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am:

Hiftorifch - politische Slätter Re | £atholifce Deutfähland. Des Jahrgangs 1905

Erfter Band.

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u een) Capucin narat7

Hiftorisch -politifche Blätter für dos Eathbolifhe Deutfhland. _ Des Jahrgangs 1905

Erfter Band.

Siforifh-politifge

Blätter

für das Eatholifche Deutfchland

herausgegeben

bon

Franz Binder und Georg Jochner.

(Eigentum der Samilie Görres.)

Hundertfünfunddreigigfier Band.

München 1905. Zn Kommiflion der Literarifch-artiftifchen Anftalt (Theod. Riedel).

BTANFORD UNIVERBITY

LIBRARIES STACK>

DEC 21969

1.

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II.

IV.

vi.

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I.

Suhaltsverzeichnis.

Christus vincit bie $ormel ber Kirchengefchichte Deutjchlands innere Politit an der Jahreswende

Eine Denktihrift Metternihd® und Jardes vom Ende 1841

Ueber die Sähwierigteiten i in Ungem sind die gittel zu ihrer Bejeitigung.

Deutichlands vermeintliche IMERE: und Defterreich x s

ReichBtagäbrief. I .

. Rordifche „Razarener” .

Randglofjen zur Dichtung von Sen:

Bur Geichichte der deutfchen Landiwirtihaft

Zur Jahresmappe. 1904 der deutidhen Ne. für riftliche unft

19

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54

64

72

19

IX.

zu.

Gajetan und Luther über die Bolygamie

Da3 Schiller - Jubiläum und das fatholiiche Deutfchland ae % (Bon einem Rigttarholiten.)

Bantheismus und Ehriftentum Aus Rufland

Die Schulfrage auf dem Barteitage der eaur demofraten Preußens B .

. Dr. Georg Grupps „Anfänge der.chriftlihen Kultur“

P. Rottmannerd Predigten und Anfprachen . Das Koalitionsredht der Arbeiter .

Eine Dentihrift Metternich und Jarded über Ungarı vom Ende 1841 E 5 i (Schluß.)

Der englifche Nattonaldarakter

8 166 des Strafgefepßbuhe8 . . . Benele .

Reihstagsbrief. II.

Zapanifhe Bündniffe

Fra Giovanni da Fiejole

Eeite 87

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153

157

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KXIV.

XXV.

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XXVII.

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xXXIX.

XXX.

XXX.

XXXI.

XXX.

XXXIV.

XXXV.

XXXVL.

Eine Renaifiance in ber chriftlihen Kunft bes 4. Jahrhunderts . } \ R .

Deoderne BHilofophieforihung und Epriftentum

Das Konlitionsrecht der Arbeiter . (Schlu$.)

Kardinal Konfalvi in Paris, London und Wien Ein Riefenwert über die Philippinen

Neichdtagsbrief. III.

Didzefanpartitularismus und Berliner Priefter- mangel .

Da8 Beichtgeheimnis und die Doppelehe des Zandgrafen Philipp von Hefien & A

Moderne Philofophieforihung und Chriftentum (Schluß)

Der konfefiionele Charakter der bayeriichen Univerfitäten . . ; E E 2

Aus Quife Henjeld legten Tagen .

Ein Jahr der politifhen Weberrajhungen

Die Negerfrage in den Vereinigten Staaten Amerikas

vu Seite 237

257

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VII

XXXVIL

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XXXIX.

XL.

XLI.

XLII.

XLIIL.

XLIV.

XLV.

ALVL

XLVI.

XLVII.

XLIX.

Klofter Kaufungen Auftlärung und Liberaliamus

Verhältnis der rufiifchen Kirche zu MN und Anglifanismus R dee ra t

Der Lonfeffionelle Charakter der bayeriichen Univerfitäten . A A A ; . A (Schluß.)

Rußland und die Revolution Kichenpolitifche Wusblide Neichstagsbrief. IV. . A ; r R ;

Naturftudium und Chriftentum

Verhältnis der ruffiichen Kir zu len und Anglitanigmus Mn .

(Schluß.) Suftad Graf von Schlabrendorj

Die Verdienfte ded Londoner Bifhojs Ereighton um die engliihe Geihichtsforihung B

Von Jena nad) Eifenad

Der Zufammenbrud) des rufiiichen Bureautratiguug

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LI.

