ waͤſchen / macht daß ſie nicht ſchaͤbicht noch leußſuͤchtig werden.

Beſtreich den boden an den kiſten / inn welchen man die kleider behelt / mit oͤltruͤ⸗ ſen / vnd laß das außtrocknen / es wirt kein matth noch ſchaben darein kommen vnd die kleider nicht befreſſen. |

Das hoͤltzern haußgeraͤtht mit dltrüs fen befirichen vnnd gewaſchen / belompt

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Artztgarten. —X

Denn alß die menſchen lange zeit von eycheln gelebt hatten / vnnd endtlich den baum gefunden / welcher nuͤß getragen, haben ſie dieſelben fruͤcht von wegen des lieblichen geſchmacks Jouis glandes / das iſt / eychel des Jouis genennet. Der Teut⸗ ſche nammen nuß kompt ohne zweyfel von dem Latiniſchen wort nur ber- Es ſa⸗ gen aber die Grammatici / daß nurano. cendo / das iſt von Dem fchaden genennt ſey worden. Denn die bletter an den nuͤß⸗ beumen haben ein ſtarcken geruch / wel- cher in das gehirn dringend / vnd mit dem boͤſen ſchatten die jenigen verletzt / ſo vnter Ihnen ſchlafen / oder lange zeit ſtehend blei ben. Es iſt fein baum vnter allen nach den Firfchen baum / welcher fo leicht unnd wol allenthalben wachſet / alß der nußbaum. Solches bezeuget er von ſich ſelbs bey de Duidio/alfe ſprechend:

sponte mea facilis contempto naſcor in agrot

Larsq;; loci qua ſto, publica pene via et.

Es ſagt Plinius / daß der ſchatten des nußbaums dem ſaat ſchaͤdlich ſey Denn er vergifftet alles was er anruͤret / pflegt deßhalben in den gaͤrten vnnd alß

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Artʒtgarten. gg een kopff / cs muß aber offtmals wieder: holet werden.

Der fafft von frifchen nußſchalen an geftrichen / vertreibt die mafen vnnd ſtrie⸗ men / ſo einer geſchlagen oder geſtrichen iſt worden.

Voꝛgemelter ſafft mit wenig honig ge ſotten / iſt ein gut artzney fir die gebraͤſten des munds / item für die hefftigen entzuͤn⸗ dunge der mandel / wenn einer vaſt erſti⸗ cken will.

Die laug von den grünen nußſchalen macht das haar ſchwartz.

Es hat der König Michridates ein koͤſtlich artzney gemacht fur das gifft auff dieſe weiß. Er bat zwo durꝛe nilß ge⸗ nommen / zwo feigen vnnd zwentzig rau ten blettern mit wenig ſaltz / vnnd ſolches mit einander zerſtoſſen. Wann einer das hat eingenommen / der ſoll fich vor kei⸗ nem gifft deſſelben tags beſorgen. Sol⸗ ches beſchreibt auch der alt poet vnd artzt

Serenus mit feinen verſen / die alſo

lauten:

Antidotus preftens,multis Mithridatica fertur Confociata modis,guam Magnus (crinia regis

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Artʒtgarten. big dermaſſen geartznet gemachet werde, daß ein tranck darauß gemacht / die braͤ⸗ ſten der mandel vnnd munds vertreibe. Alhie muß ich zwey ſeeret / ſo ich von trew⸗ en freunden bekommen vnnd gehöre hab, beſchreibẽ. Das eine iſt. Nim ein gute alte nuß / zerſtoß dieſelb / leg es etliche ſtun⸗ den auff den bifs eines wütenden hunds noch demſelben tag / nim es hernach hin⸗ weg / vnd gibs einem hungrigen hun oder han Stirbt daſſelb oder dieſelb nicht dar⸗ uon / ſo iſts cin zeichen / daß der hund / wel⸗ cher gebiſſen / nicht wütend ſey geweſen. Stirbts aber / fo bedeuts ohn allen zweif. fel/ daß ein wütender hund den bifs ge- than. Man ſoll deßhalben nach dreyen tagen auffs aller hoͤchſt fluchs zu der cur greiffensond den fchaden anfangenzu hei: len / fonften ift fich su beforgen / daß dem Ichaden hernach nicht wirt zu rhaten fein.

Das anderift das. Ein garſtige nuß vertreibt mie gewalt die blawe mafen/wo man diefelb brennetroder mit einem gluͤen ben eyfen der geſtalt trucket / daß fie cin oͤl

gebe / welchs für gemelte fach fehr gut vnd I bewert.

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Artztgarten. 319

. Mandelbaum vnd feine in, früicht/fampr beider krefften.

Das ander Beth. EA Er Mandelbaum iſt männiglich

wol bekannt / hat dieſe natur / daß | wenn er alt worden / viel mehr fruchtbar ſey / alß inn feiner jugent / vnnd mæiehr früchte trag neben anderen beumen gepflantzt⸗ alß wenn er allein ſolte ſtehen oder wachſen. Sein kern hat etwan ein ſuͤſſen / etwan ein bitteren geſchmack/ weicher die trun⸗ ckenheit vertreibt, wie Plutarchus bezeu⸗ get mit ſolchen worten. Es iſt bey dem ODruſo des Keiſers Tiberij ſohn ein artzt gemeſen / welcher die bittern mandeln hat u eſſen gewohnt, hat alßdann mit feinen I Zechgefellen inn die weit getrunden/onnd niemands indem zechen etwas vorgeben. Man bataber fegtich erfahren, daß derfel big artzt allwegen ehe er angefangen zu ctrincken / v. oder of. bitter mandel fern ge⸗ brꝛaucht für die trunckenheit. Alß nun feine

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43 A

Artztgarten. 33 u das fewerjhrefeifteonnt oͤlichte ſubſtantz außſauge vnd verzehre. Bittere mandel in waſſer getruncken / bkeilet die krancken lungen ond fcber. Biuirittere mandel mi terpentin gebrau⸗ chhet / hilfft für den ſtein. Fon ſuͤſſem wein aber zerſtoſſen getrunken, heilet das tro⸗ "7 Pfelicht harnen. a5 gummi / fo von dem Wandel boaum fleuſt / hat ein krafft die humores in dem leib dick zu machen / iſt deßhalben gut filr das blutſpeien. | ! emelts gummi mit eſſig vermiſchet And angeſtrichen / heilet die raudige haur. Bittere Mandel gefchelt/ serftoflen / End ineindüchlin verwickele, demnach in das weiblich gemaͤcht gethan / reiniget die mutter mit gewalt von den verderbten vnd boͤſen feuchtigkeiten. jr Bittere mandel in wein zerſtoſſen / und Nhiemit das haupt gewafchen / vertreiber die fchupen.

