= — J J- EN 7 BELLE — AN "il | ) Na Hiſtoriſche Beſchreibung Antillen Inſeln in America gelegen Sn ſich begreiffend deroſelben Selegenheit / darinnen befindli- ben natürlichen Sachen, ſampt deren Einwohner Sitten und Gebrauchen mit 45. Kupfferſtuͤcken gezieret. von — em Herrn de Rochekort. um zweyten mahl in Franzoͤſt ſcher Sprach an den Tag ge, En geben / niunmehr aber in die Teu 5 — 7 —— = eh ANEZTTANESS, SI 8 —V0 ? gramfurt / Verlegung Wilhelm Gerling/ Buchdr - - darsumd Buchbandlers, 166g, tfche aͤberſetzet. — Dem Edlen Herrn Herrn 70 — BAR | dem Tlingern/meinemfonder&i geehrten Herrn / und wohlgeneigten e. > Sönnerund Patronen. Ki — — der ae feine Imaußfprehlihe le = macht an dem ee | nen Himmels⸗ und Erden⸗Ge⸗ baͤu mercklich zuerkennen ge geben / ſondern zugleich auch FR —— Weiß⸗ RM en heit in der ordentlichen A iheilung feiner milden Gnaden Goaben ſattfam ſehen und pi» 1 ven laflen/ indeme er einem Sand nicht alles miteinander gegeben / fondern dieſes mit fruchtbarem Kornbau / ſenes mit herrlichem Weinwachs / einander mit traͤchtiger Vieh⸗ Zucht / und wieder ein anders J mie Mettall/ reichen dund und Ertzgruben / oder Geſund/ und Hehlbronnen geſegnet / damit alfo eines deß andern Halfte vonnoͤthen / und der Menſch davon ſeine Nahrung haben möchte. Gleich wie nun wir Europeæiſche Einwohner Dem ©. Se b aa AN Kr \ RR ehe N 3 — 8 — J 9 My *8 N air N DET ER J * “er KM — KATY " IM Are \ h 8 Eu h TR Zufehrife. | Allerhoͤch ſten nicht genugſam dancken koͤnnen / daß er dieſes Theil deß Erdbodens mit al⸗ lem deme / was zu Auffenthalt dieſes Lebens nothwendig / fo überflüßsund reichlich bega- - bet / daß wir. billich mit dem Königlichen Propheten Das vidruͤhmen / daß feine Fuß ſtapffen von Fett trieffen. Alſo hat er auch denen uͤbrigen Theilen deß Erdreichs / nehm⸗ lich Aſiee, Africæ, und dem neuerfundenen Americz ‚ev nem jeden was befonders mitz getheilet / wovon in den Ge⸗ Kbicht» und Reiß Baden außfuͤhrlicher bericht zu finde er NE, 4— M diehermgſien / von deren ſitn·. Engenfchafft / natuͤrlichen ſa⸗ Zuſchrift hen wie auch Sitten und deRochefors ein beſonderes — eg, u — Unter andern Americaniſchen fruchtbaren Inſulen aber find tillen nicht Gebraͤuchen der Einwohner⸗ | der gelehrte Stanzoß/Monit, Buch gefihrieben / welchen id wegen feiner raritaͤt / und da⸗ rinnen begriffenen anmuthi⸗ gen Sachen / dem Teutſchen Leſer zu liebe / durch einen der Franzoͤſiſchen Sprach wohlkuͤndigen Mann in um ſere hochteutſche Zunge uͤ⸗ berſetzen / und in den ae | — | en Zufheife hen Truck kommen laſſen wollen. ei Daß aber E. Edel felbiges zudediciren und zu uͤberrei⸗ chen ich mich erkuͤhnet / iſt die ſes unter andern dringenden | Urfachennichtdiegeringfiege weſen / daß wie deſſen gelieb | ter nunmehr in Gott ruhender E. Here Batter Seel. Jacob du Fay, wegen ſeines ſchoͤnen / koſtbaren / mit allerhand Blu⸗ menwerck / Baͤumen / außlaͤn⸗ diſchen ſeltzamen Gewaͤchſen / und andern raritaͤten wol ver⸗ ſehen und gezierten Gartens ſich weit und breit beruͤhmt ge⸗ macht / daß auch die Jetzt regte, 6 NV: FAR N. rende Kayſ. Najıinfer Aller gnaͤdigſter Herr / bey dem in nme 1857, allhier gehalte⸗ nen Wahltag denſelben mit de⸗ ro hoͤchſt geehrten Gegenwart gechret / pre Luſt und Ergetz⸗ uͤchkeit darinnen geſuchet / und zu vielen mahlen Taffel darin nen gehalten / unter andern a⸗ ber den gantz raren / und wohl nirgends befindlichen Haſel⸗ nuß- Baum (welcher vondem Stamm an / biß zu Anfang der Aeſte 36. Werckſchuh hoch iſt / und ferners ſeine Hoͤhe von den Aeſten biß an den Gipffel auff s 1. alſo ſich in allem in die 87. Werckſchuh Hoc) erſtre⸗ | cket/ Zuſchrifft. Mans Dicke ſich belauffet) ſehr hoch zftimırt, und fuͤr ei⸗ ne ſondere raritaͤt gehaltẽ. Alſo auch E. Edel in Ehrengedach⸗ ten feines Herrn Vattern Fuß⸗ ſtapffen / tritt / und ſich keine Maͤhe noch Koſten dauren laͤſſet denfelben in noch meh⸗ rers Auffnehmen zu bringen/ und mit weiternfoftbaren auß frembden Landen her gehalten raritaͤten außzieren. Gelebe dieſem nach der zu verſichtlichen Hoffuung / e· werde E, Edel ſich dieſe meine wohlgemeynte Zuſchrifft zu beliebigem Gefallen gereichen / rien chet / deſſen Dicke aber auf vier — — — E— und mich zu feiner fernern Gunſtgewogenheit beſtens be⸗ fohlen ſeyn laſſen / der ich bin / und un außgeſetzt zuverbleiben | gedencke. | pi & ul — € — * Als meines ſonders geehrten und wohlgeneigten Son ners denz | Din Sein’ Buchdrucker und en x handler. BURN Vor⸗ wsememusen |f or. Vorrede. 1 ir Haben das Unglück in den Be⸗ ” fchreibungen von den weitentle⸗ | genen Laͤndern / daß dieſelbe zum oͤff⸗ gern von partheyifchen Leuthen ga N fchrieben werden/die auß ſonderliche Urſachen die Warheit verſtellen / und ums die Sachen in einer anden Ge TE fRate/ und unter einerandem Farbe | zeigen / alsfieinder Wahrheit find. | Zumweilen treffen wir auch folche | Scribentenan/ welche auß Kaltſin. nigkeit uns eines Dings bereden / ud einen ſonderbahren Luſten daran br ben / wann fieunferer Leichtglaubigs keit mißbrauchen. Alle beyde befleiſßſß - figenfichder Luͤgen / und dencken daß ſie ſolches ungeſtrafft thun fon 7 nen / weil ſie / nach dem Sprichwort / von weitem herkommen. Jamie N muͤſſen auch zuweilen dieſer Arch 77 Sachen von der Hand einfäligeer an a pij md U * en — — — — x cs * — — — — Jen ae E u —— AR, N F a ER ar I — — EEE GELEGEN ————— —— v x , — I \ 3 und unverſtaͤndiger Leuthe auffneh⸗ men / die nicht ſo viel Witz und Ge⸗ ſchicklichkeit haben / daß ſie uns eines Dinges eigendlich verficherten ; und in deren Schrifftenman weder Ge⸗ wißheienoch Grund findet / dieweil ſie bey etlichen Sachen das Weiſſe vor das Schwarge genommen /und diefelbe entweder nit wohl gefaſſet / o⸗ der nit recht behalten haben/ und da⸗ her uns Die auffrichtige Wahrheit nicht erzehlen: ob wohlen ihre Mei⸗ nung nicht iſt uns zu betriegen Her⸗ gegen aber iſt es ein groſſer Vortheil / wann dergleichen Wercke von ſol⸗ ‚chen Leuthen geſchrieben werden / an denen ſich alle dieſe drey Stuͤcke bey⸗ ſammen befinden/ nehmlich / daß fie unparschepifch ſeyen / nicht mit der Warheit ſpielen uũ cin Gedaͤchtnuß und Verſtand haben ihre Berichte techt vorzuſtellen. Die jenige / welche die Muhe neh⸗ mMen Vorrede. — men werden ihre Augen zuwerffen auff die Hiſtoriſche Beſchreibung | die wir hnen in dieſem Buch vorle⸗ gen / haben die beide erſte von den an⸗ | F Zedeuteten Stuͤcken zu hoffen I das . IE if mit einem Wort / Auffrichtigkeite 4 dann dieſes iſt ein Lob / welches cin jeder ſich ſelbſten wohl geben kan/ wann ihn nur fein eigen Gewiſſn nicht eines andern überzeuget. Was 1 aber das dritte Stück belanget ! Fon nen wir ung deffelben ohne billigen | Verweiß nicht rühmen. Solten wir ung wohl einbilden Dürfen / daß der Titul Hiſtori⸗ ſcheBeſchreibung natürlicher Soden’ wie auch Sitte und Gebräuche ff. den wis UT vornen an dieſes Werck fegen /nicht u hoch noch ruhmraͤhtig denen vor, bkommen werde / die denſelbigen wuͤ⸗ digen gegen das Werck — MW Er halten. Auff das — haben — ——— unsbemuͤhet die Groͤſſe deß Gebaͤu⸗ esnach dem prächtigen Eingang zu _ | geſtalten. RNicht daß wiruns bierübe men ſolten / als hetten wir in dieſem Buch alles verfaſſet / was von den Arntille ate geſchrieben werden, Man wuroe noch materi gnug fin⸗ den / die Beſchreibung natürlicher Sachen / ja auch der Sitten und Ge⸗ braͤuche umb ein gutes zuvermehren: ddeme ſey aber wie ihm wolle / ſo be⸗ duͤncket uns doch / daß wir etlicher maſſen ein Genuͤgen gethan dem / was der Leſer auß dem Titul dieſes Buchs zu hoffen hat; und wann ein jeder Orth der neuen Welt auch alfo eigendlich von den Hiſtorien Schrei⸗ bern were eroͤrtert worden / wuͤrden die Alten beffer davon unterrichtet { ſeyn / als bißher gefchehen. - Wir haben an etlichen Orthen ſol⸗ che Sachen beruͤhren muͤſſen / die all⸗ bereit von — — J— be⸗ rie⸗ ae... rieben / und auch fehr vielen bes ndefinds nicht deß WVorhabens das zuch dardurch zuvergröflern / oder ns uͤber Diele vornehme Bu⸗ r⸗Schreiber zuerheben: ſondern zeit unſere Hiſtory ohne dieſelbe un⸗ ‚ollfommen geweſen were. ki sie eine allgemeine SandsRarte inte Sands mangelhafft ſeyn wür⸗ je; warn der Verfertiger derſel⸗ beit einen vornehmen Drihaußgelal? fen hette unter dem Schein! daß man folchen bey andern Lond⸗Be ⸗ ſchreibern in abfonderfichen Karten aufgezeichnet finde Nichto deſtowe⸗ „iger haben wir uns in dieſen Mate⸗ rien der Kuͤrtze ſoviel uns moͤglich geivefen / befliflen; wie auß der > ſchreibung Der Gewaͤchſe C0C0S > Ananas, und unterſchiedlicher ande⸗ er Sachen zu ſchen. Wir haben auch nach dem Exempel anderer Hiſtorien⸗Schreiber /und uff Eimethen und Vegchren MH u, - er Be EEE = —— ———— a ar — * *— J— l ui To J— 4 Im‘ I = — cher unferer guten Freumde/ in dies km Wert unterfchiedliche Ber gleichungenund Gegenfäge die wir von andern Laͤndern und andern Völkern entlehnet / mir eingemi⸗ — — te / daß dieſes ſeye die Hiffory zertren: nen / das Papier erfüllen, und ſich zu lang ohne Noth auffhalten ſo leben Wirdochder Hoffnung / es werden, andere ſeyn denen dieſe kleine Außzie⸗ ung nicht mißfalle Und wanfiedies. ſelbe nicht betrachten wollen als züge die eigendlich zu dem Gemäld cher ben / ſo Eönnen ſie doch folchemir eini⸗ gem duſten an ſehen als Umfapfunge von Voͤgel / Fruͤcht/ und Blumen⸗ ertken / welche zur Zierarh; dep Wereksfebfenhinzugefegerfind, Damit wis dem Lofer nicht vers “N drießlich fallen mit allzulangen Res den / haben wir unſere Hiſtoriſche Becſchreibung in fo viel Capitel und Abſaͤtze eingetheilet / ais wi⸗ annchmn A BIN; Y f NER k D m N j ” PR 1 * a 9 a N ‚ u f N EL, y J ak, —* N vi u 2 Borrede. | ich und thunlich zu ſeyn erachtet. Aan lichen Orthen aber hat uns die Fol⸗ ze und Verbindung Der Materi die Freyheit nicht zugelaſſen / etwas ein⸗ uhalten und Die Erzehlung zuver⸗ engen wie wir gern gewolt heiten: ⸗ wird uns alſo verhoffentlich die —9 Zwang vor eine genngfame Enht | fcehuldigung dienen. a | — Die Roeifein Bildnuß der Ge⸗ | dancken : Das&emäldaber ſtellet die Sache ſelbſt vor Augen. Haben uns derowegen an den ſchlechten Worten in dieſer Hiſtoriſchen Beſchreibung J nichegenägen laſſen fondern a | fchiedliche Kupffer hinzugeſetzet / nach dem es hat ſeyn koͤnnen 7 damit wir dem Verſtand / durch einen kla⸗ ren und augenfcheinlichen Beweiß / # die Geſtalt der Sachen deſto befle J nbilden moͤgten. Und haben ung J davonnichtabhaltentaffen daß et» TEE chevornchme Scribenseneinen Theit 0 diefer Sachen allbereit abge dar - —IJ SH 0 ! P > — u ae ee ———— — — — — —— en —— Se "Gala nt ne ig ART a * — — — —— ent er iin — — * 97— Fe N 2 — — 7 indem ID ſelbſten weil wir dur beſſern. Kupfferſtechers nit in alle habẽ / wird man ſolches da muͤſſen / daß er das Haupt vor Augen gchabt / fon | wendig mit der Abriß davon er den: Seinigen genommen) fehlen müß Belan wollen wir uns nich bezu bekennen / u nicht zuvertheid derſelben uͤber chdie ſes Mitteldie Mas teri verftändlichermachen / und dem. Leſer zugleich einen £uften erwerken/ | wir unfere Hiſtoriſche Bes fchreibungdergeflaltzierenund außs Soltees aber die Hand deß mögten Berfommen dern. n getroffen hin fchr eibe werck nicht noth⸗ gend die Fehler / die von unß ſn € ſchaͤmen dieſel⸗ nöbegehren ſie gax igen / wann man uns zeugen wird / wohl wiſ⸗ ſend daß es umb die Gedaͤchtnuß und | aller Menfchen in dieſer Urtheil Welt ein ſchwaches Ding ſeye. allein bitt mercken werden / daß ſie auch au — en wir Die jenige fo dieſelbe IR De 0 Borrede- | ſelbſten deuten wollen / jenen befandte Spruch : "Homo fum , humani & menihil alienum puto, das iſt / fie wollen ſi feichelich überfehen / und irren konen gleich wie alle andere Menfchn- Mögen uns derowegen / an ſtatt daß fie unshart bezüchtigen wolten / das jenige / was fie in unferer Hiſtori⸗ ſchen Beſchreibung nicht billigen werden / mit Gelindigkeit und Glimpff vorhalten. Und wollen wir uns aisdenn deßwegen gar nicht be⸗ klagen / ſondern ihnen ſchuldigen Daͤnck ſagen; ja Das gemeine Beſte wirddadurchItugen Haben / wann dieſes Buch noch. einmahl ſolte an Tagkommen. Wir ʒiehen auch hand vornehme und verſtaͤndige Leuthe an | welche in denen Wohn⸗ faͤtten die unterſchiedliche Europ&!- ſche Völker in den Antillen auff⸗ gerichtet / ſich au ich erinnern / daß ſie es auch mit Ruhm aller⸗ ffhalcen Und haben | > De ſolches vor dientichzu ſeyn erachtet / damit wir die Erzehlungen durch d fe Mittel bekraͤff gem und denfetz Den eine gröffern Blank und Glaub⸗ wmoͤrdigkeit zuwegen brachten Inſon⸗ 1 derheit haben wi dieſe beruͤhmte und AUnverwerffliche Zeugen deßwegen dargeſtellet / auff daß wir die jemge von dem Irrthumb befreyeten / welche ſo uͤbel von diefen Inſeln berichtet/ daß ſie ſich einbilden / als dieneten meiſtentheils derſelben nu den ver⸗ dorbenen und keinnuͤtzen Leuthen zur Auffenthalt; da doch das Gegen⸗ theil klaͤrlich genug erwieſen / nehm⸗ lich / daßfievomviclenvornehmen Leuthen bewohnet werden/ welche da⸗ ſelbſten bürgerlich und Goes fuͤrchtig leben. vC() x··. — a) 1. 3 : Piſdoriſche er Beſchreibung | En Antillen Inſulen in America gelegen / dero ſelben natuͤrlichen Sachen /wie auch Sitten und Gebraͤuche der Ein⸗ wohner. Das erſte Buch. In ſich begreiffend die Beſchrei⸗ bung Natuͤrlicher Sachen Das I, Kapitel. Bon Öelegenheit der Antillen Inſeln insgemein: Bon Belchafz fenheit der Sufft; von Eygenſchafft deß Sandes ; und der Voͤlcker fo daſ⸗ felbe bewohnen. | | Ro Sticz ſo gegen Mittag liegt /und ES dem gegen Auffgang gelegenen IE, Theil der Sinfel S. Johann mit Par dem Beynahmen Porto Rico, | A be⸗ Wifchen dem feſten Lande Ame- · a ER —* — ———— Ge ma u mel un ne — * Sen a ea ti Een eh per LT er — rn a ru, ie ner Fan wor Wal u - A Er Bon Gdlegenheit befinden fich viel Inſeln / in geffalt eines Bor gens/und ſolcher Ordnung / daß ſie einen Frum- ⸗ men ſtrich durch das groſſe Meer machen. Sie werden gemeiniglich genennet/die In⸗ ſeln Antillas in America, Wuͤrde man um dieſes nahmens Urſachfragen / ſoiſt glaublich / Daß fie alſo genennet worden/ weil ſie die gro⸗ ſten Inſeln /welche man die Amerikaniſchẽ In⸗ in du nennen pflegt /von vornen ber gleiche - 7 ſam umſchraͤncken. Und fo man dieſen Rah⸗ men wolte herziehen von dem Frantzoͤſiſchen wort ILe, welches eine Inſel heiſſet / und dem Griechiſchen vorwörtlein zu, Welches gegen uͤber bedeutet, muͤſte man eg in Dun Sprach ſchreiben und eigentlich außiprechen Antiles,, zu Teutſch GegenInſeln genant, Nichts defto wenigeriftes beydem Gebrauch - verblieben/ daß man es mit einem zwenfachen N Schreibet und ſagt Antilles oder Antillen, Man nennet fie auch die Inſeln Caraibes oder Canibales von dem Nahmen der jenigen Bol cker/ die alle dieſe Inſeln vor dieſem bewohne⸗ ten, Etliche nennen ſie heut zu Tag die In⸗ ſeln Cancercanæ. Chriftophorus Columbus hat ſolche zu erſt entdecket/ unter der Regierung Ferdivandi Koniges in Caſtilien und Leon/ und der Könie gin Iabellæ, im Jahr 1492. | Er werden der Bornehmften in allem 28. . geschlet/und find gelegen unter derZona torri- da; wann man von dem 11. biß quf den 19. grad Ef Æqua- der Antillen Inſen. 3 quatorisgegen Norden zu zehlet. Erliche/ s Linſchot in ſeiner — m n nehmen den Rahmen der Inſeln Antillas einer weitlaufftigern Bedeutung / und geben n auch den 4. groffen Infeln/ als Hifpanio- oder S. Domingo Cuba, Jamaica, und Por- Rico, fo wohl als den 28. übrigen, Die Lufft aller dieſer Inſeln iſt wohl tempe- und geſund genug/ wan man derſelben ger ohnet. . Die Peftilengifche Kranckheit war r dieſem / eben tie in China , und andern torgenlandifchen Orten/ alfo auch hier un⸗ kant. Doch find vor eflichen Jahren der eifte Theil diefer Inſeln von böfen Fiebern gegriffen worden / welche die Medici vor iſteckend gehalten. Diefe bofe Lufft wurde inch efliche Schiffe / ſo von der Africanifchen seiten Famen / hieher gebracht. Heufiges ages aber boref man nicht mehr von derglet- en Seuchen reden. Die Hitze iſt hie nicht groſſer als in Franck⸗ ich in dem Hewmonat und Augſtmonat: ad erbebet fich/ durch Sorge ®ättlicher vor⸗ hung deß Morgends zwilchen s.und 9. Uhren nfanftertwind von Auffgang / welcher offt ß gegen Abends um 4. Uhr waͤhret / Die Lufft hlet/ und die Hitze deſto erträglicher macht. ofephus Acoſta fagt/ daß man Inden aroffen mericanifchenjnjeln diefe Erfrifchung nicht Enurgegen Mittagverfpüre, Es hat alſo er weiſe Werck⸗ Meiſter dieſer Acht faſt je⸗ em Orth / ſo unter derZonatorrida begriffen/ | er. 1leinen zu an ne —— Re u mer — — we Tr; de De Te — Bere a a RT En — oe ud SS ee Ma —— ee — — — — * — — 4WVeon Gelegenheit — —— ei. Sur aa Ps — Ze er a SE — — — — 1 > — — * x —— — er * v F * feine gewiſſe/ richtige und erfriſchende Wind verordnet / daß ſie die Hitze der Sonnen ma Raten und linderten. Be In dieſen Inſeln iſt es niemahlen Kalt: auc iſt das Eyß hie unbekant/ und were wohl vo ein Wunder zuhalten wann man daſſelbe hi ſehen folte, — An dieſem allzeit gruͤnen Orth fiehtmande Winter nimmer nicht/ kun, Alß nur in der fchneeweißen Farb dieau den ſchoͤnen Lilgen ſticht. Iedoch gibt es hier ſehr Fühle Nächte/da wo man das Haupt nicht bedeckt half/ mat feicht den Fluͤſſen / Heiferfeit/ unnd ander groſſen und gefährlichen Schwachheiten de Magens unterworffen iſt: Und hat man ge mercket / daß alle die jenige / fo fich gegen dieſe angenehmen kuͤhle entbloͤſſen / wo nicht mi Magen⸗Schwachheiten beladen / doch zum wenigſten bleich und gelb werden / von boͤſer Zeuchtigkeiten gleichſam auffgeblafen zu feyt ſchelnen / und in furger Zeit Ihre geſunde unt Ichhaffte Farbe gan verlichren. Wiewohl erliche andere dieſe Beſchwerlichkeiten dei Speiſe Caflave, welcheman in diefen Inſeln an jtatt def Brods gewöhnlich ifet/zufchrei ben wollen ; und mag wohl ſeyn / daß folche einige Eigenſchafft/ ſo der Natur der Einwoh⸗ ner unſerer Banden zu wieder ft / in ſich bat. Dergleichen kuͤhle wird ach zu Nachts in Pe- zu. Und den Inſeln von Maldiva verſpuͤret. Es erzehlen auch Die jenige / die nach J — | der Antillen Inſeln. — d andere heiſſe Lander gereyſſet / daß ic groͤſ⸗ die Hitze deß Tages / umb jo viel Falter die ichte ſeyen. Welches daher kommet / weil groſſe Duͤnſte / g von der Sonnen deß Ta⸗ uber in die. Hohe gezogen werden/zu fach» ich wiederumb zufammen ziehen / und als ; Than herab fallend Die Lufft gantz wun⸗ barlich erfrifehen und fühlen. Die gleiche Tages und RachtLange währet diefen Infeln faſt ein halbes Jahr / und die rige Zeit feind die langjten Tage von 14. d die Fürkeften Nächte von 10. funden. fo hat die Göttliche Weißheit denen Orten den brennenden Sonnenjtrablen mebr un? worffen ſind / langere und feuchtere Naͤchte geben/ damit das jenige/ was dieſes ſo nahe urn daſelbſten deß Tages uber verwelcket id auß getrucknet hat/ zu Nachte ſich wieder hohlen und zu krafften kommen koͤnne. MRan kan hie micht das Jahr in vier gleiche dunterſchiedene Theile abtheilen/gleuch wie irin Europa thun. Sondern die von dem prill diß in den Wintermonat viele und off re Regen / wie auch die groſſe durre welche die brige Zeit herrſchet/ machen den einigen Un— rfcheid/ den man unter denzeiten vermercken an. | Wuͤrde man fragen / tie man Diele beyde nterfchiedene Befchaffenheifen und;remperi- ung der Lufft nennen folte ; jo iſt zu willen aß fich darven fehr wiederwerdige Meynun⸗ jen befinden. | Ye | AM N { Eini⸗ SE Don Gelegenheiz . Y — — * Einige wollen/ daß gleich wie die Tage da jeldft faft Feine Stunden haben / darinnen Di Temmerung gefebicht / welche das Mittel zwiſchen Tag und Nacht hält / alſo auch hie Fein Fruͤhling noch Herbſt ſeye⸗ die den Som— mer / und eine Art deß Winters / die fie daſelb⸗ ſten zulaffen/ / zuſammen verbinden, Andere hergegen wollen behaupten/ daß man Feine er⸗ Febliche Urſach beybringen Fonne/ die gültig Wwere / einer einigen von dieſen Zeiten den Nah⸗ men deß Winters beyzulegen: Auß Urfach/ weil die Erde daſelbſten niemablen weder mit Eyß noch Echuee/ welche deß Winters frauz rige Geburthen ſind / bedecket iſt; Sondern al. lezeit mit einer angenehmen Gruͤne befleidet/ und faſt alle Tage/ wiewohl auff unterſchied⸗ liche Magß / mit Blumen und Früchten ge⸗ kroͤnet. Daher fie dann ſchlieſſen⸗ daß der Fruͤhling / Sommer und Herbft dafelbjten das Jahr in drey unterfehiedene und gleiche Theil fheilen/ ob man wohl folche fo Teichtlich / wie an vielen andern Orthen der Welt/ nicht vor einander unferjcheiden könne. Sedoch ſtimmet die Meynung der Wölder/ welche diefe Inſeln wohnhaft gemacht, mit diefer Theilung nicht überein/weil fie die Zeit deß Regens vor den Winter / und die Zeit der durre/ Welche ſchoͤn/ lieblich und Beiter ift/vor den Sommer halten. Es ſtreitet zwar caſta in dem 2. Buch feiner Hiſtorien am 3. Capitel wider die Spanier / die alfo reden/und die naſ⸗ fe und feuchte Monathen vor den —— en. fen. Er haͤlt davor/ daß die duͤrre und heitere Zeit der rechte Winter ſeye in dem gantzen Be⸗ griff der Zonz torridæ, weil die Sonne als- dan am weiteſten von dieſen Landen entfernet iſt / und hergegen die Zeit des Regens und der Nebel / daſelbſten der Sommer genennet ſolle werden / wegen der Naͤhe dieſes Geſtirns. Ob man nun wohl/ wan man eigentlich und nach der ſchaͤrffe von der Sachen reden wolte / des Acoftz meynung beyfall geben muͤſte / jedoch weil nicht allein die Spanier / fondern auch andere Voͤlcker alfo zu reden gewohnet find/ wird e uns auch wohl erlaubet ſeyn in einer Sachen von fo geringer wichtigkeit ihrer Re⸗ dens Arth uns zu gebrauchen. Sonſten mag es ſo off regnen in dieſen In⸗ ſeln / alß es immer wolle / fo verficherg doch die —— viele Jahr daſelbſten gewoh⸗ et / daß faſt kein einiger Tag vorbey gehe/ dar an ſich die Sonne nicht ſehen laſſe. Und die⸗ es wird auch von der InſelKodis geſagt: dero⸗ vegen man ſolche vor alters der Sonnen zuge⸗ ignet/ darvor haltend daß die Sonne ſonder⸗ iche vorforge vor dieſe Inſel truͤge. | Es haͤlt das Meer feinen Abzund zufluß rich⸗ ig wie an dem Sranköfifchen Ufer; doch ſtei⸗ jet es zum hoͤchſten uͤber 3, oder 4. Schuch nit n die Hoh. — Der groͤſte Theil dieſer Inſeln/ iſt mit ſcho⸗ en Waͤldern bedecket/ welche/ weil fie allzeit ruͤn fepn/ den Augen eine angenehme Luſt er⸗ der Antillen Inſeln in wecken/ ae { R WVon Gelegenheit wecken / und denſelben einen immerwehrenden Sommer vorſtellen. | _ Die Erde iſt dafelbften an vielen Ortben ſo fehon/ fo guth und geſchlacht zu den Gewaͤch⸗ ſen als an einigem Orth der Welt. Ja es haben die Einwohner von allen den Inſeln die fie bauen / hauffig ihre Nahrung. Darinnen dan dieſe Inſeln dem Land Nova Francia ſehr ungleich find / allwo die arme Wilden mit | ı — ſo groffer Muͤh ihre Nahrung ſuchen / daß ſte und ihre Kinder/ wann fie deß Morgends auß ihren Hüften gehen / mitten auff dem Felde wo fie jagen/ mit lauter Stimme zu ruffen pflegen / kommiet ihr Totus, kommet ihr Caftors, kom⸗ met ihr Orignacs; Alſo ruffen fie den Thieren / daß fie ihrer Nothdurfftigkeit zu Hulff kommen md gen / welche ihnen doch fo offt nicht auff⸗ ſtoſſen / alß ſie es von nothen haben. Es find auch dieſe bewohnete In ſeln mit gu⸗ then ſuſſen Waſſerquellen verſehen / deßglei⸗ Ar * + chen mit außflichfenden Seen / Bachen Röhre 4 und zieh Brunnen. oder Ciffernen : etliche die ⸗ —4 fer Inſeln haben auch ſchoͤne Fluͤſſe / welche die Erde fehr wohl befeuchten. Es a auch dafelbften an vielen Orten Mineralifche Waſ⸗ fer/ derer man fich mitgroffem Nutzen zu. Hey⸗ fung uneerfchiedener Kranckheiten gebrauchet. Der Schwefel wird an vielen Orthen ın den Bergen gefunden; fofind auch die glangende und filderne Körnlein/ welche die Bäche und Sluffe/zur Zeit wann fie fich ergieffen / unter dem Sand und Schaum deß gewaͤſſers/ 2 | f | der Antillen Inſeln 3 ch führen/getwifle®ennzeichen daß derCriftal a gezeuget werde / und daß es auch Adern der. nigen koͤſtlichen Mettallen habe/ welche fo nfigvondemmeiften Theil der Menichen ger schtinerdei,.. +: | Die flieffende Waſſer/ welchen der Nahme er Fluͤſſe gebuͤhret / vertrucknen niemahls/ uch nit in der groͤſſeſten Durre/und find ſehr sich andiſchen/welche mehrentheils den jeni⸗ en die man in Kuropa hat / ungleich find: doch ndet man ſie an dem Ufer deß Meers in ſolcher Renge/ daß die Einwohner faſt ſelbſten in den luͤßen zu fiſchen pflegen. | | Der Weinſtock wachſt ſehr wol in diefen ne in / und ſiehet man ohne eine Art von wilden Beinſtock/ welche: von fich ſelbſtẽ in dẽ Waͤl⸗ ern wachit/und ſchoͤne groſſe Trauben traͤgt / och ſchoͤne zu beiden ſeitẽ mit Weinſtdcken ger jerete Gaͤnge in allen bewohnten Inſeln / ja an lichen orthen / wie bey ung gebaucte Wein⸗ arden / welche deß Fahr zwey mahl / zuweilen ch oͤffter tragen / nach dem ſie nach demLicht nd zu dequemer zeit geſchnitten und gebauet perden. Die Trauben find ſehr gufb aber der Wein den man herauß prefiet iſt nich laͤger⸗ ‚afftund Halt fichnur wenig Tage ; deßwegen nan folchen zumachen fich nicht hemuhet. Was das Getreyd anlangt/welchesinNo- ra Hifpania fo wohl als aneinigem orth der Welt hervor kommet / wächtet ſolches in dieſen Inſeln nur allein alß ein Kraut / daß es u nichtes als zu den Suppen unnd Druben | ea ee dienet/ ⸗ NAT u nn en 10 VBon@elegenhet dienet/auß Urfach weil daß getreyd wil uber ra A De METER EEE Pa — u nn 7 h 6 = ä - 7 ET — * * a — u ns ar, RT ne nu — —— a ee erg ——— — — u wintert feyn/ die Erde aber in dieſem Landau fett iſt / und dasK:aufvon aufang fo fortftoffet/ Daß der Wurtzel hernach nicht genugſame Krafften verbleiben/eine Halm zu befommen und Nehren zugwinnen. Doch wann man Gerſten / Rochen / und ander Getreyd / welche einen warmen Grund haben wollen / zu ſeen verſuchen wolte / wurden ſolche ohnzweiffel daſelbſten ſehr vollfommen wachſen. Ob a⸗ ber wohl alle dieſe Getreyd ſehr wohl hie zei⸗ tigten / wurden doch die Einwohner / die faſt ohne Muh das Manioc/Patates/ Mays/ und andere Arth Wurtzeln und Huͤlſenfruchte ha⸗ ben/ die noͤthige Arbeit nicht anwenden ſolche zu bauen. Alle gewöhnliche Speiſen dieſer Inſeln ſind leicht und wohl zuverdauen. Welches EOtt alſo geordnet/ weil das Land warm/und man daſelbſten den Magen nicht / wie an Falten Ortben/uberladen darff. Dabero man dann den neu⸗ankommenden zu rafben pflegt / daß fie wenig und offt effen/ wo fie fich wohl befin⸗ den wollen, Esmachen die Spyeifen auch ſehr wenig Gebluͤth / derowegen die Barbıer bier wenig zur Ader laſſen. Die Einwohner diefer Inſeln betreffend 5 beftehen folche auß 4. unferfchiedlichen Bol, ckern: Davon die erften / die diefe Inſeln ur ſprunglich und von undendlichen Zeiten her ‚befigen / find die Saratbes oder Sannibales/ von denen wir weitlaͤufftiger im PR die⸗ = | der Antillen⸗Inſeln u dieſer Hitorifchen Befchreibung reden wollen, „Die andern drey find Frantzoſen / Engel und —— frembde Voͤlcker haben ſich either dem Jahr 1625. In dieſesLand geſetzet. Und haben von der Zeit an allhier ſo zugenom⸗ A men / daß fonderlich Heufigs Tags die Fran⸗ Kofen und Engellander ein groſſes Volck Bier machen : wie mit mehrerm in folgender Hi⸗ ftorifchen Befchreibung zuſehen ſeyn wand. Das 2. Kapitel, Don einer jedweden Inſel der > Antillen infonderheit. | Damit wir eine gewiſſe Ordnung in der der fihreibung/welche wir von einer jedweden der Antillen befonderg haben wollen / halten moͤ⸗ gen/ wollen wir alle diefe Inſeln in drey Ord⸗ nungen abfbeilen: Deren die erſte begreifen ſolle die Inſeln fo fich naber gegen Mittag zie⸗ hen / und dem Xquatore am nech Die andere/diefeldige fo fich mehr gegen Nor⸗ den erſtrecken; Und die letztere die jenigen / ſo gemeiniglich die Inſeln unter dem Wind ge⸗ nennet werden / welche gegen Niedergang der SpfelS,Ehriftophori/welche die beruhmteſte unter allen Antillen iſt / lieget. | | » Don der Infel Zabago oder Neu⸗ 58 Walcheren. | ften find; AU Die 12. Von Gelegenheit Je erſte und am naheften gegen Mittag — Inſel von den Antillen⸗ 9 | wir ung vorgenommen haben in dem erſtẽ Buch diefer Hifforien zubeſchreiben / iſt die jer nige / welche biß auff gegenwärtige Zeit in al len Landkarten unter den Namen Tabago/ber kant iſt und von ohngefehr 30. Jahren ber auch Neu WBalcheren genennetworden. Sie liegef ır, Grad und 16, Minuten vondem Z- quatore gegen Norden zu. Sie hat im Umb ⸗ kreiß auffs wenigſte 30. Meilen/ und erſtrecket ſich in der Lange auff 11. in der breite auff 4. Meilen/an den euferen Orten etwas weniger, Diele Inſel hat Feige folche ranbe / folge und hohe Berge / ift auch nicht fo fumpficht/ noch mit fo unwegſamen Waͤldern bededet/ wie etliche andere von den Antillen / welche noch vondenKaratbern bewohnet werden. An eilichen Orten aber iſt ſte mit fehr artigen Hu geln erhaben/fo fich ın überaußIuftige Thaler niederlaßẽ / die fich hernach in eine fehr frucht⸗ bare Ebene außbreiten / welche mit Eedern/ Palmen / Acajous/ Akoumas / und allerhand Hrthen trefflicher Baume von unmaͤßiger Groͤſſe und Höhe bekleidet find/fo uberall mit Verwunderung anzufehen / und das Anſehen haben / als feyen fie nut fleiß gepflangef / da⸗ mit man ohne einige Hindernuß unfer dero⸗ felben Heften pakteren / oder mit Tagen fich beluſtigen koͤnne. | Was die Beſchaffenheit deß Erdboden betrifft / iſt es an etlichen Orthen leicht und & | ja der Antillen Inſeln. 13 ſandicht / an andern gleichſam mit kleinen Kieſel⸗Steinen beſeet /wiederumb anderſtwo fcheinef es fett und fchwarklicht : Die jenige welche diefe Inſel in ihrem ganken Begriff vd der Ebene biß auff die ſpitze der Huͤgel beſuchet / ſagen vor gewiß / daß ſie Sberall ſehr guth und: bequem zum bauch fey : doch find die Baͤume/ mit welchen diefe Inſel allezeit reichlich ber trönet/ohne widerrede Ihre koͤſtlichſte Etliche derſelben find mit guthen Fruchten beladen/ welche zu Exfriſchung und unferbalt deß menfchlichen Lebens fehr nutzbar find 5 anderedienen nicht allein zurzierde der ‘Berge uud Ergekung des Geſichts/ fondern auch zum Zimmer-und Schreinerwerd / sum Faͤr⸗ ben und zur Arkney : in deme die feſte / der gute Geruch / die unterſchiedene Farde / und die ger heime Tugenden deß Holtzes der Srüchten/ und Blätter folche yehr bequem zu allen die fen Gebräuchen machen: Ohne dieſe ſchoͤne BSqume/ welche den meiſten andern benach« harten Inſeln auch gemein find/wachfen noch viele andere in die ſer Inſel / die in andern nicht zu finden / und felbige umb fo viel beruhmter machen: als da find zuforderjt die jentge/ ſo man vor weniger Zeit da zierde, - 5 it daſelbſt gefunden/ / wel⸗ che Srüchte ragen die den Muſcatnuͤſſen / die außden Morgenlandifchen Indien Fonmen/ “as die aufere Geſtalt anlangt / gantz gleich find/ und gleichfalls bedecfet find von Macis/⸗ das iſt/ einem kleinen Blatlein oder wohlge⸗ ER fchtnackten Hautlein / welches itzwilchender we aM Nu \ \ — 14. WVon Gelegenheit Ruß und der rothen Schalen / fo die ganke Frucht haͤlt und in fich faſſtt. Im udrigen gber / iſt dieſe Arth Muſcatnuͤſſe eines ſcharffe⸗ j ren Geſchmacks/ als die ſo von Morgen kom⸗ men / und ſo ſchwachen Geruchs daß ſolcher leicht vergehet. Jedoch iſt zu hoffen / daß waũ man wolte Muh anwenden/ und Die Muſcat⸗/ Baͤume befreyen von den überfluͤſſſgen und gleichſam toden Neften/ die fie erſticken/ und Die Stralender Sonnen völlig zuempfangen verhindern/fo wurden auch Die Nüffeviel voll fommener werden / und annehmlichers Ges ſchmacks / und lieblichers und daurhafftigern Geruchs ſeyn. Es wachſen auch faſt an allẽ Orten dieſer In⸗ ſel andere Baume / welche die Einwohner nen: nen tauſenfuͤſſe Raßbaume/Sanebund Copa, Baume/welchemwir Bier befchreiben wollen/ / weıl folche gantz unbefant/ oder doch ſehr var und ſeltſam inden andern Inſeln find. Der Baum Tanfendfüffeift aljo genenner /weil er unterſtuͤtzet iſt mir faͤſt unzehlbaren groſſen Wurtzeln / welche von fi einen eigenen Reſten/ fo bald fie nur die Erde berubren/berfonmen/ - alio daß der Stamm endlich eine unglaubliche Dicke bekomt. Seine Blätter find etwas brei⸗ fer als die Lorbeerblaͤtter. Er traͤget Früchte in groͤſſe einer Feigen / welche die Papagehyen ſehr zu ſuchen yjflegen. Bor der Frucht komt ein weiſſe Blum hervor / unter welcher man ge⸗ meiniglich ein ſonderlich gelbes Guñn finder/ das die Tugend hat allerhand — nf der Antillen⸗Inſeln. | 15 len / Schwindflechten und ſchupffige Reudig⸗ keiten/ ſo man in dem Geſicht und an den Han» den bekomt / zu heilen. Es pflegen auch die Bienẽ dieſer Inſel zum oͤfftern indie Hole Aeſte dieſer Baͤume ihr Wachs u. Honig zu machen. Der Canel⸗Baum / welchen die Floridianer Pauance wir aber Saſſafras nennen / iſt einer von den ſchoͤneſten und herrlichſten Baumen / welche in der gantzen neuen Welt geſehen wer⸗ den. Er wachſet ſehr gerad / und wird fein Stamm biß auffas. oder 30. Schuh hoch / e⸗ hedaß feine Nefte hervor fchieffen, Seine dlat- + ter fommenden Lorbeerblattern in der&cftalt/ Farb und Geruch fehr nach. Sein Hola iſt röthlicheund gufes Geruchs / feſt/ eben / und fehr.dienlich zu allerhand Foftlicbem Schrei⸗ nerwerck: aber man gebrauchet es ın dieſer Inſel itziger Zeit zu nichts als zum Bau der Haufer. SeineXeftefind fo dicht / daß nichts darunter wachſen Fan/ohne ein kleines kurtzes Kraͤutlein/ welches allez eit einer ſchoͤnen grür nen Dede gleichet/ zur Erluſtigung derer / wel⸗ che der ergetzlichen Kühlung / jo Die Aeſte ger ben / genieſſen wollen/ — beydes das Geſicht und den Geruch erlaben / durch die ſtetswaͤhrende Gruͤne der Blatter / und den ſuͤſſen ©eruch den flevon fich geben. | Dieſe Bäume fragen Körner den runden Pfefferkoͤrnern gleich /und od ſchon folche etz was ſtarck ſeyn / fohaben doch die Papageyen - ihre Beluſtigung daran: Auff dieſen Bauumen pflegen gemeldte Vögel gemeiniglich Ne 4 \ ie 16 Don Gelegenheit | verdrießlichen Geſang zu haben / und halten fich da ın aller Sicherheit auf ohne daß man. ihrer gewahr werde/ weil ihre Federn gleicher. Farbe find mit den Blaͤttern diefer Bhume/auf denen fie ſo gerne ſttzen. Die wohlgeſchmack⸗ fen Rinden dieſer Baͤume werden von den jeni⸗ en / welche mit kalten Fluͤſſen beſchweret find/ I fr gefcher; wann lesnrinem Srandt gtfor fen find werden fie fehr glücklich gebraucher zu den Nierenwehen fo von Kälte berfommien / deßgleichen zur Artzuey wider das Bauch» Brummen und farken Athem / entledigen auch die Bruſt von dem anflebenden Schleim fo fie H beſchweret / deßgleichen vertreiben ſie die winde und verſtopffungen des untern Leides. Eben dieſe Rinde wann fein der Luft gedorret wird/ gibt den Speiſen welche damit gewuͤrtzet wer⸗ dẽ einen fo annehmlichẽ Geſchmack / daß/ weil olcher dem Geſchmack der Zimmetrinden nah kommet / man den Baͤumen jo mit dieſen Rin⸗ den bedecket/ den Rahmen Caneloder Zimmet⸗ Baͤume gegeben hat a Der SopalBaum/ von dem wir aneflichen orfhen dieſer Hifforifchen Beſchreibung reden weden/ytein Baum ſchoͤn anzufehen/welcher ſo er an denn Stamm oder gröfeften Neften vers ul wundet wird/einenBalfam von fehr lieblichen Seruch von fich flieffen läffet {der da in kurtzer Zeit allerhand Wunden heilet / nnd bringet die Geſchwulſte / welche füch an einem Orth deß Menfchlichen Leibes geſamlet haben / zum - Enter, Die Rinde dieſes Baums ——— NN — der Antillen Inſeln. 17 und dem Caſſienbaum gleich/ zur Zeit groſſer Hitze verkiehret er ſeine Blätter / wider Die Ratur aller andern Bäume die den Erdboden diefer Gegend zieren / und ihre angenehme Gruͤne allezeit behalten. — Der Kaßbaum iſt ein Baum welcher in die⸗ ſer Inſel eine gantz ungewöhnliche dicke bekom⸗ met/und iſt hie ſehr anders geſtaltet als alle an⸗ bere die gleiches Rahmens find / und fich an⸗ derſt wo befinden / wie wir an feinem orth mel den wollen. Mit dem jchönen Schatten den 4 ‚er giebt / und der vunderlichen frucht die ez her ⸗ vorbringt / locket er jederman zu ſich. Diele Frucht beſtehet in einer, dicken huͤltzernen Schalen / welche eines Huͤmer⸗Eyes did und eineg halben Schubes lang iſt. Wann diefe rohe umfaſſende Schale zeitig iſt/ ſo offnet die Sonne ſolche auff die Sie / und wannfie ‚der wind herabgeſchmiſſen / findet man daß fie. mit feinem Saumopil ober Pflaumfedern ats gefullet it/welches weil e⸗ überaus ſanfft und Dunn alserne@eide iit/ fehr dienlich ſeyn wur⸗ | de zu manchen ſchonen Wercken. Diefer Baum bat ohne zweiffel feinen Rahmen daher bekom⸗ men/ weil fein Holtz welches von auffen mit [4 einer graulichten Rinde bedecker ift/ ſo weich iſt / daß man eg fo leicht als einenKaß zerfchnete- den kan. Die ſo aus ſonderbahrem Luſten die gehaͤgte sKBAlder/ welche dieſes Land umgeben / durch⸗ gangen ſind/ haben daſelbſten auch eine zim⸗ iche Anzahl der Baͤume gefunden / ar 2 | Fru ni | | | hi u = 3. Ron Öelegenheit ER Frucht Cacao fragen/ der fich die Spanier in zubereitung derKuchen welche bey ihne fo hoch gehalten werden / gebrauchen / von deme fie den herrlichen Tranck mache/der überall unter dem NahmenSuccolat bekant iſt. Sie haben auch daſelbſten eine groſſe Menge der Baume geſehen / die man Zuftofnennet/ deffen gelbes - Holz zum fürben fehr wohl gebraucher wird: wie auch viele andere fo Hoch geachterwerden/ entweder weilfie die koſtbare rothe Farb / die die Indianer Roucou nennen / tragen / oder weil auß ihren Stämmen gummi und Harke von guthem Geruch in genugſamer Menge flieffen/ von denen man groffen Nugen haben Fan. Die Pomerangen/ faure und ſuͤſſe Ci⸗ tronen / Oranaten und Fengenbaume / die - Goyaviers / Moruins/ Bananierg/ und Pa⸗ poyers / tragen daſelbſten auch fo ſchoͤne und © 0, Föfflichefrüchte/ ais in einer andern Inſel von ir den Antillen immermehr, Ale Speifenwelche.den Einwohnern diefer armen Landen zur gewöhnlichen Nahrung. Dienen/ wachfen in diefer Inſel in ihrer volle kommenheit / und foleichtlich/ daß man ohne fonderbare Arbeit daſelbſten einfamlet Keiß/ groffen Hirfen/ Erbfen/ Bohnen / Manioc/ davon man Brod machet / welches in dem mehrern Theil America im Gebrauch iff/ Mer Ionen / und allerhand arth Suppen⸗Kraͤmer oder Semüuß/umd Wurtzeln / welche ſehr wohl nehren unnd guthes Geſchmacks ſind. Die Ananas und Patatas wachſen auch —— mi der Antillen⸗Inſeln. 19 mit verwunderung fort/ und iftdie Erde bie fo trefflich daß fie derjenigen ihre Hoffnung / fo die muͤh anwenden ſolche zubauen / wohl ver⸗ gnuͤget / und allen in ihren Schos geworffenen Saamen mit reichem und angenehmen wucher wieder erſtatttie. 4 Man indet in dieſer einigen Inſel allerley vierfuͤſſige Thier/ derer Arth man nur ein oder weyerley auff das Hoͤchſte in den andernAntil⸗ jen ſtehet. Vor das erſte wird da gemeiniglich eine Arth wilder Schweine angetroffen / wel⸗ cheefliche Indianer Javaris und anderePaqui- zes nennen / unnd den unfrigen In Europa un⸗ gleich find/ indem fie Furkere Obren haben/ und ein Lufft Loch / oder wie etliche wollen/ den Nabel auffdem Rucken / ihr gruntzen auch weit ſchrecklicher zu horen If. 2. Tatous oder Armadilles, 3. Agoxtis, 4, Bieſam Raften/ die man an eflichen orthen Piloris nennef. 5, Eine Arth Feiner Marter oder Wieſeln / wel⸗ che die Einwohner Manıcoüs heiſſen. 6. deß⸗ gleichen Fuͤchſe und wilde Katzen / welche von unterfehiedlichen Farben geſprenckelte Bald > Haben, Der meifte Theil diefer Thier / die wir an gehoͤrigem Orth befchreiben wolien/ Haben ihr Aufenthalt inden Fels-löchern / o⸗ der in den alfen unnd hohlen Stämmen der Baume/zuweilen auch in den Hoͤhlen fo fie un fer die Erde graben. a Belangend die Voͤgel / die die Lufft diefer Inſel bewohnen / fo find daſelbſt / ohne die Hingelfauden / Turteltauben / RUN | | un — — — — —— —— —— — — eine — —— ſes Wort laut / deutli 20 Von Gelegenheit und eine Arth Amſeln unnd Zimmer / welche man da hauffenweiß fliehen fiehef/ noch eine Arth Fafanen/ welche die EinwohnerKaque- reka nennen/ weil fie von Morgends fruh an einejonderlichen Geſang / welcher fajt wie die⸗ und zu unterſchiede⸗ nen mahlen wiederboblen/und den ohren derer ſo es noch nicht gewohnet / eine defto ubel klin⸗ gend⸗ und unangenehmere Muſic machen / fo krefflich und delicat ſonſten dem Mund der Geſchmack ihres Fleifches voafommt, | Das Ufer deß Meers fo dieſe Inſel umringek/ | und der Fluſſe fo die Erde beneken/ find bes _ decket von weıffe Reibern/ Täuchern/ Enden) und vielen andern ſchoͤnen Vögeln / welche fich von den Fleinen Fifchen/ oder anderm Une | geiler fo auffdem Waſſer ſchwebet / nehren. a8 feite Land welches nicht weit davon ent - fernet / iſt gantz erfüllet von anderen Gattun⸗ gen / welche in die andere abgelegene Inſeln nicht kommen. Etliche find nur mit einer Farbe gezieret: andere aber prangen in ihren ſo ſchoͤnen / und leichſam mit lebhafften Farben gemahlten Sedem/ daß/ man betrachte entweder die an⸗ genehme vermifchung der federn / oder die wunderliche Geſchicklichkeit ihre Neſter zubau⸗ en/oder die unvergleichliche Hurtigkeit / wann fie mit den fittigen dieLuft zertheilen / ſie genug⸗ ſame Urſach an die Hand geben den Schoͤpffer zu loben / der fo viele geringe Geſchoͤpffe jo herr⸗ lich geſchuͤcket hat. Das der Antillen⸗Inſeln. ai Das Meer fo das Ufer dieſesLandes unauff⸗ doͤrlich befeuchtet / wimmelt von allerley gat⸗ tungen trefflicher Fiſche. Die hecken de Schild» kroten kriechen mit hunderten bey ſtillem Win⸗ de und zu Nacht wann ſonſten alles | chweiget/ auf Diefem groffen Meer / all wo fie den Tag über miteinander gefpielet/ und verbergen mit Hulffe der Nacht ihre Eyer inden weichlichen Sand / deranden Uferliegt. Die Carets, ſo mit denen koͤſtlichen Schuppen bedecket find/ darauß mã tiger Zeit ſo manche ſchoͤne Arbeit + machet/nnddte Kunſtkamern mit zieret / kom⸗ men auch haͤuffig herbey zu der Zeit wan fie fich mit einander belauffen: in dem ihnen die Natur diefegeingegeben/ daß fle daſelbſten bequemere drfber finden/ an welchen fte die einige Hoff mingder Erhaltung ihres Geſchlechts ablegen fonnen. . | | Gegen Niedergang und Norden zu hat dieſe Inſel ſehr bequeme und fichere Hafen und Reen vor allerhand Schiffe, Aber noch mehr ver⸗ wunderns werth iſt der ſonderliche Voꝛtheil / dadurch die Handlung hieher gezogeu und er⸗ halten wird/ weil nehmlich die Einwohner durch allgemaͤhliche Erfahrung gemercket/ daß dieſe Inſel den erſchroͤcklichen ungeſtummen Wetiern / die die In ſelaner Ouragans nennen/ und anderſtwo fo viel verhergen / nicht unter⸗ worffen iſt. Wir mwollennicht nachgruͤblen / wie das zugehe / daß / da alle andere Antillen fo offt diefer allgemeinen Zufammenroftung der Winde herhalten muſſen / dieſe allein die * 5 “ — er — — — — — - Dad sense se interne Sun ee = * — — — — m ——— — — — —* * ’ - — er ne are ri m nn : - Z 2 — — — SE Zus U — —— So — * une er BE 2 u DE Rage nn > = — - = — — = Ey TS eu me , e * —— = = 3 7 — — — — — —— — — 22 Don Belsgenheie befreyet fey/und in ſtillerdtuhe verbleibe/ wann unterdeffen Die gankeftschbarfchaftinlinrun/ welche gemeiniglich bey diefer Unordnung iſt/ lebet: fondern ſchreiben diefes ſonderliche werck Gott allein zu/ der deßen warhafftiger Urſacher iſt / geben ihme die Ehre dieſes groſſen wun⸗ ders / verwundern ung uber die ſonderbahre Begnadigung und fagen/ das es feiner hoch» ſten vorſichtigkeit dieſer Inſel zum beſten alſo gefallen habe/ daß dieſe leichte und mächtige ’ Winde / welche die Hauffer umkehren und die Delder verwuͤſten /auß dem Abgrund feiner unz ergrimdlichen Schäße hervorfommen / unnd weil fie Feine andere Macht haben / als die ſo Ihnen von Gott gegeben/ durchſtreichen ſte nur die jenige drther/ dahin fie feine allerweiſſeſte verordnung gewieſen. j Es hat auch diefe Inſel / gleich wie efliche andere von den Antillen / noch.dtefen groffen vorzug / daß fie feine gifffige Thier ernehret. Mean findet zwar zu weilen in den einoͤden Waͤldern ungeheure Schlangen von 12. biß 19, Schuh lang. Aber ſie fliehen nicht allein vor den Menfchen/ maſſen man niemahl gehd⸗ ret/ daß ſie ihnẽ einigen ſchaden zugefuͤget het⸗ ten / warn ſie von den Mohren / welche dieſer neuen Welt Einwohnere leibeigene Knechte ſind / gefangen werden/ ſondern fie muͤſſen h⸗ nen auch zur Speiſe dienen/und werden vor ſo Delicat unnd wohlgeſchmack als die beiten Fiſche gehalten. Die abgezogene Haͤute die⸗ fer ſchrecklichen Wuͤrme behalten fie/um ſolche an Re RN m ö der Antillen⸗Inſeln. 23 Vie Raritätsliebenden/ zuverhandlen ſo die⸗ e gar hoch ſchaͤtzen / wegen ber maunich⸗ igen Schuppen / damit ſie ſo wunderlich ieret/unnd jo prächfig in einander vermen⸗ / daß die ſchoͤnſte Teppicheihnen nicht mo⸗ verglichen werden. j Birkonnen auch unter die Gaben / welche d tigeHinameluber dieſe Inſel reichlich außge⸗ ſſen hat / feße/ daß ſchwerlich eine in dem offen Americaniſchen Meer feyn werde /wel- e nach ihrem Begriffzurechnen/ (0 viel fluͤſſe d Örnunen lebendiges Waſſers haben / als ndiefe, Die alten Einwohner haben vor⸗ ten derernim 8. angemercket: aber Die heite _ ⸗ gen zehlen ihrer vielmehr / von denen die mei⸗ n / nach dem fie die ebene und Thaler ſchlan⸗ n weiß durchkrochen und benetzet / fich mit mlicher Gewalt und Behendigkeit in das deer ſtuͤrtzen Etliche dieſer anmuthigen luͤſſe in dem ſie dẽ gewoͤhnlichenLauff halten/ nd zuweilen einen Abhang oder etwas erha⸗ nen Felſen anfreffen / werffen ihr Gewaͤſſer it folcher Ungeftumme herunfer/daß fie gahr ichtlich die Rader der zuefer- oder Saͤgmuͤh⸗ n — koͤnten / wo man ſolche da bauen olte. — Weiter gibt es in dieſer Inſel viel ſchoͤne nd große Wieſen / welche mit ſehr guther wei⸗ evordag Vieh verfehen/un nach dem Regen. Jetter mit unzablig Fleinen Blumen von man berley Geſtalt geſchmuͤcket find/ welche das Heſicht wunderbarlich beluſtigen: Doch Ira u gen 24 Von Gelegenheit en die Baͤume und Pflantzen dieſes Landes iebliche und wohtziechende Blumen/daß ma ſelten dieſer Fleinen Wiſen Blumlein groß aclk tet / wiewolesunlaugbar/daß die fo in felder ihre Luſt ſuchen genugſame Anlaß auf dere anſchauen bekommen wuͤrden / ihre Gedancke ll In dem rı. Capitel dieſer Hiſtoriſchen Be ſchreibung von den Natürlichen Sachen wol len wir handlen von den Blumen fo allen dieſe Inſeln gemein ſind / aber weil dieſe Inſel ein Arth von Lilien hat / die anderſtwo unbekand als wollen wir ſolche eigentlich und auff da beſte / als es möglich / an dieſem Ort beſchreibẽ Die Pflantze/ welche dieſe geheimnußvoll Blume tragt / Friecher nicht auff der Erden, da ſie eicht von den Füßen der vorbey gehen den Fünfe zerfreten werden /fondern waͤchſer auff dem Stamm oderden dickſten Neffen dercı koͤſtlichen Bäume einem mit welchem diefe In⸗ felvor andern gezieret / und weilgfie einen fo Barden Stuͤtzen hat / erhebet fie fich buſchel— weiß / wie die Meyenblumen. er Diefe unvergleichliche Blume welche nit - gröffer als eine Narciß / bildet fo eigendlich ei ne mitSilber geſtickte Lilie ab/ daß es feheinet/ es habe die Natur ihre Schatzkammer auffge⸗ ſchloßen / die ſeltzamſte Sachen herauß ge nommen nmb folche Blum in diefer Inſel an den Tag zubringen/ mit ſolcher Zierde und Schönheit/ als Die allergefchickteiten Hände ‚der Seidenſticker und Goldſchmiede ihr I der Antillen⸗ Inſeln. 25 geben koͤnnen / damit fie dieſelbe in dem achtund Giautz / durch welche fie die Cro⸗ md den Purpur deß groſſeſten Ronigs der seltzu zieren gewuͤrdiget worden / vor bie n ſtellete. Ob fehon dieſer Ort unter allen Antillen dem quatore am naͤheſten gelegen / und folgends ch der Sonnen Hitz mehr unterworffen iſt / iſt doch die Lufft daſelbſt uͤberauß angenehm d wohl temperirt. Es haben zwar die er⸗ 1 Reute/ ſo man dieſe Inſel zu bauen hieher bracht/ ſonderliche Ungelegenheiten außger inden/derer traurigen Begebauß fich die nel» fchen Deißgönner diefesrübmlichen Vorha⸗ ns hernacher bedienet / und ſehr nachtheilig won geredet / als wann dieſes Land ‚cine Ein⸗ ohner auffgefreſſen hatte / und nic). wuͤrdig Weſen toare gebauet zu werden; Aber die ranckheiten ſo ſie damals mit allen Inſeln die an neulichen entdecket / gemein gehabt / find ut zu Tag gantz verſchwunden / und befindet an fich hie durch den Segen Softes / bey 9 eter Geſundheit und Kräften deß Leibes und Hemuͤths / als in einer der andern Antillen im⸗ ermehr. Es beſaſſen dieſes Land vor Zeiten gleich Hie die denachbarte Derter auch die Caraiber⸗ pelche dafelbiten viele fchone und groffe Doͤrf⸗ erhaften: Aber esfind nun fat 100. Jahr/ ap fie gezwungen wordẽ felbiges zuverlaffen/ ind fich zurück in die Inſel St.Vincentin zu be⸗ geben /umb fich Sicherheit gegen den ſteti⸗ ee B gen 26 Bon Gelegenheit gen Einfällen und ungeffümmen Anläuffen zur bringen/damiffie die Aravager/ihre alte und gefchworne Feinde vom feſten Lande/ drengetẽ. Als diefe Inſel nun durch den Abzu ben Caraiber alfo verlaffen ſtunde / und von rechts⸗ wegen den erſten ſo ſie einnehmen / zugehoͤren wurde / hat ihre Schöne / Ihre Fruchtbarkeit und ſehr vortheilhafftigesLager vor ohngefehr 30. Jahren eine Geſellſchafft der Bürger auß der Staff Flißingen gereitzet daß ſie 200. Menſchen dahin gebracht/ deß Vorhabens dẽ erſten Grund einer neuen Wohn⸗Statt dar ſelbſt zu legen / welcher ſie damal deu Namen Neuen Walcheren gaben / nach dem Namen: der beruͤhmteſten und Volckreicheſten unter al- len Inſeln die zu der Provintz Seeland gehoͤ⸗ ren/in welcher ihre Statt allezeit vor der vor⸗ nembſten eine gehalten worden: Aber die an⸗ grentzende Indianer haben ſich mit den Spa⸗ niern von der Inſel der. H. Dreyfaltigkeit ver⸗ bunden / und einmuͤthig unter ſich beſchloſſen / dieſe neue Gaͤſte zu bewillkommen / chefte Zeit hätten die Feſtung / fo fie zu bauen angefange/ in gute Berwahrung zu bringen / und die ver- ſprochene Huͤlff ankame. Dieſes traurige Vorhaben iſt dieſen Barba⸗ ren nach Wunſch gelungen: alfo/ daß / nach⸗ deme fie alle die jenige / fo ſich hertzhafft zur Gegenwehr geſtellet / in Stuͤcke zerhauen / die Feſtung gefchleiffet/ und viele getan en ger nommen; die jo dem Tod oder der —— gluͤcklich entrunnen / fuͤrchtende man — m nit ihnen wie mif ihren Geſellen verfahren, villeng worden fich anderswohin zubegeben. Rad) dieſer Flucht hat dieſe Iuſel faſt 20 Jahr ang feine ſchhaffte Einwohner gehabt Sm Jabr 1654. aber haben fich die Herren ran ind Cornelius Lampfin vorgenommen/ diefe - fchöne Inſel wieder von neuem mit Volck zu befeßen/unfer - (fub favorabiliaufpicio) der Hochmögenden Herren General⸗Staden der Provintzen deß Vereinigten Niederlands: Und ſeither ı1. Jahr / da dieſe beyde fapffexe Brüder dieſes Ihr groſſes Vorhaben glüdlich vollfuͤhret/ haben fie auff ihre Unkoſten / und in ihren eigenen Schiffen/eine zimliche Anzahl wa erer Leute uͤergebracht / welche fich un. auffborlich bemühen diefe Inſel zu bauen / uũ die alte verfallene WohnStatt / ſo ihre Lands Leute vor dieſem daſelbſt gelegt / ruymwuͤrdigſt wieder auffzurichten. Herr Adrian Lampſin iſt Director der Oſt⸗ Indiſchen Compagni bey der Kammer zuMid⸗ delburg / und Herr Cornelius Lampſin / fein Bruder / welcher mit groſſem Betrauren der jenigen ſo ihn gekennet / vor kurtzer Zeit ver⸗ ſchieden/ war älterer Buͤrgermeiſter un Kaths⸗ Herr der Statt Fliſſingen / unnd flefiger Deputarus perperuus Abgeordneter der Pro⸗ dink Seeland / bey der Verſamlung der Hoch⸗ mogenden Herren GeneralStaaden der Ver⸗ einigten Niederlanden. va Shne dieſe groffe Aempter und hohe Wuͤr⸗ den / in welcher gemeldter Der bey Leb⸗Zeiten * 4. ge⸗ der Antillen Inſeln. — 28Won Gelegenheit geſtanden / und ſolche mit groſſem Rob betret⸗ ten / war er / was ſeine Perſon betrifft eines unverfaͤlſchten und freien Gemuͤthes/ freund⸗ lich und leicht zu beſprechen / ſehr eifferig die Ehr und Ruhm ſeines Vatterlandes zu erhal⸗ ten und zu vermehren/ und die vereinigte Pro/ vintzen in guter Vertrauligkeit und vollkom⸗ mener Freundſchafft der hoͤchſten Potenfaten/ fo in alter Buͤndnuß mit ihnen ſtehen/ zu band» heben, Daher es auch kommen / daß der Al⸗ lerChriſtlichſte Konig/fo jetziger Zeit regieret/ die gute und erſprießliche Dienfte dieſes würdte IR ‚gen Rathsherrn / dieer Er. Majeſt. invielen wichtigen Geſchaͤfften erwiefen / erfennend/ von fich felbften bewogen und auß fonderem Machricht/vollfommenen Macht und Köniz glicher Gewalt/ ihn zum Freyherrn gemacht and erfläret/und ihn vor einen Freyherrn von Tahago gehalten / geachtet und genennet habe tollen / und daß er vor einen folchen fich in⸗ und auſſerhalb Gericht nennen und fehreiben möge: Daß auch diefer IBürden / Tituls und DBorzug/Er/ feine Erben und Nachkommen⸗ de / ſo wohl Mann/als Weiblichen Geſchlech ⸗ tes/ vollkommlich/ ohnverhinderlich und ſtets genieſſen moͤchten / in ſolchen und dergleichen Rechten deß Adels / Anſehens/ Vorzugs und Freyheiten/ bey Kriegs handlungen nnd Adeli⸗ chen Zufammenfunfften / und anderen/ deren ſich gebrauchen / genieſſen und zu genieſſen vrlegen die andere Freyherrn in demKoͤnigreich Franckreich. Und daß hinfuͤro Er "| He Ri 3 Sr | Yiachı & Nachkommen einen gevierdten Wappen fuͤh⸗ ven folten/ in deſſen Mitte ein kleiner Schild⸗ darauff viele Lielien fiehen/einvifiret/ und mit einer perlenen Kronen gezieret iſt / wie folches auß bengefügtem Kupffer zuerſehen. Vnd ihme noch mehrere Onad zuertveifen/ hat ihm feine Majeftät dag Schwerdt an die Seiten gegürfet und zum Ritter von Acolade gemacht/ wie weitlaufftiger auß den Briefen zu fehen / ſo gegeben zu St. Germain enl Aye im Augſtmonath deß Jahrs 1662. welche mit Konigl. Hand unterſchrieben / nnd dem groſſen Inſie gel in gruͤn Wachs geſiegelt ſind / und ſolgends bekraͤfftiget und guffgezeichnet wor⸗ den im Parlament zu Pariß / ſo nachmahl von Sr, Maieftät General⸗Procurator bewilliget laut deß Außſpruchs der Befräfftigung/ gege⸗ ben am 25. May im Jahr 166.. Weil dieſe Inſel unter die Antillen⸗Inſeln gehoͤret / und indie Zahl der jenigen / ſo man auch die Inſeln Caraibes nennet / und dahero auch mit begriffen in der Bewilligung / welche die Oſt Indiſche Compagni von den Hochm. ‚Herren General⸗Staden der vereinigten Nie⸗ ‚derlanden erhalten gleich anfangs als ſie auff/ gerichtet worden/ haben die. Herren Lamſin de Orth amd Stattweſen fo fie daſelbſten auge fangen/ befeſtiget auff Einwilligen der ver- ordnefen Diredtorn der refpetive Kammern ermeldferSompagni/welche die Berfamblung von 19. reprzfentiret : wie auf dem Extract ihres &Schluffes erſcheinet / ſo gegebenam 5. —6 Tage der Antillen Inſeln. 29 | I Bon Gelegenheit E Tage deß Mayen im Jahr 1688. ine von — ben Bedingungen dieſer Bewilligung befagt außdrucklich / daß der jenige ſo zum Guvernör dieſer neuauffwachſenden Wohnſtaͤlte wuͤrde ernennet werden von den Hochmoͤgenden Herren General⸗Staden zu dieſem Ampt folte erwehlet und beſtattiget werden. Haben dem⸗ mach die. Herren Lamſin den Her Hubert vd Beveren vorgefchlagen : und als die Hochm, ‚Herren gebubrlich unferrichtet worden / von der Tapfferfeit/ Erfahrenheit/ Treue und an, dern ſchoͤnen Tugenden / mit welchen diefer E⸗ delman außgezieret / und ihn zu die ſen Geſ⸗ chaͤf⸗ ten faͤhig genug machen / haben fie ihn mit volligem Befehlich verfeben am 2, 209 deß Herbſtmonats in eben dem Jahr 65. krafft welches er dieſe Verwaltung angetreiten mit groſſem Vergnugen aller Einwohner dieſer An ſel/welche fich feines ho chweifenKegimets und aller ſchweren Gorgen / die er umb diefeg Orts beſtes und Ruhm zu ſuchen / und fie inder Ruhe und Zufriedenheit deren fie geneuſt/ zuer - halten traͤgt / zu rͤhmen groffe Urfach haben. - Man muß gefteben / daß diefe Inſel wohl werth feye bewohnt zu werden : Dann über das / was wir allbereifgefagt/ vonder gefunde Lufft ſo daſelbſt ſich befindet von der unver⸗ gleichlichen Fruchtbarkeit feinesBodens/von der angenehmen Schönheit der Baͤume fo fie befleiden/ von dem fliffenden Criſtall der Shi ſ⸗ ſe und Brunnen die fie benetzen / von den treffli chen Speiſen fo daſelbſt wachien / — dem Honig Honig und Zucker fo daſelbſt herab triefft / von en koſthahren Wahren fo man da einſamlet/ sonder Fiſcherey und Jagt / welche da gemein find / von der Sicherheit und Bequemligkeit der Hafen und Reen / und allen andern Borz eheilen fo fie berühmt machen : So iftfie auch dem feiten Lande deß Mittagigen Americz nah gelegen/ und daber fehr bequem die Handlung mitden Srankofen / Engelländern und Spar niern /welche daſelbſt wohnen/zuerhalten/wie auch mit den Aravagern /Salibern/Saraibern und vielen andern Indiſchen Volckern/ welche ihre Doͤrffer an dem Ufer deß groffen Fluſſes Orinoque nnd zulängft der Seiten deß Meers aben. Zu Verſicherung der Kauffmanſchafft / und damit dieſer Orth in den Stand gebracht wur⸗ de / daß erfich vor den Anlauffen der Wilden/ und den Einfallen anderer Feinde nit zu furch⸗ ten hatte / haben die Herren Lampfin daſelbſt 3. Feſtungen bauen laſſen / die jetzunder ſehr wohl erwahret / und zur gnügemif groben Geſchuͤtz und allen andern Kriege, und Lebens/Mitteln perfeben find / welche die Einwohner in der Ruhe zuverſichern / die auffruͤriſche Gemuͤther in der Pflicht und Schuldigkeit zuerbalten/ und den Hißgonern beß Nuhms dieſero zohn ⸗ Slatte einen Schrecken einzujagen / noͤthig ſeyn. Die vornehmſte dieſer Feſtungen / 100 e der. Herr Guvernoͤr ſ eine gewohnliche Woh⸗ nung hat/ iſt bekant unter dem Namen Lamp⸗ ſinbergen / zum Unterfcheid — | — vi] ge⸗ i der Antillen⸗Inſeln. 31 | 32 WVon Gelegenheit gemeiniglich Beveren und Belleviſte gettenne wereee. Die erſte iſt auff einen ſchoͤnen Hügel erbau. et / welcher ohngefehr 0. Schuh hoch ift/ au dem Land Lampſin/Bage genant / allwo auch der Grund zu einer Statt geleget worden / weiche den Namen der Herren diefer Inſel fuͤh⸗ ret / ünb allbereit mit einer fchonen und groſſen Waſſe außgezieret iſt/ in welcher man eine Kir⸗ che und viele annehmliche Wohnhaͤuſer mit Ziegeln bedecket/fichet/ deßgleichen fehr groſſe und ſtarck gebaute Proviant-Häufer / und an⸗ ‚dere zierliche Statt / und Privat ⸗Gebaͤue/ wel⸗ che außwendig ſchoͤn — inwendig fehr bequem find. Diele Feſtung iſt mit vier Zoliweren umbringet/ auff derer jeglichem eine Stellung unterfchiedlicher grober Stü ; Sefchuß/ welche die Statt und Das angren⸗ ende Feld befchügend / alle Schiffe fo diefen Orth zu berubren/oder ohne erlangte Erlaub⸗ nuß Bold an Land zufeken fich erfühnen / be fehteffen Einnen. 0, ©. Diefe vier Bollwerck begreiffen in idrem Ber zirck das Wacht⸗Hauß / das mit allerhand gu⸗ then Waffen außgeruſtete Zeug⸗Hauß/ das Hauß deß Herrn Guvernoͤrs/ und die Wohn⸗ platze der Officirer und Soldaten/ fo daſelbſt in Beſatzung liegen. | Die andere Feftung Beveren genanf / liegt auffeinem Felfen/demman/zu welcher Get fen mon es gleich verfuche / nicht beyfommen kan / uber dagift fie von dem Meer und ir | | 6 2 der Antillen⸗ Inſeln33 z ſuͤſſes Waſſers benetzet/ welche einen wer⸗ | ind tieffen Graben in gejtalt eines halben uds umb fie niachen. Dieſer platz iſt fo heilhafftig gelegen/ daß nach dem Urtheil ° derer / die fich auff die Feſtungs Bau—⸗ iſt verſtehen / man folchen mit geringem. often in den Stand bringen Fonte/ eine htige Armee aufzuhalten : weil fie / uber daß fie von feinem anftofenden Berg oder he Fan befchoffen werden / auch auf einen hen Selfen erbauet/ der wegen feiner natur⸗ en Haͤrte und der ungebenden Waſſern we⸗ untergraben noch geſprenget werden kann. r zu kommet noch / daß wo man in dieſelbe⸗ in will / mar uber den Fluß ſetzen / unnd ch) einen kleinen Weg welcher in den Felſen auen / hinauff ſteigen muß / welcher fo enge daß ihrer zween nebeneinander nicht gehen nen / alſo daß die Soldaten / fo den Orth vahren / dieſen Paß ohne groſſe Muh be, itzen / und den Zugang verwehren koͤnnen. eiſt gleichfalls mit groben Geſchuͤtz verſe⸗ welche von 15. biß 18. Pfund fchieffen/ und Ree und alle umliegende Oerther in Sicher⸗ halten, Hart bey dieſem Platz iſt ein Vor⸗ irg / welches eine halbe Inſel macht / auf (cher man willens iſt eine andere Statt/ erdem Namen neu Fliſſingen zu bauen. _ Die dritte Veſtung / welche man Bellevitte ‚met / beſtehet in einer Reduyten / welche zwi⸗ en zweyen Spitzen gebauet / deren Die eine von /die andere Sable genennet wird, Man a. Bov har 34 WBon Gelegenheit hat vor kurtzer Zeit dieſe kleine Feſtung geb: et/auß Urjach den Einfall der Indier in Inſel an dieſem Orth dadurch zuverbinde ann ob wol die Herren Lampfin begehre daß ihre Unterthanen in gufer Vertraulig mit dieſen Barbaren leben / damit fie befünf get / und zu der Erkantnuß Gottes gebra würden / durch alte gelinde Wege und Ehı liche Liebe/ſo wollen fie doch nicht/ daß fol 2 begehrte und erlangte Erlaubnuß deßs ©uvernörs an Landfeßen. | Was heutigen Stand dieſes Orths betr ſo berichten ung die letztere Zeitungen / ſo da kommen / daß ſchon bey 1200. Einwohner daſelbſt befinden / welche entweder mus Tab: oder mit Ingber/ oder Baumwolle / oder“ dig / oder den Föftlichen Rohren / darauß Zucker gemacht wird / umbgehen und a rflonsgen / und allbereif fechs fchöne Muͤ hahen/ auffwelchen fie diefe Zucker⸗Rohr; jtoffen/und den Safftberaußpreffen. ©ı auch gewiß/daß die Schiffe / ſo Furglich & dieſem Orth gefommen / zu Fliſſingen in Herren Ranıpfin Hauß / da fie ihre Guͤther legen/ eine zimliche Menge allerhand Wah welche in dieſer Inſel — ‚word: aufgeladen baden: Dienach kußfage verft diger Leute/vor fo frefflich und guf gehal worden / als einige andere von dergleid — / die bißher guß America Fomm PR, > z der Antillen⸗Inſeln. 35 Es iſt wohl zu glauben / daß die Guͤthe und ruchtbarkeit deß Bodens in dieſer Inſel zu en trefflichen Kraͤfften und Vollkommenheit ieſer Wahren viel thut: doch muß man auch en Fleiß und Geſchickligkeit der Einwohner jeſcs Neuen Walcheren ruͤhmen und loben/ velche / weil ſie von Ratur ſehr arbeitſam find/ md ihrer Sachen wohlwarnehmen/alfo auch ehr forgfaltig find nichtes zu unferlaffen /von - lem den jenigen was ihrem lieben Orth zum kuhm gedeyen/ und demfelben ein aufes Lob ey den Kauff ⸗ Leuthen erwecken und erhalten nag. SE — Was das Regiment dieſer Inſel belanget/ d wird die Gerechtigkeit unnd Policey weſen nit aller Billigkeit / Sanfftmuth und Selin, igkeit/fp man wuͤnſchen moͤchte/ werwaltet / yurch einen weiſen Rath / welchem der Herr Suvemor vorſitzet. Dieſer Rath beſtehet quß innen Buͤrgermeiſter / 5. Schöffen und den sornehmften Kriege » Bedienten / welche alle Streithändel/ fo unter den Einwohnern ent ringen / geſchwind und ohne langen Aufl ichub nach den guten Geſetzen und alfen 077, wohnbeiten der vereinigten Provintzen ſchlich⸗ fen undrichten. / - Die Kirchen beyder Sprachen/ fo wol Nie perlandifcher als Welfcher 7 jo ſich SHOff da⸗ felbft. geſamlet / ſind mit ihren Pfarrherrn/ El⸗ ter, Mannern und Helffern verichen / eben wie die Kirchen der Vereinigten Niederlanden/ welchen diefe einverleibet find/ unter der Dar. ni | dm wo = F — — u — B — = — — — — — — — — u — = — — — == — — —⸗—⸗ — — — — — ee . : . Zaren an Sense Sala yre oe * ke — u * — u LEE EEE tin en E - - . = — — —— — —— = — — = x " ne — — —— ———— — Den 5 z — Er a ea a ee | en en — a en — —— — —— een ſ — z * = nr ? g Pr. — we Syn une x 2 . . = , } \ ZH = * E27 \ * * Becſit ung dieſer Inſel mit Gewalt der Waſtn 36 Don Selegenheit' waltung gleicher Kirchen» Difeiplin/und Auf⸗ ficht ihrer geiſtlichen Berfamlungen, | Letzlich das gemeineStattweſen betreffend, ſo wird Fein Mufiggänger oder unnutzes Maul an dieſer kleinen Republic / fo wenig als unter den Dienen/geduldet: fondern gleich wie die Zaulheit / durch welche der Leib und das Ge, muth verroſtet / durch ein unwiderruffliches Gebot von bier verbannet; alſo werden her; gegen die ſuͤſe und angenehme Feld Arbeiten/ und allerley löblicheBerrichtungen/welche zu Unterhalt der Kauffmanfchafft dienen / Bier aufgenommen und mit Ruhm getrieben / fo wohl als bey den geſchickteſten Völckern/derer Geſchichte biß auff uns kommen ſind. — | Von der Infel.Granada, - HE Iufel/welche 12. grad und 16, minu⸗ ten hoch diſſeits deß Equaroris gelegen f/ fangt eigentlich den halben Kreiß der Antillen an. Man ſagt daß fie fieben Frans tzoͤſiſche Meilen lang/ in der Breite aber une gleich ſeye / ſle erſtrecket ſich gegen Norden und Suden in Geſtalt deß zunehmenden Mondes Die Frantzz oſen haben ſich vor ohngefehr ſechs Jahren da niedergelaſſen. Bey ihrer Ankunfft haften fie viel mit den Caraibern zu fchaffen / welche ihnen efliche Monath lang die ruhige ſtrit⸗ der Antillen Inſeln. 