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LIV.

LV.

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LVN.

LVIM.

LIX.

LX.

LX1.

LXII.

LXIMI.

Der allgemeinen Deutihen Biographie 49. Band .

Politifche Betrachtungen: Ungarn

Statiftit der württembergifchen Geijtlichteit .

Conceptio Immaculata in der bildenden Kunft .

Briefwechjel zwifhen Grimm und Mingseis

Sciller . $ i . A Bum bundertiten Todestag. (Bon R. v. Kralik.)

Die katholifhe Kirche des Wltertums in Armenien

Die Begeifterung für da8 GSchulwefen in den Bereinigten Staaten jeit den legten 50 Jahren

Neichätagsbrief. V. Bwei Klofter-Urkundenbücher aus Böhmen . Die rufjsshe Regierung und dad Boll .

Di8 Jenfeitd, die Wolitit und die moderne Beltanihauung

Zur Frage nad) der juridiichen Bafis der Chriften: verfolgungen im römifchen Reiche . ER:

Montesquieu und fein religidfedg Empfinden

540

543

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LXIV.

LXV.

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LXVI.

LXVIN.

LRIN.

LXX.

LXXI.

LXZII.

LXXIN.

LXXIV.

LXXV.

LXXVI.

Die erften Anfänge der Toleranz . Die Reform ber rufjiihen Kirche

Ueber die Reftauration de8 gregorianifchen Choral® im 19. Jahrhundert

Aus dem Bucdthaufe Studien zu Raffaeld „Disputa” Nuntiaturberidgte aus Deutichland 1585 bis 1590 .

Die amerilanifhen Millionäre und die Stiftungen an den Univerfitäten

Die Romantik des Lyriterd Guido Görres Bum 100. Geburtstag de8 Dichters.

Ueber die Reftauration deö ANDREA EHorald im 19. Jahrhundert ; i (Bortjegung.)

Giovanni Segantini, der Maler der Alpenwelt Katholizismus Ultramontanisnus Der englifhe Aderbau und dad Landmonopol

Die rufjifchen a in sn auf die a Siche . s e e

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LXXVIL

LXX VII.

LXXIX.

LXXKX.

LXXXI.

LXXXI.

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LXXKIV.

LXXKV.

LXXXVI

LXXXVII.

Ein neues Kompendium der Staatöwiflenidaften ..

Ein „Blumenlied* von Guido Börres - Buido Görre® und „die Jungfrau von Orleans“

Giovanni Segantini, ber Maler der Alpenwelt (Schluß)

Ueber die Reitauration re Ehorals im 19. Jahrhundert H H A H (Schlub.)

Die Trennung von Staat und FHirde .

Beiträge zur öfterreichifchen Kunftgeichichte (Martin nofler. Pendf.)

Dr. Rihard von Sralit3 neuejte Werke

Nealencyklopädie für die RTR. EFERN und Kirche E

Aufruf zur Erritung eines Eihendorfj-Dentmals

Getährdung des Haufes Habsburg durd) Ungarn Aus Defterreich.

Die Titerariihen Leitungen der Ghorberrenitijte Defterreich® feit 300 Jahren . R

188

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845

853

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865

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LXXXVIIT.

LXXXIX.

XC.

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XCHl

Da8 geplante dfterreidhifche lan feiner Tedenz und feinem Inhalte nad)

Neich8tagsbrief. VI.

Die Darftellung der „Via crucis“ in ber neueren firhtichen Malerei . R x

Bibliographie der deutihen Univerfitäten

Zwei Gedichte von Guido Börres

922

928

932

182 Metternich Rarde über Ungarn.

andere Mitglieder de3 Landtages felbft an die Ständetafel gebracht werden fünnten. Gejchähe aber aud; das Inwahr- fheinliche,, Iehnte der Landtag alle diefe im Snterefie des Landes gemachten Anträge ab, lieferte er dadurd) den Beweis, doß die Regierung Ungarns auf diefem Wege fortan unmöglich fei, wäre e& dann nicht da hei weiten geringere Uebel, die Rriie ielbit herbeizuführen und fie heute, im tiefen Srieden, wohlgerüfter zu empfangen, jtatt den Yeinden der Drdnumg ımd des Königtums die Rahl der Zeit und des Ortes für einen Kampf zu überlafien, dem auf die Tauer dod feine menfchliche Weisheit audweihen fünnte? Und ftünde, wenn es alfe Fäme, dem Könige dann nicht nod das ehrenvolle und fihere Pirtel zu, von einem anarchiichen Haufen irregeleiteter Heiner Evdellente Berufung einzulegen an das Land und auß eigener Macht den koordinierten Nandtag zu berufen? Die öffentlihe Meinung der überwiegenden Mehrheit aller gebildeten Menihen in Europa würde bei diefer Ent- icheidung nicht gegen Deitreih Partei uchmen.!)