Bittere mandel gantz verbrennet/ond in fcharffen effig gebeige, Demnach zerftof #1 fen onnd auff vag baupt geſtrichen / heilet die hauptſucht / wann einem die haar auß-

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Arttgarten 223 ſelben Coccalos/ alß auch inn dem Arti⸗ ſchaw geſagt worden.

ie Fhoren nüß fo an Ihrem baum hoch und weit von der erden bangen, ha⸗ ben innwendig cin Eleinen Fern / welcher mit ciner ſchwartzlechten ſchalen vberzo⸗ gen / wirt abgeſchelt / ſonſt kan man die nüßnichtlang behalten. Cs fagen den- hoch etliche/ daß man Diefelben mit jhren ſchalen in ein new irdin gefaͤß gelegt / vnd mit erdrich gefüllet vergraben / wol behal⸗ ten mag.

Dieſes baums natur iſt widerwertig ben WBelfchennitfbeumen. Denn er nutzt allen dingen/fo unter Ihm geſeuhet werdey welch natur der Welſch nußbaum nicht bat. Denn dieſelbe/ wie obgeſagt / ſchadet allen gewaͤchſen.

It fohren kern / wiewol ſie nicht leicht verdewet werden / nehren nichts deſto ve» niger den leib wol / wann ſie nur kein di⸗ cken ſafft ſolten ſchaffen. Legen den durſt / machen milt das reiſſen des magens / fter- cken dic ſchwache glieder / vnnd ſind letz⸗ lich gut ftir die nieren vnnd blaſen. Sie machen dennoch ein rauchen halß vnnd

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Praha

Heid, | Arstgarten, —A daß dieſelbe lufft inn ſolchen waͤlden viel

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Mehr nützlich fey alß ein fchiff fahrt in Ae⸗ Sgypten oder ſteter tranck von einer geartz⸗ neten milch. | Das ſey nun gnug von den Fohren ker nien geſagt. Denn man findet fie auch fels een in vnſern gärsen/ fo nach mitternacht 8gelegen fein. |

Hafelftaude und Gafelnup

fampt ihren frefften. Corylus & auellana. Das vierre Berh.

An hat der bafelnüffen allenthal⸗ | ben gnugfam in groffer menge / ſo woll der langen alß kuglechten / al⸗

ſo daß man ſie mit gantzen ſaͤcken auß den

doͤrffern inn die ſtatt pflegt zu tragen. Es

iſt aber gewiß / daß die langlechten beſſer

vnd anmütiger ſein / ſonderlich Die jenige /

,. inmelchendie ſchalen und das inwendig

heuclin ſehr rot / vnnd leicht zu brechen.

Drenn dieſelben haben friſche kernen vnd Mu: x ij

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1 4 nz —*

Artztgarten. 32* Haſelnüuß inn honig waſſer zerſtoſſen getruncken / heilt den alten huſten.

Naſelnuß mit wenig pfeffer gebraten/

demnach zerſtoſſen und mit honig waſſer

getruncken / verdewet die flüß / ſo von oben

her geſchehen / wie Dioſcorides ſolches bezeuget. |

Es fagen etliche man follficin einem weiſſen wein trincken. Es pflegen auch etliche die katzenaͤugige kinder zu artznen vnd dieſelb ſchwartz Ju machen mit der aͤ⸗ ſchen von gebrennten haſelnüſſen mit oͤl vermiſcht vnnd auff die ſtirn geſtrichen. Man ſagt auch / daß die haſelnůß cın fei⸗ ſten vnd dicken leib machen.

Es ſchreibt Diocles / daß die haſelnuͤß ein geringer nahrung dem leib geben alß die mandeln / vnd ob den ſpeiſſen ſchwim⸗ men. Hat man jhrer nun zu viel braucht / fo ſchadets dem kopff. Es ſollen aber die friſchen und grünen beſſer und geſündter ſein alß die duͤrren.

Es iſt wunderbarlich / daß man hat er⸗ fahren / daß ein ſchlang verſtarret / welche mit einem ſtengel von einer haſelſtauden geſchlagen worden / vnd ſtirbt auch endt⸗

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1250 A A3yV/AÄ

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| Artʒtgarten. 7 brauche. Dennficfchaden etwas allives gen/fic ſeyen gefotten oder gebraten oder geroͤſt / vnnd alfo defto mehr/wo ſie rohe geſſen werden.

Es iſt mir nicht vnbewuſt / da ß die leut inn dem gebirg wohnende / wann jhnen korn manglet /durch den gantzen winter ſich mit keſten allein crhalten / welche fie im rauch gedoͤrt / abgeſchelt vnd gemahlẽ haben / letzlich zu brot gebacken / oder mie milch oder ander ſuppen zu einem brey ge ſotten. Solehes gibt jhnen ein gute nah⸗ rung / vnd ſchadet jhnen nichts / von mes daß fie für vnnd für wercken vnd in geſun der lufft wohnen.

Bißanher haben wir auffs kuͤrtzeſt / alß wir gekoͤnnt / die gaͤrten kreuter vnd beum ſampt jhren krefften beſchrieben / auff ſol⸗ che weiß / alß die ſach ſelbs hat erfoddert / nicht mit weitleufftigen vnd vmbſchweif fenden / ſondern ſchlechten wenig wor⸗ ten. Solches aber fuͤrnemlich der vrſachẽ halben / auff daß wir armen vnucrmo- genden leuten ſo wol burgern alß bawern etwann dienen vnnd nuͤtzlich ſein moͤch ten / zu weichen dienſt uns Chꝛiſtliche lieb

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Dileſer vnſer Artztgarten iſt imn acht plaͤtz / fein gewiſſe bethen be⸗ . vnterſchieden auff olche weiß/wichernach folget.

Der erſte platz begreifft etliche ſpeiß

kreuter inn zehen bethen mit ſolcher ordnung.

Lattich

Kabskraut

Peterſilgen

Purtzelkraut

Mangolt

Maier.

Sawerampfer

Spinet

Burretſch

Spargen

Der ander platz begreiffet etliche ſpeiß wurtzel in vier Bethen.

Aſchlauch 65 Zwybel 73

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

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Der fünffteplag begreiffe etliche blumen in 8. Bethen

Kofen 158 Lilgen 166 Geele feilchen 171 Mergen feilchen 173 Negelin 18> Sreifcham frant 179 Slam lilien 18z Samatblum

Ringelblumen

Der ſechſte platz begreifft etliche dem eſſen ontlichtige kreuter in e ilff Bethen.

Wermut ertwurtz Rauten Neſſeln Wegerich Beyfuß Schelkraut Bingel kraut Glaßkraut Pappeln

vo N o2

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Ein nüglich vnnd eigentlich Aue Regi ſter / zu allen kranckheiten vnnd ge⸗ breſten eylends artzney vnnd

rath zu finden

Die zal bedeut das kraut welches geſucht vnnd in demſelbigen die attzney der kranckheit ſoͤll gefunden werden.