7 firiftig machten. Endlichen aber hatder Herr Parquet Königlicher Guvernör auff der In⸗ fel Martfinino / der auff eigene Unfoften Die Bewohnung dieſes Orths unterfangen / dieſel⸗ be dahin gehracht / daß fie ihm den Orth frey gelaſſen / in Abſehen Ihres eigenen Nutzens/ welcher vornemlich auff diefen aroffen Vor⸗ fheilgegrumdet/denfie auf der Nachbarfchaft der Frantzoſen haben wuͤrden / die ihnen in allen Noͤthen mit Huͤlff wurden beyſpringen. Die Erde daſelbſt iſt ſehr geſchlacht aller⸗ hand gewoͤhnliche Speiſen des Lands hervor zubringen / deßgleichen Zucker Rohr/ Ingber und trefflichen Tabeck. Die Lufft iſt ſehr ge⸗ fund. Der Orth iſt mit vielen quellen ſuͤſſes Waſſers / und guthen Reen vor die Schiffe verſehen. Es gibt auch daſelbſt eine groſſe Menge ſchoͤner Baͤume / derer etliche berrliche Gruchte Bu effen fragen / andere aber zum bauen der Haͤuſer fehr dienlich find. Die Fiſcherey gehet auff allen Geiten wohl an/ und koͤnnen die Einmwohner/ jo wohl was das fiichen als jagen anlangf / dep drey oder vier _ | Fleine Sinfeln/ welche man Granadin nennef/ und gegen Nord, Oft diefes Landes Itegen/ durchfüchen, Der Herr le Condte Haupt Mann auff Martinino, iff der erfte Guverndr diefer Inſel geweſen / welchem der Herr von Vaumeniereun Ampt nachgefolaet, Er hat unter ſeinem Befelch über 300, wohl verſuch⸗ ger Leuthe / welche meiſtentheils in anderen Inſeln fich [chon aufgehalten / und wohl auff A wen.; den — g T & m 38 Bon Gelegenheit fie zur Zeit der Noth den Anlauffen der Wil⸗ den/ und aller deren die fie in ihrer Ruh an Diev den Feldbau und die Waffen verftehen/ damit fem fchönen Orth zu verftören begehrn/ Wider fiehen/ und diefelbe abtreiben konnen. Der Graffvon Sexillac als er zu Paris und | anderſtwo die Trefflichfeit dieſes Orths ver nommen / bat folchen vor weniger Zeit dem Benn Parquer abgekaufft/welches dan guthe RPoffnũg macht / daß diefer Orth / der in ſo gu⸗ the Haͤnde kommen iſt / in kurtzer Zeit zimlich ooickreich/ und wegen Menge der Wahren da⸗ mit er andere orther verſehen kann / ſehr ber ruͤhmt ſeyn werde. | re er 4 Il. 3 ‘ | . Donder Inſel Bekia, | Dir Inſel liegt 12. grad und 25. Minuten don dem Æquatore gb. Sie hat 10. o⸗ der 12. Frantzdiſcher Meilen im bezirck/ und wuͤrde wohlfruchtbar genug ſeyn / wann ſie gebauet wuͤrde. Es hat daſelbſt einen gu⸗ then Hafen vor die Schiffe / darinnen fie vor den binden verfichert liegen Fonnen: weil ſie aber mit füffem IBaffer nicht verfeben/ wird fie ſelten befucht/ohn allein von etlichenCarai- bein der Inſel S Vincencü, welche zu Wellen dafelbitzu fifchen pflegen/ oder ihre Fleine®ar- El ten/ die fie zur Luſt hin unnd Wieder haben/ vum —— J * | — Bi Ivy, — Von der nfel>- Vincehtil. St Inſel iſt unter allen denen fodie Ca- ⸗ raiber befißen am volckreichſten. Sie liegt von dem Æquatore 16. grad hoch gegen Norden zu. Die jenige fo die Anl UF Ferro, welche unter die Canarıen Inſeln geht» 7 ret/gefeben haben/fagen daß diefe Sgnfelderfele IT ben an®eitaltgleich jene. Steiftbeylaufftig 8, Srankoifcher Meilen lang und 6. breit. Die Erde iſt mit vielen hoben Bergen erha⸗ "if ben / zu deren Züffen eg Ebene giebet / Die fruchtbahr gnug ſeyn wurden / wo Man fie bauefe. Die Caraiber haben dafelbften viel ſchone Dörffer/ allwo ſie herrlich und In ar» I fier Ruch leben. Und ob fie wohl aflezeit den IT Frembden mißtrauen und ihrer&chente wohl | TE wahrnehmen / wann diefelbe auff ihre Nee | konimen / fo fehlagen fie Ihnen doch nichts ab von ihrem Brod/ Callave genannt / Woſſer |, frischten unnd andern Gpeifen fo bey Ihnen Wachfen / wann folche derfelben bendthiget find : Dochdaßficeinen Taufch treffen /imd |) ihnen dagegen Meffer / Heppen/ Arte/oder ander Eiſenwerck / welches fie gern an ſich handlen / geben. Weil dieſer Orth unter allen Antillen die die | Caraiber innen haben / der näherte it an dem * * feſten Lande⸗ wo dieArovager Ihre unverſoͤhn | * liche Todfeinde wohnen/ fo pflegen — | niae | & J ee Autillen⸗Inſein39 9— 40 Won Gelegenheit niglich den allgemeinen Muſterplatz ihres WVolcks allda zuhaben / wann fie willens find dieſelbe anzugreifen, Auß dieſer Inſel ſind auch Die ſtaͤrckſten Leuthe kommen/ welche zu al underjchiedlichen mahlen in die Frantzoͤfiſche und Engelaͤndiſche neue angerichtete Wohn plaͤtze eingefallen unnd dieſelbe außgeplundert haben / wie wir an feinem Orth davon melden wollen. — — — V. | \ \ 9 Von der Inſel Barbudos. | Ft Inſel iſt gelegen zwiſchen den 13. und u 14. grad auff der Nord Seiten def Zqua- RM toris, gegen Offen der Inſeln 8. Luciz und 8. Vinccatii. Die Engelländer welche von dem Jahr 1627. her daſelbſt gewohnet / halten ihren umbkreiß ohngefehr auffas, Mei len. Sie hat mehr eine lange als breite Gr ſtalt: In dieſer Inſel iſt nur ein einig Bach⸗ lein / das man einen Fluß nennen fönfe: doch weil die Erde faſt allenthalben gleich und eben iſt/ bat fie an vielen Orthen Fiſcherweyher un) umd Behaͤlter ſuſſes Waſſers / welche den Wuangel der Springroͤhren und Sküffeerfeßen, So hat auch der groͤſte Theil der Häufer .: Eifternen/und Ziehbrunnen / welche niemahls bverxrtrucknen. BAER 1, „‚Asmanvon Anfang diefes Band bauete/ bielte man nicht gahr vielvon dem Grund — u Ä | ber der Antillen Inſeln. 41 berdie Erfahrung bat das Gegentheil erwie⸗ e fo geichlachf zu dem Ta fen/ und it de bad/ Ingber/ Baumwoll / abfonderlich aber zu den Zucker Rohren befunden worden/daß fie nach der SnfelS. Chriftophori von den Kauff- leuthen am metften beſucht wird/und die volck⸗ reichfte inter allen Antillen if. Don dem Sehr 1646. an hat man dafelbit ohngefehr 20000. Einwohner gezehlet/ ohne dieLeibei⸗ gene Mohren/ welcher Anzahl vor weit gröffer gehalten würde. - &s find viel Derfber in diefer Sinfel die man mit gutem Fug Stättenennen Tan : weilman daſelbſt viele ſchoͤne lange und breite Gaſſen ſichet welche zu beyden Geiten mit ſchoͤnen Hanfern gezieret/ wo die vornembſte Bedientẽ und Einwohner dieſes nahmhafften Wohn⸗ platzes ſich auffhalten: Wann man dieſe In⸗ ſel geſampt betrachtet / wurde man fie vor eine einige aroffe Statt halten/ weildie Häufer ſo gar weit nicht voneinander enflegen. So find auch viele derfelben auff Engellandifche Mar nier wohlgebauef: Die Kram⸗Laͤden find mif allerband Wahren verfehen : Es werden auch daſelbſt Meſſen und Maͤrckte gehalten : Und iſt die gange Inſe / gleich wie die groffe Stätte/ in viele Pfarren abgetheilet / deren jede eine ſchoͤne Kirche hat / da die Pfarrherrn / fo da ſelbſt in groffer Zahl find / den Gottesdienſt berrichten. Die vornehmbften Einwohner diefer Inſel haben fich daſelbſt feſt gefeker / und Sr 9 | id 42 Kon Gelegenheit fich fo wohl / daß fie felten diefen Orth verlafr fen/ und fich anderwerts begeben. Daruber fich dann nicht zuverwundern / weil fie haͤuffig ‚alle Erfriſchungen haben / fo auß Europa mod⸗ | gan gebracht werden /dabeneben auch unzeh⸗ ich vieler Annehmligkeiten / die dieſe neue Welt hervor bringt/ genieflen. , Witr haben auch Nachricht / daß die Leute daſelbſten fo zugenommen / daß der Orth vor die groſſe Menge der Einwohner zu enge wor⸗ den / und ſie daher gezwungen andern Platz zu ſuchen / und in dem Mittagigen feſten Lande Americzeineneue Wohnun auffgefchlagen/ welchevon Tag zu Tag waͤchſet / mif groffem Rutzen und Erleichterung diefer Znfel/davon diefe nee Bolder herkommen. a Dieſe Inſel iſt uberall beruͤhmt / wegen der groſſen Menge deß herrlichen Zuckers / den mã un viele Jahr ber daſelbſt bereitet; Es iſt zwar derſelde nicht fo weiß / ale der ſo anderſt⸗ woher komt / aber doch wird er von denen ſo ihn lautern / höher gehalten/weiler fehon kor⸗ nicht ift / weniger unreines in fich bat/ und I nach der Sauberung vielmehr übrig blei⸗ Won der Inſel S. Luciæ. FJe Frantzoſen nennen dieſe Inſel gemei Disc Sainte Aloufie,fie lieget unter den 13. grad und 40. minuten diſſeits deß Æ qua uatoris. Bor diefem wurde fie von etlich we⸗ igen indigern nur bewohnet / welche mit dem iſchfang der daſelbſt ſehr reich uf / ſich belu⸗ igten: Doch find vor kurtzer Zeit die Sram ofen von der Inſel Martinino fommen/ihne sefellfchafftäuleiften, Es hat in dieſer Inſel veen uberauß hohe und gahe Berge / welche tanfehr weitfichet / und fie die Pitons der in ©, Lırciz zu nennen pflegt; unten an ieſen Bergen hat es fchone und annehmliche bäler/ welche mit groffen Baͤumen bedecket nd mit Waſſern befeuchfer find, Man halt nor / daß die Lufft daſelbſt geſund und der Soden fruchtbar ſeye / wann der Ort nur et⸗ as mehr/ als er itziger Zeit iſt / wird entdecket u, | | Der Herr Roffelan hat den Franköftichen Bohnplatz dafelbfi angerichtet / unter dem zefelch deß Herrn Parquet / der ihn vor ſei⸗ en Statthalter dieſes Orths erwehlet; und 18 er in dieſem Ampt / welchem er wohl vorge anden/ verfiörben/ iſt Herr Brefon von Par « & iß an feine Stell fommen. Bas, VIL: Von der Inſel Martinino. Je Indier nenneten dieſe Inſel Madani⸗ Ana /aber die Spanier haben ihr den Na⸗ gen geben / den ſie noch jetzund hat. Sie iſt 4. grad und 30, minuten hoch diſſeits deß ZE- juaroris, Es iſt ein ſchon uud groſſes ga m weh der Antillen nf. 43 44 Von Gelegenheit welches ohngefehr 16. Frautzoͤſiſche Meilen lang iſt von ungleicher ‘Breite / und in den Umkreiß a5.gedachter Meilen begreift. Heufi. ges Tages iftfieeinevon den vornehmſten umt voldreichiten Infeln der Antillen. Die Frantzoſen und Indier bewohnen diefer Drth/ und haben daſelbſt lange Zeit in guter Vertrauligkeit beyſammen gelebet. Der Hen Barquet / deß verſtorbenen Herrn Defnambuı Endel/der den Anfang zu den Frantzoͤſiſcher Wohnungen / diefich in den Antillen aufge breifet/ geleget hat / wie wir hernach berichten wollen / iſt allda Königlicher Guvernoͤr / um? hat vor etlichen Jahren die Herrſchafft daſelbſ erlangt. Sie iſt unter den Antillen die allerzerriſſen ſte / das iſt / am meiſten mit ſehr hohen Bergen erfuͤllet / und unwegſamen Felſen durchſchnit. ten. Was von gutem Land iſt / heſtehet theile auß Mornes/welchesrunde erhabene Derthei ſind / von den Einwohnern alſo genennet; Theils auß Huͤgeln / ſo ͤberauß ſchoͤn find/(in der Inſel Syrach werden fie Cotieres genant) und Theils auß etlichen Ebenen und Thaͤlern/ welche ſehr annehmlich find, | Die Berge ſind gantz und gar unbewohnet/ und find der wilden Thiere / und Schlangen, deren es da fehr viel gibf / Ihr Auffenthalt Diefe Berge find mit ſchoͤnen Wäldern be decket / welche Baͤume in der Dicke und Hoͤh die unfern meist übertreffen ; und —— und a —2 eer⸗ der Antillen, Infeln. 45 zeerlein tragen / davon die wilden Schweine nd Voͤgelſich nehren. 2) Was die Mornes ud Hügel betrifft / find e meiftentheilg bew ohnet / und haben guten rund / welcher doch ſehr muͤhſam zu bauten : ann man findet derch die fo hoch und gäbe nd / daß man fchwerlich ohne Gefahr daſelbſt rbeiten kan 7 oder zum wenigſten muß man ch mif der einen Hand an einer TabackSten⸗ el/oder At eines Baums halten / daß man ut der andern arbeifen koͤnne. | Der Taback / fo an diefen erbabenen Orthen achſet / iſt allezeit beffer / und wird höher ger chtet / als derfo in den Thaͤlern und Gruͤn⸗ en waͤchſt / welche der Tieblichen Gegenwart er Sonnen ſo nahe nicht genieffen,. Daun er Tabad/ der an diefen Orthen geſamblet ird / iſt allezeit voll gelber Flecken / als wann verbranf waͤre / und bat feinen guten Ge⸗ hmack / laſt ſich auch nicht lang auffhalten. Nieſe verſtraͤmpffte Oerther find auch ſehr um. eſund / die ſo da arbeiten / bekommen cine boͤſe arbe/ und die neue Anfümlinge/fo dieſerLuft icht gewohnet / werden daſelbſt viel ehe von em Magenwehe / welches ſo gemein in dieſen snfeln iſt als an andern Orthen geplaget. Gleichwie es zweyerley unterfchtedene Bol, ker in dieſem Land hat / alſo iſt daſſelbe auch nter eine und andere — nemlich unter te Indier / die dieſes Lands rechte Einwohner nd/un die Frantzoſen / welche im HeuMonaf eß Jahrs 1635: daſelbſtẽ zu wohnen fich nie | - 46 Ben Gelegenheit gelaſſen unfer fluger Anleitung deß Herrn Def - nambuc/welcher fie von der Inſel S. Chriſto⸗ phori gefuhret / und in ruhige Beſitzung diefes Orths geſetzet/ und nachdem er ſie mit allen zu ihrem Ünterhalt und Verficherung gehörigen ESachen verjehen/ hat er ihnen den Herrn du "© Pont hinterlaffen/ daß er als ſein Statthalter daſelbſt commandiren ſolte. Das Theil der Inſel fo von den Indiern be wohnet iſt/iſt all an einem Orth degriffen/und Wwird ohn andern Unterſcheid das Cabes⸗Land genennet. J Was den Orth betrifft den die Frantzoſen innen haben / welchen man das NiedereLand nennkt/ iſt derſelbe in fuͤnff Theil abgetheilet / nremlich in die Huͤtte deß Schiffers/die Hüfte F Capot / Carbet / S. Peters Schang / und den - Prediger. In einem jeden Theil bat es cine Kirch/ oder zum wenigſten eine Sapell / ein Wachthauß und Munfterplag / umb welchen man viele fehöne und groffe Haufer erbauet/ die Wahren fo von andern Orthen hieher ge bracht / und die fo inder Inſel geſamlet wer⸗ den/ darein znverichlieffen. EEE; Das Theilder Hütten deß Schiffers / iſt von einem Hauptmann der Wilden alfo genen net worden/welcheꝛ vor dieſem daſelbſt gewoh⸗ net / und den Namen deß Schiffers / ſo ihm die Frantzoſen gegeben / zu führen ſich vor eine Ehre hielte. Er war deß Herrn Parquet groſ⸗ fer Freund / und eben der jenige / der ihme —* | ERS, eufe ) eute Vorhaben / fo fie gegen die Sransofen hmiedeten / jtefig hinterbrachte. In dem Theil der Huͤtten Capot / hat es ei⸗ efehr fchöne Savanne, (alſo nennet man die Biefen und Weyden in den Inſeln) welche uüff einer Seiten mit dem Fluß Capot genant/ uff der andern mit vielen fehönen Haufern mbfchloffen. 2. Das Theil Sarbes hat diefen Namen von en Saraibern behalten, welche vor Zeiten an iefem Ort ihrer fchonftenDörffer eins hatten / ndeine ſchoͤne Huͤtten die fie Carbet nennete/ selchen Namen fienoch jetzund allen den Oro ben geben/ da ſie ihre Berfamblungen halten. Jer Herr Guvernoͤr hat eine lange Zeit dieſen tigen Orth mit feiner Behaufung gewurdi⸗ et / ſo von gebranten Steinen erbauet / nicht heit von der Ree / nah an dein Muſterplatz / in inem ſchoͤnen Thal / welches ein groſſer Fluß / er von den Bergen faͤllt/ befeuchtet. Die Indier / die dergleichen Gebaͤue von fo feſter Materinoch nicht geſehen / betrachteten es an⸗ angs mit groſſer Verwunderung / und nach⸗ em ſie verſuchet / ob fie es mit den Schultern ewegen koͤnten / muſten fie geftchen/daß/wan - le Haͤuſer alſo gebauet waͤren / ihnen die groſ⸗ e Sturmwinde Ouragan genant / nicht ſcha⸗ enmwürden. ine i -Diefes Hauß iſt mit vielen ſchoͤnen Gaͤrten mbogeben/ welche mit fruchtbaren Baͤumen feet und allerhand Raritaͤten dep Landes zezieret find. Als aberder Herr a der Antillen⸗Inſeln. 47 — 48 Von Gelegenheit ſich vor ohngefehr zwey Jahren an dem Orth da dieſes Hauß gelegen / uͤbel befande / hat er ſolches verlaffen / und den Jeſuiten / nebenſt \ LS andern ſchoͤnen Wohnungen die darzu gehos ren/ nnd vielen Leibeigenen Mobren / ſo die Gaͤrten bauen / verehret. A Die ©. PetersSchantz tft der Orth / da je iger Zeit der Herr Gudernör wohnet. Es * J— % vi Be | hat dafeloft eine fehr gute Battery von vielem auß Eiſen gegoſſen. | Diefe Schan befchieffet die ganke Nee Ein Steinwurff von deß Herrn Guvernors Behauſung / iſt das ſchoͤne Hauß der Jeſuiten / groben Geſchuͤtz / ſo theils auß Metall / theils an dem Ufer eines anmuthigen Fluſſes gelege/ / - weßwegen dann folcher der Jeſuiten Fluß ge⸗ nennet wird. Diefesfreffliche Sebau / wel | ches im fall der Noth vor eine Feſtung dienen könte/ iſt von gehauenen und gebranten Sfeb nen/ fehr ſtarck, und fo zierlich erbauer / daß * ſich die Augen kaum genug dran erſehen Fon» nen. Die Eingange find jehr ſchon / und hat — zuringſt herumb herrliche Luſt⸗ und B qum⸗ Gärten mit allen trefflichſten Sachen/fo die, fe Inſeln hervor bringen / augefuͤllet⸗ deßglei⸗ chen vielen Pflantzen/Kraͤutern / Blumen und Srischten/ die auß Franckreich dahin gebracht worden. Ja es hat auch daſelbſt einen Wein⸗ ‚garten welcher gut Trauben / darauß man Bein gefeltert/ In groſſer Menge trager. Das Prediger Theil begreift eine grofe 5 | bene/ und viele hope Bergeinfich/an welchem © Due in groffer Anzahl gebauer ehet Zwiſchen dem Cabes ⸗Land und dem Pier beren Land iſt ein enger Orth / wo man viel Baume findet / welcher Holß fehr gut iſt den gbhack darauff zu ziehen Man bringet da⸗ felöften auch Die Rohr Her / die man umb die ‚Hütten als Paltfaden feßet/degleichen Mas - hot / deſſen Rinde zn vielen Sachen in der außhaltung vienlich iſt vr gröffe Zheil der Haufer in diefer Inſel find von Zimmerwerck auffgerichtef / ſehr be⸗ quem / und haben ein ſchoͤnes Anfeben: Die vornehmſte derſelben find auf die erhabene Oer⸗ ther /welchedie Einwohner Mornes nennen/ — * Diefe vortheilhafftige Gelegenheit dienet ſehr zu der Geſundpeit der jenigen / ſo daſelbſt wohnen/ dann die Lufft iſt bey ihnen reiner und lautereralgin den Thälern. . So vermehref auch diefe Gelegenheit die Schon. - beit aller diefer Wahnungen umb ein merclie ches /indem fie dem Geſicht eine artliche per- ſpectiv zeiget. Die heſte Reediefer Inſel iſt zwiſchen Car⸗ befund der Peters-Schant. Gie iſt viel beſ⸗ ſer verwahret als die andernin den benachbar⸗ ten Inſeln / weilfieauff die Helffte mie hoben Bergen umbgeben / fo die Schiffe daſelbſt vor den Winden verfichert halten. wiſchen Der Schiger8- Hüften / und dem Bujen/ DEN IIOR GEBE die Erg re en — — der Antillen⸗Inſeln. 49, u + I 50 Bon Gelegenheit " Ne I halte, Meil/Wegs in das Meer hinein / a der Demant genant / wegen feiner Geſtalt/ darauf fich die Vögel in groffer Menge auff⸗ halten / abfonderlich die — ſo da⸗ ſelbſt zu niſten pflegen. Es zu dieſem Felſen kommen. doch wird ſolcher R zuweilen beſucht / vornemlich zu der Zeit / wañ die junge Ringeltauben gut zu eſſen find. enge Weges oder Buſens / wo man die Schif⸗ fe binführet/daß fie dafelbft außruhen / und ger beffert werden / indem man fle auff die Seite. wæendet / biß man den Kegel ſehen koͤnne. Das Weer iſt an dieſemOrth allzeit ſtill; doch iſt kei⸗ Ne gnte Lufft da /und werden Die Schiffleuth gemeinlich von Fiebern angegriffen / welche doch nicht fonderlich gefahrlich find/ weil fol» die Kranden verlaffen. werden noch biß auff neun oder geben fonder- Seiten/oder unten auß den bochften —— vondannen fie ihr Gewaͤſſer zwiſchen den Tha ⸗ lern fortwaltzen / und nachdem fie das Land der | neßet/in das Meer fallen. Die Dertber fo die⸗ 2) nn: | Fluͤſſen nahe gelegen / ſtehen offt Gefahr uñ Ungelegenheit auß / weil ſie zur Zeit ihres I Be Satkgruben nennet / liegt ein Felß eine aͤſi fichfehr übel _ che meiftenteilg bey Veränderung deß Orths Ohne die Boche / welche zur Regenzeit mit uUngeſtuͤmm ſich ergieſſen und uͤberlauffen / bare Fluͤſſe in bieſer nfelgegelet/ welche nie · mahls vertrocknen. Sie entſpringen auß der Uber⸗ Inf Es negt auffebender Seiten / wo der Du mant⸗Felß ftehet / ein Orth in Geſtalt eines der Antillen Inſeln. 1 lauffens die Bauume mit der Wurtzel außhebẽ/ die Felſen einreiffen / die Felder und Gaͤrten perwuͤſten / ja zum offtern Die Häufer die auff der Ebene gebauet/und alles was fich ihrem getvaltigen und ungeſtuͤmen Lauff widerſetze / mit ſich zu grund ftürken. Welches dann die Einwohner dieſes Orths bewogen / ihre Woh⸗ nungen auff der Höhe der kleinen Berge zu neh⸗ men / oder ander Seite der erhabenen Oerter/ mit welchen ihre Inſel haͤuffig beſetzet: Danız daſelbſten ſtehen ſie vor der Uberſchwemmung a dep Gewaͤſſers gefichert, en Das merckwuͤrdigſte an dieſem Orth ift die groſſe Menge der Einwohner/ fo fich daſelbſt niedergelaffen/unddas Land bauen / und ſagt man daß deren Zahl jetziger Zeit von neun biß zehen tauſend Perſonen ſich belauffe/ ohne die Indianer und Leibeigene Mohren/ welche faſt in gleicher Anzahl ſich befinden. Das gelinde Regiment nnd dervorfheilhafftige Länger die» fer Inſelthut viel zum Unterhalt und Zuneh⸗ mung diefergroffen Dienge Volcks. Dana fort alle Frantzoͤſtſche un Holandifche Schiff, [4 leufe/ die in Americam fahren / richten ihren Lauff alſo an / daß ſte dieſe Inſel vor allenan- dern / welche ihnen weiter auß dem Weg gele⸗ gen / zu Geſſcht befommen/und dajeloftanlane mogen/und fo bald fie auff der Nee dieſes "th8 fur Ancker liegen / umb daſelbſt ihrer nd. thigen Erfriſchung zupflegen/ ſetzen fie diebep fich habende reiſende Leute an Land/ es ſey dan daß ſie außdruͤcklich er ſolche noch Web 2 90 * z2 Von Gelegenheit hẽ daß gantze Geſchlechter / ſo auß Franckreich gereifet/deß Vorhabens ſich in andere Inſeln / welche noch weiter als dieſe gelegen / und ihr an guter geſunder Lufft und Fruchtbarkeit deß weiter mitzunehmen. Es iſt auch offt geſche⸗ za Erdbodens im geringſten nicht weichen/ uber geben/ auffden Meer ermuͤdet und verdroffen Widerwillen und andern Ungelegenheiten / worden / und fich dafelbft niedergelaffen/damit - fienichf von neuem fo vielen Gefaͤhrligkeiten / — welche dieſe langwierige und verdrießliche Nele | fen unauffporlich begleiten/ fich unterwerffen mochten. — Aa; Unger fo groffer Menge Bold / die diefen Ort bewohnen / befinden fich viele vornehmes Standes und Wuͤrden / welche nach deme fie ibre Dapfferkeit in Srangöflfchen Kriegsdienz | jten zur gnüge fehen laffen / und zum dfftern dern Feind mit groffem Ruhm unter Augen -gangen/nunmehr ermüder * angenehmen rth zu ihrer Ruheſtaͤtt erwehlet haben. Der Herr von Gourſolas, General Lieutenant deß Herrn Gouvernoͤrs / hat ſich daſelbſten vor al⸗ len ſehr berühmt gemacht; feine kluge Anord⸗ | ' nung/Zeutfeligfeit und dienſtwilliges Gemüt [4 haben ihm die Gunſt aller Einwohner diefer - * erworben / und ein Anſehen bey allen rembden ſo hier ankommen / zuwegen bracht. Der Herr le Comte, und der. Herde!’ Oubie- se werden unfer den vornehmbſten Bedienten ſehr hoch geachtet. Der Herr du Coudre hat 1 ——— v J dafelbit lange Zeit das Richter ⸗Ampt / in en | »% r“ E4 vH i N » a N NLA. NE ’ Tall * ——— Ar — ki? — 9 J J iu 14 . ⸗ R “ e * | der Antillen⸗Inſeln. | 53 und eriminal· Sachen / mit groſſem Belieben der untergebenen / verwaltet. Sm Anfang der Befchreibung dieſer Inſel haben wir mit fleiß angemerdfet/daßdie Frans aofen und Indier lange Zeit daſelbſt in guter DBertrauligfeit untereinander gelebet : Dann wir ſehen auß den Zeitungen/ die ung vor kur⸗ — UL und den Stand diefer Inſel berichten / daß die Caraiber daſelbſt nun bey nahe vier Jahr mit den unſrigen no ſenem Kriege ſtehen; Auch von der Zeit an zu unterſchiedenen mahlen in unſere Plaͤtze einge⸗ fallen; und daß fie weder die hohe Berge/ noch die gefährliche und gähe Abaründe / noch die groffe und abſcheuliche Einöden/welche man iß daher vor eine Bormaur und untibermind- lichen Schuß / fo die ander diefer beyden Voͤlcker voneinander fcheiden/ gehalten/pabe abhalten und verhindern fonnen/daß fie unfere Leute nicht mit Ungeſtuͤmm überfallen haͤtten / und an etlichen Orten mit Brennen / Morden und Vewuͤſten biß mitten in ihre NBohnungen eingedrungen wären/ja alle Grauſamkeit / die fie auß Rachgier erfinnen moͤgen / veruͤbet / das mit ſie ihrer Unſinnigkeit ein Genuͤgen thaͤten / und ihre viehiſche Begierden erſaͤttigten. WVon der Urſach dieſer Trennung wird un terſchiedlich geredet. Etliche ſchreiben es dem Mißfallenzu/den die Caraiber daher geſchoͤpf⸗ fet / weil der Herr Parquet wider ihren Willen auff die Inſeln Granada und S. Lucie Volck gebracht / daß ſie ſich — — — I, ii weil | | | er, Be 0 weil man nicht gehalten was man ihnen ver der Meenge uns zu überfallen. Von Gelegenheit fsrochen/ aleman fich diefer Dertber bemach» figet/nemlich daß man Ihnen zur BA : je Die beſte ind angenehmfte Wahren geben wo te/ die fich biß auff 2000. Pfund und mehr ber lauffen ſolten. Andere fagen/daß ſie deßwegẽ zu den Waffen gegriffen / damit ſie den Todt etlicher der ihrigen/ fo auff der Inſel S. Vin⸗ centii gewohnet/rechen moͤchten / von welchen fie gealaubet/ daß ſie ihnen mit dem vergifftetẽ Brandwein / den ſie von der Inſel Martinino bekommen / ſeye vergeben worden. Eo bald dieſer Krieg angefundet geweſen / und die CKaraiber durch Ihre Einfälle nach Ge⸗ wonheit einen von unſern Orthen in etwas verderbet; haben alſobald die Neider unſerer ruͤhmlichen Wohnſtaͤtten und derofelben Fort⸗ gang und Befeſtigung / ein Geſchrey außge⸗ ſprengt / daß unfere Leute dieſe Barbaren nim⸗ mermehr bezwingen wuͤrden / und daß die Wil⸗ den / ſo auff der Inſel Dominica und S. Vin⸗ centii wohnen / alle ihre Bunde genoſſen von dem feffen Land dahin bewogen / daß fie ger ſambter Hand ung befriegen ſolten; und / das mir fie diefesiht Vorhaben defto leichter im das Werck ſetzen / und fich deſto mehr verſtaͤrcken Fünten/fo hätten fie ſelbſten mit den Arovageꝛn ihrenalten Feinden einen Frieden getroffen/ und alle diefe Volcker fo fehr in ihre Handel mit eingemenget/daß fie entſchloſſen waren mit der sanken Macht auffung loßzugehen / und mit Man — iR der Antillen Inſeln. 55 Man weiß zwar nicht eigendlich / ob dieſe | jemeine Berbundnüß/ mit deren uns ge⸗ uet wird/ im Werck geweſen ſeye; doch iſt piß/daß Feine groſſe und fonderliche Macht as geld gerudtet / und daß den Saraibern yder Inſel Martinino / nach dem fie ihre e Einfälle auff unfere Linder mit einigem ortheilgetban/ hernach ihre Anfchläg ſo Ur geglüctet/umd fie fo.offt von denunfrigen/ / Berkuftihrer vornembften Haupfer / per⸗ get und zuruͤck gefrieben worden / daß fie ngefehr vor zweyen Jahren gezwungen ihre irten und Dörffer verlaffen muͤſſen / und ſich die dunckele Woͤlder / und auff die Berge d Selfen/ fo kaum erftiegen werden moͤgen / eben haben. ran Alfo daß die jenige/ denen die Stärde/ Er⸗ renheit und gute Anſtalten der Frantzoſen/ ieſe Inſel bewohnen / bekant find / vor ge⸗ 6 alauben/daß wo dieſe Barbaren fich noch hlen unterfiehen ang ihren Holen hervor zu yen/umb mit den Waffen ihr. Heyl zu ver- ben/und fich der aroffen Beſtuͤrzung/ dar /⸗ ö en fie leben / zuentledigen / fo werden fie ß Roth gezwungen werden / entweder dieſe iſel gantz und gar zu verlafien / oder alle dingungen / unter welchen fie den Frieden hen mochten/ einzugeben/ und den alfen und/ den fie liederlicherweiß gebrochen/von nem wieder zu beſtaͤtigen. Seitherdiele Hitosifche defehreibungaune tenmalinden Truck fommen / haben wir ——— 00 N} I [IM se. DWonCelegenfeie . völligen Nachricht den heutigen Stand dieft gen dlich in dem andern Theil dieſes Buchs/ ‚von den Sitten und Gebräuchen der Einwo ner dieſer In ſeln handelt /gehörig ift,Avolle w ſolche mifallen ihren Umbftänden dahin ver Zhbeils von den Kriegen der Caraiber außfübr > Acherredeng ;. 2.0218. 008 — WVoon den Antillen Inſeln die fi chen nicht noͤthig haben. bluhenden Wohn Staͤtte befreffend erlanget deßgleichen wie ſelbige den Krieg mit den Sa rolbern glücklich fortgeführet: Weil wir un aber fchou allbereit zu lang in Befchreib diefer Inſel auffgehalten/ und diefe Sach e + varet haben / und in dem2o, Gapıtel def 3 | | Das 3. CKapitel. — J gegen Norden erſtrecken. Teil aber die Ynfeln/fotoir in dieſem ga pitel beſchreiben werden / weiter als die voriger gegen Norden gelegen / als genieſſen fie auck einer temperirten und etwas gelindern Lufft Sie werden auch oͤffter beſuchet als die Inſen Tahbago/ Orangda / und ©, Luciz ; weil di Schiffe / fo. auff der Inſel Martinino aufge ruhet / und nach der Inſel S. Chriſtophori ab⸗ lauffen / dieſelbigen eine nach der andern beſu— chen konnen / und doch auß ihrem Weg zu wei Ron { 4 7 Von der Inſel Dominica. ie in der Laͤuge ohngefehr 13, Frantzdiſche Meilen/ und in der groͤſten Breite etwas weni⸗ er begreiffe. Siehat in ihrer Mitten viele ohe Berge / welche einen Abgrund / zu dem nan nicht gelangen kan/ umfehlieffen / in die m Abgrund ſtehet man von der Hobe berab eo Hewurme von ſchroͤcklicher Groͤſſe undLange. Die Caraiber ‚welche dieſe Inſel in groffer Renge bewohnen / haben den jenigen fo zu Ih» »nderliche Bel deßgleichen unzehlig viel EI Iefe Fufelliegt is. grad und 30. minuten oa dem More Man haͤlt davor daß der Antillen ⸗ Inſeln. | | 57 2 en kommen ſind gahr viel zuerzehlen gewuſt on einer groſſen und ungeheurenSchlangen/ e fich in dieſem Abgrund auffgehalten. Ste ‚gten/ daß ſie auff ihrem Haupt einen glan⸗ ende Stein als einen Carfunckel von vnſchatz⸗ Ihren werth trüge; daß fie dieſe ihre reiche terde gemeinlichmit einer Fleinen ziffernden aut / gleich) den Augenliedern fo die Augen decken / verberge : wan fle aber zur Trände be/ oder mitten in diefem Abgrund ſpielte/ ſo jeblöfte fie ſolche und alg dann befamen die elfen.und alles was daher umb wäre einen underbahren Glantz von dem Feuer / das auß efer örtlichen Krohnen hervor leuchte, Der Caciqueödiefer Inſel wurde vor diefem ter den anderndiefer Bölder am meiften ge Fi a ehref Wen elegenheit ehret. Man ihre gange Macht / wider Die‘ Arovagerihre Feinde von dem feiten Landt / zu Feld zuge / führefe diefer den Vortrab / und war nit etlichen ſonderbahren Merckzeichen ⸗ die er an feinem Leib hatte bezeichnet. Und noch heut zu Tag / Wirder unter die Zahl der Fuͤrſten diefer Barbart gerechnet/welche ſelb⸗ jte ihn fo hoch verehren / dz fie ihn oft auf ihren Echultern in einem Seſſel tragen / wann er rehmlich ihre Oaſtereyen und andere offente. liche verfamlungen mit feiner Gegenwart JJ en ne a a Warn die Frantzdiſche Schiffe bey diefer Inſel vorbey geben / flehet man alſo bald viele Sauors, inderen jeglichem 3. oder 4. Andier auffs Höchfte find/ welche berbey Fommen/ amd die Hauytleuthe der Schiffe bitten / in den guthen Reeden die fie Ihnen weyſen ihre An⸗ der auszutverffen: oder biefen ihnen auffe wer nigftevon den Fruͤchten ihres Landes an /die fie mit dringen / und wann ſie etliche von den Hauptleuthen und andern Bedienten vereh⸗ ret / ſuchen ſie die übrige gegen etliche Sa⸗ chen / die ihnen gefallen/ Zuverthaufchen. ER Die jenige 7 denen diefe ſchoͤne Inſel ſon⸗ derch bekand / verſtchern vns daß ſie unter gb Ten Mtillen eine von den beſten / und am wur⸗ pigftenint/baßfle gebauet werde wegen Der - herzlichen Thaler und groffen Edenen/fo un ten anden anmuthigen Bergen — welche / , » fie gleichfantmiteinesprächfigen, ohne zieh⸗ yen ; Weil auch diefer Orth mehr. ale — A | ande⸗ der Antillen ⸗ Inſeln. "9 anderer mit vielen ſtarcken Quellen erfriſchet ſt / die uͤberauß bequeme Bäche und Fluͤſſe de ſelbſt machen. Man halt davor/ daß etliche bornehme Leuthe verſuchen wollen/ die Carat- ber eheſtes dahin zubewegen / daß fie andere/ Ihnen in ihrer füffen und ſtillen Ruh / deren fie daſelbſt genieffen/Sefellfchafft zuleiften / an⸗ nehmen mochten. = Won der Inſel Marigalante. an ſetzet dieſe Inſel gemeinlich 15. grad und 40. Minuten hoch. Das Land iſt giemlich even und mit Waͤldern erfuͤllet / welches ein Anzeig ift daß es nicht unfrucht, Jahr feyn wurde / wo man es bauefe, Sie iſt aAlezeit von den Indiern beſuchet worden / fo vohl wegen deß Zifchfangs/ als Bauung der leinen Gartlein/ſo ſie daſelbſt haben. Die letzte Zeitungen fo wir auß den Antil⸗ en bekommen / bringen mit / daß der Herr D’ Jouel, Gouv ernor auff Gardeloupe / dieſe Inſel erſt neulich mit Volck beſetzet /-und da, elbſt eine Schantz bauen laſſen/ etliche Indier bzuhalten / die ſich die ſem feinem Vorhaben viderſetzen wolten / und 20. Mann / ſo er vor⸗ uf dahin geſchicket / das Land allgemach zu rkundigen / getoͤdtet hatten / daß er auch die⸗ es Zufalis wegen ohngefehr 300,.dabin abge⸗ rdnet / die fich bey Nacht in ein gro ſſes Schiff ag auf Ne ker Zara bie fo ai l die Schantze genug befefti halten / fagen daß fle unfehuldig an. diefem N 33060 der Inſel Dominica und Garde⸗ 'l | nah aneinander gelegen / welche man insge⸗ unbewohnet. ee worden. Die Saraiber von der Snjel Dominica / umb die” Freundſchafft mit den Einwohnern in Sar- deloupe/ alsihren naheften Nachbaren / zuer⸗ Todſchlag jeven/ und haben ſie deßwegen bey dem Herrn d’Houelentfchuldiget/vorgebend ' daß folchesvon ihren Volckern / die auff den } andern Inſeln wohnen / geſchehen. — WR III, + X h Von den Inſeln / die Heiligenger nandt / und der Voͤgel Inſl.. oupe / find drey oder vier kleine Inſeln ſehr —— 7— — mein die. Heiligen nennet. Sie ſind in glei⸗ cher Höhe mit der Inſel Marigalante / gegen Niedergang gelegen / und biß daher wuͤſt und N \ N N Die Vögel Infelerfreitetfich noch weiter als die Haligen- Infeln gegen Niedergang. Man fererfie is. grad und 45. Minufen über den Equatorem. Giewird alfo genennetwer gen Menge der Bögel/diedafeldit biß auff de. Sand und andem Ufer deß Meers niften.Dier ſe Bögelfind meiftentheils leicht mit dẽ Haͤn⸗ | den zufangen / dann weil ſie felten Zeure fi 46 fürchtenfie fich nicht ſehr. Dieſes Land ua | wa | ER nie⸗ J J Der Antillen Inſeln * nieder / daß man es kaum ſiehet / man fen dann ziemlich nah darbey. J Von der Inſel Deſiderada. 1 De demChriftophoroCo- doch im falldie rigen fo darauffeftellef/verfichert ſeyn / daß e/fo die Wahren nehmen / auff beftimbfe sitfich mit der Bezahlung einftellen/ und fol eumb den Preiß/welchender Herr Oouver⸗ Dieſe rauff | chlagt / bezahlen. da Antillen⸗ Inſeln yen / ſo zwar ſchlecht / 3 72 a nn N Von elegenhet Dieſe Inſel iſt daherum deſto mehr borik fer/daß fie — einen — * ondert iſt von der Inſel 8. Chriftopha welche die ie und Allerberüpmtefte un allen Antillen / und das Haupt derandern. Weilen wir nun den meiſten Theil dieſer? fen anfrdas Eingefte befthriehen / iftesbilh daß wir von diefer etwas weitlaufftiger Be deln. Wollen derowegen ein abſonderlich pitel davon machen / wie dann die Sahe Muͤhe wol werth iſt. Sr ' Re: Dası. Capitel Von der Inſel S Chriſto⸗ phori inſonderhet. ax FYI IfelS.Shriftoppori iſt von Shrifl phore Columbo alſo genennet worde welcher/ als er fie fo frefflich befunden / hab wollen / daß fie feinen Namen führen folte, Darzu ihm dann auch Anlaß gegeben/eit von den Bergen dieſer Inſel / der auff fein. SDipffel/als auff ſeiner Schulter / noch ein ‚andern kleinern Bergtraͤgt / gleich wien den. H. Chriſtoffel zumaplenpfleget/inGefk: ale unfern Heyland als A N ‚nes Kind aufffeinen Achſeln trägt. Die ſel liegt 17. grad und 2g.minuten hoch, Es iſt der Orth dadie General, Souvern re der Srangofenund Engelländer denen 1 > mie neifte Theilder Antillen zuſtehet / ihren Sitz aben. Der Herr dePoincy , Ritter deß Jo⸗ mniter Ordens von Jeruſalem / etc. verwal⸗ ct das Königliche Statthalter ⸗/Awpt nun ⸗ ehr bey 19. Jahr lang. Und findet man in einer Perſon alle Klugheit / Tapfferkeit und Erfahrenheit / ja alle hohe Tugenden / die zur Vollkom̃enheit eines beruͤhmten Soldaten er» ordert werdẽ. Die Inſel hat ihrẽ itzigen Wohl⸗ tand darin ſie fich befindet/ Vorſorg uñ dem Berſtand dieſes tapfferen Herrn zu danden: Dann nach dem er ſie als eine Wuͤſte gefundẽ / hat er ſte mit vielen herrlichen Gebaͤuen auß⸗ geſchmuͤcket: Erbatflemitallen Gachen/fo ur Lebens/Unterhaltung noͤthig ſind / verſehẽ: Er hat eine groſſe Menge allerhand Volcks dahin gezogen / welche dafelbit in ſuſſer Ruhe unfereinander leben / und hat in diejer Inſel die gröffefte und frefflichfte ABohn - Stätte auffgerichtet / fo die Frantzoſen jeßiger Zeit aufferhalb- Sransreich haben. Er erhaͤlt die⸗ fen Orth durch die gufe Policey und Kriege” Difeiplin, Er verwaltet gegen allen feinen ine · | tergebenen die Gerechtigkeit treulich / in dene er ihnen deßwegen einen Rath auß Den vor⸗ nehinften Leuten beſtehend vorgeſetzet. Er ſor⸗ get auß milder Liebe vor die Armen / Krancken und Waiſen Kürglich/er ſpringt allen Ein⸗ wohnern dieſer Inſel in ihrer Noth bep/indem er ſie von dem ſeinigen / und durch ſeine gu⸗ te Ordnungen und Haußhalten erhaͤlt / und feinem aa iſt, Die Dale Bu der Antillen Inſeln. „4 on Selegenheit den fo ihn befüchen bewirthet er auff das aller koͤſtlichſte / und empfänger mit groſſer Freund⸗ ligkeit alle die welche an feiner Inſel anländen, Gem Haußweſen wird ſo oröchtlich geführet/ daß man es nicht gnug loben Fan, Zur Frie⸗ dens: eit ſelbſten ſiehet man da die Rriegsiubung gen treiben: und iſt dieſer Orth allezeit cine Schul der Hoͤffligkeit und aller Tugenden, Aber der Kriegsrdifciplin halter feharft/pamit Die Inſel in guter Derficherung bleibe / dem Feind ein Schreden eingefagt werde / under auffallen Fall feinen Bundsgenoffen Huiff zu⸗ ſchicken koͤnne. Er ift Schiedsmann in allen Zwiſpalten fo unter den benachbarten Bl dern entfteben/und lebet allezeit mit den Enz. gellandern durch feinen hohe Berſtand in voll kommener Vertrauligkeit / indem er fie durch jeinerare Tugenden reißet/ daß fie ihn ehren/ und feinen klugen Anſchlaͤgen und Meinungen Beyfall gebẽ. Er kan in gar furker Zeit etliche Lompagniẽ Reuter uñ ohngefehr z. diß 000. Mann Fußvyolck auff die Beine bringen. Schließlich laͤſt er fich angelegen ſeyn den Frantzoͤftſchen Namen in vielen Inſeln außzur breiten/ in denen er, Wohnplaͤte auffgerich ⸗ tet / die noch auffden heutigen Tagblühen. Er baf auch Leuthe in dag feſte Land Americæ/ an den Orth Cap de Nord genant / geſchicket⸗ die mit den Indiern in Handlung ftehen / und den Orund au einer groffen Wohnſtaͤtte legen Fönen/weildiefer Orkdafelbft den Eingang in ern groffes und treffliches Land oͤffnet. — aben / — der Antillen Inſeln. — hen eine Unmoͤglichkeit zu ſeyn erachtet wei⸗ ortzufahren / und unſere Augen nicht eine itlang auff einen ſo würdigen General zu⸗ erffen. Nun wollen wir weiter in Beſchrei⸗ ma der Inſels. Cbriftophorigeben, Es Hat ſolche ohngefehr 25. Frantzoſiſche teilen im Begriff. Weil die Erde leicht 1 ſandicht iſt / ſo iſt ſie ſehr bequem allerhand richte deßLandes hervor zubringen / ja auch ele ſo in Europa zuwachſen pflegen. Sie in der Mitten mit ſehr hohen Bergen erha⸗ n / von denen unterſchiedene Bäche herab eſſen/ welche zuweilen fo geſchwind / von den elen Regen fo auff die Berge fallen / auff⸗ hwellen / daß man es anderen Seitenundin n&benen nicht wahr nimmet / und daher off on diefem Gewaͤſſer / welches fich plöglich ‚gieffet/ überfallen wird, Die gankegnfelift in vier Orth eingetheie t / deren die Frantzoſen zwey und die Engel ⸗ nider zwey innen haben: doch alfo/ / daß man on einem Orth zum andern nicht durchge en kan / man gehe dann auff dieſer oder je- or Bölder Gebieth. Die Engellander ha⸗ en in ihrem Theilmehr Heinere Slüffe als die srantzofen : doch Haben diefe hergegen mehr ben Land / und einen Grund fo zum bauten ehr bequem, Die Engellander find auch iu iel ſtaͤrckerer Anzahl als die Srankofen: aber iehaben Feine fofeite Plägeaurverficherung/ ind auch nicht fo wohl bewaffnet. nt SD Die - - zuderandernübergefebtwommen. 76 VonGelegenhiit 2 Die Frangofen haben vier Schanken / mit vielem groben Geſchuͤtz verfehen/ Die fehr tseif in das Meer ſchieſſen / die Schang fo auff der Epitzen deß Sandes liegt/ iſt regular befeſtiget gleich als eine Burgfeſtung. Bi echft diefer iſt die vornehmſte die jo ander Ree oder andem niederen Land gelegen. Es ſind zu Tag und: Nacht Compagnien Soldaten in allen beiden/ Wwelche guthe wacht halten. Damit auch die Orfherin mehrerer Gicherhet gehalten / und aller Unordnung vorgebeuget werde / welche unter dieſen beyden Boldern fich erheben mög» ‚te/fo halten jedwedere am Eingang ihres Pläße eine Wacht / diefäglich abgelofer und erneitz ret wird. Die Engellander haben auch auff ihrer Seite zwey feffe Orther/ eines — Die groſſe Reede/ das andere einen anderen Ab⸗ gang / fo nab an der Sandes⸗ Spihen ger Des en VL ae Es hat dieſe Inſel eine ſchoͤne Galkgrube/ welche an dem Ufer deß Meers in einem Buſen iſt / Nicht weit davon iſt eine Spitze deß Lanz des / welche ſo neh auff die Inſel Nieves ſtoſ⸗ ſet / daß der durchflus deß Meers —— Orther unterſcheidet / nur ein Flein viertheil einer Frangöifchen Meil lang ift/ alforwar fich etliche gefunden /die vor dieſem von einer Inſel Man haͤlt davor daß die Inſel S. Chrifto- photi eine Silbergrube hab: aber / gleich wie In > DeGSalkgruben/IBälder/Reeden/und Berg- wexrrle beiden Völkern ing BEI BUNEPONG * der Anrillen⸗ Inſeln. als iſt niemand der groß darnach ſche. Zude⸗ me fo gebörefein groſſes Vermoͤgen und uner⸗ erhörte Anzahl Leibeigener dazu / dieſes wercks ſich zu unterfaͤngen. " Dierechte Sılbergrub in dieſer Inſel iſt der Zucker. Man Fan gahr leicht zu Land diefe ganke Anfelumgehen/ aber mitten durch kan mannicht fommen/ wegen der groffen und hohen Berge / welche in ihrem Buſem erſchreck⸗ liche AWgrunde und Quellen warmes Waſſers einfchlieffen. Es gibtauhSschwefeldafeltfi/ / [2 daher der Berge einer der Schwefelberg ger nennet wird. Bon dem Fuß diefer&eburge/ mann man es nach dem Umfreiß von auſſen nimmet/ erſtrecket fich der gantze Bodem die ſer Inſel allgemaͤchlich abhangend biß an das Dfer deß Reers / von ungleicher Breite /nach dem die Berge mehr oder weniger auff die Sei⸗ fen. deß Meers zuſtoſſen; oder das Meer ſich hervor thut / und das Land gegen die Berge ein⸗ gefchloffen haͤt. Die gantze weite und brette deß anthen Lande fo gebauet iſt / biß an die rauhe Seiten der Berge / iſt faſt gllenthalben in unterfchiedene Felder abgetheilet / durch Welche miften durch ſchoͤne und breite Gtraie fen gehen / dienach der Schnur gezogen find/ ‚fo viel die Ortber-zulaffen wollen. Der erſte ‚gemeine Weg fängt ohngefehr 100. Schrift ⁊ und hoher biß auff das dritte und vierte Feld/ Yon welchem man die niedere Wohnungen ._ ..989%0.° uber mm : uber dem Ufer dep Meerg an: der ander 3. oder 400. Schrift höher / und alfo immer hoher er RT =- ge | — —— men 1 7 Bonelegenheit. x 739 — — — — 7 uͤberſtehet / welches überauß artlich in dag Srficht Beben, N ag Icdes Feld / welches die Berge umgiebt gleihfam alsein Girtelder entiveder gröffer oder Feiner ift nach dem er nehmlich mehr 02 dar weniger von dem Berg entfernet ligt / bat such feine Fußwege / die als eben fo viel J werchgaßſen / einen fꝛeyen zugang den jenigen laſſen / die entweder Höher oder niedriger Wohnen: und diefes mit einer folchen gleiche foͤrmigen Geſtalt / daß / wann man die Anfel umſchiffet / nichts anmuthigers zufehen iſt⸗ ale dieſe liebliche Gruͤne von fo vielen Bälle men / die auff beiden Seiten der Wege ſtehen/ und die Grentzen ſind/ ſo eine jede Wohnung vonderandern ünterfcheiden. Das Seficht laͤſt fich nicht ermuͤden in Anſchauung diefeg .. 2andes, Hebtman dieYugen in Die Höhe/ ſo fiehet man die hohe Berge/ welche mit einer © ewigen Srünebefröhnet /und mit koͤſtlichem ‚Holt bedecket ſind. Schlagt man dan folche etwas nieder / fo wird man der Gaͤrten ger wahr / welche ihren Anfang don den Geifeh der Berge / da man noch hin kommen kann⸗ nehmen / und fich von daran durch einen allge» mächlichen und fanfften Abhang biß an dag Ufer deß Meers erſtrecken. Die fchöne®rüne deß auffichieffenden Tabads fo nach der Schnur gepflanget/ die bleiche Gelbe der Zu⸗ der Rohr wann fie zeitig ſind / und die duncke⸗ le Gruͤne deß Ingbers und Parares, machen eine ſolche veranderung derLandſchafft und an | ee 5 en ..: Antillen⸗Inſeln. 29 muthige vermiſchung der Farben durch einan ⸗ der/ daß man nicht ohne zwang ſeinerSinnen HieNugen davon abhaitẽ Fan. Ja was das Ge⸗ ſicht noch mehr ergetzet / fo find mitten in jede weder Wohnung oder Garten etliche ſchoͤne Häuffer auff unterſchiedliche Arth gebauer. Sonderlich die fo mit rothen oder bleyfarben Ziegeln dedecket / geben diefer lieblichen Ser gend einen groffen Olant: und weil die Inſel Yon dem Ufer anfich allezeit erhöhet / als verz indern die vordere Gebaue nicht das Seficht in Anfchauung derjenigen fo weiter hinein Ye Tegen/ fondernman fichet in einem Augend ick alle dieſe ſchoͤne Abtheilungen; alle Siehe ‚welche gleichfam Spatzier⸗gaͤnge in einen? Ruft-Sarten zu ſeyn fcheinen ; alle diefe Ein⸗ ‚faflüngendervielerley Arth Baͤume / alle dieſe Gaͤrten / darinnen allerhand Fruͤchte in rich⸗ tiger Ordnung gepflantzet ſtehen; und alle die⸗ feartliche Gebaue / welche nieiſtentheils ohn⸗ gefehr hundert Schrit von einanderliegen: Ja wit einem Woꝛt / alle dieſe anmuthige Sachen fichet man alle auff einmahl /daß man in Wweiffel ſtehet und nicht weiß auff welches man die Rugen zu erſt oder zu letzt wenden ſol. Zu deſto gröfferer Bequemlichkeit der Ein⸗ und geringer Muͤhe ihrer©efchäffte/ ſt es nothig / daß ihre Haufer voneinander ab» ‚ gefondert/und mitten auff dem Land welches e bauen / ftehen: dochthaben die Frantzoſen ohne ihre alſo zerſtreuete Wohnungen in ih⸗ rem Theil deß ar Landes noch eine Du. bone N i wege/ 2 PVonGeleg — x Khöne Statt erbauet / derer Haͤuſer von ge⸗ brandten Steinen und Zimmerwerck gebauet find/undvon Tagzu Tag zum hmen.Duſ⸗ Statt liegt nah ander Reewo dir& chiffe ge⸗ gemeinlich vor Ancker liegen Alle vornehm⸗ ſte Kinwohner der Inſel unnd frembde Kauff⸗ uthe haben daſelbſt ihre Häufer,/ darin ſie ihre Wahren auffheben. | — Man finder bey den Frantzoͤſiſchen und Hol⸗ landiſchen Kauffleuthen ſo da wohnen treffli⸗ Sen Wein/ Brandfewein/ Bier / allerhand " fidenegeugund wuͤllene Tücher/ fo vor diefeg Land dienen / ja alleg was zur Ergeglichfeif iſt J | und unterhaltder Einwohner noͤthig iſt/ ob es ſchon nicht in der Juſel waͤchſet / und dieſes alles hat man um eiden billichen Preiß /unnd . bverhandelt es gegen andere wahren ſo in die⸗ fen Land wachſen. Inn eben diefem Orth wohnen Die Handwerckesleuthe / fo untere ſchiedliche Handwerck/ die zur unterhaltung. deß Handels und bürgerlicher Gemeinfchafft nutzlich find/trciben, Weiter fichet man das felbjt ein Rathhauß und cine fchöne Kirche/ welche eine groſſe Anzhol verfamleter Leuthe in ſich begreiffen Fan, Dieſes gantze Gebaͤue ft von Zimmerwerck/ und ſtehct auff gehaue⸗ nn Grund⸗Steinen erhaben, An ſiatt der Glaßsfenfter hat es gedrchete Gitter oder Ser ramfe. Die Fürfte des Tachs iſt yon dreyen Bicheln/ damit der winddeffo leichter abftoß fenfönne/unddas Tach felbft it mif rothen Zilegelſteinen gedecket. | | Ye 2 Ver Antillen Inſeln. Die Rapuziner haben diefe Kirche efliche | * innen gehabt / und dem Gottesdienſt der antzoſen vorgeftanden/aber im Jahr 1646. find fie auß gemeinem Gutduncken der Ein⸗ wohner diefes Ampts uͤberhaben / und ihnen von denſelben ein hoͤfflicher Abſchied und Urs laub gegeben worden / hergegen die Jeſuiten und Tarmeliten an ihre Statt kommen / wel, che itzunder daſelbſt durch vorſorg und freyge⸗ bigkeit deß Herrn Generals und der Einwoh⸗ ner ſchoͤne Hauſer und guthe Wohnungen ha⸗ ben/ fo von einer groſſen Menge Leiheigenen/ dieihnen zugehören und fle mit nothigem und ehrlichen Unterhalt verfehen/ bedienet und ın acht genommen werden, P. Henrich du Vi- vier iſt der erſte Rector deß Collegii der Jeſui⸗ ten geweſen / welcher durch feine Sanfftmut und freundliche Gefpräche das Hertz allen Srantofen/die auffder Inſel wohnen / adger wonnen. a Es hat auch der Herr General an einem ſehr gefunden Orth ein ſchon Kranden- Hauß qgußh bauten laffen/ wo die Kranden/ fo die mittel nicht haben in ihren Haͤuſern ihrer Heilung zupflegen / dedienet / erhalten / wand. von den Medicis und Wundaͤrtzten biß zu: wiederer⸗ laugter Geſuudheit beſuchet werden. Es werden auch die Frembden / fo auff dieſer In⸗ ſel in Keanckheiten fallen / dahinein genommen. Deß gleichen hat gedachter Herr Anordaung | gemaͤcht / daß die Weyſt in ehrliche Haufen ver Me WEB: 7 S- dr. | da BenÖekegenheie, eingethan und aufffeine Unkoſten unterwiefen . ; * Iauh ernebrefiverben. „una a „Unter den ſchoͤnen / groffen und ſtarcken Se⸗ baͤuen / welche die Frantzoſen und Engellaͤn⸗ der an vielen — der Inſel auffgefuͤhret / behaͤlt dag Schloß deß Hertn Generais de Poincy ohne zweiffel den Vorzug / und gehet allen andern weitvor/defwegen wir dann fols ches etwas genauer betrachten wollen. Es iſt dieſes Schloß an einem friſchen und geſunden Orth gelegen / an der abhangenden Seiten eines ſehr hoben Bergs fo mit groffen Baͤumen bedecket/ welche ihrer immerwehren⸗ den Gruͤne halben überaus anmutig anzuſe⸗ hen ſind. Von dem Ufer deß Meers iſt es eine gahr kleine Frangöfifche Meile entlegen, Auff dem Wege der von da an gehet und allgemach fidy erhöhet/ / ſiehet man ſchoͤne Häufer / die etlichen von den vornembſten Bediensen und. Einwohnern diefer nfelzugebören : und fo bald man von dem Niederen⸗Land kommet auf ‚die Seite eines Fleinen erhabenen Orthg / der. vor dem Schloßlieget/ gehet man auffdaffel- beaudurch einen geraden und breiten Oang/ Welcher zu bepden Seiten mit Pomeranken und Citronen⸗Baͤumen befeket / die gleichſam als Paliſſaden ſind / und den Geruch und das Geſicht recht verwunderlich erlaben. Weil dieſer ſchoͤne Pallaſt fo überauß herrlich indie Mugen ſtehet / iſt esnicht möglich / daß man folche davon adbaltenfönte, ja Seine Geſtalt iſt faſt viereclicht/ et ! | u ce Bar. Antillen · Inſeln ſchoͤnen gleichrichtigen Stockwercken / und nach den Geſatzen der trefflichſten Baukunſt erbauet / nach welcher auch die gehauenle und | re miteiner füglichen®efchi- igfeit ſehr wohlauffeinander gleichen, Die Seite ſo man zuerſt fiehet /und gegen Aufgaug ‚gelegen ift/hatvor ihrem Eingang eine breite Treppe/ von zwey Reihen Staffeln/ und einer ſchoͤnen Bruffwehr oben auff; Die ſo gegen Niedergang ftehet/ift auch mit einer Treppen gezieret / die der erſten gank gleich iſt; auff die⸗ der Seiten hat eg auch eine fchöne und ſtarcke Duell /fo ihr Waſſer durch. Spring Röhren ineinen Kaſten wirfft/ welches hernach von dar an unter der Erden an unferfchiedene Orth zum Gebrauch geleiter wird, e Shake und Kammern find fehr liecht und hell; die Böden find nach Frantzoͤſtſcher Arth gemachtvon rothen / feiten und glatten Holtz / ſo gutes Oeruchs und auffder Inſel ge⸗ wachſen iſt. Das Tach iſt platt und eben. ger _ Bauct/von welchem man das ſchoͤnſte und lieb ⸗ lichſte Außſehen bat / das man ſich wuͤnſchen > Die Senfter fiehen in äierlicher Ordnung außgetheilet / von der Geiten fo gegen Morgen liegt fiehet man zulängft deß breiten Oangsin die fchönfte Thaͤler / welche mit Zucker - Robr and Saba Dept find. Bon der Seiten gegen Abend ftoffet das Geſicht auff einen - Berg/welchesnicht allzuweit von dem Schloß gelegen / damit die, Herrligkeit und Vollkom⸗ ——— a) mem 5 8 Don Öclegenhiie |... menbeifdeffelben/indeme man davon die Zier⸗ de deß Berges entdecket / nicht verringert/ ſon⸗ doerr deſto mehr erhaben würde, Belangend die Seiten gegen Mittag und Mitternacht /uͤ⸗ berſie et man daſelbſt einen groſſen Theil der Inſel / deßgleichen die Höffe und Gebaue/ au⸗ o alle noͤthige Aempter find / fo zu diefem ſchonen Haufe gehören. | —5— 7, Der Platʒ jo ʒwiſchen dem Schloß und naͤh ſtten Berge liegt / iftzu einem Ichönen Garte emacht worden / der mit groſſer Sorg unter, J Baltentird, Erift meiftenfheils mit uchen⸗ Kraͤutern verfehen/ und mit Laͤndereyen gezie⸗ u —— den trefflichſten und rareſten Blu⸗ men erfuͤllet / welche von klarem Springwaſſer betetzet werden / das von den Seiten def Ber⸗ ges herab quillet / und ohne ſonderliche Kunſt mitten im Garten/ nachdeme es unter der Er⸗ — —* Bingeloffen / stemlich Hoch in die Höhe DDieſes prächtige Schloß iſt fo wohl gele⸗ gen / und wird von den kühlen Winden/dievd un Dem Bergeber/und von Auffgang / ( welcher Wind dergewöhnlichfte im Land iſt /) blaſen/ "I. angenehm durchwehet /daß man in der groͤ⸗ ſten Sommers⸗Hitze daſelbſt einer lieblichen und temperirten Lufft genieſet. Es iſt uͤberauß luſtig/ wann man an eine ffentlichen Freuden⸗Feſt in der nfel Freude luer anzündet/ wegen erlan fen Berichts Im aince und andern glüdlichen Fortgangs der fegreichen Waffen Ihrer Königlichen — | k En 8. 1 | 85 Nat von Franckreich. Dann fo laſſen die helle * per Antillen Inſeln. Trompetlten und Schalmeyen zu oͤberſt auf der Ebene deß Schloffes ihren froͤlichẽ Schall bören/alfo/daß die benachbarte Berge / Huͤgel and Walder auff dieſes laute und ſcharffe Ge⸗ tuͤmmel einen Widerſchall geben / und ein an⸗ nehmliches Eecho machen / welches auff der gantzen Inſel und ziemlich weit in das Meer hinein gehoͤret wird. Alsdann fichet man auch oben auff den Huͤgeln / und an den Fir u fern der hoͤheſten Stodwerde die Wappen mit den Sransöfifchen Lilten/ debaleichen die Fahnen und Standarten/dieder Herr Gene⸗ ral von den Feinden erobert. Auff der einen Seiten dieſes Hauſes ſtehet eine ſchoͤne und groſſe Capell ſehr zierlich auß / gebutzt / wo die Allmoſen⸗Pfleger deß Herrn enerals das Ampt verrichten. Dieſem nechſt folgen die Aempter und Wohnungẽ der Hauß⸗ leute nacheinander / welche in zweyen Behau⸗ ſungen begriffen/ jo gleichfalls von gebrand⸗ ten Steinen erbauet. Auff der andern Sei⸗ ten/jedoch etwas weiter/fiehet man anf einem erhabenen Orth den Platz / wo die leibeigene Mohren in unterſchiedlichen kleinen von Holtz und gebrandten Steinen auffgerichten Haͤu⸗ ſern wohnen. Man hat dieſem Orth den Na⸗ men der Statt Angola gegehen. Es iſt aber dieſes Schloß nicht allein Ruͤh⸗ mens wuͤrdig / weil es eine geſunde Lufft hat / uͤberauß wohl gebauet iſt / deßgleichen wegen der erfriſchenden Waſſerquellen / der ſchoͤnen — D vij Be 8 Vonelegenhiit Vaͤrten fo eg umbgeben/der geraden Und brei⸗ ten Eingänge die dahin geleiten/der Bequem⸗ ligkeit uuterſchiedlicher Nempter mit denen es bvedienet iſt / und aller anderer reicher Zierden halben/ mit welchen «8 außgefchmücker; fon, > dern. auch weilen es mitReduten befeſtiget/mit groffen metallenen Geſchuͤtzen und einem teug⸗ hauß verſehen / in welchem allerhand Ru ſtun⸗ gen und ein groſſer Vorrath von Kraut und oth zu inden. a ‚Jedoch wuͤrde es nicht genug ſeyn zur Voll⸗ kommenheit dieſes herzlichen Hauſes / daß es alle erſtgemeldte feltene Vortheil beydes von der Natur und der Kunſt in fich begeiffe/ wann es nach allen dieſen Sachen an einem wüſten/ durren und unfruchtbaren Orth gelegen waͤre⸗ und die nothwendige Lebensmittel anderſtwo⸗ J her / als von dem Land ſo es umbſchleuſt⸗/ er beſtteln muͤſte. Auch diefen Fehler hat es nicht/ m _ md findetfich die Schoͤnheit mit der Nutzhar⸗ m Eeit/ durch eine recht wunderliche Vertnuͤpf⸗ 1.1 füng/vereinbahret. Dann man fiehetvon oben: au feinen Fenftern in demuntern Hoffedrep Zucker⸗Muͤhlen / darauff die Zucker⸗Rohr zer⸗ ſtoſſen werden / welche Ihrem Herrn einen ge, wiſſen und ſo groſſen Gewinn eintragen / daß mnau ſolchen wohl mit dem jenigen / fo guß den | edelften und beften Herrſchafften in Franck⸗ reich geſchoͤpffet wird/ vergleichen Fan. Was die Zucker⸗Rohr betrifft / werden diefelbe auff den umbliegenden Feldern/ da fie recht wun⸗ derſchoͤn hervor wachſen / eingefamler, — | x Ton, ee i = — wu en. - = _ — — — — ir — — — => an an Ze — nn nn emo or = — ZZ ——— — — —— — nn ne m asien a en e De : R i = — — — — — — — — u ce ie Dr an — — nr > we x. . Se Sagen = — vage — an - = — = R x - 4 _ 5 a * Br } A x : £ Lg | } — EP „0 ——næ = a ü " a. — 8 - f > 0 Wu — Day 1, an Due Be ai x V RR A X J N, —* at der Her General uͤber 300. Mohren die ieſe Felder bauen und zu der Arbeit in den Ruͤdlen/ und Zubereitung unterſchiedlicher ‚nderer Wahren/ ſo in dieſer Inſel gluͤcklich ervorfonimen/ gebrauchet werden / wie wir indem andern Buch dieſer Hiſtoriſchen Deo chreibung melden wollen. Dieſe Arbeiten alle werden in dieſem Su md angehörigen Orfhen ohne Unordnung uf Berbinderimgverzichtet. Die groffe Anzahl -. der leibeigenen Mohren wird ſo wohl regieret ind angetviefen / daß fich_ ein jeder an Die Kandthierungumd Gefchäfftemachet/foibm pondem Werck Meifter andefohlen worden/ und in anderer Ampt und Verrichtung nicht einmifchet, er | ‚Ohne diefe Leuthe welche zu der Dienftdars feit gebohren/hat der Herr Generalohngefehr 160. Bediehten/ fo Srankofen von Gebuhrt / und wegen der Dienſte / die fie in feinem Haufe verrichten/ befoldet werden / deren der meiſte Theil unterſchiedliche Künffeund Handwer⸗ deverftehet/ welche in Buͤrgerlicher Gemein⸗ fchafftnörhig ſind; und über dieſe alle mitein⸗ ander hat eräufficherdeß Hauſes ſonderlicht Es hat auch derden Gen. ſeine Leibwacht / die ihn wo es nothig iſt begleitet / unter dem Conmando eines Hauptmanns / mehr die Kor nigliche Hoheit / deſſen Statthalter zu ſeyn er die Ehre hat / zu bezeigen / als daß er ſolches zu 2) feiner Beſchůtzung vonndfben hatte / * 1 1 Ma N ' 2 Meomei/ Ro dei. ji # y 38 _ Don Gelegenheit: er wird von allen Frantzoſen geliebet / und vo; den grembden geehree. Viele Edele und berühmte Geſchlechter, die auß Franckreich kommen/ find durch di gelinde Regierung deß Herrn Generals gerei tzet worden/ fich In dieſer Inſel feſt zu feßen, und haben nach feinem Bey ſpiel fehone uni anmuthige Haufer daſelbſt gebauet, Die vor ‚nemffe derfelben find die Herzen de Poincy, dı ‚Ireval,und de Benevent, welches 3. tapffer Edelleute/und deß Hn. Generals Anverwand fen find. Der erſte iſt Unter-Souverndr auf der Inſel 8. Chriſtophori, unfer feinem Herrn Vettern / und die beyde andern ſind Haußleute ihrer Plaͤtze. N —— Der verſtorbene Herr Oirand hat unter an⸗ dern ſeinen Häufern auch eines nahe bey dep Herz Generals Wohnung bauen laffen/und ein anders zu Sayonne / Welche mitunter die ſchoͤnſten gerechnet werden. Diefer Mann/ der von groſſen Wuͤrden war / und durch ſei⸗ nen klugen Verſtand die Freundfchafft aller Einwohner der Infelnerlanger hatte /- fruge N, das Amot dep Feldwebels auff der Infel Gt. N _-Ehriftophori/ und den andern Inſeln unter dem Wind / nemlich S.Martini/ ©. Batr reutzes / welche gegen iebergang der Injel ©t, Shriftoppori gele» Es gehoͤret auch noch unter die vornehm⸗ N “ fen Srangöfifchen Wohnungen dag Da A o dem Herrn Auber zuſtaͤndig⸗ welcher € oe | | ver⸗ * der Antillen⸗Inſeln. 89 ernoͤr auff der Inſel Gardeloupe geweſen. Dieſes Hauß it. ſchoͤn gebauet / von feſten Holtz und auff einen guten Grund / ja es hat inen gehaͤgten Wald von hohen Baͤumen / ſo och nicht behauen worden / und einen guten Boden / der von 50. Leibeigenen /diemitdem zucker un Ingber umbgehen/gearbeiter wird. Sein groͤſtes Anfehen aber hat es daher/ daß s unter den Haͤuſern / ſo in dem Theil deß dergs Platean gelegen/ am hoͤchſten iſt / und uff einem erbabenen Ort ftehef/ von welchem an viele fchöne Wohnungen fo unfen lie _ en / ja ſo wert in dag Meerbineinfehen kan / 18 das Geſicht fich immer erſtrecken mag. Es aben auch der Herr de la Roziere, fo jetziger eit Ober⸗Wachtmeiſter auff der Inſel iſt / der Herr de Saint Amant, der He de!’ Efperan- &,der Mei2 de la Roche, welche Hauptleute Ind/ defgleichen alle Krieggbediente ins ge - nein / und alle Glieite Einwohner ſehr gufe Wohnungen. hr Die Engelander Haben an ihren Ortben uch viele fehone und aroffe Schaue auffge⸗ übret/welchedie nafürlicheSschönbeitübers uß vermehren. Die vornehmſten unter den⸗ elben find das Hauß deß verſtorbenen Hein Woͤernard/ welcher der erſte General⸗ Som ernor der Engelländer geweſen; das Hauß eh verſtorbenen Herin Riche, der fein NRach⸗ olger geweſen / das Hauß deß Henn Eurel/ velcher heut zu Tag dieſes Ampt mit groſſem ob tragt / und das Hauß def Herrn Ober⸗ — en fen “ <. 96 | a fienGreffrefon, welche alle fo trefflich find / daß fie mit guthem Fug unter die ſchoͤnſten und bes gen Gott zu leiſten ſchuldig ſind / erfordert Bon Gelegenheit / guemſten Haͤuſer in den Antillen mögen gezeh ⸗ ‘Man findet auch in d ieſer Inſel fuͤnff ſchoͤne Kirchen/ welche die Engelländer bauen laſſen. Die erfte fiehet man/ wann man von dem Orth der Frantzoſen gehet / ander Spitzen der Palm⸗Baͤumen; die anderenahe an der groſ⸗ * ſen Reede / unter der Wohnung deß Engellan⸗ diſchen Herrn Gouvernoͤrs; die drifte an der Sandes⸗Spitzen / und die beyde anderen in dem Orth Cayonne, Die drey erften find fehr wohl gebauef nach Landes Arth / und in, Mendig mit fchönen Predigftühlen/ und Sit⸗ plaͤtzen von Schreinerwerd unnd koͤſtlichem Holtz gezieret. Die Geiſtliche find gleich wie auffallen andern Inſeln von den Bifchoffen gus Engelland dahin abgeſchicket / von denen fie guch eingefegnef werden / unnd verrichten daſelbſt den Gottesdienſt zu groſſem Vergnuͤ⸗ gen aller ihrer Landsleuthe / und ſonderlicher Erbauung der Frembden / nach den Gebraͤu⸗ chen der Engellaͤndiſchen Kirche / mit aller Ernjthafftigfeit/ Zucht Aub — welche in dem Haus Gottes und bey verrich⸗ tung deß heiligen Dienſtes / den alle Glaubi⸗ werden, Bon den Inſeln unter dem At Inſeln die gegen Abend der Snfel — Chriftophori biegen / werden gemeinlich die Inſeln nnter dem Wind genennet; weilder Wind / welcher faſt allezeit in den Antillen bläfef/ ein Oſt⸗ Wind ift / fo zuweilen etwas Gemeinfehaffmit Norden hat / und gahr ſel⸗ ten ein Wind von Weſten oder Suben fich erhebet. Dieſer Inſeln werden inallem neun der Vornembſten gezehlet / von welchen wir indiefem Sapifelnach der Ordnung / wie fie bey nahe in der Landkarken ſtehen / handeln wol; - = J WVWon der SnfelS.Euftachii, IR Inſel liege gegen Nord⸗Weſten der’ nfelS. Chriftophorıin — 7 ein / und grads und 40. Minuten. Sieiftf at in allem ohngefehr über g. Meilen nicht. Eigendlich zureden ift es nur ein Berg / welcher ſich mitten in dem Meer in geſtalt eines Zucker⸗ Huthes erhebet/und gleiche fehr dem Berg "Tabor, und dem Berg Pico inder Inſel Tene⸗ riffa , doch iſt dieſer Ichfere unvergleichlich Die hoͤher. der Antillen Infeln. 92 - Die — > Von Gelegenheit Inſel geböret den Hochmögenden Hn. General Stadender vereinigfen Nieder⸗ land zu / welche die Herrſchafft und Eygen⸗ thumb deß Grundes dem Herrn von Ree unnd feinen Geſellen / beruhmten Kauffleuthen der StattFliſſingen in Seeland/ überlaffen/diefe, haben daſelbſt eine Wohnſtaͤtte angerichtet obohngefehr in 1600. beftchend / welche da ſehr bdequem ſitzen / unter dem loͤblichen Regiment ¶Diefer orth iſt der allerfeſte wegen ſeinesLa⸗ gers unter allen Antillen: dan er hat nicht mehr als einen einigen guthen herabgehenden weg/ welcher leicht beſchuͤtzet kan wer den / alfo daß wenige Leuthe dafelbitein gankes Kriegsheer —3 ouruͤd halten fönfen. : Ohne diefe natürliche Befeſtigung ift eine gute Schank dahin gelegt worden / welche die beffe Heedebefchieffer/und von welcher man ziemlich weit in das Meer mit den Geſchuͤtzen fpielenfan. N Die Einwohner wohnen in dequemen Hau⸗ fern/welche mitzierlichem und fauberen Hauß ⸗ rath wohl verfchen / nach Arth ihrer Lands» leuthe der Holiander. Es hat feinen IBald daſelbſt andere kan faſt En. enge ohne auffder Spitzen deß Berges ; das Land umher iſt alle gebauet. Man nicht glauben / was vor eine groſſe Taback vor —— gogen worden / und noch heut zu Tag da zur ſammen gebrachtwirrdd. Ob ſchon die Hoͤhe deß Berges an dieſem Orth fehr ſpitz zu feyn ſcheinet / fo iſt fie doch en _ bohl / der Antillen-nfeln 93 bobl/ unnd hat in der mitten einen werten IN Srund/ daraufffich viel Wild auffhaͤlt / wel⸗ —3 ches dieſen tieffen Orth liebet. Es ſind die 4 Einwohner ſehr bemuͤhet allerhand Federvieh auff zuziehen / deßgleichen Schweine und Ka⸗ J ninichen / welche ſich daſelbſt uͤberauß vermeh⸗ rethaben/ u SV Keine Brunnen hat es in diefer Inſel; doch | werden zu dieſer Zeit wenig Haufer gefunden/ ⸗/ l die nicht eine rn und diefen | 172 Mangel erſetzten. So hat es auch alda pro⸗ — | I viant⸗ Haͤuſer / welche mit allen Sachen four iv Lebens unterhaltung der Einwohner noͤthig —9 ſind / ſo wohl verſehen / daß fie zuweilnn einen [| | Uberfluß derfelben haben / und ihren Nachbarn | mittheilen koͤnnen. ; Die Leufhediefer Wonſtaͤtte befreffend/hat ı RE es daſelbſt viele ehrliche Sefchlechte/ welche -— | N Lhriſtlich unnd ohntadelhafft beyſammen l , | IE ben/ und niemahlen mit Wahrheit einiger 2a En jierbefchuldiget worden. Die fo unter diefen E Leuthen gelebet/ haben dafelbft eine guthe Ord⸗ | nung/ und viel weniger verwirrung als in | IN terſchie denen andern Inſeln gemercket. u Die Kirche dafelbft wird von einem Hollän- —— diſchen Prediger verſehen / der Herr de Graaf, V welcher tziger Zeit Pfarherr der Kirchen zu j Beer in der Inſel Walcheren.ift/ bediente | | vor diefem allda das Ampt. Er predigte in ine einem Tagund auff einer Kantzel Frantzoͤſſſch un Niederlandiſch/ damit er die Einwoner di⸗/ | ſer und jener Sprach / ſo auf der Inſel | — Eu — 0 Hill Il N N 0 Bu eh nen / erbauen moͤgte. Der Herr de Mey ber rühmfer Prediger der Kirchen zu Mittelburg/ weicher unter andern feinen Gchrifften/ eie nen gelehrten und herrlichen Commenrarium. uͤber die ſchwereſte Dertherder fünff Bücher Mofis/in den Truck kommen laffen / der iſt dem Herrn de Graaf nachgefolget / jeitherer aber wieder zurud beruffen worden / in feinem Lande zu dienen/haben die Hersen&ouvernör dieſer Wohnſtaͤtte allezeit groffe Sorg ange⸗ Wwendet / und begehret daß ihnen von dem Oeiſt⸗ lichen Convent ihrer Provintz guthe und freue Arbeiter / die in dem kleinen Weinberge def Henꝛn daſe elbſt arbeiteten / zugeſchicket wuͤrden. Don der FnfelS. Bartholomzi. _ FIFRLES Bartholom æi liegt gegen Nord⸗ We Hftder Inſel S. Chriltophori, unter dem 17. grad. Sie hat wenig Zand fo zum bauen tuchtig/ ob fie fchon zimlich gros im Begriff iſt. Der Herr de Poiney General Gouver⸗ noͤr der Frankofen hat fie auff feinen Koften bewohnet gemacht vor ohngefehr 15. Jahren, Man findet dafeldft viel fchone Baume / fo hoch gehalten werden / eine groſſe Menge aller⸗ hand Vogel / und Steine diezu dem kalckbreñen (9 ſehr tuͤchtig find / welche die andern Inſeln von daabhohlen. Diegrofle Schiffe fonnen ſchwerlich ben Ihr anländen/weilfiemit vielen Felſen umgeben. - Die jenige welche zum Ar 3 — N der Antillen Inſeln. 