N Zum Schluiie ipricht der Herausgeber dieier Dentichriit der eos Seiellichait in Wien und dem Redemptoriitenfollegium in Mautern » Zteiermarfı für die Erlaubni$ der Benügung und Beröffent: lihung des Aftenjrüdes biemit jeinen beiten Danf aus.

480 Die ruffifcre Kirche.

rigen $ragen benehmen fich die drei Patriarchen mit dem von SKonftantinopel, weil diefe Stadt der Staiferfig ift und weil diefer Patriard) den Borfig auf der Synode Hat. Können fie nicht übereinftimmen, jo wird die Angelegenheit dem gejeglichen Herfommen gemäß zur Entjcheidung an die Regierung gebracht.“ !)

Verlangen die rufjifchen Theologen im Exnfte, bag wir und einer Kirche anfchließen, deren Hierardhen die Ent» fcheidung in fehwierigen Fragen von der weltlichen Re: gierung einholen oder die von ihnen felbft getroffene dem Staatsoberhaupt zur Genehmigung vorlegen müfjen ?

Bafjaı. Röhm, Dompropft.

1) In unferen Tagen muß der PBatriar) von Konftantinopel zus frieden fein, wenn feine Bufchrift von den anderen Patriarchen nur erwidert wird. Les convoitises russeg tendent trop manifestement & mettre la main sur les siöges patriarcaux d’Al6xandrie, d’Antioche et de J6rusalem. La Terre Sainte. 194. p. 370. Qgl. Gelzer, a. a. ©. ©. 50 f.

LV.

Sgiller. Zum Hundertften Todestag. Bon Rihard von Fralik.

E3 hat eine Zeit gegeben, wo man nad) Schiller Tod und Goethes Altern die gejamte deutjche Literatur für ab- geichloffen anjah. Das war die Zeit, da Hegel und Gervinus isre diden Schlußpunfte jegten. E3 hat dann eine Zeit gegeben, two man in anderem Sinn die Slaffifer für über- wunden hielt. Das junge Deutjchland, Otto Yudivig, der Raturalismus verfuchten, jenen Klaffizismus zu durchftreichen, und auf anderen Wegen ganz andere Biele zu erreichen. Unfere Zeit hat beide extreme Standpunkte aufgegeben. Aber ich wüßte nicht zu jagen, daß jich ein klares, cinheit: lieg Berhältnis zu den Klafjikern ergeben hätte. Die Ent:

fe aung des Goethebundes zeugt von einem ganz feichtfertigen Vi verftändnig Goethes. Und ich Habe nicht den Eindrud, a8 ob man heute Schiller larer umd bejfer vorbereitet go nüber träte. Ich kann daher dag Folgende nicht im Na arıcn der Zeit, jondern nur in meinem eigenen Namen DR Esringen.

Ich sche unjere dentjchen Nlaffifer vom Ende des 18_ Jahrhunderts als bedeutjame Multurvernittler an. Sie EneR Yofen an die jeit der Reformation zerrifjenen nationalen IR Den an, fie bereiten ein menerliches Prunfgewebe nativ: Wifer.yelit. Blätter CXXXY (1905; 3. 3%

624 Montesquien.

Beriht eined NAugenzeugen vor. Als man Montedquien die Lifte der Perfonen verlas, die gelommen waren, um fich nad ifm zu erkundigen, befand fi) darunter der Pfarrer von Saint:Sulpice. Der Kranke fagte: „Weshalb Hat man ihn nicht eintreten lafjien? Man foll ihn ftet3 vorlaffen, wenn er tommt !* Am nädjten Morgen in der Frühe erjdhien der Bfarrer wieder. Montesquieu fagte ihm, daß er bereit jei, alles zu tun, was feine Lage erfordere. Er beichtete dann bei einem Sefuiten, und der Pfarrer bradte ihm die heilige Kom» munion. Der Pfarrer frug, die Hoftie in die Höhe Haltend: „Glauben Sie, daß dad Zhr Gott ift?! „Sa“, fagte Mon: tesquieu, „ih glaube ed.” Der Pfarrer fuhr fort: „So wachen Sie einen Alt der Anbetung!" Montedquieu ließ fi aufrihteu, blidte andächtig empor und entblößte feinen Kopf, indem er die rechte Hand nit der Müße in die Höhe hielt. Darauf fommunizierte er.