A Affterdarm 158.174. 218. 296 Angeſichts gebraͤſt heilende 16. 166 181. | 250,289,304 oil Apoftemen 152.173,240

Appetentz sum eſſen machen sr. 90,99. \ 4 7423,193, | J Athem / ſo ſchwer heilend 202 mr them 33.181.193.205.262,284,293 Auffgeblaſen feib Beilende 33-69. 133.205 all, 243.291; Augen / ſo trieffend heilen 132.133.158,224 Deu 291

1,29 Augen / ſo finſter vnd tunckel / heilen z.:r 205.234: ++ Augen fiecken vnd feler vertreiben 132 af 17.50.154,218.224.299

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435

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Regifter,

ER E Eſſſen heilende 296 Empfengnüß 78.90. 23 Entzündung heilen 17.63.14.163,296

F

Fall 246 Faul fleiſch heilende 790. 218. 296. 310 Feber heilende 33. 41.50. 56. 28.00 123 137 142. 154. 158. 173.190. 193.202.

224.267.280,.289.310, Fiſtel heilende 912224.234.296 204.

U Flechten heilend 7-50.:19.31

IN 1 / 9) Süß vertreibend 41.158.188 ſuch fchnup- pen Froͤlich machende | Froſt vertreibend 202.218.304 Fruchtbar machend 63.99 Füß /ſo erhartet / heilen 137.166.197

132

Geele gall 99-123.15 6.158, 173-I8Lag3.23,. 2 50.267.271.283.28 Gelencken kranckheit 171.243.259 Geel ſucht vertreibende 17-33.50.78,90, 44 33 154158.272 193.23 4.237 | Gemaͤcht Beifende 193.209 En. ij

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4

Regiſter.

Gemaͤchten gef chwer Gerieben fuͤß heilen Gerieben glieder Geſtanck der achſel vertreibend 150.18: Grimmen 33.60.63.90.137.205.218.240.

250.296 x Gulden ader 71.158.166.'81.178

H Haar betreffende artzuey 17.9099.19. 178.310. Haar machen wachſen | 71: 310.319 Halß kranckheiten vertreibende 159.240.

237.291: Half geichwer 240 arte haut heilen —* Hauptweh vertreiben 3.17. 41.45. 50. 63. 17.78.117.127 132.134. 158.173. ı8l, 190% 193.205.276.328 Haut ſchoͤn vnd glat machend 147. Sy 3.271 ——— 1757458 H infallendtſucht 33,104.123.173.20 5 ‚243.26 | a TE 135 i ‚216, fuch im feber. Hitz erloͤſchen 3 ff

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Regiſter. Hufftweh 108.123. 179.181. 202.243. 250

K

Keichen vertreiben 390. 104.123.181. 224. 23.

Kınd im mutter leib betreffende 33.199. 166.230,243,261.

Krebß heilen 17.218

£

Leber bräften vertreibende 17-45. 50. 60. 90-.104.111.133.153.173. I8ı. 193. 205,234»

243-271.287. Lendenweh 6.71 Stich bewegen 108.202.205 Liffsen braͤſten 41 Lüfftaͤder 17.173.310 Lungenf ucht 218.261,304.

m

Milch mehrende 3.17. 90.111.117. 127.205 Mile heilende 17:45-.104.135:154.166. 171.181.193. am... Mißgeburt 181.243 Onmacht 127.133. Be üijj

Regiſter. R

Rotlauff 33-41.185.205.224.240.243.250. 304

Roterhuͤr heilend 41. 50. 60. 71 199. 144. 154.156. 188. 224.243 256.261. 273 ‚280. 291.

Riß vnnd ſpaltung des affterdarms 240. 296

S Samen fluß heilende 3150.168 181205.

243 Schäden fo vmb fich freffen so

Schlaffendfucht 71.108.218 Schlier vertreiben | so Schmertzen legend i81 Schnuppen PN 104.,127:153-154. 158.191 Schrammen 90.304 Schuͤppen vertreibend 17 48.166. 319 Schwaͤm vnd pfifferling 90.260 Schwartze gall 17127. 173.2 83 Schwindſucht 224 Seitenweh | 17.99.123.205.218 Spulwürm außtreiben 41.78.90. 404.123.205.230.278 |

Spin-

Schwanger frawen

Regiſter. Spinweben Stachel außsichen Stein vertreiben 33.60.90.104.236.24. 253.267.271.281.304.319, 9 Stulgang / ſo verſeſſen / heilen 50.117.158 199.22 4.261.275

33

T

Lröpffelichtes harnen vertreibend 60.65. 7290.108.198,127.319.

F | 321

Trunckenheit 347:193-158.173 319

V

Verdewung 104.123

78-104 —— ber glieder heilen irg ann und verblendung abwen- 205

Vndewun g 193

Vnkeuſchheit * Vnwillen zu dem eſſen vertreibend

208

78 Wanwigigkeig

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—— * 7 Zu . N X ne“ 7 n 8 = - m = 3 Z > 2 * we ne ui u. yo - 2

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Waſſerſucht vertaeibende 70.78.104.110.

. 111.123. 181.293. 205. 224. 250:271:296,

Waſſer anf dem leib treiben 181. 193: 237- 250

3

Zanfleiſchs braͤſten heilende 41.154 i58

224267. 273 304

Zaͤnweh vertreibend 41.45.50. 60. 78. 90. 104.138: 154. 158. 181. 193. 224. 230. 243. 273.292.296304

Zeit der frawen 350. 63. 99:154- 15 8.205

224.292-310.

erfnütfchte glieder 17.193.350. ipperfe 7- 123.205.218.224.250 ungen 117.193

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A359/A

Von geaͤttzten Slen,

lang alß zuuor / druckens auß vnnd wi⸗ derholen die vernewerung der materien / ein beitzung vnnd außtruckung fo lang, biß das ol die fräfft der eingebeißten fpe- cierum wolan fich hab gezogen. Wel⸗ che noch ſubtiler vnnd fleiſſiger ſein / die thun gemelte kolben nicht inn heiß vnnd ſiedend waſſer / ſondern ſtellens vnnd henckens auff des waſſers daͤmpffe / vnnd laſſen die materien auff ſolche weiß ein⸗ beitzen. Solches gefelt mir wol / vnnd iſt Die rechte weiß geaͤrtzte of zu machen, doch bey onferen Apoteckern nicht ſehr breuchlich / dieweil es viel koſtet / vnnd ſie ſolche muͤhe auff ſich nicht nemmen wollen. Man hat noch ein ander weiß geaͤrtzte Öl zumachen durch das preſſen vnd außdrucken / alß das Mandel dtund andere oͤl pflegen gemacht zu werden / vnd noch ein ander Alch imiſtiſche weiß / von welchen beiden wir allhie kein wort ſagen woͤllen / dieweil ſolches gemeinen hauß⸗ haͤltern vnnd idioten iſt fuͤr geſchrieben worden / vnnd dieſelben weiß meh: ver⸗ 4. flands vnnd zeits /auch vieler Foften bes daꝛffen. Es iſt aber zu wiſſen / daß das dI

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Vongeketsten ölep » | ein folch tugent vnd krafft pflegt zubekom men / alß die materien ſein / auß welchen es wirt geſamlet. Mag deßhalben für ſolche kranckheiten gebraucht werden/filr wel⸗

che die eingebeitzte kreuter nuͤtzlich ſein / entweders inn falbungen/träne

cken / pflaſtern / oder

criſtiren.