99 amen Leben belieben fragen / konnen fich Fer jen beſſern Orth / als dieſen / wuͤnſchen. „mi | ' Bon der Inſel Saba. | — Euſtachu gelegen/ ı7.grad und 35. Mi⸗ Sy it gegen Rord ⸗Weſt der Infeld. uten hoch, Von weitem jolte man mel en daß esein Fels ſeye: doch habendie Ein» pohnerder Inſel S-Euftachii, Leute dahin ger chicket/ ſolche zubauen / welche dafelbit einen uftigen Thal unnd fehr guth Land vor viele Wohnungen gefunden / undan dieſem ang — . nehmen Orth in gröfter vergnuͤglichkeit leben, Es hat Feine Ree quff der Geiten als nur vor leine Schiff. Das Waſſer iſt fiſchreich. / So hat auch die vorforge deg Herren Go berndrs auffder Inſel S. Euftachii , fo er vor diefen Wohnplatz biß auff den heutigen Tag fragt/ zutdegen gebracht/ daß es an nothwem⸗ diger Erfriſchung allda keinen Mangel hat. IV. | WVon der Inſel $. Martini. hoch. Sie haf ohngefehr 7. Meilen in der lange umd 4. in der Breite. Es find. daſelbſt ſchoͤne Saltzgruben / daher dan die Spanier bewogen worden eine Schank dahin zulegen/ in welcher fie eine Befakung gehalten ha en N * — DRßz Int if 15 grad und 16,.minufen ss WVon Gelegenheit unmb dieſes Orths Eygenthumb zubehaupten. Doch haben fie vor ohngefer 9, Jahren die Schantz geſchleifft / und die Inſel verleffen. Weclches als eg der Herr de Ruyrer wahrge⸗ mnommen / der eines von den groffen&@chiffen/ die die Herrn Lampfin gewöhnlich in Ameri⸗ cam ſchicken /commendirre, nd eben dazu⸗ mahl auff der Geiten dieſer Inſel S. Martina vorbey ſegelte / hat er in S. Euftachii Inſel Bold auffbringen laffen/und dahin geführet/ daß fie in dem Nahmen der Herrn General Staden der Bereinigten Provinsen daſelbſt J wohnen / uud den Orth einnehmen ſolten. Alls der Herr Geueral der Frantzoſen eben 9 — zu derſelbigen Zeit die neue Zeitung von dem Außzugder&panier aus dieſem Land vernom⸗ men / hat er geſchwind ein Schiff zuruͤſten laſ⸗ ſen / und daſſelbe mit einer Anzahl deß beiten WVolcks beſetzet/ daß ſie das Recht und den An⸗ ſpruch der Frantzoſen anf dieſe Inſel/ als wel⸗ | che folche ſchon allberet vor den Spantern in⸗ i nen gebabt/ vertheidigen ſolten. Und feit der Zeithabendie Frantzoſen und Holländer Die: tes Land guͤtlichen miteinander getheilet/ und leben in guther vertraulichkeie bey ſammen. Die Saltzgruben liegen in der Hollander ihrem Theil/ doch haben die Frangofen auch den freyen Oenußderfelden. Der Herr Ge— neral hat damahl an dieſen Orth den Hera de la Tour als feinen Statthalter eingeſetzet Heut zu Tag aber comandirt der Herr de dain Amant daſelbſi. Er bat ohngefehr Ei der Antillen Inſeln oͤglichen fleiß anwenden / ſolches in einen zuhm zubringen. | Die. Holänderfind allda eben fo ſtarck als ie grangofen/ die Herrn Lampfin unnd der jerr von Ree/ find die vornehmſten Herren nd Verwaltere diefes Wohnplatzes. Sie 2 aben in ihrem Theil fchöne Wohnungen/ roffe Kauff⸗Haͤuſer / und einezimliche anzahl Nohren / die ihre Leibeigene Knechte ſind. Es hat in dieſet Anfel Erin fües Waſſer hne das / welches zu der Regenzeit in den Ci⸗ ernen / ſo da gahr gemein ſtnd/geſamlet wird. imb dieſes Land hat es viele kleine Inſeln/ elche den Einwohnern zur Beluſtigung und eitvertreibung fehr wohl gelegen, Es bat leichfalls Teiche von gefalgenem WWaffer / selchefich weit erfireifen/ und in denen non - tele guthe Fifche/ abſonderlich Meer Schild⸗ roten Eaͤnget. In den Waͤlderen finder tan wilde Schweine/ Holßfauben/ Turtel⸗ Guben / und Dapagenen ohne Zahl. Man ehet da viel Baͤume/ aus denen unterfchieder ⸗/ e Summit flieſſen. Der Tabak daſelbſt pird höher gehalten aleder fo auff den andern. snfeln waͤchſet / und daher wird der Handelen ieſem Orth ſehr ſtarck getrieben. Die Frantzoſen und Hallander haben ihre ibſonderliche Kirchen in den Orthen ihres Ge⸗ ieths. Der Herr des Camps, welcher der erſte Pfarrherz der Holloͤndiſchen Kirchen gewe⸗ en/ iſt zu verrichtung die —— von dem St 2 i ” 3 n. Mike — | 97. nter fich/ welche das Land bauen / und allen er Cage, 938 Bon Selegenhee Convent der WallohnenKirchen in den vere nigten Provingen dahin abgefendet worden und hat die Geiſtliche Auffficht über diefe Wohnplatz gehabt ; nach deme er aber m Tod abgangen / als werden die erfie Gchiffi " Die nach diefen Landen ablauffen follen / eine ‚andern miffich dahin führen / welcher zu fe nem Nachfolger erwehlet worden/und dafe das Wort Gottes in beyden Sprachen pred gen ſoll. | Aust, T ! — V WVon der Inſel Anguilla. Je hat dieſen Namen wegen ihrer Geſta Xbekom̃en/ dan es iſt ein fi ehr langes/eng: und fchmahles Land / welches fich fehlange weis nahe bey der Inſel S. Martini, erſtreck: da man ſie anch obngehindert fehen Fan. * Teutſch konte man fie die Aal / oder Schla gen Inſelnennen. Es finden fich Feine Berge daſelbſten fo: dern die Erde iſt überall plat und eben. 2 dem Orth wo fie am breiteſten iſt hat es ein Teich / um welchen herum fich vor 6. oder Jahren etliche Engelländer geſetzet haben und allda Taback pflantzen welcher von de jenigen / die fich auff dieſe wahre verftehen ſehr gelobet wid. Man feet diefe In 18. grad und 20. Minuten hoch / diffeit d Equataris, | — — 9 Im. der Antillen ⸗ Inſeln. 99 VI. Von den Inſeln Sombrero, Anega- da und vVirgines. HD erſte diefer drey Snfelmijfmiften inden » Sand Bänden gelegen/ welche zu ven» den Geiten deß Canals find / dardurch die Schiffe/fo wider zurůck nach Europa abfah»r ren/gehen. Sie iſt ts, grad und 30. minuten hoch. Die Spanier haben fie Sombreroger nenne / weil ſie die Geſtalt eines Hutes har. Sie iſt unbewohnet. — | — Anegada,welcheunter einem grad mitSom- i | brero liegt / iſt gleichesfalls wit / und gefaͤhr⸗ lich dafelbft anzuländen,. ER Die groffeund Eleine Inſeln Virgines , zu Teutſch Fungfrauen,Fnfeln/ begreiffen vide Inſeln in fich/die in dLandkarten unter diefem Name aufgezeichnet ſtehen. Man zehlet ihrer bey 12.0der 13. in allem. Sie erſtrecken ſich ger gen Auffgang der Inſel S. Ioan de Porto Rco. in der Hoͤhe deß 15. grads auff der Nord / Sei· ten deß Zquatoris, Zwiſchen dieſen Inſeln hat es gar gute Reeden / allwo ſich etliche Flot⸗ ten verſichert auffhalten kͤnnen. Die Spa⸗ nier beſuchen ſolche offt wegen deß Sifchfange ſo daſelbſt wohl abgehet. Es gibt auch da eine groſſe Menge von ſchoͤnen Waſſer/ und Land, Voͤgeln. Aber es hat ſo garmenig Wr tes Grundes / daß/ nachdeme man ſo * verſuchet und überall beſichtiget / man gefun⸗ | | A EM. -den/ { x — 100 Bon Gelegenheit ii 4 Be er ee ag F—- * Be nn ne nung - — u —— Be . - a Gi “ TG GT GT TG TTS ee En Enns ee nn ll nun re — ! * * x E = —— ee ; ER z — * — > Ze ne en ae rn “> ; * — — ge ’ 3 = — r u, , N . den / daß das Land nicht werth fege bewohnet Von der Inſel S.Cruz. : FIN letzte unter allen Antillen / fo unfer dem NAWind gelegen/ iſt die/ welche den fchonee Namen dep H.Kreutzes fuͤhret. Sie iſt 18. gr. und etliche minuten hoch. Die Caraiber, fo von den Spaniern auß derſelben vertrieben worden/ nenneten ſie Ay ay. Es wurde die zu werden. — ſe Inſel gar hoch unter ihnen gehalten / weil es die erſte geweſen / welche ſie von den Antil⸗ len eingenommen / als ſie von Norden kommen und eine bequeme Wohnung geſucht / da ſie Grund zu ihren Wohmwplaͤtzen legen moͤchten/ wie wir ab ſonderlich in dem andern Buch die ſer Hiſtoriſchen Befchreibung/im Sapitelvot ‚ihrem Uhrſprung / davon handeln wollen. Es giebet die Erde in diefer Inſel allen eim geftreueten Samen mit groffem Wucher wie der. Man fiehet daſelbſt ſchoͤne und groffe & bene von ſchwartzen Grund fo leicht zu arbei ten iſt. Es hat unterſchiedliche ſchoͤne und koͤſtliche Baume / welche zum Faͤrben um Schreinerwerck dienlich find. Die Lufft y gut; doch iſt das Waſſer nicht ſo gar geſund wann man es alſobald nachdeme es geſchoͤpf fet worden / trincket. Damit aber dem Waſſe dieſe boͤſe Eigenſchafft benommen werde / Taf ſet man ſolches in irrdenen Geſchirren ae 101 der Antillen⸗ Inſeln. eitlang ſtehen darin es gut wird / und haͤlt jan daher darvor/ es ſey wegen feines Leths ber, Koths ſo ſchaͤdlich gleichtwie das Nil- Baffer auch iſt. Dieſe Inſel iſt jetzunder in der Sransofen Jande/ welche die verwuͤſtete Plaͤßze wieder⸗ mb herrlich aufgerichtet. Nach unterſchied⸗ cher Beränderungder Herren/ fo daſelbſt in enig Jahren einander nachgefolget/ (wie. ir im 2. Capitel deß zweyten Buche diefer ifforifchen Befchreibung berichten wollen) aeder Herr Generalder Frantzoſen / der fie if feinen Koſten dewohnet gemacht /ihreinen. uen Glantz gegeben /daher man hoffet / daB eine groſſe Wohnſtaͤtte werden folle, Gie mag bey 9.0der 10. Meilen inder Panu /und faſt eben ſo viel in ihrer gröften Breite iben. DieBerge find daſelbſt nicht fo * ch. ſo dicht ineinander / daß man nit hinauff igen konte / un Mangel an gutemLand haͤtte⸗ ndern es iſt deſſen noch fo viel uͤbrig / daß es liche tauſend Menſchen erhalten Fönte, 2 Das 6. Capitel. Zon den Baͤumen / ſo in dieſen Inſeln wachſen / deren Früchte man eſſen kan. get andern Baͤumen / die man in dieſen Inſeln findet/tragẽ etliche gute Fruͤchte⸗ Ri ‚Eu. .,ß ee J—— Von den Gewaͤchſen No | h ſo den Einwohnern zur Syeife dienen / andere aber werden zu dem Bauen 7 oder auch wohl zu den Schreinerwercken oder Färben vor gut J gehalten. 1. —— Es gibt deren auch / welche in der Artzuey mit groſſem Nutzen gebrauchet werden / und wiederumb etliche andere/ die nur allein dene BGeruch ſehr angenehm erquicken / und das Ge⸗ g.en / und auch in Europa gefunden werden / ſie⸗ ſicht durch die Schoͤnheit ihrer Blaͤtter / wel⸗ cheniemahlsvertwelden/belufigen. Won denen die gute Fruchtezu effen fra » bet man dafelbit Feine / ald/ Pomerankene Granat⸗Citronen und Limonen⸗Baͤume / de⸗ — rer Groͤſſe und Guͤtigkeit die jenige/ ſo an an⸗ dern Orthen wachſen / uͤbertreffen. Bun —F 4 J. * Von den Pomerantzen⸗ Granat⸗ und Citronen⸗Baͤumen. As die Pomerantzen betrifft / gibt es der⸗ V ſelben zweyerley Geſchlecht in den Antil⸗ len; doch haben fie einerley Geſtalt / und kan man ſie nicht ale durch den Geſchmack von⸗ einander unterſcheiden. Etliche ſind ſuͤß und etliche ſauer / beyde aber überauß delicat; Die: ſaure haben groſſen Nutzen in der Haußhal ⸗ tung / dann man brauchet ſie an ſtatt der unzei⸗ tigen Trauben und Eſſigs / doch werden fie von den füffenan gen —* Es nennen zwar etliche die Chineſiſche Po⸗ Me⸗ * der Antillen⸗ Inſeln. 10 erankendie Königinnen von den Pomeran⸗ n/und ſtreichen folche gewaltig herauß. A⸗ r fiemödgen die angenehme Suͤſſigkeit dieſer hineſiſchen fo Hoch halten als ſie wollen / ſo id doch. auch etliche andere/ die den herrliche ıd föftlichen Geſchmack dieſer Americaniſchẽ eit hoͤher ſchaͤzen. Die Granaten Baume wachſen auch in al⸗ n dieſen Inſeln uͤberauß wohl / und tragen ruͤchte / welche ſchoͤn anzuſehen und annem⸗ ch am Geſchmack find, Mit dieſen Baͤumlein nd anvielen Orten die Hoͤffe/ und Eingange er Haufer/ defgleichen die Gärten als mit Jalifaden umbfaſſet. FE Son Die Eitronen belangend / gibt eg derfelben renerlen Art von unterſchiedener Ordſſe / doch erden fie nicht alle Citronen genennet. Die rfte Gattung / welche diefchönfte und groſte ft /wird Lime geheiffen. Sie fügen faſt zu ichts anders / als daß man fie einmache / weil te ſchier keinen Safft haben / wo ſie aber ein _ zemachet ſind / ſind ſie trefflich gut. Die are dere Arth find die Limonien, faſt eben ſo groß als die Eitronen / welche zu uns gebracht wer⸗ den : Doch haben ſie ihrer Grdffenach zu rech⸗ nen wenig Safft. Die fleine Eitronen wel» ches die dritte Arth iſt / find die beften und warden am meiften geachtet. Ste haben nur — ein zartes Häutlein/und find gantz votl ſaures Saffts/ welcher den Speiſen einen angench“ men Geſchmack machet / und in derfelben Zu⸗ kereitung ſehr gebrauchet wird/umb eine ap- · | — | Eſiiij perit ) 0.04 Vonden Gemäcfen - peri zu erwecken. Dieſe Citronen werden al⸗ ein in aAm erica gefunden. Es haben auch et⸗ sche Rarität liebende in ihren Gärten kreff Ich füffe Citronen fo wohl was Die Schilffe als den Safft berrifft/und diefe weichendenen join Portugalwachfen weder an Groͤſſe noch Geſchmack. Es gibt auch daſelbſt cben der ArthFeygen / die man bey ung hat/doch haben Fediefesadfonderlich / daß fie faft das gantze Jahr Fruͤchte trasen/welche überaus wohl in dieſen Laͤndern zeiligen. Die Engeliänder in ber Inſel Vermuda machen einen geſunden srdwohlsefcehmadten Tranddayon/ den fie on ſtatt deß Weins brauchen/welcher/ wann man hn ein Zeitlang auffhcbet / fo ſtarck als eis Spaniſcher Wein wid. Won dem GoyayeBaum. N Vter den Fruchttragendẽ Baͤumen wird 2 auch vielvondemGoyave Baum gehal⸗ en / welcher der Geſtalt dep Lorbeer, Baums nahe kommet / ohne daß feine Bläfter meicher/bellgrimer und unten hin belzichtoder agricht ſind. Die Rinde dieſes Baums iſt fehr dunn und glatt. Von der Wurtzel ſtoͤſſet er viel Reben⸗ Schoͤßlein in die Höhe / welche endlich / wo man fie nicht außreiſfet/ ein dickes SOecbhoͤltz auff dem gantzen umbliegenden guten Land machen. Seine Aeſte welche zimlich dicht ineinauder ſtehẽ / tragen deß Jahrg ER — wmahl habt kleine weiſſe Blumen / auff welche viel ver Ancillen⸗Inſeln. 105 ruͤne Aepffel folgen / welche gelb werden / und nen guten Geruch haben / wann fie zeitig ind. Diefe Frucht die man Goyave nennef/- - fEohen mit einem Büchlein als mit einerKro⸗ —* mit vielenKernlein angefüllet/gleich ie die Grangt⸗Aepyffel. Daher heiſſen fie uch die Holländer ſuſſe Granat⸗Aepfel. Ste ſt ſo groß ale ein Johannis⸗Apffel / und wird meinen Nacht zeiig. Yan diefegruchtungeitiggenoffentoird/ o.macbet fie den Leib hart; Daher wird fie wi» ser den blutigen Bauchfluß gebrauchet : Wo man fie aber iffet/ wann fie zeitig iſt / hat ſie ci⸗ ge gantz widrige Eigenſchafft. Von dem bapaye Baum. rieeer weiß oder N a wwächfet/ vird 15. bißzo.Schuh hoch/ in Ainfeben der Höhe Üter von rechter Dicke /.inwendig ı hohl und ſchwamicht daher wider gebraucht zu Nöhren/burch toelche man das Waſſer ich, fet wo man bin will. Sieſer Baum bat auc) aweyerlen Arth/die eine fichetfman gemeiniich in allen In ſeln. Seine Blätter find in drey Spitzen getheilet / faſt wie die Feigenblatter/ ſie hangen an langen Stielen / welche eines Saumens dick und inwendia hohl ſind: dieſe kommen auß der Spitze deß Senne und bie ne — gen —* 100 Von den Gewä ʒe ichſen * win enfich bernach / und bedecken viele runde: Fruchte welche fo groß als mittelmaßigeBirn ſind / und umb den Stamm herumb wachſen und anhangen. UT ICH —— ‚Die andere Arth dieſes Papaye- Baumes - Wird abfonderlich in der Inſel deß H· Kreutzes gefunden. Sie ſind fchönerund dichter von Slätternalsdieerfte. Daxbefte aberfind die Fruchte in der Gröfe einer Melonen/ und in Örftalt einer Bruſt oder Tütten daher egfom- men/daß fievon den Portugiefen Mamao gen. nennet worden. + Es haben eben diefe Bäume noch die ſon⸗ derdare Eigenfchafft/ daß fie ale Monathen dee Jahrg neue Zrüchfebringen, DieBlus me berbepderley Arten iſt von gutem Geruch/ ſaft wie Jaſmin. Die Frucht der ziwenten Arth wird unter die herrlichen diefer Infeln. gezehlet / dann / wann ſie zu ihre Vollfommene - heit gelanget / iſt ſie etwas haͤrtlich/ aſi fich in Süden ſchneiden wie eine Melon / und hat einen tiberauß Tieblichen Geſchmack. Die. Schelffe iſt gelblich mit etlichen geunenStriee- men dinchzogen/und inwendig mit vielen klei⸗ nen/runden/ Fleberichten und etwas weichen - Kösntein erfüllet/welche f charfes Geſchmacks find/faftiwie Gewürtz. _Diefe Frucht ftäre cket den Magen / undbefördert A Etliche effen folche/ wie fie vom Baum: kom⸗ Re) . met/aber die Leckermaͤuler beftreiten fie mit Zu⸗ Fer/und machen eine Marmeladedavon/tieh ehe ſehr ſchoͤn anzufehen und von ey E * — Sefehmac ü/fonderlich wann die natürliche eher Gewirtze annehmlicher gemacht wird. Ja ſie machen auch olche ein entweder gantz / oder in Viertheil ge chnitten und außgetruck⸗ net /aleich wie die Citronen⸗Schalen. Von dem Momin und. N Mominiffein Baum / welcher fo groß als ein Apffel⸗Baum wird / und Fruͤchte traͤget die eben alſo genennet werben. Die In⸗ fulaner aber geben ihr gemeinlich den Namen Corafol,mweilder Same diefer Baume/diebey ihnen gefunden werden / von Corafolhergee bracht worden/ welches eine Inſel iſt / die die Hollander eine lange zeit beſltzen / und eine gu⸗ ve Schantz dahin geleget haben/ auch eine ſol⸗ ‚che Wohnſtatte daſelbſt angerichtet / daß ſich ſolche in viele andere benachbarte nſeln er⸗ firedet, Die Srucht gleichet einer Fleinen un⸗ zeifigen Cucumer. Die Schale derfelben iſt allezeit grün/und mit vielen kleinen Abtheilun gen / gleich wie mit Schuppen / gezieret. Wan man die Frucht in ihrer Zeitigung einfamlet/ fo iſt fie inwendig weiß wie Milch/ und hat ei⸗ ⸗ nen füffen Geſchmack/ mit einer kleinen Saͤu⸗ re vermiſchet / welches ihr eine angenehme 7 Schaͤrffe giebet. Diefe Frucht Fühletüberauß fehr/umd ſchmecket trefflich wol. In der Mit⸗ Bi U er Evi ten — der Antillen Fuſeln. 107 _ —— Frucht durch den Zuſatz etli⸗ — N * ten batfie ihren Saamen / in der Grdſſe und Von den Öewächfen Eeſtalt einer glattund glaͤntzenden Bonen/ur von Fdarbe als ein Probierftein / auff welchem allererſt ein Stuͤck Gold beſtrichen worden⸗ dann er fcheinet/ als ſeye er mit kleinen verguͤl⸗ defen Aederlein gezierete. — Dieſem Momin ſetzen wir den Banm Cachi- mas andie Eeife/ weil dieſer eben wie der vo⸗ 2 rige Fruͤchte traͤgt / die den Geſchmack und Weiſſe deß Milch⸗/ Raams haben/ und ihr Saame / ſo in der Mitten waͤchſet/ faſt gleiche Geſtalt und Feſte hat, Ergibt aher zweyerley Sattung Cachimas, dieeine/welchewild iſt⸗ und ſtachlichte Dornẽ hat / iſt mit einer Frucht in Geoͤſſe eines mittelm aßigen dipffeis befaden/ die Schale dieſer Frucht iſt mit kleinen Bett len oder Knoͤrlein erhaben/ und bleibet allezeit grun und hart. Was die audere Art belangt/ welche man gemeinlich den zahmen Cachi- - mas nennet / iſt ſolches ein Baum der eine glat⸗ te Rinde hat/ und zu ſeiner Zeit eine Frucht . bringet welche wat gröffer als die erfte iſt/ und woahn ſie zu ihrer Zeitigun fommen/eine ſchoͤnert Farb hat / doch iſt fie unter der Schalen uͤberauß weiß/ und von gar ſuͤſſem Ehr a aaa Dieſe Baͤume wachſen zimlich hoch / und € find mir Blättern bedecket / welche den Blafz tern der Kaſtanien / Baͤume faſt gleich ſind. Die jenige/ fd ſelten von diefen Frachten cffen/Bas ben gemierdfct/daß fie einen Luſten zu effen maz chen / und deu Dragen von den ſchlein ichte V —⸗ L Ans ⸗ der Antillen⸗ Inſ eln. 109 Feuchtigkeiten / die in demſelben bangen / reis nigen ; weßwegen dann folche Fruͤchte von ih⸗ ‚nen fehr gelicbef werden, Bay Junipa oder Genipa iſt eben der Baum J 2; 9 Eur x Won dem Junipa:. den die Brofilisner Janipaba und dte Porz tugiſen Jenipapo netten; Erwächftin der große ſeeines Caſtanien / Baums / feine Aeſte biegen ſich nach der Erden zu/ und machen einen ans ⸗ genehmen Schatten / feine Blätter wachſen Ianglicht/wie Blätter der Nuß Baume, Die Bluͤte gleichet den Narciffen / und hat einen . guten Serach, Gem Holtz iſt feſt und Per⸗ lenfarbig. Wann die Staͤmme dieſer Baͤu⸗ me noch jung ſind / hauen ſie die Einwohner ad/ und machen die Schaͤffte der Buͤchſen dar von / dann das Holtz laͤſt ſich leicht arbeiten un ſehr ſchoͤn außpolieren. Einen jeden Monat dekleidet ſich dieſer Baum mit etlichen neuen Blättern. Er fragt Aepffel/ welche/wann fie ‚braten weren / und find von miftelmaßiger groͤſſe. Wann fievon dem Baum fallen/ ger zeitig find/fcheinen als ob fein dem Offen ger ben fie einen Knall von fich/faft wie eine Fleine Buͤchſe: welches daher kommit / weil kleine ind oder Öeifterlein in den fleinen Haͤutlein bie den Samen bedecken / eingefchloffen find/ - welche durch den Fall beweget werden / und mit Gewalt Lufft fuchen und durchbrechen, Evi Din wi > mo Vron den Gewaͤchſen Deſfentwegen haͤlt man auch davor/ daß ese⸗ ben die Frucht feye / die die Indier in Nova | - Hıfpania mif einem felgamen Wort / Quant la Lazin ‚nennen, 2 MER u Wañ man von diefen Junipa —— und dieſes kleine Haͤutlein fo inwendig iſt / nit dabvon thut / fo verſtopffen fie gewaͤltig den ⸗ Leib, Diefe Frucht wird von den Jaͤgerũ ſehr geſucht / dann weilfie faurlich iſt / Tefchetfie | den Durſt / und iſt eine Hertzſtaͤrckung der jeni⸗ ‚gen / die ſich durch vieles gehen auff dem Weg ermudet. Der Safft / ob er ſchon fo hell als Brunnenwaſſer iſt / faͤrbet er doch gantz Biol⸗ braun / und wann man ihn zweymahl thut auf das jenige fo man faͤrben wil/ fo ſcheinet die iweyte Farbe ſchwartz. Die Indier gebrau⸗ chen fich dieſes Saffts ihren Leib damit zu färden/und denfelben frijch und hurtig zu ma⸗ chen / ehe fiein den Krieg sieben. Gie find. auch der Meinung / daß diefe Farbe fie vor ih ⸗ ren Feinden ſchrecklicher mache. Die Farbe dieſer Frucht laͤſſet ſich mit Seiffen nicht ab ⸗ waſchen; aber zu End deßneundtenimdächene ⸗ den Tages vergehet ſte von ſich felbften. Zu der Zeit / wann dieſe Frucht abfällt / ſo haben die Schweine / die davon eſſen eingank Bio, braunes Fleiſch und Fette / wie die Erfahrung außweiſet. Deßgleichen haben auch die —2— geyen und andere Voͤgel / wañ fie dieſer Speiſe genieſſen. Sonſten kan man auß dieſen Aepfeln einen angenemen Tranck machen / doch wirder ſehr wenig gebrauchet / als nur von dẽ — 4 und | N fich an feinem gewiſſen Ort auffhalten. VI. Won dem Trauben⸗Baum. ne Trauben» Baum den die Caraiber Ouliem neñen / iſt von mittelmaͤßiger H0- he / und kriechet faſt auff der Erden an dem Ufer neh Meers: Aber in einen guten Land wird er fo hoch als einer von den Waldbaͤumen; er hat runde und dicke Blätter / von roth und gruner Farbe ineinander vermiſchet. Man findet un⸗ ter der Rinde deß Stams / nachdem man das weiſſe fo hinter derſelben iſt bey zweyen Daumẽ dicke abgenommen / ein violbraunes und feſtes Holtz / welches ſehr gut zu de Schreinerwerckẽ ift. Im den Reſten dringet er Fruͤchte / welche mã / wañ ſie zeitig ſind / vor groſſe blaue Tꝛaubẽ daltẽ ſoite: aber an ſtatt der Kernlein hat ein je⸗ des Korn unter einem zarten Haͤutlein / und et⸗ was wenigemranderer@ubftang/welche ſaur⸗ licht / kuhlend und gutes Oeſchmacks iſt / einen ſind. ſer einige / den wir hie befchreiben/ Fruͤchte. Es iſt ein Baum von mittelmaͤßiger Groͤſſe / der mit feinen Aeſten biß zu der Erde Tele chef. Seine Blätter find ſchoͤn und breit/ von vornen her rund unnd mit vielen Aeder⸗ lein durchzogen. Seine Bluͤt ift von An⸗ fang / wann fie auffgehet / weiß / hernach as eur der Antilen-Sufeln . um harten Kern / gleich wie Die Pflaumen⸗Kerne — V "Von demAcajou. ” ES find dreyerley Oattung Baumedieden Name Acaſou tragen: doch traͤget nur die⸗ j : | 4 1 I | Fu J J N i 1. 4 AN " & Hz wird ſte leih⸗ und purpurfarbig, „, Sie wächft puͤſchelweiß / und gibt einen fo ſuͤſſen Geruch ur ATS * 9 N RO EA Von den Gewaͤchſen von ſich / daß man gar leicht den Baum unter⸗ ſcheiden kan ſo ſolche tragt. Dieſe Bluͤt faͤl⸗ let nicht ab / biß fie von einer Arth Kaſtanien getriehen wird/ Welche wie ein Ohr oder Ha⸗ fen Nieren geſtaltet. Wann diefe Kaftanie außgewachſen / ſo komt unten ein fchone: lang» ' lichter Apffel hervor / welcher mit einem Krön- ‚ fein gezieret/ das In der Zeitigung Olivenfarz big wird da unferdeffen der Apffelfich mit ei⸗ na ten. und toͤthlichen Schelen bekleider. » In wendig ifffievollvonfonderlichen ſchwam⸗ michten Zaͤterlein / in welchen ein Saͤfft ſte⸗ det) der zugleich ſuͤß und ſauer iſt und den. Durſt trefflich leſcht man hält auch davor⸗ dad er der Bruſt Be undgar gut in den Obnmachtenfen / wann er mifein wenig Zucker vermifcher wird. No aber diefer fafft auff ein Feinen Zuch foniet/ machet er döfelbf einen rothen Flecken / welcher fo lang bleiber biß die Bäume wieder von neuen bluben, ‚ Die In dier machen einen herrlichen Tranck von diefer Frucht / welcher / wann er etliche Tage geftanden/ foleicht truncken macht/ als der ſtaͤrckſte Wein bey uns. Wann die Ruß welche oben drauffift/verbrennet wird/gibt fie ein Delvon fich/fo eine brennende Kraft bat/ deſſen man glücklich gebrauchet zu den Hünerz Augen an den Fuffen/und fie damit eriweichet und vertilget. Schlaͤgt man die Ruß auff / ſo findet man inwendig cinen Kern mit einem ar⸗ | 9 | ten n N r z > ED WE OS ai u — — —* en en per Ansillen-Snfet. 013° 00 ten Haͤutlein uͤberzogen / welches wo ed abge löfet wird/ fehr gutes Geſchmacks iſt/ und die Krafft hat zuerwarmen / und den Magen frefr Ib Ni Sal Ill I 1 aim. ann Diefer Baum trägt deß Jabra nur einmahl Srucht/daher es kommet / daß die Brafilianer ihr Alter mit den Nuͤſſen zehlen / fo auff dieſem Apffel wachſen/ indem fie alle Jahr eine zuruck legen / und mit groſſer Sorg in einem kleinen Koͤrblein / welches zu dieſem Gebrauch ſonder⸗ lich gemacht iſt / verwahren. Wann man dieſen Baum unten an dem Stamm verwun⸗ det / Hieſſet ein helles und durchſichtiges Gumi herauß/ welches von vielen vor das jenige / ſo auß Arabia kommet / gehalten worden. Der Saame deß Baums iſt in der Muß / welcher gar leicht auffſchieſſet / wo man ſie in die Erde ſtecket. “ | En 1 — * Von den Pflaumen Icaque. LEN Er lIcaque iſt ein Arth deß kleinen Plate: See che ats ein Buſch waͤch⸗ ſet; die Aeſte ſind allezeit mit kleinen langlich /⸗ ten Blaͤttern bedecket / und zweymahl deß Jahrs mit unzehlig viel weis oder violbrauner Blut gezieret; auff welche eine kleine runde Frucht. folget/ in der gröffe einer Zwetſchken / dieſe/ wann fie zeitig iſt / wird gleichfals wie Die - Blut / weiß oder violbraun. Es ift dieſe Frucht fehr ſůß / und wird von etlichen Wildẽ / Re | die Be |. * IN I a BEE IN HR I | | | I sie { || i I —— | RR | N | J —4 IN | ..n4 DBonden Gewaͤchſen die nahe bey dem Golfo d Hon dures wohnen / ſo geliebet/daß ſie von ihnen Icaque genennet worden / daher weil ſie dieſe Plaumen/ die ih ⸗ nen zur Speiſe dienen / ſo hoch halten. Die jenige welche in den Orthendiefer Völker ge⸗ reyſet / haben in acht genommen/daß dieſelde⸗ zur zeit wann dieſe Frucht zeitig iſt / ſehr ge⸗ „haͤfftig find ſolche vor fich zubetwapren/ und ® damit ſie ihre Nachbarn / die in ihrer Gegend J dieſe Frucht nicht Baben/verhinderen moͤgen / daß ſie nicht kommen und ihnen ſchaden thun⸗ halfen ſie die gantze Zeit uͤber an dem Eingang ihres Lands wachten/ auß dem Ausſchuß ihrer beſten Soldaten beſtehend/ welche dieſe Rau⸗ her mit ihren Pfeilen und Kolben tapffer abe treiden / wo fie fich unterſtehen ihnen unter Aue gen zutretten. | 3 | IX. ze | Don dem Dflaumen Baum | Monbain. —9— HE Monbain iffein Baum welcher fehr hoch wächfet/ und lange/gelbe Pflaumen traͤgt fo von guthem Geruch find; weil aber. der Kern gröfler iſt als das ubrige der Frucht - Werden fie nicht viel geachtet / ohne von etli⸗ chen / welche fie unterdas Getraͤnck Ouicon und Maby mifchen/damit folche einen befferen | N — befommen. Die Schweine / die chin den Wäldern aufhalten 7 find allezeit fett / wann biefe Früchte zeitig find/ ax: fe | — der Antillen Inſeln. fallen in der Zeitigung haͤuffig von den Ball. men/ und werden begierig von diefen Thieren auffgelefen. Auß diefem Baum flieſſet ein gelbes gummi / welches viel ſtaͤrcker riechet / alsdiegrucht. Wann man die Aeſte In die Erde ſehet wurtzeln ſie leichtlich /daher man iche gemeinlich zu den zaunen Der Gärten brauchet / in welchen man das Vieh auff⸗ ziehet. eng | — Von dem Baum Courbary HE Baum Courbary wächft gemeinlich höher/dichter und dicker / als der Baum Monbain, Er traͤgt eine Frucht deren Schal ſehr hart iſt zuzerbrechen; und ohngefehr vier finger breit lang / zwey breit / und einen dick iſt. In der Schal hat ſie zwey oder drey Kern / mit ame ale fubftanez bedecket / welcher fo gelb ift als Saffran. Ihr Geſchmack iſt nicht boß/ doch wann man derſelben etwas zu viel iſſei/ uͤberladet man den Magen gahr ſtarck / und kan ubei darauff ſchlingen. Die Wilden 25 machen in dem Rothfall ein Arth Setränd darauß/welchesnicht unangenehm wann es wohl zuhereitet iſt / tenlic) / wann «8 wohl mit Waſſer gefotten. Das Holtz dieſes Baums iſt feſt und etwas roͤthlich · Wann der Baum all iſt / giebt er ein Gummi von ſich / welches in derSonnen hart wird/allezeif klar und durch⸗ ſichtig bleibet / wie gelber Agſtein/ nn = | R on guten ar Belt. 1 rau | I: Al 8 ji 9— 14 I J — | I IN || ” 9 J 4 Von dem Indi | Baum SpA ficher auff den mei che Indier machen | en gebrauchen/ welche fchön/. guthes Geruchs Kt ſch | — XI onen groffen Baum/d nen Sindianifchen Sera net haben / weil er eine klei 1% anifchen Feygen⸗ — ſten dieſer Inſeln ei⸗ en die Europeer ei» Daum genen» ne Frucht ohne: _ Kern /trägt / die mit ihrer Geſtalt und Ge⸗ ſchmack den Feygen nahe kommet. gen gleichet er unſern Feygen⸗Bau J nicht dann ohne daß feine cherleySeital feter an etli er fchtwerli f/und vielfch chen Orthenfo ch von etlichen faſſet werden/ weilder S | » fern ungleich iſt/ in Seiten/ vonder Wur wo die Aeſte anfange nuͤß oder auswachſend eKnorren v Im uͤbri⸗ men gahr Blaͤtter von man ⸗ maͤhler ſind / waͤch⸗ uͤberauß dick/ daß Menſchen mag um⸗ Stamm/welcher zum. jeinem umgriff auf den. tzel an biß an den Orth n / ſonderliche Hinder⸗ on ſich ſtoͤſ⸗ J ch auff vier oder funff Schuh hervor ge⸗ 7— J lkaͤhlen machen / die en Mauren find/ in zuftellen pfleget. Diefe, e leiches weſens mit dem s find/find auch — | | I: en / und daher tieffe Hoh faſt wie die Löcher ind welche man etwas Auſſen⸗/gewaͤchſe/ di . - Stammdeß Baum dpanniolæ liegt/ Haben auffdem Xbegder von der Ebene auffden Berg gebet /in dem Dorff — = der Antillen Inſeln 1 ley Rinde umgeben und bedecket / und bey ſieben oder acht daumen dick / nach dick iſt daran ſie ſtehen. Bäume iſt innwendig dem der Stamm Das Holtz dieſer | weiß und weichlih/ / ‚unfchneidet man gemeinlich dielange Studer fo ausden Stamm wachſen ab/ und gebrau⸗ chet fiezuden Boͤden / Thuͤren und Tiſchen in Pen Häufern/ davon gleichwohl der Baum nicht verdirbet. Dann er bedecket in kurtzer Schnitt wieder mit feiner Rinde / daß man faſt nit mercket ob etwas davon genom̃en - worden.‘ Alle die welche quff der Inſel Tortu- ga gewefen/die auff der Rord/Setten der Inſel Zeit den welches die Frantzoſen Milplantage. ( zu Seutich Tauſend ⸗Pflantz) genennet / einen son diefen Bäumen gefehen / welcher gabr leicht uͤber zwey hundert Menjchen unter dem Schatten feiner Xefte bedecken Fan ; Dieler hat in Baum iſt allzeit ſo dicht mit Blaͤttern bewach⸗ ſen / daß die Keiſende deſelbſt eine angenehme Kuͤhlung finden/undvordem Regen unter den Aeſten verſichert ſtehen. ER. kn ZU. Bon dem Speerbeerzoder Bor mes dann... | # hat in diefen Inſeln eine Arth von dem EESpeerbeer oder Speyerling Daum 7 ſo mE den unſeren wenig uͤberein kommet. Dann Speher⸗ er — — =. > nn > ——— — r yn — 118 Von den Gewaͤchſen er ifüberauß hoch / ſehr ſchoͤn anzuſehen / und mit ſchoͤnen Blaͤttern und vielen Aeſten gezie⸗ ret. Er traͤgt eine anmuthige frucht / welch⸗ rund wie eine Kirſche iſt / cine gelbe Farb hat mie rothen Tuͤpfflein beſprenget/ und wann ſie zeitig iſt von ſich ſelbſten abfaͤllet. Sie hat den Geſchmack eines Speyerlings⸗ Dh “ = man dem Baum auch diefen Rahmen ge eb Die Voͤgel fliegen dieſer Frucht 634 4 J—— RUE See NEE Won dem ſtachelichten Palmz et, | TEN allen diefen Inſeln findet man Palm, Baͤume / deren etliche vier unterſchiedliche Arthen haben. Die eine Arth nennet man Rachelichtepalmen, Diefer Baum wird bil ‚lich alfo genennet/danner iſt an dem Stamm/⸗ an den Aeſten und Blättern gantz voll groffer Gtacheln/ welche fehr fpiß/ und fo gefährlich ind / daß wo man davon geſtochen wird / man in Gefahr ehet lange Zeit damit beſchweret zu ſeyn / es ſeye dann daß man mit einem u⸗ ben Mittel geſchwind Kath ſchaffe. Die Srteacheln fo umb den Stam̃ jtehen/ find plat/_ eines Fingers lang / faſt wie ein zahnſtecher gerältet/ glat und vondundelbrauner Farb. Wann die Mobrendiefen Baum beffeigen wollen/ legen fie znvor Feuer unten umb den ‚Daum herumb/und verbrennen dieStacheln/ | mit welchen der Baum fich gleichfam gewatt b % nee \ Yy ya u mM der Antillen Inſeln. ‚19 net und beſchuͤtzet. Seine frucht beftehet in einem groſſen Buͤſchel / welcher von vielen graulichten/barten und runder Ruͤſſen zuſam ⸗ men geſetzet iſt die inwendig Kerne haben / ſo guth zu eſſen find. Auß diefer-Arth Palmen dringen auch etliche Mohren Wein/ in dem fie unten an den Aeſten die Rinde verwunden. Es Acheinet / daß dieſes eben der Baum ſeye / den die Braſilianer Ayri nennen. XIV. Bondenzahmen Palm⸗Baum. HE zweyte Arth nennet man den zahmen Palm, Bam. Es iſt ein gerader Baum von unmaͤſſiger Groͤſſe. Seine Wuͤrtzeln er⸗ heben ſich auß der Erden rund umb den Stam herumb bey zwey oder drey Schuh hoch / in der dicke eines kleinen Faͤßlein. Nach der Sröfe deß Baums zurechnen find ſie zimlich klein. Doch find fie fo feſt in ein ander gefloch⸗ ten und verwerret / daß fie demſelben vor eine ſtarcke Stuͤtze dienen. Dieſer Daum hat die beſondere Eigenſchafft an ſich / daß er gemein⸗ lich oben dicker iſt al unten. Wann er noch jung iſt / hat er eine zarte Rinde / von graulich⸗ ter Farbe / welche von ſchuh zu ſchuh Hoch mit einem Kreis bezeichnet / der beylaͤufftig / zuer⸗ kennen gibt / wie viele Jahr der Baum in der Erden ſtehe: wann er aber in feinen vollkom⸗ menen Stand kommen / wird er uͤberall ſo feſt und eben / daß man nichts mehr an ihm toben kan no PondenGewechfen Tan, Sein Gipffel iſt mit vielen ſchoͤnen aus⸗ gehoͤlten und glatten Aeſten gezierer / welche zu beyden Seiten mit einer Menge gruͤner/ langer / ſchmaler und dunner Blater behaͤn⸗ get / ſo uͤber auß artig ſtehet. Die zarteſten Aecſte/ welche noch nicht auffgangen find / her ben ſich mitten im Baum gerad in die ie da unter deſſen die andere ſich rund umher bi Br gen/ und gleichfam eine reiche und zierliche ’ Krohne dem Baum machen. ı Es laſſet diefer Baum alle Monat efliche - feiner Aeſte pon ſich abfallen/ defgleichen eine J RNinde⸗ welche ſich unten ablöfer / und vier N ooder funff Schuh lang ohngefehr zween breig/ und jo dick als ein hereitetes Leder ff, Die Einwohner dieſer Inſel nennen diefe Rinde ', " Tache,tund gebrauchen fie ihre Kuͤchen und an⸗ dere geringe Semächer ihrer Wohnungen da 2. amensbededien/gleich wie fledie Blätter neh» men / ſolche in einander flechten / an die eine Seiten der Aeſte geſchicklich anfchnüuren/ und "Ihre Haͤuſer damit decken. — Wir haben mit Fleiß die Palmbaͤume zum | * ⁊* * eG Beſchlus den Fruchttragenden Baumen/die . N in dieſen Inſeln gefunden werden/ beygeſetzet/ Weil ſie alle/ aufgenommen der Baum Latan, zur Nahrumg der Menfchen dienen, ‚Dann ſo der ſtachlichte Palm/Baͤum / den wir fuskvors F — her befehrieben/ / Wein giebet/ fo träget diefer uff der Höhe feines Stamms/ und gleichfam infeinem Herk/ ein weiſes / fehr zartes —— wol geſchmacktes Marck / welches gr “ i Ä roh 4 | * pr RS u — ——— der Antillen Inſeln. ra bi — einen Geſchmack wie die Ha uſe hat / wann man es aber ſiedet / und it etlichen dünnen und uͤberauß weiſſenBlaͤt⸗ ‚n/ diees als Haͤutlein umgeben/ zubereitet/ aamann cs wohl unter die berrlichften Ser hfe der Antillen zehlen. Die Frankofen fen diefemardigte [ubftanrz und die Blaͤtte umivideln /Palmen⸗Kohl / teil fie ſol⸗ er an ſtatt deß Kohls / oder anderes Ge uts / zu den Suppen gebrauchen. Wann man den Stamm dieſes Baumes ‚wen ſpaltet/ und eine ſonderliche flaͤchſene np weichliche Materi fo innwendig iſt her⸗ 18 nimmet / welches ſich dann leicht thun ſſet / fo iſt das außgehoͤlte Holtz / das eines then Daumes dick iſt/ zu ſchoͤnen und langen achtrauffen dienlich / weilen fielange Zeit auren. Man gebrauchtes auch die Forſten sr Haufer mit einem Stud zubededen/ und 18 Warffer überall/wo hin man will / zu ler n. Die Dreberund Schreinermachen auch. HE diefem Holtz / welches fait ſchwartz iſt / un e ch leicht polieren laſſet viel fchöne und ſelte⸗ e Wercke/ welche von Natur wie ein Marmel eſprengt. BUS NM EGAL EogevenkefPlinius eflicher Bäume / wel⸗ he jo uberauß hoch ſeyn ſollen / daß man durch men Bogenichußden Sipffelmit einem Pfeil ichterretchenfan. And der Berfaffer der alte - emeinen Hiftorifchen Befchreibung von In⸗ en / redet von einem N ſolcher — N 0 Jen Injeln in der. Höhe weit übertrifft/fo wol * len wir doch nicht ſagen / daß er fo unmäfig 163707 9 — * Aufigang gewwendet it/ gar Teichtlich [ch \ an : FR 3 x f 5 F ge kleiner und gelber Bluͤte/ in Geſtait verguͤl⸗ eter Knoͤpffe gezieret /auff welche⸗ mann fie abfalien / viele runde Fruͤchte folgen / in der und anden Enden zufpiget/damitfie die Blut und Frucht deſto beffer bedecken moge. — 9 Kin [ m A } z E 1 . 4 N 4 SS $ VI a _ = * = = . —* KUN . x ; — 1 — N SI J X a BR er x £ : J € \ —n AN — —— 4 " \ : \ — Bun 9 li kin! N it 7 ZEEIRNNUOS * N — } * N AN < R \ 5 F der Antillen Inſeln. 123 net. Es gibt daſelhſt noch eine andere Gat⸗ ung / die noch fo hoch woͤchſet als dieſe / und ane runde Körner traget / welche die Mohren febr fieiſſig auffleſen / weil ſle dienlich ſind ſchoͤ⸗ ne geihrengfe-unnd polirte Pater-nofter oder Scvdet⸗Kraͤntze darauß zu machen. D — * Won dem Latan-Haumt. I dritte Arth der Palmen wird der La- ran Baum genennet; Diefer Baum erher betfeinen Stamm ziemlich boch/ ‚wächfet a ber nicht viel in die Dick & An ftaft dar Aeſte hat er lange Blatter / welche/ wann fie auff⸗ — oben rund find/und unten zuſammen eralten/gleich wie eine Wind⸗Foche. Diefe Blaͤtter Bea an groffen Stielen / welche auf fonderlichen zaͤſerlein hervor Fommen/ die den Stamm oben umgeben / gleich wie ein: aroffes / rothes / zartes und durchfichtiges leinen Tuch. Diefe Blätter bindet man i Eleine Buͤndlein / und decket die. Huften damit/ die Schele aber/die man oben von den Stier len abnimmet / gebrauchet mann die Siebe/ und Koͤrblein davon zu machen / dißafeichen viele andere kleine Sachen welche die Indier unter ihren koͤſtlichſten Haußrath rehuen. Auß dem Holtz dieſes Baumes/ wie tngleichein ausdenzahmen Palmen / machen fleihre Bob⸗ gen und Kolben / derer ſie ſich in ihren Kriegen gebrauchen an ſtatt ver Degen und Zagayen⸗ — En U um. 7 FERN — — f N f} \ — ER x * F SET > — z S 6 n — / 2 ſ | x } N N) \ = * = { PR S S — Se = ar Ex N x > \ N AS le Monathen deß Jahrs neue hervor ſtoͤſſet. DieSchale iſt fo hart und dick / daß man fle po⸗ iren/und unterſchiedene Bilder darein ſtechen an / auch Kelche/ Zlafchen und andere Oe⸗ zhirr / fo man im Haußweſen gewöhnlich rauchet / auß denfelden machef. Sie iſt mit inem dicken Uberzug umbgeben / welcher gantz ⸗ aſericht iſ. Wann man dieſe Cocos-Nuß auffgemacht at findet man erſtlich eine weiſſe Subſtantz vie Schnee / welche trefflich wohl nehret / md wie eine Mandel ſchmecket. Dieſe Sud» tan iſt ſo hauffig in jeder Frucht / daß man ine Schuͤſſel davon füllen kan: Sie hanget mwendig feft an der Schalen/und hat in der Mitte ein groffes Glaß voll eines heilen unnd anmuthigen Saffig/twie Muſcateller⸗Wein; daß alſo eine Perſon fur eine Mahlzeit mit die⸗ fer Früchte einerwohl vorlieb Fonfe nehmen, Diefes Waſſer allein verwandelt fich in einen Samen/und hat unter andern Kräften auch. dieſe Eigenschaft / daß es alle Runtzeln in dem Angeſicht vertreibef/ und demſelben eine ſcho⸗ ne weiß und roͤthliche Farbe machet/ doch daß man ſich damit waſche ſo bald die Frucht von dem Baum gefallen iſt. Det Was diefe Frucht Cocos weiter betrifft/ deßgleichen den groffen Mutzen den fie in der Artzney und Haußhaltung bat / wird folche weitlaufftig befchrieben von Francifco Pyrard SB | sur. 0 der Aneillen/ Inſeln. 125 So bald der Baum zu tragen angefangen / iehetman ihn niemahl ohne Frucht; weiler za —— 26 Vonden Gewähfen infeinem Buch von den Thieren / Baͤumen und Sruchten def Morgenländifchen Indien, Dafelbftzeigeter /daf die Einwohner diefer ‚genden an diefem einigen Baum finden nicht allein ihr Brod/ ihren föftlichen Tranck / idre Kleidung/ihr Oel / ihr Zucker / ihr Honig/ibr | ven Bal am/und die Artzney zu wieder⸗Erlag⸗ gung der Geſundheit / warn ſolche geſchwaͤ⸗ chet worden; ſondern ſie bauen auch mit leich⸗ ter Mühe und trefflicher Feſte auß dem Holtz dieſes Baums ihre Haͤuſer und Schiffe/ derer - firfich zu Erhaltung der Handlung mit ihren Machbarn bedienen. Daher man dann bey den Inſein Maldiva Schiffe fiehet/die davon ge⸗ bauet /und mit nichts anders als Cocos bela⸗ den ſind / indem ſie von dieſem Wunderbaum / Bretter/Zapffen.oder Nägel/ Stricke/ groffe Schiff⸗Seyl / Segel/ Ander / Oehl / Wein/ eingemacht Zuckerwerck / Zucker und viele an⸗ here Sachen bekommen. | J Von dem Baum Cacao. 6 Egen faſt gleichlautender Woͤrter mas chen etliche zuweilen keinen Unterſcheid unter Cocos und Cacao. Diefer letzte waͤchſet inmn der Landſchafft Guatrimala, nahe bey Nova NHiſpania, und hat auch eine Frucht / welche in gantz americs ſehr beruͤhmt / weil ſie das vor⸗ nehmſte Stuͤck iſt/ fo in Zubereitung der Chi- colate oder Succolar gebrauchet wird/ — | — | wel⸗ Per Aneillen gnfehn. 127 "Welchen man einen herzlichen Tranck machet / der die Bruſt ſtarcket / alle böfe Feuchtigkeiten/ fo ſich darinnen angehenget / zertheilet den Grieß außtreibet/ und den Leib friſch und ge⸗ ſund erhält / wo man es maͤßig gebrauchet. Diefer Baum Cacao, welchen man auch ın den Antillenim Zahrı649. indem Sartenele nes Einwohners der Inſel deß H.Kreugerger ſehen/ iſt jetzunder auch in der Inſel Tabago bekant/wie wir an feinem Ort gemeldet haben: Er iſt faſt dem Pomerangendaum gleich/ ohne daßernicht ſo gar hoch waͤchſet / und etwas ‚gröffere Blatter hat. Man pflantzet ihn ger mieinlich an ſchattichte Derter /und unter an⸗ e dere Baume /damit er vor der Sonnen Hit verwahret ſtehe / ſonſten würden feine Blaͤtter verwelcken. Seine Frucht / welche ſo groß uũ faſt wie eine Eichel oder mittelmaͤßige Olive "gefaltet / wächfet in dicken und langlichten Hülfen/die an den Seifen durchftrichen und getheilet find. | | | | Das 7. Kapitel Bon de Baͤumen die zu dem Bauen dienlich / oder zu den Schreiner⸗ wercken und Faͤrben gebrau⸗ chet werden. ferichiedliche ſchoͤne Baume / welche eh ii N — — Augen geftellet uͤ Zi, Fruͤch⸗ di ll \ il Pl || IR ER II hl rl FAIR hi ul E Ui) Naee Ei 95 228 Banden Gemächfen uickung der Einwohner dieſer Inſein dienlich ‚Mb; In dieſem Capitel Haben Mir ung vor genommen zu bandeln von denen vornemſten / die man nußlich gebrauchen Fan fo wohl zu Bauung der Hänfer/alsdiefelbemit dem ſchoͤ⸗ nen Haußrath von Schreinerwerck⸗ ſo man Fruͤchte tragen/und zu der Nabrung oder Er⸗ | | | 4 | darauß machet / außzuzieren; Danach wollc® wir betrachten alle andere Baume von unter ⸗ ſchiedlichen Farben / die zu der Faͤrberey nüße lich ſind. | a Bon den zweyerley Arthen E: ES find wenig Inſeln / in welchen man ; nicht fchöne Baume finder / die zudem Bau der Häufer und vielen Schreinerwerden E fehr dienlich find. Sonderlich wird viel von dem Baum Acajou gehalten / welcher fo über auß hoch und dick wachſet / daß die Caraiber zuweilen auß einem einigen Stamm diegrofe Boͤte machen / die ſte P yraugues.heiffen / und bey funffzig Menfchen führen koͤnnen. Er ſtoſ⸗ fer viele Aeſte von fich/ welche ſehr dicht find/ wegen der groffen Menge der Bläfter/ mit de⸗ zen ficbeladen/ und daber einen angenehmen Schatten machen; Ja es find etliche der Mei nung/ daß es zu der Geſundheit fehr befoͤrder/ lich ſeye/wann man unter dieſem Baum nie R: ben pflege, | | Es gibt zweyerley Arth Acajou , welche in der Höhe Ihres Stammsund Farbe deß Hol» es voneinander unferfehieden find. Der fo „vor den beiten gehalten wird / hat ein rothes/ leichtes und wohlriechendes Hol / dag ſehr leicht zu.arbeiten ift, Man bat auß der Erfah⸗ rung gemercket / daß ihm der Wurm feinen. _ Schaden thut; daß es im Waſſer nicht faule/ woann es bey gutem Liecht geſchnitten wird; und daß die Kaſten und Schaͤncke / die auß die ⸗ ſem Holtz gemacht ſind / den Kleidern einen gu⸗ ten Geruch geben / und ſelbige vor Motten un anderem Ungeziefer / fo ſonſten in den Kaͤſen welche auß anderm Holtz gemacht find / leicht⸗ lich wachſet und ſich auffhaͤlt / wohl verwah⸗ ren, Dieſe Eigenſchafften haben verurſachet/ daßerliche geglaubet / dieſer Baum ſeye eine Arth von den Cedern. Man machet auch von dieſem Holtz Schindeln/die Haͤuſer damit zu decken. Die Haupt⸗Leute der Schiffe / wel⸗ che in diefe Infein handein / bringen vfft Bret ⸗ ter von dieſem Holtz mit / die fo lang und breit ſind/ daß man nur eines einigen bedarff/ einen ſchoͤnen uud langen Tifch zu machen. Die andere Xrfh Acajou iſt von auffen eben . | wie die vorige/fo wir allererft befchrieben/ ger ſtaltet; doch wächfer ſie nicht ſo hoch unnd wann man die Rinde und das Weiſſe darhin⸗ der /abgenommen/ ſiehet man daß das Holtz weiß iſt. Es iſt auch leicht zu arbeiten/ wann es frifch abgefchnitfen wird; wo manes aber ander Lufft eine Zeitlang er ii es 8» er⸗ An | der Antillen⸗Inſeln pe 30 VondenGemähfen dergeſtalt hart daß man es ohne groffe Mühe nichtgebrauchen fan. "Die Einwohner der Inſeln bedienen fich diefes Holger felten/ und Mann fi Mangelan andern haben / weil es verſuchet haͤtte. x mwurnftichig wird / und in kurtzer Zeit faulet. Wann mar den Stamm diefes Baumes ver wundet / flieſſet ein Gummi ſehr ſtarck herauß / welches wohl nutzlich ſeyn wurde / wo man ce ek ge x Dondem Baum Acomas, Hrefer Syım iſt wohl eben ſo dick und hoch leder Baum Acajou, und wird nicht we⸗ niger von den Bauleuthen und& chreinern ger lobet. Seine Blaͤtter ſind glatt und ziemlich lang. Er traͤgt eine Frucht in der Groͤſſe ei ner Dflanmen/welche/wan flezeifigworden/ ⸗/ gelb und ſehr ſchoͤn anzufchen ift/doch iſt ſie zu m. ditter / daß man fie effen folte, Die Hol Tau ben maͤſten fich zu gewiſſer Zeit deß Jahrs dar mit / und alsdann hat 5 Fleiſch eben ſolchen Geſchmack/ als die Frucht die fie gegeſſen. Die Rinde iſt rauch und Aſchenfarbig dag Sol ſchwer und leicht zu polieren /und nach den Orthen da es waͤchſet iſt das inwendige otb oder gelblich / und faſt violbraun. Wann nan die Rinde öffnet /gehet ein Milch⸗Safft herauß / welcher fo hart wird als ein Gum⸗ — der Antillen ⸗ Inſeln q Ri Von dem Roſen⸗Holtz. N muß bekennen / daß wo die Einwohner *der Antillen fic) dafelbjt beſtandig wolten — / wurden fie nicht allein die Sa⸗ chen / ſo zu Unterhalfdeß Lebens noͤthig ſind/ da findẽ/ ſondern auch alle ergetzliche und ſelte ⸗ ne Dinge / ſo wohl was die Nahrung und Klei⸗ dung betrifft/ als was den Bau ihrer Haͤuſer und dieinwendige Zierde derſelben anlanget. Aber die ſuͤſſe Gedancken der Ruͤckreiſe in ihr Vatterland / welche der meiſte Theil bey ſich beſchloſſen / macht daß ſie alle ſeltene Bortheil / ſo dieſe Inſeln ihnen vorſtellen / nicht achten / und die reiche Menge der koͤſtlichen Sachen die daſelbſt hervor Fommen/ ohne einigen Nur ‚Benkeichtfinnig vorbey gehen, Dann zu ge ſchweigen jetzunder der gar geringen Mühe die ſie anwenden den Zeug auß dem Baumwoll / ſo da waͤchſet / zu machen / und daß fie dey ſich al⸗ lerhand Feder⸗ und zahmes Bich/ welches da vͤberfluſſig als an einem Orth der Welt gefun⸗ den wird auffziehen / ſo konten fie ohne Zweif⸗ fel noch groſſen Nutzen haben von dem unter⸗ fchiedlichen Föftlichen Holtz / und ſolches nicht allein zu dem Bau ihrer Haͤuſer und bequemen Haußrath gebrauchen: ſondern auch an die Europeer verhandelen; Wie dann nachfol⸗ gende Befchreibung erlicher raren Bäume / fo . ſo wolin dtefem ale ſolzenden Capitel / dieſe unſere Meynung bekraͤfftigen wurd, ur‘ = 32 WondenCemwächfet, - Billich fegen wir daß Roſen⸗Holtz / weil es Br? nicht allein zu dem Zimmer / fondern auch Schreinerwerck bequem / vornen an. Dieſer Daun hat einefolche Höhe/ die mit der Did eo wohl uͤherein kommet. Sein Stamm iſt ge meinlich jo ſtarck/ daß er eine von den ſchoͤn⸗ fen Zierden in den Waͤldern der Antillen it, Er hat viel ſchone Aeſte/ mit weichen ölätterne 2 behangen / welche auff der einen Geiten bag» richt / und lang faſt wie die Nußblätter ſeyn. 7 e die natuͤrliche Schönbeit diefes Baums wun⸗ derlich vermehret. Auff dieſe Bluͤth folgen klei⸗ ne ſchwartzliche und glatte Beerlein. Die Rinde deß Stamms iſt hell⸗grau. Sein Holtz iſt inwendig dunckelgelb oder haarfarbig/ und wann der Hobeldrüber gangen und außpoliret Worden / ſiehet man viele Aederlein von uuferz ſchiedlicher Farbe daran / welche gleichfam wie Wellen find / und dem Holk einen Marz Erliche find der Meinung daß wegen dieſes gu⸗ ten Geruchs / welcher die Rofen in der Anmu⸗ thigfeitüuberfrifft / man dieſes Hola Cypern⸗ Zur Regenzeit traͤget er weiſſe Bluͤth von ger tem Geruch / welche buͤſchelweiß wächfet/und —— ee melſchein und recht wunderlichen Glantz ma⸗ i | chen, Doch wird es twegen deß gufen Ger ruchs den es von fich giebet/ wanñ es gearbeitet und offt begriffen wird/noch hoͤher geſchaͤtzet/ und hat daher auch ſeinen Namen befommen. a Holanennen folte/ wie es dann auch inefl» chen Inſeln der Antillen dieſen Namen führer. der Antillen⸗ Inſeln. 133 Dieſer Baum waͤchſet in allen Inſeln / was die aufferliche Geſtalt anlanget/ auff einerley Art/ doch iſt ſein Holtz von unterſchiedlichen Far⸗ ben geſprengt / nach dem Unterſcheid deß Lan⸗ des/darauff er gezogen worden. SR PN ©, A ; Won dem Indianiſchen Hole. /xeeſer koͤſtliche und wohlriechende Baum wird auff der Inſel deß H. Kreutzes unnd vielen andern ſo hauffig gefunden / daß es faſt gantze Waͤlder davon giebet. Er wird dem Roſen⸗Holtz gleich gehalten / aber er waͤchſet N viel dicker und hoher /wann er auffeinem git- ‚sen Land ſtehet. Sein Stamm wurkelt tieff und erbebet fich gerad, Seine Rinde iftdunn/- fanfft und überall glatt/ feine Farbe ift heil grau und filberfarbig/und an eflichen Orthen faſt gelblich / daher man diefen Baum unter allen andern leicht kenne. Er bluͤhet deß Jahrs einmahl zur Regen⸗ zeit / und alsdann verneuret er ein Theil ſeiner Blaͤtter. Sein Holtz iſt ſehr feſt und zimlich fchwer/deßwegen es ſich wol poliren laͤſſet/ uñ ‚etliche Wilden ihre Streit/ Kolben davon ma⸗ chen, Nachdem man die Leibfarbe Schele / ſo unter der Rinden iſt / abgenommen / ſiehet man dundelbraun iſt / daher auch von den Liebha⸗ ‚bernbochgefchäger wird.’ 7° Der gute ©eruch — ij li das Doll felbggen/ welches überauß hart und e — 90 e I J | . ji a - In} ’ f l — J — \ 14 Bonden Geräcfen lich in den Blättern. Sie ſind geftaltet eben wie die Blätter deß Goyave Baums/ und wann fie in den Haͤnden getragen und begrif⸗ fen werden / machen fie denſelbigen einen ats genehmen Geruch/ als dieLorbeerbläfter, Den Speiſen und Bruͤhen geben fie einen folchen vie Blat zufchreiben folte. Man gebrauchetauch dieſe Blätter in den Bädern/ welche die Me- diei verordnen zu Starckung der verlegten Merven/deßgleichen die Geſchwulſt zuvertrei⸗ ben/ welche an den Schenckein der jenigen/ ſo = bofen Fiebern behaftet geweſen /verdlie - ben. en | ” Wan, \ = Bon unterfchiedlichemrorhen welches zum bauen dienlich / uund von dem Eifen- Hole. gypnedie Baume Acajou ‚derer Wir zuNne fang diefeg Gapitelserwehnet/ hates in. diefen Inſeln noch unterfchiedliche fcböne Baͤume / welcheeinrofhes/ ae und ſchwe⸗ res Holß haben / das den W | N Taulung wiederſtehet. Sie find alle fehr der quem zum Bau der Haufer und ſchoͤnen uͤrmen und der ⸗ Schreinerwercken. Bu Sonderlichwird.dag Eife Bolt hoch ge⸗ achtet / welches feinen Nahmen daher hat / weil es an der Feſie/ Gewicht — 4— | a ae | oltz / ‚Brefflichen Geichmad / daß man denfelbigen eher vielen Gewurtzen als einem fchlechtent - / dder Antillen⸗ Inſeln. alles Holtz / fo wir biß her beſchrieben / uͤber⸗ trifft. Dieſer Baum / welcher unter die Hoͤhe⸗ ſten und wohlgeſtalteſten in den Antillen zu zehlen / iſt mit vielen Aeſten beladen. Solche fragen kleine pitze Bläfter/die an dem Stiel zertheilet find, Er blůhet des Jahrs zwey mahl nemlich in dem, Merk und Herbſt Monath. Auff feine Bluth / fo vielfaͤrbig iſt / folget eine kleine Frucht / in der Groͤſſe einer Kirſchen/ welche wann ſie Zeitig iſt ſchwartz wird und den Wögeln ſehr angenehm iſt. Die Rinde deß Stamms iſt braun. Das Holtz iſt zim⸗ lich hoch roth / wann es alleweil abgeſchnit⸗ ten worden; aher es verliehret ſeinen Glantz in der Lufft / und ſchieſt ab von der Farb. Das innerſte deß Baums iſt dunckelroth / wie das Brafilien Holtz und fo feit/ daß man ſtarce und fcharfte Aexte haben mus / wann man daf felbe faͤllen will. Weil aber das Hole fchon/ feſt / Teicht au polieren: / und daurbaffter alg das Eedern und Cypreſſen Hole ift/ / ſo verloh⸗ net es reichlich durch dieſe guthe Eigenſchaff⸗ ten alle Mühe / fo man daran gewandt / che manesgebrauchen fünnen, 3 Es iſt noch ein anderer Baum / deſſen Holtz man auch Eiſen Holtz nennet / aber er iſt mit dem vorigen nicht zuvergleichen. Er hat nur kleine Blaͤtter /und wann er bluͤhet / iſt er ‚mit ſehr vielen Buͤſchlein beladen / welche ſich über alle Hefte erheben / gleich als ob es ſo viel ‚Bederbufche waren, / und den Baum über die wmiaſſen zieren. Er iſt von ſchoͤner Un ) a, un 364 Vron den Gewächfen bat hinder der Rinden eine gelbe oder weiſſe Schele/ nachdem der Orth ii/ da er waͤchſet Alles Holtz dieſes Baums / ohne das innerfte/ welches gar klein ſehr hart uñ faſt ſchwartz iſt/ wird leicht von dem Wurm durchfreffen/weR- wegen man es auch nicht gern verarbeitet/ es. jeye dann Daß man es auß Mangel eine⸗ andern thun muͤſſe. WVon eilichen Baͤumen / derer Hole zur Faͤrberey gebraucht RE TR TEE ER PUR rter den Baumen / foin den Antillen m mwachien/gibt eserliche die zu dem Färben dienlich ſind. Die vornehmften und befand» "teilen derfelben find das Brafilien-Holg / dag gelbe Holk / dag grüne Ebenholtz / umdder Baum Roucou, a Ne Bas BrafilienHolg wird alfo genennet/ weil das erſte jomaniu Europa gefehen / auf der Landſchafft Brafiliahergebracht worden? _ allwo es in weit gröfferer Menge / als an eini⸗ gem andern Orth Americz;wächfet. Dieſer Daun iffra: inden Antillen/ und wird. nur in ‚denen ae gefunden/welche mithartenund durren Felſen am meiſten erfütlet, Sein Stam iſt nicht ſtarck wie anderer Baͤume Stamm; ſondern krumm / uneben und voller Knorren. Wann er in der Bluͤth iſt / gibt er —— l —— der Antillen Inſeln37 nehmen Beruch von ſich / welcher dag Hirn ſtaͤrcket. Sein Holtz wird von den Drehern geſucht / doch beſtehet der vornehmſte Ge⸗ branch deſſelben in dem Faͤrben. Es iſt die Inſel deß H. Creutzes beruͤhmt unter allen andern / wegen der Menge rarer un trefflicher Baͤume. Abſonderlich wird pielger Halten von einem /der fehr hoch fich erbebet/ und deffen Holtz / welches gank gelb/zur Faͤr⸗ berep dienlichift. Als die Engelländer dieſe Inſel innen hatten / ſchickten ſte viele derfelben in ihr Land. Man nennet eg gelbes Holtz ⸗ wegen der Farb / oder auch Fuſtock, wie wir in Defchreibung der Inſei Tabago , in web * dieſer Baum gar gemein iſt / gedacht ha⸗ en. — Das gruͤne Eben⸗Holtz brauchet man ger woͤhnlich zu vielen trefflichen Schreinerwer⸗ en / weil es gar leicht die Farbe und de Olantz deß rechten Eben⸗Holtzes an ſich nim̃et/ doch wird es am meiſten zur Faͤrberey gebrauchet / in deme es ſchoͤn Graßgruͤn farbef. DerBaum ſo dieſes Holtz traͤgt / iſt ſehr dicht / weil ſeine Wurtzel viel Nebenſchoͤßlein von ſich ſtoſſet / welche verhindern daß er nicht ſo hoch und dick auffwaͤchſet / als geſchehen wuͤrde / wann der Stanmm allein die Krafft an ſich zoͤge. St» ne Blaͤtter find glatt und ſehon grün, Un⸗ ‚ter der Ninden hat es cine weıffe Syind/ / ohngefehr zwey Daumen dick / dag übrige Holtz biß an den Kern iſt ſo dunckelgruͤn / daß es faltichwarg ſcheinet; wann man es aber N De " * — 38 Won den Gewaͤchſen = polieret / wird man etlicher gelber Adern ger wahr / die ihm eine gefprengte Farbe machen, ae WVon dem Baum Roucou. . | ER iſt eben der Baum den ie Braſilianer N Urucu nennen: Er waͤchſet nicht höhe: ‚als ein Heiner Pomerangen-daum. Geine Blaͤtter/welche an einem End ſpitzig / find wie ‚ein Herk gefaltet. Die Blut iſt weiß mitLeib⸗ ‚farb vermifcher ; hat fünff Blätter ın Geſtalt ‚eines Sterns / und iſt fo breit als eine. Roſe. ‚Sie wächfet buͤſchelweiß / an den Enden der Heften, Auff dieſe Bluͤte folgen Fleine Hülse ſen / die etliche Beerlein in der gröffe einer klei⸗ ‚nen Erbſen in ſich ſchlieſſen welche wann fie zeitig worden/mit einer recht hoch ⸗ roth und bhell⸗glantzenden Farbe / ald man immermehr ſehen mag / bedecket ſind. Dieſe reiche Farbe o in der Huͤlſen eingefchloffen/ iſt ſo weich um J Ben ‚daß fie anden Fingern behangen j leibet / ſo bald manfie nıuranrühre. Wann man dieſe koͤſtliche Farbe Haben wil / ſchuͤttet man die Beerlein an denen ſie hanget / in ein irrdenes Gefaͤß und ſchuͤttet laulicht Waſſer darüber / in welchem man fie waͤſchet diß die Farbe davon abaangen. Und wann man hernach dieſes Waſſer ſtill ſtehen laſſen / trucknet man die Druͤſen oder dicke He⸗ fen / die unten am Boden liegt / in dem Schat⸗ ten / und machet Taͤfelein darauf / oder 7 | \ — > — EEE EEE WEITE EEE — —— der Antillen Inſeln. 139 Küͤgelein / welche von den Mahlern und Für bein hoch gehalten werden / 100 fie lauter und unverfalfchet find/ und auff diefe Weiſe / fie wir icho gedacht / gemacht worden. Das - Hola diefes Baums zerbricht leichtlich; es Yatt fich fehr wohlmit demfelben feuren/und fo ES sank außgeldfchet / und man zwey Stud ein wenig widereinander reibet / fpringen Sl Fumcklein/ als auß einem Feuerftein herauß/ welche die Bauınwolle/oder andern Zeug / E Beuer fangt/und dabey geleget wird / anzu» ‚zundenpflegen, AußvderHindenmachetman | Harfe Seile, Die Wurtzel gibt den Speifen | einen guten Oeſchmack / und wann man fie in die Brüben thut/machtfie folchen eine Farbe ‚and Geruch wie der Saffran hat. N ⸗ Die Caraiber haben dieſerattung Baͤume in allen hren Gärten / welcher fie wohl pfle⸗ gen / and hoch ſchaͤtzen / wegen der ſchoͤnen b⸗ yde die ſie von denfelben bekommen / nad ſich den Leib damit anſtreichen. Sie gebrauchen auch dieſe Farbe ihre ſchoͤnſte kleine Haußge · ſchirre damit zubemahlen / und denſelben einen SGlantz zu machen. CA ‚Manfonte auch unfer die Zahl der Baͤume foauder Farberey dienlich /diemeijtederjemi- nm ‚gen fehen/auf denencin Gummi flieſſet dann diejenige fo Belichen getragen folches zuver⸗ ſuchen / haben gemercket / daß wann fie unter die Farbe gemtfchet werden/flediedundelften | Farben mit einem fonderlichen®lant und fer ſchoͤnen ſchein / den fie hg rt tn [ ana ni — ge: | Don den Gewechſen — m... Das ʒ Capitel. Von den Bäumen welche in dee Arsney dienlich; Defgleichen von . lichen andern / davon die Eins wohner der Antillen groffen | Mutzen haben. N Ä Sy yAbdem der böchfte GHTT einen jeden Bold die Grentze ihrer Wohnung geſe⸗ tzet / hat er ein jedwedes Land mit nothwendi⸗ gen Mitteln verſeh en/auffdaß die Leute ſo ſich dafelbit auffhielten / auch ihren bequemen line erhalt da finden möchten ; Und damiterihren Augen die unendliche&Schäge feiner alleıhöch« fen Weißheit um Göttlichen Vorſehung dare ſtellete / hat er der Erden die Krafft gegeben/ nicht allein alle Lebensmittel? die zu der Nabe | rung nothig / hervor zu bringen; fondern auch unterſchiedliche Artzneyen/deren fie ſich wider bie Kranckheiten / mit weichen fie möchten u⸗ berfallen werden / bedienen und vor denfelden verwahren Fonten ; Deßgleichen viel andere berrliche Mittel/ folcher zu Erlangung voriz ger Geſundheit/wañ fie allbereit in Schwach⸗ —3 heit gerathen / ſich zugebrauchen. Wir wol⸗ len jetzun der võ andern Orten der Weltpichts ſagen / die Antillen find mit dieſen trefflichen Gaben in groffer Vtaaße ůberfchuttet Dann ie verſehen ihre Einwohner nicht nur ſchlech⸗ | "> „ter dinge mit unferjchiedlichen angenehmen. | Fruchtẽ / Wurtzeln/Kraͤuteru / Hůi — der Antillen Inſeln. 141 allerley Oevdgel und Wildprett / Fiſchen und andern anmuthigen Speiſen; ſondern ſie ver⸗ ſorgẽ ſie auch mit einer groſſen Anzahl bewehr⸗ ter Artzneyen / mit we chen ſie ſich von ihren Kranckheiten abhelffen kͤnnen. Welches der verſtaͤndige Leſer leicht ſehen wird in folgender ee DBefchreibung der natürlichen _ inge/fonderlich in diefem Eapitel / darınn wir die Baume/welche einen groſſen Nutzen in. der Artzney haben/beichreiben wollen, — Bi: — Von den Casfien-Baum. Fade Daum waͤchſet in der Gröffe und faſt gleicher geſtalt wieder Pfirfingbaum,/ ‚feine Blatter find langlicht und fchmal: Zur _ ‚zeit der Dürre fallenfiedeß Jahrs einmalab/ / und wann die Regenzeit wieder kommet / ſtoͤſ ſet er neue hervor, Vorher gehen viele ſchoͤne puͤſchlein gelber bluͤthe / auff welche langekoͤh⸗ ren oder Huͤlſen folgen/ obngefehr eines Dau⸗ mens dick / und find zuweilen andertbalb oder wry Schuh lang. Inwendig haben fie in unterſchiedenen Gefachen das jenige Marck/ welches in den Apothecken fo befant iſt / und Caflia genennet wird. Den Baum fen die Europeer Caflien-Baum / und die Caraiber MaliM ali. Go lange die Srucht die und langer wird/ift fleallegeit grun/wan _ fie aber ipre Groͤſſe erreichet und zeitiget/wird fie braun oder violfarbig/ und bleiver alio.an den Aeſten behangen, ih en ee Wann heiſ⸗ 142° Won den Gewaͤchſen | Bann diefe Fruchtzeitigumd druden if/ und die Baͤume fo folche fragen von ffarden | Winden beweget werden / hoͤret man fehr weit das Geklapper/welches von dieſen harten und langen Hülfen entſtehet / wann fie aneinander ſchlagen. Dieſes ſchroͤcket die Vogel / daß fie ſich fuͤrchten herbey zufliegen; und die Men⸗ fchen/fo die Urſach dieſes mordentlichen Ser toß nicht wiſſen / wann ſie nicht ſelbſten die Baume ſich bewegen Fa / und wie fie Ihre Aeſte und Früchte zuſammen ſtoſſen / bilden fich ein / daßflenicht weifvondem Ufer def Meers feyen/ deffen Bewegung fie vermeinen zuhören; oderdürffen wolauffdie Sedanden erathen / es ſeye das Beraffelder Waffen vie- er Soldgten / fo auffeinander treffen. Dieſes Getoͤß iſt das Merckzeichen aller der ⸗ jentgen/fo den Buſen oder bie Enge bey Do- | mingo beftschen/ wo mangange Ebene unnd ſehr weite Begriff fiehet die mit feinen andern | ) als diefen Baͤumen bedecket find. Von dier 7 fern Orth bat man auch dem Anfehen nach den Saamen der jenigen Baͤume/ die in den Antıl- len wachſen / hergebracht. Sonſten find die Cafien Rohre die man auß America bringet / voͤller und gewichtiger / als die von Morgen kommen / das Marck aber das inwendig iſt / hat einerley Krafft und Wuͤrckung. Wonn die Cafien-Bläthe mit Zucker ein · gemachet wird / ſo pfleget ſie nicht allein den Bauch / ſondern auch die Blaſe gelind zu rei⸗ nigen, Die Caflien- Hilfen haben auch ‚di N I Al € SW 4 EN |||) INS — 1 2% — —B [A 4 4 | l auß derzeitigen Frucht herauß nimmer / ver» richtet [olches viel eher und beffer feine Wuͤr⸗ Kung. Es befinden fich viele Einwohner dier ‚fer Zander ſehr wohl dabey / wann fie deſſen al⸗ le Monath ein mahl kurtz vor der Mahlzeit ge⸗ auchen; und habẽ erfahren/ daß dich esfanffte | Mittel fie bey guter Leibet⸗beſchaffenheit wun. * derlich erhält, Von den Artzney⸗Nuͤſſen. Kar Artz ney⸗Nuͤſſe/ welche fo gememinal, > [en dieſen Inſeln find / wachſen auff klei. nen Baͤumen / mit welchen man gemeinlichdie. - Gaͤrten und Wohnungen unter ſcheidet. Wan man dieſelbige indem Wachſen nicht verhin⸗ dert/ werden fie fo hoch als ein gemeiner Fei⸗ genbaum Holtz iſt ſehr zart und marckigt/er bringet vier le Aeſte/ welche durcheinanderumb bangen/ ſo unfen rund find und in drey Spi⸗ Ben außgehen, | - | _ Außdem Holund Bläffern diefee Baum friefft ein MHSafft/ welcher Sledenindar leinene Zeng machet: es iſt auch nicht rath⸗ ſam zur Regen ⸗zeit darunter zu ſtehen / weil bie Waſſer Tropffen die von den ir der Antillen Fuſeln. 143 dieſe Eigenſchafft / wo fle friſch und grün ein⸗ A la Doch wann man das Marck /deſſen Geſtalt ſie aguch haben. Sein dei den @tam herumb Eriechen, Diefe Aeſte find mit ziemlich. ‚largen/grünen und weichlichen Blättern ber 144 . Bonden Gewaͤchſen fallen / eben wie der Gafft zu flecken pflegen, Er —* eine gelbe Bluͤth von fuͤnff —* tern/ welche / wann fie guffgaugen / wie ein Stern geftaltetfind, Wann die Bluͤth abger fallen / folgen efliche Fleine Nuͤſſe darauff/ die bonanfang grun find /hernach gelb warden/ endlich ſchwartz / und fich ein wenig öffnen wann ſie zeitig find. Jede Nuß hat drey ode vier Kern in eben ſo vielen unterſchiedenen Ge⸗ faͤchlein in fich / welche eine ſchwaͤrtzliche Schele haben in der Groͤſſe und Geſtalt einer Bohnen. Wann die Schele weg gethan iſt/ ſiehet man die weiſſe Kern/fo dhligter ſabſtantz und mit einem zarten Haͤutlein umwickelt und halb getheilet ſind. Dieſe Kerne haben einen angenehmen Geſchmack / faſt wie die Haſel⸗ NMuͤſſe: Jedoch woman ſolche iſſet / und das kleine Haͤutlein / ſo die Kerne umwickelt und in der Mitten von einander theilet / nicht davon thut / ſchwaͤchet es den Magen uberauß-jebr/ und treibet die Natur oben und unten. Da⸗ mit dieſe Starcke gebrochen und man dieſelbe füglicher gebrauchen koͤnne / ldſet man dieſes Haͤutlein ab / und leget ſie ein klein wenig auff Die Kohlen / hernach zerſtoͤſſet man fie / und nimmer vier oder fünff/ und miſchet fie unter einwenig Wein / dardurch fiedann gelindert und beffer Fonnen genoſſen werden. | ann man die zweige diefeg Baums abe fehneidet / und in die Erde ſetzt / wurtzeln fie gar leicht. Die — — machen ein Oebl anf den Kernen / welches in der Baußbaln⸗ der Antillen Inſeln — —9 ienlich / und auch wohleinigen Nuhzen in der. Inn Artzney haben mag. a er IN Dondem Zimmer: Hole. Er Baum / der dieſe Arth Zimmet fragt/ 3 welche ſo gemein in allen den Inſeln iſt / url an wohl unter die jenigen gezeblet werden fo ‚ll Ben dienen / weil feine wohlgeſchmackte Rinde von allen Denen jo mit Falten Kranck⸗ jeiten beladen/ gebraucher wird/ und den Mar jen von dem zaͤhen Schleim / der darinnen fich u ngebenge / befreyet. Dergufbe Seruch und ML ie immer wehrende Gruͤne dieſes ſchͤnen —— u — Baums haben etliche dahin gebracht / daß ſte ii avor gehalten / es jene eine Arth deß Lorbeer — U Daume; aber er wächfer weit höher / fein Stamm iſt auch vieldicker/ feine Aeſte breiten | 9 | ich mehr aus/ und feine Ölatter/welchenicht IM dgahr lang/ find viel fanffter/ und haben eine J ellgrumere Farbe. Seine Rinde/die unter iD) iner aſchenfarben Schalen verborgen/ iſt viel u icker und weiſſer / als der Zimmet fo von den 4 Rorgen⸗Laͤndern kommet; fie beiſſet mehr" u uff der Zungen und ſchmecket ſchaͤrffer/ waun ll 1 je aber in der Lufft getrucknet üft/gieberfieden | | Speifen einen ſehr anmurhigen Sehnde, N) hne Diefe koſtliche Baͤume / deren wir jeßo am | acht/werden die Anfeln Tabago,Barbadaıfi m eß H. Kreutzes ſehr gerühmer vor allenam ern / daß fie noch unterichiedlich Hofe bar Br _ © ben/ s 146 Vonden Gewaͤchſen ben/ deſſen Gebrauch in der Artzney bernffen iſt. Dann man findet daſelbſt Santel/ a jac, oder Frankofen/ und Saflafras - Hol&/ welche / weilfiegenug befand find / nicht nd» thig iſt hie zu beſchreiben. IV. a Don dem Baumwollen⸗ Baum. S gibfnoch viele andere Baͤume / die in ale len Antillen ſehr gemein find/ und von der nen die Einwohner groffen Nutzen haben fon nen. Der Baumwoll⸗/baum / welchen die Wil⸗ den Manoulou-Akecha nennen / ſtehet unter denſelben / als der nußlichfte billich oben an, Er waͤchſet fo hoch als ein Pfirſinghaum / hat eine braune Rinde/ und kleine Blätter, / die in drey Theil getheilet ſind. Seine Bluth iſt ſo gr als eine Roſe / welche unten von dreyen kleinen / gruͤnen und ſtechenden Blaftern / die‘ fie einfchlieffen/gehalten wird, Dieſe Bluͤt bat fuͤnff Blaͤtter welche Goldgelb ſind / und au unterſt kleine purpurfarbe Strichlein hadẽ / in der Mitten ſtehet ein ser Knopff / der mit kleinen Zaͤſerlein von gleicher Farbe umbge⸗ den. Auff die Bluͤth folget eine langlichrun⸗ de Srucht/welche ſo groß als eine Eleine Ruß mit ihrer Echalnift Wann ſie zeitig wor⸗ den / iſt ſie von auſſen gautz ſchwartz / und Fam man an dreyen Orthen die weiſſe Wolle ſehen / die unter dieſem rauhen Uberzug — Ir liege, In jeder Frucht finden’ fich fieben Flei- ne Böpnlein/welcheder Saame deß Baumes ſind. NR, | Es iſt noch eine andere Artb de daummwol- lend aums / welche auff der Erden friechet/mwie “ das beſte Baumwoll / von welchem aud) am Neiſten gehalten wird. Man machet auß allen ⸗ beydenkeinwad/und unterſchiedlichen gerin⸗ ‚gen Zeug / die in der Haußhaltung gar wol ge ⸗ brauchet werden. VWVon dem Seiffen⸗Baum. ES gibt zweyerley Arth Baume / deren ſich die Einwohner der Inſeln an ſtatt der Seif⸗ fengebrauchen ; der eine hat dieſe Eigenichaft in feiner Srucht / welche wie die Trauben wächfet/rund/ gelblich/ und ſo groß wie eine kleine Pflaume iſt; hat auch einen ſchwartzen und harten Kern / der ſich polieren laſſet. Man nennet die Frucht gemeinlich Seiffen⸗Aepffel. Der andere aber hat dieſe Wuͤrckung in ſeiner Wurtzel / welche weiß und weichlich iſt. Alle beyde machen das Waſſer weiß und ſchau⸗ micht / eben wie die Seiffe; Wann man aber der erſten Gattung zu offt gebrauchet / verdir⸗ bet man das leinen Geräth darmit. Dieſe Bäumewerdendaher Seiffenbaͤume genenet/ weil ſie die Eigenſchafft haben / die Srcher/ gleich wiedie Seiff RR Ss F i wi der Ansillen-Sufeln. 