Montesquien gehörte alfo au zur Klaffe der großen Neligionsverädter, die angefihts de3 Todes ed vorzogen, ihre Nednung mit dem Himmel zu begleichen.

v mM.

der Toleranz. 643

Rechten ausichloffen? In den Erklärungen der Rechte wurde feierlich verfündet, daß alle Menjchen frei und gleich geboren (all men are born free and equal), daß niemand in ber Ausibung feiner Religion auf irgend eine Weife beläftigt ioerden jollte. Trogbem haben mehrere Staaten noch längere Beit hindurd) die bürgerliche Gleichjtellung den Katholiken Denieigert, jo insbejondere Maffuchujetts, Nerv York, New Dampisire, New Yerfey, Nordkarolina und Südtarolina.t) Ian diefen Staaten war eben der Proteftantisnus noch allzu felhr von der alten Unduldfamteit bejeelt; daher konnten die weijeggebenden Verfammlungen ich nicht entichließen, Dem Beilpiele Virginiens, Pennfylvaniens, Maryland ufw. zu Folgen und den Katholifen bürgerliche Gfleichftellung und SBerestigkeit widerfahren zu laffen. Der Umftand aber, daß Die religiöje Intoleranz in den erften Sahrzehnten nad)’ der Wnabhängigfeitserflärung die volljtändige Durchführung der bills of rights verhindern fonnte, ift ein neuer Beweis dafür, Daß die Erklärungen der Nechte nicht auf die religidje Freis

; heit zurückgeführt werden dürfen.

N. Baulus.

1) Bergl. Shea II, 155—161; de Meaux 373 sqq.; Baum: gartner, in Etimmen aus Maria:Yaad) XII, 335 ff.

448

LXXVIN. sin „Blumenfied“ von Guido Görres.

[min

In des Berzens fillem Sıchofe Blühet eine Bimmelscofe,

Die mit heil’ger Bauberhraft Segensuplle Wunder [ıhafft.

Die den Bafj, den Beid vernichtet, Ieden Bit in Liebe [chlidjtet, Mnd den Obram mit Luft erguict, Wenn er traurig auf fie blick,

Die den Icumk dem Fremdling reichef, Wenn er mid und [ohmarfend Frhleichef, Die ala Gaft ihn willkonm heißt

Mnd den redjten Pfad ihn weist,

Die fi; felber fireng bemarhef Mnd die Einfalt nicht verladhek, Bit mif giffgem Wife zielt, Mit den Kindern kindlidz [pielf.

Rer..pelit. Bräter CXXXV (1905) 11. 53

dnd Lngarn. 867

forgnis, das nenerftandene Dentjche Meich könnte eine zur Starte Anziehungskraft auf die Deutjchöfterreicher ausüben, die Tichechen und die Polen auch nad) dem mißglüdten Föderalifierungserperiment Hohenwarts unter dem Regime Taafje auf Koften der den Öfterreichijchen Stantsgedanfen repräfentierenden Dentjchen begünftigt wurden, jaben ji) in Ungarn die Völker, die im Jahre 1848 zu Kaifer und Neich gehalten und die Gegenrevolution gegen die magya- riiche Injurrektion organifiert hatten, die Kroaten, Serben, Rumänen, Siebenbürger Sachjen und Slovaten dem Mu- gyarentum ausgeliefert, das wenige Jahre nad) Abjichluß des Ausgleichs ımd Schaffung der zu ihrem Schuße bes flimmten Gejege (Nationalitätengejeb, Neligionsgejege, Volfs« fchulgefeg) unter der 1djährigen parlamentarifchen Diktatur Koloman Tiszas das gegen fie gerichtete Entnationalifierungs- werk begann, Die Dynaftie ließ fich vom Gedanken gefangen nehmen, ein national einheitliches Ungarn, das aber lediglich An den Wünfchen des fich zur Herrichaft prädeftiniert wäh: nenden Magyarentums beftand, und wenn überhaupt, nur nad) den heftigjten Kämpfen gegen die Majorität der Be: völferung im Laufe vieler Menjchenalter gejchaffen werden fönnte, würde der Großmachiftellung der Monarchie einen ftarfen Nüdhalt bieten.