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Artzt⸗

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wunderbare weiß begreiffed / wie man allerhand fruͤcht / gaͤrten kreuter / wurtzel / beer vnd trauben artznen ſoll daß man dieſelb zum purgiren moͤge brauchen.

Auch ein ſchoͤne weiß vnd kunſt mancherley wein zumachen / ſampt einer erschlung etli⸗ her gearssneten wein / fo für aller band kranckheiten nuͤtz⸗ lich ſein.

Durch den hochgelehrten vn? Be- ruͤmpten Antonium Mizaldum in Lateiniſcher ſpach Be- ſchrieben.

Jetzt aber aller erſt allen haußhaͤltern vnnd liebhabern der artzne zu nutz verteutſcht /

durch

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Vorred.

len adelichen vnd hoben perſonen allzeit gehalten iſt worden. Ein ſolch luſt hat Hermes gehabt / Salomon, Mithtida. tes / Meſues/ vnd andere mehr / welche al⸗ bleu erzehlen vnuonnoͤhten. Bin nun deßhalben der zuuerſicht & X. werde olſch bächlin nicht verachten,fondern ihr " |günftiglich gefallen laſſen / daſſelb mir ih. rer authoritet defendiren onnd promoui- een / auch mich inn E. V. günftige fodde- ung vnnd patrocinium euffnemen. Will hiemit ED, dem Allmechtigen inn feine "I gnadenreiche enthaltung empfohlen ha-

ben Geben zu Baſel / im Jar 1574/den vviibr. 1J gantz williger

| Georg Henifch 1: von Bartfeld. |

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Arttgarten, 4 ben / mit welchen ſie vermiſcht vnnd alß eingeleibet werdẽ. Vber das / ſo wirt auch Ihrefchärpffonnd macht mit derzeit ge- brochen / in dem fie auff mancherley weiß weg franfmutirt/gebzaucht/gepflange vnd zerſtoſſen werden. Will ſetzt ander vrſachen verſchweigen. Die aͤrtzt zu vn⸗ fern zeiten fpzechen / das fie auß täglicher erfahrnuß offt bewehrt haben / es moͤgen die baͤum / weinſtoͤck / wurtzel vnd kreuter ein purgirende tugent befommen von dẽ einfachen purgirenden pharmacis / wel⸗ che jetziger zeit gemeinlich gebraucht wer⸗ den / vnd nicht ſcharpff noch vnſicher ſein. Alß da nemlich iſt das polypodium / en⸗ gelſuͤß / epithymus / filtzkraut / cartamus / wilder garten ſaffran / ſenetbletter / hermo dactyli / agaric / rhabarbarum / tam ar In⸗ di / myrobalani / vnnd andere ſtück mehr, wie dann wir hernach ſagen willen. Nun

folget die weiß wie man ſoll baͤum vnnd kreuter purgierend machen.

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Aa359/A

Arstgarten, %

wachs / oder pech mit einem geringen ko⸗

wur /

ften vberfchlagen damit der regen nicht

einfalle / noch die kelte / reiff / ſchnee / hagel oder anders / von oben haͤr dem baͤum lin ſchadẽe moͤg Letzlich bindet man alles veſt uu mit einem band oder weichen ſtaud / da mit es nicht abfalle oder durch den zu gãg der wilden thieren zerriſſen werde. Mit 7 gleichem fleiß ſolſtu auch das geborte loch fullen onnd verwahren’ aufgenommen

DIE

»

allein / daß man allhie daſſelb mit einem runden vnnd gleichmeſſigen bölslinver- ſtopffen muß / mit welchem das loch ge⸗ rad geſchloſſen vnnd erfüllet follwerdens

Wann ſchon ſolchs alles wol geſchehen/

fo wirt das beumle ſeiner natur gelaſſen / vnd die zeit gewartet biß es fruͤchte bringt vnd dieſelben reiff zu werden. So wirſt du

erfuhrꝛen / daß ſie eben ein ſolche krafft wer

den haben / alß die eingeſtoſſen artzneyen. Dannenher wirt man billich fagen koͤn⸗

nen: Die kinder ſchlagẽ dem vatter nach.

Johannes Meſuæ cin Arabifcher artzt

beſchreibt dieſe weiß / wie man die pflanmẽ

ſoll purgirend machẽ. Man boꝛet ſchlecht mit einem borer inn den pflaumenbaum⸗

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Artztgarten⸗ Das achte capitel.

Wie man die geärste fruͤcht einſamm ·⸗ len/Schalten/ Bewahren vnnd RR Brauchen foll, > —— He ich mein fürgenommen redean IR) a. =. ich allen Bu willen thun / nuger matery / feuchtigung⸗

vnd fleiß von noten / wann man die beum

Min / welche ein kleine und weiche frucht tra

gen’ aͤrtznet / alß inn den andern beumen,

my! welche ein groffe und Harte frucht tragen. I Des erſten gejchlechts beume find dieſe / der kirſchbaum / maulbeerbaum pflaumẽ baum /pferſich / Sant Johanns pferſich/ moöoͤllenin / oͤbbaum vnd rebſtock. Des an⸗ dern geſchlechts find diſe / der oͤpfelbaum/ birenbaum / quittenbaum, mandelbaum / nußbaum / vnnd deßgleichen beume / von

welchen / wie auch von den vordrigen /

Imwann Die frücht vor der zeit / ehe fie reiff

Nſein / abgebrochen werde / ſo haben ſie nicht

hhre volfommene artzneiſche krafft. Sol⸗

len deßhalben / wann ſie zeitig ſein / abge⸗

ir roten werden / auff einen fchonen tag/

En: B

p

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Artztgarten. 30 rauß / daß man dieſelbẽ alle jar / oder auffs wenigſt allwegen im andern jar mit einer

friſchen einfachen oder componirten artz⸗ ey auff ein newes muß artznen.

Das neunte Capitel.

Auff welche weiß die ſommer vnnd herbſt

fruͤcht ſo ſchon abgebrochen ſein / vnd daheim behalten werden / ein artzu eyiſche krafft bekommen moͤgen.

V kan ich nicht ſtillſchweigend

Jnachlaſſen / ſondern muß meiden / Wwas ich weiß / daß jhrer viel hoͤchlich

wuͤnſchen vnd begeren zu wiſſen. Was Miſt nun das? Das iſts / wie man die ein⸗ P geſammlet fruͤcht bald / leichtlich vnnd zu eder zeit moͤge purdierend machen / ſie ſei⸗

en im fruͤling / ſommer oder herbſt abge-

brochen woꝛden. So merckenun auff /

welche es gern wiſſen wollen. Amaller

erſten ſolt jhr von einem trewen apoterker ,) etliche einfache purgierende araney kauf⸗ fen / vnnd zwar folche/ dienicht onficher +) fein/alßnemlich rhabarbarumyagaric/ ſe⸗

netbletter / engelſuͤß / epithymum wilden DB ii

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Artʒtgarten. 320 Das zehende capitel. Auff welche weiß der latuſch/ borretſch/

purtʒelkraut / vnnd andere ſpeißkreuter / jtem / die gurcken/kürbß / pfeben / rettich/ artı ſchaw / erd⸗ beer/die fruͤhzeitigen feigen vnd andere deßglei⸗ ben frücht /purgierend m ögen gemacht werden/ond mancher band ge⸗ ſchmack vnd geruch be⸗ | kommen.