147 ‚eine Rebe fo feinen Pfal hat; und dieſe bringet ven, — Ende =: - ” — — — e x x - e* — e ar u EEE en. ann EEE, — — ———— — — * — — — — — — — * 1 — * nn — an — — — — — — aan 18 Ron Von dem Paretuye Baum. D r Baum wächfet gerne an ben funnyfr fichten Orten und Ufer deß Meers Er bafgrüne / dicke und zimlich lange Blätter, Gerne Xefte/fo fich gegen die Erde bie n/baz - ben folche Faum beruͤhret / daß fie nicht alſo⸗ bald wurgeln und einen andern Baum hervor ſtoſſen welcher gemeiniglich feinen Stamm und feine Aeſte ſo nah ineinander vertwickelt/ und ſo viel wieder gebogene Aeſte hat// die fich umb alles / was ſie ergreiffen / flechten/ alſo daß diefe Bäume in kurtzer Zeit went das ſie nur finden/ einnehmen / welches daher auuch fo uͤbel wiederumb zu bauen iſt / daß man keinen Nutzen davon zugewarten hat. Unter dieſen Baͤumen haben die Wilde Schweine und anderes Wild ihre Lager. An etlichen Orten dienen ſie auch den Einwohnern der Inſeln an ſtatt der Waͤlle / welche verſichert find / daß fie niemand von dieſer Seiten her angreiffen werde. Sie find auch darzu nuͤtz ⸗ lich / daß man mit der Rinde das Leder gerbet/ dann es gibt in dieſen Inſeln feine Eichbaͤu⸗ me. * | Von dem Calebaflien- Baum. | FS muß auch der Calebafen-Baum hier nicht vergeffen werden / als auß — — a. 8 v4 eo Ne der groͤſte Theil def geringern Haußraths in der Haußhaltung der Indier und frembden Einwohner/die fich in dieſen Inſeln niederger Iaffen/gemachet wird. Es iſ ein Baum / wel⸗ cher in der Hoͤhe / dicke und Geſtalt eines groſ⸗ fen Apffel⸗Baums wachſet. Seine Aeſte ſind ge tanglicht hmol und an dem Ende rund ſeyn / bangen bujchelweiß an den Aeſten / und etli⸗ chen Orthen deß Stamms. le Monathen deß Jahrs Blůth und Fruchte. DieBith it graumit einer gruͤne vermifchet/ und mit ſchwaͤrtzen / auch zuweilen violfarben Auff dieſe folgen ſon⸗ Flecklein beſprenget. deruche Xepffel/ unter-denen man ſchwerlich wech finden wird/die gleicher Groͤſſe und Ge⸗ flaltfind. Und gleich wie ein Häfner die Ge⸗ ſchicklichkeit feiner Hand laͤſſet ſchen / in dem er auff.einem Rath und auß einem Klumpen Erden Sefchirremachet/ welche unterfchted liche Geſtalt/ weiteund Groͤſſe haben : alſo zei⸗ get auch die Natur hier ihre wunderbmegunft/ 7 in deme fie von einem einigen Baum Früchte son ungleicher©ejtalt und Sröffe bringef/ob folche (chen alle an einemdſſt hangen/und auß einenmiwelenbeftebet, - Dicfe Fruͤchte haben diefegmit einander ger mein/ daß flealle eineharte/ bülgerge Schalt haben / von folcher dicke und Zeite /° fich folcher gebrauchen Fan an ſtatt der Fla ⸗ fchen/ Becken / Kelchen / Schuffeln /und ano derer gemeinen Geſchirr / deren man in der en Hauß⸗ meinlich fehr dicht. SeinBlatter / welche \ Frtrögetfaitale - aß man - der Antillen, Infeln. | 149. | I 1x0 Von den Gewaͤchſen Haußhaltung bedarff. Dieſe Schalen ſind mit einer ſonderlichen fubftang angefuͤllet / welche wann fle recht. Zeitig iſt / violfaͤrbig wird/da fie zuvor weis gewefen. In diefer fubftan werden auch etliche. Fleine / platte und harte Kern gefunden / die deß Baumes Samenftnd, Die Fager der Inſeln gebrait- - chen fich diefer Frucht den durſt im Nothfa damit zu leſchen / und fagen daß file als ein ge⸗ ſottener Wein ſchmecke: aber daß ſie dabey den Leib etwas zuviel verſtopffe. Die Indier polieꝛen die Schale / und bemah⸗ len fie fo artig mitR owcou, Indig und anderen fchönen Farben / daß die vornembſte Leuthe ehne Edel auf den darauß gemachten GSe⸗ fchirren mit Luſten zu effen und trincken pfle⸗ sen. Es giebet auch Liebhaber / welche Diefe Geſchirr vor wuͤrdig halten / Ihnen einen platz unter den raren Sachen ihrer Kunſt⸗Kam⸗ mern einzuraͤumen. Von dem Baum Mahot. Es find zweyerley Arth Baͤume die man Ma⸗ hor nennet/ nebmlich der zahme Mahor, und der Kraut / Mahor, Der erfie wird am meiſten aeachfet/ weil er ſtaͤrcker iſt. Er wird nicht ſonderlich groß/ doch hat er viele Aeſte / die ſich gegen die Erde neigen. Die Rinde iſt ſehr dick/ und laͤſt fich leicht von dem Baum ablöfen. Manmacht range Schnuredarauß/ und gebrauchet fie zu vielen Dingen / Old aͤrcker doer Antillen Inſeln. ftͤrcker alß die haͤnffene ſind. Auff das Holtz Meget man gemeinlich den Taback zu rollen/ Velches auch zu vielen Sachen in der Hauke daltung dienlich iſt. Was den Kraut/ Mahot belanget / wird folcher in Mangel deß vorigen gebrauüchet; aber er faulet leicht / und mag dem ſchiedliche andere Baume/ die in Curopa nicht geſehen werden/deren etliche nur das Geſicht | deluitigen/ ale da ſind der Baum Mappaw ge⸗ ‚nant / und vielerley Arthen der gachlichten -Baumez etliche erquicken den Geruch: etliche Haben giftige Eigenfchafften in fich / als der ‚Milchlafftige Baum ; derjenige Baum / beſen Wurtzel / wan fiezerrieden und ın die Fluͤſſe ge» worffen wird/diegifche toll machet; der Man- celin⸗ Baum/ den wir an ſeinemOrth beſchrei⸗ ben wollen / und noch eine Menge anderer/ > „welche alle ein weifes und weiches Holtz ha⸗ ben / das zu nichts dienet und von ben Eure | xcern noch keine Nahmen bekommen. OL 151 andern in der Siarcte nicht verglichen wer ·⸗· den. Sg | en = Beplichenhatesindiefen"infeln noch unter⸗ sl | 152 Von den Gewaͤchſen Das 9. Kapitel, Bon di Baͤumlein und Staude der Inſeln / welche Früchte tragen und Wurtzeln von fich fEoffen/die den Einwoh⸗ nern zur Nahrung dienen / oder zu an⸗ deren Gebrauchnuͤtzlichh ſind. | I GoOtt der Herr ein fonderlichs Ele ment auß der Erden gemacht / hat er ſol⸗ che in unterſchiedene Gegenden getheilet/ de⸗ sin jedweder er etliche Vortheil und Bequem» IchFeitengegeben/die an andern Orthen nicht zu finden / damit man auf dicfer angenehmen und pielfaltigen Veraͤnderung feine höchfie Vorſichtigkeit deſto Fläriicher erfennen / und fich über ſolche verwundern moͤchte. Doch muß man befennen/ daßin der Auftheilung/ welche dieſe Göttliche Weißheit mit ihren Suthern gemacht / die Antillen Inſeln ſehr reichlich begabet worden : Dann warn wir die Augen etwas genau menden auff die Ger - wächfe/ davon wir handlen / fofeben wir daß nicht allein die groffe Baume/ diein dem vors bergehenden Eapitel befchrieben / zur Woh⸗ nung/ Nahrung / Kleidung/ Erhaltung der Geſundheit und vielen andern Bequemligkei⸗ ten der Menſchen ſo daſelbſt wohnen / dienlich find; ſondern auch viele Baͤumlein und Stau⸗ den da wachſen / derer Wurtzeln und Srüchte zu er } der Antilien-Infeln. —5 zu gleichem Gebrauch nuͤtzlich / ie der Leſer auß diefem Capitel vernehmen Wird. | Bi Von dem Manyoc. Ye Einwo nerder Inſeln gebrauchen an S/itatt deß Getreyds die Wurtzel eines Baumteins/welcheg Manyoebeiffet/und von den Topinambancın Manyoc, von andern aber we genennet wird / auß welcher man ein wohlgeft chmacktes Brod machet / das den NamenCalfavebat. Diefe Wurtzel wach⸗ ſet ſo haͤuffig und vermehret ſich fo ſehr/daß ein einiger Morgen Lands / der damit bepflantzet worden/mehr Leute ernehren Fan / als ſechs andere/twelche mit dem beſten Getreyd beſeet find. Gieträgtein krummes Holtz von fünf oderfechs Schub hoch / dag voller Anorren und leicht zu zerbrechen iſt. Seine Blätter | find fchmalundlanglicht. ZU End dep neund⸗ ten Monats wird die Wurtzel zeitig. Man fagt daß fie in Brafilia, innerhalb drey oder bier Monatb/fe dit als ein Schenckel eines Man⸗ neswachfe, Wann die Erdenichtaufencht iftz Halt fich die Wurtzel drey Jadrlang / und verdirbet nicht; daß man alſo keines Bodens von noͤthen hat ſolche darauff zu verwahren / fondern nimmet dieſelbe auß der Erden in fol eher Mrenge/ als man bedarf. - N Bann man diefe Wurtzel ziehen wil/ muß man von dem Holtz nepmen / und folches in EL ost 154 Von den Gewaͤchſen Staͤbe ſchneiden / ohngefehr eines Schuhes lang; hernach mit einer Hacken eine Grube in Die Erde machen/und drey von diefen Sfäbeh in dreyeckigter Geſtalt in die Erde fo man ber, auß genommen/und ein klein Hügelein damit gemacht / hinein legen. Diefe Arbeit nennct man nach der Gruben pflantzen. Es iſt auch noch eine andere Weiſe das . ny oe zu pflantzen / welche das auffrechtepflan⸗ tzen genennet wird/und viel leichter und hur⸗ tiger zugehet / aber das Manyoe fo davon waͤchſet/ iſt nicht ſo ſchoͤn/ wird auch nicht ſo bochgebakten. Die Arbeitbefteher darin daß man ein Loch mit etwas ſpitziges in die Erde fteche/ und. dag Man yoc-Holg gang ger rad in daffelbe hinein ſtelle. Doch muß man acht haben im pflantzen / daß man die Kyorren nicht zu unterfiftecke/ dann fonften würden die Staͤbe nicht wurtzeln. Die Indier bauen eg. uff Feine andere Weiſe / damit fie es aben bey zeit haben / nehmen fie den Lauff def Monds um acht / und daß die Erde ein wenig befeuchtet | ſeye. lein / welche nur in der Farbe der Rinde deß Holtzes und der Wurtzel voneinander unter, chieden werden. Die jenige ſo eine raue/oder weiſſe/ oder grime Rinde haden/ge en ein wol geſchmacktes Brod/ und wachen in furker Zeit; aber die Wurgeln/ die fiebringen/ lafe Er fich nicht fo lange halten / und mehren fichh auch nicht jo ſehr/als die / welche von * Es gibt unterſchiedliche Arth dieſer Baͤum⸗ A > La | der Antillen Inſeln. 155 then un dviolbraunen Manyoc kommen / wel⸗ hes das gemeineſte / wertheſte und nuͤtzlichſtt in der Haußhaltung iſt. Der Safftdiefer Wurkel iſt kalter Natur” / gleich wieder Schürling-GSafft/undein foldy a Narckes Gifft/ daß als die arme Indier aufden Froſſen Inſeln mit Feuer und Schwerd von den Spaniern verfolget worden / indeme ſie ei⸗ nem grauſamern Todt entgehen wollen / ſich dieſes Giffts bedienet / damit ſie ſich ſelbſten umd das Leben braͤchten. 2 Man fiehet mach heutzu Tag in der Inſel ‚Domingo einen Orth/ welcheaman die Ho⸗ le der Indier nennet / wo: man. die Gebeine mehr gls von vier hundert Menfchen findet / die fich mit dieſem Gifft hingerichtet / auff daß ſie nicht in die Haͤnde der Spanier gerathen möchten. Gleichwol wann dieſer gifftige Safft innerhalb vier und zwantzig Stunden vor allerley Vieh auß der Wurtzel herauß ger zogen worden / verliehret er ſeine gifftige und gefaͤhrliche Eigenſchafft. | i 0 PR Von dem Wunder Baum. | er den Antillen eine Menge der . | | 4 henigen Bäumlein oder Stauden / welche in Lateimſcher Sprach Palma Chriſti oder Ricinusundzu Teutſch Wunderb aum genen⸗ net werden. Und wachſen an etlichen Orthen fohachund dict/ dag man meynen ſolte / es eh, je 156 Von den Gewaͤchſen ſeye eine andere Arth von denen die man in Eu- ropa ſiehet. Die Mohren ſamlen die Beerlein auff/und drucken das Deldarang / mit welchen fie ihre Haar reiben /und vor dem Un⸗ geziefer verwahren, Die Eigenfchafften wel, che Galenus und Diofcorides demſelben ae» ben / kommen fehr wohl mit dem Gebrauch dieſer Barbaren überein, Die Blätterdiefec Saumleins find auch fehr berühmt Wegen Hei⸗ lung der Sejchwäre /dann fie haben eine an fich ziehende Krafft. | HI, Von dem Bananc-und Feygen⸗ Baum. Fe wachfen auffallen dieſen Inſeln zweyer⸗ ley Arth Baͤumlein / oder vielmehr groſſe Rohr / die inwendig ſchwammicht find / und ſehr gern in fettem Grund nah an den Bäche/ oder in den Thaͤlern/ die vor den Winden ver⸗ ſichert ſeyn / hervor kommen. Man nennet fie gemeinlich Banane - oder Ahorn und Fey⸗ gen baume/ oder auch wol Paradiß-Nepffel- baume, Diefebeyderley Arth Baͤumlein babe dieſes miteinander gemein/ 1. dafflevonglei» cher Höhe find / nemlich 12. oder 15. Schub boch uber der Erden, 2, daß ihre Sramme/ welche grün/glangend / ſchwammicht uũ voll von Waſſer find/ auß einer groſſen Zwiebel in Geſtalt einer Birne wachſen / welche mit vie⸗ len kleinen Wurtzeln verſehen / fo die anne | | eſt ER der Antillen⸗Inſeln. | 187 feſt in der Erden behangen machen, % daß fie a | nahe bey dem Stamm Nebenſchoͤßlein hervor ‚foffen/welche zu End deß Jahrs Frucht fra- gen. 4. daß / wañ man einen Stamm abſchnei⸗ det / umb die Frucht zu haben / der fo unter dem noch ſtehenden ammeiften fortgeſchoſſen an | deß abgeſchnittenen ſtatt tritt und alſo das Baumleinimmerbleidef / und ſich dergeſtalt mehret / daß es mit der Zeit alles gute Land / das es antrifft / einnimmet. 5. daß die Sub⸗ ſtantz beyder Baͤume weichlich iſt / und zu Waſſer wird/ welches/ob es wol uͤberauß heil und klar iſt doch dieſe Eigenfchafft hat daß es das leinene und weiſſe Zeug braun farbet. 6. daß ihre Fruͤchte oben an jedem Stamm Bangen/ in Geſtalt groſſer Trauben oder bite ichelweiß, 7.und. daß ihre dläfter/welche ohn⸗ gefehr funff Vierfbeileiner Ehlen lang / und ale Zoll breit find / an ſtatt der Tiſch⸗ und Teller- Tücher fonnen gebrauchet werde/ und wofle durre find / vor Polfter und ‘Beste dichen / daß man fanfft darauff ruhe, Dieſe beyde Baumlejn find einander noch darinn gleich /daß/wann man die Frucht / wo fie zeitig uf/an welchem Ort man auch wolle/ | anfehneidet/ die inivendige Subſtantz / die [0 weiß als der Schnee ift/ allezeit ın der Mitten die Geſtalt eines Kreutzes zeige; welchesman ſonderlich fiehef/wann ſie in zarte Scheiblein geſchnitten wird. Daher halten es die Spas nier vor eine groſſe Suͤnde wann man die Frucht mit eiuem Meſſer zerſchneidet / und ar⸗ — 158 Bonden Gewächfen gern fich fehr/warın fie ſehen daß fie anderſt ale mit den Zaͤhnen zerſtuͤcket wird, Ver Banane-Baym aber hat dieſes an ſich eigen: IIſt ſeine Frucht zwölf oder dreyze⸗ ben Zoll lang/ ein —* egen das End ge, krummet / und faft fo dick als cin Arm; da her⸗ gegen die Frucht deß Feigenbaums die Heiffte kleiner iſt und bey ſechs Zoll lang. 2.De Banane⸗Baum traͤgt an einem Buſch auff das bochfte uͤber fünff und zwantzig oder dreyßig Bananen nicht/ welche auch nicht hart inein ander ftehen; Der Feygenbaum aber hat zu⸗ weilen biß auff hundert und mehr Feygen/die ſo hart und dicht beyſammen ſtehen / daß man au thun hat diefelbe voneinander zu bringen, 3. Die Bananen baden eine harte und fefte Sub- Stang /welche fich in der Aſchen oder in einem Hafen bey der Speife wolfochen / oder auch einmachen/und in dem Dfen oder an der Son⸗ nen duͤrren laͤſſet/ damit ſte deſtobeſſer konne auffgehalten werden; aber die Feige⸗ teil fie kpeichlich iſt/ laſt ſich nicht alſo gebrauchen. Wann man diefe Früchte einfamlen wil/ ſchneidet man die Baͤume unten ab / dann fie fragen doch nur einmahl jo lang fie ſtehen/ und haͤlt den Buͤſchel Fruͤchte mit eine r Gabel ba⸗ mit er im fallen ſich nicht zerſtoſſe und zuſchan⸗ den gehe. Doch leget man nicht gern die Hee⸗ pe an/man ſehe dann/daß an jedem Buſch et⸗ sche Früchte fenen/ die cine gelbe Schel⸗ Dar ben; dann daran mercket man daß fie zeitig Rnd:Wann ſie hernach nach Hauf Bet de * der Antillen⸗ Inſeln. i59 vorden / ſo zeitigen diejenige fo noch gruͤn ge⸗ weſen allgemach/und hat man alle Tage eine. An einem Buſch Fruͤchte / der von den Fran⸗ tzoſen Regime genennet wird /haf gemeinlich ein Mann zu tragen; ja bißweilen gibt es einen ſo ſchweren Buſch / daß zween Maͤnner denſel⸗ ben an eine Stange bangen / und auff den. "Schultern fortfragenmüffen / gleich wie die Kundfchaffer den groffen Weintrauben auß dem Land Sanaan. gebracht, Efliche/näch deme fie die Sruchtfo.berrlich und delicar ber _ funden/baben fich.eingebildet/ daß es eben die jenige ſeye / von welcher Gott dem Adam und der Even im Paradiß gebotten / daß ſie nicht davon eſſen ſolten. Wie ſie dann auch ſolche Adams Feygen oder Paradiß/⸗Aepffel nen⸗ nen. Weil ein Blat dieſes Baums ſo groß iſt / wie oben gedacht worden / hatte ohne zwei⸗ fel die Bloͤße unſerer erſten Eltern auffs wer nigſte wol damit koͤnnen bedecket werden. Was die Geſtalt def Kreutzes belangf / fo Die Frucht inwendig zeiget / wann fie guffge⸗ ſchnitten wird / Fan ſolches Anlaß zu tieffſinni⸗ ‚gen Betrachtungen den jenigen geben / die ſich beluſtigen die Oeheimnuͤſſe der Natur geiſtli⸗ cher weiſe zu deuten. Su Etliche fagen daß man die Geſtalt deß Kreu⸗ tzes auch. an dem Saamen der Weinrauten jebe, An dem Stengel dir Fleinen Enkien oderKreutzwurtz ſtehen die Blätter auch kreut / Weiß; und man muß bekennen / daß on ee F ß i . An — — — 160° Von den Gewaͤchſen oft in den Gewaͤchſen ſpielet / und an den Kräutern und Blumen unterſchiedüche Ger Halten vor Augen ſtellet. Alſo gibt es Kraͤu⸗ ser die den Haaren/ andere die den Augen/den Ohren / der Naſen/ dem Herken/der Zunge/ ‚den nl a andern Gliedern dep Leibs gleichen ; Wiederumb andere/ die da ſcheinen als Adler/ Bienen / Schlangen/Kahenpfote⸗ Hahnen⸗Kaͤmme/Baͤren ⸗ Ohren⸗ Hirſch⸗Ge⸗ weyhe / Pfeile und dergleichen geſtaltet zu ſeyn; Daher ſie auch der Gleichheit wegen mit dieſen Ramen zuweilen genennet werden. Aber es iſt nicht nothig / daR wir allediefelbe ae weil alle Krauferbücher davon vollfind, IV. Von dem Eorallen: Hole, ES iſt in vielen Inſeln noch ein Baͤumlein/ welches Beerlein ſo roth als Korallen trüw gef. Ste wachen Buͤſchelweiß zu auſſerſt an den Aeſten / die deßwegen fchon gezierefun heblich anzufehen find. Aber diefe Beeriein haben andemeinen Endein fchwarkes Tuͤpff⸗ lein / ſo fie verſchaͤndet /und/nach etlicher Mei nung / ihren Werth verringert. Andere her gegen ſagen / daß dieſe Vermiſchung der Far⸗ ben ſolche umb ſo viel angenehmer mache. Man gebrauchet fle die Armbänder davon zit machen, / vun Bon dem Jaſmin und Liecht⸗ HL Bäumlein / welche Jaſmin und Licht Hol genennet werden /gebörcn auch une fer diejenige / fo vor andern in dieſen Juſeln 2 Jeruhmt. Dann. das erſte trägt eine Fleine weiffe Blürh / dieden gangen Begriffda fie fiehet/ mit ihrem guten Geruch erſullet / weß⸗ wegen fieauch den Namen befommen. Das andere belangend/ gibt ſolches auch einen an⸗ genehmen und lieblichen®eruch von fich/ wann man das gebörrte Hol deffelben brenner; ja es fongtfo leicht Feuer / und hälteine fo helle Flamm / wegen eines [onderlich wohlrischen. den Gummi ſo darinn ſteckt / daß es daher bil⸗ lich von den Einwohnern zu Unterhaltung Id» rer Feuer gebrauchet wird / und denſelben dep — dienet. Das i0 Capitel. Von den Pflantzen / Kraͤutern und Wurtzeln der Erde in den ae Alle ST MR in den vorhergehenden Capi⸗ bieln die groſſe und kleine Bame / mit wel⸗ chen das Land in den Antillen reichlich dede⸗ det / beſehen haben; als muͤſſen wir — betrach⸗ der Antillen Inſeln. 16 Rachtzeit an ſtatt der Liechter und Fackeln 62 Vonden Gewaͤchſen betrachten die unterſchiedliche rare Pflantzen/ Kraͤuter und Wurtzeln / mifdenen die Inſeln auch fehr haufig verjeben find, Wire 5. Von den dreyerley Arthen Pytan. - Sy Pflantze / welche die Frantzoſen Py- ınan dder Amerifanifchen Pfeffer heiffen/ iſt ebendie jenige/ fo von den rechten Einwoßs ‚nern deß Landes Axi oder Carivegenenet wird. ‚Sie waͤchſt dicht / gleich wie ein Fleiner Buſch ohne Dornen. Der Stengel iſt Aſchenfarbig⸗ ‚und hat etliche kleine Zweigelein/ an welchen viele laͤnglichte / gekerote und —— Blaͤt⸗ ter hangen. Es gibt dreyerley Arthen dieſes Sewaͤchſes / die einander gleich find/ ohne die Oeſtalt der Schelen / oder Frücht fo ſie tra⸗ gen/ dadurch fie voneinander unterfchieden. werden, | Die erſte traͤgt nur cin Kleines und rothes Knöpfflein / welches Tänglicht ift wie ein Wuͤrtznaͤgelein / und inwendig einen zarten Saamen hat / fo viel hitziger iſt als das Ge⸗ wuͤrtz / das auß den Morgen Laͤndern kommet / ja es hat faſt eine brennende Krafft⸗ welche es allen Sachen / darzu man es gebrauchet / leicht mittheilet. A Die andere Arth hat eine viel dickere und laͤngere Schele/ die eine hochrothe Farbe be⸗ komit / wann fie zeitig iſt uno waun man ui ie — | Uli SI NER 3 7 — a rt u der Antillen Inſeln 16. a Von dem Taback. DI Pflantze Taback / welche von der Safe | abago ihren Ramen befonmen / adda fie / nach, etlicher Meinung / von den Spa nuern zuerſt entdecket worden/ wird auch u Cotiana genennet/ weilder Herr Nicorins jo che zuerſt in Europa befant gemacht /und auf Portugal in Srandreich geſchickt. Etliche beiffen fie anch dag Kraut der Koͤni⸗ gin / weil ſte der Königin in Spanien/ais eine rare Pflantz von berrlichen Tugenden /überret, chet worden/ da fie zum erſten auß Ameııca kommen. Bonden Syaniern iſt ihr der Na⸗ me deß Heiligen Krauts gegeben / Wegen der - Derrlichen Wurckungen dieman auf der Er⸗ fahrung gelernethat/wie Garcilaffo indem 2, Buch feines Königlichen Commenrarii gm 25, Fapifel berichter, Endlichen wird fie auch Perum genant/ wiewol Johannesde Le- zy darwider iſt / und behauptet / daß die jenige Pflantze/ die er in Brafilia gefehen/und die To- Pinambaner Petumpeiffen/gang und garnicht mit unſerm Taback überein fomme, Die Ca⸗ raiber nennen fie in ihrer Mutter Sprache. Y Ouli, Bor diefem waren in den Inſeln Feine andere Taback Pfiantzen befant/als die jenige / fo die Einwohner gemeinlich grünen Taback/und Zungen Taback/ wegen eſtalt ber Blätter heiſſen: ſeither man aber von dem H feſten — ten Land den Sgamen der jenigen Arthen hin gebracht / die man Veriniſchen (oder irginifchen) Taback und Amazonen- Ta⸗ “E nennet/ find folche auch in viererlen Oat⸗ ng getheilet worden. Die beyde erſte Ar ⸗ en fragen ein mehrers ein; aber die beyden dern werden hoͤher geachtet / wegen ihres ‚ben Geruchs. Alle dieſe Arten der Taback⸗Pflantzen wach ·⸗ rin den Inſeln Inder Hohe eines Mannes / groͤſſer / waun fie im Wachsthumb nicht ger ndert werden / Welches geſchicht / ſo man die pitzen der Stengel abſchneidet. Sie tragen el gruͤne / lange und unten wollichte Blaͤt⸗ Welche/wo man ſie begreiffet / gantz dhlicht einen. Die Blaͤtter fo zu unterſt an der langen tvachfen / find breifer und laͤnger / deme fie eine mehrere Nahrung von Dem afft der Wurtzel Haben. Oben ftoffen fie ine Ziveiglein von fich / welche eine Bluͤth Geſtalt der Glocklein fragen/die von heller olbrammer Farde ſind. Und wann diefe luͤth dürr iſt / und abfallt/Fommer ein Knoͤpf⸗ nandie Statt/ in welchem der Saame ber iffen/der eine braune Farbe hat / und uber ⸗ RB zart iſt. Zumeilen findet man unter den Blüten Id Zweigelein diefer Pflantze die Neſter der sigen Fleinen Vogel / die man Colıibris nen. a elche wir an gehörigen Orth beſchreiben ei ) BEE DS. IL der Antillen / Inſeln 16 — — 166 Von den Gewaͤchſen II. Von dem Indig. jemateri , darauß man Die violbraune Farbe / Indig genant/ machef /Fommet Bon einer Pflange / die etwas über dritthalb Schuh hoch guß der Erden waͤchſet. Sie bat kleine graßgrüne Blätter / welche in der Zeitu aung gelblich find. Ihre Blüth iſt röthlich, ie waͤchſet RB: / die man furchen⸗ weiß ingerader Linien feet. Ihr Geruch iſt uͤ⸗ - berauß unanmuthig / da hergegen die Arth deß Indigs / jo mann der Inſel M adagafcar fine det / eine Fleine weiß und purpurfarbig vers miſchte Bluth traͤget/ die fehr wohlriecher. IV. Wondem Ingber. | yore allen Morgenländifchen Gewuͤr⸗ tzen / welche man In America zu erzieben verfuchet hat / waͤchſet Feines fo wohl wie der Ingber / als der fehr haͤuffig und vollkommen daſelbſt hervor kommet. Es iſt die Wurtzel ei⸗ ner Pflantze / welche nicht Boch auß der Erden waͤchſet / gruͤne und laͤnglichte Blätter hat / gleich wie die gemeine oder Zucker⸗ Rohr. Die Wurtzel erſtrecket ſich nicht in die Tieffe / ſon⸗ dern in die Breite / und lieget zwiſchen der Er⸗ den/ als eine Hand / die unterſchied liche Fin⸗ ger von ſich außgehen hat; Daher ſte auch von den Einwohnern der Inſeln Patre — — «aa ” S 8 Er 02 A DIT & a x — N ” 4 N 5 =) ] Y - f EEE — — der Antillen Inſeln. 167 id. Diefe Pflantze läffet ſich fortſetzen von mSaamen / oder welches dffter zu geicher mpfleget/ von fonderlichen Fleinen Wuͤrtz in/ die als Zäferlein umb den alten Stengel nd dickſte Wurtzeln ſtehet. Sie waͤchſet gar ich£ in allen Antilfen/tonderlich in der Inſel ‚Chriftophori, Seither auch der Taback fo inges Kauffs worden / handeln viele Ein⸗ ohner der nfel/ mit gröfferem Nutzen / mit em Ingber. | | —* V. Bon dem batate. N Hg Parare,voneflichen Batate genant / iſt eine Wurhel ſo den Garten ⸗Erd /Nuͤſſen / ie man Toupinambou , oder Indianiſche Artifchodten nennet / faſt ber sat einen weit beffern Geſchmack /und iſt viel rfprießlicherzu der Sefundheit.. Bey dieſer Gelegenheit haben wirnicht un⸗ terlaſſen wollen zu melden / daß dieſe Toupi- nambou, welche heut zu Tagan diefen Orthen nicht allein gar gemein find/fondern auch ſehr wenig geachtef werden/ und faft nur den arme Ceuten zur Speiſe dienen / vor diefem unter die rareften und herrlichſten Gerichte gezehlet worden. Dann bey den Foftbaren Mahlzei⸗ leich fiebet/ aber ſie | — len / welche zu Pariß im Jahr 1616. von den Fuͤrſten zu Ehren etlicher Veſandten gehalten worden/ wurden fieals ein koſtliches and fur⸗ | greffliches Eſſen aufgetragen Wir kom⸗ PM fet eine Menge weichlicher Blaͤtter von ſich welche —— gun / und den Spinatbie ein faſt gleich find. Diefe Batate-Blaͤtter kommen auß vielen jungen Außſchoͤßlein⸗ die guff der Erden Dinfriechen / und alſoball Die Blüth diefer Pflangenfommerin der Farb faſt mitder Wurßel überein / und iſt wie ein. . Slöcklein geftalter/ an deffen ſtatt der Saanıe. kommet. Jedoch wann. man diefe Frucht fortpfiongen wil / nimmet man gemeinlich nur allein die Schoͤßlein ſo bin und wieder zer⸗ ſtreuet liegen/ wie wir allbereit gedacht / und leget ſie in einen gearbeiteten rund / da fie Dann nach verlauff äwey- oder diener Mona⸗ then ihre Wurtzel bringen; welche auch noch dieſe Krafft hat / daß wann Re in Scheiblein geſchnitten / und indie Erde geleget wird /fie ihre Wurtzel und Blätter bekommet / gleich als ob fie ineinem jeden kleinen Stucklein ih⸗ ren Saamen bey ſich hätte; welches die Na⸗ furfündiger auch von den Soriander und Beh⸗ fuß ſchreiben / ja fie ſagẽ daß dieſes letztere auch gußſeiner Iſchen wieder hervor mache, * Vle⸗ ORTEN v ru * u. % 83 ar J MM Ye eo R > » a — >» der Antillen Inſeln 61 Dieſe Wurtzeln find unterfchiedlicherFard/ 1D findet man zuweilen in einem Feld weiſſe/ eauch am gemeineſten ſind / violbraune/ ro ⸗ IR e /wie die rothe Ruͤben / gelbe und geiprengr 1 Sie haben alle einen trefflichẽ Geſchmack. ann dafern ſie nicht waſſerig ſind und aff nem etwas feuchten und etwas truckenen nd / das beyderley Eigenſchafften an ſich at/gewachfen/fommen fie den Koltanienam | eſchmack bey / und geben beſſereNahrung als Ma ie Caffave, welche die Leiber vertrucknet; dan ieſe trucknen nicht ſo ſehr. Es gebrauchen J uch viele Engellaͤnder dieſer Wurtzeln an ſatt eß Brods und Calſave, und laſſen ſolche un⸗ Hl er der Aſchen oder auff den Kohlen Fochenz; » 1] dieweil ſte alfoaudereiter/befenesSefchmads — 7 ind / und die auffblehende Krafft/diedermeifte IT) Tpeilder Wurtzeln in ſich baben/verliebrem. Doch kochet man ſolche gemeinlich in einen roſſen eiſernen Hafen / darinnen ein wenig al Waſſer geſchuͤttet worden: bernach deddet man den Hafen zu / und beleget den Deuelmit | nem Tuch / daß es uͤberall verſtopfft ſeye / and jäffetfie alfoverdampfftFochen. Und bieſes iit die gewöhnliche Speiſe / der Knechte undLeib⸗ eigenen im Land / Die dieſe alſo bereitete Wur⸗ M— tzein mit einer Pyman-Brübe und DPomeram hen⸗Safft eſſen / welches die Srangofen eine \ | | Pymastade heiſſen. ne Hl ‚Man muß geftehen / daß wo diefe IBurgel NUN nicht fo gemein waͤre / ſie viel hoher wurde gr. N Iren werden. Die Spanter halten es vor U ee. ein — — — — — 170. Benden Gewaͤchſen ein delicar Effen/wann fie folche mit Butter Zucker / Muſcaten oder Zimmer zubereifef.%n dere machen einen Brep darauf / den ſie ſeh fett machen / und Pfeffer oder Ingber daraı fhun / welches ihnen trefflich wol ſchmecket Aber der meiſte Theil der Einwohner der Sn feln Fochen flenicht auff erzehlte Weiſen. Et— liche nehmen auch das öberite von den zarten Auß ſchoͤßlein / ſieden daſſelde und effen es als einen Spargen oder Hopffen⸗ Galar, VI. Von dem Ananas. | EYAE Ananas Wird vor die trefflichſte t ne in Diefen Inſeln⸗ —— gantz America gehalten. Sie iſt ſo ſchoͤn/ und bat einen ſolchen lieblichen Geruch / daß man wol fagen kan / es babe die Natur dieſe Frucht mit den allertrefflichſten Gaben auß ihrem Schatz gezieret. Der Stengel iſt eines guten Schuhs hoch/ daran ohngefehr funffzehen oder ſechszehen Blaͤtter hangen / welche ſo lang als die Diſtel⸗ blaͤtter / einer Hand breit / und wie die Aloes- Blätter geſtaltet find. Sie find am End fyi- Kig/gleich wie die Blätter der Echwertel / in | ber Mitten etwas hohl / und auff den benden Seiten mit Eleinen und fehr ſpitzigen Dornen befeßet. . | Die Frucht fo zwiſchen diefen Blättern | waͤchſet / und andem Stengel erkaben fiehet/ zu⸗ m der Antillen⸗Inſeln. wiwcilen fo groß als eine Melon. In der Ser 178 alt kommet fie faft einem Thann Apffel bey: - YieSchele/welche gieichiam wie mit Schup⸗ en überzogen / iſt bleichgruͤn an den Enden eibfarbia/und bateinen gelben: Grund; von uſſen iſt fie mit vielen Bluͤmlein behenckt / pelche/nachdem die Sonn darauff fallt / fo. Aancherley Farben als ein Regenbogen hab A diefer Blümlein ab. Die ſchoͤnſte Zierde aber dem die Frucht zeitiget / fallen ein Tpeil an diefer Frucht/ daher fie auch den Namen | deß Koͤniges unter den Be befommen/ iit/daß fie mit einem groffen Büfchel gefrönet/ der auß Blumen und eflichen ſtarcken und ge» Ferbten Blättern beſtehet / welche hoch/ roth und glaͤntzend find/ und derfelben einen herrli⸗ chen Slang geben. ; | Die Gubftang unter der Schelen iff etwas zaſerlicht / in dem Mund zergehet fie aber in einen Safft. hr Geſchmackiſt fo trefflich und fonderlich/daß die fo denfelben eigentlich befchreiben wollen / Feiner einigen Frucht ale lein ihn haben vergleichen fonnen/ fondern ale - les daszufammen genommen / was in andern Srüchten am delicareften ift/und doch endlich befennen muͤſſen / daß fie noch einen ſonderli ⸗ chen und eigenen Oeſchmack habe den men nicht leichtlich außfprechen koͤnne. Diefe Frucht wird fortgepflantzet nicht Durch die Wurtzel / oder durch ein kleines roͤth⸗ liches Koͤrnlein / welches offt inwendig in der Frucht gefunden wird; — durch den — Krantz 4 | 5 4 172 Bon den Gewechſen | Krank fo oben auff derfelben ſtehet. Dann fo bald man den indie Erde ſetzet /wurßelter/ ſtoͤſſet Blätter von fich / um bringef zu End deß Jabrs eine neue Frucht. Man hindert offt etliche dieſer Früchte / welche drey dieſer Bit ſchelhaben / die allefüchtig find forgupflan. Ken. Aber ein jedweder Stengel traͤgt nur ein einiges mahl Frucht, 6 Es gibf diefer Brüchte dreproder viererley Artben/welche die Einwohner der Infeln un terfcheiden entweder durch die Farbe / oder durd) die Geſtalt / oder duech den Geſchmack/ nemlich das weiſſe Ananas, dag ſpitzige / und das jenige ſo die Frankofen la Renere (zu Teutſch etwa ein Johannis⸗Apffei) nennen, Dieſes letztere wird Höher gehalten als die bey⸗ de andere / dann wann es recht zeitig iſt / hat es den herrlichen Geſchmack/ davon wir vorher geredet; es hat auch einen annehmlichern Ge⸗ ruch als die andern/ und mache die Zane nit fo ſtumpff. Die Indier algrechte Volcker deß Lands/ und die Srankofen fo in den Inſeln wohnen/ machen auß dieſer Frucht einen uͤben alle maſ⸗ ſen trefflichen Tranck/ welcher dem Malvaſie⸗ nahe kommet / wann er eine Zeitlang gehalten worden. Dan macht auch einen eingemach⸗ ten Safft davon / welcher eines von allenden beiten und Berrlichften eingemachten Sachen ? iſt / die auß Indiengebracht werden. Man ſchneidet auch die Schele in zwey Stück/und machet ſolche trucken ein mit etipas von hs ' 4 | | ! der Antillen⸗Inſeln. 73 Heften Blaͤttern/ hernach füge man die ſelbe ederumb geſchicklich zufammen / und uͤber⸗ het fie mit Zucker / dadurch die Geſtalt der ucht und ihrer Blätter recht vollfommlich jaltentwird, An diefer aljo eingemachten ucht kan man in diefen gluͤckſeligen Landen / geachtet der brennenden Hitze der zZon⸗ orridz, ein angenehmes Ebenbild deß Eyſ⸗ / ſo der traurige Winter hervor bringt / ſe⸗ Dieſe Frucht iſt lange Zeit genoſſen wor ⸗ Neheman den koͤſtlichen Nutzen / den fie in r Arten hat / gemercket; jetzunder aber hat Erfahrung gelehret / daß der Safft eine chtwunderliche Krafft hat das Hertz unddie ſchwaͤchte Lebens Geiſter zuerlaben und auf⸗ richten; man gebrauchet denſelben auch hr glücklich / zu Staͤrckung deß Magens / rtreibung deß Eckels zu eſſen / und wieder⸗ ingung deß appetits. Er bekommet auch n aberauß wohl/ die von den Grieß oder zerſtopffung deß Harus geplaget werden / ja | fehtohchefbie Stärdedeß Sifts / und die» wider diefelbe, In Mangeldiefer Frucht: auchet man die Wurtzel / die gleiche Wur⸗ ungbat. Das Waſſer fo man durch den — olden herauß diſtillirt, iſt ſtarcker von Kraͤff⸗ a und würdet geſchwinder; weilesaber alle iſcharff und beiſſend iſt und dem Mund/ aumen und Harngangen gar (chadlich/als uß man ſehr wenig davon einnehmen / und nen verſtaͤndigen Medicum zuvor umb Kath. Hi fie 74 Von den Gewaͤchſen fragen/der dieſer Schärffe eine Verbeſſerun⸗ zuſetzen kan. VII. Von den Zucker⸗Rohren. N Blaͤtter deß Rohrs⸗ auß deſſen deliea- ten Safft der Zucker gemacht wird / ga‘, chen den andern Ropr-Bläftern/ die man af den fumpffigten Orten und ſtehenden Waffern fiehet/doch find fie ewanlänger und ſchaͤrffer⸗ dann wo man fie nicht geſchicklich angreiffer/ derleßen ſie die Hände Die ein Scheermeſſer. Die Rohr werden Zucker wachſen bey fuͤnff oder ſech Rohr genanf/ und 8 Schuhjhoch/und zwey Daumen dick in dem Begriff. Sie ha⸗ ben unferfi chiedliche Glieder/die gemeinlich 4; oder g Daumen breit voneinander ſtehen. Und je weifer die Glieder voneimander find/jebeffer und duüchtiger werden die Rohr den Zucker zu machen gehalten. Der Stengel ftöffet ein gruner und dichter Blaͤtter en Bufch langer/ von fich /uin deren Mitte das Rohr fich erhebet / welches an dem. Sipffel auch mit vielen ſpitzigen Blättern als einem Federbuſch beladen / darinnen der Sag, me woͤchſet. Inwendig find die Rohr gan vol weiſſes und ſafftiges Mares /anf welchen man den fuffen Safft preſſet / da der Zucker von gemacht wird. In einem fetten und etw as feuchten Grund | ſchieſſen ſie ͤberauß wol fort. Man Re fie derAntillen Inſeln. 175 din Furchen/welche in gleicher weite mit ci⸗ + Haden oder mit dem Plug gemachet wer⸗ n/und eines halben Schuhs tiefffind. In efe Furchen leget man zeitige Rohr⸗ und de⸗ etfie mit Erden zu / die in kurtzer Zeit hernach n jedem Slied eine Wurtzel bekommen / und tter und Stengel von ſich ftoffen / die ein eues Rohr bringen, So bald daſſelbe auß er Erden ſteigt / muß man das herumbſtehen⸗ eunkraum fleiſſig außaͤtten / damit das Rohr icht darvon erſticke: fo bald es aber einmahl ie Erde dedecket/ erhält es fich vonfich ſelbſtẽ Teich wie ein Hau · Wald/ und kan viele Jahr ehen / daß man egnichterneuren darff; jedoch poder Grund gut ift / und die Wuͤrme der Wurkelfeinen Schaden fhun / fonften iſt es mdiefem Fall am beſten / daß man auf das ehe⸗ te die ganhe Pflantze außreiſſe / und den Acker nit neuen wieder beſetze. —— Db wohl das Kohr zu Ende deß neundten o⸗ ber ehenden Monats reiff wird / ſo kan man eß och Wey Jahr lang auff dem Acker bebalten/ uwe len auch drey gantzer Sahr/bernach aber Ei perdirbefeg. Doch iſt dag ficherite und befte/ daß man es alle Jahr / nahe bey der Erden an demunterften Glied abfchneidet.. — - Wann diefe Rohr in ihrer Zeitigung find/ und man über das Feld gehet / Fan mal fich daran erlaben/ wo man den herrlichen Gafft/ der ebentoie der Zucker ſchmecket / herauß ſau ⸗ en Die aber auß allzugroffer Begierde def? ren zu viel nehmen / befommen leicht einen Hi Bauch ⸗ Be" Von den Bemächfen. Zauchfluß/ deßwegen man die neue Ankdm linge davon abwarnen muß / was aber recht Einwohner deßLandes find/die find die ſer Ge fahr nicht unterworffen. A re Es gibt auch noch in etlichen diefer Inſeln don denjenigen fchönen und föftlichen Rob. ren / die Man zur Zierde in den Händen fräget/ und von Natur gefprenckt und gleichfan mW, unferichiedlichen eftalfen bemahlet find, 4 An den Ufern der ſtehenden Waſſern und al. iR Su ſumpffichten Orthen ſtehen auch ſehr hohe⸗ dicke uud ſtarcke Rohr/auß denen die Einwoh⸗ ner gemeinlich die Waͤnde undunterſcheidun⸗ genibrer Haͤuſer / und Latten/ die ſte zu den ER Dächern gebrauchen /machen, Die Indier bedienen ſich auch der Spitzen diefer Rohr/ den meiften Theil ihrer Pfeilen davon zu Machen, a — Ra KR N * FR Ä — — * >» der Antillen Inſeln. N 177 ® Das ıı. Kapitel, Jon etlichen andern Gewachſen s Antillen / und unterſchiedlichen Arthen Huͤlſen⸗ Früchte und Blumen ſo daſelbſt wach ⸗ —— — en. % | Kran Haben allbereitin dem — den Capitel unterſchiedliche Plangen/ rauter und Wurtzeln beſchrieben / die In den nfillen wachſen / und wegen ihrer Bläffer/ rer Srüchte / und ihrer fonderlichen Eigen ⸗ haften wohl werth find /daß man fichefrathe 3 und doch fehr annehmlich ift / halten wir wor / es werde dem begierigen Leſer nicht rdriehlich fallen/ / wann wir demfelben noch ⸗ ahln unter einem abfonderlichen Titu etli⸗ jeder rareſten Gewaͤchſe dieſes Landes / die nmehrern Theil in Europa undekant find/ ger ee a | J Bon den Racketen. re jenige Gewächg/weichesdiefranker , | fen wegen Geſtalt der Blätter Racketen ennen/ iſt ein dicker ftachlichter Buſch/ der affder Erden friechet/indem erfich nichtvnel. | die Hoͤhe thun kan/ weilder Stamm /der — Weil aber dieſe materi etwas weitlaͤuff⸗ . Bi 5 1 78 Von den Gewaͤchſen anderſt nichts als ein Blat iſt das mit der gel DIE werden / ohngefehr über einen halben Schub nicht auß der Erden ebef. Und ob dieſer Stamm fchon ziemlich dick iſt / ſiehet man Doch ſolchen nicht / und wird deffen nicht gewahr// man hebe dann die grune / grobe uns geſtalte und eines Daumens dickeBlaͤtter auf/ die dar umbher liegen / und eines an dem Ms dern bangen. Giefind mir uberauß ſpitzigen und fubrilen Stacheln bewaffnet. Und aͤuff etlichen die ſer langen und ſtachlichten Blaͤtter wächfef eine Frucht in der Gröffe einer Date tel / welche auch an ihrer Schele etliche Fleine und zarte Doͤrnlein haͤt / ſo die jenige Die fie ab⸗ brechen wollen / gewaltig indie Finger ſtechẽ. Abann dieſe Fruchtzeitigift/ift fie inwendig 14 rofh /und von auffen wie ein Zinmober, Die Jäger guffden Inſeln halten Hevordelicar un kuͤhlend. Doch dat fie dieſe Eigenſchafft / daß ſie den Harn gang bluffarbigmacht / ſo bald: man nur darvon geffen bat/ alſo daß die jenie e ge/ die dieſes Geheimnuͤß nicht wiffen / ber. fürchten fie haben fich eine Ader im Kelbe zers ſprenget. Ja es find etliche gewefen/die/alg fie dieſe Verwandlung / deren Urfach fieniche gewuſt / gemercket /fich in dag Bett geleget/ und Dafurgehalten daß fle gefährlich Franck feyen. Man ſagt / daß es in Peru eine Arth Pflaumen gebe/ die gleiche Kraft haben, Er liche verſichern auch / daß fie eben dieſes ver» ſyuͤret / nachdem fievon den eingemachfen ros Shen Kloſterbeeren gegeffen, Die | der Antillen⸗Inſeln. 179 fo'dag Tunal beſchrieben / Welches [0 e beruͤhmet Wird / hatlach / Farb / die es an feinen Blaͤttern nget/ machen es dieſer Pflaͤntzen / Davon retzunder geredet / gan⸗ gleich / außgenom⸗ n / daß fie demſelben keine Frucht zugeben. Ache andere zehlen es unter die Diſteln wel⸗ Feigen tragen /weil die Frucht die Geſtalt reiben hat / und wann man folche offnet/ an — 2 et deß Kerne nur Fleine Körnleinfiebet/die nen / foin den Feygen gefunden werden/ mis gleiche, -— — Es gibt auch noch eine andere Arth/ deſſen rucht weiß iſt / und einen | en Geſchmack Bat/als das rothe 7 fo wir be⸗ hrieben. . a es findet ſich noch eine andere/ / elcheg opne Zweifel eine Arth vondem T u-. al iſt / auff welchem man kleine Wuͤrmlein eſehen / die die Zarbe eines Rubins haben / uñ em Zeug oder Tuch guff welchem man fie zero eibet / eine überauß fchöne und ſehr friſche Scharlach⸗Farbe geben, Won den Kertzen. DEN Rerbe/welche dieſenNamen wegen ih⸗ rer orte von den Srangofen befomme/ wird: von den Caraibern Akoulerou genen⸗ net; Es iſt auch eine Arth ri en, — uſch wachet / die als ein groſſer und dichter und uͤberall rauh iſt von — and uͤberauß RX, RAN DR DE _ ): » ER ; mike — wegen der koͤſtlichen fieblichern und beie il | 180 Sonden Gewaͤchſen ſpitzigen Dornen. Sie ſtoͤſſet in der Mitte neun oder zehen Stengel ohne Aeſte und Bla ter von fich / Die von neun biß Zehen Schu Doch ſind/ gerad und außgehoͤlet wie die ro ſe Wachöftrken, Diefe find auch mit ſte N den Dornen / gleich als tie mir den allerſpi tzigſten Nadeln verfehen; daß man fie alfo gi angreifen Fan/ man verfüche es auch wo mar wolle. Die Kinde und dag inwendige fint ziemlich weich und ſchwammicht. Eine jede Kertze traͤgt zu gewiſſer Zeit deß Sahre/inden geböhltenStrichen ihres Sten⸗ gele/ gelbe over violbraun⸗ Blumen / auff wei⸗ che eine Frucht in Geſtalt einer groſſen Fey⸗ gen folget / welche ut zu eſſen und ſehr delicar iſt. Die Bögelefen jolche gar gern/ doch Buſch oder Stengel legen. Aberidie Indier brechen die Srucht mit einer Fleinen Stangen ab/welche AN der Spitzen gefpalter If, IL, Don den unterſchiedlichen Archen Li — 1Eenes, Sgicht in den Antillen unterfchiedliche Arthen Gehoͤltze / die auff der Erden krie⸗ chen / und fich an die Baͤume hangen / auch zu. weilen machen daß man nicht fo Teiche durch die Waͤlder lauffen kan. Die — Ya WR IL N N der Antillen Inſeln⸗ 181 Inſeln Heiffen folche Lienes. Etliche ſeyn wie groſſe Schiff⸗ Seyle geſtaltet. Andere tra⸗ gen Blumen von mancherley Farben. Ja man flehet au etliche die mit groſſen Kaſtanien ⸗ N farben. Huͤlſen behenget / welche eines gufen | Schuhs lang / vier oder funff Zoll breit / und ſo hart als die Eichene Rinden find/ In dieſen Hülfen liegen die jenige ſonderbare Fruchte / fo man Meer⸗Kaſtanien nennet / und wie ein Hertz geſtaltet find/die gar offt / nach dem das inwendige herauß genommen worden / vor Büchslein gebrauchet twerden/darinnenman den gefchniftenen Taback oder andere Pulver, von gutem Geruch verwahren. — Das jenige/welchesdie EinwohnerLienen Aepffel nennen/ijt eine Zrucht/die an ſchwan⸗ den Reyſern wächfer/ fo fich an die Daume anbangen/gleich wie der Epheu. Sie it fo groß als ein Ball damit man ſpielet / und hat eine harte Schale/die mifeiner grunen Sche⸗ le bedecket/ welche eine Subſtantz in fich hat / die den Klofterdeeren an Seftalt und Ber ſchmack gleichet/wann fie zeitig Von den immergruͤnen Kraͤu⸗ — In; Min rn i Se findet in die ſen Inſeln mancherleg: 6Gattungen der immer gruͤnenden Kraus ter / deren etliche an he Stammen der alten Met, H vij a er Tr — —— — e — 182 Von den Gewaͤchſen Baͤume wachſen/ wie der Miſtel an den Ei⸗ chen: andere aber auff der Erden und an den Felſen hervor kommen. Sie ſind von Natur ſo feucht / daß/ ob man fle.fchon außreiſſet/ und an der Wurtzel mitten in den Kammern auff⸗ hanget / da man ſie zur Zierrath und Beiuft gung deß Geſichts verwahret/ fie doch ihre Grůne nimmer verliehren. V Bon den fuͤhlenden Pflantzen TEN der Inſel Tabago hat es eine Arth eines Sımmergrümenden Krauts / toelches no dabey fühlend und empfindlich iſt Es waͤchſet ohngefehr anderthald Schuh hoch Der Stengel iſt mit einer groſſen Nenge Blaͤtter umbgeben / die eines guten Schuhslang/drey Singer breit / faſt wie die Blätter deß Farren⸗ krauts geferbt/ und an den Enden von gruͤner Farbe find/die mit kleinen braunen und rothen Tuͤpfflein beſprengt iſt. Zur Zeit der Fruͤchte wachſet mitten an dieſer Pflautzen eine runde Blume / auß vielen Blattern beſtehend / auff ebei die weiſe wie die Ringelblume. ber fte haben eine heile Biolfarb/und einen fehr guten Geruch wann man fie begreiffer, Net 2 e Diefe Pflanke iſt von Natur alſo befchafz fen/ daß wo jemand von ihren Blaͤttern abe brichf/oder fie nur auruͤhret / die ganke Pflan⸗ tze verwelcket / und die andere Bläfter auff die Erde fallen laͤſſet / als wann firmigden Suffen were zerfretten worden, Und nachdeme man vichoder wenig Blaͤtter age x © e J TA s > — ae — — — —— N —— —⸗ RT Di der Antilten-nfeht. 183 ie auch mehr oder wenigerer Zeit biß fie ſich ieder auffrichtet. REN Es mwächfet eine dergleichen in der Inſel Nadagafcar, welche die Einwohner Flaeft vel, as ijt/ ein Kraut welches ein Leben hat / nett en. Aber es iſt nicht die jenige Arth/welche n deß Königs Garten zu Pariß geſehen wird / ann dieſe hat viel Fleinere Bflätter/welche wer der mit Tüpfflein befprengf noch geferbt find ; und was noch mehr iſt / fo trägt fie auch Feine Blumen, Zudem wann man ihre Blätter . deruͤhret / ſo ziehen fich diefelbe ineinander/und chun fich zuſammen; Dahergegen die Pflan⸗ Re/fo wir beichreiben/ die ihrige von fich und auff die Erde wirfft. Man ſiehet nach eine andere Arth der leben⸗ den und fuͤhlenden Pflantzen in andern Inſ eln. Dieſelbe waͤchſet zuweilẽ jo hoch als ein Stau⸗ de/und har viel kleine Aeſte/ welche allezeit mit einer Menge langlichter und ſchmaler Blaͤtter beladen/ welche zur Regenzeit mit ſonderlichẽ kleinen verguͤldeten Bluͤmlein gezieret/ welche als kleine Sterne ſcheinen. Aber das aller⸗ ſeltzamſte uñ verwunderlichſte an dieſer Pflan⸗ zen/ weßwegen ſie auch hoch geachtet wird / iſt / daß ſie/ ſobald man fie angreiffen will/ihre Bläfter zu ſich ziebef/un unter die kleine Zwei⸗ ge einkruͤmmet / gleich als werẽ ſie verwelcket / und ſolche hernach von neuem wieder außbrei⸗ tet/ wañ man die Hand zu ſich ziehet/ uñ davon weggehet. Etliche nennẽ dieſe Pflantze Keuſch⸗ Kraͤut / weil es ſich gleichfamerzürnet/und nit jeiden wil daß man es auruͤhre. Die ſo — as . e hi 184 Bonden Gewachſen das enge Land von Nombre de Dios biß na F anama gereifef/ erzehlen daß es gante Wal der gebe von fuͤhlenden Baumen/an welchen/ fo bald man fie anruhret / die Hefte und Blätter mit groſſem Geraͤuſch fich erheben/und zuſam⸗ men die Geſtalt einer Kugel machen. er Man fahe voreflichen Sahrenzu Pariß in deß Koͤnigs Garten eine ſolche Fa de/welche fehr hoch gefchaket worden, Aber als jemand diefen Fund erdacht / daß er fle in einen Brunnen hinab gelaffen/ und aljo vor der Kalte und rauhen Winter verwahren wol- len / iſt fiemit groffen Widermillen der Kichs haber elendiglich verdorben, VI. Von unterſchiedlichen Arthen der Erbſen. Je Erde bringet in den Antillen überatt Hulfen, Fruchte/alsda find Erbſen / Bo⸗ ten iind andere Gattungen. Die wilden Ein⸗ wohner nennen fie insgemein Manconti. Was die Erbſen anlangt / ſind ſie faſt glei⸗ cher Arth mit denen die in Europa wachſen/ außgenommen die jenige/ welche man von eis ner feinen Staude liefet / diefo hoch als die Dinſtern iſt / und Eleine / grüne und Ichmale Blätter hat, Sie träger die Erbſen in Huͤl⸗ ſen / ſo an den Aeſten hangen. Die Erbfen find grun und kleiner als die gemeine/ eines ſehr gu⸗ sen Geſchmacks / und fo leicht zu Fochen A | der Antillen Inſeln 185 an einem Sud genug haben. Man nennet ein den Inſeln Erbſen von Angola, weil der 5 acme/wieleicht zu glauben / auß dieſem and herkommen. Es findetfich noch eine andere Arth / die nan Erbſen nennet / wiewohlſte den Bohnen eich fehen. Sie find zimlich klein. Und hat Ran von dieſer Arth weiſſe / ſchwartze / rothe der Kaftanienbraune / welche jehr gut find/ amd innerhalb drey Monathen zeitig, werden, * der Inſel $,Chriftophori werden fie Engel⸗ fandifche Erbſen genennet. ae Won den Bohnen. ES wachfen etliche Arten der Bohnen in Tden Antillen / dieman anderſtwo nicht fie» het. Die weiflen find die gemeinften/denendie erften Einwohner / wegen der Seftalt / einen übelklingenden und unhofflichen Namen ge geben. Ste — ihre Frucht / welche gut au.effen / ſechs Wochen nach dem man fie ger pflantzet. Die andere Haben mancherley ſcho⸗ ne und unterſchiedene Farben / als da ſind die ſo man Roͤmiſche oder Lombardiſche Bohnen Es wird aber wegen der raritat von denen am meiften gebalten/die man Bohnen von ſie⸗ ben Jahren nennet / weil ein einiger Stengel ſieben gantzer Jahr ohne unterlaß traget / und auff die Baͤume / Felſen / und uberali wohin er A | fom⸗ — j | | 186 Bon den Gewächfen | kommen kan/ ſteiget und ſich außbreitet. Und welches recht Wunderlich iſt / fo bat er allegeit blühende Fruͤchte / unzeiti e Fruͤchte / und zei⸗ tige Früchte. Daß man alſo mit Verwunde⸗ rung betrachten kan: Den Fruͤhling und Herbſt an einem einigen Zweig. J Eben dieſes wird auch von einem ſonderli⸗ chen Baum in Fgypten geſagt / welcher der Tharaonifche Feygenbaum enennef-wird/ an dem man allezeit fichet Srüchte die allbereit xXitig / Früchte die bald zeitig werden / und Früchte dienoch wachfen. Mit den dome⸗ rantzen⸗Baͤumen iſt es auch alfo beſchaffen. Ron den Pflantzen und Kräutern | die ihren Nutzen in der Artzney oder Haußhaltung ha⸗ be— Wee⸗ die Pflantzen anlanget / die ihren Nu⸗ gen in der Artzney haben / ſo gibt es derſel⸗ ben unterſchiedliche in dieſen Inſeln / deren Igender noch nicht allerdingsrecht befand/ auch ekliche andere /die man auch an andern Orthen finder. Mg da find die Hirfchzunge/ eine Arth vonder Aloz, und etliche Gattungen der Haar⸗Kraͤuter. Wiederumb andere/der ken herrliche Kraͤffte / mit welchen fie begabet/ man auß der Erfahrung gelernef / und fchon | be ° der Antillen⸗Inſeln. ‚187 Fand find. / unter welchen geruͤhmet werden e wohlricchendenBinfen/das Balife und das JJ 0. Die wohlriechende Binſen ſind den andern zinſen / welche an den ſtehenden Waſſern und tuffenswachfen /gant gleich /aberfiebaben inrundesiurkelin der Gröffe einer Haſel⸗ uch welche einen lichlichen Geruch hat wie ie Bio, WBurk/und wann fle ander Lufft ge⸗ anen/ und zu Pulver geſtoſſen wird / eine effliche Krafft hat den Weibern / die in Kin⸗ esnothen liegen/ au helffen / wo fie ein wenig davon einnehmen. a a Das Balife wächfet von unterfchiedlicher Dice und Hoͤhe / nachdem der Grund iſt / dar⸗ auffes ſiehet/ ſonderlich kommet es an feuchten Örthenwohlfort, Seine Blatter ſind fo gr 4 —J md breit, / daß die-Caraiber im Motbfallibre e& Fleine Huftlein damit bedecken. Sie werden auch gebraucht die Entzündungen der Tun den zu ftillen/und zu den Badern vor die jeni⸗ ge/denendie Nerven gef chwäacht/ oder fonften > Franck liegen. Auff die Blume / welche als ein Bederbufch wächfet/der auß vielen fleinen gel ben oder rofhen Kelchlein beftebet / folgen * Kuopffe/welche mit fehr vielen Koͤrnern erfuͤl⸗ jet die fo groß als eine Erbfefind/ und fo glatt und hart daß man Parer-nofter darauß mas benta, > oO: , | an Daß pfeilkraut iſt eine Arth der Trauerkrau · fer. / dann bey Tag find feine Blumen allzeit geichloffen/zu Nachts ader thun fie fich er 'h ® | a a > ——— ji i Fi 7 138 Von den Gewaͤchſen Seine Blätter / welche eine fchöne Srüne baben/ find ſechs oder fliehen zoll lang /und drey breit, - Wann die Wurtzel zerſtoffen iſt⸗ hat ſie die Krafft alles Gifft von den vergiff⸗ teten Pfeilen außzuziehen / wo man es auf das allereheſte als eg möglich auff die Wun den leget. —* Der meiſte Theil der Kuͤchen⸗Kraͤuter die Man bey uns hat/ wachfen auch in dieſen In⸗ ſeln. Es iſt zwar wahr / daß etliche derſel⸗ ben/ als die Kohlkraͤuter und wibeln / kei⸗ nen Saamen traͤgen jedoch haft man feinen Mangel. an denfelbigen, Dasın wag die Kohlfräufer betrifft/ fo bringen diefelben viel Nebenjchößlein wann fie zeitig find. / welche man außfeget uud forfpflanket / die wieder andere von fich ftoflen/die fo ſchoͤn und groß - werden /als wären fie von dem Saamen herz fommen, —* Die Zwibeln belangend/ bringen die GSchif fe eine Menge dahin/ welche wann fie geſetzet ierden/ viele grüne Schlutten befonmen/ die man gemeinlich an die Suppen und Erb fen kochet. | Es gibt auch daſelbſt viel gemeine Melor hen/ derer Saame auß diefen Landen dahin gebracht worden ; fie zeitigen aber bey ihnen viel eher/ eger der groſſen Hitz / find haͤrter und beſſeres Geſchmacks/ und haben einen augenehmern Geruch, Und was * Pa ichfte re, jez — — — - * — > — — * — — u Zu — — — —— — — — m — — — — — — — — ———— — te N 2 DHL seo 8 Wing RTL —— * 7 vysvvyvr as lichſte ENN wars ywer- * per Antillen⸗Inſeln. > Won den Waffer- Melonen. - ES waoͤchſet in dieſen Ländern eine andere h -Areh smelonen/die auch in Italien befanf ad ; aber die Egppfifche und Morgenlandtr efind unvergleich ICh beffer. en auch an ch | ‚och find fle nichts nut. Man nennef fie Waſ⸗ er Melonen/weilfie voll füfes Waſſers find/ ‚a inder Subſtantz ſteckt / welche gemeinlich och roth iſt wie das Hertzgebluͤth; in der Mit⸗ enbabenfiedie Kern oder Saamen / welche feiche Farbe haben / und zuweilen ſchwartz nd, Die Schele bleibet allezeit gruͤn und ohrie Geruch / alfo daß man viel eber an dem - Stengel als ander Frucht ſiehet / wannfie " Sie werden offtgroffer ad ein zeitig iſt. | (8 Ropff/ und find kugel⸗ oder auch laͤnglicht⸗ yund. Man iffet fie ohne Saltz / und ob man ſchon ziemlich viel iſſet / fo Ichaden fie doch dem Magen nicht / fondern Fühlen fehr wohl indiefen higigen Landern/ und machen einen — appetit. En ee Manpflanget daſelbſt auch Mays, welches man fonften Spanniſches oder Tuͤrckiſches Korn nennet / allerhand Arth Hirſen / gucume⸗ ren/KRürdfen / rothe Ruͤben und andere Wur⸗ tzeln / welche alle uͤberauß gut und wohlge⸗ ſchmatk ſind. aan Sn bite iſt / fo hat man fie zu allen Zeiten def | 2 Sk wach? © ichen Ortben in Srandreich / ⸗ % er s \ : X, h u \ 190 Von den Gewaͤchſen X, Von den Lilien in den Antillen, WEil vieleicht jemand uͤber dieſes alles fra: gen moͤchte / was es fur Blumenan dieſen Orthen gebe / ſo iſt zu wiſſen / daß daſelbſt ſehr ſchoͤne wachjen / die einen refflichen Geruch haben. Unter andern fiebet man da eine Aut⸗ von weiſſen Lilien / die recht herrlich riechen/ dann fie Fommen dem Jaſmin ben; und iſt der ©eruch fo ſtarck/ daß ſich derſelbe voneiner eir nigen Blume durch ein gantzes Gemach auß⸗ breitet und daſſelbe erfuet Die Zwibeln und Blaͤtter ſind den unſrigen Lilien gleich / aber die Blatter der Blume ſtehen zerftreuer / und find in kleine Stüclein sertheilet/gleich als ob fie auß Kurtzweil mit einer Scheren wären zer⸗ ſchnitten worden. Es hat daſelbſt auch noch Mdere Lilien / welche mit unſern gelben Lilien nicht zuvergleichen. | XI Von den zʒweyerley Archender Pafion- Blume °- Sn fiehet in den Antillen eine Pilanke/ * "welche wegen ihrer ſchoͤnen Blaͤtter / lieb⸗ lichen Geruch der Blume/ und Treffligkeit der Frucht ſehr beruͤhmet iſt. Die Spanier nen— nen ſie Grenadile,die HolländerRhang Appel, | und die Frangofen la feur de la Pafoon, zu Teutſch Paflion-Blume/oder Blume def Lei⸗ dens Shrifti)weilmanan der Blume mirQIer, J wun⸗ der Antillen ⸗Inſeln. 191. underung fiehet / wie cin Theil deß Zeuges «A Fern unfers Erlojers darinnen abs bildet. > iebhaber/die Diefe Blume genau betrachtet / aß fiean derfelben eine Sleichheif gemerdet it der Krone/Dorne/Seiffel/ Nägel/Hame i rund der Seulen; doch jagen fie auch/da v meifte Theil diefer Sachen faſt eben au uff die Weiſe geftaltef/wiedie Jungfrau/der div und Beer unter den Himmlifchen Geſtir⸗ en/undfallendeß Acoftz Meinung bey /der m27.gapiteldeß vierdten Buche feiner Hi⸗ orien ſchreibet / daß wo man das Gezeug dep eidens Chriſti in dieſer Blumen finden wolle/ nan eine ſtarcke Einbildung haben müffe/und muß Gottesfurcht etwas davon glauben kon⸗ ie, — ie 2 Es hat unterfchiedliche Gattungen dieſer Blumen / welche alle dieſes miteinander ge⸗ ⸗ nein haben/ daß fie auff der Erden kriechen wie ser Epheu / wo fie nicht einen Baum antref⸗ en / den fie umbfaffen und-fich daran auffrich⸗ en 5 daß ihre Blumen fich auffthun /nachdem ie Sonne hervor fommen/und vor deroſelben Es bekennen zwar efliche wacharüblende ! Untergang fich wieder fchlieffen ; und daß fie | ine delicate und uͤberauß Fühlende Frucht tra⸗ en. Aber die aͤuſſerliche Geſtalt der Bläfter/ Blumen und Früchte iſt an etlichen fehr un. gleich/ daR man fich daher nicht verwundern darff / warumb diejenigen fo in ihren Schriff⸗ fen von dieſer Pflanken gehandelt/ in dem fie — — Be Davor } Sn — —— 192. Von den Gewächfen davor gehalten / daß es nur eine Arth derſelben ebe/ in ihren Beſchreibungen Nicht überein. ſtim̃en. Die Einwohner in Brafiliazehlen bey fiebenerley Gattungen; in den Antillen aber weiß man nur von zweherley / deſſen Abriſſe wit hiehey ſetzen laffen. Die eine hat ziemlich brei⸗ te Blaͤtter / welche in fuͤnff Theil getheilet/ von denen das mittelſte oben rund iſt/ die vier dere aber lauffen in eine Spike auf. Wann die Blume auffgangen / ütficgröffer als eine Nofe. Unten ijtfiemif drey Fleinen und runs den Blaͤttern umbfchloffen ;fie feldften beſtehet au vielen andern ſchoͤnen Bläftern/ deren et liche — / und mit kleinen rothen Tuͤpfflein in Geſtalt einer Krone befprenget find/andere aber haben eine Pınpurfarb. Dies je gange fchöne Blume ift mir einer Menge Heiner Zaferlein umbgeben / die fich wie Waſ⸗ ſerwellen kruͤmmen / und gleichſam die Strah⸗ len find dieſer Sonnen unter den Blumen; fie find mir Leibfarb / weiß / roth/blau und noch mehr lebhafften Farben gezieret / welches uͤber⸗ auß artig zu fehen. Die andere Gattnug hat auch Bläfter/fo ins. Theil —— ſind/wie Die erſte; aber die Blume/welche wie ein Keich⸗ lein geftalfet/ und oben mit weiſſen und rothen Zaͤſerlein umbfaſſet / if nicht fo breit; inwen⸗ dig iſt ſie mit weiſſen ſpitzen Blaͤttern gezieret. Dieſe beyderley Arthen der Paſſion ⸗Blume ſtoſſen in der Mitte cin Stengelein indie Hd» be/ welches oben einen Knopff hat /darauff 3. Koͤrnlein ſtehen / die wie Nägel geſtaltet ir ie⸗ A jr yıror al Ir u I ehe B Sa p d \ —* — — — 4 Bun der Antillen⸗Inſeln. | fes Gtengelein oder Geule find fünff weile aferlein/die fo viel gelbe Zuͤnglein tragen / Ichedenjenigen gleichen/diemaninden kr /⸗ . * aſiehet; und dieſe / wie man fagt/follen die * uf Wunden unſers Heylandes abbilden. Wann dieſe lieblich riechende Blumen ab⸗ jen/fo nimmet der Knopff auff der Seulen si /daßer eine ſchoͤne und glatte Frucht ma⸗ t/in der Groͤſſe eines mittelmaͤßigẽ Apffels, fen Schele ſo dit als wie an den Grangt⸗ feln/ und mit einem wohlſchmeckenden afft augefuͤllet iſt in welchen ein groffe enge ſchwartzer und fehr harter Kerne find. an verordnefdiefe Frucht/ale eine foftliche hl und Starckung / denen fo das Fieber ben/und bezeuget die Erfahrung / daß fie te fonderliche Kraft hat / den Appetit zu er⸗ cken / die Lebensgeiſter zu erquicken / und den od zuvertrethen. Die Einwohner in Bra- ja ziehen dieſe Pflantze mit groſſer Sorge/ d gebrauchen ſich derſelben als einer ſonder⸗ ben Zierath zu Bedeckung der Gaͤnge und uͤttlein in ihren Gärfen / dann die Dlätfer id Blumen a einen fehr angenehmen chatten; Auß der Frucht machen fie eınen ergftardendenSyrup/welcher fehr hoch bey - nengebaltenwird/weilerobnevorerwehnfe _ igenfchafftennoch diefe Tugend hat / daß er len Eckel vertreibet bey denen / ſo gewoͤhnlich Won gebrauchen. Wann die Schele der rucht und die Blumen eingemacht werden/ ben ſie ehen dieſe Kraͤffte die der Saffthat, a it ee XL 44.23 Dh ae 193 194 Bonden Gewaͤchſen XII Von dem Bifam-Rraut. ES gibt auch daſelbſt ein Kraut / welche man das Biſam⸗Kraut nennet. Diefeg ha einen ziemlich hoben Stengel / und wächfe dicht / wie ein kleiner Buſch ohne Dorn Seine Blatter find etwas lang und grob a nedlumen ſeind gelb und — anzufehe, in Oeſtalt eines Kelch/ oder Slöckleins/welch ſich hernach in einen ziemlich dicken Knopf vertwandeln/ welcher / wann er zeitig iſt⸗n wendig weiß wie ein Atlaß und von auſſe graulicht iſt. Die Koͤrnlein die in dieſer Knoͤpffen verſchloſſen / haben auch eine ſol graulichte Biſamfarbe ; und riechenrechf a Biſam / wann ſie noch frifch find / (daher auchBiſam⸗Kroͤner genennet werden /) um wann man fiean einem trucknen Orth und Ge ſchirr verwahret/ da fie nicht viel in die Luff 53 behalten fie lange Zeit dieſen Ge ru A Deßgleichen find viele andere Kräuter / um terjchiedliche Stauden / ja der meiſte Tpeilde Winden oder Lienes, die unter den Buͤſcher kriechen / oder an den Baͤumen / die in den An tillen wachſen / ſich indie Hoͤhe thun / welch ſehr ſchoͤne Blumen tragen / die in dag Geſich fo anmuthig ſtehen / als lieblich und angenehn fie ſonſten dem Geruch vorkommen. Daß mat alſo/ wann man uͤber das Feld gehet/ um | en 5 gueya D u * = Beet ij 1:dra n “ © atıs Er ſo von ve * sy „Tau F 4 —— u... ME | | Er Y vr der WEN, in w 7 — — a — . 4 u \ der Antillen Inſeln. 195 n an ſolche Orth kommet / da, die Lufft von n perrlichen Seruch gang erfuͤllet iſt. 7 Dag ꝛꝛ. Capitel. 3on den fuͤnfferley Gattungen der Bierfüffigen Thiere / die manın dieſen Inſeln gefunden. »Hedie Spanier und Portugieſen Wohn⸗ „pläßein America N le fabe man vfelbft feine Pferde / Ochfen/ Kuühe / Haͤm⸗ ely Schafe/Ziegen / Schweine.oder Hun ⸗ e, Damit fie aber ihre Sehiffabrten befo I offer verrichten/und ihre Schiffe im Notpe Limit Rebengmitteln verfeben und erfrifchen önten/ haben fie von allen diefen Thieren an mterfchtedliche Dexter diefer netten Welt ge⸗ tzet; da fiefich danndergeftalt gemehret / daß jeheufiges Tages da fo gemein find / als am inigem Orth in Europa immermehr. Es hat aber ohne dieſes frembde Vich aller eit in den Antillen etliche vierfuͤſſſge Thiere geben/ als da ſind das Opaſſum, das Javatis, Das Tarou,dagAgouty und die Biſam ⸗Ratte/ welche wirin diefe Sapitel befchreiben wollen. 4 ! — | - I, ; n i \ — Boden Opaſſum. — Opaſſum, welches eben das jenige Wier iſt/ ſo von * Braſilianern Cari- gueya —— | 5 i Bon den Thieren 196 Beyagenenmet wird / iſt ſo groß alg ein Span fircleiapon 6. Wochen Er bat einen ſpi tzigen Ruͤſſel / und den untern Kinbacken fin tzer als den Oberen / gleich wie die Schwei ne lange/ breite und ſtarck⸗ Obren/undeiner Ö nern nach wie ein Fuchs / wo eg aber feinen Raub befommen Fan/fo iſſet eg drüchte, Dieſes iſt fonderlich an dieſem Thier wohl zumercken / daß ſich feine Haut unter dem Bauch zuſammen chet/ in welchem es feine Junge träger/ die es von ſich auff die Erden leget wann eg will / in dem es dieſen uat ürlichen Sack auffſchlieſſet. Wann es hernac weiter gehen wil / oͤffnet es denſelben wieder/ laſſet bie Jungen hinein krie⸗ chen / und traͤget fie überall mir fih, Das Weiblein ſaͤuget ſeine Jungen ſtehend; Dann feine Duͤtten find verborgen in diefem Sack⸗ Welcher inwendig mit Haaren bedecket/ die viel weicher und Janffter find / als die fo von auſſen ſtehen. Es bringe das Weiblein ge⸗ meinlich 6. Jungen; aber das Maͤnnlein/ wel⸗ cher auch einen vergleichen Sack unter dem Bauch Bat / wechſelt mit dem :IWeiblein ins tragen/ und benimmet Ihme die Lajt / ob.eg ſchon sndiefelvigesicht ſͤugen fan. Diefe Thie _ nd in Vi — und Nova Hifpania gar 91 n. Der Wallfiſch ck von der Natur nicht empfangen hat / ver jet ſeine Jungen / wie Philoftrarus berich in ſeinem Maul. Die Wieſel liebet ihr ngen fo ſehr / daß fie dieſelbe / auß Furcht fit Hlen ihr eiwa genommen werden / euch dem Nauiwegtraͤget / und darinnen hin Wieder wirft ur Von dem Javaris. S hat auch in etlichen die ſer In ſeln / als in der Inſel Tabago , eine Arth wilder hweine welche gleichfalls in Brafilia und carsgua geſehen weeden. Sie ſind faſt in al⸗ gleich. Aber ſie hahen wenig Sped / kur⸗ Obren/ faft Feine Schwoͤntze / und ſtehet the der Nabel auff dem Rüden. Man ſiehet ß etliche gantz ſchwartz find/ andere aber mit iſſen Flecken geſprenckt. Ihr Gruntzen iſt 1 fchrödlicher / als der zahmen Schweine. annennef fie Javaris. Es hat dieſes Wild⸗ st fehr guten Geſchmack, aber es iſt nicht chfau begen/dan weildiefes wide Schwein Zufftloch auff dem Rücken Bat / durch wel _ 8er den Alhem ein und außläffet / und die nae kahlet/ ſo ermuͤdet eg faft nicht in Dem urfen/ und Mann es von den Hunden geb tz 5 en Bet ſfiſch der folchen bequeme... den wilden Schweinen m unſern Wal⸗ 198 Bon den Thieren het und gezwungen wird ſich zu ftellen/ hate folche fcharffe und fehneidende an) m welchen es alle diejenige / fo fich unterſtehe ihme nahezu treffen/und einen Fang zu geben erfchläger, | IIL, | I: | Den dem Tatou. w | HN Tatous, welche auch auf der Inſte 7} abago gefunden werden /find mit eine harten Schupyen bewaffnet / mit welcher fi fich bedecken als mit einem Harnifch, Gieha den einen Kopffiwie ein Spanfardlein/und ci sich dergleichen Küffel/mit welchem ſie die de umbsonhlen, An jedteder Pfotenhaben ft guch fünf ſehr ſpitzige Klauen/ welcher hiefid gebrauchen die Erde eſchwind mit aufzuwer | fen / und die Wurtzeln herauß zu nehmen/ m denen ſie ſich zu Nachtzeitnchren, Man haͤl 1 dafür daß ihr Fleiſch delicat zu eſſen ſeye, | und daß fie ein Elein Beinlein im dei Schwan haben/welches widerdie Taubhei & und uͤbeles Gehoͤr diene. Die Erfahrung ha bekraͤfftiget/ daß es dem Sauſen in den N adhelffe / und den ſchmertzen derfelben ſtille wann man cs in Baumwolle einwickelt/ und in dieſelbe hinein leget. Etliche diefer Thiet find fo groß wie die Fuͤchſe/ aber die. auf bei Inſel Tabago find viel fleinen. J Wann dieſe Thier verfolget werden / oda ſonſten ihrerKupe pflegen/welches fie i J — un * nn Da Bee Antillen⸗Inſeln. 