Die Deutjchöfterreicher gingen der von Franz Deak in "ber Tat gehegten oder wenigftiens verfündeten VBorausjegunng des Dualismus, daß ebenjo wie in Ungarn die Magyaren, in Dejterreich die Deutjchen die Hegemonie über die übrigen Bölfer ausüben würden, in unglaublicher politischer Kurze fichtigfeit auf den Leim, nachdem fie einmal anfer Stande gewejen waren, das Zuftandefommen der ihnen mit vollem Recht jehr widerftrebenden dualiftiichen Staatsorbnung zu verhindern. Dreifig Iahre lang übte dann ein hohles Schlagwort feine Macht über die öffentliche Meinung im Defterreich, Deutjcland und im übrigen Europa zu Gunften des Magyarentums aus, die Legende vom ungarifchen Liber »

Dir

XCH. Zwei Gedichte von Guido Görresd. D

Der alte Wächter.

Auf Hohen, auf Iuftigem Turm

Da fteh ic jo manches Jahr

Und fchau in die dunkele Tiefe

Und fhau zum Himmel Mar;

Nun fühl ic die Kraft mir entjwinden, Die Augen, die alten, erblinden.

Wie fah ic) ins Leben fo fröhlid), Da einjt von dem Turm erflang, Gefungen im euer der Jugend,

Mein frühefter Luftgefang ;

Da tönten vol Jubel die Lieder,

Wie Gloden fo filberhell wieder.

Und wie id) gewadt und gefungen, Da fah id) die Zeit vergehen,

Da hab id) jo Manches erfahren; Hab Freude und Leid gefehen, Dod, Eines nur konnte ich finden, - Wie flüchtig die Dinge verfhwinden.

1) Witgeteilt von Gräfin Therefe Gydry (fiehe oben Seite 787).

934

Bwei Gedichte

Wo einftens mich grüßten die Freunde, Da ift e8 nun ftill und leer;

Zum Grabe nun werd ich aud) fteigen, Nun fing ih vom Turme nit mehr; Auf Erden ift nicht? mir geblieben, Mir winken die Xieben da drüben.

Und hab ich Euch treulich bewachet Bor Wafjer: und Feuersgefahr, Und bab ich den Herrn gepriefen Bom Turme fo mandes Jahr, Dann betet, daß Gott mir verzeihe, Und Gnade dem Wächter verleihe.

Daun will ich viel fröhlicher fingen Am Brunnen der Ewigfeit

Bon Gotte8 unendliher Güte

Und ftrahlender Herrlichkeit;

Dann follen die Himmel erklingen Bon meinem begeifterten Singen.

So fang der zitternde Wächter:

Da fühlt er des Todes Nah'n;

Da jah er noch einmal Hinunter,

Zum Himmel nod fromm hinan;

Und frei dann von Sorge und Kummer Entjhlief er in feligem Schlummer.

Wien, ben 27. März 1886.

986

wei Gedichte von Guido @örreb.

AN euer Segen fomme Mit frohem Subellaut

Auf diefe hohe, fromme Und demutvolle Braut.

Du König hoher Ehre!

D König Ladilaus |

D fchirme du und mehre

Das neuerbaute Haus;

D Jungfrau vol der Gnaden | Maria, Königin !

Behüte e8 vor Schaben,

Sei feine Führerin:

Auf daß aus ihm erblühet Ein ritterlih Gefchledt,

Das für den Glauben glühet, Die Freiheit und das Ned; In dem mit neuem Ölanze Der Väter Treue lebt,

Das nad) dem höcjften Kranze Dur) hohe Taten ftrebt.

So laßt die Becher Hingen, Den vollften trinf ich aus, Ein fröhlih Hoc zu bringen Zum Heil dem neuen Haus; Die waren, find und werden, Sie leben allefanıt!

Im Himmel und auf Erden, Wer diefem Haus entitammt.