S wer hie nicht vonnoͤten viel res ar La zu halten von diefem handel i mie die fpeißfreuter zwurgel vnnd pflantzen mögen geärgnet werden / wann einer nur mit fleiß betrachten ſolte / was suuoꝛ von artznung der beumen geſagt iſt Wvorꝛde. Doch weil die kreuter nicht ſo grof

ſe noch fo ſcharpffe wurtzel haben/alß die beume/vnnd vaft auf den famen wach- ſen / oder gepflantzt werden / auch nit wer⸗ hafft ſein / deßß alben wollen wir ein eigne meldung von jhnen halten. So mer nun auff. Nim die ſamen von den ob- gemelten oder auch andern kreutern/ laß ſie drey oder vier tag lang (che fie geſaͤ⸗ . Bet werden) weichen inn Dem waſſer oder z

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Artztgarten. 40 keit / alß das portzelkraut. Dieſe nun vnnd deßgleichen kreuter / bedoͤrffen nicht vieler

xzneyen oder groſſer ſorgen / zu dem daß ſie von natur vaſt ein ſolche art haben / "8 Dephalben einer geringen verenderung be doͤrffen/ artzneyiſch zu werden. So hats auch ein geſtalt mit den pfeben / ogurcken / vnd deßgleichen andern kreutern / von we gen des ſchnudrigen / waͤſſerigen vnnd ws vaftfchlüpfferichen ſafftes / welchen ſie in ſich halten.

Das eilffte capitel.

Die weinſtöck auff mancherley weiß zu

%

aꝛtznen / daß hre trauben vnd wein den leib auff⸗ loͤſen vnd ohne ſchaden oder bauchgrim⸗ men purgiren moͤgen.

Ann dieseit vorhandẽ / daß man

vmb die wurtzel der raͤben rau⸗

met / ſo raum vmb ſo viel räben,

alß dir dunckt gnug fein / Zeichen dieſel⸗ ben / vnnd mach Ihre wurtzel ſauber vnnd

rein / zerſtoß demnach in einẽ moͤrſel nieß⸗ wurtz vnd legs vmb die reben / thu zu den

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Artʒtgarten. 48 ne biewein felbs argnen foll, Welches wo es den verſtendigen vnd trewhertzigen leſern nicht wirt mißgefallen / ſo will ich noch «t- was ſchoners vnd heimlichers / ſo bey mir verborgen ligt / auß dem ſchatten inn das liecht gemeinem nutz zum beſten herfür ge bben / vnd andern auch mittheilen.

„Schöne weiß vnd kunſt/wein

unmache / welche fur mancher hand kranck

beiten nuͤtzlich mögen gebraucht werden/ |

Durch Antonium ATisaloum mit fleiß/ gemeinem nutz zum beſten beſchꝛieben. |

Y

7 Br S iſt gewiß / daß die alten aͤrtzt mit Egxroſſem fleiß vnnd forgennachge- * ſucht haben / auch welche weiß ſie " koͤnten die wein fünftlich zurichten onnd aͤrtznen / damit fiemancherhand kranckhei en nuͤtzlich vnd heilſam weren. Solcher wein iſt bey der ſtatt Heraclea in Arcadia geweſen / welcher die menner hat doll ge⸗ macht / wie Theophraftusfchreibe Athe⸗ ‚A Heus ſagt / dz die Thaſier sin wein gehabt, ie iiij

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Artztgarten. chen artzneyen nicht gemacht / die etwas Füllen vnd die his ſulen. Denn der wein reumpt ſich zum feber / wie das fewr zum fewr. Die vierte / daß die gemachte wein folche krefft Haben, alß Die artzneien / wel⸗ che hnen vermiſcht ſein worden. Deßbaf- ben iſt nicht ſchwer die natur Der gemarh- ten wein zuwiſſen / wann jcmandts nür weiß die krefft der artzneien / wie dan Dio- ſcorides lehrt im Betonic wein /dem wir hernach beſchreiben werde, Die fünfft / dz wann man dieſe wein gebraucht / vnd auß den faͤſſern offt zapffet / ſo iſts zu beſoꝛgen/ Daß fie nicht ſeiger werden oder ſawr/ oder ſonſten verderben / man helff jhnen dann bey zeiten. Solches geſchicht / wann man das beſte oͤl / welchs vngeſaltze ſoll ſein / da⸗ rilber geuſt. Denn daflelb bewars dir wein alß mit einem deckel/ Daß ſie nicht verder- ben. Die ſechſte / daß den gemachten wet- ne / alß auch andern vil nützlich oder ſchaͤd lich ſein die faͤſſer / in welche ſie gelegt wer⸗ den / vnd das holtz/ auß welchem die faͤſſer gemacht werden. So haben wir erfahren vnd geſehen / daß der weinyiwelcher inn die faͤßlin von tamariſcken hol gelegt vnnd

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Artztgarten⸗ 64

ul fer vnnd geelftichtigen / ſterckt die leber / erfriſchet die jenige / fo mit der hufftwehe

vnd drittaͤgigen feber bekümmert ſein / vertreibt das ritten Der ander iſt gut fir das gifft der ſchlangen vnnd kriechenden

thier. Der dritt bringt die verlohrne luſt

zu dem eſſen wieder / ſterckt den magen / txeibt den harn.

7 Ann

Gemachter wein von [orbeeren/peter- filgen vno hundsaug.

Der wein von lorbeeren ift gut für Das Auften / bruſtwehe / bäuchgrimmen vnnd kalten harn / iſt den alten leuten nuͤtzlich / hilfft für das ohrenwehe / vextreibet das gifft der fchlangen vnd kriechenden thier/ vnnd das auffſtoſſen der mutter. Der

wein von peterſilgen ſterckt den magen / dertheilet die wind darinnen / erweckt die

luſt zum eſſen / treibt den harn / vnnd

macht ſchlaffen. Der von hunds aug

iſt ſehr gut dem magen / hilfft den gicht- brüchtigen / verſtarreten / zitterenden / vnd

denen ſo mit dem bauchgrimmen vnnd

ſtein beladẽ ſind / iſt auch trefflich gut file Die peſtilentz. —— | D ii

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Artztgarten. 58

ſtoß ſie / vnd thu ſie in cin jrrdin geſchirr/

gieß neun maß roten herben weins dartt=

ber / vermach das geſchirr oder faͤßlin/ of⸗

fen es nach dreiſſig tagen / vnd brauch den wein / trinck nuͤchtern ein quart daruon.

Ein wein für das vndewen vnd harn⸗ windte.