99 Jan dem Tagthun / machen fie fich gantz — und ziehen ihre Fuſſe AhrenKopff dihre Ohren ſo wohl unter die harte und fe⸗ Schuppen zuſammen / daß Fein Theil an ‚em Leib iſt / das nicht mit diefemnafürlie en Harnifch bedecket wäre / welcher weder ch) die Waffen der Jo er noch von den Zah⸗ ander Hunde-kan befchadiget werden; und ofie an einen jähen Orth Eommen / Walken ‚fich / ohne einige Zurcht/ daß fie ihnen schaden thun möchten/non. der Höhe herab den Grund. Linfchot gedendet/daßindem —9 Rorgenläudifchen Indien / iu dem Fluß 5o3 —30 n Meer-wunder gefangen worden / welches - an mit Schuppen fo hart. ais ein Eifen ber Kal I ecfet geivefen zund ſich auch / wann man ı 4 ingeruhre /aufammen gelugelt. z 0 N Non den Agöuty. LU H hi INS Agoury iſt von brauner Farbe diefaft |) ſchwartzlich iſt. Es bat rauhe und hellie Haar/undeinenkleine Schwantz ohne Ha 90 Sn dem oberen Kinbacken hat es zween Zaͤhn/ und eben ſo viel in dem untern. Mit den bey u den fordern Pfoten hält es fein Eſſen gib _ wie das Eichhoͤrnlein. Sein Geſchrey lat» j | tetals wann eg deuflich Couye ſagte er wird ihme mit den Hunden nachgeftellet/ weil fein Sleifch/ wiewolesin etwas einen Wilde et Geſchmack hat / von vielen eben ſo — — a a am | . Fr!, hi; 2068 DBonden Thin" alE dar Kaninichtn Fleiſch geliebet Wird Wanm es gejaget wird⸗ fliehet es in die Hot Daume/auß weichen es mit Rauch herauß ge trieben wird / da es dann uberauß fehr fehreneh Toon esjung gefangen tvird/ Täffer eg fich leicht zaͤhmen /und fo man es erzuͤrnet/ buͤrſtet es die Haar auff dem Nükenin die ſchlaͤgt niit der hindern Fůffen auf Gr 7 gleich wie die Kaninichen/mit welche es Tin 5 nd ee K . Aber feine Ohren fin RUND Fund/und feine Zaͤhne fo fcharff alg ein Scheermeffer, | * Da 4 Von den Biſam⸗ Ratten. De Biſam⸗Ratten von den Frantzofen | - Piloris genanf 7 baden ihre Auffenthaft meiſtentheils in den Löchern der Erden / wie die Kaninichen / welcher Groͤſſe fiefaffauch haben; aberdie Geſtalt betreffend/gleichen fie ' den groſſen Ratten / die man anderffton füehet/ gantz und gar / ohne daß der meifte Theil an dem Bauch tweiffe Haare haben 5 die andere Haar aber am übrigen Theil deß Leibeg ſchwartz oder KRaffanienbraun find. Diefe hier haben einen Biſam⸗Geruch / der dag 7 Hertz ſchwaͤchet / und den Orth da fie ſich auff⸗ halten / fo ſehr erfuͤllet daß man ihre Gegen⸗ wart leicht mercket. — Es gibt auff dem feſten Land Americenoch unterſchiedliche vierfuͤſſige Thier / die aber auf: dieſen Inſeln nicht anzufreffen find, | ber AnniltenJufeln, 207 Bon den fricchenden Thieren / fo man in diefen Inſeln fin⸗ De — Achdem wir in dem vorhergehenden Ea⸗ Kitel von den vierfüffigen ] — ale die frembde Voicker ſich dafelöft niederge⸗ laſſen; muſſen wir nunmehr handeln von den Kriechenden / die auch fehr haufig da find ; Dann diefe Thiere/w elchevon Natur dieKal⸗ te haſſen / vermehren fich uͤberauß ſehr in dieſen hitzigen Landern /darzudann auch Die große Wälder nnd Felfen in diefen Inſeln viel thun/ weilfiefich an dieſen Orthen verfichert auffhalten fonnem Pe — Von unterfchiedlichen Arthen Gr wuͤrm und Schlangen. (ES tot ſehr wenig giftige Thier in den An⸗ Ktilten, Zwar hat es da viel Gewuͤrm und Schlangen von unterfchiedlicher Farbe und N Seftalt/ wie man dann etlich fiehet / die von neun bißzchen Schuh lang find / und fo did als ein Eirm oder Schenckel. Za man hat ei⸗ nes mohis eine Schlange daſelbſt getodet / wel⸗ che in gantzes Huhn mit 9 — Federn/ und ber vr hieren gere⸗ det / welche in den Antillen gefunden worden/ iu 202 Don den Thieren über ein Dutzend Eyer in dem Batch hatte/⸗ weil ſie das Huhn uͤber denEnern angetroffen. Man hat eine andere gefunden / die eine Katze verſe chlungen. Daher man leicht ſchlieſſen kan⸗ wie groß die ſe Thier ſeyn mufen So wunderſeltzam fie aber find / haben fie: doch feinen Gift in dem meiſten Theil Diefer Landen. a etliche Einwohner/wannfle fol cheauffden Dächern ihrer Häufer haben /welr ezumöfftern mit Palmen Bfattern.oder Zur - der-Kobrgededet find / jagen fie jolche nicht Davon weg/ weilfiealle Raten auf ihren Re, fern treiben und aufffreffen, Doch muß man: ı auch befennen/ daß fieden jungen Hübnlein: nachſtellen. Man bat auch gemerdet / daß fie ſo liſtig ſind / und auffein brütend Huhn lau⸗ ren / deme fie auch in. wehrender Zeit feinen. Schaden thun; fo bald aber die Eyer außge⸗ brutet / freſſen fie die junge Hühnlemn /-und wann fie nicht mächtig genug find felbige zu verſchlingen / ſo erfticken ſie das alte Huhn. | 4 ER hat auch noch) eine andere Arf/dieübern auf ſchoͤn und anmuthig anzuſehen: dann ſie find gang gruͤn/ ohn allein unterdem Bauch/ da fie graulicht ſcheinen. Sie ſind anderthalb auch zuweilen zwey Ehlen lang: nach der fäns- ge aber find fie ſehr dͤrn/ indem fie mehren⸗ theils cines Daumeng dick. Sie leben nurvon Froͤſchen/ welche ſie an den Waſſern aufffan⸗ gen/oder von —— die ſie guff den Baͤu⸗ men oder in ihren Neſtern/ wo fie darzu kom⸗ men koͤnnen / erſchnappen. Sftalfo dieſe Gat⸗ tung | der Antillen⸗Inſeln. 203 ung Schlangen edeler als die andern / / dann je lebet nın von der Sifcherey und Jagt. Etli⸗ he Einwohner / welche alle dieſe Art Schlan⸗ en zu ſehen gewohnet find / greiffen ſie ohne ht an / und tragen ſie in ihrem Buſem. Die jenige ſo in Afıaund:Africa gereyſet/ ſagen gefunden. Daun e —B in ber — Tartarey Ber⸗ Schlangen geſehen werden⸗ welche von 25. Biß 30. Schub lang find / und keinem einigen Menſchen Leydes thun. Belangend die SufelnMareininonndS.Lu- eis ſo gleichen fie bierinn den andern Antillen nicht, Dann es gibt zwar etliche diefer Thier daſelbſt / die nicht gefaͤhrlich find. Die/ ſo nicht gefährlich /find vieldiker und langer ale die andere. Weßwegen die jenige ſo ſie nicht kennen / fich mehr darfuͤr fuͤrchten / als fur de⸗ nen / die warhafftig zu fürchten ſind. Nichts deſto weniger thun fie keinen Schaden; ſon⸗ dern fliehen vielmehr fo geſchwind fie konnen/ wann fie jemands gewahr werden. Daher ſie Zuch Zäufferinnen genenet werden, Giehaben auff dem Brüsten — MM en ; My. a D — Schlangen auf⸗ | 5 i —— — — = 204 Von den Thieren an welchen man fie leichtlich erkennen /und de ſto beſſer unterſcheiden fan, Die gefaͤhrliche Schlangen find von zweyer⸗ ley Arthen, Die eine Arrb ip uff dem Kirchen grau / und recht ie ein Sammer, Die an⸗ dern find gank gelb oder roch⸗ und wegen die fer Farb Ichredlich anzuſehen / ob fle febo | nicht fehädlicher/ ja vielleicht weniger als die eriten find. Beyderley Arth eſſen die Ratten gern /eben wie die jenige fo keinen Gifft Haben; und wo die Ratten Bauffig in einem Haufe find/were es wol ein Bunder / wann es auch nicht Schlangen da geben folte, Gie find. unterſchiedlicher Diete und Lange, umd haͤlt mandavor/daß die kuͤrtzeſten am allergefähr, lichſten ſeyen. Sie haben einen platten und breiten Kopff/ein ſehr groſſes Manl/darinnen acht und bißweilen zehen Zähne ſtehen; deren etliche krumm find / und fo ſpitzig / daß man ſich nichts einbilden kan/ das ſpitziger were Durch dieſe Zaͤhne/ ſo hohlſind/ gieſſen fie geſchwind ihr Gifft auß/welches in den Druͤßlein einge⸗ fchloffen/die zu beyden Seiten in dem Mundz gerad an dem Orth wo die Wurtein der Zaͤhne find/ ſich befinden, Sie zerkauen niemahlen Die Speiſe damit fie fich nehren / fondern ver⸗ fchlingen fie gantz / nach deme fie diefelbe/wan fiezu groß iſt nieder getrucket und platt ge⸗ macht, Etliche ſagen/ daß wann fiedie Zah⸗ ne zum kauen gebrauchten, fie ſich ſelbſten mit ihrem eigenen Gifft vergeben wuͤrden/ —* aber ar } echt SR. der Antillen⸗Inſeln. 205 ber dieſem vorkommen moͤchten / ſo bedecken je ihre Zaͤhne/ wann ſie eſſen. Daſe Thier find forgifffig in dieſen beyden Inſeln / daß wo fie jemand ebiffen/und derſel⸗ nicht auff das allereheſt fich eines b errlichen Ind trefflichen Mittels darwider bedienet/ fo in die Wunde innerhalb zwo Stunden un eilbar. Doch iſt diefes an ihnen zu loben/ aß ſie niemahlen jemand beiſſen / wann man je hicht anruͤhret; auch nichts vergifften dar⸗ zuff fie liegen. | 5 ; ; Von den Eydexen. E hat mancherley Gattungen Eyderen in — diefen Inſeln. Die gröffeften und ſonder⸗ N —2R ichſten find die/welche etlicheisndierIguanass _ ie Brafilianer-Senemhi ‚und die Saraiber Ouäyamacanenngn. · Wann fie ihre völlige Sröffe erreichet / findfie ohngeichr 5» Schuh ang/vondem Kopff biß anden Schwan zu⸗ echnen / BERN ben ſo lang als der ubrige Zeib iſt ihre Diele belangend/mögen fie einen Schublang Im B 1 haben fie auch unferfebiedliche Farben an ih⸗ er Haut, Auß welcher Urſach daun vielleicht ie Portugieſen ſie Cameleonten genennet / —* EA gehalten / daß es eine Arth derſel⸗ en ſeye. A| Weiblein eine fchöne grüne Haut/mif weils fen und ſchwartzen ige geſprenckt / Die Mann⸗ < | egriff. haben. Mach. deme 08 Land ift/daraufffie ſich nehren / nach dem In etlichen Inſeln haben die. - — — — — — 206 Maͤnnlein Von den Thieren ober find grau: hergegen find fiein andern fchwark/und die Weiblein hellgrau⸗ mit ſchwartz und grunen Strichlein ünter⸗ menget; Ja an etlichen Orthen haben die Maͤnnlein und IBeiblein alle fleine Schup⸗ o ven an ihrer Haut / ſo glankend und gleich⸗ ſam verbraͤmt / daß man meynen ſolte/ wo m fie von weitem fichet / ſie denen oder — ſeyen mit einem gute ſilberenen Stuͤck uͤberzogen. Auff dem Rücken haben fie Stacheln gleich wie ei⸗ he Seege geſtaltet / welche fie auffrichten und niederlaſſen wann fie wollen / und von dem. Kopffan b 'Bandas End dep Schiwanges im ⸗ mer lleiner fallen. — Sie haben vier Fuͤſſe/ und an jedem fuͤnff Zeen / daran ſehr ſpitzige Klauen find. Sie lauffen gefchwind / und klettern auffdie Baͤu⸗ me, Wann ſie von den Jagern geſehen wor⸗ den/ fo erwarten fie gedultig und ohne Bewe⸗ gen den Schuß eines Bogens oder Rohrs/ entipeder weil fie die Leute gerne ſehen / oder Daß fie von Natur dumm find und ſich wenig fürchten. nen Fallſtr an eine St Ja fie leiden daß man ihnen dir ick an den Half legef/ welchen man angedinder/undfie damit von den Baumen ziehet / da fie auff ſitzen. Wann fie; zornig find blaſen fie einen groſſen Kropff auf/ der ihnen unter dem Halß haͤnget / und fie ſchroͤcklich machet; Sie haben auch ein wei⸗ es Maul / eine dicke Zunge/ nnd etuche ziem⸗ lich ſpitze Zahne. Sie jaſſen nicht au = en. Inillen Inſeln. 207 n was ſie einmahl mit den Zaͤhnen gefaſſet; chhabenfiefeinen Siftt4 Die Weibiein iegen Eyer / die ſo groß als Eyer der Holtz⸗Tauben find / aber eine siche Schale haben. Sie verftedkenfie nmlich tieff in den Sand der an dem Ufer deß eers lieget / und laſſen fie von der Sonnen Fhrüten /daher es kommen / daß fie etliche ihren Büchern: unter die Lufft- Waſ⸗ r Thiere ſetzen. Die Europeer haben die Beife / diefe Heyderen zu fangen / von den Bilden gelernet/und find:auch fo Fuhn wor⸗ n/daßfiefolcheefien. Ste find uberauß hwer zu toͤdten; man hat wohl auff etliche reymahl mit einem Rohr geſchoſſen / und ei⸗ en Theil deß Eingeweyds weggenommen/ leichwohl ſind ſie nicht geſtorben. Wann an hnen aber ein Holt lein in die Nafe fer “ ‘ef / odereine Stecknadel In das fleine Loͤch⸗ in / welches fie zwiſchen den bepden Augen. ahen/ die dann garleicht hinein gehet / ſo ſter⸗ en ſie alſobald. Die Caraiber koͤnnen fie ſeh⸗ vohl mit einem Fallſtrick fangen / welcher ih⸗ en üiſtiger weile umb den Halß geworffen pird/ oder wann fie ſolche im Lauff erfappen/ ehmen fie dieſelbe bey dem Schwan / wel her weil er ſehr lang iſt / eine ſchoͤne Beute icbt; und ehe ſich die Thiere nmoͤwenden / und edeiffen konnen / ergreiffen ſie ſolche bey dem Senick hernach Fehren fie ihnen Die Jüſſe auftft pen Rucken / binden ſie zuſammen / und behal⸗ ten ſie alſo uber 14, Tage / ohne einige N \ 208 Bon den, Thieren hr Fleiſch iſt weiß und an erlichen Orten mi gu bedecket. Die fo es effen befinden eg ſeh Sclicar;, bevorab wann ihm der fonderlich. widrige Geſchmack/ den esvon Natur hat, durch gute Gewuͤrtz und eine faurliche Brüpe benommen wird, Jedoch iff nicht rathſam Daß man offt davoneffe "weil es den Leib zu ſehr außtrucinet:/ und der Geſundheit erw ſchaͤdlich iſt. Die Eyer haben kein Weiſſes/⸗ ſondern lauter Gelbes inwendig / welches die Suppen ſo wohlgeſchmack macher/als unſere Huner⸗Eyer. * Ohne dieſe groſſe Eydexen fiehet man in die» fen Inſeln noch vier andere Gattungen/ tele che viel Fleinerfind, >. | : II, Von den Anolis. H: Anolis find in allen Wohnungen fehr gemein, Sie find fo groß und lang als unſere Eydexen; aber fie haben einen tanglich- gern Ropff/eine gelbliche Hauf/ und auff dem Ruͤcken blaue/ griineiind graue Striche/wel- che oben von dem Kopff anfangen/ und biß zu End deß Schwankes geben. Sie halten fich Inden Löchern der Erden auf / und haben zu Macht einen weit fchärfferen und unangeneh- mern Geſang oder Geſchrey alsdie Heuſchre⸗ den. Sie ſtehen nimmer fill den Tagtıber/ fondern lauffen ſtetig umb die Hauferherumb/ und fuchen ihre Nahrung, j y | Der Antillen Inſeln. 209 uf ae Pr ae — Win Bon den Roquet, | Dr Roquet find Fleiner ale die Anolis. Ih⸗ re Hautift fürbig mirgelben oder fchtwars ‚en Tünfflein befprengf. Die beyde fördere üffe find etwas höher als die andern. Ete hüberifundiendennd uͤberauß frifehe lebhafte gen. o Den Kopff haiten fie allezeit in die Hoͤhe / und find ſo munter/daß ſie ohn unterlaß püpffen/twie die Vogel / wan fie ſich ihrerFluͤ⸗ elnicht gebrauchen wollen. oh Schwan, iſt ſo ſehr uber den Ruͤcken gekruͤmmet | faft zweenKreiß übereinander machet. Sie fe hendie Menfchen gar gerne und wofefih andem Drfb dajolche find/auffbalten/Taflen. _ jahr ll } fies immer die Augen auff diefelbe fchieffen. I: Wann fle ein wenig verfolget werden / thun fiedas Manlauffund laffen die Zunge herauß | bangen wie die kleine Jagt⸗Hunde. | Don den Maboujas. u DE Mabonjas find von unferichiedlichen arben. Die jenigetelche fich in den fau⸗ len Baumen und an den ſumpffigten Orthen | IE) aufhalten / deßgleichen in den tieffen undenn Hl Thalern/wo die Sohenichtbinfommen Fan? ⸗ ill find ſchwartz und uͤberauß abfeheulich / daber ihnen die Wilden ohnegieifel eben den Kar "| 9 men gegebe /welcher ſonſiẽ den Teufel — R t \ x 210 Von den Tpieren | Sie find gemeinlich nicht viel uͤber einen Dau⸗ men dick/ und ſechs oder >, Zoll lang. Ihre Haut iſt gleichfam gantz hier, | * Bon den Muaͤcken⸗ verſchlingern. — Je fertige / welche von den Srankofen udenverfchlingermegen ihrer gewöhne lichten Arbeit/und von den Saraibern Oul- ‚ Jeouma genennet werdẽ / ſind die Fleineftenuns 54 fer allen Friechenden Thieren / ‚die auff dieſen Inſeln gefunden werden. Sie gleichen de⸗ nen / welche die Lateiner Stelliones nennen. Etliche ſcheinen als wann ifie miteinem sul denen Stuͤck bedecket weren/andere haben eine rune verguldete / und noch andere ſchoͤne arben. Sie machen fich fo gemein mit den Leuten / daß fie kuͤhnlich indie Gemaͤcher lauf⸗ fen/doch gleichwohl feinen Schaden darinn thun; fondern vielmehr diefelbe von den Flie⸗ gen und dergleichen Ungeziefer ſaubern. Beh ches fie fo huürtig und liſtig verrichten/ daß die Verſchlagenheit der Jager nicht zu vergleiche mit der Argliſtigkeit die dieſe kleine Thierlein haben. Dann fie ſtellen ſich gleichſam auff die Schildwache auffein Dreft/aufde Tifch/ oder auff etwas anders / ſo hoͤher als der 80, dem ift/ da fie vermeinen daß fich die Fliegen binfeßen werden/ und fucen fich alsdann nie, her, Wann ſie nun ihres Raubs gewahr wir en/ | ent / fehen fie demfelben überall nach / und ehren die Augen davon nicht ad / fondern ſo oft die Sliegen ihren Ohr verändern / ſo oft prehen und wenden fie den Kopff / und machẽ allerhand Poſturen. Zuweilen richten ſie den halben Leib indie hoͤhe / ſtehen auff den fordern Fuͤſſen / ſchnauben nach ihrem Wildpret/ und Kun ihr ſpitzes Maul / welches zimlich weit gefpalten/auff/ale freffen und verſchlingen fie die Fliegen allbertit / in Hoffnung. Tran ma⸗ 8 che fonften ein Geraͤuſch in dem emach oder nahe ſich fonjten zu ihnen / ſo halten fie doch al⸗ Tegeitein wachendes Aug auff ihre Beute/und - verlaffen ihre Stelle nicht; endlich wann fie ihren Vortheil erſehen / ſo fehieffen fie ſo gerad auf die Fliegen zu/ daß dieſelbige Ihnen gahr feltenentwifehen, Es iſt wohl ein einſaltiger end unfebuldiger Luft/ warm. man betrachtet den fonderbaren Fleiß / den dieſe kleine Thiere anwenden / ihre Nahrung zu ſuchen. Sie ſind auch noch ſo zahm / daß ſie auff den Tiſch Inuffen/ wann man iffet/und too fie eine Stiege erfeben/ verfolgen fit diefelbe biß auf die Teler deren fo am Tiſche ſitzen und eflen/jafle Ein: fangen ſie wol von derſelber Haͤnden und Klei⸗ dern hinweg. Sonſten find fie fo glatt und - fauber/daß fte niemanden einigen Unluften o⸗ der Efelerwerken / wann fleuber die Speife | hinlauffen. Zur Nachtzeit pflegen fie auch ihre Dufie zu halten mie die Anolis:nndander IT) rekleine Eydexen. Ihr Geſchlecht fortzupflane | ji gen legen fe Enerfo groß al eine Erbſe / gt | der Antillen⸗Inſeln. a1 — — — — — — E 212 Von den Thieren che ſie mit ein wenig Erden bedecken / und von der Sonnen außbruͤten laſſen. So bald man fie föder/ welches wegen der Aufmerckſam⸗ keit / die ſte in ihrer Sagt baben/ gar leicht 25 thun / verlieren fie alfobald Ihren Olanß/das Gold / die ſchoͤne Farbe und die gantze Zierde an, Haut vergebet / fchieit ab md wird Wo man einige von dieſen kriechenden Thieren / die wir jekumd beſchrieben / vor eine Arth deß Cameleons halten folfe / fo folten es dieſe letzten fepn/weil fie gar leicht die Farbe don allem demjenigen annehmen / darauf fie - u fitzen pflegen. Dann die fo fich umb die jun⸗ ge Palmen aufhalten / find gantz arün wie die Blaͤtter die er Bäume ; die [o auffden Por meransen Baumen Tauffen/find gelb wie der felben Früchte. Ja man bafundere gefehen/ die / weilfie fiefig in einer Kammer gewefen/ darinnen ein Umbhang von Sthieler Taffer an einem Bett gehangen/ einen hauffen Jun⸗ en gebracht / welche alle andem Leib mit vie⸗ en Farben bemahit gewefen / eben wie der . Taffet / damit das Bett außgezieref worden, Man Fonfe vielleicht dieſe Wuͤrckung den Kräften ihrer Fleinen Eindildung zufchrei, ben / aber wir überlaffen.diefe Spindiſirung den Nachgruͤblenden. VI, der Antillen Inſeln. 213 Von den Land⸗Hechten. 6 hat in etlichen dieſer Inſeln Land⸗ ehe welche gan die Geſtalt Haut nd Kopf haben / wie unfere Waſſer⸗Hech ⸗ e Aber an ſtatt der Floßfedern haben ſie vier Birffe/welche fo ſchwach find/ daß fie folche ‚ach fich fehleiffen / wann fie nach Are) Der Schlangen \geben und Friechen / oder, damit dir ben unferm Gleichnuͤß bleiben / wiedie - " \ echte wann fle anffer dem Waſſer find / ich bewegen. Die gröffeften find uber funff⸗ ehen Zoll nicht lang / und haben eine recht⸗ naßige Dicke. nd ine Silderfarb haben. Es haben etliche . :aritatliebende von den Kleinen in ihren Kunſt⸗ Kaͤmmern / dieihnenvor Splamandern geger - en WOrdeN. ; — ZurRachtzeitmachenfle ein ſchrocklich Ge⸗ ſchrey unter den Felſen und in den Gruͤnden der Hoͤhlen da fie ſich aufbalten. Dieſes Se ſchrey iſt viel ſtarcker und unangenehmer als der Froͤſche und Kröten/ und verwandelt und verändert ſich nach Veraͤnderung deß Orths/ da ſie verborgen liegen. Sie laſſen ſich faſt nit fehen / als nur wann die Racht herbey kom⸗ met / und wann man ſie bey Tage ſiehet / ſo ja⸗ Sre Haut iſt mit kleinen Schuppen bedecket/ welche ſehr hell glaͤntzen / et ihre Bewegung / weiche auff vorbeſagte Se gefchieher / einem einen ‚Schreden un‘ 4 Kae —9 4 J 141 2 Ita v ln) I 214 Von den Thieren VII. | Von den Scorpionen und einer ans dern Arch fchädlicher Ey Gibt in diefen Inſeln auch Scorpionen / welche den Europeiſchen gank gleichen? aber ihre Stiche find nicht fo gefährlich. Sie baben ein gelbe /graue oder braune Farbe/ nach Unterſcheid der Orthen wo ſie gefunden werden. wo ſie hin wollen kriechen. Sie thun in den Gaͤr⸗ 2 x — — nn — — | | | =& =. Seltzame \ Spinne : 4 —*Æ .. — —— — u — joe» .*. Sera... ... RN Hi- 3 Fi E u 9 ni Aersiuien 1 7772 Deren Were, * — a wollen kr iechen. Sie thun i inde den | der Antillen Inſeln. 215 Härten groffen Schaden /in dem fie bie Wur⸗ eln der Baͤume —— und abfreſſen. Ihre Biffe find eben ſo gi erargfien Schlangen. Das 14. Kapitel Won dem Ungeziefer das in den An⸗ tillen gemeinift. ur — — ae: S ergehlen nicht allein die Himmel / und andere groffe und pohere Geſchopffe in der Natur/ die Ehre deß mächtigen Gottes / ſon⸗ dern auch die kleineſte und verachteſte geben das Werck ſeiner Haͤnde zu erfennen / uud ſtel⸗ len allen den jenigen / die ſie mit fleiß betrach⸗ gen / eine reiche und uberfluſſige Materi vor/ daher fie Urſach haben die Allmächtigfeit ſei⸗ “ ner hohen Majeſtaͤt zu loben, Derhalben wir darvor halten es werde den jenigen / die ihr Be⸗ lieben daran haben / daß ſie den Geheimnuſſen der Natur nachdenden/und die Wunder Got⸗ tes erwegen / welcher auß ſeinen uner⸗ ſchoͤpfflichen Schaͤtzen ſo viel reiche Zierden verborgene Eigenſchafftẽ / und ſeltene Schoͤn⸗ beiten berauß genommen, daßer-Die geringfte feiner ©efchöpffe damit befleidete/ nicht une angenehm feyn/wann wir in diefem Sapitel etliche Ungeziefer befchreiben / die gemeinlich in den Antillen gefehen werden /und Ihre ſon⸗ derbahren Eigenſchafften haden / die gleich ſan Stoꝛhlender Herꝛlich⸗keit Oottes — Be — ig / als die Biſſe derale. | | \ i | u . 216 Von den Tpieren - die Schwachheit und Niedrigkeit dieſer Ge⸗ ſchoͤpffe durch ein ſonderliches Anſehen ſtaͤr⸗ den und erhoͤhen. — 1. Sondenunziefer) Sofbategenant] And von den Schnecken. BER Ri 1er # ai ee nn,’ Pre den — Päufta dieſen heiſen Landen find) gibt eg eine Arth Schueden/ welche die Srankofen Sol, daten nennen/ weil fie feine Haͤußlein haben/ die ihnen eigendlich zugehoreten und die fie ausihremeigenen Seifengemacht hetten/ wie Die gemeineSchnetfen; ſondern ſo bald ſie auß einer verfaulten Materi / oder ſonſten / ges wachſen / iſt ihnen von Natur ein egeben/ daß ſie ihren kleinen und ſchwachen Leid widerdie Ungeſtuͤmme deß Wetters beſchuͤtzen/ und vor andern Thieren / ſo ihnen nachſtellen/ vorwah⸗ ven; und deßwegen ſuchen fie ein fremdes Hauß / und ſo fieeines finden / das Ihnen at ſtehet / nehmen ſie es ein / machen es zurecht/ und ſchicken ſich drein / ſo gut fie Föunen/ wie die Soldate/ welche feinebleibende Stat, te haben; ſondern allezeit auß anderer Leut Haͤuſer ihre Wohnungen machen/und.nach er fie ſolche antreffen / fich darinnen bebele en. Semeinlich fichet man fie in den Haͤu⸗ ſern derB argaus, welches groſſe — _ der Antillen⸗Inſeln. d. Wann diefeerite Düfte darauf verſtor⸗ n/finden fiedie leere Hauſer an dem Ufer deß eers/ und gebrauchen ſich ſolcher hernach. och ſindet man auch dieſe kleine Soldaten ‚allerhand andern Schnecken⸗Haͤuſern / ja den Schalender Lienen Nuſſe / und hat man fichegefeben / die ſich indie Fuͤſſe der toden — ſe einquartiret gehabt. Wann ſie achfen und zunehmen / ſüchen fie ein weiters yauß/das mit der Groͤſſe ihres Leibes uͤberein omme/verlaffen dann das erſte und friecben ndiefes hinein. Daß fie alfo unterſchiedli⸗ be Geſtaͤlten haben / nach Unterſcheid der ent⸗ chneten Hauſer. Es ſcheinet daß Plinius in em 9. Buch am zr. uñ 42. Capitel dieſer Sol⸗ ‚aten gedencke unter dem Nahmen Pinnother der einer Arth der kleine Krebſe / denen er glei⸗ hes zuſchreibet. (Ste werden auch von Ælia⸗ no indem 7. Buch am 31. Capitel / undvon _ Matthiolo in feinem Commentario über das . Buch Diofcoridis am ır. Capitel befchrier ben/und von ihnen Cancelli oder kleine Krebſe genennet.) Ihr Leib iſt ſehr zart / außgenom ⸗· mender Kopff und die Fuͤſſe. Sie haben zur Wehre groſſe Scheren / gleich wie andere Krebfe / mit welchen fie den Eingang ihres Haͤußleins verwahren und den aangenkeib ber schügen. Diefe Scheren find inwendig ſpitzig oder geferbt /und wo fle etwas mit denfelbei - erwiſchen / halten ſie es fo hart und laſſen nicht Bfieein Stuͤck davon abgepfetzet Die⸗ ſes Ungeziefer gehet — als die ger nach/bt mel- « ] * 217 \ Na KH \ Al I Ian | | — m — — 218 Von den Thieren meine Schnecken/ und beſtreichet mit ſeinem Geiffer den Ortbnicht/ darübereg gangen. . Wann man dieren Soldatanrüßrer/ wird erzornig und machet ein Geföß; und fo man ihn ans dem Haͤußlein haben wil / leget man es zum Feuer/foffriechefer.alf obald herauf ; gie⸗ bet man ihm aber ſolches wieder / fo gehet er Kinder ſich in daſſelbe hinein. Wann ihrer el⸗ liche einander antreffen/ die ihre alte Haufer zu gleicher Zeit verlaffen wollen/nnd ein neues antreffen / das ihnen allen. anſtehet/ ſo gerathen fie miteinander in einen Streit / und nachdem fe eine Zeitlang mit Eifer geffritten und ſich Ihrer Scheren wohl gebraucht / werden die ſchwaͤchſten endlich gezwungen dem Dale das Hauplein zu überlaffen/ welcher folcheg alfobald einnimmet/ als eine koͤſliche eroberte Beut / und in Frieden daſſelbe bewohnet. Etliche Einwohner eſſen diefe Soldaten/ wie man die Schnecken an etlichen Orten iger; aber ſie dienen vielmehr zur Artzney als zur Vahrung. Dann wann man fie außdemHäuße- lein thut/ und in die Sonnelegt/ geben ſie ein Oehl von ſich / welches zu denerfälteten Gie⸗ dern ſehr nuͤtzlich iſt/ und auch ſehr gluͤcklich gebrauchet wird / die erhaͤrtete Geſchwuͤlſte an dem Leib zuerweichen. > Es hat noch zweyerley Gattungen klei⸗ ner Schnecken/ welche fehr ſchoͤn ſind. Die erſte find platt / und von brauner Farbe; Die | andere aber ſpitzig und wie eine Schraube gez | ſtaltet; ſie find auch mit Fleinen rohen Agrbie un der Antillen Inſeln. 219 ' | wiolfarben Strichen durchzogen / weßwe⸗ | — ſie ſehr geachtet werden. TE BEL: \ II ’ a il 5 Won den leuchtenden 4 liegen. Be —* ſiehet in dieſen Inſeln unterſchiedli⸗ — 9 che Arthen groſſer Fliegen von mancher⸗ bl ) Seftaltund Farben. Wir geben aber bier | tich denen die Oberteile / fo die Frantzoſen ME schtende Fliegen heiffen / und von etlichen Bilden Cucuyos, und von den Caraibern mit N nem faſt gleichlautenden Torf Goyouyou Bit nennet werden. Es iſt dieſe Fliege weder rer Schoͤnheit/ noch Geſtalt wegen / die nit mderlich/ lobenswerth; ſondern nur allein Bi \egenderleuchtenden Eigenfchafft. - Sie iſt Aa) onbrauner Sarbe/fo groß alseine Menfefer/ MM nd hafzweenftardeund harte Fluͤgel md | niterdenfelben noch zween die fehr zart find/ | H selchemannur fiehet wann fie flieget Und a Isdann mercket man auch daß fie unter diefen HR. arten Sliegeln einen Olang hat / undden 1° antzen Bgirck gleich wie ein Liecht beleuch⸗ et. Aber dieſes find. ihre beyde Augen fo Helle 1] heinend/ daß fiezur Machtzeit / (da man dañ ihren Schein recht ſehen Fan /) uͤberall die. | Finſternuͤß vertretbet/ wo ſie nur hinflieget. 90 Sie ſauſet nicht imfliegen / und lebet vx | il der Blut an den Bäumen, - Wann fie mit 1 den Fingern etwas hart green iſt Ba ij | ſo 033 | hf | Mi hr . N | j r a - 4 . 2 ER, = \ Bl ı R —— ID [ P u | 14 il n y we 7 Kt 1} 5 . 220 Bon den Thieren ſo glatt und ſchluͤpfferich / daß fie mit geringe Staͤrcke / die ſie ihre Freyheit zuerlangen an wendet / ohnverſehens entwiſcht und fh loß machet. Wann man ſie ein eſchloſſen Hält, verbirget ſie den Schein/den ſie unter den zar ten Fluͤgeln hat / nnd leuchtet nur mit dei Augen / welcher Glantz doch fehr ſchwach if, und nichfzuvergleichen mit dem / fo fie v fich giebet / wann fie frey iſt. Sie haffeiner Stachel nicht / damit ſie ſich wehren Fönte Die Indier haben ſolche gar gern in ihrer Haͤuſern / weil ſie ihnen an jfatt der Lamper dienen. Und wann man zur Nachtzeit die Kammern nicht wohl verwahret und zuſchlieſ fet/ fliegen fie von ſich ſelbſten binein/und hin. dern offt den Schlaf. { Es gibt auch in dieſen Inſeln fonderliche glängende Würme / die wie die Mücken flie— gen. Dantz Italien und alle Morgenländi ıche Orth find mif diefen Wuͤrmen erfüller, Der beruͤhmte Verfaffer dep Srangöfifchen Buchs / der erreffete Moſes genant / gedencket auch derſelben in der Vorrede feines Werts, Und nahe an dem End feines Getichts be⸗ ſchreibet dieſer treffliche Poet eine Nacht/ in etlichen Reimzeilen / welche in unfere Sprach uͤberſetzet alſo lauten moͤgen: Es hatten bereit Dieduftre Schatten Stun⸗ en | Das blaue Himmels Zelt/ nachdem die Sonn? > verfchwunden/ / sit i der Antillen⸗Inſeln. 221 Mit Lichtern er f/es flieg jemehr em⸗ pohr Der ————— Mond / und gieng den = * 18 Feld war ‚gen feet mit denn beſeelten ftriche —* Die Luft das fliegend Unger i ; 4 Sie⸗ diefer reiten € Stern bekriegten allzu⸗ Die f ums — mit ihrem guͤld⸗ | nn © e festen eelich W/ und febeinten in dem Dundeln, uff Mir J *— Haar / als wären 23 Sie 5 diefe Thier f ‚darauf man r erfant 2 0 DeßgrofenGotter lan/IvonSlat men > A ohne Brand, doch ſo hellſcheinend als dieſe kleine Mor⸗ mandiſche Geſtirne immer ſeyn koͤnnen / ſo nd fie doch nur als kleine Fuͤncklein zu rech⸗ en gegen dem gro voffe AmerieaniſcheFackeln von ſich werffen. Sannı man Fan zur Rachtzeit nicht allein den Beg wo man gehet bey ihrem sn nn poHt ſehen; fondern man Fan auch darbe sicht fchreiben / und ohne Mühe die Knie Sthrifftlefen. Es berichtet ein S she er Siftorienfehreiber / daß die Indier auff der Inſel Yes re — kleinen Ba | u — & offen Feuer. / welches dieſe | | 222 Bon. den Thieren | dedienen / dieſelbe an ihre Hände und Fuͤſſe fe machen/und ſie vor Liechter gebrauchen/ wa ‚fie bey Nacht auffdie Jagtgchen,: Man fa auch/ daß etliche andere Indier die leuchten Zeuchtigkeit/ die Diefe Fliegen in ihren Auge und unfer den Slügeln haben/herauß truden and die Bruſt bey ihren nächtischen Sure u len damit beftreichen daher ſie dann mitten fi Aal ben Finfternüffen feheineny als wann fie mi | Flammen bedecket wären /und kommen denel ‚fie anfehen gleichfam ie abfcheuliche Se ſſpenſter vor. en | ( Diefe Fliegen laſſen fich Teiche Inder Nach Fangen/wann man ın der Lufft einen Iebendt sen Brand binund her beweget. Dann fobali die jenige/die bey angebender Nacht auf den Gehoͤltz fliegen / dieſes Feuer feben/ vermeiner | fie daß es andre ihres gleichen ‚liegen fenen, | und fliegengerad quff den Orth zu / da fiedie 1 "a fen Schein ſehen / fo fchläger man fie alsdann mit dem Hut nie der /oderfie fliegen wol von ſich ſelbſten wider den Brand / und fallen dau melend auff die Erden. BU J Es wird ſich ohne zweifel nicht uneben ſchi⸗ cken/ das jenige hieher zu feßen / was de Her du Monte}, ein Sranköfifcher Mann von folcher Auffrich im der Antillen Inſeln. 223 her Zeit an einen feiner Freunde von dieſen liegen geſchrieben. Seine Wortlantenim eutfehenalfo: Als ich in der Inſel Hı- aniola oder St. Domingo war / bin ich fs wann die Nacht herbey kommen / vor en kleinen Hütten ſtill geſtanden / welche yir auffgerichtet / um etliche Tage daſelbſt Aberbleiben / und die Außbeſſerung unſe⸗ es Schiffe zuerwarten: Ich bin / ſag ich ⸗ 0 ‚fe fill geſtonden / und habe die Lufft be⸗ rachter/welche an vielen Orthen von di , INT fen kleinẽ irrenden Sternen gantz erleuch⸗ erwar. Sonderlich aber war es uͤber⸗ aufs fchön anzufehen wann ſie andie groſ⸗ \ fe Bäume famen welche eing Arth Sehe gen tragen/ und nahebey unfern Huͤtten Funden, Dannite logenfelsam durch“ einander / bald umb diefe Baͤnme her» umb/bald unter die Dichte Aeſte welche alsdann dag Licht Diefer fleinen Sterne “eine kurtze Zeit verbargen / und, eine Sie ſternuͤß verurſ ber d feg Sicht wiederumb feben tieffen / welches feine gebrochene Strahlen durch die Blaͤt⸗ achten geſchwind aber die · N ter hinwarffe Bald fahen wir diefe Klars | | J9 heit a bald aber gerad | | ze 4007 1 1) 2 * J 224 Von den Tieren und ſchnurrechts auff uns zufallen Her⸗ nach machten ſich dieſe Fliegen auß der Dunckelheit diefer Bäume oßz kamen auff uns zu / und flogen in die naͤheſte Po⸗ merantzen⸗Baͤume / welche fie gleichfam gantz in Brand ſteckten / und lieſſen u derſelben ſchoͤne verguͤldete Fruͤchte ſehen / die die Nacht unſern Augen geraubet hat⸗ te / ſie bemahleten ihre Bluͤth / und gaben ihren Blaͤttern eine ſolche lebhaffte Farbe / daB ihre Gruͤne die von Narur anmu⸗ thig iſt / ihren Glantz umb ein merckliches / durch dieſe reihe Beſcheinung / verdoppel⸗ te und erhoͤhete. Ich wuͤnſchte mir das. mahls die Geſchickugkeit eines daß ich eine mit ſo vielen Feurenerleuchte, te Nacht / und eine fo luſtige und heitere Landſchafft Härte abbilden fönnen. Ber zeihet mir/ daß ich mich fo lange Zeit bey der Hiſtorie einer Fliege auffhalte / eg bat ja der treffliche Poet du Bartas ſolche vor dieſem unter die Voͤgel gefeger / an dem / fünfften Tag inder erften Wochen feines ' Buchs / deſſen herzliche Keimen dieſen Verſtand im Teutſchen beylaͤufftig haben Der mogen: Der Anl Jufſeln— ng Der * Cucuy in jenem nee d- Tragtde ander Stumtrůgt anden — Brand: der Seidenfticker pflegt. bey dieſes Sie | tes Strahlen. Pie feiner Nabe offt die Teppich ſchon zu mahlen; | Bey dieſer Flammen Schein hat oſſt | in dunckler Nacht Des klugen Drehers Hand ein künſt⸗ ich Werck gemacht: Bey dieſen Strahlen wuͤhlt der Geitz in x u feinen Schaͤtzen / Der Schräiberplegtdabey Die ſeder av Er, zuſetzen. Es ſt tein Zweiffel / wo man AGuaal-. n— len Geſchirr nehme / n und thaͤte fuͤnff oder ſechs dieſer ſchoͤnen Fliegen hinein / daß " ui) der Glantz / den ſolche von ſich geben wuͤr⸗ den / zu allen denen⸗ Verrichtungen dienen ſolte / welche dieſer Poet hie beſchreibet; ſie wuͤrden gewißlich eine lebende und un⸗· ER gleichliche Fackel machen. Aber fob bald dieſe Stiegen todt ſind / ſo feinen fie nicht unhne Ihr ganter Glantz ver mit Ry. um —— j Ki ! “2 j Ruhmwuͤrdige Edelmannerzehler, - 226 Bon den Thieren | ihrem Leben. Diefeg iſt/ was gedach III Von den Phalangen oder gehoͤrn DAnit wir Fliegen f len ſiehet/ un ſtehen am Kop * ches oben glatt/ und unten mit zarten Härlein bedecket iſtz Dieſes Horn gehet ihnen auf dem. Ruͤcken gerad uber dem Koͤpff Bin / daran ſie hoch einander Horn haben / welcher den Schröter Hörnern gleichet/ und fo ſchwartz als dag Eben⸗Holtz⸗ und fo hell als ein Glaß if, Der ganke Leib ift Haarfarbig/ | glatt und Wie ein Damaſt. Sie haben ei, 7 nen Kopff und eine Schnauß wiedie Affen / zwey groſſe/ gelde und völlige Augen /ein * | es _ Ä der Aneilen Inſeln. "227 8 Manl / und Zähnedieeiner Fleinen Seege nicht, ungleich find. Bir wollen nochmah⸗ fen bie horen / was unfer treuer und eifle ger Wandersmann von diefen Phalangen bee richtet, — m Ich hab gefehen /ſagt er/ eine vonder - Arch diefer groſſen Fliegen / welche über» auß fehön gemefen. Sie war ohngefehr 3. Zoll lang; hatte einen blauen Kopff / in der Geftafr eines Heufihrecken-fopftsrohe ne daß die beyde Augen grün waren wie ein Schmaragd/ und mitfleinen weiſſen Härleinumbfaffer. Oben auff den Fluͤ⸗ geln hatte ſie eine glaͤntzende Violfarb / die Is ein Damaſt mit vielen Leibfarben Ab⸗ eheilungen'gegieree war welcher Glanz durch einen ſilberweiſſen Strich erhöher IT] wurde. Sonften waren diefe Abrheis ungen ſo gleichrichtig beyeinander geſe · tzet / daß es ſchiene als haͤtten der Circkel und Penſel alle Reguln der Sehekunſt / und anmuthige Zierden der Mahlerey dabey in acht genommen. Unten anmn Lib war fie von gleicher Farbe / wie am ri Kopff ohne daß ſie ſechs ſchwartze Fuſſe hatte / welche ſich artig gegen den Bauch kruͤmmeten. —— harte und N — 2 N x ——— ’ | 228 Bon den Thieren fefte Slügelvoneinander thaͤte fahe ma öroeenzaree Flügel / welche viel zärter alg feiden Flor und fo rorh als Scharlad waren. Diefe Fliege hab ich auff de Inſel deß H. Kreutzes bey einem Engel länder gefehen/und alfobald die Befchrege bung in meine Sehribtaffel eingezeichner. Ich meinete von Anfang daß fie nad) der Kunſt alfo bemahlet waͤre / wegen der ho⸗ hen Leibfarb / und deß ſilbernen Durg zugs; aber als ich fie begriff / ſahe ich daß. eenatirlic) war/ und dachte bey mir) die. Natur muͤſte überauß luſtiges Sinnes geweſen feyn / da fie dieſe Fleine Koͤni⸗ gin unter dem Ungesiefer fo reichlich auß⸗ geſchmuͤcket hat. | ri Von dem Vielfuß oder Scolopendra. 9 Has Ungeztefer wird Vielfuß genennet/ > wegen feiner groſen Menge Füffe/diean- feinem ganken untern Leib ſtehen mit denen - es auff der Erden / mit unglaublicher Se ſchwindigkeit / fonderlich wann ce verfolger . wird / hinkriechet. Es iſt ohngefehr ſechs Zoͤll lang. Sein Ober⸗Leib iſt mit Kaſtanien bran. nẽ Schuppen gantz bedecket / welche fehr *— un der Antillen ⸗ Inſeln. 229 ind ineinander gefüget ſtehen / wie die Ziegel auffeinem Dach 5 Das gefährlichfte aber an diefem Thier ift/daf cs an feinem Kopfund Schwantz Hörnerhat / mit welchen es fo fcharff pfetzet / und forein bofes Gifft im die Wunde hinein gieſſet / daß man bey vier und Want ig Stunden/zuweilen auch etwaslan · ger / einen uberauß groſſen Schmerken um» NE * pfindet. * Er | I | 2 2 Won den Spinnen. DS fiehet in unterfchiedlichen der Antillen ++ Iaroffe Spinnen/ welche etliche unter die Phalangen zehlen / wegen ihrer felgamen Ge⸗ fialt/und ungewöhnlichen Groͤſſe dann wor fie ihre Fuſſe außſtrecken / find fieim Begriff ‚gröffer algeine Hand breit iſt. Ihr ganker - Leib befichet auß zweyen Theilen / deren das ‚ine platt sft/ und das andere rund und In eine ſpitze aufßlaufft / aleich wie ein Tauden-Ey, Sie haben alleein Loch auf dem Rüden /wele- ches gleichfam ihr Nabel iſt. Ihr Maul laͤſt fich nicht wohlfeheny weilen es faſt gantz mit einem graulichen Haar bedecket / welches zu⸗ = — weilen mit rothen untermenget iſt. Sie iſt auff deyden Geiten mit.zwen ſehr ſpitzen Ha INT cken gewaffnet / welche ſtarck und glatt find/ und eine ſolche glaͤntzende ſchwartze Farbe ha⸗ ben/daß etliche dieſelbe in Gold einfaffen laſ⸗ ſen / und vor Zahnſtecher gebrauchen / welche ſonderlich hoch gehalten von allen de⸗ it RA nen / — j . he Öabel 230 Von den Thieren nen / ſo die Krafft dieſer Hacken 1* Dann aulung an ſie verhuͤten allen Schmertzen und S den jenigen Gli werden. | SE . Bann diefe Epinnen alt worden/ find fie uberall mit einer | cket / welche fo fanfft alsein Sammer iſt SE geben auff zehen Füffen / die an den Geiten haaricht find und an dem End ein ſchwartzes und hartes Horn/ welches in zwey Theil getheilet wie eine klei⸗ Kupffer dieſes Capitels außweiſet. Ihre Au⸗ gen ſind fo klein und liegen fo tieff/ daß ſie nicht anderſt als zwey kleine Tupfflein fcbeinen, Sie nehren ſich von Fliegen und dergleichen Unge⸗ ziefer; und hat man — 55 fie an etlichen Orthen ſo ſtarcke Spinnweben machen / daß die Fleine Bögel/ fo fich darinn verwirren/ ge⸗ nug zu thun haben / wann ſie wieder loß kom̃en tollen, Dieſes wird auch geſagt von den Spinnen/welchein der Inſel Vermuda; — die Ho der Antillen⸗ Inſeln. u M— Engellaͤnder bewohnen / gefunden werden; iſt auch gar glaublich / daß dieſe von dergler 1 chen Arth ſehden. on dem‘ fliegenden NAn Hat diefem Ungeziefer den Namendeß _ I TE NRfliegenden Tygers gegeben /weilesuberr 17T all an feinem Leib mit Flecklein von üinterr ſchiedlichen Farben beſprengt iſt / gleith wies IT das TpgerTpier. Esitfogrogalsem&chrr IT ter; SeinKopff iſt ſpitzig / und mit zwey grofe N ‚fen Augen gezieret, / welche ſo groß und glan⸗ Bend find als cin Schmaragd, Sen Maul |) iſt mit zween harten Hatken gewaffnet/ dDieite IT derauß ſpitz ſind / mit welchen es feinen Raud NT) Halt/ jo lang biß es den Safft herauß geſogen. Sein gautzer Leib iſt mit einer harten uñ brau⸗ Il nen Haut/ als mit einem Harniſch / bekleidt. Seine Fluͤgel welche auch von harter Mater / bedecken vier Fluͤgelein /die fo zartalgein flo 11T, den Flor ſind. Es hat ſechs Fuͤſſe dererjed- weder drey Geleiche / und viele kleine Spithzenn hat. Deß Tages uͤber ſtellet es ſtetig dem a J “ dern Ungeziefer nach/ und zur Nachtzeit ſetzet Un es fich auff die Baͤume / und bat einen Sefang | ‚eben sie Die Heufchredien, ern i — — — — . mancherley beſchwerliche und fehädliche in, ‚gen; wir Wollen aber von diefen und etlichen 232 Von den Thieren — vH? ah? | Von den Bienen und etlichen | andern Ungeziefern. St Bienen / ſo man in den Antillen flehet/ " finddenjenigen nicht gar ungleich/ die in dem Mittägigenunmerica gefunden werden ze doch find fie alle bepde viel kleiner als die Eu- sopzijche. Etliche haben eine graue/ andere aber eine braune oder blauefarbe: und diefe —— machen mehr Wachs und beffern Ho⸗ Big. Sie halten ſich alle in den Kiffen der Fel⸗ fen/oder imden hohlen Baͤumen auff. Ihr Wachs iſt weich/ und hat eine ſolche ſchwar⸗ ke Farbe/ daß man durch Feine Kunſt daffelde weiß machen fan; Hergegen aber iſt ihr Ho⸗ nig viel weiſſer / viel füffer und viel heller /als der unſrige. Man kan dieſe Bienen ohne ei⸗ nige Oefahr angreifen / weil fie faft gank-und gar keinen Stachel haben. ’ Man findet noch in diefen Inſeln untere } ſchiedliche Schröter / und eine groffe Menge Heufchreden/und Zweyfalter/welcheüber ale le maffen fcbon find. Man fiehet auch dar. ſelbſt beydes auff der Erden und in der Lufft geziefer welche die Einwohner uͤberauß pia⸗ andern Befchwerligfeiten in den zwey ietzten Kapiteln diefes erſten Buchs reden. Das | © da Amilen · Inſln. 233 . > Dasıs. Sapite Bondenvornembfien Bögen Inden Antillen. A) De Wercke deß HErrn find groß /er hat N / fie alle weißlich geordnet / die Erdeiftvoll » - 1° i feiner Guͤther; jedoch muß man befennen/- daß unter allen Geſchoͤpffen / welche feine ver nünfftige Seelen haben /die Vögel viel hoͤher als alle andere die unerfchöpffliche Reichthuͤ⸗ mer feiner Guͤtigkeit und Vorſehung verkuͤn⸗ digen: und daß ſie uns durch ihren fuffen Ge⸗ ſang / durch ihren hurtigen flug / durch die lb⸗ \ | haffte farben und allen Pracht ihrer federn ans reißen die hoͤheſte Majeſtaͤt Gottes zu Toben ſo vollkommen außgeſchmuͤcket hat. Wer wollen derhalben um unſern Betrachtungen ſfortfahren / ind nachdem wir von den Baus men/ Pflantzen/Kraͤutern / vierfüſſigen Thie⸗ und preifen/der fie alle fo herrlich gezieret / undd all ren/ / Gewuͤrmen und Ungeziefer / mit denen das Land der Antillen bedecket iſt / gehandelt / als wollen wir in dieſem Capitel die vornem⸗ ſten Vögel beſchreiben / welche die Lufft die⸗ fer angenehmen Inſeln bewohnen / und die Zierde der immerwehrenden Grüne fo vier _ ||") Foftlichen Baͤume / mit denen die Erde da |) ſelbſt gekroͤnet / umb ein groffeg vermehren, J 1949 k J mu I h | IR * x N 5 1 \ | = h ü | — — — nl entgegen / gleich als ob fie diefelbigezuerfumdis ‚man fich dieſes ni . bey nahe eben ſo vielFleiſch als eine Ente; aber Ihre Flůgel find weit gröffer / ſie fliegen auch gar kurtzer Zeit auß dem Geſicht verliehret, Sonderlich find fie uͤberauß geſchickt die fliez 234 Bon den Thieren I Von den Fregaten. — man auff dieſe Inſeln zufaͤhret/ Rkommen etliche Meervogel den Schiffen gen waren außgeſchicket worden. Go bald, die neue Ankommende folche erblicken/vermei nen ſie daß ſie nun bald das Land ſehen werden. Aber es iſt eine re Hoffnung/ uñ darff ʒ nicht eher einbilden / biß man fe hauffenweiß fliehen ſiehet. Dann es gibt ei⸗ ne Arth derſelben / die ſich offt auff das hohe” Meer/uber zweyhundert Sransdfifcher Metz” len vom Land begeben. - Die Frantzoſen neñen fie Fregaten, wegẽ deß ſtethen un leichte Flugs. Es hadendiefe Voͤgel mit ſolcher Geſchwindigkeit / daß man ſie in Ihre Federn haben unterſchiedene Farben; etliche ſind gantz ſchwartz / und etliche gantz rau / ohne an dem Bauch und Flügeln find hiemit weiffen unfermengef. Sie fünnen die, Fiſche überauß wohlfangen/dann wann ſie ei⸗ nen oben auff dem Waſſer fehen/erhafchen fiel ihn gleichfam fpielend -/ und verzehren ihn. gende Fifche zuertappen 5 dann fo bald fie fehe/ daß dieſe delicate Beute gezwungen wird/ das Waſſer zu verlaſſen / und ſich indie freye eu | äle der Antillen Inſeln. 235 zubegeben/damit fie den grauſamen Verfol⸗ gungen ihrer Feind indem Meer entgehen md» ‚gen /fowiffen fle fo wohl an den Orth fich zu ſiellen / da dieſe Fiſche ihren Außfall thun wer» den/daß fo bald ſolche auß dem Waſſer ſtei⸗ ‚gen / ſie dieſelbe mit ihrem Schnabel oder Klauen empfangen, Daß alſo dieſe unſchuldi⸗ ‚geundunglucjeeligegifche / in dem ſie den Zaͤhnen ihrer Waſſer⸗ Feinde entrinnen wol⸗ en? offt in die Klauen der Lufft⸗Feinde fallen/ die eben fo bel mit ihnen verfahren. . Diefe Vögel haben ihren Aufenthalt auff den Selfen foin dem Meer ftehen/ und inden | kleinen unbewohneten Sitfeln/an welchen ein⸗ ſamen Orthen ſie auch zu niſten pflegen. Ihr Fleiſch wird nicht groß geachtet / aber ihr fett. wirdfehr fleiſſig auffgebaben/weil man erfah⸗ ‚ren / daß es fehr dienlich zur Heilung / oder doch auff das wenigfte zur Linderung der Sicht/deß Krampffs/ und andern von Kälte HM perrüßrenden Lahmungen der Slider, Won den Fahlen. & FJeſe Bögek werden von den Frankofen, Fahlen genennet/ wegen der Farbe auff \ ihrem Rücken / unter dem Bauch aberfindfie - | weiß. Sie ſind ſo groß als ein Waſſer⸗ Huhn; aber gemeinlich ſo mager / daß ſte nur der de⸗ dern halben geachtet werden. Sie haben Fuͤſ⸗ ſe gleich den Endten / und einen a ER = N se el/ — — — — — 236 Von den Thieren bel / wie die Schneyffen. Sie nehren ſich von kleinen Fiſchen/ gleich wie die Fregaten; und find die allerdummeften unter allen Meer- und Land» Voͤgeln / die in den Antillen find ;denn fo bald fie eines Schiffes gewahr werden/fon. - derlich wann die Nacht herem bricht / feßen fie fich alſobald darauff/ entweder weilfiefolre ches vor einen fehwebenden Felſen anfehen/ ° oder fonften ermuͤdet fenn vom fliegen: und find fo unbedachtſam / daß fie fich ohne Muͤhe greife fen laſſen. Hr | Von den Fleinen weiſſen Reygern / und etlichen andern Meersund Fluͤß⸗Voͤgeln. J Syn ſiehet nahe bey diefen Inſeln / zuweilen | auch auffdem hohen Meer / Wögel/ die ſchueeweiß find / und einen folchen rohen Schnabel und Fuͤſſe haben als die Corallen. . Siefindein Flein wenig gröffer als die Kra» ben/und werden vor eine Arth der weiſſen Key⸗ ger gehalten / weil ſie einen Schwantz haben/ der in zweyen langen und koͤſtlichen Federn be fteher / und daher von allen andern Voͤgeln/ auff dem Meer fliegen / unterſchieden werz en, Unferden Bögeln/ fo an den Slüffen ind ſtehenden Waſſern ſich auffbalten/finden ſich Waſſer⸗Haͤhnlein / Taͤucher⸗ offer Huber ⸗ ner /Enten/ wilde Gaͤnſe/ und noch eine 4 (ie © — der Antillen Inſeln. 237 leiner Enten/die über den gantzen Leib ſo weiß As ein Schnee ſiv und einen ſchwartzen Schnabelund fehr nrge Füffe haben / deßglei⸗ hen kleine weiſſe Reyger/ von uͤberauß weiſſer NY h IR an farbe/teelche fo großals eine Taube find/und W einen Schnabel wie die Schnepffen haben/ ich indem Sand und an den Felſen auffhal⸗ fen/und von Fijchen leben. Es wird ihnen infonderheit fehr nachgeſtellet / wegen der koͤſt⸗ lichen Federn / welche ſo zart und rein find als eine Seide / und ihnen eine ſonderliche Zierde und Anſehen geben, Weil aber alle dieſe Meer und Fluß» Vögel auch anderſtwo be⸗ kant ſind / iſt es unvonnoͤthen / diefelbe zu bes ſchreiben. RER Rn I V. Won dem Kropff⸗Vogel. Fe wird in allen dieſen In ſeln noch ein groſ⸗ fer Bogelgefunden / welcher nur von Fi⸗ ſchen lebet. Eriftfo groß als eine groffe En« we te/ bat Aſchenfarbe federn/ und iſt ſcheußlich anzuſehen. Sein Schnabel ıft lang und: platt / der Kopffgroß/die Augen klein un fieff Hu), gelegen / und der Half ziemlich Fur / unter welchem ein Kropff hanget / der fo uberauß roß und weit ijt/ daß er einen Enmervoll - after in fich begreiffen kan. Daher er auch Kropff Bogelgenennet wird. Man ſiehet diefe Bögelgemeintich auffden Bäumen/die an dem Ufer deß Meers jtchen / — | | HI infeln/welche man Virginesnennef/ 238 Von den Thieren fich verborgen und, auff den Raub lauren. Dann fo bald fie einen Fifch oben auf dem” Waſſer fchwimmen fehen / dem fie beykont men koͤnnen / fchieffen-fie auff denfelben zu/ und fragen ihn hinweg. Sie find jo fraffig/ / daß fie ziemlich groffe Fifche auffeinmal hin/ unter ſchlingen / und fich aleich darauf wieder 7 auff die Schildwache ſtellen. Dafiedanı ſo fleiffig auf ihre Zifcherey achtung geben/ Daß fie das Seficht von dem Meer / da fleihre Beute zu uͤberkommen verhoffen / nicht abwen ” den/ und alſo leicht von dem Rand ber koͤnnen geſchoſſen werden/und der Nachftellungnicht einmahl wahr nehmen. Giefind trourigund ” melancholsich / welchesfich zu ihrem Fiſch⸗ fang ſchicket. Ihre Mugen find fo fcharffier ' bend/ daß fiedie Fiſche ſehr weit in das Meer - hinein/ und eine Klaffter tieff in den Meer er⸗ jehen Fonnen : jedoch warten fiebiß folche faft oben auff den Waſſer find/und aledann flie- ⸗ gen fie auff dieſelbe zu. Ihr Fleiſch iſt nicht gut zu eſſen. — V Don den Waſſer⸗ Hühnern. ef werden unter allen Antillen gerübmet/ - daß fie eine groſſe Menge fchöner und rarer Meerzund Land» Vögel haben. , Dann ohne dieſe / davon wirjegund geredet / unddafelbft bauffiggefunden werden/fiebef man eine Arth | klei⸗ 0 der Antillen⸗ Inſeln. 239 iner Waſſer⸗Huͤhner / welche ſehr ſchͤne dern haben, Sie find nicht groͤſſer dann je Taude/ihr Schnabelaberift viellänger/ / d von gelber Farbe/die obere Beinefind ho⸗ rund haben gleich wie die Fuͤſſe eine hoch⸗ the farbe, Die Federn auff dem Rucken / an n Flügeln und Schwantz find leibfarbig und il / mit grünen und ſchwartzen untermenget / elche gleichſam der Grund find / der dieſe antzende Farben erhoͤhet. Unter den Fl Inund an dem Bauch ſind ſie goldgelb. Der alß und die Bruſt iſt mit einer anmuthigen ermiſchung aller farben/dte fiean dem ganz n Leib haben/ außgezieret / und ihr Kopff/ elcher Elein iſt / und kleine funcklende Mugen it / iſt mit einer Haube oder Buſch von viclen einen Federn gekroͤnet / dieauch mit man⸗ ai ſchoͤnen Farben gleichſam bemahlet J Sr ber Me 0 Won dem Flamman. 2 Y” den ftehenden Waſſern und fumpffich- Aten Orthen / da man ſelten hinkommet / alten ſich ſchoͤne und groſſe Bögelauff/ wel⸗ ye fo groß als eine wilde Sans / und wie Die nige geſtaltet find / fo vonden Hodandern epelaer genennet werden / wegen ihres ſchna ⸗ els / der vornen wie ein Löffel eingebogen. hr Schnabeliſt demſelben gantz gleich / der zalß ſehr lang / und die Zuffe fo hoch / daß * 5 ; | Ubri⸗ 240 Bon den Thieren übrige Theil ihres Leibe ohngefehr zween gift Schuh hoch vonder Erden ſtehet. Sie bar ben aber nicht einerley Farben/ dann wann fie jung find/ haben fie weiffe Federn / nach dem fie hernach wachſen / werden fie Kofenfarbig/ und letzlich wann ſie alt ſind / haben ſie eine rechte Leibfarb. Es hat das Anfeben daß diefer Farb halben von den Frantzoſen Flant- mant. das iſt flammend genennet worden. Bey den Griechen und Lateinern heiſſet er Phoeni- copterus. Man findet dieſe Vögel auch nar bebey Mompelier, welche nur allein unter den flügeln und andem Bauch Leibfarb find / und eben auffdem Ruͤcken ſchwartz. Man fiebet auch efliche in den Inſeln / welche anden fiu⸗ gein weiſſe und ſchwartze Federn vermenget haben. ® Sie fliegen gemeinlich Hauffenweiß / und haben ein jolch ſcharffes Gehör und Geruch / daß fie die Fager und Büchfen von weitem mercken. Damit fie auch deftoficherer von al len Nachſtellungen ſeyen / fegen fie fich gern an freye Ort / amd mitten indie Suͤmpffe⸗ da fie ihrer feinde von weitem Fönen gewahr wer⸗ den/ und ann die andern die Waſſer durch fuchen/ ihre Nahrung zubefommen / fo hä allezeit einer auß dem Hauffen die Wacht welcher /fo bald er dasgeringite Geräufch bi ret / oder einen Denfchen fichet/fich in die Hd be ſchwinget / und ein Geſchrey von fich gibt sum Zeichen / daß die andern ihm nachfolge jollen, Wann die Jäger auff der Inſel * a der Antillen Inſeln. ——— ningo dieſe Voͤgel / als welche daſelbſt gar ein find / ſchieſſen wollen / ſtellen ſie ſich den Wind / auf daß der Oeruch deß Duke A s ihnen fo leichtnicht beyfomme/ hernach ‚chen fie ſich mit eine Ochſen⸗ Haut / und e auff Hand und Fuͤſſen / damit fie von vogeln vor dergleichen Thiere mogen an ben werden / biß ſie an einen bequemen Ort men / da ſie auff dieſelbe loßſchieſſen koͤn⸗ und burch dieſe Lift kommen fie in der ger Haͤnde / dann ſie ſind gewohnet die wil⸗ Schſenzu fehen / welche von dem Gebuͤrg abzur Trancegehen. Sie ſind fett und en einzimlich delicat Zleifch. Ihre Haut ⸗ von weichen Pflaumfedern bedecket wird fgebaben/ und zu gleichem Gebrauch wie Schwanen⸗ und Geyer⸗Haͤute angewen⸗ e son den Americaniſchen Schwalben. S iſt vor etlichen Jahren einem Raritaͤt⸗ Aicbenden zu Rochelle in Franckreich auß ſen Inſeln ein Vogel geſchickt worden in Groſſe einer Schwalben / deren er auch nt gleich geweſen / ohn allein daß die beydde je Jedern am Schwantz etwas kuͤrtzer wa⸗ der Schnabel krumm⸗ eich wie die Pa⸗ eyen⸗Schnaͤbel / und die uͤſſe den Enten⸗ en gleichten. Er war — ſchwartz | 3 } J * au —— — der Antillen⸗ Inſeln. 243 auff dem dunckelen Grund ſcheinen / als ob ſo viel Augen waͤren. Es gibt auch da viel Amſeln / Ziemer / Tro⸗ In und Kirſchfincken / die den unſrigen dieſes hmens faſt in allem gleichen. Was die andern Vogel anlangf/dienttrin | weräldern der Antilien gefunden werden/ nd diefelbe von vielerley Arthen / und ſo reich nö srächtigvon farben daß man bekennen /ob fiejchonden Europeifchen in dem Oe⸗ 2 ‚riche gleichen. boch ihnen / was die Moͤnheit der ſedern betrifft / weit vor hen, Birzmweiftelhmichf/ nachfolgende OSekkhreis — ung etlicher von den vornehmſten die ſer Bo⸗ werdedieNBnrheitunferer Wort zur gnuͤ⸗ ebekraͤfftigen. | | Den Anfangwollen wirvonden Papagey⸗ nmachen/welchenach ihrer unferfchiedenen Hröffe in dreyerley Gattungen abgetheilet derden. Die erſte ſind die groften / und wer⸗ el und Canides oder Tanives genennet/ eandern ſind die mittlere oder gemeine Par Hgehen / und die dritte find Die kleine Papa⸗ 48), Bw Wu ER Tr Ya ? J Von den Arras oder groſſen SQ 2 Yarı 2. PApagene- gegen — Se. Asrasfind trefnlich ſwone Wügel/ in der Gröffe eines Fafanen x was aber die Geſtalt deß Leibs belangt / supne den Papa⸗ X 98 J I * —— — 244 Von den Thieren geyen gleich· Sie haben alle einen zimlich groſſen Kopff/ lebhaffte und ſcharffſehende Au⸗ gen / einen krummen Schnuabel und: langen Schwantz / welcher auß ſchoͤnen federn von mancherley farben beſtehet / nach Unterſchie der Inſeln / da ſie außgeheckt worden an Man ſlehet etliche / die an dem Kopff/ oben auff dem Halß und Ruͤcken Himmelblau ſind / und wi ein gewaͤſſerter T affet an dem Bauch und unter dem Half und fluͤgeln bleichgelb⸗ umnd einen gantz rothen Schwantz haben. Ar Sr 7 find faſt an dem ganken Leib fenerfarbig/ ohn⸗ an ihren flugeln/ da ſte etliche gelbe/blaue und rothe federn haben. 3ER — | Es ſinden fich auch noch andere / deren fer dern/ alsrothe/ weiſſe blaue/ grüneund (chwarkeunfereinander vermenget fteben/und aljo funff schöne und lebhaffte farben baben/ welcher uberauf Ichönzufeben. Sie fliegen gemeinlich hauffenweiß. Man fülte quß ih⸗ ren Öeberdenvermeinen/daßfie ſehr kuͤhn uñ hertzhaft ſeyen / dann fie erſchrecken nit von dem Knall / wanu man auf fie loßſchieſſet/ und ſo ſie zum erſten mahl nit getroffen worden/ erwartẽ fie ohne Bewegen / an dem Orth wo fie fitzen / den andern Schuß: aber es ſchreiben die mei⸗ fen dieſe Sicherheit vielmehr ihrer natuͤrlichẽ Dummigkeit / als ihrem unerſchrockenen Muth zu. Sie ſind gar leicht zu zaaͤhmen / und lernen auch etliche Wort außſprechen/ doch haben fie den mehrern Theil eine allzudicke Zunge / daß man fie sicht wohl verſtehen Fan / gleich wie — * J — e fonnen die Kälte fo. gar übel vertrageu⸗ man ſie nicht ‚ohne groſſe Mühe und Be⸗ derung über Meer bringen Fan. anf 2 ii } Von denCanides. Swerden die Canides ſehr hoch gehalten / welche in gleicher Groͤſſe mit denvorigen _ aber viel ſchoͤnere Federn haben. Der, pdyi Montel, der unterſchiedliche Reyſen Amerieageshan/ und ſehr fleiſſig alle In⸗ lich alſo beſchrieben? Er konte mit gu⸗ Fug / ſagt er⸗ unter die ſchoͤnſte Voͤgel Welt gerechnet werden. Ich hab ſo eigentlich betrachtet / und fo offt in nen Haͤnden gehabt / als ich an ſelbi⸗ Orthwar daß ich mir ſeine Geſtalt h ſehr wohl einbilden kan. Unter dem uch / unter den Fluͤgeln und unter dem ß hatte er eitel Auror-farbe Federn / che wie ein gewoͤſſerter Taffet ſcheine⸗ auff dem Ruͤcken und Helfte der Ftüs-. eine uͤberauß lebhaffte Himmelblaue be; und der Schwantz und Schwing -⸗ rn waren von einer wunderſchoͤnen n ——— und der Antillen⸗ Inſeln. 245 die Canides und kleine Papageyen auch. deſſthtiget /hat einen von dieſen Vogeln er Inſci Quaracoa gefeben / den er duß⸗ j ö — 246 Von den Thieren und hellen Leibfarb untermenget / und m blauẽ / graßgruͤnẽ und glantzen den ſchwa ken Federn durchſchoſſen / welche letzte Farbe die andern erhoͤhete und ihnen e viel aröfferesAnfehenigabe. Das ſchoͤn fte an ihm aber warder Kopff / der mit fs nen Roſenfarben Pflaumfedernbedecke und von gruͤnen / gelben und bleichblau geſprenckt war / welche a an den Mücken fich erſtreckten. S— Augenlieder waren weiß / und der apffel gelb und roth / wie ein Rubin deri Gold eingefaſſet iſt Auff dem Kopff ha te er eine Haube / von Feuer⸗rothen F dern / welche als eine gluende Kohle glaͤn ten / dieſe waren mit vielen kleinen umb ben / die eine Perlen⸗Farbe hatten. Ob er num ſchon dieſer reichen Zierd wegen recht verwunderlich war / fo Wi er doch nicht weniger lobenswerth w feiner Freundligkeit Dann wiewohl einen krummen Schnabel / und Naͤgel er. als wieder Haͤnde gebrauchte / und Eſſen damit zudem Schnabelreichte/ fo ſtarck und ſpitzig waren / daß er gar leit , et der Klauen an ſeinen Fuͤſſen hatte / der Antillen⸗ Inſeln⸗ 247 was damit zerreiſſen koͤnnen: nichts de⸗ oweniger war er ſo zahm / daß er mit den einen Kindern ſpielete / und ſie nicht bes haͤdigte: Und wann man ihn auff die zand nahme / ſchloſſe er feine. Klauen ſo 4 eſchicklich zuſammen / dagmande Sy iM ennichteinmahlfühtere. Er leckete / wie *4 in kleiner Hund / mit ſeiner kurtzen und J icken Zungen / die jenige die ihm liebboſe⸗ en / und etwas leckerhafftiges zu eſſen ga⸗ —9 en; er neigee-feinen Kopff an ihre Ba⸗ Een’ kuͤßte ſie ſchmeichelend / nnd bezeuge⸗ durch hunderterley Geberden feine Danckbarkeit er lieſſe ſich ſtellen wie man wolte/ und es gefiel ihm wol wann man ml mit ihm ſpielete/ under feinen Freunden 0 eine Kurgmeil machte. So gut und INT freundlich er ſich aber ſtellete gegen die ſo ihm gutes thaten; fo boͤß und unverſoͤhn⸗ fich erzeigte er ſich gegen diejenige / die ihn beleidiget hatten / konte ſolche unter an⸗ dern wohl erkennen / und wo er ihnen hey⸗ zukommen vermogte / verſetzete eribneneo UT nesmir feinem Schnabeloder mie feinen I Klauen: a ne Im uͤbrigen a, N 248 Bonden Thieren Spanifche und Indianiſche Sprache: und fange in dieſer legten Lieder wie ein rechter Indianer. Er affete auch andern Voͤgeln uñ HaußThierennah. Er nen nete feine Freunde mit dem Vor.uñ Bey⸗ nahmen / er lieffe und floge auff fie zu / Tg bald er ſie merckte / abſonderlich wann er Hunger hatte. Wann fie aber eine Zeit⸗ lung nicht zugegen geweſen / und er folche nicht gefehen hatte/ erzeigte er fich froͤlich über ihrer Wiederkunfft / durch fein Freu⸗ dengeſchrey. Wann er genug geſpielet und ſich boßier lich geſtellet hatte und man feiner Schmeicheleyen muͤd war / floge er oben auff das Tach der Hütten ſeines Pfleg⸗Herrn / (welcher ein vornehmer Mann in derſelben Inſel war /)redete und fange daſelbſt / machte allerhand felsame Boſſen / beſpiegelte ſich in feinen Federn/ welche er mit ſeinem Schnabel ſauber auß⸗ | butzete uñ glängend machte. Er war leicht zuerhalten; dann er aſſe nicht allein dag Brod / das man indiefen Inſeln gewoͤhn⸗ lich hat / ſondern es waren ihm auch alle Fruͤchte und alle Wurtzeln / die daſelbſt Di re ee ee! wachſen / angenehm. Und wann manihm mehr | der Antilen Inſeln. 249 mehr gabe / alg er eſſen mochte / verbarge er das übrige fehrfleiflig unter die Blaͤt⸗ ferdeh Taches der Huͤtten / und fuchtefole ches im Nothfall wieder hervor. Kurtz/ ich habe niemahls einen ſchoͤnern und lieb⸗ fichern Vogel geſehen / er waͤre wol werth geweſen / daß man ihn dem Koͤnig verehrt haͤtte wann man ihn nur in Franckreichh haͤtte ͤberbringen koͤnnren. Dieſes iſt / was gedachter Edle und glaub⸗ wuͤrdige Zeuge erzehlet / welcher noch hinzu ſe⸗ zer) daß er dem Herrn Rodenborck auß den Antillen gebracht worden / welcher damahls Souverndr der Feſtung und Hollandifchen Wohnſtatte Adie in der Inſel Wgcoa if XL -Bonden mittleren Papageyen. Awelche die Ind ianiſche Einwohner deß Landes in ihrer Sprache Kouſchuecnennen / ind hauffenweiß wie die Staren ftiegen. Die Jager zehlen ſie unter das Schnabel ⸗ Wild ⸗ eit/ und halten darvor / daß ſie ihre Muͤhe ‚md Pulver nicht verliehren / wann fie ſolche ſchieſſen. Dann ſie ſind ſo gut und fett/ als die hbeſte junge Huͤhner; vornemlich wann ſie noch jung ſind / und zur Zeit da die meiſte jun ⸗ ge Baume Dessen oder Früchte tragen / a 2 — 8 ES Nn ſiehet faſt in allẽ Antillen Papageyen / \ 5 t = — 2 2 } L \ Aue — - — nn — ————— — ga — — — * —* er — — — — —— — — — ——— — —— = —— —— a A en —— — —— — — nr — — Er —— — — — — = er — a — ei 7 —— u — u nn —— — — — ———— — — — —* — — — —— ————— — SS m ee er Ze nn — * a — —— nen — — — u = BEN = = m u — == = en ze —— en 2 > En — as - _ — ne er) ———— N r me ” nd R # . -. - RE * 250, Don den Thierem: von ſie ſich nehren. Sie ſind von un HE licher oe und mancherleh.Zevern/ H Unterfchte den / erkennen kͤnnenn. Es gibteinewunderliche Arth dieſer Vogel in einer von den JIuſeln / die man Virgines hen⸗ net. Sie ſind groͤſſer als die Wiedhopffen/ deren Geſtalt fie auch faſt haben. Aber ihre fer dern find mit fo mancherley Geſtalt gezieret/ ed⸗ der Inſeln; alſo daß die alte ED i wohner diefer Derther/ auß Ihrer Geſtalt und an ihren federn den Orth da ſie gehecket wer⸗ daß ſich das Seficht kaum genug daran erlu⸗ ſtigen kan; und was das vornemſte iſt / ſo ler⸗ nen ſie trefflich wohlreden/und ſprechen alles — 43% .., . ed er » — 34 er an 4 ä ; ” nach was ſie hoͤren. 4 N an af SM EB * Don den Fleinen Papagehyen. NE Fleinefle Papageyen find — als eine Amſel / ja man findet wolefliche/ die einen Spatzen in der Groͤſſe deßLeibs nicht übertreffen. Sie werden kleine Papageyen ge⸗ J | “ | | nenetzundfindmit gang grimenfebern baden. cket/ ohne unter dem Bauch /und andem End; der Flugelund def Schwantzes / da fie gelbe lich ſcheinen. Sielernen auch reden und pfeife fen ; doch behalten fie allezeit etwas von ihrer wilden Artbanfich, Derohalben ſie auch febr Darf pfetzen mit ihren Klauen / wann fie nicht mot auffgeraumt und ın gutem Laun find, Und wann fie die Freyheit haben Fonnen/ fliegen fie. an die Walder / und ſterben dafelbft hugers. Daun der Antitendgnfen. 251 Dann weilfle von Fuge auff in dem Sen ernehret worden / wo fleibrusspeife bereitet ger funden / wiſſen fie nicht die feltae Bäume zu für chen und zu erfennen/deren Beeuein ihnen zur Nahrung diene, ; i Von dem Tremblo, SSL etlichen Inſeln / ſonderlich in. der In⸗ Iſel Gardeloupe, wird ein kleiner Vogel ge⸗ fchen/den man Tremblo oder Zittervogel nen⸗ net / weil er ſtetig zittert / bevorab mit feinen Augeln/welche er halb auffthut. Er iftfo groß alseine Wachtel / und feine federn find etwas pundelgraw/gleich tie Die@erchen haben. 1" BEIN. in > Don den Americanifchen el Opa. Geich wie dte Inſeln Tabago und Barbu- dos unter den Antillen am meiſten gegen Mittag gelegen / als haben fie auch viekrarer Rögel/die in denjenigen / fo ſich mehr gegen | RIED EELERAUTE ER werden, Unter andernfiehet man dafelbit etnen / der nit groͤſſer als ein Spatz / und trefflich ſchon von federn - iſt. Dann er hat an dem Kopff / Halß und Ru⸗ cken eine ſolche lebhaffte und glangende rothe Sarbe/ daß wo man ihn in der Hand verbor⸗ | ge balt/ und nur den Half oder Ruͤcken ſehen affet/manibn/auch nahe dabey / vor eine glů⸗ ER —— eude Rey =. Kohle halten ſate. Unter den flüge nund en iher Himmelblau; de federn der Hügel und oeß Schtwanges find dunckel⸗ rotb/mit Eiesien weiſſen Tupfflein geſprenckt / welche in gleicher weite voneinander ſtehen⸗ und wie ein Auganffelgeftaltet find. Er bat auch sinen Echnabelund folchen Geſang wie” ein Spaß; weßwegen er dann billich cin A⸗ mericaniſcher Syag genennet wird, 4 —— Bon dem Orinoquen- Adler. Fe flieget auch offt eine Gattung groſſer Dögelvon dem feſten Land in dieſe Infein⸗ die in den Antillen ſind / gebieret. Die erſte Eine wohner der Inſel Tabago haben fie Orino- R quen-Adler genennet/weiler Inder Gröffe uf Geſtalt eines Adlers iſt / und man davor halt / deß dieſer Bogel/ welcher ein frembder uͤber⸗ fliegen der Vogel in dieſer Inſel iſt / gemeinlich in dem jenigen Theil deß Mittaͤgigen Americ® geſehen wird / das der groſſe luß Orinoque befeuchtet. Alle feine federn find hellgrau⸗ mit ſchwartzen Tüpfflein geſprenckt obnedag ee ſerſte feiner fluͤgel und jeines Schwantzes/ da er gelblich iſt. Er hat helle und ſcharffe Au gen; ſehr lange flugel/ einen ſchnellen und Teich» ⸗ ten flug in Anſehen der Schwere ſeines Leibes. Er nehret ſich von andern Bögeln/auffwelche ex grimmig zuſchieſſet / und nachdem er folche geſalb⸗ welchem die Oberſtelle unter den Raubßogein/⸗ | ng ser Antillen Inſeln. 253 efallet / ſie in Stüdezerreiffet/und verfchline et. Gleichwohl hat er ein ſolch heroiſch Ger uͤth / daß er niemahln Die jenige angreiffet / yelche ſchwach un ohne Gegenwehr ſind; ſon ⸗ ern allein die Arras,mittelmäßige Papageyẽ / nd.alle andere,/ fo gleich wie er mit ftarden nd krummen Schnäbeln/und pigigen Klau⸗ nbewaffnet, . Man bat auch in acht genom ⸗ nen/daß er auff feine Beute nicht loßgehet / ſo ang diefelbe auff der Erden iſt / oder auff einem Baum ſitzetz ſondern er wartet biß ſte ſich in die Söbe ſchwinget/ und alsdann ſtreitet er mit br/wann fie einen gleichen Vortheil mis hm hat. ie 3 —— Yon dem Mansfeny: Er Mänsfeny iſt auch eine Arth der klei⸗ I nen Adler/dervon dem Raub leber / aber tiſt nicht fo hertzhafftig als der von dem wir allererſt geredet / dann er ſtellet nur den Holtz⸗ Tauben /Turteltaubden / Hühnern und andern 1) Fleinen Bögeln nach/ die ihm nicht widerſte⸗ | benfonnen, RR IEM 0 Es giebt noch im diefen Inſeln eine srfe | Menge anderer Voͤgel von allerlen Sattung _ If und Artben / deren der gröfte Theil Feinen ei⸗ il gentlichen Namen haben. | XVII ) DBondemColibiy. Fyaniteisgie-Hfen vonden Bogelnuns eu. fon dar Antilen-Sufeln. 215 umbfaſſet. Der Kopff iſt graßgruͤn / und keinen folchen Olantz als ob er verguldet res; - Das Wannlein iſt auff dem Kopff mit em kleinen Federbuſch gekroͤnet / welcher ß allen denen unterſchiedenen Farben beſte⸗ die an dieſem kleinen Leib fich befinden; Woßhi ein recht: Wunderwerck unter Den dgelm / und einer yon den allerſeltzamſten eburthen der Natur iſt. Dieſes Federbuͤſch⸗ n / damit er von dem Urheber der Natur ſo chlich gezieret worden / richtet er auff und getes nieder wann es ihm gefaltet. Es find ch allefeine Federn viel ſchoͤner und glaͤn⸗ Wenab die jo. das Weiblein hat. So wunderlich aber dieſer Vogel iſt wegen iner Seftaltumd ſeiner Federn / ſo wunder⸗ Roe/ in ihrer Maaß / Die Lufft mit ſolcher eal wichtzertheilen/und ein fo lautes Ge⸗ — als dieſer artige kleine Coli- Ey. DUR ch äsıg fchtwingen feiner Slügelerreget, Ran ſolte meynen / es ſeye ein kleiner Wirbel⸗ ind / der in der Lufft entſtanden und vor den Ihren hinpfeiffet. Und weil er gerne nahe hey en fuͤruͤbergehenden hinfleugt / kommet er zu⸗ yeifen: fo unverfehens daber geſtrichen / daß er endenjenigen einen plotzlichen und laͤcherli⸗ hen Schrecken verurſachet / die ihn eher hoͤren Er nehref fich von dem Thau /welchen er | ‚on der Baume Blürhmis jener Zungen ri | — di) i en quch wegen ſeines flugs / als welcher Heſchwindund ſhnen iſ / daß die groſſeſte = r 4 u; :LdE El \ 14; | a, — ah n Schein zimlich ſo find fie — is — | na y % \ der Antillen nfelt. 257 yelche / nachdem fie das Geſicht beluſtiget / uch den Geruch dermaſſen vergnuͤget und er⸗ chet / als die lieblichriechende Amber und der llerbeſte Biſanmn. Er bauet gemeinlich ſein Neſt unter einen leinen ARE eines Pomeranken, oder Bgum⸗ ollbanms / und gleich wie folches mif ſei⸗ em Beinen Leib überein kommet / alfo vero irgefer es fo wohl zwiſchen die Blätter/und czet es an einen Orth / da eg vor dem unge⸗ fümmen Wetter verwahret iſt und man es aſt nicht ſehen kaeu. Er iſt auch ein ſolcher verſtaͤndiger Bau⸗ neifter / daß er ſolches gegen Mittag leget/ mit es nicht dem Oft und Nordwind unters vorffen/ die gewoͤhnlich in diefen Landen : \ Tafen. Won auſſen dauet er es auß deu klei⸗ en Faden einer Pflantzen / die man Pıte nen⸗ et / davon die Indier ihre Seile machen, Die⸗ e Fädemlein find fo dünn als ein Haar / aber yieljtärcker; er Entipffet und verwickelt diefele mit feinem Schnabel fo feſt umb den zwey⸗ adfichten kieinen At / welchen er fich feine yungezu hecken außgefücht/ daß dieſes Reſt / dann es alſo zwiſchen den Blaͤttern verbor⸗ gen / und unter dem Aſt haͤnget / ſich beydes zuffer dem Geſicht und aller Gefahr / wie wir orher gedacht// befindet. Wann er nun ſol⸗ Hes fejt gemacht / und von auſſen wohl ver⸗ vahret durch dieſe Fademlein / un etliche ſtuͤck⸗ ein Rinde und Graͤßhalmlein / die er mit ei⸗ ⸗ 1er wunderbaren Gefchieligfeif ineinander, 11 u EL 7 IE 258 Von den Thieren geflochten / fo beleget er es inwendig mit der beſten Baumtolle/und mit Fleinen Pflaumfe⸗ derlein/ welche viel zarter find ais die allerrein neſte Seiden. Das Weiblein leget gemein⸗ lich nur zwey Eyer / die laͤnglich⸗rund und ſo groß als eine Erbſe/ oder Zahl⸗Perle find, J Wir koͤnnen abermabl hierbey unſers in Reyßen wohlverſuchten Edeimans nicht ver⸗ geſſen/ als welcher dieſes Gebaͤw feiner fleißi⸗ gen Betrachtung würdig geachter, Derſelbe ſchreibet unter andern an einen ſeiner Freunde alo: Man finder zuweilen die Nefter der. Colibrisunter den Zweigen der Taback⸗ pflantzen / welche man ſo hoch auffwachſen laͤſſet / als ſie fönien/damir manden Saa⸗ men davon bekomme. Ich erinnere mich, daß einer von unſern Mohren mir eines Zigte / welches ſehr artig an einan dieſer Zweige angehaͤnget war Ja wie ich in der Inſel St. Chriftophori war, an der Spitze der Palm Bäume , lieg midy ein Engelländer einanderg fehen/ das an ei⸗ nen Rohrſtock gebauet war , welcher das- Tach feiner Taback⸗ Huͤtten/ wie man in den Inſeln redet / ſtuthete. Ich habe auch eines dieſer Neſter mie den Eyern geſehen / welches noch an dem Aſt hienge / der abgeſchnitten / und in die Kunſt / Kam⸗ mer % — der Antitlen Inſeln. u N] mer eines Rarität» Tiebenden zur Zierde Wi war auffgehaͤngt worden; ja derſelbe hat⸗ e Männleinumnd Weibleinauße arbalgtindinihrerrechten Geſtalt da ſte⸗ han. Dafelbfthabich das Die und den Wogel genau betrachtet; und nachdem ich michtiberdie Wercke Gottes an dieſem ee: £leinen Geſchoͤpff verwundert / fagte ich MM e Netwelchesfogte® INT aleeine Supwar/anfhanends > | Wo man wil genau betrachten Vak Diefen Bau und fein Geſtalt / Mauß man nur bekennen bald / Daß ihm nichtes gleich zu achten. Durch ſonderbahre Kunſt verbunden Derſchnabel hat das Hauß geziertz un Dagleichen Werckzeug iſt nie funden || 4 N iedemman einen Bau aufffuͤhrt. Sonſten ſiehet man faſt in allen Antillendier NN ſe Vogel / aber fie kommen nach Unterfi cheidda AT Saselninder@rdffe und Farbe der Federnmit |] einander nicht Aberein. _ Die fehonefte und INT Fleinefte findet man in der Inſel Aruba, welche EN zu der Hollandiſchen Wonſtaͤtte gehoͤret / die ‘ul auffder Inſel Quaracoatfi. ——— Vielleicht důrffte jemand hie ae 10 KR: - ne a2 00 ei 260 Bon den Thleren fragen / daß wir von dem Geſang dieſes Bor. gels auch efmagredeten/ und daß derſelbige / nach dem er das Geſicht beluſtiget / und den deß Jahrs zu ſingen ‚pflege, Aber es iſt ver⸗ muthlich / daß dieſer Seſang nichts anders fepe/ als ein kleines Sefchrey/ das dem Ger fang der Heufchredfen gleicher, / umd allezeit _ | in einem Thongebef: Ober aber ſchon nicht finget/ ſo iſt er doch ohne das von der Na⸗ daß er billich unter. die ſchoͤnſte und trefflich⸗ ſte Voͤgel kan gezehlet werden. | Die fo inBrafilia geiwefen/erzehlen vor cine beſtandig; ea ATZE NT bafelbif ein Eleiner Bogel/ mit Namen Gonam such , act werde / welcher eine Weiſſe glängende rbe babe/ und nicht gröffer alt ein Hornuß ſeye⸗ und der Rachtigal / as den hellen und rei⸗ nen Geſang betrifft/ im geringſten nicht wei⸗ che. Vielleicht iſt es eine Arth der Coli. bris wie dann auch etliche folche Vögel das dor halten. Gleichwohl if er weder wegen Schönheit der Federn/ noch Wegen deß Ge⸗ ruchs / oder andern gumuthigen Eigenfchafe fen/mit dem zuvergleichen/ welchen wir bie beſchrieben haben. . Die jenige haben eg beffer getroffen / die da ſa⸗ ME U Nee u A , der Antillen⸗ Inſeln. ra zgen / daß diefes Meiſierſtuck der Natur eine th von denen kleinen Vögeln feye/ die von lichen Indiern Guaraciaba, oder Guacari -· atdas iſt / Sonnen⸗Strahlen / und Guara⸗ en Die Spanier heiſſen fie Tomingjos; die⸗ veil/ wann man einen mit feinem Reſte auf je Goldwage leget / er gemeinlich nicht mehr | vleget/ ais wey deſſelben kleinen Gewichts _ velches ſie in ihrer Sprach Tominos nennen/ das iſt /24. Aß Etliche ſagen / daß ein Theil dieſer aus ern Bbgel Colibrisvon Anfang Fliegen ſeyẽ / die fichbernach in Boͤgcl verwandeln. Ande⸗ refehreiben daß die Einwohner der Antillen diefe Bogel Wiedergeborne nennen / weil ſte das halbe Jahr uber ſchlaffen / wie die groſſe Feidmanſe/ und im Fruͤhling wieder auffwa⸗ chen/ und mit dieſer angenehmen Zeit gleich- jamson neuem gebohren menden. da etliche jagen anch / daß wann die Bluͤt von den Bär men abfaͤllet / ſie ihren kleinen Schnabel in die Staͤmme der Baͤume ſtoſſen / und alſo under weglich und gleichſam tod ſechs Monath Lang behangen bleiben / biß ſich Die Erde wieder auffthut / und mit neuen Blumen pran⸗ get. RE EEE hu EEE A Aher wir "wollen: die warhafftige Hiftory unſers Colibry mit diefen nalen en verdachtig maͤchen / ſondern beruͤhren dieſel⸗ bige im vorbeygehen nur mit einem Finger; — and fhlifien Dieies garitei mis einer Sache | It Be h we 262 Von den Thierem 4 toelche wol werth iſt / daß fie-auffgezeichnet werde / und anderſtwo nicht geſehen wird⸗ es ſehe dann etwa in Guinen wie Linſchot geden⸗ det, Es iſt aber dieſes den wunderba na⸗ tuͤrliche Antrieb / den Sotrallen ieinen Bde geln in America eingegeben/ ihr Geſchlecht zu mehren. Dannweilesdafelbffen indem QBgt bern eine Gattung groſſer / gruͤner und Dinner Schlangen giebef/die auff die Baume kriechẽ/ und pon einem Aſt zudem andern ſich umb⸗ wicklend zu den Neffern der Wönel fommen | koͤnten / und ihre Eyer / deren fie Erbe rig ſind/ aufffreſſen: ats bauen alle kleine ad 3 Die feinen folchen ſtarcken Schnabel h en⸗ daß fie ſich ſchuͤtzen konten/und damit ſte die⸗ ſe Raubereypen verhindern mögen / ihre Neſter an die zackigten Ende fonderlicherfchtvanden F Reyßer/ die wie der Epheu au der Erdẽ wach⸗ ten/fich an den Baumen auffichwingen / ud wann fie bhiß in die Hoͤhe geſtiegen / und nicht weiter kommen konnen / ſich wieder herab nei⸗ gen / und zuweilen zwey oder dred Klaͤffter lang unter den Aeſten hangen. Und an die Ende dieſer Reyßer / welche die Frantzoſen Lienes nennen / hoͤngen die Pogel ihre Nefter feſt an⸗ mit ſolcher Geſchickligkeit/ daß wann man die⸗ felbe in den Waͤldern / deren es dann fehrdiel dafelbit giebt/ antriffe 7 manfich nichegenug perwundern Fan über den Zeug darauß ſie ge⸗ dauet / und über die Arbeit dtefes kleinen ſchwe⸗ benden Haufes, Was die Pagageyen und andere Voͤgel / die ftärcker —— y — — der Antillen⸗Inſeln. | pen diefelbige ihreNeſter in die hohle Baͤume/ * a 2 0 J ee Tom 26 —1904 mm A h Br | R —9 “ u R der quffbie Xejte/ Wiedieunfrige; Dannfie | onnen mit dem Schnabelund Klauen die Schlangen / welche ihnen nochftellen / ver⸗ agen. ——— U a ben biefen Kapitel Fan der Leſer die Abbil⸗ ungen der rareſten und vornembiten Bogelm/ ie wir beſchrieben feben; Aberman muß. bee ennen/Daß weder das Grab⸗Eyſen /noch der allerzartefte Penſel diefelbige in ihrer eygent⸗ ichen Schoͤnheit / mit allen Strichen und ebhafften Jarben / damit fig von Ratur gezie⸗ ver / vor zuſtellen vermag. "Das 16. Capitel. on den Meer⸗ und Fluß⸗ Fiſchen ed Antillen. SITZ: Mb nicht gefinner,/ bie Stets yon führen/ wie diefe weitlaͤufftige Materi fonften erforderte; Weil wir aber bißhero betrachtet haben alle koͤſtliche Schaße/mifwelcher Sott die Erde diefer gluͤckſeligen Oerther reichlich begabet / als erfordert die Ordhung/ daß wir ah etwas redenvonden Geſchoͤpffen / die da gefunden werden, indem Meer / das dieſe In⸗ ſeln umbgiebet und in den Fluͤſſen / ſo dieſelbi⸗ gebefeuchten; und wollen alſo nur kuͤrtzlich in 1 a a ie — den Fiſchen der Antillen fo genau aufste _ | » = z: 264 Von den Thieren | die daſelbſt haufig zu finden / und dem Men. eben zur Nahrung dienen/ damit ung Diele Betrachtung auerfennen gebe / wie die aller⸗ weiſeſte Vorſehung Gottes ihre Wunder mif goſſer Herrlich» und Freygebigkeit eben fo wol in den tieffen IBaffern / als auff dem Truckenen außgebreitet / und dannenhero bil» lich ſeye / daß Himmel / Erde und Meer/ und“ alles / das fich darinnen reget den Hoͤchſten Schoͤpffer lobe. J J. Von den fliegenden Fiſchen. ES halten ihrer viele dag jenige/ was man von den fliegenden Fiſchen fagt/ vor ein luſtig Gedicht / ob fchon jolches von vielen | glaubwuͤrdigen und wohlgereyſetenLeuten vor warhafftig beſtaͤttiget wird. Jedoch es moͤ⸗ gen dieſelbige/ welche nichts glauben wollen/ als was ſie mit ihren Augen geſehen haben / da⸗ von halten was ihnen gefaͤllt / fo uff es Die ge⸗ wiſſeſte Warheit / daß man unterwegs/ wann Be Me Ni un man von den Canarieu auff Die Americanifche Inſeln zufchiffer / zum öfftern groſſe Hauffen und ganke Schwaͤrme Fiſche auf dem Meer 7 ſteigen ſiehet weiche einer Picken hoch über dem Waſſer / und bey nahe hindert Schritt/ 7 aber nicht weiter / fliegen; weilihre Fluͤgelin j der warmen Lufft trucknen. Sie find den opffundbreiferen Ruͤcken. Sie haben Fluͤ⸗ gel wie die Speckmaͤuſe / welche ein wenig pr | | eringen gleich/doch haben fieeinenrunderen j en ran a En 5 — — — = = u —“ — = = 3 un se der Antillen Snfeln. 289 Bellenweißmie eine gedrehete Seule ge⸗ altet / ohne dag die Hoͤhlungen allezeit efich endlich verlohren durch eille anmu⸗ ige Ebene / welche zwey Zoll uͤber dem jerten Schuh ſich endigte. Dieſes gantze ntere Theil war mit einer aſchenfarben icfen Haut überzögemdieuberalmitfur ch und ſanfften Härleindedecfetwarsals n haarfarbiger Sammet; darunder aber ar es ſo weiß wie Helffenbein. Belan⸗ end das andere Theil / welches gantz bloß hiene / war ſolches von Natur glatt / hat⸗ seine ſchwartze glaͤntzende Farbe / mit ef chen weiſſen und gelben Strichen bezeich⸗ et / und eine ſolche Haͤrte / daß manmit ei⸗ er ſcharffen Feile ſchwerlich cin duͤnnes hulver davon abbringen koͤnnen. Cs atte keine erhabene Ohren / ſondern zwey roſſe Fiſch⸗Ohren / wie andere Fiſche Seine Augen waren ſo groß als ein Die er⸗Ey. Der Aug-Apffel welcher Him⸗ nelblau und mit gelb gezieret war / hatte inen hochrothen Kreiß umbher / auff wel⸗ hen ein anderer heller und als ein Chr kall glaͤnzender Kreiß folgete. Sein Maul gen dem End zu enger fielen / biß daß i — — —— m = Leimen Buͤcklein erhaben. Es hatte ei⸗ 295 - . PDonden Thieren Maul war zimlich weit und mir vielẽ Zähe nen verſehen / deren die vorderften überauß ſpitzig und ſcharff waren / und die hind ſten in beyden Kinbacken / breit und je mie ei 5 Dicke / die mit einer rauhen 5— es uͤberauß delicat befunden. Dieſes Fleiſch war mit einem weiſſen Fett gleich⸗ ſam geſpicket / und wann es gekocht wor⸗ den / loͤſete es ſich Schuppenweiß vonein⸗ ander / wie der friſche Bolch: aber es hat⸗ te viel einen beſſern Geſchmack. Die jenige ſo dieſen raren Fiſch bey Le⸗ ben geſehen / und ihm den Ruͤckgrad mit groſſen Hebeln entzwey geſchlagen hatten / ſagten / daß ex ſich maͤchtig bemüher habe / ſie mit feinem Horn zu durchſtoſſen / 9 J es Der Antillen Inſeln. 298 es er mit unvergleichlicher Geſchicklich⸗ d Behendigkeit drehete und wendete / d wann er Waſſer genug gehabt haͤtte / h zu beſchuͤtzen / und nur ein wenig fort⸗ ſchwimmen / ſo haͤtte er ſie alle. geſpiſſet. (8 man ihn außgenommen / ſahe man ohl daß er ſich vondem Raub nehrete / ann man funde ſehr viel Fiſchſchuppen in inem Bauch. Die abgezogene Haut diefes wunder⸗ aren Thiers ſonderlich der Kopff und as koͤſtliche Horn ſo daran ſtunde/ find aft zwey Jahr lang in dem Wachthauß er Infel hangen blieben biß der Herr | ’affeur,mwelcher Gouvernoͤr daſelbſt war/ en Herrn Tranfarts, einen Edelmann u der Landſchafft Xantonge, der Ihn zu eſuchen kommen war / mie dei Horn be⸗ chencket. Als ich aber kurtze Zeit hernach nich aufein Fliſſingiſches Schiff begeben [RER niediefem Edelmann der dieſe foftbahre Karisärin einem langen Kaſten hatte / iſt infer Schiff nahe an der Inſel Fayal. wel⸗ he u den Acoren-nfelngehörer/ alſo zu cheitern gangen / daß wir alle unſere Sa⸗ hen / und alle unſere hg verlohren. RE Nij Und 292 Von den Thieren Und dieſer Edelmann beklagte vor all Dingen den Verluſt ſeines Kaſte Dieſes iſt was unſer werthe Wandersma von dem Meer, Einhorn erzehlet. Man findet in der Nord⸗See eine ande Arth deß Einhorns / welche zuweilen von den Eiß an die Inſul Island außgeſtoſſen werden, Dieſe find von fo ſeltzamer Laͤnge un Dicke/ da der meiſte Theil der jenigen die davon geſchrie⸗ grauen u . j \ mr T — u ' \ - ü Yı Zn. 4 ss Tom: ie ⸗ der Antillen Inſeln. IN in aufwendig find/ fondern auch die inwen⸗ ge Subſtantz durchdringen / die biß auff den itten Theil hohl iſt / und durchauß ſo feſt als 7 18. haͤrteſte Bein. Befen vielmehr ein Zahn als ein Horn fene/ eil es nicht auß ber Stirn gehet/ wie das jer ge davon wir geredet haben / noch oben auß m Ropff/wie die Ochſen ⸗/ und Widder⸗Hoͤr ⸗ v / fondern auf dem oberen Kinbacken / in elcben das End eingefaffet / gleich wie die idnnein ihren Grüblein oder Sefachlein,. Die diefer Meinung find/fagen ferner/ dag man h nicht verwundern duͤrffe / warumb dieſe iſche nur einen einigen langen Zahn baben/ eil die Materi daraus noch andere werden nnen/zum vollkommenen Wachsthum die 3 Zahns gank erfchönffetiff/deriolangund - || ciſt / daß wohl hundert andere darauß koͤn⸗ n gemacht werden. Es mag aber dieſe ſehwehre und wunder · hre Wehr/ mit welcher dieſer Wunderfiſch waffnet/ ein Zahn oder Horn genennet wer⸗ n: ſo iſt es gewiß / daß fie fich deſſelben ge⸗ auchen/ wann fiemif den Wallfiſchen ſtrei⸗ n / und.inder Rord⸗ See den Eiß /-in wel⸗ em flefich offt verwirren / damit zerbrechen. aber es kommen / daß man zuweilen etliche ſehen / welche / in dem fie ſich mit groffer Bes alt mitten in diefen Eiß⸗Bergen demuͤhet irchaubrechen und fich loßzumachen / nicht Sk an al⸗ J J IM 4’ K u hi —J az I yo u ib > Wi I 4 — Eu ' J { N Hi‘ fi © h Mn % E8 wollen etliche/daß diefes herfuͤrragende — ) f 295 _ auen Strichen durchzogen / welche nicht al - 204 Von den Thieren und bat unter sndern Raritäten unterſchiedliche treffliche Stüucke diefer Einbörner der Nord.Cee / von nen fan; ale Boffen wir es werde dem begierie gen £efer ein Gefallen daran geſchehen / want. wir denſelben ihme hierbey mittheilen; welche R wir dann eben fo treulich erzehlen wollen / al⸗ er uns zukommen. — | . Der Haupfmann,/ von dem richt erlanget/ warzu End def Fruͤhlings in chem? | geil. | ae So bald die Einwohner deß Lands / welche iff der Fiſcherey woren / deß Schiffs gewahr urden/ kamen ſie ſolches zu beſichtigen mit ‚ren Fleinen Schifflein / die nur einen einiger Renfchenzu fiihren gemachtfinds Die erſte die erben fuhren / zogen | oniele andere nach ſich / aß fie in kurtz er Zeit ein Geleit von ſtebentzig jefer kleinen Bothgen machten / welche die ſes Mode Sciffnicht verlieffen / biß daß es an er beiten Reede den Ancker außwarff / 08 ſte hm durch ihr Zuruffen und allerley Zeichen _ er Wohlgermogenheif / Die man von. einem tr van [o fblechter Höfligeit zugetran- ten hat / die groffe Freude bezenngeten / die ffe ber feiner gliklichen Ankunfft haͤtten Dur fe Fleinne Böthe find fo wunderlich theils wer gen dep Zeugs darauf fie gemacht/ theils we⸗ ender — Gefebieligteit mit ders e außgearet heile begin mn lichen Bebendigfeit mit deren fie regieret wer⸗ den / daß ſie wohl werth find/ die Oberjtelle it der Befehreibung/ die dieſer angenehnte Umb⸗ chweiff ung an die Hand giebet/ zu haben. Sie ſind von kleinen dunnen Hoͤltzern ge⸗ macht / deren der meiſte Theil entz wey geſpal⸗ ten wie die Reiffe. Diefe Holtzer find fetane II einander gebunden mit ſtarcken Geilen / wel - 119 che auß Fiſch⸗Darmen gemacht werden / DIE fie beyſammen halten/ und Ihnen die gehorige Geſtalt geben/ damit ſie zu ij verordneten en RM) —— —— der Antillen Inſeln. 295 em dag Land / ſo wir beſchreiben wollen / ge Se 296 Von den Thieren Sebrauch bequem ſeyen. Von auſſen find fi x mit Jellen von Seehunden überzogen und bea decket / welche fo geſchicklich zuſammen gene het / und fo fleiſſig mit Hartz an den Nath beffrichen/daß dag Waſſer gank und garnit hinein dringen Fan, * Diefe kleine Boͤthgen ſind gemeinlich von 15. biß 16. Schuhlang/ und in der Mitte / da fie am dickſten/ nidgen fie Ohngefehr fuͤnff daß die beyde Ende in eine Spitze außgehen/ der Antillen⸗Inſeln. 29% ine 5257 — geleimet / und ſeye Mann und chiff ein Ding. en Lind diefes iſt/ was die Geſtalt und den Zeug, anget/darauß dieſes kleine Schiff gebguet. in wollen wir betrachten die ; Mannes der es regieret. Wann ſie soil 8 find auff das Meer zu fahren / ſo bedecken fich über ihre andere Kleider mit einem - , ort / welcher zu nichts anders als zu diefer : chifffahre gebrauchet wird. Dieſes Waſ⸗ leid beſtehet auß etlichen Bellen / die ohne aar/ und fo wohlbereitetund zuſammen ge⸗ zet ſind / daß man meynen ſolte es ſeye auf em Stud gemacht. Es bedeifet fie oben n dem Kopff an diß unter den Nabel. Es iſt serall mit einem ſchwartzlichen Gummi Dee 2. A And daffelbe durchzubringen verhindert, ie Kappe welche den Kopff bederfet / fehltepe t unter dem Halß und anffder Stien ſo wol / aß ihnen nichts als nur das Geſicht unbede⸗ ei, Die Ermelſind an den Handen zugebun⸗ e/umd der unter Theil dieſes Rocks iſt auch 1 den Rand deß Lochs dieſes Schiffs feſt emacht / mit ſolchem Fleiß und Geſchicklig⸗ eit / daß der Leib der alſo bedecket/ allezeit mit⸗ en in den Wellen im trucknen iſt/ welche mit: ller ıhrer Gewalt nichts / als das Geſicht ad die. Haͤnde benchen Fonnen Ob fie nun ſchon Weder Segel/ noch Maſt⸗ aum / noch Steuer⸗Ruder/ no ch Compaß⸗ och Ancker/ noch einig ander Stud von aber Ei — RT IE RIIE Na. sichen/ welchesin dem Waffernichtäergeer I." 2, 3 Sa F — 298 Bon den Thieren der groffen Zurüftung haben / welche zu, unfe ren Schiffen erfordert wird / wann fle tüchfi ſeyn follen auff das Meer außzulauffen; ſo un⸗ terſtehen fie fich doch nichts deſſoweniger lan⸗ gend weiteXeifen zu thun/mit diefem Fleinen oͤthgen / auff welches fie ‚gleichfam genchei find. Cie verfichen fich überaug wohl au den Lauff der Gterne/und haben zur achn it keines andern Geleits manns vonnd ihen Die Ruder deren ſie ſich gebrauchen/find an bepden Enden breit als eine Schauffel /und damit fie deſto leichter die Wellen zertheilen koͤnnen / und deſto dauerhafftiger ſeyen / ſo belegen und bedecken ſte dieſelbe mit einem weiſſen Bein/ an den Enden deß Holtzes; fie faſſen auch den Rand der Schauffeln damıfein/ und machen dieſe Zierafh dafeldft feſt an mir Zapffen von Horm/ die ihnen an ſtatt der Nagel dienen. „sn der Mitten find diefe Ruder mit Bein oder koͤſtlichem Horn / gleich wie anden Enden / außgezieret / und da vflegen fie dieſelbe auch zu holten / daß ſie ihnen nicht auß den Haͤnden iR der Antillen Inſeln. jögent. Sie ſtreiten auch offt gegen die Wel⸗ nmit folcher Macht und Behendigkeit daß jefelbe ſchaumen / ale ob ſie von einem unger - uͤmen Wetter beweget würden/ und alsdann te man fie eher vor Meerwunder anſehen / elche ſich wider einander ſtoſſen und ſ chla⸗ en / als vor Menſchen;: jo / damit ſie zeigen | aß fle Feine Gefahr fürchten / und daß fie in uterBertrauligket nit diefem Element/das enehret/und ihnen alles gutes ersveifer/ufter _ en/fo machen fie ein Rad in dem Waſfer / tau⸗ en und weltzen fich dreymal nacheinander ie dem Bothe herumb/ alfo daß man fie wol orrechte Lufft⸗Waſſer⸗Thiere halten koͤnte. Wann ſie Vorhabens find eine langereRei⸗ ‚über Gewonheit zu thun / oder wañ ſie fuͤrch⸗ m/daß fiemöchten auff das hohe Meer durch in Ungeſtumm n/foführen n dem Schiffe ne Blaſe voll ſuͤſſes Waſſers nit fich den Durſt damit zu leſchen / und in der Sonnen oder kalten Luft außgedoͤrrte Fiſche/ nit welchen fie ſich in Rangel friſcher Spet⸗ en/nehren, Jedoch geſchicht es ſelten/ daß ie gezwungen würden dieſen Vorrath hervor langen: dann ſie haben ſonderliche Pfeile n Geſialt kleiner Lantzen /welche an ihr ſchiff angebunden/wü ſolche wiffenfie ſo wohl auf die Fiſche die fie antreffẽzu ſchieſſen / daß es faſt / niemablgeichichet/daß fie ohne dieſe Erfriſch⸗ ungfich befinden, Sie haben feines Feuers sonnöfhen/ihre Speiſe zu kochen / weil ſie zu Waſſer undLond folche gang rohe zu eſſen ge⸗ | : Ri woh⸗ 290 efriebenwerden/foführenfie 308 Von den Thieren wohnet find; fie fragen auch fonderliche Zaͤh⸗ ne von groffen Fiſchen / oder Spißlein von ſeh ſpitzen Beinen bey fich / deren fie an ſtatt der Meffer gebrauchen/ und die Fifche Die fie ge⸗ fangen/ damit außnehmen und in ſtuͤcke zer⸗ ſchneiden. * a Sonſten giebt es keinen Streit und Wider⸗ willen in dieſem i wei ein einiger Menſch zugleich Schiffpatron⸗ Bottsknecht/ Pro⸗ viantmeiſter / und Steuermann ift / der dag Schiffnach feinem Gefallen einhalten kan/ o⸗ der der Winde und Wellen Gewalt uͤberge⸗ hen / wann er der Ruhe pflegen wil / welche er feine Kraͤffte wie derum zu ſarcken noͤthig hat, In dieſem Fall bindet er das Ruder an mitfies men von Hirfchleder/die zu dieſem Gebrauch gemacht / und oben an dag Schiff nach der Reyhe angefnüpffet find: oder er binder eg an einen Hafft oder Ring / der vornenan feinem. Rock hangt. N | Ihre Welber gebrauchen fich diefer Heine Boͤthgen nicht / damit fie fich aber zuweilen guffdem Meer erluftigen moͤgen / fo. führen fie du Männer/vondenen fie ſehr gelicher merden/ in andern Schiffen / die in. der Ordffe ſind / daß fie bey So, Perſonen fragen fonzen, Diefe find auß zuſammen gebundenẽ Stangen gemacht / und mit Fellen von Seehunden bederfet/ ie die jenige die wir allererft befcbrieben haben. Sie koͤnnen bey ſtilem better mit vielen Ru⸗ dern regieret werden; wo aber ein dienlicher Winde der Antillen Inſeln. 301 Bindbläfet/ fo pannen fie an den Maſibaum derne Segel auß. — | "Damit aber diefe Befchreibung der ſeltza⸗ jen Schiffe und dieſer Meer⸗Menſchen / deſto effer möge verſtanden werden und gleichſam cfeelet fcye als haben wir eine Abbildung der 1 leinen Bothgen hieher ſetzen laſſen / welche = dem Hauptwerck eigentlich uberein kom⸗ Nee ’ N 23 Aufdaß wir nun auch etwas von dem Land eden welches dieſe Leute / die fich fo wohl auf ie Schiffart verſtehen/ trägt und erhalt / ſo czenget der Grad unter welchem / wie wir alle yereit gedacht/daffelbe gelegen / daß es ein ir erauß Falter Orth feye. Es iſt wol eine war⸗ Mme/angenehmeunddeitere Luft daſelbſt in dem Brach⸗ und Heumonath / welche beyde den Sommer dieſer Gegend machen / und nur ein einiger ſteiswehrender Tag find/gleich wieder m Chriſtmonath und Jenner nur eine Nacht ma⸗ chen ; aber die übrige Jahrszeit / ſind die Ta⸗ /weiche wechſelweiß ad-und zunehmen / mit | uberanß Falten und dicken Nebeln/ Schneen/ oder ungeftümmen Hagelund Schloſſen ver⸗ ſtellet / und falten. ſehr beſchwerlich. Das gantze Land fo bey dem Meer liegt iſt trucken / und uneben von vielen Felſen/ welche abfeheulich anzuſehen; es iſt auch an vielen Orthen / zu der Zeit wann der Schnee zerge⸗ Fehet / mit ungeſiummen Schnechächen uber⸗ chsoemmet Z welche ihr truͤbes Gewaͤſſer in RE dbdas von Hole damit zu überziehen / we nen ſehr ſchoͤnen Glantz giebet. Gleichwohl fan man daher einige Hoffnung fchöpffen/ 302 Von den Thieren 3 das Meer hinein walgen, Bann man —9 eine kleine Meile deß böfen Wegs zuꝛruck gelegt⸗ trifft man ſchoͤne Felder an/diein wehrendem Sommer mit einer angenehmen Grüne gezier ret ſind. Man fieher daſelbſt Berge / welche mit Fleinen Bäumen bedecket / die dag Geſicht uberauß beluftigen/und eine groffe Menge Bir gelund NWildpreftmehren, Go gehet man auch durch Täler / die von erlichen Flaren- und anmuthigen Fluͤſſen füfes Waſſers ber feuchtet/welche mit zimlicher Gewalt in das Meer hinein lauffen. Als der Haupimann / welcher dieſesFliſſin⸗ gi IheSchiffeommandirte/miterlichen feiner eute an Land gefkiegen war / und folches fleiſ⸗ fig beſahe / fande er daſelbſten unter andern merkwürdigen Sachen / eine Ader von ſon⸗ derlicher brauner Erden / die mif Hlänkenden und filbernen Körnlein vermifcher war / von Welcher er etwas zu fich nahıme/ umb diefelbe - auff die Prob zufeßen: nachdem aber ſolche An den Tiegel gethan worden/haf man befun⸗ dẽ / daß ſie zu nichtgdienlich/alg die Schacht⸗ len / Buͤchslein / und andere * en EN es El daß es in diefer Erden Gilber»@ruben geben mochte/ wann man tieffer nachſuchen wolte, Ob ſchon diefes Land fehr Falt iſt / fo fiehet man doch daſelbſt fchöne und groffe Voͤgel⸗ von ſchwartzen und weiſfen Sedern — —— in Zu Ku 5 2 Vo a re nn; ⸗ | hiedlichen andern Farben /dereht Sleifch die inwohner zur Speiſe brauchen / und ſich mir mabgezogenen und bereiteten Haͤuten bede⸗ en. Moͤn findet auch daſelbſt Hirfche/ Cr nD/Beeren/ Süchfe/ Hafen/ Kaninicheny | IM ndeine Menge anderer vierfüffigen Thiere/ selche, far alle ein weites oder granliches / hrdickes⸗ 8 und ſanfftes Haar baben/ as fehr dienlich iſt / gute Hüte oder ſchon und Fuͤtterung von Beltzwerck davon zu Was die Volcker belangt/ Die dief es Land sewohnen/ fo-habenunfere Reißleuthe zweyer⸗ ei ey Gattungen derfelben da gefeben/ welche \\ ir. guter Bertranligfeit und vollkommenen Freundſchafft beye nanderwohnen. Die erfte find groß von Leib / wohl geftaltet/ haben eine zimlich weiſſe Farbe / und koͤnnen uͤberauß ge ſchwind Lauffen. Die andere ſind umb ein gur teg fleiner/Dlivenfardig/und haben ſehr wohl roportionife Stieder/ohne daß ihre Schen⸗ el etwas kurtz und dick ſind. Die erſte legen fich auf das Zogen / zu welcher fie auch wegen der Inelllen / Sei. — 205 1 7 ihrer natürlichen Leibeo-Behenvigkeit ſehr ge⸗ | h IN fchiert/da unterdeffen diefe mit dem Silchfang umbachen. Sieheben alleüberaugmeiffe und | ' nahe aneinander ftehende Zaͤhne / ſchwartze Haare / lebhaffte Augen / und fo wohl gebilde⸗ Seſichter/daß man Feine übele Oeſtalt dar⸗ an fehen fan, Sie find auch ſo frifch und ſtarck/ daß man viele fiebet / welche — ——— 304 Von den Thieren hundert Jahr alt / und noch munfer und be gucen Kröfen find. Dane £ In ihrer taglichen Semeinfchafft ſcheinen fle luſtiges Gemüüths / kühn und * t zu ſeyn. Sie lieben die Fremb den fo fie bein en/. weil ſie ihnen Nadeln/Fiſ Angeln⸗Heepen/ Aexte/uñnd alles andere Erfeniveret zuführen, das fie gebrauchen/und ſo hoch halten/daß fle oft ihre eigene Kleider⸗ und mag He nur koͤſt⸗ liches haben / dagegen außtan en jedoch hoſſen ſie alle Reuerungen/ was hre —* Nahrung betrifft/ fo.fehr / bei es wol einem ) zimlich fchiwer falten ſolte / welcher ſie in einen oder dem andern ſich zu ändern berebden wolte. Ob fie ſchon vor die allerärmite und unhöffliche ſte Bölcker/die die Sonne befcheinef/gehalten. mögen werden / fo glaubenfie doch daß fi fehr glucfeelig feyen/ und dag hefte Orth der Aelp r bewohnen ; und bilden fich ein ihre Zebensarth feye fo berrlich/daß die Höffligkeiten aller an⸗ derer Bölder ihnen uͤberauß wild / uͤbelanſtaͤn⸗ dig und lacherlich vorkommt. Dieſe groffe Einbildung die fie von ihrem Wandel haben/ hilfft nicht wenig zu der Ge, guglig⸗ und Zufriedenheif Ihres Gemuͤths⸗ die man auß ihrem Seficht verfpürer z zudem fo bemühen fie ſich nicht mit vielem eifelen Vorhaben / Welches ihnen ihre Ruhe verftds ren Eonte ; fie wiffen nicht was die nagende Sorgen und plagende Bekaͤmmernuͤßen find/ mit welchenfich der meiſte TIheilderDrenfchen auß unordentlicher Begierde deß Reichthuns zu der Antillen Infeln. 308 quaͤlen pflegen. Die Bequemligkeit der hoͤnen md Foftbaren Gebaͤue / die firebung _ | i ch groffem Ruhm//die Wohlluͤſte der präch? gen Gaſterchen / die Wiſſenſchafft ſchoͤner inge/umdalles andere / welches wir vor die | ji süfiafeit und Ruhe unfers Lebens balten/ ben fich ben ihnen noch nicht eingefehliche 3 ‚rowegen befümmern fie fich auch nicht umb jefelbige zuerlangen/und bringen ihr Leben in ſer und ſtiller Ruhe zu: vielmehr gehet all r Bornehmen dahin / wie fie ohne groffe ||) Sorge un mit geringer Mühe dasjenige uͤber⸗ men moͤgen /was fie zu ihrer Kleid⸗ und IWW dahrung eigendlich vonnoͤthen haben. - Ihre gewöhnliche Arbeit iſt das Fifchen nd Jagen; iind obfle ſchon keine Feuer Roͤh⸗ oder Oarn haben / fo bat ihnen doch die harfffinnige Nothdurfft andere ſonderbare finde an die. Handgegeen/deren iefich wol | amt fiefichnehren/ohngefocht / und ohne nige andere Bruͤhe / als zu der fie auß freyem pperit Belieben tragen. Sie lachen die jente equß / welche die Fiſche oder das Wildprett ochen laſſen / dann ſte halten davor / daß das seteripnen den natuͤrlichen Geſchmack und HeYnmuthigkeitbenehme.. ° [ Hiebey Fotten wir den Leſer nicht unberich⸗ et laffen/ daß Olearius dieſem widerſpreche / is welcher in ſeiner Perſtaniſchen Reife» Ber hreibung am 173. Blat da er von dieſer a re | Sr RR gebrauchen wiffen. Sie eſſen alle Speiſen / 306 Von den Thieren Dieſes eſſen fie gleichwol nicht rohe/ al man von andern fehreibet/ fondern gefo het / gebrauchen darzu Fifchthrän/ wel⸗ ches fie guch zu trincken pflegen / unddars bey nur Waffer. ] RB . Dbfle nun keines Feuers vonndthen paben/ Ihre Speifen zu kochẽ / welches / wie gedacht/ irrig ſcheinet) fo loben fie nichts deſtowe⸗ niger deffelben Nutzen gar [ehr / und halren daſſelbe den gangen Winter über atlezeit in ih⸗ ren Höblen/ fo wohl durch deſſen Schein die Finſternuß und Verdrießligkeit der jenigen langen Racht/die bey ihnen wäret/zu erleuche. fen und zu lindern ; als durch die — Warme die Kalte / fofie von allen Geiten her umbgiebet/zu maͤßigen. Wann fleaberibrer Ruhe pflegen / oder gezwungen Werden auß ihren Höhlen zu gehen / fo verwahren fie ſich mit ſonderlichen Beltzwerck/ welches auß gů⸗ tiger Borforg Gottes fie wider alle deſchwer⸗ liche Kälte wohl beſchuͤtzet wann fie gleich mitten In dem Schnee ſteckten | Die Kleidung der Manns ⸗Leute beſtehet in einem Hembd/ Hofen/ Ober ⸗Rock und hal⸗ ben Stieffeln. Das Hembd gehet nicht viel uber die Lenden ; und hat eine Kappe/ welche den Kopff und Halß hedecket. Es iſt auß den Blaſen der groſſen Fiſche gemacht/ die in ſtu⸗ cke von gleicher Breite ——— find / ar ze den Speife redef / diefe Wort hinzu kr N 5 Se —8 der Antillen⸗ Inſeln. n; und iſt vornen ander Brut nicht offen/ ie unfere Hemboer : damit es aber in dem u und Authun nicht zerreiſſe / fo find san den Enden der Ermel und Rappen / und nten mit einem ſchwartzen und zarten Leder ingefaffet: wie der beygeſetzte Abriß außwei⸗ t. | Die andere Kleidung / wie auch ihre Halbe Stiefel /find von einem weit jtardern Zeug emacht / nemlich auf den Selten der Hirfche © md See Hunde / die überauß wohl bereitet - ind/ und ihre Haarenoch haben. Die Klete dung def Tilde/deffen eigentliche Abbildung hiebey ſtehet / war auß Fellen von zweyerley arben / deren ftücke in gleicher Sröffe und Breite geſchnitten / und jo fi choͤn geordnet wa⸗ ren/ daß allezeit ein weiſſes ſtuck zwifcben 2. braunen / durch eine arfige ufammenfügung genehet ſtunde. Die Hanre/ welche berauß gefehret geweſen / und ſo glatt und fanfft als ein Sammet waren/ legten fich fo wohl / und die.unterfchiedene ſtucke ſchickten ſich fo ſchoͤn zuſammen / daß man von auſſen haͤtte meynen Pllen/ das gantze Kleid fene auß einem Fell ge⸗ fchnitten worden. Mas die Geſtalt deß Rocks und die ubrige Aufferliche Zierde dieſes Wilden/ darınnen er ſtutzte/ betrifftz iſt die⸗ ſelbe in dem Kupffer zur genüge abgebildet / daß Sanerweitiaufftigern Beſchreibung nicht be⸗ Die an A e febr geſchicklich zuſammen —— wer⸗ - = 308 Bon den Thieren Die Wilden die an diefer Meeres - Enge mwohnen / geben niemahls in das Feld/ daß ſie nicht einen Köcher mir Pfeilen angefuͤllet auff der, Schulter / und den Dogen oder einen Wurff Spieß in den Händen harten, N Ihre Pfeile belangend ſind ſolche von unter⸗ ſchiedlicher Gattung. Etliche find dienlich Die Hafen / Füchfe/und alleriey groß und klein Gevdgeldamitzutöden : und die andere ge⸗ brauchen ſie nur die Hirfche/ Elend / Bären und andere groffe Thier damit zu fällen, Gene nd ohngefähr über drey oder vier Schuh nicht ° ang/und haben an ſtatt deß Eißens vornen ander Spitzen ein dünnes/fcharffeg und ehr ſpitziges Bein/ welches auf der einen Seiten drey oder vierWiederhaacken haft/daberman - fie ausdem Orth darinn fie ſtecken ohne. Ders | röfferung der Wunde nicht berauß reiſſen * —2 aufdas wenigſte vier oder fuͤn/ Schuh lang / find auch an dem End mi ei⸗ nem ſpitzen Bein bewaffnet / welches auch ſei⸗ ne Wiederhaacken hat/ die einer Seegen gemacht ſind. Dieſe letztere werf⸗ fen ſie mit der Hand damit fie aber denfelben einen ſtaͤrckeren Nachtruck geben / und deito weiter reichen mögen / fo binden fie an ihren rechten Arm ein Holg von anderthalb Schuh lang / das auf der einen Seiten ein zimlich tief fe Kerbe hat / in welche ſie das dicke End deß | wie die Zähne an Spieſes pinein ſtecken /und aljo durch dieſeß Mit 4 * 4 en vr —* J ‚a Des s * der Autillen Inſeln. 56 Attel deſto ſtarcker ſchieſſen / und das jenige fie treffen / viel hefftiger verwunden. Sie tragen auch zuweilen eine Arth Spieſe der Hand / welche von ſiarckem und ſchwe⸗ m Hbit find das an dem dunnen End mit eir em runden Bein verſehen /deſſen Spitze auf nem Stein geſchaͤrffet worden; oder fie ber affnen diefelbe von den Hörnern oder Zaͤhnen er Fiſche / die wir vorher beſchricben haben. )iefe Spieſe find fleben oder acht Schuh Ing / und an dem dicken End mit zwey Öer eder von Holtz oder Fiſchbein außſtaffirt / jelches ein wenig zierlicher ſtehet als wann eohne dieſelbe weren. | Ohne die vielerley Spender Angein/ben iefich die Eleine Fifche/ ſo nahe bey dem ae chwimmen /aufangen gebrauchen / baben fie och unterfehiedliche Gattungen der Wurff⸗ feile / welche fie mit einer unvergleichlichen Fertigteitauffdiegroffe und felgame Fifche / enen fie auft dem hoben Meer nachſtellen/ zu chieffen willen. Und damit die jenige Fiſche Kar mit diefer Arth Pfeile verwundet / ſich ii richt auff den Grund beß Waſſers begeben ⸗ ind ſie umbſonſt auff ıhre Beute warten / ſo inden ſie an das dicke Ende der Pfeile einen Riemen von Hirſch/Leder / welcher bey fuͤnfſ ind zwantzig oder dreyſig Klafftern lang iſt / und Enupffen an das End dieſes Riemens oder 7 ledernen Schnur eine aufigehlafieneDinie/n gi; Land führen/ nach demfich derjelbe wohl worffen und abgemaftet bat, ne 310 Donden Thieren : allezeif oben auff dem Waſſer ſchwimmet / und Ihnen den Orth weiſet / da der Fiſch iſt / we chen fie zu ſich ziehen oder algemach an da —94— Die Kleidung / welche die junge Weiber fragen/iftden K eidern der Mannsleuthe nicht 0 gar ungleich aber die Alte bedecken ſich zum ern mie ben abgezogenen Bellen fonderli» cher groffer Vogel 7 die Ichwarge und weiſſe Federn haben /und an diefen Orthen fchr ger mein find; welche fie artig abzuzichen wiffen/ | daß die Federn an der Hauf bleiben. Diefe Kleidung gehet ihnen nicht weiter als biß an das dicke Theilder Schendel. Sie gürten ſich mit einem ledernen Riemen/an welchen fie an ſtatt der Schluͤſſel etliche Beinlein hangẽ Babe welche fo ſpitz als ein Pfriem / uñ in der Laͤnge einer Haar⸗Radel find, Sie tragen weder Arm⸗ noch Hals» Bande oder Obrengehänge : ſon⸗ | dern zur Zierde geben fie fich. einen Schnitt in jeden Backen / und füllen die Narbe mif.einer fonderlichen ſchwartzen Farbe aus / welches fie ihrer Meinung nach viel ſchoͤner und ans muhtiger macht. — Wann dieWaͤnner mit der Jagt oder Fiſch⸗ fang umgeben / fo pflegen fie unterdeffen die 4 Kleider /deßgleichen Zelten / Körbe und aller⸗ ley Fleinen Haußratb/ den man in der Hauß⸗ haltung bebarff zu machen Sie warten au⸗ der Fleinen Kinder mit groſſem Fieiß / und. wann fie ihre Wohnung endern‘/ oder en , d * der Antillen⸗Inſeln. 31 Innern auf der Reife nachfolgen muͤſſen / ſo genoder führen fie dieſelbe uberal mit ſich fie hingehen / und damit fie ihnen die lange eil auf dem Weg verfreiben / und fie flillen- gen wann fie ſchreyen / fo nehmen fie Heine ummenmitfich / welche mit Fiſchblaſen ogen / die fie überauß arfig zu ſchlagen wife Sie pflegen dieſelbe auch zu ruͤhren da⸗ ſie den Baͤren und andern wilden Thieren e Furcht einjagen und dieſelbe vertreiben / n ſie oft nahe um ihre Hoͤhlen / in welche fich ſe wilde zur Wintres⸗ Zeit mit ihrem Hauß⸗ ind begeben / oder umb die Zelten / darinnen den Sommer uͤber wohnen / herumb lauf⸗ Wir haben hierbey eine Abbildung dieſer auen / welche mit Febern bekleidet / ſetzen ſen / nach deren man ſich die Schönheit der dern leicht einbilden kan. —— Ob wohl bey dieſen armen Wilden Fein ſon⸗ lichRegiment anzutreffen / ſo haben fledoch re Landherrn und Hauptleute / welche fie tierenund in allen ihren Berfamlungen. die berftellebetretten, Zu diefen Ehren erheben die jenige/ welche den wohlgeftalfeiten Leib bey/die beſte Jager und ſtarckſte an Kräffe find. Diele fü ftlicherm Beltzwerck als ihre. Unterthanen decket / und tragen ihre Hoheit zu bedeuten Zeichen in Geſtalt einer geſtickten Rofen/ ches vornen an ihren Rock genehet/ und enn fie außgehen / werden fie allezeit von etli⸗ en jungen Leuthen bekleidet / die mit Ba nd mit ſchoͤnern Hauten/und k ji Die fie zu ihrem agerguf befinden /auffzufchla 8 gensundden Winter über ſtecken fle in den Höhlen / welche entweder von Ratur in det A RER N Naeh tund dem giſchfang Biflen/gefängen baden. N Eeil der Winter fo lang und überauß hart beſchwer⸗ im aa | che ihnen zween ganker Monat —— 7. der Aurillen-nfehn. 313 Noth gar leicht Hungerleiden koͤnnen/ fo en been fo aröffen orrath an Lebend ttein / daß fie den Uberſchuß der Sifcberey d Jagt in dem Sommer außdorren / und £ allem Fette und Unſchlit / dasfiesufamen ngen fönnen / zurüdlegen/ und aufdiefe drießliche und langweilige Zeitverfgaren. man fa 7 daffe fo geſchickt fyen ze 8 achtzeitben dem Mondſchein zu jagen /dab 7 in den dickften Finſternuſſen / fo fie umbger © N 1 / gar felten Mangel an friſchem Fleiſh wi 0. > N RENT En Sie befümmern fich nicht andere Kinder n ihr Vaterland zu fehen und wann es fich traͤgt / daß ſie von dem ungeſtͤmmen Wetter er auß anderen Urſachen an ein gFrembdLand trieben werden / ſo ſeuffzen ſie ſtetig nach ih⸗ rlieben Geburts⸗Staͤtte / und ruhen nich ß ſie wieder dahin gebracht werden: wan an ihnen aber dieſe Gnad abſchlaͤgt / oder die Billfaßrung zu lang auffſchiebet/ ſo unterſte. J——— Lebens dahin zu mmen / durch Hülffe ihrer Fleinen Bothgen / welchen fie ſich allen Gefaͤhrlichkeiten deß Feers unterwerffen / und keinen andern Ge⸗ itsmann oder Fuͤhrer haben / als die Ster⸗ e/auffwelche ſie ſich wohl verſtehen / und den auff ihrer Schiffart darnach richten. Die Sprache deren fie ſich gebrauchen/ / immer garnicht mit einiger anderer Spra⸗ he der Volcker / foden Erden⸗Kreiß bewoh⸗ en / überein," Wir — — | Be, De O Wor⸗ 314 ven Be Das Schiff / welches uns dieſen Bericht. Von den Thieren Woͤrter dieſer Sprache auffge zeichnet; w wir aber befuͤrchten / daß dieſer Umdſchwei allzulang werden wurde / fo wollen wir ſolch ſo lang bey uns behalten / biß eine andereReiß/ welche man nach dieſer Meeres. Enge zuver⸗ richten vorhabens iſt / ung einen klaͤrlichern Unterricht davon ertheilte. 34 (Wann unterdeſſen der Leſer nach diefen felgamen Woͤrter Verlangen trägt / Fan er 100, derjelben bey Herrn Oleario , in ſeiner Perßaniſchen Reiſe Beſchreibung am 171 Blat finden. ] 83 — Man hat bißher noch nicht eigentlich er⸗ fahren koͤnnen was fuͤr eine Religlon bey Dies ſen armen Wilden in dem Schwang gehe: weilfie aber zum Öfftern die Gonne anfehen/ — dieſelbe deufen/ und ihre Hand in die Hoͤhe heben / ſo hat man dar⸗ aus geibloffen/dag fie folche vielleicht vor Ihe oft halten mögen. | - mitgebracht hatt / iſt von diefer Meeres, Enge Davis mit vielen trefflichen Wahren beladen wieder angelanget / deren Verzeichnuͤß wir hiebey ſetzen wollen⸗ umb zu weiſen / daß die groſſe Kaͤlte die an dieſem Orth herrſchet⸗ doch ſo ſtreng und hefftig nicht feye/ daß alle’ — dahin ſolte gantz und gar erfroren ehn. 3 er 1. Neunbundert Felle von Seehunden / die meiſtentheils von 7. diß acht Schub lang wa⸗ sen / und mit ſchwartzer / rother/ ar a ON EEE N 5 A Pr Au En er Antillen Inſeln. 4 Nehrtenv [Ira % Dit 168 5.5) a a fi Y t. töben/Clenden/ Berren/ Züchien/ Hafen Kaninichen / deren der meifte Theil eine: 3. - * 17 welcheallein in.diefem Land gefunden z 4 Etliche Pack Fiſchbein von ungewoͤhn ⸗ — Gantze Kleidungen der Einwohner deß ndes / deren etliche von Haͤuten der vierfüle et Thiere/und etliche von den abgezogenen "1 fien der groffen Bögelwaren /undvon ſoi⸗ m Mufter/tdie wirdiefelbe in dem Kupfer Augen geftellet, 6. Cilichenonibren Hembbern/ diem ſchblaſen gemacht/undjehrfüglich zufaıı, _ " ngenehet find von ihren Hauben/ Hand⸗ uben/balbenStieffelnzvoniprenKöchen/ / eilen/Bogenund andern Waffen derenfie rauchen 3 wie auch etliche von ihren Zel⸗ /vonipren ledernen Shen / von ihren rben /und andermgeringenHaußratb/defe - fiefich inihrer Haußpaltung bedienen. 7. Eine groffe Menge der jenigen Fleinen - thgen / die nur vor einen einigen Menfchen we Antillen yufeln. 915) enhranme/und sefenanbernSarten uf tien weißbezeichnef / weiche ihren öert/ iebrienboramdern/diemangemeinlich in ayfbiebliche ‚Eüfliche Felle von 3. Eine groffe Anzahl Foftbahres Dh u ievon.unterfchiedlichevierfüffigen Ihie _ ten /und.bey uns noch Feine Nahımen ber 316 Ben den Thieren gemacht ſind. Ein groſſes Schiff von 44 - Hötnervon denen Schuh lang / welches gar bequemlich bey sc Parionenfbrenkonte, 2° a ner 5. Das rareſte und allerföftlichfte gber ir eine zimliche Menge derſelben 30 ne 00 a) Sir 7 die ine te Einhoͤrner nenne / Welche vor die groͤſte ſchoͤnſte und wohlgeftalteffeunter allen denjı mgen/ die man biß daher gefehen / gehalte wurden. — NR Man hat etliche derfelben nach Pariß/ un anandere Dertherin Europa gefchickt/ welch ſehr wohl aufgenommen worden : doch hate das Anſehen / daß fie noch höher werden ge halten werden / wann man fich ihrer Herrliche I ugenden inder Arkney beffer wird erfundi get haben. Dann ohne dem daß ſie wegen ihre Schönheit/und Raritat unter den koͤſtlichſte Schaͤtzen der wohlbeſtelten Kunſtkammer leicht die Oberſtelle erhalten fönnen ; fo been gen efliche vornehme Medici und Apothecke in Dennemard und Teuffchland / welche 3 unterſchiedenem mahl diefelbe auf die Pro geſetzet / beftandig davon / daß fie dem Giff wiederſtehen / und daß fie auch allediefe Eigen ſchafften haben / die man gemeinlich den Hör nern der Land⸗Einhoͤrner zuſchreibet. Aber ge nug hievon / ja vielleicht nach etlicher Mei nung vor einen Heinen und geringen um⸗ | ſchweiff zu viel. —3 a (0) ↄ * * Da der Antillen⸗Inſeln. N, RN RE) 1 a * ER RN RN ) op/der a n Viehe Räbrmgdienen / undmeiftenfbeile von mäßiger Ordffeund felgamer Geſtalt find / eh no 1 Pe EN A? RR —— sc 9 ; N 1 \ en Y 9 Ba x x 9— Da \ N 50 te \ | | Ä | J 11 | | N e { x \ } * / p ' *8 4 Pe AR Bu — 1 * x r ; iD: 4 — 8 | N IN "N I) j [8 — * * — N + MB N — v II L — 4 N 2 Be 42 N j N | x 9 Bl) —* a 4 m AN NK NT N Ni j ul F i all J J = u 1 1 ‚N 4 | u 1 u \ z 1 [7 378 Wenden Thieren wie wir in den vorhergehenden apifeln g zetget; fondern auch einen — Uberfli von FöftlichemMufchelwere: und andernRaı taten hat / alſo daß man bekennen muß/ es ha die Odttliche Weifheit welche fo vielfalt und wunderbahr iſt in ihren Wercen a ‚ freffliche Schönpeiten auf ihren unerfchöpf lichen S chaͤtzen hervorgenommen/ auf daß Die Ehre ihrer Macht auch mitten in den alt Shen deß Meers mogte ſcheinen laſſen: und un uf alle Wege und Weiſe dahin bewegen?da vir uns verwundern ſolten über die Guͤtigke und hoͤchſte Vorſehung/ welche ſich biß in d Stcffe Abgründe hernieder laͤſſet/ und diefelb mit einer Anzahl herrlicher Geſchoͤpffe erfül let / die anderſtwo nicht geſehen werden/ def gleichen mit unzehlichen andern welche di Zeichen und Sildnuffe der jenigen vornemb ſten Leiber an ſich tragen die den Himmel zie ren / oder in den Lüfffen fliegen/oder auffden Erdboden prangen : daher es komt / daß mai an denfelben findet/ / wie wir in dieſem Eapite ſehen werden/Sterne/⸗ Hörner / Trompeten, Dorcellan Muf cheln / Baͤume /Sleyffel/ Kafta nien/und allerley ſchoͤne Seltzamkeiten/ wel che von den Leuten hoch geſchaͤtzet werde — Damit wir aber von den Fiſchen anfangen die mit harten und feſten Schalen an ffatt d “ Schuppen oder Haut bedede find zfo gibt — me derfelben unterfchiedliche Arthen indem Met und Slüffen der Ancillen, en | der Antillen⸗ Inſeln. zud N F — —— an y —X — RR N ehr vielgehalten von den groffen Meer ⸗Krab ⸗ en/Meer-Spinnen und SGeckrebſen. R: le Ya % I, a“ = | u | Won den groſſen Merz Beer 0: ge ſnd diefe Meer » Krabben von folder I Sıöffe / def man miteinem einigeneme 1 2 ee fan. Cie badenen 7 peiffesun wohlgefehmadten Steifch/ twelce® 7 aber etwas hart zuverdauen it. Die Einwobr I) ner der Inſeln fangen fie zu Nachts aufftem. IM Sand / oder an den feichten Oerthern ME Mi Meerg/bey dem Scheindeß Mondes oder J | f ner Fadkel/unddurchiffen fie mit einer lee nen eifernien Oabel, Sie werden auch in Ei | a en Bon den Meer⸗Spinnen. VE Arie Meer-Spinnewirdvon eflichendorete Hl neNrthder Krebfe gehalten. Sieiftmit h ve weyen harten Schalen bedecket / deren a 4 die dbere erbaben / und die untere etwas ebene / andmitharten Spitzen gekerbt it. Sie hat sielSüffe/und einen fFarden Schwantz dr | zutpeilen einenSchup lang ft. Etliche Wilden frchenfie ſehr fleiffig/ ihre Pfeile damttzu ber | warnen, Wann diefer Fiſch an der Sonnen gedorrefilt/ fo wird feine Schale glünkend und gleichfamdurchfichfig/ ob fie Ichon von Ratur eine Mchen-Farbebat. 9244 Ms Bon den Thieren EN II, Bon den gemeinen Ser re 320 — ie gemeine See⸗Krebſe der Antillen kom⸗ men in der Geſtalt mit den Unſrigen uͤber⸗ ‚em. Sie werden von unferfchiedlicher Grbdſſe gefunden dierarefte.aber find die jeni⸗ ge /fovondemRaubieben, Sie find indem meiſtentheil diefer Derther / fonderlich in-den In ſeln Virgines fehr gemein; fie halten fich Suffunfer den Stämmen der Bäume die am dem fer deß Meeresftehen / umd lauren das ſelbſt in ihren Löchern auff die Auffern und R Mefchelfifche / damitfie Diefelbe aufffreffen mögen / welche ſie auch durch diefe wunderba⸗ re Liſt fangen. Pemlich weil fie wiſſen / daß ih⸗ * ve Scherennicht ſtarck genug find/; die Schar len / ſo dieſe delicate Stiche bedecken / äu3erz ‚ brechen / und. aber gemerckefhaben/ daß die⸗ 1 felbe deß Tageszumöfftern ihre Schale eröffe - a nen/umb fichzu erfrifchen / fo geben fiefteiffig auffdtefe Zeifachtung/ umd verfehen fich mır 4 tinem kleinen runden Sfeinlein / welches ſie in dem Sand außfüchen/halten daſſelbe in der einen Scheren fertig/ nahen ſich zu der Auſter in die halb offene Schalen hinein fallen/ daß oder Muſchelfiſch/ und laſſen es ſo geſchicklich Der Fiſch dieſelbe nicht wieder zuſchlieffen fan —— dieſem verſchlagenen Jagerzur Beute # el £ 2 N - . Paola Ati i Meer Top edle 7 any wu Ws; „ wre SW — ger or sn y Es nennet. | | A u | N | u EEE a ne u ELLE GÄRTEN nn nme * Vonder Burgau-Schnerfe. IB ann Be Bananen e etihe ee » negemeineSchnede geſtaltet / vonder erften Schalen / die flevon auffen bedecket / tbloͤſſet wird/fo ſcheinet ſie filberfarbig / und mit ſchwarhen glängenden / liechtgrünen id Braune jo ſchoͤn Und artig bee ahlet/daß fie der geſchickteſte Mahler ſchwer ⸗ Hrecht ſolte gabbilden kͤnnen. Sobald der > ifch/ der in dieſem koſtlichen Hauß wohnet / iſſelbe verlaſſet / fo ſiehet man erſtlich einen rrlichen Eingang / welcher mit Perlen bee IT pet ;und hernach etliche fchöne Gefüchlein / 7 7 e fohell/fo glatt / und uüberall mit einer ob 77 en lebhafften Silberfarbe außgezieret find/ 2 7M iß unter allem Mufchel.und Schneckenwerck — chts ſchoͤners zu ſnden. ‚Bon der Stachel, Schnecke, “ " N ie Stachel, Schnede iſt von unterintee —J licher Größe /nac) der Magß des: ne \ der mancherley Fiſche die ſich damit bede⸗ —4 en / und wird wegen ihrer Geſtalt alſo ge 4 { N ’ | Sp nenne 44 ‚ BR N 322 Von den Tieren | nennef,Gie iſt ir wendig doppel/ wie auch am dem Rand / welcher dick/platt und gekerbfift,/ eine Xcibfarbehat / und wie ein Attlaß ſehr ſchoͤn glantzet. Bon auſſen ift fle wor ſchlecht⸗ aber doch artig geſtaltet und mit vielen Fleiz zen Bucklein erhaben/ zwiſchen welchen überz guß viel Gruͤblein Tiegen/ welche mit unters ſchiedenen ragren Farben gleichlom Wellen⸗ weiß bemahlet. Von der Lambis- Schnecke. Jie Lambis-Schnecke hat vielleicht ditſen Nahmen daher bekommen diewell der Fiſch von dem ſie heweget wird / wie eine) dicke Zunge geſtaltet ift/ und die jenige fchletz migte Zeuehtigfeit ablecket / die fich an die Sela fen / welche dag Meer mit feinen Welten be⸗ netzet / anhaͤnget. Es iſt eine von den groͤſten Schnecken diegefünden werden. An dem ei⸗ nen Rand iſt ſie auffgeſchlagen/ als wolte ſte gleichſam die ſchoͤne Purpurfarde-/ mit wel cher fie inwendig außgezieret /defto beffer da⸗ durch fehen laſſen. Jedoch mukman bekennen⸗ daß deräuffere Überzug /-alg welcher zimlich grob iſt / und oben wegen der vielen rauben und ſpitzen Buͤcklein uncben/ den Eingang deß Haͤußleins verſperren würde / wann ihr die Kunſt nicht diefen Ober. Rod abzoͤge / und die ſchoͤne Vermiſchung der Farben und zierliche Sauberkeit der geſprenckten Schalen/ die un⸗ ter dieſem groben Reißkleid verborgen ſiege⸗ BUN ya — N j . f ’ i A J Re! J— — — I — | * 5 5 © R u > = > = * > 5 =, = Ro, = = | = ; —— Schale auch zu nußen omme / fo wied dieſel⸗ . 4 be zu Pulver verbrennet / mit Sand uß den I ben/vermifchen / und das ſchoͤne Eric) E IN ihren Hütten davon machen / von welchen Sven billich unter diararefte Sachen / die SHE Meer hervor bringe / theilgdaßfteia, u, Se > une ZEN ’ N — Be) ) s —8 —— — - — 4 — u — 324 5 und aufwendig fo artig und fauber aufßgegläß „fer find ; theils wegen der unferfchiedenen Iche ‚bafften Farben /mit denen fiegesiere, Sie Von den Thieren kruͤmmen den gekerbten Rand einwarts zu un od ſchon eine vor der andern einen beſſern Glantz hat / fo haben fie doch alleeine laͤnglich runde Geſtalt/ ſind in der mitten etwas offen/ und an den Enden —— Jedoch findet man etliche Die in der Groſſe und Farbe einan⸗ Der ſehr ungleich find. n F — J— Die gemeinſte haben eine gelbe verguͤldete Farbe/mit weiſſen oder rothen Tuͤpfflein ge ſrrengt / welche man von weitem vor Per en der Corallen⸗Koͤrner an ſehen ſolte. € giebt auch blaulichte / geſtirnte / graulichte cry⸗ ſtallene / und Agatfaͤrbige / welche alle über . aus anmuthig anzufehen find, Die jenige werden aber am meiffen eache } fet/ welche von auffen eine corallene Leibfarbe baben/ und inwendig Silberfärbig; oder ine [2 wendig mit einer fchönen Himmelblayen/und von auſſen mit einer frefflichen Pınpur, Farbe E esteret / und mit Fleinen vergüßdeten Strichr kein bezogen. Es werden auch billich gelobef 7 die fo aufwendig gruͤn find und Wie em & chmaragd glängen /und inwendig/an dem and und außgehoͤlten Enden mit Perlen ger zieret. Die jenige gehüren auch unter die ſchoͤnſten / Die oben ſchwartz wie ein X It m glaͤntzen/ im uͤbr e igen aber bleichblau / und Kleinen Purpuräderleinuntermengeffind. Kurtzlich / etliche find mit fo vielen ——— an 7 N 5 Der intillen Inſein. 325 | Barden gleichfam verbremt / daß es ſcheinet / als habe der Regen⸗Bogen ein Theilfeiner aloe 1 lertrefflichſten Schoͤnheiten dieſen kleinende⸗e ſchoͤpffen mitgetheilet. Es finden fich auch noch viele andere / welche mit fo mancherle ſeltzamen Figuren bezeichnet /daßman fagn 1 Fonte/die Natur müffe ſehr Inftiges Ginnes . | geweſen ſeyn / da fie diefe XBunderwerde auf le Aber das fchlimfteift/dagdagMeerwelches dieſe Raritäten als feine koͤſtlichſte Kleinodien befißet/fich ungern derſelben berauben laͤſſe// und gleichſam wieder feinen Willen von ſich giebt. Dann wann es die Winde nicht zuwei⸗ en erzuͤrneten /und/ indem fie es durch und. durch erichuftern / feine Schäße biß auf den Grund außfuchten /und diefelbe mit Ocwalt hinweg nehmen /fowürde es wohl diefen fer nen Keichthum und Zierde allein beſitzen / ud ung nimmermehr etwas davon mittheilen. Die Liebhaber /damitfie derofelben Glan erhoͤhen moͤgen / legen fienach ihrem Iertb und Ordnung in unterfchiedliche Kaͤſtlein / welche mit grünem Sametoderandomfhdr | nen zeug gefüttertfind, _ Undgleich wie die Liebhaber der Blumen ihre Tuliyanen und Graßblumenmitden Rahmen der Kepier und - tapfferſten Helden bilegen ; alſo geben dieſe auch ihren Muſcheln den Titul der Könige N — — hi ———— er a, Ne a \ \ — er h * * ie pof VOL | Glantz ſte auch im geringften nicht weichen, ° ‚genden Schall vonfich / welcher in dem er oſſen wird / fo wert alsver helle Schall einer ı 226 Von den Thieren Bon den Horn⸗Schuecken. Som fiehet auch inden Antillen zweyerleh % Gattungen der groffen Schnecken / web 4 cheman Horn⸗Schnecken nenner/ und gegen dem End zu wie eine Schraube geftalter find, ° Etliche find weiß wie Helffenbein / deften Andere find inwendig Perlengran und über auf glaͤntzend / von auffen aber mit vielen 3 ſchoͤnen und lebhafften Farben gezieret/ web che zu weilen in Schuppen auß gehen⸗ oder Wellenweiß außbreiten / die ſich gegeneinan⸗ der ſchlagen oben von dem Rand deß breiten Lochs an / biß zu der gedrehefen Spike/ da ſte ſich verliehren. Wann man dieſe oͤrner an der Spike offnet/Fan man auff den elben bla⸗ fen /und geben einen fcharffen und durchdrin/ r durch bie viele Kruͤmme diefer Schnecken ge» Trompeten an gehoͤret werden, Es iſt aber ; eine Kunſt darauffzu blafen /und gebörefeine Wiſſen ſchafft dazu⸗ wie man den Athem ein⸗ Fichten ſoll. Es beluſtiget ſich das Meer/ gleich wie cin Baumeiſter Wercke von unterſchiedlicher An ſtalt hervor zu bringen. Zuweilen macher egetz liche ſchlecht hinweg / Welche gantz bloß ſind/ „an keine ſonderliche Zierde haben bernoch aber 4 äh wi ander mit folcher Arth- und Lieb # Huͤlffe kommen / daß nichts ſchoͤners zu ſhen ſan a daueſich die Rarität Liebende ver⸗ wundern und allerhand Grillen machen. Wie man ſich dann in, Wahrheit wegen dieſer — — An 67 — — — — r Êws⸗ — — — — ſchen durch die Betrachtung dieſer kleinen/ a ⸗ ber doch wvunderlichen Wercken der Natur - anreißet / Derofelben Urheber zu loben; ſon⸗ dern/nach dem fie das Geficht beluſtiget / Fon sienfie auch den Geſchmack vergnugen / und die — — * — — 328 Bon den Thieren r Schäße vermehren, Dann die Auftern und Mufchelfiiche werden als ein delicar Effen ger / welche die Krohnen der Könige außzie⸗ ren. Es iſt wohl wahr daß diefe Perlen in den Antillen nur klein und unvollkommen gefun⸗ den werden / und daß die Inſel Margarita und die Mittaͤgige Geife America diefes Gluͤck haben folche in ihrer Bollfommenpeit einzu - famlen. Jedoch ob febon DieAntillen nichtfer ben / wie ſich diefeg Föftliche Gewächsin eine dicke Perle verhaͤrtet / fo haben ſie doch auch 4 einigen Nutzen von dieſen Mufcheln, Dann fie geben ihnen den Fiſch / den fle in fich ger fchloffenhaben /aur Nahrung / und jedwede⸗ revon den beiden filberfarben&chalen läftfich dor einen Löffel gebrauchen / der fich über Tiſch wohldarffehen laffen. Es iſt nicht Teicht zu entjcheiden / ob der - Thau derin den Antillen fallet / nicht frucht⸗ bar genug ſeye und verſchaffen koͤnne⸗ daß die Perlen⸗Muſcheln ihre Frucht daſeibſt voll⸗ kommen herfür bringen moͤgen; oder ob die * 8 =. guffgetragen; und die Perlen Mufchel pder Perlenmutter gehet mit den Perlen ſchwan⸗ ya —* 4— Er * J — * X | En u — Mufcheln /nachdem fie den Saamen von Dt ben herab empfangen/ mißgebehren/und nicht \ viel Kräfte von Natur haben / daß fie den⸗ elben bey fich behalten Fönfen. Aber es mag dieſer Mangel herkommen wo er wolle / fo iſt doch gewiß / daß ſich dieſe Muſcheln der An⸗ tillen eben ſo ſehr von dem Schimpff der Un⸗ fruchtbarkeit zubefreyen demuhen⸗als die je⸗ Nl⸗ REBEL e gejalgenen Meer⸗ Waſſers diefe Himliſche Empfaͤngnuß verderben und flürgen fih dah hurtig auff den Grund ihres Lagerss 1133 - Fragofushaltdavor/ daß die Perlen in dem Fleiſch der Aufter / wieder Stein in etlichen Thieren / auß einer dicken und ſchleimigte Feuchtigkeit/die von der Speiſe uͤbrig bleihe / gezeuget werde. Etliche gelehrte Medici welche auch dieſer Meinung beygethan find/ runden diefelbe auff das jenige / was Jofephus Aco- | fta, ein glaubwürdiger Seribent, vor gewiß feet /nehmlich / daß die Leibeigene welche die Perlen ffchen / zuweilen, bey Zwoͤlff — millen guſein 328 tige / welche an den Seiten der ZnfelMar- I sarirz gefifchet werden. Dann wo man fih . will gefallen laſſen oben von den Zelfen/ bey denen fie fich unten auffzuhalten pflegen / auff ihre heimliche Liebe Achtungau geben / wird man gewahr werden / daß ſie bey Heranbrech⸗ ung der Morgenroͤthe zum oͤfftern oben auſf das Waſſer ſchieſſen / als wolten ſie die auff⸗ gehende Sonne mit aller Ehrbeweiſung gleich⸗ ſam bewillkommen; hernach aber wird man auff einmahl ſehen / wie fie ſich dffnen und auff dieſem weichen und zarten Bett außbrei⸗ ten /und alſo die erſte Strahlen dieſes ſchoͤnen Geſtirns erwarten. Wann es ihnen nun glͤ⸗ cket/ daß ſie etliche Troͤpfflein Thaues/ web eher bey Auffgang der Sonnen ſich auß den Wolcken herab laſſet /empfangen / ſa fehliefe fen fie geſchwind die Schalen wiederumb zZu / auß Furcht es moͤgte ctwa ein Troͤpfflein de mit Gewalt abgeriffen wird, : eyicle mitten den Volckreichſten Staͤtten 330 Don den Thieren lieff fich unter das Waſſer tauchen / dieſe An⸗ ſtern / die gemeinlich an den Selfen hangen / zu füchen ;daß fie dieſelbe davon abreiffenund damit beladen wieder in die Höhe kommen: daher fie ſchlieſſen / man fonnetum wenigſten nicht ſagen / daß die jenige Auſtern / die an den Felſen bangen / den Than auffangen? — Perlen auff diefe Weiſe gezeuget wer⸗ en. — Wir wollen uns aber mit den Vertheidi⸗ gern dieſer Meinung in feinen Streit einlafe ten / noch dieſelben ſchlechter Dinge verwerfe fen / als welche ihre Gründe hat; ſondern ſa⸗ gen / daß der wahrhafftige Bericht deß Aco- ftz,die Perlen⸗Fiſcherey betreffend / der ge⸗ meinen — von deroſelben Zeugung # ganz und gar nicht zu wieder feye, Dann das Fan wohl gefchebeny daß die Derlenmufter/ Mann fie den Thau empfangen hat/undfühler ° fich langer oben auff dem Waffer fehen zu Tafr fen nicht geneigt iſt; fondern mit dom Schaß daß fie mit diefer Föftlichen Frucht beladen/ | den fie befigef fich veranüiget/und aledann fee andie Felſen anhaͤnget/ von denen ſie hernach a Von etlichen andern Gattungen der Schnecken Wildauſf / gelen unp Einbevorfellen 5 0b a m * a eh b % der insillen-Ssufeln. 