Samle die Granat oͤpffel ein / wann ſie bluͤhen / thu Ir. for inn cin omen alten weins / zerſtoſſen fenchel wurtzel xx lot /

‚permach Das faͤßlin biß auff yxxx. tag / vnd * ‚brauch nachmalß den wein Wann du wit die ſpeiß verdewen vnnd harnen/fo

Wigrindd deſſelben weins fo viel du wilt ohne forcht. Eben dieſer wein treibt auch Die ſulwürm auß / auff dieſe weiß bereitet NHeiß jhn des abents nichts eſſen / des pol gcedẽ tags zerſtoß ein quin tlin weyrauchs/ nim darnach cin quintlin gekochten ho- Nnigs / vnnd des obgemelten weins ein hal⸗

be maß / gib jhm nitchtern doſten zu cfs ſen / vnnd einem knaben nach feinem al⸗ ter dritthalb quintlin / vnnd cin quart * Bißhieher Cato / welcher zu heff⸗

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| Arstgarten; yo Neſten wermuth / verwickelt das inein dün. uͤchlein / vnd leſts in anderthalben omen oſts beitzen zwey monat. Dieſer wein. Idem magen gut / treibet den harn / vnnd Acht bald dewen: hilfft den leberſuͤchti⸗ en / iſt gut für die geelſucht vnnd nieren ranckheiten / zertheilt den vnwillen oder olle / vnd den ſod. Iſt auch nuͤtzlich für as langwirig auffblaſen des bauchs er eingeweid / auch für die ſpulwuͤrm Herſtopfften blutgaͤng der Mondenzeit.

Yſop wein.

Nimn ein pfund geſtoſſen Yſop bletter / erwickel Das in ein dünn duͤchlein fampe inem ſtein / damit es ſchwer werde / onnd | a0" es in einen omen weins. Der wein virt nach viertzig tagen abgelaſſen. Er

| Hilfe fürdas bruſt / ſeiten lungen weh / vertreibt den alten huſten vnnd keichen: bewegt den harn / iſt gut für das bauch⸗ grim̃en vnd rittẽ der nachlaͤßlichen feber / Atreibt letzlich DE blutgang d Mondendeit.

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Betonick wein, Man beitzt des krauts ſampt feinem

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Artztgarten. 72 Baſelwurtʒ wein vnd berwuttʒ wein.

Der erſt treibt den harn / vnd iſt gut ftir die waſſer vnnd geelſucht/ leberſucht vnd hufftweh. Oer ander iſt gut für das bruft- weh / der eingeweid mutter kranckhei—

I ten. Treibt den blutfluß der weiber / macht goͤrpſen / vnd arnen. Hilfft auch für den huſten / vnd denen ſo gebrochen oder zer⸗ riſſen ſein.

Wein von Salbey vnd Andorn. ET, * Der erſt iſt gut flir das nieren/ blaſen ond ſeitenweh vnd fchmergeny außwurff

Mdes bluts / huſten / gebrochen / zerriſſen gli⸗ der / vnd verſtopfften blutfluß der weiber. Der ander iſt gut fur die gebraͤſt der bruſt vnd alle kranckheiten / zu welchen andorn 8gebrꝛaucht wire.

Wein von epfich / dyllen / fenchel vnnd peterſilgen.

Alle dieſe wein werden auff eine weiß gemacht und haben auch einerley krefft. Man nimpt des friſchen vnnd reiffen ge⸗ | ſibten epfich famens xviij. lot / vnnd das wirt in ein důñ důchlein verwickele, dem⸗

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| Artʒtgarten. 74 en fein)vermifchten Diefelb mit gleichem teil N fehwarger herber weintrauben / tretten dz miteinander vnd la ſſens für ſich ſelbs ver eeren / biß der wein klar worden ſey. Laſſen

Mn nachmalß ab / vnd behalten jhn in ei⸗ nem weingefchire. Denn alfo wirtder N wein wolgeſchmackt gemacht. Finanz Mdern richtigen vnnd leichten weg ſi uch inn vnſerm Artztgarten im eilfften Beth des fiebenden platzes / da wirvon den kraͤfften Oder granaten handten / welche auch der wein / ſo von jhnen wirt gemacht/anfich Nſauget und bringt / wie oben geſagt von af „len gefchlechten der gemachten wein inn _ dem Betonick wein. Such in Diofcoride meh: vnnd anderley gefchlechtder geaͤrtz⸗ ten wein, {

Etliche befondere geaͤrtzte wein auß dem Arnoldo de Billa no⸗ J ua / vnd anderen.

4 Ein wunderbarlichet wein für die 4— melancholey.

9 j ES ſchreibt Arnaldus / welche viel me⸗ Nlancholiſch vnnd waſſer inn

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* Artztgarten. teen werden / wo er etwann zu ſtarck wer worden.

in hertz wrin / vinum cardia cum. Wirt gemacht von borretſch/meliſſen, ochſenzungen vnd zimmettind Iſt gut füur das hertzklopffen vnd hertzweh. Nei- nigt das vnrein geblaͤt / vertreibt de grindy heilt den auffan erquicket Die ſpiritus/ pnnd macht frolich / fuͤhrt die melancho— "u key auf durch ven harn / vnnd mache das haupt ledig von den dicken/traͤben vnnd trawrigmachenden daͤmpffen. Iſt Mauch ſehr behuͤlfflich den on ſinnigen / wel I cheinn den ketten gehalten werden / erfri⸗ ſchet dieſelben vnd bringt jhnen die ver WE nunffewiderumb. Es ſchreibt Arnaf dus / Meein gewiſſen iſt mein zeuge / daß ich ein fraw geſehen hab / welche nur von dieſem ME wein geſundt iſt wordẽ / iſt ſtaͤts auf feichz tem zorn alß doll vnnd vnſinnig worden? daß man fie hat binden muͤſſen / biß jhe der grimm vergangen vnd ſie zu jhrſelbs a war fommen. Hat alfo diefen wein ge- fr braucht welchen hr ein frembdling hat angeẽezeigt / ſo fllr jhrer thuͤr gebeltelt hatte⸗

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Nrstgarten, 78 braucht /der wire vorallen waͤſſerigen feuchten kranckheiten / pituitoſis moꝛbis

beſchuͤtzt

Quitten wein / vinum cydonttes ſi⸗ ue melites.