331 | ‚oder auff dem ebenen Land in ihren Gärten N / 332 Won den Thieren durch / faſſen es in einen Faden und machen mbande und Hutſchnure darauß: Aber der meifte Theilder Indier in dem Mitternächtir gen America halten Haffelbe in einem viel böpernwerth, Dann fie gebrauchen eg zu ih I rer Handelung und geringem Gewerb / gleich - wie wirben uns mit dem gemüngfen®oldund Silber thun; und twerden die jenige welche seine groſſez Anzahl derfelben haben / vor die reichtien gehalten. Die Schnecken die zu die⸗ ſem Gebrauch dienen / find von mittelmäffee ger Sröffe/ und von fonderlicher Feſte und Glantz. Und damit fie an gewiſſen Orthen angbar ſeyn moͤgen / ſo muͤſſen ſte von denen ler beſtellten Bedienten gezeichnet werden⸗ welche ſonderliche FleineMerckzeichen darauff ftechen /und ihnen den Werth und Lauff da feldften geben, a a XL Von ben Schnecken / welche mie uſic⸗Noten bezeichnet. ERgÜt, eine fonderbapre Sep Gehnedten/ welche wohl betrachtensiwerfh / und in c# lichen der Antillen Fönnen gefunden werde? tie der Herr du Montel davor halt/iietol er diejelbe nur in der Snfel Quaracoa geſehen. Sie hat ein wenig eine andere Geſtalt als die Porcelan⸗Schnecke/ und iſt etwas mehr zu⸗ ſammen gebogen. Die Franzofen nennen fie | Muſical / weil fie, auff ihrem Rucken etliche fhtvarke — J 9 — der Antillen⸗Inſeln. —33 41 chwartze Striche mit Muſte⸗Noten abgebir > et en baben bu einenClavem || der ufi-Schlüffelbaben/durc) welchenfie N olfen angeftimet twerden / alfo daß man wohl - fagen fonte /es mangele beyd efernafürlichen. rabularur Nichts als daß man nurekliche Woꝛ⸗ I ter Daruinfe [ehe un DE finge, Es geden ⸗ efet ermeldter Edelmann. / dab eretlichediefer Schneden gefehen/ Welch: fimffZinien/einen. Clavem td etliche Noten, gehabt / die eine vollkommene Stimmung gemacht ; DIEBE Hätte einer den Tert gefehet / welchendie Tin furvergefien/und denfelben auf drey Stim- men fingen laffen / fo nicht uneben geklungen, Es föntendienachgrüblende Köpfe pero "per allerhand Grillen machen : unter audern Hinfften fie ſagen/ daß gleich wie / na. dh Pythagore Meinung / die ‚Himmel ihren, Klang haben / deffen liebliche zufammenflinte. |) i ung aber / wegen des Gerduſches das auff der J Erden gemacht wird ⸗ nicht geböret Fan were. al den; gleich wie, die Luftt erichallet von dem | anmuthigen Geſang einer ungehlbaren Menge: Bogel/dieipre Stimmlein darinnen erheben und gleich wie die Menfchen nach ihrer Sb | ‚dieMRufie / weiche das Hertz durch die Ohren beweget und entzůcket / erfunden: alſo habe auch dag Meer/fo nicht allezeitwutet Dur | _Canten in feinem Reich / welche auf ihre Br - Herbahre Woſe das Lobdes Höchften erfline . N Sam. Di cn wirksam Kay, | daR dieſe naturliche tabulatun en eben die jen/ — — RE — ge ll * 8 — Be N 1 ra} — M 38 DBondenTpieren | 7 geiveren/welche die Syrenen in ihren Haͤnden lieder thut / dreben ſie ſich umb den Augapffel hielten / wann fle auff dag allerlieblichſte mit» einander zu fingen pflegen; uñ daß fie dieſelbe⸗ jo bald ſie jmand meraten der ihre Kurtzweil zuverſtoren Berbep kame/ in das Waſſe fallen lieſſen / dafle ſeither allzeit noch verborgen liegen. Aber wir laſſen dieſe und dergleiche Ge⸗ dancken denen/ fo fich damit beluſtigen⸗ und rs in unferer Hiftorifchen Beſchreibung = or Eine vun Same Von den Augen⸗Steinen Ob man ſchon dieſe Steine eben fo wohleine zimliche Weite von dem Meer als an deſ⸗ fen Ufer finder ; dannoch weilfie der gemeinen Meinung nach unter die Waſſer⸗ Gewaͤchſe gezehlet werden / als wollen wir derſelben auch an dieſem Orth gedencken. Man ſiehet etliche die ſo gꝛoß find ale einRechen⸗Pfenning/ doch werden die kleinſte vor die beſten gehalten, Wann man ſie bey hellem Sonnen chein be⸗ sa folfeman meinen / daß es eine Arth erlen ſeye/ welche entzwey geſchnitten wor, den / ſo klar/ durchſichtig und fauber find fie, Etliche haben Fleine rothe oder violfarbe Az derlein / die ihnen einen fchönen Glantz geben/ nach dem man fie auff unterſchiedene Weiſe anfichef und befrachter, Auffder platten Get ten haben fie alte die Geſtalt einer Schnecken ngegraben. Wann man fie unter die Augen⸗ her⸗ J — Yin “ 1 F * — Fo | [ h Al: u * 3 4J — J * _ ri . \ v’ — dbder Antillen⸗Inſeln. 333 rumb / und ſagt man / daß ſie die Rrafftdm 7 ndenjelben zu arcken / klar zu machen / uw e Splitter, fo in die Augen gefallen / ge ind herauß zu treiben. aberfieauhmit nem jolchen NRahmen belegt worden / der ihre igenſchafft zuverſtehen gidt. A Vonden Meer⸗Aepffelin. ar trifft in der Inſel S. Martini Mer | Hepffel an mitfpigigen&tacheln/dieauß iner braunen Haut hervor fommen : Wann de. er der Fiſch der ſie fortwaltzet tod iſt / ſo fallen iefe Stacheln und diefe Waffen alle ab undd ind ihnen hinfuro nichts mehr nuͤtz fie werf ⸗ u en auch die Achenfarbe Haut / mitwelcher 9 e umwickelt/von ſich ab/undzeigenibseweife e Schalen/die fo viele Abtheilungen und klei⸗ eKrummenbaben/daßder geſchickteſte Ser jenffücker genug wurde zu fhun befommen/ 7 ann er diefelbe miffeinerMedilnachmachen olte, Exfcheinetdaßdiefediepffeldefterleine | Meerggel oder Meer⸗Kaſtanien Fonfen gee | ſennet werden: dann wann der Fiſch noch eh [eben iſt / ſo haben fie beides Die eſtalt und die Farbe eines kleinen Igels / welcher fich zuſamn ⸗ A men kugelt/und alle feineStacheln in die böbe- ’ N ichtet/ damit er von feinem Feind nicht kͤnne angefaffefwerden, Oder ſie ſind den dicken ud rauhen Schalen gleich/ die — — BB: eh = a : 336 Von den Thieren ſetzet/ und die Kaſtanien umbgeben / wann | noch anden Baͤumen bangen. u“ ’ KIV re WMWon den Meer⸗Sternen. Mann man Raritaͤten/ die fich in der Meer befinden / genau befrachter / f moͤgte man wohl fagen/ daß der Him̃e nichts ſchoͤnes befißen wol⸗ / davon er nich eine Öleichheifdem Meer welches gleichtan fein Spiegel iſt/ mittheilen folte, Derbalber fichef man auch Sterne in demſelben/ di: fuͤnff Spitzen oder Strahlen haben / welch gelblich febeinen, Dieſes ganke fehöne Ge waͤchs iſt nicht länger algein Schuh von ei, ” ner Spiäeauderandern; cs iſt inen Zolldie/ feine Haut iſt zimlich hart / und mit Fleine Bücleinerhaben/ die ihm eine ſchoͤne Zierd geben, Wann aleich dieſe Meer⸗Sterne den Himliſchen in der Grofe und Glantz weichen/ ſo übertreffen fie ſolche doch darinnen * daß ſie beſeelet find / und ihre Bewegung nicht ger zwungen iſt / noch an einen Orth feſt verbun⸗ den ſind. Dann der Fiſch deme dieſes ſchoͤne geſtirnte Hauß in der Theilung zugefallen/ Patzieret mit demfelben in dem Meer/wann es ſüll iſt/ wohin er will ſo bald er aber ein Une ewitter mercket/ ſo befürchtet er/daß eꝛ an das Land / welches nicht werth ift daß eg die Ger Kirne beſitze / mögte geſtoſſen werden⸗ und wirfft deßwegen zween kleine Anker vonder BERYLTER “Er * mLeib auß / mit welchen er ſich ſo feſt an e aden Weuͤcn ihn davon nicht ioß Fonnen 19 / Dieerdurcheineines Züchlein / da Burn, deß Mundes dienet /und gerad A ittenan feinem Leib ftebet /inu fich ninmeh, ie KaritätzLiebenbe ziehen Diefe Sternenuß | rem feuchten Himmel herauß / frudnen Me — * RE 1 — 7 BIN A BEN n AR KR Br — 3 pr Pa wa, 4 \ der Antillen Inſeln. N. 4 er * * \ X * — der Sonnen und zieren Ihre KunfRame jerndamih, n 3 ... N. VWon den Meer⸗Baͤumen. F: können die feichte Dertber der Schenwel „che mit Waſſer bedecket / Dielinfruchtbarz - fertnicht leiden /und ob fiefebon ohneumn- ⸗ ⸗ RER or zu bringen / welche alfobald mit einem 9 | u ; — Te — — or eine Arth der Corallen. Es werdendife Baume yon fo mancherley artlichen Seftalten auß den Selten geriffen / dab die Augennicht. ermuͤdet Fonnen wer a: WVon den Meer⸗Bůſchen. E⸗ gibt auch Buͤſche/ — zu reden d ha 4 "a 5 a u" — — 338 Von den Tpieren — ſa groſſen flieſſenden Garten/ der deß Begie ſens niemahls von noͤthen hat/ umfaſfen. S find ſehr ſchoͤn und zart / und von unterſchiet licher Farbe nach dem die Felſen/ daran f wurtzeln / beſchaffen/ dieſes were nur gu wi fchen / daß fieeine mehrere Feſte beten / de a Ki auß den Inſeln zu und Fünten gebrack tr en. ß Z R Das 20. Capitel. Von der Amber / ihrem Uhrſprung und Kennzeichen / daran man ſie ob ſie gut und unverfaͤlſche ſeye. | ; Hi wohlriechende Amber wird viel haͤuffi ger anden Geiten der Landſchafft Flori de.als an einigem andern Orth inAmeri eagefunden. Derobalben die Spanier Fe ſtungen dahin geleget / fich deß Lande zuverfi chern / und mit den Indiern Die dafelbit woh nen die Handlung dieſe Foftliche Wahr be treffend zu unferhalten/welche ſehr fleiffig vor denſelben auffgelefen. wird / feitber fie ihren hoben Preiß gemercket haben. Man hat ſolch zumerlen auch nach den ungeffümmen Aber fern auff den Reeden der. Inſel Tabage, Bar: budos, und etlicher andern unfern "Antillen ge funden / fie wir deffen zu unferfchiedenen mahlen berichtet worden. Und defwegen by - sen . u. ige age Ska a u * — —— * er — RN * EURE x . h — Rah ED VER \ t 2 ML % * x x h ROTOR EN RER Ne in Ri r —— — he DEN 1 J En 4 * Sn R g' i 4 ——— BEN NR M bder Antillen nf 339 I Wi 3 " — v A) WR — SP „m. MU AR —— 4 ten wir davor / daß wir die Grentzen der Be⸗ ſchreibung Matuͤrlicher Sachen / von denen wir handlen / nicht uͤberſchreiten werden / van wir dieſes gantze Capitel mit dem lieblichen Geruch dieſes trefflichen Hartzes berauchern / welchegohne allen Zweiffel das rareſte und koſtbarſte unter allen Sachen iſt / die das Mer jemahlen anß ſeinem weiten und unefchönfflior chen Schoß herauß geſtoſſen / dieſe neue Welt damit zubereichern. [4 * Die Einwohner in den Inſeln Maldivanem nen die Amber Panahambar, das iſt / Ouͤldene Amber/wegeniprespohen Werth. Diefoin | den Königreichen Fezzauf Maroco wohnen/ | geben ihr eben denfelben Nahmen / mit weh ‚chemfleden Wallfiich nennen, Daher dan glaublich fcheinet/daf fie davorgebalten / «8 Fomme diefelbe von dem Wallfiſch. Es ift E | | gantz gewiß / daß weder Hippoerates s noch ‚Diofcorides , noch Galenus jemahlen etwas Mm ‚von der Amber gehöre und gewuſt haben /⸗/ gleich wieihnen auch der Bezoar-Stein/dag Branzofen.Holß/Salafras,Sarlaparill, Gummi J Fotta Rhabarber, Mechoacan/ und viele ande⸗ halben die Amber erſt nach der Zeit Fundbabr | worden / und wird von derjelben Ubriprung _ r gezweiffelt. Enhe haben fich eingebildet / daß dieſe den alten unbekandte Amber als ein Excremen- \ zum oderunrath vonden Wallſiſchen herkom⸗ j illen — — — < Tu a —* me. Andere glauben daß fie * den — Be ij N; J re Sachen unbekandt geweſen find. Iſt dero⸗ J 340Won den Thieren dillen genommen werde/ weil derſelben Fleiſch einen lieblichen Geruch von ſich gibt. Wie⸗ derumb find etliche in der Meinung / daß es Stuͤcke der Inſeln und Felſen ſeyen die in dem Meer verborgenliegen/und von den ungeſtum⸗ men Flothen an das Land geſtoſſen werden 5 dan man findet zuweilen Stuͤcke diefer Amber/ „welche biß auf 1oo, Pfund wiegen / und bey 60. Handbreitlang find ; ja es iſt in dem Jahr 1555. Wie Linſchot berichtet/ gegen dem Vor⸗ gebürg Comorin zu ein Stuͤck gefunden wor⸗ den / das z0 Centner gewogen. Es find noch etliche andere /diedavor halten / daß es eine Arth deß Meer-Schaumes feye /der fich mit der Zeit durch die Bewegung deß Meere Waſ⸗ fort zuſammen thue und dick werde ; und her⸗ nach durch die Hitze der Sonnen verharte. Aber am alleralaublichjten ift / daß «5 eine Arth deß Harkes ſeye / welches unten auff dem Grund deß Meers gezeuget // und hernach von demſelben/ wann es durch ein ſonderbahres und grauſames Gewitter beweget wird/ auß⸗ geſtoſſen und au das Ufer geworffen wer⸗ de: Donnesiftgewiß / daß man ſolches ge⸗ meinlich nach einem Ungeſtummen Wetter an dem Ufer findet, Philoſtratus in dem Leben Des Apollonii ſagt/ daß die Panther Thiere/ die ſich umb den Berg Caucafum auffhalten/ den auten Geruch diefes Ortbsfehrlichen, Es iſt gewiß / daß unter andern Thieren die Bd geluberauf begierig nach diefer Amber find / and Den Geruch derfelben ſehr wert — 2 > 0 der Antillen-Önfeln. 341 . —— be i ia aufflefen / ſonſten wird fie von denfelben al⸗ Derofvegen muß man ſolche / wann das un ⸗ a, alſobald ſuchẽ und fleife ) enuffgegeffen. Und diefe Bogelwerden nicht urch den guten fondern uͤbeln Geruch der Am⸗ | | erberbep gezogen ‚dann diefes Foftliche und — riecht uͤberauß uͤbel / wann Snoch frufch und weich iſt /und allererſt auß emMeer fommen ; und lauffen die Thiere entfelbennach /- eben wie den toden Aaſen: peilfein Geruch fait dem Geruch eines verr | ordenen Spects gieichet / undift glaublich ‚af man es diefer Urfachen halben ſo lange zeitnichterfennet/noch gehrauchet hat. Es wtheilten die Alten ſeine Tugend nach ſeinem fen Geruch welcher dem Hergen vielmehr 4 uticher ift/alsdaßer daſſelbe ſtarcken ſolt· ind haben es daher als undienlich/ oder auch chaͤblich verworffen. Zu deme ſo windeßs nich nicht ſo offt / noch in ſo groſſer Menge — gen der Seiten deß Griechen⸗Landes /oder n Europa gefunden: und waren die hf irehen in Jadien vor dieſem auch gar felgam. Die Füchfelicben dieſes Hark such fehr/ jehwegen beitichen fie fleiffig die Seiten der Zander? da es haͤuffig geſamlet wird / und we yald fies finden/freffenfices auf: Aannfob . 8 ile bey ihnen im Leibgenliv | sen / gebenfle es hernach gent ohmverdauet viederumb von fich ; nur allein/ Daß es etwas 1913 J——— ſchafft und guten Geruch hdderbalbendiefe Arth/ welche a | mo hes aber eine AB perliehret, IH eh z EM wı . 342° _ Donden Thieren man Fuchs ⸗ Amber nennet/ geringer geachtet als die andere / und nicht viel gebrauchet / ohn allein zu den Rauchwercken. Es wird ſich nicht uneben hieher ſchicken / wann wir im Vorbeygehen die Kennzeichen melden / damit man die gute Amber vonder - serfälfchten unterfcheidet / weilalte diejenige ſo davon gefchrieben Anahmentlich Garcias » Monardus,Scaliger,Ferdinandus Lopez, Clu- fius, und andere fehr furg hievon reden / und von den eigenen und weſentlichen Kennzeichen nichts ſchreiben. NEN, Vor das erfte iſt noͤthig zu wiſſen / dag die Amber insgemein in zweyerley Geſchlecht ge⸗ theilet werde / nehmlich in die fo auß der Oſt⸗ und die fo auß der Weſt⸗See kommet. Die fo an der Oſt⸗See /und fonderlich an der Sei⸗ ten der Barbarey / da man fie hauffig und von groffen Stüden findet / auffgelefen wird / iſt emeinlich ſchwartz / und trucknet niemahlen o wohl / daß man ſie zu Pulver ſtoſſen Eonte / gleich wie die Abendlaͤndiſche / man verſuche es auch wieman wolle. Sie zergehet auch leichter über dem Feuer / hat Feinen fo lichlie chen ©eruch/ uñ wird vielgeringer geſchaͤtzet. Man bringet wenig von diefer Amberzu ung/ weil ſie nicht groß geachtet wird/und weder zu der Artzney / noch Rauchwercken fonderlich Die Abendlandiſche Amber / deren die beſte an unfern Seiten geſamlet wird/ hat gemein⸗ lich eine graulichte Aſchenfarbe; gleich als ob man — — — — u 1 . —— — — — — — Eh: il MW ! —9 1 IJJ 9— u, J—— 4 ni il ‘m r “Al N, e: a Di: ) ri N I) Bi) 1 Hl Hi 4 4 A jı - 4 € N "CR i ! \ Be ER Bi | ‚48 1 Rn 4 2% =, 344 DBonden Thin 1 will / ſo kan man eine Nadel nehmen / dieſelbe warm machen / und in das Stuͤck Amber hin⸗ das Stuůck zerbreche / nach dem man die Aa ber mit dieſem Beding / wannfie gut iſt ger) ein ſtechen. Durch dieſes Mittel erfaͤhret man / wann die Radel leicht hinein gehet / daß kein Steinlein inwendig verborgen feye. Und war man den Geruch der flieffenden Materi fpüret/2 die wegen der warmen Nadel/ fo die Amber zerſchmeltzet / herauß gebet/ wird man befinden‘ Daß derſelbe dem wohbiechenden Aſand ⸗· Oum⸗ mi nahe komme / und endlichen in einen zimli⸗ chen angenehmen Geruch außgehe. Das allerficherſte Mittel aber iſt / daß man | * kauffet. Und kan man ſehen / ob feine Stein.‘ lein darinnen find. Esmuß die Amber / wie win‘ allbereit gedacht / eine Aſchen ⸗ Farbe haben? and von kleinen Kornern / gleich wie die Erde nuͤſſe ſeyn. Wann ſie noch frifch iſt /iftfle viel brauner als wann fie ſehr trucken it. Es iſt aber nichts daran gelegen / wo fie nur nicht allzu⸗ viel von dieſer Farbe abweichet / und entweder gar zu ſchwartz / oder gar zu weiß iſt; vor allen Dingen muß fie eine vermiſchte Farbe haben. Man kan anch einwenigvon dem inwendigen deß Stuͤckes nehmen /oder von dem Orth da man argwohnet daß fie falich fene/ und auff ein warmes Meſſer legen ; wann daffelbe nun daraufflieget / fo muß «8 alfobald ſchmeltzen wie Wache / und wann das Meffer fehr heiß iſt / muß es gank verrauchen/ und nichts auff dem Meſſer uͤbrig bleiben. BER zu a ya PN m og ern LAT SR —— EN! —— Ku Ga —F ua Aria — EM RER IE NENNEN SON \ı sc — a Eh; x 3* u BR ER a RR ‚ } * N Ir U ER N Wirsiilaen ( I RR — ——— as 2 . ) IWW Ne n BR. | En r Rus —— } —9 Man kan auch Achtung geben wann man iſo zerſchmeitzet / ob es dem beſagten Su —4 ch bepfonmmet / welcher aber nicht leicht — 1 fennenift/wo man es wicht mehr verfucht | tt / dann eg giebeteinen fonderbahren Oee , | chvon fich. Und dadurch Fanman noch fer ) rerkennen / ob nicht etwa ein Pulver unte e Amber vermiſchet ſeye. Bon fie zergehet / a. nmanauch / wo man will einen Beriuch un / ein weiug davon nehmen / in di Hand gen/ und mitdem Finger außeinander dru en ; und alſo ſehen ob nicht etwas darunter miſchet ſeye. Ste muß ſo feſt an der Hand hangen / daß man ſie nicht leicht davon. ab ingen koͤnne. Wann ſie zerſchmeltzet bekom⸗ et fie durchauß einerley Farbe / da fieguvor ermifchtigefchienen / und gleicht alsdaun m Geigenhartz. Sie muß weder in Waßer och Oehle ſich ſchmeltzen laſſen. Doch kaͤn ‚0 fie fo wohlin einem als dem andem imelgen / vermittelft eines fonderlichen Zur we ses; welchen aberdie jenige / denen, er be⸗ | uſt iſt / geheim halten, Sie muß auch nicht uPulver koͤnnen zerſtoſſen werden; (es ſeye IE ann daß man ſie ſchabe / wann fie wohl 1 Pen ift/ und mit einem zarten Pulver vermie heund auf diefe Weiſe pulvere; ) audem iO 7 feibet fie. auch theilsin dem mörielbebangen 7 Ind muß immerdar abgeſchabt werden. Die: = j hwartse aber laffet fi) niemabien wohl püle > 1 — auff dieſe / noch einige andere — NR. { 28 ER a | Bi > E Ras < e: U, a > A 7 er KENNER * J } 7 ® — % 4 ⸗ —84 8 R ’ \ J Br f 8 — 346 VWon den Thieren Der Unterſcheid der ſchwartzen von der grauen Amber befteheterftlich in der Farb /in dem jene faſt Pech⸗ ſchwartz / und mit helle grauen Körnleinnicht vern iſchet iſt / ondern uͤberall glatt und eben ; ſo iſt fie auch viel wei⸗ cher und gewichtiger/ und riechet mehr nach pen JudenBech. Tri Saul Es findet fich noch die dritte Arth der Am⸗ Bun ber / welche eine weiffe Farbe haft / und wie j f * Ferdinandus Lopez berichtet / vor die rare gehalten wird / aber doch / feiner Meinung nach/diebeftenicht iſt; ja vielmehr die geringe fe unter allen : und gleich wie man dieſelbe nit achtet /alewird auch gar wenig Davon wege {nik geführet. Wann man aber die rechte Wahr⸗ —4 beit lagen ſoll / ſo if es entweder Die ſchwartze | | oder graue Amber/ welche von den Voͤgeln / die ſ einen ſehr hitzigen Magen haben / auffgegeſ⸗ ſen und verdauet wird; und daher die weiſſe Farbe bekommet / gleich wie aller Unrath den die Voͤgel von ſich geben weiß iſt. Die Amber fo von den Fifchen geſſen worden / welches offt geſchiehet / iſt nicht vielwederin der Far⸗ de? noch was ihr Weſen betrifft / verendert. Und dieſes kommet daher / weil die Fiſche ei⸗ nen kaltern Magen haben als die Bögel/ und vielleicht / (indem ſie dieſe Amber hitziger als ihre gewoͤhnliche Speiſe befinden / und puh⸗ ren daß fie ihnen nicht wohl bekommet/ſol⸗ J— che geſchwind wiederumb von ſich a ie El jentge aber welche man Fuchſs⸗Amber nen⸗ UlEan ac/itfeit gankverdorken / und taug et | | vie — plitt/serfchmelgt leichtlich/und reucht ch sch Uinfehlit/ daher dann etliche 9% fm 1 ß es nichts anders ale Mesrstänfehlit ſehe. kr Vögeln der Antilien / twelche bepdes uf | ee ne ei BUN u nat an Wir wollenden Anfang machen von de t 348 Von den Thieren — Nun iſt noch übrig daß wir etliche “andere Lufft/Waſſer⸗Thiere / die in diejen Inſeln gs meinfind/befchreibe. J— Von dem Crocodill. Crocodill / welchen die wilden Cayewan nennen. Es iſt ein wunderbahres und ſehr ge faͤhrliches Thier welches zuweilen nberauß dick und lang wird. Weil aber die abgezogent Haͤute derſelben ſehr offt bey uns geſehen wer⸗ den / als iſt es nmnothig / daß wir uns indeſ⸗ fen Beſchreibung lange auffhalten. Er palt ſich in dem Meer und Slüffen der unbewohneten Infeln auft/ ja auch auf dem Land unter den Rohren an den fumpffichten Orten. Er ift über alle meffen abſcheulich. Man heltdavor / daß er fehr — / und fein Leib immerdarbiß an feinen Tod wachfe und zunehme. (Daher man fich nicht verwune dern darff/wann efliche gefeben worden/ Wels che achtzeben Schuh lang und fo dick als ein. anderthalb Ahmiges Fa geweſen.) Er hat- vier Fuͤſſe / welche mit krummen Nägeln bes waffnet. Geine fchuppichte Haut iſt ſo hart auff dem Ruͤcken / daß / wann man ſchon mit Draat⸗Kugeln darauff ſchieſſet / ſolche doch nur cin wenig auffgeritzet wird ; wo man ihn aber unter dem Bauch /oder an den Auges verwundet / ſo bleiber er allobald legen. Eu er Ä er | j / SS REM RR —— AR IN Ss PR a; * TE nn — — —— er —— der Antillen⸗ Inſeln. 349 unterſter Kinbacken iſt unbeweglich. Er hat in überauß weites Maul / welches mit ſo vie en ſpitzigen und ſcharffen Zahnen bewaffnet / daß er mit den ſelben einen Nenſchen auff eine mahl entzwey hauen kan. Auff dem Land laufft er zimlich geſchwind; och machet die Schwere ſeines Leibs / daß er nit feinen Fuͤſſen eine ſolche tieffe Spur in den Sandeindruder/ als ein Kurichen-Pferdim» ner thun mag. Und weil er kein Gelenck in dem ßückgrad bat / gleich wie die Hiyzna oder Vielfraß / als gehet er gantz ftrad/und fan ſei⸗ ten groſſen Leib nicht biegen / fondern muß enfelben auffeinmahlumfehren. Daß man jo/ wann man won ihme verfolget mird/ ur Gchlangenweiß oder hin und her. lauffen arft/wo manibmentfommenwil, Die fofich in den fafen Waſſern aufbalten/ iechen fo ſtarck nach Diefam wann fieben Le⸗ enfind / daß fie die ganke Gegend über die underf Sthrittrund umbherdamit erfüllen; 3 das Waſſer ſelbſten/ darınn fiefind/ wird on ihnen wohlriechend gemacht. Diefer gute deruch deß Grocodills zeiget uns im vorbep echen den Irrthumb deß Plinü, welcher davor ehalten / daß das Panterthier allein unter ale n Thieren einen guten Geruch von ſich ge- wie er in dem 7. Capitel deß 21. Buche res et; da er doch in dem 8. Kapitel deß 28. B. hreibet/ daß das Eingeweid def Crocodius nen trefflichen Geruch habe /und daß dieſes on den wohlriechenden Blumen die er zu ſei⸗ 3 P vij naex in le. Er 1 ————————— 4 —9* Dafcsertrundten fene/da es dann her || nach folches aufffriſſet. Es en nicht IM allein die Thier /jondern auch die Menſchen durch diefe Liſt; welches Vincentius Blanc | von dem Diener eines Akyandrinifehen Binz. germeiſters erzehlet/ welcher eing von. dieſen grauſamen Thieren / das er vor ein ſtuck Holtz atifahe/fangen wolte /abervon dem ſelben Me ter das Waſſer gezogen / und nimmermehr - Wider iffgefehen worden. Gleichwol fo pfle⸗ en fie mitten in den Robrendaftefich verdor⸗ genhalten/ die Stimme der Wehflagenden und Achzenden Menſchen nicht nachzu⸗ machen / gleich wie die ienige dey dem Fluß Nilo/ damit ſie die vorbey gehende / welche auß Mitkeidenfich von ihrem Wege abwen⸗ den / und dieſen vermeinten Betruͤbten zu Huͤlff kommen wollen / in ihre, Fallſtricke bringen moͤgen. Es gibt auch in America Feine Indianiſche Mäufe / Jchnevmon ge⸗ nandt / welche der Erocodillen Todtfeinde find /und denfelben / wann fie mit offenem Maule ſchlaffen / gankunverzagt in den Leib hinein Friechen / und Ihnen das Eingeiweidt umd den Bauch durchfreffen. Mann fieher dier a fer greulichen ı Crocodillen fehrvielinden jente Sinfeln/welche daher die Caycman⸗J Inſeln En en / und nicht beſucht werden / als umb die Zeit /da man die Schildfrorten zu fangen dahin faͤhret; dann warn man das beffe —2 ei don denfelbigen weggenommen / wirffiman # u weg /b — die ee —— Tr a a # n — 352 Von den Thieren Ten hauffen weiß bey der Nacht / und freſſen das Eingeweidt und Gerippe / welches auffdem Sand liegen blieben. Alſo daß die jenige/wele 2 che die Schildkrotten fangen / gezwungen werden groffe Hebel bey fich zu nehmen / und” fich damit wieder diefe Cay&mans außzuruͤſtẽ die dann offtmahls von denfelben getoͤdtet wer⸗ den / nachdem fie ihnen den Nudgrad mie den Hebelnentzivepgeichlagen. Diefe Thiere haben ein weiſſes Fett / deſſen fich die Medici vor dieſem gebrauchten die Fluſſe zu zerfbete len/welche von einer Falten Zeuchtigfeit herr fommen / weiles warm Ifl/ und eine durch⸗ dringende Krafft hat. Und eben auß dieſer Ur⸗ ſachen / pflegte man die Krancken / welche von einem Fieber angeftoffen worden / damit zu⸗ reiben / auff daß man Ihnen den Schweiß herauß triebe, Es erzeblef Plinius viele andere Eigenſchafften / welche der Crocodill wider unterfchiedliche Kranckheiten dienlich an ſich at, Etliche ſuchen fehrfleiffig die fenderliche leine Steine / die er ale Beinlein in jeinem Kopffhat / und wann fie ſolche zu Pulver ger Hoffen — fie derſelben zu Außtreib⸗ ung deß Grieſes. Man fügt auch / daß die ſpi⸗ tzige Zahne dieſes Diers /welche auff der Sei⸗ ten eines jedwedern Kienbacken ſtehen / den aͤhnſchmertzen ſtillen /und fie vor der Faͤu⸗ ung bewahren; wo man diefelbe alle “Tage fieiſſig mit dieſen Augen⸗Zaͤhnen reibef. Alſo haben auch die Drachen und Kroͤtten⸗Koͤpffe Steine von wunderbahrer Krafft in ſich / — ® Pr — *— ip} el SE SZENEN k \ ' vr — 8 NET LEN) TEN jr —D— kin nn a Br een Sa he le BE RN 2 der Anrillen-Infeln. 393°.) b ER j RT \ Re —98 N" To yeiiederfehr viele Beſchwerden gebrauchet IM erden, Und alfo geben auch die graufameRe- || uiems, diewirobenbefchrieben baben/ ein ranep widerden Stein indSrichsindemder \ ber Weiſter der Natur csalfohabenwollen/ ⸗/ aß wir von den jenigen Sachen jelbffen / ſo nsanmicder/einigen Nutzen haͤtten. Die Sineſer fangen dieſe Crocodille und ahmen fle wie die eſchichtſchreiber beriche nm; und wann ſie ſolche eine Zeitlang bey fih nebretund gemeftet haben / ſo pflegen fie her⸗ N ach folche zu ſchlachten und zu effen. Mberdte mopeer bie Davon verfucht haben / ſagen ⸗ w on weiß und deli · ahnen Schilöfrerten. . 0) J in Fluß oder Waſſer. J 9 Ki "2 ’ \ — KH 354 Von den Thieren | lich von des wilden in zahme Schildkrotten; in Caoüannes und in Carer eingetheilet, Dier ſe ſind faſt alleeinerley Beftallt ; es iſt aber nur das Zleifch dererften Gattung gutzu eſſen / es feye dann / daß man die andern im Fall der Moth zur Speiſe gebrauchen müffe: gleich wie auch nur der Schild von der letztern Gattung werth gehalfen wird. Die Zahme Schildfrotten/ und Caoüan- nes find zuweilen von folcher folcher Groͤſſe/ daß der einige obere Schild ohngefehr fuͤnfft⸗ halb Schuhlang/ und vier breit iſt. Hierüber darffmienfich nıt verwundern / dann es wer⸗ . den imder Synfel Mauricii folche gefunden / die vier Menſchen fort tragen koͤnnen: Alianu: n agt/daßdie Einwohner der Inſel Taproban: hre Haufer mit denfelben bederfen ; und Dio dorus Siculus berichtet / d etliche Voͤlcke in dem Morgenländiichen Indien fich Diefe Schilde an ſtatt der Fleinen Schiffe gebrau chen / mit welchen fie über eine Meere Eng die ſie von dem feften Rand ſcheidet / fahren. Dieſe Lufft⸗Waſſer⸗Thiere kommen nich oft an das Land⸗/ als zur Zeit wann ſte ihr Eyer legen wollen: darzufte dann einen mei chen und zarten Sand außſuchen / der an der Ufer deß Meers/ und an einem einfamen Ort ſehe / da fie leichtlich hinkommen koͤnnen. Die Einwohner der Inſeln / welche zu g wiſſer Jahres, Zeit in die Cayẽeman Inſel > febiffen / damit fie ſich mit dem Fleiſch d Schildkrotten /diein unzehliger — ek der intillen-Infcht. a, - IM bftangefroffenwerden/verfehenmdgen/far > I’ n / daß ſie von mehr als pundertMeilenber mmen /ihre Eyerdabin zu legen / weil fie - das Uſer / das daſelbſt niedrig iſt leicht iechen Fönnen / und uͤberall einen weichen sand finden, Die Zeit wann ſie ihre Eyer lee mwollen füngetzu End dep Aprills an und eret biß auff den Herbſt Monat / und alsdatt in man fie haͤuffig fangen / welches auff fol⸗ nde Weiſe geſchiehet. Meinen Bey angehender Nacht ſtellet mankeuffe das Land / welche gantz ill und ohne Su ⸗ uſch auff die Schildfrottenlauren / die auß em Meer friechen und ihre Eyerinden Sand en wollen. Wann diejelbenun mercken / daß evon dem Meerefiwasentfernetfind/undmit - | 7 ren Fuͤſſen ein Loch von andertbabSchub/ |) weilen auch tieffer in die Erde machen / innen fie die Eyer legen wollen; ſo ergreifen iI dieſelbe darüber/und kehren fleaufden fi» | en; wann fie dann alſo liegen / konnen ſie ſch al licht Wieder umwenden / ſondern bleiben liegen aan iß an den Morgen / dafiemit Fleinen Bey. || 7 chifflein abgehohlet und in das groſſe Cchif ebracht werben. Indeme ſie alſo auffdemfus fen liegen /ſtehet man ſte weinen / und hoͤret die ſie Seußer von ſich ſtoſſen. Es iſt befandt/ aß der Hirſch weinet/ wann er in die Enge getrieben wird /und fich nicht mehr retten kan; ind es iſt faſt unglaͤublich / was man von dem Weinen und Seuffzen der N 3 2 \ ER: i HB 0 Den den Tieren che die Thränen vergieffen / wann fie fich ge fangen ſehen. Die Ehifflenfde welche in die Cayemaı Inſeln fahren /die Schildkrotten dafelbft 1 fangen/ koͤnnen leichtlich jeden Abend Inner halb drey Stunden bey zo. oder 50. umwen den / deren diegeriagfferso.und die gemein ſte200. Pfund wiegen /und findt man etliche, die zween groſſe Enmer voll Ener m den Bauch haben. Diefe Eyer ſind rund / fogro| als ein Ball damit man ſpielet: fiebaben th: weiſſes und einen Dotter wie die-Himer-Eyer, aber die Schalift nicht fo fett/fondern weich. lich ale wie eın naffeg Pergament. Man bade fiein der Pfannenund machet Eyer- Kuchet darauf / welche keinen unebenen Geſchmat haben; aber truckner find als die fo von Hu ner» Epern gemacht werden. Eine einig: Schildkrotte hat fo viel Fleiſch / daß ſechzie Menſchen einen Tag daran zu eſſen haben Mann man fie qufftrãgen will/ fchneidet mar ihnen die Schalevondem Bauch weg/ welch die Wilden den untern@child oder druftftug nennen/und an bemobern Schild durch ſon derliche Knorſpel / die leicht zu zerſchneidet find/Hänger, Die Schiffleute haben den gan ken Tag darmit zu thun / daß fie die Schild froffen / welche fie bey Macht gefangen / ir Stüde ſchneiden undeinfalgen,. Der meiſtt Tpeildiefer Schiffe / die in diefe CayEmanı Inſeln abfahren / kehren wieder in die Autiller nachdem ei EFT ve — 4 em ıfie ihre Ladung haben /dasift/nache © a m ie ſechs Wochen oder zwey Monat lung ſelbſt verblieben / und verkauffen dieſe ein ⸗ ſaltzene St ildkrotten den rn Beute N d Leibeig enen zur Speife. 2 — Schildkrotten aber die dem — ing entwiſchen / kehren wieder an das Ort fie herfommien /nachden fie zu zweyen Dr, u dreyen unferfchiedenen mahlen ihre Eyer Et Wann dieEper/welcheficandem ir " _ deß Meers mit Sand bededfet / nach Ber ⸗ ıf 6. Wochen von der Hitze der Sonnen/ dnichtvon ihnen ſelbſten / wie Plinius und icheder Alten fich vor diejem ci eh eh ßgebruͤtet find z und die junge Schidfro® die Schalen darinnen ſie eingeſchloſſen ge en / gebr ochen / fo Friechen ſie unter dem and hervor/ und ſtehen auß dieſem Grabe ⸗/ rinnen fie das Leben empfangen /auff / laufßf·/ gerades Weges demMeer zu/und ſchwim⸗ durch ſonderliches Eingeben das ſie von Natur empfangen / zu ihren Muͤttern. dus Fleiſch dieſer Schildfroften iſt ſo deli- : als Das beſte Kalbfleiſch wann es nur. [ch ift/und auffden mor enden Tag u ER, worden. Es iſt mit —* untermenget / lches/ wann ‚esigefocht / eine gruͤngelbe rbehat / leicht zuverdauen und ſehr geſund daher es kommt / daß man die Kranden/ inden «a andern Inſeln nicht konnen geheilet Iden / in den Schiffen / fo Proviane aaa — — — * * J l Ye — heit wieder zu den Ihrigen kommen. Das len. 358° - DVondenkthirm dahin uͤberbringet. Welche dan meiſtentheil nachdem fie durch dieſe Speiſen denLeib gen niget und ſich erholet haben / in guter Geſun dieſer ArthSchildkrotten / gibt ein gelbes O damit man die Speiſen baden Fan / wann noch friſch iſt fo es aber alt worden / wird zu dem brennen gebraucht. er 1. | Don den Schildfrotien Caoüa Te vo a childfroffen welche man Caotiann ennet / haben gleiche Geſtalt mit d vorhergehenden / ohne daß ihr Kopff was dicker iſt. Die ſe ſtellen ſich zur Wehr w man fie fangen und umbwenden will ; teil ber ihr Sleifch / ſchwartz / zaſſericht / und v keinem guten Geſchmack iſt/ ſo werden ſie ni⸗ en feye dann in Mangel der ander Ja Del welches man von ihnen bekomn dienet auch zu nichts als indie Lampen zu — — IV. Von den Schildkrotten Caret: op diedriffe Arth der Meer-Schildft fen belangf/ werden diefelbe von | Franzofen Carersgenennet, Cie f von den beyden andern in der Groͤſſe gr | | nddarinnen/daßfleihre Eyer nicht in den sand legen/fondern in den groben Kieß/ wel⸗ jer mit Fleinen Kuffelfteinen vermäfchet. Ihr Heifch bat feinen annebmlichen Sefchmad/ ll ber die Eyer fennd viel delicafer/alg die fo von ein beyden andern Arthen geleget werden. leichwohl wuͤrden ſie eben fo wenig geachtet erden/ als die Caoũ annes, wo man ſie nicht ß koͤſtlichen Schildes wegen fleiſſig ſuchete. ste fer. Schild beftehet guß fuͤnffſehen ſo wohi einen als groſſen Blatten/ von denen 6.gank leich und eben ſind; vier ein wenig gebogen; ud die welche den Halß bedecket / iſt als eine ußgehoͤlte drey⸗Ecke wie ein kleiner Schild eſtaltet. Dieſer Schild wieget gemeiniglich pen oder Hier Pfund ;- jedoch trifft man zu eilen etliche an/die eine folche dicke Schale/ nd fo lange und breite Blaftenhaben/ daßfle ſammen ohngefehr ſechs oder ficben Pfund a A | Ba Und vondiefen Carers »Echilden wer⸗ en heut zu Tag die fchöneKämme/Schalen/ Schachtlein/Käftlein/ und andere treffliche Bercke/ welche hoch geſchaͤtzet werden/ ge acht. Man beſetzet auch mit demſelben den einen und vornehmſten Haußrath/ die Rah⸗ en der Spiegelund Taffeln / und fonderlich erden die Gebet-Büscher die man bey fich im Dad fragen will 7 darinnen - eingebunden, Bann man dieſe koſtliche Schalen haben ill / ſo muß man einwenig Feuer unter den obern der Antillen⸗ Inſeln. 359 hieden / indem ſie umb ein gutes kleiner find/ - — Ri {| 360 ' Ben den Thieren - dern Schild / an welchem bie Blatten Bat gen/ legen; dann ſo bald dtefe die His empfin den/ Fan manfieohne Mühe mit der Spitz eines Meflersauffpeben. Se Es verſichern erliche/ daß diefe Ark ° &childfroffen dergejtalt friich und mund) fenn/daß wann man ihnen den Schild abnim, met/ und fie alſobald wieder in das Men wirfft/ ein anderer an des vorigen Stelle wie derumb wachſe. Diele Carets werden in de Halbinfeljucatan und vielen andern Fleinet Snfeln/die in dem Golfo'de Hondures liegen, bauffiggeieben. Daraus dann zu fehen / da der Franzoß Pirardus übel berichtet worden, manner in dem zweyten Capitel ſeines Buch von den Thieren und Gewachſen deß Drorgen andiſchen Indien / fehreibet/ daß dieſe Art Schildfroftennurin den Maldıven - und Phi lippinen Juſeln gefunden werden. | Man halt davor / daß das Oehl der Careı zu allerhand Glieder⸗Kranckheiten / die vo Kaͤlte ihren Urſprung haben / dienlich ſeye.E wird. auch mit gutem Nutzen gebraucht? Staͤrckung der Spannadern / Linderun d Rieren Schmertzen / und allerleh falten Flu ſen. Von der Weiſe die Schildkrotten und alle andere groſſe Fiſch der Antillen / zufangen. E? werden die Meer. Schildfrotten nicht ı ein auffdem Sand gefangen/auff — * * f ur ’ a‘ “ ER * der Antillen Inſeln. 361 wie wir oben gedacht; ſondern ach ermittels eines Inſtruments / welche man |). arre nennet. Diefegift eine Stange/ Inder | Ange einer halben Picken / an deren; End | Ian einen Nagel / fo an beyden Enden ſpitzig einfehläget /twelcherinder mitten viereck⸗ ht / und ſo dick als ein kleiner Finger iſt. Die⸗ rNagel wird biß in die Helffte in die Stan⸗ egetrieben / in welche er ohne Zwang gehet. diche pflegen ihn auch zuverfeilen/damit er efto fefter Halte / wann er in die Schalen der Schildfroften gefchoffen wird, Geſchiehet al- diefer Fang mif der Varre- Stangen auff gende Weiſe. Wann zu Nachtzeif der Rond heil ſcheinet / und das Meer ſtill iſt / ſo egiebt fich der Oberfiicher welchenfie Varrie- · er heiffenin eines der fleinen Schiffe Canor_ enandt /nebens zween andern / deren der ei⸗ e bey den Ruder ſitzt / damit er daſſelbe zu bey⸗ en Seiten mit ſolcher Geſchwind / und Ge⸗ hicklichkeit regieret / daß es eben fo hurtig un nit weit wenigerem Geraͤuſch fortfaͤhret / als dann es durch viele Rudern getrieben wurde, der andern aber iſt mitten in dem Canot, da er je Zugſchnur halt/ welche aneinem Nagel ſt angemacht / damit er deſto leichter und ger _ hwinder dieſelbe ziehen koͤnne / wann der arrierer, Die Schildkrotte getroffen. — In dieſer Außruͤſtung nun ſ chiffen ſie ohn les Getuͤm̃el in der Stille fort an den Orth/ a ſie die Schildkrotten zu bekommen verbofe en; und wann der Varrierer/ der vornen in mr N O dem 362 Von den Thieren dem Canor aufrecht ftebet/einer bey dem ſchein deß Waſſers / welches er zumetlen ſchaumen maͤchet / gewahr wird; fo deutet er mir da ES pitederVarre- Stangen dem der das Schif gieret den Orth/ wohin er fahren foll, Ind wann er allgemach der Schildkrotten fid genahet / ſchießt er auß allen Kraͤfften die Var c⸗Stange auff derſelben Rüden loß / der R gel/ gehet durch die Schale / zimlich tieff i das Fleiſch hinein / das Holtz aber bleibet © ben auf dem Waſſer. So bald fie ſich nu derwund befindet / gehet fie auff den Grun deß Waſſers zu / mit dem Nagel / welcher i ihrer Schalen ſtecken bleibet / und je mehr fi fich beweget / je mehr hinein gehet, Wann f fich nun denjelben zimlich bemuͤhet herauf ? bringen / und die Kräffte verlohren / wege Wergiefſung deß Bluts / fo laſſet fie ſich Teich fangen / und ziehet man fie ohne Můuhe an de Schiff oder Land. | Auff dieſe Weiſſe werden aud) die Lamaı &in , und unterſchiedliche andere aroffe Juc gefangen : aber an ſtatt deß Nagels / mad) man zu End der Varr» Stangen einen eiſern Haken oder Spieß at / welcher jo ſpitzig eine Lantze iſt. Anden Seiten dieſes Eifen ein Loch / durch) welches ein Schnur gezog wird / dieumb die Stange berumb dergeſt gewickelt iſt / daß ſie / wann der Varrierer a aller Macht den Spieß auff den Fiſch gewo fen /Teicht loß gebet / damit er ſich in. d Waſſer wohl umwerffen fonne ; wann n | der Anten Inf | — 4 le fein $ Präfffe erjchöpffet / und derfelbe dem | od nahe iff/jo wirder gar leicht / wo man n in den Canot nicht einladen Fan/andastr N e.; /und — in vier N gethei⸗ J Wi Bon den Schlbe ouen die ſich auff * dem Land / und in den ſuͤſſen Waſſern auffhalten N ie Land⸗Schildkrotten finden ſich in etli⸗ chen Inſeln nahe bey den Fluͤſſen ſuͤſſes Waſſers/ die den Ergieſſungen ſo ſehr nit terworffen / oder in den Teichen und ſumpf⸗ hten Orten / die weit von dem Meer entler find. Sie ſind auff allen Seiten mit einer orten und feſten Schalen bedecket / welche ch nicht ſchuppenweiß auffbeben laͤſſet / wie je jenige jo die Meer⸗ Schildfroften haben; Hd fo dick uͤberall iſt / daß es dem Thier ſo da⸗ men wohnet vor eine ſichere Feſtung diene/ | ie daß ob fchonein Wagenrad über daffilbe eben folfe / die Schale doch nicht zerbrechen urde. Das wunderlichſte aber ift / daß die SchalediefemThier niemablen zu enge wird/ = nach der Maß deß Leibs feines. wohn errnfichvergröffert und zunimmet. Der obere child iſt bey etlichen auff anderthalb Schuh ng; er hat eine langlicht -runde Geſtalt ?iſt mten seh oben mit vielen Sfrichen br La O ij zo⸗ RE „u. ches fie gleich wie der Igel und die Tatous $ 364 Von den Thieren zogen / welche in unterſchiedene Vierung geſehzet / die etwas erhaben ſcheinen und Fe ne Abtheilungen in einer fchonen Sleichrid figfeitmachen, Ale diefelingermifchungen li gen auffeinem ſchwartzen Grund / der an etl chen Orten mit weiß und gelb gezieret. Dieſe Arth Schildkrotten hat einen al ſcheulichen Kopff / faſt wie die Schlangen. S haben feine Zähne / fondern nur Kinbadet die von einem zimlich ſtarcken Bein find / d mit fie Ihre Speiſſe zerbrechen. Sie haben di Fuͤſſe / welche fehr fchwach die Schwere d Keinegzu tragen / foverlaffen fie fich auch auff die Geſchwindigkeit Ihrer Fuͤſſe / ſich retten / und an einen ſichern Orth au fomme wann fie verfolgef werden ; ſondern WO nicht andem Ufer eines Fluſſes oder Teich find / dar innen ſie ſich türken Fonnen / ſo chen ſie keine andere Zuflucht oder Vorthe als bey dem Tach ihres Hauſes / unter w ſchwind ihren Kopff/ iffe und Schwa einziehen und verwahren / jo bald fie nur | geringfte Sefahr befürchten. Das Weidlein leget Eper / diefogroß ı Tauben⸗Eyer / aber etwas langlichter fü Sie verbergen diefelbe in den Gand /und v trauen fie der Sonnen / damit fievon ihrn gen außgebrutef werden, Ob jchon etliche I Meinung find / daß das Fleiſch dieſer La Schildkrotten ſchwer zuverdauen ſeye/ ſo h ten es doch die jenige / die es verſuchet hal | ‘ der Antillen Inſeln. 36 r eine der beſten und delicateſten Speiſen jan America: und rafhen die Medici des i ndesdenen / die fich einer Waſſerſucht bee chten / daß fie off davon zu ihrer Heilung lieffen follen. Sie haben auch auß der Ere fit der Bipernund Scorpionenan fich ie wo e8 auffdie Wunden geftreuet wird. Es uch gewiß/daß die Aſche von ihrem Schild Eyer⸗Weiß wermiſchet die Ritze heilet/ che die ſaͤugende Weiber an ihren Bruͤſten ommen; und wo man den Kopff Damit der get / das Außfallen der Haare verwehret. egreiffend die eigendliche Bes ſchreibung etlicher Gattung Krabben / welche gemeinlich auff dem Sand der Antillen gefunden 05 a \ Han findet in allen Inſeln Krabben oder _ PRrebfe/welche eine Arth der Lufft / Waſ⸗ Thiere und ſehr gut zu eſſen find / da here jen die in Braſilia unannehmlich /weilfie u ſtarck nach den Wachholder Wurtzeln ecken. Go halten auch die Einwohner Indiſchen Inſeln vielmehr von den ihri⸗ 1 / und gebrauchen fie zur gewoͤhnlichſten J Ki Spt 366 Von den Thieren Speiſe. Sie haben alle cine Ianalicht rund Seftalt/ und krummen den Schwan unk den Bauch, Ihr Leib / welcher miteinerzim fich barten Schale gank bedecket / wird vo vielen Fuſſen fortgetragen / die alle mit kle nen Spigen verfeben / mit welchen fie defl leichter an den Orth gelangen fünnen / da f hin wollen, Die zween vorderſte find ſehr a ſonderlich ifieiner gröffer als der andere, DI fe Fuͤſſe werden Scheren genennef / weil | diefelbe als eine E cher zuthun / und damit fi zu pfetzen pflegen was fie befonimen. Das vo dere Theil /welchegein wenig breiter und.e habener old das andere iſt / ſtͤſſet zwey Aug herauf / die hart / durchſichtig und vi unterjchiedlicher Farbe find. Ihr Maul iſt b waffnet mit zween kleinen un weiſſen Zahne welche auff jeder Seiten in Geſtalt ein ſcharffen Zangen ſtehen / mit denen fie 1 Blätter /Rrüchte und Wurtzeln der Baum die ihnen zur Nahrung dienen/ abbeiſſen. Von der Krabbe / die man Turlu nennet. E gibt derſelben dreyerley Arth / welche der Groͤſſe und Farbe unterſchieden ſi die kleineſte find die jenige/ welchemang meinlich Turluru nennet. Sie haben einero Schale mit fehwarken Flecken geſpren und keinen unehenen Geſchmack; weilen m a | | 5 bder Anrillen gnſein. 367 ber / wann man ihrer genieſſen will viel 1 achgrüblen muß und doch wwenigfindet/auch IM gwor haͤlt / daß ſie die rothe Ruhr verurfache/ / ls werden ſie nur in dem Fall der Noth geſ⸗ N Box LE 1 Von den weiſſen Krabben. a ie andere find gantz weiß / und halten ſich auff bey den Daumen / die an dem Ufer - deß Meersfiehe/da fie Löcher ia die Erde jachen/in welche fie fich gleich wie die Kante chen in ihre Höblebegeben, Giefinddiegröe er nter allen /und fiehet man etliche / die ei⸗ es Eyes aroß in einer Scheren fo wohlge⸗ hmadt Sleifch haben / als wie die Fluß⸗ rebfe. Sie laſſen ſich ſelten an dem Tag fer en / ſondern kriechen zur Nachtzeit haͤuffig uß ihren Löchern / daß fie unter den Baͤumen re Nahrung ſuchen moͤgen; und zu derſelben eit werden fie auch bey einer Leuchte oder Fa⸗ gefangen. Sonderlich find fie gern unter en Pareruve und andern daumen die an dem fer deß Meers und fumpffichten Orten ſtehen. Denn man die Erde oder den Sand durch⸗ ühlet / daß man fie em ihren Lochern ſuchen Be aber man fie allegeit mit dem hal⸗ en Leid in dem Waſſer / gleich wie den mei⸗ fen Theil der andern Lufft Waſſer ⸗ Thiere. —1 med. Br ER RN / ä 368 Ren den Thieren | II. | 5 VWon den gemahlten Krabben. 1 Hi dritte Arth / welchedie mittlere iſt zwi⸗ ſchen den beiden andern / davon wir aller⸗ erſt geredet / find die ſchoͤneſte / wunder⸗ J darſte / und werden am höchſten gehalten. Sie Pre | haben wohl einerley Geſtalt mit den vorher⸗ In a 11 gehenden / aber fie find / nach Unterfcheid der Inſeln und def Landes da fie fich neh⸗ | ven / mit fo vielen Sarbenbemaplet / welche j alte fo Schön und lebhafft ſeyn daß nichts an⸗ mutigers au ſehen iſt / als wann fie key hellem | ag unter den Baͤumen/ ihre Nahrung zu füs Re — chen herumb kriechen. Etliche haben an dem | ganken Leib ein Violbraune Farbe / welche mit weiß vermenget; andere find ſchoͤn gelb / \ und mit vielen Fleinen granlichten und Pur⸗ a! purfarben Strichen bezogen / welche an den % Maul anfangen / undüber dem Ruͤcken hin⸗ Eli Lauffen. Ja es find etliche / die auff einem K ſtanienbraunen Grund mit rothen / gelben uf grünen Strichen bemahlet / welches ihnen ei⸗ ne ſolche ſchoͤne und artig vermengte Farb giebet / als man ſich imer einbilden kan. Wan man ſie von weitem ſiehet / ſolte man meinen/ hriſch mit Firniß überftrichen worden/ damit ſie einen groͤſern Glantz befommen moͤgten. der Antillen⸗Inſeln. 369 Diefegemaplte Krabben find nicht wie die Weiſſen / die fich bey Tag nicht durffen ſehen laſſen; dann man findet fie alle Morgen und Abend ; umd wann esgeregnef hat unter den Daumen / da ſie ſich hauffen weiß erluftigen. Sie laſſen die Leute fehr nahezu fich Fommen/ ſo bald man fie aber mit einem Stecklein auffr halten will / dann es were zugefäbrlich die Hande darzu zugebrauchen / ſo weichen fie zur ck / und Eehren denen fo fie verfolgen den Rücken nicht / fondern Friechen binderfich ach der Geifenzu / zeigen ihre Zahne und er⸗ ffnete Waffen / welches die beide Scheren ind/ diefieanibren Fuͤſſen baben/ damit fie en gantzen Leib befchugen / und fchlagen fie uweilen wiedereinander / auf daß ſte ihrẽ Fein⸗ sen einen Schrecken einjagen moͤgen; und nit dieſen Geberden und Gang begebenfiefich n ihre Loͤcher/ die gemeinlich unter den Wur⸗ eln / oder in den Höhlen der verfauleten Baͤu⸗ ne/oderin den Ritzen der Felſen ſind. Es iſt dieſen Krabben von der Natur einge⸗ jeben / daß fie alle Jahr umd den Maymonat ur Regen⸗Zeit an das Ufer deß Meers geben/ ich daſelbſt baden / und ihre Eyer abichüffe en damit fie ihr Geſchlecht erhalten mögen. delches fie auff dieſe Weiſe verrichten; Ste feigen von den Bergen in ſolcher Menge / daß: ie Wege und Waͤlder von ihnen gantz bede⸗ Bet ſind; und welches zuverwundern / jo wiſ⸗ en ſie ihren Weg gegen dem jenigen Theil der Inſel zu richten / da — hat/ und ab⸗ v haͤngig 370 Von den Thieren haͤngig iſt / damit ſie daſelbſten deſto beſſer in das Meer ſteigen koͤnnen. — | Die Einwohner find alsdann ſehr beſchwe⸗ ret / weil ſie mit Menge in die Garten kriechen / und mit ihren Scheren die Erbſen und junge Taback⸗Pflantzen abbrechen. Wann man de alio inder Ordnung / die ſie im fort geben zu halten pflegen / fiehet/folte man fagen/ daß es eite Kriege Armee ſey / die in der Schlacht⸗ Ordnung fort rüdet, Gtefrenen niemahl ihr re Ordnung ;und ob ſle ſchon auff ihrem Weg duſa /Birge/Felſen/ oder andere Hinder⸗ nuſſe antreffen / ſo bemühen fie ſich doch über dieſelbe hinuber zu feigen 5 damit fie allezeit gerades Wege? beftandig fort gehen. Sie halten deß Tags zweymahl fill/ wann die Hitz am groͤſten iſt / fo wohl daß ſie ſich neh⸗ ren /alederKube pflegen mögen ; zu Nacht aber reifen fie weiter fort ale bey Tag big daß fie endlich an das Ufer deß Meers gelans find. So kan man ſie auch zur ſelbigen Zei vorder Thür zum Vorrath einſamlen. 8 Nochtzeit ein viel gröffers Geraͤuſch als die Srasten /und find den Schlaffenden jehr hin⸗ u in 2* * * N — * der Antilleu⸗ nf 373 1 erlich; wann ſie an dem Ufer deß Meeres find üben fie ein wenig auß/ und nachdem fie das Reer gleichfam als die Saͤugemutter ihrer jungen befrachtet/Friechen fie jo nahe zu dem⸗ ben / damıt fie zudrey oder vier mahlen von en Fleinen Wellen / diean den Sand ſchla⸗ en/ mögen abgewafchen werden s hernach ren fie wieder in die Waͤlder / oder in die abefte Ebene / daß fie daſelbſt abermablauß- ihen mögen / die Weiblein aber / Fommen am zweyten mahlzu dem Meer/ und wann fie ch ein wenig gebadet / öffnen fie den Echwanf / den fie gemeiniglich feſt unter den eib gefrummmerhaben/ und ſchuͤtteln die klei⸗ e Eyer /diedaran bangen / in das Waſſer. dierauff baden fie fich noch einmahl/ und zie⸗ en in der Ordnung wie fie anfommen / wie⸗ erumbwel Die ſtaͤrckſte unter denſelben begeben ſich ſobald wieder auff die Berge ein jeder an das Irth/daerherfommen / und durch eben den Beg / den flezuvor gangen find, Aber ſie ſind ledann/nemlich zur Zeit ihrer Ruͤckreiſe / jo chwach und mager/ daß fir ggwungen wre en in den erſten Feldern / die fie antreffen / ſtill ae. 1 liegen / damit fie fich erhohlen / und die vo⸗ | ige Kräfte wiederumb befommen mögen / | hefte auffdie Spike der Bergefriechen. _ 1 War die Eyer belanget/ die fie dem Mer ji fo vertrauethaben/nachdemdiejcheauf den _ I] beichlichen Sand geftöffen/ und eines _ IA » \ O2 ° ,.lng. TR — tet/und bringen fleine Krabben / welche in 372 Von den Thieren lang von den Strahlen der Songen rote met worden / ſo werden ſie endlich außgebrike der Breite eines Rechen⸗Pfennings zu tale ſenden den nechften Buͤſchen zu lauffen / und dafelbft verbleiben / biß fie ſtarck gnug werden? daß fie fich auff die Berge zu ihren Muͤttern ber geben kͤnnen.. | Das merckwuͤrdigſte an dieſen Krabben ift/ das fie def Fahre einmahl/ nemlich wannifie von dem Meer wieder zuruͤck gereiſſet / ſich bey ſechs Wochen lang in die Erde gantz verber⸗ gen; alſo daß man keinen einigen ſiehet. Und Vvnter derſelben Zeit verendern ſie ihre Haut De der Schale/und verneuern ſich überall. Sie vermachen alsdann den Eingang ihrer Löcher fo geſchicklich mit Erden / daß man diefelbige nicht mercken kan; welches ſie deßwegen thun daß die Lufft nicht zu ihnen kommen möge, Dann wann ſie ihr altes Kleid ablegen / fo fl ihr gantzer Leib gleichfambloß / als welcher nur miteinem zarten und dünnen Haͤutlein bedecket / die hernach allgemach dicker wird / und ſich in eine Schale verhaͤrtet; ſo in der Fe⸗ fie den vorigen / die fie abgeworffen haben gleichet. Der Herr du Montel berichtet / daß er mit Fleiß an den Orthen graben laſſen / de es das Anſehen gehabt/daß ſie daſelbſt verbor⸗ gen weren. Allwo er dann auch unterſchiedli⸗ che derſelben angetroffen / welche er mit Blaͤt⸗ tern der Baͤume gleichſam umwickelt gefun— den / die ohne Zweiffel ihnen zur ge ® ; un | ur und als ein Neft diefe Zeitüber gedienet: aber fie waren fo matt / und konten die frifche Lufft foübelvertragen /daßfie wie halb todt ſchei⸗ neten / da ſie doch fonften fett / und uberauß delicarzueffen gewefen. Die Einwohner der Inſel neñen fie zur felbigen Zeit Tafche-Krab- ben / und halten fie fehr Hoch, Nabe vey ihnen findet mandie alfeabgeworffene Schale / wel⸗ che noch fo gant ſcheĩnet / als ob dz Thieꝛ noch drinnen were. Und iſt wohl recht wunderlich / daß man kaum / auch mit ſcharffſehenden Au⸗ gen / daß Loch oder den Riß erkennen kan / da⸗ durch der Leib deß Thiers gegangen und ich auß dieſem Gefaͤngnuß erlediget hat. Nichts deſtoweniger / wann mann dieſe abgezogene Schalen gar genau betrachtet / ſiehet man an denſelben auff der Seite deß Schwantzes eine kleine Unterſcheidung / durch welche ſich die Krabben herauß gewickelt haben. Sie werden gemeinlich auff eben die IBeife Wie bey den Unfrigen zubereitet: die jenige a⸗ der ſo gern was gutes eſſen / und die Zeit ſo da ⸗ zu gehoͤret anwenden wollen / damit ſie den ⸗ ſelden einen beſſern Geſchmack geben moͤgen / die nehmen die Muͤhe / nachdem fie geſotten worden / und thun alles das innwendige gu⸗ te / ſo in den Scheren ſteckt / herauß; ziehen auß denfelben eine fonderliche ohlichte Sub- ſtantz / fo darinnen iſt und Taumaly gennenet wird / backen es alles mit den Eyern der Weib⸗ lein in einer Pfannen/und thun ein wenig von ihrem Pfeffer und Yommerangen- Gaff da⸗ BES Ravri- Mi B.. A N Bu Be * Al) } Alba) 90 Bi Bl; Ian IN 4 EN ie — 90— —“9— IH der Anrtillen ⸗ Inſeln. 373 Ei I" a ' * | —9 | | J f Bi an. ‚ ai 374 Von den Beſchwerden runter. Man muß bekennen / daß dieſes eines von den trefflichſten Gerichten ſeye / die man in den Antillen zu bereiten pfleget. An den Or⸗ ten da es viel Mancenille Baume gibt haben 7 die Krabben die fich unter dei felben auffbak, ten / oder deren Früchte geniefien/ eine giffti⸗ ge Eigenfchafft; alſo daß die jenige ſo von denfelben effen/gefahrlich Franck werden. A⸗ ber an andern Orten find fie fehr gefund / und werden vor delicar , wiedie Krebiein Europa, gehalten, Die fo ihre Geſundheit fleiſſig in acht nehmen / öffnen dieſelbe zuvor / ehe fie zu⸗ bereitet werden/ and wann ſie ſehen / daß das innwendige ſchwartz iſt / halten ſie dieſelbe vor ſchaͤdlich / und eſſen ſie nicht. Das 23. Kapitel. Yon dem Donner / Erdbeben und. ungeftümmen Wettern / die fich indiefen Inſeln zum öfftern erre⸗ gen ann wie man feltenein ſchoͤnes und an⸗ mutiges Geſicht findet / daran man nicht > einen Fehler mercken folfe/und das nicht etwa einen Jlecken oder Narbe habe: alſo ha⸗ ben auch die Antillen / welche fonften alle Schönheiten und alle Bortheil / fo wir erzehr let/befißen / und deßwegen fo fehr geruͤhmt werden/ ihre Unvoulfommenbeiten und a — | er/ der Antillen Inſeln. 375 er/welche dieſen Glantz verdundeln/und die 15 e Anmufhigfeitenund hohen Werth verrine 0 jern. Wir wollen die vornehmfte Beichwere | yen/dte dafeldjien anzutreffen / besebent den Mitteln/deren man fich wieder dieſelbe bedie⸗ Hhier erzehlꝛe. | 4 N | % J I. RN | Von dem Donner. al daserfie/fo pfleget es daſelbſt /fehroft IN I u donnern / wiewohl man auff dır Ge ten deß Koͤnigreichs Peru dergleichen nie⸗ nahlenhöret / und iſt dieſer Donner an etli⸗ hen Orten ſo grauſam / daß die allerberäbaffe eſte vor Furcht zittern / wann dieſe maͤchtige ind herrliche Stimme deß Himmels ſich mit inem ſchroͤcklichen Schall hoͤren laͤſſet. Rom dem Erdbeben, N Erdbebinverurfachtauch zuweilen da⸗ Nſelbſt betrübte Zeiten / indem der Grund der Erden fo gewaltig erſchuttert wird⸗ aß man auch an denen Orthen / da man am. icherften au ſeyn vermeinet/ nicht feſt ſtehen on/fondern wanden muß. Doch geſchiehet ieleszu gutem Gluck jelten/ und ut Die Be⸗ A an etlichen Orthen nicht fo gar ee —— | Rn 9 III. Bon einem ungeſtuͤmmen Wetter] welches die Einwohner der In⸗ fin Oüragan nm nen. a iſt am allermeijten zu forchten / wann ſich alle Winde insgemein zuſammen rot⸗ ten / und bey vier und zwantzig Stunden lang / zuweilen auch fürgere Zeittoben. Die⸗ ſes geſchiehet gemeinlich in dem Heu⸗Augſt⸗ und Herbft Monat; auſſerhalb dieſer Zeit bat man ſich dergleichen nichts zu befahren. Bor diefem jpürefe man folches nur von fieben zu fieven Jahren / zumeilen auch noch langſa⸗ mer; vor eflichen Jahren aber iſt es von zweyen zu zweyen Jahren kommen: und hat man in einem Jahr dieſe Ungeſtumme zwey⸗ mahl außſtehen muͤſſen: ja/ kurtz nachdem der Herr Auber nach der Inſel Gardeloupe ab⸗ efertiget worden / daſelbſt zu comman diren/ And ineinem Jahr drey derfelben Wetter da⸗ ſelbſt geweſen. Dieſe Ungeſtuͤmmigkeit der Winde / welche die Einwohner der Inſel Oüragan nennen / iſt ſo grauſam / daß ſie die Baͤume zerſpaltet und auß der Wurtzel herauß reiſſet. Die jenige a⸗ ber welche fie nicht nieder wirfft / aller Grune beraubet / gantze Waͤlder verwuͤſtet / die Felſen oben von den Bergen abldſet / und in die Thaͤ⸗ ler herunter ſtuͤrtzet / die Huͤtten a | : >RANe 376 BondenBefchwerden * | | | | | Kris u, —9 — — eer Antillen⸗ Inſeln. 37° © Sfankenwelche ſie auß der Erden reiſſet / biß dem Meer treibet / eine allgemeine Bere IN ung außallem dem/wasfieaufdem Feld fine. 7 et machet; und mit einem Worteinefolhe N Roth in dem gantzen Land hinferlaßt/daßdae 17 ‚lbe lange Zeithernach wegen diefegungluds 7 auffzet/und diefe Berhebrungen Faum wieder ußbeffernfan. 0 ee Dieſer ungeflümme Oüragan verwäflet icht allein das Land ; fondern erreget aachh ‚och ein folch ungewitter auff dem Meer/ daß 8 fcheinet/als wannfich daffelbemitderXuft # dem Himmel vermifche und uberwerffe, Diefe gewaitige Windsbraut / zerftüffet und Ban die Schiffe / die an den Seiten er Infeln liegen / indem ſie das eine an das U⸗ eraußwirfft / und das andere in das Meer erſencket; daß alſo die jenige / die dieſem Schiffbruch entgehen / groſſe Urſach haben Hott deßwegen zu llben. | Die ſo Achtung geben auffdie Zeichen wel bevor diefem Bu Wetter bergen en / haben gemerefet/daß kurtz vorher ehe ſich aſſelbe erreget, das Meer auf einmahl fo ſtill md eben werde / daß man die geringite Web en oben auff demſelben nicht ſehen kan: daß ie Voͤgel durch natuͤrliches Eingeben von pen Bergen da fie ſich gewöhnlich auffzuhal ⸗ jenpflegen / hauffenweiß herad fliegen und ich inden Ebenen und Thaͤlern auff die Erde Ba damit fie daſelbſt in diefer boͤſen Zeit / welche ſie bald zu entſtehen vermerden A * ſcher — —— — * Fr Er .. N x J1111 ——— = ff ' 378 Bon den Beſchwerden fichert bleiben konnen: unddaß der Regen / ſo ein wenig vorher fallef/bitter und gefalßen iz gleich wie dag Meer⸗Waſſer. ‚Es hat fich vor Furgen Fahren ein erde wuͤrdiges Erempelmit etlichen Schiffen auff | der Reede der Inſel 8. Chriftophosi zugetra⸗ ni gen / welche mit Taback beladen waren / und {9 fegelfertig ftunden. Dann fie find alle zerſcheit⸗ f | tert / und zugrumd gangen / und die Wahr ganklich verlohren worden. Daherdann cine felgame Begebenheit enftanden ; indem der meiſte Theilder Rifche auff dieſer Seiten vom dem Tabadvergifftet worden ; und baf man das Meer mit diefen armen Thieren oben gan BR bedeeft geſehen / welche ſchwach und umbges kehrtvon dem Waſſer hin und ber getrieden | er worden/und an dem Ufer geftorben find. 1’ Und damit nicht jemand meinen moͤchte⸗ al als ob dieſe Ungeſtuͤmme fich nur in der neuen ne) Welt erregete / ſo ſetzen wir hinzu/ daß auch bey uns Europzern ſo ſchreckliche Ungewit⸗ TER fer zuweilen gewuͤtet baben/ welche man vor | nichts anders als Ouraganshalten E can, | Unfer andern har fich indem Jahr 1599. Be Franckreich nabe bey dır S tadt Bordeaux ein aa folcher gewaltiger und ungeſtuͤmmer Wind era in haben / derden meiftentheilder groſſen Baͤu⸗ il me welche fich ihme wiederſetzten / zerſtücket 1 I 1 und niedergeriffen / fonderlich die —— Bir in me / deren Hefte ſich gemeinlich weit gußbrei⸗ Bike!) fen / und bar etlichederfelben über — ert An 8 — — — — IN MN Nr —8 * J bdbder Antillen⸗ Inſeln. 379. dert Schritt von dem Orth wo ſie geſtanden / weg getragen. Die ſchwache Baͤume aber/ die ſich gebeuget/ find unverſehrt blieben. Ein Theil deß Schloſſes zu Poitiers hat groffen NT Schaden andem Tach gelitten/der locken. 17 Thurn zu Cangres nahe bey Saumur iſt nieder MM geworffen worden. Anterichiedliche andere I Glocken⸗Thuͤrne / und viele Haͤuſer auff den Felde find ſehr befehadigef worden. Erlihe IT Beuthe /diefich mitten auff dem Feld zuspferd befunden, find über ſeehzig Schritt weit fort getrieben worden, Dieſer Wind iſt von der Ge⸗ gend Bordeaux biß an das HerkogthumbVen- · dofmeund die Graffſchafft Peiche gangen ; und hat in der Breite ohngefehr ſechs oderfier ben Meile begrieffen; in dieſem gantzen Strich ift nichts anders als niedergeriſſene Baume? und verwürtete Waͤlder gefehen worden. Und damit wirein Erempeldtefer ir Ou- ragans vorſtellen/ welche fich abſonderlich auff dem Meer erhaben/ ſo wollen wir hie beyfugen / was uns außeinem Schreiben von Rochelle mitgetheilet worden / welches von einem vor⸗ nehmen Kauffmann deſſelben Orths an einen feiner guten Freunde und Correloondenfen zu ihn ‚Rouen unterm dato deß -dreyffigiien Jen⸗ ners/in dem Jahr 1645. abgangen/folgendes emmbans.ı; . -. — Seither zweyen Tagen leben wir in höchfter Gefahr wegen deß ungewoͤhnli⸗ hen und granfamen Ungewitters / das w 320 Von den Befchmwerden ſich vergangenen Sambſtag zu Nacht / an dem 28. dieſes Monaths erhaben / und ana noch weret. Wir ſehen von unſern Mau⸗ ren bey etlich und dreyſſig geſtrandete und zerſcheiderte Schiffe an der Kuͤſte / welche meiſtentheils Engellaͤndiſche ſind / bene⸗ benſt einer groſſen Anzahl verdorbener Wahren. Eines die ſer Schiffe mit zwey⸗ hundert Faͤſſern beladen / iſt biß an eine Windmuͤhle geworffen worden / welche zwoͤlff Schuh hoch uͤber die gewoͤhnliche ANV +2. > IE de FEN aaa hiulascea | Hoͤhe deß Meers ſtehtt. Dani dieſe un⸗ geſtuͤmme Winde ſind nicht allein im der Lufft gangen ; fondern es hat auch diefeg Ungemitter das Meer dergeftallt bemegt und auffgeblafensdaß eg feine gewöhnliche Graͤntze ſehr hoch überfehrieren : Alfo daß der Schade und Verwuͤſtung den es auff dem Land gerhan / unvergleichlich gröffer iſt alsder Berluft der Schiffe. Alles Saltz / welches an den niedrigen Saltzla⸗ chen geweſen / iſt weggetragen worden / alles Getreyd an den niedrigen Orthen / und anßgedruckneten Suͤmpffen / iſt über⸗ ſchwemmet worden. Und in der Inſel Rez iſt das Meer von einer Seiten zur Zr Ubhber⸗ er Jg NN es W * A‘ ar, bdeer Antillen Inſeln. 381 Werzwerch durch gelauffen und hat dar 1 elbſt ein groffe Anzahl Weingärten vers derber/ und fehr viel Vieh ertraͤncke. Ran hat bey Manns Gedencen dag | Meer fo hoch. nicht fteigen fehen undit 7 paifelbe an örther kommen / die faff eine Meile weirin das Sand hinein gelegen. Al⸗ fo daß die jenige welche in der Inſel W 5.Chriftophori geweſen / ſagen das die Ouragans welche dafelbft zimlich befandr/ nicht ſchrecklicher ſind / als dieſes Ungewit⸗ fer /weichesfiemireben diefem Nahmen aenennerhaben. Der Wind war Nord⸗ Weſt Manfchäser den Schaden fo wohl zu Waſſer als Land über fünffhundert sanfend Thaler ; und hält davor / daß ohn⸗ gefehr zwey tauſend Centner Saltz / daran zweyhundert Schiffe zu führen haben / vor jedwedes dreyhundert Faß gerechnet ver⸗ lohren worden. Es find auch etliche Hol⸗ laͤndiſche Schiffe vor Rez, Bordeaux und Bayonne zu grund gangen / welche ſehr reichlich beladen geweſen. Hierauß iſt zu feben/ doß es in Europa Ungewitter gebe/ welche eben fo gewaltig und grauſam ſind / als * die jenige /welche in den Antillen fo ſehr ger | | foͤrchtet werden. Etiche 32 Don den Befchwerden Etliche damit fie vor diefen widerwertigen Linden verfichert ſeyen / verlaſſen ihre Haut ſer / auß Furcht daß fie uber Ihnen zufammen fallen mögen / und begeben fich indie. Höhlen und Rıiffeder Felſen / oder legen fich mitten in dem Feld auffdie Erden / und warten dafeldft biß dieſeß Ungewitter voruber ſeye. Andere fer hen wie fie geſchwind in. die naͤheſte Haͤuſer kommen moͤgen / die am ſtaͤrckeſten gebauet find/und allen Bewegungen dieſes Ungeſtuͤm⸗ men Wetters wiederſtehen kͤnnen. Dann es find zu gutem Gluͤck itziger Zeit in den Antik len viele Gebaͤue / dievor diefen Winden uns verjehrt bleiben. Ja es fliehen efliche in die klei⸗ ne Huͤtten / welche die leiveigene Mohren nach Arth der Caraiber gebaut; dann man hat er⸗ fahren / daß dieſe kleine runde Huͤtten / welche nirgend als in dem Eingang offen find / und deren Tach⸗Balcken auffdie Erde ſtoſſen/ ge meinlich verfehonet werden ; da unterdeffen die hoͤheſte Haufer / wo nicht gang und gar umbgefehret/doch von einem Platz auff den andern geworfen werden /durch die gewaltige Bewegung der Winde / die dieſe Ungeſtum̃e erregen. | Jedoch muß manbefennen / daß alle Diele eufierliche Borftchtigkeit das Gemuͤth der Menjchenvonden Todes-Schreden / diefie umgeben/ vollig zu befreyen nicht vermag/ wann der Herr in dem Himmeldonnert/ und der Hoͤheſte feinen Donner mit Hagel und Blitzen außlaͤſſet; daß die Erde bebet und 9 o⸗ er dver Antillen ⸗/ Inſeln. 38 eget wird / die Grundfeſte der Berge ſich re⸗ a kiten / nnd des Erdboden Grund fh 2 — | Welche Gottes Guͤtigkeit gangund gar | niicht fan bewegen’ a | Diefe koͤnnen Flärlich fpüiren auß den har⸗ ander Schaan. - = Seine herrlich⸗groſſe Macht. $a/die feine Hoheit nicht mir erzittern dranerkennen / nn Solt man diefe Leuthe wohl ohnverzagt und ſtandhafft nennen? * Nein /ſie ſind Gottloß geacht. Rüffen derhalben die jenige/ Die miften indie, n Unordnungen und ungeſtůͤmmen Aufruhr. eß Meers und der Lufft ohne Forcht ſeyn wol⸗ in/ihre Zuflucht zu einem weit fichern Orth ehmen/fich unter den Schirm deß Höbeften Ben / und unter dem Schaftendeß Allmaͤch⸗ inen bleiben / und au dem. Herrn prechen/mei⸗ ezuverficht/und mein Burg / mein Gott auf en ich) hoffe, Sie muffen mit wahrem Glaubẽ tgreiffen das groffe und bochfchäßbare Deil/welches er ung geſchencket in feinem ge febten Sohn / derunsvonallem Schreden rlöjef hat durch fein heiliges Blut/welches er IR dem Stam deßKreutzes vergoffen/ der Pie SR | | en iR, then auff Hauffen fiehen/und die Tieffe mitte 384 Bon den Beſchwerden den Frieden mit Soft zu wegen gebracht um der allein die Furcht und das Ungewitter un fers Gewiſſens jtillen / und unfern Geelen di ne wahre Ruhe verichaffen kan dann Der fo Slaub-und Hoffnungs voll Sat dem Allerhoͤchſten traue // Und in ſteter Zuverſicht auff deſſelbe Huͤlffe baue /·/· Bittend daß er ihn beſchuͤtze; | Solt' gleich jeder Unglücks- Wind ih mit Ungeſtuͤmm anwehen /⸗/ Wird er doch in Sicherheit wieder di Gefahr beſtehen; Dann er hat ein’ feſte Stuͤtze. Sie muͤſſen in werender Ungeſtuͤmmigkeit be dencken / daß es Gott ſeye / der die Winde au heimlichen orthern kommen laͤſſet; daß dure fein Blaͤſen ſich die Waſſer auffthun/die Zu im Meer voneinander wallet; daß aud) de be wiederumb den Wind und das Meer bi drauen konne / daß fie ihme gehorchen muffen und gantz ſtille werden. Sie ſollen ſich er nern/daß dieſe ſchrockliche Wirbelwinde / di fe bruͤllende Donner / die ſe ſchwartze Finſtern ſe / welche die Erde bedecken / und alle dieſe waltige Bewegungen / die dieſelbe erſch tern: nichts anders ſeyen als ein kleines Vo bild deß groſſen und ſchrecklichen — | | | | | | rt / inwelchemdie Himmelvom Feuer 1 — groſſem Krachen/die & >. U ent für Hißezerfchmelgen / und die Erde/ m d die Werd die drinnen find / verbrenuen = rden. EUER} u — aeh ſollen fleipre Zuflucht nehmen Br gankem Herten / und denfelben = ten/ daß er in Anſehen deß unendlichen Ber- /⸗ ‚nftes ſeines eingebohrnen Sohns unferd 7 NN! Erin und Heylande Jeſu Ehrifti den Zorn 7 gen ſeine Knechte ſtillen / undfich uber ein nd erbarmen wolle. Sie ſollen eingedend n / daß der Zorn deß HErrn ein Augendid ret / und er luſt zum Leben hat; daß den ndlang das Weinen weret/ aber deß Mor ⸗ nde die Freude, Endlichen ſollen ſie feſt ver⸗ hert ſeyn / daß der jenige der die Hagr auff ih⸗ m Haupt gezehlet hat / auch ihre Tage ger ie hlet Habe sdaßerfleinder Noth nicht werde — — rlaffen/fondern feinen Engelnuber idnenber len / daß fie ſie behuͤten auffallenahrenIber — /⸗ n / daß kein Ubels ihnen begegne / und keine N lagefichzuihren Huftennabe, _ - Damit fie aber in dem Fall der Noth dieſe te Sedandehaben/und ſich an dem Tag deß rubfals mit einem ſolchen glaͤubigen Bere auen verwahren mögen/fo muͤſſen ſſe Gott ⸗ ig leben / un einen jedwedern Tag dem Hohe⸗ n Schöffer aller Dingeihre Seele befehlenn muſſen fich befleiffigen vor dem Herrn eite IT rau gehen in rechtichaffener Gerechtigkeit — .]