_ Der Quitten wein wire alfo gemacht: Thn auß den Quitten hren famen oder kernen / ſchneide dieſelben alß ruͤben in klei * ſtuͤck / alßdann nimm zwoͤiff pfund der Quitten / leg ſie in andthalb omen moſts / vnd laß ſie dreyſſig tag darinnen beitzen. Nachmals laß den wenn ab pnd gieß jhn m einander faͤßlin. Dieſer wein har ein zu ſammen ziehende natur / ſterckt und erqui⸗ cket. Iſt deßhalben nuͤtzlich / für das hertz / magen vnnd leber weh / für Die rotehor, den ſtein vnnd tropffelichtes harnen, Es mag einer auch die Quitten nach der bei ung weiter brauchen fie fochen / vnnd durch ein duch feuhen/das mir honig cın- * / } wirt er cine gute quitten latt- fen in zn krancken gefinde

Es iſt auch bey etlichen im brauch der quitten tranck / welcher auff Latein nicht

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Artʒtgarten. 84 eher darauff / das bringt die verlohrne luͤſt wider / vnnd thut dem magen wol. Es iſt Nauch gemelter wein ein gute artzney für

Die ſchwindſuůcht / heetica/ gifft / ſchlafend⸗ MNſucht / ſchwere kranckheit / hertzwehe / vier⸗ Maaͤglich feber / bauchgrimmen / lungen- ſucht / podagram / vnwillen vnnd ſtaͤten ſfluß / er ſey getruncken / oder ſonſt außwen dig gebrauchet. Solche krafft ſoll auch haben der win / inn welchem die roßma Nren blumen gebeitzt / vnnd geſotten fein (warden. | Water andern trefflichen krefften aber, nd welche diefer wein hat / iſt auch dieſe / daß er inn ſtat des tiriacks gebrauchet wirt für aulle vergiffte ſpeiß vnnd traͤnck / auch alle gifftige thier / oder was nur ein gifftig na- Atur hat.

Fur das letzt / ſo iſt dieſer wein wunder barlich gut den frawen / welchen jr Mon⸗ ‚48 denzeit verſtopfft fein / oder ſonſten noht leiden an der mutter / macht ſie auch em⸗ pfahen / ob man gleich ſchon lange zeit an denſelben verzweifflet hett. Sroolches haben wir / etliches auß dem

Arnaldo / etliches auß andern buͤcheren

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Artʒtgarten. 86 Kin wein fir die melancholey.

Der wein für Die melancholey wirt al⸗

fo gemacht. Nim zwey oder drithalb lot

oepithymi filtzkraut) vnnd eichen engelfüßs

zerknitſch das ein wenig / vnnd beitz es inn

einem halben pfund dcs beſten weiſſen

weins / laß nachmals ſieden mit maͤhlich /

Aſeig co vnnd trincks / es hilfft wunderbar⸗

lich den melanchoficis / wo man dieſen

tranck ettlich tag nach einander braucht.

we Man fan des weinsvielmachen auß groͤſ

ſer menge vorgemelter kreuter / vnnd zur Mnotturfft behalten.

Augeutroſt wein für die augen. Euphragiatum vis il U m,

Das Augentroſt wirt in den moflge- Mlegt / vnnd auff folche weiß / alß obgeſagt / ein wein darauf gemacht / hat dieſe krafft / ‚9 daß er die augen der alten leuten jungge- I fehaffen macht. Denn er treibt alle hin⸗ dernüß vonden augen /durch welche et- 4 warn das geficht verderbt oder geſchwe⸗

chet wirt / es fey Der menfch jung oder alt/

vnd Falter oder warmer natur.

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Artztgarten. ss

Seſicht / vnd diene für die peſtilentz / bewegt

die Mondenzeit der weiber / vnnd macht

barnen. Iſt auch ein gute artzney für die

4 auffblaſung / bauchgrim̃en / huſten / ſchlan

genbiſs / vnnd allerley kranckheiten der bruſt.

Vinum ſaluiatum. Salbey wein.

Der wein auf falbey (nach eines jeden „u gefallen gemacht / es ſey das kraut geſot⸗ ten im wein / oder in ein ſaͤcklin verwickelt / v ů alſo in den wein gehenckt) hat ein wun derbarlich krafft fir die braͤſten des zan⸗ fleiſchs / vnd für den ſchmertzen der wack⸗ lenden zaͤn / heilt alle kranckheiten der ner⸗ I men vnnd aderichtigen glieder des leibs auch das gicht / contractur / krampff / zit⸗ lern / vnnd deßgleichen. Denn er ſtärckt / erquicket / vnd helt die neruen auff/fo wol getruncken / alß ſonſten außwendig warm auffgelegt. Der ort aberıda man jhn will pberſchlagen / ſoll zuuor ein wenig gerie- | ben ond gefragewerden. Es fagt Arnal- ] dus /daf kein artzney inn folchen kranck⸗ "I heiten gewiſſer vnnd beſſer ſey. Iſt auch

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43 A

Artʒtgatten. 93 amfrefftigften fein. · Stillet das nieren weh vnnd die blaͤſt im leib / treibt den ſand auß / ſonderlich wo einer zunor die taͤffele von aͤniß vnd tragacant (dianiſum vnnd diatragacanthum inn apotecken genant) hat geſſen. Denn fo bald der ſchmerhen auffhoͤrt vnnd nachleſt / ſo fleuſt der ſand auß den nieren / vnnd wirt mit dem harn abgewaſchen.

Vinum rhodites. Rofen wein, 3 Das iſt ein rechter ſommer wein / vnnd mag wol ſo genennet werden / thut dem eeib ſonderlich wol im ſommer / und in der hitz. Wirt auß den roten roſen gemacht/ welche zuuor An der fpigen abgeſchnitten werden / vnd demnach getrocknet / vnd inn I den moſt gelegt / wie oben gemelt. Kan ‚a0 auch inn der eyl bald gemacht werden iſt Aaber viel ſchwecher / wo man inn ein kan⸗ „N ten meins ſo viel roſen waſſer eingleſſet / alß auß dem ſchmack vnnd geruch einem U Jedem fuür gut dunckt. Er kellet die inwen- Ddige hitz / ſterckt das hertz vnnd fürnemſte od glieder helt den ſchwachen leib auffrhin- { —J

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Artʒtgarten. 26

Vinum caryophyllatum, Negelin wein.

Die Negelin werden inn ein ſaͤcklin o- der dünnes duͤchlin verwickelt / in dẽ moſt geworffen / oder welchs beſſer iſt / gehenckt. Dieſer wein dient für das langwirige kei— chen vnd faulen huſten der alcz onmacht Did ſchwere kranckheit. Hilfftverdeweny ſterckt den kalten magen / vnnd macht ein guten athem. Weil er aber den leib zu viel

wermet / ſo iſt es nuͤtzlich / daß man zucker

oder ſuͤßholtz vder ſonſten ſchlecht waſſer

1 3

|

3 1

darzwiſchen mifcht,

Vinum gramineum. Graß wein.

Nim die wurtzel von weißgraß / reinig vnnd waͤſch dieſelben wol / vnd mach auff obgemelte weiß ein wein drauß Dieſer wein todtet die ſpulwürm / treibt den ſand auß den nieren / offnet die harn gaͤnge vnd blaſen / anch Die verſtopffie leber / vnnd a⸗ derle / welche meſaraicæ heiffen. Geftliee die wehtumb an dem zipperle / denn er trei bet die rotzige matery auß * pr durch

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Artʒtga rten. 188

Nun folge, wieman den wein Bon dem blatter oder Frantzoſen holtz / guaiaco genannt / recht machen vnd brauchen ſoll / auß dem Petro Andrea Matthiolo Senenfi.