! d Heiligkeit ihr lebenlang; fie muͤſſen Ihre - behalten /darinnenwirzugleich die Mittelan 386 Won den Beſchwerden Hände in Unſchuld wafchen / und ihre Het gen durch wahren Olaubenreinigen / in jei nen theuren Berheiffungen ; un fich verfichent Daß Gott die Winde und alle andere Geſchopf fe durch feine Allmacht indem Zaum halt/ dat fich nichtes ohne feinen Willen bewegen Für nezdaß das Feuer/ der Donner / das und witter und Erdbeben zu feiner Ehre/und ſei nen lichen Kindern zum beſten diene, ».. - Das24. Capitel. Don etlichen andern Befchwerlich keiten deß Landes und den Mit teln / deren man fich wieder dieſelb gebrauchen kan. | 2 Inne die Erdbeben / Donner⸗Wetter um! Sturmwinde / welche das Land der Antil len offtmahls erſchuͤttern und verwuſten wie wir allererſt gemeldet haben; giebt es Da ſelbſten noch andere Ungelegenheit / welch ſehr beſchwerlich fallen / wiewohlfie nicht {ı fehr zu fürchten find wie die vorhergehende Und vor diefe haben wir dag letzte Capitel de eriten Buchs diefer Hiftorifchen Befchreibun deuten wollen / welche die Erfahrung di alten Einwohner und das Urtheil unterſchied licher beruͤhmter Medicorum por die bequeme gie und Dienlichfte befunden baben/ a. x ba NT — AR —* N; N eva “) Da. AN, berief. 38 W en wider dieſe Beſchwerlichkeiten zugebrau · Von den Muſticken und Marin- aa Fir wollen die erfte Stelle den fonderlir Rn 9’ chenfleinen@chnodengeben / welche die Franzoſen Mouftiques nennen Sie ind fo klein / daß man ſie eher fuͤhlet als ſiehet / ann ſie haben in ihrem ſchwachen Leib einen nißen und vergiffteten Stachel / daß ihr Stich ein fehrverdrießliches Jucken verurſa ⸗ het/ und man fich zuweilen die Haut herab eiſſet wann man gezwungen wird fic) zu Fran sen / ja die Wunde zu einem gefährlichen Ger | chwaͤr wird / wann man kein Mittel darwir en Es finder ſich noch eine andere Gattung jerfelben/welche groͤſſer ſind / und zu ſauſen flegen / gleich wie die Schnacken die ſtch an en Waſſern und fumpffichtenörebernauffab. en. Dieje werden Maringoins genennet; ud fechen auch wie die Muftiden/in demefie mit nem FleinenStachelbewafftef/der durch die - rleider/ja durch die hangende Befte/immel- hen man ruhet / durchdringet. Doch baben fie eſe Arth an ihnen/ daß fie mit dem Stachel uemählen verletzen/ ehe ſie den Krieg zupopr ngekundet/und mit ihrer kleinen Trompeten,/ velche offt mehr Furcht / ab ihr Stich ae eh ti Ecme Ti 323 DVonden Beſchwerden —— erwecket / lermen geblaſen ha⸗ — Be. Damit man von dieſen beyden Gattungen der Schnacken befreyet ſeye⸗ ſo bauet man gewöhnlich die Haͤuſer an cinen etwas rphabenen Orth / auff daß fie friſchen Lufft von allen Seiten haben / und hauet alle Baͤu⸗ me ab / die den Oſt⸗Wind auff halten / welcher gemeinlich in diefen Inſeln blaͤſet / und dieſe böfeund beſchwerliche Feinde weit hinweg treibet. Die jenige / die wohlverwahrete Zim⸗ mer und wohlgefchloffene Bette haben / find “auch nicht fo febr von ihnen geplaget. 7 Wann manaber feine Ruhe von ihnen ha⸗ ben Fan/darff mannureinen Tabadl - Rauch inder Kammer machen/oder ein Feuer / das ei⸗ nen groſſen Dampff von ſich giebet; dan durch dieſe Mittel koͤnnen dieLeuthe dieſe kleine Ver⸗ ſtohrer ihrer Ruhe in die Flucht treiben. Weñ ſie jemand geſtochen haben / und man das JZu⸗ tcken bald vertreiben/ und das Gifft / ſo fie bite derlaſſen / herauß ziehen will; fo Fanıman nit den Orth mit Effig / oder Safft von Fleinen Eitronen beneken. | — a ——— Von den Weſpen und Scorpio⸗ nen. —— —— ie Weſpen und Scorptonen find in dem S/ meinen Theil der Antillen gemeim Es — en Ei Br; ni ( u ak \ —R Rn — 8* dder Antillen Inſeli 332. MB ndiefelingezieffer einerley Geftalt mit de nigen diefer Sattung/welchean vielen Or: ° N enim Eurepagefepen werden. Die Weſpe 1 stichewerden mit dem Safft der Raufena N latter geftiller ; und ganslichgebeilet / man an das herrliche Mittel/jo wiederallesön ft a) und unter demberuhmfen Nahmen ‚vieran befandfift/daraufflegef. DieScor⸗ onen⸗Stiche aberwerden mit den Scorpio⸗ on N * N felbftengebeilct / tmanısman Diejelbe auf? N n verletzten Orkhzerveibefzinderen Mangel © per gebrauchet. man das. Scorpion⸗Oehl / elches billichimberall / too fich diejes Unger —J—— Bein WondenMarcenille- Bäumen. #3 wachfen indem meiften Theil diefer Sie ⸗ -feln fonderliche Baume / welche man Man- chille⸗Baͤume nennet / und ſchoͤn anzuſehen nd ; ihre Blätter gleichen den Blaͤttern der ilden apffel Baumes die Frucht wird Man- enille.geheiffen/ und iſt wie. cin Apffel geſtal⸗ trdthlich/ ſchon / und bat ſolchen anmu hi⸗ Geruch⸗ daß man aͤlſobald einen Kup | ölte bekommen dieſelbe zuverſuchen / wanıı Han nicht durch ihre boſe Eigenſchaff! davon ZN ‚dgehalten winde. Dann od fie wohl den IT Mund füuß ſchmeget / ſo iſt ſie doch po födlich/ aß imo jemand davon eſſen ſolte / derſelhe nicht mr vier und wanhig Stunden lang ſchlaffen vurde / gleich wie dieſe Kraft daben — —J J— J MM BR | ‘ / * = o 390 Borden Beſchwerden fonderlicher Saamen in Peru, und ein Kraut in den Morgenlandern/von welchem Linfchar weitläufffigredet; fondern nimmermehr tik der auffwachen. Daß alfo diefe Frucht arget iſt dannjene Mandeln einer Mexicaniſchen Frucht / welche nach Biefam riechen / fo bald fie aber geffen werden / einen verfaulten OU ſchmack in dem Mund hinterlaffen. Jan viel aͤrger / als die ſchoͤne Aepffel zu Sodom / it welchen/ wañ man fie erdffnet/nichte alsRuf und Staub gefehen wird. Dann ob man ſchot unwillig iſt wann man andenfelben — wird / ſo geſchiehet doch ſolches nicht mit Se fahr def Lebens, Es konnen aber dieſe giftig, Aepffel mit der Indianiſchen Nuffe/diein Ja vawächfef/ verglichen werden... Dieſe iſt wi ein Gallapffel geftaltet/ und wann man fie iſ jet/hatfie anfangs. einen Geſchmack wie ein afelnuß ; hernach aberverurfachet fie recht Todes/⸗Aengſte /und ift ein fehr gefährliche Gift. In Africa findet man auch einen daum, Cofcoma genannt / welcher Fodliche Aepffe traͤget. Der Baum Ambou in den Maldiven Inſeln hat eine Frucht / welche nicht wenige betruͤglicher und fchadlicher ift, Und die Land ſchafft Tripoli in Syrien bringt fonderlich groſſe Morellen oder Johannis⸗Pferſing/ di ſehr ſchoͤn anzuſehen/ uñ ſehr wohl geſchmack find ; aber ihre Eigenſchafften ſind zum oͤffter toͤdtlich / oder auff das wenigſte ſtuͤrtzen fie di jenige / fo davon geffen / in lange und ver driekliche Kranckheiten. | | € & der Antillen Inſeln. 391 -J Es wachſen etliche von dieſen Man cenille⸗ | Bäumen an dem Ufer dep Meers und der Fluß e/und wann die Frucht in das Waſſer fallet / fo ſterben allezeit die Fiſche die davon eſſen/ | ind ob fehon dieſe Frucht lange Zeitindem Waſſer verbleibef /ſo —— doch nicht uden ſondern wird mit einem Salpeter berzogen / welcher ihr eine harte Rinde ma⸗ chet / daß fie gleichſam in einen Stein verwan ⸗ delt ſcheinet In den Inſeln da dieſer Baum haͤuffig wächfet / find die Schlangen gifftigs weil fie/wie etliche davor halten/zumailen di —— — Frucht auß augen. Diegrob⸗ — pen felbifen/die unter dieſen Baumen fich auf⸗ helten/befomen eine gefahrliche Eigenſchafft davon / wie wir an feinem HOrtbgemeldetsund ſind viele ſehr kranck worden / die dieſe Krabben geſſen haben. Daher es kommt / daß zu der Zeit da dieſe Fruͤchte gantz zeitig find/und auff dir. Erde ſfallen / man allen denen /.welchenibre N Geſundheit lieb ſt⸗raͤthet / daß ſle ſich von dem —4 Feabeneffen nwaltꝛe.— 9 Es leben weder die Schlangen noth die Krabben ci enflich von den Mancenil- le- Aepffeln ; jondern wann fie ich un⸗ ter diefen Bäumen aufhalten fo ziehen ſie das Gifft an fich / welchen noch ſtaͤrcker bey ihnen wird / wann fie daflelbe ang der Frucht herauß jaugen. Gleichwol fan «8 geſchehen ⸗/ daß das jenige / ſo etlichen Thieren toͤdlich iſt / doch nicht allen Schade: unddakdasiinge | ſiefer / welches offt von dieſem Siffiffet/ da | Be. Ki fie 1 392° .Bonden Beſchwerden ER keinen Schaden empfangen, Pflegen fie gleichfalls zu flecken/ und wann fie- jelbe durch die Gewohnheit und ſtetigen Ge— brauch in ihre Nahrung verwandelt; glach wie man von dem König Michridate fagt. Ale ſo koͤnnen fie auch die jenige anſtecken die von ihnen cffen /da fie ſelbſten von dem Gifft doch Ed A Unter der Rinde deß Stamms und der Ae— ſte dieſes Baums iſt ein ſonderlich kleberichtes Waſſer/welches weiß wie Milch/ und uͤber⸗ auß boͤß und ſchaͤdlich iſt. Gleich wie nun viel Mancenille-Baume auff den Wegen ftchen/ als Fan esleichtgefcheben daß manim vorbey geben ohngefehr einen Aſt entz wey bricht / da dann diefe Milch oder vielmehr Gift / wann es herauß gehet und auff das Hembd faͤllet / ei⸗ nen garſtigen Flecken macht/ welcher ſcheinet als were er hinein gebhrant worden. Wann es auffdie bloſe Haut fället/ und man es von dem, Orth den es beruͤhret nicht geſchwind abe wiſchet / ſo entſtehen alſobald Blattern und Blaͤßlein. Am allermeiſten aber hat man ſich der Augen wegen zubefürchten/dann wann et⸗ wa ein Troͤpfflein dieſes brennenden und giff⸗ tigen Waſſers hinein faͤllet verurſachet es ei⸗ ne hefftige Entzundung/ und verliehret man neun Tagelang das Geſicht; nach deren Ver⸗ lauff men einige Linderung wieder empfindet. Wann der Thauund Regen eine Zeitlang auffden Blättern diefer Baumegelegen / ſo auffdie Hauffallen / fo löfenfie dieſelbe ab/ gleich wie Scheid⸗Waſſer. Welches — ie a oh | wi u KAlssze 1* N ws —2* — ER. KEN er bendfntillenSgnfeht. » "395: ielbefferift /. als die Regen⸗Tropffen unte em Equatore, die fo anſteckend find / nach Kuffage der jenigen ſo es empfunden/daßwan ie auff die Hände’ Geſicht / oder einen an NT ern Orch deß Leibs/ derentblöferift/ fallenz derheben ſich alſobald Blaͤßlein mitSchme 1 n daſelbſten: jatwomannichtgefchwinddte 17 Neidungendert/fiepetimanbalb den Peib wit Würine die ın Meike A HERAN * — N Re Der Schatten diefes Baums it den Men, chen fchadlich /und wo man darunterrubet/ / Dlaufft der Leib gewaltig auf. Plinius und , utarehusgedendfineines daumsinArcadia, er chen ſo gefährlich iſt wie diefer zund die pen ige/foin dem morgenlandifchen Andien ger eißer/ berichten / Daß daſelbſt ein Kraut mir Rahmen Sapony gefunden werde / welches ie jenige fo darauff liegen / umb das Leben ringe, ' Diefes iſt aber anden Mancenille- umen fonderlichböß/daßauch die Speiſe ie bey feinem Holkgefocherwird. / eineböfe, igenfchafft an fich nimmer / und den Mund nd Kehle brennet/wonn manfieiffe.. ° Der ildenin den Antillen / denen die Na⸗ rdiefer Baum wohlbekandt / mifchen die | Rich derfelben / vie auh den Thau fo date — e ezt— unter das Gifft / mit wethem ſie ipre Pfeile NT Rate ꝓflegen. —— Damit man Di keep "Blißlen in Be. Br » kur⸗ et } 7 NEE — TERN R BEN 4* u) —41 J— Eu 5 #15, 394. DBondenidefchwerden kurtzer Zeit heile / die andem Leib entſtanden nachdem man auß Unachtſamkeit unter im E: chatten diefer Bäume geſchlaffen / oder vD dem Regen oder Thau/ Welcher auf die Heflı faͤllet /jaauch von der Milch/ die unter dei Kindeift / benetzet worden /\o muß man ge fehwind feine Zufucht zuden jemigen Scht een Krebfen nehmen, AHABaten geredet DA ben/vorfchreiben wolle, wv. | WMon den Holtz⸗Lauſen. iebt an dieſen Orthet auch eine rfE ———— oder ee einen Feine — ebwarsen Sieien aufbenn Kopff haben) fonften aber an dell Reibsang weiß find, Diefe Aneyden in dem vrfaule N Hols gezeuget / und peftpegen von an ðroſen Holtz⸗ eäue ge / b - Nennen — Kr Wi, ni. en ws Ver v \ der AnrillenSnfeln, -3955 zennet. Sie haben einen weichern Leib als un. re gewöhnliche Ameifen/ gleichwohl iſt ihr Zahn fofeharfi/pahfie das.Dolg venagen/ in | je Rälten/fo auffder Erden ſtehen hinein krie ⸗ | hen / and in wenig Tagen / weilfieeinander _ # | uß dem Zußnachfolgen / wo fie nicht getödet perden ſo haͤuffig ſich darinnen verſamlen - 4 aß fie alles leinene Serath/RKleider/ Papier? - 7 ind alles was darinnen iſt / durchfreffen und ie Eck⸗Gabeln / welche die gemeine Hütten. tüßen/ / dergeſtalt / daß diefelde endlichen une allen/wann man nicht Rath dazu ſchaffet. erderben. Gie benagen und zerfreffen auch I; - Man verbindertdaß diefe Thiere nicht ger N euget werden / wann man in dem Bauen dir Hauferdas Hola nichtin die Erde leget. Dañ te wachfen in dem verdorbenen undiverfanler en Hola :wann mandlies Holg / fomanın ie Erde ſetzet/ andem Ende breunet: want nan alfobald/wo man efliche mercket ein Loch nachet und heiſſes Waſſer hinein febuttet? pann man die Kiffen mit Geilen in die Lufft hencket / (tie man dann in vielen Ortben deß morgenlandifchen Indien thun muß /) damit fie die Erde nicht berühren; und wannmandie Zimmer fleiffig außfaubert / und nichts auff der Erden liegen läffet. Man hat auch gemer⸗ det /daf wann man ihnen den Weg abſchnei⸗ den will/manden Orth / darüber fie gehen / nur beſtreichen muͤſſe mit dem Oehl von der Palma Chrifti oder Wunderbaum / mit welchem fich Bee. Eee mp Be Jeakn IF 1a r8 8 99 | Er: | h' i j \ 1 . J IHRE: j hs — Nachtzeit herumb/ und kriechen in die Kaͤſten/ wann dieſelbe nicht wohl geſchloſſen A verune ‚reinigen alles was fie finden / und verwuͤſten net/ nach der Braſilianiſchen Sprach. Diefeg 396 DVonden Befhwerden die Mohren den Kopffreiben / quff daß fie vor dem Ungezieffer geficherffeyen. Das Oehl von dem Lamantın hat auch diefe Krafft/ und w m man daſſelbe in ihr Met / das fie auß ihrem Geiffer gemacht/ uñ umb die Gabeln herumb/ welche die Huͤtten ſtuͤtzen/ angehanget / [bu tet/ ſo verlaſſen fie daſſelbe alfobald und lauf fen hinweg. A — EA Von den Raveıs, r E: find die Ravers auch gefährlich und fin der man derfelben zweyerley Arth. Die ard- fte ind ohngefehr wie May ⸗Kefern/ und von gleicher Farbe : Die andere aber ſind umb die Helfftefleiner, Beidelauffen fonderlich zu cs zimlich; aber doch nicht fo fehr/noch fo ge⸗ ſchwind /als die Holtz/Laͤuſe. Sie werden von den Einwohnern Raversgenennef / weil fie gleich wie die Ratten glles benagen / mag fie ertappen. Ohne Zweiffel iſt es eben die jeni⸗ ge Arth/welche Johann de Lery Aravers nen⸗ Ungezieffer lebet ſonderlich in den Bücher und derſelben Deckeln. Die Holtz⸗Laͤuſe thun deßgleichen / wann ſie ihren Zahn daſelbſt an⸗ ſetzen koͤnnen. Doch iſt dieſes anihnen gut / daß fie die Buchſtaben in Ehren halten / und zu — en bir) | | | dder Antillen⸗ ynſelin 37 Mi ben fern mannfi den Rand benagen⸗ und tief⸗ eLo cher daran einfreſſen Dann ſie thun den Truck / entweder weil ihnen die Schwaͤrtze nicht ſchmecket/ oder auß anderen Urſachen keinen Schaden; es ſehe dann in der euſſerſten Hungers⸗Noth/ und Ermanglung aber ande⸗ 1 rer Sachen, Wir fünten Bücher anffweilen/ / darinnen die Merckzeichen ıbrer Zähne zu ſe⸗ hen, Doch find fievorallenSachennach dem feinen Geraͤth fehr verleckert zund wann ſle in einen Kaſten kommen Fonnen / verderben ſie in einer Nacht mehr / als die geſchickteſte Nathe/ rin in einem gantzen Mongath außbeſſern fon. Belangend die Kavets, ob ſie wohlin ihrerx Arbeit nicht ſo hurtig find / fo verſchonen fie \ doch nichtes/ ohne allein die feidene und Baummollene Zeuge. Abfonderlich ſchmecket hnen dieſe letztere nicht / wannfienoch nicht perarbeitet iſt. Und wann man die Kaͤſten in der Lufft auffhaͤnget / und die Geile daran fie hangen mit Baumwolle umwickelt; ſo bald ſie an dieſelbe kommen / und ſich mit ihren klei⸗ nen Fuͤſſen darinn verwirren/ bemuͤhen ſie ſich⸗ vieder loß zumachen / und lauffen alſobald ei⸗ ien andern Weg. Die jenige welche ſteinene Häuferhaben/ fürchten fich nicht vor den Holg-Ränfenzaber kaum Fonnen fie ſich der Raversermehren/und von Ihrem Schaden bez reyen, Öleichwohl hat man auß der Erfahrz ing gemerdet/daßfieFeindederwohlriechene ' n en Sachen find / und nicht gern in die Kaͤ⸗ ten kommen / welche quß Cedern / oder anderm - N Apr — Kr. Ho, “ RES 398 Von den Beſchwerden Holtz von gutem Geruch / das in allen Antil⸗ len gemein iſt / gemachet werden. In Alkair ſtellet man die Fuͤſſe der Kaſten und Schande in Geſchirre/ die mit Waſſer angefuͤllet find damit die Ameiſenmicht hinauff kriechen koͤn⸗ nen. Dieſes leichte Geheimnuß wuͤrde ohne” zweiffel in den Autillen auch ſehr dienlich ſeyn wieder die Holtz/ Lauſe und Ravers, von denen wir geredet / ja auch wieder die Ymeifen/ wel⸗ nn gleichfals uberauß beſchwerlich nd, VI N ö | Von den Chiquen. 4 Span hat ſich in allen dieſen Inſeln am aller⸗ meiſten zu fuͤrchten vor ſonderlichen klei⸗ nen Syren oder Reit⸗Lieſſen / welche in dem Staub / in der Aſchen auff dem Herd / und in andern Unreinigkeiten gezeuget werden. Man nennet fie gemeinlich Chiquen. Sie kriechen zum oͤfftern an die Fuͤſſe / und unter die Naͤgel der Zaͤhen / laͤſſet man ſie aber weiter einſchlei⸗ chen / und zeucht fie nicht bey zeiten herauß / ſo nehmen fie den gangen Leib ein. Bon Anfang verurfachen fie nur ein Fleines Juden 5 wann fieaberdurch die Haut kommen / erwecken fie eine Entzuͤndung in dem Therl/welches anz geſtecket ift / und ob fie ſchon klein in daffelbe gefrochen / fo werden fie doch in kurtzer Zeit ſo groß als eine Erbfe/ bringeneinen haufen Muͤſſe / darauf bernach andere wachien ; und entfichen folgendes Geſchwaͤre an den Orthen? ba man ficherauß genommen, & Die | PIERRE | —— 8 3 dbder Antillen Inſelil. ur Die Wilden haben / nach Auſſage der jen 7 die bey ihnen gelebet / ein gewiſſes umi⸗ | mit welchem fie ihre Fuͤſſe / fonderlich unter den Nägeln / beftreichen / und alſo vordiefem E Ungsziefer verfichert ſeyn. Aber man rathet de⸗⸗ dieſes Geheimnuß nicht wiſſen dab ‚fie ſich von den jenigen/fo ſich auff die Herauß nehmung dieſer gefaͤhrlichen Thierlein ve 7 ſtehen / alſobald nach den Füffen ſehen laſſen / wann ſie nur das geringſte Jucken empfinden; IT darzu dann die Indier ſehr geſchickt und glüd- 1 lich ſind. Es muͤſſen aber die /- welche dieſe Chiquen herauß nehmen / wohlachtung ge: 5 ben / daß fie das Haͤutlein⸗ darinnen ſie ein⸗ geſchloſſen/ nicht auffbrechen /fonften bleiben allezeit noch etliche ihrer kleinen Eyer zuruͤck / auß denen unfehlbarlich andere Chiquen wachſen. Man hält auch davor / daßdie Roucou- Farbe / deren fich Die Caraiber ger - brauchen /den Leib damit anzuftreichen/umd denfelben ſchoͤn / gelenck und gefchickter zum Lauffen zu machen / die Krafft habe dieſes Une gezieffer zuvertreiben. | Re. Es iſt auch ein gut Mittel/ wannmandas Zimmer offt mit geſaltzenem Waſſer beſpren⸗ get / nicht barfuß gehet/ Struͤmpffe von Geiß⸗ J haren traͤgt; und ſich ſauber Halt. Dann esfind?. U gemeinlich nur die jenige damit beſchweret / welche unfauber Icben/ und nit fleiffig auf ic achtung geben. Diefe verdrießliche Spren oder Reit-Lieffen find eben die jenige “ ö Br; *8 — and gebzanten Maun/welche das fautegleifch a0 Bonden Beſchwerden welche die Brafilianer Tous,umd etliche ander ve Jupdier Nigasnennen. 1 — DR ſo Geſchwoͤre haben / welche von den Chiquen herfommen/ wanndiefeldeinicht zu rechter Zeit. / noch geſchicklich genug herauß genommen worden / Werden Malıngres "2° der Sprache def Sander geneiitich, D | ſchwahr ruͤhren auch zumellen ber / nachdem ieſe man die Haut ein wenig abgerieben / welches von Anfang Tin geringe Sach zu fein ſcheinet⸗ pernach aber verwundert man fich / wann es jo groß alseine flache Hand-wird; und iſt ale». danan zeit daß man Rath febaffe 5 dann es iſt nothig daß das Geſchwar ſeinen Gang bekom⸗ me. Etliche ob ſie wohlklein ſind/ laſſen ſich nichts deſto weniger ungern heilen: Lind ſind diefe Geſchwaͤre zweyerley Oattung. Etliche ſind rund / und etliche ungleich, Das runde Geſchwaͤr iſt viel ſchwerer zu heilen als das andere /weiles mit todem Fleiſch umbgeben/ welches das Ubel vergroͤſſert. Dann ſo lang dieſes tode und unreine Fleiſch Da iſt/ kan das Geſchwaͤr nicht heilen. Muß man derowe⸗ gen / wann man die Wunde verbindet / alle⸗ feit das tode Fleiſch biß auff das lebende weg ſchneiden/ welches grauſame Schmertzen er⸗ wecket. — | Unter den Artzneyen zur Heilung dieſer Oe⸗ ſchwaͤre gehrauchet man den Grunſpan / Scheidwaffer / die Eſſentz von dem Bitriol⸗ um die Wunde abfreſſen. Man bedienet I auch mpfinde e damit außwaͤſchet er zu einem andern ledann auch ſo bal nachet auch eine Gall in wenig feharffen E| er / welches in kurtze S refflichheilet, Und damit man fi elben verwahre / wird. gerathe eringſte verwund⸗und Auf | F ie an einem Orth deß Leibes es ey wo es eln geſchehen7 nicht verſaume; ſondern ein flafter / welches die Hitze / die ſich in der Bunden befinden mögte/heraußziehe/ aufe ge/undin Mangelallerandereriteh/auf astvenigfte Taback⸗Blater daranff fehlages nd fich deß Citronen⸗Saffts und Effig ge - auch / damit man das Jucken / welches von en Stichen der 5 ma Maringoinsı erkommen / viel beſſer vertreibet als wann ian ſich mit den Naͤgeln ktratet. Etliche Artzneyen wieder die gifftig Schlangen-Biffe/uund alle andere Gift ſo wohl deß Landes / als deß Meers in | et den Antillen, Wir chen / die das Herk ſtarcken / und die Lebens 402 Von den Befhwerden gi habenin dem 13. Capitel dieſer Hiſto⸗ riſchen Beſchreibung geſagt / daß es in den Inſeln Martininound d. Lueiæ Schlon⸗ gen ind Gewuͤrme gebe / welche ein gefaͤhrli⸗ ches Gift haben. Haben deßwegen mit Fleiß die Argneyen / mit deren man gludlich die Staͤrdke deß Gifts brechen Fan / biß an Die - fen Orth verfparet : und fagen-vor das erſte⸗ daß diefelbe inner / und euſſerlich zu gebrauchen ſeyen. Innerlich zu Staͤrckung deß Hertzens/ und Zertheilung der gifftigen Eigenſchafft, die daffelbe einnehmen mögte ; und darzu iſ⸗ fehr dienlich der Theriadt/ / Mithridat Com fection Alkermes, der Egyptiſche und perl vianifche Balfam / die Kaufe/ dag Lcordium ‚oder Waflerfnoblanch /die Scorzonera ode Schlangenmord / die Angelick und Contr# jerva oder Gifft / Wurtz. Bor allen Dingen a ber muß man in ein wenig Burretfch-ode Dchfenzungenwaffer/oder fonft in einem an dern / eines Thalers fehwer von der gepul verten Leber und Herken der Vipern einneh men. Kurtz / man muß alle Sachen gebrau Geiſter auffwecken und erfreuen, Bon auffel fan man alle Mittel aufflegen/ welche einem fich ziehende und altes Öifftzertheilende Kraft haben. Als da find /ein Schrepfffopff auf i geſchrepffte Wunde geſetzet / uñ alle warme g fich ziehende Artzneyen / nehmlich das Salban und Ammoniac-gummi, die Baͤhung En Ser 4 ri Y 0 Ya —X * J A ‚ — — erpentatia oder Natterwurtzel / oder mit. Seyfuß in NBeimgekoeht / die Iwibeln und - Rnoblauch unter der Nichen gebraten / der Tauben Kath / das Blut der Land⸗Schild⸗ nu ben, 8 es ſeyn Fan/den hinderſten geropfften Theil ines Huhns oder Taubendaranffhalte/ da nit das Gifft herauß gezogen werde / und wan ieſes Huhn oder Taube tod iſt / muß man ein Ind rs nehmen / biß das kein Gifft mehr her⸗ up zu ziehen ſeye. Es were auch zu wuͤnſchen / daß alle Eien. vohner der Antillen / das jenige herrliche 8 jengifftimOchrauchheffen / welches ano ielen Orthen beiwehrfbefunden worden/und Orvieran genennef wird. Dann diefes wunder Jahre Mittel hat benebenft andern herrlichen - ; Sigenfchafften/ auch die Kraft das Gifft en allerhand Schlangen zuverfreiben / und hen. Es mußaber von denen/ die von den Schlangen gebiffen find/aufffolgende Weiſe ebrauchet werden. rotten getrucknet und gepulvert / und derglei ⸗ Es iſt fein beſſers Mittel/als daßmanoben ber dem Biß auff das chefte als es möglich en beſchaͤdigten Orth binde / alfobald öffne/ auch das Stuͤck weg ſchneide; oder auffdag venigſte nachdem man es gefchrepffet/ fobald ie Stärke deß mächtioften Gifft zu ſchwaͤ. - Man BIETEN Nr RUE \ ) Nm Bun ED. - 2 N st W 7 f u ' — th ar K | Tal ui + Kt bir el Bi: i % J J 404 Von den Beſchwerden ſen in den Leib hinein ziehe; es ſeye dann daß ches gemein und leicht in das Werck zu ſtellen Man muß einer Bohnen groß in Wein zer⸗ geben laſſen und daſſelbe einnchmen hernach muß man den Orth/ da der Biß geſchehen⸗ ſchrepffen / uñ das Blut durch einen Schrepf⸗ kopff herauß sieben zein wenig von dem Or- vietan darauff legen / undachfunggeben/ N der Krancke auff das wentgſte innerhalb zwoͤlff Stunden nicht fchlaffe, Diefes Fräfftige Mite tel kan viele Jahr gut behalten werden / wann man es nur nahe an einen warmen Orth ſtel⸗ let / da es leicht außtrucknet. Und wann es duͤr⸗ re worden / muß man es mit Roſen / Honig. wieder aufriſchen. Man pfleget auch die Sa⸗ chen / darauß es gemacht/ zu pulvern und alſo zum Gebrauch verwahrren. Man muß fich inwerendem Gebrauch dieſer Artzney maͤſſig halten; alle warme Speigen/ die das Gebluͤt erhitzen / oder eine melancholi⸗ ſche Feuchtigkeit gebehren / meiden; und dag Purgieren und Aderlaſſen sr au Furcht daß man das Gifft nicht von aufe das Ubeldie edle Theile deß Leibes eingenom⸗ men: indiefem Fall muͤſte man wohl purgie⸗ ren / und Baͤder und dergleichen Sachen ge⸗ brauchen / die die Schweißlocher eröffnen? andden Schweiß herauß treiben. — ann man aber in der euſſerſten Noth gantz und gar Feines von jetzt erzehlten Mit⸗ teln befommen koͤnte; fo ıfenoch eines, / Weck 17 Ah! * u, Der jenige der von einem gifftigen Be i gr Ye | Hi { 9— der Antillen Inſeln. don. worden / muß geſchwind die Schale vone | r gantz friſchen Citron eſſen; Dann dieiſſe die Tugend das Hertz wieder das Gifft zu wahren. Wann es möglich muß man das 1a ſchaͤdigte Theil auff das ſtaͤrckſte/ als man n/ oberhalb den Biß binden; hernach repffen / und mit dem Speicheleines nuͤch tern Menſchen zum oͤfftern beſtreichen; und ann man das Thier haben kan / das denBiß than / muß man ihme den Kopff abſchneiden/ nfelben zerſtoſſen / biß er gleichſam zur Sal⸗ n worden / und hernach warm auff De Zunde legen. Dieſes iſt das gewoͤhnlichſt ittel/ deſſen ſich die rechte Einwohner im ahlien gebrauchen / damit fie fich verwah⸗ 1 vor der Gewalt deß Giffts der jenigen ae hrlichen und ſeltzamen Schlangen / welche inihrer Gprache Boiciningapeiffen / und : Syanier’Cafcavelnennen, RN \\ Die lebte Zeitungen / die wir außder Äinfel 7 U; artinino befommenyberichteh/ daß etliche rnehme Leuthe/ welche vor kurtzer Zeit mit en leibeigenen Mohren auß Brahlia fomen/ d ſich in dieſer Inſel nieder gelaſſen den inwohnern daſelbſten unterſchiedlicheKraͤu⸗ und Wurtzeln gezeiget/ die in den Antillen wohl als in Brafilia wachſen / und eine treff⸗ he Krafft haben die Staͤrcke deß Giffts von erhand Schlangen/ wie auch der vergiffte⸗ Pfeile zu daͤmpffen. Man kan auch die jenige Mittel gebrau⸗ ni en / welche wir oben beſchrieben /mirdenen Sr — er | J * ee a — — — Be Bo — — — — — EEE nr. | —— — — * — -dienlich/die ſchadliche Wuͤrckungen deß Ma= Weſpen/Scorpionen / und allerley gifftige ſehr als an einigem Orth gemehret. Sie thun den Pata 406 Von den Beſchwerden man ſich wieder dag Gifft des Becune, und al⸗ ler anderer gefährlichen Fiſche / die in dem Meer zu finden / verwahret. Sie ſind auch ſehr nioc⸗ Saffts/ deß Manceunille⸗ Saffts/ Ungezieffer Stiche zu verhindern. Vut. Vondem Meer Schaum " ie ſo in dem Meer fiſchen ober ſich baden / werden Daur einem ſonderlichen Schaum beruh⸗ 7 ger/der von dem Wind hin und her getrieben wird] gleich wie eine Ereine Dlafe / werche pur: urfärbig/ von Interſchiedlicher Geſtatt / und ſchoͤn anzufeben iſt. Wo ſie ſich aber an den Leib anhaͤnget / verurſachet fie alſo ald einen überauf groſſen Schmertzen / der brennend amd ſehr ſtechend iſt. Das beſte Mittel / damit man die⸗ fen Schmertzen ſtillen kan / iſt / daß man den beſchaͤdig⸗ zen Dreh mit dem ohl von der Acajou⸗Nuß welches mitein wenig gutes Brandteweins vermiſchet ſene / be⸗ ſchmiere: dann eine Hitz vertreibet die andere Von den Ratten / die in dieſen Inſeln gemein ſindd. either die Antillen von einer groſſen Anzah Schiffe beſuchet worden / und es zum offtern ge N ſchiehet / daß etliche auff den Reeden dieſer Inſel ftranden / und daſelbſt von Alter verfaulen find aud die Ratien / welche vor Mefem den Earaibern unbetand waren/in das Sand kommen / und haben fich daſelbſt fi £es / Erbſen / Bohnen / und fondertich dem Mays ode Ziireifchen Korn groſſen Schaden. Vnd wo ſie di Schlangen nicht vertilgeten / und ziemlich tieff in dei Löchern der Erden und Felſen / da fie fich auffhalten auch in den Taͤchern der Haͤuſer / welche yonPaimenbidi ger | der Antillen⸗ Inſeln. 4207 rn / oder Zuckerrohren gemacht ſind / ſuchten / ktoͤnte man hne zweiffel die Speiſen taum erhalten. Es verſchonen ach die Katzen / die itzund in den Inſeln ſind / ihrer nit / man hat auch die Hunde darauff abgerichtet · und itt m Luſt zu fehen wie ſie dieſelbe auff;nren/ und ſo liſtig € nen und todch. - Esijtaber diefe Befchwerlichkeif nicht in en Antillen allein; fondern noch wohl Arger. u 1 Peru, wie Garcilaſſo in feinem Königlichen ‚ommentario bezeuget/ daß dieſe fchandliche hier faſt in unendlicher Zahl daſelbſt ſeyen/ nd zuweilen groffen Schaden thun /indem fie je Oerther verhehren / durch welchefiegehen/ /⸗/ ie Felder verwuͤſten / die Srüchtebißandie — mge Sprößlein/und die Wurtzeln der Baͤu⸗ BEDERNER. = a ne Die Einwohner der Inſeln haben einen und erdacht mif ihrem Balan ‚- dadurch . ve und andern Vorrath nicht wegfreſ⸗ e verhindern daß die Ratten ihr-GaLı._ MM n. Dieſer Balan beſtehet auf vielen Stecken und ſchwancken Gerten / welche in eRund oder Vierecke in einander geflochten/ waufffiedie Caflavezu legen pflegen /nab m fieinder Sonnen getrucnet worden. Er ‚oben in der Hütten mit einem Band oder eilangemacht/ und ſchwebet in der Lufft. nd damit die Rattennicht dem Geil hinun⸗ lauffen/ und auffden Balan fleigen fönnen / laſſen fieda8 Geil durch einen außgeböhl rund wohlgegläften Rürbif gehen /welcher der Mitten deffetvenbehangen bleibet / daß. | ſo die Karten / wann fie diß an diefen Er — x | 0m, 408 DVonden Beflhwerden kommen / mit ihren Süffen nicht mebr hafften - können / und die Bewegung def KRürbiß furch⸗ ten/nicht gefrauen weiter fortzu laufen. Ode N . ne diefes kleine Kunſtſtuͤck wurden die Einwohz ner kaum ihre Speife erbalten koͤnnen. | Alſo hat der weiſſe Meiſter der Natur gleiche ſam durch ein wunderbahres Segengewicht,A welches alle Vollkommenheiten der gantzen Belt abwieget / gewolt / daß die Lander ſo etli⸗ che Vortheil vor andern haben / im Gegen⸗ theilvielen Ungelegenheiten / die anderſtwo nicht anzutreffen / unterworffen fepen. Und Bat alſo feine Goͤttliche Vorſehung / welche der Duͤrfftigkeit feiner. Geſchoͤpffe gewaltig auftatten kommet / bey den Gifft Das Segen⸗ gifft,/ und bey die Krandheiten die Artzney⸗ Mittel gefeget/ ja felbften vor dem Menſchen ⸗ die unerfchöpffliche Schaͤtze der Gnade un der Nacur vöffnet/damiterihn verwahren moͤge wieder die ungejtumme Kufft / Ungemach der Zeiten / Gewoltfamkeit deß Giffts/ und alles dasjenige was die Erde fchadlich hervor brin⸗ get / ſeither ſie durch die erſte Suͤnde iſt ver⸗ gifftet worden. Bi Ende deß Erſten Buchs der Hiſto⸗ ifchen Beſchreibung von den natuͤrlichen Sachen in den Antillen Inſeln. as (0) 90 4 * bee ar teen Und ar erſtlich deß jenigen / welchen der Hert de Poincy , Ritter/rc. Koͤniglicher = Fran oͤſiſche er General Gouyernsr. 1: \ den Americanifehen Sinfeln / am den Verfaſſer / als er ein Exemplar diefes Buchs empfangen / geſchrieben / und daa bey einen Abriß ſeines Hauſes / und De ji Vndſchafft der Inſels. — uͤberſchicket. ee Aa Be — habe mich nicht verwundert über: die A Schoͤnheit und Trefflichkeit euers Buchs/ | gelches euch beliebet hat mir zuzuſchicken / eß an nichts von eurem klugen Geiſt hervor kom⸗ nen / das nicht vollkommen außgearbeitet eye: und es beduͤncket mich / daß euch dieſee Werck fo glücklich gerathen/daß euer Rubm - I m ein aroffes dardurchwerdevermehretwerr 1° a Eure Anmerckungen find jo fleiſſi und hi ———— ad eure Reden | zier⸗ Bi N k —⸗ 40 * Abſchrifft | zierlich / daß eure Freunde gang feinen Mat geldaran fruren Fonnen. Mich belangend/ wil ich mich nur mit euch allein erfreuen, / wegen eineg folchen guten Außgange/ und euch ums endlichen Dand fagen / daß ihr meiner dabey — wollen. Uberſchicke euch herge⸗ en den Abriß deß jenigen Haußes / welchen ihr verlanget Habt ; benebenſt der Landſchafft unferer Infel/welcher euch nicht unangenehm ſeyn wird: und ob ſchon die Abweſenheit dep Herrn Auber von Mittelburg verurſacht / daß ich nicht gewuſt / durch wen ich euch dieſe we⸗ nige Raritäten ſolte in die Hande kommen laß ſen/ ſo Babe ich doch davor gehalten / daß euch der Herr Kerke. Kauffmann von Flißingen / werde bekandt ſeyn / uñ daß derſelbe dieſe Muͤhe⸗ waltung / damit ich. ihn durch den Haupt mann Anton d’ Atmoyle beladen / gern aufl fich nehmen werde. Ich wuͤnſche daß ich fe glücklich ſeyn möge/euich bey einer hoͤhern unt wichfigern Gelegenheit meine Dandsarkch aubezeugen./ als der ich euch ſchon laͤngſter verbunden din; verſichert euch /. mein Herr) daß ich folchesmit Freuden verrichten werde, und daß ich von gantzem Hertzen bin 3 Sehen inder Inſel N — $. Chriftophori Euer willigfter J den 10. Tag deß Diener Khriſimonats 6688. iger de Poincy, Ritter — auch Aurel fern abgehen laſſen / als er ihme noch ei⸗ Köche andern, Gern Bader ir 4 . I Mein dm — /welchen * mir — > | ieben /den 6. def verwichenen Merʒzes RER freuemich/ daß der Mbriß eines Haufes undunferer Inſel euch. ange hm geweſen. Ir Buch iffmie gelehrten nmerckungen erfüll jet / und ſo woh fir t/ daß es nur eine geringe Be auf Bey ⸗ gung der Beſchreibung eines kleinen India⸗ ſcheñ —— bekommen wird. Jedoch trag fo groſſen Gefallen eurem Begehren ein enuͤgen zu fh in/ daß ich euch hiemit noch hen andern Abriß deffelben uͤberſende / damit v erwehlen moͤget / welchen ihr zu eurem zorhaben am dienlichiten zu feyn ‚erachten. erder. Ich verwundere mich gantz und. ir nicht we en deß Lobs / das unſere Lande — ibungbeylegen: Dann fie iſt ſo treff⸗ und fleiſſi ggeſchrieben / daß man nichts inzu zu ehen weiß, Ssch Fat feirbermeprals „Jahren den meiften Theil der ſchoͤnen Sa⸗ en er und Fan man -enöran dieſes Buchs Berfap —— Hiſtoriſche na * £ v J 4 u ne ni st nn oh en nr a EURE — 42.0 klauen man euch wegen diefer rühmlichen Arbeit it genug Dand fagen. Wuͤnſche euch hiemif ab les Wohlergehen / und bittemir zu —— daß ich bey allen begebenheiten mich bemuhen werde euch darzuthun / daß ich ſehe. Seenindersnl u S.Chriftophori Euer willigſter den 15. Tag deß Diener Heumonats. 1659. 4 | de Poincy, Ritt RR IH TRAHIRERAW EN GRENIEH Abſchrifft deß Brieffes / welchen de Herr Gouvernör der Wohnftärte it Palına, wegen diefer Hiſtoriſchen Be ſchreibung an derofelben Verfaſſeri abgefertigzete — Mein Herr / ——— g iſt unſere Wohnſtaͤtte feiner gelehrten — oder/und dem Eifer den er getragen diefelb in der andern Welt bekandt zu 3 allwo man ohne feine ſchoͤne Schrifften aud nicht einmahl wiffen würde / ob fie in di anzutreffen were/ ehr verpflichtet: daß wird fo durch eine angenehme, Erfahrung befenne müfen/man finde euch woman wolle / enftde der mitten in der SnfelHifpaniola ‚ oder in de Inſel Tortuga oder in Florida, oder } N — * De ne N a nn ale rei an Sn, | A er nicht timfehe euch viderumb then zu fehen /und dermahleins mmen/welche den Apalachiten und an ⸗ on Indier / die dieſe Länder bewohnen / eine. na andere Seitalf geben/als fie inder That ben. Was mich belangt / iſt es mir leid /daß- damahls / als diefe anffwachtende Wohn⸗ tte dag Glück gehabt euch zu befitzen / nur ei» pAugenblrekeurer angenehmen Geſellſchafft nieſſen fönnen. Es weiß/mein Herr / daß ich gen Nothwendigkeit unſerer Geſchaͤffte auffunfere Graͤntze begeben muſte / den infall der Wilden / die ſich daſelbſt ſehen ließ 8 (EHER Boldern zuverhindern / und Bid a ihme genommen/in Hofe ing denfelden bey meiner Wiederkunfft inn Ima noch) zu finden ; aber. dtefes wirdeer oh⸗ \ zweiffel nicht wiffen/wann sch esihm nicht gte / daß niemablen einiger Wind meinem er ,.v ei rem 1 iv . — — IN nr a — tzung feiner Reife gegluͤcket / dann in deme de gen. Seit dieſer Zeit haben wir offt von Ihn “ on a - nn. _- - oe & — — — — e Sinn fo zu wieder geweſen / als der jenige welcher Zeit meiner Abweſenheit zu Fortf bat er ung auch der Freude unferer Herkt jelbe Ihn mitten von ung hinweg genoninien beraubet/ und ung einen groffen Troft er geredet/und auf jeiner-Hiftorifchenefchreil ung gefehen/ daß cr die Freundſchafft zwiſch uns in keinen Vergeß geftellet/weiler die Bil nuͤſſe der Wohnſtaͤtten Palma, Cofa,Bemar und der benachbarten Landſchafften fo wo behalten/ und uns die ruͤhmliche Merckzeich feiner liebwerthen Gedaͤchtnuß ſehen laffeı Gewißlich mein Herr / ob ihr uns ſchon ind groſſen Stille/ darinnen wir nun. vor etlich uhren ber gleichfam vergraben find / wurd aelaffen Haben / ſo koͤnten wir doch vom eur Piſtoriſchen Befchreidung andere nichte fi gen/als daß diefelbe fcharftfinnig /. ftreulit and artiggefchrichen ſeye / ja reichlich außg zieret mit allen Annehmligkeiten / welche d Verſtandigſte zu ihrer Bergnugung nur ML ſchen mögen. Mein Herr fahre fort uns zu li ben/ und verficherefich/daß wir uns gluckfelt ſchaͤtzen werden / wann wir erfahren Daß ihn unſere Brieffe treulich eingehendiget worden und er noch allezeit uns mit Liebe zugethe feye/gleich wie wir denſelben ſchuldigſt ehren und ihme von Gott alles wohlergehen / bei benff glücklichen Fortgang in alem Borbe ben wuͤnſchen. In deſſen heiligen Schutz ic auc P: ——— mitter fg gen America, “ Seinwiligte m 4 Tag def gehor Rent, Ir * 1768 8 4 659% Diner te de Yal Croiffine, RETTET bfchrifft eines Brieffes / welchen Hear EdoardGraeve , der Rechten ' Door, und einer vonden Haͤnptern N and Dorgefesten der Frembden / ſo un⸗ er den Apalachiten wohnen / wegen die⸗ fer Hiſtoriſchen Beſchreibung an den J Werfaſſer geſchrieben / mit einem weit⸗ *fänfftigen Bericht def Zuſtands deſſel⸗ ben Lands / und dem Abriß dep Bergs fuͤhlenden Pflantze. ricæ leben / und faſt aller Gemeinſchafft bemühen / und diefelde hoch zu fchäßen en‘ er beraubet find; 2 find wir doch fo " Olaimy en und der ER N N oT — Disns wohl in einer Yon. den entlegenjten | LI Wohnftatendeß Mitternächkigen Ame-- cn / viefich umbdierae&n Si iR de 2 al \ ‚416 gludlich geivefeh/ daß wir ein Exemplar ee pfangen von der frefflichen Hiftorifchen 3% fchreibung der nafürlichen Sachen / wie duch Sitten und Gebraͤuche der Einwohner in den Antillen⸗Inſeln / die ihr an den Tag gegeben, Und weilihr auch unſerer gedencken wollen/ und uns an etlichen Orten eures Buchs mit Nahmen genennet / ja auch einen ſchoͤnen und ſcharffſinnigen Umſchweiff mit Fleiß hinein geſetzet / der von uns handelt / als habe ich mich ſchuldig befunden euch gebuͤhrlichen Danck zu — euch zu verfichern / (wie ich dann ſolches hiemit thue) daß wir mit hoͤchſtem Vergnuͤgen dieſen freuen und feiffigen 17 taat ges richt /denihrvon unferem kleinen than / nach den Anmerdungen die euch der — Herr Briſtokzugeſchickt / geleſen aben. Wir wolten wünfchen/mein Herr / daß die fer gelehrte Mann/ welcher einen ſolchen gu: ten Nachklang feiner Tugenden bey ung bin. derlaffen /noch bey leben were / damit erfe nem Berfprechen/das er euch gegeben/ nach kommen koͤnte /und die Europ&er noch wei laͤufftiger alles deffen berichten/ was in diefe und den benachbarten Landſchafften ſeltza und merckwuͤrdig iſt. Dann wie ihme alle die fe Sachen uͤberauß wohl bekandt waren / und er diefelde mit unvergleichlichergierde fo wohl mund» ale fchriffelich gleichfom vor Augen ftellen Fonte/als wurde er auch ohne wi | | | ein | | R? RE E a. 4 1 in Wort / welches er ſo willig von fich geg - nyrübmlich gehalten haben. . Dat en dieſcs Verluſtes / der a über allemaffen ſchmertzet / in euremlöb eben Berlangen/und Hoffnung / welche ihr - m gemeinen Weſen davon gegeben / nicht — trogen werdet: als bitten wir euch / mein — jerr/diefesbeyfommende Packen anzunede. _ 57 en / darinnenihrfinden werdet die Prife 6 beruhniten Berges Olaimy ‚ unferer&taff felilor, und der fühlenden Pflange / bene nſt einem wahrhafftigendericht vonunferer einen Wohnſtaͤtte / und allesdeffen/waswir ch mitzutheilen vor noͤthig erachtet / damit ſſelbe / wo ihr es dienlich zu ſeyn befindet / rzweiten Heraußgebung eurer Hiſtoriſchen eſchreihung moͤge beygefüget werden. Wir haben auch davor gehalten / men 7,7 err / es werde ihme nicht zu wieder ſeyn/ — ann wir hiebey anhaͤngen das Urtheil/ wel⸗ es wir uͤber ſein gantzes Werck zu geben uns uhnet mit Bitte daß ihr daſſelbe als eine N (gemeine Meinung aller verſtandigen Leute diefem Theil der neuen Welt aufnehmen ollet / und uberlaffen er eurem Flugen Bar ind. Gewißlich / mein Herr / wir. wurden auben/ daß wir die gröfte Unbilligkeit ber engen /wann wiranderftfhäten / und nicht en und offenherkig befenneten / daß ihr euch 18 gemeine Weſen jehr verbundenigemacht/ / dem ihr demſelben ein vollfommen Werd/ / Sin diefer Schreiben Arth jemahlen gu | Bez Ren feben — N 418 | Be ſehen worden/übergeden ; und zweifflen nich es werde durchgehends allen denen / die di Inſeln lieben /wohlgefallen/ und ihr alfo eiı groffes Lob davon tragäe. - choc Aaffe ſich der Herr nicht mißfallen — 2 wann wir uns anfangs in etwas verwundert daß er ſich nicht anderſt als nur unter etliche Buchftaben in dem Exemplar, das biß zu un fommen / hat erkennen geben wollen; di gleichwolniemable uͤhel außgedeutet wordet Win wollen aber nicht einig Gcheimnußft eben/welche ein feharfffinniger Kopff feichti denfelben finden mögfe/ noch den Urſacht nachforfchen / die euch folches au thun bei gen ; fondern bilden uns ganglich ein / d« gleich wie eure Befcheidenheit / mit eben Di Veſchicklichkeit als jener treffliche Mahler bi den Alten / dieſe Decke entlehnen wollen; al ſeyt ihr auch mit gleichem Außgang gear leid erkandt worden an der Reinligfeiteurerzütg an den lebhafften Farben eurer Redeng-Arth und aus der Anmutigen Gleichrichtigkei welche euer Penſel einem jeden Theil dieſes he tichen Wercks gegeben Ja / ohne Schmeichelen / (als welche a dem Gebieth diefes gemeinen Gtoats Dur ein unwiederruffliches Verbott verbannerit und nimmermehr einige Hoffnung haben ke wieder aufgenommen zu werden > ) von we - folte man wohl erwarten eine folche zterlicl und cigendlicheBeſchreibung alles deß jrnig was nur ſeltzo mes in dieſen Inſeln zu ſude | I | | | | — Dr rinnen die beruͤhmteſ re Möler in Baınpa ” törifche, Befchreibung derfelben in ‚gröfferer Bolltommenheitmifheilen /. als eine folche } ion dievon aller Dar fhenligfeit und al em eigenen Nutzen befreyet / damit der meiſte —— iſchen Buͤcher⸗Schreiber heut u Tag angeſtecket ſind: und der ſich befliſſen ie Sachen in ihrer eigenen Geſtalt / da ſie we⸗ fgerichte | Deetzalß in aufgfleif- > igſte en und werfünteung die Hr er von dem Neid / noch Eyfer/odereineran- ·⸗· eren böfen Bewegung deß Gemuͤths auch tur das geringſte in ihrer wahrbafften und atuͤrlichen Schoͤnheit weren verendert wor⸗ n/a betrachten, Ahr moͤget von den Wunderwercken der —* / oder von den Sitten der Wilden / o⸗ er von dem Regiment der. grembden Ein⸗ Bee ;fo thut ihr es alles mit folcher. ohlbedachten und anmufbigen Geſchicklich⸗ gierigſte und unerſattlichſte Liebhaber neuer Sachen ein Genuͤgen daran haben werden. 27 der daruͤber verwundern wir uns hoͤchlich / daß hralle dieſe Seltzamkeiten auß eurem reichen Grund herauß ge czogen / indem ihr der erſte die eGeheimnuͤſſe — von di ſer ma- teri gehandelt. nz — ſchon die Sach die ihr unter den Hin a Ben habt zum öfftern zimlich unfruch fbar uud“ ſchlecht iſ Papas wild und sarfinflert / ‚ — eit/daß wir wohl fagenfönnen / daß die be ⸗ J @ oil vo zieret ſie mit fo vielen anmufbigen ©leichna ’ daß man daran überal findef einen fanfften mein halten, | 420 ofen. foarbeiterihr doch dieſtlbe auß durch Die deut · liche Erlauterung / ihr erklaͤret ſie mit euren ſchoͤnen Liechtern / ihr unterſtützet fie mit der Macht eurer vernuͤnfftigen Grunde / ihr beſee⸗ let ſie durch die Krafft eurer Gedancken fen und verſtandigen Gegenſaͤtzen / und Ihr bes kleidet fie mit fo vielen koͤſtlichen Zierathen⸗ Magnetftein/ und unfichtbare Ketten/ welche die. Hergen verfnüpffen/und die Gemüther al ter derjenigen / die ſie betrachten / herbey zie hen —— — Es iſt wahr / daß ihr auß Beſcheidenheit in der Vorrede alle dieſe Schoͤnheiten / dieſe Zier den und dieſe treffliche Anmerckungen denen Gemaͤlden vergleichet / welche mit Bögeln / Frucht und Blumen⸗ Werdumfafferfind / fe nicht eigendlich zu der Tafel/ ſondern nur zu Zierde derſelben gehoͤren: Aber / was ung be langet/wirmwollen es allzeit Toben / als eine artige imfaffung/ welche ven Werth der ma terı vermehret; oder wann ihr uns vergoͤnnet/ uns noch reichlicher zuerklaͤren / als cben fc viele Perlen / Demanten / Rubinen / und an dere Edelgeſteine / welche ihr in dem Wert außgeſtreuet habt / damit ihr dieſer gantzen HR ſtoriſchen Beſchreibung allen Glantz und ak - Ien Pracht die man zu ihrer Vollkom menhei wuͤnſchen fönte / geben moͤget. Und dieſes If) mein Herr/ was wir von feiner Arbeit insge e \ 9 Wann see Bkiche. aa Mm Wann es uns aber feiner erlaubefdiefele fküdweißzubetrachten/ ſo bitten wir / men Herr/ er wolle es nicht uͤbel auffnehmen / wann wirihmefren herauß ſagen / daß ſich etliche ie ner guten Freunde hie befinden dieibninden Inſein gekennet /welche der Meinung find / ⸗ er habe wieder ſein Wiſſen / dem Land / das er be chrieben / groß Unrecht gethan Indem er ee in feiner noturlichẽ Schoͤnheit fo eigend⸗ fen vorzunehmen/weil man nunmehr fo leicht Das‘ gen fenen alg ein geringes Bosbild I u Han v n — * — 422 + Abfchrifft welche ihr unter die Hände fommen Taffen %, dem Haupt Werck entgegen halten md van? alfo das Geſicht verguugen Fonne mit welches eurer Auffagenach/ wiedann ge Lich nicht anderſt tft / mit fo vielen wür —*r Eh Anreigungen und mabrbafftigen. Anmuthig⸗ keiten verbunden. | — ‚Und die mein 54 wer iſt der / der nicht einen Luſten ſolte bekom⸗ men / indem er eure gelehrte Schrifften davon lieſet / dieſe ſchoͤne Ebene etlicher Juſeln zu fer hen / welche ihr mit fo vielen Schaͤtzen der Na⸗ tur uͤberzogen vorſtellet; und ſelbſten gegen waͤrtig zubetrachten die wunderfelgeme Hoͤhe derjenigen Berge/ die/ eurer Redens ⸗Arth nach / mit einer groſſen Menge Föftlicher Saumegefrönef / und mit immerwehrender Gruͤne bekleidet find ? Aber folte nicht entzu⸗ cket werden tiber der Schönheit fo vicler a Zhaler und angenehmen Hügel / welche die luſtige Landfchafften noch aumurbigen mc chen /und fo artig in das Seficht fteben / da man den Augen Feinen gröffern Verdruß an⸗ thun kan / als wann man fie/ auch nur ein we⸗ Sachen abwendet? Uber das alles/ wer iſt der welcher nach dem er geleſen was ihr von de Herrn General Gouvernörg eurer Landsleute herrlichem Pallaſt ſagt / den ihr befchreibet als ein nach. der Baukunſt vollfommenes Werck / mit fo vielen Elaren anpe Di nig/von der Infchauung aller diefer 3 ten: werift/fage ich der niteininnbrüunftigesg- Berlangenifragen folte/diefe ſtoltze Bereinig ⸗ ung ſo vieler Seltzamkeiten und jo vieler Wun⸗ der/die ihme vdr dieſem unbekandt waren zu - Han muͤſte ein Stein/ und deren angeneh⸗ men Bewegungen deß Gemuͤths / welche ge⸗ meinlich dem Hertzen der Menfchen zu —9 ſchmeichlen pflegen / gantz beraubet ſeyn/ wan man nach Leſung eurer Hiſtoriſchen Be⸗ ſchreibung nicht zu fehen verlangte 5 nicht | mehr in den Büchern/ nderinden Kunſtkam⸗ mern der Reritat-Riebenden ; fondern an dem Ja | Orth ihres Uhrfprungs ſelbſten / fo dielerlep Gattungen vierfüffiger Thiere/ Gewinme and Ungeziefer ; abfonderlich aber diejenige ‚unvergleichliche Vögel / welche ibrinihrem Pracht darſtellet / mit mancherley Federn von ſo vielen lebhafften und unverenderlichen Zarben bedecket / daß es ſcheinet / als hoͤt⸗ ten fie die Natur in ihrem Glantz ud Schein gantz erſchopffet / damit fie fich mit diefer folgen Bermifch ung zieren moͤg⸗ ten, ER werden wohl den Europzen etliche diefer leichten Einwohner der Enfft Ber... Qubgee we & * a2 - . Abfarife | außgebäldet zugefchickt ; aber ohne dem / daß dieſelbe tod find / fo verliehren fie vielvon 9 rem Glantz und von ihrer Zierde: ihr habt in eurer Hiſtoriſchen Beſchreibung ſo trefflich wohl vorgemahlet / daß wir uns leicht einbil⸗ den / es werden die jenige / ſo dieſelbe leſen⸗ ‚gar gerne wünfchen / daß ihnen etwas von ih⸗ rer Geſchwindigkeit mitgetheilet wurde/ da⸗ mit fie ſich in dieſe liebliche drther ſchwingen / und dieſe Voͤgel in ihrem lebhafften Schein und reichen Farben / mit welchen fie gezieret daſelbſt ſehen kͤnten. Vor allen aber daß ſie betrachten moͤgten den jenigen beſeelten De⸗ mant / oder fliegenden Stern / den wunderba⸗ ren Colibry welcher ſein Geſchlecht zu meh⸗ ren / ſein Neſt mit ſolcher verwunderlichen Geſchickligkeit bauet / daß es zubefurchten /es werde das gluͤckſeelige Arabia hinfuro deß Nee ſtes ſeines hoenix vergeffen/und hergegen die⸗ ſes loben. * J AIch will nichts ſagen von dem kleinen Cu cuyos, den ihr mit ſolchem Ruhm und Glantz bekleidet / daß derſelbe die allerdickſte Finſter⸗ nuͤſſe der Nacht verſchwinden machet: die / Wunder deß Meers und der Erden / die Luffte Waſſer⸗Thiere / vor denen gurcht und Schre⸗ cken hergehet/ wann fiemit euren Worten be⸗ decket / haben ſie eine ſonderliche Zierde/ wel⸗ che das Grauſen fo einen anfommet/ über der Anjchauung ihrer fchuppichten oder rauhen Reiber /und wegen der abfcheulichen IBehre / mit denen ihr Mund bewaffnes/ um ein merck⸗ liches nr ee Ka) y bi N Ang IE er no fich Feinem anderen “ 2. n/ welches fi | — fein Schoͤpffer auf⸗ 2 * erieer fonict Pe te ihr beichreibet/da inbefländigfeit zuverfrauien leicht erfühnen- ird damit man nur aucheitnen Tpeilan ale ⸗ nfeinen Schäken habenmöge, — — Ddoch erhebet ihr dieſe glückfeelige Gegen ⸗ en gleichwohl folhochnicht/ daß ihr nich uch derfelben Mängel entdecken / und derſel⸗ en Beſchwerden anzeigen foltet ; wann ihr a⸗ er folcheoffenbahret / fo feet ihr auch auß nildloͤblicher Geſchickligkeit zugleich Binz NN * F N N ı m N en Tu Be) A A Er * =. —— a [41453 hi R Be Br; ; — rnehret daſelbſt (9 viele unterfchiede Sifche / undverbirgefin feinem weiten il Perlen / foviel hdeseföffliche@achen/ manfich Hinfüro feiner ie Mittel/ elcheibrefchäbliche Mürcune | en zu hintertreiben dienlich find. Uniftnicht8_ on allem dem / dag die Ruhe der Einwohner iefer netten Welt flöhrenmag sdemihr nicht tathfchaffet; Fein ©ifft_/ dem ihr nicht das egengifft an die Seite ſtellet Fein Beſchaͤ⸗ igter / dem ihr nicht zu Huͤlff kommet; daß ſſo die Neuzenfommende / Wann fie eure _ Schriften leſen / nicht allein darinnen finden ie Mittel’ wie fle ihr Leben in diefen angenchr ten Ortpen mit füffer Ruhe zubringen / und ie Seheimnuſſe die ihr ihnen vorftellet / wie fie Be rübmlichen und nuglichen VBerriche uch die Hülffderen fie gebrauchen / und 28 Se fr oO ) gen den Zweck erreichen mögen ; fondern | 426 Abſchrifft Lebens Arth / die fie in den Speiſen in acht nehmen muͤſſen / damit ſie allezeit ihre See fundheit in gutem Wohlſt and wieder die böfe Zeiten/gifftige Eigenfchafften etlicher Frůch te /und fchadliche Gewuͤrme und Ungezieff erhalten. Können alfo in einer Stund viel mehr Mittelerlernen wieder die —— 9 welche ſie daſelbſt überfallen mögen / als ſie € ne verdrießliche Erfahrung in Verlauff eines dantzen Jahrs nicht lehren würde. N Fa Jhr habi ſo wohl in eurem Gedoͤchtnuß bes daiten die Eigenſchafften / das Regiment/ und die mancherley Handlungen der Voͤlcker⸗ welche ihr an unterſchiedenen Orthen in Ame⸗ riea geſehen / daß man nichts tadeln kan au den artigen Beſchreibungen / die Ihr davon auffgefeet. Die allerwildefte Reden ſelbſten und allerfelaamjte Gewohnheiten befommen eine folche Zterlichfeit/ wann fle durch cure Hände gehen / daß die pifündigiieNachgrubs ler /wann fie eure Hiſtoriſche Befchreibung Iefen / nichts verwerffliches / oder etwas das - Ahnen den geringften Edel erwecken moͤgte darinnen finden. Belangend dieBerichte/teh che ihr vonzeiten zuzeiten vondem edlen Rey⸗ ſenden / deſſen ihr allezeit mıt Ruhm gedencket/ empfangen: habt ihr dieſelbe ſo wohl an ihren gehoͤrigen Orth in ſolcher klugen Ordnung ein⸗ getragen / daß ob fie wohl koͤſtlich find in ihrer matern und geſtalt / die fie von ihrem eigenen Uhrheber befommen / doch durch daß ſchoͤne Liecht/und durch alle diele Aumufpigfeiten? ' we — — etlicher Br 427 u ihr ihnen — dergefialt wer worden/daß man euch’groffes Unrecht tn "7 | inrde/tvann man fie nid JB unter AR: Men A Re— ichthumer zehlete. — ; Wiewodl eure Landsleuthe unter die, be u rühmtefteundtapfferfte Vdicker der Welt ger rechnet werden / und man euer Srandreich ni dag alte Canaan das Land deß wah⸗ —1 Adels / das vollkommenſte in der Schͤ ⸗· Ei die Freude deß gantzen Erdfreißes nen en kan ‚jadaffelbeniberall vor das AugEuro- Bi pæ, eine Mutter der Hoͤffligkeit / und eine Mei. ſterin der ſchoͤnen Wiſſenſchafften / aller vr tigfeit/und aller edelen übungen deß Friedenss und deß Krieges gehalten wird: ſo vergeſſet ihr doch nicht außhochmüthiger Beratung N anderer Volsfer / dient demfelben inalter Sa) ſtehen: fondern ihr lobet den der es 4— berdienet/er mag ſeyn wes Volcks er wolle⸗ ind habt eure Erzeblungen fo wohl eingefhele et / daß ihr einem jedengebet was ihm gebühe | * und man euch alſo der Partheyligkeit oder chmeicheley mit Recht nicht beſchuldigen a up Furcht 2 daß die faſt immerwehrende x Hitze Er inden Antillen iſt / dem temper c⸗·· mene eurer Leſer nicht in etwas zuwie er fee / habt ihr diefelde auß Finger Bote ſichtigkeit mit einerangenehme Kühlemitten m ihrem Laufferfriſchet / vermittelſt derfom — RR — — I —— — 14 — a * — SH \ v \ h r Ir % ’ 1 an; \ . «1 ! Y E . 5 zu j 3 gi dentraurigen Einwohnern deß Landes ben der Meereg- Enge Daviszdie den meiften Theil ihres Lebens unterdem Eiß und Schnee/ wel⸗ cheihre Hoͤhle bedecken; die übrige geif aber in den IBaffern mit den Fiſchen zubringen daß man ſie alſo vor eine Arth der Lufft⸗Waſſer⸗ Thiere/ gegen andere Menſchen zu xechnen / J — Wir zweifflen nicht / mein Herr ) daß die FH “Taraiber , dieihrfomoh! abgebildet in ihrem Haußbaltungen und Kurtzweilen / inallen ih⸗ ven Sriedens-und Kriege, Ubungen / in ihren Seburtund in ihrem Todt; euch hinfuro dar ihren eigenen Hiftorien-Schreiber annehmen Werden /und in ihren Garbettenund allen Of fentlichen Freuden, Seften rahmen / weil ihr den Stammbaum ihres Geſchlechts geſetzet / und ihnen ihren wahren Uhrfprung gezeiget abt/vornehmlich aber/weilihr fie indas Ge⸗ ficht Europ geftellef alfo,/ Bier ORT find/nehmlich/ nicht fo gar wild und graufa als fie biß daher gehalten worden. Wir haben auß fonderbahrer Begierde den jenigen / die noch unter ung wohnen / mitgefbetlet/ ‚was ihr von ihnen gefchrieben ; und haben geboret/ wie fie mündlich bekennet aller dag jenige / wel⸗ ches der verſtorbene Herr Briltok euch berich⸗ tet von ihren Kriegen / von ihrer Religion, von ihrer Sprach / md von ihren Sitten; alſo daß allediefe. Sachen in allen ihren Varia | N EN x * * 7 Y durch beffandir icht de PLAN. Mn Bold Lügen ſtraffen welches abren in.dieferSteinung erzog, iefelbe allezeit vertheidigen wird. — a a are « BT * Es würde aber ein geringes ſeyn/ wann ieſes Volck allein / das noch etwas wilder Irth iſt / euerLob preiſete / un euch ſeine Danck⸗ — Billiger iſt es/ daß wir/die ir unter etlichen übrigen dieſes Wolke / und ndern welche wirzur Söfigfeie zubringen te bemuhen / leben/uns vor eine fonderbahre Ehre ſchaͤtzen diefe Schuldigkeit bey euch ab⸗ hreibung an den Tag kommen find/befeien/ af — Wohlgewogenheit den Glantz/ en fie bey den E hreiben haben und euch def m durch meine Feder herklichen Dauck far Mebmerdenfelben beliebig auff/ mein - en, »Nehmet denſelben beliebig auff / meir —— fort uns mit eurer Gunſt/ die jns o vortheil J r freuen werde / die Krohne welche —— iſchen Beſchreibung gebuͤhret / damit auß zu⸗ iehren und daß un ſere Ebene/ unſere Teiche / er a F ® olle dann ein ergogen toorben/und inen Staat mit ihnen machen/un bißher fich ergnügefihren Zeugen in dem Himmielzu ha⸗ en / nunmehr aher durch eure Hifforifche Ber pden Euzopzein befommen / zuzü ·⸗ ßwegen nochmah / a * NE — ortheilhafftig iſt / zu ehren; und verſichert uch/daß unfere blühende Pandfchafft Florida ; pilligſt und reichlichſt alle ihre Blumen auß⸗ wege to ME 0 eliher Briefe. a2 emunb Oründen fo waprfind / bafmanfie ee. 8 7 a | ⸗ J 1 % | geringes feyn/wannnur Hlegen : und daß unſere Qeuche/dieikiger Zeit ’ .. 9 7 * \ E Alt 430 Abſchrifft. | unfere Wälder / und unfere hoͤheſte Berge keie ne Einwohner haben / die fich nicht ber ns a Schrifften vertvundern/ und eure Isoplf i Berta BE DEN,. Dieſes iſt die Meinung i ter aller ins gemein / und abſonderlich de ie ber — g : | Dein her a 4 Auß Meitor in der 4 Landſchafft Sein ſchuldig / derdun⸗ Be den dener und willfabrig⸗ Tag deß Fer iener * J Ba 3 1660, air ge Edoard — er Gapfteln des erfin. uch ee « Hiftorifchen Be — natürtiher Saͤchen ° ‚den Antillen Snfeln, — Pain Di L. ein | = 2. — u L = on —— Safer Ontitten infone n erpell \ € Bon er Jafel Tabago — Bon der Inſel Granada, a 56 a eb a, er s 38 A iM Bot ander ZnjelS.Vincenti, 0.39. 3 on der Fuſelkarbudbs... 4 Vor der Inſel ¶ Lucie, N Von der Juſel ——— — A = Sure Jlndie ao ca De A Bon der 5 Snjel Dominica, — — — wand en a 59... = 3. win — — ——Wha m 3. Bonden Inſein die eili en enandt/ un der Vogel⸗Inſel. 2 ' e A 4: Bon der nfel Defiderada, | 2 5. Von der Inſel Gardeloupe. % 6. Wonder Inſel Antigoa, ,„ 7 / 7. Bon der Inſel Mont ferrar, 4 — 8. Von der Inſel Barbada und Redond 9. Von der Inſel Nieves. — ‚N ee rd 2: 7 Bon der Inſel S. Chuflophor ifntaße "V, Von der Inſeln unter dem Wine, 1 1. Bon der nfel $. Euftachii,.. >. Bon der Infel3>Barcholomei, “ 3. Bon der zujel Saba. „ 4. Von der Inſels. Mattini, 5 Don der Inſel Anguilla, 6. Bonden Inſeln Sombrero, Mn Virgines, . ' 7. Bon der Inſels. Cum EN — Von den Bäumen foin Siefen. Bondem Goyave- Baum. I 3. Bondem Pabaye⸗Baum. x 4. Bondem Momin und Cachimas 4 — dem Junipa. | R * * — —————— — — 6. ra — Er Si ; — — EL Wet ER Au Fe v f x 73 var - Y vr RT # — de I, ui 9 % P Xx — Er A demAcajou, 2 4 —— — — — —* | Bonden Pllaumenlcaque, x —— 113 Von dem Pflaumen⸗Baum Monbai in, 114 Do on dem Baum Courbaty, m n dem Indianiſchen Sengen-Saun 8 „Aust — dem Sdoeerdeen oder Sooeinge ea Bon dem ſtachelichten Palm-Baum, 18. HP Bondemzahmenpalm- Baum, 119 Von dem Latan-Baum. 123 Bon dem Cocos Bam 124 Von dem Baun @acao, — © on den ——— oder zu den Hreiner⸗Wercken und faͤrben en > Ne ea Von den zweyerley Arthen eh —— ‚Bon dem BaumAcoması. um 90 ‚Bon dem Rofen-Holk. KT ‚Bon dem Indigniſchen Holtz — ‚Don unferfchtedlichen roͤthen Holtz / wel⸗ es zum Bauen dienlich/und von dem er —* Von denVoumen / derer Holt ug re gebraucht wird. 136 Bon ———— 1% 3a n * — F VIII. m ) hden | Sim / neh u der np S j — By: Innhalt dienlich; deßgleichen von eichen andern/ davon die Einwohner der Antillen groſſen Mutzen haben. 140 1. Von dem Cafien-Baum, 1,7 HE 2. Bon den Artzney ⸗/Nuſſen. 914% 35. Bon dem Zimmet-Holk. A 2 NE 4. Von dem Baumtvollen-Bauiit, ‚146 5. Bon dem SeiffenBagum. 4 6, Bon dem Paretuve⸗Baum. E48 7. Bondem Calebaftien- Baum. 148 3. Bon dem Baum Mahos, ‚cz N Donden Baumleinund Stauden Rare. welche Fruͤchte tragen und NBurkeln vor fich offen /die den Einwohnern zur Nahr⸗ ungdienen / oder zu anderem rm 1. Bon dem Manyoc, | 15 3 2. Bon dem Wunderbaum. gg 3. Bon dem Banane- und Segen Bam, J 6 4. Von dem CKorallen⸗Holtz. 160 5. dem Jaſmin und Ahhrn coit PR RXR Von den Pflantzen / Kraͤutern und Sure, der Erde in den Antillen. 16 1. Von den dreyerley Arthen Pyman. , — 2. Von dem Taback. rn 6 3. Bon dem Indig. \ 6 Dunn, rc Bf Bu. u ET: —— Er u FR Tan Ä — 6: Bondem Ananas, —J— na Ei 7: Bone: den ZuerRoprein, | We IJ — il En, ee Bon etlichen andern ——— der Antilr ? e n / und unterfchiedlichen Arthen Hülfene or chtet und — — ud J5 BR 177 Ay Bon den Racketen. NT 7 WVon den Kertzen. 179 Von den unterfhiebichen Athen Lien 0% 780 Bon den immer grünen Kräutern. 198... 2 Bon denfühlenden Planken.. 132: Arge Eon he — der EEE - 5, rg — 184 a 4 R Bon den Bohnen: ——6— N Von den Pflanken na Kräutern’ Hieißren | Beten in der Artzney oder DIE 9: Bon den Waffer- Melonen... is m Bon den Ele in en Satin. —— m 2.B0 Ben Sam. dan de Yo ii a zon den —— Gattungen der sierfüf | gt "ie man, in dieſen ‚satin ar | ea mein iſt. v 1. Bon dem Ungeziefer / Soldaten —— Innhalt 2, 2, Wondem Javaris, RETTET 197 .3.Bondem Tat. 4 Von dem Agouty. | „199 5. Bon den Kifamatteie Se XIII. ie Von den Pe Wieren f man in die ‚fen Inſeln findet. 1. Bon unterſchiedlichen Arthen Snirm und Schlangen. 01 2. Von den Eydern, 0.0! Er 3, Bonden Anolıs, ; 208 4. Von den Roquet. | | 209 5. Von den Maboujas. 20 6. Von den Muͤckenverſchlingern. — | 7, Bonden Land-Hechten. 3. Von den Scorpionen / und einer andern Arch fchadlichen Enderen. 244 XIV, | " Von dem Ungeziefer⸗ das in den Antillen ge undvon den Schneden. :- 2. Bondenleuchtenden Fliegen. * * Des den Phalangen oder gebörnfen die 4. Bon dem Vielfuß oderScolopendra, 228 5. Bon den Spinnen, 229 6, Bon dem fliegenden Tyger. 238 7. Bon den Bienen und etlichen andern Une geaefen. 232 | | | | Tut den m vornembrten Wohent in den Oil 4 4 2233 1, Von den Fregaten, NN — 2 Von den Fahlen. 235 3, Von den Fleinen weiſſen Reygern — und eilt then andern Meerund Fluͤß⸗ Voͤgeln. 236 4. Bon dem Kropf Vogel, jr 237... Von den WafferHühnen 238 6. Von dem Flamman, — N — den Americanifchen Schwalben. * Bonunterfchiedlichen Land, Vögeln. 242 9. Bon den Arras oder groffen Papageven, 243 10. BondenCanides —441 Ix. Von den mittlern Papageyen. 249 112. Bonden Eleinen Papageyın. 250 13. Bon den Tremblo, Niro 14. Bon den Americanifchen Spatzen. 21 15 ‚Bondem rn. ee ‚10 ‚Bon dem Mansfeny. | — 37.Bonden Colibry, | Bus Br en. 3 P onden — Fithen — 2. Von den Meer⸗Papageyen. Zr Bon dem re em, 3* Bone: rn x iij Innhalt 6. von etlichen andern Fiſchen deß Meers und » der Fluͤſſe. a P Nie Bon den Meerwundern / welche an Bien Orten aefeben werden... He 1. von dem Schwerdfifch. 3 BR BE 2 von den Men, Schweinen. 2273 a N 3. von dem Requiem, | 274 ; | ei 4. von dem FijchRemora, — u 5. vondem Lamantin, . .. 278 Ä 6, vonden: Walfichenundanderneertpunr ! dern | 280 an rvonden Meer» Teuffeln. 0281 Bi 8.vondemBecune, | 283 Alle 9, von der Meer⸗Schnepffe. 284 A 10, von dem Meer⸗Igel. 285 XVII, | | Ab ſonderliche Befchreibung eines Meer» Eine“ N N horns / welches auf der KeedederänfelFor- | tuga außgeworffen worden / indem Jahr - 1644. Benebenft einer ſonderbahren Erzehl⸗ ung / ſo Vergleichungs⸗Weiſe füglich beya geſetzet wird / belangendunterfchiedliche schöne und felßame Horner / welche man Voͤlcker/ die dafelbft wohnen, | 286 XIX. Ei aa der Do und d Schnw⸗ bedecket up: : vondem Frero- oder Meeres. Enge/Davis Ban / gebracht 5 deßgleichen von den - igenſchafften deß andee / int Sitten der |} Ron den Fifchen die mitbarten Schalen /an | erſe Jen rare enSchneden/und ——— febbne Meer Sewächfen/ welche an den Seifen der Antillen Inſeln den werdeennn. 317 ‚von den groffen Meer-Krabben. 319 ‚von denMeer- Spinnen. BE... DORden gemeinen Grete, von der Burgau-Schned er. ‚von der Stachel. Schnecke, es 32T ‚von ——— — von den borcelan Ruſchein. 3 von den Horn⸗Se heen. TR Ber ‚von der Derlenmtter. re ae an etlichen andern Gattunge der Scan. dm © ‚von den Schnecken welche mit Mufie Noten bezeichnet, 332 ‚von den Augen⸗Steinen. 334 „von dbenMeer-Hepffeln. . 1335 "Bon den Meer-Sternen, 336 von den Meer / Baͤumen. 337 — — — ran — Heike. - nn 2 he ri en. 9 7 lichen Cut. fer Chiere / bie in —4 n a an — 21 ea A er \ u ze 3 ·von | Innhalt 3. von den Schildkrotten Caollannes. 35 4.vonden Schildkrotten Carets. 53 5. von der Weiſſe die Schildkrotten /undall andere groſſe Fiſche der Antillen / er) gen 6, von den Schildkrotten die ſich —— Land /und in den ſuͤſſen Waſſern mi ten, XXI. Begreiffend die ei endliche Befehreibung e A licher®attung Krabben/welche gemeinlic auff dem Land der Antillen gefunden wa den 1. von ‚der Krabbe / dieman Tusluru — 36 2. von den weiſſen Krabben, 36 3. von den gemahlten Krabben. 3 XXII. Won dem Donner / Er dbeben/umd > ungefi men Wettern / die fich in dieſen Inſeln zu oͤfftern erregen. = 1, von dem Donner 2, von dem Erdbeben. 3. von einem ungeftümmen Wetter / wel Die Einwohnert der Inſeln Oür — nee ' | xxiv. | Yon HERR andern —E deßl. Bude. Bandes / und den Mitteln / deren manfich wieder diefelbe gebrauchen fan. von den Muſticken und Maringoins, = „bon den Weſpen und Scorplonen. 388 von den Mancenille-Baͤumen. 389 „von den HoltzLaͤuſen. | 394 „von den Raveıs. i . . von den Chiquen, 398 i Etliche Arkneyen wieder u gifffige Schlangen⸗Biſſe / und alle andere Oifft fomohlörß Landes / als deß Meersin den Antillen. „408 von dem Mer Schaum, 6 im. den Rasten/biet in Biefennfln; ai nd, € N DE de Innhalis der —— J BRBAR Sachen. 9 AR j J— —J— x 4 5: A } ii X 1 4 J— 3 N fi Bun | Bi: u "iR 7 Be 14 r i — 4 —9 1 | = - = —— Fi RP ar N TEE BERN a 22: Re SELL” dnaslia!d! * SH NS hu =” 2 — * Ih EN — wa r; un eh Ä R — Pe * Te BAT “-\ - N FE 24 ai 2 ir e. r +, EEE ARTEN 4 g 0 R 2 / \ Er Aal: BAER ı AA 7 0} R 37 — HEUTE BEA NEN “ : nr [7 Tal — s TEN ** x — AR ir i# * re 6 — air Sen — —— * wer er 2 ‘. 3 — —— ⁊ A 5 3 N an \ 2 E —— Te ö a BEN. 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