S foll meniglich gewarnet fein / In er fich huͤte für etlichen vnerfahr

nen / vnd vngeſchickten aͤrtzten / wel che das blatter holtz nicht recht zubexitẽ / miſchen ſewbrot / ſchmerwurtz / wolffe- milch / coloquint vnd turbich darzwiſchen vnd andern deßgleichen onrath/welchen ſie für ſich fetbs behalten ſolten vnd nicht andern verkauffen. Denn ſie haben kein rechnung des kranck / ob er alt oder jung einer Falten oder warmen natır / mann oder web / mit diefen/ oder jenen braͤſten bekummert ſey / bedencken auch nicht die zeit des jars / gilt jhnen gleich / ob es Winter oder Sommer ſey / vnnd geben allen zu jeder zeit täglich cin becher voll hres weins warm zu trincken. Geſchihet deßhalben / daß wo fiectwann einen vn⸗ gefehrlich geheilt haͤben / zehen dargegen

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AArtztgatten men von ochſen miſche dz allesyı glaͤſtes ge-

Ir oder en ein eng loch hatya end waſſer oder acıl vermachs ob

verriechen mag. ehen / ſo wirta ßadañ Füßfin von genß fed- ſey/gewick⸗ d daſſelbſt ralſo/weil et dtranck ch. Dies hiigfeiten [6 wol bilem alß pituitam END die waſſerige vnd dunne vberflilſſig⸗ keitẽ / reinigt dag gehirn / hertz / leber/ milg lungen / mehrt Die jugent / auff / daß einer! eichtſinnig/ ſterckt "o man feilchen / r orretſch vnnd ochſenzun d deßgleichen kreuter/ welche das hertz erfrewen / da⸗ Munder mifche, Iſt auch gat/wie Se. apio ſchꝛeibt / für die manwißigfeie

Aond vnſinnig keit / fin die gichy leusſuch l)

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ia 7) on den gewürtzten

weinen.

MJe gewürtzten wein werden bereltet auff zwo weiß vnnd weg/ niweder

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daß die ſpecereyen allein inn einem ſacklin inn das faß gehenckt werden / wel⸗ ches im keller ligt / oder dz auch honig hin⸗ su gethan wire. And alfo machen wir inn ber eil ein guten tranck / ſo pilwir wollen, Aber die ſpecies / welche man hiezu brau⸗ chet / ſollen serfioflen und geſeuhet werden offt durch den wollen ermel oder ſack / da⸗ rin die ſpecereien ſein / vnd durch welchen man pflegt Hippocraß 5 machen / vnnd dieſer wein mag genennet werden Claret. HNezu nimpt man aber weiſſen wein. Dann man aber zu diefen fir den honig Sucher / vnnd für den weiſſen roten wein nimpt / ſo wirger Hipocraß genannt. A⸗ ber dieſe wein werden mehrer theils allein in den apotecken bereit. Inn diefer prepa- ration pflegeman zu vij. quintlin fpeces reyen zu thun xxvj. lot honig / vnnd ij. pfund des aller beſtẽ wolriechenſtẽ weins fo man bekommẽ mag/fo haſtu ein claret * iij |

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Von gewuͤttzten weinen, ue

ben korb trieffet / an ſich nemmen die qua⸗ litet vnd eigenſchafft der ſpeccreien Vnd dieſer Hippocraß wirt mehrertheils moꝛ⸗ gens zum mittag mahl geben / in den koſt⸗ lich vnnd guten mhaͤlern mit gebaͤheten brot an ſtat einer tracht oder des voref. fenssweiche gewonheit auch inn anderen weinen breuchlich geweſen ift bey den A. thenienſern / wie wir Icfen / vnnd auch Hermolaus Barbarıs ſchreibet / vnnd wie man auch in Teutſchland vnnd ans ders wo pflegt zu than mit dem Malua— ſier ſuppen.

Ein anderer.

Nim die inneren rinden Des zimmeis ſechs quintlin.

Imber / welcher weiß vnnd gantz ſey / ein lot. Friſcher muſcatnuſſen zwey quintlin/ Negelin.

M Paradiß koͤrnlin / ein jedes j. quintlin / ‚n ardomümlinpfeffericalmussberciten co „U slander/ein jedes jſerup. vnnd dieſe ſtuͤck alle zerſtoß seine groben puluer / vnnd J— ij

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Hıntgarteni 17 seinen weiſſen zucker / vnd vermifch dieſes in dꝛey maß guten weiſſen wein / ſeuch ces etwann offt durch cin wollinen ſack / ſo haſt du ein claret. Dieſer wein iſt der beſt vnd furrtreffenlicheſt artzney / die man ha⸗ becn mag / zu einem bloͤden / ſchwachen vnd vndewigen magen.

Ein ander.

Nim ʒimmetrinden ij.lor, Imber j.lot; algan iij.quintlin. eiſſen reinen zucker xvj.lot.

uten firnen wein/fo vil vnnd du bedarffft / pulueriſirs groblecht / vnd ſeuch ses durch cin wollinen ſack / ſo haſt du ein Ns dien claret.

Ein Sippocras.

Nim zimmetrinden anderthalb lot. mber j.lot. Negelin ij⸗quintlin. Paradiß koͤrnlein. Galgenwurtzen / beider j.quintlin. ucker anderthalb pfund, J mo maß des beſten roten weins/

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ſo du befommen rer pe vnter

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Don gewuͤrtzten weinen, us breſten der bruſt vnd lungen / vnd wirt al⸗ ſo gemacht:

Minm des aller beſten zimmets/ welcher on der oberen diekerenginden abgefche- ben ſeie / ij. lot.

Negelin / anderthalb quintlin. Aeniß vnd fenchel quintlin. Suͤßholtz iij.quintlin. ſcatbluſt / Cardomuͤmlin/ Vi⸗ wurtzen / eines jeden anderthalb quint⸗ Er; in. u Des weiſſen reinen zuckers vi.for.

Vannd ſo du dieſe ſtuͤck alle geſtoſſen haft,

beitz es mit oder in den folgenden ftüsken, Nemlich fonim RR

Maluaſier xviij lot. Boꝛretſch waſſer j.pfund. Roſenwaſſer drithalb lot. Meliſſen waſſer inj.lot.

Aaß alles mir einander ſtehn iij. Fund

ang bey einem ofen zu beitzen. Zum letz⸗

en / ſo ſeuh es offt durch den wollinen filg

"A fowirtesfchöner dlaret vnd lauter Hips

pocras werden.

Ein laxtrender Hippocras / welcher ſeht

gue iſt / wider das viertaͤgig / dꝛeytaͤgig vnd

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Von gewuͤrtzten weinen. us feitieften weiſſen zuckers J. pfund / vnnd kochs bey einem ſanfften fewr / wie man mehr theils pflegt zu kochen die ſyruven Vnd denſelbigen behalt vnd brauch jhn mit dẽ zweyten theil waſſers / oder auffein andere weiß / wie es dic notturfft erfod⸗ dern wire, Dieſer wein oder vielmehr

ſyrup auf dem wein gemacht / iſt vaſt gut fur die alten Leute.

Gott allein die ehr. 85

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